E_1934_Zeitung_Nr.097
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BERN, Freitag, 30, November <strong>1934</strong><br />
Mit Winter-Spezialbeiiage<br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 97<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag nnd Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
AtMgab« A (ohne Versicherung) halbjährlich Kr. 5 , Jährlich Ft. 10.- REDAKTION n. ADMINISTRATION: ßreitenroinstr. 97, Bern<br />
Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Rr. 30.- Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Aufomobilistische Streiflichter<br />
Der Staat.<br />
Industrie, Handel und Verkehr bilden die<br />
Grundpfeiler der modernen Wirtschaft. Wenn<br />
im Wirtschaftsstaat das Grundgesetz der<br />
Wandels- und Gewerbefreiheit allgemein<br />
Recht geworden ist, hat der Staat aus bekannten<br />
Gründen die Organisation und z. T.<br />
die Besorgung des Verkehrs für sich beansprucht.<br />
Bei der raschen Motorisierung des Landverkehrs<br />
hat der Staat in vier Richtungen<br />
mitgewirkt: er hat finanzielle Vorteile wahrgenommen,<br />
hat Strassen gebaut oder den<br />
Bau unterstützt, hat in den Verkehr durch<br />
regelnde Vorschriften eingegriffen, und<br />
schliesslich die Entwicklung hemmenden<br />
Massnahmen getroffen, wo Konkurrenz mit<br />
bestehenden Staatsbetrieben zu erwarten<br />
war. Alle vier Funktionen könnten zum<br />
Nutzen der Allgemeinheit und zur Förderung'<br />
der Motorisierung ausgeübt werden; es<br />
gibt auch Länder, wo dies geschieht. In unseren<br />
überorganisierten und verschuldeten<br />
•) Fortsetzung aus Nr. 96 der cA.-R.».<br />
F £ U I<br />
Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />
Roman von Ernst Wiecbert.<br />
Copyright by Albert Langen-Georg Müller.<br />
München.<br />
(7. Fortsetzung.)<br />
Nur die Fischer wanderten nach wie vor,<br />
und zweimal in der Woche fuhr Jürgen mit<br />
dem grossen Kahn in die Stadt. Wieder<br />
stand er in dem Laden und handelte um<br />
ein buntes Tuch, aber als er neben dem Herd<br />
sass und die Hände vor die Flamme hielt,<br />
wagte er nicht, zu seiner Kammer zu gehen<br />
und mit dem knisternden Seidenpapier zurückzukehren.<br />
,Sie könnte meinen, dass ich<br />
sie bestechen will, zu bleiben', dachte er, und<br />
so packte er nur aus, was er für die Wirtschaft<br />
gekauft hatte.<br />
Dann sassen sie vor dem Feuer, Marte mit<br />
ihrem Nähzeug, Jürgen mit seinen Netzen.<br />
Der Regen baute eine tönende Wand um das<br />
Haus. «Der Hafer», sagte Jürgen manchmal<br />
und hob lauschend den Kopf. «Wenn wir<br />
Wirtschaftsstaaten jedoch hat sich ein<br />
Durcheinander von staatlichen Handlungen<br />
ausgebildet, das von einem unverantwortlichen*<br />
Mangel an Verständnis für ein neues<br />
Zeitalter des Verkehrs beherrscht ist.<br />
Die meisten Probleme werden gegenwärtig<br />
täglich diskutiert; es „genügt deshalb, an<br />
dieser Stelle die Programmpunkte kurz im<br />
Zusammenhang grundsätzlich zu behandeln.<br />
Wir können an jeder Automobil-Ausstellung<br />
ein stets gleiches Schauspiel beobachten:<br />
die Verkehrs- oder Wirtschaftsminister<br />
sitzen an der Spitze der Bankette, geben<br />
ihrer Befriedigung über das in Luxus glänzende<br />
Bild einer fortschrittlichen Industrie<br />
Ausdruck, und treffen darauf am grünen ihre<br />
Dispositionen, von Fachkenntnis ungetrübt,<br />
aber diktiert im Interesse des Fiskus, und<br />
vom Standpunkt ausgehend, dass das Geld<br />
dort zu holen ist, wo scheinbar viel verdient<br />
wird. Es ist ein Wunder, wie die Industrie<br />
jede neue Belastung stets wieder überlebt;<br />
in Tat und Wahrheit zehrt sie sich langsam<br />
innerlich auf; lange wird es nicht mehr so<br />
weiter gehen.<br />
Man liest, dass z. B. der französische<br />
Finanzminister jährlich 7 Milliarden Francs<br />
aus Motorproduktion- und Verkehr herausholt;<br />
auf der andern Seite gibt er jährlich 4<br />
Milliarden Francs für sein anderes Departement,<br />
die Staatseisenbahnen, aus. Prohibitivzölle<br />
und Kontingentierungsmassnahmen<br />
sollen nur vorübergehender Natur sein als Instrumente<br />
des Wirtschaftsstaates zum Zweck<br />
der Erreichung bestirnter Ziele. Alle Automobil<br />
fabrizierenden europäischen Länder<br />
sind nun zufällig stark interessierte Exportländer.<br />
Deren Automobilfabriken haben unter<br />
dem Zollschutz gewisse Erleichterungen<br />
gehabt, sehen jedoch die Grenzen ihrer Absatzländer<br />
gesperrt und tragen zum Niedergang<br />
anderer Industriezweige, die auf Export<br />
angewiesen sind, bei. Der Hauptleidtragende<br />
ist zweifellos hier der Staat selbst,<br />
der sich mit beträchtlich verringerten Abgaben<br />
von der Industrie begnügen muss; dafür<br />
hat er die Zölle, und dreht sich weiter im<br />
Circulus viciosus. Wenn man nur endlich<br />
einsehen wollte, dass in der Weltwirtschaft<br />
nur derjenige verkaufen kann, der auch Gelegenheit<br />
zum Verkaufen gibt, und nur derjenige<br />
bezahlen kann, der selbst in der<br />
Lage ist zu verkaufen. Wir werden nie aus<br />
der Wirtschaftstagnation herauskommen vor<br />
einem Abbau der Zollmauern; dies ist das<br />
primäre; die Devisenfrage löst sich darauf<br />
sekundär von selbst.<br />
Es gibt Kolonialländer, wo keine Eisenbahnen<br />
mehr, nur noch Strassen gebaut<br />
werden. Man sagt, das Eisenbahnzeitalter<br />
liege hinter uns Und wird übersprungen. Der<br />
Staat kann die Entwicklung des motorisierten<br />
Verkehrs nicht aufhalten; das Problem<br />
der Koordination von Eisenbahn und<br />
Automobil muss richtig angefasst und gelöst<br />
werden. Bei einigem Verständnis für die Notwendigkeit<br />
eines Transportsystems zum<br />
Wohl der Allgemeinheit ist eine Lösung<br />
leicht zu finden im Sinne einer Kooperation.<br />
Es gibt Länder, wo ein ausgedehnter Zubringerdienst<br />
für Waren und Personen in<br />
einer Weise organisiert ist, dass der Staat<br />
viel besser wegkommt als durch Aufrechterhaltung<br />
unrentabler Linien.<br />
Das Strassenproblem soll eine nationale<br />
Aufgabe sein, finanziert zum allermindesten<br />
aus den Einnahmen von den Strassenbenützern.<br />
Die Gründe dafür verstehen sich<br />
von selbst. Es gibt Länder, die allein durch<br />
den Autotourismus schon eine grosse Befruchtung<br />
ihrer Wirtschaft erfahren. Wir<br />
wollen nicht vergessen, dass der Autotourismus<br />
stets der Tourismus der nächsten Zukunft<br />
sein wird. U. E. sind tiefe Eingriffe des<br />
nicht einsäen können...». «Die Goldene<br />
Stadt ist in der Wüste gewachsen», erwiderte<br />
sie still. cAuch der Hafer wird wachsen,<br />
wenn Er will.» Dann knüpfte er wieder<br />
die Maschen im zerrissenen Gewebe, aber<br />
seine Augen sahen durch sie hindurch in die<br />
Flammen im Herd. Mauern und Türme bauten<br />
sich dort auf, funkelnd von Gold. Brücken<br />
schwangen sich auf und zerbröckelten hinter<br />
flüchtigem Fuss. Paläste brannten auf,<br />
von Funken überflammt, Tore stürzten ein,<br />
Tempel stiegen empor. Und über allem<br />
stand ein fremder, ferner, klagender Ton, der<br />
Ton einer andern Welt, in der ein Menschengesicht<br />
verschwand.<br />
Ende Oktober säte Jürgen den Hafer ein.<br />
Zwei Tage ging ein kalter Wind über das<br />
spiegelnde Feld, und aus den grauen Häusern<br />
kamen die Menschen misstrauisch heraus.<br />
Jürgens Acker war wie ein Brunnen, der<br />
das Wasser trank, und am zweiten Tage, um<br />
die Mittagszeit, konnte er den Hafer auf seinen<br />
kleinen Wagen laden und das Sälaken<br />
umbinden. Er ging noch einmal hinein, weil<br />
er eine Schnur vergessen hatte, und blieb<br />
auf der Schwelle stehen. Marte kniete neben<br />
dem Herd auf den Dielen und hatte die Stirn<br />
auf die gefalteten Hände gelegt. Er erschrak<br />
so, dass wider seinen Willen ein<br />
wortloser Ton aus seiner Brust kam, aber<br />
sie hob ihm ihr ruhiges Antlitz entgegen und<br />
sagte leise: «Es ist so bei uns, dass wir beten,<br />
wenn etwas in die Erde kommt, ein<br />
Mensch oder ein Korn.» «Ja», sagte er, ohne<br />
zu denken, und machte die Tür wieder leise<br />
zu.<br />
Draussen stand er verwirrt neben seinem<br />
Wagen, legte den Zuggurt um seine Schulter,<br />
vergass aber, dass er auf das Feld<br />
wollte. .Fremd ist sie', dachte er, fiin Gesiebt<br />
Staates in die ungestüme Entwicklung des<br />
Automobilverkehrs gerechtfertigt. Auf Schritt<br />
und Tritt stossen wir auf Exzesse, die Unfallkurve<br />
steigt verschiedenorts rascher als<br />
das Anwachsen des Verkehrs. Zweifellos<br />
sind wir heute in einer Uebergangszeit, und<br />
suchen Anpassung an neue Probleme. Es ist<br />
aber bemühend, mit welcher Umständlichkeit<br />
und Kompliziertheit die Verkehrs- und Unfallverhütungs<br />
- Vorschriften zurechtgestutzt<br />
und durchgeführt werden. Einfachheit und<br />
Einsicht für neue Verkehrsbegriffe sollten<br />
auch hier Grundsatz sein. Es ist bezeichnend,<br />
dass heute nur diktatorisch regierte Staaten<br />
uns Beispiele geben, dass bei der staatlichen<br />
Stellungnahme zum Automobil das Allgemeinwohl<br />
vor dem Staatskassenwohl stehen<br />
soll.<br />
Das Individuum.<br />
Die Amerikaner sagen, die Benutzung des<br />
Automobils komme als Lebensnotwendigkeit<br />
gleich nach dem Essen und Trinken. Während<br />
Essen und Trinken beim Durchschnittsmenschen<br />
nach selbstverständlichen Grundsätzen<br />
geregelt ist, was wir Kinderstube nennen,<br />
ist manchem Autofahrer jede Erziehung<br />
fremd.<br />
Die falsche Laufbahn des Pseudo-Automobilisten<br />
beginnt meist schon beim Kauf. Wie<br />
selten bleibt der Autokäufer -in der Preisklasse,<br />
die seinem Bedürfnis und seinem<br />
Geldbeutel entspricht. Der Durchschnittskäufer<br />
benötigt einen kleinen bis mittleren<br />
Familienwagen, 4—6 Zylinder, 4—6 Plätze.<br />
'Seine Kaufsverhandlung, angeregt durch den<br />
Reklamechef der Fabrik und erleichtert durch<br />
das Ratenzahlungssystem, zielt aber auf<br />
einen Sportwagen, mit möglichst spezieller<br />
Karosserie, und mit Schikanen, die der andere<br />
nicht besitzt. Der gleiche Geschäftsmann,<br />
der seinen Lastwagen nur nach Zweckmässigrkeitserwägungen<br />
anschafft, stellt an den<br />
Personenwagen Ansprüche, die seinem normalen<br />
Gebrauch in keiner Weise entsprechen.<br />
Wir machen uns keinen Begriff, wie diese<br />
falsche Taktik und Neuerungssucht die Arbeit<br />
der Fabriken erschwert, diese zu ewigen Abänderungen<br />
und Neukonstruktionen zwingt,<br />
deren Kosten der Käufer am Ende doch selbst<br />
bezahlen muss. Der Staat erhält, zudem dadurch<br />
ein ganz unrichtiges Bild von der<br />
Kaufkraft des Einzelnen.<br />
Man kann vom Individuum nicht verlangen,<br />
dass es mit einem sechsten Sinn für das<br />
Autofahren geboren wird; ebensowenig aber<br />
sollte man annehmen, dass a priori jeder gute<br />
Wille für Verkehrsdisziplin fehlt. Wir können<br />
besonders in Amerika und in den Kolonialländern<br />
feststellen, dass sich der Autofahrer<br />
aus der goldenen Stadt... Gott könnte mit<br />
ihr leben, aber nicht ich... ein Tier bin ich<br />
wahrscheinlich vor ihrem Gesicht...'<br />
Dann zog er die Last durch die schwere<br />
Erde bis an sein Feld. Blaue Flecken erschienen<br />
am bewegten Himmel, aber das<br />
Herz war ihm schwer. Als er das Laken<br />
umgebunden hatte und die Hand in das<br />
kühle Korn tauchte, war er einen Augenblick<br />
lang versucht, niederzuknien wie das Mädchen,<br />
aber Scham erfüllte ihn wie vor<br />
einer Lüge, und seine Gedanken gingen verstohlen<br />
zu den Unterirdischen und baten um<br />
Hilfe für die junge Saat<br />
Und dann schritt er den Acker hinauf und<br />
hinab und warf das Korn in die schwärzliche<br />
Erde. Kraniche zogen über ihn hinweg,<br />
und der Hochwald brauste im schweren<br />
Wind. Aber er sah nicht auf. Vor seinen<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. tür die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU.<br />
Grässere Inserate nach Settentarif.<br />
Inserfttentehluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
nur als Benutzer der öffentlichen Verkehrswege<br />
benimmt; vielleicht am einen Ort aus<br />
dem durch den grossen Verkehr ausgeübten<br />
Zwang, am andern durch das allgemeine<br />
entwickelte Gefühl des Aufeinanderangewiesenseins.<br />
In Europa fühlt sich der Fahrer in<br />
vielen Fällen nicht nur als Nutzniesser,<br />
sondern als Eigentümer der Strasse; je kleiner<br />
der Wagen, und je kleiner das Land, desto<br />
ausgeprägter die Erscheinung. Man kann in<br />
beliebiger Geschwindigkeit die paar tausend<br />
km des Federal Highway Number I zwischen<br />
Boston-New York-Florida in Amerika durchfahren,<br />
und wird nicht so viele Fälle von<br />
Disziplinlosigkeit der Fahrer bemerken wie<br />
wenn man 1 Stunde in gewissen europäischen<br />
Staaten irgendwo spazieren fährt. Solange<br />
der Selbstfahrer allein auf der Strasse ist,<br />
kann er tun und lassen, was er will; sobald<br />
aber andere Wagen oder Hindernisse irgend<br />
welcher Art auftauchen, muss er sich unter<br />
allen Umständen damit abfinden, dass der<br />
Verkehr ohne Berücksichtigung gewisser<br />
Regeln gefährlich oder unmöglich ist. Unter<br />
dieser Voraussetzung des guten Willens ist<br />
die Kunst des guten und richtigen Fahrens<br />
in wenigen Worten ausgedrückt.<br />
Moderne Strassengesetze prägten mit<br />
grossem Verständnis den Grundsatz, dass<br />
die Schnelligkeit ein relativer Begriff sei,<br />
aber den Verhältnissen angepasst werden<br />
müsse, und so gross sein dürfe, dass der<br />
Fahrer die Gewalt über seinen Wagen nicht<br />
verliert. Jeder Fahrer sollte ganz genau wissen,<br />
wie lange dies der Fall ist; durch einfache<br />
Beachtung dieser Regel könnten die<br />
meisten Unfälle vermieden werden. Die<br />
ganze übrige Verkehrswissenschaft resümiert<br />
sich in wenigen Grundzügen:<br />
1. Bei jedem Hindernis und jeder Strassenkreuzung<br />
muss die Schnelligkeit herabgemin"<br />
dert werden; der von der Seitenstrasse einbiegende<br />
Wagen hat anzuhalten.<br />
2. Die rechte Strassenseite ist ausschliesslich<br />
zu benutzen; die Mitte und die linke<br />
Seite sind nur zum Ueberholen da.<br />
3. Die freie Hand ist das einzige zuverlässige<br />
Signal für den andern Fahrer; deren<br />
Verwendung ist für jedes Manöver des eigenen<br />
Wagens notwendig.<br />
Der Winker ist ein gutgemeinter Ersatz,<br />
der jedoch im praktischen Verkehr nichts<br />
taugt, und ebenso wie die Hupe im allgemeinen<br />
blosse Entschuldigung für unvorsichtiges<br />
Manövrieren darstellt. Wir haben sehr<br />
schwere Unfälle gesehen, wo sich zwei Wagen<br />
an Kreuzungen gegenseitig gewinkt und angehupt<br />
haben, um — nach Erledigung der<br />
Händen sah er des Mädchens fernes, fremd<br />
verklärtes Gesicht, und mit jedem Schritt<br />
fühlte er, wie eine dunkle Wurzel sich tiefer<br />
und tiefer in sein Herz senkte, seine Kraft<br />
zerspaltend und mit einem bitteren Geschmack<br />
es lanzsam erfüllend.<br />
Er verbarg es vor sich, aber in der früh<br />
fallenden Dämmerung, als er schon die Egge<br />
hinter sich her zog, wusste er, dass das<br />
Schwere in ihm sass, aus dem heraus seine<br />
zweiten Augen sich aufzutun pflegten, um ein<br />
Gesicht zu sehen, das nicht da war. Plötzlich<br />
sich schüttelnd wie ein Tier, das aus irgendeiner<br />
Tiefe taucht, blieb er stehen, hob den<br />
Kopf und richtete die Augen in den Schatten<br />
des Waldes. Aber nichts war zu sehen als<br />
schwankendes Geäst, finstere Stämme und<br />
ein zerrissener Himmel, aus dessen Spalte<br />
