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E_1935_Zeitung_Nr.004

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BERN, Dienstag, 15. Januar <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang — N° 4<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unlallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Rechenkünstler.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />

München.<br />

(18. Fortsetzung.)<br />

Aber die Tür war nicht verschlossen. Mac<br />

Lean, den schwarzen flachen Hut in der<br />

Hand, stand so dicht an der Schwelle, dass<br />

die aufgehende Tür ihn traf, und seine erste<br />

Bewegung war die mit der freien Hand in<br />

die Tasche, als greife er nach einer Waffe.<br />

Jürgen sah ihn nicht an. Seine an das Dunkel<br />

gewohnten Augen sahen das Kruzifix auf<br />

dem Tisch. Er trug es an das Fenster, und<br />

ehe Mac Lean die Lippen geöffnet hatte,<br />

hatten seine schweren Hände es in die alte<br />

Lage zurückgebogerr. Er glitt mit den Fingern<br />

ein paarmal prüfend über den nackten<br />

Leib, bis er fühlte, dass die Risse im Metall<br />

sich wieder geschlossen hatten, trug das<br />

Kruzifix dann wieder zum Tisch zurück,<br />

stellte es behutsam auf und blieb noch eine<br />

Weile schweigend davor stehen, die Hände<br />

auf den Tisch gestützt, die Augen auf den<br />

blinden Schimmer des Metalls gerichtet.<br />

Als beim Hinausgehen Mac Lean den Versuch<br />

machte, ihm in den Weg zu treten, schob<br />

er ihn, ohne aufzusehen, mit einer Bewegung<br />

10.-<br />

Notizen vom Tage<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Wöchentliche Beilage „Autler-Fcierabend". 6—8 mal jährlich „Gelbe liste" Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

REDAKTION U.ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Die gegenwärtige Diskussion über die<br />

