E_1934_Zeitung_Nr.076
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BERN, Dienstag, 18. September <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang — N° 76<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Die Entwicklung<br />
des Fahrzeug-Dieselmotors.<br />
Die Gewinnung der riesigen, zur Bedarfsdeckung<br />
für einen Weltbestand von rund 30<br />
Millionen Motorfahrzeugen ausreichenden<br />
Mengen an niedrigsiedenden Erdölen ergibt<br />
aus der Aufarbeitung des Roherdöles gewaltige<br />
Mengen an Mittel- und Schwerölen, das<br />
heisst Oelen mit mittleren und höheren Siedetemperaturen.<br />
Dem ungeheuren Weltbedarf<br />
an Leichtölen steht kein auch nur annähernd<br />
ähnlicher Bedarf an mittleren und schweren<br />
Oelen gegenüber, so dass ihr Preis, bezogen<br />
auf gleichen Heizwert, erheblich unter dem<br />
der Leichtöle liegt. Die Preisdifferenz zwischen<br />
Leicht- und Schwerölen ist die wirtschaftliche<br />
Existenzgrundlage des Oelmotors.<br />
Diese Basis wird um so breiter, je stärker<br />
der heute fast ausschliesslich auf dem Leichtölmotor<br />
(Vergasermotor) aufgebaute Motorverkehr<br />
anwächst; sie erfährt eine weitere<br />
Verbreiterung durch die bei der Braunkohleverschwelung<br />
anfallenden Braunkohlenteeröle<br />
und die als Nebenprodukt der Leuchtgaserzeugung<br />
und des Kokereibetriebes gewonnenen<br />
Steinkohlenteeröle, die einen aufnahmefähigen<br />
Absatzmarkt suchen.<br />
Die aus den ungleichen Absatzverhältnissen<br />
für die leichten und schweren Bestandteile<br />
des Roherdöles erwachsenen Bestrebungen<br />
nach chemischer Weiterverarbeitung<br />
der Schweröle (Ueberführung in Benzine<br />
durch Crackung oder Hydrierung) sind Versuche,<br />
von der chemischen Seite her das<br />
Mengenverhältnis der Erdölfertigprodukte in<br />
stärkerem Masse mit dem Bedarf in Einklang<br />
zu bringen. Die organisch aus den Na-<br />
F £ U<br />
Probleme der Technik<br />
Bux.<br />
TON<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
(22. Fortsetzung)<br />
10.<br />
Als Bux am nächsten Vormittag die Avus<br />
entlang Potsdam entgegenfährt, lässt er die<br />
Ereignisse der gestrigen Nacht nochmals an<br />
seinem Geist vorüberziehen. Ihm ist noch<br />
immer, als sei alles nur ein Traum. Er kann<br />
sich nicht einmal mehr Rechenschaft geben,<br />
wie das alles gekommen ist:<br />
Schon als er gegen Mitternacht — eine gute<br />
Stunde nach Absolvierung seiner zweiten<br />
Zirkusnummer — den Saal betrat, war ihm<br />
so seltsam zumute gewesen: Dieses glänzende<br />
gesellschaftliche Bild! Die vielen eleganten<br />
Menschen, die sich neugierig um ihn<br />
drängten! Diese Unmenge von Namen, die<br />
bei dem Vorstellen auf ihn eindrangen —<br />
zum Teil bekannte und berühmte Namen! All<br />
diese Schmeichelei, Bewunderung, Lobhudelei,<br />
mit der man ihn überschüttete! — Und<br />
dann stand plötzlich ein wundervolles Wesen<br />
vor ihm, — den gertenschlanken Körper von<br />
irgendwas goldig Schillerndem umspannt, —<br />
die grossen veilchenblauen Augen unter den<br />
dunklen Brauen strahlend auf ihn gerichtet.<br />
Ein Mädchengesicht, das er einst gekannt,<br />
turgegebenheiten entstehende Aufgabe jedoch<br />
lautet: unmittelbare Verwendung der<br />
Mittel- und Schweröle in der Verbrennungskraftmaschine.<br />
Die nächstliegende Lösung dieser Aufgabe<br />
scheint darin zu bestehen, dass man im heutigen<br />
leichten und betriebssicheren «Vergasermotor»<br />
an Stelle von Benzin oder Benzol<br />
Mittel- oder Schweröl zu verarbeiten versucht,<br />
ohne dabei an dessen Arbeitsprinzip,<br />
nämlich der Verarbeitung von ausserhalb des<br />
Motors erzeugtem, fertigem Brennstoff-Luft-<br />
Gemisch, das in den Arbeitszylinder eingeführt<br />
und in ihm vor dem Explosionshub verdichtet<br />
wird («Gemischverdichtung»), etwas<br />
zu ändern. Das setzt voraus, dass es gelingt,<br />
das Brennöl in einen äusserst homogenen,<br />
auf das innigste mit Luft gemischten Brennstoffnebel<br />
überzuführen, diesen dem Zylinder<br />
zuzuführen und darin bis zur Verbrennung<br />
zu erhalten. Ist diese Aufgabe schon<br />
bei Benzin und Benzol nur unvollkommen zu<br />
erfüllen, so potenzieren sich bei Schwerölen<br />
die hauptsächlich der Kondensationsneigung<br />
des Oelnebels entspringenden Schwierigkeiten.<br />
Versuche sind seit vielen Jahren in<br />
grossem Umfang im In- und Ausland ausgeführt<br />
worden, und man hat dabei eine Fülle<br />
verschiedenster Möglichkeiten erprobt. Erfolge<br />
Hessen sich hauptsächlich dann erzielen,<br />
wenn man durch entsprechende Formgebung<br />
der Ansaugewege und Verbrennungsräume,<br />
durch Verdampfereinsätze im Zylinder<br />
(Glühringmotor) oder Vorverbrennung<br />
in einer Aufbereitungskammer der Kondensation<br />
des Brennstoffes entgegenarbeitete.<br />
Unter diesen Bedingungen ist es möglich,<br />
nicht allzu schwere Treiböle einigermassen<br />
wirtschaftlich im Vergasermotor zu verarbeiten,<br />
wobei jedoch an Betrieb und Wartung<br />
höhere Anforderungen gestellt werden als<br />
beim Leichtölbetrieb.<br />
Die Schwierigkeiten der Gemischbildung<br />
und -erhaltung werden ausgeschaltet, wenn<br />
man auf die Gemischbildung ausserhalb des<br />
Zylinders ganz verzichtet und den Brennstoff<br />
unmittelbar in die verdichtete Luftfüllung<br />
des Zylinders einführt. Der Vorteil dieser<br />
Arbeitsweise liegt darin, dass Gemischbildung,<br />
Verdampfung und Verbrennung örtlich<br />
und zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgen.<br />
Treibt man die Luftverdichtung im Zylinder<br />
vor der Brennstoffeinführung so weit, dass<br />
die Temperatur über die Zündtemperatur des<br />
Brennöles ansteigt, so verbrennt dieses unmittelbar<br />
und ohne fremde Zündquelle: das<br />
ist das Arbeitsprinzip des Dieselmotors.<br />
Treibt man die Luftverdichtung jedoch nur<br />
bis zu mittleren Enddrücken (10 bis 15 Atm.),<br />
so zündet das im Zylinder gebildete Gemisch<br />
nicht selbst, sondern bedarf dazu einer fremden<br />
Zündquelle. Als solche dient bei dem<br />
wichtigsten Vertreter dieser sogenannten<br />
Mitteldruckmotoren eine durch Wärmestauung<br />
auf Rotglut gehaltene Stelle dqs Zylinderkopfes<br />
(Glühkopfmotor). Der verhältnismässig<br />
hohe Brennstoffverbrauch und die<br />
schlechte Regelbarkeit dieses vom Wärmezustand<br />
des Glühkopfes abhängigen und im<br />
Zündzeitpunkt nicht beeinflussbaren Arbeitsverfahrens<br />
beschränken die Anwendung dieser<br />
Motorbauart auf Fälle, in denen die Einfachheit<br />
der Bedienung und Wartung von<br />
ausschlaggebender Bedeutung ist, zum Bei-<br />
vielleicht geliebt hatte, — das ihm so vertraut<br />
war und doch so fremd; denn diese Fee<br />
von Prastelny war noch viel, viel schöner,<br />
als jene Fee es gewesen: seine Patientin aus<br />
Mailand, — seine Freundin aus Florenz»<br />
— Und dann hatte er sie in seinen Armen<br />
gewiegt zu den Klängen einer berauschenden<br />
Musik. Was sie gesprochen, wie sie<br />
aus dem Saal gekommen, wohin sie sich<br />
gewendet hatten, — er weiss das alles<br />
nicht mehr. Er weiss nur noch, dass sie<br />
sich irgendwo, fern von der bunten Menge,<br />
in den Armen gelegen, — dass sie sich geküsst<br />
und immer wieder geküsst haben — und<br />
dass dieses berauschend süsse Geschöpf nun<br />
bald seine Frau sein wird!<br />
Ob der Major seine Zustimmung gibt oder<br />
nicht, das ist bedeutungslos geworden. Schon<br />
seit drei Monaten ist Fee ja mündig. Natürlich<br />
muss man versuchen, ob nicht alles im Guten<br />
und in Frieden geht!<br />
Und was wird seine kleine Cilly dazu sagen?<br />
Gleich heute morgen hat er es ihr mitteilen<br />
wollen, als er an sie schrieb: Erst<br />
wollte er den Brief damit beginnen. Aber dann<br />
schien es ihm besser, die Mitteilung von seiner<br />
Verlobung an den Schluss des Briefes zu<br />
setzen. Und schliesslich schrieb er's überhaupt<br />
nicht, — verschob es auf den nächsten<br />
Brief. Weshalb eigentlich? Wusste er nicht,<br />
wie er sich ausdrücken sollte? Oder was sonst<br />
hemmte seine Feder? Zum Kuckuck, wie albern<br />
spiel bei landwirtschaftlichen Zug- undscher Wirkungsgrad niedriger als beim Ver-<br />
Kraftmaschinen, Feldbahnlokomotiven und<br />
dergleichen.<br />
Um den Mangel des ungesteuerten Zündzeitpunktes<br />
auszuschalten, hat man Mitteldruckmotoren<br />
mit elektrischer Kerzenzündung<br />
entwickelt. Bei einer der Konstruktionen<br />
dieser Art, dem Motor des schwedischen<br />
Ingenieurs Hesselman, wird der Brennstoff<br />
fein zerstäubt in einen im Zylinder kreisenden<br />
Luftstrom eingespritzt, und zwar so, dass<br />
nur ein Teil der Verbrennungsluft mit Brennstoff<br />
angereichert wird, nämlich jener Teil,<br />
der an der Zündkerze vorbeistreicht.<br />
Der hohe Verdichtungsenddruck (26 bis<br />
40 Atm.) und damit die hohe Erhitzung der<br />
Luftfüllung bilden den Kernpunkt des Diesel-<br />
Arbeitsverfahrens; sie erst ermöglichen, der<br />
Grundforderung jeder motorischen Verbrennung<br />
nach hohen Brenngeschwindigkeiten<br />
auch mit schweren Oelen nachzukommen.<br />
Hohe Temperatur bedeutet erhöhte kinetische<br />
Energie der Moleküle, sie begünstigt die Gemischbildung<br />
und erhöht die Geschwindigkeit<br />
der chemischen Reaktion; hoher Druck<br />
bedeutet Erhöhung der Sauerstoffkonzentration<br />
in der Verbrennungsluft, Verkürzung der<br />
Wege der miteinander reagierenden Moleküle<br />
im Gemisch. Diese beiden Vorbedingungen<br />
werden ergänzt durch eine planmässige<br />
Luftumwälzung im Zylinder, die rasche Zufuhr<br />
des Sauerstoffes zu den an ihrer Oberfläche<br />
brennenden Oeltröpfchen und damit<br />
eine kräftige «innere Gemischbildung» be-<br />
Avirkt. Hinzu kommt, dass die Verbrennung<br />
im Dieselmotor bei niedrigen und mittleren<br />
Belastungen mit beträchtlichem Luftüberschuss<br />
erfolgt, der im Vergleich zum Vergasermotor<br />
wesentlich bessere Verbrennung<br />
und damit günstigeren thermischen Wirkungsgrad<br />
zur Folge hat. Im Gegensatz zum<br />
Vergasermotor ist der Dieselmotor von der<br />
Kompressionsfestigkeit des Brennstoffes unabhängig;<br />
denn er verdichtet ja nur Luft und<br />
kann seine Kompressionswärme voll zur<br />
Verarbeitung des Brennstoffes ausnützen. Die<br />
Folge dieser günstigen Faktoren ist sehr hoher<br />
thermischer Wirkungsgrad, der den aller<br />
anderen Wärmekraftmaschinen weit übertrifft<br />
und zusammen mit der Verwendbarkeit<br />
billiger Brennstoffkalorien die günstige wirtschaftliche<br />
Situation des Dieselmotors begründet.<br />
Allerdings entspringen aus dem Arbeitsprinzip<br />
der Dieselmaschine im Vergleich zum<br />
Vergasermotor auch gewisse Nachteile; die<br />
höheren Verdichtungs- und Explosionsdrücke<br />
bedingen stärkere und damit schwerere Ausführung<br />
der Triebwerksteile, deren mechani-<br />
von ihm! Was hat diese Liebe mit der Liebe<br />
zu seiner kleinen Cilly zu tun, — zu seinem<br />
Kerlchen. Er würde sie bestimmt in nichts<br />
schmälern. Von ihrem Platz in seinem Herzen<br />
konnte sie doch nichts und niemand verdrängen!<br />
Es hat Fee grosse Ueberwindung gekostet,<br />
sich schon nach fünfstündigem Schlummer<br />
wieder zu erheben. Aber die Zeit bis zwölf<br />
Uhr mittags, der verabredeten Stunde für den<br />
Besuch ihres Verlobten, muss ausgenützt<br />
werden, um die Stellung des Herrn Major<br />
sturmreif zu machen!<br />
Als Fee dem Vater beim Frühstück ihre<br />
Verlobung mit Bux mitteilt, sieht er sie an,<br />
als ob sie den Verstand verloren habe. Dann<br />
zieht er mit der Linken die Taschenuhr aus<br />
der Weste und greift mit der Rechten nach<br />
ihrem Handgelenk. —<br />
Drei und eine halbe Stunde lang bombardiert<br />
Fee die Stellung des Majors mit Trommelfeuer.<br />
Endlich ist er so weit, dass er unter<br />
gewissen Bedingungen kapitulieren will.<br />
Dann erscheint Bux auf der Bildfläche. Er<br />
wird nicht eben herzlich empfangen, aber<br />
immerhin höflich. Die beiden Herren gehen<br />
gleich in medias res:<br />
«Ich sage Ihnen offen, Herr Doktor, dass<br />
ich einer Eheschliessung zwischen Ihnen und<br />
meiner Tochter nicht mit Optimismus entgegensehe<br />
— in keiner Beziehung. Aber meine<br />
gasermotor wird, wogegen das Gewicht der<br />
Maschine pro PS, das sogenannte Leistungsgewicht,<br />
höher ist. Mit Rücksicht auf die bei<br />
schwererem Triebwerk rasch anwachsenden<br />
Massenkräfte lassen sich hohe Drehzahlen<br />
nur schwierig erreichen. Die Literleistung<br />
des Dieselmotors (PSe pro Liter Hubraum)<br />
bleibt hinter der des Vergasermotors zurück.<br />
Die ausserordentlich verschiedenen Arten,<br />
auf die das Arbeitsprinzip des Dieselmotors<br />
verwirklicht werden kann, haben zu einer<br />
Fülle der verschiedensten Bauarten geführt.<br />
Für die Brennstoffeinführung in den Zylinder<br />
sind zwei Möglichkeiten, gegeben. Bei der<br />
einen wird der Brennstoff zusammen mit<br />
stark gespannter Pressluft kurz -vor der oberen<br />
Totpunktlage des Kolbens in die auf etwa<br />
28 bis 36 Atm. verdichtete hocherhitzte<br />
Luftfüllung des Zylinders eingeblasen und<br />
zerstäubt (Lufteinblasung). Bei der zweiten<br />
wird der Brennstoff durch hohen hydraulischen<br />
Druck oder den Gasdruck einer Teilverbrennung<br />
dem Zylinder zugeführt (kompressorlose<br />
Bauart). Die letztgenannte Bauart,<br />
bei der der etwa fünf bis sieben Prozent<br />
der Maschinenleistung beanspruchende Luftkompressor<br />
fortfällt und eine höhere Wirtschaftlichkeit<br />
erreicht wird, ist heute die vorherrschende,<br />
nachdem sie sich in den letzten<br />
Jahren auch im Grossdieselmaschinenbau<br />
durchsetzen konnte.<br />
Die kompressor- oder luftlose Brennstoffeinführung<br />
ist in zweifacher Weise möglich:<br />
durch direkte Einspritzung des Treiböles unter<br />
hohem Druck (270 bis 300 Atm.) in die<br />
auf 16 bis 18 Atm. verdichtete Luftfüllung<br />
des Zylinders (Strahlzerstäubungsmaschine)<br />
und durch Einführung des Treiböles unter<br />
etwa 80 Atm. Druck in eine mit dem Zylinder<br />
in Verbindung stehende Vorkammer, in<br />
welcher eine Teilverbrennung stattfindet, deren<br />
Druckwirkung den Brennstoff in die auf<br />
35 bis 40 Atm. verdichtete Füllung des Zylinders<br />
treibt (Vorkammermaschine). Bei den<br />
Strahl Zerstäubungsmaschinen unterscheiden<br />
sich die verschiedenen Bauarten vor allem in<br />
der Ausbildung der Brennräume; da hier<br />
die Durchwirbelung durch Einblaseluft oder<br />
Vorkammergase fehlt, werden besondere<br />
Massnahmen zur Erzielung einer gleichmässigen<br />
und durchschlagskräftigen Verteilung<br />
der Brennstoffstrahlen über den ganzen<br />
Brennraum erforderlich.<br />
Der Unterschied zwischen Viertakt- und<br />
Zweitaktmaschinen dürfte vom Vergasermotor<br />
her geläufig sein. Der Viertaktmotor<br />
liegt zwar im spezifischen Brennstoffver-<br />
Tochter ist fest entschlossen, — sie ist mundig,<br />
— ich will nicht, dass sich mir mein<br />
Kind entfremdet: kurz, ich will meine Einwilligung<br />
nicht... sagen wir: ich kann sie<br />
nicht versagen.»<br />
Bux macht eine dankbar zustimmende Verbeugung.<br />
«Was nun die Mitgift, die Aussteuer anbetrifft»,<br />
fährt der Major fort, «so werde<br />
ich...»<br />
«Oh, bitte», unterbricht Bux. «Davon kann<br />
keine Rede sein. Wenn ich eine Frau heirate,<br />
so ist das wohl meine Sache. — Nein, bitte,<br />
ich lehne jede Mitgift oder auch nur einen<br />
Beitrag zu einer Aussteuer oder dergleichen<br />
'schönen Dingen mit dankbarer Anerkennung<br />
'Ihres guten Willens ganz entschieden ab.»<br />
Major von Prastelny findet Herrn Dr.<br />
Buchsbaum immer sympathischer; er kann es<br />
nicht leugnen. — Und nun kommt er zum<br />
Wichtigsten: «Ich kann doch selbstverständlich<br />
annehmen, dass Sie Ihre Seilt...» —<br />
Beinahe hätte er gesagt: Ihre Seiltänzerei —<br />
«Ihre Zirkuslaufbahn aufgeben und sich wieder<br />
Ihrem bürgerlichen, Ihrem ärztlichen<br />
Berufe zuwenden werden?»<br />
«Nein, Herr Major», sagte Bux. «Vielleicht<br />
später einmal, vorläufig aber nicht.»<br />
Herr von Prastelny ist einer Ohnmacht<br />
nahe. Bux lässt sich dadurch nicht rühren.<br />
Er erklärt, dass er für seine Eltern zu sorgen<br />
habe, wozu er mit ärztlicher Praxis nicht in
auch sehr günstig, er hat aber den Nachteil,<br />
dass gleichförmiges Drehmoment nur<br />
durch grössere Zylinderzahl oder entsprechende<br />
Schwungradmassen zu erzielen ist;<br />
ausserdem ist er durch die Ventile samt zugehöriger<br />
Steuerung komplizierter und empfindlicher<br />
als die Zweitaktmaschine, bei der<br />
der Kolben selbst die Steuerung der Spülund<br />
Auspuffschlitze übernimmt. Da beim<br />
Zweitaktverfahren jeder zweite Hub ein Explosionshub<br />
ist, bietet sich hier die Möglichkeit,<br />
ohne Drehzahlsteigerung die Zahl der<br />
Arbeitshübe und damit die spezifische Leistung<br />
der Maschine (bezogen auf Liter Hubraum<br />
oder Kilogramm Gewicht) zu erhöhen.<br />
Der Bau von Zweitaktmaschinen ist daher<br />
in ständiger Zunahme begriffen.<br />
Allerdings erfordert die Zweitaktmaschine<br />
besondere Massnahmen für die Lufterneuerung<br />
im Zylinder. Während beim Viertaktverfahren<br />
hiefür zwei ganze Hübe (Ausschub-<br />
und Ansaugehub) zur Verfügung stehen,<br />
muss beim Zweitakt die Beseitigung der<br />
Verbrennungsgase aus dem Zylinder und<br />
seine Neufüllung mit Frischluft zu Beginn<br />
des Verdichtungshubes erfolgen. Man hat<br />
zwei Spülungsarten zu unterscheiden: die<br />
Eigenspülung, bei der der Kurbelkasten oder<br />
eine besondere Kammer als Spülluftpumpe<br />
ausgebildet ist, deren Pumpenkolben der Motorkolben<br />
selbst ist, und die Fremdspülung,<br />
die sich einer gesonderten Spülluftpumpe bedient.<br />
Bei der Eigenspülung ist der Ausspülungsgrad<br />
ziemlich unvollkommen, wenn<br />
man nicht durch besondere Massnahmen, beispielsweise<br />
durch Vergrösserung des Durchmessers<br />
der unteren Kolbenfläche, zu erreichen<br />
sucht, dass das Spülluftvolumen grösser<br />
wird als das Hubvolumen (sogenannte<br />
Dreiviertelspülung). Für grössere Zylinderleistungen<br />
kommt nur die Fremdspülung in<br />
Betracht. Die Spülverfahren sind sehr zahlreich.<br />
Während die' meisten Bauarten nur einen<br />
Kolben pro Zylinder haben, gibt es einige<br />
wenige Bauarten, bei denen sich in jedem<br />
Zylinder zwei Kolben gegenläufig bewegen.<br />
Die bekannteste von ihnen ist der von Professor<br />
Junkers entwickelte Doppelkolbenmotor,<br />
ein Zweitakter, der sich durch guten<br />
Ausgleich der Massenkräfte, gute Spülung,<br />
grosses Hubverhältnis und durch Einfachheit<br />
der äusseren Steuerung auszeichnet.<br />
Das Verlangen nach Leistungssteigerung<br />
führt zur Aufladung, beziehungsweise Nachladung.<br />
Will man nämlich die Literleistung<br />
des Dieselmotors erhöhen, ohne die Drehzahl<br />
zu steigern, so erwächst daraus die Aufgabe,<br />
eine grössere Brennstoffmenge pro Zündhub<br />
im Zylinder zu verbrennen. Das ist bei gleichbleibender<br />
Luftladung nur au! Kosten des<br />
Luftüberschusses möglich. Somit steigt aber<br />
die Temperatur und mit ihr die Wärmebeanspruchung<br />
im Zylinder in einer bald nicht<br />
mehr annehmbaren Art und Weise. Deshalb<br />
ist es zweckmässiger, den Luftüberschuss,<br />
der das Eineinhalb- bis Zweifache der theoretischen<br />
Luftmenge ausmacht, gleichzuhalten,<br />
aber das arbeitende Luftgewicht zu vermehren.<br />
Das geschieht durch Vorverdichtung<br />
der Ladeluft. Bei den Viertaktmaschinen hat<br />
man demgemäss- verschiedene Aufladeverfahren<br />
entwickelt; bei den Zweitaktern wird<br />
die Vergrösserung der Frischluftfüllung der<br />
Zylinder durch Nachladen erzielt.<br />
Die Konkurrenz der Dieselmaschinen mit<br />
den Vergasermotoren ist nunmehr nicht mehr<br />
fraglich. Sehr eingehende und vorbereitende<br />
Arbeiten durch führende Fabrikationsstätten<br />
haben den Fahrzeugdiesel längst schon betriebssicher,<br />
verlässlich und leicht .bedienbar<br />
gemacht. Vergleichende Berechnungen<br />
Steigerung der deutschen Benzineinfuhr.<br />
Infolge der Belebung auf dem Gebiete des<br />
Motorfahrzeugverkehrs verzeichnet Deutschland<br />
eine Zunahme der Benzineiniuhr in den<br />
ersten 7 Monaten des laufenden Jahres im<br />
Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode von<br />
539,720 t auf 669,729 t. Die mengenmässige<br />
Einfuhr Steigerung um 24% hatte jedoch nur<br />
eine Erhöhung des zur Bezahlung der Importe<br />
erforderlichen Devisenbetrages von rund<br />
3% zur Folge. Der Einfuhrwert stellt sich im<br />
laufenden Jahre auf 38Y* Mill. gegenüber<br />
37 X Mill. Reichsmark im Vorjahre. Eine Untersuchung<br />
der Entwicklung der Benzineinfuhr<br />
aus den wichtigsten Bezugsländern ergibt<br />
als besondere Erscheinung die anhaltend kräftige<br />
Steigerung der Importe aus Niederländisch-Westindien<br />
und Peru und anderseits ein<br />
scharfer Rückgang der Benzin-Einfuhr aus<br />
den Vereinigten Staaten.<br />
Rücksichtslosen Motorfahrzeugführern werden<br />
die Wagen beschlagnahmt.<br />
Die Polizeidirektion von München hat sich<br />
vorgenommen, einen gross angelegten Feldzug<br />
gegen rücksichtslose Fahrer zu unternehmen.<br />
Sie hat daher angeordnet, dass bei<br />
schweren Verstössen gegen die Verkehrsordnung<br />
die Fahrzeuge der verantwortlichen<br />
Führer polizeilich konfisziert und für wenigstens<br />
4 Wochen auf Kosten des Besitzers verwahrt<br />
werden. Damit dürften auch die bisher<br />
Unbelehrbaren eine nachhaltige Lektion erhalten!<br />
hinsichtlich der Kosten im Lastkraftwagenund<br />
Autobusbetrieb haben die Ersparnisse<br />
und Vorteile, die aus der Oelmaschine erwachsen,<br />
klar zu Tage treten lassen. Wohl<br />
sind die Maschinen nunmehr noch teurer als<br />
gleichstarke Benzin-, das heisst Vergasermotoren,<br />
allein die rechnerischen Aufstellungen<br />
ergaben, dass bei Jahresleistungen von<br />
etwa 20,000 km der Dieselmotor einen sicheren<br />
Gewinn für den Verbraucher mit sich<br />
bringt.<br />
Die Vorteile, des Lastwagenbetriebes.t»mit<br />
Dieselmotoren liegen übrigens nicht allein<br />
nur auf wirtschaftlicher Linie, sondern äUÜP<br />
auf betriebstechnischem Gebiet. Die Verwendung<br />
der Schweröle setzt die Brandgefahr<br />
weit Herab. Wegen des geringeren Verbrauches<br />
an Schweröl gegenüber Benzin steigt<br />
