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E_1934_Zeitung_Nr.098

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BERN, Dienstag. 4. Dezember <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang — N° 9*<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Kr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-<br />

Autgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.-<br />

Das Strassenwesen im kantonalen Haushalt<br />

Soll und Haben im Jahre 1932.<br />

Die Oeffentlichkeit wird im allgemeinen<br />

nur recht einseitig über die kantonalen<br />

Strassenrechnungen orientiert. Gewöhnlich<br />

geht aus den Pressemitteilungen und weiteren<br />

Bekanntmachungen jeweilen nur der<br />

Geldbedarf des Staates hervor, der notwendig<br />

ist, um für den laufenden Unterhalt des<br />

Strassennetzes aufzukommen oder weitere<br />

Etappen eines bestehenden Ausbauprogrammes<br />

zu verwirklichen. Nur selten erfährt das<br />

Publikum etwas davon, wie sich der Staat<br />

die Mittel hiefür beschafft und so kann es<br />

nicht überraschen, dass verstärkt durch eine<br />

tendenziöse Beeinflussung der öffentlichen<br />

Meinung, der irrtümliche Glauben in weiten<br />

Kreisen festen Fuss fasste, das Strassenwesen<br />

werde grösstenteils durch die Einnahmen<br />

aus den allgemeinen Staatssteuern finanziert.<br />

Es braucht dann nur noch von Demagogen<br />

der «Herrenfahrer», der die Strasse beherrscht,<br />

gegen den wehrlosen Fussgänger<br />

und Steuerzahler, der die Strasse bezählt,<br />

ausgespielt zu werden, dann ist der gewollte<br />

Graben zwischen einzelnen Gruppen von<br />

Strassenbenützern und Stimmbürgern wiederum<br />

vertieft und eine wenig kritisch eingestellte<br />

Masse neuerdings vom Märchen<br />

überzeugt, dass sie allein für die Strassen<br />

zahle.<br />

Dieser Irrtum ist aber leider nicht nur im<br />

Stimmvolk vertreten, sondern hat seine Anhänger<br />

weit hinauf in der parlamentarischen<br />

und behördlichen Hierarchie, ja in den Voten<br />

ganzer politischer Fraktionen kommt dieser<br />

Vorwurf immer wieder zum Durchbruch. Er<br />

ist, wie erwähnt, teilweise entschuldbar, weil<br />

die Möglichkeiten eben selten sind, diese unberechtigte<br />

Auffassung richtig zu stellen und<br />

andererseits immer wieder die Mitteilungen<br />

über so und so grosse oder über neue Ausgaben<br />

für das Strassenwesen wiederkehren,<br />

ohne dass auch nur einmal über die Einnahmen<br />

ein Wort verloren würde.<br />

T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller.<br />

München.<br />

(8. Fortsetzung.)<br />

«Ja», erwidert sie demütig. «Gute Nacht.»<br />

Er hört ihre Füsse in den Hobelspänen,<br />

der Regen rauscht lauter auf in der geöffneten<br />

Tür, und dann ist wieder alles wie zuerst,<br />

ein rinnender Strom, des Dunkels, des<br />

Schweigens, der Zeit.<br />

Er drückt sein Gesicht in die Wärme, die<br />

noch von ihr zurückgeblieben ist, und einen<br />

Augenblick lang klingt es so, als stöhne er<br />

unter einer Wunde.<br />

Regen wie immer am nächsten Tag. Nebel<br />

über den Wäldern, ein gleichmässiger<br />

grauer Himmel, ohne Spalt, ohne geformte<br />

Wolken. Jürgen war lange auf dem Wasser.<br />

Er sah, dass jemand versucht hatte, das<br />

Schloss an einem der Fischkästen zu sprengen,<br />

und er 1 bedachte, dass er die Kästen in<br />

der Dunkelheit fortbringen müsste, oberhalb<br />

der Fähre am besten, wo niemand sie vermuten<br />

würde. Er sass noch eine Weile<br />

müssig im Kahn, die Hände gefaltet,,und sah<br />

nach den beiden Dörfen hinüber, die wie zwei<br />

grosse Gräber im Nebel lagen. «Ein schwerer<br />

Winter», dachte er. «Wenn das Eis hält, werden<br />

sie stehlen und dann werden sie sich totschlagen...»<br />

Und er rechnete zusammen,<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

Monatlich „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION ii. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Es muss zur Ehre der Presse gesagt werden,<br />

dass es leider sehr an Informationen<br />

über den letzteren Punkt mangelt. Dieser<br />

Mangel macht sich um so (mehr geltend,<br />

wenn man über die Verhältnisse in einem<br />

einzelnen Kanton hinausgehen und sich über<br />

diejenigen in der ganzen Eidgenossenschaft<br />

orientieren will. Das Strassenwesen ist bekanntlich<br />

Sache der Kantone, deren verwaltungsmässige<br />

Buchhaltung nicht nach einheitlichen<br />

Richtlinien erfolgt. Es bedeutet daher<br />

eine gewaltige Arbeit, nicht nur die Angaben<br />

aus allen Kantonen zu sammeln, sondern sie<br />

auch richtig zu rubrizieren, um einen Vergleich<br />

zu ermöglichen.<br />

Dieser umfangreichen Arbeit und schwierigen<br />

Aufgabe unterzieht sich alljährlich das<br />

Sekretariat der Vereinigung schweizerischer<br />

Strassenfachmänner, dem es zu verdanken<br />

ist, dass überhaupt ein abgerundetes Bild<br />

über die Strassenrechnung aller Kantone zu<br />

Stands kommt. Schade nur, dass die Sammlung<br />

der Unterlagen sehr viel Zeit und wohl<br />

auch viel Geduld erfordert und die Statistik<br />

daher jeweilen um zwei Jahre zurückbleibt.<br />

Da sie aber die einzige Informationsquelle<br />

dieser Art ist, kommt ihr dennoch eine entsprechende<br />

Bedeutung zu. Den in der<br />

Schweiz. Zeitschrift für Strassenwesen publizierten<br />

Angaben entnehmen wir die beiden<br />

x ) Für Löhne ausserberuflich beschäftigter Arbeitsloser.<br />

s ) Arbeitslosensubvention.<br />

was noch nötig war, bevor der Schnee kam,<br />

Mehl, Holz, Speck, Petroleum, das Futter<br />

für die Ziege, das Kleid für Marte ... der<br />

Priester, ja, das musste heute ins Reine<br />

kommen.<br />

Als er in die Stube trat, sass MacLean am<br />

Herde. Eine Kaffeetasse stand neben ihm,<br />

und in den Händen hielt er ein Buch, das<br />

wie eine kleine Bibel aussah. Jürgen sah<br />

zuerst nur diese Dinge. Er hatte am Abend<br />

nur eine dunkle Gestalt gesehen und vermieden,<br />

ihr ins Gesicht zu sehen, und er sah auch<br />

jetzt nur die Hände, weisse, schmale und sehr<br />

lange Hände, mit breiten, flachen Nägeln, die<br />

etwas heimlich Schaufelndes an sich hatten.<br />

Es schien ihm, als ob dort zwei Wesen<br />

sässen, eines, das aus diesen beiden Händen<br />

bestand, ganz allein und gefährlich wie zwei<br />

Höllentiere, und eines, das dahinter erst begann.<br />

Und zu diesem zweiten hob er nun den<br />

Blick und sagte «Guten Tag.»<br />

Das Gesicht veränderte sich nicht unter<br />

seinem Gruss. Es war schmal, eckig, mit<br />

dunklem, glatten Haar und dicht zusammenstehenden<br />

Augen. Jürgen hatte nicht viele<br />

Gesichter in seinem Leben gesehen, und die<br />

er gesehen hatte, gute und böse, waren irgendwie<br />

ähnlich gewe?3n in der Dumpfheit<br />

einer begrenzten Form. Wie die Fische einander<br />

ähnlich sehen, gleichviel ob es Hechte<br />

oder Schleie waren. Aber dies war ein Gesicht<br />

aus einer anderen Form, und Jürgen<br />

wusste, dass es kalt sein würde, wenn er es<br />

anfasste.<br />

folgenden Uebersichten, die das Zahlenmaterial<br />

enthalten, soweit es nicht nur den Motorfahrzeugbesitzer,<br />

sondern den Steuerzahler<br />

überhaupt zu interessieren vermag.<br />

Die Ausgaben.<br />

Die Gesamtaufwendungen beziffern sich<br />

für das Jahr 1932 auf 93,3 Millionen Fr. und<br />

stehen damit um 4 Millionen Fr. höher als<br />

im Vorjahre. Dabei ist aber auch die Länge<br />

des in Betracht fallenden Strassennetzes um<br />

weitere 580 km auf 16,339 km angewachsen.<br />

Sehr aufschlussreich ist ein Vergleich, wie<br />

sich die Hauptposten der Rechnung, nämlich<br />

laufender Unterhalt, Verbesserungen und<br />

Neubauten zu einander zu verhalten, um feststellen<br />

zu können, in welcher Richtung sich<br />

die Tendenzen im Strassenbau bewegen.<br />

Eine Gegenüberstellung von abgerundeten<br />

Zahlen wird dies am besten verdeutlichen:<br />

Prozentualer Anteil an Gesamtausgaben<br />

1931 1932<br />

Unterhalt 33% 30%<br />

Verbesserungen 59% 58%<br />

Neubau 6% 9%<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Die Einnahmen der Kantone aus Beiträgen und Verkehrsabgaben<br />

(ohne Rückvergütungen für geleistete Arbeiten und aus Materialerlös.)<br />

Beiträge<br />

an die Nettoein -<br />

Kosten v.<br />

nahmen<br />

Strassen- Bundes- aus<br />

verbesse- beitrage Verkehrs-.<br />

rungen<br />

abgaben<br />

Fr. Fr. Fr.<br />

607,625 — 6,798,739<br />

462,939 1,778 4,698,645<br />

— — 1,356,584<br />

— 160,000 38,224<br />

395,222 — 260,846<br />

16.529 — 55,611<br />

2,632 — 56,933<br />

— — 156,943<br />

3,632 — 195,450<br />

— — 548,867<br />

258,686 200,000 1,088,643<br />

— — 1,210,443<br />

443,194 ~ 638,324<br />

, — — 290,681<br />

— — 174,718<br />

— 2.139 1 ) 24,248<br />

112,028 — 1,582,629<br />

— 404,623*) 303,720<br />

727,693 —* 1,896,972<br />

747,233 — 1,138,731<br />

450,453 459,445 1,393,505<br />

in Kolonne 4 inbegr. 634,369 — 2,820,425<br />

— 913,770 404,779<br />

35.530 30,558 s ) 647,098<br />

— — 2,034,042<br />

Beitrage Beiträge<br />

Kantone<br />

an die an die<br />

Kosten d. Kosten r.<br />

Unterhaltes Neubauten<br />

•---• Fr. Fr.<br />

Zürich — 2,850<br />

Bern 49,637 —<br />

Luzern 126,998 —<br />

Uri. — —<br />

Schwyz — —<br />

Obwalden. . . . — —<br />

Nidwaiden . . . 7,147 —<br />

Glarus — —<br />

Zug — —<br />

Fribourg . . . . 185,560 246,748<br />

Solothurn. . . . 182,392 —<br />

Baselstadt. . . . — 277,451<br />

Baselland.... 31,784 —<br />

Schaff hausen . . 11,422 —<br />

Appenzell \ -Ilh. — —<br />

Appenzell -Rb.. 1,759 —<br />

St. Gallen.... 54,441 —<br />

Graubünden. . . 220,000 45,255<br />

Aargau . . . . 313,704 162,731<br />

Thurgau . . . . 19,889 —<br />

Tessin 13,613 —<br />

Vaud<br />

Valais 5,488 34,277<br />

Neuchätel. . . . — 85,000<br />

Geneve 693,458 375,000<br />

Einnahmen<br />

aus dem<br />

Zusammen Benzinzoll<br />

für 1932<br />

Fr.<br />

7,409,214<br />

5,212,999<br />

1,483,582<br />

198,224<br />

656,068<br />

72,140<br />

66,712<br />

156,943<br />

199,082<br />

981,175<br />

1,729,721<br />

1,487,894<br />

1,113,302<br />

302,003<br />

174,718<br />

28,146<br />

1,749,098<br />

973,598<br />

3,101,100<br />

1,905,853<br />

2,317,016<br />

3,454,794<br />

1,358,314<br />

798,186<br />

3,102,500<br />

Fr.<br />

1,297,212<br />

1,558,918<br />

320,834<br />

201,583<br />

233,944<br />

147,015<br />

84,552<br />

179,534<br />

128,579<br />

389,820<br />

303,773<br />

254,245<br />

262,024<br />

105,889<br />

161,770<br />

43,465<br />

748,326<br />

942,573<br />

725,321<br />

489,138<br />

637,120<br />

1,097,178<br />

541,292<br />

373,185<br />

227,926<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz: für Anzeigen aus dem Ausland 60 CU.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />

Inserotenscliluss 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />

Total<br />

- Fr.<br />

8,706,426<br />

6,779,917<br />

1,804,416<br />

399,807<br />

890,012<br />

219,155<br />

151,264<br />

336,477<br />

327,661<br />

1,370,995<br />

2,033,494<br />

1,742,139<br />

1,375,326<br />

407,892<br />

336,488<br />

71,611<br />

2,497,424<br />

1,916,171<br />

3,826,421<br />

2,394,991<br />

2,954,136<br />

4,551,972<br />

1,899,606<br />

1,171,371<br />

3,330,426<br />

1,917,292 1,229,312 4,897,765 2,172,313 29,815,700 40,032,382 11,455,216 51,487,598<br />