Zweckmässigkeit einer weiteren steuerlichen<br />

Belastung des Benzins treibt eigenartige<br />

Blüten. Gewiss ist es durchaus am Platze,<br />

wenn alle Auffassungen hierüber recht ausgiebig<br />

zum Worte kommen, denn eine gründliche<br />

Abklärung der Verhältnisse lässt am<br />

ehesten einen zutreffenden Entscheid erwarten.<br />

Allerdings muss vorausgesetzt werden,<br />

dass diejenigen, welche ihre Meinung in aller<br />

Öffentlichkeit und vorab durch das Mitte]<br />

der Presse vor einem grossen Forum vertreten,<br />

tatsächlich auch mit der Materie vertraut<br />

sind und nicht einfach das Blaue vom Himmel<br />

herunter schwatzen oder gar mit unrichtigen<br />

Zahlen um sich werfen.<br />

Es gibt genug Leute, die statistische Angaben<br />

mit der Erklärung abtun möchten, mit<br />

Zahlen könne alles, auch das Gegenteil bewiesen<br />

werden. Das dürfte allerdings nur<br />

dann der Fall sein, wenn von diesem Zahlenmaterial<br />

ein unrichtiger oder gar fälschlicher<br />

Gebrauch gemacht wird. Bedauerlicherweise<br />

begegnet man bei der Auseinandersetzung<br />

über den Benzinzoll bereits solchen Rechenkünstlern,<br />

die mit Zahlen das Gegenteil beweisen<br />

möchten. Da es sich aber um durchaus<br />

irreführende Behauptungen handelt, gilt es,<br />

ihre Exempel etwas kritischer unter die Lupe<br />

zu nehmen und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen<br />

tiefer zu hängen.<br />

Als wir auf Grund der Statistik der schweizerischen<br />

Strassenfachmänner über das Strassenwesen<br />

im finanziellen Haushalt der Kantone<br />

berichteten, wurde erneut daran erinnert,<br />

wie ungenügend leider die Oeffentlichkeit<br />

darüber orientiert ist und wie tief bereits der<br />

Irrtum im Volke festsitzt, dass die Motorfahrzeugbesitzer<br />

nur in ganz ungenügendem Masse<br />

an die kantonalen Aufwendungen beitrügen.<br />

Dass dem so ist, illustriert mit aller Deutlichkeit<br />

ein Artikel, der jüngst in einem Zürcher<br />

Blatt erschien und sich im Zusammenhang<br />

tfnit der Sanierung der Bahnen über dieses<br />

Thema äusserte.<br />

Zur Rechtfertigung eines höheren Benzinzolles<br />

zitiert der fragliche Artikelschreiber<br />

einige Zahlen, die vollständig unrichtig sind.<br />

Wir wollen zu seinen Gunsten annehmen, dass<br />

es sich dabei nicht um böswillige Absicht,<br />

sondern nur um mangelnde Sachkenntnis handelte.<br />

Aber auch in diesem Falle hätte der<br />

Verfasser seine Weisheit besser für sich behalten,<br />

denn anstatt etwas Positives zur Abklärung<br />

beizutragen, erhöht er nur die Verwirrung<br />

der Geister. So behauptet der Korrespondent<br />

dieses Blattes, die Ausgaben der<br />

Kantone für den Strassenbau hätten sich im<br />

Jahre 1932 auf rund 99 Millionen Fr. beziffert.<br />

Nun kommt aber die Untersuchung der Strassenfachmänner,<br />

deren Zuverlässigkeit wohl<br />

unbestritten • ist, auf eine Gesamtausgabensumme<br />

von 93,4 Millionen Fr. Offenbar ist der<br />

Mann vom Millionenrausch erfasst worden<br />

und dachte, es komme nun auf 5 oder 6 Millionen<br />

mehr oder weniger auch nicht mehr an.<br />

Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass die<br />

Liste der Ausgaben in der erwähnten Statistik<br />

sehr weit gefasst ist, indem die Kosten für<br />

Verwaltung, Aufsicht, Strassenwärter, die<br />

Aufwendungen für Brücken, Durchlässe,<br />

Schalen und Mauern ebenfalls miteinbezogen<br />

wurden.<br />

Diesen problematischen 99 Millionen Fr.<br />

Ausgaben werden nun an «Gesamteinnahmen<br />

des Bundes und der Kantone aus dem Motorfahrzeugverkehr»<br />

ganze 54 Millionen Fr. gegenübergestellt,<br />

wovon «rund 40 Millionen Fr.<br />

auf den Benzinzoll entfallen». Nach den Angaben<br />

der Strassenfachmänner nahmen die<br />

Kantone im nämlichen Jahre allein aus Verkehrsabgaben<br />

rein netto 29,8 Millionen Fr.<br />

ein. Dazu kam der Benzinzollanteil mit 11,4<br />

Millionen Fr. Der Benzinzoll seinerseits warf<br />

1932 die schöne Summe von 44,8 Millionen<br />

Fr. ab (anstatt auch hier mit einigen Millionen<br />

über das Ziel -hinauszuschiessen, unterschlägt<br />

der <strong>Zeitung</strong>sschreiber diesmal 4,8<br />

Millionen Fr.!) 44,8 plus 29,8 gibt zusammen<br />

nach Adam Riese 74,6 Millionen Fr. Die rund<br />

20 Millionen Fr. welche der Bund aus den<br />

übrigen Einfuhrzöllen, die ausschliesslich vom<br />

Motorfahrzeugwesen getragen werden müssen,<br />

zog, lassen wir ganz beiseite. Das Ergebnis<br />

der aufgezeigten Rechenkunst, wonach<br />

«selbst dann, wenn man den ganzen Benzinzoll<br />

als Abgabe an den Strassenunterhalt betrachten<br />

wollte, für das Jahr 1932 immer noch<br />

ein Betrag von 45 Millionen ungedeckt bleibt»<br />

ist daher grundfalsch. Den 93,4 Millionen Ausgaben<br />

stehen bei unserer Rechnungsweise<br />

74,6 Mill. an Einnahmen gegenüber, was einen<br />

ungedeckten Saldo von 18,8 Millionen übrig<br />

lässt. Nachdem schon in der vorautomobilistischen<br />

Zeit von den Kantonen mehr als 12 Millionen<br />

Fr. für das Strassenwesen ausgegeben<br />

wurden, die zu Lasten der allgemeinen Staatskasse<br />

gingen, so wäre der Mehraufwand heute<br />

tatsächlich nicht sehr bedeutend, wenn eben<br />

der ganze Benzinzoll den Kantonen zugute<br />

käme.<br />

seines Armes zur Seite, und erst als er auf<br />

der Schwelle stand, sagte er, als stehe der<br />

Prediger vor ihm und nicht hinter ihm: «Ein<br />

Stellvertreter war er, wie in der Bibel<br />

steht., sonst hätte ich ihn damals erwürgt..»<br />

«Auch du, mein Freund», erwiderte Mac<br />

Lean, ihm auf die Schwelle folgend, «bist<br />

nur ein Stellvertreter...» Seine Worte waren<br />

ganz ruhig, ohne Drohung, ohne Hass.<br />

Jürgen verstand sie nicht. Er fühlte sie wie<br />

die Kühle eines Messerrückens in seinen<br />

Nacken, aber er schüttelte sie ab, dass sie<br />

hinter ihm zu Boden fielen, und ging den<br />

Weg zum Strom langsam zurück. Die Nacht<br />

war glühend und luftlos, aber Jürgen atmete<br />

so tief, als ob er in einem Regen ginge. Es<br />

war ihm, als habe er ein Ruder wiedergefunden,<br />

das er verloren hatte, und richte nun<br />

seinen Kahn aus den Wirbeln der Strömung<br />

wieder zur geraden Fahrt. «Sie können mich<br />

nun nicht mehr schlagen», dachte er.<br />

Die dünnen Nebel des Strombettes hoben<br />

sich vor ihm auf, der leise Ton der strömenden<br />

Wasser, der kühle Geruch der Tiefe. Er<br />

sah sein Haus vor seinem inneren Gesicht,<br />

Martes über der Brust gefaltete Hände, den<br />

Hund, der hinter der Schwelle schlief. Es<br />

schmerzte leise in seiner Brust wie von aufsteigenden<br />

Tränen, und in dem schweren<br />

Glück, das ihn fast betäubte, bückte er sich<br />

am Ufer, hob einen der schweren Steine, die<br />

Ohne auf diese Seite der Frage näher einzutreten,<br />

haben aber gewiss die obigen Zahlen<br />

zur Genüge gezeigt, mit welch unlautern<br />

Mitteln die « Aufklärung» der Oeffentlichkeit<br />

betrieben wird. Dass natürlich auch die<br />

aus diesen Zahlen gezogenen Schlussfolgerungen<br />

sehr stark daneben hauen, liegt auf<br />

der Hand. Wenn das die Absicht des Korrespondenten<br />

gewesen sein sollte, dann hat<br />

er seinen Zweck erreicht, allerdings sehr auf<br />

Kosten der Tatsachen.<br />

In ein ähnliches Kapitel gehört die Anregung<br />

in einem führenden Berner Organ, « soweit<br />

es sich um Strassen handelt, deren Ausund<br />

Umbau besonders hohe Kosten verursachen,<br />

eine besondere Benützungsgebühr zu<br />

erheben». Dem betreffenden Gewährsmann<br />

ist es offenbar vollständig entgangen, dass<br />

die Motorfahrzeugbesitzer in der Form der<br />

kantonalen Sondersteuern und Gebühren eine<br />

reichliche Extraentschädigung für die Strassenbenützung<br />

zahlen. Oder meint er etwa,<br />

dass bereits der Besitzstand eines Automobils<br />

oder Motorrades eine Zahlung von mehreren<br />

hundert Franken jährlich rechtfertige,<br />

oder dass die Verpflichtung, den Fahrzeugund<br />

Führerausweis erneuern zu lassen (eine<br />

Arbeit, die gut gerechnet eine Stunde in Anspruch<br />

nehmen dürfte), eine Ausgabe von<br />

gegen 50 Fr. wert sei ? Die rund 30 Millionen<br />

Fr., welche die Kantone auf diese Weise<br />

vereinnahmen, werden von diesen doch gerade<br />

mit dem Hinweis auf ihre Ausgaben für<br />

das Strassenwesen vereinnahmt, sind also<br />

sicher nichts anderes als eine Benützungsgebühr.<br />

Oder sind sie vielleicht etwa als eine<br />

« Vergnügungssteuer > zu betrachten ?<br />

Ganz abwegig ist der mit dieser Anregung<br />

verknüpfte Hinweis auf die Praxis der ausländischen<br />

Autostraden, deren Verwaltungen<br />

für die Befahrung eine besondere Abgabe erheben.<br />

Die Autostrasse ist, wie ihr Name das<br />

schon verdeutlicht, ausschliesslich für den<br />

Motorfahrzeugverkehr reserviert. Weder<br />

Fussgänger noch Fuhrleute haben irgendeine<br />

Möglichkeit, sie zu benützen. Dazu sind sie<br />

ausschliesslich für die Bedürfnisse des<br />

Schnellverkehrs gebaut worden. Sie sind<br />

kreuzungsfrei, weisen getrennte Fahrbahnen<br />

in jeder Richtung auf, verfügen über vorzügliche<br />

Beleuchtung und was derlei technische<br />

Finessen mehr sind. Dass für die Benützung<br />

einer Sonderstrasse ebensogut eine Abgabe<br />

erhoben wird wie für das Reisen per Schiene,<br />

ist durchaus gegeben. Grundverschieden sind<br />

aber die Verhältnisse bei der Staatsstrasse,<br />

die den gesamten öffentlichen Verkehr aufnehmen<br />

muss,.die mit Fussgänger- und Radfahrerstreifen,<br />

mit Fussgängerinseln, Tramhaltestellen<br />

usw. ausgestattet ist, und deren<br />

das fallende Wasser blossgelegt hatte, hoch<br />

über sich und schleuderte ihn dann über<br />

das Boot hinaus in den Strom. Das Wasser<br />

spritzte auseinander wie glühendes Metall,<br />

der dumpfe Schlag erschütterte das ganze<br />

Strombett, und der Kahn hob und senkte<br />

sich auf den Wellen, die in grossen Kreisen<br />

über das Wasser liefen.<br />

Dann stieg er leise in den Kahn, ein wenig<br />

verlegen über das, was er getan hatte, und<br />

begann seine nächtliche Arbeit. Die ganze<br />

Nacht lang lag das Wort Mac Leans eingehüllt<br />

und nicht bewusst in seinem Innern, wie<br />

ein verschlossener Brief, und ohne dass er<br />

es wusste, tasteten seine Gedanken über<br />

das Verschlossene hin. Auch seine Gedanken<br />

hatten ein zweites Gesicht, das im Dunkeln<br />

umherging, und alle stillen und bescheidenen<br />

Erkenntnisse seines Lebens pflegten sich<br />

nicht zu entwirren, langsam und mühselig,<br />

wie Fäden eines Gewebes unter vorsichtigen<br />

Händen,, sondern plötzlich aus einem dunklen<br />

Hause herauszutreten, wie Kinder, die<br />

sich den Schlaf aus den Augen rieben.<br />

Und so wunderte er sich nicht, als er im<br />

Morgenrot den Kahn wieder neben der<br />

Fähre anschloss, dass er, die Kette mit den<br />

Händen durch den Ring ziehend, plötzlich<br />

wusste, was Mac Lean gemeint hatte. Er<br />

richtete sich nun langsam auf, blickte nach<br />

dem Hause hinüber und nahm das ganze<br />

Benützung keinerlei Beschränkung untersteht.<br />

Hier muss der Motorfahrzeugführer<br />

mit allen übrigen Fahrzeugkategorien und<br />

Fussgängern die Strasse teilen, muss auf den<br />

gesamten Verkehr Rücksicht nehmen, auf<br />

Verkehrspolizist und Strassenbahn achten. Die<br />

Voraussetzungen für die Inanspruchnahme<br />

der beiden Arten von Verkehrswegen sind<br />

so grundverschieden, dass jeder Vergleich<br />

in Bezug auf ihre Verwaltung und Finanzierung<br />

nicht nur hinkt, sondern einfach unzulässig<br />

ist.<br />

Diese Beispiele Hessen sich noch vermehren.<br />

Sie zeigen, dass die eingangs erwähnte<br />

Diskussion oftmals auf zwei ganz verschiedenen<br />

Ebenen geführt wird und daher notwendigerweise<br />

zu gänzlich entgegengesetzten<br />

Schlüssen führen muss. Es kann daher<br />

im Interesse der Sache nicht eindringlich<br />

genug verlangt werden, dass der Meinungsaustausch<br />

nur auf Grund von Tatsachen und<br />

einer genügenden Sachkenntnis erfolge, sonst<br />

wird er zu einer fruchtlosen Polemik, die<br />

niemand dienlich sein kann und an den Problemen<br />

vorbeigeht, auf die es schliesslich ankommt,<br />

ß<br />

Bedenkliche Zahlen.<br />

Aus Deutschland kommen bereits die genauen<br />

Angaben über die Entwicklung des<br />

Jahres 1934 im Bereich des Motorfahrzeugwesens.<br />

Ihnen ist zu entnehmen, dass die<br />

Zulassung an Personenwagen gegenüber 1932<br />

eine Zunahme von 220% (in Worten wiederholt:<br />

zweihundertzwanzig Prozent!) erfahren<br />

hat. Die Zulassung an Motorfahrzeugen überhaupt<br />

bezifferte sich 1932 auf 104 559, stieg<br />

im folgenden Jahr bereits auf 151461 und<br />

erreichte 1934 die Rekordzahl von 233 447<br />

Einheiten. Wir gehen mit den deutschen<br />

Kommentatoren dieser für das Land gewiss<br />

überaus erfreulichen Ergebnisse durchaus<br />

einig, wenn sie das Resultat auf « die verkehrsfördernden<br />

Massnahmen der Reichsregierung»<br />

zurückführen. Deutschlands Kraftverkehr<br />

war vor einigen Jahren eingeengt<br />

wie der unsrige, wurde erdrückt durch übersetzte<br />

Steuern und überall durch Massnahmen<br />

behindert, welche der Eisenbahn wiederum<br />

auf ihre schwachen Füsse helfen sollten.<br />

Mit dem Regierungswechsel hat hier eine starke<br />

aber auch verständige Hand mit einem Male<br />

Ordnung geschaffen. Die finanzielle Basis der<br />

Eisenbahn wurde den veränderten Verhältnissen<br />

gründlich und ohne langes Parlamentieren<br />

angepasst und das Motorfahrzeugwesen<br />

von einer katastrophalen Steuerlast<br />

befreit. Nicht nur Erleichterungen wurden<br />

gewährt, nein, die tatsächliche Beseitigung<br />

einer direkten Steuer wurde für fabrikneue<br />

Bild in seine schweren Augen hinein. «Nein,<br />

du wirst mich nicht vertreten», dachte er<br />

nur, «du nicht. •.»<br />

Der Hafer stand dicht und grün. Jürgen<br />

begriff es nicht. Er konnte, wenn er nicht<br />

aufs Wasser fahren musste, lange auf dem<br />

Findlingstein sitzen, der wie eine Bank der<br />

Unterirdischen geformt war, den Kopf in<br />

beide Hände gestützt, und nachdenken. Es<br />

konnte der Wald sein, der den Acker umgab,<br />

der die Halme vor dem Verschmachten<br />

schützte. Aber auch andere Aecker lagen am<br />

Walde und waren verbrannt und tot. Es<br />

konnte die unverbrauchte Muttererde sein, die<br />

seit Jahrhunderten ruhig schlief. Es konnte<br />

das Grundwasser sein, wenn es hier höher<br />

stand als auf den Feldern. Er wusste es<br />

nicht und begriff es nicht. Er starrte auf die<br />

dunkelgrüne Fläche, in der es sich mitunter<br />

leise rührte, als striche eine Hand an den<br />

Wurzeln entlang, und immer mehr, wenn<br />

auch verstohlen, nährte er den Gedanken,<br />

dass es die Unterirdischen sein könnten, die<br />

für den Hafer sorgten. Vielleicht hatten sie<br />

es kühler in ihren Wohnungen, vielleicht hörten<br />

sie die Halme über sich wie einen Wald<br />

rauschen, vielleicht erwarteten sie, dass<br />

Jürgen ihnen von der Ernte einen Teil zu<br />

winterlicher Speise Hess. Er trat leise auf,<br />

wenn er zu seinem Steinsitz ging, und er


Fahrzeuge dekretiert und heute fährt gewiss<br />

mehr als die Hälfte der deutschen Motorfahrzeugbesifzer<br />

bereits steuerfrei. Aufschwung,<br />

dm motorisierten' Strassenverkehr,<br />

gleicher Aufschwung aber auch in der einschlägigen<br />

Industrie, im Autogewerbe und<br />

nächstliegenden Berufsgruppen. Das ist ein<br />

sehr .zufriedenstellendes Schlussresultat, nicht<br />

nur für das abgelaufene Jahr, sondern für die<br />

neuen, verkehrsfördernden Massnahmen überhaupt,<br />

deren Auswirkung übrigens in den folgenden<br />

Jahren weiterhin wohltuend zu verspüren<br />

sein wird.<br />

Unsere Statistik reicht noch nicht so weit.<br />

Es genügt aber auch, wenn wir uns mit der<br />

Zeitspanne zwischen 1931 und 1933 befassen.<br />

Sie ist mindestens so lehrreich, wie es die<br />

Schlussresultate für 1934 sein werden, wenigstens<br />

für diejenigen, welche aus den Zahlen<br />

wirklich etwas herauslesen wollen. Der<br />

schweizerische Bestand an Motorfahrzeugen<br />

kann sich in einem nämlichen Zeitraum weder<br />

einer mehr als hundertprozentigen Zunahme<br />

in einer der drei Fahrzeuggruppen,<br />

noch, überhaupt einer durchgehenden Steigerung<br />

rühmen. Von 65 106 Personenautos ging<br />

es knapp auf 67 583 bis Ende 1933. Die Lastwagen<br />

wiesen mit 18 258 Einheiten gegenüber<br />

17 195 anno 1931 ebenfalls eine verlangsamte<br />

Zunahme auf. Die Motorräder aber sanken<br />

von 46875 auf 31432!<br />

Wer aus diesen beiden Zahlenreihen aus<br />

Deutschland und der Schweiz, die eine gerade<br />

entgegengesetzte Richtung einschlagen,<br />

nicht etwas herauszubuchstabieren in der.<br />

Lage ist, bei dem ist nun einmal Hopfen und<br />

Malz verloren. Und das scheint leider weitherum<br />

bei uns der Fall zu sein. Bei der<br />

Neuordnung der kantonalen Verkehrssteueransätze<br />

will sich niemand nach dem Kanton<br />

mit den niedrigsten Abgaben richten. Alles<br />

weist pharisäerhaft auf den Kanton mit den<br />

höchsten Steuern hin, wirft sich in die Brust<br />

und beschönigt jede Mehrbelastung mit dem<br />

Hinweis darauf, dass die oberste Grenze, die<br />

der Kanton Tessin einnimmt, trotz alledetn<br />

noch nicht erreicht sei! Ueberall ist man bereit,<br />

das schlechte Beispiel nachzuahmen,<br />

niemand denkt ans Sparen oder an eine<br />

Steuerentlastung.<br />

Ein jedes Entgegenkommen muss bei uns<br />

auf der anderen Seite wieder bezahlt werden.<br />

Das jüngste Beispiel hiefür ist Graubünden.<br />

Es hat seine Grundtaxe bis 5 PS<br />

von Fr. 100.— um Fr. 50.— erhöht. Allerdings<br />

wurden gleichzeitig die Grenzen für<br />

die höheren Zuschläge stark herabgesetzt. So<br />

gilt die Zusatzsteuer für jede weitere Steuer-<br />

PS von Fr. 20.— nicht mehr bis 18, sondern<br />

nur mehr bis zu 13 PS. Gleichzeitig<br />

wurde, und das sei lobend hervorgehoben,<br />

die Wechselnummer für zwei Personenwagen<br />

eingeführt, wobei für das zweite Fahrzeug<br />

nurmehr 10 Prozent der Steuer auf den höheren<br />

Wagen entrichtet werden muss. Dazu<br />

kommt endlich auch die Steuerreduktion für<br />

ältere Maschinen. Alle Fahrzeuge, für die<br />

nach dem 1. Januar 1933 vier volle Jahressteuern<br />

entrichtet wurden, gemessen in den<br />

folgenden Jahren einen Rabatt von 20 Pro-<br />

zent. Damit wäre in einem weiteren Kanton<br />

dem Prinzip der Steuererleichterung für<br />

ältere Fahrzeuge zum Durchbruch verholfen.<br />

Wie aber weiter oben bereits erwähnt wurde,<br />

musste dieser bescheidene Fortschritt mit<br />

einem weiteren tiefen Griff in die Börse jedes<br />

einzelnen Automobilisten erkauft werden.<br />

Auf diese Weise kommen wir einfach nie<br />

vom Fleck. Denn jeder Fortschritt, der<br />

durch eine gleichzeitige anderweitige Erschwerung<br />

bezahlt werden muss, wird doch<br />

durch diese wiederum aufgehoben, und das<br />

unterliess nicht, sich zu verneigen, wenn er<br />

wieder aufstand, um in sein Haus zurückzukehren.<br />

Aber eines Morgens, lange vor der Ernte,<br />

stand der Hafer nicht mehr da. Jürgen<br />

konnte von der Schwelle seines Hauses das<br />

grüne Feld sehen, und wenn er den ersten<br />

oder den letzten Fuss auf die Schwelle<br />

setzte, pflegte er nicht nach dem Strom zu<br />

blicken oder zum Himmel über dem Moor,<br />

wo die dunstigen Wolken immer zuerst aufzogen,<br />

sondern nach der Lichtung im Hochwald,<br />

von der das einzige Grün in der ganzen<br />

Runde schimmerte.<br />

Und eines Morgens war das einzige Grün<br />

erloschen. Er rieb sich nicht die Augen, er<br />

lief auch nicht, er rief auch nicht nach<br />

Marte. Langsam, mit müden Knien, ging er<br />

den Steig zum Acker, am Schuppen vorbei,<br />

vor dem das Eisen gelegen hatte, am Zaun<br />

entlang, wo er die Spur des Fremden damals<br />

gesehen hatte, über die vertrocknete<br />

Wiese .zur schief hängenden Birke an der<br />

Waldeeke. Seine Augen gingen mit seinen<br />

Stiefeln .mit, den schweren, hohen Wasserstiefeln,<br />

deren Leder rötlich schimmerte<br />

von der täglichen Nässe.<br />

Am Stein erst blieb: er stehen und sah langsam<br />

auf. Der Hafer war geschnitten, "mit<br />

Sicheln, dicht über der Erde. Er sah es : an<br />

der UnFegelmässigkeit der Stoppeln. Hier<br />

und da lag ein verstreuter Halm, der sich<br />

Auto<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Das Aufkommen an deutschen Kraftfahrzeugsteuern.<br />

Trotz der Ablösung und der Steuerbefreiung<br />

neuer Personenwagen hält sich das<br />

Steueraufkommen auf guter Höhe, wobei man<br />

allerdings heute schon mit zukünftigen<br />

Resultat ist das, dass wir ständig an Ort<br />

treten!<br />

Da beschämt uns einmal mehr Italien mit<br />

einer Neujahrsbotschaft, die für uns wie eine<br />

Erzählung aus Tausendundeiner Nacht klingt.<br />

Auch dort wird im Zuge der bisherigen, den<br />

Motorfahrzeugverkehr fördernden' Massnähmen,<br />

die Wechselnummer für zwei Fahrzeuge<br />

eingeführt. Es ist aber keinerlei Steuerzuschlag<br />

für den zweiten Wagen vorgese-*<br />

hen. Die Taxe wird'nur für das stärkere der<br />

beiden Automobile berechnet. Einzige Bedingung<br />

ist die, dass dieses wenigstens 18 Steuer-<br />

PS zu verzeichnen hat. Wie erinnerlich haben<br />

einige wenige Kantone, so vor Graubünden<br />

auch Solothurn, die Kollektivnummer für<br />

zwei Wagen, die in gleichem Privatbesitz<br />

sind, anerkannt. Aber in keinem einzigen<br />

Falle konnte sich der Fiskus des Versuches<br />

enthalten, seine. Finger doch noch nach dem<br />

zweiten Fahrzeug auszustrecken und es mit<br />

einem Steuerzuschlage zu belangen. Es bestätigt<br />

sich eben auch hier, dass unsere kantonalen<br />

Verwaltungen nicht imstande sind,<br />

eine Massnahme, die offenbar auch von ihnen<br />

als richtig anerkannt wird, ohne Zaudern<br />

und konsequent durchzuführen. Immer müssen<br />

wieder Konzessionen an den alten Krämergeist<br />

gemacht werden.<br />

Weiterhin wird die Automobilsteuer in Italien<br />

nach oben begrenzt, indem für Personenwagen<br />

und gewisse Omnibusse höchstens<br />

der Betrag für 30 Steuer-PS gefordert<br />

werden darf. Diese Massnahme kommt nun<br />

allerdings nur einer beschränkten Zahl von<br />

Besitzern und hauptsächlich den bestsituierten<br />

zugute. Sie ist aber doch typisch für den<br />

Qeist, der aus all den staatlichen Verfügungen<br />

in der Morgenschwüle schon krümmte und ;<br />

bräunte. Sonst lag das Feld wie das Gesicht<br />

eines Erschlagenen, mit offenen Augen,<br />

Schatten in den grauen Falten, Schmerz um<br />

den verzogenen Mund. , .«<br />

Er setzte sich auf den kühlen Stein ttnd<br />

blickte in das erschlagene Gesicht. Zorn und<br />

Hass schliefen noch in seiner schweren Seele. ;<br />

Ueberlegungen schliefen noch, wer es gewesen<br />

sein könnte. Er hatte einen Schlag empfangen,<br />

aus dem Hinterhalt, und sein Blut<br />

stürzte in ihn hinein. Wie Regen von den<br />

Aesten eines Baumes, den die Axt an der<br />

Wurzel trifft. Matte, verfliessende Bilder<br />

standen auf und schoben sich vor seinen Augen:<br />

das weisse Tuch, in das er das Kind<br />

gehüllt hatte, das Pferd, dem er die Haferkörner<br />

in die Krippe schüttete, das Kruzifix,<br />

das er mit den Händen gerade bog, die Axt,<br />

die sie ihm heimlich angesägt hatten. Aber<br />

hinter allen Bildern, die wie Nebel über dem<br />

Strom vorüberzogen, lag unbeweglich das<br />

Gesicht des Feldes. Und dann wusste er es<br />

plötzlich: dass es nicht der Diebstahl war<br />

noch der Verlust einer Ernte, sondern dass<br />

sie gemäht hatten, bevor es Zeit war. Dass<br />

es dasselbe war wie mit dem Kind. Dass sie<br />

den Hafer aus der Muttererde gerissen hatten,<br />

wie das Wasser sein Kind aus dem Mutterleib<br />

gerissen hatte. Dass sie nicht gestohlen,<br />

sondern gemordet hatten.<br />

ET stand' auf und umschrüt~das F.elxLin.<br />

« Seht, Leute, das Mütterchen dort mit der<br />

Markttasche will vorzeitig in den Himmel.<br />

Sie geht ausgerechnet beim roten Lichtsignal<br />

über den Platz! Jim (populärer Uebername<br />

für den Verkehrspolizisten) geh' und hilf<br />

ihr! •» Oder: «Ich wünsche allen ein recht<br />

schönes Weihnachtsfest, aber zu Hause, im<br />

schnellern Rückgängen rechnet, und zwar je<br />

mehr alte, steuerpflichtige Wagen ausscheiden.<br />

Das Aufkommen in den ersten 8 Mo-<br />

gemütlich.» Dann ertönt die folgende Er-<br />

Krankenhause feiert es sich nicht so<br />

naten des laufenden Rechnungsjahres, d.h. mahnung: « Wenn ihr das Fest mit Alkohol<br />

von April bis November 1934, betrug 102,9 feiern wollt, dann lasst eure Wagen zu<br />

Mill. Rm., oder 12,8 MM. im Monatsdurchschnitt.<br />

In der gleichen Periode des Vor-<br />

geht auch nicht zu Fuss, sondern ruft einen<br />

Hause. Wenn ihr einen sitzen habt, dann<br />

jahres waren es 169,4 Müh, abzüglich Ablösung<br />

von 53,8 MUL Rm. oder monatsdurchgen!<br />

» Nach den bisherigen Erfahrungen<br />

Taxi, der wird euch sicher nach Hause brinschnittlich<br />

14,5 Mill. Die entsprechenden scheint es, dass diese Art der Verkehrserziehung<br />

den besten Erfolg von allen bisher ausprobierten<br />

Methoden ergibt.<br />

Ziffern für 1932 lauten im Monatsdurchschnitt<br />

auf 15,8 Mill., 1931: 18,1 und 1930 auf 18,6<br />

Mill. Rm.<br />

Verkehrserziehung durch Lautsprecher.<br />

In Detroit hat kürzlich eine neuartige Verkehrserziehung<br />

eingesetzt. Beamte der Sicherheitskommission<br />

postieren sich auf erhöhten<br />

Beobachtungsposten, von wo aus sie<br />

besonders verkehrsreiche Plätze gut überblicken<br />

können. Mittels Lautsprecher Werden<br />

nun Kurzreferate über die wichtigsten<br />

Verkehrsregeln gehalten und zwischenhinein<br />

Strassenbenützer aller Art, welche gerade<br />

eine Vorschrift missachten, in flagranti be-,<br />

lehrt. Dies geschieht in humorvoller Weise,<br />

wobei die betreffenden Personen direkt angesprochen<br />

werden. Hier einige Beisipele:<br />

istischer<br />

Aufschwung der amerikanischen Automobilindustrie<br />

?<br />

Nunmehr hat die amerikanische Automobilindustrie<br />

die Herstellung der neuen Wagenmodelle<br />

<strong>1935</strong> aufgenommen. Nach zuverlässigen<br />

Schätzungen sollen die drei Grossbetriebe<br />

General Motors, Chrysler und Ford im<br />

Monat Januar wenigstens 275 000 Wagen fabrizieren<br />

bei einer Produktionsquote von<br />

300 000 Fahrzeugen der gesamten amerikanischen<br />

Automobilindustrie. Als Vergleichswerte<br />

sei auf die Januarproduktionen der<br />

Landes fördern, da diese mit Hilfe der kleinen<br />

Wagen, die billig in Steuer und Betrieb<br />

sind, wohl die raschesten Fortschritte machen<br />

kann. Bei uns wird die Grundtaxe möglichst<br />

noch erhöht und auf diese Weise der<br />

kleine Wagen prozentual noch mehr belastet,<br />

als dies bis heute der Fall war. Wenn man<br />

diese systematische Unterstützung des Kraftfahrwesens<br />

in unseren Nachbarstaaten beobachtet<br />

und sie mit den jüngsten in verschiedenen<br />

Kantonen getroffenen Massnahmen<br />

vergleicht, so kommt man leider, bei allem<br />

Verständnis für die staatlichen Geldbedürfnisse,<br />

nicht um die Feststellung herum, dass<br />

bei uns recht willkürlich und ohne Einhaltung<br />

irgendeiner logischen Richtlinie vorgegangen<br />

wird. Dabei treibt leider die kantonale<br />

Selbstherrlichkeit wiederum die betrüblichsten<br />

Blüten!<br />

Die» neue deutsche Verordnung Ober den<br />

internationalen Kraftwagenverkehr, welche<br />

in unserm Blatt bereits unter dem .Hinweis<br />

bekanntgegeben wurde, dass .dieses an. der<br />

bestehenden deutsch-schweizerischen Vereinbarung<br />

nichts ändere, ist nunmehr Gegenstand<br />

eines Rundschreibens des eidg. Justizund<br />

Polizeidepartementes an die Kantone.<br />

Ihm entnehmen wir noch die nachstehenden<br />

Der Autoreiseverkehr nach Deutschland ist<br />

Vorjahre hingewiesen: 1934: 156 900, 1933: verhältnismässig noch bescheiden. Nach der<br />

130 000, 1932: 119 300, 1931: 171800, 1930: neuesten Statistik, welche die Zeit vom 1.<br />

273 200 und 1929: 399 000 Wagen. Juli 1933 bis 30. Juni 1934 umfasst, sind<br />

121,902 ausländische Motorfahrzeuge zu vorübergehendem<br />

Aufenthalt eingereist. Davon<br />

spricht, die sich mit dem Motorfahrzeug befassen:<br />

der Staat will in keinem Fall über busse 8410 Lastwagen und 9647 Motorräder.<br />

waren 103 845 Personenwagen und Omni-<br />

ein als erträglich angesehenes Mass hinausgehen<br />

und dabei auch beim Reichen nicht ser. da jedes Motorfahrzeug nur einmal, und<br />

Die Zahl der Einreisen war natürlich grös-<br />

den Machtstandpunkt herauskehren, der leider<br />

in fälschlicher Weise bei uns verallge-<br />

Gebiet, statistisch erfasst wurde, während<br />

zwar beim ersten Uebertritt auf deutsches<br />

meinert wird und als Weisheit letzter Schluss doch ein grösseres Kontineent dieser Verkehrsmittel<br />

zweimal und öfters die Grenze<br />

stets die Entschuldigung zur Hand hat: «Die<br />

händs und vermögeds!»<br />

überschritten haben dürften D'e grosse Zahl<br />

Zur weiteren Förderung des' Kleinwagenverkehrs<br />

wird in Erneuerung eines.nunmehr Fahrzeuge), deutet darauf hin, dass es sich<br />

der Personenwagen (85,2 % al'er erfassten<br />

abgelaufenen Dekretes bestimmt, dass Automobile<br />

bis zu 12 Steuer-PS und in der Preissch^n<br />

Verkehr handelt<br />

zum überwiegender! Teil um autotouristilage<br />

von nicht über 12,000 Lire im ersten Unter den ausländischen Gästen waren dte<br />

Jahre ihrer Inbetriebnahme neun Monate Holländer mit 46.233 Fahrzeugen am stärksten<br />

vertreten. An zweiter Stelle fo!e°n die<br />

steuerfrei sind. Voraussetzung: die Fahrzeuge<br />

müssen fabrikneu sein. Damit will man Schweizer mit 21 451 einreisenden Waren.<br />

nicht nur die inländische Industrie kräftig Dann kommen in grossem Abstand die<br />

unterstützen (ein Problem, das unseren Landesvätern<br />

bisher nicht sehr zu schaffen rnit 83?2 und die Oesterre'cher mit 6447<br />

Tschechoslowaken mit 9339 d'e Franzosen<br />

machte), sondern die Automobilisierung" des Grenzübertritten. D'e neu°rlassprie Verordnung,<br />

wonach grundsätzlich terter ausländische<br />

4usweis für Führer und Fahrzeug anerkannt,<br />

also die internationalen Papiere<br />

Oberf'flssi.s: werden, wird den Zustrom an<br />

fremden Autogästen im kommenden Jahr<br />

bestimmt ganz wesentlich fördern. Ganz<br />

sicher kann auch mit einer weiteren Zu?<br />

nähme der Autotouristik mit der Inbetriebnahme<br />

der ersten Strecken des Netzes der<br />

immer grösseren Kreisen. Ein fand ein paar<br />

Halme zwischen Feld und Strom und wusste,<br />

dass sie mit Kähnen gekommen waren, weil<br />

es keine Spuren gab. Er sah Marte vom<br />

Hause kommen und ging ihr entgegen. Sie<br />

weinte, .lautlos, ohne die Tränen abzuwischen,,<br />

ohne ein Wort. Sie gingen zusammen<br />

zurück, bis zur Fähre, und blickten von dort<br />

nach dem grauen Dorf hinüber. Die Ziehbrunnen<br />

schnitten wie Galgen in den dunstigen<br />

Himmel. Ein Wagen fuhr die Dorfstrasse<br />

hinunter, dem Walde zu, und eine gelbe<br />

Staubsäule stand hinter ihm auf, mit leise<br />

mahlenden Rändern, und ging hinter ihm<br />

her wie ein Gespenst.<br />

An diesem Abend, als die matten Sterne<br />

schon aufgezogen waren und Jürgen auf<br />

dem Wasser war, ging Marte zum erstenmal<br />

zu Mac Leans Hütte. Sie ging bis zum Kiefernbusch,<br />

von wo sie das Licht in dem kleinen<br />

Fenster sehen konnte, und kniete dort<br />

in der flachen Mulde zwischen den niedrigen<br />

Stämmen, in der es nach Harz roch und in<br />

der die Glut des ganzen Tages unbeweglich<br />

stand. Sie kniete mit gefalteten Händen,<br />

und ihre Lippen bewegten sich, ohne dass sie<br />

von den Worten wusste, die sie sprach. Und<br />

.nach einer halben. Stunde stand sie auf und<br />

ging langsam denselben Weg zurück. Noch<br />

viele Male ging sie in diesem Sommer denselben<br />

Weg bis zum Kiefernbusch, und jedesmal<br />

-kehrte sie -um, mit; zerschlagenen<br />

Ausführungen:<br />

«Das Deutsche Reich hat am 12. November 1934<br />

eine neue Verordnung über internationalen Krtftfahrzeugverkehr<br />

erlassen, in der u. a. vorgeschrieben<br />

wird, dass ausländische Motorfahrzeuge, für die nur<br />

die nationalen Ausweise beigebracht werden.- zur<br />

Führung eines länglichrunden Kennzeichens — einer<br />

sog. Zollnunamer — verpflichtet sind, das von den<br />

deutschen ZollsteJlen gegen Entrichtung einer Gebühr<br />

abgegeben wird.<br />

Auf Grund einer Note des Deutschen Auswärtigen<br />

Amtes bringen wir zur Kenntnis, dass die durch Notenaustausch<br />

vom 15./17. Oktober 1932 getroffene<br />

schweizerisch-deutsche Vereinbarung über den Verzicht<br />

auf die internationalen Ausweise durch die genannte<br />

Verordnung nicht geändert wird. Demnach<br />

können die schweizerischen Motorfahrzeugführer auf<br />

Grund ihrer schweizerischen Fahrzeug- und Führerausweise<br />

auch in Zukunft in Deutschland verkehren,<br />

wenn ihr Fahrzeug neben dem schweizerischen Kontrollschild<br />

mit dem Unterscheidungszeichen im Sinn»<br />

von Art. 5 des internationalen Abkommens vom<br />

24. April 1926 über Kraftfahrzeugverkehr (CH-Zeichen)<br />

versehen ist. Von der Führung der sog. Zollnummer<br />

und den damit verbundenen Gebühren bleiben<br />

die vorübergehend in Deutschland verkehrenden<br />

schweizerischen Motorfahrzeuge auch weiterhin befreit.»<br />

Tourismus<br />

<strong>1935</strong> - N° 4<br />

Reichsautobahnen gerechnet werden, deren<br />

Uebergabe an den Verkehr eine ganz<br />

besondere Attraktion für den Autoreisenden<br />

bedeuten wird. Hoffentlich geht diese Entwicklung:<br />

nicht auf Kosten unserer eigenen<br />

Autotouristik für d-eren Förderung, wenigstens<br />

was den Strassenbau anbetrifft, der<br />

Bund leider wenig Verständnis zeigt. ß<br />

Gliedern, die ihr geschändet erschienen von<br />

dem Knien vor dem matten Licht, das aus<br />

den Fenstern der Hütte fiel.<br />

Der Gendarm kam, durchsuchte das<br />

ganze Dorf, fand nichts als lächelnde Gesichter,<br />

trank einen Bärenfang im Fährhaus und<br />

fuhr mit bekümmertem Kopfschütteln davon.<br />

Seit Jürgen den Acker verloren hatte, waren<br />

Tag und Nacht schwerer zu tragen als<br />

sonst Es war ihm, als lebe er für nichts<br />

und als sei er eine der tauben Aehren, die zu<br />

Tausenden auf den verbrannten Feldern<br />

hingen. Wenn er um die Abendzeit den Strom<br />

heraufgefahren kam, sassen die Kinder der<br />

beiden Dörfer wie sonst an den Ufern, aber<br />

sie sangen nicht mehr. Er verlockte sie, in-;<br />

dem er den Spottvers aus früheren Tagen<br />

ieise vor sich hinpfiff. Aber sie antworteten<br />

nicht. Grau und schweigend hockten sie<br />

über dem Schilf der Uier und starrten zu<br />

ihm hinüber, als warteten sie auf etwas.<br />

Aber er-verstand nicht, worauf sie warteten.<br />

Bis eines Mittags, als sie beim Essen<br />

sassen, der Hund den Kopf hob und die Tür<br />

sich leise öffnete. Ein Junge stand draussen,<br />

dessen weisser Scheitel nicht bis zum Drükker<br />

reichte, barfuss, mit einem grauen Ger<br />

sieht, und starrte : aus grossen, unbeweglichen<br />

Augen auf die Fischsuppe, die aus der<br />

Schüssel dampfte.<br />

(Fortsetzung im fAutler-Felerabend».)


