E_1934_Zeitung_Nr.072
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BERN, Dienstag, 4. Sept. <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 72<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Notizen vom Tage<br />
Die Offenhaltung des Julier<br />
Im Winter.<br />
Auf Grund der im Verlaufe des vergangenen<br />
Winters gemachten Versuche, hat das<br />
bündnerische Baudepartement beschlossen,<br />
den 2287 m hohen Julierpass regelmässig dem<br />
Motorfahrzeugverkehr auch während der<br />
Wintermonate offen zu halten. Die Verwirklichung<br />
dieser seit Jahren von den verschiedenen<br />
Strasseninteressenten vertretenen Idee<br />
wird sicherlich für die Fremdenfrequenz von<br />
immer grösserer Bedeutung werden. Die Erfahrung<br />
hat aber gezeigt, dass die dem Kanton<br />
Graubünden zur Verfügung stehenden<br />
Mittel beschränkt sind, was sich diesen<br />
Sommer bereits in einem nicht ganz einwandfreien<br />
Strassenzustand des Juliers dokumentierte,<br />
während der Albulapass z.B.<br />
bedeutend angenehmer zu befahren war. Es<br />
liegt auf der Hand, dass der Winterverkehr<br />
durch das sog. Spurfahren die Julierstrasse<br />
hernimmt, wodurch erhebliche Mehraufwendungen<br />
entstehen. Da aber eine durchgehende<br />
Nord-Siidverbindung ein Gebot der<br />
Stunde darstellt,, sollte doch ein Modus gefunden<br />
werden, um eventuell grössere Anteile<br />
aus dem Benzinzoll freizumachen.<br />
Der Beschluss der bündnerischen Regierund,<br />
den Julierpass auch während des Winters<br />
<strong>1934</strong>/35 offen zu halten, ist ausserordentlich<br />
begrüssenswert. Jahrelang sind wir in<br />
der Automobil-Revue dafür eingetreten, dass<br />
eine ganzjährig fahrbare Nord-Süd-Verbindung<br />
über die Alpen kommen müsse, und wir<br />
begrüssen es deshalb ganz besonders, dass<br />
diese unsere Forderung endlich in Erfüllung<br />
gegangen ist.<br />
Was wir schon vor Jahren vorausgesehen<br />
haben, dass nämlich die Offenhaltung des<br />
Juliers in den Wintermonaten sehr gut durchführbar<br />
sei, hat sich im vergangenen Winter<br />
mit aller Deutlichkeit gezeigt. Auch die aufgewendeten<br />
Kosten halten sich durchaus in<br />
einem tragbaren Rahmen, wenn auch zuzugeben<br />
ist, dass für den Kanton Graubünden diese<br />
Jährliche Ausgabe eine fühlbare Belastung<br />
seines Budgets sein wird.<br />
Es darf aber auf keinen Fall vergessen<br />
werden, welch eminente Bedeutung vom verkehrspolitischen<br />
Standpunkt aus, die ganzjährige<br />
Offenhaltung des Juliers hat. Bis<br />
heute stand die Schweiz sehr stark im Hintertreffen,<br />
indem der internationale Nord-<br />
Süd-Verkehr uns östlich und westlich umfuhr.<br />
Der Brenner, schon seit Jahren ganzjährig<br />
F E U I L L E T O N<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
(18. Fortsetzune)<br />
Direktor Kreno blickte ihm forschend ins<br />
Gesicht. Dann ging ein Lächeln über seine<br />
Züge: «Ich glaube fast, lieber Bux, wir haben<br />
beide dasselbe vor. Nämlich die drei<br />
kleinen Tiger jemandem, der .. .><br />
«... unser gemeinsames Mündel ist ...»<br />
«... zum Geburtstag zu schenken...»<br />
«... damit sie endlich Ruhe gibt und bald<br />
anfangen kann, mit Tieren zu arbeiten»,<br />
schloss Bux lachend. Doch dann fügte er<br />
ernst hinzu: «Meinen Sie denn, Herr Direktor,<br />
dass wir als Vormünder das verantworten<br />
können?»<br />
Direktor Kreno trommelte nachdenklich mit<br />
den Fingern auf der Schreibtischplatte. Dann<br />
sagte er: «Wissen Sie, lieber Bux, ich glaube,<br />
da sind wir machtlos. Ob wir wollen oder<br />
nicht: Ich sage Ihnen, sobald diese Cilly<br />
Berndt mündig ist, geht sie doch zu den<br />
Katzen in den Käfig. Das hat sie sich nun<br />
geöffnet, zog einen Hauptteil des deutschen<br />
Reiseverkehrs über seine Strasse nach Italien<br />
und selbstverständlich verlief ein gleicher<br />
Verkehr auch in umgekehrtem Sinne. Anderseits<br />
wurde die Schweiz im Westen über die<br />
guten französischen Strassen ebenfalls umfahren.<br />
Dem Julier kommt nun die ausserordentlich<br />
wichtige Aufgabe zu, den uns zum<br />
Teil schon verloren gegangenen Durchgangsverkehr<br />
wieder der Schweiz zuzuführen. Wir<br />
zweifeln nicht daran, dass dies in kürzester<br />
Frist in weitgehendstem Masse gelingen<br />
wird. Wenn wir eine Karte von Europa betrachten,<br />
so sind die grossen Vorteile, die der<br />
Julier als letztes Verbindungsstück im grossen<br />
Nord-Süd-Strassenzug hat, sofort in die<br />
Augen springend. Der Julier stellt zwischen<br />
Deutschland und allen übrigen Staaten des<br />
nördlichen Europas die kürzeste Verbindung<br />
mit Italien her. Seine ganzjährige Offenhaltung<br />
ist um so wichtiger, als der Hauptverkehr<br />
nach Italien eigentlich früh im Frühling und<br />
im Spätherbst einsetzt, also gerade in einer<br />
Zeit, wo die übrigen Alpenpässe nicht mehr<br />
passierbar sind.<br />
Es ist auch sicher, dass das Reizvolle einer<br />
winterlichen Alpenüberquerung, die in wenigen<br />
Stunden eine seltene Fülle von Gegensätzen<br />
vermittelt, eine grosse Anziehungskraft<br />
ausüben wird. Schon die Fahrer, die<br />
letzten Winter, den Julier befuhren, waren<br />
begeistert von der winterlichen Schönheit<br />
des Hochgebirges. Alle diese Touristen haben<br />
schon weitgehend Propaganda für den Julier<br />
gemacht, und die Tausende, die diesen Winter<br />
hinüberfahren, werden den Ruf des winterlichen<br />
Juliers in noch viel weitere Kreise hinaustragen.<br />
Neben der internationalen Rolle des Juliers<br />
als Nord-Süd-Durchgangsstrasse ist aber auch<br />
die wirtschaftliche Bedeutung für unser<br />
Land nicht zu vergessen. Eine Menge Fahrer<br />
wird, wenn sie einmal den Weg über den<br />
Julier gewählt haben, auch einen kürzern oder<br />
längern Aufenthalt in der Schweiz einschieben.<br />
Eines der wichtigsten Wintersportgebiete<br />
der Schweiz, das Engadin, ist damit<br />
dem internationalen Autotourismus erschlossen<br />
worden, was sich in seinen kommenden<br />
Frequenzzahlen recht vorteilhaft auswirken<br />
wird. Aber nicht nur das Engadin, sondern<br />
das ganze Bündnerland und darüber hinaus<br />
auch noch andere Gebiete der Schweiz werden<br />
aus dem internationalen Durchgangsverkehr,<br />
der über den Julier geht, ihren Nutzen ziehen.<br />
Lr.<br />
einmal in den Kopf gesetzt. Und da ist es<br />
schon am besten, sie fängt so bald als möglich<br />
an. Die Gelegenheit ist sehr günstig: Sie<br />
kann sozusagen mit den drei Tigerchen zusammen<br />
aufwachsen. Später geben wir ihr<br />
dann noch andere junge Tiere dazu, damit<br />
sie eine hübsche Gruppe herausbringen<br />
kann.»<br />
Bux nickte eifrig.<br />
Direktor Kreno versank von neuem in<br />
Nachdenken. Und dann tat,er etwas, was sehr<br />
selten geschah: er sprach von sich und seiner<br />
Jugend.<br />
«Ja, ja, mit den Tieren ist es eine eigene<br />
Sache», begann er. «Und besonders mit den<br />
sogenannten wilden Bestien. — Ich glaube,<br />
jeder Mensch kann sich wohl an ganz bestimmte<br />
allererste Kindheitseindrücke erinnern.<br />
Oft mögen es wohl scheinbar Belanglosigkeiten<br />
sein, von denen man später nicht<br />
Verkehrs-Stümperei.<br />
Als solche muss entschieden ein allen Ernstes<br />
in einer führenden Tageszeitung zur<br />
Diskussion gestellter Vorschlag bezeichnet<br />
werden, den Automobilverkehr auf den Passstrassen<br />
zugunsten der Fusswanderer an einem<br />
bestimmten Tag der Woche ganz zu<br />
verbieten. Der Einsender will auf diese Weise<br />
die Alpenstrassen dem Fussgänger in ihrer<br />
ursprünglichen Beschaulichkeit zurückgewinnen<br />
und glaubt mit scheinbar einfachen Mitteln<br />
das Rad der Zeit um ein gutes Vierteljahrhundert<br />
zurückdrehen zu können.<br />
Es soll keineswegs bestritten werden, dass<br />
mit dem modernen Autotourismus die schöne<br />
Zeit endgültig vorbei ist, wo der Passwanderer<br />
in wohltuender Ruhe und Einsamkeit die<br />
Alpenübergänge zu Fuss zurücklegen konnte<br />
und ihm höchstens ab und zu eine Postkutsche,<br />
ein Warentransport, eine Kuh- oder<br />
Ziegenherde als willkommene Abwechslung<br />
begegneten. Das Automobil hat nicht nur einen<br />
die Wirtschaft in zunehmendem Masse<br />
belebenden Verkehr in die Berge hinein gebracht,<br />
sondern gleichzeitig Tausenden von<br />
Menschen erst die Möglichkeit geboten, sich<br />
eine genussreiche Fahrt durch unsere Alpenwelt<br />
zu leisten. Erst das Automobil hat weiten<br />
Volkskreisen unsere Berge und Passrouten<br />
erschlossen. Während früher vielleicht<br />
einige hundert unentwegte Alpinisten und<br />
Wanderer Pässe, wie Klausen, Furka, Grimsel,<br />
Julier usw., besuchten und die grosse<br />
Masse sie nur vom Hörensagen kannte, so<br />
haben Postautokurse und private Reiseunternehmungen<br />
Abertausenden von Stadt- und<br />
Talbewohnern die bessere Kenntnis der Heimat<br />
dank der billigen Passfahrten vermittelt<br />
und ihnen ermöglicht, all diese wundervollen<br />
Kunstbauten unserer Vorväter aus eigener<br />
Anschauung schätzen zu lernen. Wenn auf<br />
diese Weise die Wanderer auch aus ihrer<br />
Ruhe aufgestört wurden, so sind dafür andere<br />
Werte geschaffen worden, die weit überwiegen.<br />
Aber selbst, wenn man auf die Anregung<br />
näher eingehen möchte, so erhebt sich doch<br />
alsbald die Frage, ob der Vorschlag eine<br />
Lösung mit tauglichen Mitteln darstelle. Und<br />
hier wird jeder Unbefangene, ob Wanderer<br />
oder Automobilist, ob Selbstfahrer, freier<br />
oder bezahlender Fahrgast, auf den ersten<br />
Anblick erkennen müssen, dass der zeitweisen<br />
Schliessung der Paßstrassen für den Motorfahrzeugverkehr<br />
viel zu viel Schwierigkeiten<br />
rechtlicher, wirtschaftlicher und verkehrstechnischer<br />
Natur entgegenstehen, ganz abgesehen<br />
davon, dass wir mit einem solchen<br />
Schildbürgerstreich nur der Lächerlichkeit<br />
anheimfallen müssten.<br />
Dem Initianten scheint es zwar bei seinem<br />
und ich weiss nicht, weshalb es gerade in<br />
diesem Augenblick einen so tiefen Eindruck<br />
auf mich machte; vielleicht weil ich den Löwen<br />
dabei nicht sah und seine Stimme aus der<br />
Entfernung meine kindliche Phantasie besonders<br />
anregte. Kurz und gut, ich dachte:<br />
Da brüllt ein Löwe! — dieses gewaltige<br />
gelbe wilde Tier mit dem grossen Kopf und<br />
der mächtigen Mähne! Und dieser Löwe gehört<br />
— meinem Vater* — Ich kann Ihnen<br />
nicht beschreiben, Bux, was diese Tatsache,<br />
deren ich mir wohl damals zum erstenmal<br />
voll bewusst wurde, in meinem Kinderherzen<br />
für einen Eindruck hinterliess! Unter allen<br />
Menschen, die ich kannte, und unter den<br />
Hunderten, die ich täglich sah, besass keiner<br />
einen Löwen — nur mein Vater! Und von<br />
dem Augenblick an war es beschlossen: Wenn<br />
ich mal gross wäre, musste ich auch einen<br />
Löwen haben — ein, nicht einen, sondern<br />
viele — einen ganzen Käfig voll! — Meine<br />
Eltern wollten nie etwas davon hören, dass<br />
ich mal ihren Beruf ergreifen wollte! Dann<br />
traf uns auch noch ein schreckliches Unglück:<br />
Mein älterer Bruder wurde eines Tages von<br />
einem unserer braunen Bären umfasst und zu<br />
begreift, weshalb sie einem so besonders<br />
tiefen Eindruck gemacht haben. Wissen Sie,<br />
Bux, was meine allerfrüheste und aller<br />
stärkste Kindheitserinnerung ist? Ich will's<br />
Ihnen erzählen: Sie wissen doch, dass mein<br />
Vater eine kleine Menagerie hatte, mit der wir<br />
auf Jahrmärkten und Schützenfesten umherzogen.<br />
Und nun erinnere ich mich daran,<br />
wie ich einmal — ich kann höchstens vier<br />
Jahre alt gewesen sein — am Boden eines<br />
Raumes sass und mit Klötzchen spielte; wahr-<br />
Tode gedrückt. Von da ab durfte ich über-<br />
kein Wort mehr von solchen Zukunftsscheinlich<br />
war's in unserm Wohnwagen. Da jhaupt<br />
hörte ich plötzlich ein gewaltiges Brüllen. plänen verlauten lassen. — Und nun? Nun<br />
Es war der Löwe unserer Menagerie. Ich hab' ich doch meinen Löwen! — nicht einen,<br />
hatte ihn natürlich schon oft brüllen hören, sondern Dutzende von Löwen, Tigern, Bä-<br />
INSEHTIONS-PBETS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. tür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach SeUentarit.<br />
Inscratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen 4er Nummern<br />
Vorschlag selbst nicht ganz geheuer gewesen<br />
zu sein, denn von der vollständigen Sperrung<br />
der Pässe ist er im Verlaufe seiner Darstellung<br />
bereits wieder abgekommen und möchte<br />
wenigstens den Postautokursen das Recht<br />
zum Befahren der Strassen lassen. Ueber den<br />
für den Schwabenstreich zu wählenden Wochentag<br />
spricht er sich dagegen wohlweislich<br />
nicht aus, denn gerade hier liegt eine weitere<br />
Schwäche des Projektes. Der Tag könnte gewählt<br />
werden, wie er wollte, er würde nur<br />
immer einer verschwindenden Minderheit<br />
passen. Ihr zuliebe aber den internationalen<br />
und interkantonalen Durch- und Uebergangsverkehr<br />
abzuriegeln, kann wohl nur Querulanten<br />
oder weltfremden Schwärmern in den<br />
Sinn kommen.<br />
Ein viel aussichtsreicherer und praktisch<br />
auch leichter z.u verwirklichender Vorschlag<br />
ist dagegen seinerzeit in unserm Blatt dargelegt<br />
worden. Er wird erfreulicherweise<br />
auch weiter verfolgt und zeitigt bereits die<br />
ersten praktischen Früchte. Wir meinen die<br />
Schaffung der besonderen Wanderwege, die<br />
für die Fussgänger reserviert sind und fernab<br />
von den verkehrsreichen Hauptstrassen<br />
liegen. Das Netz dieser Wege, deren Schaffung<br />
sich vorab die Zürcherische Arbeitsgemeinschaft<br />
für Wanderwege zur Aufgabe<br />
gemacht hat, soll dabei nicht auf die Talschaften<br />
begrenzt bleiben. Mancher alte<br />
Saumpfad und verschiedene frühere Passstrassen,<br />
die Neuatilagen weichen mussten<br />
und seither fast der Vergessenheit anheimfielen,<br />
können durch ein Mindestmass an<br />
Pflege und Unterhalt für die wanderfreudigen<br />
Touristen erhalten bleiben. Auf ihnen<br />
werden sie ungestört vom motorisierten<br />
Verkehr die Heimat durchziehen können und<br />
sich wie zur Zeit der Postkutsche als Beherrscher<br />
der Strasse und der Bergwelt tummeln<br />
und fühlen dürfen. Im übrigen werden<br />
sich aber die heutige und die kommenden<br />
Generationen damit abfinden müssen, dass<br />
sie die Strassen im Mittelland und im Gebirge<br />
mit dem übrigen Verkehr zu teilen<br />
haben. Wenn der langersehnte Ausbau der<br />
Alpenrouten endlich einmal kommt, wird die<br />
Möglichkeit bestehen, den Fussgängern dadurch<br />
besondere Rücksicht zu tragen, dass<br />
einmal die Oberflächen staubfrei gehalten,<br />
oder gar besondere Fussgängerstreifen eingerichtet<br />
werden, ähnlich den Trottoirs oder<br />
Radfahrerstreifen auf den modernen Ueberlandstrassen.<br />
Schliesslich wird kein Fussgänger,<br />
der ernst genommen werden möchte,<br />
heute noch die ganze Strassenbreite für sich<br />
allein beanspruchen wollen. Es wird daher<br />
im wohlverstandenen Interesse der Wanderlustigen<br />
liegen, sich dem bereits gegründeten<br />
Verband für Wanderwege anzuschlies-<br />
ren, Leoparden, Elefanten ... Und wozu hab<br />
ich sie? Um noch mehr Geld damit zu verdienen?<br />
Ach nein! Geld habe ich ja genug.<br />
Und wenn ich nicht so ein Narr wäre, dann<br />
würde ich jetzt meinen Zirkus und meine<br />
Tierschau auflösen oder verkaufen und als<br />
wohlhabender — ich darf wohl sagen, als<br />
reicher Mann in Frieden und Sorglosigkeit<br />
leben — anstatt ein so aufreibendes Wanderleben<br />
zu führen und dabei noch immer in<br />
Gefahr zu ein, auf einer unglücklichen Tournee,<br />
vielleicht in wenigen Wochen, alles einzubüssen,<br />
was ich in Jahrzehnten erworben<br />
habe. — Aber der Zirkus und die Tiere! —<br />
die lassen einen nicht mehr los, Bux! Nicht<br />
wahr? — Und da sagen Sie noch immer, es<br />
gäbe keine Zirkusromantik! Mensch, Bux,<br />
wenn das keine Romantik ist, dann hol' mich<br />
der Teufel!»<br />
Selten hatte Direktor Kreno so lange hintereinander<br />
.privatim' zu einem seiner Artisten<br />
gesprochen. Aber die Folge dieses Gespräches<br />
war, dass Cilly Berndt an ihrem<br />
vierzehnten Geburtstag von ihren beiden<br />
Vormündern zwei herrliche Geschenke erhielt:<br />
drei junge Tiger — und die Erlaubnis,<br />
Dompteuse zu werden.<br />
Als sieben und einen halben Monat später<br />
— Mitte November 1925 — die spanische<br />
Tournee des Zirkus Kreno in Saragossa ihr<br />
Ende erreichte, waren die drei jungen Tiger
sen, am diesem bei der Verwirklichung seiner<br />
gesunden Pläne zu helfen. Im übrigen<br />
muss bei dem utopistischen Vorschlage der<br />
zeitweisen Sperrung von Alpenstrassen nicht<br />
nur der Mangel an Einsicht, sowie das Fehlen<br />
der nötigen Sach- und Fachkenntnis in<br />
Verkehrsfragen überraschen, sondern auch<br />
die Bereitwilligkeit, mit der massgebende<br />
Publikationsorgane solchen Phantasien Aufnahme<br />
gewähren.<br />
Sivassenyevkeh»<br />
Rapperswiler Seedammstrasse. Wie in der<br />
« Automobil^Revue » kürzlich mitgeteilt, hat<br />
der Regierungsrat des Kantons St. Gallen<br />
durch eine Verfügung bestimmt, dass einerseits<br />
die Seebrücke nur noch von Motorfahrzeugen<br />
bis zu 9 Tonnen und nur noch mit<br />
einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km befahren<br />
werden darf, wobei jedes Kreuzen<br />
und Ueberholen untersagt ist. Nun zeigt es<br />
sich, dass die bezügliche Signaltafel auf der<br />
Schwyzerseite bereits bei Pfäffikon, nämlich<br />
bei der Abzweigung der Hurdener Dammstrasse<br />
von der Strasse Zürich-Wädenswil-<br />
Niederurnen aufgestellt ist, während doch<br />
zweifellos die vorgenannten Einschränkungen,<br />
welche gleichlautend wohl auch vom<br />
Kanton Schwyz erlassen worden sind, sicherlich<br />
nur für die eigentliche Seebrücke Geltung<br />
haben. Es ist daher unerlässlich, dass<br />
die schwyzerischen Behörden eine Versetzung<br />
der Signaltafel an den Brückenbeginn<br />
vornehmen, da wohl kein Grund besteht,<br />
dass die Strasse Pfäffikon-Hurden nicht mit<br />
schwereren Wagen und mit mehr als 20 km<br />
Geschwindigkeit befahren wird.<br />
Unverständlich ist ferner, dass auf dem<br />
Abschnitt der Seebrücke selbst nicht gekreuzt<br />
werden darf. Gewiss, ein Ueberholen<br />
ist hier nicht angebracht, aber ein Kreuzungsverbot<br />
ruft derartigen Schwierigkeiten, dass<br />
demselben in der Praxis gar nicht nachgelebt<br />
werden kann. Die eigentliche Brückenstrecke<br />
ist nämlich nicht so kurz, dass sie<br />
gut übersehen werden kann, um festzustellen,<br />
wer nun eigentlich den Vortritt hat.<br />
Wem kommt übrigens derselbe zu, wenn<br />
zwei Fahrzeuge gleichzeitig bei derselben<br />
ankommen ? Die Brücke ist derart breit,<br />
dass bei vorsichtigem Fahren, und dafür<br />
sorgt ja die 20 km Höchstgeschwindigkeit,<br />
Kollisionen sicherlich vermieden werden<br />
können.<br />
Heute ist nun der Zustand so, dass trotz<br />
regierungsrätlicher Verfügung Kreuzungen<br />
auf der Seebrücke selbst stets vorkommen<br />
und auch gar nicht vermieden werden können.<br />
Will man mit der neuen Vorschrift eine<br />
ergiebige Bussenquelle schaffen ?<br />
Nach Art. 3 des Bundesgesetzes über den<br />
Automobil- und Fahrradverkehr kann innerhalb<br />
30 Tagen vom Verfügungserlass gegen<br />
solche einschränkende Vorschriften der Kantone<br />
beim Bundesrat Beschwerde eingereicht<br />
werden. Die zuständigen kantonalen Verbände<br />
sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen<br />
lassen, diesen Schritt gegen die in der<br />
Praxis, unhaltbare neue Vorschrift betreffend<br />
die Rapperswiler Seedammstrasse zu unternehmen,<br />
bevor er, in Rechtskraft getreten,<br />
zu einer ergiebigen Falle Anlass gibt, gegen<br />
deren Bussen dann nicht mehr Einsprache<br />
erhoben werden kann.<br />
V<br />
Freifahrtsignal für das Ueberholen. Die zunehmenden<br />
Verkehrsgeschwindigkeiten, so<br />
wie auch das Bedürfnis nach einer bestmöglichen<br />
Ausnutzung der Fahrzeuge aller Kategorien<br />
im Fernstrassenverkehr haben die<br />
Unfälle beim Ueberholen erschreckend gesteigert.<br />
Die neue deutsche Reichsstrassen-<br />
Verkehrsordnung sieht im Hinblick darauf<br />
die gesetzliche Einführung eines einheitlichen<br />
Freifahrtsignales für das Ueberholen vor.<br />
Die bisherigen Verständigungsmittel haben<br />
schon zu ganz stattlichen Bürschchen herangewachsen.<br />
Cilly verbrachte die meiste<br />
Zeit des Tages bei ihnen und spielte mit ihnen<br />
so furchtlos und unbefangen, als ob es harmlose<br />
Hauskatzen wären. Aber es hatte bei<br />
der Spielerei mit diesen Kätzchen doch schon<br />
manchen Kratzer und manchen Biss abgesetzt;<br />
und einer an der Schulter war sogar so<br />
tief gegangen, dass Bux ihn hatte zunähen<br />
müssen und Cilly, trotz der sofort vorgenommenen<br />
Schutzinjektion, ein paar Tage lang an<br />
einer leichten Blutvergiftung zu Bett hatte<br />
liegen müssen.<br />
5.<br />
Nach mehr als einjähriger Abwesenheit<br />
kehrte Zirkus Kreno am 19. November auf<br />
deutschen Boden zurück.<br />
Es war gegen zwölf Uhr mittags, als Zug<br />
Nr. 1, mit dem auch Buxens Wagen gingen,<br />
in die deutsche Grenzstation Breisach einfuhr.<br />
Als Cilly Berndt gerade den Wagen verlassen<br />
wollte, um zur Passrevision anzutreten,<br />
kamen zwei fremde Männer auf sie zu.<br />
«Wir möchten den Artisten Willibald<br />
Buchsbaum, genannt Bux, sprechen. Dies ist<br />
sein Wagen — nicht wahr?»<br />
«Ja, aber Herr Bux ist nicht da.»<br />
«Wo ist er denn?»<br />
Auto<br />
Ein neuer Alfa Romeo-Wagen.<br />
Nach einer Meldung aus Mailand baut Alfa<br />
Romeo seit längerer Zeit an einem neuen<br />
Rennwagen, der der internationalen Rennformel<br />
750 kg ohne Pneus entspricht, einen<br />
16-Zylinder-Motor aufweist und noch bedeutend<br />
schneller sein soll als die gegenwärtig<br />
im Gebrauch stehenden Renntypen. Mit einzelnen<br />
Exemplaren dieses neuen Wagens<br />
sollen bereits Versuchsfahrten unternommen<br />
worden sein. Die Scuderia Ferrari hat sich<br />
angeblich schon das Vorrecht zum Kauf<br />
dieser letzten Erzeugnisse Janos erworben.<br />
Motorfahrzeug-Neuzulassungen in Deutschland.<br />
Ein Röhr-Zoller-Wagen.<br />
Die Automobilfabrik Röhr macht gegenwärtig<br />
Versuche mit einem neuen Typ, der<br />
als Kraftquelle den hier schon anlässlich des<br />
Berliner Salons beschriebenen 1500-ccm-<br />
Zoller - Doppelkolben - Zweitakt - Kompressormotor<br />
haben würde. Wie man sich erinnert,<br />
entwickelt dieser Motor bei 5500 Touren<br />
eine Leistung von 200 PS.<br />
Ausländisches Interesse an den ungarischen<br />
Automobileinfuhr-Kontirigenten.<br />
Nachdem im Rahmen der zwischen Italien,<br />
Oesterreich und Ungarn abgeschlossenen<br />
Staatsverträge die Automobilindustrie der<br />
ersten beiden Länder in Ungarn eine gewisse<br />
Vorzugsstellung geniesst, bemüht sich nun<br />
auch die englische und französische Automobilbranche<br />
ebenfalls um aktivere Tätigkeit.<br />
Bereits sind dem ungarischen Handelsministerium<br />
entsprechende französische und britische<br />
