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E_1935_Zeitung_Nr.010

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BERN, Dienstag, 5. Februar <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31.Jahrgang - N° 10<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aufgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlieh Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Uniallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Zwei Wirtschaftssysteme und ihre Auswirkung<br />

Als vor zwei Jahren der deutsche Reichskanzler<br />

die Automobilausstellung in Berlin<br />

eröffnete und der Autömobilindustrie ver-<br />

,. sprach, ihr zu einem neuen Aufschwung zu<br />

verhelfen, war man allgemein skeptisch. Die<br />

Industrie stand damals am Rande des Abgrundes<br />

und ihre Produktion war gegenüber<br />

jener des Jahres 1929 bei den Personenautomobilen<br />

um mehr als die Hälfte, bei den Lastwagen<br />

sogar um mehr als zwei Drittel gesunken.<br />

Uebermässig hohe Steuern, durch<br />

Zölle stark verteuerter Brennstoff, hohe Versicherungsprämien<br />

und andere Erschwerungen<br />

des Automobilbetriebes schienen diesen<br />

' bei der kritischen Wirtschaftslage des Landes<br />

lahmzulegen. Ganz besonders schwierig<br />

war die Lage bei der Lastwagenindustrie, die<br />

ihre Produkte wegen der bekannten Notverordnung<br />

vom Oktober 1931, die den gewerbemässigen<br />

Lastwagenverkehr auf einen Rayon<br />

von 50 km einschränkte, nicht mehr absetzen<br />

konnte.<br />

Und dann kam plötzlich der Umschwung.<br />

Die Automobilsteuer wurde für neue Fahrzeuge<br />

abgeschafft. Die Versicherungsprämien<br />

gingen herunter. Der Kauf neuer Fahrzeuge<br />

wurde erleichtert, indem man dem Käufer<br />

deren Wert am Einkommen abrechnete und<br />

dadurch die Einkommensteuer herabsetzte.<br />

Die Strassen wurden verbessert und der Bau<br />

der gewaltigen Reichsautobahnen in Angriff<br />

genommen. Alle diese Massnahmeri wurden<br />

aus der Erkenntnis herausgegriffen, dass Ar-<br />

Beitsbeschaffung das erste Gebot der Stunde<br />

sei und sich die Automobilwirtschaft des<br />

Landes nicht länger von der allgemeinen<br />

Volkswirtschaft getrennt behandeln lasse.<br />

Man rechnete ferner damit, eine starke Steigerung<br />

des Automobilverkehrs werde nicht<br />

nur der Industrie Beschäftigung bringen und<br />

den Handel stark befruchten, sondern auch<br />

dem Staat durch die Wirtschaftsbelebung<br />

direkt und indirekt für seine Opfer eine reichliche<br />

Kompensation geben.<br />

Die Rechnung war nicht falsch. Nach der<br />

Statistik stieg die Produktion an Motorfahrzeugen<br />

in Deutschland wie folgt:<br />

1032 1933 1934<br />

Personenautomoibile 42193 92 610 147 000<br />

Lastwagen 8082 12 404 25 800<br />

Omnibusse 142 818 1600<br />

Motorräder 35 464 38 754 87000<br />

Dreiradfahrzeuge 9 961 12 693 11700<br />

Der Umsatz nahm wertmässig wie folgt zu:<br />

1932 1933 1934<br />

Gesamtumsatz in<br />

Millionen RM. 300,54 449,69 718,79<br />

Gegenwärtig ist die Automobilindustrie in<br />

Deutschland mit 91,4 Prozent ihrer Kapazität<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

10—<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

INS ERTIONS-PREIS:<br />

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beschäftigt. Dieser starke Beschäftigungsgrad<br />

wirkt sich naturgemäss günstig auf das<br />

ganze Wirtschaftsleben aus. Davon profitieren<br />

auch die Bahnen. Der Verkehr der<br />

Reichsbahn stieg beispielsweise im ersten<br />

Halbjahr 1934 gegenüber der gleichen Zeit<br />

des Vorjahres um 53,6 Millionen Reisende und<br />

31,9 Millionen Gütertonnen. Aber auch der<br />

Staat machte sicher kein schlechtes Geschäft.<br />

Abgesehen davon, dass allein in der Automobilindustrie<br />

70 000 Arbeiter neu beschäftigt<br />

werden konnten und damit der Beschäftigungsgrad<br />

der Lieferindustrie für Rohmaterial<br />

und Zubehörteile stieg, nahm auch der<br />

Umsatz an Betriebsstoffen in erheblichem<br />

Masse zu. Im ersten Halbjahr 1934 stieg gegenüber<br />

der gleichen Zeit des Vorjahres der<br />

Brennstoffverbrauch um rund 40 Prozent und<br />

die Zolleinnahme des Staates um 18,8 Millionen<br />

Mark. Die Zolleinnahme nahm.allerdings<br />

nicht proportional zum Mehrverbrauch<br />

zu, weil immer grössere Mengen von Brennstoff<br />

in Deutschland selbst erzeugt werden.<br />

Diese Selbsterzeugung setzt sich aber ebenfalls<br />

in Arbeit und Verdienst um.<br />

Die neue Automobilpolitik des Reiches hat<br />

sich also in jeder Beziehung als günstig erwiesen.<br />

Sie war wie wenig andere Massnahmen<br />

geeignet, die Arbeitslosigkeit zu vermindern,<br />

die Wirtschaft zu befruchten und<br />

die Lasten der Allgemeinheit herabzusetzen.<br />

Eine gegensätzliche Verkehrspolitik<br />

hat Oesterreich eingeschlagen, teilweise jum"<br />

die Bahnen zu schützen, teilweise um die<br />

Einkünfte des Staates zu heben. Die Lastkraftwagenverkehrsordnung<br />

wurde weiterhin<br />

verschärft und der freie Verkehr einer<br />

scharfen Kontrolle unterworfen. Im Juli<br />

1934 wurde der Spritbeimischungszwang eingeführt,<br />

wodurch der Brennstoff- wesentlich<br />

verteuert wurde. Im Oktober kam dazu eine<br />

Erhöhung der Benzinsteuer, durch die das<br />

Benzin auf eine Belastung von 50 S pro<br />

100 kg gebracht wurde. Die Steuer beträgt<br />

nun etwa das Fünffache des Einkaufswertes.<br />

Die Folge der automobilfeindlichen Politik<br />

der österreichischen Regierung ist der teilweise<br />

Zusammenbruch der einst weltbekannten<br />

österreichischen Automobilindustrie. Die<br />

grossen Werke Steyr, Austro-Daimler und<br />

Puch mussten sich zusammenschliessen, um<br />

den Schwierigkeiten weiter gewachsen zu<br />

sein. Grosse Teile des in ihnen investierten<br />

Kapitals sind verloren. Andere Fabriken haben<br />

den Betrieb eingestellt. Neuerdings wird<br />

bekannt, dass einzelne der Werke ihre Eigenproduktion<br />

aufgeben und in Montagewerkstätten<br />

umgewandelt werden sollen. Bereits<br />

finden deswegen Unterhandlungen mit ausländischen<br />

Firmen statt.<br />

Der Gesamtabsätz an neuen Wagen stellt<br />

sich in Oesterreich in den letzten Jahren wie<br />

folgt:<br />

Jahr Personen- Omni- Last- Total<br />

wagen bnsse wagen<br />

1931 3 460 198 1472 5130<br />

1932 2 331 100 760 3191<br />

1933 1433 66 484 1983<br />

Während der Verkauf neuer Fahrzeuge in<br />

den ersten 8 Monaten des Jahres 1934 gegenüber<br />

der gleichen Zeit des Jahres 1932 in<br />

Deutschland um 213 Prozent, in Ungarn um<br />

209 Proz., in Spanien um 133 Proz., in Italien<br />

um 79 Proz. gestiegen ist, hat er in<br />

Oesterreich einen Rückgang von 32 Proz. erfahren.<br />

Die Entwicklung der Dinge in unsern beiden<br />

Nachbarländern muss man sich bei uns<br />

vor Augen halten. Deutschland hat bewiesen,<br />

dass mit einer tatkräftigen Förderung des<br />

Automobilismus das allgemeine Wirtschaftsleben<br />

stark beliebt werden kann und davon<br />

auch Staat und Bahnen Nutzen ziehen. Die<br />

österreichischen Massnahmen haben umgekehrt<br />

gezeigt, wie man mit einer dem Strassenverkehr<br />

feindlichen Einstellung eine einst<br />

blühende Industrie erwürgt. Dass damit der<br />

Allgemeinheit nicht gedient ist, liegt auf der<br />

Hand, denn sie muss die vermehrten Lasten<br />

der Arbeitslosigkeit und der Steuerrück-<br />

,gänge tragen. Ob den Bahnen mit der Erdrosselung<br />

des Automobilverkehrs geholfen<br />

wird, ist eine andere Frage. Bisher hat man<br />

nichts davon gehört, dass die Lage der österreichischen<br />

Bahnen besser geworden sei.<br />

Wohin steuert die Schweiz ?<br />

Sind wir in der Schweiz aber nicht auf einem<br />

ähnlichen Weg, wie ihn Oesterreich eingeschlagen<br />

hat? Auch bei uns treibt man<br />

noch eine getrennten Wirtschafts- und Automobilverkehrspolitik.<br />

Man versucht, der dringendsten<br />

Schwierigkeiten der Wirtschaft<br />

durch Subventionen usw. Herr zu werden.<br />

Die Automobilverkehrspolitik beschränkt sich<br />

darauf, aus dem motorischen Strassenverkehr<br />

möglichst viel Geld herauszupressen, um<br />

damit die Subventionspolitik gegenüber der<br />

Inlandwirtschaft fortsetzen zu können. Dazu<br />

gehören die sich ständig erhöhenden Fahrzeugsteuern,<br />

die Absicht, den Benzin- und<br />

Rohölzoll zu erhöhen, die Verschärfung der<br />

Haftpflichtbestimmungen mit entsprechend<br />

gesteigerten Versicherungsprämien usw. Der<br />

Automobilverkehr muss aber auch herhalten,<br />

weil man durch Gewichtsbeschränkungen,<br />

durch die Eindämmung der gewerbsmässig<br />

betriebenen Lastwagenunternehmungen und<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georj Müller,<br />

München.<br />

(24. Fortsetzung und Schlues.)<br />

Sie beginnt mit der Erweckung ihres Heimatdorfes<br />

durch Mac Lean. «Bitte zu buchstabieren»,<br />

sagt der Protokollführer. Der<br />

Staatsanwalt unterbricht sie und ruft das<br />

Landjägeramt an. Ja, dies und das sei geschehen,<br />

es solle sofort der zuständige Beamte<br />

nach dem Dorf fahren, zu der Hütte des<br />

Predigers Mac Lean, und dafür sorgen, dass<br />

niemand das Haus betrete, bevor die Gerichtskommission<br />

eintreffe.<br />

Marte fährt fort. Ihre Uebersiedlung in Jürgens<br />

Haus und dass Mac Lean ihr gefolgt sei.<br />

Dass er sie begehrt habe als eine ihm zustehende<br />

Braut der Kirche und dass er die<br />

Frucht in ihrem Leibe verflucht habe, so<br />

lange sie ihm nicht zu Willen sei. Den Eisgang<br />

und die Totgeburt des Kindes. Und von<br />

da an habe sie geglaubt, dass er Macht über<br />

ihren Schoss habe. Zu niemanden habe sie<br />

sprechen können, denn Jürgen würde ihn erwürgt<br />

haben. Von der Fastnacht, vom Hafer,<br />

von dem Ueberfall in der Gewitternacht. Seine<br />

Hand, die über Jürgen hinweg nach ihr<br />

griff. Von der Mulde zwischen den Kiefernbüschen,<br />

in der sie gekniet habe, ohne die<br />

Kraft zu finden. Von dem Kind, das Jürgen<br />

sich wünschte und das sie nicht haben durfte,<br />

weil es blind gewesen wäre.<br />

Die Feder kratzt und läuft. Jürgen immer<br />

noch wie aus Holz. Der Staatsanwalt den<br />

Kopf in die rechte Hand gestützt, die grauen<br />

Augen unbeweglich auf sie gerichtet<br />

«Dann kam Heini, der Verwachsene, und<br />

sagte, dass die Papiere und die Fahrkarten<br />

angekommen waren. Noch vierzehn Tage<br />

und dann noch acht. Dann ging er fort und<br />

der Fluch blieb über mir. Gestern war Jürgen<br />

in der Stadt. In der Dämmerung ging ich hin.<br />

Das Messer hatte ich an der Brust. Ich betete<br />

bei den Kiefern, und dann ging ich hin. Ja,<br />

in acht Tagen würde er fahren. Den Fluch?<br />

Nein. ,Das ist kein Fluch', sagte er, ,das ist<br />

ein Gebet'. Ich kniete vor ihm, ich umschlang<br />

seine Füsse und küsste sie. Nein. Ich sollte<br />

mich ausziehen und bei ihm liegen, dann<br />

würde er aufhören zu beten. Er sollte schwören,<br />

und er beschwor es. Auf die Bibel. Ich<br />

hatte keine Kraft zu dem andern. Ich.. ja..<br />

als ich fortgehen wollte, fragte er, wann ich<br />

wiederkomme. Er wollte die Auswanderer<br />

bis zum Schiff bringen und wiederkommen<br />

und im Dorf bleiben. Und dreimal in der Woche<br />

sollte ich zu ihm kommen, sonst würde<br />

er wieder beten. Ich hatte das Messer wieder<br />

hier an der Brust. Er lag noch auf seinem<br />

Bett, und ich stiess es ihm ins Herz. Er war<br />

gleich tot. Ich habe hinter mir abgeschlossen.<br />

Hier ist der Schlüssel.»<br />

Sie knotet das rote Tuch auf und legt den<br />

Schlüssel auf den Tisch. Sie bleibt stehen und<br />

sieht durch die Fenster auf den Marktplatz<br />

hinaus. «Es ist Sünde», sagte sie noch» «und<br />

ich will sie büssen. Aber so lange muss man<br />

mich leben lassen, bis ich Jürgens Kind geboren<br />

habe. Es ist sein Kind, das ich trage,<br />

seins allein, und er wird es Innogenz taufen,<br />

denn das heisst der .Unschuldige'.»<br />

«Innogenz?» fragt der Protokollführer. Aber<br />

sie antwortet nicht.<br />

«Ja», sagt der Staatsanwalt nach einer langen<br />

Pause und sieht auf den Schlüssel, «Sie<br />

werden nun hier bleiben müssen, Frau Doskocil...<br />

ich glaube, dass die Richter milde gegen<br />

Sie sein werden, wenn es alles so gewesen<br />

ist, aber...»<br />

«Sie sollen richten Auge um Auge», sagt<br />

Marte, «wie es geschrieben steht, aber sie<br />

müssen warten, bis das Kind geboren ist.»<br />

«Ihrem Kinde wird nichts geschehen», sagt<br />

der Staatsanwalt, und dann nickt er Jürgen<br />

zu.<br />

Jürgen steht auf. Wenn Gefahr ist, versteht<br />

andere erschwerende Massnahmen hofft, den"<br />

Bahnen eine Hilfe zu gewähren. Dabei weiss<br />

man, oder sollte es wenigstens wissen, dass<br />

die Lage der Bahnen eine Folge der Ueberkapitalisierung,<br />

der falschen Personalpolitik<br />

und des Verkehrsrückganges infolge der<br />

Wirtschaftskrise ist.<br />

Mit solchen Mitteln werden die Verhältnisse<br />

bei uns so wenig als in Oesterreich gebessert<br />

Eine Besserung kann nur bei einer<br />

grundsätzlichen Aenderung unserer Wirtschaftspolitik<br />

erwartet werden, die unsere<br />

Industrie wieder konkurrenzfähig macht und<br />

ihr die frühere Geltung auf dem Weltmarkt<br />

zurückgibt. An Absatzmöglichkeiten fehlt es<br />

nicht: wir können sie wegen den Preisen,<br />

welche die Industrie zu verlangen gezwungen<br />

ist, nur nicht ausnutzen.<br />

Deutschland hat, grösstenteils dank seiner<br />

radikalen Umstellung der Automobilpolitik,-<br />

eine sehr bedeutende Wirtschaftsbelebung,<br />

erreicht. Der Prozentsatz der beschäftigten<br />

Arbeiter zur gesamten Arbeiterplatzkapazität<br />

stieg von 42,9% im Oktober 1932 auf 50,7%<br />

im gleichen.Monat 1933 und 62,7% im Oktober<br />

1934. Diese Zunahme wirkte sich besonders<br />

stark bei den metallverarbeitenden Industrien<br />

aus, die in engem Zusammenhang<br />

mit der Automobilindustrie stehen. Auch die<br />

Eisenindustrie hat dadurch gewonnen, und<br />

zwar nahm der Beschäftigungsgrad in den<br />

gleichen Monaten von 44,8 auf 54,4 und<br />

70,8% zu. Die Automobilindustrie ist, wie<br />

bereits erwähnt, nahezu am Maximum der<br />

Produktionskapazität angelangt. Selbst bei,<br />

den andern Branchen ergab sich ein starker<br />

Aufschwung, so beim Baugewerbe von 18%'<br />

im Jahre 1932 auf 33,3% und 64,7% im Oktober<br />

1933 und 1934.<br />

Was uns also not tut, ist eine sinngemässe<br />

Automobilpolitik, die von der Erkenntnis:<br />

ausgeht, dass die Steigerung des Verkehrs<br />

auch eine Belebung der Produktion in unserer<br />

Automobilindustrie, im Automobilgewerbe,<br />

-handel, in den Zubehörfabriken usw. und<br />

eine vermehrte Frequenz in den Hotels, den<br />

Gaststätten und im Zusammenhang mit<br />

ihnen einen vergrösserten Absatz der Landwirtschaft<br />

und vermehrte Tätigkeit beim Gewerbe<br />

mit sich bringt. Kann ein Wirtschaftszweig<br />

wieder belebt werden/ so zieht er naturgemäss<br />

auch andere mit sich. Eine solche<br />

Belebung ist beim Automobilverkehr möglich.<br />

Wir müssen dann aber erkennen; dass sich<br />

allgemeine Wirtschafts-, Automobilverkehrsünd<br />

Bahnpolitik nicht voneinander trennen<br />

und gegeneinander ausspielen lassen, sondern<br />

das Wohlergehen der Wirtschaft dem<br />

der Bahnen mindestens gleichgestellt werden<br />

muss.<br />

3i<br />

er alles, und er weiss, dass sie nun fortgehen<br />

wird für lange Zeit. Er tritt zu ihr an den<br />

Tisch und legt ganz vorsichtig die Hand auf<br />

ihre Schulter. Sie schwankt unter der leisen<br />

Bewegung, so schwach ist sie nun, und er<br />

weiss nichts anderes, als dass er sie aufhebt<br />

wie damals aus dem Wasser und an seiner<br />

Brust hält «Für mich», sagt er, «hast du es<br />

getan. Abgenommen hast du es mir. Zum Minister<br />

werde ich gehen, zum Präsidenten, damit<br />

sie.es mich verbüssen lassen für dich...<br />

eine Heilige bist du, wie sie an den Strömen<br />

stehen, in den Kapellen...»<br />

Sie hat die Wangen an seiner Schulter und<br />

die Augen geschlossen. Alles löst sich in<br />

ihrem Gesicht, in ihrem Körper, während sie<br />

seinen Worten lauscht: die Gespanntheit der<br />

Stirn, die Augenlider, der Mund, die Arme<br />

«Nein nein», sagt sie wie ein eifriges Kind,<br />

«nur ich kann es lösen, Jürgen, nur ich allein.<br />

Aber nachher, dann soll alles gut und neu<br />

sein, ja. Der Acker und das Kind, und das<br />

Leben, ja? Behalten willst du mich, ja? Und ...<br />

hörst du, Jürgen.. ich schwöre dir, jetzt, hier,<br />

das es dein Kind ist, hörst du? Nur deins..'<br />

ich weiss das.. von früher.. glaubst du mir<br />

das, Jürgen?»<br />

Ja, er glaubte es und führte sie bis zur Tür,<br />

lind der Staatsanwalt ging mit ihr hinaus und<br />

nickte ihm zu, dass er bleiben sollte.


