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E_1935_Zeitung_Nr.028

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BERN, Montag, 1. April <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

31. Jahrgang - N° 28<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unlallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Die autofreundliche Schweiz<br />

Betrachtung zum 1. April.<br />

Alle Kantonsregierungen haben einmütig<br />

beschlossen, das neue Automobilgesetz auf<br />

der ganzen Linie anzuwenden. Verkehrsverbrecher<br />

jeder Kategorie sollen in Zukunft mit<br />

der gleichen Schärfe angefasst werden wie<br />

die Automobilisten.<br />

Velofahrer ohne richtig angebrachtes Katzenauge<br />

werden mit 10.— bis 50.— Fr. gebüsst<br />

(wie Automobilisten). Velofahrer, die zu<br />

dritt nebeneinander auf der Strasse herumfahren,<br />

werden gleich gebüsst.<br />

Velofahrer, die mit Leitern, turmhohen<br />

Aufbauten auf dem Rücken, mit Körben in<br />

den Armen, fahrend betroffen werden, erhalten<br />

die gleiche Busse. Ferner wird das verkehrsgefähfdende<br />

Objekt zugunsten Arbeitsloser<br />

beschlagnahmt. Arbeitgeber, die ihre<br />

Lehrlinge oder Angestellten solchermassen<br />

in der Welt herumsenden, werden ebenfalls<br />

gebüsst. Velofahrer, die sich im Stadtverkehr<br />

beidseitig, je nach Laune, um die Autos herumschlängeln,<br />

werden mit Beschlagnahme des<br />

Rades bestraft.<br />

Velöfahrer, die unbekümmert um die Zeichengebung<br />

der Verkehrspolizisten vor den<br />

Autos vorbeiflitzen, werden gleich bestraft.<br />

Der berriische Stadtrat hat beschlossen,<br />

dass auf dem Bahnhofplatz in Zuknuft höchstens<br />

10 Polizisten gleichzeitig mit der Verkehrsregelung<br />

beschäftigt werden dürfen. Bei<br />

guter Witterung sollen sich die Ueberzähligen<br />

unterdessen im sogenannten Blasermätteli<br />

aufhalten, damit der Verkehr nicht mehr als<br />

nötig behindert wird. Für schlechtes Wetter<br />

ist die Einrichtung einer Kantine im Tramhaus<br />

im Studium.<br />

*<br />

Von mehreren grossen Städten wurde das<br />

Beispiel Berns nachgeahmt, wonach Fussgänger,<br />

die sich anders als senkrecht zur<br />

Strasse auf dieser bewegen, ähnlich wie fehlbare<br />

Velofahrer zur Rechenschaft gezogen<br />

werden sollen.<br />

*<br />

Auf das Beispiel Italiens hinweisend, wurde<br />

in allen Kantonen das sofortige Studium der<br />

Frage angeordnet, ob es für die Sicherheit<br />

aller Strassenbenützer nicht besser wäre,<br />

wenn Fussgänger auf trottoirlosen Strassen,<br />

also besonders auf dem Lande, zum Linksverkehr<br />

gezwungen würden. Allerdings ist in<br />

Bern ein Gegenantrag eingebracht worden,<br />

wonach Fussgänger in der Höhe des letzten<br />

Rückenwirbels ein Katzenauge anzubringen<br />

hätten. Ebenso wurde die Frage des Rückspiegels<br />

zur Sprache gebracht. Es ist immerhin<br />

zu hoffen, dass der erste Vorschlag durchgeht.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Mannequin.<br />

Roman von Fannie Hurst.<br />

(15. Fortsetzung.)<br />

Sie war geradezu begierig nach dem Kontakt<br />

mit Martins jugendlichem Verstand. Es<br />

erhielt sie lebhaft.<br />

Manchmal schämte sie sich, wenn sie ihm<br />

zuhörte, dass so vieles, das ihm deutlich<br />

Gemeinplatz war, ihr eine Enthüllung bedeutete.<br />

Sie hätte ihm auch nie eingestanden,<br />

dass er etwas enthüllte, weil sie es irgendwie<br />

als jämmerlich empfand, alle die Dinge nicht<br />

schon früher gewusst zu haben.<br />

Manche der Wörter, die er so zufällig gebrauchte,<br />

dass es ihm kaum zum Bewusstsein<br />

kam, Hessen Orchid aufgeregt zum Konversationslexikon<br />

in der Bücherabteilung des<br />

Titanic stürzen oder in das Nachschlagezimmer<br />

der Bibliothek, an Abenden, an denen<br />

sie nicht mit ihm das Dinner nahm. Zum<br />

Beispiel:<br />

Erscheint, jeden Dienstag und Freitag<br />

^INSERTIONS-PREIS:<br />

Wöchentliche Beilage ..Autler-Feierabend". 6—8 mal jährlich „Gelbe Liste" Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414- Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Inseratensehluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Der Verwaltungsrat der SBB hat eine radikale<br />

Aenderung der Bundesbahnpolitik angekündigt.<br />

In jahrelangem Studium sei man<br />

nun zur Ueberzeugung gekommen, dass das<br />

Automobil an den schlechten Finanzen der<br />

SBB sozusagen unschuldig sei. Ja, wenn man<br />

alle Für und Wider berücksichtige, so müsse<br />

man eigentlich sagen, dass das Automobil den<br />

Bahnen eher genützt habe. Denn wenn alljährlich<br />

Hunderttausende von fremden Wagen<br />

in die Schweiz kämen, so sei in erster<br />

Linie zu bedenken, dass die Inhaber zum<br />

grössten Teil nicht gekommen wären, wenn<br />

sie eben nicht das Auto hätten benützen können.<br />

Von diesen Fremden aber käme zweifellos<br />

ein erheblicher Prozentsatz zum Wintersport<br />

wieder in die Schweiz, weil er im Sommer<br />

Gelegenheit gehabt habe, unser schönes<br />

Land zu bewundern. Im Winter aber fahren<br />

die Leute lieber mit der Bahn.<br />

Herr Bratschi erklärte das Argument:<br />

«entweder mit dem Auto vorwärts, oder gegen<br />

das Auto rückwärts», könne ihm gleichgültig<br />

sein, da er nicht die schweizerischen Interessen,<br />

sondern 1 die der Eisenbahner wahrzunehmen<br />

habe. Aus dem gleichen Grunde, sei es<br />

für ihn belanglos, dass das Auto der schweizerischen<br />

Wirtschaft mehr Millionen zuführe,<br />

als die Bahnen ihr entzögen.<br />

Summa summarum werden die SBB in<br />

Zukunft das Auto nach Kräften fördern. Ebenso<br />

hat sich die BLS mit bemerkenswerter<br />

Geschwindigkeit der Argumentation des<br />

Verwaltungsrates angeschlossen. Als erste<br />

Auswirkung wird nun das Berner Oberland<br />

autofähige Strassen erhalten. Allerdings soll<br />

oberhalb Thun eine Barriere errichtet werden,<br />

an welcher jeder Autofahrer eine eidesstattliche<br />

Erklärung abgeben muss, wonach ei<br />

ohne Auto nicht hinaufgefahren wäre. Verweigert<br />

er diese Erklärung, so muss er aussteigen<br />

und die Bahn zur Weiterfahrt benützen.<br />

Eine ähnliche Lösung ist für das bekannte<br />

Strassenstück zwischen Bern und Neuenburg<br />

vorgesehen.<br />

*<br />

Interessant ist ein Bundesrats-Beschluss,<br />

wonach an allen Wagen eine automatische<br />

Vorrichtung anzubringen ist, die den Wagen<br />

von selbst auf die rechte Strassenseite führt<br />

und weiteres Gasgeben verhindert, sobald ein<br />

anderer Wagen zum Vorfahren Signal gibt.<br />

Es ist zu hoffen, dass ein gegen diesen Beschluss<br />

ergriffenes Referendum zu spät<br />

kommt. Es wirbt unter dem klaren Wort:<br />

«Einem freien Schweizer wird nicht vorgefahren».<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Keimplasma. Minderwertigkeitskomplex.<br />

