28.02.2018 Aufrufe

E_1935_Zeitung_Nr.006

E_1935_Zeitung_Nr.006

E_1935_Zeitung_Nr.006

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BERN, Dienstag, 22. Januar <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31.Jahrgang - N» 6<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Erscheint Jeden Dienstag und Freitag<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Wöchentliche Beilage ..Autler-Feierabend". 6—8 mal jährlich „Gelbe Liste" Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Inseratenschluss 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />

Aus der Mappe des Technikers<br />

Das Anlassen des Motors.<br />

Die Motoren unserer modernen Wagen<br />

sind laut Prospekt so absolut vollkommen,<br />

dass man eigentlich die Konstruktionsbureaux<br />

getrost schliessen könnte. Dutzende<br />

von Zubehör-Apparaten garantieren ein sicheres<br />

Anspringen des Motors, selbst am<br />

Nordpol, «ä quart de tour». Abgesehen davon<br />

sind die sämtlichen guten Eigenschaften<br />

dieser Zusatzapparate schon von vorneherein<br />

in alle modernen Vergaser hineingebaut.<br />

Und doch kann man täglich immer wieder<br />

beobachten, wie Automobilisten sich minutenlang<br />

erfolglos mit dem Anwerfen abrakkern.<br />

Mancher Automobilist ist dabei über<br />

den Ausgang seiner Bemühungen so im Ungewissen,<br />

wie ein Verliebter beim Orakelplumen<br />

- Zerzupfen, wo man auch erst am<br />

Schluss erfährt, ob sie einem «von Herzen»,<br />

«mit Schmerzen», «ein wenig» oder «gar<br />

nicht» liebt. Wie reimt sich das zusammen?<br />

Des Rätsels Lösung ist, dass wir es trotz<br />

allem doch immer mit Maschinen zu tun<br />

haben. Maschinen verlangen Bedienung.<br />

Und Bedienung erfordert Verständnis. Wer<br />

seinen Motor nur schwer anbringt, macht<br />

einen Bedienungsfehler; und er macht den<br />

Bedienungsfehler, weil ihm das Verständnis<br />

für physikalische Vorgänge fehlt. Wohl wäre<br />

es" möglich, •durch weitere Automatisierung<br />

der erforderlichen Bedienung das Verständnis<br />

noch mehr auszuschalten. Aber der Konstrukteur<br />

hütet sich, in dieser Beziehung<br />

allzuweit zu gehen: Die Verfeinerung des<br />

Mechanismus bringt unvermeidlich grössere<br />

Komplikation und Empfindlichkeit mit sich,<br />

und versagt dann ein Glied in der Kette der<br />

Zusammenhänge, so ist der verständnislose<br />

Automobilist erst recht am Hag.<br />

. Eine schematisch auswendig gelernte Bedienungsweise<br />

ersetzt das Verständnis nicht.<br />

Sie hat immer nur unter ganz eng begrenzten<br />

Umständen Geltung und versagt, wenn<br />

neue andere Umstände auftreten.<br />

Die Kenntnis der allgemeinen Wirkungsweise<br />

eines Viertaktmotors gehört zu der<br />

allgemeinen Bildung eines Automobilisten<br />

unseres technischen Jahrhunderts, sie ist<br />

selbstverständlich. Ein Reiter, Droschkenlenker<br />

oder Fuhrmann muss aber nicht nur<br />

wissen, dass ein Pferd Muskeln, Knochen,<br />

Fleisch und diverse regulierende Organe besitzt,<br />

er muss auch wissen, was man dem<br />

Pferd zu fressen gibt, damit der ganze Or-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