der Aktionsradius des Wagens automatisch,<br />
das heisst, ohne dass etwas an ihm in dieser<br />
Beziehung geändert wird. Weiter weist<br />
der Dieselmotor sehr günstiges und kräftiges<br />
Drehmoment auf, das auch bei kleinen Drehzahlen<br />
schon erhebliche Beschleunigungen<br />
des Fahrzeuges zulässt. Auch das Umschalten<br />
in unebenem Gelände wird damit verringert.<br />
Eine eigene Kategorie sind die Flugzeugmotoren;<br />
sie müssen, wenn sie ihren Zweck<br />
voll erfüllen sollen,*, äusserst präzise und<br />
leicht gebaut sein. Jedes Detail spielt da<br />
eine Rolle, bekommt seine sparsamste Form,<br />
um nur ja kein Dekagramm unnütz an Material<br />
zu binden. Diese Maschinen sind aus diesen<br />
Gründen auch meist extreme Schnelläufer.<br />
Die Leistungsgewichte sinken bei diesen<br />
raffiniert konstruierten Maschinen bis auf<br />
ÄUTOMOBIL-PEVUE 19M — N« 79<br />
ilistischer<br />
Berliner Automobilausstellung 1935.<br />
Wie aus Berlin gemeldet wird, findet die<br />
nächste internationale Berliner Automobilausstellung<br />
im Februar 1935 in den grossen<br />
Ausstellungshallen am Kaiserdamm statt.<br />
Der genaue Termin ist vom Reichsverband<br />
der Automobilindustrie bis jetzt noch nicht<br />
festgelegt.<br />
Weitere Förderung der Automobilnormung.<br />
Die Automobil- und Flugkommission der<br />
Internationalen Normungsföderation veranstaltet<br />
anlässlich der kommenden Prager<br />
Internationalen Automobil-Ausstellv^.g eine<br />
Tagung, die sich insbesondere mit der Festlegung<br />
neuer Richtlinien für die Automobilund<br />
Flugzeugnormung beschäftigen wird.<br />
Wachsender Benzinverbrauch in Amerika.<br />
Der Benzinverbrauch Amerikas hat im laufenden<br />
Jahre eine ansehnliche Steigerung<br />
zu verzeichnen. Nach den vorläufigen statistischen<br />
Angaben sind in der ersten Jahreshälfte<br />
192 Mill. Fass Benzin vom Inland verbraucht<br />
worden gegenüber 180 Mill. Fass in<br />
der vorjährigen Parallelperiode (+ 6,8 %).<br />
Ungünstiger hingegen entwickelte sich das<br />
Benzinexportgeschäft, indem nur 13,19 Mill.<br />
Fass gegen 14,85 Mill. im ersten Semester<br />
1933 oder 11,2 Prozent weniger zur Ausfuhr<br />
gelangten. Dieser Rückgang ist zweifellos<br />
auf die Strukturveränderungen zurückzuführen,<br />
wie sie sich in der Oeleinfuhr einzelner<br />
Länder vollzogen haben.<br />
rund 1 kg/PS. Damit ist der Vergasermotor<br />
erreicht — eigentlich geschlagen. Denn man<br />
weiss, dass gerade beim Flugzeug die Brandgefahr<br />
ziemlich hoch ist, und da schon früher<br />
gesagt wurde, dass beim Oelbetrieb die<br />
Brandgefahr eliminiert erscheint, so ersieht<br />
auch der Laie die ausserordentlichen Vorteile,<br />
die sich aus der Entwicklung und Anwendung<br />
der Dieselflugzeugmotoren ergeben.<br />
Die Erweiterung des Aktionsradius ist<br />
^ebenfalls für das Flugzeug eine sehr wichtige--•Angelegenheit<br />
Die Kilometerleistung*<br />
die ein Flugzeug mit Oel gegenüber Benzin<br />
zurücklegen kann, verhält sich etwa wie<br />
1:1.3. Auch aus der geringen Empfindlichkeit<br />
des Motors für Oualitätsschwankungen<br />
und aus der Billigkeit des Brennstoffes ergeben<br />
sich Vorteile.<br />
Wenn man somit die verschiedenen Anwendungsgebiete<br />
und die zahlreichen Vorteile<br />
des Dieselmotors zusammenfasst, so<br />
muss man zugeben, dass die Arbeiten zu seiner<br />
Entwicklung, das heisst zur Schaffung<br />
der raschlaufenden, betriebssicheren und<br />
ökonomischen Oelmaschine, zu den grössten<br />
technischen Taten des Jahrhunderts zählen.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Alpenstrassen-Initiative liegt zurzeit<br />
beim.eidg. Departement des Innern, das sich<br />
«mit der Angelegenheit befasst», wie der<br />
amtliche Jargon nichtssagend lautet. Es sollen<br />
erst kürzlich wieder Besprechungen insbesondere<br />
zwischen den Vorstehern der Departemente<br />
des Innern und der Volkswirtschaft,<br />
dem Chef der Sektion für Arbeitsbeschaffung,<br />
sowie dem Oberbauinspektorat<br />
stattgefunden haben, in denen hauptsächlich<br />
geprüft wurde, ob der Ausbau der Alpenstrassen<br />
in das Programm für Arbeitsbeschaffung<br />
aufgenommen werden könne oder<br />
als separates Geschäft zu behandeln und zu<br />
bearbeiten sei. «Im Hinblick auf die Eigenart<br />
des Baues der Alpenstrassen und mit<br />
Rücksicht auf die in der Initiative angeregte<br />
Deckung der Kosten durch Entnahme der<br />
Mittel aus den Benzinzolleinnahmen erschien<br />
es der Konferenz als zweckmässig, die Alpenstrassen-Initiative<br />
gesondert zu behandeln.»<br />
So lautet eine offiziöse Meldung aus<br />
dem Bundeshaus. Hoffen wir nur, dass damit<br />
nicht eine weitere Vertagung des Problems<br />
gemeint ist und man auf Kosten des<br />
allgemeinen Arbeitsbeschaffungs-Programmes<br />
die Alpenstrassen-Initiative auf die<br />
lange Bank schiebt. Die eine Angelegenheit<br />
ist mindestens so dringend wie die andere.<br />
Aber auch in anderer Hinsicht muss die<br />
Nachricht aus dem Bundeshaus enttäuschen.<br />
Nach der Auffassung des Departementes des<br />
Innern soll nämlich dem Bund durch den<br />
Ausbau der Alpenstrassen keine neue Belastung<br />
entstehen, weshalb dafür Sorge zu<br />
tragen sei, dass die vom Bund aus diesem<br />
Geschäft eventuell zu übernehmenden Ausgaben<br />
durch neue Einnahmen gedeckt werden.<br />
Geneigter Leser: merkst du was?!<br />
Auch Herr Bundesrat Etter scheint sich den<br />
alten Ladenhüter einer erneuten Benzinzonerhöhung<br />
nun nutzbar machen zu wollen, sei<br />
es, weil ihm tatsächlich nichts Besseres einfällt,<br />
sei es nur, um die Verkehrsliga mit etwas<br />
zu beschäftigen, damit sie mit der Forderung<br />
zur prompten Förderung der in der<br />
Initiative angeschnittenen Verkehrsprobleme<br />
nicht allzu unbequem werde. Sollte es sich<br />
gar nur um einen Versuchsballon handeln,<br />
dann können wir das Departement des Innern<br />
versichern, dass die Motorfahrzeuginhaber<br />
und die Verkehrsverbände heute<br />
mehr denn je jeden Vorschlag strikte ablehnen<br />
und mit allen Mitteln bekämpfen<br />
müssten, der die Automobilisten und Motorradfahrer<br />
noch stärker belasten würde, als<br />
dies bereits der Fall ist. Sie werden sich<br />
auch entschieden dagegen zu wehren wissen,<br />
dass'das Land auf ihre Rechnung einen nicht<br />
nur in touristischer, sondern auch in militärischer,<br />
wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht<br />
mindestens so notwendigen Ausbau der<br />
Alpenstrassen betreiben möchte.<br />
Wenn im übrigen die ganze Angelegenheit<br />
im Departement noch nicht weiter gediehen<br />
ist und schon jetzt alles Mögliche für Wenn<br />
und Aber auftaucht, so kann man sich ungefähr<br />
vorstellen, was von der Initiative noch<br />
übrig bleibt, bis sie zur Beratung im Parlament<br />
spruchreif wird: nichts als ein schäbiger<br />
Kompromiss, der zwar dem jetzigen parlamentarischen<br />
System alle Ehre macht, uns<br />
aber in verkehrspolitischer Hinsicht unrettbar<br />
ins Hintertreffen bringt. Es wäre daher<br />
an der Zeit, wenn sich die Verkehrsliga um<br />
das weitere Schicksal der Initiative recht<br />
energisch bemühen und interessieren würde,<br />
damit die Herren der Regierung und Verwaltung<br />
sich rechtzeitig darüber klar werden,<br />
dass sich die 145 000 Schweizerbürger, welche<br />
unterzeichnet haben, nicht mit einem<br />
Linsengericht abspeisen lassen werden. Im<br />
übrigen handelt es sich hier nicht allein um<br />
die Berücksichtigung der Kundgebung dieser<br />
Stimmberechtigten, sondern die Angelegenheit<br />
der Alpenstrassen ist ein nationales Problem,<br />
dessen Wichtigkeit angesichts der ausländischen<br />
Strassenbauten endlich auch irrt<br />
Bundeshaus erkannt werden sollte. ß<br />
der Lage sei, denn seine Eltern sollen nichts,<br />
aber auch gar nichts von dem gewohnten bescheidenen<br />
Luxus ihres jetzigen Lebens entbehren.<br />
Und um acht Tiere durchfüttern und<br />
ihre zwei Wärter dazu — nein, so viel verdient<br />
ein praktischer Arzt denn doch nicht!<br />
Herr von Prastelny sagt etwas von ,die<br />
Tiere verkaufen'.<br />
Bux macht ein Gesicht, als ob er nicht gut<br />
verstanden habe: «Verkaufen? — Sagten Sie<br />
nicht: verkaufen? — Ja, Herr Major, halten<br />
Sie mich denn für einen Händler? Meine Tiere<br />
verkaufen? — die seit Jahren meine Mitarbeiter<br />
sind, sozusagen zu meiner Familie gehören?<br />
— Verkaufen, wie Möbel, wie alte<br />
Kleider, wie Gegenstände? Lebende, fühlende,<br />
denkende Wesen, die an mir hängen!»<br />
«Sie tun ja ganz entsetzt!» meint der<br />
Major und schüttelt, wie über einen Narren<br />
lächelnd, den Kopf.<br />
«Ja, ich bin auch entsetzt», sagt Bux ganz<br />
einfach.<br />
Aber hier erscheint Fee auf dem Kampfplatz,<br />
Sie hat schon lange auf Horchposten<br />
gelegen. Und nun geht sie als Kavallerie zur<br />
Attacke vor. Herr von Prastelny hört im<br />
Kampfgetümmel nur noch abgerissene<br />
Schlachtrufe wie: «... Schulreiterin werden<br />
....» — 3
N»76 - <strong>1934</strong> /RTTDMOBIL4?EVÜB<br />
Sportnachrichten<br />
Bergrennen<br />
auf den Mont Ventoux.<br />
Neuer Streckenrekord von Hans Stuck.<br />
Balestrero Sportwagensieger.<br />
Als letztes Bergrennen von internationaler<br />
Bedeutung ging vergangenen Sonntag der<br />
Mont-Ventoux-Lauf in Szene, der noch einmal<br />
eine grosse Anzahl erstklassiger Piloten<br />
aus verschiedenen Ländern zusammenbrachte.<br />
Die Bergrennen dieses Jahres sind<br />
vom Wetter nicht sehr begünstigt: Nachdem<br />
schon am Klausen und auf dem Stilfserioch<br />
die Witterung den Organisatoren einen<br />
üblen Streich gespielt hatte, beeinträchtigte<br />
sie auch den Erfolg der grössten französischen<br />
Bergveranstaltung. Zeitweiser Regen<br />
und Nebel machten den Konkurrenten die<br />
Aufgabe nicht leicht, und dies um so weniger,<br />
als die Mont-Ventoux-Strecke bekanntlich<br />
ziemlich schwierig ist. Sie beginnt in<br />
Bedoin, in der Nähe von Avignon und führt<br />
in einer Länge von 21,6 km auf den 1850 m<br />
hoch gelegenen Gipfel. Die Steigungen variieren<br />
zwischen 9 und 13 Prozent, zahlreiche<br />
Kurven sind sehr unübersichtlich und<br />
schlecht ausgebaut.<br />
Umso erstaunlicher ist die trotz diesen<br />
hinderlichen Umständen erzielte neue Bestzeit<br />
von Hans Stuck (Auto-Union), der in<br />
Südfrankreich noch einen kurzen Halt<br />
machte, während die übrige Auto-Union-<br />
Mannschaft bereits auf dem Wege nach San<br />
Sebastian ist. Es gelang dem Deutschen, den<br />
schwierigen Kurs mit dem hervorragenden<br />
Durchschnitt von 94,6 km/St, zurückzulegen<br />
und dabei den letztjährigen Rekord von<br />
Whitney Straight fast um eine ganze Minute<br />
zu verbessern. Der Amerikaner nahm an<br />
dem Rennen ebenfalls teil und verbesserte<br />
seine eigene Bestleistung vom letzten Jahre<br />
um eine halbe Minute. Dritter wurde Fal-<br />
'hetto auf Maserati. Bei den Sportwagen<br />
^hwang Balestrero auf Alfa Romeo obenaus,<br />
doch kam er mit seiner Zeit von 16 Min.<br />
16 Sek. nicht an den Kategorienrekord heran,<br />
den Caracciola mit 15 Min. 22 Sek. hält.<br />
Die Resultate.<br />
Sportwagen:<br />
Klasse 750 ccm: 1. M. Brunet (M. G.), 18' 14" —<br />
Klasse bis 2000 com: 1. Hinsum (Citroen), 19' 58".<br />
— Klasse über 2000 ccm: 1. Balestrero (Alfa Romeo),<br />
16' 16" (beste Zeit der Sportwagen); 2. Frl.<br />
Helle-Nice (Alfa Romeo). 16' 43".<br />
Rennwagen:<br />
Klasse bis 750 ccm: 1. Seaman (M. G.), 16'<br />
05,8". — Klasse biß 1500 ccm: 1. Challe (Bugatti),<br />
10' 31,8" — Klasse bis 2000 ccm: 1. Moulin (Bugatti),<br />
20 5 24,2". — Klasse über 2000 ccm: 1. Hans<br />
Stuck (Auto-Union), 13' 38,6 (beste Tageszeit, neuer<br />
Streckenrekord, Stundenmittel 94,680 km/St.); 2.<br />
Straight (Maserati), 13' 58,8; 3. Benoit Falchetto<br />
(Maserati), 14' 14,4"; 4. Roland (Busatti), 15' 14.2";<br />
5. Delorne (Bugatti), 16' 42,4"; 6. Martin (Bugatti),<br />
17' 50,2".<br />
Ein neues Reglement für die<br />
Internationale Sternfahrt nach<br />
Monte Carlo.<br />
Die internationale Sternfahrt nach Monte<br />
Carlo, bekannt als eine der bedeutendsten<br />
Langstreckenprüfungen der Welt, wird nächstes<br />
Jahr nach einem völlig neuen Reglement<br />
durchgeführt werden. Wie man weiss, haben<br />
sich die Organisatoren von jeher sehr darum<br />
gekümmert, objektive Bestimmungen aufzustellen,<br />
die für alle Konkurrenten, welche<br />
jedes Jahr aus den verschiedensten Teilen<br />
Europas kommen, gleiche Bedingungen schaffen.<br />
Da das Wetter, die Strassenverhältnisse<br />
und verschiedene andere Faktoren jedoch<br />
von Jahr zu Jahr ganz verschieden waren,<br />
blieb es dennoch nicht aus, dass zum Schluss<br />
jeweils Kritik laut wurde. Die Sternfahrt soll<br />
nun auf eine ganz neue Basis gestellt werden,<br />
und die Konkurrenten werden den Organisatoren<br />
für die grosse Mühe, die sie sich<br />
erneut für die einwandfreie Durchführung<br />
des Anlasses geben, zum vorneherein Dank<br />
wissen.<br />
In den letzten Jahren wurden bekanntlich<br />
für die Strecken, je nach ihrer Länge und<br />
auch nach ihrer Schwierigkeit, Gutpunkte<br />
festgelegt, die ein Fahrer bei Innehaltung<br />
des vorgeschriebenen Stundendurchschnittes<br />
voll zugeschrieben erhielt. Verspätungen und<br />
andere Verstösse wurden mit Punktabzügen<br />
geahndet. Das modifizierte Reglement geht<br />
nun andere Wege und stellt für 6 Strecken,<br />
die in Athen, Bukarest, Tallinn, Umea, Stavanger<br />
und Palermo beginnen, je gleichviel<br />
Punkte, nämlich 1000, zur Verfügung. Während<br />
die ersten 5 Routen ziemlich unverändert<br />
bleiben, wird die Strecke von Palermo<br />
aus in Zukunft wie folgt verlaufen: Palermo,<br />
Reggio, Neapel, Rom, Padua, Ljubljana,<br />
Wien, München, Strassburg, Lyon, Avignon,<br />
Monte Carlo; insgesamt misst diese Route<br />
4072 km.<br />
Zu dieser Punkte-«Gleichschaltung» musste<br />
geschritten werden, weil die verschiedenen<br />
Routen sich in den Schwierigkeiten von Jahr<br />
zu Jahr weniger unterscheiden und die für<br />
die Benützung in Frage Kommenden Strassen<br />
immer besser ausgebaut werden. Vor<br />
allem hat sich der Strassenzustand im Balkan,<br />
dank der Bemühungen der Automobilund<br />
der Touring-Clubs von Griechenland und<br />
Bulgarien sowie der A. C. von Rumänien und<br />
Jugoslawien, bedeutend gebessert, so dass<br />
auch hier ohne grosse Mühe ein Durchschnitt<br />
von 40 km/St, eingehalten werden kann. Die<br />
restlichen Sternfahrtsstrecken sind mit einer<br />
etwas geringeren ZaH von Gutpunkten<br />
bedacht worden; doch ist die Differenz so<br />
minim, dass ein strafpunktfireier Fahrer einer<br />
solchen Route gleichfalls Chancen hat,<br />
vor gebüssten Konkurrenten der 6 grossen<br />
Routen klassiert zu werden. John O'Groats<br />
in Schottland erhielt beispielsweise 987<br />
Punkte, Valenca in Portugal 979 Punkte und<br />
Gibraltar 965 Punkte. Der Stundendurchschnitt<br />
von 40 km/St bleibt für alle Etappen,<br />
mit Ausnahme der letzten 1000 km, wo ein<br />
Mittel von 50 km/St eingehalten werden<br />
muss, bestehen. Nach der Ankunft in Monte<br />
Carlo werden die Wagen zum ersten Male<br />
in einem geschlossenen Park vereinigt, fn<br />
dem sie bis zum folgenden Tage verbleiben.<br />
Auch die Schlussprüfung ist grundlegend<br />
umgeändert worden. Am Tage nach der<br />
Ankunft müssen die Sternfahrer zwei Konkurrenzen<br />
bestehen, die den Zweck haben,<br />
die charakteristischen Eigenschaften von<br />
leistungsfähigen Tourenwagen zu prüfen:<br />
Leichter Start, rasche Beschleunigung, genügender<br />
Lenkeinschlag und starke Bremsen.<br />
Die Organisatoren hoffen, auf diese Weise<br />
die Zahl der Konkurrenten noch vergrössern<br />
zu können. Das Reglement wird in diesen<br />
Tagen zum Versand gelangen. Einschreibungen<br />
werden zwischen dem 1. November und<br />
dem 25. Dezember entgegengenommen. Die<br />
Ankunft der Konkurrenten ist schon jetzt<br />
festgelegt: Sie wird am 23. Januar zwischen<br />
7 und 16 Uhr erfolgen, mb.<br />
Zum Unfall von Hamflton. Ueber die Ursache<br />
des bedauerlichen Unfalles, welcher<br />
den Erfolg des I. Grossen Preises der<br />
Schweiz in Bern leider überschattete, zirkulierten<br />
anfänglich die verschiedensten Meldungen.<br />
Wie seinerzeit berichtet wurde, versicherte<br />
die Mehrzahl der Augenzeugen, dass<br />
ein Vorderpneu geplatzt sei, wodurch der<br />
Wagen ins Schleudern geriet. Wir vertraten<br />
damals schon die Auffassung, der Unfall<br />
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de son moteur et son<br />
meilleur rendement.<br />
könnte auch auf eine Uebermüdung des Piloten<br />
zurückgeführt werden, indem bekanntlich<br />
Hamilton als einer der wenigen Konkurrenten<br />
beide Rennen bestritt, was offenbar<br />
die Leistungsfähigkeit eines einzelnen<br />
Fahrers doch überschritt.<br />
Der polizeiliche Befund an der Unfallsteüe<br />
tmd die nachträgliche Untersuchung des Wagens<br />
haben nun ergeben, dass keine Anhaltspunkte<br />
dafür vorhanden sind, wonach der<br />
Unfall durch irgendeinen Defekt am Wagen<br />
entstanden sein könnte. Insbesondere<br />
wurde festgestellt, dass kein Pneudefekt unmittelbar<br />
vor dem Unfallereignis eingetreten<br />
sei. Wie wir übrigens aus internationalen<br />
Sportkreisen, welche dem verstorbenen Hamilton<br />
nahestanden, erfahren, war der Verunglückte<br />
in nicht unerheblichem Masse herzleidend.<br />
Dieser Umstand, der den Organisatoren<br />
wie auch dem Rennstall Straight, welchem<br />
Hamilton angehörte, unbekannt blieb,<br />
dürfte die Unfallursache am besten erklären.<br />
Hamilton hat durch die ausserordentliche<br />
Anstrengung, welche die beiden Rennen mit<br />
sich brachten, offenbar einen Schwächeanfall<br />
erlitten, der ihn wenigstens für Sekunden die<br />
Herrschaft über seinen Wagen verlieren<br />
Hess. Die behördliche Feststellung ist in<br />
doppelter Hinsicht von Bedeutung, indem dadurch<br />
einmal die Organisation von jeder Verantwortung<br />
freigesprochen ist und anderseits<br />
der Leistungsfähigkeit der Pneus das beste<br />
Zeugnis ausgestellt wird, da es sich einmal<br />
mehr erwies, dass die moderne Automobilbereifung<br />
auch den grössten Anforderungen<br />
Stand zu halten vermag.<br />
Glänzende Besetzung des Masarykringrennens.<br />
Die nächsten 14 Tage bringen im<br />
internationalen Autosport zum letzten Male<br />
Hochbetrieb, bis es auch in diesem Jahre<br />
endgültig still wird. Noch stehen zwei grosse<br />
internationale Kämpfe aus, mit denen die<br />
diesjährige sportlich wie technisch, gleich<br />
bemerkenswerte Auseinandersetzung zwischen<br />
Deutschland, Frankreich und Italien<br />
abgeschlossen wird. Am kommenden Sonntag<br />
wird die Lasarte-Rundstrecke bei San<br />
Sebastian zum Schauplatz des Grossen Preises<br />
von Spanien, an dem sich noch einmal<br />
Mercedes-Benz, die Auto-Union, die Scuderia<br />
Ferrari und auch Bugatti offiziell vertreten<br />
lassen. Das Feld wird noch durch<br />
eine Anzahl bekannter Einzelifahrer verstärkt.<br />
Auch die Organisatoren des Masarykringrennens,<br />
das 8 Tage später in Szene geht,<br />
verfügen über eine ausgezeichnete Besetzung,<br />
Le demarrage facile et instantane<br />
demande une etincelle chaude et<br />
intense.<br />
Or, aucune bougie n'a prouv6<br />
d'une fagon aussi pe>emptoire que<br />
la bougie brevet6e<br />
CHAMPION<br />
CHAMPION<br />
En<br />
employant<br />
la bougie des<br />
CHAMPIONS<br />
die einen interessanten AbscMuss der diesjährigen<br />
internationalen Saison garantiert<br />
Wie schon früher gemeldet, starten auf der<br />
schwierigen tschechischen Rundstrecke bei<br />
Brunn voraussichtlich zum letzten Male in.<br />
dieser Saison Mercedes-Benz, die Auto-<br />
Union, die Scuderia Ferrari und gleichfalls<br />
einige tüchtige Einzelfahrer. Die Meldeliste<br />
ist nun dieser Tage noch durch die offizielle<br />
Einschreibung von Bugatti ergänzt worden,<br />
der wahrscheinlich nach den glänzenden Ergebnissen<br />
in Spa, in Pescara und in Bern<br />
noch möglichst viel von der zu Ende gehenden<br />
Saison profitieren will. Der Molsheimer<br />
Konstrukteur liess zwei Wagen melden, die<br />
von dem in diesem Jahre noch nicht sehr<br />
stark hervorgetretenen Robert Benoist und<br />
von dem jungen Bugatti-Nachwuchsfahrer<br />
Wimille geführt werden. Selbstverständlich<br />
hat die Nennung der neuen Bugattiwagen in<br />
der Tschechoslowakei als eigentliche Sensation<br />
gewirkt. Auch die Besetzung des Kleinwagenrennens,<br />
an dem bekanntlich eine<br />
grosse Anzahl ausgezeichneter Konkurrenten<br />
starten, hat noch weitere Bereicherungen<br />
erfahren»<br />
Zur Tagung der internationalen Sportkommissfon.<br />
Die internationale Sportkommission<br />
der A.I.A.C.R. tritt bekanntlich morgen Mittwoch<br />
zu ihrer ersten Herbstsitzung in Paris<br />
zusammen. Sie wird bei dieser Gelegenheit<br />
die Daten für die neun klassischen internationalen<br />
Grossen Preise aufstellen, die<br />
von jeher in der Festlegung des Sportkalenders<br />
besondere Privilegien genossen. Es<br />
wäre nun für den internationalen Automobilsport<br />
bestimmt von Nutzen, wenn dieser An»<br />
lass dazu benützt würde, um die Bestimmungen<br />
über die Verleihung des Titels<br />
«Grand Prix» für ein Rennen noch deutlicher<br />
festzulegen. Nach der jetzigen Reglementierung<br />
hat jeder nationale Autotnobilclub<br />
das Recht, für die auf seinem Gebiet<br />
stattfindenden Sportveranstaltungen den Titel<br />
eines Grand Prix zu genehmigen oder<br />
zurückzuweisen. Seine Entscheidung muss<br />
von dem allgemeinen Grundsatz geleitet<br />
werden, dass nur ein Rennen von erster<br />
internationaler Wichtigkeit Anspruch auf<br />
diese Auszeichnung erheben darf. Diese etwas<br />
elastische Bestimmung hat es denn auch<br />
nicht verhindert, dass auch in diesem Jahre<br />
zum Teil wieder üppig mit dem Grand-<br />
Prix-Titel gewirtschaftet wurde, und es ist<br />
vor allem Frankreich, das in dieser Hinsicht<br />
an die verschiedenen Organisatoren ziemlich<br />
grosse Konzessionen machte, so dass sich<br />
die französischen Grands Prix haufenweise<br />
folgten. Das ist ein Zustand, wie er kaum<br />
geduldet werden sollte, und den abzustellen<br />
es die erste Pflicht der internationalen<br />