Soziale Revolution. Pistazien. Die Darwinsche<br />

Theorie. Konzis. Sinn Fein. Gravitationsgesetz.<br />

Thomas Hardy. Strawinsky.<br />

Hedda Gabler. Lenin. Anatole France. Manchester<br />

Guardian. Michelangelo. Ipso facto.<br />

Artischocken. Ozeanien. Pediküre. Louvre.<br />

Robert Browning. Elizabeth Browning. Psychologie.<br />

Ethische Kultur. Freie Rhythmen.<br />

Renaissance. Ritter. Cloisonne. Jonisch.<br />

Epiktet. Die Schöne Helena. Protoplasma.<br />

Saute. Niedergang und Verfall des Römischen<br />

Reiches. Kabale. Im Haag. Heiliger Stuhl.<br />

Laokoon. Elektron. Beowulf. Chaiselongue.<br />

Konfutse. Anthropologie. Havelock Ellis. Lapislazuli.<br />

Martinique. Tagore. Paderewski.<br />

Seine. Monographie.<br />

Kein Wunder, dass sie eine gute Zuhörerin<br />

war. Martin war in seinen zufälligen Launen<br />

wie efin geistiges Panorama.<br />

«Zum Teufel, selbst wenn ich zum Präsidenten<br />

des Klubs der Leidenschaftslosen<br />

gewählt werde, will ich es immer und immer<br />

wiederholen, dass sie wundervoll sind, Orchid.<br />

Sie verstehen mich.»<br />

Gegenwärtige und mögliche künftige Entwicklung<br />

der motorischen Verbrennung<br />

Von Oberingenieur Walter Ostwald.<br />

II.*<br />

Man könnte sich nun zwischen Otto- und<br />

Dieselverbrennung den für beide Motorenarten<br />

so deutlich sichtbar gewordenen Einfluss<br />

der Oberflächenentwicklung noch weiter<br />

fortgesetzt denken und sich schliesslich<br />

zunächst auf dem Papier einen Motor vorstellen,<br />

der weder nach Diesel noch nach<br />

Otto, sondern in erster Linie nach Oberflächenverbrennung<br />

arbeitet. Ein solcher<br />

Motor wäre ähnlich wie ein Heissluftmotdr.<br />

Er würde in einen übermässig oberflächenentwickelten,<br />

sagen wir mit poröser Masse<br />

angefüllten Verbrennungsraum seine Luftoder<br />

Gemischladung hineindrücken, um von<br />

dort als Folge der Oberflächenverbrennung<br />

höheren Druck und höhere Temperatur zum<br />

Zwecke der Arbeitsleistung zu empfangen.<br />

Einen solchen Motor gibt es noch nicht.<br />

Ueber seine Ausführbarkeit braucht man<br />

sich ja nicht unbedingt den Kopf zu zerbrechen.<br />

Sicher ist aber, dass sowohl Otto-, wie<br />

Dieselmotor sich umso stärker in der Richtung<br />

einer Oberflächenverbrennung entwikkeln,<br />

je neuzeitlicher sie sind.<br />

Hiernach erscheint es möglich und richtig,<br />

die. Eigenschaften der motorischen Verbrennung<br />

nicht nur nach Diesel- oder Gleichdruckverbrennung<br />

und Otto- oder Gleichraumverbrennung,<br />

sondern auch nach einem<br />

dritten Gesichtspunkt der Zerklüftung oder<br />

Oberflächenverbrennung zu unterstellen. Es<br />

sind eben nicht 2, sondern 3 entscheidende<br />

Gesichtspunkte, welche den Charakter der<br />

motorischen Verbrennung bestimmen.<br />

Brennstoff-Luftgemisch verbrennt räumlich und<br />

zeitlich nach seiner phys.-chem. Eigenart (Otto-<br />

Verbrennung). >-«Zündermotor>.<br />

II<br />

Brennstoff verbrennt beim Zerklüftung (als Wirbelung<br />

und ak Oberflä-<br />

Einspritzen in Luftüberschuss<br />

nach Massgabe chenwirkung einflussreich)<br />

verändert räum-<br />

der Brennstoffpumpenförderung.<br />

Mindestwerte lich und zeitlich den Verbrennungsverlauf<br />

unab-<br />

von Zündfähigkeit und<br />

Zündverzug nötig (Dieeel-Verbrennung),<br />

«Bren-<br />

Eigenschaften und Einhängig<br />

von phys.-chem.<br />

nermotor». spritzverlauf (gesteuerte<br />

Verbrennung).<br />

Das Dreieck der motorischen Verbrennung.<br />

* Vergl. «A.-R.» No. 25.<br />

III<br />

«Warum sollte ich nicht verstehen? Alles,<br />

was Sie so leidenschaftlich für sich verlangen,<br />

ist doch dasselbe, was auch ich mir<br />

wünsche.»<br />

«Ja, nur glaube ich nicht, dass Sie viel<br />

Gelegenheit haben werden, sich damit zu<br />

beschäftigen. Manchmal, Orchid, möchte ich<br />

alle Ihre Wünsche kennenlernen. Ihr Leben<br />

ist so ungewöhnlich gewesen. Wie ein Roman.»<br />

Und dann, weil ihr Gesicht einen eifrig<br />

zuhörenden Ausdruck zeigte, war er, wie<br />

Männer überhaupt, wieder bei den Wünschen,<br />

die sich in sein jugendliches Gesichtsfeld<br />

drängten.<br />

«Eigentlich, wissen Sie, Orchid, liegt ein<br />

gewisser Vorteil darin, dass mein Onkel in<br />

bezug auf meine Anstellung bei einer seiner<br />

<strong>Zeitung</strong>en so hartköpfig ist. Es bringt einem<br />

das Kämpferblut in Wallung.»<br />

«Natürlich, Martin, das wollte ich Ihnen<br />

schon die ganze Zeit sagen. Er will Sie durch<br />

und durch kennenlernen und sich vergewissern,<br />

dass Sie begabt sind.»<br />

«Oh, ich glaube bestimmt, dass er mir sofort<br />

eine Anstellung gäbe, wenn ich ihm den<br />

Vorstehendes Bild zeigt uns im wohlbekannten<br />

Gibb'schen Dreieck die Anordnung<br />

der 3 Einflüsse auf die motorische Verbrennung.<br />

Ecke I zeigt die reine Ottoverbrennung,<br />

welche im halbkugelförmigen Verbrennungsraum<br />

des langsam laufenden ortsfesten<br />

Motors sich verwirklichen lässt. Ecke II<br />

zeigt die reine Dieselverbrennung, welche<br />

den langsam laufenden ortsfesten Dieselmotor<br />

mit Lufteinspritzung und einfachem<br />

Verbrennungsraum sich in die Wirklichkeit<br />

übersetzen lässt. Ecke III zeigt die reine<br />

Oberflächenverbrennung, — also einen Motor,<br />

den es noch gar nicht gibt. Und in der<br />

Fläche des Dreiecks liegen sinngemäss die<br />

heutigen Motoren.<br />

Das folgende Bild 2 versucht es, eine'<br />

Vorstellung davon zu geben, wie die heutigen<br />

Motoren sich in dem gezeigten Dreieck<br />

der motorischen Verbrennung verteilen. In<br />

der Ecke I haben wir den reinen Ottomotor.;<br />

Er entwickelt sich zunehmend in der .Richtung<br />

zum Oberflächenmotor, also zur Ecke<br />

III hin. Je benzinfester ein Ottomotor, ist,<br />

umso mehr Quadratzentimeter Verbrennungsraumoberfläche<br />

pro Kubikzentimeter<br />

Verdichtungsraum pflegt er zu haben, umso<br />

stärker pflegt er sich der Ecke III zu nähern..<br />

Auf der anderen Seite entwickelt sich der<br />

Ottomotor auch in der Richtung zum. Dieselprinzip,<br />

d. h. zum Einspritzmotor. Ich brau-:<br />

ehe in diesem Zusammenhang nur an die<br />

wohlbekannten Arbeiten zu erinnern, die an<br />

den verschiedensten Stellen der'Welt übrigens<br />

nicht nur mit niedrigsiedenden, sondern<br />

auch mit mittelsiedenden Brennstoffen vorgenommen<br />

werden. Diese Arbeiten scheinen<br />

interessanterweise zunächst mit einfachem<br />

Verbrennungsraum, also geringer Oberflächenentwicklung<br />

zu beginnen, so dass sich<br />

das an der linken Kante des Dreiecks der<br />

motorischen Verbrennung angezeigte Feld<br />

als berechtigt erweist.<br />

Sorgfältiger untersucht ist offenbar die<br />

Ecke der Dieselverbrennung, welche auf der<br />

Kante II—I ohne Verbrennungsraumzerklüftung,<br />

aber mit zunehmender Gemischverbrennung<br />

durch Voreinspritzung, und auf der<br />

Kante II—III in neuzeitlicher Weise durch<br />

sich steigernde Verbrennungsraumzerklüftung<br />

durch Vorkammer, Luftspeicher usw.<br />

begrenzt ist. In der Richtung der Verbrennungsraumzerklüftung<br />

darf man wohl als<br />

fortgeschrittenste Stadien den Glühkopfmotor<br />

und den Kohlenstaubmotor einordnen,<br />

eumal diese durch ganz besonders frühe<br />

Einlagerung des Brennstoffes sich hervorheben.<br />

Gefallen täte, ihn darum zu bitten. Aber ich<br />

sage Ihnen, Orchid, ein Self-made-man mit<br />

dreissig Millionen, neunzehn <strong>Zeitung</strong>en, unbeschränkter<br />

politischer Macht, der sich mit<br />

einer Runde von Ja-Jasagern durch zweiundfünfzig<br />

Wochen des Jahres umgeben<br />

kann, muss schliesslich an geistiger Schiefsichtigkeit<br />

erkranken. Ein Mann, der auf<br />

dem Weg zum höchsten Gipfel seines Erfolges<br />

ist, braucht eben eine Brille. Eines<br />

Tages werde ich diese Brille sein.»<br />

Oh ja. Oh ja. Die beiden jungen Naseweise<br />

nickten einander über die Kerzen hinweg<br />

zu, die zwischen ihnen auf dem Tische<br />

standen.<br />

«Es ist klar, dass ein Mann kein Krösus<br />

und auch kein kleiner Julius Cäsar geworden<br />

sein kann, ohne infolge seiner Autorität auch<br />

starrköpfig zu werden.»<br />

Krösus. Julius Cäsar. — Orchid machte<br />

sich im Geiste Notizen.<br />

«Mein Vater pflegte bis zu seinem Todestag<br />

von ihm zu sagen: ,Dein Onkel Max hat<br />

nur einen 'Massstab für die menschliche Na-


9<br />

ohne Vorkommen/.<br />

Luftspeicher<br />

mit ' — - ^<br />

fahrzeuadiesel<br />

Hl<br />

id. Dieselmotor<br />

Die Ecke III des Oberflächenverbrennungsmotors<br />

ist, wie gesagt, noch unerforscht.<br />

Und wir sehen an unserer Uebersicht, dass<br />

auch noch ein weites Gebiet zwischen Otto«<br />

und Dieselverbrennung mit verschiedenen<br />

Graden der Zerklüftung als unerforscht sich<br />

darstellt.<br />

Dies alles mag zunächst als blasse Theorie<br />

erscheinen, obwohl es der technischen<br />

Phantasie nicht schwer fallen dürfte, sich in<br />

der geschilderten Weise eine Art Heissluftmotor<br />

vorzustellen, bei welchem der Arbeitskolben<br />

die Verbrennungsluft durch Verdrängen<br />

in eine Art Oberflächenverbrennungsteil<br />

gleichsam energetisch auflädt.<br />

Wie aber aus der Theorie experimentell<br />

nachprüfbare Möglichkeiten entstehen, mögen<br />

die nächsten Bilder veranschaulichen.<br />

Abb. 3.<br />

Holzkohlenversuch im Vorkammerdiesel. ><br />

Vorstehendes Bild zeigt schematisch einen<br />

Versuch, den ich schon vor Jahren veröffentlicht<br />

habe und der leicht nachzuarbeiten<br />

ist: Bei einem Vorkammerdieselmotor wird<br />

die Brennstoffzufuhr abgestellt und die Vorkammer<br />

mit einigen Stücken Holzkohle angefüllt<br />

Betreibt man einen solchen Motor<br />

durch einen Elektromotor mit zwischengeschalteten<br />

Amperemeter,, dann nimmt nach<br />

.erreichtem Beharrungszustand der.Motor als<br />

Leerlaufarbeit eine bestimmte Anzahl Amperes<br />

auf. Diese Leerlauf arbeit dient u.. a.<br />

dazu, bei jedem Verdichtungshub die Luftr<br />

ladung auf Rotglut zu erhitzen und anteilig<br />

durch die Brenneröffnungen in die Vorkammer<br />

hineinzupressen.<br />

Rotglühende Luft und Holzkohle unter<br />

hohem Druck reagieren miteinander sehr<br />

rasch unter 'Bildung von Kohlensäure, Kohlenoxyd<br />

und Wärme. Die Wärme veranksst<br />

eine Drucksteigerung in der Vorkammer,<br />

welche — zumal der Arbeitskolben jenseits<br />

des Brenners schon wieder auszuweichen beginnt<br />

— das entstandene Generatorgas durch<br />

die Brenneröffnungen in die Luftladung hinauswirft<br />

und dort arbeitsleistend verbrennen<br />

lässt.<br />

Praktisch zeigt sich dies dadurch, dass<br />

das Amperemeter von der Leerlaufleistung<br />

zurückgeht und schliesslich sogar eine Arbeitsleistung<br />

des Motors anzeigt. Natürlich<br />

ist diese Arbeitsleistung von kurzer Dauer,<br />

weil sehr bald die Holzkohlenfüllung verbraucht<br />

ist.<br />

tur und dieser ist sein eigener; seine Meter<br />

sind hundertzwei Zentimeter lang'.»<br />

«Martin, es ist kein Wunder, dass sie so<br />

klug sind, wenn Sie doch einen Vater hatten,<br />

der solches sagen konnte.»<br />

«Und dabei war mein Vater niemals mehr<br />

für meinen Onkel als ein halb rührseliger<br />

Poet von einem Universitätsprofessor. Er war<br />

zu zart, als dass mein Onkel ihn hätte verstehen<br />

können.»<br />

«Wie Sie, Martin!»<br />

«Oh Gott, nein. Ich bin gegen ihn ein Dickhäuter<br />

und hartherzig. Ich werde nicht zerquetscht<br />

werden. Schmeissen Sie mich bei<br />

einer Tür hinaus, ich komme zur andern<br />

wieder herein. Ich wünsche mir einen redaktionellen<br />

Posten an einem Innesbrook-BIatt.<br />

Zum Teufel, den verlange ich. Aus bestimmten<br />

Gründen. Aus ganz persönlichen, intimen<br />

Gründen. Können Sie das verstehen, Orchid?»<br />

«Martin — wie kann ich?»<br />

Und dann errötete Martin und wich vom<br />

Thema ab. , > •<br />

«Nur seine Hartnäckigkeit ärgert mich so<br />

sehr, die Hartnäckigkeit, mit der der alte<br />

Mann behauptet, dass ich'das Recht, an ;<br />

einer »Innesbrook-<strong>Zeitung</strong> zu arbeiten, erst.<br />

erwerben müsse. Oh, dabei habe ich Leitartikel<br />

geschrieben, die genug Aufmerksamkeit<br />

erregten, dass sich Herausgeber ein<br />

bisschen um meine Dienste bewerben könnten.<br />

Es gibt Dutzende Leute bei seinen <strong>Zeitung</strong>en<br />

im ganzen Land, die dieses Recht<br />

nicht so sehr erworben haben wie ich, was<br />

immer dies auch hiesse.»<br />

Grundsätzlich zeigt uns aber dieser kindlich<br />

einfache Versuch zweierlei:<br />

1. Ist es möglich, durch oberflächengebundene<br />

chemische Vergasungs- oder Verbrennungsreaktion<br />

eine .motorische Leistung zu<br />

erreichen, — wie unvollkommen die Verwirklichung<br />

dieses Ziels in dem beschriebenen<br />

Versuch auch sei.<br />

2. Ist es möglich, statt wie beim Dieselverfahren<br />

bemessene Brennstoffmerigen in<br />

einem Ueberschuss von Luft zu verbrennen,<br />

oder wie beim Ottoverfahren Brennstoff<br />

und Luft in vorbestimmtem Verhältnis<br />

miteinander zur Reaktion zu bringen, —<br />

einen Ueberschuss von Brennstoff in<br />

durch das Raumverhältnis zwischen Verbrennungsraum<br />

und Vorkammer, sowie die<br />

Brennerbeschaffenheit bestimmten Mengenverhältnis<br />

zu Luft durch oberflächengebundene<br />

Vergasung und Verbrennung<br />

motorisch zu verbrennen. Insofern zeigt<br />

der Versuch also auch eine Abart von motorischer<br />

Oberflächenverbrennung.<br />

Hiernach erscheint die Verwirklichung<br />

reiner Oberflächenverbrennung geraäss<br />

nachstehender Abbildung<br />

Abb. 4.<br />

Oberflächenverbrennung in der Vorkammer.<br />

•<br />

Glühkopfmotor<br />

Kohlenstaubdiesel<br />

m<br />

DREIECK DER MOTORISCHEN VERBRENNUNG id. Dieselmobr 03SJ<br />

iolzkohle<br />

I<br />

id. Ottomotor<br />

«Trotzdem Martin, und das sollen Sie nicht<br />

vergessen, sieht Ihr Onkel Max Ihre Leit-^<br />

artikel in den Samstagnummern des «Express.»<br />

«Schön; wenn er das tut, dann hält er<br />

verwünscht gut den Mund darüber und ich<br />

bin sicher nicht derjenige, def seine Aufmerksamkeit<br />

darauf lenken wird. Ich weiss,<br />

meine Tante und die Mädchen machen ihn auf<br />

sie aufmerksam, aber was habe ich schon<br />

von dem, was mein Onkel zu ihnen sagt.<br />

Wissen Sie, ich glaube, ich bin ein Idiot,<br />

dass ich zu den Weekends immer hinausfahre.<br />

Ich sollte eher in der Stadt' bleiben,<br />

und die Sonntage mit Ihnen verbummeln,<br />

Orchid.»<br />

«Aber es ist doch wichtig, Martin, dass<br />

Sie die Verbindung, aufrechterhalten.» ,<br />

«Was hat das für einen Sinn, auf Tnnesbrookam<br />

Hudson zu Gast zu sein, wenn ich<br />

meinen Onkel niemals unter vier Augen<br />

sprechen kann? Hängende Gärten, italienisches<br />

Rokoko, Sommersitz; lauter Zeug, das<br />

nicht einmal den Dollar und die vierzehn<br />

Cent, die Kosten der Bahnkarte, wert ist.<br />

Ich habe es satt, dem alten Herrn in seiner<br />

Turnhalle jedesmal, wenn ich ein paar Minuten<br />

ernsthaft mit ihm sprechen will, um den<br />

Bart zu streichen.»<br />

«Aber Martin, ein Mann, der, wie er, das<br />

erreicht hat: es ist doch gewissermassen<br />

etwas wie allgemeine Ausbildung, mit ihm zu<br />

verkehren. Schliesslich und endlich ist er<br />

Max Innesbrook, das wissen Sie doch!»<br />

«Ja, ja. Zum Teufel, ich wünsch' mir das,<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — 28<br />

ßtwntftff<br />

auch nicht mehr undenkbar, obwohl, wie<br />

ausdrücklich erwähnt sei, dieser Versuch<br />

noch nicht ausgeführt worden ist. Man denke<br />

sich die Vorkammer mit irgendwelchen Füjl-r<br />

körpern angefüllt, welche übrigens natürlich<br />

auch nach ihrer katalytischen Wirkung und<br />

ihren Wärmeigenschäften ausgesucht, nach<br />

der gewünschten Oberflächenentwicklung.<br />

Wirbelung und Wärmeübertragung geformt<br />

sein können. Am einen Ende der Vorkammer<br />

tritt der Brennstoff ein. Zu den Brennerlöchern<br />

dringt pulsierend glühende Luft ein.<br />

Was wird geschehen?<br />

Offenbar wird die glühende Luft, sobald sie<br />

die ersten brennstoffbenetzten Füllkörper erreicht,<br />

im Wege der Vorverbrennung ein verbrennliches<br />

Gemisch herstellen. Diese Reaktion<br />

geht unter Wärmeentwicklung vor sich.<br />

Das verbrennliche Gemisch wird in den Hauptverbrennungsraum<br />

geschleudert und dort arbeitsleistend<br />

verbrannt.<br />

Unwillkürlich wird man bei einer solchen<br />

Arbeitsweise befürchten, dass bei den meisten<br />

Brennstoffen die Füllkörper sich sehr<br />

bald voll Koks setzen und der Versuch ein<br />

Ende haben wird. Möglich, dass man diese<br />

Schwierigkeit nicht überwinden kann. Notwendig<br />

scheint sie mir in keiner Weise zu<br />

sein, weil eine derartige-Vorkammer ja eine*<br />

pulsierende Verbrennung im Gegenstrom darstellen<br />

würde. Wenn sich an irgendeiner<br />

Stelle Koks bildet, so wird dieser Koki zeitweilig<br />

von einem Ueberschuss glühenden<br />

Luftsauerstoffs erreicht. Es sollte also durch<br />

geeignete Massnahmen möglich sein, nicht<br />

nur die Füllkörper bei gutwilligen Brennstoffen<br />

koksfrei zu erhalten, sondern umgekehrt<br />

sogar gerade zur Koksbildung neigende<br />

schmutzige Brennstoffe, soweit sie<br />

nicht aschehaltig sind, gut zu verbrennen.<br />

Sollte eine solche Arbeitsweise der motorischen<br />

Verbrennung sich erfolgreich verwirklichen<br />

lassen, würde sie eine grosse<br />

Vereinfachung des Motors bedeuten. Die<br />

Oberflächenentwicklung der Füllkörper ersetzt<br />

die Düse mit ihren Schwierigkeiten.<br />

Der Einspritzzeitpunkt verliert seine Bedeutung.<br />

Die Aehnlichkeit mit dem Heissluftmotor,<br />

welche bereits erwähnt wurde, nimmt<br />

gewaltig zu.<br />

Ich bin mit der technischen Phantasie<br />

noch einen Schritt weiter gegangen und habe<br />

mir einen Motor ausgedacht, weichet in<br />

gleicher Weise sogar unzerstäubte Kohle<br />

motorisch verbrennt. Natürlich wird es -nicht,<br />

einfach sein, die Frage der gasdichten Einführung<br />

der Kohle und der gasdichten Abführung<br />

der Asche zu lösen, —ganz abgesehen<br />

von den Fragen der .Regelung. Aber<br />

grundsätzlich muss der Plan ausführbar sein,<br />

ganz besonders, Wenn Sie sich daran entsinnen,<br />

dass nach Pawlikowski der Kohlenstaubdiesel<br />

nicht geht; wenn man den Kohlenstaub<br />

in die glühende Luft einpustet, —<br />

wohl aber dann in Bezug auf die motorische<br />

Verbrennung gar keine Schwierigkeiten<br />

macht, wenn man den Kohlenstaub schon<br />

während des Saughubes in eine Beikammer<br />

einlagert. Es ist das ganz ähnlich, wie die<br />

Voreinlagerung des Brennstoffes im Glühkopfmotor<br />

oder die sehr grosse Voreinspritzung<br />

des Brennstoffes in manchen neuzeitlichen<br />

Fahrzeugdieselmotoren.<br />

Um endlich die Dinge auf die Spitze zu<br />

treiben, kann ich mir auch noch einen Motor<br />

für schwer verbrennliche Brennstoffe, etwa<br />

Steinkohlenöl, denken, bei dem der Vorkammer<br />

kleine Mengen Säuerstoff zugeführt<br />

werden. Sauerstoff macht, ganz einfach ausgedrückt,<br />

den Verbrennungsvorgang ungemein<br />

lebhaft, wie die Erinnerung an den<br />

Schulversuch mit dem glimmenden Holzspan<br />

veranschaulicht. Die Schwierigkeiten,<br />

welche Steinkohlenöl in empfindlichen Dieselmotoren<br />

macht, bestehen ja nur in seiner<br />

chemischen Trägheit, in seiner «Feuerfestigkeit»,<br />

welche darauf beruht, dass es bei<br />

seiner Herstellung mit glühendem Koks in<br />

Berührung gewesen ist» Wenn es gelingen<br />

sollte, kleine- Sauerstoffmengen gefahrlos der<br />

Vorkammern zuzuführen, dann kann es für die<br />

motorische Verbrennung schwer verbrennlichen<br />

Brennstoff kaum mehr geben. Es ist<br />

ja bekannt, dass schon die geringe Temperatur-<br />

und Druckerhöhung, welche etwa ein<br />

Zusatz von Aethylnitrat oder ähnlichen<br />

Stoffen, oder auch von Zündöltropfen durch<br />

Vor Verbrennung* bewirkt, praktisch die träge<br />

Verbrennung von Steinkohlenöl vollkommen<br />

ausreichend anzuregen vermag. Von Sauerstoff<br />

wird man selbst bei Anwendung sehr<br />

kleiner 'Mengen erheblich stärkere Wirkungen<br />

erwarten dürfen und also die Hoffnung<br />

haben können, das Verdichtungsverhältnis<br />

der Dieselmotoren selbst für Steinkohlenöli<br />

betrieb stark herabzusetzen.<br />

; (Fortsetzung folgt.)<br />

was ich mir wünsche, so leidenschaftlich.<br />

Und er hat erreicht, was ich mir wünsche.<br />

Wenngleich 'ich es mir anders wünsche. Sein<br />

lErfölg bedeutet für ihn gerade nur Reichtum<br />

und Mächt- Im Getümmel des Gefechtes hat<br />

er die Sicht auf das Ideal verloren, das hinter<br />

dem Kampf' schwebt.»<br />

«Lieber, lieber- Martin, Sie dürfen das<br />

nicht!»<br />

«Journalismus bedeutet für ihn bloss das<br />

glänzende Mittel zu einem glänzenden<br />

Zweck. Macht. Geld. Stellung. Ich aber will<br />

Erfolg im Journalismus, weil ich weiss, dass<br />

er die stärkste Macht unserer Zivilisation<br />

im Kampfe für das Gute und im Dienste der<br />

Oeffentlichkeit ist. Ich glaube, nicht daran,<br />

dass die Zivilisation ihren Journalismus<br />

formt. Ich glaube vielmehr, dass der, Journalismus<br />

viel dazu beitragen kann, die Zivilisation,<br />

die er vermittelt,, zu bestimmen.»<br />

Stürmender junger 'Martin mit seinem<br />

flammenden Angriff, hier über dem Kerzenlicht<br />

...<br />

«Ja, Martin, ja!» Die süsse empfängliche<br />

Ergebung Orchids, die sein brennendes junges<br />

Ich erglühen machte.<br />

«Ich will eines Tages eine Gruppe von <strong>Zeitung</strong>en<br />

besitzen, die erziehen und nicht besänftigen<br />

sollen. Dem Bösen sich entgegensetzen,<br />

kein Kompromiss mit ihm schliessen,<br />

noch es •unterstützen und ihm Vorschub leisten.<br />

Ich will die Leser erziehen, statt sie mit<br />

dem Unsinn, nach dem sie verlangen, vollzustopfen.<br />

Viel vom heutigen Journalismus bedeutet<br />

dasselbe, wie Babys mit Bananen izu<br />

Die autofreundliche Schweiz<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Die Kantonspolizei wird überall ihre fliegenden<br />

