E_1934_Zeitung_Nr.062
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BERN, Dienstag, 31. Juli <strong>1934</strong><br />
Mit Klausen-Beilage<br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 62<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag MonaUich „Gelbe Liste"<br />
Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich FT. 5.—, Jährlich Fr. 10.— REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.- Telephon 28,222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Was muss ich tun?<br />
Ueber das Verhalten bei Verkehrsunfällen.<br />
Wie oft stossen wir in der <strong>Zeitung</strong> unter digt wird und insbesondere der Automobillenker,<br />
sollte fähig sein, diese Interessen-<br />
Polizeinachrichten auf Meldungen von Unfällen,<br />
bei denen die Behörde versucht, unter<br />
Mithilfe der Oeffentlichkeit einen Täter<br />
zu eruieren? Wie oft wendet sich die Polizei<br />
durch das Radio an alle Hörer, mit der Aufforderung,<br />
Augenzeugen eines bestimmten<br />
Ereignisses möchten sich melden?<br />
In den meisten Fällen, die auf diese Weise<br />
unsere Aufmerksamkeit erregen, handelt es<br />
sich um Verkehrsunfälle sehr schwerer Art,<br />
bei denen vielleicht Tote zu beklagen sind.<br />
Eines aber haben alle diese Ereignisse gemeinsam,<br />
einen Schuldigen oder Mitschuldigen,<br />
der den Kopf vollständig verloren hat.<br />
Man braucht bei dieser Behauptung nicht<br />
Vi^unterscheiden zwischen demjenigen, der<br />
vjf.wusst das Weite sucht und dem andern,<br />
der einfach nicht mehr fähig ist, vernünftig<br />
zu denken und zu handeln. Wenn man zwischen<br />
diesen beiden Gattungen von Fahrern<br />
einen Unterschied machen wollte, dann nur<br />
so, dass derjenige, der absichtlich die Flucht<br />
bei einem- Unglücksfall ergreift, «gute»<br />
Gründe für sein Verschwinden hat, und damit<br />
sich selber zum Verbrecher stempelt,<br />
der kopflose Fahrer aber im ersten Schreck<br />
weiterfährt, um dann nach kurzer Zeit erst<br />
das zu tun, was er ursprünglich unterlassen<br />
hat.<br />
Beide Fahrzeuglenker stellen sich ja im<br />
Unglücksfall dieselbe Frage: Was soll ich<br />
tun? Der Verbrecher sagt: durchbrennen, der<br />
Kopflose weiss es gar nicht.<br />
Wir können uns im Rahmen dieser Arbeit<br />
nicht mit der erstgenannten Gattung beschäftigen.<br />
Wir wollen nur wünschen, dass<br />
jeder dieser Rohlinge erwischt und ohne die<br />
*ierkennung irgendwelcher Strafmilderung<br />
'itir diese verbrecherische Art und Weise seines<br />
Verhaltens gebührend bestraft werde.<br />
Anders verhält sich die Beurteilung beim<br />
kopflosen Fahrer. Da es aber Tatsache ist,<br />
dass eine Grosszahl von Automobilisten kaum<br />
weiss, wie sie sich bei einem Unfall verhalten<br />
wird, soll das Nachstehende gewissermassen<br />
eine Anleitung sein, was man alles<br />
zu tun hat. Dabei handelt es sich nicht nur<br />
darum, den einschlägigen Gesetzesbestimmungen<br />
gerecht zu werden, sondern es handelt<br />
sich vor allem auch darum, das zu tun,<br />
was der eigenen Interessenwahrung dient.<br />
Jeder, der einer Rechtsverletzung beschul-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
(8. Fortsetzung)<br />
Die letzten Aufzeichnungen in Cillys Tagebuch<br />
lauten:<br />
Meilant den 14. Aprill 1924. — Hoite<br />
nacht reissen wir nach Flohrentz weiter,<br />
Weil es seid fier Tage immerzu reegnet ist<br />
der ganze Blaz ein Matsch, das würd in<br />
diese Nacht schlimm mid den Abbau, alle<br />
Zellte sünd gans nas unt die Leinhewant<br />
ist dan so furchtbar schweer unt die Zeltkolonne<br />
hat dann so grose Arbeit mid das<br />
Schapitoo. Führ Papa ist es auch schlimm<br />
weil er mit helfen mus die Tihre zum Baanhoff<br />
füren immer hin und her im Reegen.<br />
Mama und ich habens guht weil wir im<br />
Waagen kennen pleiben wenn unsere Abbarate<br />
abkebaut sind, ich mechte auch gern<br />
mid Tihre zum Baanhoff füren aber Inschpekdor<br />
Fridendaal erlaupt es nich weil<br />
er ferantwortlich ist wenn was bassierd,<br />
ich darf Herr Bux jez Ongkel Bux nennen<br />
und du sagen, das ist sehr schöhn weil ich<br />
ihn furchtbar gern haab.<br />
Flohrentz den 16. April 1924 — Hoite<br />
frü sünd wier in Flohrentz ankekommen,<br />
wier waren wieter drei lange Güderzüghe,<br />
Ongkel Bux seine Tihre sünd alle in ieren<br />
wahrung selber besorgen zu können, solange<br />
er sich am Unglücksort, also bei der 1 ersten<br />
Tatbestandaufnahme, befindet. Ganz abgesehen<br />
davon, dass er als Fahrer vielleicht der<br />
Einzige ist, der den Hergang hat miterleben<br />
müssen und noch darüber sprechen kann;<br />
das Bewusstsein, auch dieser Situation gewachsen<br />
zu sein, ist die Grundbedingung, in<br />
der Not doch richtig zu handeln.<br />
Man mag dem entgegenhalten, dass das<br />
eine ausschliesslich psychologische Forderung<br />
sei, die mit dem Verfahren in rechtlicher<br />
Beziehung nichts zu tun habe. Diese<br />
Einwendung ist eine durchaus irrtümliche.<br />
Unbekümmert darum, ob man aus eigenem<br />
Verschulden oder ohne jede Schuld an einem<br />
Unfall beteiligt ist, hat man sich nach gesetzlicher<br />
Vorschrift zur Verfügung zu halten.<br />
Diese Vorschrift, die im Art. 36 des Bundesgesetzes<br />
enthalten ist, verlangt vom Fahrer<br />
Verantwortungsgefühl und Disziplin. Ja<br />
sie verlangt noch mehr, nämlich das Vorkehren<br />
der ersten Hilfe. Was hier gefordert<br />
ist, ist Solidarität, gegenseitige Hilfe, trotzdem<br />
die Interessen unter Umständen in vollständig<br />
entgegengesetzter Richtung verlaufen.<br />
Der Gesetzgeber appelliert nicht nur an<br />
die Paragraphenkenntnisse des Fahrers, sondern<br />
er fordert neutrale Einstellung, Ehrlichkeit,<br />
Anstand und Nächstenliebe. Diese Forderung<br />
mag viel leichter gestellt werden an<br />
denjenigen, der nur indirekt am Unfall beteiligt<br />
ist, sie ist aber eine sehr grosse gegenüber<br />
demjenigen, der direkt einen Unfall<br />
herbeigeführt hat. Wir dürfen von jedem<br />
Fahrzeuglenker erwarten, dass er sich in<br />
diese Lage versetzen kann. Es gehört daher<br />
ein unerhörtes Selbstvertrauen und nicht<br />
nur ruhig Blut dazu, um selbst dann, wenn<br />
man schuldhaft ist, doch noch das zu veranlassen,<br />
was rechtens ist.<br />
Waagen gereisst nuhr Braama ist nadürlich<br />
in Meilant zum Baanhoff zu Fuhs gegangen<br />
unt hat dort geholfen beis Verlaten wie die<br />
antern Elefanden. ich haab zuhgeseen wie<br />
guhd er arbeitet, er schihbt die Waagen so<br />
genau von die Rampe auf die Eisenbaanwakkons<br />
das es erstglassig ist. Dakjee<br />
praucht garnich ihm dabei mit den Haaken<br />
zu füren unt spricht nur leise mit Braama,<br />
ich dachte es ist indisch aber Onkel Bux<br />
sagt es ist Elefandensprache die nur die<br />
indische Elefandenkutscher kennen, ich hab<br />
lange zuhgesen unt als ich um sex Uhr<br />
morgenz in unsen Wonnwaagen zu Bet<br />
ging waar ich pitsche nas unt Mama hat<br />
ein bisgen gescheltet. letzt sünd wir also<br />
in Flohrentz ankekommen schon ganz frü<br />
bei Dungelheit aber unser Woonwaagen ist<br />
mit Zuhg 3 gegangen unt der steht noch<br />
gans weit drausen unt ist noch nicht abgelaten<br />
es ist schon zehn Ur.<br />
Flohrentz den 18. Aprill 1924 — Wier<br />
haben einen wuntervollen Blaz hier, gestern<br />
war die erste Forstellung hier. Flohrentz<br />
ist eine schlechte Zirkus Statt, es<br />
sünd viel Menschen gekomen aber der<br />
Abiaus ist nicht so guht wie in Meilant aber<br />
Papa und Mama hatten doch guhten Abiaus<br />
und Herr Dierekdor und Ongkel Bux auch<br />
aber das Puplikum ist doch schweer hier.<br />
Ich mechte doch zu gern auch arbeiden.<br />
Wenn ich nuhr mit Tihre arbeiden dirfte,<br />
Wir dürfen uns als Automobilisten nicht<br />
darauf berufen, dass der Angeklagte seiner<br />
Schuld überwiesen werden und nicht seine<br />
Unschuld nachweisen müsse, und wir dürfen<br />
uns noch viel weniger darauf berufen, class<br />
der Angeschuldigte nicht, wie der Zeuge, an<br />
die unbedingte Wahrheit gebunden sei. Formell<br />
allerdings ist beides richtig. Bei der Beurteilung<br />
von Verkehrsunfällen aber handelt<br />
es sich vorwiegend um materielle Beurteilung.<br />
Diese stützt sich auf Gutachten, auf<br />
Zeugenaussagen und auf Rekonstruktion. Das<br />
Ereignis wird beurteilt von Leuten, die zwar<br />
gute Juristen, aber nicht unbedingt Automobilfahrer<br />
sein müssen. Daher ist derjenige<br />
Angeschuldigte materiell im Vorteil, der<br />
sachgemäss und klar den Hergang festhält<br />
und bei allem Unglück seine Interessen gewahrt<br />
hat.<br />
Also wollen wir uns so vorbereiten, dass<br />
wir, sollte uns das Missgeschick einmal erreichen,<br />
nicht ratlos dem Fall gegenüberstehen.<br />
Eines wollen wir da vorausschicken:<br />
Wir können weder sagen, was man tun<br />
soll, wenn höchste Gefahr besteht, noch was<br />
man tun wird, wenn das Unglück naht. Was<br />
sich in dieser Schrecksekunde in unserem<br />
Geiste abspielt, bleibt immer schleierhaft.<br />
Dann aber muss wieder ruhiges, klares Denken<br />
und Handeln einsetzen. Und dieses bleibt<br />
in jedem, ob schweren oder leichten Fall,<br />
ständig gleich. Ein Unterschied besteht lediglich<br />
darin, dass so oder anders mehr oder<br />
weniger Vorkehren notwendig sind. Wir<br />
wollen, um deutlicher zu sein, beim schweren<br />
Verkehrsunfall bleiben.<br />
Schon im ersten Moment kann eine Kolli-<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grandzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />
InseratemchluBs 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />
sion von Pflichten entstehen. Einerseits etwas ändert oder ändern lässt, mit einem<br />
schreibt uns das Gesetz vor, dass unverzüglich<br />
die Polizei zu benachrichtigen sei, an-<br />
festhalten. Man vergesse auch nicht, dass die<br />
Rötel die Lage des betreffenden Objektes<br />
derseits aber verlangt unser Gewissen, dass ersten wichtigen Spuren unter Umständen<br />
wir uns zuerst der Opfer annehmen. Wir weit vor dem eigentlichen Unfallort beginnen.<br />
Wenn zum Beispiel im späteren Ver-<br />
sind der Meinung, dass zwar beides sofort<br />
besorgt werden muss, dass aber in jedem fahren die Frage eine Rolle spielt, ob man<br />
Fall das Menschenleben über den Formvorschriften<br />
steht. Das soll nun aber nicht befahren<br />
sei, dann ist es sehr unangenehm,<br />
rechts oder Strassenmitte oder gar links gedeuten,<br />
dass man z. B. einen Verletzten «in wenn man sich entweder auf Zeugen oder<br />
Behandlung» nehmen soll. Hier ist Samariterdienst,<br />
er mag noch so gut gemeint sein, list aber muss immer damit rechnen, dass<br />
Vermutungen stützen muss. Der Automobi-<br />
das Verfehlteste. Wir können nie beurteilen, man seiner Darstellung nicht glaubt. Gerade<br />
ob und welche schweren Verletzungen vorliegen.<br />
Um dies festzustellen, gehört ein Arzt kannt werden, wenn man schon weit vor dem<br />
in diesem Fall aber muss der Beweis aner-<br />
auf den Platz.<br />
Ort des Zusammenstosses, ja sogar vor der<br />
Man wird an der ganzen Situation nichts<br />
Stelle, wo man die Gefahr erkannte, die ursprüngliche<br />
Fahrspur festhält. Dort wird<br />
ändern, man wird vor allem nicht mit dem<br />
man auch mit der ganzen Beweissicherung<br />
eigenen Wagen wegfahren, sondern entweder<br />
selber, wenn niemand des Weges kommt,<br />
beginnen, wobei man sich parallel mit den<br />
Markierungen auf der Strasse ein kleines<br />
sonst aber durch einen Dritten, vielleicht Protokoll erstellt.<br />
durch einen andern Automobilisten, den nächsten<br />
Arzt telephonisch herbeirufen oder holen.<br />
Erst jetzt erfolgt die sofortige Meldung tuationsplan hergestellt werden müsse. Dies<br />
Das heisst nicht, dass ein regelrechter Si-<br />
an den nächsten Polizeiposten.<br />
wird von der Polizei in der Regel gründlich<br />
Bis zum Eintreffen dieser Organe wird der besorgt. Was wir wollen, ist nur die Sicherung<br />
der Spur, die der Erklärung des Her-<br />
Fahrer alle Beweise sichern, die im Zusammenhang<br />
mit dem Hergang stehen. Es wäre ganges, der Beurteilung der Zeugenaussagen<br />
falsch, wenn man hiebei irgendwie zwischen und der Rekonstruktion dient, wo die amtliche<br />
Aufnahme Lücken aufweist, wenn entlastenden und belastenden Beweisen ab-<br />
bei<br />
wägen wollte. Jeder Automobilist soll daran<br />
denken, dass der tatsächliche Hergang für<br />
ihn in allen Fällen der günstigste ist und<br />
dass er ihn nicht verbessern, sondern nur<br />
verschlimmern kann, wenn er Vorsehung<br />
spielen wollte. Denn er kann ja nicht alle<br />
Spuren einer ganz fremden, ihn entlastenden<br />
Situation anpassen. Was er kann, ist höchstens<br />
Verwirrung herstellen, die sich später<br />
in der Beurteilung nur zu seinem Schaden<br />
auswirkt. Also gerade und ehrliche Beweissicherung.<br />
Worin besteht nun diese? Wir müssen uns<br />
das Verfahren vor den Untersuchungsbehörden<br />
und vor Gericht vor Augen halten. Es<br />
wurde schon einmal darauf verwiesen, dass<br />
bei der strafrechtlichen Beurteilung, von der<br />
hier vorwiegend die Rede sein soll, in der<br />
Hauptsache auf Rekonstruktion und Zeugen<br />
abgestellt werden muss. Also werden auch<br />
wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Punkte<br />
richten. Wenn, was zwar selten der Fall ist,<br />
Zeugen sich vom Unfallort entfernen wollen,<br />
dann wird man diese notieren. In allen andern<br />
Fällen wird man vorerst die Spuren sichern.<br />
Dies geschieht in erster Linie dadurch,<br />
dass man ein Verändern der Situation<br />
verhindert. Immer aber soll man, bevor man<br />
dan weer ich fro. Es ist gans falsch wenn<br />
man dengt das ein Schwein dumm unt<br />
immer dreckicht ist. Gretchen ist ser kluhg<br />
unt sie ist auch gans sauber weil sie sauber<br />
gehalten würd. Als Anton hoite nach<br />
der Nachmiddagsforstellung in den Stall<br />
geen wollte da hat ien ein Bereiter genekt<br />
und da ist ihm Anton nachkelaufen, Anton<br />
ist kein seer groses Nielpfert aber man<br />
mus sich wundern wie schnell er laufen<br />
kann wenn er bös würd, Tom konnte ihn<br />
nicht halden so stark ist Anton und der<br />
Bereiter konnte noch grat in einen Waagen<br />
flühen sonst wehr es ihm schlecht gegangen.<br />
Ich hab Anton seer gern, er hat<br />
ein so dreuhertziges komisches Gesicht<br />
unt er kukt immer so sorkenvoll als ob er<br />
der Geschefstfihrer vom Zirkus wehr. Am<br />
liebsten frist er gölbe Rüpen, aber man<br />
mus ihm kleich viele in den grosen Rachen<br />
werfen, bei nuhr eine gölbe Rüpe lohnt es<br />
Anton garnich mit kauhen antzufangen, die<br />
last er dann einfach irgendwo im Maul<br />
liegen.<br />
*<br />
Am Nachmittag lud Bux seine kleine<br />
Freundin zum Kaffee ein. Er gab ihr bei dieser<br />
Gelegenheit das Tagebuch zurück und<br />
sagte: «Was du da geschrieben hast, Cillychen,<br />
ist sehr nett, aber w i e du es geschrieben<br />
hast, ist fürchterlich. Kaum ein Wort ist<br />
richtig.»<br />
Cilly bekam einen feuerroten Kopf, und<br />
Bux fuhr fort: »Du brauchst dich deshalb<br />
nicht zu schämen, Cilly, denn du kannst<br />
nichts dafür, weil du ja nicht regelmässig zur<br />
Schule gehen kannst. Aber es ist doch nicht<br />
angenehm, wenn die Privatkinder über die<br />
Zirkuskinder lachen, weil sie ihre eigene Muttersprache<br />
nicht mal ordentlich sprechen und<br />
schreiben können — nicht wahr?»<br />
Cilly nickte verlegen.<br />
«Was meinst du nun dazu, wenn ich dich<br />
ein bisschen in Rechtschreibung unterrichten<br />
würde und in deutscher Grammatik — und<br />
auch in den anderen Schulfächern? — Du<br />
musst natürlich deine Eltern erst fragen, ob<br />
sie einverstanden damit sind.»<br />
«Ja, mir war' das schon recht», meinte<br />
Cilly. «Aber ich schäme mich so, weil ich<br />
fast gar nichts weiss.»<br />
«Na, wir wollen mal sehen, ob es gar so<br />
schlimm ist. Machen wir mal gleich ein kleines<br />
Examen! — Hast du schon Naturgeschichte<br />
gehabt in der Schule?»<br />
«Ja — Tierkunde und Pflanzenkunde.»<br />
«Gut — Welche zwei grossen Gruppen von<br />
Bäumen unterscheiden wir?»<br />
«Laubbäume und Nadelbäume.»<br />
«Richtig. — Nenne mir Nadelbäume!»<br />
«Die Tanne, die Kiefer, die Fichte.»<br />
«Gut. — Was ist eine Kaulquappe?»<br />
«Ein junger Frosch.»
ihrem Eintreffen einzelnes nicht mehr festgestellt<br />
werden kann (z.B.bei Regen).<br />
Die Zeugenaussagen.<br />
Anders verhält es sich nun mit den Zeugenaussagen.<br />
Erstes Erfordernis ist, bevor<br />
man sich in irgendwelche Diskussion einlässt,<br />
das Festhalten von Namen, Vornamen und<br />
Wohnort. Auch hier muss man nicht versuchen,<br />
Belastungszeugen und Entlastungszeugen<br />
auseinanderzuhalten. Erstens will man<br />
den geraden Weg gehen und zweitens kann<br />
man sich darauf verlassen, dass z. B. das<br />
Uebergehen von einem solchen Zeugen nicht<br />
seine Einvernahme verhindert, wohl aber bewirkt,<br />
dass der Betreffende aus der Meinung<br />
heraus, man scheue ihn, dementsprechend<br />
eine Schilderung gibt.<br />
Es rechtfertigt sich durchaus, in diesem<br />
Zusammenhang etwas näher auf die Psychologie<br />
der Zeugen einzutreten. Wohl das Wichtigste<br />
ist die Tatsache, dass sich ein solcher<br />
Unfall in einer ungeheuer kurzen Zeit abspielt.<br />
Hier handelt es sich um wenige Sekunden<br />
oder sogar um Bruchteile von Sekunden<br />
zwischen dem Erblicken der Gefahr<br />
und dem Ereignis. Was sich aber tatsächlich<br />
abspielt, könnte nur der Film festhalten. Bei<br />
jedem Unfall treffen wir nun den Zeugen, der<br />
behauptet, er habe das Unglück kommen sehen<br />
und der in der Lage ist, die denkbar genaueste<br />
Darstellung zu geben. Dies ist praktisch<br />
einfach unmöglich, denn weder kann<br />
man ein Unglück kommen sehen, noch kann<br />
man es bei dieser raschen Abwicklung in die<br />
Einzelheiten genau verfolgen. Aber wir dürfen<br />
auch nicht den Vorwurf erheben, dass<br />
hier falsch gezeugt werde. Die Erklärung für<br />
den Vorgang ist sehr verständlich. Davon<br />
ausgehend, dass wir bei einem Ereignis, dem<br />
wir mit unseren Sinnen zu folgen imstande<br />
sind, Eindruck für Eindruck in uns aufnehmen,<br />
um am Schluss ein uns klares Ganzes<br />
zu haben, ist ein Bedürfnis. Dieses Bedürfnis<br />
besteht nun auch beim Verkehrsunfall,<br />
wo die Einzelheiten nicht festgehalten werden<br />
können. Um aber trotzdem eine Erklärung<br />
zu haben, rekonstruiert der Zeuge unbewusst<br />
den Hergang. Diese von ihm konstruierte<br />
Lösung, die hauptsächlich unter<br />
dem Eindruck des Enderfolges entstanden<br />
ist, ist denn auch immer nach diesem orientiert.<br />
Nun glaubt der Zeuge tatsächlich, dass<br />
er das, was er denkt, auch gesehen habe.<br />
Zufälligerweise kann seine Darstellung mit<br />
den Tatsachen übereinstimmen, in vielen<br />
Fällen aber bestehen Widersprüche. Wenn<br />
wir also Zeugen aufnehmen, dann wollen wir<br />
ganz auf deren Berichte und Auffassungen<br />
verzichten, dafür aber etwas tun, was zum<br />
Wichtigsten gehört: seinen Standort festhalten,<br />
den er innehatte, als er seine Beobachtungen<br />
machte.<br />
Wir haben damit aber erst einen Typ, und<br />
zwar den wichtigsten und gefährlichsten, dargestellt.<br />
Man könnte eigentlich sagen, je besser<br />
er beobachtet, um so gefährlicher wird<br />
er. Es klingt paradox und doch ist es so, bei<br />
näherem Hinsehen. Denn es ist viel schwerer,<br />
ihm Ungenauigkeiten nachzuweisen als<br />
dem schlecht beobachtenden Zeugen. Man<br />
muss aber auch mit denjenigen Menschen<br />
rechnen, die aus einer gewissen Einstellung<br />
heraus nicht objektiv und sachlich urteilen<br />
können. Denn es ist ia leider so, dass wir<br />
nicht eine Beobachtung wiedergeben können,<br />
ohne nicht auch gleichzeitig zu urteilen, wenn<br />
uns aus irgendeinem Grunde Partei oder Gegenpartei<br />
näherstehen. Ganz abgesehen davon,<br />
dass es Menschen gibt, die jeden Automobilisten<br />
als Feind betrachten, muss man<br />
weitgehend berücksichtigen, dass z. B. mit<br />
einem Toten oder mit einem Verletzten überhaupt<br />
das allgemeine Erbarmen geht. Dieses<br />
Erbarmen schafft Stimmung, und zwar gerade<br />
bei den für uns wichtigen Beobachtern.<br />
Auch hieraus entstehen oft Vermutungen,<br />
deren Gefährlichkeit weniger darin liegt,<br />
«Hat die Kaulquappe Lungen oder Kiemen?»<br />
«Kiemen; erst später, wenn sie «in richtiger<br />
Frosch wird, bekommt sie Lungen.»<br />
«Sehr schön, Cilly. — Nun sag' mir, wieviel<br />
ist 16X16?»<br />
Cilly besann sich nur wenige Augenblicke.<br />
Dann sagte sie: «16X16 ist 256.»<br />
«Wieviel ist 17X11?»<br />
«187!» antwortete Cilly sofort.<br />
«Wie hast du das so schnell ausgerechnet?»<br />
«Ich habe die 1 und die 7 addiert und die 8<br />
dann dazwischen geschoben. Mit 11 zu multiplizieren<br />
ist sehr leicht.»<br />
«Sieh mal an, diesen Trick hab' ich selbst<br />
noch nicht gekannt! Cilly, ich habe deine<br />
Bildung wirklich unterschätzt! — Und wie<br />
s ^ht es mit der Erdkunde? Wo liegt Paris?»<br />
«Paris ist die Hauptstadt von Frankreich.-<br />
«Wien?»<br />
«Die Hauptstadt von Oesterreich?»<br />
«Wo liegt Kalkutta?»<br />
«In... in Afrika.»<br />
«Nein, das stimmt nicht, Ciiiv '<br />
der gleichen, Strassenseite bleibend, diesem<br />
Feldweg im Rückwärtsgang.- Bevor er ihn<br />
erreichte, kam von hinten das Automobil des<br />
:. auf derselben Strassenseite, und G. bremste,<br />
als er sich dem rückwärtsfahrenden Wa-<br />
Auto<br />
:en genähert hatte. Sein Wagen geriet dadurch<br />
ins Schleudern und kam mit dem Wa-<br />
istischer<br />
gen des R. in unsanfte Berührung.<br />
Das Bezirksgericht büsste G. mit 30 Fr.,<br />
R. mit 20 Fr. wegen Verletzung von Verkehrsvorschriften.<br />
Das Aargauer Obergericht<br />
Steuerfreiheit für österreichische Automobile damit die Ankunft in Tripolis einige Tage vor<br />
über den Winter?<br />
dem Grossen Aütomobilpreis von Tripolit<br />
wies die von R. eingereichte Appellation ab.<br />
Das österreichische Handelsministerium stattfindet. Die Streckenführung dieses gigantischen<br />
Rennens ist noch zweifelhaft Entwe-<br />
Es erblickte in dessen Verhalten eine Verletzung<br />
der Vorschriften, die von der Voll-<br />
wird sich in den nächsten Tagen mit der<br />
Frage beschäftigen, inwieweit für die Dauer der wird man von Kapstadt aus der Ostkäste<br />
ziehungsverordnung vom 25. November 1932<br />
der Wintermonate eine völlige Steuerbefreiung<br />
für Automobile eingeführt werden kann. und Aegypten durchfahren, oder man würde<br />
Afrikas folgen und Somaliland, Abessinien<br />
zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugund<br />
Fahrradverkehr in Art 48, Absatz 2<br />
Dem Ministerium liegt ein Gutachten vor, dasdie Westroute wählen, die eine Durchauerang<br />
und 3, über das Rückwärtsfahren und Wen-<br />
der Saharawüste bedingt.<br />
die Verhandlungsgrundlage für die demnächst<br />
beginnenden Besprechungen bilden<br />
wird. Eine Erleichterung wurde insofern eingeführt,<br />
als künftig die Steuer über den Winter<br />
monatlich beglichen werden kann, während<br />
sie früher vierteljährlich zu bezahlen<br />
war und im Verlaufe der vorübergehenden<br />
Stillegung nicht ausser Kraft gesetzt werden<br />
konnte.<br />
Automobilrennen durch ganz Afrika?<br />
dass sie an und für sich ungenau, ja sogar<br />
falsch sind, sondern in weitaus grösserem<br />
Masse darin, dass sie zirkulieren. Dass dabei<br />
die Ungenauigkeiten nicht verschwinden, ist<br />
klar. Viel schwerer ist es, gegen die durch<br />
das Hörensagen und Bruchstückbeobachten<br />
entstandenen Zeugen aufzukommen. Schon<br />
das Entstehen dieser Klasse zeugt nicht für<br />
deren Zuverlässigkeit, doch die Hartnäckigkeit,<br />
mit der sie dann ihre Aussagen machen,<br />
macht sie gefährlich. Der Automobilist muss<br />
sich hüten, den Zeugen gegenüber irgendwelche<br />
Meinungsäusserung kundzutun. Das<br />
schadet nur und kann unter Umständen<br />
schlimme Folgen haben, wenn ein erboster<br />
Zeuge behauptet, man hätte ihn beeinflussen<br />
wollen. Ueberhaupt wird man sich mit* Vorteil<br />
davor hüten, Bemerkungen zu machen.<br />
Was man zu sagen hat, sage man in tuhiger<br />
und bestimmter Weise den erscheinenden<br />
Polizeiorganen.<br />
Man merke sich aber auch jene Personen<br />
unter den Anwesenden, die sich als richtiggehende<br />
Besserwisser besonders hervortun.<br />
Denn schon weil sie alles besser wissen, beziehen<br />
sie sofort Opposition. Sie haben das<br />
Bedürfnis, ihre Scheinkenntnisse besonders<br />
hervorzukehren, kennen selbstverständlich<br />
die Praxis und legen grossen Wert darauf,<br />
angesichts ihrer Bekannten z. B. möglichst<br />
interessante Einzelheiten berichten zu können.<br />
Es mag dies ein Geltungsbedürfnis<br />
sein. Wir aber müssen besonders darauf<br />
achten, weil wir möglicherweise gerade<br />
diese Sorte Zeugen mit gutem Recht abweisen<br />
können. Wenn wir aber selber erklären<br />
können, warum wir es tun, dann wird der<br />
Richter selber den Zeugen auf Herz und Nieren<br />
prüfen.<br />
Es gibt noch einige Dutzend anderer Charaktere<br />
von Zeugen, auf die wir nicht näher<br />
eintreten können. Sie lassen sich mehr<br />
oder weniger scharf in drei Gruppen einreihen:<br />
1. die Augenzeugen, die unbewusst rekonstruieren;<br />
2. die Augenzeugen, die aus irgendeinem<br />
Grunde einer Stimmung unterliegen;<br />
3. die Zeugen mit einer Mischung von Dichtung<br />
und Wahrheit oder auch Wichtigtuer.<br />
Nachdem nun die Polizei und der Arzt auf<br />
dem Platze sind, ist der « schuldige » Fahrer<br />
seiner Rolle enthoben. Er gliedert sich nun<br />
selbst in die Reihe derjenigen ein, die es ermöglichen<br />
sollen, die Schuldfrage abzuklären.<br />
Dabei soll sich jeder merken, dass die<br />
Verteidigung nicht erst vor den Schränken<br />
des Gerichtes beginnt. Nein, sie beginnt bei<br />
der ersten Frage, die an einen gestellt wird.<br />
Ohne irgendeinen Vorwurf zu erheben, ist es<br />
doch so, dass der Eindruck, den amtliche<br />
Organe vom betreffenden Fahrer erhalten,<br />
sich wie ein roter Faden durch das Aktendossier<br />
zieht. Die beste Verteidigung ist daher<br />
das korrekte Verhalten. Bestimmt und<br />
klar gebe man die Antworten und man verweise<br />
ebenso bestimmt auf allfällige Ungenauigkeiten.<br />
Es ist das gute Recht des Automobilführers,<br />
zu verlangen, dass alles, was<br />
ihm wichtig erscheint, auch festgehalten<br />
werde. Um dies aber zu verlangen, muss er<br />
trotz allem, was auf ihn ©instürmt, Herr der<br />
Situation bleiben. Dies sein heisst aber, wahrheitsgetreu<br />
bleiben und den Kopf nicht verlieren.<br />
Und wenn man als Führer Fehler gemacht<br />
hat, dann stehe man wie ein Mann<br />
dazu. Auch wenn ihn Strafe trifft, wird man<br />
ihn doch nicht zu denen zählen, denen unser<br />
Kampf gilt, den verantwortungslosen Subjekten.<br />
E.F.<br />
den aufgestellt worden sind: «Motorfahrzeuge<br />
dürfen rückwärts nur im Schrittempo fahren.<br />
Sie haben den andern Fahrzeugen den Vortritt<br />
zu lassen. Auf der Strasse darf ein Fahrzeug<br />
nur dann umgewendet werden, wenn<br />
dies ohne Störung des Verkehrs geschehen<br />
kann.» R. hätte, so führt das Obergericht aus,<br />
nicht rückwärtsfahren sollen, ohne sich zu<br />
vergewissern, dass die Bahn hinter ihm frei<br />
sich ganz besonders in einigen Gebieten Englands<br />
in starkem Wassermangel ausgewirkt.<br />
In einzelnen Städten sahen sich die Behörden<br />
veranlasst, den Wasserverbrauch buchstäblich<br />
zu rationieren und durch Vorschriften<br />
zu regeln. Die einschlägigen Vorschriften<br />
befassen sich ganz speziell mit dem Was-<br />
anhalten sollen, um diesem den Vortritt zu<br />
sei, und beim Nahen des Wagens G. hätte er<br />
Marschall italo Balbo, der Gouverneur von<br />
Tripolitanien, beabsichtigt, im April 1935 ein serverbrauch für Wagenwaschen. Eine englische<br />
Tageszeitung ging sogar so weit, ein Der Kassationshof des Bundesgerichts hat<br />
lassen.<br />
gewaltiges Automobilrennen durch ganz Afrika<br />
durchzuführen. Die italienische Regierung Verbot für alle Auto-Schönheitskonkurren dagegen die von R. eingereichte Kassationsbeschwerde<br />
begründet erklärt und auf Frei-<br />
soll Marschall Balbo ihre tatkräftige Unterstützung<br />
bereits zugesichert haben. Marschall Konkurrenzen zur Pflege der Wagen besonsprach<br />
des R. erkannt.<br />
zen zu beantragen, da vorgängig solcher<br />
Balbo hat anlässlich des letzten Grossen Prei-derses von Tripolis dieses Projekt mit den be-<br />
viel Wasser verbraucht werde. Spöttisch<br />
bemerkt dazu ein englisches Fachblatt,<br />
Es handelt sich im vorliegenden Falle nicht<br />
deutendsten europäischen Rennfahrern besprochen,<br />
die von dieser Idee begeistert wa-<br />
Vortrittsrechtes. Das Vortrittsrecht ist vom<br />
um einen Vorstoss gegen die Regelung des<br />
nächstens werde man wohl auch denWasserverbrauch<br />
zum Nachfüllen der Akkumulatoren<br />
zu rationieren versuchen.<br />
ren. Das Rennen soll im April stattfinden,<br />
Gesetz in Art. 27 behandelt, wo bezüglich der<br />
Strassengabelungen und -kreuzungen vorgeschrieben<br />
wird, dass im allgemeinen dem<br />
gleichzeitig von rechts kommenden Fahrzeug<br />
der Vortritt zu lassen sei, dass aber, wenn<br />
bestimmte Strassen als Hauptstrassen gekennzeichnet<br />
seien, dem auf der Hauptstrasse<br />
verkehrenden Fahrzeug der Vortritt zukomme.<br />
Dort bedeutet also der Vortritt da.;<br />
Recht zur Durchfahrt des einen von zwer<br />
Fahrzeugen, von denen das eine die Fahrbahn<br />
des andern entweder schneidet oder in<br />
sie einmündet. Dieselbe Auffassung des Vortrittsrechtes<br />
bekundet die Vo'llziehungsverordnung<br />
in Art. 47, wo sie vorschreibt: «Vor<br />
dem Abbiegen nach links ist einem gleich-<br />
«Wann ist Karl der Grosse gestorben?»<br />
«Der lebt doch noch! »<br />
«So, so? Wo lebt er denn?»<br />
«Ich weiss nicht, wo er jetzt engagiert ist.<br />
Er war mit uns zusammen im Zirkus Beke-.<br />
tow.»<br />
Und nun stellte sich heraus, dass Cilly den<br />
Ringkämpfer Karl R meinte, der sich<br />
wegen seiner Körpergrösse den Artistennamen<br />
,Karl der Grosse' zugelegt hatte.<br />
Herr und Frau Berndt gaben mit Freuden<br />
ihre Zustimmung zu dem Unterricht, und von<br />
nun- an ging Cilly täglich um 9 Uhr zu Dr.<br />
Buchsbaum zur Schule. Täglich hatte sie<br />
eine Stunde Deutsch und in der zweiten<br />
Stunde wurde abwechselnd Geographie und<br />
Geschichte getrieben.<br />
10.<br />
Herr von Prastelny und seine Tochter waren<br />
eine Woche lang in Rom geblieben, hatten<br />
dann noch Assisi, Perugia und Siena<br />
kurze Besuche abgestattet und trafen am<br />
Vormittag des 21. April in Florenz ein.<br />
Auf der Fahrt vom Bahnhof zum Hotel be-<br />
•••"tte Feodora eines der bekannten Plakate<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 62<br />
Wagenwäschen ein Luxus.<br />
Die Trockenheit der letzten Monate hat<br />
Vom Rückwärtsfahren<br />
und Wenden.<br />
Aus dem Bundesgericht.<br />
Im November 1933 ereignete sich zwischen<br />
Teufental und Gränichen bei Schneegestöber<br />
unter eigenartigen Verumständungen ein Zusammenstoss<br />
zwischen zwei Motorwagen.<br />
Der Automobilist R. fuhr von Teufental gegen<br />
Gränichen, sich dabei auf der rechten Stra'ssenseite<br />
haltend, beschloss dann aber kurz<br />
vor Gränichen, umzukehren. Für das Wenden<br />
seines Wagens wollte er nach rückwärts<br />
in einen rechts von der Strasse abzweigenden<br />
Feldweg einbiegen, an dem er eben vorbeigekommen<br />
war, und näherte sich daher, auf<br />
des Zirkus Kreno. Quer darüber war ein roter<br />
Papierstreifen geklebt mit der Ankündigung,<br />
dass heute abend die letzte Vorstellung<br />
stattfinden würde. — Florenz hatte sich<br />
also als massige Zirkusstadt erwiesen, in der<br />
das Geschäft bald abgegrast war.<br />
Der Anblick des Plakates hätte Fee fast<br />
einen Ausruf der Ueberraschung entlockt,<br />
aber sie unterdrückte ihn noch im letzten Augenblick.<br />
Erst wollte sie mit sich selbst im<br />
klaren sein, ob sie die Gelegenheit, Willibald<br />
Buchsbaum nochmals zu sehen, ausnutzen<br />
wollte oder nicht. Eigentlich hatte er ihr<br />
doch zu deutlich gezeigt, dass er ihre Gefühle<br />
nicht erwiderte. Und wozu sollte<br />
schliesslich die Bekanntschaft mit dem Zir-<br />
zeitig entgegenkommenden Fahrzeug der<br />
Vortritt zu 'lassen.» Deshalb ist auch die<br />
Vorschrift in Art. 48 Abs. 2 W, wonach das<br />
rückwärts fahrende Fahrzeug « andern Fahrzeugen<br />
den Vortritt zu lassen » hat, nur so<br />
zu verstehen, dass der Rückwärtsfahrende<br />
einem von oder nach der Seitenstrasse fahrenden<br />
und somit seinen Weg kreuzenden<br />
Fahrzeug die Bahn frei geben müsse, gleichviel,<br />
ob dieses andere Fahrzeug von rechts<br />
oder von links komme. Im vorliegenden Falle<br />
aber fuhr der rückwärtsfahrende Wagen dem<br />
Sich nähernden Wagen des G. auf derselben<br />
Seite der Fahrbahn entgegen und eine Ver*<br />
pflichtung des Rückwärtsfahrenden zum An-*<br />
naiten ist jedenfalls dann nicht anzunehme«,<br />
wenn die breite Strasse dem andern Wagen<br />
reichlich Raum zum Ueberholen 'lässt. Art. 48<br />
Abs. 2 W ist somit nicht verletzt.<br />
Art. 48 Abs. 3 W sodann, wonach auf der<br />
Strasse nur umgewendet werden darf, wenn<br />
dies ohne Störung des Verkehrs geschehen<br />
kann, bezieht sich auf Wendemanöver auf<br />
der Strasse selber, bei denen der Fahrer aus<br />
seiner Fahrbahn heraus in diejenige der kreuzenden<br />
und überholenden Wagen gerät. Das<br />
Wenden durch Abbiegen in einen Seitenweg<br />
oder in das neben der Strasse liegende Terrain<br />
fällt nicht unter diese Vorschrift. Wird<br />
beim Abbiegen oder beim Wiederausfahren<br />
auf die Strasse der Bogen so weit genommen,<br />
dass das wendende Fahrzeug auf die linke<br />
Seite der Fahrbahn gerät, so gilt freilich<br />
Art.25 MFG, wonach der Fabrer anzuhalten<br />
hat, wenn sein Fahrzeug Anlass zu einer Verkehrsstörung<br />
bieten kann.<br />
Wp.<br />
kusclown führen? Heiraten konnte sie ihn<br />
doch nicht — es sei denn, dass er seine Zirkuslaufbahn<br />
aufgab und wieder zu seinem<br />
ärztlichen Beruf zurückkehrte.<br />
Im Hotel aber hing gleich neben der Portierloge<br />
ein anderes Plakat des Zirkus<br />
Kreno, und so bemerkte es auch der Major.<br />
«Sieh da, "Freund Buchsbaum ist in Florenz!»<br />
sagte er zu seiner Tochter. Zugleich<br />
dachte er. dass man sich dem Arzt gegenüber<br />
bisher in keiner Weise erkenntlich gezeigt<br />
habe. Die Annahme eines Honorars<br />
hatte Bux ja deutlich abgelehnt.<br />
«Ich glaube, wir müssten ihn einladen»,<br />
fuhr der Major fort. Doch als er wieder an<br />
jFees verfängliche Blicke dachte, die sie dem<br />
IClown zugeworfen, besann er sich anders:<br />
'«Nein, es wird ihn mehr freuen, wenn wir<br />
ihm heute abend einen grossen Kranz mit<br />
unsern Karten in der Manege überreichen<br />
lassen. Willst du es übernehmen, Fee, die<br />
Sache in die Wege zu leiten?»<br />
«Natürlich. — Meinst du, dass wir die<br />
Vorstellung besuchen sollen? Es ist die<br />
letzte.»<br />
«Darüber können wir ja noch später eine<br />
Entscheidung treffen, wenn wir bei Klattes<br />
gewesen sind», wich der Major aus.<br />
Gleich nach dem zweiten Frühstück fuhr<br />
man zu einem Blumengeschäft, wo Fee mit<br />
vieler Mühe und mit ausgiebigem Gebrauch<br />
des Wörterbuches ihre Bestellung machte.<br />
Dann war ein Besuch zu erledigen: Ein<br />
Neffe Prastelnys lebte als Maler in Florenz.<br />
(Fortsetzung folgt.)