Schweizerische Rundschau<br />

Woher unsere Gäste kommen.<br />

Wir haben schon früher darauf hingewiesen,<br />

in wie erfreuliche? Weise das Total der<br />

in die Schweiz eingereisten Autotouristen sich<br />

im Jahre 1934 wieder erhöht hat. 267,294<br />

fremde Wagen sind in die Schweiz eingefahren,<br />

was gegenüber dem Vorjahr ein Plus<br />

von 37,145 bedeutet. Trotz allem also von<br />

Jahr zu Jahr eine Steigerung, während die<br />

Bahnen von Minderfrequenzen berichten<br />

müssen.<br />

Die Oberzolldirektion hat nun noch, ergänzende<br />

Zahlen zu obigem Totalresultat veröffentlicht,<br />

die die Verteilung auf die verschiedenen<br />

Staaten recht deutlich zum Ausdruck<br />

bringen. Die Tabelle ist äusserst instruktiv,<br />

gibt sie doch dem schweizerischen<br />

Propagandadienst wertvolle Fingerzeige, wo<br />

vor allem mit der Werbung einzusetzen ist.<br />

Allerdings ein absolut zuverlässiges Bild<br />

kann auch die nachfolgende Tabelle nicht<br />

vermitteln, denn es sind hier z. B. wohl alle<br />

Einreisenden mit provisorischer Eintrittskarte<br />

registriert, während die Triptyk-Besitzer<br />

jeweils nur bei ihrer ersten Einfahrt statistisch<br />

festgehalten, werden und die übrigen<br />

Male beim Grenzübertritt nicht mehr vermerkt<br />

werden. Wenn man nun weiss, dass<br />

besonders die Deutschen sehr viel mehr mit<br />

Triptyk reisen als z. B. die Franzosen, die<br />

sich fast ausschliesslich der provisorischen<br />

Eintrittskarte bedienen, so ist einleuchtend,<br />

dass das Total der aus Deutschland Eingereisten<br />

nicht ohne weiteres mit demjenigen<br />

von Frankreich verglichen werden kann.<br />

Ursprungsland 1934 1933<br />

Frankreich und Monaco 141084 130225<br />

Deutschland und Danzig 53 247 45 396<br />

Italien 47112 82637<br />

England, Schottland, Irland, Island<br />

5 575 4 877<br />

Oesterreich 4 426 3 844<br />

Niederlande 5 459 4 352<br />

Belgien 4 363 4 432<br />

Amerika (Nord und Süd) 1162 1110<br />

Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei,<br />

Polen 1580 1344<br />

Rumänien, Bulgarien, Albanien,<br />

Griechenland 267 184<br />

Dänemark, Schweden, Norwegen 722 430<br />

Spanien, Portugal 1131 726<br />

Litauen, Lettland, Estland, Finnland,<br />

Russland 7« 39<br />

Afrika (Marokko, Aejypten, Tunia<br />

etc.) 1025 : 706<br />

Asien (Türkei) . -53 31<br />

Australien , , 12., B 1,6<br />

267 294 230 349<br />

Eine Verminderuns: der einreisenden Automobilisten<br />

lässt sich glücklicherweise nur aus<br />

Belgien und Australien feststellen. Die Verminderung<br />

ist zudem so gering, dass sie wohl<br />

mehr auf eine zufällige Schwankung zurückzuführen<br />

ist.<br />

Mehr als die Hälfte sämtlicher Einreisenden<br />

entfällt wieder auf Frankreich und Monaco,<br />

wobei sich das prozentuale Verhältnis<br />

etwas verschlechtert hat, nämlich 1933t 56,53<br />

Prozent, 1934: 52,78 Prozent; aber wie schon<br />

oben erwähnt, darf auf diese Zahlen nicht<br />

allzusehr abgestellt werden infolge der verschiedenen<br />

statistischen Behandlung von<br />

Triptyks und provisorischer Eintrittskarte.<br />

Nach Frankreich kommt zahlenmässig<br />

Deutschland mit Danzig, wobei prozentual<br />

zur Gesamtzahl eine leichte Steigerung festzustellen<br />

ist, nämlich von 19,7 Prozent auf<br />

19,92 Prozent. Italien, die Niederlande, ferner<br />

die Gruppe, welche gebildet wird aus<br />

Auto<br />

5 Windschutzscheiben für den « Blue Blrd ».<br />

Zu dem Arsenal von Ausrüstungs- und<br />

Hillsgegenständen, die Sir Malcolm Campbell<br />

nach Daytona mit sich nimmt, wo er<br />

Mitte Februar dem Geschwindigkeits-Weltrekord<br />

zu Leibe rücken will, gehören u. a.<br />

5 Windschutzscheiben und 12 Paar Schutzbrillen,<br />

alle mit verschiedener, sorgfältig abgetönter<br />

Färbung. Campbell missi nämlich<br />

der Wahl der richtigen Farbtönung der<br />

Windschutzscheibe und der Schutzbrille zur<br />

Gewährleistung einer genügend guten Sicht<br />

grösste Bedeutung bei. Je nach den Beleuchtungsverhältnissen<br />

wird er bei den Rekordversuchen<br />

eine andere Farbenzusammenstellung<br />

wählen. Die Herstellung der verschieden<br />

abgetönten Gläser soll die Triplex-<br />

Fabrik mehrere Monate lang beschäftigt<br />

haben. Aus dieser Einzelheit ist zu erkennen,<br />

dass die Vorbereitung und Schaffung eines<br />

neuen Weltrekordes doch nicht gar eine * so<br />

einfache Angelegenheit ist, wie es sich mancher<br />

vorstellt. -<br />

Amerikas Automobilproduktion.<br />

Für das f 1. Quartal des laufenden Jahres<br />

wird die amerikanisch-kanadische Automobilerzeugung<br />

auf über eine Million Einheiten<br />

geschätzt. Die grossen Automobilfabriken<br />

sollen bis April bereits ausverkauft sein.<br />

Betrunkene Motorfahrzeugfilhrer am Pranger..<br />

Der Polizeipräsident von Königsberg hat ein<br />

probates Mittel gefunden, um die betrunkenen<br />

Automobilisten empfindlich zu strafen.<br />

Ihre Namen, werben nämlich öffentlich angeschlagen.<br />

Es fürchtet sich nun doch mancher<br />

davor, so an den Schandpfahl zu kommen,<br />

und das Ergebnis ist eine, Abnahme der Unfälle,<br />

die von alkoholisierten Fahrzeuglührern<br />

verschuldet wurden.,Es würde vielleicht<br />

nichts schaden, wenn man auch bei uns etwas<br />

weniger diskret liriif diesen Brüdern verfahren<br />

würde.<br />

Ungarn, Jugoslawien, der Tschechoslowakei<br />

und Polen, sowie diejenige von Rumänien,<br />

Bulgarien, Albanien und Griechenland, auch<br />

die skandinavischen Länder, sowie diejenigen<br />

der iberischen Halbinsel, die baltischen Staaten<br />

und Nordafrika zeigen sowohl eine absolute<br />

als auch eine prozentuale Steigerung im<br />

Rahmen des Gesamtergebnisses. Eine zah^<br />

lenmässige Zunahme, aber eine prozentuale<br />

Verminderung- gegenüber den andern Staaten<br />

weisen Grossbritännien mit Island; Öester,^<br />

reich und Nord- und Südamerika auf.<br />

Für das Verkehrsteflungsgesetz. Auf dem<br />

schweizerischen freisinnig - demokratischen<br />

Parteitag in Bern stand auch das Verkehrsteilungsgesetz<br />

zur Diskussion. Nachdem Befürworter<br />

und Gegner zum Worte gekommen<br />

waren, wobei neben Ständerat Dr. Keller be*<br />

Sie fuhren mit dem Motorboot des Fischereiaufsehers<br />

hinaus. Sie sprachen gut mit ihm,<br />

jeder von den Herren, und dass es keine hohe<br />

Strafe sein würde. Und er nickte, aber alles<br />

an seinen Bewegungen war noch langsamer<br />

und schwerer als sonst, als habe man etwas<br />

zerbrochen in ihm und nur ein dünnes Gelenk<br />

halte die zerbrochenen Teile zusammen.<br />

Und ausserdem hatte er auf das. Wasser zu<br />

sehen und auf die Stelle im Rohr, wo er mit<br />

weissen Füssen vor ihm gesessen.hatte..<br />

Sie hoben die Fäuste gegen ihn und schrien,<br />

das ganze Dorf, und der Staatsanwalt musste<br />

befehlen, dass die Beamten die Gummiknüppel<br />

in die Hand nahmen. Sie fanden alles, wie<br />

Marte es erzählt hatte. Das Messer stak noch<br />

in seinem. Herzen, und der Gerichtsarzt, nachdem<br />

er ihn untersucht hatte, sagte,, dass auch<br />

das andere wahr sei, was sie von der Gewalttat<br />

erzählt hatte. Auf dem Herd, in Oelpapier<br />

flüchtig eingeschlagen, lagen die Bilder,<br />

und der Pfarrer erkannte fünf Mädchen<br />

aus dem Dorf unter den Phptographien,<br />

In der grossen Stube des Gemeindevorstehers<br />

fanden die Vernehmungen statt. Die<br />

Mädchen leugneten nicht. Es gab keine Widersprüche<br />

oder Dunkelheiten, nur die Blindheit<br />

eines fanatischen Glaubens. Keine Schuldigen,<br />

keine Mitwisser, keine Verdächtigen.<br />

Sie trugen die Leiche zum Boot und fuhren<br />

ab. Das Stampfen des Motors war noch lange<br />

in der stillen Septemberluft zu hören.<br />

Der Pfarrer Hess das Dorf bei dem Gemeindevorsteher<br />

zusammenkommen und erzählte,<br />

wie alles gewesen sei. Sünde sei geschehen,<br />

von dem Toten und von ihnen. Aber sie möchten<br />

es nun als ein Zeichen nehmen, dass<br />

Fluch auf dem Wege zur Goldenen Stadt<br />

liege und bleiben und von den falschen Propheten<br />

und ihrer Lehrer lassen. Aber sie starrten<br />

finster zu Boden und schwiegen und betrachteten<br />

ihre Stöcke, und der erste, den der<br />

Pfarrer um seine Meinung ansprach, sagte,<br />

das er keine Zeit habe und packen müsse zu<br />

der grossen Reise. Und nach Ihm drängten<br />

die andern sich hinaus, und nur die Jungen<br />

blieben zurück, die nicht mitgingen und sich<br />

nun als Knechte verdingen mussten.<br />

Der Pfarrer war ein' schwergewachsener<br />

Mensch, an Leib und Seele, und alle Leidenschaften<br />

standen lange wie vor einer Schleuse,<br />

bis sie ihn hineinbrachen. Aber nun hob<br />

er doch die Fäuste und schrie: «So geht zum<br />

Teufel in des Teufels Namen!» Und es half<br />

ihm nichts, dass er es gleich bereute und vor<br />

Scham errötete.<br />

Er stutzte sich schwer auf seinen Stock und<br />

ging langsam den Weg zum Fährhaus hinunter.<br />

Es gab keine Vorhänge mehr an den Fenstern<br />

des Dorfes und keine Blumen. Kisten<br />

und Körbe standen' auf den Höfen, und die<br />

Hunde schlichen geduckt über die Strasse,<br />

weil sie wussten, dass sie .herrenlos waren.<br />

Im, zwanzigsten Jahr sass der Pfarrer im<br />

Dorf, und er ging mit niedergeschlagenen<br />

Augen durch seine Ernte.<br />

Jürgen sass auf der Fähre, und der Pfarrer<br />

setzte sich zu ihm. Das Wasser gab unter<br />

ihren schweren Gestalten nach, und sie sassen<br />

nun so, als ob sie ein wenig bergauf sähen,<br />

nicht auf den Spiegel des Wassers, sondern<br />

auf die Wipfel der jungen Erlen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> ,- N» 10<br />

kehrsstener befreit bleiben. Man hofft auf<br />

diese Weise den Inlandsabsatz erheblich<br />

steigern zu können. Unsere einheimische Industrie<br />

hätte eine ähnliche staatliche Unterstützung<br />

dringend notwendig!<br />

Stand des Reichsautobahnenbaus.<br />

Im November sind in Deutschland 66 km<br />

neue Reichsautobahnen in Bau genommen<br />

worden, so dass die gesamten Arbeiten sich<br />

auf eine Strecke von 177 km verteilen. Der<br />

Wert der den Unternehmern übergebenen<br />

Aufträge hat sich um 27. Mill. RM. auf 276<br />

Mill. RM. erhöht. Während Ende Oktober an<br />

den Autostrassenbauten 77,477 Arbeiter beschäftigt<br />

waren, stieg diese Ziffer bis Ende<br />

November auf 83,863 an. Der Personalbestand<br />

bei den Geschäftsstellen der Autobahn<br />

hat sich aui 4100 Köpfe erhöht, d. h. dass unmittelbar<br />

bei den Reichsautobahnen 87$63<br />

Steuerfreiheit für einheimische Wagen in<br />

Belgien. r r<br />

Fabrikneue Wagen einheimischer Fabrikation<br />

sollen künftig für die Dauer der ersten?<br />

zwei Jahre > ihres, ..Betriebes.,von der •\*schliessung des Landes.<br />

istiseh er<br />

sonders Bundesrat Pilet eine Lanze für die<br />

vorgesehene freiwillige Verständigung zwischen<br />

Bahn und Auto brach, wurde folgende<br />

EntschHessüttg gutgeheissen : <<br />

Daa auf einer freiwilligen Verständigung der<br />

Autoraobilin'taressenten mit den Eisenbahnen beruhend«<br />

Verkehrsteilungsgesetz iat berufen, unter<br />

Wahrung der wohlerworbenen Rechte des Autotransportgewerbes<br />

den für beide Teile unhaltbar gewordenen<br />

Konkurrenzkampf «wischen Schiene und<br />

Stfasse in eine geordnete Zusammenarbeit überzuführen<br />

und dadurch die schweizerische Wirtschaft,<br />

die sebjiesslich für die Entwertung des in den Eisenbahnen<br />

in-vestierten Volksvermögens und für die Lasten<br />

des Unterhaltes der Strassen aufzukommen hat,<br />

Tor weiterem Schaden zu bewahren.<br />

Die Versammlung gibt der Ueberzeugung Ausdruck;<br />

dasa die von den Gegnern der Gesetzesvorlage<br />

geübte Kritik vor dem Interesse der gesamten schweizerischen<br />

Volkswirtschaft an der Beendigung des verlustbringenden<br />

Kampfes zwischen Automobil und<br />

Eisenbahn zurückzutreten, habe und empfiehlt den<br />

Bürgern das Gesetz eindringlich zur Annahme.<br />

Die nationale Sternfahrt<br />

an den Genfer Salon.<br />

Früher als jedes Jahr ist das Reglement<br />

für die Sternfahrt an den Genfer Salon an<br />

alle Clubs und weitern interessierten Sportkreise<br />

zum Versand gelangt. Die Sektion<br />

Genf des A.C.S. macht es sich zur Pflicht,<br />

die diesjährige Veranstaltung aussergewöhnlich<br />

sorgfältig aufzuziehen und rechnet, angesichts<br />

des besondern Interesses, das diesmal<br />

die Sternfahrtformel verdient, mit einer<br />

grossen Beteiligung. Wir haben bereits in einer<br />

der letzten Nummern die Umrisse des<br />

Reglementes skizziert und erwähnen ergänzend,<br />

im Vergleich zu den früheren Sternfahrten,<br />

noch die folgenden, besonders bemerkenswerten<br />

Punkte:<br />

Die Sternfahrt wird nicht mehr, wie in frü*<br />

heren Jahren, nur in einer blossen Tourenfahrt<br />

an den Salon nach Genf bestehen, sondern<br />

sportlich grössere Aufgaben stellen.<br />

Das Befahren von sekundären Strassen wird<br />

nämlich diesmal besonders gewertet; jeder<br />

Kontrollort wird verschieden punktiert.<br />

Die sogenannte «Geschmeidigkeitsprüfung><br />

Personen gegen 81,305 im Oktober beschäf-fälltigt waren.<br />

den letzten Jahren war es nicht zu verhin-<br />

als Zusatzprüfung dieses Jahr aus. In<br />

dern, dass die Resultate dieser Konkurrenz<br />

Persisches Automobil-Aussenhandelsmonopol. die Sternfahrtsergebnisse allzu stark beeinflussten.<br />

In Zukunft soll die Veranstaltung<br />

Nachdem in Persien durch die grosszügige<br />

Förderung des Strassenbaues die Motorisierung<br />

sich immer stärker entwickelt, tauchen ter beschränkt bleiben.<br />

rein auf ihren touristisch-sportlichen Charak-<br />

Projekte auf, die den gesamten Handel mit Die Ankunft in Genf erfolgt nicht mehr auf<br />

Automobilen und Zubehörteilen einem Staatsmonopol<br />

zu unterstellen versuchen. Zu die-<br />

der «Plaine de Pläinpalais » unweit des Salons,<br />

sondern vor dem Sektionslokal, 1, Place<br />

sem Zwecke soll eine Gesellschaft gegründet<br />

des Alpes, Genf, also gleich nach der Einfahrt<br />

in die Stadt. Auf diese Weise wird die<br />

werden, an der der Staat mit 51 % des Kapitals<br />

beteiligt sein wird, während die restlichen<br />

Mittel von Automobilimportfirmen aufgebracht<br />

werden sollen. Die Einfuhr von Au-<br />

Durchfahrt durch Genf mit den Schwierigkeiten<br />

des dichten Strassenverkehrs vermiedentomobilen<br />

und Zubehören soll künftig nur<br />

noch gegen Tausch von Perserteppichen erfolgen.<br />

eine sogenannte cAnkunftsnummer», und im<br />

Jeder Fahrer erhält bei seiner Ankunft<br />

Falle der Punktgleichheit wird demjenigen<br />

Grosszügige Strassenprojekte in Mandschuko.<br />

Konkurrenten der Vorrang gegeben, der bei<br />

der Ankunft die kleinere Ordnungsnummer<br />

Neben dem Bau von Eisenbahnlinien, wovon<br />

in den nächsten 10 Jahren allein 50,000<br />

erhielt. Eine frühzeitige Ankunft kann also<br />

unter Umständen den Rang verbessern.<br />

km gebaut werden sollen, ist beabsichtigt,<br />

in der gleichen Zeit 60,000 km Strassen zu<br />

Als eine wichtige Ergänzung zum Reglement<br />

ist ferner die Ausschreibung eines neu-<br />

erstellen. Wenn auch diese Bauten in erster<br />

Linie nach rein strategischen Gesichtspunkten<br />

vorgenommen werden, $o bilden sie doch<br />

en Wanderpokals für die A. C. S.-Sektion zn<br />

erwähnen. Die drei bestklassierten Fahrer<br />

der gleichen Sektion erhalten den Pokal für<br />

die Gründlage der wirtschaftlichen Erein<br />

Jahr; der Wanderpokal kommt drei Jahre<br />

«Zwei Sünder, Jürgen», sagte der Pfarrer<br />

und fühlte gleich, dass sein Scherz misslungen<br />

war.<br />

Aber Jürgen hatte gar nicht gehört. «Sie<br />

sagen mir alle», fuhr er fort, als spreche er<br />

schon lange, «dass sie sie nicht lange behalten<br />

werden. Und das Ist gut. Aber auch das<br />

Gute ist noch Unrecht. Wenn Sie eine Kreuzotter<br />

treffen, Herr Pfarrer, dann schlagen<br />

Sie sie tot. Und Sie werden nicht bestraft.<br />

Weshalb soll sie da bleiben in dem grauen<br />

Haus?»<br />

Der Pfarrer malte mit seinem Stock Kreise<br />

auf das graue Holz der Fähre. «Wenn du anfängst<br />

zu hadern und zu grübeln», sagte er,<br />

«dann ist es aus. Siehst du, wenn das Dorf<br />

dich für eine Kreuzotter hält und totschlägt,<br />

dann wird es bestraft, weil es einen Menschen<br />

für eine Kreuzotter angesehen hat und dieser<br />

Mensch ist keine. Und wenn Marte jetzt am<br />

Strom entlang käme und sagte, dass sie freigelassen<br />

worden sei, dann würdest du froh<br />

sein und sie würde traurig und unruhig sein<br />

ihr ganzes Leben, sie und das Kind, das sie<br />

trägt. Denn wer Blut vergiesst, muss büssen,<br />

damit er wieder froh wird.»<br />

«Unruhig, ja, das könnte wahr sein, Herr<br />

Pfarrer.»<br />

«Ach, Doskocil, es sitzt nur ein Narr auf<br />

dieser Fähre und das bist nicht du. Zwanzig<br />

Jahre habe ich gepflügt hier. Sie dir die<br />

Ernte an, «Er hob den Stock und schlug einen<br />

Halbkreis um das Dorf.<br />

«Nein, Herr Pfarrer, das Ist wie mit meinem<br />

Hafer. Soll ich mich hinknien und die Stoppeln<br />

raufen? Wenn der Hafer nicht für mich<br />

*•»<br />

in<br />

Sdi<br />

nacheinander zur Ausschreibung, wenn er<br />

alle dreimal von der gleichen Sektion gewonnen<br />

wurde, geht er in deren Besitz über;<br />

Einer Ergänzung bedürfen noch die Bestimmungen<br />

über die Neutralisationsstunde<br />

und die Berechnung des Stundenmittels.<br />

Zwischen 12 und 1 Uhr ist bekanntlich eine<br />

Ruhepause eingeschaltet, deren Nichtinnehaltung<br />

wohl keine Bestrafung zur Folge- hat,<br />

sich aber dennoch nicht rentiert. Alle Kontrollen<br />

sind zwischen 12 und 1 Uhr geschlossen,<br />

so dass automatisch keine Kontrolle auf<br />

der Punktjagd übersprungen werden kann.<br />

Das Stundenmittel berechnet sich nach dem<br />

ganzen Parcours und nicht, wie früher, nach<br />

den einzelnen Etappen. "*<br />

Im übrigen veröffentlichen wir auf Seite 3<br />

dieser Ausgabe den Streckenplan der Sternfahrt<br />

nach Genf mit den Kontrollorten und<br />

den in Luftlinie gemessenen Kilometer-Distanzen<br />

zwischen den einzelnen Punkten, bo.<br />

war, so wird der Roggen für mich sein, oderdie<br />

Kartoffeln, und wenn es auch damit nichts<br />

ist, so wird Gott vielleicht wollen, dass da<br />

wieder junge Bäume wachsen. Probieren muss<br />

man es und keine Angst haben.»<br />

Der Pfarrer stand auf. «Ich danke dir, Jürgen»,<br />

sagte er und lächelte ein wenig in seinen<br />

Mundwinkeln. «Nun wissen wir beide,<br />

was wir zu tun haben.»<br />

Das Dorf wanderte aus. Aber kein Wagen<br />

fuhr über Jürgens Fähre. Sie machten alle<br />

den grossen Umweg bis zur nächsten Brücke,<br />

und Jürgen sah nur die Staubwolke über dem<br />

Wege und ab und zu eines der Kindergesichter,<br />

die von der Höhe der beladenen Wagen<br />

nach dem Strom hinüberblickten, an dem er<br />

stand. Und .in der Nacht erwachte er vom Geheul<br />

des Hundes. Ein roter Schein stand .im<br />

Zimmer, und als er vor die Schwelle trat, sah<br />

er, dass die Hütte Mac Leans brannte und die<br />

letzten Dachsparren in die funkenstäubende<br />

Glut stürzten.<br />

Und als das Schiff schon abgegangen sein<br />

musste, sass eines Abends, als er vom Wasser<br />

kam, Heini auf seiner Schwelle. Seine Kleider<br />

waren zerrissen, welkes Laub lag noch in<br />

seinem Haar, und sein Gesicht war grau vor<br />

Hunger und Erschöpfung, aber er lächelte mit<br />

seinem schmerzlichen Mund. Ja, er war in<br />

den Wäldern gewesen, bis es Zeit war, und<br />

nun war das Schiff schon auf dem Ozean.<br />

«Sie haben mich wieder genommen», sagte er<br />

und deutete mit dem Kopf auf das Dorf,<br />

«und wenn du mich brauchst, dann schlage<br />

wieder zweimal an das Eisen und ich werde<br />

da sein.* (Forts, im Autler-Feierabend.)