N« 4 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Der italienische<br />

Automobilsportkalender <strong>1935</strong>.<br />

Wenn auch die Tatsache nicht abzustreiten<br />

ist, dass Italien im Verlaufe der letzten<br />

Saison deutlich von seiner Vormachtstellung<br />

im internationalen Automobilsport abgedrängt<br />

worden ist, so dürfen anderseits unsere<br />

südlichen Nachbarn nach wie vor den<br />

Ruhm für sich beanspruchen, autosportlich<br />

die grösste Aktivität in Europa zu entwickeln.<br />

Italien besitzt am meisten hervorragende<br />

Fahrer, die grösste Anzahl von Rennvereinigungeri,<br />

es verfügt über weitaus am meisten<br />

eigene Rennwagen und schliesslich ist die<br />

Zähl der jedes Jahr zur Austragung kommenden<br />

Veranstaltungen ganz erstaunlich gross.<br />

Diese Feststellung muss wieder in die Augen<br />

springen, wenn man den neuen italienischen<br />

Sportkalender für das Jahr <strong>1935</strong> durchsieht,<br />

der vor wenigen Tagen vom R. A. C. I. veröffentlicht<br />

wurde.<br />

Insgesamt werden in Italien von den verschiedenen<br />

Sektionen des Gesamtclubs im<br />

Verlaufe des neuen Jahres 76 Veranstaltungen<br />

durchgeführt. Natürlich können diese<br />

Anlässe nicht alle ein internationales Interesse<br />

beanspruchen. In der Tat sind allein 42<br />

von diesen Konkurrenzen touristischer Natur<br />

— Sternfahrten, kombinierte Auto-Skifahrten,<br />

grosse Tourenfahrten usw. Stärksten Eindruck<br />

muss jedoch die Zahl der in Italien<br />

zur Durchführung kommenden Schnelligkeitrennen<br />

erwecken: Es sind nicht weniger als<br />

26 Rennen! Gegenüber dem Jahre 1934 ist<br />

eine Zunahme dieser Renngattung in Italien<br />

um vier Anlässe zu konstatieren. Für 29<br />

grössere Veranstaltungen irn italienischen<br />

Autosportkalender sind insgesamt 2,058,000<br />

Lire an Preisen ausgesetzt, gegenüber<br />

1.894,154 Lire im Jahre 1934 und 1,686,820<br />

vor 2 Jahren. Von diesen 29 grösseren Anlässen<br />

sind 13 international ausgeschriebene<br />

Schnelligkeitsrennen, 13 weitere nationale Geschwindigkeitsveranstaltungen<br />

und schliesslich<br />

3 Regelmässigkeitsprüfungen.<br />

Der neue Kalender hat gegenüber dem<br />

Jahre 1934 verschiedene Aenderungen erfahren.<br />

So ist, wie bereits in der letzten Nummer<br />

kurz gemeldet wurde, die II. Italien-<br />

Rundfahrt um die « Coppa d'Oro del Duce »<br />

wieder abgesagt worden, trotzdem sie bereits<br />

in den internationalen Sportkalender<br />

aufgenommen war. Noch nie hatte Italien<br />

eine Veranstaltung von den Ausmassen dieser<br />

Rundfahrt erlebt, die äusschliesslich für.<br />

Serienwagen reserviert war. Viele Monate<br />

vorher schon wurde die Werbetrommel gerührt.<br />

Um so mehr fällt nun die plötzliche<br />

Absage auf, die auf finanzielle Schwierigkeiten<br />

zurückzuführen sein soll. Ferner ist auch<br />

der Grosse Königspreis von Rom, der gleichfalls<br />

bereits international ausgeschrieben war,<br />

wieder abgesagt worden, nachdem dieses<br />

Rennen bekanntlich schon letztes Jahr nicht<br />

zur Durchführung gekommen war. Der<br />

Grund dazu soll im Mangel an einer geeigneten<br />

Schnelligkeitsrundstrecke in der unmittelbaren<br />

Nähe der ewigen Stadt zu surfen<br />

sein. Nicht wiederholt werden ferner<br />

die bekannten Bergrennen Parma-Poggjo di<br />

Perceto und auf die «Colli Torrinesi».<br />

Anderseits enthält der italienische Sportkalender<br />

5 neue Veranstaltungen und 3 nach<br />

Jahren neu erstehende Konkurrenzen. Aeusserst<br />

bemerkenswert ist die Popularität, die<br />

in Italien mit einem Schlage die Stadtrundstreckenrennen<br />

geniessen. Biella, Modena<br />

und Neapel haben bekanntlich den Anfang<br />

gemacht, und nun werden gleich in Bergamo,<br />

Turin, Triest, Varese und Como solche nationale<br />

Rennen zur Durchführung kommen. Diese<br />

neue Renngattung hat also seit dem Grossen<br />

Preis von Monte Carlo in aller Welt gewaltig<br />

Schule gemacht. Die dieses Jahr national<br />

organisierten Rennen von Biella und Neapel<br />

werden <strong>1935</strong> international ausgefahren. Die<br />

folgenden drei Rennen sind nach längerer<br />

Pause wieder erstanden : Die Coppa Bianchi<br />

auf der Rundstrecke von Sila sowie die<br />

Bergrennen Susa-Moncenesio und Pontedecimo-Giovi.<br />

Selbstverständlich enthält der italienische<br />

Sportkalender auch neuerdings die klassischen<br />

grossen Rennen, so das Rundstreckenrennen<br />

von Tripolis, die Targa Florio, deren<br />

Namen nun in «Madonie-Rundstreckenrennen»<br />

abgeändert wurde, das Rundstrekkenrennen<br />

von Alessandria, die Coppa Ciano,<br />

die Coppa Acerbo, das 24-Stunden-'Rennen<br />

von Pescara, das Stilfserjoch-Rennen und<br />

der Grosse Preis von Italien in Monza. Bei<br />

^dieser Gelegenheit mag die Feststellung von<br />

Interesse sein, dass trotz den Hoffnungen<br />

der Organisatoren des Grossen Preises von<br />

Montreux, das Rennen von Alessandria nicht<br />

verschoben worden ist. Die beiden Anlässe<br />

fallen nun zeitlich zusammen, so dass- die<br />

Veranstalter von Montreux gut beraten stein<br />

werden, wenn sie sich zur rechten Zeit ihre<br />

Fahrer sichern. Denn Alessandria ist keine<br />

harmlose Konkurrenz!<br />

Die bekannte italienische Automeisterschaft<br />

wird in 10 Rennen ausgetragen. Nachdem<br />

1934 bloss 5 Rennen für das Championat<br />

galten, ist die Zahl in diesem Jahre somit<br />

beträchtlich erhöht worden. Die Meisterschaft<br />

der italienischen Dilettanten wird ebenfalls<br />

in 10 Läufen ausgetragen, und die Sportwagenmeisterschaft<br />

in 8 Rennen. Zur Einleitung<br />

der internationalen Saison wird die<br />

Mille Miglia organisiert werden, die dieses<br />

Jahr durch den Ausfall der Italien-Rundfahrt<br />

ihre unvergleichliche Bedeutung der frühern<br />

Jahre zurückerhalten wird. Während sie<br />

1934 nur für Sportwagen reserviert blieb,<br />

wird das neue Reglement voraussichtlich<br />

wieder die Tourenwagen in die grosse Konkurrenz<br />

einbeziehen.<br />

Wir veröffentlichen im Folgenden im Auszug<br />

den italienischen Sportkalender des<br />

Jahres <strong>1935</strong>:<br />

17.—19. März: 3. Winteralpenfahrt<br />

14. April: 9. Mille Miglia.<br />

28. April: 26. Madonie-Rundstreckenrennen (Frühlingsrennen<br />

in Sizilien).<br />

9. Mai: Internationale 'Sternfahrt nach Tripolis.<br />

12. Mai: Grosser Preis von Tripolis<br />

19. Mai: Rundstreckenrennen in Bergamo.<br />

19. Mai: Bergrennen in Bozen.<br />

26. Mai: Rundstreckenrennen von Turin.<br />

26. Mai: Rundstreckenrennen um die Coppa d'Ascoli.<br />

2. Juni:: XI. Rundstreckenrennen in Alessandria.<br />

16. Juni: Rundstreckenrennen von Biella.<br />

16. Juni: «Targa d'Oro del Vesuvlo>.<br />

20. Juni Stadtrundstreckenrennen von Triest.<br />

23. Juni: Bergrennen von Varese-Campo del Fiori.<br />

30. Stadtrundstreckenrennen von Varese.<br />

7 Juli: Bergrennen Susa-Moncenesio,<br />

12. Juli: Nationale Sternfahrt.<br />

28. Juli: Coppa Bianchi.<br />

4. August: Coppa Ciano.<br />

11. August: 24-Stundenrennen von Pescara.<br />

15. August: Coppa Acerbo.<br />

25. August: Bergrennen Pontedecimo-Giovi.<br />

1. September: Stilfserjochrennen.<br />

8. September: Grosser Preis von Italien.<br />

15. September: 4. Rundstreckenrennen von Modena.<br />

29. 'September: Rennen Como-Lieto Colle.<br />

13. Oktober: Rundstreckenrennen von Neapel.<br />

Für die italienische Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1935</strong> gelten die folgenden Rennen:<br />

Madonie-Rundstreckenrennen.<br />

Rundstreckenrennen von


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Ware massgebend und nicht wie richttgerweise<br />

angenommen werden dürfte, die Qualität.<br />

So ist es auch bei den Bremsbelägen,<br />

die in den verschiedensten Preislagen angeboten<br />

werden. .<br />

Wie verhalten sie sich aber bei der Abnützung?<br />

Es gibt leider in diesem Artikel<br />

ebenso viele Qualitätsunterschiede, wie Preiskategorien.<br />

Durch die Erfahrungen ist jedoch<br />

erwiesen, dass nicht etwa der billigste<br />

Belag am vorteilhaftesten ist, sondern der<br />

dauerhafteste. Dass dieser<br />

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an der finanziellen wie betriebstechnischen<br />

Sanierung der Waldenburgerbahn herum.<br />

Das rein lokalpolitische Intejesse dieses<br />

Bähnchens würde es erübrigen, auf die Angelegenheit<br />

zurückzukommen, doch zeigt die<br />

jüngste Debatte im basellandschaftlichen<br />

Landrat mit aller Deutlichkeit, mit welchen<br />

Mitteln man bei uns Bahnen zu «sanieren»<br />

versucht, um dann stets wieder das Automobil<br />

als Sündenbock den Steuerzahlern vorzustellen,<br />

wenn auch die einschneidendsten Sanierungen<br />

nicht zum gewünschten Ziele führen.<br />

Der Kampf geht zur Zeit um die Elektrifizierung<br />

des «Waldenburgerli» und zwar hat<br />

eine zur Vorbehandlung dieses Traktandums<br />

eingesetzte Landratskommission mit 6 gegen<br />

4 Stimmen beschlossen, dem seitens der Bahn<br />

ausgearbeiteten Projekt zuzustimmen, worin<br />

die Elektrifizierung auf dem jetzigen Geleise<br />

von 0,75 m Spurweite vorgeschlagen wird,<br />

was rund 1 Million Franken kosten würde,<br />

die zu 50% durch Bundessubventionen, zu<br />

30% durch den Kanton Baselland und zu<br />

20% durch die interessierten Gemeinden aufgebracht<br />

werden müssten. Eine radikale Lösung,<br />

welche die Verlegung der Bahn von der<br />

Strasse auf ein eigenes Trace vorsieht, würde<br />

3 Millionen Franken verschlingen, ein Vorschlag,<br />

der unter den heutigen Verhältnissen<br />

kaum in Betracht kommen kann, während<br />

eine dritte Lösungsmöglichkeit namentlich<br />

seitens der Gemeinde Liestal anzustreben<br />

versucht wird, indem der bestehende Dampfbetrieb<br />

beibehalten und verbessert werden<br />

sollte, wofür zirka 300,000 Franken erforderlich<br />

wären. Wenn schon der Präsident der<br />

erwähnten Kommission das 1-MiHionen-Projekt<br />

als keine ideale Lösung bezeichnet, so ist<br />

es verständlich, wenn auch aus andern Kreisen<br />

der Vorlage eine starke Opposition erwuchs.<br />

Im Landrat kam namentlich seitens der<br />

Gegner des Projektes die Auffassung zum<br />

Ausdruck, dass die gesuchte Lösung vollständig<br />

auf Kosten der Allgemeinheit gehe<br />

und dass selbst der Gemeinderat von Liestal<br />

erklärt habe, es komme einem so vor, als ob<br />

auf Kosten des Staates einigen Hauptaktionären<br />

die Aktien aufgewertet werden müssten!<br />

Auf den Automobilverkehr anspielend<br />

wurde erwähnt, dass. an Sonntagen heute<br />

schon,bis zu 15 Autobusse auf dem Basler<br />

Marktplatz stehen, um die Touristen in<br />

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schneller Fahrt, ohne Umsteigen, nach Langenbruck<br />

zu führen. Zudem wurde gerügt,<br />

dass die Ansicht der starken Kommissions<br />

minderheit überhaupt nicht beachtet und dass<br />

das Gutachten über den Autobusbetrieb den<br />

Gemeindevertretern gar nicht unterbreitet<br />

worden sei. Die einseitige Orientierung der<br />

Gemeinde verunmögliche es, sich ein objek.-<br />

tives Urteil über die Vorlage zu bilden und<br />

zudem sei die Versammlung der Gemeindevertreter<br />

von Anfang an unter Druck gesetzt<br />

worden, indem diese vom Vertreter der Waldenburgerbahn<br />

vor die Alternative gestellt<br />

wurden: «Entweder die Lösung, die wir vorschlagen<br />

oder — ihr erhaltet überhaupt<br />

nichts.» Nicht mit Unrecht wurde auch darauf<br />

hingewiesen, dass man in der ganzen<br />

Schweiz das Automobil in vermehrtem Masse<br />

in den Dienst der Bahnen zu stellen versuche,<br />

während man auf kantonalem Boden<br />

eine Verstaatlichung der Bahnen herbeiführen<br />

wolle, wo man immer mehr zur Ueberzeugung<br />

gelange, dass wir auf eidgenössischem<br />

Gebiet zu weit gegangen sind. Interessant<br />

ist im Kampf zwischen Bahnen und<br />

Automobil einmal von unbeteiligter Seite<br />

(Stadtpräsident von Liestal) die Auffassung<br />

vertreten zu hören, dass auf die Gutachten,<br />

wie sie auch bei der Waldenburgerbahn durch<br />

Eisenbahnfachmänner gemacht wurden, nichts<br />

zu halten sei, denn diese könne man so oder<br />

so ausarbeiten — je nach Bedarf.<br />

Schon aus diesen wenigen Streiflichtern<br />

aus der jüngsten Eisenbahndebatte im basellandschaftlichen<br />

Landrat ersehen wir mit aller<br />

Deutlichkeit, mit welchen Mitteln eine<br />

chronische Privatbahnmisere aus der Welt<br />

geschafft werden soll, denn eine Sanierung<br />

wie sie seitens der Kommissionsmehrheit<br />

vorgeschlagen wird, muss als wirtschaftlicher<br />

wie technischer Unsinn bezeichnet werden.<br />

Wenn später dann die Rechnung präsentiert<br />

wird und die hypothetischen Folgerungen<br />

des Gutachtens auf sich warten lassen,<br />

so muss alsdann wieder das Automobil<br />

für die verfuhrwerkte „Situation der Bahn<br />

herhalten.<br />

Wy.<br />

Zürcher Verkehrsgesetz 3. Auflage. Ein<br />

grausam Schicksal spielt mit der Vorlage<br />

zum neuen Verkehrsgesetz. Seit mehr als<br />

zwei Jahren ist das Bundesgesetz über den<br />

Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr in Kraft<br />

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getreten. Etwa 20,Kantone haben schon seit<br />

vielen Monaten ihre bezüglichen Einführungsgesetze<br />

und Verordnungen, nur derlich, nachdem keiner der übrigen Kantone ein<br />

grosse Kanton Zürich hat mit Bern und wenigen<br />

andern Ständen fertiggebracht, dass<br />

die schon seit Monaten in Beratung stehende<br />

und heftig diskutierte Gesetzesvorlage nicht<br />

in Kraft erwachsen ist. Dabei kann man sich<br />

des Eindrucks nicht erwehren, dass hiebei<br />

ein gewisser Verzögerungswille mit im<br />

Spiele stand, um allfällig doch notwendige<br />

finanzielle Erleichterungen möglichst spät in<br />

Kraft treten zu lassen und noch möglichst<br />

lange bei den alten 1923er Bestimmungen,<br />

die durch die Verhältnisse längst überholt<br />

sind, bleiben zu können.<br />

Der Gesetzesgang ist bekannt. Die erste<br />

Vorlage der Regierung wurde von der kantonsrätlichen<br />

Kommission in zahlreichen<br />

Punkten abgeändert, aber auch diese 2. Auflage<br />

erhielt weder die Zustimmung des<br />

Volksparlamentes noch der Verkehrsinteressenten,<br />

so dass dieser Entwurf vom Regierungsrat<br />

schliesslich zurückgezogen und<br />

zu neuer Prüfung auf das Jahr <strong>1935</strong> zurückgelegt<br />

worden ist.<br />

Nun tritt mit dieser Woche die Gesetzesberatung<br />

in ein neues, drittes Stadium. Die<br />

kantonale Polizeidirektion hat gestützt auf<br />

die im November 1934 mit den politischen<br />

Parteien und Verkehrsinteressenten geführten<br />

Verhandlungen neue Vorschläge ausgearbeitet,<br />

welche vom Regierungsrat den<br />

Kantonsratsfraktionen zur Stellungnahme<br />

vorgelegt worden sind, wobei in den nächsten<br />

Tagen eine Aussprache mit dem Regierungsrat<br />

stattfinden soll, während man es<br />

nach bisheriger Praxis wiederum nicht für Auffassung zum Ausdruck, dass der Konkurs, wenn<br />

