28.02.2018 Aufrufe

E_1934_Zeitung_Nr.086

E_1934_Zeitung_Nr.086

E_1934_Zeitung_Nr.086

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BERN, Dienstag, 23. Oktober <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 81<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentraiblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dtenstit« und Freitag Monatlieh „Grlk* Ltate"<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.— REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.- Telephon 28.222 ' Tel«fr»mm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Gefahren erhöhter Benzinzölle<br />

Wie unseren Lesern aus kürzlichen Mitteilungen<br />

bereits bekannt ist, hat man im<br />

Bundeshaus im Zusammenhang mit der Bearbeitung<br />

des Arbeitsbeschaffungsprogrammes<br />

und des darin vorgesehenen etappenweisen<br />

Ausbaues der Alpenstrassen das alte<br />

Projekt einer weiteren Erhöhung des Benzinzolles<br />

aus der Schublade hervorgeholt. Unter<br />

der schönen Devise «keine Neuausgaben<br />

ohne vorherige Deckung», die zwar schon<br />

lange besteht, bis jetzt aber in allen Fällen<br />

meisterhaft umgangen worden war, soll nun<br />

der Strassenverkehr nochmals herhalten und<br />

für die Kosten einer Modernisierung des<br />

Netzes von Alpenstrassen aufkommen. Man<br />

spricht von einer «bescheidenen» Mehrbelastung<br />

des Benzins um 2 Rp. pro Liter, womit<br />

der Tribut an den Fiskus auf 19 Rp. pro Liter<br />

ansteigen würde.<br />

Bei der Neubehandlung dieses Traktan-<br />

1 dums — das immer dann wieder als bequemes<br />

Rechenexempel zitiert wurde, wenn der<br />

Finanzminister keinen bessern Vorschlag zu<br />

machen wusste — dürfte die Überlegung, dass<br />

der motorische Betriebsstoff trotz der jetzigen<br />

hundertprozentigen Belastung im Preis<br />

nicht teuerer ist, als in den Nachbarländern,<br />

eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Tafsächlich<br />

erfreuen wir uns, dank der besonderen<br />

Marktverhältnisse im schweizerischen<br />

Benzingeschäft eines Benzinpreises, der sogar<br />

zum Teil noch etwas billiger ist als in<br />

den umliegenden Staaten. Diese bescheidene<br />

Preisdifferenz ist in der Verkehrswerbung<br />

im Auslande zu einem Trumpf der Propaganda<br />

geworden und hat als zügiges Argument<br />

dafür gedient, dass das Reisen in der<br />

Schweiz nicht mehr kostspieliger sei als in<br />

Ländern mit entwerteter Valuta. Dem überaus<br />

günstigen Ergebnis des diesjährigen Autotourismus<br />

in der Schweiz nach zu schliessen,<br />

hat dieser Hinweis zusammen mit verschiedenen<br />

anderen Reiseerleichterungen<br />

seine Wirkung nicht verfehlt.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

(32 Fortsetzung)<br />

Neue Vernehmungen beginnen in Berlin<br />

and in M.... Die Akten gehen hin und her,<br />

die untersuchenden Kommissare müssen<br />

Reisen in der Sache machen, denn manche<br />

der zu vernehmenden Artisten sind jetzt wo<br />

anders tätig. So vergehen Wochen und Wochen.<br />

Dreimal wird Bux in dieser Zeit die Erlaubnis<br />

erteilt, in Gegenwart des Kommissars<br />

Roth Besuche zu empfangen: Seine<br />

Mutter ist aus Frankfurt gekommen. Es ist<br />

ein trauriges Wiedersehen gewesen. Cillys<br />

Gesuche, Bux besuchen zu dürfen, sind glatt<br />

abgelehnt worden. Aber Herrn Direktor<br />

Kreno hat man zu ihm gelassen. Er ist extra<br />

aus M gekommen, um Bux zu sehen,<br />

ihm zuzureden, doch endlich die Wahrheit<br />

zu gestehen, — und um ihm zu versichern,<br />

dass alle über seinen Charakter so aussagen<br />

werden, dass wohl nur eine Anklage wegen<br />

Totschlags erfolgen könne.<br />

Und noch einer hat es seltsamerweise<br />

durchgesetzt, Bux besuchen zu dürfen: Major<br />

von Prastelny.<br />

Die Scheidung von Fee ist unterdessen<br />

ausgesprochen worden. Fee hatte Gegenklage<br />

eingereicht, ist aber abgewiesen worden,<br />

denn ihr Gatte ist ja vorläufig noch<br />

nicht verurteilt. Hingegen hat die Scheidungsklage<br />

von Bux Erfolg gehabt. Fee ist<br />

als schuldiger Teil erklärt und die Ehe geschieden<br />

worden.<br />

Mit der Verwirklichung des Zollprojektes<br />

würde man aber die mühsam erzielten Erfolge<br />

der Fremdenverkehrs-Werbung mit einem<br />

Schlage wiederum grösstenteils zunichte machen.<br />

Die von der Hotellerie gemachten Anstrengungen<br />

würden paralysiert, ihre Opfer<br />

wären ziemlich vergebens gewesen, ebensogut<br />

wie die Aufwendungen einzelner Kantone<br />

zur Offenhaltung internationaler Durchgangsstrassen<br />

im Winter.<br />

Wir haben es bereits letztes Jahr erlebt,<br />

wie rasch der Automobilverkehr auf stärkere<br />

Belastungen reagiert, als mit der Einführung<br />

des neuen Verkehrsgesetzes die Fahrzeughalter<br />

durch erhöhte Versicherungsprämien und<br />

Neuanschaffungen zu empfindlichen Mehrausgaben<br />

gezwungen waren. Es wurde eine Reihe<br />

von Wagen und Motorrädern aus dem Verkehr<br />

gezogen, und jedermann schränkte den<br />

Fahrbetrieb möglichst ein. Das Resultat war<br />

ein Minderkonsum an Benzin von 9000 Tonnen,<br />

was ein entsprechender Rückgang des<br />

Benzinzolles zur Folge hatte.<br />

Aus der jetzigen günstigen Preisgestaltung<br />

auf dem schweizerischen Benzinmarkt hat<br />

der Staat mehr Nutzen gezogen, als es auf<br />

den ersten Blick den Anschein haben mag.<br />

Es bestand für die Schweizer kein Anreiz<br />

mehr, möglichst oft und viel im angrenzenden<br />

Ausland zu tanken, wie dies vor einigen<br />

Jahren noch der Fall war. Dagegen suchten<br />

die ausländischen Automobilisten in vermehrtem<br />

Masse von den billigeren Preisen in unserem<br />

Land zu profitieren. Die Tankstellen<br />

im Grenzrayon könnten dies zahlenmässig<br />

deutlich belegen. Es würde sich lohnen, festzustellen,<br />

in welchem Umfange der Benzinabsatz<br />

in den dortigen Garagen und Service-<br />

Stationen zugenommen hat. Jeder Gfenzübertritt<br />

wird zu einer Tankfüllung benutzt, und<br />

wenn die Ersparnis nur einen Franken einträgt,<br />

so verpasst niemand die günstige Gelegenheit.<br />

Dass auch der kleinste Preisunterschied<br />

den Benzinkonsum alsbald zu beeinflussen<br />

vermag, werden alle jene Benzinverkaufsstellen<br />

bestätigen, die vor der Vereinheitlichung<br />

des Detailpreises in der<br />

Schweiz in den Zonen mit Gebirgszuschlag<br />

lagen. Damals hütete sich jeder Fahrer, in<br />

diesen Gebieten tanken zu müssen, und wenn<br />

es doch notwendig wurde, so begnügte man<br />

sich mit dem Bezug des Mindestquantums<br />

Am Tagen nach der Verkündung des<br />

Scheidungsurteils erscheint also der Major<br />

bei seinem ehemaligen Schwiegersohn, und<br />

es geschieht etwas, das Bux nie und nimmer<br />

erwartet hätte: Herr von Prastelny erklärt<br />

ihm, dass er fest an seine Unschuld glaube,<br />

— dass er. sich der Tat seiner Tochter tief<br />

schäme; und zum Schluss der kurzen Unterredung<br />

bittet er Bux unter verhaltenem<br />

Schluchzen um Verzeihung, dass er durch die<br />

Schuld seiner Tochter in diese schreckliche<br />

Lage gekommen sei. —<br />

Den einzigen Trost für Bux bilden Cillys<br />

Briefe, die in beschränktem Masse und nach<br />

genauer Durchsicht zugelassen werden. —<br />

Endlich, kurz nach Neujahr, sind die Voruntersuchungen<br />

abgeschlossen. In den Fällen<br />

Vegas und Benson haben die Ermittelungen<br />

zu keinem Resultat geführt. Es kann also<br />

nur Anklage in dem Falle Lorenzo Baredez<br />

erhoben werden. Aber Buxens Anwalt verhehlt<br />

ihm nicht, dass der Mordverdacht in<br />

den beiden anderen Fällen sicher die Stimmung<br />

der Geschworenen ungünstig beeinflussen<br />

wird.<br />

Von Neujahr ab spielt Zirkus Kreno wieder<br />

in seinem festen Zirkusgebäude in M<br />

von vielleicht zehn Litern, um dann im Mittelland<br />

das Reservoir wieder aufzufüllen. Erst<br />

diesen Sommer haben uns bei einer Fahrt<br />

durch Graubünden mehrere Garagisten ihre<br />

Befriedigung über die Vereinheitlichung des<br />

Verkaufspreises ausgedrückt und erfreut von<br />

einem doppelten und dreifachen Umsatz berichtet.<br />

Dabei ist nicht zu vergessen, dass jeder ausländische<br />

Gast, der auch beim kürzesten<br />

Aufenthalt mit seinem Auto in der Schweiz<br />

wenigstens seinen Tank wieder füllt, schon<br />

beim Bezug von nur 30 Litern unserem Fiskus<br />

einen Obolus von minimal einem Fünfliber<br />

entrichtet. Wer sich nur wenige Tage in unserem<br />

Land aufhält und dieses durchquert,<br />

der wird, wenn er nur wenige hundert Kilometer<br />

zurücklegt, wenigstens zehn bis fünfzehn<br />

Franken an Benzinzoll abliefern, ohne<br />

dass ihm dies beim heutigen Preis zum Bewusstsein<br />

kommt, oder besonders schwer<br />

fällt Wird*dagegen das Benzin wieder teurer,<br />

so werden alsbald wieder Preis-Vergleiche<br />

gezogen, Berechnungen angestellt,<br />

und der fremde Autotourist wird erneut das<br />

unsympathische Gefühl bekommen, es koste<br />

einfach zu viel Geld in der Schweiz. Das<br />

Nachsehen haben dann wir, den Profit unsere<br />

Nachbarn, die auf alle Fälle den Vorzug<br />

besserer Durchgangsstrassen auf ihrer Seite<br />

haben.<br />

Wir stehen durchaus nicht allein mit unserer.<br />

Ansicht. Erst dieser Tage äuss'erte sich<br />

die Schweizerische Hotel-Revue zu diesem<br />

Thema. Dabei kommt die Auffassung der<br />

Hotellerie wie folgt zum Ausdruck:<br />

« Wie man hört, sollen im Bundeshaus als neu«<br />

Einnahmequellen zur Finanzierung des Arbeitsbeschaffungsprogramms<br />

Zollerhö'hunigen, auf Benzin,<br />

Zucker und Schweröl« vorgesehen sein, mit "welchem<br />

Projekt man aber erst herausrücken wolle,<br />

wenn das Verkehrsteilungsgesetz unter Dach sei.<br />

Wir wissen nicht, was an diesen Gerüchten Wahrheit<br />

ist und was nur hlosse Vermutung; auf jeden<br />

Fall begegnet aber dieses angebliche Finanrierungsprojekt<br />

in der Presse bereits ernsten Bedenken.<br />

Auch die Genfer Handelskammer hat eich veranlasst<br />

gesehen, den Vorort des Schweiz. Handels- und<br />

Industrie-Vereins zu ersuchen, beim Bundesrat entsprechende<br />

Vorstellungen zu erheben.<br />

Vom Standpunkte der Hotellerie kann diese ablehnende<br />

Einstellung gegen die drohenden neuen<br />

Belastungen nur mit allem Nachdruck unterstützt<br />

werden. Es wäre denn doch krass, in einem Zeitpunkt,<br />

da die Hotellerie trotz umfassender Sparmassnahmen<br />

und Kationalisierung ^ihr^r Betriebe<br />

Auch Cilly tritt wieder auf. Ihre gesunde<br />

Frische ist geschwunden, sie sieht elend und<br />

abgehärmt aus. Die Verzweiflung über das<br />

Schicksals ihres Onkels Bux hat furchtbar<br />

an ihr gezehrt. Aber sie wollte durchaus<br />

wieder ihre Tigergruppe vorführen, weil sie<br />

das Gefühl hat, ganz ohne Arbeit diesen Zustand<br />

nicht länger ertragen zu können. Sie<br />

hat sogar beim Direktor und brieflich bei<br />

Bux durchgesetzt, auch Judith wieder mit in<br />

den Zentralkäfig nehmen zu dürfen, auf der<br />

sie zum Schluss ihrer Nummer aus dem Käfig<br />

reitet Weshalb ihr das irgendeinen Trost<br />

gewährt, weiss sie selbst nicht recht; wohl<br />

deshalb, weil ihr Onkel Bux an der Tigerin<br />

so hängt. Das Tier hat, seit es Lorenzo Baredez<br />

getötet, lange Zeit hindurch eine eigentümliche<br />

Verschüchterung gezeigt, scheint<br />

aber jetzt seine alte Frische ganz wiedergewonnen<br />

zu haben. —<br />

Es ist am Abend des 6. Januar. Cillys Nummer<br />

soll gerade an die Reihe kommen. Der<br />

Zentralkäfig ist soeben fertig aufgebaut. Die<br />

dummen Auguste, die das Publikum solange<br />

durch ihre Scherze unterhalten haben, ziehen<br />

sich zurück. Das Orchester setzt mit<br />

Cillys Musik ein, ihre Tiger werden bereits<br />

durch den Laufkäfig aus ihren Wagen in den<br />

Zentralkäfig getrieben.<br />

Als Cilly eben durch den Aufsitzraum<br />

kommt, sieht sie eine Gruppe Artisten dicht<br />

gedrängt beisammenstehen. Colani hat ein<br />

<strong>Zeitung</strong>sblatt und liest etwas vor. Sie hört<br />

den Namen Buchsbaum, drängt sich zu Colani<br />

durch und fragt erregt, was da stehe.<br />

Der Chef der Luftnummer zeigt auf eine fettgedruckte<br />

Notiz, Cilly reisst ihm das Blatt<br />

aus der Hand und liest:<br />

Der Staatsanwalt hat gegen den Artisten<br />

Dr. Willibald Buchsbaum nunmehr die Anklage<br />

auf Mord erhoben. Die Hauptverhandlung<br />

soll am 10. Januar beim Kriminalgericht<br />

in Moabit beginnen.<br />

Cilly stösst einen Schrei aus: Also nicht<br />

nur ein Totschläger, — nein, ein Mörder soll<br />

ihr Onkel Bux sein!<br />

Da fühlt sie sich an der Schulter gerüttelt.<br />

Sie wendet sich um. Oberregisseur Ruperti<br />

steht vor ihr: «Raus doch! Schnell, schnell!<br />

Die Katzen sind ja schon alle durch!»<br />

Cilly reisst sich zusammen. Sie sieht, wie;<br />

INSteRTIONS-FREI-S: r>te achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 43 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarii.<br />

4 Tage TOI Erseheinen der Nummern<br />

einer Katastrophe entgegensieht, von Staats wegen<br />

neuen Auflagen und Steuern auf den Plan zu treten,<br />

welche den Reiseverkehr neuerdings beeinträchtigen<br />

und damit dem Gastgewerbe erneut<br />

schweren Schaden zufügen müssten. Einer Benzinzo-ilerhöhung<br />

werden die sämtlichen Interessenten<br />

am Schweiz. Reiseverkehr unter allen Umständen<br />

den schärfsten Kampf ansagen müssen und des<br />

weitern scheint uns, wenn das Arbeitsbeschaffungsprogramm<br />

nicht ohne neue Belastungen des Verkehrs<br />

und des täglichen Verbrauchs finanziert werden<br />

kann, tauge es ohnehin nicht viel und sei sein<br />

Nutzen mehr als fraglich. Durch eine neue Mehrbelastung<br />

der Gesamtwirtschaft wäre jedenfalls das<br />

ganze Programm zu teuer erkauft!<br />

Was nützt es z. B. der Hotellerie, wenn die Finanzierung<br />

des Aushaues der Alpenstrassen auf<br />

ihrem Rücken erfolgen soll, was nützt es dem Fremdenverkehr,<br />

wenn der Wert einer verkehrsfördernden<br />

Massnahme illusorisch gemacht wird durch<br />

neue Finanzlasten, welche den Verkehr in einem<br />

seiner wichtigsten Punkte treffen und schädigen?<br />

Eine solche Verkehrspolitik erscheint denn doch<br />

ziemlich krass und wir fragen uns, ob man masegebenden<br />

Orts wirklich nicht einsieht, dass dadurch<br />

dem Reiseverkehr und der Hotellerie mit der einen<br />

Hand genommen würde, was man ihnen mit der<br />

andern gibt. »<br />

Ohne weiter auf diese Seite des Problems<br />

eingehen zu wollen, sei nur abschliessend<br />

darauf verwiesen, dass die Benachteiligung<br />

des Fremdenverkehrs durch Zollaufschläge<br />

nur eine der verschiedenen unangenehmen<br />

Folgen ist, die sich unweigerlich ergeben<br />

müssten. Die einheimische Automobilwirtschaft<br />

würde eben so sehr unter der künstlichen<br />

Verschlechterung der Preise und der<br />

Verteuerung des Betriebes leiden. Möglicherweise<br />

könnte sich aus der geplanten Neuordnung<br />

der Einfuhrzölle ein so empfindlicher<br />

Konsumrückgang ergeben, dass die Erhöhung<br />

gerade auszureichen vermöchte, um das entstehende<br />

Loch wieder zu verstopfen. Damit<br />

wäre aber weder dem Staat, noch viel<br />

weniger aber der Privatwirtschaft geholfen.<br />

Wir haben im Gegenteil alles Interesse, den<br />

motorisierten Strassenverkehr und damit den<br />

Betriebsstoffverbrauch zu fördern, denn nur<br />

auf diese Weise gehen, wie in den vorangegangenen<br />

Jahren, die Einnahmen aus dem<br />

Benzinzoll ständig in die Höhe. Für den<br />

Staat ist aber eine Sicherung dieser ergiebigen<br />

Einnahmequelle auch für die nächste Zukunft<br />

vongrösster Bedeutung. Man lasse sich<br />

daher ja° nicht durch ein falsches Rechenexempel<br />

zu einer verfehlten Zoll- und Preispolitik<br />

verleiten!<br />

gerade Judith als letzte durch den Laufkäfig<br />

der Arena entgegensaust.<br />

Am ganzen Leibe bebend, wankt Cilly nach<br />

dem Zentralkäfig, tritt ein und hört wie im<br />

Traum den Begrüssungsapplaus der Menge.<br />

Sie verbeugt sich mechanisch, aber sie kann<br />

sich dabei kaum auf den Beinen halten. Es<br />

sieht aus, als ob sie betrunken sei.<br />

Auf ganz unerklärliche Weise verbreitet<br />

sich eine grosse Unruhe im Publikum. Jeder<br />

fühlt, dass irgend etwas nicht stimmt. Auch<br />

die Tiger sind wie besessen. Sie wollen nicht<br />

auf ihre Postamente; nur Judith sitzt schon<br />

brav auf ihrem Platz.<br />

Cilly knallt mit der Peitsche, ruft die<br />

Tiere mit ihren Namen an. Aber sie gehorchen<br />

nicht. Und plötzlich stürzt sich Butan<br />

mit einem Wutgebrüll auf Schiva. Im Augenblick<br />

sind Krischna, Vischnu, Mirza und<br />

ein paar andere Raufbolde auch dabei. Dann<br />

sieht man nur noch einen gelben Knäuel von<br />

beissenden, kratzenden, fauchenden, brüllenden<br />

Tigern.<br />

Cilly schlägt mit der Peitsche, stösst mit<br />

der Stange dazwischen. Ihre helle Stimme<br />

schallt durch den Raum:<br />

«Butan! Schiva! Mirza! — Butan!, Butan»!!!<br />

—<br />

Ein einziger Schrei geht durch die Menge.<br />

Der Tiger hat Cilly angesprungen, das Kleid<br />

hängt in Fetzen von ihrer bluttriefenden linken<br />

Schulter.<br />

Nur zwei Schritte ist Cilly zurückgewichen.<br />

Dann geht sie direkt auf Butan los, die<br />

Stange zum Schutz vor sich gestreckt. Das<br />

Tier duckt sich zum zweiten Angriff, die<br />

übrigen beissen aufeinander ein.<br />

Da geht ein zweiter Schrei durch die Reihen<br />

des Publikums: Judith ist auJbrüllend


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 86<br />

Die Resultate der internationalen Bergrennen des Jahres <strong>1934</strong>.<br />

Datum Rennen Lange Sieger Zeit Stundenmittel Absoluter Zweiter Absoluter Dritter<br />

29. März. . .<br />

9. Juni . . .<br />

17. Juw. .<br />

6. August .<br />

19. August.<br />

26. August. .<br />

16. September<br />

29. September<br />

La Turble:<br />

Sportwagen 1100 co<br />

1500 co.<br />

2 1<br />

3 I<br />

5 1<br />

Rennwagen 750 co<br />

1100 cc<br />

1500 cc<br />

2 1<br />

3 1<br />

5 I<br />

Shelsley Walsh (England):<br />

Sportwagen 850 cc<br />

1100 cc<br />

1500 cc<br />

2 1<br />

3 I<br />

5 1<br />

Mehr als 5 1<br />

Rennwagen 850 cc<br />

1100 cc<br />

1500 cc<br />

2 1<br />

3 1<br />

5 1<br />

Kesselberg:<br />

Sportwagen 800 cc<br />

1500 co<br />

Mehr als 1500 cem<br />

Rennwagen 800 co<br />

ISOO cc<br />

• Mehr als 1500 cem,<br />

Klausen:<br />

Sportwagen 1100<br />

1500 oe<br />

2 1 .<br />

3 5 1<br />

Rennwagen 1100<br />

1500 ce<br />

2 1<br />

Mehr als 2 1<br />

Grosser Bergpreis von Deutschland: (Fbg.)<br />

Sportwagen 750 cc.<br />

1100 cc<br />

1500 cc<br />

3 1<br />

Rennwagen 750 cc<br />

1100 cc<br />

1500 co<br />

2 I<br />

Mehr als 2<br />

Stclvio:<br />

Sportwagen 1100 co<br />

1500 co<br />

2 1<br />

Mehr als 2 1<br />

Rennwagen 1100 cc<br />

1500 co<br />

2 1 .<br />

Mehr als 2 1 . .<br />

Bfont Ventonx:<br />

Sportwagen 1100 co.<br />

1500 cc. , ,<br />

2<br />

Mehr als 2 1<br />

Rennwagen 1100 co<br />

1500 cc<br />

2 1<br />

Mehr als 2 1<br />

Shclsley Walsh II England):<br />

Sportwagen 750 cc<br />

1100 eo<br />

1500 oc<br />

2 1<br />

3 1<br />

5 1<br />

Rennwagen 750 cc<br />

1100 cc<br />

1500 cc<br />

2 1<br />

3 1<br />

6 1<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

6 km 300<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

,0 km 900<br />

0 km 9,00<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

5 km 000<br />

6 km 000<br />

6 km 000<br />

6 km 000<br />

5 km 000<br />

5 km 000<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

21 km 500<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

12 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

14 km 000<br />

U Tun 000<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

21 km 600<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

0 km 900<br />

Okm 900<br />

0 km 900<br />

Venot (La Pintade)<br />

Rey (Bugatti)<br />

Ogez (Alfa Romeo)<br />

Quartrara (Alfa Romeo)<br />

Trevoux (Hotehkiss)<br />

Viossat (Mathis)<br />

Chambost (Salmson)<br />

Bouoly (Miller)<br />

Berrone (Maserati)<br />

Zanelli (National Pescara)<br />

Dreyfus (Bugatti)<br />

Turner (Austin)<br />

Hall (M. G. Magnette)<br />

Ecoles (Frazer-Nash)<br />

Blackstone (Alfa Romeo)<br />

Embiricoa (Bugatti)<br />

Hughes (Vauxhall)<br />

Earl Howe (Mercedes-Benz)<br />

Letts (M. G. Midget)<br />

Hall (M. G. Magnette)<br />

Mays (Riley)<br />

Bolster (Bolster Sp.)<br />

Straight (Magerati)<br />

Jacot (Vauxhall)<br />

Bäumer (Austin)<br />

Lurani (Maserati)<br />

Balestrero (Alfa Romeo)<br />

Kohlrausch (M. G.)<br />

Castelbarco (Maserati)<br />

Stuck (Auto-Union)<br />

Beccaria (Fiat)<br />

Lurani (Maserati)<br />

Rey (Bugatti)<br />

BaleBtrero (Alfa Romeo)<br />

Strazza (Lancia)<br />

Hamilton (M. G.)<br />

Sojka (Bugatti)<br />

Steinweg (Bugatti)<br />

Caracclola (Mercedes Benz)<br />

Kohlrausch (M. G.)<br />

Kohlrausch (M. G.)<br />

Burggaller (Bugatti)<br />

Hartinann (Bugatti)<br />

Burggaller (Austin)<br />

Battilana (Maserati)<br />

Kessler (Maserati)<br />

Steinweg (Bugatti)<br />

Stuck (Auto-Union)<br />

Bäumer (Austin)<br />

Argentiero (Alfa Romeo)<br />

Restelli (Alfa Romeo)<br />

Belmondo (Alfa Romeo)<br />

Cecchini (M. G.)<br />

Lurani (Maserati)<br />

Stein weg (Bugatti)<br />

Tadini (Allä RonH# J ~"-'<br />

Maillard-Brune .