ein gelbliches Licht kalt und böse fiel. Er<br />
sah eine Weile hinaus, schüttelte das<br />
schwere Haupt und schritt dann ruhig bis an<br />
das Ende seiner Arbeit, wobei er, jedesmal<br />
wenn er sich wendete, das rötliche Licht aus<br />
dem Fenster seines Hauses immer tröstlicher<br />
in 'das zunehmende Dunkel wachsen<br />
sah.<br />
Als er den Wagen in den Schuppen zog,<br />
fielen die ersten Tropfen, und er blieb noch<br />
vor der Schwelle stehen und sah mit müden<br />
Augen den Regen auf die Körner fallen und<br />
dachte, dass es gut gewesen sei, zu säen<br />
vor der neuen Sintflut. Niemand sass am<br />
Herde. «Es wächst», sagte er leise, als er in<br />
das Lampenlicht trat.<br />
Seine Glieder schmerzten, aber er öffnete<br />
immer von neuem die schweren Lider. Dunkel<br />
erfüllte die Kammer, und er sass aufrecht<br />
auf seinem Lager und blickte in das<br />
Gestaltlose hinein. Der Regen rauschte auf<br />
das niedrige Dach, und jeder Tropfen, der<br />
in die Regentonne fiel, teilte die Zeit mit<br />
einem hellen, mechanischen Ton. Es klang<br />
wie eine Uhr, deren Zeiger rückte, gleichmütig,<br />
aber unerbittlich. Es kam jemand, Jürgen<br />
sah ihn nicht, aber er fühlte, dass irgendwo<br />
die Nacht sich zerteilte, der Regen sich spal-
Warnung — in voller Geschwindigkeit zu<br />
kollidieren.<br />
An der Hupe erkennt man den schlechten<br />
Fahrer. Es ist unverständlich, mit welcher<br />
Toleranz die Behörden diesem Lärmunfug,<br />
der absolut überflüssig ist, zuhören. Die lauteste<br />
Stadt der Welt ist Osaka in Japan, wo<br />
der Taxisfahrer die eine Hand ununterbrochen<br />
am Hörn haben. Wir Europäer sind jedoch<br />
in der Lärmzivilisätion nicht weiter;<br />
der Fabrikant der lautesten, maschinellen<br />
Hupe kann sich rühmen, der heutigen Generation<br />
einen recht schlechten Dienst erwiesen<br />
zu haben.<br />
Schlussbetrachtung.<br />
Die Evolution, die man als Motorisierung<br />
des Weltverkehrs bezeichnet, hat vor etwa<br />
3 Jahren mit der runden Zahl von-35 Millionen<br />
Kraftfahrzeugen scheinbar einen Höhepunkt<br />
erreicht. We,nn man eine Bilanz im<br />
Sinne der vorgehenden Studie über den heutigen<br />
Stand der Beziehungen zwischen Automobilindustrie,<br />
Staat und Individuum zieht,<br />
sieht es nicht so aus, als ob in der nächsten<br />
Zukunft Millionen neuer Wagen dazu kämen.<br />
Obschon wir nicht an die sogenannte Sättigung<br />
der Märkte glauben, sind wir doch<br />
der Ansicht, dass der Ausdehnung des Automobilverkehrs<br />
natürliche Grenzen gezogen<br />
sind, die nicht in Konjunkturschwankungen<br />
liegen.<br />
Die grossen amerikanischen Produzenten<br />
haben längst erfahren können, dass seit Jahren<br />
die Ersatztheorie nicht mehr stimmt. In<br />
normalen Jahren wird zweifellos ein gewisser<br />
Prozentsatz der in Gebrauch befindlichen<br />
Wagen reif zum Ersatz. Das Alter der in<br />
Gebrauch befindlichen Wagen nimmt jedoch<br />
so lange zu, als keine den Markt erleichternde<br />
Lösung der vorerwähnten Probleme<br />
stattgefunden hat, gar nicht zu sprechen von<br />
der Frage, was mit all den ausrangierten<br />
alten Wagen geschieht. Damit ist auch eine<br />
weitere Ausdehnung der Automobilindustrie<br />
als Ganzes verhindert.<br />
Die Industrie hat voranzugehen, sich selbst<br />
zu organisieren, den Händlerstand gesund zu<br />
erhalten, durch den Bau kleiner Wagen neue<br />
Käuferklassen zu schaffen, der Sicherheit<br />
und Verkehrsfähigkeit der Wagen ebenso<br />
grosse Aufmerksamkeit zu widmen wie dem<br />
technischen Fortschritt. Der Staat hat seine<br />
Erdrosselungspolitik einzudämmen, das Automobil<br />
und seine Verkehrsmöglichkeit ebenso<br />
zu fördern wie die Eisenbahnen. Die<br />
Clubs und das Individuum müssen sich durch<br />
Aufklärung und Selbsterkenntnis der erzieherischen<br />
Seite der Sache annehmen, um die<br />
Industrie lebensfähig und den Staat in seinen<br />
Schranken zu halten.<br />
Es gibt noch zwei Interessenten im Gesamtbild,<br />
die Versicherungsgesellschaften und<br />
die Banken, deren Konditionen schon heute<br />
gezwungenermassen für den Verkauf sehr<br />
belastend sind; eine weitere Steigerung der<br />
Ansprüche von Seiten der Versicherungsund<br />
Kreditnehmer könnte zu einer prohibitiven<br />
Beeinflussung des ganzen Handels führen.<br />
Wir können heute noch eine blühende Entwicklung<br />
eines grossen Wirtschaftszweiges<br />
vor uns sehen. Eine weitere Zuspitzung der<br />
erwähnten Verhältnisse als Folgen eines zu<br />
raschen Aufstieges gefährdet aber in hohem<br />
Masse die Zukunft, an der Industrie, Staat<br />
und Individuum das gleiche Interesse haben.<br />
Wir wollen uns immer vor Augen halten,<br />
dass der ursprüngliche Zweck des Automobils<br />
der ist, eine Last möglichst rasch, sicher<br />
und billig zum Nutzen des Einzelnen und der<br />
Allgemeinheit fortzubewegen. acg.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Ausrüstung der Motorfahrzeuge in Anwendung<br />
des Automobilgesetzes. Auf Grund<br />
von Art. 12, Abs. 5, der Vollziehungsverordnung<br />
zum eidg. Automobilgesetz, das die<br />
Ausrüstung der Fahrzeuge ordnet, wurden<br />
zum Sammeln von Erfahrungen eine Reihe<br />
von Vorrichtungen provisorisch zugelassen,<br />
wovon einige befristete Bewilligungen bis<br />
Brigitte Helm und das Auto.<br />
Brigitte Helm ist das Automobil zum bösen<br />
Verhängnis geworden. Offenbar meinte<br />
sie, ihre vielbewunderte Göttlichkeit zwinge<br />
sie nicht, wie andere Sterblicheden Verkehrsregeln<br />
alle Beachtung zu schenken. Kurz:<br />
nachdem sie vor einiger Zeit bereits einmal<br />
mit ihrem Wagen einen Unfall verschuldete,<br />
der sie vor den Richter brachte, hat sie vor<br />
mehreren Wochen wieder eine Frau überfahren,<br />
die schwer verletzt wurde. Und nun<br />
ist die Sache peinlich geworden: Brigitte<br />
erhielt dieser Tage zwei Monate Gefängnis<br />
zudiktiert... Sträflingskleider als neueste<br />
Toilette der extravaganten Helm: ach, wie<br />
pikant!<br />
Amerikas Autoproduktion.<br />
Die hauptsächlichsten amerikanischen Auto'<br />
mobilfabriken, mit Ausnahme des Ford-Konzerns,<br />
haben im Oktober 90,400 Personen-<br />
Ende 1935, andere aber nur eine solche bis:<br />
Ende <strong>1934</strong> erhielten. Das eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartement gibt nun in einem neuen;<br />
Rundschreiben den Kantonen diejenigen Ausrüstungen<br />
bekannt, deren Bewilligung zur<br />
Verwendung Ende.„ <strong>1934</strong>, ablaufen würdg^tei<br />
aber vorläufig bis Ende 1935 verlängert worden<br />
sind. Es handelt sich dabei um Jolsande-<br />
Artikel:<br />
I. Beleuchtung.<br />
a) Allgemeines.<br />
1. Verzicht auf das Stopplicht bei Motorwagen,<br />
deren Geschwindigkeit 20 km/St, nicht übersteigen<br />
kann.<br />
2. Verzicht auf das rote Schlusslicht der landwirtschaftlichen<br />
Traktoren. Eine rote Reflexlinse<br />
von mindestens 5 cm Durchmesser genügt.<br />
b) Zulassung bestimmter Beleuchtungssysteme.<br />
1. Frey-Licht, unter gewissen Bedingungen.<br />
2. «Kurvli »-Nebel- und Kurvenlicht (System<br />
Krumper), unter gewissen Bedingungen.<br />
3. Autoscheinwerferlampen Superduplo-Selektiva<br />
mit kadmiumgelbem Glas.<br />
4. Autolampe mit Gelbfärbung Osram-Bilux-<br />
Ambra.<br />
5. Zeiss-Zeseaps-Scheinwerfer, unter gewissen<br />
Bedingungen (schon bis Ende 1935 zugelassen).<br />
6. SWE-Licht (als Nebellicht), schon bis Ende<br />
1935 zugelassen.<br />
II. Bremsen.<br />
1. Verzicht auf Vierradbremsen für Motorwagen,<br />
deren Höchstgeschwindigkeit 20 km/St, nicht übersteigen<br />
kann.<br />
2. Verzicht für die schon im Verkehr stehenden<br />
landwirtschaftlichen Traktoren auf die B'remseinrichtung<br />
gemäss Art. 38, Abs. 1, lit. b, der Vollziehungsverordnung.<br />
Eine Bremseinrichtung mit<br />
einer Bedienungsvorrichtung genügt.<br />
MI. Fahrtrichtungsanzeiger für Motorräder,<br />
die aus zwei bei Tag und Nacht orange leuchtenden<br />
Zeigern bestehen, von denen der eine in der<br />
Mitte vorn und der andere in der Mitte hinten am<br />
Fahrzeug angebracht sind und die bei Betätigung<br />
beide gleichzeitig nach der gewünschten Richtung<br />
hin ausschlagen, wobei die Richtung auf grössere<br />
Entfernung deutlich wahrnehmbar sein muss; schon<br />
bis Ende 1935 zugelassen.<br />
pressionsperwde von 1932 eine solche um<br />
108% zu verzeichnen.,<br />
London-Brlghton — das Rennen der Veteranen.<br />
Die traditionelle Regelmässigkeitsfahrt London—Brighton,<br />
reserviert für die « Urahnen»<br />
des heutigen Automobils, hatte wieder einen<br />
gewaltigen Publikumserfolg zu verzeichnen.<br />
93 Wagen beteiligten sich an der Fahrt, darunter<br />
unmögliche Vehikel aus dem ausgehenden<br />
19. Jahrhundert. Der älteste Wagen, ein<br />
Daimler, stammt aus dem Jahr 1894, die<br />
«jüngsten » wurden 1904 gebaut.- Zahlreiche<br />
de Bollee-, de Dion-> Darraq-, Panhard-Levassor-,<br />
Daimler-, Renault- und Clement-<br />
Typen waren zu sehen. 79 Wagen erreichten<br />
nach mühsamer Fahrt innerhalb reglementarischer<br />
Frist das Ziel.<br />
Autorevisionsdienst des Deutschen Automobil-Clubsund<br />
Lastwagen fabriziert, gegen 116,500 Einheiten<br />
im Vormonat, 167,400 Stück im August<br />
und 194,700 Automobile im Juli. Im seine Mitgliedschaft die für den gesamten Mo-<br />
Der Deutsche Automobil-Club hat min für<br />
April wurde die diesjährige Höchstproduk' torfahrverkehr nützliche und wertvolle technische<br />
Ueberwachung der Motorfahrzeuge<br />
Hon mit 269,000 Wagen erreicht. Die rückläufige<br />
Entwicklung der Produktionskurve eingeführt. Dieser wird in Zukunft jedem<br />
ist nicht nur saisonmässig bedingt, sondern Mitglied im Jahre zweimal eine vollkommen<br />
zum Teil auch durch die Konjunkturverschlechterung<br />
der letzten Monate begründet. zeuges auf Betriebs- und Verkehrssicherheit<br />
kostenlose Untersuchung seines Motorfahr-<br />
In den ersten 10 Monaten des laufenden. Jahres<br />
haben die der amerikanischen Automobilschulte<br />
Fachingenieure,'welche mit entspre-<br />
bieten. Jeden D.D.A.C.-Gau werden gehandelskammer<br />
angeschlossenen Betriebeinsgesamt<br />
1,864,017 Automobile fabriziert, gerüstet<br />
sind, turnusgemäss bereisen und die<br />
chendem Werkzeug und Prüfgerät ausgegen<br />
1,404,311 Wagen in der vorjährigenFahrzeug-Untersuchungen am Wohnsitz der<br />
Parallelperiode'und 889,000 Einheiten in den Mitglieder durchführen. Ueber das Ergebnis<br />
ersten 10 Monaten des Jahres 1932. Im Vergleich<br />
zu 1933 ist also im laufenden Jahr eine gestellt, aus welchem etwaige Beanstandun-<br />
der Nachprüfung wird ein Befundbericht aus-<br />
Zunahme um 31% und gegenüber der De- gen klar ersichtlich hervorgehen.<br />
IV. Besondere Vorrichtungen für Traktoren.<br />
1. Verzicht auf die Anbringung einer Schutz-<br />
AÜTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N°70<br />
istischer<br />
Vorrichtung für den Führersitz auf allen schon verkehrenden<br />
oder in der Versuchszeit neu in Verkehr<br />
kommenden Industrietraktoren mit einer Höchstjgeschwindigkeit<br />
von 20 km/St., die nachweisbar<br />
auch in der Landwirtschaft verwendet werden; ferner<br />
auf den, jetzt schon verkehrenden Traktoren mit<br />
|eine,r, Höchstgeschwindigkeit .von 20 km/St., die nur<br />
als "In'dustrieträktoreri verwendet Werden.<br />
2. Verzicht auf Rückblickspiegel, Scheibenwischer<br />
«rrtK^ahrtrichtungsanzeiger für alle 20 km/St. Geschwindigkeit<br />
nicht übersteigenden Traktoren, die<br />
gemäss vorstehender Ziffer 1 die Schutzvorrichtung<br />
des Führersitzes nicht zu haben brauchen.<br />
V. Anhänger an Personenwagen zum Transport von<br />
Segelflugzeugen<br />
bis zu einer Gesamtlänge von 11 m, unter gewissen<br />
Bedingungen.<br />
Begnadigungsgesuche für Strafen bei Verkehrsunfällen.<br />
Der zweite Bericht des Bundesrates<br />
an die Bundesversammlung über Begnadigungsgesuche,<br />
welche in der Dezembersession<br />
<strong>1934</strong> zur Behandlung gelangen sollen,<br />
enthält acht Fälle, die das Automobilgesetz<br />
betreffen. Anknüpfend an die bisherige Praxis<br />
der Bundesversammlung bei der Erledigung<br />
solcher Gesuche bemerkt der Bericht, dass<br />
sich die Begnadigungsbehörde den Strafgerichten,<br />
die ausdrücklich die massgebenden<br />
Strafzwecke zur Anwendung bringen, nicht<br />
entgegenstelle und dass sie es mit der Bundesanwaltschaft<br />
namentlich als schwere Beeinträchtigung<br />
der Rechtspflege betrachtet<br />
wissen möchte, wenn im Gnadenweg beharrlich<br />
versucht werde, bei Freiheitsstrafen an<br />
Stelle des gerichtlich abgelehnten bedingten<br />
Strafvollzuges nachträglich die bedingte Begnadigung<br />
zu erlangen. In Berücksichtigung<br />
dieser durch die frühere Praxis erhärteten<br />
Richtlinien beantragt der Bundesrat auch bei<br />
der Behandlung der entsprechenden Fälle in<br />
der neuen Liste Abweisung der Gesuche, welche<br />
unbedingte Freiheitsstrafen nachträglich<br />
in Strafen mit bedingtem Vollzug umgewandelt<br />
haben möchten.<br />
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Sd,<br />
Der schweizerische<br />
Sportkalender 1935.<br />
.Wir haben in unserer letzten Nummer die<br />
voraussichtlichen Daten des nächstjährigen<br />
schweizerischen Sportprogrammes veröffentlicht.<br />
Aus der Aufstellung, die vorläufig noch<br />
provisorisch ist, an der aber grössere Aenderungen<br />
kaum mehr vorgenommen werden<br />
dürften, lässt sich entnehmen, dass auch das<br />
Jahr 1935 wiederum internationale Anläss«<br />
auf Schweizerboden bringt. Der Anscbluss<br />
an den europäischen Sport ist dieses Jahr<br />
hergestellt worden und dürfte nun endgültig<br />
bestehen bleiben. Diese Tatsache ist für den<br />
schweizerischen Sport ebenso wichtig wie erfreulich,<br />
und dies nicht zuletzt, weil Anlässe<br />
wie beispielsweise der grosse Preis der<br />
Schweiz auch wirtschaftlich von grösster<br />
Bedeutung sind. Unser Land darf so das<br />
Recht beanspruchen, in Zukunft unter die Nationen<br />
eingereiht zu werden, die autosportlich<br />
eine bemerkenswerte Aktivität entwickeln.<br />
Man vergesse nicht, dass der Kreis der Länder,<br />
die diesen Sport lebhaft pflegen, ziemlich<br />
eng gezogen ist. Oesterreich, Ungarn, Polen,<br />
Holland, Dänemark, Norwegen, Schottland,<br />
dann auch die Balkanstaaten haben bis jetzt<br />
keine Rennen — oder dann nur ausnahmsweise<br />
— veranstaltet, die von grösserem Umfange<br />
gewesen wären.<br />
Das Hauptinteresse erregt natürlich schon<br />
zum voraus wiederum der Grosse Preis der<br />
Schweiz, der -r- wie man weiss — auf den<br />
25. August angesetzt wurde. Die initiative<br />
Sektion Bern des A. C. S. hat mit der erstmaligen<br />
Durchführung dieses Rennens in der<br />
vergangenen Saison einen wohlverdienten Erfolg<br />
verbuchen können, dem glücklicherweise<br />
nicht die kalte Douche eines Defizites nachfolgte.<br />
Der Anlass des nächsten Jahres, dessen<br />
Organisation noch weiteren Verbesserungen<br />
unterzogen werden soll, die sich auf die<br />
Erfahrungen des ersten. Rennens stützen,<br />
dürfte erneut zu den grössten Veranstaltungen<br />
Europas zählen.<br />
V<br />
Als zweites internationales Rennen auf<br />
schweizerischem Boden wird am 2. Juni der<br />
Grosse Preis von Montreux vor sich gehen,<br />
dem in diesem Jahre wohl ein grosser sportlicher<br />
und moralischer Erfolg, leider jedoch<br />
kein günstiges finanzielles Ergebnis beschieden<br />
war. Das Rennen ist definitiv in den internationalen<br />
Sportkalender aufgenommen<br />