Sportkommission wäre. Es steht zu hoffen,<br />
dass die Pariser Tagungen Anlass dazu geben,<br />
auf diese Bestimmungen im internationalen<br />
Sportkodex zurückzukommen, um sie<br />
so genau zu umreissen, dass ihr Sinn in Zukunft<br />
völlig eindeutig und leicht anwendbar<br />
wird.<br />
Beginn der Internationalen Alpenwertungsfahrt<br />
für Motorfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen.<br />
In Nr. 67 haben wir bereits auf die<br />
von internationalen, italienischen, schweizerischen<br />
und österreichischen Verbänden veranstaltete<br />
erste Internationale Alpenwertungsfahrt<br />
für Motorfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen<br />
hingewiesen, die im Sinne der<br />
internationalen Sportgesetze der A.I.A.C.R.<br />
ausgetragen wird und die praktische Prüfung<br />
der Verwendungsmöglichkeit von Ersatzbrennstoffen<br />
für Motorfahrzeuge in verschiedenem,<br />
insbesondere gebirgigem Terrain<br />
zum Zweck hat. Die Fahrt zerfällt für<br />
die verschiedenen nationalen Gruppen in<br />
drei Teile; in eine Zufahrt, eine gemeinsame<br />
Rundfahrt und die Abfahrt. Morgen Mittwoch<br />
startet um 8 Öhr auf der Schützenmatte<br />
in Bern und in Zürich um 14 Uhr auf<br />
dem Escher-Wyss-Platz die schweizerische<br />
Teilnehmergruppe zur Zufahrt nach Innsbruck.<br />
Als erste Etappe und gemeinsamer<br />
Sammelpunkt wird" noch gleichen Tages<br />
Buchs erreicht. Für den 20. September sieht<br />
das Programm die Fahrt Buchs-Innsbruck<br />
vor, für den 21. September einen Ruhetag in<br />
Innsbruck, für den 22. September die Fahrt<br />
Innsbruck-Feldkirch via Arlberg, für den<br />
23. Feldkirch-Zürich via Ricken, für den 24.<br />
Zürich-Andermatt via Klausen, am 25. September<br />
Andermatt-Gotthard-Mailand, am 26.<br />
Ruhetag in Mailand, am 27 Mailand-Trento,<br />
am 28. September Trento-Bozen via Rollepass,<br />
am 29. September Bozen-Dobiacco. am<br />
30. September Dobiacco - Klagenfurth - Radstatt,<br />
am 1. Oktober Radstatt-Kitzbühel. am<br />
2. Oktober Kitzbühel-Innsbruck, am 3. Oktober<br />
Ruhetag in Innsbruck, und am 4. Oktober<br />
Rückfahrt über Fernpass nach Rohrschach.<br />
Als Leiter und Delegierter der schweizerischen<br />
Teilnehmergruppe amtet der Präsident<br />
der schweizerischen Gesellschaft für<br />
das Studium der Motorbrennstoffe, Herr<br />
Fritz Hostettler, Bern.<br />
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N°76 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Kritik an der neuen Durschschnitte zu erreichen sind. Die Kommission<br />
rechnete damit, dass in weniger<br />
Internationalen Rennformel.<br />
schwere Wagen auch weniger leistungsfähige<br />
Die unter vielen Schwierigkeiten geborene<br />
und von Anfang an nicht mit Einhelligkeit<br />
begrüsste neue Rennformel mit der Beschränkung<br />
des Wagengewichtes auf maximal<br />
750 kg hat bereits nach der ersten Erprobung<br />
in diesem Jahre zahlreichen kritischen<br />
Stimmen gerufen, die wohl in erster<br />
Linie im Hinblick auf die kommenden Herbstsitzungen<br />
der Internationalen Sportkommission<br />
in Paris laut geworden sind. Ohne vorläufig<br />
zu dem nicht leichten Problem selber<br />
Stellung zu nehmen, seien im folgenden<br />
zwei Urteile zitiert, die zu einem für die neue<br />
Formel wenig günstigen Schluss kommen.<br />
So hat sich auch der Präsident der Nationalen<br />
Sportkommission des Automobil-Clubs<br />
von Frankreich, Herr Perouse, dieser Tage zu<br />
dem immer brennender werdenden Problem<br />
der Beschränkung der heute erreichbaren<br />
Renngeschwindigkeiten ausgesprochen. Die<br />
Ansicht dieses Fachmannes ist um so bedeutungsvoller,<br />
als er jener bekannten Oppositionsgruppe<br />
angehört, die seinerzeit mit der<br />
neuen internationalen Rennformel nicht restlos<br />
einverstanden war. Nach der Auffassung<br />
des französischen Sportpräsidenten hat die<br />
neue Formel, wie sie in diesem Jahre erstmals<br />
zur Anwendung gelangte, nicht jene<br />
wünschenswerten Resultate gezeitigt, wie man<br />
sie ursprünglich erhofft hat. Mit der fortschreitenden<br />
Entwicklung der Technik, die<br />
von Jahr zu Jahr die Motoren, die Bremsen,<br />
die Federung und die Pneus stark verbessert,<br />
wachsen auch die erreichbaren Spitzengeschwindigkeiten<br />
der Rennwagen sehr schnell.<br />
Die Tatsache steht fest, dass die heute üblichen<br />
Mittel an der Grenze des Möglichen<br />
stehen und die menschliche Reaktionsfähigkeit<br />
bei weiteren starken Steigerungen versagen<br />
müsste. Wenn bei einer Geschwindigkeit<br />
von 280 km/St, eine geringfügige Ursache<br />
einen Unfall provoziert, dann muss sich dieser<br />
notwendigerweise sowohl für den Fahrer<br />
de unter Umständen auch für das Publikum<br />
-Katastrophal auswirken. An dieser Tatsache<br />
ändert auch der ständige Ausbau der Rundstrecken<br />
und die Einschaltung von besonderen<br />
« Schikanen », wie man dies z. B. neuerdings<br />
in Monza erlebt hat, nur recht wenig.<br />
Die Internationale Sportkommission hat<br />
seinerzeit die neue Rennformel zum Zwecke<br />
der Verminderung der Geschwindigkeiten<br />
aufgestellt Doch scheint sie sich nicht Rechenschaft<br />
darüber gegeben zu haben, dass<br />
auch auf Grund dieser Formel sehr hohe<br />
Motoren eingebaut werden könnten. So bestand<br />
denn unter den Mitgliedern der C. S. I.<br />
wohl das prinzipielle Einverständnis über die<br />
wünschenswerte Limitierung des Wagengewichtes;<br />
die Meinungsverschiedenheiten begannen<br />
erst bei der genauen Ansetzung des<br />
Maximalgewichtes. Wie man weiss, erstand<br />
dem Plan, ein Gewicht von 750 kg einzusetzen,<br />
von französischer und belgischer<br />
Seite eine Opposition, und Herr Perouse<br />
schlug seinerzeit auch im Einverständnis mit<br />
Bugatti und Delage ein Maximalgewicht von<br />
675 oder allerhöchstens 700 kg vor. Da jedoch<br />
die Mehrheit der Kommission, die<br />
ihrerseits auch wieder die Konstrukteure<br />
hinter sich hatte, für eine Festlegung der<br />
Limite von 750 kg eintrat, drang dann dieser<br />
Antrag durch.<br />
Wie man weiss, wurde die neue Formel<br />
für drei Jahre gültig erklärt. <strong>1934</strong> gelangte<br />
sie zum erstenmal zur Anwendung, und es<br />
gab schon jetzt Gelegenheit genug zur Feststellung,<br />
dass diese Bestimmungen in keiner<br />
Weise eine Verminderung der Spitzengeschwindigkeiten<br />
gebracht haben. Ganz im Gegenteil!<br />
Wenn es z. B. heute den neuen deutschen<br />
Rennwagen möglich ist, einen Durchschnitt<br />
von 300 km/St, zu erzielen, so ist dies<br />
in technischer Hinsicht eine erstaunliche Leistung,<br />
aber dem Ziel, das sich die C. S. I. gesetzt<br />
hat, kommt man damit in keiner Weise<br />
näher. Bekanntlich wird es nicht möglich<br />
sein, die neue Rennformel kurzerhand wieder<br />
durch eine andere Bestimmung zu ersetzen,<br />
denn die Konstrukteure baten sich die Mindestfrist<br />
von drei Jahren aus, damit sie die<br />
notwendige Zeit bekommen, um erschöpfende<br />
Studien und Prüfungen mit ihren in angestrengter<br />
Arbeit entstandenen Wagen vornehmen<br />
zu können. So wird deshalb vorläufig<br />
nichts anderes möglich sein, als einesteils den<br />
Ausbau der Rundstrecken zu fördern und 1<br />
andernteils vermehrte Schikanen zur Verminderung<br />
der Stundenmittel darin einzufügen.<br />
Nach der Ansicht von Herrn P6rouse sollte<br />
sich die Internationale Sportkommission<br />
schon möglichst frühzeitig mit der Frage der<br />
neuen Rennformel auseinandersetzen, die<br />
nach 1936 in Kraft tritt. Auch den Konstrukteuren<br />
wird durch eine rechtzeitige Erledigung<br />
des schwierigen Fragenkomplexes wünschenswerte<br />
Zeit zur rechtzeitigen Fertigstellung<br />
ihrer Wagen gegeben. Bis in einem<br />
o.der zwei Jahren wird es dann der Sportkommission<br />
auch leicht möglich sein, sich<br />
ein endgültiges Urteil über die Vorzüge und Der plötzliche Sprung auf Maximalgeschwindigkeiten<br />
von annähernd 300 km/St, dagegen<br />
Nachteile der gegenwärtig gültigen Formel<br />
gebildet zu haben. Deshalb ist es heute auch musste sich unheilvoll auswirken. Nächstes<br />
noch etwas zu früh, um bereits definitiv Jahr wird man sich sogar auf Geschwindig-<br />
von 325 km/St, gefasst machen müs-<br />
eine neue Formel vorzuschlagen. Als wün-keiteschenswertes<br />
Mittel zur Verminderung übertriebener<br />
Schnelligkeiten nennt der französische<br />
Sportpräsident die Beschränkung des<br />
Zylinderinhaltes und die Unterdrückung des<br />
Kompressors. Die Amerikaner haben uns gerade<br />
in dieser Hinsicht gezeigt, welche erstaunliche<br />
Leistungen auch Wagen ohne<br />
Kompressoren zu erzielen imstande sind, und<br />
man sollte sich in Europa die dort erreichten<br />
Resultate zur Lehre dienen lassen. Nach<br />
der Auffassung von Herrn Perouse kommt<br />
vor allem den Flugzeugen die Aufgabe zu,<br />
den Kompressor zu vervollkommnen. Der<br />
Wert, den dieser besitzt, soll bei den Rennorganisatoren<br />
nicht höher gestellt werden,<br />
als die Erhaltung des menschlichen Lebens.<br />
Und gerade diesen humanitären Standpunkt<br />
will Herr Perouse ebenfalls berücksichtigt<br />
wissen.<br />
Die am 19. September in Paris zusammentretende<br />
Internationale Sportkommission<br />
hat auf ihrer Traktandenliste keine Diskussion<br />
über die neue Rennformel aufgenommen,<br />
da hierzu kein Antrag eingereicht<br />
wurde. Sehr wahrscheinlich wird dieses<br />
schwerwiegende Thema jedoch unter «Verschiedenem»<br />
angeschnitten. Wenn auch weitgreifende<br />
Aenderungen nicht beschlossen<br />
werden können, so liegt es doch im Bereiche<br />
der Möglichkeit, dass beispielsweise die Freiheit<br />
in der Wahl der Brennstoffe nicht mehr<br />
gewährt wird. Auf diese Weise wäre eine<br />
gewisse Verminderung der Durchschnitte<br />
möglich, und für den Augenblick günstige<br />
Vorkehren getroffen.<br />
Auch Charles Faroux stellte kürzlich Betrachtungen<br />
über die Ursachen der bedenklichen<br />
Zahl schwerer Unfälle bei den bisherigen<br />
grossen Rennen an. Er kommt zum<br />
Schluss, dass an manchen dieser Unfälle die<br />
neue, noch bis 1936 gültige Rennformel schuld<br />
sei. Bei der Aufstellung der Formel habe<br />
man den Möglichkeiten der Technik zu wenig<br />
Rechnung getragen und die Geschwindigkeit<br />
eines 750 kg schweren Fahrzeuges bedeutend<br />
unterschätzt. Die Geschwindigkeit;<br />
an sich — führt Faroux aus — bedeutet zwar<br />
keine Gefahr. Aber der Wagenlenker muss<br />
sich an sie gewöhnen können. Während der<br />
letzten fünf Jahre hatten die Rennfahrer Gelegenheit,<br />
sich mit Maximalgeschwindi£keiten<br />
von 200—225 km/St, vertraut zu machen.<br />
sen, und bis 1936 werden die Wagen in der<br />
Sekunde woftl 100 Meter zurücklegen. Da<br />
man heute die Reaktionsgeschwindigkeit eines<br />
Automobilisten im Gefahrfall mit rund<br />
einer Sekunde bemisst, müsste der Rennwagenpilot<br />
jede Situation immer schon 100 m<br />
zum voraus überblicken, um passend handeln<br />
zu können, es sei denn, dass er durch langsame<br />
Gewöhnung seine Reaktionsgeschwindigkeit<br />
noch bedeutend erhöhen kann.<br />
Als bestes Mittel zur vorläufigen Eindämmung<br />
der Gefahr zieht Faroux das Verbot<br />
von Spezialbrennstoffen in Betracht. Mit einer<br />
solchen Einschränkung könnte auch verhindert<br />
werden, dass der Rennwagenbau sich<br />
zu weit vom Tourenwagenbau entfernt und<br />
damit einen Teil seiner Existenzberechtigung<br />
verliert. Vielleicht sollte man sich auch mit<br />
dem Gedanken befassen, nach dem Vorbild<br />
der Amerikaner den Brennstoffverbrauch zu<br />
limitieren. Es grenzt doch wirklich ans Groteske,<br />
wenn gewisse Rennwagen pro 100 km<br />
50 Liter teuren Spezialbrennstoff verbrauchen<br />
und ohne nachzutanken nicht weiter als<br />
300 km kommen.<br />
Vielleicht hätte man sich die bisherigen unliebsamen<br />
Erfahrungen auch ersparen können,<br />
wenn das Maximalgewicht der Wagen,<br />
wie es ursprünglich auch vorgeschlagen<br />
wurde, auf 600 oder 650 kg festgelegt worden<br />
wäre. Nach und nach beginnt man das<br />
auch einzusehen. Leider aber zu spät<br />
Grosser Königspreis von Rom abgesagt. Der<br />
Grosse Königspreis von Rom, der ursprünglich auf<br />
den 10. Juli angesetzt war und darauf auf den<br />
14. Oktober verschoben wurde, ist endgültig abgeblasen<br />
worden.<br />
Internationaler Sportkalender <strong>1934</strong><br />
September.<br />
22. Englisches 500-Meilen-Rennen in BrooUands.<br />
23. Grosser Preis von Spanien.<br />
29. Shelsley-Walsh-Bergrennen (England).<br />
30. Masarykrundslrecken-Rennen (Tschechoslowakei).<br />
Oktober.<br />
6. Donington-Park-Rennen.<br />
14. Kilometer-Rekordversuche In Monllhery.<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 76<br />
LUFT FAHR<br />
Europaflug beendet.<br />
Der Pole Bajan Sieger.<br />
Am letzten Sonntag ging mit einer Geschwindigkeitsprüfung<br />
bei riesiger Anteilnahme<br />
des Publikums in Warschau der Europaflug<br />
zu Ende, nachdem schon am Freitagabend<br />
das Gros der Konkurrenten wieder<br />
am Ausgangspunkt des Rennens angelangt<br />
war. Von den 32 Fliegern, die am 7.<br />
September Warschau verlassen haben, um<br />
auf dem 9500 km langen Streckenflug ihr<br />
Können zu beweisen, sind 21 wohlbehalten<br />
zurückgekehrt. Gesamtsieger im Klassement<br />
wurde der Pole Bajan, der schon vor dem<br />
Streckenflug, auf Grund der technischen<br />
Prüfungen, als Erster abgeschlossen hatte.<br />
Auf ihn folgt sein Landsmann Plonczynski,<br />
der als Dritter auf die Strecke gegangen<br />
war. Deutschland vermochte sich mit seinem<br />
Favoriten Seidemann erst an dritter<br />
Stelle zu klassieren, immerhin nimmt es<br />
nach dem Tschechen Ambruz wieder den<br />
fünften und sechsten Platz ein.<br />
Die Rangreihenfolge vor dem Streckenflug.<br />
1. Bajan-Polen (RWD 9) 994P<br />
2. Karpinski-Polen (RWD 9) 954<br />
3. Plonczynski-Polen (RWD 9) 953<br />
•4. Seidemann-Deutschland (Fieseier) 939<br />
5. Hubrich-Deutschland (Fieseier) 936<br />
6. Buozynski-Polen (RWD 9) 920<br />
7. Florjanowicz-Polen (RWD 9) 919<br />
8. Anderle-Tschechoslowakei (RWD 9) 915<br />
9. Ambruz-Tschechoslowakei (A 200 2) 915<br />
10. W. Hirth-Deutschland (Fieseier) 911<br />
11. Grzeszczyk-Polen (PZL 26) 907<br />
12. W. Bayer-Deutschland (Fieseier) 902<br />
13. J Balcer-Polen (PZL 26} 899<br />
14. W. Junck-Üeutschland (BFW 108) 895<br />
15. W. Stein-Deutschland (Klemm Kl. 36) 891<br />
16. Zaeek-Tschechoslowakei (A 200 1) 890<br />
17. Zacek-Techechoelowakei (A 200 1) 890<br />
18. G. Pasewaldt-Deutschland (Fieseier) 885<br />
19. Skrzypineki-Polen (RWD 9) 883<br />
20. Dudzinski-Polen (PZL 26) 875<br />
21. K. Francke-Deutschland (BFW 108) 859<br />
22. Theo Osterkamp-Deutschld. (BFW 108) 850<br />
23. F Morzik-Deutschland (Klemm Kl. 36) 840<br />
24. J. Gedgowd-Poten (PZL 26) 839<br />
25. E. Krueger-Deutschld. (Klemm Kl. 36) 815<br />
26. K. Eberhard-DeutschM. (Klemm Kl. 36) 812<br />
27. Maepherson-England/Polen (Push Moth) 788<br />
28. Colombo-Italien (Breda A 42) 745<br />
29. Francois-Italien (PS 1) 732<br />
30. Tessore-Italien (Breda A 39 S) 697<br />
31. de Angeli-Italien (Breda A 42) 671<br />
32. Sanzin-Italien (Breda A 39 S) 559<br />
Der Streckenverlauf des<br />
am Sonntag zu Ende gegangenen<br />
Europafluges.<br />
Dass der Streckenflug: die Resultate der<br />
technischen Prüfungen nicht mehr stark zu<br />
beeinflussen vermochte, war vorauszusehen.<br />
Fast alle Maschinen verfügten über eine bedeutend<br />
höhere als die verlangte Reisegeschwindigkeit,<br />
so dass sie das Maximum<br />
der auf dem Streckenflug erreichbaren Punktzahl<br />
ohne weiteres erreichten. Die nachfolgende<br />
Tabelle gibt Aufschluss über die bei<br />
der Geschwindigkeitsprüfung erreichten<br />
Tempi und die Gesamtpunktzahl der einzelnen<br />
Konkurrenten. Eine verblüffende Geschwindigkeit<br />
legte dabei vor allem mit 291<br />
km/St, die Maschine von Osterkamp an den<br />
Tag.<br />
Das Endklassement km/St. Total Pnnkt«<br />
1. Bajan (Polen) 251 1896<br />
2. Plo-nczynski (Polen) 255 1866<br />
3. Seidemann (Deutschland) 243 1846<br />
4. Ambruz (Tschechoslowakei) 237 1822<br />
5. Osterkamp (Deutschland) 291 1810<br />
6. Junck (Deutschland) 283 1806<br />
7. Buczynski (Polen) 254 1800<br />
8. Änderte (Tschechoslowakei) 237 1797<br />
9. Pasewaldt (Deutschland) 239 1794<br />
10. Erancke (Deutschland) 287 1792<br />
11. Dudzinski (Polen) 1786<br />
12. Bayer (Deutschland) 1782<br />
13. Hirth (Deutschland) 1761<br />
14. Zazek (Tschechoslowakei) 1749<br />
15. Hubrich (Deutschland) 1728<br />
16. Francois (Italien) 1561 :<br />
Die Anforderungen, die auf dem Strekkenflug<br />
an die Piloten gestellt wurden, warer<br />
schwerer als je. Sehr oft war das-Weir<br />
ter denkbar schlecht, und in Afrika- haften<br />
mehrere Flieger mit eitlem Sandsturm zu<br />
kämpfen, dem sie nur mit knapper Not heil<br />
entkommen konnten. Bereits die erste Etappe<br />
von Warschau über Königsberg nach<br />
Berlin und der anschliessende Flug Brüssel-<br />
Paris erbrachten eine ganze Anzahl Ausfälle.<br />
So waren zur Aufgabe gezwungen der<br />
deutsche Pilot Stein wegen Motorschadens<br />
vor Berlin und der Italiener Colombes wegen<br />
Motorpanne und Bruch bei Notlandung,<br />
während der polnische Favorit Karpinski<br />
durch Schäden, die sich seine Maschine bei<br />
einer Notlandung zuzog, weit ins Hintertreffen<br />
geriet. Bis gegen die Pyrenäen lagen<br />
im allgemeinen die Deutschen Junck und<br />
Francke in Führung. Durch Spanien und<br />
nach Afrika hinüber machten sodann die Polen<br />
Wlodarkiewicz und Grszczyk Schrittmacherdienste.<br />
Das Feld zog sich von hier an<br />
stark in die Länge, da wegen Nebels der<br />
Start über die Pyrenäen mehrere Stunden<br />
lang gesperrt werden musste. Noch in Frankreich<br />
schied der deutsche Pilot Krueger wegen<br />
eines bei einer Notlandung erlittenen<br />
Maschinenschadens aus.<br />
Der Flug von Casablanca nach Algier<br />
brachte mehrere Piloten wegen eines aufkommenden<br />
Sandsturmes in eine sehr gefährliche<br />
Lage. Da es ratsam erschien, eine<br />
allgemeine Revision der Motoren zu ermöglichen,<br />
wurde der ursprünglich in Tunis vorgesehene<br />
Ruhetag schon nach Algier vorverlegt.<br />
Die nächste kurze Etappe nach<br />
Tutiis machte darauf keine wesentlichen<br />
Schwierigkeiten mehr. Von den Favoriten<br />
blieb auf dem afrikanischen Streckenteil der<br />
zweimalige Europaflugsieger Morzik hängen,<br />
da er bei einer Notlandung bei Tanger Maschinenschaden<br />
erlitt, der sich nicht rechtzeitig<br />
reparieren Hess.<br />
Der Ueberflug Tunis-Palermo geschah<br />
geschlossen und unter Aufsicht italienischer<br />
Kriegsschiffe und Wasserflugzeuge, die im<br />
Fall von Notlandungen sofort hätten Hilfe<br />
bringen können. Von den 24 in Kairo gestarteten<br />
Maschinen (der Pole Karpinski machte<br />
den Flug nach seinem Missgeschick in<br />
Deutschland hors concours mit) erreichten<br />
noch 23 Rom. Wegen Maschinendefektes<br />
hatte der Italiener Tessore in Neapel aufgegeben.<br />
Sein Landsmann Angeli war erkrankt<br />
in Algier zurückgeblieben, der Pole Florjanowicz<br />
hatte Motorschaden. Im Rennen<br />
befanden sich jetzt noch 9 Polen, 8 Deutsche,<br />
3 Italiener und 3 Tschechen.<br />
Rom - Rimini - Zagreb - Wien - Brunn -<br />
Prag wurde ausser von Huberich, der sich<br />
verirrt hatte, und Francke und Junck, die<br />
wegen Nebels in Wien zurückbleiben mussten<br />
in einem Zug erledigt, obsdion die<br />
Strecke nicht weniger als 1307 km lang war.<br />
Allerdings wurden anfänglich Etappen bis<br />
1800 km Länge geflogen. Auf der Strecke<br />
Brünn-Prag kamen besonders hohe Durchschnitte<br />
zustande, so durch Osterkamp mit<br />
265,6 km/St, und Bajan mit 248 km/St.<br />
Mit der 1615,1 km langen Tagesetappe<br />
Prag -Kättowitz - Lemberg - Wilna - Warschau<br />
beendeten die Konkurrenten des Europarundfluges<br />
am Freitag ihr Rundflugpensum.<br />
Die Deutschen Junck und Francke gingen<br />
am Freitag in der Frühe von Wien ab<br />
und trafen nach 8 Uhr in Prag ein, wo bereits<br />
vor 6 Uhr morgens 20 Konkurrenten<br />
den Flug nach Warschau angetreten hatten.<br />
In Kättowitz kam der Pole Wlodarkiewicz<br />
als Erster an, Baker und Buczynski mussten<br />
einen kleinen Halt einschalten um Reparaturen<br />
vorzunehmen. In der Nähe von Lemberg<br />
musste dann der Spitzenmann Wlodar*<br />
kiewicz notlanden und Lemberg wurde von<br />
Qiedgowd (Polen) als Erstem angeflogen.<br />
Über Wälder und Sümpfe war nun die längste<br />
Etappe ohne Zwischenhalt nach Wilna<br />
durchzulegen, die über 547,4 km führte.<br />
Qiedgowd war in Wilna wiederum Erster<br />
und flog dann nach kurzem Zwischenhalt<br />
Warschau an, wo rund 50,000 Zuschauer die<br />
Ankunft der Flieger erwarteten. Der flaggengeschmückte<br />
Flugplatz Mokotow ertönte<br />
von lautem Beifall, als unter den Klängen<br />
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wollen wir keineswegs, sondern Sie nur daran erinnern, dass bei<br />
dem immer zunehmenden Strassenverkehr auch Sie früher oder später<br />
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zwar sowohl gegen Autounfälle, als auch gegen solche im Haus,<br />
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N« 76 - <strong>1934</strong> ÄT rrn M ORTT _PF.VT m<br />
Erster um 14 Uhr 20 in Warschau landete<br />
9 Minuten später kam Pasewaldt, und in der<br />
Folge wurde die deutsche Hymne noch einige<br />
Male gespielt, denn hintereinander flogen<br />
Bayer, Osterkamp, Seidemann und Hubrich<br />
Warschau an. Alle Teilnehmer bekamen<br />
Blumen und wurden stark gefeiert. Bis um<br />
17 Uhr 40 waren 16 Maschinen angekommen,<br />
Francke (Deutschland) und Baker (Polen<br />
waren aus Wilna gemeldet, Dudzinski<br />
(Polen) und Junck (Deutschland) aus Lemberg.<br />
Junck hatte in Kattowitz den Sporn<br />
beschädigt und hatte 3 Stunden zu reparieren.<br />
MacPherson (Polen) war bei Krakau<br />
notgelandet und mit dem Polen Wlodarkiewicz<br />
ausgefallen.<br />
Am Samstag trafen dann in Warschau<br />
noch die Nachzügler ein.<br />
Der Stand im Einzelklassement vor der<br />
Geschwindigkeitskonkurrenz war folgender:<br />
1. Bajan 1861 Punkte; 2. Plnczynski 1821 P.<br />
S. Seidemann 1809 P.; 4. Ambruz 1785 P.; 5<br />
Francke 1779 P.; 6. Junck 1775 Punkts.<br />