Kontrollen stark vermehren. Immerhin<br />

soll sich die Tätigkeit dieser Kontrollen<br />

nicht mehr auf eine summarische Ueberprüfung<br />

des Wagens und der Ausweise beschränken,<br />

sondern sie soll insbesondere die Jagd<br />

nach unanständigen Fahrern machen. Für die<br />

Strafpraxis soll der Leitsatz massgebend sein,<br />

dass bestraft wird, wer durch sein Verhalten<br />

die Möglichkeit eines Unfalles geschaffen hat.<br />

Wer also beispielsweise in einer Kurve vorfährt,<br />

soll bestraft werden, wie wenn er<br />

einen Zusammenstoss verursacht hätte. Allerdings<br />

sind noch Widerstände gegen dieses<br />

Vorgehen zu gewärtigen, und zwar aus fiskalischen<br />

Ueberlegungen. Es wird befürchtet,<br />

dass die sofort einsetzende, radikale Besserung<br />

der Strassendisziplin den Fiskus um<br />

wertvolle Busseneinnahmen bringen werde.<br />

Bei allen neuen Wagen soll in Zukunft das<br />

folgende Besteuerungsprinzip zur Anwendung<br />

kommen: Im gleichen Prozentsatz, mit welchem<br />

schweizerische Arbeit am Bau des Wagens<br />

beteiligt ist, soll demselben während 3<br />

Jahren die Steuer ermässigt werden. Bedauerlicherweise<br />

ist auch hier ein Gegenangriff<br />

im Gange, indem Herr Prof. Laur für jede<br />

Kuh, die nachweisbar in der Schweiz aufgezogen<br />

worden ist, einen Milchpreiszuschlag<br />

von einem Rappen pro Liter und geworfenes<br />

Kalb verlangt. Die Staffelung hat ihren Grund<br />

in der Tatsache, dass die altern Kühe weniger<br />

rentabel sind, weil sie weniger Milch geben.<br />

Auch verdienen sie mehr Respekt. Es ist zu<br />

befürchten, dass der hohe Bundesrat vor den<br />

finanziellen Folgen der Gegeninitiative zurückschrecken<br />

wird, und damit auch die Vergünstigung<br />

für die Autos unter den Tisch<br />

wischen muss.<br />

*<br />

Angesichts solch allseitigen Entgegenkommens<br />

haben nun die grossen Automobilverbände<br />

durch einstimmig gutgeheissene Beschlüsse<br />

ihren Mitgliedern eine Reihe von Aufgaben<br />

zur Ehrenpflicht gemacht:<br />

Jeder Automobilist soll mindestens einmal<br />

im Jahre mit seiner ganzen Familie einen<br />

Ausflug per Bahn machen.<br />

Auf der Strasse befleissige sich jeder grösster<br />

Höflichkeit und Zuvorkommenheit. Insbesondere<br />

sind Barrierenwärter durch Zigarren<br />

und ähnliche kleine Gaben zu ermuntern, sobald<br />

sie. die Barrieren hoch gezogen haben.<br />

Vorfahrenden Wagen sind Kusshände nachzuwerfen.<br />

Aehnlich sind korrektfahrende Velofahrer<br />

zu belohnen. Bei Kreuzungen auf<br />

schmalen Strassen haben beide Wagen anzuhalten.<br />

Der Inhaber des stärkeren Wagens<br />

gibt hierauf dem andern ein freundliches<br />

Zeichen zum Vortritt.<br />

Parkieren in Kurven soll von nun an vermieden<br />

werden, da kein Recht besteht, andere<br />

zu ärgern und in Gefahr zu bringen.<br />

Ueber das Tram soll nicht mehr gelästert<br />

werden. Es ist ohnehin zu hoffen, dass es<br />

bald nur noch im Museum zu finden sein wird.<br />

Bei eventuell noch vorkommenden Bussenverfügungen<br />

ist jeweilen ein Dankesbrief an<br />

die ausfällende Behörde zu richten, nebst<br />

einer kleinen Anerkennung für den pflichtbewussten<br />

Beamten.<br />

Garagisten und besonders Autohändlern ist<br />

mit vollem Vertrauen zu begegnen. Rechnungen<br />

sollen gleichen Tages beglichen werden.<br />

Und schliesslich ist Autogegnern durch<br />

Beiträge die Anschaffung eines Wagens zu<br />

ermöglichen, worauf sie Freunde werden.<br />

füttern. Man gibt den Leuten, was sie verlangen,<br />

ob es gut für sie ist oder nicht. Die<br />

Hauptsache ist, dass es sich lohnt. Ich sage<br />

Ihnen, Orchid, die Presse ist das grossartigste<br />

Instrument für Gut und Böse in der<br />

Weltgeschichte. Sie ist das flammende<br />

^Schwert der Zivilisation.<br />

«Und Sie werden es tragen, Martin. Sie<br />

müssen es tragen.»<br />

«Orchid, wenn Sie so reden, glaube ich,<br />

Ich — könnte Staaten zum Erschüttern bringen.<br />

Ich sage Ihnen, eines Tages wird der<br />

Journalismus von meiner Existenz wissen,<br />

auch wenn ich dadurch, dass ich der Neffe<br />

eines grossen Mannes bin, benachteiligt erscheine.»<br />

«Bestimmt, Martin, wird er es. Sie sind<br />

mehr als nur ein Anwärter. Sie sind ein —<br />

ein — Ritter!»<br />

«Sie Liebe!»<br />

Es war das erstemal, dass nach diesem<br />

Ausbruche Martins ein Moment erschreckten,<br />

ungeschickten und hingerissenen Schweigens<br />

entstand.<br />

Orchid begann in der Branche Aufsehen<br />

zu erregen. Ein Importeur aus der West<br />

Thirty-fourth Street hatte eine seiner Abteilungsleiterinnen<br />

in den Französischen<br />

Saal des Titanic geschickt, damit sie dort<br />

scheinbar als Käuferin, tatsächlich aber in<br />

geheimer Mission, einen Blick auf jenes<br />

ägyptisch aussehende Mädchen werfe, von<br />

dem man sagte, dass es die Kleider mit ungewöhnlichem<br />

Erfolg trage.<br />

(Fortsetzung im «Autler-Feierabend»J


N° 28 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sf»«»»t In des» S«faw<br />

Sportnachrichten<br />

Nach der Sitzung der<br />

Nationalen Sportkommission.<br />

Keine schweizerische Automobilmeister*<br />

schaft <strong>1935</strong>.<br />

Wir sind in der Lage, im Folgenden unsern<br />

ersten kurzen Bericht über die Sitzung der<br />

nationalen Sportkommission in Genf noch zu<br />

ergänzen. Der nationale Sportkalender <strong>1935</strong><br />

bleibt, wie schon erwähnt, unverändert bestehen.<br />

Da die «Jungfraustaffette» auf den 16. Juni<br />

festgelegt wurde, dem gleichen Tage wie das<br />

Rheineck-Walzenhausen-Bergrennen, so haben<br />

die Organisatoren dieser Automobil-<br />

Veranstaltung die Erlaubnis erhalten, das<br />

Datum des Rennens zu verlegen. Unter Umständen<br />

wird deshalb das Rennen verschoben,<br />

wenn auch nur über die Zeit der Heuernte<br />

hinaus.<br />

Die schweizerische Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1935</strong> ist abgesagt worden, da die notwendige<br />

Zahl der eingeschriebenen Rennen nicht<br />

erreicht wurde. Die Konkurrenz der grossen<br />

Rundstreckenrennen, die man nun auch in<br />

der Schweiz kennt, scheint sich auf diese<br />

kleineren Rennen auszuwirken. Aus dem gleichen<br />

Grunde ist es heute eine Frage, ob das<br />

Klausenrennen, trotz seiner jeweils internationalen<br />

Beteiligung noch einmal erstehen<br />

wird.<br />

Für <strong>1935</strong> wurden folgende Chronometreure<br />

bestätigt; die Herren Beyeler, Bretscher,<br />

Delessert, Dütschler, Poulin, Becker und<br />

Taddei. Folgende technische Kommissäre<br />

wurden für die Wagenabnahmen bezeichnet:<br />

Für Genf: Prof. Delessert, für Bern: Herr<br />

•Schmidt, für Zürich: Herr Brüderlin.<br />

Das Sportreglement enthielt bis jetzt bekanntlich<br />

die Bestimmung, dass die Anmeldungen,<br />

um gültig zu sein, vom Nenngeld begleitet<br />

sein müssen; da heute jedoch mit<br />

vielen Ländern Devisenbestimmungen in<br />

Kraft sind, und die ausländischen Fahrer<br />

Mühe haben, ihr Geld einzuzahlen, wurde<br />

bestimmt, dass sie in Zukunft nur die formelle<br />

Anmeldung abzugeben und das Geld<br />

erst später zu entrichten haben.<br />

Die Schweiz wird an der nächsten Zusam-<br />

•menkunft der internationalen Sportkommis-<br />

' slon in Paris zur Frage der neuen Rennformel<br />

1937/39 keine Stellung nehmen. Sie wird derjenigen<br />

Formel zustimmen, die ihr unter den<br />

zum Vorschlag kommenden als die beste erscheint.<br />

In der gleichen Weise verhält sie sich auch<br />

zur Frage der Einführung der Serienwagenkategorie.<br />

Auf jeden Fall darf die zu genehmigende<br />

Formel nicht von « Tourenwagen »<br />

sprechen, da die Begriffe « Serienwagen » und<br />

«Tourenwagen» eine ganz verschiedene Auslegung<br />

zulassen. Hinsichtlich der Einführung<br />

einer Europameisterschaft schlägt die Schweiz<br />

die Beschränkung auf die in Art. 277 des<br />

internationalen Sportkodexes angegebenen<br />

grossen internationalen Rennen vor. Der Meisterschaftstitel<br />

muss dem Fahrer und nicht<br />

dem Konstrukteur verliehen werden; allerdings<br />

kann auch für die Konstrukteure eine<br />

besondere Wertung vorgenommen werden.<br />

Das erste schweizerische nationale Rundstreckenrennen<br />

im Berner Bremgartenwald<br />

ist bekanntlich auf den 24. August, den Vorabend<br />

des Grossen Preises der Schweiz, angesetzt<br />

worden. Schon jetzt ist begreiflicherweise<br />

in weitesten Kreisen das Interesse für<br />

dieses ausschliesslich von schweizerischen<br />

Fahrern beschickte Rundstreckenrennen<br />

aussergewöhnlich gross. Die einheimischen<br />

Piloten werden in Bern vor keiner leichten<br />

Aufgabe stehen, da viele von ihnen ein Rennen<br />

dieser Art zum erstenmal bestreiten.<br />

Wie wir nun erfahren, schlössen sich eine<br />

ganze Anzahl von Schweizer Fahrern zu<br />

einer sogenannten « Trainingsgemeinschaft»<br />

zusammen, als deren Leiter der berühmte<br />

Sieger des Grossen Preises der Schweiz,<br />

Hans Stuck, angeworben werden konnte.<br />

Stuck wird, sofern es ihm die Zeit erlaubt,<br />

auf der Bremgarten-Rundstrecke schon in<br />

nächster Zeit mit den schweizerischen Fahrern<br />

die ersten Trainingskurse vornehmen.<br />

Bei dem Können des grossen Siegers von<br />

Bern ist an einen durchschlagenden Erfolg<br />

dieser Trainingsfahrten nicht zu zweifeln.<br />

Die Auto-Union soll sich übrigens entschlossen<br />

haben, einen ihrer Wagen nach<br />

Bern zu entsenden, um ihn Stuck zur Verfügung<br />

zu stellen. Neben ihm sollen jedoch<br />

auch die schweizerischen Fahrer Gelegenheit<br />

bekommen, sich mit dieser Maschine zu<br />

versuchen. Dass die Auto-Union sich in dieser<br />

grosszügigen Weise der schweizerischen<br />

Nachwuchsfahrer annimmt, muss mit besonderer<br />

Anerkennung vermerkt werden. Wir<br />

werden zur gegebenen Zeit die genauen Zeiten<br />

der Trainingskurse angeben, da diese<br />

voraussichtlich auch ein weiteres Publikum<br />

interessieren werden.<br />

Um den Grossen Preis von Montreux. In<br />

einer Sitzung vom letzten Mittwoch, an der<br />

einige Vertreter aus der Behörde und die<br />

Organisatoren des G.P. von Montreux teilnahmen,<br />

wurde erneut über die endgültige<br />

Durchführung beraten. Trotz der Krise hofft<br />

man dennoch auf eine Wiederholung dieses<br />

interessanten Rennens. Der definitive Entscheid<br />

ist anfangs dieser Woche zu erwarten.<br />

Die private Sammlung, die zugunsten<br />

des G.P. von Montreux veranstaltet wurde,<br />

hat heute eine Summe von ca. 19,000 Fr. erreicht,<br />

-ss.<br />

Campbell in Bern. Es ist dem Organisätionskomitee<br />

des Grossen Preises der<br />

Schweiz gelungen, den Weltrekordman<br />

Campbell mit seinem Superrennwagen für<br />

den 25. August nach Bern zu verpflichten.<br />

Campbell wird vor dem Rennen einige<br />

schnelle Runden drehen und dürfte wahrscheinlich<br />

den bestehenden Rundenrekord<br />

erheblich verbessern.<br />

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N° 28 - 193 5 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Alpenstrassenlnitiative.<br />

