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E_1934_Zeitung_Nr.062

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BERN, Dienstag, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

Mit Klausen-Beilage<br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 62<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag MonaUich „Gelbe Liste"<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich FT. 5.—, Jährlich Fr. 10.— REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.- Telephon 28,222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Was muss ich tun?<br />

Ueber das Verhalten bei Verkehrsunfällen.<br />

Wie oft stossen wir in der <strong>Zeitung</strong> unter digt wird und insbesondere der Automobillenker,<br />

sollte fähig sein, diese Interessen-<br />

Polizeinachrichten auf Meldungen von Unfällen,<br />

bei denen die Behörde versucht, unter<br />

Mithilfe der Oeffentlichkeit einen Täter<br />

zu eruieren? Wie oft wendet sich die Polizei<br />

durch das Radio an alle Hörer, mit der Aufforderung,<br />

Augenzeugen eines bestimmten<br />

Ereignisses möchten sich melden?<br />

In den meisten Fällen, die auf diese Weise<br />

unsere Aufmerksamkeit erregen, handelt es<br />

sich um Verkehrsunfälle sehr schwerer Art,<br />

bei denen vielleicht Tote zu beklagen sind.<br />

Eines aber haben alle diese Ereignisse gemeinsam,<br />

einen Schuldigen oder Mitschuldigen,<br />

der den Kopf vollständig verloren hat.<br />

Man braucht bei dieser Behauptung nicht<br />

Vi^unterscheiden zwischen demjenigen, der<br />

vjf.wusst das Weite sucht und dem andern,<br />

der einfach nicht mehr fähig ist, vernünftig<br />

zu denken und zu handeln. Wenn man zwischen<br />

diesen beiden Gattungen von Fahrern<br />

einen Unterschied machen wollte, dann nur<br />

so, dass derjenige, der absichtlich die Flucht<br />

bei einem- Unglücksfall ergreift, «gute»<br />

Gründe für sein Verschwinden hat, und damit<br />

sich selber zum Verbrecher stempelt,<br />

der kopflose Fahrer aber im ersten Schreck<br />

weiterfährt, um dann nach kurzer Zeit erst<br />

das zu tun, was er ursprünglich unterlassen<br />

hat.<br />

Beide Fahrzeuglenker stellen sich ja im<br />

Unglücksfall dieselbe Frage: Was soll ich<br />

tun? Der Verbrecher sagt: durchbrennen, der<br />

Kopflose weiss es gar nicht.<br />

Wir können uns im Rahmen dieser Arbeit<br />

nicht mit der erstgenannten Gattung beschäftigen.<br />

Wir wollen nur wünschen, dass<br />

jeder dieser Rohlinge erwischt und ohne die<br />

*ierkennung irgendwelcher Strafmilderung<br />

'itir diese verbrecherische Art und Weise seines<br />

Verhaltens gebührend bestraft werde.<br />

Anders verhält sich die Beurteilung beim<br />

kopflosen Fahrer. Da es aber Tatsache ist,<br />

dass eine Grosszahl von Automobilisten kaum<br />

weiss, wie sie sich bei einem Unfall verhalten<br />

wird, soll das Nachstehende gewissermassen<br />

eine Anleitung sein, was man alles<br />

zu tun hat. Dabei handelt es sich nicht nur<br />

darum, den einschlägigen Gesetzesbestimmungen<br />

gerecht zu werden, sondern es handelt<br />

sich vor allem auch darum, das zu tun,<br />

was der eigenen Interessenwahrung dient.<br />

Jeder, der einer Rechtsverletzung beschul-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

(8. Fortsetzung)<br />

Die letzten Aufzeichnungen in Cillys Tagebuch<br />

lauten:<br />

Meilant den 14. Aprill 1924. — Hoite<br />

nacht reissen wir nach Flohrentz weiter,<br />

Weil es seid fier Tage immerzu reegnet ist<br />

der ganze Blaz ein Matsch, das würd in<br />

diese Nacht schlimm mid den Abbau, alle<br />

Zellte sünd gans nas unt die Leinhewant<br />

ist dan so furchtbar schweer unt die Zeltkolonne<br />

hat dann so grose Arbeit mid das<br />

Schapitoo. Führ Papa ist es auch schlimm<br />

weil er mit helfen mus die Tihre zum Baanhoff<br />

füren immer hin und her im Reegen.<br />

Mama und ich habens guht weil wir im<br />

Waagen kennen pleiben wenn unsere Abbarate<br />

abkebaut sind, ich mechte auch gern<br />

mid Tihre zum Baanhoff füren aber Inschpekdor<br />

Fridendaal erlaupt es nich weil<br />

er ferantwortlich ist wenn was bassierd,<br />

ich darf Herr Bux jez Ongkel Bux nennen<br />

und du sagen, das ist sehr schöhn weil ich<br />

ihn furchtbar gern haab.<br />

Flohrentz den 16. April 1924 — Hoite<br />

frü sünd wier in Flohrentz ankekommen,<br />

wier waren wieter drei lange Güderzüghe,<br />

Ongkel Bux seine Tihre sünd alle in ieren<br />

wahrung selber besorgen zu können, solange<br />

er sich am Unglücksort, also bei der 1 ersten<br />

Tatbestandaufnahme, befindet. Ganz abgesehen<br />

davon, dass er als Fahrer vielleicht der<br />

Einzige ist, der den Hergang hat miterleben<br />

müssen und noch darüber sprechen kann;<br />

das Bewusstsein, auch dieser Situation gewachsen<br />

zu sein, ist die Grundbedingung, in<br />

der Not doch richtig zu handeln.<br />

Man mag dem entgegenhalten, dass das<br />

eine ausschliesslich psychologische Forderung<br />

sei, die mit dem Verfahren in rechtlicher<br />

Beziehung nichts zu tun habe. Diese<br />

Einwendung ist eine durchaus irrtümliche.<br />

Unbekümmert darum, ob man aus eigenem<br />

Verschulden oder ohne jede Schuld an einem<br />

Unfall beteiligt ist, hat man sich nach gesetzlicher<br />

Vorschrift zur Verfügung zu halten.<br />

Diese Vorschrift, die im Art. 36 des Bundesgesetzes<br />

enthalten ist, verlangt vom Fahrer<br />

Verantwortungsgefühl und Disziplin. Ja<br />

sie verlangt noch mehr, nämlich das Vorkehren<br />

der ersten Hilfe. Was hier gefordert<br />

ist, ist Solidarität, gegenseitige Hilfe, trotzdem<br />

die Interessen unter Umständen in vollständig<br />

entgegengesetzter Richtung verlaufen.<br />

Der Gesetzgeber appelliert nicht nur an<br />

die Paragraphenkenntnisse des Fahrers, sondern<br />

er fordert neutrale Einstellung, Ehrlichkeit,<br />

Anstand und Nächstenliebe. Diese Forderung<br />

mag viel leichter gestellt werden an<br />

denjenigen, der nur indirekt am Unfall beteiligt<br />

ist, sie ist aber eine sehr grosse gegenüber<br />

demjenigen, der direkt einen Unfall<br />

herbeigeführt hat. Wir dürfen von jedem<br />

Fahrzeuglenker erwarten, dass er sich in<br />

diese Lage versetzen kann. Es gehört daher<br />

ein unerhörtes Selbstvertrauen und nicht<br />

nur ruhig Blut dazu, um selbst dann, wenn<br />

man schuldhaft ist, doch noch das zu veranlassen,<br />

was rechtens ist.<br />

Waagen gereisst nuhr Braama ist nadürlich<br />

in Meilant zum Baanhoff zu Fuhs gegangen<br />

unt hat dort geholfen beis Verlaten wie die<br />

antern Elefanden. ich haab zuhgeseen wie<br />

guhd er arbeitet, er schihbt die Waagen so<br />

genau von die Rampe auf die Eisenbaanwakkons<br />

das es erstglassig ist. Dakjee<br />

praucht garnich ihm dabei mit den Haaken<br />

zu füren unt spricht nur leise mit Braama,<br />

ich dachte es ist indisch aber Onkel Bux<br />

sagt es ist Elefandensprache die nur die<br />

indische Elefandenkutscher kennen, ich hab<br />

lange zuhgesen unt als ich um sex Uhr<br />

morgenz in unsen Wonnwaagen zu Bet<br />

ging waar ich pitsche nas unt Mama hat<br />

ein bisgen gescheltet. letzt sünd wir also<br />

in Flohrentz ankekommen schon ganz frü<br />

bei Dungelheit aber unser Woonwaagen ist<br />

mit Zuhg 3 gegangen unt der steht noch<br />

gans weit drausen unt ist noch nicht abgelaten<br />

es ist schon zehn Ur.<br />

Flohrentz den 18. Aprill 1924 — Wier<br />

haben einen wuntervollen Blaz hier, gestern<br />

war die erste Forstellung hier. Flohrentz<br />

ist eine schlechte Zirkus Statt, es<br />

sünd viel Menschen gekomen aber der<br />

Abiaus ist nicht so guht wie in Meilant aber<br />

Papa und Mama hatten doch guhten Abiaus<br />

und Herr Dierekdor und Ongkel Bux auch<br />

aber das Puplikum ist doch schweer hier.<br />

Ich mechte doch zu gern auch arbeiden.<br />

Wenn ich nuhr mit Tihre arbeiden dirfte,<br />

Wir dürfen uns als Automobilisten nicht<br />

darauf berufen, dass der Angeklagte seiner<br />

Schuld überwiesen werden und nicht seine<br />

Unschuld nachweisen müsse, und wir dürfen<br />

uns noch viel weniger darauf berufen, class<br />

der Angeschuldigte nicht, wie der Zeuge, an<br />

die unbedingte Wahrheit gebunden sei. Formell<br />

allerdings ist beides richtig. Bei der Beurteilung<br />

von Verkehrsunfällen aber handelt<br />

es sich vorwiegend um materielle Beurteilung.<br />

Diese stützt sich auf Gutachten, auf<br />

Zeugenaussagen und auf Rekonstruktion. Das<br />

Ereignis wird beurteilt von Leuten, die zwar<br />

gute Juristen, aber nicht unbedingt Automobilfahrer<br />

sein müssen. Daher ist derjenige<br />

Angeschuldigte materiell im Vorteil, der<br />

sachgemäss und klar den Hergang festhält<br />

und bei allem Unglück seine Interessen gewahrt<br />

hat.<br />

Also wollen wir uns so vorbereiten, dass<br />

wir, sollte uns das Missgeschick einmal erreichen,<br />

nicht ratlos dem Fall gegenüberstehen.<br />

Eines wollen wir da vorausschicken:<br />

Wir können weder sagen, was man tun<br />

soll, wenn höchste Gefahr besteht, noch was<br />

man tun wird, wenn das Unglück naht. Was<br />

sich in dieser Schrecksekunde in unserem<br />

Geiste abspielt, bleibt immer schleierhaft.<br />

Dann aber muss wieder ruhiges, klares Denken<br />

und Handeln einsetzen. Und dieses bleibt<br />

in jedem, ob schweren oder leichten Fall,<br />

ständig gleich. Ein Unterschied besteht lediglich<br />

darin, dass so oder anders mehr oder<br />

weniger Vorkehren notwendig sind. Wir<br />

wollen, um deutlicher zu sein, beim schweren<br />

Verkehrsunfall bleiben.<br />

Schon im ersten Moment kann eine Kolli-<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grandzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />

InseratemchluBs 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />

sion von Pflichten entstehen. Einerseits etwas ändert oder ändern lässt, mit einem<br />

schreibt uns das Gesetz vor, dass unverzüglich<br />

die Polizei zu benachrichtigen sei, an-<br />

festhalten. Man vergesse auch nicht, dass die<br />

Rötel die Lage des betreffenden Objektes<br />

derseits aber verlangt unser Gewissen, dass ersten wichtigen Spuren unter Umständen<br />

wir uns zuerst der Opfer annehmen. Wir weit vor dem eigentlichen Unfallort beginnen.<br />

Wenn zum Beispiel im späteren Ver-<br />

sind der Meinung, dass zwar beides sofort<br />

besorgt werden muss, dass aber in jedem fahren die Frage eine Rolle spielt, ob man<br />

Fall das Menschenleben über den Formvorschriften<br />

steht. Das soll nun aber nicht befahren<br />

sei, dann ist es sehr unangenehm,<br />

rechts oder Strassenmitte oder gar links gedeuten,<br />

dass man z. B. einen Verletzten «in wenn man sich entweder auf Zeugen oder<br />

Behandlung» nehmen soll. Hier ist Samariterdienst,<br />

er mag noch so gut gemeint sein, list aber muss immer damit rechnen, dass<br />

Vermutungen stützen muss. Der Automobi-<br />

das Verfehlteste. Wir können nie beurteilen, man seiner Darstellung nicht glaubt. Gerade<br />

ob und welche schweren Verletzungen vorliegen.<br />

Um dies festzustellen, gehört ein Arzt kannt werden, wenn man schon weit vor dem<br />

in diesem Fall aber muss der Beweis aner-<br />

auf den Platz.<br />

Ort des Zusammenstosses, ja sogar vor der<br />

Man wird an der ganzen Situation nichts<br />

Stelle, wo man die Gefahr erkannte, die ursprüngliche<br />

Fahrspur festhält. Dort wird<br />

ändern, man wird vor allem nicht mit dem<br />

man auch mit der ganzen Beweissicherung<br />

eigenen Wagen wegfahren, sondern entweder<br />

selber, wenn niemand des Weges kommt,<br />

beginnen, wobei man sich parallel mit den<br />

Markierungen auf der Strasse ein kleines<br />

sonst aber durch einen Dritten, vielleicht Protokoll erstellt.<br />

durch einen andern Automobilisten, den nächsten<br />

Arzt telephonisch herbeirufen oder holen.<br />

Erst jetzt erfolgt die sofortige Meldung tuationsplan hergestellt werden müsse. Dies<br />

Das heisst nicht, dass ein regelrechter Si-<br />

an den nächsten Polizeiposten.<br />

wird von der Polizei in der Regel gründlich<br />

Bis zum Eintreffen dieser Organe wird der besorgt. Was wir wollen, ist nur die Sicherung<br />

der Spur, die der Erklärung des Her-<br />

Fahrer alle Beweise sichern, die im Zusammenhang<br />

mit dem Hergang stehen. Es wäre ganges, der Beurteilung der Zeugenaussagen<br />

falsch, wenn man hiebei irgendwie zwischen und der Rekonstruktion dient, wo die amtliche<br />

Aufnahme Lücken aufweist, wenn entlastenden und belastenden Beweisen ab-<br />

bei<br />

wägen wollte. Jeder Automobilist soll daran<br />

denken, dass der tatsächliche Hergang für<br />

ihn in allen Fällen der günstigste ist und<br />

dass er ihn nicht verbessern, sondern nur<br />

verschlimmern kann, wenn er Vorsehung<br />

spielen wollte. Denn er kann ja nicht alle<br />

Spuren einer ganz fremden, ihn entlastenden<br />

Situation anpassen. Was er kann, ist höchstens<br />

Verwirrung herstellen, die sich später<br />

in der Beurteilung nur zu seinem Schaden<br />

auswirkt. Also gerade und ehrliche Beweissicherung.<br />

Worin besteht nun diese? Wir müssen uns<br />

das Verfahren vor den Untersuchungsbehörden<br />

und vor Gericht vor Augen halten. Es<br />

wurde schon einmal darauf verwiesen, dass<br />

bei der strafrechtlichen Beurteilung, von der<br />

hier vorwiegend die Rede sein soll, in der<br />

Hauptsache auf Rekonstruktion und Zeugen<br />

abgestellt werden muss. Also werden auch<br />

wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Punkte<br />

richten. Wenn, was zwar selten der Fall ist,<br />

Zeugen sich vom Unfallort entfernen wollen,<br />

dann wird man diese notieren. In allen andern<br />

Fällen wird man vorerst die Spuren sichern.<br />

Dies geschieht in erster Linie dadurch,<br />

dass man ein Verändern der Situation<br />

verhindert. Immer aber soll man, bevor man<br />

dan weer ich fro. Es ist gans falsch wenn<br />

man dengt das ein Schwein dumm unt<br />

immer dreckicht ist. Gretchen ist ser kluhg<br />

unt sie ist auch gans sauber weil sie sauber<br />

gehalten würd. Als Anton hoite nach<br />

der Nachmiddagsforstellung in den Stall<br />

geen wollte da hat ien ein Bereiter genekt<br />

und da ist ihm Anton nachkelaufen, Anton<br />

ist kein seer groses Nielpfert aber man<br />

mus sich wundern wie schnell er laufen<br />

kann wenn er bös würd, Tom konnte ihn<br />

nicht halden so stark ist Anton und der<br />

Bereiter konnte noch grat in einen Waagen<br />

flühen sonst wehr es ihm schlecht gegangen.<br />

Ich hab Anton seer gern, er hat<br />

ein so dreuhertziges komisches Gesicht<br />

unt er kukt immer so sorkenvoll als ob er<br />

der Geschefstfihrer vom Zirkus wehr. Am<br />

liebsten frist er gölbe Rüpen, aber man<br />

mus ihm kleich viele in den grosen Rachen<br />

werfen, bei nuhr eine gölbe Rüpe lohnt es<br />

Anton garnich mit kauhen antzufangen, die<br />

last er dann einfach irgendwo im Maul<br />

liegen.<br />

*<br />

Am Nachmittag lud Bux seine kleine<br />

Freundin zum Kaffee ein. Er gab ihr bei dieser<br />

Gelegenheit das Tagebuch zurück und<br />

sagte: «Was du da geschrieben hast, Cillychen,<br />

ist sehr nett, aber w i e du es geschrieben<br />

hast, ist fürchterlich. Kaum ein Wort ist<br />

richtig.»<br />

Cilly bekam einen feuerroten Kopf, und<br />

Bux fuhr fort: »Du brauchst dich deshalb<br />

nicht zu schämen, Cilly, denn du kannst<br />

nichts dafür, weil du ja nicht regelmässig zur<br />

Schule gehen kannst. Aber es ist doch nicht<br />

angenehm, wenn die Privatkinder über die<br />

Zirkuskinder lachen, weil sie ihre eigene Muttersprache<br />

nicht mal ordentlich sprechen und<br />

schreiben können — nicht wahr?»<br />

Cilly nickte verlegen.<br />

«Was meinst du nun dazu, wenn ich dich<br />

ein bisschen in Rechtschreibung unterrichten<br />

würde und in deutscher Grammatik — und<br />

auch in den anderen Schulfächern? — Du<br />

musst natürlich deine Eltern erst fragen, ob<br />

sie einverstanden damit sind.»<br />

«Ja, mir war' das schon recht», meinte<br />

Cilly. «Aber ich schäme mich so, weil ich<br />

fast gar nichts weiss.»<br />

«Na, wir wollen mal sehen, ob es gar so<br />

schlimm ist. Machen wir mal gleich ein kleines<br />

Examen! — Hast du schon Naturgeschichte<br />

gehabt in der Schule?»<br />

«Ja — Tierkunde und Pflanzenkunde.»<br />

«Gut — Welche zwei grossen Gruppen von<br />

Bäumen unterscheiden wir?»<br />

«Laubbäume und Nadelbäume.»<br />

«Richtig. — Nenne mir Nadelbäume!»<br />

«Die Tanne, die Kiefer, die Fichte.»<br />

«Gut. — Was ist eine Kaulquappe?»<br />

«Ein junger Frosch.»


ihrem Eintreffen einzelnes nicht mehr festgestellt<br />

werden kann (z.B.bei Regen).<br />

Die Zeugenaussagen.<br />

Anders verhält es sich nun mit den Zeugenaussagen.<br />

Erstes Erfordernis ist, bevor<br />

man sich in irgendwelche Diskussion einlässt,<br />

das Festhalten von Namen, Vornamen und<br />

Wohnort. Auch hier muss man nicht versuchen,<br />

Belastungszeugen und Entlastungszeugen<br />

auseinanderzuhalten. Erstens will man<br />

den geraden Weg gehen und zweitens kann<br />

man sich darauf verlassen, dass z. B. das<br />

Uebergehen von einem solchen Zeugen nicht<br />

seine Einvernahme verhindert, wohl aber bewirkt,<br />

dass der Betreffende aus der Meinung<br />

heraus, man scheue ihn, dementsprechend<br />

eine Schilderung gibt.<br />

Es rechtfertigt sich durchaus, in diesem<br />

Zusammenhang etwas näher auf die Psychologie<br />

der Zeugen einzutreten. Wohl das Wichtigste<br />

ist die Tatsache, dass sich ein solcher<br />

Unfall in einer ungeheuer kurzen Zeit abspielt.<br />

Hier handelt es sich um wenige Sekunden<br />

oder sogar um Bruchteile von Sekunden<br />

zwischen dem Erblicken der Gefahr<br />

und dem Ereignis. Was sich aber tatsächlich<br />

abspielt, könnte nur der Film festhalten. Bei<br />

jedem Unfall treffen wir nun den Zeugen, der<br />

behauptet, er habe das Unglück kommen sehen<br />

und der in der Lage ist, die denkbar genaueste<br />

Darstellung zu geben. Dies ist praktisch<br />

einfach unmöglich, denn weder kann<br />

man ein Unglück kommen sehen, noch kann<br />

man es bei dieser raschen Abwicklung in die<br />

Einzelheiten genau verfolgen. Aber wir dürfen<br />

auch nicht den Vorwurf erheben, dass<br />

hier falsch gezeugt werde. Die Erklärung für<br />

den Vorgang ist sehr verständlich. Davon<br />

ausgehend, dass wir bei einem Ereignis, dem<br />

wir mit unseren Sinnen zu folgen imstande<br />

sind, Eindruck für Eindruck in uns aufnehmen,<br />

um am Schluss ein uns klares Ganzes<br />

zu haben, ist ein Bedürfnis. Dieses Bedürfnis<br />

besteht nun auch beim Verkehrsunfall,<br />

wo die Einzelheiten nicht festgehalten werden<br />

können. Um aber trotzdem eine Erklärung<br />

zu haben, rekonstruiert der Zeuge unbewusst<br />

den Hergang. Diese von ihm konstruierte<br />

Lösung, die hauptsächlich unter<br />

dem Eindruck des Enderfolges entstanden<br />

ist, ist denn auch immer nach diesem orientiert.<br />

Nun glaubt der Zeuge tatsächlich, dass<br />

er das, was er denkt, auch gesehen habe.<br />

Zufälligerweise kann seine Darstellung mit<br />

den Tatsachen übereinstimmen, in vielen<br />

Fällen aber bestehen Widersprüche. Wenn<br />

wir also Zeugen aufnehmen, dann wollen wir<br />

ganz auf deren Berichte und Auffassungen<br />

verzichten, dafür aber etwas tun, was zum<br />

Wichtigsten gehört: seinen Standort festhalten,<br />

den er innehatte, als er seine Beobachtungen<br />

machte.<br />

Wir haben damit aber erst einen Typ, und<br />

zwar den wichtigsten und gefährlichsten, dargestellt.<br />

Man könnte eigentlich sagen, je besser<br />

er beobachtet, um so gefährlicher wird<br />

er. Es klingt paradox und doch ist es so, bei<br />

näherem Hinsehen. Denn es ist viel schwerer,<br />

ihm Ungenauigkeiten nachzuweisen als<br />

dem schlecht beobachtenden Zeugen. Man<br />

muss aber auch mit denjenigen Menschen<br />

rechnen, die aus einer gewissen Einstellung<br />

heraus nicht objektiv und sachlich urteilen<br />

können. Denn es ist ia leider so, dass wir<br />

nicht eine Beobachtung wiedergeben können,<br />

ohne nicht auch gleichzeitig zu urteilen, wenn<br />

uns aus irgendeinem Grunde Partei oder Gegenpartei<br />

näherstehen. Ganz abgesehen davon,<br />

dass es Menschen gibt, die jeden Automobilisten<br />

als Feind betrachten, muss man<br />

weitgehend berücksichtigen, dass z. B. mit<br />

einem Toten oder mit einem Verletzten überhaupt<br />

das allgemeine Erbarmen geht. Dieses<br />

Erbarmen schafft Stimmung, und zwar gerade<br />

bei den für uns wichtigen Beobachtern.<br />

Auch hieraus entstehen oft Vermutungen,<br />

deren Gefährlichkeit weniger darin liegt,<br />

«Hat die Kaulquappe Lungen oder Kiemen?»<br />

«Kiemen; erst später, wenn sie «in richtiger<br />

Frosch wird, bekommt sie Lungen.»<br />

«Sehr schön, Cilly. — Nun sag' mir, wieviel<br />

ist 16X16?»<br />

Cilly besann sich nur wenige Augenblicke.<br />

Dann sagte sie: «16X16 ist 256.»<br />

«Wieviel ist 17X11?»<br />

«187!» antwortete Cilly sofort.<br />

«Wie hast du das so schnell ausgerechnet?»<br />

«Ich habe die 1 und die 7 addiert und die 8<br />

dann dazwischen geschoben. Mit 11 zu multiplizieren<br />

ist sehr leicht.»<br />

«Sieh mal an, diesen Trick hab' ich selbst<br />

noch nicht gekannt! Cilly, ich habe deine<br />

Bildung wirklich unterschätzt! — Und wie<br />

s ^ht es mit der Erdkunde? Wo liegt Paris?»<br />

«Paris ist die Hauptstadt von Frankreich.-<br />

«Wien?»<br />

«Die Hauptstadt von Oesterreich?»<br />

«Wo liegt Kalkutta?»<br />

«In... in Afrika.»<br />

«Nein, das stimmt nicht, Ciiiv '<br />

der gleichen, Strassenseite bleibend, diesem<br />

Feldweg im Rückwärtsgang.- Bevor er ihn<br />

erreichte, kam von hinten das Automobil des<br />

:. auf derselben Strassenseite, und G. bremste,<br />

als er sich dem rückwärtsfahrenden Wa-<br />

Auto<br />

:en genähert hatte. Sein Wagen geriet dadurch<br />

ins Schleudern und kam mit dem Wa-<br />

istischer<br />

gen des R. in unsanfte Berührung.<br />

Das Bezirksgericht büsste G. mit 30 Fr.,<br />

R. mit 20 Fr. wegen Verletzung von Verkehrsvorschriften.<br />

Das Aargauer Obergericht<br />

Steuerfreiheit für österreichische Automobile damit die Ankunft in Tripolis einige Tage vor<br />

über den Winter?<br />

dem Grossen Aütomobilpreis von Tripolit<br />

wies die von R. eingereichte Appellation ab.<br />

Das österreichische Handelsministerium stattfindet. Die Streckenführung dieses gigantischen<br />

Rennens ist noch zweifelhaft Entwe-<br />

Es erblickte in dessen Verhalten eine Verletzung<br />

der Vorschriften, die von der Voll-<br />

wird sich in den nächsten Tagen mit der<br />

Frage beschäftigen, inwieweit für die Dauer der wird man von Kapstadt aus der Ostkäste<br />

ziehungsverordnung vom 25. November 1932<br />

der Wintermonate eine völlige Steuerbefreiung<br />

für Automobile eingeführt werden kann. und Aegypten durchfahren, oder man würde<br />

Afrikas folgen und Somaliland, Abessinien<br />

zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugund<br />

Fahrradverkehr in Art 48, Absatz 2<br />

Dem Ministerium liegt ein Gutachten vor, dasdie Westroute wählen, die eine Durchauerang<br />

und 3, über das Rückwärtsfahren und Wen-<br />

der Saharawüste bedingt.<br />

die Verhandlungsgrundlage für die demnächst<br />

beginnenden Besprechungen bilden<br />

wird. Eine Erleichterung wurde insofern eingeführt,<br />

als künftig die Steuer über den Winter<br />

monatlich beglichen werden kann, während<br />

sie früher vierteljährlich zu bezahlen<br />

war und im Verlaufe der vorübergehenden<br />

Stillegung nicht ausser Kraft gesetzt werden<br />

konnte.<br />

Automobilrennen durch ganz Afrika?<br />

dass sie an und für sich ungenau, ja sogar<br />

falsch sind, sondern in weitaus grösserem<br />

Masse darin, dass sie zirkulieren. Dass dabei<br />

die Ungenauigkeiten nicht verschwinden, ist<br />

klar. Viel schwerer ist es, gegen die durch<br />

das Hörensagen und Bruchstückbeobachten<br />

entstandenen Zeugen aufzukommen. Schon<br />

das Entstehen dieser Klasse zeugt nicht für<br />

deren Zuverlässigkeit, doch die Hartnäckigkeit,<br />

mit der sie dann ihre Aussagen machen,<br />

macht sie gefährlich. Der Automobilist muss<br />

sich hüten, den Zeugen gegenüber irgendwelche<br />

Meinungsäusserung kundzutun. Das<br />

schadet nur und kann unter Umständen<br />

schlimme Folgen haben, wenn ein erboster<br />

Zeuge behauptet, man hätte ihn beeinflussen<br />

wollen. Ueberhaupt wird man sich mit* Vorteil<br />

davor hüten, Bemerkungen zu machen.<br />

Was man zu sagen hat, sage man in tuhiger<br />

und bestimmter Weise den erscheinenden<br />

Polizeiorganen.<br />

Man merke sich aber auch jene Personen<br />

unter den Anwesenden, die sich als richtiggehende<br />

Besserwisser besonders hervortun.<br />

Denn schon weil sie alles besser wissen, beziehen<br />

sie sofort Opposition. Sie haben das<br />

Bedürfnis, ihre Scheinkenntnisse besonders<br />

hervorzukehren, kennen selbstverständlich<br />

die Praxis und legen grossen Wert darauf,<br />

angesichts ihrer Bekannten z. B. möglichst<br />

interessante Einzelheiten berichten zu können.<br />

Es mag dies ein Geltungsbedürfnis<br />

sein. Wir aber müssen besonders darauf<br />

achten, weil wir möglicherweise gerade<br />

diese Sorte Zeugen mit gutem Recht abweisen<br />

können. Wenn wir aber selber erklären<br />

können, warum wir es tun, dann wird der<br />

Richter selber den Zeugen auf Herz und Nieren<br />

prüfen.<br />

Es gibt noch einige Dutzend anderer Charaktere<br />

von Zeugen, auf die wir nicht näher<br />

eintreten können. Sie lassen sich mehr<br />

oder weniger scharf in drei Gruppen einreihen:<br />

1. die Augenzeugen, die unbewusst rekonstruieren;<br />

2. die Augenzeugen, die aus irgendeinem<br />

Grunde einer Stimmung unterliegen;<br />

3. die Zeugen mit einer Mischung von Dichtung<br />

und Wahrheit oder auch Wichtigtuer.<br />

Nachdem nun die Polizei und der Arzt auf<br />

dem Platze sind, ist der « schuldige » Fahrer<br />

seiner Rolle enthoben. Er gliedert sich nun<br />

selbst in die Reihe derjenigen ein, die es ermöglichen<br />

sollen, die Schuldfrage abzuklären.<br />

Dabei soll sich jeder merken, dass die<br />

Verteidigung nicht erst vor den Schränken<br />

des Gerichtes beginnt. Nein, sie beginnt bei<br />

der ersten Frage, die an einen gestellt wird.<br />

Ohne irgendeinen Vorwurf zu erheben, ist es<br />

doch so, dass der Eindruck, den amtliche<br />

Organe vom betreffenden Fahrer erhalten,<br />

sich wie ein roter Faden durch das Aktendossier<br />

zieht. Die beste Verteidigung ist daher<br />

das korrekte Verhalten. Bestimmt und<br />

klar gebe man die Antworten und man verweise<br />

ebenso bestimmt auf allfällige Ungenauigkeiten.<br />

Es ist das gute Recht des Automobilführers,<br />

zu verlangen, dass alles, was<br />

ihm wichtig erscheint, auch festgehalten<br />

werde. Um dies aber zu verlangen, muss er<br />

trotz allem, was auf ihn ©instürmt, Herr der<br />

Situation bleiben. Dies sein heisst aber, wahrheitsgetreu<br />

bleiben und den Kopf nicht verlieren.<br />

Und wenn man als Führer Fehler gemacht<br />

hat, dann stehe man wie ein Mann<br />

dazu. Auch wenn ihn Strafe trifft, wird man<br />

ihn doch nicht zu denen zählen, denen unser<br />

Kampf gilt, den verantwortungslosen Subjekten.<br />

E.F.<br />

den aufgestellt worden sind: «Motorfahrzeuge<br />

dürfen rückwärts nur im Schrittempo fahren.<br />

Sie haben den andern Fahrzeugen den Vortritt<br />

zu lassen. Auf der Strasse darf ein Fahrzeug<br />

nur dann umgewendet werden, wenn<br />

dies ohne Störung des Verkehrs geschehen<br />

kann.» R. hätte, so führt das Obergericht aus,<br />

nicht rückwärtsfahren sollen, ohne sich zu<br />

vergewissern, dass die Bahn hinter ihm frei<br />

sich ganz besonders in einigen Gebieten Englands<br />

in starkem Wassermangel ausgewirkt.<br />

In einzelnen Städten sahen sich die Behörden<br />

veranlasst, den Wasserverbrauch buchstäblich<br />

zu rationieren und durch Vorschriften<br />

zu regeln. Die einschlägigen Vorschriften<br />

befassen sich ganz speziell mit dem Was-<br />

anhalten sollen, um diesem den Vortritt zu<br />

sei, und beim Nahen des Wagens G. hätte er<br />

Marschall italo Balbo, der Gouverneur von<br />

Tripolitanien, beabsichtigt, im April 1935 ein serverbrauch für Wagenwaschen. Eine englische<br />

Tageszeitung ging sogar so weit, ein Der Kassationshof des Bundesgerichts hat<br />

lassen.<br />

gewaltiges Automobilrennen durch ganz Afrika<br />

durchzuführen. Die italienische Regierung Verbot für alle Auto-Schönheitskonkurren dagegen die von R. eingereichte Kassationsbeschwerde<br />

begründet erklärt und auf Frei-<br />

soll Marschall Balbo ihre tatkräftige Unterstützung<br />

bereits zugesichert haben. Marschall Konkurrenzen zur Pflege der Wagen besonsprach<br />

des R. erkannt.<br />

zen zu beantragen, da vorgängig solcher<br />

Balbo hat anlässlich des letzten Grossen Prei-derses von Tripolis dieses Projekt mit den be-<br />

viel Wasser verbraucht werde. Spöttisch<br />

bemerkt dazu ein englisches Fachblatt,<br />

Es handelt sich im vorliegenden Falle nicht<br />

deutendsten europäischen Rennfahrern besprochen,<br />

die von dieser Idee begeistert wa-<br />

Vortrittsrechtes. Das Vortrittsrecht ist vom<br />

um einen Vorstoss gegen die Regelung des<br />

nächstens werde man wohl auch denWasserverbrauch<br />

zum Nachfüllen der Akkumulatoren<br />

zu rationieren versuchen.<br />

ren. Das Rennen soll im April stattfinden,<br />

Gesetz in Art. 27 behandelt, wo bezüglich der<br />

Strassengabelungen und -kreuzungen vorgeschrieben<br />

wird, dass im allgemeinen dem<br />

gleichzeitig von rechts kommenden Fahrzeug<br />

der Vortritt zu lassen sei, dass aber, wenn<br />

bestimmte Strassen als Hauptstrassen gekennzeichnet<br />

seien, dem auf der Hauptstrasse<br />

verkehrenden Fahrzeug der Vortritt zukomme.<br />

Dort bedeutet also der Vortritt da.;<br />

Recht zur Durchfahrt des einen von zwer<br />

Fahrzeugen, von denen das eine die Fahrbahn<br />

des andern entweder schneidet oder in<br />

sie einmündet. Dieselbe Auffassung des Vortrittsrechtes<br />

bekundet die Vo'llziehungsverordnung<br />

in Art. 47, wo sie vorschreibt: «Vor<br />

dem Abbiegen nach links ist einem gleich-<br />

«Wann ist Karl der Grosse gestorben?»<br />

«Der lebt doch noch! »<br />

«So, so? Wo lebt er denn?»<br />

«Ich weiss nicht, wo er jetzt engagiert ist.<br />

Er war mit uns zusammen im Zirkus Beke-.<br />

tow.»<br />

Und nun stellte sich heraus, dass Cilly den<br />

Ringkämpfer Karl R meinte, der sich<br />

wegen seiner Körpergrösse den Artistennamen<br />

,Karl der Grosse' zugelegt hatte.<br />

Herr und Frau Berndt gaben mit Freuden<br />

ihre Zustimmung zu dem Unterricht, und von<br />

nun- an ging Cilly täglich um 9 Uhr zu Dr.<br />

Buchsbaum zur Schule. Täglich hatte sie<br />

eine Stunde Deutsch und in der zweiten<br />

Stunde wurde abwechselnd Geographie und<br />

Geschichte getrieben.<br />

10.<br />

Herr von Prastelny und seine Tochter waren<br />

eine Woche lang in Rom geblieben, hatten<br />

dann noch Assisi, Perugia und Siena<br />

kurze Besuche abgestattet und trafen am<br />

Vormittag des 21. April in Florenz ein.<br />

Auf der Fahrt vom Bahnhof zum Hotel be-<br />

•••"tte Feodora eines der bekannten Plakate<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 62<br />

Wagenwäschen ein Luxus.<br />

Die Trockenheit der letzten Monate hat<br />

Vom Rückwärtsfahren<br />

und Wenden.<br />

Aus dem Bundesgericht.<br />

Im November 1933 ereignete sich zwischen<br />

Teufental und Gränichen bei Schneegestöber<br />

unter eigenartigen Verumständungen ein Zusammenstoss<br />

zwischen zwei Motorwagen.<br />

Der Automobilist R. fuhr von Teufental gegen<br />

Gränichen, sich dabei auf der rechten Stra'ssenseite<br />

haltend, beschloss dann aber kurz<br />

vor Gränichen, umzukehren. Für das Wenden<br />

seines Wagens wollte er nach rückwärts<br />

in einen rechts von der Strasse abzweigenden<br />

Feldweg einbiegen, an dem er eben vorbeigekommen<br />

war, und näherte sich daher, auf<br />

des Zirkus Kreno. Quer darüber war ein roter<br />

Papierstreifen geklebt mit der Ankündigung,<br />

dass heute abend die letzte Vorstellung<br />

stattfinden würde. — Florenz hatte sich<br />

also als massige Zirkusstadt erwiesen, in der<br />

das Geschäft bald abgegrast war.<br />

Der Anblick des Plakates hätte Fee fast<br />

einen Ausruf der Ueberraschung entlockt,<br />

aber sie unterdrückte ihn noch im letzten Augenblick.<br />

Erst wollte sie mit sich selbst im<br />

klaren sein, ob sie die Gelegenheit, Willibald<br />

Buchsbaum nochmals zu sehen, ausnutzen<br />

wollte oder nicht. Eigentlich hatte er ihr<br />

doch zu deutlich gezeigt, dass er ihre Gefühle<br />

nicht erwiderte. Und wozu sollte<br />

schliesslich die Bekanntschaft mit dem Zir-<br />

zeitig entgegenkommenden Fahrzeug der<br />

Vortritt zu 'lassen.» Deshalb ist auch die<br />

Vorschrift in Art. 48 Abs. 2 W, wonach das<br />

rückwärts fahrende Fahrzeug « andern Fahrzeugen<br />

den Vortritt zu lassen » hat, nur so<br />

zu verstehen, dass der Rückwärtsfahrende<br />

einem von oder nach der Seitenstrasse fahrenden<br />

und somit seinen Weg kreuzenden<br />

Fahrzeug die Bahn frei geben müsse, gleichviel,<br />

ob dieses andere Fahrzeug von rechts<br />

oder von links komme. Im vorliegenden Falle<br />

aber fuhr der rückwärtsfahrende Wagen dem<br />

Sich nähernden Wagen des G. auf derselben<br />

Seite der Fahrbahn entgegen und eine Ver*<br />

pflichtung des Rückwärtsfahrenden zum An-*<br />

naiten ist jedenfalls dann nicht anzunehme«,<br />

wenn die breite Strasse dem andern Wagen<br />

reichlich Raum zum Ueberholen 'lässt. Art. 48<br />

Abs. 2 W ist somit nicht verletzt.<br />

Art. 48 Abs. 3 W sodann, wonach auf der<br />

Strasse nur umgewendet werden darf, wenn<br />

dies ohne Störung des Verkehrs geschehen<br />

kann, bezieht sich auf Wendemanöver auf<br />

der Strasse selber, bei denen der Fahrer aus<br />

seiner Fahrbahn heraus in diejenige der kreuzenden<br />

und überholenden Wagen gerät. Das<br />

Wenden durch Abbiegen in einen Seitenweg<br />

oder in das neben der Strasse liegende Terrain<br />

fällt nicht unter diese Vorschrift. Wird<br />

beim Abbiegen oder beim Wiederausfahren<br />

auf die Strasse der Bogen so weit genommen,<br />

dass das wendende Fahrzeug auf die linke<br />

Seite der Fahrbahn gerät, so gilt freilich<br />

Art.25 MFG, wonach der Fabrer anzuhalten<br />

hat, wenn sein Fahrzeug Anlass zu einer Verkehrsstörung<br />

bieten kann.<br />

Wp.<br />

kusclown führen? Heiraten konnte sie ihn<br />

doch nicht — es sei denn, dass er seine Zirkuslaufbahn<br />

aufgab und wieder zu seinem<br />

ärztlichen Beruf zurückkehrte.<br />

Im Hotel aber hing gleich neben der Portierloge<br />

ein anderes Plakat des Zirkus<br />

Kreno, und so bemerkte es auch der Major.<br />

«Sieh da, "Freund Buchsbaum ist in Florenz!»<br />

sagte er zu seiner Tochter. Zugleich<br />

dachte er. dass man sich dem Arzt gegenüber<br />

bisher in keiner Weise erkenntlich gezeigt<br />

habe. Die Annahme eines Honorars<br />

hatte Bux ja deutlich abgelehnt.<br />

«Ich glaube, wir müssten ihn einladen»,<br />

fuhr der Major fort. Doch als er wieder an<br />

jFees verfängliche Blicke dachte, die sie dem<br />

IClown zugeworfen, besann er sich anders:<br />

'«Nein, es wird ihn mehr freuen, wenn wir<br />

ihm heute abend einen grossen Kranz mit<br />

unsern Karten in der Manege überreichen<br />

lassen. Willst du es übernehmen, Fee, die<br />

Sache in die Wege zu leiten?»<br />

«Natürlich. — Meinst du, dass wir die<br />

Vorstellung besuchen sollen? Es ist die<br />

letzte.»<br />

«Darüber können wir ja noch später eine<br />

Entscheidung treffen, wenn wir bei Klattes<br />

gewesen sind», wich der Major aus.<br />

Gleich nach dem zweiten Frühstück fuhr<br />

man zu einem Blumengeschäft, wo Fee mit<br />

vieler Mühe und mit ausgiebigem Gebrauch<br />

des Wörterbuches ihre Bestellung machte.<br />

Dann war ein Besuch zu erledigen: Ein<br />

Neffe Prastelnys lebte als Maler in Florenz.<br />

(Fortsetzung folgt.)