Kontingentsgesuche zur Genehmigung<br />
vorgelegt worden. Darüber hinaus sollen die<br />
bekannten Renault-Werke den Vorschlag gemacht<br />
haben, ungarische Strassen von 300<br />
km Länge mit einem Kostenaufwand von rund<br />
Im Juli <strong>1934</strong> wurden 14.531 Personenauto-3 Mill. Pengös auszubauen, sofern eine Monopolisierung<br />
des Lastwagenverkehrs durch<br />
das französische Unternehmen möglich sei.<br />
mobile, 2129 Lastwagen und Omnibusse und<br />
3375 Motorräder erstmalig zugelassen. Im<br />
Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresziffern<br />
ergibt sich für die Personenwagen<br />
eine Erhöhung um 50,5 Prozent, bei den Lastwagen<br />
eine solche um 80,7 Prozent und bei<br />
den Motorrädern von über 200 ccm Hubraum<br />
eine Erhöhung um 42,5 Prozent. Im Vergleich<br />
zum diesjährigen Juli-Ergebnis verzeichnen<br />
die Personenwagen einen Rückschlag um 8,7<br />
Prozent, während die Lastwagen um 4,1 und<br />
die Motorräder um 1,6 Prozent weiterhin angezogen<br />
haben.<br />
den grundsätzlichen Mangel, dass eine<br />
Rückmeldung des Signals von Seiten des zu<br />
überholenden Vormannes fehlt. Aus der<br />
Ueberzeugung, dass dieser das «anfragende»<br />
Vorfahrtsignal gehört hat, darf man leider<br />
nicht auch gleichzeitig auf seine Bereitwilligkeit<br />
zum Ueberholtwerden schliessen!<br />
— Erfolgt tatsächlich eine Rückmeldung<br />
(akustisches Signal, Handzeichen, Ausweichen,<br />
Bremsen usw.), so fehlt ihr die Eindeutigkeit,<br />
die Gewissheit, so dass die Beobachtung<br />
unvereinbarter Signale nur Gefahr<br />
bringt.<br />
Die gesetzliche Verankerung des Freifahrtsignals<br />
auf 1. Oktober <strong>1934</strong> verlangt aber<br />
auch eine sofortige praktische Lösung des<br />
Problems, wobei folgende Ueberlegungen<br />
etwa massgebend sein dürften:<br />
1. Eine weitere Komplikation des Signalzubehörs<br />
ist nicht erwünscht, da dies der<br />
Popularisierung des Motorfahrzeuges entgegensteht.<br />
2. Akustische Signale stehen im Widerspruch<br />
zu den Bestrebungen der Lärmbekämpfung.<br />
3. Das Signal sollte in hohem Masse automatisiert<br />
sein, so dass Fehlschlüsse, Missbräuche<br />
und Zweideutigkeit ausgeschlossen<br />
sind.<br />
4. Der Apparat muss wirtschaftlich sein<br />
(eventuell mit einem schon vorhandenen<br />
Signal kombiniert).<br />
5. Die Bedienung des Apparates darf die<br />
«Er ist schon vorausgefahren.»<br />
Die beiden Herren tauschten einen schnellen<br />
Blick. Dann sagte der ältere: «Sie müssen<br />
uns die Wahrheit sagen, kleines Fräulein.<br />
Wir sind von der Polizei.»'<br />
«Von der Polizei?» Cilly machte ein sehr<br />
misstrauisches Gesicht.<br />
«Bitte, hier sehen Sie sich die Legitimation<br />
an! — So. Nun sagen Sie erst mal, wer Sie<br />
sind.<br />
«Ich heisse Cilly Berndt. Herr Bux ist mein<br />
Vormund.»<br />
«Wohnen Sie auch mit in diesem Wagen?»<br />
«Ja.»<br />
«Dann müssen Sie doch wissen, wo Herr<br />
Buchsbaum sich aufhält.»<br />
«Ich sage Ihnen ja, er ist vorausgefahren.<br />
Heute früh in Mülhausen ist er ausgestiegen<br />
und hat einen Personenzug benutzt, der eine<br />
andere Strecke geht; ich glaube, über Müllheim.»<br />
Cilly sagte die Wahrheit. Bux war nach<br />
Freiburg vorausgefahren, um dort — wohl<br />
seiner Tiere wegen — ein paar Formalitäten<br />
bei den Behörden zu regeln.<br />
«Und wo hält er sich jetzt auf?» forschte<br />
der Beamte weiter.<br />
Cilly wollte schon sagen, dass sie.in Freit<br />
AUTOMOBIL-REVUE 193* - N° 72<br />
istischer<br />
Ein lukratives Geschäft.<br />
Auf Grund einer in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika veröffentlichten Statistik<br />
sollen seit 1922 auf der ganzen Welt nicht<br />
weniger als 1 500 000 Automobile den rechtmassigen<br />
Besitzern durch Diebstahl abhanden<br />
gekommen sein. Vor allem sollen in den<br />
U. S. A. selbst täglich bis über 1000 Wagen<br />
gestohlen werden.<br />
Von den Reichsautobahnen.<br />
Auf den verschiedenen Baustellen der<br />
Reichsautobahnen sollen zur Zeit rund 50 000<br />
Mann beschäftigt sein. Die Einstellung weiterer<br />
10 000 Mann ist auf den Herbst hin vorgesehen.<br />
Gegenwärtig dürfte die Zahl der im<br />
Strassenbau beschäftigten Arbeiter etwa<br />
146 000 betragen.<br />
Betriebssicherheit durch starke Ablenkung<br />
des Führers nicht beeinträchtigen.<br />
Lösungen, welche einzelne dieser Punkte<br />
berücksichtigen, existieren bereits. Als optisches<br />
Signal käme eventuell die grüne Lampe<br />
am Wagenende in Frage, die durch einfaches<br />
Aufleuchten die Rückmeldung gäbe, oder<br />
dann ein Transparent (wie z. B. das «Stop»-<br />
Licht), das irgendein kurzes Merkwort illuminieren<br />
würde. Ganz einfach wäre auch<br />
die kurze Beleuchtung des Schlusslichtes<br />
-über-einen-separaten-Sehaltefi-"-""- •
N» 72 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
parallel von vorn nach hinten verlaufende<br />
Stahlrohre, die wiederum durch Rohrtraversen<br />
miteinander verbunden sind. Die Karosserie<br />
bildet auch hier nur wieder eine dünne<br />
schützende Haut um die mechanischen Eingeweide,<br />
lässt aber an Verstrebungen und<br />
Versteifungen ungemein viel Feinarbeit erkennen.<br />
Sie ist in ihrem Hinterteil dem Motor<br />
ganz knapp angemessen und sieht besonders<br />
schlank und schnittig aus. Vom Motor sind<br />
fast nur die Gehäuse der Ventilsteuerungsorgane,<br />
der Doppelvergaser und der grosse,<br />
stehende Kompressor zu erkennen, alles andere<br />
wird ja schliesslich auch ohne Wartung<br />
seine Pflicht tun. Die Nockenwelle befindet<br />
sich in der Mitte zwischen den beiden Zylinderköpfen.<br />
Sie steuert die Ventile über Stossstangen<br />
und Kipphebel, wobei die Stoßstangen<br />
durch einzelne rohrförmige Verschalungen<br />
hindurchgeführt sind. Hinten am Nockenwellengehäuse<br />
ist eine kleine Bosch-Schmierpumpe<br />
für die Nebenapparate und eine Luft-<br />
L pumpe eingebaut. Der Kompressor und der<br />
pzu hinterst sehr gut zugänglich angeordnete<br />
Vergaser sind direkt aneinander angeschlossen.<br />
Der Motor, die Pendelachsen und das<br />
Winkelgetriebe bilden miteinander einen gemeinsamen<br />
Baublock. Das Getriebe liegt jedoch<br />
hinter der Hinterachse. Am Grand Prix<br />
in Bern wurde es mit den 5 Uebersetzungen<br />
benützt, die schon am Nürburgring Verwendung<br />
fanden. Der Führer des Union-Rennwagens<br />
sitzt ganz besonders tief. Bei Benützung<br />
seitlicher Klappen ist er in seinem Abteil<br />
auch fast ganz eingeschlossen. Die Getriebeschaltung<br />
liegt zu seiner rechten Hand, und<br />
die Pedale sind wie üblich angeordnet. Eine<br />
interessante Neuerung, die in Bern zum erstenmal<br />
an dem P-Wagen zu sehen war, stellen<br />
zwei kleine, tropfenförmig verschalte<br />
Konvexspiegel beidseitig der Windschutzscheibe<br />
dar, die ein für allemal derart eingestellt<br />
sind, dass der Pilot ständig den Zustand<br />
seiner Hinterradreifen beobachten kann.<br />
: Dass die Vorderradfederung durch in der<br />
Fahrtrichtung schwingende, gegen Torsionsstangen<br />
arbeitende Gelenkhebel geschieht,<br />
dürfte allgemein bekannt sein. Dagegen sei<br />
noch auf die bisher unbekannt gebliebenen<br />
Bremstrommeln aus Bronze hingewiesen, die<br />
ausser einer vorzüglichen Wärmeableitung<br />
den Vorteil einer gleichmässigen Abnützung<br />
ergeben.<br />
Der Bugatti-Qrand-Prix-Wagen, mit dem<br />
Dreyfus ein so hervorragendes Rennen fuhr,<br />
hat nach seinem Versagen am Grossen Preis<br />
von Frankreich noch einige Veränderungen<br />
erfahren, die jedoch geheimgehalten werden.<br />
Sein Motor dürfte nach wie vor 3,5 Liter Zylinderinhalt<br />
haben. Der Gesamtaufbau ist<br />
noch bedeutend niedriger als der aller bisherigen<br />
Bugattitypen, die untersten Verschalungsbleche<br />
liegen kaum zwei Handbreiten<br />
über dem Boden, die obersten Teile nur<br />
wenig über der Radoberkante. Der Motor<br />
zeigt die bisherige charakteristische saubere<br />
Bugatti-Linienführung, die Ventilsteuerung<br />
durch zwei obenliegende Nockenwellen, eine<br />
Zündkerze pro Zylinder im Zylinderscheitelpunkt,<br />
gespiesen durch einen in das Führerabteil<br />
hineinragenden Vertex-Magneten. Der<br />
Solex-Vergaser ist ganz unten im Motor eingebaut,<br />
dem Kompressor vorgeschaltet. Das<br />
Viergangetriebe bildet mit der Hinterachse<br />
einen Baublock. Der Chassisrahmen ist aussergewöhnlich<br />
hochprofilig ausgeführt und<br />
zur Erleichterung perforiert. Neuartige, vom<br />
Führersitz aus in ihrer Wirkung veränderbare,<br />
sehr < maschinenmässig » ausgebildete<br />
hydraulische Stossdämpfer sorgen gleichzeitig<br />
für gute Schwingungsdämpfung und die<br />
Aufnahme der Bremsdrehmomente der Vorderachse.<br />
Zur Unterbringung von Flatterschwingungen<br />
ist die Vorderachse in der<br />
Mitte geteilt, jedoch durch eine Muffe nur zu<br />
minimalen Bewegungen befähigt. Die Karosserie<br />
zeigt die Breite eines Zweiplätzers,<br />
aber der Platz des Mitfahrers ist durch einen<br />
grossen Ölbehälter ausgenützt und mit Blech<br />
abgedeckt. Die auffallendste Neuerung bilden<br />
jedoch die Räder. Statt der bisherigen<br />
gegossenen Aluminiumräder, die gegen seitliche<br />
Stösse etwas empfindlich waren, sind<br />
Drahtspeichenräder angewandt, bei welchen<br />
die Speichen im Gegensatz zur üblichen Praxis<br />
nicht tangential zur Nabe verlaufen, sondern<br />
radial von ihr ausgehen. Die Speichen<br />
haben bei dieser Anordnung keine Antriebsund<br />
Bremsdrehmomente aufzunehmen. Die<br />
Uebertragung der Brems- und Antriebskräfte<br />
geschieht durch Verzahnungen, mit<br />
welchen die Leichtmetall-Bremstrommel und<br />
die Leichtmetallfelge ineinander eingreifen.<br />
Blick auf die vor der Hinterachse eingebaute Motoranlage<br />
des Auto-Union-Rennwagens. Beim Verfolgen<br />
der Kühlwasser-Ableitungen erkennt man<br />
die Köpfe der beiden Achtzylinderblöcke. Das Gehäuse<br />
zwischen den beiden Zylinderreihen umschliesst<br />
die Nockenwelle, welche die Ventile durch<br />
Stoßstangen betätigt. Hinter dem Nockenwellengehäuse<br />
der Kompressor, hinter diesem der Doppelvergaser.<br />
Das Wechselgetriebe liegt hinter der<br />
Hinterachse, die als Schwingachse durchgebildet ist.<br />
Die Speichen selbst sind wenig dicker als<br />
Fahrradspeichen. Die Bremstrommel bildet<br />
wie bisher mit dem Rad ein untrennbares<br />
Ganzes, so dass nach dem Abziehen des<br />
Rades die Bremsbacken offen daliegen und<br />
bei Bedarf in kürzester Zeit ausgewechselt<br />
werden können.<br />
Der M.G. Magnette, mit dem Seaman im<br />
Kleinwagen-Rennen den Sieg herausfuhr,<br />
verdient umso mehr Beachtung, als er einer<br />
an Zylinderinhalt bedeutend grösseren Konkurrenz<br />
die Stange zu halten vermochte.<br />
Sein Sechszylindermotor hat einen Zylinderinhalt<br />
von nur HOO ccm, erreicht aber bis<br />
o<br />
gegen 6000 Touren in der Minute. Die Ventilsteuerung<br />
geschieht durch eine obenliegende<br />
Nockenwelle, die Gemischbildung<br />
durch zwei Vergaser mit schräg gegen den<br />
Motor - zu abfallender Ansaugöffnung. Um<br />
eine möglichst tiefe Schwerpunktlage zu erreichen,<br />
ist der Chassisrahmen unter der<br />
Hinterachse hindurchgeführt. Im übrigen<br />
zeigt das Chassis einen mehr oder weniger<br />
konventionellen Aufbau. Das Getriebe ergibt<br />
vier Vorwärtsgänge. Sein Schalthebel ist auf<br />
einem Ausleger in nächste Griffnähe des<br />
Fahrers gebracht. m.<br />
Der offizielle Grand-Prix-Film<br />
In zahlreichen schweizerischen Kino-Theatern<br />
läuft zur Zeit der Film vom Grossen Preis der<br />
Schweiz in Bern. Für diejenigen, die dieses gewaltige<br />
Sportereignis selber miterleben konnten,<br />
bedeutet der Film eine schöne Erinnerung, für die<br />
andern aber, die daheim bleiben mussten, wird er<br />
zum willkommenen Schilderer all der packenden<br />
Kämpfe auf der Bremgartenrundstrecke. Der Operateur<br />
hat ein sehr gutes und sicheres Auge gehabt,<br />
und bannt die dahinrasenden Wagen in<br />
überaus eindrucksvoller Weise auf das Flimmerband.<br />
Was den meisten Zuschauern aus naheliegenden<br />
Gründen nicht möglich war, ist hier erreicht:<br />
Man sieht die Wagen bald bei den Tribünen,<br />
bald in der Eymatt, in der Kiesgrube, in der<br />
Forsthauskurve und in der Wohlenstrasse dahinsausen.<br />
Der Eindruck der Geschwindigkeit, der<br />
bekanntlich im Film gerne verschwindet, konnte in<br />
überzeugender Weise beibehalten werden. Nochmals<br />
lässt man sich angesichts dieser sehr gut gelungenen<br />
Aufnahmen von der Spannung dieses grossen<br />
Rennens fesseln, das nun bereits der Geschichte<br />
angehört. Der Besuch kann jedenfalls sehr empfohlen<br />
werden. Eines nur ist wieder höchst beklagenswert:<br />
die miserable Beschriftung, die von<br />
jemand verfasst zu sein scheint, der mit<br />
dem Deutschen auf Kriegsfuss steht. Seit wann<br />
denn «tut man tanken», um Himmelswillen? Und<br />
Hans Stuck « deckt» die 500 km in dreieinhalb<br />
Stunden! Ein solches Deutsch sollte — aus Gründen<br />
des zur Nachahmung reizenden schlechten<br />
Beispiels — amtlich verboten werden ... bo.<br />
Sieg von Dodson (M. G. Magnette.)<br />
Die diesjährige Tourist-Trophy, die am letzten<br />
Samstag auf der bekannten, sehr schwierigen<br />
Ards-Rundstrecke bei Belfast ausgetragen wurde,<br />
sah ausschliesslich englische Fahrer am Start. Der<br />
Kontinent desinteressierte sich vollständig an diesem<br />
Anlass, da das Reglement nur die Benutzung<br />
gewöhnlicher Sport-Serienwagen erlaubte, und lediglich<br />
einige unwesentliche Umänderungen zuliess. Das<br />
einschneidendste Verbot betraf die Verwendung von<br />
Kompressoren, die der R. A. G. bei Rennen nicht<br />
mehr dulden will.<br />
Die 40 besten englischen Rennfahrer traten zu<br />
dem grossen Rennen an, das nicht weniger als<br />
400,000 Zuschauer aus England und Irland zusammenbrachte.<br />
Leider war das Wetter nicht sehr<br />
günstig. Die Tourist-Trophy ist wegen der Schwierigkeit<br />
ihrer Strecke sonst jedesmal von vielen Un-<br />
AUTO<br />
CCASIONEN<br />
zu erstaunlich<br />
niedrigen Preisen<br />
Reichhaltige Auswahl<br />
CABRIOLETS<br />
COUPES<br />
ROADSTERS<br />
SED AN 5 und 7 Plälzer<br />
ROLL- und SCHIEBEDACH-<br />
LIMOUSINEN<br />
ETC.<br />
Englische Tourist Trophy.<br />
BAS EtTJchlotterbcck ZÜRICH<br />
T«I.2«.8SO f AUTOMOBILE A.G.V Tel. 26.964<br />
fällen heimgesucht worden. Dieses Jahr verlief das<br />
grösste englische Rennen der Saison, ohne jeden<br />
ernsten Unglücksfall. Sowohl beim Training wie<br />
beim Rennen selber ergaben eich keine folgenschweren<br />
Zwischenfälle. Die Organisatoren werden<br />
mit diesem Ergebnis um so mehr zufrieden sein,<br />
als das Verbot von schnellen Spezialwagen auch<br />
aus 'der Absicht heraus erfolgt war, die vielen Unfälle<br />
einzuschränken.<br />
Das Rennen wurde, wie gewohnt, nach einer<br />
Handicap-Formel ausgetragen, die für die grossen<br />
Wagen 35 und für die kleinsten nur 32 Runden<br />
vorschrieb. Der Hauptkampf konzentrierte sich<br />
gegen den Schluss auf die drei Fahrer Dodson (M.<br />
G. Magnette), Brian Lewis (Lagonda) und D. R.<br />
Hall (Bentley). Besondere dramatisch wurde das<br />
Duell der beiden grossen Maschinen von Brian<br />
Lewis und Hall, die während langer Zeit dicht hintereinander<br />
Runde um Runde absolvierten. Der<br />
Kampf entschied sich, als gegen Schluss Hall und<br />
auch Brian Lewis bei den Boxen anhalten mussten,<br />
um die Pneus zu wechseln. Dodson. der mit seinem<br />
M. G. ein brillantes Rennen fuhr, profitiert«<br />
von dem Handicap für die kleinen Maschinen und<br />
konnte das Ziel als Sieger erreichen. Er erzielte<br />
einen Durchschnitt von 120 km/St. Im Verlaufe<br />
des Rennens ging der Riley von Baird in Flammen<br />
auf; der von H. P Prestwich überschlug sich in<br />
einer Kurve und landete in einem Fluss. I. R.<br />
Hodge musste in voller Fahrt konstatieren, dass<br />
die Lenkung seines Singer-Wagens versaete und<br />
stürzte in einen Graben. Alle drei Unfälle ergaben<br />
keine ernsten Verletzungen.<br />
Die Resultate:<br />
1. C. J P Dodson (M. G. Magnette), Std.-Mittel:<br />
120 km/St.; 2. E. R Hall (Bentley); 3 Brian Lewis<br />
(Lagonda).<br />
Trossi gewinnt In Biella. Das innerhalb kurzer<br />
Frist organisierte erste Rundstreckenrennen von<br />
Biella, das letzten Sonntag zu einem grossen Erfolg<br />
wurde, führte auf einem 2,2 km langen Circuit<br />
mitten durch die kleine piemontesische Stadt<br />
Viel« Kurven und eine starke Steigung machten<br />
die neue Strecke sehr schwierig. Das Training zeitigte<br />
denn auch bereits Mittel, die bei weitem<br />
nicht an die lOO-km/St.-Grenze herankamen. Varzi<br />
fuhr mit einem Durchschnitt von 1 Min. 36% Sek.<br />
(Mittel 81,8 km/St.) die schnellste Zeit des Trainings.<br />
Das Rennen selber zerfiel in drei Vorläufe<br />
und ein Finale, das von dem Spezialisten für<br />
Stadtrundstreckenrennen, Trossi auf Alfa Romeo,<br />
mit dem für diese Strecke erstaunlichen Mittel<br />
von 83,8 km/St., gewonnen wurde. Varzi wurde<br />
mit knappem Abstand Zweiter, Farina auf Maserati<br />
Dritter und der Bugatti-Fahrer Brivio Vierter.<br />
Wiederum war Tazio Nuvolari vom Pech verfolgt;<br />
er musste frühzeitig wegen Maschinendefekts<br />
aufgeben.<br />
Die Resultate der Finale:<br />
1. Trossi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02<br />
Min. 25,2 Sek. (Std.-Mittel 83,8 km/Std.).<br />
2. Varzi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02 Min.<br />
57,4 Sek.<br />
3. Farina (Maserati 1500 ccm), 1 Std. 03 Min.<br />
44,2 Sek.<br />
4. Brivio (Bugatti 2300 ccm).<br />
5. Balestrero (Alfa, Romeo 2600 ccm).<br />
Alpenfahrt-Epilog.<br />
Die folgende Rückschau unseres Sonderberichterstatters<br />
auf die diesjährige internat.<br />
Alpenfahrt erscheint wegen des Stoffandranges<br />
während der Grand-Prix-Woche etwas verspätet.<br />
Da sie sich jedoch in erster Linie prinzipiell<br />
mit dieser grossen touristischen Prüfung<br />
auseinandersetzt, wird sie in ihrem Wert dadurch<br />
keineswegs vermindert. Die Red.<br />
Auf dem Gelände der Münchener Strassenbauausstellung<br />
standen sie aufgereiht, die kranzgeschmückten<br />
Alpenfahrtwagen, die eine praktische<br />
Schau der europäischen 'Strassen und Pässe miterlebt<br />
hatten, und nach der feierlichen Preisverteilung<br />
setzte sich die Kolonne zum letztenmal in Bewegung.<br />
Die Alpenfahrer zogen heim, nach allen<br />
Richtungen der Windrose... «Die VI. internat.<br />
Alpenfahrt ist gewesen — es lebe die VII. Alpenfahrtl»<br />
eo beschloss der temperamentvolle Vertreter<br />
des Automobilclubs der Schweiz, Hauptmann Toendury,<br />
seine Ansprache.<br />
Der feierliche Schlussakt und die «Ruhe nach<br />
dem Sturm» gaben Gelegenheit zu Kritik und Anregungen.<br />
So flocht der Chef der obersten nationalen.<br />
Sportbehörde Deutschlands, Major Huehnlein,<br />
in seine Schlussrede die Frage ein, ob nicht<br />
ein Rasttag während der Fahrt und etwa eingelegte<br />
Mittags-Pflichtpausen als zweckmässig erschienen,<br />
damit die eine Aufgabe der Alpenfahrt, die Schönheit<br />
der Alpenwelt kennenzulernen und die sportliche<br />
Kameradschaft unter den Teilnehmern zu<br />
pflegen, auch besser erfüllt werde. «Denn was wäre<br />
die Fahrt anderes als motorisierter Alpinismus?»<br />
meinte er recht zutreffend.<br />
Damit käme eine neue Note in die Veranstaltung,<br />
an die bisher eigentlich weniger gedacht wurde.<br />
Tatsächlich ist es jammerschade, die schönsten Gegenden<br />
der europäischen Bergwelt gleich «Lützows<br />
verwegener Jagd» zu durchbrausen, nur um<br />
den Durchschnitt zu halten oder ihn zu überbieten<br />
und dann an den Kontrollstellen bis eine Stunde zu<br />
früh einzutreffen! Und damit sind wir bei dem<br />
Kern der Frage angelangt: Sind die Durchschnitte<br />
für die heutigen Wagen zu niedrig bemessen?<br />
Welche weiteren Erschwerungen könnten vorgesehen<br />
werden, um die Siebung der Berufensten<br />
noch engmaschiger zu gestalten? Nach jeder Alpenfahrt<br />
wurden ähnliche Fragen aufgeworfen; demgemäss<br />
schwankte der Stundendurchschnitt der<br />
einzelnen Veranstaltungen immer im Bereich gewisser<br />
Grenzen. Diesmal wurde er — immer im<br />
Bestreben, ein Strassenrennen zu vermeiden — teils<br />
niedriger angesetzt als bei der letzten Alpenfahrt,<br />
zum Teil aber auch höher bemessen.<br />
Im Jahre 1932 hatte die kleinste Gruppe (das<br />
sind die Fahrzeuge bis 1100 ccm) 43 km/St.-Durchschnitt<br />
zu halten, in diesem Jahre 42; hingegen<br />
war die Gruppe der stärksten Wagen (über 2000<br />
ccm) gegen das Vorjahr mit 46 km/St, auf 52 hinaufgesetzt<br />
worden, die Zwischengruppen 1500 bis<br />
2000 von 45 auf 46, während die Gruppe 1100 bis<br />
1500 von 44 auf 43 Kilometer reduziert wurde.<br />
Nun hat sich aber ergeben, dass die Mehrzahl<br />
der Ausfälle in der Gruppe der stärksten Wagen zu<br />
verzeichnen ist, nämlich fast 50 Prozent, was auf<br />
eine Ueberanstrengung der Maschinen durch den<br />
hohen Durchschnitt schliessen lässt; anderseits<br />
waren es gerade die starken Wagen, die lange vor<br />
hrer Sollzeit sich an den Kontrollen einfanden.<br />
Ihre Fahrer, wie Trevoux, Von Biro und Madame<br />
SchelL traren iür Erhöhung des Durchschnittes,
2 AUTOMOBIL'REVUE <strong>1934</strong> - N« 72<br />
scn, um diesem bei der Verwirklichung 1 seiner<br />
gesunden Pläne zu helfen. Im übrigen<br />
muss bei dem utopistischen Vorschlage der<br />
zeitweisen Sperrung von Alpenstrassen nicht<br />
nur der Mangel an Einsicht, sowie das Fehlen<br />
der nötigen Sach- und! Fachkenntnis in<br />
Verkehrsfragen überraschen, sondern auch<br />
die Bereitwilligkeit, mit der massgebende<br />
Publikationsorgane solchen Phantasien Aufnahme<br />
gewähren.<br />
Sivassenverkehv<br />
Rapperswiler Seedammstrasse. Wie in der<br />
«Automobile-Revue » kürzlich mitgeteilt, hat<br />
der Regierungsrat des Kantons St. Gallen<br />
durch eine Verfügung bestimmt, dass einerseits<br />
die Seebrücke nur noch von Motorfahrzeugen<br />
bis zu 9 Tonnen und nur noch mit<br />
einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km befahren<br />
werden darf, wobei jedes Kreuzen<br />
und Ueberholen untersagt ist. Nun zeigt es<br />
sich, dass die bezügliche Signaltafel auf der<br />
Schwyzerseite bereits bei Pfäffikon, nämlich<br />
bei der Abzweigung der Hurdener Dammstrasse<br />
von der Strasse Zürich-Wädenswil-<br />
Niederurnen aufgestellt ist, während doch<br />
zweifellos die vorgenannten Einschränkungen,<br />
welche gleichlautend 1 wohl auch vom<br />
Kanton Schwyz erlassen worden sind, sicherlich<br />
nur für die eigentliche Seebrücke Geltung<br />
haben.. Es ist daher unerlässlich, dass<br />
die schwyzerischen Behörden eine Versetzung<br />
der Signaltafel an den Brückenbeginn<br />
vornehmen, da wohl kein Grund besteht,<br />
dass die Strasse Pfäffikon-Hurden nicht mit<br />
schwereren Wagen und mit mehr als 20 km<br />
Geschwindigkeit befahren wird.<br />
Unverständlich ist ferner, dass auf dem<br />
Abschnitt der Seebrücke selbst nicht gekreuzt<br />
werden darf. Gewiss, ein Ueberholen<br />
ist hier nicht angebracht, aber ein Kreuzungsverbot<br />