8 ) Einschliesslich Fr. 4623 Arbeitslosensubvention.<br />

«Guten Tag», sagte Mac Lean, und es<br />

schien, als brauchte er die Lippen zum Sprechen<br />

nicht zu öffnen.<br />

«Sie sind also der Fischer?»<br />

«Ja», erwiderte Jürgen, «ich bin der Fischer».<br />

Er stand noch an der Tür, die er hinter<br />

sich geschlossen hatte, ein Ruder vor sich,<br />

um das er die beiden Hände gelegt hatte, in<br />

dem grauen Fischerrock, der ihm bis zu den<br />

Knien reichte, den Blick unter den schweren<br />

Brauen auf die schmale, schwarze Gestalt<br />

gerichtet, die gleich der eines Knaben war.<br />

Den prüfenden, etwas schwermütigen Blick<br />

eines Mannes, dem jede Veränderung, des<br />

Wassers, des Himmels, des Hauses, eine<br />

Sorge bedeutet, die er mit dem Blick bis zu<br />

den Wurzeln prüfend zu umfassen hat.<br />

Der Fremde erwiderte diesen Blick, und<br />

während seine grauen Augen den Fischer<br />

einmal von den Füssen bis zu seinem wirren,<br />

schweren Haar umfassten, glitt ein schmales<br />

Lächeln um seinen Mund, so schnell wie der<br />

Schein eines gedrehten Spiegels. Und in der<br />

Schnelligkeit dieses Scheins wusste Jürgen,<br />

dass es vielleicht nötig sein würde, diesen<br />

Mann zu erwürgen, und es war ihm seltsam,<br />

dass dieser Gedanke ihn nicht erschreckte.<br />

Er schüttelte unmerklich den Kopf, stellte<br />

das Ruder neben den Herd und zog den nassen<br />

Rock von den Schultern.<br />

«Wann wird der Herr weiter?» fragte er<br />

ruhig.<br />

'<br />

Mac Lean hob die Hand mit der Bibel ein<br />

Automobilistische Streiflichter.<br />

Eine Entgegnung.<br />

Von einem Kenner der schweizerischen Industri«<br />

erhallen wir die nachfolgenden Darlegungen:<br />

In der Nummer 96 der « A.-R. » hat ein im<br />

Ausland tätiger Schweizer Stellung zur heutigen<br />

Tätigkeit der Automobilindustrie genommen<br />

und unter anderem deren Bestreben,<br />

stets neue Modelle auf den Markt zu<br />

bringen, kritisiert.<br />

Seine Ausführungen sind in vielen Punkten<br />

absolut richtig, lassen sich aber nicht verallgemeinern.<br />

Sie können insbesondere nicht auf<br />

die Verhältnisse in der Schweiz angewendet<br />

werden.<br />

Wir haben in der Schweiz, was sicher sehr<br />

bedauerlich ist, keine eigene Personenautomobilindustrie<br />

mehr. Aber unsere Lastwagenfabriken<br />

befinden sich in einer gleich misslichen,<br />

vielleicht sogar noch in einer kritischeren<br />

Lage als die meisten ausländischen<br />

Personenautomobilfabriken. Leicht könnte aus<br />

dieser Tatsache der Schluss gezogen werden,<br />

dass die Ausführungen im oben erwähnten<br />

Artikel auch für die Schweiz Geltung haben,<br />

die schweizerischen Fabriken also in der,<br />

Lage wären, aus eigener Kraft die Verhältnisse<br />

zu verbessern.<br />

Es hat schon bisher nicht an wohlmeinenden<br />

Vorschlägen für eine Verbesserung der<br />

Lage unserer Industrie gefehlt. Die einen sind<br />

ebenfalls der Auffassung, sie vergeude ihre<br />

Kräfte und ihr Geld in immerwährenden Neukonstruktionen.<br />

Andere dagegen sind der<br />

Meinung, es stünde um die Industrie besser,<br />

wenn sie alle im Lande verwendbaren Lastwagen,<br />

von der leichten Camionette bis zum<br />

schweren Lastenzug, selbst herstellen und<br />

sich dadurch einen grösseren Absatz sichern<br />

würde. Welches ist da der richtige Weg?<br />

In erster Linie muss zugegeben werden,<br />

dass in unseren Lastwagenfabriken noch nie<br />

soviel Forschungs- und Versuchsarbeit geleistet<br />

worden ist wie in den letzten Jahren.<br />

Der Ingenieur- und Technikerstab war in den<br />

guten Zeiten kaum halb so gross wie heute.<br />

Wie in dem erwähnten Artikel richtig bemerkt<br />

worden ist, erfordert die Forschungsund<br />

Versuchsarbeit gewaltige finanzielle Aufwendungen.<br />

Diese Aufwendungen stehen gegenwärtig<br />

bei unserer Industrie in einem<br />

Missverhältnis zum Absatz an Fahrzeugen<br />

und demgemäss auch zu den Einnahmen.<br />

Leider lässt sich diese Tatsache aber nicht<br />

ändern, so paradox dies auch erscheinen mag.<br />

In den Zeiten starken Verkaufs ist das Bedürfnis,<br />

neue Konstruktionen herauszubringen,<br />

für den Fabrikanten nicht gross. Da er sein<br />

wenig, als wolle er einen Einwand abwehren<br />

und Hess sie dann wieder fallen. «Die<br />

Stimme des Propheten muss bleiben bei de»<br />

nen», erwiderte er streng, «die ihrer warten».<br />

«Kann sein, dass sie weit sind, die warten»,<br />

meinte Jürgen.<br />

«Immer ist die Sünde nahe.»<br />

«Ich möchte dem Herrn den Weg zeigen»,<br />

sagte Jürgen, nahm eine Kohle aus dem<br />

Herd und legte sie auf den Tabak seiner<br />

Pfeife.<br />

Das weisse Gesicht wurde noch schmaler.<br />

«Es scheint mir», sagte er, «dass diese Tochter<br />

unserer Kirche meiner bedarf.»<br />

Jürgen stand schon an der Tür. «Bei uns<br />

ist es so, Herr, dass jeder Mensch zu seiner<br />

Kirche gehen darf, aber es ist nicht so bei<br />

uns, dass die Kirche zu jedem Menschen<br />

kommt. Ich habe ein kleines Haus und die<br />

Kirche ist zu gross dafür. Wo hat der Herr<br />

seinen Mantel?»<br />

«You will repent of it», sagte Mac Lean<br />

und stand auf. Jürgen öffnete die Tür und<br />

trat hinaus. «Dort ist das nächste Dorf»,<br />

sagte er und zeigte in den feuchten Nebel.<br />

«Der Weg führt hin. Sie trinken viel und fangen<br />

an zu hungern. Aber vielleicht kann der<br />

Herr dort eine Gemeinde sammeln.»<br />

«Petrus war ein Fischer», sagte Mac Lean<br />

und zog den dunklen Mantel fester zusammen,<br />

«aber nicht alle Fischer sind Menschenfänger<br />

wie er...»<br />

Jürgen lächelte nur in das fremde und<br />

böse Gesicht hinein, aber sein Lächeln ver-


Produkt in genügendem Umfang absetzen<br />

kann, hat er den Beweis dafür, dass die<br />

Kundschaft damit zufrieden ist. Er richtet also<br />

seine Anstrengungen auf die Fabrikation und<br />

beschränkt die Arbeit der Konstruktionsbureaux<br />

auf das Ausmerzen von Mängeln, die<br />

sich bei den im Verkauf befindlichen Wagentypen<br />

im Dauerbetrieb gezeigt haben. Auch<br />

unsere Industrie mit ihren hochwertigen. Erzeugnissen<br />

kannte diese erfolgreichen Perioden,<br />

als die Krise den Verkauf im eigenen<br />

Lande noch nicht stark behinderte und die<br />

Ueberlegenheit ihrer Produkte einen ziemlich<br />

{grossen Absatz im Auslande sicherstellte.<br />

Seit dem Jahre 1930 haben sich aber die<br />

Verhältnisse gründlich geändert. Der Zusammenbruch<br />

der fremden Valuten, die Ausrichtung<br />

von Exportprämien an die Automobilindustrie<br />

einzelner Länder, die Aufstellung<br />

von Zollmauern, die Einfuhr- und Devisenschwierigkeiten<br />

untergruben den Export unserer<br />

Fabriken fast vollständig. Bei aller<br />

Anerkennung der Vorzüge der schweizerischen<br />

Konstruktionen ist der ausländische<br />

Kaufinteressent nicht mehr im Stande, die<br />

Preisdifferenz zwischen einem schweizerischen<br />

und einem ausländischen Wagen zu<br />

tragen. Der hohe Lebensstandard unseres<br />

Landes verunmöglicht den genügend grossen<br />

Preisabbau für unsere Erzeugnisse, die preislich<br />

im Ausland auch dann nicht konkurrenzfähig<br />

sind, wenn sie von den Fabriken zu den<br />

reinen Selbstkosten angeboten werden.<br />

Während so der Export für unsere Industrie<br />

verloren ging, trat fast gleichzeitig im<br />

Inlandsverkauf ein schwerer Rückschlag ein.<br />

einerseits wegen den Auswirkungen der Krise,<br />

anderseits weil die ausländische Konkurrenz<br />

aus den bereits erwähnten Gründen, vor allem<br />

wegen der Valutaentwertung und dem<br />

Exportdumping, ihre Preise ganz bedeutend<br />

senken konnte. Die von den schweizerischen<br />

Behörden bisher ergriffenen Schutzmassnahrnen<br />

haben sich als vollständig unwirksam<br />

erwiesen, was ein Blick auf die Einfuhrstatistik<br />

ohne weiteres beweist.<br />

Aus dieser kritischen Lage musste unsere<br />

Industrie einen Ausweg suchen, wollte sie<br />

nicht einfach einen Teil ihrer Werkstätten<br />

still legen. Dies hätte nicht nur eine vermehrte<br />

Arbeitslosigkeit in den Automobilfabriken<br />

bedeutet, sondern auch eine solche<br />

bei der Zubehörindustrie (Press- und Stanzteile,<br />

Räder, elektrische Anlagen, Reifen,<br />

Kühler usw.) Um dies zu vermeiden, wurden<br />

zwei Möglichkeiten versucht. In erster Linie<br />

wurde mit aller Energie und unter Aufwendung<br />

ganz bedeutender finanzieller Mittel die<br />

Weiterentwicklung der schnellaufenden Dieselmotoren<br />

an die Hand genommen. Es geschah<br />

dies aus der Erkenntnis heraus, dass<br />

nur mit einem allen anderen Konstruktionen<br />

überlegenen Dieselmotor der Unterschied<br />

im Anschaffungspreis der Fahrzeuge in der<br />

Schweiz selbst überbrückt werden könne.<br />

Mit anderen Worten, es wurde versucht, den<br />

Dieselmotor so betriebswirtschaftlich auszugestalten,<br />

dass die mit ihm erzielbaren Ersparnisse<br />

dem Käufer einen Gegenwert für<br />

den höheren Anschaffungspreis geben, den<br />

er gegenüber einem serienmässig hergestellten<br />

ausländischen Lastwagen anlegen muss.<br />

Dann wurden neue und leichtere Lastwagen<br />

geschaffen, um gegenüber den ausländischen<br />

Erzeugnissen ein hochwertiges Konkurrenzfabrikat<br />

zur Verfügung zu haben. Dass auch<br />

bei diesen leichteren Lastwagen teilweise der<br />

Dieselmotor Verwendung finden musste, ergibt<br />

sich aus vorstehend Gesagtem.<br />

Die Fabriken waren sich darüber klar, dass<br />

sie mit der Schaffung neuer Leichtlastwagentypen<br />

ein bedeutendes Risiko eingingen. Wie<br />

im mehrfach zitierten Artikel erwähnt wurde,<br />

erfordert die Schaffung einer neuen Wagentype<br />

riesige Aufwendungen für die Forschungs-,<br />

Entwicklungs- und Versuchsarbeit,<br />

für neue Aufspannvorrichtungen, Maschinen<br />

und Werkzeuge. Die Fabriken konnten<br />

den Versuch daher auch nur aus der<br />

Ueberzeugung heraus wagen, dass ihr Fabrikat<br />

dem ausländischen überlegen sei, dann<br />

$ÜT0M0BIL-REVUE<br />

aber auch in der Hoffnung, dass sich früher<br />

oder später doch ein behördlicher Schutz<br />

auswirken werde.<br />

Wenn also mit gewisser Berechtigung angenommen<br />

werden kann, dass sich bei den<br />

ausländischen Personenautomobilfabriken die<br />

immerwährende Schaffung neuer Wagentypen<br />

als finanziell schädlich erwies, so ist demgegenüber<br />

festzuhalten, dass unsere eigene Industrie<br />

durch die Verhältnisse gezwungen<br />

wurde, unverhältnismässig grosse Aufwendungen<br />

für Entwicklungsarbeiten zu machen.<br />

Sie kämpft dabei um nichts weniger als um<br />

ihre Existenz. Sie kämpft gleichzeitig auch<br />

ihren letzten Kampf um die Erhaltung der<br />

Auslandsmärkte oder um deren teilweise<br />

Wiedergewinnung. Ohne Export kann unsere<br />

Industrie im bisherigen Umfange nicht bestehen<br />

und Exportaussichten sind nur vorhanden<br />

mit einer ausgesprochenen technischen<br />

Ueberlegenheit, die sich in einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb der Fahrzeuge umsetzt.<br />

Wie wirken sich die Anstrengungen unserer<br />

Industrie aus? Darüber kann man sich heute<br />

noch kein klares Bild machen. Festzustellen<br />

ist immerhin, dass sie sich dank der Ueberlegenheit<br />

ihrer schnellaufenden Dieselmotoren<br />

im Inland ein Absatzgebiet erhalten<br />

konnte, das, wenn es auch klein geworden<br />

ist, ohne diese Motoren sicher noch weiter zusammengeschrumpft<br />

wäre. Im Export hat<br />

sich die Auswirkung der neuen Konstruktionen<br />

noch wenig geltend gemacht, was wohl<br />

darauf zurückzuführen ist, dass die neuesten<br />

Erfindungen erst vor kurzem öffentlich bekannt<br />

wurden. So hat z. B. Saurer einen<br />

neuen Dieselmotor geschaffen, seiner Arbeitsweise<br />

entsprechend «Doppelwirbelungsmotor»<br />

genannt, der bei den ersten Vorführungen<br />

im Ausland berechtigtes Aufsehen<br />

erregte. *)<br />

Mag nun der an sich berechtigte Optimismus<br />

bezüglich der Hebung des Exportes dank<br />

den neuen Konstruktionen zutreffen oder<br />

nicht, so kann als sicher angenommen werden,<br />

dass die einheimische Kundschaft die<br />

mit ihnen verbundenen grossen Vorteile zu<br />

schätzen wissen wird, auch wenn sie sich<br />

kein Bild darüber machen kann, mit wieviel<br />

Aufopferung, Arbeit und finanziellen Opfern<br />

die Neuerungen erkämpft werden mussten.<br />

Und wenn dann auch die Behörden der<br />

schweizerischen Entwicklungsarbeit mehr<br />

als bisher ihre Unterstützung gewähren und<br />

wenn sie, wie dies im Ausland geschieht, der<br />

eigenen Industrie ihren Schutz und ihre Hilfe<br />

gewähren, so hat sich in diesem Falle das<br />

Vorgehen unserer Fabriken als richtig erwiesen.<br />

Vom finanziellen Standpunkt aus hätten<br />

sie vielleicht besser getan, ihren technischen<br />

Stab zu verringern, die Ausgaben bis an die<br />

äusserste Grenze einzuschränken, einen Teil<br />

der Arbeiter zu entlassen und sich so mit den<br />

vorhandenen Reserven über die kritische<br />

Zeit hinweg zu bringen. Volkswirtschaftlich<br />

wäre dieses Vorgehen aber von schlimmen<br />

Folgen gewesen. Die Zeit wird zeigen, ob die<br />

Industrie richtig getan hat, sich von volkswirtschaftlichen<br />

und nicht von eigennützigen<br />

Erwägungen leiten zu lassen.<br />

*) Ueber diesen Motor wird an anderer Stelle<br />

des Blattes erstmals eingehend berichtet. ,<br />

Die ersten Vorführfahrten wurden mit einem<br />

mit diesem Motor ausgerüsteten Fahrzeug anlässlich<br />

der, Konkurrenzfahrten des englischen Kriegsministeriums<br />

gemacht, wobei glänzende Ergebnisse gezeitigt<br />

wurden. Bald darauf wurde vom Kgl. Englischen<br />

Automobil-Club ein mit dem neuen Motor<br />

ausgerüsteter Wagen auf einer Fahrstrecke von<br />

1100 km geprüft, wobei pro verbrauchten Liter<br />

Brennstoff die höchste bisher je erreichte Kilometerleistung<br />

festgestellt wurde. Es darf gehofft werden,<br />

dass diese Ergebnisse, die in der Schweiz durch<br />

neutrale wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt<br />

wurden, in der Welt einen Widerhall finden und zu<br />

einer Belebung des Exportes führen werden.<br />

Die Red.<br />

Das Strassenwesen im kant. Haushalt.<br />

Die Angaben zeigen, dass sich die bisherigen<br />

Aufwendungen für die Modernisierung<br />

des Strassennetzes bereits in einer geringeren<br />

Ausgabe für den Unterhalt fühlbar machen,<br />

eine Tatsache, die durch verschiedene kantonale<br />

Rechnungen ganz besonders prägnant<br />

bestätigt wird. Der Umfang der Verbesserungsarbeiten<br />

blieb sich praktisch gleich. Dagegen<br />

konnte dank der Entlastung beim Unterhalt<br />

der Neubau um so besser dotiert werden.<br />

Diese Kategorie von Strassenarbeiten<br />

wird in den kommenden Jahren hoffentlich<br />

einen stets wachsenden Anteil an der Summe<br />

der Gesamtaufwendungen beanspruchen.<br />

Während alle Kantone, allerdings mit prozentual<br />

recht verschiedenen Quoten, am Unterhalt<br />

und der Verbesserung des Strassennetzes<br />

beteiligt sind, so konnten eine Reihe<br />

von kantonalen Verwaltungen noch keinerlei<br />

Mittel für den Neubau bereitstellen. Die grössten<br />

Beträge für die Zwecke neuer Strassenanlagen,<br />

welche über die Millionengrenze<br />

hinausgehen, brachten Baselstadt und Wallis<br />

auf. Wie sehr anderseits das Strassenwesen<br />

in einzelnen Gebieten allzulange vernachlässigt<br />

wurde, dürfte wohl der Umstand ergeben,<br />

dass in einzelnen Fällen die Beträge für<br />

Unterhalt im Berichtsjahre immer noch grösser<br />

waren als die Aufwendungen für Verbesserungen.<br />

Bei den Verbesserungen wurde der Hauptanteil<br />

der Mittel, nämlich 24,5 Millionen, für<br />

Korrektionen, Verbreiterungen und Entwässerungen<br />

ausgegeben. Was die Oberflächenbehandlung<br />

anbetrifft, so findet das Tränkund<br />

Mischverfahren in Stärken von mehr als<br />

3 cm am meisten Anwendung, wurden hiefür<br />

doch 13 Millionen verausgabt. Für Pflasterungen<br />

dagegen wurden von den Kantonen<br />

2,3 Millionen, für Beton und andere Beläge<br />

sogar nur 1,1 Millionen aufgewendet<br />

Die Einnahmen.<br />

Diese ergeben zusammen 51,4 Millionen<br />

Franken und stehen damit um fast 5 Millionen<br />

höher als im Vorjahre. An diesem Mehrertrag<br />

sind durchwegs alle Einnahmeposten<br />

beteiligt. Die Nettoeinnahmen aus Verkehrsabgaben<br />

haben um 1,3 Millionen Franken zugenommen.<br />

Bringen wir nun Soll und Haben<br />

zueinander in Beziehung, so ergibt sich, dass<br />

die Kantone 55,1 % ihrer Aufwendungen für<br />

den Strassenbau aus den besonderen Beiträgen<br />

für das Strassenwesen und aus Verkehrsabgaben<br />

zu bestreiten vermögen. Gegenüber<br />

dem Vorjahre hat sich damit dieses<br />

Verhältnis neuerdings etwas gebessert, da<br />

Zürich<br />

Bern<br />

Luzern<br />

Uri<br />

Schwyz<br />

Obwalden. . . .<br />

Nidwaiden . . .<br />

Glarus<br />

Zug<br />

Fribourg . . . .<br />

Solothurn. . . .<br />

Baselstadt. . . .<br />

Baselland . . . .<br />

Schaffhausen . »<br />

Appenzell A.-Rh.<br />

Appenzell I.-Rh..<br />

St. Gallen. . . .<br />

Graubünden. . .<br />

Aargau<br />

Thurgau . . . .<br />

Tessin<br />

Vaud<br />

Valais<br />

Neuchatel. , . .<br />

Geneve<br />

Länge des<br />

Staats-<br />

Strassennetzes<br />

km<br />

2,446»)<br />

2,254»)<br />

292<br />

141<br />

144<br />

55<br />

85<br />

92<br />

142<br />

581<br />

630<br />

231<br />

374<br />

200<br />

216<br />

19<br />

524<br />

1,254<br />

1,269»)<br />

796<br />

932<br />

2,114<br />

882«)<br />

417<br />

249<br />

Fr.<br />

132,920<br />

171,251<br />

82,842<br />

Im üntartialt Inbnjr.<br />

21,532<br />

20,000»)<br />

4,335<br />

tlüntBrtialtlnbnr.<br />

19,526*)<br />

63,734<br />

51,990<br />

75,470<br />

31,043<br />

34,539<br />

lrnnt:r,ult inüifr.<br />

250 5 )<br />

123,629<br />

123,198<br />

86,554<br />

45,613<br />

90,893<br />

121,510<br />

83,079<br />

35,633<br />

70,603<br />

Ausgaben<br />

für den<br />

Unterhalt<br />

Fr.<br />

3,687,837<br />

3,941,997<br />

804,309<br />

237,086<br />

300,499<br />

122,876<br />

81,813<br />

230,067<br />

286,807<br />

978,683<br />

575,773<br />

1,834,027<br />

682,847<br />

221,327<br />

425,739<br />

105,453<br />

1,414,560<br />

1,555,560<br />

1,383,767<br />

1,355,914<br />

1,862,745<br />

3,013,702<br />

656,932<br />

667,804<br />

1,406,545<br />

1931 nur 52,2 % der Ausgaben auf diese<br />

Weise gedeckt werden konnten. Es müssen<br />

demnach noch etwa 45 % der Aufwendungen<br />

durch die allgemeinen Mittel der Kantonsfinanzen<br />

aufgebracht werden. Nun steht aber<br />

fest, dass die Kantone auch in der vorautomobilistischen<br />

Zeit erkleckliche Beträge für<br />

Strassen ausgeben mussten, denen aber damals<br />

noch keine besonderen Einnahmen aus<br />

dem Motorfahrzeugverkehr gegenüberstanden.<br />

Unter Berücksichtigung der seitherigen<br />

Entwertung des Geldes darf wohl angenommen<br />

werden, dass das frühere Budget für<br />

Strassen nicht weit von dem Betrag entfernt<br />

war, für dessen Deckung heute die Allgemeinheit<br />

aufkommen muss. Der Automobilismus<br />

hat also in Sachen Strassenbau im Grunde<br />

für die Kantonsfinanzen nicht viel geändert<br />

Wohl sind die Ausgaben in recht ansehnlichem<br />

Masse angestiegen, allein die Sondereinnahmen<br />

aus dem Kraftverkehr haben dafür gesorgt,<br />

dass die Allgemeinheit nicht in übersetzter<br />

Weise für die Anpassung des Strassennetzes<br />

an die neue Form des Verkehrs<br />

herangezogen wurde.<br />

Dabei gilt es auch noch zu bedenken, dass<br />

einmal die Motorfahrzeugbesitzer nicht allein<br />

den Kantonen tributpflichtig sind, sondern<br />

einen noch grösseren Betrag an den Bund in<br />

Form von Eingangszöllen abliefern. Dann<br />

wird auch niemand an der Tatsache rütteln<br />

wollen, dass nicht allein der Motorfahrzeugverkehr,<br />

sondern die Gesamtbevölkerung an<br />

einem leistungsfähigen und modernen Strassennetz<br />

grösstes Interesse hat. Wenn auch<br />

ein Teil der steuerzahlenden Bürger kein<br />

eigenes Automobil oder Motorrad besitzt oder<br />

fährt, so ist ein jeder doch an guten Verkehrsmöglichkeiten<br />

mehr interessiert, als es<br />

auf den ersten Blick den Anschein haben<br />

mag.<br />

Bevor aber in der Presse oder im Parlament,<br />

in Volksversammlungen oder Schriften<br />

zur Strassenfrage und ihrer Finanzierung<br />

wiederum Stellung genommen wird, mögen<br />

sich doch diejenigen, die sich dazu berufen<br />

fühlen, die vorliegenden Zahlen vorerst einmal<br />

gründlich zu Gemüte führen und dann<br />

ihre Weisheit preisgeben. Es ist in Sachen<br />

Finanzierung des Strassenwesens nun schon<br />

so viel Verwirrung gestiftet worden, dass es<br />

höchste Zeit ist, wenn sachliche und zahlenmässig<br />

belegte Aufklärung und Diskussion an<br />

Stelle der bisherigen teilweise recht einseitigen<br />

Polemik treten. Die vorerwähnten Unterlagen,<br />

die jedermann zur Verfügung stehen,<br />

werden hiezu nicht wenig beitragen können.<br />

Fr.<br />

8,384,416<br />

7,309,802<br />

2,806,574<br />

241,339<br />

1,320,565<br />

430,570<br />

246,749<br />

1,387,306<br />

1,412,172<br />

1,885,236<br />

2,646,790<br />

623,011<br />

1,685,751<br />

485,731<br />

296,965<br />

44,491<br />

1,812,848<br />

1,541,439<br />

5,563,927<br />

2,257,128<br />

5,285,363<br />

4,510,389<br />

370,947<br />

1,077,026<br />

1,016,635<br />

Verwaltung<br />

(nur Anteil<br />

für das<br />

Strassenwesen)<br />

Verbesserungen<br />

Vetsichernng,<br />

Pensionsund<br />

Krankenkassen<br />

Fr.<br />

113,460<br />

204,838<br />

30,356<br />

7,415<br />

10,915<br />

8,722<br />

945<br />

3,917<br />

3,373<br />

35,637<br />

13,772<br />

73,964<br />

33,532<br />

15,720<br />

15,129<br />

2,755<br />

64,086<br />

30,512<br />

35,696<br />

11,074<br />

19,690<br />

49,666<br />

15,776<br />

27,511<br />

118,189<br />

<strong>1934</strong> -<br />

Die Aufwendungen der Kantone für das Strassenwesen 1932<br />

Kantone<br />

Stiassenneubauten<br />

und<br />

Beiträge<br />

an solche<br />

Fr.<br />

489,993<br />

987<br />

117,680<br />

945,199<br />

2,606,085<br />

70,000<br />

211,999<br />

21,109<br />

890,505<br />

273,181<br />

223,190<br />

314<br />

35,415<br />

1,759,196<br />

242,374<br />

588,334<br />

Gcsamt-<br />

auf-<br />

Wendungen<br />

für das<br />

Strassenwesen<br />

Fr.<br />

12,318,633<br />

12,117,881<br />

3,724,081<br />

485,840<br />

1,653,511<br />

582,168<br />

333,842<br />

1,622,277<br />

1,721,878<br />

3,080,970<br />

4,233,524<br />

5,212,557<br />

2,503,173<br />

757,317<br />

949,832<br />

174,058<br />

4,305,628<br />

3,523,890<br />

7,293,134<br />

3,670,043<br />

7,294,106<br />

7,695,267<br />

2,885,930<br />

2,050,348<br />

3,200,306<br />

16,339 1,490,144 27,834,669 54,643,170 946,650 8,475,561 93,390,194<br />

a ) Einschliesslich 197km Staatsstrassen auf Gebiet der Stadt« Zürich und Winterthur. 2 ) Ohne Strassen IV. Klasse<br />

