E_1934_Zeitung_Nr.082
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BERN, Dienstag, 9. Oktober <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 82<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Zur Frage der Wiedereinführung<br />
der Höchstgeschwindigkeitsvorschriften<br />
Gcmäss Artikel 35 und 36 des Konkordates<br />
über ein einheitliche Verordnung betreffend<br />
den Verkehr mit Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern vom Jahre 1914 (Konkordat)<br />
hatte bekanntlich jeder Lenker eines Motorfahrzeuges<br />
die Pflicht, die Geschwindigkeit<br />
seines Fahrzeuges so zu gestalten, dass dieselbe<br />
in keinem Falle 18 km/St, innerorts und<br />
40 km/St, ausserorts überschritt. Dies hatte<br />
zur Folge, dass selbst geringfügige Ueberschreitungen<br />
dieser Geschwindigkeiten gebüsst<br />
werden mussten, und zwar unabhängig<br />
davon, ob durch sie eine Person oder Sache<br />
gefährdet, geschweige denn, dass jemand<br />
verletzt oder Sachschaden verursacht wurde.<br />
Diese Vorschriften waren daher nicht nur den<br />
Motorfahrzeuglenkern ein Aerger, sie wurden<br />
vielfach auch von den mit der Anwendung<br />
beauftragten Amtsstellen als sachlich nicht<br />
gerechtfertigt empfunden. Die Ausmerzung<br />
dieser starren Bestimmungen war demzufolge<br />
auch neben anderen Begehren ein bedeutender<br />
Kampfpunkt beim Erlass des Bundesgesetzes<br />
über den Motorfahrzeug- und<br />
Fahrradverkehr vom 15. März 1932 (MFG),<br />
in Kraft getreten am 1. Januar 1933. Obwohl<br />
das MFG die nach Stundenkilometer begrenzten<br />
Höchstgeschwindigkeiten nicht für alle<br />
Motorfahrzeugkategorien fallen Hess, hat es<br />
sich doch, praktisch gesprochen, darauf beschränkt,<br />
den, Bundesrat anzuweisen, für<br />
schwere Motorwagen solche Vorschriften auf<br />
dem Verordnungswege festzusetzen (Art. 25/3<br />
MFG). Daneben hat das MFG dem Bundesrat<br />
die Befugnis eingeräumt, auch für andere Motorfahrzeuge<br />
analoge Vorschriften durch Verordnung<br />
zu erlassen (Art. 25/3 MFG), wobei<br />
es vollständig dem Ermessen des Bundesrates<br />
anheimgestellt ist, zu bestimmen, ob,<br />
wann lind in welcher Weise er solche erlassen<br />
will. Für alle Motorfahrzeuglenker (wie<br />
auch für Radfahrer) besteht aber daneben die<br />
allgemeine Verpflichtung, «das Fahrzeug<br />
ständig zu beherrschen und die Geschwindigkeit<br />
den gegebenen Strassen- und Verkehrsverhältnissen<br />
anzupassen » (Art. 25 MFG).<br />
F E U I L L E T O N<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
(28. Fortsetzung |<br />
Pieter atmet auf, als Ciüy endlich wieder<br />
draussen ist.—<br />
Zu Füssen von Brahma hockt auf dem<br />
Holzpodium der alte Dhakjee und schreibt<br />
in ein dickes Buch mit vergilbtem Papier<br />
sonderbare Zeichen. Er tut, als sähe er den<br />
fremden Herrn überhaupt nicht, bis ihn Pieter<br />
auf Hindustanisch etwas fragt.<br />
Aber auch das bringt Dhakjee nicht aus<br />
seiner Ruhe. Er hebt nur für einen Augenblick<br />
den Kopf und sagt: «Athattar». —<br />
«Sie können Indisch?» fragt Cilly neugierig,<br />
als sie gleich darauf mit Pieter das Zelt<br />
verlässt.<br />
«Ein wenig.»<br />
«Was haben Sie ihn gefragt?»<br />
«Wie alt er ist. Er sagt achtundsiebzig. Kann<br />
das wirklich sein?»<br />
«Ja, das stimmt. Und Brahma muss ungefähr<br />
hundertsieben Jahr alt sein.»<br />
«Ja, ja, die Elefanten können uralt werden»,<br />
meint Pieter.<br />
«Wissen Sie, was der alte Dhakjee da<br />
schreibt? — Ein Journal über Brahma —<br />
eine Art Elefantenchronik. Die führt er schon,<br />
Seit Inkrafttreten des MFG ist nun schon<br />
bereits wiederholt von den verschiedensten<br />
Seiten die Wiedereinführung von zahlenmässig<br />
begrenzten Höchstgeschwindigkeiten für<br />
alle Motorfahrzeugkategorien verlangt worden.<br />
Hierüber muss man sich auch gar nicht<br />
wundern, wenn man die steigende Zahl der<br />
schweren und leichten Verkehrsunfälle betrachtet<br />
und hört, dass im ganzen Gebiete<br />
der Schweiz seit Inkrafttreten des MFG bereits<br />
rund 1200 Motorfahrzeuglenkern der<br />
Führerausweis (Fahrbewilligung) entzogen<br />
werden musste, wobei natürlich die Frage<br />
einstweilen offen bleibt, ob solche Vorschriften<br />
besser geeignet wären, Unfälle zu verhüten,<br />
als dies auf Grund der geltenden Vorschriften<br />
möglich ist. Auch muss festgestellt<br />
werden, dass nur ein Teil der Unfälle und<br />
Führerausweisentzüge in übersetzten Geschwindigkeiten<br />
begründet liegt, indem nämlich<br />
der Entzug auch angeordnet werden<br />
kann, wenn (andere) Verkehrsvorschriften in<br />
verkehrsgefährdender Weise schwer verletzt<br />
oder wiederholt übertreten werden (Art. 13/2<br />
MFG). Ausserdem muss der Führerausweis<br />
entzogen werden, wenn jemand ein Fahrzeug<br />
in angetrunkenem Zustande geführt hat (Art.<br />
13/2 MFG). Da aber auch die Unfälle vielfach<br />
durch Betrunkenheit oder allgemein unkorrektes<br />
Fahren verursacht werden, kann weder<br />
die Zahl der Unfälle noch der Führerausweisentzüge<br />
als entscheidendes Kriterium zur<br />
Beantwortung der Frage benützt werden, ob<br />
und in welchem Umfange das Fallenlassen<br />
der Höchstgeschwindigkeitsvorschriften des<br />
Konkordates mit dem Anwachsen der Unfälle<br />
im Zusammenhang steht.<br />
Obwohl das Begehren der übrigen Strassenbenützer<br />
auf Wiedereinführung von<br />
Höchstgeschwindigkeiten begreiflich ist, wird<br />
eine solche Massnahme, wenn sie kommen<br />
sollte, die gegenwärtigen Verhältnisse kaum<br />
merklich bessern, und zwar einfach deshalb<br />
nicht, weil sie nicht zweckmässig ist. Welche<br />
Geschwindigkeit hätte der Bundesrat als<br />
höchst zulässige zu erklären? Bei Beantwortung<br />
dieser Frage müsste sich in erster Linie<br />
wiederum die andere aufdrängen, ob analog<br />
den Art. 35 und 36 des Konkordates zwischen<br />
Innerorts- und Ausserortsgeschwindigkeit unterschieden<br />
werden müsste. Möglicherweise<br />
würden die Geschwindigkeitsgrenzen noch<br />
nach andern Gesichtspunkten abgestuft, z. B.<br />
je nachdem es sich um Fahren bei Tag oder<br />
bei Nacht, bei nasser oder trockener Strasse,<br />
bei guter oder schlechter Sicht etc. handeln<br />
würde. Je differenzierter diese Unterscheidungen<br />
nun aber getroffen würden, um so<br />
unpraktischer und schwieriger würde die<br />
seit er bei Brahma ist, sagt Onkel Bux, —<br />
über fünfzig Jahre lang!»<br />
Pieter Hemsterhuis findet das gar nicht<br />
so verwunderlich. «Ja, diese alten Elefantenwärter<br />
hängen furchtbar an ihren Tieren;<br />
da kann ich ganz gut verstehen, dass der<br />
Alte eine Art Elefantentagebuch führt. —<br />
Schade, dass man den Inhalt nicht versteht!»<br />
«Ich glaube nicht, dass der Inhalt so sehr<br />
interessant ist,» meint Cilly. «Viel schreibt<br />
er nicht rein. Meist nur ein paar Zeilen am<br />
Tag. Ich glaube nur, wo Brahma an jedem<br />
Tag war, -und ob er gesund war — und wenn<br />
er mal was aussefressen hat. So wie zum<br />
Beispiel vor ein paar Jahren in Mailand, als<br />
er Onkel Bux seiner Frau — sie waren damals<br />
noch nicht verheiratet — den Arm aus<br />
der Kugel geschlagen hat.»<br />
«Was! So gefährlich ist der alte Bursche?»<br />
«Nein, im allgemeinen nicht. Nur, wenn er<br />
Leute nicht leiden kann. Aber die müssen<br />
sich dann furchtbar in acht nehmen!»<br />
6.<br />
Drei Wochen lang hat man Amsterdam<br />
,halten' können. Aber nun beginnt Jer Besuch<br />
des Zirkus doch nachzulassen, und in<br />
macht würden, um so schematischer müsste<br />
die Handhabung der Bestimmungen durch die<br />
Behörden werden. Hand in Hand damit wäre<br />
nicht zu vermeiden, dass Ueberschreitungen<br />
dieser Vorschriften verzeigt und gebüsst werden<br />
müssten, auch ohne dass durch an sich<br />
vorschriftswidrig schnelles Fahren eine Gefährdung<br />
oder gar ein Unfall verursacht worden<br />
wäre. Daran ändert auch nichts, dass die<br />
Höchstgeschwindigkeiten gegenüber denjenigen<br />
des Konkordates aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach heraufgesetzt, wobei auch nicht von<br />
entscheidender Bedeutung wäre, ob diese Unterschiede<br />
etwas grösser oder kleiner gemacht<br />
würden. Solche Vorschriften sind unnötig,<br />
wo die als zulässig vorgeschriebene<br />
Geschwindigkeit angemessen ist, ungerechtfertigt,<br />
wo eine höhere Geschwindigkeit keine<br />
Gefahr bedeutet, und endlich sind Höchstgeschwindigkeiten<br />
immer noch zu hoch, wo<br />
besondere Verhältnisse vorliegen, wobei nicht<br />
zu vergessen ist, dass solche Vorschriften in<br />
letzterem Falle geradezu gefährlich sind, weil<br />
in den Köpfen der Fahrzeuglenker sehr oft<br />
Höchstgeschwindigkeit und im konkreten Fall<br />
zulässige Geschwindigkeit verwechselt werden.<br />
Man bedenke zum Beispiel nur, dass<br />
selbst der beste Fahrzeuglenker, der einen<br />
modernen Wagen mit Vierradbremse auf<br />
ebener, aber nasser Strasse steuert, bei einer<br />
blossen Geschwindigkeit von 18 km/St, eine<br />
Gesamtbremsstrecke (inklusive Reaktionsstrecke)<br />
von 6 m benötigt, um das Fahrzeug<br />
anzuhalten, eine Strecke, welche z. B. innerorts,<br />
bei einer unübersichtlichen Strassenkreuzung<br />
und bei engen Strassenverhältnissen,<br />
bestimmt zu klein ist, um unter allen<br />
Umständen eine Kollision mit einem von der<br />
Seite kommenden Fahrzeug zu verhindern.<br />
Wieviel ungünstiger werden aber die Verhältnisse,<br />
wenn es sich um weniger geübte Führer,<br />
um Fahrzeuge mit Zweiradbremsen, um<br />
eine Fahrbahn mit Gefälle und wenig Adhäsion<br />
handelt etc. Es gäbe daher schon unter<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
korrekte Handhabung der Vorschriften durch<br />
die Motorfahrzeuglenker werden, je einfacher<br />
aber anderseits die Unterscheidungen gekeitsvorschriften<br />
mehr, braucht man sich weder<br />
ob der Zahl der Unfälle noch dem Begehren<br />
um Erlass der erwähnten Vorschriften<br />
zu wundern. Es sollte jedem Fahrzeuglenker,<br />
der so etwas behauptet, der Führerausweis<br />
für einige Zeit entzogen und jeder Prüfungskandidat<br />
unerbittlich für einige Monate von<br />
der Führerprüfung zurückgewiesen werden.<br />
Wohl bestehen keine zahlenmässig umschriebenen<br />
Höchstgeschwindigkeiten (für leichte<br />
Motorwagen), dagegen bestand schon im<br />
Konkordat und besteht auch im MFG wiederum<br />
der Grundsatz, dass die Geschwindigkeit<br />
nie höher sein darf, als dass der Fahrer nach<br />
Massgabe seiner Fähigkeiten (Erfahrung,<br />
Fahrpraxis, Wahrnehmungsfähigkeit etc.) und<br />
der objektiven Verumständungen (Verkehrs-,<br />
Witterungsverhältnisse, Beschaffenheit der<br />
Fahrbahn etc.) jederzeit in der Lage ist, sein<br />
Fahrzeug nötigenfalls rechtzeitig und gänzlich<br />
in dem ihm zukommenden Fahrbahnteil<br />
anzuhalten (Art. 25 MFG). Es kann also gar<br />
keine Rede davon sein, dass ein Fahrzeuglenker<br />
so fahren darf, wie er will. Genau das<br />
Gegenteil ist der Fall. Eine genauere Vorschrift<br />
als der in Art. 25 MFG enthaltene<br />
Grundsatz kann man sich nicht denken, und<br />
eine Besserung ist von der Aufstellung schematisch,<br />
zahlenmässig begrenzter Geschwindigkeiten<br />
nicht zu erwarten.<br />
Wohl aber liegt es in der Hand der anständigen<br />
Fahrer und der Behörden, auf<br />
Grund der geltenden Bestimmungen ein wesentliches<br />
zur Verkehrssanierung beizutragen.<br />
Beide müssen sich zur unbedingten Pflicht<br />
machen, verkehrsgefährliche Fahrer zur Rechenschaft<br />
zu ziehen, wobei lediglich der<br />
Vollständigkeit halber festzustellen ist, dass<br />
nicht nur das schnelle Fahren, und letzteres<br />
nicht einmal in erster Linie, verkehrsgefährdend<br />
sein muss, sondern vor allem auch das<br />
Vorfahren in Kurven, Kreuzungen, auf unübersichtlichen<br />
Strecken und bei zu kurzem<br />
der Herrschaft des Konkordates Fälle, bei IUeberholungsweg, ferner das Kurvenschneiden<br />
und Linksfahren auf unübersichtlicher<br />
welchen 18 km/St, innerorts immer noch zu<br />
viel waren, und es wird analoge Fälle auch Strecke. Besonders gefährlich aber wird die<br />
im Falle der Wiedereinführung von Höchstgeschwindigkeiten<br />
geben. Das Vorhandensein tuationen noch übersetzte Schnelligkeiten hin-<br />
Situation dann, wenn zu den erwähnten Si-<br />
einer Höchstgeschwindigkeitsvorschrift heisst zukommen. Man darf sich keinen Illusionen<br />
noch lange nicht, dass der Fahrzeuglenker hingeben und muss damit rechnen, dass<br />
diese Geschwindigkeit in einem gegebenen I löchstgeschwindigkeits - Vorschriften analog<br />
Falle auch fahren darf, denn neben und über denjenigen des Konkordates kommen werden,<br />
dieser Vorschrift steht die erwähnte allgemeine,<br />
in Art. 25 MFG enthaltene.<br />
wenn es nicht gelingt, die unvernünftigen<br />
auch wenn sie nicht zweckmässig erscheinen,<br />
Fahrer zur Vernunft zu bringen oder aus dem<br />
Wenn man anderseits aber immer und immer<br />
wieder von Fahrzeuglenkern hören muss, Weise müsste dann versucht werden, die<br />
Verkehr auszuschalten; denn auf irgendeine<br />
jeder könne heute fahren, wie es ihm beliebe, übrigen Strassenbenützer wenigstens zu beruhigen<br />
(wenn auch der damit es bestünden überhaupt keine Geschwindig-<br />
beabsichtigte<br />
zwei Tagen will man die Zelte. )rechen.<br />
Es ist am Nachmittag. Bux ist allein in seinem<br />
Wohnwagen. Er sitzt an der Schreibmaschine<br />
und arbeitet. Da "klopft es an seine<br />
Wagentür, und Pieter Hemsterhuis erscheint.<br />
Er überbringt eine Einladung zu einem Abschiedsessen,<br />
denn man ist in den drei Wochen<br />
oft beisammen gewesen. Es scheint<br />
aber, dass Pieter noch etwas anderes auf<br />
dem Herzen hat. Endlich fasst er Mut und<br />
beginnt: «Herr Doktor, Sie sind doch Fräulein<br />
Cillys Vormund, und da... da muss ich<br />
Ihnen etwas sagen. Ich möchte... ich habe<br />
die Absicht...»<br />
Bux weiss schon, was kommen wird. Er<br />
hat es lange erwartet. Aber er hilft dem jungen<br />
Manne nicht, sondern wartet ruhig, bis<br />
Pieter Hemsterhuis mit rotem Kopf heranspoltert:<br />
«Ich möchte Cilly heiraten.»<br />
«So — hm.» Bux räuspert sich. «Und will<br />
Cilly Sie auch heiraten?» Nichts von seiner<br />
inneren Hochspannung ist Bux anzumerken,<br />
als er das scheinbar so ruhig fragt.<br />
«Ich weiss nicht. Ich habe noch nicht mit<br />
ihr darüber gesprochen. Ich habe es für richtig<br />
gehalten, erst mit Ihnen zu sprechen. —<br />
Nein, ich will ganz offen sein. Ich traue mich<br />
nHht, Cilly zu fragen. Ich wollte Sie bitten,<br />
Herr Doktor, dass Sie... Sie erst einmal mit<br />
ihr reden würden, — ob sie mich überhaupt<br />
will.» 0<br />
Wieder räuspert sich Bux, setzt zum Reden<br />
an, schweigt dann aber. — Er soll also<br />
bei Cilly den Brautwerber machen, — soll<br />
selbst noch dazu helfen, dass sie für immer<br />
von ihm getrennt wird! — Aber er muss ja<br />
dem jungen Mann antworten.<br />
«Sind Ihre Eltern mit Ihrem Plan einverstanden?»<br />
«Durchaus.»<br />
«Dann kann ich... meine Einwilligung natürlich<br />
auch nicht versagen. Sie müssen aber<br />
auch noch mit Herrn Direktor Kreno spre-<br />
| chen, als Cillys anderem Vormund, und mit<br />
Cilly selbst. Aber wenn Sie so grosse Angst<br />
haben...» Bux lächelte den langen, starken<br />
Burschen etwas spöttisch an. «Gut, dann will<br />
ich's also tun. — Am besten jetzt gleich,<br />
während Sie mit Herrn Direktor reden. Sie<br />
treffen ihn um diese Zeit sicher im Bureauwagen.»<br />
—<br />
Nun hat Bux also mit Cilly gesprochen,<br />
hat ihr gesagt, Pieter Hemsterhuis wolle sie<br />
heiraten. Cilly hat laut losgelacht, so unerwartet<br />
und so komisch ist ihr diese Eröffnung<br />
vorgekommen. Nie hat sie auch nur<br />
geahnt, dass der gute Pieter sich mit solchen<br />
Absichten trägt.<br />
Aber Bux hat ihr klargemacht, dass das<br />
eine sehr ernste Angelegenheit sei und absolut<br />
nichts zum Lachen.<br />
Und dann hat Bux gewissermassen auf seinem<br />
eigenen Herzen herumgetrampelt: Er<br />
hat Cilly vorgestellt, was für ein guter, anständiger<br />
Mensch der Pieter Hemsterhuis sei<br />
— und so reich, dass sie wie eine kleine<br />
Prinzessin würde leben können, was sie für<br />
reizende Schwiegereltern bekommen würde.<br />
Und Cilly müsse auch an die Zukunft denken.<br />
Einmal werde sie ja doch heiraten, —<br />
oder ob sie etwa später einmal das Elend
Schutz problematisch wäre). Wie viel es dann<br />
aber brauchen würde, um diese Vorschriften<br />
wieder zu ändern, ist kaum auszudenken. Es<br />
liegt daher im Interesse der anständigen Fahrer,<br />
ihrerseits alles zu einer Besserung Dienliche<br />
beizutragen.<br />
In Erwägung könnte die Einführung einer<br />
Anzeigepflicht für jeden Motorfahrzeuglenker<br />
gegenüber jedem Motorfahrzeuglenker in Fällen<br />
schwerer Verkehrsgefährdung gezogen<br />
werden. Ohne eine Anzeigepflicht Privater an<br />
die Behörden zu befürworten, sollten es sich<br />
die Automobilverbände zur Pflicht machen,<br />
wenigstens ihren Mitgliedern eine Anzeigepflicht<br />
an die Verbandsorgane aufzuerlegen.<br />
Die letzteren hätten es dann in der Hand,<br />
rücksichtslose Fahrer ein erstes Mal, je nachdem<br />
auch noch ein zweites Mal, zu verwarnen<br />
und im Wiederholungsfalle den Behörden<br />
anzuzeigen, sie hätten es aber auch in der<br />
Hand, unberechtigt erscheinende Anzeigen<br />
nicht weiter zu beachten. Die Anzeigen müssten<br />
registriert werden. Schliesslich wäre auch<br />
noch die Möglichkeit vorhanden, eine<br />
schwarze Liste unter den Mitgliedern zu<br />
veröffentlichen. Sicherlich wäre die «Vorstrafenkontrolle<br />
» der Verkehrsverbände gefürchteter<br />
als die staatliche Kontrolle bezüglich<br />
der Verkehrsvergehen. Es ist hier nicht<br />
der Ort, sich im Detail über die Ausgestaltung<br />
dieser im Grunde nicht neuen Anregung zu<br />
verbreiten; es sollte hier nur mit aller Deutlichkeit<br />
darauf hingewiesen werden, dass die<br />
Motorfahrer in ihrem eigenen Interesse<br />