ruft derartigen Schwierigkeiten, dass<br />
demselben in der Praxis gar nicht nachgelebt<br />
werden kann. Die eigentliche Brückenstrecke<br />
ist nämlich nicht so kurz, dass sie<br />
gut übersehen werden kann, um festzustellen,<br />
wer nun eigentlich den Vortritt hat.<br />
Wem kommt übrigens derselbe zu, wenn<br />
zwei Fahrzeuge gleichzeitig bei derselben<br />
ankommen ? Die Brücke ist derart breit,<br />
dass bei vorsichtigem Fahren, und dafür<br />
sorgt ja die 20 km Höchstgeschwindigkeit,<br />
Kollisionen sicherlich vermieden werden<br />
können.<br />
Heute ist nun der Zustand so, dass trotz<br />
regierungsrätlicher Verfügung Kreuzungen<br />
auf der Seebrücke selbst stets vorkommen<br />
und auch gar nicht vermieden werden können.<br />
Will man mit der neuen Vorschrift eine<br />
ergiebige Bussenque'.le schaffen?<br />
Nach Art. 3 des Bundesgesetzes über den<br />
Automobil- und Fahrradverkehr kann innerhalb<br />
30 Tagen vom Verfügungserlass gegen<br />
solche einschränkende Vorschriften der Kantone<br />
beim Bundesrat Beschwerde eingereicht<br />
werden. Die zuständigen kantonalen Verbände<br />
sollten s'ch die Gelegenheit nicht entgehen<br />
lassen, diesen Schritt gegen die in der<br />
Praxis unhaltbare neue Vorschrift betreffend<br />
die Rapperswiler Seedamfnstrasse zu unternehmen,<br />
bevor er, in Rechtskraft getreten,<br />
zu einer ergiebigen Falle Anlass gibt, gegen<br />
deren Bussen dann nicht mehr Einsprache<br />
erhoben werden kann. V<br />
Freifahrtsignal für das Ueberholen. Die zunehmenden<br />
Verkehrsgeschwindigkeiten, so<br />
wie auch das Bedürfnis nach einer bestmöglichen<br />
Ausnutzung der Fahrzeuge aller Kategorien<br />
im Fernstrassenverkehr haben die<br />
Unfälle beim Ueberholen erschreckend gesteigert.<br />
Die neue deutsche Reichsstrassen-<br />
Verkehrsordnung sieht im Hinblick darauf<br />
die gesetzliche Einführung eines einheitlichen<br />
Freifahrtsignales für das Ueberholen vor.<br />
Die bisherigen Verständigungsmittel haben<br />
schon zu ganz stattlichen Bürschchen herangewachsen.<br />
Cilly verbrachte die meiste<br />
Zeit des Tages bei ihnen und spielte mit ihnen<br />
so furchtlos und unbefangen, als ob es harmlose<br />
Hauskatzen wären. Aber es hatte bei<br />
der Spielerei mit diesen Kätzchen doch schon<br />
manchen Kratzer und manchen Biss abgesetzt;<br />
und einer an der Schulter war sogar so<br />
tief gegangen, dass Bux ihn hatte zunähen<br />
müssen und Cilly, trotz der sofort vorgenommenen<br />
Schutzinjektion, ein paar Tage lang an<br />
einer leichte'n Blutvergiftung zu Bett hatte<br />
liegen müssen.<br />
5.<br />
Nach mehr als einjähriger Abwesenheit<br />
kehrte Zirkus Kreno am 19. November auf<br />
deutschen Boden zurück.<br />
Es war gegen zwölf Uhr mittags, als Zug<br />
Nr. 1, mit dem auch Buxens Wagen gingen,<br />
in die deutsche Grenzstation Breisach einfuhr.<br />
Als Cilly Berndt gerade den Wagen verlassen<br />
wollte, um zur Passrevision anzutreten,<br />
kamen zwei fremde Männer auf sie zu.<br />
«Wir möchten den Artisten Willibald<br />
Buchsbaum, genannt Bux, sprechen. Dies ist<br />
sein Wagen — nicht wahr?»<br />
«Ja, aber Herr Bux ist nicht da.»<br />
«Wo ist er denn?><br />
Ein neuer Alfa Romeo-Wagen.<br />
Nach einer Meldung aus Mailand baut Alfa<br />
Romeo seit längerer Zeit an einem neuen<br />
Rennwagen, der der internationalen Rennformel<br />
750 kg ohne Pneus entspricht, einen<br />
16-Zylinder-Motor aufweist und noch bedeutend<br />
schneller sein soll als die gegenwärtig<br />
im Gebrauch stehenden Renntypen. Mit einzelnen<br />
Exemplaren dieses neuen Wagens<br />
sollen bereits Versuchsfahrten unternommen<br />
worden sein. Die Scuderia Ferrari hat sich<br />
angeblich schon das Vorrecht zum Kauf<br />
dieser letzten Erzeugnisse Janos erworben.<br />
Motorfahrzeug-Neuzulassungen in Deutschland.<br />
Im Juli <strong>1934</strong> wurden 14.531 Personenautomobile,<br />
2129 Lastwagen und Omnibusse und<br />
3375 Motorräder erstmalig zugelassen. Im<br />
Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresziffern<br />
ergibt sich für die Personenwagen<br />
eine Erhöhung um 50,5 Prozent, bei den Lastwagen<br />
eine solche um 80,7 Prozent und bei<br />
den Motorrädern von über 200 ccm Hubraum<br />
eine Erhöhung um 42,5 Prozent. Im Vergleich<br />
zum diesjährigen Juli-Ergebnis verzeichnen<br />
die Personenwagen einen Rückschlag um 8,7<br />
Prozent, während die Lastwagen um 4,1 und<br />
die Motorräder um 1,6 Prozent weiterhin angezogen<br />
haben.<br />
Ein Röhr-Zoller-Wagen.<br />
Die Automobilfabrik Röhr macht gegenwärtig<br />
Versuche mit einem neuen Typ, der<br />
als Kraftquelle den hier schon anlässlich des<br />
Berliner Salons beschriebenen 1500-ccm-<br />
Zoller - Doppelkolben - Zweitakt - Kompressormotor<br />
haben würde. Wie man sich erinnert,<br />
entwickelt dieser Motor bei 5500 Touren<br />
eine Leistung von 200 PS.<br />
den grundsätzlichen Mangel, dass eine<br />
Rückmeldung des Signals von Seiten des zu<br />
überholenden Vormannes fehlt. Aus der<br />
Ueberzeugung, dass dieser das «anfragende»<br />
Vorfahrtsignal gehört hat, darf man leider<br />
nicht auch gleichzeitig auf seine Bereitwilligkeit<br />
zum Ueberholtwerden schliessen!<br />
— Erfolgt tatsächlich eine Rückmeldung<br />
(akustisches Signal, Handzeichen, Ausweichen,<br />
Bremsen usw.), so fehlt ihr die Eindeutigkeit,<br />
die Gewissheit, so dass die Beobachtung<br />
unvereinbarter Signale nur Gefahr<br />
bringt.<br />
Die gesetzliche Verankerung des Freifahrtsignals<br />
auf 1. Oktober <strong>1934</strong> verlangt aber<br />
auch eine sofortige praktische Lösung des<br />
Problems, wobei folgende Ueberlegungen<br />
etwa massgebend sein dürften:<br />
1. Eine weitere Komplikation des Signalzubehörs<br />
ist nicht erwünscht, da dies der<br />
Popularisierung des Motorfahrzeuges entgegensteht.<br />
2. Akustische Signale stehen im Widerspruch<br />
zu den Bestrebungen der Lärmbekämpfung.<br />
3. Das Signal sollte in hohem Masse automatisiert<br />
sein, so dass Fehlschlüsse, Missbräuche<br />
und Zweideutigkeit ausgeschlossen<br />
sind.<br />
4. Der Apparat muss wirtschaftlich sein<br />
(eventuell mit einem schon vorhandenen<br />
Signal kombiniert).<br />
5. Die Bedienung des Apparates darf die<br />
Betriebssicherheit durch starke Ablenkung<br />
des Führers nicht beeinträchtigen.<br />
Lösungen, welche einzelne dieser Punkte<br />
berücksichtigen, existieren bereits. Als opti-<br />
«Er ist schon vorausgefahren.»<br />
Die beiden Herren tauschten einen schnellen<br />
Blick. Dann sagte der ältere: «Sie müssen<br />
uns die Wahrheit sagen, kleines Fräulein.<br />
Wir sind von der Polizei.»"<br />
«Von der Polizei?» Cilly machte ein sehr<br />
misstrauisches Gesicht.<br />
«Bitte, hier sehen Sie sich die Legitimation<br />
an! — So. Nun sagen Sie erst mal, wer Sie<br />
sind.<br />
«Ich heisse Cilly Berndt. Herr Bux ist mein<br />
Vormund.»<br />
«Wohnen Sie auch mit in diesem Wagen?»<br />
«Ja.»<br />
«Dann müssen Sie doch wissen, wo Herr<br />
Buchsbaum sich aufhält.»<br />
«Ich sage Ihnen ja, er ist vorausgefahreh.<br />
Heute früh in Mülhausen ist er ausgestiegen<br />
und hat einen Personenzug benutzt, der eine<br />
andere Strecke geht; ich glaube, über Müllheim.»<br />
Cilly sagte die Wahrheit. Bux war nach<br />
Freiburg vorausgefahren, um dort — wohl<br />
seiner Tiere wegen — ein paar Formalitäten<br />
bei den Behörden zu regeln.<br />
«Und wo hält er sich jetzt auf?» forschte<br />
der Beamte weiter.<br />
Cilly wollte schon sagen, dass sie.in Frei-;<br />
Ausländisches Interesse an den ungarischen<br />
Automobileinfuhr-Kontingenten.<br />
Nachdem im Rahmen der zwischen Italien,<br />
Oesterreich und Ungarn abgeschlossenen<br />
Staatsverträge die Automobilindustrie der<br />
ersten beiden Länder in Ungarn eine gewisse<br />
Vorzugsstellung geniesst, bemüht sich nun<br />
auch die englische und französische Automobilbranche<br />
ebenfalls um aktivere Tätigkeit.<br />
Bereits sind dem ungarischen Handelsministerium<br />
entsprechende französische und britische<br />
Kontingentsgesuche zur Genehmigung<br />
vorgelegt worden. Darüber hinaus sollen die<br />
bekannten Renault-Werke den Vorschlag gemacht<br />
haben, ungarische Strassen von 300<br />
km Länge mit einem Kostenaufwand von rund<br />
3 Null. Pengös auszubauen, sofern eine Monopolisierung<br />
des Lastwagenverkehrs durch<br />
das französische Unternehmen möglich sei.<br />
Ein lukratives Geschäft.<br />
Auf Grund einer in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika veröffentlichten Statistik<br />
sollen seit 1922 auf der ganzen Welt nicht<br />
weniger als 1 500 000 Automobile den rechtmassigen<br />
Besitzern durch Diebstahl abhanden<br />
gekommen sein. Vor allem sollen in den<br />
U. S. A. selbst täglich bis über 1000 Wagen<br />
gestohlen werden.<br />
Von den Reichsautobahnen.<br />
Auf den verschiedenen Baustellen der<br />
Reichsautobahnen sollen zur Zeit rund 50 000<br />
Mann beschäftigt sein. Die Einstellung weiterer<br />
10 000 Mann ist auf den Herbst hin vorgesehen.<br />
Gegenwärtig dürfte die Zahl der im<br />
Strassenbau beschäftigten Arbeiter etwa<br />
146 000 betragen.<br />
sches Signal käme eventuell die grüne Lampe<br />
am Wagenende in Frage, die durch einfaches<br />
Aufleuchten die Rückmeldung gäbe, oder<br />
dann ein Transparent (wie z. B. das «Stop»-<br />
Licht), das irgendein kurzes Merkwort illuminieren<br />
würde. Ganz einfach wäre auch<br />
die kurze Beleuchtung des Schlusslichtes<br />
-über einen separaten- Sehalterv—=" • - - --— •<br />
Die rechtliche Seite der Angelegenheit ist<br />
recht interessant. Das deutsche Verkehrsministerium<br />
stellt nämlich ausdrücklich fest,<br />
dass das Freifahrtssignal für den Fahrer, der<br />
überholen will, lediglich eine Mitteilung bedeutet,<br />
dass der vordere Lenker bereit ist,<br />
den hinteren passieren zu lassen. Der nachfolgende<br />
Führer ist aber für das Manöver<br />
selbst und allein verantwortlich, indem er<br />
entscheiden muss, ob das Ueberholen möglich<br />
und sicher ist. #<br />
s.»<br />
her<br />
«h«<br />
Letzte technische Grand-Prix-<br />
Nachlese.<br />
An den Trainingstagen; bei der Wagenabnahme<br />
und bei Besuchen in den Hauptquartieren<br />
der verschiedenen Renngrössen und<br />
Rennmannschaften bot sich uns Gelegenheit,<br />
noch diese oder jene Einzelheiten der konkurrierenden<br />
Wagen kennenzulernen. Allerdings<br />
bedurfte es dazu in manchen Fällen<br />
wahrer Spionagetricks, ganz abgesehen von<br />
einer gehörigen Dosis Aufsässigkeit. Je mehr<br />
Siegesaussichten eine Fabrik ihren Erzeugnissen<br />
zumessen zu können glaubte, um so<br />
ängstlicher suchte sie deren Konstruktion geheim<br />
zu halten; jedenfalls soweit es die<br />
bürg wieder mit Bux zusammentreffen und er<br />
von dort ab auch wieder diesen Zug benutzen<br />
werde. Doch plötzlich schien es ihr besser,<br />
zu behaupten, dass sie über seinen augenblicklichen<br />
Aufenthalt nichts wisse.<br />
«Aber Herr Buchsbaum fährt doch auch<br />
nach M., wo Zirkus Kreno sein Standquartier<br />
hat?»<br />
«Weiss ich auch nicht», sagte Cilly kurz<br />
und etwas schnippisch.<br />
«Und der Direktor? Wo ist der? »<br />
«Der ist längst mit seinem Auto vorausgefahren<br />
und wird wohl schon in M. sein.»<br />
«So? — Dann müssen wir jetzt diesen<br />
Wohnwagen einer Durchsuchung unterziehen.»<br />
«Ausgeschlossen, das gibt's nicht!»<br />
«Kind, machen Sie keine Geschichten! Wir<br />
sind von der Polizei, da nützt keine Widerrede.»<br />
Jetzt fuhr Cilly doch ein Schreck durch die<br />
Glieder: Was hatte denn ihr Onkel Bux mit<br />
der Polizei zu schaffen? -r- Sie wollte schon<br />
sagen, dass sie dann erst den Inspektor Friedenthal<br />
fragen müsse, der mit im Zuge sei.<br />
Aber dann dachte sie, dass es vielleicht besser<br />
.wäre, kein - Aufsehe» • zu- machen. - Was<br />
Dinge betrifft, die nicht gerade auf 20 Schritt<br />
Entfernung erkannt werden können. Ums<br />
Leben gern hätten wir wenigstens die genauen<br />
Zylinderinhalte und eventuell Bremsleistungen<br />
der Union- und Mercedes-Benz-<br />
Rennwagen in Erfahrung gebracht, über die<br />
jedes andere Fachblatt in einer anderen Version<br />
schreibt. Nichts zu machen! Die Herren,<br />
die es wissen, versichern mit tötlichem Ernst,<br />
ie wüssten wirklich gar nichts darüber; und<br />
die anderen, die es wohl auch wissen, haben<br />
überhaupt keine blasse Ahnung, «Dann können<br />
Sie uns doch wohl sagen, warum man von<br />
diesen Dingen nichts wissen darf? » — « Nein,<br />
das weiss ich auch nicht. »<br />
Bis zu einem gewissen Grad kann man es<br />
ja verstehen, wenn ein Konstrukteur sein<br />
Können dem anderen nicht gerade auf die<br />
Nase zu binden und sich so das Wasser abzugraben<br />
versucht. Aber die Geheimtuerei<br />
lässt sich auch übertreiben. Treten dann bei<br />
der Unklarheit der Lage falsche Gerüchte<br />
auf, so ist der Sache auch nicht gedient Und<br />
zweifellos ist die Gefahr, dass wirkliche Konstruktionsgeheimnisse<br />
erst über die Presse zu<br />
Ohren der Konkurrenz kommen könnten, minimal.<br />
Durch das freundliche Entgegenkommen<br />
des Rennleiters von Mercedes-Benz, Oberingenieur<br />
Neubauers, war es uns möglich, wenigstens<br />
die Mercedes-Wagen in teilweise demontiertem<br />
Zustand in Augenschein zu nehmen.<br />
Die Wagen hatten ihre ersten Versuchsfahrten<br />
schon hinter sich und sollten<br />
andere Uebersetzungen erhalten. Man hatte<br />
dazu ihren Karosseriehinterteil abgenommen,<br />
die Getriebe und Hinterrad-Pendelachsen<br />
ausgebaut. Das Getriebe bildet mit dem Pendelachs-Winkelantrieb<br />
einen Baublock. Es ist<br />
ungemein fein, fast zierlich gearbeitet und<br />
muss doch imstande sein, rund 300 PS Maximalleistung<br />
zu übertragen. Erstaunlich leicht<br />
und zart sieht überhaupt der ganze Chassishinterteil<br />
aus. Der Chassisrahmen besteht aus<br />
dünnwandigen, geschweissten Kastenträgern,<br />
die, wie auch alle Streben und Versteifungen,<br />
zur Gewichtsverminderung vielfach perforiert<br />
sind. Der ganze Komplex -macht viel mehr<br />
den Eindruck eines Metallflugzeug-Bestand.-<br />
teils als denjenigen einer Chassishälfte. Der •'•<br />
ganze Karosserieschwanz wiegt nur wenige<br />
Kilogramm. Er besteht natürlich, wie übrigens<br />
auch manche recht hoch beanspruchte<br />
Organe, z. B. die Bremsenträger und die<br />
Stossdämpfer, aus Leichtmetall.<br />
Der Schalthebel ist im Führerabteil rechts<br />
angeordnet. Neben ihm befinden sich das<br />
Brems- und das Gaspedal, links auf der andern<br />
Seite des Motorschwungradgehäüses das<br />
Kupplungspedal. Vom Motorraum her ragt<br />
der grosse Bosch-Magnetzündapparat in das<br />
Führerabteil hinein. Als Hauptinstrumente hat<br />
der Pilot einen Tourenzähler und einen Geschwindigkeitsmesser<br />
mit Riesenzifferblättern<br />
vor sich. An weiteren hochwichtigen Instrumenten<br />
umfasst das Bordbrett je ein Thermometer<br />
für das Oel und das Kühlwasser. Der<br />
Motor füllt den Raum unter seiner einteiligen<br />
Haube fast bis zum letzten Zentimeter aus:<br />
Seine zwei obenliegenden Nockenwellen, bzw.<br />
deren Gehäuse geben ihm das Aussehen eines<br />
V-Motors, obschon es sich in Wirklichkeit um<br />
einen Achtzylinder in Linie handelt. Die<br />
Zündkerzen sind im Scheitelpunkt der Zylinder<br />
zwischen den beiden Nockenwellengehäusen<br />
angeordnet. Von dem direkt hinter dem<br />
Kühler eingebauten Kompressor ist kaum etwas<br />
zu erkennen, dagegen lässt sich sehr gut<br />
verfolgen, wie von den zwei Vergasern an<br />
je einem Zylinderpaar das Gasgemisch durch<br />
separate Leitungen zugeführt wird. Die<br />
Bremsen werden hydraulisch betätigt.<br />
Der P-Wagen der Auto-Union, in welchen<br />
man besonders während der Trainingstage<br />
manchen Einblick tun konnte, ist infolge seiner<br />
zahlreichen Abweichungen vom Herkömmlichen<br />
noch interessanter. Das Fundament<br />
des Aufbaues bilden hier zwei armdicke.<br />
hatte man denn auch schliesslich von der<br />
Polizei zu fürchten?<br />
Sie kletterte also wieder auf die Lore,<br />
schloss die Tür des Wohnwagens auf und<br />
sagte: «Dann kommen Sie also bitte herein!<br />
Aber sehen Sie sich vor und erschrecken Sie<br />
unsern Storch und unseren Raben nicht. —<br />
Können Sie mir nicht sagen, was Sie suchen?»<br />
Wieder wechselten die Beamten einen Blick<br />
der Verständigung. Dann sagte der eine:<br />
«Hat Herr Buchsbaum einen Spazierstock?»<br />
«Sogar zwei.»<br />
«Wollen Sie uns die zeigen?»<br />
«Gern. Warten Sie einen Augenblick!»<br />
Cilly verschwand im Wagen und kehrte<br />
sogleich mit zwei Stöcken zurück.<br />
«Das ist er!» rief der jüngere Beamte eifrig<br />
und griff nach dem Stock mit dem lederbezogenen<br />
Eisenknauf.<br />
«Halt!» sagte Cilly. «Wegnehmen dürfen<br />
Sie den aber nicht!»<br />
«Wir müssen aber, kleines Fräulein!»<br />
«Geben Sie ihn Herrn Bux auch wieder<br />
zurück?»<br />
«Das wird sich finden.»<br />
«Aber ich verlange eine Quittung!» erklärte<br />
Cilly sehr bestimmt.<br />
(Fortsetzung im z'Aatler-Felerabend*.')
72 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
parallel von vorn nach hinten verlaufende<br />
Stahlrohre, die wiederum durch Rohrtraversen<br />
miteinander verbunden sind. Die Karosserie<br />
bildet auch hier nur wieder eine dünne<br />
schützende Haut um die mechanischen Eingeweide,<br />
lässt aber an Verstrebungen und<br />
Versteifungen ungemein viel Feinarbeit erkennen.<br />
Sie ist in ihrem Hinterteil dem Motor<br />
ganz knapp angemessen und sieht besonders<br />
schlank und schnittig aus. Vom Motor sind<br />
fast nur die Gehäuse der Ventilsteuerungsorgane,<br />
der Doppelvergaser und der grosse,<br />
stehende Kompressor zu erkennen, alles andere<br />
wird ja schliesslich auch ohne Wartung<br />
seine Pflicht tun. Die Nockenwelle befindet<br />
sich in der Mitte zwischen den beiden Zylinderköpfen.<br />
Sie steuert die Ventile über Stossstangen<br />
und Kipphebel, wobei die Stoßstangen<br />
durch einzelne rohrförmige Verschalungen<br />
hindurchgeführt sind. Hinten am Nockenwellengehäuse<br />
ist eine kleine Bosch-Schmierpumpe<br />
für die Nebenapparate und eine Luftpumpe<br />
eingebaut. Der Kompressor und der<br />
'zu hinterst sehr gut zugänglich angeordnete<br />
Vergaser sind direkt aneinander angeschlossen.<br />
Der Motor, die Pendelachsen und das<br />
Winkelgetriebe bilden miteinander einen gemeinsamen<br />
Baublock. Das Getriebe liegt jedoch<br />
hinter der Hinterachse. Am Grand Prix<br />
in Bern wurde es mit den 5 Uebersetzungen<br />
benützt, die schon am Nürburgring Verwendung<br />
fanden. Der Führer des Union-Rennwagens<br />
sitzt ganz besonders tief. Bei Benützung<br />
seitlicher Klappen ist er in seinem Abteil<br />
auch fast ganz eingeschlossen. Die Getriebeschaltung<br />
liegt zu seiner rechten Hand, und<br />
die Pedale sind wie üblich angeordnet. Eine<br />
interessante Neuerung, die in Bern zum erstenmal<br />
an dem P-Wagen zu sehen war, stellen<br />
zwei kleine, tropfenförmig verschalte<br />
Konvexspiegel beidseitig der Windschutzscheibe<br />
dar, die ein für allemal derart eingestellt<br />
sind, dass der Pilot ständig den Zustand<br />
seiner Hinterradreifen beobachten kann.<br />
Dass die Vorderradfederung durch in der<br />
Fahrtrichtung schwingende, gegen Torsionsstangen<br />
arbeitende Gelenkhebel geschieht,<br />
dürfte allgemein bekannt sein. Dagegen sei<br />
noch auf die bisher unbekannt gebliebenen<br />
Bremstrommeln aus Bronze hingewiesen, die<br />
ausser einer vorzüglichen Wärmeableitung<br />
den Vorteil einer gleichmässigen Abnützung<br />
ergeben.<br />
Der Bugatti-Grand-Prix-Wagen, mit dem<br />
Dreyfus ein so hervorragendes Rennen fuhr,<br />
hat nach seinem Versagen am Grossen Preis<br />
von Frankreich noch einige Veränderungen<br />
erfahren, die jedoch geheimgehalten werden.<br />
Sein Motor dürfte nach wie vor 3,5 Liter Zylinderinhalt<br />
haben. Der Gesamtaufbau ist<br />
noch bedeutend niedriger als der aller bisherigen<br />
Bugattitypen, die untersten Verschalungsbleche<br />
liegen kaum zwei Handbreiten<br />
über dem Boden, die obersten Teile nur<br />
wenig über der Radoberkante. Der Motor<br />
zeigt die bisherige charakteristische saubere<br />
Bugatti-Linienführung, die Ventilsteuerung<br />
durch zwei obenliegende Nockenwellen, eine<br />
Zündkerze pro Zylinder im Zylinderscheitelpunkt,<br />
gespiesen durch einen in das Führerabteil<br />
hineinragenden Vertex-Magneten. Der<br />
Solex-Vergaser ist ganz unten im Motor eingebaut,<br />
dem Kompressor vorgeschaltet. Das<br />
Viergangetriebe bildet mit der Hinterachse<br />
einen Baublock. Der Chassisrahmen ist aussergewöhnlich<br />
hochprofilig ausgeführt und<br />
zur Erleichterung perforiert. Neuartige, vom<br />
Führersitz aus in ihrer Wirkung veränderbare,<br />
sehr < maschinenmässig » ausgebildete<br />
hydraulische Stossdämpfer sorgen gleichzeitig<br />
für gute Schwingungsdämpfung und die<br />
Aufnahme der Bremsdrehmomente der Vorderachse.<br />
Zur Unterbringung von Flatterschwingungen<br />
ist die Vorderachse in der<br />
Mitte geteilt, jedoch durch eine Muffe nur zu<br />
minimalen Bewegungen befähigt. Die Karosserie<br />
zeigt die Breite eines Zweiplätzers,<br />
aber der Platz des Mitfahrers ist durch einen<br />
grossen Ölbehälter ausgenützt und mit Blech<br />
abgedeckt. Die auffallendste Neuerung bilden<br />
jedoch die Räder. Statt der bisherigen<br />
gegossenen Amminiumräder, die gegen seitliche<br />
Stösse etwas empfindlich waren, sind<br />
Drahtspeichenräder angewandt, bei welchen<br />
die Speichen im Gegensatz zur üblichen Praxis<br />
nicht tangential zur Nabe verlaufen, sondern<br />
radial von ihr ausgehen. Die Speichen<br />
haben bei dieser Anordnung keine Antriebsund<br />
Bremsdrehmomente aufzunehmen. Die<br />
Uebertragung der Brems- und Antriebskräfte<br />
geschieht durch Verzahnungen, mit<br />
welchen die Leichtmetall-Bremstrommel und<br />
die Leichtmetallfelge ineinander eingreifen.<br />
Blick auf die vor der Hinterachse eingebaute Motoranlage<br />
des Auto-Union-Rennwagens. Beim Verfolgen<br />
der Kühlwasser-Ableitungen erkennt man<br />
die Köpfe der beiden Achtzylinderblöcke. Das Gehäuse<br />
zwischen den beiden Zylinderreihen umschliesst<br />
die Nockenwelle, welche die Ventile durch<br />
Stoßstangen betätigt. Hinter dem Nockenwellengehäuse<br />
der Kompressor, hinter diesem der Doppelvergaser.<br />
Das Wechselgetriebe liegt hinter der<br />
Hinterachse, die als Schwingachse durchgebildet ist.<br />
Die Speichen selbst sind wenig dicker als<br />
Fahrradspeichen. Die Bremstrommel bildet<br />
wie bisher mit dem Rad ein untrennbares<br />
Ganzes, so dass nach dem Abziehen des<br />
Rades die Bremsbacken offen daliegen und<br />
bei Bedarf in kürzester Zeit ausgewechselt<br />
werden können.<br />
Der M.G. Magnette, mit dem Seaman im<br />
Kleinwagen-Rennen den Sieg herausfuhr,<br />
verdient umso mehr Beachtung, als er einer<br />
an Zylinderinhalt bedeutend 1 grösseren Konkurrenz<br />
die Stange zu halten vermochte.<br />
Sein Sechszylindermotor hat einen Zylinderinhalt<br />
von nur 1100 ccm, erreicht aber bis<br />
gegen 6000 Touren in der Minute. Die Ventilsteuerung<br />