N° 10 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUC<br />

Das KHometerrennen von Grand-Saconnex.<br />

Wie wir kürzlich gemeldet haben, konnte<br />

das diesjährige Kilometerrennen von Grand-<br />

Saconnex anlässlich des Genfer Salon, dessen<br />

Wiederholung eine Zeitlang in Frage<br />

kam, wieder gesichert werden. Damit wird<br />

der Salon in gewohnter Weise mit der<br />

Sternfahrt und dem Kilometer lance von<br />

Saconnex eingeleitet. Die Organisation der<br />

Veranstaltung ist wiederum von der Sektion<br />

Genf des A.C.S. und dem Moto-Sporting-<br />

Chib von Genf übernommen worden. Als<br />

Rennleiter fungiert erneut der Sportspräsident<br />

der Genfer A.CS.-Sektion, Herr Geneux.<br />

Die Veranstalter planen in verschiedener<br />

Hinsicht Verbesserungen anzubringen, so<br />

soll beispielsweise nun auch ein Lautsprecher<br />

über den Verlauf des Rennens orientieren,<br />

auch die Chronometrierung soll modernisiert<br />

werden. Die Vorbereitungen befinden<br />

sich somit auf gutem Wege, so dass man<br />

mit einer erfreulichen Eröffnung der diesjährigen<br />

Saison rechnen darf.<br />

Sp»«»*tf £wn<br />

*»»!«>n«l<br />

Nuvolari bei Alfa-Romeo!<br />

Wieder offizieller Fahrer der Scuderla<br />

Ferrari.<br />

Nuvolari fährt wieder auf Alfa-Romeo!<br />

Das ist die grosse autosportliche Sensation<br />

des Tages, die weit über Italiens Grenzen<br />

hinaus mit grösstem Interesse aufgenommen<br />

werden dürfte. Nach monatelangen, mühsamen<br />

und delikaten Verhandlungen zwischen<br />

dem Konstrukteur der Alfa-Romeo-Wagen,<br />

Ingenieur Jano, dem Leiter der Scuderia<br />

Ferrari, Enzo Ferrari und Tazio Nuvolari ist<br />

am letzten Donnerstag in Piacenza endlich<br />

die Entscheidung gefallen. In Italien spricht<br />

man von einem eigentlichen «Vertrag von<br />

Piacenza », der Italiens besten Fahrer für die<br />

kommende schwere Saison mit dem stärksten<br />

Rennstall des Landes, welcher die Nation<br />

an den internationalen Rennen zu vertreten<br />

hat, verbindet. Nuvolari wird die<br />

ranze Saison ausschliesslich auf Alfa-Romeo-<br />

Wagen fahren. Es wird ihm die Aufgabe zufallen,<br />

auf den neuen Modellen des Mailänder<br />

Hauses in die Kämpfe einzugreifen.<br />

Nuvolari und Ferrari haben angesichts der<br />

Bedrohung der italienischen Stellung im<br />

internationalen Autosport alle persönlichen<br />

Meinungsverschiedenheiten fallen lassen und<br />

in einer anerkennenswerten Einmütigkeit<br />

sich zur gemeinsamen Abwehr der ausländischen<br />

Angriffe zusammengeschlossen. Kein<br />

Wunder, dass diese Versöhnung in einem<br />

ernsten Augenblick in Italien den nachhaltigsten<br />

Eindruck hinterlässt!<br />

Mit dem Eintritt des Mantnaners m die<br />

Scuderia Ferrari, die er bekanntlich vor<br />

anderthalb Jahren so brüsk verlassen hatte,<br />

kompletiert sich nun die Mannschaft des<br />

Modeneser Rennstalles, der somit über folgende<br />

Fahrer verfügt: Nuvolari, Chiron,<br />

Dreyfus, Trossi, Brivio und Comotti. Also<br />

eine Equipe, mit der <strong>1935</strong> sehr zu rechnen<br />

sein wird!<br />

Selbstverständlich erleiden die Gebrüder<br />

Maserati durch Nuvolaris Uebertritt einen<br />

tfehr empfindlichen Verlust. Die Farben dieses<br />

Hauses werden nun in Italien in Zukunft<br />

ausschliesslich durch die «Scuderia Subalpina»<br />

verteidigt, die bis jetzt über Etance-<br />

Im. Farina, Zehender und Siena verfügt.<br />

Bei dieser Gelegenheit erfährt man im fernem<br />

auch, dass sich die neuen Alfa Romeo-<br />

Rennwagen auf gutem Wege befinden und<br />

schon in nächster Zeit fertiggestellt werden.<br />

Es handelt sich bekanntlich um zwei Typen,<br />

einen AMa .Romeo 8 Zyl. mit 4000 ocm Zy-<br />

Knderinhalt und ein 12 Zyl. 4500 ccm-Modell.<br />

Die Maschinen werden wie die neuen deutschen<br />

Wagen über 300 km/St. Geschwindigkeiten<br />

erreichen und verfügen alle über die<br />

unabhängige Radabfederung. Während das<br />

8 Zyl.-Modell in Monte Carlo debütieren<br />

wird, soll der 12 Zvl.-Typ erstmals in Mont-<br />

Ihe'ry beim Grossen Preis von Frankreich<br />

eingesetzt werden.<br />

In Frankreich und Deutschland wird die<br />

Nachricht kaum eitel Freude auslösen. Man<br />

kennt die geniale Fahrerbegabung Nuvolaräs<br />

zu gut und weiss, was es bedeutet, wenn<br />

dieser Mann am Volant der neuen schnellen<br />

Alfa Romeo-Wagen aufrückt. Unter solchen<br />

Bedingungen wird es Deutschland bestimmt<br />

nicht mehr so leicht haben, seine Vorherrschaft<br />

aufrecht zu erhalten. Die kommende<br />

Saison nimmt wahrhaftig grossartige Formen<br />

an und Iässt unerhörte Kämpfe erwarten.<br />

Man denke : Fagioli und Caracciola auf<br />

Mercedes-Benz, Stuck und Varzi auf Auto-<br />

Union, Wimille und Taruffi auf Bugatti, Nuvolari<br />

und Chiron auf Alfa Romeo, Etancelin<br />

auf Ma'serati, und vergesse ferner nicht,<br />

dass in Frankreich eine grosse Nationalspende<br />

fm Gange ist, mit deren Hilfe eine<br />

ganze Anzahl französischer Konstrukteure<br />

für das Jahr <strong>1935</strong> neue Rennwagen bauen,<br />

und ferner aus England die E.R.A-Equipe<br />

und die Bugatti-Equipe mit Lord Howe und<br />

Brian Lewis für die Teilnahme an kontinentalen<br />

Rennen avisiert ist! bo.<br />

Siena bei der Scuderia Subalpina. Der bekannte<br />

intalienische Rennfahrer Siena, der<br />

seinerzeit Mechaniker von Campari war und<br />

daraufhin der Scuderia Ferrari angehörte,<br />

ist in die Dienste der Scuderia Subalpina getreten,<br />

die dieses Jahr offiziell die Interessen<br />

Maseratis verteidigt.<br />

Die Resultate der deutschen Kraftfahrzeug-<br />

Winterprüfung. Wir haben in der letzten<br />

Nummer bereits über den ersten Tag der<br />

deutschen Winterkraftfahrzeugprüfung in<br />

Rottach-Egern berichtet. Der zweite Tag<br />

begann wieder mit einer Startprüfung. Bei<br />

10 Grad Kälte und leichtem Schneefall konnten<br />

von den 186 in der Konkurrenz verbliebenen<br />

Teilnehmern 110 die Startbedingungen<br />

nicht erfüllen, 35 von diesen brauchten mehr<br />

als 6 Minuten, um ihren Startplatz zu verlassen,<br />

und erhielten dafür 100 Schlechtpunkte<br />

zudiktiert Der als Fachmann zur<br />

Prüfung beigezogene Dr. Porsche äusserte<br />

sich über die auffallende Ursache der Verschlechterung<br />

der Startbereitschaft, indem er<br />

auf das Zuviel an Start-Hilfseinrichtungen<br />

und sonstigen Mitteln aller Art hinwies. Die<br />

sich anschliessende Zuverlässigkeitsfahrt erfreute<br />

sich hellen, klaren Wetters. Die Schneelage<br />

war höher geworden und die Strassen<br />

noch nicht gebahnt, so dass verschiedene<br />

Fahrzeuge in die Strassengräben rutschten.<br />

Die Fahrer hatten eine Anzahl von Kontrollorten,<br />

die mit Punkten gewertet waren, zu<br />

berühren. Der Adler-Fahrer Hasse konnte<br />

von 29 Kontrollstellen 23 passieren und<br />

brachte es auf 368 Gutpunkte, gleich hoch<br />

kam Karl von Guilleaume mit seinem 2-Liter-<br />

Opel. Beide wurden noch übertroffen von<br />

Uhlenhaut auf Mercedes-Benz, der 397<br />

Punkte einheimste, aber 58 wegen Zeitverlust<br />

wieder abtreten musste. Am Donnerstag<br />

wurde die Geschicklichkeit der Fahrer geprüft,<br />

mit der sie Arbeiten am Fahrzeug, wie<br />

sie im normalen Fahrbetrieb täglich vorkommen,<br />

durchführen. Die Konkurrenten hatten<br />

eine Schneekette aufzulegen, Sicherungen<br />

und Zündkerzen auszuwechseln, Reifen und<br />

Schläuche neu anzubringen, die Batterie, die<br />

Vergaserdüsen, die Scheinwerferbirne ausund<br />

wieder einzubauen usw. Die Zeit wurde<br />

kontrolliert und bewertet Verschiedene<br />

Konkurrenten erhielten sehr hohe Schlechtpunktzahlen.<br />

Sur 102 armvants de cette<br />

gigantesque epreuve 47<br />

etaient munis de Pneus<br />

Dans les courses, comme<br />

dans les plus duresCompetitions<br />

sur route<br />

DUNLOP<br />

est Partisan du sueoes.<br />

Das Gesamtresultat ergibt, dass von den<br />

in München gestarteten 268 Teilnehmern 159<br />

das Ziel der Zuverlässigkeitsfahrt erreichten.<br />

Das Klassement sieht.keine Sieger vor, sondern<br />

nur Ehrung der Leistungen mit goldenen<br />

und silbernen Medaillen. Die höchste<br />

Punktzahl erreichte Hasse auf Adler-Diplomat<br />

mit 760 Punkten, und die zweithöchste<br />

Gutpunktzahl Karl von Guilleaume auf Opel<br />

mit 703 Punkten. Bei den Lastwagen erzielte<br />

ein Daimler-Benz die höchste Punktzahl von<br />

673 Punkten.<br />

Am Samstag folgten für eine ausgewählte<br />

Gruppe von 70 Fahrzeugen besondere technische<br />

Prüfungen, die in einer schwierigen<br />

Bergfahrt und in einer Gelände-Rundfahrt<br />

bestanden. Die ganze Konkurrenz wurde ein<br />

Opfer des Schneewetters und musste vorzeitig<br />

abgebrochen werden. Sämtliche Fahrzeuge<br />

blieben in den ungeheuren Schneemengen<br />

rettungslos stecken. Die Wagen konnten<br />

erst später wieder « ausgegraben » werden.<br />

Ergebnisse der Kraftfahrzeug-Winterprfihing.<br />

Wagen bis 1100 ccm:<br />

Gestartet 12, am Ziel 4. Goldene Medaillen:<br />

lörke (B.M.W.), 493 Punkte; Kapell (B.M.W.),<br />

452 Punkte.<br />

Klasat bis 1500 ecm:<br />

Gestartet 7, am Ziel 6. Goldene Medaille: Schleicher<br />

(B.M.W.), 657 Punkte.<br />

, Wagen bis 2000 ccm:<br />

Gestartet 16, am Ziel 13. Goldene Medaillen:<br />

Ton Guilleaume (Opel), 703 Punkte; Holzhäuser<br />

(Mercedes-Benz), 670 Punkte; uhlenhaut (Mercedes-Benz),<br />

654 Punkte.<br />

RALLYE d. MONTE CARL0<strong>1935</strong><br />

DONT LES 4 PREMIERS<br />

Geneve<br />

DUNLOP<br />

Plan der Kootrollorte und Etappen der Sternfahrt nach Genf.<br />

Von 102 Konkurrenten, die<br />

das Ziel dieser gigantischen Sternfahrt<br />

erreichten, waren 47 mit<br />

Reifen ausgerüstet,<br />

WORUNTER DIE 4 ERSTKLASSIERTEN<br />

Wo Rennen oder Langstreckenfahrten<br />

ausgetragen werden,trägt<br />

DUNLOP<br />

immer das Seine zum Erfolg bei.<br />

Basel<br />

Wagen über 2000 ccm:<br />

Gestartet 36, am Ziel 19. Goldene Medaillen:<br />

Hasse (Adler), 760 Punkte; E. Hinterleitner (Horch),<br />

689 Punkte; Brudes (Horch), 644 Punkte; Geier<br />

(Mercedes-Benz), 606 Punkte; Kernet (Mercedes-<br />

Benz), 698 Punkte; L. Lutz (Mercedes-Benz), 587<br />

Punkte; Liebig (Mercedes-Benz), 542 Punkte.<br />

Lastwagen bis 2,5 Tonnen:<br />

Gestartet 43, am Ziel 33. Goldene Medaillen:<br />

Burkert (Daimler-Benz), 673 Punkte; Schink<br />

(Daimler-Benz), 663 Punkte; Leidl (.Büssing). 639<br />

Punkte; Wagner (Adler), 626 Punkte; Kühler<br />

(Daimler-Benz), 607 Punkte; Heck (Daimler-Benz-<br />

Diesel), 605 Punkte; Maree (Büssing-N.A.G.), 603<br />

Punkte; Matthäus (Krupp), 600 Punkte.<br />

Lastwagen über 2,5 Tonnen:<br />

Gestartet 11, am Ziel 7. Goldene Medaillen:<br />

Neidlinger (Hansa-Lloyd-Diesel), 568 Punkte; Heine<br />

(M A.N.-Diesel). 533 Punkte.<br />

Titisee-Winterfahrt <strong>1935</strong>. Ende dieser Woche<br />

folgt in Deutschland im Anschluss an<br />

die Kraftfahrzeug-Winterprüfung die zweite<br />

grosse Veranstaltung dieser Jahreszeit, die<br />

Titisee-Winterfahrt. Bis zum vorläufigen<br />

Nennungsschluss der Deutschlandfahrt haben<br />

sich bereits 100 Piloten eingeschrieben, darunter<br />

alle bekannteren deutschen Langstreckenfahrer.<br />

Fast alle Teilnehmer konkurrieren<br />

anschliessend auch an der Rundstrecken-Hochleistungsprüfung,<br />

für die eine<br />

3,3 km lange Strecke in Neustadt gewählt<br />

wurde, welche Steigungen und Gefälle bis<br />

zu 15 % aufweist und 25—30 Mal zu befahren<br />

ist. Die Austragung des Titisee-Eisrennens<br />

ist trotz der ungünstigen Witterung der<br />

letzten Tage als gesichert anzusehen. Jedenfalls<br />

bestehen hinsichtlich der Tragfähigkeit<br />

des Eises keine Bedenken mehr. Die Rennwagen<br />

sind im übrigen in Abänderung des<br />

Reglementes folgendermassen eingeteilt worden<br />

: bis 1100. bis 1500 und über 1500 ccm.<br />

Im Rahmen des Eisrennens werden flugsportliche<br />

Künste gezeigt, so wird auch der<br />

berühmte Flieger Udet starten. Er hat sich<br />

seit einiger Zeit dem Segelflug zugewandt<br />

und wird sich nun über dem Titisee zum<br />

ersten Male mit einem Segelflugzeug in der<br />

Oeffentlichkeit produzieren.<br />

Eisrennen in Norwegen. Neben dem Titisee-Eisrennen<br />

wird am nächsten Sonntag bei<br />

Oslo auf dem Bogstadtsee auch das bereits<br />

angekündigte grosse Eisrennen um den Norwegischen<br />

Winterpreis stattfinden. An der<br />

Veranstaltung nehmen verschiedene bekannte<br />

Fahrer teil, so auch der Schweizer Hans<br />

Ruesch. der Finnländer Karl Ebb. der<br />

Schwede Widengren, der Norweger Björnstad,<br />

und französische Einzelfahrer.<br />

Campbell in New York angekommen. Der<br />

englische Rekordfahrer Sir Malcolm Campbell<br />

ist Ende Januar mit dem < Blue Bird ><br />

von England herkommend, in New York angekommen.<br />

Der Verlad des in eine riesige<br />

Kiste verpackten Wagens begegnete gewaltigem<br />

Interesse. Die Machine ist unterdessen<br />

mit der Eisenbahn bereits nach Daytona<br />

weiterbefördert worden. Auch Sir Malcolm<br />

Campbell ist mit seinem Mechanikerstab<br />

nach Florida abgereist, um den Wagen für<br />

die grosse Rekordfahrt vorzubereiten. Bei<br />

der Ankunft in New York wurde Campbell<br />

von den Journalisten mit Fragen überstürmt,<br />

die sich alle nach der Geschwindigkeit erkundigten,<br />

welche der englische Fahrer zu<br />

erreichen hofft. Campbell hielt sich mit Pronhezeiungen<br />

zurück und deutete lediglich an,<br />

dass er glaubt, an die 300-Meilen-Grenze zu<br />

kommen, das entsoräche einem Durchschnitt<br />

von 483 km/St Die ersten Versuchsfahrten<br />

beginnen bereits am 14. Februar.<br />

Neue Rekordversuche der Auto-Union.<br />

Die Auto-Union wird schon in nächster Zeit<br />

ihr Tätigkeitsprogramm für die Vorsaison<br />

<strong>1935</strong> in Angriff nehmen und plant die Durchführung<br />

von neuen Rekordversuchen über die<br />

Meile und den Kilometer auf der Betonstrasse<br />

von Gyon in Ungarn. Sofern das Wetter dem<br />

Unternehmen nicht günstig sein sollte, wird<br />

die Auto-Union mit Stuck in Italien ihre Versuchsfahrten<br />

beginnen.


UNTERSTÜTZT EINHEIMISCHES<br />

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N° 10 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Italienische Automobilaussenhandel verzeichnete<br />

für den Monat Oktober 1934 nur<br />

eine Einfuhr von 37 Fahrzeugen im Werte<br />

von 536,000 Lire, während im Berichtsmonat<br />

813 Automobile im Fakturenbetrag von 5,9<br />

Millionen Lire ins Ausland verfrachtet wurden.<br />

In den ersten 10 Monaten des abgelaufenen<br />

Jahres bezifferte sich der Import ausländischer<br />

Wagen nach Italien auf 1161 Einheiten<br />

im Betrage von 13,58 Mill. Lire. Im<br />

Vergleich zum Vorjahre ergibt sich demnach<br />

nur eine zahlenmässige Zunahme der Einfuhr<br />

indem dannzumal 1122 Automobile nach Italien<br />

geliefert wurden, die aber mit 14,1 Mill.<br />

Lire zu Buch standen, so dass wertmässig<br />

ein Rückgang registriert werden kann. Noch<br />

bedeutend günstiger gestaltete sich die Entwicklung<br />

auf der Ausfuhrseite, wurden doch<br />

in der nämlichen Zeit 7766 Automobile im<br />

Werte von 70,3 Mill. Lire ausgeführt, gegen<br />

nur 6316 Wagen im Betrage von 62,6 Mill.<br />

Lire vom Januar bis Oktober 1933.<br />

Von den 6953 Automobilen, die bis Ende<br />

September im Ausland abgesetzt werden<br />

konnten, ging das Hauptkontingent, nämlich<br />

1652 Stück nach Deutschland. An zweiter<br />

Stelle der Kundenländer steht Spanien mit<br />

1154 Fahrzeugen. Dann folgt die Schweiz mit<br />

897 und Polen mit 761 Einheiten. Erst in<br />

weitem Abstand kommen Aegypten mit 243,<br />

Belgien mit 165 und Britisch Indien mit 148.<br />

Immerhin weisen die Zahlen daraufhin, dass<br />

Italien in den Kolonialländern recht gut Fuss<br />

gefasst hat.<br />

Volkswagen-Genossenschaft. Der Konstrukteur<br />

des alten Hanomag, Böhler, sucht das<br />

Problem des Volkswagens von der Marktseite<br />

aus zu lösen, ausgehend von der Auffassung,<br />

dass sich Volkswagenpreise erzielen<br />

lassen, wenn man von dem heute üblichen<br />

Schema abweicht und ein grundsätzlich<br />

neues Vertriebssystem einführt. Zu diesem<br />

Zweck wird die Bildung einer Genossenschaft<br />

vorgeschlagen, welche Lieferanten,<br />

Produzenten, Verkäufer, Auslieferungsstellen,<br />

Reparaturwerkstätten und Versicherungsgesellschaften<br />

umfassen soll. Die Zweckmässigkeit<br />

eines derartigen Gebildes wird mit dem<br />

gemeinsamen Interesse aller an der Lösung<br />

des Volkswagenproblems interessierter Kreise<br />

begründet. Der Genossenschaft soll die Aufgabe<br />

obliegen, nicht nur den Verkauf des<br />

Wagens, sondern auch dessen Unterhalt zu<br />

erleichtern resp. zu .ermöglichen. Die Käufer<br />

sollen nur den nerstellungswert und einen<br />

Verwaltüngskostenzuschlag entrichten und<br />

dazu einen Genossenschaftsanteil übernehmen,<br />

wobei sich alle Genossenschaftsmitglieder<br />

zu verpflichten hätten, Lieferungen und<br />

Reparaturen zu festen Preisen zu tätigen.<br />

Die deutsche Tagespresse hat sich dieser<br />

Angelegenheit eifrig angenommen und versucht<br />

die Möglichkeiten des Böhlerschen<br />

Projektes nach allen Seiten hin abzuklären.<br />

C^«^€ae^^l>—CTgfc<br />

Obligatorische Haftpflichtversicherung in<br />

Frankreich. Vor kurzem hat die Kommission<br />

für öffentliche Arbeiten im Senat in zweiter<br />

Lesung einen Gesetzesentwurf gutgeheissen,<br />

nach welchem nunmehr auch in Frankreich<br />

die Haftpflichtversicherung für Motorfahrzeughalter<br />

obligatorisch erklärt werden soll.<br />

Die gesetzlichen Versicherungsminima für<br />

Unfälle mit Personenverletzungen sind pro<br />

Ereignis : 300,000 fr. frs. für Personenwagen,<br />

500,000 fr. frs. für Omnibusse, 300,000 fr. frs.<br />

für Lastwagen, und 100,000 fr. frs. für Motorräder<br />

mit oder ohne Seitenwagen. Die<br />

Leistung der Versicherung erstrecken sich<br />

aber nur auf Unfälle, die sich auf dem Gebiete<br />

der französischen Republik, Korsika inbegriffen,<br />

ereignen. Jeder Fahrzeuglenker<br />

muss einen Versicherungsausweis bei sich<br />

führen, der nur auf Grund der Prämienquittung<br />

ausgestellt wird.<br />

V«>»l*c»k»<br />

Autoverkehr am Hasliberg. Der Regierungsrat<br />

des Kantons Bern hatte mit Beschluss<br />

vom Jahre 1930 verfügt, dass die<br />

Haslibergstrasse Brünig-Reuti und Meiringen-<br />

Reuti unter verschiedenen Bedingungen für<br />

den Verkehr mit Motorfahrzeugen geöffnet<br />

sein solle. Von der Auffassung ausgehend,<br />

dass die erwähnte Strecke zu wenig breit<br />

sei, um einen reibungslosen Automobilverkehr<br />

zu gewährleisten, mussten jeweils vom<br />

15. Juli bis 1. September, d.h. während der<br />

Sommersaison, die beiden Strassen gesperrt<br />

bleiben, wobei sich der regierungsrätliche<br />

Erlass auf Art. 3 des M.F.G. stützte, wonach<br />

die Kantone die Benützung aller oder einzelner<br />

Strassen, die dem Durchgangsverkehr<br />

nicht geöffnet sind, durch -Motorfahrzeuge<br />

und Fahrräder, soweit sie nicht im Dienste<br />

des Bundes beansprucht werden, ganz zu<br />

untersagen oder zeitlich zu beschränken ermächtigt<br />

sind. Gegen diesen Beschluss haben<br />

die Hasliberger beim, Bundesrat einen Rekurs<br />

eingereicht, doch ist unsere oberste<br />

Landesbehörde nicht darauf eingetreten, da<br />

die Kantone gestützt auf den erwähnten Artikel<br />

das Recht haben, gewisse einschränkende<br />

Bestimmungen auf denjenigen Strassen<br />

zu erlassen, die nicht als Durchgangsstrassen<br />

in Betracht fallen. Ein Beschwerderecht<br />

war in diesem Falle ausgeschlossen.<br />

Der deutsche Güterfernverkehr auf Lastwaten.<br />

Um bis zur endgültigen gesetzlichen Regelung eine<br />

Zersplitterung des sich fortentwickelnden freien gewerblichen<br />

Güterkraftverkehrs zu verhindern, die<br />

wirtschaftliche Verteilung der für den Kraftverkehr<br />

bestimmten Güter auf den verfügbaren Laderaum<br />

sicherzustellen und die strikte Innehaltung der im<br />

Reichstarif vorgeschriebenen Sätze durch eine getrennte<br />

Abrechnung genau zu kontrollieren, wurde im<br />

vorigen Jahre die «Laderaumverteilungsstellen G. m.<br />

b. H.» gegründet. Die Stelle hat sich gleichzeitig der<br />

Aufgabe unterzogen, für diese, ihrer Organisation<br />

angeschlossenen Unternehmer eine Statistik aufzustellen,<br />

deren Ergebnis für die erste Hälfte des Betriebs<br />

Jahres 1934/35 nunmehr vorliegt. Es muss anerkannt<br />

werden, dass diese Organisation mit der so<br />

gern geübten Geheimhaltung von Betrdebsergebnissen<br />

bricht und Zahlen liefert, die jedem Interessierten einen<br />

weitgehenden Einblick in die wirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge dieses Verkehrszweiges gewähren.<br />