zu einer Selbsthilfeorganisation kommen müssen,<br />
wenn sie die Einführung unzweckmässiger<br />
Vorschriften verhüten wollen.<br />
Es ist aber auch sinnlos, wenn für Gefährdungstatbestände<br />
(nicht für Uebertretungen<br />
blosser Ordnungsvorschriften und dgl.) Geldbussen<br />
resp. Strafen von ein paar Franken<br />
ausgefällt werden, wie dies immer und immer<br />
wieder der Fall ist. In solchen Fällen können<br />
nur spürbare Beträge, nötigenfalls unbedingte<br />
Freiheitsstrafen, abschreckend für die Zukunft<br />
wirken. Es ist verkehrt, unanständige Fahrer<br />
mit niedrigen Bussen oder Strafen in anständiger<br />
Weise belehren zu wollen. Hier kann<br />
nur noch die abschreckende Wirkung der<br />
Strafe etwas nützen. Erfahrungsgemäss wird<br />
im allgemeinen eine unbedingte Freiheitsstrafe<br />
noch mehr gefürchtet als der zeitweise<br />
Entzug des Führerausweises, besteht doch im<br />
letzteren Falle immer noch in vielen Fällen<br />
die Möglichkeit, jemanden anderes mit der<br />
Führung des Fahrzeuges zu beauftragen. Bei<br />
der Behandlung verkehrsgefährdender Fahrer<br />
wird sowohl seitens der andern Strassenbenützer<br />
als auch seitens der Behörden vielfach<br />
viel zu viel auf den durch das Verhalten<br />
des Fehlbaren äusserlich herbeigeführten Erfolg<br />
abgestellt und übersehen, dass «blosse><br />
Gefährdungen sehr oft auf einen rücksichtsloseren<br />
Fahrer schliessen lassen, als unter<br />
Umständen Unfallsituationen mit schwerwiegenden<br />
Folgen für die Beteiligten.<br />
Zwei Wünsche zu Händen der Eisenbahnen.<br />
Bald kommt wieder die Zeit, wo die<br />
Alpenstrassen wiederum dem Automobil geschlossen<br />
sind und man für den Nord-Südverkehr<br />
zum Bahntransport Zuflucht nehmen<br />
muss. Und da dürfte es angezeigt sein,<br />
den interessierten Bahnunternehmen zwei<br />
Wünsche in Erinnerung zu rufen, die sich<br />
aus den letztjährigen Erfahrungen heraus<br />
zur Vermehrung dieser Transporte geltend<br />
gemacht haben.<br />
Qewiss, die S.B.B, haben letzten Winter<br />
in verdankenswerter Weise eine Herabsetzung<br />
der Transporttaxe für den Autotransport<br />
durch den Gotthardtunnel auf die Einheitstaxe<br />
von 25 Fr. pro Wagen bis zu 2000<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Auto<br />
Skandinavische Automobilprojekte.<br />
Schon seit mehreren Jahren werden Projekte<br />
ventiliert, nach welchen in den skandinavischen<br />
Ländern die Errichtung einer eigenen<br />
Automobilindustrie angestrebt werden<br />
soll. Bis heute hat sich aber gezeigt, dass der<br />
Gründung eigener Automobilfabriken in den<br />
skandinavischen Ländern gewisse Schwierigkeiten<br />
entgegenstehen. Neuerdings sind nun<br />
in Schweden und Norwegen Verhandlungen<br />
au!genommen worden, denen die Errichtung<br />
einer eigenen Automobilindustrie zugrunde<br />
liegt. Als Initianten dafür kommt vor allem<br />
die Maschinenindustrie in Frage, die gemeinsam<br />
mit bestehenden kleineren Motorradfabriken<br />
den Bau von Personenwagen aufnehmen<br />
will. Die in Dänemark geführten Verhandlungen<br />
über die Errichtung von Automobilwerken<br />
kommen nicht vom Fleck, da die Rentabilitätsaussichten<br />
auf einer nur kleinen Anfangsproduktion<br />
nicht als besonders gut<br />
betrachtet werden. Eine Verschlechterung der<br />
Rentabilitätsgrundlage ergibt sich für die<br />
skandinavischen Märkte auch hinsichtlich<br />
verstärkter Exportbemühungen der ausländischen,<br />
besonders der englischen, deutschen,<br />
amerikanischen und japanischen Automobilindustrie.<br />
Zur bessern Beurteilung der skandinavischen<br />
Verhältnisse ist noch darauf zu verweisen,<br />
dass in der Nähe Stockholms eine<br />
grössere Lastwagenfabrik besteht und in<br />
Göteborg eine Anlage, in welcher Personenwagen,<br />
kleinere Lastautos und Omnibusse<br />
montiert, wogegen die Motoren in einer<br />
Tochtergesellschaft fabriziert werden. Die<br />
General Motors verfügen zudem im Stockholmer<br />
Freihafen über eine Montagewerkstätte,<br />
während Ford nur ein Lager unterhält.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 82<br />
nistischer<br />
Spaniens Automobileinfuhr.<br />
Im ersten Halbjahr <strong>1934</strong> wurden in Spanien<br />
5737 (4667) Personenwagen im Werte<br />
von 13,2 (12,8) Mill. Goldpesetas eingeführt.<br />
An der Einfuhr waren vor allem Frankreich<br />
mit 1671 (1330), Grossbritannien mit 1359<br />
(1317), Deutschland mit 1189 (371), Kanada<br />
mit 847 (1038) und die Vereinigten Staaten<br />
von Amerika mit 194 (94) beteiligt. An Lastwagen<br />
wurden im Berichtsabschnitt 4504<br />
Einheiten eingeführt im Werte von 12,3 Mill.<br />
Goldpesetas. In der vorjährigen Vergleichsetappe<br />
betrug der Import von Lastwagen<br />
nur 1685 Stück, die einen Wert von 5,8 Mill.<br />
Goldpesetas repräsentierten. Im Lastwagengeschäft<br />
sind vor allem die Vereinigten Staaten<br />
von Amerika führend, die mit 3041 (1170)<br />
Wagen einen Wert von 7,7 Mill. (3,36) Goldpesetas<br />
repräsentieren. Aus England wurden<br />
755 (219), aus Deutschland 466 (105), aus<br />
Frankreich 218 (123) und aus Kanada 1 (33)<br />
Lastwagen importiert.<br />
Das deutsche Lastwagengeschält.<br />
In den ersten 8 Monaten des laufenden<br />
Jahres wurden 4048 Wagen mit einer Nutzlast<br />
bis 1 Tonne zugelassen, 3344 Einheiten<br />
kg Maximalgewicht vorgenommen. Sicherlich<br />
ein bemerkenswertes Entgegenkommen,<br />
wenn man bedenkt, dass die Taxe für Reisegepäckgut<br />
vorher auf 41 Fr. 60 stand. Nuir<br />
zeigte es sich aber an Hand der ausgeführten<br />
Osterextrazüge, dass wohl auch eine<br />
Taxe von 17 Fr. recht angemessen wäre,<br />
oder die frühere Frachtguttaxe von 18 Fr.<br />
sehr wohl genügt hätte. Bei Berücksichtigung<br />
der Retourfracht macht eben eine Ersparnis<br />
von 16 Fr. schon viel aus, und man-<br />
Dr. M. Volland, Untersuchungsrichter.<br />
cher Fahrer würde via Gotthard nach dem<br />
Süden fahren und den auch diesen Winter<br />
offenen Julier beiseite lassen, wenn der Eisenbahntransport<br />
durch den Gotthard für ihn<br />
wirtschaftlich noch erträglicher gestaltet<br />
werden könnte. Zu den Wagentransportkosten<br />
kommen eben noch die Billettauslagen<br />
für die Insassen, und diese stellen sich<br />
pro einfache Fahrt für vier Personen auch<br />
noch auf 6 Fr. 60 für 3. Klasse. Der Wunsch<br />
der Automobilisten an die S.B.B. geht daher<br />
auf Herabsetzung der Einheitstaxe auf 18 Fr.<br />
Die Billettkosten aber bilden just den Anlass<br />
für den zweiten Wunsch. Die Rhätischen<br />
Bahnen dürften sich wohl auch dieses<br />
Jahr bereit erklären, für den Fall der vorübergehenden<br />
Sperrung der Julierstrasse,<br />
den Transport von Bergün nach den oberengadiner<br />
Stationen zur reduzierten Taxe<br />
von 25 Fr. pro Auto vorzunehmen. Nur hat<br />
die Sache für den Automobilisten eben den<br />
unangenehmen Beigeschmack, dass die Insassen<br />
die sehr hohen Auslagen für die Billetts<br />
zu gewöhnlichen Ansätzen zu tragen<br />
haben. Vier Billetts Bergün-Bevers einfach<br />
3. Klasse stellen sich auf 16 Fr. 40, dazu<br />
25 Fr. Autotransport, total 41 Fr. 40. Diese<br />
unangenehme Ueberraschung müssen sich<br />
die Julierfahrer bei ungünstiger Witterung<br />
immer vor Augen halten, und es ist wohl<br />
auch auf dieses Hindernis zurückzuführen,<br />
wenn der winterliche Verkehr über den Julier<br />
nicht schon im ersten Jahr grössere Dimensionen<br />
angenommen hat. Die Rhätische<br />
Bahn sollte ihr Entgegenkommen nicht nur<br />
zu einer halben Sache machen, sondern mit<br />
einer entsprechenden Lösung solchen unangenehmen<br />
Ueberraschungen vorzubeugen suchen.<br />
Wer einmal als Automobilist in Bergün<br />
der Hereingefallene war, merkt sich die<br />
Sache und wird in solchen Zeiten die Julierroute<br />
meiden, was aber ja nicht der Zweck<br />
des verdienstvollen und erhebliche Kosten<br />
mit sich bringenden Vorgehens der Bündner<br />
Regierung für die Offenhaltung der Julierstrasse<br />
war. Die Bündner Automobilisten,<br />
Hotelier- und Verkehrsverbände sollten sich<br />
dieses wunden Punktes annehmen, um bei<br />
den Autotouristen hierüber die nötige Beruhigung<br />
schaffen.<br />
V<br />
dow Kanfonen<br />
Die Urner wehren sich. Im Kampfe um die<br />
Standortsfrage einer zweiten schweizerischen<br />
Pneufabrik, wobei Altdorf als Sitz der<br />
Schweizerischen Draht- und Gummiwerke<br />
und Pratteln wegen seiner günstigen Industrielage<br />
miteinander konkurrieren, hat es<br />
den Anschein, als ob die Urner durch die<br />
kürzlich abgehaltene Aufklärungsversammlung<br />
über die Bedeutung des neuen Industriezweiges<br />
für ihren Kanton Klarheit erlangt<br />
hätten. Um einen positiven Entscheid<br />
des Souveräns herbeizuführen, war auf den<br />
gestrigen Sonntag eine Gemeindeversammlung<br />
in Altdorf einberufen worden, welche<br />
darüber zu entscheiden hatte, ob dem Gemeinderat<br />
die notwendigen Kompetenzen<br />
eingeräumt werden sollen, um die Verhandlungen<br />
zwecks Errichtung einer neuen Pneufabrik<br />
führen zu können. Zur Abklärung verschiedener<br />
Missverständnisse sei jedoch daran<br />
erinnert, dass es sich beim neuen Unternehmen<br />
um eine selbständige Gesellschaft<br />
handelt, die sich vollkommen auf schweizerische<br />
Interessenten stützt und von einer<br />
amerikanischen Pneufabrik nur die Fabrikationslizenzen<br />
auswertet. Der Entscheid der<br />
ausserordentlich stark besuchten Gemeindeversammlung<br />
war denn auch im Hinblick<br />
auf die mit der Einführung neuer Industrien<br />
verbundenen Vorteile in dem Sinne ausgefallen,<br />
dass alle Hebel in Bewegung gesetzt<br />
werden sollen, um für Altdorf das neue Unternehmen<br />
zu sichern.<br />
bis 2 Tonnen Nutzlast, 4271 bis 3 t, 1021 bis<br />
Das Gesuch der Schweizerischen Drahtund<br />
Gummifabrik wurde in ruhiger und sach-<br />
41, 669 bis 5 t und 171 Wagen mit einer Nutzlast<br />
von über 5 t. Insgesamt stellen sich solicher<br />
Weise behandelt, wobei der Versammlung<br />
seitens des Gemeinderates ein Doppelvorschlag<br />
unterbreitet worden war. Der<br />
mit die Lastwagenzulassungen in den ersten<br />
8 Monaten auf 13,500 Einheiten, wovon 12,253Mehrheitsantrag ging auf Erteilung weitgehender<br />
Vollmachten an den Gemeinderat, um<br />
Einheiten deutsche und 1247 ausländische<br />
Marken repräsentieren. Das Ergebnis der nach seinem Gutfinden dem Gesuche der<br />
Berichtsperiode übersteigt den Absatz des Firma um einen Steuererlass für eine Anzahl<br />
gesamten Vorjahres um 17°?° und denjenigenvon Jahren zu entsprechen und auch die andern<br />
Wünsche der Firma zu erledigen. Der<br />
von 1932 um 92%, das Jahresergebnis von<br />
1931 bereits um 160%, während im Vergleich Minderheitsantrag wollte dem Gemeinderat<br />
zum Jahre 1930 ein Rückstand um 15% zu nur ein weiteres Ueberprüfungsrecht einräumen<br />
mit nachfolgender Unterbreitung der<br />
verzeichnen ist.<br />
definitiven Vorschläge an eine neue Gemeindeversammlung.<br />
Mit grossem Mehr wurde<br />
jedoch dem Mehrheitsantrag zugestimmt und<br />
dem Gemeinderat die gewünschte Generalvollmacht<br />
eingeräumt. Nach der vorliegenden<br />
Abmachung über die Landerwerbung<br />
hätten somit Kanton und Gemeinde Altdorf<br />
die Preisdifferenz im Betrage von 103,000 Fr.<br />
zu übernehmen, d. h. der neuen Firma die<br />
Steuerzahlung zu erlassen, bis diese Summe<br />
durch den Erlass kompensiert ist.<br />
Obwohl im Urnerland dann und wann politische<br />
Ueberlegungen Tein wirtschaftlichen<br />
gegenüber oft obenauf schwingen, so hat es<br />
sich gestern aber dennoch erwiesen, dass die<br />
Gefahr grösserer Arbeitslosigkeit überall erkannt<br />
wurde, speziell dann, wenn die von den<br />
Schweiz. Draht- und Gummiwerken erstellte<br />
Wohnkolonie bezugsbereit sein wird. Auch in<br />
der Bauernsame machen sich Anzeichen grösserer<br />
Arbeitslosigkeit bemerkbar. Auf dem<br />
Wege eines teilweisen Steueraufschub'es sollen<br />
nun die aus dem Landankauf sich ergebenden<br />
Preisdifferenzen einen Ausgleich finden.<br />
Für den Fabrikbau werden keine Leistungen<br />
verlangt, wie dies z. B. die Gemeinde<br />
Pratteln auf sich genommen hatte. Mit dem<br />
Entscheid der gestrigen Gemeindeversammlung<br />
haben die Altdorfer ermöglicht, dass<br />
die Arbeitslosen nicht aus öffentlichen Mitteln<br />
unterstützt werden müssen, nachdem<br />
diese in einem privatwirtschaftlichen Industriebetrieb<br />
Unterhalt und Verdienst erhalten<br />
können.<br />
-myalternder<br />
Artisten erleben wolle? Und ihr<br />
Beruf sei zudem noch so gefährlich, dass sie<br />
ihrem Schöpfer danken müsse, wenn ihr so<br />
eine Gelegenheit geboten würde, in einem<br />
sicheren Hafen zu landen.<br />
Lange hat Bux geredet. Cillys Gesicht ist<br />
immer ernster geworden, und schliesslich<br />
sind ihr schwere Tränen über die Wangen<br />
gelaufen. Aber nicht ein Wort hat Bux ihr<br />
zu entreissen vermocht. Auf alle Fragen hat<br />
sie beharrlich geschwiegen. Sie hat nicht<br />
gesagt, ob sie Pieter Hemsterhuis mag oder<br />
nicht, — hat keine Antwort auf die Frage<br />
nach dem Grund ihrer Tränen gegeben.<br />
Und nun wird das Gespräch unterbrochen:<br />
Cilly wird zu Frau Direktor befohlen.<br />
Als sie dem Wohnwagen des Direktors<br />
entgegengeht, ist ihr ganz schwindlig zumute:<br />
Ihr Onkel Bux, an dem sie mit ganzer<br />
Seele hängt, den sie so lieb hat wie keinen<br />
Menschen sonst, der will sich also von ihr<br />
trennen! Er hat ihr zugeredet, den Zirkus<br />
zu verlassen und zu heiraten, obwohl er doch<br />
weiss, dass es eine Trennung für immer bedeutet,<br />
wenn sie als Frau eines holländischen<br />
Kaufmanns in Amsterdam wohnen<br />
wird. Nicht einmal erwähnt hat er etwas von<br />
der Schmerzlichkeit einer solchen dauernden<br />
Trennung! Ganz selbstverständlich schien<br />
sie ihm! — Und sie hatte gedacht, dass er<br />
sie ebenso lieb habe, wie sie ihn!<br />
Von Frau Direktor Kreno hört Cilly fast<br />
Wort für Wort das gleiche, was ihr schon<br />
Bux gesagt hat. Es rauscht an ihren Ohren<br />
vorüber. Sie braucht kaum hinzuhören, sie<br />
weiss schon: Vornehme Familie, gute Menschen,<br />
ungeheuer reich. Ungewissheit und<br />
Gefährlichkeit des Artistenlebens und so<br />
weiter und so weiter. Nur zum Schluss<br />
kommt etwas, das Cilly tief ans Herz greift:<br />
«Und du würdest damit den innigsten<br />
Wunsch deiner seligen Mutter erfüllen, Kind,<br />
— deiner guten, tapferen Mutter, die keinen<br />
andern Gedanken hatte, als dir einmal ein<br />
sicheres Leben, fern von dem unruhigen Zirkusgetriebe,<br />
zu schaffen, und die in dem<br />
Kampf für deine Zukunft ihr Leben gelassen<br />
hat.»<br />
Noch eine Weile steht Cilly stumm. Dann<br />
sagt sie leise: «Ich will's mir überlegen.<br />
Aber, bitte, bitte, lassen Sie mir noch...<br />
ein wenig Zeit, — wenigstens bis zum April,<br />
bis ich achtzehn bin.» —<br />
T?<br />
Zirkus Kreno hat, bevor er nach Deutschland<br />
zurückkehrte, noch die holländischen<br />
Städte Utrecht und Arnheim .mitgenommen'.<br />
Am Vormittag des vorletzten Spieltages geht<br />
Fee allein in die Stadt, angeblich, um Besorgungen<br />
zu machen. Sie fährt aber schnurstracks<br />
zum Postamt und fragt, ob vielleicht<br />
etwas postlagernd unter .Orizaba' da sei. Der<br />
Beamte gibt ihr einen Brief von ihrem<br />
Freund Otto von Kroidt. Sie reisst ihn hastig<br />
auf. Es sind nur wenige, aber inhaltsschwere<br />
Zeilen:<br />
Liebe Fee! — Höre und staune! Mein Plan<br />
ist geglückt: Die Direktion des Zoologischen<br />
Gartens in Berlin ist bereit, Dr. Buchsbaum<br />
ein festes Engagement als Tierarzt anzubieten.<br />
Das Gehalt wird so sein, dass Ihr sehr<br />
gut damit in Berlin auskommen könnt. Ehe<br />
man offiziell an ihn herantritt, soll ich aber<br />
erst einmal sondieren, ob er Neigung hat, die<br />
Stellung anzunehmen. Die Entscheidung<br />
braucht nicht überstürzt zu werden. Aber<br />
schieb es nicht zu lange hinaus. Tue alles,<br />
was in Deinen Kräften steht, dass er akzeptiert,<br />
und gib bald Nachricht<br />
Deinem treuen Otto von Kroidt.<br />
Fees Wangen glühten vor freudiger Erregung.<br />
Sie sucht einen Lunch-Room in einer<br />
einsamen Strasse auf, späht erst vorsichtig<br />
umher, ob nicht Leute aus dem Zirkus Jm Lokal<br />
sind. Dann setzt sie sich in eine Ecke,<br />
lässt sich Schreibzeug und Papier bringen<br />
und schreibt in fliegender Hast:<br />
Lieber Otto! — Soeben Deine Nachricht<br />
erhalten. Das ist ja fabelhaft! Ich weiss<br />
nicht, wie ich dir danken soll! Ich muss aber<br />
sehr vorsichtig und langsam zu Werke gehen.<br />
Die Chancen für den Plan stehen nicht<br />
schlecht: Ein wichtiger Hinderungsgrund für<br />
meinen Mann, dem Zirkus Lebewohl zu sagen,<br />
ist ja bereits erledigt, da er nun nicht<br />
mehr für seine Eltern zu sorgen hat. Der<br />
zweite Hinderungsgrund scheint auch zu<br />
fallen: Ich glaube, dass sich Cilly Berndt<br />
bald mit einem jungen Holländer verheiraten<br />
wird, so dass auch Willys .Vormundschaftspflichten'<br />
damit erledigt wären. Bleiben<br />
also nur noch die Tiere, von denen er sich<br />
nicht trennen will. Aber vielleicht findet<br />
sich da auch ein Ausweg. — Ich hätte Dir<br />
übrigens heute so wie so geschrieben, denn<br />
auch ich habe eine grosse Neuigkeit: Heute<br />
morgen hat sich eine Sache entschieden, die<br />
schon seit Wochen schwebte. Aber ich wollte<br />
nicht eher schreiben, als bis es perfekt ist:<br />
In fünf Tagen trifft Zirkus Kreno zu einem<br />
Gastspiel von drei bis vier Wochen in Berlin<br />
ein! Was sagst Du dazu? Fein, was? Auch für<br />
unsern Plan scheint mir das sehr günstig.<br />
Vielleicht regelt sich durch mündliche Besprechungen<br />
dann alles viel schneller, als<br />
wir denken. — Für heute nochmals tausend<br />
Dank und auf baldiges frohes Wiedersehen!<br />
Deine Freundin Fee.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Der<br />
AUTLER-FEIERABEND<br />
muss diese Woche ausnahmsweise auf die<br />
Freitagnummer verschoben werden.