N° 86 - <strong>1934</strong> .„. MJTOMOBTL-REVÜE,<br />

£•»«»••#<br />

an<br />

Schweb<br />

Bringt 1935 das nationale<br />

Rundstrecken-Rennen?<br />

Die Schweiz war, wie erinnerlich, am<br />

I. Grossen Preis in Bern in den beiden durchgeführten<br />

Rennen durch einen resp. zwei<br />

Fahrer vertreten. Beide waren zudem noch<br />

von Pech verfolgt, so dass unsere Farben<br />

selbst auf heimischem Boden gar nicht zur<br />

Geltung kamen. Dieser Umstand mag manchem<br />

Freund des schweizerischen Automobilsportes<br />

als unbefriedigend erschienen sein<br />

Fragen wir uns aber nach den Gründen dieser<br />

sehr bescheidenen Vertretung schweizerischen<br />

Könnens am Grossen Preis, so müssen<br />

wir alsbald feststellen, dass es kaum<br />

anders möglich war. Einmal ist die Zahl der<br />

schweizerischen Fahrer, welche ihre Kunst<br />

schon an Rundstrecken-Rennen unter Beweis<br />

gestellt haben, sehr klein. Und selbst dieses<br />

bescheidene Grüpplein verfügte aus verschiedenen<br />

Gründen nur teilweise über Maschinenmaterial,<br />

das einen Start in Bern ermöglicht<br />

hätte. Anderseits durfte und konnte<br />

man, schon mit Rücksicht auf die internationale<br />

Beschickung beider Felder, nicht daran<br />

denken, Fahrer starten zu lassen, welche sich<br />

zwar bei Bergrennen über guten Fahrstil und<br />

-eigenschaften ausgewiesen hatten, dagegen<br />

aber noch nie ein Rundstrecken-Rennen bestritten^<br />

das eine ganz andere Technik und<br />

eine besondere Taktik erfordert.<br />

Die Teilnahme einheimischer Piloten am<br />

Grossen Preis der Schweiz wird daher solange<br />

in Frage stehen, bis man ihnen, und<br />

hauptsächlich auch dem Nachwuchs, Gelegenheit<br />

bietet, sich in dieser Renndisziplin<br />

auszubilden. Der Grosse Preis wurde überall<br />

freudig als eine wertvolle Bereicherung<br />

unseres automobilsportlichen Programms begrüsst,<br />

das sich ja bekanntlich fast ausschliesslich<br />

aus Bergrennen zusammenzusetzen<br />

pflegte. Diese Ergänzung nützt aber<br />

dem schweizerischen Automobilsport und sei-<br />

,ner weiteren Entwicklung praktisch gar<br />

nichts, solange unsere Fahrer nur als Zuschauer<br />

nach Bern kommen dürfen.<br />

Veranlasst durch verschiedene Zuschriften<br />

aus dem Kreise schweizerischer aktiver<br />

Autosportler, machten wir daher diesen Sommer<br />

schon die Anregung, es sei neben dem<br />

Grossen Preis auch ein nationales Rundstrecken-Rennen<br />

auszuschreiben, das unseren<br />

eigenen Fahrern die längst erwartete Gelegenheit<br />

bieten könnte, sich auch einmal im<br />

«Flachrennen» zu betätigen und hier die<br />

notwendigen Erfahrungen und Kenntnisse zu<br />

sammeln. Dieses nationale Rennen würde den<br />

Erfolgreichsten unter den Konkurrenten gewiss<br />

den Weg zur Teilnahme an interessanten<br />

Rundstrecken-Rennen des Auslandes ebnen.<br />

Der Start im Ausland wird selbs bei mittleren<br />

und kleineren Veranstaltungen immer<br />

schwieriger, weil dieser fast überall nur mehr<br />

auf Einladung durch die Organisatoren hin<br />

erfolgen kann und die Anfrage wiederum nur<br />

an Fahrer ergeht, deren Namen durch Erfolge<br />

irgendwelcher Art bekannt geworden<br />

sind. So bot sich unseren schweizerischen<br />

Meistern Stuber, H. Kessler, U. Maag, H.<br />

Ruesch und früher auch Dr. Karrer ab und<br />

zu eine Gelegenheit, an bedeutenderen Veranstaltungen<br />

des Auslandes teilzunehmen.<br />

Bis es aber so weit war, hatten die meisten<br />

unter ihnen während Jahren ihre Qualifikation<br />

an zahlreichen Bergrennen erweisen<br />

müssen. Dieser Weg ist aber entschieden zu<br />

lang und mühsam. Parallel mit dem Fahrtraining<br />

am Berg sollte auch ein solches auf<br />

der Rundstrecke möglich sein.<br />

Autofreundliches Aegypten.<br />

Das ägyptische Verkehrsministerium präft><br />

wie aus Kairo berichtet wird, die Möglichkeiten<br />

der Errichtung einer grossen Automobilstrasse<br />

von Kairo nach Alexandrien. Eine<br />

weitere freudige Ueberraschung ist den ägyptischen<br />

Automobilisten insofern gemacht worr<br />

den, als die sofortige Aufhebung sämtlicher<br />

städtischer Steuern und Gebühren für Automobile<br />

beschlossen wurde. Alle diese Massnahmen<br />

haben die Förderung des Automobilwesens<br />

in Aegypten zum Ziele.<br />

Beleuchtete Wegweiser auf den italienischen'<br />

Autostrassen.<br />

Der Touring-Club Italiana hat beschlossen,<br />

auf sämtlichen italienischen Hauptverkehrsstrassen<br />

neue Richtungs- und Warnungstafeln<br />

mit leuchtenden Buchstäben aufzustellen. Diese<br />

Leuchtschilder sollen es den Automobilisten<br />

ermöglichen, die entsprechenden Aufschriften<br />

auch bei Dunkelheit und während<br />

der Nacht leicht zu lesen.<br />

Polnischer Automobilbestand.<br />

Am 1. Juli <strong>1934</strong> betrug der Bestand der<br />

polnischen Motorfahrzeuge 35 258, gegenüber<br />

35 291 Einheiten am 1. Januar dieses Jahres<br />

und 47 331 anfangs 1931. Während heute auf<br />

1000 Einwohner ein Motorfahrzeug entfällt,<br />

waren es anfangs 1931 noch 1,48. Der Bestand<br />

am 1. Juli gliedert sich in 25 781 Personenwagen,<br />

wovon 14151 in Privatbesitz I<br />

massig, zunächst einmal die Erfahrungen des<br />

ersten Rennens abzuwarten, deren Auswertung,<br />

jede kommende Organisation wesentlich<br />

erleichtern musste.<br />

Für 1935 rückt nun aber die Verwirklichung<br />

des Projektes in greifbare Nähe. Unser<br />

Gewährsmann wird dem Vorstand des<br />

Berner A. C. beantragen, das nationale Rundstrecken-Rennen<br />

für den schweizerischen<br />

Sportkalender 1935 anzumelden. Als Termin<br />

käme wohl nur der Vorabend des Grossen<br />

Preises, also Samstag, 24. August, in Frage.<br />

Der Gedanke war auch in Berner Sportkreisen<br />

aufgetaucht und so fiel die Anregung<br />

auf guten Boden. Im Strassenrund vom Bremgartenwald<br />

besitzen wir nunmehr eine Rundstrecke,<br />

die sich vorzüglich für ein nationales<br />

Rennen eignet, während anderseits auch<br />

die Rundstrecken A.-G., und darüber hinaus<br />

die ganze Stadt Bern, ein Interesse daran hat,<br />

wenn die nunmehr zur Verfügung stehende<br />

Anlage möglichst oft und vielseitig beansprucht<br />

wird. Nachdem anlässlich der jährlichen<br />

Zusammenkunft der Zürcher Rennfahrer,<br />

in welcher die nächste Saison jeweilen<br />

besprochen und Wünsche zu deren Ausbau<br />

geäussert werden, neuerdings die Frage nach<br />

einem Rundstrecken-Rennen für alle schweizerischen<br />

Fahrer aufgegriffen wurde, hielten<br />

wir unserseits Umschau in Bern. Wir traten<br />

vorab an Herrn W. E. Huber heran, der als<br />

Rennleiter des 1. Grossen Preises und als<br />

f Berner Sportpräsident wohl zu den meist Interessierten<br />

und Bestinformierten in dieser<br />

Angelegenheit gehört. Ein Interview ergab<br />

denn auch tatsächlich, dass sich Herr Huber<br />

schon seit geraumer Zeit mit dem Projekt<br />

eines nationalen Rundstrecken-Rennens befasst<br />

und sogar schon diesen Sommer dessen<br />

Durchführung zusammen mit dem Grossen<br />

Preis erwogen hatte. Die gewaltige organisatorische<br />

Arbeit, die aber allein für den<br />

Grossen Preis zu leisten war, Hess es als<br />

unmöglich erscheinen, gleich beim ersten Anhieb<br />

an die Ausschreibung einer Doppelveranstaltung<br />

zu denken. Zudem war es zweckwaren,<br />

4835 Taxi, 1663 Autobusse und 5132<br />

Lastwagen. Hinzu kommen noch 8546 Motorräder<br />

und 931 andere Motorfahrzeuge.<br />

Es wäre nämlich bei dem Aufwand den allein<br />

die Absperrung und Bewachung der<br />

Strecke während der Trainingstage und am<br />

Rennen selbst beansprucht und den mit der<br />

Organisation überhaupt zusammenhängenden<br />

beträchtlichen Kosten nicht möglich, ein<br />

Rundstrecken-Rennen nur für inländische<br />

Fahrer allein für sich austragen zu lassen,<br />

ohne dass aller Voraussicht nach ein erhebliches<br />

Defizit das Schlussresultat wäre. Der<br />

ganze Organisationsapparat und vorab die<br />

Rennleitung werden aber bei der Kombina-<br />

Alpenpasse<br />

in 18 Stunden<br />

Diese Leistung hat ein serienmässiger, geschlossener Terraplan<br />

13 HP am 25. Juli unier Kontrolle des Zürcher Aulomobilexperten<br />

Ing. A. Brüderlin vollbracht.<br />

Start und Ziel in Zug. Auf der 913 km langen Fahrt wurden am<br />

gleichen Tage die folgenden Pässe befahren: Brünig-Grimsel-<br />

Furka-Golthard-Oberalp-Lukmanier-St. Bernhardin-Splügen-Julier-<br />

Maloja-Bernina-Albula-Ofenpass-Umbrail-Ofenpass-Flüela-Klausen.<br />

Laut Bericht ist keine einzige Störung und keine Ueberwärmung<br />

des Motors eingetreten. Jede Kurve wurde in einem Zuge genommen;<br />

die Strassenhallung war ausgezeichnet; der Wagen lief<br />

völlig regelmässig. Der Terraplan ist leicht zu bedienen und diese<br />

lange Fahrt war für keinen Insassen ermüdend.<br />

Kein anderer Wagen eignet sich in diesem Masse für unsere<br />

Bergstrassen wie der Terraplan! Keiner bewährt sich so für die<br />

Schweiz in Leistungsfähigkeit, Sparsamkeit und Bequemlichkeit.<br />

Deshalb probieren Sie unverbindlich den<br />

TERRAPLAN<br />

ab Fr. 6050<br />

6-Zylinder, 13/70 HP. —Reichhaltige<br />

Auswahl an Karosserie-<br />

Modellen. — Schweizerische<br />

Qualitäts-Cabriolets 2 u. 4 Türen<br />

ilistischer<br />

Drastische Verkehrserziehung in England.<br />

Gegen rücksichtslose Fahr zeug fähr er will<br />

England mit einer drastischen Methode vorgehen.<br />

Ein Vorschlag geht dahin, alle Wagen,<br />

mit denen schon einmal ein Mensch überfahren<br />

worden ist, sollen von Amtes wegen<br />

scharlachrot angestrichen werden. In jedem<br />

weiteren Falle einer schweren Verfehlung soll<br />

auf das Scharlachrot noch ein breiter gelber<br />

Streifen gesetzt werden. Damit wären die<br />

unvorsichtigen Fahrer etn für allemal gebrandmarkt,<br />

und man kann sich vorstellen,<br />

dass diese Erziehungsmethode ihre Wirkung<br />

auf die Fahrweise nicht verfehlen würde.<br />

Finanzierung des polnischen Strassenbaus.<br />

Die Regierungskommission zum Bau von<br />

Automobilstrassen konnte ihren Beratungen<br />

Vorschläge ausländischer Kapitalgruppen zugrunde<br />

legen, die unter gewissen Voraussetzungen<br />

die Finanzierung der polnischen<br />

Strassenbauten übernehmen wollen. Eine englische<br />

Finanzgruppe, hinter der eine bekannte<br />

Automobilfabrik steckt, schlägt einen Zehnjahresplan<br />

vor, in welcher Periode das polnische<br />

Verkehrsnetz ausgebaut werden soll.<br />

Als Gegenleistung werden Konzessionen für<br />

den Import englischer Automobile und anderer<br />

Motorfahrzeuge gefordert.<br />

17<br />

C. Sehlotierbeck, Automobile A.G., Basel-Zürich - Aarwangen: O. Allhau:.<br />

Bern: E. Witschi, Siockerenweg, Biel: W. Bourquin, Freiestr. 37, Colombier: A Morin,<br />

Fribourg: Garage de Perolles, Geneve: Sarbach S.A., tue d'Italie, Hasle-Rüegsaut<br />

E. Hubacher, Klosters: O. Maissen, Lausanne: Garage Schweizer, Caroline,<br />

Lugano: N. Descagni-Ferrari, Luzern: Franz Koch, Hofstrasse la, Porrentruy:<br />

Joseph Vallat, St. Gallen: Adlerberg-Garage, St. Moritz: Central-Garage, Solothurn:<br />

H. Erni, Domacherplatz, Thun: A Wenger, Weinfelden: E. Martin, Winterthur:<br />

Stella-Garage A.G., Zug: J. Kaiser.<br />

tion zweier Rennen in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen nicht vor aussergewöhnliche<br />

und neue Aufgaben gestellt, so dass der<br />

Durchführung in dieser Hinsicht nichts entgegenstünde.<br />

Im Gegenteil ist am Samstag<br />

der ganze Rennmechanismus wiederum so<br />

fein eingespielt und die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

so gut aufeinander abgestimmt,<br />

dass das nationale Rennen nicht viel mehr<br />

Umtrieb verursachen wird als ein normales<br />

Training.<br />

Die Veranstaltung vom Samstag würde<br />

als eine Konkurrenz für Sport- und Rennwagen<br />

ausgetragen und ginge über eine Distanz<br />

von etwa 150 km (ca. 20 Runden). Der<br />

Start könnte für .beide Wagengruppen gemeinsam<br />

erfolgen, wobei jedoch eine getrennte<br />

Bewertung und Klassierung beibehalten<br />

würde. Die Ausschreibung dürfte in<br />

Anlehnung an das Reglement des Grossen<br />

Preises für zwei Gruppen, nämlich bis 1500<br />

ccm und darüber hinaus erfolgen. Je nach<br />

Beteiligung könnten die Maschinen nach Zylinderinhalt<br />

gruppiert und in zwei Läufen gestartet<br />

werden. Es wäre aber auch ein Rudelstart<br />

denkbar, wobei event. die Distanz<br />

für die kleine Klasse auf 100 km zu beschränken<br />

wäre. Das Projekt ist in dieser Hinsicht<br />

noch nicht bis in alle Details ausgearbeitet,<br />

im Prinzip wäre aber der Plan festgelegt.<br />

Das Training an den drei Vortagen müsste<br />

entsprechend verlängert werden, damit entweder<br />

vor oder nach den Probeläufen der internationalen<br />

Maschinen für den Grossen<br />

Preis wenigstens je eine Stunde für das<br />

Training des nationalen Rennens eingeräumt<br />

werden könnte. Das Training vom Samstag<br />

müsste mit Rücksicht auf das am Nachmittag<br />

folgende nationale Rennen auf den früheren<br />

Vormittag verschoben werden, was<br />

auch bezüglich des Grossen Preises<br />

nichts schaden könnte, damit dessen Wagenabnahme<br />

rechtzeitig und ohne jede Hast am<br />

Nachmittag zur Abwicklung käme. An Publikum<br />

dürfte es gewiss nicht fehlen, da ein<br />

kürzeres Rennen, das zudem von einheimischen<br />

Fahrern bestritten wird, welche einem<br />

weiteren Zuschauerkreis bekannt sind, zu einer<br />

geschätzten und interessanten Ergänzung<br />

des sportlichen Wochenendes würde. Es ist<br />

anzunehmen, dass viele Auswärtige die Gelegenheit<br />

wahrnähmen, um bereits am Samstag<br />

in Bern einzutreffen, ein Punkt, der besonders<br />

die Hotellerie und das Gastgewerbe<br />

interessieren dürfte. Der Gedanke eines<br />

Rundstrecken-Rennens ist unter den Fahrern<br />

schon so populär, dass mit einem Feld von<br />

wenigstens 15 Konkurrenten gerechnet werden<br />

kann. Je nach den Ergebnissen und Erfahrungen<br />

dieses Rennens kann sich vielleicht<br />

der eine oder andere Nachwuchsfahrer auch<br />

viel eher entschliessen, eine ausgesprochene<br />

Sport- oder Rennmaschine • anzuschaffen und<br />

sich in vermehrtem Masse an in- und ausländischen<br />

Veranstaltungen zu beteiligen. Der<br />

einheimische Automobilsport würde durch<br />

diesen Anlass bestimmt einen sehr wjertvollen<br />

neuen Auftrieb nehmen.<br />

Damit aber nicht genug, wälzt der initiative<br />

Sportpräsident noch weitere Projekte. Wenn<br />

mit diesem Rennen die Sport- und Rennwagen<br />

auf ihre Rechnung kommen, dann soll nach<br />

seiner Ansicht auch etwas für die Tourenwagen<br />

unternommen werden. Man weiss, dass<br />

Zuverlässigkeits-, Gelände-, Stern- und<br />

Langstreckenfahrten sich immer grösserer<br />

Beliebtheit erfreuen. Sie bilden einen zuverlässigen<br />

Wertmesser für die Leistungsfähigkeit<br />

der Tourenwagen. Dieser kommt aber<br />

vielfach nicht genügend zum Ausdruck, weil<br />

es sich nicht um ausschliessliche Veranstaltungen<br />

für Tourenwagen handelt oder diese<br />

nicht immer streng serienmässig zu sein<br />

brauchen, also bereits ordentlich in der Richtung<br />

des Sportwagens frisiert sind. Anderseits<br />

erfreut sich gerade das 24-Stunden-<br />

Rennen von Le Mans einer besonderen Popularität<br />

sowohl in der Automobilindustrie,<br />

als auch bei Fahrern und Publikum, weil es<br />

die einzige Grossveranstaltung für serienmässige<br />

Sportwagen ist. Eine ähnliche Konkurrenz<br />

für ausgesprochene Tourenwagen<br />

müsste einem nämlichen Interesse begegnen.<br />

Herr Huber möchte daher die Rundstrecke<br />

des Bremgartenwaldes auch für<br />

ein Zwölfstunden-Rennen der Tourenwagen<br />

nutzbar machen. Er hofft, dass die Industrie<br />

und diese wiederum durch ihre Generalvertöpter<br />

in der Schweiz, genügend Interesse für<br />

die Ausschreibung zeigen würden, um eine<br />

möglichst vielseitige und internationale Beschickung<br />

gewährleisten zu können. Da eine<br />

Mehrzahl der aktiven schweizerischen Fahrer<br />

der Tourenwagenkategorie im Automobilgewerbe<br />

tätig sind, wäre ihnen auf diese<br />

Weise Gelegenheit geboten, ebenfalls als<br />

Rundstreckler» aufzutreten. Es könnte sich<br />

bei dieser Dauerprüfung nicht um eine Konkurrenz<br />

handeln, bei der hohe Preise und<br />

Barbeträge winken, sondern vielmehr um eine<br />

technische Leistungsprobe, deren Endergebnisse<br />

mit Gold-, Silber- und Bronzemedaillen<br />

samt entsprechendem Diplom zu würdigen<br />

wären. Die Automobilindustrie oder vielmehr<br />

der Handel dürften aus den Resultaten<br />

manche wertvolle Anregung und eine Bele-


Eine psse Ueberraschung für 1935<br />

Die grösste englische Firma bringt den neuen<br />

IS „EIGHT"<br />

A<br />

auf den Markt<br />

8/24 PS - 6 Steuer-PS - 7 Liter Benzin und 50 Gramm Oel auf 100 km<br />

90 Stundenkilometer ohne Lärm und ohne Erschütterung<br />

De<br />

„MORRIS<br />

neue<br />

• Der Wagen, der nach den neuesten und modernsten<br />

Grundsätzen konstruiert ist. Ausführung aus nur<br />

ganz hervorragendem englischen Stahl; erstklassige<br />

Zubehöre. Aerodynamische Form. Am INTER-<br />

NATIONALEN AUTOMOBIL-SALON in PARIS<br />

- Oktober <strong>1934</strong> - war er die Sensation der ganzen Schau.<br />

• Der neue MORRIS EIGHT erringt damit den<br />

Erfolg, der ihm dank seiner vorzüglichen Qualität<br />

von selbst zukommt. Der schweizerischen Kundschaft<br />

bedeutet er die Verwirklichung einer längst<br />

erwarteten Notwendigkeit.<br />

• Dieser Wagen, der speziell für Bergstrassen konstruiert<br />

ist, besitzt einen Hochleistungsmotor, ein<br />

äusserst starres, kreuzverstrebtes Chassis, eine durch<br />

Stossdämpfer ausgeglichene Federung, sehr stark<br />

wirkende, hydraulische Lockheed - Bremsen, sowie<br />

unabhängige Handbremsen.<br />

• Die Karosserie ist sehr sorgfältig ausgeführt und<br />

mit allen englischen Schikanen ausgerüstet. Sämtliche<br />

Scheiben aus „Triplex" - Sicherheitsglas,<br />

Schiebedach, besonders für bequeme Bergfahrten.<br />

Luxusausstattung, Celluloselackierung; sämtliche<br />

Zubehörteile verchromt.<br />

• Die Morris Eight - Chassis werden in 5 verschiedenen<br />

Karosserie-Typen geliefert:<br />

Spider, 2 Plätze, Gepäckkoffer, kompl. Verdeck<br />

Torpedo, 4 Plätze, Gepäckträger, komplett. .<br />

Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen<br />

Innenlenker, 4 Platze, 2 Türen, Schiebedach .<br />

Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen, Schiebedach .<br />

EIGHT"<br />

Fr. 3600.-<br />

Fr. 3700.-<br />

Fr. 3900.-<br />

Fr. 4000.-<br />

Fr. 4200.-<br />

G e n e r a I a g e n t u r f ü r d i e S c h w e i z :<br />

Grand Garage Place Ed.C!aparedeS.A.,Genf<br />

Telephon 41.244 Telephon 41.244<br />

CH. NIGG, ADMINISTRATOR<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 86<br />

bung des Geschäftes erwarten. Ein Rundfrage,<br />

die für die nächste Zeit unter Fabriken<br />

und Vertretern in Aussicht genommen ist,<br />

wird die gewünschte Abklärung über das Interesse<br />

an der 12-Stuirdenfahrt bringen. Was<br />

nun den Termin anbetrifft, so käme wohl<br />

eher anfangs Sommer in Frage, da am Ende<br />

der Saison ja in den Fabriken bereits wieder<br />

die neuen Modelle zur Produktion aufliegen<br />

und ein Wertmesser für die Leistung der<br />

letztjährigen Typen nicht mehr so aktuell<br />

sein könnte. Ob aber die Kosten für eine<br />

selbständige Abhaltung dieser Konkurrenz zu<br />

decken wären, lässt sich nicht ohne weiteres<br />

beurteilen. Es lässt sich daher denken, das»<br />

diese Veranstaltung eventuell mit dem Grossen<br />

Preis für Motorräder irgendwie kombiniert<br />

würde, oder doch zeitlich in kurzem<br />

Abstand davon zum Austrag käme, solange<br />

noch die Hilfseinrichtungen, wie Absperrungen<br />

etc. bestehen. Dem Rennen voraus<br />

müsste eine eingehende technische Abnahmeprüfung<br />

der gemeldeten Wagen gehen, um<br />

die absolute Gewähr für deren Serienmässigkeit<br />

zu erhalten. Es wäre übrigens auch<br />

denkbar, dass neben den Einzelpreisen auch<br />

Equipen- respektive Markenpreise zur Verteilung<br />

gelangen.<br />

Mit diesen beiden automobilsportlichen<br />

Tagungen würde der nationale Kalender mit<br />

einem Schlage aus seiner bisherigen Einseitigkeif,<br />

man möchte fast sagen Eintönigkeit,<br />

herausgeholt und auf eine neue Basis gestellt.<br />

Die Durchführung brächte der Stadt<br />

Bern und der Rundstrecke weiteren willkommenen<br />

Betrieb und dem schweizerischen<br />

Automobilsport erhöhtes Ansehen und Interesse<br />

im In- und Ausland. Die beiden Projekte<br />

verdienen daher ernstliche Prüfung durch<br />

alle beteiligten Instanzen und Verbände. Eine<br />

Abklärung ist um so rascher erwünscht, als<br />

die Anmeldefrist für den nationalen Kalender<br />

Mitte nächsten Monats abläuft und im<br />

Interesse einer geschickten Datenverteilung<br />

Bern mit definitiven Vorschlägen aufrücken<br />

sollte. Hoffen wir, dass die begrüssenswerte<br />

Initiative überall das gleich starke und verdiente<br />

Echo finde. Bern seinerseits sollte die<br />

Gelegenheit beim Schopf fassen. Sie dürfte<br />

sich später kaum mehr so günstig und unbestritten<br />

bieten! b.<br />

$•»«»••£ •«• J^usl«an«J<br />

Fünf neue Weltrekorde Stucks.<br />

Sensationelle Weltrekordfahrten der<br />

Auto-Union.<br />

.Schon seit einiger Zeit wusste man, dass<br />

neue Weltrekqrdversuche der deutschen<br />

Auto-Union geplant waren. Viel schneller als<br />

man es erwarten konnte, sind die Fahrten<br />

auf. der Berliner Avus durchgeführt worden,<br />

und das Resultat übertrifft auch die kühnsten<br />

Hoffnungen. Mit einem Schlage vermochte<br />

der bekannte Rennfahrer Hans Stuck fünf<br />

neue Weltrekorde aufzustellen. Deutschland<br />

hätte sich keinen günstigeren Jahresabschluss<br />

wünschen können als diese neuen<br />

erstaunlichen Bestleistungen eines einheimischen<br />

Fahrers mit einer deutschen Marke.<br />

Die Vorversuche begannen schon am letzten<br />

Mittwoch. In erster Linie wurden die<br />

richtigen Uebersetzungsverhältnisse der Hinterachse<br />

geprüft, die richtigen Räder- und<br />

Reifemgrössen gewählt und die Reifenprofile<br />

und Gummiauflagen genauen Untersuchungen<br />

unterzogen. Donnerstag und Freitag verhinderte<br />

der Regen die Aufnahme der Versuche.<br />

Erst am Samstag begann die Bahn langsam<br />

zu trocknen. Sofort wurden weitere<br />

Probefahrten unternommen. Nochmals wurden<br />

die verschiedenen Brennstoffe, Kerzen<br />

und die Reifen eingehend geprüft.<br />

Die eigentlichen Rekordversuche erfolgten<br />

unter Ausschluss der Oeffentlichkeit, nur offizielle<br />

Persönlichkeiten und Pressevertreter<br />

hatten Gelegenheit, den erstaunlichen Fahrten<br />

Stucks beizuwohnen. Ein erster Versuch<br />

endete bereits mit einem glänzenden Ergebnis:<br />

Der 50-Kilometer-, der 50-Meilen- und<br />

der 100-km-Weltrekord waren haushoch geschlagen!<br />

Die dritte Runde der Fahrt ergab<br />

die Rekordgeschwindigkeit von 247,6 km/St.<br />

Stuck erzielte bedeutend höhere Durchschnitte<br />

als die früheren Weltrekordfahrer. Die 50-<br />

km-Bestzeit zeitigte einen Durchschnitt von<br />

241,73 km/St.; bis jetzt war sie im Besitze<br />

des Amerikaners Fred Frame auf Union-<br />

Spezial, der «nur» ein Mittel von 219,7<br />

km/St, erreicht hatte. Die 50-Meilen-Bestzeit<br />

Stucks verzeichnet ein Mittel von 243,8<br />

km/St.; auch dieser Rekord war Eigentum<br />

des Amerikaners, der einen Durchschnitt von<br />

224,6 km/St, etabliert hatte. Ueber 100 km<br />

kam der Deutsche auf die Geschwindigkeit<br />

von 244,9 km/St. Diese Bestzeit befand sich<br />

in den Händen von Eyston auf Panhard, der<br />

ein Mittel von 216,8 km/St, aufgestellt hatte.<br />

Wie man sieht, sind die deutschen Rekorde<br />

alle um sehr viele Stundenkilometer höher.<br />

Stuck hatte übrigens noch grosses Glück, da<br />

ihm ausgerechnet nach dem hundertsten Kilometer<br />

der Brennstoff ausging.<br />

Nach einer kleinen Pause erfolgte der Angriff<br />

gegen den Kilometer und die Meile mit<br />

stehendem Start. Auch dieser Versuch war<br />

von Erfolg gekrönt! Der erst vor wenigen<br />

Tagen aufgestellte neue Weltrekord über einen<br />

Kilometer vom Engländer Mays wurde<br />

ebenfalls geschlagen. Der alte Rekord beträgt<br />

144,28 km/St., der neue deutsche 163,14<br />

km/St. Ueber die stehende Meile raste Stuck<br />

mit dem Durchschnitt von 187,8 km/St., während<br />

John Cobb auf Napier Railton auf 164,9<br />

km/St, gekommen war.<br />

Die Versuche wurden dazu benützt, tmt<br />

interessante Neuerungen auszuprobieren. So<br />

verwandte man zuerst eine Cellophanhaube,<br />

die in der Form einer Limousine das Fahrzeug<br />

umschloss und den Fahrer vor dem<br />

starken Wind schützte. Auch sollte die Luft<br />

wirbelbildung hinter der Wiindschutzscheib(<br />

und der Kopfstütze vermindert werden. Der<br />

Versuch fiel sehr befriedigend aus — wer<br />

weiss, wie lange es noch geht, bis die Rennen<br />

alle im geschlossenen Fahrzeug durchgeführt<br />

werden! Ferner wurde eine Schnelltankanlage<br />

erprobt, die es ermöglichte, 200<br />

Liter Brennstoff innerhalb von 37 Sekunden<br />

zu tanken. Die Förderung des Benzins erfolgte<br />

durch Ueberdruck.<br />

Die 5 neuen Weltrekorde:<br />

1 Meile (stehender Start): 30 Sek. 84/100 (Stundenmittel<br />

187,86 km/St., alter Rekord: John Cobb<br />

auf Napier-Railton in Brooklands: 164,99 km/St.<br />

1 km (stehender Start): 22 Sek. 30/100, Stundenmittel<br />

163,14 km. (Alter Rekord: Raymond Mays aof<br />

.E. R. A. in Brooklande 144,28 km/St.)<br />

50 km: 12 Min. 24 Sek. 6/10, StundenmittGl<br />

241,73 km/St.