angezeigt resp. notwendig erachtet, den direkt<br />

Beteiligten, den Verkehrsinteressenten<br />

möglich vermieden werden müsse, da sonst die mit<br />

Gelegenheit zum Meinungaustausch und Stellungnahme<br />

geben.<br />

Die neuen Vorschläge des Regierungsrates<br />

sollen zwar dem Vernehmen nach nur wenige<br />

Gesetzesartikel betreffen, worunter aber auch<br />

das allgemeine Rennverbot, welches so abgeändert<br />

werden soll, dass Wettrennen mit Motorfahrzeugen<br />

auf öffentlichen Strassen<br />

grundsätzlich verboten bleiben, während<br />

Radrennen gestattet werden sollen, wie diese<br />

Regelung im ersten Gesetzesentwurf des Regierungsrates<br />

bereits vorgesehen war. Es<br />

darf wohl erwartet werden, dass diese Spekulation<br />

auf die Radfahrer fehlgehen und die<br />

Regierung auch in dieser Frage der geschlossenen<br />

Opposition der Verkehrsinteressenten<br />

entgegenstehen wird. Die unkonziliante,<br />

sportfeindliche Einstellung des Regierungsrates<br />

wirkt heute geradezu unverständ-<br />

solches Rennverbot kennt.<br />

Die Revisionsvorschläge sollen sich noch<br />

mit dem Schicksalsartikel über die Beitragspflicht<br />

für die Errichtung von Parkplätzen<br />

und der Auseinandersetzung zwischen Stadt<br />

und Land hinsichtlich der Verwendung der<br />

Motorfahrzeugsteuern und der Besteuerung<br />

der Autobuslinien befassen, wo der Regierungsrat<br />

seinerzeit verlangt hat, dass die<br />

Steuern nur für den Bau und die Korrektion<br />

von Strassen I. Klasse (nicht II. Klasse) Verwendung<br />

finden dürfen. Von den zahlreichen<br />

Postulaten der Verkehrsinteressenten<br />

soll aber auch in der neuen Vorlage nicht die<br />

Rede sein. Der Regierungsrat hat scheinbar<br />

aus den bisherigen Beratungen noch nichts<br />

gelernt und wird es bei dieser verkehrsfeindlichen<br />

Einstellung im Kanton Zürich doch zur<br />

grossen Auseinandersetzung bei der Volksabstimmung<br />

über das Verkehrsgesetz kommen.<br />

V<br />

Gläubiger-Versammlung der Röhr-Werke, Am<br />

3. Januar fand in Berlin unter Mitwirkung des Verbandes<br />

der Kraftfahrzeugteilindustrie, dem die<br />

Mehrzahl der Röhrgläubiger angehört, die Gläubigerversammlung<br />

zum angestrebten Vergleichsverfahren<br />

statt. Der vorgelegte Status enthält Buchwerte<br />

der Aktiven in der Höhe von 3,28 Mill. RM.,<br />

die durch Abschreibungen auf 2,33 Mill. RM. reduziert<br />

wurden. Verpfändet sind von den Aktiven<br />

1,24 Mill. RM., so dass abzüglich der bevorrechtigten<br />

Forderungen noch 670.000 RM. als Massenbestand<br />

verbleiben. Gegenüber stehen mit 1,4 Mill. RM.<br />

gesicherte Gläubiger und mit 1,48 Mill. RM. ungesicherte.<br />

Anlässlich der Versammlung kam dio<br />

850.000 RM. bezifferten Vorräte ziemlich an Wert<br />

verlieren würden. Zudem könnte die Tatra-Lizenz<br />

fortfallen, wobei auch andere Teile nur schwer verwertet<br />

werden können. Der Gläubigerversammlung<br />

wurden alsdann die auf das Jahr 1930 zurückzuführenden<br />

Bemühungen um eine grundlegende Sanierung<br />

skizziert, ist doch bekanntlich das fertig<br />

gewesene Projekt der Verbindung der Röhrwerko<br />

mit der N. A. G. an dem Einspruch einer Grossbank<br />

gescheitert. In der Zwischenzeit standen im wesentlichen<br />

Ueberbrückungskredite aus Schweiz. Kreditstellen<br />

zur Verfügung. Nun soll eich eine deutsche<br />

und eine schweizerische Gruppe bereit erklärt haben,<br />

neue Mittel zur Verfügung zu stellen, falls es<br />

gelinge, das Vergleichsverfahren durchzuführen, wobei<br />

angetönt wurde, dass die Schweiz. Interessenten<br />

auf ihre Aktionäransprüche voll zu verzichten gedenken<br />

und weiterhin einen Teil ihrer Forderungen<br />

streichen würden. Nach dem Vergleichsverfahren,<br />

bei dem eine Quote von über 30% den Gläubigern<br />

nicht- zugestanden werden kann, hofft man, mit<br />

Hilfe der neuen Betriebsmittel und hei einer Produktionvereinfachung,<br />

das Unternehmen erhalten zu<br />

können, wofür sich übrigens auch öffentliche Interessenten<br />

einsetzen.<br />

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Luftfahrt<br />

Massenausbildung , von Segelfliegern. In<br />

der deutschen Segelfliegerschule Rossitten<br />

konnten während der Monate Februar bis<br />

November vorigen Jahres 145 Flugschüler<br />

die C-, und über 300 die B-Prüfung ablegen.<br />

Die A-Prüfung überschritt bereits die stattliche<br />

Zahl von 1000. Unter den Kursteilnehmern<br />

befanden sich neben zahlreichen Ausländern<br />

auch einige 50 Damen.<br />

Fesselballon durch Autogiro verdrängt Das<br />

englische Kriegsministerium hat sich entschlossen,<br />

auf Grund der Erfahrungen, welche<br />

im letzten Jahre mit Autogiros gemacht<br />

worden sind, die Fesselballone durch die<br />

bewährten Umlaufflügel-Flugzeuge zu ersetzen.<br />

Ihre Vorzüge gegenüber dem Fesselballon<br />

als Beobachtungsmittel liegen darin,<br />

dass sie sich schnell vom Standort bewegen<br />

und Jagdangriffen ausweichen können. Auch<br />

auf dem Boden ist das Autogiro viel besser<br />

zu tarnen. Mit der grundsätzlichen Einführung<br />

von Autogiros an Stelle der Fesselballone<br />

dürfte dann wohl England allen andern<br />

Staaten vorangegangen sein.<br />

Ein Segelfliegerlager auf Jungfraujoch. In<br />

Bern fand eine konstituierende Versammlung<br />

eines aus Mitgliedern des Aeroclubs<br />

der Schweiz sich zusammensetzenden Organisationskomitees<br />

statt, das beschlossen hat,<br />

dieses Jahr auf dem Jungfraujoch ein grosses<br />

internationales Segelfliegerlager durchzuführen.<br />

Die Veranstaltung wird 14 Tage dauern,<br />

und zwar vom 4. bis 18. September. Das<br />

Segelfluglager dürfte die besten Segelflieger<br />

Europas in den Schweizer Hochalpen vereinigen,<br />

und es sollen während der Dauer<br />

des Lagers verschiedene sportliche Konkurrenzen,<br />

vorab Fernflüge, durchgeführt werden.<br />

Die Sektion Thun des Ae.C.S. hat die<br />

Initiative zu dieser grosszügigen Veranstaltung<br />

ergriffen, und das Organisationskomitee<br />

setzt sich vorab aus Mitgliedern dieser Sektion<br />

und des Berner Oberlandes zusammen.<br />

An der Spitze stehen W. Krebser (Thun) als<br />

Präsident und Direktor Dr. Liechti von der<br />

Jungfraubahn als Vizepräsident. Der konstituierenden<br />

Sitzung wohnten bei: der Präsident<br />

des Ae.CS. Oberst Messmer, der diese<br />

internationale Veranstaltung am bevorstehenden<br />

Kongress der F.A.I. (Föderation Aeronautique<br />

Internationale) in Paris anmelden wird,<br />

und Oberstleutnant Rihner als Präsident der<br />

Sportkommission des Ae\C.S.<br />

76,000,000 Flugkilometer im Jahr 1934. Die<br />

Kgl. Britische Luftflotte hat im Jahre 1934<br />

eine Gesamtstrecke von rund 76 Millionen<br />

Kilometern zurückgelegt und damit den letzten<br />

Rekord für den Nachkriegsflugdienst von<br />

1933 (rund 71 Millionen km) geschlagen. Die<br />

zunehmende Leistungsfähigkeit des Dienstes<br />

geht daraus hervor, dass die Luftflotte im<br />

Jahre 1921 nur über ein Drittel ihrer gegenwärtigen<br />

Stärke verfügte, aber nur ein Zehntel<br />

der im Jahre 1934 durchflogenen Strecke<br />

leistete.<br />

Die 93 Geschwader der Luftflotte hatten<br />

Im letzten Jahr 19 schwere Unfälle zu verzeichnen,<br />

die 28 Menschen das Leben kosteten.<br />

Einen interessanten Vergleich bietet<br />

wieder das Jahr 1921. Die damaligen 33 Geschwader<br />

erlitten 22 schwere Unfälle, wobei<br />

37 Menschen ums Leben kamen. Das<br />

schlimmste Jahr seit dem Kriege ist für die<br />

britische Militärfliegerei das Jahr 1926 gewesen,<br />

als bei 54 Flugzeugkatastrophen "85<br />

Menschen getötet wurden. Ebenso hat die<br />

Zahl der Unglücksfälle im Verhältnis zu den<br />

Flugstunden erheblich abgenommen. Während<br />

im Jahre 1921 auf alle 2238 Flugstunden<br />

ein Toter kam, entfällt jetzt auf 12,000<br />

Flugstunden je ein Toter. Das letzte Jahr<br />

hat auch in Bezug auf andere, nicht tödliche<br />

Unglücksfälle in der Luft aussergewöhnlich<br />

gut abgeschnitten.<br />

Dieser Jahresbericht ist um so bemerkenswerter,<br />

als 1934 sehr viel mehr Luftübungen<br />

und -manöver stattgefunden haben als früher.<br />

Allein der Polizei- und Patrouillendienst<br />

der Luftflotte erstreckt sich über ein Gebiet<br />

von mehr als 1,6 Millionen Quadratkilometer;<br />

die Maschinen überfliegen täglich drei<br />

Kontinente, grossenteils sehr gefährliche<br />

Strecken, auf denen jede Panne eine Katastrophe<br />

bedeutet.<br />

Das Anwachsen der Flugstrecke, und vor<br />

allem die Abnahme der Unglücksfälle, wird<br />

in hohem Masse den Ausbildungsmethoden<br />

und der Ausdehnung der Ausbildungszeit zugeschrieben.<br />

Eine der Hauptverbesserungen<br />

ist die Ausbildungsvorschrift, dass jeder Pilot<br />

der Kgl. Britischen Luftflotte im Blindfliegen,<br />

d.h. in der Orientierung nur nach<br />

den Instrumenten, unterwiesen werden<br />

muss, wodurch ein Höchstmass an Navigationssicherheit<br />

in Nebel und Wolken erreicht<br />

wird.<br />

Auch sonst ist man in der Luftfahrt im allgemeinen<br />

und dem Motorenbau im besondern<br />

ein gutes Stück weiter gekommen. Motorpannen<br />

gehören zu den Seltenheiten. Die<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong><br />

Motoren laufen häufig 400—500 Stunden<br />

ohne überholt zu werden; das Flugzeug wird<br />

meist erst nach' 1000 Flugstunden überholt<br />

Luxusflugdienst der K.L.M. In den nächsten<br />

Wochen wird die holländische KUVL<br />

auf der Strecke Amsterdam-Batavia ihren<br />

neuen «Fokker 36» in Betrieb setzen. Dieses<br />

viermotorige Flugzeug, das 32 Fluggäste<br />

aufnehmen kann, kann die längste Flugstrecke<br />

der Welt von insgesamt 9000 Meilen<br />

in sechs Tagen zurücklegen. Die beiden hervorragendsten<br />

Eigenschaften der neuen Fokkermaschine<br />

sind Bequemlichkeit und Schnelligkeit.<br />

Die Fluggäste werden ihr Frühstück<br />

in der Luft einnehmen, am Nachmittag oder<br />

am frühen Abend aber in einer grössern<br />

Stadt landen, damit sie in irgendeinem Hotel<br />

soupieren können. Gegen Mitternacht<br />

werden sie dann ihre Betten im Flugzeug<br />

aufsuchen und auf den « Flügeln der Nacht»<br />

schlafend ihre Reise fortsetzen. Um ein<br />

Höchstmass an Bequemlichkeit sicherzustellen,<br />

sollen nur 16 an Stelle der möglichen<br />

32 Fluggäste befördert werden, deren Sitze<br />

während der Nacht in Betten verwandelt<br />

werden, eins über dem andern und durch<br />

Vorhänge voneinander abgeschlossen. Am<br />

Morgen werden die Fluggäste durch 1 den<br />

Stewart geweckt, der ihnen eine Tasse Tee<br />

und Kuchen ans Bett bringt. Zwei geräumige,<br />

komfortable Badezimmer bieten die<br />

Möglichkeit zum Waschen und Erfrischen.<br />

Später wird dann den Fluggästen ein zweites<br />

Frühstück gereicht, das in einer elektrischen<br />

Küche zubereitet wird. Das Innere des<br />

Flugzeuges ist geschmackvoll eingerichtet<br />

und sehr geräumig, eine Eigenschaft, die bei<br />

solch langen Flugstrecken von nicht zu<br />

unterschätzender Bedeutung ist. Ventilatoren<br />

und Heizungsapparate sorgen für<br />

Luft und die richtige Temperatur.<br />

frische<br />

Die Besatzung der Maschine besteht aus<br />

einem Kapitän, einem ersten Offizier, einem<br />

Radiotelegraphisten, einem Mechaniker und<br />

einem Steward. Der erste Offizier, der<br />

gleichzeitig auch zweiter Flugzeugführer ist,<br />

hat ausserdem noch die Stellung eines Zahlmeisters.<br />

Als solcher hat er darauf zu sehen,<br />

dass die Fluggäste jedesmal über das richtige<br />

Held verfügen : In Persien über Krans<br />

und Tomans, in Britisch-Indien über Rupien<br />

usw. Diese « Fliegende Wechselstube » bezahlt<br />

alles für die Fluggäste und rechnet mit<br />

ihnen am Ende eines jeden Tages ab.<br />

Der Preis für einen Flug Amsterdam-Batavia<br />

beträgt 1750 holländische Gulden, worin<br />

aber auch alles eingeschlossen ist; doch<br />

glaubt man, ihn bald auf die Höhe eines<br />

Luxuskabinenbillets von Ozeandampfern herabsetzen<br />

zu können. Ein Dampfer braucht<br />

für die Strecke von Rangoon nach Bangkok<br />

in Siam 9 Tage, während das Flugzeug sie<br />

in 6 Stunden zurücklegen wird.<br />

Ausser der Indienstsetzung dieses neuen<br />

Fokkerflugzeuges wird in der Entwicklung<br />

der holländischen Luftfahrt demnächst noch<br />

ein weiterer Fortschritt zu verzeichnen sein.<br />

Schiphol, der Flughafen von Amsterdam, soll<br />

weitgehend ausgebaut und auf das Vierfache<br />

vergrössert werden. So wird u.a. die technische<br />

Abteilung der K.LJVL, die sich zurzeit<br />

noch in Rotterdam befindet, nach Amsterdam-Schiphol<br />

verlegt werden, wo grosse<br />

Ausbesserungswerkstätten eingerichtet werden<br />

sollen. Auch der holländische Flugzeugkonstrukteur<br />

Fokker beabsichtigt, eine neue<br />

Fabrik unmittelbar am Flughafen zu errichten.<br />

Sowjetrussische Bestrebungen zur Erschhessung<br />

der Arktis. Es ist den Sowjets ernst mit der «Bolschewisierung><br />

der Arktis. Sie versprechen sich<br />

grosse materielle Werte davon und nicht nur solche.<br />

Die Mobilisierung der wertvollen Spezialholzarten<br />

Nordsibiriens ist ein Glied des Fünfjahrplanes.<br />

Durch exakte Zusammenarbeit" von Radiostationen,<br />

Flugzeugen und Eisbrechern ist der Wetterdienst<br />

im Karischen Meer so verlässlich geworden,<br />

dass die Ueberfahrt von Hamburg, Rotterdam<br />

oder London an die Mündung des Jenessei nur<br />

noch 18 Tage durchschnittlich in Anspruch nimmt<br />

Der «Rat des nördlichen Eismeeres» hat zur Verbesserung<br />

der Navigationsverhältnisse Seekarten<br />

für diese Fahrwasser in russischer und englischer<br />

Sprache ausgegeben. Nicht nur sowjetrussisrhe,<br />

sondern auch norwegische und englische Dampfer,<br />

die für arktische Fahrten eingerichtet sind, befahren<br />

von Juli bis September diese Gewässer. Die<br />

Warentransportziffern sind von 10.500 Tonnen im<br />

Jahre 1924 auf 110.000 Tonnen 1933 gestiegen. Eine<br />

alte Seehandelsstrasse, die im 17. und 18. Jahrhundert<br />

von englischen und holländischen. Pelzhandel<br />

treibenden, Seglern aufgesucht wurde, lebt<br />

wieder auf.<br />

Mitte Januar <strong>1935</strong> steht nach Moskauer Meldungen<br />

ein neues, sportlich wie flugtechnisch interessantes<br />

Unternehmen bevor. Der bekannte Po-<br />

Iarflieser Basil Molokov, der bei der Rettung der<br />

Schiffbrüchigen des «Tscheljuskin» rühmlich beteiligt<br />

war, beabsichtigt, einen Winterflug von Moskan<br />

nach der Dickon-Insel zu unternehmen. Der Flieger<br />

will die 8000 Kilometer lange Strecke in 45 Stunden<br />

zurücklegen. Sein Flug geht über Kasan,<br />

Sverdlovsk-Omsk. Dovosibirsk, Kiasnojarsk, Tunguska,<br />

Ijarka, Dudinka nach Port Dickson. Der<br />

«Rat für das nördliche «Eismeer» hofft, dass es<br />

möglich sein wird, auf Grund der Erfahrungen<br />

dieses Fluges eine ganzjährig betriebene Flugverbindung<br />

zwischen Mittelsibirien und dem Karischen<br />

Meer aufzunehmen, das bisher im Winter unerreichbar<br />

war, denn die einzige transpolare russische<br />

Fluglinie von Krasnojarsk aus endete in<br />

Igarka.<br />

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N«4<br />

WÄ<br />

- <strong>1935</strong><br />

AUTOMQBIL-REVUE<br />

Benzol-Weltproduktion. Die Welterzeugimg<br />

an Benzol verzeichnete bekanntlich<br />

in den Krisenjahren teilweise einen recht<br />

empfindlichen Rückgang. Im letzten Jahr<br />

ist nun die Weltprodüktion zum ersten<br />

Male wieder angestiegen. In der Hauptsache<br />

ist dies auf den vermehrten Koksbedärf<br />

der Eisenindustrie zurückzuführen,<br />

doch dürfte zum Teil auch die höhere<br />

Benzolproduktion auf die Anwendung<br />

verbesserter Arbeitsverfahren zurückzuführen<br />

sein, wonach grössere prozentuale<br />

Ausbeuten ermöglicht werden. Wie aus<br />

folgender Tabelle hervorgeht, hat sich die<br />

Benzolproduktion der wichtigsten Produktionsstaaten<br />

im Jahre 1933 auf 918 400<br />

Tonnen belaufen gegenüber 829 500 Tonnen<br />

im Vorjahre (+ 10,7 %), wogegen der<br />

Rückschlag von 1931 auf 1932 18,7 % betragen<br />

hatte.<br />

afil<br />

!«f*eS<br />

Benzolproduktlon (in t)<br />

1931 1932 1033 .<br />

TT.SA.<br />

420 000 270 000 320 000')<br />

Deutschland 280000 250 000 275 000 3 )<br />

England 100 000 118 500 119 000<br />

Frankreich 78 000 68.200 74 200<br />

Saargebiet 31000 28 000 30 000<br />

Belgien 35 000 34 000 37 000<br />

Tschechoslowakei 26 000 14 000 14000<br />

Polen 19 000 17 000 18 000<br />

Holland 22 000 21500 23 000<br />

Italien 5 000 5 000 5 000 1 )<br />

Spanien 3 700 3 300 3 200<br />

Insgesamt 1019 700 829 500 918 400<br />

) Rohbenzol; *) nach amtlichen Statistiken;<br />

•) geschätzt.<br />

Der Italienische Automobll-Aussenhandel<br />

ergab im Monat September bei einer Einfuhr<br />

von 41 Automobilen im Wert von 0,5<br />

Mill. Lire eine Ausfuhr von 1022 Fahrzeugen<br />

im Betrage von 7,7 Mill. Lire. Die Einfuhr<br />

in den ersten 9 Monaten von 1934 belief sich<br />

auf 1124 Fahrzeuge für 13 Mill. Lire und ist<br />

damit gegenüber dem gleichen Zeitraum des<br />

Vorjahres etwas zurückgegangen, da damals<br />

980 Autos im Wert von 12,5 Mill. Lire nach<br />

Italien verkauft wurden. Die Handelsbilanz<br />

pro 1934 hat sich bis Ende September auch<br />

insofern weiterhin verbessert, als für die<br />

ersten 9 Monate mit 6953 nach dem Ausland<br />

gelieferten Wagen im Fakturenbetrag von<br />

64,3 MiH. Lire eine recht erhebliche Zunahme<br />

der Ausfuhr registriert werden konnte.<br />

In der gleichen Zeit des Jahres 1933 gelangten<br />

nur 5626 Fahrzeuge im Betrag von 56,2<br />

Mill. Lire zum Export.<br />

Von. den 5881 Automobilen, welche vom<br />

1. Januar bis Ende August 1934 ins Ausland<br />

verfrachtet wurden, ging der grösste Posten<br />

von 1291 Einheiten nach Deutschland. An<br />

zweiter Stelle der Abnehmer steht Spanien<br />

mit 889 Automobilen. Dann folgt die Schweiz<br />

mit 819 und Polen mit 761 Wagen. Alle<br />

übrigen Kundenländer haben weniger als 200<br />

Fahrzeuge übernommen. Von diesen erwiesen<br />

sich Aegypten mit 178 und Luxemburg/<br />

Belgien mit 148 als die grössten Abnehmer.<br />

Die englischen Kohlehydrierunjrsniäne. In<br />

Billinghäm-on-Tees gehen die grosseh Fabrikationsanlagen<br />

des britischen Chemie-Trusts<br />

für die Oelgewinnung aus Kohle ihrem Fertigausltau<br />

entgegen. Voraussichtlich kann der<br />

Betrieb bereits im Frühjahr <strong>1935</strong> aufgenommen<br />

werden. Die Produktionstätigkeit der<br />

neuen Werke darf mit 136 Mill.lOel jährlich<br />

als recht umfangreich betrachtet werden. In<br />

den Tankanlagen lassen sich etwa 6,8 bis<br />

9,1 Mill. 1 lagern, wobei der grösste Tank<br />

über ein Fassungsvermögen von 2,27 Mill. 1<br />

verfügt- Seit 1932 sind von den Imperial Chemical<br />

Industries in einer kleinen Versuchsanlage<br />

Experimente vorgenommen worden,<br />

um aus gewöhnlicher Kohle erstklassiges<br />

Benzin zu gewinnen. Billingham wird sich<br />

nun zum Mittelpunkt eines neuen Industriezentrums<br />

entwickeln, in welchem beträchtliche<br />

Kohtenquantitäten aus den benachbarten<br />

Gruben verarbeitet werden, um daraus grosse<br />

Oelmengen zu gewinnen. Zur praktischen<br />

Ausgestaltung seiner Pläne konnte der Chemietrust<br />

erst dann schreiten, als für eine Präferenzbehandlung<br />

einheimischen- Oels Vorsorge<br />

getroffen war. Ohne staatliche Massnahmen<br />

würde das in diesen Anlagen erzeugte<br />

Oel wohl nie mit dem Naturprodukt<br />

dung befindet sich im Val Scrivia in der<br />

Nähe von Busalla. Ihr Ende erreicht die<br />

Strasse bei Serravalle Scrivia, wo sie in die<br />

beiden grossen Staatsstrassen, die von hier<br />

nach Mailand und Turin abzweigen, mündet.<br />

Die Totaflänge der Strasse beträgt 50 km,<br />

wovon 29 km in Geraden und 21 km in Kurven<br />

liegen. Das reichgegliederte Gelände,<br />

das die Strasse durchquert, verlangt eine<br />

Menge grösserer und kleinerer Kunstbauten;<br />

so z.B. 11 Strassentunneis mit einer Gesamtlänge<br />

von 2859 m, 27 Brücken und Viadukte<br />

mit einer Gesamtlänge von 2595 m. 309 klei-<br />

konkurrenzfähig sein, da das auf natürlichem nere Brücken. Ueber- und Unterführungen<br />

Wege gewonnene Oel billiger ist als dasund 11 Wegerhäuser. Von den 11 Tunnels<br />

durch Hydrierung von Kohle erzeugte. Während<br />

man ursprünglich für die Anlage einen<br />

Betrag von 7 Mill. Pfd. St. vorsah, konnte<br />

durch verschiedene Massnahmen diese Summe<br />

auf 4 Mill. Pfd. St- reduziert werden.<br />

Für die Ausbeutung eines neuen Verfahrens<br />

der Kohleverflüssigung ist unlängst die<br />

National Goke and Oil Company gegründet<br />

worden, welche in nächster Zeit zwei grössere<br />

Werke, wovon das eine in Edinburg<br />

und das andere in Glasgow, zu errichten gedenkt.<br />

Das neue Verfahren soll einen erstklassigen<br />

Betriebsstoff zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen ergeben. Neben der Benzinerzeugung<br />

wird als Nebenprodukt rauchfreie Patentkohle<br />

hergestellt. Es ist vorgesehen, die<br />

beiden Werke vorläufig auf eine Produktionskapazität<br />

auszubauen, die es ermögliche,<br />

wöchentlich |e 1000 t Kohle zu verarbeiten.<br />

Von der gleichen Gesellschaft ist projektiert,<br />

in Manchester eine Anlage für die Oelgewiiinung<br />

aus Kohle zu errichten, und zwar soll<br />

es, sich um ein Werk handeln, in dem jährlich<br />

6000 t rauchfreier Brennstoff und 156,000<br />

Gallonen (1 Gallone = 4,5 1) Benzin hergestellt<br />

werden können.<br />

-my-<br />

Stivassera<br />

La Camionale, die Italienische Autostrada<br />

für den Lastwagenverkehr. Zwei Jahre sind<br />

es her seit der erste Spatenstich an der Lastwagenautostrada,<br />

die von Genua über den<br />

Appennin nach Norden führt, getan wurde.<br />

Nahe beim Hafen von Genua beginnend, folgt<br />

die neue Strasse bis Bolzaneto dem Polceveratal<br />

und dann dem Seccotal bis unter<br />

Serra Riceo, Dann führt sie wieder ins Polceveratal<br />

zurück und durchquert mit einem<br />

892 m langen Tunnel den Apennin in einer<br />

Höhe von 413 m. Die nördliche Tunnelmün-<br />

sind heute alle durchbrochen. 17 Brücken<br />

und 295 kleinere Werke sind ebenfalls fertig<br />

gebaut, dazu noch 25 km Stützmauern. Die<br />

Erd- und Felsbewegungen betragen 2,800 000<br />

ccm. Die Maurerarbeiten auf der freien<br />

Strecke umfassen mehr als eine halbe Million<br />

ccm, und die Maurerarbeiten in den<br />

Tunnels 100 000 ccm.<br />

Für diese gewaltigen Arbeiten sind auch<br />

pen, 73 Lokomotiven, zirka 2400 Rollwagen,<br />

140 Lastwagen.. 24 Kompressoren und 14 Reparaturwerkstätten.<br />

... , ,<br />

Die bis heute erreichte Anzahl Arbeitstage<br />

beträgt über 3 Millionen, was einem täglichen<br />

Durchschnitt von 6—8000 beschäftigten<br />

Arbeitern entspricht. Dazu kommen noch<br />

die grosse Zahl von Arbeitern, die bei denjenigen<br />

Industrien beschäftigt sind, die Lie- -<br />

ferungen für diesen Strassenbau auszuführen<br />

haben. 162 Millionen Lire wurde für den<br />

Bau bis heute aufgewendet, wozu noch 20<br />

Mill. Lire für Expropriationskosten kommen.<br />

Grösste Ausdehnung nehmen im jetzigen<br />

fortgeschrittenen Baustadium die Belagsarbeiten<br />

ein, wovon auch einige Kilometer<br />

schon fertiggestellt sind. Gewaltige Arbeiten<br />

erfordert auch die Einmündung der Strasse<br />

in Genua mitten in der verhältnismässig eng<br />

bebauten Hafenquartiere.<br />

Alles in allem genommen ist die Camionale<br />

ein gigantisches Werk, auf dessen wirtschaftliche<br />

Auswirkungen nach ihrer Vollendung<br />

man gespannt sein darf. Lr.<br />

Orlentlerungstafeln Ober den Strassenzusiand<br />

im Neuenburger-Jura. Bei Winterfahrten in den.<br />

Alpen und im Jura ist wohl die grösste Besorgnis<br />

der Autofahrer immer die Ungewissheit über<br />

den Strassenzustand. Um dieser Ungewissheit abzuhelfen,<br />

ißt nun im Kanton Neuenburg dank der<br />

Initiative des A. G. S. eine sehr nachahmenswerte<br />

Einrichtung getroffen worden. Es werden nämlich,<br />

schon von dieser Woche an, an den wichtigen Verkehrspunkten<br />

des Kantons Tafeln angebracht, die.<br />

genau über die Befahrbarkeit der Strassen orientieren.<br />

Orte, die solche Tafeln besitzen, sind:<br />

Neuenburg, vor dem Polizeiposten, auf dem Place<br />

Purry; Vauseyon, bei der Abzweigung; Boudevilliers,<br />

beim Poston des A. C. S.; La Chaux-de-Fonds,<br />

vor dem Polizeiposten; Le Locle, vor dem Polizeiposten;<br />

Sonceboz, beim Hotel de la Couronne; Stimmer,<br />

beim Marktplatz; Dombresson, beim Polizeiposten.<br />

An diesen Orten befinden sich also Orientierungstafeln,<br />

die leicht vom Auto aus gelesen werden<br />

können und die folgende Angaben über den<br />

Strassenzustand enthalten:<br />

« Ohne Ketten passierbar »<br />

« Ketten empfohlen »<br />

c Ketten unerlässlich »<br />

« Vereist, Vorsicht»<br />

c Vereist, gesandet»<br />

t Neuschnee, schwierig zu befahren «<br />

c Unpassierbar »<br />

€ Reymond schwierig ».<br />

So kann also der Autofahrer orientiert werden,<br />

was für ihn zu wissen von Wichtigkeit ist Äusserdem<br />

werden die Tafeln noch ausgehängt bei<br />

den Verkehrsbureaux St. Immer, Biel und La<br />

Chaux-de-Fonds, beim Clubsekretariat und Gemeindehaus<br />

in La Chaux-de-Fonds und beim<br />

Grenzposten auf dem Col des Roches.<br />

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riesige Baueinrichtungen notwendig gewesen.<br />