durch den Wald, als habe er sich beim Spielen<br />

wie ein Kind verspätet. «Es schadet<br />

wohl nichts, Jürgen», sagt Marte in ihrer<br />

nachdenklichen Art. «Es ist nicht gut, zu<br />

spielen, wenn der Wald brennt... komm<br />

nicht zu spät zurück heute.»<br />

Es ist der erste Abend mit schweren Wolken<br />

über dem Moor. Aus dem grauen Dunst<br />

heben sich lautlos graue Gebirge mit rotfliessenden<br />

Rändern, rücken zueinander,<br />

schieben sich über fahle Spalten, werden<br />

eine einzige hohe, verschleierte Wand, die<br />

nun still steht in sich und nur lautlos sich<br />

aufrichtet über dem Horizont. Die Vögel<br />

fliegen niedrig und stumm über den Strom,<br />

die Bremsen stechen, dass Jürgens Hände<br />

mit Blutstropfen bedeckt sind, die Fische<br />

springen auf dem Strom, dass überall weisse<br />

Kreise stehen, und im Schilf schlagen die<br />

schweren Hechte mit dumpfem Fall auf das<br />

schwärzliche Wasser. Die Erlen stehen<br />

fahl im letzten Licht, und bei jedem Windhauch<br />

spricht das Schilf von vielen Stimmen,<br />

die an seinen Halmen sind.<br />

«Ein Gewitter könnte kommen», denkt<br />

Jürgen. «Gut wäre es, und die Menschen<br />

würden besser werden im Regen.»<br />

Er legt die Netze in den stillen Buchten<br />

und Altwässern aus. Das Garn der Netze<br />

rauscht bleich in die schwarze Tiefe, und<br />

jede Bleikugel, die an den Kahnrand schlägt,<br />

klingt noch einmal wider in den dunklen Erganismus<br />

seine volle Leistungsfähigkeit entfaltet.<br />

Die Zubereitung des Futters spielt dabei<br />

eine grosse Rolle. Es kommt nicht aufs<br />

gleiche heraus, ob man dem Pferd Hafer in<br />

gewöhnlicher Form zu fressen gibt oder ob<br />

man ihm diesen Hafer beispielsweise zu riesigen<br />

Würfeln ä la Maggi-Suppenwürfel<br />

komprimiert vorsetzt. Mit den Suppenwürfeln<br />

könnte das Pferd beim besten Willen<br />

nichts anfangen.<br />

Ganz ähnlich verhält sich ein Automobilmotor.<br />

Es genügt nicht, dass man ihm einfach<br />

Benzin zu fressen gibt. Das Benzin muss<br />

auch richtig zerkleinert sein, damit er es<br />

fressen kann. Wir müssen den Benzin-Suppenwürfel<br />

sozusagen in einzelne Benzinkörner<br />

zerteilen.<br />

Mit dieser Aufgabe wird der Vergaser betraut.<br />

Er bereitet aus dem flüssigen Benzin<br />

ein Benzin^Gas, d. h. ein Gemisch aus Luft<br />

und fein zerteilten Benzintröpfchen. Das Gemisch<br />

kann prozentual mehr oder weniger<br />

Benzin enthalten, es kann — automobilistisch<br />

gesprochen — mehr oder weniger benzinreich<br />

sein. Dem Motor zuträglich ist aber<br />

nur ein Fressen von ganz bestimmtem Mischungsverhältnis,<br />

nämlich ein Gemisch von<br />

12,5 Kubikmeter Luft pro Kilo Benzin. Ferner<br />

müssen die Benzin-«Körner» in diesem<br />

Gemisch fein genug zerteilt sein.<br />

Unter normalen Umständen vermag man<br />

diesen Anforderungen in ziemlich hohem<br />

Grade zu entsprechen. Durch Wahl einer<br />

passenden Düsenweite (die «Düse» ist das<br />

feine Röhrchen, das das Benzin in abgemessenem<br />

Quantum der grösseren Luftmenge<br />

zugibt) erreicht man ohne weiteres das korrekte<br />

Mischungsverhältnis, und durch Anwendung<br />

besonderer Formen der Saugleitung<br />

erzielt man eine leidlich gute Zerteilung<br />

des Benzins.<br />

Was nun aber störend in Erscheinung tritt,<br />

das sind die wechselnden Einflüsse der Aussentemperatur<br />

und der atmosphärischen Luftdichtigkeit.<br />

Ein für die Normaltemperatur<br />

richtig eingestellter Vergaser ergibt beim<br />

Fallen der Temperatur ein Gemisch mit grö-<br />

Roman von Ernst Wiechert<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />

München.<br />

(20. Fortsetzung.)<br />

Das Kind, mit blauen Schatten unter den<br />

Augen, sieht ihn an. Es kann nicht mehr weinen.<br />

Es sieht rotes Blut auf Jürgens Lippen,<br />

und ein immer wiederkehrendes Beben läuft<br />

über sein Gesicht. Jürgen bindet das Bein<br />

unter dem Knie mit seinem roten Taschentuch<br />

ab, schiebt einen Fichtenast unter die<br />

Binde und dreht sie fest. Dann hebt er das<br />

Kind auf die Arme und geht mit langen,<br />

gleichmässigen Schritten durch den Wald. Er<br />

läuft nicht, weil er sich erinnert, dass Erschütterung<br />

nicht gut für solche Wunden<br />

ist<br />

Als er das Feld durch die Stämme schimmern<br />

sieht, erschrickt er vor der glühenden<br />

Sonne, der Nacktheit der Fläche, dem freien<br />

Raum zwischen sich und dem Dorfe. Er<br />

macht einen Bogen um die Felder herum,<br />

immer im Schatten der Bäume, bis er von<br />

der anderen Seite an das Dorf kommt. Michaels<br />

Hütte ist die letzte in der Reihe, und<br />

er sieht vom Walde aus, dass die Strasse<br />

sich mit Menschen füllt, er hört, dass eine<br />

Frauenstimme schreit, hoch und durchdringend,<br />

und er fühlt, dass es nicht gut ist, was<br />

geschehen ist. Hinter einer Ecke kommt er<br />

auf den Hof. Die Eltern sind nicht da, aber<br />

die Grossmutter steht vor der Schwelle und<br />

ringt die Hände.<br />

Er reicht ihr das Kind. Sie reisst es ihm<br />

aus den Armen und ihre Augen sind mit<br />

Hass gefüllt. «Lass das bis später», sagt er.<br />

«Lege saure Milch auf die Stelle und gib ihm<br />

etwas Schnaps. Es ist nicht schlimm, denn<br />

ich habe das Gift ausgesogen.»<br />

Das Kind öffnet die Augen, deren Lider<br />

noch immer zittern, und sagt langsam: «Ja,<br />

er hat mein Blut ausgetrunken... ganz rot<br />

waren seine Lippen..» Jürgen will die Hand<br />

heben, um es noch einmal zu streicheln, aber<br />

er wagt es nicht, weil die Worte des Kindes<br />

ihn bedrücken. Es kann sein, dass sie etwas<br />

Gutes meinen, aber es kann auch sein, dass<br />

es seine Hand zurückstossen würde, weil es<br />

sich graut vor ihm.<br />

So geht er schnell vom Hof, denselben<br />

Weg an der Hecke entlang zurück, und ist<br />

im Walde, bevor die Frau die Eltern von der<br />

Strasse zurückgerufen hat. Dort geht er<br />

langsam und wischt den Schweiss von seiner<br />

Stirn. Und da ihm der Rand des Waldes zu<br />

hell ist, biegt er von seinem Wege ab, immer<br />

tiefer zwischen die Stämme hinein, und bleibt<br />

ab und zu stehen und blickt stumm auf seine<br />

Hände. Es ist ihm, als habe er etwas zerbrochen<br />

und trage die Scherben nun ohne<br />

berer Benzinzerteilung. Der Motor frisst<br />

dieses Gemisch nur mit Widerwillen, was er<br />

dadurch äussert, dass er es von Zeit zu Zeit<br />

in den Vergaser zurückspuckt. Das gröbere<br />

Gemisch ist für ihn auch schlecht verdaulich,<br />

e3 lässt sich nicht entzünden — was man an<br />

Aussetzern erkennt — oder verbrennt<br />

doch nur träge und ohne grosse Kraftabgabe,<br />

ganz ähnlich wie es ein zu benzinarmes Gemisch<br />

täte.<br />

Einfluss der Temperatur.<br />

Was nun? Drei Möglichkeiten sind denkbar.,<br />

Man könnte die vom Motor angesaugte<br />

Luft von vornherein auf die Normaltemperatur<br />

erwärmen. Diese Massnahme ist aber<br />

erst dann ohne Umstände durchführbar, wenn<br />

der Motor schon angelaufen ist und nun<br />

Wärme in Hülle und Fülle zur Verfügung<br />

steht. Sie wird auch oft angewendet, hilft<br />

aber nicht über die Anlass-Schwierigkeiten<br />

bei kaltem Motor hinweg.<br />

Man könnte weiter den ungünstigen Einfluss<br />

der niedrigen Lufttemperatur dadurch<br />

unschädlich machen, dass man durch irgendein<br />

Mittel die Benzintröpfchen nachträglich<br />

nochmals zerkleinerte. Leider ist dieser<br />

Vorgang nicht so einfach durchzuführen.<br />

Wenn aber das zu wenig zerkleinerte<br />

Benzin im Gemisch die Wirkung eines zu<br />

benzinarmen Gemisches hat, wäre es dann<br />

nicht möglich, seine Nachteile durch eine Anreicherung<br />

des Gemisches zu vermeiden ?<br />

Hierin besteht tatsächlich das Mittel, das auf<br />

einfachste Weise zum Erfolg führt.<br />

Um das Gemisch reicher zu gestalten,<br />

könnte man die Düse durch eine grössere<br />

auswechseln. Da aber das reichere Gemisch<br />

nur während den ersten Betriebsminuten notwendig<br />

ist, wäre das zu umständlich. Man<br />

sorgt daher dafür, dass man die Düse vom<br />

Führersitz aus leicht verändern kann, oder<br />

man verändert, was noch viel einfacher ist,<br />

einfach den Querschnitt, welcher der angesaugten<br />

Luft beim Einströmen zur Verfügung<br />

steht. Durch eine solche Verengung des Lufteinströmquerschnittes<br />

wird die Menge der<br />

einströmenden Luft vermindert und damit<br />

der Prozentgehalt des Gemisches an Benzin<br />

erhöht.<br />

Bereicherung des Benzin-Luft-Gemisches.<br />

Fast jeder Wagen ist heute mit dieser oder<br />

jener Vorrichtung ausgestattet, die ein momentanes<br />

wunschgemässes Anreichern des<br />

Benzin-Luftgemisches ermöglicht. Aber wenig<br />

Fahrer wissen diese Vorrichtung richtig<br />

zu handhaben. Viele betrachten den Bedienungsknopf<br />

oder -hebel der Gemischkorrekturvorrichtung<br />

als eine Art Signalglocke, mit<br />

der man beim Betätigen des Anlassers den<br />

Motor wecken muss. Je energischer gedrückt<br />

oder gezogen wird, um so grösser<br />

soll dann der Effekt sein, und sie können<br />

nicht begreifen, dass man den Knopf nicht<br />

einfach zwangsläufig mit dem Starterknopf<br />

oder Gaspedal verbindet. Trotzdem sie vielleicht<br />

die grössten Feinschmecker sind, haben<br />

sie kein Verständnis dafür, dass der Motor<br />

ein richtig zubereitetes Gemisch verlangt<br />

und dass die Bereitung eines gemessbaren<br />

Gemisches einzig von der richtigen gefühlvollen<br />

Bedienung dieses Knopfes abhängt.<br />

Sinn mit sich. Sie werden es nun erzählen,<br />

alles. Vom Essen und von den Spielen im<br />

Walde und von der Fahrt in die Stadt. Sie<br />

werden die Kinder schlagen und niemals<br />

mehr erlauben, dass sie zu ihm kommen.<br />

Michael wird gesund werden, daran hat er<br />

keinen Zweifel, aber auch er wird nicht<br />

kommen, und nicht lange wird es dauern,<br />

dann werden sie wieder am Strom stehen<br />

und Steine werfen und böse Lieder singen.<br />

Ein fremdes Blut sind sie, das man zu sich<br />

biegen kann wie eine Weidenrute, aber wenn<br />

man sie loslässt, schnellt sie zurück, und<br />

weiter treibt das Boot im Strom.<br />

Eine schwere Müdigkeit überfällt ihn. Er<br />

sitzt auf einem Baumstumpf, den Kopf in<br />

die Hände gestützt, und sieht zu, wie zwei<br />

Ameisen eine tote Raupe schleppen. Bei jedem<br />

Grashalm entgleitet ihnen die Beute,<br />

überschlägt sich einmal und liegt wie ein<br />

brauner Sarg auf dem Waldboden. Und immer<br />

von neuem beginnen sie mit ihrer hoffnungslosen<br />

Arbeit, und jedesmal bewegt<br />

sich die Last um eines Grashalmes Breite<br />

weiter.<br />

Er steht erst auf, als die Sonne schräg<br />

durch die Aeste fällt. Eines Schrittes Breite<br />

sind die Tiere in Stunden vorwärts gekommen,<br />

und bevor er geht, hebt er einen Ast<br />

auf, der auf ihrer Bahn liegt. Ein wenig beschämt<br />

ist ihm zu Mut, und als er an Marte<br />

und seine Netze denkt, geht er schnell quer<br />

Wird der Knopf ganz herausgezogen und<br />

damit die Klappe ganz geschlossen oder die<br />

Düse ganz geöffnet, so saugt der Motor nahezu<br />

reines Benzin an. Eine halbe Sekunde<br />

lang hat das Wert: Das Benzin löst das in<br />

der Kälte erstarrte Oel an den Zylinderwänden<br />

und erleichtert damit dem Anlasser das<br />

Durchdrehen des Motors. Nachher kann aber<br />

der Motor mit dem reinen Benzin beim besten<br />

Willen nichts anfangen. Folglich muss<br />

man nach der ersten halben Sekunde durch<br />

teilweises Loslassen des Knopfes die Gemischklappe<br />

wieder so weit öffnen, dass<br />

eine Vergasung möglich ist. Welche Stellung<br />

des Knopfes dabei die günstigste ist und das<br />

beste Gemisch ergibt, muss durch Versuche<br />

festgestellt werden. Ist der Motor dann einmal<br />

angelaufen, so erkennt ein verständiger<br />

Fahrer leicht gefühlsmässig und durch das<br />

Ohr, ob der Motor ein noch etwas benzinreicheres<br />

oder benzinärmeres Gemisch verlangt.<br />

Als allgemeine Regel gilt, dass Rückschläge<br />

in den Vergaser, das sogenannte<br />

« Niessen» oder « Schiessen», auf ein zu<br />

benzinarmes Gemisch deuten, während die<br />

Weigerung des Motors, durch Gasgeben sich<br />

beschleunigen zu lassen und das periodische<br />

Auftreten von Aussetzern ein zu benzinreiches<br />

Gemisch andeuten.<br />

Der routinierte Fahrer hat bei Wagen, die<br />

mit solchen Gemisch-Luftklappen oder ver~<br />

stellbaren Düsen ausgerüstet sind, meist nur<br />

zwei genau bestimmte Stellungen für den<br />

Bedienungsknopf: Er zieht während den<br />

ersten paar Umdrehungen des Anlassers den<br />

Knopf ganz heraus und schiebt ihn sofort,<br />

wenn die ersten Zündungen auftreten, beispielsweise<br />

halb hinein.<br />

Lässt man den Anlasser bei benzinreich<br />

eingestelltem Gemisch zu lange am Motor<br />

herumorgeln, so dass die Zylinder « ersaufen<br />

», so ist nachher längere Zeit keine Hoffnung<br />

mehr auf ein Anlaufen des Motors. Am<br />

besten nimmt man dann die Zündkerzen heraus<br />

und entzündet den Benzinniederschlag,<br />

der sich an ihnen gebildet hat. Während sich<br />

nun so die Zündkerzen für ihre Aufgabe erwärmen,<br />

dreht man den Motor bei offener<br />

Gasdrossel eine Zeitlang durch, damit das<br />

unbrennbare Gemisch aus den Zylindern gedrückt<br />

wird. Nachher mache man einen<br />

neuen Versuch, aber bei vorsichtigerer Behandlung<br />

der Gemischbereicherung-Vorrichtung.<br />

Nicht zuletzt sind Anlaßschwierigkeiten oft<br />

darauf zurückzuführen, dass die durch das<br />

Gaspedal und den Gashebel bediente Drosselklappe<br />

nicht in der richtigen Stellung ist.<br />

Weitaus die meisten Motoren laufen am


leichtesten an, wenn man den Gashebel während<br />

des Anlassens in die Leerlaufstellung<br />

bringt, während sie anderseits alle möglichen<br />

Tücken zeigen, wenn während des Anlassens<br />

Gas gegeben wird. Damit der Motor mit dem<br />

bisschen Leerlaufgas durch das erstarrte<br />

kalte Oel nicht nach den ersten Zündungen<br />

wieder zum Stillstand abgebremst wird,<br />

stellt man den Leerlauf durch die Drosselkiappen-Regullerschraube<br />

auf eine etwas<br />

höhere Tourenzahl ein, muss dann meist<br />

aber das Leerlaufgemisch auch entsprechend<br />

bereichern. Auch hier kommt aber der routinierte<br />

Fahrer durch gefühlvolles Behandeln<br />

des Gaspedals ohne Neueinstellung aus<br />

Autotourfstischer Rekord.<br />

Im letzten Jahre sind 265,502 fremde Motorfahrzeuge<br />

zu vorübergehendem Aufenthalt<br />

in unser Land eingefahren, was gegenüber<br />

dem Vorjahre einer Mehrfrequenz von 38,037<br />

Wagen entspricht. Die Entwicklung des internationalen<br />

Autotourismus seit dem Jahre<br />

1925, d.h. seit dem Zeitpunkt, wo die provisorischen<br />

Eintrittskarten mit einer Gültigkeitsdauer<br />

von 10—20 Tagen erstmals eingeführt<br />

wurden, zeigt nachstehende Aufstellung<br />

:<br />

Jahr: Grenzübertritte:<br />

1G25 36 380<br />

1926 50 018<br />

1927 78 693<br />

1928 103 649<br />

1929 131213<br />

193Q 163 584<br />

1931 176 673<br />

1932 194 613<br />

1933 227 465<br />

1934 265 502<br />

Auf den Grenzverkehr entfielen 7225 Wagen,<br />

während sich der Touristenverkehr aus<br />

17,124 Motorräder, 2988 Autocars und 237,756<br />

Personenwagen rekrutierte, wogegen von<br />

Lastautomobilen deren 2201 die Grenzen<br />

passierten; in diesen Zahlen sind die 1792<br />

Grenzübertritte mit Kontrollscheinen enthalten.<br />

Wenn man die einzelnen Monatsergebnisse<br />

des letzten Jahres durchgeht, so weist einzig<br />

der Monat Juni einen kleinen Rückschlag<br />

gegenüber einem vorjährigen Berichtsabschnitt<br />

auf. der aller Wahrscheinlichkeit nach<br />

auf die damalige innenpolitischen Verhältnisse<br />

in Deutschland zurückgeführt werden<br />

muss. Alle übrigen monatlichen Berichtsperioden<br />

zeichnen sich hingegen durch erhebliche<br />

Mehrfrequenzen aus, wobei wir besonders<br />

den Monat Dezember mit einem Plus<br />

von rund 2500 Wagen erwähnen möchten.<br />

Die Dezemberziffer zeigt deutlich den Einfluss.<br />

geöffneter Paßstrassen auf den ausländischen<br />

Automobilverkehr, und wenn mit der<br />

Zeit die Initiative der Bündner und der<br />

Berner Regierung Schule macht, so dass<br />

auch noch andere kantonale Verwaltungen<br />

sich entschliessen können, weitere Paßstrassen<br />

dem durchgehenden Winterverkehr<br />

zu öffnen, so dürfte die Frequenz in Zukunft<br />

während den Wintermonaten nicht unerheblich<br />

zunehmen.<br />

Man könnte nun in die Versuchung geraten,<br />

aus dieser erfreulichen Entwicklung den<br />

Schluss zu ziehen, dass der missliche Zustand<br />

unserer Alpenstrassen gar nicht einen<br />

derart grossen Faktor im internationalen Autotourismus<br />

bilde, wie dies von gewisser<br />

Seite behauptet wird, da die monatlichen<br />

Grenzübertritte im Gegenteil doch einen<br />

ständigen Anstieg verzeichnen. In dieser Hinsicht<br />

ist Jedoch zu berücksichtigen, dass einmal<br />

unser Land nach wie vor auf die Ausländer<br />

eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft<br />

ausübt, sei es hinsichtlich der Naturschönheiten,<br />

des billigen Benzinpreises<br />

Ien und den Rohrwänden, die lautlos aus<br />

dem Wasser steigen. Kein Vogel ist zu hören,<br />

weder über dem Moor noch über den<br />

dunklen Wiesen. Wie ein Totensaal ist das<br />

ganze Land, mit verhängten Fenstern und<br />

einem süsslichen Geruch, und nur die Strömung,<br />

die leise durch die Buchten zieht, gurgelt<br />

und klingt und klagt zwischen den Halmen.<br />

Als Jürgen die letzten Krebsreusen ausgeworfen<br />

hat, bleibt er noch ein wenig in der<br />

dunklen Bucht, von der man über den Strom<br />

auf das Moor und die Wolkenwand sehen<br />

kann. Der Kahn, an eine Rohrwand gedrückt,<br />

liegt still, und nur die Halme scheuern an<br />

seinem Rand. Es klingt wie das Rauschen<br />

von Papier, das verstohlen um etwas gewickelt<br />

wird. Jürgen sitzt im Steuersitz,<br />

das Ruder vor sich über den Knien, und ab<br />

und zu fällt ein Tropfen vom Blatt in das<br />

Wasser, mit einem hellen Aufschlag und<br />

einem dump.'en Nachklang. Ganz regelnlässig;<br />

wie Wasser aus einer Rinne tropit<br />

Er ist sehr müde, aber sein Blut ist ganz<br />

ruhig, und die grosse Stille der Landschaft<br />

ebnet alles ein, die Gedanken, die Sorgen,<br />

die Wünsche. Zu Hause ist er in diesem<br />

Lande, in dem Geruch von Wasser, Erlen<br />

und Gras, in der dunklen, schweren Strömung,<br />

die dies alles trägt So zu Hause,<br />

dass die Nachtschwalbe, die über dem Wasser<br />

spielend steigt und fällt, auf den Rand<br />

oder auch im Hinblick auf die bei uns herrschenden<br />

politischen Verhältnisse,' wo man<br />

noch ruhig seine persönliche Meinung vertreten<br />

darf. Zweifellos würde sich aber der internationale<br />

Autotourismus in unserem Lande<br />

noch bedeutend stärker entwickeln, sofern<br />

man dem Ausbau unserer Hochalpenstrassen<br />

grössere Beachtung schenkte.<br />

Besonders in der heutigen Zeit, wo wir unter<br />

den schrumpfenden Exportziffern nicht<br />

unempfindlich zu leiden haben, müssen alle<br />

Mittel eingesetzt werden, um wenigstens den<br />

indirekten Export zu heben. Hier liegt es in<br />

unseren Händen, aktiv einzugreifen, während<br />

auf aussenpolitischem Gebiet es mehr oder<br />

weniger im Ermessen der andern Staaten<br />

steht uns entgegenzukommen oder nicht.<br />

Deshalb müssen wir vielmehr als bisher die<br />

einzigartige Naturgestaltung unseres Landes<br />

zu einer starken monopolartigen Industrie<br />

ausbauen.<br />

Obschon in weiten Kreisen die Bedeutung<br />

des internationalen Autotourismus für unser<br />

Land anerkannt wird, hat es doch den Anschein,<br />

als ob da und dort bewusste Sabotage<br />

gegen diejenigen Projekte zu treiben<br />

versucht werde, die auf eine Verstärkung<br />

der indirekten Exportmassnahmen hinauslaufen.<br />

Während z. B. Minister Stucki am<br />

letzten schweizerischen Verkehrskongressden<br />

bekannten Ausspruch tat, dass darin die Exportindustrie<br />

im engern Sinne gegenüber der<br />

sogenannten Fremdenindustrie sicherlich benachteiligt<br />

sei, als das Ausland schliesslich<br />

unsern Käse, unsere Maschinen und Apparate,<br />

unsere Uhren und Stickereien auch'<br />

selbst herstellen könne, wogegen sich aber<br />

Engadin und Bernina, Säntis und Rigi, Jungfraujoch<br />

und Gornergrat nicht nachmachen<br />

lassen, steht man in einzelnen eidgenössischen<br />

Departementen den Bestrebungen zum<br />

Ausbau der Alpenstrassen recht skeptisch<br />

gegenüber. Einerseits wird anerkannt, dass<br />

mit dem Ausbau nicht mehr länger zugewartet<br />

werden könne, anderseits aber versucht<br />

man im gleichen Atemzug, die Automobilisten<br />

als gegebene «Financiers» für diese Aktion<br />

heranzuziehen, wie wenn unsere Alpenstrassen<br />

einzig und allein dem einheimischen Motorfahrzeugverkehr<br />

zur Verfügung stünden.<br />

Ueber die Rückwirkung einer damit in Zusammenhang<br />

stehender Benzinzollerhöhung<br />

brauchen wir kaum weitere Worte zu verlieren,<br />

denn die Erfahrungen des Auslandes<br />

haben eindeutig bewiesen, dass allzu, straff<br />

gespannt, auch dieser Bogen einmal springen<br />

muss. Unterschätzt wird zudem die Bedeutung<br />

des Autotourismus : innerhalb,, des<br />

herrschenden Krättespiels im Fremdenverkehr.<br />

Rund 45% der Ausländer, die wir so<br />

bitter nötig haben, kommen heute mit dem<br />

Automobil in die Schweiz. Die Bahnen mögen<br />

ihre Tarife noch so weit herabsetzen und die<br />

Ausländer sogar gr|tisj i 3transpö»'tferen, dadurch<br />

lässt sich kiitt einziger Automobilist<br />

davon abhalten, mit seinem Wagen.in unser<br />

1<br />

AUTOMObIL-REVUE<br />

Autotourismus yon Jahr za Jahr<br />

des Kahns sich niederlässr, ein dunkles,<br />

lautloses Bündel, aus dem nur der eintönige^<br />

schwermütige Gesang aufsteigt. Fern hinter<br />

den Wäldern fährt ein 'Wagen durch die<br />

Nacht, und das langsame, traurige Lied des<br />

Fuhrmanns hebt sich auf aus der stäubenden<br />

Spur, erfüllt den ganzen Raum zwischen seinem<br />

Wege und den verschleierten Sternen,<br />

keine Worte, nur der sanfte, grosse Bogen<br />

einer Melodie, und fällt verklingend zur Erde<br />

zurück, wie ein Vogel mit ausgebreiteten<br />

Schwingen sich fallen lässt, immer flacher,<br />

immer ferner, bis das Dunkel ihn verbirgt<br />

Immer noch springen die Fische,, und mitunter<br />

tastet schon ein bläuliches Licht über<br />

die schwarze, geschliffene Fläche. Dann<br />

zuckt es über das Rohr, rührt die Blätter<br />

der Erlen an und erstirbt, von einer dunklen<br />

Hand weggewischt. Lange nachher, sehr<br />

lange, hebt ein dunkler Ton sich hinter dem.<br />

Moor auf, als gehe jemand über ein Gewölbe.<br />

Aber es kann auch, eine feine Rohrdommel<br />

sein oder ein schwerer Wagen, der weit hinter<br />

dem Moor übef eine Brücke fährt.<br />

Langsam taucht Jürgen das Ruder in das<br />

Wasser. Er möchte hier sitzen, die ganze<br />

Nacht, und den kühlen Tau auf seiner Stirn<br />

spüren, aber Marte hat gebeten, er möchte<br />

nicht zu spät kommen.<br />

Als er auf den Strom hinausfährt, dicht<br />

am dunklen Ufer entlang, .knickt dort ein Ast<br />

und ein Vogel schreit im Schlafe auf. Es ist<br />

Land zu fahren; denn das Konkurrenzproblem<br />

Automobil/Eisenbahn spielt' im Aüslandsverkehr,<br />

soweit es sich um Privatautos handelt,<br />

eine untergeordnete oder überhaupt<br />

keine Rolle.<br />

Wenn wir die statistischen Erhebungen der<br />

Zollverwaltung berücksichtigen, so leiden<br />

diese bekanntlich darunter, dass sie nicht alle<br />

Grenzübertritte verzeichnen, indem die Fahrzeuge,<br />

die mit Triptyks über die Grenzen<br />

fahren, nur einmal gezählt werden. Würdigt<br />

man diesen Umstand, so darf man für das<br />

letzte Jahr sicherlich mit rund 300,000 eingefahrenen<br />

Motorfahrzeuge rechnen, und wenn<br />

man die durchschnittliche Zahl der Logiernächte<br />

pro Wagen mit 9 annimmt, kommt man<br />

auf eine Gesamtzahl der Logiernächte von 2,7<br />

Millionen. Nach vorsichtig vorgenommenen<br />

Schätzungen dürften von unsern ausländischen<br />

Automobilisten rund 70 Mill. Fr. im<br />

Lande gelassen worden sein, wovon ca. 60<br />

Mill. Fr. allein der eigenen Volkswirtschaft<br />

zugute kommen. Diese Summe benötigen wir<br />

heute dringender denn je, da auf der einen<br />

Seite der Export ständig abnimmt und anderseits<br />

aber auch unsere Stellung als Gläubigerland<br />

nicht mehr so stark ist wie früher<br />

und im Auslande ansehnliche Milliardenbeträge<br />

eingefroren sind, was sich recht<br />

empfindlich in unserer Zahlungsbilanz auswirkte.<br />

Wenn nun in diesem Moment unsere<br />

oberste Landesbehörde glaubt, mit einem erhöhten<br />

Benzinzoll der Volkswirtschaft am<br />

besten dienen zu müssen, so darf man ein<br />

solches Vorgehen zum vorneherein als verfehlte<br />

Massnahme bezeichnen, die sich zudem<br />

in einer Art und Weise im schweizerischen<br />

Fremdenverkehrsgewerbe auswirken könnte,<br />

dass die bereits an einzelnen Orten ins Rollen<br />

gekommene Lawine von Zahlungeinstel-<br />

Irngen und andern Schwierigkeiten einen niederschmetternden<br />

Eindruck hinterlassen<br />

würde. Es sind ja nicht die zwei, drei, fünf<br />

oder 10 Rp. Benzinpreiserhöhung, die für den<br />

Ausländer eine Rolle spielen, sondern diese<br />

Frage muss in ihrem gesamten Zusammenhang<br />

mit der schweizerischen Preisgestaltung<br />

berücksichtigt werden; und wenn wir<br />

auch gegenüber den' Nachbarstaaten Frankreich,<br />

Italien und Deutschland zur Zeit noch<br />

einen niedrigeren Säulenpreis haben, so ist<br />

es nicht gesagt, dass uns dieser auch nur in<br />

nächster Zukunft erhalten bleibt. Zudem können<br />

wir uns nicht etwa damit brüsten, in<br />

Bezug auf die Nebenausgaben, die mit dem<br />

Fremdenverkehr,. -so eng verbunden sind,<br />

das billigste der Reiseländer zu sein. Sofern<br />

.tnandiese Nebenausgabenin Rechnung stellt,?<br />

wird man erst die Bedeutung eines niedrigen<br />

Benzinpreises für unseren gesamten<br />

Fremdenverkehr vollkommen einschätzen<br />

lernen.<br />

Vielleicht übt auch während den nächsten<br />

Jahren unser Land auf den ausländischen<br />

Autotouristen eine solche Anziehungskraft<br />

aus* dass er trotz schlechten Alpenstrassen,<br />

-—— . ___ _ __^ __ __j . ^ ,. _ __ -^g^ j<br />

| °° at [pr. < Kar.!Fr.„.» T W yt [ T.UI • Jß*^ Pro». K«rtfrj rrtiww) TTtptyt. | Tot« | Jg^«, 1<br />

Januar . 3094 451 1389 4934 4934 3686 483 1382 5551 5651<br />

Februar. 3023 421 1374 4818 9752 4560 514 1532 6606 12157<br />

I März ... 4577 735 2155 7467 17219 6092 874 2907 9873 22030<br />

| April... VMS 892 4387 15227 . 8244« 11881 982 4823 17686 39716<br />

Mai 7155 1133 4586 12874 4532(1 15081 1288 6484 23853<br />

; 63569<br />

Juni.... 14341 1145 7584 2W7Q ,#390 13251 1546 7213 22010 85579<br />

Juli.... 21301 1377 11740 34418 ,s »I02S08 "' 25423 1909 13462 40794 126373<br />

August . 38749 1499 18113 58361 161169 44506 1923 20269 66698 193071<br />

Sept 22963 1077 12312 36352 197521 25536 1183 11955 88674 231745<br />

Oktober «628 866 ~ 5200 15694 213215 10629 039 4753 16321 248066<br />

Nov. ... 6579 653 , 2062 8294 221509 5922 806 2124 8852 256918<br />

Dez 3919 452 _ 1585 5956_ 227465 _ 5818 645 2121 8584_ 265502<br />

Total 144277 TÖ701 72487 227465 — 113383 13092 78025 265502 —<br />

Aufp<br />

1Ö35 - Nö 6<br />

stischer<br />

Autolernbahnhof im Rheinland.<br />

Zwischen Düsseldorf und Solingen soll im<br />

Zusammenhang mit dem Autostrassenbau<br />

Köln-Duisburg ein Autofernbahnhof erstellt<br />

werden, um daselbst im grössten Umfange<br />

die für den Strassentransport bestimmten<br />

Güter zu sammeln. Mit diesem Projekt soll<br />

der Umschlag des Ferntransportes aus den<br />

Großstädten herausgenommen werden. Eine<br />

direkte Strosse wird den Güterbahnhof zudem<br />

noch mit Düsseldorf verbinden.<br />

Oesterreich sucht eine neue Rennstrecke.<br />

Der Oberösterreichische A. C. sucht eine<br />

geeignete Rundstrecke in einer Länge von<br />

10—15 Kilometer, Auf dieser sollen hauptsächlich<br />

solche motorsportliche Veranstaltengen<br />

durchgeführt werden, die den Nachwiichsfahrern<br />

Gelegenheit geben, um sich zu<br />

schulen. Die Frage des Rennfahrernachwuchses<br />

wird eben überall akut und verdient auch<br />

ganz besondere Beachtung.<br />

Daimler-Benz verpflichtet Maruhn.<br />

Der in Automobilfachkreisen hauptsächlich<br />

durch sein Buch über Federungsprobleme<br />

gut bekannte Wissenschafter Dr. Ing. Herbert<br />

Maruhn ist in die Versuchsabteilung der<br />

Daimler-Benz A.-G. eingetreten mit dem<br />

Sonderauftrag, Studien über Lenkungen und<br />

Schwingachsfederungen durchzuführen.<br />

Flüssiger Sauerstoff im Motorenbau.<br />

Um gegen Abnützung und Korrosion möglichst<br />

widerstandsfähig zu sein, bestehen die<br />

Ventilsitze der Ford-Motoren aus einer Wolfram-Legierung.<br />

Besondere Vorrichtungen zur<br />

Befestigung der ringförmigen Sitze im Zylinderblock<br />

werden nicht angewandt. Die<br />

Sitze werden nur in stark abgekühltem Zustand<br />

in entsprechenden Ausnehmungen eingepresst,<br />

so dass sie nachher bei normaler<br />

Temperatur infolge der Ausdehnung von<br />

selbst festsitzen. Die Abkühlung der Sitze<br />

vor der Einpressung geschieht unter Zuhilfenahme<br />

von flüssigem Sauerstoff.<br />

Unterirdische Parkplätze für Automobile.<br />

In zahlreichen grösseren Städten des Inund<br />

Auslandes ist die Zurverfügungsstellung<br />

geeigneter Parkplätze mit äusserst grossen<br />

Schwierigkeiten verbunden. Z. T. sind die<br />

Strossen in den älteren Städten derart eng.<br />

dass Überhaupt nicht die Möglichkeit zum<br />

Parken gegeben werden kann. Interessant ist<br />

der Versuch der Lösung dleseg Park-Problems<br />

in Dresden. Hier hat kürzlich der Rat<br />

der Stadt einen Ideen-Wettbewerb veranstaltet,<br />

der die Erlangung geeigneter Entwürfe für<br />

die Untertunnelung des Altmarktes vorsieht:<br />

Es soll ein unterirdischer Parkplatz für Automobile<br />

geschaffen werden.<br />

trotz höherem Benzinpreis und Lebensniveau<br />

zu uns kommt Einmal aber wird die Sättigungsgrenze<br />

erreicht sein, uns es liegt in unserer<br />

eigenen Hand, diesen Spielraum auszudehnen<br />

oder einzuschränken. Hier heisst es<br />

kaufmännisch rechnen und denken und nicht<br />

nach fiskalischen oder politischen Richtlinien<br />

handeln. Es steht in unserer Macht, die Antwort<br />

des Auslandes freundlicher oder weniger<br />

freundlich ausfallen zu lassen; ob wir<br />

uns heute den Luxus leisten können, mit unüberlegten<br />

Massnahmen den Fremdenverkehr<br />

abzulenken, damit er sich im benachbarten<br />

Ausland nach und nach einfahren<br />

kann, darüber möge jeder selbst entscheiden,<br />

namentlich aber diejenigen, die für das gesamte<br />

Wohl des Landes verantwortlich sind.<br />

-my-<br />

ein leiser Ton, und schon ist alles wieder i<br />

vorbei, aber in dem lautlosen Abgrund der<br />

Nacht zerbricht er das Schweigen so, dass<br />

Jürgen zusammenfährt und mit gehobenem<br />

Rüder in das Dünkel starrt. «Nichts war»,<br />

denkt er, «ein Otter, der einen trockenen<br />

Zweig zertrat...» Aber es ist ihm nun,<br />

als gehe dort jemand mit ihm mit, am Ufer<br />

entlang, von Stamm zu Stamm, barfuss, ein<br />

böses, spähendes Gesicht. Und er rudert<br />

schnell und atmet erst auf, als das Haus<br />

unter den Eichen erscheint und das matte<br />

Licht still hinter den Scheiben steht<br />

Dann erlischt das Licht und die Sterne<br />

flehen auf. Die dunkle Wand steigt und<br />

steigt Blaue Flammen schiessen über ihren<br />

Rand empor, reissen Wald und Strom und<br />

Feld aus dem Verborgenen heraus und lassen<br />

sie wieder stürzen'ins Bodenlose. Ein leiser<br />

Wind geht einmal den Strom entlang, beugt<br />

das Schilf, wendet jedes Blatt, ist jetzt an<br />

der Fähre, jetzt am hohen Rohr. Und dann<br />

ist er fort, und alle Türen wehen lautlos<br />

hinter ihm" zu: Und lange hinterher geht der<br />

Donner über die Welt, noch immer fern,<br />

aber nun mit hergewandten Mund, und seine<br />

dunklen Worte fallen nun schon einzeln und<br />

schwer aus dem Gewölbe heraus.<br />

Marte ist die erste, die es hört, und gleich:<br />

nach ihr hebt der Hund den schmalen Kopf.;<br />

Einen laufenden,..stürzenden, -schnell..sich<br />

nähernden Schritt, und dahinter ein verstohlenes,<br />

dumpfes Gewühl, in dem es sich rührt<br />

und klirrt, wie Eisgang am Horizont<br />

Es klopft schon leise und schnell an das<br />

Fenster, als sie die Hand auf Jürgens Schulter<br />

legt «Ja», sagt Jürgen und steht auf den<br />

Dielen, ganz wach, obwohl er nichts weiss.<br />

«Den Schlüssel!» ruft der Bucklige in das<br />

geöffnete Fenster. «Schlüssel zum Kahn...<br />

schnell... sie kommen!»<br />

Marte fragt nichts. Sie reicht den Schlüssel<br />

hinaus. Das ferne Wetter flammt auf,<br />

und sie sieht die verwachsene Gestalt, die<br />

sich an die Hauswand presst, um nicht gesehen<br />

zu werden. Das Licht wirft sich bläulich,<br />

auf sein altes Gesicht. Die Schatten um seine<br />

Augen sind schwarz wie in leeren Brunnen.<br />

Beim nächsten Aufleuchten ist er fort, und<br />

seine verkrümmte Gestalt kauert schwarz<br />

über dem aufglühenden Strom.<br />

Sie wachsen auf um das Haus, aufschiessend<br />

aus der geblendeten Erde, bis der Kreis<br />

geschlossen ist Sie haben russgeschwärzte<br />

Gesichter. Sie haben Dreschflegel und Wagenrungen.<br />

Sie haben einen Leiterbaum, der<br />

gegen die Tür donnert. Wie Wölfe stehen<br />

sie um das Haus, und jeder Blitz umzieht<br />

ihre Gestalten mit glühenden Umrisshnien<br />

und schleudert einen blauen und flimmernden<br />

Hintergrund um das Rasende ihrer Gebärden.<br />

(Fortsetzung im ßAatler-Feierabend».)


1<br />

N° 6 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

internationale Sternfahrt<br />

• nach Monte Carlo.<br />

Erster Situationsbericht.<br />

Die internationale Sternfahrt nach Monte<br />

Carlo rollt! Heute Dienstag sind die Fahrer,<br />

die in den entferntesten Orten aufgebrochen<br />

sind, bereits den 4. Tag auf ihrer schwierigen<br />

Reise nach der sonnigen Riviera. Der erste<br />

Situationsbericht lässt natürlich noch kein<br />

eindeutiges Bild über die allgemeine Lage<br />

zu, die sich im übrigen jeden Augenblick<br />

wieder neu verschieben kann. Wohl kennt<br />

man die Umstände, unter denen die Fahrer<br />

an den verschiedenen Orten gestartet sind,<br />

seitdem sie sich jedoch auf der Reise befinden,<br />

ist eine Verbindung mit ihnen nur noch<br />

schwer möglich. Sie haben jetzt begreiflicherweise<br />

anderes zu tun, als die neugierigen<br />

Reporter von ihren Abenteuern zu<br />

unterrichten. Bis jetzt lässt sich als das charakteristische<br />

Merkmal dieser Sternfahrt<br />

eines festhalten : Alle Konkurrenten haben<br />

gleichermassen unter dem strengen Regime<br />

des Winters zu leiden, der in diesen Tagen<br />

in ganz Europa mit starken Schneefällen und<br />

eisiger Kälte eingebrochen ist. Aus den verschiedensten<br />

Teilen Europas werden grosse<br />

Schneefälle gemeldet, die das rasche Vordringen<br />

der Wagen ausserordentlich erschweren.<br />

Dazu kommt eine höchst empfindliche<br />

Kälte, so dass die Strassen teilweise<br />

vereist sind. Hinsichtlich der Schwierigkeiten"<br />

scheint die 14. Sternfahrt diejenige des<br />

letzten Jahres bedeutend zu übertreffen.<br />

Die am weitesten entfernten Konkurrenten<br />

sind in Palermo. Athen, Stavanger, Tallinn,<br />

Umea und Bukarest am Samstag in der<br />

Morgenfrühe aufgebrochen. Die vollständige<br />

Nennliste der Veranstaltung enthielt die Namen<br />

von 165 Konkurrenten, wobei von diesen<br />

erfahrungsgemäss jeweils ein gewisser<br />

Prozentsatz noch abgezogen werden muss,<br />

Ja Fälle von Forfait jedes Jahr eintreten. So<br />

'starteten in Palermo, das sich dieses Jahr<br />

besonderer Sympathien erfreut, von 33 Konkufrenten<br />

27. Auf der Fahrt durch Italien<br />

hatten sie vorerst keine grossen Schwierigkeiten<br />

zu überwinden. Messina und später<br />

Reggio wurden von allen Fahrern strafpunktfrei<br />

passiert. Schwieriger wurde die<br />

Situation erst in Kalabrien. wo sich der Winter<br />

sehr unangenehm bemerkbar machte. Die<br />

Palermo-Fahrer, deren Route noch nach Jugoslawien,<br />

Ungarn und Oesterreich führte,<br />

bekamen jedenfalls später noch anderes als<br />

nur südliche Sonne zu kosten...<br />

In Athen starteten 4 Fahrer, dabei mussten<br />

der Engländer Riley auf Riley schon<br />

85 km nach dem Start wegen Bruch der<br />

Lenkstange, und Goffrey (Bean) wegen Maschinendefektes<br />

aufgeben. Im Balkan liegt<br />

sehr hoher Schnee, der die Fahrt ganz ausserordentlich<br />

erschwert. An einzelnen Orten<br />

haben die Behörden für die Freimachung der<br />

ist unpassierbaren Strassen Sorge getragen.<br />

27 Wagen wurden bei prachtvollem<br />

Wetter in Stavanger auf die Reise geschickt.<br />

Unter "den ausgebliebenen Konkurrenten befindet<br />

sich auch der bekannte Fahrer WimiUIe.<br />

>In Oslo hatten bereits verschiedene<br />

dieser Fahrergruppe grosse Verspätungen,<br />

ebenfalls werden erste Ausfälle gemeldet.<br />

In Urriea starteten 29 Konkurrenten, von<br />

denen äile trotz des hohen Schnees, der vereisten<br />

Strassen und der sibirischen Kälte<br />

ohne Strafpunkte bis nach Stockholm kamen.<br />

Vom Schicksal der Bukarester Teilnehmer<br />

ist bis zum Redaktiomsschluss nichts bekannt<br />

geworden. In Tallinn endlich wagten sich 17<br />

Konkurrenten auf die beschwerliche Reise.<br />

Kurz vor Mitternacht begannen in John<br />

O'Groats 24 weitere Teilnehmer die Fahrt,<br />

am Sonntag wurde in Valenca, Lissabon und<br />

Harrogate der Start erteiJt, und am Montag<br />

endlich noch in Berlin, Le Mans und Amsterdam.<br />

Am Sonntag wurden die Kontrollen Belgrad,<br />

Kopenhagen, Kaunas, Königsberg,<br />

Neapel, Oslo, Rom Saloniki, Sofia, Stockholm<br />

und Warschau passiert, und am Montag<br />

Amsterdam, Berlin, Budapest, Krakau,<br />

Hamburg, Hannover, Ljubliana, London, Padua,<br />

Prag, Sevilla, Warschau und Wien.<br />

Heute Dienstag werden die wichtigen Kontrollen<br />

Paris und Toulouse berührt, ferner<br />

Bäyonne, Bordeaux, Brüssel, Frankfurt,<br />

Lyon, Madrid, München, Nantes und Strassburg.<br />

Am Mittwoch schliesslich bleiben noch<br />

Avignon und Brignolles zu erledigen. Die<br />

Ankunft findet bekanntlich am Mittwoch zwischen<br />

7 und 16 Uhr statt. Das Wetter an der<br />

Riviera ist frühlingswarm es wird die aus<br />

den Eis- und Schneenächten Zentraleuropas<br />

kommenden Fahrer mit Sonne und warmen<br />

Winden begrüssen.<br />

bo.<br />

Die Vorbereitung<br />

auf die neue Saison.<br />

Nachdem die verschiedenen internationalen<br />

Rennfirmen und die Rennställe ihre<br />

Fahrer für die schon in einigen Wochen beginnende<br />

neue Saison angeworben haben,<br />

konzentrieren sie sich nun in erster Linie auf<br />

die sorgfältige Vorbereitung des gesamten<br />

Wagenmateriales. Die zu erwartenden ausserordentlich<br />

scharfen Kämpfe, die an alle<br />

Konkurrenten stärkste Anforderungen stellen<br />

werden, lassen alle Firmen und Equipen<br />

mit grösster Umsicht ans Werk gehen. Die<br />

kommende Saison wird nur für die Konkurrenten<br />

aussichtsreich sein, deren Wagenmaterial<br />

auf den modernsten Stand des .Rennwagenbaues<br />

gebracht ist.<br />

Bugatti hatte bekanntlich Gelegenheit, vorläufig<br />

zwei seiner ausgezeichneten 3300-ccm-<br />

Wagen, die im letzten Jahre hervorragende<br />

Ergebnisse zeitigten, nach England verkaufen<br />

zu können. Der Molsheimer Konstrukteur<br />

wird in der kommenden' Saison mit ganz<br />

neuen Maschinen aufrücken. In das Chassis<br />

des 3300-ccm-Modells wird ein neuer 5000-<br />

ccm-Motor eirlgebaut. dessen besondere Eigenart<br />

seine Leichtigkeit -sein wird. Mit diesem<br />

5000-ccm-Motor dürfte eine Bremsleistung<br />

von 400 PS erzielt werden. Das Bugatti-Chassis<br />

hat sich letztes Jahr bekanntlich<br />

sehr gut bewährt; die ausgezeichnete<br />

Strassenlage war eine der am meisten beachteten<br />

Charakteristiken dieses Typs.<br />

Auch in den Werkstätten von Alfa Romeo<br />

wird zurzeit eifrig gearbeitet Gegen das<br />

Ende dieses Monats sollen auf verschiedenen<br />

Strassenstrecken die ersten Versuche<br />

mit dem neuen Chassis, das die unabhängige<br />

Radabfederung aufweist, unternommen werden.<br />

Als Versuchspisten werden die Bergstrecke<br />

von Berceto, die Autostrada Florenz-<br />

Pistoia und die Montenero-Rundstrecke dienen.<br />

Auch die neuen Alfa Romeo-Motoren<br />

sollen bald fertiggestellt sein. Nach den<br />

neuesten Erkundigungen wird der 12-Zylinder-Motor<br />

bereits montiert. In den Ateliers<br />

der Scuderia Ferrari, die bekanntlich wiederum<br />

alle Alfa Romeo-Wagen erhalten wird,<br />

ist man zurzeit mit der Konstruktion eines<br />

tusserordentlich interessanten Spezialwagens<br />

beschäftigt, der in erster Linie für schnelle<br />

Rundstreckenrennen bestimmt ist. In diesen<br />

Wagen werden hinter und vor dem Fahrersitz<br />

je ein Alfa Romeo 2654-ccm-Motor eingebaut,<br />

so dass diese schnelle Maschine<br />

gleichfalls zu einer Bremsleistung von 400<br />

PS kommen wird, was praktisch genügt, um<br />

die 350-km/St.-Grenze zu erreichen. Schon<br />

aus diesen kurzen Angaben dürfte eindeutig<br />

hervorgehen; dass 'Mercedes-Benz und die<br />

Der Trumpf<br />

Auto-Union in diesem Jahre mit ausgezeichnet<br />

gerüsteten Gegnern zu rechnen haben.<br />

Die Auto-Union wird wie im letzten Jahre in<br />

grosszügiger Weise ihre Versuchsfahrten auf<br />

deutschen und italienischen Strecken durchführen.<br />

Wie schon gemeldet, soll der neue<br />

Stromlinien-Rennwagen erstmals auf der<br />

Avus erprobt werden. Im Februar wird die<br />

Auto-Union sodann auch auf den italienischen<br />

Autostrassen ihre Wagen laufen lassen, und<br />

sie auch auf der Berceto-Bergstrecke und<br />

der Montenero-Rundstrecke einsetzen. Achille<br />

Varzi wird so schon in nächster Zeit Gelegenheit<br />

geboten, sich auf den neuen deutschen<br />

Maschinen zu versuchen. Von Mercedes<br />

weiss man nicht viel Genaues, sicher<br />

soll sein, dass das Kompressorsystem der<br />

Wagen eine Abänderung erfahren soll.<br />

Nachrichten aus dem internationalen Rennfahrerlager.<br />

Die letzten Wochen vor dem<br />

Beginn der neuen Rennsaison werden von<br />

den meisten Fahrern noch zur körperlichen<br />

Erholung benutzt. Varzi, Ghersi und Fagioii<br />

frönen ihrer Jagdleidenschaft im Süden, Brivio<br />

bereitet sich auf die Bob-Weltmeisterschaft<br />

vor, Hans Stuck treibt in Davos, Caracciola<br />

und Rüesch in St. Moritz, Chiron im<br />

Arlberggebiet Wintersport. Trossi hingegen<br />

verfolgt zur Zeit die Konstruktion eines für<br />

ihn bestimmten Zweitakter-Wagens, über den<br />

das strengste Geheimnis gewahrt wird und<br />

der in Monte Carlo debütieren soll. Soffietti,<br />

dessen Rennpläne noch nicht bekannt sind,<br />

ist zur Zeit auf der Sternfahrt nach Monte<br />

Carlo begriffen und der Jungverheiratete Comotti<br />

verbringt seine Honigwochen an der<br />

Riviera. Ganz abgeschlossen lebt Nuvolari,<br />

der sich von den Mühen der anstrengenden<br />

Saison 1934 ausruht. Die Pläne dieses Fahrers,<br />

der die Zurückgezogenheit liebt, sind<br />

noch nicht endgültig bekannt. Sicher weiss<br />

man von ihm nur, dass er sich wieder auf<br />

Maserati stützen wird, auch wenn man in<br />

Italien noch immer den Wunsch hegt, Nuvolari<br />

wieder einmal auf Alfa Romeo sehen zu<br />

können.<br />

Ein neuer deutscher Klein-Rennwagen. In<br />

Deutschland wird zur Zeit ein neuer kleiner<br />

Rennwagen konstruiert, mit dem eine Lücke<br />

im deutschen Autobau ausgefüllt werden soll.<br />

Der Wagen weist einen 100-ccm-Motorrad-<br />

Motor von 40 PS auf und besitzt ein Renngewicht<br />

von 380 kg. Die Maschine erreicht<br />

eine Spitzengeschwindigkeit von maximal<br />

200 km/St. Der Heckmotor und das Getriebe<br />

siqdi vor der Hinterpendelachse angebracht,<br />

auf dem Automobilmarkt ist Adler! In der<br />

modernsten Eronlanlriebs- und Schwingachskonslruktion<br />

erweisen sich Adler-Junior und<br />

Adler-Super-Trumpf als die vollkommensten<br />

und bewährtesten. Die Modelle <strong>1935</strong> stellen<br />

eine Spitzenleistung in überlegenen Eigenschatten,<br />

Preiswürdigkeit und Sparsamkeit dar.<br />

Melden Sie sich zur Besichtigung und zu unverbindlicher<br />

Probefahrt im<br />

Adler <strong>1935</strong><br />

4Zyl. 5PS-4Zyl. 8 PS<br />

Preise ab Fr. 4 500.-<br />

A.G. für Automobile Pfianzschuistrasse 9 Zürich<br />

C. Schlotterbeck, Automobile A.G., Basel<br />

Aarau: Hans Anderes, Baden: Mario Zaiattim, Bern: Sulgeneck-Gaiage A.G., Chux:<br />

