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E_1934_Zeitung_Nr.072

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BERN, Dienstag, 4. Sept. <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 72<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelb« Liste"<br />

Ausgab* A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.- REDAKTION o. ADMINISTRATION: Brettenrainstr. 97, Bern<br />

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Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Notizen vom Tage<br />

Die Offenhaltung des Julier<br />

Im Winter.<br />

Auf Grund der im Verlaufe des vergangenen<br />

Winters gemachten Versuche, hat das<br />

bündnerische Baudepartement beschlossen,<br />

den 2287 m hohen Julierpass regelmässig dem<br />

Motorfahrzeugverkehr auch während der<br />

Wintermonate offen zu halten. Die Verwirklichung<br />

dieser seit Jahren von den verschiedenen<br />

Strasseninteressenten vertretenen Idee<br />

wird sicherlich für die Fremdenfrequenz von<br />

immer grösserer Bedeutung werden. Die Erfahrung<br />

hat aber gezeigt, dass die dem Kanton<br />

Graubünden zur Verfügung stehenden<br />

Mittel beschränkt sind, was sich diesen<br />

Sommer bereits in einem nicht ganz einwandfreien<br />

Strassenzustand des Juliers dokumentierte,<br />

während der Albulapass z.B.<br />

bedeutend angenehmer zu befahren war. Es<br />

liegt auf der Hand, dass der Winterverkehr<br />

durch das sog. Spurfahren die Julierstrasse<br />

hernimmt, wodurch erhebliche Mehraufwendungen<br />

entstehen. Da aber eine durchgehende<br />

Nord-Siidverbindung ein Gebot der<br />

Stunde darstellt,, sollte doch ein Modus gefunden<br />

werden, um eventuell grössere Anteile<br />

aus dem Benzinzoll freizumachen.<br />

Der Beschluss der bündnerischen Regierund,<br />

den Julierpass auch während des Winters<br />

<strong>1934</strong>/35 offen zu halten, ist ausserordentlich<br />

begrüssenswert. Jahrelang sind wir in<br />

der Automobil-Revue dafür eingetreten, dass<br />

eine ganzjährig fahrbare Nord-Süd-Verbindung<br />

über die Alpen kommen müsse, und wir<br />

begrüssen es deshalb ganz besonders, dass<br />

diese unsere Forderung endlich in Erfüllung<br />

gegangen ist.<br />

Was wir schon vor Jahren vorausgesehen<br />

haben, dass nämlich die Offenhaltung des<br />

Juliers in den Wintermonaten sehr gut durchführbar<br />

sei, hat sich im vergangenen Winter<br />

mit aller Deutlichkeit gezeigt. Auch die aufgewendeten<br />

Kosten halten sich durchaus in<br />

einem tragbaren Rahmen, wenn auch zuzugeben<br />

ist, dass für den Kanton Graubünden diese<br />

Jährliche Ausgabe eine fühlbare Belastung<br />

seines Budgets sein wird.<br />

Es darf aber auf keinen Fall vergessen<br />

werden, welch eminente Bedeutung vom verkehrspolitischen<br />

Standpunkt aus, die ganzjährige<br />

Offenhaltung des Juliers hat. Bis<br />

heute stand die Schweiz sehr stark im Hintertreffen,<br />

indem der internationale Nord-<br />

Süd-Verkehr uns östlich und westlich umfuhr.<br />

Der Brenner, schon seit Jahren ganzjährig<br />

F E U I L L E T O N<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

(18. Fortsetzune)<br />

Direktor Kreno blickte ihm forschend ins<br />

Gesicht. Dann ging ein Lächeln über seine<br />

Züge: «Ich glaube fast, lieber Bux, wir haben<br />

beide dasselbe vor. Nämlich die drei<br />

kleinen Tiger jemandem, der .. .><br />

«... unser gemeinsames Mündel ist ...»<br />

«... zum Geburtstag zu schenken...»<br />

«... damit sie endlich Ruhe gibt und bald<br />

anfangen kann, mit Tieren zu arbeiten»,<br />

schloss Bux lachend. Doch dann fügte er<br />

ernst hinzu: «Meinen Sie denn, Herr Direktor,<br />

dass wir als Vormünder das verantworten<br />

können?»<br />

Direktor Kreno trommelte nachdenklich mit<br />

den Fingern auf der Schreibtischplatte. Dann<br />

sagte er: «Wissen Sie, lieber Bux, ich glaube,<br />

da sind wir machtlos. Ob wir wollen oder<br />

nicht: Ich sage Ihnen, sobald diese Cilly<br />

Berndt mündig ist, geht sie doch zu den<br />

Katzen in den Käfig. Das hat sie sich nun<br />

geöffnet, zog einen Hauptteil des deutschen<br />

Reiseverkehrs über seine Strasse nach Italien<br />

und selbstverständlich verlief ein gleicher<br />

Verkehr auch in umgekehrtem Sinne. Anderseits<br />

wurde die Schweiz im Westen über die<br />

guten französischen Strassen ebenfalls umfahren.<br />

Dem Julier kommt nun die ausserordentlich<br />

wichtige Aufgabe zu, den uns zum<br />

Teil schon verloren gegangenen Durchgangsverkehr<br />

wieder der Schweiz zuzuführen. Wir<br />

zweifeln nicht daran, dass dies in kürzester<br />

Frist in weitgehendstem Masse gelingen<br />

wird. Wenn wir eine Karte von Europa betrachten,<br />

so sind die grossen Vorteile, die der<br />

Julier als letztes Verbindungsstück im grossen<br />

Nord-Süd-Strassenzug hat, sofort in die<br />

Augen springend. Der Julier stellt zwischen<br />

Deutschland und allen übrigen Staaten des<br />

nördlichen Europas die kürzeste Verbindung<br />

mit Italien her. Seine ganzjährige Offenhaltung<br />

ist um so wichtiger, als der Hauptverkehr<br />

nach Italien eigentlich früh im Frühling und<br />

im Spätherbst einsetzt, also gerade in einer<br />

Zeit, wo die übrigen Alpenpässe nicht mehr<br />

passierbar sind.<br />

Es ist auch sicher, dass das Reizvolle einer<br />

winterlichen Alpenüberquerung, die in wenigen<br />

Stunden eine seltene Fülle von Gegensätzen<br />

vermittelt, eine grosse Anziehungskraft<br />

ausüben wird. Schon die Fahrer, die<br />

letzten Winter, den Julier befuhren, waren<br />

begeistert von der winterlichen Schönheit<br />

des Hochgebirges. Alle diese Touristen haben<br />

schon weitgehend Propaganda für den Julier<br />

gemacht, und die Tausende, die diesen Winter<br />

hinüberfahren, werden den Ruf des winterlichen<br />

Juliers in noch viel weitere Kreise hinaustragen.<br />

Neben der internationalen Rolle des Juliers<br />

als Nord-Süd-Durchgangsstrasse ist aber auch<br />

die wirtschaftliche Bedeutung für unser<br />

Land nicht zu vergessen. Eine Menge Fahrer<br />

wird, wenn sie einmal den Weg über den<br />

Julier gewählt haben, auch einen kürzern oder<br />

längern Aufenthalt in der Schweiz einschieben.<br />

Eines der wichtigsten Wintersportgebiete<br />

der Schweiz, das Engadin, ist damit<br />

dem internationalen Autotourismus erschlossen<br />

worden, was sich in seinen kommenden<br />

Frequenzzahlen recht vorteilhaft auswirken<br />

wird. Aber nicht nur das Engadin, sondern<br />

das ganze Bündnerland und darüber hinaus<br />

auch noch andere Gebiete der Schweiz werden<br />

aus dem internationalen Durchgangsverkehr,<br />

der über den Julier geht, ihren Nutzen ziehen.<br />

Lr.<br />

einmal in den Kopf gesetzt. Und da ist es<br />

schon am besten, sie fängt so bald als möglich<br />

an. Die Gelegenheit ist sehr günstig: Sie<br />

kann sozusagen mit den drei Tigerchen zusammen<br />

aufwachsen. Später geben wir ihr<br />

dann noch andere junge Tiere dazu, damit<br />

sie eine hübsche Gruppe herausbringen<br />

kann.»<br />

Bux nickte eifrig.<br />

Direktor Kreno versank von neuem in<br />

Nachdenken. Und dann tat,er etwas, was sehr<br />

selten geschah: er sprach von sich und seiner<br />

Jugend.<br />

«Ja, ja, mit den Tieren ist es eine eigene<br />

Sache», begann er. «Und besonders mit den<br />

sogenannten wilden Bestien. — Ich glaube,<br />

jeder Mensch kann sich wohl an ganz bestimmte<br />

allererste Kindheitseindrücke erinnern.<br />

Oft mögen es wohl scheinbar Belanglosigkeiten<br />

sein, von denen man später nicht<br />

Verkehrs-Stümperei.<br />

Als solche muss entschieden ein allen Ernstes<br />

in einer führenden Tageszeitung zur<br />

Diskussion gestellter Vorschlag bezeichnet<br />

werden, den Automobilverkehr auf den Passstrassen<br />

zugunsten der Fusswanderer an einem<br />

bestimmten Tag der Woche ganz zu<br />

verbieten. Der Einsender will auf diese Weise<br />

die Alpenstrassen dem Fussgänger in ihrer<br />

ursprünglichen Beschaulichkeit zurückgewinnen<br />

und glaubt mit scheinbar einfachen Mitteln<br />

das Rad der Zeit um ein gutes Vierteljahrhundert<br />

zurückdrehen zu können.<br />

Es soll keineswegs bestritten werden, dass<br />

mit dem modernen Autotourismus die schöne<br />

Zeit endgültig vorbei ist, wo der Passwanderer<br />

in wohltuender Ruhe und Einsamkeit die<br />

Alpenübergänge zu Fuss zurücklegen konnte<br />

und ihm höchstens ab und zu eine Postkutsche,<br />

ein Warentransport, eine Kuh- oder<br />

Ziegenherde als willkommene Abwechslung<br />

begegneten. Das Automobil hat nicht nur einen<br />

die Wirtschaft in zunehmendem Masse<br />

belebenden Verkehr in die Berge hinein gebracht,<br />

sondern gleichzeitig Tausenden von<br />

Menschen erst die Möglichkeit geboten, sich<br />

eine genussreiche Fahrt durch unsere Alpenwelt<br />

zu leisten. Erst das Automobil hat weiten<br />

Volkskreisen unsere Berge und Passrouten<br />

erschlossen. Während früher vielleicht<br />

einige hundert unentwegte Alpinisten und<br />

Wanderer Pässe, wie Klausen, Furka, Grimsel,<br />

Julier usw., besuchten und die grosse<br />

Masse sie nur vom Hörensagen kannte, so<br />

haben Postautokurse und private Reiseunternehmungen<br />

Abertausenden von Stadt- und<br />

Talbewohnern die bessere Kenntnis der Heimat<br />

dank der billigen Passfahrten vermittelt<br />

und ihnen ermöglicht, all diese wundervollen<br />

Kunstbauten unserer Vorväter aus eigener<br />

Anschauung schätzen zu lernen. Wenn auf<br />

diese Weise die Wanderer auch aus ihrer<br />

Ruhe aufgestört wurden, so sind dafür andere<br />

Werte geschaffen worden, die weit überwiegen.<br />

Aber selbst, wenn man auf die Anregung<br />

näher eingehen möchte, so erhebt sich doch<br />

alsbald die Frage, ob der Vorschlag eine<br />

Lösung mit tauglichen Mitteln darstelle. Und<br />

hier wird jeder Unbefangene, ob Wanderer<br />

oder Automobilist, ob Selbstfahrer, freier<br />

oder bezahlender Fahrgast, auf den ersten<br />

Anblick erkennen müssen, dass der zeitweisen<br />

Schliessung der Paßstrassen für den Motorfahrzeugverkehr<br />

viel zu viel Schwierigkeiten<br />

rechtlicher, wirtschaftlicher und verkehrstechnischer<br />

Natur entgegenstehen, ganz abgesehen<br />

davon, dass wir mit einem solchen<br />

Schildbürgerstreich nur der Lächerlichkeit<br />

anheimfallen müssten.<br />

Dem Initianten scheint es zwar bei seinem<br />

und ich weiss nicht, weshalb es gerade in<br />

diesem Augenblick einen so tiefen Eindruck<br />

auf mich machte; vielleicht weil ich den Löwen<br />

dabei nicht sah und seine Stimme aus der<br />

Entfernung meine kindliche Phantasie besonders<br />

anregte. Kurz und gut, ich dachte:<br />

Da brüllt ein Löwe! — dieses gewaltige<br />

gelbe wilde Tier mit dem grossen Kopf und<br />

der mächtigen Mähne! Und dieser Löwe gehört<br />

— meinem Vater* — Ich kann Ihnen<br />

nicht beschreiben, Bux, was diese Tatsache,<br />

deren ich mir wohl damals zum erstenmal<br />

voll bewusst wurde, in meinem Kinderherzen<br />

für einen Eindruck hinterliess! Unter allen<br />

Menschen, die ich kannte, und unter den<br />

Hunderten, die ich täglich sah, besass keiner<br />

einen Löwen — nur mein Vater! Und von<br />

dem Augenblick an war es beschlossen: Wenn<br />

ich mal gross wäre, musste ich auch einen<br />

Löwen haben — ein, nicht einen, sondern<br />

viele — einen ganzen Käfig voll! — Meine<br />

Eltern wollten nie etwas davon hören, dass<br />

ich mal ihren Beruf ergreifen wollte! Dann<br />

traf uns auch noch ein schreckliches Unglück:<br />

Mein älterer Bruder wurde eines Tages von<br />

einem unserer braunen Bären umfasst und zu<br />

begreift, weshalb sie einem so besonders<br />

tiefen Eindruck gemacht haben. Wissen Sie,<br />

Bux, was meine allerfrüheste und aller<br />

stärkste Kindheitserinnerung ist? Ich will's<br />

Ihnen erzählen: Sie wissen doch, dass mein<br />

Vater eine kleine Menagerie hatte, mit der wir<br />

auf Jahrmärkten und Schützenfesten umherzogen.<br />

Und nun erinnere ich mich daran,<br />

wie ich einmal — ich kann höchstens vier<br />

Jahre alt gewesen sein — am Boden eines<br />

Raumes sass und mit Klötzchen spielte; wahr-<br />

Tode gedrückt. Von da ab durfte ich über-<br />

kein Wort mehr von solchen Zukunftsscheinlich<br />

war's in unserm Wohnwagen. Da jhaupt<br />

hörte ich plötzlich ein gewaltiges Brüllen. plänen verlauten lassen. — Und nun? Nun<br />

Es war der Löwe unserer Menagerie. Ich hab' ich doch meinen Löwen! — nicht einen,<br />

hatte ihn natürlich schon oft brüllen hören, sondern Dutzende von Löwen, Tigern, Bä-<br />

INSEHTIONS-PBETS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. tür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach SeUentarit.<br />

Inscratensehlnss 4 Tage vor Erscheinen 4er Nummern<br />

Vorschlag selbst nicht ganz geheuer gewesen<br />

zu sein, denn von der vollständigen Sperrung<br />

der Pässe ist er im Verlaufe seiner Darstellung<br />

bereits wieder abgekommen und möchte<br />

wenigstens den Postautokursen das Recht<br />

zum Befahren der Strassen lassen. Ueber den<br />

für den Schwabenstreich zu wählenden Wochentag<br />

spricht er sich dagegen wohlweislich<br />

nicht aus, denn gerade hier liegt eine weitere<br />

Schwäche des Projektes. Der Tag könnte gewählt<br />

werden, wie er wollte, er würde nur<br />

immer einer verschwindenden Minderheit<br />

passen. Ihr zuliebe aber den internationalen<br />

und interkantonalen Durch- und Uebergangsverkehr<br />

abzuriegeln, kann wohl nur Querulanten<br />

oder weltfremden Schwärmern in den<br />

Sinn kommen.<br />

Ein viel aussichtsreicherer und praktisch<br />

auch leichter z.u verwirklichender Vorschlag<br />

ist dagegen seinerzeit in unserm Blatt dargelegt<br />

worden. Er wird erfreulicherweise<br />

auch weiter verfolgt und zeitigt bereits die<br />

ersten praktischen Früchte. Wir meinen die<br />

Schaffung der besonderen Wanderwege, die<br />

für die Fussgänger reserviert sind und fernab<br />

von den verkehrsreichen Hauptstrassen<br />

liegen. Das Netz dieser Wege, deren Schaffung<br />

sich vorab die Zürcherische Arbeitsgemeinschaft<br />

für Wanderwege zur Aufgabe<br />

gemacht hat, soll dabei nicht auf die Talschaften<br />

begrenzt bleiben. Mancher alte<br />

Saumpfad und verschiedene frühere Passstrassen,<br />

die Neuatilagen weichen mussten<br />

und seither fast der Vergessenheit anheimfielen,<br />

können durch ein Mindestmass an<br />

Pflege und Unterhalt für die wanderfreudigen<br />

Touristen erhalten bleiben. Auf ihnen<br />

werden sie ungestört vom motorisierten<br />

Verkehr die Heimat durchziehen können und<br />

sich wie zur Zeit der Postkutsche als Beherrscher<br />

der Strasse und der Bergwelt tummeln<br />

und fühlen dürfen. Im übrigen werden<br />

sich aber die heutige und die kommenden<br />

Generationen damit abfinden müssen, dass<br />

sie die Strassen im Mittelland und im Gebirge<br />

mit dem übrigen Verkehr zu teilen<br />

haben. Wenn der langersehnte Ausbau der<br />

Alpenrouten endlich einmal kommt, wird die<br />

Möglichkeit bestehen, den Fussgängern dadurch<br />

besondere Rücksicht zu tragen, dass<br />

einmal die Oberflächen staubfrei gehalten,<br />

oder gar besondere Fussgängerstreifen eingerichtet<br />

werden, ähnlich den Trottoirs oder<br />

Radfahrerstreifen auf den modernen Ueberlandstrassen.<br />

Schliesslich wird kein Fussgänger,<br />

der ernst genommen werden möchte,<br />

heute noch die ganze Strassenbreite für sich<br />

allein beanspruchen wollen. Es wird daher<br />

im wohlverstandenen Interesse der Wanderlustigen<br />

liegen, sich dem bereits gegründeten<br />

Verband für Wanderwege anzuschlies-<br />

ren, Leoparden, Elefanten ... Und wozu hab<br />

ich sie? Um noch mehr Geld damit zu verdienen?<br />

Ach nein! Geld habe ich ja genug.<br />

Und wenn ich nicht so ein Narr wäre, dann<br />

würde ich jetzt meinen Zirkus und meine<br />

Tierschau auflösen oder verkaufen und als<br />

wohlhabender — ich darf wohl sagen, als<br />

reicher Mann in Frieden und Sorglosigkeit<br />

leben — anstatt ein so aufreibendes Wanderleben<br />

zu führen und dabei noch immer in<br />

Gefahr zu ein, auf einer unglücklichen Tournee,<br />

vielleicht in wenigen Wochen, alles einzubüssen,<br />

was ich in Jahrzehnten erworben<br />

habe. — Aber der Zirkus und die Tiere! —<br />

die lassen einen nicht mehr los, Bux! Nicht<br />

wahr? — Und da sagen Sie noch immer, es<br />

gäbe keine Zirkusromantik! Mensch, Bux,<br />

wenn das keine Romantik ist, dann hol' mich<br />

der Teufel!»<br />

Selten hatte Direktor Kreno so lange hintereinander<br />

.privatim' zu einem seiner Artisten<br />

gesprochen. Aber die Folge dieses Gespräches<br />

war, dass Cilly Berndt an ihrem<br />

vierzehnten Geburtstag von ihren beiden<br />

Vormündern zwei herrliche Geschenke erhielt:<br />

drei junge Tiger — und die Erlaubnis,<br />

Dompteuse zu werden.<br />

Als sieben und einen halben Monat später<br />

— Mitte November 1925 — die spanische<br />

Tournee des Zirkus Kreno in Saragossa ihr<br />

Ende erreichte, waren die drei jungen Tiger


sen, am diesem bei der Verwirklichung seiner<br />

gesunden Pläne zu helfen. Im übrigen<br />

muss bei dem utopistischen Vorschlage der<br />

zeitweisen Sperrung von Alpenstrassen nicht<br />

nur der Mangel an Einsicht, sowie das Fehlen<br />

der nötigen Sach- und Fachkenntnis in<br />

Verkehrsfragen überraschen, sondern auch<br />

die Bereitwilligkeit, mit der massgebende<br />

Publikationsorgane solchen Phantasien Aufnahme<br />

gewähren.<br />

Sivassenyevkeh»<br />

Rapperswiler Seedammstrasse. Wie in der<br />

« Automobil^Revue » kürzlich mitgeteilt, hat<br />

der Regierungsrat des Kantons St. Gallen<br />

durch eine Verfügung bestimmt, dass einerseits<br />

die Seebrücke nur noch von Motorfahrzeugen<br />

bis zu 9 Tonnen und nur noch mit<br />

einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km befahren<br />

werden darf, wobei jedes Kreuzen<br />

und Ueberholen untersagt ist. Nun zeigt es<br />

sich, dass die bezügliche Signaltafel auf der<br />

Schwyzerseite bereits bei Pfäffikon, nämlich<br />

bei der Abzweigung der Hurdener Dammstrasse<br />

von der Strasse Zürich-Wädenswil-<br />

Niederurnen aufgestellt ist, während doch<br />

zweifellos die vorgenannten Einschränkungen,<br />

welche gleichlautend wohl auch vom<br />

Kanton Schwyz erlassen worden sind, sicherlich<br />

nur für die eigentliche Seebrücke Geltung<br />

haben. Es ist daher unerlässlich, dass<br />

die schwyzerischen Behörden eine Versetzung<br />

der Signaltafel an den Brückenbeginn<br />

vornehmen, da wohl kein Grund besteht,<br />

dass die Strasse Pfäffikon-Hurden nicht mit<br />

schwereren Wagen und mit mehr als 20 km<br />

Geschwindigkeit befahren wird.<br />

Unverständlich ist ferner, dass auf dem<br />

Abschnitt der Seebrücke selbst nicht gekreuzt<br />

werden darf. Gewiss, ein Ueberholen<br />

ist hier nicht angebracht, aber ein Kreuzungsverbot<br />

ruft derartigen Schwierigkeiten, dass<br />

demselben in der Praxis gar nicht nachgelebt<br />

werden kann. Die eigentliche Brückenstrecke<br />

ist nämlich nicht so kurz, dass sie<br />

gut übersehen werden kann, um festzustellen,<br />

wer nun eigentlich den Vortritt hat.<br />

Wem kommt übrigens derselbe zu, wenn<br />

zwei Fahrzeuge gleichzeitig bei derselben<br />

ankommen ? Die Brücke ist derart breit,<br />

dass bei vorsichtigem Fahren, und dafür<br />

sorgt ja die 20 km Höchstgeschwindigkeit,<br />

Kollisionen sicherlich vermieden werden<br />

können.<br />

Heute ist nun der Zustand so, dass trotz<br />

regierungsrätlicher Verfügung Kreuzungen<br />

auf der Seebrücke selbst stets vorkommen<br />

und auch gar nicht vermieden werden können.<br />

Will man mit der neuen Vorschrift eine<br />

ergiebige Bussenquelle schaffen ?<br />

Nach Art. 3 des Bundesgesetzes über den<br />

Automobil- und Fahrradverkehr kann innerhalb<br />

30 Tagen vom Verfügungserlass gegen<br />

solche einschränkende Vorschriften der Kantone<br />

beim Bundesrat Beschwerde eingereicht<br />

werden. Die zuständigen kantonalen Verbände<br />

sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen<br />

lassen, diesen Schritt gegen die in der<br />

Praxis, unhaltbare neue Vorschrift betreffend<br />

die Rapperswiler Seedammstrasse zu unternehmen,<br />

bevor er, in Rechtskraft getreten,<br />

zu einer ergiebigen Falle Anlass gibt, gegen<br />

deren Bussen dann nicht mehr Einsprache<br />

erhoben werden kann.<br />

V<br />

Freifahrtsignal für das Ueberholen. Die zunehmenden<br />

Verkehrsgeschwindigkeiten, so<br />

wie auch das Bedürfnis nach einer bestmöglichen<br />

Ausnutzung der Fahrzeuge aller Kategorien<br />

im Fernstrassenverkehr haben die<br />

Unfälle beim Ueberholen erschreckend gesteigert.<br />

Die neue deutsche Reichsstrassen-<br />

Verkehrsordnung sieht im Hinblick darauf<br />

die gesetzliche Einführung eines einheitlichen<br />

Freifahrtsignales für das Ueberholen vor.<br />

Die bisherigen Verständigungsmittel haben<br />

schon zu ganz stattlichen Bürschchen herangewachsen.<br />

Cilly verbrachte die meiste<br />

Zeit des Tages bei ihnen und spielte mit ihnen<br />

so furchtlos und unbefangen, als ob es harmlose<br />

Hauskatzen wären. Aber es hatte bei<br />

der Spielerei mit diesen Kätzchen doch schon<br />

manchen Kratzer und manchen Biss abgesetzt;<br />

und einer an der Schulter war sogar so<br />

tief gegangen, dass Bux ihn hatte zunähen<br />

müssen und Cilly, trotz der sofort vorgenommenen<br />

Schutzinjektion, ein paar Tage lang an<br />

einer leichten Blutvergiftung zu Bett hatte<br />

liegen müssen.<br />

5.<br />

Nach mehr als einjähriger Abwesenheit<br />

kehrte Zirkus Kreno am 19. November auf<br />

deutschen Boden zurück.<br />

Es war gegen zwölf Uhr mittags, als Zug<br />

Nr. 1, mit dem auch Buxens Wagen gingen,<br />

in die deutsche Grenzstation Breisach einfuhr.<br />

Als Cilly Berndt gerade den Wagen verlassen<br />

wollte, um zur Passrevision anzutreten,<br />

kamen zwei fremde Männer auf sie zu.<br />

«Wir möchten den Artisten Willibald<br />

Buchsbaum, genannt Bux, sprechen. Dies ist<br />

sein Wagen — nicht wahr?»<br />

«Ja, aber Herr Bux ist nicht da.»<br />

«Wo ist er denn?»<br />

Auto<br />

Ein neuer Alfa Romeo-Wagen.<br />

Nach einer Meldung aus Mailand baut Alfa<br />

Romeo seit längerer Zeit an einem neuen<br />

Rennwagen, der der internationalen Rennformel<br />

750 kg ohne Pneus entspricht, einen<br />

16-Zylinder-Motor aufweist und noch bedeutend<br />

schneller sein soll als die gegenwärtig<br />

im Gebrauch stehenden Renntypen. Mit einzelnen<br />

Exemplaren dieses neuen Wagens<br />

sollen bereits Versuchsfahrten unternommen<br />

worden sein. Die Scuderia Ferrari hat sich<br />

angeblich schon das Vorrecht zum Kauf<br />

dieser letzten Erzeugnisse Janos erworben.<br />

Motorfahrzeug-Neuzulassungen in Deutschland.<br />

Ein Röhr-Zoller-Wagen.<br />

Die Automobilfabrik Röhr macht gegenwärtig<br />

Versuche mit einem neuen Typ, der<br />

als Kraftquelle den hier schon anlässlich des<br />

Berliner Salons beschriebenen 1500-ccm-<br />

Zoller - Doppelkolben - Zweitakt - Kompressormotor<br />

haben würde. Wie man sich erinnert,<br />

entwickelt dieser Motor bei 5500 Touren<br />

eine Leistung von 200 PS.<br />

Ausländisches Interesse an den ungarischen<br />

Automobileinfuhr-Kontirigenten.<br />

Nachdem im Rahmen der zwischen Italien,<br />

Oesterreich und Ungarn abgeschlossenen<br />

Staatsverträge die Automobilindustrie der<br />

ersten beiden Länder in Ungarn eine gewisse<br />

Vorzugsstellung geniesst, bemüht sich nun<br />

auch die englische und französische Automobilbranche<br />

ebenfalls um aktivere Tätigkeit.<br />

Bereits sind dem ungarischen Handelsministerium<br />

entsprechende französische und britische<br />

Kontingentsgesuche zur Genehmigung<br />

vorgelegt worden. Darüber hinaus sollen die<br />

bekannten Renault-Werke den Vorschlag gemacht<br />

haben, ungarische Strassen von 300<br />

km Länge mit einem Kostenaufwand von rund<br />

Im Juli <strong>1934</strong> wurden 14.531 Personenauto-3 Mill. Pengös auszubauen, sofern eine Monopolisierung<br />