geschieht durch eine obenliegende<br />
Nockenwelle, die Gemischbildung<br />
durch zwei Vergaser mit schräg gegen den<br />
Motor zu abfallender Ansaugöffnung. Um<br />
eine möglichst tiefe Schwerpunktlage zu erreichen,<br />
ist der Chassisrahmen unter der<br />
Hinterachse hindurchgeführt. Im übrigen<br />
zeigt das Chassis einen mehr oder weniger<br />
konventionellen Aufbau. Das Getriebe ergibt<br />
vier Vorwärtsgänge. Sein Schalthebel ist auf<br />
einem Ausleger in nächste Griffnähe des<br />
Fahrers gebracht.<br />
Der offizielle Grand-Prix-Film<br />
In zahlreichen schweizerischen Kino-Theatern<br />
läuft zur Zeit der Film vom Grossen Preis der<br />
Schweiz in Bern. Für diejenigen, die dieses gewaltige<br />
Sportereignis selber miterleben konnten,<br />
bedeutet der Film eine schöne Erinnerung, für die<br />
andern aber, die daheim bleiben mussten, wird er<br />
zum willkommenen Schilderer all der packenden<br />
Kämpfe auf der Bremgartenrundstrecke. Der Operateur<br />
hat ein sehr gutes und sicheres Auge gehabt,<br />
und bannt die dahinrasenden Wagen in<br />
überaus eindrucksvoller Weise auf das Flimmerband.<br />
Was den meisten Zuschauern aus naheliegenden<br />
Gründen nicht möglich war, ist hier erreicht:<br />
Man sieht die Wagen bald bei den Tribünen,<br />
bald in der Eymatt, in der Kiesgrube, in der<br />
Forsthauskurve und in der Wohlenstrasse dahinsausen.<br />
Der Eindruck der Geschwindigkeit, der<br />
bekanntlich im Film gerne verschwindet, konnte in<br />
überzeugender Weise beibehalten werden. Nochmals<br />
lässt man sich angesichts dieser sehr gut gelungenen<br />
Aufnahmen von der Spannung dieses grossen<br />
Rennens fesseln, das nun bereits der Geschichte<br />
angehört. Der Besuch kann jedenfalls sehr empfohlen<br />
werden. Eines nur ist wieder höchst beklagenswert:<br />
die miserable Beschriftung, die von<br />
jemand verfasst zu sein scheint, der mit<br />
dem Deutschen auf Kriegsfuss steht. Seit wann<br />
denn «tut man tanken>, um Himmelswillen? Und<br />
Hans Stuck « deckt» die 500 km in dreieinhalb<br />
Stunden! Ein solches Deutsch sollte — aus Gründen<br />
des zur Nachahmung reizenden schlechten<br />
Beispiels — amtlich verboten werden... bo.<br />
Sieg von Dodson (M. G. Magnette.)<br />
Die diesjährige Tourist-Trophy, die am letzten<br />
Samstag auf der bekannten, sehr schwierigen<br />
Ards-Rundstrecke bei Belfast ausgetragen wurde,<br />
sah ausschliesslich englische Fahrer am Start. Der<br />
Kontinent desinteressierte sich vollständig an diesem<br />
Anlass, da das Reglement nur die Benutzung<br />
gewöhnlicher Sport-Serienwagen erlaubte, und lediglich<br />
einige unwesentliche Umänderungen zuliess. Das<br />
einschneidendste Verbot betraf die Verwendung von<br />
Kompressoren, die der R, A. G. bei Rennen nicht<br />
mehr dulden will.<br />
Die 40 besten englischen Rennfahrer traten zu<br />
dem gTossen Rennen an, das nicht -weniger als<br />
400,000 Zuschauer aus England und Irland zusammenbrachte.<br />
Leider war das Wetter nicht sehr<br />
günstig. Die Tourist-Trophy ist wegen der Schwierigkeit<br />
ihrer Strecke sonst jedesmal von vielen Unzu<br />
erstaunlich<br />
niedrigen Preisen<br />
Reichhaltige Auswahl<br />
CABRIOLETS<br />
COUPfiS<br />
ROADSTERS<br />
SED AN 5 und 7 Plätzer<br />
ROLL- und SCHIEBEDACH-<br />
LIMOUSINEN<br />
ETC.<br />
Englische Tourist Trophy.<br />
O AUTO<br />
CCASIONEN<br />
Tel. 24.860<br />
AIITHMORIIP A fi<br />
URICH<br />
Tel. 26.964<br />
m.<br />
fällen heimgesucht worden. Dieses Jahr verlief das<br />
grösste englische Rennen der Saison, ohne jeden<br />
ernsten Unglücksfall. Sowohl beim Training wie<br />
beim Rennen selber ergaben eich keine folgenschweren<br />
Zwischenfälle. Die Organisatoren werden<br />
mit diesem Ergebnis um so mehr zufrieden sein,<br />
als das Verbot von schnellen Spezialwagen auch<br />
aus 'der Absicht heraus erfolgt war, die vielen Unfälle<br />
einzuschränken.<br />
Das Rennen wurde, wie gewohnt, nach einer<br />
Handicap-Formel ausgetragen, die für die grossen<br />
Wagen 35 und für die kleinsten nur 32 Runden<br />
vorschrieb. Der Hauptkampf konzentrierte sich<br />
gegen den Schluss auf die drei Fahrer Dodson (M.<br />
G. Magnette), Brian Lewis (Lagonda) und D. R.<br />
Hall (Bentley). Besonders dramatisch wurde das<br />
Duell der beiden grossen Maschinen von Brian<br />
Lewis und Hall, die während langer Zeit dicht hintereinander<br />
Runde um Runde absolvierten. Der<br />
Kampf entschied sich, als gegen SchYnss Hall und<br />
auch Brian Lewis bei den Boxen anhalten mussten,<br />
um die Pneus zu wechseln. Dodson. der mit seinem<br />
M. G. ein brillantes Rennen fuhr, profitierte<br />
von dem Handicap für die kleinen Maschinen und<br />
konnte das Ziel als Sieger erreichen. Er erzielte<br />
einen Durchschnitt von 120 km/St. Im Verlaufe<br />
des Rennens ging der Riley von Baird in Flammen<br />
auf; der von H. P Prestwich überschlug sich in<br />
einer Kurve und landete in einem Fluss. I. R.<br />
Hodge musste in voller Fahrt konstatieren, dasa<br />
die Lenkung seines Singer-Wagens versa?te und<br />
stürzte in einen Graben. Alle drei Unfälle ergaben<br />
keine ernsten Verletzungen.<br />
Die Resultate:<br />
1. G. J P. Dodson (M. G. Magnette), Sta.-Mittei:<br />
120 km/St.; 2. E. R Hall (Bentley); 3 Brian Lewis<br />
(Lagonda).<br />
Trossf gewinnt in Biella. Das innerhalb kurzer<br />
Frist organisierte erste Rundstreckenrennen von<br />
Biella, das letzten Sonntag zu einem grossen Erfolg<br />
vnirde, führte auf einem 2,2 km langen Circuit<br />
mitten durch die kleine piemontesische Stadt<br />
Viele Kurven und eine starke Steigung machten<br />
die neue Strecke sehr schwierig. Das Training zeitigte<br />
denn auch bereits Mittel, die bei weitem<br />
nicht an die lOO-km/St.-Grenze herankamen. Varzi<br />
fuhr mit einem Durchschnitt von 1 Min. 36% Sek.<br />
(Mittel 81,8 km/St.) die schnellste Zeit des Trainings.<br />
Das Rennen selber zerfiel in drei Vorläufe<br />
und ein Finale, das von dem Spezialisten für<br />
Stadtrundstreckenrennen, Trossi auf Alfa Romeo,<br />
mit dem für diese Strecke erstaunlichen Mittel<br />
von 83,8 km/St., gewonnen wurde. Varzi wurde<br />
mit knappem Abstand Zweiter, Farina auf Maserati<br />
Dritter und der Bugatti-Fahrer Brivio Vierter.<br />
Wiederum war Tazio Nuvolari vom Pech verfolgt;<br />
er musste frühzeitig wegen Maschinendefekts<br />
aufgeben.<br />
Die Resultate der Finale:<br />
1. Trossi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02<br />
Min. 25,2 Sek. (Std.-Mittel 83,8 km/Std.).<br />
2. Varzi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02 Min.<br />
57,4 Sek.<br />
3. Farina (Maserati 1500 ccm), 1 Std. 03 Min.<br />
44,2 Sek.<br />
4. Brivio (Bugatti 2300 ccm).<br />
5. Balestrero (Alfa Romeo 2600 ccm).<br />
Afpenfahrt-Epilog.<br />
Die folgende Rückschau unseres Sonderberichterstatters<br />
auf die diesjährige Internat.<br />
Alpenfahrt erscheint wegen des Stoffandranges<br />
während der Grand-Prix-Woche etwas verspätet.<br />
Da sie sich jedoch in erster Linie prinzipiell<br />
mit dieser grossen touristischen Prüfung<br />
auseinandersetzt, wird sie in ihrem Wert dadurch<br />
keineswegs vermindert. Die Red.<br />
Auf dem Gelände der Münchener Strassenbauausstellung<br />
standen sie aufgereiht, die kranzgeschmückten<br />
Alpenfahrtwagen, die eine praktische<br />
Schau der europäischen Straesen und Pässe miterlebt<br />
hatten, und nach der feierlichen Preisverteilung<br />
setzte sich die Kolonne zum letztenmal in Bewegung.<br />
Die Alpenfahrer zogen heim, nach allen<br />
Richtungen der Windrose... «Die VI. internat.<br />
Alpenfahrt ist gewesen — es lebe die VII. Alpenfahrt!»<br />
so beschloss der temperamentvolle Vertreter<br />
des Automobilclubs der Schweiz. Hauptmann Toendury,<br />
seine Ansprache.<br />
Der feierliche Schlussakt und die «Ruhe nach<br />
dem Sturm» gaben Gelegenheit zu Kritik und Anregungen.<br />
So flocht der Chef der obersten nationalen.<br />
Sportbehörde Deutschlands, Major Huehnlein,<br />
in seine Schlussrede die Frage ein, ob nicht<br />
ein Rasttag während der Fahrt und etwa eingelegte<br />
Mittags-Pflichtpausen als zweckmässig erschienen,<br />
damit die eine Aufgabe der Alpenfahrt, die Schönheit<br />
der Alpenwelt kennenzulernen und die sportliche<br />
Kameradschaft unter den Teilnehmern zu<br />
pflegen, auch besser erfüllt werde. «Denn was •wäre<br />
die Fahrt anderes als motorisierter Alpinismus?»<br />
meinte er recht zutreffend.<br />
Damit käme eine neue Note in die Veranstaltung,<br />
an die bisher eigentlich weniger gedacht wurde.<br />
Tatsächlich ist es jammerschade, die schönsten Gegenden<br />
der europäischen Bergwelt gleich «Lützows<br />
verwegener Jagd» zu durchbrausen, nur Tim<br />
den Durchschnitt zu halten oder ihn zu überbieten<br />
und dann an den Kontrollstellen bis eine Stunde zu<br />
früh einzutreffen! Und damit sind wir bei dem<br />
Kern der Frage angelangt: Sind die Durchschnitte<br />
für die heutigen Wagen zu niedrig bemessen?<br />
Welche weiteren Erschwerungen könnten vorgesehen<br />
werden, um die Siebung der Berufensten<br />
noch engmaschiger zu gestalten? Nach jeder Alpenfahrt<br />
virurden ähnliche Fragen aufgeworfen; demgemäss<br />
schwankte der Stundendurchschnitt der<br />
einzelnen Veranstaltungen immer im Bereich gewisser<br />
Grenzen. Diesmal wurde er — immer im<br />
Bestreben, ein Strassenrennen zu vermeiden — teils<br />
niedriger angesetzt als bei der letzten Alpenfahrt,<br />
zum Teil aber auch höher bemessen.<br />
Im JahTe 1932 hatte die kleinste Gruppe (das<br />
sind die Fahrzeuge bis 1100 ccm) 43 km/St.-Durchschnitt<br />
zu halten, in diesem Jahre 42; hingegen<br />
war die Gruppe der stärksten Wagen (über 2000<br />
ccm) gegen das Vorjahr mit 46 km/St, auf 52 hinaufgesetzt<br />
worden, die Zwischengruppen 1500 bis<br />
2000 von 45 auf 46, während die Gruppe 1100 bis<br />
1500 von 44 auf 43 Kilometer reduziert wurde.<br />
Nun hat sich aber ergeben, dass die Mehrzahl<br />
der Auefälle in der Gruppe der stärksten Wagen zu<br />
verzeichnen ist, nämlich fast 50 Prozent, was auf<br />
eine Ueberanstrengung der Maschinen durch den<br />
hohen Durchschnitt schliessen lässt; anderseits<br />
waren es gerade die starken Wagen, die lange vor<br />
hrer Sollzeit sich an den Kontrollen einfanden.<br />
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der Alpenfahrthabitue Delmar in der Gruppe bis<br />
2000 oder Graf Spiegel. Major Gutknecht, Frau<br />
Roehrs in der Gruppe bis 1500 ocm, vertraten diese<br />
Meinung.<br />
Eine Hinaufsetzung kommt aber, wie ein Sportkommissar<br />
erklärte, wegen des zu erwartenden<br />
Widerspruches der Polizeibehörden nicht in Frage.<br />
Doch bleiben andere wünschenswerte Zusätze zur<br />
Ausschreibung, die sich in 2 Abschnitte teilen lassen:<br />
1. Prüfung der Maschinen; 2. Prüfung der<br />
Fahrkunst, beziehungsweise der Fahrtregelmässlgk«it.<br />
Für Punkt 1 wäre ausser der gegenwärtigen<br />
Farbmarkierung und der Plombierung des Kühlerverschlusses,<br />
eine PlombieruBg der Motorhaube am<br />
Platze. Aehnliches ist bereite in der Alpenfahrt 1912<br />
(damals vom Oesterreichischen Automobilclub veranstaltet)<br />
durchgeführt worden. Ja, die Plombierung<br />
erstreckte sich so weit, dass zum Beisfiipl Hie<br />
Bretnsennachstellung nur von Bord aus möglich<br />
war. Eine Folge war die Anordnung der Handradnachatellung,<br />
die damals Porsche ersann und die<br />
seither auf den Rennwagen Eingang gefunden hat.<br />
Die Plombierung der Kühler wieder hatte das Aufbringen<br />
von sogenannten Dampfdomen zur Folge,<br />
wie wir ihn diesmal auf dem Bugatti des österrei-<br />
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chischen Fahrers Falmbi^l als Ueberrest sehen<br />
konnten.<br />
Sehr wesentlich ist auch die Fahrtregelmässigkeltsprüfung.<br />
Sie kann am besten durch Teilen der<br />
Abschnitte in vermehrte Zwischenkontrollen erfolgen.<br />
Diese Zwischenkontrollen sind vorzugsweise<br />
nach den schwierigsten Teilstücken, also z. B. Pässen,<br />
einzulegen, um damit ein Aufholen auf ebenen<br />
und geraden Strassen zu vermeiden und zwecklos<br />
zu machen. Es zeigte sich nämlich, dass von vielen<br />
Konkurrenten der kleineren Klassen Zeitversäumnisse<br />
im Hochgebirge durch tolles Fahren in freiem<br />
Geländ« bis zur nächsten Zeitkontrolle wettgemacht<br />
wurden. Ueberholen von regelmässiger fahrenden<br />
Konkurrenten, Staubbelästigung und andere Unannehmlichkeiten<br />
gingen damit einher. Soll aber eine<br />
so frühe Ankunft bei den Kontrollen penalisiert<br />
werden? Damit wäre wenig erreicht, denn die Bewerber<br />
könnten ausserhalb der Durchfahrtskontrollen<br />
anhalten.<br />
Man konnte bei der Abnahme in Nizza, als die<br />
Wagen am Quai geparkt wurden, von einer cAutomobilausfitelung<br />
unter Palmen» sprechen. Die Industrien<br />
Deutschlands, Frankreich. Englands, Italiens<br />
und der Tschechoslovakei waren vertreten,<br />
mit neuesten Modellen und auch mit recht alten. Da<br />
fuhren zwei englische Damen mit einer 7 Jahre<br />
alten Lancia-Limousine und hielten einige Zeit<br />
wacker durch; sie mussten aber nach der vierten<br />
Etapne wegen Zeitübersrhrpi'nn? in Venedig ans der<br />
Konkurrena ausscheiden. Von den 15 gemeldeten<br />
Fabrikteams abgesehen, war die Wahrnehmung zu<br />
machen, dass sich die Mehrzahl der Einzelfahrer<br />
•nit ihren zu gewöhnlichem Gebrauch bestimmten<br />
Fahrzeugen eingefunden hatte. Namentlich war<br />
dies bei den französischen Konkurrenten der Fall,<br />
wie beim Ehepaar Descollas, die mit ihrer 1800<br />
Kilogramm schweren Bugatti-Stadt-Limousine antraten<br />
(sie erwarben eich den Gletscherpokali, ebenso<br />
beim Ehepaar Schell odeT dem jungen Machat,<br />
der mit einem Citroen-Vorderradantrieb, allerdings<br />
erfolglos, teilnahm, da er ohne jede Vorbereitung<br />
und Streckenkenntnis gestartet war. während der<br />
zweite Citroen-Vorn trieb, von dem bol?annt?n Rekordmann<br />
Lecot gemeldet, aber von einem Fabrikangehörigen<br />
gesteuert, sich gut bewährt« und die<br />
vergoldete Medaille erhielt. Diese beiden Wagen<br />
mit rein serienmässiger Uebersetzung erlebten ihre<br />
erste Gebirgsprobe von solchen Ausmassen. Die Erfahrungen<br />
werden (und dies ist ein Hauptvorzug<br />
der Veranstaltung) in den Konstruktionsbüros mit<br />
Nutzen ausgewertet werden.<br />
Dem Vorderrad-Antrieb konnte keine bessere<br />
Versuchsbahn geboten werden ala die am letzten<br />
Tage eingeschaltete Pass-Strecke der 1700 Meter<br />
hohen in den österreichischen Alpen, nahe des sonst<br />
so gefürchteten Katschberges gelegenen Turracher<br />
Höhe. Mit ihrer Steigung von nahe 30 Prozent,<br />
ihrer engen, schlecht unterhaltenen Fahrbahn mit<br />
holzverkeilten Wasserrasten, glitschigem Lehmund<br />
Geröllboden, war sie zu einer Zeit stärksten Regens<br />
zu passieren. Bis auf zwei Vorntriebwagen, der<br />
eine mit 4 Personen besetzt, der andere ein 2-sitziger<br />
Konkurrentenwagen, kamen alle anderen anstandslos<br />
über die Schwierigkeiten dieser Prüfstrecke.<br />
Es kann somit mit den erwähnten Ausnahmen<br />
kaum ein Argument gegen den Vorntrieb<br />
gewonnen werden, denn es gibt wohl nur eine<br />
Turracher Höhe dieser Art in Europa, und gerade<br />
diese bei schlechtem Wetter zu befahren, wird kaum<br />
im Programm des Besitzers eines Reisewagens dieser<br />
Art stehen! Die eminenten Vorteile gerade beim<br />
Kurvenfahren im Gebirge wiegen hier wohl sehr<br />
viel.<br />
Dass sich beträchtliches Interesse den Sporttypen<br />
zuwandte, mit denen fast ausschliesslich die<br />
Engländer aufwarteten, ist erklärlich. Da waren<br />
die 3 grünen Talbotwagen, tiefliegend mit bequemer<br />
Karosserie, wie die Singer, Triumph und Riley<br />
mit ausgenommener Türfläche, dabei die Kantenbiegung<br />
rechts neben dem Lenkrad zum Aufstützen<br />
•des Armes gepolstert, links wieder ein Griff zum<br />
Festhalten für den Mitfahrer, dann ein zweiter<br />
Hupenkontakt, mit dem Ellenbogen zu betätigen,<br />
u. a. Erleichterungen.<br />
Viele der Wagen hatten 2 und mehrere Signalinstrumente,<br />
ebenso doppelte Beleuchtungseinrichtungen,<br />
vielfach waren. 2 Akkumulatoren eingebaut mit<br />
bequem erreichbarer Umschaltung (hätte der Panhardfahrer<br />
Legre diese Vorsicht geübt, so wäre ihm<br />
der Gletseherpokal sicher gewesen, denn er bekam<br />
seine Strafpunkte wegen Versagens der Batterie<br />
beim Anlassen). Oft waren auch die kombinierten<br />
Thermometer zur Temperaturmessung des Wassers<br />
beim Kühlereintritt und -austritt und der Oeltemperatur<br />
vorhanden, so auch bei den Adlerwagen.<br />
Die schnellen Riley hatten an ihrem Sportmotor<br />
3 Vergaser, der Deckel des Ventilgehäuses war geteilt,<br />
60 dass jede Zylindergruppe rasch geprüft<br />
werden konnte; bei Triumph erschien die Ansaugung<br />
der Oelgase in die Vergaserleitung als sehr<br />
zweckmässig; es wurde damit ihr Eindringen in<br />
die Karosserie vermieden.<br />
Riley und Talbot waren mit dem Wilson-Vorwählergetriebe<br />
ausgerüstet, ein deutlicher Vorteil<br />
beim Bergeschalten 1 Vorzüglich war in dieser Beziehung<br />
das synchronisierte Getriebe bei Adler-<br />
Trumpf, bei dem vornehmlich in den Kurven der<br />
dritte Gang -nahezu automatisch eingesetzt werden<br />
konnte. Die deutschen Wagen haben sich bei der<br />
Alpenfahrt überhaupt vortrefflich gehalten, ein Beweis<br />
dafür ist, dass von 38 Gestarteten nur 6 Fahrer<br />
ausser Gefecht gerieten.<br />
Hier muss eine Sonderleistung an techn Können<br />
noch Erwähnung finden. Wir warteten bei der Abnahme<br />
stets auf das Erscheinen des Adler-Trumpf-<br />
Teams. Es kam erst am zweiten Tage zur Waage;<br />
Paul von Guileaumes Fahrzeug war nämlich auf<br />
der Hinreise von einem Fünftonnen-Lastwagen gerammt<br />
worden, wobei wesentliche Teile beschädigt<br />
und der Rahmen eingerissen wurde. Meister Gehrmann<br />
der Adlerwerke, einer der Teamfahrer,<br />
machte sich die Nacht hindurch an die Arbeit, zerlegte<br />
das Chassis vollkommen, schweisste und richtete<br />
den Rahmen und am nächsten Morgen stellte<br />
sich das Team bereit, um nach tadelloser Fahrt<br />
den Alpenpokal zu erringen.<br />
Zum ersten Male nahm auch ein etromlinienartig<br />
gestalteter Wagen an einer Alpenfahrt teil:<br />
der Ford des rumänischen Obersten Berlescu, eines<br />
bekannten Monte Carlo - Fahrer. Er behauptet,<br />
durch die Formgebung 25 Kilometer an Geschwindigkeit<br />
gewonnen zu haben. Tatsache ist es ja, dass<br />
die wahre Stromlinie, die von Ingenieur Jaray, Luzern,<br />
entwickelt wurde, eine solche und noch weit<br />
höhere Geschwindigkeitssteigerung verbürgt. Bei<br />
dieser sind aber auch die Räder überdeckt, keine<br />
Kotflügel vorhanden und sonst wirksame Formdetails<br />
vorgesehen. Es wäre sicherlich zweckmässig,<br />
bei Wettbewerben für Stromlinienkarosserien<br />
Sonderpreise einzusetzen. Bei der grossen<br />
wirtschaftlichen Bedeutung (Brennstoffersparnis<br />
von mehr al« 40 Prozent!) handelt es sich hierbei<br />
weniger um ein sportliches als um ein eminent<br />
wichtiges wirtschaftliches Problem. Berlescu schied<br />
übrigens eines von ihm verursachten Strassenunfalles<br />
wegen aus der Veranstaltung aus.<br />
Ueber die Ursachen der Ausfälle war nicht immer<br />
völlige Klarheit zu erlangen, zumal die Betroffenen<br />
nicht mehr zu sehen waren. Von den<br />
durch Schleudern (Pätzold, Ford, und Graumiiller,<br />
Wanderer) oder Karambolagen bewirkten Ausfällen<br />
abgesehen, sind die mechanischen Ursachen verschieden<br />
gewesen. Dass das Stilfser Joch mit seinen<br />
18 Kilometern und 50 Kehren die Mehrzahl<br />
der Schäden bringen würde, war von vornherein<br />
zu erwarten. Die beiden Renault und der Delahaye<br />
von Perrot zerbrachen dabei die Getriebe. Wie sehr<br />
die Bremsen hergenommen wurden, bewieg das<br />
Ausscheiden von 5 Fahrzeugen wegen abgenützter<br />
Bremsen und der vor der Einfahrt nach Zagreb<br />
erfolgte Unfall des einen Terraplane, bei dem die<br />
Bremsen versagten. Es wäre meiner Meinung nach<br />
eine nützliche und im Interesse der Sicherheit von<br />
Fahrern und Dritten gelegene Ergänzun? der Ausschreibung,<br />
wenn nach Schluss einer jeden Etappe<br />
eine Bremsen-Wdrksamkeits-Prüfung eingeschaltet<br />
würde.<br />
Verhältnismässig wenige Strafpunkte wurden wegen<br />
Lösens der Kühlerplomben verhängt, .ein Beweis<br />
für dip grosse Vollendung der Kühl- und<br />
Pumpeneinrichtungen. War es doch wahrlich keine<br />
fferinje Anforderung, die die 29 Pässe mit 56.000<br />
Meter Höhenbewältigung an die Motoren und Kühler<br />
stellten!<br />
Aus den kleineren episodischen Erlebnissen<br />
wären viele Fälle aufzeichnenswert, die Beharrlichkeit<br />
und Sportenergie verrieten. So der der beiden<br />
jungen Engländerinnen auf ihrem Singerwagen,<br />
der mit gebrochener, aus dem Rahmen geratener<br />
Vorderfeder am Stilfser Joch eintraf. Wir umstanden<br />
die zierliehen Fahrerinnen, konnten nicht helfen<br />
und nrr den Rat geben, sie mösren sich nicht<br />
in Lebensgefahr begeben, also aufgeben. Entrüstete<br />
Zurückweisung ward uns zur Antwort; ein Bündel<br />
Draht wurde hervorgeholt und abgewickelt Die<br />
Statistik der Alpenfahrt <strong>1934</strong>.<br />
Gruppe Etnge- Forfaits Ge- Ausge- /Ingeschrieben<br />
startet fallen kommen<br />
I 34 1 33 15 18<br />
TI 21 2 19 6 13<br />
III 30 1 29 5 24<br />
IV 34 15 19 1 18<br />
V 36 9 27 4 23<br />
155 28 127 31 98<br />
Die Ausfälle.<br />
Etappe;<br />
Gruppe 1. 2. 3. 4. 5. 6.<br />
I . 4 1 2 6 1 1<br />
II — — 2 2 1 1<br />
III — — — 1 2 2<br />
IV — — — — 1 —<br />
V — — — 1 — 3<br />
ii 10<br />
Was sie gewannen.<br />
Teams:<br />
Gruppe Alpenpokal Plakette Gletscher- Plakettn<br />
vergoldet Silber pokal vergoldet SUtxr<br />
I 1 1 — 12 2 —<br />
II 2 1 — 1 4 —<br />
III 3 1 1 5 5 —<br />
IV 1 1 — 11 1 —<br />
V 1 1 1 6 5 3<br />
8 5 2 35 17 3<br />
Feder hing schlotternd, aber sie fuhren damit die<br />
Stilfser Jochstrasse hinunter. In Bormio schweissten<br />
sie eigenhändig, aber es war dennoch fremde<br />
Hilfe dabei, und wiewohl ans Ziel nach München<br />
gelangt, mussten sie auseer Wettbewerb. Ein<br />
Schicksal, wie es auch der Meisterfahrerin, Frau<br />
Lotte Bahr, widerfuhr.<br />
Wie die Strassenbeschaffenheit auf Wagen und<br />
Fahrer wirkte? Man bekam auf den 6 Etappen von<br />
insgesamt 2900 Kilometer wahrlich alle Bauarten<br />
der Strassenbefestigunsr zu Gesicht. Von den wassergebundenen<br />
Gerölldecken der französischen<br />
Hochalpenpässe, den z. T. vorzüglichen Schweizer<br />
Passstrassen kam man zu den staubbedeckten Kalk-<br />
Strossen beim Eintritt nach Jugoslawien und den<br />
modernsten neuen Strecken an der italienischen<br />
Küste nach Triest und von da nach Fiume mit<br />
idealen Bitumendecken.<br />
Manche Wünschen hatten die Fahrer an die<br />
Strassenbauer: etwa den, dass bei Besplittung neugeteerter<br />
Stellen nicht der rundkörnige Splitt (im<br />
Fahrermund «Kugellager» geheissen) Verwendung<br />
finde, sondern der walzenförmige oder ganz feinkörnige<br />
Splitt. Der Unfall Pätzolds, der an einer<br />
solchen Stelle aus der Kurve getragen wurde, ist<br />
auf die kugelförmige Splittart zurückzuführen.<br />