J. Willi Sohn * Co. AG., Langenthai: Ernst Geiser, Luzern: Erismann & Badertscher,<br />

Pfäftikon (Zürich): J. Kläui, Schaffhausen: Guvan & Co., Rheineck: P. Müller * Co.,<br />

Savclen (Rheintal): Paul Thalmann, Wädenswil: Hans Räber, Wil (St. Gallen): Emil Kuhn<br />

die -Vorderräder sind achslos aufgehängt und<br />

die Federung erfolgt durch Gummizüge. Der<br />

Wagen ist billig in Anschaffung und Betrjeb<br />

und soll das ideale Fahrzeug für den Nachwuchs<br />

darstellen, auf dessen Förderung man<br />

in Deutschland zur Zeit den allergrössten<br />

Wert legt. Der Wagen ist stromlinienförmig<br />

karossiert und der Fahrer sitzt unter einer<br />

abgeschlossenen Karosseriehaube. Das Fahrgestell<br />

wurde von Freiher von König-Fachsenfeld<br />

und C. Volkart mit Beratung durch<br />

Dr. ing. Schroedter von den Imperia-Werken<br />

konstruiert. Wahrscheinlich wird dieser neue,<br />

Typ schon in diesem Jahre auf den Rennbahnen<br />

anzutreffen sein.<br />

Auch die Tourist Trophy abgesagt. Nachdem<br />

schon die 2OÖ0-km-Fahrt und die 2. Italien-Rundfahrt<br />

ganz unerwartet, abgesagt<br />

worden sind, teilt das Sekretariat der A. h.<br />

A. C. R. soeben mit, dass auch die internationale<br />

Tourist Trophy vom Königlichen Auto^<br />

mobil-Club Grossbritanniens <strong>1935</strong> nicht international<br />

durchgeführt werden kann. Das Ren*<br />

nen war ursprünglich auf den 17. August angesetzt,<br />

doch erwies sich nachträglich, eine<br />

Verschiebung als notwendig. Leider konnte<br />

kein entsprechendes Datum mehr gefunden<br />

werden, so dass die Organisatoren auf die internationale<br />

Durchführung des Anlasses verzichten<br />

und die Tourist Trophy am 7. September<br />

als nationale Veranstaltung ausschreiben.<br />

Praktisch dürfte diese Aenderung sich<br />

nicht stark auswirken, da die Tourist Trophy<br />

in den letzten Jahren fast ausschliesslich<br />

auf englische Fahrer beschränkt blieb.<br />

Auszeichnung der Organisatoren des Grossen<br />

Preises der Picardie. Die nationale Vereinigung<br />

der A.C. von Frankreich verleiht<br />

jedes Jahr an die Organisatoren eines französischen<br />

Rennens, die mit ihrer" Veranstaltung<br />

Ehre einlegen konnten, einen Preis im<br />

Betrag von 10,000 franz. Fr. Die Auszeichnung<br />

ist für das Jahr 1934 soeben den Veranstaltern<br />

des Grossen Preises der Picardie<br />

zuteil geworden.<br />

Sp»«»»t am «!«©•» Sthvre»<br />

Der II. Grosse Preis von Montreux. In<br />

Montreux fand vor wenigen Tagen die erste<br />

Sitzung des Organisationskomitees des Grossen<br />

Preises von Montreux statt, das sich mit<br />

der Konstituierung der verschiedenen Unterkommissionen<br />

befasste. Das Präsidium lag<br />

wiederum in den Händen von Herrn Baumgartner,<br />

dem Sportpräsidenten der Sektion<br />

Waadt des A. C. S. Das Komitee genehmigte<br />

das von einer Spezialkommission ausgearbeitete<br />

Budget, das sich auf die Erfahrungen<br />

im vergangenen Jahr stützt und gegenüber<br />

1934 bedeutend weniger hoch ist. Die Präsidien<br />

aller Arbeitsgruppen konnten, mit Ausnahme<br />

desjenigen der Finanzkömmission, besetzt'<br />

werden; für dieses schwierige Amt<br />

muss der richtige Mann erst noch gefunden<br />

werden. Die technische Kommission hat unter<br />

dem Präsidium von Herrn Baumgartner<br />

bereits mit verschiedenen ausländischen Fahrern<br />

Beziehungen angeknüpft, die schon jetzt<br />

eine interessante Besetzung des Rennens erwarten<br />

lassen. Auch diesmal sollen Fenster,<br />

Balkorie usw. wieder vermietet werden. Im<br />

weitern wird ein Spezialfonds geschaffen, bei<br />

dem jede Einlage von 25 Ff. Anspruch auf einen<br />

Tribünenplatz verschafft. Ein Aufruf zur<br />

Zeichnung wird an alle Persönlichkeiten<br />

der welschen Schweiz gesandt, die sportfreundlich<br />

gesinnt sind und an der Organisation<br />

eines Rennens im französisch sprechenden<br />

Landesteil der Schweiz Interesse haben.<br />

Die Schönheitskonkurrenz soll dem Rennen<br />

am Samstag nachmittag wieder vorangehen.<br />

Während die Rennstrecke unverändert bleibt,<br />

soll die Ansetzung der Trainingszeiten Abänderungen<br />

erfahren.<br />

Automobil-Sternfahrt über den Julierpass.<br />

Unter dem Titel «Rallye Col du Julier»<br />

veranstalten die Sektion Zürich und die Ortsgruppe<br />

Engadin des A.C.S. am 15. Februar<br />

eine gewöhnliche Zielfahrt nach Zürich, an<br />

der sowohl inländische wie ausländische<br />

Automobilisten teilnehmen können. Als zweite<br />

Etappe folgt dann die eigentliche Sternfahrt<br />

Zürich-St. Moritz am 16. Februar über den<br />

Julierpass. Je nach dem Fahrzeugtypus werden<br />

die Stundenmittel und die gestellten Aufgaben<br />

abgestuft. Der Zweck der Konkurrenz<br />

besteht darin, weitesten automobilistischen<br />

Kreisen die Schönheiten, Bequemlichkeit und<br />

Sicherheit einer Julierfahrt im Winter näherzubringen.<br />

St. Moritz wird es sich angelegen<br />

sein lassen, die Konkurrenten in würdiger<br />

Weise zu empfangen. Der Sonntag, der 17.<br />

Februar, ist für den Wintersport reserviert.<br />

Die grosse automobilistische Veranstaltung<br />

wird mit einer Gymkhana auf der gutgewalzten<br />

Schneepiste des St. Moritzersees am<br />

Montag abgeschlossen. Zu diesem Anlass<br />

sind auch weitere Automobillisten mit ihren<br />

Wagen zugelassen. Zur Förderung der Veranstaltung<br />

werden- die St. Moritzef Hotels<br />

verbilligte Weekend- und Wochenarrangements<br />

gewähren.


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />

No 6<br />

Diverses<br />

Bremsöl<br />

„Lockheed"<br />

in Bidons ä 4,5 kgzu<br />

Engroa- Preisen<br />

lieferbar.<br />

FRANZ AG.. ZÜRI<br />

Tel. 52.607<br />

CH<br />

neu oder Occasion. — Offert,<br />

an Martin, Rüttenen<br />

b. Solothurn. 66002<br />

passend zu « DE SOTO »<br />

1929/30. — Offerten mit<br />

Preisangabe an Anton Zai,<br />

Kreuz-Garage, Bad Ragaz.<br />

Zukaufen<br />

gesucht<br />

Qriginal-<br />

Personenwagen<br />

An Zahlung gebe ein Einfamilienhaus<br />

mit Werkstätte<br />

am Zürichsee. Kaufpreis<br />

Fr. 20000.-. 65964<br />

Otto Fröhlich, Röntgenstrasse<br />

76, Zürich 5.<br />

1—2 Tonnen und 2—3<br />

Tonnen, neuere Modelle,<br />

kaufe gegen Kassa.<br />

10 " 8<br />

Ausf. Eiloff, unt. ChiH.<br />

Z 3178 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.<br />

fahrbar, mit Kessel, Pumpe und Schlauch; für Prival<br />

oder wo kein Wasserdruck, statt Fr. 650.— nur<br />

Fr. 250.—. Anfragen unter Chiffre 14696 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

2 Camions, 2-2M T. Nutzlast,<br />

18 u. 21 PS, aufAE SAURER, 3 Tonnen, passend. Preis sehr billig,<br />

mit Kurbelverdeck System «Ramseier», 20platzlg, au<br />

Pneus, hinten doppelt. 10097 Automobilgesellschaft Rottal A.-G., Ruswil<br />

Preis 900 und 14O0 Fr.<br />

1 Camionnette, 8 PS, für<br />

3-400 kg, neues Brückli,<br />

4-Radbremsen, Ballonpneus,<br />

Fr. 450.—.<br />

Ein 2-Radanhänger, mit<br />

Möbelkasten, 3—i T.<br />

Nutzlast.<br />

Ein 2-Radanhänger für 2<br />

T. Nutzlast, beide auf<br />

Pneus.<br />

2 Möbelkästen, bereits neu<br />

ca. 16 u 20 m 3 Inhalt<br />

7 St.


NO 6 - <strong>1935</strong><br />

Rechtspvethun^<br />

Ein scharfes, aber gerechtes Urteil. Im<br />

vergangenen Herbst verunglückte auf der<br />

Strasse nach Bözingen ein 61jähriger Familienvater,<br />

indem er auf seinem Fahrrad von<br />

einem mit übersetzter Geschwindigkeit daherkommenden<br />

Automobilisten überfahren<br />

wurde, was im Zusammenhang mit einer<br />

Lungenentzündung den Tod des Verunfallten<br />

Zur Folge hatte. Ganze 44 m von der Unglücksstelle<br />

entfernt kam das Automobil an<br />

einer Telegraphenstange zum Anhalten, wo<br />

es sogar noch umkippte. Die polizeilichen<br />

Erhebungen zeitigten nun, dass weder der<br />

Motorfahrzeugführer noch sein Begleiter im<br />

Besitze eines Fahrausweises waren und zudem<br />

stammte noch das Automobil aus dritter<br />

Hand. Der Mitfahrer hatte den Wagen zum<br />

Führen seinem Freunde übergeben, obwohl<br />

er genau wusste, dass derselbe ebenfalls<br />

nicht im Besitze der notwendigen Ausweise<br />

war. Eine erst zwei Stunden nach dem Unfall<br />

vorgenommene Blutprobe ergab beim<br />

Automobilisten einen Alkoholgenuss, der wenigstens<br />

einen angeheiterten Zustand hervorgerufen<br />

haben müsse.<br />

Das den Fall zuerst zu beurteilende Amtsgericht<br />

Biel sprach für den Wagenführer eine<br />

Strafe von 8 Monaten Korrektionshäus aus,<br />

nebst Leistung einer Entschädigung an die<br />

Witwe des Opfers, während der Mitfahrer<br />

mit 20 Tagen Gefängnis davonkam.<br />

Mit diesem Urteil waren jedoch die beiden<br />

sonderbaren Automobilisten nicht zufrieden<br />

und appellierten an die Strafkammer des bernischen<br />

Obergerichts, indem sie geltend<br />

machten, von einem kreuzenden Lastwagen<br />

geblendet worden zu sein.<br />

Unter Berücksichtigung einiger mildernder<br />

Umstände verurteilte das Gericht den Führer<br />

zu 5 Monaten Korrektionshaus wegen fahrlässiger<br />

Tötung sowie wegen Widerhandlung<br />

gegen das eidgen. Motorfahrzeuggesetz, ausgehend<br />

von der Ueberlegung, dass in Anbetracht<br />

der sich stets häufenden Strassenunfälle<br />

durch unverantwortliche Motorfahrzeugführer<br />

mit aller Strenge gegen solche<br />

Piraten der Landstrasse vorgegangen werden<br />

müsse. Wir teilen vollkommen diese Praxis,<br />

hätten aber auch die 8monatige Bestrafung<br />

als angemessen erachtet, namentlich als festgestellt<br />

worden war, dass der verantwortliche<br />

Fahrer überhaupt total unfähig sei, ein<br />

Motorfahrzeug zu lenken. Besonders im Zeichen<br />

der zunehmenden Motorisierung kann<br />

nicht scharf genug gegen derartige Verkehrssünder<br />

eingeschritten werden, da diese in<br />

hohem Masse dem Ansehen des gesamten<br />

Automobilismus schädlich sind. Die für den<br />

Mitfahrer von der Vorinstanz ausgesprochene<br />

Strafe wurde dagegen in ihrem vollen Umfange<br />

bestätigt und zudem den beiden Rekurrenten<br />

solidarisch die Kosten des Verfahrens<br />

auferlegt.<br />

»dhi«»* Not<br />

Besprechung Zürcher Strassenfr&gen. Der Vor*<br />

stand des Bauamtes I der Stadt Zürich, Stadtrat<br />

Baumann, hatte letzte Woche die Vertreter der<br />

Strassenverkehrsverbände zu sieh geladen, um ihnen<br />

Gelegenheit zur Einsichtnahme in die neuen Projekte<br />

für den Umbau des Stampfenbach- und<br />

Walcheplatzes, den Ausbau des Heimplatzes und<br />

der Hottingerstrassö, den Ausbau der Obern Zürichbergstrasse<br />

unterhalb des Zoologischen Gartens und<br />

der Verbesserung des Klusplatzes zu geben. Die<br />

von Herrn Arch. Hippenmeyer und Polizeiädjunkt<br />

Hartmann erläuterten Projekte fanden die vollständige<br />

Zustimmung der Verkehrsinteressenten, indem<br />

ohne Ausnahme festgestellt Werden konnte, dass aus<br />

den gegebenen Verhältnissen die bestmögliche und<br />

zweckmässigste, wie auch verkehresicherste Lösung<br />

herausgeholt worden ist. Dankend anerkannt wurde<br />

auch das Bestreben nach Reduktion der vorgesehenen<br />

Schutzinseln und vermehrte Anlage von Parkierungsmöglichkeiten<br />

auf den drei erstgenannten<br />

Plätzen. Beim Zoologischen Garten wird die vorgesehene<br />

Parkfläche für 150 Wagen dem bisherigen<br />

Notstand dortselbst 'abhelfen. Herr Stadtrat Baumann<br />

gab anschliessend bekannt, dass für <strong>1935</strong><br />

noch folgende' Strassenbauten vorgesehen sind: Ausbau<br />

der Witikonerstrasse oberhalb der Kapfstrasse,<br />

Verlängerung der Bellerivestrasse vom Zürichhorn<br />

bis Tiefenbrunnen,, wodurch die rechtsufrige Zürichseestrasse<br />

eine wesentlich bessere und verkehrssichere<br />

Einführung in die Stadt erhält, die Verbreiterung<br />

der Uraniastrasse, der Ausbau der Sihltalstrasse<br />

von der Höcklerbrücke talaufwärts bis zur<br />

Stadtgrenze beim Bahnhof Leimb&ch, wobei neben<br />

der 9 m breiten Fahrbahn je ein Radfahrer» und<br />

Fussgängerstreifen beidseits angelegt werden.<br />

Herr Kantonsrat Gassmann dankte zum Schlüsse<br />

Herrn Stadtrat Baumann, der ab 15. Januar die<br />

Leitung der industriellen Betriebe der Stadt Zürich<br />

übernommen hat, für das grosse Entgegenkommen,<br />

das er den Verkehrsinteressenten stets dadurch bezeugt<br />

hat, dass er ihnen alle wichtigem Strassenprojekte<br />

zur Prüfung und Einreichung von Verbesserungsvorschlägen<br />

vorzeigte und so eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Behörden und Strassenbenützern<br />

ermöglichte.<br />

V<br />

V«*»l*€»h»<br />

AUfOMOBIL-REVUE<br />

Welche Anforderungen stellt der Motorfahrzeugführer<br />

an die Strasse? Um diese Wünsche genau<br />

kennen zu lernen, wurde die letztjährige 2000-km-<br />

Fahrt durch Deutschland, an der sich weit über<br />

1000 Konkurrenten beteiligten, in den Dienst dieser<br />

Erhebungen gestellt. Die Teilnehmer wurden<br />

vor dem Start genau auf die verschiedenen Fragen<br />

aufmerksam gemacht, die es zu beantworten<br />

galt. Eine Reihe von Versuchsstrecken in verschiedener<br />

Ausführung waren auf ihre Eignung zu beurteilen.<br />

Nunmehr sind die Ergebnisse dieser Rundfrage<br />

veröffentlicht worden und ergaben z. T recht interessante<br />

Fingerzeige für die Strassenbauer. U. a.<br />

galt es ein Werturteil über verschiedene Beleuchtungesysteme<br />

abzugeben. Dabei schnitt die Natrium-<br />

Dampflampe weitaus am besten ab. 17% der Beobachter<br />

erklärten die Strecke ohne eigene Scneinwerferbeleuchtung<br />

mit unverminderter Geschwindigkeit<br />

befahren zu haben. 27% bezeichneten das<br />

Natrium-Licht als die beste Beleuchtung, 20% qualifizierten<br />

sie als sehr gut und 29% als gut.<br />

Was die Fahribahndecken anbetrifft, so gaben<br />

33,5% der Fahrer der Betonstrasse den Vorzug.<br />

8,1% äusserten sich zu Gunsten von Kleinsteinpflaster<br />

und 29,7% erklärten beide .Beläge als gleich<br />

gut. Eine Anzahl Nebenfragen, die noch zu beantworten<br />

waren, wie die Markierung der Wehrsteine,<br />

in welcher Distanz sie aufgestellt werden<br />

sollen etc. können weniger Allgemeininteresse beanspruchen.<br />

Die eingegangenen Antworten dürften<br />

aber für den Strassenfachmann recht instruktiv<br />

sein. Die Rundfrage erfolgte auf Anregung des<br />

Generalinspektors für das deutsche Strassenwesen<br />

durch den DDAG, bei dessen Geschäftsstellen woh!<br />

alles nähere über die Ergabnisse der Erhebungen<br />

in Erfahrung gebracht werden kann.<br />

Geheizte Stände für die Verkehrspolizei sind<br />

ein durchaus berechtigtes Postulat der Polizeimannschaft,<br />

welche als Verkehrsplantons Dienst<br />

tun. In verschiedenen Städten, so in Zürich, wo<br />

der Polizist von erhöhtem Podium aus seiner Aufgabe<br />

nachkommt, wird ihm durch elektrische Beheizung<br />

des «Kommandopostens» der Dienst im<br />

Winter doch etwas erleichtert. Berns Hermandad<br />

erwartete daher, dass auch der Verkehrs-«Turm»<br />

am Bubehberg im Winter etwas wohnlicher eingerichtet<br />

werde. Nun ist die Heizung glücklich in-<br />

Eisenbahnzug von 100 bis 200 Tonnen Gewicht wirklich<br />

nicht am Platze ist. Statt sich gegenseitig zu<br />

stalliert. Schön nimmt sich die Anlage mit der<br />

bekämpfen, was mit hohen Kosten verbunden ist,<br />

Oberleitung zwar nicht aus, aber sohliesslioh spendet<br />

sie doch die gewünschte Wärme. Es geht die<br />

sei es richtiger, dass die beiden Verkehrsmittel zu<br />

Vereinbarungen kommen, die den Verkehr nach<br />

Mär, dass beim Bau des Podiums die Beheizung<br />

richtigen Gesichtspunkten auf jedes von ihnen verteilen.<br />

durch unterirdische Kabel vorgesehen war, dass<br />

deren Installation aber dann durch Mr. le bureau Bereits sind Abkommen zustande gekommen, z. B.<br />

glücklich vergessen wurde! Der Posten soll übrigens<br />

noch weiter verbessert werden, indem dieser Zusammenarbeiten zwischen Eisenbahn und Kraft-<br />

im Bezirk Seine-Inf6rieure, die ein planmässiges<br />

noch mit einem Dach geschützt und mit Telephon verkehr zum Ziel hat, und das bemerkenswerte ist,<br />

ausgerüstet wird.<br />

dass sie auf freiwilliger Einigung beruhen, dass also<br />

Im weiteren sollte noch für die Verkehrsposten<br />

die Entscheidung des Ministers nicht eingeholt zu<br />

gesorgt werden, die auf ebener Erde ihren Dienst<br />

werden brauchte. Dieso Abkommen zwischen Staatsbahn<br />

und Kraftverkehr sind deshalb von Bedeutung,<br />

versehen. Deren Standort könnte gewiss auch mit<br />

irgendeiner geheizten Fussplatte versehen werden.<br />

weil sie die ersten ihrer Art sind und daher von<br />

In verschiedenen Städten sollen derartige Anlagen<br />

ihnen erwartet werden kann, dass sie für die weitere<br />

Entwicklung richtungweisend sein werden. Es<br />

bereits bestehen und gute Dienste leisten. Die Ausgaben<br />

hiefür dürften sich schon durch die Ersparnisse<br />

bei der Krankenkasse bezahlt machen, ganz<br />

kommt ihnen aber auch.deshalb besondere Bedeutung<br />

zu, weil sie den Verkehr der drei wichtigen<br />

abgesehen davon, dass nichts unterlassen werden<br />

Häfen Rouen, Le Havre und Dieppe erfassen. Im<br />

soll, um den Verkehrspolizisten bei guter Gesundheit<br />

und Laune zu bewahren! ff<br />

Bah<br />

Wirtschaftlichere Betriebsführung im französischen<br />

Transportwesen. Eine bemerkenswerte Verordnung,<br />

die nun Gesetzeskraft besitzt, ist in Frankreich<br />

erlassen worden: Es ist den französischen<br />

Eisenbahnen gestattet, den Betrieb auf einer Eisenbahnstrecke<br />

still zu legen, wenn die Bedienung des<br />

Verkehrs durch ein anderes Verkehrsmittel gewährleistet<br />

ist, und überhaupt ihre Anlagen zu schliessen.<br />

Diese bedeutsame Bestimmung hat den Zweck, den<br />

französischen Eisenbahnen dazu zu verhelfen, durch<br />

Vereinfachung des Betriebes und die damit verbundenen<br />

Ersparnisse das Gleichgewicht zwischen Einnahmen<br />

und Ausgaben herzustellen.<br />

Es wird zugegeben, dass schon der Ersatz der<br />

Lokomotivzüge auf den in Frage kommenden Strekken,<br />

bei denen der Verkehr die Betriebskosten nicht<br />

zu docken vermag, durch Triebwagen erhebliche Ersparnisse<br />

zur Folge haben würde. Dabei müssten<br />

aber immer noch die Bahnhöfe besetzt bleiben, die<br />

Strassenübergänge müssten bewacht werden, die<br />

Geleise müssten in einem Zustand erhalten werden,<br />

der hohe Fahrgeschwindigkeiten ermöglicht. Die<br />

Ersparnisse sind also' viel grösser, wenn man den<br />

Personenverkehr auf die Strasse verweist, wobei die<br />

genannten Kosten im wesentlichen wegfallen, auch<br />

wenn auf dan so für den Personenverkehr stillgelegten<br />

Strecken langsam fahrende Güterzüge verkehren.<br />

Es gibt in Frankreich — übrigens auch bei uns<br />

— Strecken, auf denen ein Zug etwa 20 Reisende<br />

befördert, und ein solcher Verkehr könnte allerdings<br />

mit dem Triebwagen bedient werden* was zwar die<br />

Ausgaben vermindern, die Einnahmen aber nicht<br />

erhöhen und immer noch unwirtschaftlich bleiben<br />

würde. Da soll nun der Omnibus einspringen, der<br />

für einen schwachen Verkehr auf kurze Entfernung<br />

so viele Vorzüge bietet, die es rechtfertigen, dass<br />

der Lokomotivzug nicht durch den Triebwagen, sondern<br />

durch den Omnibus ersetzt wird. Die Fahrgäste<br />

werden eich nicht zu beklagen haben; sie<br />

werden besser bedient, die Zahl der Fahrten wird<br />

vermehrt.<br />

Der Generaldirektor der französischen Staatsbahnen,<br />

Dautry, hat sich dahin ausgesprochen, dass,<br />

um 30 Fahrgäste 50 km weit zu befördern, ein<br />

Personenverkehr wird der Betrieb auf Seitenstrecken<br />

der Eisenbahn — rund 500 km — so gut<br />

wie vollständig eingestellt. Bei allen diesen letztgenannten<br />

Strecken schliesst der Betrieb mit Fehlbeträgen<br />

ab, die Kraftverkehrsunternehmen sind<br />

aber in der Lage, mit ihrem Fahrzeugpark den Verkehr<br />

zu übernehmen, ja, ihn sogar auf Orte auszudehnen,<br />

die jetzt weder Bahnanschluss haben, noch<br />

von einem regehnässigen Strassenverkehr erreicht<br />

werden. Die neue Betriebsform bedeutet für die<br />

Staatsbahnen, so schätzt man, eine jährliche Ersparnis<br />

von 20 Millionen Franken. Sie wird aber<br />

erst recht zur Geltung kommen, wenn die Neuerungen<br />

auf weitere Strecken und schliesslich auf ganz<br />

Frankreich ausgedehnt sind. W.<br />

Bekanntmachung<br />

Wir geben unseren geschätzten Kunden<br />

sowie einem weiteren Publikum bekannt,<br />

dass<br />

Herr August Lierow, Bern<br />

Ensingerstrasse 35<br />

per 31. Dezember 1934 als Kommanditär<br />

aus unserer Firma ausgetreten ist.<br />

Aktiven und Passiven sind von der in unveränderter<br />

Art weitergeführten Firma<br />

H. Schmidt & Co., Automobile<br />

Belpstrasse 30b<br />

übernommen worden.<br />

BERN<br />

Wir haben uns entschlossen, die Alleinvertretung<br />

für Bern und die benachbarten<br />

Gebiete von<br />

Buirk — Cadillac — La Salle<br />

Hupmobile<br />

weiterzuführen. Nebstdem haben wir<br />

die direkte Fabrikvertretung des bestbekannten<br />

Amerikanerwagens<br />

Von der letztgenannten Marke verfügen<br />

wir über ein gut assortiertes<br />

Ersatzteillager und empfehlen wir<br />

Ihnen gleichzeitig unsere besteingerichtete<br />

Reparaturwerkstätte.<br />

H. Schmidt & Co.<br />

Sicherheit nur<br />

Harmonie der<br />

STRASSEN- Die Strassenhaltung des neuen Hotchkiss <strong>1935</strong> ist unübertroffen<br />

bis In die<br />

H A LT U N G geringsten Details.<br />

FEDERUNG<br />

durch die<br />

GESAMT-KONSTRUKTION<br />

SICHERHEIT<br />

t w<br />

DIE NEUEN MODELLE<br />

Die Hotchkisswagen <strong>1935</strong> zeichnen sieh durch eine in jeder Be-<br />