Sportfliegertag in Bern. Am 29./30. September<br />
findet auf dem Flugplatz Bern/Belpmoos der<br />
4. Schweizerische Sportfliegertag statt, mit dessen<br />
Durchführung der Aeroclub der Schweiz auch dieses<br />
Jähr wieder den Berner Aeroclub beauftragt<br />
hat. Der Anlas« wird in grösserem Rahmen durchgeführt<br />
und soll als eine Art Generalprobe für eine<br />
im nächsten Jahr auszuschreibende «Schweizerische<br />
Sportfliegermeisterschaft» dienen. 50 Sportflieger<br />
aus der ganzen Schweiz haben ihre Teilnahme<br />
bereits zugesagt.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Parlament und Motorfahrzeugwesen.<br />
Die Geschäftsliste der diesjährigen Herbstsession<br />
der Bundesversammlung, welche gestern abend<br />
ihren Anfang nahm, umfasst drei Geschäfte, welche<br />
für die Interessenten des Strassenverkehrs von Bedeutung<br />
sind. Einmal sind zwei Abkommen zu ratifizieren,<br />
welche anlässlich der europäischen Strassenverkehrskonferenz<br />
1931 in Genf beschlossen wurn.<br />
Das eine betrifft die Vereinbarung über die<br />
1 ireinheitlichung der Wegezeichen, welche anlässlich<br />
der Konferenz von Deutschland, Belgien, Dänemark,<br />
Frankreich, Italien, Luxemburg, Polen,<br />
Schweiz, Tschechoslowakei und Jugoslawien angenommen<br />
wurde. Innerhalb der vorgesehenen Frist<br />
haben dann noch Spanien, Ungarn, Holland und<br />
die Türkei das Abkommen unterzeichnet. Inzwischen<br />
wurde es von Spanien, Italien und Holland ratifiziert.<br />
Weiterhin sind ihm noch Monaco und Portugal<br />
beigetreten, so dass es am 16. Juli <strong>1934</strong> in<br />
Kraft trat. Die vertragschliessenden Staaten verpflichten<br />
sich, die international vereinbarten Zeichen<br />
(dreieckige Gefahrensignalo, runde Vorschriftssignale<br />
und rechteckige Hinweissignale) auf ihrem<br />
Gebiet einzuführen und spätestens innerhalb 5 Jahren<br />
alle Signale zu ersetzen, welche dem Abkommen<br />
nicht entsprechen. Das internationale System<br />
der Wegezeichen ist in der Schweiz durch die Verordnung<br />
vom 17. Oktober 1932 über die Strasseneignalisation<br />
bereits eingeführt Es handelt sich daher<br />
für unser Land nurmehr um eine rein formelle<br />
Ratifizierung, welche in Form eines Bundesbeschlusses<br />
erfolgen soll, der in einem einzigen Artikel<br />
den nachstehenden Wortlaut hat: « Die Bundesversammlung<br />
beschliesst: Der Bundesrat wird ermächtigt,<br />
das am 30. März 1931 in Genf abge-<br />
.^Jilossene Abkommen über die Vereinheitlichung<br />
"'"r Wegezeiehen zu ratifizieren. ><br />
übertritt an gerechnet, steuerfrei sind. Zudem sind<br />
im Interesse der Erleichterung des Verkehrs von<br />
Land zu Land vom Bundesrat mit verschiedenen<br />
ausländischen Staaten besondere Vereinbarungen<br />
getroffen worden, und zwar mit Deutschland, Belgien,<br />
Italien, Schweden, Holland und Oesterreich.<br />
Dagegen wird der internationale Steuerausweis den<br />
schweizerischen Automobilisten abgegeben werden<br />
müssen, die sich in einen der übrigen Vertragsstaaten<br />
begeben, in dem der schweizerische Motorfahrzeugführer<br />
dadurch einer Steuerbefreiung teilhaftig<br />
wird, auf die er ohne die Ratifikation des<br />
Abkommens durch die Schweiz keinen Anspruch<br />
hätte. Mit Rücksicht darauf, dass das vorliegende<br />
Abkommen dem schweizerischen Motorfahrzeugführer<br />
gewisse Vorteile bietet und die Schweiz andererseits<br />
ein Interesse daran hat, alle internationalen<br />
Bestrebungen auf Erleichterung des internationalen<br />
Verkehrs nach Möglichkeit zu unterstützen, beantragt<br />
der Bundesrat die Ratifikation des Abkommens.<br />
Sie soll in Form eines Bundesbeschlusses<br />
erfolgen, der den Wortlaut hat: «Die Bundesversammlung<br />
beschliesst: Der Bundesrat wird ermächtigt,<br />
das am 30. März 1931 in Genf abgeschlossene<br />
Abkommen über die Besteuerung der ausländischen<br />
Kraftfahrzeuge zu ratifizieren^<br />
Das dritte und weitaus wichtigste Geschäft, das<br />
aussohliesslidi den Nationalrat betrifft, ist die Behandlung<br />
des Gesetzesentwurfes über die Regelung<br />
der Beförderung von Gütern mit Motorfahrzeugen<br />
auf öffentlichen Strassen. Das Verkehrsteilungsgesetz,<br />
wie es kurz und treffend bezeichnet wurde,<br />
ist in der Junisession vom Ständerat bereits mit 25<br />
gegen 1 Stimme angenommen und verabschiedet<br />
worden. Die nationalrätliche Kommission, der unter<br />
dem Vorsitz von Nationalrat Pfister die Herren<br />
Aeby, Bratschi, Dollfus, Gafner, Gorgerat, Kägi,<br />
Keller, Lachenal, Nietlispach, Perret, Rochat, Schirmer,<br />
Schmutz, Schneller, Seiler und Wunderli angehören,<br />
hat den Entwurf ihrerseits mit 12 gegen<br />
1 Stimme bei 3 Enthaltungen der sozialistischen<br />
Kommissionsvertreter gutgeheissen. Der Entwurf<br />
zählt in seiner jetzigen Fassung nicht besonders<br />
viel Freunde. Die sozialdemokratische Partei hat<br />
ihm mehr aus politischen Erwägungen und wahrscheinlich<br />
unter der Führung der Eisenbahnergewerkschaft,<br />
deren Generalsekretär Bratschi ja der<br />
Kommission angehört, die Opposition angesagt. Von<br />
den politischen Organisationen sprach sich einzig<br />
eine von der Gewerkschaft des christlichen Verkehrspersonals<br />
einberufene Konferenz zugunsten der Vorlage<br />
aus. Auch in Kreisen der Strassentransporteure<br />
macht sich grösste Zurückhaltung geltend. Die<br />
Beratung im Nationalrat startet daher nicht gerade<br />
unter besonders vielversprechenden Auspizien. Es<br />
ist im übrigen, selbst wenn die Vorlage den Nationalrat<br />
anstandslos passieren sollte, immer noch<br />
mit der Möglichkeit zu rechnen, dass unzufriedene<br />
Kreise das Referendum ergeifen. Es liegt also noch<br />
ein weiter Weg vor uns, bis auch in der Schweiz<br />
eine gesetzliche Regelung des Transportwesens in<br />
Kraft tritt, welche der Mehrzahl der Interessen und<br />
vor allem auch den ausschlaggebenden Interessen<br />
der gesamtschweizerischen Verkehrswirtschaft eerecht<br />
zu werden vermag.<br />
ß<br />
Stvasscn<br />
Aus dem deutschen Strassenwesen.<br />
Der erste soeben bekannt gewordene Jahresbericht<br />
des Generalinspektors für das gesamte<br />
deutsche Strassenwesen behandelt die Programme<br />
des Reichsautobahnbaues, die Aufgaben des allgemeinen<br />
Strassenbaues und die Strassenbauforschung.<br />
Das wichtigste Gebiet aus der Tätigkeit des Ge.<br />
neralinspektors bilden die Reichsautobahnen. Die<br />
Planungsarbeiten des abgelaufenen Jahres haben<br />
gezeigt, dass alle Arbeiten an den Reichsautobahnen<br />
ihren Ausgang von einem ca. 700 km langen<br />
Grundnetz nehmen. Bis zum Juli <strong>1934</strong> sind der<br />
«Gesellschaft Reichsautobahnen» 1600 km zum Bau<br />
freigegeben worden und gleichzeitig stehen die Vor-<br />
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entwürfe für weitere 2500 km bereit. Die Entwurfs-<br />
und Bauarbeiten sind derart geregelt, dass<br />
Das zweite Abkommen betrifft die Besteuerung<br />
der ausländischen Kraftfahrzeuge. Die anlässlich<br />
MEDIATOR 27<br />
in den kommenden Jahren je 1000 bis 1500 km<br />
der europäischen Strassenverkehrskonferenz in Genf Autobahnen fertiggestellt werden können.<br />
6-L.ampen-Superheterodyn<br />
getroffenen Abmachungen wurden von Belgien,<br />
mit Fading-Ausgleich, dynamischer<br />
Dänemark, Grossbritannien, Italien, Luxemburg, Ferner skizziert der Bericht auch die Organisation<br />
der «Gesellschaft Reichsautobahn», die in 15<br />
Sprecher, neuer Montage „OCTODE SU Laut<br />
PER'<br />
Holland, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien,<br />
Tschechoslowakei und der Türkei unterzeichnet.<br />
Nachdem Dänemark, Portugal, Grossbritannien unterstellt sind, insgesamt 1800 Angestellte be-<br />
obersten Bauleitungen, denen 41 Bauabteilungen<br />
Noch nie hat ein Radio die gleichen Qualitäten<br />
zu einem ao geringen Preis in<br />
sich vereinigt. Um Sie davon zu .überzeugen,<br />
verlangen Sie von Ihrern nächsten<br />
und Belgien das Abkommen ratifiizert haben und schäftigt. Bis zum 15. Juli <strong>1934</strong> sind auf den Baustellen<br />
38,600 Mann tätig gewesen. — Der Kosten.<br />
Konzessionär eine Vorführung.<br />
ihm auch noch Bulgarien beigetreten ist, trat es am<br />
9. Mai 1933 in Kraft. Seither haben noch Luxemburg,<br />
Spanien, Italien, Schweden und Holland ihre nen Reichsmark angesetzt und die Belegschaften<br />
Voranschlag für das Jahr <strong>1934</strong> ist auf 300 Millio-<br />
Ratifikationsurkunden sowie Jugoslawien und Irland<br />
ihre Beitrittserklärungen beim Völkerbunds-<br />
Die Zahl der indirekt Beschäftigten ist ca. l,5mal<br />
sollen auf 80—100,000 Mann gesteigert werden.<br />
sekretariat hinterlegt. Das Abkommen regelt die so gross, so dass direkt und indirekt im nächsten<br />
gegenseitige Besteuerung wie folgt: Die in einem Berichtsjahre am Bau der Autobahnen 250,000<br />
Zu verkaufen<br />
der vertragschliessenden Länder immatrikulierten Menschen beschäftigt werden können.<br />
Motorfahrzeuge, die vorübergehend auf dem Gebiete Eine organisatorische Massnahme, die den allgemeinen<br />
Strassenbau betrifft, ist der Erlass des<br />
Schraubeneines<br />
anderen verkehren, sind für einen oder mehrere<br />
Aufenthalte von zusammen 90 Tagen innerhalb Gesetzes über «Die einstweilige Neuregelung des<br />
Ventilator<br />
eines Jahres von der Bezahlung der Steuern oder Strassenwesens und der Strassenverwaltung ». Es<br />
Abgaben befreit, die den Verkehr oder das Halten<br />
für Spritzwerk etc., Hochleistungsanlage.<br />
Drehstr.<br />
trat am 26. März <strong>1934</strong> in Kraft und hat für die<br />
vpn Motorfahrzeugen belasten. Die Befreiung bezieht<br />
sich jedoch nicht auf Verbrauchssteuern oder<br />
Lösung der Hauptaufgabe zu sorgen, im allgemeinen<br />
Strassenbau eine einheitliche Ordnung zu<br />
En gro>: J. RENAUD&Co., A.-G.. Neuenburg<br />
380 V., 50 Per., 450 mm<br />
MEDIATOR „Ihr Führer im Aether"<br />
-abgaben. Von der Steuerbefreiung sind ausgenommen<br />
Fahrzeuge, die gegen Entgelt der Personenbe-<br />
Generalvertreter für die Schweiz: Tel. 4.15<br />
Flügeldurchm., 930 T. p.<br />
schaffen. Dieses Gesetz sieht auch eine Neueinteiung<br />
der deutschen Strassen vor. Der Jahresbericht<br />
Vi PS. Anlage zum Ein-<br />
Min., Leist. 85 m 3 p. Min.<br />
förderung dienen, ebenso Motorfahrzeuge, die mit<br />
oder ohne Entgelt für den Gütertransport verwendet<br />
werden. Verweilt das ausländische Motorfahr-<br />
:eigt auch die verschiedenen Quellen der Geldbeschaffung<br />
für den gesamten Strassenbau in Deutsch-<br />
K. Piana, Auto-Spritzmauern.<br />
Preis Fr. 160.—.<br />
zeug länger als 90 Tage auf dem Gebiet eines Vertragstaates,<br />
so sollen bei der Berechnung von mark laufender Arbeiten der Wegunterhaltungs-<br />
CHEVROLET<br />
land. Im Jahre 1933 wurden für 160 MU1. Reichswerk,<br />
Wil (St. G.). 64823<br />
Autofriedhof<br />
Steuern und Abgaben für den Teil des Aufenthaltes, pflichtigen aus Automobilsteuern bestritten. Zur<br />
der die Befreiungsfrist überschreitet, die ausländischen<br />
Motorfahrzeuge nicht schlechter behandelt ders in den Wintermonaten 1933/34 hat der Gene-<br />
Aufrechterhaltung des Beschäftigungsgrades, beson-<br />
Original-Ersatzteile<br />
werden als diejenigen, die im Gebiet immatrikuliert ralinspektor noch ein nachträgliches Darlehen von<br />
Zu verkaufen an zahlungsfähigen Fachmann,<br />
sind, in welchen die Steuern erhoben werden. Desgleichen<br />
soll mit bezug auf Wege- und Brücken-<br />
Staat, trotz Ablösung der Steuern auf Altwagen,<br />
55 Mill. RM. erhalten. Für <strong>1934</strong> werden dem liefert für alle Modelle Automechaniker oder Kaufmann<br />
Industriegelder<br />
und andere am Orte selbst zu bezahlende Abgaben<br />
die Behandlung der ausländischen Motorsen.<br />
Das Reich, das als Uebergangsregelung die orteiihaft und prompt grosse Lagerräume<br />
Traktor<br />
noch 115 Mill. MR. aus Automobilsteuern zuflies-<br />
mit 35 Ar Parkplatz. Preis nur 25 000 Fr. An Zahlung<br />
würde eventuell noch neuerer 2—3-Tonnenfahrzeuge<br />
nicht weniger vorteilhaft sein als die der Kosten für die Fernverkehrsstrassen selbst übernommen<br />
hat, stellt aber noch so beträchtliche Miteinheimischen.<br />
Nach dem Zusatzprotokoll, das<br />
ab reichhaltigem Lager CAMI0N oder 5-Tonnen-KIPPER genommen. Objekt »International'<br />
gleiche Rechtskraft besitzt wie das Abkommen tel zur Verfügung, dass die Strassenbauraittel, die<br />
bietet auch für Kapitalist sichere Anlage, da Liegenschaft<br />
gut verzinst wird. ,<br />
gelegentlich zu ver-<br />
6elbst, ist es der Schweiz gestattet, das von ihr gegenwärtig<br />
angewandte System der Besteuerung der noch einen höheren Betrag erreichen werden. Nach FRAN7 A -fi 7ÜDinH Offerten unter Chiffre 64788 an die<br />
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1933 255 Millionen Reichsmark betrugen, für <strong>1934</strong><br />
ausländischen Motorfahrzeuge nach einem ununterbrochenen<br />
Aufenthalt von 90 Tagen weiterzuführen.<br />
Massgabe des Arbeitsprogrammes sollen bei 200 Arbeitstagen<br />
pro Jahr auf Baustellen 82,500 und in adenerstr.3T3, Telephon52.607<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
ieferwerken 94,000 Arbeiter, also insgesamt 176,500<br />
Gebr. Stucky, Freiburg<br />
Um der Steuerbefreiung teilhaftig zu werden, Personen beschäftigt werden.<br />
Tel. 800.<br />
jnuss das Motorfahrzeug mit einem internationalen<br />
Steuerausweis versehen sein. Dieser ist von tors wird im Jahresbericht die Strassenbaufor-<br />
Als weiteres Tätigkeitsgebiet des Generalinspek-<br />
der zuständigen Behörde des Immatrikulationslandes<br />
oder von einer durch diese bestimmten Ver-<br />
Günstige Gelegenheit!<br />
schung bezeichnet. Diese umfasst eine Arbeitsgemeinschaft,<br />
der auch amerikanische und schwedische<br />
Experten sowie Vertreter von Wissenschaft, Zu verkaufen schöne<br />
International -Traktor<br />
einigung auszustellen. Der Ausweis ist bei der<br />
Ein- und Ausreise den Grenzzollämtern zur Visierung<br />
vorzulegen. Der Steuerausweis ist ein Jahr<br />
Wirtschaft und Industrie angehören. Ihre spezielle AUTOCAR-CARROSSERIE<br />
Aufgabe ist die Suche nach einem Zement, der<br />
Pneubereifung, ausgerüstet nach den neuen Gesetzesbestimmungen,<br />
in gutem, fahrbereitem Zustande, we-<br />
'b Ausstellungstag gültig.<br />
den besondern Forderungen des Strassenbaues gerecht<br />
wird. #<br />
neu (ohne Kabine), geeignet für jedes Chassis, Blech,<br />
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mit Schiebefenster, rückschlagbar, 18/20pIätzig, Ledersitze,<br />
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Taktisch nichts, da sie nach unserer Gesetzgebung<br />
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jhnehin während drei Monaten, von jedem Grenz-<br />
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Automobil-Revue. Bern.
AUTOMOBIL-REVUE 19 34 - N» 76<br />
Der Ausbau der Bergeller-<br />
Strasse.<br />
Die Strasse durch das Bergeil, die von Maloja bis<br />
zum schweizerisch-italienischen Grenzort Castasögna<br />
ausgebaut und verbreitert wurde, weist nun<br />
eine Breite von 6—8 Meter auf, besitzt leicht überhöhte<br />
Kurven und sorgfältige Asphaltierung. Abgesehen<br />
von den Strassenverbreiterungen wurden<br />
S-Kurven korrigiert (unterhalb Casaccia) und<br />
verschiedene Dorfdurchfahrten um Häusergruppen<br />
herumgeführt, statt, wie bisher, zwischen den<br />
Häusergruppen hindurch.<br />
Die umgebaute Bergellerstrasse dürfte e^ besonders<br />
in Verbindung mit dem Julierpass, der nun<br />
auch über den Winter offengehalten wird, womit<br />
sich die Schweiz eine durchgehende internationale<br />
Nord-Süd-Verbindung geschaffen hat, die an landschaftlicher<br />
Grossartigkeit nicht mehr zu überbieten<br />
ist — nicht nur für das Engadin und den Kanton<br />
Graubünden, sondern darüber hinaus auch<br />
noch für andere Gebiete der Schweiz von bedeutendem<br />
wirtschaftlichen Nutzen sein.<br />
(Photos Photo Blau, Weggis.)<br />
wm&mm<br />
Verbreiterung der Strasse oberhalb Casaccia,<br />
Umfahrung der Siedlungen. Rechts ist daß alte Trasse sichtbar,<br />
welches mitten durch nahe beieinanderstehende Häusergruppen<br />
bei Casaccia führte. Links die neue Strassenführung um deD<br />
verkehrsstörenden Häuserblock herum.<br />
Linke: Die modernisierte Bergellerstrasse<br />
lässt den Automobilisten die<br />
prächtige Landschaft doppelt geniessen.<br />
Rechts: Korrektion einer S-Kurve.<br />
Durch die neue Führung- der Straese<br />
werden zwei Kurven vermieden.<br />
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N« 76<br />
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BERN, 18. Sept. <strong>1934</strong><br />
Praxis el«<br />
F«*hi<br />
lieber die Zylinder- und Kolbenabnützung.<br />
Immer deutlicher kristallisiert sich als<br />
eines der Hauptprobleme des Automobilbaues<br />
die Frage heraus, wie die Zylinderund<br />
Kolbenabnützung vermindert werden<br />
kann. Zylinder und Kolben sind heute noch<br />
ausgesprochene Verbrauchsgegenstände.<br />
Selbst der sorgfältigste Automobilist kommt<br />
nicht darum herum, sie instandsetzen bezw.<br />
erneuern zu lassen, bevor der Wagen in seinen<br />
übrigen Teilen das Ende seiner Lebensdauer<br />
erreicht hat. Die damit verbundenen<br />
Kosten machen im Betriebsbudget einen<br />
sehr wesentlichen Betrag aus. Sie sind letzten<br />
Endes auch immer der Grund dafür, dass<br />
der Wagen aus dem Verkehr genommen<br />
wird, bevor er wirklich < ausgebraucht» ist.<br />
Aber auch indirekt verteuern die Zylinderund<br />
Kolbenabnützung den Betrieb, indem sie<br />
den Brennstoff- und Oelverbrauch erhöhen.<br />
Der Idealzustand wäre dann erreicht,<br />
wenn man den Zylindern und Kolben eine<br />
beliebige Lebensdauer verleihen könnte,<br />
was für manche andere Organe ohne weiteres<br />
möglich ist. Würden dann alle Lager,<br />
die Zylinder, Kolben und die übrigen Organe,<br />
die durch Abnützung altern, auf ^ein und<br />
dieselbe Maximalkilometerzahl von beispielsweise<br />
100,000 oder 200.000 km abgestimmt.<br />
so müsste sich der Betrieb weitgehend verbilligen<br />
lassen. Auf dem Autofriedhof würden<br />
mit wenig Ausnahmen nur noch Wagen<br />
landen, die restlos ausgebraucht wären und<br />
deren Einzelteile nur noch Materialwert hätten.<br />
Heute dagegen können bei ausser Gebrauch<br />
gesetzten Fahrzeugen manche Einzelteile<br />
noch fast so gut wie neu sein. Das<br />
bedeutet auch dann eine Verschwendung,<br />
wenn diese Teile ausgeschaltet und weiterverwertet<br />
werden: denn die Arbeit des Ausschlachtens<br />
und Wiedereinbaues ist meist<br />
ausserordentlich zeitraubend, und auch der<br />
Zeitraum, den der noch gute Teil als totes<br />
Kanital unbenutzt herumliegt, ist meist sehr<br />
gross.<br />
Leider besteht heute noch keine grosse<br />
Hoffnung, dass man die Zylinder- und Kol-<br />
benabnützimg in absehbarer Zeit beliebig<br />
beherrschen können wird. Die Verhältnisse,<br />
sind hier weit ungünstiger als auf den meisten<br />
andern Gebieten des Autobaues. Man-!<br />
ehe ungünstige Faktoren sind hier gleichzeitig<br />
im Spiel, und mehrere dieser ungünstigen<br />
Faktoren gilt es vorläufig wohl oder<br />
übel hinzunehmen. Immerhin hat die Forschung<br />
der letzten Jahre doch etwelche<br />
Lehren gezeitigt, die ihre guten Früchte tragen<br />
werden. Wir haben jeweils schon laufend<br />
über diesbezügliche neue Erkenntnisse<br />
berichtet, möchten jedoch im folgenden noch,<br />
etwas näher und zusammenfassend auf die<br />
Materie eingehen. Die Gründe der Zylinderund<br />
Kolbenabnützung sind, wie bereits angedeutet,<br />
sehr zahlreich. Vergegenwärtigt;<br />
man sich die Arbeitsweise der Kolben, so<br />
sind sie zum Teil auch leicht ersichtlich. Bei<br />
rend den zwei Kurbelwellenumdrehungen<br />
eines Arbeitstaktes wechselt der Kolben<br />
seine Anlägetlache 6 Mal. Hat er Spiel, so<br />
schlägt er dabei jedesmal mehr oder weniger<br />
hart auf. Spiel bewirkt ausserdem,<br />
dass die Pleuelstange den Kolben zu kippen<br />
sucht, so dass die Kolbenringe mit ihren<br />
Kanten auf der Zylinderwand scheuern und<br />
dabei den Oelfilm vor dem Kolben wegschaben.<br />
Mit der Schmierung steht es aber<br />
schon ohnehin schlecht. Starke Schmierung<br />
der Zylinderwände kommt von vornherein<br />
nicht in Frage, weil sonst die Zündkerzen<br />
verölen würden und der Ölverbrauch prohibitiv<br />
anstiege. Bei der ansrewandteTi mässisren<br />
Schmierung wird der Oelfilm auf den Zylinderwänden<br />
ständig durch die Verbrennungen<br />
geschädigt. Ein Teil des Oels verbrennt,<br />
und «in Teil des an den Wänden zurückbleibenden<br />
Oels wird durch die Frischease und<br />
die Verbrennungsgase in seinen Schmiereigenschaften<br />
herabgesetzt. Auch die grossen<br />
Wärmemengen, die der Oelfilm vom<br />
Kolben abzuführen hat. wirken stark verschlechternd<br />
amf die Schmierwirkung ein.<br />
Dichten die Kolbenringe nicht gut. so wird<br />
der Oelfifm an einzelnen Steife« oder eventuell<br />
auch über grosse Zonen von den durchschlagenden<br />
Stichflammen vollends weggebrannt.<br />
Metall reibt dann auf Metall, wobei<br />
man vielleicht unter geeigneter Vergrösserung<br />
Späne u
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 76<br />
Haben die Kolbenringe in ihren Nuten Spiel in<br />
der Bewegurigsrichtung der Kolben, so pumpen Sie<br />
ständig Oel in den Verbrennungsraum hinauf. Der<br />
Motor wird dann zum ausgesprochenen Oelfresser.<br />
braucht das Kolbenspiel an hohem Oelverbrauch<br />
beteiligt zu sein. Um die Ringnutabnützung<br />
zu vermindern, wurden in den letzten<br />
Jahren Versuche mit Leichtmetallkolben<br />
gemacht, die besondere Ringträger aus härterem<br />
Material aufweisen. Auch eine Verbreiterung<br />
der Ringe (in der Richtung des<br />
Kolbendurchmessers gemessen) wurde ausprobiert,<br />
hat sich aber nicht in ausgeprägter<br />
Form eingeführt, da ausgesprochen breite<br />
Ringe wieder mehr Spannkraft haben und<br />
deshalb sich selbst und den Zylinder mehr<br />
abnützen. Dagegen versteht man es heute<br />
weit besser als früher, Ringe herzustellen,<br />
die auch schon bei massiger Spannung dicht<br />
anliegen und trotz Hitzeeinwirkung nicht unrund<br />
werden.<br />
Nach den Untersuchungen der letzten<br />
Jahre sind aber wahrscheinlich die unliebsamsten<br />