Neue Unterhandlungen im Bundeshaus.<br />

Am 28. März tagte unter dem Vorsitz von<br />

Nationalrat Hardegger, in Anwesenheit von<br />

Bundesrat Etter, die nationalrätliche Kommission<br />

für die Vorlage zur Alpenstrasseninitiative.<br />

Nach der früher gemachten Anregung<br />

von Nationalrat Gadient war eine Vertretung<br />

des Initiativkomitees zur Besprechung<br />

eingeladen worden. Am folgenden Tage<br />

konnte man in einem Teil der Presse vernehmen,<br />

dass «man im Initiativkomitee bereit<br />

wäre, einen Zuschlag von vier Rappen<br />

auf den Benzinzoll anzunehmen ».<br />

Von den 150 000 Schweizer Bürgern, die<br />

seinerzeit das Volksbegehren unterschrieben,<br />

werden sich nicht wenige gewundert haben,<br />

dass das Initiativkomitee seit dem 9. März<br />

eine solche Wandlung durchgemacht und die<br />

Interessen der in den Verbänden vereinigten<br />

Strassenbenützer kompromittiert hat. Sie<br />

dürfen beruhigt sein: die Meldung war falsch!<br />

Die Vertretung des Initiativkomitees bestand<br />

aus den Herren Regierungsrat Bösiger<br />

(Bern), Dr. Ehrensperger (Zürich), Prof. Delaquis<br />

(Genf), Dr. Gubler (Basel), Nationalrat<br />

Stadler (Uster) und Dir. Primault (Bern).<br />

Es wurden der nationalrätlichen Kommission<br />

nochmals mit aller Deutlichkeit die Argumente<br />

vorgeführt, die das Initiativkomitee veranlasst<br />

haben, am 9. März am Wortlaut des Volksbegehrens<br />

in vollem Umfange festzuhalten.<br />

Dabei äusserte einer der Vertreter des Initiativkomitees<br />

als seine persönliche Meinung die<br />

Ansicht, dass eine geringe Erhöhung des<br />

Benzinzolls tragbar wäre. Er tat dies, indem<br />

er seine Aeusserung ausdrücklich als persönliche<br />

Ansicht bezeichnete und ebenso ausdrücklich<br />

beifügte, dass dies nicht die Auffassung<br />

des Initiativkomitees sei.<br />

Wie daraus die Pressemeldung entstehen<br />

konnte, aus der jedermann den Eindruck gewinnen<br />

musste, das Initiativkomitee habe<br />

seine Zustimmung zu einer Benzinzollerhöhung<br />

von vier Rappen gegeben, ist eine Sache<br />

für sich. Wer die Absicht merkt, muss wohl<br />

oder übel verstimmt werden. Jedenfalls wurde<br />

damit den Leuten, die immer noch auf einen<br />

Kuhhandel hoffen, ein schlechter Dienst geleistet.<br />

Mit jeher persönlichen Aeusserung ist<br />

die Stellung des Initiativkomitees in keiner<br />

Weise präjudiziert, und so lange im Bundeshaus<br />

dieselbe Haltung eingenommen wird wie<br />

jetzt, hat das Initiativkomitee kaum Anlass,<br />

seine Hefte zu revidieren. Was am 9. März<br />

galt, als das Initiativkomitee dem Bundesrat<br />

erklärte, es werde am Wortlaut der Initiative<br />

festgehalten, weil der Bundesbeschluss nach<br />

Inhalt und Deckungsfrage nicht befriedige, ist<br />

auch heute noch geltend.<br />

Im Anschluss an die Anhörung der Vertreter<br />

des Initiativkomitees hat die nationalrätliche<br />

Kommission dem bundesrätlichen Entwurf<br />

zugestimmt, mit einer geringen, unwesentlichen<br />

Abänderung, indem die Dauer für<br />

die Geltung des Bundesbeschlusses von zehn<br />

auf zwölf Jahre verlängert würde. Das ist,<br />

wie gesagt, von wesenloser Bedeutung im<br />

Vergleich zu den Grundprinzipien der Initiative.<br />

Vor allen Dingen hat die nationalrätliche<br />

Kommission nicht berücksichtigt, dass die<br />

Initianten nicht blöss den Ausbau der Alpenstrassen<br />

wünschen, sondern auch den der Zufahrtsstrassen,<br />

auch, ausserhalb des Alpengebietes.<br />

Zweitens wollen die Initianten keine<br />

Befristung der Bundeshilfe, sondern andauernd<br />

eine stärkere Beteiligung des Bundes<br />

am Strassenbau, weil die Kantone mit ihrem<br />

Benzinzollviertel einfach nicht mehr mitkommen<br />

bei der Ausgestaltung ihrer Strassen und<br />

der Rückstand gegenüber dem mit uns in der<br />

Fremdenwerbung konkurrierenden Ausland<br />

immer grösser wird. Drittens wollen die Initianten<br />

die Mehrkosten aus den gegenwärtigen<br />

Benzinzollerträgen aufgebracht wissen<br />

und nicht eine einzelne Klasse von Schweizer<br />

Bürgern — die Motorfahrzeugbesitzer — mit<br />

den Kosten für etwas belasten, das der allgemeinen<br />

Volkswirtschaft, insbesondere dem<br />

Fremdengewerbe, zugute kommt. Und viertens<br />

wollen-sie dadurch, dass der Anteil des<br />

Stellung einnehmen. Mari würde ihm vorwerfen:<br />

Ihr habt die Initiative angetrieben, und<br />

nun habt ihr uns eingebrockt, dass wir einen<br />

höheren Benzinzoll bezahlen müssen für eine<br />

Sache, die nicht uns, sondern die Allgemeinheit<br />

angeht! 0<br />

Der Vortritt von rechts.<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Bei der Kreuzung der Strasse 1. Klasse<br />

Dombresson-Valangin mit dem Weg Engollon-Villars<br />

ereignete sich im Dezember 1934<br />

ein Zusammenstoss zwischen einem Auto und<br />

einem Radfahrer, der den Tod des letzteren<br />

zur Folge hatte. Der Automobilist fuhr im<br />

massigen Tempo (40 km) von Dombresson<br />

jnach Valangin gegen die Strassenkreuzung<br />

izu, deren Einmündung auf der rechten Seite<br />

;für ihn der hohen Strassenböschung wegen<br />

unsichtbar war. Der Radfahrer kam langsam<br />

von rechts den Weg herunter, erreichte die<br />

Kreuzung vor dem Auto und bog, als er dessen<br />

ansichtig wurde, nach rechts in die<br />

Strasse ein. In der Annahme, der Radfahrer<br />

wolle gleichfalls auf der Strasse nach Valangin<br />

fahren, wollte der Automobilist vorfahren,<br />

weshalb er Gas gab und etwas nach<br />

links hielt. J)er Radfahrer aber, der eigentlich<br />

weiterhin dem Wege nach Villars folgen<br />

wollte, bog gerade in diesem Augenblick<br />

nach links ab, obschon er schon etwa 7 Meter<br />

auf der Strasse zurückgelegt hatte. Die<br />

iFolge war der verhängnisvolle Zusammenstoss.<br />

Der Automobilist wurde vom Polizeigericht<br />

des Val de, Ruz unter Zubilligung des bedingten<br />

Straferlasses zu 100 Fr. Busse verurteilt.<br />

Das Strafurteil führte aus, der Verunglückte<br />

habe die Strasse kreuzen wollen und sein<br />

anfängliches Einbiegen nach rechts in diese<br />

Strasse sei nur eine Reflexbewegung beim<br />

Gewahrwerden des Autos gewesen. Da es<br />

sich nicht um eine Hauptstrasse handle, habe<br />

der von rechts kommende Radfahrer den<br />

Bundes am Benzin mit 20 Millionen Franken<br />

fix und nicht durch eine prozentuale Quote<br />

festgelegt wird, verhüten, dass der Bund wei-.<br />

tere Benzinzollerhöhungen vornimmt, nachdem<br />

dieser Zoll nahezu 200 % des Wertes<br />

der Ware franko Schweizer Grenze beträgt<br />

und unser Automobilwesen bereits derart mit<br />

Lasten belegt ist, dass eine weitere Abnahme<br />

des Motorfahrzeugbestandes zu erwarten ist.<br />

Allen diesem Umständen trägt der bundesrätliche<br />

Entwurf keine Rechnung und der<br />

neueste nationalrätliche Beschluss ebenso<br />

wenig. Er ist also « nach Inhalt und Deckungs-<br />

Vortritt gehabt; hätte das Auto wegen der<br />

Strassenkreuzung verlangsamt, wäre der<br />

frage» genau so unbefriedigend wie am Zusammenstoss vermieden worden oder doch<br />

9. März, als das Gesamtinitiativkomitee beschloss,<br />

am Wortlaut des Volksbegehrens ren hätte der Angeklagte zum Abstoppen<br />

weniger schwer gewesen. Anstatt vorzufah-<br />

festzuhalten und dies dem Bundesrat in deutlichster<br />

Form kundwerden Hess. Und da sich gegen Art. 25 Absatz 1 des Motorfahrzeug-<br />

bereit sein sollen. Sein Verhalten verstosse<br />

die Situation nicht geändert hat, würden alle, gesetzes, wonach der Führer sein Fahrzeug<br />

die das Volksbegehren unterzeichneten, es ständig beherrschen und die Geschwindigkeit<br />

nicht verstehen — ja, die in den Verbänden den gegebenen Strassen- und Verkehrsverhältnissen<br />

anpassen solle, ferner gegen Art.<br />

geeinigten Strassenbenützer müssten sich direkt<br />

verkauft fühlen, w,ürde nun das Initiativkomitee<br />

ohne jede Motivierung eine andere und ^Kreuzungen hat der Führer die<br />

27) Absatz 1 MFG: «Bei Strassengabelungen<br />

Ge-<br />

schwindigkeit seines Fahrzeugs zu massigen<br />

und einem gleichzeitig von rechts kommenden<br />

Motorfahrzeug den Vortritt zu lassen.»<br />

In Gutheissung der vom Verurteilten eingereichten<br />

Kassationsbescnwerde hat der<br />

Kassationshof des Bundesgerichtes am 25.<br />

März das .neuenburgische Straf urteil aufgehoben.<br />

Es handelt sich bei der Strecke Dombresson-Valangin<br />

nicht um eine als Hauptstrasse<br />

gekennzeichnete Strasse; Art. 27 Absatz 2<br />

MFQ, wonach das auf der Hauptstrasse verkehrende<br />

Motorfahrzeug den Vortritt hat,<br />

kommt also hier nicht zur Anwendung. Auf<br />

andern Strassen hat der Führer nach Artikel<br />

27 Absatz 1 MFQ «einem gleichzeitig von<br />

rechts kommenden Motorfahrzeug» den Vortritt<br />

zu lassen. Im vorliegenden Falle nimmt<br />

das Polizeigericht an» dieses Vortrittsrecht<br />

stehe auch einem von rechts kommenden,<br />

Radfahrer zu und es folgt damit der Auffassung,<br />

die in einem Kreisschreiben des eidg.<br />

Justiz- und Polizeidepartements an die Kantonsregierungen<br />

vom 27. März 1934 vertreten<br />

ist. Das MFG spricht sich darüber nicht<br />

deutlich aus. Artikel 27 ordnet den Vortritt<br />

unter Motorfahrzeugen, Artikel 30 besagt,<br />

dass diese Vorschrift sinngemäss auch für<br />

die Radfahrer gelte, Artikel 33 Absatz 2 bestimmt<br />

dasselbe für Fahrzeuge mit Tierbespannung,<br />

Handkarren und Zugwagen, Artikel<br />

34 Absatz 2 für Reiter und. Viehherden.<br />

Damit ist nach dem Wortlaut immer nur der<br />

Vortritt unter einer der genannten Kategorien<br />

von Strassenbentitzern geregelt, nicht aber<br />

der Vortritt unter verschiedenartigen Fahrzeugkategorien.<br />

Es lag aber doch in der Absicht<br />

des Gesetzgebers, das Vortrittsrecht im<br />

allgemeinen zu regeln, wie es das Verkehrs*<br />

bedürfnis erforderte und darum gilt die Regel<br />

auch zwischen Motorfahrzeugen einer*<br />

seits und andern Fahrzeugen anderseits, so<br />

dass der Radfahrer in der Tat den Vortritt<br />

hatte.<br />

Indessen durfte der Automobilist nach<br />

dem Einbiegen des Radfahrers annehmen,<br />

dieser wolle auch der Strasse folgen und<br />

dann war er auch berechtigt, den Radfahrer<br />

nach der Strassenkreuzung zu überholen,<br />

denn er konnte nicht annehmen, dieser werde<br />

einige Augenblicke später doch noch vor<br />

ihm die Strasse zu kreuzen versuchen. Der<br />

begreifliche Irrtum des Automobilisten<br />

schliesst jede strafrechtliche Schuld aus,<br />

was zum Freispruch führt. Wp.<br />

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Ein Dornier-Amphibium in Bern. In ihrer<br />