worden, doch musste es auffallen, dass in<br />
letzter Zeit Meldungen auftauchten, nach denen<br />
die endgültige Wiederholung des Rennens<br />
noch von verschiedenen Umständen abhängig<br />
sei. Die Finanzfrage spielt natürlich<br />
eine grosse Rolle, denn die Organisatoren<br />
haben wenig Lust dazu, dem ersten Defizit<br />
noch ein zweites beizufügen. Die Sportwelt<br />
hat doch ein Interesse daran, dass auch das<br />
Rennen von Montreux wieder Tatpche wird.<br />
Der nationale Sportkalender des nächsten<br />
Jahres enthält eine überaus begrüssenswerte<br />
Neuerung, die man schon seit Jahren verlangte<br />
und deren Verwirklichung ebenfalls der<br />
Sektion Bern des A. C. S. zu danken ist. Am<br />
Vorabend des Grand Prix wird auf der Bremgartenrundstrecke<br />
ein erstes nationales Rundstreckenrennen<br />
für Sport- und Rennwagen<br />
vor sich gehen. Die Rundstreckenrennen<br />
sind heute aus vielen Gründen überaus beliebt<br />
und sie können einen Vergleich mit<br />
einem Bergrennen in jeder Beziehung aushalten.<br />
Im Gegenteil: das Können des Fahrers<br />
und die Leistungsfähigkeit der Maschine<br />
lassen sich bei dieser Art von Veranstaltungen<br />
einer aufschlussreicheren Prüfung unterziehen,<br />
als bei den etwas monotonen Bergrennen,<br />
Der Zuschauer kommt bei Rennen<br />
über geschlossene Pisten selbstverständlich<br />
auch mehr auf seine Rechnung. Der Versuch,<br />
die schweizerischen Fahrer in einem nationalen<br />
Rundstreckenrennen zu vereinigen, ist<br />
deshalb reizvoll und im Interesse des Nachwuchses<br />
ausserordentlich verdienstlich. Wir<br />
zweifeln nicht daran, dass diesem Rennen<br />
tete, das Rauschen sich hinter etwas wieder<br />
schloss, Der dröhnende Klang der Pflugschar<br />
erschreckte ihn nicht mehr. Die alte<br />
Uhr in der Kammer nahm den Ton auf, Hess<br />
ihn nachklingen, lange nachdem er erstorben<br />
war. Leise und hastig zog er sich an, warf<br />
den Oelmantel über, nahm Schlüssel, Stange<br />
und Laterne.<br />
Aber Marte stand auf der Schwelle. Ihr Gesicht<br />
war weiss.. Die Lampe brannte über<br />
dem Herd. «Es hat gerufen», flüsterte sie.<br />
«Zum Markt», erwiderte er. «Weshalb ängstigst<br />
du dich? Ist es das erste Mal?» Aber<br />
sie sah durch ihn hindurch, nach dem andern<br />
Ufer, und als der Ton zum zweiten Mal über<br />
Wasser kam, ging Jürgen hinaus.<br />
4.<br />
Er hiess Mac Lean und war seit einem<br />
Jahr Prediger aller Mormonen der Landschaft.<br />
Er hatte neben der Pflugschar auf<br />
der anderen Seite des Stromes gestanden, in<br />
einen dunklen Mantel gehüllt, und gewartet,<br />
bis die Fähre an das Ufer gestossen war. Ob,<br />
die Schwester Marte Grotjohann im Fährhaus<br />
lebe, hatte er in einem harten fehlerlosen<br />
Deutsch gefragt. Er sei ihr Priester. Jürgen<br />
hatte nicht einmal die Laterne gehoben, um<br />
in das fremde Gesicht zu leuchten. «Ja»,<br />
hatte er leise erwidert und ihn dann schweigend<br />
hinübergefahren. Dann hatte er an Martes<br />
Tür geklopft. «Dein Priester ist da.» Und<br />
dann war er in den Schuppen gegangen und<br />
hatte sich ein Lager neben der Hobelbank<br />
gemacht. Eine halbe Stunde später war die<br />
Klinke leise heruntergedrückt worden.<br />
«Warum schläfst du hier, Jürgen?» hatte<br />
Marte gefragt. «Er soll in meine Kammer.<br />
Ein Priester kann nicht im Stall liegen.» Eine<br />
lange Pause, in der er durch die geöffnete<br />
Tür den Regen rauschen.hört. Dann rascheln<br />
ihre Füsse in den trockenen Hobelspänen,<br />
und er spürt ihren schnellen Atem.<br />
«Ich hab' Angst, Jürgen...»<br />
«Wovor?»<br />
«Er ist wie ein Engel mit dem Feuerschwert<br />
... ich knie, aber er wird mich austreiben.»<br />
«Glaubst du an seinen Gott?»<br />
«Ja.»<br />
«Und wovon wird er dich treiben?»<br />
«Von hier.»<br />
Er hebt mit der linken Hand die Decke von<br />
seinem Lager und breitet sie dann wieder<br />
über ihren zitternden Körper. Es riecht nach<br />
frischgeschnittenem Holz. Die Mäuse rascheln<br />
in den Holzspänen, und der Regen<br />
rauscht über die dunkle Welt. «Arm ist es<br />
bei mir», sagte er endlich, «und ein hartes<br />
Brot... weit ist die goldene Stadt und mein<br />
Rücken ist gekrümmt... die Toten sehe ich<br />
manchmal mit meinen Augen, und keine Rede'<br />
ist mir gegeben, zur Abendzeit am Herd...<br />
aber wenn du nicht willst, wird dich niemand<br />
treiben. »<br />
Sie atmet einmal tief auf, wie ein Kind, das<br />
zu Ende geweint hat, und die Wärme ihres<br />
ruhiger werdenden Blutes erfüllt nun den<br />
engen Raum unter der groben Decke, die sie<br />
umschliesst. Jürgen weiss nichts von all den<br />
Sagen der Liebe, in denen ein nacktes<br />
Schwert zwischen Mann und Weib Hegt.<br />
Aber er weiss, dass sie in Angst und Verwir-<br />
Der «Autler-Feierabend» der nächsten<br />
Woche erscheint mit der Freitag-Ausgabe<br />
als<br />
Wintersport-Sondernummer.<br />
rung zu ihm gekommen ist, eine Wehrlose,<br />
die nicht mehr als ein schutzloses Kind ist.<br />
In seinen schweren Gedanken taucht der<br />
Mann auf, den er eben herübergeholt hat und<br />
dessen ferner Schatten ihm den ganzen Tag<br />
verdunkelt hat, und das Feld taucht auf, in<br />
das er den Hafer geworfen hat, und das<br />
Mädchen, dessen Atem er an seiner Schulter<br />
spürt. Und aus allem diesem, ohne dass er<br />
es zu erklären weiss, steht plötzlich ein<br />
kleines Glück vor ihm auf, Bild des Ackers,<br />
des Herdes, stiller Sonnenuntergänge, etwas,<br />
das wachsen wird, das man behüten muss<br />
mit zusammengelegten Hunden wie eine junge<br />
Pflanze vor dem kalten Wind. «Niemahd wird<br />
dich treiben», sagt er hoch einmal, «und nun<br />
geh, dass er nichts Böses von dir denkt»<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 97 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
ein erfreulicher Publikumserfolg beschieden<br />
sein wird. Selbstverständlich besteht im Augenblicke<br />
für diesen Anlass noch kein Reglement,<br />
doch konnten wir schon vor einiger<br />
Zeit melden, dass das Rennen über ungefähr<br />
150 km (ca. 20 Runden) führen wird. Der<br />
Start dürfte für beide Wagengruppen gemeinsam<br />
erfolgen, immerhin wird eine getrennte<br />
Bewertung beibehalten.<br />
Die nationale Saison wird mit den gewohnten<br />
Genfer Sportanlässen eingeleitet, die jeweils<br />
den Auftakt zum Salon und zur schweizerischen<br />
Saison bilden. Die p Sektion Genf<br />
schreibt in gewohnter Weise eine Sternfahrt<br />
und das Kilometerrennen von Saconnex aus.<br />
Die endgültige Austragung des Kilometerlaufes,<br />
der leider immer etwas früh im Jahre<br />
stattfindet, scheint noch nicht sicher zu sein,<br />
die definitive Zustimmung der bisherigen Organisatoren<br />
liegt noch nicht vor. Vielleicht<br />
darf man hier auch den Wunsch äussern,<br />
dass das letztjährige, viel zu leichte Reglement<br />
der Genfer Sternfahrt etwas schärferen<br />
Bestimmungen Platz macht. Es sollte<br />
nicht mehr vorkommen, dass das Klassement<br />
für eine stunden'ange Fahrt ausschliesslich<br />
durch eine nur Minuten währende Schlussprüfung<br />
bestimmt wird.<br />
Der Kalender weist bis «um Augenblicke<br />
auch zwei Bergrennen auf. Im Interesse einer<br />
abwechslungsreichen Gestaltung der<br />
schweizerischen Automobil-Meisterschaft ist<br />
dringend zu hoffen, dass wenigstens noch ein<br />
weiteres Rennen zur Einschreibung kommt.<br />
Das diese Saison fallen gelassene Monte<br />
Ceneri-Rennen figuriert 1935 wieder auf dem<br />
Programm. Die Fahrer von ennet dem<br />
Gotthard, die dieser Veranstaltung immer<br />
ein reges Interesse entgegenbrachten, werden<br />
diese Botschaft freudig begrüssen. Hoffentlich<br />
schreiten die Tessiner dann auch zur<br />
Tat und enttäuschen ihre vielen Freunde<br />
nicht durch eine erneute Absage. Die Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell hält treu zur Stange<br />
und hat das Rheineck-Walzenhausen-Rennen<br />
wieder angemeldet, das ein eiserner Bestand<br />
des Programmes geworden ist. Ein Sportkalender<br />
ohne diesen traditionellen Lauf<br />
Hesse sich beinahe nicht mehr vorstellen.<br />
Der nächstjährige Sportkalender umfasst<br />
also vier nationale Veranstaltungen, die aller<br />
Voraussicht nach wohl alle für die Austragung<br />
der schweizerischen Automobilmeisterschaft<br />
in Frage kommen werden. Wie bereits<br />
erwähnt, wäre es recht erfreulich, wenn die<br />
Zahl der Rennen wenigstens auf fünf erhöht<br />
werden könnte, wie dies in früheren Jahren<br />
der Fall war. Eine grössere Auswahl im<br />
Sportkalender für die Anwärter auf die Meisterschaft<br />
dürfte dieser Ausschreibung einen<br />
verstärkten Impuls verleihen und eine entsprechend<br />
zahlreichere Beteiligung sichern.<br />
Das Programm für 1935 weist erstmals<br />
eine Vielseitigkeit auf, wie sie der schweizerische<br />
Automobilsport bis dato nicht gekannt<br />
hat. Durch die vier bereits vorgemerkten<br />
Veranstaltungen sind die wichtigsten drei<br />
Renndisziplinen vertreten, so dass den Konkurrenten<br />
eine überaus abwechslungsreiche<br />
sportliche Tätigkeit in Aussicht steht, die für<br />
sie eine wertvolle Schulung darstellt und<br />
ihnen in vermehrtem Masse Aussicht gibt,<br />
sich später auch an ausländischen Konkurrenzen<br />
mit Erfolg zu beteiligen. Was die<br />
Wahl der Daten anbetrifft, so ist eine günstige<br />
Verteilung auf die ganze Saison erzielt<br />
worden, die angenehm von einer früheren<br />
bisweiligen Ueberlastung einzelner<br />
Monate absticht. Allerdings war es nicht zu<br />
vermeiden, dass die Daten mit Rennen zusammenfallen,<br />
welche im internationalen Sportkalender,<br />
ausgeschrieben sind. Da für die<br />
gleichzeitig im Auslande zur Durchführung<br />
gelangenden Konkurrenzen aber nur vereinzelte<br />
schweizerische Fahrer in Frage kommen<br />
und zudem ein Zusammenfallen mit internationalen<br />
Anlässen bei der Reichhaltigkeit<br />
der internationalen Saison überhaupt<br />
nicht zu vermeiden gewesen wäre, dürfte<br />
diesem Umstände wohl keine besondere praktische<br />
Bedeutung zukommen.<br />
Im Interesse einer möglichst guten Besetzung<br />
des Monte Ceneri-Rennens auch mit<br />
italienischen Fahrern und im gleichzeitigen<br />
Interesse eines entsprechenden Publikumserfolges<br />
wäre es allerdings dringend zu<br />
wünschen, dass von den für diesen Lauf<br />
vorgesehenen Eventualdaten der 22. September<br />
gewählt wird, da am 8. September der<br />
Grosse Preis von Italien ausgefahren wird,<br />
der ein Monte Ceneri-Rennen am gleichen<br />
Tage doch wesentlich zu beeinträchtigen vermöchte.<br />
Sg»c»»t<br />
*»» «and<br />
Aus der Welt des Autosportes.<br />
Neue Rennfahrerpläne.<br />
Noch immer hat eine ganze Anzahl von<br />
Fahrern die Projekte für das nächste Jahr<br />
nicht verwirklicht, so dass allen Vermutungen<br />
auch fernerhin Tür und Tor geöffnet<br />
bleiben. Die Fabrikation von Gerüchten wird<br />
denn auch nach wie vor mit Ausdauer besorgt,<br />
und oft erhält man das Gefühl, dass<br />
der Wunsch zum Vater eines Gedankens<br />
wurde.<br />
' Ziemlich rrosse Unklarheit besteht immer<br />
noch in italienischen Fahrerkreisen, und die<br />
Presse unseres südlichen Nachbarlandes kann<br />
denn auch ihre Sorge darüber nicht verhehlen,<br />
dass wohl starke neue Wagen für das<br />
Jahr 1935 gebaut würden, hingegen auf die<br />
Engagierung erstklassiger Piloten scheinbar<br />
wenig Beachtung gelegt werde. Das grosse<br />
Rätsel bilden immer noch die beiden bekanntesten<br />
Gestalten des italienischen Automobilsportes:<br />
Nuvolari und Varzi. Einigermassen<br />
überraschend kommt die Tatsache, dass Nuvolari<br />
mit dem Leiter des Ferrari-Rennstalles<br />
wieder in Unterhandlungen.getreten ist<br />
Man scheint sich beiderseits Mühe zu geben,<br />
die seinerzeitigen Meinungsverschiedenheiten,<br />
die zum sofortigen Austritt Nuvolaris aus<br />
der, Scuderia führten, zu vergessen. Beide<br />
Teile sehen in einem Vertragsabschluss nur<br />
Vorteile. Bis zum Augenblicke ist über den<br />
Erfolg der Verhandlungen nichts bekannt<br />
geworden. Von deutscher Seite sind die Pläne,<br />
Nuvolari für die Auto-Union zu gewinnen,<br />
nicht bestätigt worden, so dass die Nachricht<br />
darüber mit aller Vorsicht aufzunehmen ist.<br />
Die Scuderia Ferrari hat übrigens um so<br />
mehr Grund, sich für Nuvolari zu interessieren,<br />
als Varzi sehr wahrscheinlich nicht<br />
mehr weiter für diesen Rennstall fahren<br />
wird. Von ihm verlautete gleichfalls, dass er<br />
mit Ing. Walb von der Auto-Union in näheren<br />
Kontakt getreten sei, doch auch diese<br />
Meldung erfährt keinerlei Bestätigung. Für<br />
Varzi ist die Situation zur Zeit absolut undurchsichtig.<br />
In Italien betont man mit allem<br />
Nachdruck, dass man es überaus bedauern<br />
müsste, wenn der berühmte Fahrer nicht für<br />
das Inland gesichert werden könnte.<br />
Grosse Projekte der Fabriken.<br />
Auch die Firmen tragen sich mit weitgespannten<br />
Plänen für die neue Saison. Aus<br />
Deutschland erfährt man über die Absichten<br />
von Mercedes-Benz und der Auto-Union überhaupt<br />
nichts, hingegen will die italienische<br />
Presse die deutschen Pläne kennen. Mercedes-Benz<br />
soll nach dieser Version an Stelle<br />
des 8-Zylinder-Motors einen neuen 16-Zylinder<br />
bauen, und die Auto-Union will den<br />
Zylinderinhalt ihrer Wagen von 5300 auf 6000<br />
ccm erhöhen. Merkwürdigerweise hat man<br />
über die Ergebnisse der Trainingsfahrten auf<br />
dem Nürburgring verhältnismässig wenig<br />
gehört. Auch hier hält das Ausland mit Vermutungen<br />
nicht zurück, und diese bewegen<br />
sich mehr in negativer Richtung. Man glaubt<br />
nämlich, dieses auffallende Schweigen dürfe<br />
als das Zeichen dafür genommen werden,<br />
dass die Trainingsfahrten keine sehr überzeugenden<br />
Resultate geliefert hätten. Der<br />
neue Mann, der fähig wäre, auf internationalem<br />
Boden mit Aussichten in den Kampf zu<br />
gehen, ist jedenfalls Pietsch, der unter Umständen<br />
neben Stuck als zweiter deutscher<br />
Fahrer engagiert wird. Die Tatsache, dass<br />
die deutschen Firmen wiederum nicht auf<br />
die Anwerbnug hervorragender ausländischer<br />
Piloten verzichten wollen, lässt allerdings<br />
die erwähnte Auffassung als wahrscheinlich<br />
erscheinen. Im übrigen soll das rein praktische<br />
Ergebnis der Fahrten für die Auto-<br />
Union nicht sehr erfreulich gewesen sein: 3<br />
Auto-Union-Rennwagen wurden zusammengefahren,<br />
die nun vollständig überholt werden<br />
müssen.<br />
Dass auch Alfa Romeo im nächsten Jahre<br />
mit neuen Maschinen anrückt, haben wir bereits<br />
gemeldet. Auch über diese Maschinen<br />
wird ein mysteriöses Stillschweigen gewahrt,<br />
und hier sind es die Franzosen, von denen<br />
man Aufschlussreiches erfährt. Auf alle Fälle<br />
steht fest, dass das Mailänder Haus für die<br />
Scuderia Ferrari neue Maschinen mit unabhängig<br />
gefederten Rädern baut; die Frage<br />
ist noch, ob ein 8- oder 12-Zylinder-Motor<br />
gewählt werden soll. Zur Zeit befinden sich<br />
zwei Motortypen im Bau; sie wurden von 2<br />
Ingenieuren konstruiert. Der Motor, der die<br />
bessern Resultate ergeben wird, soll dann<br />
verwendet werden. Die Maschinen werden<br />
jedoch kaum vor dem Monat Juni 1935 für<br />
die Rennen bereit sein, so dass die «Scuderia<br />
Ferrari» die erste Zeit der kommenden Saison<br />
mit den umgebauten Wagen dieses Jahres<br />
bestreiten muss. Der Zylinderinhalt dieser<br />
Motoren wird zur Zeit auf 3200 ccm erhöht,<br />
das Chassis wird grundlegend abgeändert<br />