des Lastwagenverkehrs durch<br />

das französische Unternehmen möglich sei.<br />

mobile, 2129 Lastwagen und Omnibusse und<br />

3375 Motorräder erstmalig zugelassen. Im<br />

Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresziffern<br />

ergibt sich für die Personenwagen<br />

eine Erhöhung um 50,5 Prozent, bei den Lastwagen<br />

eine solche um 80,7 Prozent und bei<br />

den Motorrädern von über 200 ccm Hubraum<br />

eine Erhöhung um 42,5 Prozent. Im Vergleich<br />

zum diesjährigen Juli-Ergebnis verzeichnen<br />

die Personenwagen einen Rückschlag um 8,7<br />

Prozent, während die Lastwagen um 4,1 und<br />

die Motorräder um 1,6 Prozent weiterhin angezogen<br />

haben.<br />

den grundsätzlichen Mangel, dass eine<br />

Rückmeldung des Signals von Seiten des zu<br />

überholenden Vormannes fehlt. Aus der<br />

Ueberzeugung, dass dieser das «anfragende»<br />

Vorfahrtsignal gehört hat, darf man leider<br />

nicht auch gleichzeitig auf seine Bereitwilligkeit<br />

zum Ueberholtwerden schliessen!<br />

— Erfolgt tatsächlich eine Rückmeldung<br />

(akustisches Signal, Handzeichen, Ausweichen,<br />

Bremsen usw.), so fehlt ihr die Eindeutigkeit,<br />

die Gewissheit, so dass die Beobachtung<br />

unvereinbarter Signale nur Gefahr<br />

bringt.<br />

Die gesetzliche Verankerung des Freifahrtsignals<br />

auf 1. Oktober <strong>1934</strong> verlangt aber<br />

auch eine sofortige praktische Lösung des<br />

Problems, wobei folgende Ueberlegungen<br />

etwa massgebend sein dürften:<br />

1. Eine weitere Komplikation des Signalzubehörs<br />

ist nicht erwünscht, da dies der<br />

Popularisierung des Motorfahrzeuges entgegensteht.<br />

2. Akustische Signale stehen im Widerspruch<br />

zu den Bestrebungen der Lärmbekämpfung.<br />

3. Das Signal sollte in hohem Masse automatisiert<br />

sein, so dass Fehlschlüsse, Missbräuche<br />

und Zweideutigkeit ausgeschlossen<br />

sind.<br />

4. Der Apparat muss wirtschaftlich sein<br />

(eventuell mit einem schon vorhandenen<br />

Signal kombiniert).<br />

5. Die Bedienung des Apparates darf die<br />

«Er ist schon vorausgefahren.»<br />

Die beiden Herren tauschten einen schnellen<br />

Blick. Dann sagte der ältere: «Sie müssen<br />

uns die Wahrheit sagen, kleines Fräulein.<br />

Wir sind von der Polizei.»'<br />

«Von der Polizei?» Cilly machte ein sehr<br />

misstrauisches Gesicht.<br />

«Bitte, hier sehen Sie sich die Legitimation<br />

an! — So. Nun sagen Sie erst mal, wer Sie<br />

sind.<br />

«Ich heisse Cilly Berndt. Herr Bux ist mein<br />

Vormund.»<br />

«Wohnen Sie auch mit in diesem Wagen?»<br />

«Ja.»<br />

«Dann müssen Sie doch wissen, wo Herr<br />

Buchsbaum sich aufhält.»<br />

«Ich sage Ihnen ja, er ist vorausgefahren.<br />

Heute früh in Mülhausen ist er ausgestiegen<br />

und hat einen Personenzug benutzt, der eine<br />

andere Strecke geht; ich glaube, über Müllheim.»<br />

Cilly sagte die Wahrheit. Bux war nach<br />

Freiburg vorausgefahren, um dort — wohl<br />

seiner Tiere wegen — ein paar Formalitäten<br />

bei den Behörden zu regeln.<br />

«Und wo hält er sich jetzt auf?» forschte<br />

der Beamte weiter.<br />

Cilly wollte schon sagen, dass sie.in Freit<br />

AUTOMOBIL-REVUE 193* - N° 72<br />

istischer<br />

Ein lukratives Geschäft.<br />

Auf Grund einer in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika veröffentlichten Statistik<br />

sollen seit 1922 auf der ganzen Welt nicht<br />

weniger als 1 500 000 Automobile den rechtmassigen<br />

Besitzern durch Diebstahl abhanden<br />

gekommen sein. Vor allem sollen in den<br />

U. S. A. selbst täglich bis über 1000 Wagen<br />

gestohlen werden.<br />

Von den Reichsautobahnen.<br />

Auf den verschiedenen Baustellen der<br />

Reichsautobahnen sollen zur Zeit rund 50 000<br />

Mann beschäftigt sein. Die Einstellung weiterer<br />

10 000 Mann ist auf den Herbst hin vorgesehen.<br />

Gegenwärtig dürfte die Zahl der im<br />

Strassenbau beschäftigten Arbeiter etwa<br />

146 000 betragen.<br />

Betriebssicherheit durch starke Ablenkung<br />

des Führers nicht beeinträchtigen.<br />

Lösungen, welche einzelne dieser Punkte<br />

berücksichtigen, existieren bereits. Als optisches<br />

Signal käme eventuell die grüne Lampe<br />

am Wagenende in Frage, die durch einfaches<br />

Aufleuchten die Rückmeldung gäbe, oder<br />

dann ein Transparent (wie z. B. das «Stop»-<br />

Licht), das irgendein kurzes Merkwort illuminieren<br />

würde. Ganz einfach wäre auch<br />

die kurze Beleuchtung des Schlusslichtes<br />

-über-einen-separaten-Sehaltefi-"-""- •


N» 72 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />

parallel von vorn nach hinten verlaufende<br />

Stahlrohre, die wiederum durch Rohrtraversen<br />

miteinander verbunden sind. Die Karosserie<br />

bildet auch hier nur wieder eine dünne<br />

schützende Haut um die mechanischen Eingeweide,<br />

lässt aber an Verstrebungen und<br />

Versteifungen ungemein viel Feinarbeit erkennen.<br />

Sie ist in ihrem Hinterteil dem Motor<br />

ganz knapp angemessen und sieht besonders<br />

schlank und schnittig aus. Vom Motor sind<br />

fast nur die Gehäuse der Ventilsteuerungsorgane,<br />

der Doppelvergaser und der grosse,<br />

stehende Kompressor zu erkennen, alles andere<br />

wird ja schliesslich auch ohne Wartung<br />

seine Pflicht tun. Die Nockenwelle befindet<br />

sich in der Mitte zwischen den beiden Zylinderköpfen.<br />

Sie steuert die Ventile über Stossstangen<br />

und Kipphebel, wobei die Stoßstangen<br />

durch einzelne rohrförmige Verschalungen<br />

hindurchgeführt sind. Hinten am Nockenwellengehäuse<br />

ist eine kleine Bosch-Schmierpumpe<br />

für die Nebenapparate und eine Luft-<br />

L pumpe eingebaut. Der Kompressor und der<br />

pzu hinterst sehr gut zugänglich angeordnete<br />

Vergaser sind direkt aneinander angeschlossen.<br />

Der Motor, die Pendelachsen und das<br />

Winkelgetriebe bilden miteinander einen gemeinsamen<br />

Baublock. Das Getriebe liegt jedoch<br />

hinter der Hinterachse. Am Grand Prix<br />

in Bern wurde es mit den 5 Uebersetzungen<br />

benützt, die schon am Nürburgring Verwendung<br />

fanden. Der Führer des Union-Rennwagens<br />

sitzt ganz besonders tief. Bei Benützung<br />

seitlicher Klappen ist er in seinem Abteil<br />

auch fast ganz eingeschlossen. Die Getriebeschaltung<br />

liegt zu seiner rechten Hand, und<br />

die Pedale sind wie üblich angeordnet. Eine<br />

interessante Neuerung, die in Bern zum erstenmal<br />

an dem P-Wagen zu sehen war, stellen<br />

zwei kleine, tropfenförmig verschalte<br />

Konvexspiegel beidseitig der Windschutzscheibe<br />

dar, die ein für allemal derart eingestellt<br />

sind, dass der Pilot ständig den Zustand<br />

seiner Hinterradreifen beobachten kann.<br />

: Dass die Vorderradfederung durch in der<br />

Fahrtrichtung schwingende, gegen Torsionsstangen<br />

arbeitende Gelenkhebel geschieht,<br />

dürfte allgemein bekannt sein. Dagegen sei<br />

noch auf die bisher unbekannt gebliebenen<br />

Bremstrommeln aus Bronze hingewiesen, die<br />

ausser einer vorzüglichen Wärmeableitung<br />

den Vorteil einer gleichmässigen Abnützung<br />

ergeben.<br />

Der Bugatti-Qrand-Prix-Wagen, mit dem<br />

Dreyfus ein so hervorragendes Rennen fuhr,<br />

hat nach seinem Versagen am Grossen Preis<br />

von Frankreich noch einige Veränderungen<br />

erfahren, die jedoch geheimgehalten werden.<br />

Sein Motor dürfte nach wie vor 3,5 Liter Zylinderinhalt<br />

haben. Der Gesamtaufbau ist<br />

noch bedeutend niedriger als der aller bisherigen<br />

Bugattitypen, die untersten Verschalungsbleche<br />

liegen kaum zwei Handbreiten<br />

über dem Boden, die obersten Teile nur<br />

wenig über der Radoberkante. Der Motor<br />

zeigt die bisherige charakteristische saubere<br />

Bugatti-Linienführung, die Ventilsteuerung<br />

durch zwei obenliegende Nockenwellen, eine<br />

Zündkerze pro Zylinder im Zylinderscheitelpunkt,<br />

gespiesen durch einen in das Führerabteil<br />

hineinragenden Vertex-Magneten. Der<br />

Solex-Vergaser ist ganz unten im Motor eingebaut,<br />

dem Kompressor vorgeschaltet. Das<br />

Viergangetriebe bildet mit der Hinterachse<br />

einen Baublock. Der Chassisrahmen ist aussergewöhnlich<br />

hochprofilig ausgeführt und<br />

zur Erleichterung perforiert. Neuartige, vom<br />

Führersitz aus in ihrer Wirkung veränderbare,<br />

sehr < maschinenmässig » ausgebildete<br />

hydraulische Stossdämpfer sorgen gleichzeitig<br />

für gute Schwingungsdämpfung und die<br />

Aufnahme der Bremsdrehmomente der Vorderachse.<br />

Zur Unterbringung von Flatterschwingungen<br />

ist die Vorderachse in der<br />

Mitte geteilt, jedoch durch eine Muffe nur zu<br />

minimalen Bewegungen befähigt. Die Karosserie<br />

zeigt die Breite eines Zweiplätzers,<br />

aber der Platz des Mitfahrers ist durch einen<br />

grossen Ölbehälter ausgenützt und mit Blech<br />

abgedeckt. Die auffallendste Neuerung bilden<br />

jedoch die Räder. Statt der bisherigen<br />

gegossenen Aluminiumräder, die gegen seitliche<br />

Stösse etwas empfindlich waren, sind<br />

Drahtspeichenräder angewandt, bei welchen<br />

die Speichen im Gegensatz zur üblichen Praxis<br />

nicht tangential zur Nabe verlaufen, sondern<br />

radial von ihr ausgehen. Die Speichen<br />

haben bei dieser Anordnung keine Antriebsund<br />

Bremsdrehmomente aufzunehmen. Die<br />

Uebertragung der Brems- und Antriebskräfte<br />

geschieht durch Verzahnungen, mit<br />

welchen die Leichtmetall-Bremstrommel und<br />

die Leichtmetallfelge ineinander eingreifen.<br />

Blick auf die vor der Hinterachse eingebaute Motoranlage<br />

des Auto-Union-Rennwagens. Beim Verfolgen<br />

der Kühlwasser-Ableitungen erkennt man<br />

die Köpfe der beiden Achtzylinderblöcke. Das Gehäuse<br />

zwischen den beiden Zylinderreihen umschliesst<br />

die Nockenwelle, welche die Ventile durch<br />

Stoßstangen betätigt. Hinter dem Nockenwellengehäuse<br />

der Kompressor, hinter diesem der Doppelvergaser.<br />

Das Wechselgetriebe liegt hinter der<br />

Hinterachse, die als Schwingachse durchgebildet ist.<br />

Die Speichen selbst sind wenig dicker als<br />

Fahrradspeichen. Die Bremstrommel bildet<br />

wie bisher mit dem Rad ein untrennbares<br />

Ganzes, so dass nach dem Abziehen des<br />

Rades die Bremsbacken offen daliegen und<br />

bei Bedarf in kürzester Zeit ausgewechselt<br />

werden können.<br />

Der M.G. Magnette, mit dem Seaman im<br />

Kleinwagen-Rennen den Sieg herausfuhr,<br />

verdient umso mehr Beachtung, als er einer<br />

an Zylinderinhalt bedeutend grösseren Konkurrenz<br />

die Stange zu halten vermochte.<br />

Sein Sechszylindermotor hat einen Zylinderinhalt<br />

von nur HOO ccm, erreicht aber bis<br />

o<br />

gegen 6000 Touren in der Minute. Die Ventilsteuerung<br />

geschieht durch eine obenliegende<br />

Nockenwelle, die Gemischbildung<br />

durch zwei Vergaser mit schräg gegen den<br />

Motor - zu abfallender Ansaugöffnung. Um<br />

eine möglichst tiefe Schwerpunktlage zu erreichen,<br />

ist der Chassisrahmen unter der<br />

Hinterachse hindurchgeführt. Im übrigen<br />

zeigt das Chassis einen mehr oder weniger<br />

konventionellen Aufbau. Das Getriebe ergibt<br />

vier Vorwärtsgänge. Sein Schalthebel ist auf<br />

einem Ausleger in nächste Griffnähe des<br />

Fahrers gebracht. m.<br />

Der offizielle Grand-Prix-Film<br />

In zahlreichen schweizerischen Kino-Theatern<br />

läuft zur Zeit der Film vom Grossen Preis der<br />

Schweiz in Bern. Für diejenigen, die dieses gewaltige<br />

Sportereignis selber miterleben konnten,<br />

bedeutet der Film eine schöne Erinnerung, für die<br />

andern aber, die daheim bleiben mussten, wird er<br />

zum willkommenen Schilderer all der packenden<br />

Kämpfe auf der Bremgartenrundstrecke. Der Operateur<br />

hat ein sehr gutes und sicheres Auge gehabt,<br />

und bannt die dahinrasenden Wagen in<br />

überaus eindrucksvoller Weise auf das Flimmerband.<br />

Was den meisten Zuschauern aus naheliegenden<br />

Gründen nicht möglich war, ist hier erreicht:<br />

Man sieht die Wagen bald bei den Tribünen,<br />

bald in der Eymatt, in der Kiesgrube, in der<br />

Forsthauskurve und in der Wohlenstrasse dahinsausen.<br />

Der Eindruck der Geschwindigkeit, der<br />

bekanntlich im Film gerne verschwindet, konnte in<br />

überzeugender Weise beibehalten werden. Nochmals<br />

lässt man sich angesichts dieser sehr gut gelungenen<br />

Aufnahmen von der Spannung dieses grossen<br />

Rennens fesseln, das nun bereits der Geschichte<br />

angehört. Der Besuch kann jedenfalls sehr empfohlen<br />

werden. Eines nur ist wieder höchst beklagenswert:<br />

die miserable Beschriftung, die von<br />

jemand verfasst zu sein scheint, der mit<br />

dem Deutschen auf Kriegsfuss steht. Seit wann<br />

denn «tut man tanken», um Himmelswillen? Und<br />

Hans Stuck « deckt» die 500 km in dreieinhalb<br />

Stunden! Ein solches Deutsch sollte — aus Gründen<br />

des zur Nachahmung reizenden schlechten<br />

Beispiels — amtlich verboten werden ... bo.<br />

Sieg von Dodson (M. G. Magnette.)<br />

Die diesjährige Tourist-Trophy, die am letzten<br />

Samstag auf der bekannten, sehr schwierigen<br />

Ards-Rundstrecke bei Belfast ausgetragen wurde,<br />

sah ausschliesslich englische Fahrer am Start. Der<br />

Kontinent desinteressierte sich vollständig an diesem<br />

Anlass, da das Reglement nur die Benutzung<br />

gewöhnlicher Sport-Serienwagen erlaubte, und lediglich<br />

einige unwesentliche Umänderungen zuliess. Das<br />

einschneidendste Verbot betraf die Verwendung von<br />

Kompressoren, die der R. A. G. bei Rennen nicht<br />

mehr dulden will.<br />

Die 40 besten englischen Rennfahrer traten zu<br />

dem grossen Rennen an, das nicht weniger als<br />

400,000 Zuschauer aus England und Irland zusammenbrachte.<br />

Leider war das Wetter nicht sehr<br />

günstig. Die Tourist-Trophy ist wegen der Schwierigkeit<br />

ihrer Strecke sonst jedesmal von vielen Un-<br />

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zu erstaunlich<br />

niedrigen Preisen<br />

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fällen heimgesucht worden. Dieses Jahr verlief das<br />