No62 - <strong>1934</strong><br />
Sportnachrichten<br />
Am Vorabend des Klausens!<br />
Der morgen Mittwoch beginnende Monat<br />
August wird für die schweizerische Autösportwelt<br />
den Höhepunkt des Jahres bringen.<br />
Drei international hochbedeutsame Anlässe<br />
werden sich in den nächsten 4 Wochen völlig<br />
oder teilweise innerhalb der Landesgrenzen<br />
abspielen: der Klausen, die Alpenfahrt und<br />
als Clou des Ganzen der Grosse Preis der<br />
Schweiz in Bern. Die berühmte «Klausenwoche<br />
» mit all ihren Erwartungen und dem<br />
Betrieb der Trainingstage ist wieder herangerückt.<br />
In Linthal rüstet man sich fieberhaft<br />
auf die grossen Tage hin, die offiziell am<br />
nächsten Donnerstag mit dem ersten Training<br />
zum Klausenrennen ihren Anfang nehmen.<br />
« Klausen » — dieser Begriff ist im schweizerischen<br />
Autosport geradezu klassisch geworden,<br />
und dieser Ort wird auch Samstag und<br />
Sonntag wieder zum Mekka für alle Sportfreunde<br />
werden. Man kann sich schon jetzt<br />
ausmalen, welcher phantastische Zuschauerstrom,<br />
von Personenwagen, Autocars, Motorrädern,<br />
Velos, Fuhrwerken und der Bahn herangeführt,<br />
sich am Sonntag über die herrlichen<br />
Gebiete der Klausenstrasse ergiessen<br />
wird. Wir haben in einer Klausen-Beilage, die<br />
der heutigen Ausgabe beiliegt, die Strecke,<br />
die Fahrer und die Wagen des Rennens in<br />
Wort und Bild genau behandelt und möchten<br />
auch an dieser Stelle auf diese Nummer gebührend<br />
aufmerksam machen.<br />
Der Besuch des diesjährigen Klausens wird<br />
sich mehr als je lohnen — das dürfte schon<br />
jetzt sicher stehen. Statt der Quantität gilt<br />
diesmal die Qualität, und wenn man vernimmt,<br />
dass rund 150 Fahrer, deren Namen<br />
in der Sportwelt guten Klang haben, an der<br />
Konkurrenz beteiligt sind, kann man sich ein<br />
ungefähres Bild von der unerhörten Härte<br />
des Kampfes machen. Fast alles, was im heutigen<br />
Autosport zählt, wird sich am Klausen<br />
einfinden. Die 150 Nennungen verteilen sich<br />
auf rund 80 erstklassige Motorradfahrer und<br />
70 hervorragende Autorennfahrer. Das Klausenrennen,<br />
der klassische Lauf in der Reihe<br />
der europäischen Bergrennen, wird nicht nur<br />
Einzelfahrer, sondern auch die berühmtesten<br />
gegenwärtigen Firmen und Equipen zusammenbringen.<br />
Mit besonderem Interesse sieht<br />
man dem Start der neuen deutschen Rennwagen<br />
entgegen, die das Klausenrennen als<br />
erstes ausländisches Bergrennen gewählt haben.<br />
Sowohl die Auto-Union wie Mercedes-<br />
Benz sind mit ihren besten Fahrern vertreten.<br />
Ihnen steht als stärkste Verteidigerin der<br />
romanischen Vorherrschaft die Scuderia Ferrari<br />
entgegen, deren neue Alfa Romeo-Monoposti<br />
die Besucher am Klausen ebenfalls bewundern<br />
können. Dazu kommt noch die offizielle<br />
Maserati-Equipe, deren imposante Maschinen<br />
hervorragend gut sind. Wir haben<br />
bereits früher mehrmals auf die verschiedenen<br />
kleineren Rennställe und auf die ausgezeichleten<br />
Einzelfahrer hingewiesen, die sich alle<br />
am Klausen einfinden werden. Jedenfalls<br />
konnte kein internationales Rennen dieses<br />
Jahres — sei es ein Berg- oder Rundstrekkenrennen<br />
— eine solche Zahl von besten<br />
Fahrern zusammenbringen. Wie populär der<br />
Klausen geworden ist, mag am besten aus der<br />
Tatsache hervorgehen, dass selbst England<br />
mit einigen erstklassigen Piloten vertreten ist,<br />
die sich sonst nie an einem Bergrennen auf<br />
dem Kontinent beteiligen.<br />
Die Besucher des Klausens werden am<br />
Sonntag erbitterte Kämpfe um den Sieg erleben.<br />
Prognosen zu stellen, ist völlig nutzlos.<br />
Eines steht jedenfalls fest: Caracciolas berühmte<br />
Rekordzeit von 15 Min. 50 Sek. wird<br />
am Sonntag einen schweren Stand haben, und<br />
der Name desjenigen, der sie zu unterbieten<br />
vermag, wird in ganz Europa als der grosse<br />
Klausensieger geehrt werden. Das schweizerische<br />
Sportpublikum wird auch diesmal dem<br />
zehnten Klausen — dem Jubiläumsklausen *—<br />
die alte Treue halten!<br />
bo.<br />
Wir veröffentlichen im folgenden das genaue<br />
Programm der Veranstaltung:<br />
Programm des Klausenrennens.<br />
Donnerstag, den 2. August <strong>1934</strong><br />
5.00—9.00 und 18.00-21.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />
Freitag, den 3. August <strong>1934</strong><br />
5.00—9.00 und 18.00—21.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />
Samstag, den 4. August <strong>1934</strong><br />
5.00—9.00 Uhr: Trainingsfahrten.<br />
13.00—17.00 Uhr: Abnahme der Motorräder und Sidecars<br />
auf dem Schulhausplatz in Linthal.<br />
14.00—17.00 Uhr: Abnahme der Automobile auf dem<br />
Bahnhofplatz in Linthal.<br />
19.00 Uhr: Begrüssungsbankett Im Hotel «Glarnerhof»<br />
in Glarus.<br />
Sonntag, den 5. August <strong>1934</strong><br />
7.30 Uhr: Absolute Sperrung der Rennstrecke In<br />
Linthal und Unterbalm (unterhalb des Hotels<br />
«Klausenpasshöhe» auf der Urnerseite) für<br />
alle Cars alpins und Gesellschaftswagen.<br />
8.30 Uhr: Sperrung der Rennsfrecke in Linthal<br />
und Unterbalm (unterhalb des Hotels «Klausenpasshöhe<br />
» auf der Urnerseltt) für alle übrigen<br />
Fahrzeuge und Fussgänger bis nach Beendigung<br />
des Rennens.<br />
Nachher: Abfahren der Rennstrecke durch elnsn<br />
Wagen mit roter Fahne,- welcher den Beginn<br />
des Rennens anzeigt; das Ende des Rennens<br />
wird durch einen Wagen mit welsstr Fahne<br />
angekündigt.<br />
9.00 Uhr: Besammlung der startenden Motorräder<br />
und Sidecars am Start in Linthal.<br />
9.30 Uhr: Beginn des Motorrad- und Automobilrennens.<br />
9.30 Uhr: Besammlung der startenden Automobile<br />
auf dem Bahnhofplatz in Linthal.<br />
Ca. 14.00 Uhr: Schluss des Rennens, Abfahrt nach<br />
Altdorf.<br />
16.30 Uhr: Festakt mit Preisverteilung auf dem<br />
Rathausplatz in Altdorf.<br />
Nachher: Fakultative Zusammenkunft der Ehrengäste,<br />
Komiteemitglieder und Rennteilnehmer<br />
Im Hotel «Schlüssel», in Altdorf.<br />
Internationale Alpenfahrt.<br />
Heute in einer Woche werden in Nizza die<br />
Alpenfahrer zu ihrer grossen Prüfungsfahrt<br />
antreten, die, wie man weiss, auch diesmal<br />
wieder über schweizerisches Gebiet führt.<br />
Das definitive Nennungsergebnis übertrifft<br />
alle Erwartungen und stempelt den diesjährigen<br />
Anlass zur bedeutendsten internationalen<br />
Alpenfahrt seit Bestehen dieser<br />
grossen Konkurrenz. Nicht weniger als 10<br />
Nationen sind mit 158 Fahrzeugen vertreten.<br />
Deutschland, dessen D.D.A.C. dieses Jähr<br />
die Führung inne hat, ist mit 60 Fahrzeugen,<br />
nämlich 30 Einzelfahrern und 10 Dreiermannschaften<br />
am stärksten beteiligt. Dicht auf<br />
folgt England mit 29 Einzelfahrern und 6<br />
Mannschaften. Aus Frankreich wird die<br />
Teilnahme von 16 Einzelfahrern und einer<br />
Mannschaft gemeldet. Wie schon in der letzten<br />
Nummer erwähnt, ist auch diesmal die<br />
schweizerische Beteiligung äusserst kläglich,<br />
was man um so mehr bedauern muss, als die<br />
Alpenfahrt über 2 Etappen durch unser Land<br />
führt. •<br />
Sehr gut besetzt ist die grösste Klasse über<br />
3000 ccm bei den Einzelfahrern, während bei<br />
den Mannschaften nur zwei Teams gemeldet<br />
sind. An bekannteren Konkurrenten der<br />
grössten K'lasse seien Van der Meulen, Girod,<br />
Lt. Berlescu, Lüttgau, Atnbaud, Magnus, Trevoux,<br />
Dr. Sprenger von Eyk, PätzoJd und<br />
Mme Schell erwähnt. In der Gruppe II bis<br />
3000 ccm treffen drei Teams aufeinander, und<br />
11 Einzelfahrer bewerben sich um den Gletscherpokal.<br />
Hier seien Cooper, Carriere und<br />
Hansberger besonders hervorgehoben. 5<br />
Teams konkurrieren in der Klasse bis 2000<br />
ccm. An bemerkenswerten Einzelfahrern<br />
seien genannt: Lecot, Sauerwein, Miss<br />
Champney, Delmar und Norman Black.<br />
3 Teams und 25 Einzelfahrer starten' in der<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Seitdem es<br />
Autos<br />
alles was für die Lackierung<br />
und deren Unterhalt nötig ist.<br />
Wertungsgruppe IV bis 1500 com, u. a. auch<br />
Aldington, Freiherr von Arentin, Major Gutknecht<br />
und Symons. Erfreulich gut ist auch<br />
die kleinste Klasse bis 1100 ccm besetzt, in<br />
der 5 Equipen und 21 Einzelfährer zur Fahrt<br />
antreten. Hier trifft man auch den erfolg<br />
reichen Engländer Healey, die Deutschen<br />
Schweder und Macher, und den Englände<br />
Gardener.<br />
Die Tatsache, dass in jeder Klasse sowoh<br />
Einzelfahrer wie Mannschaften starten, si<br />
chert der diesjährigen Alpenfahrt ein hervorragendes<br />
Interesse. Die schwierige Streckenführung<br />
dürfte den Konkurrenten das Siegen<br />
nicht sehr leicht machen, und es kann dami<br />
gerechnet werden, dass auch diesmal nur<br />
sehr wenige Alpenpokale und Gletscherpokale<br />
zur Verteilung gelangen.<br />
Die NennÜste<br />
der internat. Alpenfahrt.<br />
Wertungsgruppe I (über 3000 com).<br />
Teams:<br />
Holland: Nederlandsche Ford Automobil Fabriek<br />
(Van der Meulen, van Beeck Calkoeen, Bakker<br />
Schut) Ford.<br />
Frankreich: Firma Delahaye (Perrot, Dhom, Girod)<br />
Delahaye.<br />
Einzelfahrer:<br />
Deutschland: Loenholdt (N. A. G.), Lüttgau<br />
(Ford), Magnus (Ford), Pätzold (Ford).<br />
England: Dobell (Lagonda), R. L. Richardson<br />
(Railton Terraplane).<br />
Holland: Mutsaerts (Ford), Glerum (Ford), Van<br />
Strien (Ford), Nortier (Ford), Fiisette (Ford), Posthumus<br />
(Ford), Wiedemann (Ford), Dr. Sprenger<br />
van Eyk (Hotchkiss).<br />
Frankreich: Ambaud (Ford), Malanciano (Ford),<br />
Negrel (Renault), Real (Renault), Trevoux (Hotchkiss),<br />
Descollas (Bugatti), Mme Poetet-Sajo (Delahaye),<br />
Mme Schell (Delahaye).<br />
Ungarn: v. Biro (Bugatti).<br />
Rumänien: Lt. G.ol. Berlescu (Ford), Neamtu<br />
(Ford).<br />
Schweiz: R. Getac (Ford), Philipossian (Terraplane).<br />
Oesterreich: Falmbigl (Bugatti).<br />
Wertungsgruppe II (bis 3000 ccm).<br />
Teams:<br />
England: Clement Talbot Ltd. (Wisdom, Eaton,<br />
Couper) Talbot. SS. Cars Ltd. (Needham, Clease.<br />
Light), S. S.<br />
Deutschland: Adlerwerke (Wimmer, Gehrmann,<br />
Ho ff mann) Adler-Diplomat.<br />
Einzelfahrer:<br />
Deutschland: Schirmer (Wanderer).<br />
England: Lye (Talbot), Morgan (S. S.), Miss Patten<br />
(Alois), Miss Allan (Lancia).<br />
Frankreich: Legre (Panhard), Wial (Hotchkiss),<br />
Carriere (Hotchkiss), Ham (Hotchkiss), Hansberger<br />
(Mathis).<br />
Schweiz: R. Fischer (Alfa Romeo).<br />
fabrizieren die<br />
Wertungsgruppe III (bis 2000 ccm).<br />
Teams:<br />
Deutschland: Auto-Union (Fahrer nicht genannt),<br />
Standard Lack- & Farbenwerke A.-G.<br />
gegründet 1850<br />
in ihrer Fabrik in<br />
Ziirich-Altstetten<br />
SPEZIALITÄTEN:<br />
Royal in - Emaillackfarben<br />
Cellroy - Nitrocelluloselacke<br />
Motorenfarben hitzebeständig<br />
Chassisschwarz, Verdecklack<br />
Hochglanzpolitur, Polish 77<br />
Wanderer, 1. Team, Auto-Union (Fahrer nicht genannt),<br />
Wanderer, 2. Team, Opel A.-G. (Diehl,<br />
Blüm, Traiser) Opel. Adlerwerke (P. von. Guillaume,<br />
Hasse, Löhr) Adler-Trumpf,<br />
England: Riley Ltd. (Riley, Farrar, Griffiths)<br />
Riley.<br />
Einzelfahrer:<br />
Deutschland: Frl. Edith Frisch (Opel), C. Ton<br />
Guillaume (Opel), Engesser (Opel), Sauerwein (Adler-Triumpf),<br />
Graf von Westerholt (Adler-Triumpf).<br />
England: Dr. Khambatta (Lancia), Miss Chämpney<br />
(Riley), Black (S.S.).<br />
Tschechoslowakei: Freiherr v. Goldegg (Alfa Romeo),<br />
Dr. Pfitzner (Tatra).<br />
Frankreich: Machat (Citroen), Lecot (Citroen).<br />
Schweiz: Dreier (Alfa Romeo).<br />
Ungarn: Delmar (Adler-Supertrumpf).<br />
Belgien: Devaux (Mercedes-Benz).<br />
Wertungsgruppe IV (bis 1500 ccm).<br />
Teams:<br />
Deutschland: Neue Röhr-Werke A.-G. (Decker,<br />
von Mumm, Niess), Röhr jun. Bayrische Motoren-<br />
Werke A.-G. (Brenner, Kandt, v. Delius) B.M.W.<br />
England: Frazer Nash (Buttler-Henderson, Marshall,<br />
Mitchell) Frazer Nash.<br />
Einzelfahrer: .<br />
Deutschland: v Hanstein (Hanomag), Voigt<br />
(Hanomag), Kagerer (Hanomag), Sommer (Adler-<br />
Primus), Frank-Rosenthal (B.M.W.) Freiherr von<br />
Arentin (B.M.W.), Wetterau (B.M.W.), Major Gutknecht<br />
(Röhr jun.), Frau Liliane Rohrs (B.M-W.),<br />
Frau Vollbrecht (Steyr), Kura (Steyr), Graf P.<br />
Orsich (Standard Avon), Hirt-Reger (Steyr).<br />
England: AHington (Frazer Nash), Tweedale<br />
(Frazer Nash), Mrs. Needham (Frazer Nash), Thomson<br />
(Frazer Nash), Cadbury (Aston Martin), Clarke<br />
(Aston Martin), Symons (M. G. Magnette), Frost<br />
(Lancia).<br />
Tschechoslowakei: Graf Spiegel-Diesenberg (B.<br />
M.W.), Prokowetz (M. G. Magnette).<br />
Schweiz: Züst (M. G. Magnette).<br />
Oesterreich: D. v. Bitzy (Steyr).<br />
Wertungsgruppe V (bis 1100 ccm).<br />
Teams:<br />
Deutschland: Auto-Union (Fahrer nicht bekannt),<br />
D.K.W. 1. Team. Auto-Union A.-G. (Fahrer<br />
nicht bekannt) D.K.W. 2. Team. Adler-Werke<br />
A.-G. Frau Lotte Bahr, Kronmüller, Wiedenmann),<br />
Adler Trumpf jun.<br />
England: Triumph Company Ltd. (Leverett, Ridley,<br />
Hoolbrook), Triumph. Singer Company Ltd.<br />
(W. Richardeon, Langley, Avery), Singer.<br />
Einzelfahrer:<br />
Deutschland: Brack (D. K.W ), Schweder (Adler<br />
Trumpf jun.), Edle von Scheidlein (Fiat), Nieders<br />
(D.K.W), Keidel (D. K. W.), Meffert (D. K. W.),<br />
Macher (D.K.W).<br />
England: Alexander (Riley), Newnham (Triumph),<br />
Healey (Triumph), Miss Richmond (Triumph),<br />
Gardener (Singer), Mrs. Petre (Singer),<br />
Barnes (Singer), Connell (Singer), Tongue (Singer),<br />
Seyd (M. G.).<br />
Irland: Carr (Austin).<br />
Tschechoslowakei: Nimshaus (Aero), Formanek<br />
(Aero).<br />
Holland: Cornelius (D.K.W. Meisterklasse).<br />
Sensation in Spa!<br />
Ein grosser Sieg der Bugatti-Equipe. —><br />
Schweres Pech der Scuderia-Ferrari. — Gefährlicher<br />
Sturz von Chiron.<br />
Der Grosse Preis von Belgien geht als ein<br />
Rennen der Ueberraschungen in die Geschichte<br />
des internationalen Autosportes ein.<br />
Ursprünglich schien dieser bedeutende Anlass<br />
die erwartete Revanche zwischen den<br />
deutschen und den italienischen und französischen<br />
Wagen zu bringen, auf die man nach<br />
den Ergebnissen von Montlhery und dem Nürburgring<br />
ausserordentlich stark gespannt ist<br />
Anfangs letzter Woche kam dann die aufs<br />
höchste überraschende Mitteilung, dass sowohl<br />
die Wagen der Auto-Union wie der<br />
Daimler-Benz in Belgien nicht starten werden.<br />
Mit einem Schlage stand man so vor<br />
einer völlig veränderten Situation. Die belgischen<br />
Organisatoren hatten es darauf abgesehen,<br />
ähnlich wie in Montlhery nur die offiziellen<br />
Rennfirmen zu einem hochinteressanten<br />
Grosskampf zusammen zu bringen. Das<br />
Fehlen der deutschen Maschinen brachte sie<br />
nun selbstverständlich in grösste Verlegenheit,<br />
da nur noch mit der Scuderia Ferrari<br />
und eventuell auch mit Bugatti gerechnet<br />
werden konnte. Glücklicherweise hatten die<br />
Leiter dieser Unternehmen Verständnis für<br />
die heikle Lage der belgischen Organisatoren,<br />
so dass als Ersatz ein interessanter Zweikampf<br />
zwischen Alfa Romeo und Bugatti angesagt<br />
werden konnte. Da schon seit langer<br />
Zeit ein solches Duell nicht mehr stattgefunden<br />
hat, musste das Rennen auch auf diese<br />
Weise grösstem Interesse begegnen. Der<br />
peinliche Eindruck, den die verspätete Absage<br />
der deutschen Firmen ausgelöst hat, bleibt jedoch<br />
bestehen, und es ist wirklich fraglich, ob<br />
der Rückzug ausgerechnet bis auf die letzten<br />
Tage vor dem Rennen hinausgeschoben werden<br />
musste. Im Interesse aller Organisatoren<br />
von rennsportlichen Veranstaltungen muss<br />
aufs dringendste gefordert werden, dass im<br />
allgemeinen von solchen Ueberraschungen in<br />
Zukunft abgesehen wird, und es erscheint als<br />
;ine eigentliche Pflicht für die Veranstalter,<br />
sich die Zusagen der Konkurrenten verträglich<br />
zu sichern, damit ihnen die Lust an plötzichen<br />
Absagen schon aus finanziellen Erwä-<br />
;ungen heraus gründlich vergeht.<br />
Der belgische Anlass auf der bekannten<br />
Rundstrecke von Spa-Francorchamps wurde<br />
nur von 7 Wagen bestritten. Um 13 Uhr nachmittags<br />
konnte bei schlechten Wetterverhältnissen<br />
der Start zu dem 40 Runden langen<br />
Rennen, das über 594,5 km führte, erteilt werden.<br />
Die nicht sehr reichhaltige Besetzung<br />
war folgendermassen:<br />
Benoist (Bugatti), Brivio (Bugatti), Dreyfus<br />
(Bugatti), Chiron (Alfa Romeo), Varzi (Alfa Romeo),<br />
Sommer (Maserati), Montier (Ford Spezial).<br />
Nuvolari wollte an dem belgischen Rennen
ebenfalls starten, doch musste er aus noch<br />
nicht genau bekannten Gründen im letzten<br />
Augenblick seine Teilnahme wieder absagen.<br />
Sofort nach dem Start setzte sich Chiron<br />
an die Spitze. Der Franzose schien den neuen<br />
Bugatti-Maschinen nicht zu trauen, da er<br />
mit sehr hohen Geschwindigkeiten loslegte.<br />
Von Runde zu Runde steigerte er sein Tempo,<br />
und schon in der 2. Runde etablierte er<br />
mit 5 Min. 51 Sek. einen neuen Rundenrekord.<br />
In der 3. Runde schlug er seine eigene Bestzeit<br />
mit 5 Min. 47 Sek. (Stundenmittel 154,2<br />
km/St.) aufs neue. Dreyfus hatte sich zuerst<br />
als Zweiter hinter Chiron befunden, doch bald<br />
vermochte ihm Varzi den Platz abzunehmen.<br />
Die Scuderia Ferrari lag nun an der Spitze,<br />
und jedermann rechnete bereits mit einem<br />
neuen Sieg des berühmten italienischen Rennstalles.<br />
Nach der 10. Runde führte Chiron mit 58<br />
Min. 48 Sek. (Stundenmittel 151,6 km/St) vor<br />
Varzi mit 59 Min. 54 Sek., Sommer, Brivio<br />
und Dreyfus. Benoist hatte in der 8. Runde<br />
bei den Boxen anlegen müssen und war dadurch<br />
zurückgefallen. Nach der 20. Runde<br />
war es Varzi gelungen, an Chiron vorbei an<br />
die Spitze zu gehen. Dieser unternahm sofort<br />
einen Angriff gegen seinen Co-Equipier, und<br />
dabei musste er seine Unternehmungslust mit<br />
einem bösen Sturz bezahlen. Auf einer ansteigenden<br />
Strecke, die von den Tribünen aus<br />
gut sichtbar ist, schoss Chiron in einer Kurve<br />
über die Strässe hinaus. Sein Wagen prallte<br />
gegen einen Baum und blieb schwer beschädigt<br />
liegen. Der französische Fahrer hatte<br />
das unglaubliche Glück, rechtzeitig aus der<br />
Maschine geschleudert zu werden, so dass er<br />
nur etwas unsanft auf den Boden abgesetzt<br />
wurde und mit einer leichten Verletzung am<br />
Knie davonkam. Chiron humpelte zu Fuss zu<br />
den Boxen zurück, wo ihm das Publikum, das<br />
mit Entsetzen dem schweren Sturz gefolgt<br />
war, eine herzliche Ovation zuteil werden<br />
Hess. Eine sofortige ärztliche Untersuchung<br />
ergab, dass Chiron tatsächlich keinerlei ernstere<br />
Verletzungen davongetragen hatte.<br />
Varzi übernahm nun definitiv die Führung.<br />
Runde um Runde schoss der rote Alfa Romeo<br />
mit grossem Vorsprung an der Spitze vorbei.<br />
In der 29. Runde ereignete sich ein neuer<br />
sensationeller Zwischenfall, der den Ausgang<br />
des Rennens entscheidend beeinflusste. Varzi<br />
hielt bei den Boxen, wo man die Mechaniker<br />
mit verzweifelter Miene die Maschine untersuchen<br />
sah. Minute um Minute verging, ohne<br />
dass sich der Italiener als letzter Verteidiger<br />
der Scuderia Ferrari wieder in den Wagen<br />
setzen konnte. Dreyfus ging mit seinem Bugatti<br />
an die Spitze vor, und plötzlich verkündete<br />
der Lautsprecher die definitive Aufgabe<br />
von Varzi, dessen Maschine einen<br />
schweren Defekt aufwies.<br />
Der Bugatti-Equipe waren nun alle Chancen<br />
zugefallen, und der hervorragende Dreyfus<br />
nützte sofort die, Situation, um zu einem<br />
lang erwarteten Sieg für die Molsheimer<br />
Farben zu kommen. In der 34. Runde erlebte<br />
das Publikum einen weiteren aufregenden<br />
Augenblick. Die Maschine von Benoist<br />
überschlug sich in voller Fahrt und kam wie<br />
durch ein Wunder wieder auf die Räder zu<br />
stehen. Am Wagen zeigten sich keinerlei<br />
stärkere Beschädigungen, sodass Benoist die<br />
Fahrt mit einer kleinen Verspätung fortsetzen<br />
konnte. Dreyfus führte die letzten Runden<br />
vor Brivio, Sommer und Benoist an, und in<br />
dieser Reihenfolge passierte das Feld auch<br />
das Ziel. Bugatti belegte mit seinen neuen<br />
Maschinen den ersten; zweiten und vierten<br />
Platz, Sommer konnte sich mit seinem 3000-<br />
ccm-Maserati einen ehrenvollen dritten Rang<br />
retten, und Montier, der mit seinem Ford-<br />
Spezial in der 36. Runde anhielt, wurde<br />
Fünfter. Diese Maschine, die sich auch gegen<br />
die stärksten europäischen Rennwagen zu<br />
behaupten wusste, verdient für ihre Leistung<br />
ein ganz besonderes Lob. Von 7 gestarteten<br />
Wagen kamen demnach 5 ans Ziel, und ausgerechnet<br />
die beiden Alfa Romeo-Monoposti<br />
waren diesmal die Einzigen, die den Kampf<br />
nicht beenden konnten. Das ist wirklich ein<br />
Resultat, mit dem man wohl kaum gerechnet<br />
hat.<br />
bo.<br />
Die Resultate:<br />
1. Dreyfus (Bugatti) 4 St 15 Min. 3% Sek.<br />
(Stundenmittel 139,8 km/St).<br />
2. Brivio (Bugatti) 4 St. 16 Min. te% Sek.<br />
3. Sommer (Maserati) 4 St. 18 Min. 25% Sek.<br />
4. Benoist (Bugatti) 3 Runden zurück.<br />
5. Montier (Ford-Spezial) 4 Runden zurück.<br />
Neue internationale Rekorde von Madame<br />
Stewart. Die überaus unternehmungslustige<br />
Engländerin Mme. Stewart, die schon eine<br />
grosse Reihe von Rekorden aufstellte, hat<br />
vergangenen Mittwoch auf der Bahn von<br />
Montlhe'ry neue Bestleistungen vollbracht.<br />
Sie startete mit ihrem bekannten Derby-Rennwagen<br />
mit Vorderradantrieb und vermochte<br />
die eigenen Rekorde über 1 km, 1 Meile und<br />
die Rundenbestzeit der Bahn zu schlagen.<br />
Die Zeiten konnten ganz bedeutend verbessert<br />
werden. Der alte Rundenrekord des<br />
französischen Autodroms betrug. 234,km/ßt.<br />
Er ist nun auf 237 km/St, erhöht worden.-.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N°62<br />
Es ist ein seltsamer Zufall, dass ausgerechnet<br />
eine Frau die schnellste Zeit, die je auf einer<br />
Rennbahn gefahren wurde, innehält. Mme. Stewart<br />
entging im übrigen nur mit knapper Not<br />
einem schweren Unfall. Sie stellte sofort nach<br />
der Ueberfahrung der Ziellinie den Motor ab.<br />
In diesem Augenblick kam die Maschine aus<br />
irgendwelchen Gründen ins Schleudern, und<br />
die Engländerin verfügte im entscheidenden<br />
Moment nicht mehr über die motorische<br />
Kraft, um den drohenden Sturz aufzuhalten.<br />
Der Derby schoss in wildem Schwung über<br />
die Bahn auf die Grasfläche hinaus, wo er<br />
ziemlich stark beschädigt stehen blieb. Madame<br />
Stewart erlitt als Folge des leichten<br />
Unfalles einige leichtere Verletzungen.<br />
Die neuen internationalen Rekorde:<br />
1 km: 15 Sek. 13/100 (Std.-Mittel: 237,8 km/St.).<br />
Alter Rekord: 15 Sek. 61/100, aufgestellt von Mme.<br />
Stewart auf Derby in Montlhdry am 19. Mai 1933.<br />
1 Meile: 24 Sek. 35/100 (Std.-Mittel:237,8km/St.).<br />
Alter Rekord: 25 Sek. 12/100 (Std.-Mittel: 230,6<br />
km/St.), aufgestellt von Mme. Stewart am 19. Mai<br />
1933 in Montlhery auf Derby.<br />
Rundenrekord von Montlhe'ry (2500 Meter):<br />
38 Sek. 57/100 (Std.-Mittel: 237,4 km/St.). Alter<br />
Rekord: 39 Sek. 6/100 (Std.-Mittel: 234,8 km/St),<br />
aufgestellt -von Mme. Stewart am 19. Mai 1933 in<br />
Montlhery auf Derby.<br />
Internationale Tourist Trophy. Die diesjährige<br />
internationale Tourist Trophy findet<br />
erneut auf der Ards-Rundstrecke bei Belfast<br />
statt. Die Rundstrecke ist 21,6 km lang und<br />
weist bekanntlich viele Schwierigkeiten auf.<br />
Die Organisatoren haben 40 Nennungen erhalten.<br />
Die gesamte englische Elite wird sich<br />
wieder am Starte befinden. M. G.-Magnette,<br />
Singer, Aston Martin, Frazer Nash und Riley<br />
haben Dreiermannschaften gemeldet. Der Sieger<br />
des letzten Jahres, Tazio Nuvolari, wird<br />
erneut mit einem M. G.-Magnette 1287 ccm<br />
starten.<br />
Rundstreckenrennen auf dem Masarykring.<br />
Da grösste Autorennen der Tschechoslowakei,<br />
das Rundstreckenrennen auf dem Masarykring<br />
bei Brunn, findet dieses Jahr am 30.<br />
September statt. Die Veranstaltung führt<br />
über den 29,1 km langen schwierigen Circuit,<br />
der schon in früheren Jahren benutzt wurde.<br />
Die Wagen bis 1100 ccm haben 15 Runden,<br />
Total 437,1 km und die grossen Fahrzeuge 17<br />
Runden, Total 495,4 km zurückzulegen. Der<br />
absolute Tagessieger erhält 80,000 tschech.<br />
Kronen, der Zweite 40,000, der Dritte 20,000,<br />
der Vierte 15,000 usw.<br />
,. Abgesagte Rennen. Folgende Internationale<br />
Veranstaltungen, die im Sportkalender für.<br />
<strong>1934</strong> enthalten waren, sind abgesagt worden:<br />
Internat. Pötschenpassrennen (ursprünglich<br />
auf den 28. Juli angesetzt), Rundstreckenrennen<br />
von Wien vom 16. September, Zirlerbergrennen<br />
vom 7. Okt. und Rundstreckenrennen<br />
von Cremona vom 16. September.<br />
Der französische Fahrer Qaupillat, der vorletzten<br />
Sonntag beim Grossen Preis von<br />
Dieppe tötlich verunglückte, wurde letzte<br />
Woche in seinem Heimatort Meudon-Bellevue<br />
zu Grabe getragen. An den Feierlichkeiten,<br />
die sich im intimsten Rahmen abspielten, waren<br />
zahlreiche Persönlichkeiten aus der automcbilistischen<br />
Welt vertreten. An Fahrern<br />
bemerkte *aan Falchetto, Scaron, Zehender,<br />
De Villapadierna, Vagniez, Mme Siko und<br />
Mlle Helle Nice.<br />
Grosser Preis von Brasilien. Der dieses<br />
Jahr erneut zur Durchführung kommende<br />
Grosse Preis von Rio de Janeiro — das bedeutendste<br />
jährliche Automobilrennen Südamerikas<br />
— wird besonders imposanten Umfang<br />
annehmen. Für die Veranstaltung haben<br />
sich bereits die besten Fahrer aus Südamerika,<br />
wie Crespi, De Taffe, Blanco, Karstulovic,<br />
gemeldet. Wie wir erfahren, rechnet man<br />
auch mit der Beteiligung einiger hervorragender<br />
europäischer Fahrer. Hans Stuck<br />
hat seine Meldung schon abgegeben, und die<br />
Einschreibungen von Varzi un dChiron sollen<br />
unmittelbar bevorstehen. Das Rennen findet<br />
auf dem bekannten Circuit von Gavea statt,<br />
der sehr schwierig zu befahren ist und überhaupt<br />
keine längere Gerade, sondern nur<br />
Kurven, Steisrtmgen und Gefälle aufweist.<br />
Neue Rekorde In Montlhe'ry. Unter der Leitung<br />
von Cesar Marchand wurden kürzlich mit dem<br />
Citroen-Yaeco «Rosalie VII» neue Rekordfahrten<br />
durchgeführt. Im ganzen wurden folgende intern.<br />
Rekorde der Klasse 2000 ccm aufgestellt:<br />
3 Tage: 8067,4 km (Std -Mittel 112,0 km/St.)<br />
4 Tage: 10768,6 km (Std.-Mittel 112,1 km/St.)<br />
5 Tage: 13.475 km (Std.-Mittel 112,2 km/St.)<br />
6 Tage: 16.010 km (Std.-Mittel 111,1 km/St.)<br />
10 000 Meilen: 144 Std. 43 Min. 14 Se><br />
9/100 (Std.-Mittel 111,2 km/St.)<br />
Rundstreckenrennen von Albl. In Frankreich<br />
fand am 22. Juli neben dem Grossen Preis von<br />
Dieppe auch das Rundstreckenrennen von Albi<br />
statt. In der Klasse Ms 1500 ccm gewann Ve-yron<br />
auf Bugatti mit dem Durchschnitt von 128,6 km/St.<br />
Das Rennen der grossen Wagen sah u. a. den Start<br />
von Braillard, Sommer, Hamilton und Falchetto.<br />
Ueberraschenderweise vermochte sich der Engländer<br />
Featherstonaught auf Maserati mit dem Durchschnitt<br />
von 143 km/St, an die Spitze zu schwingen,<br />
Zweiter wurde Hamilton mit 2 Min. Abstand,<br />
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N° 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Grosser Preis von Commtages. Der Grosse<br />
Preis von Comminges findet dieses Jahr<br />
gleichzeitig mit dem Grossen Preis der<br />
Schweiz statt Wie schon aus den bereits veröffentlichten<br />
ersten Fahrerzusammenstellungen<br />
des bernischen Rennens hervorgeht, vermag<br />
der französische Anlass den schweizerischen<br />
Grand Prix keineswegs entscheidend<br />
zu konkurrenzieren. Während es sich bei dem<br />
Rennen in Bern um einen offiziellen Grossen<br />
Preis handelt, der das Interesse der heute<br />
führenden Firmen für sich beanspruchen<br />
muss, reiht sich der französische Lauf in die<br />
Folge der Rundstreckenrennen von sekundärer<br />
Bedeutung ein. Die Scuderia Ferrari,<br />
die nach Bern Chiron, Varzi und Graf Trossi<br />
delegiert, entsendet nach St. Gaudens, wo<br />
der Grosse Preis von Comminges stattfinden<br />
wird, Marcel Lehoux und Guy Moll. Bei dem<br />
französischen Rennen werden daneben ausschliesslich<br />
eine Reihe von Einzelfahrern<br />
starten.<br />
Grosser Preis von Nizza. Wie schon gemeldet,<br />
ist der Grosse Preis von Nizza vom<br />
12. auf den 19. August verschoben worden,<br />
so dass dieses Rennen dem Grand Prix der<br />
Schweiz als letzte bedeutende Veranstaltung<br />
unmittelbar vorangeht Verschiedene Fahrer<br />
werden deshalb Bern von Nizza her erreichen.<br />
Der südfranzösische Anlass findet dieses<br />
Jahr zum zweiten Male statt Seine erste<br />
Durchführung wurde wegen der überaus interessanten<br />
Streckenführung mitten durch die<br />
Stadt bereits zu einem gewaltigen Erfolg. Die<br />
Scuderia Ferrari hat als Erste ihre Nennungen<br />
eingereicht, und zwar von 3 Fahrern, von<br />
denen bis jetzt Chiron und Varzi offiziell bestimmt<br />
sind. Auch Philippe Etancelin hat sich<br />
soeben für den Lauf von Nizza eingeschrieben,<br />
bei dessen erster Durchführung im vergangenen<br />
Jahre er lange Zeit eine hervorragende<br />
Rolle spielte.<br />
Ein Grosser Preis von SchevenJngen ? In<br />
Holland bestand bereits seit langer Zeit das<br />
Projekt eines grossen Automobilrennens. Wie<br />
man nun erfährt, hat sich der Königliche Automobilclub<br />
der Niederlande mit der Angelegenheit<br />
näher befasst so dass im günstigsten<br />
Falle noch in diesem Jahre mit einem holländischen<br />
Rennen zu rechnen ist. Die Veranstaltung<br />
wird offiziell den Titel eines « Grossen<br />
Preises von Scheveningen» erhalten. Die Organisatoren<br />
planen, diesem holländischen Anlass<br />
einen bedeutenden Umfang zu verleihen.<br />
Schon in nächster Zeit kann mit näheren<br />
Angaben über die vielversprechende Veranstaltung<br />
gerechnet werden.<br />
Stilfserjochrennen. Für das internationale<br />
Stilfserjochrennen vom 26. August haben sich<br />
eine Anzahl italienischer Einzelfahrer eingeschrieben.<br />
Auch die Scuderia Ferrari wird an<br />
dem Anlass vertreten' sein. Sie hat zwei ihrer<br />
Monoposto-Wagen eintragen lassen, wobei<br />
der eine vom letztjährigen Sieger Mario Tadini<br />
geführt wird. Einschreibungen für das<br />
Stilfserjochrennen werden von der Sportkommission<br />
des R. A. C. I. in Rom, Via Po 14, bis<br />
zum 17. August entgegengenommen. Das internationale<br />
offene Rennen, das gleichzeitig<br />
für die italienische Automobilmeisterschaft<br />
gilt, ist für Sport- und Rennwagen reserviert,<br />
die in je 4 Klassen untergeteilt sind. Für das<br />
Rennen sind insgesamt 70 000 Lire in Preisen<br />
ausgesetzt<br />
Ehrung des Nfirburgrlng-Siegers. Charakteristisch<br />
für die Begeisterung, die in Deutschland<br />
nach dem Sieg Stucks auf dem Nürburgring<br />
herrschte und gleichzeitig auch für<br />
die ungemeine Popularität des deutschen<br />
Fahrers ist der Empfang, wie er «Hans»<br />
einige Tage nach seinem grossen Sieg in der<br />
sächsischen Industriestadt Zwickau, dem<br />
Heimatort der Auto-Union, bereitet wurde.<br />
Stuck fuhr in seinem weissen Fahrerdress<br />
mit dem siegreichen Wagen inmitten eines<br />
ganzen Geleitzuges in die Stadt ein. Die<br />
ganze Maschine verschwand fast vollständig<br />
unter Blumen und Lorbeer. Höchste Regierungsvertreter<br />
hiessen den Fahrer in einer<br />
offiziellen Begrüssung willkommen. Stuck erhielt<br />
kostbare Ehrengaben, und die Stadt<br />
Zwickau verlieh ihm eine besondere Ehrenplakette.<br />
Die halbe Einwohnerschaft begleitete<br />
den Fahrer zum Werk der Auto-Union, in<br />
dessen Ehrenhof 2800 Mechaniker Stuck einen<br />
begeisterten Empfang bereiteten.<br />
Kritisches zum Gutachten<br />
Grlmm-Rothpletz.<br />
Alle Krisenpolitik muss darauf hintendieren,<br />
sich selbst überflüssig zu machen; die beste Krisenhilfe<br />
ist die, die am raschesten zu einer Wiederherstellung<br />
der normalen Wirtschaftsbeziehungen<br />
führt. Für die Schweiz im speziellen heisst dies:<br />
jene Wirtschaftspolitik ist die beste, die bei Wahrung<br />
einer relativ günstigen Inlandskonjunktur<br />
möglichst rasch zu'einem Wiederaufblühen unserer<br />
von der Krise am schwersten betroffenen Aussenwirtschaft<br />
führt. Diese Tatsache ist auch im Gutachten<br />
Grimm-Rothpletz gewürdigt; denn es heisst<br />
darin wörtlich: «Die Förderung des Exportes steht<br />
an der Spitze aller Massnahmen. Der Innenmarkt<br />
und die innere Kaufkraft der Schweiz reichen<br />
allein nicht aus, um die Tier Millionen Einwohner.<br />
des Landes dauernd und auskömmlich zu ernähren.<br />
Es ist mit aller Energie darnach zu streben, -wenigstens<br />
ejnen Teil des verloren gegangenen Exportes<br />
zurückzugewinnen.» (S. 61.)<br />
Export kann direkter Export (Ausfuhr von Waren)<br />
oder indirekter Export (Fremdenverkehr,<br />
Transporte) sein. Beim ersten werden Waren ins<br />
Ausland geliefert, beim zweiten verbrauchen Ausländer<br />
einheimische Waren in unserem Lande<br />
selbst und nehmen einheimische Dienstleistungen in<br />
unserem Lande selbst in Anspruch. Der wirtschaftliche<br />
Erfolg, die Bezahlung seitens der Ausländer<br />
ist in beiden Fällen fleich. Deshalb muss die zu<br />
fordernde «beste Krisenpolitik» in gleicher Weise<br />
energisch auf eine Belebung beider Exportarten<br />
hinzielen.<br />
Leider klafft in dieser Hinsicht im Gutachten<br />
Grimm-Rothpletz eine breite Lücke: es setzt sich<br />
viel zu wenig mit dem auseinander, was für die<br />
Förderung des indirekten Exportes notwendig ist.<br />
Und.dies, trotzdem sich gerade hier reiche Möglichkeiten<br />
bieten, mit (trosszügigen Arbeitsbeschaffungsmassnahmen<br />
nicht nur die Arbeitslosigkeit zurückzudämmen,<br />
sondern auch produktive Werke zu<br />
schaffen: nämlich durch den Ausbau unserer Alpenstrassen.<br />
Diese -werden zu immer wichtigeren<br />
«nationalen Produktionsfaktoren», weil sich der<br />
Fremdenverkehr, insbesondere der des kaufkräftigen<br />
Reisepublikums, immer mehr auf der Strasse<br />
abspielt. Immer mehr schweizerische und ausländische<br />
Feriengäste durchstreifen unser Land im Automobil<br />
von Ost nach West, von Süd nach Nord und<br />
umgekehrt und damit bekommen unsere Alpenstrassen<br />
natürlich eine ganz andere Wichtigkeit als zu<br />
einer Zeit, wo alle Welt mit der Eisenbahn fuhr<br />