So beträgt die' Länge der Feldbahnge-<br />

Jeise 100 km. Dazu kommen 45 Gleitbahnen,<br />

10 Seilbahnen, 62 Aufzüge, 34 Steinbrecher,<br />

10 Löffelbagger, 55 Bohranlagen, 10 Ventilationsanlagen,<br />

37 Kies- und Sandwaschmaschinen,<br />

66 Betonmischmaschinen, 139 Pumi<br />

was Pickel und Steigeisen dem Berg«<br />

steigeram exponierten Hanasind<br />

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auf seiner Fahrt durch Eis<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - KP» 4<br />

Der Weltrekord-Wagen kampfbereit! Oben links: der c Blue Bird» in seinem neuen Kleid. Rechts<br />

oben: die wuchtige und doch windschnittige Front. Unten rechts: Rückansicht des "Wagens mit dei<br />

Stabilisierungsflosse und den Luftbremsklappen Unten links: der kühne Rekordmann M. Campbell, dei<br />

seine bisherigen Erfolge nur immer zu weiteren Höchstleistungen angespornt haben.<br />

Campbells «Blue Bird » in seiner neuesten Gestalt Hauptsächlich durch die aufs äusserste getriebene Rücksicht zur Verminderung des Luftwiderstandes hofft Campbell die bisherige Weltrekordgeschwindigkeit<br />

von 437,908 auf 300 Meilen, d. h. rund 480 km/St., steigern zu können. Durch die neue breite Karosserie sind die Räder grösstenteils vom Luftstrom abgeschirmt Der Kühler ist, wie<br />

bisher, in einem dem abgeschlossenen Motorraum vorgebauten Kasten untergebracht, wobei dieser Kasten jedoch ebenfalls stark verbreitert und mit einem langen, schmalen Lufteinlaßschlitz versehen<br />

wurde. Eine grosse Schwanzflosse dient zur Verbesserung der Richtungs-Stabilität, herausstellbare Klappen hinter den erstmals doppelt bereiften Hinterrädern sollen durch ihren Luftwiderstand<br />

die Wirkung der Bremsen nach dem Durchlauf der Rekordstrecke unterstützen. Die Oeffnung vorn auf der Motorhaube ist der Lufteinlass der Vergaser, während die sechs Oeffnungen in der Mitte<br />

der Motorhaube Auspuffmündungen darstellen. Die Leistung des 2300-PS-Rolls-Royce-Zwölfzylindermotors wurde auf 2465 PS erhöht. Im übrigen zeigt jedoch der mechanische Teil des Wagens keine<br />

grossen Abweichungen.<br />

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BERN, 15. Jan. <strong>1935</strong><br />

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II. Blatt<br />

BERN, 15. Jaii;¥9i5<br />

Praxis de* Fahre<br />

Das Auto-Elektrizitätswerk<br />

im Winter.<br />

Zu den spezifischen Massnahmen des Winterbetriebes<br />

gehört unbedingt eine besonders<br />

aufmerksame Ueberwachung und Pflege der<br />

elektrischen Wagenausrüstung. Durch den<br />

Winterbetrieb wird die elektrische Ausrüstung<br />

des Automobils in fast allen ihren Teilen<br />

weit stärker in Anspruch genommen als<br />

im Sommer. Als natürliche Folge davon ergibt<br />

sich eine erhöhte Empfindlichkeit. Ist<br />

irgend ein Organ des Elektrizitätswerkes im<br />

Auto nicht in bester Verfassung, so wird es<br />

fast sicher beim Winterbetrieb Anlass zu<br />

Störungen geben. Meist wirken sich diese<br />

Störungen noch ganz besonders unangenehm<br />

aus. Sie können nicht selten den Gebrauch<br />

des Wagens verunmöglichen, wenn nicht gar<br />

schwere Unfälle nach sich ziehen, wie z. B.<br />

dann, wenn in voller Fahrt plötzlich die Beleuchtung<br />

versagt.<br />

Einen ungefähren Begriff von der Kompliziertheit<br />

und Vielseitigkeit einer modernen<br />

elektrischen Automobilausrüstung gibt die<br />

beistehende Abbildung. Nicht weniger als<br />

27 Einzelorgane sollen hier anstandslos ihre<br />

•Pflicht erfüllen. Dass dabei die einwandfreie<br />

Funktion jedes dieser Einzelorgane noch<br />

von zahlreichen meist ungleich viel komplizierteren<br />

Unterorganen abhängt, lässt sich<br />

'bildlich auf dem zur Verfügung stehenden<br />

"Raum gar nicht darstellen. Man braucht sich<br />

Das elektrische Zubehör<br />

eines modernen Wagens.<br />

1 = Schlusslampe und<br />

Nummernbeleuchtung, 2<br />

= Winker, 3 = Deckenbeleuchtung,<br />

4 == Zigarrenanzünder,<br />

5 = Schaltbrettbeleuchtung,<br />

6 = Amperemeter,<br />

7 = Scheibenwischer,<br />

9 = Radio, 10 .=<br />

Benzinpumpe, 11 = Inspektionslampe,<br />

12 =<br />

2. B. nur den ungemein fein durchdachten ten darf. Selbst ein Fachmann der allgemeinen<br />

Elektrotechnik hat meist Mühe, um sich<br />

Komplex Lichtmaschine-Regler-Relais vor<br />

Augen zu halten. Allein die Verbindung der zurechtzufinden, besonders da die von den<br />

einzelnen Organe erfordert eine Gesamtdrahtlänge<br />

von 60—100 Metern. Auf dengen im System oft beträchtlich voneinander<br />

einzelnen Wagenfabriken eingebauten Anla-<br />

Spulen der Lichtmaschine, des Anlassers, abweichen und selbst die einzelnen Systeme<br />

des Relais, der Hupe oder des Magneten ist noch Variationen unter sich aufweisen.<br />

a&er noch ein Vielfaches dieser Drahtlänge Wirklich gründliche Kontrolle und Reparaturen<br />

können deshalb nur von den Spezialisten<br />

aufgewickelt. Hunderte von Verbindungssteilen<br />

müssen einwandfreien Kontakt ergeben,<br />

und anderseits kann ein Dejekt von den Spezialkenntnissen auch besondere Prüf-<br />

vorgenommen werden .Sie erfordern ausser<br />

auch nur Punktgrösse in einer Isolation die und Messgeräte, die allein ein rasches und<br />

schwersten Unannehmlichkeiten zur Folge zielsicheres Erkennen von Störungen ermöglichen.<br />

haben.<br />

Es versteht sich von selbst, dass man von Immerhin ist das auch nicht so aufzufassen,<br />

dass sich der Automobilist überhaupt<br />

feeinem Durchschnittsautomobilisten gründliche<br />

Kenntnis über die ganze Anlage erwar- nicht um die elektrische Anlage kümmern<br />

IR306<br />

Zündkerzen, 13 = beleuchtete<br />

Kühlerverzierung,<br />

14 = Stadtlampen,<br />

15 = Scheinwerfer, 16 =<br />

Nebellampe. 17 = Hupen,<br />

18 = Lichtmaschine, 19<br />

= Verteiler, 20 = Anlasser,<br />

21 = Zündspule,<br />

22 = Startix, 23 =<br />

Hauptschalter, 24 = Relais,<br />

25 = Batterie, 26<br />

= Radioeinstellung, 27 =<br />

Trittbrettibeleuchtung.<br />

soll, bis das Auftreten von Mängeln ihn zur<br />

Konsultation des Fachmannes zwingt. Wenigstens<br />

in ihren Grundzügen sollte die Wirkungsweise<br />

der elektrischen Ausrüstung jedem<br />

Automobilisten bekannt sein. Der Fahrer<br />

muss wissen, dass die elektrische Energie<br />

durch die Lichtmaschine (die « Dynamo ») erzeugt<br />

und in der Akkumulatorenbatterie aufgespeichert<br />

wird, von wo sie durch den Schalter<br />

am Instrumentenbrett oder einzeln betätigbare<br />

Kontakte an die verschiedenen Stromverbraucher<br />

verteilt wird, so an die Scheinwerfer<br />

und Stadtlampen, an die Innenbeleuchtung,<br />

an den Scheibenwischer, an die Zündspule,<br />

die Hupe, die Winker -und an den Anlasser.<br />

Es soll ihm auch ungefähr bekannt<br />

feein, welche Stromstärke die einzelnen<br />

Stromverbraucher ungefähr aufnehmen,, damit<br />

die Batterie nicht überbeansprucht wird<br />

und anderseits Unstimmigkeiten rechtzeitig<br />

erkannt werden können. Nicht zuletzt muss<br />

man auch von jedem AutomabUisten-vYSirlangen,<br />

dass er die Anordnung und Verwendungsart<br />

der Sicherungen kennt, und im Instruktionenbuch<br />

seines Wagens die Vorschriften<br />

zur Wartung der Lichtmaschine,<br />

der Batterie, des Anlassers, des Verteilers<br />

oder Magneten studiert hat.<br />

Die weitaus grösste Pflege erfordert von<br />

den verschiedenen Organen die Batterie.<br />

Vernachlässigungen rächen sich hier unbedingt<br />

durch rasche Abnahme der Leistungsfähigkeit,<br />

die vielleicht schon nach 1—2 Jahren<br />

einen Ersatz des kostspieligen" elektrischen<br />

Speichers erforderlich machen. Gerade<br />

im Winter verlangt die Batterie besondere<br />

Rücksichten, einerseits infolge der vielfach<br />

höheren an sie gestellten Ansprjiehe,, anderseits<br />

deshalb, weil durch die •Kälte'tfie Leistungsfähigkeit<br />

der Batterie ohnehin herabgesetzt<br />

ist. Zeigt es sich, dass der Ladezustand<br />

der Batterie häufig zu wünschen übrig<br />

lässt, was am trägen Arbeiten des 1 Anlassers<br />

und allgemein an Anlaßschwierigkeiten zu<br />

erkennen ist, so sollte baldmöglichst für Abhilfe<br />

gesorgt werden. Auch hier ist jedoch<br />

wieder in erster Linie der Rat des'Fachmannes<br />

am Platz. Häufig besteht die Möglichkeit,<br />

dem Strommangel durch eine Nachregulierung<br />

der Lichtmaschine zu begegnen. Besonders<br />

bei nur stromregulierenden Lichtmaschinen<br />

kann das verhältnismässfg einfach<br />

geschehen, indem die dritte verstellbare Bürste<br />

etwas verschoben wird. Anderseits hängt<br />

sehr viel vom Batteriezustand an sich ab.<br />

Der Elektrolyt muss in allen Zellen die vorgeschriebene<br />

Dichte haben und die Plattenoberkante<br />

um 1—VA cm überdecken. Der<br />

Plattenaufguss muss sauber und trocken sein<br />

und die Anschlussklemmen müssen festsitzen<br />

und dürfen keine Korrosionserscheinungen<br />

zeigen. Der dritte Punkt von grösster Bedeutung<br />

ist ein haushälterisches Umgehen mit<br />

dem Stromverbrauch.<br />

Jeder Automobilist muss wissen, dass die<br />

Benützung des Anlassers zum Anwerfen des<br />

kalten Motors von der Batterie eine wahrhaft<br />

übermenschliche Leistung verlängt, entspricht<br />

doch die dabei verbrauchte Energie<br />

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masse bröckelt heraus. Abgesehen davon<br />

muss, die Batterie durch eine solche Beanspruchung<br />

in wenigen Minuten erschöpft<br />

sein. Wenn immer möglich besorge man deshalb<br />

das erste Durchdrehen des kalten Motors<br />

von Hand oder suche die Anlasserarbeit<br />

wenigstens durch Betätigen der Handkurbel<br />

zu unterstützen. In den meisten Fällen wird<br />

dazu ein Helfer nötig sein, es sei denn, dass<br />

ein besonderer Anlasserhilfskontakt vorn am<br />

Wagen in Greifnähe vorgesehen wurde.<br />

Aber auch nach der ersten Inbetriebsetzung<br />

des -Wagens kann man Verschiedenes<br />

füf die richtige Ordnung im Stromhaushait<br />

tun. Apparate mit starkem Stromverbrauch,<br />

wie z. B. Zigarrenanzünder, die bis 20 Ampere<br />

konsumieren, wie die Scheinwerfer, Widerstands-Heizkörper<br />

und dergleihen sind<br />

so sparsam wie möglich zu benützen. In jedem<br />

Fall hüte man sich vor dem Einbau<br />

neuer Stromverbraucher, bevor man den Rat<br />

des Fachmannes eingeholt oder sich über ihren<br />

Konsum Rechenschaft abgelegt hat. Der<br />

Gebrauch des Anlassers ist auf das notwendige<br />

Minimum zu beschränken* Sehr häufig<br />

Iässt es sich einrichten, dass man den Wagen<br />

an einem Gefälle parkiert, so dass man beim<br />

nächsten Wegfahren zum Anwerfen des Motors<br />

nur einen Gang einzurücken braucht.<br />

Eine merkliche Verminderung des Stromverbrauches<br />

ergibt gewöhnlich auch die Anwendung<br />

von Obenschmiermitteln oder kolloidalen<br />

Graphit-Präparaten, die beide gerade<br />

während der Anlassmomente bessere Schmierverhältnisse<br />

zustande kommen lassen. Im<br />

übrigen sorge man dafür, dass der Wagen<br />

nicht in einem zu kalten Raum untergestellt<br />

wird, da, wie schon angedeutet, die Leistungsfähigkeit<br />

der Batterie mit der Kälte<br />

stark abnimmt. Eine teilweise oder ganz entladene<br />

Batterie kann sogar einfrieren, was<br />

fast sicher eine Sprengung aller Zellen zur<br />

Folge hat.<br />

-y-<br />

Shhnmy... Das Flattern der Vorderräder<br />

Iässt sich nicht selten beheben, indem lediglich<br />

neue Pneus aufgezogen oder die schon<br />

benützten Pneus gegeneinander vertauscht<br />

werden.<br />

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Stromstoss kann leicht einen Wert von 150Skiern. Ein Praktikus, dessen Wagen hinten<br />

Ampere bei 12 Volt-Anlagen und von 300einen Koffer mit darauf befestigtem Reser-<br />

oder mehr Ampere bei 6 Volt-Anlagen erreichen.<br />

Beschränkt man derartige Stromentnahmen<br />

nicht auf ganz kurze Zeit, so<br />

tritt eine starke Erhitzung der Platten<br />

ein, die Platten verbiegen sich und die Füll-<br />

verad aufweist, hat das Problem der Beförderung<br />

von Skiern auf folgende zweckmässige<br />

Art gelöst: Ueber dem Reserverad<br />

wurde mit zwei Schrauben ein etwa 1 m<br />

breites und 1,5 m hohes, kräftiges Brett festgeschraubt.<br />

Durch Leisten am untern Rand<br />

des Brettes wird eine Art Rinne gebildet, in<br />

welche die Skier, eingestellt werden können.<br />

Die Befestigung der Skier geschieht durch<br />

eine Anzahl weiterer, durch Flügelmuttern<br />

auf klemmbarer Leisten, die rasch auch wie-<br />

Pxaktische Befestigung der Skier auf einem Brett<br />

auf dem Gepäcklkoffer.<br />

der abgenommen werden können. Die ganze<br />

Vorrichtung, die im übrigen aus der Skizze<br />

klar ersichtlich ist, hat den Vorteil einer<br />

raschen Montier- und Demontierbarkeit. Sie<br />

ist billig, ungefährlich und ermöglicht zudem,<br />

dass man die Skier während der Fahrt im<br />

Rückblickspiegel ständig im Auge behalten<br />

kann. Das auf dem Reserverad aufgespannte<br />

Grundbrett ist durch den Reifen des Reserverades<br />

gleichsam noch etwas abgefedert,<br />

wodurch die Möglichkeit einer selbsttätigen<br />

Lockerung ausgeschlossen erscheint. Unter<br />

Umständen kann für seine Befestigung auch<br />

allein schon die Mutter des Reserveradträsrers<br />

genügen. .<br />

Das gesuchte Fachwort In Nr. 101 unseres<br />

Blattes forderten wir unsere Leser auf,<br />

für das seit ungefähr einem Jahr in starkem<br />

Aufkommen begriffene « Verfahren des Gleitsichermachens<br />

abgefahrener Pneus durch<br />

Vornahme dicht aufeinanderfolgender quergerichteter<br />

Sägeschlitze » einen kurzen, prägnanten<br />

Fachausdruck zu nennen oder, wenn<br />

nötig, neu zu schöpfen. Oft genug hatten wir<br />

uns schon über die langen Wendungen geärgert,<br />

die (vide oben) zur Umschreibung<br />

des in welschen Sprachgebieten bestehenden/<br />

Fachwortes « adheriser » nötig sind. -,<br />

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Unsere Anregung hat nun einen ganz hübschen<br />

Widerhall gefunden. Wenn unseres<br />

Erachtens auch noch niemand den Nagel auf<br />

den Kopf getroffen hat, so können wir doch<br />

schon eine ansehnliche Musterkarte von<br />

neuen Ausdrücken vorlegen, von denen 1 auch<br />

der letzte noch besser ist als das in Deutschland<br />

gebräuchliche « sommern >, das aus lauter<br />

Bequemlichkeit aufkam, weil zufällig ein<br />

Herr Sommer das Verfahren in Berlin erstmals<br />

zur'Anwendung brachte.<br />

Ein Einsender möchte die Pneus «traksieren<br />

> (vom englischen « track » = Spur),<br />

oder doch wenigstens «profieren». Offen<br />

gestanden halten wir den ersten Ausdruck<br />

noch für zu vertrackt und die «Profitur»<br />

auch nicht gerade für sehr bezeichnend. Ein<br />

«frisierter» Pneu passt uns da schon viel<br />

besser. Oder wie wäre es mit «lamellisieren<br />

» oder noch besser mit < lameliieren»,<br />

da doch durch das « traksieren », «profieren<br />

», die « Profisierung», die «Profitur»<br />

(oder wie man will) letzten Endes Lamellen<br />

entstehen, unter denen sich jedermann von<br />

selbst ungefähr das richtige vorstellt?<br />

Anderseits sind auch die Ausdrücke < griffen<br />

•» und «nachgriffen» sicher ganz gut.<br />

Alljährlich bei Beginn des Winters schickt<br />

der Bauer seine Pferde zur Schmiede, um<br />

die Hufeisen « griffen », d. h. durch Einsetzen<br />

von Stollen «griffig» zu machen. Jedenfalls<br />

würden wir mit einer dieser Bezeichnungen<br />

schon gerne vorlieb nehmen,, •yftenn<br />

sich nichts besseres finden sollte.<br />

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Zündung besser pflegen ! Die Erfahrung<br />

lehrt, dass die häufigsten Störungsursachen<br />

sich im Bereiche der Zündung befinden.<br />

Zweifellos liegt der Grund hiefür darin, dass<br />

man diesem System zu viel Zutrauen<br />

schenkt, und, es klingt vielleicht etwas paradox,<br />

in der grossen Zuverlässigkeit dieses<br />

Details. Die modernen Zündkerzen, Magnete,<br />

Unterbrecher und Verteiler der Batteriezündung<br />

versehen ihren Dienst lange Zeit zufriedenstellend,<br />

wenn man sich nur etwas<br />

um sie kümmert. Aber kein Maschinenteil<br />

wird auf die Dauer klaglos funktionieren,<br />

wenn man ihn vernachlässigt. Die Zündkerzenelektroden<br />

stehen Oft zu weit voneinander<br />

ab, so dass das Anspringen des Motors<br />

erschwert ist und der Motor nicht ordentlich<br />

zieht. Oder die Kerzen verrussen. Durch<br />

Schmutz können Kurzschlüsse auftreten; die<br />

Anschlüsse und Verbindungen werden schadhaft<br />

oder lösen sich. Der Verteiler soll ab<br />

und zu einmal -gereinigt, die Anschlüsse sollen<br />

geprüft bezw. festgezogen werden. Die<br />

Kontakte des Unterbrechers müssen immer<br />

blank und sauber, die Funkenstrecke muss<br />

auf den richtigen Abstand genau eingestellt<br />

sein. Isolationen (Leitungen) sind vor jeglichen<br />

Schmiermitteln. (Oel usw.) und grosser<br />

Hitze zu schützen. -th-<br />

Tedhnisdie Notizen<br />

Die Stromlinie marschiert Nachdem bereits<br />

vor einigen Monaten die Daimler-Benz A.G.<br />

in Stuttgart-Untertürkheim, die Maybach-<br />

Motorenbau G.m.b.H. in Friedrichshafen, die<br />

Fahrzeugfabrik Bungartz & Co. in München,<br />

die Tatra-Werke A.G. in Prag und die Jawa-<br />

Werke in Prag Lizenzverträge über die<br />

Jaray-Patente für Stromlinienkarosserien abgeschlossen<br />

haben, hat kürzlich auch die<br />

Auto-Union A.G. in Chemnitz die Lizenz zum<br />

Bau der Jaray-Karosserien erworben. Voraussichtlich<br />

werden schon auf der kommenden<br />

Berliner Automobilausstellung mehrere<br />

Jaray-Stromlinienwagen verschiedener Bauart<br />

und Herkunft zu sehen sein, darunter<br />

auch ein geschlossener Sportwagen auf 4/25<br />

PS-Q Liter)-Fiat-Balilla-Fahrgestell mit besonders<br />

grossen Tanks und leicht zugäng-<br />

'ichem grossem Gepäckraum für eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 115 km/St.<br />