(Gemeindestrassen = 542 km), für welche der Staat die Wegmeister stellt. •) Einschliesslich Ortsverbindungsstrassen<br />

(755 km), für welche der Staat die Strassenwärter stellt. *) Einschliesslich 511 km Gemeindestrassen,<br />

für die der Kanton die Strassenwärter stellt und an deren Unterhaltskosten er 50% Beitrag leistet. 6 )Einschl<<br />

eines Teiles der Departementsausgaben, weil die Baudirektion den Strassenunterhalt leitet.<br />

lor sich, als die dunkle Gestalt im Nebel<br />

verschwand. Und bevor er ins Haus ging,<br />

drehte er sich plötzlich um, als könnte sie<br />

an einer andern Stelle der weissen Wand<br />

heraustreten.<br />

In diesem Herbst blieben die Felder um<br />

die beiden Dörfer ohne Wintersaat. Es regnete<br />

bis in den November. Dann sprang der<br />

Wind nach Osten, und am nächsten Morgen<br />

glänzte das Eis über den Aeckern. Und wieder<br />

nach zwei Wochen begann es zu schneien,<br />

ohne Wind, und schneite drei Tage und<br />

drei Nächte. Und dahinter blieb ein lautloses,<br />

verhülltes Land. Strom und See waren<br />

gefroren, und drei Tage war Jürgen vom Aufgang<br />

bis zum Untergang der Sonne unterwegs,<br />

um Löcher in das Eis zu schlagen, damit<br />

die Fische nicht erstickten. Dann schärfte<br />

er Axt und Säge und nahm Arbeit in den<br />

grossen Holzschlägen der Forst. «Die Tiere<br />

werden in die Häuser der Menschen kommen»,<br />

sagte er, «und nach den Tieren werden<br />

die Menschen kommen, die kein Brot<br />

haben. Man muss sorgen, dass man ihnen<br />

mehr zu reichen hat als ein Bibel wort.»<br />

Dann sass er in der Dunkelheit vor dem<br />

Herd und ass die Suppe, die Marte gekocht<br />

hatte. Nur das Feuer erhellte den Raum, und<br />

wenn er zur Seite blickte, sah er den dunklen<br />

Kopf des Mädchens in den Kissen, das<br />

ihm schweigend zusah. «Unrecht ist es, in<br />

der Wärme zu bleiben», sagte sie, «wenn<br />

du so hinausgehst, und noch einmal zu schlafen,<br />

wenn nichts als die dunklen Bäume um<br />

dich sind.» Aber er schüttelte den Kopf.<br />

«Jung bist du», erwiderte er, «und ganz wie<br />

ein kleiner Vogel, den man wärmen muss.<br />

Still ist es den ganzen Tag. Schlafe nun ohne<br />

Sorgen.»<br />

Am ersten Morgen, als er fertig war, Axt<br />

und Säge über der Schulter, die Fellmütze<br />

über der Stirn, und ihr zunickte, streckte<br />

sie die Hand aus den Kissen nach ihm aus.<br />

Er trat an ihr Bett und nahm vorsichtig die<br />

Hand, die sie ihm reichte. Er sah ihren Arm<br />

bis zur Schulter, weiss und zerbrechlich, wie<br />

ihm schien, und das Tagewerk erschien ihm<br />

leicht nach solcher, Schönheit. Er sagte<br />

nichts, er strich nur einmal mit seinen harten<br />

Fingern über ihr Handgelenk, wo die<br />

Adern unter der dünnen Haut schimmerten.<br />

Und so blieb es von nun an jeden Morgen.<br />

Es war Nacht, wenn Jürgen zum Walde<br />

ging, und es war Nacht, wenn er heimkehrte.<br />

Ein schmaler Pfad von seinen Füssen lief<br />

anderthalb Stunden schnurgerade durch den<br />

Wald zu seinem Arbeitsplatz wie die Furche<br />

eines Pfluges, und rechts und links von ihm<br />

lag das Unberührte des Schnees, der Stämme,<br />

des Schweigens. Nur am Waldrand wich<br />

der Pfad um ein weniges zur Seite und führte<br />

bis an den Rand des verschneiten Ackers.<br />

Wildspuren liefen über die weisse Fläche,<br />

und hier und da hatten die Schalen der Tiere<br />

den Schnee zur Seite gescharrt, um an die<br />

Saat zu gelangen.<br />

Der tote Tag der Woche war der Sonnabend.<br />

Das Feuer brannte im Herd, aber<br />

Marte war nicht da. Sie war in der Gemeinschaft<br />

der Heiligen. Niemand verstand, wie<br />

es möglich gewesen war, aber iMac Lean<br />

hatte eine Gemeinde im Dorfe begründet. Sie<br />

hatten ihm eine verfallene Hütte am Waldrand<br />

gegeben, und jeden Sonnabend predigte<br />

er in einem der Bauernhäuser. «Gottes Zorn<br />

wird aufsteigen über diesem Lande», pflegte<br />

er zu sagen. «Unfruchtbar wird seine Erde<br />

sein wie der Schoss eurer Frauen. Kinder<br />

wird man zum Friedhof tragen und das tote<br />

Vieh zum Schindanger. Wölfe werden um die<br />

Häuser streichen, und aus den Wassern wird<br />

der Böse steigen. Aber ferne wartet die Goldene<br />

Stadt, und Gottes Hand ruht auf ihren<br />

Türmen. Korn wächst aus ihrer Erde, und<br />

Weintrauben bedecken ihre Hügel. Und Gott<br />

breitet die Arme aus, um die Gläubigen aller<br />

Erde zu empfangen, die sich bekehren zu<br />

seinem wahren Wort.» Dann weinten die<br />

Frauen und Mädchen, und die Bauern und<br />

Kätner sahen in das weisse, hagere Gesicht<br />

und sahen dahinter die Wogen des Ozeans<br />

und sich selbst hinausgleiten in das neue Paradies,<br />

ohne Hunger und Not. Und auch<br />

Marte kniete in der dunkelsten Ecke, die<br />

Hände über dem Herzen gefaltet, und zwischen<br />

den goldenen Türmen sah sie das<br />

schwere, einsame Gesicht des Jürgen Doskocil,<br />

wie er vor dem Herde sass.<br />

(Fortsetzung folgt.)


1<br />

98 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE «*<br />

Spor tnachr ic hten<br />

Der<br />

«Weltrekord der Kleinwagen».<br />

Wie wir in der letzten Nummer noch kurz<br />

melden konnten, gelang es am letzten Mittwoch<br />

dem Fahrer Ing. Fourmanik auf einem<br />

neuen Maserati-1100-ccm-Wagen den internationalen<br />

Rekord dieser Klasse über den<br />

fliegenden Kilometer aufzustellen. Es handelt<br />

sich hierbei nicht, wie vielerorts irrtümlich<br />

geschrieben wird, um einen Weltrekord, sondern<br />

um einen internationalen Rekord. Da<br />

jedoch über den fliegenden Kilometer jeweil<br />

die schnellsten Zeiten erzielt werden^ so<br />

kann die neue fliegende Kilometerbest'zeit<br />

der Klasse 1100 ccm als der «Weltrekord der<br />

Kleinwagen» charakterisiert werden. Der<br />

Italiener hatte zahlreiche Schwierigkeiten zu<br />

überwinden, bis die Versuchsfahrt von Erfolg<br />

gekrönt war. Grosse Schwierigkeiten verursachte<br />

die Bestimmung der richtigen<br />

Strecke. Zuerst wurden Versuche bei Persiceto<br />

unternommen. Die Strasse Hess aber zu<br />

wünschen übrig, und die Zeitmessung klappte<br />

ebenfalls nicht. Fourmanik begab sich neuerdings<br />

auf die Suche und fand schliesslich auf<br />

der Autostrasse zwischen Florenz und Pistoia<br />

eine Gerade, die für die Fahrt in Frage<br />

kam. Der Rekordmann befuhr den Kilometer<br />

viermal und erreichte folgende Zeiten:<br />

1. Lauf: 17 Sek. 54/100 (Std.-Mittel 205,47 km/St.).<br />

2. Lauf: 16 Sek. 12/100 (Std.-Mittel 223,32 km/St.).<br />

3. Lauf: 16 Sek. 22/100 (Std.-Mittel 221,94 km/St.).<br />

4. Lauf: 16 Sek. 37/100 (Std.-Mittel 219,91 km/St.).<br />

Das Mittel der beiden schnellsten Läufe<br />

ergibt einen Durchschnitt von 16 Sek. 17/100,<br />

resp. 222,634 km/St. Der alte Rekord von<br />

Eyston auf M. G. mit dem Mittel von 207,127<br />

km/St, wurde somit um 15,107 km/St, verbessert.<br />

Die Rekordmaschine, ein 1100-ccm-Maserati-Monoposto-Typ,<br />

der auch an Rennen bereits<br />

hervorragende Resultate ergeben hat,<br />

besitzt einen Vierzylinder-Motor mit unabr<br />

nehmbarem Kopf, einer Bohrung von 65 und<br />

einem Hub von 82 mm, demnach einen Zylinderinhalt<br />

von 1087,85 ccm. Der Motor ist mit<br />

einem Roots-Kompressor und einem Weber-<br />

Spezial-Vergaser versehen, er hat normalerweise<br />

eine Tourenzahl von 5600, die auf 6800<br />

erhöht wurde. Das Kompressionsverhältnis<br />

ist 1 :9. Die normale Bremsleistung des Motors<br />

von 90 PS wurde stark gesteigert. Bei<br />

Berücksichtigung der Fortbewegungswiderstände<br />

und des Uebertragungswirkungsgrades<br />

errechnet sich die Leistung, die eine<br />

Fährgeschwindigkeit von 62 Metern in der<br />

Sekunde ermöglicht, auf ca. 150 PS, demnach<br />

rund 130 PS pro Liter. Das Gewicht,<br />

das bei diesem Typ normalerweise 503 kg<br />

beträgt, wurde auf 470 kg gesenkt, so dass<br />

auf ein PS 3 kg entfallen. Der Motor allein<br />

wiegt 115 kg. Der Wagen hat einen Radstand<br />

von 2,4 Meter und ©ine Spurweite von<br />

1,2 Meter. Den Gebrüdern Maserati ist mit<br />

v dieser Maschine ein ausserordentlicher Wurf<br />

' gelungen, auf den man in der ganzen Fachwelt<br />

aufmerksam geworden ist.<br />

Man konnte erwarten, dass die bedeutsame<br />

Rekordfahrt Fourmaniks in der italienischen<br />

Presse Kommentaren rufen würde. Es ist<br />

noch nicht solange her, da wurde ganz energisch<br />

ein lebhafteres Interesse der italienischen<br />

Industrie und auch der Fahrer für Rekordfahrten<br />

gefordert, die vor allem in<br />

Frankreich und England, und nun neuerdings<br />

auch in Deutschland zur grossen Mode<br />

geworden sind. Es wird — und ganz Unrecht<br />

haben unsere südlichen Kollegen nicht einmal<br />

— auf die etwas groteske Situation hingewiesen,<br />

dass ausgerechnet Italien als das<br />

Zentrum des Autosports von der Unzahl von<br />

Rekorden, deren Aufstellung in der ganzen<br />

Fachwelt mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt<br />

wird und die auch wirtschaftlich nicht<br />

unterschätzt werden dürfen, nur ganze sieben<br />

besitzt. Den 10-km-Rekord der Klasse<br />

5000 ccm hält seit 1929 der verstorbene Borzacchini<br />

auf Maserati mit dem Mittel von<br />

246 km/St., die Bestzeit über 10 km der<br />

Klasse 3000 ccm ist ebenfalls 1929 von Brilli-<br />

Peri auf Alfa Romeo mit 223,3 km/St, etabliert<br />

worden, und 4 Rekorde besitzt seit<br />

1933 Zehender auf Maserati. Man denke, Italien<br />

mit sieben Rekorden am Schwanz dieser<br />

Liste, die Frankreich mit 600 Rekorden (!) anführt,<br />

gefolgt von England mit 128, U. S. A.<br />

mit 45 und Deutschland mit 19! Zweifellos<br />

wirkt sich in Italien der Mangel an geeigneten<br />

Bahnen, wie sie etwa das Autodrom von<br />

Montlhery darstellt, oder kilometerlangen,<br />

breiten, mit besonderem Belag versehenen<br />

Strecken sehr hemmend aus. 698 Bestzeiten<br />

sind beispielsweise allein auf der Montlhery-<br />

Bahn aufgestellt worden und 28 auf der<br />

Broöklandsbahn. Selbst Amerika hat den<br />

Nutzen von ' Rekordfahrten erkannt und<br />

strengt sich in steigendem Masse an. Einen<br />

Beweis dafür sind die neuen Bestzeiten Jenkins.<br />

So ist es sehr wohl verständlich, wenn<br />

die italienische Presse ernstlich eine vermehrte<br />

Tätigkeit auf dem Gebiete der Rekordfahrten<br />

verlangt, die durch ihren Man-<br />

gel an unmittelbaren Kampfmomenten offenbar<br />

den südländischen Fahrern weniger zusagen,<br />

bo.<br />

Misslungene Rekordversuche Caracciolas.<br />

Die schon seit längerer Zeit angekündigten<br />

Rekordversuche Caracciolas mit Mercedes-<br />

Benz-Wagen auf der Avus waren bis jetzt<br />

noch nicht von Erfolg gekrönt. Jedesmal vereitelten<br />

widrige Umstände das Gelingen. Bekanntlich<br />

wartete die Daimler-Benz AG. einen<br />

vcllen Monat lang gutes, trockenes Wetter<br />

ab, um die Rekordfahrten unter günstigen<br />

Witterungsverhältnissen durchführen zu können.<br />

Das anhaltende feuchte Nebelwetter Hess<br />

die Bahn wochenlang nicht mehr eintrocknen.<br />

Mehrmals waren die Wagen bereits zur Avus<br />

gerollt worden, und Caracciola und Neubauer<br />

fanden "sich mit den Monteuren ein, doch immer<br />

wieder musste verzichtet werden. Letzten<br />

Mittwoch nun, als schon kaum mehr jemand<br />

damit rechnete, dass Mercedes-Benz<br />

den Plan noch nicht endgültig aufgegeben<br />

hatte, tauchte der ganze Renntross auf der<br />

getrockneten Bahn auf.' Der erste Tag<br />

wurde dann zu blossen Proberunden benutzt.<br />

Caracciola fuhr abwechselnd einen offenen<br />

Rennwagen, wie er auch von den Rennen<br />

der letzten Saison her bekannt ist, und dann<br />

die in reiner Stromlinienform gehaltene Limousine,<br />

die er in Ungarn benutzte. Unter<br />

Ausschluss der Oeffentlichkeit drehte Caracciola<br />

mehrere ausgezeichnete Runden. Er erreichte<br />

schon bei der ersten Startrunde eine<br />

Zeit von 4 Min. 45 Sek., das entspricht dem<br />

Tempo der von Stuck seinerzeit gefahrenen<br />

fliegenden Runden. Diese Ergebnisse lassen<br />

darauf schliessen, dass Caracciola als äusserst<br />

gefährlicher Gegner der im Augenblick<br />

noch bestehenden Rekorde Stucks anzusehen<br />

ist. Die Versuche wurden bis zum Einbruch<br />

der Dunkelheit weitergeführt.<br />

Am Freitag sollte die Fahrt fortgesetzt<br />

werden. Das Wetter schien dem Unternehmen<br />

zuerst nicht günstig zu sein, überraschend<br />

heiterte es sich dann auf, so dass Caracciola<br />

kurz nach Mittag dennoch startete.<br />

Eine grosse Zuschauermenge verfolgte diesmal<br />

die Fahrt, auch Hans Stuck wollte das<br />

« Begräbnis » seiner Rekorde miterleben. Es<br />

rechten Hinterradreifens. Die Pneus schienen<br />

dem rasanten Anzug des Motors nicht gewachsen<br />

zu sein. Nach erfolgtem Reifenwechsel<br />

startete Caracciola erneut, in der 3. Runde<br />

zeigte sich ein Defekt der Vorderradpneus.<br />

Sehliesslich wollte man sich darauf beschränken,<br />

Stucks Frühjahrsrekorde von 100 Meilen<br />

an bis zur Stunde zu schlagen, die auf<br />

zirka 217 km/St, stehen. Caracciola konnte<br />

also etwas verhaltener fahren. Die 50 km<br />

erreichte er in 13 Min. 11,2 Sek. (Stucks Rekord:<br />

12 Min. 24,2 Sek.), für 50 Meilen<br />

brauchte er 21 Min. 4,9 Sek. (Stuck: 19 Min.<br />

47,7 Sek.) und für 100 km. 26 Min. 13,4 Sek.<br />

(Stuck: 24 Min. 24 Sek.). Dieses Tempo hätte<br />

genügt, um Stucks Rekorde von 100 Meilen<br />

an zu verbessern. Im entscheidenden Augenblick<br />

verlor jedoch der Motor Oel, und die<br />

Rekordversuche mussten erneut erfolglos abgebrochen<br />

werden. Sie sollen jedoch schon in<br />

nächster Zeit wieder aufgenommen werden,<br />

wenn die richtigen Reifen zu haben sind.<br />

Auch die Auto-Union ist nicht untätig geblieben.<br />

Sie hat in der Zwischenzeit Stucks<br />

Maschine nach Versuchen im Windkanal<br />

streng aerodynamisch umkleiden lassen. Die<br />

neue Stromlinienkarosserie wird die Geschwindigkeit<br />

des Wagens erheblich steigern.<br />

Mercedes-Benz und die Auto-Union setzen<br />

also ihre Rekordjagden weiter fort.<br />

Whitney Straight auf der Rekordjagd. Seit<br />

einigen Tagen weilt der bekannte angloamerikanische<br />

Rennfahrer Whitney Straight<br />

in Montlhery, um sich auf der Bahn, die er<br />

noch nicht richtig kennt, gründlich einfahren<br />

zu können. Er will noch im Laufe dieser<br />

Woche einen Rekordversuch gegen die<br />

Stundenweitbestzeit unternehmen, die sich<br />

zurzeit im Besitze von Hans Stuck auf Auto-<br />

Union befindet. Straight wird sich zu seiner<br />

Fahrt des bekannten Düsenberg-Wagens bedienen,<br />

den er vor einiger Zeit von Graf<br />

Trossi erworben hat. Bei ersten Versuchsründen<br />

erzielte er einen Durchschnitt von<br />

195 km/St.<br />

Fagioli bleibt bei Mercedes-Benz. Die deutschen<br />

Firmen verzichten auch im nächsten<br />

Jahre nicht auf die Mitwirkung starker ausländischer<br />

Fahrer. So wird soeben bekannt,<br />

dass Fagioli seinen Vertrag mit Mercedes-<br />

Benz für 1935 erneuert hat. Der Italiener<br />

wird so auch in der nächsten Saison auf<br />

kam jedoch wiederum nicht dazu. Nachdem<br />

Caracciola die erste Runde mit 4 Min. Maschinen der Untertürkheimer Firma zu<br />

50,4 Sek. zurückgelegt hatte (Stuck hatte seinerzeit<br />

5 Min. 1 Sek. dafür gebraucht), zeigte auf und wird anfangs des nächsten Jahres<br />

sehen sein. Fagioli hält sich zurzeit in Italien<br />

schon die zweite Runde einen Defekt des wieder nach Deutschland zurückkehren.<br />