und sich ein paar Wochen, an einem und demselben<br />
Kurort aufhielt. (Diese früheren Reisemethoden<br />
waren, nebenbei gesagt, für die Hotellerie weit<br />
angenhmer als die heutigen, die einen grossen Teil<br />
des Ferienverkehrs zu Passantenverkehr machen;<br />
die Hoteliers sind also heute in der wenig beneidenswerten<br />
Lage, sich gleichzeitig mit dem krisenmässigen<br />
Frequenzrückgang und einer tiefgehenden.<br />
Strukturwandlung im Verkehr auseinandersetzen<br />
zu müssen.) Ein grosser Teil des Ferienbetriebes<br />
spielt sich heute auf den Alpenstrassea<br />
ab — und die Gäste verlangen, dass diese die<br />
gleiche Qualität aufweisen wie unsere Hotels, unsere<br />
Bergbahnen usw. Die Schweiz ist das Reiseland<br />
par excellence und die einheimischen und ausländischen<br />
Automobilisten (die jetzt schon an einzelnen<br />
Orten die Hälfte der Gäste ausmachen) verlangen,<br />
dass sie auch das Alpenstrassenland par<br />
excellence sei.<br />
Die Erfüllung dieser Forderung — sie muss erfüllt<br />
werden, wenn unser Land das bevorzugte<br />
Reiseland bleiben soll — mächt ausserordentlich<br />
grosse Aufwendungen nötig. Die Schweiz hat nämlich<br />
ihre Alpenstrassen sozusagen gar nicht modernisiert,<br />
wogegen Italien, Oesterreicbj Deutschland<br />
und Frankreich längst daran sind, grossartige<br />
Ausbauprogramme zu verwirklichen. Um so grosser<br />
ist das Stück, das wir in den nächsten Jahren vorwärtskommen<br />
müssen. Die wichtigsten Alpenstrassen<br />
müssen alle auf Doppelspur ausgebaut und mit<br />
staubfreiem Belag versehen werden, sonst verlieren<br />
wir nicht nur die internationale Automobilkundschaft,<br />
sondern verleiden auch den Fussgängern<br />
das Passwandern mehr und mehr. Diese wichtigsten<br />
Fassstrassen und die entstehenden Ausbau-<br />
kosten sind, •wie in einem Nachtrag zum Gutachten<br />
Grimm-Rothpletz ausgeführt wird, die folgenden:<br />
Simmental-Pillon-Aigle Fr. 7,314,000 —<br />
Brünigstrasse: Brienzwiler-LunBern 1,260,000 —<br />
Brig-Furka-Oberalp-Ghur<br />
17,861,000.—<br />
GrimseLstrass«<br />
7,126,000 —<br />
Ootthardstrasse (Brunnen-Biasca) 18,957,000 —<br />
Simplonstrasse<br />
2,100,000 —<br />
Julierpass<br />
4,256,000.—<br />
Grosser St. Bernhard<br />
3,200,000 —<br />
Flüelapass<br />
12,800,000.—<br />
Total Fr. 74,874,000.—<br />
Nach einem von Ingenieur Dr. Kaech (Bern)<br />
dem Eidgenössischen Militärdepartement erstatteten<br />
Gutachten ist diese Summe um rund 12 Prozent zu<br />
niedrig, da für verschiedene Strassen mit einem zu<br />
wenig sorgfältigen Ausbau gerechnet wurde; der<br />
aufzuwendende Gesamtkostenbetrag wäre demnach<br />
auf rund 85 Mill. Fr. anzusetzen.. Von dieser gewaltigen<br />
Summe sollen nun, wenn das Gutachten<br />
Grimm-Rothpletz verwirklicht würde, im ersten<br />
Jahr bloss 10 Millionen in das Arbeitsbeschaffungsprogramm<br />
eingestellt werden; von den übrigen Jahren<br />
ist überhaupt nichts gesagt. Die Experten befürworten<br />
somit offensichtlich einen langsamen<br />
Ausbau der Bergstrassen. Das hätte aber sehr<br />
schwere Nachteile. Vor allem den, dass der Vorsprung<br />
des viel rascher und grosszügiger arbeitenden<br />
Auslandes weiter vergrössert wird. Unser indirekter<br />
Export, dem angesichts der Schaffung nationaler<br />
Industrien in Zukunft eine ganz besondere<br />
Bedeutung zukommt, würde weiter geschwächt, und<br />
es fragt sich sehr, ob unser Land, das wegen seiner<br />
schlechten Alpenstrassen in ausländischen Automobilkreisen<br />
ohnehin schon ein schlechtes Renommee<br />
geniesst, sich nicht die Sympathien der<br />
Autotouristen gänzlich verscherzen würde. Unsere<br />
Konkurrenzländer werden bis in wenigen Jahren<br />
ein erstklassiges Autc-Bergstrassennetz besitzen —<br />
und dass sie alles tun werden, um unsere bisherigen<br />
Autogäste zu sich zu ziehen, ist heute schon sicher.<br />
Dass sie sich auch alle Mühe geben werden, die<br />
schweizerischen Automobilisten aus unserem Land<br />
zu locken, ist ebenso klar. Wie sollen wir diesen<br />
mit aller Sicherheit kommenden Konkurrenzkampf<br />
bestehen, wenn wir die Touristen zwingen wollen,<br />
weiter über unsere schmalen, staubigen, besonders<br />
für Ausländer gefährlichen Strassen zu fahren? —<br />
Dazu kommt das rein arbeitsmarktpolitische<br />
Moment. Wenn wir nicht zulassen<br />
wollen, dass ein Teil unserer arbeitsfähigen Bevölkerung<br />
die Freude und die Gewohnheit zu arbeiten<br />
verliert, verbittert und politisch radikalisiert wird,<br />
müssen wir mit grosszügigen Massnahmen eingreifen.<br />
Beide Interesseneinrichtungen laufen also genau<br />
parallel.<br />
Im Gegensatz zum Gutachten Grimm-Rothpletz<br />
zieht das bereits erwähnte Gutachten Kaech aus diesen<br />
Tatsachen die gebotenen Konsequenzen. Es<br />
schlägt vor, für den Ausbau der Alpenstrassen in<br />
den Jahren 1935—1937 nicht weniger als 85 Mill.<br />
Franken zu verwenden. Dazu sollen erst noch drei<br />
Millionen Franken für die Vorbereitung des Baues<br />
einer Sustenstrasse kommen, die vom militärischen<br />
wie vom verkehrspolitischen Standpunkt aus in<br />
gleicher Weise eine Notwendigkeit ist. Diese Summe<br />
erscheint auf den ersten Blick ungeheuerlich; aber<br />
es handelt sich um eine für unsere Volkswirtschaft<br />
lebenswichtige Kapitalinvestition. Hoffen wir, dass<br />
die schweizerische Wirtschaftspolitik die grossen<br />
Probleme mit entsprechender Grosszügigkeit meistere!<br />
(Korr.)<br />
Die Ueberlegenhelt der Gesamtkonstruktion zeigt sich<br />
in Siegen der verschiedensten Art, auf der Rennbahn, auf der Strasse, in Strassenrennen<br />
und auf Tourenfahrten.<br />
Mahlen sprechen für<br />
HOTCHKISS gewinnt den<br />
GROSSEN 10-STUNDEN-PREIS<br />
von BELGIEN<br />
< Kategorie 3 auf 4 Liter<br />
mit dem fabelhaften Durchschnitt von 116 Stunden-Kilometer.<br />
Dieses Rennen war ausschliesslich für strikte Serien-Tourenwagen reserviert;<br />
Nach den Siegen im Rally von Monte-Carlo, Paris-Nizza, im Damen-Rally von<br />
St-Raphäei, der 48 Stunden-Weltrekord, die Internationale Alpenfahrt . . . kann<br />
dieser neue Sieg als Beweis einer unbestreitbaren Ueberlegenheit der Gesamtkonstruktion<br />
gelten.<br />
Einen Hotchkiss kaufen, heisst das Maximum an Qualität zu einem Minimalpreis<br />
erwerben.* ;<br />
Trotz Krise hat sich der Absatz in ADLER-Wagen 1933<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 65% erhöht — dank seinen<br />
unvergleichlichen Vorzügen.<br />
Bei schärfster Konkurrenz waren 3 ADLER an der<br />
2000-km-Fahrt durch Deutschland an erster Stelle.<br />
ADLER Team-Sieger an der Internationalen Alpenfahrt.<br />
Bei der schweren Strassen-Prüfungsfahrt von 6000 km<br />
rund um Italien kam von allen Konkurrenz-Teams nur<br />
das ADLER-Team mit 3 Wagen an. Dies sagt genug!<br />
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N° 62<br />
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Lager aus Kupfer - Blei - Legierungen. In<br />
Amerika macht sich eine starke Tendenz zum<br />
Abgehen von den bisherigen WeissmetaMlagern<br />
bemerkbar. An Stelle dieser Weissmetallager<br />
werden Lager aus Kupfer-Blei-<br />
Legierungen propagiert, die, wie ausgedehnte<br />
Versuche ergeben haben, bei mangelhafter<br />
Schmierung viel widerstandsfähiger sind,<br />
einen kleineren Reibungskoeffizienten aufweisen,<br />
weniger leicht deformiert werden<br />
und einen höheren Schmelzpunkt haben. In<br />
einem Fall wurde festgestellt, dass bei der<br />
Prüfung auf einer Aschenbahn die Weissmetallager<br />
eines Motors unter gewissen ungünstigen<br />
Schmierungsbedingungen nach<br />
1300 Meilen Fahrt zerstört waren, während<br />
die Ersatzlager aus Kupfer-Blei-Legierung<br />
hierauf bis zum Abbruch der Versuche 76,000<br />
Meilen Fahrt einwandfrei durchhielten.<br />
Ein Fortschritt auf diesem Gebiet ist für<br />
den Automobilismus von grosser Bedeutung,<br />
stellte doch die Erneuerung der Lager im<br />
Budget der Automobilbetriebskosten bisher<br />
einen sehr gewichtigen Posten dar. -th-.<br />
Strassenbeleuchtung vom Trottoirrand aus.<br />
Trotz aller Versuche ist das Problem der<br />
Strassenbeleuchtung heute immer noch nicht<br />
einwandfrei gelöst. Soll die Blendgefahr für<br />
die Strassenbenützer ganz beseitigt werden,<br />
so müssten die Leuchtkörper entweder sehr<br />
hoch angeordnet werden, was jedoch eine<br />
schlechte Lichtausbeute mit sich bringt, oder<br />
man muss sie mit mehr oder weniger umständlichen<br />
und kostspieligen Blendschirmen<br />
versehen. Verkehrstechnisch scheint nach<br />
dem heutigen Stand der Beleuchtungstechnik<br />
die Beleuchtung mit Natrium- oder Quecksilberdampflampen<br />
grosse Vorteile zu bieten,<br />
>da die Blendgefahr hier durch eine geringe<br />
-.euchtdichte herabgesetzt wird. Aber auch<br />
bei diesen Beleuchtungssystemen sind die'<br />
Betriebskosten vorläufig noch verhältnismässig<br />
hoch. Als neue Lösung wird im Ausland<br />
eine Flutlichtbeleuchtung der Strasse<br />
von der Höhe des Trottoirrandes aus vorgeschlagen.<br />
Unter einem etwas auskragenden<br />
Trottoirrand würden dabei Leuchtkörper<br />
eingebaut, die ein Strahlenbündel nur ganz<br />
flach über die Strassenoberfläche werfen<br />
wünjen, sodass eine Blendung von Fussgängern<br />
oder Fahrzeuglenkern fast ausgeschlossen<br />
erscheint. Wie sich die technischen<br />
Schwierigkeiten einer solchen Beleuchtungsart<br />
lösen lassen, kann allerdings erst der<br />
Versuch lehren.<br />
-s.<br />
Eine vielversprechende Brennstoff - Sparvorrichtung.<br />
Mit den bis jetzt bekannten Anordnungen<br />
gibt ein Motorfahrzeugvergaser<br />
auch dann noch eine gewisse Gemischmenge<br />
ab, wenn man den Wagen bei losgelassenem<br />
Gaspedal aus höheren Geschwindigkeiten<br />
ausrollen lässt oder wenn man bergab fährt:<br />
nämlich die Gemischmenge, die zur Aufrechterhaltung<br />
der Leerlauftourenzahl vorgesehen<br />
ist. Der in diesem Leerlaufgemisch enthaltene<br />
Brennstoff wird dabei nutzlos verbraucht,<br />
ganz abgesehen davon, dass er ein lästiges<br />
Knallen des Auspuffs verursachen kann und<br />
das Verschmutzen der Zündkerzen fördert.<br />
Mit der vorliegenden neuen, zum Patent<br />
angemeldeten Anordnung unterbleibt dagegen<br />
jede Brennstoffabgabe bei Tourenzahlen, die<br />
über dem Bereich der normalen Leerlaufdrehzahl<br />
liegen. Erst wenn der Motor wieder<br />
auf niedrigen Touren läuft, setzt sie von<br />
neuem ein. Die selbsttätige Regelung der<br />
Brennstoffabgabe in Abhängigkeit von der<br />
Tourenzahl wurde ebenso einfach wie sinnreich<br />
unter Ausnützung der elektrischen Ausrüstung<br />
des Fahrzeugs herbeigeführt, könnte<br />
aber auch durch einen mechanischen Zentrifugalregler<br />
geschehen.<br />
Bei den meisten Vergasern stellt man die<br />
für den Leerlauf des Motors notwendige Gemischmenge<br />
ein für allemal durch eine bestimmte<br />
Minimalöffnungsweite der Drosselklappe<br />
oder des Drosselschiebers ein. Gewöhnlich<br />
dient zum genauen Einstellen dieser<br />
Minimalöffnungsweite sine Anschlagschraube.<br />
Beim vorliegenden neuen System dagegen<br />
kann sich unter dem Einfluss einer Feder das<br />
Drosselorgan vollständig schliessen. Nur<br />
dann, wenn der Motor im Bereich seiner<br />
Leerlauftourenzahlen rotiert, wird die zur<br />
Aufrechterhaltung dieser Drehzahl erforderliche<br />
Minimalöffnung hervorgerufen, und<br />
zwar vorzugsweise auf elektromagnetischem<br />
Weg.<br />
In der beistehenden Skizze stellt S ein<br />
Solenoid dar das oarallei zum Ladeschalter<br />
(«Relais») einerseits an die Wagenbatterie B<br />
und anderseits an die Wagendynamo D angeschlossen<br />
ist, und dessen Eisenkern einen Anschlag<br />
A trägt, gegen den sich der Hebel H<br />
der Drosselklappe anlehnt. Läuft der Motor<br />
mit hoher Tourenzahl, so besteht über dem<br />
automatischen Ladeschalter zwischen der<br />
Batterie und der Dynamo eine direkte Verbindung.<br />
Das Solenoid ist infolgedessen<br />
stromlos und der Anschlag eines Eisenkerns<br />
befindet sich ausserhalb des Bereiches des<br />
Drosselklappenhebels, sodass die Drosselklappe<br />
beim Loslassen des Pedals ganz zufallen<br />
kann. Je*de Brennstoffabgabe wird also<br />
unterbleiben. Steht dagegen der Motor still,<br />
so ist bekanntlich der Ladeschalter geöffnet.<br />
Aufbauschema der neuen Vorrichtung zur Verminderung<br />
des Brennstoffverbrauchs und selbsttätigen<br />
Regelung der Leerlauftourenzahl.<br />
Durch Strom aus der Batterie, der über die<br />
Dynamo abfliesst, wird dann das Solenoid<br />
erregt, sein Eisenkern angezogen und durch<br />
den Anschlag A und den Hebel H die Drosselklappe<br />
um einen bestimmten, das Anlaufen<br />
des Motors begünstigenden Betrag geöffnet.<br />
Ist der Motor angelaufen, so nimmt mit zunehmender<br />
Stromabgabe der Dynamo die Erregung<br />
des Solenoides ab, der Anschlag gibt<br />
mehr oder weniger nach und die Drosselklapoe<br />
geht auf die Minimalöffnungsweite<br />
zurück, die für die gewünschte Leerlauftourenzahl<br />
erforderlich ist.<br />
Wie man sieht, wird also durch die Vorrichtung<br />
gleichzeitig auch eine selbsttätige<br />
Regelung der Leerlauftourenzahl herbeigeführt.<br />
Gleichgültig ob der Motor noch ganz<br />
kalt oder ob er heiss ist, wird er durch das<br />
Solenoid immer auf die genau gleiche Leerlauftourenzahl<br />
eingesteuert. Selbst bei unter<br />
Belastung stehendem Motor, zum Beispiel<br />
beim Schrittempofahren im direkten Gang,<br />
sucht das Solenoid die MinimaHrehzahl immer<br />
aufrecht zu erhalten, indem es beim<br />
Unterschreiten dieser Drehzahl selbsttätig<br />
mehr Gas gibt. Nicht zuletzt auch dadurch<br />
erbringt die Vorrichtung eine Brennstoffersparnis.<br />
Denn ohne sie suchen sich manche<br />
Fahrer gegen ein unbeabsichtigtes Stillstehen<br />
des Motors durch übermässig reichliches,<br />
unwirtschaftliches Einstellen des Leerlaufs<br />
zu schützen.<br />
In einer anderen Anwendungsform, die<br />
hauptsächlich für nachträgliche Abänderungen<br />
in Frage kommt, ist das wie oben geschaltete<br />
Solenoid als Einsatzstück im Gasdrosselbetätigungsgestänge<br />
vorgesehen, in einer<br />
dritten Anwendungsform als Steuerorgan<br />
für ein Ventil, das die Gemischbildung direkt<br />
beeinflusst, während es schließlich auch<br />
noch bei Einspritzpumpen von Fahrzeugdieselmotoren<br />
als Zusatzsteuerorgan dienen<br />
kann.<br />
-s.<br />
Das Kreischen der Bremsen wird durch<br />
eine sehr rasche Vibration der Bremstrommeln<br />
hervorgerufen. Alle Umstände, die<br />
es begünstigen, sind bis jetzt nicht bekannt.<br />
Immerhin hat man durch Versuche festgestellt,<br />
dass es nur bei gut wirksamen Bremsen<br />
und bei Anwendung von Bremsbelägen<br />
mit hohem Reibungskoeffizienten auftritt. Die<br />
Schwingung der Bremstrommel ist im Anfang<br />
nur ganz schwach und kann deshalb<br />
durch ganz geringe Dämpfungen am Entstehen<br />
verhindert werden. Fehlt jedoch die<br />
Dämpfung, so nimmt sie sofort ausserordentlich<br />
stark zu und kann kaum mehr unterdrückt<br />
werden. Gleichzeitig mit dem Auftreten<br />
des Geräusches ist meist eine beträchtliche<br />
Zunahme der Bremswirkung festzustellen.<br />
Gemessen wurde eine Zunahme der<br />
Bremswirkung bis zu 15 %.<br />
Vielfach wird angenommen, dass das Geräusch<br />
durch hervorstehende Nieten oder<br />
andere Unebenheiten des Belages oder der<br />
Trommel entsteht, eine- Annahme, die jedoch<br />
nicht zutreffen kann, da das Geräusch häufig<br />
besonders dann auftritt, wenn sich die Beläge<br />
der Trommel nach einiger Laufzeit in idealer<br />
Weise angepasst haben.<br />
Um die Bremsen am Kreischen zu verhindern,<br />
müssen Massnahmen getroffen werden,<br />
welche die Schwingung schon im Erstehen<br />
abdämpfen. Solche Massnahmen sind<br />
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Frage 9136. Gewlchts-Leistungsverhältnls moderner<br />
Automotoren. Wieviel wiegt ungefähr ein<br />
moderner Automobilmotor im Verhältnis zu seiner<br />
Leistung? Wie ist das betreffende Verhältnis bei<br />
Fhlgmotoren? In -welchem Verhältnis steht schliesslich<br />
das Beschleunigungsvermögen eines Wagens zu<br />
• dessen Gewicht? P. A. in B.<br />
Antwort: Ein mittelgrosser Automobilmotor<br />
wiegt durchschnittlich das vier- bis fünffache seiner<br />
PS-Zahl. Nur bei ausgesprochen grossen oder<br />
hochleistungsfähigen Motoren geht dieses Verhältnis<br />
bis auf etwa 2 ig pro PS hinunter. Flugmotoren<br />
Wiegen auch unter 100 PS gewöhnlich schon weniger<br />
als 1 kg pro Pferdestärke, in grossen Ausführungen<br />
aber oft nicht einmal % kg pro PS. Das<br />
Beschleunigungsvermögen eines Wagens ist bei gleicher<br />
Motorleistung in seinem Gewicht umgekehrt<br />
proportional. Ein gleich starker Motor wird also<br />
einen halb so schweren Wagen doppelt so rasch beschleunigen.<br />
• —at—<br />
Frage 9137. Erleichterung des Schwungrades.<br />
loh möchte meinen Wagen etwas rassiger machen<br />
und dazu auf der Drehbank das Schwungrad erleichtern.<br />
Was hat eine Erleichterung des Motorschwungrades<br />
ganz allgemein für einen Einfluss?<br />
Besteht eine Regel, wie schwer das Schwungrad<br />
sein soll? P A. in Z.<br />
Antwort: Durch Erleichterung des Motorschwungrades<br />
können Sie nur das Beschleunigungsvermögen<br />
des Wagens verbessern, nicht aber auch<br />
die Maximalgeschwindigkeit. Je leichter das<br />
Schwungrad ist, deslo rascher kommt der Motor<br />
natürlich «auf Touren>. Anderseits wird aber durch<br />
di© Erleichterung des Schwungrades der Gleichlauf<br />
des Motors herabgesetzt. Bei niedrigen Motortouxenzahlen<br />
werden die einzelnen Antriebsimpulse<br />
stärker fühlbar, eo dass sie vielleicht im direkten<br />
Gang nur noch auf 25 statt auf 10 km Fahrgeschwindigkeit<br />
herabgehen können, weil sonst der<br />
Motor zu «rupfen» beginnen würde. Die Gewichtsdifferenz<br />
des Schwungrades stellt einen der Unterschiede<br />
zwischen Sport- und Tourenwagen-Motoren<br />
dar. Bei Sportwagen wendet man verhältnismässig<br />
leichte Schwungräder ausser zur Erhöhung<br />
des Beschleunigungsvermögens auch deshalb an,<br />
weil sie ein rasches Schalten ermöglichen. Das<br />
Schalten wird aber dabei nicht etwa erleichtert, sondern<br />
eher erschwert, da der Motor sehr nervös auf<br />
das Gasgeben und Gaswegnehmen reagiert und<br />
beim Schaltmanöver nur ungefähr auf die Tourenzahl<br />
gebracht werden kann, die dem einzurückenden<br />
neuen Gang entspricht.<br />
Ein© allgemeine Regel, die angibt, wie schwer<br />
das 'Schwungrad etwa im Verhältnis zum Wagengewicht<br />
sein soll, gibt es nicht.<br />
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kommen lässt.<br />
Frage 9138. Störung der elektrischen Anlage.<br />
Die 12-Volt-Dynamoanlage meines Wagens versagt<br />
in letzter Zeit auf diese Weise, dass, vornehmlich<br />
bei grossen Geschwindigkeiten oder starten Steigungen,<br />
also bei relativ hoher Motortemperatur, die<br />
Kontrollampe oft erst bei ca. 60 km Geschwindigkeit<br />
oder überhaupt gar nicht erlischt. Als merkwürdiges<br />
Phänomen habe ich dabei festgestellt, dass<br />
sich die Batterie in diesem Zustand nicht nur nicht<br />
auflädt, sondern sich im Gegenteil ganz rapid entlädt,<br />
dies besonders bei eingeschalteten Lampen;<br />
letztere erlöschen schliesslich fast gänzlich. Schon<br />
nach ununterbrochener halbstündiger Fahrt, also<br />
ohne Betätigung des Anlassers, zeigt sich dieser<br />
Vorfahren zu um so erhöhter Vorsicht verpflichtet,<br />
d. h. er darf die linke Strassenhälfte erst dann befahren,<br />
wenn er sich wirklich davon überzeugt hat,<br />
dass kein Fahrzeug entgegenkommt. Daraus folgt<br />
nun, dass beim Vorfahren ein bedeutend grösserer<br />
Abstand von dem zu überholenden Fahrzeug<br />
einzuhalten ist, damit die Sichtverhältnisse besser<br />
werden. Das Vorfahrmanöver ist deshalb in bedeutend<br />
gr&sserem Abstand einzuleiten, als wie<br />
wenn Linkssteuerung vorhanden ist. Diesen Umständen<br />
haben Sie nun offensichtlich nicht Rechnung<br />
getragen, indem Sie zu dicht aufgeschlossen<br />
hinter dem anderen Fahrzeue fuhren, so dass Si»<br />
dadurch auf entgegenkommende Fahrzeuge erst<br />
Sicht hatten, nachdem Sie bereits die dem Gegenverkehr<br />
Teservieite Strassenseite befahren. Wären<br />
Sie in genügendem Abstand vom voranfahrenden<br />
Fahrzeug gefahren, eo hätte auch bei Rechtssteuerung<br />
ein leichtes Abweichen nach links genügt,<br />
um eine Sicht auf entgegenkommende Fahrzeuge<br />
zu gewähren, und in diesem Falle würden Sie zweifellos<br />
mit dem Vorfahren noch zugewartet haben<br />
bis nach erfolgter Kreuzung der andern Fahrzeuze,<br />
und der Unfall wäre damit nicht entstanden. Es<br />
kann sich höchstens fragen, ob event. das voranfahrende<br />
Fahrzeug ein gewisses Verschulden trifft,<br />
da es nicht genügend nach rechts ausgewichen ist,<br />
um Ihnen das Vorfahren zu ermöglichen. Nun wird<br />
vermutlich der betr. Fahrzeuglenker behaupten, Sie<br />
ben meiner Wagenbreite noch weitere 80 cm zur hätten überhaupt keine 'Signale gegeben, um vorzufahren,<br />
oder aber, er hätte diese Signale nicht<br />
Verfügung, so dass, nur 20 cm weiter ausgewichen,<br />
schlechte Batteriezustand, obwohl dieselbe bei Be-die Kollision hätte vermieden werden können. Bin gehört, und da Sie beweispflichtig sind, so werden<br />
ich nun der allein Schuldige an diesem Unfall, oder Sie auch ein Verschulden dieses Fahrzeuglenkers<br />
kann ich von der Versicherung des andern Schadenersatz<br />
verlangen? J S. in M.<br />
nicht nachweisen können.<br />
Aus diesen Ueberlegungen heraus muss deshalb'<br />
ginn der Fahrt sogar Kraftüberschuss hatte für den<br />
Anlasser. Sobald der Motor nur fünf Minuten still<br />
steht und die Beleuchtung ausgeschaltet ist, leuchten<br />
die Scheinwerfer nach abermaligem Einschalten<br />
wieder sehr gut, wenn auch nur kurze Zeit. Der<br />
Anlasser reagiert dann allerdings nicht mehr.<br />
Die Störung ist bis jetzt im Abstand von einigen<br />
Wochen zweimal aufgetreten, und zwar beide Male<br />
fast unmittelbar nach der vorschriftsgemässen<br />
Oelung der Dynamo. Welches sind die Ursachen<br />
dieser Störung? Kann die Batterie Schaden leiden?<br />
Letztere ist fast neu und von hoher Kapazität.<br />
W. B. in F.<br />
Antwort:<br />
mem Zustand etwas weniger Strom ab als in kaltem<br />
Zustand. Normalerweise ist aber der Temperatureinfluss<br />
keinesfalls so stark wie beschrieben. Es<br />
muss deshalb angenommen werden, dass entweder<br />
die Wirkungsweise der Dynamo oder dann diejenige<br />
des Ladeschalters sonstwie gestört ist. Bei<br />
der meist angewandten Schaltung leuchtet die Kontrollampe<br />
solange, als die Dynamo noch keinen<br />
Strom abgibt. Ist das auch bei Ihnen der Fall,<br />
so wäre eine nach und nach eintretende Erschöpfung<br />
der Batterie erklärt. Ohne dass sie zeitweise<br />
aufgeladen wird, kann die Batterie natürlich nicht<br />
ständig Strom abgeben. Das Zusammentreffen der<br />
Störung mit der vorgenommenen Schmierung der<br />
Dynamo könnte die Vermutung aufkommen lassen,<br />
dass an der ganzen Störung ein verschmutzter<br />
Dynamo-Kollektor schuld ist. Es erklärt das jedoch<br />
noch nicht, weshalb bei höheren Motortourenzahlen<br />
eine besonders rasche Entladung der Batterie auftritt,<br />
wie Sie es offenbar festgestellt haben. Bringt<br />
eine Reinigung des Kollektors und seiner Kohlebürsten<br />
keine Abhilfe, so wird deshalb eine Generalrevision<br />
der Dynamo und eventuell das Relais<br />
nicht zu umgehen sein.<br />
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Anfrage 431. Kollision. Unlängst fuhr ich mit<br />
meinem Auto, von Z. kommend, in Richtung R. auf<br />
der Seestrasse. Auf einer geraden Strecke wollte<br />
ich einem andern Wagen vorfahren. Da mein Wagen<br />
mit Rechtssteuerung versehen ist, gewahrte ich<br />
ein mir entgegenkommendes Auto zu spät, was eine<br />
Kollision zur Folge hatte. Die Strasse ist 7,60 m<br />
breit, dem entgegenkommenden Wagen standen ne-<br />
Antwort: Art. 25, Abs. 1, M. F. G., bestimmt,<br />
dass beim Kreuzen und Ueberholen der<br />
Führer einen angemessenen Abstand einzuhalten<br />
hat. Art. 46 der Vollziehungsverordnung sodann<br />
bestimmt, dass das Ueberholen nur gestattet ist,<br />
wenn die dazu erforderliche 'Strasseabreite frei und<br />
übersichtlich ist, namentlich wenn kein anderes<br />
Fahrzeug entgegenkommt. Abs. 3 des gleichen Artikels<br />
bestimmt sodann noch, dass, wer überholt,<br />
besonders vorsichtig und auf die übrigen Strassenbenützer<br />
Rücksicht nehmen müsse.<br />
Jede Autodynamo gibt in war-<br />
Aus Ihrer Tatbestandsschilderung und insbesondere<br />
aus dem Situationsplan erscheint sich für<br />
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mich folgendes zu ergeben:<br />
Die Strasse war an und für eich gerade. Das<br />
Fahrzeug, das Sie überholen wollten, fuhr ungefähr<br />
fast in der Strassenmitte, so dass Sie die Fahrbahnhälfte<br />
in Anspruch nehmen mussten. Das entgegenkommende<br />
Fahrzeug fuhr auf seiner rechten Strassenseite,<br />
auf welcher ihm insgesamt 3,8 m Weg<br />
zur Verfügung standen. Fuhr es 80 cm vom rechten<br />
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Ihr aussehliessliches Verschulden bei dem Unfälle<br />
angenommen weredn.<br />
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Eine beachtentwerte Neuheit. Seit einigen Monaten<br />
macht eine praktische Neuheit von sich reden,<br />
die jeden Wagenbesitzer interessieren dürfte. Es<br />
handelt sich um die Royal Blendschutz-Scheibe gegen<br />
Sonne und Scheinwerfer, die vor allem durch<br />
ihre einfache, gediegene Form und durch die glückliche<br />
Lösung des Problems an und für sich auffällt.<br />
Die gefällige Armatur ist verchromt und aus<br />
solidestem Material hergestellt. Die Scheibe wird<br />
mit 3 Schrauben befestigt. Durch ein solides Kugelgelenk<br />
und einen verstellbaren Scheibenhalter kann<br />
sie beliebist nach links, rechts, aufwärts und, was<br />
besonders wertvoll ist, auch seitwärts gestellt werden,<br />
eine Möglichkeit, die mancher erfahrene Automobilist<br />
lebhaft begrüssen wird. Die Verstellungsmöglichkeit<br />
wird durch Drehen zweier einfa r> j<br />
Flügelschrauben erreicht. Der ganze einfache /«. ?i<br />
chanismus ist bis in alle Details durchdacht tina<br />
verhindert jegliche störende Vibration. Die Scheibe<br />
Strassenrand weg, so betrug sein Abstand von der<br />
linken Seite bis zur Strassenmitte mindestens immer<br />
noch 1 m. Gegen diese Fahrweise kann keineswegs<br />
etwas eingewendet werden. Sie ist für den<br />
Unfall nicht kausal, da bei dieser Strassenbreite selbst ist edelstes, fehlerloses<br />
einem Fahrzeugführer nicht zugemutet werden<br />
kann, vollkommen am rechten Strassenrand zu fahren.<br />
Das Verschulden scheint mir ausschliesslich<br />
auf Ihrer 'Seite zu liegen, und zwar aus folgenden<br />
Gründen:<br />
Es ist durchaus richtig, dass bei Rechtssteuerung<br />
das Vorfahren etwas erschwert wird. Der<br />
Führer hat aber diesen besonderen Verhältniesen<br />
entsprechend Rechnung zu tragen, d. h. er ist beim<br />
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N» 62 -<strong>1934</strong> AUTOMOBTL-REVUE 9<br />
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Miirtär-Flugkonkurrenz<br />
in Dübendorf.<br />
(28.129. Juli <strong>1934</strong>)<br />
Nachdem unsere Militäraviatik in den letzten<br />
Jahren mit modernem Maschinenmaterial<br />
ausgerüstet worden ist, sind auf Initiative des<br />
Kommandanten der Fliegertruppe, Herrn<br />
Oberst Bardet, nach neunjährigem Unterbruch<br />
zum erstenmal wieder Militär-Flugkonkurrenzen<br />
durchgeführt worden. Der Zweck<br />
dieser Veranstaltung war, den Geist, die Tatkraft<br />
und das Können der Flieger zu stärken<br />
und anderseits einer weiteren Oeffentlichkeit<br />
Gelegenheit zu geben, an einem interessanten<br />
Schaufliegen sich über die Fortschritte unserer<br />
Fliegertruppe orientieren zu können.<br />
Der Samstag war der Austragung der Konkurrenzen<br />
gewidmet, zu welchen 122 Nennungen<br />
vorlagen. Mit militärisch straffer Organisation<br />
wurde Konkurrenz um Konkurrenz<br />
durchgeführt unter Anwesenheit der Herren<br />
Bundesräte Minger und Baumann und vielen<br />
ehemaligen Piloten und Beobachtern als Zuschauer.<br />
Resultate:<br />
I. Kompagnie-Konkurrenzen<br />
a) Schiessen.<br />
1. Beobachter-Kompagnien 2. Jagdfl.-Kompagnien<br />
(Zweisitzer)<br />
(Einsitzer)<br />
Rang Kompagnie Nr. Rang Kompagnie Nr.<br />
1 FI. Kp. 10 1 J. Fl. Kp. 6<br />
2 Fl. Kp. 8 2 J. Fl. Kp. 15<br />
3 FL Kp. 4 3 J. Fl. Kp. 18<br />
4 Fl. Kp. 11 4 J. Fl. Kp. 3<br />
5 Fl. Kp. 7 5 J. Fl. Kp. 9<br />
, 6 Fl. Kp. 12 6 J. Fl. Kp. 17<br />
b) Staffelflug.<br />
1. Beobachter-Kompagnien 2. Jagdfl.-Kompagnien<br />
(Zweisitzer)<br />
(Einsitzer)<br />
Rang Kompagnie Nr. Rang Kompagnie Nr.<br />
1 Fl. Kp. 8 1 J. Fl. Kp. 3<br />
2 Fl. Kp. 11 2 J. Fl. Kp. 6<br />
3 Fl. Kp. 12 3 J. Fl. Kp. 9<br />
4 Fl. Kp. 4 4 J. Fl. Kp. 13<br />
5 Fl. Kp. 2 5 J. Fl. Kp. 16<br />
6 Fl. Kp. 10<br />
II. Einzel-Konkurrenzen'<br />
a) Beobachter.<br />
1. Fun&wettbewerb<br />
Rang Beobachter Punktzahl<br />
1 Oblt. Jud 56<br />
2 Lt. Staub 54<br />
3 Lt. Enz 52<br />
4 Oblt. Wertli 50<br />
5 Lt. Hitz 46<br />
2. Photowettbewerb<br />
Bang Beobachter Punktzahl<br />
1 Lt. Enz, 81.01<br />
2 Lt. Romegialli 79.57<br />
3 Oblt. Balrlinger 76.64<br />
• 4 Lt. Schellenbaum 75.03<br />
5 Oblt. Wyss 71.81<br />
b) Piloten.<br />
1. Akrobatik-Konkurrenz.<br />
(I. Kategorie)<br />
Ranir Pilot Punktzahl<br />
1 Oblt. Frey 115.88<br />
2 Oblt. Lindecker 103.37<br />
S Oblt. Bachofner 93.70<br />
2. Akrobatik-Konkurrenz<br />
(II. Kategorie)<br />
Rang Pilot Punktzahl<br />
1 Lt. Streiff 83.94<br />
2 Lt. Hörning 83.13<br />
3 Lt. Rufer 81.62<br />
4 Lt. Wild 80.80<br />
5 Oblt. Rüetschi 78.83<br />
Am Sonntag fand das Schaufliegen statt,<br />
das bei wunderbarem Wetter, tadelloser<br />
Organisation und vor 20 000 Zuschauern programmgemäss<br />
und ohne jeden Zwischenfall<br />
zur Durchführung gelangte. Die Sieger aus<br />
den Akrobatik- und Staffelkonkurrenzen zeigten<br />
nochmals ihr Programm. Zwei Verfolgungsrennen<br />
in niederer Höhe gaben ein eindrucksvolles<br />
Bild von der Geschicklichkeit<br />
unserer Jagdflieger und der Geschwindigkeit<br />
und Wendigkeit der neuen Flugzeuge. Besonders<br />
instruktiv waren die Demonstrationsflüge,<br />
Einzel- und Staffelflüge, die durch<br />
Funktelegraphie vom Boden aus kommandiert<br />
wurden. Der ganze drahtlose Verkehr zwischen<br />
Boden und Flugzeug wurde durch die<br />
Lautsprecheranlage dem Publikum mitgeteilt<br />
(z.B. Herr Lt. Streiff, nun fliegen Sie ein<br />
Tonneau nach rechts, marsch). Eine Kampfübung<br />
zwischen zwei Jagdeinsitzern- zeigte<br />
den hohen Grad der Ausbildung unserer Piloten<br />
und-die Sicherheit, mit welcher sie ihre<br />
Maschine in allen Fluglagen meistern.<br />
Und zum Abschluss der Veranstaltung wird<br />
zum erstenmal eine Luftparade vorgeführt.<br />
18 Staffeln zu 5 Flugzeugen (entsprechend<br />
der Anzahl der Eliegerkompagriien), bestehend<br />
aus Dewoitine, Fokker CV und Potez,<br />
ausgerüstet mit 500- bis 600-PS-MotorerC rollen<br />
hintereinander zum Start. Ein überwältigender<br />
Anblick, wie nun Staffel hinter Staffel<br />
in den Himmel hinaufschiesst und über dem<br />
weiten Flugplatz Dübendorf ihre Kreise zieht.<br />
85 Flugzeuge, begleitet von einem ohrenbetäubenden<br />
Motorengeräusch, führen ihre disziplinierten<br />
Flüge über den Köpfen einer begeisterten<br />
Zuschauermenge aus.<br />
Anschliessend an die Veranstaltung fand im<br />
Hotel Baur au Lac in Zürich die Preisverteilung<br />
dieser in allen Teilen wohlgelungenen<br />
und eindrucksvollen Kundgebung unserer nun<br />
20jährigen Fliegertruppe statt St.<br />
Segelflug-Grossbetrieb<br />
In der Rhön.<br />
Der diesjährige Segeinugwettbeiwerb in<br />
der Rhön erbrachte Leistungen, die noch vor<br />
wenig Jahren, für ganz unmöglich gehalten<br />
worden wären. Schon die Beteiligung Hess<br />
altes Bisherige weit hinter sich. Am letzten<br />
Donnerstag gingen nicht weniger als 120 Piloten<br />
an den Start und zeitweise war das<br />
Gebiet der Wasserkuppe von Segelflugzeugen<br />
so «übervölkert», dass die Flugleitung<br />
besondere Massnahmen ergreifen musste, um<br />
die Vögel auseinanderzuscheuchen. Dabe<br />
wurde dem Hangsegelfliegen eigentlich nur<br />
noch geringes Interesse entgegengebracht<br />
Der Ehrgeiz der Piloten richtete sich hauptsächlich<br />
auf Langstreckenflüge, für die ein<br />
Preis ausgesetzt worden war. Leistungen<br />
die man früher nur von drei, vier Fliegern<br />
zu sehen gewohnt war,«werden heute von unbekannten<br />
Piloten geflogen. Mehr als 50 km<br />
Distanz erreichten nicht weniger als 10 Segelflieger.<br />
Auf 198 km brachte es zuerst der<br />
Pilot Bräutigam, dessen Leistung aber gleich<br />
darauf mit 215 km von Fischer auf < Windspiel<br />
» überboten wurde. Nach fünfstündigem<br />
Flug wurde dann von Görlitz in Schlesien<br />
die Landung von Wolf Hirth mitgeteilt, der<br />
mit 360 km Distanz eine neue Weltrekordleistung<br />
aufgestellt und den bisherigen Rekord<br />
von Qrönhoff mit 272 km ganz beträchtlich<br />
geschlagen hatte. Den besten Dauerflug<br />
machte Carius, der insgesamt 9 Stunden in<br />
der Luft blieb, während mehrere Piloten 20O0<br />
Meter Flughöhe überstiegen.<br />
Der Freitag erbrachte erneut bewundernswerte<br />
Resultate. Der durch seinen Start vom<br />
Zeppelin aus bekannte Segelflieger Wiedmeyer<br />
landete nach 315 Kilometer Distanz<br />
bei Raudnitz in der Tschechoslowakei. Philipp<br />
auf Klettermaxe brachte es auf 195 km<br />
Utech auf 153 km, Späte auf 155 km und Baur<br />
auf 150 km. 18 Flugzeuge erreichten Strecken<br />
zwischen 20 und 50 km.<br />
375 Kilometer Segelflug!<br />
Die Streckenflug-Weltbestleistung für Segelflugzeuge<br />
vom Donnerstag wurde am Freitag<br />
bereits durch einen neuen Rekordflug des<br />
Schweinfurter Piloten Heini Dittmar überboten.<br />
Dittmar, der um 12 Uhr auif der<br />
Wasserkuppe gestartet war, landete um<br />
18 Uhr 25 in der Nähe von Liban bei.Gitschin<br />
(Tschechoslowakei) und legte damit 375 km<br />
Flugstrecken-Luftlinie zurück.<br />
Zur Katastrophe des «Condor». Die Untersuchung<br />
der Trümmer des abgestürzten<br />
Swissair-Qrossilugzeuges « Curtiss-Condor »<br />
hat ergeben, dass aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach der Bruch des rechten Oberflügels dadurch<br />
verursacht wurde, dass einer der Anschlusslappen<br />
der Flügelverspannung einen<br />
versteckten Materialfehler aufwies. Bei aller<br />
Trauer um das schwere Unglück muss diese<br />
Feststellung ein Gefühl der Erleichterung auslösen,<br />