TVT0S2 - 1ÖS4. AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
Sportnachrichten<br />
Die grossen Rennen des Jahres <strong>1934</strong>:<br />
Erste Bilanz der vergangenen Saison<br />
Mit dem Masarykring-Rennen vom vorletzten<br />
Sonntag ist die diesjährige internationale<br />
Automobilsport-Saison zu Ende gegangen. Die<br />
Reihe der eigentlichen. Grossen Preise, die im<br />
internationalen Sportkalender eine besondere<br />
Bevorzugung geniessen, wurde schon eine<br />
Woche vorher mit dem Grossen Preis von<br />
Spanien abgeschlossen. Selten stand man am<br />
Ende einer Rennperiode vor überraschenderen<br />
Resultaten, und selten verschob sich das<br />
Kräfteverhältnis im Verlaufe weniger Monate<br />
stärker als über diesen denkwürdigen Sommer<br />
<strong>1934</strong>. Die abgelaufene Saison leitete eine<br />
neue Epoche im Automobilsport ein, die<br />
gleichzeitig mit der Einführung der neuen internationalen<br />
Rennformel zusammenfiel. Die<br />
letzten Jahre, in denen die sogenannte «freie<br />
Formel» geherrscht hatte, waren als eine<br />
typische Zeit des Ueberganges durch eine<br />
deutliche Stagnation charakterisiert. Eine Anzahl<br />
Einzelfahrer und einige wenige Firmen<br />
bestritten die meisten Rennen des Jahres.<br />
Man war weit von den Glanzzeiten des Automobilsportes<br />
vor dem Kriege entfernt, da die<br />
technisch-sportlichen Wettkämpfe Auseinandersetzungen<br />
der Nationen waren und deshalb<br />
eine unvergleichlich grössere Bedeutung erhielten.<br />
Die abgelaufene Saison hat nun in<br />
sen Automobilkämpfe des Jahres <strong>1934</strong> zu bezeichnen.<br />
Es braucht nicht gesagt zu sein,<br />
verschiedener Hinsicht wieder an die Vor-daskriegszeit erinnern lassen, und ein Rennen, dauern muss. In der geheimnisvollen Stille, in vermochte die Angriffe der neuen Bugatti-<br />
dieser Zustand auf Jahre hinaus anwie<br />
beispielsweise der Grosse Preis von der heute die Konstrukteure arbeiten, schafft<br />
Frankreich <strong>1934</strong> war seit dem Weltkriege auch Alfa Romeo an einem neuen Typ für<br />
überhaupt nicht mehr da.<br />
das nächste Jahr, und vollends Bugatti hat<br />
Der hauptsächlichste Grund der entscheidenden<br />
Umwälzung ist hinlänglich bekannt.<br />
schon zu Ende dieser Saison bewiesen, dass<br />
ihm nach langer Arbeit wieder ein grosser<br />
Das neue Deutschland, das bestrebt ist, auf<br />
Wurf geglückt ist. <strong>1934</strong> kämpften die Deutschen<br />
mit den stärksten Waffen. In ihren<br />
allen Lebensgebieten sich erfolgreich durchzusetzen,<br />
unterbrach die jahrelange Feierzeit<br />
Maschinen waren die neuesten technischen<br />
seiner Automobilfirmen und förderte von<br />
Kenntnisse investiert; wie aber gestaltet sich<br />
höchster Stelle aus mit Rat und Tat den Bau<br />
das Bild, wenn auch die andern Staaten mit<br />
neuer Rennwagen. Die deutsche Initiative<br />
ihren neuesten Spitzenprodukten den ausge-<br />
wurde auch für die andern Länder zum Ansporn,<br />
und so rüstete man sowohl in Italien,<br />
wie in Frankreich — und in einem bescheideneren<br />
Umfang auch in England — um mit verstärkten<br />
Waffen dem deutschen Ansturm entgegentreten<br />
zu können. Die neue Rennformel,<br />
die ein Maximalgewicht der Wagen von<br />
750 kg verlangt, zwang zudem die Konstrukteure<br />
von vornherein zum Bau neuer Rennwagen.<br />
Mit einem Schlage wurde der Automobilsport<br />
in allererster Linie wieder eine<br />
Angelegenheit der Fabriken selbst, die Zeit<br />
des Einzelfahrertums war vorüber. Die neue<br />
Rennformel sollte bekanntlich das Ziel erstreben,<br />
die Spitzengeschwindigkeiten der modernen<br />
Maschinen empfindlich zu vermindern.<br />
Schon heute sei festgestellt, dass dies nicht<br />
möglich wurde. Das spricht einerseits für die<br />
ausserordentlichen Fähigkeiten der modernen<br />
Konstrukteure, die auch bei Beschränkung<br />
der Mittel Höchstleistungen zu erreichen imstande<br />
sind, anderseits hat natürlich diese<br />
konsequente Weiterentwicklung der Schnelligkeiten<br />
auch ihre bedenklichen Schattenseiten.<br />
Die Frage der Bewährung der neuen<br />
internationalen Rennformel wird an dieser<br />
Stelle in weiteren Artikeln noch zu studieren<br />
sein; bekanntlich ist es um diese neue Formel<br />
noch immer nicht ruhig geworden, und so<br />
konsequent sie einerseits von französischer<br />
Seite aus angegriffen wird, so entschlossen<br />
wird sie von den Italienern verteidigt, die<br />
sich immer mehr in die Rolle des Beschützers<br />
der neuen Bestimmungen hineinzuleben scheinen.<br />
Zu Ende der letzten beiden Jahre ergab die<br />
Bilanz einer sportlich-technischen Rückschau<br />
mit aller Klarheit die Vormachtstellung der<br />
italienischen Farben. Alfa Romeo hatte in dem<br />
1932 erstmals in die Rennen geführten Monoposto-Typ<br />
eine Maschine geschaffen, gegen<br />
die — bildlich gesprochen — wirklich kein<br />
Kraut gewachsen schien. Eine grosse Anzahl<br />
der bedeutendsten Rennen wurde eine Beute<br />
des Mailänder Hauses. Nachdem sich dann<br />
Alfa Romeo offiziell vom Rennsport zurückzog,<br />
übernahm die Scuderia Ferrari die starken<br />
Wagen, und nun war es dieser Rennstall, der<br />
in Europa innerhalb kurzer Zeit unglaubliche<br />
Erfolge errang. Bugatti erlebte mit seinen Maschinen<br />
eine Reihe von Enttäuschungen. Er<br />
war von Anfang an zum Kampfe mit ungleichen<br />
Waffen verurteilt, da Frankreich bis<br />
ietzt kein Geld übrig hatte, um das Prestige<br />
der Nation auch auf diese Weise zu fördern.<br />
In steigendem Masse werden nun französische<br />
Stimmen laut, die für Bugatti eine finanzielle<br />
Stützung verlangen, um auch Frankreich bessere<br />
Chancen zu verschaffen. Maserati konnte<br />
sich gleichfalls nicht endgültig durchsetzen,<br />
da auch dieser Firma finanzielle Grenzen gesetzt<br />
sind. Immerhin haben sich sowohl Bugatti<br />
wie Maserati verschiedene höchst bemerkenswerte<br />
Siege gesichert. Wenn man<br />
sich diese Situation, wie sie noch zu Beginn<br />
des Jahres <strong>1934</strong> herrschte, vor Augen hält,<br />
um sie dann mit den Ergebnissen der diesjährigen<br />
ersten Bilanz zu vergleichen, dann<br />
erhält man erst den richtigen Begriff von der<br />
erfolgten ungeheuren Umwälzung im internationalen<br />
Automobilsport. Es ist nicht mehr<br />
Italien, sondern unbestritten Deutschland, das<br />
dieses Jahr an der Spitze steht! In verhältnismässig<br />
kurzer Zeit haben die genialen<br />
deutschen. Konstrukteure neue Rennwagen auf<br />
zum Teil geradezu revolutionären Konstruktionsgrundlagen<br />
geschaffen. Es fehlte am Anfang<br />
nicht an kritischen Stimmen, die in aller<br />
Objektivität Zweifel über die Leistungsfähigkeiten<br />
der deutschen Wagen zu hegen wagten,<br />
und es wäre auch nur in der Linie der<br />
bis jetzt gemachten Erfahrungen gelegen,<br />
wenn die neuen deutschen Maschinen bis zur<br />
Stunde noch nicht über das erste Stadium der<br />
Kinderkrankheiten hinausgekommen wären.<br />
Das Erstaunlichste an den Erfolgen der deutschen<br />
Firmen liegt aber gerade darin, dass<br />
die Maschinen nach dem Fiasko in Montlhery<br />
mit einzelnen Ausnahmen fast den gleichen<br />
Grad von Ausdauer und Zuverlässigkeit wie<br />
die Wagen der anderen rennerprobteren Konkurrenten<br />
erreichten. Die Objektivität gebietet<br />
es demnach, Deutschland als Sieger der gros-<br />
glichenen Kampf aufnehmen?<br />
Im folgenden sei auf die wichtigsten europäischen<br />
Rennen ein erster kurzer Rückblick<br />
geworfen, der im Laufe der nächsten Wochen<br />
noch vertieft werden soll. Mit dem Grossen<br />
Preis von Monaco begann in diesem Jahre die<br />
Reihe der internationalen Rennen. Alfa Romeo<br />
Wagen erfolgreich abzuschlagen und setzte<br />
sich mit dem unterdessen tödlich verunglückten,<br />
hochbegabten jungen Moll an die Spitze.<br />
Die Deutschen hatten ihre Wagen für dieses<br />
Rennen noch nicht gerüstet. Nach einer Reihe<br />
von weiteren Kämpfen, bei denen die romanischen<br />
Konkurrenten unter sich allein blieben,<br />
brachte das Avusrennen in Berlin den ersten<br />
Start der neuen deutschen Maschinen. Die<br />
Premiere fiel schon recht vielversprechend<br />
aus, wenigstens für die Auto-Union. Hans<br />
Stuck, der nach langer Ruhezeit wieder aktiv<br />
wurde, dominierte während den ersten zehn<br />
Runden in überaus eindrucksvoller Weise.<br />
Ein Defekt warf ihn dann aus dem Kampf<br />
und ermöglichte es Guy Moll erneut, für Alfa<br />
Romeo einen bedeutenden Sieg zu buchen.<br />
Die Mercedes-Benz-Rennwagen wurden noch<br />
Die vollkommene<br />
Frostschutzscheibe<br />
heisst<br />
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Internationale Rennfahrer-Rangliste <strong>1934</strong><br />
•c 3 x SP Js<br />
I I 1 ! i * I I I ! i i I<br />
Bezeichnung des Rennens o y 3 ] « £ g Z [ 2 , 3 Ö , - « a<br />
I JJ_ LJLlÄlAJLLlA<br />
Rang 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |l0a| 10b| 12 13<br />
Grosser Preis von Monaco — 4 — — — 5 1 — — 3 2 — —<br />
1000 Meilen Brescia 5 3 — — — — 4 — — — — — —<br />
Grosser Preis P. Bordino 5 4 — — — — — — — — — — —<br />
Grosser Preis von Tripolis 5 3 — 2 — 4 — — — — — — —<br />
Grosser Preis von Marokko — 5 — 4' — — — — — — 3 2 —<br />
Targa Florio 5 — — — — — — — — — — — —<br />
Avus-Rennen 4 — — — — 5 1 — — — — — —<br />
Eifelrennen — 3 4 — — — — — — — — — 5<br />
Grosser Preis von Montreux 3 — — 4 5 — — — — — — 2 —<br />
24-Stunden-Rennen von he Mans ... — — — 5 — — — — — — — — —<br />
Grosser Preis von Barcelona 5 4 — — — — — — — — 3 — —<br />
Internationales Kesselbergrennen ... — — 5 — 2 — — — — — — — 4<br />
Grosser Preis von Frankreich . . . . 4 5 — — 1,5 1,5 — — — — — — —<br />
Grosser Preis der Marne 3 5 — — — 4 — — — — — — —<br />
Grosser Preis von Deutschland . . . . — 3 5 — — — 2 4 — — — — —<br />
Grosser Preis von Vichy — — — 3 5 — — — — 2 1 4 —<br />
Grosser Preis von Dieppe . . . j . . — — — 5 — — — — — — 4 — —<br />
Coppa Ciano 5 — —• — 2 4 3 — — — — — —<br />
Grosser Preis von Belgien — — — — — — — — — 5 — — —<br />
Internationales Klausenpassrennen. .. — — 4 — — — — — 5 — — 3 —<br />
Coppa Acerbo — — — — — — 4 S — — — — —<br />
Grosser Bergpreis von Deutschland .. — — 5 — — — — — 4 — — — —<br />
Grosser Preis von Nizza 5 — — 4 3 — — — — — — — —<br />
Grosser Preis der Schweiz 2 1 5 — — — — — — 3 — — —<br />
Grosser Preis von Comminges — — — — — — — — — — — 3 —<br />
Circuit von Biella 4 — — — 5 — — — — — — — —<br />
Grosser Preis von Italien — 2 2 — 3 — 1 2,5 2,5 — — — —<br />
Grosser Preis von Spanien 1 — 1 — — — 3 5 4 — — — —<br />
Masarykring-Rennen 1 — 5 — — — 3 4 — — — — —<br />
Gesamtzahl der Punkte 57 j 42 | 36 | 27 | 26,5] 23,5| 22 | 20,5| 15,5| 13 J 13 | 11 | 9<br />
*) Nähere Erklärung der Tabelle am Schluss des nebenstehenden Artikels.<br />
im letzten Augenblick vom Start zurückgehal-<br />
Modelle:<br />
400 x 1OO mm 6/12 Volt Fr. 18<br />
410 x 170 mm 6/12 Volt Fr. 20<br />
510 x 220 mm (12 Volt Fr. 36<br />
für Lastwagen)<br />
Die meistgekaufte Frostschutzscheibe<br />
j<br />
ten. Dann folgte das internationale Eifelrennen,<br />
dem in diesem Jahre durch den ersten<br />
vollständigen Start der Auto-Union und von<br />
Mercedes-Benz eine besondere Bedeutung<br />
zukam. Hier zeigte der Löwe zum erstenmal<br />
seine Krallen: Die Deutschen lagen mit Manfred<br />
von Brauchitsch auf Mercedes-Benz als<br />
Sieger und Hans Stuck auf Auto-Union als<br />
Zweitem klar in Front.<br />
Das Hauptinteresse konzentrierte sich jedoch<br />
auf den Grossen Preis von Frankreich,<br />
der lediglich für Konstrukteure reserviert<br />
war und von Mercedes-Benz, der Auto-<br />
Union, Alfa Romeo, Bugatti und Maserati offiziell<br />
beschickt wurde. Dieser erste ausländische<br />
Start der deutschen Maschinen endete<br />
mit einer katastrophalen Niederlage. Sämtliche<br />
Wagen fielen frühzeitig aus, und die<br />
Scuderia Ferrari feierte den grössten Erfolg<br />
seit ihrem Bestehen. Mit Chiron, Varzi und<br />
Moll-Trossi endete sie auf den ersten drei<br />
Plätzen. Auch die neuen Bugattimaschinen<br />
zeigten nichts Ueberraschendes, Benoist als<br />
Vierter war der einzige, der das Rennen<br />
überlebte. Der kurze Zeit darauf stattfindende<br />
Grosse Preis von Deutschland bot den<br />
Deutschen die willkommene Gelegenheit,<br />
eine ganz gehörige Revanche zu nehmen.<br />
Hans Stuck schloss den Kampf an der Spitze<br />
ab, Zweiter wurde Fagioli auf Mercedes, und<br />
als Dritter folgte Chiron auf Alfa Romeo.<br />
Von da an begann der erstaunliche Siegeszug<br />
der deutschen Farben. Der Grosse Preis<br />
von Belgien bildete lediglich ein Zwischenspiel,<br />
da Deutschland das Rennen absagte<br />
und nur einige wenige Bugatti- und Alfa<br />
Romeo-Wagen an den Start kamen. Nach<br />
dem Ausfall der Alfa Romeo-Maschinen holte<br />
sich Dreyfus auf dem schnellen neuen Bugatti<br />
einen vielbeachteten Sieg für die Molsheimer<br />
Werke. In der Coppa Acerbo setzte<br />
sich wiederum Mercedes-Benz mit Fagioli an<br />
die Spitze, und Nuvolari wurde auf Maserati<br />
Zweiter. Der Grosse Preis der Schweiz war<br />
eine weitere Station im deutschen Triumphzug<br />
: Hans Stuck belegte den ersten, Momberger<br />
den zweiten (beide Auto-Union), und<br />
der Bugattifahrer Dreyfus den dritten Platz.<br />
Die in Bern vom Pech verfolgten Mercedes-<br />
Benz-Fahrer feierten 14 Tage später in<br />
Monza einen neuen Sieg. Caracciola und<br />
Fagioli gewannen zusammen den Grossen<br />
Preis von Italien, und Stuck auf Auto-Union<br />
endete mit Prinz Leiningen auf dem zweiten<br />
Platze. Der Grosse Preis von Spanien gab<br />
Mercedes-Benz nochmals die Gelegenheit,<br />
sich durchzusetzen, und wieder war es Fagioli,<br />
der den Sieg holte. Caracciola plazierte<br />
sich an zweiter Stelle. Die Schlussresultate<br />
des Masarykringrennens mit Stuck an der<br />
Spitze und Fagioli als Zweiter dürften noch<br />
in Erinnerung sein.<br />
Auf die 7 internationalen Grossen Preise<br />
bezogen, ergibt sich folgendes Resultat: Alfa<br />
Romeo, die Auto-Union und Mercedes liegen<br />
mit je zwei Siegen an der Spitze, und ihnen<br />
folgt Bugatti mit einem Sieg; Maserati kam<br />
bei einem Grossen Preis dieses Jahres nie<br />
auf den ersten Platz. Der am besten besetzte<br />
Grand Prix war der Grosse Preis von<br />
Deutschland mit 19 Maschinen. Am wenigsten<br />
Konkurrenten, nämlich nur 7, hatte der<br />
Grosse Preis von Belgien aufzuweisen. Alle<br />
Rennen, mit Ausnahme des Circuits von<br />
Monte Carlo, führten einheitlich über mindestens<br />
500 km. Sehr aufschhissreich ist die<br />
Tatsache, dass beim Grossen Preis von Spanien<br />
als Schlusslauf der Saison die grösste<br />
Zahl der Fahrer des Rennen beenden konn-
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war dieses Rennen auch das schnellste des<br />
Jahres. Am meisten Ausfälle von allen<br />
Grossen Preisen ereigneten sich in Montlhery,<br />
wo nur 30 % aller Konkurrenten ans Ziel<br />
kamen. Innert verhältnismässig kurzer Zeit<br />
haben deshalb die Konstrukteure eine spürbare<br />
Vervollkommnung ihrer Produkte erreicht.<br />
%<br />
Die Fahrer, die auch in diesem Jahre wieder<br />
zu Erfolgen kamen, gehören fast alle der<br />
bereits seit Jahren bestehenden internationalen<br />
Elite an. Immerhin haben sich auch<br />
hier einige Veränderungen ergeben.- Der<br />
früher an Rundstreckenrennen seltener anzutreffende<br />
Hans Stuck setzte sich innerhalb<br />
weniger Wochen ins hellste Rampenlicht,<br />
desgleichen stellten auch Fagioli und Caracciola<br />
ihr grosses Können unter Beweis. Nuvolari<br />
war hingegen in diesem Jahre von bedauerlichem<br />
Pech verfolgt und schlug sich,<br />
in Anbetracht der Umstände, immerhin auch<br />
diesmal wieder ganz hervorragend. Varzi,<br />
Chiron und Trossi erneuerten ihre früheren<br />
Erfolge. Auch sie sind immer noch internationale<br />
Spitzenklasse. Leider hat ein unglückseliger<br />
Zufall den überaus vielversprechenden<br />
Guy Moll allzufrüh hinweggerafft.<br />
Auch Hamilton, Gaupillat, Jellen und die<br />
Schweizer Maag und Pedrazzini gehören zu<br />
dieser überaus bedauerlichen Liste der Toten,<br />
denen ebenfalls noch ein weiteres Wort<br />
gewidmet sein wird.<br />
Die auf S. 3 veröffentlichte Rangliste der<br />
internationalen Rennfahrer stellt einen Versuch<br />
dar, durch ein besonderes Punktesystem die<br />