grösste englische Rennen der Saison, ohne jeden<br />

ernsten Unglücksfall. Sowohl beim Training wie<br />

beim Rennen selber ergaben eich keine folgenschweren<br />

Zwischenfälle. Die Organisatoren werden<br />

mit diesem Ergebnis um so mehr zufrieden sein,<br />

als das Verbot von schnellen Spezialwagen auch<br />

aus 'der Absicht heraus erfolgt war, die vielen Unfälle<br />

einzuschränken.<br />

Das Rennen wurde, wie gewohnt, nach einer<br />

Handicap-Formel ausgetragen, die für die grossen<br />

Wagen 35 und für die kleinsten nur 32 Runden<br />

vorschrieb. Der Hauptkampf konzentrierte sich<br />

gegen den Schluss auf die drei Fahrer Dodson (M.<br />

G. Magnette), Brian Lewis (Lagonda) und D. R.<br />

Hall (Bentley). Besondere dramatisch wurde das<br />

Duell der beiden grossen Maschinen von Brian<br />

Lewis und Hall, die während langer Zeit dicht hintereinander<br />

Runde um Runde absolvierten. Der<br />

Kampf entschied sich, als gegen Schluss Hall und<br />

auch Brian Lewis bei den Boxen anhalten mussten,<br />

um die Pneus zu wechseln. Dodson. der mit seinem<br />

M. G. ein brillantes Rennen fuhr, profitiert«<br />

von dem Handicap für die kleinen Maschinen und<br />

konnte das Ziel als Sieger erreichen. Er erzielte<br />

einen Durchschnitt von 120 km/St. Im Verlaufe<br />

des Rennens ging der Riley von Baird in Flammen<br />

auf; der von H. P Prestwich überschlug sich in<br />

einer Kurve und landete in einem Fluss. I. R.<br />

Hodge musste in voller Fahrt konstatieren, dass<br />

die Lenkung seines Singer-Wagens versaete und<br />

stürzte in einen Graben. Alle drei Unfälle ergaben<br />

keine ernsten Verletzungen.<br />

Die Resultate:<br />

1. C. J P Dodson (M. G. Magnette), Std.-Mittel:<br />

120 km/St.; 2. E. R Hall (Bentley); 3 Brian Lewis<br />

(Lagonda).<br />

Trossi gewinnt In Biella. Das innerhalb kurzer<br />

Frist organisierte erste Rundstreckenrennen von<br />

Biella, das letzten Sonntag zu einem grossen Erfolg<br />

wurde, führte auf einem 2,2 km langen Circuit<br />

mitten durch die kleine piemontesische Stadt<br />

Viel« Kurven und eine starke Steigung machten<br />

die neue Strecke sehr schwierig. Das Training zeitigte<br />

denn auch bereits Mittel, die bei weitem<br />

nicht an die lOO-km/St.-Grenze herankamen. Varzi<br />

fuhr mit einem Durchschnitt von 1 Min. 36% Sek.<br />

(Mittel 81,8 km/St.) die schnellste Zeit des Trainings.<br />

Das Rennen selber zerfiel in drei Vorläufe<br />

und ein Finale, das von dem Spezialisten für<br />

Stadtrundstreckenrennen, Trossi auf Alfa Romeo,<br />

mit dem für diese Strecke erstaunlichen Mittel<br />

von 83,8 km/St., gewonnen wurde. Varzi wurde<br />

mit knappem Abstand Zweiter, Farina auf Maserati<br />

Dritter und der Bugatti-Fahrer Brivio Vierter.<br />

Wiederum war Tazio Nuvolari vom Pech verfolgt;<br />

er musste frühzeitig wegen Maschinendefekts<br />

aufgeben.<br />

Die Resultate der Finale:<br />

1. Trossi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02<br />

Min. 25,2 Sek. (Std.-Mittel 83,8 km/Std.).<br />

2. Varzi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02 Min.<br />

57,4 Sek.<br />

3. Farina (Maserati 1500 ccm), 1 Std. 03 Min.<br />

44,2 Sek.<br />

4. Brivio (Bugatti 2300 ccm).<br />

5. Balestrero (Alfa, Romeo 2600 ccm).<br />

Alpenfahrt-Epilog.<br />

Die folgende Rückschau unseres Sonderberichterstatters<br />

auf die diesjährige internat.<br />

Alpenfahrt erscheint wegen des Stoffandranges<br />

während der Grand-Prix-Woche etwas verspätet.<br />

Da sie sich jedoch in erster Linie prinzipiell<br />

mit dieser grossen touristischen Prüfung<br />

auseinandersetzt, wird sie in ihrem Wert dadurch<br />

keineswegs vermindert. Die Red.<br />

Auf dem Gelände der Münchener Strassenbauausstellung<br />

standen sie aufgereiht, die kranzgeschmückten<br />

Alpenfahrtwagen, die eine praktische<br />

Schau der europäischen 'Strassen und Pässe miterlebt<br />

hatten, und nach der feierlichen Preisverteilung<br />

setzte sich die Kolonne zum letztenmal in Bewegung.<br />

Die Alpenfahrer zogen heim, nach allen<br />

Richtungen der Windrose... «Die VI. internat.<br />

Alpenfahrt ist gewesen — es lebe die VII. Alpenfahrtl»<br />

eo beschloss der temperamentvolle Vertreter<br />

des Automobilclubs der Schweiz, Hauptmann Toendury,<br />

seine Ansprache.<br />

Der feierliche Schlussakt und die «Ruhe nach<br />

dem Sturm» gaben Gelegenheit zu Kritik und Anregungen.<br />

So flocht der Chef der obersten nationalen.<br />

Sportbehörde Deutschlands, Major Huehnlein,<br />

in seine Schlussrede die Frage ein, ob nicht<br />

ein Rasttag während der Fahrt und etwa eingelegte<br />

Mittags-Pflichtpausen als zweckmässig erschienen,<br />

damit die eine Aufgabe der Alpenfahrt, die Schönheit<br />

der Alpenwelt kennenzulernen und die sportliche<br />

Kameradschaft unter den Teilnehmern zu<br />

pflegen, auch besser erfüllt werde. «Denn was wäre<br />

die Fahrt anderes als motorisierter Alpinismus?»<br />

meinte er recht zutreffend.<br />

Damit käme eine neue Note in die Veranstaltung,<br />

an die bisher eigentlich weniger gedacht wurde.<br />

Tatsächlich ist es jammerschade, die schönsten Gegenden<br />

der europäischen Bergwelt gleich «Lützows<br />

verwegener Jagd» zu durchbrausen, nur um<br />

den Durchschnitt zu halten oder ihn zu überbieten<br />

und dann an den Kontrollstellen bis eine Stunde zu<br />

früh einzutreffen! Und damit sind wir bei dem<br />

Kern der Frage angelangt: Sind die Durchschnitte<br />

für die heutigen Wagen zu niedrig bemessen?<br />

Welche weiteren Erschwerungen könnten vorgesehen<br />

werden, um die Siebung der Berufensten<br />

noch engmaschiger zu gestalten? Nach jeder Alpenfahrt<br />

wurden ähnliche Fragen aufgeworfen; demgemäss<br />

schwankte der Stundendurchschnitt der<br />

einzelnen Veranstaltungen immer im Bereich gewisser<br />

Grenzen. Diesmal wurde er — immer im<br />

Bestreben, ein Strassenrennen zu vermeiden — teils<br />

niedriger angesetzt als bei der letzten Alpenfahrt,<br />

zum Teil aber auch höher bemessen.<br />

Im Jahre 1932 hatte die kleinste Gruppe (das<br />

sind die Fahrzeuge bis 1100 ccm) 43 km/St.-Durchschnitt<br />

zu halten, in diesem Jahre 42; hingegen<br />

war die Gruppe der stärksten Wagen (über 2000<br />

ccm) gegen das Vorjahr mit 46 km/St, auf 52 hinaufgesetzt<br />

worden, die Zwischengruppen 1500 bis<br />

2000 von 45 auf 46, während die Gruppe 1100 bis<br />

1500 von 44 auf 43 Kilometer reduziert wurde.<br />

Nun hat sich aber ergeben, dass die Mehrzahl<br />

der Ausfälle in der Gruppe der stärksten Wagen zu<br />

verzeichnen ist, nämlich fast 50 Prozent, was auf<br />

eine Ueberanstrengung der Maschinen durch den<br />

hohen Durchschnitt schliessen lässt; anderseits<br />

waren es gerade die starken Wagen, die lange vor<br />

hrer Sollzeit sich an den Kontrollen einfanden.<br />

Ihre Fahrer, wie Trevoux, Von Biro und Madame<br />

SchelL traren iür Erhöhung des Durchschnittes,


2 AUTOMOBIL'REVUE <strong>1934</strong> - N« 72<br />

scn, um diesem bei der Verwirklichung 1 seiner<br />

gesunden Pläne zu helfen. Im übrigen<br />

muss bei dem utopistischen Vorschlage der<br />

zeitweisen Sperrung von Alpenstrassen nicht<br />

nur der Mangel an Einsicht, sowie das Fehlen<br />

der nötigen Sach- und! Fachkenntnis in<br />

Verkehrsfragen überraschen, sondern auch<br />

die Bereitwilligkeit, mit der massgebende<br />

Publikationsorgane solchen Phantasien Aufnahme<br />

gewähren.<br />

Sivassenverkehv<br />

Rapperswiler Seedammstrasse. Wie in der<br />

«Automobile-Revue » kürzlich mitgeteilt, hat<br />

der Regierungsrat des Kantons St. Gallen<br />

durch eine Verfügung bestimmt, dass einerseits<br />

die Seebrücke nur noch von Motorfahrzeugen<br />

bis zu 9 Tonnen und nur noch mit<br />

einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km befahren<br />

werden darf, wobei jedes Kreuzen<br />

und Ueberholen untersagt ist. Nun zeigt es<br />

sich, dass die bezügliche Signaltafel auf der<br />

Schwyzerseite bereits bei Pfäffikon, nämlich<br />

bei der Abzweigung der Hurdener Dammstrasse<br />

von der Strasse Zürich-Wädenswil-<br />

Niederurnen aufgestellt ist, während doch<br />

zweifellos die vorgenannten Einschränkungen,<br />

welche gleichlautend 1 wohl auch vom<br />

Kanton Schwyz erlassen worden sind, sicherlich<br />

nur für die eigentliche Seebrücke Geltung<br />

haben.. Es ist daher unerlässlich, dass<br />

die schwyzerischen Behörden eine Versetzung<br />

der Signaltafel an den Brückenbeginn<br />

vornehmen, da wohl kein Grund besteht,<br />

dass die Strasse Pfäffikon-Hurden nicht mit<br />

schwereren Wagen und mit mehr als 20 km<br />

Geschwindigkeit befahren wird.<br />

Unverständlich ist ferner, dass auf dem<br />

Abschnitt der Seebrücke selbst nicht gekreuzt<br />

werden darf. Gewiss, ein Ueberholen<br />

ist hier nicht angebracht, aber ein Kreuzungsverbot<br />

ruft derartigen Schwierigkeiten, dass<br />

demselben in der Praxis gar nicht nachgelebt<br />

werden kann. Die eigentliche Brückenstrecke<br />

ist nämlich nicht so kurz, dass sie<br />

gut übersehen werden kann, um festzustellen,<br />

wer nun eigentlich den Vortritt hat.<br />

Wem kommt übrigens derselbe zu, wenn<br />

zwei Fahrzeuge gleichzeitig bei derselben<br />

ankommen ? Die Brücke ist derart breit,<br />

dass bei vorsichtigem Fahren, und dafür<br />

sorgt ja die 20 km Höchstgeschwindigkeit,<br />

Kollisionen sicherlich vermieden werden<br />

können.<br />

Heute ist nun der Zustand so, dass trotz<br />

regierungsrätlicher Verfügung Kreuzungen<br />

auf der Seebrücke selbst stets vorkommen<br />

und auch gar nicht vermieden werden können.<br />

Will man mit der neuen Vorschrift eine<br />

ergiebige Bussenque'.le schaffen?<br />

Nach Art. 3 des Bundesgesetzes über den<br />

Automobil- und Fahrradverkehr kann innerhalb<br />

30 Tagen vom Verfügungserlass gegen<br />

solche einschränkende Vorschriften der Kantone<br />

beim Bundesrat Beschwerde eingereicht<br />

werden. Die zuständigen kantonalen Verbände<br />

sollten s'ch die Gelegenheit nicht entgehen<br />

lassen, diesen Schritt gegen die in der<br />

Praxis unhaltbare neue Vorschrift betreffend<br />

die Rapperswiler Seedamfnstrasse zu unternehmen,<br />

bevor er, in Rechtskraft getreten,<br />

zu einer ergiebigen Falle Anlass gibt, gegen<br />

deren Bussen dann nicht mehr Einsprache<br />

erhoben werden kann. V<br />

Freifahrtsignal für das Ueberholen. Die zunehmenden<br />

Verkehrsgeschwindigkeiten, so<br />

wie auch das Bedürfnis nach einer bestmöglichen<br />

Ausnutzung der Fahrzeuge aller Kategorien<br />

im Fernstrassenverkehr haben die<br />

Unfälle beim Ueberholen erschreckend gesteigert.<br />

Die neue deutsche Reichsstrassen-<br />

Verkehrsordnung sieht im Hinblick darauf<br />

die gesetzliche Einführung eines einheitlichen<br />

Freifahrtsignales für das Ueberholen vor.<br />

Die bisherigen Verständigungsmittel haben<br />

schon zu ganz stattlichen Bürschchen herangewachsen.<br />

Cilly verbrachte die meiste<br />

Zeit des Tages bei ihnen und spielte mit ihnen<br />

so furchtlos und unbefangen, als ob es harmlose<br />

Hauskatzen wären. Aber es hatte bei<br />

der Spielerei mit diesen Kätzchen doch schon<br />

manchen Kratzer und manchen Biss abgesetzt;<br />

und einer an der Schulter war sogar so<br />

tief gegangen, dass Bux ihn hatte zunähen<br />

müssen und Cilly, trotz der sofort vorgenommenen<br />

Schutzinjektion, ein paar Tage lang an<br />

einer leichte'n Blutvergiftung zu Bett hatte<br />

liegen müssen.<br />

5.<br />

Nach mehr als einjähriger Abwesenheit<br />

kehrte Zirkus Kreno am 19. November auf<br />

deutschen Boden zurück.<br />

Es war gegen zwölf Uhr mittags, als Zug<br />

Nr. 1, mit dem auch Buxens Wagen gingen,<br />

in die deutsche Grenzstation Breisach einfuhr.<br />

Als Cilly Berndt gerade den Wagen verlassen<br />

wollte, um zur Passrevision anzutreten,<br />

kamen zwei fremde Männer auf sie zu.<br />

«Wir möchten den Artisten Willibald<br />

Buchsbaum, genannt Bux, sprechen. Dies ist<br />

sein Wagen — nicht wahr?»<br />

«Ja, aber Herr Bux ist nicht da.»<br />

«Wo ist er denn?><br />

Ein neuer Alfa Romeo-Wagen.<br />

Nach einer Meldung aus Mailand baut Alfa<br />

Romeo seit längerer Zeit an einem neuen<br />

Rennwagen, der der internationalen Rennformel<br />

750 kg ohne Pneus entspricht, einen<br />

16-Zylinder-Motor aufweist und noch bedeutend<br />

schneller sein soll als die gegenwärtig<br />

im Gebrauch stehenden Renntypen. Mit einzelnen<br />

Exemplaren dieses neuen Wagens<br />

sollen bereits Versuchsfahrten unternommen<br />

worden sein. Die Scuderia Ferrari hat sich<br />

angeblich schon das Vorrecht zum Kauf<br />

dieser letzten Erzeugnisse Janos erworben.<br />

Motorfahrzeug-Neuzulassungen in Deutschland.<br />

Im Juli <strong>1934</strong> wurden 14.531 Personenautomobile,<br />

2129 Lastwagen und Omnibusse und<br />

3375 Motorräder erstmalig zugelassen. Im<br />

Vergleich zu den entsprechenden Vorjahresziffern<br />

ergibt sich für die Personenwagen<br />

eine Erhöhung um 50,5 Prozent, bei den Lastwagen<br />

eine solche um 80,7 Prozent und bei<br />

den Motorrädern von über 200 ccm Hubraum<br />

eine Erhöhung um 42,5 Prozent. Im Vergleich<br />

zum diesjährigen Juli-Ergebnis verzeichnen<br />

die Personenwagen einen Rückschlag um 8,7<br />

Prozent, während die Lastwagen um 4,1 und<br />

die Motorräder um 1,6 Prozent weiterhin angezogen<br />

haben.<br />

Ein Röhr-Zoller-Wagen.<br />

Die Automobilfabrik Röhr macht gegenwärtig<br />

Versuche mit einem neuen Typ, der<br />

als Kraftquelle den hier schon anlässlich des<br />

Berliner Salons beschriebenen 1500-ccm-<br />

Zoller - Doppelkolben - Zweitakt - Kompressormotor<br />

haben würde. Wie man sich erinnert,<br />

entwickelt dieser Motor bei 5500 Touren<br />

eine Leistung von 200 PS.<br />

den grundsätzlichen Mangel, dass eine<br />

Rückmeldung des Signals von Seiten des zu<br />

überholenden Vormannes fehlt. Aus der<br />

Ueberzeugung, dass dieser das «anfragende»<br />

Vorfahrtsignal gehört hat, darf man leider<br />

nicht auch gleichzeitig auf seine Bereitwilligkeit<br />

zum Ueberholtwerden schliessen!<br />

— Erfolgt tatsächlich eine Rückmeldung<br />

(akustisches Signal, Handzeichen, Ausweichen,<br />

Bremsen usw.), so fehlt ihr die Eindeutigkeit,<br />

die Gewissheit, so dass die Beobachtung<br />

unvereinbarter Signale nur Gefahr<br />

bringt.<br />

Die gesetzliche Verankerung des Freifahrtsignals<br />

auf 1. Oktober <strong>1934</strong> verlangt aber<br />

auch eine sofortige praktische Lösung des<br />

Problems, wobei folgende Ueberlegungen<br />

etwa massgebend sein dürften:<br />

1. Eine weitere Komplikation des Signalzubehörs<br />

ist nicht erwünscht, da dies der<br />

Popularisierung des Motorfahrzeuges entgegensteht.<br />

2. Akustische Signale stehen im Widerspruch<br />

zu den Bestrebungen der Lärmbekämpfung.<br />

3. Das Signal sollte in hohem Masse automatisiert<br />

sein, so dass Fehlschlüsse, Missbräuche<br />

und Zweideutigkeit ausgeschlossen<br />

sind.<br />

4. Der Apparat muss wirtschaftlich sein<br />

(eventuell mit einem schon vorhandenen<br />

Signal kombiniert).<br />

5. Die Bedienung des Apparates darf die<br />

Betriebssicherheit durch starke Ablenkung<br />

des Führers nicht beeinträchtigen.<br />

Lösungen, welche einzelne dieser Punkte<br />

berücksichtigen, existieren bereits. Als opti-<br />

«Er ist schon vorausgefahren.»<br />

Die beiden Herren tauschten einen schnellen<br />

Blick. Dann sagte der ältere: «Sie müssen<br />

uns die Wahrheit sagen, kleines Fräulein.<br />

Wir sind von der Polizei.»"<br />

«Von der Polizei?» Cilly machte ein sehr<br />

misstrauisches Gesicht.<br />

«Bitte, hier sehen Sie sich die Legitimation<br />

an! — So. Nun sagen Sie erst mal, wer Sie<br />

sind.<br />

«Ich heisse Cilly Berndt. Herr Bux ist mein<br />

Vormund.»<br />

«Wohnen Sie auch mit in diesem Wagen?»<br />

«Ja.»<br />

«Dann müssen Sie doch wissen, wo Herr<br />

Buchsbaum sich aufhält.»<br />

«Ich sage Ihnen ja, er ist vorausgefahreh.<br />

Heute früh in Mülhausen ist er ausgestiegen<br />

und hat einen Personenzug benutzt, der eine<br />

andere Strecke geht; ich glaube, über Müllheim.»<br />

Cilly sagte die Wahrheit. Bux war nach<br />

Freiburg vorausgefahren, um dort — wohl<br />

seiner Tiere wegen — ein paar Formalitäten<br />

bei den Behörden zu regeln.<br />

«Und wo hält er sich jetzt auf?» forschte<br />

der Beamte weiter.<br />

Cilly wollte schon sagen, dass sie.in Frei-;<br />

Ausländisches Interesse an den ungarischen<br />

Automobileinfuhr-Kontingenten.<br />

Nachdem im Rahmen der zwischen Italien,<br />

Oesterreich und Ungarn abgeschlossenen<br />

Staatsverträge die Automobilindustrie der<br />

ersten beiden Länder in Ungarn eine gewisse<br />

Vorzugsstellung geniesst, bemüht sich nun<br />

auch die englische und französische Automobilbranche<br />

ebenfalls um aktivere Tätigkeit.<br />

Bereits sind dem ungarischen Handelsministerium<br />

entsprechende französische und britische<br />

Kontingentsgesuche zur Genehmigung<br />

vorgelegt worden. Darüber hinaus sollen die<br />

bekannten Renault-Werke den Vorschlag gemacht<br />

haben, ungarische Strassen von 300<br />

km Länge mit einem Kostenaufwand von rund<br />

3 Null. Pengös auszubauen, sofern eine Monopolisierung<br />

des Lastwagenverkehrs durch<br />

das französische Unternehmen möglich sei.<br />

Ein lukratives Geschäft.<br />

Auf Grund einer in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika veröffentlichten Statistik<br />

sollen seit 1922 auf der ganzen Welt nicht<br />

weniger als 1 500 000 Automobile den rechtmassigen<br />

Besitzern durch Diebstahl abhanden<br />

gekommen sein. Vor allem sollen in den<br />

U. S. A. selbst täglich bis über 1000 Wagen<br />

gestohlen werden.<br />

Von den Reichsautobahnen.<br />

Auf den verschiedenen Baustellen der<br />

Reichsautobahnen sollen zur Zeit rund 50 000<br />

Mann beschäftigt sein. Die Einstellung weiterer<br />

10 000 Mann ist auf den Herbst hin vorgesehen.<br />

Gegenwärtig dürfte die Zahl der im<br />

Strassenbau beschäftigten Arbeiter etwa<br />

146 000 betragen.<br />

sches Signal käme eventuell die grüne Lampe<br />

am Wagenende in Frage, die durch einfaches<br />

Aufleuchten die Rückmeldung gäbe, oder<br />

dann ein Transparent (wie z. B. das «Stop»-<br />

Licht), das irgendein kurzes Merkwort illuminieren<br />

würde. Ganz einfach wäre auch<br />

die kurze Beleuchtung des Schlusslichtes<br />

-über einen separaten- Sehalterv—=" • - - --— •<br />

Die rechtliche Seite der Angelegenheit ist<br />

recht interessant. Das deutsche Verkehrsministerium<br />

stellt nämlich ausdrücklich fest,<br />

dass das Freifahrtssignal für den Fahrer, der<br />

überholen will, lediglich eine Mitteilung bedeutet,<br />

dass der vordere Lenker bereit ist,<br />

den hinteren passieren zu lassen. Der nachfolgende<br />

Führer ist aber für das Manöver<br />

selbst und allein verantwortlich, indem er<br />

entscheiden muss, ob das Ueberholen möglich<br />

und sicher ist. #<br />

s.»<br />

her<br />

«h«<br />

Letzte technische Grand-Prix-<br />

Nachlese.<br />

An den Trainingstagen; bei der Wagenabnahme<br />

und bei Besuchen in den Hauptquartieren<br />

der verschiedenen Renngrössen und<br />

Rennmannschaften bot sich uns Gelegenheit,<br />

noch diese oder jene Einzelheiten der konkurrierenden<br />

Wagen kennenzulernen. Allerdings<br />

bedurfte es dazu in manchen Fällen<br />

wahrer Spionagetricks, ganz abgesehen von<br />

einer gehörigen Dosis Aufsässigkeit. Je mehr<br />

Siegesaussichten eine Fabrik ihren Erzeugnissen<br />

zumessen zu können glaubte, um so<br />

ängstlicher suchte sie deren Konstruktion geheim<br />

zu halten; jedenfalls soweit es die<br />

bürg wieder mit Bux zusammentreffen und er<br />

von dort ab auch wieder diesen Zug benutzen<br />

werde. Doch plötzlich schien es ihr besser,<br />

zu behaupten, dass sie über seinen augenblicklichen<br />

Aufenthalt nichts wisse.<br />

«Aber Herr Buchsbaum fährt doch auch<br />

nach M., wo Zirkus Kreno sein Standquartier<br />

hat?»<br />

«Weiss ich auch nicht», sagte Cilly kurz<br />

und etwas schnippisch.<br />

«Und der Direktor? Wo ist der? »<br />

«Der ist längst mit seinem Auto vorausgefahren<br />

und wird wohl schon in M. sein.»<br />

«So? — Dann müssen wir jetzt diesen<br />

Wohnwagen einer Durchsuchung unterziehen.»<br />

«Ausgeschlossen, das gibt's nicht!»<br />

«Kind, machen Sie keine Geschichten! Wir<br />

sind von der Polizei, da nützt keine Widerrede.»<br />

Jetzt fuhr Cilly doch ein Schreck durch die<br />

Glieder: Was hatte denn ihr Onkel Bux mit<br />

der Polizei zu schaffen? -r- Sie wollte schon<br />

sagen, dass sie dann erst den Inspektor Friedenthal<br />

fragen müsse, der mit im Zuge sei.<br />

Aber dann dachte sie, dass es vielleicht besser<br />

.wäre, kein - Aufsehe» • zu- machen. - Was<br />

Dinge betrifft, die nicht gerade auf 20 Schritt<br />

Entfernung erkannt werden können. Ums<br />

Leben gern hätten wir wenigstens die genauen<br />

Zylinderinhalte und eventuell Bremsleistungen<br />

der Union- und Mercedes-Benz-<br />

Rennwagen in Erfahrung gebracht, über die<br />

jedes andere Fachblatt in einer anderen Version<br />

schreibt. Nichts zu machen! Die Herren,<br />

die es wissen, versichern mit tötlichem Ernst,<br />

ie wüssten wirklich gar nichts darüber; und<br />

die anderen, die es wohl auch wissen, haben<br />

überhaupt keine blasse Ahnung, «Dann können<br />

Sie uns doch wohl sagen, warum man von<br />

diesen Dingen nichts wissen darf? » — « Nein,<br />

das weiss ich auch nicht. »<br />

Bis zu einem gewissen Grad kann man es<br />

ja verstehen, wenn ein Konstrukteur sein<br />

Können dem anderen nicht gerade auf die<br />

Nase zu binden und sich so das Wasser abzugraben<br />

versucht. Aber die Geheimtuerei<br />

lässt sich auch übertreiben. Treten dann bei<br />

der Unklarheit der Lage falsche Gerüchte<br />

auf, so ist der Sache auch nicht gedient Und<br />

zweifellos ist die Gefahr, dass wirkliche Konstruktionsgeheimnisse<br />

erst über die Presse zu<br />

Ohren der Konkurrenz kommen könnten, minimal.<br />

Durch das freundliche Entgegenkommen<br />

des Rennleiters von Mercedes-Benz, Oberingenieur<br />

Neubauers, war es uns möglich, wenigstens<br />

die Mercedes-Wagen in teilweise demontiertem<br />

Zustand in Augenschein zu nehmen.<br />

Die Wagen hatten ihre ersten Versuchsfahrten<br />

schon hinter sich und sollten<br />

andere Uebersetzungen erhalten. Man hatte<br />

dazu ihren Karosseriehinterteil abgenommen,<br />

die Getriebe und Hinterrad-Pendelachsen<br />

ausgebaut. Das Getriebe bildet mit dem Pendelachs-Winkelantrieb<br />

einen Baublock. Es ist<br />

ungemein fein, fast zierlich gearbeitet und<br />

muss doch imstande sein, rund 300 PS Maximalleistung<br />

zu übertragen. Erstaunlich leicht<br />

und zart sieht überhaupt der ganze Chassishinterteil<br />

aus. Der Chassisrahmen besteht aus<br />

dünnwandigen, geschweissten Kastenträgern,<br />

die, wie auch alle Streben und Versteifungen,<br />

zur Gewichtsverminderung vielfach perforiert<br />

sind. Der ganze Komplex -macht viel mehr<br />

den Eindruck eines Metallflugzeug-Bestand.-<br />

teils als denjenigen einer Chassishälfte. Der •'•<br />

ganze Karosserieschwanz wiegt nur wenige<br />

Kilogramm. Er besteht natürlich, wie übrigens<br />

auch manche recht hoch beanspruchte<br />

Organe, z. B. die Bremsenträger und die<br />

Stossdämpfer, aus Leichtmetall.<br />

Der Schalthebel ist im Führerabteil rechts<br />

angeordnet. Neben ihm befinden sich das<br />

Brems- und das Gaspedal, links auf der andern<br />

Seite des Motorschwungradgehäüses das<br />

Kupplungspedal. Vom Motorraum her ragt<br />

der grosse Bosch-Magnetzündapparat in das<br />

Führerabteil hinein. Als Hauptinstrumente hat<br />

der Pilot einen Tourenzähler und einen Geschwindigkeitsmesser<br />

mit Riesenzifferblättern<br />

vor sich. An weiteren hochwichtigen Instrumenten<br />

umfasst das Bordbrett je ein Thermometer<br />

für das Oel und das Kühlwasser. Der<br />

Motor füllt den Raum unter seiner einteiligen<br />

Haube fast bis zum letzten Zentimeter aus:<br />

Seine zwei obenliegenden Nockenwellen, bzw.<br />

deren Gehäuse geben ihm das Aussehen eines<br />

V-Motors, obschon es sich in Wirklichkeit um<br />

einen Achtzylinder in Linie handelt. Die<br />

Zündkerzen sind im Scheitelpunkt der Zylinder<br />

zwischen den beiden Nockenwellengehäusen<br />

angeordnet. Von dem direkt hinter dem<br />

Kühler eingebauten Kompressor ist kaum etwas<br />

zu erkennen, dagegen lässt sich sehr gut<br />

verfolgen, wie von den zwei Vergasern an<br />

je einem Zylinderpaar das Gasgemisch durch<br />

separate Leitungen zugeführt wird. Die<br />

Bremsen werden hydraulisch betätigt.<br />

Der P-Wagen der Auto-Union, in welchen<br />

man besonders während der Trainingstage<br />

manchen Einblick tun konnte, ist infolge seiner<br />

zahlreichen Abweichungen vom Herkömmlichen<br />

noch interessanter. Das Fundament<br />

des Aufbaues bilden hier zwei armdicke.<br />

hatte man denn auch schliesslich von der<br />

Polizei zu fürchten?<br />

Sie kletterte also wieder auf die Lore,<br />

schloss die Tür des Wohnwagens auf und<br />

sagte: «Dann kommen Sie also bitte herein!<br />

Aber sehen Sie sich vor und erschrecken Sie<br />

unsern Storch und unseren Raben nicht. —<br />

Können Sie mir nicht sagen, was Sie suchen?»<br />

Wieder wechselten die Beamten einen Blick<br />

der Verständigung. Dann sagte der eine:<br />

«Hat Herr Buchsbaum einen Spazierstock?»<br />

«Sogar zwei.»<br />

«Wollen Sie uns die zeigen?»<br />

«Gern. Warten Sie einen Augenblick!»<br />

Cilly verschwand im Wagen und kehrte<br />

sogleich mit zwei Stöcken zurück.<br />

«Das ist er!» rief der jüngere Beamte eifrig<br />

und griff nach dem Stock mit dem lederbezogenen<br />

Eisenknauf.<br />

«Halt!» sagte Cilly. «Wegnehmen dürfen<br />

Sie den aber nicht!»<br />

«Wir müssen aber, kleines Fräulein!»<br />

«Geben Sie ihn Herrn Bux auch wieder<br />

zurück?»<br />

«Das wird sich finden.»<br />

«Aber ich verlange eine Quittung!» erklärte<br />

Cilly sehr bestimmt.<br />

(Fortsetzung im z'Aatler-Felerabend*.')