und stärksten Abnützungserscheinungen<br />
chemischen Wirkungen zuzuschreiben.<br />
Man hat festgestellt, dass sich im Beisein<br />
des bei der Verbrennung entstehenden<br />
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vorwiegend an noch kalten Zylinderwänden<br />
Säureniederschläge bilden, welche<br />
die Metalloberfläche angreifen, sei es<br />
direkt, oder indirekt dadurch, dass Rost entsteht,<br />
der dann beim nächsten Durchgang<br />
des Kolbens abgerieben wird. Der abgeriebene<br />
Rost bedeutet natürlich abgeriebenes<br />
Zyliridermaterial. Solchen kombinierten Korrosions-<br />
und Abrasionswirkungen sind besonders<br />
die Motoren von Wagen ausgesetzt,<br />
die nur intermittierend benützt werden und<br />
dabei immer wieder Gelegenheit haben, sich<br />
abzukühlen, also beispielsweise die Taxis,<br />
die Wagen von Aerzten usw. Es Hess sich<br />
auch praktisch einwandfrei feststellen, dass<br />
die Motoren solcher Wagen viel öfter instandstellungsbedürftig<br />
sind. Ist ein Motor<br />
dagegen einmal warm, so bleibt die Säurekondensation<br />
aus, ganz abgesehen davon,<br />
dass die Zylinder durch den sich ständig, erneuernden<br />
Oelfilm geschützt sind. Die Abnützung<br />
ist deshalb noch sehr gering, selbst<br />
dann, wenn der Motor dauernd unter starker<br />
Belastung arbeiten muss.<br />
Gestützt auf diese neuen Erkenntnisse<br />
wird jetzt vielfach von Autoritäten eine allen<br />
bisherigen Grundsätzen direkt ins Gesicht<br />
schlagende Behandlung der Motoren beim<br />
ersten Anlassen empfohlen. Ein Motor soll<br />
danach bei der ersten Inbetriebsetzung nicht<br />
mehr langsam warmlaufen gelassen, sondern<br />
sofort auf mindestens 1200—1500 Touren<br />
getrieben werden, damit einmal selbst<br />
das noch dickflüssige Oel in genügender<br />
Menge an die Zylinderwände geschleudert<br />
und zum zweiten der Zeitraum des kalten<br />
Motorzustandes möglichst abgekürzt wird.<br />
Um die rasche Erwärmung des Motors weiter<br />
zu fördern, soll dabei das Kühlsystem<br />
ausser Funktion gesetzt sein. Während des<br />
Betriebes wird ausserdem die Einhaltung<br />
einer möglichst hohen durchschnittlichen<br />
Motortemperatur empfohlen. Die nächsten<br />
Jahren werden zeigen, wie viel sich mit dieser<br />
neuen Methode ausrichten lässt.<br />
In mehrfacher Beziehung hat es aber der<br />
Fahrer oder Wagenbesitzer auch sonst in<br />
der Hand, die Abnützung einzudämmen. Die<br />
schlechten Schmierungsverhältnisse lassen<br />
sich vor allem beim ersten Anlassen zweifellos<br />
durch Anwendung eines Obenschmieröls<br />
oder Graphitzusatzes zum Kurbelgehäuseöl<br />
verbessern. Der Vergaser kann mit einem<br />
wirksamen Luftreiniger versehen werden,<br />
die Oelzirkulation mit einem wirksamen Oelfilter,<br />
damit nicht auch noch der schmirgelnde<br />
Strassenstaub die Abnützung erhöht.<br />
Das Kurbelgehäuseöl ist in nicht zu grossen<br />
Zeitabständen auszuwechseln. Und last but<br />
not least kommt sehr viel darauf an, wie<br />
der Fahrer beim Anlassen des Motors die<br />
Gemischanreicherungsvorrichtung des Vergasers<br />
bedient. Wird bei jedem Anlassen<br />
das Gemisch so stark angereichert, dass die<br />
Zylinder förmlich unter Benzin überschwemmt<br />
werden und ihren schützenden<br />
Oelfilm gänzlich verlieren, so braucht man<br />
sich nicht zu wundern, wenn der Motor<br />
schon nach 10,000 Fahrkilometern revisionsbedürftig<br />
wird, während ein anderer Motor<br />
der gleichen Type mit den gleichen Kolben<br />
vielleicht 50,000 km anstandslos durchhält.<br />
m.<br />
Frage 9189. Abschliessbare Benzintankdeckel.<br />
Kann mir jemand mitteilen, wo abschliessbare Benzintankdeckel<br />
bezogen werden können?<br />
A. S. in B.<br />
Frage 9190. Kohleplättchen im Oel. Ich habe<br />
vor kurzer Zeit in meinem 8-Zylinder-Wagen neue<br />
Kolben einbauen lassen. Seither wurde der Wagen<br />
über 1500 km sorgfältig eingefahren, und zwar mit<br />
einem wesentlich dünnern Oel, als für den Normalgebrauch<br />
vorgeschrieben ist. Bei der Kontrolle des<br />
Oelsiebes finde ich nun wiederum, wie vor der Reparatur,<br />
Kohlenrückstände in der Form von dünnen<br />
Plättchen. Solche Kohlenplättchen entstehen aber<br />
meiner Ansicht nach nur entweder an der Oberfläche<br />
des Kolbens, oder an einer Seitenfläche,<br />
wenn eine Abnützung vorhanden ist.<br />
Wiederum können derartige Kohlenplättchen<br />
meiner Ansicht nach nur in das Kurbelgehäuse<br />
gelangen, nachdem sie an den Kolben vorbeigerutscht<br />
sind. Ich kann aber nicht glauben, dass<br />
in irgend einem Zylinder heute schon wieder so<br />
viel Spiel besteht, dass Kohlenrückstände an den<br />
Kolbenringen vorbeigelangen konnten, besonders, wo<br />
die Kompression gut zu sein scheint. Der Mechaniker,<br />
der die Montage der neuen Kolben besorgt<br />
hat, bestreitet jede Möglichkeit einer Kohlenabsonderung<br />
durch den Zylinder, kann aber für das Vorhandensein<br />
der «Plättchen > keine mich befriedigende<br />
Erklärung geben. E. M. in V.<br />
Antwort: Es wäre interessant, zu wissen, ob<br />
Leichtmetallkolben oder Graugusskolben im Motor<br />
eingebaut sind. Auf jeden Fall ist die Kompression<br />
erhöht worden, und dementsprechend wird der<br />
Kolbenboden heisser, um so mehr, wenn Graugusskolben<br />
vorhanden sind. Das Oel, das von den beweglichen<br />
Teilen des Motors in den Kolben gespritzt<br />
wird und mit dem erhitzten Kolbenboden in Berührung<br />
kommt, verbrennt, oder besser, verkohlt und<br />
fällt als dünne Schuppen in das Kurbelgehäuse.<br />
Verringerung der Kompression oder Verdickung des<br />
Kolbenbodens und aller obern Kolbenquerschnitte<br />
wird dem Uebel abhelfen. Wenn gegenwärtig Graugusskolben<br />
eingebaut sind, so werden Leichtmetallkolben<br />
die Bildung von Kohlenplättchen ausschliessen,<br />
da sie niedrigere Betriebstemperaturen aufweisen.<br />
R.<br />
Frage 9191. Reifendruck und Brennstoffverbrauch.<br />
Haben die Variationen im Reifenluftdruck<br />
auf den Brennstoff einen praktisch merklichen Einfluss?<br />
G. S. in TJ.<br />
Antwort- Gewiss. Besonders, wer sich einmal<br />
als Radfahrer betätigte oder noch betätigt,<br />
wird wissen, dass ein stark und ein schwach aufgepumpter<br />
Reifen ganz verschieden leicht laufen.<br />
Nach neuen amerikanischen Untersuchungen wird<br />
die Strecke, die mit der gleichen Brennstoffmenge<br />
durchfahren werden kann, jeweils um 6% gekürzt,<br />
wenn der vorgeschriebene Reifenluftdruck im eine<br />
halbe Atmosphäre sinkt.<br />
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II. Antwort 917S. Lohnt sich die Instandstellung?<br />
Zuschrift weitergeleitet.<br />
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Antwort 9182. Verifikation an Autokarosserien.<br />
Zuschrift weitergeleitet.<br />
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Frage 9192. Verrussung? Nach einem Jahr Gebrauch<br />
und 15.000 Fahrkilometern wurde mein Motor,<br />
Modell 1933, entrusst und Ventile eingeschliffen,<br />
ohne dass es nach Angabe des Garagisten dringend<br />
nötig gewesen wäre. Nun wird vom ehemaligen<br />
Verkäufer bei 30.000 km neuerdings eine Entrussung<br />
und Ventilschleifung als dringend nötig<br />
verlangt. Der Motor zieht tadellos wie immer, einzig<br />
der Kühler wird rasch heiss, und der Motor<br />
blieb an der Grimsel und an starker Steigung hie<br />
und da wegen Ueberhitzung stehen. Woran ist eine<br />
starke Verrussung zu erkennen? Kann nicht ev.<br />
ein Rostansatz oder Kesselsteinansatz durch Verstopfen-<br />
des Kühlers allein an der" U&berhitzung<br />
schuld sein? P. C. in N.<br />
Antwort- Die < Schnelligkeit > der Verruesung<br />
eines Motors hängt stark von der Vergasereinstellung<br />
ab. Liefert der Vergaser ein brennstoffreiches<br />
Gemisch, so wird die Entrussung viel eher<br />
erforderlich als bei brennstoffarmer Vergasereinstellung,<br />
da die Verbrennung dann nur unvollständig<br />
vor sich geht und unverbrannten Kohlenstoff,<br />
eben den Russ, zurücldässt. Eine beträchtliche<br />
Rolle spielt auch die Qualität des angewandten Oels<br />
sowie die Güte der Abdichtung der Kolben und Kolbenringe.<br />
Faktoren von geringerem Einfluss sind<br />
ausserdem die Fahrweise des Fahrers, die Art und<br />
Weise, wie der Fahrer die Luftdrossel bedient und<br />
die Durchschnittstemperatur des Motors. Eine genaue<br />
Angabe, nach welcher Kilometerzahl entrusst<br />
werden muss, kann also nicht gemacht werden,<br />
umso weniger, als verschiedene Motoren auch verschieden<br />
viel Russ vertragen. Hoch komprimierende<br />
Motoren reagieren im allgemeinen empfindlicher<br />
auf Verrussung als solche mit niedriger Kompression<br />
und müssen deshalb häufiger entrusst<br />
werden. Massgebend ist vor allem die Klopf-Tendenz.<br />
Stärkere Verrussung setzt aber auch meist<br />
die Leistungsfähigkeit des Motors merklich herab.<br />
Die manchmal zu beobachtende Tendenz zum<br />
Warmlaufen des Motors rührt mehr indirekt von<br />
der Verrussung her, indem der Fahrer den Leistungsabfall<br />
durch vermehrtes Gasgeben, d. h. also<br />
allgemein stärkeres Inanspruchnehmen des Motors<br />
auszugleichen sucht.<br />
Nach 15.000 Fahrkilometern lässt sich gewöhnlich<br />
bei einem modernen Motor die Entrussung<br />
schon rechtfertigen. Allerdings werden nicht selten<br />
auch 20 000—25.000 km durchgefahren. Dass<br />
Ihr Motor gelegentlich stehen bleibt, wenn er sehr<br />
warm geworden ist, braucht nicht unbedingt mit<br />
der Verrussung zusammenzuhängen. Sehr oft handelt<br />
es sich hierbei um Brennstoffzufuhr-Störungen,<br />
die durch Gasblasenbildung in den Brennstoffleitungen<br />
verursacht werden. 'Sie geben leider nicht an,<br />
ob jeweils das Kühlwasser bis zum Sieden kommt,<br />
oder ob eich der Kühler .nur heiss anfühlt. Im<br />
zweiten Fall könnte die Erhitzung nicht anormal<br />
genannt werden; denn die Kühlwassertemperatur<br />
darf ruhig gelegentlich 90 Grad G übersteigen. Im<br />
Interesse eines wirtschaftlichen Betriebes wäre es<br />
sogar sehr erwünscht, wenn sie nie unter 70 bi^<br />
80' Grad fiele. Kommt jedoch das Kühlwasser oft<br />
ins Kochen, so wäre ein Versuch, dem Uebelstand<br />
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III. Blatt der „Automobil-Revue" No.76<br />
Fil de la Vierge<br />
Septembertage — Altweiber-Sommer ....<br />
Die schimmernden "Spinnenfäden wehen<br />
durch die weichbewegte Luft, hängen sich<br />
an Bäume und Sträucher, an die letzten<br />
stillen Blumen des Jahres und streichen dir<br />
wie ein Geisterhauch lind übers Gesicht. Das<br />
sind die Silberfäden, die der September aus<br />
dem letzten Glanz des Sommers spinnt, die<br />
Marienfäden — oder wie man in Frankreich<br />
so schön sagt: Fil de la Vierge —, die<br />
den letzten Zauber des hochsommerlichen<br />
Lichtes noch einmal beschwören. Die septemberliche<br />
Sonne bricht sich in diesen zarten<br />
Spinnenweben, und schon ist aller harte,<br />
heisse Glanz der Julitage aus ihr gewichen.<br />
Von einem Morgen zum andern hat jetzt<br />
der Tag mehr Mühe, sich aus der feuchten<br />
Kühle der Nacht zu lösen. Die nebligen<br />
Schleier trüben den Blick, treiben als frühe<br />
Fahnen des hinter den früchteschweren<br />
Hügeln wartenden Herbstes durchs Land<br />
und nässen das letzte reife Gras, in dem am<br />
Morgen wieder frisch gefallene Aepfel liegen.<br />
Auf den Bäumen lasten schwer die<br />
Früchte, und die arbeitsreichen Tage des<br />
Bauern beginnen, da er mit weiter Gebärde<br />
ernten kann, was ihm das Jahr für seine<br />
Sorge, seine Mühe, seine Liebe beschert.<br />
In den Weinbergen wird es noch kurze Zeit<br />
dauern, bis die grossen Beeren in die Tansen<br />
kollern und der helle Schrei der Erntenden<br />
über das reife Land hin verklingt.<br />
Das sind die Tage, da man soviel wie<br />
"möglich hinaus übers Land gehen sollte, an<br />
taunassen Wiesen vorbei, über denen der<br />
Duft des herben grünen Grases schwelt, an<br />
frischgepflügten Aeckern vorüber, vorbei an<br />
schwerbeladenen Obstbäumen, durch die<br />
Dörfer, in denen die Bauern die hohe Zeit<br />
ihres Jahres mit stillbeglückten Mienen erleben.<br />
In dieser Zeit des Schwankens zwischen<br />
Sommer und Herbst, zwischen Tag<br />
und Nacht, zwischen Licht und Dunkel, in<br />
diesem stillen Ringen der Kräfte der Natur<br />
haben die Tage ein müdes, fast trauriges,<br />
zärtliches Leuchten, das wie ein Hauch über<br />
den nächsten Hügel liegt. Die Ernte des<br />
Bauern scheint wie eine heilige Handlung,<br />
in der sich die göttliche Kraft sinnfällig in<br />
den duftenden Früchten des Jahres offenbart.<br />
Der See ist von flüssigem Silberglanz<br />
Überflossen, kaum stört eine Welle die atemlose<br />
Ruhe dieser Zeit.<br />
Auch in den Städten spürt man die Tage<br />
Ueberganges. Man wagt sich nur noch<br />
mit halbem Mut in die Abendkühle hinaus<br />
und sitzt nun schon mit warmen Decken<br />
auf der Loggia, um sich von keinen ersten<br />
kühlen Herbstschauern erwischen zu lassen.<br />
Die Tage dunkeln lautlos in die Nacht und<br />
sinken schneller als noch vor einem Monat<br />
hinter dem goldflammend glühenden Horizont<br />
in die Tiefe. Auf den Feldern raucht<br />
der erste Nebeldunst, der noch zu schwach<br />
ist, um das Licht der aufglühenden Sterne<br />
su verschleiern. Die Milchstrasse lastet als<br />
breites, funkelndes Band über dem herbstlichen<br />
Land, und alle Sterne sind von einem<br />
niegesehenen wachen Glänze. Doch wenn<br />
der Regen früh in den Tag einfällt, dann<br />
bricht die Nacht unvermutet jäh herein, und<br />
die strahlenden Lichter der Stadt glänzen<br />
schon winterlich kalt und scharf. Gerne<br />
rettet man sich in ein Cafe oder in einen<br />
Kino, um leise zu frösteln: Herbst, Ausklang,<br />
Ende...<br />
Aber — wozu die Klage —, da noch die<br />
Sonne mit altem Glänze auf dem Lande<br />
ruht! Ein herbstliches, früh gefallenes<br />
Blatt liegt vor dem Fenster. Ich weiss....<br />
Der Lärm ist zu einer der ausdauerndsten<br />
Plagen unserer gehetzten Zeit geworden, und<br />
es scheint fast, als gehöre das ewige Gerassel,<br />
Gekreische, Gepfeife, Gehupe, Geklopfe,<br />
Geklingel und Gequitsche als misstönende<br />
Begleitmelodie untrennbar zu dem rasenden<br />
Tempo unserer Tage. Doch Lärm und Maschine<br />
sind durchaus keine Begriffe, die miteinander<br />
organisch verwachsen sind, und gerade<br />
die Qualität und der Vollendungsgrad<br />
einer Maschine erweist sich an der Ruhigkeit<br />
und Stille, mit der sie arbeitet. Der Lärmaufwand<br />
der ersten Automobile steht im Vergleich<br />
zu heute im umgekehrten Verhältnis zu<br />
ihrer Leistungsfähigkeit. Deshalb ist der<br />
Lärm nicht eine blosse tote Funktion, gegen<br />
die es kein Heilmittel gibt. Mit gutem Willen<br />
kann er in erstaunlich grossem Masse gelenkt<br />
und gedämpft werden. Deshalb snielt<br />
das Verhalten und die Einstellung des Menschen<br />
zu dieser Seuche des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts auch eine höchst bedeutsame<br />
Rolle. Der rechte Wilde kann hier, wenn er<br />
sich in richtiger Weise auswirkt, wahre<br />
Wunder schaffen. Doch leider gehört es zu<br />
den merkwürdigen Vorstellungen eines grossen<br />
Teils der Menschen, dass der Beweis,<br />
wirklich modern zu sein, nur durch die üppigste<br />
Lärmentfaltung möglich sei. Mit Unbekümmertheit<br />
wird auf den Nerven der Mitmenschen<br />
herumgetrampelt, und je misstöniger<br />
und quitschender das grässliche Gelärme<br />
zum.. Himmel steigt, um so imponierender<br />
kommt man sich vor.<br />
Und haben alle die andern Blätter des Baumes<br />
nicht schon einen merkwürdig gelblichen<br />
kranken Ton in ihrem Grün, das<br />
noch vor wenigen Tagen so frisch ins Zimmer<br />
rauschte? Wohlan, noch kommen die<br />
köstlichsten Tage, bis uns die Herbststürme<br />
schütteln. ...•<br />
bo.<br />
Weniger Lärm, bitte!<br />
Neue Variationen über ein altes Thema.<br />
Immer wieder erreichen uns Zuschriften<br />
von lärmgequälten Lesern, die uns bitten,<br />
wieder einmal den Bannstrahl gegen die ewig<br />
Unbelehrbaren zu schleudern, denen es nur<br />
inmitten von Lärm-Orgien wohl zu sein<br />
scheint. Vor allem zwei Fälle sind es, die<br />
wiederholt Anlass zu berechtigten Reklamationen<br />
gaben, und die zu beherzigen es wirklich<br />
endlich an der Zeit wäre. So sind jene<br />
Automobilisten, die spät abends oder sogar<br />
erst in den früheren Morgenstunden nach<br />
Hause kommen und ihren Wagen mit rücksichtslosestem<br />
Lärm in die Garage stellen,<br />
auch in unserer nervösen Zeit noch nicht ausgestorben.<br />
Mit Wucht wird jeweils das knarrende<br />
Tor aufgerissen, dann der pustende<br />
und knatternde Wagen so umständlich wie<br />
möglich hineinpraktiziert und aufs Neue die<br />
Garage mit schmetternder Kraft geschlossen,<br />
dass alle in der Nähe ruhenden Nachbarn<br />
wild aus dem Schlafe auffahren und wissen:<br />
Er ist daheim... Es brauchte gerade in diesem<br />
Falle auch nur ein ganz kleines Mass<br />
an Aufmerksamkeit und an • gutem Willen,<br />
um das Ganze mit der grössten Ruhe zu<br />
vollziehen. Die gleiche sorgfältigere Prozedur<br />
hätte nur einen Erfolg : Der Automobilist<br />
machte sich bei seinen Nachbarn beliebter!<br />
Sonst aber muss er sich nicht wundern,<br />
wenn sich seine Mitmenschen erlauben, über<br />
ihn im geheimen zu einem Urteil zu kommen,<br />
das ihn wohl kaum sehr erbauen würde.<br />
Nicht viel weniger wird an einem andern<br />
Ort gesündigt, wo der Verstoss rein menschlich<br />
noch viel weniger entschuldbar ist, und<br />
sogar auf ein bedenkliches Mass an seelischer<br />
Harthörigkeit schliessen lässt. Wir<br />
meinen damit jene grosse Kategorie von Automobilisten<br />
und Motorradfahrern, für die<br />
die Nähe eines Spitals zum Anlass wird, ihre<br />
erstaunliche Grobheit und Taktlosigkeit unter<br />
überzeugenden Beweis zu stellen. Das sind<br />
jene traurigen Helden, die mit donnerndem<br />
Getöse an diesen stillen Orten der Ruhe, des<br />
Leidens, ja auch des Todes, vorüberstürmen,<br />
und sich in keiner Art und Weise davon beeindrucken<br />
lassen, wenn sich der wilde Lärm<br />
ihrer Maschinen an den Fassaden dieser Gebäude<br />
bricht. Die Ausrede, den Ort der Spitäler<br />
nicht zu kennen, hat in den meisten<br />
Fällen überhaupt keine Berechtigung, denn<br />
die Krankenhäuser sind fast überall durch<br />
Zeichen und Aufschriften kenntlich gemacht,<br />
und sehr oft weiss man von vorneherein,<br />
wo sich diese Gebäulichkeiten befinden. Der<br />
Gedanke ist nicht gerade fromm : aber es<br />
würde vielleicht allein nützen, wenn man<br />
diesen Radaulbrüdern selber einen LeidensauMnthait<br />
im Spital wünschte, der ihnen bestimmt<br />
zum Bewusstsefoi brächte, wie schön<br />
die Stille und wie tief und nachhaltig die<br />
Wirkung der Ruhe gerade auf den kranken<br />
Menschen ist. Darum sollte man auch in solchen<br />
Augenblicken nie vergessen, dass ausser<br />
der eigenen Person noch andere Menschen<br />
existieren, die man mit der eigenen<br />
blassen Gedankenlosigkeit schwer treffen<br />
kann.<br />
Zu den modernen Verkehrsanforderungen<br />
gehört nicht nur die strikte Innehaltung der<br />
Verkehrsregeln und eine sich aus den primitivsten<br />
menschlichen Forderungen ergebende<br />
Disziplin, sondern ebensosehr die allseitige,<br />
vom Herzen kommende Rücksichtnahme auf<br />
den Mitmenschen. Und gerade hinsichtlich<br />
der Lärmentwicklunar wird immer noch besonders<br />
viel gesündigt; manchmal ist es<br />
auch blosse Gedankenlosigkeit, hinter der<br />
keinerlei schlechte Absicht steckt. Man<br />
möchte hoffen, dass diese paar mahnenden<br />
Zeilen — die nicht die ersten sind — wieder<br />
etwas dazu beitragen, dass auf den<br />
Strassen auch immer mehr der « gute Ton »<br />
zur schönen Selbstverständlichkeit wird.<br />
Die es angeht, mögen sich die Mahnung<br />
ins Stammbuch kleben !<br />
bo.<br />
Monza-Blitzlichter<br />
Die Zeiten sind vorbei, wo nur der Freund des<br />
Automobilsportes aufhorchte, wenn das Wort<br />
«Monza» an sein Ohr schlug. Heute wirkt es wie<br />
ein elektrischer Schlag für alle, die für die Entwicklung<br />
unserer Zeit Verständnis haben.<br />
Monza! Das bedeutet: Tempo, Geschwindigkeit,<br />
Kampf, Motorengebrüll. . Wir erleben das alles<br />
selbst, als Einzelner unter Hunderttausenden.<br />
Der Zuschauer des Rennens muss gewiss selber<br />
schon Gewaltiges leisten. Eigentlich muss man von<br />
ihm verlangen, dass er, genau wie der Fahrer, trainiert.<br />
Sie sind erstaunt? Wahrhaftig, so ist es!<br />
Während vier und einer halben Stunde jagen sich<br />
ein Dutzend der modernsten Rennmaschinen auf<br />
der 4 Kilometer langen Bahn. Und was für eine<br />
Jagd! Alle unsere Sinne sind aufs höchste angespannt<br />
und haben nicht Zeit, sich um all das zu<br />
kümmern, das sich rund um das Rennen abspielt.<br />
Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.<br />
Monza raubt der Millionenstadt Mailand die Nachtruhe.<br />
Durch den Corso Vittorio-Emmanuele saust<br />
der letzte Strassenbahnwagen. Der Führer scheint<br />
auf den Grand Prix z
obachtungen. Was keine Macht der Erde vermag,<br />
war nämlich hier erreicht: die farbenprächtigen<br />
Toiletten der Vertreterinnen des zarten Geschlechts<br />
verschwanden im gleichen Massstab wie die Röcke<br />
der Herren. Und daneben wurden die Kragen der<br />
vielbeschäftigten Kellner immer kleiner und weicher<br />
und zusammengeschrumpfter, bis man sie nicht<br />
mehr Kragen nennen konnte. Vier Stunden lang<br />
wirkte dieser Bratofen, und vier Stunden lang flössen<br />
Ströme di birra, di vino und acqua minerale<br />
durch die durstigen Kehlen. Und trotz dieser Leiden<br />
harrten auf jedem Bäumchen, auf jedem Platz<br />
bietenden Vorsprung von Tribüne, Boxen, Umzäunung<br />
und Mäuerchen Gruppen auf das stete Wiederauftauchen<br />
der kämpfenden Maschinen.<br />
Die Boxen waren die Attraktion der Privilegierten.<br />
Von einem hohen Gitter umgeben, hinter<br />
dem sich das Publikum staute, waren die Boxeneingänge<br />
dem gewöhnlichen Sterblichen verschlossen.<br />
Nur hie und da war es möglich, einen Blick hinein<br />
zu werfen, und man konnte erkennen, dass<br />
dort fieberhaft gearbeitet wurde. Die Ruhe wurde<br />
nur einige Male unterbrochen, und dann war es,<br />