und die Räder mit der unabhängigen<br />
Federung versehen. Im weitern soll Alfa Romeo<br />
auch neue Sportwagen erstellen, die<br />
ebenfalls die unabhängige Radabfederung besitzen<br />
und mit den bekannten Monopostomotoren<br />
versehen sind. Diese Maschinen, die<br />
auf einen Durchschnitt von 230 km/St, kommen,<br />
werden in der Mille Miglia und dem 24-<br />
Stundenrennen von Le Mans eingesetzt.<br />
Auch Maserati bleibt keineswegs untätig<br />
und ist mit der Konstruktion neuer Maschinen<br />
beschäftigt. Ausser dem neuen erfolgreichen<br />
Sechszylinder wird auch ein Achtzylinder<br />
mit einem Zylinderinhalt von 4000<br />
ccm herausgegeben, der als Neuerung ebenfalls<br />
die unabhängige Radabfederung besitzt.<br />
Von Bugatti wird gleichfalls von weittragenden-<br />
Plänen gemeldet. In den Molsheimer<br />
Hat der<br />
Auto-Händler<br />
einen guten Käufer,<br />
der den Wagen<br />
nicht bar bezahlt,<br />
so telephoniert er der<br />
AUTO<br />
CREDIT<br />
BANK&<br />
Zürich 70 030<br />
Genf 44.267<br />
und diese<br />
finanzert<br />
das Geschäft<br />
prompt.<br />
Werken soll man zur Zeit einen neuen Typ<br />
konstruieren, der nach den Erfahrungen dieses<br />
Jahres gebaut und imstande sein soll,<br />
sich mit den letzten deutschen und italienischen<br />
Produkten zu messen. Im weiteren will<br />
sich auch Hotch'kiss, das bekanntlich eine<br />
Reihe bemerkenswerter Erfolge bei touristischen<br />
Langstreckenprüfungen aufzuweisen<br />
hatte, am Rennsport aktiv beteiligen. In den<br />
Schubladen der Konstrukteure dieser Firma<br />
sollen die Pläne für Rennwagen liegen, die<br />
durch die Unterstützung der bekannten<br />
Spendeaktion gebaut würden.<br />
Die € Winterruhe « in der Fahrerwelt.<br />
So werden denn zur Zeit in einer geheimnisvollen<br />
Stille in den Werkstätten und Konstruktionsbureaus<br />
die Waffen für die Saison<br />
1935 geschmiedet. Auf den Rennbahnen ist<br />
überall die Ruhe eingekehrt und die Fahrer<br />
sind wieder zu Privatleuten geworden, die<br />
nun für Monate nicht mehr im Brennpunkt<br />
der Interessen stehen. Die meisten widmen<br />
sich harmloseren und weniger anstrengenden<br />
Formen des Sportes. So ziehen Fagioli, Varzi<br />
und Ghersi als passionierte Waidmänner au'<br />
die Jagd. Chiron, Taruffi, Brivio, Trossi und<br />
Soffietti hingegen geniessen die Schönheiten<br />
des winterlichen Skilaufes. Dreyfus tritt in<br />
allernächster Zeit seine Hochzeitsreise an,<br />
Nuvolari bleibt als guter Ehemann zu Hause<br />
und erlebt die Rekonvaleszenz seines schwer<br />
krank gelegenen «Giorgio», und Caracciola<br />
endlich soll den Plan hegen, eine grössere<br />
Reise in die südlichen Meere zu unternehmen.<br />
Wir sind im übrigen in der Lage, von<br />
der Absicht des bekannten Fahrers Kenntnis<br />
zu geben, sich in .der Schweiz endgültig niederzulassen.<br />
Caracciola will in den Kanton<br />
Tessin ziehen, der ihm nach seinem Sturz in<br />
Monte Carlo während Monaten zur Heimat<br />
wurde. Whitney Straight endlich hat von<br />
der Saison <strong>1934</strong> noch nicht genug und ist<br />
nach Südafrika abgereist, um mit seinem<br />
Maserati den Grossen Preis von Südafrika<br />
zu bestreiten.<br />
bo.<br />
Chefkonstrukteur Dr. ing. h. c. Hans Nibelt.<br />
Das Vorstandsmitglied der Daimler-<br />
Benz AG„ Dr. ing. h. c. Hans Nibel, der bekannte<br />
Konstrukteur und Techniker, verschied<br />
unerwartet am Sonntag abend, den 25. November,<br />
an einem Herzschlag, im Begriff,<br />
eine Dienstreise anzutreten. Mit dem Verstorbenen<br />
verliert die Daimler-Benz AG. einen<br />
hervorragenden Konstrukteur und bedeutenden<br />
Techniker von internationalem Ruf und<br />
Rang, dessen konstruktive Schöpferarbeit<br />
vielfach Musterbeispiel für die technische Entwicklung<br />
des Automobil- und Motorenbaues<br />
der ganzen Welt gewesen ist<br />
Dr. Hans Nibel wurde am 31. August 1880<br />
geboren. Am 1. März 1904 trat er in die Firma<br />
Benz & Cie., Mannheim, ein, wurde am<br />
28. Dezember 1911 in gleicher Firma Prokurist,<br />
am 16. August 1917 stellvertretendes<br />
Vorstandsmitglied und am 25. August 1922<br />
ordentliches Vorstandsmitglied. Am 1. März<br />
1929 konnte Dr. Nibel in der Daimler-Benz<br />
AG. das 25jährige Dienstjubiläum feiern. Mit<br />
der aufopferungsvollen Tätigkeit von Dr. Hans<br />
Nibel ist die technische 'Entwicklung der<br />
Daimler-Benz AG., besonders seit seinem<br />
Wirken in Untertürkheim, d. h. vom Jahre<br />
1928 an, aufs engste verbunden. Man kann<br />
kaum von dem grossen Erfolg des Fahrzeug-<br />
Dieselmotors, den unabhängig gefederten Rädern,<br />
von Schwingachsen, von Schnellganggetrieben,<br />
von neuzeitlichem Karosserie- und<br />
Motorenbau sprechen, ohne dass nicht sein<br />
Name an erster Stelle genannt werden muss.<br />
Die Erfolge der Daimler-Benz AG. auf technischem<br />
Gebiet unter seiner Leitung finden<br />
in jüngster Zeit besonders beredten Ausdruck<br />
in der Reihe der Siege und Weltrekordfahrten<br />
des neuen Mercedes-Benz-Rennwagens.<br />
Als die frühere Benz & Cie. AG. im Jahre<br />
1912 für die besten Leistungen auf dem Gebiet<br />
des Flugmotorenbaues den Kaiserpreis<br />
errang, wurde schon zu jener Zeit der Name<br />
Nibels rühmlichst genannt, ebenso wie man<br />
sich kaum eine sportliche Veranstaltung von<br />
einiger Bedeutung vorstellen konnte, bei der<br />
nicht Dr. Nibels Schöpfungen siegreich vertreten<br />
waren. Sein Name wird mit der Geschichte<br />
des Automobil- und Motorenbaues für<br />
alle Zeiten unlöslich verbunden sein.<br />
Als Mensch war Dr. Nibel weithin bekannt<br />
durch die Lauterkeit seines Charakters, durch<br />
sein bescheidenes und allzeit liebenswürdiges<br />
Wesen. Die Daimler-Benz AG. und mit ihr die<br />
gesamte Automobilindustrie verliert in dem<br />
Verstorbenen einen ihrer Besten.<br />
Neuer internationaler Rekord der Klasse<br />
1100 ccin. Unmittelbar vor Blattabschluss<br />
erhalten wir aus Italien die Nachricht von<br />
der Aufstellung des neuen internationalen<br />
Rekordes der Klasse ilOO ccm über den fliegenden<br />
Kilometer. Der Italiener Furmanik<br />
erreichte am Mittwoch auf der Strecke Florenz-Pistoia<br />
mit einem Maserati das Mittel<br />
von 222,634 km/St. Die alte Bestzeit wurde<br />
von Eyston auf M.G. mit dem Durchschnitt<br />
von 207,127 km/St, gehalten. Dem Versuch<br />
wohnten zahlreiche autosportliche Persönlichkeiten<br />
und eine grosse Zuschauermenge<br />
bei
' XOTOMOBIL-REVUC 1984 —<br />
N»w<br />
Die modernste Pneufabrik der Welt<br />
in der Schweiz<br />
Schweizer Arbeit<br />
Schweizer Kapital<br />
Die<br />
bekannten Schweizerischen Draht- und Gummiwerke<br />
in Altdorf haben beschlossen, eine Tochtergesellschaft<br />
zu gründen, welche die Fabrikation<br />
des bewährten<br />
-Reifens in der Schweiz<br />
aufnehmen wird.<br />
Mit dem Bau einer neuen Fabrik ist bereits<br />
in Pratteln, einige**~Kilömeter von Basel, begonnen<br />
worden.<br />
35 Jahre Erfahrung des grössten Exklusiv-<br />
Pneufabrikanten der Welt, seine fast unerschöpflichen<br />
technischen Hilfsquellen, sowie sämtliche<br />
Patente und Fabrikationsgeheimnisse der<br />
FIRESTONE-Werke stehen der neuen Schweizer-<br />
Fabrik zur Verfügung.<br />
Schon im Frühling 1935 werden die Schweizer FIRESTONE<br />
Reifen auf den Markt kommen<br />
besser und stärker<br />
als je.
W97 - <strong>1934</strong><br />
Bahnen<br />
Schweizerische Privatbahnmiseren. Bekanntlich<br />
leiden nicht nur unsere Bundesbahnen<br />
recht empfindlich unter den im modernen<br />
Verkehrswesen sich vollziehenden<br />
Umstellungen, sondern ebenso stark werden<br />
die meisten Privatbahnen von der Depression<br />
erfasst. Da man bei uns auf eisenbahnpolitischem<br />
Gebiet sich allzusehr von kleinlichen<br />
Lokalinteressen leiten Hess, ist es<br />
nicht verwunderlich, wenn das Sanierungsproblem<br />
der Privatbahnen in seiner ganzen<br />
Schärfe allmählich aufgerollt wird, Es ist zu<br />
beachten, dass die Mehrzahl unserer Privatbahnen,<br />
mit Ausnahme der Rhätischen Bahnen<br />
oder der Jura-Lötschberg-Simplon-Linie,<br />
sich vielfach in einem Betriebszustand<br />
befinden, der den Sicherheitserfordernissen<br />
nur noch für geraume Zeit entsprechen kann,<br />
da Unter- und Oberbau, wie auch das Rollmaterial,<br />
einer gründlichen Renovation resp.<br />
Erneuerung bedürfen. Die meisten dieser<br />
Bahnen stehen ungefähr 30 und mehr Jahre<br />
im Betrieb, wobei nur die notwendigsten<br />
Umbauten und Umstellungen durchgeführt<br />
werden konnten. Es ist deshalb gar nicht<br />
verwunderlich, wenn das Privatbahnproblem<br />
in den verschiedensten Teilen unseres Landes<br />
immer deutlicher aufgerollt wird, wie<br />
dies für die Wynentalbahn, Rhätische Bahn,<br />
bernischen Dekretsbahnen oder die Linie Saignelögier-La<br />
Chaux-de-Fonds zutraf. Ersteres<br />
Unternehmen sieht sich vor die Frage<br />
einer Neufinanzierung gestellt, da ein Umbau<br />
der vorhandenen und stark frequentierten<br />
Landstrassen durchs Wynental nicht<br />
mehr länger hinausgeschoben werden kann.<br />
Für das Wynental kam in einem seinerzeit<br />
ausgearbeiteten Expertengutachten die Auffassung<br />
zum Ausdruck, dass mit Rücksicht<br />
auf die festgestellten Ansprüche des vorhandenen<br />
Lokalverkehrs von einem Ersatz der<br />
Bahn durch motorisierte Strassenfahrzeuge<br />
keine Rede sein könne und dass die Ersetzung<br />
des Betriebes der W.T.B, durch einen<br />
-notorisierten Strassenbetrieb im heutigen<br />
J/Vloment eine ebenso unglückliche und in der<br />
folge kostspielige Massnahme darstellen<br />
würde, wie ein zur selbigen Zeit bewilligter<br />
Bau einer normalspurigen Eisenbahn durch<br />
das Suhrental. Um die nach einer Lösung<br />
AirrüMöBTL-K'riVUE<br />
drängenden Verkehrsprobleme durch das<br />
Wynental abzuklären, bleibt dem Unternehmen<br />
nichts anderes übrig, als ein neues Aktienkapital<br />
von 550,000 Fr. aufzunehmen.<br />
Verhandlungen mit den derzeitigen Darlehensgläubigern<br />
haben weitgehende Erleichterungen<br />
gebracht, also Schuldennachlass<br />
von 189,000 Fr., Zinsenverzicht für 1932 und<br />
1933 im Betrage von 76,700 Fr. und Zinsfussreduktion<br />
auf 3%, was einer Herabsetzung<br />
der Zinsenlasten von 15,000 Fr. pro Jahr<br />
entspricht. An dieses Entgegenkommen haben<br />
die Gläubiger vor allem die Bedingung<br />
geknüpft, dass die Einzahlung des neuen<br />
Aktienkapitals durch Kanton und Gemeinden<br />
erfolgen solle. Dafür ist ein Verteiler<br />
aufgestellt worden, der nicht der heutigen<br />
Beteiligung entspricht, sondern vielmehr<br />
Rücksicht auf die Lasten nimmt, die der<br />
Staat der Bahn wegen des Strassenumbaues<br />
überbindet. Neben der Kantonsbeteiligung von<br />
250,000 Franken hat vor allem die Gemeinde<br />
Aarau einen grossen Beitrag (Fr. 90,000)<br />
zu leisten.<br />
In der Budget-Botschaft der Bündner Regierung<br />
werden Bedenken geäussert gegen<br />
die starke Beteiligung des Kantons bei der<br />
Rhätischen Bahn und den übrigen Privatbahnen.<br />
Neben der starken Aktienbeteiligung,<br />
die vielleicht nie wieder" eine Dividendenausschüttung<br />
erwarten darf, ist die Darlehensschuld<br />
der Bündner Bahnen gegenüber dem<br />
Kanton auf 88,9 Mill. Fr. angewachsen.<br />
Diese Summe kann heute schon nur mit<br />
grösster Mühe verzinst werden; würde der<br />
Zins ausbleiben, dann müsste der Kanton den<br />
Betrag einer ganzen Landessteuer zur Dekkung<br />
desselben heranziehen. Die Botschaft<br />
betont, dass der Bund dem Kanton helfen<br />
müsse, die grosse Schuldenlast zu tragen<br />
durch Uebernahme eines Teils der Darlehensschuld.<br />
Im bernischen Grossen Rat kam unlängst<br />
auch die Interpellation Bouchat betreffend<br />
Sanierung der Strecke Saignel6gier-La<br />
Chaux-de-Fonds zur Sprache. Die Antwort<br />
des Eisenbahndirektors entrollte auch hier<br />
ein Bild von der finanziellen Lage eines Privatbahnnetzes,<br />
das mehr als schwarz bezeichnet<br />
werden kann. Seitens des Kantons<br />
Bern wurden aus laufender Rechnung und<br />
aus der Vermögensrechnung im Jahre 1933<br />
eine Summe an Zinsen für die Verpflichtungen<br />
an Eisenbahnbeteiligungen geleistet von<br />
nicht weniger als 7,42 Mill. Fr. Die andauernde<br />
Belastung des Kantons aus dieser Eisenbahnbeteiligung<br />
ist unerträglich geworden<br />
und eine Selbsthilfe im Eisenbahnwesen mit<br />
Hinweis auf die Millionen-Defizite der Staatsrechnung<br />
ist erschöpft.<br />
Diese betrüblichen Ausblicke und unhaltbaren<br />
Verhältnisse werden in einem Zeit-<br />
Punkt aufgerollt, wo die Botschaft des Bundesrates<br />
betr. den Erlass eines dringenden<br />
Bundesbeschlusses über vorübergehende<br />
Massnahmen zur Reorganisation und Sanierung<br />
der S.B.B, neue Opfer von der Wirtschaft<br />
erfordert. Dass der Bund den Privatbahnen<br />
nur in bescheidenem Umfange wird<br />
helfen können, dürfte die orientierende Konferenz<br />
gezeigt haben, welche vor einigen<br />
Tagen einige Kantonsvertreter mit den Vorstehern<br />
des Eisenbahn- und Finanzdepartementes<br />
hatten.<br />
-rny-<br />
fdkuvBsonus<br />
Die internationalen Ausweise werden In<br />
Deutschland nicht mehr verlangt. Nach einer<br />
Verordnung im Reichsgesetzblatt werden ab<br />
1935 von ausländischen Fahrern die internationalen<br />
Fahrausweise (Führer- und Zulassungsschein)<br />
nicht mehr verlangt. Es genügen<br />
also die nationalen Ausweise, aber<br />
diese müssen eine deutsche Uebersetzung<br />
enthalten und von einem deutschen Konsul<br />
oder anerkannten Auotomobilclub beglaubigt<br />
sein. Die Wagen haben ein von der deutschen<br />
Zollbehörde ausgegebenes Kennzeichen<br />
zu führen. Für die Schweiz ist diese Verordnung<br />
im Grunde ohne eigentliche Bedeutung,<br />
da ja bekanntlich die schweizerischen Fahrer<br />
laut einem Abkommen auf Gegenseitigkeit<br />
schon längst mit den nationalen Ausweisen<br />
in Deutschland zirkulieren konnten.<br />
Die Neuregelung ist aber prinzipiell von<br />
grosser Tragweite, da Deutschland dadurch<br />
das erste Land ist, das überhaupt ganz allgemein<br />
auf die internationalen Ausweise verzichtet,<br />
lz.<br />
Stfvassem<br />
Um den Ausbau der Bernhardinstrasse.<br />
Bei Behandlung des Abschnittes Strassenwesen<br />
im bündnerischen Grossen Rat wies<br />
ein Abgeordneter auf die Notwendigkeit hin,<br />
die Strasse über den San Bernardino als internationale<br />
Autodurchgangsroute auszubauen,<br />
und zwar sei auch die Frage der Erstellung<br />
eines Tunnels zu prüfen. Der Sprecher<br />
glaubte eine umgehende Förderung der Ausbauprojekte<br />
befürworten zu müssen, da Gefahr<br />
.bestehe, dass der Kanton Graubünden<br />
durch den Bau eines Basistunnels am Gotthard<br />
den internationalen Durchgangsverkehr<br />
verlustig gehe, wie seinerseits beim Bau der<br />
Gotthardbahn. Aus diesem Vergleich ist ersichtlich,<br />
wie das seit einiger Zeit diskutierte<br />
Projekt eines Gotthard-Basistunnels, aufgeworfen<br />
von Dr. Lämmel, Beunruhigung in<br />
verschiedene schweizerische Verkehrskreise<br />
hineingetragen hat. Regierungsrat Huonder<br />
bezeichnete mit Recht die neu aufgeworfenen<br />
Gotthard-Projekte als Phantasie-Projekte,<br />
die wegen dem Kostenaufwande von 120<br />
bis 150 Mill. Fr. zur Zeit nicht ernstlich in Erwägung<br />
gezogen werden können; Graubünden<br />
werde hingegen in Zusammenhang mit<br />
deer Alpenstrasseninitiative seine Autostrassenprojekte<br />
nach Kräiten fördern.<br />
Wir haben bereits darauf hingewiesen,<br />