bedeutet sie doch, dass nicht das System<br />
oder die Konstruktion versagt haben,<br />
sondern dass nur eine Unvallkommenheit, die<br />
bei- jeglichem Menschemverk sich einschleichen<br />
kantiv ihre Opfer gefordert hat. Es wäre<br />
falsch, aus der Katastrophe schliessen zu<br />
wollen, dass das Fliegen eben doch unsicher<br />
sei. Ebenso verhängnisvoll, wenn nicht noch<br />
viel schwerer, kann sich ein Materialfehler<br />
auf jedem anderen Gebiet des Transportwesens<br />
auswirken, haben sich MaterialfeMer<br />
auch vielfach schon ausgewirkt. Man halte<br />
sich vor Augen, wie klein fast immer die<br />
Ursachen von Eisenbahnkatastrophen sind,<br />
wie viele Tausend Opfer im Motorfahrzeugverkehr<br />
schon durch das Platzen von Reifen<br />
zu beklagen waren. Trotzdem fällt es niemand<br />
ein, auf Bahn oder Auto zu verzichten<br />
Durch kleine Materialfehler wurden gewaltige<br />
Brücken zum Einsturz gebracht, gingen<br />
ganze Riesendampfer unter, entstehen Dampfkessel-<br />
und Schwungradexplosionen, reissen<br />
Aufzugseile, und doch kommt man ohne Technik<br />
nicht aus. Anderseits geschieht gerade<br />
im Flugzeugbau die Materialauslese mit derartiger<br />
Sorgfalt, dass Fehler nach menschlichem<br />
Ermessen ausgeschlossen erscheinen.<br />
Durch physikalische, ehemische, magnetische<br />
Verfahren, in der letzten Zeit selbst durch<br />
Röntgendurchleuchtung, werden die Baustoffe<br />
vor und häufig auch nach der Bearbeitung<br />
den denkbar schärfsten Prüfungen unterworfen.<br />
Weiter wird die Abnahme der fertigen<br />
Flugzeuge vom Vorhandensein aller nur erdenklichen<br />
Sicherheiten abhängig gemacht.<br />
Der abgestürzte «Condor» war ein in Amerika<br />
schon mehrjährig erprobter Typ, der<br />
sich während Millionen von Flugkilometern<br />
über seine guten Eigenschaften ausgewiesen<br />
hatte, wie ihn auch Byrd für seine letzte Südpolexpedition<br />
auswählte. Ein einfaches Beschlagblech<br />
brachte ihm Verderben. Die vielfach<br />
verdächtigten, weil bei uns noch neuen<br />
Verstellpropeller dagegen-^varen einwandfrei<br />
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Dual-Ratio ist ausschliesslich Avburn-Patent und an keinem andern Automobil zu finden.<br />
Dual-Ratio-Hinterachsgetriebe, an die Normal-Übersetzung des Hinterachsgetriebes gebaut.<br />
Avburn'Automobile vereinigen durch das „Dual-Ratio"-Getriebe (Doppel-Hinterachs-Übereetzung)<br />
praktisch in einem Wagen deren zwei:<br />
1 • einen Wagen mit Normal-Übersetzung, der beträchtliche Steigungen bei<br />
voller Belastung mühelos im direkten Gang nimmt,<br />
2. einen Wagen, der bei Umschattung auf grosse Übersetzung — durch<br />
Hebelchen auf dem Steuerrad in einer Sekunde umschaltbar — eine<br />
hohe Reisegeschwindigkeit erzielt bei 30 °/ 0 tiefer liegender Tourenzahl<br />
des Motors, 6et wesentlich geringerer Abnützung aller Motor- und Chassisteile,<br />
wesentlich geringerem Verbrauch an Benzin und Oel.<br />
Ein Daumendruck am Steuerrad<br />
und Ihr AUBURN geht bei 3500 Touren im Direkten mit 95 km<br />
Geschwindigkeit über beträchtliche. Steigungen<br />
Ein Daumendruck am Steuerrad<br />
und Ihr A UBURN erreicht ebenfalls 95 km Reisegeschwindigkeit, jedoch<br />
bei nur 2500 Touren des Motors.<br />
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kommt dies für den AUBURN event. erst nach 150000 km in Frage,<br />
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verzeigt im Monat April eine Einfuhr von 165<br />
Fahrzeugen im Wert von 1,7 Mill. Lire. Im<br />
Berichtsmonat gelangten dagegen 779 Automobile<br />
im Wert von 7,5 Mill. Lire zur Ausfuhr.<br />
Damit beziffert sich der Gesamtexport<br />
in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf<br />
2252 Fahrzeuge, die einen Wert von 23,8 Mill.<br />
Lire darstellen. Die Ausfuhr weist also gegenüber<br />
der gleichen Zeit des Vorjahres wertund<br />
mengenmässig einen nicht unbeträchtlichen<br />
Rückschlag auf, wurden doch 1933<br />
2491 Einheiten zu 25,5 Mill. Lire an das Ausland<br />
geliefert. Die Einfuhr in den nämlichen<br />
vier Monaten betrug 421 Wagen, für welche<br />
4£ Mill. Lire ausgegeben wurden. Der Import<br />
ist somit bedeutend grösser als 1933,<br />
nachdem dazumal nur 246 Automobile für<br />
3,5 Mill. Lire nach Italien verfrachtet wurden.<br />
Von den im ersten Vierteljahr exportierten<br />
1455 Fahrzeugen ging die Hauptquote, nämlich<br />
240 Einheiten, nach Deutschland, an<br />
zweiter Stelle folgt Spanien mit 235, dann<br />
die Schweiz mit 188 und Polen mit 139 Wagen.<br />
Von den übrigen Kundenländern haben<br />
alle weniger als 100 Stück in dieser Zeit bezogen.<br />
\ewU^Um<br />
Bahn und Auto in Frankreich.<br />
Das Problem Bahn und Auto ist wie in fast<br />
allen Kulturstaaten, so auch in Frankreich<br />
in ein akutes Stadium getreten. Die Bestrebungen<br />
zur Lösung der Frage haben ihren<br />
Niederschlag in einem Bericht gefunden, der,<br />
auf den Ergebnissen umfassender Erhebungen<br />
fussend, den Interessenten und zuständigen<br />
Verwaltungen von der Permanenten Kommission<br />
des Nationalen Wirtschaftsrates unterbreitet<br />
worden ist. Nachdem die zuständigen<br />
Kreise des gesamten Transportwesens dazu<br />
Stellung genommen hatten, hiess der Wirtschaftsrat<br />
die Anregungen gut, die ihm gemacht<br />
worden waren.<br />
Wir geben hier die Schlussfolgerungen<br />
wieder, zu denen der Berichterstatter, Mr.<br />
Josse im Rat auf Grund der Erhebungen gelangt<br />
ist:<br />
Grundsätzlich ist festzustellen, dass alle Transportarten<br />
den Charakter des Dienstes an der Allgemeinheit<br />
an sich tragen. Die Transportmittel müssen<br />
eine jede Gegend erschliessen, um ihr die Vorteile<br />
des modernen Verkehrs zugute kommen zu lassen.<br />
Ueberlegungen nach der Seite des finanziellen<br />
-Erträgnisses Mn spielen dabei eine •weniger gebieterische<br />
Rolle. Was not tut, ist eine Neuorientierung<br />
der Transportpolitik auf dem Boden der Koordinierung<br />
der Beförderungsmittel. Sie eoll der<br />
Allgemeinheit ein Maximum an Vorteilen bei geringeren<br />
Kosten hieten, ein Ziel, das nur erreicht werden<br />
kann, wenn jedem Transportmittel derjenige<br />
Verkehr zugewiesen wird, für den es sich am besten<br />
eignet. Eine Keglementierung des Transportwesens<br />
bedeutet beim heutigen Stand der Dinge eine unabweisbare<br />
Notwendigkeit Damit werden zwei Ziele<br />
verfolgt: der Erlass von Polizeimassnahmen, die<br />
gleicherweise öffentliche und private Transporte<br />
zum Gegenstand haben und deren Zweck heisst:<br />
Verkehrssicherheit und Verkehrsförderung. Allerdings<br />
müssten eich derartige Erlasse als nutzlos erweisen,<br />
um der Verkehrsanarchie zu steuern, sofern<br />
nicht gleichzeitig auch eine Regelung der Frage<br />
des Betriebs von Transportunternehmen erfolgt.<br />
Wenn man an eine Verkehreteilung herangeht,<br />
so muss die Organisation, welche dafür geschaffen<br />
wird, die Eigenschaften der Elastizität und der Anpassungsfähigkeit<br />
besitzen. Sie in einen starren<br />
Rahmen zwängen zu. •wollen, -wäre falsch. Zudem<br />
darf die Koordinierung der Traneporte nicht so<br />
verstanden eein, dase sie nun das eine Transportmittel<br />
gegen das andere schütze. Alle werden sie<br />
einer G^samtorganisation eingegliedert, worin jedes<br />
seinen Platz in der nationalen Wirtschaft hat.<br />
Bei der Koordination der Transporte muss im<br />
weitern auf die besondern Verhältnisse der einzelnen<br />
zu bedienenden Gegenden abgestellt werden. Ein<br />
beratendes Organ, wovon der eine Teil in engem<br />
Kontakt mit der Bevölkerung steht, währenddem<br />
der andere mehr die grossen Gesichtspunkte der<br />
Neugestaltung der Transporte -vertritt, erscheint auf<br />
diese Weise als Grundelement der neuen Organisation.<br />
Mit andern Worten: es soll ein nationaler<br />
TransRortrat geschaffen werden, worin alle in Betracht<br />
fallenden Interessen vertreten sind und der<br />
über alle sich erhebenden Fragen der Verkehrsteilung<br />
usw. sein Urteil abgibt.<br />
Uebergehend zur Reglementierung der einzelnen<br />
Transportmittel bemerkt der Bericht,<br />
die Auffassungen stimmen darin überein, dass<br />
die Polizeivorschriften für den Autoverkehr<br />
verschärft werden müssen, um die Verkehrssicherheit<br />
— auch im Interesse des Automobilisten<br />
— zu erhöhen. Mehrere Wege seien<br />
dabei zu beschreiten: Begrenzung der Höchstgewichte,<br />
Festsetzung bestimmter Höchstgeschwindigkeiten<br />
für bestimmte Fahrzeugtypen<br />
und endlich der Erlass und die strikte Einhaltung<br />
präzis gefasster Vorschriften über den<br />
Verkehr, Verbot von Ueberholungen und<br />
Kreuzungen an unübersichtlichen Stellen usw.<br />
Dagegen ist der für Autounternehmungen<br />
vorgesehene Konzessionszwang, den man für<br />
die Verwirklichung der Idee der Koordination<br />
von Bahn und Auto als unerlässlich erachtete,<br />
im nationalen Wirtschaftsrat auf Opposition<br />
gestossen. Immerhin gingen die Anschauungen<br />
darin einig, dass Transporte für<br />
das Publikum, das heisst Personen- und Warentransporte,<br />
welche von Autounternehmern<br />
durchgeführt werden, als konzessionspflichtig<br />
erklärt werden müssen. Für den Werkverkehr<br />
ist das Gegenteil der Fall. Berufsmässig ausgeführte<br />
Gelegenheitstransporte für Rechnung<br />
eines Dritten bedürfen nach der mehrheitlichen<br />
Auffassung des Rates ebenfalls der<br />
Konzession, da gerade diese Kategorie von<br />
Unternehmern die geringsten Garantien<br />
biete.<br />
Ueber die Wünschbarkeit der Konzessionierung<br />
der Autobetriebe war man sich einig,<br />
nicht dagegen über den Inhalt der Konzession.<br />
Währenddem eine Minderheit dafür<br />
plädierte, zum vornherein gewisse Bedingungen<br />
für die Konzessionserteilung aufzustellen<br />
und jeden Autdunternehmer zu konzessionieren,<br />
der den Nachweis der Erfüllung<br />
dieser Voraussetzungen erbringt, herrschte<br />
mehrheitlich die Meinung, die Konzession solle<br />
der «Bedürfnisklausel» unterstellt werden.<br />
Mit andern Worten: sie soll nur in jenen Fällen<br />
gewährt werden, wo es sich nach Einholung<br />
eines Berichtes herausstellt, dass<br />
die bereits vorhandenen Transportmittel<br />
nicht ausreichen. Immerhin sind auch bei dieser<br />
Lösung gewisse Vorbehalte zu machen.<br />
Ein Entzug der Konzession kann jeden Moment<br />
erfolgen, wenn der Inhaber die Konzessionsbedingungen<br />
verletzt Abgesehen davon<br />
aber soll die Dauer der Konzession zeitlich<br />
begrenzt sein, um die Schaffung von<br />
«quasi-Monopolen» zu verhindern, welche<br />
das Resultat illimitierter' Konzessionen wären.<br />
Auf Grund dieser Erwägungen kam der<br />
Rat zum Schluss, die Konzessionen zu befristen,<br />
und zwar ziemlich kurz. Ihre Geltungsdauer<br />
sollte 3—5 Jahre nicht überschreiten.<br />
Natürlich bedingt die Erteilung der Konzession<br />
die Uebernahme zahlreicher Verpflichtungen<br />
seitens des Inhabers, so zum Beispiel<br />
die Veröffentlichung von Fahrplänen und Tarifen,<br />
die Gleichbehandlung der Benutzer des<br />
Unternehmens, den Abschluss von Versicherungen,<br />
die Regelung der Arbeitsbedingungen<br />
des Personals, vor allem der Arbeitszeit,<br />
Verpflichtung zur Uebernahme bestimmter<br />
Dienste (zum Beispiel Mitführen der Post).<br />
Was die Zusammenarbeit von Bahn und<br />
Auto betrifft, so hält der Rat eine scharfe Differenzierung<br />
zwischen bahn-parallelen Autolinien<br />
und andern für angebracht. Wobei er<br />
die Feststellung folgen lässt, die unbestreitbaren<br />
Vorteile des Automobils für Transporte<br />
über kleine und mittlere Distanzen hätten je<br />
länger desto mehr hauptsächlich lokale Bahnen<br />
dazu bewogen, von der Schiene auf die<br />
Strasse überzugehen.<br />
Nach der Ansicht des Rates besteht das<br />
geeignetste Mittel zur Erreichung einer möglichst<br />
vollständigen Koordination darin, dass<br />
den Eisenbahnen ein Vorrecht eingeräumt<br />
wird, darin bestehend, dass sie die Konzession<br />
dafür erhalten, parallel zur Bahn verlaufende<br />
Autotransportdienste selbst zu betreiben<br />
oder diese wenigstens durch Unternehmer<br />
betreiben zu lassen.<br />
In bezug auf die übrigen Autodienste, die<br />
nicht parallel der Bahn betrieben werden, soll<br />
der Grundsatz der Gleichheit und Gleichberechtigung<br />
aller jener gelten, die sich um<br />
eine Konzession bewerben. In diesem Fall erfolgt<br />
die Konzessionierung ausschliesslich<br />
nach Massgabe der Qualität und der Nützlichkeit<br />
des Autodienstes, wobei auch dem<br />
Umstand Rechnung zu tragen ist, ob nicht<br />
schon andere Transportmöglichkeiten vorhanden<br />
sind.<br />
Was geschieht mit bereits bestehenden<br />
Auto-Unternehmungen? Eine Uebergangsperiode,<br />
während der sämtlichen bestehenden<br />
Autounternehmen als konzessioniert gelten,<br />
soll zum neuen Regime überleiten. Indessen<br />
soll dieser Zeitabschnitt ziemlich kurz bemessen<br />
sein, weil immerhin die eine und andere<br />
dieser Unternehmungen nach dem Urteil<br />
des Wirtschaftsrates vollkommen überflüssig<br />
ist und weil deren Weiterbestehen die<br />
geplante Reform illusorisch machen würde.<br />
Aus diesen Gründen soll die erwähnte Frist<br />
nicht mehr als 1^ Jahre betragen.<br />
Nur in der generellen Anwendung des<br />
Prinzips des Konzessionszwanges liegt eine<br />
Gewähr für die angestrebte Zusammenarbeit<br />
der Beförderungsmittel (es war nämlich die<br />
Frage aufgetaucht, ob es zweckmässig wäre,<br />
den Geltungsbereich der Konzession auf bestimmte<br />
Linien zu beschränken und den gesamten<br />
übrigen Verkehr wie bisher freizugeben).<br />
Selbstredend muss die «Verkehrssanierung»<br />
in einem Gesetz verankert werden.<br />
Da jedoch die Sache dringenden Charakter<br />
trägt, empfiehlt es sich nach der Auffassung<br />
des Rates vielleicht, das Gesetzeswerk<br />
etappenweise in Kraft zu setzen.<br />
War bisher fast ausschliesslich vom Auk.<br />
und von Konzessionen die Rede, so sollen im<br />
Nachstehenden noch kurz die Massnahmen<br />
Erwähnung finden, welchen die Bahnen «unterworfen»<br />
werden sollen. Sie bewegen sich<br />
in umgekehrter Richtung wie beim Auto. Erleichterung<br />
von bestimmten Pflichten und<br />
Anpassung an die heutigen Verhälnisse, Befreiung<br />
der Bahnen von gewissen Bestimmungen,<br />
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N» 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Betriebspolitik nicht vereinen lassen, das ist<br />
die Parole. Wie sich das Auto ein gewisses<br />
Minimum von Reglementation gefallen lassen<br />
muss, ebenso erweist sich bei den Bahnen<br />
eine Lockerung der bisherigen Vorschriften,<br />
die Einräumung grösserer Bewegungsfreiheit<br />
als notwendig. Was der Rat verlangt<br />
hat: Vereinfachung und Modernisierung des<br />
Betriebes. An Stelle der bisherigen Bureaukratie.<br />
soll ein kommerzieller Geist treten.<br />
Zur Kommerzialisierung gehört aber auch<br />
die Anpassung der Tarife an die neuen Verhältnisse.<br />
Die Bahn muss danach trachten,<br />
gemischte Tarife in Verbindung mit den übrigen<br />
Transportmitteln auszuarbeiten, aus<br />
denen sich rasch und einfach der Frachtpreis<br />
vom Aufgabe- bis zum Bestimmungsort berechnen<br />
lässt.<br />
Soweit die Anregungen des französischen<br />
Nationalen Wirtschaftsrates. Die Verwandtschaft<br />
seiner Vorschläge mit dem, was der<br />
schweizerische Gesetzesentwurf für die Regelung<br />
der Frage Bahn-Auto enthält, ist ganz<br />
unverkennbar. Hat schon Ungarn die Lösung,<br />
die wir anstreben, fast tale quäle übernommen,<br />
so lässt sich jetzt auch unser westlicher<br />
Nachbar anscheinend von den Grundsätzen<br />
des schweizerischen Entwurfs inspirieren.<br />
Beweis genug dafür, dass dieser einen<br />
brauchbaren Kern enthält, dass er jedenfalls<br />
die mittlere Linie zwischen den auseinanderstrebenden<br />
Interessen gefunden hat. L.<br />
Gvenzverkehv<br />
Besteuerung deutscher Motorfahrzeuge in<br />
der Schweiz. Wir haben bereits in letzter<br />
Nummer hierüber berichtet. Das eidg. Justiziinid<br />
Polizeidepartement seinerseits hat sich<br />
noch in einem Kreisschreiben an die Kantonsregierungen<br />
hiezu geäussert. Dieser Vernehmlassung<br />
entnehmen wir das nachfolgende:<br />
Nach einer Vereinbarung' mii Deutschland nebst<br />
Zusatzprotokoll vom 20. Juni 1928, ergänzt durch<br />
eine Verbalnote vom 26. März 1929, können deutsche<br />
Motorfahrzeuge, die vorübergehend in die<br />
, Schweiz kommen, nach einem ununterbrochenen<br />
Aufenthalt von einem Monat der Motorfahrzeugeteuer<br />
unterworfen werden. Umgekehrt können<br />
schweizerische Motorfahrzeuge in Deutschland bereits<br />
nach 14 Tagen besteuert werden. Durch einen<br />
Erlass des deutschen Reichsministers der Finanzen<br />
vom 26. März <strong>1934</strong> wurde nun im Interesse<br />
des Fremdenverkehrs verfügt, dass im Ausland<br />
immatrikulierte private Personenkraftfahrzeuge<br />
(Motorwagen und Motorräder), die zum vorübergehenden<br />
Aufenthalt in das Deutsche Reich gelangen,<br />
erst nach einem Aufenthalt von drei aufeinanderfolgenden<br />
Monaten der Kraftfahrzeugsteuer<br />
zu unterwerfen sind. Aus diesem Grunds und im<br />
Interesse der schweizerischen Fremdenindustrie<br />
eah sich der Bundesrat veranlasst, am 24. Juli<br />
<strong>1934</strong>, gestützt auf Art. 71, Abs. 3, des eidg. Autormobilgesetzes,<br />
zu beschliessen, dass die im Deutschen-<br />
Reich verkehrspolizeilich zugelassenen Motorräder<br />
und Motorwagen zur Personenbeförderung,<br />
eingcbliesslich Taxi und Gesellschaftswagen, die<br />
zum vorübergehenden Aufenthalt in die Schweiz<br />
kommen, erst nach einem ununterbrochenen Aufenthalt<br />
von drei Monaten besteuert werden dürfen.<br />
Unseres Wissens stimmt dieser Beschluss mit der<br />
in den Kantonen bereits bestehenden Praxis über-<br />
, ein. Andernfalls ersuchen wir Sie, zu seiner Durchführung<br />
die erforderlichen Massnahmen zu treffen.<br />
Was dagegen die Last- und Lieferungswagen<br />
anbetrifft, so gilt für diese die Regelung des<br />
deutsch-schweizerischen Abkommens weiter, d. h.<br />
ihre Besteuerung kann bereits nach Ablauf eines<br />
Monats erfolgen.<br />
Besser sind die Verhältnisse in den Kantonen<br />
(z. B. Aargau, Bern, Solothurn), wo mit der Körperverletzung<br />
zusammen, also bei einem eingetretenen<br />
Erfolg, auch alle im Zusammenhang mit dein<br />
Unfallereignis stehenden polizeistrafrechtlichen Tatbestände<br />
(in unserm Fall also alle weitern Uebertretungen<br />
des M. F G.) mitbestraft werden. Das Gericht<br />
spricht die Strafen über alle Vergehen und<br />
Verkehrspostulate der Hotellerie. DerUebertretungen aus. Bei dieser Praxis ist es dann<br />
Schweiz. Hotelier-Verein - hat in einer kürzlichen<br />
Eingabe an den Bundesrat seine Po-<br />
und für sich Vorbereitung sein können, automa-<br />
durchaus möglich, dass auch Handlungen, die an<br />
tisch in die Kausalreihe und somit in die Bestrafung<br />
einbezogen werden.<br />
stulate und Wünsche zusammengestellt, mit<br />
dem Gesuche, unsere oberste Landesbehörde Eine eigentliche Notstandshandlung, bei Beachtung<br />
von Art. 25 des M. F G., ist bei Unfalltatbe-<br />
möchte sich ihnen raschestens annehmen.<br />
Darunter figurieren auch einige Punkte, auf ständen mit kriminellen Folgen auch m. W. eine<br />
die wir seit Jahr und Tag ebenfalls hinweisen<br />
in der Ueberzeugung, dass von deren fahrung noch nie ein Gericht den Fahrer bestraft.<br />
äusserst seltene Erscheinung. Wenn sie aber trotzdem<br />
hie und da vorkommt, so hat nach meiner Er-<br />
Verwirklichung zu einem grossen Teil das Unverschuldeter Notstand wird im Untersuchungsverfahren<br />
meistens zu einer Niederschlagung füh-<br />
weitere Schicksal unseres Fremdenverkehrs<br />
abhängt. Die Eingabe äussert sich hierüber ren, oder wenn ausnahmsweise eine Anklage erhoben<br />
wird, erfolgt mit Sicherheit ein Freispruch.<br />
wie folgt:<br />
Es ist aber zu bedenken, dass unverschuldeter oder<br />
Wiederherstellung der Freizügigkeit im internationalen<br />
Reiseverkehr.<br />
In Grenzfällen sollte der Richter — aus Ermessen<br />
verschuldeter Notstand sehr oft nicht beweisbar ist.<br />
Wir anerkennen, dass Bich die Behörden bemühen,<br />
mit einzelnen Ländern, wie nun neuestens aber setzen wiederum technische Kenntnisse voraus,<br />
— in dubio pro reo urteilen. Gerade die Grenzfälle<br />
wiederum mit Deutschland, mit Oesterreich und mit die dem ordentlichen Richter unter Umständen abgehen.<br />
Man darf, gerade angesichts des Italien, gewisse Reiseabmachungen zu treffen. Wir<br />
letzteren<br />
müssen es aber bedauern, dass man sich in dieser<br />
Beziehung angesichts der Freizügigkeit des Verkehrs<br />
in der Schweiz für unsere Interessen nicht noch<br />
kräftiger einsetzt. So wird unser Reiseabkommen<br />
mit Deutschland und mit Italien unter der Hand<br />
von den untern Instanzen sabotiert. Mit der Tschechoslowakei,<br />
mit Ungarn und den östlichen Staaten,<br />
die uns früher ansehnliche Reisekontingente brachten,<br />
stehen Verhandlungen vollständig aus.<br />
Ausbau und Verbesserung der Alpenstrassen.<br />
Die Klagen mehren sich, dass ein Teil unserer<br />
Alpenstrassen den Vergleich mit dem Ausland nicht<br />
mehr aushält. Dieses Postulat ist derart dringend,<br />
dass die Behandlung der Alpenstrassen-Initiative<br />
nicht abgewartet, sondern, sofortige Massnahmen<br />
zur Verbesserung unserer hauptsächlichsten Alpenstrassen<br />
an die Hand genommen werden sollten.<br />
Im Zusammenhang mit der neu eingeführten<br />
fakultativen Unfallversicherung für Abonnenten<br />
erhalten wir fast täglich allerlei Anfragen<br />
über den Wert und den Geltungsbereich<br />
dieser Versicherung. Da einzelne der<br />
Fragen, samt den dazugehörign Antworten,<br />
auch weitere Kreise interessieren dürften,<br />
haben wir die Rubrik der «Versicherungsecke»<br />
eingeführt. Sie wird jeweilen auch<br />
weitere wissenswerte Mitteilungen, die im<br />
Zusammenhang mit unserer Versicherungsabteilung<br />
stehen, enthalten und sei der Aufmerksamkeit<br />
der Leserschaft wärmstens<br />
empfohlen. Die Red.<br />
Anfrage: Wer ist durch die obligatorische Haftpflichtversicherung<br />
gedeckt?<br />
Da ich beabsichtige, Ihrer Unfallversicherung<br />
beizutreten, möchte ich Sie bitten, mir über Folgendes<br />
Aufschluss zu geben:<br />
Wenn ich auf meinen Autofahrten meine Freundin<br />
mitnehme und derselben dabei ein Unfall zustossen<br />
sollte, wird dieselbe von der obligatorischen<br />
Haftpflicht entschädigt? (Ich bin mit der betreffenden<br />
Dame nicht verlobt.) In diesem Falle würde<br />
ich dann in Ihrer Unfallversicherung meine Mutter<br />
mitaufnehmen lassen. E. S. in Z.<br />
Antwort: In der obligat. Haftpflichtversicherung<br />
sind nicht eingeschlossen der Halter, dessen Ehegatte,<br />
sowie die Blutverwandten des Halters in aufund<br />
absteigender Linie (Eltern, Grosseltern, Kinder,<br />
Enkel). Versichert sind aber alle andern Personen<br />
mit Ausnahme der Vorgenannten. Ihre Anfrage<br />
ist somit in dem Sinne zu beantworten, dass<br />
Ihre Freundin obligatorisch haftpflichtversichert ist,<br />
nicht aber Ihre Mutter. Daher ist Ihnen zu empfehlen,<br />
für Ihre Mutter eine Unfallversicherung abzuschliessen.<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Zur Frage des Notstandes bei Automobilvergehen.<br />
Herr cand. jur. E. F hat in Nr. 57 der<br />
« A.-R.» eine in verschiedenen Punkten sehr beachtenswerte<br />
Abhandlung über die Frage des Notstandes<br />
beim Automobilvergehen publiziert.<br />
Es sei mir als langjährigem Unfallfachmann gestattet,<br />
u, a. einige verwandte Probleme der zit. Abhandlung<br />
in ergänzendem Sinne zu beleuchten.<br />
Auf den Fahrlässigkeitsbegriff und denjenigen<br />
des Notstandes im juristisch-theoretischen Sinne<br />
kann aus naheliegenden Gründen hier nicht näher<br />
eingetreten werden.<br />
Was nun die Ansicht des Einsenders anbetrifft,<br />
es sei die Fahrlässigkeit nicht nur bei eingetretenem<br />
Erfolg zu bestrafen, sondern — wohl aus generalpräventiven<br />
Gründen — schon die Vorbereitungshandlung,<br />
so ist hiezu folgendes zu sagen:<br />
Eine Bestrafung erst bei eingetretenem Erfolg,<br />
also z. B. einer Körperverletzung, ist erfahrungsgemäss<br />
bei einer grossen Zahl von Fahrern zwecklos.<br />
Die Erfassung der Vorbereitungshandlung, mit andern<br />
Worten z. B. das unbeherrschte Fahren, ist als<br />
Straftatbestand durchaus möglich. Nur wird die<br />
Bestrafung nicht im Rahmen des gemeinen Strafrechts,<br />
sondern des Polizeistrafrechts ausgeübt. Die<br />
praktische Erfüllung dieser Aufgabe, d. h. die Feststellung<br />
des Uebertretungstatbestandes und die Beurteilung<br />
desselben, ist dann nicht eine richterliche<br />
Angelegenheit, sondern diejenige einer Polizeibehörde.<br />
Ob nun aber jede Polizeibehörde in der<br />
Lage ist, den Tatbestand der Beherrschung oder<br />
Nichtbeherrsehung einer Geschwindigkeit zu ergründen<br />
und zu beurteilen, möchte ich in Zweifel<br />
ziehen. Kein Vergehenstatbestand, wie derjenige<br />
des Art. 25 des M. F G. ist, so schwer zu erfassen.<br />
Es sind nicht immer nur 1 bis 2 Momente, die die<br />
Erfüllung des Uebertretungstatbestandes voraussetzen,<br />
sondern es sind oft eine ganze Reihe von Merkmalen<br />
grösstenteils fahrtechnischer Natur ausschlaggebend.<br />
Genaue Kenntnis der Fahrtechnik im<br />
engern und weitern Sinn ist aber nicht bei allen<br />
strafausfällenden Polizeibehörden vorhanden. So<br />
ist letztendlich eine Bestrafung bei unerfülltem Tatbestand<br />
oder eine Strafbefreiung bei erfülltem<br />
Tatbestand des Art. 25 durchaus möglich. ,<br />
Umstandes, deshalb die Frage der Notwendigkeit<br />
von Verkehrsgerichten aufwerfen. Obwohl es sich<br />
bei dieser Sai.he um ein weitverzweigtes und vielseitiges<br />
Problem handelt, kann vom rechtlichen<br />
Standpunkt aus die Notwendigkeit kaum bestritten<br />
werden. Ueber diese Frage in der Autopresse zu<br />
referieren, wäre jedenfalls eine höchst interessante<br />
und dankbare Aufgabe. Der Haupteinwand, der immer<br />
wieder gegen die Einführung von Verkehrseerichten<br />
ins Feld geführt wird, ist der, dass die<br />
ordentlichen Gerichte der Materie des Verkehrsunfalls<br />
unter Mithilfe von Sachverständigen gewachsen<br />
seien, dass auch wegen des Kostenpunktes<br />
ein Fachgericht abzulehnen sei. Zu dieser Argumentation<br />
sei lediglich bemerkt, dass die Gerichte<br />
sehr oft ihre ernannten Experten nicht hören<br />
— und gerade in rein technischen Fragen nicht<br />
— und so ein Urteil nach Ermessen fällen. Ob dabei<br />
von einer Rechtssicherheit gesprochen werden<br />
kann, sei dem Urteil des Lesers überlassen.<br />
Zum Sehluss eine Frage grundsätzlicher Natur<br />
zur Eineendung des Herrn cand. jur. E. F.: Soll<br />
•der Begriff des Notstandes überhaupt in Verkehrsprozeese<br />
hineingebracht warden?<br />
Bevor ich zur Beantwortung dieser Frage übergehen<br />
möchte, muss ich an einen andern Tatbestand<br />
erinnern, der m. E. beim Verkehrsdelikt sehr<br />
oft — mehr als man denkt — vorliegt, von der Untersuchungsbehörde<br />
und vom Gericht aber äusserst<br />
selten, oder gar nie angenommen wird. Ich meine<br />
den dolus eventualia. In sehr vielen Fällen wäre<br />
dolus eventualis nachweisbar, wenn der Untersuchungsrichter<br />
darauf ausgehen würde, diesen<br />
Tatbestand zu ermitteln. Hauptsächlich bei von alkoholisierten<br />
Fahrern verursachten Unfällen wäre<br />
es nicht allzu schwer, diesen Tatbestand herauszuentwickeln.<br />
Es sind mir bis jetzt aber keine Fälle<br />
bekannt geworden, wo. dolus eventualis in der Anklage<br />
vermerkt worden wäre. Ob es zweckmässig<br />
ist, auf die Einbringung des dolus eventualis in Unfallprozessen<br />
für alle Zeiten zu verzichten, sei dahingestellt,<br />
sicher ist aber, dass die strengere Anwendung<br />
der generalpräventiven Massnahmen dieselben<br />
mehr als je rechtfertigen würde.<br />
Aehnlich wie beim dolus liegen m. E. die Verhältnisse<br />
mit dem Notstand. Will der Richter aus<br />
Gründen der Zweckmässigkeit auf die Annahme<br />
des schwersten Fahrlässigkeitsgrades verzichten,<br />
also auf dolus eventualis, so müsste er logischerweise<br />
auch den leichteren, den verschuldeten Notstand<br />
preisgeben. Es würde sich aber empfehlen,<br />
beide Tatbestände in die Praxis aufzunehmen, denn<br />
mit der Verwendung der beiden Fahrlässigkeitsbegriffe<br />
Hesse sich mancher Strafprozess bedeutend<br />
leichter motivieren. Die Rechtssicherheit würde gesteigert.<br />
J. H. in Z.<br />
T. C. S.<br />
Autotektfon St. Gallen-Appenzell<br />
GRUPPE APPENZELL A.-RH. Protokollauszug<br />
der Bürositzung vom 17. Juli in Schönengrund.<br />
Die Eingabe an das kantonale Baudepartement wegen<br />
Verbreiterung der Industriestrasse in Herisau<br />
wurde uns dahin beantwortet, dass, sobald die nötigen<br />
Mittel vorhanden, diese Strassenverbreiterung<br />
in Arbeit genommen werde. Es ist also alle Gewähr<br />
geboten, dass dieses wichtige Postulat der Gruppe<br />
Appenzell A.-Rh. seinerzeit zur Ausführung kommt.<br />
Kollektiv-Unfallversicherung: für<br />
die Sektion St. Gallen-Appenzell würde pro Mitglied<br />
ca. Fr. 1.60 kosten. Dr. Lutz und Dr. Fisch haben<br />
sich bemüht, etliche Unterlagen zu verschaffen und<br />
dürfte diese glückliche Idee vom Sektionsvorstand<br />
ohne Zweifel weiter verfolgt werden.<br />
Labikowegweieer: Unsere Gruppe unternimmt<br />
die Aufgabe, wo in unserm Kanton diese<br />
Wegweiser am besten placiert werden können. Wir<br />
haben alles Interesse daran, dass diese beleuchtetsten<br />
Wegweiser an allen wichtigen Strassenkreuzungen<br />
zur Aufstellung kommen.<br />
Strasfien-Informationskarte: Die<br />
Sektion abonnierte diese Karte und wird an alle<br />
Gruppenpräsidenten gratis abgegeben. Bei Dr. Fisch<br />
in Herisau stehen diese gut orientierenden Karten<br />
.uneern Mitgliedern zur Verfügung.<br />
Sektions-Dolomitenfahrtt W«r ersuchen<br />
unsere Mitglieder, sich dieser wunderschönen<br />
Tour anzuschließen. Bei 20 Wagen Beteiligung<br />
fährt ein tüchtiger Automechaniker mit, was<br />
für die Fahrer eine gewisse Beruhigung bedeuten<br />
dürfte.<br />
Strassenreklame; Das neue Autogesetz<br />
verlangt, dass solche bei Strassenkreuzungen entfernt<br />
werden müesen. Ein diesbezügliches Schreiben<br />
ging an das kantonale Baudepartement mit dem<br />
bjöfl. Ersuchen, diesen Vorschriften Nachachtung<br />
zu verschaffen.<br />
'•' Strassenverkehrsliga: Unser Antrag<br />
mit~3Ttz in der Redaktion wurde abschlägig Deschieden,<br />
hingegen soll jeweils ein Delegierter abgeo<br />
Inet werden, welcher unsere Rechte zu vertreten<br />
hat.<br />
Landegemeinde, Autopark Speicher-<br />
Bei der Schmiede in Speicher wurde durch<br />
die Feuerwehr eine Taxe von Fr. 2.— erhoben,<br />
ohne dass diese Ueberforderung durch Bezeichnung<br />
bekannt war. Von verschiedenen Seiten unserer<br />
Mitglieder gingen Reklamationen ein, die uns<br />
bewogen, an den Gemeinderat von Speicher zu gelangen.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION ZÜRjCH. Am 21. Juli trafen sich die<br />
Vorstandsmitglieder der drei Sektionen Aargau,<br />
Luzern und Zürich tu einer Picknickzusammenkunft<br />
am Hallwilersee. Nachdem man per<br />
Auto Beinwil erreicht hatte, fuhr man mit Motorboot<br />
zur idyllisch gelegenen Weekendbesitzung des<br />
Aargauerpräsidenten, wo beim frph verlaufenen<br />
Picknickbetrieb die drei Sektionspräsidenten, die<br />
Herren Lenzin (Aargau), Dr. Hübscher (Luzern)<br />
und Hürlimann (Zürich) das Wort ergriffen. Die<br />
Zusammenkunft bezweckte, die Vorstandsmitglieder<br />
der drei Nachbarsektionen einander näherzubringen.<br />
Für die vom 4. bis 16. September stattfindende<br />
Auslandsfahrt nach Sachsen und der Tschechoslowakei<br />
ist die Unterkunft in besten Hotels bereits<br />
festgelegt. Die Aufenthaltstage sind wie folc;t festeelegt:<br />
Einen halben Tag in Nürnberg, drei Tage in<br />
Dresden, zweieinhalb Tage in Prag, anderthalb<br />
Tage in Karlsbad. Eventuell soll für München noch<br />
ein weiterer Aufenthaltstag eingeschoben werden.<br />
Das für den 2. September anlässlich des Zürcher<br />
A. C. S.-Flugtages in Dübendorf stattfindende<br />
Hind erni s f ah r en ist so in Aussicht genommen,<br />
dass auf einer Strassenstrecke zwischen Flugplatzrestaurant<br />
und Hangars durch Sandsäcke<br />
künstliche Hindernisse eingebaut werden, wobei die<br />
Konkurrenten die Rundstrecke in kürzester Zeit<br />
mehrmals zu befahren haben. Der Wettbewerb<br />
zählt für die dieses Jahr erstmals durchgeführte<br />
Sektionsmeisterschaft.<br />
SEKTION BERN. Ein schwer belasteter August-Monat<br />
harrt der nunmehr auf 1000 Mitglieder<br />
angewachsenen Sektion Bern und gibt der Exekutive<br />
alle Hände voll zu tun. Da ist am 17. August<br />
eine «Journee Bernoise» ins Programm des<br />
II. Rallye Auto-Camping in Interlaken aufgenommen<br />
worden, wofür die Touristik-Kommission die<br />
Zügel in der Hand hat. Die Aufgabe ist keine leichte,<br />
denn nahezu 200 sportbegeisterte Campeurs haben<br />
dem Aufruf des A. C. S; Folge geleistet und<br />
werden in der Zeit vom 15. bis 22. August den<br />
idyllisch gelegenen Camping-Platz bei Unterseen<br />
bevölkern.<br />
Am 18. August <strong>1934</strong> ruft eine gemeinsame Konkurrenz<br />
mit dem Berner Aero-Club, eine Flugzeug-Auto-Fuchsjagd<br />
nach neuen und<br />
interessanten Richtlinien auf den Plan. Fuchsflugzeug,<br />
Suchflugzeuge und Automobilmannschaften<br />
ergänzen sich itt origineller Weise und lassen eine<br />
anregend« Abwicklung der FIugzeug-Auto-Fuchsjagd<br />
des bestimmtesten erwarten. Die Aero-Fuchsjagd<br />
nimmt ihren Anfang im Flugplatz Belpmoos<br />
und wird ebendort mit dem stets verheissungsvollen<br />
Bai champetre beschlossen. Reglements und<br />
Anmeldeformulare können ab 7. August <strong>1934</strong> beim<br />
Sekretariat der Sektion Bern des A. C. S., Waisenhausplatz<br />
2, von beiden Wettbewerbsarten bezogen<br />
werden.<br />
Seft bald 30 Jahren der unentbehrliche Begleiter<br />
für Fahrten in der Schweiz und dem<br />
benachbarten Ausland.<br />
Verlag Hallwag Bern.<br />
Am Sonntag, den 19. August <strong>1934</strong>, ist es die<br />
Picknickfahrt des Kantonalverbandes bernischer<br />
A. C. S.-Sektionen, das die vier bernischen Sektionen<br />
in der Gegend von Saignelegier zur beschaulichen<br />
Pflege der Geselligkeit vereinigt. Die Sektion<br />
Les Rangiers zeichnet als Gastgeberin und<br />
trifft umfassende Vorbereitungen: Tanzpodium,<br />
Kampfspiele, Kinderspiele, Feldküche, musikalische<br />
Darbietungen, kurz gesagt Attraktionen über<br />