No62 - <strong>1934</strong><br />

Sportnachrichten<br />

Am Vorabend des Klausens!<br />

Der morgen Mittwoch beginnende Monat<br />

August wird für die schweizerische Autösportwelt<br />

den Höhepunkt des Jahres bringen.<br />

Drei international hochbedeutsame Anlässe<br />

werden sich in den nächsten 4 Wochen völlig<br />

oder teilweise innerhalb der Landesgrenzen<br />

abspielen: der Klausen, die Alpenfahrt und<br />

als Clou des Ganzen der Grosse Preis der<br />

Schweiz in Bern. Die berühmte «Klausenwoche<br />

» mit all ihren Erwartungen und dem<br />

Betrieb der Trainingstage ist wieder herangerückt.<br />

In Linthal rüstet man sich fieberhaft<br />

auf die grossen Tage hin, die offiziell am<br />

nächsten Donnerstag mit dem ersten Training<br />

zum Klausenrennen ihren Anfang nehmen.<br />

« Klausen » — dieser Begriff ist im schweizerischen<br />

Autosport geradezu klassisch geworden,<br />

und dieser Ort wird auch Samstag und<br />

Sonntag wieder zum Mekka für alle Sportfreunde<br />

werden. Man kann sich schon jetzt<br />

ausmalen, welcher phantastische Zuschauerstrom,<br />

von Personenwagen, Autocars, Motorrädern,<br />

Velos, Fuhrwerken und der Bahn herangeführt,<br />

sich am Sonntag über die herrlichen<br />

Gebiete der Klausenstrasse ergiessen<br />

wird. Wir haben in einer Klausen-Beilage, die<br />

der heutigen Ausgabe beiliegt, die Strecke,<br />

die Fahrer und die Wagen des Rennens in<br />

Wort und Bild genau behandelt und möchten<br />

auch an dieser Stelle auf diese Nummer gebührend<br />

aufmerksam machen.<br />

Der Besuch des diesjährigen Klausens wird<br />

sich mehr als je lohnen — das dürfte schon<br />

jetzt sicher stehen. Statt der Quantität gilt<br />

diesmal die Qualität, und wenn man vernimmt,<br />

dass rund 150 Fahrer, deren Namen<br />

in der Sportwelt guten Klang haben, an der<br />

Konkurrenz beteiligt sind, kann man sich ein<br />

ungefähres Bild von der unerhörten Härte<br />

des Kampfes machen. Fast alles, was im heutigen<br />

Autosport zählt, wird sich am Klausen<br />

einfinden. Die 150 Nennungen verteilen sich<br />

auf rund 80 erstklassige Motorradfahrer und<br />

70 hervorragende Autorennfahrer. Das Klausenrennen,<br />

der klassische Lauf in der Reihe<br />

der europäischen Bergrennen, wird nicht nur<br />

Einzelfahrer, sondern auch die berühmtesten<br />

gegenwärtigen Firmen und Equipen zusammenbringen.<br />

Mit besonderem Interesse sieht<br />

man dem Start der neuen deutschen Rennwagen<br />

entgegen, die das Klausenrennen als<br />

erstes ausländisches Bergrennen gewählt haben.<br />

Sowohl die Auto-Union wie Mercedes-<br />

Benz sind mit ihren besten Fahrern vertreten.<br />

Ihnen steht als stärkste Verteidigerin der<br />

romanischen Vorherrschaft die Scuderia Ferrari<br />

entgegen, deren neue Alfa Romeo-Monoposti<br />

die Besucher am Klausen ebenfalls bewundern<br />

können. Dazu kommt noch die offizielle<br />

Maserati-Equipe, deren imposante Maschinen<br />

hervorragend gut sind. Wir haben<br />

bereits früher mehrmals auf die verschiedenen<br />

kleineren Rennställe und auf die ausgezeichleten<br />

Einzelfahrer hingewiesen, die sich alle<br />

am Klausen einfinden werden. Jedenfalls<br />

konnte kein internationales Rennen dieses<br />

Jahres — sei es ein Berg- oder Rundstrekkenrennen<br />

— eine solche Zahl von besten<br />

Fahrern zusammenbringen. Wie populär der<br />

Klausen geworden ist, mag am besten aus der<br />

Tatsache hervorgehen, dass selbst England<br />

mit einigen erstklassigen Piloten vertreten ist,<br />

die sich sonst nie an einem Bergrennen auf<br />

dem Kontinent beteiligen.<br />

Die Besucher des Klausens werden am<br />

Sonntag erbitterte Kämpfe um den Sieg erleben.<br />

Prognosen zu stellen, ist völlig nutzlos.<br />

Eines steht jedenfalls fest: Caracciolas berühmte<br />

Rekordzeit von 15 Min. 50 Sek. wird<br />

am Sonntag einen schweren Stand haben, und<br />

der Name desjenigen, der sie zu unterbieten<br />

vermag, wird in ganz Europa als der grosse<br />

Klausensieger geehrt werden. Das schweizerische<br />

Sportpublikum wird auch diesmal dem<br />

zehnten Klausen — dem Jubiläumsklausen *—<br />

die alte Treue halten!<br />

bo.<br />

Wir veröffentlichen im folgenden das genaue<br />

Programm der Veranstaltung:<br />

Programm des Klausenrennens.<br />

Donnerstag, den 2. August <strong>1934</strong><br />

5.00—9.00 und 18.00-21.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />

Freitag, den 3. August <strong>1934</strong><br />

5.00—9.00 und 18.00—21.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />

Samstag, den 4. August <strong>1934</strong><br />

5.00—9.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />

13.00—17.00 Uhr: Abnahme der Motorräder und Sidecars<br />

auf dem Schulhausplatz in Linthal.<br />

14.00—17.00 Uhr: Abnahme der Automobile auf dem<br />

Bahnhofplatz in Linthal.<br />

19.00 Uhr: Begrüssungsbankett Im Hotel «Glarnerhof»<br />

in Glarus.<br />

Sonntag, den 5. August <strong>1934</strong><br />

7.30 Uhr: Absolute Sperrung der Rennstrecke In<br />

Linthal und Unterbalm (unterhalb des Hotels<br />

«Klausenpasshöhe» auf der Urnerseite) für<br />

alle Cars alpins und Gesellschaftswagen.<br />

8.30 Uhr: Sperrung der Rennsfrecke in Linthal<br />

und Unterbalm (unterhalb des Hotels «Klausenpasshöhe<br />

» auf der Urnerseltt) für alle übrigen<br />

Fahrzeuge und Fussgänger bis nach Beendigung<br />

des Rennens.<br />

Nachher: Abfahren der Rennstrecke durch elnsn<br />

Wagen mit roter Fahne,- welcher den Beginn<br />

des Rennens anzeigt; das Ende des Rennens<br />

wird durch einen Wagen mit welsstr Fahne<br />

angekündigt.<br />

9.00 Uhr: Besammlung der startenden Motorräder<br />

und Sidecars am Start in Linthal.<br />

9.30 Uhr: Beginn des Motorrad- und Automobilrennens.<br />

9.30 Uhr: Besammlung der startenden Automobile<br />

auf dem Bahnhofplatz in Linthal.<br />

Ca. 14.00 Uhr: Schluss des Rennens, Abfahrt nach<br />

Altdorf.<br />

16.30 Uhr: Festakt mit Preisverteilung auf dem<br />

Rathausplatz in Altdorf.<br />

Nachher: Fakultative Zusammenkunft der Ehrengäste,<br />

Komiteemitglieder und Rennteilnehmer<br />

Im Hotel «Schlüssel», in Altdorf.<br />

Internationale Alpenfahrt.<br />

Heute in einer Woche werden in Nizza die<br />

Alpenfahrer zu ihrer grossen Prüfungsfahrt<br />

antreten, die, wie man weiss, auch diesmal<br />

wieder über schweizerisches Gebiet führt.<br />

Das definitive Nennungsergebnis übertrifft<br />

alle Erwartungen und stempelt den diesjährigen<br />

Anlass zur bedeutendsten internationalen<br />

Alpenfahrt seit Bestehen dieser<br />

grossen Konkurrenz. Nicht weniger als 10<br />

Nationen sind mit 158 Fahrzeugen vertreten.<br />

Deutschland, dessen D.D.A.C. dieses Jähr<br />

die Führung inne hat, ist mit 60 Fahrzeugen,<br />

nämlich 30 Einzelfahrern und 10 Dreiermannschaften<br />

am stärksten beteiligt. Dicht auf<br />

folgt England mit 29 Einzelfahrern und 6<br />

Mannschaften. Aus Frankreich wird die<br />

Teilnahme von 16 Einzelfahrern und einer<br />

Mannschaft gemeldet. Wie schon in der letzten<br />

Nummer erwähnt, ist auch diesmal die<br />

schweizerische Beteiligung äusserst kläglich,<br />

was man um so mehr bedauern muss, als die<br />

Alpenfahrt über 2 Etappen durch unser Land<br />

führt. •<br />

Sehr gut besetzt ist die grösste Klasse über<br />

3000 ccm bei den Einzelfahrern, während bei<br />

den Mannschaften nur zwei Teams gemeldet<br />

sind. An bekannteren Konkurrenten der<br />

grössten K'lasse seien Van der Meulen, Girod,<br />

Lt. Berlescu, Lüttgau, Atnbaud, Magnus, Trevoux,<br />

Dr. Sprenger von Eyk, PätzoJd und<br />

Mme Schell erwähnt. In der Gruppe II bis<br />

3000 ccm treffen drei Teams aufeinander, und<br />

11 Einzelfahrer bewerben sich um den Gletscherpokal.<br />

Hier seien Cooper, Carriere und<br />

Hansberger besonders hervorgehoben. 5<br />

Teams konkurrieren in der Klasse bis 2000<br />

ccm. An bemerkenswerten Einzelfahrern<br />

seien genannt: Lecot, Sauerwein, Miss<br />

Champney, Delmar und Norman Black.<br />

3 Teams und 25 Einzelfahrer starten' in der<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Seitdem es<br />

Autos<br />

alles was für die Lackierung<br />

und deren Unterhalt nötig ist.<br />

Wertungsgruppe IV bis 1500 com, u. a. auch<br />

Aldington, Freiherr von Arentin, Major Gutknecht<br />

und Symons. Erfreulich gut ist auch<br />

die kleinste Klasse bis 1100 ccm besetzt, in<br />

der 5 Equipen und 21 Einzelfährer zur Fahrt<br />

antreten. Hier trifft man auch den erfolg<br />

reichen Engländer Healey, die Deutschen<br />

Schweder und Macher, und den Englände<br />

Gardener.<br />

Die Tatsache, dass in jeder Klasse sowoh<br />

Einzelfahrer wie Mannschaften starten, si<br />

chert der diesjährigen Alpenfahrt ein hervorragendes<br />

Interesse. Die schwierige Streckenführung<br />

dürfte den Konkurrenten das Siegen<br />

nicht sehr leicht machen, und es kann dami<br />

gerechnet werden, dass auch diesmal nur<br />

sehr wenige Alpenpokale und Gletscherpokale<br />

zur Verteilung gelangen.<br />

Die NennÜste<br />

der internat. Alpenfahrt.<br />

Wertungsgruppe I (über 3000 com).<br />

Teams:<br />

Holland: Nederlandsche Ford Automobil Fabriek<br />

(Van der Meulen, van Beeck Calkoeen, Bakker<br />

Schut) Ford.<br />

Frankreich: Firma Delahaye (Perrot, Dhom, Girod)<br />

Delahaye.<br />

Einzelfahrer:<br />

Deutschland: Loenholdt (N. A. G.), Lüttgau<br />

(Ford), Magnus (Ford), Pätzold (Ford).<br />

England: Dobell (Lagonda), R. L. Richardson<br />

(Railton Terraplane).<br />

Holland: Mutsaerts (Ford), Glerum (Ford), Van<br />

Strien (Ford), Nortier (Ford), Fiisette (Ford), Posthumus<br />

(Ford), Wiedemann (Ford), Dr. Sprenger<br />

van Eyk (Hotchkiss).<br />

Frankreich: Ambaud (Ford), Malanciano (Ford),<br />

Negrel (Renault), Real (Renault), Trevoux (Hotchkiss),<br />

Descollas (Bugatti), Mme Poetet-Sajo (Delahaye),<br />

Mme Schell (Delahaye).<br />

Ungarn: v. Biro (Bugatti).<br />

Rumänien: Lt. G.ol. Berlescu (Ford), Neamtu<br />

(Ford).<br />

Schweiz: R. Getac (Ford), Philipossian (Terraplane).<br />

Oesterreich: Falmbigl (Bugatti).<br />

Wertungsgruppe II (bis 3000 ccm).<br />

Teams:<br />

England: Clement Talbot Ltd. (Wisdom, Eaton,<br />

Couper) Talbot. SS. Cars Ltd. (Needham, Clease.<br />

Light), S. S.<br />

Deutschland: Adlerwerke (Wimmer, Gehrmann,<br />

Ho ff mann) Adler-Diplomat.<br />

Einzelfahrer:<br />

Deutschland: Schirmer (Wanderer).<br />

England: Lye (Talbot), Morgan (S. S.), Miss Patten<br />

(Alois), Miss Allan (Lancia).<br />

Frankreich: Legre (Panhard), Wial (Hotchkiss),<br />

Carriere (Hotchkiss), Ham (Hotchkiss), Hansberger<br />

(Mathis).<br />

Schweiz: R. Fischer (Alfa Romeo).<br />

fabrizieren die<br />

Wertungsgruppe III (bis 2000 ccm).<br />

Teams:<br />

Deutschland: Auto-Union (Fahrer nicht genannt),<br />

Standard Lack- & Farbenwerke A.-G.<br />

gegründet 1850<br />

in ihrer Fabrik in<br />

Ziirich-Altstetten<br />

SPEZIALITÄTEN:<br />

Royal in - Emaillackfarben<br />

Cellroy - Nitrocelluloselacke<br />

Motorenfarben hitzebeständig<br />

Chassisschwarz, Verdecklack<br />

Hochglanzpolitur, Polish 77<br />

Wanderer, 1. Team, Auto-Union (Fahrer nicht genannt),<br />

Wanderer, 2. Team, Opel A.-G. (Diehl,<br />

Blüm, Traiser) Opel. Adlerwerke (P. von. Guillaume,<br />

Hasse, Löhr) Adler-Trumpf,<br />

England: Riley Ltd. (Riley, Farrar, Griffiths)<br />

Riley.<br />

Einzelfahrer:<br />

Deutschland: Frl. Edith Frisch (Opel), C. Ton<br />

Guillaume (Opel), Engesser (Opel), Sauerwein (Adler-Triumpf),<br />

Graf von Westerholt (Adler-Triumpf).<br />

England: Dr. Khambatta (Lancia), Miss Chämpney<br />

(Riley), Black (S.S.).<br />

Tschechoslowakei: Freiherr v. Goldegg (Alfa Romeo),<br />

Dr. Pfitzner (Tatra).<br />

Frankreich: Machat (Citroen), Lecot (Citroen).<br />

Schweiz: Dreier (Alfa Romeo).<br />

Ungarn: Delmar (Adler-Supertrumpf).<br />

Belgien: Devaux (Mercedes-Benz).<br />

Wertungsgruppe IV (bis 1500 ccm).<br />

Teams:<br />

Deutschland: Neue Röhr-Werke A.-G. (Decker,<br />

von Mumm, Niess), Röhr jun. Bayrische Motoren-<br />

Werke A.-G. (Brenner, Kandt, v. Delius) B.M.W.<br />

England: Frazer Nash (Buttler-Henderson, Marshall,<br />

Mitchell) Frazer Nash.<br />

Einzelfahrer: .<br />

Deutschland: v Hanstein (Hanomag), Voigt<br />

(Hanomag), Kagerer (Hanomag), Sommer (Adler-<br />

Primus), Frank-Rosenthal (B.M.W.) Freiherr von<br />

Arentin (B.M.W.), Wetterau (B.M.W.), Major Gutknecht<br />

(Röhr jun.), Frau Liliane Rohrs (B.M-W.),<br />

Frau Vollbrecht (Steyr), Kura (Steyr), Graf P.<br />

Orsich (Standard Avon), Hirt-Reger (Steyr).<br />

England: AHington (Frazer Nash), Tweedale<br />

(Frazer Nash), Mrs. Needham (Frazer Nash), Thomson<br />

(Frazer Nash), Cadbury (Aston Martin), Clarke<br />

(Aston Martin), Symons (M. G. Magnette), Frost<br />

(Lancia).<br />

Tschechoslowakei: Graf Spiegel-Diesenberg (B.<br />

M.W.), Prokowetz (M. G. Magnette).<br />

Schweiz: Züst (M. G. Magnette).<br />

Oesterreich: D. v. Bitzy (Steyr).<br />

Wertungsgruppe V (bis 1100 ccm).<br />

Teams:<br />

Deutschland: Auto-Union (Fahrer nicht bekannt),<br />

D.K.W. 1. Team. Auto-Union A.-G. (Fahrer<br />

nicht bekannt) D.K.W. 2. Team. Adler-Werke<br />

A.-G. Frau Lotte Bahr, Kronmüller, Wiedenmann),<br />

Adler Trumpf jun.<br />

England: Triumph Company Ltd. (Leverett, Ridley,<br />

Hoolbrook), Triumph. Singer Company Ltd.<br />

(W. Richardeon, Langley, Avery), Singer.<br />

Einzelfahrer:<br />

Deutschland: Brack (D. K.W ), Schweder (Adler<br />

Trumpf jun.), Edle von Scheidlein (Fiat), Nieders<br />

(D.K.W), Keidel (D. K. W.), Meffert (D. K. W.),<br />

Macher (D.K.W).<br />

England: Alexander (Riley), Newnham (Triumph),<br />

Healey (Triumph), Miss Richmond (Triumph),<br />

Gardener (Singer), Mrs. Petre (Singer),<br />

Barnes (Singer), Connell (Singer), Tongue (Singer),<br />

Seyd (M. G.).<br />

Irland: Carr (Austin).<br />

Tschechoslowakei: Nimshaus (Aero), Formanek<br />

(Aero).<br />

Holland: Cornelius (D.K.W. Meisterklasse).<br />

Sensation in Spa!<br />

Ein grosser Sieg der Bugatti-Equipe. —><br />

Schweres Pech der Scuderia-Ferrari. — Gefährlicher<br />

Sturz von Chiron.<br />

Der Grosse Preis von Belgien geht als ein<br />

Rennen der Ueberraschungen in die Geschichte<br />

des internationalen Autosportes ein.<br />

Ursprünglich schien dieser bedeutende Anlass<br />

die erwartete Revanche zwischen den<br />

deutschen und den italienischen und französischen<br />

Wagen zu bringen, auf die man nach<br />

den Ergebnissen von Montlhery und dem Nürburgring<br />

ausserordentlich stark gespannt ist<br />

Anfangs letzter Woche kam dann die aufs<br />

höchste überraschende Mitteilung, dass sowohl<br />

die Wagen der Auto-Union wie der<br />

Daimler-Benz in Belgien nicht starten werden.<br />

Mit einem Schlage stand man so vor<br />

einer völlig veränderten Situation. Die belgischen<br />

Organisatoren hatten es darauf abgesehen,<br />

ähnlich wie in Montlhery nur die offiziellen<br />

Rennfirmen zu einem hochinteressanten<br />

Grosskampf zusammen zu bringen. Das<br />

Fehlen der deutschen Maschinen brachte sie<br />

nun selbstverständlich in grösste Verlegenheit,<br />

da nur noch mit der Scuderia Ferrari<br />

und eventuell auch mit Bugatti gerechnet<br />

werden konnte. Glücklicherweise hatten die<br />

Leiter dieser Unternehmen Verständnis für<br />

die heikle Lage der belgischen Organisatoren,<br />

so dass als Ersatz ein interessanter Zweikampf<br />

zwischen Alfa Romeo und Bugatti angesagt<br />

werden konnte. Da schon seit langer<br />

Zeit ein solches Duell nicht mehr stattgefunden<br />

hat, musste das Rennen auch auf diese<br />

Weise grösstem Interesse begegnen. Der<br />

peinliche Eindruck, den die verspätete Absage<br />

der deutschen Firmen ausgelöst hat, bleibt jedoch<br />

bestehen, und es ist wirklich fraglich, ob<br />

der Rückzug ausgerechnet bis auf die letzten<br />

Tage vor dem Rennen hinausgeschoben werden<br />

musste. Im Interesse aller Organisatoren<br />

von rennsportlichen Veranstaltungen muss<br />

aufs dringendste gefordert werden, dass im<br />

allgemeinen von solchen Ueberraschungen in<br />

Zukunft abgesehen wird, und es erscheint als<br />

;ine eigentliche Pflicht für die Veranstalter,<br />

sich die Zusagen der Konkurrenten verträglich<br />

zu sichern, damit ihnen die Lust an plötzichen<br />

Absagen schon aus finanziellen Erwä-<br />

;ungen heraus gründlich vergeht.<br />

Der belgische Anlass auf der bekannten<br />

Rundstrecke von Spa-Francorchamps wurde<br />

nur von 7 Wagen bestritten. Um 13 Uhr nachmittags<br />

konnte bei schlechten Wetterverhältnissen<br />

der Start zu dem 40 Runden langen<br />

Rennen, das über 594,5 km führte, erteilt werden.<br />

Die nicht sehr reichhaltige Besetzung<br />

war folgendermassen:<br />

Benoist (Bugatti), Brivio (Bugatti), Dreyfus<br />

(Bugatti), Chiron (Alfa Romeo), Varzi (Alfa Romeo),<br />

Sommer (Maserati), Montier (Ford Spezial).<br />

Nuvolari wollte an dem belgischen Rennen


ebenfalls starten, doch musste er aus noch<br />

nicht genau bekannten Gründen im letzten<br />

Augenblick seine Teilnahme wieder absagen.<br />

Sofort nach dem Start setzte sich Chiron<br />

an die Spitze. Der Franzose schien den neuen<br />

Bugatti-Maschinen nicht zu trauen, da er<br />

mit sehr hohen Geschwindigkeiten loslegte.<br />

Von Runde zu Runde steigerte er sein Tempo,<br />

und schon in der 2. Runde etablierte er<br />

mit 5 Min. 51 Sek. einen neuen Rundenrekord.<br />

In der 3. Runde schlug er seine eigene Bestzeit<br />

mit 5 Min. 47 Sek. (Stundenmittel 154,2<br />

km/St.) aufs neue. Dreyfus hatte sich zuerst<br />

als Zweiter hinter Chiron befunden, doch bald<br />

vermochte ihm Varzi den Platz abzunehmen.<br />

Die Scuderia Ferrari lag nun an der Spitze,<br />

und jedermann rechnete bereits mit einem<br />

neuen Sieg des berühmten italienischen Rennstalles.<br />

Nach der 10. Runde führte Chiron mit 58<br />

Min. 48 Sek. (Stundenmittel 151,6 km/St) vor<br />

Varzi mit 59 Min. 54 Sek., Sommer, Brivio<br />

und Dreyfus. Benoist hatte in der 8. Runde<br />

bei den Boxen anlegen müssen und war dadurch<br />

zurückgefallen. Nach der 20. Runde<br />

war es Varzi gelungen, an Chiron vorbei an<br />

die Spitze zu gehen. Dieser unternahm sofort<br />

einen Angriff gegen seinen Co-Equipier, und<br />

dabei musste er seine Unternehmungslust mit<br />

einem bösen Sturz bezahlen. Auf einer ansteigenden<br />

Strecke, die von den Tribünen aus<br />

gut sichtbar ist, schoss Chiron in einer Kurve<br />

über die Strässe hinaus. Sein Wagen prallte<br />

gegen einen Baum und blieb schwer beschädigt<br />

liegen. Der französische Fahrer hatte<br />

das unglaubliche Glück, rechtzeitig aus der<br />

Maschine geschleudert zu werden, so dass er<br />

nur etwas unsanft auf den Boden abgesetzt<br />

wurde und mit einer leichten Verletzung am<br />

Knie davonkam. Chiron humpelte zu Fuss zu<br />

den Boxen zurück, wo ihm das Publikum, das<br />

mit Entsetzen dem schweren Sturz gefolgt<br />

war, eine herzliche Ovation zuteil werden<br />

Hess. Eine sofortige ärztliche Untersuchung<br />

ergab, dass Chiron tatsächlich keinerlei ernstere<br />

Verletzungen davongetragen hatte.<br />

Varzi übernahm nun definitiv die Führung.<br />

Runde um Runde schoss der rote Alfa Romeo<br />

mit grossem Vorsprung an der Spitze vorbei.<br />

In der 29. Runde ereignete sich ein neuer<br />

sensationeller Zwischenfall, der den Ausgang<br />

des Rennens entscheidend beeinflusste. Varzi<br />

hielt bei den Boxen, wo man die Mechaniker<br />

mit verzweifelter Miene die Maschine untersuchen<br />

sah. Minute um Minute verging, ohne<br />

dass sich der Italiener als letzter Verteidiger<br />

der Scuderia Ferrari wieder in den Wagen<br />

setzen konnte. Dreyfus ging mit seinem Bugatti<br />

an die Spitze vor, und plötzlich verkündete<br />

der Lautsprecher die definitive Aufgabe<br />

von Varzi, dessen Maschine einen<br />

schweren Defekt aufwies.<br />

Der Bugatti-Equipe waren nun alle Chancen<br />

zugefallen, und der hervorragende Dreyfus<br />

nützte sofort die, Situation, um zu einem<br />

lang erwarteten Sieg für die Molsheimer<br />

Farben zu kommen. In der 34. Runde erlebte<br />

das Publikum einen weiteren aufregenden<br />

Augenblick. Die Maschine von Benoist<br />

überschlug sich in voller Fahrt und kam wie<br />

durch ein Wunder wieder auf die Räder zu<br />

stehen. Am Wagen zeigten sich keinerlei<br />

stärkere Beschädigungen, sodass Benoist die<br />

Fahrt mit einer kleinen Verspätung fortsetzen<br />

konnte. Dreyfus führte die letzten Runden<br />

vor Brivio, Sommer und Benoist an, und in<br />

dieser Reihenfolge passierte das Feld auch<br />

das Ziel. Bugatti belegte mit seinen neuen<br />

Maschinen den ersten; zweiten und vierten<br />

Platz, Sommer konnte sich mit seinem 3000-<br />

ccm-Maserati einen ehrenvollen dritten Rang<br />

retten, und Montier, der mit seinem Ford-<br />

Spezial in der 36. Runde anhielt, wurde<br />

Fünfter. Diese Maschine, die sich auch gegen<br />

die stärksten europäischen Rennwagen zu<br />

behaupten wusste, verdient für ihre Leistung<br />

ein ganz besonderes Lob. Von 7 gestarteten<br />

Wagen kamen demnach 5 ans Ziel, und ausgerechnet<br />

die beiden Alfa Romeo-Monoposti<br />

waren diesmal die Einzigen, die den Kampf<br />

nicht beenden konnten. Das ist wirklich ein<br />

Resultat, mit dem man wohl kaum gerechnet<br />

hat.<br />

bo.<br />

Die Resultate:<br />

1. Dreyfus (Bugatti) 4 St 15 Min. 3% Sek.<br />

(Stundenmittel 139,8 km/St).<br />

2. Brivio (Bugatti) 4 St. 16 Min. te% Sek.<br />

3. Sommer (Maserati) 4 St. 18 Min. 25% Sek.<br />

4. Benoist (Bugatti) 3 Runden zurück.<br />

5. Montier (Ford-Spezial) 4 Runden zurück.<br />

Neue internationale Rekorde von Madame<br />

Stewart. Die überaus unternehmungslustige<br />

Engländerin Mme. Stewart, die schon eine<br />

grosse Reihe von Rekorden aufstellte, hat<br />

vergangenen Mittwoch auf der Bahn von<br />

Montlhe'ry neue Bestleistungen vollbracht.<br />

Sie startete mit ihrem bekannten Derby-Rennwagen<br />

mit Vorderradantrieb und vermochte<br />

die eigenen Rekorde über 1 km, 1 Meile und<br />

die Rundenbestzeit der Bahn zu schlagen.<br />

Die Zeiten konnten ganz bedeutend verbessert<br />

werden. Der alte Rundenrekord des<br />

französischen Autodroms betrug. 234,km/ßt.<br />

Er ist nun auf 237 km/St, erhöht worden.-.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N°62<br />

Es ist ein seltsamer Zufall, dass ausgerechnet<br />

eine Frau die schnellste Zeit, die je auf einer<br />

Rennbahn gefahren wurde, innehält. Mme. Stewart<br />

entging im übrigen nur mit knapper Not<br />

einem schweren Unfall. Sie stellte sofort nach<br />

der Ueberfahrung der Ziellinie den Motor ab.<br />

In diesem Augenblick kam die Maschine aus<br />

irgendwelchen Gründen ins Schleudern, und<br />

die Engländerin verfügte im entscheidenden<br />

Moment nicht mehr über die motorische<br />

Kraft, um den drohenden Sturz aufzuhalten.<br />

Der Derby schoss in wildem Schwung über<br />

die Bahn auf die Grasfläche hinaus, wo er<br />

ziemlich stark beschädigt stehen blieb. Madame<br />

Stewart erlitt als Folge des leichten<br />

Unfalles einige leichtere Verletzungen.<br />

Die neuen internationalen Rekorde:<br />

1 km: 15 Sek. 13/100 (Std.-Mittel: 237,8 km/St.).<br />

Alter Rekord: 15 Sek. 61/100, aufgestellt von Mme.<br />

Stewart auf Derby in Montlhdry am 19. Mai 1933.<br />

1 Meile: 24 Sek. 35/100 (Std.-Mittel:237,8km/St.).<br />

Alter Rekord: 25 Sek. 12/100 (Std.-Mittel: 230,6<br />

km/St.), aufgestellt von Mme. Stewart am 19. Mai<br />

1933 in Montlhery auf Derby.<br />

Rundenrekord von Montlhe'ry (2500 Meter):<br />

38 Sek. 57/100 (Std.-Mittel: 237,4 km/St.). Alter<br />

Rekord: 39 Sek. 6/100 (Std.-Mittel: 234,8 km/St),<br />

aufgestellt -von Mme. Stewart am 19. Mai 1933 in<br />

Montlhery auf Derby.<br />

Internationale Tourist Trophy. Die diesjährige<br />

internationale Tourist Trophy findet<br />

erneut auf der Ards-Rundstrecke bei Belfast<br />

statt. Die Rundstrecke ist 21,6 km lang und<br />

weist bekanntlich viele Schwierigkeiten auf.<br />

Die Organisatoren haben 40 Nennungen erhalten.<br />

Die gesamte englische Elite wird sich<br />

wieder am Starte befinden. M. G.-Magnette,<br />

Singer, Aston Martin, Frazer Nash und Riley<br />

haben Dreiermannschaften gemeldet. Der Sieger<br />

des letzten Jahres, Tazio Nuvolari, wird<br />

erneut mit einem M. G.-Magnette 1287 ccm<br />

starten.<br />

Rundstreckenrennen auf dem Masarykring.<br />

Da grösste Autorennen der Tschechoslowakei,<br />

das Rundstreckenrennen auf dem Masarykring<br />

bei Brunn, findet dieses Jahr am 30.<br />

September statt. Die Veranstaltung führt<br />

über den 29,1 km langen schwierigen Circuit,<br />

der schon in früheren Jahren benutzt wurde.<br />

Die Wagen bis 1100 ccm haben 15 Runden,<br />

Total 437,1 km und die grossen Fahrzeuge 17<br />

Runden, Total 495,4 km zurückzulegen. Der<br />

absolute Tagessieger erhält 80,000 tschech.<br />

Kronen, der Zweite 40,000, der Dritte 20,000,<br />

der Vierte 15,000 usw.<br />

,. Abgesagte Rennen. Folgende Internationale<br />

Veranstaltungen, die im Sportkalender für.<br />

<strong>1934</strong> enthalten waren, sind abgesagt worden:<br />

Internat. Pötschenpassrennen (ursprünglich<br />

auf den 28. Juli angesetzt), Rundstreckenrennen<br />

von Wien vom 16. September, Zirlerbergrennen<br />

vom 7. Okt. und Rundstreckenrennen<br />

von Cremona vom 16. September.<br />

Der französische Fahrer Qaupillat, der vorletzten<br />

Sonntag beim Grossen Preis von<br />

Dieppe tötlich verunglückte, wurde letzte<br />

Woche in seinem Heimatort Meudon-Bellevue<br />

zu Grabe getragen. An den Feierlichkeiten,<br />

die sich im intimsten Rahmen abspielten, waren<br />

zahlreiche Persönlichkeiten aus der automcbilistischen<br />

Welt vertreten. An Fahrern<br />

bemerkte *aan Falchetto, Scaron, Zehender,<br />

De Villapadierna, Vagniez, Mme Siko und<br />

Mlle Helle Nice.<br />

Grosser Preis von Brasilien. Der dieses<br />

Jahr erneut zur Durchführung kommende<br />

Grosse Preis von Rio de Janeiro — das bedeutendste<br />

jährliche Automobilrennen Südamerikas<br />

— wird besonders imposanten Umfang<br />

annehmen. Für die Veranstaltung haben<br />

sich bereits die besten Fahrer aus Südamerika,<br />

wie Crespi, De Taffe, Blanco, Karstulovic,<br />

gemeldet. Wie wir erfahren, rechnet man<br />

auch mit der Beteiligung einiger hervorragender<br />

europäischer Fahrer. Hans Stuck<br />

hat seine Meldung schon abgegeben, und die<br />

Einschreibungen von Varzi un dChiron sollen<br />

unmittelbar bevorstehen. Das Rennen findet<br />

auf dem bekannten Circuit von Gavea statt,<br />

der sehr schwierig zu befahren ist und überhaupt<br />

keine längere Gerade, sondern nur<br />

Kurven, Steisrtmgen und Gefälle aufweist.<br />

Neue Rekorde In Montlhe'ry. Unter der Leitung<br />

von Cesar Marchand wurden kürzlich mit dem<br />

Citroen-Yaeco «Rosalie VII» neue Rekordfahrten<br />

durchgeführt. Im ganzen wurden folgende intern.<br />

Rekorde der Klasse 2000 ccm aufgestellt:<br />

3 Tage: 8067,4 km (Std -Mittel 112,0 km/St.)<br />

4 Tage: 10768,6 km (Std.-Mittel 112,1 km/St.)<br />

5 Tage: 13.475 km (Std.-Mittel 112,2 km/St.)<br />

6 Tage: 16.010 km (Std.-Mittel 111,1 km/St.)<br />

10 000 Meilen: 144 Std. 43 Min. 14 Se><br />

9/100 (Std.-Mittel 111,2 km/St.)<br />

Rundstreckenrennen von Albl. In Frankreich<br />

fand am 22. Juli neben dem Grossen Preis von<br />

Dieppe auch das Rundstreckenrennen von Albi<br />

statt. In der Klasse Ms 1500 ccm gewann Ve-yron<br />

auf Bugatti mit dem Durchschnitt von 128,6 km/St.<br />

Das Rennen der grossen Wagen sah u. a. den Start<br />

von Braillard, Sommer, Hamilton und Falchetto.<br />

Ueberraschenderweise vermochte sich der Engländer<br />

Featherstonaught auf Maserati mit dem Durchschnitt<br />

von 143 km/St, an die Spitze zu schwingen,<br />

Zweiter wurde Hamilton mit 2 Min. Abstand,<br />

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N° 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Grosser Preis von Commtages. Der Grosse<br />