Leistungen der Piloten in der abgelaufenen<br />
Saison zu erfassen. Sie darf natürlich keinerlei<br />
Anspruch auf Offizialität machen, und sie<br />
ist auch nur von einem bestimmten Blickpunkt<br />
aus aufschlussreich. Bei der Zusammenstellung<br />
wurde in der Weise vorgegangen,<br />
dass für einen Sieg in einem der grösseren<br />
Rennen des Jahres 5 Punkte erteilt wurden,<br />
der Zweite erhielt 4, der Dritte 3, der<br />
Vierte 2 und der Fünfte 1 Punkt. Auf diese<br />
Weise wurde es in erster Linie möglich, auch<br />
die Leistungen jener Piloten ins rechte Licht<br />
zu stellen, die vor allem auf den Plätzen endeten.<br />
So ergibt sich die Tatsache, dass<br />
Achille Varzi mit einem gewaltigen Punktvorsprung<br />
unbestritten an der Spitze steht. Er ist<br />
zu diesem Punktgewinn natürlich unter anderem<br />
auch durch seine überaus grosse Aktivität<br />
in diesem Jahre gekommen. Die Zusammenstellung,<br />
die die Reihenfolge der erfolgreichsten<br />
Piloten des Jahres <strong>1934</strong> angibt, zeigt<br />
ganz unerwartete Tatsachen. So konnte sich<br />
Nuvolari, trotzdem er nie Erster wurde, ungemein<br />
weit nach vorne setzen, und Fagioli,<br />
der gegen das Ende der Saison hin ausserordentlich<br />
eindrucksvolle Siege errang, fiel<br />
trotzdem hinter Trossi und Moll sogar auf<br />
den 8. Platz zurück.<br />
Die obenstehende Rangliste findet ihre<br />
Fortsetzung in der folgenden, aus den weiteren<br />
Siegen errechneten Reihe :<br />
14) Brivio (Italien) 9 Punkte<br />
15) Comotti (Italien) 8 »<br />
16) Momberger (Deutschland) 7 »<br />
17) Lord Howe (England) 6 »<br />
18a) Barbieri (Italien) 5 »<br />
18b) Zehender (Italien) 5 ><br />
19) Benoist (Frankreich) 4 »<br />
20) Pietsch (Deutschland) 4 »<br />
21a) Hamilton (England) 3 »<br />
21b) Balestrero (Italien) 3 »<br />
21c) Farina (Italien) 3 »<br />
21d) Sommer (Frankreich) 3 »<br />
21e) Steinweg (Deutschland) 3 »<br />
21 f) Magistri (Italien) 3 » s><br />
21g) Tadini (Italien) 3 > "<br />
21h) Prinz Leiningen (Deutschland) 3 »<br />
21 i) Penn Hughes (England) 3 »<br />
22a) Villapadierna (Spanien) 2 »<br />
22b) Falchetto (Frankreich) 2 »<br />
22c) Ruesch (Schweiz) 2 »<br />
23a) Taruffi (Italien) 1<br />
23b) Biondetti (Italien) 1 ><br />
23c) Pages (Italien) 1 •<br />
23d) Geyer (Deutschland) 1 »<br />
23e) Wimille (Frankreich) 1 »<br />
23 f) Zanelli (Spanien) 1 ».<br />
23g) Montier (Frankreich) 1 »<br />
Zum Abschluss dieser Bilanz seien noch<br />
zusammenfassend die ersten 5 Fahrer der<br />
7 internationalen Grossen Preise <strong>1934</strong> veröffentlicht<br />
:<br />
Grosser Preis von Monaco (318 km)<br />
(3 April):<br />
Moll (Alfa Romeo), Std.-Mittel 90,102 km/St.<br />
Chiron (Alfa Romeo)<br />
Dreyfus (Bugatti)<br />
Lehoux (Alfa Romeo)<br />
Nuvolari (Bugatti)<br />
Schnellste Runde: Trossi (Alfa Romeo), 95,808<br />
km/St.<br />
Grosser Preis von Frankreich (500 km)<br />
(1. Juli):<br />
Ohiron (Alfa Romeo), Std.-Mittel 136,881 km/St.<br />
Varzi (Alfa Romeo)<br />
Trossi-Moll (Alfa Romeo)<br />
'<br />
Benoist (Bugatti).<br />
Schnellste Runde: Chiron (Alfa Romeo), 147,110<br />
km/St.<br />
Grosser Preis von Deutschland (570,250 km)<br />
(15. Juli):<br />
Stuck (Auto-Union), Std.-Mittel 122,946 km/St.<br />
Fagioli (Mercedes)<br />
Chiron (Alfa Romeo)<br />
Nuvolari (Maserati)<br />
Geyer (Mercedes).<br />
Schnellste Runde: Stuck (Auto-Union), 127,600<br />
km/St.<br />
Grosser Preis von Belgien (594,560 km)<br />
(29. Juli):<br />
Dreyfus (Bugatti), Std.-Mittel 139,861 km/St.<br />
Brivio (Bugatti)<br />
Sommer (Maserati)<br />
Benoist (Bugatti)<br />
Montier (Ford).<br />
Schnellste Runde: Brivio (Bugatti), 155,102 km/St.<br />
Grosser Preis der Schweiz (509,600 km)<br />
(26. August):<br />
Stuck (Auto-Union), Std.-Mittel 140,350 km/St.<br />
Momberger (Auto-Union)<br />
Dreyfus (Bugatti)<br />
Varzii (Alfa Romeo)<br />
Chiron (Alfa Romeo).<br />
Schnellste Runde: Momberger (Auto-Union),<br />
151,494 km/St.<br />
Grosser Preis von Italien (500,006 km)<br />
(9. September):<br />
Caracciola-Fagioli (Mercedes), Stundenmittel<br />
105,175 km<br />
Stuck (Auto-Union)<br />
Trossi (Alfa Romeo)<br />
Chiron (Alfa Romeo)<br />
Nuvolari (Maserati).<br />
Schnellste Runde: Stuck (Auto-Union), 116,148<br />
km/St.<br />
Grosser Preis von Spanien (519,450 km)<br />
(23. September)-<br />
Fagioli (Mercedes) Std.-Mittel 156,226 km/St.<br />
Caracciola (Mercedes)<br />
Niivolari (Bugatti)<br />
Stuck-Leiningen (Alfa Romeo)<br />
Varzi-Chiron (Alfa Romeo).<br />
Schnellste Runde: Stuck (Auto-Union), 164,300<br />
km/St.<br />
bo.<br />
Rennfahrerprojekte für 1935. Mit dem Pariser<br />
Salon ist auch wieder die Zeit herangekommen, da<br />
die ersten Pläne der Rennfahrer für die nächste<br />
Saison bekannt werden. Schon jetzt hört man von<br />
überaus interessanten Projekten, die eigentliche Umwälzungen<br />
in den Fahrer-Formationen gleichkommen.<br />
So verlautet das bestimmte Gerücht, dass Chiron<br />
die Scuderia Ferrari verlassen werde, um in<br />
die Dienste von Mercedes-Benz zu treten. Mit diesem<br />
Piloten würde sich die Untertürkheimer Firma<br />
jedenfalls eine überaus leistungsfähige Kraft sichern.<br />
Von Nuvolari wird gemeldet, dass er nächstes<br />
Jahr eine Reihe von Rennen für die Auto-<br />
Union fahren werde, darunter die Grossen Preise<br />
von Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Belgien<br />
und der Schweiz. Man muss diesen Nachrichten<br />
unbedingt Beachtung schenken, doch wird es<br />
noch auf den Entscheid der deutschen Regierungsstellen<br />
ankommen, ob auch 1935 Ausländer in die<br />
deutschen Equipen aufgenommen werden dürfen.<br />
Im "weiteren vernahm man, dass Alfa Romeo auf<br />
Rechnung der Scuderia Ferrari neue 4000-ccm-<br />
Wagen baut, die sehr leistungsfähig sein -werden.<br />
Noch unentschieden ist das zukünftige Programm<br />
von Etancelin, ferner von Lehoux, der den Grossen<br />
Preis von Algier für den Straight-Rennstall fährt<br />
und eventuell 1935 offiziell in diese Equipe eintritt,<br />
weiter von Wimille, über dessen Verbleib bei Bugatti<br />
noch nichts verlautet, von Williams, Brunet<br />
und Sommer, die alle nächstes Jahr aktiv sein wollen,<br />
doch noch keine Ahnung haben, in welcher<br />
Form dies igeschehen solL<br />
Internationales Rennen im Donington-Park.<br />
Am letzten Samstag fand im Donington - Park<br />
in Mittelengland ein grosses Rundstreckenrennen<br />
statt, das in drei nach dem Handicap-System geregelte<br />
Läufe zerfiel, an denen sich die Elite der<br />
englischen Rennfahrer beteiligte. Auch diese Veranstaltung<br />
litt unter ausserordentlich schlechter<br />
Witterung. Die Läufe mussten bei wolkenbruchartigem<br />
Regen durchgeführt werden, der die<br />
Strecke sehr glitschig machte. Es ereignete sich<br />
denn auch eine Anzahl von gefährlich aussehenden<br />
Zwischenfällen, die glücklicherweise alle mehr<br />
oder weniger glimpflich abliefen. Der schwerste<br />
Unfall passierte während des ersten Laufes, als<br />
ein M. G.-Magnette mit einem Austin in einer<br />
Kurve zusammenstiess. Der eine Fahrer, C. B. Parish,<br />
musste mit Kopf- und Achselverletzungen<br />
vom Platz getragen werden. Auch der von Bern<br />
her bekannte Cholmondeley-Tapper geriet mit seinem<br />
Bugatti stark ins Schleudern und entging<br />
knapp einem schweren Sturz. Das erste Zehnrundenrennen<br />
für Wagen bis 1500 cem wurde zu Beginn<br />
von Appleton auf seinem Riley-Maserati-<br />
Spezialwagen angeführt. Später übernahm Skinner<br />
auf Morris-Minor die Spitze, bis er wegen Defekt<br />
anhalten musste. Richardson auf M. G.-Magnette<br />
gewann schliesslich den Lauf mit dem Stundenmittel<br />
von 94 km/St.<br />
Das zweite Rennen führte über 20 Runden und!<br />
war für die grossen Wagen offen. Sofort begann<br />
zwischen Whitney Straight (Maserati), Staniland<br />
(Bugatti) und Penn Hughes (Alfa Romeo) ein interessantes<br />
Duell. Staniland fiel wegen Fehlzündung<br />
bald zurück und Whitney Straight vermochte<br />
das Rennen mit dem Durchschnitt von 107 km/St<br />
vor Penn Hughes und Lord Howe (Bugatti) zu gewinnen.<br />
Lord Howe war übrigens beim Training<br />
von einer Wespe in die Hand gestochen worden,<br />
so dass er von Anfang an benachteiligt war.<br />
Als Hauptveranstaltung folgte ein 40-Rundenlauf<br />
für Wagen bis 1500 cem, dem 15,000 Menschen beiwohnten.<br />
Die ersten 15 Runden wurden von Everitt<br />
auf M. G.-Magnette angeführt Nach 17 Runden<br />
fiel dann der an dritter Stelle gelegene T. T.-<br />
Sieger Dodson auf M. G.-Magnette wegen Defektes<br />
aus. Everitt musste nach 24 Runden ebenfalls die<br />
Fahrt abbrechen. Der Austin von Turner lag dann<br />
einige Zeit an der Spitze, bis ein Halt bei der<br />
Boxe den Wagen zurückwarf. Raymond Mays benützte<br />
die Gelegenheit, um mit seinem neuen englischen<br />
E. R. A.-Wagen an die Spitze vorzugehen,<br />
die er bis zum Schlüsse nicht mehr abgab. Er gewann<br />
das Rennen mit dem Durchschnitt von 98<br />
km/St., Zweiter wurde Seaman auf M. G. Magnette<br />
mit dem Durchschnitt von 94 km/St., Dritter Evans<br />
auf M. G. Magnette und Vierter Lord Howe auf Delage,<br />
dem im übrigen ein unvorsichtiger Streckenwärter<br />
zu früh abwinkte, so das« er vor dem. Ziel<br />
noch kostbare Zeit verlor. /<br />
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Sicherheit nur durch die<br />
Harmonie<br />
der Gesamt-Konstruktion<br />
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bis In die geringsten Details.<br />
Federn<br />
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Die Strassenhaltung des neuen Hotchkiss 1935 ist unübertroffen<br />
Die Hotchklss-Wagen 1935 zeichnen sich durch eine In jeder Beziehung vollkommene<br />
Federung aus. Noch nie hat ein Wagen diese so wichtige Forderung erfüllt wie der<br />
neue Hotchkiss 1935.<br />
Sicherheit. Sicherheit ohne Widerstandsfähigkeit ist nur ein leeres Wort; Widerstandsfähigkeit<br />
Ihrerseits ergibt sich nur aus der Harmonie der Gesamt-Konstruktion. Und nur mit dieser<br />
Harmonie der Gesamt-Konstruktion können Sie ruhig auf 100, 120 oder 140 km heraufgehen,<br />
nur sie vermag dem Wagen die unbedingte Stabilität unter allen Umständen zu geben.<br />
Bewe<br />
enha<br />
uns;<br />
Die Konstruktionen von Hotchkiss beweisen Ihre Ueberlegenheit durch die unerreichten<br />
Erfolge bei sportlichen Veranstaltungen, wie: Rally von Monte Carlo 1932-33-34,<br />
Paris-Nizza, bei den Rekordfahrten etc.<br />
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massige Berechnung. In drin»<br />
genden Fällen brauchen wir den<br />
Wagen nicht mehf als
StiPäHs%en<br />
Befahrbarkeit der Alpenstrassen. Trotzdem<br />
bis gegen Ende der letzten Woche die<br />
höheren Gebirgslagen ordentlichen Schneefall<br />
zu verzeichnen hatten, sind dessenungeachtet<br />
die Nord-Süd-Verbindungen dem Automobilverkehr<br />
immer noch ohne Schneeketten<br />
geöffnet. Eine Fahrt über die noch<br />
offenen Pässe Simplon, St. Qotthard, Lukmanier,<br />
Splügen, Julier und Flüela, wie auch<br />
über die Grimsel, dürfte gegenwärtig zum<br />
Schönsten zu zählen sein, was eine Hochalpenfahrt<br />
zu bieten vermag. Die Gipfel und<br />
Felsen sind leicht angezuckert, die Fernsicht<br />
ist einzigartig und die Temperatur noch genügend,<br />
um selbst im offenen Wagen eine<br />
Fahrt zu unternehmen. Selbstverständlich<br />
gehören aber in dieser Jahreszeit die Schneeketten<br />
in den Wagen.<br />
Solothurnische Strassenprofekte. Der durch<br />
die industrielle Krise besonders hart betroffene<br />
Kanton Solothurn hatte schon frühzeitig<br />
die Bedeutung eines den neuzeitlichen Verkehrsverhältnissen<br />
angepassten Strassennetzes<br />
für die Belebung seiner Wirtschaft und<br />
als Mittel zur Arbeitsbeschaffung erkannt. Gestützt<br />
auf diese Ueberlegungen ist man seinerzeit<br />
auch an den Bau der Passwangstrasse<br />
mit ihrem Scheiteltunnel herangetreten, die<br />
eine vorzügliche Querverbindung durch den<br />
Jura darstellt und die in den interessierten<br />
Talschaften schon längst gefordert wurde.<br />
Auch in diesem Jurakanton ist es wie bei einigen<br />
anderen Ständen der Kantonsingenieur,<br />
der immer wieder auf die Stellung der Strasse<br />
im modernen Landverkehr hinweist. Unlängst<br />
hat nun der solothurnische Regierungsrat den<br />
generellen Beschluss gefasst, den 11 km langen<br />
Strassenzug Solothurn-Grenchen auszubauen.<br />
Ausserorts soll die Fahrbahn eine<br />
Breite von 6 m, innerorts eine solche von<br />
8 m erhalten. Zwecks Kanalisierung des Verkehrs<br />
in die einzelnen Verkehrsarten ist ein<br />
einseitiger Radfahrer- und Fussgängerstreifen<br />
von total 3 m Breite vorgesehen, wovon der<br />
1,5 m breite Radfahrerstreifen an die Strassenfahrbahn<br />
anschliesst und von dieser durch<br />
einen zirka 14 cm hohen Randstein abgegrenzt<br />
ist. Auf der äussern Trottoirseite<br />
kommt dann der 1,5 m breite Fussgängerstreifen<br />
zu liegen. Innerorts sollen die Radfahrer<br />
wieder auf die 8 m breite Fahrbahn<br />
verwiesen werden, so dass dort das 3 m<br />
breite Trottoir ganz dem internen Fussgängerverkehr<br />
zur Verfügung steht. Seitens des<br />
Kantonsingenieurs war eine 7 m breite Fahrbahn<br />
vorgeschlagen worden. Im Hinblick auf<br />
die gegenwärtige Lage der Kantonsfinanzen<br />
glaubte jedoch der Regierungsrat, an einer<br />
6 m breiten Fahrbahn festhalten zu müssen,<br />
in der Auffassung, dass diese genügend breit<br />
sei, wenn der Radfahrer- und Fussgängerverkehr<br />
auf eigene Streifen verlegt wird. Wenn<br />
auch die Stellungnahme des Regierungsrates<br />
wohl verständlich erscheint, so ist doch zu<br />
berücksichtigen, dass die von der Strasse<br />
Solothurn-Grenchen durchzogene Landschaft<br />
neben einem stark industriellen Charakter<br />
auch einen solchen landwirtschaftlicher Art<br />
aufweist, so dass die Strecke sehr rege von<br />
Pferdefuhrwerken benutzt wird. Aber auch im<br />
Hinblick auf die Befahrbarkeit während der<br />
Wintermonate würde der Bau einer 7 m breiten<br />
Talstrasse kaum überfordert sein, wenn<br />
man bedenkt, dass die grossen italienischen<br />
Alpenstrassen, wie auch die neuen Strassen in<br />
Oesterreich (Grossglockner, Fernpass) Breiten<br />
von ebenfalls 6 und mehr Meter aufweisen.<br />
Zudem ist die weitere Verkehrsentwicklung<br />
zu berücksichtigen, die sicher nicht in<br />
der Richtung geht, dass der motorisierte<br />
Strassenverkehr in Zukunft abnehmen wird.<br />
Eine Autostrasse ins Val Bondasca. In Nr.<br />
76 der « Automobil-Revue» brachten wir<br />
Bilder vom Ausbau der Bergellerstrasse von<br />
Maloia nach Castasegna. Wie berichtet wird,<br />
soll nun auch eine für Automobile fahrbare<br />
Strasse durch das landschaftlich prachtvolle,<br />
hochromantische Bondascatal, einem südöstlichen<br />
Seitental des Bergeil, projektiert<br />
sein, die von Bondo-Promontogno bis Laret<br />
führen würde und die ganze Schönheit des<br />
Bondascatales dem Touristenverkehr erschlösse.<br />
Verkehrswirtschaftlich dürfte die<br />
Verwirklichung dieses Planes von grossem<br />
Nutzen, nicht nur für das Bondascatal, sondern<br />
auch für das ganze Bergeil sein, das<br />
bis jetzt eigentlich nur dem grossen Durchgangsverkehr<br />
diente und von Automobilisten<br />
seltener zu längerem Verweilen benützt<br />
wurde. Schwieriger gestaltet sich die Finanzierung<br />
des Projektes, für die die Gemeinde<br />
von Bondo-Promontogno nicht aufkommen<br />
könnte; doch sollten sich bei einer klugen<br />
und initiativen Zusammenarbeit aller interessierten<br />
Kreise wohl Finanzierungsmöglichkeiten<br />
ergeben.<br />
A- C. S.<br />
Be.<br />
SEKTION BERN. Im Hinblick auf die nächsten<br />
Sonntag, den 14. Oktober <strong>1934</strong> zur Volksabstimmung<br />
gelangenden kantonalen Vorlagen spricht Herr Re-<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -<br />
Sierunssrat Dr. W Bösiger Mittwoch, den 10. Oktober,<br />
20 Uhr, im «Bürgerhaus» über das Gesetz<br />
über den 13 au undUnterhalt derSt/ass<br />
e n.<br />
Der Vorstand der Sektion Born lä'It seine Mitglieder<br />
ein, dem orientierenden Referat des berliischen<br />
Baudirektors recht zahlreich beizuwohnen,<br />
um den Standpunkt der Regierimg zu diesem verkehrswichtigen<br />
Problem zu vernehmen. Die gegenwärtig<br />
geltende StrassenbaugeseUgobung schaut auf<br />
ein lOOjähnges Bestehen zurück. Eine Nouanpas-<br />