wie die Lancierung stets neuer Strassenprojekte<br />
grösste Verwirrung und Unübersichtlichkeit<br />
in die schweizerische Strassenbaupolitik<br />
hineinträgt und dass diese Methode<br />
einzig und allein dazu beiträgt, den Ausbau<br />
des Alpenstrassennetzes überhaupt hinauszuschieben,<br />
wobei die Eisenbahnen als lachende<br />
Dritte aus diesem Kesseltreiben hervorgehen,<br />
-my-<br />
Ausbau des schwyzerischen Strassennetzes. Der<br />
Regierungsrat des Kantons Schwyz hat die kantonale<br />
Volksabstimmung über die von jungliberaler<br />
Seite lancierte Volksinitiative auf Erlass eines Gesetzes<br />
für den Ausbau des kantonal-schwyzeriscben<br />
Strassennetzes auf Sonntag den 16, Dezember angesetzt.<br />
Strassenbau in Oesterreich. Vor kurzem fand<br />
der 7. österreichische Strassentag statt, wobei die<br />
überaus zahlreiche Beteiligung zeigte, dass das<br />
Interesse für den Ausbau des Strassennetzes in unvermindertem<br />
Masse anhält. Anlässlich dieser Tagung<br />
sind eine Reihe interessanter Vorträge gehalten<br />
worden, wobei besonders derjenige von Dr.<br />
Sokal über « Die Bedeutung des fortgesetzten Strassenausbaues<br />
für die Staats- und Privatwirtschaft »<br />
auch unsere Leser interessieren dürfte. Im Gegensatz<br />
zu unseren Verhältnissen scheint man in<br />
Oesterreich bedeutend weitblickender die Wirkungen<br />
des Strassenbaues auf die Staats- und Privatwirtschaft<br />
zu übersehen. In der am 12. Oktober beschlossenen<br />
Massnahme der Bundesregierung, den<br />
gesamten Betrag aus der Erhöhung der Benzinsteuer<br />
dem Strassenfonds zu widmen, erblickt der<br />
Strassentag einen grundsätzlich wichtigen Schritt<br />
auf dem Wege der ausschliesslichen Verwendung<br />
von Betriebsstoffsteuern und Motorfahrzeugabgaben<br />
für das Strassenbudget. Ing. Smola referierte in<br />
interessanter Weise über die Lehren in bautechnischer<br />
Hinsicht, die auf Grund der Ergebnisse<br />
dieses Kongresses für Oesterreich zu ziehen sind.<br />
Der Vortragende stellte fest, dass nunmehr die Zementbetonstrasse<br />
als ein allgemein anerkannter<br />
Strassenbelag für schweren und mittelschweren Verkehr<br />
anzusehen ist. Ein ebenfalls interessantes<br />
Referat wurde von Dr. Hanel gehalten, in welchem<br />
die Beziehungen zwischen Kraftfahrzeug und dem<br />
Strassenwesen skizziert wurden. Er hob hervor,<br />
dass eine weitere Entwicklung des Motorfahrzeugwesens<br />
nicht nur für das mit dem Automobilismus<br />
eng verbundene Strassenwesen, sondern auch für<br />
die gesamte Volkswirtschaft günstige Wirkungen<br />
zeitigen würde.<br />
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Zabl<br />
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Type<br />
Total<br />
P.S.<br />
Spann<br />
weite<br />
Abmessungen in m<br />
Länge<br />
Höbe<br />
Sitzplätze<br />
Flächen<br />
Inhalt<br />
Gewicht in<br />
Leer<br />
Vollst.<br />
Maximum<br />
1S34 - N°M<br />
Geschwindigkeit in km/St.<br />
Aul e. 'Reise-<br />
Höhe gesch.- Minimum<br />
von m koit !<br />
L'Aile Volante .<br />
Amiot<br />
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Arado<br />
Armella Senemaud<br />
Armstrong Wliitiv"-<br />
Avia. ,<br />
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Bayer. FlugzeticrwPrk<br />
Bloch .<br />
Breda *<br />
. Breguet<br />
• Breguet<br />
Bücker<br />
Caudron<br />
D&woitine<br />
Farman .<br />
Fiat. . . .<br />
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Fieseler . .<br />
Focke-WuU<br />
Hanriot . .<br />
Hawker . . . .<br />
Heinkel . . . .<br />
•Junkers . . . .<br />
Letov<br />
Levasseur . . .<br />
Liore et Olivier .<br />
Liore et Olivier .<br />
Macchi<br />
Magni<br />
Mauboüssin<br />
Mauboussin<br />
Mignet<br />
Moräne Saulnier<br />
Moräne Saulnier<br />
Potez<br />
Potez<br />
Potez<br />
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P.Z.L.<br />
P.Z.L<br />
P.Z.L<br />
R.W.D<br />
A.V. Rbe.<br />
A.V. Roo.<br />
Savoia<br />
U.R.S.S<br />
A.V.10 . .<br />
143M. . .<br />
180C.2 . .<br />
115R.2 . .<br />
113R.2 . .<br />
69B . . .<br />
Mistral . .<br />
35 Scinutar<br />
534. . . .<br />
51 . . . .<br />
M.35 Me.108 . .<br />
211B.N.4 .<br />
27 . .<br />
41M4.<br />
460T<br />
Bu.131 Jungmann<br />
C.ölOPelican . .<br />
C.480 Fregat^ . .<br />
C.600<br />
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D.510<br />
F.431.<br />
F.393.<br />
F.403.<br />
F.404.<br />
C.R.32<br />
Stieglitz .<br />
170<br />
182<br />
190<br />
Intermed. Fury<br />
He 70<br />
Ju52/3m . . .<br />
S.231<br />
P.L. 200 . . .<br />
Leo H 24-2 . .<br />
72<br />
Vale . . . .<br />
120C Corsaire<br />
112<br />
Pou de oiel .<br />
341<br />
P.24 . . . .<br />
P.11C. . . .<br />
P.26 . . . .<br />
Avro626<br />
C.30P. .<br />
S.80 . .<br />
STAL.2.<br />
AIR.9 .<br />
25 . . .<br />
Versuchsmasehine<br />
Kampf-Mehrplätzer<br />
Kampfflugzeug<br />
Fernaufklärungsflugzeug . .<br />
Anfängerschulflugzeug . . .<br />
Kabinen-Amphibium<br />
Jagdeinsitzer<br />
Jagdeinsitzer<br />
Verkehr<br />
Sport und Training. . . . .<br />
Tourenflugzeug<br />
Kampf- und Bombenflu»z< ug<br />
Jagdeinsitzer<br />
Kampfflugzeug .<br />
Verkehrsflugzeug.<br />
Trarriingsflugzeug<br />
Tourenflugzeug<br />
Tourenflugzeug<br />
Trainingsflugzeug<br />
Tourenflugzeug<br />
Rennflugzeug .<br />
Jagdeinsitzer<br />
Tourenflugzeug<br />
,,<br />
Jagdeinsitzer<br />
Trainingsflugzeug<br />
Tourenflugzeug<br />
Trainingsflugzeug<br />
Tourenflugzeug .<br />
Anfänger-Schulflugzeug. . . Militär-Trainingsflugzeua . , .<br />
Jagdeinsitzer . . . . . . . .<br />
Express Passagier- und Postflzg.<br />
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Jagdeinsitzer . . . . . . . .<br />
Patrouillen-Flugboot<br />
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Amphibium<br />
Verkehrsflugzeug<br />
Leichte Sportmaschine . . . .<br />
Postflugzeug<br />
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Siddeley Genet . . . .<br />
Fiat A.S.6<br />
Farina .<br />
Salmson<br />
Samson<br />
Aubier-Dunne . . . . .<br />
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Potez 9 A6<br />
Potez 6.B<br />
Potez 3.B<br />
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Bristol Mercury . . . .<br />
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Siddeley Cheetah V. . .<br />
Siddeley Civet<br />
Pobjoy R<br />
M.36<br />
M.ll<br />
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1,700<br />
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11.38<br />
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11.57<br />
25<br />
10.7<br />
20.2<br />
20.5<br />
7.40<br />
11.82<br />
11.9<br />
11.7<br />
10.40<br />
11.0<br />
15.4<br />
14.1<br />
11.7<br />
11.7<br />
9.50<br />
8.76<br />
12<br />
12<br />
12<br />
9.16<br />
14.80<br />
29.25<br />
13.71<br />
28<br />
11.30<br />
8.90<br />
11-75<br />
11.75<br />
10.2<br />
10.6<br />
22.1<br />
16<br />
11.30<br />
10<br />
10.59<br />
10.72<br />
10.4<br />
10.36<br />
3.80<br />
18<br />
8.28<br />
10.05<br />
10.05<br />
7.22<br />
10<br />
7.62<br />
8.20<br />
7,48<br />
20<br />
7.60<br />
14.25<br />
6.66<br />
8.49<br />
8.18<br />
7.60<br />
8.70<br />
7.90<br />
12<br />
10<br />
8.25<br />
7.45<br />
7.00<br />
7.20<br />
7.20<br />
7.20<br />
8.15<br />
11.50<br />
18.9<br />
9.88<br />
* ri<br />
7.40<br />
5.50<br />
6.80<br />
. 6.40<br />
3.5<br />
6.77<br />
7.24<br />
16,2<br />
11.84<br />
7.44<br />
6.97<br />
7.4<br />
7.55<br />
7.5<br />
8.08<br />
7.80<br />
1.70<br />
3.66<br />
3.6<br />
2.75<br />
3.53<br />
2.82<br />
2.75<br />
3.40<br />
6.40<br />
2.25<br />
2.25<br />
2.12<br />
2.00<br />
1.15<br />
2.70<br />
2.80<br />
3.00<br />
2.07<br />
2.07<br />
2.72<br />
2.50<br />
2.80<br />
2.80<br />
2.80<br />
3.12<br />
3.10<br />
5.45<br />
3.34<br />
3.05<br />
2.34<br />
3.29<br />
3.88<br />
3.10<br />
2.36<br />
2.35<br />
34<br />
100<br />
19.56<br />
34.9<br />
34.9<br />
20.75<br />
25<br />
24.3<br />
24<br />
17<br />
66.6<br />
13.5<br />
23.77<br />
20<br />
15<br />
16,<br />
15<br />
36<br />
40<br />
21.5<br />
20<br />
20<br />
20<br />
23.5<br />
36.5<br />
39.4<br />
2.02 13.5<br />
13.5<br />
2.92<br />
2.90<br />
15.8<br />
1 M J~k<br />
19<br />
14<br />
18<br />
17.9<br />
16.3<br />
280<br />
5,000<br />
1,590<br />
505<br />
1,250<br />
1,341<br />
1,381<br />
2,520<br />
490<br />
560<br />
4,500<br />
1,260<br />
3,115<br />
340<br />
260<br />
560<br />
560<br />
585<br />
520<br />
585<br />
1,390<br />
2,300<br />
6,800<br />
6,500<br />
545<br />
100<br />
548<br />
1,262<br />
320<br />
1,550<br />
509<br />
286<br />
1,262<br />
1,108<br />
560<br />
480<br />
7,250<br />
1,850<br />
2,500<br />
2,507<br />
645<br />
2,000<br />
1,860<br />
1,825<br />
3,790<br />
800<br />
1,050<br />
7,500<br />
1,790<br />
6,600<br />
6,800<br />
600<br />
1,140<br />
1,050<br />
700<br />
1,120<br />
— 1.8S0<br />
349<br />
840<br />
1,050<br />
1,025<br />
848<br />
989<br />
1,650<br />
3,310<br />
9,500<br />
1,900<br />
3,500<br />
9,000<br />
815<br />
609<br />
580<br />
860<br />
1,724<br />
4,000<br />
2,518<br />
900<br />
547<br />
1,724<br />
1,550<br />
1,005<br />
912 1,313<br />
260<br />
305<br />
380<br />
340<br />
328<br />
184<br />
230<br />
400<br />
406<br />
273<br />
230<br />
310<br />
350<br />
390<br />
320<br />
385<br />
170<br />
185<br />
215<br />
200<br />
300<br />
400<br />
235/250<br />
205<br />
230<br />
215<br />
390<br />
212<br />
220<br />
190<br />
215<br />
404<br />
355<br />
270<br />
405<br />
230<br />
235<br />
185<br />
709<br />
250<br />
175<br />
155<br />
100<br />
200<br />
363<br />
275<br />
190<br />
150<br />
416<br />
390<br />
300<br />
209<br />
177<br />
200<br />
4,000<br />
5,000<br />
5,000<br />
5,000<br />
4,270<br />
4,500<br />
4,000<br />
5,000<br />
4,0(10<br />
5,000<br />
3,000<br />
3,750<br />
3,000<br />
5,000<br />
5,000<br />
4,800<br />
5,500<br />
200<br />
150,<br />
180<br />
351<br />
233<br />
205<br />
320<br />
150<br />
165<br />
185<br />
170<br />
270<br />
200/210<br />
175<br />
200<br />
340<br />
184<br />
190<br />
170<br />
185<br />
370<br />
310<br />
250<br />
220<br />
200<br />
170<br />
240<br />
160<br />
250<br />
250<br />
250<br />
174<br />
! 153<br />
175<br />
60<br />
104<br />
100<br />
70<br />
78/80<br />
70<br />
60<br />
100<br />
110<br />
70<br />
70<br />
75<br />
60<br />
75/80<br />
75<br />
HO<br />
70<br />
70<br />
70<br />
100<br />
100<br />
100<br />
80/90<br />
28<br />
56<br />
40/30<br />
50<br />
105<br />
100<br />
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warum müssen<br />
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Trotz Kälte<br />
wird IhrMotor sofort anspringen, wenn er mit<br />
Zündkerzen ausgerüstet ist.<br />
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1. Weil sich Original-Weed-Ketten seit vielen Jahren stets<br />
gut bewährt haben.<br />
2. Weil die Weed-Kette von unübertroffener Qualität ist<br />
u. Vorteile besitzt, die keine andere Kette zu bieten vermag.<br />
3. Weil jeder Käufer mit einer Weed-Kette stets zufrieden<br />
sein wild.<br />
Die Querketten sind aus einem überaus zähen Stahl gefertigt<br />
und vermessingt. Die mittleren Glieder sind durch<br />
elektrisch aufgeschweisste Zäpfchen verstärkt, um einerseits<br />
einen besseren Gleitschutz, anderseits eine höhere Lebensdauer<br />
der Querglieder zu sichern. Der Härtegrad der<br />
Querkette ist so gewählt, dass ein Brechen oder Reissen<br />
der Ketten erst bei fast gänzlicher Abnützung möglich ist.<br />
Die Längsketten bestehen aus ovalen, ineinandergreifenden'<br />
elektrisch geschweissten, galvanisierten Gliedern aus zähem<br />
Eisendraht. Ein Anrosten der Kette ist unmöglich.<br />
Die Konstruktion der Schlösser ist in Bezug auf leichte<br />
Handhabung und unbedingte Sohliess- Sicherheit von keinem<br />
andern Fabrikat erreicht.<br />
Generalvertretung für die Schwein<br />
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fjo 97 — <strong>1934</strong><br />
Veikeht<br />
Signalisierung der Bahnübergänge. Wie wir<br />
bereits in der letzten Nummer der «A.-R.»<br />
berichteten, hat die Signalisierung der Bahn-<br />
•flbergänge eine wichtige Abänderung resp.<br />
Ergänzung erfahren. Der am 1. Dezember<br />
<strong>1934</strong> in Kraft tretende Bundesbeschluss sieht<br />
die nachstehend abgebildeten Signale vor,<br />
die bis spätestens 1. Februar 1935 überall<br />
dort angebracht werden müssen, wo die bisher<br />
verwendeten Zeichen im Widerspruch<br />
fcnit den vorgeschriebenen stehen.<br />
BUnklichtsignal an unbewachtem<br />
Uebergang. Sofern<br />
das Eisenbahntrasse Das Signal für unbewachte<br />
üebergänge an<br />
zwei oder mehr Geleise<br />
aufweist, bildet ein doppeltes<br />
Andreaskreuz den als zwei Geleisen (doppel-<br />
Eisenbahnstrasse mit mehr<br />
Abßchluss des Signals. te« Andreaskreuz).<br />
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II. Blatt<br />
BERN, 30. Nov. <strong>1934</strong><br />
No 97<br />
II. Blatt<br />
BERN, 30. Nov. <strong>1934</strong><br />
Automobilbetrieb im Winter.<br />
Immer noch gibt es Automobilisten, die<br />
dem Eintritt der kalten Jahreszeit nur mit<br />
einer gewissen Beklemmung entgegensehen.<br />
Für sie bedeutet der Winter den Beginn einer<br />
langen Reihe von Widerwärtigkeiten und<br />
Unbequemlichkeiten, und nicht wenige lassen<br />
sich dadurch zur Einstellung des Autabetriebes<br />
veranlassen. Warum -*- sagen sie sich<br />
—*• soll ich mich immer von neuem mit den<br />
Tücken des Motors herumschlagen, warum<br />
mich über die ausgepumpte Batterie ärgern,<br />
warum soll ich mich den vielfach erhöhten<br />
Gefahren aussetzen und dabei noch exorbitante<br />
Betriebskosten in Kauf nehmen, wenn<br />
das Fahren an sich doch kein rechtes Vergnügen<br />
mehr bieten kann, ja vielleicht nur<br />
die Gesundheit allen erdenklichen Schädigungen<br />
aussetzt? Dass der eine oder andere Fah*<br />
rer so urteilt, ist allerdings nur allzu begreiflich.<br />
Mancher Automobilist hat sich<br />
eben noch niemals die Mühe genommen, sich<br />
und sein Fahrzeug den veränderten Betriebsbedingungen<br />
des Winters anzupassen. So wie<br />
er im Sommer fahren und seinen Wagen zu<br />
warten gelernt hat, will er auch im Winter<br />
weiterkutschieren. Kein Wunder, wenn ihm<br />
das misslingt, nicht selten so gründlich, dass<br />
ihm jede Lust zu weiteren Versuchen vergeht.<br />
Zum Teil mag allerdings diese Einstellung<br />
auch ein Ueberbleibse] aus den Zeiten<br />
darstellen, in denen Automobilfahren selbst<br />
im Sommer noch eine Art Experiment oder<br />
Abenteuer war und in denen man nie ganz<br />
sicher sein konnte, wo man abends sein müdes<br />
Haupt zur Ruhe niederlegen würde. Ein<br />
Autobetrieb im Winter erforderte damals<br />
mindestens ein vollgerüttelt Mass an Sportgeist,<br />
Findigkeit und Kenntnissen.<br />
Heute dagegen bietet die Technik derart<br />
viele Hilfsmittel, dass selbst einem noch wenig<br />
erfahrenen Autobesitzer ein Winterbetrieb<br />
durchaus zugemutet werden kann. Zahlreiche<br />
Funktionen des Automobils, die früher<br />
durch die Kälte ungünstig beeinflusst<br />
wurden, sind heute automatisiert. Die für den<br />
Winterbetrieb spezifisch nötigen Kenntnisse<br />
sind deshalb auf ein Minimum herabgesunken,<br />
Selbst im Fall älterer Wagen kann häufig<br />
mit geringen Kosten zur Behebung von<br />
Schwierigkeiten viel ausgerichtet werden.<br />
Der Zaubermantel de* Winters.<br />
(Photo F Zimmermann Adelliodou.)<br />
Die neuzeitlichen Bestrebungen bestmöglicher<br />
Offenhaltung der Strassen haben anderseits<br />