Preis von Comminges findet dieses Jahr<br />

gleichzeitig mit dem Grossen Preis der<br />

Schweiz statt Wie schon aus den bereits veröffentlichten<br />

ersten Fahrerzusammenstellungen<br />

des bernischen Rennens hervorgeht, vermag<br />

der französische Anlass den schweizerischen<br />

Grand Prix keineswegs entscheidend<br />

zu konkurrenzieren. Während es sich bei dem<br />

Rennen in Bern um einen offiziellen Grossen<br />

Preis handelt, der das Interesse der heute<br />

führenden Firmen für sich beanspruchen<br />

muss, reiht sich der französische Lauf in die<br />

Folge der Rundstreckenrennen von sekundärer<br />

Bedeutung ein. Die Scuderia Ferrari,<br />

die nach Bern Chiron, Varzi und Graf Trossi<br />

delegiert, entsendet nach St. Gaudens, wo<br />

der Grosse Preis von Comminges stattfinden<br />

wird, Marcel Lehoux und Guy Moll. Bei dem<br />

französischen Rennen werden daneben ausschliesslich<br />

eine Reihe von Einzelfahrern<br />

starten.<br />

Grosser Preis von Nizza. Wie schon gemeldet,<br />

ist der Grosse Preis von Nizza vom<br />

12. auf den 19. August verschoben worden,<br />

so dass dieses Rennen dem Grand Prix der<br />

Schweiz als letzte bedeutende Veranstaltung<br />

unmittelbar vorangeht Verschiedene Fahrer<br />

werden deshalb Bern von Nizza her erreichen.<br />

Der südfranzösische Anlass findet dieses<br />

Jahr zum zweiten Male statt Seine erste<br />

Durchführung wurde wegen der überaus interessanten<br />

Streckenführung mitten durch die<br />

Stadt bereits zu einem gewaltigen Erfolg. Die<br />

Scuderia Ferrari hat als Erste ihre Nennungen<br />

eingereicht, und zwar von 3 Fahrern, von<br />

denen bis jetzt Chiron und Varzi offiziell bestimmt<br />

sind. Auch Philippe Etancelin hat sich<br />

soeben für den Lauf von Nizza eingeschrieben,<br />

bei dessen erster Durchführung im vergangenen<br />

Jahre er lange Zeit eine hervorragende<br />

Rolle spielte.<br />

Ein Grosser Preis von SchevenJngen ? In<br />

Holland bestand bereits seit langer Zeit das<br />

Projekt eines grossen Automobilrennens. Wie<br />

man nun erfährt, hat sich der Königliche Automobilclub<br />

der Niederlande mit der Angelegenheit<br />

näher befasst so dass im günstigsten<br />

Falle noch in diesem Jahre mit einem holländischen<br />

Rennen zu rechnen ist. Die Veranstaltung<br />

wird offiziell den Titel eines « Grossen<br />

Preises von Scheveningen» erhalten. Die Organisatoren<br />

planen, diesem holländischen Anlass<br />

einen bedeutenden Umfang zu verleihen.<br />

Schon in nächster Zeit kann mit näheren<br />

Angaben über die vielversprechende Veranstaltung<br />

gerechnet werden.<br />

Stilfserjochrennen. Für das internationale<br />

Stilfserjochrennen vom 26. August haben sich<br />

eine Anzahl italienischer Einzelfahrer eingeschrieben.<br />

Auch die Scuderia Ferrari wird an<br />

dem Anlass vertreten' sein. Sie hat zwei ihrer<br />

Monoposto-Wagen eintragen lassen, wobei<br />

der eine vom letztjährigen Sieger Mario Tadini<br />

geführt wird. Einschreibungen für das<br />

Stilfserjochrennen werden von der Sportkommission<br />

des R. A. C. I. in Rom, Via Po 14, bis<br />

zum 17. August entgegengenommen. Das internationale<br />

offene Rennen, das gleichzeitig<br />

für die italienische Automobilmeisterschaft<br />

gilt, ist für Sport- und Rennwagen reserviert,<br />

die in je 4 Klassen untergeteilt sind. Für das<br />

Rennen sind insgesamt 70 000 Lire in Preisen<br />

ausgesetzt<br />

Ehrung des Nfirburgrlng-Siegers. Charakteristisch<br />

für die Begeisterung, die in Deutschland<br />

nach dem Sieg Stucks auf dem Nürburgring<br />

herrschte und gleichzeitig auch für<br />

die ungemeine Popularität des deutschen<br />

Fahrers ist der Empfang, wie er «Hans»<br />

einige Tage nach seinem grossen Sieg in der<br />

sächsischen Industriestadt Zwickau, dem<br />

Heimatort der Auto-Union, bereitet wurde.<br />

Stuck fuhr in seinem weissen Fahrerdress<br />

mit dem siegreichen Wagen inmitten eines<br />

ganzen Geleitzuges in die Stadt ein. Die<br />

ganze Maschine verschwand fast vollständig<br />

unter Blumen und Lorbeer. Höchste Regierungsvertreter<br />

hiessen den Fahrer in einer<br />

offiziellen Begrüssung willkommen. Stuck erhielt<br />

kostbare Ehrengaben, und die Stadt<br />

Zwickau verlieh ihm eine besondere Ehrenplakette.<br />

Die halbe Einwohnerschaft begleitete<br />

den Fahrer zum Werk der Auto-Union, in<br />

dessen Ehrenhof 2800 Mechaniker Stuck einen<br />

begeisterten Empfang bereiteten.<br />

Kritisches zum Gutachten<br />

Grlmm-Rothpletz.<br />

Alle Krisenpolitik muss darauf hintendieren,<br />

sich selbst überflüssig zu machen; die beste Krisenhilfe<br />

ist die, die am raschesten zu einer Wiederherstellung<br />

der normalen Wirtschaftsbeziehungen<br />

führt. Für die Schweiz im speziellen heisst dies:<br />

jene Wirtschaftspolitik ist die beste, die bei Wahrung<br />

einer relativ günstigen Inlandskonjunktur<br />

möglichst rasch zu'einem Wiederaufblühen unserer<br />

von der Krise am schwersten betroffenen Aussenwirtschaft<br />

führt. Diese Tatsache ist auch im Gutachten<br />

Grimm-Rothpletz gewürdigt; denn es heisst<br />

darin wörtlich: «Die Förderung des Exportes steht<br />

an der Spitze aller Massnahmen. Der Innenmarkt<br />

und die innere Kaufkraft der Schweiz reichen<br />

allein nicht aus, um die Tier Millionen Einwohner.<br />

des Landes dauernd und auskömmlich zu ernähren.<br />

Es ist mit aller Energie darnach zu streben, -wenigstens<br />

ejnen Teil des verloren gegangenen Exportes<br />

zurückzugewinnen.» (S. 61.)<br />

Export kann direkter Export (Ausfuhr von Waren)<br />

oder indirekter Export (Fremdenverkehr,<br />

Transporte) sein. Beim ersten werden Waren ins<br />

Ausland geliefert, beim zweiten verbrauchen Ausländer<br />

einheimische Waren in unserem Lande<br />

selbst und nehmen einheimische Dienstleistungen in<br />

unserem Lande selbst in Anspruch. Der wirtschaftliche<br />

Erfolg, die Bezahlung seitens der Ausländer<br />

ist in beiden Fällen fleich. Deshalb muss die zu<br />

fordernde «beste Krisenpolitik» in gleicher Weise<br />

energisch auf eine Belebung beider Exportarten<br />

hinzielen.<br />

Leider klafft in dieser Hinsicht im Gutachten<br />

Grimm-Rothpletz eine breite Lücke: es setzt sich<br />

viel zu wenig mit dem auseinander, was für die<br />

Förderung des indirekten Exportes notwendig ist.<br />

Und.dies, trotzdem sich gerade hier reiche Möglichkeiten<br />

bieten, mit (trosszügigen Arbeitsbeschaffungsmassnahmen<br />

nicht nur die Arbeitslosigkeit zurückzudämmen,<br />

sondern auch produktive Werke zu<br />

schaffen: nämlich durch den Ausbau unserer Alpenstrassen.<br />

Diese -werden zu immer wichtigeren<br />

«nationalen Produktionsfaktoren», weil sich der<br />

Fremdenverkehr, insbesondere der des kaufkräftigen<br />

Reisepublikums, immer mehr auf der Strasse<br />

abspielt. Immer mehr schweizerische und ausländische<br />

Feriengäste durchstreifen unser Land im Automobil<br />

von Ost nach West, von Süd nach Nord und<br />

umgekehrt und damit bekommen unsere Alpenstrassen<br />

natürlich eine ganz andere Wichtigkeit als zu<br />

einer Zeit, wo alle Welt mit der Eisenbahn fuhr<br />

und sich ein paar Wochen, an einem und demselben<br />

Kurort aufhielt. (Diese früheren Reisemethoden<br />

waren, nebenbei gesagt, für die Hotellerie weit<br />

angenhmer als die heutigen, die einen grossen Teil<br />

des Ferienverkehrs zu Passantenverkehr machen;<br />

die Hoteliers sind also heute in der wenig beneidenswerten<br />

Lage, sich gleichzeitig mit dem krisenmässigen<br />

Frequenzrückgang und einer tiefgehenden.<br />

Strukturwandlung im Verkehr auseinandersetzen<br />

zu müssen.) Ein grosser Teil des Ferienbetriebes<br />

spielt sich heute auf den Alpenstrassea<br />

ab — und die Gäste verlangen, dass diese die<br />

gleiche Qualität aufweisen wie unsere Hotels, unsere<br />

Bergbahnen usw. Die Schweiz ist das Reiseland<br />

par excellence und die einheimischen und ausländischen<br />

Automobilisten (die jetzt schon an einzelnen<br />

Orten die Hälfte der Gäste ausmachen) verlangen,<br />

dass sie auch das Alpenstrassenland par<br />

excellence sei.<br />

Die Erfüllung dieser Forderung — sie muss erfüllt<br />

werden, wenn unser Land das bevorzugte<br />

Reiseland bleiben soll — mächt ausserordentlich<br />

grosse Aufwendungen nötig. Die Schweiz hat nämlich<br />

ihre Alpenstrassen sozusagen gar nicht modernisiert,<br />

wogegen Italien, Oesterreicbj Deutschland<br />

und Frankreich längst daran sind, grossartige<br />

Ausbauprogramme zu verwirklichen. Um so grosser<br />

ist das Stück, das wir in den nächsten Jahren vorwärtskommen<br />

müssen. Die wichtigsten Alpenstrassen<br />

müssen alle auf Doppelspur ausgebaut und mit<br />

staubfreiem Belag versehen werden, sonst verlieren<br />

wir nicht nur die internationale Automobilkundschaft,<br />

sondern verleiden auch den Fussgängern<br />

das Passwandern mehr und mehr. Diese wichtigsten<br />

Fassstrassen und die entstehenden Ausbau-<br />

kosten sind, •wie in einem Nachtrag zum Gutachten<br />

Grimm-Rothpletz ausgeführt wird, die folgenden:<br />

Simmental-Pillon-Aigle Fr. 7,314,000 —<br />

Brünigstrasse: Brienzwiler-LunBern 1,260,000 —<br />

Brig-Furka-Oberalp-Ghur<br />

17,861,000.—<br />

GrimseLstrass«<br />

7,126,000 —<br />

Ootthardstrasse (Brunnen-Biasca) 18,957,000 —<br />

Simplonstrasse<br />

2,100,000 —<br />

Julierpass<br />

4,256,000.—<br />

Grosser St. Bernhard<br />

3,200,000 —<br />

Flüelapass<br />

12,800,000.—<br />

Total Fr. 74,874,000.—<br />

Nach einem von Ingenieur Dr. Kaech (Bern)<br />

dem Eidgenössischen Militärdepartement erstatteten<br />

Gutachten ist diese Summe um rund 12 Prozent zu<br />

niedrig, da für verschiedene Strassen mit einem zu<br />

wenig sorgfältigen Ausbau gerechnet wurde; der<br />

aufzuwendende Gesamtkostenbetrag wäre demnach<br />

auf rund 85 Mill. Fr. anzusetzen.. Von dieser gewaltigen<br />

Summe sollen nun, wenn das Gutachten<br />

Grimm-Rothpletz verwirklicht würde, im ersten<br />

Jahr bloss 10 Millionen in das Arbeitsbeschaffungsprogramm<br />

eingestellt werden; von den übrigen Jahren<br />

ist überhaupt nichts gesagt. Die Experten befürworten<br />

somit offensichtlich einen langsamen<br />

Ausbau der Bergstrassen. Das hätte aber sehr<br />

schwere Nachteile. Vor allem den, dass der Vorsprung<br />

des viel rascher und grosszügiger arbeitenden<br />

Auslandes weiter vergrössert wird. Unser indirekter<br />

Export, dem angesichts der Schaffung nationaler<br />

Industrien in Zukunft eine ganz besondere<br />

Bedeutung zukommt, würde weiter geschwächt, und<br />

es fragt sich sehr, ob unser Land, das wegen seiner<br />

schlechten Alpenstrassen in ausländischen Automobilkreisen<br />

ohnehin schon ein schlechtes Renommee<br />

geniesst, sich nicht die Sympathien der<br />

Autotouristen gänzlich verscherzen würde. Unsere<br />

Konkurrenzländer werden bis in wenigen Jahren<br />

ein erstklassiges Autc-Bergstrassennetz besitzen —<br />

und dass sie alles tun werden, um unsere bisherigen<br />

Autogäste zu sich zu ziehen, ist heute schon sicher.<br />

Dass sie sich auch alle Mühe geben werden, die<br />

schweizerischen Automobilisten aus unserem Land<br />

zu locken, ist ebenso klar. Wie sollen wir diesen<br />

mit aller Sicherheit kommenden Konkurrenzkampf<br />

bestehen, wenn wir die Touristen zwingen wollen,<br />

weiter über unsere schmalen, staubigen, besonders<br />

für Ausländer gefährlichen Strassen zu fahren? —<br />

Dazu kommt das rein arbeitsmarktpolitische<br />

Moment. Wenn wir nicht zulassen<br />

wollen, dass ein Teil unserer arbeitsfähigen Bevölkerung<br />

die Freude und die Gewohnheit zu arbeiten<br />

verliert, verbittert und politisch radikalisiert wird,<br />

müssen wir mit grosszügigen Massnahmen eingreifen.<br />

Beide Interesseneinrichtungen laufen also genau<br />

parallel.<br />

Im Gegensatz zum Gutachten Grimm-Rothpletz<br />

zieht das bereits erwähnte Gutachten Kaech aus diesen<br />

Tatsachen die gebotenen Konsequenzen. Es<br />

schlägt vor, für den Ausbau der Alpenstrassen in<br />

den Jahren 1935—1937 nicht weniger als 85 Mill.<br />

Franken zu verwenden. Dazu sollen erst noch drei<br />

Millionen Franken für die Vorbereitung des Baues<br />

einer Sustenstrasse kommen, die vom militärischen<br />

wie vom verkehrspolitischen Standpunkt aus in<br />

gleicher Weise eine Notwendigkeit ist. Diese Summe<br />

erscheint auf den ersten Blick ungeheuerlich; aber<br />

es handelt sich um eine für unsere Volkswirtschaft<br />

lebenswichtige Kapitalinvestition. Hoffen wir, dass<br />

die schweizerische Wirtschaftspolitik die grossen<br />

Probleme mit entsprechender Grosszügigkeit meistere!<br />

(Korr.)<br />

Die Ueberlegenhelt der Gesamtkonstruktion zeigt sich<br />

in Siegen der verschiedensten Art, auf der Rennbahn, auf der Strasse, in Strassenrennen<br />

und auf Tourenfahrten.<br />

Mahlen sprechen für<br />

HOTCHKISS gewinnt den<br />

GROSSEN 10-STUNDEN-PREIS<br />

von BELGIEN<br />

< Kategorie 3 auf 4 Liter<br />

mit dem fabelhaften Durchschnitt von 116 Stunden-Kilometer.<br />

Dieses Rennen war ausschliesslich für strikte Serien-Tourenwagen reserviert;<br />

Nach den Siegen im Rally von Monte-Carlo, Paris-Nizza, im Damen-Rally von<br />

St-Raphäei, der 48 Stunden-Weltrekord, die Internationale Alpenfahrt . . . kann<br />

dieser neue Sieg als Beweis einer unbestreitbaren Ueberlegenheit der Gesamtkonstruktion<br />

gelten.<br />

Einen Hotchkiss kaufen, heisst das Maximum an Qualität zu einem Minimalpreis<br />

erwerben.* ;<br />

Trotz Krise hat sich der Absatz in ADLER-Wagen 1933<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 65% erhöht — dank seinen<br />

unvergleichlichen Vorzügen.<br />

Bei schärfster Konkurrenz waren 3 ADLER an der<br />

2000-km-Fahrt durch Deutschland an erster Stelle.<br />

ADLER Team-Sieger an der Internationalen Alpenfahrt.<br />

Bei der schweren Strassen-Prüfungsfahrt von 6000 km<br />

rund um Italien kam von allen Konkurrenz-Teams nur<br />

das ADLER-Team mit 3 Wagen an. Dies sagt genug!<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 62<br />

Diverses<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

N° 62<br />

II. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

chn. Rundschau<br />

Lager aus Kupfer - Blei - Legierungen. In<br />

Amerika macht sich eine starke Tendenz zum<br />

Abgehen von den bisherigen WeissmetaMlagern<br />

bemerkbar. An Stelle dieser Weissmetallager<br />

werden Lager aus Kupfer-Blei-<br />

Legierungen propagiert, die, wie ausgedehnte<br />

Versuche ergeben haben, bei mangelhafter<br />

Schmierung viel widerstandsfähiger sind,<br />

einen kleineren Reibungskoeffizienten aufweisen,<br />

weniger leicht deformiert werden<br />

und einen höheren Schmelzpunkt haben. In<br />

einem Fall wurde festgestellt, dass bei der<br />

Prüfung auf einer Aschenbahn die Weissmetallager<br />

eines Motors unter gewissen ungünstigen<br />

Schmierungsbedingungen nach<br />

1300 Meilen Fahrt zerstört waren, während<br />

die Ersatzlager aus Kupfer-Blei-Legierung<br />

hierauf bis zum Abbruch der Versuche 76,000<br />

Meilen Fahrt einwandfrei durchhielten.<br />

Ein Fortschritt auf diesem Gebiet ist für<br />

den Automobilismus von grosser Bedeutung,<br />

stellte doch die Erneuerung der Lager im<br />

Budget der Automobilbetriebskosten bisher<br />

einen sehr gewichtigen Posten dar. -th-.<br />

Strassenbeleuchtung vom Trottoirrand aus.<br />

Trotz aller Versuche ist das Problem der<br />

Strassenbeleuchtung heute immer noch nicht<br />

einwandfrei gelöst. Soll die Blendgefahr für<br />

die Strassenbenützer ganz beseitigt werden,<br />

so müssten die Leuchtkörper entweder sehr<br />

hoch angeordnet werden, was jedoch eine<br />

schlechte Lichtausbeute mit sich bringt, oder<br />

man muss sie mit mehr oder weniger umständlichen<br />

und kostspieligen Blendschirmen<br />

versehen. Verkehrstechnisch scheint nach<br />

dem heutigen Stand der Beleuchtungstechnik<br />

die Beleuchtung mit Natrium- oder Quecksilberdampflampen<br />

grosse Vorteile zu bieten,<br />

>da die Blendgefahr hier durch eine geringe<br />

-.euchtdichte herabgesetzt wird. Aber auch<br />

bei diesen Beleuchtungssystemen sind die'<br />

Betriebskosten vorläufig noch verhältnismässig<br />

hoch. Als neue Lösung wird im Ausland<br />

eine Flutlichtbeleuchtung der Strasse<br />

von der Höhe des Trottoirrandes aus vorgeschlagen.<br />

Unter einem etwas auskragenden<br />

Trottoirrand würden dabei Leuchtkörper<br />

eingebaut, die ein Strahlenbündel nur ganz<br />

flach über die Strassenoberfläche werfen<br />

wünjen, sodass eine Blendung von Fussgängern<br />

oder Fahrzeuglenkern fast ausgeschlossen<br />

erscheint. Wie sich die technischen<br />

Schwierigkeiten einer solchen Beleuchtungsart<br />

lösen lassen, kann allerdings erst der<br />

Versuch lehren.<br />

-s.<br />

Eine vielversprechende Brennstoff - Sparvorrichtung.<br />

Mit den bis jetzt bekannten Anordnungen<br />

gibt ein Motorfahrzeugvergaser<br />

auch dann noch eine gewisse Gemischmenge<br />

ab, wenn man den Wagen bei losgelassenem<br />

Gaspedal aus höheren Geschwindigkeiten<br />

ausrollen lässt oder wenn man bergab fährt:<br />

nämlich die Gemischmenge, die zur Aufrechterhaltung<br />

der Leerlauftourenzahl vorgesehen<br />

ist. Der in diesem Leerlaufgemisch enthaltene<br />

Brennstoff wird dabei nutzlos verbraucht,<br />

ganz abgesehen davon, dass er ein lästiges<br />

Knallen des Auspuffs verursachen kann und<br />

das Verschmutzen der Zündkerzen fördert.<br />

Mit der vorliegenden neuen, zum Patent<br />

angemeldeten Anordnung unterbleibt dagegen<br />

jede Brennstoffabgabe bei Tourenzahlen, die<br />

über dem Bereich der normalen Leerlaufdrehzahl<br />

liegen. Erst wenn der Motor wieder<br />

auf niedrigen Touren läuft, setzt sie von<br />

neuem ein. Die selbsttätige Regelung der<br />

Brennstoffabgabe in Abhängigkeit von der<br />

Tourenzahl wurde ebenso einfach wie sinnreich<br />

unter Ausnützung der elektrischen Ausrüstung<br />

des Fahrzeugs herbeigeführt, könnte<br />

aber auch durch einen mechanischen Zentrifugalregler<br />

geschehen.<br />

Bei den meisten Vergasern stellt man die<br />

für den Leerlauf des Motors notwendige Gemischmenge<br />

ein für allemal durch eine bestimmte<br />

Minimalöffnungsweite der Drosselklappe<br />

oder des Drosselschiebers ein. Gewöhnlich<br />

dient zum genauen Einstellen dieser<br />

Minimalöffnungsweite sine Anschlagschraube.<br />

Beim vorliegenden neuen System dagegen<br />

kann sich unter dem Einfluss einer Feder das<br />

Drosselorgan vollständig schliessen. Nur<br />

dann, wenn der Motor im Bereich seiner<br />

Leerlauftourenzahlen rotiert, wird die zur<br />

Aufrechterhaltung dieser Drehzahl erforderliche<br />

Minimalöffnung hervorgerufen, und<br />

zwar vorzugsweise auf elektromagnetischem<br />

Weg.<br />

In der beistehenden Skizze stellt S ein<br />

Solenoid dar das oarallei zum Ladeschalter<br />

(«Relais») einerseits an die Wagenbatterie B<br />

und anderseits an die Wagendynamo D angeschlossen<br />

ist, und dessen Eisenkern einen Anschlag<br />

A trägt, gegen den sich der Hebel H<br />

der Drosselklappe anlehnt. Läuft der Motor<br />

mit hoher Tourenzahl, so besteht über dem<br />

automatischen Ladeschalter zwischen der<br />

Batterie und der Dynamo eine direkte Verbindung.<br />

Das Solenoid ist infolgedessen<br />

stromlos und der Anschlag eines Eisenkerns<br />

befindet sich ausserhalb des Bereiches des<br />

Drosselklappenhebels, sodass die Drosselklappe<br />

beim Loslassen des Pedals ganz zufallen<br />

kann. Je*de Brennstoffabgabe wird also<br />

unterbleiben. Steht dagegen der Motor still,<br />

so ist bekanntlich der Ladeschalter geöffnet.<br />

Aufbauschema der neuen Vorrichtung zur Verminderung<br />

des Brennstoffverbrauchs und selbsttätigen<br />

Regelung der Leerlauftourenzahl.<br />

Durch Strom aus der Batterie, der über die<br />

Dynamo abfliesst, wird dann das Solenoid<br />

erregt, sein Eisenkern angezogen und durch<br />

den Anschlag A und den Hebel H die Drosselklappe<br />

um einen bestimmten, das Anlaufen<br />

des Motors begünstigenden Betrag geöffnet.<br />

Ist der Motor angelaufen, so nimmt mit zunehmender<br />

Stromabgabe der Dynamo die Erregung<br />

des Solenoides ab, der Anschlag gibt<br />

mehr oder weniger nach und die Drosselklapoe<br />

geht auf die Minimalöffnungsweite<br />

zurück, die für die gewünschte Leerlauftourenzahl<br />

erforderlich ist.<br />

Wie man sieht, wird also durch die Vorrichtung<br />

gleichzeitig auch eine selbsttätige<br />

Regelung der Leerlauftourenzahl herbeigeführt.<br />

Gleichgültig ob der Motor noch ganz<br />

kalt oder ob er heiss ist, wird er durch das<br />

Solenoid immer auf die genau gleiche Leerlauftourenzahl<br />

eingesteuert. Selbst bei unter<br />

Belastung stehendem Motor, zum Beispiel<br />

beim Schrittempofahren im direkten Gang,<br />

sucht das Solenoid die MinimaHrehzahl immer<br />

aufrecht zu erhalten, indem es beim<br />

Unterschreiten dieser Drehzahl selbsttätig<br />

mehr Gas gibt. Nicht zuletzt auch dadurch<br />

erbringt die Vorrichtung eine Brennstoffersparnis.<br />

Denn ohne sie suchen sich manche<br />

Fahrer gegen ein unbeabsichtigtes Stillstehen<br />

des Motors durch übermässig reichliches,<br />

unwirtschaftliches Einstellen des Leerlaufs<br />

zu schützen.<br />

In einer anderen Anwendungsform, die<br />

hauptsächlich für nachträgliche Abänderungen<br />

in Frage kommt, ist das wie oben geschaltete<br />

Solenoid als Einsatzstück im Gasdrosselbetätigungsgestänge<br />

vorgesehen, in einer<br />

dritten Anwendungsform als Steuerorgan<br />

für ein Ventil, das die Gemischbildung direkt<br />

beeinflusst, während es schließlich auch<br />

noch bei Einspritzpumpen von Fahrzeugdieselmotoren<br />

als Zusatzsteuerorgan dienen<br />

kann.<br />

-s.<br />

Das Kreischen der Bremsen wird durch<br />

eine sehr rasche Vibration der Bremstrommeln<br />

hervorgerufen. Alle Umstände, die<br />

es begünstigen, sind bis jetzt nicht bekannt.<br />

Immerhin hat man durch Versuche festgestellt,<br />

dass es nur bei gut wirksamen Bremsen<br />

und bei Anwendung von Bremsbelägen<br />

mit hohem Reibungskoeffizienten auftritt. Die<br />

Schwingung der Bremstrommel ist im Anfang<br />

nur ganz schwach und kann deshalb<br />

durch ganz geringe Dämpfungen am Entstehen<br />

verhindert werden. Fehlt jedoch die<br />

Dämpfung, so nimmt sie sofort ausserordentlich<br />

stark zu und kann kaum mehr unterdrückt<br />

werden. Gleichzeitig mit dem Auftreten<br />

des Geräusches ist meist eine beträchtliche<br />

Zunahme der Bremswirkung festzustellen.<br />

Gemessen wurde eine Zunahme der<br />

Bremswirkung bis zu 15 %.<br />

Vielfach wird angenommen, dass das Geräusch<br />

durch hervorstehende Nieten oder<br />

andere Unebenheiten des Belages oder der<br />

Trommel entsteht, eine- Annahme, die jedoch<br />

nicht zutreffen kann, da das Geräusch häufig<br />

besonders dann auftritt, wenn sich die Beläge<br />

der Trommel nach einiger Laufzeit in idealer<br />

Weise angepasst haben.<br />

Um die Bremsen am Kreischen zu verhindern,<br />

müssen Massnahmen getroffen werden,<br />

welche die Schwingung schon im Erstehen<br />

abdämpfen. Solche Massnahmen sind<br />

Auch bei kleineren Wagen<br />

BMW fahren<br />

Geld sparen<br />

lohnt es sich, ein Spezial<br />

erstellen zu lassen.<br />

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Reibungskoeffizienten und schliesslich das<br />

Abschrägen der Beläge an den Eintritts<br />

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Tech<br />

Frage 9136. Gewlchts-Leistungsverhältnls moderner<br />

Automotoren. Wieviel wiegt ungefähr ein<br />

moderner Automobilmotor im Verhältnis zu seiner<br />

Leistung? Wie ist das betreffende Verhältnis bei<br />

Fhlgmotoren? In -welchem Verhältnis steht schliesslich<br />

das Beschleunigungsvermögen eines Wagens zu<br />

• dessen Gewicht? P. A. in B.<br />

Antwort: Ein mittelgrosser Automobilmotor<br />

wiegt durchschnittlich das vier- bis fünffache seiner<br />

PS-Zahl. Nur bei ausgesprochen grossen oder<br />

hochleistungsfähigen Motoren geht dieses Verhältnis<br />

bis auf etwa 2 ig pro PS hinunter. Flugmotoren<br />

Wiegen auch unter 100 PS gewöhnlich schon weniger<br />

als 1 kg pro Pferdestärke, in grossen Ausführungen<br />

aber oft nicht einmal % kg pro PS. Das<br />

Beschleunigungsvermögen eines Wagens ist bei gleicher<br />

Motorleistung in seinem Gewicht umgekehrt<br />

proportional. Ein gleich starker Motor wird also<br />

einen halb so schweren Wagen doppelt so rasch beschleunigen.<br />

• —at—<br />

Frage 9137. Erleichterung des Schwungrades.<br />

loh möchte meinen Wagen etwas rassiger machen<br />

und dazu auf der Drehbank das Schwungrad erleichtern.<br />

Was hat eine Erleichterung des Motorschwungrades<br />

ganz allgemein für einen Einfluss?<br />

Besteht eine Regel, wie schwer das Schwungrad<br />

sein soll? P A. in Z.<br />

Antwort: Durch Erleichterung des Motorschwungrades<br />

können Sie nur das Beschleunigungsvermögen<br />

des Wagens verbessern, nicht aber auch<br />

die Maximalgeschwindigkeit. Je leichter das<br />

Schwungrad ist, deslo rascher kommt der Motor<br />

natürlich «auf Touren>. Anderseits wird aber durch<br />

di© Erleichterung des Schwungrades der Gleichlauf<br />

des Motors herabgesetzt. Bei niedrigen Motortouxenzahlen<br />

werden die einzelnen Antriebsimpulse<br />

stärker fühlbar, eo dass sie vielleicht im direkten<br />

Gang nur noch auf 25 statt auf 10 km Fahrgeschwindigkeit<br />

herabgehen können, weil sonst der<br />

Motor zu «rupfen» beginnen würde. Die Gewichtsdifferenz<br />

des Schwungrades stellt einen der Unterschiede<br />

zwischen Sport- und Tourenwagen-Motoren<br />

dar. Bei Sportwagen wendet man verhältnismässig<br />

leichte Schwungräder ausser zur Erhöhung<br />

des Beschleunigungsvermögens auch deshalb an,<br />

weil sie ein rasches Schalten ermöglichen. Das<br />

Schalten wird aber dabei nicht etwa erleichtert, sondern<br />

eher erschwert, da der Motor sehr nervös auf<br />

das Gasgeben und Gaswegnehmen reagiert und<br />

beim Schaltmanöver nur ungefähr auf die Tourenzahl<br />

gebracht werden kann, die dem einzurückenden<br />

neuen Gang entspricht.<br />

Ein© allgemeine Regel, die angibt, wie schwer<br />

das 'Schwungrad etwa im Verhältnis zum Wagengewicht<br />

sein soll, gibt es nicht.<br />

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kommen lässt.<br />

Frage 9138. Störung der elektrischen Anlage.<br />

Die 12-Volt-Dynamoanlage meines Wagens versagt<br />

in letzter Zeit auf diese Weise, dass, vornehmlich<br />

bei grossen Geschwindigkeiten oder starten Steigungen,<br />

also bei relativ hoher Motortemperatur, die<br />

Kontrollampe oft erst bei ca. 60 km Geschwindigkeit<br />

oder überhaupt gar nicht erlischt. Als merkwürdiges<br />

Phänomen habe ich dabei festgestellt, dass<br />

sich die Batterie in diesem Zustand nicht nur nicht<br />

auflädt, sondern sich im Gegenteil ganz rapid entlädt,<br />

dies besonders bei eingeschalteten Lampen;<br />

letztere erlöschen schliesslich fast gänzlich. Schon<br />

nach ununterbrochener halbstündiger Fahrt, also<br />

ohne Betätigung des Anlassers, zeigt sich dieser<br />

Vorfahren zu um so erhöhter Vorsicht verpflichtet,<br />

d. h. er darf die linke Strassenhälfte erst dann befahren,<br />

wenn er sich wirklich davon überzeugt hat,<br />

dass kein Fahrzeug entgegenkommt. Daraus folgt<br />

nun, dass beim Vorfahren ein bedeutend grösserer<br />

Abstand von dem zu überholenden Fahrzeug<br />

einzuhalten ist, damit die Sichtverhältnisse besser<br />

werden. Das Vorfahrmanöver ist deshalb in bedeutend<br />

gr&sserem Abstand einzuleiten, als wie<br />

wenn Linkssteuerung vorhanden ist. Diesen Umständen<br />

haben Sie nun offensichtlich nicht Rechnung<br />

getragen, indem Sie zu dicht aufgeschlossen<br />

hinter dem anderen Fahrzeue fuhren, so dass Si»<br />

dadurch auf entgegenkommende Fahrzeuge erst<br />

Sicht hatten, nachdem Sie bereits die dem Gegenverkehr<br />

Teservieite Strassenseite befahren. Wären<br />

Sie in genügendem Abstand vom voranfahrenden<br />

Fahrzeug gefahren, eo hätte auch bei Rechtssteuerung<br />

ein leichtes Abweichen nach links genügt,<br />

um eine Sicht auf entgegenkommende Fahrzeuge<br />

zu gewähren, und in diesem Falle würden Sie zweifellos<br />

mit dem Vorfahren noch zugewartet haben<br />

bis nach erfolgter Kreuzung der andern Fahrzeuze,<br />

und der Unfall wäre damit nicht entstanden. Es<br />

kann sich höchstens fragen, ob event. das voranfahrende<br />

Fahrzeug ein gewisses Verschulden trifft,<br />

da es nicht genügend nach rechts ausgewichen ist,<br />

um Ihnen das Vorfahren zu ermöglichen. Nun wird<br />

vermutlich der betr. Fahrzeuglenker behaupten, Sie<br />

ben meiner Wagenbreite noch weitere 80 cm zur hätten überhaupt keine 'Signale gegeben, um vorzufahren,<br />

oder aber, er hätte diese Signale nicht<br />

Verfügung, so dass, nur 20 cm weiter ausgewichen,<br />

schlechte Batteriezustand, obwohl dieselbe bei Be-die Kollision hätte vermieden werden können. Bin gehört, und da Sie beweispflichtig sind, so werden<br />

ich nun der allein Schuldige an diesem Unfall, oder Sie auch ein Verschulden dieses Fahrzeuglenkers<br />

kann ich von der Versicherung des andern Schadenersatz<br />

verlangen? J S. in M.<br />

nicht nachweisen können.<br />

Aus diesen Ueberlegungen heraus muss deshalb'<br />

ginn der Fahrt sogar Kraftüberschuss hatte für den<br />

Anlasser. Sobald der Motor nur fünf Minuten still<br />

steht und die Beleuchtung ausgeschaltet ist, leuchten<br />

die Scheinwerfer nach abermaligem Einschalten<br />

wieder sehr gut, wenn auch nur kurze Zeit. Der<br />

Anlasser reagiert dann allerdings nicht mehr.<br />

Die Störung ist bis jetzt im Abstand von einigen<br />

Wochen zweimal aufgetreten, und zwar beide Male<br />

fast unmittelbar nach der vorschriftsgemässen<br />

Oelung der Dynamo. Welches sind die Ursachen<br />

dieser Störung? Kann die Batterie Schaden leiden?<br />

Letztere ist fast neu und von hoher Kapazität.<br />

W. B. in F.<br />

Antwort:<br />

mem Zustand etwas weniger Strom ab als in kaltem<br />

Zustand. Normalerweise ist aber der Temperatureinfluss<br />

keinesfalls so stark wie beschrieben. Es<br />

muss deshalb angenommen werden, dass entweder<br />

die Wirkungsweise der Dynamo oder dann diejenige<br />

des Ladeschalters sonstwie gestört ist. Bei<br />

der meist angewandten Schaltung leuchtet die Kontrollampe<br />

solange, als die Dynamo noch keinen<br />

Strom abgibt. Ist das auch bei Ihnen der Fall,<br />

so wäre eine nach und nach eintretende Erschöpfung<br />

der Batterie erklärt. Ohne dass sie zeitweise<br />

aufgeladen wird, kann die Batterie natürlich nicht<br />

ständig Strom abgeben. Das Zusammentreffen der<br />

Störung mit der vorgenommenen Schmierung der<br />

Dynamo könnte die Vermutung aufkommen lassen,<br />

dass an der ganzen Störung ein verschmutzter<br />

Dynamo-Kollektor schuld ist. Es erklärt das jedoch<br />

noch nicht, weshalb bei höheren Motortourenzahlen<br />

eine besonders rasche Entladung der Batterie auftritt,<br />

wie Sie es offenbar festgestellt haben. Bringt<br />

eine Reinigung des Kollektors und seiner Kohlebürsten<br />

keine Abhilfe, so wird deshalb eine Generalrevision<br />

der Dynamo und eventuell das Relais<br />

nicht zu umgehen sein.<br />

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Anfrage 431. Kollision. Unlängst fuhr ich mit<br />

meinem Auto, von Z. kommend, in Richtung R. auf<br />

der Seestrasse. Auf einer geraden Strecke wollte<br />

ich einem andern Wagen vorfahren. Da mein Wagen<br />

mit Rechtssteuerung versehen ist, gewahrte ich<br />

ein mir entgegenkommendes Auto zu spät, was eine<br />

Kollision zur Folge hatte. Die Strasse ist 7,60 m<br />

breit, dem entgegenkommenden Wagen standen ne-<br />

Antwort: Art. 25, Abs. 1, M. F. G., bestimmt,<br />

dass beim Kreuzen und Ueberholen der<br />

Führer einen angemessenen Abstand einzuhalten<br />

hat. Art. 46 der Vollziehungsverordnung sodann<br />

bestimmt, dass das Ueberholen nur gestattet ist,<br />

wenn die dazu erforderliche 'Strasseabreite frei und<br />

übersichtlich ist, namentlich wenn kein anderes<br />

Fahrzeug entgegenkommt. Abs. 3 des gleichen Artikels<br />

bestimmt sodann noch, dass, wer überholt,<br />

besonders vorsichtig und auf die übrigen Strassenbenützer<br />

Rücksicht nehmen müsse.<br />

Jede Autodynamo gibt in war-<br />

Aus Ihrer Tatbestandsschilderung und insbesondere<br />

aus dem Situationsplan erscheint sich für<br />

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mich folgendes zu ergeben:<br />

Die Strasse war an und für eich gerade. Das<br />

Fahrzeug, das Sie überholen wollten, fuhr ungefähr<br />

fast in der Strassenmitte, so dass Sie die Fahrbahnhälfte<br />

in Anspruch nehmen mussten. Das entgegenkommende<br />

Fahrzeug fuhr auf seiner rechten Strassenseite,<br />

auf welcher ihm insgesamt 3,8 m Weg<br />

zur Verfügung standen. Fuhr es 80 cm vom rechten<br />

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Ihr aussehliessliches Verschulden bei dem Unfälle<br />

angenommen weredn.<br />

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Eine beachtentwerte Neuheit. Seit einigen Monaten<br />

macht eine praktische Neuheit von sich reden,<br />

die jeden Wagenbesitzer interessieren dürfte. Es<br />

handelt sich um die Royal Blendschutz-Scheibe gegen<br />

Sonne und Scheinwerfer, die vor allem durch<br />

ihre einfache, gediegene Form und durch die glückliche<br />

Lösung des Problems an und für sich auffällt.<br />

Die gefällige Armatur ist verchromt und aus<br />

solidestem Material hergestellt. Die Scheibe wird<br />

mit 3 Schrauben befestigt. Durch ein solides Kugelgelenk<br />

und einen verstellbaren Scheibenhalter kann<br />

sie beliebist nach links, rechts, aufwärts und, was<br />

besonders wertvoll ist, auch seitwärts gestellt werden,<br />

eine Möglichkeit, die mancher erfahrene Automobilist<br />

lebhaft begrüssen wird. Die Verstellungsmöglichkeit<br />

wird durch Drehen zweier einfa r> j<br />

Flügelschrauben erreicht. Der ganze einfache /«. ?i<br />

chanismus ist bis in alle Details durchdacht tina<br />

verhindert jegliche störende Vibration. Die Scheibe<br />

Strassenrand weg, so betrug sein Abstand von der<br />

linken Seite bis zur Strassenmitte mindestens immer<br />

noch 1 m. Gegen diese Fahrweise kann keineswegs<br />

etwas eingewendet werden. Sie ist für den<br />

Unfall nicht kausal, da bei dieser Strassenbreite selbst ist edelstes, fehlerloses<br />

einem Fahrzeugführer nicht zugemutet werden<br />

kann, vollkommen am rechten Strassenrand zu fahren.<br />

Das Verschulden scheint mir ausschliesslich<br />

auf Ihrer 'Seite zu liegen, und zwar aus folgenden<br />

Gründen:<br />

Es ist durchaus richtig, dass bei Rechtssteuerung<br />

das Vorfahren etwas erschwert wird. Der<br />

Führer hat aber diesen besonderen Verhältniesen<br />

entsprechend Rechnung zu tragen, d. h. er ist beim<br />

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N» 62 -<strong>1934</strong> AUTOMOBTL-REVUE 9<br />