Uebrigens hat sich gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit<br />
der Stahlkarosserie bewährt, denn trotz<br />
mehrmaligen Uebersehlagens auf steinigem Geröll<br />
war fast keine merkliche Einbeulung festzustellen.<br />
Eine natürlich wenig erwünschte, aber glücklicherweise<br />
ohne ernstliche Fol
Vor dem Grossen Preis<br />
von Italien.<br />
Am nächsten Sonntag.<br />
Die Grossen Preise der Schweiz und von Italisn<br />
bilden den offiziellen Beschhiss der diesjährigen<br />
internationalen Rennen von klassischen Ausmassen.<br />
Bereits liegt der schweizerische Grand<br />
Prix, der ein weiteres bemerkenswertes Resultat<br />
•ui dem Ringen der im Autosport führenden Nationen<br />
geliefert hat, hinter uns. Noch bleibt als<br />
außerordentlich wichtiger Anlass der Grosse Preis<br />
von Italien, der am nächsten Sonntag in Monza<br />
zur Durchführung kommt. Das grosse italienische<br />
Rennen ist dieses Jahr innert bemerkenswert kurzer<br />
Frist vorbereitet worden. Erst vor wenigen<br />
Monaten wurde nämlich der Plan eines teilweisen<br />
Umbaues der Rundstrecke von Monza bekannt.<br />
Zu Anfang des Jahres vermutete man noch, der<br />
italienische Grand Prix werde für <strong>1934</strong> auf die<br />
Rundstrecke von Pescara vertegt. Verschiedene<br />
Ueberlegungen mögen bei der erneuten Berücksichtigung<br />
von Monza eine Rolle gespielt haben, an<br />
das man im allgemeinen angesichts der vielen Todesopfer,<br />
die diese Bahn schon forderte, nur mit<br />
gemischten Gefühlen zurückdenkt. Die Stadt Mailand<br />
wie auch die Regierung scheinen eich zur Zeit<br />
überlegt zu haben, welchen klassischen Ruf gerade<br />
diese Bahn, trotz allem Missgeschick, im Autosport<br />
erlangt hat, und, statt sie einfach dem<br />
Schicksal zu überlassen, suchte man nach einem<br />
Ausweg. Dieser wurde gefunden, und am Sonntag<br />
wird sich die Bahn von Monza in etwas verändertem<br />
Zustande dem Zuschauer präsentieren.<br />
Bekanntlich zeigte sich der Circuit den hohen<br />
Geschwindigkeiten, die mit den neuen Wagen erreicht<br />
werden, in keiner Weise gewachsen. Da ein<br />
vollständiger Umbau jedoch zu kostspielig und<br />
auch zu zeitraubend gewesen wäre, sah man sich<br />
nach einer Ersatzlösung um. Diese wurde gefunden,<br />
indem man die schnelle Bahn von Monza<br />
durch den Einbau einer ganzen Anzahl Kurven<br />
bedeutend langsamer machte. Heute präsentiert sich<br />
dieses Autodrom als eine Art Hindernis-Circuit,<br />
der keine Mittel über 120 km/St, erlauben wird.<br />
Wir werden in der nächsten Nummer auf diesen<br />
sehr interessanten Umbau in Wort und Bild<br />
noch näher zurückkommen.<br />
Vom technischen Standpunkt aus ist es durchaus<br />
begrüßsenswert, dass in die Reihe der europäischen<br />
Grossen Preise dieses Jahres auch noch<br />
ein solches Rennen eingeschaltet wird, das beispielsweise<br />
in jeder Beziehung im strengsten Gegensätze<br />
zum Grand Prix der Schweiz steht. Bis<br />
zum Augenblick wurde noch nirgends die Möglichkeit<br />
geboten, die neuen deutschen Wagen im<br />
Kampf mit den italienischen und französischen<br />
Maschinen auf einer ausgesprochenen Hindernisstrecke<br />
zu sehen. So sehr sich die neuen deutschen<br />
Maschinen hinsichtlich der Schnelligkeit und<br />
auch der Strassenlage bewährt haben, so haben ei«<br />
den Beweis, mit den Bremsen und dem Getriebe<br />
auf der gleichen Höhe zu stehen, eist noch abzulegen.<br />
Jedenfalls stehen die Deutschen in Monza<br />
vor einer sehr schweren Aufgabe. Alfa Romeo und<br />
Bugatti werden auf dieser Rundstrecke bestimmt<br />
von ihrer jahrelangen Erfahrung profitieren, und<br />
auch durch das Fehlen ausgesprochener Stromlinienkarosserien<br />
bedeutend weniger benachteiligt<br />
eein. Fast scheint es deshalb, als hätte Italien mit<br />
Absicht eine solche Rundstrecke geschaffen, um<br />
Drei Ansichten der soeben herausgekommenen neuen Autogiro-Type der Weir Ltd., die vom nächsten Frühjahr an in grösseren Serien für weniger als<br />
300 Pfund Sterling fabriziert werden soll. Zum Antrieb dient ein horizontaler Zweizylindermotor, der bei 3300 Touren 50 PS entwickelt. Die Maximalgeschwindigkeit<br />
soll rund 150 km/St, betragen, die Reisegeschwindigkeit zirka 130 km/St. Die Steuerung geschieht ausschliesslich durch Verstellung<br />
des Drehflügels. Die Schwanzflächen sind demnach, wie beim letzten Autogiro-Typ C 30, starr mit dem Rumpf verbunden.<br />
(Photos: «The Aeroplane>, London.)<br />
den Deutschen eine harte Nuss zu knacken zu geben.<br />
..<br />
Die Besetzung des sonntäglichen Rennens entspricht<br />
in jeder Hinsicht der eines führenden Grossen<br />
Preises. Der Hauptteil der in Bern angetretenen<br />
Konkurrenten wird auch in Monza zu sehen<br />
sein. Mercedes-Benz entsendet Caracciola, Fagioli<br />
und v. Brauchitsch, die Auto-Union Stuck, Momberger<br />
und Prinz Leiningen, die Scuderia Ferrari,<br />
Chiron, Varzi, Graf Trossi und event. noch Comotti.<br />
Mit dem neuen, in Bern sehr gut bewährten<br />
Bugatti 3500 cem startet der offizielle Molsheimer<br />
Vertreter Brivio, während Lord Howe mit einem<br />
Bugatti 2300 cem in den Kampf eingreift. Das<br />
grosse Fragezeichen bildet Tazio Nuvolari, der alles<br />
daran setzen möchte, um dieses Jahr wenigstens<br />
zu einem bemerkenswerten Erfolg zu gelangen. Die<br />
Maserati-Werke stellen ihm einen völlig neuen Maserati-Wagen<br />
mit einem Zylinderinhalt von 3500<br />
cem zur Verfügung. Genauere Einzelheiten über<br />
diese Maschine sind nicht bekannt, jedenfalls soll<br />
es sich um einen auch im Chassis abgeänderten<br />
Sechszylinder handeln, der 30 Bremspferde ;meht<br />
entwickelt als das SOOO-ocm-Achtzyünde*-iSfod?fl^<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - JV8 72<br />
Als offizieller Maserati-Fahrer wurde ferner Zehender<br />
eingeschrieben. Der Zürcher Hans Ruesch und<br />
Whitney Straight ergänzen als Maserati-Einzelfahrer<br />
die Besetzung des italienischen Rennens.<br />
Die Verlosung der Startplätze ergab folgendes<br />
Resultat, nach dem die Fahrer am Sonntag aufgestellt<br />
werden:<br />
Die Nennungen:<br />
2. Caracciola (Mercedes-Benz)<br />
4. Varzi (Alfa Romeo)<br />
6. Brivio (Bugatti)<br />
8. Nuvolari (Maserati)<br />
10. Stuck (Auto-Union)<br />
12. Fagioli (Mercedes-Benz)<br />
14. Trossi (Alfa Romeo)<br />
16. Lord Howe (Bugatti)<br />
18. Zehender (Maserati)<br />
20. Momberger (Auto-Union)<br />
22. v. Brauchitsch (Mercedes-Benz)<br />
24. Chiron (Alfa Romeo)<br />
26. Straight (Maserati)<br />
28. v. Leiningen (Auto-Union)<br />
30. X.X (Alfa Romeo)<br />
'•»*•"•• 32. Ruesch (Maserati)<br />
Masarykring-Rennen. Das Masarykring-Rennen<br />
wird dieses Jahr über eine sehr bedeutende Besetzung<br />
verfügen. Bereits Hess sich die Scuderia<br />
Ferrari mit Varzi und Chiron einschreiben. Auch<br />
Mercedes-Benz hat offiziell gemeldet und wird mit<br />
Caracciola, Fagioli und von Brauchitsch vertreten<br />
sein. Für die Auto-Union starten Hans Stuck und<br />
Momberger. Auch die Besetzung des Kleinwagenrennens<br />
dürfte sehr interessant werden, da sich<br />
bereits u. a. auch der Engländer Eyston auf M. G.<br />
anmeldete.<br />
Grasser Preis von Algerien. Der dieses Jahr be^<br />
reits mehrmals angesagte, abgeblasene und erneut<br />
angesetzte Grosse Preis von Algerien wird nun definitiv<br />
am 28. Oktober <strong>1934</strong> durchgeführt werden.<br />
Wahrend der Samstag für ein Rundstreckenrennen<br />
der Tourenwagen reserviert ißt. finden am Sonntag<br />
je ein Lauf der kleinem und der grössern Rennklasse<br />
statt.<br />
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Die Bedeutung<br />
des Instrumentenfluges.<br />
Der Blindflug oder besser ausgedrückt der<br />
Instrumentenflug, d. h. also der Flug ohne<br />
Erdsicht in oder über den Wolken, ist besonders<br />
in den Wintermonaten tägliches Brot<br />
der Flugzeugführer. Oft müssen in den<br />
schlechtesten Monaten je nach Strecke 80 bis<br />
90% der Gesamtflüge als Instrumentenflüge<br />
durchgeführt werden. Vom Fliegen nach Instrumenten<br />
spricht man nur dann, wenn der<br />
Führer in der Lage ist, einen langen Streckenflug<br />
ohne jede Sicht in allen Einzelheiten genau<br />
so durchzuführen wie bei gutem Wetter.<br />
Die sichere Durchführung eines Fluges ohne<br />
Erdsicht hat im wesentlichen drei Bedingungen<br />
zur Voraussetzung:<br />
1. Einwandfrei und zuverlässig arbeitende<br />
Blindfluggeräte,<br />
2. gut ausgebildetes Flug- und Bodenpersonal.<br />
Auf die ersten beiden Punkte sei nur ganz<br />
kurz eingegangen. Bei den Bordgeräten ist<br />
der Wendezeiger, der den Geradeausflug<br />
ohne äussere Sicht ermöglicht — «dieser<br />
treue Wächter» des Flugzeugführers — das<br />
Hauptblindfluggerät. Zur Entlastung sind zusätzliche<br />
Geräte, künstliche Horizonte gerade<br />
in letzter Zeit entwickelt worden, die die<br />
Quer- und Längslage des Flugzeuges anzeigen.<br />
Der barometerische Feinhöhenmesser,<br />
der Geschwindigkeitsmesser, das Anzeigegerät<br />
für die Fall- und Sinkgeschwindigkeit<br />
des Flugzeuges und endlich nicht zuletzt der<br />
Magnetkompass, dessen einwandfreie Beobachtung<br />
wegen seiner oft fehlerhaften Anzeige<br />
eine besondere Schulung erfordern, vervollständigen<br />
diese in grossen Zügen dargestellte<br />
Bordausrüstung.<br />
'„r-Punkt 2: Ein längerer beabsichtigter Bündig<br />
ohne Funkgerät und ohne Bodenpeilstelle<br />
ist nicht durchführbar bzw. mit dem ersten<br />
Gesetz der Luftfahrt — der Sicherheit — nicht<br />
vereinbar. Das Funkgerät setzt den Flugzeugführer<br />
in die Lage, dauernde Verbindung<br />
mit dem Erdboden aufrechtzuerhalten. Auf<br />
diese Weise wird ihm während des Fluges<br />
dauernd Wetterberatung heraufgegeben und<br />
notwendigenfalls werden ihm Umilugwege<br />
empfohlen. Aber abgesehen hiervon bildet die<br />
Möglichkeit, dass man durch die Peilung<br />
Kurs- und Standortbestimmungen erhalten<br />
kann, eine wesentliche Voraussetzung für den<br />
Instrumentenflug. Die meisten Flugverkehrsunternehmungen<br />
haben aus diesem Grunde in<br />
den Uebergangs- und Schlechtwettermonaten<br />
sämtliche Flugzeuge mit Funkgerät ausgerüstet.<br />
In den Sommermonaten wird lediglich<br />
bei einigen wenigen Kurzstrecken, bei denen<br />
schon vor Antritt des Fluges die Wetterlage<br />
mit Sicherheit zu übersehen ist, auf die Mitnahme<br />
von Funkgerät und Bordfunker verzichtet.<br />
Zuerst bestand eine grosse Abneigung gegen<br />
das Fliegen nach Instrumenten, hervorgerufen<br />
durch schlechte Erfahrungen mit der<br />
Zuverlässigkeit und Anzeigengenauigkeit der<br />
Bordgeräte. Es war nicht immer leicht, alten<br />
bewährten Flugzeugführern klarzumachen,<br />
dass die bis dahin geübte Technik des<br />
Schlechtwetterfluges, nämlich das Hüpfen<br />
über die Hindernisse, das Festklammern am<br />
Erdboden von Grund auf geändert werden<br />
musste. Es ist augenscheinlich, dass diese<br />
Art des Tieffluges vermehrte Gefahrenmomente<br />
in sich birgt und vom Standpunkt<br />
eines sicheren Luftverkehrs nicht mehr vertretbar<br />
ist. Bei der ersten Schulung wurde<br />
Wert darauf gelegt, dass der Flugzeugführer<br />
zunächst zu der Grosse der einzelnen Ausschläge<br />
der Instrumente gefühlsmässig die<br />
richtige Steuerbewegung fand. Das Hauptgewicht<br />
der Ausbildung wurde dabei auf Ansatz<br />
und Durchführung des Fluges unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Abtrifft und<br />
der Art und der Zeit der Funkpeilung gelegt.<br />
Alle diese Aufgaben musste der Führer während<br />
des Instrumentenfluges lösen. Hiermit<br />
waren im grossen und ganzen die Schwierig'<br />
keiten von örtlich begrenzten Wettergebieten<br />
überwunden. Das schlechte Wetter auf dei<br />
Stecke bereitete keine wesentlichen Durchführungsschwierigkeiten<br />
mehr. Es stellte sich<br />
aber heraus, dass es notwendig war, ein Flugzeug,<br />
das durch unvorhergesehene Wetterverschlechterung<br />
des Zielhafens und der umliegenden<br />
Flughäfen in Schwierigkeiten geraten<br />
war, möglichst günstig in den Zielhafen<br />
zu holen. Aus diesem Grunde wurde aus dem<br />
Betrieb heraus als Notbehelf das sogenannte<br />
«ZZ-Verfahren» geboren. Es soll hier nicht<br />
näher auf dieses unzulängliche Verfahren eingegangen<br />
werden, da es inzwischen durch<br />
eine bessere Technik — die Kurzwellenlandebake<br />
— überholt ist. Das «ZZ-Verfahren» war<br />
die Hauptaufgabe für die Winterlehrgänge der<br />
beiden letzten Jahre. Durch die zahlreichen<br />
Uebungsanflüge nach diesem Verfahren wurden<br />
umfangreiche Erkenntnisse für den Instrumentenflug<br />
gewonnen und der Weg für<br />
die nunmehr entwickelte Landebake vorbereitet.<br />
Die von den Firmen Lorenz und Telefunken<br />
konstruierte Kurzwellenlandebake arbeitete<br />
nach dem Leitstrahlprinzip. Der für den jeweiligen<br />
Flughafen günstigste Anflugkurs ist<br />
durch einen Leitstrahl (Dauerstrich) festgelegt.<br />
Weicht der Flugzeugführer von diesem<br />
Kurs nach der einen oder nach der anderen<br />
Richtung ab, so geben ihm bestimmte Zeichen<br />
(Punkte oder Striche), die im Flugzeug akustisch<br />
und optisch erkennbar sind, die Richtung,<br />
die er für den günstigsten Anflugkurs<br />
einhalten muss. Die Entfernung zum Flughafen<br />
wird ihm bei diesem Verfahren ebenfalls<br />
durch besondere kleine Ultrakurzwellensender<br />
angezeigt. Die Sendebaken arbeiten<br />
auf der Kurzwelle 9 m, da diese Welle praktisch<br />
frei von atmosphärischen Störungen ist<br />
und daher auch im Gewitter und Hagel zuverlässige<br />
Anzeige gibt. Dieses Landeverfahren<br />
stellt die Vorstufe zur vollkommenen<br />
Blindlandung dar.<br />
Das Volksflugzeug in Frankreich. Auch in<br />
Frankreich haben sich die Konstrukteure von<br />
Grossflugzeugen bis vor kurzem für das billige,<br />
populäre Tourenflugzeug, das die Entwicklung<br />
des Gebrauchswagens in der Luft<br />
fortsetzen soll, wenig bekümmert. Die seltenen<br />
Kleinflugzeugpioniere, welche auf den<br />
Flugplätzen der grössten Städte ihre ewigen<br />
Flugversuche machten, haben nun aber auch<br />
auf die Grossflugzeugfabriken eingewirkt, so<br />
dass bereits ein Typ für 20,000 franz. Franken<br />
sein Versuchsstadium hinter sich brachte. Es<br />
handelt sich um einen Doppeldecker mit<br />
40-PS-Motor, auf dem man theoretisch in<br />
Frankreich das Brevet für 1000 franz. Franken<br />
erwerben kann. Bei Serienherstellung<br />
erhofft man eine Preisreduktion auf 13,000<br />
franz. Franken und einen Betriebskostensatz<br />
von 40 franz. Franken pro Stunde. Diese<br />
günstigen Bedingungen sollten dann eine gesteigerte<br />
Nachfrage erwirken und das momentane<br />
Verhältnis von 60,000,000 Einwohnern<br />
und 700 Privatflugzeugen bessern. Wie<br />
sich diese Entwicklung der Tourenfliegerei<br />
auf die Unfallstatistiken auswirken muss. ist<br />
ungewiss, eine pessimistische Prophezeiung<br />
ist aber hier ebenso unangebracht wie bei<br />
der Entwicklung anderer Massenverkehrsmittel.<br />
, #<br />
Die künstliche Nebelbeseitigung nach dem<br />
Verfahren von H. G. Houghton, eines Gelehrten<br />
des technologischen Institutes von Massachusetts,<br />
von dem wir hier unlängst kurz<br />
berichteten, scheint doch mehr an sich zu<br />
haben, als es zuerst den Eindruck machte.<br />
Bei einem am 20. Juli auf dem Round Hill<br />
Airport angestellten Versuch zeitigte das<br />
Verfahren jedenfalls einen bemerkenswerten<br />
Erfolg. Vor seiner Anwendung herrschte ein<br />
dichter Nebel, der die Sicht auf mehr als<br />
150 m unmöglich machte. Sowie jedoch aus<br />
einem 30 m langen Düsenrohr, das Sich bis<br />
9 m über den Erdboden erhob, und das auf<br />
seiner ganzen Länge eine grosse Anzahl Düsenöffnungen<br />
besass, die von Houghton präparierte<br />
Flüssigkeit ausgespritzt wurde, entstand<br />
innert weniger Minuten auf eitle Distanz<br />
von 600 m eine nebelfreie Zone, die auch noch<br />
einige Minuten anhielt, nachdem der Versuch<br />
unterbrochen wurde. -s.<br />
Büdierlisch<br />
Handbuch für Flugmotorenkunde, von Dipl. Jag.<br />
F Merkle, Lehrer an der Deutschen Verjcehrsfliegerschule;<br />
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C. J E. Volckmann Nachf. G. m. b. H., Berlin-<br />
Gharlottenburg 2.<br />
Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung<br />
in die Entwicklung der Verbrennungskraftmaschinen,<br />
die an sich schon überaus lehrreich ist, bringt<br />
der Verfasser in 14 Hauptabschnitten einen vollendeten<br />
Lehrgang über die modernen deutschen<br />
Flugmotoren. Zunächst werden prinzipiell die Arbeitsverfahren,<br />
die Einführung der Motoren —<br />
nach Verbrennungsart, Kühlung, Anordnung der<br />
Zylinder usw — und ausserdem die wichtigsten<br />
deutschen Flugmotorenmuster (Argus, B. M. W.,<br />
Siemens, Junkers, Hirth) behandelt. Ein weiterer<br />
äusserst instruktiver Hauptabschnitt befasst sich<br />
mit den Bauteilen der Flugmotoren. Dieser Abschnitt<br />
ist durch seine Fülle von Abbildungen besonders<br />
interessant. Die verschiedensten Kurbelwellen,<br />
Schubstangen, Kolben, Steuermechanismen,<br />
Getriebe werden unter spezieller Berücksichtigung<br />
der einzelnen Fabrikate gezeigt, ebenso sind auch<br />
die Hilfseinrichtungen — Vergaser, Zündapparate,<br />
Schmierung, Kühlung und Anlassvorrichtungen —<br />
gut beschrieben. An dieser wirklich verständnisvollen<br />
Zusammenstellung, die den Fleiss und die<br />
Systematik des Verfassers kennzeichnet, muss jeder<br />
Motorenfachmann seine Freude haben. Die<br />
vier Schnittafeln der neuesten Flugmotoren sind<br />
eine wertvolle Bereicherung des Bildmaterials und<br />
fördern bestens das Verständnis.<br />
Man kann wirklich sagen, dass dieses Werk seinen<br />
Titel als «Handbuch für Flugmotorenkunde»<br />
mit vollem Recht verdient. Es wird für den Fachmann<br />
ein wertvolles Nachschlagewerk sein und<br />
auch für den Flugschüler darf es wohl als eines<br />
der besten Lehrbücher über Flugmotoren gelten.<br />
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« AUTOMOBTL-REVUE 19S4 - 72<br />
Die Unterschrift des Rennfahrers.<br />
Anlässlich de« 1. Grossen<br />
Preises der Schweiz erhielt unsere<br />
Redaktion eine Widmung,<br />
die von sämtlichen beteiligten<br />
Fahrern unterschrieben war. Da<br />
sie die führenden Namen des<br />
europäischen Automobil-Renneportes<br />
enthält und sich mancher<br />
Sportsfreund für die Charakteristik<br />
der Schrift interessieren<br />
dürfte, geben wir diese<br />
im Faksimile wieder:<br />
Die Signaturen der Konkurrenten des Kleinwagen-<br />
Rennens.<br />
Zürcher<br />
Wochenprogramm<br />
Stadttn6at6r Ab nds 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Mi. abend S. Sept BuHerf 'y> mit Margherita Perras<br />
a. G., Oper von G. Puccini<br />
(A.-Ab. 1).<br />
DO abeni 6 SeoL Volksvorstellung: Zwei lachende<br />
' * Augen.<br />
Ff. abend 7. SepL *«"«, mit Sigrid Onegta abAmnens,<br />
Oper von G. Verdi (A-<br />
Ab. 1).<br />
Sa allen! I Sp.nt. Premiere: Wenn die kkinen<br />
* Veilchen blüh'n», Operette von<br />
R. Stolz.<br />
$0. naehm. S. Sept. Zwei lachende Augen.<br />
So. abend S. SepL TA Uhr: Der Rosenkavaller.<br />
Schauspielhaus Abends l<br />
r<br />
Dt<br />
T l<br />
II«<br />
tag nachm.<br />
abeili 4. Sept 8 Uhr: Festvorstellung in der<br />
Manegt des Zirkus Knie (alter<br />
Tonhalleplatz), in Anwesenheit<br />
des Autors: Katharina Knie,<br />
ein Seiltänzerstück von Carl<br />
Zuckmayer, mit Albert Bassermann,<br />
abend 5. Sept Eröffnungsvorstellung im Schauspielhaus<br />
in Anwesenheit des<br />
Autors: Katharina Knie, mit<br />
Alb. Bassermann.<br />
abeni B. SeDt. Katharina Knie, mit Albert<br />
Bassermann.<br />
Fr abend 7. Sept Katharina Knie, mit Albert<br />
Bassermann.<br />
abend 8. Sept Premierer Bunbury, eine triviale<br />
Sa.<br />
Komödie für ernste Leute, von<br />
Oscar Wildo.<br />
nach«. 9. Seit. Strassenmusik, Lustspiel,<br />
abend 9. Sept. Strassenmusik, LustspieL<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 4. September <strong>1934</strong><br />
N» 72<br />
II. Blatt<br />
BERN, 4. September <strong>1934</strong><br />
s«§••». Rundschau<br />
Fahrbare<br />
Energieerzeugungsanlage.<br />
Unterhaltungsarbeiten und Erweiterungen<br />
an elektrischen Hoch- und Niederspannungsanlagen<br />
bedingen die zeitweise<br />
Ausschaltung bestimmter Abschnitte derselben<br />
und damit die Einstellung der Stromlieferung<br />
für eine bestimmte Anzahl Abnehmer.<br />
Normalerweise wird diese Abschaltung<br />
auf mehrere Tage vorausdisponiert und bei<br />
Vorhandensein industrieller Abnehmer auf<br />
Sonn- und Feiertage verlegt, wodurch die<br />
geringsten Unannehmlichkeiten für die<br />
Strombezüger erwachsen. Oft ist aber<br />
auch dies nicht möglich, so zum Beispiel,<br />
wenn ein Restaurationsbetrieb mit elektrischer<br />
Küche im betreffenden Netzabschnitt<br />
liegt oder wenn grössere Brutapparate angeschlossen<br />
sind usw.<br />
Der Stromlieferant seinerseits hat das<br />
grösste Interesse, eine möglichst unterbruchslose<br />
Energielieferung garantieren zu<br />
können, da für ihn unter Umständen hiervon<br />
das Zustandekommen bestimmter Lieferverträge<br />
abhängt.<br />
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich<br />
(EKZ) haben vor einiger Zeit eine<br />
fahrbare Generatorenstation in Dienst gestellt,<br />
die das oben gestreifte Problem auf<br />
eine interessante Art löst und unseres Wissens<br />
die erste derartige Anlage überhaupt<br />
ist.<br />
Es handelt sich um eine Energieerzeugungsanlage,<br />
die auf der Ladebrücke eines<br />
äusserlich vollständig normalen Viertonnenlastwagens<br />
untergebracht ist und ihren<br />
Antrieb durch den Wagenmotor erhält.<br />
Das Aggregat besteht in seinem elektrischen<br />
Teil aus einem Drehstromgenerator<br />
von 100 kVA, 380 Volt, 50 Perioden bei<br />
n = 1500 mit direkt gekuppelter Erregerdynamo<br />
von 1,9 kVA bei 115 Volt. Im Erregerkreis<br />
dieser letztern liegt ein Regulierwiderstand,<br />
der eine Spannungsregulierung<br />
der Hauptmaschine ermöglicht.<br />
Der Generator gibt seine Leistung über<br />
einen automatischen Maximalschalter und<br />
zwischengeschaltete Stromwandler auf einen<br />
Transformator von ebenfalls 100 kVA,<br />
dessen Sekundärkreis unterteilt ist und die<br />
Entnahme von 250 Volt und 500 Volt gestattet.<br />
Es besteht die Möglichkeit, von drei vollständigen<br />
Drehstromsystemen von 250, 380,<br />
500 Volt und zwei Einphasensystemen mit<br />
220 und 145 Volt einzeln oder gleichzeitig<br />
Gebrauch zu machen.<br />
Die drei Stromwandler liegen an einem<br />
Zähler, einem Wattmeter 0—100 kW und<br />
je einem Amperemeter pro Phase. Ein<br />
Frequenzmesser von 36—54 Perioden und<br />
ein Spannungsmesser 0—500 Volt können<br />
mittels eines Umschalters sowohl vor wie<br />
hinter den Maximalschalter gelegt werden,<br />
gestatten also mit einem Phasenvoltmeter<br />
und Drehfeldanzeiger Parallelschaltung an<br />
das laufende Netz. Dadurch wird es möglich,<br />
mit der Anlage Netze ohne jede Stromunterbrechung<br />
zu übernehmen.<br />
Der mechanische Teil des Wagens weist<br />