72 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

parallel von vorn nach hinten verlaufende<br />

Stahlrohre, die wiederum durch Rohrtraversen<br />

miteinander verbunden sind. Die Karosserie<br />

bildet auch hier nur wieder eine dünne<br />

schützende Haut um die mechanischen Eingeweide,<br />

lässt aber an Verstrebungen und<br />

Versteifungen ungemein viel Feinarbeit erkennen.<br />

Sie ist in ihrem Hinterteil dem Motor<br />

ganz knapp angemessen und sieht besonders<br />

schlank und schnittig aus. Vom Motor sind<br />

fast nur die Gehäuse der Ventilsteuerungsorgane,<br />

der Doppelvergaser und der grosse,<br />

stehende Kompressor zu erkennen, alles andere<br />

wird ja schliesslich auch ohne Wartung<br />

seine Pflicht tun. Die Nockenwelle befindet<br />

sich in der Mitte zwischen den beiden Zylinderköpfen.<br />

Sie steuert die Ventile über Stossstangen<br />

und Kipphebel, wobei die Stoßstangen<br />

durch einzelne rohrförmige Verschalungen<br />

hindurchgeführt sind. Hinten am Nockenwellengehäuse<br />

ist eine kleine Bosch-Schmierpumpe<br />

für die Nebenapparate und eine Luftpumpe<br />

eingebaut. Der Kompressor und der<br />

'zu hinterst sehr gut zugänglich angeordnete<br />

Vergaser sind direkt aneinander angeschlossen.<br />

Der Motor, die Pendelachsen und das<br />

Winkelgetriebe bilden miteinander einen gemeinsamen<br />

Baublock. Das Getriebe liegt jedoch<br />

hinter der Hinterachse. Am Grand Prix<br />

in Bern wurde es mit den 5 Uebersetzungen<br />

benützt, die schon am Nürburgring Verwendung<br />

fanden. Der Führer des Union-Rennwagens<br />

sitzt ganz besonders tief. Bei Benützung<br />

seitlicher Klappen ist er in seinem Abteil<br />

auch fast ganz eingeschlossen. Die Getriebeschaltung<br />

liegt zu seiner rechten Hand, und<br />

die Pedale sind wie üblich angeordnet. Eine<br />

interessante Neuerung, die in Bern zum erstenmal<br />

an dem P-Wagen zu sehen war, stellen<br />

zwei kleine, tropfenförmig verschalte<br />

Konvexspiegel beidseitig der Windschutzscheibe<br />

dar, die ein für allemal derart eingestellt<br />

sind, dass der Pilot ständig den Zustand<br />

seiner Hinterradreifen beobachten kann.<br />

Dass die Vorderradfederung durch in der<br />

Fahrtrichtung schwingende, gegen Torsionsstangen<br />

arbeitende Gelenkhebel geschieht,<br />

dürfte allgemein bekannt sein. Dagegen sei<br />

noch auf die bisher unbekannt gebliebenen<br />

Bremstrommeln aus Bronze hingewiesen, die<br />

ausser einer vorzüglichen Wärmeableitung<br />

den Vorteil einer gleichmässigen Abnützung<br />

ergeben.<br />

Der Bugatti-Grand-Prix-Wagen, mit dem<br />

Dreyfus ein so hervorragendes Rennen fuhr,<br />

hat nach seinem Versagen am Grossen Preis<br />

von Frankreich noch einige Veränderungen<br />

erfahren, die jedoch geheimgehalten werden.<br />

Sein Motor dürfte nach wie vor 3,5 Liter Zylinderinhalt<br />

haben. Der Gesamtaufbau ist<br />

noch bedeutend niedriger als der aller bisherigen<br />

Bugattitypen, die untersten Verschalungsbleche<br />

liegen kaum zwei Handbreiten<br />

über dem Boden, die obersten Teile nur<br />

wenig über der Radoberkante. Der Motor<br />

zeigt die bisherige charakteristische saubere<br />

Bugatti-Linienführung, die Ventilsteuerung<br />

durch zwei obenliegende Nockenwellen, eine<br />

Zündkerze pro Zylinder im Zylinderscheitelpunkt,<br />

gespiesen durch einen in das Führerabteil<br />

hineinragenden Vertex-Magneten. Der<br />

Solex-Vergaser ist ganz unten im Motor eingebaut,<br />

dem Kompressor vorgeschaltet. Das<br />

Viergangetriebe bildet mit der Hinterachse<br />

einen Baublock. Der Chassisrahmen ist aussergewöhnlich<br />

hochprofilig ausgeführt und<br />

zur Erleichterung perforiert. Neuartige, vom<br />

Führersitz aus in ihrer Wirkung veränderbare,<br />

sehr < maschinenmässig » ausgebildete<br />

hydraulische Stossdämpfer sorgen gleichzeitig<br />

für gute Schwingungsdämpfung und die<br />

Aufnahme der Bremsdrehmomente der Vorderachse.<br />

Zur Unterbringung von Flatterschwingungen<br />

ist die Vorderachse in der<br />

Mitte geteilt, jedoch durch eine Muffe nur zu<br />

minimalen Bewegungen befähigt. Die Karosserie<br />

zeigt die Breite eines Zweiplätzers,<br />

aber der Platz des Mitfahrers ist durch einen<br />

grossen Ölbehälter ausgenützt und mit Blech<br />

abgedeckt. Die auffallendste Neuerung bilden<br />

jedoch die Räder. Statt der bisherigen<br />

gegossenen Amminiumräder, die gegen seitliche<br />

Stösse etwas empfindlich waren, sind<br />

Drahtspeichenräder angewandt, bei welchen<br />

die Speichen im Gegensatz zur üblichen Praxis<br />

nicht tangential zur Nabe verlaufen, sondern<br />

radial von ihr ausgehen. Die Speichen<br />

haben bei dieser Anordnung keine Antriebsund<br />

Bremsdrehmomente aufzunehmen. Die<br />

Uebertragung der Brems- und Antriebskräfte<br />

geschieht durch Verzahnungen, mit<br />

welchen die Leichtmetall-Bremstrommel und<br />

die Leichtmetallfelge ineinander eingreifen.<br />

Blick auf die vor der Hinterachse eingebaute Motoranlage<br />

des Auto-Union-Rennwagens. Beim Verfolgen<br />

der Kühlwasser-Ableitungen erkennt man<br />

die Köpfe der beiden Achtzylinderblöcke. Das Gehäuse<br />

zwischen den beiden Zylinderreihen umschliesst<br />

die Nockenwelle, welche die Ventile durch<br />

Stoßstangen betätigt. Hinter dem Nockenwellengehäuse<br />

der Kompressor, hinter diesem der Doppelvergaser.<br />

Das Wechselgetriebe liegt hinter der<br />

Hinterachse, die als Schwingachse durchgebildet ist.<br />

Die Speichen selbst sind wenig dicker als<br />

Fahrradspeichen. Die Bremstrommel bildet<br />

wie bisher mit dem Rad ein untrennbares<br />

Ganzes, so dass nach dem Abziehen des<br />

Rades die Bremsbacken offen daliegen und<br />

bei Bedarf in kürzester Zeit ausgewechselt<br />

werden können.<br />

Der M.G. Magnette, mit dem Seaman im<br />

Kleinwagen-Rennen den Sieg herausfuhr,<br />

verdient umso mehr Beachtung, als er einer<br />

an Zylinderinhalt bedeutend 1 grösseren Konkurrenz<br />

die Stange zu halten vermochte.<br />

Sein Sechszylindermotor hat einen Zylinderinhalt<br />

von nur 1100 ccm, erreicht aber bis<br />

gegen 6000 Touren in der Minute. Die Ventilsteuerung<br />

geschieht durch eine obenliegende<br />

Nockenwelle, die Gemischbildung<br />

durch zwei Vergaser mit schräg gegen den<br />

Motor zu abfallender Ansaugöffnung. Um<br />

eine möglichst tiefe Schwerpunktlage zu erreichen,<br />

ist der Chassisrahmen unter der<br />

Hinterachse hindurchgeführt. Im übrigen<br />

zeigt das Chassis einen mehr oder weniger<br />

konventionellen Aufbau. Das Getriebe ergibt<br />

vier Vorwärtsgänge. Sein Schalthebel ist auf<br />

einem Ausleger in nächste Griffnähe des<br />

Fahrers gebracht.<br />

Der offizielle Grand-Prix-Film<br />

In zahlreichen schweizerischen Kino-Theatern<br />

läuft zur Zeit der Film vom Grossen Preis der<br />

Schweiz in Bern. Für diejenigen, die dieses gewaltige<br />

Sportereignis selber miterleben konnten,<br />

bedeutet der Film eine schöne Erinnerung, für die<br />

andern aber, die daheim bleiben mussten, wird er<br />

zum willkommenen Schilderer all der packenden<br />

Kämpfe auf der Bremgartenrundstrecke. Der Operateur<br />

hat ein sehr gutes und sicheres Auge gehabt,<br />

und bannt die dahinrasenden Wagen in<br />

überaus eindrucksvoller Weise auf das Flimmerband.<br />

Was den meisten Zuschauern aus naheliegenden<br />

Gründen nicht möglich war, ist hier erreicht:<br />

Man sieht die Wagen bald bei den Tribünen,<br />

bald in der Eymatt, in der Kiesgrube, in der<br />

Forsthauskurve und in der Wohlenstrasse dahinsausen.<br />

Der Eindruck der Geschwindigkeit, der<br />

bekanntlich im Film gerne verschwindet, konnte in<br />

überzeugender Weise beibehalten werden. Nochmals<br />

lässt man sich angesichts dieser sehr gut gelungenen<br />

Aufnahmen von der Spannung dieses grossen<br />

Rennens fesseln, das nun bereits der Geschichte<br />

angehört. Der Besuch kann jedenfalls sehr empfohlen<br />

werden. Eines nur ist wieder höchst beklagenswert:<br />

die miserable Beschriftung, die von<br />

jemand verfasst zu sein scheint, der mit<br />

dem Deutschen auf Kriegsfuss steht. Seit wann<br />

denn «tut man tanken>, um Himmelswillen? Und<br />

Hans Stuck « deckt» die 500 km in dreieinhalb<br />

Stunden! Ein solches Deutsch sollte — aus Gründen<br />

des zur Nachahmung reizenden schlechten<br />

Beispiels — amtlich verboten werden... bo.<br />

Sieg von Dodson (M. G. Magnette.)<br />

Die diesjährige Tourist-Trophy, die am letzten<br />

Samstag auf der bekannten, sehr schwierigen<br />

Ards-Rundstrecke bei Belfast ausgetragen wurde,<br />

sah ausschliesslich englische Fahrer am Start. Der<br />

Kontinent desinteressierte sich vollständig an diesem<br />

Anlass, da das Reglement nur die Benutzung<br />

gewöhnlicher Sport-Serienwagen erlaubte, und lediglich<br />

einige unwesentliche Umänderungen zuliess. Das<br />

einschneidendste Verbot betraf die Verwendung von<br />

Kompressoren, die der R, A. G. bei Rennen nicht<br />

mehr dulden will.<br />

Die 40 besten englischen Rennfahrer traten zu<br />

dem gTossen Rennen an, das nicht -weniger als<br />

400,000 Zuschauer aus England und Irland zusammenbrachte.<br />

Leider war das Wetter nicht sehr<br />

günstig. Die Tourist-Trophy ist wegen der Schwierigkeit<br />

ihrer Strecke sonst jedesmal von vielen Unzu<br />

erstaunlich<br />

niedrigen Preisen<br />

Reichhaltige Auswahl<br />

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m.<br />

fällen heimgesucht worden. Dieses Jahr verlief das<br />

grösste englische Rennen der Saison, ohne jeden<br />

ernsten Unglücksfall. Sowohl beim Training wie<br />

beim Rennen selber ergaben eich keine folgenschweren<br />

Zwischenfälle. Die Organisatoren werden<br />

mit diesem Ergebnis um so mehr zufrieden sein,<br />

als das Verbot von schnellen Spezialwagen auch<br />

aus 'der Absicht heraus erfolgt war, die vielen Unfälle<br />

einzuschränken.<br />

Das Rennen wurde, wie gewohnt, nach einer<br />

Handicap-Formel ausgetragen, die für die grossen<br />

Wagen 35 und für die kleinsten nur 32 Runden<br />

vorschrieb. Der Hauptkampf konzentrierte sich<br />

gegen den Schluss auf die drei Fahrer Dodson (M.<br />

G. Magnette), Brian Lewis (Lagonda) und D. R.<br />

Hall (Bentley). Besonders dramatisch wurde das<br />

Duell der beiden grossen Maschinen von Brian<br />

Lewis und Hall, die während langer Zeit dicht hintereinander<br />

Runde um Runde absolvierten. Der<br />

Kampf entschied sich, als gegen SchYnss Hall und<br />

auch Brian Lewis bei den Boxen anhalten mussten,<br />

um die Pneus zu wechseln. Dodson. der mit seinem<br />

M. G. ein brillantes Rennen fuhr, profitierte<br />

von dem Handicap für die kleinen Maschinen und<br />

konnte das Ziel als Sieger erreichen. Er erzielte<br />

einen Durchschnitt von 120 km/St. Im Verlaufe<br />

des Rennens ging der Riley von Baird in Flammen<br />

auf; der von H. P Prestwich überschlug sich in<br />

einer Kurve und landete in einem Fluss. I. R.<br />

Hodge musste in voller Fahrt konstatieren, dasa<br />

die Lenkung seines Singer-Wagens versa?te und<br />

stürzte in einen Graben. Alle drei Unfälle ergaben<br />

keine ernsten Verletzungen.<br />

Die Resultate:<br />

1. G. J P. Dodson (M. G. Magnette), Sta.-Mittei:<br />

120 km/St.; 2. E. R Hall (Bentley); 3 Brian Lewis<br />

(Lagonda).<br />

Trossf gewinnt in Biella. Das innerhalb kurzer<br />

Frist organisierte erste Rundstreckenrennen von<br />

Biella, das letzten Sonntag zu einem grossen Erfolg<br />

vnirde, führte auf einem 2,2 km langen Circuit<br />

mitten durch die kleine piemontesische Stadt<br />

Viele Kurven und eine starke Steigung machten<br />

die neue Strecke sehr schwierig. Das Training zeitigte<br />

denn auch bereits Mittel, die bei weitem<br />

nicht an die lOO-km/St.-Grenze herankamen. Varzi<br />

fuhr mit einem Durchschnitt von 1 Min. 36% Sek.<br />

(Mittel 81,8 km/St.) die schnellste Zeit des Trainings.<br />

Das Rennen selber zerfiel in drei Vorläufe<br />

und ein Finale, das von dem Spezialisten für<br />

Stadtrundstreckenrennen, Trossi auf Alfa Romeo,<br />

mit dem für diese Strecke erstaunlichen Mittel<br />

von 83,8 km/St., gewonnen wurde. Varzi wurde<br />

mit knappem Abstand Zweiter, Farina auf Maserati<br />

Dritter und der Bugatti-Fahrer Brivio Vierter.<br />

Wiederum war Tazio Nuvolari vom Pech verfolgt;<br />

er musste frühzeitig wegen Maschinendefekts<br />

aufgeben.<br />

Die Resultate der Finale:<br />

1. Trossi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02<br />

Min. 25,2 Sek. (Std.-Mittel 83,8 km/Std.).<br />

2. Varzi (Alfa Romeo 2904 ccm), 1 Std. 02 Min.<br />

57,4 Sek.<br />

3. Farina (Maserati 1500 ccm), 1 Std. 03 Min.<br />

44,2 Sek.<br />

4. Brivio (Bugatti 2300 ccm).<br />

5. Balestrero (Alfa Romeo 2600 ccm).<br />

Afpenfahrt-Epilog.<br />

Die folgende Rückschau unseres Sonderberichterstatters<br />

auf die diesjährige Internat.<br />

Alpenfahrt erscheint wegen des Stoffandranges<br />

während der Grand-Prix-Woche etwas verspätet.<br />

Da sie sich jedoch in erster Linie prinzipiell<br />

mit dieser grossen touristischen Prüfung<br />

auseinandersetzt, wird sie in ihrem Wert dadurch<br />

keineswegs vermindert. Die Red.<br />

Auf dem Gelände der Münchener Strassenbauausstellung<br />

standen sie aufgereiht, die kranzgeschmückten<br />

Alpenfahrtwagen, die eine praktische<br />

Schau der europäischen Straesen und Pässe miterlebt<br />

hatten, und nach der feierlichen Preisverteilung<br />

setzte sich die Kolonne zum letztenmal in Bewegung.<br />

Die Alpenfahrer zogen heim, nach allen<br />

Richtungen der Windrose... «Die VI. internat.<br />

Alpenfahrt ist gewesen — es lebe die VII. Alpenfahrt!»<br />

so beschloss der temperamentvolle Vertreter<br />

des Automobilclubs der Schweiz. Hauptmann Toendury,<br />

seine Ansprache.<br />

Der feierliche Schlussakt und die «Ruhe nach<br />

dem Sturm» gaben Gelegenheit zu Kritik und Anregungen.<br />

So flocht der Chef der obersten nationalen.<br />

Sportbehörde Deutschlands, Major Huehnlein,<br />

in seine Schlussrede die Frage ein, ob nicht<br />

ein Rasttag während der Fahrt und etwa eingelegte<br />

Mittags-Pflichtpausen als zweckmässig erschienen,<br />

damit die eine Aufgabe der Alpenfahrt, die Schönheit<br />

der Alpenwelt kennenzulernen und die sportliche<br />

Kameradschaft unter den Teilnehmern zu<br />

pflegen, auch besser erfüllt werde. «Denn was •wäre<br />

die Fahrt anderes als motorisierter Alpinismus?»<br />

meinte er recht zutreffend.<br />

Damit käme eine neue Note in die Veranstaltung,<br />

an die bisher eigentlich weniger gedacht wurde.<br />

Tatsächlich ist es jammerschade, die schönsten Gegenden<br />

der europäischen Bergwelt gleich «Lützows<br />

verwegener Jagd» zu durchbrausen, nur Tim<br />

den Durchschnitt zu halten oder ihn zu überbieten<br />

und dann an den Kontrollstellen bis eine Stunde zu<br />

früh einzutreffen! Und damit sind wir bei dem<br />

Kern der Frage angelangt: Sind die Durchschnitte<br />

für die heutigen Wagen zu niedrig bemessen?<br />

Welche weiteren Erschwerungen könnten vorgesehen<br />

werden, um die Siebung der Berufensten<br />

noch engmaschiger zu gestalten? Nach jeder Alpenfahrt<br />

virurden ähnliche Fragen aufgeworfen; demgemäss<br />

schwankte der Stundendurchschnitt der<br />

einzelnen Veranstaltungen immer im Bereich gewisser<br />

Grenzen. Diesmal wurde er — immer im<br />

Bestreben, ein Strassenrennen zu vermeiden — teils<br />

niedriger angesetzt als bei der letzten Alpenfahrt,<br />

zum Teil aber auch höher bemessen.<br />

Im JahTe 1932 hatte die kleinste Gruppe (das<br />

sind die Fahrzeuge bis 1100 ccm) 43 km/St.-Durchschnitt<br />

zu halten, in diesem Jahre 42; hingegen<br />

war die Gruppe der stärksten Wagen (über 2000<br />

ccm) gegen das Vorjahr mit 46 km/St, auf 52 hinaufgesetzt<br />

worden, die Zwischengruppen 1500 bis<br />

2000 von 45 auf 46, während die Gruppe 1100 bis<br />

1500 von 44 auf 43 Kilometer reduziert wurde.<br />

Nun hat sich aber ergeben, dass die Mehrzahl<br />

der Auefälle in der Gruppe der stärksten Wagen zu<br />

verzeichnen ist, nämlich fast 50 Prozent, was auf<br />

eine Ueberanstrengung der Maschinen durch den<br />

hohen Durchschnitt schliessen lässt; anderseits<br />

waren es gerade die starken Wagen, die lange vor<br />

hrer Sollzeit sich an den Kontrollen einfanden.<br />

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aber auch solche anderer Gruppen, zum Beispiel<br />

der Alpenfahrthabitue Delmar in der Gruppe bis<br />

2000 oder Graf Spiegel. Major Gutknecht, Frau<br />

Roehrs in der Gruppe bis 1500 ocm, vertraten diese<br />

Meinung.<br />

Eine Hinaufsetzung kommt aber, wie ein Sportkommissar<br />

erklärte, wegen des zu erwartenden<br />

Widerspruches der Polizeibehörden nicht in Frage.<br />

Doch bleiben andere wünschenswerte Zusätze zur<br />

Ausschreibung, die sich in 2 Abschnitte teilen lassen:<br />

1. Prüfung der Maschinen; 2. Prüfung der<br />

Fahrkunst, beziehungsweise der Fahrtregelmässlgk«it.<br />

Für Punkt 1 wäre ausser der gegenwärtigen<br />

Farbmarkierung und der Plombierung des Kühlerverschlusses,<br />

eine PlombieruBg der Motorhaube am<br />

Platze. Aehnliches ist bereite in der Alpenfahrt 1912<br />

(damals vom Oesterreichischen Automobilclub veranstaltet)<br />

durchgeführt worden. Ja, die Plombierung<br />

erstreckte sich so weit, dass zum Beisfiipl Hie<br />

Bretnsennachstellung nur von Bord aus möglich<br />

war. Eine Folge war die Anordnung der Handradnachatellung,<br />

die damals Porsche ersann und die<br />

seither auf den Rennwagen Eingang gefunden hat.<br />

Die Plombierung der Kühler wieder hatte das Aufbringen<br />

von sogenannten Dampfdomen zur Folge,<br />

wie wir ihn diesmal auf dem Bugatti des österrei-<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

chischen Fahrers Falmbi^l als Ueberrest sehen<br />

konnten.<br />

Sehr wesentlich ist auch die Fahrtregelmässigkeltsprüfung.<br />

Sie kann am besten durch Teilen der<br />

Abschnitte in vermehrte Zwischenkontrollen erfolgen.<br />

Diese Zwischenkontrollen sind vorzugsweise<br />

nach den schwierigsten Teilstücken, also z. B. Pässen,<br />

einzulegen, um damit ein Aufholen auf ebenen<br />

und geraden Strassen zu vermeiden und zwecklos<br />

zu machen. Es zeigte sich nämlich, dass von vielen<br />

Konkurrenten der kleineren Klassen Zeitversäumnisse<br />

im Hochgebirge durch tolles Fahren in freiem<br />

Geländ« bis zur nächsten Zeitkontrolle wettgemacht<br />

wurden. Ueberholen von regelmässiger fahrenden<br />

Konkurrenten, Staubbelästigung und andere Unannehmlichkeiten<br />

gingen damit einher. Soll aber eine<br />

so frühe Ankunft bei den Kontrollen penalisiert<br />

werden? Damit wäre wenig erreicht, denn die Bewerber<br />

könnten ausserhalb der Durchfahrtskontrollen<br />

anhalten.<br />

Man konnte bei der Abnahme in Nizza, als die<br />

Wagen am Quai geparkt wurden, von einer cAutomobilausfitelung<br />

unter Palmen» sprechen. Die Industrien<br />

Deutschlands, Frankreich. Englands, Italiens<br />

und der Tschechoslovakei waren vertreten,<br />

mit neuesten Modellen und auch mit recht alten. Da<br />

fuhren zwei englische Damen mit einer 7 Jahre<br />

alten Lancia-Limousine und hielten einige Zeit<br />

wacker durch; sie mussten aber nach der vierten<br />

Etapne wegen Zeitübersrhrpi'nn? in Venedig ans der<br />

Konkurrena ausscheiden. Von den 15 gemeldeten<br />

Fabrikteams abgesehen, war die Wahrnehmung zu<br />

machen, dass sich die Mehrzahl der Einzelfahrer<br />

•nit ihren zu gewöhnlichem Gebrauch bestimmten<br />

Fahrzeugen eingefunden hatte. Namentlich war<br />

dies bei den französischen Konkurrenten der Fall,<br />

wie beim Ehepaar Descollas, die mit ihrer 1800<br />

Kilogramm schweren Bugatti-Stadt-Limousine antraten<br />

(sie erwarben eich den Gletscherpokali, ebenso<br />

beim Ehepaar Schell odeT dem jungen Machat,<br />

der mit einem Citroen-Vorderradantrieb, allerdings<br />

erfolglos, teilnahm, da er ohne jede Vorbereitung<br />

und Streckenkenntnis gestartet war. während der<br />

zweite Citroen-Vorn trieb, von dem bol?annt?n Rekordmann<br />

Lecot gemeldet, aber von einem Fabrikangehörigen<br />

gesteuert, sich gut bewährt« und die<br />

vergoldete Medaille erhielt. Diese beiden Wagen<br />

mit rein serienmässiger Uebersetzung erlebten ihre<br />

erste Gebirgsprobe von solchen Ausmassen. Die Erfahrungen<br />

werden (und dies ist ein Hauptvorzug<br />

der Veranstaltung) in den Konstruktionsbüros mit<br />

Nutzen ausgewertet werden.<br />

Dem Vorderrad-Antrieb konnte keine bessere<br />

Versuchsbahn geboten werden ala die am letzten<br />

Tage eingeschaltete Pass-Strecke der 1700 Meter<br />

hohen in den österreichischen Alpen, nahe des sonst<br />

so gefürchteten Katschberges gelegenen Turracher<br />

Höhe. Mit ihrer Steigung von nahe 30 Prozent,<br />

ihrer engen, schlecht unterhaltenen Fahrbahn mit<br />

holzverkeilten Wasserrasten, glitschigem Lehmund<br />

Geröllboden, war sie zu einer Zeit stärksten Regens<br />

zu passieren. Bis auf zwei Vorntriebwagen, der<br />

eine mit 4 Personen besetzt, der andere ein 2-sitziger<br />

Konkurrentenwagen, kamen alle anderen anstandslos<br />

über die Schwierigkeiten dieser Prüfstrecke.<br />

Es kann somit mit den erwähnten Ausnahmen<br />

kaum ein Argument gegen den Vorntrieb<br />

gewonnen werden, denn es gibt wohl nur eine<br />

Turracher Höhe dieser Art in Europa, und gerade<br />

diese bei schlechtem Wetter zu befahren, wird kaum<br />

im Programm des Besitzers eines Reisewagens dieser<br />

Art stehen! Die eminenten Vorteile gerade beim<br />

Kurvenfahren im Gebirge wiegen hier wohl sehr<br />

viel.<br />

Dass sich beträchtliches Interesse den Sporttypen<br />

zuwandte, mit denen fast ausschliesslich die<br />

Engländer aufwarteten, ist erklärlich. Da waren<br />

die 3 grünen Talbotwagen, tiefliegend mit bequemer<br />

Karosserie, wie die Singer, Triumph und Riley<br />

mit ausgenommener Türfläche, dabei die Kantenbiegung<br />

rechts neben dem Lenkrad zum Aufstützen<br />

•des Armes gepolstert, links wieder ein Griff zum<br />

Festhalten für den Mitfahrer, dann ein zweiter<br />

Hupenkontakt, mit dem Ellenbogen zu betätigen,<br />

u. a. Erleichterungen.<br />

Viele der Wagen hatten 2 und mehrere Signalinstrumente,<br />

ebenso doppelte Beleuchtungseinrichtungen,<br />

vielfach waren. 2 Akkumulatoren eingebaut mit<br />

bequem erreichbarer Umschaltung (hätte der Panhardfahrer<br />

Legre diese Vorsicht geübt, so wäre ihm<br />

der Gletseherpokal sicher gewesen, denn er bekam<br />

seine Strafpunkte wegen Versagens der Batterie<br />

beim Anlassen). Oft waren auch die kombinierten<br />

Thermometer zur Temperaturmessung des Wassers<br />

beim Kühlereintritt und -austritt und der Oeltemperatur<br />

vorhanden, so auch bei den Adlerwagen.<br />

Die schnellen Riley hatten an ihrem Sportmotor<br />

3 Vergaser, der Deckel des Ventilgehäuses war geteilt,<br />

60 dass jede Zylindergruppe rasch geprüft<br />

werden konnte; bei Triumph erschien die Ansaugung<br />

der Oelgase in die Vergaserleitung als sehr<br />

zweckmässig; es wurde damit ihr Eindringen in<br />

die Karosserie vermieden.<br />

Riley und Talbot waren mit dem Wilson-Vorwählergetriebe<br />

ausgerüstet, ein deutlicher Vorteil<br />

beim Bergeschalten 1 Vorzüglich war in dieser Beziehung<br />

das synchronisierte Getriebe bei Adler-<br />

Trumpf, bei dem vornehmlich in den Kurven der<br />

dritte Gang -nahezu automatisch eingesetzt werden<br />

konnte. Die deutschen Wagen haben sich bei der<br />

Alpenfahrt überhaupt vortrefflich gehalten, ein Beweis<br />

dafür ist, dass von 38 Gestarteten nur 6 Fahrer<br />

ausser Gefecht gerieten.<br />

Hier muss eine Sonderleistung an techn Können<br />

noch Erwähnung finden. Wir warteten bei der Abnahme<br />

stets auf das Erscheinen des Adler-Trumpf-<br />

Teams. Es kam erst am zweiten Tage zur Waage;<br />

Paul von Guileaumes Fahrzeug war nämlich auf<br />

der Hinreise von einem Fünftonnen-Lastwagen gerammt<br />

worden, wobei wesentliche Teile beschädigt<br />

und der Rahmen eingerissen wurde. Meister Gehrmann<br />

der Adlerwerke, einer der Teamfahrer,<br />

machte sich die Nacht hindurch an die Arbeit, zerlegte<br />

das Chassis vollkommen, schweisste und richtete<br />

den Rahmen und am nächsten Morgen stellte<br />

sich das Team bereit, um nach tadelloser Fahrt<br />

den Alpenpokal zu erringen.<br />

Zum ersten Male nahm auch ein etromlinienartig<br />

gestalteter Wagen an einer Alpenfahrt teil:<br />

der Ford des rumänischen Obersten Berlescu, eines<br />

bekannten Monte Carlo - Fahrer. Er behauptet,<br />

durch die Formgebung 25 Kilometer an Geschwindigkeit<br />

gewonnen zu haben. Tatsache ist es ja, dass<br />

die wahre Stromlinie, die von Ingenieur Jaray, Luzern,<br />

entwickelt wurde, eine solche und noch weit<br />

höhere Geschwindigkeitssteigerung verbürgt. Bei<br />

dieser sind aber auch die Räder überdeckt, keine<br />

Kotflügel vorhanden und sonst wirksame Formdetails<br />

vorgesehen. Es wäre sicherlich zweckmässig,<br />

bei Wettbewerben für Stromlinienkarosserien<br />

Sonderpreise einzusetzen. Bei der grossen<br />

wirtschaftlichen Bedeutung (Brennstoffersparnis<br />

von mehr al« 40 Prozent!) handelt es sich hierbei<br />

weniger um ein sportliches als um ein eminent<br />

wichtiges wirtschaftliches Problem. Berlescu schied<br />

übrigens eines von ihm verursachten Strassenunfalles<br />

wegen aus der Veranstaltung aus.<br />

Ueber die Ursachen der Ausfälle war nicht immer<br />

völlige Klarheit zu erlangen, zumal die Betroffenen<br />

nicht mehr zu sehen waren. Von den<br />

durch Schleudern (Pätzold, Ford, und Graumiiller,<br />

Wanderer) oder Karambolagen bewirkten Ausfällen<br />

abgesehen, sind die mechanischen Ursachen verschieden<br />

gewesen. Dass das Stilfser Joch mit seinen<br />

18 Kilometern und 50 Kehren die Mehrzahl<br />

der Schäden bringen würde, war von vornherein<br />

zu erwarten. Die beiden Renault und der Delahaye<br />

von Perrot zerbrachen dabei die Getriebe. Wie sehr<br />

die Bremsen hergenommen wurden, bewieg das<br />

Ausscheiden von 5 Fahrzeugen wegen abgenützter<br />

Bremsen und der vor der Einfahrt nach Zagreb<br />

erfolgte Unfall des einen Terraplane, bei dem die<br />

Bremsen versagten. Es wäre meiner Meinung nach<br />

eine nützliche und im Interesse der Sicherheit von<br />

Fahrern und Dritten gelegene Ergänzun? der Ausschreibung,<br />

wenn nach Schluss einer jeden Etappe<br />

eine Bremsen-Wdrksamkeits-Prüfung eingeschaltet<br />

würde.<br />

Verhältnismässig wenige Strafpunkte wurden wegen<br />

Lösens der Kühlerplomben verhängt, .ein Beweis<br />

für dip grosse Vollendung der Kühl- und<br />

Pumpeneinrichtungen. War es doch wahrlich keine<br />

fferinje Anforderung, die die 29 Pässe mit 56.000<br />

Meter Höhenbewältigung an die Motoren und Kühler<br />

stellten!<br />

Aus den kleineren episodischen Erlebnissen<br />

wären viele Fälle aufzeichnenswert, die Beharrlichkeit<br />

und Sportenergie verrieten. So der der beiden<br />

jungen Engländerinnen auf ihrem Singerwagen,<br />

der mit gebrochener, aus dem Rahmen geratener<br />

Vorderfeder am Stilfser Joch eintraf. Wir umstanden<br />

die zierliehen Fahrerinnen, konnten nicht helfen<br />

und nrr den Rat geben, sie mösren sich nicht<br />

in Lebensgefahr begeben, also aufgeben. Entrüstete<br />

Zurückweisung ward uns zur Antwort; ein Bündel<br />

Draht wurde hervorgeholt und abgewickelt Die<br />

Statistik der Alpenfahrt <strong>1934</strong>.<br />

Gruppe Etnge- Forfaits Ge- Ausge- /Ingeschrieben<br />

startet fallen kommen<br />

I 34 1 33 15 18<br />

TI 21 2 19 6 13<br />

III 30 1 29 5 24<br />

IV 34 15 19 1 18<br />

V 36 9 27 4 23<br />

155 28 127 31 98<br />

Die Ausfälle.<br />

Etappe;<br />

Gruppe 1. 2. 3. 4. 5. 6.<br />

I . 4 1 2 6 1 1<br />

II — — 2 2 1 1<br />

III — — — 1 2 2<br />

IV — — — — 1 —<br />

V — — — 1 — 3<br />

ii 10<br />

Was sie gewannen.<br />

Teams:<br />

Gruppe Alpenpokal Plakette Gletscher- Plakettn<br />

vergoldet Silber pokal vergoldet SUtxr<br />

I 1 1 — 12 2 —<br />

II 2 1 — 1 4 —<br />

III 3 1 1 5 5 —<br />

IV 1 1 — 11 1 —<br />

V 1 1 1 6 5 3<br />

8 5 2 35 17 3<br />

Feder hing schlotternd, aber sie fuhren damit die<br />

Stilfser Jochstrasse hinunter. In Bormio schweissten<br />

sie eigenhändig, aber es war dennoch fremde<br />

Hilfe dabei, und wiewohl ans Ziel nach München<br />

gelangt, mussten sie auseer Wettbewerb. Ein<br />

Schicksal, wie es auch der Meisterfahrerin, Frau<br />

Lotte Bahr, widerfuhr.<br />

Wie die Strassenbeschaffenheit auf Wagen und<br />

Fahrer wirkte? Man bekam auf den 6 Etappen von<br />

insgesamt 2900 Kilometer wahrlich alle Bauarten<br />

der Strassenbefestigunsr zu Gesicht. Von den wassergebundenen<br />

Gerölldecken der französischen<br />

Hochalpenpässe, den z. T. vorzüglichen Schweizer<br />

Passstrassen kam man zu den staubbedeckten Kalk-<br />

Strossen beim Eintritt nach Jugoslawien und den<br />

modernsten neuen Strecken an der italienischen<br />

Küste nach Triest und von da nach Fiume mit<br />

idealen Bitumendecken.<br />

Manche Wünschen hatten die Fahrer an die<br />

Strassenbauer: etwa den, dass bei Besplittung neugeteerter<br />

Stellen nicht der rundkörnige Splitt (im<br />

Fahrermund «Kugellager» geheissen) Verwendung<br />

finde, sondern der walzenförmige oder ganz feinkörnige<br />

Splitt. Der Unfall Pätzolds, der an einer<br />

solchen Stelle aus der Kurve getragen wurde, ist<br />

auf die kugelförmige Splittart zurückzuführen.<br />

Uebrigens hat sich gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit<br />

der Stahlkarosserie bewährt, denn trotz<br />

mehrmaligen Uebersehlagens auf steinigem Geröll<br />

war fast keine merkliche Einbeulung festzustellen.<br />

Eine natürlich wenig erwünschte, aber glücklicherweise<br />

ohne ernstliche Fol


Vor dem Grossen Preis<br />

von Italien.<br />

Am nächsten Sonntag.<br />

Die Grossen Preise der Schweiz und von Italisn<br />

bilden den offiziellen Beschhiss der diesjährigen<br />

internationalen Rennen von klassischen Ausmassen.<br />

Bereits liegt der schweizerische Grand<br />

Prix, der ein weiteres bemerkenswertes Resultat<br />

•ui dem Ringen der im Autosport führenden Nationen<br />

geliefert hat, hinter uns. Noch bleibt als<br />

außerordentlich wichtiger Anlass der Grosse Preis<br />

von Italien, der am nächsten Sonntag in Monza<br />

zur Durchführung kommt. Das grosse italienische<br />

Rennen ist dieses Jahr innert bemerkenswert kurzer<br />

Frist vorbereitet worden. Erst vor wenigen<br />

Monaten wurde nämlich der Plan eines teilweisen<br />

Umbaues der Rundstrecke von Monza bekannt.<br />

Zu Anfang des Jahres vermutete man noch, der<br />

italienische Grand Prix werde für <strong>1934</strong> auf die<br />

Rundstrecke von Pescara vertegt. Verschiedene<br />

Ueberlegungen mögen bei der erneuten Berücksichtigung<br />

von Monza eine Rolle gespielt haben, an<br />

das man im allgemeinen angesichts der vielen Todesopfer,<br />

die diese Bahn schon forderte, nur mit<br />

gemischten Gefühlen zurückdenkt. Die Stadt Mailand<br />

wie auch die Regierung scheinen eich zur Zeit<br />

überlegt zu haben, welchen klassischen Ruf gerade<br />

diese Bahn, trotz allem Missgeschick, im Autosport<br />

erlangt hat, und, statt sie einfach dem<br />

Schicksal zu überlassen, suchte man nach einem<br />

Ausweg. Dieser wurde gefunden, und am Sonntag<br />

wird sich die Bahn von Monza in etwas verändertem<br />

Zustande dem Zuschauer präsentieren.<br />

Bekanntlich zeigte sich der Circuit den hohen<br />

Geschwindigkeiten, die mit den neuen Wagen erreicht<br />

werden, in keiner Weise gewachsen. Da ein<br />

vollständiger Umbau jedoch zu kostspielig und<br />

auch zu zeitraubend gewesen wäre, sah man sich<br />

nach einer Ersatzlösung um. Diese wurde gefunden,<br />

indem man die schnelle Bahn von Monza<br />

durch den Einbau einer ganzen Anzahl Kurven<br />

bedeutend langsamer machte. Heute präsentiert sich<br />

dieses Autodrom als eine Art Hindernis-Circuit,<br />

der keine Mittel über 120 km/St, erlauben wird.<br />

Wir werden in der nächsten Nummer auf diesen<br />

sehr interessanten Umbau in Wort und Bild<br />

noch näher zurückkommen.<br />

Vom technischen Standpunkt aus ist es durchaus<br />

begrüßsenswert, dass in die Reihe der europäischen<br />

Grossen Preise dieses Jahres auch noch<br />

ein solches Rennen eingeschaltet wird, das beispielsweise<br />

in jeder Beziehung im strengsten Gegensätze<br />

zum Grand Prix der Schweiz steht. Bis<br />

zum Augenblick wurde noch nirgends die Möglichkeit<br />

geboten, die neuen deutschen Wagen im<br />

Kampf mit den italienischen und französischen<br />

Maschinen auf einer ausgesprochenen Hindernisstrecke<br />

zu sehen. So sehr sich die neuen deutschen<br />

Maschinen hinsichtlich der Schnelligkeit und<br />

auch der Strassenlage bewährt haben, so haben ei«<br />

den Beweis, mit den Bremsen und dem Getriebe<br />

auf der gleichen Höhe zu stehen, eist noch abzulegen.<br />

Jedenfalls stehen die Deutschen in Monza<br />

vor einer sehr schweren Aufgabe. Alfa Romeo und<br />

Bugatti werden auf dieser Rundstrecke bestimmt<br />

von ihrer jahrelangen Erfahrung profitieren, und<br />

auch durch das Fehlen ausgesprochener Stromlinienkarosserien<br />

bedeutend weniger benachteiligt<br />

eein. Fast scheint es deshalb, als hätte Italien mit<br />

Absicht eine solche Rundstrecke geschaffen, um<br />

Drei Ansichten der soeben herausgekommenen neuen Autogiro-Type der Weir Ltd., die vom nächsten Frühjahr an in grösseren Serien für weniger als<br />