LUFTFAHR<br />

Miirtär-Flugkonkurrenz<br />

in Dübendorf.<br />

(28.129. Juli <strong>1934</strong>)<br />

Nachdem unsere Militäraviatik in den letzten<br />

Jahren mit modernem Maschinenmaterial<br />

ausgerüstet worden ist, sind auf Initiative des<br />

Kommandanten der Fliegertruppe, Herrn<br />

Oberst Bardet, nach neunjährigem Unterbruch<br />

zum erstenmal wieder Militär-Flugkonkurrenzen<br />

durchgeführt worden. Der Zweck<br />

dieser Veranstaltung war, den Geist, die Tatkraft<br />

und das Können der Flieger zu stärken<br />

und anderseits einer weiteren Oeffentlichkeit<br />

Gelegenheit zu geben, an einem interessanten<br />

Schaufliegen sich über die Fortschritte unserer<br />

Fliegertruppe orientieren zu können.<br />

Der Samstag war der Austragung der Konkurrenzen<br />

gewidmet, zu welchen 122 Nennungen<br />

vorlagen. Mit militärisch straffer Organisation<br />

wurde Konkurrenz um Konkurrenz<br />

durchgeführt unter Anwesenheit der Herren<br />

Bundesräte Minger und Baumann und vielen<br />

ehemaligen Piloten und Beobachtern als Zuschauer.<br />

Resultate:<br />

I. Kompagnie-Konkurrenzen<br />

a) Schiessen.<br />

1. Beobachter-Kompagnien 2. Jagdfl.-Kompagnien<br />

(Zweisitzer)<br />

(Einsitzer)<br />

Rang Kompagnie Nr. Rang Kompagnie Nr.<br />

1 FI. Kp. 10 1 J. Fl. Kp. 6<br />

2 Fl. Kp. 8 2 J. Fl. Kp. 15<br />

3 FL Kp. 4 3 J. Fl. Kp. 18<br />

4 Fl. Kp. 11 4 J. Fl. Kp. 3<br />

5 Fl. Kp. 7 5 J. Fl. Kp. 9<br />

, 6 Fl. Kp. 12 6 J. Fl. Kp. 17<br />

b) Staffelflug.<br />

1. Beobachter-Kompagnien 2. Jagdfl.-Kompagnien<br />

(Zweisitzer)<br />

(Einsitzer)<br />

Rang Kompagnie Nr. Rang Kompagnie Nr.<br />

1 Fl. Kp. 8 1 J. Fl. Kp. 3<br />

2 Fl. Kp. 11 2 J. Fl. Kp. 6<br />

3 Fl. Kp. 12 3 J. Fl. Kp. 9<br />

4 Fl. Kp. 4 4 J. Fl. Kp. 13<br />

5 Fl. Kp. 2 5 J. Fl. Kp. 16<br />

6 Fl. Kp. 10<br />

II. Einzel-Konkurrenzen'<br />

a) Beobachter.<br />

1. Fun&wettbewerb<br />

Rang Beobachter Punktzahl<br />

1 Oblt. Jud 56<br />

2 Lt. Staub 54<br />

3 Lt. Enz 52<br />

4 Oblt. Wertli 50<br />

5 Lt. Hitz 46<br />

2. Photowettbewerb<br />

Bang Beobachter Punktzahl<br />

1 Lt. Enz, 81.01<br />

2 Lt. Romegialli 79.57<br />

3 Oblt. Balrlinger 76.64<br />

• 4 Lt. Schellenbaum 75.03<br />

5 Oblt. Wyss 71.81<br />

b) Piloten.<br />

1. Akrobatik-Konkurrenz.<br />

(I. Kategorie)<br />

Ranir Pilot Punktzahl<br />

1 Oblt. Frey 115.88<br />

2 Oblt. Lindecker 103.37<br />

S Oblt. Bachofner 93.70<br />

2. Akrobatik-Konkurrenz<br />

(II. Kategorie)<br />

Rang Pilot Punktzahl<br />

1 Lt. Streiff 83.94<br />

2 Lt. Hörning 83.13<br />

3 Lt. Rufer 81.62<br />

4 Lt. Wild 80.80<br />

5 Oblt. Rüetschi 78.83<br />

Am Sonntag fand das Schaufliegen statt,<br />

das bei wunderbarem Wetter, tadelloser<br />

Organisation und vor 20 000 Zuschauern programmgemäss<br />

und ohne jeden Zwischenfall<br />

zur Durchführung gelangte. Die Sieger aus<br />

den Akrobatik- und Staffelkonkurrenzen zeigten<br />

nochmals ihr Programm. Zwei Verfolgungsrennen<br />

in niederer Höhe gaben ein eindrucksvolles<br />

Bild von der Geschicklichkeit<br />

unserer Jagdflieger und der Geschwindigkeit<br />

und Wendigkeit der neuen Flugzeuge. Besonders<br />

instruktiv waren die Demonstrationsflüge,<br />

Einzel- und Staffelflüge, die durch<br />

Funktelegraphie vom Boden aus kommandiert<br />

wurden. Der ganze drahtlose Verkehr zwischen<br />

Boden und Flugzeug wurde durch die<br />

Lautsprecheranlage dem Publikum mitgeteilt<br />

(z.B. Herr Lt. Streiff, nun fliegen Sie ein<br />

Tonneau nach rechts, marsch). Eine Kampfübung<br />

zwischen zwei Jagdeinsitzern- zeigte<br />

den hohen Grad der Ausbildung unserer Piloten<br />

und-die Sicherheit, mit welcher sie ihre<br />

Maschine in allen Fluglagen meistern.<br />

Und zum Abschluss der Veranstaltung wird<br />

zum erstenmal eine Luftparade vorgeführt.<br />

18 Staffeln zu 5 Flugzeugen (entsprechend<br />

der Anzahl der Eliegerkompagriien), bestehend<br />

aus Dewoitine, Fokker CV und Potez,<br />

ausgerüstet mit 500- bis 600-PS-MotorerC rollen<br />

hintereinander zum Start. Ein überwältigender<br />

Anblick, wie nun Staffel hinter Staffel<br />

in den Himmel hinaufschiesst und über dem<br />

weiten Flugplatz Dübendorf ihre Kreise zieht.<br />

85 Flugzeuge, begleitet von einem ohrenbetäubenden<br />

Motorengeräusch, führen ihre disziplinierten<br />

Flüge über den Köpfen einer begeisterten<br />

Zuschauermenge aus.<br />

Anschliessend an die Veranstaltung fand im<br />

Hotel Baur au Lac in Zürich die Preisverteilung<br />

dieser in allen Teilen wohlgelungenen<br />

und eindrucksvollen Kundgebung unserer nun<br />

20jährigen Fliegertruppe statt St.<br />

Segelflug-Grossbetrieb<br />

In der Rhön.<br />

Der diesjährige Segeinugwettbeiwerb in<br />

der Rhön erbrachte Leistungen, die noch vor<br />

wenig Jahren, für ganz unmöglich gehalten<br />

worden wären. Schon die Beteiligung Hess<br />

altes Bisherige weit hinter sich. Am letzten<br />

Donnerstag gingen nicht weniger als 120 Piloten<br />

an den Start und zeitweise war das<br />

Gebiet der Wasserkuppe von Segelflugzeugen<br />

so «übervölkert», dass die Flugleitung<br />

besondere Massnahmen ergreifen musste, um<br />

die Vögel auseinanderzuscheuchen. Dabe<br />

wurde dem Hangsegelfliegen eigentlich nur<br />

noch geringes Interesse entgegengebracht<br />

Der Ehrgeiz der Piloten richtete sich hauptsächlich<br />

auf Langstreckenflüge, für die ein<br />

Preis ausgesetzt worden war. Leistungen<br />

die man früher nur von drei, vier Fliegern<br />

zu sehen gewohnt war,«werden heute von unbekannten<br />

Piloten geflogen. Mehr als 50 km<br />

Distanz erreichten nicht weniger als 10 Segelflieger.<br />

Auf 198 km brachte es zuerst der<br />

Pilot Bräutigam, dessen Leistung aber gleich<br />

darauf mit 215 km von Fischer auf < Windspiel<br />

» überboten wurde. Nach fünfstündigem<br />

Flug wurde dann von Görlitz in Schlesien<br />

die Landung von Wolf Hirth mitgeteilt, der<br />

mit 360 km Distanz eine neue Weltrekordleistung<br />

aufgestellt und den bisherigen Rekord<br />

von Qrönhoff mit 272 km ganz beträchtlich<br />

geschlagen hatte. Den besten Dauerflug<br />

machte Carius, der insgesamt 9 Stunden in<br />

der Luft blieb, während mehrere Piloten 20O0<br />

Meter Flughöhe überstiegen.<br />

Der Freitag erbrachte erneut bewundernswerte<br />

Resultate. Der durch seinen Start vom<br />

Zeppelin aus bekannte Segelflieger Wiedmeyer<br />

landete nach 315 Kilometer Distanz<br />

bei Raudnitz in der Tschechoslowakei. Philipp<br />

auf Klettermaxe brachte es auf 195 km<br />

Utech auf 153 km, Späte auf 155 km und Baur<br />

auf 150 km. 18 Flugzeuge erreichten Strecken<br />

zwischen 20 und 50 km.<br />

375 Kilometer Segelflug!<br />

Die Streckenflug-Weltbestleistung für Segelflugzeuge<br />

vom Donnerstag wurde am Freitag<br />

bereits durch einen neuen Rekordflug des<br />

Schweinfurter Piloten Heini Dittmar überboten.<br />

Dittmar, der um 12 Uhr auif der<br />

Wasserkuppe gestartet war, landete um<br />

18 Uhr 25 in der Nähe von Liban bei.Gitschin<br />

(Tschechoslowakei) und legte damit 375 km<br />

Flugstrecken-Luftlinie zurück.<br />

Zur Katastrophe des «Condor». Die Untersuchung<br />

der Trümmer des abgestürzten<br />

Swissair-Qrossilugzeuges « Curtiss-Condor »<br />

hat ergeben, dass aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach der Bruch des rechten Oberflügels dadurch<br />

verursacht wurde, dass einer der Anschlusslappen<br />

der Flügelverspannung einen<br />

versteckten Materialfehler aufwies. Bei aller<br />

Trauer um das schwere Unglück muss diese<br />

Feststellung ein Gefühl der Erleichterung auslösen,<br />

bedeutet sie doch, dass nicht das System<br />

oder die Konstruktion versagt haben,<br />

sondern dass nur eine Unvallkommenheit, die<br />

bei- jeglichem Menschemverk sich einschleichen<br />

kantiv ihre Opfer gefordert hat. Es wäre<br />

falsch, aus der Katastrophe schliessen zu<br />

wollen, dass das Fliegen eben doch unsicher<br />

sei. Ebenso verhängnisvoll, wenn nicht noch<br />

viel schwerer, kann sich ein Materialfehler<br />

auf jedem anderen Gebiet des Transportwesens<br />

auswirken, haben sich MaterialfeMer<br />

auch vielfach schon ausgewirkt. Man halte<br />

sich vor Augen, wie klein fast immer die<br />

Ursachen von Eisenbahnkatastrophen sind,<br />

wie viele Tausend Opfer im Motorfahrzeugverkehr<br />

schon durch das Platzen von Reifen<br />

zu beklagen waren. Trotzdem fällt es niemand<br />

ein, auf Bahn oder Auto zu verzichten<br />

Durch kleine Materialfehler wurden gewaltige<br />

Brücken zum Einsturz gebracht, gingen<br />

ganze Riesendampfer unter, entstehen Dampfkessel-<br />

und Schwungradexplosionen, reissen<br />

Aufzugseile, und doch kommt man ohne Technik<br />

nicht aus. Anderseits geschieht gerade<br />

im Flugzeugbau die Materialauslese mit derartiger<br />

Sorgfalt, dass Fehler nach menschlichem<br />

Ermessen ausgeschlossen erscheinen.<br />

Durch physikalische, ehemische, magnetische<br />

Verfahren, in der letzten Zeit selbst durch<br />

Röntgendurchleuchtung, werden die Baustoffe<br />

vor und häufig auch nach der Bearbeitung<br />

den denkbar schärfsten Prüfungen unterworfen.<br />

Weiter wird die Abnahme der fertigen<br />

Flugzeuge vom Vorhandensein aller nur erdenklichen<br />

Sicherheiten abhängig gemacht.<br />

Der abgestürzte «Condor» war ein in Amerika<br />

schon mehrjährig erprobter Typ, der<br />

sich während Millionen von Flugkilometern<br />

über seine guten Eigenschaften ausgewiesen<br />

hatte, wie ihn auch Byrd für seine letzte Südpolexpedition<br />

auswählte. Ein einfaches Beschlagblech<br />

brachte ihm Verderben. Die vielfach<br />

verdächtigten, weil bei uns noch neuen<br />

Verstellpropeller dagegen-^varen einwandfrei<br />

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Avburn'Automobile vereinigen durch das „Dual-Ratio"-Getriebe (Doppel-Hinterachs-Übereetzung)<br />

praktisch in einem Wagen deren zwei:<br />

1 • einen Wagen mit Normal-Übersetzung, der beträchtliche Steigungen bei<br />

voller Belastung mühelos im direkten Gang nimmt,<br />

2. einen Wagen, der bei Umschattung auf grosse Übersetzung — durch<br />

Hebelchen auf dem Steuerrad in einer Sekunde umschaltbar — eine<br />

hohe Reisegeschwindigkeit erzielt bei 30 °/ 0 tiefer liegender Tourenzahl<br />

des Motors, 6et wesentlich geringerer Abnützung aller Motor- und Chassisteile,<br />

wesentlich geringerem Verbrauch an Benzin und Oel.<br />

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und Ihr AUBURN geht bei 3500 Touren im Direkten mit 95 km<br />

Geschwindigkeit über beträchtliche. Steigungen<br />

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und Ihr A UBURN erreicht ebenfalls 95 km Reisegeschwindigkeit, jedoch<br />

bei nur 2500 Touren des Motors.<br />

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kommt dies für den AUBURN event. erst nach 150000 km in Frage,<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE 1954 - N» «2<br />

w*<br />

aftlldhes<br />

Der Italienische Automobil - Aussenhandel<br />

verzeigt im Monat April eine Einfuhr von 165<br />

Fahrzeugen im Wert von 1,7 Mill. Lire. Im<br />

Berichtsmonat gelangten dagegen 779 Automobile<br />

im Wert von 7,5 Mill. Lire zur Ausfuhr.<br />

Damit beziffert sich der Gesamtexport<br />

in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf<br />

2252 Fahrzeuge, die einen Wert von 23,8 Mill.<br />

Lire darstellen. Die Ausfuhr weist also gegenüber<br />

der gleichen Zeit des Vorjahres wertund<br />

mengenmässig einen nicht unbeträchtlichen<br />

Rückschlag auf, wurden doch 1933<br />

2491 Einheiten zu 25,5 Mill. Lire an das Ausland<br />

geliefert. Die Einfuhr in den nämlichen<br />

vier Monaten betrug 421 Wagen, für welche<br />

4£ Mill. Lire ausgegeben wurden. Der Import<br />

ist somit bedeutend grösser als 1933,<br />

nachdem dazumal nur 246 Automobile für<br />

3,5 Mill. Lire nach Italien verfrachtet wurden.<br />

Von den im ersten Vierteljahr exportierten<br />

1455 Fahrzeugen ging die Hauptquote, nämlich<br />

240 Einheiten, nach Deutschland, an<br />

zweiter Stelle folgt Spanien mit 235, dann<br />

die Schweiz mit 188 und Polen mit 139 Wagen.<br />

Von den übrigen Kundenländern haben<br />

alle weniger als 100 Stück in dieser Zeit bezogen.<br />

\ewU^Um<br />

Bahn und Auto in Frankreich.<br />

Das Problem Bahn und Auto ist wie in fast<br />

allen Kulturstaaten, so auch in Frankreich<br />

in ein akutes Stadium getreten. Die Bestrebungen<br />

zur Lösung der Frage haben ihren<br />

Niederschlag in einem Bericht gefunden, der,<br />

auf den Ergebnissen umfassender Erhebungen<br />

fussend, den Interessenten und zuständigen<br />

Verwaltungen von der Permanenten Kommission<br />

des Nationalen Wirtschaftsrates unterbreitet<br />

worden ist. Nachdem die zuständigen<br />

Kreise des gesamten Transportwesens dazu<br />

Stellung genommen hatten, hiess der Wirtschaftsrat<br />

die Anregungen gut, die ihm gemacht<br />

worden waren.<br />

Wir geben hier die Schlussfolgerungen<br />

wieder, zu denen der Berichterstatter, Mr.<br />

Josse im Rat auf Grund der Erhebungen gelangt<br />

ist:<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, dass alle Transportarten<br />

den Charakter des Dienstes an der Allgemeinheit<br />

an sich tragen. Die Transportmittel müssen<br />

eine jede Gegend erschliessen, um ihr die Vorteile<br />

des modernen Verkehrs zugute kommen zu lassen.<br />

Ueberlegungen nach der Seite des finanziellen<br />

-Erträgnisses Mn spielen dabei eine •weniger gebieterische<br />

Rolle. Was not tut, ist eine Neuorientierung<br />

der Transportpolitik auf dem Boden der Koordinierung<br />

der Beförderungsmittel. Sie eoll der<br />

Allgemeinheit ein Maximum an Vorteilen bei geringeren<br />

Kosten hieten, ein Ziel, das nur erreicht werden<br />

kann, wenn jedem Transportmittel derjenige<br />

Verkehr zugewiesen wird, für den es sich am besten<br />

eignet. Eine Keglementierung des Transportwesens<br />

bedeutet beim heutigen Stand der Dinge eine unabweisbare<br />

Notwendigkeit Damit werden zwei Ziele<br />

verfolgt: der Erlass von Polizeimassnahmen, die<br />

gleicherweise öffentliche und private Transporte<br />

zum Gegenstand haben und deren Zweck heisst:<br />

Verkehrssicherheit und Verkehrsförderung. Allerdings<br />

müssten eich derartige Erlasse als nutzlos erweisen,<br />

um der Verkehrsanarchie zu steuern, sofern<br />

nicht gleichzeitig auch eine Regelung der Frage<br />

des Betriebs von Transportunternehmen erfolgt.<br />

Wenn man an eine Verkehreteilung herangeht,<br />

so muss die Organisation, welche dafür geschaffen<br />

wird, die Eigenschaften der Elastizität und der Anpassungsfähigkeit<br />

besitzen. Sie in einen starren<br />

Rahmen zwängen zu. •wollen, -wäre falsch. Zudem<br />

darf die Koordinierung der Traneporte nicht so<br />

verstanden eein, dase sie nun das eine Transportmittel<br />

gegen das andere schütze. Alle werden sie<br />

einer G^samtorganisation eingegliedert, worin jedes<br />

seinen Platz in der nationalen Wirtschaft hat.<br />

Bei der Koordination der Transporte muss im<br />

weitern auf die besondern Verhältnisse der einzelnen<br />

zu bedienenden Gegenden abgestellt werden. Ein<br />

beratendes Organ, wovon der eine Teil in engem<br />

Kontakt mit der Bevölkerung steht, währenddem<br />

der andere mehr die grossen Gesichtspunkte der<br />

Neugestaltung der Transporte -vertritt, erscheint auf<br />

diese Weise als Grundelement der neuen Organisation.<br />

Mit andern Worten: es soll ein nationaler<br />

TransRortrat geschaffen werden, worin alle in Betracht<br />

fallenden Interessen vertreten sind und der<br />

über alle sich erhebenden Fragen der Verkehrsteilung<br />

usw. sein Urteil abgibt.<br />

Uebergehend zur Reglementierung der einzelnen<br />

Transportmittel bemerkt der Bericht,<br />

die Auffassungen stimmen darin überein, dass<br />

die Polizeivorschriften für den Autoverkehr<br />

verschärft werden müssen, um die Verkehrssicherheit<br />

— auch im Interesse des Automobilisten<br />

— zu erhöhen. Mehrere Wege seien<br />

dabei zu beschreiten: Begrenzung der Höchstgewichte,<br />

Festsetzung bestimmter Höchstgeschwindigkeiten<br />

für bestimmte Fahrzeugtypen<br />

und endlich der Erlass und die strikte Einhaltung<br />

präzis gefasster Vorschriften über den<br />

Verkehr, Verbot von Ueberholungen und<br />

Kreuzungen an unübersichtlichen Stellen usw.<br />

Dagegen ist der für Autounternehmungen<br />

vorgesehene Konzessionszwang, den man für<br />

die Verwirklichung der Idee der Koordination<br />

von Bahn und Auto als unerlässlich erachtete,<br />

im nationalen Wirtschaftsrat auf Opposition<br />

gestossen. Immerhin gingen die Anschauungen<br />

darin einig, dass Transporte für<br />

das Publikum, das heisst Personen- und Warentransporte,<br />

welche von Autounternehmern<br />

durchgeführt werden, als konzessionspflichtig<br />

erklärt werden müssen. Für den Werkverkehr<br />

ist das Gegenteil der Fall. Berufsmässig ausgeführte<br />

Gelegenheitstransporte für Rechnung<br />

eines Dritten bedürfen nach der mehrheitlichen<br />

Auffassung des Rates ebenfalls der<br />

Konzession, da gerade diese Kategorie von<br />

Unternehmern die geringsten Garantien<br />

biete.<br />

Ueber die Wünschbarkeit der Konzessionierung<br />

der Autobetriebe war man sich einig,<br />

nicht dagegen über den Inhalt der Konzession.<br />

Währenddem eine Minderheit dafür<br />

plädierte, zum vornherein gewisse Bedingungen<br />

für die Konzessionserteilung aufzustellen<br />

und jeden Autdunternehmer zu konzessionieren,<br />

der den Nachweis der Erfüllung<br />

dieser Voraussetzungen erbringt, herrschte<br />

mehrheitlich die Meinung, die Konzession solle<br />

der «Bedürfnisklausel» unterstellt werden.<br />

Mit andern Worten: sie soll nur in jenen Fällen<br />

gewährt werden, wo es sich nach Einholung<br />

eines Berichtes herausstellt, dass<br />

die bereits vorhandenen Transportmittel<br />

nicht ausreichen. Immerhin sind auch bei dieser<br />

Lösung gewisse Vorbehalte zu machen.<br />

Ein Entzug der Konzession kann jeden Moment<br />

erfolgen, wenn der Inhaber die Konzessionsbedingungen<br />

verletzt Abgesehen davon<br />

aber soll die Dauer der Konzession zeitlich<br />

begrenzt sein, um die Schaffung von<br />

«quasi-Monopolen» zu verhindern, welche<br />

das Resultat illimitierter' Konzessionen wären.<br />

Auf Grund dieser Erwägungen kam der<br />

Rat zum Schluss, die Konzessionen zu befristen,<br />

und zwar ziemlich kurz. Ihre Geltungsdauer<br />

sollte 3—5 Jahre nicht überschreiten.<br />

Natürlich bedingt die Erteilung der Konzession<br />

die Uebernahme zahlreicher Verpflichtungen<br />

seitens des Inhabers, so zum Beispiel<br />

die Veröffentlichung von Fahrplänen und Tarifen,<br />

die Gleichbehandlung der Benutzer des<br />

Unternehmens, den Abschluss von Versicherungen,<br />

die Regelung der Arbeitsbedingungen<br />

des Personals, vor allem der Arbeitszeit,<br />

Verpflichtung zur Uebernahme bestimmter<br />

Dienste (zum Beispiel Mitführen der Post).<br />

Was die Zusammenarbeit von Bahn und<br />

Auto betrifft, so hält der Rat eine scharfe Differenzierung<br />

zwischen bahn-parallelen Autolinien<br />

und andern für angebracht. Wobei er<br />

die Feststellung folgen lässt, die unbestreitbaren<br />

Vorteile des Automobils für Transporte<br />

über kleine und mittlere Distanzen hätten je<br />

länger desto mehr hauptsächlich lokale Bahnen<br />

dazu bewogen, von der Schiene auf die<br />

Strasse überzugehen.<br />

Nach der Ansicht des Rates besteht das<br />

geeignetste Mittel zur Erreichung einer möglichst<br />

vollständigen Koordination darin, dass<br />

den Eisenbahnen ein Vorrecht eingeräumt<br />

wird, darin bestehend, dass sie die Konzession<br />

dafür erhalten, parallel zur Bahn verlaufende<br />

Autotransportdienste selbst zu betreiben<br />

oder diese wenigstens durch Unternehmer<br />

betreiben zu lassen.<br />

In bezug auf die übrigen Autodienste, die<br />

nicht parallel der Bahn betrieben werden, soll<br />

der Grundsatz der Gleichheit und Gleichberechtigung<br />

aller jener gelten, die sich um<br />

eine Konzession bewerben. In diesem Fall erfolgt<br />

die Konzessionierung ausschliesslich<br />

nach Massgabe der Qualität und der Nützlichkeit<br />

des Autodienstes, wobei auch dem<br />

Umstand Rechnung zu tragen ist, ob nicht<br />

schon andere Transportmöglichkeiten vorhanden<br />

sind.<br />

Was geschieht mit bereits bestehenden<br />

Auto-Unternehmungen? Eine Uebergangsperiode,<br />

während der sämtlichen bestehenden<br />

Autounternehmen als konzessioniert gelten,<br />

soll zum neuen Regime überleiten. Indessen<br />

soll dieser Zeitabschnitt ziemlich kurz bemessen<br />

sein, weil immerhin die eine und andere<br />

dieser Unternehmungen nach dem Urteil<br />

des Wirtschaftsrates vollkommen überflüssig<br />

ist und weil deren Weiterbestehen die<br />

geplante Reform illusorisch machen würde.<br />

Aus diesen Gründen soll die erwähnte Frist<br />

nicht mehr als 1^ Jahre betragen.<br />

Nur in der generellen Anwendung des<br />

Prinzips des Konzessionszwanges liegt eine<br />

Gewähr für die angestrebte Zusammenarbeit<br />

der Beförderungsmittel (es war nämlich die<br />

Frage aufgetaucht, ob es zweckmässig wäre,<br />

den Geltungsbereich der Konzession auf bestimmte<br />

Linien zu beschränken und den gesamten<br />

übrigen Verkehr wie bisher freizugeben).<br />

Selbstredend muss die «Verkehrssanierung»<br />

in einem Gesetz verankert werden.<br />

Da jedoch die Sache dringenden Charakter<br />

trägt, empfiehlt es sich nach der Auffassung<br />

des Rates vielleicht, das Gesetzeswerk<br />

etappenweise in Kraft zu setzen.<br />

War bisher fast ausschliesslich vom Auk.<br />

und von Konzessionen die Rede, so sollen im<br />

Nachstehenden noch kurz die Massnahmen<br />

Erwähnung finden, welchen die Bahnen «unterworfen»<br />

werden sollen. Sie bewegen sich<br />

in umgekehrter Richtung wie beim Auto. Erleichterung<br />

von bestimmten Pflichten und<br />

Anpassung an die heutigen Verhälnisse, Befreiung<br />

der Bahnen von gewissen Bestimmungen,<br />

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N» 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Betriebspolitik nicht vereinen lassen, das ist<br />

die Parole. Wie sich das Auto ein gewisses<br />

Minimum von Reglementation gefallen lassen<br />

muss, ebenso erweist sich bei den Bahnen<br />

eine Lockerung der bisherigen Vorschriften,<br />

die Einräumung grösserer Bewegungsfreiheit<br />

als notwendig. Was der Rat verlangt<br />

hat: Vereinfachung und Modernisierung des<br />

Betriebes. An Stelle der bisherigen Bureaukratie.<br />

soll ein kommerzieller Geist treten.<br />

Zur Kommerzialisierung gehört aber auch<br />

die Anpassung der Tarife an die neuen Verhältnisse.<br />

Die Bahn muss danach trachten,<br />

gemischte Tarife in Verbindung mit den übrigen<br />

Transportmitteln auszuarbeiten, aus<br />

denen sich rasch und einfach der Frachtpreis<br />

vom Aufgabe- bis zum Bestimmungsort berechnen<br />

lässt.<br />

Soweit die Anregungen des französischen<br />

Nationalen Wirtschaftsrates. Die Verwandtschaft<br />

seiner Vorschläge mit dem, was der<br />

schweizerische Gesetzesentwurf für die Regelung<br />

der Frage Bahn-Auto enthält, ist ganz<br />

unverkennbar. Hat schon Ungarn die Lösung,<br />

die wir anstreben, fast tale quäle übernommen,<br />

so lässt sich jetzt auch unser westlicher<br />

Nachbar anscheinend von den Grundsätzen<br />

des schweizerischen Entwurfs inspirieren.<br />

Beweis genug dafür, dass dieser einen<br />

brauchbaren Kern enthält, dass er jedenfalls<br />

die mittlere Linie zwischen den auseinanderstrebenden<br />

Interessen gefunden hat. L.<br />

Gvenzverkehv<br />

Besteuerung deutscher Motorfahrzeuge in<br />

der Schweiz. Wir haben bereits in letzter<br />

Nummer hierüber berichtet. Das eidg. Justiziinid<br />

Polizeidepartement seinerseits hat sich<br />

noch in einem Kreisschreiben an die Kantonsregierungen<br />

hiezu geäussert. Dieser Vernehmlassung<br />

entnehmen wir das nachfolgende:<br />

Nach einer Vereinbarung' mii Deutschland nebst<br />

Zusatzprotokoll vom 20. Juni 1928, ergänzt durch<br />

eine Verbalnote vom 26. März 1929, können deutsche<br />

Motorfahrzeuge, die vorübergehend in die<br />

, Schweiz kommen, nach einem ununterbrochenen<br />

Aufenthalt von einem Monat der Motorfahrzeugeteuer<br />

unterworfen werden. Umgekehrt können<br />

schweizerische Motorfahrzeuge in Deutschland bereits<br />

nach 14 Tagen besteuert werden. Durch einen<br />

Erlass des deutschen Reichsministers der Finanzen<br />

vom 26. März <strong>1934</strong> wurde nun im Interesse<br />

des Fremdenverkehrs verfügt, dass im Ausland<br />

immatrikulierte private Personenkraftfahrzeuge<br />

(Motorwagen und Motorräder), die zum vorübergehenden<br />

Aufenthalt in das Deutsche Reich gelangen,<br />

erst nach einem Aufenthalt von drei aufeinanderfolgenden<br />

Monaten der Kraftfahrzeugsteuer<br />

zu unterwerfen sind. Aus diesem Grunds und im<br />

Interesse der schweizerischen Fremdenindustrie<br />

eah sich der Bundesrat veranlasst, am 24. Juli<br />

<strong>1934</strong>, gestützt auf Art. 71, Abs. 3, des eidg. Autormobilgesetzes,<br />

zu beschliessen, dass die im Deutschen-<br />

Reich verkehrspolizeilich zugelassenen Motorräder<br />

und Motorwagen zur Personenbeförderung,<br />

eingcbliesslich Taxi und Gesellschaftswagen, die<br />

zum vorübergehenden Aufenthalt in die Schweiz<br />

kommen, erst nach einem ununterbrochenen Aufenthalt<br />

von drei Monaten besteuert werden dürfen.<br />

Unseres Wissens stimmt dieser Beschluss mit der<br />

in den Kantonen bereits bestehenden Praxis über-<br />

, ein. Andernfalls ersuchen wir Sie, zu seiner Durchführung<br />

die erforderlichen Massnahmen zu treffen.<br />

Was dagegen die Last- und Lieferungswagen<br />

anbetrifft, so gilt für diese die Regelung des<br />

deutsch-schweizerischen Abkommens weiter, d. h.<br />

ihre Besteuerung kann bereits nach Ablauf eines<br />

Monats erfolgen.<br />

Besser sind die Verhältnisse in den Kantonen<br />

(z. B. Aargau, Bern, Solothurn), wo mit der Körperverletzung<br />

zusammen, also bei einem eingetretenen<br />

Erfolg, auch alle im Zusammenhang mit dein<br />

Unfallereignis stehenden polizeistrafrechtlichen Tatbestände<br />

(in unserm Fall also alle weitern Uebertretungen<br />

des M. F G.) mitbestraft werden. Das Gericht<br />

spricht die Strafen über alle Vergehen und<br />

Verkehrspostulate der Hotellerie. DerUebertretungen aus. Bei dieser Praxis ist es dann<br />

Schweiz. Hotelier-Verein - hat in einer kürzlichen<br />

Eingabe an den Bundesrat seine Po-<br />

und für sich Vorbereitung sein können, automa-<br />

durchaus möglich, dass auch Handlungen, die an<br />

tisch in die Kausalreihe und somit in die Bestrafung<br />

einbezogen werden.<br />

stulate und Wünsche zusammengestellt, mit<br />

dem Gesuche, unsere oberste Landesbehörde Eine eigentliche Notstandshandlung, bei Beachtung<br />

von Art. 25 des M. F G., ist bei Unfalltatbe-<br />

möchte sich ihnen raschestens annehmen.<br />

Darunter figurieren auch einige Punkte, auf ständen mit kriminellen Folgen auch m. W. eine<br />

die wir seit Jahr und Tag ebenfalls hinweisen<br />

in der Ueberzeugung, dass von deren fahrung noch nie ein Gericht den Fahrer bestraft.<br />

äusserst seltene Erscheinung. Wenn sie aber trotzdem<br />

hie und da vorkommt, so hat nach meiner Er-<br />

Verwirklichung zu einem grossen Teil das Unverschuldeter Notstand wird im Untersuchungsverfahren<br />

meistens zu einer Niederschlagung füh-<br />

weitere Schicksal unseres Fremdenverkehrs<br />

abhängt. Die Eingabe äussert sich hierüber ren, oder wenn ausnahmsweise eine Anklage erhoben<br />

wird, erfolgt mit Sicherheit ein Freispruch.<br />

wie folgt:<br />

Es ist aber zu bedenken, dass unverschuldeter oder<br />

Wiederherstellung der Freizügigkeit im internationalen<br />

Reiseverkehr.<br />

In Grenzfällen sollte der Richter — aus Ermessen<br />

verschuldeter Notstand sehr oft nicht beweisbar ist.<br />

Wir anerkennen, dass Bich die Behörden bemühen,<br />

mit einzelnen Ländern, wie nun neuestens aber setzen wiederum technische Kenntnisse voraus,<br />

— in dubio pro reo urteilen. Gerade die Grenzfälle<br />

wiederum mit Deutschland, mit Oesterreich und mit die dem ordentlichen Richter unter Umständen abgehen.<br />

Man darf, gerade angesichts des Italien, gewisse Reiseabmachungen zu treffen. Wir<br />

letzteren<br />

müssen es aber bedauern, dass man sich in dieser<br />

Beziehung angesichts der Freizügigkeit des Verkehrs<br />

in der Schweiz für unsere Interessen nicht noch<br />

kräftiger einsetzt. So wird unser Reiseabkommen<br />

mit Deutschland und mit Italien unter der Hand<br />

von den untern Instanzen sabotiert. Mit der Tschechoslowakei,<br />

mit Ungarn und den östlichen Staaten,<br />

die uns früher ansehnliche Reisekontingente brachten,<br />

stehen Verhandlungen vollständig aus.<br />

Ausbau und Verbesserung der Alpenstrassen.<br />

Die Klagen mehren sich, dass ein Teil unserer<br />

Alpenstrassen den Vergleich mit dem Ausland nicht<br />

mehr aushält. Dieses Postulat ist derart dringend,<br />

dass die Behandlung der Alpenstrassen-Initiative<br />

nicht abgewartet, sondern, sofortige Massnahmen<br />

zur Verbesserung unserer hauptsächlichsten Alpenstrassen<br />

an die Hand genommen werden sollten.<br />

Im Zusammenhang mit der neu eingeführten<br />

fakultativen Unfallversicherung für Abonnenten<br />

erhalten wir fast täglich allerlei Anfragen<br />

über den Wert und den Geltungsbereich<br />

dieser Versicherung. Da einzelne der<br />

Fragen, samt den dazugehörign Antworten,<br />

auch weitere Kreise interessieren dürften,<br />

haben wir die Rubrik der «Versicherungsecke»<br />

eingeführt. Sie wird jeweilen auch<br />

weitere wissenswerte Mitteilungen, die im<br />

Zusammenhang mit unserer Versicherungsabteilung<br />

stehen, enthalten und sei der Aufmerksamkeit<br />

der Leserschaft wärmstens<br />

empfohlen. Die Red.<br />

Anfrage: Wer ist durch die obligatorische Haftpflichtversicherung<br />

gedeckt?<br />

Da ich beabsichtige, Ihrer Unfallversicherung<br />

beizutreten, möchte ich Sie bitten, mir über Folgendes<br />

Aufschluss zu geben:<br />

Wenn ich auf meinen Autofahrten meine Freundin<br />

mitnehme und derselben dabei ein Unfall zustossen<br />

sollte, wird dieselbe von der obligatorischen<br />

Haftpflicht entschädigt? (Ich bin mit der betreffenden<br />

Dame nicht verlobt.) In diesem Falle würde<br />

ich dann in Ihrer Unfallversicherung meine Mutter<br />

mitaufnehmen lassen. E. S. in Z.<br />

Antwort: In der obligat. Haftpflichtversicherung<br />

sind nicht eingeschlossen der Halter, dessen Ehegatte,<br />

sowie die Blutverwandten des Halters in aufund<br />

absteigender Linie (Eltern, Grosseltern, Kinder,<br />

Enkel). Versichert sind aber alle andern Personen<br />

mit Ausnahme der Vorgenannten. Ihre Anfrage<br />

ist somit in dem Sinne zu beantworten, dass<br />

Ihre Freundin obligatorisch haftpflichtversichert ist,<br />

nicht aber Ihre Mutter. Daher ist Ihnen zu empfehlen,<br />

für Ihre Mutter eine Unfallversicherung abzuschliessen.<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Zur Frage des Notstandes bei Automobilvergehen.<br />

Herr cand. jur. E. F hat in Nr. 57 der<br />

« A.-R.» eine in verschiedenen Punkten sehr beachtenswerte<br />

Abhandlung über die Frage des Notstandes<br />

beim Automobilvergehen publiziert.<br />

Es sei mir als langjährigem Unfallfachmann gestattet,<br />

u, a. einige verwandte Probleme der zit. Abhandlung<br />

in ergänzendem Sinne zu beleuchten.<br />

Auf den Fahrlässigkeitsbegriff und denjenigen<br />

des Notstandes im juristisch-theoretischen Sinne<br />

kann aus naheliegenden Gründen hier nicht näher<br />

eingetreten werden.<br />

Was nun die Ansicht des Einsenders anbetrifft,<br />

es sei die Fahrlässigkeit nicht nur bei eingetretenem<br />

Erfolg zu bestrafen, sondern — wohl aus generalpräventiven<br />

Gründen — schon die Vorbereitungshandlung,<br />

so ist hiezu folgendes zu sagen:<br />

Eine Bestrafung erst bei eingetretenem Erfolg,<br />

also z. B. einer Körperverletzung, ist erfahrungsgemäss<br />

bei einer grossen Zahl von Fahrern zwecklos.<br />

Die Erfassung der Vorbereitungshandlung, mit andern<br />

Worten z. B. das unbeherrschte Fahren, ist als<br />

Straftatbestand durchaus möglich. Nur wird die<br />

Bestrafung nicht im Rahmen des gemeinen Strafrechts,<br />

sondern des Polizeistrafrechts ausgeübt. Die<br />

praktische Erfüllung dieser Aufgabe, d. h. die Feststellung<br />

des Uebertretungstatbestandes und die Beurteilung<br />

desselben, ist dann nicht eine richterliche<br />

Angelegenheit, sondern diejenige einer Polizeibehörde.<br />

Ob nun aber jede Polizeibehörde in der<br />

Lage ist, den Tatbestand der Beherrschung oder<br />

Nichtbeherrsehung einer Geschwindigkeit zu ergründen<br />

und zu beurteilen, möchte ich in Zweifel<br />

ziehen. Kein Vergehenstatbestand, wie derjenige<br />

des Art. 25 des M. F G. ist, so schwer zu erfassen.<br />

Es sind nicht immer nur 1 bis 2 Momente, die die<br />

Erfüllung des Uebertretungstatbestandes voraussetzen,<br />

sondern es sind oft eine ganze Reihe von Merkmalen<br />

grösstenteils fahrtechnischer Natur ausschlaggebend.<br />

Genaue Kenntnis der Fahrtechnik im<br />

engern und weitern Sinn ist aber nicht bei allen<br />

strafausfällenden Polizeibehörden vorhanden. So<br />

ist letztendlich eine Bestrafung bei unerfülltem Tatbestand<br />

oder eine Strafbefreiung bei erfülltem<br />

Tatbestand des Art. 25 durchaus möglich. ,<br />

Umstandes, deshalb die Frage der Notwendigkeit<br />

von Verkehrsgerichten aufwerfen. Obwohl es sich<br />

bei dieser Sai.he um ein weitverzweigtes und vielseitiges<br />

Problem handelt, kann vom rechtlichen<br />

Standpunkt aus die Notwendigkeit kaum bestritten<br />

werden. Ueber diese Frage in der Autopresse zu<br />

referieren, wäre jedenfalls eine höchst interessante<br />

und dankbare Aufgabe. Der Haupteinwand, der immer<br />

wieder gegen die Einführung von Verkehrseerichten<br />

ins Feld geführt wird, ist der, dass die<br />

ordentlichen Gerichte der Materie des Verkehrsunfalls<br />

unter Mithilfe von Sachverständigen gewachsen<br />

seien, dass auch wegen des Kostenpunktes<br />

ein Fachgericht abzulehnen sei. Zu dieser Argumentation<br />

sei lediglich bemerkt, dass die Gerichte<br />

sehr oft ihre ernannten Experten nicht hören<br />

— und gerade in rein technischen Fragen nicht<br />

— und so ein Urteil nach Ermessen fällen. Ob dabei<br />

von einer Rechtssicherheit gesprochen werden<br />

kann, sei dem Urteil des Lesers überlassen.<br />

Zum Sehluss eine Frage grundsätzlicher Natur<br />

zur Eineendung des Herrn cand. jur. E. F.: Soll<br />

•der Begriff des Notstandes überhaupt in Verkehrsprozeese<br />

hineingebracht warden?<br />

Bevor ich zur Beantwortung dieser Frage übergehen<br />

möchte, muss ich an einen andern Tatbestand<br />

erinnern, der m. E. beim Verkehrsdelikt sehr<br />

oft — mehr als man denkt — vorliegt, von der Untersuchungsbehörde<br />

und vom Gericht aber äusserst<br />

selten, oder gar nie angenommen wird. Ich meine<br />

den dolus eventualia. In sehr vielen Fällen wäre<br />

dolus eventualis nachweisbar, wenn der Untersuchungsrichter<br />

darauf ausgehen würde, diesen<br />

Tatbestand zu ermitteln. Hauptsächlich bei von alkoholisierten<br />

Fahrern verursachten Unfällen wäre<br />

es nicht allzu schwer, diesen Tatbestand herauszuentwickeln.<br />

Es sind mir bis jetzt aber keine Fälle<br />

bekannt geworden, wo. dolus eventualis in der Anklage<br />

vermerkt worden wäre. Ob es zweckmässig<br />

ist, auf die Einbringung des dolus eventualis in Unfallprozessen<br />

für alle Zeiten zu verzichten, sei dahingestellt,<br />

sicher ist aber, dass die strengere Anwendung<br />

der generalpräventiven Massnahmen dieselben<br />

mehr als je rechtfertigen würde.<br />

Aehnlich wie beim dolus liegen m. E. die Verhältnisse<br />

mit dem Notstand. Will der Richter aus<br />

Gründen der Zweckmässigkeit auf die Annahme<br />

des schwersten Fahrlässigkeitsgrades verzichten,<br />

also auf dolus eventualis, so müsste er logischerweise<br />

auch den leichteren, den verschuldeten Notstand<br />

preisgeben. Es würde sich aber empfehlen,<br />

beide Tatbestände in die Praxis aufzunehmen, denn<br />

mit der Verwendung der beiden Fahrlässigkeitsbegriffe<br />

Hesse sich mancher Strafprozess bedeutend<br />

leichter motivieren. Die Rechtssicherheit würde gesteigert.<br />

J. H. in Z.<br />

T. C. S.<br />

Autotektfon St. Gallen-Appenzell<br />

GRUPPE APPENZELL A.-RH. Protokollauszug<br />

der Bürositzung vom 17. Juli in Schönengrund.<br />

Die Eingabe an das kantonale Baudepartement wegen<br />

Verbreiterung der Industriestrasse in Herisau<br />

wurde uns dahin beantwortet, dass, sobald die nötigen<br />

Mittel vorhanden, diese Strassenverbreiterung<br />

in Arbeit genommen werde. Es ist also alle Gewähr<br />

geboten, dass dieses wichtige Postulat der Gruppe<br />

Appenzell A.-Rh. seinerzeit zur Ausführung kommt.<br />

Kollektiv-Unfallversicherung: für<br />

die Sektion St. Gallen-Appenzell würde pro Mitglied<br />

ca. Fr. 1.60 kosten. Dr. Lutz und Dr. Fisch haben<br />

sich bemüht, etliche Unterlagen zu verschaffen und<br />

dürfte diese glückliche Idee vom Sektionsvorstand<br />

ohne Zweifel weiter verfolgt werden.<br />

Labikowegweieer: Unsere Gruppe unternimmt<br />

die Aufgabe, wo in unserm Kanton diese<br />

Wegweiser am besten placiert werden können. Wir<br />

haben alles Interesse daran, dass diese beleuchtetsten<br />

Wegweiser an allen wichtigen Strassenkreuzungen<br />

zur Aufstellung kommen.<br />

Strasfien-Informationskarte: Die<br />

Sektion abonnierte diese Karte und wird an alle<br />

Gruppenpräsidenten gratis abgegeben. Bei Dr. Fisch<br />

in Herisau stehen diese gut orientierenden Karten<br />

.uneern Mitgliedern zur Verfügung.<br />

Sektions-Dolomitenfahrtt W«r ersuchen<br />

unsere Mitglieder, sich dieser wunderschönen<br />

Tour anzuschließen. Bei 20 Wagen Beteiligung<br />

fährt ein tüchtiger Automechaniker mit, was<br />

für die Fahrer eine gewisse Beruhigung bedeuten<br />

dürfte.<br />

Strassenreklame; Das neue Autogesetz<br />

verlangt, dass solche bei Strassenkreuzungen entfernt<br />

werden müesen. Ein diesbezügliches Schreiben<br />

ging an das kantonale Baudepartement mit dem<br />

bjöfl. Ersuchen, diesen Vorschriften Nachachtung<br />

zu verschaffen.<br />

'•' Strassenverkehrsliga: Unser Antrag<br />

mit~3Ttz in der Redaktion wurde abschlägig Deschieden,<br />

hingegen soll jeweils ein Delegierter abgeo<br />

Inet werden, welcher unsere Rechte zu vertreten<br />

hat.<br />

Landegemeinde, Autopark Speicher-<br />

Bei der Schmiede in Speicher wurde durch<br />

die Feuerwehr eine Taxe von Fr. 2.— erhoben,<br />

ohne dass diese Ueberforderung durch Bezeichnung<br />

bekannt war. Von verschiedenen Seiten unserer<br />

Mitglieder gingen Reklamationen ein, die uns<br />

bewogen, an den Gemeinderat von Speicher zu gelangen.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION ZÜRjCH. Am 21. Juli trafen sich die<br />