weil die Mechaniker eine müde gewordene Maschine<br />
von der Piste nahmen. Fast wehmütig<br />
blickten sie auf das so sorgsam gehütete Ungetüm,<br />
das nun nicht mehr weiterkämpfen konnte.<br />
Einmal auch ging die Erregung von den Boxen<br />
auf das Publikum über. Medico, Medico! Ein Offizier<br />
eilte gegen die Boxe der Scuderia Ferrari.<br />
Comotti war durch einen Brand an seinem Wagen<br />
verletzt worden, und die Erschöpfung machte<br />
ihn kampfunfähig. Fast um die gleiche Zeit flössen<br />
in der Boxe der Auto-Union Ströme von Wasser<br />
über den verbrannten Fuss des Meisterfahrers<br />
Stuck.<br />
Hie und da unterbrach eine singende Gruppe<br />
aus der Zuschauermenge das übliche Tonbild.<br />
Und dann packte von neuem die Spannung das<br />
Publikum, erst leise und immer lauter und immer<br />
mächtiger schwoll der Ruf: Tazio, Tazio! Ein Blick<br />
auf die Piste erklärte das Ereignis, denn der Lieblingsfahrer<br />
der Italiener — Nuvolari — setzte zu<br />
einem heroischen Endkampf an. Und als es ihm<br />
gar gelang, den Deutschen Stuck zu überholen,<br />
wollte der Jubel kein Ende nehmen. Und Runde<br />
für Runde wiederholten sich ähnliche Szenen.<br />
Langsam, im gleichen Rhythmus, wechselte der<br />
Rundenzähler die Nummern, 113, 114, 115, 116 ...<br />
Der Lärm und der Beifall konnte sich nicht mehr<br />
steigern, als Fagioli auf Mercedes als Sieger das<br />
Zielband passierte. Man hatte aber das Gefühl,<br />
als ob der Beifall ebensosehr Nuvolari gelten<br />
sollte.<br />
Die Heimkehr: Währenddem der Strom der Zuschauer<br />
sich über die Piste ergoss und Richtung<br />
Mailand zudrängte, zog sich eine unendliche<br />
Schlange von Automobilen über die schöne Autostrada<br />
ebenfalls gegen die Stadt. Noch einmal<br />
zeigte sich das Organisationstalent dieser Südländer,<br />
ruhig wie Meilensteine und nicht aus der<br />
Ruhe zu bringen, folgten sich von zehn zu zehn<br />
Meter die weissgekleideten Verkehrspolizisten von<br />
Mailand. Sie waren wieder zu den Beherrschern<br />
der Geschwindigkeit geworden, und wie ein gezähmtes<br />
Pferd fügten sich die von den Mechanikern<br />
gesteuerten Rennmaschinen in die endlose<br />
Reihe der Heimkehrenden. Nur hie und da brüllten<br />
sie auf, um zu zeigen, dass in ihnen immerhin 300<br />
Pferde stecken und dass sie, von kühner Hand gesteuert,<br />
zu neuen Kämpfen bereit sind. F.<br />
Hegemonie<br />
Von Hans Natonek.<br />
Manchmal gedenkt man auch der alten<br />
Lehrer. Irgendwo müssen wir doch die<br />
Menschen, die uns etwas bedeuteten, verwahren,<br />
ehe sie uns für immer aus dem Gedächtnis<br />
entschwinden. Wozu denn hat der<br />
Mensch Gedächtnis und Erinnerung?<br />
Kürzlich schrieb mir ein Professor, dass in<br />
den Schulgeschichten, nicht nur in den meinen,<br />
die Lehrer meist ziemlich, schlecht wegkämen.<br />
Es wimmele nur so von Tyrannen,<br />
Quälgeistern, Ungerechten und Verständnislosen.<br />
Das sei ein bisschen schmerzlich.<br />
Man wolle doch das Beste.<br />
Als ich diese Zeilen las, sah ich die Gesichter<br />
vieler alter gütiger Lehrer auftauchen und<br />
hielt eine stille Gedächtnisstunde ab.<br />
Da war der Geschichtsprofessor Franz, ein<br />
alter Herr und Hagestolz mit langen, stelzenden<br />
Beinen, in engen, schwarzen Hosenröhren.<br />
Sein Vortrag lief behaglich leiernd und<br />
einschläfernd ab, knarrend und dennoch melodiös<br />
wie eine abgenutzte Spieldose. Während<br />
er sprach, strich er seinen kleinen weissen<br />
Schnurrbart; es war, wie wenn man einen<br />
alten weissen Kater streichle: er schnurrte.<br />
Zwischen Lehrer und Schüler entwickelt<br />
sich häufig unbewusst ein stillschweigendes<br />
Abkommen — wenigstens war das damals so.<br />
Unser Abkommen lautete : Stört ihr mich<br />
nicht, dann störe ich euch nicht. Er war ein<br />
korrekter Pensummechanismus, vollkommen<br />
sachlich, aber streng. Unbeteiligt und altersstarr<br />
blickten seine kleinen Brillengläser im<br />
Nickelrand geradeaus, ohne Ansehen der<br />
Person. ,..<br />
Wir nahmen gerade die Geschichte des<br />
alten Griechenland durch, als er mich auf das<br />
Podium rief. Durch die verschossenen gelblichen<br />
Vorhänge strömte die pralle Sommersonne<br />
wie flüssiger Bernstein. «Also sag<br />
mir mal,» schnurrte er leiernd und strich<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - ü;<br />
Immer wieder tröstlich...<br />
sein weisses Schnurrbärtchen, «was verstehen<br />
wir unter .Hegemonie? »<br />
Stille. — Man hört die Fliegen summen.<br />
Was verstehen wir •.. wir ... damit bin also<br />
auch ich gemeint. Wie hiess jenes nie gehörte<br />
Wort? Auf dem Katheder liegt das<br />
schwarze Taschenbuch des Professors und<br />
wartet auf die Zensur. Es geht auf Semesterschluss.<br />
Wenn ich jetzt eine 3... Um mich<br />
dreht sich das Klassenzimmer. Die Finger<br />
arbeiten krampfhaft und nervös. Wenn jetzt<br />
der Schuldiener Hitzeferien läuten würde...<br />
Aber solch ein rettendes Eingreifen Gottes<br />
gibt es nur in den Lesebüchern. Professor<br />
Franz wiederholt seine Frage; sie kommt wie<br />
aus der Ferne und verhallt. Er hat aufgehört,<br />
sein Schnurrbärtchen zu streichen.<br />
Gleich wird er mich in die Bank zurückschicken<br />
und ein Ungenügend ins schwarze<br />
Taschenbuch schreiben.<br />
Da wendet er langsam seinen grünlichen,<br />
unbeteiligten, altersstarren Blick auf mich.<br />
Das Auge hebt sich gleichsam über die enge<br />
Sachlichkeit des Brillengestells hinweg. Er<br />
sieht das Bürschlein vor sich in voller Panik.<br />
Er sieht das Menschlein in seiner bleichen<br />
Angst. Also, Hans Natonek, das werden wir<br />
gleich haben, das ist ja gar nicht so schwer.<br />
Athen war die mächtigste Stadtrepublik in<br />
Griechenland. Politisch und kulturell führend,<br />
hat Athen sich gegen die Kriegszüge<br />
der Perser siegreich behauptet. Seine Vormachtstellung<br />
in Griechenland war also gesichert.<br />
Und diese Vormachtstellung nennt<br />
man — nun, Hans Natonek? »<br />
« Hegemonie,» sagte ich mit ausgetrockneter<br />
Kehle.<br />
«Na, siehst du,» nuschelte er und strich<br />
befriedigt sein Schnurrbärtchen.<br />
Und eben jetzt läutete der Schuldiener die<br />
Hitzeferien ein, in drei heftigen, triumphalen<br />
Intervallen, nicht etwa mit einer elektrischen<br />
Klingel, nein, mit einer richtigen metallenen<br />
Von Hermann Hesse.<br />
Immer wieder tröstlich<br />
Und immer neu in ewiger Schöpfung Glanz<br />
Lacht mir die Welt ins Auge,<br />
Lebt und regt sich in tausend atmenden<br />
Formen,<br />
Flattert Falter im sonnigen Wind,<br />
Segelt Schwalbe in seliger Bläue,<br />
Strömt Meerflut am felsigen Strand.<br />
Immer wieder ist Stern und Baum,<br />
Ist mir Wolke und Vogel nahe verwandt,<br />
Grüsst mich als Bruder der Fels,<br />
Ruft mir mütterlich das unendliche Meer.<br />
Unverstanden führt mich mein Weg<br />
Einer blau verlorenen Ferne zu,<br />
Nirgend ist Sinn, nirgend ist sichtbares<br />
Ziel —<br />
Dennoch redet mir jeder Waldbach,<br />
Jede summende Fliege von tiefem Gesetz<br />
Heiliger Ordnung,<br />
Deren Himmelsgewölb' auch mich überspannt,<br />
Deren heimliches Tönen<br />
Wie im Gang der Gestirne<br />
So auch in meines Herzens Taktschlag<br />
klingt.<br />
Glocke; und es klingt mir heute in den<br />
Ohren, als würden die Dome ihren Segen<br />
auf den alten Professor herunterläuten.<br />
Das war vielleicht der grösste pädagogische<br />
Erfolg des Professors Franz. Eine<br />
kleine Abweichung des sachlich-unbeteiligten<br />
Blicks, und er sah ein Gesicht: und ein Gefühl,<br />
vielleicht ein väterliches, ward in dem<br />
alten Junggesellen angerührt.<br />
Nun werde ich nie vergessen, was Hegemonie<br />
ist. Und ich brauche nur an jene Geschichtsstunde<br />
zu denken und ich weiss, dass<br />
die Güte, trotz allem, die Hegemonie im Leben<br />
hat und unzerstörbar ist.<br />
Greta Garbos Jahreseinkommen.<br />
Greta Garbo hat soeben mit der amerikanischen<br />
Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-<br />
Mayer einen Vertrag für das Jahr 1935 abgeschlossen.<br />
Obgleich man sich bemüht,<br />
keine Einzelzeiten bekannt werden zu lassen,<br />
verlautet, dass die Künstlerin nur in<br />
zwei Filmen aufzutreten hat, dafür aber di~<br />
Kleinigkeit von 600,000 Dollar bezahlt be."<br />
kommt. (Auch das — im Zeitalter der Millionen<br />
verzweifelter Arbeitsloser — gehört<br />
m das Kapitel « Vernünftige Wirtschaft > !)<br />
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7.30 Uhr: Volksvorstellung: Der<br />
Rosenkavalier.<br />
Zwei lachende Augen, Operette<br />
v. Osc. Strauss (Abonn. A-2)<br />
7 Uhr: Geschlossene Vorstellung.<br />
ATda, mit Sigrid Onegin.<br />
Wenn die kleinen Veilchen<br />
blüh'n, Operette v. R. Stolz.<br />
Abends 8tt Uhr, Sonntag<br />
nachm. 3M Uhr<br />
Die Nacht vor dem Ultimo, Lustspiel<br />
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Hans Adler.<br />
8 Uhr: Richard III., v. Shakespeare<br />
m. Bassermann.<br />
Nacht vor dem Ultimo.<br />
Katharina Knie, m. Bassermann<br />
8 Uhr: Premiere Wilhelm Teil,<br />
v. Schiller, mit Bassermann in<br />
der Titelrolle.<br />
3 Uhr: Richard III., mit Bassermann.<br />
Nacht vor dem Ultimo.<br />
Die drei Stimmungskanonen:<br />
Burian — Maiersky.<br />
Dicker<br />
Tanzinstitut Anltra S S S i<br />
Tel. 26.748. Frau A. Hawelska.<br />
Tango-Club jeden Mittwoch 20 Uhr.<br />
Tanz-Abende: Samstag u. Sonntag 20 Uhr.<br />
Tanzvorführungen.<br />
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Propr. H Broder-Huwyler
N°76 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
DDflffiflDP<br />
SIE<br />
«ITFDQ/IXIU<br />
Die Umrisse der neuen<br />
Mode<br />
Wer die verzweifelten Exzentrizitäten gesehen<br />
hat, die bei den Rennen in Ascottund<br />
Longchamps getragen wurden, wird sich nicht<br />
wundern, dass sie starke Reaktion und den<br />
Wunsch nach möglichst radikaler Strenge zumindest<br />
bei jenen Frauen wachgerufen haben,<br />
die stets zu einfachen Linien und Farben<br />
inklinierten. Aus den volant-, spitzenund<br />
bändergeschmückten Toiletten sind vielfach<br />
Ungetüme geworden, die an Scheusslichkeit<br />
hinter den stillosen Geschmacksverirrungen<br />
von 1900—1915 nicht zurückstehen.<br />
Heute darf verraten werden, dass eine<br />
starke Reaktion vorbereitet wird — nicht<br />
zwar in allem und jedem, aber auf einem Gebiete<br />
der Frauenkleidung. Als besonders elegant<br />
werden im Herbst und Winter die<br />
strengst taillierten Kleider, Kostüme und<br />
Mäntel gelten. Sie werden allerdings der Gesamtstimmung<br />
der Mode von heute angepasst<br />
sein, die Grundform wird also eine der<br />
Modevarianten, aber fast ohne jeden Aufputz,<br />
jedoch entsprechend ergänzt sein.<br />
So wird man beispielsweise alle strengst<br />
einfach geschnittenen, perfekt ausgearbeiteten<br />
und passenden Kleider aus schwarzen<br />
und dunkelblauen Woll- und Seidenstoffen<br />
tragen, deren Aufputz ein weisser Kragen,<br />
weisse Manschetten, schöne Knöpfe und vollendet<br />
gearbeitete Knopflöcher sein werden.<br />
Schwarz-Weiss und Blau-Weiss war seit<br />
jeher die elegante Uniform der distingierten<br />
Dame: morgen wird es höchste modische<br />
Tugend sein.<br />
Schöne schwarze Schneiderkostüme oder<br />
einfach und geschickt geschnittene Kostüme<br />
«mit Ideen» werden mit einfachen strengen<br />
weissen Blusen getragen werden — im<br />
Gürtel oder über dem Rock, lange, vorne<br />
einförmig durchgeknöpfte Kasacks mit oder<br />
ohne Gürtel, mit engen, glatten Aermeln.<br />
Der aus der Kostümjacke hervorlugende<br />
weisse Vorderteil genügt als Gegengewicht<br />
der schwarzen Fläche. Der steife Kragen<br />
der anliegenden, vorne geknöpften Kostümjacke<br />
(wie ihn die Garbo in dem Film der<br />
«Königin Christine» trägt) kann später gegen<br />
den immer modernen Fuchs eingetauscht<br />
werden.<br />
Die Mäntel sind anliegend, in der ganzen<br />
Länge mit grossen Spangen, Klipsen oder<br />
Knöpfen geschlossen, die Kragen durchwegs<br />
aus Stoff, lose Mäntel aus dunklem Material.<br />
Zu diesen Kleidern, Mänteln und Kostümen<br />
gehören durchwegs einfach strenge,<br />
nicht allzubreite Hüte, bei denen Linie und<br />
edles Material, insbesondere Samt, die wichtigsten<br />
Faktoren sind. Stilgerechte Schuhe,<br />
einfache und zweckmässige Handtaschen mit<br />
guter Inneneinrichtung, originelle Handschuhe,<br />
die die besondere Note zu unterstreichen<br />
haben.<br />
•<br />
Modebericht der Grands Magaslns Jelmoli S. A.,<br />
Zürich.<br />
Die Herbst- und Wintersaison bietet stets das<br />
weiteste Feld für die Zusammenstellung der Kollektionen.<br />
Paris hat diesmal die Möglichkeiten<br />
voll ausgeschöpft und teils in Reaktion, teils in logischer<br />
Fortsetzung des Vorhergegangenen eine<br />
überaus interessante und vielseitige Mode geschaffen.<br />
Die auffallendsten Details der neuen Mode finden<br />
wir diesmal in der Eigenart der Röcke, die oft<br />
sehr eng und gerade und unten seitlich mit einem<br />
kleinen, raffinierten Schlitz versehen sind, oder mit<br />
Tuniken und schürzenartigen Oberteilen gezeigt<br />
werden. Typisch und neu ist die kimonoartige Aermellinie,<br />
die, aus besonders weichem und elegantem<br />
Material gearbeitet, dem Kleid zu einem nahezu<br />
capeartigen Eindruck verhilft. Blusige Rücken, oft<br />
auch ein loses Capeteil geben dem Kleid eine besondere<br />
Note und machen habille.<br />
Die Vormittags-Kleidung für den<br />
Herbst, die allen Ansprüchen gerecht wird, ist entweder<br />
das Kostüm oder das Complet mit M langem<br />
Mantel, überwiegend sportlich in der Verarbeitung<br />
und im Material. Die Kostüme sind meist mit kurzer<br />
Jacke, die knapp anliegt, die Mode zeigt aber<br />
auch einige Modelle mit halblangen Jacken, sowohl<br />
aus sportlichen, wie auch aus feineren, einfarbigen<br />
und melierten Stoffen; auch Velvet (Cöpersamt)<br />
wird für Kostüme und Complets viel verarbeitet,<br />
allerdings mit anliegender ?i langer Jacke, nach<br />
unten etwas abstehend, mit breitem Gürtel und<br />
engem, geschlitzten Rock. Die sportlichen Complets<br />
mit V« und 7 /s langen Mänteln haben grösstenteils<br />
Neben den einfachen dunklen Kleidern bietet<br />
der Tweed in seinen immer schöner werdenden<br />
Ausführungen eine andere Möglichkeit,<br />
die englische vornehme Zuverlässigkeit<br />
mit französischem Chic vereint. Die grauen,<br />
bräunlichen und grünlichen Töne, Bois de<br />
Rose, Rauchblau, Resedagrün und alle die<br />
anderen Schattierungen sind prachtvoll für<br />
Kleider und Kostüme. Auch Tweedi verlangt<br />
streng erwogene Akzessorien, richtige Farbe<br />
der Strümpfe, Schuhe und Hüte, die auch<br />
nicht um einen Ton abstechen; Handschuhe,<br />
die nur im Schnitt und Material auffallend<br />
sein dürfen.<br />
Das hier Beschriebene wird mancher meiner<br />
Leserinnen nicht neu erscheinen, und im<br />
Wesen ist es auch nicht neu. Nur raffinierter,<br />
betonter. Eine alt-neue, bewusste Renaissance,<br />
auf die so manche Frau schwören<br />
wird, die alle die modischen Kinkerlitzchen<br />
satt hat, die mit dem Geiste der Zeit nichts<br />
gemeinsam haben.<br />
Herbst- und Wintermode <strong>1934</strong>/35<br />
Jose, weite Rücken und werden vorn mit Gürteln<br />
aus dem gleichen Material faltig gehalten.<br />
Die beliebten Sportwollkleider weisen oft<br />
Jackeneffekte auf, was für die Strasse besonders<br />
gut geeignet ist. Sie sind aus grobem, geschmeidigen<br />
uni oder meliertem Material oder melange<br />
mit Noppen 1 -, Tierhaar- und Reliefeffekten. Die<br />
Kleider sind hochgeschlossen, oftmals ohne Kragen<br />
sehr eng am Hals anschliessend, oder mit Rollkrageneffekten.<br />
Reizvoll und abwechselnd sind auch<br />
die uni Taffetschleifen, im gleichen Farbton wie das<br />
Kleid gehalten. Ferner haben Woll-Jersey und<br />
Strickstoffe für Kleider eine grosse Bedeutung als<br />
flotte ein- oder zweiteilige Jumper- und Jackenkleider,<br />
die sicher viel Beifall finden werden. Die viel<br />
vertretenen Mantelkleider haben eine vornehme und<br />
kleidsame Note und eignen sich mit Aermeln von<br />
bemiemer Weite, bei normal breiter Schulter, auch<br />
füu stärkere Figuren.<br />
Die Bluse hat sich zu den sportlichen, wie<br />
auch eleganten Kostümen und Complets wieder<br />
ihren Platz für die Herbstsaison erobert. Wenn<br />
auch die Bluse in der Mehrzahl in weiss oder pastellfarbig<br />
beliebt ist, wird heute die Bluse aus Taffet<br />
oder Crepe-Satin in marineblau, braun oder<br />
schwarz bevorzugt werden. Zu mittelfarbigen Kostümen<br />
und Complets wirkt eine Bluse je nach dem<br />
Farbton in marine, braun oder schwarz, apart und<br />
interessant und bringt einen Kontrast, der auf der<br />
Trägerin flott und fesch wirkt. Diese neuen Blusen<br />
sind hochgeschlossen, mit grossen, koketten<br />
Schleifen, Rüschen oder Jabots, auch mit Knöpfen<br />
verziert, Garnituren, die sich reizend aus Comclets<br />
und Kostümen präsentieren.<br />
Die Nachmittagskleider<br />
bringen einige<br />
TTeberraschungen, zu denen vor allem der etwas<br />
längere Rock, sehr eng und oft etwas geschlitzt, gehört.<br />
Ferner die interessanten Tunika- und Schürzenüberwürfe<br />
und die sehr neuartig kompliziert geschnittenen<br />
Aermel, welche chinesischen Einfluss<br />
verraten. Ueberhaupt hat der Aermel an Wichtigkeit<br />
gewonnen, dass er das gesamte Modebild gerade<br />
am Nachmittag stark beeinflusst. Kimonoartig<br />
von der Schulter bis zum Ellbogen geschlitzt,<br />
oftmals mit Goldlame und Stickerei verziert, ein interessanter<br />
Kontrast zu dem sonst vollkommen<br />
schwarz und hochgeschlossen gehaltenen Kleid.<br />
Fantasievolle Garnituren sind öfters aus anderem<br />
Material als das Kleid, und zwar aus Taffet, Velourschiffon<br />
oder Pailletten und bilden einen sehr schönen<br />
Kontrast zu der allgemein sehr schmalen Kleidersilhouette.<br />
Neben all den extravaganten Aermelformen behält<br />
auch der normale, schlanke Aermel seine Gültigkeit.<br />
Die Nachmittagskleider bekommen ihren<br />
Aufpute durch Schmuck in Form von Nadeln, Clipsen,<br />
Schnallen und aparten, teilweise sehr breiten<br />
Gürteln aus Lack-, Wild- oder Silberleder.<br />
Neben den vielseitigen Nachmittagskleidern wird<br />
der Genre des sogenannten Diner- oder Tagesendkleides<br />
sehr gepflegt; dieselben sind knöchellang<br />
und in Linie und Material anspruchsvoller und haben<br />
auch oft ein Oberteil aus anderem Stoff. Goldund<br />
silberdurchwirkter Stoff, lameabgefütterte<br />
Schleifen- oder Aermelchen kontrastieren blendend<br />
mit den stumpfen, modernen Seidengeweben; ebenfalls<br />
wirkt als einzige Garnitur eine antike Brosche<br />
mit farbigen Steinen oder Similis vornehm. Für<br />
Theater und Gesellschaften sind diese Kleider sehr<br />
zweckmässig, da sie beinahe schon ein Abendkleid<br />
ersetzen.<br />
Die Mode für die Abendkleider ist sehr<br />
phantastisch und anspruchsvoll in Verwendung<br />
kostbarer Materialien, wie gold- und silberdurchwirkte<br />
Stoffe, broschierte und fassonierte Taffets,<br />
Moirees, schwere Abseiten-Satins, Jacquardgewebe<br />
und speziell Velours transparent, der jetzt sogar als<br />
knitterfreie Ware gebracht wird. Es werden schöne<br />
Modelle mit reichen Schleppen i gezeigt, gerafften<br />
Garnituren, oftmals vorne hochgeschlossen, hinten<br />
im Rücken spitz oder oval dekolletiert; dazu werden<br />
kleine Jacken und Pelerinen aus Velours transparent<br />
getragen, ferner auch Straussfedercapechen<br />
und aparte Paillettenumhänge.<br />
Ueberraschenderweise sind auch einige Taftmodelle<br />
als Stilkleider gehalten, die sich bereits von<br />
den Hüften erweitern. Entzückend ist das Stilkleid<br />
aus braunem Poult de soie, das im'Rock unten eine<br />
zirka 25 cm breite Velours-chiffon-Bande. die als<br />
Pendent oben am Hals eine Schleife aus dem gleichen<br />
Material aufweist, besitzt.<br />
In den neuen Materialien liegt eine grosse<br />
Wirkung. Zu den beliebten Matt-Crepes, Crepe romain<br />
und den bekannten Matt-Blankqualitäten kommen<br />
in dieser Saison Taffets, Poult de soie, Jacquards,<br />
Mattelasses, Cellophangewebe, Crepes lames,<br />
Ondules, CloquÄs mit Gold- und Silbereffekten,<br />
Velours-chiffon (knitterfrei) und auch viel Samt.<br />
In den Farben gibt es besondere Favoriten:<br />
Marine spielt eine grosse Rolle, ferner der grüne<br />
Ton vert onix, rötliches braun, burgund, nachtblau<br />
und bleu. Tulipe noir, ein stumpfes Lila, ist ein<br />
neuer Tön, besonders für Nachmittagskleider.<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -<br />
(Fortsetzung von Hauptblatt AF.)<br />
sauber. Das Publikum merkte hiervon zwar<br />
nichts. Es war mehr mit Bewunderung der anmutigen<br />
Reiterin beschäftigt als mit der Kritik<br />
ihrer Leistungen. Nur das Misslingen des<br />
geplanten Schlusseffektes, des Galopps auf<br />
drei'Beinen, wurde durch die Nervosität der<br />
Reiterin den meisten offenbar; und so fehlte<br />
es auch nicht an höhnischen Zurufen des argentinischen<br />
Pöbels von der Galerie herab.<br />
Fee wechselte jetzt das Pferd. Man hatte<br />
einen grossen, unschönen Rappen hereingeführt.<br />
Der zweite Teil von Fees Nummer be-<br />
Schwarz behält nach wie vor seine bevorzugte Stellung<br />
und dürfte in der ganzen Saison die wichtigste<br />
Rolle spielen.<br />
Die rassigen Sport- und Reisemäntel<br />
zeigen ganz verschiedene Formen; neben dem enganliegenden<br />
Taillenschnitt gibt es viele Formen mit<br />
weiten, losen Rücken, die mit tiefen, seitlich abstehenden<br />
Taschen garniert sind und zum Teil<br />
breite Fantasierevers haben. Viele Modelle haben<br />
grosse in Revers auslaufende Doppelkragen, passenartige,<br />
oftmals gesteppte 'Effekte an den Aermeln.<br />
Nicht zu vergessen sind Kimonoschnitte mit grosser<br />
Weite im Rücken in Kamelhaarstoff oder original<br />
englischen Wollen, die speziell für Auto und<br />
Reise dienen. Zu diesen Mänteln wird der beliebte<br />
wollene Schal in uni oder gemustert immer gerne<br />
zur Komplettierung getragen.<br />
Bei den eleganten Wintermänteln liegt das<br />
Hauptgewicht an der Pelzgarnierung, deren vielseitige<br />
Arten eine reiche Auswahl gestatten. Mit den<br />
verschiedenen Lammarten beginnt die Reihe und<br />
führt über Breitschwanz, Persianer, White-coat,<br />