300 Pfund Sterling fabriziert werden soll. Zum Antrieb dient ein horizontaler Zweizylindermotor, der bei 3300 Touren 50 PS entwickelt. Die Maximalgeschwindigkeit<br />

soll rund 150 km/St, betragen, die Reisegeschwindigkeit zirka 130 km/St. Die Steuerung geschieht ausschliesslich durch Verstellung<br />

des Drehflügels. Die Schwanzflächen sind demnach, wie beim letzten Autogiro-Typ C 30, starr mit dem Rumpf verbunden.<br />

(Photos: «The Aeroplane>, London.)<br />

den Deutschen eine harte Nuss zu knacken zu geben.<br />

..<br />

Die Besetzung des sonntäglichen Rennens entspricht<br />

in jeder Hinsicht der eines führenden Grossen<br />

Preises. Der Hauptteil der in Bern angetretenen<br />

Konkurrenten wird auch in Monza zu sehen<br />

sein. Mercedes-Benz entsendet Caracciola, Fagioli<br />

und v. Brauchitsch, die Auto-Union Stuck, Momberger<br />

und Prinz Leiningen, die Scuderia Ferrari,<br />

Chiron, Varzi, Graf Trossi und event. noch Comotti.<br />

Mit dem neuen, in Bern sehr gut bewährten<br />

Bugatti 3500 cem startet der offizielle Molsheimer<br />

Vertreter Brivio, während Lord Howe mit einem<br />

Bugatti 2300 cem in den Kampf eingreift. Das<br />

grosse Fragezeichen bildet Tazio Nuvolari, der alles<br />

daran setzen möchte, um dieses Jahr wenigstens<br />

zu einem bemerkenswerten Erfolg zu gelangen. Die<br />

Maserati-Werke stellen ihm einen völlig neuen Maserati-Wagen<br />

mit einem Zylinderinhalt von 3500<br />

cem zur Verfügung. Genauere Einzelheiten über<br />

diese Maschine sind nicht bekannt, jedenfalls soll<br />

es sich um einen auch im Chassis abgeänderten<br />

Sechszylinder handeln, der 30 Bremspferde ;meht<br />

entwickelt als das SOOO-ocm-Achtzyünde*-iSfod?fl^<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - JV8 72<br />

Als offizieller Maserati-Fahrer wurde ferner Zehender<br />

eingeschrieben. Der Zürcher Hans Ruesch und<br />

Whitney Straight ergänzen als Maserati-Einzelfahrer<br />

die Besetzung des italienischen Rennens.<br />

Die Verlosung der Startplätze ergab folgendes<br />

Resultat, nach dem die Fahrer am Sonntag aufgestellt<br />

werden:<br />

Die Nennungen:<br />

2. Caracciola (Mercedes-Benz)<br />

4. Varzi (Alfa Romeo)<br />

6. Brivio (Bugatti)<br />

8. Nuvolari (Maserati)<br />

10. Stuck (Auto-Union)<br />

12. Fagioli (Mercedes-Benz)<br />

14. Trossi (Alfa Romeo)<br />

16. Lord Howe (Bugatti)<br />

18. Zehender (Maserati)<br />

20. Momberger (Auto-Union)<br />

22. v. Brauchitsch (Mercedes-Benz)<br />

24. Chiron (Alfa Romeo)<br />

26. Straight (Maserati)<br />

28. v. Leiningen (Auto-Union)<br />

30. X.X (Alfa Romeo)<br />

'•»*•"•• 32. Ruesch (Maserati)<br />

Masarykring-Rennen. Das Masarykring-Rennen<br />

wird dieses Jahr über eine sehr bedeutende Besetzung<br />

verfügen. Bereits Hess sich die Scuderia<br />

Ferrari mit Varzi und Chiron einschreiben. Auch<br />

Mercedes-Benz hat offiziell gemeldet und wird mit<br />

Caracciola, Fagioli und von Brauchitsch vertreten<br />

sein. Für die Auto-Union starten Hans Stuck und<br />

Momberger. Auch die Besetzung des Kleinwagenrennens<br />

dürfte sehr interessant werden, da sich<br />

bereits u. a. auch der Engländer Eyston auf M. G.<br />

anmeldete.<br />

Grasser Preis von Algerien. Der dieses Jahr be^<br />

reits mehrmals angesagte, abgeblasene und erneut<br />

angesetzte Grosse Preis von Algerien wird nun definitiv<br />

am 28. Oktober <strong>1934</strong> durchgeführt werden.<br />

Wahrend der Samstag für ein Rundstreckenrennen<br />

der Tourenwagen reserviert ißt. finden am Sonntag<br />

je ein Lauf der kleinem und der grössern Rennklasse<br />

statt.<br />

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Die Bedeutung<br />

des Instrumentenfluges.<br />

Der Blindflug oder besser ausgedrückt der<br />

Instrumentenflug, d. h. also der Flug ohne<br />

Erdsicht in oder über den Wolken, ist besonders<br />

in den Wintermonaten tägliches Brot<br />

der Flugzeugführer. Oft müssen in den<br />

schlechtesten Monaten je nach Strecke 80 bis<br />

90% der Gesamtflüge als Instrumentenflüge<br />

durchgeführt werden. Vom Fliegen nach Instrumenten<br />

spricht man nur dann, wenn der<br />

Führer in der Lage ist, einen langen Streckenflug<br />

ohne jede Sicht in allen Einzelheiten genau<br />

so durchzuführen wie bei gutem Wetter.<br />

Die sichere Durchführung eines Fluges ohne<br />

Erdsicht hat im wesentlichen drei Bedingungen<br />

zur Voraussetzung:<br />

1. Einwandfrei und zuverlässig arbeitende<br />

Blindfluggeräte,<br />

2. gut ausgebildetes Flug- und Bodenpersonal.<br />

Auf die ersten beiden Punkte sei nur ganz<br />

kurz eingegangen. Bei den Bordgeräten ist<br />

der Wendezeiger, der den Geradeausflug<br />

ohne äussere Sicht ermöglicht — «dieser<br />

treue Wächter» des Flugzeugführers — das<br />

Hauptblindfluggerät. Zur Entlastung sind zusätzliche<br />

Geräte, künstliche Horizonte gerade<br />

in letzter Zeit entwickelt worden, die die<br />

Quer- und Längslage des Flugzeuges anzeigen.<br />

Der barometerische Feinhöhenmesser,<br />

der Geschwindigkeitsmesser, das Anzeigegerät<br />

für die Fall- und Sinkgeschwindigkeit<br />

des Flugzeuges und endlich nicht zuletzt der<br />

Magnetkompass, dessen einwandfreie Beobachtung<br />

wegen seiner oft fehlerhaften Anzeige<br />

eine besondere Schulung erfordern, vervollständigen<br />

diese in grossen Zügen dargestellte<br />

Bordausrüstung.<br />

'„r-Punkt 2: Ein längerer beabsichtigter Bündig<br />

ohne Funkgerät und ohne Bodenpeilstelle<br />

ist nicht durchführbar bzw. mit dem ersten<br />

Gesetz der Luftfahrt — der Sicherheit — nicht<br />

vereinbar. Das Funkgerät setzt den Flugzeugführer<br />

in die Lage, dauernde Verbindung<br />

mit dem Erdboden aufrechtzuerhalten. Auf<br />

diese Weise wird ihm während des Fluges<br />

dauernd Wetterberatung heraufgegeben und<br />

notwendigenfalls werden ihm Umilugwege<br />

empfohlen. Aber abgesehen hiervon bildet die<br />

Möglichkeit, dass man durch die Peilung<br />

Kurs- und Standortbestimmungen erhalten<br />

kann, eine wesentliche Voraussetzung für den<br />

Instrumentenflug. Die meisten Flugverkehrsunternehmungen<br />

haben aus diesem Grunde in<br />

den Uebergangs- und Schlechtwettermonaten<br />

sämtliche Flugzeuge mit Funkgerät ausgerüstet.<br />

In den Sommermonaten wird lediglich<br />

bei einigen wenigen Kurzstrecken, bei denen<br />

schon vor Antritt des Fluges die Wetterlage<br />

mit Sicherheit zu übersehen ist, auf die Mitnahme<br />

von Funkgerät und Bordfunker verzichtet.<br />

Zuerst bestand eine grosse Abneigung gegen<br />

das Fliegen nach Instrumenten, hervorgerufen<br />

durch schlechte Erfahrungen mit der<br />

Zuverlässigkeit und Anzeigengenauigkeit der<br />

Bordgeräte. Es war nicht immer leicht, alten<br />

bewährten Flugzeugführern klarzumachen,<br />

dass die bis dahin geübte Technik des<br />

Schlechtwetterfluges, nämlich das Hüpfen<br />

über die Hindernisse, das Festklammern am<br />

Erdboden von Grund auf geändert werden<br />

musste. Es ist augenscheinlich, dass diese<br />

Art des Tieffluges vermehrte Gefahrenmomente<br />

in sich birgt und vom Standpunkt<br />

eines sicheren Luftverkehrs nicht mehr vertretbar<br />

ist. Bei der ersten Schulung wurde<br />

Wert darauf gelegt, dass der Flugzeugführer<br />

zunächst zu der Grosse der einzelnen Ausschläge<br />

der Instrumente gefühlsmässig die<br />

richtige Steuerbewegung fand. Das Hauptgewicht<br />

der Ausbildung wurde dabei auf Ansatz<br />

und Durchführung des Fluges unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Abtrifft und<br />

der Art und der Zeit der Funkpeilung gelegt.<br />

Alle diese Aufgaben musste der Führer während<br />

des Instrumentenfluges lösen. Hiermit<br />

waren im grossen und ganzen die Schwierig'<br />

keiten von örtlich begrenzten Wettergebieten<br />

überwunden. Das schlechte Wetter auf dei<br />

Stecke bereitete keine wesentlichen Durchführungsschwierigkeiten<br />

mehr. Es stellte sich<br />

aber heraus, dass es notwendig war, ein Flugzeug,<br />

das durch unvorhergesehene Wetterverschlechterung<br />

des Zielhafens und der umliegenden<br />

Flughäfen in Schwierigkeiten geraten<br />

war, möglichst günstig in den Zielhafen<br />

zu holen. Aus diesem Grunde wurde aus dem<br />

Betrieb heraus als Notbehelf das sogenannte<br />

«ZZ-Verfahren» geboren. Es soll hier nicht<br />

näher auf dieses unzulängliche Verfahren eingegangen<br />

werden, da es inzwischen durch<br />

eine bessere Technik — die Kurzwellenlandebake<br />

— überholt ist. Das «ZZ-Verfahren» war<br />

die Hauptaufgabe für die Winterlehrgänge der<br />

beiden letzten Jahre. Durch die zahlreichen<br />

Uebungsanflüge nach diesem Verfahren wurden<br />

umfangreiche Erkenntnisse für den Instrumentenflug<br />

gewonnen und der Weg für<br />

die nunmehr entwickelte Landebake vorbereitet.<br />

Die von den Firmen Lorenz und Telefunken<br />

konstruierte Kurzwellenlandebake arbeitete<br />

nach dem Leitstrahlprinzip. Der für den jeweiligen<br />

Flughafen günstigste Anflugkurs ist<br />

durch einen Leitstrahl (Dauerstrich) festgelegt.<br />

Weicht der Flugzeugführer von diesem<br />

Kurs nach der einen oder nach der anderen<br />

Richtung ab, so geben ihm bestimmte Zeichen<br />

(Punkte oder Striche), die im Flugzeug akustisch<br />

und optisch erkennbar sind, die Richtung,<br />

die er für den günstigsten Anflugkurs<br />

einhalten muss. Die Entfernung zum Flughafen<br />

wird ihm bei diesem Verfahren ebenfalls<br />

durch besondere kleine Ultrakurzwellensender<br />

angezeigt. Die Sendebaken arbeiten<br />

auf der Kurzwelle 9 m, da diese Welle praktisch<br />

frei von atmosphärischen Störungen ist<br />

und daher auch im Gewitter und Hagel zuverlässige<br />

Anzeige gibt. Dieses Landeverfahren<br />

stellt die Vorstufe zur vollkommenen<br />

Blindlandung dar.<br />

Das Volksflugzeug in Frankreich. Auch in<br />

Frankreich haben sich die Konstrukteure von<br />

Grossflugzeugen bis vor kurzem für das billige,<br />

populäre Tourenflugzeug, das die Entwicklung<br />

des Gebrauchswagens in der Luft<br />

fortsetzen soll, wenig bekümmert. Die seltenen<br />

Kleinflugzeugpioniere, welche auf den<br />

Flugplätzen der grössten Städte ihre ewigen<br />

Flugversuche machten, haben nun aber auch<br />

auf die Grossflugzeugfabriken eingewirkt, so<br />

dass bereits ein Typ für 20,000 franz. Franken<br />

sein Versuchsstadium hinter sich brachte. Es<br />

handelt sich um einen Doppeldecker mit<br />

40-PS-Motor, auf dem man theoretisch in<br />

Frankreich das Brevet für 1000 franz. Franken<br />

erwerben kann. Bei Serienherstellung<br />

erhofft man eine Preisreduktion auf 13,000<br />

franz. Franken und einen Betriebskostensatz<br />

von 40 franz. Franken pro Stunde. Diese<br />

günstigen Bedingungen sollten dann eine gesteigerte<br />

Nachfrage erwirken und das momentane<br />

Verhältnis von 60,000,000 Einwohnern<br />

und 700 Privatflugzeugen bessern. Wie<br />

sich diese Entwicklung der Tourenfliegerei<br />

auf die Unfallstatistiken auswirken muss. ist<br />

ungewiss, eine pessimistische Prophezeiung<br />

ist aber hier ebenso unangebracht wie bei<br />

der Entwicklung anderer Massenverkehrsmittel.<br />

, #<br />

Die künstliche Nebelbeseitigung nach dem<br />

Verfahren von H. G. Houghton, eines Gelehrten<br />

des technologischen Institutes von Massachusetts,<br />

von dem wir hier unlängst kurz<br />

berichteten, scheint doch mehr an sich zu<br />

haben, als es zuerst den Eindruck machte.<br />

Bei einem am 20. Juli auf dem Round Hill<br />

Airport angestellten Versuch zeitigte das<br />

Verfahren jedenfalls einen bemerkenswerten<br />

Erfolg. Vor seiner Anwendung herrschte ein<br />

dichter Nebel, der die Sicht auf mehr als<br />

150 m unmöglich machte. Sowie jedoch aus<br />

einem 30 m langen Düsenrohr, das Sich bis<br />

9 m über den Erdboden erhob, und das auf<br />

seiner ganzen Länge eine grosse Anzahl Düsenöffnungen<br />

besass, die von Houghton präparierte<br />

Flüssigkeit ausgespritzt wurde, entstand<br />

innert weniger Minuten auf eitle Distanz<br />

von 600 m eine nebelfreie Zone, die auch noch<br />

einige Minuten anhielt, nachdem der Versuch<br />

unterbrochen wurde. -s.<br />

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Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung<br />

in die Entwicklung der Verbrennungskraftmaschinen,<br />

die an sich schon überaus lehrreich ist, bringt<br />

der Verfasser in 14 Hauptabschnitten einen vollendeten<br />

Lehrgang über die modernen deutschen<br />

Flugmotoren. Zunächst werden prinzipiell die Arbeitsverfahren,<br />

die Einführung der Motoren —<br />

nach Verbrennungsart, Kühlung, Anordnung der<br />

Zylinder usw — und ausserdem die wichtigsten<br />

deutschen Flugmotorenmuster (Argus, B. M. W.,<br />

Siemens, Junkers, Hirth) behandelt. Ein weiterer<br />

äusserst instruktiver Hauptabschnitt befasst sich<br />

mit den Bauteilen der Flugmotoren. Dieser Abschnitt<br />

ist durch seine Fülle von Abbildungen besonders<br />

interessant. Die verschiedensten Kurbelwellen,<br />

Schubstangen, Kolben, Steuermechanismen,<br />

Getriebe werden unter spezieller Berücksichtigung<br />

der einzelnen Fabrikate gezeigt, ebenso sind auch<br />

die Hilfseinrichtungen — Vergaser, Zündapparate,<br />

Schmierung, Kühlung und Anlassvorrichtungen —<br />

gut beschrieben. An dieser wirklich verständnisvollen<br />

Zusammenstellung, die den Fleiss und die<br />

Systematik des Verfassers kennzeichnet, muss jeder<br />

Motorenfachmann seine Freude haben. Die<br />

vier Schnittafeln der neuesten Flugmotoren sind<br />

eine wertvolle Bereicherung des Bildmaterials und<br />

fördern bestens das Verständnis.<br />

Man kann wirklich sagen, dass dieses Werk seinen<br />

Titel als «Handbuch für Flugmotorenkunde»<br />

mit vollem Recht verdient. Es wird für den Fachmann<br />

ein wertvolles Nachschlagewerk sein und<br />

auch für den Flugschüler darf es wohl als eines<br />

der besten Lehrbücher über Flugmotoren gelten.<br />

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« AUTOMOBTL-REVUE 19S4 - 72<br />

Die Unterschrift des Rennfahrers.<br />

Anlässlich de« 1. Grossen<br />

Preises der Schweiz erhielt unsere<br />

Redaktion eine Widmung,<br />

die von sämtlichen beteiligten<br />

Fahrern unterschrieben war. Da<br />

sie die führenden Namen des<br />

europäischen Automobil-Renneportes<br />

enthält und sich mancher<br />

Sportsfreund für die Charakteristik<br />

der Schrift interessieren<br />

dürfte, geben wir diese<br />

im Faksimile wieder:<br />

Die Signaturen der Konkurrenten des Kleinwagen-<br />

Rennens.<br />

Zürcher<br />

Wochenprogramm<br />

Stadttn6at6r Ab nds 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Mi. abend S. Sept BuHerf 'y> mit Margherita Perras<br />

a. G., Oper von G. Puccini<br />

(A.-Ab. 1).<br />

DO abeni 6 SeoL Volksvorstellung: Zwei lachende<br />

' * Augen.<br />

Ff. abend 7. SepL *«"«, mit Sigrid Onegta abAmnens,<br />

Oper von G. Verdi (A-<br />

Ab. 1).<br />

Sa allen! I Sp.nt. Premiere: Wenn die kkinen<br />

* Veilchen blüh'n», Operette von<br />

R. Stolz.<br />

$0. naehm. S. Sept. Zwei lachende Augen.<br />

So. abend S. SepL TA Uhr: Der Rosenkavaller.<br />

Schauspielhaus Abends l<br />

r<br />

Dt<br />

T l<br />

II«<br />

tag nachm.<br />

abeili 4. Sept 8 Uhr: Festvorstellung in der<br />

Manegt des Zirkus Knie (alter<br />

Tonhalleplatz), in Anwesenheit<br />

des Autors: Katharina Knie,<br />

ein Seiltänzerstück von Carl<br />

Zuckmayer, mit Albert Bassermann,<br />

abend 5. Sept Eröffnungsvorstellung im Schauspielhaus<br />

in Anwesenheit des<br />

Autors: Katharina Knie, mit<br />

Alb. Bassermann.<br />

abeni B. SeDt. Katharina Knie, mit Albert<br />

Bassermann.<br />

Fr abend 7. Sept Katharina Knie, mit Albert<br />

Bassermann.<br />

abend 8. Sept Premierer Bunbury, eine triviale<br />

Sa.<br />

Komödie für ernste Leute, von<br />

Oscar Wildo.<br />

nach«. 9. Seit. Strassenmusik, Lustspiel,<br />

abend 9. Sept. Strassenmusik, LustspieL<br />

Die<br />

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Bruno Sojka<br />

Gigi Plate<br />

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L. Castelbarco<br />

E. G. Burggaller H. Herculeyns<br />

Bobby Kohlrausch<br />

Pierre Veyron<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 4. September <strong>1934</strong><br />

N» 72<br />

II. Blatt<br />

BERN, 4. September <strong>1934</strong><br />

s«§••». Rundschau<br />

Fahrbare<br />

Energieerzeugungsanlage.<br />

Unterhaltungsarbeiten und Erweiterungen<br />

an elektrischen Hoch- und Niederspannungsanlagen<br />

bedingen die zeitweise<br />

Ausschaltung bestimmter Abschnitte derselben<br />

und damit die Einstellung der Stromlieferung<br />

für eine bestimmte Anzahl Abnehmer.<br />

Normalerweise wird diese Abschaltung<br />

auf mehrere Tage vorausdisponiert und bei<br />

Vorhandensein industrieller Abnehmer auf<br />

Sonn- und Feiertage verlegt, wodurch die<br />

geringsten Unannehmlichkeiten für die<br />

Strombezüger erwachsen. Oft ist aber<br />

auch dies nicht möglich, so zum Beispiel,<br />

wenn ein Restaurationsbetrieb mit elektrischer<br />

Küche im betreffenden Netzabschnitt<br />

liegt oder wenn grössere Brutapparate angeschlossen<br />

sind usw.<br />

Der Stromlieferant seinerseits hat das<br />

grösste Interesse, eine möglichst unterbruchslose<br />

Energielieferung garantieren zu<br />

können, da für ihn unter Umständen hiervon<br />

das Zustandekommen bestimmter Lieferverträge<br />

abhängt.<br />

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich<br />

(EKZ) haben vor einiger Zeit eine<br />

fahrbare Generatorenstation in Dienst gestellt,<br />

die das oben gestreifte Problem auf<br />

eine interessante Art löst und unseres Wissens<br />

die erste derartige Anlage überhaupt<br />

ist.<br />

Es handelt sich um eine Energieerzeugungsanlage,<br />

die auf der Ladebrücke eines<br />

äusserlich vollständig normalen Viertonnenlastwagens<br />

untergebracht ist und ihren<br />

Antrieb durch den Wagenmotor erhält.<br />

Das Aggregat besteht in seinem elektrischen<br />

Teil aus einem Drehstromgenerator<br />

von 100 kVA, 380 Volt, 50 Perioden bei<br />

n = 1500 mit direkt gekuppelter Erregerdynamo<br />

von 1,9 kVA bei 115 Volt. Im Erregerkreis<br />

dieser letztern liegt ein Regulierwiderstand,<br />

der eine Spannungsregulierung<br />

der Hauptmaschine ermöglicht.<br />

Der Generator gibt seine Leistung über<br />

einen automatischen Maximalschalter und<br />

zwischengeschaltete Stromwandler auf einen<br />

Transformator von ebenfalls 100 kVA,<br />

dessen Sekundärkreis unterteilt ist und die<br />

Entnahme von 250 Volt und 500 Volt gestattet.<br />

Es besteht die Möglichkeit, von drei vollständigen<br />

Drehstromsystemen von 250, 380,<br />

500 Volt und zwei Einphasensystemen mit<br />

220 und 145 Volt einzeln oder gleichzeitig<br />

Gebrauch zu machen.<br />

Die drei Stromwandler liegen an einem<br />

Zähler, einem Wattmeter 0—100 kW und<br />

je einem Amperemeter pro Phase. Ein<br />

Frequenzmesser von 36—54 Perioden und<br />

ein Spannungsmesser 0—500 Volt können<br />

mittels eines Umschalters sowohl vor wie<br />

hinter den Maximalschalter gelegt werden,<br />

gestatten also mit einem Phasenvoltmeter<br />

und Drehfeldanzeiger Parallelschaltung an<br />

das laufende Netz. Dadurch wird es möglich,<br />

mit der Anlage Netze ohne jede Stromunterbrechung<br />

zu übernehmen.<br />

Der mechanische Teil des Wagens weist<br />

einige durch die Anforderungen bedingte<br />

Besonderheiten auf.<br />

So war im Hinterteil des Rahmens Platz<br />

für die geschützte Aufnahme des Generators<br />

zu schaffen und für den Antrieb desselben<br />

eine vom Getriebe über einen besondern<br />

Nebenantrieb ausgehende Kardanwelle<br />

mit Lagerung notwendig.<br />

Der Motor hat 6 Zylinder von 120 mm<br />

Bohrung und 160 mm Hub; er leistet bei<br />

n = 1430 rund 95 PSe. Die Drehzahl von<br />

n = 1430 ist bedingt durch die Uebersetzungs\<br />

erhältnisse des Getriebes und gibt an<br />

der Generatorwelle n = 1500. Die niedrige<br />

Drehzahl wurde gewählt, um eine niedrige<br />

spezifische Belastung der Motororgane zu<br />

erreichen. Besondere Aufmerksamkeit erforderte<br />

die Kühlung. Da der Motor bei<br />

Vollast etwa 240 Gramm Benzin von 0,730<br />

spez. Gewicht und einem untern Heizwert<br />

von 11000 kcal/kg pro PSe verbraucht, so<br />

verbleiben rund 190 000 kcal Wärme<br />

stündlich abzuführen. Hiervon entfallen<br />

auf das Kühlwasser rund 90 000 kcal und<br />

der Rest geht durch Auspuff und Strahlung<br />

ab.<br />

Im Fahrbetrieb ist die Ableitung der<br />

Wärme durch den lebhaften Luftwechsel<br />

infolge des Fahrwindes einfach; anders bei<br />

^ s t<br />

Abb. i. Grund- und Seitenriss des Fahrzeuges mit Energieerzeugungsanlage.<br />

der stehenden Maschine, wo das ungenügende<br />

Abfliessen der Heissluft unangenehme<br />

Wärmestauungen zur Folge haben<br />

kann.<br />

Eine kleine Rechnung zeigt, dass unter<br />

Annahme einer Lufttemperatur von 15° G<br />

vor und 45° G hinter dem Kühler stündlich<br />

eine Luftmenge von ungefähr 12 500 kg<br />

durch den Kühler gesaugt werden muss.<br />

Da eine Umstellung der Kühlanlage zwischen<br />

Fahr- und Generatorbetrieb unerwünscht<br />

war, wurde eine zusätzliche Kühlerzelle<br />

von 14m 2 angeordnet, welche im<br />

Winter gleichzeitig als Heizkörper für den<br />

Maschinenraum dient.<br />

Da Benzin einen zwischen 40—80° C liegenden<br />

Siedebeginn hat, musste die Bildung<br />

\on Benzindämpfen in den Brennstoffleitungen<br />

vermieden bzw. die eventuelle<br />

Dampfbildung unschädlich gemacht werden.<br />

Dies gelang durch zwei unabhängige<br />

Fördersysteme grosser Kapazität und<br />

durch die Einschaltung von Entlüftungsvorrichtungen.<br />

Besondere Massnahmen forderte auch<br />

die Unschädlichmachung der von den Auspuffleitungen<br />

herrührenden Strahlungswärme.<br />

Das eigentliche Problem, von dessen<br />

einwandfreier Lösung die Gebrauchsfähigkeit<br />

der Anlage direkt abhängig war,<br />

bestand in der Regelung der Drehzahl.<br />

Wechselstrom darf von seiner Frequenz<br />

nur um ganz geringe Beträge abweichen,<br />

wenn nicht für den Abnehmer Schwierigkeiten<br />

eintreten sollten. Nach umfangreichen<br />

Versuchen fiel die Wahl auf<br />

fangreichen Versuchen fiel die Wahl auf<br />

einen Isodromregler, der trotz hohem Ungleichförmigkeitsgrad<br />

eine beliebig niedrig<br />

resultierende Ungleichförmigkeit zu erzielen<br />

gestattet.<br />

In der beschriebenen Anlage ist der<br />

Regler im Wagenrahmen hinten eingebaut<br />

und wird vom Generator durch einen endlosen<br />

Gummiriemen angetrieben. Die<br />

Uebertragung auf die Drosselklappen erfolgt<br />

durch Stahlkabel. Im Motor ist ein<br />

Kugelregler eingebaut, der als Fahrregler<br />

obengesteuerter B-Zyllnder-Motor<br />

•1 Steuer-PS<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N» 72<br />

wirkt; er ist derarf eingestellt, dass er bei<br />

einem Versagen des Isodromreglers als<br />

Sicherheitsregler in Tätigkeit tritt und ein<br />

Durchgehen der Maschine verhindert.<br />

Die Regelung ergab bei den Abnahmeversuchen<br />

bei einer plötzlichen Entlastung von<br />

50 kW auf 30 kW eine grösste DrehzaMschwankung<br />

Von 2,5 Per., wobei die Periodenzahl<br />

50 nach 3 Sekunden wieder erreicht<br />

war. Eine Totalentlastung von 55 kW<br />

auf Leerlauf innerhalb 4 Sekunden ergab<br />

überhaupt keine messbare Drehzahländerung.<br />

Das Schwungmoment von Motor<br />

und Generator beträgt total 41 kg/m 2 . Ba.<br />

Pvaxii des Fahvev*<br />

Entfernen von Sand aus den Pneus. Häufig<br />

kann man beim Reparieren von Pneus feststellen,<br />

dass sich auf ihrer Innenseite Sand<br />

angesammelt hat. Bei der besondern Form<br />

des Reifens ist es aber ziemlich schwer,<br />

den Sand einfach auszuschütten. Jedenfalls<br />

kommt man meist leichter ans Ziel, indem<br />

man eine Postkarte oder Visitkarte zu einem<br />

Papierschäufelchen zusammenbiegt und den<br />

Sand nun mit diesem Werkzeug herauszuschaufeln<br />

sucht.<br />

-s.<br />

Beim Ablassen des Oels ist es unbedingt<br />

empfehlenswert, auch den in der Regel an<br />

leicht zugänglicher Stelle angeordneten Oelfilter<br />

herauszunehmen und mit Benzin gut<br />

auszuwaschen, da sich in demselben fast stets<br />

eine grössere oder kleinere Menge von<br />

Fremdkörpern aus den gebohrten Oelkanälen<br />

in der Kurbelwelle und in anderen Teilen des<br />

Schmiersystems ansammeln. Dabei ist der<br />

Filter in einem Benzinbad gründlich auszuspülen<br />

und darnach solange zu schwenken,<br />

bis er trocken ist. Das Trockenreiben des<br />

Filters mit einem Lappen ist unter allen Umständen<br />

zu unterlassen, da dann stets kleine<br />

haarige Teilchen an der Drahtgaze des Filters<br />

hängen bleiben, die in der Folge von der<br />

Pumpe in das Schmiersystem hineingesaugt<br />

werden, wo sie allen möglichen Schaden anrichten<br />

können. Beim Wiedereinsetzen des<br />

Filters achte man darauf, etwa vorhandene<br />

Sicherungen gut fest zuzuziehen, da sonst<br />

Oel verloren gehen würde. 4-<br />

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Handhabung erleichternde<br />