Tech<br />

Antwort 9281. Anschaffung eines Auto-Radio«<br />

Empfängers. Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />

Antwort 9286. «Jumbo»-Pneu. Zuschriften weitergeleitet.<br />

Red.<br />

Antwort 9287. PetrolvergaSer « Rofoviva ». Zuschrift<br />

weitergeleitet. Red.<br />

II. Antwort 9284. Schneeketten auf vereister<br />

Strasse. Richtig aufgezogene Schneeketten sind das<br />

einzig wahre Gleitschutzmittel zum Fahren auf verschneiten<br />

und vereisten Strassen. Man benütze<br />

Schneeketten, deren Querverbindungen nahe genug<br />

beieinander liegen, dass eine Querkette stets in<br />

Kontakt mit dem vereisten Boden bleibt. Niederdruckpneus<br />

sind stärker aufzuzumpen als gewöhnlich,<br />

weil sich die Ketten sonst lockern, während<br />

fiie aber ihren Zweck nur erfüllen können, wenn<br />

sie straff gespannt sind. H. B. in B.<br />

Frag« 9295. Kleintransformator «Ismet». Kann<br />

mir vielleicht ein Leser den Fabrikanten der Klein-<br />

Transformatoren Marke «Ismet» nennen?<br />

• H. W. in Z.<br />

Fragt 9296. Manschetfenetnlagen. Kann mir<br />

ein I.eser mitteilen, wer die Manschetteneinlagen<br />

zur Reparatur der Pneus herstellt und wo solch»<br />

bezogen werden können? G. D. in Z.<br />

Frage 9297. «Anti-KGhler-Defekt» und «Erntetox».<br />

Kann mir ein Leser, der mit dem «Anti-<br />

Kühler-Defekt und «Ermetox» Erfahrungen gemacht<br />

hat, seine Ansichten darüber mitteilen? Können diese<br />

Mittel, ohne irgendwelche Schädigungen befürchten<br />

zu müssen, verwendet werden? C. B. in N.<br />

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BERN


Bern, Dienstag, 15. Januar <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue " No. 4<br />

XJle QescfucfUe vom<br />

staffiosen itUto*<br />

Den Haag, im Januar <strong>1935</strong>.<br />

Zu allen Zeiten gab es Männer, die ihr<br />

Lebensziel in der Erfindung des perpetuum<br />

mobile, des sich selbst erhaltenden Motors,<br />

sahen. Besonders in den verborgenen Kammern<br />

mittelalterlicher Alchimisten fand dieses<br />

Problem nebst dem der künstlichen<br />

Goldherstellung immer wieder Beachtung.<br />

So ist es nicht überraschend, dass im Wechsel<br />

der Jahrhunderte eine Unzahl von perpetua<br />

mobilia die Oeffentlichkeit beschäftigt<br />

hat Nicht selten dauerte es Jahre, bis sich<br />

der Trugschluss herausstellte und damit der<br />

schöne Traum ein Ende fand. Das Schiff,<br />

dessen Eigenbewegung durch Abzweigung<br />

eines Wasserstranges zum Antrieb eines<br />

Wasserrades bewirkt .werden sollte, gehört<br />

in die Kategorie dieser durch die Wissen-'<br />

schatten leider abgestrittenen Möglichkeiten.<br />

Glücklicherweise stirbt der Nachwuchs an<br />

einsatzbereiten Idealisten nicht aus. Auf der<br />

andern Seite sind die Fortschritte der Technik<br />

und Wissenschaft — man denke nur an<br />

die Spaltung der Atome und- die Fernsteuerung<br />

von Schiffen —• so gewaltig und umwälzend,<br />

dass Dinge, die ehemals als unmöglich<br />

galten, sehr wohl heute ihrer Verwirklichung<br />

nahegerückt sein können. Und<br />

so geschah es denn auch.<br />

Ganz unerwartet scheint das seit Jahrtausenden<br />

ersehnte Ziel der kostenlosen Krafterzeugung<br />

mit all seinen Verheissungen<br />

menschlichen Glückes erschlossen zu sein.<br />

Allzuviel weiss man noch nicht über die Arbeitsweise<br />

des neuen Motors, aber die Stellungnahme<br />

der Behörden lässt auf einen sehr<br />

ernst zu nehmenden Vorstoss der unverbildeten,<br />

intuitiven Phantasie gegen die klassische<br />

Mechanik schliessen. Auch in diesem<br />

Falle war es nicht ein Professor oder Akademiker,<br />

dem die Krafterzeugung aus dem<br />

nichts gelang, und dem damit der höchste<br />

menschliche Ruhm zuteil wurde, sondern der<br />

Held des Tages ist der junge, zwanzigjährige<br />

Konditor Wardenier aus Wolvega. Ein<br />

Frise, Bewohner dieser traumhaften Landschaft<br />

im Norden Hollands ersann und erschuf<br />

das menschliche Wunder.<br />

Soweit bisher in Erfahrung gebracht werden<br />

konnte, handelt es sich bei der neuen<br />

Erfindung um die Kombination eines Luftdruck-<br />

und Benzinmotors. Der Benzinverbrauch<br />

soll bei Tag und Nachtbetrieb im<br />

Jahr nur etwa 20 Liter betragen und die<br />

Druckluft, die vierteljährlich nachgefüllt<br />

werden muss, wird die zu errichtende Fabrik<br />

den Abnehmern kostenlos zur Verfügung<br />

stellen. Die Glaubwürdigkeit der Erfindung<br />

wird durch die Ausführungen des<br />

Herrn Muurling. des Stadtrates von Wolvega,<br />

der den Motor in Betrieb gesehen haben<br />

wili, ausser Zweifel gestellt, ja die ganze<br />

Angelegenheit erhält hierdurch einen fast offiziellen<br />

Charakter. Nach Aussagen des<br />

Herrn Muurling haben Ingenieure des Staatsdienstes<br />

an der Entwicklung des Motors mitgearbeitet.<br />

Die Industrie aller Länder ist angesichts<br />

der zu erwartenden Umstürzung<br />

aller technischen Errungenschaften in eine<br />

begreifliche Nervosität geraten und an<br />

grosszügigen Angeboten soll kein Mangel<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

«Von wem kommst du?» fragte Marte.<br />

Er hob nur die Hand und deutete über die<br />

Schulter zurück nach dem Dorf.<br />

«Sollst du was bestellen?»<br />

Kopfschütteln.<br />

*Was willst du denn?»<br />

Nichts. Nur der unbewegliche Blick auf die<br />

Schüssel.<br />

.. «Hunger», sagte Jürgen. «Komm her.»<br />

Sie fütterten ihn und er ass schweigend,<br />

die grossen Augen fremd und scheu auf ihre<br />

zuschauenden Gesichter gerichtet.<br />

Ob sie kein Brot hätten? Ja, sie sammelten<br />

Birkenrinde aus dem Wald, weil das<br />

Mehl nicht mehr reiche.<br />

Jürgen stopfte sich eine Pfeife und rauchte,<br />

bis sein Gesicht nicht mehr zu erkennen war.<br />

«Du kannst morgen wiederkommen»,<br />

sagte Marte kurz. Als er den Stuhl zurückschob,<br />

fiel ihr noch etwas ein und sie kam<br />

mit den Tellern in der Hand noch einmal<br />

an den Tisch zurück. «Wem habt ihr den<br />

bestehen. Unter den schwebenden Verhandlungen<br />

scheint ein Lizenzabkommen mit<br />

einer grossen belgischen Automobilfabrik bereits<br />

greifbare Gestalt angenommen zu haben.<br />

Doch damit nicht genug. Auch die Ausführungen<br />

des bekannten ehemaligen Kanalfliegers<br />

und jetzigen Industriellen Bleriot auf<br />

dem Luftfahrtkongress zu Washington, bei<br />

welchem Anlass von einer Erfindung berichtet<br />

wurde, über die aus politischen Gründen<br />

nichts näheres verlautbart werden dürfte,<br />

sollen sich ebenfalls auf die Erfindung des<br />

Herrn Wardenier beziehen. Ohne Frage sind<br />

dies alles Beweise für den höchst seriösen<br />

Charakter der Angelegenheit. Nach Ausführungen<br />

der örtlichen Presse hat die Stadtverwaltung<br />

in lobenswerter Voraussicht die<br />

Frage der Fabrikation bereits eingehend geprüft<br />

und ist eifrig bemüht, der stark unter<br />

Arbeitslosigkeit leidenden Gemeinde durch<br />

Errichtung einer Fabrikationsstätte am Orte<br />

' des Geschehens die verdiente Erleichterung<br />

zu verschaffen. Zwei Grundstücke, jedes im<br />

Umfang von 60-70 ha, sind mit Beschlag belegt,<br />

zurzeit auch wohl schon erworben. An<br />

der Fertigstellung der Pläne für die zu errichtende<br />

Fabrik wird mit Eifer gearbeitet.<br />

Eingeweihte Kreise bestätigen den bereits<br />

fortgeschrittenen Stand der Dinge. Das Gebäude<br />

wird die stattliche Länge von 300 m<br />

erreichen, die Breite wird kaum weniger<br />

messen, und die Höhe des sechsstockwerkigen<br />

Gebäudes soll 30 m betragen. Für die<br />

kleine Gemeinde Wolvega bedeutet die Unterbringung<br />

von 14,000 neuen Arbeitskräften,<br />

wie der Plan vorsieht, ein Geschenk des<br />

Himmels. Die Erwartungen und Hoffnungen,<br />

die allseitig an die neue Erfindung geknüpft<br />

werden, grenzen denn auch ans Wunderbare.<br />

Die folgende Skizze entnehmen wir dem kurz<br />

vor Weihnachten im cAutler Feierabend> rühmend<br />

erwähnten Buch des Berners A. R. Lindt<br />

«Im Sattel durch Mandsehukuo» (Verlag Brockhaus,<br />

Leipzig), in dem der junge Reporter ßeine<br />

• tollen Abenteuer als Berichterstatter grosser europäischer<br />

<strong>Zeitung</strong>en während des chinesischjapanischen<br />

Konfliktes in der Mandschurei erzählt.<br />

Zusammen mit dem Vertreter einer grossen<br />

New Yorker <strong>Zeitung</strong>, Steele, unternahm Lindt<br />

aufs Geratewohl eine Erkundigungsreise ins unhekannte<br />

Innere der Mandschurei, wobei sich die<br />

beiden der Sicherheit halber als harmlose Missionäre<br />

ausgaben. Sie speisten bei G-enerälen, Räubern<br />

und Bauern, und erlebten Wochen der vollständigen<br />

Abgeschlossenheit von der ganzen Aussenwelt.<br />

Kurz vor ihrer Heimkehr nach Gharbin wurden<br />

sie noch ausgeraubt. Der folgende Abschnitt berichtet<br />

von diesem ungemütlichen Abenteuer. Han<br />

ist ein aufgeweckter Chinese, den die beiden<br />

Journalisten als Führer und Dolmetscher gut gebrauchen<br />

konnten.<br />

Die Red.<br />

Wir assen in einem kleinen Dorfe zu Mittag,<br />

reichlich und ausgiebig, da wir dank<br />

der Gastfreundschaft der Generäle, Mandarine<br />

und Bauern beinahe noch im Besitze unserer<br />

ganzen Barschaft waren. Han, der unsere<br />

Kasse führte, hatte seinen Groll gegen<br />

seine Landsleute vergessen und seine übliche<br />

gute Laune zurückgewonnen. Da er sich<br />

freigebig fühlte, beschenkte er den Wirt mit<br />

drei Charbin-Dollars, einer ungeheuren<br />

Hafer gegeben?» fragte sie. «Dem Pferd?»<br />

Der Junge nickte, sah noch einmal von ihr<br />

zu Jürgen, als warte er auf die nächste<br />

Frage, und verschwand dann lautlos durch<br />

die Tür. Sie sahen, wie er über den Hof zum<br />

Walde schlich, mit den Gebärden eines<br />

Diebes, dem alle Dinge Augen zu haben<br />

scheinen.<br />

Am nächsten Tage waren es drei. Dann<br />

wurden es sieben, und bei dieser Zahl blieb<br />

es. «Lachen werden sie über dich,. Jürgen,<br />

wenn sie es erfahren», sagte Marte. Aber er<br />

schüttelte den Kopf. «Kinder haben keine<br />

Schuld», sagte er. Und immer um die Mittagszeit<br />

stand er auf der Schwelle und sah<br />

nach der Waldecke hinüber, aus der sie<br />

auftauchten, ein scheuer, grauer Zug, wie<br />

Tiere, die ihre Heimat verliessen. Es waren<br />

einige darunter, die er wiedererkannte, die<br />

mit Steinen nach ihm geworfen und das böse<br />

Lied hinter ihm hergesungen hatten. Aber er<br />

schob ihnen.die Bank näher an den Tisch<br />

und passte auf, dass sie keine Gräten verschluckten.<br />

Marte sah ihn mitunter von der<br />

Seite an, sein erhelltes Gesicht, die schwere<br />

Zärtlichkeit seiner Hände, und wieder ging<br />

sie in Gedanken, Stunden voraus, den schweren<br />

Weg des Abends zu der Mulde zwischen<br />

Herr Wardenier wird mit Glückwunschtelegrammen,<br />

Briefen und Rückfragen derart<br />

überhäuft, dass er zu seinem Bedauern<br />

nicht auf alle diese Aeusserungen persönlich<br />

eingehen kann. Der neuengagierte Sekretär<br />

gibt sich unterdessen die redlichste Mühe,<br />

niemand allzu lang ohne Antwort zu lassen.<br />

Diensteifrige Reporter und Photographen<br />

Hessen sich diesen denkwürdigen Augenblick<br />

nicht entgehen, um der ungeduldigen Bevölkerung<br />

die Berge unerledigter Post ihrem<br />

Publikum im Bilde vor Augen zu führen.<br />

Armer Wardenier!<br />

Welch eine Qual, berühmt zu sein.<br />

Begreiflicherweise drängte aber schliesslich<br />

die Oeffentlichkeit auf eine Klarstellung<br />

der Situation, denn der Holländer ist kein<br />

Freund von Mystik und noch weniger von<br />

unkontrollierbaren Gerüchten. So wurde<br />

denn eine Kommission zusammengesetzt, auf<br />

der erlauchte Vertreter der Wissenschaft<br />

anwesend waren und eine gemeinsame Aussprache<br />

anberaumt. Bei dieser Gelegenheit<br />

sollte Wardenier gewissermassen den Wahrheitsbeweis<br />

für seine Erfindung erbringen.<br />

Freilich ein für alle Beteiligten höchst spannender<br />

Augenblick !<br />

Sei es, dass Wardenier sich dieser anmarschierenden<br />

Front nicht gewachsen<br />

fühlte, sei es, dass sein völlig überarbeiteter<br />

Zustand ihm die nötige seelische Anpassung<br />

versagte, Wardenier erlitt einen Nervenzusammenbruch<br />

und musste in eine Nervenheilanstalt<br />

überführt werden. Den Wahrheitsbeweis<br />

für die ihm unterlegte Erfindung<br />

blieb er bis heute schuldig.<br />

Viele betrachten diesen enttäuschenden<br />

Abschluss als das Ende einer nun entrückten<br />

Illusion, — andere knüpfen auch heute<br />

noch ihr eigenes Schicksal an das des Erfinders<br />

aus Wolvega.<br />

efr.<br />

In de% Wlandschwiei<br />

Von A. R. Lindt.<br />

Summe für einen Bauern des Landesinnern.<br />

Der Wirt nahm das Geld mit einem ungläubigen<br />

Lachen in Empfang. Die übrigen Gäste<br />

standen auf und massen uns, während sie<br />

die drei Banknoten auf ihre Echtheit untersuchten,<br />

mit argwöhnischen Blicken.<br />

Wir fuhren an Häusern vorbei, deren Mauern<br />

zerfielen und deren Torflügel zerfaulten.<br />

Kinder spielten in den vereinsamten Höfen.<br />

Wie sie unserer ansichtig wurden, flohen<br />

sie schreiend in die elenden Lehmhütten.<br />

Die Sonne brannte auf das Strohdach des<br />

Karrens.. Müde trotteten die Pferde durch<br />

den zähen Kot der Strasse, aufgeweicht von<br />

den Regengüssen der gestrigen Nacht. Der<br />

weiche Boden Hess die Räder lautlos dahinrollen.<br />

Steele und Han schritten voraus, während<br />

ich träge im Karren lag und mich<br />

schläfrig rütteln Hess. In grossem Abstande<br />

folgten uns drei Reiter. Ihre Pferde, die sich<br />

langsam dahinschleppten, schienen ebenso<br />

müde wie die unsrigen. Es musste ungefähr<br />

drei Uhr sein. Denn schon begannen die<br />

Schatten unter den Pferden hervor in die<br />

Matten zu kriechen. Der Fuhrmann sang ein<br />

eintöniges Lied. Die Eselin stand von Zeit<br />

zu Zeit still, um ihr ermüdetes Fohlen zu<br />

locken. Langsam döste ich ein.<br />

den Kieferbüschen, in der sie um Kraft betete<br />

und in der sie Ohnmacht empfing.<br />

«Regen kommt nicht», sagte Jürgen, «aber<br />

dafür kommen die Kinder.» Langsam verschmerzte,<br />

was das Dorf ihm antat. Selbst<br />

der Acker war nur wie eine Narbe, die nur<br />

leise brannte, wenn er sich unachtsam an<br />

ihr stiess. Doch vergass er nicht, dass es<br />

fremde Kinder waren, und Marte fühlte, wie<br />

seine Blicke, wenn sie wieder allein waren,<br />

in ihrer Spur gingen, stumm und niedergeschlagen,<br />

wenn sie ihn ansah, aber immer<br />

wartend.<br />

Nach dem Essen ging er nun oft mit den<br />

Kindern in den Wald, ein zweiter Rattenfänger,<br />

mit einem dünnen, grauen Zuge hinter<br />

sich her. Hier unter den hohen Fichten,<br />

wo noch etwas Kühle war und golddurchwirkte<br />

Schatten, fühlten sie, dass alles Gefährliche<br />

hinter ihnen geblieben war: Hunger,<br />

Glut, schwelender Hass der Häuser.<br />

Hier zeigte Jürgen ihnen, wie man Pilze<br />

suchen und sie an einem kleinen Feuer<br />

rösten konnte. Wo die Heidelbeeren noch<br />

nicht vertrocknet waren und die ersten<br />

Brombeeren sich dunkel färbten. Wie man<br />

Wurzeln graben und sie im Munde halten<br />

musste, um die Qual des Durstes nicht zu<br />

Im Halbschlaf sehe ich plötzlich schattenmässig<br />

wie auf einer Filmleinwand Gestalten<br />

vor mir auftauchen. Ein Reiter rechts, zwei<br />

Reiter zu meiner Linken. Sie halten mir Revolver<br />

vor. Ganz erwache ich erst, als sie.<br />

mich anschreien.<br />

«Meguo — Lesuguo (Amerikaner _—<br />

Schweizer)», rufe ich, zwei Worte, die gleich<br />

einer Zauberformel bisher alle Chinesen<br />

günstig gegen uns gestimmt hatten. Die > drei<br />

Reiter halten weiter die Revolver vor meine<br />

Brust. Wieder brüllen sie mich an. Ich habe<br />

einen ausgezeichneten Gedanken: Ich hebe<br />

die Hände hoch.<br />

Steele und Han, an die Rufe der Fuhrleute<br />

gewöhnt, wissen noch von nichts. Versunken<br />

in die friedliche Welt ihrer Gedanken, schlendern<br />

sie ruhig weiter. Ein Räuber reitet ihnen<br />

nach. Er schrei ihnen zu. Langsam drehen<br />

sie sich um. Sie öffnen den Mund, ihr<br />

Gesicht versteinert sich, und sie heben wie<br />

Märtyrer die Arme gegen den leeren, ungeheuren<br />

Himmel.<br />

Mit heftigen Gebärden machen mir die Reiter<br />

begreiflich, dass ich vom Karren steigen<br />

soll. Sie führen mich einige Meter hinter den<br />

Wagen und zwingen mich in die Knie. Einer<br />

bedeutet mir, mich auf den Rücken zu legen.<br />

Ich zögere einen Augenblick — und schon<br />

klatscht mir die mongolische Peitsche um<br />

die Schultern. Ich gehorche. Es ist sicher<br />

schön, in der grünenden mandschurischen<br />

Ebene zu liegen und in den blauen Himmel<br />

zu gucken. Aber mein Blick wird rasch von<br />

einer blanken Revolvermündung gebannt.<br />

Ich erkenne die Marke: Colt. Auf das Geheiss<br />

der Banditen durchsucht einer der<br />

Fuhrleute meine Taschen. Alles händigt der<br />

Schurke den Räubern aus, Sacktuch, Messer,<br />

Geldbeutel, Brieftasche, Kompass. Meine<br />

Leicakamera besehen sie sich misstrauisch.<br />

Sie scheinen sie für eine neue Art Revolver<br />

zu halten und stecken sie nur nach vorsichtiger<br />

Prüfung ein.<br />

Nachdem die Durchsuchung beendigt ist,<br />

befehlen sie dem Fuhrmann, mich mit meinem<br />

eigenen Gürtel zu fesseln. Wie ein Wikkelkind,<br />

das man pudern will, werde ich auf<br />

den Bauch gedreht, und im Nu sind meine<br />

Hände zusammengebunden. In dieser Stellung<br />

kann ich die Räuber beobachten. Einer<br />

trägt die graue, chinesische Uniform, die<br />

beiden andern sind als Bauern gekleidet.<br />

Alle drei sind stämmige, sonnenverbrannte<br />

Burschen. Steele und Han knien die Arme<br />

mit den Aermeln ihrer Röcke zusammengebunden,<br />

neben dem Karren. Der Uniformierte<br />

tastet eben den Dolmetsch ab. Grinsend<br />

reisst er ihm das Hemd auf und setzt ihm<br />

den Revolver auf die nackte Brust. Ich kann<br />

mir vorstellen, wie schaudernd kalt das Metall<br />

auf der warmen Häuf wirkt. Han, totenbleich,<br />

stimmt mit zitternder Stimme einen<br />

Choral an, den er Gott weiss wo einmal gelernt<br />

haben muss.<br />

Während der Uniformierte uns mit vorgehaltenem<br />

Revolver in Schach hält, durchstöbern<br />

die beiden andern den Karren. Ver-<br />

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empfinden. Wie man Spielwerk schnitzen<br />

und Formen konnte, aus Schwämmen, aus<br />

Flechten, aus Rinden. Wie man auf Gräsern,<br />

auf Schilfhalmen, auf Lindenblättern pfeifen<br />

konnte, dass die Rehe hinter dem Gebüsch<br />

auftauchten oder die jungen Raubvögel klagend<br />

über den Rand der Horste blickten.<br />

Und wie mit allem diesem die Zeit freundlich<br />

dahinging, bis die Sonne nur noch<br />

schräge Balken durch das Astwerk legte<br />

und ein Hauch von Kühle aus den Gründen<br />

stieg.<br />

Und die Kinder, scheu und verschlossen<br />

zuerst vor der schwerfälligen Wildheit seiner<br />

Gestalt und bedrückt von der Erinnerung<br />

an Steinwürfe und Lieder, sahen, wie diese<br />

dunkle Riesengestalt sich langsam und fast<br />

verlegen vor ihnen auftat und wie in dem<br />

wilden Gehäuse weder ein Teufel noch ein<br />

schwarzer Mann erschien, sondern ein Zauberer,<br />

der mit seinen groben Händen Wunder<br />

aus der Erde rufen konnte, die er nur<br />

für sie zu rufen schien. So dauerte es nicht<br />

lange, bis Jürgen Doskocil beides war, ein<br />

Heiliger und ein Teufel, und es war gut, dass<br />

die beiden Gemeinden nichts voneinander<br />

wussten, sondern beide in Heimlichkeit ihren.<br />

Götzendienst versahen. (Fortsetzung folgt.)