Attraktionen, wie es die Mittelländer gar nicht gewohnt<br />
sind. Das flotte Einladungsprogramm wird<br />
sämtlichen Mitgliedern des Kantonalverbandes in<br />
den nächsten Tagen zugestellt. — Und endlich, am<br />
26. August, ist der I. Grosse Preis der<br />
Schweiz für Automobile das automobilsportliche<br />
Grossereignis der Schweiz, dessen werbekräftige<br />
Piakatreklame nun dieser Tage an den öffentlichen<br />
Anschlagestellen erschienen ist. h.<br />
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III. Blatt<br />
BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />
Geschichte und Bedeutung des Klausenpasses<br />
Die meisten schweizerischen Bergpässe haben<br />
eine reiche, wechselvolle Geschichte,<br />
und die ersten Angaben, die wir von ihnen<br />
besitzen, reichen weit zurück ins Altertum.<br />
Sie haben im Leben der Völker nördlich und<br />
südlich der Alpen stets eine grosse Rolle gespielt<br />
und die Aufmerksamkeit zu allen Zeiten<br />
auf sich gezogen. Nicht so der Klausen.<br />
Der Klausenpass gehört nicht zu den wichtigsten<br />
Nord-Süd-Routen, sondern stellt lediglich<br />
eine Querverbindung zwischen den<br />
Alpentälern von Glarus und Uri her. Vor 1899<br />
führte nur ein Saumpfad aus dem Glarnerland<br />
hinüber ins Schächental, und erst in<br />
Unterschächen begann eine nicht ganz einwandfreie<br />
Strasse, die die Verbindung mit<br />
dem Reusstal herstellte.<br />
Am 21. August 1899 ist dann die jetzige<br />
Klausenstrasse eröffnet worden, deren Bau<br />
nur durch reichliche Unterstützung von seiten<br />
des Bundes überhaupt möglich geworden<br />
war. Militärische Gründe mögen beim Bund<br />
für eine so weitgehende Unterstützung in erster<br />
Linie mitgespielt haben. Für das Glarnerland<br />
bedeutete die Klausenstrasse einen<br />
Ausweg aus der Sackgasse bei Linthal und<br />
eine wichtige Anschlusslinie an die Gotthardstrasse.<br />
In der Lokalgeschichte freilich hat der<br />
Klausenpass auch schon seit altersher eine<br />
Rolle gespielt. Die Grenze zwischen Uri und<br />
Glarus war immer ein Zankapfel zwischen<br />
diesen Ländern, und ihre definitive Festlegung,<br />
die übrigens sehr zugunsten der Urner<br />
ausgefallen ist, bildet den Grund für die<br />
Entstehung einer hübschen Sage.<br />
Als die Glarner und Urner sich über die<br />
Grenze durchaus nicht einigen konnten, beschlossen<br />
sie, dass an einem bestimmten<br />
Tage beim ersten Hahnenschrei je ein Läufer<br />
von Altdorf und Linthal starten sollte,<br />
um dort, wo sich die beiden dann treffen<br />
würden, endgültig die Grenze festzulegen.<br />
Die Glarner fütterten ihren Hahn, nach dessen<br />
erstem Schrei der Läufer starten sollte,<br />
aufs beste. Die Urner aber gaben dem ihrigen<br />
überhaupt nichts zu fressen. An dem verabredeten<br />
Morgen krähte nun der Urner Hahn<br />
viel früher als der wohlgemästete Glarner<br />
Güggel. So kam es, dass der Urner Läufer<br />
schon im Abstieg vom Urnerboden begriffen<br />
war, während der Glarner erst den Berg<br />
hinankeuchte. Als sich die beiden trafen, erreichte<br />
der Glarner noch die Begünstigung,<br />
dass die Grenze an dem Punkt festgelegt<br />
'erde, bis zu dem er den Urner wieder bergauftragen<br />
könne. Am heutigen Scheidbach<br />
(aus den Urkunden als Ursinbach bekannt)<br />
brach der Glarner tot zusammen. Heute verläuft<br />
die glarnerisch-urnerische Grenze am<br />
Ostende des Urnerbodens, dem Scheidbach<br />
entlang.<br />
Auch kriegerische Aktionen haben sich auf<br />
dem Klausen abgespielt. So drängten am<br />
18. August 1799 die Franzosen vom Schächental<br />
her die Oesterreicher über die Klausenhöhe<br />
auf den Urnerboden zurück und warfen<br />
sie hinunter ins Linthtal. Einige Wochen<br />
später kam Suworoff mit seinem Heer über<br />
den Gotthard, um nach Schwyz hinauszustossen.<br />
Der Uebergang über den Axenberg<br />
^euilleion<br />
Siegernation oder Sieger?<br />
Klausen-Beilage<br />
wurde ihm aber verwehrt, und so sah er<br />
sich gezwungen, erst Schächental einwärts<br />
und dann vom 27.—30. September 1799 unter<br />
schweren Verlusten über den Kinzigpass<br />
ins Muotatal zu marschieren, eine Leistung,<br />
die für die damalige Zeit geradezu unerhört<br />
erscheint.<br />
Auch vor Naturkatastrophen ist das Gebiet<br />
des Klausenpasses nicht ganz verschont<br />
geblieben. 1887 ist von den «Spitzen» gegenüber<br />
von Spiringen ein Bergsturz niedergegangen,<br />
der viel zerstörte und auch Menschenleben<br />
vernichtete.<br />
Mancher, der im bequemen Wagen über<br />
den Klausenpass fährt, ahnt nicht, dass rechts<br />
und links der Strasse neben den einzigartigen<br />
Naturschönheiten auch noch architektonische<br />
und künstlerische Werke verborgen<br />
sind, deren Besichtigung recht angelegentlich<br />
empfohlen werden muss. So steht auf<br />
dem Urnerboden eine alte Kapelle aus dem<br />
17. Jahrhundert, und besonders bemerkenswert<br />
sind auch die Dekorationsmalereien<br />
von Josef Heimgartner in dem 1912 von<br />
Hardegger erbauten neuen Kirchlein.<br />
Auf der Schächentalerseite, unweit von<br />
Urigen, findet man im Qetschwiler eine Kapelle,<br />
die ein prächtiges Altargemälde von<br />
Denijs Calvaert (ca. um 1600) enthält, das<br />
ein lange im Ausland lebender Urner, Azarias<br />
Püntener, gestiftet hat. Unterhalb Spiringen<br />
erhebt sich, in Witerschwanden, die St. Antons-Kapelle,<br />
ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert,<br />
und bei der Loretobrüeke vor Bürglen<br />
die mit Wandbildern geschmückte Loretokapelle<br />
aus dem Jahre 1659. In Bürglen, dem<br />
Geburtsort Teils, erinnert ein Denkmal an<br />
den Tod des schweizerischen Freiheitshelden,<br />
der nach der Sage bei der Rettung eines<br />
Kindes aus dem wilden Schächenbach ertrank.<br />
Eine besondere Tellskapelle aus dem<br />
Jahre 1582 findet sich dort, wo einst Teills<br />
Von Kaspar rreuler, Glarus.<br />
In die verhallenden Klänge der Heimatglocken,<br />
die am 1. August unser Volk zur<br />
nationalen Selbstbesinnung ermahnen, donnert<br />
der brüllende Orkan der Maschinen und<br />
Motoren des X. Internationalen Klausenrennens!<br />
Kaum dass wir ein paar stille Feierstunden<br />
fanden, um in geruhsamer Nachdenklichkeit<br />
den wirklichen und den geistigen<br />
Grenzen unserer Heimat nachzugehen —<br />
da stehen, bei Zoll und Pass, schon hundert<br />
Maschinen bereit, um über die nationalen<br />
Schranken hinweg in unserem Land den<br />
schärfsten internationalen Kampf auszufechten.<br />
Bei dem einsamen Kreuz auf der<br />
Klausenhöhe wird nicht mehr in weltverlorener<br />
Abgeschiedenheit das weiss-rote<br />
Schweizerbanner im Sommerwind über die<br />
Berge wehen — eine internationale Flaggengala<br />
mit all ihren leuchtenden Trikoloren<br />
wird hochflattern, um die Gäste willkommen<br />
zu heissen, die aus aller Herren Länder zum<br />
Kampf der Menschen und Maschinen herbeieilen.<br />
Ueber die Nationalität des ersten<br />
Augusttages triumphiert die Internationalität<br />
des 5. Augustes, die Allgewalt der Sport-<br />
'nternationale. Das dröhnende Lied der Motoren<br />
übertönt den vollen Glockenklang entschwindender<br />
Feierstunden. An Stelle der<br />
Sicherheit in der Heimat tritt der Kampf der<br />
Nation um den Sonnenplatz in der Internationale.<br />
Wirklich?<br />
Täuschen wir uns nicht, und täuschen wir<br />
andere nicht!<br />
Mögen die hundert Rennfahrer auch ein<br />
Dutzend Nationen vertreten, mag das I und<br />
das D, das F oder das GB und wie all<br />
die weissen Zeichen einer Sportinternationale<br />
heissen, über das helle Band der herrlichsten<br />
Alpenstrasse sausen, mögen Italiener oder<br />
Deutsche den goldenen Kranz und die Ehre<br />
des Sieges einheimsen, mag ihn, wenn uns<br />
das Glück hold ist, auch ein Schweizer erringen<br />
— niemals gewinnt hier im Gefühl<br />
des Schweizervolkes eine einzelne Nation!<br />
Turn- und Fussballkätnpfe •• führen ihre<br />
Nationalmannschaften, Kollektiven von eingedrillten<br />
Zehnern oder Elfern, unter den<br />
brausenden Melodien ihrer Nationallieder in<br />
die Betonstadien der Olympiaden; sie fühlen<br />
sich als Vertreter ihres Heimatlandes und sie<br />
werden auch, bei Sieg und bei Niederlage, als<br />
solche gewertet, oft in einem Masse, das die<br />
übrigen unbeteiligten Nationen zu einem stillen<br />
Lächeln zwingt.<br />
Im Rennen um den Grossen Bergpreis der<br />
Schweiz am Klausen siegt nicht Deutschland<br />
oder Italien oder irgendein Staat. Sieger ist<br />
nicht eine Nation, Sieger ist der Schnellste.<br />
Im Herzen des<br />
Klausen-<br />
Gebietes<br />
Bl;elc von der Vorfrutt<br />
gegen den Urnerboden.<br />
(Photo Schönwetter-Elmer,<br />
Glarus).<br />
Die letzten Kehren vor dem Ziel des Klausenrennens.<br />
Haus gestanden haben soll Sehenswert ist<br />
in Bürglen auch der Meieramtsturm der Aebtissin<br />
von Zürich aus dem 13. .Jahrhundert.<br />
Auf sich und seine Maschine gestellt, geht<br />
der Fahrer ins Rennen, mag er im übrigen<br />
auf Weiss-Rot-Grün oder irgendeine Farbe<br />
eingeschworen sein. «Auf sich selber steht er<br />
da ganz allein!» wie es im alten Reiterlied<br />
heisst. «Und setzet er nicht das Leben ein,<br />
nie wird "ihm das Leben gewonnen sein!»<br />
Trägt Stuck oder Chiron oder Caracciola<br />
oder irgendeiner der Grossen vom Volant<br />
Ruhm und Ehre heim, so ist das sein eigenstes<br />
und persönlichstes Verdienst, nicht das<br />
Verdienst einer Nationalmannschaft, die unter<br />
dem Zeichen einer mehr oder Weniger geliebten<br />
Flagge in den Kampf zog. Er auf<br />
seiner Maschine ist Sieger, nicht sein Land.<br />
Unter sich mögen die Trikoloren, die Rennställe<br />
(welch ein Unfug von Wort!), Fabriken<br />
und Equipen ihre nationalen Eigenheiten zu<br />
internationalen Spannungen oder Freundschaften<br />
verdichten, mögen im Sieg eines<br />
weissen Mercedes über einen blauen Bugatti,<br />
im Triumph eines Alfa über einen Maserati<br />
den Triumph ihres Landes und ihrer nationalen<br />
Zugehörigkeit mehr als je auskosten —<br />
die Tausende und Abertausende aber, die<br />
wiederum all der rasenden Maschinen am<br />
Klausen folgen, werden heute, so wenig als<br />
je, eine siegende Nation, sondern immer nur<br />
einen siegenden Menschen anerkennen. Die<br />
Masse verlangt nach Persönlichkeit, nach<br />
persönlichem Heldentum — ob das höher<br />
steht als das auf Kameradschaft eingestellte,<br />
den Einzelnen negierende Kollektiv einer<br />
62<br />
III. Blatt<br />
BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />
Die Pfarrkirche selber ist ein recht hübscher<br />
Frtihbarockbau.<br />
Nur diese Hinweise genügen schon, um zu<br />
zeigen, dass auch der Klausenfahrer manch<br />
Interessantes rechts und links dieser doch<br />
eigentlich modernen Alpenstrasse zu sehen<br />
bekommt.<br />
Viele werden sich auch schon gefragt haben,<br />
woher überhaupt der Name Klausen<br />
stammt. Und da gibt uns die noch heute bestehende<br />
Ortsbezeichnung «Klus> für den gewaltigen<br />
Felsenzirkus südöstlich des Urnerbodens<br />
einen Fingerzeig. «Klus» kommt von<br />
«clusa», was ein abgeschlossenes Gebiet<br />
bedeutet, und dieses markanteste Landschaftsbild<br />
dieser ganzen Paßstrasse hat<br />
auch dem Klausenpass seinen Namen gegeben.<br />
Früher war der Klausen nur von lokaler<br />
Bedeutung. Wenigen bekannt, fristete er neben<br />
all den andern schweizerischen berühmten<br />
Alpenpässen ein ziemlich bescheidenes<br />
Dasein. Das ist aber in den letzten 12 Jahren<br />
anders geworden. Man kann wohl ohne<br />
Uebertreibung behaupten, dass der Klausenpass<br />
heute der berühmteste schweizerische<br />
Alpenpass ist. Zu diesem Ruhm hat ihm in<br />
allererster Linie das Klausenrennen verholfen.<br />
Weit über die Landesgrenzen hinaus<br />
wurde diese Bergstrecke bekannt, Zehntausende<br />
strömten allein an die Rennen und<br />
weitere zehntausend überfahren heute den<br />
Pass auch zu andern Zeiten, nur um wenig-<br />
Mannschaft, bleibe eine offene Frage — die<br />
Masse verlangt nach einem siegreichen Menschen,<br />
der mehr kann als alle andern, nach<br />
dem Helden! Er ist der Exponent, der Kristall<br />
aller imponierenden Kühnheit, aller<br />
Rasse, aller Bravour. Heisse er Rinaldini,<br />
Teil oder Winnetou, Don Quichote oder Napoleon,<br />
Varzi, Eckener, Mittelholzer oder<br />
Balbo — ihm, dem Ersten, jubelt die Menge<br />
zu — komme er vom Nordkap oder von der<br />
Akropolis.<br />
So steht am Klausen nicht eine Internationale<br />
gegen unsere Nation; nicht ein Dutzend<br />
Nationen kämpfen um den vielberühmten<br />
Preis, wohl aber eine Hundertschaft der<br />
Besten aus aller Herren Länder, unter dem<br />
Einsatz ihrer Persönlichkeit, ihres Lebens.<br />
Wir Schweizer, die wir, obwohl abseits des<br />
internationalen Haders, dem internationalen<br />
Kampf um persönliche Leistungen nie ausgewichen<br />
sind, freuen uns, unsere Kampfarena,<br />
die aus Alpen, Felswänden und Gletschern<br />
erbaute, den Besten aller Nationen<br />
zur Verfügung stellen zu können zum friedlichen<br />
Wettstreit. Möge der Beste den<br />
Siegeslorbeer erringen! Ist es eine Grosse<br />
aus der Internationale — wohlan, wir freuen<br />
uns und gönnen ihm den Preis. Ist es einer<br />
der eigenen Nation — dann stecken wir ihm<br />
(soviel Schweizertum muss man uns schon in<br />
unseren .Bergen lassen) noch ein besonderes<br />
Alpenröslein an den Sturzhelm!<br />
Und nun — slückauf!
stens einmal über den Klausen gekommen zu<br />
sein. Gereut hat es bestimmt noch keinen,<br />
denn abgesehen von der vorzüglich angelegten<br />
Strasse ist auch das Landschaftsbild von<br />
Linthal bis hinüber nach Altdorf ganz überwältigend.<br />
Nicht nur Privatwagen und Autocars befahren<br />
die Klausenstrasse, sondern auch die<br />
Post führt regelmässige Kurse in beiden<br />
Richtungen aus. Sie gehören mit zu den bestfrequentiertesten,<br />
die unsere Postverwaltung<br />
zur Zeit führt.<br />
Neben den von Menschenhand geschaffenen<br />
Kunstschätzen und architektonischen<br />
Schönheiten beidseits der Klausenstrasse<br />
darf die wuchtige Qross - Architektur der<br />
Landschaft nicht vergessen werden, die in<br />
bizarrsten und bezauberndsten Formen den<br />
Pass begleitet. Der Formenreichtum der<br />
Gipfel und Grate des Klausengebietes ist selten<br />
schön. Zugleich bildet die Klausenstrasse<br />
auch eine Trennungslinie zwischen zwei verschiedenen<br />
Gipfelformen. Im Norden erheben<br />
sich die steilabbrechenden hellen und dunklen<br />
Kalkfelsen, fast dolomitenartig muten<br />
der Ortstock- und die Schächentaler-Windgällen-Gruppe<br />
an, und im Süden recken sich<br />
die eisgepanzerten Hochgipfel der Claridenund<br />
Scheerhorngruppe empor. Gegensätze<br />
haben immer einen besondern Reiz und diese<br />
Gegensätzlichkeit in der Landschaft des<br />
Klausens trägt sehr viel zu seiner Anziehungskraft<br />
bei.<br />
Linthal sei Ausgangspunkt unserer Fahrt.<br />
Drohend stehen über dem Dorf die Steilhänge<br />
des Kilchenstocks, der den Bewohnern<br />
von Linthal so manche schlaflose Nacht gebracht<br />
hat, aber trotz seinem drohenden Wesen<br />
nicht halb so schlimm ist, als wie er aussieht.<br />
Wohl wirft er von Zeit zu Zeit einige<br />
Felsbrocken zu Tal, um die Menschen etwas<br />
zu schrecken, aber die Gefahr eines grossen<br />
Bergsturzes dürfte wohl ganz geschwunden<br />
sein. Die Linthaler, die nie recht an die<br />
Schrecken dieses Berges glaubten, schauen<br />
auch wieder vertrauensvoll zu seinem Gipfel<br />
hinauf und denken, dass er gleich wie ihren<br />
Altvordern auch in Zukunft ein treuer Hüter<br />
des Dorfes bleiben werde.<br />
Wenn man zum Dorf Linthal hinaus und<br />
die Klausenstrasse hinan fährt, so fesselt jeden<br />
der gewaltige Felsenzirkus, der das<br />
Glarner Hinterland abschliesst. Tödi, Bifertenstock<br />
und Selbsanft sind die gewaltigen<br />
Eckpfeiler, die in gigantischem Ausmasse<br />
das Glarnerland nach Süden abriegeln. Die<br />
Strasse hat nicht versucht, diese Felsenmauern<br />
zu durchbrechen; sie fand einen andern<br />
Ausweg und schlängelt sich daran vorüber<br />
! ins Urnerland.<br />
Gleich nach Linthal beginnt die Steigung<br />
der Klausenstrasse; sie führt durch Galerien<br />
und in weiten Kehren durch die Fruttberge<br />
hinauf. Es lasse sich niemand dessen verdriessen,<br />
in den Fruttbergen mit seinem Wagen<br />
anzuhalten und die paar Minuten zu<br />
Fuss zu gehen, die notwendig sind, um die<br />
prachtvollen Wasserfälle des Fätschbaches<br />
bewundern zu können.<br />
Höher und höher schraubt sich der Wagen<br />
und immer wieder überraschen die Tiefblicke<br />
hinunter nach Linthal und ins Thierfehd<br />
und auch talauswärts. Von der andern<br />
Talseite herüber grüssen der steilaufragende<br />
Gipfel des Hausstockes und die trutzigen<br />
Mauern des Kärpfstockes. Aus den Matten<br />
der Frutberge führt die Strasse hinein in den<br />
Bergwald, über den steil die Felsen des Ortstocks<br />
in den Himmel ragen. Und plötzlich<br />
tritt man aus dem Wald, und vor uns liegt<br />
überraschend der weite ebene Talgrund des<br />
Urnerbpdens, einst als die grösste Alp der<br />
Schweiz bezeichnet. Samtbraune Hüttchen<br />
sind wie Spielzeug mitten in die Bergwiesen<br />
gestellt, und aus einer Tannengruppe grüsst<br />
von weitem ein hübsches Kirchlein. Fünf Kilometer<br />
lang ist das ganze Hochtal, und erst<br />
nach Zurücklegung dieser Strecke beginnt<br />
wieder die eigentliche Steigung der Strasse.<br />
Rechts haben uns die drohenden Felsmauern<br />
der Märenberge begleitet und links die<br />
steilen Nordabstürze der Claridengruppe.<br />
Weit ausholend zieht sich die Strasse hinein<br />
in die Klus, diesem imposanten Felsenzirkus,<br />
der dem ganzen Pass den Namen<br />
verliehen hat. Ueber die Kehren der Vorfrutt<br />
windet sich die Strasse weiter hinauf, vorbei<br />
an kleinen, steinernen Alphütten, deren Einfachheit<br />
schon manchen Städter überrascht<br />
hat. Wenn man bei sinkender Nacht im Sommer<br />
hier vorbeifährt, so hat man hie und da<br />
das Glück, den Sennen zu hören, wie er weit<br />
ins Tal hinaus seinen « Alpsegen > ruft. Wer<br />
das erlebt, der halte seinen Wagen schleunigst<br />
an, um die erhabene Feierlichkeit dieses<br />
Gebetes miterleben zu können.<br />
Das Wahrzeichen der Klausenpasshöhe ist<br />
das Märcherstöckll. Als trutziger Wächter<br />
des Passüberganges schaut es schon seit<br />
Jahrtausenden herunter auf die Passhöhe,<br />
und gewiss hätte es in den letzten Jahren<br />
gerne manchmal sein greises Haupt geschüttelt<br />
über das tolle Menschengewimmel zu<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N» 62<br />
seinen Füssen. Ganz neue Aspekte eröffnet<br />
dem Klausenfahrer die Ankunft auf der<br />
Passhöhe. Plötzlich schweift der Blick hinüber<br />
zur Urirotsock-Gruppe ennet dem Reusstal,<br />
und das vor uns liegende Schächental<br />
wird rechts flankiert vom Massiv der Schächentaler-Windgälle<br />
und links vom Scheerhorn,<br />
Griesstock und der Grossen Windgälle.<br />
Langsam fährt man talabwärts, und mancher<br />
wird sich auf der Balm schon gefragt<br />
haben, wo nun wohl eigentlich die Strasse<br />
weiterführen möge. Denn links ist der Absturz<br />
hinunter ins Schächental und geradeaus<br />
sieht man nur die Steilhänge der Balmwand.<br />
Und doch schlängelt sich die Strasse<br />
gerade hier durch. Mit letzter Kühnheit ist<br />
der Pass hier in den Felsen gesprengt worden,<br />
und doch in einer so verblüffend sicheren'<br />
Anlage, dass auch der bergungewohnte<br />
Fahrer keinen Augenblick beunruhigt werden<br />
könnte. Mit dem Durchqueren der Seelitalgalerie<br />
ist die Felspartie beendigt und die<br />
Obwohl die in den Jahren 1893 bis 1899 mit<br />
einem Kostenaufwand von Fr. 4,140,000.—<br />
erstellte Klausenstrasse zweifellos zu den modernsten<br />
und bautechnisch am besten angelegten<br />
schweizerischen Alpenstrassen gehört,<br />
ist heute schon deren Ausbau zur Notwendigkeit<br />
geworden. Dank ihren bautechnischen<br />
Vorzügen und ihren landschaftlichen<br />
Schönheiten, die in gleichem Masse keine andere<br />
Alpenstrasse aufzuweisen hat, ist die<br />
Klausenstrasse zu einer der wichtigsten internationalen<br />
Ost-Westverbindungen durch<br />
die Schweiz und zu einer vielbesuchten Touristenstrasse<br />
geworden. Dementsprechend<br />
weist der Verkehr eine stetige Zunahme auf,<br />
um jeweilen bei den internationalen Klausenrennen<br />
ein extremes Maximum zu erreichen.<br />
Die Kantone Glarus und Uri haben ihre<br />
Zufahrtsstrassen zum Klausen systematisch<br />
ausgebaut und sind im Begriff, auch diesen<br />
selbst zu verbessern. Sie gehen dabei von<br />
der Erwägung aus, dass der Wert und die<br />
Bedeutung dieser Zufahrtsstrassen erst dann<br />
Strasse zieht sich wieder durch blumige<br />
Bergmatten, vorbei an braunen Bauernhäusern,<br />
nach Urigen und wieder rückwärtsstrebend<br />
tief hinunter ins Tal nach Unterschächen.<br />
Nach Süden öffnet sich hier.das Brunnital,<br />
in seiner Form an das Lauterbrunnental<br />
en miniature erinnernd.<br />
Obschon wir auf der Talfahrt sind, steigt<br />
die Strasse von Unterschächen talauswärts<br />
noch einmal an, um das vom spitzen Kirchturm<br />
überragte Spiringen zu erreichen. Ein<br />
paar Spitzkehren bringen uns wieder hinunter<br />
auf die Talsohle, und nun führt die<br />
Strasse hinaus über Witerschwanden-Trude-<br />
Iingen zur Brücke bei Loreto und dann über<br />
Bürglen ins Reusstal nach Altdorf und Flüelen.<br />
Und damit sind wir an den Vierwaldstättersee<br />
gelangt, dessen Ufer so reich sind<br />
an historischen Stätten, dass es eigentlich<br />
Pflicht jedes Schweizers wäre, jährlich einmal<br />
dahinzupilgern, wobei der Klausen bei<br />
der Hin- oder Rückfahrt jeweils auch besucht<br />
werden sollte.<br />
Lr.<br />
Der Ausbau der Klausenstrasse<br />
zur vollen Auswirkung gelangen können,<br />
wenn auch das verbindende Zwischenglied<br />
den Forderungen des Verkehrs entspricht.<br />
Die Klausenstrasse hat normalerweise eine<br />
nutzbare Breite von 4,80—5,50 m. Diese<br />
Von Kantons-Ingenieur Blumer, Glarus.<br />
Breite wäre theoretisch genügend, nachdem<br />
die maximale Ladebreite der auf der Strasse<br />
zugelassenen Fahrzeuge zu 2,20 m festgesetzt<br />
worden ist; praktisch hat sie sich in<br />
vielen Einzelfällen als ungenügend und damit<br />
als stark verkehrshindernd erwiesen. Die<br />
Gründe sind rein technischer Art. Gemäss<br />
den Vorschriften für den Bau der Klausenstrasse<br />
war zunächst eine Kurvenerweiterung<br />
in den «Kehren» vorgesehen; in allen<br />
übrigen Kurven wurde die normale Strassenbreite<br />
durchgeführt. Für den heutigen<br />
Verkehr bedeutet dies einen erheblichen technischen<br />
Fehler, der sich in der Weise auswirkt,<br />
dass in sämtlichen Kurven mit Radien<br />
von unter 100 m das Kreuzen von breiteren<br />
Fahrzeugen die normale Abwicklung des Verkehrs<br />
stört. Ein weiterer technischer Fehlf~<br />
besteht darin, dass die Wölbung des Que ± *<br />
profils der Strasse meistens zu gross und in<br />
den konvexen und konkaven Kurven durchwegs<br />
in gleicher Weise ausgebildet ist. Auch<br />
dieser bautechnische Mangel erschwert Kreuzungen<br />
oder verhindert das Ueberholen von<br />
Fahrzeugen, ganz besonders m den Wendeplatten.<br />
Erschwerend sind endlich die vielfach<br />
ungenügenden Sichtweiten.<br />
Hieraus ergeben sich für den zukünftigen<br />
RASSIGES AUSSEHEN<br />
RASSIGE FAHRT<br />
UNGEMEINE SICHERHEIT<br />
DAS IST<br />
Bei allen<br />
grossen internationalen<br />
Rennen<br />
immer wieder<br />
UNL<br />
auf den Wagen der<br />
ELITE-FAHRER<br />
Folgen Sie diesem Beispiel!<br />
PERSONEN- UND LASTWAGEN<br />
VERTRETER<br />
Zürich A.B.C. Garage A.G. Fleurier R. Gammeter<br />
Bern Gebrüder Marti Neuchätel Garage Central S. A.<br />
Basel Ed. Contelly St. Gallen Widler &. Hürsch<br />
Lausanne W. Zwei gart Bellinzona Grand Garage S.A.<br />
Geneve Ch. Hoffer Locarno E. Broggini<br />
Wlnterthur H. Roos Wohlen J. Henggl<br />
Brugg F. Zulauf Solothurn W. Bircher<br />
Sion Revaz Freres Baar Stierli & Cie. (cam.)<br />
Langenthal Moser &. Cie. Vevey Auto-Stand S. A.<br />
(camlons)<br />
Generalvertreter für die Schweiz:<br />
FRATELLI AMBROSOLI - LOCARNO
62 -<strong>1934</strong> AUTOMÖBIL-REVUE 15<br />
IDie.<br />
ausgebaute Klausen strasse<br />
mm££ä£%L2 m ~«»**£.,~»4B<br />
Die<br />
«er<br />
Klausen-RennfahreT werden diesmal eine teilweise moäern ausgebaute Strecke antreffen. TJn-<br />
Bild zeigt die erste grosse Doppelkehre am Anfang des Klausenpasses im Umbau. Als Belag<br />
wird Wildpflästerung mit ausgegossenen Fugen verwendet.<br />
Ausbau der Klausenstra&se ungefähr folgende<br />
massgebliche Richtlinien:<br />
1. Sukzessive Verbreiterung der Strassenfahrbahn<br />
auf durchwegs 6 m, mit Kurvenverbreiterungen,<br />
soweit dies technisch notwendig<br />
ist. (Zweckmässig wird man so vorgehen,<br />
dass die Verbreiterungen überall da zuerst<br />
ausgeführt werden, wo sie wenig kosten.)<br />
2. Umbau des Querprofils der Strasse,<br />
Ausbildung der Kurven unter etwa 100 m<br />
Radius mit einseitigem Gefälle und<br />
3. Verbesserung der freien Sichtweite.<br />
4. Erstellen von Schutzfried an gefährlichen<br />
Stellen.<br />
Qlarus und Uri arbeiten seit einigen Jahren<br />
nach diesen Richtlinien an der Modernisierung<br />
der Klausenstrasse. Auf der Nordostrampe,<br />
zwischen Linthal und der Klausenpasshöhe<br />
sind bis heute von den 25 Wendeplatten<br />
bereits 16 verbessert; die noch verbleibenden<br />
dürften in ununterbrochener Folge<br />
ebenfalls noch umgebaut werden. Dabei handelt<br />
es sich vornehmlich darum, die wassergebundene<br />
Schotterdecke durch einen harten<br />
Dauerbelag zu ersetzen und das Kehrengefälle<br />
einseitig auszubilden. Die vom Kanton<br />
Glarus umgebauten Wendeplatten haben<br />
durchwegs ein einseitiges Quergefälle von<br />
8% und als Belag wurde eine sog. Wildpflästerung<br />
mit ausgegossenen Fugen (Kaltbitumen<br />
Bitumin) gewählt. Diese Belagart hat<br />
einen grossen Reibungskoeffizienten und<br />
erlaubt daher ein verhältnismässig schnelles<br />
Fahren in der Kurve, ohne dass die Fahrzeuge<br />
ins Schleudern geraten; ebenso gewährt<br />
sie grosse Sicherheit für die noch häufig<br />
auf der Strasse verkehrenden Pferdefuhrwerke.<br />
Eine Neuheit sind die von der Betonstrassen<br />
A.-Q. erstellten Betonbeläge in<br />
der Kehre mit der Höhenquote 1702 m (Klus),<br />
namentlich aber in der Kehre oberhalb Vorfrutt<br />
(zweite Kehre unterhalb der Passhöhe).<br />
Das einseitige Quergefälle der Fahrbahn mit<br />
Betonbelag beträgt im Maximum 12%. Es<br />
darf angenommen werden, dass die Sicherheit<br />
gegen das Schleudern der Fahrzeuge in<br />
diesen betonierten Kurven mit grösserem<br />
einseitigem Quergefälle wegen dem kleineren<br />
Reibungswiderstand ungefähr gleich<br />
gross ist wie in den mit Wildpflästerung<br />
Viele Kehren des Passes haben eine Verbreiterung und einen' neuen Belag erhalten. Die obenetehendo<br />
Aufnahme zeigt die zweite Kurve unterhalb der Passhöhe, die einen Beton-Belag erhielt.<br />
(Photos Schönwetter-Elmer, Glarus.)<br />
ausgebauten Kehren mit kleinerem Seitengefälle,<br />
aber grösserem Reibungswiderstand.<br />
Eine erhebliche Verbesserung stellt ferner<br />
die Pflasterung der Fahrbahn in den beiden<br />
Tunnels oberhalb Linthal und endlich die<br />
Staubfreimachung der ganzen Strasse von<br />
Linthal bis in den hintern Teil des Urner-<br />
Dem diesjährigen internationalen Klausenrennen<br />
kommt als Jubiläumsveranstaltung<br />
besondere Bedeutung zu. Zum X. Male werden<br />
am nächsten Sonntag die Maschinen aus<br />
aller Herren Länder die unzähligen Kehren<br />
der schönen Klausenstrasse hinanjagen. Kein<br />
Bergrennen Europas, auch wenn es an Alter<br />
den Klausgn zu übertreffen vermöchte, weist<br />
eine ruhmvollere Vergangenheit auf. Das berühmte<br />
schweizerische Rennen ist aus dem<br />
internationalen Autosport überhaupt nicht<br />
mehr wegzudenken, und was beispielsweise<br />
der Grosse Preis für Frankreich in der Geschichte<br />
der Rundstreckenrennen bedeutet, ist<br />
bodens auf insgesamt 14,7 km Länge dar.<br />
Es sollte erwartet werden dürfen, dass dieser<br />
erste grössere Versuch für die Staubfreimachung<br />
von Alpenstrassen zur Erhaltung<br />
des guten Rufes der schweizerischen Alpenstrassen<br />
gebührende Beachtung findet.<br />
Die Geschichte des Klausenrennens<br />
für die ersten europäischen Bergrennen der<br />
Klausen. Verschiedene Umstände haben zusammengewirkt,<br />
um diesem Anlass zu der<br />
wirklich überragenden Grosse zu verhelfen,<br />
in der er uns auch am nächsten Sonntag wieder<br />
entgegentreten wird. Jeder Austrag<br />
brachte eine weitere Steigerung der Veranstaltung,<br />
und 1932 stand man bereits vor<br />
einem vorläufigen Ziel. Das Maximum der<br />
Quantität war erreicht. Der Lauf vom nächsten<br />
Sonntag wird in seiner erstmals abgeänderten<br />
Form ein Rennen der Qualität sein.<br />
DL Schweiz wird am Sonntag wieder zum<br />
Mittelpunkt des internationalen Autosportes,<br />
mnltibestos-Brems- und Kupplungsbeläge für Automobile,<br />
Lastwagen, Krane, Bagger und alle Sonderzwecke<br />
Warum fahren in der ganzen Welt Hunderttausende von Wagen nur mit<br />
MuHibestos-Bremsbelag? Warum viele Tausende allein in der Schweiz?<br />
Doch wohl darum, weil Qualität und ganz besondere Eignung fOr unser Terrain<br />
bei Multibestos-Bremsbelag längst schlagend erwiesen ist. Untenstehende Tabelle<br />
zeigt Ihnen an einem Beispiel die Wirkung des Multibestos-LX-Belagesausdem<br />
sich unsere kombinierten Bremssätze entwickelt haben. Urteilen Sie selbst:<br />
?O0<br />
15,0<br />
y,<br />
Kuive .eines schlechten<br />
Bi-emsbelstfes-<br />
I M l I I I I I I I I I I I • • I I M I I I I I M J . ! I I ! I I I I I I I<br />
Resultate mit .MulnbQslos..lX Bremsbelag.<br />
5£ aufeinanderfolgende SJops<br />
Hier Blockieren die Bremsen<br />
32 Km Stundenqeschwindiqkeir<br />
J<br />
m 24 Kg, Pedaldruck<br />
ch Wassereinfiuss<br />
HIIIII<br />
imiiiniim<br />
-Anormal schlechteBi-emswii-kung<br />
P Kuive Nornialkx/rye<br />
••- — — — — —««irtrirtdn«« rtmi|i«it<br />
Anzahl der Bremsungen [Stops]"<br />
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Erfahrung besitzen, sind wir In der Lage, das einwandfreie Funktionieren<br />
der von uns gelieferten M ultl bestos-Bel äge absolut zu gewährleisten.<br />
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jedes Bremssystem die<br />
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DAS ERSTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />
Das erste Mineralöl für die Schmierung des eisten<br />
mit Petrol betriebenen Autos wurde durch die<br />
Produzenten von Mobiloil hergestellt. Seit jenem<br />
Zeitpunkt haben sie sich ausschliesslich in der<br />
Schmiermittelbranche spezialisert.<br />
Mobiloil ist heute, und war von jeher, das Oel,<br />
dessen Qualität nicht bestritten -wird.<br />
DAS MEISTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />
Das Auto ist in der Entwicklung begriffen. Dfe<br />
Produzenten von Mobiloil - unbestrittene Spezialisten<br />
in Schmierungsftagen - sind in steter enger<br />
Zusammenarbeit mit den AutomoiSäfcKoostnjkteuren<br />
der ganzen Welt. Verschiedelfe Mobäoil-<br />
Typen werden hergestellt, um für jede Maschine das<br />
bestgeeignete Schmiermittel liefern zu könpen. Die<br />
Mobiloil Schmiertabelle ist von diesem Gesichts<br />
•punkt aus geschaffen und wird zum massgebeoden<br />
UmVersal-Nachschlagewerk der Schmierung.<br />
DAS MEISTVERKAUFTE OEL DER WELT<br />
Ein grosser Stab von Technikern verbessert Mobiloil<br />
von Tag zu Tag, dessen Verwendung von 604 Konstrukteuren<br />
der ganzen Welt empfohlen wird.<br />
Studien im Laboratorium, Versuche am Prüfstand,<br />
auf Piste und Strasse... Keine Anstrengung wird<br />
gescheut. Das Resultat ist bekannt: Mobiloil <strong>1934</strong><br />
Ist an der Spitze des Fortschrittes. Es widersteht der<br />
grössten Beanspruchung. Es behält am längsten<br />
seine Viskosität und seine bewunderungswürdige<br />
Schmierkraft bei: es «hält" und schützt.<br />
Es ist das billigste auf 1000 km.<br />
Und welche Sicherheit.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
und alles, was Klang und Namen hat, wird<br />
in den nächsten Tagen in Linthal, längs der<br />
Passstrecke, auf der Passhöhe und in Altdorf<br />
anzutreffen sein.<br />
Der 26. August 1922 brachte zum erstenmal<br />
ein Rennen auf der bis dahin nicht sonderlich<br />
bekannten Klausenstrasse. Die Sektion<br />
Zürich des A. C. S. bemühte sich um eine<br />
reibungslose Durchführung. Wenn auch dieser<br />
erste Anlass in seiner ganzen Art, verglichen<br />
mit heute, mehr als bescheiden genannt<br />
werden muss, so hatte er für die<br />
damalige Zeit dennoch bereits grossen Umfang.<br />
67 Wagen, nämlich 53 Tourenwagen<br />
und 14 Rennwagen kämpften um den Sieg.<br />
Der Basler Nieth wurde auf Hispano mit<br />
21 Min. 43 Sek. (56,7 km/St.) vielbewunderter<br />
Tagessieger. Während man 1922 einen ersten<br />
nationalen Klausen erlebt hatte, fand<br />
schon der nächste Austrag im Jahre 1923 auf<br />
internationaler Basis statt Die überaus interessante<br />
Rennstrecke, die Vorzüglichkeit der<br />
Organisation und die Qualität der Preise hatten<br />
dieses Bergrennen bereits so gut bekannt<br />
gemacht, dass 86 Fahrer, darunter zahlreiche<br />
Ausländer, ihre Anmeldung einreichten. Erstmals<br />
wurden jetzt die Wagen in die drei<br />
Kategorien Touren-, Sport- und Rennwagen<br />
eingeteilt. Der Tagessieger, der Oesterreicher<br />
Rützler auf Steyr, schlug den alten Rekord<br />
von Nieth um eine ganze Minute und 10 Sekunden.<br />
Von Jahr zu Jahr vergrösserten<br />
sich nun die Ausmasse der Veranstaltung.<br />
792* musste, angesichts der starken Fahrerfelder,<br />
der Anlass auf Samstag und Sonntag<br />
verteilt werden. Das unter der Leitung der<br />
Sektion Zürich und unter Mitarbeit der Sektionen<br />
Glarus und Uri des A. C. S. stehende<br />
Rennen hatte unter schlechtem Wetter zu<br />
leiden; dennoch konnte der Mercedes-Benz-<br />
Fahrer Merz mit 18 Min. 16,6 Sek. einen<br />
neuen Streckenrekord etablieren.<br />
1984 -N»<br />
Die sprungweise Entwicklung des Klausenrennens<br />
hatte den Organisationsapparat derart<br />
überlastet, dass die Veranstalter sich<br />
gezwungen sahen, 1928 eine Atempause einzuschieben.<br />
Sie taten um so klüger, weil sich<br />
in dieser Periode eine gewisse Stagnation im<br />
Autosport bemerkbar machte.<br />
1929 wurde das Klausenrennen mit dem<br />
alten Glanz aufgezogen, und diesmal trug ein<br />