Vorstandsmitglieder der drei Sektionen Aargau,<br />

Luzern und Zürich tu einer Picknickzusammenkunft<br />

am Hallwilersee. Nachdem man per<br />

Auto Beinwil erreicht hatte, fuhr man mit Motorboot<br />

zur idyllisch gelegenen Weekendbesitzung des<br />

Aargauerpräsidenten, wo beim frph verlaufenen<br />

Picknickbetrieb die drei Sektionspräsidenten, die<br />

Herren Lenzin (Aargau), Dr. Hübscher (Luzern)<br />

und Hürlimann (Zürich) das Wort ergriffen. Die<br />

Zusammenkunft bezweckte, die Vorstandsmitglieder<br />

der drei Nachbarsektionen einander näherzubringen.<br />

Für die vom 4. bis 16. September stattfindende<br />

Auslandsfahrt nach Sachsen und der Tschechoslowakei<br />

ist die Unterkunft in besten Hotels bereits<br />

festgelegt. Die Aufenthaltstage sind wie folc;t festeelegt:<br />

Einen halben Tag in Nürnberg, drei Tage in<br />

Dresden, zweieinhalb Tage in Prag, anderthalb<br />

Tage in Karlsbad. Eventuell soll für München noch<br />

ein weiterer Aufenthaltstag eingeschoben werden.<br />

Das für den 2. September anlässlich des Zürcher<br />

A. C. S.-Flugtages in Dübendorf stattfindende<br />

Hind erni s f ah r en ist so in Aussicht genommen,<br />

dass auf einer Strassenstrecke zwischen Flugplatzrestaurant<br />

und Hangars durch Sandsäcke<br />

künstliche Hindernisse eingebaut werden, wobei die<br />

Konkurrenten die Rundstrecke in kürzester Zeit<br />

mehrmals zu befahren haben. Der Wettbewerb<br />

zählt für die dieses Jahr erstmals durchgeführte<br />

Sektionsmeisterschaft.<br />

SEKTION BERN. Ein schwer belasteter August-Monat<br />

harrt der nunmehr auf 1000 Mitglieder<br />

angewachsenen Sektion Bern und gibt der Exekutive<br />

alle Hände voll zu tun. Da ist am 17. August<br />

eine «Journee Bernoise» ins Programm des<br />

II. Rallye Auto-Camping in Interlaken aufgenommen<br />

worden, wofür die Touristik-Kommission die<br />

Zügel in der Hand hat. Die Aufgabe ist keine leichte,<br />

denn nahezu 200 sportbegeisterte Campeurs haben<br />

dem Aufruf des A. C. S; Folge geleistet und<br />

werden in der Zeit vom 15. bis 22. August den<br />

idyllisch gelegenen Camping-Platz bei Unterseen<br />

bevölkern.<br />

Am 18. August <strong>1934</strong> ruft eine gemeinsame Konkurrenz<br />

mit dem Berner Aero-Club, eine Flugzeug-Auto-Fuchsjagd<br />

nach neuen und<br />

interessanten Richtlinien auf den Plan. Fuchsflugzeug,<br />

Suchflugzeuge und Automobilmannschaften<br />

ergänzen sich itt origineller Weise und lassen eine<br />

anregend« Abwicklung der FIugzeug-Auto-Fuchsjagd<br />

des bestimmtesten erwarten. Die Aero-Fuchsjagd<br />

nimmt ihren Anfang im Flugplatz Belpmoos<br />

und wird ebendort mit dem stets verheissungsvollen<br />

Bai champetre beschlossen. Reglements und<br />

Anmeldeformulare können ab 7. August <strong>1934</strong> beim<br />

Sekretariat der Sektion Bern des A. C. S., Waisenhausplatz<br />

2, von beiden Wettbewerbsarten bezogen<br />

werden.<br />

Seft bald 30 Jahren der unentbehrliche Begleiter<br />

für Fahrten in der Schweiz und dem<br />

benachbarten Ausland.<br />

Verlag Hallwag Bern.<br />

Am Sonntag, den 19. August <strong>1934</strong>, ist es die<br />

Picknickfahrt des Kantonalverbandes bernischer<br />

A. C. S.-Sektionen, das die vier bernischen Sektionen<br />

in der Gegend von Saignelegier zur beschaulichen<br />

Pflege der Geselligkeit vereinigt. Die Sektion<br />

Les Rangiers zeichnet als Gastgeberin und<br />

trifft umfassende Vorbereitungen: Tanzpodium,<br />

Kampfspiele, Kinderspiele, Feldküche, musikalische<br />

Darbietungen, kurz gesagt Attraktionen über<br />

Attraktionen, wie es die Mittelländer gar nicht gewohnt<br />

sind. Das flotte Einladungsprogramm wird<br />

sämtlichen Mitgliedern des Kantonalverbandes in<br />

den nächsten Tagen zugestellt. — Und endlich, am<br />

26. August, ist der I. Grosse Preis der<br />

Schweiz für Automobile das automobilsportliche<br />

Grossereignis der Schweiz, dessen werbekräftige<br />

Piakatreklame nun dieser Tage an den öffentlichen<br />

Anschlagestellen erschienen ist. h.<br />


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erscheint ein Verzeichnis<br />

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und Nummern geordnet, unter<br />

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Marke, des Baujahrs und der<br />

Anzahl der Steuerpferde.<br />

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die Adressen aller Angehörigen<br />

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N° 62<br />

III. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

Geschichte und Bedeutung des Klausenpasses<br />

Die meisten schweizerischen Bergpässe haben<br />

eine reiche, wechselvolle Geschichte,<br />

und die ersten Angaben, die wir von ihnen<br />

besitzen, reichen weit zurück ins Altertum.<br />

Sie haben im Leben der Völker nördlich und<br />

südlich der Alpen stets eine grosse Rolle gespielt<br />

und die Aufmerksamkeit zu allen Zeiten<br />

auf sich gezogen. Nicht so der Klausen.<br />

Der Klausenpass gehört nicht zu den wichtigsten<br />

Nord-Süd-Routen, sondern stellt lediglich<br />

eine Querverbindung zwischen den<br />

Alpentälern von Glarus und Uri her. Vor 1899<br />

führte nur ein Saumpfad aus dem Glarnerland<br />

hinüber ins Schächental, und erst in<br />

Unterschächen begann eine nicht ganz einwandfreie<br />

Strasse, die die Verbindung mit<br />

dem Reusstal herstellte.<br />

Am 21. August 1899 ist dann die jetzige<br />

Klausenstrasse eröffnet worden, deren Bau<br />

nur durch reichliche Unterstützung von seiten<br />

des Bundes überhaupt möglich geworden<br />

war. Militärische Gründe mögen beim Bund<br />

für eine so weitgehende Unterstützung in erster<br />

Linie mitgespielt haben. Für das Glarnerland<br />

bedeutete die Klausenstrasse einen<br />

Ausweg aus der Sackgasse bei Linthal und<br />

eine wichtige Anschlusslinie an die Gotthardstrasse.<br />

In der Lokalgeschichte freilich hat der<br />

Klausenpass auch schon seit altersher eine<br />

Rolle gespielt. Die Grenze zwischen Uri und<br />

Glarus war immer ein Zankapfel zwischen<br />

diesen Ländern, und ihre definitive Festlegung,<br />

die übrigens sehr zugunsten der Urner<br />

ausgefallen ist, bildet den Grund für die<br />

Entstehung einer hübschen Sage.<br />

Als die Glarner und Urner sich über die<br />

Grenze durchaus nicht einigen konnten, beschlossen<br />

sie, dass an einem bestimmten<br />

Tage beim ersten Hahnenschrei je ein Läufer<br />

von Altdorf und Linthal starten sollte,<br />

um dort, wo sich die beiden dann treffen<br />

würden, endgültig die Grenze festzulegen.<br />

Die Glarner fütterten ihren Hahn, nach dessen<br />

erstem Schrei der Läufer starten sollte,<br />

aufs beste. Die Urner aber gaben dem ihrigen<br />

überhaupt nichts zu fressen. An dem verabredeten<br />

Morgen krähte nun der Urner Hahn<br />

viel früher als der wohlgemästete Glarner<br />

Güggel. So kam es, dass der Urner Läufer<br />

schon im Abstieg vom Urnerboden begriffen<br />

war, während der Glarner erst den Berg<br />

hinankeuchte. Als sich die beiden trafen, erreichte<br />

der Glarner noch die Begünstigung,<br />

dass die Grenze an dem Punkt festgelegt<br />

'erde, bis zu dem er den Urner wieder bergauftragen<br />

könne. Am heutigen Scheidbach<br />

(aus den Urkunden als Ursinbach bekannt)<br />

brach der Glarner tot zusammen. Heute verläuft<br />

die glarnerisch-urnerische Grenze am<br />

Ostende des Urnerbodens, dem Scheidbach<br />

entlang.<br />

Auch kriegerische Aktionen haben sich auf<br />

dem Klausen abgespielt. So drängten am<br />

18. August 1799 die Franzosen vom Schächental<br />

her die Oesterreicher über die Klausenhöhe<br />

auf den Urnerboden zurück und warfen<br />

sie hinunter ins Linthtal. Einige Wochen<br />

später kam Suworoff mit seinem Heer über<br />

den Gotthard, um nach Schwyz hinauszustossen.<br />

Der Uebergang über den Axenberg<br />

^euilleion<br />

Siegernation oder Sieger?<br />

Klausen-Beilage<br />

wurde ihm aber verwehrt, und so sah er<br />

sich gezwungen, erst Schächental einwärts<br />

und dann vom 27.—30. September 1799 unter<br />

schweren Verlusten über den Kinzigpass<br />

ins Muotatal zu marschieren, eine Leistung,<br />

die für die damalige Zeit geradezu unerhört<br />

erscheint.<br />

Auch vor Naturkatastrophen ist das Gebiet<br />

des Klausenpasses nicht ganz verschont<br />

geblieben. 1887 ist von den «Spitzen» gegenüber<br />

von Spiringen ein Bergsturz niedergegangen,<br />

der viel zerstörte und auch Menschenleben<br />

vernichtete.<br />

Mancher, der im bequemen Wagen über<br />

den Klausenpass fährt, ahnt nicht, dass rechts<br />

und links der Strasse neben den einzigartigen<br />

Naturschönheiten auch noch architektonische<br />

und künstlerische Werke verborgen<br />

sind, deren Besichtigung recht angelegentlich<br />

empfohlen werden muss. So steht auf<br />

dem Urnerboden eine alte Kapelle aus dem<br />

17. Jahrhundert, und besonders bemerkenswert<br />

sind auch die Dekorationsmalereien<br />

von Josef Heimgartner in dem 1912 von<br />

Hardegger erbauten neuen Kirchlein.<br />

Auf der Schächentalerseite, unweit von<br />

Urigen, findet man im Qetschwiler eine Kapelle,<br />

die ein prächtiges Altargemälde von<br />

Denijs Calvaert (ca. um 1600) enthält, das<br />

ein lange im Ausland lebender Urner, Azarias<br />

Püntener, gestiftet hat. Unterhalb Spiringen<br />

erhebt sich, in Witerschwanden, die St. Antons-Kapelle,<br />

ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert,<br />

und bei der Loretobrüeke vor Bürglen<br />

die mit Wandbildern geschmückte Loretokapelle<br />

aus dem Jahre 1659. In Bürglen, dem<br />

Geburtsort Teils, erinnert ein Denkmal an<br />

den Tod des schweizerischen Freiheitshelden,<br />

der nach der Sage bei der Rettung eines<br />

Kindes aus dem wilden Schächenbach ertrank.<br />

Eine besondere Tellskapelle aus dem<br />

Jahre 1582 findet sich dort, wo einst Teills<br />

Von Kaspar rreuler, Glarus.<br />

In die verhallenden Klänge der Heimatglocken,<br />

die am 1. August unser Volk zur<br />

nationalen Selbstbesinnung ermahnen, donnert<br />

der brüllende Orkan der Maschinen und<br />

Motoren des X. Internationalen Klausenrennens!<br />

Kaum dass wir ein paar stille Feierstunden<br />

fanden, um in geruhsamer Nachdenklichkeit<br />

den wirklichen und den geistigen<br />

Grenzen unserer Heimat nachzugehen —<br />

da stehen, bei Zoll und Pass, schon hundert<br />

Maschinen bereit, um über die nationalen<br />

Schranken hinweg in unserem Land den<br />

schärfsten internationalen Kampf auszufechten.<br />

Bei dem einsamen Kreuz auf der<br />

Klausenhöhe wird nicht mehr in weltverlorener<br />

Abgeschiedenheit das weiss-rote<br />

Schweizerbanner im Sommerwind über die<br />

Berge wehen — eine internationale Flaggengala<br />

mit all ihren leuchtenden Trikoloren<br />

wird hochflattern, um die Gäste willkommen<br />

zu heissen, die aus aller Herren Länder zum<br />

Kampf der Menschen und Maschinen herbeieilen.<br />

Ueber die Nationalität des ersten<br />

Augusttages triumphiert die Internationalität<br />

des 5. Augustes, die Allgewalt der Sport-<br />

'nternationale. Das dröhnende Lied der Motoren<br />

übertönt den vollen Glockenklang entschwindender<br />

Feierstunden. An Stelle der<br />

Sicherheit in der Heimat tritt der Kampf der<br />

Nation um den Sonnenplatz in der Internationale.<br />

Wirklich?<br />

Täuschen wir uns nicht, und täuschen wir<br />

andere nicht!<br />

Mögen die hundert Rennfahrer auch ein<br />

Dutzend Nationen vertreten, mag das I und<br />

das D, das F oder das GB und wie all<br />

die weissen Zeichen einer Sportinternationale<br />

heissen, über das helle Band der herrlichsten<br />

Alpenstrasse sausen, mögen Italiener oder<br />

Deutsche den goldenen Kranz und die Ehre<br />

des Sieges einheimsen, mag ihn, wenn uns<br />

das Glück hold ist, auch ein Schweizer erringen<br />

— niemals gewinnt hier im Gefühl<br />

des Schweizervolkes eine einzelne Nation!<br />

Turn- und Fussballkätnpfe •• führen ihre<br />

Nationalmannschaften, Kollektiven von eingedrillten<br />

Zehnern oder Elfern, unter den<br />

brausenden Melodien ihrer Nationallieder in<br />

die Betonstadien der Olympiaden; sie fühlen<br />

sich als Vertreter ihres Heimatlandes und sie<br />

werden auch, bei Sieg und bei Niederlage, als<br />

solche gewertet, oft in einem Masse, das die<br />

übrigen unbeteiligten Nationen zu einem stillen<br />

Lächeln zwingt.<br />

Im Rennen um den Grossen Bergpreis der<br />

Schweiz am Klausen siegt nicht Deutschland<br />

oder Italien oder irgendein Staat. Sieger ist<br />

nicht eine Nation, Sieger ist der Schnellste.<br />

Im Herzen des<br />

Klausen-<br />

Gebietes<br />

Bl;elc von der Vorfrutt<br />

gegen den Urnerboden.<br />

(Photo Schönwetter-Elmer,<br />

Glarus).<br />

Die letzten Kehren vor dem Ziel des Klausenrennens.<br />

Haus gestanden haben soll Sehenswert ist<br />

in Bürglen auch der Meieramtsturm der Aebtissin<br />

von Zürich aus dem 13. .Jahrhundert.<br />

Auf sich und seine Maschine gestellt, geht<br />

der Fahrer ins Rennen, mag er im übrigen<br />

auf Weiss-Rot-Grün oder irgendeine Farbe<br />

eingeschworen sein. «Auf sich selber steht er<br />

da ganz allein!» wie es im alten Reiterlied<br />

heisst. «Und setzet er nicht das Leben ein,<br />

nie wird "ihm das Leben gewonnen sein!»<br />

Trägt Stuck oder Chiron oder Caracciola<br />

oder irgendeiner der Grossen vom Volant<br />

Ruhm und Ehre heim, so ist das sein eigenstes<br />

und persönlichstes Verdienst, nicht das<br />

Verdienst einer Nationalmannschaft, die unter<br />

dem Zeichen einer mehr oder Weniger geliebten<br />

Flagge in den Kampf zog. Er auf<br />

seiner Maschine ist Sieger, nicht sein Land.<br />

Unter sich mögen die Trikoloren, die Rennställe<br />

(welch ein Unfug von Wort!), Fabriken<br />

und Equipen ihre nationalen Eigenheiten zu<br />

internationalen Spannungen oder Freundschaften<br />

verdichten, mögen im Sieg eines<br />

weissen Mercedes über einen blauen Bugatti,<br />

im Triumph eines Alfa über einen Maserati<br />

den Triumph ihres Landes und ihrer nationalen<br />

Zugehörigkeit mehr als je auskosten —<br />

die Tausende und Abertausende aber, die<br />

wiederum all der rasenden Maschinen am<br />

Klausen folgen, werden heute, so wenig als<br />

je, eine siegende Nation, sondern immer nur<br />

einen siegenden Menschen anerkennen. Die<br />

Masse verlangt nach Persönlichkeit, nach<br />

persönlichem Heldentum — ob das höher<br />

steht als das auf Kameradschaft eingestellte,<br />

den Einzelnen negierende Kollektiv einer<br />

62<br />

III. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

Die Pfarrkirche selber ist ein recht hübscher<br />

Frtihbarockbau.<br />

Nur diese Hinweise genügen schon, um zu<br />

zeigen, dass auch der Klausenfahrer manch<br />

Interessantes rechts und links dieser doch<br />

eigentlich modernen Alpenstrasse zu sehen<br />

bekommt.<br />

Viele werden sich auch schon gefragt haben,<br />

woher überhaupt der Name Klausen<br />

stammt. Und da gibt uns die noch heute bestehende<br />

Ortsbezeichnung «Klus> für den gewaltigen<br />

Felsenzirkus südöstlich des Urnerbodens<br />

einen Fingerzeig. «Klus» kommt von<br />

«clusa», was ein abgeschlossenes Gebiet<br />

bedeutet, und dieses markanteste Landschaftsbild<br />

dieser ganzen Paßstrasse hat<br />

auch dem Klausenpass seinen Namen gegeben.<br />

Früher war der Klausen nur von lokaler<br />

Bedeutung. Wenigen bekannt, fristete er neben<br />

all den andern schweizerischen berühmten<br />

Alpenpässen ein ziemlich bescheidenes<br />

Dasein. Das ist aber in den letzten 12 Jahren<br />

anders geworden. Man kann wohl ohne<br />

Uebertreibung behaupten, dass der Klausenpass<br />

heute der berühmteste schweizerische<br />

Alpenpass ist. Zu diesem Ruhm hat ihm in<br />

allererster Linie das Klausenrennen verholfen.<br />

Weit über die Landesgrenzen hinaus<br />

wurde diese Bergstrecke bekannt, Zehntausende<br />

strömten allein an die Rennen und<br />

weitere zehntausend überfahren heute den<br />

Pass auch zu andern Zeiten, nur um wenig-<br />

Mannschaft, bleibe eine offene Frage — die<br />

Masse verlangt nach einem siegreichen Menschen,<br />

der mehr kann als alle andern, nach<br />

dem Helden! Er ist der Exponent, der Kristall<br />

aller imponierenden Kühnheit, aller<br />

Rasse, aller Bravour. Heisse er Rinaldini,<br />

Teil oder Winnetou, Don Quichote oder Napoleon,<br />

Varzi, Eckener, Mittelholzer oder<br />

Balbo — ihm, dem Ersten, jubelt die Menge<br />

zu — komme er vom Nordkap oder von der<br />

Akropolis.<br />

So steht am Klausen nicht eine Internationale<br />

gegen unsere Nation; nicht ein Dutzend<br />

Nationen kämpfen um den vielberühmten<br />

Preis, wohl aber eine Hundertschaft der<br />

Besten aus aller Herren Länder, unter dem<br />

Einsatz ihrer Persönlichkeit, ihres Lebens.<br />

Wir Schweizer, die wir, obwohl abseits des<br />

internationalen Haders, dem internationalen<br />

Kampf um persönliche Leistungen nie ausgewichen<br />

sind, freuen uns, unsere Kampfarena,<br />

die aus Alpen, Felswänden und Gletschern<br />

erbaute, den Besten aller Nationen<br />

zur Verfügung stellen zu können zum friedlichen<br />

Wettstreit. Möge der Beste den<br />

Siegeslorbeer erringen! Ist es eine Grosse<br />

aus der Internationale — wohlan, wir freuen<br />

uns und gönnen ihm den Preis. Ist es einer<br />

der eigenen Nation — dann stecken wir ihm<br />

(soviel Schweizertum muss man uns schon in<br />

unseren .Bergen lassen) noch ein besonderes<br />

Alpenröslein an den Sturzhelm!<br />

Und nun — slückauf!


stens einmal über den Klausen gekommen zu<br />

sein. Gereut hat es bestimmt noch keinen,<br />

denn abgesehen von der vorzüglich angelegten<br />

Strasse ist auch das Landschaftsbild von<br />

Linthal bis hinüber nach Altdorf ganz überwältigend.<br />

Nicht nur Privatwagen und Autocars befahren<br />

die Klausenstrasse, sondern auch die<br />

Post führt regelmässige Kurse in beiden<br />

Richtungen aus. Sie gehören mit zu den bestfrequentiertesten,<br />

die unsere Postverwaltung<br />

zur Zeit führt.<br />

Neben den von Menschenhand geschaffenen<br />

Kunstschätzen und architektonischen<br />

Schönheiten beidseits der Klausenstrasse<br />

darf die wuchtige Qross - Architektur der<br />

Landschaft nicht vergessen werden, die in<br />

bizarrsten und bezauberndsten Formen den<br />

Pass begleitet. Der Formenreichtum der<br />

Gipfel und Grate des Klausengebietes ist selten<br />

schön. Zugleich bildet die Klausenstrasse<br />

auch eine Trennungslinie zwischen zwei verschiedenen<br />

Gipfelformen. Im Norden erheben<br />

sich die steilabbrechenden hellen und dunklen<br />

Kalkfelsen, fast dolomitenartig muten<br />

der Ortstock- und die Schächentaler-Windgällen-Gruppe<br />

an, und im Süden recken sich<br />

die eisgepanzerten Hochgipfel der Claridenund<br />

Scheerhorngruppe empor. Gegensätze<br />

haben immer einen besondern Reiz und diese<br />

Gegensätzlichkeit in der Landschaft des<br />

Klausens trägt sehr viel zu seiner Anziehungskraft<br />

bei.<br />

Linthal sei Ausgangspunkt unserer Fahrt.<br />

Drohend stehen über dem Dorf die Steilhänge<br />

des Kilchenstocks, der den Bewohnern<br />

von Linthal so manche schlaflose Nacht gebracht<br />

hat, aber trotz seinem drohenden Wesen<br />

nicht halb so schlimm ist, als wie er aussieht.<br />

Wohl wirft er von Zeit zu Zeit einige<br />

Felsbrocken zu Tal, um die Menschen etwas<br />

zu schrecken, aber die Gefahr eines grossen<br />

Bergsturzes dürfte wohl ganz geschwunden<br />

sein. Die Linthaler, die nie recht an die<br />

Schrecken dieses Berges glaubten, schauen<br />

auch wieder vertrauensvoll zu seinem Gipfel<br />

hinauf und denken, dass er gleich wie ihren<br />

Altvordern auch in Zukunft ein treuer Hüter<br />

des Dorfes bleiben werde.<br />

Wenn man zum Dorf Linthal hinaus und<br />

die Klausenstrasse hinan fährt, so fesselt jeden<br />

der gewaltige Felsenzirkus, der das<br />

Glarner Hinterland abschliesst. Tödi, Bifertenstock<br />

und Selbsanft sind die gewaltigen<br />

Eckpfeiler, die in gigantischem Ausmasse<br />

das Glarnerland nach Süden abriegeln. Die<br />

Strasse hat nicht versucht, diese Felsenmauern<br />

zu durchbrechen; sie fand einen andern<br />

Ausweg und schlängelt sich daran vorüber<br />

! ins Urnerland.<br />

Gleich nach Linthal beginnt die Steigung<br />

der Klausenstrasse; sie führt durch Galerien<br />

und in weiten Kehren durch die Fruttberge<br />

hinauf. Es lasse sich niemand dessen verdriessen,<br />

in den Fruttbergen mit seinem Wagen<br />

anzuhalten und die paar Minuten zu<br />

Fuss zu gehen, die notwendig sind, um die<br />

prachtvollen Wasserfälle des Fätschbaches<br />

bewundern zu können.<br />

Höher und höher schraubt sich der Wagen<br />

und immer wieder überraschen die Tiefblicke<br />

hinunter nach Linthal und ins Thierfehd<br />

und auch talauswärts. Von der andern<br />

Talseite herüber grüssen der steilaufragende<br />

Gipfel des Hausstockes und die trutzigen<br />

Mauern des Kärpfstockes. Aus den Matten<br />

der Frutberge führt die Strasse hinein in den<br />

Bergwald, über den steil die Felsen des Ortstocks<br />

in den Himmel ragen. Und plötzlich<br />

tritt man aus dem Wald, und vor uns liegt<br />

überraschend der weite ebene Talgrund des<br />

Urnerbpdens, einst als die grösste Alp der<br />

Schweiz bezeichnet. Samtbraune Hüttchen<br />

sind wie Spielzeug mitten in die Bergwiesen<br />

gestellt, und aus einer Tannengruppe grüsst<br />

von weitem ein hübsches Kirchlein. Fünf Kilometer<br />

lang ist das ganze Hochtal, und erst<br />

nach Zurücklegung dieser Strecke beginnt<br />

wieder die eigentliche Steigung der Strasse.<br />

Rechts haben uns die drohenden Felsmauern<br />

der Märenberge begleitet und links die<br />

steilen Nordabstürze der Claridengruppe.<br />

Weit ausholend zieht sich die Strasse hinein<br />

in die Klus, diesem imposanten Felsenzirkus,<br />

der dem ganzen Pass den Namen<br />

verliehen hat. Ueber die Kehren der Vorfrutt<br />

windet sich die Strasse weiter hinauf, vorbei<br />

an kleinen, steinernen Alphütten, deren Einfachheit<br />

schon manchen Städter überrascht<br />

hat. Wenn man bei sinkender Nacht im Sommer<br />

hier vorbeifährt, so hat man hie und da<br />

das Glück, den Sennen zu hören, wie er weit<br />

ins Tal hinaus seinen « Alpsegen > ruft. Wer<br />

das erlebt, der halte seinen Wagen schleunigst<br />

an, um die erhabene Feierlichkeit dieses<br />

Gebetes miterleben zu können.<br />

Das Wahrzeichen der Klausenpasshöhe ist<br />

das Märcherstöckll. Als trutziger Wächter<br />

des Passüberganges schaut es schon seit<br />

Jahrtausenden herunter auf die Passhöhe,<br />

und gewiss hätte es in den letzten Jahren<br />

gerne manchmal sein greises Haupt geschüttelt<br />

über das tolle Menschengewimmel zu<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N» 62<br />

seinen Füssen. Ganz neue Aspekte eröffnet<br />

dem Klausenfahrer die Ankunft auf der<br />

Passhöhe. Plötzlich schweift der Blick hinüber<br />

zur Urirotsock-Gruppe ennet dem Reusstal,<br />

und das vor uns liegende Schächental<br />

wird rechts flankiert vom Massiv der Schächentaler-Windgälle<br />

und links vom Scheerhorn,<br />

Griesstock und der Grossen Windgälle.<br />

Langsam fährt man talabwärts, und mancher<br />

wird sich auf der Balm schon gefragt<br />

haben, wo nun wohl eigentlich die Strasse<br />

weiterführen möge. Denn links ist der Absturz<br />

hinunter ins Schächental und geradeaus<br />

sieht man nur die Steilhänge der Balmwand.<br />

Und doch schlängelt sich die Strasse<br />

gerade hier durch. Mit letzter Kühnheit ist<br />

der Pass hier in den Felsen gesprengt worden,<br />

und doch in einer so verblüffend sicheren'<br />

Anlage, dass auch der bergungewohnte<br />

Fahrer keinen Augenblick beunruhigt werden<br />

könnte. Mit dem Durchqueren der Seelitalgalerie<br />

ist die Felspartie beendigt und die<br />

Obwohl die in den Jahren 1893 bis 1899 mit<br />

einem Kostenaufwand von Fr. 4,140,000.—<br />

erstellte Klausenstrasse zweifellos zu den modernsten<br />

und bautechnisch am besten angelegten<br />

schweizerischen Alpenstrassen gehört,<br />

ist heute schon deren Ausbau zur Notwendigkeit<br />

geworden. Dank ihren bautechnischen<br />

Vorzügen und ihren landschaftlichen<br />

Schönheiten, die in gleichem Masse keine andere<br />

Alpenstrasse aufzuweisen hat, ist die<br />

Klausenstrasse zu einer der wichtigsten internationalen<br />

Ost-Westverbindungen durch<br />

die Schweiz und zu einer vielbesuchten Touristenstrasse<br />

geworden. Dementsprechend<br />

weist der Verkehr eine stetige Zunahme auf,<br />

um jeweilen bei den internationalen Klausenrennen<br />

ein extremes Maximum zu erreichen.<br />

Die Kantone Glarus und Uri haben ihre<br />

Zufahrtsstrassen zum Klausen systematisch<br />

ausgebaut und sind im Begriff, auch diesen<br />

selbst zu verbessern. Sie gehen dabei von<br />

der Erwägung aus, dass der Wert und die<br />

Bedeutung dieser Zufahrtsstrassen erst dann<br />

Strasse zieht sich wieder durch blumige<br />

Bergmatten, vorbei an braunen Bauernhäusern,<br />

nach Urigen und wieder rückwärtsstrebend<br />

tief hinunter ins Tal nach Unterschächen.<br />

Nach Süden öffnet sich hier.das Brunnital,<br />

in seiner Form an das Lauterbrunnental<br />

en miniature erinnernd.<br />

Obschon wir auf der Talfahrt sind, steigt<br />

die Strasse von Unterschächen talauswärts<br />

noch einmal an, um das vom spitzen Kirchturm<br />

überragte Spiringen zu erreichen. Ein<br />

paar Spitzkehren bringen uns wieder hinunter<br />

auf die Talsohle, und nun führt die<br />

Strasse hinaus über Witerschwanden-Trude-<br />

Iingen zur Brücke bei Loreto und dann über<br />

Bürglen ins Reusstal nach Altdorf und Flüelen.<br />

Und damit sind wir an den Vierwaldstättersee<br />

gelangt, dessen Ufer so reich sind<br />

an historischen Stätten, dass es eigentlich<br />

Pflicht jedes Schweizers wäre, jährlich einmal<br />

dahinzupilgern, wobei der Klausen bei<br />

der Hin- oder Rückfahrt jeweils auch besucht<br />

werden sollte.<br />

Lr.<br />

Der Ausbau der Klausenstrasse<br />

zur vollen Auswirkung gelangen können,<br />

wenn auch das verbindende Zwischenglied<br />

den Forderungen des Verkehrs entspricht.<br />

Die Klausenstrasse hat normalerweise eine<br />

nutzbare Breite von 4,80—5,50 m. Diese<br />

Von Kantons-Ingenieur Blumer, Glarus.<br />

Breite wäre theoretisch genügend, nachdem<br />

die maximale Ladebreite der auf der Strasse<br />

zugelassenen Fahrzeuge zu 2,20 m festgesetzt<br />

worden ist; praktisch hat sie sich in<br />

vielen Einzelfällen als ungenügend und damit<br />

als stark verkehrshindernd erwiesen. Die<br />

Gründe sind rein technischer Art. Gemäss<br />

den Vorschriften für den Bau der Klausenstrasse<br />

war zunächst eine Kurvenerweiterung<br />

in den «Kehren» vorgesehen; in allen<br />

übrigen Kurven wurde die normale Strassenbreite<br />

durchgeführt. Für den heutigen<br />

Verkehr bedeutet dies einen erheblichen technischen<br />

Fehler, der sich in der Weise auswirkt,<br />

dass in sämtlichen Kurven mit Radien<br />

von unter 100 m das Kreuzen von breiteren<br />

Fahrzeugen die normale Abwicklung des Verkehrs<br />

stört. Ein weiterer technischer Fehlf~<br />

besteht darin, dass die Wölbung des Que ± *<br />

profils der Strasse meistens zu gross und in<br />

den konvexen und konkaven Kurven durchwegs<br />

in gleicher Weise ausgebildet ist. Auch<br />

dieser bautechnische Mangel erschwert Kreuzungen<br />

oder verhindert das Ueberholen von<br />

Fahrzeugen, ganz besonders m den Wendeplatten.<br />

Erschwerend sind endlich die vielfach<br />

ungenügenden Sichtweiten.<br />

Hieraus ergeben sich für den zukünftigen<br />

RASSIGES AUSSEHEN<br />

RASSIGE FAHRT<br />

UNGEMEINE SICHERHEIT<br />

DAS IST<br />

Bei allen<br />

grossen internationalen<br />

Rennen<br />

immer wieder<br />

UNL<br />

auf den Wagen der<br />

ELITE-FAHRER<br />

Folgen Sie diesem Beispiel!<br />

PERSONEN- UND LASTWAGEN<br />

VERTRETER<br />

Zürich A.B.C. Garage A.G. Fleurier R. Gammeter<br />

Bern Gebrüder Marti Neuchätel Garage Central S. A.<br />

Basel Ed. Contelly St. Gallen Widler &. Hürsch<br />

Lausanne W. Zwei gart Bellinzona Grand Garage S.A.<br />

Geneve Ch. Hoffer Locarno E. Broggini<br />

Wlnterthur H. Roos Wohlen J. Henggl<br />

Brugg F. Zulauf Solothurn W. Bircher<br />

Sion Revaz Freres Baar Stierli & Cie. (cam.)<br />

Langenthal Moser &. Cie. Vevey Auto-Stand S. A.<br />

(camlons)<br />

Generalvertreter für die Schweiz:<br />

FRATELLI AMBROSOLI - LOCARNO


62 -<strong>1934</strong> AUTOMÖBIL-REVUE 15<br />

IDie.<br />

ausgebaute Klausen strasse<br />

mm££ä£%L2 m ~«»**£.,~»4B<br />

Die<br />

«er<br />

Klausen-RennfahreT werden diesmal eine teilweise moäern ausgebaute Strecke antreffen. TJn-<br />

Bild zeigt die erste grosse Doppelkehre am Anfang des Klausenpasses im Umbau. Als Belag<br />

wird Wildpflästerung mit ausgegossenen Fugen verwendet.<br />

Ausbau der Klausenstra&se ungefähr folgende<br />

massgebliche Richtlinien:<br />

1. Sukzessive Verbreiterung der Strassenfahrbahn<br />

auf durchwegs 6 m, mit Kurvenverbreiterungen,<br />

soweit dies technisch notwendig<br />

ist. (Zweckmässig wird man so vorgehen,<br />

dass die Verbreiterungen überall da zuerst<br />

ausgeführt werden, wo sie wenig kosten.)<br />

2. Umbau des Querprofils der Strasse,<br />

Ausbildung der Kurven unter etwa 100 m<br />

Radius mit einseitigem Gefälle und<br />

3. Verbesserung der freien Sichtweite.<br />

4. Erstellen von Schutzfried an gefährlichen<br />

Stellen.<br />

Qlarus und Uri arbeiten seit einigen Jahren<br />

nach diesen Richtlinien an der Modernisierung<br />

der Klausenstrasse. Auf der Nordostrampe,<br />

zwischen Linthal und der Klausenpasshöhe<br />

sind bis heute von den 25 Wendeplatten<br />

bereits 16 verbessert; die noch verbleibenden<br />

dürften in ununterbrochener Folge<br />

ebenfalls noch umgebaut werden. Dabei handelt<br />

es sich vornehmlich darum, die wassergebundene<br />

Schotterdecke durch einen harten<br />

Dauerbelag zu ersetzen und das Kehrengefälle<br />

einseitig auszubilden. Die vom Kanton<br />

Glarus umgebauten Wendeplatten haben<br />

durchwegs ein einseitiges Quergefälle von<br />

8% und als Belag wurde eine sog. Wildpflästerung<br />

mit ausgegossenen Fugen (Kaltbitumen<br />

Bitumin) gewählt. Diese Belagart hat<br />

einen grossen Reibungskoeffizienten und<br />

erlaubt daher ein verhältnismässig schnelles<br />

Fahren in der Kurve, ohne dass die Fahrzeuge<br />

ins Schleudern geraten; ebenso gewährt<br />

sie grosse Sicherheit für die noch häufig<br />

auf der Strasse verkehrenden Pferdefuhrwerke.<br />

Eine Neuheit sind die von der Betonstrassen<br />

A.-Q. erstellten Betonbeläge in<br />

der Kehre mit der Höhenquote 1702 m (Klus),<br />

namentlich aber in der Kehre oberhalb Vorfrutt<br />

(zweite Kehre unterhalb der Passhöhe).<br />

Das einseitige Quergefälle der Fahrbahn mit<br />

Betonbelag beträgt im Maximum 12%. Es<br />

darf angenommen werden, dass die Sicherheit<br />

gegen das Schleudern der Fahrzeuge in<br />

diesen betonierten Kurven mit grösserem<br />

einseitigem Quergefälle wegen dem kleineren<br />

Reibungswiderstand ungefähr gleich<br />

gross ist wie in den mit Wildpflästerung<br />

Viele Kehren des Passes haben eine Verbreiterung und einen' neuen Belag erhalten. Die obenetehendo<br />

Aufnahme zeigt die zweite Kurve unterhalb der Passhöhe, die einen Beton-Belag erhielt.<br />