.sung des Gesetzes an die gewaltige Umwälzung auf<br />
dein Gebiete des Strassenwesens ist deshalb ein Gebot<br />
der Zeit und die Automobilisten werden es<br />
sicher begrüssen, wenn die Exekutive selbst Wesen<br />
und Zweck des zur Abstimmung gelangenden Gesetzes<br />
in einem öffentlichen Vortrags- und Diskussionsabend<br />
erläutern will. Die direkte Fühlungnahme<br />
zwischen dem 3trassenbauer und dem Strassenbenützer<br />
bietet Gelegenheit zu gegenseitiger nützlicher<br />
Aussprache, welche von den Verkehrsverbänden<br />
wie von der Regierung gleicherweise geschätzt<br />
werden. h.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Herbstund<br />
Sauserfahrt. Der letzte Sonntag im September<br />
zeigte sich in schönstem herbstlichem Glänze. Ungewohnt<br />
früh musste die Sauserfahrt angesagt werden,<br />
da die Trauben ausgereift waren. Zu gleicher<br />
Zeit standen unsere Milizen unter den Waffen im<br />
Divisionsmanöver. Das Ziel der A.C.S.-Ausfahrt war<br />
t das Gasthaus zum Bahnhof in Buchs. Dass auch im<br />
Werdenberger Ländchen Truppen einquartiert waren,<br />
kam sinnfällig auch beim Tanz in der A.C.S.-<br />
Gesellschaft zum Ausdruck. Mit den Offizieren aus<br />
dem A.C.S.-Kreise fanden sich allmählich auch andere<br />
Militär zur Unterhaltung ein, so dass der feldgraue<br />
Farbton schliesslich überwog. Die Stimmung<br />
wurde aber dadurch keineswegs beeinträchtigt, und<br />
wenn Fritz Bois so recht vom Leder zog und an<br />
die Mitwirkung seiner Zuhörer appellierte, dann<br />
fehlte es an Unterstützung nicht. Ein reger Unterhaltungsbetrieb,<br />
eine eifrige Tanzmusik und ein<br />
mundgerechter 'Sauser, das waren die Faktoren, die<br />
diese Zusammenkunft beherrschten. Wer die Heimfahrt<br />
durch das früchtegesegnete Rheintal zu machen<br />
hatte, sah belebte Strassen und Dörfer und es<br />
lag wohl so etwas wie Herbstfreude auf den Gemütern.<br />
B.<br />
SEKTION ZÜRICH. Die Damenveranstaltung<br />
vom 4. Oktober nahm einen sehr vergnügten Verlauf.<br />
In Zürich erhielt man ein Itineraire in die Hand<br />
gedrückt, mit dem Zielpunkt Sternenberg, wo weitere<br />
Instruktionen folgen sollten. Ueber Erlenbach,<br />
Forch, Grüningen, Wetzikon, Bauma ging die Fahrt<br />
durch prächtige herbstliche Landschaften hinauf<br />
zum schön gelegenen •Sternenberg. Hier konnte ein<br />
neues Itinerar «gefasst» werden, das das Schlussziel<br />
Schloss Wülflingen meldete, welches aber auf<br />
interessanten Umwegen über Saland, Turbental,<br />
Bichselsee, Elgg, Wiesendangen, Riedhof, zu erreichen<br />
war.<br />
In den gemütlichen Räumen des Schlosses Wülflingen<br />
konnte man sich von den Strapazen der<br />
genussreichen Herbstfahrt bei einem währschaften<br />
«Zabig» erholen. Bald herrschte recht vergnügte<br />
Stimmung. Ein Bridge- und Jasshock beschloss den<br />
Abend, der die rund 40 Teilnehmerinnen und «Meisterinnen»<br />
des Volants noch lange beisammen hielt.<br />
Der nächste Damenanlass ist auf den 15. November<br />
vorgesehen, wo in Zürich das Martinimahl<br />
stattfinden wird, auf den nämlichen Tag<br />
Die modernen Omnibusse<br />
und Carsalpins aus Stahl<br />
und Leichimetall liefern:<br />
also, an dem auch das Martmiessen der Herren angesetzt<br />
ist. s.<br />
T. C. S.<br />
No 82<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />
ORTSGRUPPE ST. GALLEN - STADT. Unsere<br />
Ortsgruppe hat im Laufe der vergangenen Jahre sich<br />
bereits mehrmals in den Dienst der Wohltätigkeit<br />
gestellt und Ausfahrten mit Anstaltsinsassen veranstaltet,<br />
wobei sie stets darfkbare Fahrgäste hatte.<br />
Von den Ostschweiz. Blindenanstalten ist schon früher<br />
angedeutet worden, dass die Blinden schon<br />
öfters den Wunsch geäussert haben, an einer Automobil-Ausfahrt<br />
teilnehmen zu können. Der Vorstand<br />
der Ortsgruppe konnte denn auch nicht anders, als<br />
dem Wunsch dieser bemitleidenswerten Mitmenschen<br />
zu entsprechen. Die notwendigen 35 Wagen wurden<br />
von den abkömmlichen Mitgliedern gerne zur<br />
Verfügung gestellt. Mit den Insassen des Blindenheims,<br />
des Blindon-Altersheimis und des Blinden-<br />
Asyls ging es letzten Samstag bei strahlendem<br />
Herbstwetter in geschlossener Kolonne über Gossau,<br />
Herisau, Hundwil, Teufen und wieder zurück nach<br />
St. Gallen. Diese Fahrt bedeutete für alle Teilnehmer<br />
ein frohes Ereignis. Es war für sie ein<br />
Unterbruch des Alltags, der ihnen in froher Erinnerung<br />
bleiben wird. Den Gästen wurde zum<br />
Schlüsse noch ein Geschenk verabreicht. Fz.<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
Alpenstrassen.<br />
Es sind immer noch alle Alpenstrassen dem<br />
Verkehr geöffnet. Die Touristikbureaux des A.G.S.<br />
unterhalten einen kontinuierlichen Informationsdienst<br />
über die Befahrbarkeit und die später eintretende,<br />
sukzessive Schliessung der verschiedenen<br />
Paßstrassen.<br />
Autofähren.<br />
1. Die Bodensoefähre Konstanz (Staad)-Meersburg<br />
verkehrt ab 1. Oktober an Werktagen nur noch<br />
istündlich. Bei Bedarf an Sonn- und allff. Feiertagen<br />
wird der Halbstundenverkehr eingeführt.<br />
2. Fähre Romanshorn-Friedrichshafen. Ab 6. Oktober<br />
bis 14. Mai 1935 gilt folgender Fahrplan:<br />
Romanshorn ab: 11.10a, 14.00b, 17.26; Friedrichshafen<br />
ab: 9.45a, 12.35b, 15.45; Friedrichshafen an:<br />
12.10a, 15.00b, 18.23; Romanshorn an: 10.45a, 13.35b,<br />
16.42.<br />
a) Im Oktober und ab 1. April täglich, sonst an<br />
Werktagen.<br />
b) Im Oktober und ab 1. April nur an Werktagen.<br />
3. Die Autofähre Gersau-Beckenried verkehrt nur<br />
noch bis zum 15. Oktober, und zwar wie folgt:<br />
Gersau ab: 8.00a, 10.00, 12.00a, 13.45a, 15.15.<br />
16.50, 18.10 Uhr.<br />
Beckenried ab: 7.00a, 9.00, 11.00a, 12.55a, 14.30,<br />
16.00, 17.30 Uhr.<br />
a) Im Oktober nur Sonntags.<br />
Ab 15. Oktober wird der Fährebetrieb während<br />
des Winters eingestellt.<br />
4. Autofähre Meilen-Hargen. Die Transportmöglichkeiten<br />
(Fahrzeit 10 Min.) sind folgende:<br />
Meilen ab: 6.30, 7.00 Uhr und alle 30 Minuten<br />
bis 21.30 Uhr, sowie 22.15 Uhr.<br />
Horgen ab: 6.15, 6.45 Uhr und weiter alle 30 Minuten<br />
bis 21.45 Uhr.<br />
Ausserhalb dieser Zeiten werden Extrafahrten<br />
nach Vereinbarung durchgeführt.<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE 1984 - N° 82<br />
Der Pariser Salon im Bild<br />
Originelle Karosserien . . .<br />
Die Stromlinienkarosserie von Grammer auf Renault-Nervastella-Chassis. Man beachte die Ausschnitte<br />
im Dach, die zur Vergrösserung des Sichtbereiches beitragen.<br />
Die serienmässige neue Hotchkiss-Karosserie. Die Linienführung zeigt in allen Schnittebenen flies<br />
senden Verlauf.<br />
Blick ins Innere einer originellen Voisin-Karos*erie, deren Dach Oberlichter aufweist und mechanisch<br />
nach hinten verschoben werden kann.<br />
Vorderansicht des Tatra-Wagens, der mit seiner Stromlinien-Karosserie, dem hinten eingebauten<br />
luftgekühlten V-förmigen Achtzylindermotor und der unabhängigen Radabfederung die radikalste<br />
Neukonstruktion des Salons darstellt.<br />
Interessante Mechanik<br />
,<br />
g 7 neuartiges Abfedeningssystem hat der Uroc Wagen. Jedes Rad wird -von einem eigenen Der neue 3,3-Liter-Bugatti-Touren- und Sportmotor des ausgestellten Bugatü-Typs 57. Die Veatil-<br />
Achsbalken gefuhrt dessen eines Ende gelenkig mit dem Rahmenlang.strager verbunden ist. Es Steuerung geschieht durch zwei obenliegende Nockenwellen. Dio Kupplung und das Getriebe biXi<br />
wird so wenigstens eine gegenseitige Beeinflussung der Räder vermieden. mit dem Motor einen gemeinsamen Baublock<br />
Das<br />
als<br />
Antriebsaggregat des Tatra-Wagens. Der Motor, das Getriebe,<br />
Schwingachse ausgebildete Hinterachse erge'-^n zusammen eine<br />
gewechselt werden kann.<br />
die KühUuft<br />
Einheit, die<br />
veniilatoren und die<br />
in kurzer Zeit aus- lim llutorgetiicljeblock des 7-PS-Citroen-Vorderrn::-.intriebswagens. In der Mitte unten ist eines der<br />
Antriebsgelenke des rechten Vorderrades sichtbar.
N82<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Oktober <strong>1934</strong><br />
82<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Oktober <strong>1934</strong><br />
Rund um den Salon.<br />
Technische Splitter.<br />
Paris, 4./5. Oktober <strong>1934</strong>.<br />
Schon in unseren ersten Meldungen über den<br />
38. Salon konnten wir darauf hinweisen, dass die<br />
diesjährige Schau eine Verallgemeinerung von technischen<br />
Fortschritten bringe, die im Prinzip bereits<br />
ein Jahr und länger bekannt waren, die aiber dannzumal<br />
nur in wenigen Fällen eine erste schüchterne<br />
Verwendung fanden. Seither sind alle diese Verbesserungen<br />
konstruktiv ausgereift und wurden in<br />
der Praxis, sei es in Rennmaschinen oder bereits<br />
in Gebrauchsfahrzeugen, noch gründlich erprobt.<br />
Nachdem es daher nicht mehr als kaufmännisches<br />
Wagnis betrachtet werden muss, Serionfahrzeuge<br />
entsprechend auszurüsten und zu bauen, so folg<br />
nun bereits eine grössore Anzahl von Fabriken dem<br />
Beispiel, das einige optimistische Konstrukteure bereits<br />
vor Jahresfrist und mehr gaben. Eine kleine<br />
Statistik, welche ein französisches Fachblatt in dieser<br />
Riehhin;? zusammenstellte, gibt darüber interessanten<br />
Aufschluss. Dieses Jahr weisen beispielsweise<br />
nur mehr 9 Fabrikate oder rund 18 n /o der<br />
Fahrzeuge Dreiganggetriebe auf. Vor 2 Jahren waren<br />
es noch über 70%. 19 Marken oder gegen •iOVo<br />
der gezeigten Wagen haben unabhängige Abfederung,<br />
während sich diese Federungsart noch vor<br />
2 Jahren auf 6°/o der Salonobjekte beschränkte.<br />
Es unterliegt keinem Zweifel, dass gerade der<br />
Rennsport dem Konstrukteur und dem Verkäufer<br />
des Personenwagens tüchtig vorgearbeitet hat um<br />
das Publikum von der Zweckmässigkeit und Güte<br />
der Neuerungen zu überzeugen vermochte. So führt<br />
u. a. auch Faroux die jetzige Bereitwilligkeit der<br />
französischen Käuferschaft, Wagen mit unabhängiger<br />
Abfederung anzuschaffen, auf die entscheidenden<br />
Siege der deutschen Rennmaschinen zurück<br />
die bekanntlich als erste diese Neuerung auf die<br />
Rennbahn brachten, wobei allerdings jede der beiden<br />
Maiken einer anderen Lösung huldigt. Weiterhin<br />
finden wir bei verschiedenen Gebrauchswagen<br />
— nicht etwa ausgesprochenen Sportfahrzeugen<br />
— das Wilson-Vorwählergetriebe, das bekanntlich<br />
erstmals und in der abgelaufenen Saison in zunehmendem<br />
Masse hei verschiedenen Rennwagen eingebaut<br />
.wurde.<br />
Man möchte allgemein glauben, dass das kühne<br />
Wort Ben Abikas, es gebe nichts Neues unter der<br />
Sonne, im Automobilbau bestimmt keinerlei Berechtigung<br />
habe. Bei gründlicher Besichtigung der historischen<br />
Autoschau, die in ihrer Vollständigkeit<br />
wohl einzig dasteht und ihrer Devise «ä la gloire<br />
de l'industrie franc.aise» sicher gerecht wird, stellt<br />
man aber mehr als einmal fest, dass verschiedene<br />
«Ncuheitt-n« schon Konstruktionen älteren Datums<br />
eigen waren, dann aber wieder aus irgend oinrnn<br />
Grunde untergingen, um in der neuesten Zeit wiederum<br />
als vielbestaunter Fortschritt aufzutauchen.<br />
In dieser Hinsicht ist auch manchem wagemutigen<br />
Pionier und französischen Kleinfabrikanten eine<br />
undankbare Rolle zugefallen. In früheren Berichten<br />
wiesen wir verschiedentlich auf Aussteller hin,<br />
deren Wagen kaum in Frankreich selbst bekannt<br />
waren, die aber oftmals durch die Kühnheit ihrer<br />
Konstruktion auffielen, von sich -während der Dauer<br />
des Salons reden machten, denen aiber dann der<br />
Verkaufserfolg versagt blieb und die daher ihre Bemühungen<br />
aufgeben mussten. Wir erinnern da nur<br />
an Bucciali, dessen Vorderradantrieb und 16-Zylindermotor<br />
Sensationen früherer Ausstellungen im<br />
Grand Palais waren. Ob nun allerdings einem<br />
Tracfort, einer mit Fordmofor, aber reichlich kompliziertem<br />
Vorderradantrieb ausgestatteten Neuerscheinung,<br />
oder dpr Vorderachsfiihrung hei Unic,<br />
wo zwei starre Achsen, kreuzweise gelegt, von je<br />
einem R-id zur Aufhängung am gegenüberliegenden<br />
Chassisrahmen führen, ie die Kategorie dieser konstruktiven<br />
Lösungen gehören, die sich trotz allen<br />
anfänglichen Schwierigkeiten schlussendlich doch<br />
behaupten worden, muss füglieh bezweifelt werden.<br />
Die an die Stromlinie angelehnte Formgebung<br />
der Karosserie beherrscht unbedingt den Salon.<br />
Aerodynamik ist Trumpf, wenigstens als Schlagwort.<br />
Betrachton wir solche Aufbauten näher, dann<br />
vi-ird man feststellen, riass sich ab und zu die<br />
Stromlinie auf den Vorder- oder Hinterteil des Wagens<br />
beschränkt, ihr Nutzeffekt also ziemlich gleich<br />
Null sein wird. Kin ganz krasses Beispiel stellt ein<br />
Rolls-Royce dar, der die traditionelle eckige Kühler-<br />
und Haubenform aufweist und auch sonst in<br />
der vorderen Linienführung der wohltemperierten<br />
Zurückhaltung dieser Fabrik entspricht, dagegen in<br />
der Rückwand ganz unvermittelt «aerodynamisch><br />
wird und in wohlgeschweifter Rückenlinie endet.<br />
Weiterhin haben es .sich einzelne Fabriken insofern<br />
bequem gemacht, als sie der Anforderung<br />
nach windsrlinittigpm Oberbau in der Karosserie<br />
zwar recht gefällig und geschickt Rechnung trugen,<br />
dann aber ganz vergossen, auch der Verschalung<br />
unter dem Chassis die nötige Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. Dort aber stellen noch mechanische Teile<br />
aller Art und in allen Formen vor, bilden eigentliche<br />
Windfänge und sorgen dafür, dass die Kraftersparnis<br />
die sich durch den oberen glatten Strömungsablauf<br />
ergibt, unten mindestens wieder neutralisiert<br />
wird.<br />
Zahlreiche Lösungen und darunter diejenigen<br />
einer Reihe von Serienfahrzeugen der mittleren<br />
Preisklasse sind a.ber recht geschickt und können<br />
als merklicher Fortschritt in der Richtung der eigentlichen<br />
Stromlinie durchaus gefallen. Als Serienfahrzeug<br />
ist neben den Chrysler-Produkten wohl<br />
der Tatra, der übrigens in einer Art Stabilisierungsflosse<br />
eine harmonische Abschlusslinie findet, wohl<br />
das Modell, das der wissenschaftlichen Form des<br />
Wagens mit geringstem Luftwiderstand am nächsten<br />
kommt.<br />
Bei den Karossiers beachtet man immer wieder<br />
neue Versuche nach einer idealen Lösung des AI1-<br />
wetter-Problems. Voisin zeigt serienmässig ein starres<br />
Metalldäch, das aber in seiner Form genau der<br />
Wölbung der oval verlaufenden Wagenrückwand angepasst<br />
ist und daher nach rückwärts verschoben<br />
werden kann, wodurch die Limousine zum Ciel ouvert<br />
wird. Peugeot wiederum zeigt eine sehr elegante<br />
Variante bei einem Faux-Cabriolet mit starrem<br />
Dach Mittels Pressluft öffnet sich die Klappe,<br />
die sonst bei Wagen mit Notsitzen diesen als Rücklehne<br />
dient. Gleichzeitig versenkt sich das feste<br />
Dach in dem so geschaffenen Gewölbe, der Deckel<br />
verschliesst sich wieder, und so ist der wirklich<br />
geschlossene Wagen im Handkchrum in ein offenes<br />
Fahrzeug verwandelt. Dabei ist der rückwärtige<br />
Raum so aufgeteilt, dass neben dem versenkten Dach<br />
doch noch zwei Koffern Platz finden. Auch an verschiedenen<br />
Karosserieständen sind ähnliche Aufbauten<br />
zu sehen. Sie sind Gegenstand eingehender<br />
Betrachtung durch manchen schweizerischen Karossier,<br />
dem wir am Salon begegneten. Man ersieht<br />
daraus das Bestreben unserer Fachleute, sich<br />
fortlaufend darüber orientieren zu wollen, was auf<br />
ihrem Gebiet an Neuheiten auftaucht, um auch<br />
in der Schweiz mit der Zeit ständig Schritt halten<br />
zu können. Es darf bei dieser Gelegenheit übrigens<br />
ohne Ueberhebung gesagt werden, dass sich die<br />
schweizerischen Produkte des Karosseriegewerbes<br />
bestimmt in bezug auf Qualität mit dem in Paris<br />
Gebotenen messen dürfen.<br />
Salon und Rennsport.<br />
Der Salon in Paris ist seit einigen Jahren ein<br />
beliebter Treffpunkt der besten Rennfahrer geworden.<br />
Man trifft sich hier nicht nur ein lotztesmal<br />
zum endgültigen Abschluss der Saison, sondern es<br />
werden auch bereits neue Projekte für das kommende<br />
Jahr diskutiert, Fühlung mit der Industrie<br />
genommen, um zu erfahren, mit was für einem<br />