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Der neue GRAHAM-Kompressor mit Spezialmotor verleiht<br />

dem Wagen eine um 40°/ 0 höhere Beschleunigung, ermöglicht<br />

rascheres Anfahren und Anhalten und bedeutet<br />

deshalb absolute Zuverlässigkeit und Sicherheit in allen<br />

Verkehrssituationen.<br />

Geräuschlos und elastisch, mit kaum vernehmbarem<br />

„Rauschen" arbeitet der GRAHAM-Kompressor und<br />

scheint tatsächlich, bezüglich Geschwindigkeit, keine<br />

„Grenze" zu haben. Wenn das Gaspedal durchgetreten<br />

wird, dann schiesst der Wagen dahin wie der Sturmwind.<br />

Mit Worten lässt sich das nicht wiedergeben. Nur<br />

wer ihn fährt, kann seine „Riesenbeschleunigung" und<br />

seine Krafthergabe freudig empfinden. Solche Eindrücke<br />

kann nur der GRAHAM hinterlassen.<br />

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Eine englische E.R.A.-Eqidpe 1935. In diesem<br />

Jahre waren in England bekanntlich<br />

zum erstenmal die neuen E.R.A.-Wagen zu<br />

sehen, die seinerzeit im Hinblick auf spätere<br />

Kämpfe auch auf kontinentalem Boden gebaut<br />

worden waren. Raymand Mays erzielte<br />

mit diesem neuen Typ eine Reihe beachtlicher<br />

Erfolge. Wie man nun erfährt, wird<br />

der Wagen auf Grund der günstigen Erfahrungen<br />

in diesem Jahre schon in der nächsten<br />

Saison auch ausserhalb Englands zu sehen<br />

sein. Bereits ist eine E.R.A.-Equipe gebildet<br />

worden, die sich aus erfahrenen englischen.<br />

Piloten zusammensetzt. Die Leitung<br />

hat Raymond Mays übernommen, als Mitarbeiter<br />

warb er Staniland, Humphrey Cook<br />

und Rose-Richards an. Der erste Start auf<br />

kontinentalem Boden soll schon im nächsten;<br />

April beim Grossen Preis von Monaco stattfinden.<br />

Der 2000-ccm-Wagen wird vor allem<br />

bei Rennen eingesetzt, bei denen die Geschwindigkeit<br />

beschränkt bleibt, und dafür<br />

die andern Eigenschaften einer Maschine,<br />

wie Anzug, Beschleunigung und Bremsen in<br />

vermehrtem Masse zur Auswirkung kommen.<br />

Im weitern wird die englische Equipe<br />

auch die grossen europäischen Bergrennen<br />

bestreiten, so stehen im Programm das Stilfserjoch-,<br />

das Schauinsland- und das Klausenrennen<br />

(nur schade, dass im nächsten Jahre<br />

nicht Gelegenheit dazu da ist, die Engländer<br />

an unserem grössten Bergrennen zu sehen).<br />

Durch das Eingreifen der E.R-A.-Equipe erhält<br />

der internationale Autosport einen weitern<br />

bemerkenswerten Aufschwung. England<br />

lässt sich mit diesen Wagen in aller Offizialität<br />

vertreten; sie sind auch daraufhin gebaut<br />

worden, in erfolgreicher Weise den<br />

Kampf mit dem Auslande aufnehmen zu können.<br />

Es ist ausserordentlich zu begrüssen,<br />

dass nun auch dieses Land sich aus seiner<br />

sportlichen Isolation immer mehr löst und<br />

den Kampf mit den kontinentalen Spitzenvertretern<br />

des Autosportes aufnimmt.<br />

f •>«»••# fn<br />

Sdiwei<br />

Für eine schweizerische Alpenfahrt. Nach<br />

dem in Bälde der schweizerische Automobilkalender<br />

pro 1935 definitiv aufgestellt werden<br />

dürfte, mag die Prüfung der Frage angezeigt<br />

sein, ob nicht der nationale Kalender<br />

durch eine schwere Zuverlässigkeitsfahrt<br />

wertvoll ergänzt werden könnte. Die unbefriedigenden<br />

finanziellen Erfahrungen, die die<br />

organisierenden Sektionen mit den Bergrennen<br />

in den letzten Jahren gemacht haben,<br />

veranlassen unter Umständen die eine oder<br />

andere dazu, von der Wiederholung dieser<br />

Rennen im kommenden Jahr abzusehen. Von<br />

der Sektion Waadt soll bereits ein bezüglicher<br />

Beschluss für das Bergrennen Montreux-<br />

Caux gefasst worden sein, und auch das<br />

Jaunpassrennen tut schon einen langen<br />

Schlaf<br />

Gewiss, die Schweiz ist auch 1935 an der<br />

Internationalen Alpenfahrt mitinteressiert,<br />

und auch die Schweizer Fahrer können sich an<br />

dieser schweren Zuverlässigkeitsfahrt beteiligen.<br />

Aber gerade die stets schwache Beteiligung<br />

der Schweizer Konkurrenten an der<br />

«Coupe des Alpes» zeigt, dass dieser Wettbewerb<br />

bei uns keinen guten Anklang findet,<br />

sei es, dass die starke Teilnahme der ausländischen<br />

Industrie dämpfend auf die Konkurrenz<br />

unserer Amateurfahrer sich auswirkt,<br />

sei es, dass der etwas zu ausgesprochene<br />

Renncharakter dieser Veranstaltung unsern.<br />

Sportlern nicht zusagt, oder sei es, dass nicht<br />

mehr viele Fahrer Zeit und — Geld finden,<br />

um an einer solch langen, über etliche tausend<br />

Kilometer gehenden Zerreissprobe teilzunehmen.<br />

Dagegen darf wohl angenommen werden,<br />

dass eine über 2 bis 3 Tage gehende nationale<br />

Alpenfahrt, der durch geeignete Reglementsvorschriften<br />

zum vorneherein jeder<br />

Renncharakter zu nehmen wäre, bei den einheimischen<br />

Automobilisten und speziell bei<br />

den Amateuren ein bedeutend grösseres Interesse<br />

finden würde. Es sind nun just 10<br />

Jahre her, seit die letzte schweizerische Alpenfahrt<br />

unter der Leitung von Herrn Professor<br />

Delessert, Genf, durchgeführt wurde,<br />

und zwar mit schönem Erfolg hinsichtlich<br />

Beteiligung und Resultate. Es wäre zu wünschen,<br />

wenn die Nationale Sportkommission<br />

die Anregung aufnehmen und eine nationale<br />

schweizerische Alpenfahrt aufziehen würde,<br />

in analoger Weise wie dies Oesterreich seit<br />

einigen Jahren mit Erfolg mit der österreichischen<br />

Alpenwertungsfahrt tut. Eine getrennte<br />

Gruppierung der Fahrer in Amateure<br />

und Experten würde dem schweizerischen<br />

Amateursport förderlich sein, wobei ferner<br />

Voraussetzung wäre, dass am Wettbewerb<br />

nur wirklich serienmässige und völlig unfrisierte<br />

Wagen teilnehmen. Wie. Anno 1924<br />

müssten zweckmässig aufgestellte Vorschriften<br />

dafür sorgen, dass diese schweizerische<br />

Alpenfahrt zu einer strengen Zuverlässigkeitsfahrt<br />

für unsere Fahrer würde. Für die<br />

interessierten Alpenstrassen und Kurorte<br />

aber ergäbe sich eine willkommene Gelegenheit<br />

für die Propagierung des Autotourismus<br />

in der Schweiz. "


LUFTFAH<br />

Ein neues Junkers-Schnellverkehrsflugzeug.<br />

Als Weiterentwicklung des letztjährigen<br />

Schnellverkehrsflugzeug-Typs « 60 » hat Junkers<br />

vor kurzem einen Typ «160» herausgebracht,<br />

einen sechsplätzigen Tiefdecker in<br />

Metallkonstruktion, der mit einem luftgekühlten<br />

700 PS B.M.W.-Hornet-Motor eine<br />

Maximalgeschwindigkeit von 337 km/St, und<br />

eine Reisegeschwindigkeit von 297 km/St, erreicht.<br />

Die Gesamtdisposition der bemerkenswerten<br />

Maschine geht aus den beistehenden<br />

Skizzen hervor. Gegenüber dem ersten<br />

Schnellflugzeugtyp sind wesentliche<br />

Verbesserungen festzustellen. So ist Junkers<br />

hier zum erstenmal auch bei den Flügeln<br />

von der charakteristischen Wellblechverkleidung<br />

abgegangen und hat diese durch eine<br />

Das mit Luftfederung und hydraulischen<br />

Radbremsen versehene Fahrgestell wird in<br />

der neuen Ausführung nach seitlicli irmen<br />

hochgeklappt, statt dass die Räder wie bisher<br />

senkrecht hochgezogen werden. Die Radgabeln<br />

bestehen aus Elektronguss. Die Kabine<br />

bietet Raum für 6 Passagiere, von denen jeder<br />

neben seinem Lederfauteuil sein eigenes<br />

Fenster hat. Das Führerabteil auf der Oberseite<br />

des Rumpfes sieht noch einen zweiten<br />

Platz für den Hilfspiloten oder Funker vor.<br />

Die beiden Sitze sind hier schräg hintereinander<br />

angeordnet und auch das im Notfall<br />

rasch abwerfbare Glasdach ist unsymmetrisch<br />

durchgebildet Das Rumpfgerippe<br />

besteht aus vier Längsholmen und Querspannten.<br />

Die Stabilitätsflächen sind zum<br />

Austrimmen des Flugzeuges im Flug verstellbar.<br />

Die Höhensteuerklappen sind aerodynamisch<br />

ausgeglichen und haben Massenausgleich.<br />

flöTTJMOBIt-REVTJB<br />

Der Motor ist mit einem langen N.A.C.A.-<br />

Ring verschalt, der gegen hinten nur auf der<br />

Unterseite eine Oeffnung aufweist und des-<br />

m<br />

ROHLUSS DES P ARISER LU FTFAHRT-S ALONS<br />

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Das neue Junkers-<br />

Express-Post- und Verkehrsflugzeug<br />

Typ «160».<br />

Man beachte im Grundriss<br />

die ausgeprägte Pfeilanordnung<br />

und Trapezfonn<br />

der Flügel.<br />

tlatte, versenkt-vernietete Duraluminbespannung<br />

ersetzt. Am Rumpf wurde eine glatte<br />

Bespannung, schon beim Typ 60 angewandt.<br />

Die Flügel haben starke Pfeilform, sind mit<br />

Junkers-Kugelgelenken an das mit dem<br />

Rumpf einteilig durchgebildete Mittelstück<br />

angeschlossen und haben an ihrer Hinterkante<br />

ausser den äussern Verwindungsklappen<br />

Junkers-Hilfsflügel, die, heruntergeklappt,<br />

die Landegeschwindigkeit vermindern und<br />

den Auftrieb beim Landen und Starten erhöhen.<br />

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Am letzten Sonntagabend wurde der Pariser Luftfahrt-Salon geschlossen. Er hatte während der<br />

ganzen Zeit seiner 17tägigen Dauer einen sehr regen Besuch zu verzeichnen, so dass die Wiederholung<br />

in zwei Jahren bereits sichergestellt ist<br />

Oben: Der polnische Kampf-Einsitzer P.Z.L. P-24, der mit seinem 800 PS Gncane-et-Rhone-Motor<br />

416 km/St, Maximalgeschwindigkeit erreicht und mit vier Oerlikon-Maschinenkanonen ausgerüstet ist.<br />

Zwei dieser 20-mm-Maschinenkanonen, mit welchen kleinkalibrige Granaten verfeuert werden können,<br />

sind beim oberen Anschluss der Flügelstreben zu erkennen. Die beiden anderen befinden sich über<br />

dem Flügelmittelstück vor dem Führersitz und werden im Bild durch die Motorhaube verdeckt.<br />

Unten: Im Vordergrund das Bücker-Flugzeug, Typ «Jungmann», mit 80 PS Hirth-Motor, das in<br />

Paris als Sanitäsflugzeug ausgestellt wurde. Links hinten das Heinkel-Express-Passagier- und Post-<br />

Flug-zeug He. 70, das mit seinem heissgekühlten 650 PS B.M.W -Motor eine Maximalgeschwindigkeit von<br />

360 km/St, erreicht und u. a. gegenwärtig auf der Postlinie Berlin-Madrid eingesetzt ist<br />

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i<br />

N° 98 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-PEVUE<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Der Steuervogt geht um!<br />

In den Kantonen ist man zur Zeit mit der<br />

Bereinigung der Budgets für das kommende<br />

Jahr beschäftigt. Ueberall wird wegen krisenhaftem<br />

Rückgang der Einnahmen und gleichzeitigem<br />

Anschwellen der Ansprüche an die<br />

Staatskasse nach neuen Einnahmequellen gefahndet.<br />

Da erinnert man sich mit Vorliebe<br />

des Umstandes, dass die Verkehrsabgaben<br />

bisher recht ergiebig waren und glaubt nun,<br />

der Finanzmisere am einfachsten dadurch abhelfen<br />

zu können, dass auch die Motorfahrzeugsteuern<br />

und -gebühren wieder einmal erhöht<br />

würden. In einzelnen Kantonen versucht<br />

man es gar nicht einmal, die in Aussicht genommene<br />

Massnahme irgendwie beschönigen<br />

zu wollen. Andernorts wieder will man die<br />

bittere Pille entweder mit der Versicherung<br />

versüssen, es handle sich um eine « bescheidene<br />

» Erhöhung, oder dann glaubt man die<br />

Interessenten mit dem Hinweis trösten zu<br />

können, dass der betreffende Kanton noch<br />

lange nicht die höchsten Steuern in der Eidgenossenschaft<br />

habe.<br />

In St. Gallen wurde der Reigen im Grossen<br />

Rat bei der Behandlung der Staatsrechnung<br />

eröffnet. Bern folgte mit seinem Finanzprogramm,<br />

das ebenfalls eine Erhöhung der Motorfahrzeugsteuern<br />

vorsieht. In Graubünden<br />

möchte man zur Verzinsung der noch zu konsolidierenden<br />

Strassenbauschuld die Verkehrsabgaben<br />

hinaufsetzen. Nun kommt auch<br />

Genf und schlägt eine Revision der jetzigen<br />

Besteuerung von Motorfahrzeugen vor. Ueberall<br />

errechnet man eine entsprechende Mehreinnahme<br />

für den Staat. Aber schon der<br />

Rückgang des Motorfahrzeugbestandes in den<br />

letzten beiden Jahren, der geringere Ertrag<br />

des Benzinzolles ,die immer mehr um sich<br />

greifende Betriebseinstellung von Automobilen<br />

in der toten Saison sollten wahrlich genügend<br />

Anzeichen dafür sein, dass die vorerwähnte<br />

Rechnung doch einen Fehler enthalten<br />

muss.<br />

Die fiskalische Belastung des Motorfahrzeuges<br />

hat eben seine obere Grenze fast<br />

durchwegs erreicht. Wird sie überschritten,<br />

so ist für viele Hunderte von Fahrzeughaltern<br />

der Betrieb einfach zu teuer, und es bleibt<br />

ihnen nurmehr die Stillegung des Wagens<br />

oder dann noch dessen beschränkte Benützung<br />

während weniger Monate übrig. Dass<br />

auf diese Weise der Fiskus selbst bei erhöhten<br />

Ansätzen kein besseres Geschäft macht,<br />

Sind die<br />

mechanischen Bremsen<br />

hart betroffenen einheimischen Lastwagenfndustrie<br />

neue Arbeitsgelegenheiten zu vernicht<br />

ganz in Ordnung, dann besser<br />

nicht zuwarten, bis ein Unfall da<br />

ist. Lassen Sie uns einfach Ihren<br />

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der Bremsen, vielleicht<br />

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ist gewiss. Dazu kommt die Schädigung des<br />

Autogewerbes, der Minderertrag des Benzinzolles<br />

wegen geringerem Brennstoffkonsum<br />

und was derlei unerfreuliche Nebenerscheinungen<br />

noch mehr sind.<br />

Wir scheinen in der Schweiz genau den<br />

gleichen Weg einschlagen zu wollen, den<br />

man bis zum politischen Umschwung in<br />

Deutschland beschritt. In der Meinung, dass<br />

das Automobil ein Steuerobjekt sei, das immer<br />

wieder eine neue Drehung der Steuerschraube<br />

ertrage und am leichtesten ertrage,<br />

türmten sich die Steuern und Abgaben aller<br />

Art bis ein geradezu katastrophaler Rückgang<br />

der zum Verkehr angemeldeten Fahrzeuge<br />

eintrat, dafür aber sich die ausser Betrieb<br />

gesetzten Wagen in Garagen und Remisen<br />

häuften und der Neuankauf überhaupt<br />

praktisch aufhörte. Die staatlichen Einkünfte<br />

aus dem Kraftverkehr sanken zusehends,<br />

die einheimische Industrie wurde geschwächt,<br />

die Arbeitslosigkeit in der Branche<br />

nahm zu und der Steuervogt musste dem<br />

Betreibungsbeamten Platz machen, aber Geld<br />

floss deshalb nicht mehr in die Staatskasse.<br />

Das neue Regime hat mit diesem wirtschaftlichen<br />

und fiskalischen Unsinn aufgeräumt.<br />

Steuererleichterungen aller Art, Unterstützung<br />

von Automobil-Industrie und Gewerbe,<br />

zweckmässige Aenderung der Verkehrsvorschriften<br />

usw. haben Deutschland nun einen<br />

geradezu amerikanisch anmutenden Aufschwung<br />

des Motorfahrzeugwesens gebracht.<br />

Dabei macht der Staat ein besseres Geschäft<br />

als früher. Müssen wir in der Schweiz<br />

nun wirklich zuerst den nämlichen Leidensweg<br />

gehen, bevor unsere Politiker und Behörden<br />

einsehen, dass sie mit weiteren Steuern<br />

nur die Quellen selbst verstopfen, die<br />

dem Fiskus die so notwendigen Einnahmen<br />

zufliessen Hessen.<br />

Freilich wird sich das Volk da und dort<br />

selbst zur Wehr setzen, bevor es so weit ist.<br />

St. Gallen hat dies erfahren, als die geplanten<br />

Mehrsteuern mit überwältigendem Mehr<br />

abgelehnt wurden, die Genfer Finanzkünstler<br />

haben kürzlich eine ähnliche Schlappe<br />

erlitten. Verkehr, Handel und Gewerbe sind<br />

mit Steuern nachgerade tibersättigt.<br />

Es muss der Finanzausgleich der Ausgabenseite<br />

durch konsequente Angleichung der<br />

Ausgaben an die voraussichtlichen Einnahmen<br />

erfolgen. Was im allgemeinen für die Steuern<br />

überhaupt gilt, trifft im speziellen auch<br />

für die Sonderausgaben aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />

zu. Dort liegen die Verhältnisse<br />

für den Staat aber noch um so günstiger,<br />

als bei einer Besteuerung, die sich in wirtschaftlich<br />

tragbaren Rahmen hält, selbst<br />

heute noch sogar mit einer Steigerung der<br />

Erträgnisse gerechnet werden kann. Darum<br />

Schluss mit dieser kurzsichtigen Politik. Sie<br />

schadet mehr als sie auch nur im entferntesten<br />

dem Fiskus nützen kann. ß<br />

Neue Arbeitsbeschaffung durch<br />

Automobilmontage.<br />

Es ist in dieser Richtung bereits ein grundlegender<br />

Vorstoss unternommen und ein<br />

recht erfreuliches Resultat durch die bekannte<br />

Montage von Dodge- und Chrysler-<br />

Automobilen in den- Werkstätten der Ad.<br />

Saurer A.G. in Arbon erzielt worden. Im<br />

dortigen Betriebe selbst konnten mehr als<br />

hundert Mann dauernde Beschäftigung finden.<br />

Im Zusammenhang damit hat auch die<br />

Zubehörindustrie eine willkommene Belebung<br />

erfahren.<br />

Seitdem haben mehrere ausländische Automobilfabriken<br />

mit bedeutenderem Absatz in<br />

der Schweiz die Möglichkeiten einer Montage<br />

in unserem Lande geprüft. Diese waren<br />

zum vorneherein recht beschränkt, indem<br />

der Bundesratsbeschluss vom 26. Januar<br />

<strong>1934</strong> betreffend Förderung der Automobilmontage<br />

die zu gewährenden Erleichterungen<br />

davon abhängig machte, dass die Montage<br />

in einer bereits bestehenden Fabrik oder<br />

Konstruktionswerkstätte stattfinde, wie dies<br />

aus dem nachfolgenden Text des vorerwähnten<br />

Beschlusses hervorgeht:<br />

1. Zwecks Beschaffung von Arbeit wird die Zollverwaltung<br />

ermächtigt, 30—50% des Einfuhrzolles<br />

von zerlegt eingeführten Chassis für Personenautomobile<br />

an bestehende Automobilkonstruktionswerkstätten<br />

oder Maschinenfabriken rückzuvergüten, welche<br />

die Montage und die Karossierung ganz oder<br />

teilweise unter Verwendung von Zubehörteilen<br />

schweizerischer Fabrikation besorgen. Der Satz der<br />

Rückvergütung wird von der Oberzolldirektion im<br />

Verhältnis zur geleisteten Schweizerarbeit und zu<br />

den eingebauten Teilen schweizerischer Herkunft bestimmt.<br />

Von der Rückvergütung sind Chassis für Lastwagen,<br />

Cars und Omnibusse ausgeschlossen; ebenso<br />

werden keine Rückvergütungen bewilligt an neu zu<br />

gründende Montagewerkstätten.<br />

2. Die zur Montage und Teilfabrikation von'Personenautomobilen<br />

(Tourenwagen) eingeführten fertigen<br />

Chassis- und Karosseridbestandteile werden<br />

zum Ansatz des fahrbereiten karossierten Wagens<br />

zugelassen.<br />

3. Dieser Beschluss gilt bis Ende 1936.<br />

Die Idee war an und für sich richtig, durch<br />

die Montage bereits bestehenden Betrieben<br />

und vorab der durch die Krise besonders<br />

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einer grössern Fabrikation oder Montage die<br />