(Photos Schönwetter-Elmer, Glarus.)<br />

ausgebauten Kehren mit kleinerem Seitengefälle,<br />

aber grösserem Reibungswiderstand.<br />

Eine erhebliche Verbesserung stellt ferner<br />

die Pflasterung der Fahrbahn in den beiden<br />

Tunnels oberhalb Linthal und endlich die<br />

Staubfreimachung der ganzen Strasse von<br />

Linthal bis in den hintern Teil des Urner-<br />

Dem diesjährigen internationalen Klausenrennen<br />

kommt als Jubiläumsveranstaltung<br />

besondere Bedeutung zu. Zum X. Male werden<br />

am nächsten Sonntag die Maschinen aus<br />

aller Herren Länder die unzähligen Kehren<br />

der schönen Klausenstrasse hinanjagen. Kein<br />

Bergrennen Europas, auch wenn es an Alter<br />

den Klausgn zu übertreffen vermöchte, weist<br />

eine ruhmvollere Vergangenheit auf. Das berühmte<br />

schweizerische Rennen ist aus dem<br />

internationalen Autosport überhaupt nicht<br />

mehr wegzudenken, und was beispielsweise<br />

der Grosse Preis für Frankreich in der Geschichte<br />

der Rundstreckenrennen bedeutet, ist<br />

bodens auf insgesamt 14,7 km Länge dar.<br />

Es sollte erwartet werden dürfen, dass dieser<br />

erste grössere Versuch für die Staubfreimachung<br />

von Alpenstrassen zur Erhaltung<br />

des guten Rufes der schweizerischen Alpenstrassen<br />

gebührende Beachtung findet.<br />

Die Geschichte des Klausenrennens<br />

für die ersten europäischen Bergrennen der<br />

Klausen. Verschiedene Umstände haben zusammengewirkt,<br />

um diesem Anlass zu der<br />

wirklich überragenden Grosse zu verhelfen,<br />

in der er uns auch am nächsten Sonntag wieder<br />

entgegentreten wird. Jeder Austrag<br />

brachte eine weitere Steigerung der Veranstaltung,<br />

und 1932 stand man bereits vor<br />

einem vorläufigen Ziel. Das Maximum der<br />

Quantität war erreicht. Der Lauf vom nächsten<br />

Sonntag wird in seiner erstmals abgeänderten<br />

Form ein Rennen der Qualität sein.<br />

DL Schweiz wird am Sonntag wieder zum<br />

Mittelpunkt des internationalen Autosportes,<br />

mnltibestos-Brems- und Kupplungsbeläge für Automobile,<br />

Lastwagen, Krane, Bagger und alle Sonderzwecke<br />

Warum fahren in der ganzen Welt Hunderttausende von Wagen nur mit<br />

MuHibestos-Bremsbelag? Warum viele Tausende allein in der Schweiz?<br />

Doch wohl darum, weil Qualität und ganz besondere Eignung fOr unser Terrain<br />

bei Multibestos-Bremsbelag längst schlagend erwiesen ist. Untenstehende Tabelle<br />

zeigt Ihnen an einem Beispiel die Wirkung des Multibestos-LX-Belagesausdem<br />

sich unsere kombinierten Bremssätze entwickelt haben. Urteilen Sie selbst:<br />

?O0<br />

15,0<br />

y,<br />

Kuive .eines schlechten<br />

Bi-emsbelstfes-<br />

I M l I I I I I I I I I I I • • I I M I I I I I M J . ! I I ! I I I I I I I<br />

Resultate mit .MulnbQslos..lX Bremsbelag.<br />

5£ aufeinanderfolgende SJops<br />

Hier Blockieren die Bremsen<br />

32 Km Stundenqeschwindiqkeir<br />

J<br />

m 24 Kg, Pedaldruck<br />

ch Wassereinfiuss<br />

HIIIII<br />

imiiiniim<br />

-Anormal schlechteBi-emswii-kung<br />

P Kuive Nornialkx/rye<br />

••- — — — — —««irtrirtdn«« rtmi|i«it<br />

Anzahl der Bremsungen [Stops]"<br />

• Da wir als Spezialhaus für Bremsen und Kupplungen die denkbar grBsste<br />

Erfahrung besitzen, sind wir In der Lage, das einwandfreie Funktionieren<br />

der von uns gelieferten M ultl bestos-Bel äge absolut zu gewährleisten.<br />

Höchste<br />

Bremsen nur durch fflnltibestos-Bremsbelag!<br />

Für<br />

jedes Bremssystem die<br />

richtige Materialsorte, da<br />

nun geringste Abnützung!<br />

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Ihnen gerne jede, gewünschte Auskunft. Verlangen Sie bei Ihrem Garagisten nur<br />

Multibestos-Brems- und Kupplungsbeläge. — Keine Lieferung an Private.<br />

Zürich: Stauflacherqnai 18, Telephon 66.250 • Bern: Schwärzthorstrasse 51, Telephon 25.920<br />

P o n r la S n i s s e r o m a n d e : Delarne & Steylan, Boulevard James-Fazy 13, Beneve


DAS ERSTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />

Das erste Mineralöl für die Schmierung des eisten<br />

mit Petrol betriebenen Autos wurde durch die<br />

Produzenten von Mobiloil hergestellt. Seit jenem<br />

Zeitpunkt haben sie sich ausschliesslich in der<br />

Schmiermittelbranche spezialisert.<br />

Mobiloil ist heute, und war von jeher, das Oel,<br />

dessen Qualität nicht bestritten -wird.<br />

DAS MEISTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />

Das Auto ist in der Entwicklung begriffen. Dfe<br />

Produzenten von Mobiloil - unbestrittene Spezialisten<br />

in Schmierungsftagen - sind in steter enger<br />

Zusammenarbeit mit den AutomoiSäfcKoostnjkteuren<br />

der ganzen Welt. Verschiedelfe Mobäoil-<br />

Typen werden hergestellt, um für jede Maschine das<br />

bestgeeignete Schmiermittel liefern zu könpen. Die<br />

Mobiloil Schmiertabelle ist von diesem Gesichts<br />

•punkt aus geschaffen und wird zum massgebeoden<br />

UmVersal-Nachschlagewerk der Schmierung.<br />

DAS MEISTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />

Ein grosser Stab von Technikern verbessert Mobiloil<br />

von Tag zu Tag, dessen Verwendung von 604 Konstrukteuren<br />

der ganzen Welt empfohlen wird.<br />

Studien im Laboratorium, Versuche am Prüfstand,<br />

auf Piste und Strasse... Keine Anstrengung wird<br />

gescheut. Das Resultat ist bekannt: Mobiloil <strong>1934</strong><br />

Ist an der Spitze des Fortschrittes. Es widersteht der<br />

grössten Beanspruchung. Es behält am längsten<br />

seine Viskosität und seine bewunderungswürdige<br />

Schmierkraft bei: es «hält" und schützt.<br />

Es ist das billigste auf 1000 km.<br />

Und welche Sicherheit.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

und alles, was Klang und Namen hat, wird<br />

in den nächsten Tagen in Linthal, längs der<br />

Passstrecke, auf der Passhöhe und in Altdorf<br />

anzutreffen sein.<br />

Der 26. August 1922 brachte zum erstenmal<br />

ein Rennen auf der bis dahin nicht sonderlich<br />

bekannten Klausenstrasse. Die Sektion<br />

Zürich des A. C. S. bemühte sich um eine<br />

reibungslose Durchführung. Wenn auch dieser<br />

erste Anlass in seiner ganzen Art, verglichen<br />

mit heute, mehr als bescheiden genannt<br />

werden muss, so hatte er für die<br />

damalige Zeit dennoch bereits grossen Umfang.<br />

67 Wagen, nämlich 53 Tourenwagen<br />

und 14 Rennwagen kämpften um den Sieg.<br />

Der Basler Nieth wurde auf Hispano mit<br />

21 Min. 43 Sek. (56,7 km/St.) vielbewunderter<br />

Tagessieger. Während man 1922 einen ersten<br />

nationalen Klausen erlebt hatte, fand<br />

schon der nächste Austrag im Jahre 1923 auf<br />

internationaler Basis statt Die überaus interessante<br />

Rennstrecke, die Vorzüglichkeit der<br />

Organisation und die Qualität der Preise hatten<br />

dieses Bergrennen bereits so gut bekannt<br />

gemacht, dass 86 Fahrer, darunter zahlreiche<br />

Ausländer, ihre Anmeldung einreichten. Erstmals<br />

wurden jetzt die Wagen in die drei<br />

Kategorien Touren-, Sport- und Rennwagen<br />

eingeteilt. Der Tagessieger, der Oesterreicher<br />

Rützler auf Steyr, schlug den alten Rekord<br />

von Nieth um eine ganze Minute und 10 Sekunden.<br />

Von Jahr zu Jahr vergrösserten<br />

sich nun die Ausmasse der Veranstaltung.<br />

792* musste, angesichts der starken Fahrerfelder,<br />

der Anlass auf Samstag und Sonntag<br />

verteilt werden. Das unter der Leitung der<br />

Sektion Zürich und unter Mitarbeit der Sektionen<br />

Glarus und Uri des A. C. S. stehende<br />

Rennen hatte unter schlechtem Wetter zu<br />

leiden; dennoch konnte der Mercedes-Benz-<br />

Fahrer Merz mit 18 Min. 16,6 Sek. einen<br />

neuen Streckenrekord etablieren.<br />

1984 -N»<br />

Die sprungweise Entwicklung des Klausenrennens<br />

hatte den Organisationsapparat derart<br />

überlastet, dass die Veranstalter sich<br />

gezwungen sahen, 1928 eine Atempause einzuschieben.<br />

Sie taten um so klüger, weil sich<br />

in dieser Periode eine gewisse Stagnation im<br />

Autosport bemerkbar machte.<br />

1929 wurde das Klausenrennen mit dem<br />

alten Glanz aufgezogen, und diesmal trug ein<br />

prächtiges Wetter zu dem Gelingen des Anlasses<br />

bei. 40 Piloten von 80 gemeldeten<br />

Wagenfahrern waren aus dem Ausland herbeigeeilt<br />

Das nationale Tourenwagenrennen<br />

entschied Gacon auf Martini mit 20 Min. 15,2<br />

Sekunden für sich, bei den Sportwagen bewältigte<br />

der deutsche Graf Kainein auf Bugatti<br />

die Strecke in 17 Min. 57,8 Sek. und<br />

bei den Rennwagen stellte Chiron auf Bugatti<br />

mit 16 Min. 42,4 Sek. einen neuen absoluten<br />

Streckenrekord auf, der überall gewaltiges<br />

Erstaunen auslöste.<br />

1930 erlebte man ein weiteres grosses<br />

Klausenrennen, das erneut zu einem schönen<br />

Erfolg_ wurde. 26 Tourenwagen, 37 Sportwagen<br />

und 27 Rennwagen fanden sich beim<br />

Starte zusammen. Die Hälfte der Konkurrenten<br />

rekrutierte sich wie gewohnt aus dem<br />

Auslande. Der Samstag verzeichnete sehr<br />

schlechtes Wetter, das sich unerwarteterweise<br />

in der Nacht auf den Sonntag zum<br />

Besseren wendete. Das Tourenwagenrennen<br />

gewann am Samstag der Zürcher A. Keller<br />

auf Alfa Romeo mit 21 Min. 6,8 Sek., Sportwagen-Erster<br />

wurde Caracciola mit 17 Min.<br />

4,6 Sek. und bei den Rennwagen wurde<br />

Chiron auf Bugatti mit der neuen hervorragenden<br />

Bestzeit von 16 Min. 24,6 Sek.<br />

(Stundenmittel 78,6 km/St.) viel umjubelter<br />

Klausensieger.<br />

Man hatte sich nun auf den zweijährigen<br />

Turnus geeinigt, so dass auch 1931 der Klausen<br />

ausfiel. 1932 fand die neunte Wiederholung<br />

des berühmten Rennens statt, das in<br />

1925 bedeutete einen neuen Wendepunkt jeder Hinsicht zum Rekordklausen wurde.<br />

in der Geschichte des Klausens. Erstmals 22 Tourenwagen, 46 Sportwagen und 30<br />

erklärte nun auch die U. M. S. die Bereitwilligkeit<br />

zur Mitarbeit, so dass gleichzeitig gemeldet. Dabei entfielen.55 Nennungen auf<br />

Rennwagen waren für den grossen Kampf<br />

ein internationales Automobil- und Motorradrennen<br />

durchgeführt wurde. 45 Tourenwagen, Samstag ein dicht verhängter, graHer Himmel<br />

ausländische Konkurrenten. Während am<br />

28 Sportwagen und 11 Rennwagen massen keinen Sonnenstrahl durchliess, empfing der<br />

sich gegenseitig im harten Wettstreit. Wieder<br />

beeinträchtigte schlechtes Wetter die dem herrlichsten Sonnenglanz, der die<br />

Sonntag die riesigen Zuschauermassen mit<br />

Konkurrenz. Bei den Tourenwagen schwang Schönheiten der wundervollen Klausenstrecke<br />

sich Rigal auf Peugeot an die Spitze, bei im hellsten Lichte zeigte. Der Massenzustrom<br />

übertraf alle Erwartungen und<br />

den Sportwagen schnitt Hansal auf Steyr als<br />

Sieger ab und bei den Rennwagen triumphierte<br />

der inzwischen tötlich verunglückte Kopf zu wachsen. Nach offiziellen Schätzun-<br />

drohte den Veranstaltern regelrecht über den<br />

italienische Fahrer Graf Maseru auf Sunbeam gen wurde das Klaffsenrennen vor zwei Jahren<br />

von rund 60 000 Zuschauern besucht, ein<br />

•mit 17 Min. 16,8 Sek. Die Tatsache, dass von<br />

Jahr zu Jahr, trotz ungünstiger Streckenverhältnisse,<br />

neue absolute Rekorde auf-<br />

herbei. Das Tourenwagenrennen am Samstag<br />

grosser Teil davon kam mit rund 4000 Autos<br />

gestellt wurden, beleuchtet im übrigen auch gewann Scheibler auf Bugatti mit 19 Min.<br />

die rasende Entwicklung der Automobiltechnik.<br />

Mit 191 Nennungen stellte der Klaukampfes<br />

am Sonntag wurde Hans Stuck auf<br />

40,6 Sek., Erster des heissen Sportwagensen<br />

des Jahres 1926 einen ersten Höhepunkt Mercedes-Benz mit 17 Min. 06,6 Sek. vor<br />

dar. Schon jetzt gab es in ganz Europa kein Nuvolari auf Alfa Romeo. Die schnellste<br />

anderes Rennen, das mit dem schweizerischen<br />

Anlass verglichen werden konnte. berühmten 1932-Alfa Romeo-Monoposto. Der<br />

Rennwagenzeit erreichte Caracciola auf dem<br />

Nicht weniger als 61 ausländische Piloten hatten<br />

ihre Anmeldung abgegeben. Erneut litt 15 Min. 50 Sek., um deren Erledigung am<br />

Deutsche erzielte die grossartige Zeit von,<br />

das Rennen unter misslicher Witterung. Die nächsten Sonntag es hart auf hart gehen<br />

Zuschauer hatten das bizarre Schauspiel wird. Chiron und Varzi auf Bugatti belegten<br />

eines Bergrennens inmitten einer mit frisch den 2. und 3. Platz. Die Organisation klappte<br />

gefallenem Schnee überdeckten Berglandschaft.<br />

Angesichts dieser Umstände waren erneut bis in alle Details, und der Wiederhall<br />

trotz den Riesenausmassen der Konkurrenz<br />

alle Angriffe gegen den bestehenden Streckenrekord<br />

aussichtslos. Hansal auf Steyr erländischen<br />

Presse ebenso gross wie er-<br />

des Klausenrennens war in der ganzen ausneuerte<br />

seinen Sportwagensieg und bei den freulich.<br />

Rennwagen schwang sich der bekannte<br />

Schweizerfahrer Jos. Kessler auf Alfa Romeo<br />

an die Spitze.<br />

Wie schon erwähnt, haben sich die Organisatoren<br />

des Klausenrennens angesichts der<br />

alle Ausmasse überschreitenden Beteiligungen<br />

1927 schritt man zur Trennung des Anlasses<br />

in ein nationales und ein internatio-<br />

Auslese zu treffen, so dass in diesem Jahr<br />

veranlasst gesehen, in Zukunft eine schärfere<br />

nales Rennen. 50 Prozent der 174 gemeldeten nur die gesamte internationale Elite am Start<br />

Fahrzeuge kamen wieder aus dem Ausland. sein wird. Dem Publikum werden damit die<br />

Leider mussten sich die Veranstalter auch vielen ermüdenden Läufe mittelmässiger<br />

diesmal über ungünstiges Wetter beklagen. Fahrer erspart und die gesamte Veranstaltung<br />

Im nationalen Tourenwagenrennen stellte Caracciola<br />

auf Mercedes-Benz die phantastische konzentriert. Auch das Tourenwagenrennen<br />

auf den Wettstreit der Besten der Besten<br />

Zeit von 17 Min. 43,8 Sek. auf. Bei den vom Samstag ist fallen gelassen worden, da<br />

Sportwagen wurde Delmar auf Steyr im dieser Lauf naturgemäss nicht ein überragendes<br />

Interesse in Anspruch nehmen durfte und<br />

nationalen Rennen Erster, während Rosenberg<br />

auf Mercedes-Benz-Rennwagen mit 17 Min. die Organisatoren doch in jeder Beziehung<br />

17 Sek. die absolut beste Zeit im nationalen mit Arbeit fast doppelt belastete. Der diesjährige<br />

Klausen wird ein «Elite-Klausen» sein,<br />

Lauf etablierte. Das internationale Rennen<br />

endete mit dem Sportwagensieg von Caracciola<br />

mit 17 Min. 17,4 Sek. und Chiron auf unter den nötwendig gewordenen Beschrän-<br />

und es wird sich zeigen, dass das Rennen<br />

Bugatti mit 17 Min. 28 Sek. bei den Rennwagenwinnen<br />

konnte.<br />

kungen in jeder Beziehung nur noch ge-<br />

bo.<br />

Galerie der Berühmten<br />

Die bekanntesten Fahrer am Klausen.<br />

Die Popularität jeder grossen Rennveranstaltung<br />

wird von den Namen der bedeuten-<br />

Menschen zu finden, der gemütlich an seiner<br />

bas erstaunt, auch nur einen gewöhnlichen<br />

den Piloten getragen, die zum harten Zigarette zieht, wie jeder andere plaudert und<br />

Wettstreit um den Sieg antreten werden. Die so gar nichts von jener Unnahbarkeit an sich<br />

Namen dieser Fahrer sind wochenlang vor hat, die man ihm in den geheimen Träumen<br />

dem Rennen schon in aller Munde, und mit angedichtet hat. Rennfahrer haben ihre Sorgen<br />

wie andere Leute, und sie sind die<br />

mehr oder weniger Fachkenntnis wird versucht,<br />

die Prognosen zu stellen. Alle möglichen<br />

Erwartungen werden an die wie Hel-<br />

in gutem Zustande und fahrbereit wissen.<br />

glücklichsten Menschen, wenn sie ihre Wagen<br />

den verehrten Personen geheftet, und wenn Gar zu oft ist aber auch das Gegenteil der<br />

sie dann wenige Tage vor dem Rennen Fall, und sie müssen schwere Stunden der<br />

wirklich auftauchen, womöglich sogar im Aufregung, der Arbeit und der Hetze durchi<br />

erleben, bis ihre Maschine intakt schmutzigen Mechanikerkittel, dann ist man<br />

ist


N° 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Auch der diesjährige Klausen Ist nicht arm<br />

an Persönlichkeiten, die sonst Woche für<br />

Woche die Spalten der internationalen Sportpresse<br />

füllen. Linthal ist während diesen<br />

Tagen wohl das phantastischste Dorf im<br />

Schweizerland und internationaler als St. Moritz<br />

und Interlaken zusammen. Vor jeder<br />

Scheune trifft man in dieser Woche wieder<br />

Prominente mit Mechanikern, Managern,<br />

Presseleuten und Firmenvertretern zusammen,<br />

und Dörfler, die nie vom Fusse des<br />

stets drohenden Kilchenstockes wegkommen,<br />

spazieren auf der gleichen Strassenseite<br />

neben den Männern, die schon in acht Tagen<br />

in Italien und England wieder die schnellsten<br />

Rennen bestreiten. Man kommt in Linthal<br />

nicht zusammen, um den blauen Sommerhimmel<br />

und die schöne Aussicht zu bewundern.<br />

Hier fühlt man sich bloss wohl, wenn<br />

des Rizinus durchdringende Wolken sich mit<br />

dem Duft des nächsten Miststockes vermischen,<br />

und während auf den Wiesen die<br />

Kühe brüllen, nebenan die schnellsten Maschinen<br />

Europas donnern. Bauern und Rennfahrer<br />

— das gibt ein Bild von bizarrer Eindrücklichkeit.<br />

Nachher redet man dann noch<br />

wochenlang davon, dass auch ein Stuck, ein<br />

Caracciola, ein «Schirong» da war, und die<br />

Buben hocken auf das Weidgatter und erzählen<br />

sich, wie der finstere Varzi wie ein<br />

Teufel in die Kurven geschneuzt sei...<br />

Welches sind diese Männer, diese Prominenten<br />

der Prominentesten, die gegenwärtig,<br />

durch eigenes Können und durch<br />

fremde Reklame hochgetragen, am internationalen<br />

Rennfahrerhimmel besonders hell<br />

leuchten? Ohne dem Vorwurf irgend welcher<br />

parteiischer Auslese verfallen zu wollen, seien<br />

einige dieser Fahrer scheinwerferartig rasch<br />

beleuchtet.<br />

Hans Stuck.<br />

Ohne den schlanken, sympathischen «Hans» gibt<br />

es nur schwerlich ein richtiges Klausenrennen.<br />

Nur wenn überall die lange, elegante Figur des<br />

blonden Deutschen auftaucht, herrscht richtige<br />

Klausenstimmung. Und wir gehen •wohl — den<br />

verschiedenen Aussprüchen Stucks nach zu schliessen<br />

— auch nicht fehl, wenn wir ihm eine ganz<br />

besondere Schwäche für den Klausen nachreden.<br />

Bergrennen sind ihm immer gut gelegen, auch<br />

wenn er sich nun neuestens zum ebenso tüchtigen<br />

Rundstreckenfahror entwickelt hat. Und der Klausen<br />

hat es für einen Mann wie Stuck in sich, da<br />

lohnt es sich in jeder Beziehung, zu gewinnen, denn<br />

sowohl der Preis wie das propagandistische Echo ist<br />

mehr wert als ein erster Platz bei einem durchschnittlichen<br />

Rundstreckenrennen. Hans Stuck ist<br />

ursprünglich als der unzweifelhaft beste Bergspezialist<br />

bekannt geworden, der zweimal nacheinander<br />

die europäische Bergmeisterschaft gewann. Er<br />

hält unbestritten die meisten Bergrekorde der Welt<br />

inne und war in den Jahren 1928, 1929, 1930 und<br />

1931 immer irgendwo auf einer Rennstrecke zwischen<br />

Spanien und Polen zu Hause. Stuck ist ein<br />

treuer Freund der Schweiz, schon an zahlreichen<br />

Veranstaltungen hat er mit grösstom Erfolg bei uns<br />

mitgemacht. Seine ersten Lorbeeren gewann er<br />

1926 auf einem Dürrkopp, nachher wechselte er<br />

rasch zu Austro-Daimler hinüber. Mit einem dieser<br />

leichten Rennwagen feierte er unerhörte Triumphe,<br />

auch wenn er sich meistens an die Bergstrecken<br />

Wagen zu führen; 1919 musste er auch Marschall<br />

hielt. 1031 sattelte Stuck um und fuhr nun aufFochs Wagen chauffieren. Zum ersten Male<br />

einem alten Mercedes-Benz-SSK, mit dem er sich tauchte Chiron im Jahre 1923 bei einem Rennen<br />

anfangs etwas schwer zurechtfand. Dennoch konnte auf. Er fuhr mit einem Bugatti einige kleinere<br />

V sich bei einer ganzen Anzahl von Bergrennen Bergrennen. Von Jahr zu Jahr versuchte er sich<br />

wieder durchsetzen. 1932 machte Stuck einen mit steigendem Erfolg als Rennfahrer, bis er 1927<br />

Sprung: nach Südamerika und startete dort an zahlreichen<br />

Rennen mit der gleichen Maschine. Er ge-<br />

die internationale Aufmerksamkeit auf sich zog.<br />

in die offizielle Bugatti-Eouipe eintrat und damit<br />

In<br />

wann den Grossen Preis von Brasilien und dasseiner Eigenschaft als Mannschaftsfahrer konnte<br />

Kilometerrennen von Brasilien. Nach Europa zurückgekehrt,<br />

graste er noch rasch einige Berglen.<br />

Am Klausen war er schon oft zu sehen, und<br />

er seine glänzenden Fähigkeiten unter Beweis stelrennen<br />

ab, wobei er sich wieder erfolgreich be-<br />

dieser Treue zu unserm grössten Bergrennen ver-<br />

hauptete. Unter anderem schlug er auch, wie bekannt,<br />

den Klausen-Sportwagenrekord, den er also<br />

heute noch innehält. 1933 wurde es um «Hans><br />

ganz beängstigend still. Nur wenige wussten anfänglich,<br />

dass Grosses geplant war und in kurzer<br />

Zeit auch Tatsache wurde. Porsche baute einen<br />

neuen Rennwagen und Hans Stuck war als Chefpilot<br />

ausersehen. In der Zwischenzeit ging dieser<br />

unter die Dichter und schrieb ein ebenso unterhaltendes<br />

Autobuch wie ein lustiges t Renn-Märchen<br />

für Buben. Jetzt hat er aber die' Feder wieder<br />

weggelegt und ist in den P-Wagen gestiegen, mit<br />

dem er dieses Jahr bereits zu den grössten Erfolgen<br />

seines Lebens gekommen ist. Stuck gewann<br />

bereits das Felsberg- und das Kesselbergrennen<br />

und dann als Krönung den Grossen Preis von<br />

Deutschland. Im Avus-Rennen und beim Grossen<br />

Preis von Frankreich war er bis zu seinem Ausfall<br />

Caraeciola, 1901 im deutschen Rheinland als<br />

Sohn eines Hotelbesitzers geboren, kam nach gute<br />

Vorbildung zur Automobil-Industrie, wo er sein<br />

Liebe zum Rennsport entdeckte. 1923 startet<br />

«Rudi» das erstemal auf einem Mercedes-Benz.<br />

Mehrere kleinere Rennen wurden seine Beute. 1924<br />

wurde er noch aktiver und war bereits auch am<br />

Klausen zu sehen. Nachdem er 1S25 sich mit eini<br />

gen kleineren Anlässen begnügt hatte, schloss ei<br />

das Jahr 1926 mit einer grossen Siegesserie ab<br />

Er gewann den Grossen Preis von Deutschland,<br />

wurde Erster der Sportwagen am Klausen und<br />

siegte auch am Semmering. Das Rennen zur Eröff<br />

nung des Nürburgrings 1927 endete ebenfalls mit<br />

einem Sieg Caracciolas. Am Klausen holte er sich<br />

erneut die beste Sportwagenzeit. 1928 gewann Caracciola<br />

zum zweitenmal den Grossen Preis von<br />

Deutschland, daneben siegte er bei einer schönen<br />

Anzahl von Bergrennen. 1929 fiel ihm der Sie?<br />

bei der schweren Tourist Trophy zu und 1930 ge<br />

wann er u. a. den Grossen Preis von Irland und<br />

das Schwabenbergrennen, daneben setzte er sich<br />

auch am Klausen erneut als schnellster Sportwagenfahrer<br />

durch. Nun begann die grosse Zei<br />

des Deutschen. 1931 trimphierte er in der Mille<br />

Miglia, daneben gewann er das Eifel- und das<br />

Avus-Rennen und schliesslich noch den Grossen<br />

Preis von Deutschland. Eine grosse Reihe von<br />

Bergrennen brachte ihm ebenfalls Siege. Zweimal<br />

wurde er wie Stuok europäischer Bergmeister. 193:<br />

ging Caracciola infolge des Rückzuges von Mercedes-Benz<br />

vom Sport zu Alfa Romeo über, deren<br />

berühmter Monoposto-Equipe er nun ein Jahr lang<br />

angehörte. Hier feierte er triumphale Erfolge. Erneut<br />

gewann er das Eifelrennen und den Grossen<br />

Preis von Deutschland, ferner den Grossen Preis<br />

von Lernberg, das Freiburger Bergrekord-Rennen,<br />

den Grossen Preis von Monza und den Klausen.<br />

Man sieht, mit Caracciola kommt ein Mann nach<br />

Linthal, der allerhand hinter sich hat und ein unheimlicher<br />

Könner ist.<br />

August Momberger.<br />

Momherger ist der in der Schweiz wohl am<br />

wenigsten bekannte deutsche Fahrer, der am<br />

Klausen einen der neuen P-Wagen führen wird.<br />

Und doch blickt auch dieser kleine, lebhafte Frankfurter<br />

auf eine schöne Reihe von Erfolgen zurück.<br />

Schon 1923 begann er auf Mercedes, ohne sich damals<br />

besonders hervorzutun. 1924 und 1925 versuchte<br />

er sich auf N. S. U., 1926 auch auf Steyr<br />

und 1927 begann er auf B'ugatti zu fahren. In diesem<br />

Jahre gewann er eine Reihe deutscher Bergrennen.<br />

1929 griff Momberger wieder zu Mercedes-<br />

Benz. Er gewann damit den Grossen Preis von<br />

St. Moritz und das Bernina-Rennen und schnitt<br />

auch auf dem Nürburgring und beim Grossen Preis<br />

von Monza gut ab. Seither hörte man im Autosporte<br />

nicht mehr viel von Momberger, der dann<br />

<strong>1934</strong> plötzlich wieder aus der Versenkung auftauchte<br />

und auf dem P-Wagen schöne Leistungen<br />

zeigte, auch wenn es bis jetzt noch nicht ganz zum<br />

Sieg gereicht hat. Doch, auch hier gilt: Was nicht<br />

ist, kann noch werden ...<br />

Louis Chiron.<br />

Jedes Rennen hat seinen Helden, jedes Publikum<br />

seinen Fahrer, dem es bereitwilligst Vorschusslorbeeren<br />

spendet, ob er sich dann nachher<br />

deren würdig erweist oder nicht. Und die Sympathien<br />

des gesamten Klausenpublikums hat jedenfalls<br />

immer in ausgedehntestem Masse Louis Chiron<br />

besessen, der auch dieses Jahr nicht fehlen<br />

wird. ^ Der ausserdrdentlich beliebte Franzose ist<br />

um die Jahrhundertwende als Sohn französischer<br />

Eltern in Monako geboren. Er war zu Beginn des<br />

Krieges noch zu jung, um bereits einrücken zu<br />

müssen. Erst 1917 wurde er der Transportabteilung<br />

der französischen Armee zugeteilt, und in dieser<br />

Funktion hatte er die Ehre, Marschall Petains<br />

dankt er auch seine ungemeine Popularität. 1927<br />

holte er sich den Grossen Bergpreis der Schweiz,<br />

1929 schlug er den absoluten Klausenrekord und<br />

1930 fuhr er erneut seine eigene Bestzeit in Grund<br />

und Boden. 1932 muste er sich dem Siegeszug des<br />

Alfa Romeo-Monoposto beugen, der in der Hand<br />

Caracciolas alle anderen Maschinen im Schache<br />

hielt. _ 1929 bekam Chiron von Bugatti die Erlaubnis,<br />

in einer Zwischenpause das Wagnis eines<br />

Startes in Indianapolis zu unternehmen. Der Franzose<br />

kaufte sich dazu einen 1500-ccm-Delage; wenn<br />

es auch zu keinem Siege reichte, so kam Chiron<br />

doch auf einen ehrenvollen mittleren Platz. Nach<br />

Frankreich zurückgekehrt, nahm er seine Tätigkeit<br />

als Bügattifahrer wieder auf, und zahlreiche Siege<br />

markieren diesen Teil seiner ruhmvollen Karriere.<br />

1930 siegte er im Grossen Preis von Lyon, im<br />

Grossen Preis von Europa und im Bernina-Rennen.<br />

der beste deutsche Fahrer. Seine P-Wagen-Karriere<br />

begann er mit der Aufstellung eines neuen 1931 gewann er in seiner Geburtsstadt den Grossen<br />

Stunden-Weltrekordes. Noch kann vieles von ihm Preis von Monako und mit Varzi zusammen den<br />

erwartet werden — ob er auch so rasch noch den<br />

diesjährigen Klausen mit seiner phantastischen<br />

Maschine «einpacken» wird? Es gibt Gemunkel, das<br />

allen Ernstes davon wissen will<br />

Grossen Preis von Frankreich. 1932 belegte er<br />

beim Masarykring-Rennen und beim Grossen Preis<br />

von Dieppe die ersten Plätze. 1933 brachte' für ihn<br />

eine Periode der Enttäuschungen. Er hatte sich<br />

von Bugatti freigemacht und wollte als Einzelfahrer<br />

sein Glück versuchen. Bald zeigte es sich, dass<br />

Rudolf Caracciola.<br />

Chiron keinen guten Tausch gemacht hatte, und er<br />

war jedenfalls sehr froh, als er zu Ende der Saison<br />

1933 in die Scuderia Ferrari aufgenommen<br />

Was Stuck für die Bergrennen ist, das bedeutet<br />

Rudolf Caracciola für die Rundstrecken. Dieser hochbegabte,<br />

oft verschlossene, immer klug abwägende den Grossen Preis von Marseille, das Masarykringwurde.<br />

Auf Alfa Romeo holte er sich noch rasch<br />

Deutsche muss am Klausen als ein Wiedererstandener<br />

begrüsst werden. Frohe und schmerzliche sammen mit Chinetti hatte Chiron auch das 24-<br />

Rennen und den Grossen Preis von Spanien. Zu-<br />

Erinnerungen werden ihn berühren, wenn er. ein Stundenrennen von Belgien für sich entschieden.<br />

alter Freund der Schweiz, wieder in unser Land Dieses Jahr hat Chiron seine Glanzform erreicht.<br />

kommt. Er hat hier einige seiner grossen Siege Sein gewaltigster Erfolg war der Grosse Preis von<br />

errungen, aber vergangenes Frühjahr bereitete ihm Frankreich, nur acht Tage darauf gewann er<br />

das Schicksal die bitterste aller Niederlagen: seine auch noch den Marnepreis und in Dieppe wurde<br />

Frau, seine nie versagende, überall gesehene Managerin,<br />

wurde bei Arosa von einer Lawine begraben<br />

er Erster eines Vorlaufes.<br />

und verunglückte dabei tödlich. Dies ereignete sich Eine englische Sportzeitung hat Chiron seinerzeit<br />

als den typischen «Magazingeschichten-Fahrer»<br />

in einem Augenblick, als Caracciola sich nach seinem<br />

schweren Sturz vor mehr als einem Jahr in<br />

bezeichnet, eine Charakterisierung voller Schärfe,<br />

Monte Carlo nun soweit erholt hatte, um wieder<br />

die auf die ungemeine Liebenswürdigkeit, die<br />

an den Autosport denken zu können. Monatelang<br />

menschliche Qualität und die sympathische Schlichtheit<br />

des eleganten «Louis» hinweist. Er wird gegen<br />

war es totenstill um ihn und man fragte sich bereits,<br />

ob «Caratsch» überhaupt jemals wieder in<br />

die Deutschen am Sonntag keinen leichten Stand<br />

laben!<br />

einem Rennwagen zu sehen sein werde. Schneller,<br />

als man es zu hoffen wagte, ist dies zur Wirklichkeit<br />

geworden: Auf das Avus-Rennen hin trainierte Nuvolari und Varzi — das sind die beiden<br />

Achille Varzi.<br />

Caracciola zum ersten Male mit einem neuen Mercedes-Benz-Wagen.<br />

Er verschrieb sich nun derRennkonkurrenzen. Beide sind unerhört scharfe<br />

Spitzenfahrer Italiens, die Helden der grossen<br />

Daimler-Benz-A.-G. und hat für diese bereits eine Kämpfer, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen,<br />

Anzahl Rennen bestanden, auch wenn ihm daswenn es um den Sieg geht. Varzi ist den Klausenbesuchern<br />

ebenfalls kein Unbekannter mehr. Glück bis jetzt noch nicht hold war.<br />

Schon<br />

Bekannte Rennfahrer,<br />

wie Rüesch, Stuber, Maag, Zwimpfer und<br />

Gübelin, starten am Klausen mit<br />

Vacnnm-Schalldämpfer<br />

weil er durch den darin erzeugten Unterdruck die<br />

Auspuffgase absaugt und eine bessere Motorleistung<br />

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WINTERTHUR


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N"62<br />

vor zwei Jahren war der stets ernst, fast finster<br />

dreinblickende Italiener zu sehen, der damals noch<br />

für Bugatti startete. Jetzt kommt er als Spitzenfahrer<br />

der «ScuderiaFerrari>, und als solcher zählt<br />

er mit zu den gefährlichsten Piloten, auch wenn er<br />

in erster Linie ein genialer Rundstreckenfahrer ist.<br />

Ursprünglich war Varzi als Motorradfahrer tätig,<br />

er wechselte erst zu Alfa Romeo hinüber und gewann<br />

darnach auf Maserati 1930 u. a. auch die Targa<br />

Florio, die Coppa Acerbo und die Grossen Preise<br />

Ton Italien und Spanien. Vor drei Jahren trat er<br />

bei Bugatti als Fabrikfahrer ein, was ihm in Italien<br />

sehr viel schadete, da man diesen «Landesverrat»<br />

nicht begreifen wollte. Er hat dann den<br />

wechselvollen Kampf Bugattis mit der Uebermacht<br />

der italienischen Maschinen mitgemacht und neben<br />

Freude auch viele Enttäuschungen erlebt. 1931<br />

feierte er Hiit Chiron zusammen einen grossen Sieg<br />

im Grand Prix von Frankreich, 1932 siegte er im<br />

Grossen Preis von Tunis, 1933 im Grossen Preis<br />

von Monaco, auf der Avus und im Grossen Preis<br />

von Tripolis. Seit anfangs <strong>1934</strong> steht er nun im<br />

Dienste des grossen italienischen Rennstalles. Bereits<br />

sind die Mille Miglia, das Bordino-Rennen,<br />

die Targa Florio, der Grosse Preis von Tripolis und<br />

die Coppa Ciano von ihm gewonnen worden. Varzi<br />

gilt als ein typischer italienischer Temperamentsmensch,<br />

der jedoch bei aller Gutmütigkeit verschlossen<br />

und klug berechnend sein kann. Ein starker<br />

Erfolgswille wohnt dem Fahrer inne, der die italienischen<br />

Farben zu verteidigen hat.<br />

Lulgi Fagioli.<br />

Ein Neuling am Klausen ist der Italiener Luigi<br />

'Fagioli, der dieses Jahr seiner Heimat untreu geworden<br />

ist und für die Daimler-Benz A.-G. einen<br />

der neuen deutschen ' Rennwagen führt. Auch er<br />

gehört zu der Elite der italienischen Rennfahrer<br />

und kann auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken.<br />

Immerhin hat er es noch nicht ganz<br />

zu der Popularität eines Nuvolari gebracht. Er ist<br />

in seinem ganzen Wesen durch und durch Südländer<br />

und wird von einem Temperament beherrscht,<br />

das ihm manchmal mehr schadet als nützt. Dem<br />

Italiener ist eine ganz ausserordentliche Lebhaftigkeit<br />

und ein starker Unternehmungsgeist zu eigen.<br />

Lange Zeit war Fagioli die stärkste Stütze des<br />

Maserati-Rennstalles. Für die Bologneser Firma<br />

hat er eine grosse Anzahl von bedeutenden Rennen<br />

gewonnen. 1930 belegte er im Sportwagenrennen<br />

von Piemont den ersten Platz, auch die Coppa<br />

Ciano entschied er in diesem Jahre für sich. 1931<br />

feierte er im Endlauf um den Grossen Preis von<br />

Monza einen seiner bedeutendsten Triumphe. 1932<br />

gewann er den Königspreis von Rom und im Grossen<br />

Preis von Italien, im Grossen 24-Stunden-Preis<br />

von Belgien, beim Masarykring-Rennen und im Final<br />

zum Grossen Preis von Monza wurde er jeweils<br />

Zweiter. 1933 veriiess Fagioli die Firma Maserati<br />

und war längere Zeit bei keinem Rennen mehr zu<br />

sehen. Ueberraschend kam dann während der Saison<br />

sein Eintritt in die Scuderia Ferrari, für die<br />

er noch einige« schöne Siege ernteter Er gewann<br />

die Coppa Acerbo, den Grossen Preis von Gomminges<br />

und den Grossen Preis von Italien. Bei den<br />

Grossen Preisen von Marseille, von Spanien und<br />

beim Masarykring-Rennen -belegte er jeweils • den<br />

zweiten Platz.<br />

Pietro Taruffi.<br />

Zu den stärksten Kräften der neuen Sportsgeneration<br />

zählt der junge Römer Taruffi, der seit einiger<br />

Zeit infolge eines schweren Sturzes am Grossen<br />

Preis von Tripolis im Spital liegt. Doch dürfte der<br />

Fahrer jetzt wieder soweit hergestellt sein, dass<br />

er sich am Klausen versuchen wird. Taruffi ist für<br />

die schweizerische Autosportgemeinde eine unbekannte<br />

Grosse. Er hat sich zuerst als hervorragender<br />

Motorradrennfahrer bekannt gemacht, der eine<br />

ganze Reihe bedeutender internationaler Rennen<br />

gewann. Wie viele andere italienische Sportsleute,<br />

sattelte auch er nach einiger Zeit zum Autosport<br />

über, wo er 1933 bei der Scuderia Ferrari seine Fähigkeiten<br />

unter Beweis stellte. Taruffi steht jetzt in<br />

den Diensten der Firma Maserati und vertritt an<br />

internationalen Anlässen zusammen mit Zehender<br />

die berühmte Bologneser Firma. Im Jahre 1932 sah<br />

man Taruffi erstmals bei einem internationalen<br />

Autorennen. Er wurde beim Grossen Königspreis<br />

von Rom hinter Fagioli Zweiter auf einem Alfa<br />

Romeo. Im gleichen Jahre beendete er den Grossen<br />

24-Stunden-Preis von Belgien wiederum als Zweiter.<br />

1933 beschränkte er sich in erster Linie wieder<br />

auf italienische Veranstaltungen. Die schwierige<br />

Coppa Acerbo, das Eifelrennen und die Mille Miglia<br />

schloss er als Dritter ab. <strong>1934</strong> wurde er vor<br />

allem durch seine glänzende Fahrt auf einem<br />

Maserati 1100 ccm bei der Mille Miglia bekannt, die<br />

er mit dem Rekordsieg der Kleinwagenklasse beendete.<br />

In dem Augenblick, da Taruffi zur Hochstform<br />

aufzulaufen versprach, warf ihn der Unglücksfall<br />

in Tripolis aufs Krankenlager.<br />

Whitney Straight.<br />

Auch aus angelsächsischen Ländern erhält der<br />

diesjährige Klausen sehr erfreulichen Zuzug. Die<br />

Engländer hielten sich im allgemeinen früher gegenüber<br />

den ausländischen Veranstaltungen zurück<br />

und begnügten sich mit den Rennen im eigenen<br />

Lande. Seit einiger Zeit trifft man jedoch auch<br />

im Kontinental-Europa mehr Fahrer aus England,<br />

und zu ihnen gehört vor allem auch der Rennstall<br />

Whitney Straight-Hamilton. Die erste Schweizer<br />

Visite stattete er uns im Juni ab, wo er bekanntlich<br />

beim Grossen Preis von Montreux teilnahm. Whitney<br />

Straight, ein überaus gewinnender, hübscher<br />

junger Mann, lebt seit einigen Jahren als amerikanischer<br />

Student in England. Er hat sich dort in<br />

steigendem Masse dem Autosport verschrieben und<br />

zu Beginn dieses Jahres schuf er den erwähnten<br />

Rennstall, der nun an allen grösseren Konkurren-,,<br />

zen anzutreffen ist. Whitney Straight ist bekannt<br />

als ganz hervorragender Bergfahrer, der schon<br />

eine Reihe von Siegen erringen konnte. Er Hess<br />

sich an seinem Maserati eine Spezialeinrichtung<br />

einbauen, die ihm die Montierung von Doppel-Hinterrädern<br />

erlaubt. Auf diese Weise wird<br />

die Schleudergefahr vermindert und der Anzug<br />

wird bedeutend besser. Mit dieser Maschine gewann<br />

letztes Jahr Whitney Straight in überlegener<br />

Zeit das schwierige 1 französische Montventoux-<br />

Rennen, dessen Strecke wegen des Gerölles sehr berüchtigt<br />

ist. Auch das Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />

vermochte er dieses Jahr wieder für sich zu entscheiden.<br />

Den grössten Erfolg feierte er <strong>1934</strong> auf<br />

der Brooklandsbahn, wo er vor der gesamten englischen<br />

Elite einen schönen Sieg im Rennen um<br />

die International Trophy errang. 1933 schloss<br />

Whitney Straight den Klein wagenlauf bei der Coppa<br />

Acerbo mit dem ersten Platz ab und im Grossen<br />

Sommerpreis von Schweden wurde er Zweiter. In<br />

Montreux kam er nach einem hervorragend regelmässigen<br />

Rennen, das ihm die Bewunderung aller<br />

Zuschauer eintrug, auf den 4. Platz zu liegen.<br />

Das „Kilometer-<br />

Rennen" auf der<br />

Klausenstrecke<br />

Der Urnerboden, auf dem<br />

die Wagen stets die höchsten<br />

Schnelligkeiten erreichen.<br />

(Ph'oto Schönwetter-Elmeii<br />

Glarus.) , •,<br />

H. C. Hamilton.<br />

Der ebenbürtige Co-Etpiipier von Whitney<br />

Straight ist der junge Engländer Hamilton, ebenfalls<br />

ein Nachwuchsfahrer von bedeutendem Format,<br />

der in England schon jetzt zu den besten<br />

Kräften zählt. Hamilton begann seine Karriere wie<br />

so mancher Fahrer in der kleinen Klasse, wo er<br />

bald zu einem der gefürchtetsten Gegner avancierte<br />

und mit seinem M. G. hervorragende Rennen<br />

fuhr. 1932 gewann Hamilton den Kleinwagenlauf<br />

des Grossen Preises von Deutschland. 1933 beendete<br />

er das Eifelrennen als Kleinwagen-Sieger<br />

und auch beim Freiburger Bergrekord wurde er<br />

Erster der kleinen Maschinen. Die schwierige<br />

lounst-Trophy des letzten Jahres, die bekanntlich<br />

mit dem Sieg von Nuvolari endete, brachte ihm<br />

einen überaus ehrenvollen zweiten Platz. Im diesjährigen<br />

Grossen Preis von Montreux kam er nach<br />

ausgezeichneter Fahrt auf den 5. Platz zu liegen.<br />

Welchem von allen diesen Helden der<br />

Rennbahnen, die fast Sonntag für Sonntag<br />

irgendwo in Europa Rennen bestreiten, wird<br />

der Klausensieg zufallen? Das Fahrerfeld ist<br />

ebenso gross wie hervorragend, und noch<br />

haben wir nicht alle genannt, die einer Erwähnung<br />

würdig sind. Vergessen wir vor<br />

allem auch unsere ausgezeichneten Schweizer<br />

nicht, die unsern Lesern wohl zu bekannt<br />

sind, als dass sie noch besonders vorgeführt<br />

werden müssen. Auch die Schweiz verfügt<br />

über eine Elite von erstklassigen Bergfahrern,<br />

die am Klausen ein* ernstes Wort mitsprechen<br />

werden. Und soll man alle die weiteren<br />

Ausländer zitieren, wie Zehender, Biondetti,<br />

Penn Hughes, Balestrero, Castelbarco,<br />

Premoli, Strazza, Zanelli, wo jeder Name<br />

besten Klang hat? Der Klausen wird zur<br />

Arena einer seltenen Elite internationaler<br />

Piloten werden, die ihr Können und ihre<br />

Kühnheit im gegenseitigen erbitterten Kampf<br />

einsetzen.<br />

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Wenn eine Automobilfabrik mit Spezial-<br />