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der Schmierpresse<br />

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II<br />

Tedfon.<br />


Bern, Dienstag, 4. September <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 72<br />

Wenn es Abend wird<br />

Von Hermann Hesse.<br />

Es ist dunkel geworden, und die Gasse<br />

vor meinen Fenstern ist schon seit einer<br />

Stunde totenstill, nur der hohe Brunnen<br />

träumt und redet unermüdet weiter. Die<br />

verhängte Messinglampe beleuchtet die alte<br />

Wohnstube mit ihren matten Holzwänden,<br />

die schmale Wandbank, den starken Eichentisch,<br />

die bleichen Holzschnitte an der<br />

Wand. Und hinträumend geniesse ich die<br />

Ruhe meines Hauses und meiner Stube, die<br />

Stille und Weltferne, die mir niemand stört.<br />

Ein Buch liegt auf dem Tisch; vielleicht<br />

werde ich später darin lesen. Es ist ein<br />

grosser Quartband aus dem vorigen Jahrhundert,<br />

eine Uebersetzung des Ossian. Daneben<br />

stehen mein Glas und ein Krug Wein.<br />

Von den zwei Krügen, die ich habe, fasst<br />

der kleine knapp ein halbes Literchen, aber<br />

ich nahm heute — es geschieht selten —<br />

den grösseren, weil mir sonderbar wohl zumute<br />

war und weil mir heute, nach einem<br />

arbeitsreichen und zufriedenen Tag, ein<br />

friedvoll schöner Abend zu blühen schien.<br />

Während ich nachdenklich den Becher<br />

leere, beginnt in der kleinen Nebenstube<br />

meine Frau leise Klavier zu spielen. Sie<br />

hat den grossen Krug gesehen und meine<br />

Stimmung erraten. Sie spielt kleine, verwehende<br />

Stücke von Schumann. Die feinen,<br />

leisgleitenden Töne kommen zusammen mit<br />

-dem schwachen rötlichen Kerzenlicht durch<br />

•tie weit offene Tür herein. Ueber der Tür,<br />

auf dem altmodischen, schmalen Gesims,<br />

stehen, einander zugewandt, zwei tönerne<br />

Kuckucke, Männchen und Weibchen, alte<br />

Bauernkunst, und werfen zwei wahnsinnig<br />

verlängerte, fidel-groteske Schatten an die<br />

Wand. Und wie immer, wenn ich abends<br />

müde bin und Musik höre, sehe ich alle<br />

diese kleinen Dinge verwandelt und ferner<br />

gerückt, und zugleich geht mein Sinn üngeheissen<br />

rückwärts und sucht Pfade der<br />

Vergangenheit, Erinnerungen steigen aus<br />

den Tönen, aus dem Lampenschein, aus<br />

dem Becher.<br />

Halt, das ist nicht Schumann mehr! Was<br />

ist es doch? Ja, Chopin. Natürlich* Chopin,<br />

die erste Nocturne. Chopin! Diese Musik<br />

voll Heimweh, Sehnsucht und Erinnerung.<br />

Es ist schön, es ist schmeichelnd und wohlig,<br />

an seinem sicheren Tisch zu sitzen, ein<br />

^sicheres Dach über sich, einen zuverlässigen<br />

Wein in der Kanne, eine wohlgefüllte<br />

grosse Lampe brennend und nebenan bei<br />

offener Tür eine Frau am Klavier, Chopinstücke<br />

und Kerzenlicht... Plötzlich steigt<br />

mir wie eine Seifenblase die Frage auf:<br />

Bist du eigentlich glücklich?<br />

Ja, natürlich. Aber warte noch — nein,<br />

so eigentlich glücklich — nein, doch ich<br />

muss mich erst besinnen. Und wie ich mich<br />

besinne, fällt mir ein, dass man nicht vom<br />

Glück reden soll. Glück ist ja nichts, ein<br />

Wort, ein Unsinn; es kommt auf anderes<br />

an. Indem ich nachdenke, verwandelt sich<br />

die Frage. Ich möchte nun auf einmal wissen,<br />

wann mein frohester Tag, meine seligste<br />

Stunde war.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendort<br />

(Fortsetzung aus dem «Autler-Feierabend».)<br />

Der Beamte lächelte wohlwollend. «Gewiss,<br />

die sollen Sie haben!»<br />

Er schrieb die gewünschte Quittung und<br />

gab sie Cilly.<br />

Dann verabschiedeten sich die Männer hastig<br />

und eilten davon.<br />

*<br />

In Freiburg traf Bux wieder mit Cilly zusammen<br />

und stieg zu ihr in den Wohnwagen.<br />

Sie erzählte ihm in grosser Erregung, was in<br />

Breisach geschehen war. Buxens Gesicht<br />

wurde um eine Schattierung bleicher, aber er<br />

sagte dann ganz ruhig:<br />

«Reg' dich nicht auf, Cilly. Das mit dem<br />

Stock ist eine böse Suppe, die mir Benson<br />

eingebrockt hat. Ich werde es ihm aber noch<br />

heimzahlen — und nicht zu knapp!»<br />

«Ach, du hast wohl wieder jemand verhauen,<br />

Onkel Bux?» fragte Cilly, und ihr Gesicht<br />

hellte sich unter einem Lächeln langsam<br />

auf. Sie wusste, dass ihr Onkel Bux an<br />

einem etwas lockeren Handgelenk litt.<br />

Mein frohester Tag! Ich muss lachen.<br />

In meiner Erinnerung, da, wo die guten,<br />

reinen köstlichen Augenblicke aufgeschrieben<br />

sind, steht einer neben dem andern,<br />

zehn und hundert und viel mehr als hundert,<br />

und jeder ist fehlerlos, mit ungetrübter<br />

Lust erfüllt, und einer ist so schön wie<br />

der andere und keiner gleicht dem andern.<br />

Da ist ein Tag, vor Jahren im Hochgebirge<br />

verbracht, auf einer hohen Alp, zwischen<br />

Enzianen und kletternden Ziegen und<br />

Geissbubenjodel, ein feuchter, blanker Himmel<br />

darüber und in der Nähe das Rufen<br />

eines weissen Wasserfalls. Dann eine<br />

Morgenstunde noch vor Sonnenaufgang auf<br />

einer stillen Waldstrasse, im Gespräch mit<br />

einem verirrten Landstreicher, voll von<br />

Morgenkühle, Frühlicht, Erwartung und<br />

Humor. Und eine andere Morgenstunde,<br />

da sa.«s ich im schüttelnden Postwagen und<br />

vorn und hinten goss der Regen herunter<br />

und mir gegenüber eine kleine Sechzehnjährige,<br />

halb froh, halb ängstlich mit dem<br />

Unbekannten plaudernd, dann zuversichtlicher<br />

und schliesslich fröhlich und ausgelassen<br />

wie ein Bub.<br />

Aber wie kann ich den Abend vergessen,<br />

den warmen Juniabend am See, auf der<br />

dunklen Bank! Und unser langsames Gespräch,<br />

alle paar Minuten ein Wort, und<br />

unseren ersten Kuss! Oder die wunderbare<br />

Märchennacht, als ich zum ersten Male, das<br />

Herz selig bedrückt von der Erfüllung<br />

jahrelanger Jugendsehnsucht, durch die<br />

Gassen von Florenz lief und über den Ponte<br />

und wieder durch die alten Winkel auf die<br />

Piazza vor den schweigenden, kühnen,<br />

himmelhohen Turm! 0, und der erste Anblick<br />

des Meeres — der Vormittag, da ich<br />

über Genua auf den Hügeln schweifte, und<br />

unten schrie im Sturm das blaue und weisse<br />

Meer an den steilen Felsen empor! Auch<br />

jene Mittagsstunde darf ich nicht vergessen,<br />

da ich bei Rheinfelden mich seufzend<br />

entkleidete und an still brütenden Wäldern!<br />

v orbei unter einem stählernen Gewitterhim"<br />

mel aufatmend rücklings den Rhein hinabschwamm.<br />

Ich finde kein Ende. Wieviel Sonnen<br />

haben mich verbrannt. Wieviele Flüsse<br />

und Ströme mich gekühlt, wieviel Wege<br />

mich getragen und Bäche mich begleitet!<br />

Wieviel Blicke in blaue Himmel und in unvergesslich<br />

lebendige, liebe Menschenaugen<br />

habe ich getan, wieviel Tiere lieb gehabt und<br />

an mich gelockt! Von diesen Augenblicken<br />

ist keiner schöner als der andere. Auch<br />

dieser gegenwärtige, da ich den Becher<br />

langsam leere, der Musik lausche und liebe<br />

Erinnerungen hege, auch dieser gegenwärtige<br />

Augenblick ist keiner von den schlechten.<br />

0 nein, und ich träume weiter. Und sieh,<br />

andere Bilder steigen aus dem Meer des Erlebten<br />

— Stunden des Leidens, Tage der<br />

Trauer, der Scham, der Reue, Augenblicke<br />

des Erlieg«ns, der ToJesnähe, des Grauens.<br />

Ich sehe den Taf vvieder, da meine erste,<br />

unvergessene Liebe betrogen ward und unter<br />

Qualen starb. Den Tag, da ein Bote<br />

kam und grüsste und Geld heischte und die<br />

Botschaft da Hess, dass fern in der Heimat<br />

meine Mutter gestorben war. Die Nacht,<br />

da mich mein Jugendfreund im Rausch be-<br />

«Nein, die Sache ist viel verzwickter, Cilly.»<br />

Bux hatte begonnen, in einer Mappe mit<br />

Briefschaften herumzukramen. Nach wenigen<br />

Augenblicken hatte er die Briefe wiedergefunden,<br />

die er vor mehr als einem Jahr an seine<br />

Eltern und an Cilly geschrieben, als er bei<br />

seiner Einreise über Freilassing seine Verhaftung<br />

befürchtet hatte. Er zeigte sie Cilly und<br />

sagte: «Wenn wir in den nächsten Tagen auf<br />

irgendeine Art getrennt werden sollten, dann<br />

öffne diesen an dich adressierten Brief und<br />

lies ihn aufmerksam durch. Dann schickst du<br />

den andern Brief hier an meine Eltern nach<br />

Nördlingen. Ich schreibe jetzt noch einen<br />

dritten Brief, den du dann Herrn Direktor<br />

gibst. Und dann sorge mir gut für die Tiere<br />

mit Dhakjees und Toms Hilfe.»<br />

Cilly hatte Bux ganz entsetzt angesehen:<br />

sie sollten vielleicht getrennt werden in den<br />

nächsten Tagen? Was sollte das heissen? Und<br />

plötzlich brach Cilly, von einer dunklen Ahnung<br />

überwältigt, in ein krampfhaftes Weinen<br />

aus.<br />

schimpfte. Die Tage, da ich nicht wusste,<br />

woher die Rappen zu einem Brot nehmen,<br />

während meine Mappe von Gedichten und<br />

leidenschaftlichen Artikeln überquoll. Die<br />

vielen, vielen Stunden, da ich liebe Freunde<br />

leiden und verzweifeln sah und daneben<br />

stand und litt und nicht helfen, nicht trösten,<br />

nicht lindern konnte.<br />

Und die Augenblicke, in denen ich vor<br />

Leuten stand, die reich waren und Macht<br />

über mich hatten und ihre geringschätzigen<br />

Worte hörte und meine im Krampf geballte<br />

Faust verbergen musste. Die Gesellschaft,<br />

in der ich die Hand beständig auf die<br />

schmählich geflickte Stelle meines letzten<br />

Rockes legte. Alle die Nächte, in denen ich<br />

schlaflos lag und nicht wusste, wozu ich<br />

dies Leben weiterführe. Und alle die Nächte,<br />

da ich am Wirtshaustisch mitlachte und<br />

Possen riss und lustig tat, während mir<br />

innen elend und traurig zumute war.<br />

Auch die Zeiten hoffnungsloser Liebe, die<br />

Zeiten der Glaubenslosigkeit und Selbstverhöhnung,<br />

wenn wieder ein begonnenes<br />

Werk missglückt, ein Ideal verloren, ein<br />

Versuch fehlgeschlagen war.<br />

Auch hier kein Ende! Aber welche von<br />

diesen Stunden möchte ich hergeben, welche<br />

ausstreichen und vergessen? Keine,<br />

keine einzige, auch die bitterste nicht. Lieber<br />

noch einen von den frohen Tagen; es<br />

sind ohnehin, wenn ich nachrechnen will,<br />

viel mehr als böse.<br />

Die Musik hat aufgehört, die Kerzen im<br />

Nebenzimmer sind verlöscht. Meine Frau<br />

kommt heraus, schaut in meinen Weinkrug<br />

und lacht: Du bleibst noch auf?<br />

Ja, ich will noch lesen: Ossian.<br />

Sie geht, aber ich lese keinen Ossian. Ich<br />

sitze still und fühle die Minuten entgleiten.<br />

Ich überschaue träumend die hundert Erinnerungen,<br />

die in dieser Stunde mich besucht<br />

haben. Soviel Tage, soviel Abende,<br />

soviel Stunden, soviel Nächte — und alles<br />

zusammen ist noch lange kein Viertel meines<br />

Lebens. Wo sind die andern? Wo<br />

"sind* die~ tausend Tage, die tausend Abende,<br />

die Millionen Augenblicke, an die mich<br />

nichts mehr mahnt, die nimmer aufwachen<br />

und mich ansehen können? Vorbei, dahin,<br />

unwiederbringlich vorüber!<br />

Und dieser Abend? Wo wird er bleiben?<br />

Wird er irgend einmal wieder erwachen<br />

und mir gegenwärtig sein und mich laut<br />

und sehnlich an ein vergangenes Damals<br />

mahnen? Ich glaube nicht, ich glaube, er<br />

wird morgen oder übermorgen vergangen<br />

und tot sein und nie wiederkommen. Und<br />

wenn ich heute nicht gearbeitet und mich<br />

gemüht hätte und ein kleines, kleines Stück<br />

vorwärts gekommen wäre, so sänke morgen<br />

oder übermorgen dieser ganze Tag, dies gegenwärtige<br />

Heute, unrettbar ins Bodenlose,<br />

zu den vielen begrabenen Tagen, von denen<br />

ich nichts mehr weiss. Freilich wäre es<br />

ungerecht, in einem Menschenleben nur die<br />

Zwischen zw,ei und drei Uhr nachts — man<br />

konnte nicht mehr allzu weit von M. sein —<br />

hielt der Zug an der Rampe irgendeines einsamen<br />

Güterbahnhofs, nachdem es schon vorher<br />

auf freier Strecke ein paar kurze Aufenthalte<br />

gegeben hatte.<br />

Bux, der eine schlaflose Nacht verbrachte,<br />

zog seinen Mantel über den Schlafanzug und<br />

stieg aus, um etwas Luft zu schöpfen. Ein<br />

paar Eisenbahnbeamte rannten schimpfend<br />

durcheinander und mehrere Artisten kletterten<br />

aus den Wagen, um zu sehen, was eigentlich<br />

los sei. Die Rampe war so schlecht beleuchtet,<br />

dass man einander kaum erkennen<br />

konnte.<br />

Auf die Fragen der Artisten erklärten die<br />

Bahnbeamten, dass eine Güterlore, auf der<br />

einer der langen Wohnwagen des Direktors<br />

verladen waren, beschädigt sei und ausgewechselt<br />

werden müsse.<br />

Man begann also zu rangieren und brachte<br />

die beschädigte Lore an den Rampenkopf.<br />

Aber der Wohnwagen war so schwer, dass<br />

die paar Eisenbahnbeamten und Artisten ihn<br />

unmöglich von der Lore ziehen konnten.<br />

«Warten Sie, ich hole meinen Elefanten!»<br />

sagte Bux zu dem leitenden Eisenbahnbeamten.<br />

«Dann ist die Sache im Handumdrehen<br />

erledigt.» Und er ging, um Brahma und<br />

Dhakjee zu holen. — Ohne Mühe zog Brahma<br />

den schweren langen Wagen von der Lore<br />

und schob ihn, als eine neue Lore an den<br />

unvergessenen Tage zu zählen. Das stille<br />

Wachsen, das unbewusste Reifen, ebenso<br />

wie die unansehnlichen Stunden bescheidener,<br />

langsam fortschreitender Arbeit sinken<br />

unvermerkt und unbeklagt hinunter, und<br />

wo später unser Gedächtnis nur eine Reihe<br />

blasser, irgendwie vergangener, wertlos gewordener<br />

Wochen und Monate sieht, da war<br />

vielleicht die Zeit der Empfängnis und Vorbereitung<br />

für unverlierbare Lebensgüter.<br />

Aber ohne Höhepunkt und ohne unauslöschlich<br />

sich eingrabende Momente wäre<br />

doch das Leben mir undenkbar. Schon<br />

jetzt weiss ich für ruhige Feierabende nichts<br />

Edleres und Wohltuenderes als ein stummes<br />

Gespräch mit den Schatten aller jener<br />

Augenblicke, die, in Wohlsein oder<br />

Schmerz, das alltägliche Mass überschreitend,<br />

sich als reife Früchte lösten und nun<br />

zeitlos und immer gegenwärtig meine<br />

Schätze und meine Freunde sind. Wie erst,<br />

wenn ich alt sein werde?* Woher anders<br />

kann jenes milde, leis wärmende Glück eines<br />

schönen Alters kommen als von einem<br />

randvoll gefüllten Gedächtnis solcher Momente?<br />

Wem es nicht gegeben ist, mit der grossen<br />

einseitigen Leidenschaft eines vom Dämon<br />

berührten Schicksals blind und glühend<br />

durch * ein nie rastendes Leben zu<br />

stürmen, der tut wohl daran, sich zeitig in<br />

der Kunst der Erinnerung, vielleicht der<br />

ersten aller Künste, zu üben. Die Kraft des<br />

Geniessens und die des Erinnerns sind eine<br />

von der andern abhängig. Geniessen heisst,<br />

einer Frucht ohne Rest eine Süssigkeit entpressen.<br />

Und Erinnerung heisst die Kunst,<br />

einmal Genossenes nicht nur festzuhalten,<br />

sondern es immer reiner auszuformen, es<br />

goldiger und tieftöniger zu machen. Jeder<br />

von uns tut das unbewusst. Er denkt an<br />

seine Kinderzeit und sieht dabei nicht mehr<br />

ein Wirrwarr von kleinem Geschehen, sondern<br />

die zur Phantasie gewordene Erinnerung<br />

spannt selig blaue Himmel über ihm<br />

aus und mischt das Andenken von tausend<br />

Schönheiten zu einem ungetrennten, mit<br />

Worten nicht zu erschöpfenden Lustgefühl.<br />

Indem so das Rückwärtsschauen die Genüsse<br />

entfernter Tage nicht nur wiedergeniesst,<br />

sondern jeden zu einem Sinnbild des<br />

Glückes, zu einem Sehnsuchtsziel und Paradies<br />

erhöht, lehrt es, immer wieder neu<br />

geniessen. Wer einmal weiss, wieviel Lebensgefühl,<br />

Wärme und Glanz er in eine<br />

kurze Stunde pressen kann, der wird nun<br />

auch die Gaben jedes neuen Tages möglichst<br />

rein und restlos und unverdorben aufnehmen<br />

wollen. Und er wird auch dem Leid<br />

gerechter werden; er wird einen grossen<br />

Schmerz ebenso lauter und ernst zu kosten<br />

versuchen. Denn er weiss, dass auch das<br />

Andenken dunkler Tage ein schönes und<br />

heiliges Besitztum ist.<br />

Am Neckar<br />

Von Kasimir Edschmid.<br />

Der Neckar ist der Fluss der deutschen<br />

Romantik, die immer gemischt ist aus Natur<br />

und Besinnlichkeit, aus Helle und Verwirrtheit,<br />

aus Kraft und Träumerei.<br />

Lange läuft der Neckar dem Rhein beinahe<br />

parallel, ehe er sich entschliesst, endgültig<br />

in ihm aufzugehen. Er macht einen<br />

grossen Umweg durch Deutschlands Aehrenfelder<br />

und Buchenwälder und durch Deutsch-<br />

Rampenkopf rangiert war, wieder mit der<br />

Stirn hinauf.<br />

«So! Einsteigen!» rief der Beamte den<br />

paar umstehenden Gestalten zu. «In zwei<br />

Minuten geht's weiter!»<br />

Brahma tappte hinter Dhakjee her wieder<br />

die lange Rampe zurück, seinem Wagen zu.<br />

Bux gab dem Elefanten im Vorübergehen<br />

noch einen zärtlichen Klaps und wollte dann<br />

selbst zu seinem Wagen eilen. Da prallte er<br />

in der Dunkelheit fast mit jemandem zusammen<br />

— mit einem Artisten, der ebenfalls<br />

ausgestiegen war und nun hastig am Zug entlang<br />

lief, um seinen Waggon zu suchen.<br />

«Awfully sorry!» sagte der Mann, sich entschuldigend.<br />

Die Stimme traf Bux wie ein Stich: Das<br />

war ja Jack Benson, dem er hier auf der einsamen<br />

Rampe eines unbekannten Güterbahnhofes<br />

in Nacht und Dunkelheit gegenüberstand<br />

— dieser Kerl, der die Schuld trug an<br />

allem, was ihm jetzt bevorstehen würde:<br />

Verhaftung, Verhöre, Verlust von Engagement<br />

und Gage, vielleicht Verurteilung, Verarmung<br />

seiner Eltern, Trennung von seiner<br />

kleinen Freundin Cilly, von seirien Tieren...!<br />

(Fortsetzung folgt.)


lands Gebirge, ehe er sich ergibt. Er ent-staufenpfalspringt einem Sumpf in der Nähe der Stelle, Friedrich II. aus Italien mit seinen Saraze-<br />

besass. Hier traf einst Kaiser<br />

wo auch die Donau ihren Weg beginnt. Zuerst<br />

schäumt und zischt er als Wildbach tenden Tierpark aus Löwen, Giraffen und<br />

nenregimentern und seinem ihn stets beglei-<br />

durch den Schwarzwald und belustigt sich Elefanten ein, um seinen Sohn, der gegen<br />

an dem Spiel, Mühlen zu treiben, ehe die<br />

Rebengärten an seinen Ufern zu wachsen<br />

beginnen und ehe er bei Stuttgart ein kleines<br />

deutsches Paradies bildet. Er hat manchmal<br />

etwas von Gelahrtheit, Tübingen und Heidelberg<br />

liegen an seinen Ufern, und Hölderlin<br />

und Schiller sind mit der Musik seines Wellenganges<br />

im Ohr geboren. Er hat manchmal<br />

auch etwas Wildes, denn Frundsberg und<br />

Götz von Berlichingen sind seine Kinder. Er<br />

besitzt noch häufiger eine Zeitlosigkeit, die<br />

auch die Schleusen, die seine Wasserstrasse<br />

an die Donau und damit an die Welt angliedern,<br />

nicht zu stören vermögen. Er ist ein<br />

stus über ihr ist vollkommen erstarrt. Die<br />

beiden Verbrecher zu seinen Seiten aber Diese Macht beweist auch die Rathausbibliothek,<br />

in der die Briefe des Schutz er-<br />

Strom des 18. Jahrhunderts, kein Fluss von sind so wild verbogen, als seien sie von<br />

heute, und an manchen Stellen, wo die Ufer einem unaufhörlichen Schrei durchzittert bittenden Schiller neben den Briefen Tillys,<br />

steil und die Matten grün sind, könnte er und als würden ihre Knochen mit jeder Minute<br />

aufs neue zerschlagen. Um diese Grup-<br />

hängen. Die Macht dieser Stadt war selbst-<br />

Prinz Eugens und Götz' von Berlichingen<br />

ein Fluss der deutschen Märchenlandschaft<br />

Sein, die ja auch nur aus Burgen, Ruinen und pe aber singen die Vögel aus den blühenden bewusst auch der Zeit gegenüber. Eine Uhr<br />

abgeklärter Zeitlosigkeit besteht.<br />

Büschen, als sei der Frühling am Neckar unteilhaftig<br />

all des Verhängnisses und der Tra-<br />

teilt, heilt». Im Fenster des Rathauses sind<br />

im Saal trägt die Inschrift «Die Zeit eilt,<br />

Der Neckar Tiat seine köstlichste Partie<br />

zwischen Heidelberg und Heilbronn, zwischen<br />

der Stadt, welche die Fürsten, und der verzerrten Mienen zeigen.<br />

lassen, die zum Teil heute noch die Stadt<br />

gik, welche die Denkmäler aus Stein in ihren die Wappen der alten Bürgerfamilien einge-<br />