Eigenschaft als Versuchsstation des eidg.<br />

Luftamtes führte die Alpar Bern schon verschiedentlich<br />

neue Flugzeugtypen vor. Erst<br />

kürzlich hatten wir Gelegenheit, unsere Leser<br />

mit dem in Bern stationierten Autogiro<br />

näher bekannt zu machen. Die im Laufe der<br />

nächsten Monate mit dieser «fliegenden<br />

Windmühle» vorgesehenen Versuche sollen<br />

zeigen, inwiefern und unter welchen Umständen<br />

der Rotorflügler in unserm Gelände<br />

dem Flugzeug mit feststehenden Tragflächen<br />

überlegen ist. Durch die Anschaffung wer-<br />

den auch die militärischen Stellen in die<br />

Lage versetzt, sich anhand eigener Erfahrungen<br />

ein Urteil zu bilden. Und schliesslich<br />

soll diese auch dazu dienen, um mit der konstruktiven<br />

Weiterentwicklung, die vielleicht<br />

noch sehr zukunftsreich sein kann, ständig<br />

in Kontakt zu bleiben. Dagegen wird das<br />

Autogiro voraussichtlich in der nächsten Zeit<br />

noch nicht in den öffentlichen Flugverkehr<br />

eingesetzt.<br />

Als einen anderen neuen Flugzeugtyp führte<br />

nun am letzten Freitag die Alpar einigen geladenen<br />

Pressevertretern die vor kurzem<br />

herausgekommene Dornier-« Libelle» vor.<br />

Es handelt sich hier um ein sogenanntes<br />

Amphibium, das sowohl auf Land wie auf<br />

Wasser niedergehen kann, eine vollständige<br />

Umkonstruktion des ursprünglichen Dornier-<br />

Flugbootes «Libelle», das nur zu Wasserlandungen<br />

fähig war. Dank ihrer fortschrittlichen<br />

Durchbildung ist die letzte Schöpfung<br />

der Dornier-Werke in Altenrhein wohl die<br />

leistungsfähigste derartige Maschine der Gegenwart.<br />

Mit ihrem 300 PS-Gnome et Rhöne-<br />

«Titan»-Sternmotor erreicht sie bei Vollast<br />

und Vollgas in Bodennähe eine Maximalgeschwindigkeit<br />

von 220 km/St, und bei stark<br />

gedrosseltem Motor eine Reisegeschwindigkeit<br />

von 175 km/St. Ihre Gipfelhöhe beträgt<br />

5600 Meter, so dass auch Alpenflügen nichts<br />

im Wege steht. Das Leergewicht beträgt<br />

1000 kg, das Fluggewicht 1400 kg. Ihrer<br />

Bauform nach ist die Libelle ein freitragender<br />

Hochdecker mit Bootsrumpf und über<br />

dem Tragdeck auf Streben montiertem Motor.<br />

Die Räder sind nicht nur zum Niedergehen<br />

auf dem Wasser, sondern auch zur<br />

Erhöhung der Fluggeschwindigkeit in seit- i<br />

liehe Aussparungen des Rumpfes hochklappbar.<br />

An Baumaterial ist weitgehend, z. B.<br />

auch für die ganze Beplankung, Duralumin<br />

angewandt. Das einstufige Boot umschliesst<br />

vor dem Flügel ein offenes Abteil für den<br />

Führer und einen Passagier und unter dem<br />

Flügel, von oben durch eine kleine Lücke zugänglich,<br />

eine geräumige geschlossene Kabine<br />

für zwei Passagiere. Das Führerabteil<br />

hat Doppelsteuerung. Zur Sicherung der Sta-<br />

Das einziehbare Fahrgestell der neuen Dornier-<br />

Libelle.<br />

bilität auf dem Wasser sind beide Flügel<br />

noch mit Hilfsschwimmern ausgerüstet. Sowohl<br />

diese, wie auch der Rumpf, sind- in<br />

mehrere Schotten unterstellt, so dass die<br />

Maschine auch dann schwimmfähig bleibt,<br />

wenn sich irgendwo ein Leck einstellen sollte.<br />

Zwei dieser Libellen, darunter auch das<br />

vorgeführte Flugzeug, wurden bereits an einen<br />

Missionsverband nach Ostafrika verkauft.<br />

Bei einem Rundflug unter der Führung von<br />

Direktor Pillichody hatten wir Gelegenheit,<br />

uns selbst von den vorzüglichen Eigenschaften<br />

dieser Maschine zu überzeugen. Besonders<br />

interessant für eine Berner «Landratte»<br />

war das Niedergehen auf dem Aare-Stausee<br />

unterhalb der Wohlenbrücke. Die Berührung<br />

mit der Wasseroberfläche bei einer Ausschwebegeschwindigkeit<br />

von etwas über 100<br />

km/St, war kaum spürbar und das Ausgleiten<br />

bis zum Stillstand über alles Erwarten<br />

ruhig und kurz. Erstaunlich rasch und mühelos<br />

ging auch auf der schmalen, gewundeti|rr<br />

Wasseroberfläche der Abflug vor sich. -s? ;<br />

. AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N" 28<br />

Der Goodrich Eis-Schutz für Flugzeuge.<br />

Nacht und Nebel bedeuten für den modernen<br />

jVerkehrsflug kein Hindernis mehr. Mit Hilfe<br />

der Blindflug-Instrumente, der Radiopeilgeräte<br />

oder, bei den neuesten Maschinen,<br />

neuer automatischer Steuerapparate lässt<br />

! sich das Ziel auch unter den ungünstigsten<br />

; Sicht Verhältnissen gefahrlos erreichen. Von<br />

Iallen atmosphärischen Einflüssen hatte der<br />

iVerkehrsflieger bis vor kurzem eigentlich nur<br />

.noch die Eisbildung zu befürchten. Die Gefahr<br />

der Vereisung des Flugzeuges bildete<br />

nicht zuletzt einen der Gründe, weshalb bisher<br />

in manchen Gegenden auf einen regelmässigen<br />

Winterbetrieb verzichtet werden<br />

rnusste. Ein Pilot, der die Warnung der meteorologischen<br />

Station missachtete, konnte<br />

erleben, dass sich beim Durchfliegen stark<br />

feuchtigkeitsgesättigter, unterkühlter Luftschichten<br />

die Flügel-Vorderkanten seiner<br />

Maschine in wenigen Minuten mit einer zentimeterstarken<br />

Eisschicht belegten, die rasch<br />

auch hinten gegen den Flügel anwuchs und<br />

schliesslich den Auftrieb so stark verminderte<br />

und das Gewicht derart erhöhte, dass<br />

die Maschine nicht mehr in der Luft zu halten<br />

war und notgelandet werden musste.<br />

Zahlreiche 'Mittel wurden versucht, um dieser<br />

Vereisungsgefahr, die auch für den Propeller<br />

besteht, entgegenzuwirken. Meist wurden<br />

Flüssigkeitsanstriche vorgeschlagen, die<br />

sich aber in ihrer Wirkung nicht als sicher<br />

genug erwiesen.<br />

Einen sicher wirkenden Schutz hat nun jedoch<br />

der Gummikonzern Goodrich durch einen<br />

mechanischen Enteiser geschaffen. Das<br />

Goodrich-Enteisungssystem sieht vor, dass<br />

die Flügel-Vorderkanten mit einer Anzahl<br />

parallel zueinander verlaufender, durch einen<br />

Gummistreifen verdeckter Gummischläuche<br />

versehen werden. Eine vom Motor angetriebene<br />

Luftpumpe setzt diese Schläuche<br />

unter Vermittlung eines automatischen Verteilers<br />

abwechslungsweise unter Druck.<br />

Durch die kleinen ständigen Formveränderungen,<br />

welche die Flügel-Vorderkante durch<br />

das abwechslungsweise Aufblähen und Einschrumpfen<br />

der Gummischläuche erfährt,<br />

blättert der Eisbelag immer wieder ab, bevor<br />

er eine gefährliche Dicke angenommen<br />

hat.<br />

Normalerweise erhalten die Flügel-Vorderkanten<br />

der dickprofiligen Verkehrsflugzeugflügel<br />

drei einander parallel laufende Schutzschiäuche<br />

wie beistehend skizziert. Abwechslungsweise<br />

wird zuerst der mittlere<br />

Schlauch und werden anschliessend die bei- i<br />

Die pneumatische Goodrich-Enteisungsvorrichtung<br />

in verschiedenen Arbeitsstadien.<br />

den äusseren Schläuche unter Druck gesetzt.<br />

Für dünnprofilige Flächen, z. B. auch für die<br />

Schwanzflächen, wurde ein etwas davon abweichendes<br />

System entwickelt,, bei dem die<br />

Loslösung des Eises durch sich wellenförmig<br />

deformierende Luftschläuche erfolgt. Der<br />

notwendige Luftdruck ist nur gering und beträgt<br />

zirka l A Atmosphären. Das Verteilerventil,<br />

das jedes Schlauchelement etwa alle<br />

40 Sekunden unter einen Druckimpuls setzt,<br />

kann entweder vom Motor oder mit einem<br />

kleinen, separaten Elektromotor angetrieben<br />

werden. Das Gewicht der ganzen Ausrüstung<br />

beträgt für ein grosses Verkehrsflugzeug<br />

etwa 30 kg.<br />

Zum Schutz gegen die Eisbildung an der<br />

Propellernabe hat Goodrich eine besondere<br />

gummibelegte Vorsatznabe geschaffen und<br />

zum Schutz gegen die Vereisung der Propellerwurzeln<br />

dienen ebenfalls Gummiüberzüge,<br />

die entweder noch mit Oel oder, wie die<br />

Spanndrähte, Streben usw., mit einer besonders<br />

zusammengesetzten Flüssigkeit, einem<br />

Gemisch von Rizinusöl, Harz und Diethyl-<br />

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mit einer grossen Anzahl Leute, die<br />

sich für ein solches Geschäft interessierten,<br />

so daß er uns binnen kurzem berichten konnte:<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />

NO 28<br />

Eine neue amerikanische Version des Stromlinienwagens. Der nebenstehend näher beschrieben«<br />

Scout «Scarabäus» von schräg hinten und von innen gesehen. Der Wagen hat Heckantrieb und einen<br />

besonders gross ausgebauten Passagierraum.<br />

Eine Damen-Rennequipe. Unter der Leitung des bekannten englischen Rekordfahrers Capt; Eyston<br />

(im Hintergrunde links) wurde eine Renngruppe gebildet, der ausschliesslich englische Rennfahrerinnen<br />

angehören. Bern Renn-« Stall» stehen eine Reihe von M. G. Midget-Maschinen zur Verfügung.<br />

Als erste ausländische Veranstaltung soll das 24-Stunden-Rennen von Le Mans bestritten werden.<br />

Ein Auto, das sich «in die Kurve legt». Ein deutscher Architekt Kolbe hat einen Wagen gebaut,<br />

dessen Karosserie sich beim raschen Kurvenfahron nicht nach aussen, sondern innen neigt, so dass<br />

sich die Passagiere nicht mehr festzuklammern brauchen, um der Zentrifugalkraft entgegenzuwirken.<br />

Das Problem scheint, nach dem Bild beurteilt, .ziemlich umständlich und kompliziert gelöst zu<br />

sein.<br />

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Ende letzter Woche führte die Alpar Bern im Belpmoos und auf dem Aare-Stausee bei Wohlen ein<br />

neues Dornier-Amphibium vor, das schon in zwei Exemplaren als Missionsflugzeug nach Ostatrika<br />

verkauft wurde. Die Landungsräder werden im Flug und zum Niedergehen auf dem Wasser in<br />

seitliche Aussparungen des Rumpfes hochgeklappt. Oben: Die vierplätzige Maschine schräg von<br />

vorn und, unten, schräg von hinten gesehen. (Vgl. auch den Artikel auf der Flugseite.)<br />

(Stahlschränke).<br />

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N«> 28<br />

II. Blatt<br />

BERN, 1. April <strong>1935</strong><br />

II. Blatt<br />

BERN, 1. April <strong>1935</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Neues Oel verhindert Zylinderabnutzung<br />

und Schlammbildung. Bekanntlich lehrt die<br />

moderne Forschung, dass die Zylinderabnützung<br />

zur Hauptsache nicht eine Abrasionssondern<br />

eine Korrosionserscheinung darstellt.<br />

Bei niedriger Motortemperatur bilden sich<br />

durch die Verbrennung Säuren, welche die<br />

Metalloberfläche der Zylinder aullockern,<br />

und erst so der Schabwirkung der Kolbenringe<br />

zugänglich machen.<br />

Um dieser «chemischen Abnützung» des<br />

Motors vorzubeugen, wurden schon Zylinder<br />

aus nichtrostendem Stahl vorgeschlagen.<br />

Aus fabrikatorischen Gründen kann jedoch<br />

eine solche Verbesserung vorläufig noch<br />

nicht in Frage kommen.<br />

Ausserordentlich interessante neue Aussichten<br />

bietet nun jedoch ein kürzlich patentiertes<br />

englisches Oel, das eine bekannte<br />

Weltfirma in den Handel bringt. In löslicher<br />

Form enthält dieses Oel eine Chromverbindung,<br />

die dadurch, dass sie sich in einem<br />

ganz feinen Belag an allen Reibstellen ausscheidet,<br />

die Metalloberflächen vor der<br />

ätzenden Einwirkung von Säuren schützt.<br />

Versuche der britischen National Physical<br />

Laboratorie und des kgl. englischen A. C.<br />

haben ergeben, dass das Oel tatsächlich die<br />

Abnützung der Zylinderlaufflächen stark<br />

herabsetzt, und zwar um etwa 50 % im Vergleich<br />

zu den Fällen, in denen ein gewöhnliches<br />

hochqualitatives Oel derselben Marke<br />

benützt wurde.<br />

Das neue Oel enthält aber noch einen weiteren<br />

wertvollen Bestandteil, nämlich eine<br />

lösliche Zinnverbindung, durch welche seine<br />

Lebensdauer stärk erhöht wird. Normalerweise<br />

altert jedes Oel durch Aufnahme von<br />

Sauerstoff, die in einer Schlammbildung erkenntlich<br />

wird. Das neue Oel dagegen bildet<br />

auch nach sehr langer Gebrauchsdauer nur<br />

ganz wenig Schlamm. Bei einer vom kgl.<br />

englischen A.C. durchgeführten Prüfung, die<br />

sich über 16,000 km erstreckte, zeigte der<br />

zum Schluss demontierte Austin-Motor eine<br />

nur ganz schwache Verrussung, die Kolbenringe<br />

waren in ihren Nuten vollständig frei,<br />

und das Kurbelgehäuse enthielt auch nicht<br />

Spuren von Schlamm oder anderer Niederschläge.<br />

-- - >.-•- . •- -s.<br />

Der Stout-« Scarabäus». Einen Wagen von<br />

ganz ungewöhnlichem Aussehen und Aufbau<br />

haben die Stout-Engineering Laboratories in<br />

Dearborn (Michigan) herausgebracht. Als<br />

Hauptziel schwebte dabei den Konstrukteuren<br />

ein Fahrzeug vor, das bei normalem<br />

Radstand, normaler Breite und Höhe eine<br />

möglichst geräumige und bequeme Karosserie<br />

haben sollte. Gleichzeitig will man besonderes<br />

Gewicht auf eine Karosserieform<br />

gelegt haben, welche auch bei Seitenwinden<br />

richtungsstabil bleibt und den Einfluss dieser<br />

Seitenwinde auf die Lenkung auf ein<br />

Minimum verringert. Der reine Luftwiderstand<br />

dagegen wurde erst sekundär berücksichtigt.<br />

Was bei dieser Problemstellung als Lösung<br />

herauskam, ist nebenstehend im Bild<br />

zu sehen. Durch sein käferförmiges Aussehen<br />

wurde der Wagen denn auch « Scarabäus<br />

» getauft. Sozusagen der ganze Aufbau<br />

zwischen der Vorder- und Hinterachse ist als<br />

Passagierraum ausgenützt. Der 100 PS V-<br />

8-Zylindermotor muss sich mit einem kleinen<br />

Abteil im Heck begnügen; der Führer sitzt<br />

ganz im Bug und hat vor sich nur die schräg<br />

nach vorn abfallende Windschutzscheibe.<br />

Sein Sitz ist nach allen Seiten verstellbar.<br />

Das übrige Ameublement erweckt den Eindruck,<br />

als ob man sich in einem kleinen<br />

Zimmer befände. Alle einzelnen Passagiersitze,<br />

drei Stück, können nach Belieben herumgerückt<br />

werden. Nur eine dreiplätzige<br />

Querbank über der Hinterachse ist fest eingebaut.<br />

Klapptische an den Seitenwänden<br />

gestatten den Insassen allen möglichen Zeitvertreib,<br />

inklusive kulinarische Erholung und<br />

an der einen Längswand lässt sich sogar ein<br />

molliges Ruhebett herrichten, so man sich<br />

an der vorüberrasenden Landschaft satt gesehen<br />

hat.<br />

Wie steht es aber mit der ganzen Herrlichkeit<br />

auf holprigen Strassen ? -th-<br />

Ein zukunftsreicher Motorfahrzeugtyp.<br />

Manche Leser kennen wohl die im modernen<br />

Strassenbau verwendeten Benzin - Pflasterrammen,<br />

mächtige, fast zentnerschwere<br />

Ramm-Werkzeuge, die, als ob sie richtige<br />

schwerer Arbeit durch Muskelkraft immer<br />

wieder hochheben muss. Die Wirkungsweise<br />

dieser Rammen ist denn auch interessant genug,<br />

um näher kennen gelernt zu werden.<br />

Im Innern eines grossen Zylinders, der durch<br />

die Ramme selbst gebildet wird, befindet<br />

sich ein Kolben, dessen untere Verlängerung<br />

die Bodenplatte der Ramme bildet. Genau<br />

wie bei einem Automobilmotor bewegt sich<br />

der Kolben ständig hin und her, sobald einmal<br />

durch eine erste Zündung das vorher in<br />

den Zylinder eingebrachte Gasgemisch zur<br />

Explosion gebracht worden ist. Jede Explosion<br />

schleudert die Ramme in die Luft. Während<br />

anschliessend das Werkzeug mit gewaltiger<br />

Wucht auf den Pflasterstein niederprallt,<br />

findet gleichzeitig die Kompression<br />

einer neuen Gemischladung statt.<br />

Durch entsprechende Abmessung des Zylinders<br />

und der Gewichte hat man es in der<br />

Hand, die Sprünge dieses Apparates in weitem<br />

Grad zu variieren. Hieraus ergibt sich<br />

eine interessante neue Nutzanwendung: Der<br />

Hüpfapparat als Transportmittel. Man hat<br />

versuchsweise schon Apparate gebaut, die<br />

Sprünge von mehreren Metern Höhe auszuführen<br />

imstande sind und die, versehen mit<br />

einer geeigneten Steuerung, eine rasche<br />

Fortbewegung auch in horizentaler Richtung<br />

gestatten. Wie auf der beistehenden Skizze<br />

dargestellt, ist der grösste Teil des Apparates<br />

als Kabine ausgebaut. Um den Rückprall<br />

auf den Boden, der ohnehin durch das<br />

Komprimieren der neuen Ladung schon abgedämpft<br />

wird, noch elastischer zu gestalten,<br />

ist der Fuss des Apparates mit einem<br />

pneumatischen Gummipuffer versehen. Gesteuert<br />

wird das,. neuartige Fahrzeug entweder<br />

mit Hilfe eines eingebauten Kreisels<br />

oder dann durch kleine flügelartige Klappen<br />

an der Aussenseite, die durch ihre Flossenwirkung<br />

auch eine Drehung des Apparates<br />

um seine Achse gestatten.<br />

Verkehrstechnisch ist das neue Fahrzeug<br />

vor allem deshalb interessant, weil es, speziell<br />

in Grossstädten, von den im gewöhnlichen<br />

Motorfahrzeugverkehr fast unvermeidlichen<br />

Stauungen unabhängig macht bzw.<br />

solche Stauungen mit der Zeit beseitigen<br />

Lebewesen wären, unermüdlich auf den einzurammenden<br />

Pflastersteinen herumhopsen wären mit einem Schlag behoben. Schliess-<br />

würde. Auch die Parkierungsschwierigkeiten<br />

und nur an zwei Stangen geführt zu werden lich ist es sogar denkbar, dass man mit dem<br />

brauchen, statt dass sie der Arbeiter in «Axitopogo», wie das neue Verkehrsmittel ge-<br />

Das neue «Autopogo» im Betrieb.<br />

tauft wurde, direkt von der Strasse durch<br />

ein Fenster im so und sovielten Stockwerk<br />

direkt in sein Bureau oder seine Wohnung<br />

hüpft. Um zu hohe Sprünge oder einen versehentlichen<br />

Hupf über Abgründe hinaus ungefährlich<br />

zu machen, ist im Kopf der Kabine<br />

ein Fallschirm eingebaut, der- sich? nach<br />

Ueberschreiten einer gewissen Geschwindigkeit<br />

automatisch entfaltet. Diese Anordnung<br />

ist speziell auch für den Tourismus im Hochgebirge<br />

von grosser Bedeutung.<br />

Allerdings sind noch Mittel und Wege zu<br />

prüfen und neue Vorschriften zu erlassen,<br />

um den Missbrauch der neuen Fortbewegungsmöglichkeit,<br />

d. h. vor allem zu langen<br />

und zu hohen Sprüngen, Anrempelungen in<br />

der Luft, Landungen auf ungeeigneten Stellen<br />

(z. B. Trottoirs) u. dgl. vorzubeugen. ; ;<br />

Wie man uns versichert, hat die Erfindung<br />

auch volkswirtschaftliche Bedeutung, indem<br />

die Konstruktions-Lizenzen wahrscheinlich<br />

an schweizerische Werke übertragen würben:!<br />

Haben Sie beobachtet, wie die Berna-<br />

Schnell-Lieferungswagen in immer<br />

wachsender Zahl auf der Strasse zu<br />

sehen sind und wie manche Firmen<br />

nach Anschaffung des ersten Wagens<br />

bald einen zweiten und oft gar einen<br />

dritten in Dienst nehmen? — Wäre<br />

dies möglich, wenn sich die Anschaffung<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />

Neue Grand PrlxrRennwagen. Die grossen<br />

Rennen der kommenden Saison werden voraussichtlich<br />

technisch interessanter sein denn<br />

je. Nachdem im verflossenen Jahr die deutschen<br />

Auto-Union und' Mercedes-Rennwagen<br />

einen ganz neuen Ständard von Höchstleistungen<br />

aufgestellt haben,, sahen sich auch<br />

die übrigen Rennwagen - Konstrukteure gezwungen,<br />

in mehr oder weniger hohem Grade<br />

von ihren bisherigen Bauformeln abzugehen.<br />

Wie schon gemeldet, haben die neuen, Alfa<br />

Jfameo - Grand jRris»Wagen; einen zweiten<br />

Aufbauschema des neuen zweimotorigen Alfa<br />

Romeo-Rennwagens;<br />

Motor erhalten, der die Gesamtleistung des<br />

Fahrzeuges auf rund 500 PS erhöhen wird.<br />

Der grundsätzliche Aufbau des neuen Alfa<br />

Romeo ist in der beistehenden Skizze 1<br />

schematisch dargestellt. Der Heckmotor ist<br />

im Raum zwischen den beiden Hinterradantriebswellen<br />

untergebracht, die. schon bisher<br />

beim Monoposto-Wagen benützt wurden, um<br />

dem Fahrer einen möglichst niedrigen Sitz<br />

zu ermöglichen. Der Führersitz ist jetzt<br />

Antwort 9348. Instruktionenbuch. Zuschrift<br />

weitergeleitet.<br />

Red.<br />

Frage 9358. Wer repariert Kühlerthermometer<br />

für Buick? C. S. in S,<br />

Frage 9359. Erfahrungen mit D. K. W. Welcher<br />

Besitzer eines D. K. W.-Zweitaktmotor-Wagens ist<br />

in.der Lage, sich über seine Erfahrungen zu äuaser?<br />

Eä werden diese Wagen mit Schweizerober-<br />

offeriert Ist die Kühlung ohne Pumpe und<br />

zwischen den beiden. Motoren auf dembau<br />

ohne Ventilator genügend? C. S. in S.<br />

Wechselgetriebe angeordnet. Von der Anwendung<br />

der ursprünglich vorgesehenen<br />

hinteren Schwingachse scheint man dabei<br />

abgekommen zu sein. Statt wie bisher in<br />

einem einzigen grossen Behälter im Heck des<br />

Wagens, wird der Brennstoff in zwei Tanks<br />

seitlich aussen am Chassisrahmen mitgeführt.<br />

Einen sehr interessanten Wagen lässt sich<br />

gegenwärtig auch der bekannte Rennfahrer<br />

Seitenansicht des im Bau befindlichen Rennwagens<br />

von Biondetti.<br />

Biondetti nach eigenen Entwürfen bauen. Wie<br />

beim Auto-Union-Wagen sitzt hier der Fahrer<br />

ganz vorn und der Motor ist vor der<br />

Hinterachse eingebaut. Der Motor selbst ist<br />

ein Zwölfzylinder mit zwei im Winkel von<br />

60 Grad zueinander stehenden Sechszylinderblöcken.<br />

Er hat 79 mm Bohrung, 100 mm<br />

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Hub, rund 5900 ccm Zylinderinhalt und soll<br />

gegen 400 PS entwickeln, während sein Gewicht<br />

nur 265 kg beträgt. Besonders bemerkenswert<br />

sind der Verzicht auf einen<br />

Kompressor und auf eine Wasserkühlung.<br />

Die "mit Kühlrippen versehenen Zylinder sind<br />

durch Zentrifugal-Ventilatoren und Leitkanäle<br />

einem starken Luftstrom ausgesetzt. Das<br />

Vierganggetriebe ist fest mit dem Aufbau<br />

und dem- Differentialgetriebe verbunden, von<br />

dem aus die Räder durch Schwingachsen angetrieben<br />

"werden. -Die Schwingachsen sind<br />

halbelliptisch abgefedert. Als Aufbau-Fundament<br />

dient statt eines Rahmens ein einziges<br />

zentrales Rohr. Der Brennstoffbehälter befindet<br />

sich dicht hinter dem Führersitz. Die<br />

Spurweite des Wagens beträgt 1,39 m, sein<br />

Radstand 2,55 m. Möglicherweise wird Biondetti<br />

mit diesem Fahrzeug, mit dem schon<br />

in den nächsten Tagen die Probefahrten aufgenommen<br />

werden können, in Tripolis starten,<br />

-y.<br />

Tedi<br />

Frage 9360. Traktorenöl für Personenwagen. Kann<br />

ein Traktorenöl ohne Nachteil auch für Auto- und<br />

Motorradmotoren gebraucht werden? Dasselbe stellt<br />

sich im Preis günstiger als ein Markenautoöl, ist<br />

jedoch teurer als gewöhnliches Fass^Autoöl, mit<br />

dem ich schon gute Erfahrungen gemacht habe.<br />

Können durch Farbe und Auesehen eines Oeles<br />

Schlüsse auf dessen Wertigkeit gezogen werden?<br />

F. H. in E.<br />

Antwort: Zur Schmierung eines Automobilmotors<br />

»ist prinzipiell immer nur das beste Oel gerade<br />

gut genug. Eine vermeintliche Sparsamkeit<br />

kann sich hier bitter rächen. Wir möchten Ihnen<br />

deshalb raten, von allen Experimenten abzusehen<br />

und sich an die Oelmarken und die Oelqualitäten<br />

zu halten, die vom Konstrukteur Ihres Wagens<br />

und von den grossen Oelfirmen vorgesehen sind.<br />

Aus dem Aussehen und der Farbe lassen sich<br />

keinerlei Schlüsse auf die Qualität des Oels ziehen.<br />

Selbst die Prüfung der physikalischen Grundeigenschaften,<br />

wie die Viskosität, Säuregehalt, Flammpunkt,<br />

Aschegehalt usw. bietet noch keine absolute<br />

Gewähr für die einwandfreie Eignung im Motorbetrieb.<br />

- s t-<br />

Frage 9361. LiUratur Ober Flugmotoren. Könnten<br />

Sie mir einige gute Bücher über Flugmotgren<br />

angeben, oder existiert vielleicht eine Zeitschrift?<br />

Es sollte ein Buch sein, das nur die Motoren mit<br />

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Antwort: Zu empfehlen sind- folgende<br />

Bücher:<br />

Häder-Thoelz: Flugmotoren in Leicht-und Schweröl»-<br />

bauart (erschienen 1929 mit 237 Abb., Fr. 20.25).<br />

Katz: Neuzeitliche Flugmotoren (erschienen, 1928,<br />

386 Seiten, 389 Abb. Preis Fr. 31.25)<br />

Page: Modem Aviation .Engines, (englisch geschrieben,<br />

2 Bde. mit 1908 S. und 919 Abb., erschienen<br />

1929).<br />

Recht gut sind auch die in der Sammlung<br />

« Flugzeugbau und Luftfahrt» im Auftrage des<br />

Deutschen Luftsportverbandes herausgegebenen<br />

Hefte:<br />

Moeller: Der Flugmotor (3 Heftchen mit zusammen<br />

zirka 240 Seiten und 170 Abb., Preis zusammen<br />

zirka Fr. 11.—).<br />

Schaefer: Flugmotorenkunde (2 Hefte mit zusammen<br />

140 S> und 120 Abb., Preis zusammen<br />

zirka Fr. 6,50).<br />

Zeitschriften, die sich ausschliesslich nur mit<br />

Flugmotoren befagsen, sind uns nicht bekannt, dagegen<br />

sind Aufsätze über Flugmotoren in den meisten<br />

flugtechnischen Zeitschriften verstreut zu finden<br />

Ẇohl die beste Publikation über den gegenwärtigen<br />

Stand und die Tendenzen des modernen Flugmotorenbaues<br />

ist der 1934 von der englischen<br />

« Royal Aeronautical Society » herausgegebene Vortrag<br />

von Fedden: « Possible future developments of<br />

air-cooled aero engines ».<br />

Den Mitgliedern des Aero-Glubs der .Schweiz<br />

sind die meisten der genannten Bücher in der<br />

Bibliothek des Clubs zugänglich. A.<br />

Anfrage 498. Unerreichte Garantie. Ich habe<br />

vor einigen Monaten einen neuen Amerikanerwagen<br />

gekauft mit der schriftlichen Garantie, dass er hei<br />

einem Tempo von 70 km nicht mehr als 14 Liter<br />

Benzin brauchen dürfe. Der Wagen ist jetzt etwa<br />

7000 km gefahren. Alle Versuche des Verkäufers<br />

und auch des Generalvertreters, den Benzinverbrauch<br />

auf das garantierte Quantum hinunterzudrücken,<br />

sind gescheitert. Man vertröstete mich<br />

zuletzt mit dem Hinweis, dass die Art Wagen erst<br />

mit 8000 km recht eingefahren seien, und dann<br />

werde der Benzinkonsum von selbst zurückgehen.<br />

Ich kann es aber nicht glauben, da derselbe seit<br />

den letzten 5000 km immer gleich geblieben ist. Da<br />

die Garantiezeit in den nächsten Tagen abläuft,<br />

möchte ich Sie bitten, mir mitzuteilen, was da zu<br />

tun ist. Ich möchte natürlich den Wagen so nicht<br />

behalten, da ich in der heutigen Zeit grossen Wert<br />

darauf lege, einen Wagen zu besitzen, der ökonomisch<br />

ist. K. S. in W.<br />

Antwort: Weist eine Kaufsacbe Mängel auf<br />

oder entspricht nicht den zugesicherten Eigenschaften,<br />

so steht dem Käufer das Recht zu, entweder<br />

die Wandelung des Kaufvertrages, d. h. die Rückgängigmachung,<br />

zu verlangen oder aber einen entsprechenden<br />

Minderwert zu verlangen. Selbst wenn<br />

der Käufer die Wandelung verlangt, ist der Richter<br />

berechtigt, sofern ihm die Mängel nicht von<br />

ganz grosser Bedeutung erscheinen, im Falle der<br />

Wandelung einen Minderwert zuzusprechen. Im<br />

vorliegenden Fall,.halte ich dafür, dass eine Wandelung<br />

durch den Richter nicht bewilligt' werden<br />

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wird, sondern nur eine Minderung des Kaufpreises,<br />

und zwar ungefähr in der Weise, dass der Verkäufer<br />

verpflichtet wird, Ihnen den Mehrverbrauch<br />

an Benzin, berechnet auf eine Gesamtleistung des<br />

Wagens von 100 000 km, zu vergüten. Ich möchte<br />

allerdings noch bemerken, dass in der Regel bei<br />

diesen Zusicherungen des Minimalverbrauches immer<br />

eine Marge von ca. 10% des angegebenen Verbrauchquantums<br />

bewilligt -wird. Ich empfehle Ihnen,<br />

vorgängig des Ablaufes der Garantiefrist vorerst<br />

einmal beim Friedensrichteramt einen entsprechenden<br />

Betrag gegen den Verkäufer einzuklagen, damit<br />

Sie Ihrer Rechte nicht verlustig gehen. O<br />

u. Industrie<br />

Zur Oelßraphltschmierung. Ihre Vorteile wurden<br />

in zahlreichen Artikeln aller Fachzeitschriften<br />

ausführlich dargestellt. Wenn in folgendem auf<br />

einen Nachteil hingewiesen wird, geschieht' es nicht<br />

in der Absicht, diese Vorteile herabzumindern,<br />

sondern die Ausführungen -sollen als Ergänzung zu<br />

dem bereits Bekannten aufgefasst werden.<br />

Der Graphit wird bekanntlich in kolloidaler<br />

Form als Zusatz zum Auto-Oel verwendet. Kolloidaler<br />

Graphit ist reiner Kohlenstoff in feinster<br />

Form, der nach besonderen Verfahren aus QualitätskobJe<br />

gewonnen wird. Er lässt sich in frischem<br />

Oel homogen verteilen, so dass er selbst nach Passieren<br />

einer Zentrifuge in seiner ursprünglichen<br />

Verteilung suspendiert bleibt. Praktische Erfahrungen<br />

und Laboratoriumsversuche haben jedoch gezeigt,<br />

dass sich der Graphit unter gewissen Bedingungen<br />

aus dem Oel ausscheidet. Wir meinen hiemit<br />

nicht die Misserfolge, die auf unsachgemässe<br />

Anwendung des Graphits oder auf dessen mangelhafte<br />

Qualität zurückzuführen sind, sondern einen<br />

allgemein gültigen Zusammenhang zwischen Ausflockung<br />

und Säurebildung. Jedes Oel altert im Betrjabe,<br />

ee oxydiert, es wird sauer; je nach der<br />

Qualität mehr oder weniger rasch. Um der Graphjt-Ausscheidüng<br />

vorzubeugen, ist es daher angezeigt,<br />

den vorschriftsgemässen Oelwechsel einzuhalten,<br />

denn je länger das Oel im Betrieb bleibt, desto<br />

stärker ist die Säurebildung. Die genannte Tatsache<br />

führt ferner zu der Einsicht, dass QuaJitätSöle<br />

einen besseren Schutz gegen die Ausscheidung<br />

bieten als DurchschnittsöJe, denn letztere neigen<br />

bekanntlich mehr zur Säurebildung, als hochwertige<br />

Schmiermittel.<br />

Je nach dem gegebenen Fall sind die Folgen<br />

der Graphitausscheidung natürlich mehr oder weniger<br />

verhängnisvoll. Bei einem Motor mit Spritzschmierung<br />

z. B. setzt sich der ausgeschiedene<br />

Graphit unter Umständen nur auf dem Boden der<br />

Oelwanne nieder und richtet keinen Schaden an.<br />

Anderseits kann dieselbe Erscheinung in einem Motor<br />

mit Umlaufschmierung durch Verstopfen der<br />

Schmierkanäl« unangenehme Betriebsstörungen verursachen.<br />

Es ist daher verständlich, dass viele<br />

Leute ohne Vorbehalt auf die Oelgraphitschmierung<br />

schwören, weil sie nur ihren eigenen, günstigen<br />

Fall kennen.<br />

Die Eigenschaften des Graphits: grosse Hitzbeständigkeit,<br />

Widerstand gegen mechanische Beanspruchungen,<br />

Eindringungsvermögen in Unebenheiten<br />

von Metallflächen bieten für gewisse<br />

Sohmierprc-bleme wertvolle Vorteile; in Verwendung<br />

mit dem Oel darf jedoch die oben beschriebene<br />

Erscheinung nicht ausser acht gelassen werden.<br />

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Bern, Montag, 1. April <strong>1935</strong><br />