N» 86 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE.<br />

V«»»l««->h»<br />

Sitzung der internationalen Verkehrs- und<br />

Zollkomrnlssion der A.I.A.C.R. Die internationale<br />

Verkehrs- und Zollkommission (C.I.<br />

CD.) hielt im Rahmen der Herbsttagung der<br />

A.I.A.C.R. ebenfalls eine Sitzung in Paris ab.<br />

Nachdem alle bisherigen Mitglieder wiedergewählt<br />

wurden, u. a. auch der schweizerische<br />

Vertreter Prof. Steinmann, schritt man<br />

zur Besprechung von Einzelfragem.<br />

Das Sekretariat der A.I.A.C.R. legte der<br />

Kommission ein Projekt für eine internationale<br />

Konvention zur Regelung der Triptykfrage<br />

vor. Es wurde beschlossen, dass die<br />

Clubs bis zum 15. November noch ihre Ansichten<br />

und Vorschläge über die verschiedenen<br />

Artikel des Projektes einreichen sollen.<br />

Die C.I.C.D. äusserte den Wunsch, dass die<br />

Regierungen von den allgemeinen Bestimmungen<br />

über Ausfuhr von Kapitalien eine<br />

Ausnahme machen und ein Transfer von solchen<br />

Summen zulassen sollen, die von ausländischen<br />

Zollverwaltungen verlangt werden<br />

für nicht gelöschte Triptyks oder Grenzpassierscheinhefte.<br />

Das hindert die Clubs<br />

nicht, den Transfer mit Hilfe von Kompensationsstellen<br />

vorzunehmen, wie sie in einigen<br />

Ländern schon organisiert sind. Ein diesbezüglicher<br />

Vorschlag zur Schaffung einer<br />

Kompensationskasse der A.I.A.C.R. wurde<br />

dem Finanzkomitee zur Prüfung übertragen.<br />

Die C.I.C.D. hat ferner auch dem Wunsch<br />

Ausdruck gegeben, dass die Lastwagen, die<br />

zum Transport von Rennwagen dienen und<br />

diese selbst den Qrenzübertritt mit Triptyk<br />

oder Grenzpassierscheinheft bewerkstelligen<br />

können und nicht mehr den Zoll zu hinterlegen<br />

brauchen.<br />

Die Kommission schlägt den verschiedenen<br />

Clubs vor. bei ihren Regierungen zu erwirken,<br />

dass Ersatzteile, die bei Fahrten im<br />

Ausland angeschafft werden müssen, bei der<br />

Rückkehr ins eigene Land nicht der Kontingentierung<br />

unterliegen. Sie wünscht ferner, dass<br />

die Brennstoffe, die von Rennfahrern zum<br />

Gebrauch bei Rennen mitgenommen werden,<br />

zollfrei sind. Was die Radioempfangsapparate<br />

betrifft, so billigte die C.I.C.D. einen<br />

Vorschlag des Generalsekretärs, nach dem<br />

die zeitlich begrenzte Einfuhr auch mittels<br />

des Triptyks möglich wäre. Sie stellt auch<br />

mit Genugtuung fest, dass der Vorschlag zur<br />

Normalisierung der Motor- und Chassisnummern<br />

auf dem besten Wege zur Verwirklichung<br />

ist. Diese Nummern sollen auf haltbare<br />

Art an einem leicht zugänglichen Ort<br />

und stets an der nämlichen Stelle angebracht<br />

werden, damit bei der Zollkontrolle die Identifizierung<br />

des Wagens erleichtert wird.<br />

Um die Schwierigkeiten zu beseitigen, die<br />

der Gebrauch des internationalen Steuerheftes<br />

zur Folge hat, das durch die Genfer<br />

Konvention vom 30. März 1931 eingeführt<br />

wurde, beschloss die C.I.C.D.. die Clubs um<br />

eine Intervention bei ihren Regierungen zu<br />

ersuchen in dem Sinne. '<br />

1. dass die Länder, die der Genfer Konvention<br />

angehören, die Vorweisung des<br />

Steuerheftes nicht mehr verlangen, um<br />

Steuerfreiheit zu gewähren. Die Steuerfreiheit<br />

soll bei allen Autofahrern in Anwendung<br />

kommen, ob nun deren Herkunftsland der<br />

Konvention angehört oder nicht. Mit den<br />

Ländern, die der Konvention nicht angehören,<br />

können Verträge nach dem Prinzip der<br />

Gegenseitigkeit abgeschlossen werden;<br />

2. dass die Länder, die der Genfer Konvention<br />

noch nicht angehören, dieser nicht<br />

beizutreten brauchen, sondern nach dem Beispiel<br />

der Schweiz mit den andern Staaten<br />

Verträge auf Gegenseitigkeit abschliessen.<br />

Die Kommission nahm auch Kenntnis vom<br />

eingehenden Bericht des Sekretariates über<br />

die Vor- und Nachteile einer Benzinsteuer,<br />

an Stelle der sonst überall üblichen Automobilsteuern,<br />

wie sie gegenwärtig in Frankreich<br />

und Portugal angewendet werden. Es<br />

wurde beschlossen, diesen Bericht zu vervollständigen<br />

durch Untersuchungen über die<br />

Tendenzen, die in dieser Sache in den verschiedenen<br />

Ländern herrschen.<br />

Frankreichs Treibstoffbelastung. Bekanntlich<br />

wurde in Frankreich am 22. September<br />

1933 ein neues Automobilsteuergesetz eingeführt,<br />

wonach die PS-Steuer in eine Benzinsteuer<br />

von 50 frs. pro hl umgewandelt wurde.<br />

Ursprünglich ist diese neue Steuer von<br />

allen Treibstoffen für den Betrieb von Automobilen,<br />

ohne Rücksicht auf ihre Art und<br />

Herkunft, erhoben worden. Einige Ausnahmen<br />

wurden lediglich bei Schieferölen einheimischer<br />

Herkunft, bei Alkoholtreibstoffen<br />

und sonstigen flüssigen Brennstoffen für den<br />

Betrieb stationärer Motoren der Landwirtschaft<br />

und des Gewerbes gemacht. Verschiedene<br />

Unklarheiten und zahlreiche Missverständnisse<br />

in Bezug auf diese Steuerreduktionen<br />

und -befreiungen haben Anlass<br />

gegeben, durch ein Dekret vom 24. Juli <strong>1934</strong><br />

eine genaue Abgrenzung zu schaffen. Danach<br />

werden von der Betriebsstoffsteuer befreit<br />

Schieferöle, die aus einheimischen Rohstoffen<br />

stammen, Bunkeröle, Benzin für<br />

technische Lösungszwecke, Benzin, das ins<br />

Ausland oder nach französischen Kolonien<br />

exportiert wird, Betriebsstoffe für Eisenbahnfahrzeuge,<br />

Benzin für landwirtschaftliche<br />

Zwecke, ferner Heiz- und Gasöl, soweit<br />

sie nicht für Treibstoffzwecke Verwendung<br />

finden. In einem weitern Dekret wird<br />

bestimmt, dass Spritgemische künftig durchwegs<br />

die Hälfte der Treibstoffsteuer zu tragen<br />

haben.<br />

Wie wir bereits anlässlich der Einführung<br />

der französischen Treibstoffsteuer, welche<br />

mit Wirkung ab 1. Februar <strong>1934</strong> in Kraft gesetzt<br />

wurde, berichtet haben, handelte es<br />

sich dabei nicht etwa um eine Massnahme<br />

zur Förderung des Automobilverkehrs, sondern<br />

sie sollte den ständig mit Budgetsorgen<br />

kämpfenden westlichen Nachbarn vermehrte<br />

Fiskaleinnahmen schaffen. Die Steuer von<br />

50 cts. pro Liter hat in der Tat schon im<br />

ersten Halbjahr ihres Bestehens wesentlich<br />

grössere Einnahmen gebracht, als die frühere<br />

Pauschalsteuer. Vom Februar bis Juni<br />

<strong>1934</strong>, d. h. während 5 Monaten, sind ausser<br />

der Besteuerung der Treibstoffe 551 Millionen<br />

frs. vereinnahmt worden, während die<br />

Automobilsteuer in den ersten 6 Monaten<br />

des Vorjahres den Betrag von 531 Millionen<br />

frs. erbrachte. Legt man den monatlichen<br />

Einnahmedurchschnitt des laufenden Jahres<br />

von 110 Millionen frs. zugrunde, so ergibt<br />

sich ein Halbjahresaufkommen von 660 Mill.<br />

frs. oder 129 Mill. frs. mehr, als seinerzeit<br />

aus der Pauschalsteuer vereinnahmt wurde.<br />

Im ganzen waren die Erträgnisse aus dem<br />

Brennstoff- und Schmierölverbrauch des Automobilverkehrs<br />

um 146 Mill. frs. höher als<br />

im Vorjahr. Selbst den recht optimistischen<br />

Voranschlag der Regierung übertrafen sie<br />

noch um 8 Mill. frs.<br />

-my-<br />

Englischer Automobilabsatz. Grossbritannien<br />

konnte auf dem Gebiete des Automobilgeschäftes<br />

ein überaus verheissungsvolles<br />

Frühjahr verzeichnen und auch einen befriedigenden<br />

Absatz während den Sommermonaten<br />

registrieren. Während des Herbstes<br />

war jedoch über den saisonmässig bedingten<br />

Rückschlag hinaus ein Nachlassen der Automobilkonjunktur<br />

zu konstatieren. Diese Entwicklung<br />

dürfte voraussichtlich mit der<br />

Olympiaschau in Verbindung stehen, die für<br />

<strong>1934</strong> nicht nur mit einer Anzahl neuer Typen<br />

aufwartet, sondern erstmals die Anpassung<br />

der Industrie an die ab Januar 1935 in Kraft<br />

tretende neue Steuerregelung bringen wird.<br />

Diese Hypothese ist um so glaubhafter, als<br />

die Wirtschaftslage des Landes als solche<br />

keine Ursache für die stark rückläufig verlaufenden<br />

Neuzulassungen abzugeben scheint.<br />

Ein Jahreszuwachs von 25 % ist immerhin<br />

für ein so stark motorisiertes Land wie<br />

Grossbritannien ein Ergebnis, das der englischen<br />

Automobilindustrie Ausbaumöglichkeiten<br />

grösseren Maßstabes geboten hat. Die<br />

amtliche Statistik vom Oktober 1933 bis August<br />

<strong>1934</strong> weist für diese 10* Monate an Neuzulassungen<br />

eine Zahl von über 260,000 Wagen<br />

auf, wozu noch 10—20,000 Spezialfahrzeuge<br />

für Heer, Post und zu andern Sonderzwecken<br />

kommen. Auch im Exportgeschäft<br />

konnte die englische Automobilindustrie mit<br />

befriedigenden Resultaten abschliessen, indem<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden<br />

Jahres eine etwa lOprozentige Steigerung<br />

des Jahresabsatzes zu vermerken ist. Obwohl<br />

die britische Automobilindustrie in den<br />

letzten Monaten mit grossem Erfolg neue<br />

Absatzmärkte bearbeitete und das englische<br />

Motorfahrzeug sich eines recht guten Rufes<br />

erfreut, konnte doch das Exportgeschäft mit<br />

dem Anwachsen des einheimischen Verbrauchs<br />

nicht Schritt halten. Interessant ist<br />

auch die Feststellung, dass der englische Import<br />

ebenfalls sich in raschem Anstieg befindet.<br />

Von 2 % der Gesamtzulassungen während<br />

des 1. Quartales <strong>1934</strong> stieg er im Juli<br />

auf 5,5 %. Am Importgeschäft ist vor allem<br />

die amerikanische Automobilindustrie beteiligt.<br />

Unter Einschluss von Nordirland und des<br />

Irischen Freistaates sind an Personenautomobilen<br />

vom Oktober 1933 bis zum Juli <strong>1934</strong><br />

199,491 Einheiten oder 21 % mehr als in der<br />

entsprechenden Periode des Vorjahres zugelassen<br />

worden. Die Zulassungsziffer der<br />

Omnibusse stellt sich im gleichen Berichtsabschnitt<br />

auf 4369 Einheiten oder auf 29,5 %<br />

mehr und diejenige der Lastwagen und*<br />

Traktoren auf 58,680 Wagen gegenüber<br />

42,679 oder plus 37 %. Die Gesamtzulassungsziffer<br />

stellt sich somit auf 262,540<br />

Wagen gegenüber 210,343 oder + 25 %.<br />

Was das Importgeschäft anbetrifft, so wurden<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden<br />

Jahres 7548 (2696) Personenwagen und 172<br />

(42) Lastwagen und Traktoren eingeführt,<br />

total also 7720 Einheiten gegenüber 2738 Einheiten<br />

oder +180 % im Vorjahr. In der näm-<br />

Hchen Periode exportierte die englische Automobilindustrie<br />

29,404 (26,832) Personenwagen<br />

und 7665 (6808) Lastwagen und Traktoren.<br />

Gesamtziffer : 36,969 (33,640) Einheiten<br />

oder +10%.<br />

'<br />

In bewunderungswürdiger, gediegener Kombination haben die Packard-<br />

Werke die neuen Modelle geschaffen. Dabei sind die seit bald 30 Jahren<br />

beibehaltenen Packard-Charakteristiken in sehr gefälliger Weise mit den<br />

heute gewünschten Linien kombiniert worden. Aber ebenso gross ist der<br />

Fortschritt mechanischer Verbesserungen, insbesondere Lebensdauer und Zuverlässigkeit<br />

sowie Ruhe und Fahrkomfort.<br />

Die 8-Zylinder-, die Super-8-Zylinder- und die 12-Zylinder-Wagen haben die<br />

bahnbrechend vorangegangenen Neuerungen, die sich seit vielen Jahren<br />

ebenso beliebt wie unentbehrlich machten, wiederum zu eigen:<br />

1. Der 8-Zylinder-Linienmotor, der bahnbrechend allen als Muster voranging.<br />

2. Der 12-Zylinder-Motor, der schon seit 1915 ebenfalls mustergültig voranging.<br />

3. Die Packard-Chassis-Zentralschmierung als erste und heute noch vollkommenste.<br />

4. Die von Packard kombinierten, während der Fahrt verstellbaren Stossdämpfer.<br />

5. Die verstellbare Packard-Steuerung.<br />

Packard-Automobile sind weit überlegen und präsentieren beinahe den<br />

doppelten Wert des Kaufpreises. — Die musterhafte Werkstätte und Service<br />

sowie das vollständige Ersatzteillager stehen dem Packard-Besitzer'jederzeit<br />

zur Verfügung. — Seit 15 Jahren ist die für Europa vorangegangene Generalvertretung<br />

unverändert in gleichen Händen.<br />

WERNER RISCH, ZÜRICH<br />

Wie soll der Automobilist von<br />

Ihnen u. Ihren Fabrikaten wissen,<br />

wenn er nie von Ihnen hört?<br />

Karosserie Waönerei<br />

Schlosserei Saftleref<br />

Spendiere?<br />

Z&X/CH,<br />

Lassen Sie die<br />

MAistomobil-Revue"<br />

werben


;'<br />

LUFTFAHR<br />

Schalldampfung<br />

bei Verkehrsflugzeugen.<br />

Von Dipl. Ins. Ed. Amstutz.<br />

Im Rahmen des Flugtechnischen Kolloquiums<br />

an der Eidg. Techn. Hochschule<br />

sprach vor kurzem in Zürich Dr. Stefan<br />

J. Zand, Ingenieur der amerikanischen Sperry<br />

Qyroscope Co. über « Akustik im Flugzeugbau<br />

». Die Tatsache, dass ausser den schweizerischen<br />

Fachleuten, die zu den Stammgästen<br />

bei den lehrreichen Vortragsabenden<br />

des Flugtechnischen Kolloquiums an der<br />

E. T. H. zählen, zwei bekannte, führende ausländische<br />

Flugzeugkonstrukteure und die<br />

technischen Leiter einer grossen ausländischen<br />

Luftverkehrsgesellschaft sich zu diesem<br />

Vortrag einfanden, beweist wohl, welche<br />

Bedeutung der Lärmbekämpfung bei den<br />

modernen Verkehrsflugzeugen beigemessen<br />

wird.<br />

In der Tat erreicht, ohne besondere Massnahmen<br />

zur Schalldämpfung, der Lärm bei<br />

einem schnellen, starkmotorigen Flugzeug<br />

eine derartige Intensität, dass er für das ungeschützte<br />

Ohr kaum mehr als Schall, sondern<br />

eher schon als Schmerz empfunden<br />

wird. Bei allem sonstigen Komfort und allen<br />

Vorteilen der hohen Geschwindigkeit<br />

wird das Reisen in einem solchen Flugzeug<br />

zur Qual und nach kurzer Zeit können sich<br />

nicht unbedenkliche körperliche Störungen<br />

einstellen. Es ist bezeichnend für den praktischen<br />

Sinn und die Konsequenz der Amerikaner,<br />

dass die Sperry-Qesellschaft, als<br />

das Problem einmal erkannt war und, nebenbei<br />

bemerkt, auch ein Geschäft dahinter<br />

vermutet werden konnte, sogleich genügend<br />

Mittel zur Verfügung stellte, um die Lösung<br />

unter Zuhilfenahme aller Hilfsmittel der modernen<br />

Physik und Technik zu lösen. Der<br />

Erfolg ist der, dass die Sperry Gyroscope<br />

Co. heute als führend auf dem Gebiete der<br />

Schalldämpfung für Verkehrsflugzeuge gilt<br />

und dass das «Geschäft» sich offenbar lohnt.<br />

Bei aller Anerkennung der von der Sperry-<br />

Gesellschaft und von Dr. Zand im besonderen<br />

erzielten Erfolge, darf aber die im alten<br />

Europa, speziell in England, auf diesem Ge-<br />

Dor speziell für das England-Australien-Rennen gebaute De Havilland « Comet » von vorn gesehen. Man<br />

beachte die ausserordentliche aerodynamische Feinheit der Maschine. (Photo: The Aeroplano.)<br />

biete geleistete Arbeit auch nicht übersehen<br />

werden.<br />

Die Schallbekämpfung ist deshalb ein sehr<br />

schwieriges Problem, weil auch sehr tiefgreifende<br />

Massnahmen sich im Schlusseffekt<br />

nur sehr wenig auswirken. Dem Physiologen<br />

ist diese Tatsache bekannt als Fechnersches<br />

Gesetz, dessen Inhalt am besten am Begriff<br />

der Schalleinheit, des sog. Decibel, erläutert<br />

werden kann. Das Decibel entsprich? ungefähr<br />

der kleinsten Intensitätsstufe des Schalles,<br />

welche das menschliche Ohr unterscheiden<br />

kann. Im mittleren Tonbereich beträgt<br />

der Unterschied zwischen absoluter Ruhe und<br />

einem Lärm, der durch seine Intensität bereits<br />

nicht mehr als Schall, sondern als<br />

Schmerz empfunden wird, rund 120 Decibel;<br />

bei ganz hohen und vor allem bei ganz tiefen<br />

Tönen ist dieser Unterschied kleiner. Als<br />

Beispiele für die zahlenmässige Grössenordnung<br />

des in Decibel gemessenen Lärms<br />

kann etwa angeführt werden, dass der Lärm<br />

in einem ungeschützten dteimotorigen Flugzeug<br />

100—115 Decibel, unmittelbar neben<br />

einem Presslufthammer rund 100 Dec, in einem<br />

Eisenbahnzug mit Dampfbetrieb bei offenen<br />

Fenstern etwa 75 Dec, im langsam<br />

fahrenden Segelboot 25 Dec. und im Zimmer<br />

bei geschlossenem Fenster an ruhiger Strasse<br />

20 Dec. beträgt.<br />

Vom physikalischen Standpunkt aus berachtet,<br />

ist das Decibel anderseits auch pro-<br />

)ortional dem zehnfachen Logarithmus der<br />

,AUTOMOBII>REVUB <strong>1934</strong> —<br />

5challenergie. Da der Logarithmus eiler<br />

Zahl bekanntlich gewissermassen ihre Schallquellen quantitativ und qualitativ, mit<br />

; Nullenzahl» bedeutet (der Log. von 10 istHilfe von ziemlich komplizierten Messgerä-<br />

, von 100 beträgt er 2, von 1000 ist er 3,<br />

on 500 liegt er zwischen 2 und 3, nämlich<br />

1,699), so heisst das, dass einem Lärm von<br />

100 Decibel die lOO.OOOfache Energie inneivohnt<br />

als einem Lärm von 50 Dec. Ander-,<br />

seits werden z. B. zwei Motoren, von denen<br />

der in einer bestimmten Entfernung gemessen<br />

einen Lärm von 100 Dec. erzeugt, zusammen<br />

nur einen Lärm von 103 Decibel erzeugen.<br />

Das menschliche Ohr empfindet also<br />

eine Steigerung der Lärmenergie nach einer<br />

geometrischen Progression nur als Zunahme<br />

nach einer arithmetischen Progression.<br />

Durch diese Einrichtung hat die Natur<br />

zwar unser Ohr bis zu einem gewissen Grad<br />

geschützt, anderseits werden die Massnahmen<br />

für eine wirksame Schalldämpfung erschwert.<br />

Bei einem bestimmten Flugzeug<br />

wurde z. B. der Lärm in der Kabine zu 112,3<br />

Dec. gemessen. Dieser Gesamtlärm setzt<br />

sich zusammen aus 108 Dec. Auspuffgeräusch,<br />

106 Dec. Lärm der Luftschraube und<br />

98 Dec. Lärm des Motors (Geräusch der<br />

Ventile, Kipphebel, Stössel usw.). Gelingt<br />

es etwa, durch einen geeigneten Auspuffschalldämpfer<br />

den vom Auspuff herrührenden<br />

Lärm um 10% zu verringern, so vermindert<br />

sich deshalb der Lärm in der Kabine<br />

gleichwohl nur um etwa 3%, mit dem Unterschied,<br />

dass nun der Luftschraubenlärm überwiegt.<br />

Gelingt es, diesen durch Verringerung<br />

der Umfangsgeschwindigkeit und Verwendung<br />

einer mehrflügligen Luftschraube ebenfalls<br />

um 10% zu dämpfen, so dämpft man<br />

durch diese beiden, für den Wirkungsgrad<br />

des ganzen Flugzeuges nicht unerheblichen<br />

Massnahmen den Lärm in der Kabine doch<br />

schlussendlich nur um 7%, nämlich bis auf<br />

105 Dec.<br />

Die Massnahmen zur Schallbekämpfung<br />

bestehen deshalb in erster Linie darin, die<br />

ten, festzustellen und zu analysieren. Nachher<br />

muss versucht werden, die einzelnen<br />

Schallquellen, aber ohne jede Ausnahme, für<br />

sich zu dämpfen. Das Ausserachtlassen eines<br />

inzigen Lärmzentrums kann die ganze Arbeit<br />

in Frage stellen, um so eher, je weiter<br />

man in der Ausschaltung anderer Lärmquellen<br />

bereits gekommen ist. Es hat sich gezeigt,<br />

dass der Akustiker sich zweckmässig<br />

schon beim Entwurf des Flugzeuges mit dem<br />

Konstrukteur zusammensetzt. Die gegenseitige<br />

günstige Anordnung von Propeller,<br />

Auspufföffnung, Passagierkabine, Gepäckräumen<br />

usw. kann für die wirksame Schallbekämpfung<br />

viel ausmachen.<br />

Wenn es auf diese Weise gelungen ist, die<br />

Intensität des bis zur Passagierkabine gelangenden<br />

Lärms abzuschwächen, muss weiter<br />

versucht werden, dem Lärm das Eindringen<br />

in die Kabine selber zu erschweren. Dazu<br />

ist es einmal notwendig, die Weiterleitung<br />

von Schwingungen durch die Bauteile<br />

des Flugzeuges zu verunmöglichen. Das Zwischenschalten<br />

von Gummipuffern zwischen<br />

Motor und Motorvorbau ist für diesen Punkt<br />

die beste Massnahme. Schwieriger ist es im<br />

allgemeinen, dem durch die Kabinenwände<br />

eindringenden Lärm wirksam zu begegnen,<br />

wenigstens dann, wenn dies mit einem tragbaren<br />

Gewichtsaufwand erreicht werden so!!.<br />

Es zeigt sich nämlich, dass für die schalldämpfenden<br />

Eigenschaften einer Wand viel<br />

weniger der Baustoff als das Gewicht der<br />

Wand von Einfluss ist. Die Auswahl von<br />

Materialien oder Materialienkombinationen,<br />

welche wirklich einen Vorteil bringen, erfordert<br />

deshalb eine Unzahl von Versuchen<br />

mit verschiedenen Stoffen, wobei unerwartete<br />

Ueberraschungen nicht ausgeblieben<br />

sind.<br />

Wenn schliesslich auch die Kabinenwände<br />

gegen die Weiterleitung des Lärms geeignet<br />

ausgebildet sind, so gilt der weitere Kampf<br />

dem Schall, welcher noch durch Tür- oder<br />

Fensterritzen und mit besonderer Vorliebe<br />

durch die Frisch- und Warmluftkanäle eindringt<br />

und die ganze Abschwächung durch<br />

die Kabinenwände zunichte machen kann.<br />

Da in einem modernen Schnellflugzeug an<br />

ein Oeffnen der Fenster ohnehin nicht zu<br />

denken ist, so bietet deren Abdichtung im<br />

rinzip weniger Schwierigkeiten als für die<br />

Türen, wo man sich durch Pressverschlüsse<br />

mit Gummizwischenlagen helfen muss.<br />

Schwieriger und komplizierter ist die<br />

Dämpfung des durch die notwendigerweise<br />

offen zu haltenden Frisch- und Warmluftkanäle<br />

eindringenden Lärms. Eine sorgfälige<br />

Analyse des Lärmspektrums und die<br />

Einschaltung passender sog. Lärmfilter bildet<br />

die Lösung. Selbstverständlich muss<br />

auch die Frischluftentnahme schon an einer<br />

Stelle erfolgen, wo der Lärm möglichst gering<br />

ist.<br />

Auto kühler<br />

ecken<br />

auf Wunsch<br />

Mororhauben-Decken.<br />

,P" 4 Zyl. 5 PS ab Fr. 5300.—;<br />

,N" 6 Zyl. 7 PS ab Fr. 7300—<br />

Die Verkaufspolitik diktiert erst in letzter<br />

Linie das MG-Programm. So ist es auch<br />

nicht verwunderlich, wenn die im Laufe<br />

dieser Saison herausgekommenen Typen<br />

beibehalten werden.<br />

Die Ausdauerprüfung von Le Mans für<br />

den „P" Midget . . .<br />

Die Oesterreichische und Internationale Alpenfahrt<br />

und die Ulster Tourist Trophy für<br />

den „N" Magnette waren harte Prüfsteine,<br />

und sowohl der P- als der N-Typ haben<br />

vollauf den Beweis erbracht, dass auch der<br />

kompressorlose MG eine Klasse für sich ist.<br />

AUTO- SATTLEREI<br />

MUUER&MARTI<br />

Elgerplatz 13 B E R N<br />

Tel - 28.299<br />

Bei Anfragen bitten wir um Angabe der Wagenh/p»<br />

Automobile<br />

welche zu äusserst<br />

vorteilhaften Preisen<br />

abgegeben werden!<br />

BERLIET, Torpedo, 4/5 PL, 13 PS, Fr. «JO-<br />

CH EVROLET, Coupe, 2/4 PL, 1930, neu<br />

gespritzt,<br />

1800.-<br />

ESSEX, Coach, 4/5 PL, 1928,<br />

500.-<br />

OPEL, Coach, 4 PL, 1933, 6 PS,<br />

2200.-<br />

FIAT 521, 1929, Sedan, 4/5 PL,<br />

600.-<br />

OAKLAND, Sedan, 4/5 PL, 1928,<br />

600.-<br />

Anfragen erbeten unter Chiffre 14600 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

SPORTCAR A.-G., ZÜRICH 1, Löwenstrasse 11, 2. St.<br />

Telephon 39282<br />

Zu verkaufen<br />

DELAGE<br />

Limousine, 6/7pl.<br />

11 St.-PS, mit Scintilla-<br />

Scheinwerfer, in gutem<br />

von 2, 3, 4 und 5 Tonnen<br />

Zustand. 11270 zum Teil mit Kipper, revtOitrt, mit Garantie, tu<br />

günstigen Bedingungen<br />

Preis Fr. 1500.—.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

zu verkaufen<br />

14599 an die<br />

Automobil-Revue, Bern. Anfragen unter Chiffre<br />

8 Zyl.<br />

5-Plätzer<br />

CABRIOLET<br />

sehr schöne Form, schneller<br />

und sicherer Reisewagen.<br />

11234<br />

Mercedes-Benz-Automobil-<br />

A.-G., Zürich, Badene-ntr<br />

AT_ 4 4 f\ Tl-I 1. C4 eflt)<br />

Service Badenerstrasse 580, Tram 11: Kappeli, Telephon 55380<br />

OCCASION!<br />

LASTWAGEN<br />

11193 an die 10990<br />

Automobll-Revut, Bern.<br />

BILLIGE OCCASIONEN!<br />

1 FIAT 505 F. zu Fr. 800.—<br />

1 PEUGEOT, auf Pneus, 1 t Nutzlast, zu Fr. 800.—<br />

1 CHEVROLET, Jahrgang 1930, zu Fr. 3750.—<br />

1 FORD, Jahrgang 1933, zu Fr. 5000.—<br />

Alle Wagen können gefahren werden und sind<br />

sofort lieferbar. 11692<br />

Anfragen unter Chiffre 14558 an die<br />

FIAT<br />

Arclita 518 C<br />

Limousine, 4türig, 4/5-<br />

plätzig, 4 Zylinder, 10<br />

PS, mit hydraulischen<br />

Bremsen, sehr wenig gefahren,<br />

ist sofort gegen<br />

bar weit unter Neupreis<br />

zu verkaufen. 11750<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

14588 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

DELAGE<br />

Original-Ersatzteile.<br />

H. LANZ, ROHRBACH<br />

Reparaturwerkstätten<br />

in der<br />

Zenhralschweiz<br />

BERN, Länggassstr. 95, Tel. 35.716<br />

GARAGE APOLLO<br />

Revisionen — Elektroreparaturen<br />

Besteingerichtete mech. und Elektro-Werkstätte<br />

Vertretung und Service: Mathis und B. M. W.<br />

Ausstellungslokal: Monbijoustr. 10, Tel. 29.443<br />

LÄNGENT HAL Telephon 300<br />

Garage Geiser<br />

Vertretungen Reparaturen<br />

Telephon 42.422<br />

AUTO-REPARATUR-WERKE<br />

Rep<br />

araturen — Revisionen<br />

AUTO-SERVICE


N»86 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Weitere Massnahmen gelten ferner dem in<br />

der Kabine hin und her reflektierten, für das<br />

Ohr unter Umständen sehr unangenehmen<br />

Lärm. Polsterung der Sessel und die Kleider<br />

der Passagiere selber wirken hier zwar bis<br />

zu einem gewissen Grade schallabsorbierend,<br />

immerhin scheint es oft notwendig ?u<br />

sein, verschieden stark gespannte besondere<br />

Reflektoren vorzusehen.<br />

Als grössten Erfolg bucht die Sperry Gyroscope<br />

Co. zurzeit die in der Kabine des<br />

bekannten grossen amerikanischen Schnellverkehrsflugzeuges<br />

Douglas DC-2 erzielte<br />

Schalldämpfung. In dieser Kabine soll bei<br />

einer Reisegeschwindigkeit von 320 km/St.<br />

nur noch ein Schall von im Mittel 70 Decibel<br />

vorhanden sein, so dass eine Konversation<br />

auf 2,5 m Distanz ohne Anstrengung möglich<br />

ist. Für ein Verkehrsmittel dieser Geschwindigkeit<br />

in der Tat eine anerkennenswerte<br />

Leistung, welche auf die Frequenz der mit<br />

dieser Maschine beflogenen Luftverkehrslinien<br />

nicht ohne Einfluss bleiben wird.<br />

Die Swissair beabsichtigt, ihren Flugzeugpark<br />

für das Jahr 1935 durch den Ankauf<br />

von vier dieser Douglas DC-2-Flugzeugen zu<br />

modernisieren. So wird den Reisenden, welche<br />

die von der Schweiz ausgehenden Luftverkehrslinien<br />

benutzen, eine durch Zuhilfenahme<br />

aller Hilfsmittel moderner Physik,<br />

Technik und Materialkenntnis erzielte Steigerung<br />

an Reisekomfort geboten werden Letzten Samstag fand in Ölten eine ausserordentliche<br />

Generalversammlung der Aspa statt.<br />

können.<br />

Ed. Amstutz.<br />

Rund 200 Verbandsmitglieder haben an dieser Tagung<br />

teilgenommen, um sich über den Stand der<br />

Strassen<br />

Verhandlungen über das Verkehrsteilungsgesetz<br />

Eine Autostrasse Nuglar-Gempen. Zwi-orientiereschen Nuglar und Gempen, zwei wohlhaben-<br />

Einsetzung einer Spezialkommission Bahn - Auto<br />

zu lassen. Bekanntlich hatte die Generalversammlung<br />

vom 3. März dieses Jahres die<br />

den Dörfern im nördlichsten Zipfel des Kantons<br />

Solothurn, ist eine neue Staatsstrasse und Behörden etwelche Verbesserungen in der ge-<br />

verlangt, um in weitern Besprechungen mit Bahnen<br />

gebaut worden, die bereits am 23. September<br />

dem Verkehr übergeben werden konnte. dieser Spezialkommission, Dr. Brügger, Chur, skiz-:<br />

setzlichen Regelung der Verkehrsteilung zwischen<br />

Schienen und Strasse zu erreichen. Der Vorsitzende<br />

Dadurch erhalten auch die beiden grossen zierte in einem klaren, von Detailproblemen unbelasteten<br />