einige durch die Anforderungen bedingte<br />
Besonderheiten auf.<br />
So war im Hinterteil des Rahmens Platz<br />
für die geschützte Aufnahme des Generators<br />
zu schaffen und für den Antrieb desselben<br />
eine vom Getriebe über einen besondern<br />
Nebenantrieb ausgehende Kardanwelle<br />
mit Lagerung notwendig.<br />
Der Motor hat 6 Zylinder von 120 mm<br />
Bohrung und 160 mm Hub; er leistet bei<br />
n = 1430 rund 95 PSe. Die Drehzahl von<br />
n = 1430 ist bedingt durch die Uebersetzungs\<br />
erhältnisse des Getriebes und gibt an<br />
der Generatorwelle n = 1500. Die niedrige<br />
Drehzahl wurde gewählt, um eine niedrige<br />
spezifische Belastung der Motororgane zu<br />
erreichen. Besondere Aufmerksamkeit erforderte<br />
die Kühlung. Da der Motor bei<br />
Vollast etwa 240 Gramm Benzin von 0,730<br />
spez. Gewicht und einem untern Heizwert<br />
von 11000 kcal/kg pro PSe verbraucht, so<br />
verbleiben rund 190 000 kcal Wärme<br />
stündlich abzuführen. Hiervon entfallen<br />
auf das Kühlwasser rund 90 000 kcal und<br />
der Rest geht durch Auspuff und Strahlung<br />
ab.<br />
Im Fahrbetrieb ist die Ableitung der<br />
Wärme durch den lebhaften Luftwechsel<br />
infolge des Fahrwindes einfach; anders bei<br />
^ s t<br />
Abb. i. Grund- und Seitenriss des Fahrzeuges mit Energieerzeugungsanlage.<br />
der stehenden Maschine, wo das ungenügende<br />
Abfliessen der Heissluft unangenehme<br />
Wärmestauungen zur Folge haben<br />
kann.<br />
Eine kleine Rechnung zeigt, dass unter<br />
Annahme einer Lufttemperatur von 15° G<br />
vor und 45° G hinter dem Kühler stündlich<br />
eine Luftmenge von ungefähr 12 500 kg<br />
durch den Kühler gesaugt werden muss.<br />
Da eine Umstellung der Kühlanlage zwischen<br />
Fahr- und Generatorbetrieb unerwünscht<br />
war, wurde eine zusätzliche Kühlerzelle<br />
von 14m 2 angeordnet, welche im<br />
Winter gleichzeitig als Heizkörper für den<br />
Maschinenraum dient.<br />
Da Benzin einen zwischen 40—80° C liegenden<br />
Siedebeginn hat, musste die Bildung<br />
\on Benzindämpfen in den Brennstoffleitungen<br />
vermieden bzw. die eventuelle<br />
Dampfbildung unschädlich gemacht werden.<br />
Dies gelang durch zwei unabhängige<br />
Fördersysteme grosser Kapazität und<br />
durch die Einschaltung von Entlüftungsvorrichtungen.<br />
Besondere Massnahmen forderte auch<br />
die Unschädlichmachung der von den Auspuffleitungen<br />
herrührenden Strahlungswärme.<br />
Das eigentliche Problem, von dessen<br />
einwandfreier Lösung die Gebrauchsfähigkeit<br />
der Anlage direkt abhängig war,<br />
bestand in der Regelung der Drehzahl.<br />
Wechselstrom darf von seiner Frequenz<br />
nur um ganz geringe Beträge abweichen,<br />
wenn nicht für den Abnehmer Schwierigkeiten<br />
eintreten sollten. Nach umfangreichen<br />
Versuchen fiel die Wahl auf<br />
fangreichen Versuchen fiel die Wahl auf<br />
einen Isodromregler, der trotz hohem Ungleichförmigkeitsgrad<br />
eine beliebig niedrig<br />
resultierende Ungleichförmigkeit zu erzielen<br />
gestattet.<br />
In der beschriebenen Anlage ist der<br />
Regler im Wagenrahmen hinten eingebaut<br />
und wird vom Generator durch einen endlosen<br />
Gummiriemen angetrieben. Die<br />
Uebertragung auf die Drosselklappen erfolgt<br />
durch Stahlkabel. Im Motor ist ein<br />
Kugelregler eingebaut, der als Fahrregler<br />
obengesteuerter B-Zyllnder-Motor<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 72<br />
wirkt; er ist derarf eingestellt, dass er bei<br />
einem Versagen des Isodromreglers als<br />
Sicherheitsregler in Tätigkeit tritt und ein<br />
Durchgehen der Maschine verhindert.<br />
Die Regelung ergab bei den Abnahmeversuchen<br />
bei einer plötzlichen Entlastung von<br />
50 kW auf 30 kW eine grösste DrehzaMschwankung<br />
Von 2,5 Per., wobei die Periodenzahl<br />
50 nach 3 Sekunden wieder erreicht<br />
war. Eine Totalentlastung von 55 kW<br />
auf Leerlauf innerhalb 4 Sekunden ergab<br />
überhaupt keine messbare Drehzahländerung.<br />
Das Schwungmoment von Motor<br />
und Generator beträgt total 41 kg/m 2 . Ba.<br />
Pvaxii des Fahvev*<br />
Entfernen von Sand aus den Pneus. Häufig<br />
kann man beim Reparieren von Pneus feststellen,<br />
dass sich auf ihrer Innenseite Sand<br />
angesammelt hat. Bei der besondern Form<br />
des Reifens ist es aber ziemlich schwer,<br />
den Sand einfach auszuschütten. Jedenfalls<br />
kommt man meist leichter ans Ziel, indem<br />
man eine Postkarte oder Visitkarte zu einem<br />
Papierschäufelchen zusammenbiegt und den<br />
Sand nun mit diesem Werkzeug herauszuschaufeln<br />
sucht.<br />
-s.<br />
Beim Ablassen des Oels ist es unbedingt<br />
empfehlenswert, auch den in der Regel an<br />
leicht zugänglicher Stelle angeordneten Oelfilter<br />
herauszunehmen und mit Benzin gut<br />
auszuwaschen, da sich in demselben fast stets<br />
eine grössere oder kleinere Menge von<br />
Fremdkörpern aus den gebohrten Oelkanälen<br />
in der Kurbelwelle und in anderen Teilen des<br />
Schmiersystems ansammeln. Dabei ist der<br />
Filter in einem Benzinbad gründlich auszuspülen<br />
und darnach solange zu schwenken,<br />
bis er trocken ist. Das Trockenreiben des<br />
Filters mit einem Lappen ist unter allen Umständen<br />
zu unterlassen, da dann stets kleine<br />
haarige Teilchen an der Drahtgaze des Filters<br />
hängen bleiben, die in der Folge von der<br />
Pumpe in das Schmiersystem hineingesaugt<br />
werden, wo sie allen möglichen Schaden anrichten<br />
können. Beim Wiedereinsetzen des<br />
Filters achte man darauf, etwa vorhandene<br />
Sicherungen gut fest zuzuziehen, da sonst<br />
Oel verloren gehen würde. 4-<br />
Praktische, die<br />
Handhabung erleichternde<br />
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der Schmierpresse<br />
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II<br />
Tedfon.<br />
Bern, Dienstag, 4. September <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 72<br />
Wenn es Abend wird<br />
Von Hermann Hesse.<br />
Es ist dunkel geworden, und die Gasse<br />
vor meinen Fenstern ist schon seit einer<br />
Stunde totenstill, nur der hohe Brunnen<br />
träumt und redet unermüdet weiter. Die<br />
verhängte Messinglampe beleuchtet die alte<br />
Wohnstube mit ihren matten Holzwänden,<br />
die schmale Wandbank, den starken Eichentisch,<br />
die bleichen Holzschnitte an der<br />
Wand. Und hinträumend geniesse ich die<br />
Ruhe meines Hauses und meiner Stube, die<br />
Stille und Weltferne, die mir niemand stört.<br />
Ein Buch liegt auf dem Tisch; vielleicht<br />
werde ich später darin lesen. Es ist ein<br />
grosser Quartband aus dem vorigen Jahrhundert,<br />
eine Uebersetzung des Ossian. Daneben<br />
stehen mein Glas und ein Krug Wein.<br />
Von den zwei Krügen, die ich habe, fasst<br />
der kleine knapp ein halbes Literchen, aber<br />
ich nahm heute — es geschieht selten —<br />
den grösseren, weil mir sonderbar wohl zumute<br />
war und weil mir heute, nach einem<br />
arbeitsreichen und zufriedenen Tag, ein<br />
friedvoll schöner Abend zu blühen schien.<br />
Während ich nachdenklich den Becher<br />
leere, beginnt in der kleinen Nebenstube<br />
meine Frau leise Klavier zu spielen. Sie<br />
hat den grossen Krug gesehen und meine<br />
Stimmung erraten. Sie spielt kleine, verwehende<br />
Stücke von Schumann. Die feinen,<br />
leisgleitenden Töne kommen zusammen mit<br />
-dem schwachen rötlichen Kerzenlicht durch<br />
•tie weit offene Tür herein. Ueber der Tür,<br />
auf dem altmodischen, schmalen Gesims,<br />
stehen, einander zugewandt, zwei tönerne<br />
Kuckucke, Männchen und Weibchen, alte<br />
Bauernkunst, und werfen zwei wahnsinnig<br />
verlängerte, fidel-groteske Schatten an die<br />
Wand. Und wie immer, wenn ich abends<br />
müde bin und Musik höre, sehe ich alle<br />
diese kleinen Dinge verwandelt und ferner<br />
gerückt, und zugleich geht mein Sinn üngeheissen<br />
rückwärts und sucht Pfade der<br />
Vergangenheit, Erinnerungen steigen aus<br />
den Tönen, aus dem Lampenschein, aus<br />
dem Becher.<br />
Halt, das ist nicht Schumann mehr! Was<br />
ist es doch? Ja, Chopin. Natürlich* Chopin,<br />
die erste Nocturne. Chopin! Diese Musik<br />
voll Heimweh, Sehnsucht und Erinnerung.<br />
Es ist schön, es ist schmeichelnd und wohlig,<br />
an seinem sicheren Tisch zu sitzen, ein<br />
^sicheres Dach über sich, einen zuverlässigen<br />
Wein in der Kanne, eine wohlgefüllte<br />
grosse Lampe brennend und nebenan bei<br />
offener Tür eine Frau am Klavier, Chopinstücke<br />
und Kerzenlicht... Plötzlich steigt<br />
mir wie eine Seifenblase die Frage auf:<br />
Bist du eigentlich glücklich?<br />
Ja, natürlich. Aber warte noch — nein,<br />
so eigentlich glücklich — nein, doch ich<br />
muss mich erst besinnen. Und wie ich mich<br />
besinne, fällt mir ein, dass man nicht vom<br />
Glück reden soll. Glück ist ja nichts, ein<br />
Wort, ein Unsinn; es kommt auf anderes<br />
an. Indem ich nachdenke, verwandelt sich<br />
die Frage. Ich möchte nun auf einmal wissen,<br />
wann mein frohester Tag, meine seligste<br />
Stunde war.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendort<br />
(Fortsetzung aus dem «Autler-Feierabend».)<br />
Der Beamte lächelte wohlwollend. «Gewiss,<br />
die sollen Sie haben!»<br />
Er schrieb die gewünschte Quittung und<br />
gab sie Cilly.<br />
Dann verabschiedeten sich die Männer hastig<br />
und eilten davon.<br />
*<br />
In Freiburg traf Bux wieder mit Cilly zusammen<br />
und stieg zu ihr in den Wohnwagen.<br />
Sie erzählte ihm in grosser Erregung, was in<br />
Breisach geschehen war. Buxens Gesicht<br />
wurde um eine Schattierung bleicher, aber er<br />
sagte dann ganz ruhig:<br />
«Reg' dich nicht auf, Cilly. Das mit dem<br />
Stock ist eine böse Suppe, die mir Benson<br />
eingebrockt hat. Ich werde es ihm aber noch<br />
heimzahlen — und nicht zu knapp!»<br />
«Ach, du hast wohl wieder jemand verhauen,<br />
Onkel Bux?» fragte Cilly, und ihr Gesicht<br />
hellte sich unter einem Lächeln langsam<br />
auf. Sie wusste, dass ihr Onkel Bux an<br />
einem etwas lockeren Handgelenk litt.<br />
Mein frohester Tag! Ich muss lachen.<br />
In meiner Erinnerung, da, wo die guten,<br />
reinen köstlichen Augenblicke aufgeschrieben<br />
sind, steht einer neben dem andern,<br />
zehn und hundert und viel mehr als hundert,<br />
und jeder ist fehlerlos, mit ungetrübter<br />
Lust erfüllt, und einer ist so schön wie<br />
der andere und keiner gleicht dem andern.<br />
Da ist ein Tag, vor Jahren im Hochgebirge<br />
verbracht, auf einer hohen Alp, zwischen<br />
Enzianen und kletternden Ziegen und<br />
Geissbubenjodel, ein feuchter, blanker Himmel<br />
darüber und in der Nähe das Rufen<br />
eines weissen Wasserfalls. Dann eine<br />
Morgenstunde noch vor Sonnenaufgang auf<br />
einer stillen Waldstrasse, im Gespräch mit<br />
einem verirrten Landstreicher, voll von<br />
Morgenkühle, Frühlicht, Erwartung und<br />
Humor. Und eine andere Morgenstunde,<br />
da sa.«s ich im schüttelnden Postwagen und<br />
vorn und hinten goss der Regen herunter<br />
und mir gegenüber eine kleine Sechzehnjährige,<br />
halb froh, halb ängstlich mit dem<br />
Unbekannten plaudernd, dann zuversichtlicher<br />
und schliesslich fröhlich und ausgelassen<br />
wie ein Bub.<br />
Aber wie kann ich den Abend vergessen,<br />
den warmen Juniabend am See, auf der<br />
dunklen Bank! Und unser langsames Gespräch,<br />
alle paar Minuten ein Wort, und<br />
unseren ersten Kuss! Oder die wunderbare<br />
Märchennacht, als ich zum ersten Male, das<br />
Herz selig bedrückt von der Erfüllung<br />
jahrelanger Jugendsehnsucht, durch die<br />
Gassen von Florenz lief und über den Ponte<br />
und wieder durch die alten Winkel auf die<br />
Piazza vor den schweigenden, kühnen,<br />
himmelhohen Turm! 0, und der erste Anblick<br />
des Meeres — der Vormittag, da ich<br />
über Genua auf den Hügeln schweifte, und<br />
unten schrie im Sturm das blaue und weisse<br />
Meer an den steilen Felsen empor! Auch<br />
jene Mittagsstunde darf ich nicht vergessen,<br />
da ich bei Rheinfelden mich seufzend<br />
entkleidete und an still brütenden Wäldern!<br />
v orbei unter einem stählernen Gewitterhim"<br />
mel aufatmend rücklings den Rhein hinabschwamm.<br />
Ich finde kein Ende. Wieviel Sonnen<br />
haben mich verbrannt. Wieviele Flüsse<br />
und Ströme mich gekühlt, wieviel Wege<br />
mich getragen und Bäche mich begleitet!<br />
Wieviel Blicke in blaue Himmel und in unvergesslich<br />
lebendige, liebe Menschenaugen<br />
habe ich getan, wieviel Tiere lieb gehabt und<br />
an mich gelockt! Von diesen Augenblicken<br />
ist keiner schöner als der andere. Auch<br />
dieser gegenwärtige, da ich den Becher<br />
langsam leere, der Musik lausche und liebe<br />
Erinnerungen hege, auch dieser gegenwärtige<br />
Augenblick ist keiner von den schlechten.<br />
0 nein, und ich träume weiter. Und sieh,<br />
andere Bilder steigen aus dem Meer des Erlebten<br />
— Stunden des Leidens, Tage der<br />
Trauer, der Scham, der Reue, Augenblicke<br />
des Erlieg«ns, der ToJesnähe, des Grauens.<br />
Ich sehe den Taf vvieder, da meine erste,<br />
unvergessene Liebe betrogen ward und unter<br />
Qualen starb. Den Tag, da ein Bote<br />
kam und grüsste und Geld heischte und die<br />
Botschaft da Hess, dass fern in der Heimat<br />
meine Mutter gestorben war. Die Nacht,<br />
da mich mein Jugendfreund im Rausch be-<br />
«Nein, die Sache ist viel verzwickter, Cilly.»<br />
Bux hatte begonnen, in einer Mappe mit<br />
Briefschaften herumzukramen. Nach wenigen<br />
Augenblicken hatte er die Briefe wiedergefunden,<br />
die er vor mehr als einem Jahr an seine<br />
Eltern und an Cilly geschrieben, als er bei<br />
seiner Einreise über Freilassing seine Verhaftung<br />
befürchtet hatte. Er zeigte sie Cilly und<br />
sagte: «Wenn wir in den nächsten Tagen auf<br />
irgendeine Art getrennt werden sollten, dann<br />
öffne diesen an dich adressierten Brief und<br />
lies ihn aufmerksam durch. Dann schickst du<br />
den andern Brief hier an meine Eltern nach<br />
Nördlingen. Ich schreibe jetzt noch einen<br />
dritten Brief, den du dann Herrn Direktor<br />
gibst. Und dann sorge mir gut für die Tiere<br />
mit Dhakjees und Toms Hilfe.»<br />
Cilly hatte Bux ganz entsetzt angesehen:<br />
sie sollten vielleicht getrennt werden in den<br />
nächsten Tagen? Was sollte das heissen? Und<br />
plötzlich brach Cilly, von einer dunklen Ahnung<br />
überwältigt, in ein krampfhaftes Weinen<br />
aus.<br />
schimpfte. Die Tage, da ich nicht wusste,<br />
woher die Rappen zu einem Brot nehmen,<br />
während meine Mappe von Gedichten und<br />
leidenschaftlichen Artikeln überquoll. Die<br />
vielen, vielen Stunden, da ich liebe Freunde<br />
leiden und verzweifeln sah und daneben<br />
stand und litt und nicht helfen, nicht trösten,<br />
nicht lindern konnte.<br />
Und die Augenblicke, in denen ich vor<br />
Leuten stand, die reich waren und Macht<br />
über mich hatten und ihre geringschätzigen<br />
Worte hörte und meine im Krampf geballte<br />
Faust verbergen musste. Die Gesellschaft,<br />
in der ich die Hand beständig auf die<br />
schmählich geflickte Stelle meines letzten<br />
Rockes legte. Alle die Nächte, in denen ich<br />
schlaflos lag und nicht wusste, wozu ich<br />
dies Leben weiterführe. Und alle die Nächte,<br />
da ich am Wirtshaustisch mitlachte und<br />
Possen riss und lustig tat, während mir<br />
innen elend und traurig zumute war.<br />
Auch die Zeiten hoffnungsloser Liebe, die<br />
Zeiten der Glaubenslosigkeit und Selbstverhöhnung,<br />
wenn wieder ein begonnenes<br />
Werk missglückt, ein Ideal verloren, ein<br />
Versuch fehlgeschlagen war.<br />
Auch hier kein Ende! Aber welche von<br />
diesen Stunden möchte ich hergeben, welche<br />
ausstreichen und vergessen? Keine,<br />
keine einzige, auch die bitterste nicht. Lieber<br />
noch einen von den frohen Tagen; es<br />
sind ohnehin, wenn ich nachrechnen will,<br />
viel mehr als böse.<br />
Die Musik hat aufgehört, die Kerzen im<br />
Nebenzimmer sind verlöscht. Meine Frau<br />
kommt heraus, schaut in meinen Weinkrug<br />
und lacht: Du bleibst noch auf?<br />
Ja, ich will noch lesen: Ossian.<br />
Sie geht, aber ich lese keinen Ossian. Ich<br />
sitze still und fühle die Minuten entgleiten.<br />
Ich überschaue träumend die hundert Erinnerungen,<br />
die in dieser Stunde mich besucht<br />
haben. Soviel Tage, soviel Abende,<br />
soviel Stunden, soviel Nächte — und alles<br />
zusammen ist noch lange kein Viertel meines<br />
Lebens. Wo sind die andern? Wo<br />
"sind* die~ tausend Tage, die tausend Abende,<br />
die Millionen Augenblicke, an die mich<br />
nichts mehr mahnt, die nimmer aufwachen<br />
und mich ansehen können? Vorbei, dahin,<br />
unwiederbringlich vorüber!<br />
Und dieser Abend? Wo wird er bleiben?<br />
Wird er irgend einmal wieder erwachen<br />
und mir gegenwärtig sein und mich laut<br />
und sehnlich an ein vergangenes Damals<br />
mahnen? Ich glaube nicht, ich glaube, er<br />
wird morgen oder übermorgen vergangen<br />
und tot sein und nie wiederkommen. Und<br />
wenn ich heute nicht gearbeitet und mich<br />
gemüht hätte und ein kleines, kleines Stück<br />
vorwärts gekommen wäre, so sänke morgen<br />
oder übermorgen dieser ganze Tag, dies gegenwärtige<br />
Heute, unrettbar ins Bodenlose,<br />
zu den vielen begrabenen Tagen, von denen<br />
ich nichts mehr weiss. Freilich wäre es<br />
ungerecht, in einem Menschenleben nur die<br />
Zwischen zw,ei und drei Uhr nachts — man<br />
konnte nicht mehr allzu weit von M. sein —<br />
hielt der Zug an der Rampe irgendeines einsamen<br />
Güterbahnhofs, nachdem es schon vorher<br />
auf freier Strecke ein paar kurze Aufenthalte<br />
gegeben hatte.<br />
Bux, der eine schlaflose Nacht verbrachte,<br />
zog seinen Mantel über den Schlafanzug und<br />
stieg aus, um etwas Luft zu schöpfen. Ein<br />
paar Eisenbahnbeamte rannten schimpfend<br />
durcheinander und mehrere Artisten kletterten<br />
aus den Wagen, um zu sehen, was eigentlich<br />
los sei. Die Rampe war so schlecht beleuchtet,<br />
dass man einander kaum erkennen<br />
konnte.<br />
Auf die Fragen der Artisten erklärten die<br />
Bahnbeamten, dass eine Güterlore, auf der<br />
einer der langen Wohnwagen des Direktors<br />
verladen waren, beschädigt sei und ausgewechselt<br />
werden müsse.<br />
Man begann also zu rangieren und brachte<br />
die beschädigte Lore an den Rampenkopf.<br />
Aber der Wohnwagen war so schwer, dass<br />
die paar Eisenbahnbeamten und Artisten ihn<br />
unmöglich von der Lore ziehen konnten.<br />
«Warten Sie, ich hole meinen Elefanten!»<br />
sagte Bux zu dem leitenden Eisenbahnbeamten.<br />
«Dann ist die Sache im Handumdrehen<br />
erledigt.» Und er ging, um Brahma und<br />
Dhakjee zu holen. — Ohne Mühe zog Brahma<br />
den schweren langen Wagen von der Lore<br />
und schob ihn, als eine neue Lore an den<br />
unvergessenen Tage zu zählen. Das stille<br />
Wachsen, das unbewusste Reifen, ebenso<br />
wie die unansehnlichen Stunden bescheidener,<br />
langsam fortschreitender Arbeit sinken<br />
unvermerkt und unbeklagt hinunter, und<br />
wo später unser Gedächtnis nur eine Reihe<br />
blasser, irgendwie vergangener, wertlos gewordener<br />
Wochen und Monate sieht, da war<br />
vielleicht die Zeit der Empfängnis und Vorbereitung<br />
für unverlierbare Lebensgüter.<br />
Aber ohne Höhepunkt und ohne unauslöschlich<br />
sich eingrabende Momente wäre<br />
doch das Leben mir undenkbar. Schon<br />
jetzt weiss ich für ruhige Feierabende nichts<br />
Edleres und Wohltuenderes als ein stummes<br />
Gespräch mit den Schatten aller jener<br />
Augenblicke, die, in Wohlsein oder<br />
Schmerz, das alltägliche Mass überschreitend,<br />
sich als reife Früchte lösten und nun<br />
zeitlos und immer gegenwärtig meine<br />
Schätze und meine Freunde sind. Wie erst,<br />
wenn ich alt sein werde?* Woher anders<br />
kann jenes milde, leis wärmende Glück eines<br />
schönen Alters kommen als von einem<br />
randvoll gefüllten Gedächtnis solcher Momente?<br />
Wem es nicht gegeben ist, mit der grossen<br />
einseitigen Leidenschaft eines vom Dämon<br />
berührten Schicksals blind und glühend<br />
durch * ein nie rastendes Leben zu<br />
stürmen, der tut wohl daran, sich zeitig in<br />
der Kunst der Erinnerung, vielleicht der<br />
ersten aller Künste, zu üben. Die Kraft des<br />
Geniessens und die des Erinnerns sind eine<br />
von der andern abhängig. Geniessen heisst,<br />
einer Frucht ohne Rest eine Süssigkeit entpressen.<br />
Und Erinnerung heisst die Kunst,<br />
einmal Genossenes nicht nur festzuhalten,<br />
sondern es immer reiner auszuformen, es<br />
goldiger und tieftöniger zu machen. Jeder<br />
von uns tut das unbewusst. Er denkt an<br />
seine Kinderzeit und sieht dabei nicht mehr<br />
ein Wirrwarr von kleinem Geschehen, sondern<br />
die zur Phantasie gewordene Erinnerung<br />
spannt selig blaue Himmel über ihm<br />
aus und mischt das Andenken von tausend<br />
Schönheiten zu einem ungetrennten, mit<br />
Worten nicht zu erschöpfenden Lustgefühl.<br />
Indem so das Rückwärtsschauen die Genüsse<br />
entfernter Tage nicht nur wiedergeniesst,<br />
sondern jeden zu einem Sinnbild des<br />
Glückes, zu einem Sehnsuchtsziel und Paradies<br />
erhöht, lehrt es, immer wieder neu<br />
geniessen. Wer einmal weiss, wieviel Lebensgefühl,<br />
Wärme und Glanz er in eine<br />
kurze Stunde pressen kann, der wird nun<br />
auch die Gaben jedes neuen Tages möglichst<br />
rein und restlos und unverdorben aufnehmen<br />
wollen. Und er wird auch dem Leid<br />
gerechter werden; er wird einen grossen<br />
Schmerz ebenso lauter und ernst zu kosten<br />
versuchen. Denn er weiss, dass auch das<br />
Andenken dunkler Tage ein schönes und<br />
heiliges Besitztum ist.<br />
Am Neckar<br />
Von Kasimir Edschmid.<br />
Der Neckar ist der Fluss der deutschen<br />
Romantik, die immer gemischt ist aus Natur<br />
und Besinnlichkeit, aus Helle und Verwirrtheit,<br />
aus Kraft und Träumerei.<br />
Lange läuft der Neckar dem Rhein beinahe<br />
parallel, ehe er sich entschliesst, endgültig<br />
in ihm aufzugehen. Er macht einen<br />
grossen Umweg durch Deutschlands Aehrenfelder<br />
und Buchenwälder und durch Deutsch-<br />
Rampenkopf rangiert war, wieder mit der<br />
Stirn hinauf.<br />
«So! Einsteigen!» rief der Beamte den<br />
paar umstehenden Gestalten zu. «In zwei<br />
Minuten geht's weiter!»<br />
Brahma tappte hinter Dhakjee her wieder<br />
die lange Rampe zurück, seinem Wagen zu.<br />
Bux gab dem Elefanten im Vorübergehen<br />
noch einen zärtlichen Klaps und wollte dann<br />
selbst zu seinem Wagen eilen. Da prallte er<br />
in der Dunkelheit fast mit jemandem zusammen<br />
— mit einem Artisten, der ebenfalls<br />
ausgestiegen war und nun hastig am Zug entlang<br />
lief, um seinen Waggon zu suchen.<br />
«Awfully sorry!» sagte der Mann, sich entschuldigend.<br />
Die Stimme traf Bux wie ein Stich: Das<br />
war ja Jack Benson, dem er hier auf der einsamen<br />
Rampe eines unbekannten Güterbahnhofes<br />
in Nacht und Dunkelheit gegenüberstand<br />
— dieser Kerl, der die Schuld trug an<br />
allem, was ihm jetzt bevorstehen würde:<br />
Verhaftung, Verhöre, Verlust von Engagement<br />
und Gage, vielleicht Verurteilung, Verarmung<br />
seiner Eltern, Trennung von seiner<br />
kleinen Freundin Cilly, von seirien Tieren...!<br />
(Fortsetzung folgt.)