viel dazu beigetragen, den Verwendungsbereich<br />
des Autos im Winter zu erweitern. Und<br />
was schliesslich die befürchteten Unannehmlichkeiten<br />
und gesundheitlichen Risiken anbelangt,<br />
so ist man heute erst recht zu anderer<br />
Ansicht gekommen. Der moderne geschlossene<br />
Wagen gestattet einem, trockenen<br />
Fusses und geschützt von Kälte von Ort<br />
zu Ort zu fahren, unbekümmert um den<br />
Matsch, der die Strassen bedeckt, unbefästigt<br />
von dem feuchtwarmen, bakteriengeschwängerten<br />
Gedränge der öffentlichen Verkehrsmittel.<br />
Eine halbe Stunde Fahrt bringt<br />
einen von fast jeder unserer Städte hinaus<br />
in saubere, gesündere Luft, in wenig mehr<br />
Zeit kommt man auf sonnenbestrahlte Höhen,<br />
auf denen man vielleicht zum erstenmal die<br />
ganze Pracht des Winters kennenlernen kann.<br />
Vielen Großstädtern ist es überhaupt erst<br />
durch das Automobil möglich geworden, etwas<br />
von dem richtigen Winter zu sehen und<br />
von den Winterfahrten selbst zu gemessen.<br />
Immerhin müssen für die reibungslose<br />
Durchführung eines Winterbetriebes auch bei<br />
neuzeitlichen Wagen gewisse Massnahtnen<br />
getroffen werden. Wer den geänderten Verhältnissen<br />
vollständig Rechnung tragen will,<br />
dehne dabei diese Massnahrnen nicht nur auf<br />
sich selbst und eventuell den Motor, sondern<br />
auf die ganze Wagenausrüstung, den Unterhalt,<br />
die Garagierung und die Fahrweise<br />
aus.<br />
Nimmt man an, dass man über Nacht von<br />
der Winterkälte überrascht wird, so erhebt<br />
sich gewöhnlich als erstes das Problem, wie<br />
man den Motor überhaupt zum Anlaufen<br />
bringt. Als Wärmekraftmaschine und speziell<br />
als Vergasermotor ist der Automobümotor<br />
auf Wärmeunterschiede sehr empfindlich.<br />
Zahlreiche technische neue Anordnungen<br />
werden zwar heute schon viel von<br />
den Fabriken vorgesehen, um dieser Empfindlichkeit<br />
zu begegnen, aber vollständig lassen<br />
sich die Kälteeinflüsse vorläufig doch noch<br />
nicht aufheben.<br />
Wie bringt man den kalten Motor zum<br />
Laufen ?<br />
Von der Möglichkeit einer vorgängigen<br />
Aufwärmung sei hier vorläufig abgesehen,<br />
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Motors hat auch d«r Elektrodenabstand.<br />
linder eine brennbare Oasgemischladung in<br />
genügender Quantität erhalten. Zweitens<br />
muss dafür gesorgt werden, dass diese Ladung<br />
auch zur Entzündung gelangt. Dami<br />
der Motor nach den ersten Umdrehungen<br />
nicht sofort wieder stillsteht, ist drittens<br />
eine ständige Aufrechterhaltung der ersten<br />
beiden Bedingungen erforderlich.<br />
Die Kälte erschwert das Zustandekommen<br />
einer gut brennbaren Gemischaufladung aus<br />
verschiedenen Gründen. Einmal wird die<br />
Vergasung des Brennstoffes an sich schon<br />
gehemmt. Bei der sogenannten «Vergasung<br />
handelt es sich in Wirklichkeit eher um eine<br />
Verdunstung und Vernebelung des Brennstoffes,<br />
wobei der in feinsten Tröpfchen au<br />
der Düse herausgerissene Brennstoff nachträglich<br />
noch im Saugrohr und in den Zylindern<br />
eine innigere Verbindung mit der Luft<br />
eingehen soll Die Tröpfchen haben jedoch<br />
eine um so weniger grosse Neigung zum Verdunsten,<br />
je niedriger die Lufttemperatur ist.<br />
Auf ihrer Reise vom Vergaser zu den Zylindern<br />
bleiben sie mit Vorliebe an den Saugrohrwänden<br />
hängen. In die Zylinder gelangt<br />
infolgedessen ein zu brennstoffarmes Gemisch,<br />
das nur schwer zu entzünden ist und<br />
selbst dann, wenn es sich entzünden Iässt<br />
nur langsam und kraftlos verbrennt.<br />
Begegnen Iässt sich dem, indem man vorübergehend<br />
beim Anlassen für eine Anreicherung<br />
des Gemisches sorgt. Wohl wird<br />
auch in diesem Fall ein Teil des Brennstoffes<br />
an den Saugrohrwänden durch Kondensation<br />
ausscheiden. Das in die Zylinder gelangende<br />
Gemisch ist dann trotzdem noch<br />
brennstoffhaltig genug, um entzündbar und<br />
arbeitsfähig zu sein.<br />
Die Erfüllung der zweiten oben angegebenen<br />
Bestimmung hängt hauptsächlich vom<br />
Vorhandensein eines genügend kräftigen<br />
Zündfunkens ab. In diesem Punkt sind heute,<br />
seit der fast allgemeinen Anwendung, der<br />
Batteriezündung oder besonders hochleistungsfähiger<br />
Magnetapparate, die Voraussetzungen<br />
bereits günstiger als früher. Bei<br />
älteren Magnetzündungsmotoren erforderte<br />
das Zustandekommen eines genügend kräftigen,<br />
Funkens eine gewisse Mindestdrehzahl<br />
des Motors, die manchmal im Anfang nur<br />
schwer erreicht werden konnte, da einerseits<br />
das erstarrte Oel dem Motorantrieb einen<br />
erhöhten Widerstand entgegensetzt und anderseits<br />
die Kälte die Stromabgabe der Batterie<br />
und damit die Leistung des Anlassers<br />
vermindert. Ohne Vorwärmung: des Motors<br />
oder Unterstützung des Anlassers : mit der<br />
Andrehkurbel war hier häufig nicht auszukommen.<br />
Zündungsschwierigkeiten.<br />
Ein Versagen der Zündung ist aber trotzdem<br />
auch bei den modernen Zündsysternen<br />
noch möglich. Bei Batteriezündungen kann<br />
sich der Fall einstellen, dass der schwer arbeitende<br />
Anlasser durch seinen'grossen Stromverbrauch<br />
in der Batterie einen zu grossen<br />
Spannungsabfall erzeugt. Die Batterie ist dann<br />
nicht mehr imstande, genügend Strom auch<br />
noch dem Zündsystem zu liefern, so dass die<br />
Eine Benzin-Einspritzungsvorricbtüng, die \om<br />
Führersitz aus bedient werden kann.<br />
Zündfunken nur schwach sind oder ganz<br />
ausbleiben. Vor allem zeigt sich hier die<br />
Störung bei ohnehin schlecht aufgeladenen<br />
Batterien. Sie ist aber auch nicht selten die<br />
Folge einer ohnehin zu knapp bemessenen<br />
elektrischen Anlage und wird am besten<br />
durch den Einbau eines von der Batterie unabhängigen<br />
Zündsystems behoben. Die Zündungsbedingungen<br />
sind ausserdem schon dadurch<br />
erschwert, dass der Zündfunken beim<br />
Ueberspringen zwischen den kalten Elektroden<br />
einen erhöhten Widerstand vorfindet.<br />
Nicht selten kommt weiter dazu, dass ein<br />
Teil der Zündspannung durch einen Feuchtigkeitsniederschlag<br />
auf dem Zündkerzenisolator<br />
abgleitet, die Kerze also mehr oder<br />
weniger kurzgeschlossen wird.<br />
Dosierung des Gasgemisches.<br />
Wurde oben von der Notwendigkeit einer<br />
Qemischanreicherung gesprochen, so darf<br />
man doch auch in dieser Beziehung nicht zu<br />
weit gehen. Leicht entzündbar und voll arbeitsfähig<br />
ist nur ein Gemisch von ganz he*<br />
sümmter Zusammensetzung; ein übersättigtes<br />
Gemisch isj» ebenso ungeeignet wie eine<br />
zu brennstoffarme Ladung. Früher war die<br />
Dosierung des Gemisches beim «Starten le«<br />
diglich dem Fahrer anheim gestellt. Durch<br />
Herausziehen eines Knopfes, Ziehen an einem<br />
Riemen oder dgl. wurde gewöhnlich eine<br />
Luftklappe vor der Vergaseröffnung mehr<br />
oder weniger geschlossen, so dass die Kotben<br />
Brennstoff in erhöhter Menge ansaugen<br />
mussten. Das Verfahren war jedoch höchst<br />
unsicher. Ein nicht sehr feinfühliger Automobilist<br />
konnte nie wissen, ob sein Gemisch<br />
nun immer noch zu brennstöffarm oder ob<br />
es schon zu brerTnstoffreich sei, er sah nur,<br />
dass der Motor einfach nicht anspringen<br />
wollte., Glücklicherweise haben die modernen<br />
Vergaser auch in diesem Punkt grosse Verbesserungen<br />
-durchgemacht. Das einfachste<br />
System stellt die Ausrüstung der Luftdrosselklappe<br />
mit einem kleinen federbelasteten<br />
Ventil dar, das sich öffnet, sobald der Saug.-<br />
röhrunterdruck einen gewissen Höchstwert<br />
übersteigt und die Gefahr einer übermässigen<br />
Anreicherung des Gemisches eintritt.<br />
Die Einstellung dieser Klappe wird-dabei<br />
vielfach automatisch geregelt, indem im Bereich<br />
der niedrigen Motortourenzahl ein<br />
Thermostat die Klappe geschlossen hält, solange<br />
der Motor noch kalt ist Eine noch<br />
präzisere Arbeitsweise ist äedoch von den<br />
Schnitt durch den «;;Starter-Vergaser * des Solex<br />
Vergasers. Gs = Starterdüse; ;Ga = Luftdiise , d«<br />
Startgemisches; b = Mischkammer des Starjtge<br />
misches; d und e = Schieberöffniingen;"i = Tauch<br />
rote; a = Benzinschacht, m-n = Brerinstoffniveaii:<br />
Vergasersysiemen zu erwarten 1 , bej^,1%rie^<br />
durch Umstellen eines Ventils iiißiWcÜe<br />
Düsen und eine, genau dotierte Lufteiffe<br />
Strömung in Funktion gebracht werden, wo<br />
also der normale Vergaser gleichsam mit<br />
einem, zweiten unabhängigen, Vergaser yef|<br />
sehen ist, der beim Anlassen das ein- füjr<br />
allemal für am geeignetsten befundene 0<br />
misch in der günstigsten Menge abgibt. Beim<br />
Vorliegen sonst normaler Vorbedingungen<br />
braucht der Fahrer in diesem Fall lediglich<br />
vor dem Betätigen des Anlassers den Sondervergaser<br />
einzuschalten, um das Anspringen<br />
des Motors auf ersten Anhieb sicherzustellen.<br />
Diese neuen Vergaser-Systeme beheben<br />
übrigens auch die Gefahr, dass der Motor unnötig<br />
lange mit übersättigtem Gemisch betrieben<br />
wird. Eine solche Uebersättigung<br />
hätte nicht nur einen anormal hohen Brennstoffverbrauch<br />
zur Folge, sie verursacht unvermeidlich<br />
auch eine stark gesteigerte<br />
Kolben- und Zylinderabnützung, da der überschüssige,<br />
sich an den Zylinderwänden<br />
niederschlagende Brennstoff den schützenden<br />
Oelfilm wegschwemmt und die Reibung<br />
von Metall auf Metall ermöglicht, ganz abgesehen<br />
davon, dass sie nach und nach in<br />
grösseren Mengen in den Oelvorrat des Kurbelgehäuses<br />
übertritt und so die Gesämtschmierung<br />
des Motors verschlechtert. Auch<br />
bei Motoren mit älteren Vergasern achte man<br />
deshalb streng darauf, mit einem<br />
Minimum an Gemischanreicherung<br />
auszukommen.<br />
Ob ein zu brennstoffarmes oder zu brenn^<br />
toffreiches Gemisch vorliegt, Iässt sich<br />
übrigens meistens aus gewissen Anzeichen<br />
erkennen: Zu brennnstoffarm ist das Gemisch,<br />
wenn der Motor vielleicht wohl während<br />
)ie Batterie verdient während der Wintermonate<br />
eine ganz besonders sorgfältige Wartung.<br />
einigen Takten läuft, dann aber wieder stehen<br />
bleibt, wenn Rückschläge in den Vergaser<br />
auftreten oder jedes Gasgeben den Motor<br />
von neuem absterben Iässt. Ein sicheres Anzeichen<br />
eines zu brennstoffreichen Gemisches<br />
st das Ausströmen von schwarzem, russi-<br />
Der Vorderradantrieb ist der Schlüssel jedes Fortschritts<br />
Es ist die ideale Antriebsart<br />
Durch seine Anwendung kann der Schwerpunkt<br />
des Wagens um 20 cm tiefer gelegt<br />
werden; dadurch erhält dieser eine vollkommene<br />
Bodenhaftung, was ein Kippen<br />
praktisch unmöglich macht; gleichzeitig<br />
verbessert sich die Stabilität und die<br />
Strassenhaltung in einem bisher ungekannten<br />
Masse.<br />
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Innenseite, das Heraustropfen von Brennstoff<br />
an der Vergaseransaugöffnung, das<br />
Auftreten einzelner Knaller im Auspuffrohr<br />
und die Weigerung des Motors, sich auf<br />
höhere Tourenzahlen treiben zu lassen.<br />
In jedem Fall kommt es sehr darauf an,<br />
ob der Fahrer seinen Wagen kennt, d.h. ob<br />
er sich ein- für allemal die Stellung des Gaspedals<br />
oder Handgashebels und diejenige der<br />
Starrvorrichtung gemerkt hat, bei welcher<br />
der Motor am besten anspringt. Gewöhnlich<br />
kommt es nur darauf an, dass diese Stellungen<br />
jedesmal genau eingehalten werden.<br />
Macht der Motor trotzdem noch Schwierigkeiten,<br />
so gibt es immer noch zahlreiche<br />
Startbehelfe,<br />
so das Erhitzen der Zündkerzen, indem man<br />
diese herausschraubt, mit Benzin übergiesst<br />
und, abseits vom Wagen, anzündet, das Einspritzen<br />
von Benzin in die Zündkerzenöffnungen<br />
oder, wo vorhanden, durch die Zischhahnen,<br />
die Vorwärmung des Vergasers und<br />
des Saugrohres durch in heissem Wasser getränkte<br />
Lappen, das Eingiessen von' einigen<br />
Kubikzentimetern Aether in die Vergaser-<br />
Schwimmerkammer, oder das Ansaugenlassen<br />
von Azetylengas, das man durch Anfeuchten<br />
einiger Karbidtropfen in einem<br />
Blechdeckel sich entwickeln lässt. Die bei-<br />
[5ZZ8M<br />
In der Ansaugleitung kann ein Heizflansch<br />
eingebaut werden.<br />
den letztgenannten Massnahmen müssen allerdings<br />
nur als eine Art Rosskuren betrachtet<br />
werden und sind nur im Notfall anzuwenden.<br />
Versagen alle diese Massnahmen,<br />
so kommt man meistens ganz von selbst auf<br />
das Anschleppen oder Anschieben des Wagens<br />
bei eingeschaltetem zweithöchstem<br />
Gang. Reagiert ein Motor auch dann noch<br />
nicht, so kann man ruhig annehmen, dass ein<br />
organischer Defekt vorliegt, der zuerst behoben<br />
werden muss.<br />
Vielleicht sind die Zündkerzen-Elektroden<br />
zu stark abgebrannt, die Zündkerzenisolatoireji<br />
verschmutzt oder altersschwach, die Un><br />
terbrecherkotitakte verschmort, die Ventilführungen<br />
oder der Vergaseranschluss undicht,<br />
vielleicht lassen abgenützte Kolben<br />
oder Kolbenringe zu viel «falsche i Luft<br />
neben sich durchtreten oder es befinden sich<br />
Schmutz oder Wasser im Vergaser. Unzählige<br />
derartige kleine Störungsmöglichkeiten<br />
sind hier gegeben Und kommen mit Vorliebe<br />
gerade im Winter an den Tag, wenn man<br />
dem Wagen nicht die nötige Pflege angedeihen<br />
lässt.<br />
Ausser den oben angegebenen Improvisierten<br />
Massnahmen gibt es übrigens auch zahlreiche<br />
Zusatzvorrichtungen, die viel zur Erleichterung<br />
des Anlassens beitragen können.<br />
Kann man sich nicht zur Anschaffung eines<br />
modernen Vergasers entschliessen, so wird<br />
in einzelnen Fällen ein nachträglich anbaubarer<br />
Startervergaser gute Dienste leisten.<br />
Selbst in den hartnäckigsten Fällen bewährt<br />
sich gewöhnlich auch eine. Einspritzpumpe<br />
für Handbetrieb, die ein abgemessenes Quantum<br />
Brennstoff direkt in das Saugrohr einzuspritzen<br />
gestattet. Von der elektrischen<br />
Seite her lassen sich wiederum nicht selten<br />
die Anlaßschwierigkeiten beheben, indem<br />
man in das Batteriezflndsystem spezielle<br />
Zündspulen oder an Stelle des Verteilerkopfes<br />
einen der neuen Spezial-Magnetapparate<br />
einbaut.<br />
Rasches Warmlaufenlassen des Motors.<br />
Als eine der ersten Anstandspflichten dem<br />
Motor gegenüber galt es bis vor kurzem,<br />
jede höhere Tourenzahl nach dem Anlaufen<br />
des Motors so lange zu vermeiden, bis nach<br />
einigen Minuten dieser von selbst warm geworden<br />
war. Durch Forschungserkenntnisse<br />
der letzten Jahre ist man min jedoch in verschiedenen<br />
Punkten zu anderer Ansicht ee-<br />
(Jm den Anlasser vom Ladezustand der Batterie<br />
unabhängig zu machen, kann man ihn in der Garage<br />
mit Strom aus dem Liehtnetz betreiben, vorausgesetzt,<br />
dass ein geeigneter Transformator (A)<br />
zwischengeschaltet wird.<br />
Abgenützte, ausgeschlagene Ventilführungen* lassen<br />
bei den Einlassventilen Nebenluft eintreten, welche<br />
die Gemischbildung stört und besonders einen rerelmässigen<br />
Leerlauf des Motors vereitelt.<br />
langt. Einwandfrei wurde festgestellt, dass<br />
ein Hauptanteil an der Zylinder- und Kolbenabnützung<br />
auf Korrosionserscheinungen entfällt,<br />
die sich besonders bei kaltem Motor<br />
einstellen. Es gilt deshalb, die Betriebsperiode<br />
des kalten Motorlaufes nach Möglichkeit<br />
'abzukürzen. Auch aus einem zweiten Grund<br />
ist es äusserst wichtig, dass der Motor möglichst<br />
bald seine normale Betriebswärme erreicht,<br />