Konstruktionen Rennen bestreitet, so<br />

ziehen daraus letzten Endes die Gebrauchsfahrzeuge<br />

und deren Besitzer den grössten<br />

Nutzen. Was sich im Rennmodell an<br />

Material und Konstruktion bei höchster<br />

Beanspruchung bewährt hat, muss auch<br />

dem Tourenwagen zum Vorteil gereichen.<br />

Hinter jedem Mercedes-Benz-Wagen<br />

steht nicht nur ein 40-jähriger Ruf, der<br />

seinesgleichen sucht, sondern auch die<br />

Erfahrung aus schwersten Kraftproben,<br />

welche die Gesundheit unserer Konstruktionsprinzipien<br />

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20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 62<br />

Rennwagen, die am Klausenrennen starten<br />

Oben: Der neue Mercedes-Rennwagen von vorn und (rechts nebenstehend) von schräg<br />

hinten. Man beachte die sorgfältige Verkleidung der Einzelradfederungen.<br />

Der P-Bennwagen der Auto-Union von vorn (ob e n) und von hinten gesehen (unten). AucB<br />

hier wurde grösste Sorgfalt zur Verminderung des Luftwiderstandes aufgewandt. Die Abfederung<br />

der voneinander unabhängigen Räder geschieht vorn durch Torsionsstäbe, hinten durch eine Querieder.<br />

Rechts nebenstehend: Blick unter di« Motorhaube des P-Wagens. Der im Wagenbinterteil<br />

eingebaute 16-Zylinder-Motor hat zwei Achtzylinderblöcke, und zwei Kurbelwellen.<br />

Der neue Alfa Romeo-Monoposto, Typ B, von hinten. Man beachte die ausserordentlich kräftig bemessenen<br />

Stossdämpfer und die Winkeltriebgehäuse des doppelten Hinterradantriebes.<br />

Eine eindruckevolle Aufnahme des Alfa Romeo- Grand Prix-Wagens, mit dem Ghiron den Grossen<br />

Preis von Frankreich gewann.


N° 62<br />

IV. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

Hervorragende Rennwagen-Konstruktionen<br />

Der Rennwagenbau ist der Schrittmacher<br />

des Personenwagenbaues. Einzig hierin liegt<br />

sein Sinn und Zweck. Im Rennwagen verwirklicht<br />

der Konstrukteur seine kühnsten Ideen<br />

und sein bestes Können. Unabhängig von den<br />

Ansichten der Verkaufsabteilüng seiner Fabrik,<br />

die ja sonst auch ein gewichtiges Mitspracherecht<br />

hat, kann er im Rennwagen ein<br />

Fahrzeug nach.rein technischen Gesichtspunkten<br />

bauen. Ob die Konstruktion sich bewährt,<br />

weiss er im Moment noch nicht. Sehr oft.liegen<br />

die angewandten Lösungen sogar knapp<br />

an der Grenze zwischen dem, was noch möglich<br />

und dem, was unerreichbar erscheint.<br />

Dem Käufer eines Gebrauchswagens darf<br />

nicht zugemutet werden, dass er sein Fahrzeug<br />

erst auf Haltbarkeit ausprobiert, selbst<br />

wenn man ihm die Chance böte, dass seine<br />

Leistungsfähigkeit die jedes Konkurrenzfabrikates<br />

übertreffen würde. Beim Entwurf eines<br />

Rennwagens dagegen ist der Konstrukteur<br />

vollständig frei von Rücksichten Drittpersonen<br />

gegenüber. Erst am Rennen wird er sich<br />

zu verantworten haben. Die Zerreissprobe des<br />

Rennens wird zeigen, mit welchem Wirkungsgrad<br />

er die aufgewandten Kosten, die oft für<br />

einen einzigen Wagen in die Hunderttausend<br />

Franken betragen, in Leistung umzusetzen<br />

verstanden hat und ob er weiterhin berufen<br />

ist, dem Automobilbau als Förderer zu dienen<br />

oder nicht.<br />

Laien sind oft der Ansicht, mit dem Bau von<br />

Rennwagen bezwecke eine Fabrik nichts weiter<br />

ats die auffällige Propagierung ihrer Erzeugnisse.<br />

Eine teure Propaganda! Wer mit<br />

den Verhältnissen vertraut ist, weiss, dass sie,<br />

1 wirkungsvoll aufgezogen, in die Millionen-<br />

Beträge geht und selbst von grössten Werken<br />

nur als Luxus betrieben werden kann. Handelte<br />

es sich wirklich nur um Propaganda, so könnten<br />

die entsprechenden Aufwendungen mit<br />

viel weniger Risiko anderweitig mindestens<br />

ebenso wirksam eingesetzt werden. Diese<br />

Tatsache geht am deutlichsten daraus hervor,<br />

dass heute fast nur noch solche Fabriken sich<br />

den Rennwagenbau leisten können, die aus<br />

Klausen-Beilage<br />

nationalen Prestige-Gründen mit staatlichen<br />

Geldern unterstützt werden. Vereinzelt finden<br />

sich etwa auch noch. Enthusiasten zusammen,<br />

die durch Opfer grosser Geldmittel das<br />

ihre zur Weiterentwicklung des Autobaues<br />

beitragen. Nie jedoch kann der Propagandazweck<br />

den ausschlaggebenden Faktor bilden.<br />

Eigentliche Rennwagen, d. h. Wagen, die<br />

von Grund auf speziell für Rennen entworfen<br />

und gebaut werden, gibt es erst seit verhältnismässig<br />

kurzer Zeit. Die Fahrzeuge, mit denen<br />

man früher Rennen bestritt, waren zum<br />

grössten Teil abgeänderte Serienmodelle<br />

oder dann die Versuchskonstruktionen zur<br />

Entwicklung des nächstjährigen Modells.<br />

Heute ist der Rennwagenbau dem Gebrauchswagenbau<br />

nicht nur um Monate, sondern um<br />

Jahre vorausgeeilt. Wie einem wildgewordenen<br />

Pferd müssen der entfesselten Materie<br />

immer schärfere Zügel in der Gewalt von<br />

Rennformeln angelegt werden, damit der<br />

Fortschritt in nutzbaren Bahnen verläuft. Ursprünglich<br />

machte man den Rennwagen dem<br />

Gebrauchswagen gegenüber dadurch schneller,<br />

dass man ihn mit einem grösseren Motor<br />

versah. Motoren von 10—12 Liter Zylinderinhalt<br />

waren damals durchaus nicht selten. Einen<br />

guten Ueberblick über die Entwicklung<br />

des Rennwagenbaues gibt die Geschichte des<br />

Grossen Preises von Frankreich. Um die<br />

Rennwagen nicht ins Monstreuse anwachsen<br />

zu lassen, schrieb hier das Reglement im Jahre<br />

1906 zum erstenmal ein Maximalgewicht<br />

von 1007 kg vor. Den Sieg erzielte ein 12,8<br />

Liter-Renault-Wagen, der die damals gewaltige<br />

Leistung von 105 PS entwickelte. Um den<br />

Bau kleinerer Motoren zu fördern, schrieb<br />

man schon im nächsten Jahr einen maximalen<br />

Brennstoffverbrauch von 30 Liter pro 100 km<br />

vor. Mit 112,68 km Stundendurchschnitt klassierte<br />

sich ein Fiat-Wagen als Erster. Zur<br />

Begünstigung der langhubigen Motoren beschränkte<br />

man 1908 die Zylinderbohrung. Das<br />

Rennen wurde durch Mercedes und Benz gewonnen.<br />

Als neue Höchstgrenze für den<br />

Brennstoffverbrauch waren 1913 20 Liter pro<br />

100 km vorgesehen. Trotzdem stieg die Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />

gefahren von zwei<br />

Peugeot-Wagen, auf 115 km/St. Die Begrenzung<br />

des Zylinderinhaltes zwecks Züchtung<br />

höherer Literleistungen begann 1914. Die siegenden<br />

Mercedes-Wagen hatten nur noch 4,5<br />

Liter Hubvolumen. 1921 Hess das Reglement<br />

nur noch maximal 3 Liter Zylinderinhalt zu,<br />

bei ;mindestens 800 kg Wagengewicht. 1922<br />

waren diese Zahlen 2 Liter und mindestens<br />

650 kg, 1929 wurde noch einmal der Brennstoffverbrauch<br />

vorgeschrieben: Höchstens 14<br />

Liter auf 100 km bei mindestens 900 kg Wagengewicht.<br />

Trotz allem erreichte der siegende<br />

2,4 Liter-Bugatti schon einen Durchschnitt<br />

von 133 km/St.<br />

Damit hatte man einstweilen schon Einiges<br />

erreicht. Wie es auch für die Gebrauchswagen<br />

erwünscht ist, waren die Wagen sparsam,<br />

wendig und sicher geworden, sie verfügten<br />

zudem über ein in allen Teilen ausreichendes<br />

Mass an Leistungsfähigkeit! Was indessen<br />

noch zu wünschen übrig Hess, das waren die<br />

Reifen, also galt es, diese einmal ganz speziell<br />

unter die Fuchtel zu nehmen. Die «freie Formel»<br />

der letzten Jahre war nicht zuletzt gerade<br />

als Reifenprobe gedacht: Indem sowohl<br />

das Wagengewicht, wie die Motorleistung und<br />

alle übrigen die Reifen abnützenden Faktoren<br />

freigestellt wurden, unterwarf man die Reifen<br />

einer gewaltigen Mehrbeanspruchung. Nach<br />

und nach vermochte aber auch hier die einschlägige<br />

Industrie sich den Anforderungen<br />

immer besser anzupassen. In dem Mass, -wie<br />

die Reifen verbessert wurden, wurden auch<br />

die Fahrzeuge immer schneller und trotz der<br />

ständigen Verbesserungen der Lenkung, der<br />

Bremsen und der Federung andauernd gefährlicher.<br />

Man ist nun für das Jahr <strong>1934</strong><br />

wieder einmal zu einer Beschränkung des Gewichtes<br />

zurückgekehrt, hat aber klugerweise<br />

die Reifen, deren höchstmögliche Widerstandsfähigkeit<br />

für die Sicherheit des Fahrers<br />

natürlich die allergrösste Rolle spielt, nicht<br />

inbegriffen. Die bisherigen Rennen haben gezeigt,<br />

dass die derzeitige Beschränkung auf<br />

750 kg Gesamtgewicht ohne Reifen, Benzin,<br />

Wasser und Oel noch Konstruktionen gestattet;<br />

die keineswegs langsamer sind.als Wagen<br />

62<br />

IV. Blatt<br />

BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />

der «freien Formel». Ganz ist also das Gefahrmoment<br />

auch heute keineswegs ausge^geschaltet,<br />

wird es sich durch keine vernünftigerweise<br />

denkbare Formel überhaupt jemals<br />

ausschalten lassen. Letzten Endes hängt ein<br />

grosser Teil der Fahrsicherheit des Rennwagens<br />

immer von dem Beurteilungs- und Abschätzungsvermögen<br />

seines Lenkers ab. Wollte<br />

man aber diesen Faktor ausschalten, dann<br />

müsste man die Wagen auf Schienen laufen<br />

lassen, womit der Weitereritwickung- natürlich<br />

nicht gedient wäre.<br />

Es gehört mit zur Kunst des Rennwagetvkonstrukteurs,<br />

dass er seinem Werk die Eigenschaften<br />

einverleibt, die dem Rennfahrer<br />

den Wagen auf eine gewisse Art vertraut machen.<br />

Alle Rennwagen haben irgendwie einen<br />

Charakter, der sich nicht «messen» lässt. Ist<br />

er schlecht, so wird auch der beste Rennfahrer<br />

nicht alles aus dem Wagen herausholen<br />

können, oder doch nur unter Einsatz eines<br />

erhöhten Risikos. Ist er gut, so fühlt sich der<br />

Fahrer gleichsam mit dem Fahrzeug verwachsen.<br />

Er hat das Gefühl der Sicherheit, das die<br />

erste Voraussetzung für das erforderliche genaue<br />

Beurteilungs- und Abschätzungsvermögen<br />

ist. Das «gewisse Etwas» oder der Charakter<br />

eines Wagens wird heute noch vielfach<br />

mit dem Sammelbegriff «Strassenhaltung» bezeichnet,<br />

ohne dass man jedoch genau weiss,<br />

was darunter verstanden werden soll, oder<br />

dass die Einflüsse, die eine gute oder schlechte<br />

Strassenhaltung ausmachen, restlos bekannt<br />

sind. Gerade in dieser Hinsicht haben<br />

die Autorennen noch ungemein viel Neues zu<br />

lehren. Setzen dabei auch einige Pioniere ihr<br />

Leben aufs Spiel, so sind die Opfer nicht vergebens.<br />

Jederseits waren Fortschritte nur auf<br />

Grund von Erfahrungen möglich. Jede Gefahr,<br />

die der Rennfahrer eingeht, trägt so das<br />

Ihre dazu bei, um der Allgemeinheit das Automobilfahren<br />

sicherer zu gestalten.<br />

Durch die Formel «750 kg ohne Pneus»<br />

wurde die Trennung zwischen dem Rennwagen<br />

und dem Gebrauchswagen mehr denn je<br />

verschärft. Seit jeher strebt man zwar sowohl<br />

im Rennwagenbau wie im Gebrauchswagenbau,<br />

das Verhältnis zwischen dem Totgewicht<br />

und der Motorleistung möglichst zu yerrin-<br />

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22 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -<br />

gern: Die Festsetzung eines Maximalgewichtes<br />

machte dieses Bestreben zu einer der<br />

Hauptaufgaben. Jedes überflüssige Gramm<br />

muss vermieden werden, bedeutet es doch<br />

nicht nur indirekt einen Verlust an Beschleunigungsvermögen,<br />

sondern direkt auch einen<br />

Verzicht auf die PS-Bruchteile, die aus einem<br />

etwas grösseren Motor hätten herausgeholt<br />

werden können. Das Chassis und das ganze<br />

Fahrwerk werden gleichsam zu einem notwen^<br />

digen Uebel, das nur noch gut genug sein soll,<br />

um einen möglichst grossen und leistungsfähigen<br />

Motor möglichst rasch fahrbar<br />

zu machen. Das Konstrüktionsproblem stellt<br />

sich deswegen keineswegs einfacher, im Gegenteil.<br />

Alle Organe gilt es mit äusserster<br />

Präzision aufeinander abzustimmen. Damit<br />

kein Teil weder zu stark noch zu schwach<br />

bemessen wird, muss ein Entwurf Dutzende<br />

Mal bis in alle seine Einzelheiten durchgerechnet<br />

werden. Unzählige Varianten und Kompromisse<br />

sind möglich, aber nur ganz wenige<br />

von ihnen ergeben das Optimum.<br />

Eine Möglichkeit ist die, ein schon ungefähr<br />

in das Programm hineinpassendes Fahrzeug<br />

zu nehmen und es den genauen Anforderungen<br />

entsprechend zurecht zu frisieren. Dieses Verfahren<br />

wendete Ingenieur Jano bei den<br />

Alfa-Romeo-Wagen<br />

an. Der diesjährige Grand Prix Alfa Romeo<br />

Hinteraehspartie des Alfa Romeo-Rennwagens.<br />

Der Maserati-Aehtzylinder-Grand-Prix-Wagen,<br />

weise aufgeschnitten.<br />

Typ B wog ursprünglich bedeutend mehr als<br />

750 kg und sein Motor leistete nur knapp über<br />

200 PS. Durch eine raffinierte Abmagerungskur<br />

brachte man ihn bis auf zirka 725 kg hinunter,<br />

während seine Motorleistung durch<br />

Steigerung des Kompressionsverhältnisses<br />

und Ausbohren der Zylinder auf über 250 PS<br />

erhöht, sein Zylinderinhalt von 2654 ccm auf<br />

rund 3 Liter vermehrt wurde. Der nutzbare<br />

Maximaldrehzahlbereich des in seinen Grundzügen<br />

schon 1932 festgelegten Motors liegt bei<br />

5000—6000 Touren. Zylinderblock und Zylinderkopf<br />

bestehen aus Leichtmetall, aussergewöhnlich<br />

grossbemessene Ventile geben dem<br />

Motor ein gutes Atmungsvermögen. Eine<br />

komplizierte Sonderheit des Wagens, die sich<br />

jedoch zu lohnen scheint, stellt der verdoppelte<br />

Hinterradantrieb dar. Statt dass der Antrieb<br />

über eine zentral angeordnete Kardanwelle<br />

zur Hinterachse verläuft, geht er über<br />

zwei vom Getriebe an schräg nach hinten<br />

auseinander laufende Wellen, zwei separate<br />

Hinterachswinkelgetriebe und ein direkt nach<br />

dem Wechselgetriebe eingebautes Differential.<br />

Der Gewinn? Der Lenkersitz der Monoposto-Karosserie<br />

kann einige Zentimeter<br />

tiefer angeordnet, die Karosserie also entsprechend<br />

niedriger und aerodynamisch günstiger<br />

gestaltet werden. Ob, wie oft angeführt, der<br />

teil-<br />

doppelte Hinterradantrieb, der übrigens eine<br />

Hinterachsbrücke aus Elektron aufweist, auch<br />

eine wesentliche Verbesserung der Strassenhaltung<br />

mit sich bringt, erscheint fraglich. Bei<br />

stehendem Start erreicht der Wagen nach einem<br />

Kilometer Fahrt eine Geschwindigkeit<br />

von 190 km/St., während seine Maximalgeschwindigkeit<br />

um die 300 km/St, herum betragen<br />

dürfte.<br />

* Itor P.Wacpn Aar Antn-TTninn<br />

der als einer der deutschen Vertreter schon<br />

so viel von sich reden gemacht hat, kann seiner<br />

Entwicklungsgeschichte nach als das direkte<br />

Gegenbeispiel des Alfa Romeo ausgesprochen<br />

werden. Mit einem einzigen kühnen<br />

Wurf wurde hier ein Werk geschaffen, das<br />

eben so leicht wie ein Erfolg ein Versager<br />

hätte werden können, wäre sein Schöpfer<br />

nicht ein so genialer Konstrukteur wie Dr.<br />

Porsche gewesen. Mit seinem hinten eingebauten<br />

16 Zylinder-Motor, den unabhängig gefederten<br />

Rädern, dem 5 Gang^Qetriebe, der<br />

aerodynamisch hochwertigen Karosserie und<br />

rationellen Ratimverteilung zeigt der Wagen<br />

eine vollständige Abkehr vom konventionellen<br />

Rennwagenbau. Der Motor allein schon<br />

stellt ein Meisterwerk dar. Je acht Zylinder<br />

arbeiten auf eine gemeinsame Kurbelwelle.<br />

Beide Kurbelwellen sind jedoch im gleichen<br />

NO 62<br />

Kurbelgehäuse untergebracht und durch Zahnräder<br />

miteinander verbunden. Die Steuerung<br />

der Ventile geschieht von einer zwischen den<br />

beiden Zylinderblöcken auf Zylinderkopfhöhe<br />

liegenden Nockenwelle aus durch wagrechte<br />

Stoßstangen. Hinter dem Motor ist stehend<br />

ein grosser Kompressor angeordnet, der von<br />

den Vergasern fertiges Gemisch ansaugt. Bei<br />

massiger Ausnützung seiner Leistungsfähigkeit<br />

soll der Motor, dessen Zylinderinhalt<br />

noch nie offiziell bekannt gegeben wurde, jedoch<br />

3,3 Liter betragen dürfte, an die 300 PS<br />

abgeben. Direkt an den Motor sind die Kupplung<br />

und das Getriebe angeschlossen, von dem<br />

aus der Radantrieb durch die als Pendelachsen<br />

ausgebildeten Hinterachshälften geschieht.<br />

Der Hauptgrund, der Dr. Porsche zum Einbau<br />

des Motors im Wagenhinterteil bewog,<br />

war wohl der, den Luftwiderstand nach Möglichkeit<br />

zu verringern. Tatsächlich Hess sich<br />

die Karosserie dank dieser Anordnung nahezu<br />

mit der Schlankheit eines Fisches ausführen.<br />

Der Brennstoffbehälter ist direkt vor dem Motor<br />

im Wagenschwerpunkt untergebracht, so<br />

dass die Wagenstabilität durch seinen Füllungszustand<br />

nicht verändert wird. Vor dem<br />

Benzinbehälter sitzt, durch keine Kardanwelle<br />

beengt, ausserordentlich tief, aber trotzderr<br />

mit ausgezeichneter Sicht, der Wagenlenker.<br />

Der Kühler ist wie üblich in der Nase des Wagens<br />

eingebaut, weil er hier am besten von<br />

staubfreier Luft durchspült wird und klein<br />

ausgebildet werden kann. Die Abluft des Kühlers<br />

wird durch Kanäle sorgfältig wieder in<br />

den die Karosserie umfliessenden Luftstrom<br />

geleitet. Die ganze Karosserieform stellt nicht<br />

zuletzt das Ergebnis zahlreicher Modellversuche<br />

im Windkanal der Zeppelinwerft dar. .<br />

Karosserie Waönerei<br />

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N» 62 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-KEVUE<br />

Die<br />

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JEFlex^Ti.'wEi^j&xy<br />

tsWVVl<br />

Xsll»,"u.sexL<br />

Oben: Der Maserati von Etancelin mit abgehobener<br />

Motorhaube. Das wabenförmige Gebilde im<br />

Führersitz ist kein Ziegeleiprodukt, sondern die<br />

Unterseite des Schwammgummi-Sitzpolsters.<br />

Rechts: Vorderachspartie eines Maserati-3-Liter-<br />

Grand-Prlx-Wagens. Man beachte die Grosse der<br />

Bremstrommel, den dreifachen Friktionsstossdämpfer<br />

und ganz speziell den Windfangwinkel vorn<br />

auf der seitlichen Abdeckplatte der Bremstrommel,<br />

durch welchen die Kühlung der Bremse verbessert<br />

wird. Die Pneus sind zur Erhöhung des Gleitschutzes<br />

mit Sägeschnitten versehen.<br />

Rückansicht des Zoller-Wagens. Die Hinterachse ist wie beim Mercedes- und P-Wagen als Schwingachse<br />

ausgeführt, Das ganze Fahrzeug macht den Eindruck eines Kleinwagens.<br />

Links: Der Zoller-Zweitakt-TCnmnr&ssor-Motor,<br />

der bei nur 1500 ccm 200<br />

PS entwickelt.<br />

n<br />

Der Zoller-Einplätzer von Tora. Die Vorderräder werden parallelogrammartig durch eine Querfeder<br />

und je eine Gelenkstütze geführt.<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 62<br />

Der neue 3,5-Liter-AohtzyIinder-Bugatti-'Wageii, der erstmals am Grossen Preis von Frankreich eingesetzt wurde. Aeusserlicb unterscheidet er sich vom bisherigen S^liter-Typ durch tseine etwas<br />

niedrigere längere Karosserie und seine neuartigen Räder, bei welchen die Antriebs- und Bremsmomente durch die verzahnte Bremstrommel .auf die Felge übertragen werden, so dass radiale Speichen<br />

angewandt werden können. Der Motor (rechts) zeigt die charakteristischen Bugatti-Baufonnen und hat zwei obenliegende Nockenwellen.<br />

Die Untersuchungen erstrecken sich auf<br />

die Bestimmung der verschiedenen Luftkraftkomponenten<br />

(Widerstand, Auftrieb und<br />

Quertrieb); ausserdem wurden an den wichtigsten<br />

Teilen Druckmessungen vorgenommen,<br />

die die Strömungsvorgänge klärten und<br />

richtunggebend waren für die Entwicklung<br />

der günstigsten Formen.<br />

Die Abfederung des Wagens weist als<br />

hauptsächliche Neuerung die Anwendung von<br />

auf Torsion beanspruchten Federstäben an<br />

den Vorderrädern auf, die den Vorteil des geringen<br />

Gewichtes und der leichten Anpassbar-<br />

"keit an verschiedene Betriebsbedingungen ergeben<br />

und zudem eine in jeder Hinsicht korrekte<br />

Führung der Vorderräder ermöglichen.<br />

Die schwingenden Hinterachsen sind durch<br />

eine Qtierfeder abgefedert.<br />

Der Mercedes-Wagen,<br />

als zweiter grosser Vertreter der Automobilbaukunst,<br />

steht dem Porsche-Wagen in der<br />

Maximalgeschwindigkeit kaum nach, hat er<br />

doch auf der Avus, offiziell gemessen, über<br />

längere Strecken eine Geschwindigkeit von<br />

305 km/St, entwickelt. Ausser mit seinen<br />

unabhängig abgefederten Rädern, die, wie<br />

bei den Mercedes-Gebrauchswagen, gegen<br />

Schraubenfedern wirken und vorne durch<br />

Gelenkarme und hinten durch schwingende<br />

Halbachsen geführt sind, lehnt sich der Wagen<br />

jedoch in seinem Gesamtaufbau mehr<br />

wieder an die konventionelle Bauart an. Der<br />

Motor ist ein Achtzylinder mit zwei obenliegenden<br />

Nockenwellen und vorn eingebautem<br />

Kompressor, der reine Luft durch den<br />

Kühler ansaugt und dabei ein charakteristisches<br />

Heulen auftreten lässt. Zuverlässige<br />

Angaben über Zylinderinhalt und Maximalleistung<br />

waren bisher über den Mercedes-<br />

Motor so wenig erhältlich wie vom P-Motor,<br />

doch dürfte es sich ungefähr um die gleichen<br />

Werte handeln. Auch der Mercedes-Wagen<br />

ist aerodynamisch sehr hochwertig karossiert.<br />

Rein schon hiedurch und durch die<br />

unvergleichlich bessere Strassenhaltung stehen<br />

diese deutschen Neuschöpfungen deutlich im<br />

Vorteil.<br />

Maserati<br />

startet als Grand Prix-Wagen seinen erleichterten<br />

letztjährigen Achtzylinder-Monoposto,<br />

den wir in der Schweiz schon am<br />

Montreux-Rennen eindrucksvoll kennen gelernt<br />

haben. Man weiss, dass dieser Wagen,<br />

dessen Motor 3 Liter Zylinderinhalt auf-'<br />

weist, ausserordentlich schnell ist und, überall;<br />

als Siegesanwärter in Betracht kommt, wo<br />

er bis zum Schluss durchhält Sein Gewicht<br />

beträgt rund 725 kg, die Maximalhöhe der<br />

Karosserie 85 cm, die Bodenfreiheit 18 cm<br />

und das Kompressionsverhältnis 1:10.<br />

Bugatti<br />

war mit seinem Dpppelnockenwellen-Achtzylinder<br />

von zuerst 3,3, dann 3,5 1 Zylinderinhalt<br />

bisher vom Pech verfolgt. Wie schon<br />

oft, ist aber immer noch damit zu rechnen,<br />

dass der Künstler von Molsheim über Nacht<br />

den Wagen in verbesserter Auflage herausbringt<br />

und die Fachwelt von neuem in Staunen<br />

versetzt. Der gegenwärtige Grand Prix-<br />

Bugatti gleicht in der Bauart dem wohlbekannten<br />

grossen 4,9 Liter, der anfänglich<br />

ebenfalls versagte, dann aber plötzlich eine<br />

ganze Serie von Höchstleistungen aufstellte.<br />

Seine Karosserie hat die Breite eines Zweiplätzers,<br />

wobei jedoch die Sitzöffnung des<br />

Antriebskräfte zu übertragen haben. Zur<br />

Antriebsübertragung wird vielmehr die mit<br />

dem Rad abnehmbare, durch kleine Klauen<br />

in die Radfelge eingreifende Leichtmetallbremstrommel<br />

herangezogen.<br />

Zoller,<br />

ein in Deutschland lebender Schweizer, hat<br />

zu Beginn des Jahres, anlässlich der Berliner<br />

Automobil-Ausstellung, mit einem 1500-<br />

ccm-Zweitaktkotnpressormotor Sensation erregt,<br />

leistete dieser Motor doch nicht<br />

weniger als 200 PS. Die mit dem Zoller-<br />

Motor versehenen Rennwagen vermochten<br />

bisher die in sie gesetzten Hoffnungen noch<br />

nicht zu erfüllen, da Schwierigkeiten hauptsächlich<br />

thermischer Natur meist vorzeitig<br />

einen Strich durch die Rechnung machten.<br />

Nach Ueberwindung der Kinderkrankheiten<br />

kann aber auch der Zoller-Wagen jederzeit<br />

zu einem höchst respektablen Gegner wer-<br />

Beifahrers mit Blech abgedeckt und derden, besonders auf kürzere/i Strecken. Seinem<br />

Motorsystem steht jedenfalls noch eine<br />

Sitzraum desselben durch einen Zusatzbrennstoffbehälter<br />

ausgenützt ist Die auffallendste<br />

Neuerung am Wagen stellen die so lässt sich die Motorleistung, soweit man<br />

grosse Zukunft offen; denn wenn irgendwie,<br />

Räder dar. Statt aus Aluminiumguss sind sie heute die Sachlage überblicken kann, nur<br />

als Stahlspeichenräder ausgeführt, wobei jedoch<br />

die radial angeordneten Speichen keine rens wesentlich steigern.<br />

noch unter Anwendung des Zweitaktverfah-<br />

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62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 25<br />