Ziehung vollkommene Federung aus. Noch nie hat ein Wagen<br />

diese so wichtige Forderung erfüllt wie der neu« Hotchkiss <strong>1935</strong>.<br />

Sicherheit ohne Widerstandsfähigkeit ist nur ein leeres Wort;<br />

Widerstandsfähigkeit ihrerseits ergibt sich nur aus der Harmonie<br />

der Gesamt-Konstrnktion. Und nur mit dieser Harmonie der<br />

Gesamt-Konstruktion können Sie ruhig au! 100, 120 oder 140 km<br />

heraufgehen, nur sie vermag dem Wagen die unbedingte Stabilität<br />

unter allen Umständen zu geben.<br />

Die Konstruktionen von Hotchkiss beweisen ihre UÜberlegenheit<br />

. -durch die unerreichten Erfolge bei sportlichen Veranstaltungen,<br />

* ö wie BaJIy von Monte Carlo 1932-33-34, Paris-Nizza, bei den<br />

Rekordtehrten et«.<br />

Verl.Sie den illustr. Katalog u. die Preisliste durch den Genera Ivertr. f. die Schweiz:<br />

GRAND GARAGE E. MAURER,<br />

Boulevard des Tranchees 50, GENF<br />

Vertr.f. Zürich, St Gallen u.Thurgau: Bine'li u. Ehrsam A.-G., Stampfenbachpl.48,<br />

Vertreter für BASEL: Paul Staehli, Hardstrasse 62, Basel<br />

(Zürich<br />

Vertreter für BERN: Andr6 Zumstein, Effingerstrasse 93, Bern<br />

Vertreter-fOr NEUENBURG: Garage Patthey, rue du Seyon, Neuenburg


£•<br />

LUFTFAH<br />

Wind und Wolken.<br />

Die nachfolgenden Zeilen sind dem hier<br />

kürzlich besprochenen, im Verlag Volokmann,<br />

Berlin, erschienenen «Handbuch für den<br />

Jungsegelflieger» von F. Stamer und A Lippisch<br />

entnommen.<br />

Für den Flieger, der sich in der Luft bewegt,<br />

ist natürlich die Luftbewegung, die wir<br />

allgemein als Wind bezeichnen, ein wesentlicher<br />

Faktor, der für jede Art des Fliegens<br />

in Rechnung gesetzt werden muss. Von allen<br />

Arten des Fliegens hängt der Segelflug am<br />

engsten mit den atmosphärischen Vorgängen<br />

zusammen.<br />

Wie der Seemann seine ureigensten Elemente,<br />

Wasser und Wind, am besten auf einem<br />

Segelschiff kennen und fühlen lernt, so<br />

ist der Flieger im Segelflug seinem Element,<br />

der Luft, am nächsten, und es ist schon oft<br />

gefordert worden, so wie der Kapitän eines<br />

grossen Dampfers ein Segelschiff gefahren<br />

haben soll, so sollte der Motorflieger auch<br />

im Segelflug erfahren sein.<br />

Der Wind ist ja nicht nur hemmend oder<br />

fördernd für den Flug, sondern er bringt in<br />

seinen Turbulenzen und seinen Ablenkungen<br />

aus der Normalrichtung auch Gefahren für<br />

den Flieger, welche dieser genau kennen<br />

sollte, um ihnen zu begegnen oder aus dem<br />

Wege zu gehen.<br />

Der Ursprung der Luftbewegung ist die<br />

Temperatur der Luftmassen, aus denen sich<br />

tiaturgemäss auch Druckunterschiede ergeben.<br />

Die natürliche Folge von Druckunterschieden<br />

ist aber die, dass sich die Luft in Bewegung<br />

setzt und in Richtung der Gebiete mit niederem<br />

Druck abfliesst.<br />

Verschiedenartige Temperaturen der Luft,<br />

und somit verschieden hoher Druck, ergeben<br />

sich aus der ungleichmässigen Erwärmung<br />

der Erdoberfläche, die ihre Temperaturen an<br />

die darüberliegende Luft abgibt. Es entsteht<br />

hierdurch eine Ausdehnung der über dieser<br />

erwärmten Stelle lagernden, sich ebenfalls<br />

erwärmenden Luft. Diese Luftmasse, in ihrer<br />

Tendenz nach oben zu steigen, drückt zuerst<br />

auf die darüber lagernde, normal temperierte<br />

Luft, so dass hier der Luftdruck steigt. Tritt<br />

über einer beispielsweise feuchteren Stelle<br />

des Erdbodens Abkühlung ein, so tritt der<br />

umgekehrte Zustand ein.<br />

Die Folge dieser Erwärmung oder Abkühlung<br />

ist ein gekrümmter Verlauf der Flächen<br />

gleichen Druckes. Solche geneigten Druckflächen<br />

sind mit dem Gleichgewichtszustand<br />

der Atmosphäre nicht vereinbar, und so<br />

fliesst die Luft, der Neigung folgend, von der<br />

erwärmten Zone nach der kühleren Umgebung<br />

ab<br />

Ḋurch dieses Abfliessen muss der Luftdruck<br />

über dem erwärmten Gebiet fallen und<br />

in der kühleren Zone durch das Zufliessen<br />

ansteigen. Diese Druckunterschiede am Erdboden<br />

lösen jetzt weitere Luftbewegungen<br />

aus, indem vom Gebiet steigenden Luftdrucks,<br />

also vom kälteren Teil des Erdbodens, Luft<br />

dem Gebiet fallenden Druckes, also dem<br />

wärmeren Teil des Erdbodens, zuströmt. Das<br />

Ergebnis dieser Temperaturstörung ist nun<br />

derart, dass über einem erwärmten Gebiet in<br />

der Höhe die Luft abströmt, am Boden hingegen<br />

wieder zuströmt.<br />

Dieser Kreisstrom der Luft bildet sich überall<br />

aus. wo verschiedene Temperaturen nebeneinander<br />

liegen. In grösstem Ausmasse<br />

tritt er ein zwischen den äquatorialen und<br />

den kälteren Zonen, sowie zwischen den Erdteilen<br />

und den Ozeanen-.<br />

Die einfache Luftbewegung, die wir allgemein<br />

als Wind bezeichnen, ermöglicht das<br />

Segeln an Hindernissen im Hangaufwind.<br />

Vom Hang oder vom Flugzeugschlepp aus,<br />

in seltenen Fällen auch vom Autowindenschlepp<br />

aus, ist das Segeln in thermischen<br />

Aufwinden möglich. In der Segelfliegersprache<br />

sagt man, man bekommt «Anschluss<br />

».<br />

Der Flieger erkennt diese Aufwinde durchweg<br />

an Wolkenbildung. Die von unten mitgeführte<br />

Feuchtigkeit kondensiert in grösserer<br />

An der Spitze eines Wärme-Aufwind-Schlauches<br />

.bildet sich eine Kumulus- oder Haufenwolke.<br />

Höhe und bildet hier eine Wolke. Jede derartige<br />

Haufen- oder Kumuluswolke Iässt so<br />

einen Wärmeschlauch erkennen. Besonders<br />

über Erhebungen, Ortschaften und freiem<br />

Felde findet man derartige Wärmeschläuche.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />

£<br />

Unter einzelnen derartigen Haufenwolken<br />

sind nun die aufwärts gerichteten Luftbewegungen<br />

besonders stark. Diese Wolkenaufwinde<br />

spielten in der letzten Zeit im Segelflug<br />

eine ausserordentlich grosse Rolle, ermöglichen<br />

sie doch die grossen Höhen- und Strekkenleistungen.<br />

Es ist möglich, sich unter<br />

grossen Häufenwolken segelnd zu halten und<br />

so grosse Strecken über Flachland' zu segeln,<br />

ja sogar die Leeseiten der Gebirge ohne Höhenverlust<br />

zu überfliegen.<br />

Da sich oft an besonders günstigen Segeltagen<br />

ganze Zugstrassen solcher Haufenwolken<br />

ausbilden, ist es möglich, an ihnen entlang<br />

zu patrouillieren.<br />

Als besonders günstige Wolkengebilde haben<br />

sich solche Wolken erwiesen, die über<br />

"einer geraden Unterseite aufgetürmt sind.<br />

Auch in Bildung begriffene Wolken, die oft<br />

nur ersf aus dünnen Schleiern bestehen, zeigen<br />

oft intensive Aufwinde. Es ist möglich<br />

gewesen, mit hochwertigen Segelflugzeugen<br />

in dem auch vor der Wolke liegenden Aufwind<br />

die Wolke zu übersteigen und über der<br />

Wolke zu fliegen.<br />

Jedem, der Wolkenfliegen betreiben will,<br />

sei gesagt, dass es unter Wolken oft erheblich<br />

böig ist. Also man muss sich restlos<br />

sicher in der Maschine fühlen, ohne man das<br />

Wolkenfliegen unternimmt.<br />

Normalerweise versucht man dabei, im<br />

Aufwind eines Hanges segelnd, in den Wärmeschlauch<br />

eines grösseren Kumulus zu kommen,<br />

um sich so an seine Basis herantragen<br />

zu lassen.<br />

In Gewitterwolken ist ausserordentlich heftiger<br />

Aufwind, aber auch sehr heftige Böigkeit.<br />

Gewitterflüge können nur von ganz besonders<br />

geübten Fliegern ausgeführt werden,<br />

und noch da ist äusserste Vorsicht geboten.<br />

Auf jeden Fall muss das Flugzeug hierzu<br />

mit einem guten Instrumentarium versehen<br />

sein, da man damit rechnen muss, in die Wolken<br />

hineingezogen zu werden.<br />

Ideale Segelmöglichkeiten entstehen bei<br />

sogenannten Kaltlufteinbrüchen. Die kalten<br />

Luftströmungen dringen dabei auf breiter<br />

Front keilförmig unter die wärmeren Luftschichten<br />

und heben diese vom Erdboden ab,<br />

so dass hier auf breiten Fronten intensivster<br />

Aufwind ist, der grosse Streckenflüge ermöglicht<br />

, Gewöhnlich markiert sich eine solche Einbruchsfront<br />

auch durch eine deutlich abgegrenzte<br />

Wolkenbank, die wieder durch die<br />

Kondensation der durch die Warmluft mitgeführten<br />

Feuchtigkeit in grösserer Höhe entsteht.<br />

Warmluft<br />

Ein Kaltluftkeil schiebt sich unter die ruhende<br />

Warmluft.<br />

Vor einer solchen Front kann man dann<br />

wie vor einem langen Gebirgszug fliegen.<br />

Ausser den beschriebenen Arten des « Thermiksegelfluges»<br />

gibt es als komplizierteste<br />

Art des Segelfluges den sogenannten reinen<br />

Thermiksegelflug. Hierbei sucht der Segelflieger<br />

die Aufwindschläuche auf, die durch<br />

keine Wolken markiert sind und die an Tagen<br />

entstehen, an denen bei geringer Luftfeuchtigkeit<br />

die gleichen Vorgänge wie vorher<br />

beschrieben eintreten, ohne dass die nach<br />

oben geführte Feuchtigkeit zur Wolkenbildung<br />

ausreicht. Hierbei spielt das Fliegen<br />

nach dem feinfühligen Variometer, welches<br />

sofort Steigen oder Fallen anzeigt, eine grosse<br />

Rolle.<br />

Aus dem Gesagten geht bereits hervor,<br />

dass die Segelflugmöglichkeiten mit dem Sege'n<br />

an Berghängen noch lange nicht erschöpft<br />

sind, und dass dem Segelflug noch,<br />

grosse Möglichkeiten offenstehen. Wenn man<br />

von grossen Kältewellen liest, so muss man<br />

sich die ungeheuren Segelflugmöglichkeiten<br />

vorstellen.<br />

Flu^£no€<br />

z«n<br />

Gelbes Flugzeug: Grüner Junge. In Eneland<br />

werden inskünftig alle Schulflugzeuge<br />

der königl. Luftstreitkräfte gelb gestrichen,,<br />

damit andere Luftfahrer sich vor ihnen in<br />

acht nehmen können und vor allem genügend<br />

Abstand halten. Ohne Kenntlichmachung<br />

der Maschine eines Anfängers kommt es<br />

sonst nicht allzu selten zu gefährlichen Situationen,<br />

da der Schüler ja häufig weder<br />

mit den Vorschriften noch mit der Handhabung<br />

seiner Maschine gut genug vertraut ist,<br />

um sich luftverkehrstechnisch richtig zu benehmen.<br />

In Militärflugzentren anderer Länder<br />

wurden die Schulmaschinen der Anfänger<br />

gelegentlich etwa durch an den Flügelstreben<br />

oder Schwanzflächen befestigte Wimpel<br />

gekennzeichnet. Das englische Vorgehen<br />

hat jedoch besonders in Frankreich viel Anerkennung<br />

gefunden und soll, dort nun. vielleicht<br />

ebenfalls eingeführt werden. -th-<br />

Hollwo«<br />

MOSER-Anhänger<br />

Mit 1 Tonne Eigengewicht bei 4Tonnen<br />

Nutzlast erhöhen die Leistungen um 807«<br />

Automat. Auflauf bremsen.<br />

Kippvorrichtungen.<br />

Achsen, Federn, Bremsen, Chassis-Reparaturen.<br />

E.MOSER - Anhängerbau -<br />

Schwarztorstrasse 101<br />

BERN<br />

,,Fremo n -<br />

Luft-Bremse<br />

Wir liefern für alle<br />

MARTINI Touren u. Lastwagen<br />

sämtliche<br />

- Telefon 22.381<br />

MÄRTINI-Original-Ersatzteile<br />

und führen in unseren Werken in ÖLTEN alle<br />

MARTINI-Reparaturen aus<br />

bei billigster Berechnung nach Kostenvoranschlag.<br />

Dass man einmal fährt<br />

-•:' \. "• ; ••/,•'• • < däneben'<br />

Kann wohl jedermann<br />

• : --'••">.•<br />

.'- •'•.:••'•'••'.<br />

Sei's beim wirklichen<br />

. Chauffieren),<br />

Und man. sich durch<br />

eig'ne Kraft<br />

Nicht mehr aus der<br />

' ,• Klemme schafft. —<br />

Ruf',wenn's je Dir so ergeht.<br />

Jemand, der sich d'rauf<br />

Unsere „Operations"-<br />

Ansätze sind bescheiden.<br />

rTELEPHON 28.U1<br />

;<br />

passieren,<br />

(Sei's ganz allgemein im<br />

• '• .::• '••••• •'•' ;"•'•••.,-••. ''- . L e b e n ,<br />

.. '-"\-.- ••••'.'•• : , :.'• versteht."'<br />

MOTORWAGENFABRIK BERNA A.-G., ÖLTEN


N» 6 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

WÄ<br />

Der Aufstieg der deutschen Motorfahrzeug.<br />

Industrie. Während im ersten Semester 1934<br />

die Welterzeugung an Motorfahrzeugen im<br />

Vergleich zum Jahre 19?8 um 18 Prozent zugenommen<br />

hat, war es der deutschen Produktion<br />

in der gleichen Zeit möglich, ihre<br />

Quote um 853 Prozent zu steigern. Wenn<br />

wir auch davon absehen wollen, die für militärische<br />

Zwecke bestimmten Produktionsanteile<br />

in Rechnung zu stellen, so bringt unzweifelhaft<br />

das Jahr 1934 die Bestätigung für<br />

die Folgerichtigkeit der von der deutschen<br />

Regierung seit Anfang 1933 eingeschlagenen<br />

Verkehrspolitik, die im Gegensatz zu unsern<br />

Verhältnissen in der Schweiz auf einen Abbau<br />

der Verkehrserschwerungen, und zwar<br />

finanzieller wie technischer Natur, hintendiert,<br />

mit parallelgehender Erleichterung auf<br />

steuerpolitischem Gebiet Wie in Amerika,<br />

nimmt die Motorfahrzeugindustrie auch in<br />

Deutschland mit ihren zahlreichen Zubehörund<br />

Nebenindustrien eine Schlüsselstellung<br />

ein, die zur Ankurbelung der Gesamtwirtschaft<br />

von besonderer Bedeutung ist. Aus<br />

diesem Grunde ist es verständlich, warum<br />

der Motorfahrzeugindustrie innerhalb der<br />

Arbeitsbeschaftungsprogramme eine entscheidende<br />

Rolle zugewiesen wurde. Besonders<br />

im letzten Jahre kamen die bereits 1933<br />

grosse Erfolge erzielten strassenverkehrsfördernden<br />

Massnahmen der Regierung zur<br />

vollen Auswirkung, so die Steuerfreiheit für<br />

fabrikneue Motorfahrzeuge und vor allem die<br />

Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen. Ferner<br />

wurde der sogenannte Kraftfahrzeugbrief<br />

eingeführt und im Statistischen Reichsamt<br />

eine Sammelstelle für Kraftfahrzeugnachrichten<br />

eingerichtet, unter gleichzeitiger Neuordnung<br />

des Strassenverkehrs und des Führerscheins.<br />

Diesen gesetzlichen Massnahmen<br />

steht die Gründung der deutschen Automobil-<br />

Treuhand G. m. b. H. zur Seite, die der privaten<br />

Initiative der Automobilindustrie, in<br />

.Verbindung mit dem Automobilhandel, entsprang.<br />

Mit dieser Neugründung bezweckte<br />

man vor allem, den Automobilmarkt einer<br />

Gesundung entgegenzuführen, indem bisher<br />

ungesunde Zustände innerhalb des Absatzprozesses<br />

(Sondervergünstigungen, Vermittlergebühren<br />

und sonstige Rabatte) beseitigt<br />

und feste Preise für Handel und Industrie angesetzt<br />

wurden.<br />

Nach den statistischen Untersuchungen ergibt<br />

sich, dass in den ersten 9 Monaten des<br />

letzten Jahres an Personenwagen 101439<br />

Sind die<br />

mechanischen Bremsen<br />

nicht ganz In Ordnung, dann besser<br />

nicht zuwarten, bis ein Unfall da<br />

Ist. Lassen S


8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N°6<br />

X" - "•' '<br />

Die Strasse der Zukunft. Der Bau verschiedener Teilstrecken der deutschen Reichsautobahnen macht rasche Fortschritte. Bald werden die ersten Abschnitte dem Verkehr übergeben werden können.<br />

Von der Grosszügigkeit ihrer Anlage geben die beiden obigen Bilder Kunde. Links sehen wir ein Teilstück aus dem Zuge Köln-Opladen. Die Fahrbahn weist eine Breite von 28 m. auf. Der Fussgängerverkehr<br />

wird hier über eine Brücke geleitet, um die Kreuzung mit dem Schnellverkehr zu vermeiden. Rechts ein Ausschnitt von der Strecke Frankfurt—Darmstadt Hier erkennt man bereits<br />

deutlicher die endgültige Gestaltung der Fahrbahn. Sie ist in zwei besondere Streifen für den Verkehr in jeder Richtung geteilt. Diese sind durch einen reichlich bemessenen Grünstreifen voneinander<br />

getrennt, der später noch mit Sträuchern bepflanzt werden soll, um die gegenseitige Blendung bei Nacht zu vermeiden.<br />

f Das amerikanische Beispiel. Der weitausgedehnte<br />

Elysian-Park in der Umgebung von Los Angeles<br />

ist nunmehr dem Automobilverkehr erschlossen<br />

worden. Eine prachtvolle Auto«trasse führt durch<br />

die reichen Wälder., Die Aufnahme vermittelt eindrucksvoll<br />

die Grosszügigkeit der Anlage.<br />

Die wandelnde Reklame. Eine führende amerikanische<br />

Milchlieferfirma hat ihre Tränsportwagen<br />

einheitlich in der Form einer Milchflasche karossieren<br />

lassen. Die Fahrzeuge stellen eine eindrikkiiche<br />

Werbung für den Milchkonsum dar und fallen<br />

überall durch ihre Originalität auf.<br />

ERSATZTEILE<br />

FORDSON-<br />

ERSATZTEILE<br />

GrOsstes Lager<br />

für alle Modelle<br />

Occasions-Telle<br />

Prompte Spedition<br />

Nachts offen<br />

Konr. Peter & Co., AG.<br />

Touring-Garage<br />

SO LOT H U R N<br />

Telephon 1000<br />

XJIST<br />

die beste Schweizerschneekette<br />

für<br />

alle Pneu-Abmessungen<br />

stets sofort lieferbar.<br />

Elektro-Sanitär A.-G.<br />

St. Gallen<br />

Beatusstrasse 3<br />

Mit Abschleppen allein<br />

Telephon 46.200<br />

BERN<br />

Billig<br />

abzugeben:<br />

Chevrolet<br />

Cabriolet, 4/5 PL<br />

Limousine, 4/5 PL<br />

Röhr<br />

Cabriolet, 8 Zyl., 11<br />

PS.<br />

Graham<br />

Limousine, 6fach<br />

ist s bei Unfällen nicht<br />

getan. Wie der Wagen<br />

nachher instand gestellt<br />

wird, ist wichtig.<br />

Sollte Ihnen einmal<br />

etwas passieren, dann<br />

zögern Sie nicht, uns<br />

zu rufen. Unsere Telephon-Nummer<br />

merkt<br />

man sich leicht: 46.200.<br />

lfictory-<br />

Dodge<br />

bereift,<br />

6 ZyL 11843<br />

Alle Wagen in tadellosem,<br />

kontrollbereitem<br />

Zustande.<br />

Franz A.-G.,<br />

Zürich<br />

Tel. 52.607.<br />

BRUN & CIE, Kettenfabrik, NEBIKON (Luzern)<br />

Telegramm: Brun Ki»u:i^n« TnUfn^ M.- QK11O Onrrpi'l nnat<br />

1fl7O<br />

GRAND GARAGE<br />

PLACE ED. CLAPAREDE S. A.<br />

Charles NIGG, AdministrJ<br />

Tel.41.244<br />

Garage mit Platz für 200 Wagen. Boxen.<br />

Vertretungen: Hupmobil©, Morris<br />

Ersatzteillaqer,<br />

AUTO<br />

zu verkaufen<br />

•<br />

MERCEDES-BENZ, 2 Liter, 10,4 St.-PS, Limousine,<br />

automatische Schmierung, in sehr gutem Zustande,<br />

wegen Nichtgebrauchs, gute Gelegenheit.! — Offerten<br />

unter T. 2069 Y. an Publicitas, Bern. 65858<br />

Zu verkaufen<br />

OCCASION<br />

Marke E S S E X, 13 PS, 6 Zylinder, 4/5plätzig, gut<br />

erhaltene Limousine.<br />

Offerten unter Chiffre 65780 an die<br />

Automobil-Revut. Bern.<br />

Wanderer<br />

Cabriolet<br />

2/4pl., 6 ZyL, 13 PS, in<br />

sehr gutem Zustande,<br />

Fr. 2600.—<br />

Mercedes-Benz-Automobil<br />

A.-G., Zürich, Badenerstrasse<br />

119. Tel. 51.693.<br />

CHEVROLET<br />

1931<br />

Modell Coach, 4/5 PL, garantiert<br />

prima Zustand,<br />

Fr. 1700.-. Mlle de Tavel,<br />

St Sulpice (Vaud). 6597S<br />

ZÜRICH<br />

Druck, Cliches und Verlag; HALLWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />

NEUE BESTANDTEILE<br />

für Motor, Chassis und Karosserie<br />

älterer Buick-, Cadillac-, Oldsmobile-<br />

und Marmon- Modelle<br />

spottbillig !<br />

oft auch für andere Marken passend.<br />

AGENCE AMERICAINE, BASEL<br />

Viaduktstrasse 45 Telephon 47.800<br />

WIESENSTR.7<br />

DPNoäoTOR


II. Blatt<br />

BERN, 22. Jan. <strong>1935</strong><br />

Automobil<br />

N»«<br />

II. Blatt<br />

BERN, 22. Jan. <strong>1935</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Holzgas-Lastwagen in Frankreich steuerfrei.<br />