III. Blatt der „Automobil-Revue" No.28<br />

San Juan im Zaltteot<br />

Nun sind endlich die Tage gekommen, da<br />

die Boote aus den dunklen Schuppen ans<br />

Licht geholt und für das sommerliche Wasserleben<br />

hergerichtet werden. Ueberall am<br />

Fluss riecht es nach Teer und Farbe; kieloben<br />

liegen auf ihren Böcken Kanus und<br />

Faltboote, und Männer in Hemdsärmeln hantieren<br />

mit Farbtöpfen und Pinseln. Sie flikken<br />

und malen, dass auf den Handflächen<br />

die Blasen springen; sie treten ein paar<br />

Schritte zurück und prüfen mit eingekhiffenem<br />

Auge, ob der Anstrich gut wirkt; sie<br />

rauchen und rufen.. Und die Frühlingssonne<br />

spielt auf dem Wasser, und an den Landungsstegen<br />

glucksen die Wellen. Es ist eine herrliche<br />

Zeit!<br />

In diesen schönen Tagen nun suchte ich<br />

meinen Freund Herbert auf, in seinem Häuschen<br />

draussen am Fluss. Auch er war beschäftigt,<br />

sein Zweisitzerboot herzurichten.<br />

Es war schon beinahe fertig und leuchtete in<br />

der Sonne; nur der Name vorn am Bug<br />

fehlte noch.<br />

«Wie heisst denn dein Kahn?» erkundigte<br />

ich mich.<br />

«Erstens ist es kein Kahn, sondern ein Faltboot,<br />

du Landratte!» belehrte mich Herbert<br />

«Und zweitens ist deine Frage laienhaft.<br />

Ein Boot führt selbstverständlich den Namen<br />

der Freundin des Besitzers!»<br />

«Aha! Also heisst deins Margot?!»<br />

«Jawohl, Margot!» wiederholte er, und es<br />

bedurfte keines Scharfblickes, um festzustellen,<br />

dass er bis über beide Ohren verliebt<br />

war. Margot! — wie er schon den Namen<br />

auf der Zunge zergehen Hess... !<br />

Dann ging er ins Haus und holte ein Holztäfelchen,<br />

auf dem in zierlichen Buchstaben,<br />

rot auf weissem Grunde, der Name Margot<br />

zu lesen stand. Dieses Täfelchen schob er<br />

zwischen zwei schmale Holzleisten, die am<br />

Bug des Faltbootes befestigt waren und eine<br />

Art Schiene bildeten, in der das Namensschild<br />

nun festsass. Dann blickte er mich stolz und<br />

erwartungsvoll an.<br />

«Sehr nett!»- lobte ich' sein Werk. «Ab'er<br />

eigentlich ein bisschen umständlich, nicht?<br />

Gewöhnlich malt man doch den Namen einfach<br />

auf die Bordwand.»<br />

«So habe ich's im vorigen Jahr auch gemacht.<br />

Aber...»<br />

«Was aber?»<br />

«... aber das ist noch unpraktischer, mein<br />

Lieber! Alle drei Wochen habe ich den alten<br />

Namen überpinseln und einen neuen draufrnalen<br />

müssen. Jetzt schiebe ich einfach ein<br />

neues Schildchen ein, und die Sache ist gemacht!»<br />

H.S.<br />

!Baxack den, Zukunft<br />

Wir New-Yorker waren skeptisch und sehr<br />

ironisch gewesen : «Die RockefeHer-Stadt<br />

Radio City ! Bluff der Technik als Opiat für<br />

die Massen, Versuch des reichsten Mannes<br />

Amerikas, seinem Namen eine Pyramide zu<br />

bauen.» Wir boykottierten Radio City. Wir<br />

lächelten über den grössenwahnsinnigen Kinotempel<br />

« Roxy », auf dessen geschweifter,<br />

metallener Decke die Kunst des Lichtwerfers<br />

Sonnenaufgänge in Regenbogenfarben<br />

komponierte, jede halbe Minute einen andern.<br />

Wir sahen auf der grossen Leere, die<br />

die reissenden Ungetüme, die Hauszerstörer<br />

F E U I L L E T O N<br />

Mannequin.<br />

Roman von Fannie Harst.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Drei Tage später erhielt Orchid fast<br />