Aus der Werkstatt eines Rennsekretariates<br />

Berge von Briefen, Formularen, Anmeldungen,<br />

Reglementen, ein unaufhörliches Kommen und Gehen,<br />

unermüdlich einsetzende Telephongespräche,<br />

Tag und Nacht durchgehender Telegrammverkehr,<br />

unzählige Konferenzen und Besprechungen — das<br />

alles gehört zu dem enervierenden Betrieb im Sekretariat<br />

eines grössern Rennens. Die Zeiten sind<br />

endgültig vorbei, -wo man einige Wochen vorher die<br />

Reglements an Clubs und Fahrer in die Welt hinaussandte<br />

und dann ruhig zuwartete, bis die Nennungen<br />

-wieder hereinkamen, ohne jegliches -weitere<br />

Zutun und — o herrliche vergangene Zeiten früherer<br />

Rennquästore — begleitet von ansehnlichen<br />

Nenngeldern und Versicherungsprämien, die allein<br />

schon einen erheblichen Teil eines allfälligen Defizites<br />

kompensierten.<br />

Ein bewährter Kämpe des Rennsportes hat einmal<br />

den Rennsekretär mit dem Ausdruck «Mädchen<br />

für Alles> charakterisiert, in dessen Küche all<br />

die unzähligen Detailarbeiten zu erledigen sind, die,<br />

jede für sich vielleicht unbedeutend ist, deren reibungslose<br />

Erledigung aber den Erfolg des Rennens<br />

sicherzustellen haben.<br />

Am Anfang stand das Reglement! Heute ist dessen<br />

propagandistisch gute Aufmachung: und vor<br />

allem der Versand von grösster Wichtigkeit. Die für<br />

die grössern internat. Rennen allgemein geltende Begrenzung<br />

der Teilnahme am Rennen auf die qualitativ<br />

guten Fahrer brachte den Uebergang zur Individualpropaganda,<br />

wo es vorerst gilt, die in Betracht<br />

fallenden Fahrer mittels der betreffenden nationalen<br />

Clubs zu erreichen. Was machen sich da oft<br />

für Sonderwünsche geltend, nationale Einflüsse,<br />

verletzte Eitelkeit unberücksichtigter Fahrer, unzulässige<br />

Ansprüche bezüglich Fahrzeugeinteilung und<br />

ähnliche Dinge mehr. Zwar hat die Bildung von<br />

Rennställen diese Fahrerwerbung etwas erleichtert,<br />

•wenn auch anderseits dadurch die finanziellen Ansprüche<br />

an die Organisatoren erheblich gestiegen<br />

sind. Wenn es auch einerseits eine nicht zu negierende<br />

Tatsache ist, dass die Kosten des Rennsportes<br />

heute für die Fahrer ausserordentlich hohe sind, so<br />

ist es vielleicht gerade dieses «Markten» um die<br />

sog. Startgelder, das die Rennsekretariat-Tätigkeit,<br />

besonders wenn es sich um ein Rennen mit 130 bis<br />

150 Fahrern handelt, ausserordentlich belastet, erschwert<br />

und auch wenig angenehm und dankbar<br />

gestaltet. Was werden da alles für Anforderungen<br />

gestellt, Uebernahme der Hotel- und Garagenkosten,<br />

Rückvergütung allfälliger Zollgebühren für die Einfuhr<br />

von Last- und Rennwagen, Bezahlung der<br />

Haftpflicht- und Unfallversicherung, ja selbst einer<br />

Kaskoversicherung der Rennfahrzeuge, Bezahlung<br />

von Spesenzuschüssen, die oft ins Phantastische<br />

steigen, und wenn man dann schliesslich glaubt,<br />

dass nun die «Einigung» endlich da und die Anmeldung<br />

des grossen Führers, um dessen Teilnahme<br />

man Tage und Nächte bangte, definitiv gesichert<br />

ist, da wird der Wagen sieben Tage vor dem Rennen<br />

an einer andern Konkurrenz noch havariert<br />

und — alles war für die Katz.<br />

Man kann wohl nirgends die Eigenschaften der<br />

Fahrer besser studieren als in diesen mündlichen,<br />

schriftlichen, telephonischen und telegraphischen,<br />

in allen europäischen Sprachen zu führenden Verhandlungen,<br />

die ihren Schlussprint in den letzten<br />

14 Tagen vor dem Rennen finden, wo nur noch<br />

Telephon und Telegraph mit der hasticr vorwärts<br />

eilenden Zeit im Wettlauf zu bleiben vermögen.<br />

Kaum steht die N'ennllste fest, so kommen schon<br />

all die damit zusammenhängenden Tausende von<br />

Anfragen, die es alle rasch und zuverlässig zu beantworten<br />

gilt. Die Zubehörfirmen wollen möglichst<br />

früh die Anmeldelisten zur Bearbeitung der Fahrer<br />

haben, Hotelquartiere müssen belegt werden, die<br />

Fahrer wünschen ihre Startnummer, um ihre Fahrzeuge<br />

durch Aufmalen zu kennzeichnen, die Trainingsfahrten<br />

und Abnahmezeiten müssen mitgeteilt,<br />

Hunderte von Instruktionen an die Fahrer über<br />

Fahrzeugeinteilung, Lizenzen, Rennprogramm, Zollabfertigung<br />

der Fahrzeuge, Versicherung, Beschafmg<br />

von Ersatzteilen, Spezialbrennstoffen und<br />

-Oelen usw., erteilt werden. Ein Frag- und Antwortspiel,<br />

wo nur Geduld und noch einmal Geduld<br />

zum Ziele führen kann.<br />

Gerade die Quartierfrage i»t nicht so leicht zu<br />

lösen, wenn es heisst, rund 150 Fahrer, dazu den<br />

Tross von Mitfahrern und Mechanikern, in einem<br />

Dorf wie Linthal unterzubringen. Nicht nur die<br />

Menschen, sondern auch all die ungestümen Rennvehikel,<br />

denen oft noch eine verwöhntere Behandlung<br />

als den Fahrern selbst zuteil wird, sind zu beherbergen.<br />

Da müssen Pensionspreise mit den Ho-<br />

teliers und Logisgebern vereinbart werden, jeder<br />

Fahrer will individuell behandelt werden, ein jeder<br />

hat seine Sonderwünsche, und wenn auch diese<br />

Unterkunftsfrage einem besonderen Komitee überwiesen<br />

ist, so hat doch das Rennsekretariat die<br />

Korrespondenzen zu führen.<br />

Von besonderer Wichtigkeit ist für das Motorrad-<br />

und Automobilrennen auch die Beschaffung<br />

von Brennstoff und Oel geworden. Zwar ist für<br />

das Autorennen nichts vorgeschrieben wegen Art<br />

und Lieferung dieser Betriebsmittel, aber die wichtigern<br />

Fahrer wollen ihren Brennstoff, über den<br />

stets ein mehr oder weniger offenes «Geheimnis»<br />

herrscht, selbst einführen, was aber heute, wo der<br />

Import kontingentiert ist, keine so einfache Sache<br />

bedeutet. Bewilligüngsgesuche an die Zollbehörden,<br />

Ausfindigmachen der schweizerischen Lieferanten<br />

usw. folgen. Für das Motorradrennen aber hat man<br />

zweifellos gefunden, dass die Organisatoren noch zu<br />

wenig mit Arbeit bedacht sind. Also ging man hin<br />

und überband die Lieferung von Brennstoff und Oel<br />

dem Organisationskomitee, das nun als Tanksäulenhalter<br />

und Oellieferant eine ganz neue Arbeit, damit<br />

auch eine neue Würde erhalten hat und so<br />

Freuden und Leiden eines Benzindetaillisten mitkosten<br />

kann.<br />

Aber damit nicht genug; das Rennsekretariat ist<br />

auch zur Wechselstube geworden. Im kleinen Linthal<br />

existieren keine Banken. Also her mit Börsenund<br />

Kurszetteln, um den Fahrern der 12 vertretenen<br />

Länder ihre fremden Notenscheine in ehrbares,<br />

biederes Schweizergeld umzuwechseln.<br />

Das vielgestaltige Rennsekretariat wird aber<br />

auch zum Postbureau. Da kommen Stösse von<br />

Briefpost für die Fahrer an, deren Unterkunftsadresse<br />

man • nicht kannte. Botengänge, Umadressierungen,<br />

Ausfindigmachung der Hotels sind die<br />

Folge.<br />

Und wenn man sich so sieben Tage um die<br />

Fahrer gesorgt, sie quasi mit Glacehandschuhen behandelt,<br />

ihnen jeden Wunsch vom Auge abgelesen<br />

und ja alles vermieden hat, was ihre gute Laune<br />

trüben könnte, ist man noch nicht am Ende des<br />

Lateins. Da melden sich all die unzähligen kleinen<br />

Sonderwünsche: Frauchen wünscht einen Spezialhundekuchen<br />

für das liebe Mopserl, dort sucht einer<br />

in Linthal ein Wellenbad mit Violettstrahlenbelouchtung,<br />

dort wollen zwei wissen, ob der Kilchenstork<br />

vielleicht in fünfzig Jahren.nicht doch noch runterkommt,<br />

und ein besonders Gwundriger regt an, mit<br />

der geplanten Claridenseilbahn eine neue Autorennstrecke<br />

zur Bergstation zu bauen.<br />

Wirklich, auch der älteste und spitzfindigste<br />

Briefkastenonkel käme sich da als leeres, ausgebranntes<br />

Lexikon vor, wenn er auf das köstliche<br />

Wissenwollen stets mit schlagender Antwort bereit<br />

stehen müsste.<br />

Zu den «Kunden» des Sekretariates gehören<br />

schliesslich auch die Komiteemitglieder. Für jede<br />

Organisationsabteilung bedarf es besonderer Wagentafeln<br />

und Ausweise. Die Feuerwehrleute werden<br />

mit blauen und gelben Fähnchen ausgestattet,<br />

Parkplatzkarten, Armbinden, Rosetten fliessen in<br />

unzähligen Kanälen an ihren schliesslichen Bestimmungsort.<br />

Man lebt heute im Zeitalter der Propaganda!<br />

Radioberichte und Pressebulletjiis setzen die Vervielfältigungsmaschinen<br />

unter'Hochdruck, Inserate<br />

für den Vorverkauf "werden lanciert, man bedauert<br />

unendlich, nicht all die wohlgemeinten und so günstigen<br />

Inseratofferten all der <strong>Zeitung</strong>en, die plötzlich<br />

so sportfreundlich geworden, sind, berücksichtigen<br />

zu körnen, denn der Geldbeutel ist leer. Ja,<br />

selbst der Wetterdienst muss noch herhalten, es<br />

gilt am Vortag noch rechtzeitig per 'Radio die Witterungsaussichten<br />

durchzugeben, um dem Rennen<br />

möglichst grossen Besuchererfolg zu sichern. «Die<br />

Niederschläge weichen, Aufheiterung verheisst schönes<br />

Wetter», eine solche Meldung, richtig verwertet,<br />

kann Wunder für die Kassen eines solchen Rennens<br />

wirken.<br />

Ein paar Tage vor dem Rennen aber wird geziigelt»!<br />

In Koffern und Kisten werden Maschinen,<br />

Büreaumaterialien, ganze Stösse von Papier ins<br />

Glarnerland verfrachtet, und bald herrscht im Linthaler<br />

Rennbureau ein Leben wie in einem Taubenschlag.<br />

Die Extrazüge sind anberaumt, die Tausende<br />

von Parkkarten und Zuschauerkarten der<br />

«Securitas» übergeben, die Abnahmekarten für die<br />

€lennfahrzeuge vorbereitet. Die Polizei- und Feuerwehrmannschaften<br />

erhalten Ordnungsvorschriften,<br />

Instruktionen für Abschnittskommandanten und<br />

Streckenwärter, die Verpflegung des Hilfspersonals<br />

und der Mitarbeiter wird sichergestellt.<br />

Am Vorabend des Renntages nochmals ein stärkstes<br />

Anschwellen all der Auskunfts- und Hilfstätigkeit,<br />

nochmals ein unaufhörliches Erklingen<br />

des Telephons, der Morgen naht, die ersten Fahrer<br />

kommen zum Start. — und schon steht verlassen das<br />

Rennsekretariat, das nun droben am Ziel in voller<br />

Tätigkeit begriffen ist, wo im Chronometerhaus gerechnet,<br />

diktiert, geschrieben und vervielfältigt wird,<br />

wo man in all dem Dröhnen und Getöse auch einen<br />

Rekord schlagen will, nämlich in der Anfertigung<br />

der Pressebulletins, die, kaum ist der Fahrer durch,<br />

ausgegeben werden und die Sporterfolge melden.<br />

Und schon wieder packen — und hinab nach<br />

Altdorf. Hier ein letztes Nachkontrollieren der Resultate,<br />

Bereitmachen der Barpreise für die Preisverteilung,<br />

Bereitmachen der Spesenzuschüsse, die<br />

an die Fahrer ausbezahlt werden müssen. Es hebt<br />

da ein Kassaverkehr an, der in der heutigen Krisenzeit<br />

manchem Bankinstitut sehr -wohl anstehen<br />

würde. Der Umsatz eines solchen Schlusstages im<br />

Rennsekretariat ist von Fr. 50,000 nicht so fern.<br />

Zum Schlüsse nochmals Packen, Heimfahrt und<br />

Schlaf, viel Schlaf, um all das nachzuholen, was man<br />

in den letzten Wochen opfern musste. Es folgen die<br />

Wochen des Aufräumens! Das heisst, die ersten<br />

acht Tage lebt man von lauter Reklamationen und<br />

Beschwerden der Landeigentümer, der Fahrer, der<br />

Zuschauer, erfreut sich an den Kritiken der Presse,<br />

begeistert sich an all den wohlmeinenden Ratschlägen<br />

der B'esserwissenwollenden. Schreibmaschinen<br />

klappern nochmals im Sturmestempo, manche «beleidigte<br />

Leberwurst» muss besänftigt werden, man<br />

kommt sich als Friedensrichter in Permanenz vor.<br />

Die Liquidation des Rennens schreitet vorwärts,<br />

der umfangreiche Rennbericht wird redigiert und<br />

dann ein letztes Bangen und Hangen: Die Abrechnung!<br />

Schliesslich noch hundert Dankesbriefe an<br />

all die, welche das grosse Werk ermöglicht und gefördert<br />

haben. Zuletzt doch das beglückende Gefühl,<br />

dass man positive Arbeit geleistet und als «getreuer<br />

Geist des Hauses» in ungezählter Kleinarbeit etwas<br />

dazu beigeträgen hat, dem Schweizerland -wieder<br />

mal ein Grossportereignis gesichert zu haben. S.<br />

„Programm! — Programm!"<br />

Eine lustige Klausen - Erinnerung<br />

Wissen Sie, was eine Verkaufskanone ist?<br />

Also: Wenn Ihre Frau vor drei Tagen von einer<br />

kleinen Türvorlage redete und heute mit einem Beludschistan<br />

4X3 Meter erscheint —<br />

Oder wenn Sie selber schnell ein paar Gabatabletten<br />

kaufen wollen und der Konditor gibt<br />

Ihnen gleich den Laufjungen mit einem Vacherin<br />

für 8 Personen auf den Heimweg mit —<br />

Oder Ihr Grosspapa will ein Dutzend Nägel kaufen,<br />

um etwas am Gartentor zu flicken, und Sie<br />

sehen ihn mit einem T-Balken unterm Arm zum Laden<br />

hinauskommen —<br />

Sehen Sie, verehrter Leser — dann hat eine<br />

Verkaufskanone die Hand im Spiel gehabt. Das ist<br />

ein Mensch, der aus 90% Mundwerk besteht; der<br />

Rest ist Branchenkenntnis, Figur, Blick, Kleidung,<br />

Phantasie; falls noch ein Prozent, übrig bleibt, auch<br />

dieser letzte nochmals Mundwerk.<br />

So einen Menschen braucht man, um Programme<br />

an einem Autorennen zu verkaufen. Es<br />

gibt Leute, die prinzipiell solche Druckerzeugnisse<br />

erstehen. Leider Gottes aber noch viel mehr andere,<br />

die behaupten, man sehe, höre und rieche alles von<br />

Fall zu Fall, hübsch der Reihe nach, mehr brauche<br />

man nicht, und notwendigenfalls habe bombensicher<br />

irgend ein Nachbar so einen Wisch.<br />

Da ist die Stelle für den Programmverkäufer! —<br />

Und so einen habe ich am letzten Klausenrennen in<br />

voller Blüte gesehen.<br />

Alles war in Erwartung. Tausende sassen längs<br />

der Strecke, Hessen ihre Beine über alle Mauern<br />

hängen, gähnten und warteten. Warteten. Ein Extrazug<br />

aus Zürich brachte noch ein paar Hundertschaften,<br />

die spurlos in der Masse verschwanden.<br />

Einer aber — tauchte auf!<br />

Mitten über das abgesperrte Band der Strasse,<br />

unbekümmert um dae Knattern und Rattern' der<br />

Motoren, um die Polizei, um die Komitees — unbekümmert<br />

wandelte ein Männchen in einem ältlichen<br />

Ueberzieher von Grocks Format über die<br />

Strasse. Aus seinen sämtlichen Taschen guckten<br />

gelbe Zettel, in seinen Knopflöchern, Serien von<br />

Knopflöchern, hingen an Schnürchen rote Papierdreiecke,<br />

und auf dem Hütchen, das ein Filzer<br />

von ebenfalls respektablem Alter war, glänzte eine<br />

Art Ehrenmeldung. Ich dachte an den schweizerischen<br />

Kunstsr-bein, den ich mir samt dem Inhaber<br />

immer ungefähr so vorgestellt habe.<br />

Das Männchen guckte sich die Landschaft an,<br />

strassauf und strassab. Dann stiess er einen Schrei<br />

aus:<br />

Programm!<br />

Worauf ein Polizist auf ihn zuschritt und mit<br />

ihm zu disputieren anfing. Hier könnte die Geschichte<br />

fertig sein. Sie fängt aber erst an; denn<br />

der Ueberzieher blieb bei dem Wortgefecht Sieger.<br />

Und plötzlich schreit er los:<br />

«Obachtl Hallo! Attenzione! Alarm! Meine Damen<br />

und Herren — jawohl, das ist der Mann aus<br />

Amsterdam, der alles will und alles kann — jawohl,<br />

der Mann, -welcher! auf welchem! durch welchen!<br />

Der Mann, welcher Ihnen Programme verkauft,<br />

auf welche Sie schon seit Noahs Zeiten —<br />

die Damen weniger! — eewartet haben! und durch<br />

welchen Sie erst das -wahre Vergnügen an dieser<br />

hochsportlichsten Veranstaltung des gesamten Inund<br />

Auslandes haben werden. Amen!» —<br />

Er lässt in beiden Händen Hundertbüschel von<br />

goldgelben Programmen wie Kartenspiele zu hellen<br />

Sonnen sich ausbreiten.<br />

Rennt ein wenig hin und her und findet die<br />

ersten Käufer. Aber das Geschäft hat ihm zu<br />

wenig Schwung.<br />

Wieder schreit er-<br />

« Meine Herrschaften in drei, vier, fünf europäischen<br />

Sprachen, inklusive das Türkische, Arabische,<br />

Chinesische und Kuhspanische! Schauen<br />

Sie in die Ferne! Schauen Sie in die Tiefe, rückwärts,<br />

aufwärts, hoch, höher, am höchsten, zum<br />

Himmel, zur Hölle! Was sehen Sie? Nichts sehen<br />

Sie, denn das Rennen beginnt erst in zehn Minuten.<br />

Aber nun schauen Sie doch endlich mal vorwärts,<br />

Stauffacher und nicht hinter Dich — vorwärts<br />

mit Volldampf, vorwärts im Leben und dann<br />

sehen Sie mich! Jawohl — mich sehen Sie!<br />

Mir oder mich, falls Sie aus Berlin sind, ist mir<br />

egal, schnuppe, knorke, ein Dreck, hundewurst<br />

oder einerlei! Mich müssen Sie sehen, denn ich<br />

bin der Mann, der Ihnen die Zeit vertreibt! Programme,<br />

einen Franken das Stück! » —<br />

Ein Mercedes brüllt vorüber und reisst ihm beinahe<br />

die Mantelßchwänze fort. Alles lacht. Ein<br />

schwarzes Hündchen überquert die Strasse, gleich<br />

hat er's entdeckt:<br />

« Schwarz ist der Hundl Schwer ist das<br />

Pfund! Rot ist Dein Mund, und jeder Tag,<br />

den Du mir schenkst. Marie Luiiese — aber<br />

gelb jst das Programm! Programm! Programm!<br />

» —<br />

Wieder bringt er ein Dutzend ab.<br />

Ein neuer Anlauf!<br />

«Einen Moment Aufmerksamkeit! Keine Politik,<br />

keine Front, keinen Kuhhandel und kein •Stratosphärenflug<br />

— aber das Allerneuestet Nämlich<br />

wir haben hier, unsere Firma, zum erstenmal ein<br />

nigelnagelneues Prinzip in der Programmheretellung<br />

unter hohen Kosten angewandt! Passen Sie<br />

Obacht: Erstens: eine Extra-Schrift! klar, klarer,<br />

am klarsten! Zweitens: eine imposante Uebersicbtlichkeit<br />

der Schriftbilder von A—Z — Sie erkennen<br />

jeden der 25 Buchstaben auf den ersten Blick<br />

im Hui, im Galopp, im Flug. — Drittens: eine<br />

Papiersorte! Ein Wort genügt: extra! Kunstdruckpapier.<br />

auf dem kann man sämtliche Oelgemälde<br />

•der Welt in sieben Farben drucken! Und nun. der<br />

Clou: Preisreduktion! runter mit den hohen Preisen<br />

sag' ich! Migrospreis! Epa! einen einzigen<br />

Franken!» —<br />

«Für ein einziges Schweizerfränkli haben Sie<br />

hier in gedrängter Kürze hundert Romane, hundert<br />

Schicksale berühmter Rennfahrer, hundert<br />

Lebensbilder der Helden von <strong>1934</strong>, einen ganzen<br />

kompletten Rennstall von hundert der modernsten<br />

Pferdekräfte! Der frisst Ihnen kein Gras, kein<br />

Heu, sauft Ihnen das Bier nicht vor der Nase<br />

weg — gar nix ist gschehn, guet is gangen! » ,<br />

Der Mann nimmt sich<br />

Schon hat. er einen:<br />

Einzelpersonen vor.<br />

Der neue 5-Tonnen-<br />

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Max.-Geschwindigkeit: 40 km<br />

Radstand: 2 m<br />

Spurweite: 1,86 m<br />

Lenkradius: 2,5 m<br />

Motorsystem: Zürcher<br />

Steuerleistung: 19,2 PS<br />

Bremsleistung 55 PS<br />

Zylinderzahl: 4<br />

Bohrung: 100 mm<br />

Hub:. 120 mm<br />

Zylinderinhalt: 3770 cm 3<br />

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Pleuellager: 55 mm 0<br />

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Zahl der Achsen: 1 Hinter- und<br />

1 Vorderachse<br />

Triebachsen: 1 Hinterachse<br />

Federung vorn: Dreipunktfederung<br />

Fussbremse: 1 Fuss- und 1 Getriebebremse<br />

Handbremse: 1 Handbremse<br />

Lenkung: Kegelrad<br />

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« Moment, Sie vernehmen, älterer Herr in densind vollkommen im Bild! Sperrsitz! ein Franken!<br />

» —<br />

höchsten Jahren! Sie tragen einen goldenen<br />

Zwicker, Sie haben offenbar geistige Interessen, Wieder stürmt ein Wagen vorüber. «Haben Sie<br />

also bitte, Herr Stadtrat! » —<br />

gesehen? — Das war mein Freund, der Levi! Und<br />

Richtig hat der Stadtrat schon die Rennliste jetzt Donner und Doria! Wer komt jetzt und die<br />

und das Männchen den Franken.<br />

nächsten hundertmal? Hier im Programm steht<br />

Ein Fraueli, das weiss Gott wie in den Spektakel<br />

des Startplatzes geraten ist, will auf die Aber der zunehmende Rennbetrieb stört<br />

alles!» —<br />

seine<br />

andere Strassenseite. Sie müsse in den Spital, der<br />

Mann habe ein Bein ab.<br />

c Der arme Mann, meine besten Wünsche! Aber<br />

ein Bein ab ist besser als beide Beine! Bringen<br />

Sie dem Patienten doch wenigstens ein Andenken<br />

mit, damit er auch etwas hat vom Rennen! » Das<br />

Fraueli will nicht. Da hängt er ihr eine Plakette<br />

an, bekommt 30 Rappen und rennt weiter, indes<br />

das verlegene Weiblein vergeblich versucht, den<br />

angeknoteten Kartonfetzen aus dem Knopfloch zu<br />

lösen. —<br />

Der Mann verkauft weiter Programme. Jungen<br />

Damen placiert er die Dreieckplakette sehr umständlich<br />

auf den hübsch gewölbten Pullover und<br />

murmelt irgendwelche Komplimente dazu. Mit<br />

altern Herren ist er schneller fertig.<br />

Boschhörner tuten. Ein Wagen brüllt zitternd<br />

hinter der Schranke.<br />

c Jetzt kommt der Moment! Wer kommt? Wer<br />

ist es, Rittersmann oder Knapp? Ist's der Heiri<br />

oder der Hans oder die schnelle Katri oder die<br />

Frieda, die war noch nie da?<br />

Obacht! Nr. 3! Die Maschine heisst Alfa Romeol<br />

Alfa ist ein Ehrentitel! In Konstantinopel<br />

hat mir der Sultan Alfa-Programm-Pascha gerufen!<br />

»<br />

Wie aber der türkische Ehrentitel ihn im Vorüberrasen<br />

mit Spritzern traktiert, ist der Alfa<br />

plötzlich ein hundsmiserables Mistvieh!<br />

Nun verzieht er eich in die nördlichere Kurve<br />

Einhundert oder zweihundert harmlose Menschen<br />

stehen dort.<br />

Schon brüllt er sie an :<br />

« Was sehen Sie denn um Gotteswillen in einer<br />

leeren Kurve? Gar nichts und noch weniger! Nichte<br />

und Zucker drauf! Eine Kurve ohne Programm ist<br />

ein luftleerer Raum! Ich aber verkaufe Programme!<br />

Programm! Progranjm! Was ist Sport? Was ist<br />

ein Zylinder? Was ist der Mercedes? Was ist ein<br />

Autorennen — jawohl, ein Rennen ist der Sport<br />

für die Einfränkigen! In einem ägyptischen Kunstvortrag<br />

zahlen Sie drei Franken und verstehen<br />

kein Wort! hier zahlen Sie mir einen Franken und<br />

Spracheffekte. Ein blauer Dunst von verbranntem<br />

Oel und Benzin liegt über den Kurven, wie ein<br />

Nest aufgescheuchter Saurier jault und heult die<br />

Menge der stählernen Untiere.<br />

«Was wollen Sie sagen? Ich bin ein armer<br />

Mann, ich habe eine Witfrau mit sieben Kindern!»<br />

jammert er nun zu einer Gruppe und schneuzt sich<br />

die Nase. Darauf wickelt er eine Zervelat aus dem<br />

gelben Nastuch. Aber die fragwürdige Familiengeschichte<br />

zieht wenig.<br />

Ein Pärchen steht am Rand. «Haben Sie Schiller<br />

gelesen, junger Herr? Schönes Fräulein, darf<br />

ich's wagen, festgemauert in der Erde, du bist der<br />

Geist, den du begreifst man nicht, immer weiter,<br />

immer heiter! Alles finden Sie in der deutschen Literatur<br />

— aber was hier im Programm steht, finden<br />

Sie nur bei mirl Lassen Sie doch Ihren<br />

Schatz nicht ein Leben lang auf ein Programm<br />

warten!» — Mit roten Ohren zieht der Junge seinen<br />

schmalen Geldsäckel.<br />

Ein Komiteemitglied hastet vorüber. Die goldrote<br />

Rosette leuchtet.<br />

«Sehen Sie die Rosette? Auch Rosetten gehören<br />

dazu! Der Sport ist billig — aber die Rosetten sind<br />

teuer! Programm! Kaufen Sie mein Programm als<br />

Andenken, als Seltenheit, als Kuriosität! In hundert<br />

Jahren kauft Ihnen das Landesmuseum das<br />

Programm um eine halbe Million ab, da können<br />

Sie Ihrer Urgrossmutter noch eine Villa mit Zentralheizung<br />

draus kaufen!»<br />

Wieder schwenkt er Programme!<br />

«Kinder, kauft Kämme, wir gehen lausigen<br />

Zeiten entgegen! Programm!! Programm! Das ist<br />

nicht das Programm der Fronten, das wird überhaupt<br />

nicht verkauft, das ist nicht das Programm<br />

des Adolf aus Deutschland, sondern das ist das<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 62<br />

Das Wahrzeichen<br />

am Ziel des<br />

Klausenrennens<br />

Das bekannte Märcherstöckli<br />

beherrscht mit seiner<br />

gewaltigen Wucht<br />

Programm, das Sie heute jedem Moment in der<br />

Hand haben müssen!» —<br />

die ganze Passhöhe.<br />

«Vorwärts, Fräulein! Ich frage Sie ja nicht<br />

ums Heiraten! Was ist die Natur als 'solche? —<br />

Nichts! Erst mit dem Programm wird sie ein<br />

Rennen!»<br />

Er redet weiter. Er beginnt mit einem Nebensatz,<br />

hängt einen zweiten an, den er kühn und<br />

DlE §TKO11LIAIEX<br />

Yy SI6JT *><br />

ii<br />

Versetzen der Reserveräder<br />

in die vorderen Kotflügel<br />

Fabrikation und Verkauf von Radhaltern<br />

und Pneumulden.<br />

Reparatur von Unfallwagen.<br />

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Ein Chrysler Airflow,<br />

8 Zylinder, der an der<br />

Italien-Rundfahrt teilnahm,<br />

hat unter der<br />

g rossen Konkurrentenzahl<br />

den vom Ouce gestifteten<br />

„ Goldenen-Littorio-Pokal"<br />

- einen<br />

wundervollen Kunstgegenstand<br />

aus Gold und<br />

Platin - im Werte von<br />

100,000 Lire gewonnen.<br />

Eleganz<br />

und rassige<br />

Schönheit<br />

Zwei Chrysler Airflow<br />

haben den »Grand Prix<br />

d'honneur" und den ersten<br />

Preis an der Schönheits<br />

- Konkurrenz in<br />

Monte-Carlo gewonnen.<br />

sind die vollkommensten Wagen der Welt<br />

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Die neue Stromlinie ist nicht einfach eine Modesache, sondern sie ist bedingt durch die umwälzende<br />

Neukonstruktion der Chrysler „8"- und De Soto-Modelle. Jahrelang hat Chrysler an diesen Modellen<br />

gearbeitet und sie während weiterer 2 Jahre auf der Strasse gründlich ausprobiert. So entstand<br />

die wissenschaftlich bedingte Form der neuen Modelle. Die Vorteile sind gewaltig und bis heute<br />

in keiner anderen Marke vereint: Erstklassige Strassenlage, hohe Kurvenstabilität, Rücksitze vor<br />

der Hinterachse (speziell für empfindliche Personen), neuartige, leichte Steuerung, frappante Geräumigkeit,<br />

hervorragende Sicht, grosse, weite Türen, erstaunliche Beschleunigung, höhere Maximalgeschwindigkeit,<br />

kleinerer Benzinverbrauch, billigerer Unterhalt, grosser, eingebauter Kofferraum,<br />

angenehme Lüftungsmöglichkeit. Daneben alle sonstigen Vorteile der Chrysler-Wagen.<br />

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N° «2 — 1984 AUTOMOBTL-ttEVUE<br />

munter mit einem rückbezüglichen Fürwort an den<br />

dritten koppelt, organisiert damit einen Hauptsatz<br />

mit rätselhaften Subjekten, spickt diesen Wortsalat<br />

mit sämtlichen habhaften Ausrufen, steckt in<br />

den •wackelnden Satzbau den Stecken und Stab<br />

eines Sprichwortes, überzuckert das zitternde Gefügö<br />

mit schmückenden Beiwörtern und selber fabrizierten<br />

Bibelsprüchen und stülpt über diesen<br />

ganzen grammatikalischen Wolkenkratzer das Dach<br />

eines einzigen Wortes: Programm!<br />

Die erste Stunde ist vorüber, nun kauft bald<br />

kein Mensch mehr Programme.<br />

Aber da sieht das Männchen auf dem Laubengang<br />

eines Hauses noch ein hübsches Mädchen.<br />

Wir entnehmen den folgenden Abschnitt dem<br />

überaus empfehlenswerten, schon früher besprochenen<br />

Auto-Buch (Drei Masken-Verlag, Berlin<br />

von Hans Stuck und E. G. Burggaller, zwei Fah<br />

rer, die man auch am Klausen sehen wird, und<br />

die im folgenden interessante Einblicke in dl<br />

Praxis des Rennfahrers eröffnen. Die Red.<br />

Worauf es ankommt!<br />

Hier kann man klipp und War antworten.<br />

Hier gibt es keine Ausflüchte und keine Verschleierungen.<br />

Der Rennfahrer muss:<br />

1. Geistesgegenwart,<br />

2. ein schnelles Auge,<br />

3. einen trainierten Körper,<br />

4. sportlichen Ehrgeiz,<br />

5. eine widerstandsfähige Konstitution*<br />

6. Mut und Energie,<br />

7. Ruhe und Ueberlegung,<br />

8. Humor und Beherrschung<br />

besitzen.<br />

Das sind die wichtigsten und unerlässlichsten<br />

Vorbedingungen, ein Rennfahrer zu<br />

werden, der seinem Namen und seinem Land<br />

mit seinen Leistungen Ehre macht.<br />

Von all den erwähnten Punkten scheinen<br />

uns die Geistesgegenwart und das schnelle<br />

Auge die wichtigsten zu sein. Die vielen tödlichen<br />

Unfälle, die in der Rennstatistik zu<br />

finden sind, sind in erster Linie auf Kopflosigkeit<br />

und zu langsames Reagieren zurückzuführen.<br />

Ehe man sich in einen sehr<br />

schnellen Wagen setzt, hat man die Pflicht,<br />

bei einem Augenarzt feststellen zu lassen,<br />

wie schnell das Auge funktionieren kann.<br />

Auch dafür gibt es ein Training. Man kann<br />

sich erziehen, schneller zu sehen, als man<br />

denkt. Der Instinkt allein genügt, nicht. In<br />

Augenblicken der Gefahr, der sogenannten<br />

Schrecksekunde, wird der routinierte Fahrer<br />

bewusst die Gefahr zu verkleinern oder ihr<br />

zu entkommen suchen. Wenn man sagt: « Er<br />

hat instinktiv das Richtige getan», so entsteht<br />

dieses « instinktiv» aus der Praxis.<br />

Der Anfänger wird instinktiv vielleicht genau<br />

das Gegenteil von dem tun, was der<br />

geübte Fahrer im gleichen Augenblick macht.<br />

Die anderen Vorbedingungen eines Rennfahrers<br />

zu erläutern, ist überflüssig, denn<br />

sie sind ohne Kommentar nicht misszuverstehen.<br />

Einprägen und danach handeln, dann<br />

weiss man auch, worauf es ankommt.<br />

v<br />

Kurventechnik.<br />

Mit der Kurventechnik ist es wie mit Gehen,<br />

Essen, Schlafen.<br />

Jeder hat dabei seine, eigene Note, Im<br />

Grunde genommen soll dabei dasselbe herauskommen.<br />

Der eine fährt die Kurve abgerundet richtiggehend<br />

aus — genau wie die Form der<br />

Kurve ist. Der andere nimmt sich den Scheitelpunkt<br />

— fährt schnurgerade bis zu diesem<br />

Punkt, wirft dort den Wagen herum und<br />

fährt ebenfalls schnurgerade wieder fort.<br />

Kurvenfahren erlernt man nicht im Traum<br />

oder von heute auf morgen. Jede Kurve ist<br />

anders — will ausprobiert, gemerkt und gekannt<br />

sein, um auf ein Zeitminimum zu gelangen.<br />

Dabei kann man natürlich die eine Kurve<br />

zügig durchfahren, die andere erfordert Umschalten,<br />

Bremsen oder auch nur Gas wegnehmen.<br />

Man unterscheidet Haarnadelkurven, Spitzkehren,<br />

Links- und Rechtskurven, Schlängelund<br />

Schleifenkurven, die folgenderrtiassen<br />

aussehen:<br />

Haarnadelkurve (meist in Gebirgen und<br />

auf Pässen: Klausenpass, Gaisberg, Semmering,<br />

Kesselberg),<br />

«Moment, Fräulein! Ich muss Sie auf etwas aufmerksam<br />

machen. Fragen Sie nicht! Seien Sie diskret<br />

— Karte genügt, komme ins Haus!»<br />

Im Hausflur verliert er sich. Und hier könnte<br />

die Geschichte nun zu Ende sein. Aber das ist nur<br />

ein einziges Kapitel.<br />

Am hintersten Trittbrett des ersten heimzu fahrenden<br />

Extrazuges hängt schon wieder das Männchen,<br />

macht im WC. Kassensturz, und stürzt morgen<br />

früh, nun mit blauen Zetteln, mit Waschpulverannoncen,<br />

mit Staubsaugerbroschüren oder Lotterielosen<br />

geladen, auf die Menschen. Nur wenn er<br />

Zeit hat, schaut er zwischenhinein nach, was die<br />

Witfrau mit den sieben Kindern macht. K. Freuler<br />

Kleines Rennfahrer-Brevier<br />

Spitzkehren (typisch für Spitzkehren am<br />

Stilfser Joch),<br />

Schlängelkurve (fast auf jeder Rennstrecke<br />

und Landstrasse),<br />

Schleifenkurve (meist nur auf künstlich<br />

angelegten Rennstrecken: Nürburgring,<br />

Monza. typisch: Nordschleife Avus).<br />

Man kann keinem Fahrer zureden, wann<br />

er bremsen und schalten soll. Das muss er<br />

sich selbst automatisch angewöhnen. Der<br />

eine vermindert sein Tempo vor der Kurve<br />

bereits derartig, dass er auf den niederen<br />

Gang umschaltet und am Anfang der Kurve<br />

bereits wieder den Wagen abziehen lässt.<br />

Der andere Fahrer bremst etwas später,<br />

schaltet erst in der Mitte der Kurve und<br />

lässt dann den Wagen gleich wieder abziehen.<br />

Beides natürlich nur bei Kurven, die<br />

derartig scharf sind, dass man, um den Wagen<br />

zu einem raschen Abzug zu bringen, auf<br />

einen niederen Gang schalten muss.<br />

Es gibt viele Anfänger, die auf dem Standpunkt<br />

stehen: Nachahmung ist alles! Ich<br />

glaube nicht daran! Kurvenfahren ist Gefühls-<br />

und Temperamentssache. Man kann<br />

zwar an Hand eines Vorbildes seine eigene<br />

Fahrweise ändern oder wandeln — aber jeder<br />

Mensch hat dabei seinen eigenen Stil,<br />

der zum Ausdruck kommt und den man dann<br />

ganz allein ausarbeitet.<br />

Als Hans Stucks Rennfahreriaufbahn begann,<br />

war er von der Kurventechnik Masettis<br />

und Heussers begeistert und versuchte sich<br />

in beiden Arten, bis er so oft auf die Nase<br />

flog, dass er zu seiner eigenen Fahrweise<br />

zurückkehrte. Probieren geht über Studieren.<br />

In der Kurventechnik kann man nie auslernen,<br />

und jeder Berg ist jedes Jahr anders.<br />

Uebung macht das meiste und, wenn man<br />

Glück hat, auch den Meister!<br />

Kmdtemsfre321 20 13 18 17 16 '> 15<br />

Wie lebt ein Rennfahrer, und wie bereitet<br />

er sich auf ein Rennen vor?<br />

Neben Mut, Entschlossenheit und Todes-:<br />

Verachtung, neben dem Talent, alles für ein<br />

Rennen so vorzubereiten, dass es < hundertprozentig»<br />

ist, spielt die eigene persönliche<br />

und körperliche Vorbereitung eine nicht minder<br />

grosse Rolle. Nicht nur die Maschine,<br />

auch der Mensch, der Fahrer, muss im Vollbesitz<br />

aller seiner verfügbaren Kräfte stehen.<br />

Denn es kommt besonders auf zweierlei an:<br />

schnellstes Reaktionsvermögen, und Ausdauer.<br />

Beide Eigenschaften können durch entsprechende<br />

Lebensweise und darauf eingestelltes<br />

Training gefördert werden.<br />

Das Reaktionsvermögen oder die sogenannte<br />

Schrecksekunde spielen für den Autofahrer<br />

überhaupt, für den Rennfahrer aber<br />

besonders, eine Rolle. Das wird klar, wenn<br />

man sich vor Augen hält: Ein Rennwagen,<br />

welcher 200 km/St, fährt, legt in einer einzigen<br />

Sekunde ca. 54 m zurück. Es muss also<br />

bei Auftauchen irgend einer Gefahr schnell<br />

gehandelt werden. Das Reaktionsvermögen<br />

muss vergrössert, die Schrecksekunde verkleinert<br />

werden oder ganz in Fortfall kommen.<br />

Das kann natürlich nur möglich sein,<br />

wenn der Rennfahrer € keine Nerven» hat,<br />

wenn er nicht nervös ist, und dies ist wiederum<br />

nur möglich, wenn er seine Lebensweise<br />

hierauf einstellt.<br />

Erste Vorbedingung: ein Rennfahrer muss<br />

viel schlafen können, möglichst zu jeder<br />

Tages- und Nachtzeit. Wer an typischer<br />

Schlaflosigkeit leidet, gehört nicht in einen<br />

Rennwagen: er wird es nie zu etwas bringen.<br />

Geist und Körper müssen so ausgeruht sein,<br />

dass sich der Fahrer auf jedes, auch auf das<br />

schwerste Rennen richtiggehend freut und<br />

den Start nicht erwarten kann.<br />

In der Rennsaison, also in den Monaten<br />

Mai bis Oktober, muss der Genuss von Alkohol<br />

äusserst eingeschränkt werden. Acht<br />

Tage vor dem Start prinzipielle Enthaltsamkeit.<br />

Immerhin: vor dem Schlafengehen soll<br />

man eher einen Kognak (aber nur einen einzigen!)<br />

als Kaffee zu sich nehmen. Die Zigarette<br />

ist für den Rennfahrer unvermeidbar.<br />

Wer es fertigbringt, sein Quantum um die<br />

HäHte des normalen und gewohnten Verbrauchs<br />

herabzusetzen, ist gut daran.<br />

Erziehen diese Einschränkungen allein<br />

schon zu Selbstbeherrschung und Ausdauer,<br />

Ja darüber hinaus zu moralischer Festigkeit,<br />

so ist körperliches Training die beste Schule<br />

für Zähigkeit und Ausdauer, wie sie vor allen<br />

Dingen lange Rennen erfordern. Es kommt<br />

S//i/#tion$-SA/2ze der Rennshecke<br />

500 c«.<br />

7ö0 cc.<br />

1100 cc.<br />

1500 cc.<br />

2000 oc.<br />

3000 cc<br />

5000 cc.<br />

8000 cc.<br />

Rekordtabelle<br />

des Klausenrennens.<br />

Klasse Fahrer Marke Jahr Zelt<br />

Tourenwagen (KategorienTekord):<br />

lieber 8000 cc Caracciola (Mercedes) 1927 17.43,8<br />

500 cc.<br />

750 cc.<br />

1100 cc.<br />

1500 cc.<br />

2000 cc.<br />

3000 cc.<br />

5000 cc.<br />

8000 cc.<br />

Sportwagen:<br />

Hoepfner (Hanomag)<br />

Ruesch (M. G.)<br />

Marret (Salmson)<br />

Burggaller (Bugatti)<br />

Nuvolari (Alfa Romeo)<br />

Nuvolari (Alfa Romeo)<br />

Deimar (Steyr)<br />

Stuck (Mercedes-Btnz)<br />

Rennwagen:<br />

Oesterreicher (D.K.W.)<br />

Markiewicz (Austin)<br />

Aymini (Monaco)<br />

Simons (Bugatti)<br />

Stuber (Bugatti)<br />

Caracciola (Alfa Romeo)<br />

Chiron (Bugatti)<br />

Merz (Mercedes)<br />

Die Klausenrekordinhaber ron Jahr zu Jahr.<br />

1922 Nieth (Hispano-Suiza) 21.43,0<br />

1923 Rutzier (Steyr) 20.24,4<br />

1924 Merz (Mercedes) 18.48,6<br />

19?5 Masetti (Sunbeam) 17.28,8<br />

1927 Rosenberger (Mercedes) 17.17,0<br />

1929 Chiron (Bugatti) 16.42,4<br />

1930 Chiron (Bugatti) 16.24,6<br />

1932 Caracciola (Alfa Romeo) 15.50,0<br />

hierbei natürlich weniger auf die Erzielung<br />

irgendwelcher Höchstleistungen an. Vielmehr<br />

soll ein bestimmtes Ziel, welches man sich<br />

selbst gesteckt hat, bei diesem Training erreicht<br />

werden.<br />

Wer fünf Runden im Boxring stehen kann,<br />

wer einen 3—5 km Walddauerlauf schafft,<br />

wer seine Viertelstunde morgen'liche und<br />

abendliche Freiübungen konsequent durchführt,<br />

wer zwei Stunden hintereinander<br />

schwimmen kann, wer im Winter auf Skiern<br />

auch schwierige Partien schafft, dem wird<br />

dieses Training nur zugute kommen; der<br />

wird auch ein langes Rennen bei stets frischen<br />

Kräften bis zum Ende durchhalten. Es<br />

ist für den Rennfahrer diejenige Sportart das<br />

günstigste Training und der beste Ergänzungssport,<br />

welche zu Ausdauer und schnelller<br />

Auffassungsgabe erzieht oder die vorhandenen<br />

Anlagen wach hält. Da es hierbei<br />

viele, viele Möglichkeiten gibt, ist jeder Fahrer<br />

in der Lage, sich diejenigen Uebungen<br />

auszusuchen, welche ihm am besten liegen<br />

und zu welchen er am besten Gelegenheit<br />

hat.<br />

Lanqenpnofi/ der Pennffrecke<br />

(/erlangen<br />

(terHähen<br />

SOOrn*<br />

1927<br />

1932<br />

1930<br />

1929<br />

1930<br />

1932<br />

1927<br />

1932<br />

1930<br />

1932<br />

1932<br />

1932<br />

1930<br />

1932<br />

1930<br />

1927<br />

33.12,4<br />

20.24,0<br />

19.31,8<br />

18.57,4<br />

17.39.6<br />

17.02,0<br />

18.15,0<br />

17.00,6<br />

23.43,8<br />

21.52,2<br />

18.39,4<br />

17.53,6<br />

16.43,0<br />

15.50,0<br />

16.24,6<br />

17.31,2<br />

AUTOMOBILISTEN<br />

Tankt Benzin bei den Säulen<br />

mit der COSUMA -Plakette


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 62<br />

NELSON-<br />

DHNAUT<br />

NOVA<br />

Stahl-<br />

Ein lagen<br />

KOLBEN<br />

Einige Referenzen unter den zahlreichen Fabriken in der Welt, die unsere Kolben serienmässig verwenden:<br />

SCHWEIZ:<br />

Berna ' Martini F.B. W. Saurer<br />

EUROPA:<br />

Adler Daimler» Gaggenau Imperia Maglrus Praga Unie<br />

Armstrong-Slddeley Delage Isotta F aschir I Maybach Renault Voi«in<br />

Bernard Fiat Itala Mercedes-Bena Rochet-Schnelder Vomag<br />

Bianchi Hanomag Lagonda Minerva Steyr Vauxhall<br />

B.M.W. Horch Leon Bollee N. A. G. Stoewei' Wanderer<br />

BrennaDor Hotchkiss Licorne N. 8 U. Skoda<br />

Cottin-Desgouttes Humber , Lorraine Opet. Tatra<br />

AMERIKA:<br />

Auburn Dodge Hupmobile Reo<br />

Chrysler Franklin Nash Studebaker<br />

Cord Graham Packard Stutz<br />

De Soto Hudson Pierce Arrow<br />

NOVA-WERKE, ZÜRICH<br />

JUNKER & FERBER<br />

Verlag, Administration, Druck und Clichärie: HAliWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.

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