Rennmaterial nächstes Frühjahr zu rechnen ist. So<br />
eingehend und lebhaft diese Aussprachen sind, solange<br />
die Fahrer unter sich Cercle bilden, so rasch<br />
wechselt das Thema, wenn ein Zugewandter oder<br />
gar ein Journalist in Sicht ist. Mit der verbindlichsten<br />
Geste und dem unschuldigsten Gesicht erklären<br />
dann die meisten, dass sie sich eigentlich mit<br />
dem Programm für 1935 noch gar nicht befassen<br />
timmm<br />
1/Ä.MßlIil<br />
STUDhßAKER<br />
PIERCE ARROW<br />
und sich erst einmal gründlich ausruhen und eN<br />
holen möchten. Denoch sickern da und dort interessante<br />
Meldungen durch, deren Richtigkeit aber<br />
erst noch der Bestätigung harrt. So will die Nachricht<br />
nicht zur Ruhe kommen, dass Chiron nächstes<br />
Jahr für Mercedes-Benz fahren werde. Als scheinbare<br />
Bestätigung für eine engere Aktionsgemeinschaft<br />
zwischen Chiron und Caracciola treffen wir<br />
dann beide zusammen in der Ausstellung an. Sie<br />
sind ja schon seit Jahren Freunde und Sportkameraden,<br />
aber vielleicht kommt diesem guten<br />
Einvernehmen für das nächste Jahr doch erhöhte<br />
Bedeutung zu. Chiron, wie übrigens auch Nuvolari,<br />
ein passionierter Jäger, freut sich, in den<br />
nächsten Wochen diesem Sport huldigen zu<br />
können.<br />
Bis diese Jagd vorüber ist, hofft er in der<br />
Schweiz schon so viel Schnee und Wintersonne<br />
vorzufinden, dass er sich alsdann den Winterfreuden<br />
widmen kann. Auch Lehoux, der das letzte<br />
Rennen der Saison in Algier für den Rennstall<br />
Straight bestreiten soll, konnten wir im Grand<br />
Palais begrüssen. Bekanntlich hat er nach einer<br />
nicht gerade sehr erfreulichen und produktiven<br />
Saison in der Scuderia Ferrari seinen Vertrag mit<br />
diese Organisatic-n gelöst und hofft nun 1935 d,is<br />
verlorene Terrain wieder aufzuholen. In der Umebung<br />
des Alfa-Standes treffen wir Nuvolari, sowie<br />
die beiden gräflichen Rennfahrer Trossi und<br />
Castelbarco in angeregter Unterhaltung. Trossi<br />
bestätigt, dass Alfa ein neues Rennmodell bereits<br />
auf dem Probierstand hat. Es soll sich um einen<br />
Vier-I
Durch die Stände des Pariser Salons<br />
Citroen<br />
bietet dieses Jahr wohl die Hauptsensation<br />
des Salons. Er hat seine ganze Produktion,<br />
die bisher eher auf die orthodoxe Linie eingestellt<br />
war, von Grund auf revolutioniert.<br />
Schon der 7-PS-Vierzylinder, der im Lauf<br />
dieses Frühlings herauskam, stellte eine radikale<br />
Abkehr vom früheren Aufbau dar. Mit<br />
seinem Vorderradantrieb, den selbsttragenden<br />
Karosserien, den mit Torsionsstangen unabhängig<br />
abgefederten Rädern, den eingesetzten<br />
Zylinderlaufbüchsen und Dutzenden anderer<br />
neuen Finessen stellte er geradezu eine<br />
Musterkarte aller modernen Tendenzen dar.<br />
Nun hat Citroen diesen kühnen ersten Wurf<br />
noch übertroffen. Neben dem 7-PS-Typ wird<br />
ein 9-PS-Vierzylinder gebaut, als mittelgrosser<br />
Wagen ein 11 PS in gleich zwei verschiedenen<br />
Ausführungen, und als Clou des Ganzen<br />
bringen die Werke am Quai de Javel<br />
Blick in das vor der Vorderachse liegende Getriebe<br />
de« neuen Citroen-Vorntriebwagens.<br />
einen Achtzylinder von nominell 23 PS heraus,<br />
der ebenfalls die erwähnten Chassischarakteristiken<br />
zeigt.<br />
Kein Wunder, dass der Stand dauernd unter<br />
Massenandrang steht. Der 23-PS-Typ ist<br />
der erste in grossen Serien und zu populären<br />
Preisen fabrizierte Achtzylinder mit Vorderradantrieb.<br />
Mit einem Zylinderinhalt von<br />
3620 ccm dürfte er bei seinen, der selbsttragenden<br />
Karosserie zu verdankenden geringen<br />
toten Massen eines der leistungsfähigsten<br />
Gebrauchsfahrzeuge der Gegenwart darstellen.<br />
Auch der 11 PS in Sportausführung, der<br />
die leichte Chassisausführung des 7-PS-Typs<br />
hat, wird ganz neue Fahrsensationen schaffen.<br />
Alle Karosserien sind trotz moderner, fliessender<br />
Linienführung hervorragend gut ausgenützt<br />
und die Zweckmässigkeit selbst.<br />
Durch den Wegfall der Kardanwelle liess<br />
sich verblüffend viel Raum gewinnen. Die<br />
Verschmelzung der Vorderkotflügel mit der<br />
Motorhaube ermöglichte zwangslos einen so<br />
breiten Ausbau der Karosserie, dass auch<br />
vorn bequem drei Personen nebeneinander<br />
Platz finden, um so mehr, als kein Schaltund<br />
kein Bremshebel im Wege steht.<br />
Peugeot.<br />
Mit der Einführung des Modells 201 hatte<br />
Peugeot vor vier Jahren einen seiner grössten<br />
Erfolge zu verzeichnen. Gleich darauf erschien<br />
aber die vergrösserte Ausgabe 301,<br />
und schliesslich wurde auf gleicher Grundlage<br />
vor einigen Monaten noch der Sechszylinder<br />
601 geschaffen, der schon am Genfer<br />
Salon so viele Bewunderer fand. In Paris bietet<br />
nun Peugeot nochmals eine Ueberraschung,<br />
die vielverheissend ist. Als Zwischenstufe<br />
zwischen dem Vier- und Sechszylinder<br />
wurde ein Vierzylinder von 1720 ccm gebaut,<br />
der als Typ 401 bald neue Lorbeeren ernten<br />
wird. Er weist alle bisherigen, so sorgfältig<br />
erwogenen Bauprinzipien auf, hat unabhängig<br />
gefederte Vorderräder, umgekehrte Viertelelliptikhinterfedern,<br />
einen elastisch eingebauten<br />
Motor, ein synchronisiertes Getriebe mit<br />
zwei geräuschlosen obersten Gängen, ein torsionssteifes<br />
Chassis aus Längsträgern mit<br />
Kastenprofil, hydraulische Stossdämpfer und<br />
Duo-Servo-Bendix-Bremsen. Alle diese Bauelemente<br />
haben sich bisher schon an 300000<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 82<br />
Wagen bewährt. Besondere Bewunderung<br />
verdienen immer wieder die hervorragende<br />
Güte der Abfederung und die Strassenlage<br />
überhaupt, sowie die Leistungsfähigkeit und<br />
Elastizität der verhältnismässig kleinen, sparsamen<br />
Motoren.<br />
Einen überaus guten Eindruck, der am Salon<br />
noch dadurch gehoben wird, dass man<br />
eine einheitliche blaue Farbe wählte, machen<br />
auch die Karosserien. Mit einfachster Linienführung<br />
vereinigen sie ausgezeichnete Raumausnützung<br />
und gute aerodynamische Eigenschaften.<br />
Der Kofferraum ist überall in die<br />
Wagenrückwand einbezogen. Auch sonst<br />
wurde besonderer Bedacht darauf gelegt,<br />
dass möglichst wenig Winkel und Spalten<br />
übfig bleiben, in denen sich Schmutz ansammeln<br />
kann. Wenn das letzte Wort in Sachen<br />
Verminderung des Luftwiderstandes vielleicht<br />
hier auch noch nicht gesprochen ist — obschon<br />
z. B. die Behandlung des Wagenhinterteils<br />
bei gewissen 601-Modellen aerodynamisch<br />
betrachtet schon sehr gut ist — so ergibt<br />
sich für den praktischen Gebrauch doch<br />
schon der grosse Vorteil einer leichten Reinigbarkeit.<br />
Hotchkiss.<br />
Sucht man nach einem Beispiel, das darlegen<br />
soll, wie durch unablässige Detailverbesserungen<br />
ein Automobil der Vollkommenheit<br />
nahegebracht werden kann, so kommt<br />
man unfehlbar auf das Beispiel Hotchkiss.<br />
Seit jeher verfolgt diese Firma dasselbe Prinzip:<br />
Noch besser machen, und immer hielt<br />
sie sich damit an der Spitze des Fortschrittes,<br />
ohne dass auch nur einmal zu sensationellen<br />
Neuerungen gegriffen werden musste. Der<br />
Hotchkisswagen bleibt auch in der neuesten<br />
Ausführung das Gebrauchsfahrzeug par excellence,<br />
auf das man sich unter allen Umständen<br />
verlassen kann. Er bewährt sich<br />
ebenso gut als ausgesprochener Stadtwagen<br />
wie als Fahrzeug für grosse Reisen oder für<br />
Sportzwecke.<br />
Wie bisher werden zwei Vier- und zwei<br />
Sechszylinder geboten. Aeusserlich fallen die<br />
neuen Modelle durch ihre seriöse Linienfüh-<br />
rung auf. Durch verhältnismässig kleine Abänderungen<br />
liess sich erreichen, dass die<br />
Karosserielinien in jeder Schnittebene einen<br />
fliessenden Verlauf zeigen, was eine merkliche<br />
Verminderung des Luftwiderstandes zur<br />
Folge hatte. Ausserdem sind die Karosserien<br />
noch niedriger und geräumiger geworden.<br />
Der Chassisrahmen wird durch Einbau einer<br />
Kreuzstrebe noch verstärkt. Die relativ niedrig<br />
übersetzte Lenkung arbeitet mit einer<br />
quer angeordneten Lenkschubstange, wodurch<br />
praktisch absolute Stossfreiheit erzielt wurde.<br />
Ein neuer verstärkter Spritzwand-Torpedoteil<br />
ergibt dem ganzen Aufbau erhöhte Festigkeit.<br />
Als wichtigste Neuerung ist jedoch eine<br />
abgeänderte Gewichtsverteilung zu verzeichnen,<br />
durch welche zusammen mit den thermostatischen<br />
Stossdämpfern der Wagen auch<br />
bei höchsten Fahrgeschwindigkeiten automatisch<br />
richtungsstabil bleibt.<br />
Panhard<br />
kann sich als einer der ältesten Autofabrikanten<br />
der Welt eine gewisse äusserliche Zurückhaltung<br />
leisten. Er präsentiert deshalb<br />
nach wie vor die drei Tourenchassis mit<br />
Sechs- und Achtzylindermotor, die schon am<br />
letzten Salon zu sehen waren, rüstet sie aber<br />
alle mit den so begeistert aufgenommenen<br />
« Panorama »-Karosserien aus, bei denen die<br />
Benutzer der Vordersitze durch Unterteilung<br />
der Windschutzscheibenstreben ein völlig unbehindertes<br />
Sichtfeld von 180 Grad besitzen,<br />
während zudem natürlich noch zahlreiche<br />
Einzelverbesserungen zu verzeichnen sind.<br />
Zwei der ausgestellten Tourenmodelle sind<br />
besonders bemerkenswert: Der 14-PS-Siebenplätzerwagen,<br />
der sich durch den ungewöhnlich<br />
niedrigen Brennstoffverbrauch von nur<br />
13 Litern auf 100 km auszeichnet, und der<br />
Achtzylinder-27-PS-Typ DS-SP, ein bis 140<br />
km/St, erreichender Nachkomme des berühmten<br />
Weltrekordwagens, mit dem Eyston<br />
und Froy auf der Rennbahn von Montlhery<br />
unter anderem während 3 Stunden ein Mittel<br />
von 203,131 km/St, und während 6 Stunden<br />
ein Mittel von 200,873 km/St, herausfuhren.<br />
Dieser Weltrekordwagen ist übrigens als<br />
vielbestauntes Wunder ebenfalls auf dem<br />
Stand vertreten.<br />
Ein weiteres interessantes Schauobjekt bildet<br />
das Modell einer Motor-Getriebepumpe,<br />
an welcher die Wirkungsweise und die zahlreichen<br />
Vorteile der automatischen Kupplung<br />
in Kombination mit einem auf Wunsch ausschaltbaren<br />
Freilauf demonstriert werden.<br />
Ueberall, nicht zuletzt an einem blanken<br />
Sechszylinderchassis, kann man sich von der<br />
ungemein sorgfältigen Durcharbeitung auch<br />
der kleinsten Details überzeugen. Wenn sich<br />
Panhard seit Jahren zum Schiebermotor bekennt,<br />
so ist das nur ein Zeichen mehr dafür,<br />
dass er den höchsten Anforderungen an Präzisionsarbeit<br />
gewachsen ist.<br />
Renault<br />
vVie immer, hat Renault als Altmeister der<br />
französischen Automobilkonstrukteure an seinen<br />
bewährten Bauprinzipien festgehalten und<br />
die bisherigen Typen nur weiterentwickelt.<br />
Ausser dem während dieser Saison herausgekommenen<br />
neuen Celtaquatre-Vierzylinder<br />
sind deshalb am Stand die Modelle ausgestellt,<br />
die mit wenig Abweichungen schon am<br />
letzten Pariser Salon und am Genfer Salon<br />
zu sehen waren. Es sind das, als ausgesprochene<br />
Vertreter der Gebrauchswagenklasse,<br />
die Vierzylinder Monaquatre, Primaquatre<br />
und Vivaquatre mit nominell 8, bzw. 11 PS,<br />
die drei Sechszylinder' Primastella, Vivastella<br />
und Vivasport mit 16, 16 bzw. 21 PS,<br />
und die Achtzylinder Nervasport und Nervastella<br />
mit je 28 PS, und der Luxuswagen<br />
Reinasport mit 41 PS. *<br />
Die durch ihre kastenförmigen Längsträger<br />
ohnehin schon sehr festen Chassis haben bei<br />
den Sechs- und Achtzylindertypen durch<br />
Einbau von Rohrverstrebungen noch eine<br />
Verstärkung erfahren. Abgeändert wurde<br />
gleichfalls der elastische Einbau des Motors.<br />
Der neue<br />
Ander<br />
1. Internationalen Alpenwertungs-Fahrt<br />
für Kraftfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen:<br />
ewinn<br />
u<br />
Kippwagen, 51 Nutzlast Nr.55<br />
mit Imbert-Holzgas<br />
Absolut aerodynamisch.<br />
9 Plätze in der Fahrtrichtung,<br />
Der Wagen, der am Pariser Salon<br />
die Sensation bildet.<br />
GENF<br />
Rue du Leman 5<br />
CITROEN A.-G.<br />
ZÜRICH<br />
Utoquai 25<br />
Die Bestzahl 97,33 von 1OO erreichbaren Punkten<br />
erreichte der seit Jahren in Privatgebrauch stehende<br />
Berna 6-t-Kipper mit Ritzelantrieb und Imbert-Holzgasgenerator<br />
und erhielt infolgedessen:<br />
Die Goldene Medaille.<br />
Den Ehrenpreis des Oesterrelchischen Bundesministeriums<br />
für Handel und Verkehr, für die beste<br />
Leistung aller Brennstoffsysteme des Wettbewerbs.<br />
Den Ehrenpreis des Oesterreichischen Bundesministeriums<br />
für Landesverteidigung, für beste Startund<br />
Fahrfähigkeit.<br />
Den Ehrenpreis der Schweiz, für die beste schweizerische<br />
Leistung.<br />
lüotorwagenfabrik BERNAUG.<br />
ÖLTEN
N°82 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
11<br />
Schnittmodell eines Renault-Vivasport-Sechszylinderwaeens.<br />
Allgemein sind -die Chassis niedriger geworden,<br />
wodurch die Wagen eine noch bessere<br />
Strassenhaltung erfahren haben, ohne dass<br />
jedoch an Komfort geopfert wurde. Die<br />
Hauptattraktion des Standes bilden Reinastella-Chassis<br />
mit « aerodynamischen » Karosserien,<br />
bei denen auch die Tendenz zur<br />
Verschmelzung der Kotflügel mit der Motorhaube<br />
deutlich zur Geltung kommt. Viel beachtet<br />
werden ausserdem die auf Ständern<br />
zur Schau gebrachten Motormodelle und das<br />
Schnittmodell eines ganzen Sechszylinderwagens,<br />
an denen auch der Laie die sorgfältige<br />
Durchbildung aller Einzelteile verfolgen<br />
kann. Eine nicht genug zu schätzende Anordnung<br />
stellt der Einbau der Koffer und<br />
Reservereifen in einem staubdichten Raum<br />
des Wagenhinterteils dar, wodurch übrigens<br />
der Karosserieraum auch denkbar bestens<br />
ausgenützt wird.<br />
Delage.<br />
Die bisherige Typenreihe der Delagewagen,<br />
nämlich der Achtzylinder D8.15, der<br />
Sechszylinder D6.ll und der Vierzylinder<br />
D 4, die auch bei uns schon gut bekannt sind,<br />
erhält zwei neue Konstruktionen angegliedert,<br />
einen Achtzylinder, Typ D 8.85 und<br />
einen Sechszylinder, Typ D 6.65, die ausser<br />
in der gewöhnlichen auch in einer besonders<br />
schnellen Ausführung erhältlich sind. Die<br />
beiden neuen Typen haben zahlreiche gemeinsame<br />
Charakteristiken. So sind die Kurbelwellen<br />
vier- bezw. fünffach gelagert und<br />
mit Gegengewichten und einem Torsionsschwingungsdämpfer<br />
versehen. In die Pleuelstangenköpfe<br />
ist das Lagermetall zentrifugal<br />
direkt eingegossen. Der Zylinderblock bildet<br />
mit dem Kurbelgehäuseoberteil ein einziges<br />
Gußstück und der als Oelbehälter ausgebildete<br />
Kurbelgehäuseunterteil ist zur Kühlung<br />
mit Rippen versehen. Der Antrieb der Nokkenwelle<br />
geschieht uurca tiiic kurze dreifache<br />
Rollenkette, derjenige der Dynamo, der<br />
Wasserpumpe und des Ventilators durch<br />
einen Gummikeilriemen. Die Ventile werden<br />
durch Stoßstangen und Kipphebel betätigt.<br />
Die Schmierung der Kurbelwelle und der<br />
Pleuel einerseits und der Kipphebel und<br />
Steuerung anderseits geschieht unter verschiedenem<br />
Druck, die Kühlung mit Pumpe<br />
und Ventilator und automatisch regulierten<br />
Jalousien, die Gemischbildung durch Fallstromvergaser<br />
mit Beschleunigungspumpe,<br />
Sparvorrichtung und Startvorrichtung. Das<br />
Vierganggetriebe bildet mit dem Motor einen<br />
Baublock; alle seine Zahnräder sind schräg<br />
verzahnt, arbeiten geräuschlos und lassen<br />
sich durch Synchronisierungsvorrichtungen<br />
geräuschlos schalten. Der ganze Motorgetriebeblock<br />
ist unter Zuhilfenahme von<br />
Silentblocs im Rahmen elastisch gelagert.<br />
Die hydraulischen Bremsen arbeiten mit<br />
zwei voneinander getrennten Leitungssystemen.<br />
Die unabhängige Vorderradfederung<br />
ist nach einem den bisherigen Delagewagen<br />
ähnlichen System aufgebaut. Die Chassisrahmen-Längsträger<br />
haben ein rechtwinkliges<br />
geschlossenes Profil von grosser Torsionsfestigkeit.<br />
Als Beispiel für die Sorgfalt, die<br />
selbst den kleinsten Teilen entgegengebracht<br />
wurde, sei erwähnt, dass sich die Batterie<br />
bei Stillstand des Wagens durch einen einzigen<br />
Handgriff vollständig abschalten lässt<br />
und dass jeder Stromkreis separat abgesichert<br />
ist.<br />
Die Abmessungen des Achtzylindermotors<br />