Km<br />

pro Xag<br />

Menge<br />

pro Tag<br />

1620<br />

2430<br />

3340<br />

3820<br />

3970<br />

3960<br />

Frachtbetraf<br />

pro Tag<br />

KM<br />

41,700.—<br />

64,600.—<br />

83,800.—<br />

96,000.—<br />

101,000.—<br />

101,000.—<br />

um 0,7 t erhöht werden, die Einnahme je km bewegt<br />

sich um 77 Pf. und pro tkm um 7,9 Pf., ein Betrag,<br />

der die Rentabilität sicherstellen dürfte.<br />

Tabelle III<br />

Durchschnittswerte pro Lastzug<br />

I<br />

Tabelle<br />

Monat Fabrtage Zahl der abgefert. Gesamtkilometer - Gesamtmenge Ladung Stückgut<br />

Lastzüge<br />

Mai 24 4,250 1,310,176 38,945 19,709 19,236<br />

Juni 26 7,035 2,201,523 63,239 35,656 27,583<br />

Juli 26 9,207 2,870,719 86,744 4-8,498 38,246<br />

August 27 10,900 3,426,162 102,948 56,565 46,383<br />

September 25 10,892 3,321,921 99,435 52,346 47,089<br />

Oktober 27 11,072 3,571,828 107,592 59,041 48,551<br />

Die vorliegende Halbjahresstatistik (Tabelle I)<br />

zeigt, dass bisher 52,856 Fahrten über 16,702,329 km<br />

mit einer Gütermenge von 498,903 t und einer Einnahme<br />

von RM. 12,821,008— durchgeführt wurden.<br />

Die Zahl der abgefertigten Lastzüge pro Monat stieg<br />

von 4250 auf 11,072 um 160 Prozent, die Gesamtkilometer<br />

von 1,310,176 auf 3,571,828 um 267 Prozent, die<br />

Gesamtmenge von 38,945 t auf 107,592 t um 181 Prozent<br />

und die Frachteinnahme von 1,039,266 auf<br />

2,733,223 um 165 Prozent. Das Verhältnis von Wagenladungsgut<br />

zu Stückgut mit 53 : 47 ist annähernd<br />

das gleiche geblieben.<br />

Auch aus der Tabelle II kann die fortschreitende<br />

Entwicklung dieser Organisation gut erkannt werden.<br />

Statt 177 Lastzügen werden jetzt täglich 412 abgefertigt,<br />

das zu verteilende tägliche Gut hat sich von<br />

1620 t um 23401 auf 3960 t vermehrt, und die tägliche<br />

Frachteinnahme stieg von 41,700 auf 101,000 RM.<br />

Tabelle II<br />

IT«..* Fahr- Lutjflgo<br />

Mona * tage pro Tag<br />

Mai 24 177<br />

Juni 26 270<br />

Juli 26 356<br />

August 27 404<br />

September 25 416<br />

54,500<br />

84,500<br />

110,000<br />

126,000<br />

133,000<br />

132,000<br />

Oktober 27 412<br />

Die für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit des<br />

Kraftverkehrs entscheidenden Angaben liefert die Tabelle<br />

III. Die Ausnutzung der Fahrzeuge, die mit 9 t<br />

als* äusserst günstig anzusprechen ist, konnte 'noch<br />

Monat Fahltage pro Lastzug Menge pro Frachtbetrag<br />

km Lastzug t pro Lastzug RM<br />

Mai 24 308 9,15 235.—<br />

Juni 26 314 9,0 239.—<br />

Juli 26 312 9,4 238.—<br />

August 27 315 9.4 238.—<br />

September 25 322 9.5 243.—<br />

Oktober 27 324 9,7 249 —<br />

Interessant ist ein Vergleich dieser Zahlen mit den<br />

von der Reichsbahn im «Vorläufiger Jahresrückblick»<br />

angeführten Ergebnissen des Reichsbahnkraftverkehrs,<br />

der teils mit eigenen, teils mit im Wege von<br />

Beschäftigungsverträgen angemieteten Fahrzeugen<br />

durchgeführt wurde. Leider sind hier nur die Tageskilometerleistungen<br />

des Wagenparks veröffentlicht.<br />

Mit 1127 Motorwagen (davon 427 gemietete oder 38<br />

Prozent) und 492 Lastanhängern (davon 65 eigene<br />

oder nur 13 Prozent) konnte Ende November die Tagesleistung<br />

auf 125,245 km gesteigert werden (412<br />

Lastzüge 132,000 km im privaten Güterfernverkehr).<br />

Beachtung sollte die Erklärung der Reichsbahn<br />

finden, dass durch den Einsatz des Automobils die<br />

Reisegeschwindigkeit der Güterzüge, besonders der<br />

Nahgüterzüge, erheblich verbessert werden konnte,<br />

da der Zubringerdienst des Lastwagens die Bedienung<br />

kleinerer Stationen auf der Schiene überflüssig<br />

gemacht hat. Mit dieser Schlussfolgerung der Reichsbahn<br />

ist der eindeutige Beweis für die Richtigkeit der<br />

Gesamtfracht<br />

RM<br />

1,039,266<br />

1,684,939<br />

2,178,080<br />

2,592,750<br />

2,592,750<br />

2,733,223<br />

Behauptung der Automobilindustrie erbracht worden,<br />

dass der Lastwagen ein unentbehrliches Verkehrsinstrument<br />

zur Hebung der allgemeinen Verkehrsverhältnisse<br />

auch im Schienenverkehr darstellt.<br />

Autofähre Ouchy—Evian. Anlässlich der Jahresversammlung<br />

der Sektion Waadt des A. C. S. wurde<br />

die Einrichtung einer Autofähre von Ouchy nach<br />

Evian diskutiert. Dabei wurde vor allem betont,<br />

dass diesem Projekt, mehr noch als den bestehenden<br />

Fähren über Zürich- und Vierwaldstättereeo,<br />

eigentliche internationale Bedeutung zukomme.<br />

Die bisher geführten Verhandlungen mit der<br />

Dampfschiffgesellschaft zeitigten ein negatives Resultat,<br />

indem die genannte Gesellschaft eine Rentabilität<br />

verneint. Es wurde im weitern Von der<br />

Gründung eines Initiativ-Komitees gesprochen, von<br />

dem man aber bis heute noch nichts gehört hat.<br />

Schon vor Jahren hat die Sektion des A. G. S.<br />

Verhandlungen mit privaten 'Schiffsbesitzern geführt,<br />

zur Einrichtung eines Fährdienstes. Die<br />

Sache zerschlug sich aber infolge der eidgenössischen<br />

Vorschriften betr. die Sicherheit des Personenverkehrs.<br />

Heute nun will die Sektion nochmals<br />

in Zusammenarbeit mit der Zentralverwaltung des<br />

A. C. S. die Sache an die Hand nehmen, um zu<br />

einer endlichen Lösung zu gelangen. Unzweifelhaft<br />

besteht das Bedürfnis nach einer Fähre, und die<br />

Frequenz der bestehenden Fährbetriebe auf dem<br />

Boden-, Zürich-, Vierwaldstätteri und Langensee<br />

rechtfertigt einen Versuch auf dem Genfersee.<br />

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6 AUTQMOBIL-FEVUE <strong>1935</strong> - N° 10<br />

Luftfahrt<br />

Erste Eindrücke<br />

als Autogiro-Pilot.<br />

Willi Eberschweiler.<br />

Ich machte meine erste nähere Bekanntschaft<br />

mit der fliegenden Windmühle im letzten<br />

Sommer, als ich für die Alpar ein neues<br />

Kabinenflugzeug in London abzuholen hatte.<br />

— Die wenigen Tage, die ich in London<br />

weilte, waren ausgefüllt mit Geschäften. Zu<br />

diesen Geschäften gehörte auch der Auftrag,<br />

mit der Cierva Autogiro^Comp. persönlich<br />

Fühlung zu nehmen und mir den neuesten<br />

Typ, den C. 30, vorführen zu lassen. Denn<br />

die Alpar beabsichtigte, diesen nun serienmässig<br />

hergesteiften Typ eventuell anzuschaffen<br />

und auf seine Eignung für die<br />

Schweiz hin zu erproben.<br />

So stand ich denn eines Nachmittags auf<br />

dem Parkflugplatz Hanworth und betrachtete<br />

mit kritischem Auge die Demonstrationsflüge<br />

des Chefpiloten Brie, um schliesslich selbst<br />

unter dem wirbelnden Rotor zu sitzen und<br />

am Doppelsteuer einen Flug zu machen. Ich<br />

will nicht behaupten, dass ich mich während<br />

dieses ersten Autogiro-Fluges absolut sicher<br />

fühlte! Denn ich sagte mir, dass ein zu langsames<br />

Drehen oder gar Stillstehen des Rotors<br />

den sichern Absturz zur Folge haben<br />

müsste, und meine Unkenntnis von Konstruktionseinzelheiten<br />

Hess mich damals an die<br />

Möglichkeit einer solchen Panne glauben. —<br />

Trotzdem war ich natürlich nicht so befangen,<br />

dass mich der ungewöhnlich kurze<br />

Start und die schon beim Zusehen sensationelle<br />

Landung nicht beeindruckt hätten.<br />

Zwischen Start und Landung, in genügender<br />

Sicherheitshöhe, überliess mir Brie das<br />

Steuer und ich würgte mittels des herunterhängenden<br />

Rotorsteuerknüppels einige Kurven<br />

in die Luft, Hess die Maschine im überzogenen<br />

Zustand eine Zeitlang absacken,<br />

stieg wieder hoch und schaute von Zeit zu<br />

Zeit misstrauisch nach dem gleichmässig<br />

drehenden Flügel über mir. Nach einem fallschirmartigen<br />

Abstieg (das Wort Gleitflug<br />

ist hier kaum mehr am Platz!) setzte Brie<br />

das Flugzeug direkt neben dem Hangar auf,<br />

ohne mehr als zwei, drei Meter, also praktisch<br />

überhaupt nicht, zu rollen.<br />

Auf Grund dieser Vorführungen und noch<br />

eingezogener Auskünfte bestellte die Alpar<br />

einen solchen C. 30. — Am 19. Januar traf'<br />

das Flugzeug in Bern ein. Der englische Pilot<br />

Richardson hatte nun die Aufgabe. Ingenieur<br />

Gsell, vom Eidg. Luftamt, und mich in<br />

die Geheimnisse des Autogiro-FIiegens einzuführen,<br />

damit wir in der Lage seien, die<br />

Ausbildung weiterer Piloten des Eidg. Luftamtes,<br />

der Alpar und einiger Instruktionsoffiziere<br />

der Fliegertruppe selbst in die Hand<br />

zu nehmen. Am 21. Januar begann der Unterricht.<br />

Schon die Tatsache, als alter Pilot und<br />

Fluglehrer selbst wieder am Doppelsteuer zu<br />

sitzen, kam mir etwas komisch vor. Auch<br />

musste ich durch das Vertrautwerden mit<br />

den mechanischen und aerodynamischen Vorgängen<br />

und mit dem Prinzip des Drehflügels<br />

überhaupt zunächst das Zutrauen zum Autogiro<br />

gewinnen. Unser Lehrer sprach als richtiger<br />

Engländer natürlich nicht deutsch, so<br />

dass wir die ganzen technischen Erläuterungen<br />

auf Englisch entgegennehmen, oft mit<br />

Hilfe der Zeichensprache erfassen mussten.<br />

Er erklärte zunächst die Startvorbereitungen,<br />

die, verglichen mit denen des normalen Flugzeuges,<br />

ziemlich kompliziert sind. — Die<br />

drei kleinen Drehflügel, die zusammen den<br />

Rotor bilden, wirken natürlich erst als Tragfläche,<br />

wenn der Rotor dreht. Und zwar<br />

braucht er beim C 30 zum Erreichen des normalen<br />

Auftriebes 180—200 Touren pro Mi-<br />

nisreichen Gelände eine gewaltige Verbesserungnute.<br />

Diese Tourenzahl muss schon vor dem<br />

Start erreicht werden. Während dies früher<br />

Das Kurven geschieht durch ein Neigen der<br />

durch das rasche Abziehen eines um die Rotorachse<br />

gewickelten Seiles, später durch<br />

Rotorebene in den gewünschten Drehsinn;<br />

dieses Neigen wird eingeleitet durch ein Seitwärtsdrücken<br />

des hängenden Steuerknüppels,<br />

Ablenkung des Propellerwindstrahls auf die<br />

Rotorblätter erreicht wurde, kann beim C. 30<br />

und zwar mit etwas stärkerem Ausschlag, als<br />

der Rotor durch den Motor auf Touren gebracht<br />

werden. Diese Verbindung des Dreh-<br />

wenn man mit einem normalen Flugzeug eine<br />

flügels mit dem Motor geschieht durch ein<br />

Gestänge, Zahnräder und eine Reibungskupplung.<br />

Sie besteht aber nur beim stillstehenden<br />

Flugzeug am Boden! Während des Fluges<br />

wird der Rotor ausschliesslich durch<br />

den Luftstrom, der durch die horizontale<br />

oder vertikale Bewegung des Flugzeuges gegen<br />

die Drehflügel bläst, angetrieben.<br />

Das Flugzeug wird mit stehendem Rotor<br />

zum Startort gerollt und in die Startrichtung,<br />

bei Wind genau in die Windrichtung (gegen<br />

den Wind) gedreht. Nun werden die Radbremsen<br />

festgezogen und der Rotor durch<br />

Einschalten der Kupplung langsam auf Touren<br />

gebracht Dies geschieht durch ein sukzessives<br />

Steigern der Motortourenzahl auf<br />

ca. 1500 Umdrehungen. Bei dieser Drehzahl<br />

hat der Rotor etwa 185—190 Touren pro<br />

Minute erreicht: der Flügel ist «gebaut». In<br />

diesem Augenblick wird der sog. Schnellauslöser<br />

(Quickreleaser) nach vorn geschoben<br />

und dadurch gleichzeitig mit der Auslösung<br />

der Radbremsen der Rotor vom Motor losgekuppelt.<br />

Bevor der Rotor an Touren wieder<br />

verloren hat, wird der Gashebel auf Vollgas<br />

geschoben und gestartet. Schon nach dem<br />

ersten Anrollen des Flugzeuges wird der<br />

Steuerknüppel vollständig nach hinten gezogen.<br />

Dadurch erhält die Drehflügelfläche einen<br />

maximalen Anstellwinkel und das Flugzeug<br />

den für einen kurzen Start notwendigen<br />

Maximalauftrieb. Es hebt sich zunächst mit<br />

den beiden Vorderrädern und dann mit dem<br />

bis zuletzt gesteuerten Schwanzrad vom Boden<br />

ab und ist nach ca. 25 bis 50 Metern<br />

Startlänge vollständig in der Luft. Die Startlänge<br />

hängt ab: zunächst von der Belastung<br />

des Flugzeuges, dann von der Stärke des Gegenwindes,<br />

von der. Bodenbeschaffenheit —<br />

und von der Drehzahl des Rotors. Einmal in<br />

der Luft, steigt der Autogiro etwa wie ein<br />

Die Landung selbst wird technisch so vollzogen,<br />

dass das in etwa 50 Metern Höhe et-<br />

sehr gut steigendes Sportflugzeug. Er hat<br />

aber gegenüber diesem neben dem kürzeren<br />

Start den grossen Vorteil, dass er sofort, also<br />

vor dem Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit,<br />

gefahrlos gekurvt werden<br />

kann. Das allein bedeutet in unserem hinder-<br />

Kurve ohne Seitensteuer, also nur mit der<br />

Verwindung, fliegen wollte. Eine gleiche Verstellung<br />

der Rotorebene durch Drücken des<br />

Knüppels nach vorn oder Ziehen desselben<br />

nach hinten ergibt die Wirkung des Tiefenbzw.<br />

Höhensteuers. Alle Steuerbewegungen<br />

sind etwas «gröber» und verlangen eine grössere<br />

Muskelanstrengung als die (zum Teil<br />

allerdings kompensierten) Steuer normaler<br />

Flugzeuge der gleichen Grössenordnung, und<br />

— woran man sich ganz besonders gewöhnen<br />

muss — das Flugzeug reagiert bedeutend<br />

langsamer.<br />

Trotz dieser langsameren Steuerreaktion<br />

ist die Flugsicherheit ganz bedeutend erhöht.<br />

Während die Steuer normaler Flugzeuge<br />

nicht mehr, oder doch nur ungenügend, reagieren,<br />

sobald das Flugzeug unter einer bestimmten<br />

Minimalgeschwindigkeit geflogen<br />

wird, bleibt die direkte Rotorsteuerung immer,<br />

d. h. auch beim langsamsten Fliegen,<br />

voll wirksam. Aus diesem Grunde, und weil<br />

der Rotor nicht nur durch die Vorwärtsbewegung<br />

des Flugzeuges, sondern auch durch<br />

die vertikale Abwärtsbewegung auf den erforderlichen<br />

Touren gehalten wird, kann das<br />

Autogiro-Flugzeug ausserordentlich langsam,<br />

z. B. noch mit ca. 20 km Eigengeschwindigkeit,<br />

geflogen und gesteuert werden. Das bedeutet<br />

praktisch ein Stillstehen über dem Objekt,<br />

ja bei Gegenwind von grösserer Stärke<br />

kann mit Leichtigkeit rückwärts geflogen<br />

werden! Auf der andern Seite aber erlaubt<br />

der C. 30 auch horizontale Vorwärtsgeschwindigkeiten<br />

von 160 und mehr Kilometern.<br />

Der « Gleitflug » des Autogiro ist, richtig<br />

ausgeführt, schon fast ein fallschirmartiger<br />

Abstieg. Er wird in einem « Gleitwinkel»<br />

vollzogen, wie dies mit einem normalen<br />

Flugzeug nie auch nur annähernd getan werden<br />

könnte.<br />

was « nachgestochene > Flugzeug in Bodennähe<br />

wieder etwas « flacher genommen»<br />

wird, worauf in ca 1K m Höhe über dem<br />

Boden (also bedeutend höher als bei der Landung<br />

des Normalflugzeuges) der Steuerknüppel<br />

vollständig nach hinten gezogen werden<br />

muss. Dadurch erhält der Rotor, wie beim<br />

Start, einen maximalen Anstellwinkel, das<br />

Flugzeug richtet sich auf und berührt mit dem<br />

Schwanzrad zuerst den Boden. Kurz nachher<br />

folgen die Vorderräder und fast im gleichen<br />

Augenblick hält das Flugzeug ohne jede Benützung<br />

von Bremsen an.<br />

Nach diesen technischen Ausführungen, die<br />

vielleicht mehr den Fachmann interessieren<br />

werden, komme ich noch kurz auf unsern<br />

Unterricht zurück. Neun Doppelsteuerflüge<br />

genügten, um mich für den Alleinflug reif zu<br />

machen. Seither habe ich bei Schneegestöber,<br />

bei schralendem und böigem Wind trainiert,<br />

meinen ersten Passagierflug gemacht und<br />

das Autogirofliegen schon ein wenig dorthin<br />

abgeschoben, wohin das Fliegen beim Berufsflieger<br />

hingehört: ins Unterbewusstsein.<br />

Für den absoluten Anfänger aber dürfte<br />

das Autogirofliegen kaum leichter zu erlernen<br />

sein, als das Steuern eines normalen<br />

Sportflugzeuges; dagegen bringt es gegenüber<br />

diesem zweifellos eine bedeutende Erhöhung<br />

der Flugsicherheit für solche Flieger,<br />

die nicht in der Lage sind, diese Sicherheit<br />

durch genügendes Training zu gewährleisten.<br />

Daher ist es gut denkbar, dass das Autogiro-<br />

Flugzeug der Alpar den Anstoss für eine<br />

neue Entwioklungsrichtung der Sportfliegerei<br />

geben könnte.<br />

m<br />

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••aa MHBHH^HHHB^^HHHH^MHIiaH um es um- und auszubauen und modernen<br />

Ausbau der Zugerseestrasse. Die vor rund V er^. n^V K n TfT SS! 8 ? W o d Jf"<br />

2 Jahren in Angriff genommenen Korrek- absiehst in der Nahe des höchsten Punktes<br />

tionsarbeiten auf dem stark frequentierten der Strasse ein Sanatorium zu erraten.<br />

Teilstück Zug-Walchwil-Schwyzergrenze der Bal*n«»n<br />

im Nord-Südverkehr so bedeutungsvollen ••••••••••••••••••••••••••••I<br />

Qotthardroute sind bis an den Nordausgang Baut Eisenbahnen! Im Kampf um die Sades<br />

Dorfes Walchwil zum Abschluss ge- nierung der Waldenburgerbahn ist ein neues<br />

bracht worden. Im Frühling soll die nur verkehrspolitisches Intermezzo zu verzeicheinige<br />

100 m messende restliche Strecke nen> Zurzeit ist in der gesamten baselland-<br />

Walchwil-St. Adrian umgebaut, d. h. die zum schaftlichen Presse eine lebhafte Aussprache<br />

Teil schon vorgenommenen Korrektionen be- ub er das Problem des Umbaues der Waldenendet<br />

werden, so dass anfangs September burgerbahn im Gang. Um auch aus der hidas<br />

ganze auf Zugergebiet liegende Strassen- storischen Rumpelkammer etwas zur Belestück<br />

dem Durchgangsverkehr freigegeben bung der Diskussion beizutragen, hat Dr. Q.<br />

werden kann. Dieses grosszügige Umbaupro- A Frey in der « Volkszeitung» die Anrejekt,<br />

das rund 3 Mill. Fr. beanspruchen wird, gmg gemacht, die Waldenburgerbahn auf<br />

wird nach seiner Verwirklichung viel zur Schmalspur umzubauen und das vor drei<br />

Hebung des Verkehrs Zürich-Innerschweiz- Jahrzehnten eingereichte Konzessionsgesuch<br />

Gotthard beitragen. Der kleine Kanton Zug für eine Kellenbergbahn wieder aufzunehmen,<br />

hat mit dieser Tat bewiesen, dass er die Be- wodurch die Distanz Basel-Bern von 107 auf<br />

deutung des Automobilismus im Rahmen der 94 km reduziert würde. Nach diesem auf<br />

heutigen Verkehrswirtschaft richtig einzu- i än gst überholte Gedankengänge bauenden<br />

schätzen versteht, obschon die Arbeiten an Vorschlag soll somit die Linie Liestal-Walder<br />

erwähnten Strecke eher dazu geeignet denburg durch einen 5 km langen Tunnel mit<br />

sind, den Durchgangsverkehr zu fördern. Mümliswil und Bälsthal verbunden' werden,<br />

Wie das < Luzerner Tagblatt» berichtet, um zusammen mit der Fortsetzungslinie Oenkonnte<br />

sich bis jetzt der Kanton Schwyz singen-Herzogenbuchsee das Verkehrspronooh<br />

nicht dazu entschliessen, den Umbau blem des Waldenburgertales zu lösen. Ohne<br />

des zirka 3 km langen schmälen Strassen- uns m\ t diesem Phatitasieprojekt irgend nästückes<br />

von St. Adrian bis nach Arth eben- her auseinandersetzen zu wollen, möchten<br />

falls in Angriff zu nehmen. Wer die Strassen- wir nur die Frage stellen, ob der Befürworverhältnisse<br />

an dieser Strecke kennt, wie ter desselben noch nichts gehört hat von der<br />

auch die misslichen Einfahrten in den Flecken grossen Finanzmisere bei den Bundesbahnen<br />