Standortfrage eine ausschlaggebende Rolle,<br />

indem Transportspesen, Arbeitslöhne und<br />

Lebenskosten selbst innerhalb eines kleinen<br />

Landes recht unterschiedlich sind und die<br />

Gestehungskosten entscheidend beeinflussen<br />

können. Im fernem schien es ratsam, besonders<br />

auch auf die durch die Krise am meisten<br />

in Mitleidenschaft gezogenen Gebiete<br />

Rücksicht zu nehmen und diesen die Ansied-<br />

Iung neuer Industrien zu erleichtern. Die ursprünglich<br />

gemachte Einschränkung in Bezug<br />

auf die Automobilmontage wurde daher<br />

fallen gelassen und ein neuer Bundesratsbeschluss<br />

vom 29. November <strong>1934</strong> zur Regelung<br />

der Materie mit folgendem Wortlaut<br />

gefasst :<br />

1. Zwecks Beschaffung von Arbeit wird die Zollverwaltung<br />

ermächtigt, 30—50% des Einfuhrzolles<br />

von zerlegt eingeführten Chassis für Personenautomobile<br />

an Firmen rückzuvergüten, welche die Montage<br />

und die Karossierung ganz oder teilweise unter<br />

Verwendung von Zubehörteilen schweizerischer<br />

Fabrikation besorgen. Der Säte der Rückvergütung<br />

wird von der Oberzolldirektion im Verhältnis zur<br />

geleisteten Schweizerarbeit und den eingebauten<br />

Teilen schweizerischer Herkunft bestimmt. Die Kontrolle<br />

durch die Oberzolldirektion bleibt ausdrücklich<br />

vorbehalten.<br />

Von der Rückvergütung sind besonders Chassis<br />

für Lastwagen, Lieferungswagen, Cars und Omnibusse<br />

ausgeschlossen.<br />

Die Montage von Lastwagen, Lieferungswagen<br />

usw mit aus dem Auslande eingeführten Teilen ist<br />

während der Dauer dieses Beschlusses untersagt.<br />

Auch im Falle des Verzichtes auf die Zollrückvergütung<br />

darf ohne Zustimmung des Bundesrates dia<br />

Fabrikation von Lastwagen nicht aufgenommen werden.<br />

2. Die zur Montage und Teilfabrikation der unter<br />

Ziffer 1 genannten Personenautomobile eingeführten<br />

fertigen Chassis- und Karosseriabestandteils<br />

werden zum Ansätze des fahrbereiten karossierten<br />

Wagens zugelassen.<br />

3. Die Zollrückvergütung kann, pro montierende<br />

Firma, auf eine bestimmte Mindest- oder Höchstzahl<br />

zu montierender Automobile beschränkt werden.<br />

4. Die Vorschriften über die Beschränkung der<br />

Einfuhr bleiben vorbehalten.<br />

5. Dieser Beschluss gilt bis Ende 1939 und tritt<br />

an die Stelle des Beschlusses vom 26. Januar <strong>1934</strong>.<br />

Wie nun in der Zwischenzeit bekannt<br />

wurde, ist das Projekt der General Motors<br />

der eine Anzahl Marken wie Chevrolet,<br />

Buick, Oldsmobile angehören, eine grosse<br />

Montageabteilung in der Schweiz aufzunehmen,<br />

am weitesten gediehen. Bereits fanden<br />

Verhandlungen mit einer Reihe bestehender<br />

Fabriken statt, die aber bisher zu keinem<br />

Abschluss führten.<br />

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BERN, 4. Dez. <strong>1934</strong><br />

98<br />

II. Blatt<br />

BERN, 4. Dez. <strong>1934</strong><br />

Tech<br />

Rundschau<br />

Die « Oktanzahl».<br />

In der autotechnischen Literatur trifft man<br />

in der letzten Zeit immer häufiger auf den<br />

Begriff der « Oktanzahl >. Viele Automobilisten<br />

dürfte es interessieren, was es damit<br />

für eine Bewandtnis hat. Eine oberflächliche<br />

Antwort ist nicht schwer: Die Oktanzahl ist<br />

der Maßstab für die Klopffestigkeit eines<br />

Brennstoffes. Im folgenden sei jedoch diese<br />

populäre Definition noch etwas näher umschrieben.<br />

In der Praxis bewertet der Automobilist<br />

gewöhnlich die Qualität eines Brennstoffes<br />

nach zwei Eigenschaften, nämlich nach seiner<br />

Klopffestigkeit und seiner «Vergasbarkeit»,<br />

wie sie im mehr oder weniger leichten<br />

Anlaufen des Motors zum Ausdruck kommt.<br />

Lange Zeit wurde dabei das Hauptgewicht<br />

auf die leichte « Vergasbarkeit» gelegt, besonders<br />

in den Anfangsjahren des Automobilismus,<br />

als die Vergaser noch wenig wirksam<br />

und die Motoren auch sonst in bezug<br />

auf den Brennstoff, den man ihnen vorsetzte,<br />

noch äusserst empfindlich waren. Viele Automobilisten<br />

werden sich erinnern, wie man<br />

sich noch in den Kriegs- und Nachkriegsjahren<br />

um «leichte» Benzinsorten, etwa das berühmte<br />

«Fliegerbenzin», riss.<br />

Heute bekümmert man sich in Verbraucherkreisen<br />

um die leichte Vergasbarkeit<br />

nur noch wenig. Die einzelnen Benzinsorten<br />

verhalten sich in dieser Beziehung auch nur<br />

noch wenig verschieden voneinander, so dass<br />

der Verbraucher kaum bemerkt, ob er den<br />

Brennstoff der Marke X oder Y getankt hat.<br />

Anderseits ist es den Brennstoffirmen ein<br />

leichtes, die Vergasbarkeit ihrer Sorten den<br />

Ansprüchen anzupassen, indem sie dafür sorgen,<br />

dass der Brennstoff mehr oder weniger<br />

leichtflüssige Bestandteile enthält. Im allgemeinen<br />

wird der Anteil an leichtflüssigen Bestandteilen<br />

auf den Winter hin immer etwas<br />

erhöht und auf den Sommer hin wieder erniedrigt.<br />

Ein Hochhalten der leichtflüchtigen<br />

Bestandteile auch im Sommer würde die<br />

Gasblasenbildung in den Rohrleitungen begünstigen<br />

und damit aussei-, dem Vorteil,<br />

dass der Motor leichter anspringt, auch den<br />

Nachteil einer erhöhten Gefahr von Zufuhrstörungen<br />

ergeben.<br />

Die Klopffestigkeit eines Brennstoffes war<br />

bis vor wenig Jahren immer nur approximativ<br />

bekannt. Man wusste, dass dieser Brennstoff<br />

ein Kompressionsverhältnis von vielleicht<br />

5 : 1 vertrug, ein anderer Brennstoff<br />

dagegen vielleicht ein Kompressionsverhältnis<br />

von 7 : 1, ohne dass der Verbrennungsablauf<br />

unter Stossen und Klopfen vor sich<br />

ging. Das Mass für die Kompressionsfestigkeit<br />

war also gewissermassen das gerade<br />

noch zulässige Kompressionsverhältnis.<br />

Eine genaue Beurteilung des Brennstoffes<br />

war damit aber um so weniger möglich, als<br />

die Klopftendenz ja nicht allein nur vom<br />

Kompressionsverhältnis, sondern auch noch<br />

von zahlreichen anderen Faktoren, wie z.B.<br />

dem Zylinderfüllungsgrad, der Grosse und<br />

Form des Verbrennungsraumes, der Anordnung<br />

der Zündkerze, dem Material der Kolben<br />

und des Zylinderkopfes, der Bearbeitung<br />

der Verbrennungsraumwände usw. abhängt.<br />

Um Brennstoffe untereinander vergleichen zu<br />

können, wäre man also mindestens gezwungen<br />

gewesen, sie auf ein und demselben Motor<br />

auszuprobieren.<br />

Statt dessen hat man nun aber in den letzten<br />

Jahren ein ganz neues Mass eingeführt,<br />

nämlich die Klopffestigkeit eines Vergleichs-<br />

Brennstoffes. Man wählte einen als besonders<br />

kompressionsfest festgestellten Brennstoff,<br />

nämlich das Iso-Oktan, und schrieb ihm die<br />

Kompressionsfestigkeit «100» zu. Je nachdem<br />

sich ein anderer Brennstoff im Vergleich zu<br />

Iso-Oktan verhält, bekommt er eine andere<br />

« Oktanzahl > zuerkannt.<br />

Praktisch wird die Messung so durchgeführt,<br />

dass man zuerst in einem Motor von<br />

ganz bestimmter Bauform, dessen Kompressionsverhältnis<br />

verändert werden kann, die<br />

Kompression solange steigert, bis der zu<br />

prüfende Brennstoff zu klopfen anfängt. Nun<br />

untersucht man, welches Gemisch von Iso-<br />

Oktan und Heptan im gleichen Motor bei<br />

gleichem Kompressionsverhälthis die gleiche<br />

Klopftendenz zeigt. In dem Gemisch ist das<br />

Iso-Oktan, wie schon angedeutet, der Bestandteil,<br />

der sehr wenig Klopftendenz hat,<br />

während im Gegenteil Heptan sehr stark<br />

zum Klopfen neigt. Zeigt es sich, dass das<br />

Gemisch viel Heptan enthalten muss, um<br />

gleiche Erscheinungen zu ergeben wie der<br />

zuerst benützte Brennstoff, so ist in ihm der<br />

Iso-Oktan-Anteil entsprechend klein. Beträgt<br />

er beispielsweise nur 50%, so wird dem<br />

Brennstoff die «Oktanzahl» 50 zuerkannt.<br />

Verhält sich dagegen der Brennstoff gleich<br />

wie ein Iso-O'ktan-Heptan-Gemisch mit prozentual<br />

hohem Iso-Oktan-Gehalt, so erhält er<br />

eine hohe «Oktanzahl».<br />

Billige handelsmässige Benzinsorten haben<br />

eine Oktanzahl von etwa 55, gute Markenbenzine<br />

eine solche von ungefähr 66. Bei<br />

ganz guten Benzinqualitäten steigt die Oktanzahl<br />

auf etwa 70, während dann höhere<br />

Werte nur noch durch besondere klopfbremsende<br />

Zusätze, z. B. das in Amerika weitverbreitete<br />

«Ethyl-FIuid» (Blei-Tetra-Ethyl),<br />

Eisencarbonyl, anderseits aber auch schon<br />

Benzol und Alkohol zustande kommen. Durch<br />

Beimischungen von Benzol lässt sich die O'ktanzahl<br />

auf etwa 68—74 treiben, durch Bleiverbindungen<br />

wie das «Ethyl-Fluid», die jedoch<br />

wegen ihrer Giftigkeit in vielen Ländern<br />

verboten sind, auf etwa 82.<br />

In Amerika wurden in der letzten Zeit Versuche<br />

mit den besonders kompressionsfesten<br />

verflüssigten Gasen Butan und Propan gemacht.<br />

Butan hat eine Oktanzahl von 93,<br />

Propan sogar von 125. Ein Versuch ergab,<br />

dass sich bei Verwendung von Propan statt<br />

Benzin das Kompressionsverhältnis eines Automobilmotors<br />

' von 4,35 auf 9,98 erhöhen<br />

Hess. Der Motor entwickelte dabei 56% Mehrleistung<br />

und arbeitete absolut klopffrei und<br />

äusserst schmiegsam. Gestützt darauf, und<br />

die weitere gute Eigenschaft dieser Brennstoffe,<br />

den Verbrennungsraum in keiner<br />

Weise zu verrussen, hält man es nicht für<br />

ausgeschlossen, dass Butan und Propan noch<br />

einmal als Automobilbrennstoffe zu Bedeutung<br />

gelangen, obschon ihr gegenwärtiger<br />

Preis und die Notwendigkeit, sie in Druckflaschen<br />

zu transportieren und aufzubewahren,<br />

dem heute noch hindernd entgegenstehen,<br />

m.<br />

r<br />

Eine neue Bendixbremstype. Die bekannte<br />

Bendixbremse wird seit kurzem ausser in<br />

den bekannten Ausführungsformen auch in<br />

einer neuen Type ausgeführt, bei welcher die<br />

Bremsbacken keine Servowirkung mehr haben,<br />

durch besondere Anordnung der Bremsbackenbetätigung<br />

jedoch für eine möglichst<br />

reibungslose Uebertragung der auf das<br />

Bremspedal ausgeübten Kraft gesorgt ist.<br />

Die wesentliche Neuerung der Konstruktion<br />

ist in der beistehenden Abbildung aus der<br />

Die Gesamt- und Einzeldurchbildung der neuen<br />

Ben dix-Bremsty pe.<br />

Detailzeichnung ganz oben ersichtlich. Statt<br />

dass das Bremskabel oder Bremsgestänge<br />

wie bisher auf eine Bremsnocke einwirkt,<br />

die sich unter mehr oder weniger grosser<br />

Reibung zwischen den Bremsbacken drehen<br />

muss und auch mit ihrer Lagerung noch Reibungsverluste<br />

verursacht, greift das Zugorgan<br />

hier an einem Käfig an, dessen Rollen<br />

direkt ein Auseinanderspreizen der abgeschrägten<br />

Backenendstücke bewirken. Die<br />

beiden Rollen des Käfigs stehen miteinander<br />

in Berührung, so dass auch die Rollenlagerung<br />

im Käfig keine grossen Kräfte mehr zu<br />

absorbieren hat. Die Nachstellung der<br />

Bremse geschieht auf einfachste Art dadurch,<br />

dass zwischen das untere Ende der<br />

Bremsbacken ein Konus eingetrieben wird,<br />

wobei dieser Konus auf dem Gewinde eines<br />

EinheimischeBedürf nisse und ein<br />

heimische Verkehrsverhältnisse<br />

auf dieser Grundlage hat sich die<br />

Berna-Produktion im Laufe von<br />

30 Jahren entwickelt. Gibt es eine<br />

Modelle von 1-7 Tonnen Nutzlast.<br />

Motorwagenfabrik Berna A.-G., Ölten<br />

Das Slcherheits-Superprofil Adersol Ist, in Bezug auf die Fahrsicherheit die<br />

sensationellste Entdeckung dieser letzten Jahre. Sind Sie infolge Schleuderns<br />

oder schlechter Bremswirkung in einen Unfall verwickelt, dann haften Sie weltaehena<br />