prächtiges Wetter zu dem Gelingen des Anlasses<br />
bei. 40 Piloten von 80 gemeldeten<br />
Wagenfahrern waren aus dem Ausland herbeigeeilt<br />
Das nationale Tourenwagenrennen<br />
entschied Gacon auf Martini mit 20 Min. 15,2<br />
Sekunden für sich, bei den Sportwagen bewältigte<br />
der deutsche Graf Kainein auf Bugatti<br />
die Strecke in 17 Min. 57,8 Sek. und<br />
bei den Rennwagen stellte Chiron auf Bugatti<br />
mit 16 Min. 42,4 Sek. einen neuen absoluten<br />
Streckenrekord auf, der überall gewaltiges<br />
Erstaunen auslöste.<br />
1930 erlebte man ein weiteres grosses<br />
Klausenrennen, das erneut zu einem schönen<br />
Erfolg_ wurde. 26 Tourenwagen, 37 Sportwagen<br />
und 27 Rennwagen fanden sich beim<br />
Starte zusammen. Die Hälfte der Konkurrenten<br />
rekrutierte sich wie gewohnt aus dem<br />
Auslande. Der Samstag verzeichnete sehr<br />
schlechtes Wetter, das sich unerwarteterweise<br />
in der Nacht auf den Sonntag zum<br />
Besseren wendete. Das Tourenwagenrennen<br />
gewann am Samstag der Zürcher A. Keller<br />
auf Alfa Romeo mit 21 Min. 6,8 Sek., Sportwagen-Erster<br />
wurde Caracciola mit 17 Min.<br />
4,6 Sek. und bei den Rennwagen wurde<br />
Chiron auf Bugatti mit der neuen hervorragenden<br />
Bestzeit von 16 Min. 24,6 Sek.<br />
(Stundenmittel 78,6 km/St.) viel umjubelter<br />
Klausensieger.<br />
Man hatte sich nun auf den zweijährigen<br />
Turnus geeinigt, so dass auch 1931 der Klausen<br />
ausfiel. 1932 fand die neunte Wiederholung<br />
des berühmten Rennens statt, das in<br />
1925 bedeutete einen neuen Wendepunkt jeder Hinsicht zum Rekordklausen wurde.<br />
in der Geschichte des Klausens. Erstmals 22 Tourenwagen, 46 Sportwagen und 30<br />
erklärte nun auch die U. M. S. die Bereitwilligkeit<br />
zur Mitarbeit, so dass gleichzeitig gemeldet. Dabei entfielen.55 Nennungen auf<br />
Rennwagen waren für den grossen Kampf<br />
ein internationales Automobil- und Motorradrennen<br />
durchgeführt wurde. 45 Tourenwagen, Samstag ein dicht verhängter, graHer Himmel<br />
ausländische Konkurrenten. Während am<br />
28 Sportwagen und 11 Rennwagen massen keinen Sonnenstrahl durchliess, empfing der<br />
sich gegenseitig im harten Wettstreit. Wieder<br />
beeinträchtigte schlechtes Wetter die dem herrlichsten Sonnenglanz, der die<br />
Sonntag die riesigen Zuschauermassen mit<br />
Konkurrenz. Bei den Tourenwagen schwang Schönheiten der wundervollen Klausenstrecke<br />
sich Rigal auf Peugeot an die Spitze, bei im hellsten Lichte zeigte. Der Massenzustrom<br />
übertraf alle Erwartungen und<br />
den Sportwagen schnitt Hansal auf Steyr als<br />
Sieger ab und bei den Rennwagen triumphierte<br />
der inzwischen tötlich verunglückte Kopf zu wachsen. Nach offiziellen Schätzun-<br />
drohte den Veranstaltern regelrecht über den<br />
italienische Fahrer Graf Maseru auf Sunbeam gen wurde das Klaffsenrennen vor zwei Jahren<br />
von rund 60 000 Zuschauern besucht, ein<br />
•mit 17 Min. 16,8 Sek. Die Tatsache, dass von<br />
Jahr zu Jahr, trotz ungünstiger Streckenverhältnisse,<br />
neue absolute Rekorde auf-<br />
herbei. Das Tourenwagenrennen am Samstag<br />
grosser Teil davon kam mit rund 4000 Autos<br />
gestellt wurden, beleuchtet im übrigen auch gewann Scheibler auf Bugatti mit 19 Min.<br />
die rasende Entwicklung der Automobiltechnik.<br />
Mit 191 Nennungen stellte der Klaukampfes<br />
am Sonntag wurde Hans Stuck auf<br />
40,6 Sek., Erster des heissen Sportwagensen<br />
des Jahres 1926 einen ersten Höhepunkt Mercedes-Benz mit 17 Min. 06,6 Sek. vor<br />
dar. Schon jetzt gab es in ganz Europa kein Nuvolari auf Alfa Romeo. Die schnellste<br />
anderes Rennen, das mit dem schweizerischen<br />
Anlass verglichen werden konnte. berühmten 1932-Alfa Romeo-Monoposto. Der<br />
Rennwagenzeit erreichte Caracciola auf dem<br />
Nicht weniger als 61 ausländische Piloten hatten<br />
ihre Anmeldung abgegeben. Erneut litt 15 Min. 50 Sek., um deren Erledigung am<br />
Deutsche erzielte die grossartige Zeit von,<br />
das Rennen unter misslicher Witterung. Die nächsten Sonntag es hart auf hart gehen<br />
Zuschauer hatten das bizarre Schauspiel wird. Chiron und Varzi auf Bugatti belegten<br />
eines Bergrennens inmitten einer mit frisch den 2. und 3. Platz. Die Organisation klappte<br />
gefallenem Schnee überdeckten Berglandschaft.<br />
Angesichts dieser Umstände waren erneut bis in alle Details, und der Wiederhall<br />
trotz den Riesenausmassen der Konkurrenz<br />
alle Angriffe gegen den bestehenden Streckenrekord<br />
aussichtslos. Hansal auf Steyr erländischen<br />
Presse ebenso gross wie er-<br />
des Klausenrennens war in der ganzen ausneuerte<br />
seinen Sportwagensieg und bei den freulich.<br />
Rennwagen schwang sich der bekannte<br />
Schweizerfahrer Jos. Kessler auf Alfa Romeo<br />
an die Spitze.<br />
Wie schon erwähnt, haben sich die Organisatoren<br />
des Klausenrennens angesichts der<br />
alle Ausmasse überschreitenden Beteiligungen<br />
1927 schritt man zur Trennung des Anlasses<br />
in ein nationales und ein internatio-<br />
Auslese zu treffen, so dass in diesem Jahr<br />
veranlasst gesehen, in Zukunft eine schärfere<br />
nales Rennen. 50 Prozent der 174 gemeldeten nur die gesamte internationale Elite am Start<br />
Fahrzeuge kamen wieder aus dem Ausland. sein wird. Dem Publikum werden damit die<br />
Leider mussten sich die Veranstalter auch vielen ermüdenden Läufe mittelmässiger<br />
diesmal über ungünstiges Wetter beklagen. Fahrer erspart und die gesamte Veranstaltung<br />
Im nationalen Tourenwagenrennen stellte Caracciola<br />
auf Mercedes-Benz die phantastische konzentriert. Auch das Tourenwagenrennen<br />
auf den Wettstreit der Besten der Besten<br />
Zeit von 17 Min. 43,8 Sek. auf. Bei den vom Samstag ist fallen gelassen worden, da<br />
Sportwagen wurde Delmar auf Steyr im dieser Lauf naturgemäss nicht ein überragendes<br />
Interesse in Anspruch nehmen durfte und<br />
nationalen Rennen Erster, während Rosenberg<br />
auf Mercedes-Benz-Rennwagen mit 17 Min. die Organisatoren doch in jeder Beziehung<br />
17 Sek. die absolut beste Zeit im nationalen mit Arbeit fast doppelt belastete. Der diesjährige<br />
Klausen wird ein «Elite-Klausen» sein,<br />
Lauf etablierte. Das internationale Rennen<br />
endete mit dem Sportwagensieg von Caracciola<br />
mit 17 Min. 17,4 Sek. und Chiron auf unter den nötwendig gewordenen Beschrän-<br />
und es wird sich zeigen, dass das Rennen<br />
Bugatti mit 17 Min. 28 Sek. bei den Rennwagenwinnen<br />
konnte.<br />
kungen in jeder Beziehung nur noch ge-<br />
bo.<br />
Galerie der Berühmten<br />
Die bekanntesten Fahrer am Klausen.<br />
Die Popularität jeder grossen Rennveranstaltung<br />
wird von den Namen der bedeuten-<br />
Menschen zu finden, der gemütlich an seiner<br />
bas erstaunt, auch nur einen gewöhnlichen<br />
den Piloten getragen, die zum harten Zigarette zieht, wie jeder andere plaudert und<br />
Wettstreit um den Sieg antreten werden. Die so gar nichts von jener Unnahbarkeit an sich<br />
Namen dieser Fahrer sind wochenlang vor hat, die man ihm in den geheimen Träumen<br />
dem Rennen schon in aller Munde, und mit angedichtet hat. Rennfahrer haben ihre Sorgen<br />
wie andere Leute, und sie sind die<br />
mehr oder weniger Fachkenntnis wird versucht,<br />
die Prognosen zu stellen. Alle möglichen<br />
Erwartungen werden an die wie Hel-<br />
in gutem Zustande und fahrbereit wissen.<br />
glücklichsten Menschen, wenn sie ihre Wagen<br />
den verehrten Personen geheftet, und wenn Gar zu oft ist aber auch das Gegenteil der<br />
sie dann wenige Tage vor dem Rennen Fall, und sie müssen schwere Stunden der<br />
wirklich auftauchen, womöglich sogar im Aufregung, der Arbeit und der Hetze durchi<br />
erleben, bis ihre Maschine intakt schmutzigen Mechanikerkittel, dann ist man<br />
ist
N° 62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Auch der diesjährige Klausen Ist nicht arm<br />
an Persönlichkeiten, die sonst Woche für<br />
Woche die Spalten der internationalen Sportpresse<br />
füllen. Linthal ist während diesen<br />
Tagen wohl das phantastischste Dorf im<br />
Schweizerland und internationaler als St. Moritz<br />
und Interlaken zusammen. Vor jeder<br />
Scheune trifft man in dieser Woche wieder<br />
Prominente mit Mechanikern, Managern,<br />
Presseleuten und Firmenvertretern zusammen,<br />
und Dörfler, die nie vom Fusse des<br />
stets drohenden Kilchenstockes wegkommen,<br />
spazieren auf der gleichen Strassenseite<br />
neben den Männern, die schon in acht Tagen<br />
in Italien und England wieder die schnellsten<br />
Rennen bestreiten. Man kommt in Linthal<br />
nicht zusammen, um den blauen Sommerhimmel<br />
und die schöne Aussicht zu bewundern.<br />
Hier fühlt man sich bloss wohl, wenn<br />
des Rizinus durchdringende Wolken sich mit<br />
dem Duft des nächsten Miststockes vermischen,<br />
und während auf den Wiesen die<br />
Kühe brüllen, nebenan die schnellsten Maschinen<br />
Europas donnern. Bauern und Rennfahrer<br />
— das gibt ein Bild von bizarrer Eindrücklichkeit.<br />
Nachher redet man dann noch<br />
wochenlang davon, dass auch ein Stuck, ein<br />
Caracciola, ein «Schirong» da war, und die<br />
Buben hocken auf das Weidgatter und erzählen<br />
sich, wie der finstere Varzi wie ein<br />
Teufel in die Kurven geschneuzt sei...<br />
Welches sind diese Männer, diese Prominenten<br />
der Prominentesten, die gegenwärtig,<br />
durch eigenes Können und durch<br />
fremde Reklame hochgetragen, am internationalen<br />
Rennfahrerhimmel besonders hell<br />
leuchten? Ohne dem Vorwurf irgend welcher<br />
parteiischer Auslese verfallen zu wollen, seien<br />
einige dieser Fahrer scheinwerferartig rasch<br />
beleuchtet.<br />
Hans Stuck.<br />
Ohne den schlanken, sympathischen «Hans» gibt<br />
es nur schwerlich ein richtiges Klausenrennen.<br />
Nur wenn überall die lange, elegante Figur des<br />
blonden Deutschen auftaucht, herrscht richtige<br />
Klausenstimmung. Und wir gehen •wohl — den<br />
verschiedenen Aussprüchen Stucks nach zu schliessen<br />
— auch nicht fehl, wenn wir ihm eine ganz<br />
besondere Schwäche für den Klausen nachreden.<br />
Bergrennen sind ihm immer gut gelegen, auch<br />
wenn er sich nun neuestens zum ebenso tüchtigen<br />
Rundstreckenfahror entwickelt hat. Und der Klausen<br />
hat es für einen Mann wie Stuck in sich, da<br />
lohnt es sich in jeder Beziehung, zu gewinnen, denn<br />
sowohl der Preis wie das propagandistische Echo ist<br />
mehr wert als ein erster Platz bei einem durchschnittlichen<br />
Rundstreckenrennen. Hans Stuck ist<br />
ursprünglich als der unzweifelhaft beste Bergspezialist<br />
bekannt geworden, der zweimal nacheinander<br />
die europäische Bergmeisterschaft gewann. Er<br />
hält unbestritten die meisten Bergrekorde der Welt<br />
inne und war in den Jahren 1928, 1929, 1930 und<br />
1931 immer irgendwo auf einer Rennstrecke zwischen<br />
Spanien und Polen zu Hause. Stuck ist ein<br />
treuer Freund der Schweiz, schon an zahlreichen<br />
Veranstaltungen hat er mit grösstom Erfolg bei uns<br />
mitgemacht. Seine ersten Lorbeeren gewann er<br />
1926 auf einem Dürrkopp, nachher wechselte er<br />
rasch zu Austro-Daimler hinüber. Mit einem dieser<br />
leichten Rennwagen feierte er unerhörte Triumphe,<br />
auch wenn er sich meistens an die Bergstrecken<br />
Wagen zu führen; 1919 musste er auch Marschall<br />
hielt. 1031 sattelte Stuck um und fuhr nun aufFochs Wagen chauffieren. Zum ersten Male<br />
einem alten Mercedes-Benz-SSK, mit dem er sich tauchte Chiron im Jahre 1923 bei einem Rennen<br />
anfangs etwas schwer zurechtfand. Dennoch konnte auf. Er fuhr mit einem Bugatti einige kleinere<br />
V sich bei einer ganzen Anzahl von Bergrennen Bergrennen. Von Jahr zu Jahr versuchte er sich<br />
wieder durchsetzen. 1932 machte Stuck einen mit steigendem Erfolg als Rennfahrer, bis er 1927<br />
Sprung: nach Südamerika und startete dort an zahlreichen<br />
Rennen mit der gleichen Maschine. Er ge-<br />
die internationale Aufmerksamkeit auf sich zog.<br />
in die offizielle Bugatti-Eouipe eintrat und damit<br />
In<br />
wann den Grossen Preis von Brasilien und dasseiner Eigenschaft als Mannschaftsfahrer konnte<br />
Kilometerrennen von Brasilien. Nach Europa zurückgekehrt,<br />
graste er noch rasch einige Berglen.<br />
Am Klausen war er schon oft zu sehen, und<br />
er seine glänzenden Fähigkeiten unter Beweis stelrennen<br />
ab, wobei er sich wieder erfolgreich be-<br />
dieser Treue zu unserm grössten Bergrennen ver-<br />
hauptete. Unter anderem schlug er auch, wie bekannt,<br />
den Klausen-Sportwagenrekord, den er also<br />
heute noch innehält. 1933 wurde es um «Hans><br />
ganz beängstigend still. Nur wenige wussten anfänglich,<br />
dass Grosses geplant war und in kurzer<br />
Zeit auch Tatsache wurde. Porsche baute einen<br />
neuen Rennwagen und Hans Stuck war als Chefpilot<br />
ausersehen. In der Zwischenzeit ging dieser<br />
unter die Dichter und schrieb ein ebenso unterhaltendes<br />
Autobuch wie ein lustiges t Renn-Märchen<br />
für Buben. Jetzt hat er aber die' Feder wieder<br />
weggelegt und ist in den P-Wagen gestiegen, mit<br />
dem er dieses Jahr bereits zu den grössten Erfolgen<br />
seines Lebens gekommen ist. Stuck gewann<br />
bereits das Felsberg- und das Kesselbergrennen<br />
und dann als Krönung den Grossen Preis von<br />
Deutschland. Im Avus-Rennen und beim Grossen<br />
Preis von Frankreich war er bis zu seinem Ausfall<br />
Caraeciola, 1901 im deutschen Rheinland als<br />
Sohn eines Hotelbesitzers geboren, kam nach gute<br />
Vorbildung zur Automobil-Industrie, wo er sein<br />
Liebe zum Rennsport entdeckte. 1923 startet<br />
«Rudi» das erstemal auf einem Mercedes-Benz.<br />
Mehrere kleinere Rennen wurden seine Beute. 1924<br />
wurde er noch aktiver und war bereits auch am<br />
Klausen zu sehen. Nachdem er 1S25 sich mit eini<br />
gen kleineren Anlässen begnügt hatte, schloss ei<br />
das Jahr 1926 mit einer grossen Siegesserie ab<br />
Er gewann den Grossen Preis von Deutschland,<br />
wurde Erster der Sportwagen am Klausen und<br />
siegte auch am Semmering. Das Rennen zur Eröff<br />
nung des Nürburgrings 1927 endete ebenfalls mit<br />
einem Sieg Caracciolas. Am Klausen holte er sich<br />
erneut die beste Sportwagenzeit. 1928 gewann Caracciola<br />
zum zweitenmal den Grossen Preis von<br />
Deutschland, daneben siegte er bei einer schönen<br />
Anzahl von Bergrennen. 1929 fiel ihm der Sie?<br />
bei der schweren Tourist Trophy zu und 1930 ge<br />
wann er u. a. den Grossen Preis von Irland und<br />
das Schwabenbergrennen, daneben setzte er sich<br />
auch am Klausen erneut als schnellster Sportwagenfahrer<br />
durch. Nun begann die grosse Zei<br />
des Deutschen. 1931 trimphierte er in der Mille<br />
Miglia, daneben gewann er das Eifel- und das<br />
Avus-Rennen und schliesslich noch den Grossen<br />
Preis von Deutschland. Eine grosse Reihe von<br />
Bergrennen brachte ihm ebenfalls Siege. Zweimal<br />
wurde er wie Stuok europäischer Bergmeister. 193:<br />
ging Caracciola infolge des Rückzuges von Mercedes-Benz<br />
vom Sport zu Alfa Romeo über, deren<br />
berühmter Monoposto-Equipe er nun ein Jahr lang<br />
angehörte. Hier feierte er triumphale Erfolge. Erneut<br />
gewann er das Eifelrennen und den Grossen<br />
Preis von Deutschland, ferner den Grossen Preis<br />
von Lernberg, das Freiburger Bergrekord-Rennen,<br />
den Grossen Preis von Monza und den Klausen.<br />
Man sieht, mit Caracciola kommt ein Mann nach<br />
Linthal, der allerhand hinter sich hat und ein unheimlicher<br />
Könner ist.<br />
August Momberger.<br />
Momherger ist der in der Schweiz wohl am<br />
wenigsten bekannte deutsche Fahrer, der am<br />
Klausen einen der neuen P-Wagen führen wird.<br />
Und doch blickt auch dieser kleine, lebhafte Frankfurter<br />
auf eine schöne Reihe von Erfolgen zurück.<br />
Schon 1923 begann er auf Mercedes, ohne sich damals<br />
besonders hervorzutun. 1924 und 1925 versuchte<br />
er sich auf N. S. U., 1926 auch auf Steyr<br />
und 1927 begann er auf B'ugatti zu fahren. In diesem<br />
Jahre gewann er eine Reihe deutscher Bergrennen.<br />
1929 griff Momberger wieder zu Mercedes-<br />
Benz. Er gewann damit den Grossen Preis von<br />
St. Moritz und das Bernina-Rennen und schnitt<br />
auch auf dem Nürburgring und beim Grossen Preis<br />
von Monza gut ab. Seither hörte man im Autosporte<br />
nicht mehr viel von Momberger, der dann<br />
<strong>1934</strong> plötzlich wieder aus der Versenkung auftauchte<br />
und auf dem P-Wagen schöne Leistungen<br />
zeigte, auch wenn es bis jetzt noch nicht ganz zum<br />
Sieg gereicht hat. Doch, auch hier gilt: Was nicht<br />
ist, kann noch werden ...<br />
Louis Chiron.<br />
Jedes Rennen hat seinen Helden, jedes Publikum<br />
seinen Fahrer, dem es bereitwilligst Vorschusslorbeeren<br />
spendet, ob er sich dann nachher<br />
deren würdig erweist oder nicht. Und die Sympathien<br />
des gesamten Klausenpublikums hat jedenfalls<br />
immer in ausgedehntestem Masse Louis Chiron<br />
besessen, der auch dieses Jahr nicht fehlen<br />
wird. ^ Der ausserdrdentlich beliebte Franzose ist<br />
um die Jahrhundertwende als Sohn französischer<br />
Eltern in Monako geboren. Er war zu Beginn des<br />
Krieges noch zu jung, um bereits einrücken zu<br />
müssen. Erst 1917 wurde er der Transportabteilung<br />
der französischen Armee zugeteilt, und in dieser<br />
Funktion hatte er die Ehre, Marschall Petains<br />
dankt er auch seine ungemeine Popularität. 1927<br />
holte er sich den Grossen Bergpreis der Schweiz,<br />
1929 schlug er den absoluten Klausenrekord und<br />
1930 fuhr er erneut seine eigene Bestzeit in Grund<br />
und Boden. 1932 muste er sich dem Siegeszug des<br />
Alfa Romeo-Monoposto beugen, der in der Hand<br />
Caracciolas alle anderen Maschinen im Schache<br />
hielt. _ 1929 bekam Chiron von Bugatti die Erlaubnis,<br />
in einer Zwischenpause das Wagnis eines<br />
Startes in Indianapolis zu unternehmen. Der Franzose<br />
kaufte sich dazu einen 1500-ccm-Delage; wenn<br />
es auch zu keinem Siege reichte, so kam Chiron<br />
doch auf einen ehrenvollen mittleren Platz. Nach<br />
Frankreich zurückgekehrt, nahm er seine Tätigkeit<br />
als Bügattifahrer wieder auf, und zahlreiche Siege<br />
markieren diesen Teil seiner ruhmvollen Karriere.<br />
1930 siegte er im Grossen Preis von Lyon, im<br />
Grossen Preis von Europa und im Bernina-Rennen.<br />
der beste deutsche Fahrer. Seine P-Wagen-Karriere<br />
begann er mit der Aufstellung eines neuen 1931 gewann er in seiner Geburtsstadt den Grossen<br />
Stunden-Weltrekordes. Noch kann vieles von ihm Preis von Monako und mit Varzi zusammen den<br />
erwartet werden — ob er auch so rasch noch den<br />
diesjährigen Klausen mit seiner phantastischen<br />
Maschine «einpacken» wird? Es gibt Gemunkel, das<br />
allen Ernstes davon wissen will<br />
Grossen Preis von Frankreich. 1932 belegte er<br />
beim Masarykring-Rennen und beim Grossen Preis<br />
von Dieppe die ersten Plätze. 1933 brachte' für ihn<br />
eine Periode der Enttäuschungen. Er hatte sich<br />
von Bugatti freigemacht und wollte als Einzelfahrer<br />
sein Glück versuchen. Bald zeigte es sich, dass<br />
Rudolf Caracciola.<br />
Chiron keinen guten Tausch gemacht hatte, und er<br />
war jedenfalls sehr froh, als er zu Ende der Saison<br />
1933 in die Scuderia Ferrari aufgenommen<br />
Was Stuck für die Bergrennen ist, das bedeutet<br />
Rudolf Caracciola für die Rundstrecken. Dieser hochbegabte,<br />
oft verschlossene, immer klug abwägende den Grossen Preis von Marseille, das Masarykringwurde.<br />
Auf Alfa Romeo holte er sich noch rasch<br />
Deutsche muss am Klausen als ein Wiedererstandener<br />
begrüsst werden. Frohe und schmerzliche sammen mit Chinetti hatte Chiron auch das 24-<br />
Rennen und den Grossen Preis von Spanien. Zu-<br />
Erinnerungen werden ihn berühren, wenn er. ein Stundenrennen von Belgien für sich entschieden.<br />
alter Freund der Schweiz, wieder in unser Land Dieses Jahr hat Chiron seine Glanzform erreicht.<br />
kommt. Er hat hier einige seiner grossen Siege Sein gewaltigster Erfolg war der Grosse Preis von<br />
errungen, aber vergangenes Frühjahr bereitete ihm Frankreich, nur acht Tage darauf gewann er<br />
das Schicksal die bitterste aller Niederlagen: seine auch noch den Marnepreis und in Dieppe wurde<br />
Frau, seine nie versagende, überall gesehene Managerin,<br />
wurde bei Arosa von einer Lawine begraben<br />
er Erster eines Vorlaufes.<br />
und verunglückte dabei tödlich. Dies ereignete sich Eine englische Sportzeitung hat Chiron seinerzeit<br />
als den typischen «Magazingeschichten-Fahrer»<br />
in einem Augenblick, als Caracciola sich nach seinem<br />
schweren Sturz vor mehr als einem Jahr in<br />
bezeichnet, eine Charakterisierung voller Schärfe,<br />
Monte Carlo nun soweit erholt hatte, um wieder<br />
die auf die ungemeine Liebenswürdigkeit, die<br />
an den Autosport denken zu können. Monatelang<br />
menschliche Qualität und die sympathische Schlichtheit<br />
des eleganten «Louis» hinweist. Er wird gegen<br />
war es totenstill um ihn und man fragte sich bereits,<br />
ob «Caratsch» überhaupt jemals wieder in<br />
die Deutschen am Sonntag keinen leichten Stand<br />
laben!<br />
einem Rennwagen zu sehen sein werde. Schneller,<br />
als man es zu hoffen wagte, ist dies zur Wirklichkeit<br />
geworden: Auf das Avus-Rennen hin trainierte Nuvolari und Varzi — das sind die beiden<br />
Achille Varzi.<br />
Caracciola zum ersten Male mit einem neuen Mercedes-Benz-Wagen.<br />
Er verschrieb sich nun derRennkonkurrenzen. Beide sind unerhört scharfe<br />
Spitzenfahrer Italiens, die Helden der grossen<br />
Daimler-Benz-A.-G. und hat für diese bereits eine Kämpfer, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen,<br />
Anzahl Rennen bestanden, auch wenn ihm daswenn es um den Sieg geht. Varzi ist den Klausenbesuchern<br />
ebenfalls kein Unbekannter mehr. Glück bis jetzt noch nicht hold war.<br />
Schon<br />
Bekannte Rennfahrer,<br />
wie Rüesch, Stuber, Maag, Zwimpfer und<br />
Gübelin, starten am Klausen mit<br />
Vacnnm-Schalldämpfer<br />
weil er durch den darin erzeugten Unterdruck die<br />
Auspuffgase absaugt und eine bessere Motorleistung<br />
als selbst mit freiem Auspuff erzielt.<br />
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sollten Sie aus<br />
diesen Vorteilen für Ihre<br />
Lastwagen<br />
Nutzen ziehen und diese mit einem Vacuum-Schalldämpfer<br />
ausrüsten, wodurch sich die gesteigerte<br />
Motorleistung zu einer bedeutenden Brennstoff-<br />
Ersparnis auswirkt, die In einem kürzlich unter<br />
Kontrolle stehenden Wagen sogar 25% erreichte.<br />
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sowie Vorführung und Prospekte<br />
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ermöglicht jetzt, den Motor in der geschlossenen Garage laufen<br />
zu lassen, ohne die geringste Vergiftungsgefahr der ausströmenden<br />
Auspuffgase.<br />
Damit wird einem längst empfundenen Bedürfnis entsprochen,<br />
indem man nun den laufenden Motor in der geschützten Garage<br />
auf Unregelmässigkeiten hin prüfen oder bei kalter Jahreszeit<br />
warm laufen lassen kann.<br />
,,Gasfort Egli" wird für Einzelboxen, wie auch für grössere Betriebe<br />
Garagen usw. mit einem oder mehreren Anschlüssen geliefert.<br />
Es bestehen vier Modelle für alle Touren«, Lieferungs- und<br />
Lastwagen, sowie auch für Car-Alpins. Ein Handgriff genügt,<br />
um den Wagen anzuschüessen und ihn wieder abzunehmen.<br />
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WINTERTHUR
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N"62<br />
vor zwei Jahren war der stets ernst, fast finster<br />
dreinblickende Italiener zu sehen, der damals noch<br />
für Bugatti startete. Jetzt kommt er als Spitzenfahrer<br />
der «ScuderiaFerrari>, und als solcher zählt<br />
er mit zu den gefährlichsten Piloten, auch wenn er<br />
in erster Linie ein genialer Rundstreckenfahrer ist.<br />
Ursprünglich war Varzi als Motorradfahrer tätig,<br />
er wechselte erst zu Alfa Romeo hinüber und gewann<br />
darnach auf Maserati 1930 u. a. auch die Targa<br />
Florio, die Coppa Acerbo und die Grossen Preise<br />
Ton Italien und Spanien. Vor drei Jahren trat er<br />
bei Bugatti als Fabrikfahrer ein, was ihm in Italien<br />
sehr viel schadete, da man diesen «Landesverrat»<br />
nicht begreifen wollte. Er hat dann den<br />
wechselvollen Kampf Bugattis mit der Uebermacht<br />
der italienischen Maschinen mitgemacht und neben<br />
Freude auch viele Enttäuschungen erlebt. 1931<br />
feierte er Hiit Chiron zusammen einen grossen Sieg<br />
im Grand Prix von Frankreich, 1932 siegte er im<br />
Grossen Preis von Tunis, 1933 im Grossen Preis<br />
von Monaco, auf der Avus und im Grossen Preis<br />
von Tripolis. Seit anfangs <strong>1934</strong> steht er nun im<br />
Dienste des grossen italienischen Rennstalles. Bereits<br />
sind die Mille Miglia, das Bordino-Rennen,<br />
die Targa Florio, der Grosse Preis von Tripolis und<br />
die Coppa Ciano von ihm gewonnen worden. Varzi<br />
gilt als ein typischer italienischer Temperamentsmensch,<br />
der jedoch bei aller Gutmütigkeit verschlossen<br />
und klug berechnend sein kann. Ein starker<br />
Erfolgswille wohnt dem Fahrer inne, der die italienischen<br />
Farben zu verteidigen hat.<br />
Lulgi Fagioli.<br />
Ein Neuling am Klausen ist der Italiener Luigi<br />
'Fagioli, der dieses Jahr seiner Heimat untreu geworden<br />
ist und für die Daimler-Benz A.-G. einen<br />
der neuen deutschen ' Rennwagen führt. Auch er<br />
gehört zu der Elite der italienischen Rennfahrer<br />
und kann auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken.<br />
Immerhin hat er es noch nicht ganz<br />
zu der Popularität eines Nuvolari gebracht. Er ist<br />
in seinem ganzen Wesen durch und durch Südländer<br />
und wird von einem Temperament beherrscht,<br />
das ihm manchmal mehr schadet als nützt. Dem<br />
Italiener ist eine ganz ausserordentliche Lebhaftigkeit<br />
und ein starker Unternehmungsgeist zu eigen.<br />
Lange Zeit war Fagioli die stärkste Stütze des<br />
Maserati-Rennstalles. Für die Bologneser Firma<br />
hat er eine grosse Anzahl von bedeutenden Rennen<br />
gewonnen. 1930 belegte er im Sportwagenrennen<br />
von Piemont den ersten Platz, auch die Coppa<br />
Ciano entschied er in diesem Jahre für sich. 1931<br />
feierte er im Endlauf um den Grossen Preis von<br />
Monza einen seiner bedeutendsten Triumphe. 1932<br />
gewann er den Königspreis von Rom und im Grossen<br />
Preis von Italien, im Grossen 24-Stunden-Preis<br />
von Belgien, beim Masarykring-Rennen und im Final<br />
zum Grossen Preis von Monza wurde er jeweils<br />
Zweiter. 1933 veriiess Fagioli die Firma Maserati<br />
und war längere Zeit bei keinem Rennen mehr zu<br />
sehen. Ueberraschend kam dann während der Saison<br />
sein Eintritt in die Scuderia Ferrari, für die<br />
er noch einige« schöne Siege ernteter Er gewann<br />
die Coppa Acerbo, den Grossen Preis von Gomminges<br />
und den Grossen Preis von Italien. Bei den<br />
Grossen Preisen von Marseille, von Spanien und<br />
beim Masarykring-Rennen -belegte er jeweils • den<br />
zweiten Platz.<br />
Pietro Taruffi.<br />
Zu den stärksten Kräften der neuen Sportsgeneration<br />
zählt der junge Römer Taruffi, der seit einiger<br />
Zeit infolge eines schweren Sturzes am Grossen<br />
Preis von Tripolis im Spital liegt. Doch dürfte der<br />
Fahrer jetzt wieder soweit hergestellt sein, dass<br />
er sich am Klausen versuchen wird. Taruffi ist für<br />
die schweizerische Autosportgemeinde eine unbekannte<br />
Grosse. Er hat sich zuerst als hervorragender<br />
Motorradrennfahrer bekannt gemacht, der eine<br />
ganze Reihe bedeutender internationaler Rennen<br />
gewann. Wie viele andere italienische Sportsleute,<br />
sattelte auch er nach einiger Zeit zum Autosport<br />
über, wo er 1933 bei der Scuderia Ferrari seine Fähigkeiten<br />
unter Beweis stellte. Taruffi steht jetzt in<br />
den Diensten der Firma Maserati und vertritt an<br />
internationalen Anlässen zusammen mit Zehender<br />
die berühmte Bologneser Firma. Im Jahre 1932 sah<br />
man Taruffi erstmals bei einem internationalen<br />
Autorennen. Er wurde beim Grossen Königspreis<br />
von Rom hinter Fagioli Zweiter auf einem Alfa<br />
Romeo. Im gleichen Jahre beendete er den Grossen<br />
24-Stunden-Preis von Belgien wiederum als Zweiter.<br />
1933 beschränkte er sich in erster Linie wieder<br />
auf italienische Veranstaltungen. Die schwierige<br />
Coppa Acerbo, das Eifelrennen und die Mille Miglia<br />
schloss er als Dritter ab. <strong>1934</strong> wurde er vor<br />
allem durch seine glänzende Fahrt auf einem<br />
Maserati 1100 ccm bei der Mille Miglia bekannt, die<br />
er mit dem Rekordsieg der Kleinwagenklasse beendete.<br />
In dem Augenblick, da Taruffi zur Hochstform<br />
aufzulaufen versprach, warf ihn der Unglücksfall<br />
in Tripolis aufs Krankenlager.<br />
Whitney Straight.<br />
Auch aus angelsächsischen Ländern erhält der<br />
diesjährige Klausen sehr erfreulichen Zuzug. Die<br />
Engländer hielten sich im allgemeinen früher gegenüber<br />
den ausländischen Veranstaltungen zurück<br />
und begnügten sich mit den Rennen im eigenen<br />
Lande. Seit einiger Zeit trifft man jedoch auch<br />
im Kontinental-Europa mehr Fahrer aus England,<br />
und zu ihnen gehört vor allem auch der Rennstall<br />
Whitney Straight-Hamilton. Die erste Schweizer<br />
Visite stattete er uns im Juni ab, wo er bekanntlich<br />
beim Grossen Preis von Montreux teilnahm. Whitney<br />
Straight, ein überaus gewinnender, hübscher<br />
junger Mann, lebt seit einigen Jahren als amerikanischer<br />
Student in England. Er hat sich dort in<br />
steigendem Masse dem Autosport verschrieben und<br />
zu Beginn dieses Jahres schuf er den erwähnten<br />
Rennstall, der nun an allen grösseren Konkurren-,,<br />
zen anzutreffen ist. Whitney Straight ist bekannt<br />
als ganz hervorragender Bergfahrer, der schon<br />
eine Reihe von Siegen erringen konnte. Er Hess<br />
sich an seinem Maserati eine Spezialeinrichtung<br />
einbauen, die ihm die Montierung von Doppel-Hinterrädern<br />
erlaubt. Auf diese Weise wird<br />
die Schleudergefahr vermindert und der Anzug<br />
wird bedeutend besser. Mit dieser Maschine gewann<br />
letztes Jahr Whitney Straight in überlegener<br />
Zeit das schwierige 1 französische Montventoux-<br />
Rennen, dessen Strecke wegen des Gerölles sehr berüchtigt<br />
ist. Auch das Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />
vermochte er dieses Jahr wieder für sich zu entscheiden.<br />
Den grössten Erfolg feierte er <strong>1934</strong> auf<br />
der Brooklandsbahn, wo er vor der gesamten englischen<br />
Elite einen schönen Sieg im Rennen um<br />
die International Trophy errang. 1933 schloss<br />
Whitney Straight den Klein wagenlauf bei der Coppa<br />
Acerbo mit dem ersten Platz ab und im Grossen<br />
Sommerpreis von Schweden wurde er Zweiter. In<br />
Montreux kam er nach einem hervorragend regelmässigen<br />
Rennen, das ihm die Bewunderung aller<br />
Zuschauer eintrug, auf den 4. Platz zu liegen.<br />
Das „Kilometer-<br />
Rennen" auf der<br />
Klausenstrecke<br />
Der Urnerboden, auf dem<br />
die Wagen stets die höchsten<br />
Schnelligkeiten erreichen.<br />
(Ph'oto Schönwetter-Elmeii<br />
Glarus.) , •,<br />
H. C. Hamilton.<br />
Der ebenbürtige Co-Etpiipier von Whitney<br />
Straight ist der junge Engländer Hamilton, ebenfalls<br />
ein Nachwuchsfahrer von bedeutendem Format,<br />
der in England schon jetzt zu den besten<br />
Kräften zählt. Hamilton begann seine Karriere wie<br />
so mancher Fahrer in der kleinen Klasse, wo er<br />
bald zu einem der gefürchtetsten Gegner avancierte<br />
und mit seinem M. G. hervorragende Rennen<br />
fuhr. 1932 gewann Hamilton den Kleinwagenlauf<br />
des Grossen Preises von Deutschland. 1933 beendete<br />
er das Eifelrennen als Kleinwagen-Sieger<br />
und auch beim Freiburger Bergrekord wurde er<br />
Erster der kleinen Maschinen. Die schwierige<br />
lounst-Trophy des letzten Jahres, die bekanntlich<br />
mit dem Sieg von Nuvolari endete, brachte ihm<br />
einen überaus ehrenvollen zweiten Platz. Im diesjährigen<br />
Grossen Preis von Montreux kam er nach<br />
ausgezeichneter Fahrt auf den 5. Platz zu liegen.<br />
Welchem von allen diesen Helden der<br />
Rennbahnen, die fast Sonntag für Sonntag<br />
irgendwo in Europa Rennen bestreiten, wird<br />
der Klausensieg zufallen? Das Fahrerfeld ist<br />
ebenso gross wie hervorragend, und noch<br />
haben wir nicht alle genannt, die einer Erwähnung<br />
würdig sind. Vergessen wir vor<br />
allem auch unsere ausgezeichneten Schweizer<br />
nicht, die unsern Lesern wohl zu bekannt<br />
sind, als dass sie noch besonders vorgeführt<br />
werden müssen. Auch die Schweiz verfügt<br />
über eine Elite von erstklassigen Bergfahrern,<br />
die am Klausen ein* ernstes Wort mitsprechen<br />
werden. Und soll man alle die weiteren<br />
Ausländer zitieren, wie Zehender, Biondetti,<br />
Penn Hughes, Balestrero, Castelbarco,<br />
Premoli, Strazza, Zanelli, wo jeder Name<br />
besten Klang hat? Der Klausen wird zur<br />
Arena einer seltenen Elite internationaler<br />
Piloten werden, die ihr Können und ihre<br />
Kühnheit im gegenseitigen erbitterten Kampf<br />
einsetzen.<br />
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Konstruktionen Rennen bestreitet, so<br />
ziehen daraus letzten Endes die Gebrauchsfahrzeuge<br />
und deren Besitzer den grössten<br />
Nutzen. Was sich im Rennmodell an<br />
Material und Konstruktion bei höchster<br />
Beanspruchung bewährt hat, muss auch<br />
dem Tourenwagen zum Vorteil gereichen.<br />
Hinter jedem Mercedes-Benz-Wagen<br />
steht nicht nur ein 40-jähriger Ruf, der<br />
seinesgleichen sucht, sondern auch die<br />
Erfahrung aus schwersten Kraftproben,<br />
welche die Gesundheit unserer Konstruktionsprinzipien<br />
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20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 62<br />
Rennwagen, die am Klausenrennen starten<br />
Oben: Der neue Mercedes-Rennwagen von vorn und (rechts nebenstehend) von schräg<br />
hinten. Man beachte die sorgfältige Verkleidung der Einzelradfederungen.<br />
Der P-Bennwagen der Auto-Union von vorn (ob e n) und von hinten gesehen (unten). AucB<br />
hier wurde grösste Sorgfalt zur Verminderung des Luftwiderstandes aufgewandt. Die Abfederung<br />
der voneinander unabhängigen Räder geschieht vorn durch Torsionsstäbe, hinten durch eine Querieder.<br />
Rechts nebenstehend: Blick unter di« Motorhaube des P-Wagens. Der im Wagenbinterteil<br />
eingebaute 16-Zylinder-Motor hat zwei Achtzylinderblöcke, und zwei Kurbelwellen.<br />
Der neue Alfa Romeo-Monoposto, Typ B, von hinten. Man beachte die ausserordentlich kräftig bemessenen<br />
Stossdämpfer und die Winkeltriebgehäuse des doppelten Hinterradantriebes.<br />
Eine eindruckevolle Aufnahme des Alfa Romeo- Grand Prix-Wagens, mit dem Ghiron den Grossen<br />
Preis von Frankreich gewann.