nämlich mit Rücksicht auf die Schmierung.<br />
Hat der Motor eine längere Ruhepause<br />
hinter sich, so ist gewöhnlich fast alles Oel<br />
zwischen den Metallflächen der Lager, der<br />
Kolben und der Zylinder bis auf einen ganz<br />
dünnen Oelfilm abgeflossen. Solange bei der<br />
nächsten Inbetriebsetzung das Oel noch kalt<br />
ist, kann es nur schwer wieder zu den Reibflächen<br />
gelangen, da es in den Leitungen nur<br />
ganz langsam zirkuliert. Vorab bei den Kolr<br />
ben und Zylinderwänden besteht eine grosse<br />
Gefahr des Trockenlaufens, da die Schmierung<br />
der betreffenden Reibflächen ja nur<br />
durch das von den Kurbelzapfen abgesprühte<br />
Oel zustandekommt und eine derartige<br />
Sprühwirkung längere Zeit auf sich warten<br />
lassen kann. Der vorher noch vorhandene<br />
dünne Oelfilm ist dabei vielleicht durch eine<br />
Uebersättigung des Brennstoffgemisches<br />
beim Anlassen schon lange aufgelöst und<br />
unwirksam geworden. Ueberlässt man jetzt<br />
den Motor einfach sich selbst, so sind die<br />
Kolben vielleicht gezwungen, mehrere Minuten<br />
lang fasf ohne jede Schmierung in den<br />
Zylindern auf- und abzugleiten, was ihrer<br />
Lebensdauer und derjenigen der Zylinderwände<br />
selbstverständlich nicht zuträglich<br />
sein kann. Manche .Autoritäten bezeichnen<br />
den schlechten Schmierzustand der Kolben<br />
nach dem Anlassen als weitaus stärksten<br />
Anlass für die Kolben- und Zylinderabnützung.<br />
Ihrer Ansicht nach ist das einzig richtige<br />
Vorgehen das, den Motor sogleich nach<br />
dem Anlaufen auf eine mittelhohe Tourenzahl<br />
zu treiben, damit die Zylinderwände<br />
möglichst rasch durch Sprühung geschmiert<br />
werden. Um die Sprühschmierunsj weiter zu<br />
OeltemperatuTregulator und Oelreiniger an einem<br />
Packard-Motor.<br />
begünstigen, muss sich der Motor möglichst<br />
rasch erwärmen, wozu der Kühler zu bedecken<br />
oder das Kühlsystem sonstwie vorübergehend<br />
auszuschalten ist, wr eine<br />
solche Ausschaltung nicht schon automatisch<br />
erfolgt. Natürlich ist das alles nicht so aufzufassen,<br />
dass man rücksichtslos den kalten<br />
Motor auch schon voll belasten soll. Anderseits<br />
wurde durch die neuen Erkenntnisse<br />
der Wert der Oberschmierung einmal mehr<br />
bestätigt. Durch Beimischung eines Obenschmieröls<br />
zum Brennstoff oder direkte Einführung<br />
eines solchen in das Saugrohr lässt<br />
sich ja schon von den ersten Umdrehungen<br />
des Motors an eine Schmierung der Zylinderwände<br />
und Kolbenlauifflächen herbeiführen,<br />
wie sie sonst vielleicht erst nach Minuten<br />
zustande kommt.<br />
Dass trotzdem daneben auch der normalen<br />
Schmierung<br />
gerade im Winter volle Aufmerksamkeit gewidmet<br />
werden muss, versteht sich von<br />
selbst. Von der Anwendung einer auch in<br />
der Kälte genagend dünnflüssigen, dabei aber<br />
trotzdem genügend hitzebeständigen Oelsorte<br />
hängt es zum grossen Teil ab, ob der<br />
Motor beim Anlassen die genügende Mrinimaldrehzahl<br />
erreicht, die, wie weiter oben<br />
angeführt, zur Gewährleistung einer ausreichenden<br />
Vergasung und bei Motoren mit<br />
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N« 97 - <strong>1934</strong> /tüTOMOBIL-REVUB 13<br />
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der zu verwendenden Oelsorte hält man sich<br />
am besten an die Vorschrift des Konstrukteurs.<br />
Auf alle Fälle hüte man sich vor der<br />
Verwendung wenig bekannter oder gar un-durch den Kühlermuff ersetzt.<br />
bekannter Oelmarken. Eine eventuelle Ersparnis<br />
in den Oelanschaffungskosten könnte<br />
sich sonst durch vielfach grössere Reparafcr-<br />
oder Ersatzkosten für abgenützte Teile<br />
rächen.<br />
Auch auf der Fahrt ist nach Möglichkeit<br />
dafür zu sorgen, dass die Temperatur des<br />
Motors nicht unter 70—80 Grad sinkt, da<br />
sonst sofort mit Brennstoffniederschlagsbildung<br />
in den Zylindern, Verschlechterung der<br />
tigung als Schutz gegen eine zu rasche Abkühlung<br />
des Motors bei stationiertem Wagen,<br />
aber auch hier werden sie mit Vorteil<br />
Zeigt ein Motor die Tendenz, trotz allem<br />
nicht auf die richtige Betriebstemperatur zu<br />
kommen, so empfiehlt sich eventuell die<br />
Ausserbetriebsetzung des Ventilators oder<br />
der Abschluss der seitlichen Ventilationsschlitze<br />
in der Motorhaube mittelst Karton<br />
oder Blech. Um dem Fahrer eine ständige<br />
Kontrolle der Kühlwassertemperatur zu ermöglichen,<br />
ist natürlich bei nicht automatisch<br />
geregelten Kühlsystemen die Anwendung<br />
eines Kühlwasser-Thermometers erforderlich.<br />
Eine weitere wertvolle Kontrollmöglichkeit<br />
bringt ausserdem ein Oeldruckmesser<br />
mit sich.<br />
Wer den Anlaßschwierigkeiten ein- fürusw. Letzten Endes verursacht dieser einfache<br />
Schutz dann doch wieder Kosten, indem<br />
allemal aus dem Wege gehen will, sorgt am<br />
besten dafür, dass die Motortemperatur man sich zur Vornahme einer Kühlsystemreinigüng<br />
gezwungen sieht. Das Ablassen des<br />
auch bei längstem Stillstand des Wagens nie<br />
unter ein gewisses Minimum sinkt. Im Kühlwassers ist deshalb nur in Notfällen ratsam<br />
oder beispielsweise dann, wenn die Mög-<br />
Zubehörhandel sind zahlreiche Abarten von<br />
Spezial - Heizkörpern erhältlich, die, unter lichkeit zu einer Wiederverwendung des abgelassenen<br />
Wassers besteht.<br />
die Motorhaube gebracht oder unter den<br />
Motor gestellt, eine rationelle lokale Erwärmung<br />
gestatten. Neben den elektrischen übrigen besser, wenn sie dem Wasser ein<br />
Selbst Besitzer heizbarer Garagen tun im<br />
Heizkörpern, die als Strahler vor den Kühler<br />
Gefrierschutzmittel<br />
gehängt oder als Lufterhitzer irgendwo in beigeben. Zahlreiche diesbezügliche Präparate<br />
sind im Handel erhältlich. Unterschiede<br />
der Nähe des Motors aufgestellt werden, die<br />
aber natürlich eine Anschlussmöglichkeit bedingen<br />
und nur für die Verwendung in der<br />
Garage in Frage kommen, erfreuen sich gegenwärtig<br />
die unbeschränkt transportablen,<br />
sogenannten katalytischen Benzinöfen grosser<br />
Beliebtheit. Die Begünstigung des Anlassvorganges<br />
durch Erwärmung des ganzen<br />
Luftvorrates unter der Motorhaube darf in<br />
jedem Fall nicht übersehen werden. Die Tatsache,<br />
dass andererseits allein auch schon<br />
eine gewisse Temperierung der Ansaugluft<br />
das Anlaufen des Motors erleichtert, hat zur<br />
Konstruktion zahlreicher Luftvorwärmer veranlasst,<br />
die auf einfachste Weise als Flansch<br />
an der Saugleitung eingebaut werden und<br />
mit elektrischer Widerstandserhitzung arbeiten,<br />
jedoch meist auch den Anschluss an eine<br />
fremde Stromquelle verlangen.<br />
Praktisch fast vollständig lassen sich die<br />
Anlaßschwierigkeiten natürlich beheben, indem<br />
man den Wagen in einer geheizten Garage<br />
unterbringt. Wir werden hierauf in einem<br />
besonderen Kapitel weiter unten noch zu sprechen<br />
kommen.<br />
Trotz allen Kälteschutzhüllen wird es sich<br />
oft nicht vermeiden lassen, dass die Kühlwassertemperatur<br />
bei mehrstündigem Stillstand<br />
des Wagens im Freien gefährlich nahe<br />
an den Gefrierpunkt herabsinkt. Jedes Einfrieren<br />
des Kühlsystems hat aber fast sicher<br />
grosse Schäden zur Folge, sei es, dass das<br />
Schmierung und erhöhter Abnützung zu<br />
rechnen ist, ganz abgesehen davon, dass der<br />
Motor nicht seine volle Leistung entwickeln<br />
kann und unverhältnismässig viel Brennstoff<br />
verbraucht. Die meisten modernen Motoren<br />
weisen im Kühlsystem Thermostate auf, die<br />
— indem sie entweder auf den Kühlwasserumlauf<br />
einwirken oder dann Jalousien vor<br />
dem Kühler betätigen — die Kühlwassertemperatur<br />
auf einer gewissen einstellbaren<br />
Mindesthöhe halten. Kühlervorsätze mit thermostatiseh<br />
geregelten oder von Hand bedienbaren<br />
Jalousien sind übrigens im Handel erhältlich<br />
und können auch nachträglich noch<br />
mit Leichtigkeit eingebaut werden, wie auch<br />
Thermostate mit direkter Einwirkung auf das<br />
Umlauf - System. Wo man sich bei älteren<br />
Wagen nicht zur Anschaffung solcher Apparate<br />
entschliessen kann, ist die Anschaffung<br />
eines sogenannten Kühlermuffes mit verstellbaren<br />
Oeffnungsklappen immerhin noch weit<br />
ratsamer als die primitive Kühlwassertemperatur-Regelung<br />
mit einer Decke, mit vorgehängten<br />
Kartontafeln oder andern Behel-<br />
sich bildende Eis den Kühler oder den Zylinderblock<br />
sprengt, oder dass der Flügel der<br />
eingefrorenen Wasserpumpe beim nächsten<br />
Anlassen von seiner Welle abgerissen wird.<br />
Den einfachsten Schutz gegen solche Vorkommnisse<br />
erreicht man natürlich durch jedesmaliges<br />
Ablassen des Kühlwassers. Wird<br />
jedoch der Kühler dann immer von neuem mit<br />
frischem Leitungswasser aufgefüllt, so zeigt<br />
das Kühlsystem besonders in Gegenden mit<br />
fen, die doch nie eine richtige Anpassung der<br />
«hartem» Wasser eine starke Verkalkung<br />
Motortemperatur an die verschiedenen Betriebszustände<br />
gestatten werden. Decken<br />
Rechts Unten: Einbaubeispiel eines Thermostaten.<br />
Links: Mit Jalousien versehener Kühler. Oben: mit allen deren Folgen, wie ständige Uebertzyng<br />
des Motors, schlechtes Ziehen an<br />
Teilschnitt eines Thermostaten, der direkt in den<br />
haben höchstens eine gewisse Daseinsberech- I Kühlwasserumlauf eingesetzt wird. _., Steigungen, verstärkte Neigung zum Klopfen<br />
im Preis dieser Präparate sind meist nur<br />
scheinbar, da je nach der Konzentration des<br />
Gefrierschutzmittels verschieden grosse Zusatzmengen<br />
nötig sind, um den gleichen Frostschutz<br />
sicherzustellen. Im allgemeinen ist<br />
auch, auf gleiche Wirkung bezogen, der Preis<br />
dieser Präparate kaum oder nur wenig höher<br />
als der von Gemischen, die sich der Fahrer<br />
selbst zusammenbrauen kann. Immerhin geben<br />
wir für Notfälle die Rezepte einiger Sorten<br />
« Privatmischungen » bekannt.<br />
Ein unerlässliches Kontrollinstrument bei nicht<br />
durch Thermostaten automatisch geregelter WassertemperatuT<br />
stellt das Kuhlwasserthermometer dar<br />
Länge Zeit stand als einfachste Frostschutzbeigabe<br />
der Sprit in grosser Beliebtheit. Seine<br />
Frostschutzwirkung ist zugegebenermassen<br />
auch sehr gut. Da er aber schon bei Temperaturen<br />
von etwa 70 Grad zu verdampfen anfängt,<br />
weiss man nie, wieviel von ihm sich<br />
noch im Kühlwasser befindet. Besser verhält<br />
sich in dieser Beziehung das nicht verdunstende<br />
Glyzerin, das jedoch in den erforderlichen<br />
säurefreien Qualitäten schon wieder<br />
bedeutend teurer ist. Salzlösungen, die ebenfalls<br />
den Gefrierpunkt des Wassers stark<br />
herabsetzen, kommen heute nicht mehr zur<br />
Verwendung, da sie das Kühlsystem angreifen.<br />
Nur in Notfällen kann man sich ihrer<br />
etwa noch vorübergehend bedienen. Die im<br />
Handel erhältlichen Gefrierschutzpräparate<br />
sind vielfach auf der Grundlage von Glykol<br />
aufgebaut, eines Stpffes, der alle günstigen<br />
Eigenschaften, nämlich tiefen Gefrierpunkt,<br />
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Heizung.<br />
Die Dampf- oder Warmwasserheizung ist<br />
ohne Frage die einfachste Garagenheizung,<br />
wenn ein Anschluss an ein nahegelegenes<br />
Heizsystem möglich ist. Es braucht in diesem<br />
Falle für die Garage nicht ein eigener<br />
Kessel aufgestellt zu werden, sondern diese<br />
wird an die Hausheizungsanlage angeschlossen.<br />
Die Betriebskosten sind sehr gering, da<br />
die Anlage ohnehin in Betrieb ist. Es handelt<br />
sich nur um die Installationskosten für die<br />
Zuleitungsrohre und den Heizkörper, die<br />
aber durch die Annehmlichkeiten wieder<br />
aufgewogen werden und sich bald bezahlt<br />
machen.<br />
Auch bei der Verlegung dieser Anlagen<br />
sind die kantonalen oder örtlichen feuerpolizeilichen<br />
Vorschriften unbedingt zu beachten.<br />
Die Hochdruckheizkörper müssen z. B.<br />
manchmal 2 Meter über dem Boden angebracht<br />
sein, hingegen können die Heizschlangen<br />
einer Warmwasser-Niederdruckheizung<br />
auch niedriger gelegt werden.<br />
Die Dampfheizung hat jedoch der Warmwasserheizung<br />
wieder den kleinen Vorteil<br />
voraus, dass man sie beliebig abstellen kann,<br />
ohne ein Einfrieren der Rohrleitungen befürchten<br />
zu müssen. Bei Warmwasserheizung<br />
dagegen muss im Winter bei jedem längeren<br />
Abstellen gleichzeitig auch die Leitung entleert<br />
werden.<br />
Eine, praktische und billige Garagenheizung<br />
stellt die Heizung mit Gas dar. Naturgemäss<br />
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kann in der Garage nicht irgendein Gasofen<br />
aufgestellt werden, sondern dieser muss unbedingt<br />
den feuerpolizeilichen Vorschriften<br />
entsprechen. Die einschlägige Industrie bringt<br />
seit einiger Zeit Garagen-Gasöfen auf den<br />
Markt, die vollkommen den Ansprüchen<br />
einer gediegenen Heizung gerecht werden.<br />
Diese Oefen erhalten die notwendige Verbrennungsluft<br />
von aussen her, ebenso werden<br />
die Verbrennungsprodukte nach aussen<br />
abgeführt oder in einen bestehenden Kamin<br />
geleitet. Eine Art dieser Oefen hat im Innern<br />
eine besondere Zündvorrichtung, welche<br />
von der Garage aus gefahrlos betätigt<br />
werden kann, während bei anderen Systemen<br />
sich vereinigt. Im übrigen gibt die nachfolgende<br />
Tabelle über die Wirksamkeit der gebräuchlichsten<br />
Frostschutzmittel Aufschluss. werden. Die Gaszuleitung ist bei dem Ein-<br />
die Zündflammen von aussen angezündet<br />
tritt in den Ofenraum vollständig abgedich-<br />
Wasser 90% 80% 70% 60% 50% 40%<br />
Zusatz 10% 20% 30% 40% 50% 60% tet. Der Verbrennungsraum ist also vom Ein-<br />
Methyl-Alkohol —5° —12" —19« —29» —40° —55°<br />
Aethyl-Alkohol —3° —7° —12° —19» —28° —39°<br />
Isopropyl-Alk. —3° — 8° —14° —22° —30» —42°<br />
Glyzerin —2° —6° —II» —17» —24»<br />
tritt der Gase bis zur Abführung der Verbrennungsabgase<br />
an die Aussenluft vollständig<br />
von der Raumluft der Garage getrennt<br />
und der Zutritt etwa in der Garage vorhandener<br />
explosiver Benzingase in den Ofen ist<br />
gänzlich ausgeschlossen. Dieser Gasofen ist<br />
vollkommen frostsicher, da er sich nicht des<br />
Wassers als Heizmittel, sondern der heissen<br />
Abgase, die bei der Verbrennung des Leuchtgases<br />
entstehen, bedient. Der an jedem Ofen<br />
befindliche Temperaturregler stellt die Flamme<br />
selbsttätig klein, wenn die gewünschte<br />
Raumtemperatur erreicht ist, wodurch ein<br />
überflüssiger Brennstoffverbrauch vermieden<br />
wird. Der Gasverbrauch stellt sich bei<br />
einem Heizwert von 4300 Wärme-Einheiten<br />
mit vier Elementen auf etwa 1,5 cbm. Der<br />
Ofen muss entsprechend den feuerpolizeili-<br />
Einbanfceisplel eines Wideretandsheizkörpers zur<br />
Warmhaltung des Kühlwassers in der Garage.<br />
chen Vorschriften in Höhe von 0,75—1,50<br />
Meter über dem Garagenboden auf Konsolen<br />
oder einem Mauersockel aufgestellt werden,<br />
damit er aus dem Bereich der schweren<br />
Benzingase ist<br />
Die Heizungsfrage für das Automobil<br />
selbst liegt im allgemeinen sehr ungünstig.<br />
Das Wageninnere ist, einmal durch das Oeff-<br />
In den Garagen mit Zentralheizung stellt man den<br />
Wagen vorteilhafterweise mit dem Kühler möglichst<br />
nahe an den Heizkörper heran.<br />
<strong>1934</strong> - N« 97<br />
nen der Türen und nicht dicht schliessende<br />
Fenster und Türen, zum anderen durch den<br />