ächtlich schleudern sie unsere restlichen Bibeln<br />

und Psalmenbücher zu Boden. Unsere<br />

Windjacken schnallen sie auf ihre Pferde.<br />

Plötzlich kommt mir in den Sinn, dass ich<br />

auf alle Fälle meinen Pass zurückverlangen<br />

muss.<br />

«Han», rufe ich, «sage den Schurken, dass<br />

sie mir meine Brieftasche zurückgeben.»<br />

Han, der eben mit sicherer Stimme seinen<br />

zweiten Choral anstimmt, hört nichts.<br />

«Han», schreie ich, «sage den...» und ich<br />

habe den Revolverlauf vor den Augen. Ich<br />

kann wieder auf dem Bauche liegen und<br />

Gras fressen.<br />

Erst als sich die Räuber in den Sattel<br />

schwingen, kann ich mich mit Han verständigen.<br />

Der Uniformierte schleudert mir grossmütig<br />

die Brieftasche vor die Füsse. Mutig<br />

geworden, verlange ich die Kamera zurück.<br />

Der Räuber wirft mir den Kotnpass zu.<br />

«Nein, Han, meine Kamera!»... es war zu<br />

spät. Schon peitschten die Räuber ihre Pferde<br />

in Galopp und entschwanden rasch gegen<br />

Süden.<br />

Während ich mich mühselig aus meinen<br />

Fesseln befreite, Hess ich endlich meiner<br />

Wut, die ich bisher weise beherrscht hatte,<br />

voll und ganz die Zügel schiessen. Ich begann,<br />

alle Leute zu verwünschen, die uns geraten<br />

hatten, keine Waffen mitzunehmen. Ich hätte<br />

den Rest meiner Habe, sogar mein Hemd<br />

hergegeben, hätte ich den Kerlen einen<br />

Schuss in den Rücken jagen können. Dann<br />

begann ich den Fuhrmann zu verfluchen, der<br />

mich durchsucht und gebunden hatte. Ich<br />

beschimpfte ihn auf englisch, auf französisch<br />

und auf Berner Deutsch.<br />

«Lindt, Ihr müsst ein Wenig langsamer<br />

sprechen, wenn Ihr wollt, dass ich übersetzen<br />

soll», unterbrach mich Han schliesslich.<br />

«Sage ihm, dass ich ihn in Hsiaohaotzu<br />

ins Gefängnis werfen lasse. Er ist selbst ein<br />

Räuber. Ich werde dafür sorgen, dass ihn<br />

der Henker um einen Kopf kürzer macht.»<br />

Als Han ihm meinen Erguss übersetzt hatte,<br />

lachte der Fuhrmann heiter und weise.<br />

«Herr, ich konnte mich nicht für Euch erschiessen<br />

lassen. Wie Euch der Honhutze<br />

(Räuber) mit der Peitsche drohte, habt Ihr<br />

Euch nicht selbst ins Gras gelegt?»<br />

Ich verstummte.<br />

Während wir den Karren durchsuchten,<br />

entdeckten wir, dass mir die Banditen meine<br />

Filmnegative gelassen hatten. Während sie<br />

sämtliche Rasierklingen Steeles eingesteckt,<br />

hatten sie meine verschont und mir nur den<br />

Rasierapparat entwendet. Gutmütige Menschen,<br />

diese Banditen — sie wollten nicht,<br />

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dass wir unrasiert nach Charbin fahren<br />

müssten.<br />

«Hast du noch Geld?»<br />

«Nein», sagte Steele, seine Taschen nach<br />

aussen kehrend.<br />

«Ihr, Han?»<br />

Han suchte gründlich. Endlich zog er eine<br />

Banknote hervor, bedruckt mit der Zahl<br />

fünfhundert... fünfhundert Dollar.<br />

«Wie in aller Welt kommt Ihr zu einem<br />

solchen Haufen Geld?» *<br />

Han lachte.<br />

«Das ist keinen Deut wert. Es ist eine Note<br />

der Bank von Zizikar, die eine schwungvolle<br />

Inflationspolitik betrieben hat.»<br />

Ein Schimmelreiter näherte sich uns. Will<br />

er uns auch den Revolver vorhalten? Han unterhielt<br />

sich mit ihm.<br />

«Es ist ein sehr armer Mann», berichtete<br />

er. «Er fiel den Räubern in die Hände und<br />

wurde vollständig ausgeraubt. Könnten wir<br />

ihm nicht etwas geben?»<br />

«Han», schrien wir, über solche grenzenlose<br />

Güte erbost, «Ihr wisst doch, dass Ihr<br />

mit Eurer Banknote der Reichste von uns<br />

dreien seid. Und Ihr wollt diesem Mann etwas<br />

geben 1»<br />

Han war betrübt.-«Ja, ich muss ihm sagen,<br />

dass wir selbst nichts haben.<br />

Der Schimmelreiter galoppierte von dannen,<br />

gegen Süden. Han, der einen Augenblick<br />

in Nachdenken versunken war, sagte<br />

plötzlich:<br />

«Der Schimmelreiter war im Bunde mit<br />

den Räubern. Sein Pferd ist zu gut, als dass<br />

es ihm die Räuber nicht abgenommen hätten.<br />

Sie sandten ihn, um auszukundschaften, ob<br />

wir kein Geld zurückbehalten hätten.*<br />

Ich blickte in Steeles rotes Gesicht. Auch<br />

In meinem Kopf hämmerten noch die Pulse.<br />

Wir mussten beide lachen. Es war zu lächerlich,<br />

am letzten Tage unserer Reise abgefangen<br />

zu werden, zwei Marschstunden von<br />

der Station entfernt.<br />

«Han, was schrien uns eigentlich die Banditen<br />

zu?»<br />

«Zuerst Befehle. Nachher Schimpfnamen.»<br />

«Welche Schimpfnamen?»<br />

«Sehr üble — nein, Ich kann es Euch nicht<br />

sagen. Sie wiederholten<br />

Wort.»<br />

immer dasselbe<br />

«Welches Wort?»<br />

«Ein schmutziges Wort. Ich will es nicht<br />

in den Mund nehmen.»<br />

'<br />

«Wir sind nicht zimperlich, Han.»<br />

«Sie schalten uns —" Schildkröteneier.»<br />

«Aber, Han, das ist doch ein entzückender<br />

Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

ad hea nachmittags 3 Uhr.<br />

Oi. abend 15. Ja«. 7 Uhr: Die Räuber, VorSt. für<br />

Mittelschulen (gespielt v. Ensemble<br />

des Sohauspielh.).<br />

ML abend 16. Jait, Dli Fledermaus (B-Ab. 9).<br />

Do abend 17. Jan 8 Uhr: Zar und Zimmermann<br />

(Städtische Schulen).<br />

Fr. abend 18. Jan. Die Walküre (B-Ab. 9), Oper v.<br />

K. Wagner.<br />

Sa. nachm. 19. Jan. Peterchens Mondfahrt, zum letztenmal.<br />

Sa. abend 19. Jan. Grüezi.<br />

Di. abend 15. Jan. (Im Stadttheater) Die Räuber.<br />

Mi. abend 18. Jan. Sein Testament.<br />

Do. abBlid 17. Jan. Schwarz auf Welss, Revue.<br />

Fr. abend 16. Jan. Sein Testament.<br />

Sa. abend 19. Jan. S Uhr: König Lear, Schauspiel<br />

von Shakespeare, mit Prof.<br />

Ebert in der Titelrolle.<br />

SO. nachm. 20. Jan. 3K Uhr: Prof. Mannheim.<br />

So. abend 20. Jan. Sein Testament.<br />

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«Grüss mir die Lore noch einmal!»<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 4<br />

Name. Eine Schildkröte ist nichts Böses und<br />

ein Ei sicherlich nichts Unanständiges.»<br />

Nun musste sogar Han das Lachen verbeissen.<br />

« Ihr versteht auch gar'nichts. Die Schildkröte<br />

legt ihre Eier irgendwo in den Sand.<br />

Die jungen Schildkröten kennen weder Vater<br />

noch Mutter.»<br />

«Arme kleine Waisen», sagte ich.<br />

«Es ist nicht das. Für uns Chinesen sind<br />

die Vorfahren unsere Götter? Ohne Vorfahren<br />

zu sein, ist nicht nur ein Unglück, sondern<br />

das Schrecklichste, was einem Menschen<br />

zustossen kann. Es ist der grösste Schimpf,<br />

den wir kennen. Schildkrötenei bedeutet<br />

Sohn einer Dirne, im Freudenhaus geboren,<br />

ein Kind, dessen Vater unbekannt, ja dessen<br />

Mutter sogar ungewiss ist.»<br />

«Danke, Han.»<br />

Aus den Feldern stiegen die Telegraphenstangen,<br />

den Schienenstrang säumend. Die<br />

Pferde trabten an. Hinter den Häusern der<br />

Station verschwand die Ebene.<br />

Die Fuhrleute verabschiedeten sich, nachdem<br />

sie eingesehen hatten, dass wir ihnen<br />

kein Trinkgeld geben konnten.<br />

«Wir bedauern ungemein, dass euch ein<br />

solches Missgeschick zugestossen ist», sagten<br />

sie. «Aber ihr wisst, es ist nicht unsere<br />

Schuld. Ihr könnt uns glauben: um euch zu<br />

entschädigen, werden wir unseren Karren<br />

und unsere Tiere verkaufen.»<br />

Der russische Stationsvorsteher begrüsste<br />

uns mit Namen.<br />

«Ihr wisst, wer wir sind?»<br />

Er erklärte uns, dass die <strong>Zeitung</strong>en Charbins<br />

jeden Tag von den zwei verschollenen<br />

Journalisten berichtet hätten. «Sie behaupten<br />

sogar, ihr wäret von Banditen getötet<br />

worden.»<br />

«Nein, nur ausgeplündert.»<br />

Mit der herzlichen Hilfsbereitschaft des<br />

einfachen Russen standen uns die BahnangestelHen<br />

bei, an unsere Konsuln zu telepho<br />

nleren, um sie um sofortige Ueberweisung<br />

von Geld zu bitten.<br />

Der chinesisch« Polizeioffizier suchte uns<br />

auf.<br />

«Ihr müsst mir haargenau Bericht erstatten.<br />

Ich werde ein Protokoll aufnehmen.<br />

«Und was könnt Ihr tun?»<br />

«Nichts», erwiderte der Russe für den Chinesen.<br />

Nachts schrieb ich an den Missionar in<br />

Lintian, um ihn zu fragen, ob der Mandarin<br />

nicht etwas unternehmen könne, damit ich<br />

wenigstens meine Leica zurückerhielte.<br />

Zürcher-Wochenprogramm<br />

So. nachm. 20. Jan. Grüezi.<br />

SO. abend 20. Jan. Rlgoletto, Oper von G. Verdi.<br />

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- <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Es kann nicht häufig genug betont werden,<br />