lands Gebirge, ehe er sich ergibt. Er ent-staufenpfalspringt einem Sumpf in der Nähe der Stelle, Friedrich II. aus Italien mit seinen Saraze-<br />
besass. Hier traf einst Kaiser<br />
wo auch die Donau ihren Weg beginnt. Zuerst<br />
schäumt und zischt er als Wildbach tenden Tierpark aus Löwen, Giraffen und<br />
nenregimentern und seinem ihn stets beglei-<br />
durch den Schwarzwald und belustigt sich Elefanten ein, um seinen Sohn, der gegen<br />
an dem Spiel, Mühlen zu treiben, ehe die<br />
Rebengärten an seinen Ufern zu wachsen<br />
beginnen und ehe er bei Stuttgart ein kleines<br />
deutsches Paradies bildet. Er hat manchmal<br />
etwas von Gelahrtheit, Tübingen und Heidelberg<br />
liegen an seinen Ufern, und Hölderlin<br />
und Schiller sind mit der Musik seines Wellenganges<br />
im Ohr geboren. Er hat manchmal<br />
auch etwas Wildes, denn Frundsberg und<br />
Götz von Berlichingen sind seine Kinder. Er<br />
besitzt noch häufiger eine Zeitlosigkeit, die<br />
auch die Schleusen, die seine Wasserstrasse<br />
an die Donau und damit an die Welt angliedern,<br />
nicht zu stören vermögen. Er ist ein<br />
stus über ihr ist vollkommen erstarrt. Die<br />
beiden Verbrecher zu seinen Seiten aber Diese Macht beweist auch die Rathausbibliothek,<br />
in der die Briefe des Schutz er-<br />
Strom des 18. Jahrhunderts, kein Fluss von sind so wild verbogen, als seien sie von<br />
heute, und an manchen Stellen, wo die Ufer einem unaufhörlichen Schrei durchzittert bittenden Schiller neben den Briefen Tillys,<br />
steil und die Matten grün sind, könnte er und als würden ihre Knochen mit jeder Minute<br />
aufs neue zerschlagen. Um diese Grup-<br />
hängen. Die Macht dieser Stadt war selbst-<br />
Prinz Eugens und Götz' von Berlichingen<br />
ein Fluss der deutschen Märchenlandschaft<br />
Sein, die ja auch nur aus Burgen, Ruinen und pe aber singen die Vögel aus den blühenden bewusst auch der Zeit gegenüber. Eine Uhr<br />
abgeklärter Zeitlosigkeit besteht.<br />
Büschen, als sei der Frühling am Neckar unteilhaftig<br />
all des Verhängnisses und der Tra-<br />
teilt, heilt». Im Fenster des Rathauses sind<br />
im Saal trägt die Inschrift «Die Zeit eilt,<br />
Der Neckar Tiat seine köstlichste Partie<br />
zwischen Heidelberg und Heilbronn, zwischen<br />
der Stadt, welche die Fürsten, und der verzerrten Mienen zeigen.<br />
lassen, die zum Teil heute noch die Stadt<br />
gik, welche die Denkmäler aus Stein in ihren die Wappen der alten Bürgerfamilien einge-<br />
Stadt, welche die Bürger gross gemacht haben.<br />
Das Schloss von Heidelberg war. so-<br />
Der schönste Platz in Wimpfen ist derbewohnen.<br />
lange es unversehrt dastand, eines der<br />
schönsten Denkmäler deutscher Baukunst.<br />
Heidelberg ist der von Efeu umwobene Mittelpunkt<br />
des Schlösserdistrikts, der, organischer<br />
und gesammelter als der an der Loire,<br />
sich zwischen Neckar und Rhein dahinzieht.<br />
Das Mannheimer Schloss, das Bruchsaler<br />
Schloss und das Schwetzinger Schloss liegen<br />
in einem bedeutsamen Kreis um den<br />
phantastisch sich aufreckenden Schlosskomplex<br />
von Heidelberg, unter dem der Neckar<br />
durch eine von Figuren gekrönte alte Brücke<br />
dahinfliesst, die Goethe fast als die schönste<br />
der Welt erschien.<br />
Von Heidelberg an flussaufwärts ist der<br />
Neckar so eigenwillig eng, dass die Burgen<br />
und Schlösser von Zwingenberg und Neckarsteinach,<br />
von Hirschhorn und Eberbach auf<br />
spitzen Hügeln stehen müssen, während die<br />
alten Städte unter ihnen sich ängstlich wie<br />
Vögel an die Bergwände pressen.<br />
In derselben überraschenden Art bekommt<br />
der Fluss dann plötzlich Weite und Horizont.<br />
Die Dörfer liegen jetzt mit ausserordentlichem<br />
Raumgefühl und klar im Hintergrund.<br />
Und auf einem hochgewölbten Hügel des<br />
linken Ufers breitet sich dann die Silhouette<br />
von Wimpfen aus. das einmal unter den Römern<br />
Cornelia hiess und später eine Hohen-<br />
ihn gemeutert hatte, in Wimpfen zu treffen<br />
und zu bestrafen.<br />
Der obere Teil von Wimpfen ist eine<br />
förmliche Galerie von Bürgerpalästen, schönen<br />
hochgezogenen Fachwerkhäusern, die an<br />
den steil ansteigenden und jäh sich wieder<br />
senkenden Strassen mittelalterlich würdig<br />
stehen, während die Ritter in ihren Nischen<br />
sehnsüchtig nach der Sonne hinaufblicken.<br />
Neben der Kirche steht eine grosse Anbetung<br />
am Kreuz. Der Knienden ist von oben nach<br />
unten das Gesicht weggeschlagen, der Chri-<br />
Kreuzgang der gotischen Kirche am Fluss.<br />
In diesem Kreuzgang zittern die Eibenzweige<br />
in dem Frühlingswind, ein uralter Hollunderbaum<br />
spannt sich, mit Moos versilbert, fast<br />
durch den ganzen Garten, und die schlanken<br />
Birken, die neben ihm stehen, erschauern ein<br />
wenig in Ehrfurcht vor so viel Alter und<br />
soviel Ruhe. Ein paar Hagebutten leuchten<br />
mit dunklem Rot, und die vielen gotischen<br />
Fenster des Chorganges mit ihren reizenden<br />
Schnörkeln sind mit einer Wand von Efeu jungen Blätter in dem vor Spannung fiebri-<br />
zugewachsen, vor der die Sonne wie mit<br />
einem leichten Schrecken zurückprallt.<br />
Dieser Chorgang ist in einem vortrefflichen<br />
Maße deutsch, in seiner Poesie, seiner<br />
Derbheit, seiner Grazie und seiner Stille,<br />
seiner Weltverlorenheit und seinem klaren<br />
Ausmass, in seiner Versonnenheit und seiner<br />
sicheren Vollendung. Wo sonst gibt es so<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 72<br />
viel Widersprüche und doch so viel Harmonie<br />
auf einem so engen Raum ?<br />
Ganz in der Ebene liegt dann schliesslich<br />
Heilbronn. Selbst die Häuser an seinem alten<br />
Platz scheinen schwäbisch reden zu können.<br />
An der Kilianskirche hängen die Wasserspeier<br />
herunter auf den Platz und unter dem<br />
Hauptaltar hörte man früher das Wasser zu<br />
dem siebenarmigen Brunnen hinrauschen,<br />
nach dem die Stadt ihren Namen hat..Heil-,<br />
bronn ist mächtiger als Wimpfen uöd/ze$gtbin<br />
stolzer Geste den Geist der freien Städte<br />
des westlichen Deutschland.<br />
Heilbronns Rathaus ist eines der Kronstücke<br />
Württembergs. Es steht einfach, edel<br />
und breit am Marktplatz. Sein Gehabe ist<br />
so, als wolle es kein Schloss sein, sondern<br />
nur ein bürgerliches Haus, nicht aus Demut,<br />
sondern aus Trotz. Seine Front ist mächtig,<br />
würdig, patrizisch, mit keiner Linie zu viel,<br />
aber auch mit keiner zu wenig, mit zwei<br />
Treppen rechts und links. Sonst nichts. Nur<br />
die riesige, mit Gold und Ornamenten in hoher<br />
Kunstfertigkeit gebildete Uhr, welche die<br />
ganze Mitte des Baues einnimmt und gliedert,<br />
die Uhr mit dem krähenden Hahn, den<br />
Tieren und den Sternbildern, nur diese meisterhaft<br />
vollendete Uhr ist ein altes Symbol<br />
der Macht und des Stolzes der Stadt.<br />
Schaut man nun auf die Ufer des Neckars,<br />
die friedlich vor einem liegen, so sieht man<br />
ein wunderbares, kräftiges, zukunftsreiches<br />
Land. Mit kleinen Hügeln, in seliger Atmung<br />
hinauf- und hinunterwogend, streckt sich die<br />
Landschaft dahin.<br />
Die Schollen sind braun und fett und erwarten<br />
den vollen Frühling. Braun stehen<br />
die Stämme der Eichen hinter dem braunen<br />
aufgeworfenen Ackerland. Grün leuchten die<br />
gen Vorfrühlingsglanz der Luft.<br />
Und hoch auf -den geschwungenen Firsten<br />
der Aecker stehen die pflügenden Bauern<br />
mit ihren hellen Pferden. Sie stehen fast mit<br />
denselben Bewegungen da, wie die Heiligen,<br />
die auf den Brücken und auf den Kirchendächern<br />
besinnlich sich erheben und aufmerksam<br />
und voller Zutrauen in den schönen<br />
seidigen Himmel Westdeutschlands hineinschauen.<br />
(Aus dem neuen Buch Kasimir Edschmids<br />
« Westdeutsche Fahrten». — Societäts - Verlag,<br />
Frankfurt a. M.)<br />
Der Tagesfilm<br />
Die « Heiligenbildchen ».<br />
Die folgende amüsante Geschichte hat den<br />
Vorzug, völlig wahr zu sein. Einzige Insassin<br />
jdes Armenhauses einer hoch in den Allgäuer<br />
Bergen gelegenen kleinen und dürftigen Gemeinde<br />
ist die alte Frau Atzberger, Crescenz<br />
mit Vornamen. Der Lebensabend, den sie<br />
hier verbringt, ist, wie man sich vorstellen<br />
kann, karg, trübe und einförmig, und so ist<br />
ihr der Ortsgeistliche, der sie zuweilen aufsucht,<br />
stets ein hochwillkommener Besuch.<br />
Als er nun letzthin wieder einmal bei ihr erscheint,<br />
trifft er sie gerade bei ihrem Mittagessen,<br />
das aus nichts weiter als aus kalten<br />
Kartoffeln in der Schale besteht. Dieser Anblick<br />
nun aber erbarmt sein menschenfreundliches<br />
Herz so, dass er sie fragt, wenngleich<br />
er die Antwort schon im voraus weiss, ob es<br />
denn wirklich niemanden in der weiten Welt<br />
gebe, der ein wenig für sie sorgen könne, und<br />
ob insbesondere denn ihr vor vielen Jahren<br />
nach Amerika ausgewanderter Sohn die Mutter<br />
nicht etwas zu unterstützen vermöchte.<br />
Nein, nein, erwiderte sofort abwehrend die<br />
Atzbergerin, der Bub schriebe ihr fleissig,<br />
dass es ihm drüben so weit ganz gut gehe,<br />
und das genüge ihr; wenn sie das nur wisse,<br />
wolle sie schon gern bei ihren trockenen Kartoffeln<br />
verbleiben. Der Pfarrer freilich ist<br />
stirnrunzelnd anderer Meinung. Gerade wenn<br />
es dem Sohn gut gehe, sei es doch seine<br />
Pflicht, auch der Mutter zu gedenken. Er, der<br />
Pfarrer, wolle nun selbst an den Buben<br />
schreiben; unverweilt solle ihm die Mutter<br />
seine Adresse geben. Eine ganze Weile lang<br />
sträubt sich die Alte noch. Dann aber ergibt<br />
sie sich der kirchlichen Autorität, humpelt<br />
seufzend davon und kehrt mit der alten Seifenpulverkiste<br />
zurück, in der sie die Briefe<br />
des Sohnes sammelt: «Sehn S\ Hochwürden,<br />
da is sei letzter Brief; da können S' die<br />
Adressen gleich abschreiben. Und oans von<br />
die Bildin, die wo er immer mitschickt, is aa<br />
dabei. » « Bildin? » fragt, von einer fatalen<br />
Ahnung durchzuckt, der Pfarrer, «Bildin?<br />
Was für Bildin? » « Halt so Bildin, Heiligenbildln<br />
halt von die Amerikaner», antwortet<br />
arglos die Atzbergerin, « da hob i schon an<br />
ganzn Haufen.» Und nun hebt das Weiblein<br />
ein, zwei, drei, vier Handvoll Zehndollarscheine<br />
aus der Kiste., ein Vermögen für<br />
die arme Alte. « Und so etwas nährt sich von<br />
trockenen Kartoffeln», ist alles, was df"<br />
Pfarrer vor gutmütiger Ueberraschung ;L<br />
sagen vermag...<br />
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Jeder Tourist weiss, dass die Herbsttage<br />
in den Bergen die allerschönsten sind; die<br />
Luft ist wunderbar warrn und doch nicht zu<br />
heiss, längere Wanderungen und schwierige<br />
Anstiege sind weniger ermüdend als zu jeder<br />
anderen Jahreszeit und die Krönung der<br />
Bergtour: die herrliche Fernsicht, ist natürlich<br />
im Herbst viel besser als im Frühjahr<br />
oder Sommer. Aus diesem Grunde ist für die<br />
meisten, beruflich stark in Anspruch genommenen<br />
Menschen, der Wochenend- oder<br />
Sonntagsausflug in die Berge der köstlichste<br />
Gedanke, und man zählt die Tage bis zur<br />
Abreise, um sich des Bergvergnügens im<br />
voraus zu freuen.<br />
Auch modische Fragen sind in diesem Zusammenhange<br />
nicht unwichtig, denn die Zeit,<br />
da man den Wunsch hatte, die saloppe Note<br />
zu unterstreichen und der Meinung war, dass<br />
diese Art die einzig richtige sei, ist längst<br />
vorüber; heute bemüht sich jede Frau, zu<br />
allen Gelegenheiten gut und richtig gekleidet<br />
zu sein, und versteht es also, auch in Bergausrüstung<br />
ausgezeichnet zu wirken. Selbstverständlich<br />
darf niemals vergessen werden,<br />
dass die Sportaufmachung eine «Zweck-Kleidung»<br />
ist, dass also modische Rücksichten<br />
gegenüber den praktischen Erwägungen weit<br />
in den Hintergrund zu treten haben. Nichtsdestoweniger<br />
vermag man Notwendigkeit mit<br />
Kleidsamkeit zu verbinden, und das Resultat<br />
ist eine Gebirgskleidung, die flott und geschmackvoll,<br />
praktisch und kleidsam zugleich<br />
ist! Wenn auch die Kleider für die Berge<br />
und den Sport nicht dem gleichen raschen<br />
Modewechsel von Jahr zu Jahr unterliegen,<br />
so ergeben sich doch jedes Jahr neue interessante<br />
Variationen, die meistens vom gleichen<br />
Grundprinzip ausgehen.<br />
Von grösster Bedeutung sind widerstandsfähige<br />
Stoffe, denn gerade im Herbst kann<br />
man leicht von einem Regenschauer überrascht<br />
werden, so dass ein feuchtigkeitsempfindliches<br />
Material niemals das Richtige sein<br />
könnte. Stoffe, die bei häufiger Inanspruchnahme<br />
zerknittert und unansehnlich wirken,<br />
SEBTE<br />
ro^s\iD<br />
Herbst in den Bergen<br />
kommen für den Bergsport überhaupt nicht<br />
in Frage; es ist also immer besser, für diesen<br />
Zweck ein Opfer zu bringen, als nachher<br />
schwer enttäuscht zu sein.<br />
Man darf ja nicht übersehen, dass eine<br />
Sportkleidung keine «Eintagsmode» ist, sondern<br />
jahrelang verwendbar bleiben muss, so<br />
dass typische Modefarben und jede marktschreierische<br />
Wirkung zu vermeiden sind.<br />
Nur «zeitlose» Schnitte und Gewebe werden<br />
einem das bieten, was man braucht: eine<br />
ideale Sportaufmachung für immer. Immerhin<br />
können manche Anregungen verwertet<br />
'werden, sofern sie gute, sportliche Wirkungen<br />
zu bieten versprechen.<br />
1 Hierher gehören die gestreiften, flanellähnlichen<br />
Sportstoffe, die sich auch in ganz<br />
einfacher Verarbeitung vorzüglich ausnehmen.<br />
Wir zeigen einen solchen Entwurf im<br />
'Mittelbilde. Wenn der Streifen helles und<br />
'dunkles Braun bringt, wäre ein stark kontrastierendes<br />
Halstuch, etwa in leuchtendem<br />
'Rötlich-Ocker in Frage zu ziehen, während<br />
'zu einem in zwei Grau-Tönen schattierten<br />
'Kleide ein flottes blaues Tuch zu empfehlen<br />
ist. Der breite Ledergürtel, ein charakteristisches<br />
Attribut der Bergaufmachung, stimmt<br />
in der Farbe mit dem Halstuch überein.<br />
Nicht weniger beliebt wie das «Kleid in<br />
einem» ist die «geteilte Sportaufmachung»,<br />
die aus Rock, Bluse und kurzem Jäckchen<br />
besteht, das vielfach aus Leder hergestellt<br />
und mit abgesteppten Aerrneln aus leichterem<br />
Material versehen wird. Dieses Jäckchen<br />
ist entweder viel heller oder viel dunkler als<br />
der Sportrock, um einen netten Kontrast aufscheinen<br />
zu lassen. Der Schal aber soll —<br />
des einheitlichen Gesamteindruckes wegen<br />
— die beiden Schattierungen in sich vereinigen.<br />
(Vorletzte Skizze.) Ein sicherer Schutz<br />
gegen alle Tücken des Wettergottes ist die<br />
halblange, derb-abgesteppte und mit Holzklipsen<br />
verschlossene Windjacke, die im<br />
Hintergrunde unseres Gruppenbildes zu sehen<br />
ist.<br />
Für grössere und schwierigere Bergpar-<br />
Praktische und elegante Kostüme für den herbstlichen Aufenthalt in den Bergen.<br />
(Siehe auch nebenstehenden Artikel.)<br />
tien braucht man unbedingt eine «Rock-<br />
Hose», die aber nicht etwa aufdringlich<br />
schick wirken soll, sondern als Zweck-Kleidung<br />
zu behandeln ist. Ein unauffälliges Muster<br />
ist Grundbedingung. Zu der Rockhose<br />
trägt man eine aus grünem oder tabakfarbenem<br />
Flanell hergestellte Kasak mit Schnürverschluss<br />
und trägt damit der Gepflogenheit<br />
Rechnung, immer wieder die Farben der<br />
herbstlichen Natur zu berücksichtigen, was<br />
insoferne richtig ist, als die Sportkleidung in<br />
der Landschaft niemals als «Fremdkörper»,<br />
niemals «störend» empfunden werden darf,<br />
sondern sich der Natur richtig einfügen soll.<br />
rh.<br />
Modische Details<br />
Der Herbsthandschuh.<br />
Wenn man an einem schönen Tage Einkäufe<br />
in der Stadt besorgt, kommen im<br />
herbstlichen Sonnenlicht die vielen Kleinigkeiten<br />
der Aufmachung, die für die elegante<br />
Erscheinung einer Frau so unendlich wichtig<br />
sind, besonders gut zur Geltung. Es darf uns<br />
daher nicht wundern, wenn man diesen Dingen<br />
grösste Beachtung schenkt und wenn<br />
man sich bemüht, unter anderm auch die<br />
Handschuhe liebevoll zu wählen. In nächster<br />
Zeit werden wir uns hauptsächlich mit Stulpenformen<br />
zu befassen haben.<br />
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tragen zu können wie für den Nachmittag,<br />
pflegt man die Stulpenkante eines einfachen<br />
Handschuhmodells mit einer netten Garnierung<br />
zu versehen, etwa mit einer aus abschattiertem<br />
Leder applizierten, sehr ge-<br />
« Hauses » auch hier: « Foie gras truffe ». Ein<br />
schmackvoll wirkenden Blätterranke. Ein so<br />
einfacher und doch vom Herkömmlichen abweichender<br />
Handschuh wird sicherlich allgemeine<br />
Aufmerksamkeit erregen. R. H.<br />
Tourismus<br />
Schönes —<br />
unbekanntes Frankreich<br />
Von Th. B. Strasser.<br />
(Siehe auch «A.-F.» Nr. 65, 66, 68 und 71.)<br />
Von Bordeaux gelangt man auf bequemer<br />
Strasse nach Libourne, überquert auf imposantem<br />
Viadukt das Tal der Dordogne — das<br />
Felsennest St-Emilion mit seinem rassigen<br />
Wein ist ganz nahe — und rollt weiter, in<br />
entzückender Fahrt, dem unendlich gewundenen,<br />
stillen Lauf der Isle folgend, ins Verkehrszentrum<br />
der Trüffel, nach Perigueux<br />
(120 Hm von Bordeaux). Dort steht ein byzantinischer<br />
Dom. Wer die Marcuskirche von<br />
Venedig in Erinnerung hat, kennt diese Art<br />
des Zentralbaues, dessen Grundriss ein griechisches<br />
Kreuz bildet, über dessen Mitte sich<br />
die Hauptkuppel wölbt, umgeben von den vier<br />
gleichartigen Kuppeln über jedem Arm des<br />
Kreuzes. Der reiche Innenschmuck der Marcuskirche,<br />
ihre goldüberladenen Mosaikgemälde<br />
tauchen hier verklärt in der Erinnerung<br />
auf. Denn die Wände und Pfeiler des<br />
Domes in Perigueux sind nackt und kahl und<br />
erwecken einen geradezu beängstigend nüchternen<br />
Eindruck. Mosaik und Goldgrund sind<br />
die belebenden Aggregate byzantinischer<br />
Kunst. Das lernt man hier, wo sie fehlen,<br />
gründlich kennen.<br />
Dass es nebenbei auch noch stille, enge<br />
Gässchen gibt, über deren Haustüren in riesigen<br />
Attrappen, wie zu der Meistersinger<br />
Zeiten, die Embleme des Handwerks, eine<br />
Schere, eine dräuende Zange, ein harmloses<br />
Barbierschild u. dgl., hängen, sei nicht unerwähnt.<br />
Nun aber fort ins Herz der Trüffelzucht!<br />
Von Perigueux bis Brive hiviauf wird dieser<br />
köstliche Pilz, der nur unter der Erde sein<br />
Dasein fristet, gehätschelt, von maulkorbgeschützten<br />
Schweinsrüsseln aufgestöbert, sorgsam<br />
gesammelt, präpariert und zu möglichst<br />
teurem Preise in alle Welt verkauft. Die getrüffelte<br />
Gänseleber ist die Spezialität der<br />
ganzen Gegend. Ob man sie in Perigueux, in<br />
Terrasson oder Brive, sogar noch in Rocamadour<br />
kauft, immer wird sie in besonderer<br />
Aufmachung als die beste, die echteste angepriesen,<br />
immer ist sie auch gerade die Spezialität<br />
des Hotels, in dem man zufällig absteigt<br />
In Brive zweigt von der Durchgangsroute<br />
Bordeaux—Lyon eine Strasse ab, die zunächst<br />
in mächtigen Kurven aufsteigt, um<br />
dann. 50 km weit über eine wälderreiche<br />
Hochebene südwärts, in das Gebiet der Causses,<br />
weiter nach Cahors und Toulouse zu<br />
führen. In Souillac erreicht man das Tal der<br />
oberen Dordogne — die wir in Libourne<br />
schon einmal kreuzten — und dringt ein in<br />
die geologisch wie landschaftlich hochinteressanten<br />
Canons des südlichen Frankreich.<br />
Welche Ueberraschung, wenn das unendliche<br />
Plateau, über dessen magere Weiden,<br />
lichte, niederstämmige Waldungen man fährt,<br />
ganz plötzlich wie mit einem riesenhaften<br />
Beil eingeschlagen erscheint und der Wagen<br />
unversehens in vielen Kurven in die klaffende<br />
Wunde der Erde absteigt, um auf der andern<br />
Seite sofort wieder emporzuklimmen und<br />
über die Ebene weiterzufahren, ohne einen<br />
andern Rückblick als die unendliche Weite zu<br />
gewähren, als hätte nicht kurz zuvor der Boden<br />
sich abgrundtief geöffnet! Ueberall zweigen<br />
Wege ab, überall findet man Schluchten<br />
und Höhlen angekündet. Wir streben der<br />
einen, der wichtigsten und schönsten, zu: dem<br />
Gouffre de Padirac. Mitten in der Ebene steht<br />
da ein abscheulicher Steinbau und um ihn<br />
herum lagern die Autos und andern Fahrzeuge.<br />
Aus wolkenlosem Himmel sendet die<br />
Sonne mörderische Strahlen auf diese seltsame<br />
Oase, als wollte sie die inkongruenten<br />
Gebilde menschlicher Technik wegsengen.<br />
Neben dem Hause grünt ein Boskett. Neugierige<br />
gucken durch die Zweige. Wir auch.<br />
Aber unwillkürlich weichen wir zurück. Denn<br />
vor uns gähnt ein Abgrund. Oder, besser gesagt,<br />
ein Loch. Ein fast kreisrundes Loch von<br />
30 Meter Durchmesser, dessen Fels 75 Meter<br />
senkrecht absteigt, ein vorsintflutlicher Einzylinder<br />
von respektablem Ausmass! Früher<br />
Hessen sich kühne Forscher an Strickleitern<br />
auf den Grund hinunter. Wir kommen heute<br />
bequemer zum Ziel, denn jetzt schreckt uns<br />
der Steinbaukasten, an dessen Eingang die<br />
Worte « Entree du gouffre» prangen, nicht<br />
mehr. Wir zahlen unseren Obolus, klettern<br />
einige Treppen abwärts und gelangen auf<br />
eine Galerie, eine natürliche Spalte in der<br />
Felswand, die Platz genug bietet, um Dutzenden<br />
von Besuchern in einem ausgezeichneten<br />
Restaurant — herrlich schon die erfrischende<br />
Kühle — Erholung zu bieten. Spezialität des<br />
Fahrstuhl bringt uns auf den scheinbaren<br />
Grund des Gouffre, von dem aus man den<br />
Himmel über sich wie durch ein Riesenfernrohr<br />
sieht. Dann führt der Weg weiter abwärts.<br />
Das Tageslicht erlischt, elektrische<br />
Glühlampen bieten Ersatz. Aus einer Felsspalte<br />
quillt ein munteres Wässerchen und<br />
begleitet uns murmelnd weiter abwärts, bis<br />
plötzlich auch sein Rauschen verstummt und<br />
uns lautlose Stille umfängt. Neue Lichter<br />
flammen auf, und in ihrem Scheine sehen wir<br />
uns am Ufer eines unterirdischen Sees. Unser<br />
Führer, ein moderner Charon, heisst uns<br />
einen Kahn besteigen, stösst vom Ufer und<br />
lässt uns in die dunkeln Fluten gleiten. Das<br />
Becken verengt sich wieder, groteske Stalaktiten<br />
und Stalagmiten versperren uns den<br />
Weg, lassen uns aber immer wieder durchschlüpfen,<br />
so dass die Fahrt uns bald einen<br />
Kilometer vom Eingang entfernt.<br />
Wieder breitet sich ein See vor uns aus.<br />
Unser Fährmann hat aufgehört, zu rudern.<br />
Lautlos gleitet die Barke über das ruhende<br />
Wasser. Wir halten den Atem an. Selbst die<br />
Pulse scheinen zu stocken. Alles Schauen, alles<br />
Denken ist wie ausgelöscht. Aber wir begreifen,<br />
wohl zum erstenmal, den furchtbaren<br />
Sinn des Wortes: Grabesstille. Wir fühlen<br />
uns tiefinnerst erschauern und sind froh, wieder<br />
erneute Ruderschläge zu vernehmen, neue<br />
Lichter aufflammen zu sehen. Am Ende des<br />
Sees versickert das Wasser lautlos in einer<br />
schmalen Felsspalte. Keiner hat noch ergründet,<br />
wohin es seinen Lauf nimmt.<br />
Vielleicht erscheint es fünf, zehn oder noch<br />
mehr Kilometer weiter unten als munteres<br />
Bächlein, deren es hier viele gibt, die in solcher<br />
Weise bald auf-, bald untertauchen. Der<br />
Kahn legt an. Eine Fusswanderung führt uns<br />
noch in eine stattliche Reihe von Nebengrotten,<br />
alle mit prächtigen Tropfsteingestalten<br />
reich geschmückt. Wir sind hier mehr als<br />
100 Meter unter der Erde, denn die mächtigste<br />
der Grotten ist annähernd 100 Meter hoch,<br />
und keine Spalte, keine noch so kleine Ritze<br />
verrät die Nähe des Tageslichtes. Wir müssen<br />
zurück. Auf dem gleichen Weg, auf dem<br />
wir kamen. Noch einmal erschliesst sich uns<br />
die Wunderwelt der unterirdischen Wasser,<br />
umfängt uns der Zauber dieser einzigartigen<br />
Kahnfahrt. Dann tauchen wir wieder auf, ins<br />
Tageslicht, dessen Glanz uns blendet, betäubt.<br />
Und weiter geht die Fahrt. Eine halbe<br />
Stunde von Padirac wendet sich die Strasse<br />
in scharfer Kurve neben einer Kapelle, senkt<br />
sich, verliert sich in einem Kehrtunnel, jenseits<br />
mit einem Schlage den Blick auf einen<br />
der Canons und auf Rocamadour erschliessend<br />
(290 km von Bordeaux). Wir wussten,<br />
dass Rocamadour ein Felsennest, von der Art<br />
unseres Gandria, sei. Aber wir haben auf der<br />
Herfahrt vergeblich Ausschau nach seinen<br />
Kirchen und Türmen gehalten. Jetzt wird uns<br />
die Erklärung: Der Roc, auf dessen Gräten<br />
und Kanzeln der heilige Amadour sich in<br />
Gebeten übte, steigt nicht von der Ebene auf,<br />
ist kein Felsklotz wie der Hohentwiel, sondern<br />
die von der Ebene in die Schlucht des Canons<br />
abfallende Felswand. Und an dieser Wand<br />
kleben nun überstufte Wohnhäuser, Kapellen,<br />
Kirchen, ein regelrechtes Kloster, alles gekrönt<br />
von einer guterhaltenen, mittelalterlichen<br />
Feste. Auf halber Höhe, direkt unter der<br />
vom Lichte des aufgehenden Vollmondes<br />
silbrig aufleuchtenden Fassade des Klosters,<br />
turmhoch über der Schlucht, lassen wir uns<br />
unser Mahl munden und gemessen wir in vollen<br />
Zügen die wundersame Schönheit rund<br />
um uns.<br />
Wenn auch die Fahrt zurück nach Brive,<br />
über Tülle (mit hochinteressanten alten Bauwerken),<br />
über die vulkanischen Kuppen der<br />
Monts Dore, durch Clermont-Ferrand, über<br />
die sich zwischen Allier und Loire und noch-<br />
WURST- * rONSERVENFARRIK nTTn RIICE. 71'inlAU
72 -<strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
mals zwischen der Loire- und der Rhoneebene<br />