Stadt, welche die Bürger gross gemacht haben.<br />

Das Schloss von Heidelberg war. so-<br />

Der schönste Platz in Wimpfen ist derbewohnen.<br />

lange es unversehrt dastand, eines der<br />

schönsten Denkmäler deutscher Baukunst.<br />

Heidelberg ist der von Efeu umwobene Mittelpunkt<br />

des Schlösserdistrikts, der, organischer<br />

und gesammelter als der an der Loire,<br />

sich zwischen Neckar und Rhein dahinzieht.<br />

Das Mannheimer Schloss, das Bruchsaler<br />

Schloss und das Schwetzinger Schloss liegen<br />

in einem bedeutsamen Kreis um den<br />

phantastisch sich aufreckenden Schlosskomplex<br />

von Heidelberg, unter dem der Neckar<br />

durch eine von Figuren gekrönte alte Brücke<br />

dahinfliesst, die Goethe fast als die schönste<br />

der Welt erschien.<br />

Von Heidelberg an flussaufwärts ist der<br />

Neckar so eigenwillig eng, dass die Burgen<br />

und Schlösser von Zwingenberg und Neckarsteinach,<br />

von Hirschhorn und Eberbach auf<br />

spitzen Hügeln stehen müssen, während die<br />

alten Städte unter ihnen sich ängstlich wie<br />

Vögel an die Bergwände pressen.<br />

In derselben überraschenden Art bekommt<br />

der Fluss dann plötzlich Weite und Horizont.<br />

Die Dörfer liegen jetzt mit ausserordentlichem<br />

Raumgefühl und klar im Hintergrund.<br />

Und auf einem hochgewölbten Hügel des<br />

linken Ufers breitet sich dann die Silhouette<br />

von Wimpfen aus. das einmal unter den Römern<br />

Cornelia hiess und später eine Hohen-<br />

ihn gemeutert hatte, in Wimpfen zu treffen<br />

und zu bestrafen.<br />

Der obere Teil von Wimpfen ist eine<br />

förmliche Galerie von Bürgerpalästen, schönen<br />

hochgezogenen Fachwerkhäusern, die an<br />

den steil ansteigenden und jäh sich wieder<br />

senkenden Strassen mittelalterlich würdig<br />

stehen, während die Ritter in ihren Nischen<br />

sehnsüchtig nach der Sonne hinaufblicken.<br />

Neben der Kirche steht eine grosse Anbetung<br />

am Kreuz. Der Knienden ist von oben nach<br />

unten das Gesicht weggeschlagen, der Chri-<br />

Kreuzgang der gotischen Kirche am Fluss.<br />

In diesem Kreuzgang zittern die Eibenzweige<br />

in dem Frühlingswind, ein uralter Hollunderbaum<br />

spannt sich, mit Moos versilbert, fast<br />

durch den ganzen Garten, und die schlanken<br />

Birken, die neben ihm stehen, erschauern ein<br />

wenig in Ehrfurcht vor so viel Alter und<br />

soviel Ruhe. Ein paar Hagebutten leuchten<br />

mit dunklem Rot, und die vielen gotischen<br />

Fenster des Chorganges mit ihren reizenden<br />

Schnörkeln sind mit einer Wand von Efeu jungen Blätter in dem vor Spannung fiebri-<br />

zugewachsen, vor der die Sonne wie mit<br />

einem leichten Schrecken zurückprallt.<br />

Dieser Chorgang ist in einem vortrefflichen<br />

Maße deutsch, in seiner Poesie, seiner<br />

Derbheit, seiner Grazie und seiner Stille,<br />

seiner Weltverlorenheit und seinem klaren<br />

Ausmass, in seiner Versonnenheit und seiner<br />

sicheren Vollendung. Wo sonst gibt es so<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 72<br />

viel Widersprüche und doch so viel Harmonie<br />

auf einem so engen Raum ?<br />

Ganz in der Ebene liegt dann schliesslich<br />

Heilbronn. Selbst die Häuser an seinem alten<br />

Platz scheinen schwäbisch reden zu können.<br />

An der Kilianskirche hängen die Wasserspeier<br />

herunter auf den Platz und unter dem<br />

Hauptaltar hörte man früher das Wasser zu<br />

dem siebenarmigen Brunnen hinrauschen,<br />

nach dem die Stadt ihren Namen hat..Heil-,<br />

bronn ist mächtiger als Wimpfen uöd/ze$gtbin<br />

stolzer Geste den Geist der freien Städte<br />

des westlichen Deutschland.<br />

Heilbronns Rathaus ist eines der Kronstücke<br />

Württembergs. Es steht einfach, edel<br />

und breit am Marktplatz. Sein Gehabe ist<br />

so, als wolle es kein Schloss sein, sondern<br />

nur ein bürgerliches Haus, nicht aus Demut,<br />

sondern aus Trotz. Seine Front ist mächtig,<br />

würdig, patrizisch, mit keiner Linie zu viel,<br />

aber auch mit keiner zu wenig, mit zwei<br />

Treppen rechts und links. Sonst nichts. Nur<br />

die riesige, mit Gold und Ornamenten in hoher<br />

Kunstfertigkeit gebildete Uhr, welche die<br />

ganze Mitte des Baues einnimmt und gliedert,<br />

die Uhr mit dem krähenden Hahn, den<br />

Tieren und den Sternbildern, nur diese meisterhaft<br />

vollendete Uhr ist ein altes Symbol<br />

der Macht und des Stolzes der Stadt.<br />

Schaut man nun auf die Ufer des Neckars,<br />

die friedlich vor einem liegen, so sieht man<br />

ein wunderbares, kräftiges, zukunftsreiches<br />

Land. Mit kleinen Hügeln, in seliger Atmung<br />

hinauf- und hinunterwogend, streckt sich die<br />

Landschaft dahin.<br />

Die Schollen sind braun und fett und erwarten<br />

den vollen Frühling. Braun stehen<br />

die Stämme der Eichen hinter dem braunen<br />

aufgeworfenen Ackerland. Grün leuchten die<br />

gen Vorfrühlingsglanz der Luft.<br />

Und hoch auf -den geschwungenen Firsten<br />

der Aecker stehen die pflügenden Bauern<br />

mit ihren hellen Pferden. Sie stehen fast mit<br />

denselben Bewegungen da, wie die Heiligen,<br />

die auf den Brücken und auf den Kirchendächern<br />

besinnlich sich erheben und aufmerksam<br />

und voller Zutrauen in den schönen<br />

seidigen Himmel Westdeutschlands hineinschauen.<br />

(Aus dem neuen Buch Kasimir Edschmids<br />

« Westdeutsche Fahrten». — Societäts - Verlag,<br />

Frankfurt a. M.)<br />

Der Tagesfilm<br />

Die « Heiligenbildchen ».<br />

Die folgende amüsante Geschichte hat den<br />

Vorzug, völlig wahr zu sein. Einzige Insassin<br />

jdes Armenhauses einer hoch in den Allgäuer<br />

Bergen gelegenen kleinen und dürftigen Gemeinde<br />

ist die alte Frau Atzberger, Crescenz<br />

mit Vornamen. Der Lebensabend, den sie<br />

hier verbringt, ist, wie man sich vorstellen<br />

kann, karg, trübe und einförmig, und so ist<br />

ihr der Ortsgeistliche, der sie zuweilen aufsucht,<br />

stets ein hochwillkommener Besuch.<br />

Als er nun letzthin wieder einmal bei ihr erscheint,<br />

trifft er sie gerade bei ihrem Mittagessen,<br />

das aus nichts weiter als aus kalten<br />

Kartoffeln in der Schale besteht. Dieser Anblick<br />

nun aber erbarmt sein menschenfreundliches<br />

Herz so, dass er sie fragt, wenngleich<br />

er die Antwort schon im voraus weiss, ob es<br />

denn wirklich niemanden in der weiten Welt<br />

gebe, der ein wenig für sie sorgen könne, und<br />

ob insbesondere denn ihr vor vielen Jahren<br />

nach Amerika ausgewanderter Sohn die Mutter<br />

nicht etwas zu unterstützen vermöchte.<br />

Nein, nein, erwiderte sofort abwehrend die<br />

Atzbergerin, der Bub schriebe ihr fleissig,<br />

dass es ihm drüben so weit ganz gut gehe,<br />

und das genüge ihr; wenn sie das nur wisse,<br />

wolle sie schon gern bei ihren trockenen Kartoffeln<br />

verbleiben. Der Pfarrer freilich ist<br />

stirnrunzelnd anderer Meinung. Gerade wenn<br />

es dem Sohn gut gehe, sei es doch seine<br />

Pflicht, auch der Mutter zu gedenken. Er, der<br />

Pfarrer, wolle nun selbst an den Buben<br />

schreiben; unverweilt solle ihm die Mutter<br />

seine Adresse geben. Eine ganze Weile lang<br />

sträubt sich die Alte noch. Dann aber ergibt<br />

sie sich der kirchlichen Autorität, humpelt<br />

seufzend davon und kehrt mit der alten Seifenpulverkiste<br />

zurück, in der sie die Briefe<br />

des Sohnes sammelt: «Sehn S\ Hochwürden,<br />

da is sei letzter Brief; da können S' die<br />

Adressen gleich abschreiben. Und oans von<br />

die Bildin, die wo er immer mitschickt, is aa<br />

dabei. » « Bildin? » fragt, von einer fatalen<br />

Ahnung durchzuckt, der Pfarrer, «Bildin?<br />

Was für Bildin? » « Halt so Bildin, Heiligenbildln<br />

halt von die Amerikaner», antwortet<br />

arglos die Atzbergerin, « da hob i schon an<br />

ganzn Haufen.» Und nun hebt das Weiblein<br />

ein, zwei, drei, vier Handvoll Zehndollarscheine<br />

aus der Kiste., ein Vermögen für<br />

die arme Alte. « Und so etwas nährt sich von<br />

trockenen Kartoffeln», ist alles, was df"<br />

Pfarrer vor gutmütiger Ueberraschung ;L<br />

sagen vermag...<br />

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Jeder Tourist weiss, dass die Herbsttage<br />

in den Bergen die allerschönsten sind; die<br />

Luft ist wunderbar warrn und doch nicht zu<br />

heiss, längere Wanderungen und schwierige<br />

Anstiege sind weniger ermüdend als zu jeder<br />

anderen Jahreszeit und die Krönung der<br />

Bergtour: die herrliche Fernsicht, ist natürlich<br />

im Herbst viel besser als im Frühjahr<br />

oder Sommer. Aus diesem Grunde ist für die<br />

meisten, beruflich stark in Anspruch genommenen<br />

Menschen, der Wochenend- oder<br />

Sonntagsausflug in die Berge der köstlichste<br />

Gedanke, und man zählt die Tage bis zur<br />

Abreise, um sich des Bergvergnügens im<br />

voraus zu freuen.<br />

Auch modische Fragen sind in diesem Zusammenhange<br />

nicht unwichtig, denn die Zeit,<br />

da man den Wunsch hatte, die saloppe Note<br />

zu unterstreichen und der Meinung war, dass<br />

diese Art die einzig richtige sei, ist längst<br />

vorüber; heute bemüht sich jede Frau, zu<br />

allen Gelegenheiten gut und richtig gekleidet<br />

zu sein, und versteht es also, auch in Bergausrüstung<br />

ausgezeichnet zu wirken. Selbstverständlich<br />

darf niemals vergessen werden,<br />

dass die Sportaufmachung eine «Zweck-Kleidung»<br />

ist, dass also modische Rücksichten<br />

gegenüber den praktischen Erwägungen weit<br />

in den Hintergrund zu treten haben. Nichtsdestoweniger<br />

vermag man Notwendigkeit mit<br />

Kleidsamkeit zu verbinden, und das Resultat<br />

ist eine Gebirgskleidung, die flott und geschmackvoll,<br />

praktisch und kleidsam zugleich<br />

ist! Wenn auch die Kleider für die Berge<br />

und den Sport nicht dem gleichen raschen<br />

Modewechsel von Jahr zu Jahr unterliegen,<br />

so ergeben sich doch jedes Jahr neue interessante<br />

Variationen, die meistens vom gleichen<br />

Grundprinzip ausgehen.<br />

Von grösster Bedeutung sind widerstandsfähige<br />

Stoffe, denn gerade im Herbst kann<br />

man leicht von einem Regenschauer überrascht<br />

werden, so dass ein feuchtigkeitsempfindliches<br />

Material niemals das Richtige sein<br />

könnte. Stoffe, die bei häufiger Inanspruchnahme<br />

zerknittert und unansehnlich wirken,<br />

SEBTE<br />

ro^s\iD<br />

Herbst in den Bergen<br />

kommen für den Bergsport überhaupt nicht<br />

in Frage; es ist also immer besser, für diesen<br />

Zweck ein Opfer zu bringen, als nachher<br />

schwer enttäuscht zu sein.<br />

Man darf ja nicht übersehen, dass eine<br />

Sportkleidung keine «Eintagsmode» ist, sondern<br />

jahrelang verwendbar bleiben muss, so<br />

dass typische Modefarben und jede marktschreierische<br />

Wirkung zu vermeiden sind.<br />

Nur «zeitlose» Schnitte und Gewebe werden<br />

einem das bieten, was man braucht: eine<br />

ideale Sportaufmachung für immer. Immerhin<br />

können manche Anregungen verwertet<br />

'werden, sofern sie gute, sportliche Wirkungen<br />

zu bieten versprechen.<br />

1 Hierher gehören die gestreiften, flanellähnlichen<br />

Sportstoffe, die sich auch in ganz<br />

einfacher Verarbeitung vorzüglich ausnehmen.<br />

Wir zeigen einen solchen Entwurf im<br />

'Mittelbilde. Wenn der Streifen helles und<br />

'dunkles Braun bringt, wäre ein stark kontrastierendes<br />

Halstuch, etwa in leuchtendem<br />

'Rötlich-Ocker in Frage zu ziehen, während<br />

'zu einem in zwei Grau-Tönen schattierten<br />

'Kleide ein flottes blaues Tuch zu empfehlen<br />

ist. Der breite Ledergürtel, ein charakteristisches<br />

Attribut der Bergaufmachung, stimmt<br />

in der Farbe mit dem Halstuch überein.<br />

Nicht weniger beliebt wie das «Kleid in<br />

einem» ist die «geteilte Sportaufmachung»,<br />

die aus Rock, Bluse und kurzem Jäckchen<br />

besteht, das vielfach aus Leder hergestellt<br />

und mit abgesteppten Aerrneln aus leichterem<br />

Material versehen wird. Dieses Jäckchen<br />

ist entweder viel heller oder viel dunkler als<br />

der Sportrock, um einen netten Kontrast aufscheinen<br />

zu lassen. Der Schal aber soll —<br />

des einheitlichen Gesamteindruckes wegen<br />

— die beiden Schattierungen in sich vereinigen.<br />

(Vorletzte Skizze.) Ein sicherer Schutz<br />

gegen alle Tücken des Wettergottes ist die<br />

halblange, derb-abgesteppte und mit Holzklipsen<br />

verschlossene Windjacke, die im<br />

Hintergrunde unseres Gruppenbildes zu sehen<br />

ist.<br />

Für grössere und schwierigere Bergpar-<br />

Praktische und elegante Kostüme für den herbstlichen Aufenthalt in den Bergen.<br />

(Siehe auch nebenstehenden Artikel.)<br />

tien braucht man unbedingt eine «Rock-<br />

Hose», die aber nicht etwa aufdringlich<br />

schick wirken soll, sondern als Zweck-Kleidung<br />

zu behandeln ist. Ein unauffälliges Muster<br />

ist Grundbedingung. Zu der Rockhose<br />

trägt man eine aus grünem oder tabakfarbenem<br />

Flanell hergestellte Kasak mit Schnürverschluss<br />

und trägt damit der Gepflogenheit<br />

Rechnung, immer wieder die Farben der<br />

herbstlichen Natur zu berücksichtigen, was<br />

insoferne richtig ist, als die Sportkleidung in<br />

der Landschaft niemals als «Fremdkörper»,<br />

niemals «störend» empfunden werden darf,<br />

sondern sich der Natur richtig einfügen soll.<br />

rh.<br />

Modische Details<br />

Der Herbsthandschuh.<br />

Wenn man an einem schönen Tage Einkäufe<br />

in der Stadt besorgt, kommen im<br />

herbstlichen Sonnenlicht die vielen Kleinigkeiten<br />

der Aufmachung, die für die elegante<br />

Erscheinung einer Frau so unendlich wichtig<br />

sind, besonders gut zur Geltung. Es darf uns<br />

daher nicht wundern, wenn man diesen Dingen<br />

grösste Beachtung schenkt und wenn<br />

man sich bemüht, unter anderm auch die<br />

Handschuhe liebevoll zu wählen. In nächster<br />

Zeit werden wir uns hauptsächlich mit Stulpenformen<br />

zu befassen haben.<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 72<br />

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pflegt man die Stulpenkante eines einfachen<br />

Handschuhmodells mit einer netten Garnierung<br />

zu versehen, etwa mit einer aus abschattiertem<br />

Leder applizierten, sehr ge-<br />

« Hauses » auch hier: « Foie gras truffe ». Ein<br />

schmackvoll wirkenden Blätterranke. Ein so<br />

einfacher und doch vom Herkömmlichen abweichender<br />

Handschuh wird sicherlich allgemeine<br />

Aufmerksamkeit erregen. R. H.<br />

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Schönes —<br />

unbekanntes Frankreich<br />

Von Th. B. Strasser.<br />

(Siehe auch «A.-F.» Nr. 65, 66, 68 und 71.)<br />

Von Bordeaux gelangt man auf bequemer<br />

Strasse nach Libourne, überquert auf imposantem<br />

Viadukt das Tal der Dordogne — das<br />

Felsennest St-Emilion mit seinem rassigen<br />

Wein ist ganz nahe — und rollt weiter, in<br />

entzückender Fahrt, dem unendlich gewundenen,<br />

stillen Lauf der Isle folgend, ins Verkehrszentrum<br />

der Trüffel, nach Perigueux<br />

(120 Hm von Bordeaux). Dort steht ein byzantinischer<br />

Dom. Wer die Marcuskirche von<br />

Venedig in Erinnerung hat, kennt diese Art<br />

des Zentralbaues, dessen Grundriss ein griechisches<br />

Kreuz bildet, über dessen Mitte sich<br />

die Hauptkuppel wölbt, umgeben von den vier<br />

gleichartigen Kuppeln über jedem Arm des<br />

Kreuzes. Der reiche Innenschmuck der Marcuskirche,<br />

ihre goldüberladenen Mosaikgemälde<br />

tauchen hier verklärt in der Erinnerung<br />

auf. Denn die Wände und Pfeiler des<br />

Domes in Perigueux sind nackt und kahl und<br />

erwecken einen geradezu beängstigend nüchternen<br />

Eindruck. Mosaik und Goldgrund sind<br />

die belebenden Aggregate byzantinischer<br />

Kunst. Das lernt man hier, wo sie fehlen,<br />

gründlich kennen.<br />

Dass es nebenbei auch noch stille, enge<br />

Gässchen gibt, über deren Haustüren in riesigen<br />

Attrappen, wie zu der Meistersinger<br />

Zeiten, die Embleme des Handwerks, eine<br />

Schere, eine dräuende Zange, ein harmloses<br />

Barbierschild u. dgl., hängen, sei nicht unerwähnt.<br />

Nun aber fort ins Herz der Trüffelzucht!<br />

Von Perigueux bis Brive hiviauf wird dieser<br />

köstliche Pilz, der nur unter der Erde sein<br />

Dasein fristet, gehätschelt, von maulkorbgeschützten<br />

Schweinsrüsseln aufgestöbert, sorgsam<br />

gesammelt, präpariert und zu möglichst<br />

teurem Preise in alle Welt verkauft. Die getrüffelte<br />

Gänseleber ist die Spezialität der<br />

ganzen Gegend. Ob man sie in Perigueux, in<br />

Terrasson oder Brive, sogar noch in Rocamadour<br />

kauft, immer wird sie in besonderer<br />

Aufmachung als die beste, die echteste angepriesen,<br />

immer ist sie auch gerade die Spezialität<br />

des Hotels, in dem man zufällig absteigt<br />

In Brive zweigt von der Durchgangsroute<br />

Bordeaux—Lyon eine Strasse ab, die zunächst<br />

in mächtigen Kurven aufsteigt, um<br />

dann. 50 km weit über eine wälderreiche<br />

Hochebene südwärts, in das Gebiet der Causses,<br />

weiter nach Cahors und Toulouse zu<br />

führen. In Souillac erreicht man das Tal der<br />

oberen Dordogne — die wir in Libourne<br />

schon einmal kreuzten — und dringt ein in<br />

die geologisch wie landschaftlich hochinteressanten<br />

Canons des südlichen Frankreich.<br />

Welche Ueberraschung, wenn das unendliche<br />

Plateau, über dessen magere Weiden,<br />

lichte, niederstämmige Waldungen man fährt,<br />

ganz plötzlich wie mit einem riesenhaften<br />

Beil eingeschlagen erscheint und der Wagen<br />

unversehens in vielen Kurven in die klaffende<br />

Wunde der Erde absteigt, um auf der andern<br />

Seite sofort wieder emporzuklimmen und<br />

über die Ebene weiterzufahren, ohne einen<br />

andern Rückblick als die unendliche Weite zu<br />

gewähren, als hätte nicht kurz zuvor der Boden<br />

sich abgrundtief geöffnet! Ueberall zweigen<br />

Wege ab, überall findet man Schluchten<br />

und Höhlen angekündet. Wir streben der<br />

einen, der wichtigsten und schönsten, zu: dem<br />

Gouffre de Padirac. Mitten in der Ebene steht<br />

da ein abscheulicher Steinbau und um ihn<br />

herum lagern die Autos und andern Fahrzeuge.<br />

Aus wolkenlosem Himmel sendet die<br />

Sonne mörderische Strahlen auf diese seltsame<br />

Oase, als wollte sie die inkongruenten<br />

Gebilde menschlicher Technik wegsengen.<br />

Neben dem Hause grünt ein Boskett. Neugierige<br />

gucken durch die Zweige. Wir auch.<br />

Aber unwillkürlich weichen wir zurück. Denn<br />

vor uns gähnt ein Abgrund. Oder, besser gesagt,<br />

ein Loch. Ein fast kreisrundes Loch von<br />

30 Meter Durchmesser, dessen Fels 75 Meter<br />

senkrecht absteigt, ein vorsintflutlicher Einzylinder<br />

von respektablem Ausmass! Früher<br />

Hessen sich kühne Forscher an Strickleitern<br />

auf den Grund hinunter. Wir kommen heute<br />

bequemer zum Ziel, denn jetzt schreckt uns<br />

der Steinbaukasten, an dessen Eingang die<br />

Worte « Entree du gouffre» prangen, nicht<br />

mehr. Wir zahlen unseren Obolus, klettern<br />

einige Treppen abwärts und gelangen auf<br />

eine Galerie, eine natürliche Spalte in der<br />

Felswand, die Platz genug bietet, um Dutzenden<br />

von Besuchern in einem ausgezeichneten<br />

Restaurant — herrlich schon die erfrischende<br />

Kühle — Erholung zu bieten. Spezialität des<br />

Fahrstuhl bringt uns auf den scheinbaren<br />

Grund des Gouffre, von dem aus man den<br />

Himmel über sich wie durch ein Riesenfernrohr<br />

sieht. Dann führt der Weg weiter abwärts.<br />

Das Tageslicht erlischt, elektrische<br />

Glühlampen bieten Ersatz. Aus einer Felsspalte<br />

quillt ein munteres Wässerchen und<br />

begleitet uns murmelnd weiter abwärts, bis<br />

plötzlich auch sein Rauschen verstummt und<br />

uns lautlose Stille umfängt. Neue Lichter<br />

flammen auf, und in ihrem Scheine sehen wir<br />

uns am Ufer eines unterirdischen Sees. Unser<br />

Führer, ein moderner Charon, heisst uns<br />

einen Kahn besteigen, stösst vom Ufer und<br />

lässt uns in die dunkeln Fluten gleiten. Das<br />

Becken verengt sich wieder, groteske Stalaktiten<br />

und Stalagmiten versperren uns den<br />

Weg, lassen uns aber immer wieder durchschlüpfen,<br />

so dass die Fahrt uns bald einen<br />

Kilometer vom Eingang entfernt.<br />

Wieder breitet sich ein See vor uns aus.<br />

Unser Fährmann hat aufgehört, zu rudern.<br />

Lautlos gleitet die Barke über das ruhende<br />

Wasser. Wir halten den Atem an. Selbst die<br />

Pulse scheinen zu stocken. Alles Schauen, alles<br />

Denken ist wie ausgelöscht. Aber wir begreifen,<br />

wohl zum erstenmal, den furchtbaren<br />

Sinn des Wortes: Grabesstille. Wir fühlen<br />

uns tiefinnerst erschauern und sind froh, wieder<br />

erneute Ruderschläge zu vernehmen, neue<br />

Lichter aufflammen zu sehen. Am Ende des<br />

Sees versickert das Wasser lautlos in einer<br />

schmalen Felsspalte. Keiner hat noch ergründet,<br />

wohin es seinen Lauf nimmt.<br />

Vielleicht erscheint es fünf, zehn oder noch<br />

mehr Kilometer weiter unten als munteres<br />

Bächlein, deren es hier viele gibt, die in solcher<br />

Weise bald auf-, bald untertauchen. Der<br />

Kahn legt an. Eine Fusswanderung führt uns<br />

noch in eine stattliche Reihe von Nebengrotten,<br />

alle mit prächtigen Tropfsteingestalten<br />

reich geschmückt. Wir sind hier mehr als<br />

100 Meter unter der Erde, denn die mächtigste<br />

der Grotten ist annähernd 100 Meter hoch,<br />

und keine Spalte, keine noch so kleine Ritze<br />

verrät die Nähe des Tageslichtes. Wir müssen<br />

zurück. Auf dem gleichen Weg, auf dem<br />

wir kamen. Noch einmal erschliesst sich uns<br />

die Wunderwelt der unterirdischen Wasser,<br />

umfängt uns der Zauber dieser einzigartigen<br />

Kahnfahrt. Dann tauchen wir wieder auf, ins<br />

Tageslicht, dessen Glanz uns blendet, betäubt.<br />

Und weiter geht die Fahrt. Eine halbe<br />

Stunde von Padirac wendet sich die Strasse<br />

in scharfer Kurve neben einer Kapelle, senkt<br />

sich, verliert sich in einem Kehrtunnel, jenseits<br />

mit einem Schlage den Blick auf einen<br />

der Canons und auf Rocamadour erschliessend<br />

(290 km von Bordeaux). Wir wussten,<br />

dass Rocamadour ein Felsennest, von der Art<br />

unseres Gandria, sei. Aber wir haben auf der<br />

Herfahrt vergeblich Ausschau nach seinen<br />

Kirchen und Türmen gehalten. Jetzt wird uns<br />

die Erklärung: Der Roc, auf dessen Gräten<br />

und Kanzeln der heilige Amadour sich in<br />

Gebeten übte, steigt nicht von der Ebene auf,<br />

ist kein Felsklotz wie der Hohentwiel, sondern<br />

die von der Ebene in die Schlucht des Canons<br />

abfallende Felswand. Und an dieser Wand<br />

kleben nun überstufte Wohnhäuser, Kapellen,<br />

Kirchen, ein regelrechtes Kloster, alles gekrönt<br />

von einer guterhaltenen, mittelalterlichen<br />

Feste. Auf halber Höhe, direkt unter der<br />

vom Lichte des aufgehenden Vollmondes<br />

silbrig aufleuchtenden Fassade des Klosters,<br />

turmhoch über der Schlucht, lassen wir uns<br />

unser Mahl munden und gemessen wir in vollen<br />

Zügen die wundersame Schönheit rund<br />

um uns.<br />

Wenn auch die Fahrt zurück nach Brive,<br />

über Tülle (mit hochinteressanten alten Bauwerken),<br />

über die vulkanischen Kuppen der<br />

Monts Dore, durch Clermont-Ferrand, über<br />

die sich zwischen Allier und Loire und noch-<br />

WURST- * rONSERVENFARRIK nTTn RIICE. 71'inlAU


72 -<strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

mals zwischen der Loire- und der Rhoneebene<br />

bis zu 1000 Meter erhebenden breiten<br />

Höhenzüge und von Lyon in die Schweiz<br />

noch viel des Interessanten bietet (wir haben<br />

noch 440 km bis Lyon, 580 km bis Genf zu<br />

überwinden!), so begleiten uns doch als alles<br />

beherrschende Erinnerung, als Eindrücke von<br />

unauslöschlicher Kraft die Bilder des Pont<br />

du Gard, der Türme von Carcassonne, der<br />

Piratenhöhlen von Meschers, des Gouffre von<br />

Padirac und des Felsennestes Rocamadour.<br />

Herrliches, nun nicht mehr unbekanntes<br />

Frankreich!<br />

(Für Ihre Fahrten durch Frankreich empfehlen<br />

wir Ihnen den im Verlag Hallwag, Bern, erschienenen<br />

«Automobilführer von Frankreich».)<br />

Ende.<br />

Kleine Exkursionen von<br />

Zürich aas<br />

Zürich kann als Ausgangspunkt für überaus<br />

zahlreiche kleinere und grössere Touren gelten, die<br />

landschaftlich sehr lohnende und abwechslungsreiche<br />

Eindrücke vermitteln. Wie viele unternehmen<br />

in diesem prachtvollen Sommerwetter nach<br />

dem Abendbrot noch eine kleine Ueberlandfahrt in<br />

die blaue Dämmerung hinaus und gemessen die<br />

erfrischende Luft einer sternenklaren Spätsommernacht.<br />

Da kommt wohl meist zuerst einmal eine Rundfahrt<br />

um den Zürichsee in Betracht, der mit seinem<br />

Kranz blühender Dörfer und im Grün versteckter<br />

Landhäuser und Villen im gleissenden<br />

Sonnenschein wie im 'Silberlicht des Mondes etwas<br />

unsagbar Reizvolles hat. Ob mit der Rundfahrt<br />

links- oder rechtsufrig begonnen wird, spielt dabei<br />

keine Rolle. Man mag über Küsnacht, Meilen,<br />

Männedorf nach Rapperswil fahren und von<br />

da über den Seedamm nach Pfäffikon, Richterswil,<br />

Wädenswil und über H o r g e n und W o 11 i s -<br />

h o f e n nach Zürich zurück oder die Fahrt umgekehrt,<br />

von Zürich-Wollishofen aus, beginnen, nie<br />

wird man diese prächtige landschaftliche Symphonie<br />

von blauem, durch weisse Segel und Dampfer<br />

belebten See, grünen Hügeln, freundlichen Dörfern<br />

und den Glarner Alpen im Hintergrund vergessen.<br />

Sehr oft wird aber auch eine Fahrt von Zürich<br />

durch das schöne Sihltal und den Sihlwald ausgeführt,<br />

über Adliswil nach Sihlbrugg und weiter<br />

über B a a r nach dem alten, sehenswerten und von<br />

den Zürchern oft aufgesuchten Zug am gleichnamigen,<br />

hübschen See, von wo man dann die<br />

Heimfahrt über Cham, Affoltern antreten könnte<br />

oder über Hirzel (prachtvolle Aussicht auf den<br />

Zürichsee) und Horgen dem See entlang.<br />

Steht etwas mehr Zeit zur Verfügung, so unternehme<br />

man von Zug aus einen lohnenden Abstecher<br />

auf den Zugerberg und von da die Heimfahrt über<br />

Unter- und Ober-Aegeri nach Biberbrücke<br />

(6 km vor Biberbrücke, Abzweigung links zum<br />

Kurhaus Gottschalkenberg, Sommerfrische<br />

mit herrlicher Auesicht) und über Richterswil-<br />

Horgen nach Zürich.<br />

Eine prächtige Strasse mit teilweise starker<br />

Steigung führt über die Höhe des Albis nach Hausen<br />

(Zwinglidenkmal) und Zug. Schloss B r e -<br />

stenberg wird ebenfalls von Zürich aus oft und<br />

gern besucht. 'Seine schöne Aussicht auf den hüb-<br />

Verschiedene Strassen führen vom Zürichberg<br />

hinunter zum idyllischen Greifensee mit dem alten<br />

schen HallwiJersee, den weinberühmten Brestenberg<br />

und die Alpen ist weitherum bekannt und die den letzten Jahren an den Ufern des Greifensees<br />