Arth, der wird schwerlich diese Rückstän- und vielen Privatbahnen, wozu auch das<br />

digkeit begreifen können, um so mehr, als «Waldenburgerli» gezählt werden kann, und<br />

damit das gute Geld der Zuger Nachbarn, ob er wirklich glaubt, dass die Finanzlage<br />

das sie in ihre Seestrasse hineinsteckten, unseres Landes so festgefügt' dasteht, dass<br />

nur teilweise nutzbringend angelegt ist. Wenn man nach Belieben weitere Millionenbeträge<br />

irgend ein Strassenstück auf Schwyzer Bo- j n neue Bahnanlagen verschleudern dürfe ?:<br />

den des Ausbaues dringend bedarf, so ist es Die Forderung den Kellenbergtunnel auf das<br />

die erwähnte Strecke zwischen Arth und St. eidg. Notstandsprogramm zu setzen, ist<br />

Adrian. Dies gilt um so mehr, als auch die gleichbedeutend, wie wenn wir die guten<br />

Zufahrten vom Vierwaldstätter- und Lower- Schweizerfranken zum Fenster hinauswerfen<br />

zersee her sich in einem guten Zustand be- würden. Dr. Frey hütet bekanntlich" noch:'<br />

Wir bauen Anhinger jeder Art fOr Langholz-,<br />

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zu verlegen und eigene Autobetriebe einzurichten..<br />

Einige Wochen, nachdem dieser vernünftige Beschluss<br />

gefasst worden »st. entspinnt sich nun im Baselbiet<br />

ein Kampf um die Traktionsänderung bei der<br />

Waldenburgbahn. Diese Bahn besiUt .als einzige }nder<br />

Schweiz ein Spur von nur 75 cm, und dieser Spur<br />

entsprechend müssen kleine und in ihrer Leistungsfähigkeit<br />

bescheidene Fahrzeuge verwendet werden.<br />

Die Geleise der Bahn sind zudem teilweise in das<br />

Strassenbett verlegt und die 'Strasse, die als direkte;<br />

Verbindunf von Basel nach Solothurn und Ölten eine<br />

grosse Verkehrsbedeutunig besitzt, wird an mehreren<br />

Stellen von den Schienen gekreuzt.<br />

Die alten Dampflokomotiven der Bahn sind ersatzbedürftig<br />

geworden und schon vor zwei Jahren,<br />

mussten sich die Behörden die Frage stellen, was.<br />

nun zu geschehen habe. Wie dies in solchen Fällen<br />

üblich ist, wurde von zwei Eisenbahndirektoren ein<br />

Gutachten eingeholt. Die Begutachter kamen zum<br />

Schlnss, die Bahn sei unter Belassung des bestehenden<br />

Trasses und der Spurweite zu elektrifizieren. Sie,<br />

wiesen mit Recht darauf hin, dass diese Lösung unbefriedigend<br />

sei und ein Umbau der Geleise wünschbar<br />

wäre. Da aber die Bahn über keine eigenen Mittel<br />

und über keine Reserven verfügt, suchten sie den<br />

billigsten Weg. Sie beschäftigten sich dabei auch mit<br />

der Frage, oh nicht der Ersatz der Bahn durch einen<br />

Autobusbetrieb möglich sei, lehnten aber einen solchen,<br />

gestützt auf ihre Berechnungen, ab.<br />

Auf Grund dieses Gutachtens schlugen Regierungsrat<br />

und Landratskommission dem Landrat vor,<br />

Fr. 300,000 für die Elektrifikation der Bahn zu "bewilligen:<br />

Fr. 600,000 soll der Bund bezahlen, 200,000<br />

Franken hätten die Gemeinden aufzubringen. Bereits<br />

wurde die Angelegenheit in zwei Landratssitaingen<br />

behandelt, wobei sich eine starke Opposition<br />

zeigte. Die endgültige Beschlussfassung ist einer<br />

außerordentlichen Sitzung vorbehalten worden.<br />

In erster Linie muss man sich nun fragen, ob tatsächlich<br />

der Bund für die Elektrifikation dieser Nebenbahn<br />

eine halbe Million Franken auszugehen gewillt<br />

ist. Es scheint dies kaum glaubhaft, nachdem<br />

man den Bundesbahnen das Recht gegeben hat,<br />

schwachfrequentierte Linien stillzulegen. Die Waldenburgbahn<br />

hat im Jahr 260,000, Reisende und<br />

7000 t Güter zu befördern. Sie gehört also zu den<br />

ausgesprochenen Kleinbahnen und es dürfte wenig<br />

Bundesbahnstreoken geben, die einen geringeren Verkehr,<br />

hohe Personalkosten usw.) teuer ist, und nicht<br />

auf der einen Seite Bundesgelder für die Elektrifikation<br />

von Nebenbahnen ausgegeben- und auf der anderen<br />

Seite die Bundesbahnen ermächtigt werden, zur<br />

Erzielung von Ersparnissen Autobetriebe einzuführen.<br />

Die Volksaligemeinheit muss, unbedingt verlangen,<br />

dass Mittel der Oeffentlichkeit in solchen Fällen<br />

nur aufgewendet werden, wenn die absolute Sicherheit<br />

besteht, das keine andere und billigere Lösung<br />

möglich ist.<br />

„. . ., •<br />

Die beiden Begutachter haben den Autobusbetrieb<br />

abgelehnt. Sie sind aber nicht Fachleute und ihre Berechnungen<br />

fussen ausschliessüch auf den Rechnungsergebnissen<br />

der Post. Nun weiss aber jedermann,<br />

dass die Postautolinien an die Stelle von<br />

Pfefdeposten in verkehrsarmen Gegenden getreten<br />

Der einzigartige Aussischtspunkt der Vue- _ » • •>• • * sind , und dass Ihr Betrieb durch verschiedene Verhältnisse<br />

(schwierige Strassenverhältnisse, ungenü-<br />

Wagenausnutzung wegen dem schwachen Ver-<br />

des-Alpes, der ein weites Panorama über AM» «•«•» mt^m^wmsM^umgende<br />

das gesamte Mittelland und die Alpenkette (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) kehr, hohe Personalkosten usw.) teuer ist und nicht<br />

'als Vergleich für Linien mit einfachem Betrieb und<br />

dichtem Fahrplan herangezogen werfen kann. Dein<br />

vermeldet solche<br />

Ärgernissei<br />

a<br />

finden.<br />

andere Verkehrs'projekte in seiner historW<br />

Von der Vue-des-Alpes. Die Vue-des-Alpes sehen Schublade und es wäre nicht verwun*<br />

Ist Unbestrittenermassen der schönste Uber- derlich, wenn er gelegentlich wieder einmal<br />

gang, der von Neuenburg über die Jurakäm- das Wasserfluhbahnprojekt (Frick-Aarau) der,<br />

me hinüber nach La Chaux-de-Fonds führt, erstaunten Mitwelt in Erinnerung brächte!<br />

eröffnet, ist deshalb auch ein besuchtes Aus- _, ._ „ . ,, „ . „.„ T „ , ; . v<br />

flugsziel der Automobilisten. Wie wir nun er- ..«.S^ÄJffSS^.aÄ^^lt;<br />

fahrerr v spH das heute bestehende -Gasthaus -schluss die Bundesbahnen ermächtigt, den Verkehr<br />

LECLANCH<br />

AN HAN GER!<br />

E.PETER, GOLDACH (St.G.)<br />

Fahrzeugbau • Telephon 817<br />

ten von Automobilfachleuten beigegeben werden sollen,<br />

bevor 1 man sich zu so gfossen finanziellen Qpfera<br />

entsohloss.<br />

Ein solches, von privater Seite erstelltes Gutachten<br />

besteht und lautet für den Äutobushetrieb günstig.<br />

Es wurde aber einfach ignoriert. ' Bevor also der<br />

Bund Geld für die Elektrifikation der Bahn opfert,<br />

muss abgeklärt werden, ob nicht ein Autobetrieb genügt.<br />

Ist dies der Fall, so wird man nach den gleichen<br />

Richtlinien L vorgehen müssen, wie sie durch den<br />

dringlichen Bundesbeschluss nun den Bundesbahnen<br />

gegeben worden sind.<br />

Für die Verkehrsinteresaenten geht es aber noch<br />

Um eine andere Sache. Wie bereits erwähnt, führt<br />

durch das Waldenburgertal eine wichtige interkantonale<br />

Durchgangfistrasse. Diese Strasse muss unbedingt<br />

schienenfrei werden, eoll nicht der Strassenverkehr<br />

leiden. Vollständig unhaltbar sind vom<br />

Verkehrsstandpunkt aus die Schienenkreuzungen in<br />

der 'Strasse, die früher oder später zu einem Unglück<br />

führen müssen. Wird die Bahn elektrifiziert,<br />

so wird auch die Fahrgeschwindigkeit gesteigert.<br />

Die Bremswege der Bahn werden länger und damit<br />

die Gefahr für den Straßenverkehr grösser.<br />

• Der Landrat steht vor einem folgenschweren Beschluss.<br />

Er muiss eich klar darüber sein, dass mit<br />

der Elektrifikation der Bahn das Verkehrsproblem<br />

nicht gelöst ist, sondern in absehbarer Zeit neue<br />

Mittel für den Umbau der Geleise und deren Entfernung<br />

aus- der Straese aufgebracht werden müssen.<br />

Er übernimmt mit dem Beschluss der Elektrifikation<br />

aber auch die moralische Verantwortung<br />

für allfällige Unglücksfälle, die wegen der derzeitigen<br />

Anlage der Bahn und den mit der Elektrifikation<br />

verbundenen grösseren Fahrgeschwindigkeiten<br />

und längeren Bremswegen entstehen können.<br />

Von den Bundesbehörden wäre eine Erklärung<br />

darüber wünschbar; ob unter den heutigen vollständig<br />

veränderten Verhältnissen die aus dem Jahr<br />

1919 stammenden Bestimmungen über die finanzielle<br />

Beteiligung des Bundes bei Elektrifikationen<br />

von Nebenbahnen noch Gültigkeit haben. Trifft<br />

-dies zu, so sollten die Bestimmungen revidiert und<br />

ein Bundesbeitrag nur Bahnen in Auesicht gestellt<br />

werden, die nachweisbar ihren Betrieb weder auf<br />

Autobusse noch auf Schienentriebwagen mit Dieselmotoren<br />

umstellen können.<br />

Reichsstrassenverkehrsordnung. Kommentar von<br />

Dr. H.. Guide. Carl Heymanns, Verlag, Berlin. Preis<br />

gebunden Mk. 8.—. Vor kurzem trat in Deutschland<br />

die neue Strassenverkehrsordnung in Kraft, welche<br />

die erwartete Vereinheitlichung im Strassenverkehr<br />

bringt. Damit erhält das deutsche VerkehrsTecht<br />

eine wesentlich andere Grundlage, und die bisherigen<br />

Vorschriften treten ausser Kraft Es ist nun<br />

nicht nur für den einheimischen Strassenbenützer,<br />

sondern auch für den fremden Besucher, besonders<br />

aber für Juristen und Verkehrsfaohleute wertvoll,<br />

die Richtlinien und Grundzüge der neuen Reichsstrassenverkehrsordnung<br />

zu kennen. Neben einer<br />

artikelweisen Erläuterung der Verordnung, der ein<br />

Sachregister beigegeben ist, enthält ein Anhang die<br />

Texte der verschiedenen Ausführungsverordnungen,<br />

der internationalen Abkommen sowie eine Farbtafel<br />

der internationalen Verkehrszeichen. Das 308<br />

Seiten umfassende Buch ist ein übersichtliches und<br />

wertvolles Hilfsmittel für die Praxis, das allseitig<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 10<br />

Der Miniatur-Lieferwagen<br />

Der Verkehrspolizist im Glashaus<br />

Strassenkosten und Motorfahrzeug in der Schweiz<br />

von Dr. Gaston Jaquemet. Soeben ist als Zürcher<br />

Dissertation unter obigem Titel eine 194 Seiten<br />

umfassende Schrift herausgekommen, die von allen<br />

am Straßenverkehr interessierten Kreisen begrüsst<br />

weiden dürfte, untersucht sie doch ein fiskalisches<br />

Problem, das sich für den Staatshaushalt der Kantone<br />

zu immer gröseerer Bedeutung entwickelt. Besondere<br />

heute, wo stets nach neuen Finanzquellen<br />

gesucht wird, und Bestrebungen im Gange sind,<br />

das Automobil immer stärker zu belasten, kann<br />

eine objektive Darstellung der gegenseitigen Verhältnisse<br />

von Automobil und Strassenbaukosten von<br />

Nutzen sein. Der gesamten Arbeit liegt die wirtschaftliche<br />

Diskussion zu Grunde, ob das Motorfahrzeug<br />

in genügendem oder ungenügendem Masse<br />

zu den Strassenkosten herbeigezogen werde. Weiterhin<br />

wird das Problem berührt, ob das Automobil<br />

wirtschaftspolitisch so behandelt werden müsse,<br />

wie die Eisenbahn oder ob es andern Gesetzen unterliege<br />

und ob beide Verkehrsmittel alle von ihnen<br />

verursachten Kosten selbst bestreiten sollen.<br />

Im ersten Teil der gründlichen Untersuchungen<br />

kommt der Verfasser auf die Strassenkosten in der<br />

Schweiz zu sprechen, wobei er zuerst das Anwachsen<br />

der kant. Strassenausgaben und deren Ursachen<br />

behandelt. Während 1878 für das Strassenwesen<br />

rund 3 Mill. Fr. ausgegeben wurden, waren<br />

es 1910 15 Mill. und 1930 schon 78 Mill. Fr. Es<br />

ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Zunahme<br />

im Verhältnis von 1:5:26 ein unrichtiges Bild ergibt,<br />

weil in den neuern Zusammenstellungen mehrere<br />

Elemente zu unterscheiden sind, die alle in<br />

frühern Tabellen nicht oder nur teilweise berücksichtigt<br />

wurden. Eine interessante Tabelle orientiert<br />

alsdann über die Strassenausgaben der einzelnen<br />

Kantone nach Bevölkerung und Netzlänge in<br />

den Jahren 1910 und 1930, wobei Baselstadt mit<br />

21 Fr. pro Kopf im Jahre 1910 die Spitzenstellung<br />

einnahm, während der Kanton Schwyz nur 1 Fr.<br />

pro Kopf dafür aufwendete. 1930 steht Glarus mit<br />

41 Fr. an der Spitze und Luzern mit 12 Fr. am<br />

Ende. Weitere Kapitel behandeln die Ursachen der<br />

Kostenzunahme, worin auch Jaquemet den Standpunkt<br />

vertritt, der Strassenbau eigne sich ganz besonders<br />

zur Verwendung berufsfremder Kräfte, da<br />

die qualifizierten Arbeiten gegenüber den leicht zu<br />

lernenden Handgriffen in der Minderzahl sind, eine<br />

Auffassung also, die besonders die Einstellung eidgenössischer<br />

Behörden gegenüber der Alpenstrasseninitiative<br />

als Arbeitsbeschaffungeprojekt nicht teilt.<br />

Das zweite Kapitel behandelt die Aufteilung der<br />

kant. Strassenausgaben, eingeteilt in die Unterabschnitte:<br />

Ausgaben für den Strassenbau, Ausgaben<br />

für den Unterhalt der Strassen, Ausgaben für Strassenkorrektionen,<br />

Verwaltungskosten und Beitragsleistungen<br />

an Gemeinden. Darin vertritt der Verfasser<br />

die Auffassung, dass von den Unterhaltsarbeiten<br />

nur ein Teil dem Motorfahrzeugverkehr<br />

zur Last gelegt werden dürfte, nämlich von den<br />

•;.-***<br />

mw TA'&<br />

VOT ungefähr einem Jahr brachte der englische Konstrukteur 3. W. Shillan das Miniatur-Auto<br />

« Rytecraft Scooto Gar» heraus, das wir hier auch in Wort und Bild beschrieben haben und das<br />

seitdem in England grosse Verbreitung gefunden haben soll. Ala Abart dieses Miniaturfahrzeuges<br />

wird nun der oben abgebildete Lieferwagen gebaut. Er wiegt ca. 160 kg, hat eine einplätzige Führerkabine<br />

mit Einpedal-Bedienung, einen Zweitakt- Einzylindermotor von 1 PS, wird sich, aber trotodem<br />

in manchen Fällen nützlich machen können.<br />

«Bedeutung und die wirtschaftspolitische Behandlung<br />

des Motorfahrzeuges, wobei besonders<br />

die Frage abzuklären TeTsucht wird, welche Bedeutung<br />

dem Motorfahrzeugverkehr speziell für unser<br />

Land zukommt, denn diese Bedeutung verdient mitberücksichtigt<br />

zu werden bei der Beurteilung der<br />

Frage, ob das Motorfahrzeug die Strassenkosten<br />

ganz oder nur teilweise decke. Nicht mit Unrecht<br />

wird die Frage gestellt, ob es in der Schweiz wohl<br />

überhaupt noch einen Menschen gebe, welchem nicht<br />

aus der Uebereicht. Die verkehnbedingten Einnahmen<br />

von Bund und Kantonen reichen bei weitem<br />

nicht an die Aufwendungen heran, die für das<br />

Strassenwesen gemacht werden. Die Einnahmen<br />

betragen nur 72,5% der Ausgaben. Wenn noch<br />

die kant. Fahrradabgaben davon in Abzug gebracht<br />

werden, so betragen die Verkehrseinnahmen noch<br />

71,2% der Ausgaben und die von den Motorfahrzeugen<br />

aufgebrachten Leistungen sinken sogar auf<br />

70,8%, wenn noch die Zölle auf Strassenbaustoffe'<br />

berücksichtigt werden. Es sei also falsch, wenn<br />

behauptet werde, die Motorfahrzeuge müssten immer<br />

viel mehr an Steuern bezahlen, als was an<br />

Strassenausgaben aufgewendet werde und das rühre<br />

nur davon her, dass der Bund die Einnahmen aus<br />

den Zöllen dem Strassenbau vorenthalte. Unseres<br />

Eraehtens scheint auch der Verfasser der Auffassung<br />

hinzuneigen, als ob der gesamte Strassenbau<br />

nur durch die Automobilisten bestritten werden<br />

sollte. Diese stellen aber bekanntlich nur den kleineren<br />

Teil der Strassenbenützer dar, so dass es<br />

nicht als recht bezeichnet werden muss, wenn auch<br />

aus den allgemeinen Steuereinnahmen Beträge für<br />

Strassenbauten abgespaltet werden. Wenn auch zugegebenermassen<br />

das Automobil eine Revolutionierung<br />

des Strassenbaus mit «ich brachte, so ist immerhin<br />

zu berücksichtigen, dass eine weitere Verlotterung<br />

der Strassen, wie dies in der zweiten<br />

Hälfte des vergangenen Jahrhunderts überall BU<br />

beachten war, wo systematisch die Strassen zu<br />

Gunsten der aufkommenden Eisenbahn vernachlässigt<br />

wurden, nicht mehr angängig gewesen wäre.<br />

mittelbar oder unmittelbar ein Vorteil erwachse<br />

aus dem Aufkommen des Motorfahrzeugverkehrs<br />

oder aus der dadurch notwendig gewordenen Veränderung<br />

des Strassennetzes. Eingehend geht alsdann<br />

in diesem Kapitel der Verfasser auf die einzelnen<br />

Einwände ein, die seiteng verschiedener 'Interessentengruppen<br />

dem Automobil gegenüber erhoben<br />

werden.<br />

Der III. Teil behandelt die Deckung der Strassenkosten<br />

in der Schweiz, wobei detailliert die den<br />

Strasseniosten gegenüberstehenden Verkehrseinnahmen<br />

der Kantone und des Bundes aufgeführt werden,<br />

wobei die Finanzierungsformen in der Schweiz,<br />

die von den Kantonen erhobenen Einnahmen und<br />

die iBundessubventionen für Strassenzwecke im besondern<br />

zur Darstellung gelangen.<br />

Nach einer vom Verfasser aufgestellten Uebersicht<br />

betrugen im Jahre 1930 die von den Kantonen<br />

und Gemeinden tatsächlich selbst bestrittenen<br />

Strassenausgaben 102 Hill. Fr., wozu noch 10 Mill.<br />

Fr. als Bundessubvention hinzukamen, denen Ver-<br />

gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten etwa 90%, vonkehrseinnahmen im Totalbetrage von 81,308 Mill.<br />

Brücken, Durchlässe etc. etwa 40%, von der Staubbekämpfung<br />

100%, von außergewöhnlichen Arbei-<br />

müssen 91% der Gesamtaufwendungen für dasund nicht nur allein in demjenigen der Automo-<br />

Fr. gegenüberstehen. Kantone und Gemeinden' Ea liegt im Interesse der allgemeinen Wirtschaft,<br />

ten rund 5% und von Werkgeschirr 100%, während<br />

der Rest der reinen Unterhatskosten aus nur 9% trägt, obschon die ihm aus dem Verkehr verfügt, ganz abgesehen von militärpolitischen<br />

Strassenwesen selbst bestreiten, während der Bund bilisten, dass ein Land über ein gutes Strassennetz<br />

allgemeinen Steuergeldern zu decken sei.<br />

zufliessenden Einnahmen grösser sind als die der Gründen, und diese Auffassung scheint uns in der<br />

Der II. Teil behandelt die volkswirtschaftliche Kantone. Es zeigt sich aber noch etwas anderes Zürcher Dissertation zu kurz gekommen zu sein.<br />