Durch Verfügung im neuen Finanzgesetz<br />

sind inskünftig in Frankreich die mit<br />

Holzgas und Holzkohlengas betriebenen<br />

Lastwagen von jeder Steuerentrichtung befreit.<br />

New Yorker Autoschau. Die am 6. Januar<br />

eröffnete New Yorker Autoschau steht deutlich<br />

im Zeichen der Sparsamkeit. Der New<br />

Yorker Automobilhändlerverband, der ' sie<br />

diesmal organisierte, hat offensichtlich auf<br />

viel von dem bisher gewohnten Prunk und<br />

Gepräge verzichtet. Es fehlen die raffiniert<br />

durchgebildeten dreh- und schwenkbaren<br />

Ausstellungspodien, die zauberhaften Lichtund<br />

Farbeneffekte, die luxuriösen Dekorationen.<br />

Selbst die anziehenden Blondinen<br />

sind nach amerikanischen Begriffen nur noch<br />

spärlich vertreten. Das « Geschäft» ist dagegen<br />

stärker betont als sonst. An Stelle der<br />

lukullischen dinners sind vielfach Konferenzen<br />

getreten, an denen mit den Vertretern<br />

die neuen Verkaufsfeldzüge durchberaten<br />

werden. Mit nicht weniger als 25 Marken<br />

ist jedoch die amerikanische Industrie sehr<br />

stark repräsentiert. Auch Ford, der früher<br />

nicht mitmachte, da die Schau jeweils vom<br />

Verband der Automobilfabrikanten organisiert<br />

worden war, dem er nicht angehörte,<br />

hat eine Anzahl Stände belegt.<br />

Ueber die allgemeinen Tendenzen der<br />

amerikanischen Automobilindustrie wurden<br />

unsere Leser bereits orientiert. Charakterisiert<br />

wird die durch das Fehlen radikaler<br />

technischer Neuerungen, dem Sieg der Ganzstahlkarosserie<br />

über die Holz-Stahl-Karosserie,<br />

das Stahldach, die immer stärkere Beto-<br />

-ung des Stromlinien-Gedankens, die Vorverschiebung<br />

des Motors und des Passagierraumes<br />

und damit in Zusammenhang die<br />

weiche Vorderwagenfederung, die «Reinigung<br />

» des Wagenäussern von allem hervorstehenden<br />

Zubehör, die nochmals vorstärkten<br />

Motoren und die Einführung billigerer<br />

Modelle neben den bisherigen, im Preis teils<br />

gleichgebliebenen, teils etwas erhöhten Typen.<br />

Über die Neuerungen der einzelnen Marken<br />

haben wir bereits laufend berichtet, -th-<br />

Die Umstellung von Lastwagen vom Benzinzum<br />

Steinkohlengasbetrieb. In letzter Zeit<br />

sind aus verschiedenen Gründen eine ganze<br />

Reihe, besonders von Autobussen, Lastwagen,<br />

Triebwagen usw., vom Benzinbetrieb auf<br />

Steinkohlengasbetrieb umgestellt worden.<br />

Zahlreiche Gründe sind hierfür massgebend<br />

gewesen. 1 Hierher gehört zunächst die vollkommen<br />

saubere Verbrennung, Fortfall jeglicher<br />

Schmierölverstopfung und -Verdünnung,<br />

leichtes Anspringen des Motors selbst<br />

bei grösster Kälte, und Geruchlosigkeit. Zudem<br />

bleibt der Motor völlig unverändert,<br />

und man r kann sogar durch Erhöhung des<br />

Kompressionsverhältnisses seine Leistung<br />

noch- beträchtlich steigern.<br />

Das zum Betriebe nötige Gas wird in<br />

Druckflaschen mitgeführt. Diese Druckflaschen<br />

stellen gegenwärtig allerdings noch<br />

ein gewisses Hindernis in der allgemeineren<br />

Einführung des Treibgasbetriebes dar. Sie<br />

müssen leicht sein, dabei aber doch einen<br />

hohen Druck bis etwa 200 Atmosphären aushalten<br />

können. Wir finden zwar in einzelnen<br />

Ländern Leichtflaschen aus legiertem Stahl,<br />

aber die verschiedenen polizeilichen Druckgasverordnungen<br />

stellen noch kein endgültiges<br />

Ergebnis dar. Schliesslich wird auch<br />

die Beschaffung des • zweckmässigsten Treibgases<br />

ausschlaggebend sein. So sind bisher<br />

gerade die hochheizWertigen : Gase Butan, Propan<br />

und Ruhrgasol nur in geringen Mengen<br />

vorhanden, wobei allerdings zu bemerken<br />

ist, dass sie erst seit kurzer Zeit gewonnen<br />

werden. Mit diesen Gasen wäre sogar die<br />

Umstellung von Personenwagen durchaus<br />

nicht unwirtschaftlich. Dagegen ist Methan<br />

reichlich zur Verfügung, dafür wird aber der<br />

Transport der schweren Stahlflaschen, in<br />

denen sich Methan unter einem Druck von<br />

150 Atmosphären-befindet, etwas kostspielig.<br />

Schema der notwendigen Apparatur beim Autobetrieb mit Pressgas.<br />

Vielleicht lässt sich aber"auch hier durch Gewährung<br />

niedrigerer Transporttarife seitens<br />

der Bahnbehörden ein Ausweg schaffen, wie<br />

es ja auch zum Teil bei andern Treibstoffen<br />

der* Fall ist. Die beistehende Skizze zeigt,<br />

wie die Gaszuführung beim Methangas vor<br />

sich geht. Von den Druckflaschen gelangt<br />

das Gas über ein Sarrimelrohr und -Absperrventil<br />

in eine auspuffbeheizte Vorwärmung,<br />

von dort,in einen Druckregler, der den Fla-,<br />

schendruck auf etwa 2-3 Atmosphären konstant<br />

hält. Durch einen zweiten Druckregler<br />

saugt sich der-Motor die jeweils benötigte<br />

Gasmenge an, wie es auch beim Betrieb<br />

mittels Vergaser und flüssigem Treibstoff<br />

der Fall ist. Die Dosierung erfolgt ausser<br />

durch die Einstellung der Druckregler im<br />

besondern noch durch Düsen, die wie bei<br />

flüssigem Treibstoff entsprechend kalibriert<br />

sind. Dadurch erfolgt die Dosierung in Abhängigkeit<br />

von der Drosselklappenstellung.<br />

Aehniich ist der Betrieb bei Ruhrgasol.<br />

Hier braucht man aber keinen Hochdurckregler,<br />

weil der Druck, unter dem das Gas<br />

steht, bedeutend niedriger ist. Es wird lediglich<br />

mit dem Unterdruckregler gearbeitet.<br />

Auch hier erfolgt die Dosierung der zugeführten<br />

Gasmenge in Abhängigkeit des Unterdruckes<br />

im Saugrohr von der Drosselklappe<br />

in gleicher Weise wie die Dosierung<br />

des flüssigen Brennstoffes im Vergaser. T.<br />

Gasflaschen<br />

« Schwingachsen.» Es dürfte 1927 gewesen<br />

sein, als Austro-Daimler zum erstenmal<br />

bei Serienwagen das Differentialgetriebe fix<br />

im. Rahmen montierte und die beiden Achstrdmpeten<br />

beweglich machte. Die Konstruktion<br />

von De Dion & Bouton von 1900 war<br />

damals schon lange wieder vergessen.- Da .<br />

beim Austro-Daimler aber keine Gelenkpaäre<br />

zwischen Differential und Hinterrad eingeschaltet,<br />

wie bei De Dion, sondern die beiden<br />

trompetenförmigen Rohre in kugeligen<br />

Schalen beweglich gemacht wurden, so nannte<br />

man diese Konstruktion richtigerweise<br />

«Schwingachse», denn die Hinterräder schwingen<br />

tatsächlich um das Differentialgehäuse<br />

als Mittelpunkt.<br />

Dieser Name wurde nun zu Unrecht verallgemeinert;<br />

zu Unrecht deshalb, weil z. B-<br />

bei der Vorderachskonstruktion, wie sie<br />

Lancia schon früher anwandte, die Räder in<br />

einer Senkrechten zum Erdboden federn können<br />

und nicht, wie bei der' eigentlichen<br />

Schwingachse, in einem Bogen. Diese Vertikalbewe&ung<br />

ist das eigentliche Ziel aller<br />

Konstruktionen der voneinander unabhängig<br />

gefederten Räder. Der Amerikaner, dem das<br />

Wort «Schwingachse» nicht geläufig und der<br />

Ausdruck «voneinander unabhängig gefedert»<br />

viel zu umständ'ich war, hat für alle diese<br />

Konstruktionen einen sehr treffenden Ausdruck<br />

geprägt — er nennt es «Knie-Wir-<br />

essere<br />

Bremsen!<br />

Die „SCHMUTZ"-<br />

Unterdruck-Servo-<br />

B R EMS E<br />

schützt vor solchen<br />

Unfällen; sie wird für<br />

Personenwagen,<br />

Lastautomobile u.<br />

Anhänger gebaut.<br />

Auch meine Filiale in Bern<br />

verfügt über ein vollständiges<br />

Lager in allen<br />

ERSATZTEILEN<br />

für italienische Automobile<br />

und kann jede Bestellung<br />

ebenso rasch, zuverlässig und<br />

preiswürdig ausführen, wie<br />

das Hauptgeschäft in Zürich.<br />

GENERALVERTRIEB:<br />

nA ^ • i^ ^ * • ^ v *M ^ ** #* ^v ^)^^<br />

VERLANGEN SIE UNSEREN PROSPEKT „<br />

Z ÜRICH Telephon 44.688<br />

E IN FALL UNTER VIELEN"<br />

ALFREDO SEMPREBON<br />

Ältestes und grösstes Spezialhaus<br />

ZÜRICH Tel.37.492 Tel. 25.951 BERN<br />

Kanzleistrasse 122 Mühlemattstr. 68<br />

D:33 mm<br />

D :38 mm 3Q'_.<br />

D:48 mm = „ 38.— J»"_<br />

franko verpackt Inklusive<br />

4 m Schnur.<br />

Vertreter gesucht.<br />

Hans Zysset, Autoabbruch und Verwertung von<br />

Bestandteilen, Ostermundigen-Bern, Tel. 41.172<br />

liefert Ihnen prompt Bestandteile älterer und neuerer<br />

Wagen zu vorteilhaften Preisen, Luxus- und Last-,<br />

wagen, ebenso fabrikneue für italienische Wagen.<br />

— Elektrische Apparate werden vor Versand fachmännisch<br />

geprüft 11377<br />

Elektr. Kühlwasser-Vorwärmer<br />

„UNIVERSAL"<br />

Der unentbehrliche Reiseapparat.<br />

kann überall angeschlossen werden,<br />

schont Motor und Batterie.<br />

V. SCHILD, Techniker<br />

Brienz (Kt. Bern)<br />

Moderner 3-T.-L AST-<br />

WAGEN, nur ca. 13000<br />

km gefahren, wird infolge<br />

Anschaffung eines grösseren<br />

Fahrzeugs zu:, günstigen<br />

Bedingungen abgegeben.<br />

Anfragen unt. Chiff.<br />

Z. 3173 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.""*<br />

HALO<br />

Fabrikation von<br />

Auto-Kühlern<br />

nach dem =0 Pat. 98.005<br />

Bienenwaben system,<br />

grösste Kühlwirkung, Reparaturen<br />

aller Systeme.<br />

Auto-Spenglerei<br />

Anfertigung von Kotflügeln,<br />

Motorhauben.Benzin-Reservoiren.<br />

E. BENETTI, Albisrieden-Zch.<br />

Letzigrabenstrasse 115. Telephon 36.228<br />

Anlasserkränze<br />

Gebr. Grell, Rheinf elden<br />

Spezialwerketätte für Automobil-Zahnräder Telephon 99<br />

11


10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 6<br />

kung», da das Rad eine gleiche Bewegung<br />

vollführt wie der Unterschenkel beim Heben<br />

des Knies. - sr»<br />

Ein neues Gleltschutzprofil. Die Erfahrungen<br />

des letzten Jahres haben deutlich erwiesen,<br />

dass die Gleitsicherheit eines Reifens<br />

besonders auf nassem Asphalt wesentlich<br />

zunimmt, wenn die Reifenfläche durch zahlreiche<br />

nahe aufeinanderfolgende Einschnitte<br />

zerklüftet wird. Offenbar deshalb, 1 weil die<br />

auf der Fahrbahn liegende Nässe in die Rillen<br />

hineingequetscht wird und seitwärts ausweichen<br />

kann, während sie sonst auf der<br />

Strasse den bekannten Film oder Flüssig-<br />

Das zur Erhöhung des Gleitschutzes besonders stark<br />

unterteilte Laufstreifen-Muster.<br />

kejtskeil bildet, auf welchem der Reifen<br />

gleichsam schwimmt Eine bekannte Weltfirma<br />

bringt nun einen Reifentyp heraus, bei<br />

welchem das Profil schon von Haus aus eine<br />

sehr weit getriebene Zerklüftung oder Lamellierung<br />

zeigt. In der beistehenden Skizze<br />

ist das « Gesicht > des Reifens abgebildet.<br />

Die zahlreichen, weichen Gummilamellen<br />

beidseitig des Laufstreifens passen sich auch<br />

auf trockenem Boden an Unebenheiten sehr<br />

leicht an, so dass auch hier noch eine Erhöhung<br />

der Gleitsicherheit zu erwarten sein<br />

durfte.<br />

Fah<br />

Behandlung der Bremsen.<br />

Häufiges und schroffes Bremsen führt zur<br />

raschen Abnützung des Bremsbelages und<br />

schädigt ausser der Bereifung auch den<br />

ganzen Wagen. Um ein Blockieren der Räder<br />

mit ihren schädlichen Folgen zu vermeiden,<br />

darf die Bremse nur mit gefühlsmässiger<br />

Anpassung an die unter den jeweiligen<br />

Umständen mögliche Bremswirkung betätigt;<br />

werden. Die Regelung der Fährgeschwindigkeit<br />

soll in erster Linie durch Veränderung<br />

der Motorleistung mittels Vergaserdrossel<br />

und nur in dringenden Fällen durch •<br />

Bremsen erfolgen. Falls schnelle Verminderung<br />

einer höheren Fahrgeschwindigkeit erforderlich<br />

wird, so ist beim Bremsen die<br />

Kupplung im Eingriff zu belassen und unter<br />

Zurücknahme des Gashebels der Motor ähnlich<br />

einer Motorbremse zur Verstärkung der<br />

Bremsung mit heranzuziehen; erst wenn man<br />

anhalten oder umschalten will, ist die Kupplung<br />

zu betätigen.<br />

Als Betriebsbremse im allgemeinen Verkehr<br />

dient die Vierradbremse; die auf die<br />

Hinterräder wirkende Handbremse ist Hilfsund<br />

Feststellbremse. Beim Verlassen des<br />

Wagens ist sie entsprechend den behördlichen<br />

Vorschriften anzuziehen.<br />

Im Augenblick des Schleuderns ist die Betätigung<br />

der mechanischen Bremsen immer<br />

bedenklich. Man beschränkt sich..zweckmässig<br />

auf ein « Gegenlenken », um durch Einschlag<br />

der Vorderräder nach der Seite, wohin<br />

die Hinterräder abrutschen, den Wagen<br />

wieder in eine zur ursprünglichen Fahrtrichtung<br />

parallele Lage zu bringen. Gleichzeitig<br />

wird der Gashebel ganz zurückgenommen,<br />

jedoch die Kupplung im Eingriff belassen,<br />

damit der Motor ähnlich einer Motorbremse<br />

verzögernd wirkt. Falls eine weitere<br />

Verminderung der Fährgeschwindigkeit<br />

notwendig erscheint, so bedient man sich der<br />

unmittelbar auf die am Schleudern beteiligten<br />

Hinterräder wirkenden Handbremse, die<br />

mehrmals vorsichtig und kurz angezogen<br />

und sofort wieder gelüftet wird; auch dann<br />

soll die Kupplung, schon um ein Blockieren<br />

der Räder durch den mitlaufenden Motor zu<br />

erschweren^ nicht ausgetreten werden. Auf<br />

alte Fälle is't die Getriebebremse zu vermeiden,<br />

da sie im Zusammenhang mit der Wirkung<br />

des Ausgleichgetriebes das Schleudern<br />

verstärkt<br />

Bei längerer Talfahrt lässt man zweckmässig<br />

zurächst' den Motor als Bremse mitlaufen<br />

Reicht diese B r emsw : rkunsc auch in<br />

den mittleren Gängen nicht rrehr aus, so<br />

werden die beiden mechanischen Bremsen<br />

abwechselnd zu Hilfe genommen, um Ueberhitzung<br />

und Fressen einer "Bremse zu vermeiden.<br />

Der einwandfreie Zustand des gesamten<br />

Bremssystems ist von grösster Bedeutung<br />

für die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs.<br />

Jeder irgendwie auftretenden, ungewöhnlichen<br />

Erscheinung oder Störung, wie nachlassende<br />

oder ungleiche Bremswirkung, erhöhter<br />

Bremswiderstand, Neigung zum Schleudern,<br />

ist sofort nachzugehen und für Abhilfe<br />

zu sorgen.<br />

Die Lager und Gelenke der Bremswelle<br />

sowie des Bremsgestänges oder die Führungen<br />

der Seilzüge sind regelmässig zu säubern<br />

und zu schmieren, um eine leichte Beweglichkeit<br />

des ganzen Systems und damit<br />

gleichmässiges Anziehen der Bremsen zu<br />

gewährleisten. Ebenso ist das Gestänge nachzustellen<br />

und auf Verbiegung zu prüfen.<br />

Die Bremsbeläge erfordern nach längerer<br />

Fahrzeit eine Kontrolle auf gutes Anliegen;<br />

abgenützte Beläge sind zu erneuern und verkratzte<br />

oder beschädigte Bremstrommeln<br />

nachzudrehen. Für Dichtigkeit der Bremsen<br />

gegen Staub und Feuchtigkeit ist zu sorgen.<br />

Verölte Bremsen erfordern, falls es nicht<br />

im Betrieb gelingt, durch mehrfaches Anziehen<br />

der Bremsen das auf dem Belag befindliche<br />

Oel zum Verbrennen zu bringen, ein<br />

Auswaschen mit Petroleum oder Benzin;<br />

die Ursache liegt in ungenügender Abdichtung<br />

der Hinterachse oder zu hohem Oelstand<br />

im Hinterachsgehäuse.<br />

Hydraulische oder pneumatische Bremsen<br />

sind weniger empfindlich in der Wartung<br />

als mechanische Bremsen. Hier ist vor<br />

allem auf Dichtigkeit der Ventile und Leitungen<br />

zu achten. Oeldruckbremsen bedürfen<br />

gelegentlicher Nachfüllung, bei Unterdruckluftbremsen<br />

sind die Luftreiniger von<br />

Zeit zu Zeit zu säubern.<br />

Tedin. Sp<br />

»«fim<br />

Meist wird die Glühlampe durch Verschieben ihrer<br />

Fassung zentriert.<br />

zeigt Um Korrekturen der Einstellung zu ermöglichen,<br />

ist der Lampensockel gewöhnlich verschiebbar<br />

eingerichtet, oder der Bajonettverschluss, in<br />

welchem die Lampe eingesetzt wird, hat verschiedene<br />

Rasten.<br />

Hie und da kann man allerdings auch die BiJ-,<br />

düng dunkler Flecken unabhängig von der Einstellung<br />

der Lampe beobachten. Gewöhnlich lässt<br />

sich dann der Uebelstand beheben, indem Glühlampen<br />

mit geriffeltem oder mattem Glaskolben angewandt<br />

werden.<br />

Frage 9304. Arbeitskostenberechnung. Ich beschäftige<br />

als grösste, sehr gut eingerichtete, hie-*<br />

sige Landgarage 2 bis 3 Mechaniker und einen<br />

Lehrling. Der erste Mechaniker, Vorarbeiter genannt,<br />

ist schon 9 Jahre in meinem Betrieb und<br />

•bezieht einen Stundenlohn von Fr. 1.40 nebst 8 bis<br />

10 Tage bezahlte Ferien. Er ist ferner boi der<br />

«Suva» versichert, welche Prämie ich selbst bezahle,<br />

ihm also keinen Abzug mache.<br />

Nun die Frage: Was darf ich einem Kunden<br />

pro Stunde verrechnen, wenn obiger Arbeiter die<br />

Arbeit ausführt?<br />

A: Für Arbeiten ohne Maschinen oder Feuer<br />

pro Stunde?<br />

B: Für Arbeiten mit Maschinen oder Feuer<br />

auf Esse oder mit autog. Schweissapparat pro<br />

Stunde?<br />

Ich bitte Sie hdfl., mir darüber das Minimum<br />

bis das Maximum anzugeben. J K. in P<br />

An wort Es ist nicht leicht, Ihnen in ein<br />

paar feilen einen Buchhaltungskurs zu erteilen.<br />

Sie dürfen nicht einen Stundenansatz von so .und<br />

so viel Franken einsetzen, weil es so üblich ist,<br />

oder weil der Konkurrent auch soviel verlangt Sie<br />

müssen eventuell buchmässig nachweisen können<br />

dass der von Ihnen verlangte Preis angemessen ist.<br />

Hiezu können Sie sich folgender Anleitung bedienen:<br />

Die einzusetzenden Zahlen haben Sie aus<br />

Ihren Büchern zu entnehmen, wobei vorausgesetzt<br />

wird, -dass Ihre- Geschäftsorganisatiori eine genügend<br />

klare Uebersicht der Arbeitszeiten gestattet,<br />

Die Stunden des Meisters und der Mechaniker,<br />

die für beistimmte Kundcnarbciten aufgewendet 1<br />

Fräse 9303. Scheinwerfereinstellung. Die Wirkungsweise<br />

der Scheinwerfer meines Wagens lässt<br />

insofern zu wünschen übrig, als in den angeleuchteten<br />

Strassen und Flachen, immer dunkle Stellet)<br />

zurückbleiben. Woher kommt das? P A. in" Sl<br />

Antwort; Das Auftreten solcher dunkler Stellen<br />

oder heller Ringe deutet gewöhnlich darauf,<br />

da&s die Glühlampe im Paragolspiegel des Scheinwerfers<br />

nicht richtig zentriert ist. Sowohl dann,<br />

wenn der Glühfaden die Lampe hinter dem Brennpunkt<br />

des Reflektors liegt, wie auch dann, wenn er<br />

sich vor diesem befindet, verlässt das Strahlenbündel<br />

den Scheinwerfer in ungleich dichtem Zuwurden,<br />

und die daher dem Kunden angerechnet<br />

werden können, nennt man «produktive Stunden».^<br />

Die Stunden des Meisters, und der Mechaniker, die<br />

für interne "Arbeiten oder für* Garantiearbeiten'verwendet<br />

wurden (also eigene Reparaturen von Maschinen<br />

oder des eigenen Geschäftswagens usw.),<br />

Stunden also, die keinem bestimmten Kunden für<br />

einen bestimmten Auftrag aufgeschrieben werden<br />

können, nennt man «unproduktive Stunden» Hiezu<br />

gehören auch die bezahlten Ferien und Urlaube.<br />

Was die Berechnung der Lohnsummen anbetrifft,<br />

so haben Sie eich selber einen Lohn-auszusetzen,<br />

da Sie prinzipiell der Arbeiter No. 1 sind.<br />

Sie dürfen also Ihre eigene Arbeitszeit mit einem<br />

Lohn von etwa Fr. 1.70 pro Stunde einsetzen. Sie<br />

rechnen nun Anzahl der Arbeitsstunden, mal den<br />

bezahlten Stundenlohn für jeden Arbeiter, Sie. inbegriffen,<br />

aus. Hiebei sind für Sie selbst nur diejenigen<br />

Stunden als produktive Stunden einzusetzen,<br />

die Sie für Kundenarbeit verwendet haben. Arbeitszeit<br />

für die Geschäftsführung wird als Verwaltungskosten<br />

berechnet. Sie berechnen den Lohn für<br />

den Lehrling nicht als Lohnausgabe, sondern als<br />

allgemeine Unkosten. Die so ermittelte Lohnsumme<br />

wird dividiert durch die Anzahl der totalen Arbeitsstunden<br />

(produktive und unproduktive zusammen)<br />

und Sie erhalten dadurch den mittleren<br />

effektiven -Stundenlohn.<br />

Nun kommt die Berechnung der allgemeinen<br />

Unkosten. Diese fusst auf die Erfassung der Verwaltungskosten<br />

und der unproduktiven Löhne, der<br />

Materialkosten und der verschiedenen Kosten. Die<br />

Verwaltungskosten bestehen aus: Anzahl der Arbeitsstunden<br />

des Geschäftsinhabers für die Geschäftsführung<br />

mal Stundenlohn (Fr. 1.70), dazu<br />

Löhne für Buchhalter, Magazine (sofern vorhanden)<br />

und eventuelle Mithilfe von Angehörigen<br />

(Frau, Tochter, usw., falls sie die Korrespondenz<br />

oder die Buchhaltung führen), dazu die Anzahl der<br />

unproduktiven Stunden mal den betreffenden Stundenlohn<br />

des Arbeiters (z. B. 10 Stunden ä Fr 1.40),<br />

dazu die Anzahl der bezahlten Urlaubs- und Ferienstunden<br />

mal den betreffenden Stundenlohn, dazu<br />

den Lohn an den Lehrling. Diese Ausgaben sind<br />

zusammenzuzählen.<br />

.... Als Materialkosten sind zusammenzuzählen: die<br />

Kosten für Heizung, Beleuchtung, elektr. Kraftstrom,<br />

Putzmaterial, Schweissmaterial, kleineres<br />

Werkzeug (z. B. Schmirgeltuch, Bohrer, usw.).<br />

Als Verschiedenes kommen in- Frage: Bureauartikel,<br />

Telephon, Porti, Steuern, Versicherungen,<br />

Verbände, Miete für nicht eigene Räume oder entsprechender<br />

Betrag falls die Werkstatt Ihnen gehört,<br />

Betriebskosten für den Abschleppwagen oder<br />

einen Wagen, der nur für Geschäftszwecke verwendet<br />

wird (wenn auch privat verwendet, dann einen<br />

entsprechenden Anteil).<br />

Dio Wirksamkeit des Autoscheinwerfers hängt stark davon ab, dass die Glühlampe in bezug auf den<br />