betragen 79,25 mm Bohrung, 90,5 mm Hub<br />
und 3571 ccm Zylinderinhalt, während der<br />
Sechszylindermotor bei gleichen Zylinderabmessungen<br />
einen Gesamtinhalt von 2678<br />
ccm aufweist.<br />
Morris.<br />
Als piece de resistance präsentiert Morris<br />
auf dem Stand das Modell Morris Eight, einen<br />
typischen englischen Kleinwagen, der<br />
das bisherige weltbekannte Modell Minor zu<br />
rsetzen berufen ist. An zahlreichen Details<br />
ist zu erkennen, mit welcher Liebe der Kontrukteur<br />
dabei zu Werke ging. Alles ist auf<br />
möglichste Bequemlichkeit und Zweckmässigkeit<br />
im praktischen Gebrauch abgestimmt.<br />
Als Motor hat der Wagen einen seitlichgesteuerten<br />
Vierzylinder von 57 mm Bohrung und<br />
90 mm Hub, was einem Zylinderinhalt von<br />
Der neue Delage-Achtzylindermotor, Typ D 8.85<br />
918 ccm entspricht. Statt der zweifach gelagerten<br />
Welle des Minor-Motors findet eine<br />
dreifach gelagerte Kurbelwelle Anwendung.<br />
Die Bremsleistung beträgt 23,5 PS bei rund<br />
4000 Touren. Zur Geräusch- und Schwingungs-Isolation<br />
ist der Motor in Gummi gelagert.<br />
Die Gemischbildung geschieht durch<br />
einen S. U.-Vergaser, die Benzinförderung<br />
durch eine elektrische Pumpe.<br />
Der Chassisrahmen zeigt die Sonderheit<br />
eines nach der Seite hin offenen Profils, wobei<br />
jedoch die Profilöffnung durch eine Seitenplatte<br />
und die Karosserieaufbauschienen<br />
wieder geschlossen ist. Auf eine neuartige<br />
Weise ist damit die Karosserie zur Versteifung<br />
des Oiassisrahmens ausgenützt. Im übrigen<br />
zeigt das eigentliche Fahrgestell den bewährten<br />
orthodoxen Aufbau mit starren Achsen,<br />
Halbelliptikfedern, hydraulischen Stossdämpfern<br />
usw. Das Getriebe ergibt drei Vorwärtsgänge<br />
mit zwei geräuschlosen obersten<br />
Uebersetzungsstufen. Die Bremskraftübertragung<br />
erfolgt hydraulisch nach dem<br />
von Morris schon seit Jahren angewandten<br />
System Lockheed.<br />
Die Karosserien fallen durch minutiöse<br />
sind seit vielen Jahren vorbildlich in Linie und Eleganz und haben trotz der feinen<br />
Qualitätsarbeit und unbegrenzten Haltbarkeit ein bisher nicht erreichtes geringes Gewicht.<br />
Ein Graber-Cabriolet verleiht Ihrem Wagen ein individuelles Aussehen und zugleich<br />
Rasse und Kraft Ihrem Motor.<br />
Die wichtigsten Konstruktionen eines Cabriolets, wie Türen, Kurbelfenster etc. sind patentiert<br />
D. R. Patent 594600. Franz. Patente 740 462, 740 463. Schweizer. Patente 162 012, 162 013, 162 014. Ital. Patente 308 741, 308 742. Weitere Patente angemeldet<br />
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Studebaker.<br />
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Was erwarten Sie<br />
von einem Winteröl ?<br />
1" Leichtes Anspringen<br />
des Motors auch bei<br />
gtösster Kalte.<br />
2° Einwandfreien Schutz<br />
Ihres Motors trotz allen<br />
• Temperaturschwankungen.<br />
3° Geringen Verbrauch.<br />
Sie versichaffen sich diese 3 Vorteile mit<br />
Mobiloil Arctic, dem ausgesprochen<br />
Winteröl. Sie werden dieselben aber<br />
nicht erzielen mit irgendeinem "sogenannten"<br />
Winteröl, welches einfach<br />
dünnflüssig gemacht wird, um das<br />
Starten zu erleichtern, aber für Ihren<br />
Motor gefährlich ist, weil es ihn in<br />
heissem Zustande nur ungenügend<br />
schützt.<br />
Arctic<br />
Für: das Getriebe und die Hirrierachse Möbilbil<br />
Bei grosser Geschwindigkeit<br />
hängt die Sicherheit<br />
vor allem von einer tadellosen<br />
Sicht ab. Beim<br />
„PANORAMIQUE" ist<br />
sie vollkommen erreicht.<br />
Selbstregulierende Bremsen.<br />
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13 PS 21 PS 24 PS<br />
Blick auf das Instrumenteabrett des neuen kleinen<br />
Morris-Wagens. Man beachte die Ablegnischen<br />
für kleine Gegenstände und die Schaltvorrichtung<br />
am Lenkrad für die Abblendung, die Fahrtrichtungsanzeiger<br />
und die Hupe.<br />
Ausarbeitung und sorgfältige Materialauswahl<br />
auf. Sie sind ausserdem echt englisch<br />
praktisch eingerichtet, haben breite Türen,<br />
Ablegnischen für kleine Gegenstände, verstellbare<br />
Sitze usw.<br />
Bugatti<br />
hat sich diesmal auf die Ausstellung seines<br />
Modells 57 beschränkt. Wie man weiss, handelt<br />
es sich hier um den 3,3-Liter-Achtzylinder,<br />
der schon seit Jahren bei den Sportund<br />
Tourenfahrern und allen Kennern in hohem<br />
Ruf steht, der aber durch Ausrüstung<br />
des Motors mit zwei obenliegenden Nockenwellen<br />
und zahlreiche andere Neuerungen<br />
noch vervollkommnet wurde* Schon wenige<br />
Monate nach seinem Erscheinen trug der<br />
Typ 57 am Rallye des Alpes Francaises und<br />
an der Internationalen Alpenfahrt zwei glänzende<br />
Erfolge davon.<br />
Der Motor ist mit der Kupplung und dem<br />
Vierganggetriebe zu einer geschlossenen Einheit<br />
verbunden. Ein grossbemessener Ventilator<br />
sorgt zusammen mit dem übrigen<br />
reichlich dimensionierten Kühlsystem für genügende<br />
Kühlung auch unter den schwierigsten<br />
Arbeitsbedingungen. Die ganze Motorcharakteristik<br />
wurde so bestimmt, dass nicht<br />
nur Höchstleistung, sondern auch bestmögliche<br />
Elastizität in niedrigem Tourenbereich<br />
herausschaut, so dass sich der Wagen ebensogut<br />
als reines Sportfahrzeug, wie als Stadtund<br />
Gebrauchsfahrzeug verwenden lässt.<br />
Die in den Bugattiwerken selbst entstandenen<br />
Karosserien, ein Innenlenker Typ<br />
«Oalibier», eine Coach Typ «Ventoux>,<br />
ein Cabriolet Typ «Stelvio» und ein Roadster<br />
Typ < Grand Raid» verraten alle das<br />
Bestreben, em Höchstmass an Komfort zu<br />
bieten und doch die toten Gewichte zu verringern.<br />
Wie immer hat dabei Bugatti zur<br />
Lösung dieses Problems zahlreiche neue<br />
Wege beschriften.<br />
Nicht ausgestellt, aber wie bisher auf dem<br />
Produktionsprogramm, sind die Typen 4,9-<br />
Liter-Kompressor, 2,3-Liter-Kompressor und<br />
5-Liter, alles Achtzylinder, die schon die<br />
denkbar schärfsten Proben ihrer Bewährung<br />
absolviert haben, die aber hier der<br />
Vollständigkeit halber auch noch erwähnt<br />
seien.<br />
Ford.<br />
Auch in Frankreich verlegt gegenwärtig<br />
Ford das Hauptgewicht auf den Absatz seines<br />
Achtzylinderwagens, der deshalb neben<br />
dem kleinen 6-PS-Vierzylinder in nicht weniger<br />
als fünf Karosserie-Modellen gezeigt<br />
wird. Bekanntlich hat Ford zu Ende des<br />
letzten Jahres diesen Typ noch beträchtlichen<br />
Verbesserungen unterzogen, mit denen<br />
er nun heute trotz seiner niedrigen Preislage<br />
einen der technisch interessantesten und leistungsfähigsten<br />
Wagen der mittleren Gewichtsklasse<br />
darstellt.<br />
Um das schwierige Problem der gleichmassigen<br />
Gemischverteilung auf die 8 Zylinder<br />
des Motors endgültig zu lösen, wurde<br />
sum Einbau eines Doppelvergasers und einer<br />
doppelten Saugleitung geschritten, eine Verbesserung,<br />
die sich auch sofort in einer Erhöhung<br />
der Bremsleisrung um etwa 12 %<br />
und einer merklichen Verminderung des<br />
Brennstoffverbrauches auswirkte. Durch den<br />
Einbau neuer Kolben und Kolbenringe und<br />
andere Massnahmen liess sich auch der Oelverbrauch<br />
noch herabsetzen. Die Kurbelwelle<br />
dieses vervollkommneten Motors besteht<br />
aus einer Gusseisenlegierung mit hohem<br />
Kohlenstoff-, Chrom- und Siliziumgehalt,<br />
die sich durch besonders grosse Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Abnützung auszeichnet.<br />
Die Auslassventile haben Sitze aus<br />
Chromnickelstahl erhalten, die gegen Verbrennen<br />
fast unempfindlich sind. Alle Ventile<br />
lassen sich ausserdem, dank einer neuen<br />
sinnreichen Einbauart, in kürzester Zeit mitsamt<br />
den Federn, den Führungen, den Federtellern<br />
und den Federspfinten montieren und<br />
demontieren. Die Kühlwassertemperatur wird<br />
neuerdings durch Thermostaten konstant gehalten.<br />
Wertvolle Vervollkommnungen weisen<br />
ferner die Federung, die Lenkung und<br />
die Stossdämpfung auf.<br />
Die neuen Karosserien halten ruhig den<br />
Vergleich mit vielfach teureren Erzeugnissen<br />
aus.<br />
Mit verhältnismässig geringen technischen<br />
Abänderungen wurden die drei bisherigen<br />
'Studebaker-Typen «Diktator», «Commander<br />
» und « Präsident», ein Sechszylinder mit<br />
3893 ccm und 88 Brems-PS und zwei Achtzylinder<br />
mit 3537 ccm und 103 Brems-PS,<br />
bzw. 4096 ccm und 110 Brems-PS wieder dem<br />
Höchststand der Technik angepasst. Alle<br />
Karosserien zeigen nun ein sehr starkes Bestreben<br />
zur Verminderung des Luftwiderstandes.<br />
Besonders imposant wirkt das Karosserie-Modell<br />
« Landkreuzer », das sowohl auf<br />
dem Diktator- wie auf dem President-Chassis<br />
geliefert werden kann. Die Hinterräder sind<br />
hier ganz in die Kotflügel eingeschlossen und<br />
•die Kotflügel selbst stromlinienförmig gestaltet.<br />
Die Wagenrückwand fällt in sanfter<br />
Kurve zum Boden ab und umschliesst ein<br />
ausserordentlich geräumiges Abteil, in dem<br />
eine Anzahl Koffer stehend untergebracht<br />
werden können. Ein grosses, dreiteiliges<br />
Rückwand-Fenster ermöglicht gute Sicht auch<br />
nach hinten, ein Punkt, der sonst bei ähnlichen<br />
Karosserieformen nicht selten zu wünschen<br />
übrig lässt.<br />
Die stark gewölbten Seitenflächen der Karosserie<br />
bieten Vorteile nicht nur in aerodynamischer<br />
Hinsicht, sondern tragen auch<br />
sehr viel zur Versteifung und zur Beseitigung<br />
eventueller Resonnanzschwingungen bei. Tatsächlich<br />
dürfte auch der Studebaker-Wagen<br />
an Geräuschlosigkeit kaum seinesgleichen<br />
haben.<br />
Ein weiteres Detail, durch welches das<br />
Aussehen des Wagens noch gewonnen hat,<br />
stellen die nun wagrecht angeordneten, die<br />
gestreckte Linie akzentuierenden Ventilationsschlitze<br />
in der Motorhaube dar.<br />
Alle Typen werden nun serienmässig mit<br />
der mechanischen Servobremse ausgerüstet,<br />
die sich schon bisher bei den grossen Typen<br />
so bewährt hat.<br />
Adler.<br />
' Hinterradfederung beim Adler Trumpf Junior.<br />
Wie in jedem Jahre hat sich auch in diesem<br />
Jahre eine Reihe deutscher Automobilfabriken<br />
zur Beschickung des Pariser Salons<br />
entschlossen, darunter die Adler-Werke. Die<br />
vielen sportlichen Erfolge, die die Adlerwerke<br />
auch in diesem Jahre wieder nicht nur<br />
in Deutschland selbst, sondern auch im Auslande<br />
auf ihren rein serienmässig hergestellten<br />
Wagen erzielten, haben den Namen dieses<br />
Werkes in alle Länder getragen. Diese<br />
Serienwagen waren es, die den Adler-Werken<br />
bei den Fahrten — 6000 km durch Italien, Internationale<br />
Alpenfahrt, 10-Srundenfahrt um<br />
den Belgischen Königspokal, 2000-km-Fahrt<br />
durch Deutschland, Fahrt: Rom-Lüttich-<br />
Rom, Fahrt: Innsbruck-Bregenz-Innsbruck —<br />
Pokale, goldene und silberne Medaillen einbrachten.<br />
Der Adler-Trumpf, der Trumpf-Junior und<br />
der Adler-Diplomat sind heute die Wagen,<br />
die sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen und<br />
die, trotz ihrer soliden Bauart, stets schnittig<br />
und sportlich wirken, ohne ihren vornehmen<br />
Charakter zu verlieren. Allen Anforderungen,<br />
die der anspruchsvolle Fahrer an sein Fahrzeug<br />
zu stellen pflegt, sind diese Wagen gewachsen.<br />
Der äusseren Aufmachung entspricht<br />
auch die Inneneinrichtung des Wagens,<br />
die den Insassen alle Bequemlichkeiten<br />
bietet.<br />
Infolge vertraglicher Bindung durch Lizenzverträge<br />
— speziell mit Frankreich —<br />
können die Adler-Werke aber auf dem Pariser<br />
Stand nicht ihr vollständiges Typenprogramm<br />
ausstellen und haben sich deshalb<br />
entschlossen, im Grand Palais eine Schau<br />
besonders schöner Dreiliter-Diplomat-Wagen<br />
zu veranstalten, während die neuen Trumpfund<br />
Trumpf-Junior-Typen für Interessenten<br />
anderer Länder ausserhalb des Grand Palais<br />
in einem zu diesem Zweck gemieteten Lokal<br />
zur Schau gestellt werden.<br />
Chrysler, Plymouth, De Soto,<br />
Dodge<br />
haben mit je einem ihrer Modelle einen gemeinsamen<br />
Stand belegt. Als Hauptattraktionsobjekte,<br />
die auch heute noch richtungsweisend<br />
sind, wirken die Airflow-Modelle von<br />
Chrysler und De Soto, die schon am Genfer<br />
Salon berechtigtes Aufsehen erregten. Die<br />
Stromlinienkarosserie des De Soto-Wagens<br />
hat dabei in den letzten Monaten noch einige<br />
Abänderungen erfahren, die ihrem Aussehen<br />
und ihrem technischen Wert nicht wenig zugute<br />
kommen. So wurde der Karosserierücken<br />
ohne Einbusse an Innenraum noch<br />
flacher gewölbt und das Reserverad in ihn
N° 82 — 1984 ÄDTOMOBTL-REVUE<br />
Das selbsttragende Ka<br />
ro&seriegerippe der Chrys<br />
ler- und De Soto Airflow-<br />
Wagen.<br />
Die Ueberraschung für 1935<br />
eingebaut. Selbst dem Laien muss so auch<br />
schon rein gefühlsmässig die Bedeutung<br />
eines glatten Luftabflusses einleuchten. Ungeteilte<br />
Anerkennung wird ausserdem sowohl<br />
beim Chrysler- wie beim De Soto-Airflow<br />
dem geräumigen InterieuT und dessen geschmackvoller<br />
Ausstattung entgegengebracht.<br />
Dem durch den breiten Ausbau des Vorderwagens<br />
zu verdankenden Vorteil einer Anordnung<br />
von drei Vorder-Sitzplätzen nebeneinander<br />
kann sich schliesslich auch der eingefleischte<br />
Skeptiker nicht entziehen.<br />
Dodge ist mit einem in gewohnt seriöser<br />
und strapazierfähiger Ausführung gebauten<br />
Sechszylinder « Roadster > vertreten, während<br />
von Plymouth, der bekanntlich durch<br />
seine Rreiswürdigkeit alle Absatzrekorde<br />
schlug, ein Innenlenker gezeigt wird.<br />
Di« unabhängige VorderracLfederung des Dodge,<br />
die mit zwei Gelenk dreiecken und einer Schraubenfeder<br />
arbeitet.<br />
Die im letzten Jahr bei allen vier Marken<br />
des Konzerns eingeführte unabhängige Vorderradabfederung<br />
mit Schraubenfedern bedarf<br />
hier wohl keiner näheren Beschreibung mehr.<br />
Zusammen mit der nach neuen wissenschaftlichen<br />
Grundlagen vorgenommenen Massenverteilung<br />
— einer Dezentralisation der Massen<br />
bei starker Vorverschiebung des Motors<br />
— hat sie die in sie gesetzten Erwartungen<br />
noch weit übertroffen und vielfach vorbildlich<br />
gewirkt.<br />
Mercedes-Benz.<br />
ifcrden Schwmgädue des Merc«d«s-Ben! Typ 500 (5-Liter SZytinder mi<br />
Alle vier auf dem diesjährigen Pariser<br />
Autosalon gezeigten Mercedes-Benz-Modelle<br />
sind wie immer Spitzenleistung der internationalen<br />
Extraklasse. Das Glanzstück und<br />
gleichzeitig eine der grossen Sensationen ist<br />
der prachtvolle Mercedes-Benz-Sport-Roadster<br />
Typ 500,5 Liter, mit Kompressor und Doppelschwingachsen,<br />
der eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 175 km besitzt und bei denkbar<br />
grösster Sicherheit höchsten Komfort bietet<br />
Das ist wahrlich ein Wagen, der alle nur<br />
denkbaren Wünsche eines anspruchsvollen<br />
Sportsmannes erfüllt und die letzten Errungenschaften<br />
moderner Automobiltechnik in sich<br />
verkörpert.<br />
Die dezent in grauer Farbe gehaltene Mercedes-Benz-Limousine<br />
des Typ 290, 2,9 Liter,<br />
bietet neben aussergewöhnlich hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
äussersten Fahrkomfort<br />
und ist ein idealer Reisewagen, ein<br />
typisches Beispiel dafür, was man durch eine<br />
geschickte Vereinigung moderner Konstruktionsvorzüge<br />
mit höchster Qualität von Material<br />
und Arbeit an Leistungsfähigkeit bei modernen<br />
Wagen erreichen kann.<br />
Auch das gediegene Mercedes-Benz-Cabriolet<br />
Typ 200, 2 Liter, auf langem Doppelschwingachschassis<br />
entspricht mit seiner luxuriösen,<br />
vornehmen Ausstattung dem internationalen<br />
Geschmack in jeder Beziehung.<br />
Ausser dem ungewöhnlich hohen Fahrkomfort<br />
bietet dieser sehr wirtschaftliche Doppelschwingachswagen<br />
den Vorteil einer Geräumigkeit,<br />
die sonst nur bei wesentlich stärkere:<br />
und teureren Wagen zu finden ist.<br />
Eine für Paris vollständig neuartige Lösun<br />
des Kleinwagenproblems stellt der Mercedes<br />
Benz-Heckmotorwagen Typ 130, 1,3 Liter.<br />
dar, von dem ein Chassis ausgestellt ist. Sowohl<br />
der reichliche Platz für die Passagiere,<br />
die hier zwischen den Achsen bequem im<br />
besten Federungsbereich sitzen, als auch die<br />
Leistung und der gebotene Fahrkomfort sind<br />