Feh, Caracule, Skunks, Seal, Nutria bis zu Oppossum<br />
und Fuchs. Grosse Pelzgarnierungen sind etwas<br />
weiter vom Hals auf die Schultern gerückt<br />
und gehen in capuchonartiger Form tief in den<br />
Rücken. Reiche, breite Kreuzfüchse auf schwarzem<br />
und braunem Material, herrliche Blau- und Silberfüchse,<br />
als Schalkragen verarbeitet, zieren die oft<br />
ganz glatten, eleganten Taillenmäntel. Die Schnitte<br />
sind vorwiegend anliegend, streng auf Taille gearbeitet,<br />
die Aermel am Ellbogen weit auslaufend geschnitten<br />
und gegen vorne zu eng.<br />
Das Mädel von der Tankstelle.<br />
Dass das Leben mehr Kitsch treibt als die<br />
Literatur, ist eine Tagesweisheit, die folgender<br />
Fall wieder einmal bestätigt. 1 Der junge<br />
Lord Sir Hawkslow fuhr kürzlich mit seinem<br />
Auto in üie Umgegend Londons und<br />
musste tanken. Der Tankwärter war gerade<br />
nicht zur Stelle. Für ihn erledigte die<br />
Stenotypistin des Geschäfts, Violet Kennagh,<br />
diese Aufgabe, und das gefiel dem Lord so<br />
sehr, dass er nicht nur täglich hier zum<br />
gann: 'Nie gezeigte Rekordsprünge auf<br />
Orizaba, dem berühmten Springpferd.<br />
Es hätte nicht viel gefehlt, dass Fee gleich<br />
nach dem Aufsitzen wieder aus dem Sattel<br />
gekommen wäre, so gewaltige Sätze und<br />
Seitensprünge machte der ruppige schwarze<br />
Gaul. Dann aber vollbrachte das Tier wirklich<br />
aussergewöhnliche Leistungen. Die aufgestellten<br />
Hindernisse wurden höher und<br />
höher gerückt, — schliesslich bis über Manneshöhe.<br />
Ohne Anstoss nahm sie das Pferd.<br />
Dann setzte es über vier nebeneinander aufgestellte<br />
Zebras und zum Schluss mit spielender<br />
Leichtigkeit über einen breiten gedeckten<br />
Tisch. Ohne irgend eine Unterstützung<br />
Tanken kam, sondern auch das junge hübsche<br />
Mädchen zur Mitfahrt einlud. Das geschah<br />
immer öfter und schliesslich so oft,<br />
dass sie nun ein Paar geworden sind. Sie<br />
haben in aller Heimlichkeit geheiratet und<br />
sind auf Hochzeitsreise mit unbekanntem<br />
Ziel gegangen, während die Verwandten<br />
das jungen Lord nun das Nachsehen<br />
haben.<br />
Ein ganz neufcs Instrument: das Klavier.<br />
In Amerika hat man ein neues Musikinstrument<br />
entdeckt. Es handelt sich um<br />
ein Klavier ganz ohne Saiten und Drähte.<br />
Statt dessen besitzt das neue Instrument<br />
kleine, wenige Zentimeter lange Stahlzungen,<br />
die auf elektrischem Wege zum Schwingen<br />
und Tönen gebracht werden können.<br />
Da es sich um etwas ganz Neues handelt,<br />
musste das Kind auch einen neuen Namen<br />
bekommen. Man taufte es: «clavier», das ist<br />
für Amerika wirklich ein neuer Name, da<br />
unser altes Klavier dort nur unter dem Namen<br />
«piano» bekannt ist. Gerühmt werden<br />
die reinen Töne des «claviers». Wesentlicher<br />
scheint aber ein anderer Vorteil zu sein:<br />
Der Spieler kann sich Kopfhörer an die<br />
Ohren legen und kann das Instrument so<br />
schalten, dass ausser ihm niemand das hört,<br />
was er spielt.<br />
Feldbestellung durch Radio.<br />
Auf der Weltausstellung in Chicago ist eine<br />
neue Anwendungsmöglichkeit des Radios für<br />
Farmzwecke vorgeführt worden. Mit Hilfe<br />
einer besonderen Vorrichtung kann der Farmer,<br />
ähnlich der Fernlenkung von Schiffen,<br />
von seinem Hofe aus an einem kleinen<br />
Schaltpult den mit dem Pflug verbundenen<br />
Traktor steuern und auf diese Weise sein<br />
Feld drahtlos bearbeiten.<br />
seitens der Reiterin führte Orizaba die<br />
Sprünge aus. Für den Sachverständigen war<br />
es ganz offenbar, dass von aktivem Reiten<br />
hier keine Rede war, — dass die Reiterin hier<br />
nicht mehr war als eine Puppe, und dass sie<br />
ihre ganze Mühe nur darauf zu verwenden<br />
hatte, bei diesen Sprüngen nicht den Sitz zu<br />
verlieren. Dem argentinischen Grossstadt-<br />
Publikum aber imponierte dieser Teil der<br />
Nummer am meisten, so dass Fee zum Schluss<br />
mit dem Beifall sehr zufrieden sein konnte.<br />
Auch Otto von Kroidt konnte sich in seiner<br />
neuerwachten Verliebtheit der Bewunderung<br />
von Fees Leistungen nicht entziehen, — Leistungen,<br />
die aber fast ausschliesslich auf<br />
Rechnung von Bux kamen.<br />
Er hatte in unermüdlicher Arbeit das Schulpferd<br />
so weit durchgearbeitet, dass es auf<br />
Fees ganz mechanische Hilfen meist zuverlässig<br />
reagierte. Aber er musste immer und<br />
immer wieder, im Damensitz reitend, den<br />
Goldfuchs korrigieren und kontrollieren,<br />
damit er nicht aus seiner Form kam. Bux<br />
hatte auch den Rappen eingesprungen und bis<br />
zu dem Grad von Selbständigkeit gebracht,<br />
dass das Tier von seiner Reiterin nicht mehr<br />
erwartete, als beim Springen nicht durch<br />
Zügelhilfen oder falsche Gewichtsverlegung<br />
gestört zu werden. Wie viele Tränen und<br />
Szenen hatte er gekostet, bis Bux seine junge<br />
Gattin endlich vor das Publikum hatte lassen<br />
können! Wie oft hatte er Fee gebeten, dieser<br />
beiderseitigen Qual ein Ende zu machen! Aber<br />
mit der Energie ihrer Eitelkeit und mit der<br />
unerschöpflichen Geduld von Bux war das<br />
Ziel endlich doch erreicht worden, dass Fee<br />
Tourismus<br />
Wohin die Fahrt?<br />
(Siehe auch AF No. 74.)<br />
Deutschland.<br />
Das uns nächstgelegene Touristikgebiet de^<br />
Deutschen Reiches ist der prächtige Schwarzwald,<br />
in dem besonders die Strecken Basel-<br />
Todtnau-Schauinsland-Freiburg und Waldshut-Schluchsee-Titisee<br />
mit einem Abstecher<br />
auf den Feldberg, 1495 m, befahren werden<br />
sollten; äusserst empfehlenswert sind auch<br />
die zahlreichen, tadellos instandgehaltenen<br />
Nebenstrassen dieses Gebietes. 1 ) Das prächtige<br />
Rheintal zwischen Mainz und Köln, nur<br />
mit der Wachau (dem Donautal zwischen<br />
Melk und Krems) vergleichbar, erreicht man<br />
am schönsten über Heidelberg und die berühmte<br />
Bergstrasse von Heidelberg über<br />
Darmstadt nach Frankfurt a. Main. Bei einer<br />
Rheintal-Fahrt darf der Besuch des hochgelegenen,<br />
auf steiler Strasse erreichbaren Niederwald-Denkmales<br />
(gegenüber von Bingen)<br />
als berühmte historische Stätte und wegen<br />
der einzigartigen Aussicht nicht vergessen<br />
werden. — Von Koblenz ist eine Fahrt gegen<br />
Westen längs der windungsreichen Mosel<br />
nach Trier überaus lohnend, woran sich<br />
zweckmässigerweise ein Besuch des prächtigen<br />
Nürburgringes anschliesst. 2 ) Aus dem<br />
Rheinland gelangt man durch das rheinische<br />
und westfälische Industriegebiet in die Lüne-<br />
*) Spezialkarte « Schwarzwald » 1 : 250 000 der<br />
Hallwag, Bern.<br />
*) Spezialkarte «Rhein und Mosel» 1-500 000<br />
der Hallwag, Bern.<br />
dem Publikum als gewandte Schulreiterin<br />
und kühne Springerin erschien. Nur dem Artisten<br />
konnte sie in dieser Beziehung nichts<br />
weismachen. Die betrachteten sie als Dilettantin,<br />
die sie auch war; und das verbitterte<br />
ihr alle äusseren Triumphe* —<br />
Gleich nach Fees Nummer war Pause. Otto<br />
von Kroidt wendete sich an einen Zirkusdiener:<br />
«Ich möchte mit Senora de Prasty sprechen.<br />
Hier ist meine Karte. Ich bin von der<br />
Presse.» Dabei steckte er dem Mann ein gutes<br />
Trinkgeld zu. (Fortsetzung folgt.)<br />
Zürich<br />
ca. 250 m vom H'bahnhor<br />
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NO 76 — <strong>1934</strong><br />
burger Heide und an die Nordsee, wo Bremen<br />
und Hamburg (mit Abstecher nach Helgoland),<br />
sowie an die Ostsee, an der Lübeck<br />
und Kiel besucht werden sollen. — Sehr lohnend<br />
ist eine Fahrt nach Danzig und nach<br />
Ostpreussen, besonders Königsberg und Marienburg<br />
mit ihren alten Burgen des Deutschen<br />
Ritterordens, und Alienstein mit dem<br />
Tannenberg-Denkmal, die Masurischen Seen,<br />
die Kurische Nehrung mit der Segelflugschule<br />
und Vogelwarte Rossitten. — Südwestlich<br />
von Berlin das landschaftlich ausgezeichnete<br />
Gebiet des Harz, in dem man den Brocken<br />
(1142 m), das Bodental mit dem Hexentanzplatz,<br />
die Rosstrappe, das Okertal, und im<br />
Süden den Kyffhäuser sowie die Barbarossa-<br />
Höhle besuchen soll. — In Thüringen die<br />
Wartburg, im östlich gelegenen Sachsen das<br />
Erzgebirge und anschliessend das Fichtelgebirge<br />
mit seinen zahlreichen Bauden, die<br />
zu einem gemütlichen Aufenthalt an aussichtsreicher<br />
Stätte einladen. — Schliesslich im<br />
südlichsten Teil des Reiches das Alpengebiet<br />
Oberbayerns mit seinen Brennpunkten Berchtesgaden,<br />
Königssee, Bayrischzeil, Tegernsee,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Füssen und<br />
Oberstdorf. 1 )<br />
Luxemburg.<br />
Eine Fahrt durch dieses Grossherzogtum<br />
kommt insbesondere für jene Touristen in<br />
Betracht, die nach einem Besuch des Vogesengebietes<br />
nach Belgien gelangen wollen. Von<br />
verschiedenen kleineren Höhenzügen geniesst<br />
man liebliche Ausblicke auf ein bewaldetes,<br />
hügeliges Gebiet.<br />
Belgien.<br />
Die landschaftlichen Reize dieses Landes<br />
stehen hinter der grossen Bedeutung berühmter<br />
Kunstwerke stark zurück; sie erstrecken<br />
sich fast ausschliesslich auf das Küstengebiet,<br />
in dem berühmte Seebäder, vor allem Ostende,<br />
gelegen sind. Die Strasse von Brügge<br />
zur Küste und südwestwärts längs der Küste<br />
bis nach La-Panne-Bains führt teils durch<br />
Dünen, teils längs des Meeres; sie durchkreuzt<br />
das wichtigste Touristikgebiet Belgiens.<br />
Von La-Panne-Bains besucht man Dix-<br />
*) Genaue Angaben über Deutschland enthält<br />
mit zuverlässigen Karten 1 • 1 000 000, zahlreichen<br />
Lichtbildern und sorgfältig ausgearbeiteten Tourenvorschlägen<br />
durch die schönsten Gebiete der «Automobilführer<br />
von Deutschland» des Verlages Hallwag,<br />
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Auskunft über Fahr- und Transportverhältnisse.<br />
Tel. 11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Höfliche Empfehlung Stelger-Gurtner.<br />
muiden und Ypern als Hauptorte des belgischen<br />
Kriegsgebietes. Sehr empfehlenswert<br />
ist die Fahrt von Gent über die typisch-flämischen<br />
Orte Lokeren und St. Nicolas nach<br />
Antwerpen; diese wichtige Hafenstadt soll in<br />
keinem Belgien-Programm fehlen!<br />
Holland.<br />
Die besondere Eigenart der holländischen<br />
Landschaft ist aus zahlreichen Gemälden bekannt;<br />
sie aber in Wirklichkeit erleben zu<br />
können, ist von besonderem Reiz. Allerdings<br />
"darf sich der Tourist nicht auf ständig wechselnde<br />
Szenerien, etwa wie in den Alpen, gefasst<br />
machen, vielmehr muss er die Eigenart<br />
des Landes geruhsam geniessen. Trotzdem<br />
weisen die einzelnen Gebiete des Königreiches<br />
unter sich nicht unwesentliche Unterschiede<br />
auf. Typisch holländische Landschaften<br />
trifft man vor allem zwischen Utrecht,<br />
Rotterdam und Amsterdam an. Das südliche<br />
Seeland ist von Wasserbuchten geradezu zerfetzt<br />
und erheischt daher häufige Benützung<br />
von Fähren. Von Nordholland kann man<br />
nunmehr über den gigantischen Damm, der<br />
im Laufe vieler Jahre aus der Zuidersee ein<br />
fruchtbares Land erstehen lassen soll, in das<br />
landschaftlich verwandte Friesland fahren. In<br />
dem höher gelegenen Osten des Landes tritt<br />
Waldkultur in den Vordergrund. In einer<br />
Tour durch die Niederlande soll unbedingt<br />
eine Teilstrecke durch Nordbrabant führen,<br />
um dessen landschaftliche Eigenart kennenzulernen.<br />
2 )<br />
) Näheres hinsichtlich Text und Kartenmaterial<br />
über Belgien, Niederlande und Luxemburg in<br />
«Europa-Touring> und Spezialkarte von Belgien<br />
Niederlande und Luxemburg, Massstab 1 :600 000,<br />
beide im Verlag Hallwag, Bern.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Das Kargebiet um den<br />
Walensee<br />
Zahlreich sind die Zufahrten zum vielbesuchten<br />
Kurgebiet um den Walensee. Die Hauptroute<br />
führt von Zürich dem Zürichsee entlang über<br />
H o rg en, Au, Wädenswil in die Linthebene nach<br />
Niederurnen und von hier über den Kerenzerberg<br />
nach Wallenstadt.<br />
Die Kerenzerbergroute, neu und mode,rn ausgebaut,<br />
vielbefahren ; gewährt prächtige Ausblicke auf<br />
den tief unten liegenden Walensee und die jenseits<br />
steil aufragenden Churfirsten. Von Wallenßtadt<br />
an verläuft sie, ebenfalls gut ausgebaut, das<br />
ganze Seetal aufwärts bis Ragaz ganz eben 1 .<br />
An der Kerenzerbergroute selbst befindet sich<br />
auf einer Terrasse über dem Walensee, die Weine,<br />
reizende Sommerfrische Obstalden mit einer<br />
hübschen, aus dem Mittelalter stammenden Kirche.<br />
Murg, Unter-Terzen, Mols sind ebenfalls• als<br />
Sommeraufenthalt beliebt. ,<br />
Viel besucht, als Sonnenland geschätzt und gegen<br />
Nordwinde trefflich geschützt, ist der Kurort<br />
Wallenstadtberg, hoch über Wallenstadt. Der Typus<br />
in diesem Kurgebiet ist das Kurhaus im alten und<br />
AUTOMOBIL-REVUE 17<br />
Humor<br />
Der Sieg des modernen<br />
Troubadours.<br />
besten Sinne des Wortes. Eine gut unterhaltene<br />
und gut fahrbare, 4 km lange Strasse führt von<br />
Wallenstadt auf den Wallenstadtberg.<br />
Kurz nach Berschis, auf der Strecke nach Sargans,<br />
zweigt rechts eine Strasse nach F 1 u m s ab,<br />
das manche Sehenswürdigkeiten besitzt. Vor allem<br />
Bedeutung besitzt. Nordwestlich Ragaz, oberhalb<br />
der St. Leonhardskapelle die grosse Burgruine<br />
Freudenberg. Eine 11 km lange Strasse führt von<br />
Ragaz in südlicher Richtung zum Bad Pfäffers am<br />
Eingang der grossartigen Taminaschlucht.<br />
Abgesehen davon, dass die Hauptroute von Zürich<br />
zum Bündneiland durch das Kurgebiet um den<br />
Walensee führt, kann dieses vom Bodensee her<br />
durch das Rheintal über Altstätten, Werdenberg<br />
und Buche erreicht werden (von Konstanz<br />
über Wil, Lichtensteig, und den Ricken) und<br />
von Süden her über die herrliche Klausenroute, die<br />
von A11 d o r f abzweigend, über Bürglen, Unter-<br />
Schächen und U r i g e n zum Klausenpass verläuft<br />
und weiter über Linthal, Schwanden (Abzweigung<br />
rechts nach E 1 m, einem Kurort im südlichsten<br />
Teil des Sernftales) und Glarus nach Näfels<br />
und zum Walensee.<br />
Von Nieder-Urnen über Ziegelbrücke führt<br />
eine Strasse zum Kurort Weesen, der mit seinem<br />
bekannten Strandbad in malerischer Lage am Westende<br />
des Walensees in windgeschützter Seebucht<br />
liegt. Eine aussichtsreiche Bergstrasse, die sich<br />
mehr als 500 Meter hoch über den Walensee erhebt,<br />
teilweise starke Steigung und scharfe Kurven zeigt,<br />
-verbindet Weesen mit der Bergterrasse von Amden,<br />
einem, beliebten Sommer- und Winterkurort auf<br />
aussichtsreicher, sonniger Höhe über dem Walensee.<br />
Be.<br />
Das See- und Oberwynental mit seinen schmukken<br />
Flecken und Dörfern macht s-ait Jahren zähe<br />
Anstrengungen, um sich, als ebenbürtiges Glied in<br />
die Reihen der Touristikziete einzuschalten. Vor<br />
kurzem flog der Jahresbericht des VeTkehrsvereins<br />
für das See- und Oberwynental auf den Redaktionstisch;<br />
wer sich die Mühe nimmt, ihn genau durch-<br />
sollte die Justuskirche besichtigt werden und das<br />
nahe Tschudi-Haus, dann 'die Jakobskapelle bei zulesen, wird aus allem heraus eine aufrichtige Anhänglichkeit<br />
an die heimatliche Scholle und ein<br />
Gräplang, die Peterskapelle am Grossberg, die barocke<br />
Justuskapelle an der Seez, und auf dem be-empfindsamewaldeten Felsabsturz vom St. Georgenberg bei Ber-<br />
herausspüren. Liebevoll nimmt eich der Verein all<br />
Auge für die Schönheiten des Tales<br />
schis das wundervoll gelegene Kirchlein von St. dessen an, was der gehetzte Mensch des 20. Jahr-<br />
Georg, an der Stell« eines ehemaligen römischen<br />
Befestigungsplatzes errichtet.<br />
TJeber Sargans (sehenswertes altes Schloss) an<br />
der alten St. Leonhardskapelle auf Buschär vorbei,<br />
nach Ragaz, das als Thermalkurort internationale<br />
hunderts als Zeuge einer beschaulicheren Vergangenheit<br />
schätzt, und unterläset es trotzdem nicht,<br />
tatkräftig darauf hinzuarbeiten, das Tal zu einem<br />
recht angenehmen Reiseziel auszugestalten.<br />
Der Herbst hat der Gegend, die etwas abseits<br />
vom grossen Verkehrsstrom liegt und gerade deswegen<br />
auch unbekannte Schätze birgt, einen neuen<br />
Reiz verliehen. Ein strahlender Sonnentag darf mit<br />
ruhigem Gewissen dafür verwendet werden, ihre<br />
Schönheiten mit dem Wagen auszukundschaften.<br />
Veranstaltungen<br />
Das Winzerfest in Neuenburg. Jeden Tag erfreut<br />
sich das Auge aufrichtiger am prächtigen<br />
Stand der Reben im ganzen Weinland und ganz<br />
besonders um Neuenburg herum: niemand kann<br />
sich beim Anblick der baldigen reichlichen Lese vor<br />
den Weinbergen aufhalten, ohne das Gefühl froher<br />
Hoffnung zu empfinden. So ist es denn auch verständlich,<br />
mit wie viel Freude, guter Laune und<br />
Begeisterung dieses Jahr das Winzerfest gefeiert<br />
werden soll, das, wie alle Jahre, bei dieser Gelegenheit<br />
abgehalten wird.<br />
Das diesjährige Fest ist auf 29. und 30. September<br />
vorgesehen. Infolge des vorgerückten Stands<br />
der Reben wird Ende September die Lese bereits<br />
in vollem Gange sein. So können sich die Festbesucher<br />
bereits nach Herzensfreude am köstlichen<br />
Neuenhurger Most erlaben.<br />
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Münchner Thomasbräu, hell, Urtyp — Paulanerbräu,<br />
dunkel. Zeitgemässe Preise. Zentrale Lage.<br />
Besitzer Markus Späth.<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Haileische Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
KP» 76 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
7k. C. S.<br />
SEKTION ZÜRICH. Auto-Gymkhana in Win<br />
terthur. Die Verschiebung des Bergrennens Mon<br />
treux-Caux auf den 30. September gab Anlass zur<br />
Vorrückung der Auto-Gymkhana in Win<br />
terthur auf Sonntag, den 23. September. Gestützt<br />
auf die Erfahrungen früherer Jahre wird diesmal<br />
von der Verbindung des Geschicklichkeitsfahrens<br />
mit einer Zuverlässigkeitsfahrt abgesehen. Das<br />
Programm ist wie folgt festgelegt: 10 Uhr: Be<br />
Sammlung der Konkurrenten auf der Deucherlweiherwiese.<br />
10.15 Uhr: Instruktion der Fahrer.<br />
10.30 Uhr: Beginn der Gymkhana. 12 bis 14 Uhr:<br />
Mittagspause. 18 Uhr: Schluss der Konkurrenz.<br />
19 Uhr- Nachtessen mit Preisverteilung im Restaurant<br />
«Wartmann» in Winterthur.<br />
Die Aufgaben für die Geschicklichkeitsprüfung<br />
sind aus dem täglichen Strassenverkehr gewählt;<br />
sie sind so festgelegt, dass sie von jedem Teilnehmer<br />
und mit jedem Wagentyp erfolgreich bewältig<br />
werden können. Die Beteiligung und Bewertung erfolgt<br />
nach drei Klassen: Amateure, Experten und<br />
Damen. Mindestens die Hälfte der klassierten<br />
Teilnehmer erhält einen Preis.<br />
Für den 29. September resp. 6. Oktober ist die<br />
traditionelle Herbstfahrt, verbunden mi<br />
Sauserbummel, geplant. Sie wird dieses Jahr in<br />
das Gebiet des Irchel mit anschliessendem Nachtessen<br />
und Tanzvergnügen im Gasthof «Kreuz» in<br />
Rafz gehen.<br />
Nach Durchführung des Autohindernisfahrens<br />
vom 9. September steht nun die dieses Jahr neugeschaffene<br />
Sektionsmeisterschaft, die<br />
bis anhin auch die Radiofuchsjagd und die Flugzeugverfolgung<br />
durch Automobile umfasst, wie<br />
folgt: 1. P Sibold, Zürich, 9 Punkte; 2. H. Strub<br />
Wallisellen, 12 P.; 3. G. Ruof, Zürich, 15 P.; 4a.<br />
H. Streuli, Zürich, 16 P., 4b. 0. Zwimpfer, Zürich<br />
16 P.; 5. A. Zehnder, Zürich, 17 P., 6. W. Jenny,<br />
Zürich, 21 P.; 7. 0. Ulzer, Zürich, 22 P.; 8. W.<br />
Würth, Zürich, 23 P., 9. E. Maag, 24 P.; 10a. Dr.<br />
Scheuermann, Zürich, 25 P., 10b. A. Bosshard,<br />
Zürich, 25 P.; 11. Frl. Schlund, Zürich, 29 P. Als<br />
letzte Konkurrenz der Meisterschaft findet nun<br />
am 23. September die Auto-Gymkhana in Winterthur<br />
statt.<br />
Auslandsfahrt. Der vielversprechenden Weiterfahrt<br />
von Bad Elster am 6. September war leider<br />
nicht das schöne Reisewetter beschieden, wie dies<br />
für die äusserst genussreiche Fahrt durch das malerische<br />
und aussichtsreiche Erzgebirge zu wünschen<br />
gewesen wäre. So ging es meist bei Regen<br />
durch ausgedehnte Tannen- und Föhrenwälder,<br />
idyllische Täler und Alpgegenden, wobei man auch<br />
Gelegenheit hatte, verschiedene interessante Berg-<br />
^ werk-, Spielwaren- und Musikinstrumenten-Indußtriestädte<br />
zu besichtigen. Nach 214 km langer<br />
Fahrt gelangte man über Klingenthal, Johann-<br />
Georgenstadt, Annaberg, Marienberg und Tharandt<br />
auf guten Strassen nach Dresden, wo man erstklassige<br />
Aufnahme fand.<br />
Der 7. September blieb der Stadtbesichtigung reserviert.<br />
Vormittags die weltberühmte Gemäldegalerie<br />
und das herrliche Schatzkämmerlein des<br />
Grünen Gewölbes mit all den vielen Kostbarkeiten<br />
aus der Zeit Königs August des Stärken. Nach<br />
einer Rundfahrt durch die Stadt Mittagsrast im<br />
Ratskeller und nachmittags die grosso Stadtrundfahrt<br />
mit Staatsoper, Hofkirche, Frauenkirche, Neustädter<br />
Rathaus, Schloss, Zwinger, Altmarkt, Hygiene-Museum,<br />
Neusiedelungen etc. Zum Abschluss<br />
ein Abstecher zum bekannten Aussichts- und Ausflugspunkt<br />
Weisser Hirsch.<br />
Das schon am Vortag wieder eingekehrte Schönwetter<br />
lockte am 8. September zu einem Ausflug<br />
nach Meissen unter Führung von zwei Herren des<br />
D.D.A.C. In Meissen eine hochinteressante Besichtigung<br />
der dortigen Porzellanmanufaktur, wo alle<br />
Vorgänge, .wie Formgebung, Brennung, Bemalung,<br />
Glasierung, den Zürcher Gästen in eigens hergerichteten<br />
Räumlichkeiten erklärt wurden. Nach der<br />
^^Besichtigung Fahrt zur herrliehen Aussichtswarte<br />
-der Albrechtsburg hoch über der Elbe und weiter<br />
nach Moritzburg. Das dortige kurfürstliche Jagdschloss<br />
gehört zu den schönsten seiner Art. Nach<br />
16 Uhr Empfang in den vornehmen Clubräumen<br />
des D.D.A C. durch den Gauführer Obering. Graumüller<br />
von der Auto-Union, Freiherr von Stein<br />
und Stadtrat Müller, als Vertreter der Stadt Dresden,<br />
und den Schweizer Konsulattache Dr. Lenzinger.<br />
Der Vertiefung der guten Beziehungen zwischen<br />
den beiden Ländern und Automobil-Clubs<br />
galten die verschiedenen Reden, die von Herrn<br />