bei schneller Fahrt entstehenden Zugwind<br />
und Luftdruck. ständig Temperaturveränderungen<br />
ausgesetzt. Der so entstehende Wärmeverlust<br />
lässt sich nur langsam wieder<br />
ersetzen.<br />
Eine der einfachsten Hilfsheizungen ist die<br />
Glühsteinheizung. Die als Heizmaterial zu<br />
verwendenden Glühsteine müssen aber im<br />
offenen Feuer angeglüht werden, was einigermassen<br />
umständlich und zeitraubend ist.<br />
Einmal in den Heizkörper eingelegt, bedürfen<br />
sie dann allerdings ca. 16-30 Stunden keinerlei<br />
Wartung mehr.<br />
Viel eher kommt bei uns die katalytische<br />
Heizung in Betracht. Die katalytischen Heizöfen<br />
sind kleine tragbare Blechöfchen, welche<br />
im Wagen aufgestellt werden und auch unter<br />
die Haube gehängt werden können. Sie stellen<br />
sich im Betrieb sehr billig, müssen aber<br />
peinlich sauber gehalten werden und funktionieren<br />
vielfach nur dann einwandfrei, wenn<br />
der richtige Betriebsstoff, d. i. Benzin von<br />
720 spez. Gewicht verwendet wird. Der untere<br />
Teil dieses Ofens enthält eine Wattefüllung,<br />
welche mit Benzin getränkt ist.<br />
Im mittleren Teil befindet sich ein Docht,<br />
durch welchen das Benzin hochsteigt und<br />
so in den oberen Teil, den eigentlichen Raum<br />
unter dem Heizteppich, gelangt. Der Heizteppich<br />
besteht aus Asbest mit fein verteiltem<br />
Platin und wird mit Spiritus angewärmt,<br />
worauf er als Katalysator wirkt, d. h. er<br />
oxydiert die Benzindämpfe in der Art, dass<br />
er die Brennstoffnebel mit dem Sauerstoff<br />
der Luft verbindet, so dass der Heizteppich<br />
so stark erwärmt wird, dass er überschüssige<br />
Wärme abgeben kann. Mit einer Füllung<br />
von Vt Liter Benzin haben die Oefen<br />
eine Betriebsdauer von 20—30 Stunden, bei<br />
grösserer Füllung noch entsprechend mehr.<br />
Die Heizung nach katalytischem Verfahren<br />
ist absolut explosionssicher, da die Verbrennung<br />
durch das Platinasbestpolster ohne<br />
Flammenbildung und auch ohne Rauch- und<br />
Gasbildung vor sich geht. Der Ofen kann<br />
ohne Gefahr auch während des Betriebes<br />
nachgefüllt werden. Er arbeitet ausserordentlich<br />
wirtschaftlich. Als besonders vorteilhaft<br />
verdient die leichte Inbetriebsetzung, lediglich<br />
durch eine Spiritusflamme, und die Möglichkeit<br />
der iederzeitigen Ausserbetriebsetzung<br />
erwähnt zu werden. Die kleine Mühe,<br />
diese Oefen anzuheizen, wird wirklich dadurch<br />
belohnt, dass der Wagen stets fahrbereit<br />
ist. Selbst bei strenger Kälte bleiben<br />
Motor und Gehäuse warm, das Oel erhält<br />
sich dünnflüssig und geschmeidig und das<br />
Einfrieren des Kühlwassers wird verhindert<br />
Im Anschluss an diese besprochenen Heizsysteme,<br />
welche zur Motor- und Innenheizung<br />
gleichermassen verwendet werden können,<br />
sind noch die ausgesprochenen Innenheizungsanlagen<br />
zu erwähnen. Bei Stillstand<br />
des Motors bzw. des Wagens oder in einer<br />
ungeheizten Garage ist aber trotz diesen noch<br />
eine besondere Heizung für den Motor und<br />
das Kühlsystem notwendig. Bei diesen mit<br />
Motorwärme betriebenen Heizungen unterscheidet<br />
man zwei Systeme, die Auspuffheizung,<br />
welche die Auspuffgase direkt zur Heizung<br />
verwendet und die Frischluftheizung,<br />
bei der frische Luft durch die Motorradwärme<br />
erwärmt wird.<br />
Bei der Auspuffheizung Ist der Heizkörper<br />
in einem im Wagenboden eingelassenen<br />
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Die Frostschuts-Doppelseheibo gehört heute zu den<br />
unentbehrlichen Winter-Ausrüstungsgejenständen.<br />
Kasten untergebracht. Neben diesem Kasten<br />
ist der Anschluss zum Auspuffrohr, so dass<br />
die Auspuffgase ihren Weg ins Freie durch<br />
den Heizkörper nehmen müssen und so das<br />
Wageninnere erwärmen. Vermittelst eines<br />
Ventils lässt sich die Einströmung der Oase<br />
und somit die Heizung regulieren. Bei sachgemässer<br />
Montage der Anlage sind keine<br />
Belästigungen durch üblen Geruch und<br />
ausströmende Oase zu befürchten. Die Betriebskosten<br />
dieser Heizung sind gleich<br />
Null, da die warmen Auspuffgase ja kostenlos<br />
zur Verfügung stehen, lediglich die<br />
Amortisierung der Anlage ist zu rechnen.<br />
Die Frischluftheizun^ verwendet in einer<br />
ihrer Bauarten auch die Auspuffgase zur<br />
Heizung, aber nicht direkt, sondern es wird<br />
Frischluft erwärmt und in das Wageninnere<br />
geleitet. Das Prinzip dieser Heizungsart ist<br />
folgendes: Der Kühlerventilator drückt durch<br />
einen Einströmtrichter in einen Metallschlauch<br />
frische Luft zu einem Heizkörper,<br />
welcher an Stelle des Schalldämpfers in die<br />
Auspuffrohrleitung eingebaut ist Hier wird<br />
die Luft erhitzt und gleitet sodann durch<br />
einen isolierten Metallschlauch zum Heissluftverteiler.<br />
Dieser ist im Fahrzeugboden angebracht<br />
und besorgt eine gleichmässige<br />
Verteilung der warmen vollkommen geruchlosen<br />
Luft im Wageninnern. Ist die Heizung<br />
abgestellt, so entweicht die Luft nach Passieren<br />
des Heizkörpers durch eine besondere<br />
Vorrichtung ins Freie. Die Betriebskosten fallen<br />
hier ebenfalls nicht ins Gewicht, da die<br />
zur Erwärmung dienenden Auspuffgase und<br />
die Luft kostenlos zu haben sind. Auch bei<br />
diesem System ist lediglich die Installation<br />
der Anlage und die Apparatur selbst zu<br />
amortisieren.<br />
Die letzten Entwiöklungsformen von Wagenheizungen<br />
stellen Systeme dar, die<br />
sich im Prinzip mit Warmwasserheizungen<br />
von Wohnungen vergleichen lassen, indem<br />
sie ebenfalls eine Lufterwärmung durch<br />
wasserdurchflossene Radiatoren bewirken.<br />
Das warme Wasser wird dabei einfach dem<br />
Kühlsystem des Motors entnommen. Der<br />
Heizkörper kann an beliebiger Stelle im Wageninnern<br />
angeordnet werden. Er trägt auf<br />
der Rückseite einen kleinen Ventilator, der<br />
Das Ziel der winterlichen<br />
Wünsche..<br />
(Photo A. Klopfenstein,<br />
Adelboden.)<br />
1984 - N« 97<br />
Links: Teilschnitt einer<br />
modernen, mit Warmwaeser<br />
und Ventilator arbeitenden<br />
Wagen-Innenheizung.<br />
Einige der gebräuchlichsten Systeme Ton Wagen heizungen. Links: Beheizung durch einströmende<br />
Luft, die in einem um den Auspufftopf gelegten Blechmantel erwärmt wird. Rechts inten:<br />
Schema einer einfachen Auspuffheizung.<br />
für einen raschen Wärmeaustausch zwischen<br />
dem Radiator und der Luft sorgt, so dass<br />
sich das ganze Wageninnere in wenigen Minuten<br />
-durchwärmen lässt. Die Stromaufnahme<br />
des Ventilators ist nur ganz gering,<br />
so dass die Batterie keine merkliche Mehrbelastung<br />
erfährt.<br />
Manche Fahrer können sich nur deshalb<br />
nicht zum Einbau einer Wagen-Innenheizüng<br />
entschliessen, weil sie befürchten, dass dann<br />
die Fensterscheiben eine stärkere Tendenz<br />
Schnitt durch einen- k*talytischen<br />
Heizofen. A =<br />
Asbestteppich, D — Docht,<br />
E == Einfüllöffnunj für<br />
Leichtbenzin, S = Sieb,<br />
W'= Watte.<br />
zum Anlaufen zeigen. Das Gegenteil trifft zu.<br />
Da durch eine einigermassen wirksame Heizung<br />
der Feuchtigkeitsgrad im Wageninnern<br />
herabgesetzt wird, bleiben die Scheiben absolut<br />
klar und durchsichtig, selbst wenn sich<br />
mehrere Personen im Wagen befinden. Man<br />
ist deshalb nicht mehr gezwungen, wie beim<br />
ungeheizten Wagen, ständig eine Scheibe<br />
halb geöffnet zu halten.<br />
Gegen die Beschlagsbildung auf der Aussenseite<br />
der Windschutzscheibe und vor allem<br />
gegen die so lästige und durch den<br />
Scheibenwischer nicht zu verhindernde Eisblumenbildung<br />
wurde in den letzten Jahren<br />
als ideales Gegenmittel die elektrisch beheizte<br />
Frotsschutz-Doppelscheibe erfunden.<br />
Durch Anbringung einer solchen Frostschutzscheibe<br />
auf der Rückseite der Windschutzscheibe<br />
entsteht ein die Temperatur ausgleichender<br />
Luftraum, der an sich schon das Beschlagen<br />
der Scheiben und die leichte Eisbildung<br />
verhindert, ähnlich wie man es bei Doppelfenstern<br />
im Wohnbau beobachten kann.<br />
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Ausserdem sind aber zwischen den beiden<br />
Scheiben mehrere Heizdrähhte eingespannt,<br />
die entweder gemeinsam oder auch einzeln<br />
durch Anschluss an die Batterie erhitzt werden<br />
können. Die Windschutzscheibe wird<br />
dadurch so stark erwärmt, dass auf sie auftretender<br />
Schnee sofort wegschmilzt und<br />
auch bei niedrigen Temperaturen keine Eisbildung<br />
möglich ist.<br />
Die Ausgaben für die Heizung, sei es nun<br />
Hilfsheizung oder Heizung überhaupt, sind<br />
sicher wirtschaftlich angewendet. Abgesehen<br />
von den Annehmlichkeiten für den Fahrer<br />
bedeutet die Heizung eine Schonung des<br />
Motors und der Starteranlage, da die Batterie<br />
im Winter durch die Beleuchtung ohnehin<br />
schon stärker beansprucht wird. In diesem<br />
Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen,<br />
dass es gänzlich unangebracht ist,<br />
etwa die Wagenbatterie zur Speisung einer<br />
Hilfs- oder Wagenheizung zu benutzen, da<br />
diese durch ihre Ausmasse gar nicht dazu<br />
in der Lage ist und dadurch nur Schaden leiden<br />
würde.<br />
Bei unseren klimatischen Verhältnissen<br />
ist das Vorhandensein einer betriebssicheren<br />
Wagenheizung sehr angenehm. Wie schon<br />
erwähnt, ist im Wagen ständig mit Temperaturschwankungen<br />
zu rechnen, die allerdings<br />
nicht so leicht überwunden werden. In jedem<br />
Falle ist aber im Winter eine künstliche Heizung<br />
des Autos zu empfehlen, da. hierdurch<br />
unbedingt eine leichtere Betriebsweise ermöglicht<br />
wird und der Wagen vor Schäden<br />
bewahrt bleibt, was sich nicht zuletzt in günstigem<br />
Sinne auf den Geldbeutel auswirkt. V<br />
Hat man soweit für die Bequemlichkeit des<br />
winterlichen Fahrbetriebes gesorgt, so gilt es<br />
nun auch noch, der Fahrsicherheit Genüge<br />
zu leisten. Vor allem heisst das, dass man<br />
sich um einen den Umständen angepassten<br />
Gleitschutz<br />
bekümmert. Das Aufziehen griff iget, gut profilierter<br />
Reifen stellt das Minimum dessen dar,<br />
was man von einem gewissenhaften Automobilisten<br />
erwarten kann. Spezielle moderne<br />
sCcherdurcrt<br />
Die drei tnftistg<br />
liehen Gleitschutzketten-<br />
System«. Link«: Zickzack-<br />
Kett«. Mitte: Leiterkette.<br />
Hechts: Einielkette.<br />
Durch im Handel erhältliche Stablbügel kann man<br />
sich das Montieren der Schneeketten stark erleichtern.<br />
Ein neueres Gleitschutzsystem stellen kombinierte<br />
Stahl- und Gummiketten dar.<br />
Bei massigen Schneehöhen leistet auch die Gummi-<br />
Gleitschutzkette ausgezeichnete Dienste,<br />
Gute Dienste leistet bei den häufigen •winterlichen<br />
Nachtfahrten ein verstellbarer Blendschirm an der<br />
Windschutzscheibe.<br />
genommen, wenn man bei Nacht" und Kälte<br />
irgendwo mit dem Wagen stecken bleibt.<br />
Schlecht angepasste, unterwegs abfallende<br />
Ketten können, wenn sie sich irgendwie verhängen,<br />
leicht Anlass zu. Unfällen geben,<br />
chen, so dass man sie beständig auf dem Rad<br />
belassen kann. Die Stahlkette dagegen ist<br />
unentbehrlich, so wie man sich auf ungebahnten<br />
Wegen vorwärts bewegen muss. Wie die<br />
Gummikette wird die Stahlkette in den verschiedensten<br />
Formen ausgeführt. Die Aus-waführungsform ist dabei jedoch weniger wich-<br />
Ueberzählige Kettenglieder, die nicht sorg-<br />
ihrem-Zweck natürlich nicht entspricht.<br />
tig als die Qualität. Sogenannte Zickzack- fältig mit Draht von mindestens 2 mm Stärke<br />
Ketten bieten einen etwas erhöhten Schutz festgebunden werden, - verursachen meist<br />
gegen seitliches Schleudern als die Leiterketten,<br />
machen manchmal (aber auch etwas äusserst irritierenden Lärm, ganz abgesehen<br />
durch Anschlagen an den Kotflügeln einen<br />
grössere Anpassungsschwierigkeiten. Der davon, dass sie vielleicht den Kotflügel in<br />
richtige Sitz der Ketten spielt eine grosse kurzer Zeit durchschlagen.<br />
Rolle. Die Anpassung der Ketten muss deshalb<br />
mit aller Vorsicht vor sich gehen und Einstellung der Bremsen haben wir erst vor<br />
Auf die Notwendigkeit einer sorgfältigen<br />
wird vorteilhafterweise nicht erst dann vor- kurzem hingewiesen. Dagegen dürfte es<br />
Sofortiges Starten bei Jeder<br />
Kälte mit einer LECLANGH£-<br />
Akkumulatorenbatterie.<br />
manchem Autler noch nicht recht klar sein,<br />
wie er bei Fahrten zu seinem geliebten Wintersport<br />
die. Skier.-am Wagen unterbringen<br />
soll. Durch das neue Verkehrsgesetz ist die<br />
Unterbringung der Skier<br />
am Wagen erschwert, da dieser « keine technisch<br />
nicht erforderlichen hervorstehenden<br />
Bestandteile aufweisen darf, die bei engem<br />
Verkehr oder Zusammenstössen gefährlich<br />
werden können». Selbstverständlich bedeutet<br />
das aber nicht, dass der Transport der<br />
Skier auf Personenwagen überhaupt verboten<br />
sei. Die anfänglichen Bedenken, die Polizei<br />
würde mit dem Wortlaut des Gesetzes<br />
eine Möglichkeit zu neuen Schikanen ausnützen,<br />
waren zum Glück grundlos. Die bequeme<br />
Transportart der Bretter in der Hohlkehle<br />
zwischen den Vorderrad-Kotflügeln<br />
und der Motorhaube wird toleriert, solange<br />
man durch eine Orientierung der Skispitzen<br />
und der Stookspitzen nach vorn, wenn möglich<br />
noch weit über den Kühler hinaus, eine<br />
erhöhte Gefahr nicht gerade herausfordert.<br />
Vorsichtiger und im eigenen Interesse jedes<br />
Automobilisten ist es jedoch, wenn die Bretter<br />
noch weiter hinten am Wagen, am besten<br />
senkrecht an' der hinteren Wagenrückwand,<br />
oder dann auf dem Wagendach mitgeführt<br />
werden. Sicherheitstechnisch ist natürlich<br />
auch gegen ihre Befestigung auf den Trittbrettern<br />
nichts einzuwenden. Für alle diese<br />
Befestigungsarten sind im Zubehörhandel<br />
spezielle Halter zu finden, deren Gebrauch<br />
nur, "wärmstens empfohlen werden kann. Das<br />
Aufpacken und .Abnehmen der Skier und<br />
Stöcke wird damit zu einer Angelegenheit<br />
von wenigen Minuten. Ein blosses Festschnallen<br />
der Skier und Stöcke ist dagegen<br />
häufig fast unmöglich oder zumindest riskiert<br />
man alle Augenblicke einen Verlust<br />
oder die Beschädigung des Wagenanstriches.<br />
Noch manches wäre zu erwähnen, was den<br />
Winterbetrieb rationell, zuverlässig und angenehm<br />
machen kann. Es sei dabei nur an<br />
die Sonderbehandlung der Batterie und der<br />
gesamten elektrischen Anlage überhaupt sowie<br />
an die zahlreichen Annehmlichkeiten erinnert,<br />
die eine geeignete Winterbekleidung<br />
mit sich bringt. "Für den ersten Empfang<br />
der bevorstehenden kalten Tage dürften jedoch<br />
die hier angeführten Ratschläge vorläufig<br />
genügen. m.<br />
Oel und Fett sind billiger als neue Lager.<br />
Berücksichtige das bei der Pflege des Motors.<br />
Mach dir zur Regel, vor jeder Ausfahrt<br />
den Oelstand zu kontrollieren.<br />
Für Ihr Auto<br />
ftntergleitschutzprofile ermöglichen übrigens<br />
ein Durchkommen selbst noch auf stark<br />
verschneiten Strassen. Wer allerdings mehr<br />
als nur gelegentlich über Land fährt, kommt<br />
ohne Gleitschutzketten nicht aus. In den letzten<br />
Jahren haben von den verschiedenen<br />
Gleitschutzketten-Systemen vor allem die<br />
Gummisprossen-Ketten grosse Verbreitung<br />
gefunden. Den Stahlketten haben sie den<br />
Vorteil voraus, dass sie die Reifen weniger<br />
angreifen und zudem keinen Lärm verursa-<br />
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