Im Balkan herrecht im Winter jeweflen eine derart<br />

beissende Kälte, dass es den Verkehrspolizisten<br />

trotz Bärenfellmützen und dicken Pelzmänteln nicht<br />

möglich wäre, ihren Dienst normal zu versehen.<br />

Nunmehr ist man in Bukarest dazu übergegangen,<br />

geheizte Kabinen aufzustellen, die in der oberen<br />

Hälfte eine Glasverkleidung aufweisen, damit der<br />

diensttuende Beamte nichts von der notwendigen<br />

tTebersicht einbüsst. Hier kann er vor Wind und<br />

Wetter geschützt, den Verkehr regeln, ohne ein»<br />

„ abgefrorene Nase zu riskieren.<br />

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No 10<br />

II. Blatt<br />

BERN, 5. Febr. 193S Automobil-Revue<br />

NO 10<br />

II. Blatt<br />

BERN, 5. Febr. <strong>1935</strong><br />

das«« Rundschau<br />

Ableitung von Fahrbetriebskurven<br />

aus Standversuchen mit<br />

Fahrzeug-Motoren.<br />

Das Verhalten der Fahrzeug-Motoren ist<br />

aus zahlreichen Standversuchen sehr genau<br />

bekannt, z. B. auch die Abhängigkeit des<br />

Brennstoffverbrauches von den verschiedenen<br />

Betriebsdaten. Wenn diese exakten Feststellungen<br />

für den praktischen Fahrbetrieb bisher<br />

verhältnismässig wenig ausgewertet<br />

wurden, so liegt das wohl zum Teil daran,<br />

dass bei den Stand versuchen die Abhängigkeit<br />

der Drehzahl von der Nutzleistung nicht<br />

zum Ausdruck kommt, welche im Fahrbetrieb<br />

durch die von der Geschwindigkeit abhängenden<br />

Widerstände gegeben ist. UmDrehzahl.<br />

praktisch wichtige Schlussfolgerungen aus Zunächst soll der Einfachheit halber nur<br />

stanter Drosselstellung, noch bei konstanter<br />

den exakten Laboratoriumsversuchen ziehen der überwiegend benutzte, direkte Gang des<br />

zu können, ist es daher notwendig, deren Resultate<br />

unter Berücksichtigung des erwähn-<br />

Achsübertragung, so kann die Drehzahl unter<br />

Fahrzeuges betrachtet werden. Kennt man die<br />

ten Zusammenhanges zu betrachten. entsprechender Aenderung des Maßstabes<br />

Ueblicherweise werden bei Motorprüfunfcen<br />

im Laboratorium die Resultate, wie Lei-<br />

gesetzt worden. Die zu jeder Drehzahl<br />

ohne weiteres für die Fahrgeschwindigkeit<br />

stung, Drehmoment und Brennstoffverbrauch, gehörige Leistung ergibt sich dann behängigkeit<br />

von der Drosselstellung darstellt.<br />

in Abhängigkeit von der Drehzahl aufgetragen.<br />

Diese Kurve ist meistens bei Vollast,<br />

d. h. bei voller Oeffnung der Drosselklappe, (1) N =Ja + b (v + c) v 2 ] —<br />

aufgenommen. Mitunter hat man auch die<br />

Drehzahl konstant gehalten und statt dessen worin N die Nutzleistung in PS, v die Fahrgeschwindigkeit,<br />

c die Windgeschwindigkeit,<br />

die Drosselöffnung variiert. Beide Verfahren<br />

genügen nicht, um daraus das Verhalten a einen von Gewicht, Reibungskoeffizienten<br />

im praktischen Fahrbetrieb abzuleiten. Hierfür<br />

ist es vielmehr notwendig, sowohl die<br />

Drosselöffnung als auch die Drehzahl in voneinander<br />

abhängiger Weise zu variieren, weil<br />

in der Fahrt die der Drehzahl entsprechende<br />

Geschwindigkeit regelmässig unter Veränderung<br />

der Drosselstellung herbeigeführt<br />

wird.<br />

Da nun die Auftragung der Messgrössen<br />

fiber zwei Veränderlichen eine unbequeme<br />

räumliche Darstellung bedingen würde, ist<br />

es zweckmässig, nur die eine als stetig ver-<br />

Änderliche Abszisse zu wählen und die an-<br />

. dere in der Weise zu berücksichtigen, dass<br />

mehrere Kurven, bei denen sie stufenweise<br />

variiert ist, verzeichnet werden, und zwar<br />

wählt man gewöhnlich die Drehzahl als<br />

Abszisse und nimmt mehrere Kurven bei<br />

verschiedener Drosselstellung auf. Für unsere<br />

Zwecke ist 7 das andere Verfahren bequemer,<br />

bei dem man mehrere Kurven bei<br />

konstanten Drehzahlen in • Abhängigkeit von<br />

der ' Drosselstellung aufzeichnet. Es ist natürlich<br />

leicht, die letztere Darstellung aus der<br />

ersteren abzuleiten.<br />

Solche Messungen sind kürzlich verschiedentlich<br />

durchgeführt worden. Es soll im<br />

Nachstehenden gezeigt werden, wie sie einfach<br />

zur' Entwicklung von Fahrbetriebskurven<br />

benützt werden können und wie fruchtbar<br />

letztere für verschiedene wichtige Fragen<br />

der Praxis sind. Dabei verstehen wir<br />

unter Fahrbetriebskurven die Auftragung der<br />

einzelnen Messwerte in Abhängigkeit von der<br />

Fahrgeschwindigkeit, also weder bei kon-<br />

und Steigung abhängigen Beiwert, b einen<br />

vom-Luftwiderstand abhängigen Beiwert bedeuten.<br />

Die für jede Fahrt unveränderlichen<br />

Beiwerte a und b können z. B. aus Auslaufversuchen<br />

bestimmt werden. Für die folgenden<br />

Erörterungen ist es im übrigen gleichgültig,<br />

auf welche Weise man den Fahrwiderstand<br />

ermittelt Zweckmässig wird dabei<br />

bereits der Wirkungsgrad der Räder und<br />

des Getriebes berücksichtigt, so dass die berechnete<br />

Leistung sofort die erforderliche<br />

Motor-Nutzleistung darstellt.<br />

Kehren wir jetzt zu der oben besprochenen<br />

Aufzeichnung von Standversuchen zurück<br />

und betrachten ein Diagramm in der Form,<br />

welche die Leistung bei konstanter* Drehzahl<br />

bzw. Fahrgeschwindigkeit (und zwar bei<br />

es 40<br />

mehreren) in Abhängigkeit von der Drosselstellung<br />

zeigt. Für jede Fahrgeschwindigkeitskurve<br />

können wir die zugehörige FahrleiStungs-Ordinate<br />

seitlich herüberloten und<br />

dadurch einen Punkt der Kurve festlegen,<br />

P-2500 (58,20*<br />

n°2000(46,S6)<br />

fl'2SO9(58,<br />

i Drossel-Slellung 220<br />

ISIB<br />

dessen Abszisse die zugehörige Drosselstellung<br />

bestimmt. Die auf den verschiedenen<br />

Geschwindigkeits - Kurven so bestimmten<br />

Punkte liegen auf einer stetigen Kurve, welche<br />

die Schar der ursprünglich verzeichneten<br />

Kurven schneidet und für den Fahrbetrieb<br />

kennzeichnend ist.<br />

:,; Waren auf dem Diagrammblatt noch andere<br />

.Messgrössen, insbesondere der Brennstoffverbrauch,<br />

durch Kurven verzeichnet, so<br />

kann zu jedem Punkt bzw. jeder Fahrgeschwindigkeit<br />

oder Drosselstellung nunmehr<br />

auch der Brennstoffverbrauch usw. über der<br />

betreffenden Abszisse abgelesen werden. Die<br />

abgelesenen Werte geben die Punkte weiterer<br />

Fahrbetriebskurven, insbesondere einer<br />

solchen, die den Brennstoffverbrauch in Abhängigkeit<br />

von der Drosselung darstellt.<br />

Sämtliche Fahrbetriebskurven können natürlich<br />

auch so umgezeichnet werden, dass sie<br />

über den Fahrgeschwindigkeiten als Abszisse<br />

erscheinen.<br />

Dieses praktisch einfache Verfahren soll in<br />

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die Erzielung mittlerer Fahrgeschwindigkeiten<br />

", durch T Aneinanderreihung A "." lllc . lcl ,»«"•»'«.«»»•«.*«.- von Strecken «Kein Kühlwasser». Lässt man beim Ga-<br />

^6ft2 „ - ' 3 2 0 T<br />

3<br />

„ , ' ° . f l hoher durc und . h niedriger Aneinanderreihung Geschwindigkeiten von Strecken den<br />

d w Kühlwasser ab.um<br />

r<br />

, 0 B-.'' 300 ' RBrennstoffverbrauch Tt K g \ f stark 0 es = hw erhöhen ' n^gkeiten muss.<br />

den ein Einfrieren des Motors zu verhüten, so<br />

• ^ B r e n n s t o f f v e Für r b das r a gewählte u c h Beispiel stark erhohen ergibt muss. sich dabei<br />

r eine das auffallend * ewählte niedrige Beispiel ergibt günstigste sich Ge-<br />

da-täfeichen mit der Aufschrift c Kein Kühlk<br />

9/tookm *-•** y ' t e i schwindigkeit eine auffallend Es liegt niedrige dies günstigste darin, dass Oe-wasser > an den Kühlerstutzen, Selbst Auto-<br />

Mnge man vorsichtshalber immer ein Papp .<br />

. ..-*•' , 2 Ö 0 F ü<br />

« '*-•-*.._. l— "f b.^ 260sehwindigkeit neuere Motoren Es auch liegt,dies bei starker darin, Drosselung dassmobilisten, die felsenfest daran glauben, dass<br />

^ n e u e r noch e verhältnismässig Motoren auch bei gute starker Wirkungsgrade Drosselungkeine fremde Hand ihren Wagen in Betrieb<br />

gr/PSh^.*-- ergeben. Erst wenn der Anteil des Luftwiderstandes<br />

an Erst dem wenn Gesamtwiderstand Anteil des Luftwider-TJeberraschungen so weit<br />

schützen Gar nicht so sel-<br />

E 4 0 n o c h verhältnismässig gute Wirkungsgrade se tzt, können sich dadurch vor unliebsamen<br />

./-" BMergeben.<br />

o J \ [ | I 2 3 0 • gesunken Standes an ist, dem dass Gesamtwiderstand weitere Verminderung so weitten der kommt es nämlich vor, dass einmal in<br />

o (soo) (1000) ntso) • v : Standversuchen gleicherweise zweckmässig gemessen wurde, für die kann Verhältnisse<br />

des Fahrbetriebes zweckmässig umgerechnet für die Verhält-Zylinder werden. und Kolben nicht noch zu ver-<br />

indecken. Um die spärliche Schmierung der<br />

jeder der vier Fahrgeschwindigkeiten gehö- Die letztere Kurve zeigt, dass der Brenn-gleicherweise<br />

rige Fahrwiderstandsleistung ist nach der stoffverbrauch ein ausgesprochenesMinimum,nisse Erst diese des Fahrbetriebes Form gibt ein umgerechnet massgebliches werden,schlechtem, Bild<br />

soll beim Warmlaufen des Mo-<br />

Formel (1) berechnet, wobei für a der Wert ungefähr bei 25 km/St, hat, das zwar bisErst von ihrem diese Einfluss. Form gibt ein massgebliches O. Sr Bildtors die Gemischanreicherungsvorrichtung des<br />

53, für b der Wert 0,3 eingesetzt wurde. Da- 35 km/St, nur massig, dann aber sehr rasch von ihrem Einfluss. 0. SrVergasers nur so sparsam wie möglich bedurch<br />

werden die durch Nullenkreise gekenn- steigt. Es ist' deshalb für den Vergleich vorf tätigt werden. -at-<br />

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* Bern, Dienstag, 5. Februar <strong>1935</strong><br />

///. Blatt der „Automobil-Revue" No. 10<br />

des A&etuUattdes?<br />

Cut fflaan nimmt Abschied<br />

uait de* tOdt<br />

Vor ungefähr sechs Monaten standen ein<br />

Dutzend Reporter und Photographen ungeduldig<br />

auf dem Pariser Nordbahnhof und erwarteten<br />

einen Reisenden, der folgendermassen<br />

signalisiert worden war: Mittelgross,<br />

braungebrannt, graues Haar, grauer Schnurrbart,<br />

weicher grauer Hut. Wird von einer<br />

Frau in Krankenpflegerinnentracht begleitet...<br />

Und vor ein paar Tagen, auf dem Gare de<br />

Lyon, standen abermals ein paar Dutzend<br />

Reporter im Frühlicht, der sonderbare Reisende<br />

ist da, hat den gleichen grauen Hut<br />

auf, der inzwischen an Frische eingebüsst<br />

hat, wie die Sonnenbräune der Wangen, und<br />

ihm zur Seite steht die Frau in Krankenpflegerinnentracht<br />

und hält ein Taschentuch<br />

vor die Augen. Denn diesmal geht es nicht<br />

ums Wiedersehen, sondern um Abschied...<br />

Cha,rles-Benjamin U11 m o, nach dem Kapitän<br />

Dreyfus der berühmteste Bewohner<br />

der Teufelsinsel, ehemals Linienschiffsleutnant<br />

und des Verrats militärischer Geheimnisse<br />

schuldig erkannt, zu lebenslänglicher<br />

Verbannung verurteilt und nach einem Vierteljahrhundert<br />

Einsamkeit begnadigt — er<br />

war vor 6 Monaten nach Europa gekommen,<br />

um als Fünfziger ein neues Leben zu beginnen.<br />

Damals hatte er, der fünfundzwanzig<br />

Jahre lang nichts gesehen hatte als Riffe und<br />

Meer, Leben und Gemeinschaft neu erlernen<br />

müssen wie ein Kind, und die Welt, von der<br />

«r nur durch spärliche <strong>Zeitung</strong>snachrichten<br />

gehört hatte, war ihm wie eine kochende<br />

Retorte vorgekommen, in der es unmöglich<br />

schien, sich zurechtzufinden.<br />

Mit einer begreiflichen Gier hatte er von<br />

all den Wundern gekostet, den Fortschritten<br />

der Technik, Kino, Flugzeug, Automobil, und<br />

hatte Paris, das er zu einer Zeit verlassen<br />

hatte, in der gemächliche Fiaker über die<br />

Champs-Elysees rollten und die Pferdeomnibusse<br />

über das holprige Pflaster der Boulevards<br />

ratterten, wie etwas Unfassbares angestaunt,<br />

denn die einzige grössere Stadt,<br />

die er auf seiner Reise zu sehen bekommen<br />

hatte, war Le Havre gewesen, wo er von<br />

einem Bahnhof zum andern fuhr.<br />

Sechs Monate hat Ullmo in Paris verbracht,<br />

unter Freunden, ehemaligen Bekannten,<br />

denn niemand fiel es ein, dem gealterten<br />

Mann seine Jugendsünde vorzuwerfen, und<br />

dort, wo vielleicht noch Ablehnung verankert<br />

war, zeigte es sich, dass die Neugier<br />

iärker war als alle Prinzipien. Es ist zu<br />

vermuten, dass Ullmo auf Freundlichkeit und<br />

guten Willen stiess, dass niemand versuchte,<br />

ihm seine Vergangenheit nachzurechnen. Um<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Das Schwurgericht war noch im Oktober,<br />

und die Verhandlung dauerte nicht länger als<br />

eine Stunde. Marte wurde zu einem Jahr Gefängnis<br />

verurteilt und wollte nicht, dass man<br />

ein Gnadengesuch für sie einreiche. «Ich habe<br />

getötet, um ein Kind zu haben», sagte sie.<br />

«Das ist meine Gnade, und eine andere will<br />

ich nicht»<br />

Aber Jürgen bat um eine Gnade. Er stand<br />

von seiner Bank auf und trat vor den Tisch<br />

des Gerichts. Sein Gesicht war grau, wie aus<br />

der Welt gegangen, und seine Arme hingen<br />

wie Fremde an ihm herab, aber er sah dem<br />

Vorsitzenden furchtlos ins Gesicht und sagte<br />

laut, dass er um die Gnade bitte, seine Frau<br />

und das Kind, das sie trage, auf seinen Armen<br />

bis in ihre Zelle tragen zu dürfen, wie er<br />

sie aus dem Wasser in den Frieden getragen<br />

habe. Denn.auch er möchte etwas zu dem tun,<br />

was sie ihm abgenommen hatte.<br />

Einen Augenblick war ein verlegenes und<br />

unsicheres Schweigen, weil unter seinen einfachen<br />

Worten das Recht, so milde es gehandhabt<br />

worden war, sich vom Unrecht nicht<br />

mehr unterscheiden zu lassen schien und der<br />

Obmann der Geschworenen, ein grosser Fischereipächter<br />

und lebenssicherer Mann, aufstand<br />

und an das Fenster trat, als wolle er<br />

dies alles nicht mehr sehen. Aber dann durfte<br />

Jürgen tun, worum er gebeten hatte, und er<br />

nahm Marte behutsam in seine Arme und trug<br />

Von Klageweibern, Tabakschmeckern, « Guten Rufmachern », den « Herren Dr. Störer,<br />

Vorgebrauch, Nachgebrauch » und andern modernen Berufsmenschen.<br />

Die fortschreitende Technisierung der sie weinen,<br />

Welt hat es notwendigerweise mit sich gebracht,<br />

dass neue Berufe entstanden. Allein<br />

durch die letzten grossen Erfindungen des<br />

Radios und Tonfilms sind Berufe geschaffen<br />

worden, an deren Möglichkeit vor zehn Jahren<br />

noch niemand geglaubt hätte. Die Weltkrise<br />

mit ihrer unsagbaren Not und Arbeitslosigkeit,<br />

mit den Folgeerscheinungen des<br />

allgemeinen Abbaus, der Stellungslosigkeit<br />

usw. hat das ihrige getan, teilweise die brachliegenden<br />

Kräfte und Energien in neue, bisher<br />

ungekannte und ungewohnte Bahnen zu<br />

lenken. So kurios oft diese neuentstandenen<br />

Berufe sind, so werden sie meist noch von<br />

anderen übertroffen, von denen die Allgemeinheit<br />

nicht viel weiss. So gibt es z. B. in<br />

Oesterreich «Klageweiber», alte, arme Mütterchen,<br />

die man bei Beerdigungen mieten<br />

kann, «damit's a schöne Leich gibt». Diese<br />

Frauen begleiten den Sarg bis zur Grabstätte,<br />

sie aus dem Saal, als seien keine Menschen<br />

um ihn, sondern ein schweigender Wald, zwischen<br />

dessen Stämmen er vorsichtig hindurchging,<br />

damit ihre müden Füsse nicht an<br />

ihre Rinde streiften. Und sie hielt die Augen<br />

geschlossen wie ein behütetes Kind.<br />

Um die Mittagszeit kommt Jürgen aus der<br />

Stadt zurück. Es ist ein stiller, grauer Tag,<br />

und der Ruf der Wildgänse ist weit zu hören.<br />

Die Wälder sind wie aus grünem Glas, und<br />

Jürgen ist leise mit seinen Rudern, weil bei<br />

jedem Laut die welken Blätter an den Uferbäumen<br />

zu fallen scheinen. Aber es ist nicht<br />

kalt. Nur still und zusammengerückt ist alles,<br />

und das kleine Torffeuer auf dem Moor ist<br />

nicht wie ein Feuer in der Landschaft, sondern<br />

wie auf einem Herd zwischen stillen<br />

Wänden.<br />

Jürgen denkt, dass er Blumen pflanzen<br />

muss im Frühjahr, damit im nächsten Herbst,<br />

wenn sie wiederkommen, Marte und das Kind,<br />

etwas Buntes und Frohes um das Haus ist.<br />

Für ihn ist es gut so, das Graue und Stille,<br />

aber für sie muss etwas da sein, woran sie<br />

ihre müde Seele hängen können. Wie ein Nagel<br />

für ein Wanderkleid. An Malven denkt er<br />

und an Astern. Und ausserdem wird er das<br />

Haus streichen, weiss, und die Balken wird<br />

er grün absetzen. Und eine kleine Mühle wird<br />

er schnitzen und sie auf den Zaun setzen, damit<br />

der Wind mit ihr spiele, auch wenn sonst<br />

alles still ist.<br />

Aber zwischen allen diesen Gedanken, die<br />

langsam und hell über sein Gesicht gehen,<br />

kommen wieder die andern Bilder, der Korridor,<br />

die Treppen, die Türen. Und der graue,<br />

enge Raum, den er nie gesehen hat, aber in<br />

dem sie nun leben wird, ihr schmales Gesicht,<br />

Tollhaus. Und sie erfinden jeden Tag etwas<br />

Neues, das sie noch verrückter macht Ich<br />

will nicht teil haben an dem sogenannten<br />

Fortschritt. Ich gehe wieder nach Guyana<br />

zurüok... Ob die Menschen dort besser<br />

sind ? Ruhiger sicherlich. Es ist nicht die<br />

Peitsche der Hast hinter ihnen. Wenn das<br />

. . ,. so weiter geht, mit all dem Wahnsinn, der<br />

so erstaunlicher ist es also, dass der Ver- Hasti dem Sinken des ethi S chen Niveaus,<br />

bannte der Teufelsinsel es unmöglich fand, dem verlöschen des Geistes — dann geht<br />

sich zu akklimatisieren und dass er nach die Welt oder mindestens Europa mit furcht-<br />

Guyana zurückkehrt.<br />

harer Schrecklichkeit ihrem Ende entgegen.<br />

Heute, da Ullmo die alte Heimat verlasst Was ich unter Ende meine? Den Krieg. Vordefinitiv<br />

verlässt, ist er gesprächiger als da- läuf}? irgend einen Krieg Und er wird nicht<br />

mals, als er landete. Er versteckt sich nicht, der Ausdruck des Hasses gegen ein Volk,<br />

weicht den Fragen nicht aus und lässt es n!cht die FoIge einer ^tischen Spannung<br />

sich sogar gefallen, dass der Photograph se[n> sondern die selbstverständliche Explosich<br />

nähert s\ m der bösen Kräfte, die anzusammeln Ihr<br />

Auf das überstürzte « Warum >, das ihm bemüht seid.» »<br />

aus so vielen Kehlen entgegnet, zuckt er die F 'Z , _„.,. „ .<br />

Achse.» Dan„ sa*. er . a « ..I* habe T ^ , * ^ ^"<br />

genug. Jeder Tag, den ich weiter hier verbringen<br />

möchte, wäre ein Tag zu viel...<br />

Nein, es sind keine persönlichen Gründe,<br />

wenn Sie damit Gründe meinen, die sich an t * stimmt es, dass Sie sich der neugebilde-<br />

einzelne Menschen knüpfen. Es ist das ten Hellsarmeegruppe anschliessen werden,<br />

dle seit<br />

Ganze. Jetzt, da ich meine Heimat verlasse, kurzem in Guyana tätig ist?»<br />

kann ich es sagen : Ich bin namenlos ent- «Nein. Ich werde allein sein. Ich habe getäuscht...<br />

In meiner Einsamkeit hörte ich nug von menschlicher Gemeinschaft.»<br />

von der gewaltigen Wandlung, die die Welt Das Abfahrtssignal schrillt. Ullmo wendet<br />

durchgemacht hatte, von wunderbaren Erfin- sich der Dame in Krankenpflegertracht zu,<br />

düngen, neuen Möglichkeiten. Alles, was ich umarmt sie und steigt ein. Die Frau, die zusah,<br />

ist, dass man statt mit Zwanzigkilo- rückbleibt, war vor 25 Jahren seine Braut<br />

metergeschwindigkeit mit Hundertkilometer- und hat ein Vierteljahrhundert auf seine<br />

geschwindigkeit einem höchst zweifelhaften Rückkehr gewartet Jetzt trägt ihn der Zug<br />