Expose den Gang der einzelnen Unterhand-<br />

Ortschaften Liestal und Dornach eine direkte<br />

Verbindung, während bisher der grosse Umweg<br />

über Muttenz oder Seewen gemacht Spezialkommission nichts weiteres erzielen könne.<br />

lungsaktionen, um festzustellen, dass auch das<br />

Zentralkomitee über den vorliegenden Status der<br />

werden musste. Die neue Strasse hat eine<br />

Breite von 6 Metern und brachte für die<br />

Dauer von 2 Jahren bis zu 60 Arbeitslosen<br />

Beschäftigung.<br />

lz.<br />

Festlegung der Linienführung der bayrischen<br />

Alpen-Autostrasse. Nachdem die Vorarbeiten<br />

für die deutsche Alpen-Autostrasse<br />

beendet sind, konnte der endgültige Verlauf<br />

dieser, vor allem dem Fremdenverkehr dienenden<br />

Transversale endgültig festgelegt<br />

•werden. Unter Berücksichtigung der. wirtschaftlich<br />

wie 'touristisch günstigen Verhält-<br />

Lästiges Quietschen?<br />

IIIRARIT k at noc h immer geholfen, auch an<br />

bUDftnll schwer zugänglichen Stellen.<br />

I IIDADIT schmiert hervorragend, löst selbst<br />

LUDHnll stärksten Rost, dringt Überall ein.<br />

Verlangen Sie Prospekt. Vertreter gesucht.<br />

LUBARIT-DEPOT, CHAM<br />

Bestandteilen<br />

Zahn- und Schneckenräder,<br />

jede Dreh-, Fräs-,<br />

Hobel- und Schleifarbeit<br />

mit Garantie für Präzision<br />

durch<br />

E. Schmid, Zürich<br />

Seefeldstrasse 172<br />

Tel. 43.067<br />

6 Zyl., 9 PS<br />

CABRIOLET<br />

Beide Wagen zu sehr<br />

Mercedes-Benz, mit Dop-interessantepelschwingachsen, Schnell-<br />

Baumberger & Forster<br />

Preisen.<br />

gang, halbautomat. Kupp-<br />

A.-G., Zürich 1, Löwenstrasse<br />

17. Teleph. lung.Zentralchassisschmie-<br />

56.848.<br />

rung, Oeldruckbremsen, in<br />

ganz gutem Zustand,<br />

u * 34<br />

Fr. 5500.—<br />

Mercedes-Benz-Automobil<br />

A.-G., Zürich, Badenerstrasse<br />

119 Tel. 5t.fi93<br />

CHEVROLET<br />

Original-Ersatzteile<br />

liefert für alle Modelle<br />

Für Mietfahrten<br />

offerieren wir zwei glänzend<br />

geeignete<br />

Occasions-<br />

Wagen<br />

1 HUPMOBILE, 8 Zyl.,<br />

Limousine, mit Dach z.<br />

ganz Oeffnen, elegante,<br />

geräumige Schweizer<br />

Karosserie, 7pl., Lederpolsterung,<br />

2 Reserveräder,<br />

Zustand des Wagens<br />

neuwertig. Ferner:<br />

1 HUPMOBILE. 8 Zyl.,<br />

7plätz., Limousine, sehr<br />

gut präsentierender Wagen,<br />

in hervorragendem<br />

Zustande. 11251<br />

Zu verkauftn<br />

ADLER<br />

Limousine<br />

Favorit, 4 Zyl., 1931, kpl.<br />

revidiert, neue Kolben, 10<br />

St.-PS, el. Anlage Bosch.<br />

Preis Fr. 3000.—.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

14596 an die 11270<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

Infolge Anschaff. eines<br />

kleineren Wagens verkaufe<br />

ich meine LIMOUSINE<br />

vorteilhaft und prompt<br />

Ford<br />

ah reichhaltigem Lager<br />

17 PS, 1930, 4türig, in<br />

FR&N7 A _fi 7ÜRIP.H tadellosem Zustand, fünffach<br />

bereift, mit Super-<br />

Ballonpneus, sofort gegen<br />

BaiJenerstr.313, Telephon 52.607 bar. — Anfragen unter<br />

Chiffre 14589 an die »••"<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

nisse wird -die bayrische Alpenstrasse eine<br />

Länge von 480 km aufweisen. Sie führt von<br />

Lindau über Oberstaufen nach Sonthofen,<br />

von dort der österreichisch-deutschen QrenZe<br />

entlang führend nach Garmisch-Partenkirchen,<br />

weiterhin dem Walchen- und Tegernsee<br />

folgend nach Bayrisch-Zell und wiederum<br />

parallel der Grenze bis Ruppojding, um<br />

über Reichenhall und Berchtesgaden den Königsee<br />

zu erreichen. Die Baukosten dieser<br />

Queralpenstrasse werden auf 135,5 Millionen<br />

Rm. veranschlagt.<br />

*«§•«»<br />

N«4i<br />

Für den Strassenbau. Die Sektion Zürich<br />

des A. C. S. hat der Liga der Strassenverkehrsinteressenten<br />

des Kantons Zürich angeregt,<br />

in Zürich eine öffentliche Versammlung<br />

abzuhalten, an der die schweizerische Alpenstrasseninitiative<br />

und die Walenseetalstrasse<br />

zur Behandlung gelangen sollen. Da die AIpenstrasseninitiative<br />

auch den Ausbau der<br />

Gotthardstrasse und der Lenzerheide-Julierstrasse<br />

in sich schliesst, dürften damit an<br />

dieser Tagung zwei für Zürich wichtige<br />

Strassenprobleme zur Behandlung gelangen.<br />

V<br />

Kampf<br />

um das Verkehrsteilungsgesetz.<br />

Nach Konstituierung dieser Kommission am 23.<br />

März hiess es schnellstens die gesamte Materie<br />

einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, wobei<br />

sich die Lastwageninteressenten von vorneherein<br />

darüber klar sein mussten, sich einer nicht nur<br />

rechtlichen, sondern auch tatsächlich schwierigen<br />

Situation gegenübergestellt zu sehen, da einerseits<br />

das vom Verband mit 271 gegen 241 Stimmen formell<br />

genehmigte Abkommen mit den S. B. B. und<br />

anderseits die in parlamentarischer Behandlunt befindliche<br />

Gesetzesvorlajre einer materiellen Neuregelung<br />

im Wege standen. Nachdem, der Referent die<br />

einzelnen Richtlinien des Uebereinkommens in Er-,<br />

innerunr rerufen hatte, war gleichzeitig jene Situation<br />

erklärt, von der die Arbeiten der Spezialkom-'<br />

MOSER-Anhänger<br />

aus Leichtmetall sind führend<br />

Nutzlast 4 Tonnen Eigengewicht 1 Tonne<br />

E. MOSER - Anhängerfabrik - BERN<br />

Schwarztorstrasse 101 - Telefon 22.381<br />

SERVICE<br />

mission ihren Ausgangspunkt nehmen mussten, und<br />

voa der aus sich aHein daa Erreichte würdigen<br />

lässt. Die mit den Organen der S. B. B. geführten<br />

Verhandlungen zeigten, dass am Zweckgedanken der<br />

Verkehrsteilung im Sinne der Einschränkung der<br />

gewerbsmässigen Transporte nicht vorbeizukommen<br />

war. Der Gang der Gesetzesmaschinerie war auch<br />

schon soweit fortgeschritten, dass an die Ausarbeitung<br />

akzeptabler Gegenvorschläge ebenfalls nicht<br />

gedacht werden konnte. Einen Begriff von der nicht<br />

gerade beneidenswerten Situation der Unterhändler<br />

im Kampf um die Milderung gewisser Gesetzeshärten<br />

erhielten die Verhandlungsteilnehmer durch<br />

das Verlesen einzelner Voten im Parlament, vor<br />

allem durch Auszüge aus den Erklärungen des<br />

ständerätlichen Kommissions-Präsidenten Keller<br />

und solcher des Vorstehers des Eidg. Post- und<br />

Eisenbahndepartementes. Der Referent glaubte der<br />

Auffassung Kellers in diesem Sinne beipflichten zu<br />

können, bei der Verkehrsteilung es doch mit einem<br />

Gesetz zu tun zu haben, das nicht durch spätere<br />

Ausführungs-Bestimmungen "umgangen werden<br />

könne, denn dafür biete schon die mitberatende<br />

Kommission, in die 4 Vertreter der Lastwageninteressenten<br />

zu sitzen kommen, genügenden Schutz.<br />

Dr. Brügger vermittelte alsdann einen Ueberblick<br />

über die Hauptzüge des Konzessionse^stems. Seine<br />

Ausführungen Hessen auch erkennen, dass überall<br />

die Auffassung vorherrsche, in weitgehendem Masse<br />

der gegenseitigen Verständigung, gegenüber dem<br />

starren Zwang den Vorzug zu geben.<br />

Im Verlaufe der Vorhandlungen Hess sich eine<br />

angemessene Abänderung der Strafbestimmungen<br />

erreichen, indem neben der Buesenfällung, für<br />

leichte Uebertretungen auch Warnungen möglich<br />

sind. Damit hatte der Referent die zukünftige Ordnung<br />

zwischen Bahn und Automobil kurz skizziert,<br />

um im folgenden die schwerwiegende Frage der<br />

Entschädigungspflicht anzuschneiden. Aber auch<br />

hier soll es sich gezeigt haben, dass überall der Wille<br />

vorherrsche, daß Entscbädigungsproblem loyal zuerfüllen.<br />

Die Kommission hatte besonders diesen<br />

Fragenkomplex als Schlüsselstellung in ihrer Eingabe<br />

behandelt und die Zusicherung erhalten, dass.<br />

die gestellten Entschädigungsansprüche durch die<br />

beratende Kommission geregelt werden sollen. Vorarbeiten<br />

für diesbezügliche Beschlüsse liegen noch<br />

keine vor. "<br />

Gestützt auf seine Ausführungen überliess es der<br />

Referent jedem Einzelnen, eich ein Bild über die<br />

Tunlichkeit der Referendumsergreifung zu machen.<br />

Wohl stehen alle unter dem Einfluss, dass das Verkehrsteilungsgesetz<br />

mit dem in der Verfassung verankerten<br />

Grundsatz der Gewerbe- und Handelsfreiheit<br />

breche, und es sei vollauf begreiflich, wenn<br />

weite Kreise gegen eine kampflose Hingabe ihrer<br />

verbrieften Rechte opponieren, anderseits sei aber<br />

zu berücksichtigen, dass die aus dem Kriege herausgewachsenen<br />

weltwirtschaftlichen Verhältnisse<br />

der Entwicklung normaler Wirtschaftsbeziehungen<br />

hindernd im Wege stehen. Wegen den überall sich<br />

auftürmenden Schutzmaßnahmen ertöne anderseits<br />

auch immer energischer der Ruf nach einer Einschränkung<br />

der Handels- und Gewerbefreiheit.<br />

Im weitern gab der Referent zu bedenken, dase<br />

der Vorstand der lArpa als solcher an der Aufstellung<br />

des Verkehrsteilungsgesetzes mittewirkt und<br />

den Grundlinien zugestimmt habe. Zudem habe «ich,<br />

die Versammlung vom 15. Juli 1933 in dieser Hinsicht<br />

vertraglich gebunden, wobei nur bei wesent-<br />

"Echen ~Vertragsänderungen ein Rücktritt möglich<br />

Anfertigung<br />

von Automobil-<br />

„Fremo"-<br />

Luft-Bremse<br />

Kostenlose Auskunft über<br />

alle automobilistischen Fragen<br />

Üerlag der ,/AutomobiI-öteoue"<br />

sei. Nach Auffassung Brüggers habe die Minderheit<br />

weder-durch einen eindeutigen Protest noch<br />

durch einen Austritt aus.dem Verband ihre Opposition<br />

geltend machen wollen und somit nach auseen<br />

hin den Entscheid stillschweigend akzeptiert Wenn<br />

auch die Vorlage keineswegs befriedige, so finde<br />

sie doch Anerkennung bei den grossen Volksmassen.<br />

Gefährlich sei es, die eigene Kraft zu unterschätzen,<br />

noch gefährlicher aber, auf die Kraft anderer zu<br />

vertrauen. Zudem sei durch das Entgegenkommen<br />

der S. B.B. Vieles erreicht worden, und wenn den<br />

Behörden ein Kampf aufgezwungen werde, so begeben<br />

sich die Lastwagen-Interessenten in eine gefährliche<br />

Situation hinein. Eindringlich warnte der<br />

Referent die Versammlung vor der Einleitung des<br />

Referendumskampfes, denn diejenigen Männer, welche<br />

dazu berufen seien, den toten Buchstaben des<br />

Gesetzes Leben zu verleihen, werden keinen Millimeter<br />

vom gegebenen Worte abweichen.<br />

In der anschliessenden und recht rege benützten<br />

Diskussion kamen vor allem die Auffassungen der<br />

Gesetzesgegner zum Wort, wobei sich durchwegs<br />

eine scharfe Opposition gegen alles, « was von Bern<br />

kommt», geltend machte. Von mehreren Votanten<br />

wurde dringend gebeten, den Referendumskampf<br />

aufzunehmen,' wobei die Frage der Rechtmassigkeit<br />

des Gesetzes, volkswirtschaftliche Gründe, Entschädigungsprobleme<br />

u.a.m. tangiert wurden. Es ist<br />

vollkommen verständlich, wenn sich die gewerbsmässigen<br />

Transporteure zur Wehr setzen, denn<br />

wie ein Appenzeller richtig bemerkte, lassen speziell<br />

im Gebiete der Nebenbahnen die Herrscherallüren<br />

einiger Privatbahndirektoren nichts Gutes voraussehen.<br />

Wenn die Appenzeller-Bahn eine Entschädigung<br />

von rund 1000 Fr. für die Bewilligung, 300 t<br />

Eisenkonstruktionen auf 10 km per Lastwagen<br />

transportieren zu dürfen, ausschlägt, und starrköpfig<br />

auf dem Eisenbahntransport verharrt, dann<br />

allerdings ist schärfste Gegnerschaft verständlich.<br />

Leider kam auch bei den Voten einzelner Opponenten<br />

eine nicht auf vollkommener Höhe stehende<br />

Sachkenntnis und eine oberflächliche und vor<br />

allem mehr gefühlsmässige Beherrschung der Materie<br />

zum Ausdruck. Wenn zum Schlu«6 Kantönsrat<br />

Hafner (Zürich) zu bedenken gab, vor allem die<br />

politische Konstellation zu berücksichtigen, dann<br />

hat er vielleicht noch manchem Gegner die Augen<br />

über das Aussichtslose eines Kampfes geöffnet. Zu<br />

Bedenken dürfte auch die Tatsache Anlass bieten,<br />

dass die Feinde des Automobils, die Eisenbahner,<br />

die Einleitung eines Referendums begrüssen würden.<br />

In Würdigung der gegenwärtigen Situation und<br />

in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Spitzenverbände<br />

Behörden und Politikern gegenüber die<br />

Stange halten und darüber wachen, dass die abgegebenen<br />

Versprechungen auch eingehalten werden,<br />

wurde seitens des Zentralvorstandes die Ergreifung<br />

des Referendums abgelehnt. Mancher dürfte<br />

bei einem richtigen Abwiegen der Vor- und Nachteile<br />

zur Ueberzeugung gelangen, dass bei der Wahl<br />

von zwei Uebeln das Verkehrsteilungsgesetz in seiner<br />

heutigen Formation doch, noch das kleinere<br />

Uebel repräsentiert, das wenigstens zu angemessenen<br />

Tarifen ein erträgliches Auskommen sichert<br />

und mit vielfach zu beachtenden Konkurrenzmethoden<br />

abfährt. Die vom 21. Oktober bis 3. November<br />

unter den Aspa-Mitgliedern zur Durchführung gelangende<br />

Urabstimmung über die eventuelle Ergreifung<br />

eines Referendums wird bald Klarheit<br />

darüber bringen, wie die Würfel noch rollen sollen.<br />

N E<br />

da bleibt Ihnen nichts Ander«»<br />

übrig, als auszusteigen<br />

und selbst den Weg<br />

durch den dichten Nebel<br />

schrittweise ru suchen. WSre<br />

es nich» einfacher, rechtzeitig<br />

an solche Unannehmlichlceiten<br />

zu,denken und<br />

bei mir zweckmüuige<br />

ß<br />

Wagen, uemhumuktA<br />

EL.<br />

L A M P E N<br />

an Ihrem Wagen anbringen<br />

zu lassen. Die Anschaffung<br />

ist nicht kostspielig und<br />

lohn! sieh auf alle Fülle.<br />

Alles Elektrische lür't Aule<br />

steh von<br />

Ourenbergstr. 10 (Telephon 31213) Zürich 2<br />

Beipstraue 14 (Telephon 18701) Bern<br />

BERNA<br />

6-Tonnen-Niederwagen<br />

mit Holzgasgenerator<br />

ist umständehalber vorteilhaft zu verkaufen.<br />

Anfragen erbeten unter Chiffre 14554 an die<br />

** Automobil-Revue, Bern.<br />

Wegen vorgerückter Saison<br />

weit unter Katalogpreis abzugeben: "<br />

Minerva<br />

Spezlal-Cabriolet<br />

8 Zylinder, 2 -Taren,- 4- Fenster, fabrikneu, mit Garantie.<br />

— Anfragen unter Chiffre 14594 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.


AÜTOMOBTL-REVUE<br />

-N»8G<br />

Bild links •<br />

Das fahrende Postbureau. Anlässlich der Pariser Automobilausstellung wurde vom französischen Post-<br />

Minister das erste ambulante Postbureau, das in einem 9 m langen Spezialauto untergebracht ist, dem<br />

Verkehr übergeben. Es soll bei besonderen Veranstaltungen immer da eingesetzt werden, wo entweder<br />

die stationären Poststellen nicht ausreichen oder zu weit abliegen. Das fahrende Bureau wird durch<br />

den breiten Eingang auf der Rückseite betreten und auf der besonderen Ausgangstür, die links vorn<br />

ersichtlich und mit einer demontablen Treppe versehen ist, verlassen. Es wird immer so aufgestellt,<br />

dass leicht der Anschlüge an das permanente Telephon- und Telegraphennetz möglich ist.<br />

Die moderne Strassenmarkisrung. In Amerika ist man in einzelnen Städten bei besonders breiten<br />

Strassen dazu übergegangen, dieselben gut sichtbar in.eine Anzahl besonderer Fahrbahnen zu unterteilen.<br />

Man hofft auf diese Weise die Zahl der Unglücksfälle, die eich beim Ueberholen immer wieder<br />

ereignen, reduzieren und gleichzeitig auch die Verkehrsregelung und -Überwachung vereinfachen zu<br />

können.<br />

Besetzt! Sogar in Indochina beginnt der Omnibus der traditionellen Rikscha den Rang abzulatrftea,,<br />

In bezug auf den Fahrkomfort scheinen die Passagiere noch nicht sehr verwöhnt zu sein. Ihnen ist .:.<br />

jeder Platz recht. Die Hauptsache, dass sie noch mitfahren können. Die Verkehrspolizei ist offenbar<br />

auch nicht besonders ängstlich, sonst wäre der Omnibus wohl kaum so reichlich «aussendekoriert».<br />

Stromlinie ist Trumpf! Nach Paris bestätigt nun auch der Salon von London, dass der winusetuuttigen<br />

Karosserie immer mehr Aufmerksamkeit zugewandt wird. Ein vielbeachtetes Muster eines in<br />

Anlehnung, an die Stromlinie karossierten Sportwagens war der abgebildete Rolls-Bentley, der offenbar<br />

auch die Damenwelt zu begeistern vermochte.<br />

Die besten Resultate erzielen Sie mit dem neuen, 2 1 / 2 Tonnen<br />

LEICHT-LASTWAGEN<br />

mit nur ca. 13 Liter<br />

Rohölverbrauch pro 100 km<br />

SAURERDIESEL<br />

Aktiengesellschaft ADOLPH SAURER, ARBOli<br />

Diverses<br />

Liegenschafts-Markt<br />

1 Motor für<br />

Lancia-Lambda<br />

10,8 PS<br />

»ene Kolben und Lager,<br />

mit oder ohne Zyl.-Kopf,<br />

sehr billig zu verkaufen.<br />

H. Eggmann, Lessingetrasse<br />

1, Zürich 2. lom<br />

Zu verkaufen<br />

Occasions-<br />

Einachser-<br />

Anhänger<br />

für "" 5<br />

MH T. Nutzlast<br />

2—2K T. Nutzlast<br />

3K—4 T. Nutzlast<br />

Zeitgemässe Zahlungskonkonditionen.<br />

— Rob. Blum,<br />

Anhängerbau, Basel, Blotzheimerstr.<br />

29. Tel. 45.616.<br />

NEUE BESTANDTEILE<br />

für Motor, Chassis und Karosserie<br />

älterer BuIck-, Cadillac-, Oldsmobile-<br />

und Marmon-Modelle<br />

spottbillig I<br />

oft auch für andere Marken passend.<br />

AGENCE AMERICAINE, BASEL<br />

Viaduktstrasse 45 Telephon 47.800<br />

Zu kaufen, gesucht<br />

elektr. Schweissanlage<br />

An Zahlung müsste 5-PI.-LIM0USINE mit Schiebedach<br />

genommen werden.<br />

Offerten unter Chiffre 65197 an die<br />

Automobil-Revue, Berti.<br />

AUTO-<br />

ABBRUCH<br />

Enafzteillager, s.w. Köhler,<br />

Batterien, Pneus, Dynamo,<br />

Anlasser, Räder,<br />

Glacen und Verdecke, s.w.<br />

ganze Motoren zu Industriezwecken.<br />

Kleine Traktoren<br />

für Landwlrtt.<br />

Fritz Schweizer. Murtenstrasse<br />

141 a, Bern.<br />

Telephon 20.275w 11291<br />

Berliet<br />

Torpedo<br />

4 ZyL, 8 PS, mit Türe in<br />

Rückwand, passend für<br />

Metzger oder Bäcker, in<br />

tadellosem Zustande, neu<br />

gestrichen, ist sofort preiswert<br />

zu verkaufen.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

14590 an die 11750<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Sofort zu verkaufen H*r n vermieten<br />

Velohaitdlung mit Auto-<br />

Reparaturwerkstätte<br />

Garage, 2 Vier-Zimmer-Wonnungen, Nebengebäuden,<br />

grosser Garten, an der Hauptstrasse Zürich-Luzern<br />

gelegen. — Anfragen unter Chiffre 65167 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Autofachschule<br />

Seit Jahren bestrenommierte Autofachschule, mit<br />

jährlichem Umsatz von ca. FR 30000.—, ist umständehalber<br />

10453<br />

zu verkaufen<br />

Seriöser, solider Interessent mit ca. Fr. 10000.—<br />

Barkapital, wird eingeführt und angelernt<br />

Offerten unter Chiffre Z 3122 an die<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürleh.<br />

Interessenten für<br />

mit<br />

sind fast ausnahmslos Auto*<br />

mobil-Besitzer und regelmässige<br />

Leser der „Automobil<br />

- Revue".<br />

Haben Sie solche Objektezu<br />

verkaufen, dann<br />

machen Sie eine „Kleine Anzeige '<br />

in die<br />

Automobil - Revue"<br />

Verlas, Administration, Druck und Güchirie; HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche VerlftfsansUlt, Bern.


W» 86<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Okt. <strong>1934</strong><br />

N« 89<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Okt. <strong>1934</strong><br />

Tedhn. Rundschau<br />

Ueberholung des Motors.<br />

Auch der beste Motor altert. Zu erkennen<br />

ist dieses Aelterwerden meist im Nachlassen<br />

der Leistung. Ueber kurz oder lang<br />

wird man bemerken, dass er nicht mehr so<br />

gut « zieht», wie kurz nach der Einlaufzeit.<br />

Wer Sinn und Mitgefühl für seinen Motor<br />

hat, sollte von Zeit zu Zeit die Kompression<br />

mit der Andrehkurbel nachprüfen. Man nimmt<br />

sie in einer ruhigen Minute aus dem Werkzeugkasten<br />

und dreht den Motor bei abgestellter<br />

Zündung mit der Hand durch. Es<br />

macht sich dann deutlich ein Widerstand fühlbar,<br />

den die Muskelkraft des rechten Oberarmes<br />

zu überwinden hat. Der Wertmassstab<br />

für die Güte der Kompression, von der<br />

die Leistung des Motors abhängt, ist also<br />

unser Oberarmmuskel. Bei ungenügender<br />

Kompression lässt sich der Motor verhältnismässig<br />

leicht drehen.<br />

Wichtig für diese Probe ist der Widerstand,<br />

der festgestellt werden konnte, als die Maschine<br />

fabrikneu war. Die erste Probe sollte<br />

man deshalb kurz nach dem Kauf des Wagens<br />

vornehmen. Es gibt nämlich Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Wagen, und auch<br />

zwischen grossen und kleinen Wagen ist die<br />

Kompression stärker, bzw. schwächer.<br />

Das allmähliche Nachlassen der Kompression<br />

im Motor hat nichts mit dem Vergaser<br />

oder der Zündung zu tun. Fälschlicherweise<br />

suchen viele Fahrer an diesen Apparaten eine<br />

Störung. Abgesehen von Undichtigkeiten an<br />

Zündkerzen oder Kompressionshähnen, die<br />

sich bei laufendem Motor durch zischende Geräusche<br />

bemerkbar machen, oder die festzustellen<br />

sind, wenn man dicken Seifenschaum<br />

über die Kerzen oder Hähne streift, sind<br />

> es vor allem die Ventile und die Kolben mit<br />

den Zylindern, die auf Grund natürlichen Verschleisses<br />

Undichtigkeiten entstehen lassen,<br />

wodurch die Kompression des Motors verringert<br />

wird.<br />

Die den heissen Abgasen und der Explosionswärme<br />

scharf ausgesetzten Ventile<br />

nützen sich vorzeitiger ab als Kolben und Zylinder.<br />

Und bei dem ständigen, harten Aufschlagen<br />

der Ventilteller werden die Sitzflächen<br />

der Ventile am meisten angegriffen. Ob«<br />

gleich man durch Verwendung hochwertigen<br />

Stahls dieser vielseitigen Beanspruchung<br />

durch Schlag und Hitze Rechnung trägt, so<br />

ist doch ein Verschleiss der genau geschliffenen<br />

Flächen unausbleiblich. Die den heissen<br />

Abgasen besonders ausgesetzten Auspuffventile<br />

bedürfen oft schon nach 10 000 bis 20 000<br />

Kilometer des Neu-Einschleifens.<br />

Wer trotz sorgfältigen Einschleifens der<br />

Ventile keine genügende Kompression feststellt,<br />

überlege, wieviel tausend Kilometer der<br />

Wagen bereits gefahren ist, wie die Qualität<br />

des Fabrikates ist, ob der Motor immer richtig<br />

gepflegt worden ist, ob er in gebirgigem<br />

Gelände vielleicht besonders stark beansprucht<br />

wurde usw. Es lässt sich keine Norm<br />

angeben, wann eine Ueberholung der inneren<br />

Triebwerksteile des Motors notwendig wird.<br />

Im Durchschnitt kann man eine Fahrstrecke<br />

von 50 000 Kilometern als den Zeitpunkt ansehen,<br />

in dem der Motor durch Ausschleifen<br />

der Zylinder und Einbau neuer Kolben generalüberholt<br />

werden muss. Es kommen aber<br />

wesentlich längere Strecken und leider auch<br />

wesentlich kürzere vor. Eine der Fabriken<br />

hält eine Fahrzeit von nur 25 000 Kilometer<br />

für angemessen, um dann eine Generalüberholung<br />

vorzunehmen.<br />

Wer mit ausgeleierten Kolben weiterfährt,<br />

wäge gegeneinander ab: unwirtschaftlichen<br />

Fahrbetrieb gegen die Reparaturkosten zur<br />

Erneuerung des Motors. Der Betrieb wird<br />

nicht allein durch die geringere Leistung der<br />

Maschine unwirtschaftlich, und der Brennstoffverbrauch<br />

wächst mit zunehmender Undichtigkeit<br />

der Kolben.<br />

Durch den stets grösser werdenden Spalt<br />

zwischen Kolben und Zylindergleitbahn wird<br />

bei jedem Kompressionshub Brennstoff durch<br />

den Spalt nach unten gedrückt. Der Brennstoff<br />

verdünnt den Oelfilm an den Zylindern,<br />

die Schmierung der Kolben wird schlechter,<br />

der Verschleiss an den Kolben und Zylindern<br />

wächst rapide. Ausserdem findet man<br />

bei älteren Motoren nicht selten nach verhältnismässig<br />

kurzer Lebensdauer das Oel im<br />

Kurbelgehäuse durch 25 und mehr Prozent<br />

Brennstoff verdünnt. Wie von oben Brennstoff<br />

nach unten in das Oel gelangt und dieses<br />

systematisch verschlechtert, so dringt bei<br />

zu stark abgenützten Kolben auch Oel nach<br />

oben in den Explosidnsraum. Die Folge da-<br />

von ist die bekannte Erscheinung verölter<br />

Zündkerzen und Absatz von Oelkohle am<br />

Kolbenboden, an den Zündkerzen und Ventilen,<br />

unter Umständen ständige Oelqualmbildung<br />

aus dem Auspuffrohr, die ein Strafmandat<br />

kosten kann.<br />

Stellt sich die Reparatur als notwendig<br />

heraus, so gehe man vorsichtig zu Werke.<br />

Glücklich, wer einen tüchtigen Fachmann<br />

kennt, auf den er sich verlassen kann! Auch<br />

in Bezug auf die Kosten. Sonst überzeuge<br />

man sich selbst durch Anwesenheit bei der<br />

Untersuchung von der Notwendigkeit der vorgeschlagenen<br />

Arbeit, so weit das dem Nichtfachmann<br />

eben möglich ist. Nicht immer<br />

braucht man gleich einen neuen Zylinderblock<br />

oder gar einen neuen Motor! Vielleicht sind<br />

nur die Kolbenringe abgenützt.<br />

Das System der Festpreise für Reparaturen<br />

ist leider noch sehr wenig verbreitet.<br />

Man fragt deshalb zweckmässig wegen der<br />

Kosten auch an anderer Stelle nach.<br />

Wie man vom Arzt sogleich nach der Operation<br />

den herausgeschnittenen Blinddarm<br />

verlangt, so kann es für den nicht fachmännisch<br />

gebildeten Automobilfahrer gegenüber<br />

einer unbekannten Reparaturwerkstatt nützlich<br />

sein, wenn er vorher vereinbart, dass<br />

ihm die als ersatzbedürftig bezeichneten Teile<br />

ausgehändigt oder mindestens gezeigt werden,<br />

-at-<br />

Magnetisches Brennstoffllter für Dleselmotoren.<br />

In England wurde ein in die Brennstoffzuleitung<br />

einzuschaltendes neues Filter<br />

entwickelt, das insbesondere auch kleine<br />

Eisenteilchen von der Einspritzpumpe und<br />

den empfindlichen Düsen fernhält. Wie<br />

aus der beistehenden Skizze ersichtlich, be-<br />

Der neue magnetische Brennstoff-Filter im Schnitt.<br />

steht das Filter zur Hauptsache aus einer<br />

kleinen zylindrischen Kammer, in der eine<br />

Anzahl permanenter Stangenmagnete liegen.<br />

Nach dem Umströmen der Stangenmagnete<br />

hat der Brennstoff noch eine Serie ganz feiner<br />

Oeffnungen zu passieren, durch welche<br />

auch nichtmagnetische Unreinigfeerten zurückgehalten<br />

werden.<br />

Wird der abnehmbare Zylinderkopf wieder<br />

verschwinden ? Seit mehreren Jahren<br />

gilt, es als ausgemacht, dass ein moderner<br />

Motor, gleichgültig ob mit seitlich stehender<br />

oder hängender Ventilanordnung, einen abnehmbaren<br />

Zylinderkopf haben muss. Bei<br />

seinem Aufkommen wurde der abnehmbare<br />

Zylinderkopf seinerzeit hauptsächlich deshalb<br />

begrüsst, weil er ein rasches, leichtes<br />

Entrussen des Verbrennungsraumes gestattet.<br />

Eine englische Firma hat nun einen<br />

neuen Wagentyp in Vorbereitung, bei dem<br />

zum erstenmal wieder vom abnehmbaren<br />

Zylinderkopf Umgang genommen wird, trotzdem<br />

die Ventile hängend im Zylinderkopf<br />

angeordnet sind. Als Gründe werden angeführt,<br />

dass die ungeteilte Ausführung der<br />

Zylinder viel grössere Gewähr gegen das<br />

Auftreten von Wärmedeformationen biete,<br />

dass ferner die Kühlung gleichmässiger und<br />

intensiver möglich sei und dass der Motor<br />

weniger rasch verrusse, weil die Kolben<br />

besser abdichteten. Diese Ansichten werden<br />

bereits von einigen Autoritäten unterstützt,<br />

wobei weiter darauf hingewiesen wird, dass<br />

bei verminderter Zylinderdeformation auch<br />

die Kolbenabnütztmg kleiner und die Gefahr<br />

von Ventilstörungen geringer sei.<br />

Ganz einwandfrei ist die geteilte Ausführung<br />

von Zylinderblock und Zylinderkopf<br />

tatsächlich heute in manchen Fällen nicht.<br />

Es gibt Motoren, bei denen die Abdichtung<br />

des Zylinderkopfes notorisch Schwierigkeiten<br />

verursacht. Will man hinsichtlich der Abdichtung<br />

ganz sicher gehen, so muss oft ein<br />

ganzer Wald von Stehbolzen angewandt<br />

werden. Für die Wasserdurchlässe besteht<br />

dann aber nur noch wenig Raum, und die<br />

zahlreichen Verankerungen der Stehbolzen<br />

verhindern jede planmässige Beherrschung<br />

der Wärmeausdehnung, so dass schliesslich<br />

bei warmem Motor die Zylinder alles andere<br />

als rund sind.<br />

Dadurch, dass bei den fraglichen neuen<br />

Motoren der ganze Zylinderblock rasch vom<br />

Kurbelgehäuse abnehmbar ausgeführt ist, soll<br />

übrigens die Entrussung nicht wesentlich<br />

mehr Umstände verursachen, während anderseits<br />

noch auf den Vorteil hingewiesen<br />

wird, dass dann die Kolben freiliegen, bei abnehmbarem<br />

Zylinderkopf aber immer noch<br />

unzugänglich sind.<br />

-s.<br />

wir VERKAUFEN AUTOMOBILE auf<br />

KREDIT<br />

GOnstige Bedingungen und Diskretion.<br />

Verlangen Sie unverbindliche Offerte unter<br />

Chiffre 14532 an d. Automobil-Revue. Bern<br />

5-6-t-BERNA-Wagen<br />

auf Pneus 40X8 , in gutem, fahrbereitem Zustand,<br />

wird zu 11692<br />

sofort abgegeben. Der Wagen ist laut Gesetz ausgerüstet.<br />

— Offerten unter Chiffre 14556 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