(Brennpunkt richtig zentriert ist<br />

stand. Liegt der Glühfaden hinter dem Brennpunkt,<br />

so entsteht ein divergierendes, liegt er vor dem<br />

Brennpunkt, ein konvergierendes Strahlenbündei.<br />

In beiden Fällen wird eine angeleuchtete Fläche<br />

hellere und dunklere Zonen aufweisen.<br />

In den beistehenden Skizzen sind der Brennpunkt<br />

des Scheinwerferspiegels und der Glühfaden<br />

der Lampe mit « F P », bzw. « F» bezeichnet.<br />

Richtig ist die Lampe dann eingestellt, wenn F. P.<br />

und F zusammenfallen, wie es die mittlere Skizze<br />

Zuletzt werden die Kapitalunkosten ermittelt<br />

Also Verzinsung des angelegten Kapitals, Bankzinsen,<br />

Risikoprämie (d. h. 2% des Umsatzes beiseitelegen),<br />

Amortisation der 'Werkstattelnrichtung (ca.<br />

10%).-<br />

Alle diese Kosten rechnen Sie entweder für das<br />

ganze Jahr oder je für einen Monat aus, ebenso<br />

wie die Arbeitsstunden. Ausgaben, die nur wenige<br />

Male im Jahre vorkommen, werden als Jahresausgabe<br />

addiert und dann durch 12 dividiert, um<br />

so die Verteilung pro Monat vornehmen zu können.<br />

Die gesamten Unkosten und Kapitalkosten werden<br />

nun durch die Anzahl der produktiven Stunden<br />

dividiert Sie erhalten somit die effektiven<br />

Geschäftsunkosten verteilt auf diejenigen Arbeitsstunden,<br />

die von den Kunden bezahlt werden müssen,<br />

da hiefür ein Arbeitsauftrag vorlag.<br />

Durchschnittsstundenlohn plus Unkostenzuschlag<br />

pro Stunde zusammen ergeben den mittleren<br />

S'tundensatz, bei welchem die eigenen Selbstkosten<br />

gedeckt sind. Einen Gewinn haben Sie damit<br />

noch nicht erzielt ,Der Gewinnzuschlag kann<br />

in verschiedener Weise erfolgen. Ueblich ist zu<br />

obigem Selbstkostenstundenansatz noch 20% zuzuschlagen,<br />

um den Kundenstundenansatz zu erhalten<br />

(also z. B. mittlerer Stundenlohn = Fr. 1.20. Unkostenzuschlag<br />

Fr 1.70. zusammen Selbstkosten der<br />

produktiven Arbeitsstunde Fr. 2.90. 20% von Fr.<br />

2.Ö0 = rund 60 Rp.. also Stundenansatz für den<br />

Kunden Fr. 2.90 plus 0.60 = Fx. 3.50). Eine andere<br />

Berechnungsart setzt ajs Gewinn 10% des investierten<br />

Kapitals ein, z. B. bei 24.000 Franken<br />

alsov2400 Fr. jährlich oder 200 Fr. monatlich Dieser<br />

Betrag ist dann durch die Anzahl der produktiven<br />

Arbeitsstunden (pro Jahr oder Monat) zu dividieren,<br />

um den Gewinnzuschlag zu den Selbstkosten<br />

der produktiven Stunden zu erhalten.<br />

Sie; können nun aber anstatt eines Einheitsstundenansatzes<br />

einen variablen Stnndenansatz in<br />

Rechnung setzen, indem Sie den Unkosten- und<br />

Gewinnzuschlag zu den jeweiligen Arbeiterstundenlöhnen<br />

zuschlagen. Zahlen Sie also dem einen<br />

Fr. 1.40 und dem anderen Fr. 1.— pro Stunde,<br />

so wäre dem Kunden anzurechnen für die Arbeiten<br />

des teureren Arbeiters Fr. 1.40 plus Fr. 1.70<br />

plus Fr. —.60 = Fr. 3.70 pro Stunde und für<br />

die Arbeiten des billigeren Arbeiters Fr. 1.— plus<br />

Fr: 1.70 plus Fr. —.60 «= Fr.'3.30 pro Stunde.<br />

Welche Art Sie bevorzugen, hängt von Ihrer inneren<br />

Organisation ab. In der Praxis werden Stundenansätze<br />

von 2 bis 5 Franken 50 verlangt, wobei<br />

beide Extreme wahrscheinlich nicht richtig kalkuliert<br />

sind. Durchschnittlich werden Fr. 3.— bis<br />

Fr. 3.50 verlangt<br />

Werden Arbeiten mit Maschine oder Schweissanlage<br />

ausgeführt, so werden diese nicht speziell<br />

verrechnet, wenn es sich nm- Kleinigkeiten handelt<br />

im Vergleiche zur gesamten Reparatur. Ist aber<br />

r1 er Anteil der Arbeiten mit Schweissanlage Oder<br />

Werkzeugmaschinen wesentlich,'so muss hiefür «in<br />

Zuschlag berechnet werden'. • Dieser Mateci&lzu.-<br />

schlag für die Schweisserei beträgt-etwa:9, Rappen<br />

pro Stunde für Brenner No. 00 bis zu Fr. 5.50<br />

pro Stunde für Brenner No. 7. Ohne Kenntnis<br />

Ihrer Schweissanlage kann keine Preiskalkulation<br />

erfolgen.<br />

Sollten Sie noch genauere Unterlagen nötig haben,<br />

dann wenden Sie sich an daa Technikum Biel,<br />

Automobil-Abteilung.<br />

po.<br />

Sp<br />

Anfrage 480. Rücktrlftsrecht Vor Jahresfrist<br />

hatte ich einen Autounfall, der durch das rechtswidrige<br />

Stationieren eines Autos verursacht wurde.<br />

Ich übergab die Angelegenheit einer Rechtsschutzgeseilschaft.<br />

Nach langem Warten erhielt ich den<br />

Bescheid, dass diese einen Prozess nicht übernehmen<br />

kann, da der Fall aussichtslos sei. Begründung:<br />

Mari muss eben fco langsam fahren, da'ss<br />

man da« Fahrzeug stets in der Gewalt hat In diesem<br />

Falle brauche ich überhaupt keine Versicherung.<br />

Ich hatte nun einen Sachschaden von<br />

Fr. 1265.—. Da ich mich mit dem Resultat nicht<br />

zufrieden stellte,, kündigte ich die Police, gestützt<br />

auf § 10, welcher lautet: « Nach j^dem Sehadonfalle,<br />

welcher die Intervention der Gesellschaft berechtigt<br />

haben beide Parteien das Rocht gemäss<br />

Art 42 V.V.G. spätpstpnp bei der endgültigen Erledigung<br />

des Sehadenfaüea vom Vertrag zurückzutreten.<br />

Die Intervention wird als erfolgt betrachtet,<br />

wenn die Gesellschaft persönlich die Verteidigung<br />

der Interessen ihres Versicherten in Händen<br />

hat, oder wenn einer ihrer Rechtsanwälte gerichtlich<br />

für den Versicherten tätisr gewesen sein wird.<br />

Hebt der Versicherer den Vertrag auf, so erHecht<br />

seine Haftung mit dem Ablaufe von 14 Tasen,<br />

nachdem er dem Versioherunssnehmer den Rücktritt<br />

mitgeteilt bat. Tritt der Versicherungsnehmer<br />

vom Vertrag zuniek. so bleibt dem Versicherer der<br />

Anspruch auf die Prämie für die laufende Versicherungsperiode<br />

gewahrt».<br />

Antwort: Unseres Erachtens ist Ihre Rücktrittserkläruns?<br />

gültig. Nach Art 42 V V.G. kann<br />

der VersiehpTungsnehmer im Scbadenfalle vorn VeTtrage<br />

zurücktreten. Voraussetzung für den Rücktritt<br />

ist, dass der Versicherte im betreffenden<br />

Schadenfalle die Intervention der Versicherungssfesellschaft<br />

verlangt und dass diese verpflichtet ist,<br />

ihm Deckung zu gewähren. Bf-ides trifft in Threm<br />

Falle zu. Sie haben die Gesellschaft aufgefordert,<br />

den Prospßg zu führen und diese hat ihre Dekkunespflicht<br />

nicht grundsätzlich bestritten, sondern<br />

sie hat lediglich geltend gemacht, sie halte den<br />

Prozess für aussichtslos. Die Voraussetzungen für<br />

den Rücktritt nach Art 42 V.V.G. sind also gege-,<br />

ben.<br />

Was nun den Zeitpunkt der Rücktrittserklärun!?<br />

anbelangt, so bestimmt Art 42 W.O., dass diese<br />

Erklärung spätestens bei der Auszahlung der Entschädigung<br />

abgegeben werden kann. Bei den<br />

Rechtsschutzversicherungen ist es nun nicht ganz<br />

leicht zu beurteilen, wann dieser Zeitpunkt gegeben<br />

ist. Wenn die Gesellschaft den Rechtsschutz<br />

übernimmt, so wird die Rüektrittsmöglichkeit bis<br />

zu dem Zeitpunkt, da die Anwalts- und Gerichtsgebühren<br />

von ihr bezahlt sind, bestehen. Wenn<br />

sich dagegen die Gesellschaft wie in Ihrem Falle<br />

auf Art 8 der Versicherungsbedingungen beruft<br />

und die Führung des Prozesses verweigert für den<br />

Fall eines günstigen Prozessauseanses aber die<br />

Rückvergütung der Kosten anbietet, so ist es<br />

schwierig zu sagen, wann die Gesellschaft Ihre<br />

Leistung erbracht hat.<br />

Aus Billigkeitsgründen muss aber angenommen<br />

werden, dass der VeTsicherunsrsnehmer in einem<br />

derartigen Falle auch noch nach Empfang der Erklärung<br />

der Gesellschaft, in der sich diese auf<br />

Art. R der Vßrsicherungsbedingungen beruft, muss<br />

zurücktreten können.<br />

Wir sind daher der Auffassung, dasg Ihre Rücktrittserklärung<br />

rechtlich standhält Immerhin ist<br />

unseres Wissens noch nie ein ähnlicher Fall gerichtlich<br />

entschieden worden, so das« wir Ihnen<br />

nur unsere persönliche Ansicht bekanntgeben<br />

können. *<br />

Der Kühlwasserwärmer «Hca». Zahlreiche<br />

Privatgaragen können infolge örtlicher Verhältnisse,<br />

nicht an die Zentralheizung der Wohnräume ang(^ "<br />

schlössen werden, was zur Folge hat, dass bei längerem<br />

Stehen in einer solchen ungeheizten Garage<br />

der Motor der Gefahr des Einfrierens ausgesetzt ist<br />

Den schwersten Schäden geht man durch Verwen-..<br />

dune einer FrostschuUniischung im Kühler aus<br />

dem Wege. Den Anlass-Schwierigkeiten arp Morgen<br />

ist man damit jedoch nach wie vor mit allen<br />

Unannehmlichkeiten ausgeliefert Man hilft sich<br />

darum oft mit behelfsrnässigen Heizvorrichtungen,<br />

die jedoch in hohem Grade unwirtschaftlich arbeiten,<br />

weil sie auf die Temperatur des Motors nur<br />

indirekt einwirken. Das- rationellste und billigste<br />

ist immer noch die direkte, unmittelbare Heizung<br />

des Kühlwassers. Seit 5 Jahren hat sich vorzüglich<br />

der Kühlwasserwärmer* « Hea » bewährt, der<br />

aus einem mit Heizvorrichtung versehenen Rohrstück<br />

besteht d as möglichst nahe dem Motor in<br />

die Kühlwasserleitung eingeschaltet wird. Durch<br />

einen Stecker wird der Apparat während der Nacht<br />

mit der Lichtleitung der Garage verbunden, so dass<br />

am Morgen das Kühlwasser eine Temperatur von<br />

15—20 Grad, je nach Grosse des Motors, aufweist<br />

Der auf das Kühlwasserrohr<br />

angesetzte Hea-Heizkörper.<br />

Ein besonderer Vorzug des «Hea»-Wänners be^<br />

steht darin, dass sich im Innern des Rob,re6 keine<br />

den Durchflu8s des Wassers hemmende Vorrichtung<br />

befindet, seine Wirkung ist also hundertprozentig.<br />

Die Gefahr des Anschlusses an eine falsche Spannung<br />

ist dadurch vermieden, dass der Apparat nur<br />

mit Anschluss für eine einzige Spannung geliefert<br />

wird, die bei Bestellung besonders anzugeben ist.<br />

Der Steckanschluss ist versenkt, so dass die Bildung<br />

offener Funken bei der Inbetriebsetzung vermieden,<br />

ist Der Heizapparat ist durch den schweizerischen ;<br />

elektrotechnischen Verein geprüft. Bei Verwendung<br />

billigen Nachtstromes betragen die Kosten etwa !<br />

7 Rappen für- eine Heizdauer von 10 Stunden. Er<br />

wird mit. den Rohrdurchmessern von 33, 38, 42 und -•<br />

48. mm und Heizleistun? von 2O0 und 300 Watt<br />

geliefert, so dass für, jeden Motor ein passendes.<br />

Modell vorhanden ist. Der Preis ist billig, und die<br />

Montage kann jeder einigermassen geschickte Automobilist<br />

mit Hilfe des Messers und zweier Schlauche<br />

binder." selbst ausführen. Die Armaturen bestehen<br />

aus Messing und Kupfer und sind deshalb gegen<br />

Rost unempfindlich; der Heizkörper ist auswechselbar.<br />

Besonders angezeigt ist die Verwendung des<br />

«Hea»-Apparates für die Vorwärmung von,Rohöl--<br />

motoren, wo er die kostspieligen Glühstrahler entbehrlich<br />

macht.


Bern, Dienstag, 22. Januar <strong>1935</strong> HL Blatt der „Automobil-Revue" No. 6<br />

Renate [ahnt cu4 Skiern<br />

Renate war ärgerlich, obwohl der Himmel<br />

einem Bild von Segantini glich und der<br />

Schnee dem Schaufenster eines Juweliers in<br />

der Weihnachtswoche.<br />

Sie flog über die weiten, weissen Flächen,<br />

und die ewigen Berge sahen ihr zu, und es<br />

lohnte sich, Renate anzusehen. Sie fuhr<br />

schmale und Omnibusspuren und spannte<br />

jede Muskel ihres durchtrainierten Körpers,<br />

bis der Pulverschnee wie eine Wolke hinter<br />

ihr aufstieg und die Sonne sie mit einem<br />

hellen Schein umkleidete.<br />

Renate war ärgerlich. — Sie hatte vor wenigen<br />

Tagen ihr Herz an einen jungen Mann<br />

gehängt, der Stemmbogen wundervoll korrekt<br />

aus den Hüften heraus anzusetzen und<br />

zu drehen verstand, dessen blaue, etwas sentimentale<br />

Augen r 'ie Ferne tranken, der im<br />

weichen, unberührten Schnee eigenartige Figuren<br />

zeichnete.<br />

Manchmal, wenn die Sonne schief auf den<br />

leicht verharschten Schnee fiel, glichen die<br />

Spuren einer geheimnisvollen Botschaft, die<br />

eine stumme, aber eindrucksvolle Werbung<br />

auszudrücken schienen. Und Renate erinnerte<br />

sich an die so feinsinnigen Inder, die<br />

ihre Liebesgeschichte angeblich in den Sand<br />

schrieben... und an den Vogel Phönix, der<br />

solche Dinge mit seinem Schnabel in<br />

ilmenblätter hackte ... Aber da war dann<br />

uas so überaus moderne, ganz scheussliche<br />

Verwischen der Geschlechter — alle Welt<br />

trug Hosen und Pullover und Kappe, und<br />

kein Mensch kannte sich mehr aus. Und am<br />

fünften Tage stellte sich heraus, dass der<br />

«junge Mann» Irene hiess und Kunstschülerin<br />

aus Zürich war und überhaupt...<br />

Einen Tag fuhr Renate allein. Sie stieg im<br />

Grätenschritt — er wirkt gar nicht anmutig<br />

— bis an den Fuss des Berges, der wie ein<br />

warnender Finger allerhand unverständliche<br />

Zeichen in den Segantinihimmel schrieb, und<br />

fuhr dann ab...<br />

Die rasende Fährt tat ihrem gequälten Her-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Aber alles ist stumm, bewegt, aber ohne<br />

Laut. Es würde klarer und leichter sein,<br />

wenn sie heulten, wenn Flüche aufstiegen<br />

und Verwünschungen niederstiessen. Aber<br />

sie sind stumm, und ihr Hass hat die Gefährlichkeit,<br />

die der Hass der Stummen hat,<br />

der sich nicht im Schreien entlädt, sondern<br />

nur im Blut.<br />

«Halt den Hund fest!» befiehlt Jürgen.<br />

Die Scheiben zerklirren unter einem Stein.<br />

Er reisst Marte zur Seite und greift nach<br />

dem flachen Ruder, das am Herde steht. Es<br />

macht ihn unsicher und hastig in seinen Bewegungen,<br />

dass es so still ist Dass nur das<br />

Wetterleuchten lautlos aufflammt und Feuer<br />

in die Stube wirft. Und es macht ihn sofort<br />

ruhig, dass der Hund aufheult und an seinem<br />

Halsband würgt, als er die Hand hebt, um<br />

den Balken von der Tür zu nehmen. Aber<br />

er hat die Eisenkrampe noch nicht gehoben,<br />

als das Haus unter den dröhnenden Schlägen<br />

der Pflugschar auf der anderen Stromseite<br />

zu erzittern beginnt. Dort steht jemand und<br />

Wintersport-Skizze von Matthäus Sporer.<br />

Dem, 600 Seiten starken Erlebnis-Buch «Das<br />

vergessene Dorf> (Vier Jahre in Sibirien) von<br />

Theodor Kroger (Propyläen-Verlag, Berlin) entnehmen<br />

wir die nachfolgende Schilderung eines<br />

schweren sibirischen Schneesturmes. Kroger war<br />

auf der Flucht von Petersburg nach Deutschlnnd<br />

gefasst und während des ganzen Krieges<br />

nach Sibirien verbannt worden. Die Red.<br />

.... Die Einkäufe in Sabitoje waren abgeschlossen<br />

Ṁit den Dorfältesten trete ich in die Nacht hinaus.<br />

Es herrscht eine mörderische Kälte, es ist völlig dunkel,<br />

obwohl es kaum 4 Uhr nachmittags ist. Der Himmel<br />

ist übersät von Sternen, er ist unbeschreiblich<br />

klar und leuchtend. Wir lenken unsere Schritte zu<br />

|dem erstarrten Fluss.<br />

Mit gewaltigen Donnerschlägen kracht und platzt<br />

bisweilen das Eis. Dann herrscht wieder verzauberte<br />

Stille um uns. Schneemassen von phantastischen Ausmassen<br />

hat der Winter in dieser Einöde aufgetürmt.<br />

Der Urwald gleicht einem niedrigen Wäldchen, die<br />

Bäume brechen .unter der Last der dicken Sohneemassen.<br />

Mühselig werden ständig die Eingänge zu den<br />

Hütten und die Fenster von Schneewehen freigehalten.<br />

Sabitoje scheint ausgestorben zu sein.. Bald wird<br />

es sich völlig in den Winterschlaf zurückziehen.<br />

Unter den hohen dicken Filzstiefeln knirscht der<br />

Schnee


und Verzweiflung wieder-in die gigantische Schneemauer.<br />

Welle auf Welle, wie eine nahende, gewaltige Flut,<br />

jagt der pfeifende, singende, klagende Wind über die<br />

Fläche. Das Atmen fällt immer schwerer, das Gesicht<br />

brennt, wir reiben es wiederholt mit Schnee ab. Neben<br />

uns haben sich die kleinen Pferdchen, die mit unsern<br />

schweren Hundefellmänteln zugedeckt sind, zu einem<br />

ängstlichen Haufen zusammengerottet, als könnten<br />

sie sich gegenseitig erwärmen und beschützen. Ihre<br />

Nüstern sind voll Eiszapfen, ihr Fell voll Schnee, sie<br />

senken die Köpfe, auch sie können kaum noch atmen.<br />

Der Dorfälteste und ich schaufeln nebeneinander,<br />

wir passen auf die andern auf, ermuntern sie, lachen<br />

sie aus. sie sollen meinetwegen wütend werden, nur<br />

sich hinsetzen, sich selbst aufgeben sollen sie nicht.<br />

«Ich möchte wissen, wie lange du noch lachen<br />

wirst!» Es klingt wütend, fast verachtend. Ich kann<br />

es kaum verstehen.<br />

«Bis wir beide die Köpfe auf der andern Seite<br />

der Schneewehe durchgostreckt haben, vielleicht noch<br />

länger!» schreie ich.<br />

«Verrecken werden wir alle!»<br />

«Ist auch eine Beschäftigung!»<br />

«Wahnsinnig bist du geworden, Bruder!»<br />

«Wenn schon, schau wie die Höhle grösser wird,<br />

wir haben es gleich geschafft!»<br />

Schaufel um Schaufel, Schaufel um Schaufel, die<br />

Schneehöhle ist gross genug, der Widerstand der Männer<br />

ist endgültig zu Ende. Der Dorfälteste führt die<br />

Pferde hinein, die Männer sind erschöpft zusammengesunken,<br />

sie halten wohl noch die Schaufel in der<br />

Hand, aber sie rühren sich nicht mehr. Sogar dag<br />

Drohen hilft nicht. Plötzlich wird es draussen still,<br />

der pfeifende Wind hat seinen Atem angehalten, als<br />

wolle er jetzt zum vernichtenden Schlage aushoüen.<br />

Fast bis an die Brust im Schnee, wate ich mit dem<br />

Dorfältesten hastig zu unseren zugeschütteten Schlitten.<br />

Wir wühlen mit den Schaufeln, als seien wir von<br />

Sinnen. Schon sind die erforderlichen Sachen herausgeholt,<br />

wir waten sohnoll zur Höhle, waten gehetzt<br />

zurück, ergreifen alles, was wir nur fassen und<br />

finden können, dann aber ... Der Himmel wird plötzlich<br />

schwarz, es ist Nacht um uns, und ungeheure<br />

Schneemassen fallen wie eine Lawine auf uns nieder.<br />

Unsere Gliedmassen werden jetzt nur von der Verzweiflung<br />

bewegt wir erreichen die Höhle. Schon<br />

rast der Sturm über uns hinweg, in seiner Wucht hat<br />

er uns hochgehoben, dann brutal niedergeworfen. Ich<br />

sehe, wie sieb der Dorfälteste zweimal überschlägt,<br />

dann bleibt er unbeweglich liegen. Ich bin neben dem<br />

Eingang zusammengesunken. Endlich kriechen wir<br />

in die schützende Oeffnung hinein.<br />

Der Scbneeorkan rast dahin! Es ist kein Pfeifen<br />

mehr, es ist ein Dröhnen! Himmel und Erde sind<br />

nicht mehr zu unterscheiden, sie sind eine einzige<br />

schwarze, stürzende Lawine. Es scheint mir, unsere<br />

SchneehöhJe müsse jeden Augenblick zusammenbrechen.<br />

Nach langen Mühen wird ein kleines Feuer entzündet.<br />

Der Qualm flutet zu der schon fast verwehten<br />

Höhlenöffnung hinaus Das Feuer prasselt,<br />

Pferde und Menschen sind endlich geborgen, gerettet.<br />

Die Tiere bekommen zu fressen, wir sitzen ihnen<br />

zu _ Füssen. Der heisse Tee erwärmt unsere Eingeweide,<br />

mit erstarrtem, kaum beweglichem Munde<br />

kauen wir an dem Essen. An die Schneewand gelehnt,<br />

entzünde ich meine Pfeife und starre ins Feuer.<br />

«Wache über uns, Bruder.,..»<br />

In diesen Worten des Dorfältesten liegt die ganze<br />

Müdigkeit der Männer. Sie haben sich jetzt seihst aufgegeben,<br />

ihr Mut, ihre Ausdauer sind endgültig ausgelöscht.<br />

Ein einmütiges Schnarchen donnert durch die<br />

> Weine Höhle und während ich das Feuer immer wieder<br />

schüre, gafft mich die schwarze Orkannacht<br />

durch die kleine Oeffmmg j n der Schneewand an.<br />

Ich muss sie immer wieder freihalten. Meine Pfeife<br />

leistet mir stumme Gesellschaft. Sie geht aber immer<br />

wieder aus, ich entzünde sie wieder, einig« Züge, und<br />

d«r Mund erstarrt, die Augen fallen zu. Dann raffe<br />

ich mich auf, greife nach der Schaufel, werfe den<br />

eingewehten Schnee durch die Oeffnung hinaus, vergrösere<br />

sie, blicke ins Tosen, horche gespannt, darin<br />

setze ich mich wieder hin und lehne mich an die<br />

Wand.<br />

«... Fayme!...» Ich erschrecke über meine eigene<br />

Stimme. In diesem Wort aber liegt meine ganza Ausdauer,<br />

mein Mut und mein Wille weiterzutrotzen. Die<br />

Pferdchen schlafen, die erschöpften Männer, das<br />

Feuer schläft ein.., aber mein Pfeifchen brennt weiter!<br />

Der Tag bricht an, er ist kaum wahrzunehmen in<br />

dem unaufhörlichen Schneefall.<br />

Ich bin der einzige, der sich aus dem B^u heraustraut.<br />

Die Männer schlafen drei Viertel des Tages.<br />

Nicht ganz so verschlafen und passiv der Dorfälteste.<br />

Er hilft mir das Essen zurechtmachen, schürt das<br />

Feuer, füttert die Pferde, die rührend still und ergeben,<br />

dicht aneinandersedrängt, in der Ecke stehen.<br />

Kaum, dass es etwas heller wird, krieche ich auf<br />

allen Vieren aus unserem Bau, arbeite mich mühselig<br />

zu den Schlitten durch oder wate nach dem nahen<br />

Wald. Und gerade diese wenigen Schritte bis zum<br />

Wald kosteten mich beinahe das Leben. Im dichten<br />

Schneegestöber, das den Tag zur plötzlichen Nacht<br />

macht, hatte ich die Richtung nach unserer Schneewehe<br />

verloren. Ich war der Verzweiflung nahe, als<br />

ein kaum wahrnehmbarer Rauchgeruch mir ungefähr<br />

die Richtung unserer Schneehöhle anzeigte. Von nun<br />

an markierte ich durch Zweige die wenigen Schritte<br />

zum Walde und nahm die Zweige auf dem Rückwege<br />

wieder auf. Wohl brachte ich weniger Holz mit und<br />

musste noch ein zweites Mal gehen, aber die Gefahr'<br />

des Verirrens war wenigstens behoben.<br />

Wieder bricht ein neuer Tag an, auch er ist kaum<br />

zu erkennen, und schon geht er zur Neige. Ein neuer<br />

Tag, und wieder ist es Nacht um uns. Das Wüten des<br />

Schneesturms hat etwas nachgelassen.<br />

Meine Arbeit besteht im Holzholen und in dem<br />

kräfteraubenden Vordringen zu unsern Schlitten,<br />

dann in der Belustigung der apathisch gewordenen<br />

Männern und dem Zubereiten des Essens.<br />

Wie lange wird der Sturm noch toben? Der Mut<br />

der Männer sinkt zusehends. Wir haben sehr wenig<br />

zu essen, unsere Vorräte an Tabak gehen auch zur<br />

Neige. Seit drei Tagen sind wir in der Schneehöhle<br />

eingeschlossen. Manchmal sehe ich zu den stillen<br />

Pferdchen hinüber; welches von Ihnen ist das<br />

schwächste.. . wir werden es bald essen ....<br />

«Sind unsere Vorräte zu Ende, dann gehen wir<br />

auf die Jagd,» sage ich zu Lopatin. «Dein Revolver,<br />

verrostet dir sonst ganz und gar.» Doch mein Bärenführer<br />

schweigt sich aius, der andere ebenfalls..<br />

«Mit einem Revolver, Barin, kann man nicht auf<br />

die Jagd gehen,» sagt er nach einer Weile.<br />

«Nein, meinst du nicht? Dann müssen wir morgen<br />

auslosen, wer von uns zuerst in die Suppe<br />

kommt.»<br />

Alle blicken sich schweigend um. Ich kann mich<br />

vor Lachen nicht halten, ich platze heraus, und nun<br />

lachen alle aus Leibeskräften, was das Zeug hält. Es<br />

macht uns für lange Zeit warm und vergnügt.<br />

In der Nacht w^che ich auf. Im Scheine des Feuers<br />

sehe ich die vor Entsetzen starrenden Augen der<br />

Männer. Unaussprechlichen Schrecken in tai ; Zü><br />

gen, kauern sie beieinander. - •• -><br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />

R<br />

Das Unwetter draussen ist wieder «uin Orkan geworden.<br />

Wir hören Bäume krachen, satanisches Pfeifen<br />

und Dröhnen.<br />

«Gott segne uns, Gott «ei uns gnädig!....» und<br />

die Bauern nehmen ihre Pelzmützen herunter und<br />

bekreuzigen sich, .bekreuzigen ihre kleinen Pfertchen,<br />

bekreuzigen den völlig verwebten Ausgang....<br />

Dos Feuer ist vergessen .... Ich weiss nicht, sind<br />

es überspannte Nerven oder ist es Tatsache, mir<br />

scheint, ais zittere unsere Höhle wie im Erdbeben<br />

und könne jeden Augenblick zusammenbrechen und<br />

uns alle unter den Schneemassen begraben.<br />

Ein titanischer Orkan — die schrankenlose, göttliche<br />

Urnatur!<br />

Als der Sturm sieh allmählich beruhigt, trete ich<br />

hinaus. Auch ich mache unwillkürlich das Zeichen<br />

des Kreuzes.<br />

Mit aller Kraft bahne ich mir


N» 6 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

%ud Jjovtei spxidti:<br />

die es wieder an Mrs. Smyth-Wyndham verkaufte,<br />

an die Qrossmutter der gegenwärtigen<br />

Besitzerin Lady Thompson, die sich jetzt<br />

von dem kostbaren Dokument trennen will.<br />

Das Tagebuch der Kaiserin Marie Louise<br />

ist in der Tat eines der rührendsten und<br />

menschlichsten, welches je von einer gekrönten<br />

Frau geschrieben worden ist. Die kindliche<br />

Oberflächlichkeit, das tragische Unbehagen,<br />

die Sehnsucht der Wiener Erzher-<br />

«Die Morgenröte des Jahres <strong>1935</strong> wirdund ihrem Modekönig von einst dafür danken,<br />

dass er ihnen ihre Persönlichkeit wie-<br />

mit flammenden Lettern auf den Himmelsdom<br />

schreiben: Dies ist das Jahr der Frau!» dergegeben hat. Natürlich, so meirit Poiret,<br />

So erklärte Paul Poiret, der abgedanktegehört dazu eine gewisse Erziehung der<br />

Modezar der französischen Metropole, dem Frau; aber das soll einen Teil seiner Propaganda<br />

bilden. Er will die Frauen lehren, zogin spiegelt sich darin auf herzbewegende strafte ihren Gemahl, als er ihr währenddes<br />

«Prager Tagblatt» in einem Interview. Die<br />

Modewelt wird in diesem Jahr eine Revolution<br />

erleben, eine «New Partie», genau wie ihrer Kleidung ihren Charakter, ihre Seele<br />

wieder individualistisch zu denken und in Weise. So schildert zum Beispiel die Kai-sächsischen Feldzuges 1813 einmal nicht die<br />

gewohnte tägliche Epistel schickte (es war<br />

sich in der Welt der Finanzen und der Po-<br />

auszudrücken. «t//irf ich werde so wenig da-<br />

gerade der Tag, an dem Napoleon die siegreiche<br />

Schlacht bei Dresden schlug, einer<br />

litik Revolutionen abgespielt haben. Diefür berechnen*, so fuhr der Alte begeistert<br />