Ziele zurast Die Menschen leben in einem davon.-<br />

Jfoxtde<br />

den<br />

seufzen und klagen: «So a guter<br />

.Mensch, so a herziger Mensch...> und alles<br />

'istfgerührt; nachträglich heimst der Tote<br />

Ehren und Anteilnahme ein, die ihm das Leben<br />

oft versagte.<br />

Es gibt Schrifsteller, die nicht sonderlich<br />

produktiv sind, aber aus irgendwelchen Gründen<br />

stets mit neuen Arbeiten hervortreten<br />

müssen. Sie halten-sich Neger (Unbekannte,<br />

die im Dunkeln leben), die ihnen Ideen, Einfälle<br />

liefern oder irgendwelche Sachen bearbeiten<br />

und zurechtstutzen. In besseren Zeiten<br />

wurden diese «Neger», arme, oftmals<br />

notleidende Berufsgenossen, sehr gesucht.<br />

«Teeprüfer-», die von früh bis spät Hunderte<br />

von Teesorten auf Geschmack, Aroma,<br />

Preiswürdiglieit prüfen müssen, sind nicht<br />

ganz unbekannt, ebenso die Tabakschmecker,<br />

die Schokoladenkoster und Blumenriecher,<br />

die dank ihres besonders feinen Riechorgans<br />

nach der Stärke des Duftes die Marktpreise<br />

ihre festen, braunen; Hände und das, worauf<br />

sie sie legen wird, in der Nacht, wenn niemand<br />

da ist, der ihr zusehen könnte. Und als er den<br />

Kahn festgemacht hat und zum Hause hinaufgeht,<br />

ist er wie ein grauer Wolf, der durch<br />

einen leeren Wald schleicht.<br />

Auf der Schwelle sitzt Heini. «Ich dachte,<br />

dass wir heute pflügen müssen», sagte er, «ich<br />

habe alles fertig gemacht. Die Haferstoppel<br />

liegt noch immer, und es ist Zeit, dass der<br />

Roggen unter die Erde kommt.» Zuerst sieht<br />

Jürgen an ihm vorbei, mit leeren Augen» in<br />

die alles spurlos hineinfällt, der Verwachsene,<br />

das Haus, das Feld. Aber dann nickt er und<br />

geht in die Stube, um sich umzuziehen. Er<br />

tritt so leise auf, als schlafe dort jemand in<br />

dem grossen Bett, und er sieht von der Seite<br />

auf den Herd. Aber es sitzt niemand da.<br />

Und dann pflügen sie. Der Verwachsene<br />

geht hinter dem Pfluge her, und Jürgen beugt<br />

sich unter dem breiten Gurt. Der Hund scharrt<br />

in den Mäuselöchern und steckt die Nase in<br />

jede Wildfährte. Der Wald ist düster und<br />

still, und nur das Rauschen der Schollen geht<br />

als ein leiser Ton mit ihnen mit Wenn sie<br />

den Pflug zu einer neuen Furche gewendet<br />

haben, ruhen sie ein wenig aus. Dann hören<br />

sie, wie die letzten Eicheln auf den Hofplatz<br />

fallen.<br />

Sie sprechen kein Wort und pflügen bis in<br />

die Dämmerung. Es ist nur ein kleines Feld,<br />

und als das Abendrot über dem Moor steht,<br />

sind sie fertig. Der Acker liegt dunkel und<br />

feucht da, und ein dünner Nebel steht über der<br />

frischen Erde. Jürgen nickt nur, und die Gestalt<br />

des Verwachsenen taucht langsam in den<br />

Feldern unter.<br />

S&vtast im Qe&vtqe<br />

Von Hermann Hesse.<br />

Am hohen Hang zur Fahrt bereit,<br />

Half ich am Stab für Augenblicke Rast<br />

Und seh' geblendet weit und breit<br />

Die Welt in blau und weissem Glast.<br />

Seh' oben schweigend Grat an Grat<br />

Die Gipfel einsam und erfroren.<br />

Hinabwärts ganz in Glanz verloren<br />

Durch Tal um Tal stürzt der geahnte Pfad.<br />

Betroffen halt' ich eine Weile,<br />

Von Einsamkeit und Stille übermannt —<br />

Und gleite abwärts an der schrägen Wand<br />

Den Tälern zu in atemloser Eile.<br />

besserer BlumenaTten festsetzen oder wenigstens<br />

mitbestimmen.<br />

Eine grosse Berliner Tageszeitung erfand<br />

einen «notwendigem Beruf: Die Redakteure,<br />

die immer und ewig mit Arbeit überlastet<br />

sind, von der sich Aussenstehende kaum eine<br />

Vorstellung machen, haben einen verborgenen<br />

Druckknopf am Schreibtisch, mittels dessen<br />

sie der Sekretärin ein Zeichen geben<br />

können. Sind nun lästige Besucher, die sich<br />

nicht abwimmeln lassen oder die man aus<br />

besonderen Gründen nicht einfach verabschieden<br />

kann, nicht zum Gehen zu bewegen,<br />

so tritt nach dem vereinbarten Zeichen die<br />

Sekretärin herein und meldet: «Herr Dr.<br />

Störer!*, worauf der Redakteur aufspringt:<br />

«Mein Gott, über unsere nette Unterhaltung<br />

habe ich ganz die Konferenz mit Dr. Störer<br />

vergessen. Mann aus dem Ministerium!» wird<br />

noch geflüstert und der Gast ist schon verabschiedet<br />

und trägt das erhebende Bewusstsein<br />

mit nach Hause, dass seinetwegen sogar<br />

ein ministerähnliches Wesen hat warten müssen.<br />

Besonders raffinierte Geschäftsleute haben<br />

einen «Guten-Ruf-Macher*. Sitzt der Herr<br />

Direktor X. in einer fremden Stadt in seinem<br />

Hotelzimmer, so kommt ein gut aussehender<br />

Herr (eben der Gute-Ruf-Macher) zum Portier<br />

1 : «Kann ich Herrn Direktor X. sprechen?<br />

Oder ist der Minister noch bei ihm?» Die<br />

Neugier des Portiers (und alle Portiers sind<br />

neugierig) ist geweckt, auf seine scheinbar<br />

gleichgültige Gegenfrage fällt prompt die<br />

Antwort: «Ja, wissen Sie denn nicht, dass<br />

der Direktor X. wegen der Anleihe mit der<br />

Regierung verhandelt? Wussten Sie nicht,<br />

dass er der Schwiegersohn vom Autokönig<br />

P. P. ist? Nein? Na, dann will ich nichts ge-<br />

Luzern<br />

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Ed. Laimgruber, Bes.<br />

Der Hund steht wartend an der Waldecke,<br />

aber Jürgen geht noch nicht. Er hat den Gurt<br />

noch immer um die Schultern und eine Hand<br />

auf dem Griff des Pfluges. Er sieht in das<br />

Abendrot, aber nur der rote Schein ist in seinen<br />

Augen, nicht seine Bedeutung. Er fühlt an<br />

der Luft und an dem grossen Schweigen, dass<br />

er allein ist, aber er fühlt auch die frische<br />

Erde an seinen blossen Füssen. Und dass ihre<br />

Kühle in ihnen emporsteigt, wie in einem<br />

Baum. Er steht ganz still, als ob er wachsen<br />

wolle, und er spürt, dass es immer weiter<br />

steigt, immer höher, ein starker und demütiger<br />

Saft, der zu seinem Herzen will.<br />

Und er sieht ein Feld mit grünen Halmen,<br />

die gelb werden und sich unter Aehren neigen.<br />

Und er sieht ein Kind, das unter diesen Halmen<br />

liegt und schläft, indes ein Mann und eine<br />

Frau das Korn schneiden und binden und die<br />

Garben aufstellen.<br />

So steht er, bis der dünne Nebel über der<br />

frischen Erde immer höher steigt und ihn immer<br />

dichter einhüllt. Und zuletzt ist er wie<br />

ein Baum, der die Feuchtigkeit der Nächte<br />

lautlos trinkt.<br />

Ende.<br />

«Ein unerhörtes Werk, eine Dichtung ganz<br />

seltener grosser Kunst.»<br />

So urteilt die bekannte Zeitschrift «Die<br />

Literatur > über unsern<br />

neuen Roman<br />

Mannequin.<br />

Von Fanny Hurst.


Jlapieme Schätze im<br />

Man erzählt sich in Hollywood, dass eine<br />

Filmgesellschaft jüngst einen Schaden von<br />

annähernd 1000 Dollars erlitt — weil ein<br />

schweizerischer Eisenbahnfahrplan nicht zur<br />

Stelle war. Ein Reauisitenmeister war beauftragt<br />

worden, einen solchen Fahrplan zugleich<br />

mit anderen Kleinigkeiten zu beschaffen,<br />

die für eine Szene in einem neuen Film<br />

benötigt wurden, und hatte das vergessen.<br />

Darsteller, Statisten und technisches Personal<br />

waren im Filmatelier versammelt und die<br />

Verfilmung war bis zu jenem kritischen<br />

Punkt vorgeschritten, da die Heldin auf dem<br />

Eisenbahnfahrplan — es musste ein schweizerischer<br />

sein, da ein anderer das Lokalkolorit<br />

verdorben hätte — nachzusehen hatte,<br />

wann der nächste Schnellzug nach Paris abginge.<br />

Der Fahrplan fehlte. Ein Hilfsregisseur<br />

musste sein Auto besteigen und in allen<br />

Reisebureaus von Los Angeles nach dem unerlässlichen<br />

Requisit suchen. Als er mit dem<br />

Fahrplan zurückkehrte, waren zwei Stunden<br />

wertvoller Zeit mit einem Gagen- und Lohnaufwand<br />

von etwa 1000 Dollars nutzlos<br />

vertan.<br />

Auf Grund solcher unliebsamer Erfahrungen<br />

haben sich die meisten Filmateliers Hollywoods<br />

entschlossen, eigene Abteilungen für<br />

«papierene Requisiten» anzulegen und deren<br />

Bestand in sorgfältig geführten Kartotheken<br />

zu verzeichnen. Alle erdenklichen Arten bedruckten<br />

Papieres sind hier auf Lager und<br />

können innerhalb von zwei Minuten herausgesucht<br />

werden. Der Abgesandte einer der<br />

grössten amerikanischen Filmgesellschaften<br />

verbrachte den grössten Teil einer viermonatigen<br />

Europareise mit der Beschaffung von<br />

Menü- und Eisenbahnfahrkarten, Gepäckscheinen,<br />

Depeschenformularen, Briefköpfen,<br />

polizeilichen Steckbriefen und ähnlichen<br />

Schlag getroffen. Herr « Vorgebrauch », der<br />

eine der Zwillinge, Ist plötzlich gestorben.<br />

Kennen Sie Herrn Vorgebrauch? Es waren<br />

Brüder, der eine klein, dick, kahlköpfig,<br />

kränklich, der andere gross, schlank, gut<br />

und gesund aussehend, den Kopf voller kastanienbrauner<br />

Haare. Dies war Herr Nach-<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 10<br />

Erstes Erfordernis: Echtheit im Film.<br />

Drucksorten; das Archiv seiner Gesellschaft<br />

umfasst heute mehr als dreissigtausend « papapierener<br />

Requisiten ».<br />

Speisekarten der bekanntesten Restaurants<br />

der ganzen Welt ruhen dort Seite an Seite<br />

mit den Programmen der Rennbahnen Europas,<br />

Indiens und Chinas.<br />

Die meisten dieser papierenen Schätze des<br />

Filmateliers werden wohl niemals Verwendung<br />

finden. Aber nur zu oft hat ein Regisseur<br />

alle Ursache, dem Archivar für seine<br />

Voraussicht dankbar zu sein. So kömmt in<br />

dem Film « Eskimo i eine Szene vor, wo kanadische<br />

Polizisten, mit amtlichen Haftbefehlen<br />

ausgerüstet, einen Mörder verfolgen. Der<br />

Regisseur van Dyke musste bloss das « Requisiten-Archiv<br />

» anrufen und war wenige<br />

Minuten später Im Besitz der authentischen<br />

Formulare.<br />

Dieselbe Abteilung konnte auch die Nachfrage<br />

nach österreichischen <strong>Zeitung</strong>en, Telegrammformularen<br />

und Theaterprogrammen<br />

befriedigen, die in letzter Minute für einen in<br />

Wien spielenden Film angefordert wurden.<br />

Die Echtheit der im Film vorkommenden<br />

Plakate, <strong>Zeitung</strong>en, Programme und amtlichen<br />

Schriftstücke ist um so unerlässlicher,<br />

Je internationaler das Verbreitungsgebiet des<br />

Films ist.<br />

Türkische Sparkassenbücher, Exefcutionsaufträge<br />

aus der Zeit Napoleons, Londoner<br />

Bridgeblocks, tschechoslowakische Versicherungspolicen,<br />

persische Trauscheine und chinesische<br />

Visitenkarten, die so gross sind wie<br />

unsere <strong>Zeitung</strong>en — das sind nur einige wenige<br />

Beispiele für die Mannigfaltigkeit der<br />

papierenen Requisiten des Films, die eine<br />

Echtheit aller Details in Stücken mit noch so<br />

abgelegenen Schauplätzen ermöglichen.<br />

«Sündenbock», für weibliche Kunden einen<br />

jungen Mann, für männliche Kunden eine<br />

junge Dame. Beschwert sich ein Kunde über<br />

die Bedienung oder sonst einen Mangel, so<br />

wird der Sündenbock gerufen. Der Direktor<br />

macht dem Sündenbock die heftigsten Vorwürfe<br />

in Gegenwart des Kunden und droht,<br />

wenn die Sache schlimm ist, sogar mit Entlassung.<br />

Der Sündenbock entschuldigt sich<br />

nun bei dem Kunden auf die liebenswürdigste<br />

„Weise, und da der Sündenbock entweder ein<br />

sagt haben!» Natürlich hat der Direktor X.<br />

weder mit P.P. noch mit einem Minister etwas<br />

zu tun, er wird jedoch von nun an zehnmal<br />

so sorgsam behandelt wie jeder andere<br />

Gast und es spricht sich bald allerlei über<br />

ihn herum — und er sonnt sich in seinem<br />

guten Rufe. Der Gute-Ruf-Macher führt aber<br />

auch bei wichtigen Konferenzen dringende<br />

Telephongespräche: Während der Direktor<br />

X. mit Kunden oder Bankiers verhandelt,<br />

klingelt das Telephon. «Kann ich Herrn Direktor<br />

X. sprechen? Hier ist der Regierungsrat<br />

Y. Herr Direktor möchte sofort ins Verkehrsdepartement<br />

kommen, der Vertrag wegen<br />

der Lieferung soll gleich unterschrieben<br />

werden, der Minister wartet!» Der gute Eindruck<br />

ist da — mit einem Schlage ist Herr<br />

X. nicht mehr ein xbeliebiger Geschäftspartner,<br />

sondern ein grosser Geschäftsmann mit<br />

dicken Beziehungen und ausgezeichneten Verbindungen.<br />

Das spricht sich schnell herum,<br />

und dass sich so etwas herumspricht, das ist<br />

die Aufgabe des Guten-Ruf-Machers.<br />

Ein Arbeitsloser kam auf den Einfall, als<br />

«Gratalant» sein Brot zu verdienen. Er suchte<br />

in allen möglichen Registern, wer den 50., 60.<br />

oder 75. Geburtstag feierte. Zu dem kam er<br />

des Vormittags mit einem Blumenstrauss. In<br />

seinem dunklen Anzug sah er durchaus vertrauenerweckend<br />

aus. Im Namen irgendeines<br />

Vereins, einer Gesellschaft oder dergleichen,<br />

die der Jubilar nicht einmal dem Namen nach<br />

kannte, überbrachte er Glückwünsche. So<br />

etwas erfreut immer, zumal wenn Ehrungen<br />

von unbekannter Seite kommen. Eine kleine<br />

Rede pries die «Verdienste» des Jubilars.<br />

Oft wurde er zu einem Imbiss eingeladen,<br />

stets bekam er ein paar Franken Trinkgeld,<br />

Einladungen zu einem Essen und anderes<br />

mehr. Auf diese Weise ernährt sich der Mann<br />

mit Frau und Kind seit — 5 Jahren!<br />

In Amerika — natürlich — verfiel ein junger,<br />

stellenloser Reklamefachmann auf folgende<br />

Idee: Er inserierte (gegen Kredit natürlich)<br />

wochenlang in verschiedenen Blättern<br />

stets den gleichen Text, z. B.: «Welches<br />

ist die beste Schuhcreme der Welt? Antwort<br />

demnächst.» Nach einiger Zeit begab er sich<br />

zu einer grossen Schuhwichsefabrik, verlangte<br />

den Direktor vertraulich zu sprechen<br />

und erklärte ihm: «Ich habe die Reklame für<br />

eine Schuhcremefabrik gemacht, die jetzt in<br />

Zahlungsschwierigkeiten ist, Sehen Sie hier,<br />

bereits eine Bomben-Reklame, alle Welt ist<br />

neugierig — wollen Sie das Ende der Re-<br />

gebrauch. Trotz der körperlichen Unterschiede<br />

sah man sofort, dass es Zwillinge<br />

klame nicht übernehmen und Ihren Namen waren. Aber die wenigsten wussten davon,<br />

einsetzen lassen? Sie müssten natürlich ei- ;<br />

nur einige Firmen. „Ein .Unternehmen^Ms<br />

nen Teil der Inserate bezahlen!» Dieser! Haarwasserfherstellte, zeigte die Pfi


N» 10 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUB 15<br />

Jedes Land hat seine gastronomischen<br />

Spezialitäten, seine Geheimnisse der Küche,<br />

die zu seinem ganzen Charakter gehören.<br />

Oft werden sie nachgeahmt, meist mit kläglichem<br />

negativem Ergebnis. Nicht zuletzt<br />

mangelt es dazu an der richtigen Unterweisung<br />

in die Kochkünste eines andern Landes,<br />

oder sogar fremder Erdteile.<br />

Heute sei einmal versucht, im Fluge eine<br />

kleine gastronomische Weltreise zu unternehmen<br />

— und zwar an Hand eines ausgezeichneten,<br />

einem wirklichen Bedürfnis entsprechenden<br />

kulinarischen Baedekers. Wir<br />

meinen das überaus empfehlenswerte, soeben<br />

erschienene Rezeptbuch «373 Kochrezepte<br />

aus 26 Ländern» (Verlag Hallwag, Bern),<br />

das die Spezialitäten der verschiedensten<br />

Länder vereinigt, gut geordnet aufzählt und<br />

detaillierte Angaben über die Zubereitung<br />

macht. Die Rezepte sind unter einheitlichen<br />

Gesichtspunkten zusammengefasst und allgemein<br />

verständlich gehalten. Wir entnehmen<br />

diesem von Lilla Deeley zusammengestellten<br />

Buch, dessen Preis von Fr. 3i}0 ihm<br />

Eingang in jede Haushaltung verschaffen<br />

dürfte, einige charakteristische Proben. Die<br />

Auswahl berücksichtigt sowohl Vorspeisen<br />

wie Fleischspeisen, Gemüse und Köstlichkeiten<br />

des Nachtisches, und kann von der<br />

Reichhaltigkeit des Buches nur einen schwachen<br />

Begriff vermitteln. (Die Speisen sind<br />

immer für 6 Personen berechnet, die Menge<br />

kann selbstverständlich ohne weiteres verändert<br />

werden.)<br />

Russland.<br />

Bartsch<br />

(russische Fleisch- und Gemüsesuppe).<br />

Je 1 Stück Weisskohl, rote Rübe, Lauch, Sellerie;<br />

Zwiebel werden dünn-nudli? geschnitten (Julienne)<br />

und zusammen mit 1 kg Rindsschenkel,<br />

f A kg Schweinsschultern, einer kleinen, zerteilten<br />

Knte, 250 g Champignons und 3 Liter Wasser zwei<br />

Stunden lang gekocht. Etwas Petersilie, Majoran<br />

und Thymian verbessern den, Geschmack. Man seiht<br />

nun die Suppe durch ein feines Haarsieb und klärt<br />

sie auch mit Eiweiss Fleisch und Entenfleisch<br />

•werden in kleine Würfel geschnitten und mit den<br />

Suppengemüsen vor dem Anrichten der Suppe beigegeben.<br />

Im letzten Moment werden einige Löffel<br />

voll dicke, saure Sahne hineingemischt.<br />

Frankreich.<br />

Boiillle-ä-baisse<br />

(Marseiller Fischsuppe).<br />

In einer dicken Kasserolle wird ein Weinglas<br />

roll Olivenöl gewärmt; sobald es zu sieden anfängt,<br />

röstet man darin 1 feingehackte spanische Zwiebel,<br />

A.Raoofd.<br />

gastwnomisdke Tüdtoeise<br />

Küchengeheimnisse aus aller Herren Länder.<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N°10<br />