FIAT<br />

Camionnette<br />

500 kg, neu karossiert, f.<br />

Metzger, Bäcker usw.<br />

Preis Fr. 1600.—.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

14598 an die 11270<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Citroen<br />

Limousine<br />

4/5plätzig, 9 Steuer-HP,<br />

noch wenig gefahren, Zustand<br />

daher wie neu, mit<br />

Fabrikgarantie, J^* zu<br />

sehr günstigem Preis zu<br />

verkaufen. 65177<br />

CITAG A.-G., Ruhbergstrasse,<br />

St. Gallen.<br />

phon 45.00.<br />

Tele-<br />

OCCASION<br />

Fr. 7000 —<br />

Zufällig ist ein sehr<br />

l1271<br />

gut erhaltener<br />

Hotchkiss<br />

6/7plätzige Limousine,<br />

16 PS, sofort spottbillig<br />

abzugeben.<br />

J. Hauser, Kreuz-Garage,<br />

Zürich 8, Zollikerstr. 9.<br />

FORD<br />

(17 PS), Lieferungswagen<br />

mif Kabine, Brücke 230<br />

X170 cm, und 1 T. Tragkraft,<br />

in noch neuem Zustand,<br />

zu verkaufen. Preis<br />

Fr. 2800. — Offerten an.<br />

W. Lipp, Gasometerstr. 9<br />

66186<br />

Zürich. Tel. 70.062.<br />

Auto-<br />

Bestandteile<br />

Vergaser, Magnete, Kühler,<br />

Anhängeachsen, Ladebrücken.<br />

Pneus, t- bis<br />

8-Zyl.-Motoren. elektr. Belenchtg..<br />

Batterien, sowie<br />

auch<br />

UO83<br />

Occaslonswagen<br />

und<br />

neue Anhänger<br />

ARBENZ-Bestandteile erhalten<br />

Sie billigst von<br />

Gebr. Stlerll. Auto-Abbruch<br />

und Verwertung von<br />

Restandteilen. Baden, Mel-<br />

'ingerstrasse. TeL 10.11<br />

Fiat 501<br />

Torpedo<br />

ein einwandfreiem Zustd.,<br />

neu bereift, den Verkehrsvorschriften<br />

entsprechend,<br />

ist sofort, gegen bar zu<br />

verkaufen. 11750<br />

Fr. 300.—<br />

Offerten unter Chiffre<br />

14586 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zürcher-Wochenprogramm<br />

Stadttheater Ab e nds 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Di. abend 23. Okt. De Schützekönig, gespielt vom<br />

Dramatischen Verein Zürich.<br />

Mi. abend 24. Okt. Zar und Zimmermann (B-Ab. 4).<br />

Do. abend 25. Okt. Die tanzende Stadt.<br />

Fr. abend 26. Okt. Figaros Hochzeit (B-Ab. 4), mit<br />

Margherita Perras als Susanne.<br />

Sa. abend 27. Okt. Zweitletzte Vorstellung.<br />

Die tanzende Stadt<br />

So. nachm. 28. Okt Figaros Hochzeit, m. Margherita<br />

Perras als Susanne.<br />

So. abend 28. Okt Zum letztenmal: Die tanzende<br />

Stadt.<br />

US Abends 8%<br />

Schauspielha<br />

tag nachm.<br />

Di abend 23. Okt. Sensationsprozess, Schauspiel v.<br />

Edward WoolL<br />

ML abend 24. Okt. Das kleine Caf£, mit Max Hansen<br />

a. G.<br />

DO. abend 25. Okt. Premiere: Regen, Schauspiel v.<br />

Somerset Manghain.<br />

Fr. abend 26. Okt. Servet in Genf, Schauspiel von<br />

Albert J. Welti.<br />

Sa. abend 27. Okt. Das kleine Cafe*, mit Max Hansen<br />

a. G.<br />

So. nachm. 28. Okt. 3X Uhr: Sensationsprozess,<br />

Schauspiel v. Edward Wooll.<br />

SO. abend 28. Okt. Das kleine Caf6, mit Max Hansen<br />

a. G.<br />

Apollo<br />

Der Springer von<br />

In Vorbereitung:<br />

b. Bellevueplatz<br />

Die drei Stimmungskanonen:<br />

Burian — Maiersky.<br />

Penlson Seequal<br />

Ponfresina.<br />

Königin Christine.<br />

Dicker<br />

Bekanntes Familienhaus geg. d. Theater am<br />

See. Massige Preise bei bester Verpflegung.<br />

Mllllld seefeldstrasse 4.<br />

Tel. 26.748. Frau A. Hawelska.<br />

Tango-Club jeden Mittwoch 20 Uhr.<br />

Tanz-Abende: Samstag u. Sonntag 20 Uhr.<br />

Tanzvorführungen.<br />

Beatengasse 15<br />

Die erösst« und schönst« von Zürich.<br />

WOlf Limmatquai 13% b. Central<br />

F. Winisdörfer<br />

Erstklassige Menüs 1.70. Kuchenspezialitäten.<br />

Orchester Schorbert u. seine Solisten.<br />

Roter Ochsen weinpiatz<br />

Parkplatz — Butterküche.<br />

Propr. H. Broder-Huwyler.<br />

Rest. Wetterwarte<br />

Zähringerstrasse-<br />

Farn. Siorlst. Teleph. 24.356.<br />

Pilsner und Münchner Biere.<br />

Gepflegte Weine, Küche erstklassig.<br />

'Bescheidene Preise.<br />

Waldhaus Slhlbrugg (Station)<br />

Tägl. das erstklassige Cabaret-Programm.<br />

Telephon 924.136. — Parkplatz.<br />

zum Aptro Ins Bistro<br />

fut «ssen im Restaurant<br />

zur Unterhaltung ins Dancln*<br />

zum Abschluss In die Mascottt-Bar<br />

alias im neueröffneten<br />

ThMterstr. 10 Telephon 45.154<br />

Tramhalt: Belltvue Nr.3,4 u.1O<br />

„Securit" und andere<br />

stets rasch<br />

CAR ALPIN<br />

14-Plätzer, im Zustande so<br />

gut wie neu, mit selten<br />

schöner und eleganter Karosserie,<br />

mit allen Schikanen'ausgerüstet,<br />

sehr ökonomischer<br />

u. gut gepflegter<br />

Wagen, mit 17 Steuer-<br />

PS, sowie eine sehr schöne<br />

7/8-PL-Limousine<br />

mit modernstem Schiebedach,<br />

in allerbestem Zustand<br />

u. kpl. ausgerüstet,<br />

werden sehr vorteilhaft<br />

abgegeben. Interessenten<br />

belieben sich zu melden<br />

unt. Chiffre 14582 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Alfa Romeo<br />

6C.<br />

1750 ccm, Cabriolet, 4pl.,<br />

in ganz prima Zustand,<br />

umständehalber billig<br />

zu verkaufen<br />

Paul Kessler, Dufourstrasse<br />

209, Zürich 8. Telephon<br />

24.845. 10798<br />

Verkaufe<br />

PLYF.'OUTH<br />

DE LUXE<br />

Modell 1932, 6faoh bereift,<br />

Freilauf, automat. Kuppung,<br />

geräuschlose Gänge,<br />

hydr. Bremsen, 4 Türen,<br />

in Neuzustand, mit aller<br />

Garantie zu 3500 Fr.'""<br />

splitterfreie Gläser<br />

lieferbar.<br />

LANCIA-<br />

LAMBDA<br />

7. Serie<br />

rassig. Torpedo, 4pl., sehr<br />

gepflegter Wagen, vorteilhaft<br />

abzugeben., 11251<br />

Auskunft unter Chiffre<br />

14593 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

ERSATZTEILE<br />

beziehen Sie<br />

vorteilhaft bei<br />

Petlroni & Jordi, Bern<br />

Bärenpl.4. Tel. 29.072<br />

SPEZIALHAUS<br />

für Autoersatzteile<br />

italienischer Marken<br />

und Motorräder<br />

jeder Art. „,„<br />

Zu verkaufen<br />

Fiat503<br />

Camionnette<br />

7 PS, mit geschlossener<br />

Führerkabine und grosser<br />

Brücke, fünffach neu bereift,<br />

in einwandfreiem<br />

Zustand, sofort gegen bar.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

14591 an die 11750


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 86<br />

Teth<br />


^J^mmmlmmwlf 3 ' Okto * er tl 934 IIL Blatt der »Automobil-Revue" No. 86<br />

«Lieber Freund! Ich muss Ihnen etwas sehr<br />

Wichtiges schreiben, weil ich es Ihnen nicht<br />

leicht gestehen kann, und ich fühle, dass ich<br />

nie den Mut aufbringen werde, es Ihnen je<br />

mündlich zu sagen. Seit einem Jahr trage<br />

ich es mit mir herum und weiss, wie schwer<br />

es mir fällt, davon Mitteilung zu machen —<br />

selbst auf diesem schriftlichen Wege. Und<br />

darum will ich jetzt endlich Schluss machen<br />

mit all dem Nachdenken und es Ihnen hier<br />

glattweg hinschreiben: Ich liebe Sie! So, da<br />

ist es endlich heraus und ich bin glücklich,<br />

dass Sie es nun wissen. Aber wenn Ihre Antwort<br />

schlecht ausfallen sollte, dann schreiben<br />

Sie mir nicht wieder, gelt? Ich merke es<br />

schon, wie es steht, und möchte Sie dann nur<br />

noch bitten, meinen Brief hier zu vergessen,<br />

aber an mich hie und da noch einmal zu denken.<br />

Ist das so recht ?<br />

G. du Breuil. »<br />

Pierre Monistroi sass mit seinem Sohne<br />

Jacques beim Frühstückstee, als ihm der<br />

Kellner des grossen Luzerner Hotels diesen<br />

Brief mit der Morgenpost brachte. Jacques<br />

war gerade mit dem Eingiessen fertig, er<br />

sah auf und merkte auf dem Gesicht seines<br />

Vaters etwas wie Erregung.<br />

«Wohl ein aussergewöhnlicher Brief, Papa<br />

?»<br />

Pierre Monistroi fuhr sich durchs leicht<br />

'itigegraute Haar und zwang sich zu einem<br />

fächeln: «Ja, ja», murmelte er nachdenklich.<br />

Jacques wollte nicht indiskret werden. Er<br />

blickte zum Fenster hinaus. Vor ihm lag,<br />

blau wie der Himmel und ruhig wie er, der<br />

Vierwaldstättersee, der seine liebliche Bucht<br />

schmal zu den Häusern Luzerns hinstreckte.<br />

Rechts die alte Holzbrücke mit dem wuchtigen<br />

Turm; geradeaus, der Ferne zu, der<br />

Kranz der Berge, trotz des Spätsommers auf<br />

den Spitzen beschneit; wie Moiree-Seide sah<br />

das aus im blauen Dunst der Weite.<br />

Pierre Monistroi war sich nun klar;-er sah<br />

seinen Sohn an und sagte: «Mein lieber<br />

Junge, ich will vor dir keine Geheimnisse<br />

haben. Du bist mein Sohn und mein Kamerad.<br />

Da, lies das.»<br />

Jacques nahm den Brief, und als er ausgelesen<br />

hatte, Hess er ein kleines Pfeifen der<br />

Bewunderung hören: «Donnerwetter, mein<br />

Kompliment, Papa! Also, heiratest du sie?»<br />

Pierre Monistroi lächelte mit dem etwas<br />

müden Lächeln der Männer, die ihr Gefängnis<br />

in der baldigen Ehe kommen sehen. «Mit<br />

Germaine du Breuil gibt es kein Abenteuer.<br />

Ich habe übrigens schon mehrfach gedacht,<br />

dass ich mich wieder verheiraten sollte.<br />

Deine Mutter starb so jung...» Er rührte<br />

mit dem Löffelchen im Tee herum und fuhr<br />

fort, Gründe zu entdecken. «Solch einer Gelegenheit<br />

begegnet man schliesslich nicht alle<br />

Tage. Eine echte Pariserin, scharmant,<br />

distinguiert, gescheit! Auch im Alter passend;<br />

sie wird 35—40 Jahre sein, aber sie scheint<br />

viel jünger. Ein hübsches Vermögen, nun,<br />

das ist auch kein Fehler...»<br />

«Nun, dann-ist's ja in Ordnung, Papa. Ich<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

11.<br />

Am Tage nach Cillys Unfall fordert der<br />

Tod ein neues Opfer unter Buxens Tieren:<br />

Der alte Brahma, der noch eben ganz gemütlich<br />

seine Hauptmahlzeit verzehrte, wankt<br />

plötzlich, bricht in sich zusammen, dass die<br />

Bretter seines Podiums mit lautem Krachen<br />

in Trümmer gehen, zuckt noch ein paarmal<br />

und bleibt dann regungslos liegen. — Doch<br />

diesmal ist kein Attentat im Spiel. Ein Herzschlag<br />

hat diesem langen Elefantenleben das<br />

Ende bereitet.<br />

Heulend rast Tom durch die Ställe und<br />

verkündet den grossen Verlust. Alle, die gerade<br />

im Zirkus anwesend sind — die Inspektoren,<br />

das Bureaupersonal, die übenden Artisten<br />

— drängen sich zu Brahmas Stall.<br />

Und alle denken: Der arme alte Dhakjee! —<br />

Er hat ja an nichts auf der Welt gehangen<br />

als an dem Elefanten! Was wird er in seinem<br />

Schmerz beginnen?<br />

Doch mit Staunen beobachten sie vom<br />

Stalleingang aus das Gebaren des alten Inders:<br />

Dhakjee weint nicht, jammert nicht.<br />

Sein Gesicht verrät keine Erregung. Dhakjee<br />

Spiel der Herzen<br />

werde also Brautführer sein. Aber jetzt entschuldige<br />

mich, bitte, man erwartet mich<br />

zum Tennis.»<br />

Pierre Monistroi stieg die Treppe in die<br />

Hotel-Salons hinab, die an diesem Morgen,<br />

da die meisten Gäste ausgegangen waren,<br />

still und intim dalagen. In einer verschwiegenen<br />

Ecke sah er Germaine du Breuil. Er<br />

ging auf sie zu mit sichtlich erregter Eile,<br />

aber doch beherrschter Miene, die zwar etwas<br />

Unbeholfenes hatte, als er mit tiefem<br />

Atemzug sagte: «Ah, Ihr Brief — der war<br />

prachtvoll!»<br />

«Mein Brief? Ich habe Ihnen doch gar<br />

nicht geschrieben!»<br />

Pierre Hess die Hand fahren, die er zärtlich<br />

in die seine genommen hatte und fuhr<br />

zurück wie ein Renner, der plötzlich in seinem<br />

Elan aufgehalten wird. Er streckte ihr<br />

den Brief entgegen: «Nun, und was bedeutet<br />

dies hier?» — «Das ist doch die Schrift meiner<br />

Nichte.» — «Nichte? Wenn es doch unterschrieben<br />

ist G.... — «Ja, Georgette du<br />

BreuÜ.» — «Georgette?» — «Natürlich, meine<br />

Nichte Georgette! Darf ich lesen?»<br />

Pierre fuhr sich ins Haar, stiess den Fauteuil<br />

zurück, der ihm plötzlich zu nah an sein<br />

Gegenüber gerückt schien, und richtete den<br />

Blick zur Decke, um seine Bewegung zu verbergen.<br />

Donnerwetter, wer hätte so etwas<br />

gedacht! Das liebe Kind. Nein, solch ein<br />

Abenteuer...<br />

J^ie im Herzen einer Mutter, die die Streiche<br />

ihrer Kinder erfährt, wogte es im Innern<br />

Germaniens. «Die Kleine ist närrisch !<br />

Fünfundzwanzig Jahre jünger als Sie! Im<br />

Alter Ihres Sohnes...» Sie wurde plötzlich<br />

nachdenklich. «Zeigen Sie mir doch bitte einmal<br />

den Briefumschlag.» — «Ich verstehe<br />

nicht...» — «Bitte!»—Er griff gehorsam in<br />

die Tasche und reichte ihr das Kuvert. —<br />

«Ich wusste es ja! Kein Vorname darauf.Im<br />

Alter von Georgette macht man solche Kopflosigkeiten.<br />

Dass es zwei Herren Monistroi<br />

gibt, daran hat sie natürlich nicht gedacht.<br />

Sie sah nur den einen vor sich, der ihr Herz<br />

beschäftigt.»<br />

«Der ihr Herz...»<br />

«Nun ja, Ihren Sohn!»<br />

In Pierres Blick kam dunkle Trauer. Seine<br />

Gefühle, so plötzlich verstossen, wollten ihn<br />

erdrücken. Aber er zwang sifh, ihrer Herr<br />

zu werden und der Wahrheit, die man ihm<br />

da ohne Erbarmen hinhielt, ins Auge zu<br />

schauen. Er steckte den Brief wieder in seinen<br />

Umschlag, und mit Mühe die Miene des<br />

Unbeteiligten aufsetzend, sagte er: «Das<br />

wird ein reizendes Idyll abgeben ... Aber<br />

entschuldigen Sie mich, bitte. Ich muss den<br />

Liebesboten machen ...»<br />

Einige Minuten später stand er beim Tennisplatz.<br />

«Ach, guter Jacques, ich muss<br />

mich vielmals entschuldigen. Der Brief war<br />

für Dich. » —Der junge Mann fuhr auf : « An<br />

mich schreibt diese Achtzigjährige...» —<br />

«Aber nein, es handelt sich ja um die Nichte.»<br />

«Ah. na — ich verstehe. Sie war eben<br />

hockt neben dem mächtigen Körper des Elefanten<br />

am Boden. Er hat seine Stirn auf den<br />

Kopf des toten Tieres sinken lassen und verharrt<br />

,so lange Zeit. Endlich erhebt er sich<br />

und geht dem Ausgang des Stalles zu. Alle<br />

weichen stumm zurück. Er schreitet wortlos<br />

an den Leuten vorbei, ohne sie eines Blickes<br />

zu würdigen. Und dann zeigt er sich den ganzen<br />

Tag nicht mehr. Auch am andern Tage<br />

ist nichts von Dhakjee zu sehen. Man sucht<br />

und ruft nach ihm, forscht im ganzen Zirkus<br />

nach seinem Verbleib. Aber Dhakjee ist und<br />

bleibt spurlos verschwunden.<br />

Am Tage nach Brahmas Tod — es ist der<br />

8. Januar, also zwei Tage vor Eröffnung der<br />

Hauptverhandlung gegen Bux — wird dem<br />

die Anklage vertretenden Staatsanwalt gemeldet,<br />

dass ihn der alte Elefantenwärter<br />

von Bux, derselbe, den man auch zuerst mit<br />

verhaftet hatte, dringend zu sprechen wünsche.<br />

Der Staatsanwalt lässt ihn sofort vor.<br />

Dhakjee hat ein dickes Buch unter dem Arm,<br />

das er nun auf den Tisch des Staatsanwalts<br />

legt. Der schiebt dem Alten einen Stuhl hin<br />

und fragt darin:<br />

«Nun, was haben Sie mir mitzuteilen? —<br />

Können Sie denn deutsch sprechen?»<br />

«Ja, ja, ganz gut,» versichert der Inder<br />

mit zittriger Greisenstimme. «Ich zweiundfünfzig<br />

Jahre mit deutsche Leute jmmer zusammen.<br />

Gut deutsch versteh und sprechen.»<br />

hier, diese Georgette, sie spielte verrückt<br />

und empfing mich auf eine ziemlich merkwürdige<br />

Art. Mein Gott! Natürlich, sie hat<br />

denken müssen, dass ich ihre Liebe verschmähte.<br />

Aber warum hat sie mich gefragt,<br />

ob man dich heute noch sähe? Nun ja, aber<br />

ich weiss wirklich nicht, ob ich Lust habe,<br />

sie zu heiraten. Immerhin, man kann es probieren.<br />

Eigentlich habe ich mir oft gedacht,<br />

dass ich jung heiraten möchte. Wenn man<br />

seine Mutter kaum gekannt hat...» Er zog<br />

sein Taschentuch hervor, wischte sich über<br />

die Stirn und fuhr fort, sich selber recht zu<br />

geben. « Solch eine Gelegenheit bietet sich<br />

schliesslich nicht alle Tage. Ein wirklich<br />

chikes, sportliches Mädel, dazu gescheit,<br />

gleichaltrig, wiewohl sie mit ihren 22 Jahren<br />

wie 18 aussieht. Dann noch ihr grosses<br />

Vermögen, nein, unsympathisch ist das alles<br />

nicht...» .<br />

Ueber Pierre Monistrols Gesicht ging der<br />

Schatten einer bitteren Melancholie. « Das<br />

wäre so weit! So kann ich mich gerade<br />

vorbereiten, den Grosspapa zu spielen. Na<br />

ja. Aber bis dahin lass mich ein wenig auslüften.<br />

Ich nehme den Wagen und fahre zum<br />

Golf hinauf.»<br />

*<br />

Breit in der Sonne liegt das Strandbad da,<br />

in dem Georgette sich nachlässig bräunen<br />

lässt. Aber dem reichen Himmelslicht hebt<br />

sie ein enttäuschtes und trauriges Gesicht<br />

entgegen. Sie lässt, in Sinnen versunken,<br />

den Sand durch die Finger gleiten. Da naht<br />

Jacques, etwas linkisch, wie ein Segelboot,<br />

das kreuzt; nun landet er, setzt sich in den<br />

Sand neben sie und räuspert sich mit trockener<br />

Kehle: «Der Brief, ich meine, Ihren<br />

Brief — ah, er war prachtvoll! » — « Mein<br />

Brief?» Sie richtet sich jäh auf: «Aha, ich<br />

verstehe. Also Ihnen hat man ihn abgegeben.<br />

Und Sie hatten nichts anderes zu tun als zu<br />

glauben, dass er für Sie bestimmt wäre ?<br />

Der-.Grössenwahn !» Er schaut sie mit dem ;<br />

Erstaunen eines Kindes an, das man ungerecht<br />

schilt und das nicht weiss, wie es sich<br />

wehren soll; aber unbarmherzig sprudelt sie<br />

weiter: «Und Sie bilden sich ein, dass ich<br />

mich in ein Bürschchen verliebe, das kaum<br />

seiner Mutter entwöhnt ist! So etwas!<br />

Uebrigens» — und nun wird sie plötzlich<br />

fast zärtlich — «habe ich nie etwas von<br />

jungen Männern wissen wollen. Ich bin eine<br />

Waise, die ihren Papa nicht gekannt hat, und<br />

da will ich, dass mein Mann auch etwas<br />

mein Papa sein soll. Haben Sie es nun endlich<br />

gemerkt ? Der Brief war für Ihren Vater.<br />

Er ist so vertrauenerweckend und noch<br />

so jung ! »<br />

Das Bürschchen ist aufgestanden. Und mit<br />

Behagen stellt es fest, dass es mit dieser<br />

neuen Wendung der Dinge im Grunde genommen<br />

auch einverstanden ist. «Ausgezeichnet<br />

! Da habe ich nur noch Papa zu<br />

benachrichtigen. Wenn ich ihn noch auf dem<br />

Golfplatz finde... » — Wie ein Wild, das sich<br />

erspäht weiss, springt Georgette auf : « Sagen<br />

Sie ihm ja nicht, dass er hierhin kommen<br />

soll! In diesem Badekostüm kann ich<br />

Und dann erzählt er eine lange Geschichte,<br />

— so ungeheuerlich, dass es der Staatsanwalt<br />

kaum glauben kann. Aber Dhakjee versichert,<br />

dass er alles beschwören wolle, und<br />

dass ja auch sein Elefantenjournal, das er da<br />

auf den Tisch gelegt habe, alles bestätigen<br />

werde. —<br />

Am Abend schon steht in ,den <strong>Zeitung</strong>en,<br />

dass die Verhandlung gegen Willibald Buchsbaum<br />

aufgeschoben werden müsse, da sich<br />

ganz neue Momente in dieser Sache ergeben<br />

hätten. Nähere Auskunft ist aber der Presse<br />

verweigert worden.<br />

Im Bureau des Staatsanwalts sind am<br />

nächsten Tage drei Herren mit dem Elephantenjournal<br />

beschäftigt: Ein deutscher Professor<br />

vom Orientalischen Seminar, ein indischer<br />

Student und ein Gerichts-Chemiker.<br />

Die beiden ersten Herren brauchen nicht das<br />

ganze Tagebuch zu übersetzen, nur einige<br />

Seiten an verschiedenen Stellen des Buches,<br />

die ihnen Dhakjee bezeichnet hat, und noch<br />

ein paar Stichproben anderer Seiten. In wenigen<br />

Stunden ist die Uebersetzung erledigt.<br />

Der Chemiker hat längere Arbeit. Aber<br />

schliesslich erklärt er, dass die betreffenden<br />

Eintragungen bestimmt zum Teil mehrere<br />

Jahre, zum Teil einige Monate alt seien, —<br />

dass von einer Täuschung durch spätere<br />

Eintragungen nicht die Rede sein könne.<br />

Drei Tage später, am Nachmittag des 12.<br />

Januar, erscheint der Staatsanwalt bei Bux<br />

ihm doch-nicht begegnen. Ich gehe wieder<br />

zum Hotel.»<br />

Georgette stand wartend an der Treppe des<br />

Hotels. Unbesorgt, wie ein reines Wesen,<br />

empfand sie weder Erregung noch Ungeduld.<br />

Und jetzt nahte in leisem Wiegen auf<br />

seinen weichen Federn der schöne Sportwagen<br />

und hielt jäh vor dem Eingang. Aus<br />

der Türe hob sich. Pierre Monistroi, elegant,<br />

harmonisch in seinem Anzug von den Schuhen<br />

bis zum Hut, den er galant in die Wagenkissen<br />

zurückwarf, mit seinem Auto wie<br />

ein Jupiter mit seinem Feuerwagen. Georgette<br />

sah ihn, geblendet, wie wenn ein Strahl<br />

des Gottes sie getroffen hätte. Er nahm ihre<br />

Hände, und mit seiner ganzen Seele in seinem<br />

strahlenden Lachen sagte er: «Ihr Brief<br />

— der war prachtvoll!»<br />

M. Dujardin.<br />

(Autorisierte Uebersetzung von J. N.)<br />

Gern beim Friseur.<br />

Man sitzt, kein Zweifel daran, gern beim<br />

Friseur. Ein Mann, der nicht gern beim «Verschönerungsrat»<br />

ausruht, ist kein richtiger<br />

Mann, der will erst einer werden, der wartet<br />

noch auf den Flaum auf der Oberlippe. Aber<br />

wir, wir Männer, denen als Herren die Welt<br />

gehört, wir kennen gar kein schöneres Wort<br />

als das: «Lasst Coiffeure um mich sein!»<br />

Frauen, eine gewisse Abart des menschlichen<br />

Geschlechts, meinen, wir gingen zum<br />

Friseur aus Eitelkeit. Welch ein Irrtum der<br />

ewigen Eva, der beim Friseur nichts so viel<br />

Spass macht als ihr Ich, das ihr, minutlich<br />

verschönt und sekundlich verjüngt, aus dem<br />

Spiegel sieht.<br />

Bei uns ist das ganz anders: Wir lassen unsern<br />

alten Adam mit seinen Sorgen und Geschäftsgedanken<br />

gewissermassen wie einen<br />

Hund vorm Metzgerladen vor der Türe stehen.<br />

Wir legen uns in den weichen Sessel,<br />

der mit einem besonderen Polster den Kopf<br />

liebreicher als eine zärtliche Frau auffängt,<br />

soweit zurück, dass uns unser Spiegelbild<br />

völlig aus den Augen entschwindet. Weil<br />

wir ehrlich sind, ehrlicher als die Frau, verzichten<br />

wir gern darauf, uns im Spiegelbild<br />

auch nur zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Wir murmeln: «Rasieren, bitte!» Tief<br />

klingt daraus das Behagen des Gedankens:<br />

hier bin ich Mann, hier darf ich's sein. Aber<br />

bitte, das ist das Wichtigste, sozusagen «ohne<br />

mich».<br />

Hier ist man Mann. Die ganze glitzernde<br />

Anstalt ringsum, das gedämpfte Surren der<br />

Apparate, das Summen der Klingen auf den<br />

Kinnen der Mannskollegen verrät nur, dass<br />

man geborgen ist in dem ruhigen Raum einer<br />

männlichen Institution.<br />

Ueber dich beugt sich nicht der Haar-<br />

in der Zelle und erklärt ihm, dass das Verfahren<br />

gegen ihn eingestellt sei. Schon vor<br />

zwei Tagen, gleich nach Fertigstellung der<br />

Uebersetzungen und nach dem Gutachten des<br />

Chemikers hatte man ihm von dem Ungeheuerlichen<br />

Mitteilung gemacht. Nachdem<br />

sich Bux von seiner ersten Ueberraschung<br />

erholt hatte, konnte er dann aber Erklärungen<br />

abgeben, die Dhakjees Aussagen lückenlos<br />

ergänzten.<br />

Aber nun will Bux erst Dhakjee sprechen.<br />

Der Alte erwartet ihn schon im Warteraum<br />

vom Gerichtsgefängnis. Schweigend fahren<br />

sie zusammen zu einem Hotel, wo Bux die<br />

Nacht über bleiben will. Dort muss ihm<br />

Dhakjee selbst nochmals alles erzählen. Zum<br />

Schluss seines Berichts beugt sich Dhakjee<br />

über die Hand von Bux und sagt:<br />

«Verzeihen Sie mir, Herr, dass ich ihn noch<br />

mehr geliebt habe als einen Menschen — als<br />

Sie!»<br />

Bux streichelt ihm die Hände und sagt:<br />

«Ich verzeihe dir von ganzem Herzen, Dhakjee,<br />

mein Alter. Niemand auf der Welt kann<br />

wohl besser verstehen als ich, warum du geschwiegen<br />

hast.»<br />

Da klopft es an die Tür des Hotelzimmers.<br />

Der Kellner gibt Bux vier Visitenkarten —<br />

alles Herren von der Presse, die ihn sofort<br />

sprechen wollen. Auch die Karte von Otto<br />

von Kroidt ist.dabei.<br />

(Fortsetzung folgt.)