N° 62<br />
IV. Blatt<br />
BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />
Hervorragende Rennwagen-Konstruktionen<br />
Der Rennwagenbau ist der Schrittmacher<br />
des Personenwagenbaues. Einzig hierin liegt<br />
sein Sinn und Zweck. Im Rennwagen verwirklicht<br />
der Konstrukteur seine kühnsten Ideen<br />
und sein bestes Können. Unabhängig von den<br />
Ansichten der Verkaufsabteilüng seiner Fabrik,<br />
die ja sonst auch ein gewichtiges Mitspracherecht<br />
hat, kann er im Rennwagen ein<br />
Fahrzeug nach.rein technischen Gesichtspunkten<br />
bauen. Ob die Konstruktion sich bewährt,<br />
weiss er im Moment noch nicht. Sehr oft.liegen<br />
die angewandten Lösungen sogar knapp<br />
an der Grenze zwischen dem, was noch möglich<br />
und dem, was unerreichbar erscheint.<br />
Dem Käufer eines Gebrauchswagens darf<br />
nicht zugemutet werden, dass er sein Fahrzeug<br />
erst auf Haltbarkeit ausprobiert, selbst<br />
wenn man ihm die Chance böte, dass seine<br />
Leistungsfähigkeit die jedes Konkurrenzfabrikates<br />
übertreffen würde. Beim Entwurf eines<br />
Rennwagens dagegen ist der Konstrukteur<br />
vollständig frei von Rücksichten Drittpersonen<br />
gegenüber. Erst am Rennen wird er sich<br />
zu verantworten haben. Die Zerreissprobe des<br />
Rennens wird zeigen, mit welchem Wirkungsgrad<br />
er die aufgewandten Kosten, die oft für<br />
einen einzigen Wagen in die Hunderttausend<br />
Franken betragen, in Leistung umzusetzen<br />
verstanden hat und ob er weiterhin berufen<br />
ist, dem Automobilbau als Förderer zu dienen<br />
oder nicht.<br />
Laien sind oft der Ansicht, mit dem Bau von<br />
Rennwagen bezwecke eine Fabrik nichts weiter<br />
ats die auffällige Propagierung ihrer Erzeugnisse.<br />
Eine teure Propaganda! Wer mit<br />
den Verhältnissen vertraut ist, weiss, dass sie,<br />
1 wirkungsvoll aufgezogen, in die Millionen-<br />
Beträge geht und selbst von grössten Werken<br />
nur als Luxus betrieben werden kann. Handelte<br />
es sich wirklich nur um Propaganda, so könnten<br />
die entsprechenden Aufwendungen mit<br />
viel weniger Risiko anderweitig mindestens<br />
ebenso wirksam eingesetzt werden. Diese<br />
Tatsache geht am deutlichsten daraus hervor,<br />
dass heute fast nur noch solche Fabriken sich<br />
den Rennwagenbau leisten können, die aus<br />
Klausen-Beilage<br />
nationalen Prestige-Gründen mit staatlichen<br />
Geldern unterstützt werden. Vereinzelt finden<br />
sich etwa auch noch. Enthusiasten zusammen,<br />
die durch Opfer grosser Geldmittel das<br />
ihre zur Weiterentwicklung des Autobaues<br />
beitragen. Nie jedoch kann der Propagandazweck<br />
den ausschlaggebenden Faktor bilden.<br />
Eigentliche Rennwagen, d. h. Wagen, die<br />
von Grund auf speziell für Rennen entworfen<br />
und gebaut werden, gibt es erst seit verhältnismässig<br />
kurzer Zeit. Die Fahrzeuge, mit denen<br />
man früher Rennen bestritt, waren zum<br />
grössten Teil abgeänderte Serienmodelle<br />
oder dann die Versuchskonstruktionen zur<br />
Entwicklung des nächstjährigen Modells.<br />
Heute ist der Rennwagenbau dem Gebrauchswagenbau<br />
nicht nur um Monate, sondern um<br />
Jahre vorausgeeilt. Wie einem wildgewordenen<br />
Pferd müssen der entfesselten Materie<br />
immer schärfere Zügel in der Gewalt von<br />
Rennformeln angelegt werden, damit der<br />
Fortschritt in nutzbaren Bahnen verläuft. Ursprünglich<br />
machte man den Rennwagen dem<br />
Gebrauchswagen gegenüber dadurch schneller,<br />
dass man ihn mit einem grösseren Motor<br />
versah. Motoren von 10—12 Liter Zylinderinhalt<br />
waren damals durchaus nicht selten. Einen<br />
guten Ueberblick über die Entwicklung<br />
des Rennwagenbaues gibt die Geschichte des<br />
Grossen Preises von Frankreich. Um die<br />
Rennwagen nicht ins Monstreuse anwachsen<br />
zu lassen, schrieb hier das Reglement im Jahre<br />
1906 zum erstenmal ein Maximalgewicht<br />
von 1007 kg vor. Den Sieg erzielte ein 12,8<br />
Liter-Renault-Wagen, der die damals gewaltige<br />
Leistung von 105 PS entwickelte. Um den<br />
Bau kleinerer Motoren zu fördern, schrieb<br />
man schon im nächsten Jahr einen maximalen<br />
Brennstoffverbrauch von 30 Liter pro 100 km<br />
vor. Mit 112,68 km Stundendurchschnitt klassierte<br />
sich ein Fiat-Wagen als Erster. Zur<br />
Begünstigung der langhubigen Motoren beschränkte<br />
man 1908 die Zylinderbohrung. Das<br />
Rennen wurde durch Mercedes und Benz gewonnen.<br />
Als neue Höchstgrenze für den<br />
Brennstoffverbrauch waren 1913 20 Liter pro<br />
100 km vorgesehen. Trotzdem stieg die Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />
gefahren von zwei<br />
Peugeot-Wagen, auf 115 km/St. Die Begrenzung<br />
des Zylinderinhaltes zwecks Züchtung<br />
höherer Literleistungen begann 1914. Die siegenden<br />
Mercedes-Wagen hatten nur noch 4,5<br />
Liter Hubvolumen. 1921 Hess das Reglement<br />
nur noch maximal 3 Liter Zylinderinhalt zu,<br />
bei ;mindestens 800 kg Wagengewicht. 1922<br />
waren diese Zahlen 2 Liter und mindestens<br />
650 kg, 1929 wurde noch einmal der Brennstoffverbrauch<br />
vorgeschrieben: Höchstens 14<br />
Liter auf 100 km bei mindestens 900 kg Wagengewicht.<br />
Trotz allem erreichte der siegende<br />
2,4 Liter-Bugatti schon einen Durchschnitt<br />
von 133 km/St.<br />
Damit hatte man einstweilen schon Einiges<br />
erreicht. Wie es auch für die Gebrauchswagen<br />
erwünscht ist, waren die Wagen sparsam,<br />
wendig und sicher geworden, sie verfügten<br />
zudem über ein in allen Teilen ausreichendes<br />
Mass an Leistungsfähigkeit! Was indessen<br />
noch zu wünschen übrig Hess, das waren die<br />
Reifen, also galt es, diese einmal ganz speziell<br />
unter die Fuchtel zu nehmen. Die «freie Formel»<br />
der letzten Jahre war nicht zuletzt gerade<br />
als Reifenprobe gedacht: Indem sowohl<br />
das Wagengewicht, wie die Motorleistung und<br />
alle übrigen die Reifen abnützenden Faktoren<br />
freigestellt wurden, unterwarf man die Reifen<br />
einer gewaltigen Mehrbeanspruchung. Nach<br />
und nach vermochte aber auch hier die einschlägige<br />
Industrie sich den Anforderungen<br />
immer besser anzupassen. In dem Mass, -wie<br />
die Reifen verbessert wurden, wurden auch<br />
die Fahrzeuge immer schneller und trotz der<br />
ständigen Verbesserungen der Lenkung, der<br />
Bremsen und der Federung andauernd gefährlicher.<br />
Man ist nun für das Jahr <strong>1934</strong><br />
wieder einmal zu einer Beschränkung des Gewichtes<br />
zurückgekehrt, hat aber klugerweise<br />
die Reifen, deren höchstmögliche Widerstandsfähigkeit<br />
für die Sicherheit des Fahrers<br />
natürlich die allergrösste Rolle spielt, nicht<br />
inbegriffen. Die bisherigen Rennen haben gezeigt,<br />
dass die derzeitige Beschränkung auf<br />
750 kg Gesamtgewicht ohne Reifen, Benzin,<br />
Wasser und Oel noch Konstruktionen gestattet;<br />
die keineswegs langsamer sind.als Wagen<br />
62<br />
IV. Blatt<br />
BERN, 31. Juli <strong>1934</strong><br />
der «freien Formel». Ganz ist also das Gefahrmoment<br />
auch heute keineswegs ausge^geschaltet,<br />
wird es sich durch keine vernünftigerweise<br />
denkbare Formel überhaupt jemals<br />
ausschalten lassen. Letzten Endes hängt ein<br />
grosser Teil der Fahrsicherheit des Rennwagens<br />
immer von dem Beurteilungs- und Abschätzungsvermögen<br />
seines Lenkers ab. Wollte<br />
man aber diesen Faktor ausschalten, dann<br />
müsste man die Wagen auf Schienen laufen<br />
lassen, womit der Weitereritwickung- natürlich<br />
nicht gedient wäre.<br />
Es gehört mit zur Kunst des Rennwagetvkonstrukteurs,<br />
dass er seinem Werk die Eigenschaften<br />
einverleibt, die dem Rennfahrer<br />
den Wagen auf eine gewisse Art vertraut machen.<br />
Alle Rennwagen haben irgendwie einen<br />
Charakter, der sich nicht «messen» lässt. Ist<br />
er schlecht, so wird auch der beste Rennfahrer<br />
nicht alles aus dem Wagen herausholen<br />
können, oder doch nur unter Einsatz eines<br />
erhöhten Risikos. Ist er gut, so fühlt sich der<br />
Fahrer gleichsam mit dem Fahrzeug verwachsen.<br />
Er hat das Gefühl der Sicherheit, das die<br />
erste Voraussetzung für das erforderliche genaue<br />
Beurteilungs- und Abschätzungsvermögen<br />
ist. Das «gewisse Etwas» oder der Charakter<br />
eines Wagens wird heute noch vielfach<br />
mit dem Sammelbegriff «Strassenhaltung» bezeichnet,<br />
ohne dass man jedoch genau weiss,<br />
was darunter verstanden werden soll, oder<br />
dass die Einflüsse, die eine gute oder schlechte<br />
Strassenhaltung ausmachen, restlos bekannt<br />
sind. Gerade in dieser Hinsicht haben<br />
die Autorennen noch ungemein viel Neues zu<br />
lehren. Setzen dabei auch einige Pioniere ihr<br />
Leben aufs Spiel, so sind die Opfer nicht vergebens.<br />
Jederseits waren Fortschritte nur auf<br />
Grund von Erfahrungen möglich. Jede Gefahr,<br />
die der Rennfahrer eingeht, trägt so das<br />
Ihre dazu bei, um der Allgemeinheit das Automobilfahren<br />
sicherer zu gestalten.<br />
Durch die Formel «750 kg ohne Pneus»<br />
wurde die Trennung zwischen dem Rennwagen<br />
und dem Gebrauchswagen mehr denn je<br />
verschärft. Seit jeher strebt man zwar sowohl<br />
im Rennwagenbau wie im Gebrauchswagenbau,<br />
das Verhältnis zwischen dem Totgewicht<br />
und der Motorleistung möglichst zu yerrin-<br />
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machte dieses Bestreben zu einer der<br />
Hauptaufgaben. Jedes überflüssige Gramm<br />
muss vermieden werden, bedeutet es doch<br />
nicht nur indirekt einen Verlust an Beschleunigungsvermögen,<br />
sondern direkt auch einen<br />
Verzicht auf die PS-Bruchteile, die aus einem<br />
etwas grösseren Motor hätten herausgeholt<br />
werden können. Das Chassis und das ganze<br />
Fahrwerk werden gleichsam zu einem notwen^<br />
digen Uebel, das nur noch gut genug sein soll,<br />
um einen möglichst grossen und leistungsfähigen<br />
Motor möglichst rasch fahrbar<br />
zu machen. Das Konstrüktionsproblem stellt<br />
sich deswegen keineswegs einfacher, im Gegenteil.<br />
Alle Organe gilt es mit äusserster<br />
Präzision aufeinander abzustimmen. Damit<br />
kein Teil weder zu stark noch zu schwach<br />
bemessen wird, muss ein Entwurf Dutzende<br />
Mal bis in alle seine Einzelheiten durchgerechnet<br />
werden. Unzählige Varianten und Kompromisse<br />
sind möglich, aber nur ganz wenige<br />
von ihnen ergeben das Optimum.<br />
Eine Möglichkeit ist die, ein schon ungefähr<br />
in das Programm hineinpassendes Fahrzeug<br />
zu nehmen und es den genauen Anforderungen<br />
entsprechend zurecht zu frisieren. Dieses Verfahren<br />
wendete Ingenieur Jano bei den<br />
Alfa-Romeo-Wagen<br />
an. Der diesjährige Grand Prix Alfa Romeo<br />
Hinteraehspartie des Alfa Romeo-Rennwagens.<br />
Der Maserati-Aehtzylinder-Grand-Prix-Wagen,<br />
weise aufgeschnitten.<br />
Typ B wog ursprünglich bedeutend mehr als<br />
750 kg und sein Motor leistete nur knapp über<br />
200 PS. Durch eine raffinierte Abmagerungskur<br />
brachte man ihn bis auf zirka 725 kg hinunter,<br />
während seine Motorleistung durch<br />
Steigerung des Kompressionsverhältnisses<br />
und Ausbohren der Zylinder auf über 250 PS<br />
erhöht, sein Zylinderinhalt von 2654 ccm auf<br />
rund 3 Liter vermehrt wurde. Der nutzbare<br />
Maximaldrehzahlbereich des in seinen Grundzügen<br />
schon 1932 festgelegten Motors liegt bei<br />
5000—6000 Touren. Zylinderblock und Zylinderkopf<br />
bestehen aus Leichtmetall, aussergewöhnlich<br />
grossbemessene Ventile geben dem<br />
Motor ein gutes Atmungsvermögen. Eine<br />
komplizierte Sonderheit des Wagens, die sich<br />
jedoch zu lohnen scheint, stellt der verdoppelte<br />
Hinterradantrieb dar. Statt dass der Antrieb<br />
über eine zentral angeordnete Kardanwelle<br />
zur Hinterachse verläuft, geht er über<br />
zwei vom Getriebe an schräg nach hinten<br />
auseinander laufende Wellen, zwei separate<br />
Hinterachswinkelgetriebe und ein direkt nach<br />
dem Wechselgetriebe eingebautes Differential.<br />
Der Gewinn? Der Lenkersitz der Monoposto-Karosserie<br />
kann einige Zentimeter<br />
tiefer angeordnet, die Karosserie also entsprechend<br />
niedriger und aerodynamisch günstiger<br />
gestaltet werden. Ob, wie oft angeführt, der<br />
teil-<br />
doppelte Hinterradantrieb, der übrigens eine<br />
Hinterachsbrücke aus Elektron aufweist, auch<br />
eine wesentliche Verbesserung der Strassenhaltung<br />
mit sich bringt, erscheint fraglich. Bei<br />
stehendem Start erreicht der Wagen nach einem<br />
Kilometer Fahrt eine Geschwindigkeit<br />
von 190 km/St., während seine Maximalgeschwindigkeit<br />
um die 300 km/St, herum betragen<br />
dürfte.<br />
* Itor P.Wacpn Aar Antn-TTninn<br />
der als einer der deutschen Vertreter schon<br />
so viel von sich reden gemacht hat, kann seiner<br />
Entwicklungsgeschichte nach als das direkte<br />
Gegenbeispiel des Alfa Romeo ausgesprochen<br />
werden. Mit einem einzigen kühnen<br />
Wurf wurde hier ein Werk geschaffen, das<br />
eben so leicht wie ein Erfolg ein Versager<br />
hätte werden können, wäre sein Schöpfer<br />
nicht ein so genialer Konstrukteur wie Dr.<br />
Porsche gewesen. Mit seinem hinten eingebauten<br />
16 Zylinder-Motor, den unabhängig gefederten<br />
Rädern, dem 5 Gang^Qetriebe, der<br />
aerodynamisch hochwertigen Karosserie und<br />
rationellen Ratimverteilung zeigt der Wagen<br />
eine vollständige Abkehr vom konventionellen<br />
Rennwagenbau. Der Motor allein schon<br />
stellt ein Meisterwerk dar. Je acht Zylinder<br />
arbeiten auf eine gemeinsame Kurbelwelle.<br />
Beide Kurbelwellen sind jedoch im gleichen<br />
NO 62<br />
Kurbelgehäuse untergebracht und durch Zahnräder<br />
miteinander verbunden. Die Steuerung<br />
der Ventile geschieht von einer zwischen den<br />
beiden Zylinderblöcken auf Zylinderkopfhöhe<br />
liegenden Nockenwelle aus durch wagrechte<br />
Stoßstangen. Hinter dem Motor ist stehend<br />
ein grosser Kompressor angeordnet, der von<br />
den Vergasern fertiges Gemisch ansaugt. Bei<br />
massiger Ausnützung seiner Leistungsfähigkeit<br />
soll der Motor, dessen Zylinderinhalt<br />
noch nie offiziell bekannt gegeben wurde, jedoch<br />
3,3 Liter betragen dürfte, an die 300 PS<br />
abgeben. Direkt an den Motor sind die Kupplung<br />
und das Getriebe angeschlossen, von dem<br />
aus der Radantrieb durch die als Pendelachsen<br />
ausgebildeten Hinterachshälften geschieht.<br />
Der Hauptgrund, der Dr. Porsche zum Einbau<br />
des Motors im Wagenhinterteil bewog,<br />
war wohl der, den Luftwiderstand nach Möglichkeit<br />
zu verringern. Tatsächlich Hess sich<br />
die Karosserie dank dieser Anordnung nahezu<br />
mit der Schlankheit eines Fisches ausführen.<br />
Der Brennstoffbehälter ist direkt vor dem Motor<br />
im Wagenschwerpunkt untergebracht, so<br />
dass die Wagenstabilität durch seinen Füllungszustand<br />
nicht verändert wird. Vor dem<br />
Benzinbehälter sitzt, durch keine Kardanwelle<br />
beengt, ausserordentlich tief, aber trotzderr<br />
mit ausgezeichneter Sicht, der Wagenlenker.<br />
Der Kühler ist wie üblich in der Nase des Wagens<br />
eingebaut, weil er hier am besten von<br />
staubfreier Luft durchspült wird und klein<br />
ausgebildet werden kann. Die Abluft des Kühlers<br />
wird durch Kanäle sorgfältig wieder in<br />
den die Karosserie umfliessenden Luftstrom<br />
geleitet. Die ganze Karosserieform stellt nicht<br />
zuletzt das Ergebnis zahlreicher Modellversuche<br />
im Windkanal der Zeppelinwerft dar. .<br />
Karosserie Waönerei<br />
Schlosserei Saniere?<br />
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7 t Nutzlast mit Berna-Kipper,<br />
«<br />
6t Nutzlast mit Berna-Lastwagen,<br />
1O t Nutzlast mit Rfipna-Lastynn<br />
Motorwagenfabrik Berna A.-G., Ölten
N» 62 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-KEVUE<br />
Die<br />
neuen<br />
JEFlex^Ti.'wEi^j&xy<br />
tsWVVl<br />
Xsll»,"u.sexL<br />
Oben: Der Maserati von Etancelin mit abgehobener<br />
Motorhaube. Das wabenförmige Gebilde im<br />
Führersitz ist kein Ziegeleiprodukt, sondern die<br />
Unterseite des Schwammgummi-Sitzpolsters.<br />
Rechts: Vorderachspartie eines Maserati-3-Liter-<br />
Grand-Prlx-Wagens. Man beachte die Grosse der<br />
Bremstrommel, den dreifachen Friktionsstossdämpfer<br />
und ganz speziell den Windfangwinkel vorn<br />
auf der seitlichen Abdeckplatte der Bremstrommel,<br />
durch welchen die Kühlung der Bremse verbessert<br />
wird. Die Pneus sind zur Erhöhung des Gleitschutzes<br />
mit Sägeschnitten versehen.<br />
Rückansicht des Zoller-Wagens. Die Hinterachse ist wie beim Mercedes- und P-Wagen als Schwingachse<br />
ausgeführt, Das ganze Fahrzeug macht den Eindruck eines Kleinwagens.<br />
Links: Der Zoller-Zweitakt-TCnmnr&ssor-Motor,<br />
der bei nur 1500 ccm 200<br />
PS entwickelt.<br />
n<br />
Der Zoller-Einplätzer von Tora. Die Vorderräder werden parallelogrammartig durch eine Querfeder<br />
und je eine Gelenkstütze geführt.<br />
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VERTRETUNG DER RENOMOTOR AG., LAUSANNE
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 62<br />
Der neue 3,5-Liter-AohtzyIinder-Bugatti-'Wageii, der erstmals am Grossen Preis von Frankreich eingesetzt wurde. Aeusserlicb unterscheidet er sich vom bisherigen S^liter-Typ durch tseine etwas<br />
niedrigere längere Karosserie und seine neuartigen Räder, bei welchen die Antriebs- und Bremsmomente durch die verzahnte Bremstrommel .auf die Felge übertragen werden, so dass radiale Speichen<br />
angewandt werden können. Der Motor (rechts) zeigt die charakteristischen Bugatti-Baufonnen und hat zwei obenliegende Nockenwellen.<br />
Die Untersuchungen erstrecken sich auf<br />
die Bestimmung der verschiedenen Luftkraftkomponenten<br />
(Widerstand, Auftrieb und<br />
Quertrieb); ausserdem wurden an den wichtigsten<br />
Teilen Druckmessungen vorgenommen,<br />
die die Strömungsvorgänge klärten und<br />
richtunggebend waren für die Entwicklung<br />
der günstigsten Formen.<br />
Die Abfederung des Wagens weist als<br />
hauptsächliche Neuerung die Anwendung von<br />
auf Torsion beanspruchten Federstäben an<br />
den Vorderrädern auf, die den Vorteil des geringen<br />
Gewichtes und der leichten Anpassbar-<br />
"keit an verschiedene Betriebsbedingungen ergeben<br />
und zudem eine in jeder Hinsicht korrekte<br />
Führung der Vorderräder ermöglichen.<br />
Die schwingenden Hinterachsen sind durch<br />
eine Qtierfeder abgefedert.<br />
Der Mercedes-Wagen,<br />
als zweiter grosser Vertreter der Automobilbaukunst,<br />
steht dem Porsche-Wagen in der<br />
Maximalgeschwindigkeit kaum nach, hat er<br />
doch auf der Avus, offiziell gemessen, über<br />
längere Strecken eine Geschwindigkeit von<br />
305 km/St, entwickelt. Ausser mit seinen<br />
unabhängig abgefederten Rädern, die, wie<br />
bei den Mercedes-Gebrauchswagen, gegen<br />
Schraubenfedern wirken und vorne durch<br />
Gelenkarme und hinten durch schwingende<br />
Halbachsen geführt sind, lehnt sich der Wagen<br />
jedoch in seinem Gesamtaufbau mehr<br />
wieder an die konventionelle Bauart an. Der<br />
Motor ist ein Achtzylinder mit zwei obenliegenden<br />
Nockenwellen und vorn eingebautem<br />
Kompressor, der reine Luft durch den<br />
Kühler ansaugt und dabei ein charakteristisches<br />
Heulen auftreten lässt. Zuverlässige<br />
Angaben über Zylinderinhalt und Maximalleistung<br />
waren bisher über den Mercedes-<br />
Motor so wenig erhältlich wie vom P-Motor,<br />
doch dürfte es sich ungefähr um die gleichen<br />
Werte handeln. Auch der Mercedes-Wagen<br />
ist aerodynamisch sehr hochwertig karossiert.<br />
Rein schon hiedurch und durch die<br />
unvergleichlich bessere Strassenhaltung stehen<br />
diese deutschen Neuschöpfungen deutlich im<br />
Vorteil.<br />
Maserati<br />
startet als Grand Prix-Wagen seinen erleichterten<br />
letztjährigen Achtzylinder-Monoposto,<br />
den wir in der Schweiz schon am<br />
Montreux-Rennen eindrucksvoll kennen gelernt<br />
haben. Man weiss, dass dieser Wagen,<br />
dessen Motor 3 Liter Zylinderinhalt auf-'<br />
weist, ausserordentlich schnell ist und, überall;<br />
als Siegesanwärter in Betracht kommt, wo<br />
er bis zum Schluss durchhält Sein Gewicht<br />
beträgt rund 725 kg, die Maximalhöhe der<br />
Karosserie 85 cm, die Bodenfreiheit 18 cm<br />
und das Kompressionsverhältnis 1:10.<br />
Bugatti<br />
war mit seinem Dpppelnockenwellen-Achtzylinder<br />
von zuerst 3,3, dann 3,5 1 Zylinderinhalt<br />
bisher vom Pech verfolgt. Wie schon<br />
oft, ist aber immer noch damit zu rechnen,<br />
dass der Künstler von Molsheim über Nacht<br />
den Wagen in verbesserter Auflage herausbringt<br />
und die Fachwelt von neuem in Staunen<br />
versetzt. Der gegenwärtige Grand Prix-<br />
Bugatti gleicht in der Bauart dem wohlbekannten<br />
grossen 4,9 Liter, der anfänglich<br />
ebenfalls versagte, dann aber plötzlich eine<br />
ganze Serie von Höchstleistungen aufstellte.<br />
Seine Karosserie hat die Breite eines Zweiplätzers,<br />
wobei jedoch die Sitzöffnung des<br />
Antriebskräfte zu übertragen haben. Zur<br />
Antriebsübertragung wird vielmehr die mit<br />
dem Rad abnehmbare, durch kleine Klauen<br />
in die Radfelge eingreifende Leichtmetallbremstrommel<br />
herangezogen.<br />
Zoller,<br />
ein in Deutschland lebender Schweizer, hat<br />
zu Beginn des Jahres, anlässlich der Berliner<br />
Automobil-Ausstellung, mit einem 1500-<br />
ccm-Zweitaktkotnpressormotor Sensation erregt,<br />
leistete dieser Motor doch nicht<br />
weniger als 200 PS. Die mit dem Zoller-<br />
Motor versehenen Rennwagen vermochten<br />
bisher die in sie gesetzten Hoffnungen noch<br />
nicht zu erfüllen, da Schwierigkeiten hauptsächlich<br />
thermischer Natur meist vorzeitig<br />
einen Strich durch die Rechnung machten.<br />
Nach Ueberwindung der Kinderkrankheiten<br />
kann aber auch der Zoller-Wagen jederzeit<br />
zu einem höchst respektablen Gegner wer-<br />
Beifahrers mit Blech abgedeckt und derden, besonders auf kürzere/i Strecken. Seinem<br />
Motorsystem steht jedenfalls noch eine<br />
Sitzraum desselben durch einen Zusatzbrennstoffbehälter<br />
ausgenützt ist Die auffallendste<br />
Neuerung am Wagen stellen die so lässt sich die Motorleistung, soweit man<br />
grosse Zukunft offen; denn wenn irgendwie,<br />
Räder dar. Statt aus Aluminiumguss sind sie heute die Sachlage überblicken kann, nur<br />
als Stahlspeichenräder ausgeführt, wobei jedoch<br />
die radial angeordneten Speichen keine rens wesentlich steigern.<br />
noch unter Anwendung des Zweitaktverfah-<br />
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62 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 25<br />
Aus der Werkstatt eines Rennsekretariates<br />
Berge von Briefen, Formularen, Anmeldungen,<br />
Reglementen, ein unaufhörliches Kommen und Gehen,<br />
unermüdlich einsetzende Telephongespräche,<br />
Tag und Nacht durchgehender Telegrammverkehr,<br />
unzählige Konferenzen und Besprechungen — das<br />
alles gehört zu dem enervierenden Betrieb im Sekretariat<br />
eines grössern Rennens. Die Zeiten sind<br />
endgültig vorbei, -wo man einige Wochen vorher die<br />
Reglements an Clubs und Fahrer in die Welt hinaussandte<br />
und dann ruhig zuwartete, bis die Nennungen<br />
-wieder hereinkamen, ohne jegliches -weitere<br />
Zutun und — o herrliche vergangene Zeiten früherer<br />
Rennquästore — begleitet von ansehnlichen<br />
Nenngeldern und Versicherungsprämien, die allein<br />
schon einen erheblichen Teil eines allfälligen Defizites<br />
kompensierten.<br />
Ein bewährter Kämpe des Rennsportes hat einmal<br />
den Rennsekretär mit dem Ausdruck «Mädchen<br />
für Alles> charakterisiert, in dessen Küche all<br />
die unzähligen Detailarbeiten zu erledigen sind, die,<br />
jede für sich vielleicht unbedeutend ist, deren reibungslose<br />
Erledigung aber den Erfolg des Rennens<br />
sicherzustellen haben.<br />
Am Anfang stand das Reglement! Heute ist dessen<br />
propagandistisch gute Aufmachung: und vor<br />
allem der Versand von grösster Wichtigkeit. Die für<br />
die grössern internat. Rennen allgemein geltende Begrenzung<br />
der Teilnahme am Rennen auf die qualitativ<br />
guten Fahrer brachte den Uebergang zur Individualpropaganda,<br />
wo es vorerst gilt, die in Betracht<br />
fallenden Fahrer mittels der betreffenden nationalen<br />
Clubs zu erreichen. Was machen sich da oft<br />
für Sonderwünsche geltend, nationale Einflüsse,<br />
verletzte Eitelkeit unberücksichtigter Fahrer, unzulässige<br />
Ansprüche bezüglich Fahrzeugeinteilung und<br />
ähnliche Dinge mehr. Zwar hat die Bildung von<br />
Rennställen diese Fahrerwerbung etwas erleichtert,<br />
•wenn auch anderseits dadurch die finanziellen Ansprüche<br />
an die Organisatoren erheblich gestiegen<br />
sind. Wenn es auch einerseits eine nicht zu negierende<br />
Tatsache ist, dass die Kosten des Rennsportes<br />
heute für die Fahrer ausserordentlich hohe sind, so<br />
ist es vielleicht gerade dieses «Markten» um die<br />
sog. Startgelder, das die Rennsekretariat-Tätigkeit,<br />
besonders wenn es sich um ein Rennen mit 130 bis<br />
150 Fahrern handelt, ausserordentlich belastet, erschwert<br />
und auch wenig angenehm und dankbar<br />
gestaltet. Was werden da alles für Anforderungen<br />
gestellt, Uebernahme der Hotel- und Garagenkosten,<br />
Rückvergütung allfälliger Zollgebühren für die Einfuhr<br />
von Last- und Rennwagen, Bezahlung der<br />
Haftpflicht- und Unfallversicherung, ja selbst einer<br />
Kaskoversicherung der Rennfahrzeuge, Bezahlung<br />
von Spesenzuschüssen, die oft ins Phantastische<br />
steigen, und wenn man dann schliesslich glaubt,<br />
dass nun die «Einigung» endlich da und die Anmeldung<br />
des grossen Führers, um dessen Teilnahme<br />
man Tage und Nächte bangte, definitiv gesichert<br />
ist, da wird der Wagen sieben Tage vor dem Rennen<br />
an einer andern Konkurrenz noch havariert<br />
und — alles war für die Katz.<br />
Man kann wohl nirgends die Eigenschaften der<br />
Fahrer besser studieren als in diesen mündlichen,<br />
schriftlichen, telephonischen und telegraphischen,<br />
in allen europäischen Sprachen zu führenden Verhandlungen,<br />
die ihren Schlussprint in den letzten<br />
14 Tagen vor dem Rennen finden, wo nur noch<br />
Telephon und Telegraph mit der hasticr vorwärts<br />
eilenden Zeit im Wettlauf zu bleiben vermögen.<br />
Kaum steht die N'ennllste fest, so kommen schon<br />
all die damit zusammenhängenden Tausende von<br />
Anfragen, die es alle rasch und zuverlässig zu beantworten<br />
gilt. Die Zubehörfirmen wollen möglichst<br />
früh die Anmeldelisten zur Bearbeitung der Fahrer<br />
haben, Hotelquartiere müssen belegt werden, die<br />
Fahrer wünschen ihre Startnummer, um ihre Fahrzeuge<br />
durch Aufmalen zu kennzeichnen, die Trainingsfahrten<br />
und Abnahmezeiten müssen mitgeteilt,<br />
Hunderte von Instruktionen an die Fahrer über<br />
Fahrzeugeinteilung, Lizenzen, Rennprogramm, Zollabfertigung<br />
der Fahrzeuge, Versicherung, Beschafmg<br />
von Ersatzteilen, Spezialbrennstoffen und<br />
-Oelen usw., erteilt werden. Ein Frag- und Antwortspiel,<br />
wo nur Geduld und noch einmal Geduld<br />
zum Ziele führen kann.<br />
Gerade die Quartierfrage i»t nicht so leicht zu<br />
lösen, wenn es heisst, rund 150 Fahrer, dazu den<br />
Tross von Mitfahrern und Mechanikern, in einem<br />
Dorf wie Linthal unterzubringen. Nicht nur die<br />
Menschen, sondern auch all die ungestümen Rennvehikel,<br />
denen oft noch eine verwöhntere Behandlung<br />
als den Fahrern selbst zuteil wird, sind zu beherbergen.<br />
Da müssen Pensionspreise mit den Ho-<br />
teliers und Logisgebern vereinbart werden, jeder<br />
Fahrer will individuell behandelt werden, ein jeder<br />
hat seine Sonderwünsche, und wenn auch diese<br />
Unterkunftsfrage einem besonderen Komitee überwiesen<br />
ist, so hat doch das Rennsekretariat die<br />
Korrespondenzen zu führen.<br />
Von besonderer Wichtigkeit ist für das Motorrad-<br />
und Automobilrennen auch die Beschaffung<br />
von Brennstoff und Oel geworden. Zwar ist für<br />
das Autorennen nichts vorgeschrieben wegen Art<br />
und Lieferung dieser Betriebsmittel, aber die wichtigern<br />
Fahrer wollen ihren Brennstoff, über den<br />
stets ein mehr oder weniger offenes «Geheimnis»<br />
herrscht, selbst einführen, was aber heute, wo der<br />
Import kontingentiert ist, keine so einfache Sache<br />
bedeutet. Bewilligüngsgesuche an die Zollbehörden,<br />
Ausfindigmachen der schweizerischen Lieferanten<br />
usw. folgen. Für das Motorradrennen aber hat man<br />
zweifellos gefunden, dass die Organisatoren noch zu<br />
wenig mit Arbeit bedacht sind. Also ging man hin<br />
und überband die Lieferung von Brennstoff und Oel<br />
dem Organisationskomitee, das nun als Tanksäulenhalter<br />
und Oellieferant eine ganz neue Arbeit, damit<br />
auch eine neue Würde erhalten hat und so<br />
Freuden und Leiden eines Benzindetaillisten mitkosten<br />
kann.<br />
Aber damit nicht genug; das Rennsekretariat ist<br />
auch zur Wechselstube geworden. Im kleinen Linthal<br />
existieren keine Banken. Also her mit Börsenund<br />
Kurszetteln, um den Fahrern der 12 vertretenen<br />
Länder ihre fremden Notenscheine in ehrbares,<br />
biederes Schweizergeld umzuwechseln.<br />
Das vielgestaltige Rennsekretariat wird aber<br />
auch zum Postbureau. Da kommen Stösse von<br />
Briefpost für die Fahrer an, deren Unterkunftsadresse<br />
man • nicht kannte. Botengänge, Umadressierungen,<br />
Ausfindigmachung der Hotels sind die<br />
Folge.<br />
Und wenn man sich so sieben Tage um die<br />
Fahrer gesorgt, sie quasi mit Glacehandschuhen behandelt,<br />
ihnen jeden Wunsch vom Auge abgelesen<br />
und ja alles vermieden hat, was ihre gute Laune<br />
trüben könnte, ist man noch nicht am Ende des<br />
Lateins. Da melden sich all die unzähligen kleinen<br />
Sonderwünsche: Frauchen wünscht einen Spezialhundekuchen<br />
für das liebe Mopserl, dort sucht einer<br />
in Linthal ein Wellenbad mit Violettstrahlenbelouchtung,<br />
dort wollen zwei wissen, ob der Kilchenstork<br />
vielleicht in fünfzig Jahren.nicht doch noch runterkommt,<br />
und ein besonders Gwundriger regt an, mit<br />
der geplanten Claridenseilbahn eine neue Autorennstrecke<br />
zur Bergstation zu bauen.<br />
Wirklich, auch der älteste und spitzfindigste<br />
Briefkastenonkel käme sich da als leeres, ausgebranntes<br />
Lexikon vor, wenn er auf das köstliche<br />
Wissenwollen stets mit schlagender Antwort bereit<br />
stehen müsste.<br />
Zu den «Kunden» des Sekretariates gehören<br />
schliesslich auch die Komiteemitglieder. Für jede<br />
Organisationsabteilung bedarf es besonderer Wagentafeln<br />
und Ausweise. Die Feuerwehrleute werden<br />
mit blauen und gelben Fähnchen ausgestattet,<br />
Parkplatzkarten, Armbinden, Rosetten fliessen in<br />
unzähligen Kanälen an ihren schliesslichen Bestimmungsort.<br />
Man lebt heute im Zeitalter der Propaganda!<br />
Radioberichte und Pressebulletjiis setzen die Vervielfältigungsmaschinen<br />
unter'Hochdruck, Inserate<br />