Jfopdreissig Jahren<br />

(Aus der «Automobil-Revue» 1906.)<br />

Die Tarea Florio 1906.<br />

«Der Name von Graf V. Florio, der das sizilia-<br />

Tiische Rennen arrangiert, garantiert dafür, dass<br />

die Targa Florio sportlich etwas ganz Hervorragendes<br />

sein wird. Die Schwierigkeiten des Rennens<br />

sind nicht zu unterschätzen, besonders die schwer<br />

zu nehmenden Serpentinen und die kurz gebogenen<br />

Kurven werden grosse Kaltblütigkeit und Geschicklichkeit<br />

von Seiten des Fahrers verlangen. Die Fahrstrecke<br />

ist etwa 160 km lang, und die Konkurrenten<br />

müssen sie dreimal durchfahren.<br />

Das Rennen ist nur für Tourenwagen offen,<br />

deren Chassis nicht über 20 000 Fr. kostet. Von<br />

einer Marke dürfen nicht mehr als sechs Wagen<br />

gemeldet werden. Das Chassis der Wagen von 15-<br />

bis 20 000 Fr. darf bis 1300 kg, das der Wagen<br />

unter 15 000 Fr. nur 1000 kg wiegen. Für das Rennen<br />

hat Graf Florio 20 000 Fr. gestiftet. Insgesamt<br />

stehen 50 000 Fr. als Geldpreise zur Verfügung,<br />

Die Beteiligung dürfte eine recht lebhafte werden.<br />

Die Firma de Dietrich hat bereits drei Wagen<br />

gemeldet, welche von Duray, Rougier und Gabriel<br />

gesteuert werden. Auch die französischen Marken<br />

Serpollet, Berliet, Aries, Radia, Motobloc und Muesset<br />

werden sich neben den italienischen Firmen<br />

Itala, Fiat, Florentina und Rapid beteiligen. Palermo<br />

dürfte daher im Mai der Sammelplatz werden<br />

für den europäischen Automobilismus. Nicht<br />

nur die bedeutendsten Rennfahrer, sondern auch<br />

die bekanntesten und berühmtesten Sportkreise<br />

werden sich dort ein Rendezvous geben.»<br />

Automobilistische Strafurteile.<br />

Aus einem grösseren Artikel eines Zürcher Juristen:<br />

«Vor kurzem brachte die Tagespresse ein<br />

Referat über einen Ehrverletzungsprozess, den der<br />

in den weitesten Automobilkreisen bekannte Herr<br />

Baron von Sulzer-Wart gegen einen gewissen E.<br />

Schaffner geführt hat. Gegenstand der Klage waren<br />

eine Reihe von injuriösen Wendungen, die der Angeklagte<br />

gegenüber den Insassen des Automobils<br />

von Herrn Baron Sulzer anlässlich einer Durchfahrt<br />

durch Bachenbülach am 11. September 1905<br />

gebraucht hatte. Das Bezirksgericht B'ülach verurteilte<br />

den Täter zu einer Geldstrafe von 40 Fr.,<br />

zur Tragung der Gerichtskosten im Betrage von<br />

Fr. 66 35, sowie zu einer Entschädigung von 50<br />

Franken .. .<br />

Weniger erfreulich ist das drakonische Urteil,<br />

"welches das Bezirksgericht March (Kanton Schwyz)<br />

in seiner Sitzung vom 12. Februar 1906 gegenüber<br />

einem am Polytechnikum in Zürich studierenden<br />

Spanier, Herrn D. gefällt hat. Der betreffende Herr<br />

ist am Pfingstsonntag 1905 in Begleitung einiger<br />

Freunde in etwas zu raschem Tempo von Tuggea<br />

nach Wangen gefahren. Da der Boden zufolge Regens<br />

schlüpfrig war, derapierte der Wagen und<br />

stürzte mit den Insassen in den Seitengraben, wo<br />

er liegen blieb. Herr D. und seine Gefährten kamen<br />

mit heiler 'Haut davon, dagegen entstand ein<br />

nicht unbedeutender Schaden am Wagen selbst.<br />

Selbstredend war die heilige Hermandad bald zur<br />

Stelle und nahm Herrn D., der die geforderte grössere<br />

Bardeposition nicht leisten konnte, die goldene<br />

Uhr -und Kette *b. In der Folgezeit erhielt Herr<br />

D. ein« Busse von Fr. 200.— wegen Uebertretung<br />

der Konkordatsbestimmungen im Automobilverkehr,<br />

sowie 'Störung -der Sonntagsruhe! Herr D.<br />

verlangte darauf gerichtliche Beurteilung der Bussenverfügung,<br />

indem er auch vor Gericht, wie übrigens<br />

schon in der Untersuchung, offen zugestand,<br />

daes gesetzlich zulässige Mass überschritten zu<br />

haben und lediglich um Reduktion der verlangten<br />

Maximalbusse auf ein den konkreten Verhältnissen<br />

angemessenes Mass ersuchte. Die Verteidigung<br />

ging im wesentlichen davon aus. daes in der menschenleeren<br />

Strasse (Sonntag früh vor 8 Uhr) keine<br />

Passanten gefährdet wurden, dass der Unfall auf<br />

freier Strecke passierte, auf welcher der Angeklagte<br />

30 km/St, fahren durfte, ein Tempo, wie das<br />

in Frage kommende 40—45 km somit keinem bedeutenden<br />

Schnelligkeitsexzess insolviere, dass der<br />

Unfall lediglich zufolge Derapierens auf der<br />

schlüpfrigen 'Strasse passiert sei und dass endlich<br />

Herr D. noch nie eine Busse wegen zu raschen<br />

Fahrens erhalten habe. Aus all diesen Gründen<br />

rechtfertigt es sich, eine wesentliche Reduktion der<br />

verlangten Maximalbusse eintreten zu lassen, und<br />

dies um so mehr, als auch die Klageerhebung wegen<br />

Störung der Sonntagsruhe fallen gelassen worden<br />

sei. Trotz alledera bestätigte das Gericht die<br />

Busse, und zwar laut dem dem Angeklagten zugestellten<br />

schriftlichen Urteil mit folgender lakonischen<br />

Begründung:<br />

< Das Konkordat über den Motorwagenverkehr<br />

Tom 13. Juli 1904 gestattet beim Durchfahren von<br />

Städten, Dörfern oder Weiler nur eine Fahrgeschwindigkeit<br />

von höchstens 10 km pro Stunde, und<br />

im Flachland im Maximum eine solche von 30 km.<br />

Durch eine ganze Reihe unanfechtbarer Zeugen<br />

und der Automobilinsassen selbst ist unzweifelhaft<br />

dargetan, dass der Beklagte mit fraglichem Motorwagen<br />

mit einer Schnelligkeit von mindesten«<br />

40—45 km durch stark bewohnte Landesgegenden<br />

fuhr, ohne im geringsten auch nur Rücksicht auf<br />

das Leben der Mitfahrenden, sowohl als der zur<br />

Zeit die '3tras6e Passierenden zu nehmen... ><br />

Oeffnune der Simplonstrasse.<br />

«Die Simplonstrasse wird dem Automobilverkehr<br />

"freigegeben! Bei dem Schweiz. Automobil-Club<br />

lief ein Schreiben der Regierung des Kantons Wallis<br />

ein, worin angezeigt ist, dass nicht nur dafürgesorgt<br />

würde, dass gewisse polizeiliche Missbräuche<br />

sich im Laufe des kommenden Sommers nicht<br />

wiederholen, sondern dass auch -die Simplonstrasse<br />

dem Automobilverkehr wieder geöffnet wird, sobald<br />

die Postlinie der Eidg. Post durch den Tunnel geführt<br />

werden kann, was zweifelsohne vom Mai an<br />

der Fall sein wird. »<br />

«Die Kreutzer-Sonate» als Film.<br />

In Paris wird Tolstois berühmtes Werk «Die<br />

Kreutzer-Sonate» verfilmt. Hierbei sollen niusikalische<br />

Motive aus Werken von Beethoven, Schumann<br />

und Tschaikowsky verwendet werden.<br />

Ein neuer Anna Sten-Film.<br />

Im Frühjahr wird in Hollywood mit den Anfnahmen<br />

zu dem neuen Anna Sten-Film «Hochzeitsnacht»<br />

beginnen. Der Partner der Russin iflt<br />

Gary Cooper. Für eine Rolle in diesem Film wurde<br />

auch Hedi Schoop, die Schwester der bekannten<br />

Tänzerin Trudy Schoop, verpflichtet. Die Musik<br />

•chreibt Friedrich Holländer.<br />

Oskar Wildes «Idealer Gatte».<br />

Eine Berliner Firma wird Oskar Wildes «Ein<br />

idealer Gatte» verfilmen. Das Manuskript verfasst<br />

Thea von Harbou; die weibliche Hauptrolle<br />

erhält Sybille Schmitz.<br />

Die Kreuzzüge als Filmsujet.<br />

Cecil B. de Mille stellt für die Paramount einen<br />

neuen historischen Film her, der die mittelalterlichen<br />

Kreuzzüge zum Thema hat. Loretta Young<br />

wird die Rolle der Berengaria, der Gattin des Königs<br />

Richard Löwenherz darstellen, den König selber<br />

spielt Henry Wilcoxon.<br />

«Herrin der Welt» als Tonfilm.<br />

Der in mehreren Fortsetzungen erschienene<br />

Stummfilm «Herrin der Welt» wird von einer Prager-Wiener-Produzentengesellschaft<br />

als Tonfilm neu<br />

hergestellt.<br />

Ein neues Farbfilmverfahren.<br />

In «inigen Wochen wird der Londoner Film-<br />

Fachpreese ein neuer Farbenfilm vorgeführt werden.<br />

Das neue Verfahren «Härmocolor» wird gegenüber<br />

andern Methoden grosse Einsparungen<br />

bringen und nur 30 big 40% mehr kosten als die<br />

gewöhnlichen Schwarz-Weiss-Filme.<br />

Ein neuer Erik Charell-Film.<br />

Der bekannte Film-Regisseur Erik ChareTl, der<br />

Schöpfer von «Der Kongress tanzt» gestaltete<br />

«ein Werk 4er englischen Fox-Produktion « Hochzeitsnacht»<br />

nach einer ungarischen Novelle. Das<br />

Drehbuch schrieb Robert Liebmann und die Musik<br />

Werner R. Heymann. Die Hauptrollen haben<br />

Charles Boyer und Annabella inne.<br />

Ein neuer Jannlrrgs-Film.<br />

.Tannins« ist für die Hauptrolle des Filmes<br />

«Fuhrmann Henschel» engagiert worden, der nach<br />

•dem Werk Gerhard Hauptmanns gedreht wird.<br />

Katharina Hepburn — der neue Weltstar.<br />

Die berühmte amerikanische Film-Schauspielerin<br />

Katharina Hepburn, hält nun auch in Europa<br />

Einzug. Sie tritt in den zwei Filmen «Morgenrot<br />

des Ruhms» und «The little Woman» auf.<br />

Emil Ludwig, Führer Europas. Nach der Natur<br />

gezeichnet Querido-Verlag, Amsterdam. 1934. 328<br />

Seiten. In seinem neuesten Buche tritt Emil Ludwig<br />

wie gewohnt als fruchtbarer und brillanter<br />

Journalist an Persönlichkeiten der politischen Bühne<br />

heran. Zeit: unmittelbare Gegenwart mit allen ihren<br />

politisch-sozialen Problemen. Personen: neun<br />

Staatsmänner, eingeteilt in zwei Kategorien. Die<br />

Diener des Volkes: Nansen, Masaryk, Briand, Rathenau,<br />

Motta. Im zweiten Teil: Herren des Volkes:<br />

Lloyd George, Venizelos, Mussolini und Stalin. Er<br />

nennt seine biographischen Skizzen nach der Natur<br />

gezeichnet und hält es mit Goethe: •« Ein bedeutendes<br />

Individuum weiss uns immer von sich einzunehmen,<br />

und wenn wir seine Vorzüge anerkennen,<br />

so lassen wir das, was wir an ihm problematisch<br />

finden, auf sich beruhen. » .Wer üher Emil Ludwigs<br />

temperamentvolle fleissige Feder verfügt, lässt<br />

es nicht bei blossen biographischen Essays bewenden.<br />

Nein: er nimmt selbstverständlich Stellung zu<br />

« Entschuldigung — besetzt. »<br />

. Verkäufer. «Sehen Sie, wenn Sie den kleinen<br />

Trick mal los haben, ist das Einsteigen eine ganz<br />

einfache Sache!» ,<br />

wichtigsten Gegenwartsfragen. Aus der Zeit, für<br />

die Zeit. Das ist sein gutes Recht. So wird auch<br />

die Auswahl der Persönlichkeiten, die er für bedeutend<br />

genug hält, als Führer zu gelten, zur Kritik.<br />

« Mein Umgang mit den dargestellten Männern<br />

war freilieh von verschiedener Länge: Masaryk,<br />

Mussolini, Rathenau habe ich in ausgedehnten, systematischen<br />

Gesprächen studiert, die andern gelegentlich<br />

an verschiedenen Punkten ihrer Laufbahn.<br />

Stalin ist der einzige, den ich nur einmal sprach. »<br />

Aber gerade hier wird seine Schilderung am dramatischsten<br />

und erreicht hier ihre höchste Höhe.<br />

Emil Ludwigs Bücher tragen immer ein umfangreiches<br />

Tatsachenmaterial zusammen. So hat der<br />

Leser die Möglichkeit, sich selber ein Bild dieser<br />

Individualitäten zu verschaffen. Das Buch vermittelt<br />

in flottem Stil eine Kenntnis der Persönlichkeiten,<br />

die das Schicksal der Gegenwart bestimmten<br />

und noch bestimmen und versucht darüber hinaus<br />

einen Damm aufzurichten gegen die heute alles<br />

überschwemmenden Tendenzen der Nivellierung. Die<br />

Photos der Führer Europas sind dem Buche beigefügt.<br />

G.<br />

"f '- , . hilft sicher bei allen<br />

Erkältungserscheinungen: Kopfweh,<br />

Fieber, Rheuma. 12 Tabletten Fr. 1.80<br />

Guter Lesestoff<br />

ür die Jugend!<br />

Es war nie leicht, die erlebnishungrige<br />

und von Tatendrang erfüllte<br />

Jugend mit passendem Lesestoff<br />

zu versorgen. Die vor unsern<br />

Augen aufwachsende Generation<br />

läuft zudem noch Gefahr, vor lauter<br />

Sport und Beschäftigung mit technischen<br />

Problemen den Sinn für<br />

das stille Walten menschlicher Güte,<br />

für Aufopferung und Freundestreue<br />

verkümmern zu lassen. Unsere<br />

Sammlung „Schweizer Jugendschriften"<br />

enthält eine reiche Auswahl<br />

von Reiseschilderungen, Darstellungen<br />

der Sitten und Gebräuche<br />

fremder Gegenden, Erzählungen<br />

aus Gegenwart und Vergangenheit,<br />

die, den Schätzen der Weltliteratur<br />

entnommen, Herz und Geist der<br />

jungen Leser mit guten Bildern<br />

erfüllen und sie anspornen, auch<br />

dem eigenen Leben die Richtung<br />

auf ein hohes Ziel zu geben. In<br />

allen Buchhandlungen wird man<br />

Ihnen gern ein Verzeichnis der<br />

einzelnen Schriftchen vorlegen, die<br />

mit ihren 32—48 Seiten in 4farbigem<br />

Umschlag und mehreren Schwarzzeichnungen<br />

nur 20 Rp. kosten.<br />

Von Jugendämtern und Erziehungsdepartementen<br />

warm empfohlen.<br />

/^ Verlag Hallwag Bern<br />

Abt. Schweiz. Jugendschnften<br />

Mit dem Automobil<br />

zum Skisport!<br />

Konstruktion und Beschaffenheit der heutigen<br />

Automobilmarken ausnützend, fährt der sporttreibende<br />

Automobilist zum Standort seiner Sportausübung<br />

mit seinem Wagen, um dort — hundert<br />

andere ebenso praktisch denkende Fahrer anzutreffen.<br />

Soviel Wagen, soviel Fragen nach Rang<br />

und Stand! Man vergesse deshalb nicht, den<br />

neuen Automobilkalender, in dessen technischem<br />

Teil man die Vorbereitungsmassnahmen für grosse<br />

Winterfahrten studierte, mitzunehmen. So einfach<br />

und sicher lösen sich an Ort und Stelle an<br />

Hand der Wagennummern auch alle Besitzerfragen<br />

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No 10 - <strong>1935</strong> AUTOMQBIL-REVm t%<br />

Tedh<br />

Frage 9312. Erhitzen von Oel. Ich bin gewohnt,<br />

das Oel vor dem Einfüllen in das Kurbelgehäuse<br />

auf einer Gasflamme zu erwärmen, damit es dann<br />

flüssiger wird und im Einfüllstutzen des Kurbelgehäuses,<br />

der mit einem Sieb versehen ist, rascher<br />

abläuft. Wäre es nun möglich, dass das Oel durch<br />

die Erhitzung Schaden nehmen könnte? J. K. in B.<br />

Antwort: Eine Schädigung des Oels ist bei<br />

den verhältnismässig niedrigen Temperaturen, die<br />

Sie vernünftigerweise-anwenden, nicht zu-befürchten,<br />

at<br />

Fragt 9313. Reinigung der Batterieelektroden.<br />

Womit werden die Elektroden der Akkumulatorenbatterie<br />

am besten von den Korrosionsprodukten<br />

gereinigt? Wie kann man die Anfressung der gereinigten<br />

Elektroden durch die Säuredämpfe verhindert?<br />

K. S. in B.<br />

Antwort: Die Reinigung: korrodierter Batterieelektroden<br />

geschieht am einfachsten mit Sodawasserlösung<br />

(eine Handvoll Soda auf 1 Liter<br />

Wasser), indem man die Elektroden mit dieser Lösung<br />

abbürstet Um einer neuen Korrosion vorzubeugen,<br />

kann man eines der dafür im Handel befindlichen<br />

Spezialpräparate verwenden. Im Notfall<br />

genügt aber auch ein Ueberzug der Elektroden mit<br />

Vaselin oder Konsistenzfett. ' at.<br />

Frage 9314. Einfrieren der Batterie. Wie verhält<br />

es sich mit der Gefahr, dass die Akkumulatorenbatterie<br />

eines Automobils im Winter gefriert?<br />

Wie kann man sich eventuell dagegen schützen?<br />

Was kann man dagegen tun, dasa die Batterie<br />

in kaltem Zustand den Anlasser nicht mehr genügend<br />

Strom zum Anwerfen des Motors zu liefern<br />

vermag? K. G. in 0.<br />

Antwort: Die Säure gefriert um so leichter,<br />

je tiefer die Batterie entladen und je niedriger daher<br />

das spezifische Gewicht ist. Gefrorene Säure<br />

macht die Akkumulatorenbatterie zur Stromabgabe<br />

unbrauchbar. Bei einer voll geladenen Batterie,<br />

also bei einem spezifischen Gewicht der Säure von<br />

1,285. liegt der Gefrierpunkt etwa bei 60 Grad G<br />

unter Null. Hieraus ist ersichtlich, dass auch im<br />

Winter die Säure nicht gefrieren kann, wenn man<br />

die Batterie-stets im gut geladenen Zustande erhält<br />

Ėine gut geladene Batterie -wird auch bei einer<br />

Säuretemperatur von zirka 12 Grad C unter Null<br />

noch in der Lage sein, den Anlasser zu betätigen,<br />

während bei halb entladener Batterie die Anlassmöglichkeit<br />

oft schon bei 4 Grad C über Null in<br />

Frage gestellt ist. Erfahrungsgemäß kühlt sich<br />

selbst bei kaltem Wetter die in der Batterie befindliche<br />

Säure nur ganz allmählich ab. so dass die<br />

im Betrieb befindliche Batterie infolge der Wärmeentwicklung<br />

beim Stromdurchgang stets eine höhere<br />

Säuretemperatur aufweist, als die Aussentemperatur<br />

ausmacht. Für die Batterie ist es von Vorteil, wenn<br />

besonders im Winter "für genügende Aufladung gesorgt<br />

wird und der Wagen in temperiertem Raum<br />

untergebracht wird. . +<br />

Anfrage 486. Hund als Verkehrshindernis. Im<br />

Scheinwerferlicht erkannte ich eine Person auf der<br />

linken, einen Hund auf der rechten Strassenseite.<br />

Wie deutlich-an den Handbewegungen zu erkennen<br />

war, wurde das Tier auf die andere Seite gelockt,<br />

also über "die Strasse hinüber. Da. der Hund «Eber<br />

nicht gehorchte, sondern in meiner Fahrbahn stehen<br />

blieb, Wurde die Strasse blockiert. Die Folge davon<br />

war, dass ich bremsen musste, was ein 'Schleudern<br />

des Wagens bewirkte, wodurch mir ein Schaden,<br />

nach vorläufiger Schätzung, von Fr. 350.— erwuchs.<br />

Wer hat für die Unfallfolgen aufzukommen?<br />

0. H. in B.<br />

Antwort: Nach Art. 56 O.-R. haftet der Tierhalter<br />

für den Schaden, den das Tier verursacht,<br />

es sei denn, er könne nachweisen, dass er in der<br />

Beaufsichtigung desselben alle nach den Umständen<br />

gebotene Sorgfalt angewendet habe.<br />

In Ihrem Falle wird dem ..Halter des Hundes<br />

dieser Entlastungsbeweis wahrscheinlich nicht gelingen.<br />

Wenn Sie also nachweisen können, dass der<br />

Hund plötzlich mitten auf der Strasse stehen blieb,<br />

so dass Sie nicht mehr ausweichen konnten, wird<br />

Ihnen der Halter des Hundes den erlittenen Schaden<br />

mindestens teilweise ersetzen müssen.<br />

Allerdings werden Sie sich voraussichtlich einen<br />

gewissen Abzug gefallen lassen müssen. Nach Art.<br />

25 M. F. G. muss der Lenker eines Motorfahrzeuges<br />

seine Geschwindigkeit stets dem Zustand der Strasse<br />

und dem Verkehr anpassen, und er muss sein Fahrzeug<br />

ständig beherrschen. Die Tatsache, dass Ihr<br />

Wagen ins Schleudern geriet, lässt nun aber darauf<br />

schliessen, dass Sie mit Rücksicht auf die gegebenen<br />

Umstände eben doch etwas zu rasch gefahren sind,<br />

so dass Sie am Unfall ein gewisses Mitverschulden<br />

trifft. *<br />

HEu<br />

<br />

tikel gestatten wir uns die nachfolgenden Bemerkungen:<br />

Die neue Ausgabe der Reisekarte der Rhä.tischen<br />

Bahn verzeigt unter anderem:<br />

1. Im Kartenbild: a) die markierten Bergpässe<br />

und Saumwege und b) die Wanderwege abseits<br />

der Autos'trassen.<br />

2. Auf der Rückseite im Text: a) die markierten<br />

Bergpässe und Saumwege, Markierung: weissrot-weiss<br />

und b) die Wanderwege abseits der<br />

Autosträssen, Markierung: Orange (Strich —).<br />

Der Verkehrsverein für Graubünden hat nun<br />

sein Propa^andabureau schon vor einigen Jahren<br />

beauftragt, dafür zu sorgen, dass im Verein mit den<br />

zuständigen Interessenten (Verkehrs-, Kur- und<br />

Hotel-Vereine, Gemeinden, Kreis-behörden, Privaten<br />

usw.) die bisherige Markierung, soweit vorhanden,<br />

aufgefrischt und wo nicht vorhanden, aufgetragen<br />

werden solle. In beiden Fällen unter Anbringung<br />

der .benötigten Wegweiser und Wegweisertafejn.'<br />

.Soweit erforderlich, sollen auch dio<br />

Wege instand gestellt und gefahrlos passierbar gemacht<br />

werden. - •<br />

t Der Kantonale Verein liefert auf eigene Kosten:<br />

die Farbe und die Malutensilien. "Die Interessenten!<br />

haben zu .tragen: die Kosten für die Wegweiser<br />

und Wegweisertafeln, sowie der Markierung.<br />

Alle diese Arbeiten sind teilweise schon gemacht,<br />

teilweise noch rückständig. Letzteres infolge<br />

.ungenügenden. Zusammenwirkens zwischen'<br />

den Interessenten und dem Propagandabureau und<br />

sodann auch infolge ungenügenden Opferwillens<br />

und vielleicht auch Mangels an Geldmitteln. Wo»<br />

«ich die Notwendigkeit erwies, hat der Kantonalo<br />

Verein eine Unterstützung der Interessenten nicht<br />

verweigert und die bezüglichen Kosten ganz oder<br />

teilweise auf eigene Rechnung genommen.<br />

Aus obigem erhellt, dass der vom Einsender<br />

erhobene Mahnruf zwar gut gemeint, aber durch,<br />

die Verhältnisse bereits überholt ist.<br />

Verkehrsverein für Graubünden. "<br />

AufomobilwirfsdiaH<br />

Geschaffsübernahme. Mit 1. Februar übernimmt<br />

Herr 0. Ellenberger die Garage National, Schwarztorstrasse<br />

104, in Bern, auf eigene Rechnung. Herr<br />

0. Ellenberger ist manchem Automobilisten aus<br />

seiner früheren Tätigkeit als Chefmechaniker und<br />

Garagebesitzer bestens bekannt.<br />

Firmenünderung:<br />

Amsler & Co., Aktien-Gesellschaft Feuerthalen.<br />

Die bisherige Kommanditgesellschaft ist erloschen.<br />

Aktiven und Passiven gehen über an die neugegründete<br />

Aktiengesellschaft. Ihr Kapital beträgt<br />

110.000 Fr. Zweck der Unternehmung ist die<br />

Uebernahme und Weiterführung des bisherigen<br />

Unternehmens bestehend u. a. in Fabrikation von<br />

Spezialartikeln der Motorrad- und Autobranche,<br />

Engros-Handel in Kugellagern. Der Verwaltungsrat<br />

bestellt aus Th. W. Amsler, * Kaufmann, als Präsident;<br />

Th. Amsler, Kaufmann und W. Amsler, Mechaniker,<br />

als Delegierte. Alle drei führen Einzelunterschrift.<br />

• Auguste Souvalran, Automobilhandel, Genf.<br />

Diese Firma hat Aktiven und Passiven der früheren<br />

Einzelfirma Frederic Brochet übernommen,<br />

welche erloschen ist. Geschäftsdomizil: Rue de la<br />

Sjnagogue. -<br />

Meier & Kunz, Automobilhandel, Winterthur.<br />

Die frühere Kommanditgesellschaft Emil Meier-<br />

Gfcrzner &' Cie. hat sich in eine Kollektiv-Gesellschaft<br />

umgewandelt. Gesellschafter sind der bisherige<br />

unbeschränkt haftende E. Meler-Gerzner, sowie<br />

der bisherige Kommanditär H. Kuns. Das Geschäftslokal<br />

wurde nach der Geiselweldstrasse verlegt.<br />

Die Firma, erteilt. Einzelprokura an Anna<br />

Meier geb. 'Gerzner.<br />

• Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Böchl, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolliatr.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwar)<br />

"Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N» 10<br />

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Das Leben schafft oft eigenartige Situationen.<br />

Waren da letzlhin einem Geschäftsmann ein<br />

Lastwagen und ein Anhänger entbehrlich<br />

geworden, wogegen er Kohlen und Eisen eintauschen<br />

wollte. Eine «Kleine Anzeige» in der<br />

cAutomobü-Revue» brachte ihn sofort in Verbindung<br />

mit einer grossen Anzahl Leute, die<br />

sich für ein solches Geschäft interessierten,<br />

so daß er uns binnen kurzem berichten konnte:<br />

«Ich bitte Sie, das Inserat für Opel und Zweiradanhänger,<br />

welches Sie unter Chiffre 14626<br />

erscheinen ließen, ausfallen zu lassen, da beide<br />

Gegenstände verkauft sind»<br />

Gine'Kleine flnseiae^fh der<br />

'Automobil Jteuue" lohnt sich<br />

Druck, Glicb.es und Verlag: HALLWAG A.-G, Hallersche Buchdruckerei und Wagnersohe

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