bis zu 1000 Meter erhebenden breiten<br />
Höhenzüge und von Lyon in die Schweiz<br />
noch viel des Interessanten bietet (wir haben<br />
noch 440 km bis Lyon, 580 km bis Genf zu<br />
überwinden!), so begleiten uns doch als alles<br />
beherrschende Erinnerung, als Eindrücke von<br />
unauslöschlicher Kraft die Bilder des Pont<br />
du Gard, der Türme von Carcassonne, der<br />
Piratenhöhlen von Meschers, des Gouffre von<br />
Padirac und des Felsennestes Rocamadour.<br />
Herrliches, nun nicht mehr unbekanntes<br />
Frankreich!<br />
(Für Ihre Fahrten durch Frankreich empfehlen<br />
wir Ihnen den im Verlag Hallwag, Bern, erschienenen<br />
«Automobilführer von Frankreich».)<br />
Ende.<br />
Kleine Exkursionen von<br />
Zürich aas<br />
Zürich kann als Ausgangspunkt für überaus<br />
zahlreiche kleinere und grössere Touren gelten, die<br />
landschaftlich sehr lohnende und abwechslungsreiche<br />
Eindrücke vermitteln. Wie viele unternehmen<br />
in diesem prachtvollen Sommerwetter nach<br />
dem Abendbrot noch eine kleine Ueberlandfahrt in<br />
die blaue Dämmerung hinaus und gemessen die<br />
erfrischende Luft einer sternenklaren Spätsommernacht.<br />
Da kommt wohl meist zuerst einmal eine Rundfahrt<br />
um den Zürichsee in Betracht, der mit seinem<br />
Kranz blühender Dörfer und im Grün versteckter<br />
Landhäuser und Villen im gleissenden<br />
Sonnenschein wie im 'Silberlicht des Mondes etwas<br />
unsagbar Reizvolles hat. Ob mit der Rundfahrt<br />
links- oder rechtsufrig begonnen wird, spielt dabei<br />
keine Rolle. Man mag über Küsnacht, Meilen,<br />
Männedorf nach Rapperswil fahren und von<br />
da über den Seedamm nach Pfäffikon, Richterswil,<br />
Wädenswil und über H o r g e n und W o 11 i s -<br />
h o f e n nach Zürich zurück oder die Fahrt umgekehrt,<br />
von Zürich-Wollishofen aus, beginnen, nie<br />
wird man diese prächtige landschaftliche Symphonie<br />
von blauem, durch weisse Segel und Dampfer<br />
belebten See, grünen Hügeln, freundlichen Dörfern<br />
und den Glarner Alpen im Hintergrund vergessen.<br />
Sehr oft wird aber auch eine Fahrt von Zürich<br />
durch das schöne Sihltal und den Sihlwald ausgeführt,<br />
über Adliswil nach Sihlbrugg und weiter<br />
über B a a r nach dem alten, sehenswerten und von<br />
den Zürchern oft aufgesuchten Zug am gleichnamigen,<br />
hübschen See, von wo man dann die<br />
Heimfahrt über Cham, Affoltern antreten könnte<br />
oder über Hirzel (prachtvolle Aussicht auf den<br />
Zürichsee) und Horgen dem See entlang.<br />
Steht etwas mehr Zeit zur Verfügung, so unternehme<br />
man von Zug aus einen lohnenden Abstecher<br />
auf den Zugerberg und von da die Heimfahrt über<br />
Unter- und Ober-Aegeri nach Biberbrücke<br />
(6 km vor Biberbrücke, Abzweigung links zum<br />
Kurhaus Gottschalkenberg, Sommerfrische<br />
mit herrlicher Auesicht) und über Richterswil-<br />
Horgen nach Zürich.<br />
Eine prächtige Strasse mit teilweise starker<br />
Steigung führt über die Höhe des Albis nach Hausen<br />
(Zwinglidenkmal) und Zug. Schloss B r e -<br />
stenberg wird ebenfalls von Zürich aus oft und<br />
gern besucht. 'Seine schöne Aussicht auf den hüb-<br />
Verschiedene Strassen führen vom Zürichberg<br />
hinunter zum idyllischen Greifensee mit dem alten<br />
schen HallwiJersee, den weinberühmten Brestenberg<br />
und die Alpen ist weitherum bekannt und die den letzten Jahren an den Ufern des Greifensees<br />
Schlösschen am Seeufer. Im Sommer hat sich in,<br />
Fahrt dorthin von Zürich aus über Bremgarten, ein reges Badeleben entwickelt. Reizvoll ist die<br />
Wohlen, Villmergen landschaftlich recht ansprechend.<br />
W i t i k o n mit seinem malerischen Kirchlein nach<br />
Strasse, die von Zürich über das kleine Dörfchen<br />
Fällanden an den Greifensee verläuft. Man muss<br />
Auch die Kurstadt Baden wird von Zürchern<br />
einen Sonnenuntergang auf der Terrasse des kleinen<br />
mit Vorliebe für eine kleine Ueberlandfahrt benützt.<br />
Thermalbad von Weltruf, als Aquae Helvetiae 6chon<br />
den Römern bekannt, malerisches altes Städtehen<br />
mit Kasino, schönem Park und Sommertheater.<br />
Eine andere kleine Exkursion kann von Zürich ausüber<br />
Bülach, E g 1 i s a u und Rafz zum Rheinfall<br />
bei Neuhausen unternommen werden. (Grenzkontrolle<br />
bei Lottstetten und Jestetten im Badischen!)<br />
Die Rückfahrt sollte man der Abwechslung<br />
halber von Schaffhausen über Andelfingen und<br />
Winterthur wählen. Von Winterthur an kann man<br />
als Variante auch mal nicht über Kemptal-Brüttisellen,<br />
sondern über Nürensdorf und Bassersdorf<br />
fahren.<br />
Eine gut ausgebaute Strasse, die eine wundervolle<br />
Aussicht bietet, besteht von Zürich über den<br />
Zürichberg und die Forch nach Egg, Grüningen<br />
und Rüti. Kurz vor Rüti. bei Dürnten, zweigt eine<br />
Strasse nach Wald ab, von wo aus man nach wenigen<br />
Kilometern den Hasenstriek am Bachtel<br />
erreicht, ein von den Zürchern vielbesuchtes und<br />
beliebtes Ausflugsziel.<br />
Von hier aus führt die Strasse weiter zum •wohlbekannten,<br />
kleinen, aber idyllischen Gyrenbad,<br />
von wo aus man leicht und schnell über B ä r e t s -<br />
wil, Bauma und das Tösstal erreicht oder nach<br />
Westen H i n w i 1 und damit die 'Strasse, die über<br />
Uster und Dübendorf nach Zürich zurückführt.<br />
Eine landschaftlich sehr schöne Strasse führt<br />
von Steg im Zürcher Oberland über die Hulftegg<br />
ins Voralpengelände vom Toggenburg, von wo aus<br />
man — wenn man nicht Zeit hat, das Toggenburg<br />
zu befahren — über Lichtensteig, Wattwil<br />
und den Ricken und weiter über Rapperswil und<br />
Meilen Zürich wieder erreicht.<br />
Kirchleine erlebt haben, um die Schönheit von<br />
Zürichs Umgebung eanz in sich aufzunehmen, be<br />
Büchertisch<br />
Westdeutsche Fahrten. Kasimir Edschmid versteht<br />
es wie wenige Reiseschriftsteller, im Leser<br />
unmittelbar jenes erfrischende Gefühl geistigen Miterlebens<br />
auszulösen, das seine Bücher zu Froiinden<br />
macht, zu Hause oder unterwegs auf « Sonnen-Zielfahrten<br />
>. Immer spürt man in diesen<br />
Schilderungen den Pulsschlag der Natur. In seinem<br />
Buch «Westdeutsche Fahrten», das kürzlich<br />
im Societäts-Verlag in Frankfurt a./M. herauskam<br />
und mit 16 hübschen Tiefdruckbildern geschmückt<br />
ist, führt Edschmid den Leser in liebgewordene<br />
Gegenden seiner Heimat, verbindet Geschichte mit<br />
Erlebnissen und findet all das heimatlich Zauberhafte<br />
seiner Kindheit in späteren Bejesnunsen und<br />
Betrachtungen ergreifender und stärker wieder.<br />
«Im Spiegel des Rheins» lacht die Sonne über<br />
den Rebbergen von Eltville und Rüdesheim, St. Goir<br />
und Bingen, es leuchten Burgen und Dom von<br />
Worms und Speyer, die Türme von Friedberg mit<br />
dem alten Schlossgarten, Darmstadt und Mainz<br />
erinnern an ehemalige fürstliche Zeiten. Auf reizend<br />
geschilderten Fahrten folgen wir Edschmid<br />
in das verträumte Nahetal zur Ebernburg, in die<br />
idyllische Mosellandschaft zum uralten Trier mit<br />
der Porta Nigra und tauchen in den Blütenzauber<br />
des fränkischen Frühlings am Main. Das Strasburger<br />
Münster reckt sich über mittelalterliche<br />
Giebel und Galerien, Baden-Baden, der Feldberg,<br />
die Städte an der Lahn mit dem anmutigen Wetzlar<br />
und Limburg mit dem mächtigen Dom. Ueber<br />
dem Park zu Schwetzingen liegt noch der Glanz<br />
einer weltbewegten Epoche; drüben am Main strahlt<br />
das gotische Würzburg, wo Walter von der Vogelweide<br />
seine Minnen sang, es erwachen die Traumstädte<br />
Bamberg, Rothenburg, Dinkelsbühl, aus den<br />
Wäldern des Taunus rauschen die Quellen und<br />
Heilbäder; wir wandern im Osten mit Edschmid<br />
hinüber in die Museustadt Bayreuth und ziehen<br />
durch liebliche Landschaften zum Bodensee.<br />
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N° 72 — <strong>1934</strong><br />
Sp»<br />
konsequenten Befolgung die Minderung der Gesamtzahl<br />
aller Verkehrsunfälle auf ein Minimum von ihre Befolgung: sich vor Verlassen des Randsteines<br />
«ht<br />
sichert erscheint. (Die Kenntnis der Regel und<br />
Spezialfällen zur Folge hätten. Seine Weisungen erst nach links bis zur Strassenmitte, alsdann<br />
Sitzung der Internationalen Sportkommisslon.<br />
Die Internationale Sportkommission und was sollte diesbezüglich geschehen.<br />
der Fahrbahn beschäftigen den Fussgänger nur rung von Personenautomobilen. Das Sektionssekre.<br />
betreffen zur Hauptsache die Beantwortung der beiden<br />
Fragen: W i e könnte man Unfälle verhüten, Passage auch sehr breiter Strassen.) Die Gefahren SEKTION BERN. Kurzfristige Kaskoversiche-<br />
nach rechts zu orientieren, ermöglichen die sichere<br />
der A. I. A. C. R. wird am 19. September In folgendem möchte ich bei gleicher Zielsetzung<br />
auf die Bedeutung der charakterlichen An-<br />
dann nur für kurze Zeit.<br />
« Helvetia » und der « Winterthur > kurzfristige<br />
dann, wenn er sie selbst betreten muss und auch tariat ist nunmehr in der Lage, im Namen der<br />
zu einer ersten Herbsttagung in Paris zusammenkommen.<br />
Die Tagesordnung, die noch lagen und geistigen Fähigkeiten bezüglich ihres Wie verhalten sich nun die gleichen Punkte<br />
Kaskö - Versicherungs - Policen auszugeben. Diese<br />
Einflusses auf die Sicherheit der Verkehrsabwicklung<br />
hinweisen. Die charakterologischen Eigen-<br />
Auch er bewegt sich in ihm reservierten Bahnen. vorübergehende Auslands- oder Ferienreisen be-<br />
vom Standpunkt des Fahrzeuglenkers aus gesehen?<br />
Versicherungsmöglichkeit wird besonders gern für<br />
nicht genau festgelegt ist, soll verschiedene<br />
wichtige Themen zur Sprache bringen. Die schaften bestimmen insgesamt den Grad der Eignung<br />
zur Führung von Fahrzeugen, das heisst, demzufolge der Fahrverkehr ebenfalls in Sicherheit gen Kasko-Versicherung einem längst gehegten<br />
Für ihn wäre jedoch die Annahme irrig, dass sich nützt und entspricht beim Fehlen einer ganzjähri-<br />
Hauptaufgabe der Kommission wird darin<br />
bestehen, die Daten für die grossen internationalen<br />
Preise aufzustellen, nach denen hängig ist, respektive aus ihr hervorgeht. Von Belag) ist diesbezüglich von untergeordneter Befahrt<br />
antreten, wenn er sein Vehikel gegen die<br />
dass die physische und psychische Tauglichkeit von wiegen dürfe. Jede Fahrbahn ist eine Gefahrenbahn!<br />
Beschaffenheit (Breite, Uebersichtlichkeit, Automohilist beruhigter eine grössere Ueberland-<br />
Wunsche. Sicherlich wird der eine oder andere<br />
der menschlichen Totalverfassung (Wesenheit) ab-<br />
sich die übrigen Anlässe im internationalen eminenter Bedeutung ist somit die Erkenntnis des deutung.<br />
meist auftretenden Schäden versichert weiss. Die<br />
Sportkalender zu richten haben. Es handelt menschlichen Naturgesetzes, bezüglich des Charakterwertes:<br />
Der Individual-Bestand (seelische Konstel-<br />
der Massen-Trägheit voll zu berücksichtigen. Je-<br />
Ieistungen, als bescheiden zu bezeichnen und be-<br />
Es ist vor allem die unangenehme Auswirkung Prämien sind, im Vergleiche zu den Versicherung»-<br />
sich dabei um die Grands Prix von Deutschland,<br />
Frankreich, Italien, England (Tourist Gebahren des Einzelmenschen, welch beide die un-<br />
Fahrzeug auch mit vollkommenen Bremsen nicht cherungsdauer nur Fr. 4.— bei Fr. 50.— Selbstlation)<br />
verändert sich je nach Lebensweise und<br />
dermann wird es heute bekannt sein, dass ein tragen beispielsweise bei einer eintägigen Versi-<br />
Trophy), Belgien, Spanien, Monaco und der mittelbaren Funktionsäusserungen (Auswirkungen) beliebig rasch abgestoppt, respektive zum Stillstand behalt. Bei einer längeren Versicherungsdauer treten<br />
ganz namhafte Präminenreduktionen ein. Die<br />
Vereinigten Staaten (500-Meilen-Rennen von des Charakters sind. Aus ihnen heraus kann denn<br />
gebracht werden kann. Es bedarf einer Ausrollstrecke,<br />
die sich nach Metern bemisst und dabei Sektionsangehörigen sind gebeten, sich vor An-<br />
Indianapolis). Die Länder, die in dieser Aufstellung<br />
nicht figurieren, können für minde-<br />
Mit einigen, den Charakter betreffenden Defi-<br />
auch die Art des Charakters erkannt werden.<br />
an Länge, im Verhältnis höherer Geschwindigkeiten<br />
überproportional zunimmt. Mit andern Wor-<br />
den Versicherungsbedingungen zu erkundigen. Die<br />
tritt einer längeren Reise beim Sekretariat nach<br />
nitionen leite ich die weiteren Betrachtungen ein.<br />
stens einen Anlass das Prioritätsrecht in der In der Natur hat alles seine zwei Seiten; es findet ten: Jede Kollisionsmöglichkeit muss zeitlich soviel<br />
vorausgesehen werden, als es die der Momencen,<br />
wie auch der «Helvetia»-Reisegepäckversiche-<br />
Ausgabe der temporären Kasko-Versicherungspoli-<br />
Einschreibung verlangen. Im Verlaufe dieser sich zu jedem Pol der Gegenpol. Einer positiven<br />
Sitzung sollen auch einige Aenderungen im Eigenschaft steht eine negative gegenüber; so tangeschwindigkeit entsprechende Bremsstrecke erfordert.<br />
Vorsicht — im wörtlichen Sinne — ist rungsnehmer, h.<br />
rungen erfolgt ohne. Zeitverlust für den Versiche-<br />
internation. Sportkodex beschlossen werden. kennen wir zu jeder guten Eigenschaft leider auch<br />
eine schlechte. Wir unterscheiden ferner das absolute<br />
Mass vom relativen Plus. Wille, Energie, begegnen zu können. Dieses Voraussehen, verbun-<br />
erforderlich, um allen Eventualitäten zeitig genug<br />
Die neue internationale Rennformel, die dieses<br />
Jahr in Kraft trat, wird auch für 1935 Intelligenz, Beherrschung bestimmen im wesentlichen<br />
den individuellen Lebenslauf. Ihre Funkden<br />
mit Berechnung, ist eine Fertigkeit, die der<br />
SEKTION ZÜRICH. Für das Hindernlsfahrtn<br />
Fussgänger als solcher nicht braucht. — Ein anderes<br />
Gefahrenmoment ist verkehrstechnisch be-<br />
vom 2. September, welches in seiner Anlage nicht<br />
und 1936 bestehen bleiben. Kein Land hat<br />
mit den bekannten Gymkhanas oder Geschicklichkeitsprüfungen<br />
verwechselt werden darf, hatte sich<br />
die Forderung nach einer Diskussion dieser tionen: Der Wille ist Urheber jedes Entschlusses,<br />
der Gedanke der Urbeginn aller Tat. Energie und dingt durch die allgemein grösseren Fortbewegungsgeschwindigkeiten,<br />
speziell wegen den unglei-<br />
ein starkes Interesse geltend gemacht, lagen doch<br />
neuen Bestimmungen erhoben. Eine Modifikation<br />
kann um so weniger vorgenommen liert das Triebleben. Zur Führungseignung von chen und veränderlichen Geschwindigkeiten. Das bis zum 1. September 22 Anmeldungen für das<br />
Intelligenz tätigen den Erfolg. Beherrschung regu-<br />
Gefahrenmoment der unterschiedlichen (relativen) Einzelfahren und 7 Anmeldungen für das Paarwerden,<br />
als auf Wunsch der Konstrukteure Fahrzeugen sind folgende Eigenschaften unerlässlich:<br />
Geistesgegenwart, Entschlossenheit, Aktionsfähigkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Pflichtgefühl.<br />
lichkeit der Fahrzeuge unter'sich und das deshalb, rischen Automobilsportee. Da die Konkurrenz mit<br />
Geschwindigkeiten besteht in der Aufholungsmög-<br />
•fahren vor, worunter bekannte Namen des zürche-<br />
hin von vornherein die definitive Gültigkeit<br />
dieser Formel auf drei Jahre hin festgelegt<br />
weil die nicht schienengeführten Fahrzeuge nach einem A.C.S.-Flugtag fti Dübendorf verbunden war,<br />
Wohl mancher Anfänger sagt sich mit Recht:<br />
wurde.<br />
Belieben ihre natürliche Fahrbahn verändern für diesen letztern jedoch die Witterungsverhältnisse<br />
keine günstigen waren, musste die ganze<br />
noch kein Gelehrter sei vom Himmel gefallen,<br />
können. Die willkürliche Kreuzungsmöglichkeit ist<br />
auch er werde bestimmt das zu lernen vermögen,<br />
ein erstes Kriterium des Sicherheitsproblems des Veranstaltung auf Sonntag, den 9. September verschoben<br />
werden. Im Hinblick auf die starke Be-<br />
Grosser Preis von Montreux auch 1935 ! was andere gelernt hätten. Indessen: diese allgemeine<br />
Ansicht hat nicht unbeschränkte Geltung. Es Strassenverkehrs. Daraus folgt ein prinzipieller<br />
Wie wir erfahren, haben die Organisatoren<br />
Unterschied mehr, darin bestehend, dass sich ein teiligung wurde das Programm neu, wie folgt abgeändert,<br />
festgelegt:<br />
des Grossen Preises von Montreux an die kann nämlich — wiederum ganz allgemein — jeder<br />
Mensch nur das lernen, was seine Fähigkeiten zu Fahrzeuglenker in kritischen Momenten nicht aus<br />
Sektion Waadt des A.CS. das Gesuch gerichtet,<br />
bei der Nationalen Sportkommission achtungsvermögen und geistige Konzentration als Fussgänger durch Ausschwenken ja möglich ist, Hindernisfahren* beim Zivilflugplatz DübendoTf.<br />
erfassen gestatten. Als. wichtigste nenne ich: Beob-<br />
dem Verkehrsbild ausschalten kann, wie es dem 8 Uhr- B.esammlung der Konkurrenten für das<br />
sondern er muss sich selbst und rasch in der<br />
vorstellig zu werden und sie zu bitten, der wahrnehmende und gedächtnisbildende Faktoren,<br />
Anschliessend Erteilung der Instruktionen und<br />
Intelligenz zur Begriffsbildung und deren Verwertung<br />
(Gedanken und Ideen). Alle geistige Ver-<br />
Passives Verhalten könnte so gut ein Unglück zur<br />
Augenblickssituation zurechtfinden und handeln! Training, wofür jedem Konkurrenten eine Runde<br />
Internationalen Sportkommission während<br />
Folge haben wie falsches Manöver.<br />
zugehilligt wird.<br />
ihrer Herbsttagung in Paris den 14. Juli 1935 vollkommnung ist nur im Rahmen der Entwicklungsmöglichkeit<br />
latenter oder unbewusster, aber<br />
Alsdann Einzel- und Paarfahren, wobei drei<br />
als Austragungsdatum des nächsten Grossen<br />
Der Autofahrer ist zur Daueraufmerksamkeit Runden zurückzulegen sind.<br />
Preises von Montreux vorzuschlagen. vorhandener Fähigkeiten (Anlagen) denkbar. So<br />
schon deshalb verpflichtet, weil die Lenkung jedes<br />
verstanden, sind durch Selbsterkenntnis und Training<br />
geistige Leistungssteigerungen bewusst mög-<br />
12—14 Uhr: Mittagepause.<br />
schienenlosen Fahrzeuges fortwährend bedient sein 14—19 Uhr: Flugtag, wofür die Swiesair TGTschiedene<br />
Rundflüge zu verbilligten Preisen anbe-<br />
Aenderungen im deutschen Automobilismus.<br />
Das «Nationalsozialistische Kraftfah-<br />
in gewünschter Richtung.) Sorglosigkeit oder gar<br />
muss. (Der Fussgänger steuert sich unterbewusst<br />
lich. Dagagen ist alles, was man sich bildend aneignen<br />
kann: erworbene Fertigkeit. Aneignung erfordert<br />
Geschicklichkeit, innere Gelöstheit. Aneigbatik-<br />
und Segelflüge bekannter Piloten vorgesehen.<br />
raumt hat. Als besondere Attraktionen sind Akro-<br />
HTrcorps » (N.S.K.K.). das seit Hitlers Machtc.<br />
greifung im deutschen Automobilismus nungsvermögen bedingt das Vorhandensein ent-<br />
Dazu kommen Besichtigungen der verschiedenen<br />
anderweitige gedankliche Beschäftigung, wie solche<br />
den Fussgänger unabhängig seines Ganges begleiten<br />
können, sind für einen Autolenker unmöglich.<br />
eine führende Rolle zugeteilt erhielt, wird sprechender Fähigkeiten. Die Verkehrstauglichkeit<br />
Flugzeugmodelle und Flugplatzanlagen.<br />
Sein ganzes Denken hat er auf die Ueberwachung<br />
einer jeden Person ist also durch persönliche Veranlagung<br />
gegeben, oder aber: es fehlt an diesbe-<br />
durch einen Befehl Adolf Hitlers mit der<br />
des stets wechselnden Verkehrsbildes und auf die 19 Uhr: gemeinsames Nachtessen mit Preisverteilung,<br />
nachher Nachtflüge.<br />
technische Bedienung des Fahrzeuges zu konzentrieren.<br />
Irgendwelche Gedanken, die sich nicht Nachdem eine Verschiebung deT Veranstaltung<br />
motorisierten S.A. zu der Einheit « Nationalsozialistisches<br />
Kraftfahrercorps » zusammenkeit<br />
dagegen ist abhängig von der Ausbildung bezüglichen<br />
Anlage-Fähigkeiten. Die Verkehrstüchtig-<br />
auf die Führung des Fahrzeuges beziehen, sind auf den 9. September vorgenommen werden musste,<br />
geschlossen, das Hitler direkt unterstellt ist. sonderer zu erwerbender Fertigkeiten.<br />
generell unzulässig, weil sie augenblicklich die volle können Nachnennungen für das Autohindernisfahren<br />
und die Rundflüge bis zum 7. September <strong>1934</strong>,<br />
Die Führung wird dem Chef des Kraftfahrwesens<br />
der S.A., Obergruppenführer Hühn-<br />
so ist bezüglich des Wertes die Art und Weise (Anfahren, Abschwenken, Anhalten) verlangt ausser-<br />
18 Uhr, vorgenommen werden.<br />
Was nun den Erwerb von Fertigkeiten betrifft, Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Jedes Manöver<br />
der Aneignung gar nicht etwa gleichgültig. Das dem noch besondere Berücksichtigung des Verkehrsablaufes<br />
der nächsten Umgebung, um Stölein,<br />
übertragen. Die starke motorisierte<br />
Heute Dienstag 1 haben die Teilnehmer an der<br />
gilt fürs Autofahren ganz speziell für die richtige<br />
Truppe des dritten Reiches bildet von nun<br />
rungen zu vermeiden.<br />
diesjährigen Auslandsfahrt, welche bekanntlich<br />
Erlernung aller Manipulationen und die Angewöhnung<br />
eines schönen Fahrstiles. Folgerichtig • - 4 Die Erfüllung all dieser Forderungen bedingt nach Sachsen und in die Tschechoslowakei führt,<br />
an einen selbständigen Bestandteil der Bewegung.<br />
verlangt eine gute Ausbildung nach einer vorzüg-<br />
das Vorhandensein einiger weniger, aber gut entwickelter<br />
geistiger Fähigkeiten, auf Grund derer<br />
ihre Rei^ angetreten.<br />
lichen Schule, nach vorbildlichen Lehrern. (Auf diesen<br />
Punkt hat der Verfasser vorgenannter Artikel die notwendigen Fertigkeiten zu erlangen sind.<br />
Internationale Fahrt über österreichische<br />
ausdrücklich hingewiesen. Wie es heute darum bestellt<br />
ist, bleibe hier unerörtert.) Aufstellung des wart und Intelligenz. Ohne sie ist weder rasche I. Aufostrasse auf die Insel Reichenau: Die' im<br />
Von fundamentaler Wichtigkeit sind: Geistesgegen-<br />
Touristik-Bulletin des A.CS.<br />
Höhenstrassen. Der österreichische Automomobliclub<br />
veranstaltet am 6. und 7. Oktober Lehrplanes und Ueberwachung der gewissenhaften visuelle Situationserkenntnis noch die Entfaltung Untersee gelegene Insel Reichenau konnte bisher<br />
eine international offene Fahrt über österreichische<br />
Alpenstrassen. Der Start zu der tenten Amtsstelle (Inspektion), und ist dies in An-<br />
kaum erreicht werden. Nunmehr ist die über den<br />
Erledigung des Pensums ist Sache einer kompe-<br />
einer genügenden Aktionsfähigkeit möglich. Der mit dem Auto wegen Unzulänglichkeit der Strasse<br />
Leistungsgrad dieser Eigenschaften kann durch<br />
betracht der grossen Gemeinschaftsverantwortung, Erziehung und Uebung stetig erhöht werden, soweit Festlanddamm nach Mittelteil führende Strapse zu<br />
sehr interessanten Prüfung findet sich in<br />
es die Veranlagung eben gestattet.<br />
einer Autostrasse umgebaut und bereits dem Verkehr<br />
übergeben worden.<br />
Schottwien, und d as<br />
der jeder Fahrzeugführer auf öffentlichem Grund<br />
Ziel auf dem Semme-<br />
zu genügen hat, direkt zu verlangen. Ebenfalls der<br />
Gefördert werden Aneignung (Erlernung) und<br />
Amtsstelle untersteht die Kontrolle der Resultate<br />
einer umfassenden Eignungsprüfung aller zünftigen Erlangung der Routine (Güte) durch eine Reihe II. Verkehrsvorschriften anlissllch des Dtfiles<br />
Automobilisten. Die praktischen Prüfungen in sehr persönlicher Charakter-Eigenschaften. Das der I. Division vom 6. September <strong>1934</strong>: Anlässlich<br />
Verbindung mit den psychotechnischen und konstitutionellen<br />
Untersuchungen bieten alsdann volle lungsweise. Labile Haltung ist auf Unsicherheit 6. September zwischen Echallens und Assens statt-<br />
Temperament beeinflusst sehr wesentlich die Hand-<br />
des Deiiles der 1. Division, welches Donnerstag, den<br />
Gewähr, die individuelle Eignung genau ermessen und Unentschlossenheit zurückzuführen. Der Zöfindet,<br />
gelten folgende Verkehrs Vorschriften:<br />
zu haben.<br />
1. Bis 7.30 Uhr ist der Verkehr auf allen Strassen<br />
des Bezirkes Echallens gestattet.<br />
ring. Die den Konkurrenten gestellte Auf-<br />
%ibe besteht darin, von 26 genau bezeichne-<br />
.-n bedeutenderen österreichischen Alpenpässen<br />
innerhalb der vorgeschriebenen Maximalzeit,<br />
die je nach der Stärke der Wagen<br />
zwischen 24 und 27 Stunden schwankt, möglichst<br />
viele zu überqueren. Jeder Pass erhielt<br />
entsprechend seiner Schwierigkeit Gutpunkte,<br />
so z. B. der leichte Semmering nur 5,<br />
während die Turracherhöhe 67 Punkte einträgt.<br />
Der Streckenverlauf selber ist nicht<br />
vorgeschrieben. In der Wertung werden das<br />
Einhalten der vorgeschriebenen Maximalfahrzeit<br />
und das Befahren der erwähnten Pässe,<br />
sowie das Ergebnis einer Konditionsprüfung<br />
der Maschinen am Schlüsse berücksichtigt.<br />
Der Sieger erhält die goldene, der Zweite<br />
die silberne, und der Dritte die bronzene<br />
Plakette des Oesterreichischen Automobilclubs.<br />
Der erste Nennungsschluss für diese<br />
interessante kleine « Alpenfahrt» ist auf den<br />
22. September, der definitive auf den 29. September<br />
angesetzt. Einschreibungen nimmt<br />
das Sekretariat des Oesterreichischen Automobilclubs,<br />
Wien I, Kärntnerring 10, entgegen.<br />
Mme Stewart, die bekanntlich kürzlich mit<br />
ihrem Derby in Montlhe"ry zwei neue internationale<br />
Rekorde und einen neuen Rundenrekord<br />
aufstellte und dann kurz vor Beendigung<br />
der Fahrt über die Bahn hinausschoss,<br />
hat schwerere Verletzungen, als ursprünglich<br />
angenommen wurde, davongetragen. Sie<br />
leidet noch jetzt an den Folgen eines Rippenbruches,<br />
einer ausgerenkten Schulter und<br />
einer schweren Muskelzerrung. Der Wagen<br />
hat indessen weniger, als ursprünglich gemeldet<br />
wurde, gelitten.<br />
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