Frauen von heute sind furchtbar, eine will fort, «dass alle Frauen sich elegant anziehen<br />

können. Heute ist es eben so, dass die<br />

wie die andere aussehen. Ihre Lippen, Fingernägel<br />

und Wangen müssen die gleiche Schneider nicht genug Ideen haben; sie vermögen<br />

es nicht, die Masse der Frauen so an-<br />

Farbe zeigen. Ihr Haar muss schwarz, blond<br />

oder rot sein. Sie scheinen sich nicht im geringsten<br />

um ihre persönliche Note zu käm-<br />

Ich habe genug Phantasie, um die ganze<br />

zuziehen, dass alle verschieden aussehen.<br />

mern. Ihr einziger Wunsch ist, genau so auszusehen<br />

wie irgend jemand anders, und das halben zu duplizieren. Ich werde nach Japan,<br />

Welt individuell zu kleiden, ohne mich allent-<br />

bedeutet den Ruin der Mode. Ich kann das nach Indien, nach Amerika, ja zum Nordund<br />

Südpol reisen, um den Frauen das grösste<br />

nicht länger ertragen, und so will ich eine<br />

Revolution verursachen, um diesem Zustand Geschenk wiederzugeben, das die Welt ihnen<br />

ein Ende zu machen.» Poiret beabsichtigt,<br />

zwanzig verschiedene Modellkleider zu entwerfen,<br />

von denen nur fünf bis zehn Kopien<br />

hergestellt werden sollen; dann will er zwanzig<br />

neue Modelle ausarbeiten, und so fort,<br />

um endgültige Verschiedenheit in die Frauenkleidung<br />

zu bringen.<br />

Nach seiner Revolution werden Frauen mit<br />

interessanten Gesichtern ihre Augenbrauen<br />

nicht mehr rasleren, ihre Antlitze nicht mehr<br />

wie die Indianer bemalen, ihr Haar nicht<br />

mehr färben und nicht mehr Puder über sich<br />

stäuben, bis ihre natürliche Haut unkenntlich<br />

geworden ist.<br />

Frauen werden wieder zu Frauen werden<br />

Meidet<br />

jieoaüutmi der ffiodel<br />

Eine närrische Mode.<br />

Kleider aus Glas — klingt das nicht greulich<br />

? Man stellt sich gleich irgend etwas<br />

Kaltes, Steifes vor, und die Dame, die so ein<br />

Kleid trägt ist sicher unnahbar. Nicht aus<br />

Tugendhaftigkeit, sondern weil sie nicht nur<br />

auf ihr Rouge und auf ihre Locken, sondern<br />

auch auf ihr Kle ; .d aufpassen muss. Man muss<br />

ja auch auf andere Kleider aufpassen, etwa<br />

auf Organdekragen, aber ein gläsernes Kleid<br />

ist besonders peinlich. Das lässt sich nicht<br />

aufbügein, sondern ist gleich kaputt.<br />

Also ganz so arg ist es nicht mit den gläsernen<br />

Kleidern. Sie erinnern zwar manchmal<br />

an die gläsernen Glocken, unter denen<br />

ein Brautkranz oder eine nicht gehende Uhr<br />

ruht, sind aber scheinbar etwas haltbarer —<br />

als Material ein Mittelding zwischen Cdlophane<br />

und Triplex und im Aussehen sehr<br />

verschieden. Manche dieser gläsernen Stoffe<br />

sehen wie Jahrmarktbonbons aus, bunt und<br />

glänzend, und man meint einen nagelackähnlichen<br />

Geruch zu spüren. Andere sehen<br />

wie sehr steifer Tüll aus, den man mit Caramel<br />

Übergossen hätte, andere wieder wie<br />

Samt, auf dem ein herrlicher, ganz feiner,<br />

glitzernder Rauhreif sitzt. Dieser künstliche<br />

Rauhreif sieht so echt aus, dass man ganz<br />

verwundert ist, dass er nicht schmilzt.<br />

Ja, Glas ist haltbar geworden und das<br />

Sprichwort vom « Glück und Glas» stimmt<br />

nur noch für die erste Hälfte. Das Glas<br />

bricht nicht mehr, es wird höchstens unmodern<br />

— aber so weit sind wir noch nicht:<br />

das Spiel beginnt erst! I.<br />

Vom Emmental soll Leinen sein!<br />

Aussteuer W & S kauf ein!<br />

Es achtet jede kluge Frau<br />

Drum stets auf W & S genau.<br />

W & S Leinen für Aussteuern<br />

sind In Detailgeschäften erhältlich<br />

Hecher, Platten,Teller,<br />

Kaffee-, Teekannen, Services<br />

Verlangen Sie Katalog<br />

jemals bot — die Kunst, sich schön und individuell<br />

zu kleiden. Wenn man mir heute<br />

eine Million Dollar in bar schenkte, so würde<br />

ich einen kleinen Teil davon für mein Alter<br />

beiseite legen und alles übrige daran wenden,<br />

um aus einer Frau in bezug auf Gesicht,<br />

Figur und Kleidung jenes schöne Wesen zu<br />

machen, das sie hätte werden sollen. Durch<br />

die Poiret'Moderevolution werden die Frauen<br />

ihre rechtmässige Erbschaft antreten, die<br />

sie in den letzten Jahren für ein Linsengericht<br />

verkauft haben. Sie werden die verlorene<br />

Macht wiedererlangen, denn i cn<br />

werde ihnen ihre Schönheit und Persönlichkeit<br />

wiedergeben.-»<br />

aus Qia& Das de*<br />

5 ?*L Mo ? e : „ ^ _„. JCaisexin 71lwaez£auise<br />

W&S<br />

Fabrikanten: Worb & Scheltlln A. Q., Burgdorf<br />

ZINNKANNEN<br />

A.Rapold. ÄÄ?* 3 * Zürich<br />

Zinngiesserei u. Reparaturwerkstatt!,, tpazlalgtsehäft i. zinntuehirr<br />

Wie in allen Tageszeitungen gemeldet,<br />

wurde in französischen Archiven eine Reihe<br />

unbekannter Briefe Napoleons an Josephine<br />

"Beauharnais vom italienischen Feldzuge aus<br />

gefunden und vor einigen Wochen zur Versteigerung<br />

gebracht. Am 17. Dezember ist<br />

eine ähnliche Kollektion von Briefen Napoleons<br />

an seine zweite Gattin Marie Louise<br />

ebenfalls versteigert worden. Unter diesen<br />

Briefen befindet sich jener vom Jahre 1814,<br />

in dem Napoleon, aus Elba zurückgekehrt,<br />

der Kaiserin seinen Feldzugsplan mitteilt.;<br />

Dieser Brief wurde von Blücher abgefangen<br />

und die verbündeten preussischen und englischen<br />

Armeen konnten bequem ihre Dispositionen<br />

treffen. Blücher sandte später den<br />

Brief mit einem höflichen Begleitschreiben<br />

an die Kaiserin nach Paris.<br />

Wie weitet aus London gemeldet wird,<br />

wurde durch einen Zufall gerade jetzt das in<br />

englischem Besitz befindliche intime Tagebuch<br />

Marie Louisens entdeckt. Die Kaiserin<br />

hatte es in den Tuilerlen liegen lassen, als<br />

sie am 29. März 1814 Paris eilends vor dem<br />

Feinde verlassen musste. Sie floh damals<br />

mit dem König von Rom, den sein Vater<br />

nie mehr sehen sollte. Einer der Pagen, der<br />

Kaiserin, fand das Tagebuch und der Junge<br />

übergab es, nicht ahnend, welchen Schatz er<br />

in Händen hielt, seinen schweizerischen<br />

Hofmeister. Dieser wieder überliess das vergilbte<br />

Heft viele Jahre später seiner Schwester,<br />

einer Engländerin, einer Frau Müller,<br />

Degustez l'aperitif<br />

par excellence<br />


dreissig Jahren<br />

(Aus der «Automobil-Revue» 1906.)<br />

« Bestrafung eines Automobilisten.»<br />

«Durch Polizeiverfügung von 2. Juni 1906 wurde<br />

seitPjivs des Gemeinderates Zollikon einem Automobilisten<br />

eine Busse von Fr. 15.— auferlegt. Dem Gebüssten<br />

wurde zum Vorwurf gemacht, dass er am<br />

18. Mai abends, kurz vor 7 Uhr, mit seinem Motorwagen<br />

Nr. 2öO mit einer Geschwindigkeit von<br />

mehr als 30 km-Std. auf der Forchstrasse, von Zumikon<br />

herkommend, durch die Gemeinde Zollikon gefahren<br />

sei.><br />

« Sport, Technik und Automobilmoden.»<br />

(Aus einem längeren Artikel über dieses Thema):<br />

«Die Automobilmode tritt der WeJt gegenüber als<br />

Diktatorin auf. Sie verändert gewaltsam das Städtebild,<br />

führt den Motoromnibiis ein, gibt überhaupt dem<br />

Strassenverkehr die Signatur des Autojahrhunderts.<br />

Die Strassen werden zur Staubverminderung mit<br />

warmem Teer besprengt, oder es werden dem Sprengwagenwasser<br />

bituminöse Oele und hygroskopische<br />

Salze beigemischt. An den einzelnen Orten der Haup'tverkehrsstrasseu<br />

werden Zentralen eingerichtet, welche<br />

folgende Bedingungen erfüllen müssen: Auskunft<br />

über Strassen, Unterkunft. Niederlagen von Benzin,<br />

Oel Pneumatik, Sammeln der Klagen und schlechten<br />

Erfahrungen der Touristen, Karten der Gegend, Errichtung<br />

einer Gsrage. Das gute Einverständnis mit<br />

den Radfahrer-Vereinen wird zur Anbringung zahlreicher<br />

Hindernissignale führen; die Hotels werden<br />

geschlossene Garagen errichten müssen, in Journalen,<br />

Zeitschriften und Karten werden diese Hotels,<br />

welche die «neue Mode» begreifen, dem Automobilisten<br />

publiziert werden, während man über die widerhaarigen<br />

und wenig einsichtsvollen Hoteliers einfach<br />

zur Tagesordnung übergehen wird.<br />

Und nun noch das letzte Glied in der Kette: Der<br />

internationale Automobilist wird in allen Erdteilen<br />

sich mit seinesgleichen und den Garagebesitzern, sowie<br />

dem Personal der Reparaturwerkstätten leicht<br />

und sicher verständigen können, denn «Esperanto,<br />

die Sprache des genialen deutschen Professors Samenhof,<br />

wird unter den Automobilisten «Mode» werden.<br />

Das sei Zukunftsmusik, meinen Sie? Jawohl;<br />

aber sie wird sich verwirklichen, denn «Esperanto»<br />

vermeidet die Schwierigkeiten des Volapük, ist leicht<br />

und ansprechend, und schliesslich haben wir Automobilsten<br />

sowieso einen gewissen «Slang». Warum<br />

sollte er nicht ersetzbar sein durch eine Sprache, die<br />

dem internationalen Charakter des Autosportes entspricht<br />

und Bedürfnis ist? Ich behaupte im kategorischen<br />

Imperativ. «Esperanto wird Mode werden.»<br />

« Die Erfindung Gottlieb Daimlers.»<br />

(Aus einem grösseren Bericht über einen Besuch<br />

der Mercedes-Fabrik in Untertürkheim;<br />

die 'Söhne Adolf und Paul Daimler erzählen<br />

dem Berichterstatter, wie ihr Vater das erste<br />

Automobil erfand.)<br />

«Der erste liegende Motor mit hoher Tourenzahl<br />

wurde 1885 fertig. Ein Jahr später wurde das Motor-<br />

Zweirad probiert, und wir machten Versuche mit dem<br />

Motorboot. Nachdem diese so glänzend gelungen waren,<br />

griff mein Vater wieder den keineswegs aufgegebenen<br />

Gedanken der Konstruktion eines selbstbewcglichen<br />

Wagens auf. Die «Standuhr» — so wurde<br />

sf herzhaft der Motor genannt — wurde definitiv aus<br />

dem Motorboot genommen, und es wurde ein gewöhnliches<br />

Kutschierphaeton bestellt, wie es für Pferdegespanne<br />

verwendet wird. In dieses sollte der 1,5-<br />

HP-Motor eingebaut werden. Dies geschah: An Stelle<br />

der Wagendeichsel trat ein Innenzahnrad, das mittels<br />

eines andern Zahnrades und einer Lenkstange in Bewegung<br />

gesetzt werden konnte. Die Lenkstange selbst<br />

bestand aus einem Kreuz, mit dem man sehr wohl<br />

den Wagen lenken konnte. Sie begreifen natürlich,<br />

dass man Schnelligkeitsexzesse mit diesem Fahrzeug<br />

nicht verbrechen konnte. Aber der Wagen ging. Wir<br />

hatten eine gewisse Sitzfestigkeit, und machten weite<br />

Touren; langsam aber sicher, das heisst sicher nur<br />

in bezug- darauf, dass wir nicht durch die Schnelligkeit<br />

gefährdet wurden, sonst fehlte es nicht an den<br />

verschiedensten Zufällen.<br />

Mein Vater hatte ganz richtig erkannt, dass ein<br />

Vehikel dieser Art ein Differentialgetriebe haben<br />

müsse. Zu diesem Zwecke brachte er auf einem<br />

Hinterrade einen sogenannten Trieb an, der zwischen<br />

Leder gepresst war. Wurde eine Kurve gefahren<br />

und es ergaben sich Widerstände, so bepann<br />

das Leder zu schleifen, wodurch die Wirkung<br />

des Differentialgetriebes hervorgerufen wurde. Anfänglich<br />

waren beide Räder mit einem derartigen<br />

Trieb versehen. Bald entdeckte mein Vater aber,<br />

daes einer genüge und eliminierte den andern.<br />

Die ersten Versuche wurden natürlich, da es<br />

sich um ein grosses Geheimnis handelte, bei Nacht<br />

unternommen. Ich fuhr einstens eine groase Tour,<br />

was wir damals eben eine grössere Tour nannten.<br />

Es war stockfinstere Nacht und die mir begegnenden<br />

Fuhrleute waren von einer Höflichkeit, die<br />

mich verblüffte. Wenn sie mich kommen sahen,<br />

oder vielmehr hörten — denn der Motor machte<br />

ein beträchtliches Geräusch — so wichen sie soweit<br />

zur Seite, als sie nur konnten. Sie fuhren<br />

sogar auf das Trottoir hinauf, es war einfach unheimlich,<br />

diese Zuvorkommenheit. Schliesslich<br />

wurde mir die Sache auffallend. Als ein Fuhrmann<br />

gar zu ängstlich und zu rasch Fahrerdamm mit<br />

dem Trottoir wechs-elte, hielt ich an. ging zu ihm<br />

bin und frue ihn, was er denn eigentlich bezwecke.<br />

Wir wären ja ganz gut auf der Fahrstrasse aneinander<br />

vorbeigekommen.<br />

Ich sah ein total verblüfftes Gesicht vor mir.<br />

Nach einigen Augenblicken des Zögerns entgegnete<br />

er mir- «I hab net gwusst, dass' Se ahalte könnet»<br />

Das war die Impression, die das ersfe Automobil<br />

hervorrief: Ein TeufelskaTren, der weder gelenkt<br />

noch angebalten werden könne, und auf dem ireend<br />

ein SelKstmordkandidat sass. Es ist gut, dass<br />

unser Vater nicht noch einige Zeit früher auf die<br />

Welt gekommen ist. Er wäre vielleicht sonst wegen<br />

Zauberei vor ein hochnotpeinliches Gericht gestellt<br />

worden »<br />

ßächexüsch<br />

Carlo Sforza: «Seele und Schicksal Italiens >.<br />

Eingeleitet und übersetzt von Adolf Saager (Querido-Verlag.<br />

Amsterdam). — Dieses Buch entstammt<br />

einem Verlage, der insbesondere deutschen Emigranten<br />

Gastrecht «rewährt Man muss sich daher<br />

eine politische Spitze gefallen lassen. Sie ist<br />

auch in den vorliegenden Blättern nicht verhüllt.<br />

Der Verfasser ist der ehemalige italienische Botschafter<br />

in Paris, der sich dem faszistischen Regiment<br />

nicht fügte und deshalb abdankte. Zum Verständnis<br />

des Buches ist diese Tatsache nicht nebensächlich.<br />

Wir bedauern es, dass der Uebersetzer<br />

und Bevnrworter uns ni'-ht eine kurze Lebensskizze<br />

•von Graf Carlo Sforza vermittelt hat. Was Saager<br />

in seiner Einleitung in der Hauptsache sagt, ist eine<br />

Kommentierung des Buches, wofür der Leser selber<br />

zuständig ist.<br />

Das Buch ist fesselnd und lehrreich. Es ist im<br />

Grunde eine kleine, wohklpkumentierte Monographie<br />

des Italieners, wobei insbesondere die Literatur<br />

als Exempel benutzt wird Der Titel des Buches ist<br />

dabei freilich nicht völlig zutreffend. Das Buch<br />

handelt insbesondere von der Seele und direkt gar<br />

nicht vom Schicksal Italiens, es sei denn, der Autor<br />

identifiziere gleichzeitig das Schicksal mit der<br />

Seele Italiens. Sforzas Definition von der Seele ist<br />

zudem kaum völlig eindeutig. Er meint, die Seele<br />

eines Volkes sei eigentlich nichts anderes als sein<br />

Leben in der Vergangenheit, wie es die Menschen<br />

und die Erde schaffen. Unser Begriff von der Seele<br />

ist weiter und tiefer, er beruft sich freilich dabei<br />

nicht auf die berühmte Definition Renans, wohl aber<br />

auf den « Elan vital » eines Bergson, statt auf einen<br />

abstrakten Normbegriff eines philosophischen Systems.<br />

Graf Carlo Sforza ist politischer Oppositionsmensch.<br />

Aus diesem Grunde kommt bei ihm das<br />

Hitler-Regiment in Deutschland und der Faszismus<br />

in Italien nicht gut weg. Diese Kritik steckt er in<br />

den Mantel einer Literaturkritik, die die Oberflächlichkeit<br />

meidet und die offizielle Geschichtsschreibung<br />

verdammt. Er erblickt in der italienischen<br />

Stadt den Wesenskern Italiens und ist der Meinung,<br />

die römische Idee sei identisch mit dem italienischen<br />

Universalismus. Von der Antike her, auf Grund der<br />

Klassiker, der Epik, Lyrik, des Dramas, der Mundart,<br />

aus dem Naturgefühl heraus, aus dem regionalen<br />

Kontrast zwischen Nord und Süd, aus der<br />

Religion und aus der Legendendichtung heraus will<br />

er beweisen, dass das heutige Regierungssystem in<br />

Italien auf dem Holzweg sei und dem wahren Wesen<br />

des Italieners Gewalt antue. Sforza betrachtet<br />

den Italiener als Urtyp eines Kosmopoliten.<br />

Die These wird mit kräftigen Argumenten unterbaut.<br />

Der Skeptiker Sforza steckt freilich mit seinem<br />

Skeptizismus auch den Leser an, und so hört<br />

er wohl eine Theorie, der er aber den Glauben<br />

nicht restlos schenken kann. Manches ist richtig,<br />

was Sforza sagt, manches wohl auch einseitig und<br />

von Ranküne getrübt, und was bleibt, ist schliesslich<br />

die Gewissheit, dass Sforza leicht ins Exil<br />

wanderte, weil auch ihm die tragische, echt italienische<br />

Tradition eigen ist, eher ins Exil zu gehen,<br />

als den Glauben zu wechseln. Und vom Exil sagt<br />

Sforza weiter mit Recht, dass es die Ehrgeizigen<br />

verbittere, während es diejenigen reinige, die sichihm<br />

nur unterziehen, um ihrem Gewissen zu gehorchen.<br />

Man weiss nach diesem Buche nicht recht,<br />

in welche Kategorie Sforza gehört. Wdr.<br />

AI ja Rachmanowa: Ehen im roten Sturm. Roman.<br />

Verlag: Anton Pustet, Salzburg, 412 S. —<br />

Tagebuchaufzeichnungen einer russischen Frau, die<br />

bis zu ihrer Ausweisung im Jahre 1926 reichen.<br />

Eine feinsinnige gebildete Frau schreibt für sich<br />

nieder, was sie schaut und hört. Ohne Tendenz,<br />

sachlich, ruhig, mitleidend und alles verklärend<br />

durch eine grosse Liebe zu den Menschen und der<br />

weiten russischen Erde. Den Einbruch des Bolschewismus<br />

in das russische Geistesleben und in den<br />

Alltag finden wir hier mit atemraubender Eindringlichkeit<br />

geschildert. Es ist wohl nicht richtig, wenn ,<br />

von grosser künstlerischer Darstellung gesprochen<br />

wird. Wissenschaftliche Sauberkeit in der Schilde-.:<br />

rung, ja phötographische Exaktheit — diese Cha-^<br />

räkteristik trifft eher zu. Alles aber ist durch--<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 6<br />

Wie das Modell <strong>1935</strong> nach<br />

den Vorschlägen des Fiskus<br />

aussehen würde.<br />

«Unglaublich — eine Oiraife<br />

in diesem kleinuu<br />

Zelt!» («Koralle»)<br />

glüht von der Empfindungslebendigkeit einer russischen<br />

Seele, die durch europäische Wissenschaftlichkeit<br />

geschult ist. So wird das Buch zu einem<br />

wirklichen Dokument menschlicher Grosse, Tragik,<br />

Schuld, Gier und Machtdünkel, wird aber darüber<br />

Dokument von dem russio<br />

ist er, nicht anders! Die<br />

Maske fällt, niehts ist beschönigt, nichts verzerrt.<br />

Mit diabolischer Raffiniertheit schleicht sich der<br />

Bolschewismus in die feinsten Aeusserungen des<br />

Alltags hinein. An den Erlebnissen der Ehe der<br />

Verfasserin wird es geschildert. Ungeheuer die<br />

Spannung, die auf den Seelen liegt. Keiner traut<br />

dem andern — von jedem droht etwas Entsetzliches.<br />

Und offenbar wird: Der Bolschewismus ist ein metaphysisches<br />

Probleni. Abgelesen an schlichten, aber<br />

hinreissendeh Tatsachenschilderungen. Faszinierend<br />

die Darstellungen aller Verwüstungen in den weichen,<br />

dumpfen Russenseelen. Man kann das Buch<br />

nicht aus den Händen legen, bevor man nicht die<br />

letzte Soite : gelesen hat. Und weiss dann: Diese<br />

ganze Epoche hat Westeuropa achtlos vorübergehen<br />

lassen. Zu seinem Schaden. In dieser russischen<br />

Seele liegen himmlische Möglichkeiten und teuflische<br />

Verworfenheiten dicht /beieinander, Zartheit,<br />

IWorgen gibt's<br />

Ungarisches Gulasch!<br />

Direkt schwärmen kann mein Mann von diesem<br />

Nationalgericht seit seinem Budapester Aufenthalt.<br />

Er behauptet zwar, wir Hausfrauen könnten es doch<br />

nie richtig zubereiten; immer brächten wir etwas<br />

ganz anderes auf den Tisch. Da wollen wir doch<br />

einmal sehen: Man nimmt dazu Rindfleisch, zerschneidet<br />

es in Würfel und röstet es mit Zwiebeln.,,<br />

ja, aber würzt man nun mit Pfeffer oder Paprika?<br />

und sind nicht auch weitere Gewürze notwendig...<br />

vielleicht auch Tomaten? Wenn man das doch<br />

sicher wüsstel<br />

Liebe Hausfrau, Sie haben rechtrauf „gut Glück" und<br />

nach unsern einheimischen Kochbüchern treffen Sie's<br />

doch nicht. Aber Sie können die einzig richtige Zubereitung<br />

nebst den Original-Rezepten der berühmtesten<br />

Spezialitäten und Nationalgerichte der ganzen Welt<br />

mit einem Male kennen lernen und zwar durch das<br />

kürzlich erschienene Buch: „373 Kochrezepte aus<br />

26 Ländern" von Ulla Deeley. Für uns Hausfrauen<br />

bedeutet diese kulinarische Forschungsexpedition<br />

durch alle Erdteile eine wahre Fundgrube delikater<br />

Genüsse; nicht allein für den täglichen Tisch, sondern<br />

auch wenn Gäste kommen, welchen Sie mit<br />

den fremden Gerichten manche Überraschung bereiten<br />

können.<br />

Atso für den nächsten Einkauf vormerken:<br />

373 Kochrezepte aus 26 Ländern<br />

von Lilla Deeley. (Preis Fr. 3.80)<br />

erhältlich in allen Buchhandlungen oder direkt<br />

beim Verlag:<br />

A HALLWAG BERN A<br />

[<br />

Frömmigkeit und viehische Brutalität. So wirkt die<br />

russische Erde, geheimnisvoll die Menschen an sich<br />

fesselnd. Rachmanowas Buch ist ein literarisches<br />

Ereignis. Das sollte es aber nicht allein bleiben.<br />

An ihm kann Westeuropa erwachen. Wir sind dieser<br />

Frau zu grossem Dank verpflichtet und man<br />

kann nur wünschen, dass möglichst viele Menschen<br />

dies Buch lesen. G-<br />

Wandkalender der «Winterthur», schweizerische<br />

Unfallversicherungs-Gesellschaft. Seit Jahren ist<br />

der Kalender der «Winterthur» nicht nur eine willkommene<br />

Aufmerksamkeit der bekannten Versicherungsgesellschaft<br />

für ihre zahlreichen Geschäftsfreunde<br />

und Kunden, sondern eine künstlerische<br />

Gabe, die jeder Freund prächtiger Drucke zu schätzen<br />

weiss. Dieses Mal enthält das Kalendarium t2<br />

Reproduktionen von Trachtenibildern der beiden<br />

schweizerischen Maler Locher und Dinkel, die zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts im Auftrag eines Berner<br />

Kunstverlages in unserem Land herumreisten,<br />

um die schönsten Trachten der verschiedenen Gebiete<br />

im Bilde festzuhalten. Aus dieser Kollektion<br />

treten uns mit den zwölf Kalendermonaten ein Dutzend<br />

prächtige Gestalten der damaligen Zeit entgegen,<br />

an denen jeder seine Freude hat und die :<br />

vielen Geschäftsräumen und manchen privaten:<br />

Wohnungen zur Zierde gereichen werden. Der<br />

«Winterthur», wie auch dem Drucker gebührt Anerkennung<br />

für diese Neujahrsgabe. b.<br />

Grieben-Reiseführer für Hallen. Band 167:<br />

«Gardasee» mit Verona'und Brescia, 1934, g.' Auflage<br />

mit 9 Karten und 9 Abbildungen, 104 Seiten.<br />

— Band 172: «Rom und Umgebung», mittlere Ausgabe,<br />

1934. 10. Auflage mit S Karten, 7 Gründrissen<br />

und 10 Abbildungen, 146 Seiten. — Band... 101"<br />

«Neapel und Umgebung», 1934. 10. Auflage mit 9<br />

Karten, 3 Grundrissen u. 9 Abbildungen, 111 Seiten.<br />

— Band 158: «Pompeji», 1934. 1. Auflage mit t<br />

Plan und 3 Abbildungen, 26 Seiten. — Der Gardasee-Führer<br />

beschränkt sich nicht auf den See und<br />

seine nächste Umgebung, sondern behandelt auch<br />

die Städte Bozen, Trient. Verona und Brescia mit<br />

allen wichtigen Sehenswürdigkeiten. Gute Bilder<br />

vertiefen — wie übrigens in allen neuen Grieben-<br />

Bänden — die Anschaulichkeit des Textes.<br />

Der Rom-Führer bringt gerade das, was die<br />

überwiegende Mehrheit der Romfahrer braucht:<br />

Knapp und dabei doch ausführlich, weder dürftig,<br />

noch mit unnötigem Ballast beschwert. Als praktische<br />

kleine Neuerung: Bilder vom Forum Roraanum<br />

mit Zahlen und Erklärungen der dargestellten<br />

Gebäude usw., wodurch die Orientierung im Gelände<br />

bedeutend erleichtert wird und sich das Gesehene<br />

gleichzeitig viel nachhaltiger einprägt.<br />

Der Führer von Neapel besitzt den Vorteil, dass<br />

er auch besonderen Wert auf die herrliche Umgebung<br />

von Neapel legt. Die Inseln Capri und Ischia,<br />

der Vesuv, Herculaneum und Pompeji, Sorrent,<br />

Amalfi und die Tempel von Paestum sind ausführlich<br />

beschrieben.<br />

Der Führer von Pompeji ist ein Sonderdruck<br />

aus dem Neapel-Führer und sicher allen denen<br />

sehr willkommen, die einen kurzen Aufenthalt in<br />

Neapel in weiser Beschränkung der einzigartigen<br />

antiken Metropole widmen wollen. Alle vier Führer<br />

sind in dem handlichen Format der üblichen Grieben-Reiseführer<br />

erschienen.<br />

Be.<br />

Jdeine Thüzen<br />

Bündner Verbands-Skirennen in Flims. Der<br />

Ski-Club Flims hat als Organisator der Bündner<br />

Verbands-Skirennen <strong>1935</strong> das Datum des 26. und<br />

27 Januar <strong>1935</strong> für diese bedeutsame regionale<br />

Skiveranstaltung reserviert. Das Programm sieht<br />

tür den Samstag den Langlauf für Junioren und<br />

Senioren, sowie die Slalom-Konkurrenzen vor,<br />

während am Sonntag die Aibfahrtsi-ennen und der<br />

Sprunglauf auf der SELVA-Schanze in Szene gehen<br />

werden. Den Meisterschaftspokal hat der in St Moritz<br />

als Skilehrer ansässige Zermatter Elias Julen<br />

zu verteidigen; in Walter Prager, Ernst und Paul<br />

Maurer und Arno Giovanoli wird ihm in der Viererkombination<br />

eine sehr scharfe Konkurrenz erwachsen.<br />

Wenn auch der Meldetermin erst am<br />

22. dies abläuft, so darf doch heute schon auf eine<br />

vorzügliche Besetzung aller Rennen hingewiesen<br />

werden, denn die starken Kurorte-Clubs Graubündens<br />

setzen ihre Ehre darein, mit den besten Waffen<br />

in den heissen Kampf um die Skimeistorscbaften<br />

Alt fry Rätiens einzugreifen. Dies um eo<br />

mehr, als die BSV-Rennen als Ausscheidungskonktirrenzen<br />

für die Beschickung des Schweiz. Skirennens<br />

in Grindelwald in Betracht fallen. Flimn<br />

stehen somit, interessante Grosskampflage auf skisportlichem,<br />

Gebiet bevor; eine Schneehöhe von gut<br />

70 cm leistet dafür ebenfalls Gewähr.