für einen Wagen dieser Grosse geradezu erstaunlich.<br />
Trotzdem der elastische Vierzylindermotor<br />
nur 9 bis 10 Liter Brennstoff auf<br />
100 km verbraucht, lassen sich mit diesem<br />
bequemen Heckmotorwagen, dank seiner<br />
Doppelschwingachsen, mühelos Reisedurchschnittsgeschwindigkeiten<br />
erzielen, die selbs<br />
von mittelstarken normalen Wagen kaum er<br />
reicht werden.<br />
Packard.<br />
Während die bisherige Typenreihe und di<br />
Abmessungen der Typen im grossen ganzen<br />
gleich geblieben sind, hat Packard seinen Erzeugnissen<br />
alle letzten Vervollkommnungen<br />
angedeihen lassen. So wurde durch weichere<br />
Vorderfedern und neue Gewichtsverteilun<br />
der Fahrkomfort weiter erhöht und die Lei<br />
stung der Motoren noch verbessert. Neu fü<br />
Paris ist auch die Ausrüstung der Motoren<br />
mit einem leicht zugänglich angeordneten<br />
Oelfilter und einem Temperaturregler, di<br />
dem Oel auf lange Dauer seine besten<br />
Schmiereigenschaften sicherstellen. Umfang<br />
reiche Versuche der Fabrik haben erwiesen<br />
dass durch das neue Schmiersystem die Ab<br />
nützung des Motors bedeutend vermindert<br />
und seine Dauerhaftigkeit entsprechend erhöht<br />
wird. Die Bedienung der Lenkung und<br />
der Kupplung wird noch - weiter erleichter<br />
und die Kupplang iri grösserer Ausführurig<br />
und mit einem selbstschmierenden Drucklager<br />
neu durchkonstruiert. Die Kardangelenke haben<br />
hermetisch abgeschlossene Rollenlager<br />
erhalten, und die Nockenwelle wurde neuartig<br />
gelagert. Eine Anzahl dieser Neuerungen<br />
war allerdings bereits an den am Genfer<br />
Salon zur Schau gebrachten Modellen zu beobachten.<br />
Im ganzen bringt Packard gegenr<br />
wärtig acht verschiedene Chassisausführungen<br />
mit 41 Karosseriemodellen heraus.<br />
Einbau des neuen Oeltemperaturregulators und Oelreinigers<br />
am Packard-Motor.<br />
Gemeinsame Kennzeichen aljer neuen Serienkarosserien<br />
sind der weit vor die Vorderachse<br />
gebaute Kühler, die die Vorderräder<br />
vorn bis auf Nabenhöhe hinab umschliessenden<br />
Kotflügel, die bis auf das Trittbrett hinabreichenden<br />
Seitenwände, breitere Türen und<br />
neue Scheinwerfer mit langem « Luftabfluss ».<br />
Bei den meisten Karosseriemodellen können<br />
ausserdem die Reserveräder in einem Abteil<br />
der Wagenrückwand untergebracht und eingeschlossen<br />
werden.<br />
Fiat.<br />
Der Stand der in der Schweiz am stärksten<br />
vertretenen Automobilmarke findet auch in<br />
Paris viel Beachtung. Besonders stark ist<br />
auf ihm der Kleinwagen c Baliila » vertreten,<br />
der wie die anderen Fiat-Typen schon eine<br />
längere Entwicklungszeit hinter sich hat, jedoch<br />
immer wieder wertvolle Verbesserungen<br />
zeigt. Als solche erwähnen wir vor allem<br />
den Aufbau der geschlossenen Karosserien<br />
ohne mittleren Türpfosten, ein Vorzug, der<br />
ja von den Benutzern des Kleinwagens besonders<br />
geschätzt wird.<br />
Eine der hervorstechendsten Eigenschaften<br />
aller Fiatwagen stellte seit jeher ihre hervorragende<br />
Anpassungsfähigkeit an coupiertes<br />
Gelände und an dichteren Strassenverkehr<br />
dar, die zum grossen Teil der Anwendung des<br />
Tüchtige Vertreter gesucht<br />
Spider<br />
Fr. 3600.—<br />
Tüchtige Vertreter gesucht<br />
Für die berühmten englischen Wagen, die<br />
in der grössten Fabrik Grossbritanniens<br />
hergestellt werden, sind in den verschiedenen<br />
Fabriken 40.000 Arbeiter<br />
im Herstellungsprozess beschäftigt.<br />
bringt seine<br />
neueste Schöpfung, den<br />
ff EIGHT kk<br />
die Ueberraschung für 1935<br />
4 Zylinder-Motor, 8/24 PS, 6 Steuer-PS,<br />
langes, extra tief gebautes, kreuzverstrebtes<br />
Chassis, doppelte Akkumulatoren-<br />
Batterie, hydraulische Lockheed-Bremsen,<br />
unabhängige, mechanische Handbremse,<br />
Räder mit hohlen Felgen und Superballonpneus<br />
5,25x16. Luxuriöse und<br />
geräumige Karosserien. Aerodynamische<br />
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„Triplex".<br />
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Fr. 3900.—bis Fr. 4200.—<br />
Neben diesem Modell „EIGHT" fabriziert<br />
Morris im Jahre 1935 ebenfalls den<br />
Morris Ten Six, 6 Zylinder, 7 Steuer-PS,<br />
den Morris Fifteen Six, 6 Zylinder,<br />
10 Steuer-PS und den Morris Oxford<br />
Twenty Six, 6 Zylinder, 13 Steuer-PS.<br />
Sehen Sie sich die Morris-Modelle in<br />
unseren Ausstellungsmagazinen in Genf<br />
und im Automobil-Salon in Paris vom<br />
4.—14. Oktober <strong>1934</strong> an, wo Herr Nigg<br />
persönlich zugegen sein wird und zur<br />
Verfügung der Kundschaft steht.<br />
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Grand Garage Place Ed.Claparede S.A., Genf<br />
Telephon 41.244 Telephon 41.244<br />
CH. NIGG, ADMINISTRATOR
u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 82<br />
Als vielbewundeites Prunkstück deutscher Automobilbaukunst figurierte dieser Mercedes-Benz 5-Liter-<br />
Kompressor-Sportwagen Typ 50O, der Geschwindigkeiten bis 175 km/St, erreicht.<br />
D b e n . Studebaker-Achtjylinder,<br />
Typ «Präsident»,<br />
mit neue, «;>e <br />
Karosserie.<br />
Rechst Der neue Amilcar-4-Zylinder-2-Liter-Motor.<br />
Links- Auch Delaunay-<br />
Belleville ist zu den Anlängern<br />
der unabhängigen<br />
?orderradfederung übergegangen.<br />
Vierganggetriebes zu verdanken ist. Wie bei<br />
einer derart fortschrittlichen Konstruktion<br />
nicht anders zu erwarten, sind die obersten<br />
Gänge dieses Getriebes geräuschlos gestaltet<br />
und mit Synchronisiervorrichtung versehen.<br />
Der Lebhaftigkeit der Wagen entsprechend<br />
sind auch die hydraulischen Bremsen aussergewöhnlich<br />
wirksam ausgebaut. Für die<br />
beiden Vorder- und die beiden Hinterräder<br />
ist ein separater Hauptbremszylinder vorgesehen,<br />
so dass selbst im unwahrscheinlichen<br />
Fall des Versagens eines der Systeme das<br />
aridere noch voll in Funktion bleibt.<br />
jNicht zuletzt auch in sportlicher Hinsicht<br />
sind die kleinen Baliila-Wagen aussergewphnlich<br />
interessant. Wie man weiss, haben<br />
sie schon bei ihrem grossen Debüt am Mille<br />
Mlglia-Rennen und dann im Verlauf der<br />
deutschen 2000-km-Fahrt ganz phantastische<br />
Durchschnitte aufgestellt und am Bergrennen<br />
viele Siege davongetragen.<br />
'<br />
"Diese Turiner Firma nimmt seit jeher eine<br />
Sonderstellung ein. Mit ihrer gediegenen,<br />
immer nur auf höchste Qualität eingestellten<br />
B-Tonnen-ftliederwacgen<br />
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Anfragen erbeten unter Chiffre 14554 an die<br />
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die Kenner, die nicht in erster Linie auf den<br />
Preis, sondern auf die Leistungsfähigkeit, die<br />
Dauerhaftigkeit und die Fahrqualitäten achten.<br />
Mit der Einführung ihrer unabhängigen<br />
Vorderradfederung hat Lancia schon im Jahre<br />
1923 eine Strassenhaltung erreicht, die heute<br />
noch kaum von irgend welchen andern Abfederungssystemen<br />
an Güte übertroffen wird.<br />
Dem Durchschnitt weit voraus und immer<br />
originell waren aber auch seit jeher die meisten<br />
übrigen konstruktiven Einzelheiten der<br />
Lancia-Wagen, trotzdem von Jahr zu Jahr<br />
immer nur wenig abgeändert wurde.<br />
Man ist deshalb nicht verwundert, auf dem<br />
Lancia-Stand wieder alte Bekannte anzutreffen,<br />
so die Achtzylindertypen «Dilambda»<br />
und « Astura » mit 3960 bzw. 2972 ccm Zylinderinhalt,<br />
sowie die Vierzylinder «Artena»<br />
mit 1924 ccm Zylinderinhalt und « Augusta.»<br />
mit 1196 ccm Zylinderinhalt. Als Neuschöpfung<br />
wird daneben der in Frankreich gebaute<br />
Typ «Belna» ausgestellt, eine Modifikation<br />
des Typs «Augusta», die als besonderes<br />
Charakteristikum einen separaten Chassisrahmen<br />
aufweist, während bekanntlich beim<br />
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dem U/twettw twimi<br />
letztgenannten Typ Karosserie- und Chassisrahmen<br />
miteinander elektrisch verschweisst<br />
sind und eine tragende Einheit bilden. Das<br />
separate Chassis erlaubt den Aufbau beliebiger<br />
Karosserien. So bekommen wir am<br />
Salon einen offen karossierten Sportwagen<br />
Es liegt bereits wieder in dieser feuchten,<br />
gesättigten Herbstluft! Der tolle Wirbel, in<br />
den sich die Automobilwelt während den<br />
Sommermonaten hineingelebt hat, konzentriert<br />
sich jetzt auf die Metropolen. Die<br />
grossen traditionellen und volksreichen<br />
Sportveranstaltungen werden durch die kultivierten<br />
gesellschaftlichen Ereignisse — die<br />
Wie wäre es Ihnen möglich,<br />
bei solchem Wetter sicher<br />
und rasch zu fahren, ohne<br />
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Technisches Feuilleton<br />
Wünsche für Paris.<br />
Automobilausstellungen — abgelöst. In Erwartung<br />
dieser grossen Ereignisse ist natürlich<br />
das Interesse der motorisierten Welt<br />
und ein Cabriolet zu sehen. Bei 35 Brems-PS<br />
und nur wenig mehr als 800 kg Gewicht verfügen<br />
die Fahrzeuge über eine ungewöhnliche<br />
Lebhaftigkeit, um so mehr, als sie mit Vierganggetrieben<br />
ausgerüstet sind.<br />
stets von gewagten Wunschträumen begleitet,<br />
die noch in diesem Jahre in Paris und<br />
London wenigstens zum Teil in Erfüllung<br />
gehen.<br />
Die phantasievollen Autler schwärmen für<br />
Paris und machen den Champs-Elysees-<br />
Equipagewagen — höchstes Symbol der mondänen<br />
Pariser Automobilausstellung — zum<br />
Star. Solche exzentrische Fahrzeuge, die<br />
nur im Rahmen der romanischen Geschmacksempfindungen<br />
ein würdiges Dasein<br />
fristen und daher in Paris am Platze sind,<br />
können die zukünftigen Richtlinien wenig<br />
beeinflussen, denn sie sind über alle künstlerischen<br />
Ambitionen erhaben — sie wollen<br />
«American Brakeblok»<br />
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hat sich überall, wo gegossener Belag in<br />
Frage kommt, glänzend bewährt.<br />
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unsere Aufmerksamkeit schenkten, sind wir<br />
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No82 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
exklusive bleiben om-d hüllen ihr sagenumwobenes<br />
Chassis und die zentaurische Kraftgestalt<br />
des Motors in einen faszinierenden<br />
Massanzug, der Stil und Rang sowie die<br />
hohe Erbkultur des Besitzers dokumentiert.<br />
Im diffusen Lichte der Glaskuppel hinter<br />
Goldkordeln und auf kostbaren Teppichen<br />
nehmen sich diese seltenen Wertobjekte wie<br />
funkelnde, weltfremde Paläste aus...<br />
Allein deshalb geht man aber nicht nach<br />
Paris. Es gibt noch nützlichere Probleme<br />
des Aesthetik zu lösen, als die Auswahl barocker<br />
Türgriffe und raffinierter Farbenkompositionen.<br />
Es geht um das Schicksal der<br />
ganzen Karosserie des simplen Gebrauchswagens.<br />
Es geht um seine Stromlinie ! Wird<br />
die zukünftige Ausstellung in Paris — die ja<br />
ein höchstes Gericht für die Karosseriemode<br />
darstellt — eine einheitliche Richtlinie bringen?<br />
Es gilt jetzt, einen neuen Kurs einzuschlagen<br />
: Man sollte vom wissenschaftlichen<br />
aerodynamischen Aufbau ausgehen<br />
und diese erstarrte Theorie zu beleben versuchen<br />
— so wie das beim Formenreichtum<br />
an der Standardkarosserie sehr leicht und in<br />
ausgiebigem Masse geschehen ist. Der sogenannte<br />
vorurteilsvolle Publikumsgeschmack<br />
stösst sich weniger an der neuen Formenlogik,<br />
aber er fürchtet den Einheitstyp ohne<br />
markante, individuelle Charakterzüge. Die<br />
Hintergründe dieses Karosserieproblems, das<br />
auf dem Gewissen aller verantwortlichen<br />
Karosseriearchitekten lastet, ist nicht zuletzt<br />
eine Konsequenz aus der naturgegebenen<br />
Unvollkommenheit des modernen Benzinmotors,<br />
weshalb man zur Verbesserung<br />
des Wirkungsgrades des gesamten Fahrzeuges<br />
auch noch die Karosserie heranzieht.<br />
Unvollkommenheit des modernen Benzinmotors...<br />
wer getraut sich, das einem in Paris<br />
gefeierten Motor nachzusagen. Die Literutid<br />
PS-Gewichte sind wieder erschreckend<br />
gefallen, aber der Wirkungsgrad bleibt 24%.<br />
Da erbarmt sich selbst der Laie des geschundenen<br />
Materials und wirft die Frage<br />
auf, ob nicht durch Vergrösserung des Hubvolumens<br />
und gleichzeitiger Senkung der<br />
Drehzahl beim kleinern Gebrauchswagen<br />
eine grössere Rentabilität zu erwarten<br />
wäre?<br />
Massenverteilung! Diese technische Weiterentwicklung<br />
des Fahrgestells ist in diesem<br />
Punkt bereits im Laufe des Jahres eingetreten,<br />
so dass in Paris und London schon die<br />
ersten Ergebnisse pro <strong>1934</strong> in einem geschlossenen<br />
Resume vorliegen könnten. Es<br />
ist zu wünschen, dass das Chassis seine<br />
starre geometrische Form und sein Eigenleben<br />
inmitten der Karosserie und dem Maschinensatz<br />
aufgibt und mit diesen Teilen zu<br />
einem feindurchnervten Organismus verwächst,<br />
der aber äusserlich in anspruchsloser<br />
Blockform auftritt. Typische Beispiele<br />
für die Mechanisierung des Fahrgestells sind<br />
Blockkonstruktionen mit einem Rückgrat, die<br />
elastische Motoraufhängung, die mechanischen<br />
und pneumatischen Servobremsen und<br />
die Schwingachsen. Bei unabhängig gefederten<br />
Rädern werden die starren Achsen und<br />
ihre anorganischen und begrenzt schwingenden<br />
Federbündel durch kompendiöse Federungsaggregate,<br />
die mit Ventil und Kolben,<br />
mit eingebauten Torsionsstäben oder femgelenkigen<br />
Federnparallelogrammen arbeiten,<br />
abgelöst. Das moderne Fahrgestell gleicht<br />
daher immer mehr einem Vierbeiner, dessen<br />
Extremitäten im organischen und natürlichen<br />
Zusammenhange eine elastische Fortbewegung<br />
ermöglichen.<br />
Eine besondere Aufgabe erwächst den<br />
Ausstellungen in der Klärung des Getriebechaos.<br />
Bei einem Vergleiche der internationalen<br />
Typenreihe erkennt man sofort, dass<br />
die Getriebeassortimente von England über<br />
Amerika nach dem Kontinent hin an Umfang<br />
und Differenzierung abnehmen. London winkt<br />
also mit allerlei Ueberraschungen. Während<br />
man in Paris unter den Getriebesensationen<br />
einige originelle, abgeklärte und ausgereifte<br />
Sonderkonstruktionen zu sehen bekommt,<br />
wird man in England dem allgemeinen<br />
Steckenpferdrennen um das automatische<br />
Getriebe beiwohnen können. Die amerikanischen<br />
und europäischen Getriebekonstrukteure<br />
ertragen die rohe Angelegenheit des<br />
Ineinanderschiebens von Zahnrädern mit verschiedenen<br />
Drehzahlen nicht mehr und alle<br />
hoffen, dem Benzinmotor einmal das grosse<br />
Geschenk von historischer Bedeutung zu<br />
spenden: Ein vollautomatischer Drehmomentwandler,<br />
dessen Endwelle eine Leistungscharakteristik<br />
hergeben würde, die<br />
der einer Dampfmaschine nahekommt...! Die<br />
Autoausstellungen werden noch dieses Jahr<br />
erneut beweisen, dass das Getriebeproblem<br />
in der ganzen Automobdlwelt als zeitgemässe<br />
Angelegenheit geschätzt wird; denn die Lösungen<br />
werden selbst vom Fahrer des anspruchslosen<br />
Gebrauchswagens als ein naheliegender<br />
Maßstab für den Grad der Vervollkommnung<br />
des Automobils angewendet.<br />
Der Wunschtraum wendet sich noch an<br />
die Innenausstattung, die fälschlich auch als<br />
Innendekoration aufgefasst wird, sowie die<br />
Zweckmäßigkeit der Bordinstrumente und<br />
die vernünftige Bemessung des Zubehörs —<br />
aber das überlässt man am besten den<br />
Sternfahrern von Monte Carlo...<br />
Es ist Zeit zum Start nach Paris ! f.<br />
Die Zelt des Schleuderns naht. Der Herbst<br />
ist da! Schon färbt sich das Laub an den<br />
Bäumen, und bald fällt es zu Boden und bildet<br />
auf der Strasse einen feuchten glatten<br />
Teppich. Nebel senkt sich auf die Wege, und<br />
allzuhäufig stellt sich auch Regen ein. Und<br />
die Folge ist: die Schleudergefahr wächst!<br />
Es braucht nicht einmal elatter Asphalt zu<br />
sein — auf jeder nassen Strasse ist die<br />
Griffigkeit der Pneumatiks stark herabgesetzt<br />
— neigt auch der beste, schwerste<br />
Wagen dazu, « Seitensprünge» zu machen.<br />
Was man dagegen tun kann ? Zunächst:<br />
Vorsichtig fahren, plötzliches Bremsen und<br />
ruckweises Lenken vermeiden, und vor, allem,<br />
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