weil Sie durch aderisieren lassen der Pneus be! einer der untenstehen-<br />

den Firmen den Unfall hätten verhüten können.<br />

Aigle: Garage Lanz.<br />

Baden: Marrio Zarratini.<br />

Basel: Auto-Service, Aeschenplatz.<br />

Basel: City-Garage, Heuwaage.<br />

Basel: Pneuhaus A.-G,, Dufpurstrasse 30.<br />

Basel: Soller A.-G., Zwingerstrasse 25.<br />

Bellinzona: Grand Garage S. A.<br />

Bern: Pneuhandels, Moserstrasse 52.<br />

Biel: Pneuhaus A.-G., Gouiffistrasse 9.<br />

Burgdorf: Bahnhof-Garage.<br />

Chur: Garage Willy &. Co.<br />

Davos-Platz: Central-Garage, M. Oberrauch.<br />

Dele'mont: Garage Ch. Mercey.<br />

Frauenfeld: Kreuz-Garage, Bührer & Schuppli.<br />

Freiburg: Garage de la Gare.<br />

Genf: Ernest Bally, 43, rue des Päquis.<br />

Glarus: Garage Milt.<br />

Langenthai: Garage Geiser.<br />

Lausanne: Garage de l'Est, 3, Perdonnet.<br />

Lausanne: Garage des Jordils, 13, Fontenailles.<br />

Lausanne: Red-Star, 2, avenue du Leman.<br />

Lenzburg: Garage Wirthlin,<br />

Schützenmatt-Garage.<br />

Locarno: Autopneumatik Schnieper.<br />

Lugano: Garage Casanova.<br />

Lugano: Garage Henri Morel, Automobiles.<br />

Luzern: Pneumatikhaus, Obergrundstr. 26.<br />

Montreux: Garage A. Beihl.<br />

Ollen: Pneuhaus A-G., Aarauerstrasse 75.<br />

Porrentruy: Auto-Station S. A.<br />

Schaff hausen: Tivoli-Garage, Guyan & Co.<br />

Solothurn: Garage Schnetz & Cie.<br />

St. Gallen: Pneuservice, Leonhardstrasse 63.<br />

St. Gallen: Uhler & Cie., Marktplatz 13.<br />

Vevey: Auto-Stand S. A.<br />

Zürich: A.-G. für Automobile,<br />

Pflanzschulstrasse 9.<br />

Edg. Grimm-Piquerez, St. Ursanne<br />

Vertreter:HerrE.Schnellmann,lngenieur,Zürich,Minervastr. 149 - Tel.43.921


von aussen leicht zugänglichen Vierkantbolzens<br />

sitzt. Durch Nuten im Konus wird verhindert,<br />

dass sich dieser selbst lösen kann.<br />

Fortschritte auf dem Gebiete<br />

des Auto-Dieselmotors.<br />

Der Dieselmotor ist auf dem Gebiet der motorische<br />

Leistung erzeugenden Maschinen schon seit<br />

Anfang dieses Jahrhunderts als Konkurrent der<br />

Dampfmaschine aufgetreten und hat sich trotz der<br />

parallel laufenden Entwicklung der Dampfturbine<br />

und der Erstellung gross«r Wasserkraftanlagen mit<br />

ausgedehnten Elektrizitätsverteilungsnetzen sowohl<br />

für stationäre Zwecke als auch in der Schiffahrt<br />

ein weites Arbeitsfeld erobert. Jahrzehntelang gelang<br />

es aber nicht, den Dieselmotor für höhere<br />

Drehzahlen als etwa 600 Umdrehungen per Minute<br />

zu bauen.<br />

Erst in der zweiten Hälfte der 20er Jahre,<br />

nachdem die Entwicklung der langsamlaufenden<br />

stationären und 'Schiffs-Dieselmotoren die Erkenntnis<br />

der Verbrennungsvorgänge stark gefördert hatte,<br />

begann der schnellaufende Dieselmotor eich im<br />

Wirtschaftsleben Geltung zu verschaffen und im<br />

Automobilbau in verschiedener Richtung seine<br />

Ueberlegenheit gegenüber dem Benzinmotor in der<br />

Praxis zu dokumentieren.<br />

Nach unzähligen Versuchskonstruktionen verschiedener<br />

Automobilfabrikanten hatten sich<br />

schliesslich zwei Verbrennungssysteme herausgebildet,<br />

von denen ein jedes für hohe Drehzahlen verwendungsfertig<br />

war und seine gewissen Vor- und<br />

Nachteile aufwies. Es sind dies die Dieselmotoren<br />

mit hydraulischer Einspritzung des Brennstoffs,<br />

entweder unter Verwendung einer Vorkammer oder<br />

unter Verwendung eines Luftspeichers. .Beide Systeme<br />

dürfen heute als bekannt angenommen werden.<br />

Vorkammer und Luftspeicher dienen dem gleichen<br />

Zweck. Sie erzeugen im Verbrennungsraum<br />

starke Luftwirbel, womit eine innige Durchmischung<br />

des in feinen Part'kelchen eingespritzten Brennstoffs<br />

mit der hochkomprimierten Luft gesichert<br />

und damit eine rasche Verbrennung bzw eine hohe<br />

Drehzahl bei rauchlosem Auspuff erreicht wird.<br />

Diesem Vorteil stehen aber auch Nachteile gegenüber-<br />

Das Klopfgeräusch ist bei den Vorkammer-<br />

und bei den Luftspeicher-Motoren infolge grossen<br />

Zündverzuges grösser, als bei langsam'aufenden<br />

Dieselmotoren mit direkter Einspritzung des<br />

Brennstoffs in den Zylinderraum. Ferner bringt<br />

die Vorkammer bzw. der Luftepeicher grösseren<br />

Wärmeverlust. Der thermische Wirkungsgrad ist<br />

geringer und der Brennstoffverbrauch daher grösser.<br />

Endlich ist noch zu erwähnen, dass zum Anlassen<br />

des kalten Motors eine Vorwärmevorrichtung<br />

(Glühspirale) benötigt wird.<br />

Die Aktiengesellschaft Adolph Saurer in Arbon<br />

stand bei der Entwicklung und Einführung des<br />

schnellaufenden Dieselmotors auf dem Automobilgebiet<br />

in vorderster Reihe. Bis heute wurden durch<br />

sie und ihre Lizenznehmer über 5000 Autodieselmotoren,<br />

teils nach Saurer-Acro-Luftsneicher-System,<br />

teils nach Sauror-Kreuzstrom-Vorkammer-<br />

System, gebaut. Doch nicht zufrieden mit den erzielten<br />

Erfolgen hat eich Saurer die Aufgabe gestellt,<br />

geräusch-, rauch- und geruchlose Verbrennung,<br />

verbunden mit Beherrschung des Verbrennungsvorganges<br />

bei kleinen Zylinderdimensionen<br />

-y-<br />

und noch höheren Drehzahlen zu erzielen. Ausgedehnte<br />

Laboratoriumsversuche über Luftwirbelungen<br />

und Brennstoffzerstäubungr und die Erfahrung<br />

mit den vielen im Betrieb 6tehenden Saurer-Fahfzeug-Dieselmotoren<br />

führten zur Konstruktion eines<br />

schnellaufenden vorkammerlosen Motors.<br />

Vorgängig der Beschreibung dieses neuesten<br />

Saurer-Dieselmotors seien kurz einige Angaben<br />

über die Verbrennungsvorgänge bei den langsamlaufenden<br />

Dieselmotoren gemacht:<br />

Jahrzehntelang geschah die Einführung des<br />

Brennstoffs bei diesen Motoren durch komprimierte<br />

Luft, die gleichzeitig für seine feine Zerstäubung<br />

sorgte. Di« Durchführung dieses Vorganges beansprucht<br />

aber bedeutend mehr Zeit, als für die Einspritzung<br />

bei raschlaufendem Dieselmotor zur Verfügung<br />

steht, d. h. bei z. B. 1800 Touren per Minute<br />

höchsteng Vsoo Sekunde. Aus Gründen konstruktiver<br />

Vereinfachung versuchte man seit ca. einem<br />

Jahrzehnt, bei langsamlaufenden Ddeseimotoren mit<br />

direkter hydraulischer Einspritzung des Brennstoffs<br />

in den Zylinderraum auszukommen. Dafür<br />

war in erster Linie notwendig, auch ohne Einspritzluft<br />

eine feine Zerstäubung des Brennstoffs<br />

zu erzielen, was durch spezielle Ausbildung der<br />

Einspritzdüsen und unter Anwendung sehr hoher<br />

Einepritzdrücke gelang. Der raschen Verbrennung<br />

stellt« sich aber die Unmöglichkeit in den Weg.<br />

diese feinen tBrennstoffpartikelehen die hochverdichtete<br />

Luft rasch genug durchdringen zu lassen.<br />

Erst die Entzündung des Brennstoffgemisches<br />

Durch das<br />

Form des<br />

Fig. 1.<br />

teilweise maskierte Einlassventil und die<br />

Kolbenbodens wird die Luft im Zylinder<br />

in starke Wirbelung versetzt.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 98<br />

——• leittungS-%<br />

Verbrauchskurven des<br />

—- Saurer-Dieselmotors Type BIO —<br />

System dir [fasprtfsun? mit DopptMrbtlung<br />

i M, mim Btbnrq, ISo "Im Huk, $,SS Ltr. Hubvolumen<br />

1 = Maximaldrehzahl, vom Regler begrenzt; 2 = Nutzleistung an der Rauchgrenze; 3 = Nutzleistung<br />

im Fahrbetrieb.<br />

selbst schafft in diesen Motoren die zur Mischung gehend untersucht und an Hand der dabei gemachten<br />

von Brennstoff und Luft nötige und zu relativ Erfahrungen die Kolbenöffnung bestimmt. Fig. Ib.<br />

langsamer Verbrennung ausreichende Wirbelung. Damit nun aber auch in vertikaler Richtung die<br />

Bei höheren Drehzahlen führt diese Methode aber gesamte Luft während der Einspritzzeit den Verbrennungsraum<br />

bestreicht, sorgt die SaTirersche Lö-<br />

zu unvollkommener Verbrennung und zur Kondensation<br />

von Brennstoff, welche sich in Schmierölverdünnung<br />

bemerkbar macht.<br />

horizontale Ringachse. Gegen den Schluss des Konisung<br />

auch für eine gleichzeitige Rotation um eine<br />

Der neueste schnellaufende Saurer-Dieselmotor pressionshubs wird die über dem flachen ringförmigen<br />

Teil des Kolbens liegende Luft von aussen<br />

wurde eben aus der Erkenntnis heraus entwickeilt,<br />

dass es nicht gelingt, den fein verteilten Brennstoff nach innen gedrängt. Aus dieser konzentrischen<br />

rasch und weit genug die hochkomprimierte Luft Luftbewegung ergibt sich in der Mitte des Verbrennungsraums<br />

eine intensive vertikale Strömung nach<br />

durchdringen zu lassen, dass aber der umgekehrte<br />

Weg, d. h. die hochkomprimierte Luft zu dem in nächster<br />

Umgebung der Düse befindlichen feinverteilten Ringachse erzeugt und durch erstere die vorgenannte<br />

unten, die als Reaktion eine Drehbewegung um eine<br />

Brennstoff heranzuführen, Aussicht auf Erfolg gebe. konzentrische Luftbewegnang unterstützt (siehe durch<br />

Durch Versuche wurde festgestellt, dass auf diesem Pfeile bezeichnete Luftbewegung in Fig 1 c und d).<br />

Prinzip dann die besten Verhältnisse für die Verbrennung<br />

geschaffen werden, wenn die Luft dem steht eine gesetzmässige Durchwirbelung des gesam-<br />

Aus der Kombination dieser zwei Rotationen ent-<br />

Brennstoffstrabi quer zur Einspritzrichtung zugeführt<br />

wird. Dies bedingt wegen der kurzen Zeit, tikelchen durch die Luft mitgerissen und auch unter<br />

ten Verbrennungsraums, wobei die Brennstoffpar-<br />

in welcher die Einspritzung de« Brennstoffes erfolgen<br />

muss, sehr hohe Luftgeschwindigkeit. Durch den. Biese Luftbewegung wird durch das Eintreten<br />

dem Einfluss von Zentrifugalwirkungen bewegt wer-<br />

Laboratoriumsversuche wurde die Möglichkeit, Geschwindigkeiten<br />

kreisender Luftströmungen bis zu gezeichneten Resultaten gemessen, muss in der Tat<br />

der Verbrennung unterstützt. An den erzielten aus-<br />

7000 Drehungen in der Minute zu erzeugen, festgestelltsetzmässigen<br />

Wirbelung gewertet werden. Bei bis<br />

diese Beeinflussung als eine Verbesserung der ge-<br />

jetzt bekannten schnelllaufenden Dieselmotoren erreicht<br />

die zur Verbrennung herangezogene Sauer-<br />

Das Absuchen des Kompressionsraums durch, die<br />

Luft nach fein verteilten Brennstoffpartikelchen ist stoffmenge nur etwa 75 Prozent des angesaugten<br />

beim neuesten zum Patent angemeldeten Saurer Doppelwirbelungs-Dieselmotor<br />

durch die Kombination pelwirbelungs-Dieselmotor eine Ausnutzung •von an-<br />

Sauerstoffs, währenddem beim neuesten Saurer Dop-<br />

von zwei Luftrotationen gesetzmässig organisiert, nähernd 90 Prozent erzielt wird.<br />

unter Wahrung eines möglichst kompakten Verbrennungsraumes<br />

bei zentraler Anordnung der Vielstrahl- die bewegte Luft nach feinfcn Brennstoffpartikelchen<br />

Der Grundsatz des Absuchens des Raumes durch<br />

Einspritzdüse (siehe Fig. 1).<br />

ermöglicht es, die Einspritzdüsen so zu gestalten,<br />

Eine Rotation um die vertikaJe Zylinderachse dass die feine Verteilung des Brennstoffes gegenüber<br />

(bei vertikalem Motor) wird während des Ansaugens der von der Grosse der Brennstoffpartikelchen abhängigen<br />

Durchdringungsfähigkeit der Brennstoff-<br />

durch einseitige Abschirmung der Einlassventile<br />

erreicht. Die Luft strömt zapfenzieherartig in den teilchen durch die hochverdichtete Luft in den Vordergrund<br />

gestellt werden darf. Dabei wird erreicht:<br />

Zylinderraum, behält die Rotation während des Kompressionshubs<br />

bei und erfährt durch Hineinpressung 1. Das Anlassen des kalten Motors ohne Vorwärmevorriohtung;<br />

der Luft in den gegenüber dem Zylinderdurchmesser<br />

kleinern Durchmesser des Verbrennungsraums eine 2. eine vollständige Verbrennung bei jeder Belastung<br />

bedeutende Steigerung der Umdrehungszahl. Nur und Drehzahl und damit eine Verringerung der<br />

hierdurch ist es möglich, die oben erwähnten hohen Geruchbelästigung;<br />

Luftgeschwindigkeiten hervorzurufen. Diese Erscheinungen<br />

wurden von Saurer experimentell ein- 4. ein rauchfreier<br />

3. die Ausschaltung des Klopfgeräusches;<br />

Auspuff;<br />

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bedienen. Die Klarheit der Schrift, die Eleganz der<br />

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N»98 - <strong>1934</strong> ÄOTÖMOBK-RBvtlE 9<br />

rerqtelchskunren für die persMedenen Verbrennung: -Systeme<br />

— dts Saurer • Dieselmotors Tupe BLD —<br />

5. ein höherer mittlerer, effektiver Kolbendruclc, d. h.<br />

eine höhere Leistung, bei gleichbleibendem Zylinderraum<br />

und damit, bezogen auf die Maximalleistung,<br />

eine Einsparung im Einheitsgewicht<br />

des Motors;<br />

6. eine Einsparung an Brennstoff und damit ein<br />

höherer thermischer Wirkungsgrad;<br />

7. eine gegenüber früher bedeutend niedrigere Temperatur<br />

des Auspuffs und damit eine Entlastung<br />

der WasserküMvorrichtung und eine verringerte<br />

Beanspruchung -der Materialien durch Wärmespannungen.<br />

In der graphischen Darstellung Fig. 2 sind die<br />

Resultate des neuesten Saurer 6-Zylinder-Doppelwirbelungsmotors<br />

von 110 mm Bohrung und 150 mm<br />

Hub wiedergegeben und in Fig. 3 die entsprechenden<br />

Werte des Saurer-Acro-Luftspeicher-Motors und<br />

des Saurer-Kreuzstrom-Vorkammer-Motors eingezeichnet.<br />

Es ergibt sich aus dieser Vergleichsübersicht,<br />

im Mittel der in Betracht kommenden Drehzahlen.<br />

eine Steigerung der rauchfreien Maximalleistung<br />

des neuen Saurer-Doppelwdrhelungs-Dieselmotors<br />

von 35 Prozent gegenüber dem Saurer-Acro und 17<br />

Prozent gegenüber dem Saurer-Kreuzstrommotor.<br />

Im Brennstoffverbrauch zeigt sich bei Maximalleistung<br />

eine mittlere Einsparung von 11 Prozent.<br />

Für mittlere Leistungen und für Leergang ist die<br />

Brennstoffeinsparung noch bedeutend grösser, so<br />

dass im praktischen Fahrbetrieb durch den Saurer-<br />

Doppelwirbelungs-Dieselmotor noch durchschnittliche<br />

Brennstoffeinsparungen von etwa 30 Prozent gegenüber<br />

den bisher gebauten Dieselmotoren erreicht<br />

werden.<br />

Vorgenannte Resultate sind nicht nur durch zahlreiche<br />

Dauerversuche der Saurerwerke und ihrer<br />

Lizenznehmer bestätigt. Eine Anzahl Saurer-Lastwagen<br />

und -Omnibusse haben zum Teil seit 6 Monaten<br />

bei ihrer Kundschaft die überraschend grosse<br />

Ueberlegenheit des neuesten Saurer-Doppelwirbe-<br />

Iungs-Dieselmotors gegenüber den bisherigen Ausführungen<br />

dokumentiert, so unter anderem bei einer<br />

militärischen Prüfungsfahrt in England und bei der<br />

Eidg. Postverwaltung auf der Strecke Nesslau-Buchs.<br />

Hippplyt Saurer.<br />

Brüsseler Auto-Salon.<br />

Brüssel, 27. November.<br />

Ein grosses Wandplakat im Ausstellungsrestaurant<br />

macht auf den Weltruf der Minerva-Automobile ;<br />

aufmerksam. Es wird mit Blicken des Bedauerns '<br />

gelesen, denn seit drei Tagen hat diese grösste der<br />

belgischen Automabilfabriken zu bestehen aufgehört.<br />

Die Konkurseröffnung war keine angenehme<br />

Morgengabe für den sonst in einer Atmosphäre von<br />

Freudigkeit und Behagen vor sich gehenden Brüsseler<br />

Salon. Von der ehedem so blühenden Automobilindustrie<br />

des Landes bleiben zwei Personenwagenund<br />

zwei Nutzwagenfabriken übrig. Von etwa 5000<br />

Fahrzeugen Jahresproduktion, die die 5 Hauptwerke<br />

vor einigen Jahren noch aufwiesen, kommt es nun<br />

zu einer Erzeugung von kaum 1000 Einheiten. Wenn<br />

die Zunahme des gegenwärtigen Bestandes von rund<br />

180 000 Personenwagen und 60 000 Nutzfahrzeugen<br />

fortschreitet, wird es das Ausland sein, allen voran<br />

Amerika, das des hohen Schutzzolles von 9 bis 11<br />

Franken pro Kilogramm Wagengewicht ungeachtet,<br />

die Kunden beliefert.<br />

Gleich nach dem Kriege wurde Belgien das Einfallstor<br />

für die amerikanische Kontinent-Kampagne;<br />

in der Nähe von Antwerpen halben Ford und die<br />

General Motors grosse Werke errichtet, Chrysler und<br />

andere ebenfalls.<br />

In dem Falle Minerva freilich, mit seinen Verbindlichkeiten<br />

von etwa 80 Mill. Pranken, scheint<br />

nicht bloss die auswärtige Konkurrenz das Entscheidende<br />

zu sein. Ob es sich nicht um den Streit<br />

von Finanzgruppen oder gar politische Momente<br />

handelt, ist nicht klar (ein einziger Gläubiger mit<br />

seiner relativ geringen Forderung von 400000 Franken<br />

hat in letzter Minute den Konkurs bewirkt).<br />

So finden wir bloss die Fabrique Nationale, F. N.<br />

Herstal und die Imperia-Werke auf dem Salon. Die<br />

erstere baut zwei Vierzylindermodelle von 2 Liter<br />

und 2,2 Liter, sowie einen Achtzylinder in Linie;<br />

die Imperia, die den Bau des ventillosen Motors aufgegeben<br />

hat, fabriziert als einziges Modell den Adler-<br />

Trumpf-Vorntriebwagen in Lizenz und hat damit sehr<br />

gute Erfolge aufzuweisen. Eine zweite deutsche<br />

Lizenz wird von der Firma D. S., deren Inhaber bisher<br />

eine andere deutsche Marke vertrat, ausgeübt;<br />

es handelt sich um den Stoewervorantrieb.<br />

Den belgischen Firmen steht die Phalanx der<br />

Amerikaner gegenüber, die auf dem Salon in grösserer<br />

Anzahl als es in Paris der Fall war, erschienen<br />

sind. Die General Motors-Fabriken fehlen allerdings<br />

hier wie in Paris. Ausser Ford sind vorhanden Pakkard,<br />

Reo, Essex, Dodge, Graham, Nash, De Soto,<br />

Chrysler, Pierce Arrow, Studebaker u. a., wenn auch<br />

zumeist nicht die neuesten dem New Yorker Salon<br />

vorbehaltenen Modelle gezeigt werden. Studebaker<br />

demonstriert seine Schwingachse. Parallelogramm<br />

mit einer Querfeder und Lenkern.)<br />

Dass die französische Industrie dem Nachbarland<br />

ihre besondere Aufmerksamkeit schenkt, ist zu verstehen.<br />

Citroen hat in der Nähe von Brüssel eine<br />

eigene grosse Niederlassung. Auf der Ausstellung<br />

sind ausserdem Renault, Delage, Delahaye, Hispano-<br />

Suiza, Panhard Levassor, Hotchkiss, Mathis, Talbot,<br />

Chenard & Walker zugegen; von den Italienern Fiat<br />

und Lancia, dann die Engländer RoMs Royce, Morris,<br />

Austin, Humber und Singer.<br />

Die österreichische und tschechoslowakische Industrie<br />

fehlen, wiewohl ehedem Steyr, wie Austro-<br />

Daimler sehr gut eingeführt waren.<br />

Zahlreich die Beteiligung der deutschen Industrie,<br />

die dem Markte grösste Aufmerksamkeit schenkt.<br />

Die Adlerwerke haben wie in Frankreich, ihre Lizenz<br />

für den Vorntrieb vergeben, beschränken sich daher,<br />

ihr Modell Diplomat in 2 vollendet ausgeführten<br />

Karosserien als graues Kabriolet und dunkle Pulmanlimusine<br />

zur Schau zu stellen. Mercedes-Benz<br />

zeigt das Heckmotorchassis und etliche der grösseren<br />

Modelle, die Auto-Union ist mit Modellen ihres reichhaltigen<br />

Fabirikatiionspirogrammes zur Stelle usw.<br />

Mit dem Salon ist eine Ausstellung der Nutzwagen<br />

und der Motorräder verbunden. Die erstere<br />

findet in dem Annex der Halle de l'Habitation statt.<br />

Wie auf dem Pariser Salon, ist das Vorherrschen des<br />

Dieselmotors das Charakteristikum der Nutzwagenabteilung.<br />

Die Dieselmotorfrage ist für Belgien bedeutsam;<br />

der Liter Benzin ist mit 1 Franc 45 Centimes<br />

Abgaben belastet; freilich ist die Besteuerung<br />

der Dieselfahrzeuge die doppelte derjenigen mit Vergasermotoren.<br />

Nichtsdestorweniger wird die auf die<br />

Dauer im Dieselbetrieb erzielte Ersparnis richtig gewertet<br />

und es werden immer mehr Vergasermotoren<br />

gegen Diesel ausgewechselt.<br />

Die Zahl der gegenwärtig im Betrieb befindlichen<br />

Diesel dürfte 400 betragen; man nimmt aber an, dass<br />

sie in den nächsten 2 bis 3 Jahren auf etwa 2000<br />

ansteigen wird.<br />

Die beiden Nutewagenfabriken des Landes, Miesse<br />

und Brossels, haben diesem Umstand Rechnung getragen.<br />

Miesse baut seine Chassis mit Diesel nach<br />

der englischen Gardner-Lizenz, und Brossels, die die<br />

Firmen Pipe und Bovy in sich aufgenommen haben,<br />

haben eigne Diesel, einen Vierzylinder 70 PS und<br />

einen Sechszylinder 110 PS. Miesse zeigt ein neues<br />

Chassis mit vorderer Schwingachse. Sie besteht aus<br />

zwei, u-förmig gebogenen Halbachsen, die an einer<br />

Querrohrtraverse angelenkt sind. Die gewöhnlichen<br />

Halbelliptikfedern ruhen auf dem tiefsten Punkt des<br />

U-Stückes auf.<br />

Die Aufbauten sind den verschiedenen industriellen<br />

Bestimmungen angepasst, im Lastwagen z. B. den<br />

Brauereibedürfnissen, im Personenverkehr den<br />

Streckenautobussen und vielen Aussichtswagen. Die<br />

alten belgischen Karosseriewerke Van den Pias,<br />

D'Iteren usw leisten Bedeutendes und haben sich, da<br />

die Luxuskarosserien spärlich gesät sind, in der<br />

Herstellung der Omnibusse und Cars spezialisiert.<br />

Von Ausländern sind amerikanische, französische<br />

und deutsche Firmen zur Stelle, die deutschen mit<br />

den Diesel von MAN, Krupp, Daimler-Benz, MWM,<br />

Buessing, Nag und Magirus, die Franzosen mit dem<br />

Renaultdiesel.<br />

Zwei belgische Fabriken bauen Anhänger, wovon<br />

die eine, DAF, eine originelle Neuheit bringt. Eine<br />

Schwenkachse (nicht Schwingachse), bei der das<br />

Radpaar der Zwilligsräder um seine Radebene, also<br />

senkrecht zur Fahrtrichtung, drehbar ist. Der innere<br />

Crnnfa nnan<br />

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Reifen kann also, bei notwendigem Pneuwechsel<br />

oder wenn er mehr abgenützt ist als der äussere, nach<br />

aussen gedreht werden. Eine durchgehende Anschlagstange<br />

verhindert unbeabsichtigte Verschiebung der<br />

Radebene.<br />

In diesem Jahre ist der Salon im Umfang verkleinert,<br />

die Galerien sind nicht besetzt, die Ausrüstungsindustrien<br />

gleichfalls im Erdgeschoss untergebracht.<br />

Bei Dewandre ist eine neue elektrische<br />

Vorwählerschaltung zu sehen, bei Lacroix ein neuer,<br />

sehr einfacher hydraulischer Stossdämpfer. Bei<br />

diesem wird das in der Gehäusekapsel befindliche<br />

Oel durch die Verdrehung einer Schaufelpalette in<br />

vier Bohrungen gedrückt und wieder zurückgesaugt.<br />

Nicht uninteressant ist eine neue Blendschutzvormeldet<br />

dem Wagenführer in unüberhörbarer Weise, auch bei grösstem Lärm des<br />

Motors, alle von hinten gegebenen Signale, vereinfacht das Vorfahren und erhöht<br />

die Verkehrssicherheit. — In Italien und Frankreich gesetzlich vorgeschrieben. —<br />