Oberst Kern mit markanten Worten und Ueberreichung<br />
einer schönen Zinnkanne verdankt wurden,<br />
die Dresdener Automobilisten zu einer Schweizerfahrt<br />
ermunternd, um ihnen die herzliche Gastfreundschaft,<br />
die die Zürcher im gemütlichen<br />
Sachsen so reichlich genossen, erwidern zu können.<br />
Am 9. September starteten die Zürcher Automobilisten<br />
zur Fahrt in die Sächsische Schweiz, die<br />
wohl, begünstigt von gutem Reisewetter, zum Schönsten<br />
dieser Auslandsfahrt zählte. Unter Führung der<br />
Vertreter des DDAG ging es von Dresden elbeauf-<br />
~ "wärts über Heidenau und Pirna zur ehemaligen<br />
Feste Königstein, die besichtigt wurde und von wo<br />
man eine herrliche Rundschau auf das Elbetal und<br />
die Berge genoss. Bei der Mittagsrast in Bad<br />
Schandau wurden die Zürcher nicht nur vom Bürgermeister<br />
Baumann, sondern auch von einer extra<br />
herbeorderten 15 Mann starken Musikkapelle begrüsst.<br />
Nachmittags wurde auf durchwegs guten<br />
Strassen über Hohnstein, der bekannte Aussichtspunkt<br />
Bastei erreicht. Auf der Rückfahrt nach<br />
Dresden wurden noch die Gartenanlagen von<br />
Schloss Pillnitz besucht.<br />
So 6chied man am 10. September nur ungern<br />
von dem schönen Dresden, das durch seine Behörden<br />
und den DDAC den Zürcher Sportfreunden<br />
einen solch gastlichen und angenehmen Aufenthalt<br />
bereitet hatte. Schon um 10 Uhr wurde die tschechische<br />
Grenze passiert. Dank den getroffenen Vorkehren<br />
erledigte sich der Grenzübertritt in kürzester<br />
Zeit, kein Koffer musste geöffnet werden, das<br />
tschechische Finanzministerium hatte allen Fahrtteilnehmern<br />
die beträchtliche Verkehrssteuer erlassen.<br />
Bis Teplice waren die Strassen nicht gerade<br />
erstklassig. Von dort aber rollte es eich herrlich<br />
über Sanov, Lovosice und die alte Festung Terezin<br />
und schon nach 150 km langer Fahrt stand man<br />
vor den Toren Prags. Mit einem Vertreter des dortigen<br />
Automobil-Clubs und uniformierten Polizisten<br />
an der Spitze hielt man Einzug in der Hradschin-'Stadt.<br />
Abends war man beim Automobil-Club<br />
in seinem schönen Clubhaus zu Gast. Dessen Präsident<br />
entbot herzlichen Willkomm und überreichte<br />
ein gesticktes Fanion, welche Aufmerksamkeit von<br />
Herrn Oberst Kern durch Ueberreichen einer Zinn-<br />
. kanne mit den entsprechenden Dankesworten erwidert<br />
wurde. Es war ein recht vergnügter Abend<br />
bei Musik und Tanz, der die Mitglieder der beiden<br />
Clubs bis nach Mitternacht beisammen hielt.<br />
Der Vormittag des 11. September wurde zu:<br />
Stadtbesichtigung benützt: Wenzelplatz, National<br />
museum, Rathaus, Karlsbrücke, Hradschin, St<br />
Veitsdom etc. Am Nachmittag aber fuhr man hinaus<br />
zur prächtigen Burg Karlstein, von Herren de<br />
Tschechischen Automobil-Clubs begleitet.<br />
Schon am folgenden Tag gings, wiederum unte:<br />
polizeilicher Führung, zur Stadt hinaus und auf<br />
guter Strasse Karlsbad zu, vorbei an grossen Forsten<br />
und Hopfenpflanzungen. Die 126 km waren<br />
rasch zurückgelegt und schon nach 11 Uhr langte<br />
man in der prächtig gelegenen, belebten'Badestadt<br />
ein. Der Nachmittag wurde noch zu einer Fahrt<br />
nach dem aussichtsreichen. 1200 m hohen Keilberg<br />
im Erzgebirge benützt. Auf der Rückfahrt nach<br />
Karlsbad .wurde noch dem bekannten 'Sauerbrunn-<br />
Bad Giesshübel ein Besuch abgestattet. A<br />
SEKTION AARGAU. I. Aargauor Concours<br />
Auto-Hippique. Die Sektion führte vergangenen<br />
Samstagnachmittag erstmals einen Concours Auto-<br />
Hippique, eine kombinierte Konkurrenz zwischen<br />
Auto, Reiter, Läufer durch. Bei strahlender Herhstsonne<br />
besammelten sich die gemeldeten 16 Equipen<br />
(worunter zwei Damen-Equipen) mit total 80 Konkurrenten<br />
um 13 Uhr im Schachen in Aarau. In<br />
geschlossener Kolonne wurden hierauf die 32 Automobile<br />
zu dem unbekannten Start S, der in Frick<br />
war, geführt, währenddem die Reiter in ein Postauto<br />
verladen, an ihren vorher ebenfalls nicht bekannten<br />
Reiterstart X in Suhr gebracht wurden<br />
Um 14.10 Uhr erfolgt gesondert der Start der Autos<br />
AI in Zeitabständen von 3 Minuten mit Ziel X in<br />
Suhr, das ihnen 2 Min. vor Abfahrt bekanntgegeben<br />
wird, unter gleichzeitiger Mitteilung, dass für die<br />
Fahrt nach X die Brücken Aarau und Wildegg gesperrt<br />
seien. Bei der Ankunft in Suhr hat der<br />
Läufer die Verbindung mit seinem Reiter herzustellen<br />
und hierzu eine Strecke von rund 1,4 km<br />
hin und zurück zu durchlaufen. Nach der Rückkehr<br />
des Läufers fährt AI zum Rendezvous-Ort RV,<br />
der vorher zwischen beiden Wagen vereinbart wurde<br />
und beliebig gewählt werden konnte. Der Start der<br />
Autos A2 in Frick erfolgt ab 14.20 Uhr mit Ziel Sl<br />
Baden, eine in letzter Stunde noch eingeschaltete<br />
Kontrollstation, wo dem A2 erst das Reiterziel Y<br />
in Bleien bei Gränichen bezeichnet wird. Auf dem<br />
kürzesten Weg begibt sich A2 nun zum RV Die<br />
Reiter sind sofort nach Ankunft des Läufers AI in X<br />
nach dem KP in Eulenmühle gestartet, welcher<br />
Punkt ihnen auf der Karte seit geraumer Zeit eingezeichnet<br />
worden ist. Dort angelangt, erhalten sie<br />
einen neuen Befehl, der den Autos AI und A2 nach<br />
dem Reiterziel Y in Bleien auf dem kürzesten Wege<br />
(Kirchturmritt) zu überbringen ist. Inzwischen sind<br />
die Autos, vom RV herkommend, in Bleien angelangt,<br />
erhalten von ihrem Reiter durch Vermittlung<br />
des Läufers den letzten Befehl, wonach ein Auto<br />
nach Baldegg, Baden, das andere nach Kapf bei<br />
Muri an die endgültigen Ziele zu fahren hatten.<br />
Der Verlauf der ganzen Veranstaltung bot äusserst<br />
interessante und spannende Momente. Ein<br />
recht zahlreiches Publikum verfolgte speziell bei Y<br />
die Ankunft der Reiter, der Autos und die Uebergabe<br />
der Meldungen. Es entwickelte sich bald ein<br />
reges Lagorleben, das bis zur Dämmerung anhielt.<br />
Die Autos vermochten auf ihrer Fahrt von Frick<br />
nach Suhr in der Reihenfolge 1—16 keine Verschiebungen<br />
zu erwirken. Dagegen sorgten die Reiter für<br />
gründliche Umstellung bis ans Ziel. Das meist unbekannte<br />
Gelände gab ihnen arg zu schaffen, und<br />
os war nicht selten, dass das Ziel nur auf grossen<br />
tJmwegen erreicht "wurde. Ebenso Stark verändert<br />
treffen in Bleien die Autos ein, nehmen den Befehl<br />
in Empfang und suchen auf der Endstrecke bis<br />
ans Ziel den vielleicht unglücklich gewählten Rendezvous-Ort<br />
oder die etwas schlechtere Zeit des<br />
Reiters durch einen flotten Finish wettzumachen.<br />
Die ganze Veranstaltung war ja so gedacht, dass<br />
das Glück für den Enderfolg mitbestimmend war,<br />
und das lag in der Wahl des Rendezvous-Ortes. Mit<br />
polizistischem Spürsinn haben hier einzelne Equipen<br />
den Nagel auf den Kopf getroffen und als RV<br />
Suhr gewählt, das mit dem Reiterstart zusammenfiel.<br />
Dass das wieder nicht allein ausschlaggebend<br />
war, beweist der Umstand, dass diese beiden Equipen<br />
dennoch nur auf dem 5. und 6. Platz landeten.<br />
Stark ins Gewicht fiel auch die Zeit des Reiters.<br />
Wir notieren hier die Bestzeiten Jenny und Matter<br />
mit je 29 Minuten, die den Siegerequipen angehören.<br />
Die schlechteste Reiterzeit wurde mit 1 Std.<br />
1 Min. abgestoppt. Es stellt den Konkurrenten ein<br />
sportlich sehr gutes Zeugnis aus, dass keine einzige<br />
Equipe ausschied, disqualifiziert oder mit<br />
Strafpunkten belest wurde. Eine grosse A.C.S.-Gemeinde<br />
(rund 200 Personen) vereinigte sich am<br />
Abend zur Preisverteilung im Schinznach-Bad, um<br />
die »Sieger zu ehren, die Kameradschaft und den<br />
Sportgeist zu fördern. Die besten Resultate der<br />
Rangliste sind folgende:<br />
1. «R.C.A.», 3: 36. Fahrer: Britschgi, Aarau (Graham);<br />
Dr. Pfiffner, Aarau (Chrysler). Reiter:<br />
Jenny, Buchs. Läufer: Segesser, Aarau, und<br />
Bürgi, Aarau.<br />
2. ex aequo: «B"uick», 3:39. Fahrer: Steiner,<br />
Aarau (Buick); Stirnemann, Aarau (Buick).<br />
Reiter: Matter, Kölliken. Läufer: Werder, Aarau,<br />
und Ramseier, Bern.<br />
ex aequo: «Stuck», 3 • 39. Fahrer: Wyser, Aarau<br />
(Fiat); Graber, Aarau (Chrysler). Reiter: Knoblauch,<br />
Entfelden. Läufer: Zinsli, Aarau, und<br />
Urech, Buchs.<br />
3. «Stern», 3-50. Fahrer- Schwarz, Lenzburg<br />
(Mercedes); Frey, Schottland (Mercedes). Reiter-<br />
Schwarz, Schafisheim. Läufer: Fröhlich,<br />
Lenzburg, und. Hunziker, Schottland.<br />
SEKTION LUZERN. Gymkhana. Der A.C. S.,<br />
Sektion Luzern, hatte für Sonntag, den 9. September,<br />
in Sursee, unter tätiger Mithilfe des Verkehrsereins<br />
Sursee, eine Geschicklichkeitsprüfung in<br />
Szene gesetzt. Ein blauer Himmel wölbte eich<br />
über dem gutgewählten Platz. Reibungslos und<br />
schnell ging am Vormittag die Wagenabnahme vor<br />
eich.<br />
Als Erstes hatte jeder Fahrer mit stehendem<br />
Motor seinen Start selber abzustoppen. Dann gings<br />
los. Bekanntlich ist der Weg zum Paradies nicht<br />
allzu eben. Darum gäbe auch hier den dreimal<br />
gewellten Balken und schnell wurden dem die ersten<br />
Strafpunkte aufgebrummt, der es sich einfallen<br />
Hess, von diesem holperigen Pfade auch nur<br />
um Radesbreite abzuweichen. Nun stand man vor<br />
dem Tor des Paradieses. Es war selbstverständlich<br />
verschlossen; Ausgerechnet mit einem Vorgelegeschloss.<br />
Also rasch aussteigen und den passenden<br />
Schlüssel suchen. Boshafterweise waren es deren 5,<br />
die sich zum Verwechseln ähnlich sahen. Hatte<br />
man mit ruhigen oder zitternden Fingern endlich<br />
geöffnet, war durchgefahren, so hatte man als<br />
ordentlicher Bürger das Tor auch wieder zu schliessen.<br />
Wehe, wenn man so unklug war, den Schlüsel<br />
nicht stecken zu lassen, denn dann fing das<br />
Suchen von neuem an. Jede verlorene Minute<br />
konnte einem da zum Verhängnis werden, denn der<br />
Cbnonometer lief unbarmherzig weiter. Ein bisschen<br />
Gymnastik schien den Fahrern nach Herrn<br />
Bartholomäi's Ansicht gut zu tun. Das geschlossene<br />
Tor musste überstiegen werden. Bei einigen<br />
wurde daraus ein eleganter Salto, bei andern eine<br />
schwierige Kletterpartie. Dann kam die « Heiligenallee<br />
». Mit 3 beim Start gefassten Bällen sollten<br />
die mehr oder weniger schönen Kopfbilder unserer<br />
Vorstandsmitglieder, die auf Kippgestellen aufgezogen<br />
waren, zum Umfallen gebracht werden. Trotz<br />
gutem Willen und oft mit wahrer Inbrunst geworfenen<br />
Bällen, holten sich nur wenige die Gutpunkte,<br />
die für dieses « Tütschlischiessen » ausgeschrieben<br />
waren. Nun kam etwas ganz Nettes; eine<br />
schmale Einfahrt zu einer mittels Balken improvisierten<br />
Garage. Klein, aber tückisch. Ihre Seiten<br />
waren neckischerweise mit einem Signalkontakt<br />
versehen, der beim geringsten Touchieren der Räder<br />
einen Höllenlärm verführte. Hier musste vorwärts<br />
ein- und in möglichst kurzer Zeit rückwärts<br />
hinausgefahren werden. Es regnete Strafpunkte<br />
und mancher Fahrer wusste sich nicht anders herauszudrehen,<br />
als über die Balken hinwegzufahren,<br />
was nicht schön, dafür aber sehr laut vor sich ging.<br />
Bei einigen kam der Signalkontakt überhaupt nicht<br />
mehr zur Ruhe. Dann gings immer noch rückwärts,<br />
durch eine Achterschleife von Kegeln, die<br />
zum grossen Leidwesen der Fahrer bei jeder Berührung<br />
der Anziehungskraft der Erde sofort Folge<br />
leisteten. Einer der Fahrer, der auf Tempo hielt,<br />
richtete unter diesen unschuldigen Requisiten eine<br />
derartige Verwüstung an, dass es aussah, als würden<br />
sie von einem Jongleur durch die Luft gewirbelt.<br />
War man hier mehr oder weniger « strafgepunktet<br />
» durch, so hatte man in eine Ecke zu<br />
fahren, um dann wieder in normaler Fahrrichtung<br />
einen flachen Teller mit 3 Tennisbällen von einem<br />
festmontieten Tablett zu einem ebensolchen zweiten<br />
zu transportieren. Boshaft war dabei allerdings<br />
das, dass der Wagen über eine klotzige Unebenheit<br />
in Form eines Balkens zu holpern hatte, eine Be<br />
wegung, die für die Bälle meist verhängnisvoll<br />
wurde. Gelang es aber trotzdem, alle drei Bälle<br />
richtig zu deponieren, so stand man bereits wieder<br />
vor einer neuen heiklen Aufgabe. Ein Puffer sollte<br />
auf möglichst sanfte Art angefahren werden. Ge*<br />
schah dies richtig, so zeigte ein Winker den Weg<br />
zum Ausgangstor des Paradieses. War aber der<br />
Anstoss um ein Geringes zu stark, so ertönte ein<br />
furchtbares Klaxongeheul, das dem Fahrer ausser<br />
dem Schreck noch 50 Strafpunkte eintrug. Auch<br />
das minimste Streifen des zu durchfahrenden Ausgangstore<br />
(genau 10 cm breiter als der Wagen)<br />
erwirkte dieselbe Musik und natürlich auch wieder<br />
die gefürchteten Punkte. Als letztes und verheissungsvollstes<br />
Hindernis gab's die Kippbrücke.<br />
Gelang es hier, 5 Sekunden Balance zu halten, so<br />
winkten 100 Gutpunkte, die manchen Lapsus wieder<br />
ausgleichen konnten. Nur drei von ca. 50 Fahrern<br />
brachten das Kunststück fertig. Zum Abschluss<br />
dieser ränkevollen Fahrt musste die Stoppuhr<br />
wieder eigenhändig ausser Betrieb gesetzt werden.<br />
Dank der tadellosen Organisation ging alles<br />
reibungslos vor sich. Leider hatte der Himmel<br />
sein Versprechen nicht gehalten. Als nämlich die<br />
Hälfte der Fahrer ihr Programm unter allgemeiner<br />
Anteilnahme zahlreicher Zuschauer absolviert hatte,<br />
begann es zu regnen. Trotzdem wurde die Prüfung<br />
zu Ende geführt und obwohl der Regen stärker,<br />
der k Boden aber immer weicher wurde, schnitten<br />
gerade die letzten Fahrer sehr gut ab, denn -eie<br />
mussten notgedrungen vorsichtig sein.<br />
Während die Rangliste zusammengestellt wurde,<br />
sangen nette Surseer Meitschi in ihrer kleidsamen<br />
Tracht fröhliche Lieder, von einem Handörgelcr<br />
begleitet. Zwischenhinein wurde getanzt und als<br />
endüch Herr Dr. Hübscher die Preisverteilung ankündigte<br />
und gleichzeitig der Sportkommission und<br />
speziell dem Verkehrsverein Sursee für das Gelingen<br />
der Veranstaltung dankte, war es Abend geworden.<br />
Die ersten Resultate lauten: 1. Koch Ed. jun.,<br />
Luzern; 2. Jakober Max jun., Luzern; 3. Schmidt<br />
Franz, Luzern; 4. Jurt Jos. sen.; 5 Imfeid Hans,<br />
Hergiswil; 6. Frey Th., Luzern; 7 Bucher Jos., Luzern;<br />
8. Buel Otto, Luzern; 9. Dr. Blättler, Hergiswil.<br />
ii. R.<br />
SEKTION BERN. Ausflug mit der Kolonie<br />
Gwatt ins Kandertal. Viel Freude haben die in<br />
Frutigen und Umgebung ansässigen A. C. S.-Mitglieder<br />
der Sektion Bern den Ferienkindern der<br />
Sunday School of the Schweizerkirche London bereitet,<br />
als sie diese am 4. September in ihre Wagen<br />
aufluden und in geruhiger Fahrt nach Mülenen,<br />
der Talstation der Niesenbahn, brachten. Eine<br />
Fahrt zu stark verbilligter Taxe auf die steil aufragende<br />
Pyramide des Berner Oberlandes, wieder<br />
ein Verdienst der rührigen Ortsgruppe Frutigen,<br />
liess den Auslandschweizer-Kindern ihr Mutterland<br />
in schönster Pracht erstehen und gross und<br />
ehrlich war die Begeisterung, die sich im Anblick<br />
der Berner Bergriesen der Kinderschar bemächtigte.<br />
Nach Mülenen zurückgekehrt, fuhr die frohgelaunte<br />
Reisegesellschaft noch hinauf bis Blausee,<br />
wo der Besuch des stillen Bergsees als zweiter<br />
Trumpf auf dem Programm stand. Selbstverständlich<br />
war auch die Besichtigung der ausgedehnten<br />
Forellenzucht darin inbegriffen. Herr Kambli,<br />
Präsident der Blausee A.-G., hatte allen Ausflüglern<br />
freien Eintritt gewährt und so nicht wenig<br />
um Gelingen des Auslandschweizer-Kindertäges<br />
beigesteuert. Die charitative Tätigkeit der grossen<br />
Berner Sektion gehört sicherlich zu ihrem<br />
chönsten Aufgabenkreis, ob diese Bestrebungen<br />
den Anstaltspfleglingen der Gottesgnad-Stiftung<br />
der bedürftigen Kindern zugute kommen ist gleich,<br />
die Hauptsache ist, dass das Automobil bei solhen<br />
Veranstaltungen den weniger Bemittelten<br />
''reude bringt und sie zu Anhängern des Automobilismus<br />
macht. h.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />
Gesamtvorstandssitzung vom 13. September.<br />
Der Vorsitzende, Herr Gerichtspräsident Lutz,<br />
heisst das als Vertreter der Ortsguppe Toggenurg<br />
neu in den Vorstand eingetretene Vorstandsmitglied,<br />
Herrn A. Kreis aus Ebnat, willkommen.<br />
Das Protokoll der letzton Ausschuss-Sitzung wird<br />
nach Verlesung genehmigt. Den Mitteilungen übe?<br />
die Mutationen ist zu entnehmen, dass sich der<br />
Mitgliederbestand heute auf 1682 Mitglieer<br />
beläuft. Ueber die Dolomitenfahrt, an<br />
welcher 20 Wagen mit 73 Personen teilgenommen<br />
haben, referiert Herr Burk als Präsident der<br />
Sport- und Vergnügungskommission, und es kann<br />
seinen Ausführungen entnommen werden, dass alle<br />
eilnehmer über die Fahrt befriedigt waren. Die<br />
Sport- und Vergnügungkommission wird beauftragt,<br />
die Vorarbeiten für die Jahresfeier<br />
19 3 4 an die Hand zu nehmen. Wie in Erfahrung<br />
gebracht wird, beabsichtigt die S. B. B. beim<br />
Bahnübergang Haag-Buchs an Stelle der Barriere<br />
eine moderne Blinklichtsignal-Anlage<br />
aufzustellen. Ob durch diese Aenderung die Verkehrssicherheit<br />
gefährdet wird, soll in Verbindung<br />
mit der Kantonsregierung und den andern Verkehrsverbänden<br />
noch näher geprüft werden.<br />
Obwohl der T. C. S. in den Verbandsmitteilungen,<br />
ständig seine Mitglieder ermahnt, vorsichtig zu<br />
fahren, muss festgestellt werden, dass das<br />
Schnellfahren speziell innerorts in vermehrtem<br />
Masse berechtigten Grund zu Klagen seitens<br />
anderer Strassenbenützer gegeben hat. Auch die<br />
Unfallstatistik zeigt ein Ansteigen der Verkehrsunfälle<br />
hauptsächlich auch als Folge der überhandnehmenden<br />
Autoraserei. Man wird neuerdings<br />
prüfen, was für Massnahmen zur Bekämpfung<br />
des Schnellfahrens mit Erfolg zu ergreifen sind.<br />
Mit Genugtuung kann sodann konstatiert werden,<br />
dass die Tag und Nacht sichtbaren Labiko-<br />
Wegweiser auch in unserm Sektionsgebiet vermehrten<br />
Eingang gefunden haben, was zum grossen<br />
Teil als ein Verdienst des T. C. S. gebucht<br />
werden kann.<br />
Fz.<br />
n Vevbönden<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERM<br />
UND UMGEBUNG<br />
September-Versammlung. Der<br />
Präsident konnte die Versammlung<br />
um 20.30 Uhr eröffnen.<br />
Unter Mutationen war die Neuaufnahme<br />
eines Passivmitgliedes<br />
zu verzeichnen, das einstimmig:<br />
aufgenommen wurde. Das Traktandum<br />
Familienabend wurde durch ein längeres<br />
Referat eingeleitet.<br />
Da am 27 Oktober einige Mitwirkende des Heimatschutztheaters<br />
Sarnen im Militärdienst stehen,<br />
haben wir leider zur Mitwirkung keine Zusage erhalten.<br />
Jedoch konnten wir seither die « Bunte<br />
Bühne» Kriens zur Mitarbeit verpflichten, welche<br />
von ihren Aufführungen her bestens bekannt ist. —<br />
Diejenigen Mitglieder, -die noch eine Sammelliste<br />
wünschen, können sie bei unserem. Vergnügungepräsidenten<br />
beziehen. W. H.<br />
Ausstellungen<br />
Pariser Salon. Der diesjährige internationale<br />
Automobilsalon in Paris findet vom 4. bis und mit<br />
14. Oktober statt. Die Ausstellung ist täglich von.<br />
morgens 9 Uhr bis abends'23 Uhr geöffnet. Dia<br />
auf der Gallerie untergebrachte Ausstellung für<br />
Automobilzubehör, schliesst jedoch jeweilen abends<br />
18.30 Uhr. Die Ausstellung wird von sieben Staaten<br />
beschickt, die folgende Markenprodukte zeigen<br />
werden:<br />
Frankreich. Amilcar, Arries, Berliet, Bugatti,<br />
Chenard Walker, Citroen, Delage, Delaunay-<br />
Belleville, Derby, Donnet, Hispano-Suiza, Hotchkiss,<br />
Licorne, Lorraine, Mathie, Panhard, Peugeot,<br />
Renault,- Rosengart, Salmson, Talbot, Tracfort,<br />
Unic, Villard.<br />
Italien: Alfa Romeo, Biahchi, Fiat, Lancia.<br />
Deutschland: Adlerwerke, Audi, Mercedes-<br />
Benz, D.K.W., Horch, Maybach, Wanderer, Magirus,<br />
Krupp.<br />
England: Austin, Bentley, Humber-HiUman,<br />
M. G., Morris.<br />
Belgien: F N.<br />
Tschechoslowakei: Tatra.<br />
U.'S.A.: Chrysler, Dodge, Ford, Graham-Paige,<br />
Hupmobile, Lincoln, Packard, Plymouth, De Soto,<br />
Studebaker.<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
Besondere Bestimmungen für den Verkehr<br />
am D£fil6 am 20. September bei Münsingen.<br />
1. Am 20. September <strong>1934</strong> sind für den zivilen<br />
Motorfahrzeugverkehr die nachgenannten Strassen<br />
gesperrt wie folgt:<br />
a) Von 06.30 bis 09.00 und von 11.00 bis ca.<br />
14.00 Uhr:<br />
1. Muri-Rubigen.<br />
2. Gümligen-Allmendingen-Rubigen.<br />
3. Rüfenacht-Vielbringen-Rubigen.<br />
4. Belp-Rubigen.<br />
5. Worb-Trimstein-Münsingen.<br />
6. Worb-Rubigen.<br />
7. Kreuzstrasse (Konolfingen)-Tägert»cbi-Münsingen.<br />
8. Rubigen-Oberwichtrach.<br />
9. Mühledorf-Kirchdorf-Thalgut-Oberwichtrach.<br />
10. Mühledorf-Gerzensee-Thalgut.<br />
11. Gerzensee-Kehr-Aarebrücke Pt. 525-Münsingen.<br />
b) Von 06.30 bis 09.30 und von 11.00 bis ca.<br />
14.00 Uhr: al<br />
1. Zulgbrücke-Heimberg-Oberwichtrach. n<br />
2. Uttigen-Jaberg-Kiesen.<br />
Die Sperre dauert bis eine halbe Stunde nach<br />
Schluss des Defiles.<br />
2. Der durchgehende Verkehr Bern-Thun hat<br />
durch das Gürbetal zu erfolgen.<br />
3. Die zum Defile fahrenden Motorfahrzeuge<br />
werden in Rubigen und Oberwichtrach auf das Defilefeld<br />
umgeleitet.<br />
4. Die Parkplätze auf dem Defileplatz werden<br />
durch die Heerespolizei angewiesen. Das Parkieren<br />
ist in Münsingen und TSfiederwichtrach bis<br />
16.30 Uhr verboten. Ebenso ist das Parkieren und<br />
den Anmarschstrassen zum Defilierfeld, sowie auf<br />
den zum Truppenabmarsch nach dem D6fil6 benützten<br />
Strassen unzulässig.<br />
5. Die Abfahrt von den Parkplätzen erfolgt gemäss<br />
Weisung der Heerespolizei; es wird ausdrücklich<br />
darauf aufmerksam gemacht, dass ein<br />
Verlassen der Parkplätze bis mindestens eine halbe<br />
Stunde nach Schluss des Defiles nicht gestattet ist.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer (abwesend). —<br />
M. Bolliger.<br />
Telephon der Redaktion: 28222 CHallwag)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.
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