W»Ä —. <strong>1935</strong> AirTOMOBIL-REVUE n<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Bussenpraxis in Bern. Ein jeder Automobilist<br />

der nach Bern fährt, weiss, dass der Parkierungsplatz<br />

vor dem Hotel Schweizerhof, zwischen Neuengasse<br />

und Spitalgasse, einer der bedeutendsten ist<br />

und namentlich an Markttagen schon sofort nach<br />

Mittag vollbelegt ist Seit vielen Jahren parkierte<br />

ich meinen Wagen unzählige Male an dieser Stelle.<br />

Weil zentral gelegen, zog der beschäftigte Mann diesen<br />

Parkierungsplatz vor; des öftern aber, weil kein<br />

Platz mehr frei war, musste man den Wagen in<br />

einer entfernteren Strasse parkieren.<br />

Gewohnheitsgemäss fuhr ich letzthin an zwei<br />

aufeinanderfolgenden Markttagen zu obigem Parkplatz<br />

vor der Gewerbekasse. Das erstemal hatte ich<br />

Mühe, ein Plätzchen zu finden. Das zweimal, wie<br />

ich ausstieg, war ich verblüfft, eine Parkierverbotstafel<br />

mit der Bezeichnung « bis Spitalgasse » vor<br />

mir zu haben. Wenn man so viele Jahre am<br />

gleichen Ort parkiert hat, BO ist es ganz logisch,<br />

dass man im ersten Moment stutzig wird, wenn<br />

man den Platz nicht mehr benützen darf. Ausgerechnet<br />

neben dieser Tafel standen zwei Landjäger.<br />

Was einfacheres, in meiner Unsicherheit, als diese<br />

zwei zu fragen, ob ich hier parkieren dürfe. Ich<br />

dachte, da es Markttag sei, werde ich dableiben<br />

können. Ich fand meine Auffassung als bestätigt<br />

da die beiden Landjäger meine Frage bejahten, was<br />

von meinen Mitfahrern bezeugt werden kann. Im<br />

weiteren war neben meinem Wagen der Parkierungsstreifen<br />

gut ersichtlich, dazu standen neben<br />

meinem; Wagen eine garze Reihe anderer Wagen<br />

(Richtung Spitalgasse). Einige Tage später sprach<br />

bei mir ein Polizist vor. ich hätte in Bern an falschem<br />

Ort parkiert; wenige Tage später kam er<br />

nochmals in gleicher Angelegenheit. Und nun kam<br />

das Strafmandat mit Busse. So wird ein ausserkantonalen<br />

Geschäftsmann, der viel Geld nach Bern<br />

bringt, empfangen. Nach meiner Beobachtung müssen<br />

es Hunderte von Automobilisten sein, die in die<br />

gleiche Falle gingen.<br />

Dass der Platz neben der Hoiliggeistkirche, also<br />

Gewerbekasse bis Spitalgasse, für das Parkieren gesperrt<br />

wird, dagegen habe ich nicht das geringste<br />

einzuwenden. Es hätte sich aber geziemt, dass die<br />

Verwaltung eine Uebergangszeit geschalten hätte,<br />

oder die Fahrer durch einen Polizisten oder brieflich<br />

ein erstesmal gewarnt worden wären. Es ist<br />

hart für einen Autofahrer, der sich grösste Mühe<br />

gibt, im Fahren usw korrekt zu sein und überhaupt<br />

noch nie eine Strafe entgegennehmen musste, auf<br />

solche Art mit einem Strafmandat bedacht zu werden.<br />

Auf meine mündlichen Einwendungen auf<br />

dem Richteramt gab man mir den Rat, zu bezahlen,<br />

weil doch' nichts zu machen sei. Der Geschäftsmann<br />

ist mit allen behördlichen Verordnungen, die das<br />

heutige Wirtschaftsleben auferlegt, schon gehetzt<br />

genug. Man sollte sich deshalb in gewissen Kreisen<br />

merken, dass es nicht klug ist, durch Vorfälle, wie<br />

eben geschildert, den Bürger noch mehr zu verärgern..<br />

R. Z.<br />

Wir haben uns in der Sache an die städtische<br />

Polizei gewandt, die uns durch das Polizeikommissariat<br />

folgendes zur Abklärung mitteilt;<br />

Das Teilstück Bahnhofplatz zwischen Heiliggeistkirche<br />

und P K. Z.-Haus bis zur Gewerbekasse<br />

musste mit einem Stationierungsverbot belegt werden.<br />

Grund hierfür waren einmal die Stadtomnibus-<br />

Haftestellen und Anderseits die Solothurn-Zollikofen-<br />

BeriJ'-Bahn. Durch Einführung einer neuen Stadtomnibusllnie<br />

führte es hier zu unhaltbaren Zuständen,<br />

so dass wir uns wohl oder übel genötigt<br />

M.hen, wenn auch ungern, einen Teil des Parkplatzes<br />

aufzuheben. Nebenbei können wir Ihnen<br />

noch, bemerken, dass hier ab 1. Januar <strong>1935</strong> der<br />

Einbahnverkehr in der Richtung Nord-Süd eingeführt<br />

wurde.<br />

Zur Orientierung des Publikums haben wir in<br />

dar Presse, und zwar im amtlichen Teil des Stadtanzeigers,<br />

verschiedene Publikationen erlassen betr.<br />

Aufhebung des in Frage stehenden Parkplatzes. Die<br />

Leute sind somit orientiert worden. (Möglicherweise<br />

diejenigen Leser, welche Zeit genug haben,<br />

nto tagtäglich diese Publikationen mit der nötigen<br />

Aufmerksamkeit zu studieren. Die Red.) Zudem<br />

sind die nötigen Verbotstafeln rechtzeitig aufgestellt<br />

worden. Wir haben alles getan, was zur Aufklärung<br />

des motorfahrzeugfahrenden Publikums in<br />

dieser Richtung zu geschehen hatte. Es ist nun<br />

nicht so, wie der anonyme Briefschreiber behauptet,<br />

dass wir darauf ausgehen, mit Strafanzeigen einzuschreiten,<br />

wenn nunmehr an der verbotenen Stelle<br />

parkiert wird. Während längerer Zeit — die Aufhebung<br />

dieses Teiles des Parkplatzes ist schon vor<br />

mehreren Wochen erfolgt, — haben wir die Leute<br />

Moss verwarnt und sie jeweilen aufgefordert, die<br />

Wagen wegzustellen. Da wir uns aber den Luxus<br />

nicht leisten können, ständig dort einen Posten zu<br />

haben, sahen wir uns genötigt, zirka 14 Tage nach<br />

Erlass des Verbots doch mit Strafanzeigen einzuschreiten,<br />

da die Verwarnungen nichts nützten.<br />

Wenn die Leute aus lauter Bequemlichkeit, weil<br />

früher hier immer parkiert werden durfte, die Verbotstafeln<br />

missachten, haben sie selber die Konsequenzen<br />

zu tragen. Schliesslich sind die Strassensignale<br />

da, um beachtet zu werden, die Polizei<br />

würde sich lächerlich machen, wenn sie nicht einschreiten<br />

würde. Wir stellen ausdrücklich fest, dass<br />

eine gewiske Uebergangszeit unserseits eingeräumt<br />

worden ist. Der Einsender behauptet, er hätte zwei<br />

Landjäger gefragt, ob er hier parkieren dürfe, was<br />

diese bejaht hätten. Hier stellen wir fest, das« es<br />

eich offenbar um Angehörige der Kantonspolizei<br />

handelte (denn wir haben keine Landjäger in der<br />

Gemeinde Born), die gar nicht kompetent wären,<br />

polizeiliche Funktionen in Bern auszuüben. Unsere<br />

Polizisten'hätten zweifellos den Einsender aufmerksam*<br />

gemacht, dass er hier nicht mehr parkieren •<br />

dürfe.<br />

Wir möchten die Gelegenheit benützen, um Ihnen<br />

auch in dieser Hinsicht zur Kenntnis zu bringen,<br />

dass eine grosse Zahl von Automobilisten die<br />

Signale ignorieren, sei es aus Fahrlässigkeit oder<br />

absichtlich, und dann immer der Polizei die Schuld<br />

gibt, wenn es schief herauskommt<br />

T. C. S.<br />

. Autosektion Aargau.<br />

Jahresfeier in Aarau. «Alles inbegriffen» — das,<br />

«rar die dem Propagandabureaü der S. B. B. entliehene<br />

Devise der Jahresfeier der Aargauer T. C. S.-<br />

Sektion am letzten Samstagabend, und wirklich: an<br />

diesem Abend war der Humor, die gute Unterhaltung,<br />

der enge Kontakt untereinander, die helle,<br />

beschwingte Stimmung' eines schönen Festes «inbegriffen»!<br />

Wie die von der Sektion eigens gekaperte<br />

Revuegruppe dieses Motto auszulegen wusste, wobei<br />

sie wohl nicht ganz auf die weise Führung und<br />

Lenkung durch die präsidialen Hände des Meisters<br />

über alle guten Geister, Herrn Fürsprech Lehner<br />

verzichten konnte.'das wurde im prallvollen « Saalbau<br />

» in einer grossen Revue vordemonstriert, die<br />

allen Anspruch darauf hat, mit den Superlativen<br />

der Kritik bedacht zu werden. Man ist es sich im<br />

Kreise der Aargauer Sektion immer gewöhnt, originelle<br />

Feste nach eigener Prägung.zu erleben, und<br />

so war es auch diesmal I Das Schlagwort « Alles<br />

inbegriffen > — wurde für diese Tanzgruppe junger,<br />

begabter Menschen zum Vorwurf für eine bunte<br />

Tanz-Revue, die Szenön beschwingten tänzerischen<br />

Könnens mit köstlichem helvetischem Humor<br />

mischte. Jede 1 grosse Revue-Bühne dürfte stolz<br />

darauf,sein, eine solche Idee erwischen zu können.<br />

Was in einem, schweizerischen Berghotel alles unternommen<br />

wurde, um die Zimmer und Betten mit<br />

lustigem Volk zu füllen, das wurde in einer ganzen<br />

Reihe gut abgerundeter, ebenso hübscher wie köstlicher<br />

Szenen abgewandelt Der junge weibliche<br />

Hotelgast geisterte in phantastischem Tanz, mit der<br />

Taschenlampe bewaffnet, im Pyjama über die<br />

Bühne, die Köche marschierton mit vollen Platten<br />

aufi die Hotelburschen und der Liftboy gaben sich<br />

Stelldichein, das Zimmermädchen fuhr mit dem<br />

Staubwedel daher, und des Herrn Direktors spitzer<br />

Bart zitterte in der ewigen Sorge um sein gähnend<br />

leeres Haus. Bis ihm der Zufall die Rettung ins<br />

Haus schneite, ein Unikum von Hotelburschen —<br />

eine echt schweizerische Mischung aus Fredy<br />

Scueim, Rudolf Bernhard und Grock — dessen loses<br />

Maul und respektlose Pfiffigkeit den Saal immer<br />

und immer wieder zu dröhnendem Gelächter hinriss.<br />

Alles war in dieser Revue « inbegriffen » —<br />

sogar der Tanz der Bergenziane und der Margriten,<br />

der Bienen und der Schmetterlinge, und schliesslich<br />

endete das ganze nach bewährter Manier mit mehrfacher<br />

Verlobung, nachdem vorher sogar ein Filmstar<br />

mit eigenen Schlagern seine Visitenkarte abgegeben<br />

und das halbe Hotelpersonal sich zu den<br />

Wiener Strässensängern umgewandelt hatte. Eine<br />

Idee, die wie die geschickte Durchführung des Lobes<br />

ehrlich wert ist. Welch schlechte Tugend die Vergesslichkeit<br />

ist, wurde ferner in dem kurzen Zweiakter'«<br />

Der Knopf im Taschentuch» vorgeführt.<br />

Zuerst die Bühne — und dann das Parkett! —<br />

das war die Losung des Abends, und so begann<br />

schon um Mitternacht die ausgezeichnete Jazz-ryapelle<br />

den grossen Saalbauraum mit ihren mitreis-"<br />

senden Rhythmen zu erfüllen. Der Conferencier,<br />

ohne den sich des Fest nicht denken Hesse, Herr<br />

Präsident Lehner, hatte mit seiner zu Beginn des<br />

Abends anlässlich der allgemeinen Begrüssung gegebenen<br />

Aufforderung, alle dunkeln Geister des Alltages<br />

über Bord zu werfen, den schönsten Erfolg:<br />

der Frohsinn dominierte, und hellauf schäumte die<br />

überströmende Lebensfreude, als zur grossen<br />

Schlacht mit harmlosen Waffen geblasen wurde.5<br />

Luftschlangen zischten durch die Luft, Papierkugeln<br />

sprangen gegen die Nasen ehrwürdiger Väter<br />

und ins lachende Gesicht eleganter Frauen, und<br />

auf den Häuptern schwankten die abenteuerlichsten<br />

Dekorationen. Polonaise und allerlei fröhlicher Tanzbetrieb<br />

füllten den Saal mit unablässigem Getriebe,<br />

die Musiker winkten vergeblich mit jagendem Atenv<br />

ab, die Beine der Tanzfreudigen behielten die Herrschaft<br />

und drehten sich zu alten und neuen Kläng»n<br />

bis in den frühen Moreen hinein.* bo.<br />

Autosektion St. Gallen-Appcnzell.<br />

Unter dem Vorsitz von Herrn Gerichtspräsident<br />

Lutz, Flawil, versammelte sich vergangenen Mittwoch<br />

der Gesamtvorstand zu einer Sitzung, an der, trotz<br />

fünfstündiger Verhandlungsdauer, die Traktandenliste,<br />

welche über 30 Geschäfte iufwie«, nicht zu Ende<br />

beraten werden konnte. Das Protokoll der letzten<br />

Ausschtrss-Sitzun3"vonr28. November 1934 wffd ge~"<br />

nehmigt. Der Mitgliederbestand beträgt heute 1706<br />

Mitglieder. Nach einem Unterbruch von 3 Jahren<br />

haben wir auf Anfang 1934 ein gedrucktes Mitgliederverzeichnis<br />

herausgegeben. Es wird beschlossen, dieses<br />

Jahr von einer Herausgabe abzusehen und das<br />

nächste Mitgliederverzeichnis auf 1. April t 1936 wiederum<br />

in Druck erscheinen zu lassen un


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />

Die besten Resultate erzielen Sie mit dem neuen, 2% Tonnen<br />

LEICHT-LAST WAGEN<br />

mit nur ca. 13 Liter<br />

Rohölverbrauch pro 100 km<br />

Altangesehenes Automobil-Qeschäft sucht<br />

für den Verkauf in der Schweiz eines erstklassigen<br />

Sportwagens und von erfolgsicheren<br />

Monopol-Artikeln, worunter 2 sensationelle<br />

Neuheiten, in grossem Interesse jedes Autobesitzers<br />

gelegen,<br />

10 Rayon-<br />

Reise -Vertreter<br />

Solche Bewerber, die über mindestens<br />

Fr. 5000.— für den Ankauf des Vorführungswagens<br />

verfügen, haben als Mitarbeiter dieses<br />

Geschäftes ausserordentliche Verdienstmöglichkeiten.<br />

66020<br />

•.AA.A.AA.AAAAAAA A *. A. ..<br />

Chauffeur<br />

28 Jahre alt, 10 Jahre<br />

in gleicher Stellung tätig,<br />

mit Bewilligung für Per-<br />

AUTO-<br />

ABBRUCH<br />

Ersatzteillager, s.w. Kühler,<br />

Batterien, Pneus, Dynamo,<br />

Anlasser, Räder,<br />

SAURER-DIESEL<br />

Aktiengesellschaft ADOLPH SAURER, ARBON<br />

Seltene<br />

Gelegenheit!<br />

Sehr schöne<br />

LIMOUSINE<br />

NASH<br />

8 Zyl.<br />

Glaeen und Verdecke, s. w.<br />

4/5pl., Mod. 1934, bevorzugte<br />

Marke, absolut fa-<br />

klassigem Zustand, netto Kassa Fr. 3600.—.<br />

4/öplätziges Cabriolet, Modell 1931, in ganz erstganze<br />

Motoren zu Industriezwecken.<br />

Kleine Trakbrikneu,<br />

m. voller Fabrik-<br />

Offerten unter Chiffre 14701 an die 11727<br />

sonentransport,<br />

toren für Landwirte.<br />

garantie, wegen vorgerückter<br />

Saison zu bedeutend<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

sucht Stelle<br />

Hans Weibel<br />

Fritz Schweizer, Murtenstrasse<br />

141 a, Bern.<br />

per sofort. — Adresse<br />

reduziertem Preise abzugeben.<br />

— Anfragen unter<br />

unt. Chiffre 66011 an dieTelephon 20.275. 11291 Spezial-Werkstätte<br />

Hammarslr. • ratssnttr. 12 Chiffre Z. 3179 an die Seltene Gelegenheit!<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Chevrolet<br />

Automobil-Revue, Bureau<br />

rel. 41 275 ZÜRICH 8 Zürich. 10047<br />

Wundervolles, fabrikneues<br />

Europäer-Cabriolet<br />

Offerten unter Chiffre Z 3181 an die Gesucht Modell 32, Luxe, Freilauf,<br />

2 Reserveräder, seitlich<br />

in Blechhüllen, Na-<br />

4/5pl., 4türig, 8 Zyl., 18 PS, mit prächtig. Leder-<br />

8/9-PIätzer<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />

tüchtiger 11113<br />

Seltene<br />

gelschutzeinlagen,. Schneeketten,<br />

Polsterüberzug,<br />

Auto- BUICK Occasion! ausschläg, angebautem Koffer, 6facher Bereifung u.<br />

Ein der Lehre entlassener<br />

Koffer, in tadellosem Zustand,<br />

sehr gut gepflegt<br />

nach eidgen. Vorschriften ausgerüstet, wird umständehalber<br />

statt zum Katalogpreis von Fr. 16 500.-<br />

6 Zyl., nur 25 000 km gefahren,<br />

Spezial-Karosserie<br />

mit Roll-Verdeck, drei<br />

Limousine<br />

Elektriker und gefahren, Lack wie<br />

zum aussergewöhnlichen Preis von Fr. 7900.— abgegeben.<br />

— Offerten unter Chiffre Z. 3177 an die<br />

Auto-Mechaniker<br />

neu. Preis Fr. 2750.—.<br />

4-Plätzer, 5 PS, Mod.<br />

mit guten prakt. Kenntnissen<br />

in Bosch- u. Scinrung,<br />

Zustand wie neu, 34, noch nicht einge-<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />

Klappsitze, Lederpolste-<br />

sucht Stelle<br />

Fiat 514<br />

tilla-Anlagen. — Nur ganz<br />

Neupreis Fr. 20000.—, fahren, mit % Jahr<br />

zur weitern Ausbildung. Kost und Logis am liebsten<br />

zuverlässige Mechaniker<br />

wird für Fr. 8500.— mit<br />

beim Meister. — Offerten sind zu richten an Hans<br />

Garantie, statt 5000<br />

wollen sich melden unter<br />

Garantie abgegeben. Für<br />

Walti, Zürich-Altstetten, Altstetterstr. 214. 65983<br />

Fr., 3200 Fr. 10608<br />

Beilage von Zeugniskopien<br />

Hotels und Mietfahrten<br />

Billig zu verkaufen<br />

Coupö, 2/4 PL, Luxe, echt beste Verwendung.<br />

unt. Chiffre 14702 an die<br />

Offert, sind zu richten<br />

unt. Chiff. Z 3176<br />

verunfallter, wenig gefahrener Wagen<br />

Lederpolster, sehr passend<br />

Einen<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

Tüchtiger<br />

U3 "<br />

Automobil-Revue, Bern. für Reisenden (Neupreis<br />

14703 an die 11367 an die Automobil-Revue,<br />

Bureau Zürich.<br />

Chauffeur<br />

La Salle<br />

Fr. 6700.-), jetzt Fr. 1850.-<br />

vertrauenswürdigen<br />

bei Rud. Egli, Garage»<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Chauffeur<br />

Rheinfelden. 66005<br />

REO<br />

8 Zylinder, Karosserie hat nur 1 Scheibe beschädigt.<br />

findet sofort Dauerstelle 8 Zyl.<br />

Zu verkaufen Nachfragen unter Chiffre 14697 an die 10711-<br />

auf 5-T.-Lastwagen und<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Car Alpin. Es wollen sich<br />

2 BERNAnur<br />

Interessenten melden, finden Sie<br />

(erstklassig. Amerikaner),<br />

CABRIOLET<br />

die eine grössere Interesseneinlage<br />

machen kön-<br />

durch eine<br />

dell, wenig gefahren, CABRIOLET 13 PS<br />

Sedan, 5 PL, neueres Mo-<br />

Lastwaqen<br />

BUGATTI<br />

Kipper, 5 Tonnen, 1924er<br />

nen. Betrag wird sichergestellt.<br />

— Nur gut be-„Kleine Anzeige"<br />

8 Zylinder, 4plätzig, Jahrgang<br />

1931, im Zustande ser, revidiert, gepflegt, beide in fahrbereitem Zu-<br />

RÖHR, Vollschwingach-<br />

Fr. 4000, 1926er Fr. 8000,<br />

zu verkaufen<br />

leumdete und fähige Personen<br />

wollen sich melden<br />

freies Glas. 65957<br />

Fr.1600.—<br />

66013<br />

Alle Neuerungen, splitter-<br />

wie neu. 66014<br />

stande, gegen bar. — Zu<br />

erfragen bei 0. Hupferunt.<br />

Chiffre 14704 an diein der<br />

8 Zyl., 2 1<br />

... H. Meisterhans, Neumühlecmai<br />

30/34, Zürich. • Mühlebach-Garage, j bil A.-G., Badenerstr. 119, den 34, Riehen. Telephon ijx sehr gutem Zustande, zu Fr. 2850.— netto Kassa<br />

Fr. 3500;— -• Mercedes-Benz-Automo-<br />

Braun, Im Niederholzbo-<br />

10 PS, 2-PIätzer, komplett ausgerüstet und revidiert,<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Automobil-Revue<br />

Zürich. Telephon 44.650. Zürich. Telephon 51.693. 26.661. 66812 abzugeben. — Anfragen: Telephon 47.113, Bern.<br />

Die Dienstleislungen des<br />

Automobil - Kalenders<br />

Das ganze Jahr hindurch bietet dieses Werk<br />

Erhältlich beim Buchhandel,<br />

beim Clubsekretariat<br />

und den<br />

Geschäftsstellen des<br />

Verlages zum Preise<br />

von<br />

Fr. 7.50<br />

Dem wirtschaftlich Denkenden:<br />

Vordrucke für kaufmännische Rechnungsführung<br />

über die Ausgaben des Automobilbetriebes.<br />

Dem Tourenfahrer:<br />

Ein Verzeichnis der häufigsten Pannen und<br />

der Mittel zu deren Beseitigung.<br />

Eine Uebersicht über die wichtigsten gesetzlichen<br />

Bestimmungen.<br />

Das fachliche Notizbuch und Nachschlagewerk.<br />

Dem Privatmann:<br />

Eine Uebersicht über zweckmässigen Wagenunterhalt<br />

und sparsamen Fahrbetrieb.<br />

Dem technisch Interessierten:<br />

Zahlreiche illustrierte Hinweise auf technische<br />

Neuheiten.<br />

Viele Tabellen zur raschen Beantwortung<br />

öfters auftauchender Fragen.<br />

Diagramme zum Ermitteln der Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />

des Bremsweges, des Zylinderinhaltes,<br />

etc.<br />

Der Automobilkalender ist das betriebstechnische Gedächtnis des Wagenbesitzers<br />

Bücherzettel<br />

Senden Sie sofort per Nachnahme , „_ Ex.<br />

Automobil-Kalender <strong>1935</strong><br />

mit Verzeichnis der Personenwagenbesitzer<br />

Der gelbe Teil des Automobil-Kalenders orientiert über das Besitzerverhaltnis der<br />

bis 15. November 1934 in der ganzen Schweiz zur Umnumerierung angemeldeten<br />

75,000 Personenwagen. In der Reihenfolge der kantonalen Kontrollnummern geführt,<br />

dient dieses Verzeichnis der Feststellung des Eigentümers jedes kursierenden Wagens.<br />

Verlag Automobil-Revue<br />

Zürich Bern Genf<br />

Löwenstrasse 51 Breitenrainstrasse 97 :Xt Rue de la Confederation<br />

Druck, Cliches und .Verlas: HALL WAG A.-G-, Hallersche Buchdruckern uad Wagnersche yerlagsaastalt, Bern,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!