14 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 86<br />

Schneider X., sondern ein besorgter Freund,<br />

der um das Wohlergehen deiner Haut bangt,<br />

ein Arzt, der bedachtsam, als operiere er, mit<br />

def Schere das Nackenfell in Reih und Glied<br />

stutzt.<br />

Es riecht nach dem Weihrauch guter Oele,<br />

leise duftet es nach poliertem Nickel und zart<br />

nach Seife. Gedämpfte Stimmen munkeln hinterm<br />

Vorhang. Leise klirrt Metall. Wartende<br />

stossen kleine Rauchwolken aus dem<br />

Munde. Hier wird geopfert! Demütig bringen<br />

wir dem Gotte in weissen Priestermänteln<br />

das wallende Haar von unserem Haupte<br />

dar, devot neigen wir die geschorenen Köpfe<br />

vor dem Spiegelaltar, den hundert Gaben<br />

bereits schmücken. Die Halle ist heilig. Wie<br />

in alten Tempeln ist es den Frauen verboten,<br />

•die Schwelle zu übertreten.<br />

Vielleicht ist das einer der Gründe, denkt<br />

Selbstmörder macht Karriere.<br />

Kleine wahre Geschichte.<br />

Im Staate Wyoming (USA.) versuchte ein<br />

stellungsloser Elektromonteur, sich in seinem<br />

möblierten Zimmer zu erschiessen. Der<br />

Schuss ging fehl und zertrümmerte einen<br />

Spiegel. Die durch den Knall herbeigeeilte<br />

Wirtin entriss wutschnaubend dem Unglücklichen<br />

die Waffe und zwang ihn, auf der<br />

Stelle das Zimmer zu verlassen. Der junge<br />

Mann erkletterte darauf den Mast einer Hochspannungsleitung<br />

und stürzt sich auf die<br />

Drähte, in der sicheren Gewissheit, den Tod<br />

zu finden. Er fiel auf die Drähte, wippte auf<br />

und nieder und spürte nichts von Tod und<br />

nichts von hochgespanntem Strom. Er kletterte<br />

hiriab und erfuhr, dass der Strom wegen<br />

Reparaturarbeiten auf drei Stunden gesperrt<br />

worden war. Er legte sich auf die Geleise<br />

einer Eisenbahnstrecke und erwartete<br />

den fälligen Express. Er hörte bereits den<br />

Zug heranbrausen — es war aber nicht der<br />

Express, sondern ein Güterzug, der auf dem<br />

Nebengeleise hielt. Das Zugspersonal jagte<br />

ihn davon. Er versuchte einen vierten Selbstmord:<br />

schlich sich auf den Flugplatz,<br />

schwang sich auf das Schwanzende eines<br />

eben davonrollenden Flugzeuges und Hess<br />

sich ein paar Minuten später hinabfallen.<br />

Wieder war ihm sein Plan misslungen — er<br />

war aus nur 17 m Höhe in einen Heuhaufen<br />

gefallen und hatte sich bloss ein Bein gebrochen.<br />

Er kam ins Krankenhaus und erzählte dort<br />

seine Geschichte. Nach seiner Heilung kaufte<br />

, er von einem Gauner einen Revolver, ging<br />

nachts in einen Park, schoss sich in den geöffneten<br />

Mund und fiel bewusstlos um. Die<br />

Polizei fand ihn betäubt, jedoch unverletzt<br />

und keineswegs tot — die Pistole enthielt nur<br />

Gaspatronen. Die <strong>Zeitung</strong>en schrieben über<br />

ihn, aber keiner half ihm. Eines Nachts ging<br />

ohne Cremen und lange Gesiehtsbehandlung. In Form<br />

von Tabletten genommen, baut sich ihr ganzer Hautgewebe-Organismus<br />

von innen neu auf. Runzeln u. Alterserscheinungen<br />

verschwinden und Ihre welke Haut erhält<br />

ein reines, blühendes Aussehen und bleibt dauernd schön.<br />

Verlangen Sie sehr lehrreiche Gratisbroschüre W 5 für<br />

Frauen und Männer. Erhältlich in allen Apotheken. Preis<br />

per Schachtel Fr. 16.50. Kurpackung Fr. 41.— Versand<br />

durch die Adler-Apotheke, Pratteln 30.<br />

Göschenen<br />

BAHNHOF<br />

BÜFFET<br />

Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />

Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit.<br />

Auskunft über Fahr- 'ind Transportverhältnisse.<br />

Tel. 11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />

Höfliche Kmpfehluna Steiqer-Qurtner.<br />

Restaurant<br />

Roxy-Bar<br />

Rebgasse-Müllerstrasse<br />

Zürich 4<br />

Das gediegene Restaurant<br />

Weinspezialitäten, Grill-Küche<br />

DieBAR mit bescheidenen Preisen<br />

Bunte Chronik<br />

W5<br />

verjüngt Ihre Haut<br />

F. Spitzbarth-Grieb, Zürich 8<br />

Feldeggstrasse 58 — Telephon 27.464<br />

SILBERSCHMIED<br />

BERWAREH<br />

man, während draussen hinter der blanken<br />

Scheibe die Trams vorbeiklingeln und der<br />

tägliche Omnibus einen grüssen lässt; vielleicht<br />

sitzt man deshalb so gern beim Friseur?<br />

Ungern lässt man sich aus dem Sessel helfen,<br />

ungern verlässt man den Platz vor den<br />

Schalen des Gottes mit dem Schaumpinsel.<br />

Doch gesalbt und mit königlicher Würde<br />

tritt man auf die Strasse, wo einen plötzlich<br />

eine Frauenstimme überfällt: «Aber, Max,<br />

wo warst du denn so lange?»<br />

Siehst du, jetzt bist du kein Würdiger mehr<br />

im weiten, weissen Opfertalar, jetzt bis du<br />

ein entthronter Fürst, bis wieder ein armer,<br />

kleiner und wehrloser Max.<br />

Die Gedankenfreiheit geht flöten...«<br />

W.H.<br />

er zum Hafen, kettete ein Ruderboot los und<br />

ruderte aufs Meer hinaus, um sich dort in<br />

die Fluten zu" stürzen. Ein Polizeiboot entdeckte<br />

den nächtlichen Ruderer und machte<br />

Jagd auf ihn — er wurde unter Schmuggelverdacht<br />

verhaftet. Nach seiner Freilassung<br />

verbarg er sich in einem Mietshaus, sprang<br />

nach Anbruch der Dunkelheit vom Dach hinab<br />

— und fiel in einen hohen alten Baum.<br />

Passanten holten ihn mit Leitern -herab; er<br />

war zerkratzt und zerschunden, aber sonst<br />

ganz gesund. Er kam wieder ins Krankenhaus.<br />

Der Chef eines grossen Werkes las von<br />

diesen vielfachen Selbstmordversuchen und<br />

sagte sich: «Ein Mann, der so viel Ausdauer<br />

an den Tag legt, wird auch bei der Arbeit<br />

ausdauernd und fleissig sein». Er engagierte<br />

den Monteur, machte ihn bald zum Ingenieur<br />

eines Elektrowerkes und zahlte ihm zwanzigmal<br />

so viel, wie er als einfacher Monteur verdient<br />

hätte. Heute lebt der selbstmordsüchtige<br />

Monteur glücklich und zufrieden. gs.<br />

Ein Bigamie-Rekord.<br />

58 Frauen und 102 Kinder, das ist ein Familienstand,<br />

der in unserer Zeit in einem europäischen<br />

Land sicherlich noch nicht dagewesen<br />

ist. Arjetschow, der bisherige Chef der<br />

Tscheka in der sowjetrussischen Industriestadt<br />

Tula, hat diesen Rekord eines Bigamisten<br />

in der kurzen Zeit von fünf Jahren aufgestellt.<br />

Ein Tschekachef kann sich im Sowjetstaat<br />

viel erlauben, aber diese ungesetzliche<br />

Fruchtbarkeit blieb doch auf die Dauer nicHt<br />

verborgen. Die Kunde drang schliesslich bis<br />

nach Moskau, und der allmächtige Stalin<br />

ordnete persönlich die Verhaftung des Leiters<br />

der politischen Polizei von Tula an. Arjetschow<br />

ist nun wegen Bigamie zu zehn Jahren<br />

Gefängnis-Zwangsarbeit verurteilt worden. Er<br />

bekommt im Gegensatz zu andern russischen<br />

Auto-Decken<br />

Reise-Plaids<br />

Da es viele Qualitäten von<br />

Decken gibt, ist es ratsam, sich<br />

an das Spezialhaus zu wenden<br />

EingtfaSt Fr. 29.50, 37.50, 45-<br />

mit Lederelnfassung<br />

Fr. 40.-, 65.-, 68.-<br />

Wollplaidi „ 22.-, 28.-, 45.-<br />

Damenshawls „ 22.-, 30.-, 38.«<br />

TEPPICH HAUS<br />

Zürich, Bahnhof Straße 18<br />

Ecke Kappelergasse<br />

Gleiches Haus in St. Gallen<br />

Warum Schmerzen haben ?<br />

wenn eine<br />

Parapack-Kur<br />

Sie von chron.<br />

Ischias, Gicht, Rheuma, Gelenkleiden,<br />

Stoffwechselstörungen<br />

befreien kann.<br />

BroschQre gratisI Leit.Arzt: Dr.med.Fortmann<br />

Para pack-Institut, Zürich 2<br />

Venedigstr.2 (Bahnhof Enge), Telephon 59.346<br />

HALLWAG BERN<br />

Weitere, unter ärztlicher Leitung stehende Institute<br />

in Ölten und Romanshorn.<br />

Gefangenen seinen Lohn nicht ausbezahlt. Der<br />

Lohn soll nämlich für die Ernährung seiner<br />

Kinder verwandt werden. Wobei nur die Frage<br />

offen bleibt, ob ein Vater mit Gefangenenarbeit<br />

102 Kinder ernähren kann...<br />

Die teuersten Frauen.<br />

Die Statistiker der Pariser Haute Couture<br />

haben nach langwierigen Berechnungen festgestellt,<br />

welche Frauen die teuersten und<br />

welche billig sind — soweit es sich um ihre<br />

Ansprüche an Toiletten und alles, was dazu<br />

gehört, handelt. Danach sind nicht die Pariserinnen<br />

— wie man oft fälschlich hört —<br />

die Frauen, die das meiste Geld für ihre<br />

Garderobe ausgeben, sondern die Südamerikanerinnen.<br />

Die elegantesten und kostspieligst<br />

angezogenen Frauen der Welt findet<br />

man in Rio und Buenos Aires, es folgen die<br />

Nordamerikanerinnen — wobei die Statistiker<br />

aber richtig bemerken, dass es sich nur um<br />

die reiche Oberschicht der Parkavenue handelt<br />

r—, dann kommen die Engländerinnen,<br />

und an vierter Stelle erst die Französinnen.<br />

Die Frauen der Tschechoslowakei rangieren<br />

in dieser Statistik ziemlich weit hinten. Die<br />

billigsten Frauen der Welt sind die Italienerinnen.<br />

Die deutschen Frauen, denen nach<br />

dem Modediktat der Frau Goebbels wenig<br />

Freiheiten erlaubt sind, haben vor den anspruchslosen<br />

Italienerinnen den vorletzten<br />

Platz.<br />

Der Maya-Kalender besser als der moderne<br />

Kalender!<br />

Eine von dem amerikanischen Carnegie-<br />

Institut nach Guatemala ausgeschickte Expedition<br />

ist kürzlich zurückgekehrt und hat in<br />

der Fülle neuer Forschungsergebnisse auch<br />

zu dem Problem der Maya-Zeitrechnung interessante<br />

Beiträge liefern können. Es steht<br />

nach den jetzt getroffenen Ermittlungen fest,<br />

dass die Mayas einen Sonderkalender besassen,<br />

der genauer war als unser jetziger Kalender.<br />

Viel interessanter aber ist noch, dass<br />

dieser Sonnenkalender von den Nachkommen<br />

der Mayas in Guatemala auch heute noch gebraucht<br />

wird und allen zeitlichen Bestimmungen<br />

der Eingeborenen (die sich im Innern des<br />

Landes aufhalten) zugrunde liegt. Daneben<br />

wurde bei den alten Mayas (und auch Üer<br />

findet heute in gewissen vertrauten Kreisen<br />

noch eine Verwendung statt) ein Ritenkalender<br />

beobachtet, der sich wieder nach ganz<br />

anderen Vorgängen der Natur richtet.<br />

Es gibt Nachfahren der Mayas, die also<br />

nach drei verschiedenen Kalendern ihre irdischen<br />

Angelegenheiten zu regeln bemüht sein<br />

^müssen: da ist zuerst der amtliche moderne<br />

Kalender, dann kommt der berühmte, haargenaue<br />

Sonnenkalender und endlich der heilige<br />

Kalender.<br />

Bisher wusste man auch nicht, dass unter<br />

den noch überlebenden 150000 reinblütigen<br />

Mayaleuten jede Mischehe mit einem Spanier<br />

oder andern Ausländern vollkommen verpönt<br />

und praktisch unmöglich gemacht wird. Man<br />

Schlank.<br />

Durch<br />

INDAN<br />

wird Ihnen eine Entfettungskur<br />

leicht temacht.<br />

• Sie ist unschädlich<br />

(auch für das<br />

Herz), schmerzlos,<br />

wohlschmeckend und<br />

von Ärzten empfohlen.<br />

Dr. Lobeck's<br />

INDAN<br />

Tabletten Fr.5.-,Tee3.-<br />

Bellevue-Apotheke<br />

Theaterstr.Hu, Zürich<br />

Günstige Gelegenheit!<br />

Klein-Adler<br />

Schreibmaschine, sehr<br />

gut erhalten, ist billig<br />

abzugeb. (nur Fr. 180).<br />

Auf Wunsch zur Ansicht<br />

— Anfragen an<br />

Postfach 4177, Ölten.<br />

Raucht die altbewährten<br />

Mella<br />

Stumpen<br />

Gelbes Päckli 70 Cts<br />

Rotes „ 80 „<br />

Havanna gepresst und<br />

rund Fr. 1.—<br />

iRKT<br />

ÜRiCNinFWFNSTRS<br />

kommt zwar, dem alten Zwang folgend, zum<br />

Gottesdienst. Aber man benutzt den Kirchgang<br />

mehr zum Austausch der Neuigkeiten<br />

und zur Anbahnung von Heiraten. Dabei werden<br />

die kirchlichen Riten nicht anerkannt.<br />

Eine Ehe, die nicht nach dem alten Mayaritus<br />

abgeschlossen wurde, gilt nicht als vollwertig.<br />

Die ganze Heirat spielt sich so ab, dass der<br />

Bräutigam bei der Werbung den Angehörigen<br />

seiner Braut durch seine eigenen Verwandten<br />

einige Flaschen sehr scharfen Schnapses zusendet.<br />

Mit diesem kräftigen Likör werden<br />

alle Bedenken getötet — und ist erst einmal<br />

die Zustimmung erreicht, dann kann das<br />

grosse Hochzeitsgelage mit den geheim gehaltenen<br />

Zeremonien beginnen.<br />

Im übrigen aber haben sich die Mayas zu<br />

ganz gerissenen Kaufleuten entwickelt, die<br />

sich nicht scheuen, 50 und mehr Kilometer<br />

zurückzulegen, um für ein Ei einen halben<br />

Rappen mehr zu erhalten. Zur Zeit prüft man<br />

die Rechnungsgrundlagen des Maya-Sonnenkalenders,<br />

der kein Schaltjahr und keine unregelmässigen<br />

Monatsdaten kennt und dabei<br />

viel genauer ist als irgendein europäischer<br />

oder moderner Kalender — und das also<br />

schon seit einigen Jahrhunderten. In einigen<br />

Dingen scheinen sie uns eben sehr vorausgewesen<br />

zu sein.<br />

Steinharte Milch.<br />

Die Inder des Himalajagebiets bringen die<br />

Milch des Yaks mittels einer Säure zum Gerinnen<br />

und pressen sie zwischen Tüchern.<br />

Die Milch wird nach einiger Zeit steinhart<br />

und dann mit dem Hammer in kleine Stücke<br />

zerschlagen, die im Munde aufquellen. Diese<br />

Steinrnilch ist als Reiseproviant auch auf<br />

Expeditionen sehr geschätzt.<br />

Die Marneschlacht In Brot geknetet.<br />

Im Gerichtsgefängnis von Carcassonne<br />

(Südfrankreich) hat ein Häftling zur Erinnerung<br />

an die 20jährige Wiederkehr des Weltkriegsbeginns<br />

die einzelnen Phasen der<br />

Kampfhandlungen an der Marne ganz in —<br />

Brot geknetet. Der Künstler, ein auf die<br />

schiefe Bahn geratener, junger Architekt, der<br />

sein Modell nach den Kriegserinnerunget^<br />

französischer Generale anfertigte, brauchte.<br />

23 Wochen für die Arbeit, die er in den ersten<br />

Stadien vor den Augen der Aufsichtsbeamten<br />

geschickt zu verbergen<br />

später aber offiziell erlaubt bekam.<br />

ein alter 93<br />

uc&,<br />

wusste,<br />

i, ber ücrfcfjtmnbcf<br />

gfiiefntfjenneife, ift bie SJcttncnbung bes 9t#ei«<br />

pfnfels Beim «Hafteten. 2Die Creme Ratvitt Ijat<br />

tl)n überflüjpg gemadjt unb eifert tfjn »urteil*<br />

Ijaft. £>as SRafiermefiet gleitet gut, bie Sdjram»<br />

men ©erben oerljinbert. (Es Bleibt ein Gtnpfin»<br />

ben non Ofrijdje mit angenehmem, bisfretem<br />

Ißarfüm. gut |e$r Ijarte Satte vox Slntoenbung<br />

gut anfeudjten. gatts 3I)r Sieferant biejen 2tr*<br />

tifel nidjt füljrt, Jenben Sie, bitte, Sr. 1.50 in<br />

SBriefmarfen an bie in)Imann*(£nraub St. ©^<br />

©enf, bie Sljnen eine $ro6etu&e für 30 mal<br />

aufenben Ioffen tottb.<br />

EGLISAU Restaurant Waldheim<br />

Fischküche, Baaernspezialit&ten, Beibit eingekelterto<br />

Landweine. Schönste Lage direkt am Rhein.<br />

Höflich empfiehlt sich : Hroh. Hausheer. Tel. 85.<br />

Schweizer Jugendschriften<br />

Eine reiche Sammlung von<br />

Reisebeschreibungen, Schilderungen<br />

von Völkersitten,<br />

Erzählungen aus Gegenwart<br />

und Vergangenheit und<br />

aus dem Märchenland.<br />

Die besten Schätze der<br />

Weltliteratur für die Jugend<br />

Mit ihren bis jetzt erschienenen<br />

60 Nummern wollen<br />

sie unserm erlebnisfreudigen<br />

Nachwuchs Ersatz für<br />

Frank Allan-Lektüre bieten.<br />

In allen Buchhandlungen,<br />

Papeterien und Kiosken erhältlich.<br />

Preis jedes 32-48<br />

Seiten starken Heftchens in<br />

4farbigem Umschlag und<br />

mehreren Schwarzzeichnungen<br />

nur 20 Rp.<br />

Schweizer Jugendschriften-Verlag Bern<br />

Breitenrainstrasse 97


jW»8tt — 1984 AUTOMOBIL-REVUE ' 15<br />

ODEDP<br />

HD« BE<br />

Unsere neuen Hüte<br />

Es ist ein versöhnliches Moment, dass auch<br />

in Zeiten stärkster autarkischer Bewegungen<br />

und Bestrebungen die Frauen so ziemlich aller<br />

Länder und Völker — wenn auch nicht<br />

« unter einen Hut» so doch unter d i e neuen<br />

Hüte zu bringen sind, die jeweils Herrscherin<br />

Mode zu dem grossen Saisonwechsel hervorbringt.<br />

Dass es auch hier ohne Kompromisse<br />

nicht abgeht, und es kein unweigerliches<br />

« n u r so ! » geben darf, ist begreiflich — und<br />

erfreulich! Denn je grosszügiger und toleranter<br />

die Mode sich bemüht, den verschiedensten<br />

Geschmacksrichtungen und persönlichen<br />

Ansprüchen entgegenzukommen, um so<br />

leichter hat sie es, begeisterte Anhänger zu<br />

finden!<br />

Das wird ihr bei den wirklich ganz reizenden<br />

herbstlichen Hutformen in ihrer Mannigfaltigkeit<br />

diesmal besonders gelingen. Die<br />

gleich zu Beginn etwas befremdenden ganz<br />

flachen Formen, die wirklich nicht für jedes<br />

Gesicht und jede Gestalt passen, haben so<br />

viele Abarten und Zwischenformen zur Gesellschaft<br />

bekommen, dass heute für die anspruchsvollste<br />

Dame das für sie taugende<br />

leicht gefunden wird. Schon darum, weil —<br />

•wenn auch nicht immer — so doch häufig<br />

merkbar auf die zur modischen Einfachheit<br />

mahnenden Zeitverhältnisse der Allgemeinheit<br />

Rücksicht genommen wird. Neben mancherlei<br />

Auswüchsen gibt es doch viele Hutformen<br />

ohne alle Uebertriebenheit, aber von<br />

bezaubernder Kleidsamkeit.<br />

Im Vordergrunde stehen die Barette, die in<br />

vielfachen Variationen auftreten und sich bis<br />

zu den grossen, weich und malerisch drapierten<br />

Hüten ausdehnen. Samt, Panne und<br />

Zylinderplüsch sind da natürlich das bevorzugte<br />

Material, da sich gerade diese Stoffe<br />

in der geschickten Hand der Modistin zu bezaubernd<br />

schmeichlerischen Wunderwerken<br />

gestalten lassen.<br />

Daneben gibt es reizende Formen ä la<br />

Marquise, originelle im Nacken breit aufgeschlagene<br />

Hüte (bei denen allerdings die moderne<br />

Haarrolle Bedingung wird, die ja den<br />

Kampf mit dem Bubikopf erfolgreich aufgenommen<br />

hat!). Kleine, neckische Trotteurs,<br />

ohne die man sich das Kostüm, das den Vormittag<br />

der Dame, die «Shopping» geht, beherrscht,<br />

kaum denken kann.<br />

Jedenfalls spielt der Hut heute eine wichtige<br />

Rolle und hält auf Qualität! Der lange<br />

im Vordergrund gestandene « ganz billige, ungarnierte<br />

Irgendwiehut» ist endgültig abgetan,<br />

weil man erkannte, dass erst ein schicker,<br />

eleganter und kleidsamer Hut dem ganzen<br />

Ensemble der eleganten Frau den richtigen<br />

Eindruck verleiht.<br />

Die (flachen Hüte mit chinesischem Einschlage<br />

stehen entzückend — wenn die Gesichtsform<br />

und die zierliche Gestalt der Trägerin<br />

zu ihm passt. Darauf ist immer zu achten,<br />

dass nicht alles sich für alle schickt! Die<br />

grossen, malerischen Formen, die Canotiers<br />

und Ninichehüte und die randlosen Kappen —<br />

sie alle sind modern, sind schön und kleiden<br />

gut — wenn si& zu der Trägerin passen! Das<br />

gleiche ist von den Hutgarnierungen zu sagen.<br />

Man sieht vielfach wieder Straussfedern,<br />

Paradiesreiher, ja'rundum Federgarnierungen<br />

und aparte Phantasiefederngestecke.<br />

Auch die sportlichen Hüte tragen<br />

kleine Gestecke.<br />

•• •<br />

u r 1<br />

Tfilenh- In ftSm+l 7immorn<br />

I t<br />

•wm<br />

EQ/OCilU<br />

Daneben werden vielfach Bänder, Schleier<br />

und allerlei moderne Clips und Agraffen aus<br />

glänzendem Metall, Holz, Glas und Galalith<br />

verwendet — es ist in Form und Aufputz der<br />

diesjährigen Hüte dem persönlichen Geschmack<br />

und der Phantasie der Modekünstler<br />

ein ganz breiter Raum gegeben. Die neuen<br />

Herbsthüte beweisen, dass er mit Erfolg ausgenützt<br />

wird!<br />

LB.<br />

Der dunkelblaue<br />

Pelzmantel<br />

Im Herbst konzentrieren sich die Frauenwünsche<br />

auf den Pelzmantel. Oder auf die<br />

anderen entzückenden Modevariationen der<br />

Kürschnerkuasr. Die Saison bringt verlokkende<br />

Neuheiten. Kleine Mäntel, die wie eine<br />

chinesische lange Jacke abstehen, sind mit<br />

Silberagraffen geschlossen und mit einem<br />

kleinen Kragen versehen, der ungemein kleidsam<br />

wirkt. Broadtail, schwarz, braun, beige,<br />

licht- und duokelgrau — so lautet das Programm.<br />

Oder ein Fuchscape? Aus Silber-,<br />

aus Blaufüchsen? Edter Pelz ist von unvergleichlicher<br />

Schönheit. Die kleinen Marderkolliers,<br />

fürs Jackenkleid und fürs Jerseyjumperkleid<br />

an sonnigen Tagen, bilden mit<br />

ihren schmalen verschlungenen Tierfellen<br />

Arabesken und seltsam geflochtene Krawatten.<br />

«Jeden Tag finde ich neue Möglichkeiten»,<br />

sagt eine mondäne Frau und flicht ihre<br />

Nagetierfelle geschickt ineinander, um sie<br />

um den Hals zu legen. Der Breitschwanzmantel<br />

soll klassisch sein. «Klassisch» ist<br />

die Bezeichnung für die ruhige, von Modekapricen<br />

nur wenig beeinflusste Silhouette der<br />

Edelpelzmäntel. Nerz und Persianer brauchen<br />

die einfache Linie für die schwere winterliche<br />

Pracht ihrer Felle. Der den Hals verbergende<br />

gezogene Kragen ist angeblich nicht<br />

mehr modern. Aber es gibt Krawatten und<br />

Jabots aus zarten Pelzen, es gibt kleine Chinesenkragen<br />

und Tellerkragen, Capekragen<br />

und schalförmige Halsdrapierungen aus allen<br />

Fellen. Und — da das Ende jeder Mode fast<br />

immer ihren neuen Beginn bedeutet, sieht<br />

man auch die gewohnten, das Gesicht schmeichelnd<br />

umhüllenden grossen, aber nicht übertrieben<br />

.umfangreichen Pelzkragen. Breitschwanz<br />

mit oder ohne Silberfuchs? Es gibt<br />

dafür keine strengen Modegesetze. Breit-,<br />

Schwanzmäntel mit Silberfuchskragen oder<br />

mit einem Breitschwanzkragen sind ebenso<br />

modern wie Paletots aus dem kostbaren Breitschwanz<br />

und den etwas billigeren, aber<br />

trotzdem wunderschönen verwandten Fellen.<br />

Für die Paletots ist Zierlichkeit erwünscht.<br />

Ihr Kragen ist klein und raffiniert gewählt.<br />

Farbige Pelze: So lautet eine der Pariser<br />

Modedevisen, die im August zu uns kamen.<br />

Aber jetzt will man von bunten Pelzen nicht<br />

viel wissen. Dunkelblau ist die einzige Farbe,<br />

die man für Füchse und Persianerfelle, Maulwurf,<br />

Broadtail und Feh gelten lässt. Ein<br />

dunkelblaues Jackenkleid mit gleichfarbiger<br />

Fellgarnitur gehört aber auch zu den erlesensten<br />

Köstlichkeiten des nahenden kühlen<br />

Herbstes, Dunkelblauer Pelz ist von konservativem<br />

Geschmack als schön anerkannt<br />

worden. Zu den pastellfarbigen Kleidern<br />

aber, zu Gold- und Silbertoiletten, wie sie<br />

für die grossen Feste vorbereitet sind, wird<br />

man pastellfarbige kleine oder auch taillenlange<br />

Capes um nackte Schultern legen, doch<br />

nicht Fellcapes. Durch V§tements aus Straussfedern,<br />

Reihern oder Samt will man den<br />

Kleiderluxus, der von den Häusern der Couture<br />

so sehr befürwortet wird, nach Möglichkeit<br />

betonen, ohne durch allzu hohe Ausgaben<br />

die Portemonnaies, die ja nur in beneidenswerten<br />

Ausnahmefällen eine starke Attacke<br />

vertragen, gar zu empfindlich in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Darf man beim Essen<br />

lesen ?<br />

«Bitte, leg die <strong>Zeitung</strong> weg! Den ganzen<br />

Tag bist du nicht zu Hause, und wenn du<br />

abends nach Hause kommst, musst du deine<br />

<strong>Zeitung</strong> lesen, statt dich mit mir zu unterhalten.<br />

Ausserdem ist es auch nicht gesund,<br />

bestickten Taschen als vorbildlich galten,<br />

während des Essens zu lesen. Ich bin si-befasscher, deine Magenbeschwerden kommen nur mit perlbestickten Modellen, die aus man-<br />

man sich jetzt in erhöhtem Masse<br />

davon, dass du beim Essen immer liesest !» cherlei Kontrasten schöne Wirkungen holen.<br />