wie wichtig heute alles ist, was aus<br />

Wolle gestrickt wird, alle die grossen und<br />

kleinen Dinge, die zu beschreiben viel zu<br />

lange dauern würde. #itt Ausnahme der<br />

Schuhe gibt es kaum, einen Bestandteil der<br />

Garderobe, der nisht in Wolle oder Seide<br />

gestrickt und d&bei als sehr elegant bezeichne<br />

werden könnte.<br />

Es ist eine prasse. Arbeit, aus Wolle zu<br />

stricken, insbesondere wenn es sich um<br />

grössere Qarderobenstücke handelt. Dies ist<br />

mit ein Grund, weshalb die aandgestrickten<br />

Kleider, Kostüme und Mäntel manchmal verbältru'smässig<br />

teuer sind. Eine Frau, die<br />

heute nicht stricken und sich nach den ihr<br />

gegebenen Anleitungen richten kann, ist eigentlich<br />

bedauernswert Heute wird es niemand<br />

einfallen, darüber zu lächeln, wenn<br />

von praktischen und eleganten Handarbeiten<br />

die Rede ist, selbst die intellektuellen Frauen<br />

finden hie und da ein Stündchen Zeit zum<br />

Stricken, ohne sich zu langweilen. Und die<br />

weniger Intelligenten können nur Nutzen<br />

daraus ziehen, wenn sie ein paar Stunden<br />

mit angenehmer Handarbeit verbringen, Statt<br />

sich die Zeit um die Ohren zu schlagen.<br />

Ganz abgesehen davon, dass das Stricken<br />

eine ungemein beruhigende Beschäftigung<br />

für nervöse Frauen ist, was auch wissenschaftlich<br />

festgestellt wurde.<br />

Wie erwähnt, handelt es sich nicht nur<br />

um die Akzessorien wie Schal, Mütze, Handschuhe<br />

und Socken für den Wintersport.<br />

Heute mochte ich von den ganz besonders<br />

schönen und eleganten Kostümen, Kleidern<br />

und Mänteln sprechen, die, aus neuartiger<br />

Wolle und nach genauem Schnitt gearbeitet,<br />

zu den unentbehrlichsten Bestandteilen unserer<br />

Garderobe zu zählen beginnen.<br />

Es ist gar nicht notwendig, Modezeitschriften<br />

zu studieren. Es genügt, sich im<br />

Kopf ein Bild dessen zu machen, was man<br />

ungefähr herstellen will und eine einigermassen<br />

geschickte Schneiderin liefert uns<br />

dann das Schnittmuster, nach dem wir uns<br />

beim Stricken der einzelnen Teile zu richten<br />

haben, um die schönsten, genau passenden<br />

Mäntel. Kostüme und Jacken herzustellen.<br />

Empfehlenswert ist es, dauerhafte, gute, nicht<br />

allzudünne Wolle zu kaufen, möglichst die<br />

mit Lastexfaden gesponnene, die uns die<br />

Garantie bietet, dass der Rock durch das<br />

Sitzen im Rücken und an den Knien nicht<br />

^.unnötige' Ausbuchtungen - erhält, dass- der<br />

Rückenteil nicht vorzeitige Falten bekommt<br />

und der Rock nicht zipft.<br />

Die gestrickten Wolljacken und Mäntel<br />

werden mW Naturseide gefüttert, die ebenfalls<br />

mit Lastexfaden gewebt ist. der übrigens<br />

in Frankreich als filscaoutchouc bekannt<br />

ist. Die Ursache ist leicht begreiflich :<br />

auch das Futter schmiegt sich dem Körper<br />

bei jeder Bewegung an und die unerfreulichen<br />

Risse unterm Arm und das Krachen<br />

der Nähte haben ein Ende !<br />

Pelerinen können doppelseitig gestrickt<br />

werden, aus verschiedenfarbiger, natürlich<br />

dünnerer Wolle, so dass sie dann beiderseitig<br />

verwendbar sind. Sehr schön in der klassischen<br />

Farbenzusammenstellung von Dunkelblau<br />

und Rot. Ein selbständiges Kleidungsstück,<br />

das ebensogut zum Tweed- wie<br />

zum Samtkleid oder zum Wollkostüm getragen<br />

werden kann, vorausgesetzt, dass man<br />

stets darauf achtet, dass die etwa verwendete<br />

dritte Farbe zu Blau-Rot passt. Die<br />

Pelerinen von heuer sind nicht rundgeschnitten,<br />

sie verengen sich von der Schulter abwärts,<br />

so dass die Trägerin manchmal wie<br />

vermummt aussieht. Aber das ist ganz<br />

£a&des Strickens<br />

«teichgülti£, denn die Herrgötter der rue de<br />

la Paix haben es einmal so bestimmt.<br />

Ganze Strickkleider mit Raglanärmeln, mit<br />

sehr schönen und wichtigen Ledergürteln<br />

und Holz- oder Metallknöpfen sind das gewisse<br />

Etwas, das uns heuer von jenen unterscheidet,<br />

die uns mit fabrlkmässig gestrickten<br />

Dutzendkostümen blenden wollen. Kleider<br />

jeder Art, jeder Farbe und Qualität,<br />

durchwegs handgestrickt, sind heute in den<br />

bedeutendsten Modeateliers der Weit zu sehen<br />

und selbstverständlich auch in allen Modezeitschriften,<br />

in denen wir einfach auswählen<br />

können, was uns in jeder Hinsicht ent*<br />

spricht und was wir, von der Schneiderin<br />

unterstützt, auf Grund des von ihr gelieferten<br />

Schnittmusters selbst anfertigen können.<br />

Von Sweatern sei heute nicht berichtet,<br />

darüber wurde schon allzuviel gesprochen.<br />

Heute würde ich Sie gerne überreden, sich<br />

solch ein Kostüm, eine solche Pelerine oder<br />

eines der beneidenswerten Kleider zu<br />

stricken, die man eigentlich haben müsste,<br />

wenn man wirklich elegant angezogen sein<br />

will. Bei einigermassen intensivem Fleiss<br />

müsste ein solches Gewand in etwa vierzehn<br />

Tagen fertig sein, Und mindestens<br />

ebensoviel Monate, wenn nicht Jahre, wird<br />

es Ihnen schwerfallen, sich davon zu trennen,<br />

p.<br />

tDas Spoxikostänt<br />

Vielleicht wird hie und da eine Leserin<br />

einwenden, dass sie keinen Sport betreibt<br />

und es für sie daher keine zwingende Notwendigkeit<br />

ist, sich in diesem Zwecke ein<br />

Kleid anzuschaffen. Darauf kann man ihr die<br />

Frage vorlegen : « Machen Sie keine Besorgungen,<br />

keine Spaziergänge ?» Nun das<br />

Gehen ist doch ein Sport und nicht der wertloseste<br />

von allen. Es lebe das «Footing»,<br />

wie es der Engländer nennt, das uns schlank<br />

erhält, ohne dass wir uns beim Essen kasteien<br />

müssen, und wenn man noch dazu ein<br />

fesches Sportkostüm vor dem Gatten als<br />

unerlässliche Garderobenummer hinstellen<br />

kann, wird gewlss keine Frau mehr behaupten<br />

wollen, dass sie keinen Sport treibt.<br />

Für den mehr oder weniger langen Fussmärsch,<br />

der zur Erhaltung der Linie und<br />

einer frischen Gesichtsfarbe unbedingt notwendig<br />

ist, gehört ein praktisches Kostüm<br />

aus Tweed mit einem halblangen Cape,<br />

Schuhe mit nicht zu hohen Absätzen, ein<br />

Filzhut ä la Tyrolienne und weiche Wild-'<br />

lederhandschuhe. Das Ist sportlich und elegant<br />

zugleich und es gibt Frauen, denen<br />

diese einfache Tracht besser steht als Lame<br />

oder Samt. Jedenfalls ist sie jugendlich und<br />

das ist schon ein Punkt für sie.<br />

Man kann einfarbiges Braun wählen, womit<br />

dann Hut, Schuhe, Tasche und Handschuhe<br />

harmonieren können. Holzclips bilden<br />

den Verschluss, der Pelz ist ebenfalls<br />

braun, Biber und Astrachan und diese Symphonie<br />

in Braun trägt ein sehr elegantes<br />

Cachet. Die Blusen, die dazu getragen werden<br />

können, sind Legion. Weiche, zarte Angoräblusen<br />

sind schön warm und in hellen<br />

Tönen, blau, rosa, gelb, grün, sind sie sehr<br />

kleidsam. Dicker CrSpe-Marocain in Spagatfarbe,<br />

waschbarer CrSpe-Satin in Kreidefarbe<br />

sind ebenfalls schick, eine tangofarbene<br />

Bluse aus Matelasse" wird die ganze<br />

winterlich düstere Umgebung aufhellen. Wie<br />

man sieht, fehlt es nicht an Auswahl. Die<br />

Westen bilden auch ein ergiebiges Kapitel.<br />

Das Gilet aus flachem Pelz ist eine der Neuheiten<br />

des Winters und für kalte Tage sehr<br />

zu empfehlen. Wer sehr schick ist, trägt die<br />

Toque aus dem gleichen Pelz, eventuell sind<br />

sogar die Manschetten der Handschuhe daraus.<br />

Geschorenes Lamm, in Beige oder<br />

Braun, ist sehr geeignet dafür.<br />

Entrüsten Sie sich nicht, liebe Leserinnen,<br />

und werfen Sie mir nicht vor, dass man Sie<br />

zu Ausgaben verleite, sagen Sie vor allem<br />

nicht wegwerfend «für ein blosses<br />

Sportkostüm ». Dieses Kostüm wird sich bezahlt<br />

machen. Es ist ein vortreffliches Alltagskostüm,<br />

ein Reisekostüm, wenn Sie zum<br />

Wintersport fahren. Wenn sie den Pelz herunternehmen,<br />

können Sie es im .Frühjahr<br />

weiter tragen und wenn der nächste Herbst<br />

Sie Überrumpelt, haben Sie gleich ein wärmeres<br />

Kostüm, das sie davor bewahren<br />

wird, überstürzte und später bereute Anschaffungen<br />

zu machen.<br />

Tttae Tuest tüftet den ScMeiet<br />

Mae West, die für Hollywood und die amerikanische<br />

Welt die Reize der vollerblühten<br />

Frau erschlossen hat und die — wenigstens<br />

in ihren Filmen — unwiderstehlich ist, und<br />

stets weiss, wie man den Mann am sichersten<br />

und dauerhaftesten erobert, hat sich jetzt zum<br />

Thema « Wie fessele ich den Mann? » geäussert.<br />

Hier ihre weisen Ratschläge:<br />

/. Sei immer zur Stelle, bringe dich unauf'<br />

fällig, aber regelmässig in die Gesellschaft<br />

der Auserkorenen.<br />

2. Verbirg nicht, dass dein Herz leicht Feuer<br />

fangt — aber die Brandfackel lass ihn werfen.<br />

3. Sei hübsch! Eroberung auf den ersten<br />

Blick spart viel Zeit und Mühe.<br />

4. Sei einfach, versuche nicht zu blaffen.<br />

Rede, wie dir der Schnabel gewachsen ist.<br />

5. Sei unterhaltend! Der schnellste Weg<br />

zum Standesamt führt über des Mannes Eitelkeit.<br />

Er will eine kluge Frau haben.<br />

6. Sei ganz Frau in deinen Kleidern und<br />

Angewohnheiten. Trinke nicht und rauche<br />

nicht.<br />

7. Sei auf dem Posten, verstehe rasch, frage<br />

nicht zu viel: Wie? Weshalb? Warum?<br />

8. Sei gesellig. Zeig dich oft in Gesellschaft<br />

und beweise ihm, dass dich alle deine Freunde<br />

schätzen.<br />

9. Sei jeden Tag anders, damit er nicht<br />

denkt, er kennt dich in- und auswendig.<br />

10. Denk aber nicht immer nur an ihn, denk<br />

auch an dich.<br />

Bei Tftanti, de% die Siwis uwt<br />


16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N" 4<br />

dreissig Jahre<br />

Aus alten Bänden der «Automobil-Revue»<br />

(Jahrg. 1906).<br />

« Automobilisten-Rache.»<br />

« In gelungener Weise quittierte der Automobil-<br />

Club der Schweiz, Sektion Zürich, die Liebenswürdigkeiten,<br />

mit denen sie unser heimischer Dichter<br />

J. V. Widmann im letzten Jahre regaliert hatte.<br />

Wie bekannt, hat Herr Widmann seinerzeit im<br />

«Bund» verschiedene Artikel von Stapel gelassen,<br />

die an Autofeindseligkeit so ziemlich alles überboten,<br />

was bisher geleistet worden war. Die «Anarchisten<br />

der Landstrasiie», wie Herr Widmann,<br />

wenn wir uns nicht irren, die Anhänger des Töff-<br />

Töff zu beurteilen beliebte, revanchierten sich ihrerseits<br />

anlässlich der Aufführung von «Oenone»^eines<br />

Widmannschen Musenkindes, im Zürcher •Stadttheater<br />

damit, dass sie den Dichter, der auf der<br />

Bühne den Beifall des Publikums persönlich entgegennahm,<br />

ein prachtvolles Kamelien-Arrangement<br />

überreichen Hessen. Die Schleifen der holden<br />

Gabe trugen die sinnige Widmung:<br />

Dem fortschrittlich gesinnten Schriftsteller<br />

Herrn Joseph Viktor Widmann<br />

für seine Verdienste um die Sache des Automobilismus.<br />

Die dankbare Sektion Zürich des A. C. S.<br />

Herr Widmann soll den Kranz dankend^ empfangen,<br />

über die Schulter gehängt und sich hinter den<br />

Kulissen die Inschrift etwas näher besehen haben.<br />

Ein indiskreter Zeuge des Vorsanges hinterbrachte<br />

auch die Stellungnahme des Poeten zu dem Präsent,<br />

die sauer-süsse Acusserung, der Witz sei<br />

eigentlich nicht so übel. »<br />

« Das stärkste Automobil der Welt<br />

will, wie aus New York berichtet wird, Alfred<br />

Gnynne Vanderbilt sein eigen nennen, und er hat daher<br />

einen Rennwagen in Auftrag gegeben, der eine<br />

englische Meile in 23% Sekunden, also 152 englische<br />

Meilen in der Stunde (243 km/St.) zurücklegen<br />

soll. Das Automobil, das jetzt für ihn gebaut<br />

wird, soll 250 PS haben und doch unter<br />

2210 Pfund wiegen, da dies die äusserste Gewichtsgrenze<br />

für Automobile ist, die an den Rennen auf<br />

Florida Beach teilnehmen. Es ist ein besonderer<br />

Wettbewerb ausgeschrieben, hei dem Preise nur<br />

zur Verteilung gelangen, wenn die Wagen zwei<br />

Meilen in der Minute (192 km/'3t.) zurückgelegt haben.<br />

Ein junger Franzose, Paul Sartori, soll den<br />

neuen Wagen Vanderbilts steuern. Bestätigen 6ich<br />

die Erwartungen, die man von diesem Automobilwunder<br />

hegt, so hätte die amerikanische Industrie<br />

allerdings alle andern bei weitem überflügelt. »<br />

« Sperrung des Automobilverkehrs in Obwalden.<br />

»<br />

« Die Entscheidung des Regierungsrates von Obwalden<br />

betreffend die Sperrung der Brünigstrecke<br />

für den Automobil-Verkehr bezieht sich auf folgende<br />

Landstrassen: Von Alpnachstad bis Giswil beim<br />

Beginn der Brünigstrasse oder umgekehrt darf mit<br />

Motorwagen höchstens in der Geschwindigkeit von<br />

10 km/St. (Geschwindigkeit eines Pferdes im Trabe)<br />

gefahren werden. Die Bergstrecke von Giswil zur<br />

Kantonsgrenze auf dem Brünig wird für den Motor-<br />

wagenverkehr gänzlich gesperrt bei Strafe bis<br />

Fr. 200.—. »<br />

« Automobilsteuer.»<br />

(Aus einem grösseren Artikel über dieses Thema)-<br />

« Die Idee der Automobilsteuer ist nicht neu.<br />

Bei der Emsigkeit, mit welcher die Steuerschraube<br />

ihren Opfern naht, könnte beinahe die triviale Frage<br />

aufgeworfen weiden, ob der Gedanke der Automobilsteuer<br />

nicht der Erfindung des Töff-Töff vorausgeeilt<br />

sei . Die Begründung einer Automobilsteuer<br />

war leicht, man sagte zum Automobil: Einmal<br />

belästigst du den Straßenverkehr und so dann<br />

bist du ein Luxusartikel, beides Grund genug, dich<br />

durch die Steuerschraube zur Raison zu bringen . .<br />

Man vergesse nicht, dass die Zeiten einem ewigen<br />

Wechsel unterworfen sind und dass nun einmal die<br />

Epoche des Strassenidylls. wenigstens soweit die<br />

grossen Verkehrsadern in Betracht kommen, vorüber<br />

ist. Schließlich gewöhnt man sich an alles,<br />

denn auch die Lästigkeit ist ein relativer Begriff.<br />

Dem Grossen Rat des Kantons Bern ist es zu danken,<br />

dass er in unserem Vaterland den .Bann gebrochen<br />

und eine geplante Besteuerung des Automobils<br />

als «den ordentlichen Verkehr belästigende<br />

Fuhrwerke» mit sehr grossem Mehr verworfen hat.<br />

Die richtige Ansicht eines Abgeordneten: «Wir dürfen<br />

im Zeitalter des modernen Verkehrs nicht Wegzölle<br />

einrichten» trug den Sieg davon Nehmen<br />

wir die Dinge wie sie sind und gestehen wir offen,<br />

dass der Automobilismus als Sport wohl schwerlich.<br />

in der Schweiz zur Popularität gelangen wird,<br />

allein einst wird der Tag kommen, wo die materielle<br />

Ueberzeugung fest geworden, dass unserem Lande<br />

durch den Motorwagen die grössten materiellen<br />

Vorteile zugeführt werden. Dann wird der praktische<br />

Schweizer mit Stolz auf seine Industrie<br />

blicken und den blossen Gedanken einer Automobilsteuer<br />

mit jenem Lächeln ablehnen, welches man<br />

einem überwundenen Standpunkt entgegenbringt. »<br />

« Die Liebe und die erste Eisenbahn.»<br />

Der neue Ufa-Film « Die Liebe und die erste Eisenbahn<br />

» behandelt das Thema der ersten Eisenbahn.<br />

Hauptdarsteller- Karin Hardt, Ida Wuest,<br />

Fritz Kampers, Jakob Tiedtke, Max Gülsdorff. Regie:<br />

Harald Böhmeit.<br />

« Der letzte Walzer. »<br />

Der von Georg Jacoby geleitete Film < Der<br />

letzte Walzer» verfügt über folgende Besetzung:<br />

Camilla Hörn, Ivan Petrovich, Adele Sandrock usw.<br />

Neue amerikanische Filme.<br />

Die Metro-Goldwyn-Filmgesellschaft kündet folgende<br />

Filme an. « Liebe nach Noten » mit Ramon<br />

Novarro und Jeannette Macdonald, « Gefesselt» mit<br />

Clark Gable und Joan Crawford, sowie « Die<br />

Schatzinsel», nach dem berühmten gleichnamigen<br />

Roman von Stephenson, mit Wallace Beery und<br />

Jackie Cooper.<br />

« Marie Antoinetfe.»<br />

Nach dem berühmten Buch von Stephan Zweig<br />

wird in Hollywood zur Zeit der gleichnamige Film<br />

gedreht, in dem Norma Shearer und Charles Laughton<br />

mitwirken.<br />

« Tiefland. ><br />

Die Terrafilm-A.-G. bringt die Verfilmung der<br />

berühmten Oper d'Alberts. Für die'Musik nach dem<br />

gleichnamigen Werk zeichnet Giuseppe Becce. In<br />

den Hauptrollen spielen Heinrich George, Leny Riefenstahl<br />

und Sepp Rist.<br />

T0F8ENSPRECHSAAL<br />

TEL<br />

28 222 BERN<br />

Frage 970. Was ist mit dem<br />

Lungernsee los? Auf meinen Fahrten<br />

durch Obwalden habe ich im<br />

Lungernsee schon öfters eine Erscheinung<br />

beobachtet, die mir ganz<br />

unerklärlich ist. Plötzlich beginnt<br />

manchmal in diesem See ganz unvermittelt<br />

ein Sieden und Wallen des Wassers, das<br />

sich in Abständen von einigen Minuten wiederholt.<br />

Ich habe mich schon oft nach der Ursache dieser<br />

Erscheinung erkundigt, aber niemand konnte mir<br />

eine befriedigende Erklärung geben, weshalb ich<br />

mich nun an Sie wende im Vertrauen, dass der<br />

Tourenonkel auf alles eine Auskunft weiss.<br />

E. C. in L.<br />

Antwort: Das von Ihnen erwähnte Phänomen<br />

hat schon manches verwunderte Kopfschütteln und<br />

noch mehr irrige Theorien verursacht. Der Nichteingeweihte<br />

glaubt bei der Betrachtung der starken<br />

Wallung in erster Linie an eine unterirdische<br />

Quelle, an eigentümliche Windverhältnisse oder gar<br />

an einen Geysir. Die Erscheinung erhält aber folgende<br />

überaus nüchterne Erklärung: Der Lungernsee<br />

ist seit etwa 12 Jahren als Reservoir für Winterkraft<br />

für die zentralschweizerischen Kraftwerke<br />

in Luzern ausgebaut und bedeutend gestaut worden.<br />

Da die natürlichen Zuflüsse zu wenig ergiebig waren,<br />

so ist zuerst die kleine Melchaa und vor einigen<br />

Jahren auch noch die auf der Frutt entspringende<br />

grosse Melchaa vermittelst Stollen durch den<br />

Berg hindurchgeleitet worden, die den Lungernsee<br />

mit Wasser speisen. Der Einfluss in den See erfolgt<br />

durch zwei Röhren mit ungefähr einem Meter<br />

Durchmesser. Wenn nun der See stark gestaut ist,<br />

sind diese Rohre ziemlich weit unter dem Seeniveau<br />

und bewirken das fragliche Phänomen.<br />

JdeUte Tlotteen<br />

Apfelkonzentrat statt Schnaps! Leider mussten<br />

letzten Herbst von unsern Mostereien nicht nur bedputende<br />

Mengen Birnsaft, sondern auch Saft vollwertiger<br />

Aepfel gebrannt werden, um die reiche<br />

Obsternte restlos unter Dach bringen zu können.<br />

Die Emmentalische Obstweingenossenschaft hat nun,<br />

statt den überschüssigen Apfelsaft zu brennen, solchen<br />

in einer aufs neueste eingerichteten Konzentrieranlage<br />

frisch von der Presse weg eingedickt.<br />

Ausser dem Saft der frühen Falläpfel wurde kein<br />

Saft gebrannt. Da es mit dieser Konzentrieranlage<br />

möglich war, den Saft unter hohem Vakuum ohne<br />

irgendwelchen Zusatz bei niedriger Temperatur<br />

einzudicken, ist das Konzentrat von einer ausgezeichneten<br />

Qualität und ergibt bei Zusatz von 6 Teilen<br />

Wasser wieder einen vollwertigen, geschmacklich<br />

einwandfreien Saft.<br />

Das Konzentrat dürfte für unsere Touristen zu<br />

einem willkommenen Rucksackproviant werden, indem<br />

es ihnen damit erspart bleibt, unnötigen Ballast<br />

mitzuschleppen. Ferner lässt sich aus Konzentrat<br />

auf einfache Art ein feiner alkoholfreier Grogg<br />

«Da werd' ich den Wagen eben hier stehen lassen<br />

müssen, bis Hilfe kommt!»<br />

«Was! auf der falschen Strassenseite und dazu<br />

noch ohne Licht!<br />

Wollen Sie vielleicht zu allem hin noch gebüsst<br />

werden?»<br />

«Komm ruhig herein, alter Freund!»<br />

«Bist Du sicher, dass der Hund mich auch itt<br />

Ruhe lässt?»<br />

«Das möcht' ich eben wissen! Ich habe ihn als<br />

zuverlässigen Wächter erst vor einer halben Stunde<br />

gekauft!»<br />

herstellen, was besonders unsere Winterspörtler interessieren<br />

dürfte. Die Mosterei Ramsei hat letzten<br />

Herbst weit über 300 Wagenladungen Aepfel verarbeitet,<br />

was bei den schwierigen Absatzverhältnis-<br />

Ben auf dem Mostobstmarkt für die Obstproduzenten<br />

des Emmentals von Bedeutung war.<br />

AtfÖMÖßll<br />

Das Jahrbuch <strong>1935</strong><br />

KALENDER<br />

der Schweizer Automobilisten<br />

präsentiert sich Ihnen nach peinlich genauer<br />

Sofort lieferbar per Nachnahme.<br />

Das Buch kann auch bei unsern<br />

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abgeholt werden.<br />

l. Ms Stammbuch des Schweiz. Automobilbesitzes. II. Als Notiz- und Nachschlagewerk.<br />

Jeder Personenwagen-Besitzer ist mit genauem Namen<br />

oder Firma, sowie mit der neuesten Berufs- und<br />

Adressenangäbe immatrikuliert. Zwecks leichter Feststellung<br />

des Eigentumsverhältnisses aus den dem<br />

Fahrbetrieb entspringenden Orientierungsbedürfnissen<br />

wird das Besitzer-Register in der Reihenfolge der<br />

kantonalen Kontrollnummern geführt. Von den Automobilbüros<br />

der einzelnen Kantone ist das Adressenverzeichnis<br />

bis Ende November nachgeführt und" der<br />

alte Adressenstand revidiert worden. Eine weitere<br />

Revision erfuhr es aus dem Mutationsdienst unserer<br />

eigenen Zentralkartothek. Das neue Gesamtverzeichnis<br />

darf somit Anspruch auf den höchsten Stand<br />

der Vollständigkeit und Zuverlässigkeit machen.<br />

Was der Automobilist das ganze Jahr hindurch benötigt<br />

: Informationen, Tabellen, Notizen für und<br />

aus dem Fahrbetrieb, Tageskalender v etc. findet er in<br />

diesem Buch auf engstem Raum praktisch konzentriert.<br />

Ein lexikonartig geführter technischer Teil<br />

rekapituliert das Wissen von den Automobilteilen<br />

und führt die technischen Neuheiten in Wort und<br />

Bild vor. Neben den zum Rüstzeug eines Jahrbuches<br />

gehörenden Vordrucken und Tabellen wird<br />

im neuen Jahrgang der Rückblick auf Technik,<br />

Sport und Wirtschaft des Automobilismus in der<br />

Schweiz besonderes Interesse beanspruchen.<br />

Bücherzettel<br />

Trotz Zunahme des Besitzer-Verzeichnisses um 100 Seiten ist es uns gelungen, das Volumen des Kalenders in<br />

handlichen Grenzen zu halten, ebenso konnte der Preis des Kalenders mit seinem nun nahezu 75,000 revidierte<br />

Eintragungen enthaltenden Besitzerverzeichnis beibehalten-werden. Er beträgt sowohl beim Buchhändler, Clubsekretariat<br />

oder direkt beim Verlag einheitlich Fr. 7.50.<br />

VERLAG AUTOMOBIL-REVUE, BERN<br />

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Automobil-Kalender <strong>1935</strong><br />

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NO*- <strong>1935</strong><br />

Abgenützte Gabelschlüssel lassen eich wieder für<br />

kürzere oder längere Zeit verwendungsfähig machen,<br />

indem man ihre Backen, wie beistehend skizziert,<br />

mit Einsätzen aus Stahlblech ausfüttert.<br />

Frage 9298. Ventilfederbruch. Ich besitze einen<br />

9-PS-Vierzylinder, Modell 1933, bei dem alle 3 bis<br />

4000 km 2 bis 3 Ventilfedern defekt sind, und zwar<br />

jedesmal andere. Zuerst hatte ich dio Federn von<br />

der Wagenfabrik und jetzt von einer Federnfabrik,<br />

stellte aber immer dasselbe Uebel fest. Wir versuchten<br />

sogar 2 Federn ineinander, doch es nützte<br />

nichts- Wo fehlt es? H. R. in Z.<br />

Antwort: Gewöhnlich rühren Ventilfederbrüche<br />

davon her, dass die Ventilfedern bei bestimmten<br />

Motortourenzahlen in Resonanz-Schwingung<br />

geraten, wodurch ihr Material vorzeitig ermüdet.<br />

Da auch neue Federn in Ihrem Fall bald<br />

wieder brachen, ist anzunehmen, dass Sie Ihrem<br />

Motor häufig gerade auf der betreffenden kritischen<br />

Tourenzahl laufen lassen, wobei diese Tourenzahl<br />

durchaus nicht etwa besonders hoch zu sein<br />

braucht. Wir raten Ihnen, die Angelegenheit der<br />

Generalvertretung Ihrer Wagenmarke mitzuteilen<br />

und dort Federn mit -anderer 'Schwingungs-Charakteristik<br />

zu verlangen.<br />

-at-<br />

Frage 9299. Der Motor bleib« stehen. Wenn ich<br />

bergwärts fahre und den 1. Gang benötige, steht<br />

auf einmal der Motor still. Bevor er stirbt, fängt<br />

er an zu rupfen. Manchmal kommt es auch nicht<br />

vor. Den Vergaser habe ich erst kürzlich gereinigt.<br />

E. K. in E.<br />

Antwort: Am ehesten wird die Störung dadurch<br />

verursacht, dass entweder nicht genügend<br />

Brennstoff nachströmt, oder dass sich Selbstzündungen<br />

einstellen. Oh die eine oder andere Ursache<br />

im Spiel ist, können Sie durch Beobachten des<br />

Wärmezustandes des Motors feststellen. Treten die<br />

Störungen nämlich unabhängig von einer Erhitzung<br />

des Motors auf, machen sie sich also z. B. schon im<br />

Beginn der Steigung bemerkbar, wenn der Motor<br />

noch kalt ist, so hängen sie höchstwahrscheinlich<br />

mit einem ungenügend raschen Brennstoffzufluss<br />

zusammen. Mit Bestimmtheit muss es sich um<br />

diese Ursache handeln, wenn die Störungen ausbleiben,<br />

sobald eine Hilfsperson den Vergaser während<br />

der Fahrt durch entsprechendes Betätigen der<br />

Schwimmernadel ständig zum Ueberlaufen bringen<br />

kann.<br />

Die Selbstzündungen, die den Motor ebenfalls<br />

abstehen lassen können, entstehen gewöhnlich dadurch,<br />

dass die Zündkerzenelektroden ins Glühen<br />

geraten und dann die Gasladung der Zylinder vorzeitig<br />

entzünden. Begleiterscheinungen dieser Störungen<br />

sind meist noch Verpuffungen im Saugrohr, ein<br />

charakteristisches « Schiessen » zum Vergaser hinaus.<br />

Dass die Zündkerzen zu heiss werden, ist ausserdem<br />

oft an der weissgrauen Färbung ihres Isolators<br />

oder der Bildung von Schmelzperlen an den<br />

Elektroden zu erkennen. Die Abhilfe besteht im Ersatz<br />

der betreffenden Kerzen durch solche mit grösserer<br />

Wärmeableitfähigkeit, d. h. im allgemeinen<br />

stärkeren Elektroden. Einige grosse Zündkerzenfabriken,<br />

bezeichnen den Wärmeableitwert ihrer<br />

Kerzen auch mit Zahlen, wobei dann die Kerzen<br />

mit höheren Zahlen, die grössere Wärmeableitfähigkeit<br />

besitzen.<br />

Wenn der Motor noch verhältnismässig neu ist<br />

oder neue Kolben erhalten hat, könnte die Störung<br />

auch von einem Klemmen der Kolben herrühren.<br />

Ob das zutrifft, ist leicht festzustellen, indem gleich<br />

nach dem unbeabsichtigten Stillstand des Motors<br />

ein Versuch zum Durchdrehen des Motors mit der<br />

Handkurbel gemacht wird. Bei einem Klemmen der<br />

H«and


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />

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Zylinderblöcken und<br />

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