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10 <strong>1934</strong> — !f»98<br />

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gestaltetem Aufsatzstück.<br />

Auch die Vereinigungen des Automobilwesens, der<br />

Belgische Automabilclub, dann die technische Presse<br />

sind unter den Ausstellern des in seinem Gesamtbild<br />

recht anziehenden Brüsseler Salons. L. J.<br />

Tedhn.<br />

Frage 9252. Erfahrungen mit neugummierten<br />

Pneus. Zu -wiederholten Malen erschienen in der<br />

A.-R. Empfehlungen von Firmen zur Neugnmmierung<br />

von gebrauchten Reifen. Ist diese Neugummierung<br />

zu empfehlen, was liegen für Resultate<br />

vor, was haben andere damit für Erfahrungen<br />

gemacht, fährt man event. doch besser wenn man<br />

neue Decken anschafft? H. F. in B.<br />

Frage 9253. Kolbenersatz und Vergasereinstellung.<br />

Mein Motor hat neue Kolben erhalten, wobei<br />

auch die Zylinder ausgeschliffen wurden. Seitdem<br />

habe ich nun bemerkt, dass er besser zieht, wenn<br />

eine kleinere Arbeitsdüse in den Vergaser eingesetzt<br />

wird. Wie soll ich mir das erklären? Da der Zylinderinhalt<br />

durch das Ausschleifen grösser geworden<br />

ist, müsste doch eigentlich eher eine grössere<br />

Düse ein besseres Resultat ergeben? E. F. inB.<br />

Antwort: Massgebend für die. Zusammensetzung<br />

des den Zylindern zugeführten Gemisches<br />

ist hauptsächlich das Verhältnis zwischen der Düsenweite<br />

und der Weite des Lufttrichters im Saugrohr.<br />

Der Zylinderinhalt hat also, wenigstens theoretisch,<br />

keinen Einfluss.<br />

Wenn in Ihrem Fall nun doch eine neue Vergasereinstellung,<br />

und zwar mit kleinerer Düse, eine<br />

Mehrleistung erbrachte, so deshalb, weil die neuen<br />

Kolben besser abdichten und nicht mehr Luft vom<br />

Kurbelgehäuse her in den Verbrennungsraum eintreten<br />

lassen. Die Gemischladungen sind infolgedessen<br />

nach dem Einbau der neuen Kolben von<br />

selbst etwas reicher an Brennstoff geworden, was<br />

sie nun mit dem Einsatz einer kleineren Düse ausgleichen<br />

konnten.<br />

-at-<br />

Frage 9254. Ausbalancieren eines Drahtspeichenrades.<br />

Wie werden Drahtspeichenräder, die wegen<br />

des Schlauchventils über den Umfang ungleich<br />

schwer sind, am einfachsten ausbalanciert? Die Unbalance<br />

der Vorderräder verursacht bei meinem<br />

Wagen ein lästiges Zucken der Lenkung. F. K. in Z.<br />

A n t wort: Gewöhnlich nimmt man bei diesem<br />

Radtyp die Ausbalancierung durch Umwickeln einzelner<br />

Speichen mit Bleidraht vor. Das Rad wird<br />

dazu aufgebockt, so dass man während des Vorganges<br />

der Arbeit den Erfolg genau verfolgen kann. Die auf<br />

die Speichen aufzuwickelnde Drahtlänge, bzw. das<br />

entsprechende Drahtgewicht soll anfänglich etwas<br />

grösser sein, als es zur Ausbalancierung nötig ist.<br />

Nach und nach schneidet man dann wieder soviel<br />

von dem aufgewickelten Draht weg, bis das Rad in<br />

jeder Stellung stehen bleibt.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen,<br />

dass eine « statische > Ausbalancierung, die daran<br />

zu erkennen ist, dass das Rad in jeder Stellung stehen<br />

bleibt, noch nicht auch eine « dynamische » Ausbalancierung<br />

beweist. Bringt man beispielsweise das<br />

Gegengewicht stark seitlich von der Mittelebene des<br />

Rades an, oder liegt das Gewicht, das die Unbalance<br />

verursacht (vielleicht ein grösserer Flick oder eine<br />

Pneueinlage), stark seitlich der Mittelebene, so kann<br />

das Rad sehr wohl in jeder Stellung stehen bleiben,<br />

Der zum Ausbalancieren des Rades verwendete<br />

Bleidraht kann entweder einzeln (1) auf die 'Speichen<br />

aufgewickelt werden oder aber auch schleifenförmig<br />

um mehrere Speichen zugleich (2),<br />

aber dennoch bei rascher Rotation zum « Zappeln »<br />

neigen. Gegebenenfalls ist es also erforderlich, anschliessend<br />

an die statische Ausbalancierung auch<br />

noch eine dynamische Ausbalancierung vorzunehmen,<br />

-at-<br />

Frage 9255. Das Wasser oder dos Oel warm*<br />

halten? Was halten Sie für vorteilhafter, unter<br />

Verwendung eines Frostschutzmittels und eines<br />

elektrischen Wärmers das Kühlwasser oder das<br />

Oel im Oelbehälter zu erwärmen? A. L. in A.<br />

Antwort: Die Warmhaltung des Kühlwassers<br />

wird im allgemeinen ein leichteres Anlassen ermöglichen,<br />

während beim Warmhalten des Oels die<br />

Schmierverhältnisse beim Inbetriebsetzen des Motors<br />

günstiger liegen. Praktisch wird es jedoch ungefähr<br />

aufs gleiche herauskommen, ob Sie das eine<br />

oder das andere tun. In beiden Fällen wird ja<br />

durch die Wärmezufuhr, selbst wenn sie von verschiedenen<br />

Stellen ausgeht, der ganze Motorblock<br />

durchwärmt Sie werden sich deshalb wohl an das<br />

Verfahren halten können, das in Ihrem speziellen<br />

Fall bequemer anwendbar ist. -at-<br />

Frage 9256. Kühlwasser täglich ablassen? Für<br />

memen Amerikanerwagen, den ich fast täglich gebrauche,<br />

steht mir leider nur eine unheizbare Garage<br />

zur Verfügung. Trotz Oelwechsel haben sich<br />

infolge der niedrigen Temperatur bereits Anlassschwierigkeiten<br />

gezeigt. Um ein gutes Anspringen<br />

des Motors zu erzielen und die Batterie zu schonen,<br />

habe ich auch schon am Abend das Kühlwasser ab^<br />

gelassen und bei Wiederbenützung des Wagens am<br />

folgenden Tag warmes Wasser, das mir aus einem<br />

Boiler zur Verfügung steht, eingefüllt. Man müsste<br />

in diesem Falle m. E. auch kein Frostschutzmittel<br />

verwenden. Was halten Sie von diesem Verfahren,<br />

und welche Temperatur darf das einzufüllende Wasser<br />

haben, damit der Motor nicht Schaden leidet?<br />

A. L. in A.<br />

Antwort: Wo billiges Warmwasser zur Verfügung<br />

steht, ist das von Ihnen angegebene Verfahren<br />

tatsächlich sehr praktisch. Es wird deshalb,<br />

besonders auf dem Land und in Gebirgsgegenden,<br />

auch sehr oft angewandt. Als Nachteil muss jedoch<br />

verzeichnet werden, dass das täglich neue Einfüllen<br />

von Leitungswasser die Verkalkung des Kühlsystems<br />

beschleunigt. Vor allem in Gegenden mit<br />

ausgesprochen «hartem» Wasser ist deshalb von<br />

der Anwendung des Verfahrens abzuraten, es sei<br />

denn, dass man am Schluss des Winters eine gründliche<br />

Reinigung des Kühlsystems in Kauf nehmen<br />

will oder dem Wasser ständig die geeigneten<br />

«Weichmacher» in geeigneter Dosis beifügt, was<br />

aber eine Analyse des Wassers voraussetzt.<br />

Wir haben bisher noch nie erfahren, dass einem<br />

Motor durch Einfüllen heissen Wassers Schaden<br />

zugefügt worden wäre. Seihet wenn man 70—80grädiges<br />

Wasser direkt ans dem Boiler benützt, wird<br />

das Wasser sofort soviel Wärme an die Metallmassen<br />

abgeben, dass es, einmal eingefüllt, kaum,<br />

noch mehr als 40—60 Grad warm ist. Theoretisch<br />

schliesst das natürlich die Bildung von Wärmespannungen<br />

nicht aus. Wir glauben jedoch nicht,<br />

dass diese gross genug werden können, nm beispielsweise<br />

Risse zu verursachen. -at-<br />

Frage 9257. Gasgeruch über einer Garage. In<br />

einer Wohnung über einer Garage riecht es zeitweise<br />

fürchterlich nach Ga«. Ein Alfa-Romeo-Wagen<br />

ist jetzt in der Gai-age. Vorher, als ein anderer<br />

Wagen, ein Hupmobile, in der Garage war, konnte<br />

man nie solchen Geruch wahrnehmen. Was ist hier<br />

zu machen, wie kann da am besten abgeholfen<br />

werden? E. W. in Z.<br />

Antwort: Das verschieden starke Auftreten<br />

des Gasgeruches rührt wohl lediglich da her, dass<br />

die Vergaser der beiden Wagen nicht gleich eingestellt<br />

sind. Bei benzinreich eingestelltem Vergaser<br />

riecht der Auspuff stärker als bei einer Einstellung,<br />

die dem Gemisch einen grösseren Luftüberschues<br />

ergibt. Gewöhnlich deutet der stark<br />

riechende Auspuff auch an, dass die Verbrennung<br />

unvollständig vor sich geht und dass die Gase neben<br />

.Wasserdampf und Kohlensäure auch das stark<br />

giftige Kohlenoxyd enthalten, das zwar an sich geruchlos<br />

ist.<br />

Eine andere Möglichkeit wäre die, dass der<br />

Alfa-Romeo-Wagen mit einem rizinushaltigen Oel<br />

oder mit Rizinusöl überhaupt geschmiert wird.<br />

Manche Leute sind gegen den Geruch des verbrannten<br />

Rizinusöls sehr empfindlich.<br />

Gehört der Wagen Ihnen, so würden wir Ihnen<br />

raten, ihn mit dem Hinterteil nach aussen gerichtet<br />

in der Garage aufzustellen, damit bei seiner Inbetriebsetzung<br />

und beim Warmlaufen des Motors<br />

die Auspuffgase durch die selbstverständlich offenen<br />

Garagetüren einen raschen Abzug finden, -at-<br />

$P<br />

>c»d*<br />

gungsfrist. Immerhin ist die Verpflichtung, den<br />

Mietzins monatlich zu bezahlen, gewissermassen<br />

ein Indizium dafür, dass die Mietsdauer nur eine<br />

kurze ist. Art. 262 des 0. R. sagt diesbezüglich folgendes:<br />

«Fehlt es der betreffenden Zahlung des Miet-<br />

Anfrage 470. Zusammenstoss mit ausländischem<br />

Automobil. Vor ca. 2 Monaten hatte ich einen Zusammenstoss<br />

mit einem deutschen Wagen. Der b«i Mieten auf die Dauer von einem oder mehreren<br />

zinses an einer Zeitbestimmung, fällt der Mietzins<br />

Sachschaden beträgt beidseitig ca. Fr. 150.— DaJahren oder Halbjahren je nach Ablauf eines halben<br />

Jahres, bei Mieten von kürzerer Dauer je nach<br />

ich der Ueberzeugung bin, dass die deutsche Fahrerin<br />

an dem Unfall völlig schuldig ist, gelangte Ablauf eines Monats spätestens aber am Ende der<br />

ich an ihre Versicherungs-Gesellschaft für dieMietzeit zu bezahlen». *<br />

Deckung meines Schadens.<br />

Da die Versicherungs-Gesellschaft, die in der<br />

Schweiz keine offizielle Niederlassung hat, meine<br />

Schreiben nicht beantwortet, möchte ich anfragen,<br />

wie ich meinen Schaden wirksam geltend machen<br />

kann? C. B. in W.<br />

A n t w o T t: Wenn weder Automobilist noch<br />

Versicherung etwas von sich hören lassen, so haben<br />

Sie die Möglichkeit, den Erstem am Gerichtsstand<br />

des Unfallortes zur Bezahlung Ihres Schadens einzuklagen.<br />

Sie erhalten dann auf diese Weise ein<br />

in Deutschland vollstreckbare« Urteil. Damit wird<br />

Ihnen aber vielleicht insofern nicht gedient eeio,<br />

weil Sie gestützt auf die deutschen Devisenbestimmungen<br />

den Ihnen gerichtlich zugesprochenem<br />

Schadensersatzbetrag nicht in die Schweiz hineinbringen.<br />

Es wird dieser in Deutschland einem<br />

Sperrmaikkönto zu Ihren Gunsten gutgeschrieben<br />

werden. Wie Ihnen bekannt, ist es zur Zeit ausserordentlich<br />

schwierig, über diese Sperrmarkkonteri<br />

zu verfügen. Eine andere Möglichkeit liegt<br />

nicht vor, es wäre denn, der betreffende Automobilist<br />

käme wieder in die Schweiz. In diesem Falle,<br />

vorausgesetzt dass Sie über dessen Anwesenheit in<br />

der 'Schweiz überhaupt orientiert wären, könnten<br />

Sie dessen Wagen, Reisegepäck etc. mit Arrest belegen<br />

lassen. *<br />

Anfrage 471. Kündigungsfrist bei Mietvertrag.<br />

Wie verhält es sich mit der Miete einer Wohnung •<br />

oder Garage ohne schriftichen Vertrag? Der Mietzins<br />

wird monatlich bezahlt. Bin ich im Falle<br />

einer Aenderung verpflichtet, auf 3 Monate zu kündigen<br />

oder richtet sich die Kündigung nach der<br />

Bezahlung der Miete? E. H. in K.<br />

Antwort: Ein Mietvertrag braucht nicht<br />

schriftlich abgeschlossen zu sein. Auch mündlich<br />

kann ein rechtsgültiger Mietvertrag abgeschlossen<br />

werden. Betreffend Kündigungsfrist steht den Parteien<br />

frei, beliebige Abmachungen zu treffen. Wenn<br />

kein schriftlicher Mietvertrag vorliegt, müssen gegebenenfalls<br />

die Vertragsbedingungen durch Zeugen<br />

oder andere Beweismittel bewiesen werden.<br />

Liegt ein schriftlicher Mietvertrag vor, so gilt, was<br />

schriftlich vereinbart ist. Ist eine bestimmte Dauer<br />

der Miete weder ausdrücklich noch stillschweigend<br />

vereinbart worden, oder können im Falle eines<br />

mündlichen Mietvertrages die Dauer der Miete odei<br />

die Kündigungsfrist nicht nachgewiesen werden, so<br />

sind sowohl Mieter als Vermieter berechtigt, das<br />

Mietverhältnis wie folgt aufzulösen, resp. zu kündigen:<br />

1. Unmöblierte Wohnungen, Geschäftslokale,<br />

Verka\ifeläden, Magazine, Keller, Scheunen, Stallungen,<br />

Garagen und ähnliche Räumlichkeiten nui<br />

auf dag nächste ortsübliche Ziel oder in Ermangelung<br />

eines bestimmten Ortsgebrauches je auf Ende<br />

einer halbjährlichen Mietsdauer, in beiden Fällen<br />

mit einer vorausgehenden dreimonatlichen Kündi-<br />

Beschmutzte Lederpolsterungen werden<br />

mit lauwarmem Seifenwasser gereinigt und<br />

mit einem weichen Tuch gut abgerieben.<br />

Von Zeit zu Zeit, etwa halbjährlich, kann<br />

das Leder mit bestem Oliven- oder Knochenöl<br />

leicht eingerieben und nachpoliert werden.<br />

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N0 98 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVim 11<br />