Seufzend legt der Gatte die geliebte <strong>Zeitung</strong><br />

weg und isst vor Ungeduld, schnell zu seiner<br />

Lektüre zu kommen, so hastig, dass er sich<br />

an der heissen Suppe richtig den Mund verbrennt<br />

und sich nun erst recht nicht mit seiner<br />

Frau unterhalten kann. Aber zweifellos<br />

hat die Frau vollkommen recht. Es ist erstens<br />

eine grosse Rücksichtslosigkeit und<br />

Nichtachtung, in Gesellschaft anderer bei<br />

Tisch zu lesen. Ausserdem ist es zum mindesten<br />

unappetitlich, wenn nicht gar schädlich.<br />

Die Druckerschwärze, die man sich<br />

beim <strong>Zeitung</strong>lesen, wenigstens, an die Finger<br />

schmiert, ist sicherlich nicht als Zugabe<br />

zum bürgerlichen Mittagstisch zu empfehlen.<br />

Die Lettern —wir lesen diese beherzigenswerten<br />

Zeilen in der « Koralle » — mit denen<br />

gedruckt wird, sind aus Blei, und genau so,<br />

wie man in allen Druckereien den Schriftsetzern<br />

verbietet, im Arbeitsraum zu essen,<br />

genau so kann man sich sicherlich auf die<br />

Dauer sehr schädigen, wenn man gewohnheitsmässig<br />

mit denselben Fingern, mit denen<br />

man die <strong>Zeitung</strong> anfasst, sein Butterbrot<br />

verzehrt. In allen Druckereien werden die<br />

Setzer angehalten, sich vor dem Essen die<br />

Hände mit heissem Wasser gründlich zu waschen.<br />

Also das ist mal ganz sicher: auf den<br />

Esstisch gehört die <strong>Zeitung</strong> nicht, am wenigsten<br />

morgens zum Kaffee, wo man naturgemäss<br />

beim Brötchenstreichen und Brötchenessen<br />

seine zehn Finger mehr gebraucht als<br />

beim Abendbrot, wo man mehr Messer und<br />

Gabel gebraucht. Beim Buch, das ja nicht so<br />

frisch aus der Druckerei kommt wie die <strong>Zeitung</strong>,<br />

ist die direkte Gefahr vielleicht geringer,<br />

wenn es nicht gerade ein Leihbibliothekbuch<br />

ist, das durch tausend Hände geht.<br />

Niemand kann wissen, wo das Buch vorher<br />

gewesen ist, ob nicht in dem Hause Krankheiten<br />

geherrscht haben. Die Ansteckungsgefahr<br />

mit Bazillen, die Magen- und Darmkrankheiten<br />

verursachen, ist natürlich beim<br />

Essen besonders gross, viel grösser, als wenn<br />

man mit sauber gewaschenen Fingern nach<br />

Tisch das Buch zur Hand nimmt. Gute Bücher<br />

aber während des Essens zu lesen, ist<br />

auch eine Barbarei gegen das Buch. Es ist<br />

gar nicht zu vermeiden, dass man sich seine<br />

schönen Bücher, wenn sie neben dem Bratenoder<br />

Suppenteller liegen, bespritzt und beschmutzt.<br />

Und dann: Essen ist für den Kulturmenschen<br />

nicht nur eine einfache Sättigung,<br />

nicht nur ein Maschinen-Anheizen. Essen,<br />

das nett angerichtet ist, reizt den Appetit<br />

viel mehr an und ist viel bekömmlicher<br />

als solches, das man einfach in sich hineinschlingt.<br />

Essen erfordert richtige und völlige<br />

Aufmerksamkeit. Wer mit Verstand isst,<br />

kann sicher sein, dass ihm sein Essen besser<br />

bekommt. Lesen beim Essen lenkt vom<br />

Essen und vom Lesen ab; wer zwei Herren<br />

dienen will, dient keinem richtig. Am allerschädlichsten<br />

ist das Lesen bei Tisch aber<br />

für die Kinder. Es ist ganz selbstverständlich,<br />

dass man nicht gerade vor seinem Teller<br />

sitzen und dabei ein Buch lesen kann.<br />

Das Kind verdirbt sich also beim Lesen seine<br />

Haltung, da es dauernd schief sitzt, und ausserdem<br />

auch die Augen. Es kann sich sogar<br />

das Schielen dabei angewöhnen. Nichts aber<br />

erzieht ein Kind^ besser, als richtiges Beispiel.<br />

Darum, ihr Eltern, macht euch zum<br />

Grundsatz, bei Tisch wird nicht gelesen,<br />

sondern gegessen und geplaudert!<br />

Gestickte Abendtaschen<br />

finden jetzt — vor Beginn der neuen Theaterzeit<br />

— begreiflicherweise erhöhtes Interesse,<br />

um so mehr als man weiss, dass jedes<br />

abendliche Kleid durch eigenartige Attribute,<br />

zu denen gewiss in erster Linie die Theatertasche<br />

zu zählen ist, erhöhte Wirkung erlangt.<br />

Während bisher die in Gobelinmanier<br />

Einen Entwurf von erlesener Schönheit zeigen<br />

wir im Bilde. Es handelt sich um eine<br />

aus schwarzem und weissem Atlas zusammengestellte<br />

Handtasche, bei der sowohl in<br />

den weissen, als auch in den schwarzen<br />

Grund je ein Motiv aus Mattsilberperlen ein.<br />

gestickt wird. Die kultivierte Wirkung dieses<br />

Entwurfes besticht auf den ersten Blick!<br />

H.<br />

Kleine Winke — grosse<br />

Hilfe<br />

Nicht jedes Obst enthält Vitamin C,<br />

sondern nur Erdbeeren, Orangen und Zitronen<br />

sind besonders reich daran. Bei Himbeeren<br />

und Stachelbeeren ist es weniger zu finden.<br />

Johannisbeeren und Mandarinen enthalten<br />

noch geringere Mensren, während frische<br />

Aepfel, Bananen, Pfirsiche und Pflaumen vitamin-C-arm<br />

sind. Völlis: frei davon sind ältere<br />

Aepfel, Birnen, Trockenfrüchte und<br />

Weintrauben. Vitamin C ist für die Gesundheit<br />

des Menschen insofern wichtig, als ein<br />

Mangel daran nicht nur Skorbut, sondern<br />

auch nervöse Schwächezustände. Magenbeschwerden<br />

und Rheumatismus hervorruft.<br />

Silber in der Seiie<br />

macht diese für die Desinfektion beim Waschen<br />

sehr geeignet. Das metallische Silber<br />

wird nach einem neuen Patent dem Seifenkörper<br />

in Form von Puder, dünnen Blättchen<br />

oder Flittern zugefügt.<br />

Bakterien und Früchte.<br />

Auf rohen Früchten sind 1 stets zahlreiche<br />

Bakterien zu finden. -Während die meisten<br />

davon harmloser Natur sind, können auch<br />

krankhafte Keime (Typhus) durch Fliegen<br />

oder andere Keimträger auf die Frucht gelangen,<br />

wo sie lange Zeit lebensfähig; bleiben.<br />

Durch mehrmaliges Waschen in kaltem<br />

Wasser wird der Bakteriengehalt stark vermindert.<br />

Bei Epidemiegefahr aber empfiehlt<br />

man, jede Frucht vor dem Genuss 10 Sekunden<br />

in kochendes Wasser zu tauchen,<br />

wenn man die vitaminreiche Schale nicht<br />

entfernen will.<br />

Bei ausgedehnten Verbrennungen<br />

hat sich ein mittelasiatisches Volksmittel bewährt,<br />

nämlich die Brandwunden, täglich mit<br />

Filzkohle zu bestreuen. Zur Beschleunigung<br />

der Verkohlung des Filzes wird etwas Alkohol<br />

zugesetzt, der grobkörnige Rückstand<br />

feinst zerrieben, aseptisch aufbewahrt. Das<br />

Mittel ist sparsam und regt die Regeneration<br />

an.<br />

Eleganz und Qualität<br />

In meinen neuen Modellen sind diese zwei Funkte, die Ihr<br />

Aeusseres bestimmen, vereint. Echte Pelzgarnituren oder<br />

erstklassige Phantasie geben meinen Mänteln und Costumes<br />

eine persönliche Note.<br />

Modell aus meinet<br />

Kollektion Fr. 83.-<br />

mit Fading-Ausgleich, dynamischer Lautsprecher,<br />

neuer Montage „OCTODE SUPER",<br />

Noch nie hat ein Radio die gleichen Qualitäten<br />

zu einem so geringen Preis in<br />

sich vereinigt. UnV Sie davon zu überzeugen,<br />

verlangen Sie von Ihrem nächsten<br />

Konzessionär eine Vorführung.<br />

H. BRÄNDLI, ZÜRICH, ZUM LEOXHARDSECK<br />

Ecke Zähringerstrasse-Seilergraben<br />

MEDIATOR „Ihr Führer im Aether"<br />

En gras : J. RENAUO & Co. A.-G. Neuenburj<br />

Generalvertreter tür die Schweiz: Tel. 4.15


16 AUTOMOBIL REVUE <strong>1934</strong> - N° 86<br />

Tourismus<br />

Fahrten im Herbst.<br />

(Schluss aus A. F. 84.)<br />

Geradezu in unverschämt schöner Lage befindet<br />

sich L u z e r n. Diese Stadt hat wahrlich ihren Platz<br />

mit viel Geschmack ausgewählt und darf sich ihrer<br />

bevorzugten Lage willen von allen übrigen Sehweizerstädten<br />

beneiden lassen. Ungezählt sind die<br />

Möglichkeiten, die dem Luzerner Autofahrer offenstehen.<br />

Er kann seinen Wagen über Alpnach in<br />

die Richtung des Brünigpasses steuern oder das<br />

prächtige Engelberg aufsuchen, wobei er jedoch,<br />

bestimmt nicht unterlassen wird, von Stansstad<br />

aus dem freundlichen Fürigen einen kleinen<br />

Besuch abzustatten. Er kann aber auch nach Küssnacht<br />

fahren und von dort aus die berühmte neue<br />

Seestrasse benützen, die durch ihre reizvolle Anlage<br />

jedes Autlerherz höher schlagen lässt und aus<br />

allen Landesteilen Fremde herbeilockt. Um übrigens<br />

nach Küssnacht zu gelangen, gibt es nicht nur<br />

die Route über Meggen, sondern man kann sich zur<br />

Abwechslung auch einmal der kleineren Strasse<br />

über Adligenschwil - Udligenschwil bedienen,<br />

"was sich landschaftlich bestimmt lohnt.<br />

Wenn die Gegend des Vierwaldstättersees durch<br />

die Erhabenheit der Landschaft und die Wucht der<br />

Kontraste auf uns wirkt, so erfreut das Mittelland<br />

unser Auge durch die Abgeklärtheit und Milde der<br />

Landschaft. Den parallel laufenden, waldreichen<br />

Hügelzügen folgt der grüne Grund eines Taliodens<br />

oder eine glitzernde Seefläche. Diese Landschaft mit<br />

ihren Wäldern und Feldern ist im Herbst besonders<br />

schön, und so gehören Fahrten durchs Mittelland<br />

in dieser Jahreszeit zum Anziehendsten, was<br />

es gibt. Auch hier ist Luzern der geeignetste Ausgangspunkt.<br />

Man kann da — um eine, zwei Möglichkeiten<br />

zu erwähnen — von Luzern in der Richtung<br />

der Sempacher Schlachtkapelle fahren und<br />

kommt dann nach Beromünster. Ganz in der<br />

Nähe sind die schlanken Masten des Landessenders,<br />

der täglich seine unsichtbaren Sendungen in den<br />

Aether strahlt. Dann folgen Menziken und Hernach,<br />

die beiden Zentren der aargauischen Tabakindustrie,<br />

und über Gontenschwil- Suhr gelangt<br />

man in die Kantonshauptstadt Aarau. Hat man Zeit<br />

und Mut, so kann man diese Fahrt mit einer Rundtour<br />

verbinden, indem man von Aarau aus dem<br />

Lauf bis Ölten aufwärts folgt und dann links<br />

umbiegt nach dem hübschen, alten Städtchen Aarburg.<br />

Hier nimmt die Strasse südöstliche Richtung<br />

an und strebt über Sursee-Neuenkixco<br />

wieder Luzern zu.<br />

Die periphere Lage Basels und die unmittelbare<br />

Nähe des Schwarzwaldes und der Vogesen bedingen<br />

es, dass gar mancher Basler sein touristisches<br />

Mütchen im Ausland kühlt und dem Schweizerland<br />

die Treue bricht. Und doch hat die Stadt<br />

im nördlichen Anteil des Juras ein Gebiet, das für<br />

den Automobilisten und Wanderer sehr interessant<br />

ist, aber leider bis heute viel zu wenig bekannt<br />

wurde, und dabei ist doch die Landschaft auch vom<br />

strassentechnischen Gesichtspunkt aus schon recht<br />

gut ausgestattet. Die Passwangstrasse zum Beispiel,<br />

die von Breitenbach nach Baisthal führt, ist<br />

in ihrer Anlage so kunstvoll, dass sie mancher Hochalpenstrasse<br />

den Rang ablaufen könnte. Aber auch<br />

die übrigen Strassen sind in gutem Zustand, so<br />

dass man mit Recht auf die Eignung dieser Gegend<br />

für den Autotourismus hinweisen darf.<br />

Auch in Bern macht sich solch ein zwiefacher<br />

Lockruf bemerkbar- der eine kommt aus dem Emmental<br />

und der andere aus dem Oberland, und fast<br />

kann es dem Autofahrer in Bern so gehen wie jenem<br />

Langohr, das genau in der Mitte zwischen zwei<br />

gleich grossen Heubüscheln stand und in seiner<br />

Unentsehiedenheit nie wusste, welchem Büschel es<br />

sich nun zuwenden sollte und so schliesslich vor<br />

Hunger verenden musste. Da aber der Mensch vorgibt,<br />

ein Wesen höherer Art zu sein, so wollen wir<br />

uns vorerst einmal dem Emmental zuwenden. Wenn<br />

ein unbefangener Beobachter einen Blick auf die<br />

Karte dieses Landesteils wirft, so sieht er fast nichts<br />

als Bäder und Bädchen wie Häbernbad, Worbenbad,<br />

Schlegwegbad usw. Es wäre aber<br />

durchaus unrichtig, wenn er nun folgern würde,<br />

das Emmental sei ein bedeutendes Thermalgebiet;<br />

denn jeder währschafte Berner weiss, dass diese<br />

Bä-der die Hauptsammelpunkte von Feinschmeckern<br />

sind, die sich schon durch die ganze Woche auf<br />

dieses Sonntagsessen freuen, und dass im übrigen<br />

im Emmental nicht mehr gebadet wird als anderswo.<br />

Ein besonders schöner Punkt, mit prächtiger<br />

Aussicht über das ganze Mittelland, ist die M e n -<br />

aiwilegg. Sie hat im Gegensatz zu andern «Eggen><br />

den Vorzug, dass man ihr mit dem Auto zu<br />

Leibe rücken kann, und zwar nimmt man am besten<br />

W o r b oder Walkringen als Ausgangspunkt.<br />

Eine andere empfehlenswerte Henbsttour ist<br />

die Fahrt über Bolligen-Krauchthal nach Oberburg,<br />

dann Besuch der vier urwüchsigen Emmentalerdörfer<br />

Lützelflüh, TraChselwald, Sumiswald und<br />

Huttwil. Ohne es zu wollen, haben wir auf diese<br />

Weise den Napf, das Zentralmassiv des Emmentals,<br />

schon halb umfahren. Um das noch ganz zu<br />

tun, setzen wir die Fahrt fort über Zeil - Willisau -<br />

Wolhusen, um nach einer ziemlich kreisrunden<br />

Tour in Langnau zu landen, von wo aus man in<br />

knapp einer Stunde wieder Bern erreicht.<br />

Das andere Tourengebiet von Bern ist also das<br />

Berner Oberland. Es ist anzunehmen, dass seine<br />

Naturwunder, die die Anziehungskraft haben. Neugierige<br />

aus allen Ländern Europas und sogar der<br />

Uebersee anzulocken, auch auf den Berner einen<br />

kleinen Einfluss ausüben, "wenn auch nicht einen<br />

magischen; denn dazu sind sie räumlich viel zu<br />

nah. Von Bern aus fährt man am besten entweder<br />

durch das Aare- oder Gürbetal, zwei breite, schöne<br />

Flusstäler, nach Thun. Bei Gwatt zweigen zwei<br />

Strassenstränge ab, wovon der eine in der Richtung<br />

nach Interlaken und der andere ins Simmental<br />

führt. Dieser trennt sich bei Oey wieder, indem<br />

die Hauptstrasse ihren Fortlauf im Simmental<br />

nimmt, während die Nebenstrasse das romantische<br />

und vor allem dem Skifahrer gut bekannte<br />

Diemtigtal erschliesst. Links auf einer Anhöhe hat<br />

das Rothbad Stellung bezogen, und die Endstation<br />

der Strasse bildet die Grimmialp.<br />

Die Strasse nach Interlaken findet in dieser<br />

Ortschaft wieder einen wichtigen Verteilungspunkt.<br />

Es macht den Anschein, als hätte die Lütschine<br />

in jahrtausendlanger Arbeit einzig und allein<br />

zu dem Zweck ihr Geschiebe hier angelagert, damit<br />

da einmal ein mondäner Kurort entstehe, der alle<br />

Vorteile in sich vereinigt. Wie gesagt, Interlaken<br />

ist ein Strassenknotenpunkt und von hier aus kann<br />

man je nach Wunsch nach Zweilütschinen-<br />

Humor<br />

Die Wettermislre im<br />

Oktober gab Anhängern<br />

des Strassentransportes<br />

die Idee zu obiger Darstellung,<br />

die von folgendem<br />

Text begleitet war:<br />

Der Regen fällt ohn'<br />

Unterlass.<br />

macht alle Menschen pudelnass:<br />

Am meisten tut's dem<br />

Autler weh,<br />

den Schirm nahm ihm die<br />

S.B.B.<br />

Lauterbrunnen, nach Grindelwald oder<br />

nach B r i e n z gelangen. Und ist man schon einmal<br />

in Brienz, so stattet man auch dem heimeligen<br />

Haslital mit seinen Bergdörfern Meiringen,<br />

Innertkirchen und Guttannen noch einen<br />

kurzen Besuch ab und nimmt von diesem Alpental<br />

manch echönen Eindruck mit nach Hause. lz.<br />

Touren-Sprechsaal<br />

Frage 966, Welches ist die höchste Strasse Europas,<br />

die noch mit dem Automobil zu befahren ist?<br />

Also keine Fusswege oder sonstige zu schmale<br />

Strässchen. Von wo geht diese Strasse aus und<br />

wie hoch Hegt der Scheitelpunkt über dem Meeresspiegel?<br />

G. v. S. in Th.<br />

Antwort: Die höchste europäische Automobilstrasse<br />

ist in Spanien. Von Granada aus führt die<br />

Strasse zunächst dem Rio Gentil entlang. Auf kühn<br />

angelegten, durchwegs prächtig ausgebauten, leicht<br />

fahrbaren Kehren strebt dann die Strasse in die<br />

Höhe. Ein Dutzend Kurven reiht sich an das andere,<br />

nicht übertrieben steil, mit prächtigen Ausblicken<br />

auf die Bergwelt und tiefen Täler der<br />

Sierra Nevada. Die Strasse führt immer höher,<br />

durch Schiefer und wilde Gesteinswüsten und nach<br />

etwa 30 km ist die Schneegrenze erreicht. Die<br />

Strasse ist zur Zeit bis 3100 m Höhe ausgebaut. Sie<br />

erschliesst das imposante Mulhacenmassiv (3481 m)<br />

und bringt den Fahrer bis in die Nähe des Pico<br />

Veleta (3398 m), dem einzigen Schneesportgebiet<br />

Spaniens zur Sommer- und Winterzeit.<br />

Frage 967. Einige Fragen zur Route Genf—Marseille.<br />

Ist die Route Genf—Lyon—Valence mehr zu<br />

empfehlen als die von Genf über Voiron nach Valence?<br />

Wo ist der bessere Strassenzustand? Ist die<br />

Strasse von Bollene über Avignon nach Nimes gut?<br />

Ich besitze für die Route Genf—Valence Ihr Itinerarblatt<br />

Nr. 12. Gibt es für die Fortsetzung bis<br />

Barcelona auch noch solche Routenblätter, die für<br />

die Fahrt sehr praktisch sind? L. B. in Davos.<br />

Antwort: Sowohl die Strasse über Annecy,<br />

Chambery, Voiron, Valence als auch die über Lyon,<br />

,Väenne, Valence befinden sich in sehr gutem Zu-<br />

Die Scharnier-Karosserie, welche wie ein Pultdeckel<br />

geöffnet werden kann und leichteste Erreichbarkeit<br />

aller Motor- und Chassisteile gewährt!<br />

(Illustration».)<br />

Amerikanischer Humor.<br />

Auf einem kleinen Friedhof in Toronto<br />

(U.S.A.) steht ein schlichter Grabstein mit<br />

dieser Inschrift: «Hier liegt John Dixon.<br />

Er steckte ein Streichholz an, um nachzusehen,<br />

ob sich noch Benzin im Tank seines<br />

Autos befinde. — Benzin war vorhanden. —<br />

Alter 50 Jahre. »<br />

stand. Die Route über Chambery ist ca. 50 km<br />

kürzer und wird deshalb basonders dann benützt,<br />

wenn mit der Zeit gerechnet werden muss. Wer<br />

aber genügend Zeit hat, fährt meistens über Lyon,<br />

da diese Route durch das landschaftlich romantische<br />

Durchbruchstal der Rhone führt und der Besuch<br />

Lyons an und für sich schon einen kleinen Umweg<br />

verlohnt. Die 'Strasse Bollene—Avignon—Nimes gehört<br />

zur Durchgangsroute Lyon—Barcelona und<br />

befindet sich in einwandfreiem Zustand. Auch für<br />

•die Strecke Valence bis Barcelona haben wir die<br />

vorgedruckten Itinerarblätter, die wir Ihnen bereits<br />

übersandten.<br />

Das demnächst erscheinende Buch<br />

Bücherzettel.<br />

(Als Drucksache 5 Rp. Porto)<br />

Ich erbitte vom Verlag Hallwag in Bern den ausführlichen, kostenfreien<br />

Prospekt des<br />

Unterschrift und Adresse:<br />

Walliser=Buches<br />

A. R.<br />

herausgegeben von Walter Schmid, unter Mitarbeit zahlreicher,<br />

mit den Walliser Verhältnissen vertrauter Persönlichkeiten,<br />

wie Staatsarchivar Dr. Meyer, Prof. de Chastonay,<br />

W. Amez-Droz, Johannes Jegerlehner, enthält nicht nur<br />

Bilder landschaftlicher Art, sondern auch Aufnahmen aus<br />

dem Volksleben, Szenerien von der Arbeit, dem Leben<br />

und Treiben der Walliser, mit entsprechendem Text.<br />

Alles, was sich zwischen Rhonegletscher und Genfersee,<br />

Konkordiaplatz und Dufourspitze erhebt, alle Täler, Städtchen<br />

und Dörfer werden durch das prächtige Werk erfasst.<br />

Der Inhalt zerfällt in zwei Teile: den Text und die Bilder.<br />

Der erstere umfasst 64 Seiten mit über 30 Zeichnungen,<br />

der letztere 225 Bilder im Format 12x17 und 17x24 cm.<br />

Eine grossangelegte, in ihrer Art einzig dastehende Monographie,<br />

die jedem Freund des Wallis - ob Automobilist,<br />

Wanderer, Alpinist, Feriengast oder Historiker — ein Buch<br />

der Erinnerung, Belehrung u. Sehnsucht sein wird. Format<br />

des Bandes 24 x 31 cm, 3^ cm dick. Subskriptionspreis<br />

Fr. 38.—. (Ist auch gegen Monatszahlungen erhältlich.)<br />

Verlangen Sie unsern ausführlichen, kostenlosen und unverbindlichen<br />

Prospekt.


No 86 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

(Ohne Verantwortlichkell der Redaktion.)<br />

Zur Frage der Wiedereinführung der Höchstgeschwindigkeiten.<br />

In Nr. 82 der «Automobil-Revue<br />

nimmt Herr Untersuchungsrichter Dr. M. Volland<br />

Stellung zur Wiedereinführung der Höchstgeschwindigkeiten<br />

im Motorfahrzeugverkehr. Die Arbeit des<br />

Verfassers ist um so erfreulicher, als sie nicht nur<br />

von gründlichen Kenntnissen des Unfallproblems<br />

zeugt, sondern zugleich den Beweis liefert, dass es<br />

in unserm Lande auch Justizbeamte gibt, welche der<br />

heutigen Sachlage mit dem nötigen Weitblick begegnen.<br />

Bekanntlich lässt sich das Unfallproblem von<br />

verschiedenen Seiten anpacken, wenn Verhütungsraassnahmen<br />

studiert werden müssen. Man kann<br />

heute folgende Hauptgruppen von Verhütungsmitteln<br />

unterscheiden, nämlich:<br />

1. Strassenbau. Hierunter fällt der Ausbau<br />

der Verkehrsstrassen, u. a. genügende Verbreiterung<br />

der Fahrbahn, Verbesserung der Sichtverhältnisse<br />

bei Kreuzungen, Einmündungen und Kurven.<br />

2. Verkehrsüberwachung und Disziplinierung.<br />

Nicht nur in den Städten, sondern<br />

auch auf der Landschaft muss dem gesamten Verkehr,<br />

speziell dem Fahrverkehr, vermehrte Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden. Die allgemeine Verkehrsdisziplin<br />

muss um ein erhebliches Mass gefördert<br />

werden. Verkehrsuntüchtige und untaugliche<br />

Fahrer müssen ausgeschaltet werden.<br />

3. Erziehung und Aufklärung. Ausbau<br />

des Verkehrsunterrichts an den Schulen nach<br />

einheitlichen Methoden. Belebung der Aufklärungsarbeit<br />

innerhalb der Fahrerverbände.<br />

Auf die Ausführungen des Herrn Dr. Volland<br />

hinweisend, sei bemerkt, dass sich seine Darlegungen<br />

fast ausnahmslos mit meinen Ansichten über<br />

das Unfallproblem decken. Nur in einem Punkte<br />

bin ich mit ihm nicht einig, nämlich in der Frage<br />

der Fahrer-Selbsthilfe.<br />

Ich habe aus folgenden Gründen schwere Bedenken<br />

gegen eine derartige Lösung in der Verkehrsüberwachung.<br />

1. Die bisher unternommenen Versuche mit solchen<br />

Organisationen haben praktisch versagt.<br />

2. Die Anzeigomöglichkeit von Autowildlingen<br />

bei einem Verband wird nicht viel nützen, weil die<br />

Mentalität der fehlbaron Fahrer nicht reaktionsfähig<br />

ist auf Verwarnungen von privater Seite. In<br />

rechtlicher Hinsicht scheinen aber solche Anzeigen<br />

bei Behörden — auf Grund einer privaten Kontrolle<br />

— anfechtbar — und in vielen Fällen sicher<br />

mit Recht, denn es besteht ja keine Gewähr dafür,<br />

dass jeder private Anzeigeberechtigte — Clubmitglied<br />

oder Nichtmitglied — selber mit den nötigen<br />

Fahrerqualitäten ausgerüstet ist. Letztendlich<br />

müsste die ganze wohlgemeinte Organisation mit<br />

einem Denunzierungsystem enden, das den Verbandsleitungen<br />

schwere Sorgen bereiten könnte und<br />

zudem auf die Fahrer selber einen sehr unsympathischen<br />

Eindruck erwecken müsste.<br />

Ich bin mit Herrn Dr. Volland darin vollständig<br />

einig, dass eine Art Vorstrafen-Registratur oder<br />

Zentralkontrolle der untüchtigen Fahrer sicher zu<br />

einem Erfolg führen müsste, aber: solche Institutionen<br />

müssten staatlicherseits verwaltet und geführt<br />

.werden.<br />

Nur vereidigte und in der Verkehrsüberwachung<br />

speziell geschulte, staatliche Organe bieten die nötige<br />

Gewähr für die sichere Erfassung von verkehrsgefährderiden<br />

Elementen. Vor Eintrag in eine<br />

Registratur müsste der Tatbestand des genauesten<br />

erforscht werden — nötigenfalls mit Beizug von<br />

Unfall- und andern Strafakten. Ich habe je und<br />

je auch an dieser Stelle schon die Auffassung vertreten,<br />

dass die vermehrte Verkehrsüberwachung<br />

und Schaffung einer kantonalen oder eidgenössischen<br />

Fahrer-Registratur die einzige Möglichkeit<br />

einer rasch und sicher wirkenden Unfallbekämpfung<br />

seien, soweit sie in den Rahmen der öffentlichen<br />

Sicherheit fallen. Anbetrachts der heutigen Sachlage,<br />

die pessimistisch stimmen muss, sollte als<br />

nächstes Ziel von den Fahrer-Verbänden bei den<br />

Kantonsbehörden die Schaffung einer wirksamen<br />

Unfallbekämpfungsorganisation im Sinne vermehrter<br />

fliegender Patrouillen — aber nur aus wirklich<br />

geschultem Personal bestehend — gebieterisch gefordert<br />

werden, sonst haben wir sicher in 1—2 Jahren<br />

wieder den alten Zustand der Höchstgeschwindigkeiten<br />

im Verkehr zu gewärtigen.<br />

J H., Automobilexperte, in Zeh.<br />

Gefährliche Strassenflegelci. Kürzlich fuhr mir<br />

an einem Sonntag um 19 Uhr zwischen Spiez und<br />

Gwatt ein Berner Auto vor. Während ich nun in<br />

gewissem Abstande folgte, schaute ständig eine<br />

«Dame» zum Rückfenster hinaus. Zuerst dacht»<br />

ich, sie werde die Jalousie herunter lassen, aber<br />

weit gefehlt! Sie nahm einen Spiegel und hielt diesen<br />

nun ständig so gegen die Strahlen meiner Beleuchtung,<br />

dass ich stark geblendet war und bei<br />

dem starken Verkehr weitgehend gefährdet wurde.<br />

Ich fahre schon seit April 1927 Auto ohne jeden<br />

Unfall, aiber so etwas Gemeines ist mir in dieser<br />

Zeit noch nicht vorgekommen. Durch dieses Manöver<br />

wurde ich selbst noch auf Distanzen von 200<br />

bis 300 Meter stark geblendet.<br />

Für eine solche Person wäre es heilsam, wenn<br />

man sie in die Finger bekommen würde, um ihr<br />

handgreiflich die Lausbubenstreiche austreiben zu<br />

können. Auch eine zünftige Polizeistrafe mit Freiheitsentzug<br />

wäre durchaus am Platze. Ich versuchte<br />

näher heranzufahren, um die Polizeinummer<br />

abzulesen. Es war mir jedoch rein unmöglich, die<br />

Blendung war zu gross. Ich konnte einzig gelegentlich<br />

die Kantonsbezeichnung BE ablesen.<br />

J L.inW.<br />

>%ut«»t»ust»^#H»iiel»<br />

Autobusbetrieb der Stadt Wlnterthur. Im September<br />

<strong>1934</strong> wurden 38.853 (39.917) Personen befördert,<br />

woraus Einnahmen in der Höhe von Fr.<br />

6676 (7410) resultierten. Das Betriebsergebnis für<br />

die ersten 9 Monate des laufenden Jahres weißt eine<br />

Gesamtförderziffer von 369.623 (367.011) Personen<br />

auf mit einer Einnahmensumme von 63.125 (64.172)<br />

Fr., denen Betriebsausgaben in der Höhe von<br />

59.225 (60.872) Fr. gegenüberstehen, so dass der<br />

bisherige Ueberschuss der Betriebseinnahmen auf<br />

3900 (3300) Fr. zu stehen kommt.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Aargau*<br />