Schlösschen am Seeufer. Im Sommer hat sich in,<br />

Fahrt dorthin von Zürich aus über Bremgarten, ein reges Badeleben entwickelt. Reizvoll ist die<br />

Wohlen, Villmergen landschaftlich recht ansprechend.<br />

W i t i k o n mit seinem malerischen Kirchlein nach<br />

Strasse, die von Zürich über das kleine Dörfchen<br />

Fällanden an den Greifensee verläuft. Man muss<br />

Auch die Kurstadt Baden wird von Zürchern<br />

einen Sonnenuntergang auf der Terrasse des kleinen<br />

mit Vorliebe für eine kleine Ueberlandfahrt benützt.<br />

Thermalbad von Weltruf, als Aquae Helvetiae 6chon<br />

den Römern bekannt, malerisches altes Städtehen<br />

mit Kasino, schönem Park und Sommertheater.<br />

Eine andere kleine Exkursion kann von Zürich ausüber<br />

Bülach, E g 1 i s a u und Rafz zum Rheinfall<br />

bei Neuhausen unternommen werden. (Grenzkontrolle<br />

bei Lottstetten und Jestetten im Badischen!)<br />

Die Rückfahrt sollte man der Abwechslung<br />

halber von Schaffhausen über Andelfingen und<br />

Winterthur wählen. Von Winterthur an kann man<br />

als Variante auch mal nicht über Kemptal-Brüttisellen,<br />

sondern über Nürensdorf und Bassersdorf<br />

fahren.<br />

Eine gut ausgebaute Strasse, die eine wundervolle<br />

Aussicht bietet, besteht von Zürich über den<br />

Zürichberg und die Forch nach Egg, Grüningen<br />

und Rüti. Kurz vor Rüti. bei Dürnten, zweigt eine<br />

Strasse nach Wald ab, von wo aus man nach wenigen<br />

Kilometern den Hasenstriek am Bachtel<br />

erreicht, ein von den Zürchern vielbesuchtes und<br />

beliebtes Ausflugsziel.<br />

Von hier aus führt die Strasse weiter zum •wohlbekannten,<br />

kleinen, aber idyllischen Gyrenbad,<br />

von wo aus man leicht und schnell über B ä r e t s -<br />

wil, Bauma und das Tösstal erreicht oder nach<br />

Westen H i n w i 1 und damit die 'Strasse, die über<br />

Uster und Dübendorf nach Zürich zurückführt.<br />

Eine landschaftlich sehr schöne Strasse führt<br />

von Steg im Zürcher Oberland über die Hulftegg<br />

ins Voralpengelände vom Toggenburg, von wo aus<br />

man — wenn man nicht Zeit hat, das Toggenburg<br />

zu befahren — über Lichtensteig, Wattwil<br />

und den Ricken und weiter über Rapperswil und<br />

Meilen Zürich wieder erreicht.<br />

Kirchleine erlebt haben, um die Schönheit von<br />

Zürichs Umgebung eanz in sich aufzunehmen, be<br />

Büchertisch<br />

Westdeutsche Fahrten. Kasimir Edschmid versteht<br />

es wie wenige Reiseschriftsteller, im Leser<br />

unmittelbar jenes erfrischende Gefühl geistigen Miterlebens<br />

auszulösen, das seine Bücher zu Froiinden<br />

macht, zu Hause oder unterwegs auf « Sonnen-Zielfahrten<br />

>. Immer spürt man in diesen<br />

Schilderungen den Pulsschlag der Natur. In seinem<br />

Buch «Westdeutsche Fahrten», das kürzlich<br />

im Societäts-Verlag in Frankfurt a./M. herauskam<br />

und mit 16 hübschen Tiefdruckbildern geschmückt<br />

ist, führt Edschmid den Leser in liebgewordene<br />

Gegenden seiner Heimat, verbindet Geschichte mit<br />

Erlebnissen und findet all das heimatlich Zauberhafte<br />

seiner Kindheit in späteren Bejesnunsen und<br />

Betrachtungen ergreifender und stärker wieder.<br />

«Im Spiegel des Rheins» lacht die Sonne über<br />

den Rebbergen von Eltville und Rüdesheim, St. Goir<br />

und Bingen, es leuchten Burgen und Dom von<br />

Worms und Speyer, die Türme von Friedberg mit<br />

dem alten Schlossgarten, Darmstadt und Mainz<br />

erinnern an ehemalige fürstliche Zeiten. Auf reizend<br />

geschilderten Fahrten folgen wir Edschmid<br />

in das verträumte Nahetal zur Ebernburg, in die<br />

idyllische Mosellandschaft zum uralten Trier mit<br />

der Porta Nigra und tauchen in den Blütenzauber<br />

des fränkischen Frühlings am Main. Das Strasburger<br />

Münster reckt sich über mittelalterliche<br />

Giebel und Galerien, Baden-Baden, der Feldberg,<br />

die Städte an der Lahn mit dem anmutigen Wetzlar<br />

und Limburg mit dem mächtigen Dom. Ueber<br />

dem Park zu Schwetzingen liegt noch der Glanz<br />

einer weltbewegten Epoche; drüben am Main strahlt<br />

das gotische Würzburg, wo Walter von der Vogelweide<br />

seine Minnen sang, es erwachen die Traumstädte<br />

Bamberg, Rothenburg, Dinkelsbühl, aus den<br />

Wäldern des Taunus rauschen die Quellen und<br />

Heilbäder; wir wandern im Osten mit Edschmid<br />

hinüber in die Museustadt Bayreuth und ziehen<br />

durch liebliche Landschaften zum Bodensee.<br />

^"^ r<br />

^ffr» *"* II) £^<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R.Wagners OH Tourlng, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. O. S.<br />

gehört auch dieses Jahr bestimmt ins<br />

Herbsttourenprogramm des Gourmands.<br />

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Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstait, Bern.


N° 72 — <strong>1934</strong><br />

Sp»<br />

konsequenten Befolgung die Minderung der Gesamtzahl<br />

aller Verkehrsunfälle auf ein Minimum von ihre Befolgung: sich vor Verlassen des Randsteines<br />

«ht<br />

sichert erscheint. (Die Kenntnis der Regel und<br />

Spezialfällen zur Folge hätten. Seine Weisungen erst nach links bis zur Strassenmitte, alsdann<br />

Sitzung der Internationalen Sportkommisslon.<br />

Die Internationale Sportkommission und was sollte diesbezüglich geschehen.<br />

der Fahrbahn beschäftigen den Fussgänger nur rung von Personenautomobilen. Das Sektionssekre.<br />

betreffen zur Hauptsache die Beantwortung der beiden<br />

Fragen: W i e könnte man Unfälle verhüten, Passage auch sehr breiter Strassen.) Die Gefahren SEKTION BERN. Kurzfristige Kaskoversiche-<br />

nach rechts zu orientieren, ermöglichen die sichere<br />

der A. I. A. C. R. wird am 19. September In folgendem möchte ich bei gleicher Zielsetzung<br />

auf die Bedeutung der charakterlichen An-<br />

dann nur für kurze Zeit.<br />

« Helvetia » und der « Winterthur > kurzfristige<br />

dann, wenn er sie selbst betreten muss und auch tariat ist nunmehr in der Lage, im Namen der<br />

zu einer ersten Herbsttagung in Paris zusammenkommen.<br />

Die Tagesordnung, die noch lagen und geistigen Fähigkeiten bezüglich ihres Wie verhalten sich nun die gleichen Punkte<br />

Kaskö - Versicherungs - Policen auszugeben. Diese<br />

Einflusses auf die Sicherheit der Verkehrsabwicklung<br />

hinweisen. Die charakterologischen Eigen-<br />

Auch er bewegt sich in ihm reservierten Bahnen. vorübergehende Auslands- oder Ferienreisen be-<br />

vom Standpunkt des Fahrzeuglenkers aus gesehen?<br />

Versicherungsmöglichkeit wird besonders gern für<br />

nicht genau festgelegt ist, soll verschiedene<br />

wichtige Themen zur Sprache bringen. Die schaften bestimmen insgesamt den Grad der Eignung<br />

zur Führung von Fahrzeugen, das heisst, demzufolge der Fahrverkehr ebenfalls in Sicherheit gen Kasko-Versicherung einem längst gehegten<br />

Für ihn wäre jedoch die Annahme irrig, dass sich nützt und entspricht beim Fehlen einer ganzjähri-<br />

Hauptaufgabe der Kommission wird darin<br />

bestehen, die Daten für die grossen internationalen<br />

Preise aufzustellen, nach denen hängig ist, respektive aus ihr hervorgeht. Von Belag) ist diesbezüglich von untergeordneter Befahrt<br />

antreten, wenn er sein Vehikel gegen die<br />

dass die physische und psychische Tauglichkeit von wiegen dürfe. Jede Fahrbahn ist eine Gefahrenbahn!<br />

Beschaffenheit (Breite, Uebersichtlichkeit, Automohilist beruhigter eine grössere Ueberland-<br />

Wunsche. Sicherlich wird der eine oder andere<br />

der menschlichen Totalverfassung (Wesenheit) ab-<br />

sich die übrigen Anlässe im internationalen eminenter Bedeutung ist somit die Erkenntnis des deutung.<br />

meist auftretenden Schäden versichert weiss. Die<br />

Sportkalender zu richten haben. Es handelt menschlichen Naturgesetzes, bezüglich des Charakterwertes:<br />

Der Individual-Bestand (seelische Konstel-<br />

der Massen-Trägheit voll zu berücksichtigen. Je-<br />

Ieistungen, als bescheiden zu bezeichnen und be-<br />

Es ist vor allem die unangenehme Auswirkung Prämien sind, im Vergleiche zu den Versicherung»-<br />

sich dabei um die Grands Prix von Deutschland,<br />

Frankreich, Italien, England (Tourist Gebahren des Einzelmenschen, welch beide die un-<br />

Fahrzeug auch mit vollkommenen Bremsen nicht cherungsdauer nur Fr. 4.— bei Fr. 50.— Selbstlation)<br />

verändert sich je nach Lebensweise und<br />

dermann wird es heute bekannt sein, dass ein tragen beispielsweise bei einer eintägigen Versi-<br />

Trophy), Belgien, Spanien, Monaco und der mittelbaren Funktionsäusserungen (Auswirkungen) beliebig rasch abgestoppt, respektive zum Stillstand behalt. Bei einer längeren Versicherungsdauer treten<br />

ganz namhafte Präminenreduktionen ein. Die<br />

Vereinigten Staaten (500-Meilen-Rennen von des Charakters sind. Aus ihnen heraus kann denn<br />

gebracht werden kann. Es bedarf einer Ausrollstrecke,<br />

die sich nach Metern bemisst und dabei Sektionsangehörigen sind gebeten, sich vor An-<br />

Indianapolis). Die Länder, die in dieser Aufstellung<br />

nicht figurieren, können für minde-<br />

Mit einigen, den Charakter betreffenden Defi-<br />

auch die Art des Charakters erkannt werden.<br />

an Länge, im Verhältnis höherer Geschwindigkeiten<br />

überproportional zunimmt. Mit andern Wor-<br />

den Versicherungsbedingungen zu erkundigen. Die<br />

tritt einer längeren Reise beim Sekretariat nach<br />

nitionen leite ich die weiteren Betrachtungen ein.<br />

stens einen Anlass das Prioritätsrecht in der In der Natur hat alles seine zwei Seiten; es findet ten: Jede Kollisionsmöglichkeit muss zeitlich soviel<br />

vorausgesehen werden, als es die der Momencen,<br />

wie auch der «Helvetia»-Reisegepäckversiche-<br />

Ausgabe der temporären Kasko-Versicherungspoli-<br />

Einschreibung verlangen. Im Verlaufe dieser sich zu jedem Pol der Gegenpol. Einer positiven<br />

Sitzung sollen auch einige Aenderungen im Eigenschaft steht eine negative gegenüber; so tangeschwindigkeit entsprechende Bremsstrecke erfordert.<br />

Vorsicht — im wörtlichen Sinne — ist rungsnehmer, h.<br />

rungen erfolgt ohne. Zeitverlust für den Versiche-<br />

internation. Sportkodex beschlossen werden. kennen wir zu jeder guten Eigenschaft leider auch<br />

eine schlechte. Wir unterscheiden ferner das absolute<br />

Mass vom relativen Plus. Wille, Energie, begegnen zu können. Dieses Voraussehen, verbun-<br />

erforderlich, um allen Eventualitäten zeitig genug<br />

Die neue internationale Rennformel, die dieses<br />

Jahr in Kraft trat, wird auch für 1935 Intelligenz, Beherrschung bestimmen im wesentlichen<br />

den individuellen Lebenslauf. Ihre Funkden<br />

mit Berechnung, ist eine Fertigkeit, die der<br />

SEKTION ZÜRICH. Für das Hindernlsfahrtn<br />

Fussgänger als solcher nicht braucht. — Ein anderes<br />

Gefahrenmoment ist verkehrstechnisch be-<br />

vom 2. September, welches in seiner Anlage nicht<br />

und 1936 bestehen bleiben. Kein Land hat<br />

mit den bekannten Gymkhanas oder Geschicklichkeitsprüfungen<br />

verwechselt werden darf, hatte sich<br />

die Forderung nach einer Diskussion dieser tionen: Der Wille ist Urheber jedes Entschlusses,<br />

der Gedanke der Urbeginn aller Tat. Energie und dingt durch die allgemein grösseren Fortbewegungsgeschwindigkeiten,<br />

speziell wegen den unglei-<br />

ein starkes Interesse geltend gemacht, lagen doch<br />

neuen Bestimmungen erhoben. Eine Modifikation<br />

kann um so weniger vorgenommen liert das Triebleben. Zur Führungseignung von chen und veränderlichen Geschwindigkeiten. Das bis zum 1. September 22 Anmeldungen für das<br />

Intelligenz tätigen den Erfolg. Beherrschung regu-<br />

Gefahrenmoment der unterschiedlichen (relativen) Einzelfahren und 7 Anmeldungen für das Paarwerden,<br />

als auf Wunsch der Konstrukteure Fahrzeugen sind folgende Eigenschaften unerlässlich:<br />

Geistesgegenwart, Entschlossenheit, Aktionsfähigkeit,<br />

Zuverlässigkeit, Pflichtgefühl.<br />

lichkeit der Fahrzeuge unter'sich und das deshalb, rischen Automobilsportee. Da die Konkurrenz mit<br />

Geschwindigkeiten besteht in der Aufholungsmög-<br />

•fahren vor, worunter bekannte Namen des zürche-<br />

hin von vornherein die definitive Gültigkeit<br />

dieser Formel auf drei Jahre hin festgelegt<br />

weil die nicht schienengeführten Fahrzeuge nach einem A.C.S.-Flugtag fti Dübendorf verbunden war,<br />

Wohl mancher Anfänger sagt sich mit Recht:<br />

wurde.<br />

Belieben ihre natürliche Fahrbahn verändern für diesen letztern jedoch die Witterungsverhältnisse<br />

keine günstigen waren, musste die ganze<br />

noch kein Gelehrter sei vom Himmel gefallen,<br />

können. Die willkürliche Kreuzungsmöglichkeit ist<br />

auch er werde bestimmt das zu lernen vermögen,<br />

ein erstes Kriterium des Sicherheitsproblems des Veranstaltung auf Sonntag, den 9. September verschoben<br />

werden. Im Hinblick auf die starke Be-<br />

Grosser Preis von Montreux auch 1935 ! was andere gelernt hätten. Indessen: diese allgemeine<br />

Ansicht hat nicht unbeschränkte Geltung. Es Strassenverkehrs. Daraus folgt ein prinzipieller<br />

Wie wir erfahren, haben die Organisatoren<br />

Unterschied mehr, darin bestehend, dass sich ein teiligung wurde das Programm neu, wie folgt abgeändert,<br />

festgelegt:<br />

des Grossen Preises von Montreux an die kann nämlich — wiederum ganz allgemein — jeder<br />

Mensch nur das lernen, was seine Fähigkeiten zu Fahrzeuglenker in kritischen Momenten nicht aus<br />

Sektion Waadt des A.CS. das Gesuch gerichtet,<br />

bei der Nationalen Sportkommission achtungsvermögen und geistige Konzentration als Fussgänger durch Ausschwenken ja möglich ist, Hindernisfahren* beim Zivilflugplatz DübendoTf.<br />

erfassen gestatten. Als. wichtigste nenne ich: Beob-<br />

dem Verkehrsbild ausschalten kann, wie es dem 8 Uhr- B.esammlung der Konkurrenten für das<br />

sondern er muss sich selbst und rasch in der<br />

vorstellig zu werden und sie zu bitten, der wahrnehmende und gedächtnisbildende Faktoren,<br />

Anschliessend Erteilung der Instruktionen und<br />

Intelligenz zur Begriffsbildung und deren Verwertung<br />

(Gedanken und Ideen). Alle geistige Ver-<br />

Passives Verhalten könnte so gut ein Unglück zur<br />

Augenblickssituation zurechtfinden und handeln! Training, wofür jedem Konkurrenten eine Runde<br />

Internationalen Sportkommission während<br />

Folge haben wie falsches Manöver.<br />

zugehilligt wird.<br />

ihrer Herbsttagung in Paris den 14. Juli 1935 vollkommnung ist nur im Rahmen der Entwicklungsmöglichkeit<br />

latenter oder unbewusster, aber<br />

Alsdann Einzel- und Paarfahren, wobei drei<br />

als Austragungsdatum des nächsten Grossen<br />

Der Autofahrer ist zur Daueraufmerksamkeit Runden zurückzulegen sind.<br />

Preises von Montreux vorzuschlagen. vorhandener Fähigkeiten (Anlagen) denkbar. So<br />

schon deshalb verpflichtet, weil die Lenkung jedes<br />

verstanden, sind durch Selbsterkenntnis und Training<br />

geistige Leistungssteigerungen bewusst mög-<br />

12—14 Uhr: Mittagepause.<br />

schienenlosen Fahrzeuges fortwährend bedient sein 14—19 Uhr: Flugtag, wofür die Swiesair TGTschiedene<br />

Rundflüge zu verbilligten Preisen anbe-<br />

Aenderungen im deutschen Automobilismus.<br />

Das «Nationalsozialistische Kraftfah-<br />

in gewünschter Richtung.) Sorglosigkeit oder gar<br />

muss. (Der Fussgänger steuert sich unterbewusst<br />

lich. Dagagen ist alles, was man sich bildend aneignen<br />

kann: erworbene Fertigkeit. Aneignung erfordert<br />

Geschicklichkeit, innere Gelöstheit. Aneigbatik-<br />

und Segelflüge bekannter Piloten vorgesehen.<br />

raumt hat. Als besondere Attraktionen sind Akro-<br />

HTrcorps » (N.S.K.K.). das seit Hitlers Machtc.<br />

greifung im deutschen Automobilismus nungsvermögen bedingt das Vorhandensein ent-<br />

Dazu kommen Besichtigungen der verschiedenen<br />

anderweitige gedankliche Beschäftigung, wie solche<br />

den Fussgänger unabhängig seines Ganges begleiten<br />

können, sind für einen Autolenker unmöglich.<br />

eine führende Rolle zugeteilt erhielt, wird sprechender Fähigkeiten. Die Verkehrstauglichkeit<br />

Flugzeugmodelle und Flugplatzanlagen.<br />

Sein ganzes Denken hat er auf die Ueberwachung<br />

einer jeden Person ist also durch persönliche Veranlagung<br />

gegeben, oder aber: es fehlt an diesbe-<br />

durch einen Befehl Adolf Hitlers mit der<br />

des stets wechselnden Verkehrsbildes und auf die 19 Uhr: gemeinsames Nachtessen mit Preisverteilung,<br />

nachher Nachtflüge.<br />

technische Bedienung des Fahrzeuges zu konzentrieren.<br />

Irgendwelche Gedanken, die sich nicht Nachdem eine Verschiebung deT Veranstaltung<br />

motorisierten S.A. zu der Einheit « Nationalsozialistisches<br />

Kraftfahrercorps » zusammenkeit<br />

dagegen ist abhängig von der Ausbildung bezüglichen<br />

Anlage-Fähigkeiten. Die Verkehrstüchtig-<br />

auf die Führung des Fahrzeuges beziehen, sind auf den 9. September vorgenommen werden musste,<br />

geschlossen, das Hitler direkt unterstellt ist. sonderer zu erwerbender Fertigkeiten.<br />

generell unzulässig, weil sie augenblicklich die volle können Nachnennungen für das Autohindernisfahren<br />

und die Rundflüge bis zum 7. September <strong>1934</strong>,<br />

Die Führung wird dem Chef des Kraftfahrwesens<br />

der S.A., Obergruppenführer Hühn-<br />

so ist bezüglich des Wertes die Art und Weise (Anfahren, Abschwenken, Anhalten) verlangt ausser-<br />

18 Uhr, vorgenommen werden.<br />

Was nun den Erwerb von Fertigkeiten betrifft, Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Jedes Manöver<br />

der Aneignung gar nicht etwa gleichgültig. Das dem noch besondere Berücksichtigung des Verkehrsablaufes<br />

der nächsten Umgebung, um Stölein,<br />

übertragen. Die starke motorisierte<br />

Heute Dienstag 1 haben die Teilnehmer an der<br />

gilt fürs Autofahren ganz speziell für die richtige<br />

Truppe des dritten Reiches bildet von nun<br />

rungen zu vermeiden.<br />

diesjährigen Auslandsfahrt, welche bekanntlich<br />

Erlernung aller Manipulationen und die Angewöhnung<br />

eines schönen Fahrstiles. Folgerichtig • - 4 Die Erfüllung all dieser Forderungen bedingt nach Sachsen und in die Tschechoslowakei führt,<br />

an einen selbständigen Bestandteil der Bewegung.<br />

verlangt eine gute Ausbildung nach einer vorzüg-<br />

das Vorhandensein einiger weniger, aber gut entwickelter<br />

geistiger Fähigkeiten, auf Grund derer<br />

ihre Rei^ angetreten.<br />

lichen Schule, nach vorbildlichen Lehrern. (Auf diesen<br />

Punkt hat der Verfasser vorgenannter Artikel die notwendigen Fertigkeiten zu erlangen sind.<br />

Internationale Fahrt über österreichische<br />

ausdrücklich hingewiesen. Wie es heute darum bestellt<br />

ist, bleibe hier unerörtert.) Aufstellung des wart und Intelligenz. Ohne sie ist weder rasche I. Aufostrasse auf die Insel Reichenau: Die' im<br />

Von fundamentaler Wichtigkeit sind: Geistesgegen-<br />

Touristik-Bulletin des A.CS.<br />

Höhenstrassen. Der österreichische Automomobliclub<br />

veranstaltet am 6. und 7. Oktober Lehrplanes und Ueberwachung der gewissenhaften visuelle Situationserkenntnis noch die Entfaltung Untersee gelegene Insel Reichenau konnte bisher<br />

eine international offene Fahrt über österreichische<br />

Alpenstrassen. Der Start zu der tenten Amtsstelle (Inspektion), und ist dies in An-<br />

kaum erreicht werden. Nunmehr ist die über den<br />

Erledigung des Pensums ist Sache einer kompe-<br />

einer genügenden Aktionsfähigkeit möglich. Der mit dem Auto wegen Unzulänglichkeit der Strasse<br />

Leistungsgrad dieser Eigenschaften kann durch<br />

betracht der grossen Gemeinschaftsverantwortung, Erziehung und Uebung stetig erhöht werden, soweit Festlanddamm nach Mittelteil führende Strapse zu<br />

sehr interessanten Prüfung findet sich in<br />

es die Veranlagung eben gestattet.<br />

einer Autostrasse umgebaut und bereits dem Verkehr<br />

übergeben worden.<br />

Schottwien, und d as<br />

der jeder Fahrzeugführer auf öffentlichem Grund<br />

Ziel auf dem Semme-<br />

zu genügen hat, direkt zu verlangen. Ebenfalls der<br />

Gefördert werden Aneignung (Erlernung) und<br />

Amtsstelle untersteht die Kontrolle der Resultate<br />

einer umfassenden Eignungsprüfung aller zünftigen Erlangung der Routine (Güte) durch eine Reihe II. Verkehrsvorschriften anlissllch des Dtfiles<br />

Automobilisten. Die praktischen Prüfungen in sehr persönlicher Charakter-Eigenschaften. Das der I. Division vom 6. September <strong>1934</strong>: Anlässlich<br />

Verbindung mit den psychotechnischen und konstitutionellen<br />

Untersuchungen bieten alsdann volle lungsweise. Labile Haltung ist auf Unsicherheit 6. September zwischen Echallens und Assens statt-<br />

Temperament beeinflusst sehr wesentlich die Hand-<br />

des Deiiles der 1. Division, welches Donnerstag, den<br />

Gewähr, die individuelle Eignung genau ermessen und Unentschlossenheit zurückzuführen. Der Zöfindet,<br />

gelten folgende Verkehrs Vorschriften:<br />

zu haben.<br />

1. Bis 7.30 Uhr ist der Verkehr auf allen Strassen<br />

des Bezirkes Echallens gestattet.<br />

ring. Die den Konkurrenten gestellte Auf-<br />

%ibe besteht darin, von 26 genau bezeichne-<br />

.-n bedeutenderen österreichischen Alpenpässen<br />

innerhalb der vorgeschriebenen Maximalzeit,<br />

die je nach der Stärke der Wagen<br />

zwischen 24 und 27 Stunden schwankt, möglichst<br />

viele zu überqueren. Jeder Pass erhielt<br />

entsprechend seiner Schwierigkeit Gutpunkte,<br />

so z. B. der leichte Semmering nur 5,<br />

während die Turracherhöhe 67 Punkte einträgt.<br />

Der Streckenverlauf selber ist nicht<br />

vorgeschrieben. In der Wertung werden das<br />

Einhalten der vorgeschriebenen Maximalfahrzeit<br />

und das Befahren der erwähnten Pässe,<br />

sowie das Ergebnis einer Konditionsprüfung<br />

der Maschinen am Schlüsse berücksichtigt.<br />

Der Sieger erhält die goldene, der Zweite<br />

die silberne, und der Dritte die bronzene<br />

Plakette des Oesterreichischen Automobilclubs.<br />

Der erste Nennungsschluss für diese<br />

interessante kleine « Alpenfahrt» ist auf den<br />

22. September, der definitive auf den 29. September<br />

angesetzt. Einschreibungen nimmt<br />

das Sekretariat des Oesterreichischen Automobilclubs,<br />

Wien I, Kärntnerring 10, entgegen.<br />

Mme Stewart, die bekanntlich kürzlich mit<br />

ihrem Derby in Montlhe"ry zwei neue internationale<br />

Rekorde und einen neuen Rundenrekord<br />

aufstellte und dann kurz vor Beendigung<br />

der Fahrt über die Bahn hinausschoss,<br />

hat schwerere Verletzungen, als ursprünglich<br />

angenommen wurde, davongetragen. Sie<br />

leidet noch jetzt an den Folgen eines Rippenbruches,<br />

einer ausgerenkten Schulter und<br />

einer schweren Muskelzerrung. Der Wagen<br />

hat indessen weniger, als ursprünglich gemeldet<br />

wurde, gelitten.<br />

J&.us d«<br />


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