für den Vorverkauf "werden lanciert, man bedauert<br />
unendlich, nicht all die wohlgemeinten und so günstigen<br />
Inseratofferten all der <strong>Zeitung</strong>en, die plötzlich<br />
so sportfreundlich geworden, sind, berücksichtigen<br />
zu körnen, denn der Geldbeutel ist leer. Ja,<br />
selbst der Wetterdienst muss noch herhalten, es<br />
gilt am Vortag noch rechtzeitig per 'Radio die Witterungsaussichten<br />
durchzugeben, um dem Rennen<br />
möglichst grossen Besuchererfolg zu sichern. «Die<br />
Niederschläge weichen, Aufheiterung verheisst schönes<br />
Wetter», eine solche Meldung, richtig verwertet,<br />
kann Wunder für die Kassen eines solchen Rennens<br />
wirken.<br />
Ein paar Tage vor dem Rennen aber wird geziigelt»!<br />
In Koffern und Kisten werden Maschinen,<br />
Büreaumaterialien, ganze Stösse von Papier ins<br />
Glarnerland verfrachtet, und bald herrscht im Linthaler<br />
Rennbureau ein Leben wie in einem Taubenschlag.<br />
Die Extrazüge sind anberaumt, die Tausende<br />
von Parkkarten und Zuschauerkarten der<br />
«Securitas» übergeben, die Abnahmekarten für die<br />
€lennfahrzeuge vorbereitet. Die Polizei- und Feuerwehrmannschaften<br />
erhalten Ordnungsvorschriften,<br />
Instruktionen für Abschnittskommandanten und<br />
Streckenwärter, die Verpflegung des Hilfspersonals<br />
und der Mitarbeiter wird sichergestellt.<br />
Am Vorabend des Renntages nochmals ein stärkstes<br />
Anschwellen all der Auskunfts- und Hilfstätigkeit,<br />
nochmals ein unaufhörliches Erklingen<br />
des Telephons, der Morgen naht, die ersten Fahrer<br />
kommen zum Start. — und schon steht verlassen das<br />
Rennsekretariat, das nun droben am Ziel in voller<br />
Tätigkeit begriffen ist, wo im Chronometerhaus gerechnet,<br />
diktiert, geschrieben und vervielfältigt wird,<br />
wo man in all dem Dröhnen und Getöse auch einen<br />
Rekord schlagen will, nämlich in der Anfertigung<br />
der Pressebulletins, die, kaum ist der Fahrer durch,<br />
ausgegeben werden und die Sporterfolge melden.<br />
Und schon wieder packen — und hinab nach<br />
Altdorf. Hier ein letztes Nachkontrollieren der Resultate,<br />
Bereitmachen der Barpreise für die Preisverteilung,<br />
Bereitmachen der Spesenzuschüsse, die<br />
an die Fahrer ausbezahlt werden müssen. Es hebt<br />
da ein Kassaverkehr an, der in der heutigen Krisenzeit<br />
manchem Bankinstitut sehr -wohl anstehen<br />
würde. Der Umsatz eines solchen Schlusstages im<br />
Rennsekretariat ist von Fr. 50,000 nicht so fern.<br />
Zum Schlüsse nochmals Packen, Heimfahrt und<br />
Schlaf, viel Schlaf, um all das nachzuholen, was man<br />
in den letzten Wochen opfern musste. Es folgen die<br />
Wochen des Aufräumens! Das heisst, die ersten<br />
acht Tage lebt man von lauter Reklamationen und<br />
Beschwerden der Landeigentümer, der Fahrer, der<br />
Zuschauer, erfreut sich an den Kritiken der Presse,<br />
begeistert sich an all den wohlmeinenden Ratschlägen<br />
der B'esserwissenwollenden. Schreibmaschinen<br />
klappern nochmals im Sturmestempo, manche «beleidigte<br />
Leberwurst» muss besänftigt werden, man<br />
kommt sich als Friedensrichter in Permanenz vor.<br />
Die Liquidation des Rennens schreitet vorwärts,<br />
der umfangreiche Rennbericht wird redigiert und<br />
dann ein letztes Bangen und Hangen: Die Abrechnung!<br />
Schliesslich noch hundert Dankesbriefe an<br />
all die, welche das grosse Werk ermöglicht und gefördert<br />
haben. Zuletzt doch das beglückende Gefühl,<br />
dass man positive Arbeit geleistet und als «getreuer<br />
Geist des Hauses» in ungezählter Kleinarbeit etwas<br />
dazu beigeträgen hat, dem Schweizerland -wieder<br />
mal ein Grossportereignis gesichert zu haben. S.<br />
„Programm! — Programm!"<br />
Eine lustige Klausen - Erinnerung<br />
Wissen Sie, was eine Verkaufskanone ist?<br />
Also: Wenn Ihre Frau vor drei Tagen von einer<br />
kleinen Türvorlage redete und heute mit einem Beludschistan<br />
4X3 Meter erscheint —<br />
Oder wenn Sie selber schnell ein paar Gabatabletten<br />
kaufen wollen und der Konditor gibt<br />
Ihnen gleich den Laufjungen mit einem Vacherin<br />
für 8 Personen auf den Heimweg mit —<br />
Oder Ihr Grosspapa will ein Dutzend Nägel kaufen,<br />
um etwas am Gartentor zu flicken, und Sie<br />
sehen ihn mit einem T-Balken unterm Arm zum Laden<br />
hinauskommen —<br />
Sehen Sie, verehrter Leser — dann hat eine<br />
Verkaufskanone die Hand im Spiel gehabt. Das ist<br />
ein Mensch, der aus 90% Mundwerk besteht; der<br />
Rest ist Branchenkenntnis, Figur, Blick, Kleidung,<br />
Phantasie; falls noch ein Prozent, übrig bleibt, auch<br />
dieser letzte nochmals Mundwerk.<br />
So einen Menschen braucht man, um Programme<br />
an einem Autorennen zu verkaufen. Es<br />
gibt Leute, die prinzipiell solche Druckerzeugnisse<br />
erstehen. Leider Gottes aber noch viel mehr andere,<br />
die behaupten, man sehe, höre und rieche alles von<br />
Fall zu Fall, hübsch der Reihe nach, mehr brauche<br />
man nicht, und notwendigenfalls habe bombensicher<br />
irgend ein Nachbar so einen Wisch.<br />
Da ist die Stelle für den Programmverkäufer! —<br />
Und so einen habe ich am letzten Klausenrennen in<br />
voller Blüte gesehen.<br />
Alles war in Erwartung. Tausende sassen längs<br />
der Strecke, Hessen ihre Beine über alle Mauern<br />
hängen, gähnten und warteten. Warteten. Ein Extrazug<br />
aus Zürich brachte noch ein paar Hundertschaften,<br />
die spurlos in der Masse verschwanden.<br />
Einer aber — tauchte auf!<br />
Mitten über das abgesperrte Band der Strasse,<br />
unbekümmert um dae Knattern und Rattern' der<br />
Motoren, um die Polizei, um die Komitees — unbekümmert<br />
wandelte ein Männchen in einem ältlichen<br />
Ueberzieher von Grocks Format über die<br />
Strasse. Aus seinen sämtlichen Taschen guckten<br />
gelbe Zettel, in seinen Knopflöchern, Serien von<br />
Knopflöchern, hingen an Schnürchen rote Papierdreiecke,<br />
und auf dem Hütchen, das ein Filzer<br />
von ebenfalls respektablem Alter war, glänzte eine<br />
Art Ehrenmeldung. Ich dachte an den schweizerischen<br />
Kunstsr-bein, den ich mir samt dem Inhaber<br />
immer ungefähr so vorgestellt habe.<br />
Das Männchen guckte sich die Landschaft an,<br />
strassauf und strassab. Dann stiess er einen Schrei<br />
aus:<br />
Programm!<br />
Worauf ein Polizist auf ihn zuschritt und mit<br />
ihm zu disputieren anfing. Hier könnte die Geschichte<br />
fertig sein. Sie fängt aber erst an; denn<br />
der Ueberzieher blieb bei dem Wortgefecht Sieger.<br />
Und plötzlich schreit er los:<br />
«Obachtl Hallo! Attenzione! Alarm! Meine Damen<br />
und Herren — jawohl, das ist der Mann aus<br />
Amsterdam, der alles will und alles kann — jawohl,<br />
der Mann, -welcher! auf welchem! durch welchen!<br />
Der Mann, welcher Ihnen Programme verkauft,<br />
auf welche Sie schon seit Noahs Zeiten —<br />
die Damen weniger! — eewartet haben! und durch<br />
welchen Sie erst das -wahre Vergnügen an dieser<br />
hochsportlichsten Veranstaltung des gesamten Inund<br />
Auslandes haben werden. Amen!» —<br />
Er lässt in beiden Händen Hundertbüschel von<br />
goldgelben Programmen wie Kartenspiele zu hellen<br />
Sonnen sich ausbreiten.<br />
Rennt ein wenig hin und her und findet die<br />
ersten Käufer. Aber das Geschäft hat ihm zu<br />
wenig Schwung.<br />
Wieder schreit er-<br />
« Meine Herrschaften in drei, vier, fünf europäischen<br />
Sprachen, inklusive das Türkische, Arabische,<br />
Chinesische und Kuhspanische! Schauen<br />
Sie in die Ferne! Schauen Sie in die Tiefe, rückwärts,<br />
aufwärts, hoch, höher, am höchsten, zum<br />
Himmel, zur Hölle! Was sehen Sie? Nichts sehen<br />
Sie, denn das Rennen beginnt erst in zehn Minuten.<br />
Aber nun schauen Sie doch endlich mal vorwärts,<br />
Stauffacher und nicht hinter Dich — vorwärts<br />
mit Volldampf, vorwärts im Leben und dann<br />
sehen Sie mich! Jawohl — mich sehen Sie!<br />
Mir oder mich, falls Sie aus Berlin sind, ist mir<br />
egal, schnuppe, knorke, ein Dreck, hundewurst<br />
oder einerlei! Mich müssen Sie sehen, denn ich<br />
bin der Mann, der Ihnen die Zeit vertreibt! Programme,<br />
einen Franken das Stück! » —<br />
Ein Mercedes brüllt vorüber und reisst ihm beinahe<br />
die Mantelßchwänze fort. Alles lacht. Ein<br />
schwarzes Hündchen überquert die Strasse, gleich<br />
hat er's entdeckt:<br />
« Schwarz ist der Hundl Schwer ist das<br />
Pfund! Rot ist Dein Mund, und jeder Tag,<br />
den Du mir schenkst. Marie Luiiese — aber<br />
gelb jst das Programm! Programm! Programm!<br />
» —<br />
Wieder bringt er ein Dutzend ab.<br />
Ein neuer Anlauf!<br />
«Einen Moment Aufmerksamkeit! Keine Politik,<br />
keine Front, keinen Kuhhandel und kein •Stratosphärenflug<br />
— aber das Allerneuestet Nämlich<br />
wir haben hier, unsere Firma, zum erstenmal ein<br />
nigelnagelneues Prinzip in der Programmheretellung<br />
unter hohen Kosten angewandt! Passen Sie<br />
Obacht: Erstens: eine Extra-Schrift! klar, klarer,<br />
am klarsten! Zweitens: eine imposante Uebersicbtlichkeit<br />
der Schriftbilder von A—Z — Sie erkennen<br />
jeden der 25 Buchstaben auf den ersten Blick<br />
im Hui, im Galopp, im Flug. — Drittens: eine<br />
Papiersorte! Ein Wort genügt: extra! Kunstdruckpapier.<br />
auf dem kann man sämtliche Oelgemälde<br />
•der Welt in sieben Farben drucken! Und nun. der<br />
Clou: Preisreduktion! runter mit den hohen Preisen<br />
sag' ich! Migrospreis! Epa! einen einzigen<br />
Franken!» —<br />
«Für ein einziges Schweizerfränkli haben Sie<br />
hier in gedrängter Kürze hundert Romane, hundert<br />
Schicksale berühmter Rennfahrer, hundert<br />
Lebensbilder der Helden von <strong>1934</strong>, einen ganzen<br />
kompletten Rennstall von hundert der modernsten<br />
Pferdekräfte! Der frisst Ihnen kein Gras, kein<br />
Heu, sauft Ihnen das Bier nicht vor der Nase<br />
weg — gar nix ist gschehn, guet is gangen! » ,<br />
Der Mann nimmt sich<br />
Schon hat. er einen:<br />
Einzelpersonen vor.<br />
Der neue 5-Tonnen-<br />
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Steuerleistung: 19,2 PS<br />
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1 Vorderachse<br />
Triebachsen: 1 Hinterachse<br />
Federung vorn: Dreipunktfederung<br />
Fussbremse: 1 Fuss- und 1 Getriebebremse<br />
Handbremse: 1 Handbremse<br />
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« Moment, Sie vernehmen, älterer Herr in densind vollkommen im Bild! Sperrsitz! ein Franken!<br />
» —<br />
höchsten Jahren! Sie tragen einen goldenen<br />
Zwicker, Sie haben offenbar geistige Interessen, Wieder stürmt ein Wagen vorüber. «Haben Sie<br />
also bitte, Herr Stadtrat! » —<br />
gesehen? — Das war mein Freund, der Levi! Und<br />
Richtig hat der Stadtrat schon die Rennliste jetzt Donner und Doria! Wer komt jetzt und die<br />
und das Männchen den Franken.<br />
nächsten hundertmal? Hier im Programm steht<br />
Ein Fraueli, das weiss Gott wie in den Spektakel<br />
des Startplatzes geraten ist, will auf die Aber der zunehmende Rennbetrieb stört<br />
alles!» —<br />
seine<br />
andere Strassenseite. Sie müsse in den Spital, der<br />
Mann habe ein Bein ab.<br />
c Der arme Mann, meine besten Wünsche! Aber<br />
ein Bein ab ist besser als beide Beine! Bringen<br />
Sie dem Patienten doch wenigstens ein Andenken<br />
mit, damit er auch etwas hat vom Rennen! » Das<br />
Fraueli will nicht. Da hängt er ihr eine Plakette<br />
an, bekommt 30 Rappen und rennt weiter, indes<br />
das verlegene Weiblein vergeblich versucht, den<br />
angeknoteten Kartonfetzen aus dem Knopfloch zu<br />
lösen. —<br />
Der Mann verkauft weiter Programme. Jungen<br />
Damen placiert er die Dreieckplakette sehr umständlich<br />
auf den hübsch gewölbten Pullover und<br />
murmelt irgendwelche Komplimente dazu. Mit<br />
altern Herren ist er schneller fertig.<br />
Boschhörner tuten. Ein Wagen brüllt zitternd<br />
hinter der Schranke.<br />
c Jetzt kommt der Moment! Wer kommt? Wer<br />
ist es, Rittersmann oder Knapp? Ist's der Heiri<br />
oder der Hans oder die schnelle Katri oder die<br />
Frieda, die war noch nie da?<br />
Obacht! Nr. 3! Die Maschine heisst Alfa Romeol<br />
Alfa ist ein Ehrentitel! In Konstantinopel<br />
hat mir der Sultan Alfa-Programm-Pascha gerufen!<br />
»<br />
Wie aber der türkische Ehrentitel ihn im Vorüberrasen<br />
mit Spritzern traktiert, ist der Alfa<br />
plötzlich ein hundsmiserables Mistvieh!<br />
Nun verzieht er eich in die nördlichere Kurve<br />
Einhundert oder zweihundert harmlose Menschen<br />
stehen dort.<br />
Schon brüllt er sie an :<br />
« Was sehen Sie denn um Gotteswillen in einer<br />
leeren Kurve? Gar nichts und noch weniger! Nichte<br />
und Zucker drauf! Eine Kurve ohne Programm ist<br />
ein luftleerer Raum! Ich aber verkaufe Programme!<br />
Programm! Progranjm! Was ist Sport? Was ist<br />
ein Zylinder? Was ist der Mercedes? Was ist ein<br />
Autorennen — jawohl, ein Rennen ist der Sport<br />
für die Einfränkigen! In einem ägyptischen Kunstvortrag<br />
zahlen Sie drei Franken und verstehen<br />
kein Wort! hier zahlen Sie mir einen Franken und<br />
Spracheffekte. Ein blauer Dunst von verbranntem<br />
Oel und Benzin liegt über den Kurven, wie ein<br />
Nest aufgescheuchter Saurier jault und heult die<br />
Menge der stählernen Untiere.<br />
«Was wollen Sie sagen? Ich bin ein armer<br />
Mann, ich habe eine Witfrau mit sieben Kindern!»<br />
jammert er nun zu einer Gruppe und schneuzt sich<br />
die Nase. Darauf wickelt er eine Zervelat aus dem<br />
gelben Nastuch. Aber die fragwürdige Familiengeschichte<br />
zieht wenig.<br />
Ein Pärchen steht am Rand. «Haben Sie Schiller<br />
gelesen, junger Herr? Schönes Fräulein, darf<br />
ich's wagen, festgemauert in der Erde, du bist der<br />
Geist, den du begreifst man nicht, immer weiter,<br />
immer heiter! Alles finden Sie in der deutschen Literatur<br />
— aber was hier im Programm steht, finden<br />
Sie nur bei mirl Lassen Sie doch Ihren<br />
Schatz nicht ein Leben lang auf ein Programm<br />
warten!» — Mit roten Ohren zieht der Junge seinen<br />
schmalen Geldsäckel.<br />
Ein Komiteemitglied hastet vorüber. Die goldrote<br />
Rosette leuchtet.<br />
«Sehen Sie die Rosette? Auch Rosetten gehören<br />
dazu! Der Sport ist billig — aber die Rosetten sind<br />
teuer! Programm! Kaufen Sie mein Programm als<br />
Andenken, als Seltenheit, als Kuriosität! In hundert<br />
Jahren kauft Ihnen das Landesmuseum das<br />
Programm um eine halbe Million ab, da können<br />
Sie Ihrer Urgrossmutter noch eine Villa mit Zentralheizung<br />
draus kaufen!»<br />
Wieder schwenkt er Programme!<br />
«Kinder, kauft Kämme, wir gehen lausigen<br />
Zeiten entgegen! Programm!! Programm! Das ist<br />
nicht das Programm der Fronten, das wird überhaupt<br />
nicht verkauft, das ist nicht das Programm<br />
des Adolf aus Deutschland, sondern das ist das<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 62<br />
Das Wahrzeichen<br />
am Ziel des<br />
Klausenrennens<br />
Das bekannte Märcherstöckli<br />
beherrscht mit seiner<br />
gewaltigen Wucht<br />
Programm, das Sie heute jedem Moment in der<br />
Hand haben müssen!» —<br />
die ganze Passhöhe.<br />
«Vorwärts, Fräulein! Ich frage Sie ja nicht<br />
ums Heiraten! Was ist die Natur als 'solche? —<br />
Nichts! Erst mit dem Programm wird sie ein<br />
Rennen!»<br />
Er redet weiter. Er beginnt mit einem Nebensatz,<br />
hängt einen zweiten an, den er kühn und<br />
DlE §TKO11LIAIEX<br />
Yy SI6JT *><br />
ii<br />
Versetzen der Reserveräder<br />
in die vorderen Kotflügel<br />
Fabrikation und Verkauf von Radhaltern<br />
und Pneumulden.<br />
Reparatur von Unfallwagen.<br />
Carrosserie-Reparatureni<br />
TANK-ANLAGEN<br />
KESSELBAU<br />
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Einbau von Hintertüren<br />
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Otto Siebenmann<br />
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Richten und Instandstellen<br />
verbogener Felgen-, Scheiben- und Drahtspeichenräder,<br />
sowie das Richten von Vorderund<br />
Hinterachsen, wie auch von Gehäusen.<br />
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Für die Zuweisung derartiger Spezlal-Auftrage<br />
empfiehlt sich<br />
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Schnelligkeit<br />
und Strassenhaltung<br />
Ein Chrysler Airflow,<br />
8 Zylinder, der an der<br />
Italien-Rundfahrt teilnahm,<br />
hat unter der<br />
g rossen Konkurrentenzahl<br />
den vom Ouce gestifteten<br />
„ Goldenen-Littorio-Pokal"<br />
- einen<br />
wundervollen Kunstgegenstand<br />
aus Gold und<br />
Platin - im Werte von<br />
100,000 Lire gewonnen.<br />
Eleganz<br />
und rassige<br />
Schönheit<br />
Zwei Chrysler Airflow<br />
haben den »Grand Prix<br />
d'honneur" und den ersten<br />
Preis an der Schönheits<br />
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sind die vollkommensten Wagen der Welt<br />
Preise ab Fr. 11,800.—<br />
Die neue Stromlinie ist nicht einfach eine Modesache, sondern sie ist bedingt durch die umwälzende<br />
Neukonstruktion der Chrysler „8"- und De Soto-Modelle. Jahrelang hat Chrysler an diesen Modellen<br />
gearbeitet und sie während weiterer 2 Jahre auf der Strasse gründlich ausprobiert. So entstand<br />
die wissenschaftlich bedingte Form der neuen Modelle. Die Vorteile sind gewaltig und bis heute<br />
in keiner anderen Marke vereint: Erstklassige Strassenlage, hohe Kurvenstabilität, Rücksitze vor<br />
der Hinterachse (speziell für empfindliche Personen), neuartige, leichte Steuerung, frappante Geräumigkeit,<br />
hervorragende Sicht, grosse, weite Türen, erstaunliche Beschleunigung, höhere Maximalgeschwindigkeit,<br />
kleinerer Benzinverbrauch, billigerer Unterhalt, grosser, eingebauter Kofferraum,<br />
angenehme Lüftungsmöglichkeit. Daneben alle sonstigen Vorteile der Chrysler-Wagen.<br />
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munter mit einem rückbezüglichen Fürwort an den<br />
dritten koppelt, organisiert damit einen Hauptsatz<br />
mit rätselhaften Subjekten, spickt diesen Wortsalat<br />
mit sämtlichen habhaften Ausrufen, steckt in<br />
den •wackelnden Satzbau den Stecken und Stab<br />
eines Sprichwortes, überzuckert das zitternde Gefügö<br />
mit schmückenden Beiwörtern und selber fabrizierten<br />
Bibelsprüchen und stülpt über diesen<br />
ganzen grammatikalischen Wolkenkratzer das Dach<br />
eines einzigen Wortes: Programm!<br />
Die erste Stunde ist vorüber, nun kauft bald<br />
kein Mensch mehr Programme.<br />
Aber da sieht das Männchen auf dem Laubengang<br />
eines Hauses noch ein hübsches Mädchen.<br />
Wir entnehmen den folgenden Abschnitt dem<br />
überaus empfehlenswerten, schon früher besprochenen<br />
Auto-Buch (Drei Masken-Verlag, Berlin<br />
von Hans Stuck und E. G. Burggaller, zwei Fah<br />
rer, die man auch am Klausen sehen wird, und<br />
die im folgenden interessante Einblicke in dl<br />
Praxis des Rennfahrers eröffnen. Die Red.<br />
Worauf es ankommt!<br />
Hier kann man klipp und War antworten.<br />
Hier gibt es keine Ausflüchte und keine Verschleierungen.<br />
Der Rennfahrer muss:<br />
1. Geistesgegenwart,<br />
2. ein schnelles Auge,<br />
3. einen trainierten Körper,<br />
4. sportlichen Ehrgeiz,<br />
5. eine widerstandsfähige Konstitution*<br />
6. Mut und Energie,<br />
7. Ruhe und Ueberlegung,<br />
8. Humor und Beherrschung<br />
besitzen.<br />
Das sind die wichtigsten und unerlässlichsten<br />
Vorbedingungen, ein Rennfahrer zu<br />
werden, der seinem Namen und seinem Land<br />
mit seinen Leistungen Ehre macht.<br />
Von all den erwähnten Punkten scheinen<br />
uns die Geistesgegenwart und das schnelle<br />
Auge die wichtigsten zu sein. Die vielen tödlichen<br />
Unfälle, die in der Rennstatistik zu<br />
finden sind, sind in erster Linie auf Kopflosigkeit<br />
und zu langsames Reagieren zurückzuführen.<br />
Ehe man sich in einen sehr<br />
schnellen Wagen setzt, hat man die Pflicht,<br />
bei einem Augenarzt feststellen zu lassen,<br />
wie schnell das Auge funktionieren kann.<br />
Auch dafür gibt es ein Training. Man kann<br />
sich erziehen, schneller zu sehen, als man<br />
denkt. Der Instinkt allein genügt, nicht. In<br />
Augenblicken der Gefahr, der sogenannten<br />
Schrecksekunde, wird der routinierte Fahrer<br />
bewusst die Gefahr zu verkleinern oder ihr<br />
zu entkommen suchen. Wenn man sagt: « Er<br />
hat instinktiv das Richtige getan», so entsteht<br />
dieses « instinktiv» aus der Praxis.<br />
Der Anfänger wird instinktiv vielleicht genau<br />
das Gegenteil von dem tun, was der<br />
geübte Fahrer im gleichen Augenblick macht.<br />
Die anderen Vorbedingungen eines Rennfahrers<br />
zu erläutern, ist überflüssig, denn<br />
sie sind ohne Kommentar nicht misszuverstehen.<br />
Einprägen und danach handeln, dann<br />
weiss man auch, worauf es ankommt.<br />
v<br />
Kurventechnik.<br />
Mit der Kurventechnik ist es wie mit Gehen,<br />
Essen, Schlafen.<br />
Jeder hat dabei seine, eigene Note, Im<br />
Grunde genommen soll dabei dasselbe herauskommen.<br />
Der eine fährt die Kurve abgerundet richtiggehend<br />
aus — genau wie die Form der<br />
Kurve ist. Der andere nimmt sich den Scheitelpunkt<br />
— fährt schnurgerade bis zu diesem<br />
Punkt, wirft dort den Wagen herum und<br />
fährt ebenfalls schnurgerade wieder fort.<br />
Kurvenfahren erlernt man nicht im Traum<br />
oder von heute auf morgen. Jede Kurve ist<br />
anders — will ausprobiert, gemerkt und gekannt<br />
sein, um auf ein Zeitminimum zu gelangen.<br />
Dabei kann man natürlich die eine Kurve<br />
zügig durchfahren, die andere erfordert Umschalten,<br />
Bremsen oder auch nur Gas wegnehmen.<br />
Man unterscheidet Haarnadelkurven, Spitzkehren,<br />
Links- und Rechtskurven, Schlängelund<br />
Schleifenkurven, die folgenderrtiassen<br />
aussehen:<br />
Haarnadelkurve (meist in Gebirgen und<br />
auf Pässen: Klausenpass, Gaisberg, Semmering,<br />
Kesselberg),<br />
«Moment, Fräulein! Ich muss Sie auf etwas aufmerksam<br />
machen. Fragen Sie nicht! Seien Sie diskret<br />
— Karte genügt, komme ins Haus!»<br />
Im Hausflur verliert er sich. Und hier könnte<br />
die Geschichte nun zu Ende sein. Aber das ist nur<br />
ein einziges Kapitel.<br />
Am hintersten Trittbrett des ersten heimzu fahrenden<br />
Extrazuges hängt schon wieder das Männchen,<br />
macht im WC. Kassensturz, und stürzt morgen<br />
früh, nun mit blauen Zetteln, mit Waschpulverannoncen,<br />
mit Staubsaugerbroschüren oder Lotterielosen<br />
geladen, auf die Menschen. Nur wenn er<br />
Zeit hat, schaut er zwischenhinein nach, was die<br />
Witfrau mit den sieben Kindern macht. K. Freuler<br />
Kleines Rennfahrer-Brevier<br />
Spitzkehren (typisch für Spitzkehren am<br />
Stilfser Joch),<br />
Schlängelkurve (fast auf jeder Rennstrecke<br />
und Landstrasse),<br />
Schleifenkurve (meist nur auf künstlich<br />
angelegten Rennstrecken: Nürburgring,<br />
Monza. typisch: Nordschleife Avus).<br />
Man kann keinem Fahrer zureden, wann<br />
er bremsen und schalten soll. Das muss er<br />
sich selbst automatisch angewöhnen. Der<br />
eine vermindert sein Tempo vor der Kurve<br />
bereits derartig, dass er auf den niederen<br />
Gang umschaltet und am Anfang der Kurve<br />
bereits wieder den Wagen abziehen lässt.<br />
Der andere Fahrer bremst etwas später,<br />
schaltet erst in der Mitte der Kurve und<br />
lässt dann den Wagen gleich wieder abziehen.<br />
Beides natürlich nur bei Kurven, die<br />
derartig scharf sind, dass man, um den Wagen<br />
zu einem raschen Abzug zu bringen, auf<br />
einen niederen Gang schalten muss.<br />
Es gibt viele Anfänger, die auf dem Standpunkt<br />
stehen: Nachahmung ist alles! Ich<br />
glaube nicht daran! Kurvenfahren ist Gefühls-<br />
und Temperamentssache. Man kann<br />
zwar an Hand eines Vorbildes seine eigene<br />
Fahrweise ändern oder wandeln — aber jeder<br />
Mensch hat dabei seinen eigenen Stil,<br />
der zum Ausdruck kommt und den man dann<br />
ganz allein ausarbeitet.<br />
Als Hans Stucks Rennfahreriaufbahn begann,<br />
war er von der Kurventechnik Masettis<br />
und Heussers begeistert und versuchte sich<br />
in beiden Arten, bis er so oft auf die Nase<br />
flog, dass er zu seiner eigenen Fahrweise<br />
zurückkehrte. Probieren geht über Studieren.<br />
In der Kurventechnik kann man nie auslernen,<br />
und jeder Berg ist jedes Jahr anders.<br />
Uebung macht das meiste und, wenn man<br />
Glück hat, auch den Meister!<br />
Kmdtemsfre321 20 13 18 17 16 '> 15<br />
Wie lebt ein Rennfahrer, und wie bereitet<br />
er sich auf ein Rennen vor?<br />
Neben Mut, Entschlossenheit und Todes-:<br />
Verachtung, neben dem Talent, alles für ein<br />
Rennen so vorzubereiten, dass es < hundertprozentig»<br />
ist, spielt die eigene persönliche<br />
und körperliche Vorbereitung eine nicht minder<br />
grosse Rolle. Nicht nur die Maschine,<br />
auch der Mensch, der Fahrer, muss im Vollbesitz<br />
aller seiner verfügbaren Kräfte stehen.<br />
Denn es kommt besonders auf zweierlei an:<br />
schnellstes Reaktionsvermögen, und Ausdauer.<br />
Beide Eigenschaften können durch entsprechende<br />
Lebensweise und darauf eingestelltes<br />
Training gefördert werden.<br />
Das Reaktionsvermögen oder die sogenannte<br />
Schrecksekunde spielen für den Autofahrer<br />
überhaupt, für den Rennfahrer aber<br />
besonders, eine Rolle. Das wird klar, wenn<br />
man sich vor Augen hält: Ein Rennwagen,<br />
welcher 200 km/St, fährt, legt in einer einzigen<br />
Sekunde ca. 54 m zurück. Es muss also<br />
bei Auftauchen irgend einer Gefahr schnell<br />
gehandelt werden. Das Reaktionsvermögen<br />
muss vergrössert, die Schrecksekunde verkleinert<br />
werden oder ganz in Fortfall kommen.<br />
Das kann natürlich nur möglich sein,<br />
wenn der Rennfahrer € keine Nerven» hat,<br />
wenn er nicht nervös ist, und dies ist wiederum<br />
nur möglich, wenn er seine Lebensweise<br />
hierauf einstellt.<br />
Erste Vorbedingung: ein Rennfahrer muss<br />
viel schlafen können, möglichst zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit. Wer an typischer<br />
Schlaflosigkeit leidet, gehört nicht in einen<br />
Rennwagen: er wird es nie zu etwas bringen.<br />
Geist und Körper müssen so ausgeruht sein,<br />
dass sich der Fahrer auf jedes, auch auf das<br />
schwerste Rennen richtiggehend freut und<br />
den Start nicht erwarten kann.<br />
In der Rennsaison, also in den Monaten<br />
Mai bis Oktober, muss der Genuss von Alkohol<br />
äusserst eingeschränkt werden. Acht<br />
Tage vor dem Start prinzipielle Enthaltsamkeit.<br />
Immerhin: vor dem Schlafengehen soll<br />
man eher einen Kognak (aber nur einen einzigen!)<br />
als Kaffee zu sich nehmen. Die Zigarette<br />
ist für den Rennfahrer unvermeidbar.<br />
Wer es fertigbringt, sein Quantum um die<br />
HäHte des normalen und gewohnten Verbrauchs<br />
herabzusetzen, ist gut daran.<br />
Erziehen diese Einschränkungen allein<br />
schon zu Selbstbeherrschung und Ausdauer,<br />
Ja darüber hinaus zu moralischer Festigkeit,<br />
so ist körperliches Training die beste Schule<br />
für Zähigkeit und Ausdauer, wie sie vor allen<br />
Dingen lange Rennen erfordern. Es kommt<br />
S//i/#tion$-SA/2ze der Rennshecke<br />
500 c«.<br />
7ö0 cc.<br />
1100 cc.<br />
1500 cc.<br />
2000 oc.<br />
3000 cc<br />
5000 cc.<br />
8000 cc.<br />
Rekordtabelle<br />
des Klausenrennens.<br />
Klasse Fahrer Marke Jahr Zelt<br />
Tourenwagen (KategorienTekord):<br />
lieber 8000 cc Caracciola (Mercedes) 1927 17.43,8<br />
500 cc.<br />
750 cc.<br />
1100 cc.<br />
1500 cc.<br />
2000 cc.<br />
3000 cc.<br />
5000 cc.<br />
8000 cc.<br />
Sportwagen:<br />
Hoepfner (Hanomag)<br />
Ruesch (M. G.)<br />
Marret (Salmson)<br />
Burggaller (Bugatti)<br />
Nuvolari (Alfa Romeo)<br />
Nuvolari (Alfa Romeo)<br />
Deimar (Steyr)<br />
Stuck (Mercedes-Btnz)<br />
Rennwagen:<br />
Oesterreicher (D.K.W.)<br />
Markiewicz (Austin)<br />
Aymini (Monaco)<br />
Simons (Bugatti)<br />
Stuber (Bugatti)<br />
Caracciola (Alfa Romeo)<br />
Chiron (Bugatti)<br />
Merz (Mercedes)<br />
Die Klausenrekordinhaber ron Jahr zu Jahr.<br />
1922 Nieth (Hispano-Suiza) 21.43,0<br />
1923 Rutzier (Steyr) 20.24,4<br />
1924 Merz (Mercedes) 18.48,6<br />
19?5 Masetti (Sunbeam) 17.28,8<br />
1927 Rosenberger (Mercedes) 17.17,0<br />
1929 Chiron (Bugatti) 16.42,4<br />
1930 Chiron (Bugatti) 16.24,6<br />
1932 Caracciola (Alfa Romeo) 15.50,0<br />
hierbei natürlich weniger auf die Erzielung<br />
irgendwelcher Höchstleistungen an. Vielmehr<br />
soll ein bestimmtes Ziel, welches man sich<br />
selbst gesteckt hat, bei diesem Training erreicht<br />
werden.<br />
Wer fünf Runden im Boxring stehen kann,<br />
wer einen 3—5 km Walddauerlauf schafft,<br />
wer seine Viertelstunde morgen'liche und<br />
abendliche Freiübungen konsequent durchführt,<br />
wer zwei Stunden hintereinander<br />
schwimmen kann, wer im Winter auf Skiern<br />
auch schwierige Partien schafft, dem wird<br />
dieses Training nur zugute kommen; der<br />
wird auch ein langes Rennen bei stets frischen<br />
Kräften bis zum Ende durchhalten. Es<br />
ist für den Rennfahrer diejenige Sportart das<br />
günstigste Training und der beste Ergänzungssport,<br />
welche zu Ausdauer und schnelller<br />
Auffassungsgabe erzieht oder die vorhandenen<br />
Anlagen wach hält. Da es hierbei<br />
viele, viele Möglichkeiten gibt, ist jeder Fahrer<br />
in der Lage, sich diejenigen Uebungen<br />
auszusuchen, welche ihm am besten liegen<br />
und zu welchen er am besten Gelegenheit<br />
hat.<br />
Lanqenpnofi/ der Pennffrecke<br />
(/erlangen<br />
(terHähen<br />
SOOrn*<br />
1927<br />
1932<br />
1930<br />
1929<br />
1930<br />
1932<br />
1927<br />
1932<br />
1930<br />
1932<br />
1932<br />
1932<br />
1930<br />
1932<br />
1930<br />
1927<br />
33.12,4<br />
20.24,0<br />
19.31,8<br />
18.57,4<br />
17.39.6<br />
17.02,0<br />
18.15,0<br />
17.00,6<br />
23.43,8<br />
21.52,2<br />
18.39,4<br />
17.53,6<br />
16.43,0<br />
15.50,0<br />
16.24,6<br />
17.31,2<br />
AUTOMOBILISTEN<br />
Tankt Benzin bei den Säulen<br />
mit der COSUMA -Plakette
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 62<br />
NELSON-<br />
DHNAUT<br />
NOVA<br />
Stahl-<br />
Ein lagen<br />
KOLBEN<br />
Einige Referenzen unter den zahlreichen Fabriken in der Welt, die unsere Kolben serienmässig verwenden:<br />
SCHWEIZ:<br />
Berna ' Martini F.B. W. Saurer<br />
EUROPA:<br />
Adler Daimler» Gaggenau Imperia Maglrus Praga Unie<br />
Armstrong-Slddeley Delage Isotta F aschir I Maybach Renault Voi«in<br />
Bernard Fiat Itala Mercedes-Bena Rochet-Schnelder Vomag<br />
Bianchi Hanomag Lagonda Minerva Steyr Vauxhall<br />
B.M.W. Horch Leon Bollee N. A. G. Stoewei' Wanderer<br />
BrennaDor Hotchkiss Licorne N. 8 U. Skoda<br />
Cottin-Desgouttes Humber , Lorraine Opet. Tatra<br />
AMERIKA:<br />
Auburn Dodge Hupmobile Reo<br />
Chrysler Franklin Nash Studebaker<br />
Cord Graham Packard Stutz<br />
De Soto Hudson Pierce Arrow<br />
NOVA-WERKE, ZÜRICH<br />
JUNKER & FERBER<br />
Verlag, Administration, Druck und Clichärie: HAliWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.