DIE UNTERSEKTION WIGGERTAL hat sich in<br />

der kurzen Zeit ihres Bestehens unter dem Präsidium<br />

von Isidor Leupi erfreulich entwickelt, zählt<br />

sie doch heute weit über 100 Mitglieder. Am 3. November<br />

trifft sich die Automobilistengemeinde zu<br />

einem gemütlichen und erlebnisreichen Familienabend<br />

in der «Krone> zu Aarburg. Dar Vorstand<br />

hat ein gediegenes Programm zusammengestellt und<br />

keine Mühe gescheut, die paar Abendstunden mit<br />

allerlei Amüsantem auszufüllen. N'ach einem Eröffnungsmarsch<br />

des Orchesters folgt der Mundart-<br />

Prolog aus der Feder von Redaktor Wagner; ihm<br />

schliesst sich ein Begrüssungsreigen der Tanzgruppe<br />

an, hierauf folgt eine kurze Ansprache des<br />

Präsidenten, und dann hat sich der Dramatische<br />

Verein Aarburg als Gast gemeldet, der uns «De<br />

Sündebock>, eine urkomische Sache, zu Gemüte führen<br />

wird. Dass der Walzer «Sie und Er> nicht fehlt,<br />

ist anerkennenswert, und hierauf gibt's noch eine<br />

Dreingabe der Theaterspieler «De neu Fahrplan».<br />

Abgeschlossen wird das Hauptprogramm mit einer<br />

Tanzrevue von neun Bildern. Aber daneben winkt<br />

noch manch originelles Vergnügen, wie der Ool-<br />

Drehet, die Tombola und verschiedene humoristische<br />

Dreingaben. Mögen am 3. November recht viele<br />

Autler vor der «Krone» in Aarburg parken; sie finden<br />

dort gewiss einen famosen Abend der Kurzweil.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

Die Sektion Zürich des T.C.S. organisiert am 3./4.,<br />

ev. 10./11. November im Züga-Park in Zürich ein gross<br />

angelegtes Geschicklichkeitsfahren. Bei diesem Anlass<br />

wird unter den T. C. S.-Sektionen eine Sektionsmeisterschaft<br />

ausgetragen. Die Sport- und Vergnügungskommission<br />

unserer Sektion hat beschlossen,<br />

an dieser Sektionsmeisterschaft teilzunehmen und zu<br />

diesem Zwecke eine Gruppe von 3 Fahrern abzuordnen.<br />

Diese Gruppe, welche für die Sektion startet,<br />

hat kein Nenngold zu entrichten und erhalten die<br />

3 Fahrer von der Sektion noch eine kleine Entschädigung.<br />

Wir bitten diejenigen Mitglieder, welche bereits<br />

mit Erfolg an einem Geschicklichkeitsfahren teilgenommen<br />

haben und bereit wären, für unsere Sektion<br />

an dieser Meisterschaft in Zürich teilzunehmen,<br />

sich bis spätestens 25 Oktober bei unserm<br />

Sjwrtpräsidenten Herrn H. Burk (Telephon 16.05),<br />

TTnionplatz, St. Gallen, anzumelden.<br />

Wir erinnern unsere Mitglieder daran, daas die<br />

Jahresfeier unserer Sektion Samstag, den 17. November<br />

<strong>1934</strong>, abends 8 Uhr, in den Räumen der<br />

Tonhalle St. Gallen stattfindet. Sie wollen heute<br />

schon dieses Datum für den T. C. S. reservieren.<br />

Die Einladungen werden im Laufe dieser Woche an<br />

die Mitglieder zum Versand gebracht. Obwohl wir<br />

in der Tonhalle über bedeutend mehr Plätze verfügen,<br />

möchten wir allen Mitgliedern doch empfehlen,<br />

den Vorverkauf, welcher Samstag, den 3. November<br />

beginnt, rechtzeitig zu benützen.<br />

Das Sekretariat.<br />

Autosektion Waldstätte.<br />

Bunter T. C. S.-Abend. Samstag, den 27. Oktober,<br />

20.15 Uhr, wird zum grossen bunten T. G. S.-Abend<br />

im Hotel Union, Luzern, gestartet. Die Sektiohsmitglieder<br />

sind mit ihren Angehörigen und Bekannten<br />

zu diesem Anlass freundlichst eingeladen. Das<br />

Programm ist nach der Devise «Lachen und Tanzen»<br />

zusammengestellt und in bunter Reihenfolge wird<br />

der Conferencier die verschiedenen ' Nummern bekanntgeben:<br />

Das Programm sieht VOT:<br />

1. Rasse: Durch das Ballorchester «Katschak's<br />

Happy Boys;<br />

2. Schönheit: Ballett und Solotänze.<br />

3. Spannung: Ein echt spanischer Corridas de<br />

toros;<br />

4. Humor: « Fallen Arches», Amerikanische<br />

Zwerchfelldauergymnastik;<br />

5. Theater: De Ongle am Seil;<br />

6. Verschiedenes: Gesangliche und humoristische<br />

^Einlagen. " ¥ •' ,<br />

Der Katerbummel findet am 28. Oktober, nachmittags<br />

um 15 Uhr, im Hotel Kreuz in Vitznau statt,<br />

wo eine rassige Kapelle für notwendige Unterhaltung<br />

sorgen wird.<br />

Das Sekretariat bringt den Sektions-Mitgliedern<br />

zur Kenntnis, dass das Stadttheater Luzern gegen<br />

Vorweisung der gültigen Mitgliederkarte eine Preisreduktion<br />

von ca. 25% gewährt. Wir ersuchen Sie<br />

höfl. von dieser Vergünstigung regen Gebrauch zu<br />

machen.<br />

Weiter rufen wir Ihnen in Erinnerung, däss<br />

nachstehende Lichtspieltheater in Luzern ebenfalls<br />

gegen Vorweis der Mitgliederkarte eine Vergünstigung<br />

gewähren:<br />

Cinema Mo-derne, Cinäma Palace sowie Cin6ma<br />

Central.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION AARGAU. Die schon lange erwartete<br />

Zusammenkunft der Teilnehmer unserer diesjährigen<br />

Dolomiten-Venedig-Fahrt findet<br />

nächsten Donnerstag, den 25. Oktober 19S4, 20 Uhr,<br />

im Hotel « Löwen > in Schöftland statt. Ueber 200<br />

gute Photographien und einige wohlgelungene Filme<br />

lassen Sie die unvergessliche Fahrt noch einmal miterleben.<br />

— Eine spezielle Einladung haben nur die<br />

Teilnehmer erhalten. Freundlich eingeladen sind<br />

natürlich auch alle übrigen Mitglieder. Wir hoffen,<br />

dass sich die ganze Reisegesellschaft für einige gemütliche<br />

Stunden in Schöftland wieder zusammenfinden<br />

wird.<br />

SEKTION BERN. Auto-Fuchsjagd. Anmeldungen<br />

für die nächsten Samstag, den 27 Oktober <strong>1934</strong>,<br />

stattfindende Auto-Fuchsjagd werden vom Sekretariat<br />

bis kommenden Freitag entgegengenommen.<br />

Ein Einsatz fällt bei rechtzeitig Anmeldenden dahin,<br />

dagegen bezahlen Nachzügler ein Nenngeld<br />

von Fr. 5 —.<br />

Die Fuchsfährten sind bereits ausgesucht; sie<br />

führen durch Gebiete, die ordentlicherweise vom<br />

grossen Automobilverkehr nicht berührt werden und<br />

schon wegen ihrer ländlichen Abgeschiedenheit eines<br />

Mitmachens wert sind. Auch die Fuchsbälge sind<br />

bereitgestellt, prächtige Exemplare von Reinokes<br />

schönstem Winterkleid, die wiederum den ersten<br />

Preisträgern verabfolgt werden. — Die Auto-Fuchsjagd<br />

ist so einfach und .doch unterhaltend, dass sie<br />

von jedem Automobilisten ohne weitere Kenntnisse<br />

bestritten werden kann. Der Wettbewerb beginnt<br />

mit der Besammlung auf dem Waisenhausplatz um<br />

13 Vi Uhr und dürfte gegen 17 Uhr beendet sein.<br />

Rangverkündung und Preisverteilung erfolgen unmittelbar<br />

nach Eintreffen der Jäger beim Fuchsbau.<br />

h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Am 15. November findet<br />

im Hotel « Waldhaus Dolder » in Zürich die ordentliche<br />

Wintergeneralversammlung statt,<br />

welche sich mit den statutarischen Geschäften zu<br />

befassen haben wird. Wie schon letztes Jahr in<br />

Aussicht gestellt, dürfte diesmal einer erhebliche Reduktion<br />

des Jahresbeitrages Platz greifen. Die Generalversammlung<br />

wird sich zudem mit der Vorlage<br />

für das kantonale Verkehrsgesetz, zu befassen<br />

haben, welche am 9. oder 16. Dezember'zur Abstimmung<br />

gelangen dürfte, und z;war zusammen mit noch<br />

ca. sechs anderen Gesetzesvorlagen. Ferner ist noch<br />

eine allgemeine Aussprache über Automobil- und<br />

Strassenfragen vorgesehen.<br />

An die Generalversammlung schliesst sich ein<br />

gemeinsames.Nachtessen,.auf dessen Menü die obli-,<br />

gatorische Gans nicht fehlen wird, sowie ein humoristischer<br />

Herrenabend an. Für letzteren hat die<br />

Vergnügungskommission wiederum ein vielversprechendes<br />

Programm mit einer von eigenen Mitgliedern<br />

gebotenen ACS-Revue in Aussicht gestellt. Es<br />

wird an Ueberraschungen nicht fehlen.<br />

Am gleichen Tage besammeln sich auch die Damenmitglieder<br />

im Hotel « St. Gotthard » in Zürich<br />

zum Damen-Martinimahl, das sich jeweils<br />

ebenfalls durch einen^ sehr vergnügten Verlauf auszeichnet.<br />

Die Sektionsmeisterschaft <strong>1934</strong>t<br />

die dieses Jahr neu geschaffen wurde und deren<br />

Bewertung auf den Resultaten der vier Sektionsveranstaltungen<br />

Radiofuchsjagd, Flugzeugverfolgung,<br />

Hindernisfahren und Geschicklichkeitsprüfung<br />

basiert, sah eine anfängliche Gesamtbeteiligung von<br />

24 Fahrern. Nach und nach reduzierte sich deren<br />

Zahl wegen Nichtteilnahme an allen vier obligatorischen<br />

Wettbewerben auf neun. Die Schlussbewertung<br />

ergab folgendes Resultat:<br />

1. P. Slbold, Zürich, 12 Punkte (Sektionsmeister).<br />

2. H. Strub, Wallisellen, 17 Punkte. 3. G.<br />

Ruoff, Zfirich, 22 Punkt«. 4a. W. Jenny, Zürich,<br />

23 Punkte; 4b. A. Zehnder, Zürich, 23 Punkte.<br />

5. 0. Zwimpfer, Zürich, 25 Punkte. 6. A. Bosshard,<br />

Zürich, 26 Punkte. 7. E. Maaq, Zürich, 28 Punkte.<br />

8. W. Würth, Zürich, 31 Punkte.<br />

Die Vergebung der Auszeichnungen erfolgt am<br />

Martinimahl.<br />

Strassenverkehrs-Kommission der Stadt Luzern.<br />

Unter dem Vorsitze ihres Präsidenten hielt die<br />

Kommission dieser Tage eine bedeutungsvolle Sitzung<br />

ab. Eingehend wurde zum bevorstehenden Bau<br />

der neuen Seebrücke Stellung genommen und wurde<br />

dabei gewünscht, dass die Frage, ob Trambahn oder<br />

schienenloser Verkehr, vom Bahnhofplatz nach der<br />

Zürichstrasse-Maihof, nunmehr abgeklärt werden<br />

J müsse. Nach allseitig gewalteter Diskussion wurde<br />

auf Antrag von Stadtrat Dr. Hübscher beschlossen,<br />

den Stadtrat von Luzern zu ersuchen, es möchte bei<br />

Erstellung der neuen Seebrücke der schienenlose<br />

Verkehr eingeführt werden und die Trambahn auf<br />

der Strecke Bahnhofplatz-Seebrücke-Zürichstrasse-<br />

Maihof eingehen, denn die heutigen Verkehrsverhältnisse<br />

6eien besonders durch die Zürichstrasse nicht<br />

mehr haltbar. Zudem fahre ja der Autobus bereits<br />

durch die Zürichstrasse und hätten diese anpassungsfähigen<br />

Kurse zur Genüge bewiesen, wie Vorteilhaft<br />

sich der Verkehr in fliessender Weise abwickle.<br />

Die Vertreter der grossen Verkehrsorganisationen<br />

Hessen durchblicken, dass event. die Ergreifung<br />

einer Volksinitiative ins Auge gefasst werden<br />

müsse, falls den Begehren um Einführung des<br />

schienenlosen Verkehrs durch die Zürichstrasse<br />

nicht entsprochen werden sollte. Die Kommission<br />

ffisste sich noch mit der Verkehrsregulierung auf<br />

dem Pilatueplatz und der notwendigen Schritte zur<br />

vermehrten Lärmbekämpfung in der Stadt Luzern.<br />

Es soll nächstes Jahr zu dessen speziellen Bekämpfung<br />

auch in Luzern eine lärmfreie Woche durchgeführt<br />

werden; indem mit solchen Veranstaltungen<br />

in groseen ausländischen Städten ausgezeichnete<br />

Erfahrungen gemacht wurden. Im übrigen versicherten<br />

die Vertreter der Verkehrsorganisationen,<br />

alles zu tun, dass die Lärmbekämpfung nach Möglichkeit<br />

veranlasst werde. M. S.<br />

1<br />

Vereinigung Gotthardsfrasst. Am 16. Oktober<br />

'<strong>1934</strong> Besammelte sich der Vorstand dieser Vereinijgjjmg<br />

iintet dem Vorsitz ihres Präsidenten Baume-<br />

Jer (Luzern) zu einer Sitzung in Faido. Neben der<br />

Behandlung einiger interner Angelegenheiten interessierten<br />

speziell die Anträge der technischen Kommission<br />

für die laufenden Hertatarbeiten und diejenigen<br />

auf nächstes Frühjahr. Zu den wichtigsten<br />

Aufgaben gehört in allererster Linie die Markierung<br />

der Strasse von Andermatt bis Airolo mit<br />

Hilfe von Holzpfählen, um im Frühjahr die Sondierungsarbeiten<br />

zu erleichtern und eine rasche.Inangriffnahme<br />

der Schneeräumungstätigkeit zu ermöglichen.<br />

Im Verlaufe des nächsten Monats soll<br />

eine grössere Interessenten-Versammlung nach Bellinzona<br />

einberufen werden, um das Aktionsprogramm<br />

für die nächste Zukunft eingehend zu besprechen<br />

und neue Richtlinien für eine ausgiebigere<br />

Werbung zugunsten der Gotthardstrasse festzulegen,<br />

a<br />

Touristikbulletin des A.C.S.<br />

m. K. = mit Ketten; o. K. = ohne Ketten.<br />

Schweiz:<br />

Der kalte Witterungsumschlag anfangs dieser<br />

Woche hat in den Höhenlagen zu reichlichen<br />

Schneefällen geführt. Dadurch wurden einige wichtigere<br />

PaDstrassen unpassierbar, und es ist fraglich,<br />

ob dieselben dem Automobilverkehr wieder geöffnet<br />

werden können. Der Stand der einzelnen Alpenstrassen<br />

lautet am 19. Oktober morgens:<br />

Albula, wegen Schneeverwehungen vorläufig unpassierbar.<br />

Einladestation Preda m. K. ab Bergün<br />

erreichbar.<br />

Bernina, ratsamer m. K. zu befahren.<br />

Brünig, schneefrei.<br />

Flüela, 40—50 cm Schnee, gesperrt.<br />

Forclaz, Ketten notwendig, 10—15 cm Schnee.<br />

Furka, unpassierbar; Schneeverwehungen bis<br />

über 1 m.<br />

Grimsel, durch Schneeverwehungen gesperrt; bis<br />

Zentrale Handeek m. K. ab Guttannen.<br />

Grosscr St. Bernhard, 1 m Schnee; fahrbar bis<br />

Cantine de Proz m. K.<br />

Jaunpass, m. K. fahrbar. ,<br />

Julier, stellenweise leicht schneeverweht, aber<br />

m. K. gut fahrbar.<br />

Dank den getroffenen Massnahmen der Regierungsbehörden<br />

des Kantons Graubünden wird die<br />

Nord-Süd-Verbindung Chür-Lenzerheide-Julier-Maloja<br />

während des Winters <strong>1934</strong>/35 dem Automobil-<br />

Verkehr offen gehalten. Sollte die Julierstrasse<br />

durch starken Schneefall oder Verwehungen für<br />

kürzere oder längere Zeit unpassierbar wenden, so<br />

besteht die Möglichkeit, die Automobile durch den<br />

Albulatunnel zu verbilligten Taxen zu befördern. Die<br />

Taxen betragen pro Wagen: Fr. 35.— von Tiefencastel<br />

nach Bevers oder Samaden, Celerina, St. Moritz,<br />

Pontresina. Fr. 30.— von Filisur nach obenstehenden<br />

Stationen. Fr. 25.— von Bergün oder<br />

Preda nach obenstehenden Stationen.<br />

Ibergeregig, 10 cm Schnee, Ketten ratsam.<br />

Klausen, 30 cm Schnee, vorläufig unpassierbar.<br />

Lenzerheide, schneefrei.<br />

Lukmanier, schneeverweht und m. K. fahrbar.<br />

Maloja, schneefrei.<br />

Marchairuz, Ketten notwendig, 10—15 cm Schnee.<br />

Montets, Ketten notwendig.<br />

Mosses, o. K. passierbar.<br />

Oberalp, 40—50 cm Schnee, gesperrt.<br />

Ofen, angeschneit und ratsamer m. K.<br />

Pillon, Ketten notwendig.<br />

San Bernardino, schwach schneebedeckt.'o. K.<br />

St. Gotthard,. m. K. •passierbar.<br />

Simplon, stellenweise vereist, ratsamer m. K.<br />

Splügen, o. K.. fahrbar,<br />

;<br />

Umbrail, 10 cm Schnee, m. K. passierbar.<br />

Weissenstein, 30 cm Schnee, m. K. befahrbar.<br />

Wolfgang, m. K. ab Klosters fahrbar.<br />

Zufahrt nach Arosa m. K. ab Langwies möglich.<br />

Ausland:<br />

Arlberg, 60 cm Schnee, vorläufig unpassierbar.<br />

Stilfserjoch und sämtliche Dolomitenpässe m. K.<br />

.noch passierbar. In Frankreich sind die Route d'ete<br />

des alpes und Route d'hiver des alpes o. K. befahrbar.<br />

Mont Cenis o. K. Faucille Ketten empfohlen.<br />

Kleiner St. Bernhard nicht befahrbar.<br />

Neugründungen :<br />

A. F. Hug und A. Isperian, Garage St. Sulpice,<br />

Sl. Sulpice. A. F Hug und A. Isperian haben unter<br />

dieser Bezeichnung eine Kollektiv-Gesellschaft<br />

eingegangen. Die beiden Gesellschaften führen Kollektivuntersehrift.<br />

Zweck der Unternehmung ist der<br />

Betrieb einer Garage und Reparatur-Werkstätte.<br />

Blaser & Burkhardt, Karosserie- und Anhängerbau,<br />

Burgdorf. W Blaser und H. Burkhardt haben<br />

unter dieser Firma eine Kollektiv-Gesellschaft eingegangen.<br />

Die beiden Gesellschafter zeichnen kollektiv.<br />

Zweck der Unternehmung ist der Betrieb<br />

einer Werkstätte für Karosserie und Anhängerbau.<br />

Domizil: Obere Kirchbergeträsse.<br />

Pedroni & Jordl, Automobilersatzteile, Bern. h.<br />

Pedroni und T. Jordi haben unter dieser Firma<br />

eine Kollektiv-Gesellschaft eingegangen. Beide Gesellschafter<br />

zeichnen kollektiv. Zweck der Unternehmung<br />

ist der Handel von Ersatzteilen für Automobile<br />

italienischer Marken. Domizil: Bärenplatz.<br />

Autoverkaufs-Aktlengesellschaft Luzern. Unter<br />

dieser Firma würde eine Aktien-Gesellschaft mit<br />

einem Kapital von 20.000 Fr. gegründet. Zweck<br />

der Unternehmung ist die Uebernahme von Automobilyertretungen<br />

sowie der Handel mit Automobilen.<br />

Dem Verwaltungsrat gehören an Dr. A. Riedweg,<br />

Rechtsanwalt, als Präsident, sowie J. F.<br />

Renggli und 0. Zimmerli, alle, in Luzern. Geschäftsdomizil:<br />

Moossträsee. *<br />

Masewo A.-G.. Neuheiten der Autobranche. Zürich.<br />

Unter dieser Firma wurde eine Aktiengesellschaft<br />

mit einem Kapital von 1000 Fr. gegründet.<br />

Ihr Zweck ist Uebernahme von Vertretungen für<br />

Neuheiten in der Autobranche sowie der Handel in<br />

Automobilen. Einziges Mitglied des VeTwaltungsrates<br />

mit Einzelunterschrift ißt E. Mauch, Chauffeur,<br />

Zürich. Domizil: Kochstrasse.<br />

Personelles:<br />

Wilhelm Frey. Karosseriebau, Liestal. Inhaber<br />

der Firma ist Wilhelm Frey in Liestal. Kaxosseneund<br />

Wagenbau. Domizil: Gasstrasse.<br />

Steinentorgarage A.-G.. Basel. E. Plattner ist aus<br />

dem Verwaltungsrat ausgetreten und seine Unterschrift<br />

erloschen. Einziger Verwaltungsrat mit Einzelunterschrift<br />

ist P Bertazzo, Hotelier, Basel. Das<br />

Domizil wird nach der Steinentorstrasse verlegt.<br />

Autol A.-G., Oele, Basel. R. Gallian ist aus dem<br />

Verwaltungsrat ausgeschieden und dessen Unterschrift<br />

erloschen. An seine Stelle wurde F. Oppenheimer,<br />

deutscher Staatsangehöriger, Basel, gewählt.<br />

Er führt Einzelunterschrift.<br />

Reinbolt & Chris« A.-G., Karossier, Basel. Die<br />

Prokura von G. Brodbeck ist erloschen, dagegen<br />

wurde an M. K. Gyger Kollektivprokura erteilt.<br />

C. Weckerle & Cie., A.-G., Automobiliubehör. Basel.<br />

C. Bürgin und 0. Walker wurden zu Prokuristen<br />

ernannt. Sie zeichnen je mit einem der übrigen<br />

Zeichnungsberechtigten kollektiv.<br />

G. Guillard, Garage, Monthey. Inhaber dieser<br />

Firma ist Gustave Guillard in Monthey. Betrieb<br />

einer Garage unter der Bezeichnung « Garage Moderne<br />

>.<br />

H, F. Reymond, Garage. Genf. Inhaber tfiesor<br />

Firma ist Henry-Frederic Reymond in Genf. Betrieb<br />

einer Garage an-der Rue Thalberg.<br />

Garages et Ateliers du Rhone S. A.. Bex. Die<br />

an M. Tapernoux erteilte Prokura ist, erloschen.<br />

Alfred Etter, Garage, Bulle. Inhaber der Firma<br />

ist Alfred Etter in Bulle, Garage und Reparatur-<br />

Werkstätte. Rue de la Sionge.<br />

Bficfaert<br />

Weltverkehrs-Sprachen. Monatshefte für nationenkundltcbe<br />

Unterweisung, Unterhaltung und<br />

•Belehrung in acht Sprachen: Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch,<br />

Niederländisch und Norwegisch. Einzelheft: Fr<br />

1.2ö, Jahresabonnementspreis Fr. 12. 50 für zwölf<br />

Hefte. Verlag Fretz & Wasmuth, Zürich.<br />

Nicht weniger als^ acht Sprachen Sind im ersten<br />

Heft von 64 äeiten vertreten. Man kann zufolge<br />

dieser Buntheit die Meinung nicht, unterdrücken,<br />

dass dem Sprachbeflissenen wahrscheinlich besser<br />

gedient ist, wenn er von den ihn interessierenden<br />

Sprachen in sich abgeschlossene und zusammenhängende<br />

Lehrwerke benützt; denn die auf die<br />

Spitze getriebene Vielsprachigkeit hat leider zur<br />

Genüge bewiesen, dass ihr stets ein nicht unbedeutendes<br />

Mass von Oberflächlichkeit und Unzulänglichkeit<br />

anhaftet. Man legt bekanntlich je länger<br />

je mehr Wert auf durchgebildete Sprachkenntnisse<br />

als- auf ein Konglomerat von Sprachen, die nur<br />

dilettantisch beherrscht werden.<br />

' Die neue Zeitschrift mag vielleicht für jene interessant<br />

sein, die gelegentlich- Freude haben, vorhandene'Sprachkenntnisse<br />

auf die Probe zu stellen,<br />

. . Schm—<br />

Das Auto «uf Bahn und Schiff: Die Sektion Zürich<br />

des A C. S. hat eine kleine. Broschüre von acht<br />

Seiten herausgesehen/in- der alles enthalten ist. was<br />

man "über den Verlad von Automobilen durch die<br />

Alpentunnels und den Transport auf den verschiedenen<br />

Fähren wissen muss. Fahrpläne, Verladekosten<br />

und die' zweckmässigste Art des Transportes<br />

-sind recht.übersichtlich zusammengestellt. Die Angaben<br />

beziehen sich auf die Tunneltransporte durch<br />

Gotthard, Simplon, Lötschberg, Albula, Mont Cenis,<br />

Arlberg und Tauern und auf die Fähren über den<br />

Zürich-, Boden-, Vierwaldstätter-,<br />

Comer-See<br />

»cl.<br />

Langen- und<br />

Briefkasten der Redabfion<br />

Die « A.-R. » im Urteil der Rennfahrer. H. Stuck,<br />

Berlin, schreibt uns: « Ich freue mich sehr über<br />

Ihre objektiven und gerechten Kritiken in jeder<br />

Nummer der « Auto-Revue » Aueh die Liste, die<br />

Sie aufgestellt haben (« A.-R. » Nr. 82) hat mich<br />

sehr interessiert, um so mehr, als uns selbst bei der<br />

Aufstellung einer solchen einige Fehler unterlaufen<br />

sind. »<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

W. Mathys (Militärdienst). — Dr. E. Waldmeyer. —<br />

M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />

Ausserlvlb der Geschäftszeit: 23.295.


12 •ÄOTONCOBTL-REVUE<br />

<strong>1934</strong><br />

jK°88<br />

Und legst du alles<br />

in die Waage -<br />

Die modernen Omnibusse<br />

und Cars alpins aus Stahl<br />

und Leichtmetall liefern:<br />

allein kommt<br />

in Frage!<br />

CARROSSERIEWERKE BERN, RAMSEIER, STREUN & CIE.<br />

Ä.G. FÜR AUTOMOBILE, ZÜRICH 4<br />

Pflanzschulstrasse 9, Ecke Badenerstrasse 190 Telephon 31.688<br />

BUREAU WERKSTATTE ERSATZTEILLAQER<br />

Ausstellung: Theaterstrasse 12, beim Corso. Tel. 22.800<br />

Vertreter und Service-Stationen in allen Kantonen.<br />

Zu verkaufen<br />

2 CARS-ALPINS „Saurer"<br />

mit 30plätzigen modernen Karosserien, wovon einer<br />

mit auswechselbarer Ladebrücke. 10990<br />

Anfragen unter Chiffre Z 3118 an die<br />

Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />

Generalvertretung einer erstklassig,<br />

bekannten Europäermarke hat wegen<br />

vorgerückter Saison noch einige sehr<br />

schöne, fabrikneue<br />

Sechszylinder-<br />

Limousinen<br />

11 St.-PS, Mod. <strong>1934</strong>, zu sehr vorteilhaften<br />

Preisen und mit Fabrikgarantie<br />

abzugeben. Rassige Bergsteiger. Wirtschaftlich<br />

im Betrieb.<br />

Postlagerkarte 105, Zürich 16.<br />

Infolge Geschäftsaufgabe zu verkaufen OCCASION<br />

2 Lastwagen SAURER<br />

wovon einer a 2 Tonnen, Type 2 B. R., in gutem Zustand,<br />

und einer ä 3H— 4 Tonnen, mit Kippvorrichtung.<br />

Beide Wagen in gutem, fahrbereitem Zustand.<br />

— Offerten unter Chiffre 65302 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Umständehalb, ist 6-Zylinder-Limousine,<br />

13 FS,<br />

4türig 11750<br />

Terraplane OSTSCHWeiZ<br />

<strong>1934</strong><br />

sehr wenig gefahren, in<br />

einwandfreiem Zustande,<br />

weit unter Neupreis gegen<br />

bar zu verkaufen.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

14584 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Gute<br />

OCCASIONEN<br />

in allen Grossen und in<br />

verschledenenPreislagen<br />

bedeutend reduziert abzugeben.<br />

Baomberier & Forster A.-fi.,<br />

Zürich 1, Löwenstr. 17,<br />

Telephon 56.848<br />

Hotchkiss<br />

Studebaker<br />

Binelli &<br />

A.G.,Stampfenbachplatz48-56, ZUR<br />

Tag und Nacht geöffnet<br />

Landauart.<br />

Landquart-Garage<br />

an der Durchgangsstrasse gelegen,<br />

geräumige, 3-stöckige<br />

Reparaturwerkstätte u. Einstellgarage<br />

mit Einzel-Boxen, Zentralheizung<br />

usw., empfiehlt sich<br />

für raschen und zuverlässigen<br />

Service, alle Reparaturen und<br />

einschlägigen Arbeiten, bei massiger<br />

Berechnung.<br />

Telephon 52.52<br />

F. Meloni-Wü<br />

ST. GALLEN<br />

Vertretung und Service:<br />

Grossgarage und Auto-Werkstätte<br />

est<br />

ICH<br />

Hinter dem Stadttheater - Telephon 28.71<br />

Dampf-Vulkanisieranstalt<br />

Reparaturen<br />

Pneu-Service<br />

Neugummierung, mit honen<br />

Stollen-Profilen, für Sommer und Winter<br />

A. L E D E R Q E R B E R<br />

^»ja; 1<br />

Hl" 1 ^asS se Xi \V-*- &<br />

R.M.ROTH.<br />

Spoilalhaus fOr Auto-Oaneaii<br />

ZÜRICH BERN<br />

KreuzbOhlstr. 1 Monbljouttr. 30<br />

Telefon 44.696 Telefon 24.080<br />

Berücksichtigt die Inserenten dieses Blattes!<br />

Zylinder, MotorengehSuse, Getriebekasten<br />

Wirschwelssen ALUMINIUM elektrisch,<br />

daher kein Verziehen.<br />

H. Humbel & F. Schlegel, Zürich 4<br />

DUNtOP<br />

AUTOGEN<br />

Badenerstrasse 292 Telephon 70.109<br />

Zürich 8<br />

B. Frick & Co.<br />

PNEUMATIK-HAUS<br />

Difourstr. - Ecke Kreozstr. 15<br />

Telephon 21.333<br />

Vacuum-Hörner<br />

Elektrische Signale<br />

Frostschutzscheiben<br />

Schneeketten<br />

Scheibenreiniger<br />

etc.<br />

sowie alles andere Automaterial erhalten Sie<br />

zu zeitgemässen Preisen in unsern sämtlichen<br />

Geschäften.<br />

WEWERKA<br />

Spezlalhaus für Auto-Ersatzteile<br />

ZÜRICH Tel. 41.626, Seehof str. 3<br />

BASEL Tel. 47.977, Stelnentorstr. 11<br />

BERN Tel. 28.600, Mühlemattstr. 62<br />

Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagneische Verlagsanstalt, Bern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!