Neue Arbeitsbeschaffung durch Automobiltnontage.<br />

(Fortsetzung von Seite 5.)<br />

Als sich dann der hohe Bundesrat<br />

äazu entschliessen konnte, die Wahl des<br />

Standortes frei zu geben und den Fabriken<br />

auch den Entscheid darüber frei zu lassen,<br />

ob die Arbeit in bereits vorhandenen Räumen<br />

und Anlagen oder in neu zu erstellenden Betrieben<br />

aufgenommen werden soll, da wurden<br />

die Erhebungen und die Suche nach einem<br />

geeigneten Platz auf andere Gebiete, speziell<br />

auf die Gegenden der Uhrenindustrie und<br />

vorab auf Biel ausgedehnt. Wie wir erfahren,<br />

hat die dortige Gemeindebehörde allerlei<br />

wichtige Erleichterungen für einen Betrieb<br />

in Aussicht gestellt, da die Stadt mit den<br />

vielen hundert Arbeitslosen aus der Uhrenbranche<br />

alles Interesse hat, für diese Leute<br />

endlich wieder neue und dauernde Beschäftigung<br />

zu finden. Die Offerte von Biel wurde<br />

daher in engste Wahl gezogen, doch ist —<br />

entgegen den verfrühten und positiven Pressemeldungen<br />

aus jener Gegend — ein endgültiger<br />

Entscheid noch nicht gefällt worden.<br />

Immerhin planen die General Motors ein<br />

Montageunternehmen, das wenigstens zwei<br />

hundert Arbeitern Verdienst zu bringen vermöchte.<br />

Da die leitenden Organe dieses Konzerns<br />

aber im Interesse einer möglichst rationellen<br />

Arbeitsweise und mit Rücksicht auf<br />

eine spätere mögliche Ausdehnung des Betriebes<br />

dem Bau einer neuen Anlage offenbar<br />

den Vorzug geben, so würde damit auch<br />

für das Baugewerbe eine weitere willkommene<br />

Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen.<br />

Volkswirtschaftlich ist die Fertigstellung<br />

der Fahrzeuge in unserem Lande unter weitgehender*<br />

Berücksichtigung von einheimischem<br />

Zubehör überaus wertvoll und erfreulich,<br />

weshalb der jüngste Bundesratsbeschluss,<br />

der die Montage weiterhin erleichtern<br />

soll, sehr zu begrüssen ist.<br />

St»«»»«»n<br />

Wieder ein neues Strassenprojekt. In Ghur<br />

hat sich nach Berichten aus der Lokalpresse<br />

ein Komitee für den Bau einer Panixerstrasse<br />

von Elm nach dem Oberland gebildet.<br />

Es hat wirklich den Anschein, als ob man<br />

die Alpenstrasseninitiative mit allen Mitteln<br />

zu bodigen trachtet, denn jedes neue Projekt<br />

gibt den mit dem Arbeitsbeschaifungsproblem<br />

beschäftigten Instanzen die Möglichkeit, auf<br />

•diese vielen gegenseitig sich bekämpfenden<br />

Bestrebungen hinzuweisen, um sich damit auf<br />

den Boden stellen zu können, es fehle erstens<br />

an den notwendigen Finanzmitteln zu deren<br />

Verwirklichung, und zweitens müsse man<br />

darnach trachten, die liebwerten Eidgenossen<br />

alle gleichzubehandeln und weil alle zur<br />

Diskussion gestellten Projekte nach Angaben<br />

der Initianten gleich hohen militärischen, verkehrstechnischen<br />

und verkehrspolitischen<br />

Forderungen entsprechen, so sei es besser,<br />

die Gemüter in den einzelnen Teilen unseres<br />

Landes nicht unnütz aufzuregen! Wir sprechen<br />

hiemit keineswegs eine Auffassung aus,<br />

die etwa persönlich ist, sondern wir weisen<br />

auf eine Argumentation hin, die ernstlich gemacht<br />

wird, was auch verständlich erscheint,<br />

wenn man die 9 Alpenstrassenbau-, die drei<br />

Tunnel- und die drei grossen Seetalstrassen-<br />

Projekte berücksichtigt, ohne den Ausbau<br />

des bestehenden Strassennetzes in Rechnung<br />

zu stellen.<br />

-my-<br />

Zur Bekämpfung der Strassenverkehrsunfälle.<br />

Zur weiteren Prüfung der aktuellen Frage der notwendigen<br />

Reduktion der Strassenverkehrsunfälle im<br />

Kanton Bern hielt die kantonal-bernische Verkehrskommission,<br />

unter dem Präsidium von Dr. Mühlemann,<br />

dem Chef des Strassenverkehrsamtes, am<br />

Mittwoch in Bern erneut eine Sitzung ab. In derselben<br />

referierten der Vorsitzende über die « Strassensignalisation<br />

als Verkehrssicherheit », sowie Fürsprecher<br />

Dr. Schorer, Sekretär der Baudirektion,<br />

über « Strassenbau und Verkehrsunfälle », und Dr.<br />

Kleinert, Sekretär der bernischen Unterrichtsdirektion,<br />

über die « Erziehung der Jugend für den<br />

Strassenverkehr » — Einstimmig wurde ein Antrag<br />

von Grossrat Dr. La Nicca, es möchte die Untorrichtsdirektion<br />

des Kantons Bern das von ihr herausgegebene<br />

wertvolle Verkehrsbüchlein für alle<br />

Schüler des Kantons Bern obligatorisch erklären<br />

lassen und den Verkehrsunterricht nicht nur in den<br />

Schulen, sondern auch in den Seminarien einführen,<br />

gutgeheissen.<br />

Die sämtlichen in der kantonal-bernischen Verkohrskommission<br />

in der Frage der Bekämpfung der<br />

Strassenverkehrsunfälle gehaltenen Referate sollen<br />

zusammengestellt und sämtlichen Mitgliedern zum<br />

Studium zugestellt werden. Dann will man, nach<br />

ganz gründlich gewalteter Diskussion, Mittel und<br />

Wege suchen, die dazu führen können, die bedenkliche<br />

Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, r.<br />

Umbau des Berner Kasinoplatzes. Letzten Donnerstag<br />

hat der Berner Stadtrat den beiden Vorlagen<br />

über den Alignementsplan und die Neugestaltung des<br />

Kasinoplatzes zugestimmt. In der vorberatenden<br />

Kommission wurden an den ursprünglichen Projekten<br />

einige Aenderungen vorgenommen. Nach dem<br />

auch die wichtigsten Oppositionspunkte beseitigt<br />

wurden, erhob sich gegen die Vorlage kam grundsätzlicher<br />

Widerstand. Das gemeinderätliche Projekt<br />

ist insofern modifiziert worden, als in der Theodor<br />

Kochergasse der Einbahnverkehr in west-östlicher<br />

Richtung, in der Hauptwachpassage ein solcher von<br />

Ost-Südosten nach Theaterplatz-Amthausgasse eingeführt<br />

wird. Im weitern soll die Ueberbauung des<br />

Münzgrabens entsprechend dem Bild der Hauptwache<br />

angepasst werden. Dass dem Garageprojekt<br />

einige Opposition erwuchs, dürfte verständlich sein,<br />

und zwar einerseits im Hinblick auf die finanziellen<br />

Grundlagen und anderseits wegen der weitgehenden<br />

Beteiligung der Gemeinde, vor allem gaben die seitens<br />

des Autogewerbeverbandes geäusserten Bedenken<br />

Anlass zu einem gewissen Entgegenkommen, indem<br />

Gemeinderat und stadtbernische Garagisten gemeinsam<br />

die Möglichkeit ihrer Mitwirkung prüfen sollen.<br />

Im weitern soll mit den Verbänden der Strassenverkehrsliga<br />

betreffs'der Frage der Verkehrsregelung<br />

zusammen gearbeitet werden. Die ganzen Verhandlungen<br />

im Stadtrat waren zum grossen Teile<br />

geleitet vom Bestreben, neue Arbeitsgelegenheiten zu<br />

schaffen, namentlich in Berücksichtigung des empfindlichen<br />

Anziehens der Arbeitslosigkeit in der Stadt<br />

Bern während den letzten Wochen.<br />

a<br />

Aus d«<br />

Le<br />

(Ohne Verantwortlichkeil der Redaktion.)<br />

Achtung beim Befahren des Birsigviaduktes in<br />

Basel! Für das Birsigviadukt gelten besondere Verkehrsvoreehriften,<br />

indem die Höchstgeschwindigkeit,<br />

mit welcher das Viadukt befahren werden darf, begrenzt<br />

und stark reduziert ist. Fehlbare werden<br />

verzeigt und haben eine Busse zu gewärtigen. Offenbar<br />

scheint aber die Sondervorschrift wenig bekannt<br />

und auch nicht genügend aus irgend welchen Anschriften<br />

ersichtlich zu sein. Ein Automobilist, der<br />

nun bereits seine verschiedenen Hunderttausend Kilometer<br />

hinter eich hat, ohne dass er je mit der<br />

Hermandad in Konflikt kam, begleitete seinen Obulus<br />

von 5 Fr. an das Polizeitsericht mit folgendem<br />

Schreiben:<br />

« Mit Strafbefehl haben Sie mich mit dem Betrag<br />

von 5 Fr. bestraft wegen Uebeftretung der Verkehrsvorschriften<br />

für den Birsigviadukt. Hierzu kann<br />

ich Sie ehrenwörtlioh versichern, dass ich weder<br />

vor noch beim Befahren jenes Viaduktes irgend eine<br />

Warnungstafel gesehen habe. Ich weiss es heute<br />

noch nicht, ob 6ie oben oder unten, links oder<br />

rechts zu suchen wäre. Dass ich nun mit einem<br />

Tempo von 45—50 km/St, über fragliche Stelle<br />

fuhr, kann ich nachträglich nur bedauern, aber nicht<br />

ungeschehen machen.<br />

Was ich aber nicht verstehen kann, ist die hungrige<br />

Art und Weise, wie Automobilisten für jedes<br />

auch kleinste Vergehen kurzerhand gebüsst werden.<br />

Zugegeben, wir leben in Zeiten wirtschaftlicher<br />

Krise; dagegen kann ich es durchaus nicht verstehen,<br />

dass beispielsweise der auf kulturellem Niveau<br />

sehr hoch stehende Kanton Basel-Stadt seine<br />

Besucher nicht besser zu erziehen versteht und<br />

schon bei der ersten, kleinsten Uebertretunjj mit<br />

Geldbussen aufwartet. Ein« Verwarnung für das<br />

erstemal hätte den Zweck ganz bestimmt besser erfüllt<br />

und gleichzeitig die klare Erkenntnis der echten<br />

Erziehergrundlage verraten.<br />

Darf ich als Gebüsster noch einen kleinen<br />

Wunsch anbringen? Es wäre folgender: Bitte verwenden<br />

Sie meine fünf Franken an die Kosten zur<br />

bessern Sichtbarmachung der Verkehrevorschrift<br />

beim Birsigviadukt. ><br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

Ausschuss-Sitzung: Mittwoch, den 28. November,<br />

in St. Gallen. Das allen Vorstandsmitgliedern<br />

zugestellte Protokoll der letzten Gesamtvorstands-Sitzung<br />

wird genehmigt. Der Mitgliederbestand<br />

beträgt heute 1710 Mitglieder. Bevor<br />

man bezügl. des Niveau-Ueberganges<br />

in B ucha etwas weiteres unternimmt, will man<br />

nochmals mit der Ortsgruppe St. Galler Oberland<br />

in Verbindung treten. Ueber die Konferenz<br />

der Verkehrsverbände mit den Behörden<br />

des Kantons St. Gallen hat die Tagespresse wie<br />

auch die «Automobil-Revue> bereits eingehend Bericht<br />

erstattet. Der Vorsitzende orientiert über die<br />

Beschlüsse der Präsidenten-Konferenz<br />

deutsch-schweiz. Sektionen in Solothurn und der<br />

Sekretär über die Verhandlungen an der Verwaltungsratssitzung<br />

in Genf.<br />

Ueber die Notwendigkeit schärferer Massnahmen<br />

zur Erzielung eines geregelten Strassenverkehrs ist<br />

man sich einig. Neuerdings geht an unsere Mitglieder<br />

der Ruf: «Fahre vorsichtig, halte Verkehrsdisziplin!»<br />

Unser, seinerzeit eingeführte Meldedienst<br />

soll ausgedehnt und die betreffenden Vertrauensmänner<br />

neu instruiert werden. Die letztern<br />

werden ersucht, dem Sektionssekretariat nicht nur<br />

Schnellfahrer, sondern alle Fälle rücksichtsloser<br />

und unkorrekter Fahrweise wie z. B. Ueberholen<br />

in Kurven und bei Kreuzungen. Kurvenschneiden,<br />

Nicht-Vorfahrenlässen, nicht abblenden etc. zur Anzeige<br />

zu bringen.<br />

Gegen eine geplante Erhöhung der Automobilsteuer<br />

im Kanton St. Gallen soll in Verbindung<br />

mit den andern Automobilverbänden unbedingt<br />

sofort Stellung genommen werden. Eine" Abrechnung<br />

über die Jahresfeier <strong>1934</strong> kann<br />

noch nicht vorgelegt werden, doch sei heute schon<br />

festgestellt* dass das Arrangement in den neug«-<br />

wählten Räumen der Tonhalle bis auf einige Kleinigkeiten<br />

allseitig befriedigt hat. Für die Jahresfeier<br />

pro 1935 werden wiederum die Räumlichkeiten<br />

der Tonhalle in Aussicht genommen. Fz.<br />

Neue Verkehrsmassnahmen in Deutschland. Bekanntlich<br />

ist im Verkehr mit Deutschland der internationale<br />

Führer- und Zulassungsschein nicht mehr<br />

erforderlich. Seit 19. November <strong>1934</strong> erhalten jedoch<br />

die Kraftfahrzeuge, welche mit dem schweizerischen<br />

Zulassungsschein nach Deutschland kommen, an der<br />

Grenze eine deutsche Zollnummer. Diese Zollnummer<br />

wird an der Vorder- und Rückseife des Fahrzeuges<br />

so angebracht, dass die Nationalkennzeichen<br />

überdeckt sind. Wenn dieselben nicht überdeckt werden<br />

können, müssen diese für die Dauer des Aufenthaltes<br />

in Deutschland entfernt werden. Für die<br />

leihweise Ueberlassung der deutschen Zollnummer<br />

wird eine Gebühr von 2 RM. und ein Depot von<br />

10 RM. erhoben. Das Depot von 10 RM. wird bei<br />

der Wiederausreise zurückerstattet.<br />

*. c. s.<br />

SEKTION BERN. Mit der Hapao nach dem<br />

MHtelmeer. Eine ganz feine Nase hat das Vergnügungskomitee<br />

wieder gehakt, als es diese Mittelmeerfahrt<br />

aufs Programm setzte. Navigare necesse<br />

est, offenbar besonders für die trockenen Berner.<br />

Schon lange bevor Dampf aufgemacht, die Anker<br />

gelichtet und in See gestochen wurde, war die vorgesehene<br />

Besatzung an Kopfzahl weit überschritten,<br />

als ob es gegolten hätte, wie weiland auf der Arche<br />

Noah einer Sintflut zu entgehen.<br />

Tritt man hinaus an die Reeling, so hört man tief<br />

unten die Wasser rauschen. Sonst Nebel und kalte<br />

Nacht, so weit das Auge schweift. Drin dagegen,<br />

im Rahmen von Gold und Marmor, unter den Lichtfluten<br />

kristallener Leuchter, entwickelt sich das<br />

Bild eines Festes im Palasthotel. Schöne Frauen,<br />

grosse Toiletten, wogende, wirbelnde Tänzerscharen.<br />

Und während man zu den Klängen ausgesuchter<br />

Kapellen unmerklich in die Nacht hineindampft,<br />

während die letzten Alltagsgedanken im Kielwasser<br />

versinken, ist deutlich schon der Klimawechsel zu verspüren,<br />

werden die Gemüter von Frühlingsstimmung<br />

umwoben, die Geister vom Feuer des Südens erfasst.<br />

Herrlich lässt es sich sein und geniessen, unter den<br />

Palmen der Halle, gebannt von Rhythmen Cattaneos<br />

im Festsaal, in der Offiziersmesse beim Männertrunk,<br />

im Salon jaune (beschwingt durch zwei<br />

Flügel), oder in sonst einer der unabsehbaren Fluchten,<br />

beim dolee f ar .... niente ...<br />

Zu unsern Häuptern flattern die Wimpel und<br />

Flaggen aller Nationen. Von den Wänden prangen<br />

Werke von Meister Kohlund. Allen Risiken von<br />

Seekrankheit wurde gleich zu Beginn der Reise durch<br />

ein raffiniert zusammengestelltes Mitternachtssouper<br />

vorgebeugt, das auf einer solchen Reise ja auch nicht<br />

unwichtige «£rholungs»-Moment durch ein Defile<br />

des Berner Modehauses Scheidegger-Mosimann berücksichtigt.<br />

Manche Passagiere hätten allerdings<br />

diese Erholung noch auf Stunden ausgedehnt gewünscht,<br />

war sie doch — persönlich wie materiell<br />

— eine Augenweide seltener Art.<br />

Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, auch<br />

nicht die der Polizei. So kam es, dass erst Anker<br />

geworfen wurde, als der Sonntagmorgen schon von<br />

blossem Auge zu erkennen war. Auch jetzt noch konnten<br />

sich Unentwegte nicht entschliessen, wieder festen<br />

Boden unter die Füsse zu fassen, zumal es ihnen<br />

ein Leichtes schien, mit Hilfe der überall bereithängenden<br />

Rettungsringe nachzüg'lerisch allein an Land<br />

zu schwimmen. Selbstverständlich verlassen auch<br />

der Kapitän und sein Stab das Schiff erst zuletzt, mit<br />

Mehlsuppe wohlverpflegt.<br />

Ahoi, er war ein Volltreffer, dieser Tanzabend im<br />

Bellevue-Palace. m.<br />

SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Clubball<br />

8. Dezember <strong>1934</strong>. Alle Vorbereitungen für einen gediegenen<br />

Anlass in den Räumen des Schützengartens<br />

St. Gallen sind getroffen. Eine für diesen Abend geschriebene<br />

Revue mit bekannten Operettenklängen<br />

wird dem Anlass einen besondern Rahmen geben.<br />

Originelle Beiträge unseres einheimischen Komponisten<br />

A. Hörler und seiner Mitarbeiter werden erheiternd<br />

die den frohen Musen und dem Tanz geweihten<br />

Stunden einleiten. Die Tanzmusik spielt in<br />

drei Sälen auf. Als bewährter Conferencier amtet<br />

Fritz Bois, Lustspielregisseur vom Stadttheater, der<br />

unserer A. C. S.-Gemeinde als Stimmungsmacher<br />

vorteilhaft bekannt ist.<br />

SEKTION ZÜRICH. Mit dem Lichtbildervortrag<br />

von Herrn Prof. A. Heim, Zürich, über im Auto<br />

von der Guineaküste durch die Sahara nach Nordafrika<br />

wird an der Monatsversammlung vom 6. Dezember<br />

ein besonders interessanter Abend geboten.<br />

Der durch .seine verschiedenen Forschungsexpeditionen<br />

bestbekannte Referent wird vom Volksleben<br />

und der Kulturarbeit an der Elfenbeinküste, von<br />

den Erlebnissen mit unbekannten Negerstämmen<br />

und Felsbewohnern, und von der Durchquerung<br />

der Sahara viel Interessantes zu berichten wissen.<br />

Der von zahlreichen prächtigen Lichtbildern begleitete<br />

Vortrag wird speziell auch auf den automobilistischen<br />

Teil dieser kühnen Forschungsreise<br />

eingestellt sein, verschiedene Strecken wurden zum<br />

erstenmal mit einem Personenautomobil zurückgelegt.<br />

Die Monatsversammlung beginnt um 19.15<br />

Uhr im Hotel «St. Gotthard» mit einem gemeinsamen<br />

Nachtessen, der Vortrag ist auf 21 Uhr angesetzt.<br />

Die Orfsgruppe Winterthur hält am 12. JanuaT<br />

im Restaurant cWartmann» in Winterthur ihren<br />

-traditionellen Familienabend ab, der sich bei vorzüglichen<br />

Darbietungen und einem frohen Tanzvergnügen<br />

stets besonderer (Beliebtheit bei den Mitgliedern<br />

erfreut.<br />

Neue Wege will man diesmal mit dem Clubball<br />

gehen. Der Anlass ist in Form eines gross aufgezogenen<br />

Schiffsfestes an iBord eines Ozeandampfers<br />

geplant. Alle Räumlichkeiten des Grand Hotel<br />

Dolder werden speziell dekoriert, für die Ballbesucher<br />

ist Schiffs- oder Ballkleidung freigestellt. Den<br />

Teilnehmern harren diesmal besondere Ueberraschungen,<br />

wobei den Clou die vielversprechende<br />

Aufführung im grossen Saal « Mit dem A. C. S. auf<br />

der Weltreise» bilden wird. Jeder Teilnehmer erhält<br />

ein Gratislos für die Tombola und eine spe-<br />

ZIPIIG Kopfbedeckung.<br />

'» den Verbanden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Unsere letzte diesjährige Monatsversammlung<br />

findet Donnerstag,<br />

den 6. Dezember, 20.15<br />

Uhr, im Rest. Bergmann statt.<br />

H. Scheibenstock wird uns einen<br />

Vortrag über «Rauschgifte> halten, der für uns<br />

alle lehrreich und anregend sein wird. Ueberdies<br />

sind einige wichtige Beschlüsse zu fassen, die jeden<br />

einzelnen interessieren. Wir erwarten deshalb<br />

einen vollzähligen Aufmarsch. Der Vorstand ersucht<br />

um baldigste Bereinigung der Beiträge sowie der<br />

fälligen Sterbebeiträge. Der Vorstand.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Unsere letzte Monafsversammlung<br />

pro <strong>1934</strong>, findet Mittwoch,<br />

den 5. Dezember, 20.15 Uhr, im<br />

Du Pont statt und ersuchen alle<br />

Mitglieder, ausnahmslos an dieser<br />

Versammlung vollzählig und<br />

pünktlich teilzunehmen. Die<br />

Haupttraktanden lauten: Generälversammlung,<br />

Familienabend, Vereinsphoto, Tableau,<br />

Mitglieder-Ausweis-Erneuerung (mitbringen),<br />

Zahlungsausweise nachstempeln lassen, Abrechnung<br />

des Bunten Abend etc. Da die Geschäftsordnung<br />

von grösstcr Wichtigkeit für alle ist, ist die Teilnahme<br />

unbedingt erforderlich. Um unsorn Kassieren<br />

mitzuhelfen, geht der dringende Appell an<br />

alle rückständigen Mitglieder, ihre Säumnisse unbedingt<br />

anlässlich dieser Versammlung vorzunehmen<br />

oder auf unser Postcheck No. VIII 14.747 einzuzahlen.<br />

Wer die Frist vemasst. muss nach den<br />

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