gleichzeitig zwei Angebote. Das eine, von<br />

einem Importeur in der West Thirty-seventh<br />

Street, bot ihr für ihre Dienste als Mannequin<br />

ein Gehalt von achtzehn Dollar die<br />

Woche.<br />

Und am selben Tage, um diese beträchtliche<br />

Steigerung noch zu übersteigern, machten<br />

ihr die vielleicht vornehmsten Schneider<br />

zweier Kontinente, Drecotte fils, Rue de la<br />

Paix. Nice, Palm Beach, New • Port, Fifth<br />

Avenue, ein Offert, in ihre New Yorker Filiale<br />

einzutreten, um für zweiundzwanzig Dollar<br />

die Woche Kleider vorzuführen.<br />

Als Orchid während der Lunchzeit ein Telephon<br />

erreichte und Martin davon erzählte,<br />

kam ihre Stimme atemlos, kurz abgerissen<br />

über den Draht zu ihm.<br />

Fürs erste bedeutete es das Ende des<br />

und Baggermaschinen mit ihren langen und<br />

gewaltigen Armen mitten in New York geschaffen<br />

hatte, einige protzige Riesen emporschiessen;<br />

wir hörten von geplanten hängenden<br />

Gärten, von Kolonnaden, von einem<br />

Reich der Schönheit und der Entspannung<br />

zwischen Pflaster und Himmel. Wir glaubten<br />

nicht daran. Aber es ist Zeit, dass wir un-<br />

Aas de%<br />

Von Hermann Hesse:<br />

Es war eine schöne Zeit, als wir noch zwölfjährig<br />

waren und als der Sammetwedel noch lebte,<br />

der sonderlinghafte Besitzer eines Kramladens in<br />

meiner Vaterstadt.<br />

Der unglückliche Mann mit seiner Brille und<br />

seiner hohen weibischen Stimme war die Zielscheibe<br />

unaufhörlicher Neckereien. Für uns Schulbuben<br />

war es eine immer neue Wonne, diesen harmlosen<br />

und etwas komischen Menschen zu verhöhnen. Wir<br />

verstanden seinen schleichenden Gang, seine unbeherrschte<br />

Fistelstimme nachzuahmen, wir waren<br />

es, die seinen Namen in den fatalen Sammetwedel 4<br />

verwandelt hatten. Und zu unsern ständigen Freuden<br />

und Uebungen gehörte es, frühmorgens an der<br />

Glocke seines noch verschlossenen Ladens Sturm zu<br />

läuten und dann um die Ecke zu verschwinden.<br />

Wir schrieben" ihm auch zuweilen kleine Spottbriefe<br />

in Versen oder schickten ihm mit der Post angebliche<br />

Bestellungen auf ungeheuer grosse Warenlieferungen<br />

zu. Auf der Strasse wurde er von uns allen<br />

stets mit. phantastischer Ehrerbietung wie ein Fürst<br />

gegrüsst, was er immer hie und da wieder einmal<br />

ernst nahm und geschmeichelt erwiderte, und ganze<br />

Abende lang belagerten wir seine Ladentreppe.<br />

Eines Abends bummelte ich mit drei Kameraden<br />

untätig auf dem Marktplatz. Es fing gerade an,<br />

ein wenig langweilig zu werden. Wir hatten den<br />

Polizeidiener gehänselt, wir hatten dem Sigrist<br />

beim Abendläuten geholfen, und jeder hatte sich<br />

mit dem Sackmesser ein hübsches Stück Glockenseil<br />

abgeschnitten; dann hatten, wir. dem nervösen Apo-.<br />

theker, dessen Leiden uns unverständlich war und<br />

der jeden von uns wie ein Satan hasste, Knallerbsen<br />

an die Fensterscheiben geworfen. Darauf<br />

waren wir am Marktbrunnen beschäftigt gewesen,<br />

hatten drei von seinen Röhren mit unseren Seilstumpen<br />

verstopft und den Anblick genossen, wie<br />

aus der vierten Mündung ein herrlicher Wasserstrahl<br />

auf den gepflasterten Marktplatz schoss. Jetzt<br />

wussten wir nichts Neues mehr anzufangen, und<br />

dunkel wollte es auch schon werden. Es war zwar<br />

schon Sommer, aber was hatten wir davon, denn"<br />

es gab auf die schlimmen Maifröste hin kein Obst<br />

in der Gegend. Die Stachelbeersträucher hatten<br />

wir schon geleert, wo wir nur zukommen konnten,<br />

und statt der abendlichen Expeditionen auf Kirschen<br />

und anderes Frühobst sahen wir uns auf<br />

Indianerspiele angewiesen. Es waren schlechte<br />

Zeiten, und vergebens hätten wir in stundenlanger,<br />

gefahrvoller Arbeit die Stacheldrähte an mehreren<br />

Obstgärten abgezwickt.<br />

«Ich geh' heim,» erklärte der Philipp gelangweilt.<br />

Hinterzimmers im dritten Stock, das voll<br />

vom Flitterstaat Idaleens war. Ganze zwei<br />

Sonntage wanderte Orchid mit der herrlichsten<br />

Beschäftigung umher, die sie je gekannt<br />

hatte. Wohnung suchen, ein Zimmer<br />

für sich allein, das sie mit niemandem zu<br />

teilen die Absicht hatte. Auf der Suche nach<br />

einem solchen Zimmer, dem sie nun ein wenig<br />

von ihrem anspruchsvollen Wesen verleihen<br />

könnte.<br />

Wenn Orchid sich sein Zimmer nach ihrem<br />

Herzenswunsch vorstellte, sah sie es im Zusammenhang<br />

mit etwas, das ihr mehr als<br />

irgend etwas anderes erstrebenswert schien.<br />

Etwas, das ihr die neue Zeit von Annehmlichkeiten,<br />

in die sie erst jetzt eintreten<br />

sollte, versinnbildlichen würde.<br />

Orchid suchte ein Zimmer mit einem Sims<br />

für ein Fensterbeet! Ein grüngestrichenes<br />

Fensterbeet, in welches sie blühende Dinge<br />

pflanzen konnte. Es stellte ihr, ohne dass<br />

sie sich dessen bewusst wurde, alle ihre unterdrückten<br />

Wünschen nach Gärten dar. Den<br />

Duft süsser Blüten. Wachsendes Grün.<br />

Sie fand ein solches Zimmer. In der Hast<br />

sere Meinung ändern. Die Leere hat sich<br />

wunderbar gefüllt, weissbesäulte Kolonnaden<br />

winken uns, Gärten hängen hoch über uns,<br />

Girlanden um den Hals von Riesen. Im<br />

R.C.A.-Gebäude wurde das Regenbogenrestaurant<br />

und das Patio-Cafe eröffnet. TJas<br />

Restaurant ist im 65. Stock, aber es begnügt<br />

sich nicht mit dieser Höhe, sein Dach wölbt<br />

sich ein'paar Stockwerke weiter hinauf, so<br />

dass das Gefühl erweckt wird, als sei zwischen<br />

uns und den Wolken kein trennender<br />

Raum mehr. Für Leute, die an Schwindel<br />

leiden, ist es nicht der richtige Ort; aber<br />

hier leidet niemand an Schwindel. Unter diesem<br />

Dach stehen die Tische und Fauteuils in<br />

grossen Zwischenräumen und wie von ungefähr<br />

inmitten von Blumen und raffiniert angebrachten<br />

Spiegeln, von denen einige prismatisch<br />

sind und ein merkwürdiges Gefunkel<br />

aussenden. Noch interessanter ist die<br />

«Lounge», der Gesellschaftsraum. Seine<br />

Grundform besteht aus drei weit ausladenden<br />

Halbkreisen, die wie in einer grossartigen<br />

Umarmung die hohe Glasmauer der<br />

Fenster einschliessen, die hinwiederum eine<br />

Glasmauer nur ist, weil es der Verstand so<br />

will, die in Wirklichkeit aber das lichterfunkelnde<br />

Wolkenkratzer-New-York auffängt,<br />

um es uns darzubieten. Im Einklang mit der<br />

Grundform sind auch die Sofas' und langen<br />

gepolsterten Bänke sichelförmig, mit weissem<br />

Leder bespannt. Im Patio-Cafe .geniesst<br />

man dieselbe Aussicht, dazu hört man von<br />

4 Uhr an die seufzende Ukelelemusik Dave<br />

Kaouohis und seines Honoluluorchesters. Ein<br />

Tanzplatz ist da, grösser als irgendwo anders<br />

in New-York. Die schönsten Frauen der<br />

Stadt drängen sich hier in den bezaubernden<br />

neuen Kleidern, nach denen die Räume verlangen.<br />

Eine künftige Zeit ist hier irgendwie<br />

vorausgeahnt, skizziert. Es ist etwas vom Geist<br />

eines neuen Barock in diesem unablässigen<br />

Bestreben, die Nüchternheit des an geradelinige<br />

Betonbauten gefesselten Lebens durch<br />

kühne Kurven und phantastische Kombinationen<br />

zunichte zu machen. y.<br />

« Nein, halt doch! » riefen wir andern und zogen<br />

ihn mit uns die schmale, steile Kronengasse hinab.<br />

Da kam mir plötzlich ein Gedanke.<br />

« Zum Sammetwedel! » rief ich begeistert. « Wir<br />

sind schon eine Ewigkeit nimmer bei ihm gewesen. »<br />

Gesagt, getan. Mit wenigen Sätzen hatten wir im<br />

Sturm seinen Laden erreicht. Es war alles ruhig<br />

und kein Mensch im Laden, und zwischen den<br />

Blechbüchsen und Seifepaketen stand friedlich der<br />

dunkle hölzerne Brasilianer und sog an seiner ungeheuren<br />

Zigarre.<br />

';*' Vor ( dem Schaufenster hielten wir Kriegsrat,<br />

find es wurde beschlossen, die Intrige durch einen<br />

schlichten ( Ladenbesuch .einzuleiten. Drei Rappen<br />

Wurden ^zusammengeschossen, und mich traf das<br />

Los, die Fehde zu eröffnen. Ich sollte in den Laden<br />

gehen und nach allerlei Dingen im Preise von<br />

drei Rappen fragen, das Geld aber natürlich nur<br />

im schlimmsten Notfalle ausgeben. Dann würden<br />

wir weitersehen.<br />

Die Klingel ertönte, und mit freundlichem Grusse<br />

trat ich in den Laden, in dem schon das Licht<br />

brannte. Misstrauisch empfing mich der hinter KarameJlengläsera,<br />

Zuckerhüten und. Kaffeebüchsen<br />

halb verborgene Sammetwedel. Ohne Zweifel ahnte<br />

er, da er mich kannte, etwas von der Ruchlosigkeit<br />

meiner Absichten; aber kaufmännische Diplomatie<br />

nötigte ihn zum Höflichsein. '•' Ich pflegte für meine<br />

Mama nicht selten einige Pfund Zucker, Salz, Griess<br />

oder Mais bei ihm zu holen, war also ein alter<br />

Kunde. > ' ' '<br />

Der Kaufmann blickte mich durch die Grüben<br />

Gläser seiner Brille argwöhnisch an. Wir kannten<br />

einander, wir zwei, und wir liebten einander nicht.<br />

Und ich wusste, dass er einmal zu meiner Tante<br />

gesagt hatte, es sei ihm ein absolutes Rätsel, wie<br />

aus einer so frommen und unbescholtenen Familie<br />

ein so gottloser Bengel habe entspringen können.<br />

« Was willst haben, Bub'? » fragte er kurz.<br />

Ich sah mich im Laden um. Es gab da eine<br />

Masse von Sachen, die ich gern gehabt hätte! Mit<br />

zehn oder zwanzig Rappen in der Tasche wäre viel<br />

zu machen gewesen. Aber mit meinen, drei einzelnen<br />

Rappenstücken stand ich vor einer knappen<br />

Auswahl. Was dafür zu haben ist, wusste ich genau:<br />

ein paar Zuckerabfälle oder Johannisbrot oder<br />

• zwei Zigaretten oder ein Pulverfrosch. Sonst nichts;<br />

höchstens etwa noch ein bischen Schnupftabak.<br />

< Ich weiss noch nicht bestimmt,» sagte ich zögernd.<br />

Er brauchte ja nicht zu wissen, wieviel Geld<br />

ich habe. — « Haben Sie Schneeberger Schnupftabak?<br />

»<br />

Ich wusste zwar, dass von dem feinen, weissen<br />

Seventeenth Street. Eine Strasse von braunsteiniger,<br />

einstiger Eleganz, die durch die<br />

sich vordrängenden Mietshäuser viel an<br />

Freundlichkeit verloren hatte. •<br />

Nach vielen, vielen Pensionen, die nach kalten<br />

gekochten Kartoffeln- und Schabengift<br />

rochen, hatte sich Orchid mit dem im ersten<br />

Stock gelegenen ehemaligen Salon des Hauses<br />

in der Seventeenth Street für. zwölf<br />

Dollar die Woche abgefunden. Mehr,, als sie<br />

hätte ausgeben dürfen.<br />

Eigentlich gab es nicht allzuviel Empfehlenswertes<br />

an diesem Raum, ausser, nach<br />

dem Rundgang in den vielen Pensionen, seiner<br />

würdevollen Grosse und den zwei hohen<br />

Fenstern, die über den Gehsteig hinausragten<br />

und sich auf einen kleinen eisernen Balkon<br />

öffneten, der geradezu geschaffen war,<br />

um Fensterbeete aufzustellen!<br />

Tatsächlich war es ein Zimmer, das einem<br />

die Trostlosigkeit eines feuchten traurigen<br />

Tages auf die Seele fallen lassen konnte.<br />

Der feierliche mit Ornamenten geschmückte<br />

Pfeilerspiegel, der zwischen den beiden<br />

schmalen Fenstern bis zur Decke reichte.<br />

Schneeberger, mit dem man Menschen und Tiere<br />

viertelstundenlang niesen machen konnte, auch die<br />

kleinste Schachtel zehn Rappen koste. "Aber ich<br />

konnte es ja einmal probieren. Ich hatte Zeit, und<br />

der Sammetwedel würde wohl auch Zeit haben, dafür<br />

stand er ja in seinem Laden.<br />

Während der Krämer nach seiner Schublade<br />

ging und mir den Rücken zuwendete, sah ich in<br />

der Scheibe der Ladentür meine Kameraden lauern<br />

— drei vorsichtig emporgereckte indianerschlaue Gesichter<br />

mit pfiffigen Spionsaugen. Ich zwinkerte<br />

ihnen heimlich zu.<br />

Indessen kehrte der Sammetwedel mit leeren<br />

Händen zurück. Das Glück war mir hold, es gab<br />

keinen Schneeberger mehr!<br />

« Aber in vier, fünf Tagen trifft wieder eine<br />

Sendung ein, er ist schon bestellt. Dann kannst<br />

du ja wiederkommen,» sagte er.<br />

Ich stellte mich entrüstet.<br />

« Das ist aber schade! Gar keinen Schneeberger<br />

mehr! — Aber haben Sie andern Schnupftabak? »<br />

Er sah mich argwöhnisch an.<br />

« Es sind vier Sorten da,» sagte er kurz — « ssu<br />

was brauchst du ihn denn? »<br />

«Er ist für meinen Onkel,» sagte ich unschuldig.<br />

Da stellte er mehrere Büchsen vor mir auf. Ich<br />

fragte eingehend nach Preis und Güte jeder Sorte,<br />

schwankte endlich zwischen zweien, konnte mich<br />

nicht entschliessen und nahm schliesslich eine Prise<br />

zum Probieren. Ich musste sofort schrecklich niesen,<br />

und ein vehementes Lachen, das vor der Türe<br />

auf der Gasse draussen losbrach, machte mich besorgt.<br />

Ich beschloss, mich für diesmal zurückzuziehen.<br />

« Also danke schön. Ich komme dieser Tage dann<br />

nochmals her, wenn es wieder Schneeberger gibt.<br />

Es sollte doch eigentlich Schneeberger sein. »<br />

Mit höflichem Gruss verliess ich den Laden und<br />

stattete meinen Spiessgesellen Bericht ab, gab ihnen<br />

auch ihre zwei Rappen wieder. Der dritte hatte mir<br />

gehört. Auf dem Heimweg lachten wir nt>ch viel<br />

und berieten uns eifrig. Dann war unser Schlachtplan<br />

entworfen.<br />

Es gab einen sauren Tag für, den armen Sammetwedel.<br />

Gleich am folgenden Morgen erschienen,<br />

mit angemessenen Pausen natürlich, etwa dreissig<br />

Schuljungen hintereinander in seinem Laden, die<br />

alle Schneeberger Schnupftabak verlangten. Am<br />

Nachmittag und am zweiten Tage wiederholte und<br />

verdoppelte sich das Schauspiel. Der sanftmütige<br />

Kaufmann schnitt anfänglich saure Gesichter, dann<br />

wurde er grimmig und schliesslich war er nahe am<br />

Weinen, geriet in Raserei und schrie in der höchsten<br />

Fistel: « Hinaus!» sobald er das Wort Schneeberger<br />

;hörte. Vor der Ladentür aber standen, wir<br />

alle, selig wartend, und begrüssten jeden-seiner<br />

Zornausbrüche mit Zuruf und Wonnegeschrei.<br />

Am Abend des dritten Tages gelüstete es mich<br />

mächtig, selber noch einmal beim Sammetwedel<br />

vorzusprechen, was ich ihm ja eigentlich schuldig<br />

war. Ganz wohl war mir nicht bei diesem Unternehmen,<br />

und das erstemal kehrte ich auf der<br />

Ladentreppe wieder um. Aber dann schämte ich<br />

mich, fasste Mut und nahm den Türgriff nochmals<br />

in die Hand. Ich trat ein, sagte sittsam Grüss<br />

Gott und schwoll vor verhaltener Neugierde»<br />

« Wie ist's jetzt mit dem Schneeberger? »> fragte<br />

ich bescheiden. Natürlich glaubte ich bestimmt zu<br />

wissen, dass der Tabak unmöglich schon da sein<br />

könne.<br />

Der Mann warf mir einen gesalzenen Zornblick<br />

zu; er hatte mich nicht vergessen. Doch sagte er<br />

kein Wort, sondern kniff den Mund ein und stellte<br />

statt aller Antwort zu meinem - peinlichsten .Erstaunen<br />

eine Schachtel, vor mich hin, die den soeben<br />

eingetroffenen Tabak enthielt.<br />

Ich hatte keinen Rappen im Besitz und fing<br />

nun an, mich der Lage nicht mehr gewachsen zu<br />

fühlen." Vor der Türe brach das ganze Rudel meiner<br />

Kameraden in einen fanatischen Jubel aus. Sie<br />

hatten jetzt den doppelten Genuss, den Sammetwedel<br />

im höchsten Aerger und mich in der Klemme zu<br />

sehen. Mir wurde eng ums Herz.<br />

Aber es musste etwas geschehen; der Krämer<br />

sah meine Verlegenheit und starrte mich voll Ingrimm<br />

wartend ah. Ich nahm die verwünschte<br />

Schachtel in die Hand, roch verlegen an dem<br />

Luzern<br />

Schiller Hotel Garni<br />

Alle Zimmer mit lliess. Wasser<br />

o.Badu.Tel.Zimmerv. Fr.4.50<br />

an. Pens. Fr. 12.-. Autoboxen.<br />

Ed. Leimgruber, Bes.<br />

Der ehemals schimmernde Kristallufter, der<br />

nun seiner leuchtenden Prismen beraubt war<br />

und armselig wie ein abgenagter Knochen<br />

niederhing. Der bräunmarmorne Kamin, der<br />

wie ein Mausoleum aussah, mit einem rund<br />

ausgeschnittenen Rost!<br />

Ein trostloses Zimmer; und doch enthielt<br />

dieser Raum für Orchid, die nach einer end-,<br />

losen Wanderung gesehen hatte, um wieviel<br />

trauriger die meisten Pensionen aussehen<br />

konnten, viele Möglichkeiten, wenn er auch<br />

mit den verschnörkelten Samtmöbeln einer<br />

vergangenen Epoche ausgestattet war, und<br />

wenn auch zu den Ueberbleibseln von dem,<br />

was einmal ein Salon gewesen war, notwendige<br />

Dinge, wie ein Bett und ein Waschtisch,<br />

hingestellt worden waren.<br />

Zuerst die Fensterbeete. Frische Blumen<br />

in einer imitierten Majolikavase aus dem<br />

Erdgeschoss des Titanic, die sie auf ein kleines<br />

Marmorgestell am Fusse des Pfeilerspiegels<br />

stellte, würden das Zimmer auch<br />

verschönern.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Schneeberger und stellte sie dann wieder auf den<br />

Ladentisch zurück.<br />

«Es ist doch nicht der richtige,» sagte ich<br />

schliesslich frech und entfloh eiligst nach dem Ausgange.<br />

Da ereignete sich etwas Äusgergewöhnliches. Der<br />

sanfte Samuel verlor den letzten'Rest seiner Würde,<br />

er sprang schnaubend hinter dem breiten Ladentisch<br />

hervor und stürzte mir nach auf die Gasse,<br />

mit fliegenden Rockschössen und klappernden Pantoffeln.<br />

« Der Sammetwedell Oha, der Sammetwedel! »<br />

schrien alle Jungen und rannten gassauf, gassab<br />

davon. Im Wettrennen brauchte keiner-von uns<br />

den Mann zu fürchten, auch ich hatte mich längst<br />

um die Hausecke gedrückt und fühlte mich gerettet,<br />

während der Wütende meinen Kameraden nachjagte,<br />

von denen er natürlich keinen erwischte.<br />

Und nun geschah das Merkwürdige: der Sammetwedel<br />

verlor im Rennen einen von seinen Pantoffeln<br />

— ich wie der Blitz hinterher, raffe den<br />

Pantoffel auf und verschwinde. Und der Sammetwedel<br />

hinkt halbstrümpfig ins Haus zurück. Es<br />

war eine vollständige Niederlage.<br />

tzwtdslose JCelinee als ausgefallene<br />

JCaMeehaasaäste<br />

Während es im allgemeinen der Wunsch<br />

eines Gasthausbesitzers ist, sein Lokal möglichst<br />

jeden Tag voll besetzt zu haben, hat<br />

der Besitzer des teuersten und elegantesten<br />

Belgrader Kaffeehauses versuchen müssen,<br />

sich mit Hilfe der Polizei gegen diesen Zustand<br />

zu schützen.<br />

Eines Tages nämlich rückten gegen drei<br />

Uhr nachmittags einfach, aber sauber gekleidete<br />

Männer und Frauen in das Kaffeehaus<br />

ein, und zwar in so nennenswerter Zahl, dass<br />

innerhalb weniger Minuten kein Platz mehr<br />

frei war. Das Haus war gewissermassen<br />

ausverkauft. Allerdings bestellten die Gäste<br />

sich durchwegs nur das allerbilligste Getränk,<br />

das auf der Karte zu finden war und<br />

benotigien für den Verzehr ausnahmslos so<br />

lange Zeit, dass,vor 10 Uhr abends keiner<br />

der Plätze mehr frei wurde. Die Folge war,<br />

dass all die wohlhabenden Gäste, die sonst<br />

zwischen 3 Uhr nachmittags und 10 Uhr<br />

abends das Lokal aufzusuchen pflegten, beim<br />

besten Willen keinen Platz mehr finden und<br />

also auch ihr Geld nicht zum Erwerb der<br />

teuren kleinen Kostbarkeiten ausgeben konnten,<br />

von deren Vertrieb der Wohlstand des<br />

Kaffeehausbesitzers hergeleitet wird. Der<br />

Eigentümer des Cafe"s brauchte nicht ganz<br />

zwei Tage, um zu entdecken, dass die Wasserkunden,<br />

die ihm während des wichtigsten<br />

Teils des Tages alle Stühle und Tische besetzten,<br />

erwerbslose Kellner mit ihren Frauen<br />

waren, die aus wohlüberlegtem Protest<br />

seine «Kunden» geworden waren. Die Gewerkschaft<br />

der Kellner hat nämlich schon<br />

seit langem vergeblich versucht, den Besitzer<br />

des Cafe"s zur Bezahlung anständiger Löhne<br />

zu veranlassen. Als es im Guten nicht ging,<br />

versuchte es die Gewerkschaft mit diesem<br />

Trick. Sie stattete eine genügende Anzahl<br />

erwerbsloser Kellner mit den Beträgen aus,<br />

die zum Kauf des billigsten Getränkes genügten<br />

und ersuchte sie, in solchen Massen<br />

die Gäste des geizigen Lokalbesitzers zu<br />

werden, dass für die übrigen Besucher kein<br />

Stuhl mehr übrig bliebe. Der so unter Druck<br />

gesetzte Lokalbesitzer wandte sich hilfesuchend<br />

an die Polizei. Seine Bitte, ihn von dem<br />

Kundensegen zu befreien, musste aber abgelehnt<br />

werden, weil die unerwünschten Gäste<br />

sich ruhig verhielten und ihr Getränk ordnungsgemäss<br />

bezahlten. Die Kellnergewerkschaft<br />

hat verlauten lassen, dass sie ihr Experiment<br />

fortsetzen werde, bis der gewünschte<br />

Erfolg eintritt.<br />

Ich trug den Pantoffel im Triumphe durch die<br />

abendliche Gasse, auf einen Stecken gestülpt, und<br />

wir johlten und sangen dazu. Es war ein schönes<br />

Stück, auf Stramin gestickt, mit einem üppigen Ornament<br />

von bläulichen Rosen.<br />

Die Mächtigen helfen einander, und Sammetwedel,<br />

den ich besiegt hatte, brachte mich auf dem<br />

Wege der Feigheit und der Diplomatie zu Falle.<br />

Ich habe für den Pantoffelraub zwei Trachten Prügel<br />

und drei Stunden Arrest bekommen, die eine<br />

Tracht zu Hause, die andere samt Arrest in der<br />

Schule. Unter meinen Kameraden aber war ich für<br />

lange Zeit zu einem bewunderten Stern geworden.<br />

Eigentlich müsste ich jetzt auch noch erzählen,<br />

wie ich — von meinem Vater nach langem, zähem<br />

Trotz gezwungen — dem Sammetwedel seinen Pantoffel<br />

wieder hintragen und selber überreichen<br />

musste. Da alles nichts half, tat ich wenigstens<br />

vorher noch ein wenig Vogelleim in das Innere des<br />

Schuhes. Aber das weitere ist für mich gar so beschämend.<br />

deiZeit<br />

Lilian wieder zu Hause.<br />

Eine alte Dame, ein grosses Tulpenbukett<br />

im Arm, winkt strahlend dem schönen blonden<br />

Passagier an der Reling der im Hafen<br />

manövrierenden « Europa» zu. Mrs. Haryey<br />

holt ihre berühmte Tochter ab..Lilian ist<br />

von Hollywood zurück. Man hat ihr eine<br />

luxuriöse Zimmerflucht in einem der grossen<br />

Hotels herrichten lassen, aber sie will lieber<br />

bei ihrer Mutter und ihrem Bruder draussen<br />

in dem kleinen Häuschen in Edgware wohnen.<br />

Aber schon muss sie die Neugier des<br />

Publikums befriedigen : Ja, sie wird in London<br />

spielen. Sie ist für drei Filme engagiert.<br />

Der erste, « Invitation to the waltz», wird<br />

nach dem gleichnamigen Radiohörspiel gedreht,<br />

und der zweite Film soll « Es war einmal<br />

» heissen und Ideen aus Grimms Märchen<br />

verfilmen, über den dritten steht noch<br />

nichts fest. — «Darf ich fragen, Miss Harvey,<br />

Sie tragen doch auf dem dritten Finger<br />

Ihrer linken Hand einen Platinreif — der übliche<br />

englische Ehering — und darüber, was<br />

man für einen Verlobungsring halten könnte,<br />

einen Brillantring.» Die Filmdiva schüttelt<br />

energisch den Kopf. «Nein, ich bin weder<br />

verlobt, noch verheiratet. Und nach dem,<br />

was ich in Hollywood an Ehen gesehen habe,<br />

werde ich vorläufig überhaupt nicht heiraten.<br />

Dort hat man den Eindruck, die Leute<br />

heiraten, nachdem sie sich drei Tage kennen,<br />

und lassen sich wieder scheiden, nachdem''<br />

sie zehn Tage zusammengelebt haben. Ich?<br />

werde es nach Möglichkeit zu vermeiden,<br />

suchen, zu heiraten, so lange ich noch mei-'<br />

nen Beruf ausübe, denn wenn ich einmal verheiratet<br />

bin, dann will ich nichts sein als nur<br />

Frau. Ich gehe eine Ehe ein, um sie zu bal-,<br />

ten, nicht um sie zu lösen. Seien Sie ganz"<br />

unbesorgt, diese Ringe sind nur Wahrzeichen<br />

der Freundschaft, und den «Ehering» habe<br />

ich zu Weihnachten in meinem Christmaspudding<br />

gefunden.»<br />

Der Schöpfer der Wolkenkratzer in einem<br />

Armenspital gestorben.<br />

In einem Krankenasyl in USA ist Frederik<br />

Philipp Dinkelberg, einst Amerikas berühmtester<br />

Architekt gestorben. Seine Karriere<br />

War echt amerikanisch. Aus bescheidenen<br />

Anfängen stieg dieser Selfmademan, der vor<br />

sechs Jahrzehnten als Schreiber eines Baumeisters<br />

seine Laufbahn begonnen hatte,<br />

zum Glanz der Macht und des Reichtums<br />

empor. Sein Name wurde ein Begriff und<br />

lange Zeit war er der Schlachtruf eines neuen,<br />

echt amerikanischen Baustils. Als steinreicher<br />

Mann schied Dinkelberg noch vor zwei<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — 28<br />

Jahrzehnten von der Stätte seines so erfolgreichen<br />

Wirkens. Eine schnellebige Zeit vergass<br />

alsbald den Mann der New Yorks erste<br />

Wahrzeichen ersonnen und errichtet hatte<br />

und der grosse Finanzkrach verschlang sein<br />

Riesenvermögen, das Dinkelberg einst erworben.<br />

Verbittert und enttäuscht, von einer<br />

Welt, die nicht mehr die seine war, starb<br />

nun der einstige Millionär nach schweren<br />

langen Leiden im Armenspital. -es.<br />

Sein einziger Liebesbrief.<br />

In der Gegend von Lancashire in England<br />

sind die Menschen einsilbig. Man führt eine<br />

Unterhaltung mit einem hingebrummten «Ja»<br />

und «Nein» für viele Stunden. Man beginnt<br />

eine Liebschaft mit einem fragenden Blick.<br />

Ein stummer Kuss besiegelt das Verlöbnis.<br />

Leonard Hütten, ein echter Sohn seiner Lancashire-Heimat,<br />

hat so, ohne dass je über<br />

Liebe geredet worden wäre, Alice erobert.<br />

Sie hatten geheiratet und sieben Jahre glücklich<br />

miteinander gelebt. Vor ein paar Wochen<br />

ist Alice ins Krankenhaus gekommen, ein<br />

Baby sollte geboren werden. Leonard blieb<br />

einsam zu Hause; nie war in all den sieben<br />

Jahren ein überflüssiges Wort gesprochen<br />

worden. Vielleicht zweifelte Alice daran,<br />

dass er sie liebe, vielleicht entbehrte sie ein<br />

liebes Wort von ihm. Und Leonard setzt<br />

sich an den Tisch, nimmt Papier und Feder,<br />

zerreisst ein Blatt nach dem andern, läuft<br />

auf und ab, und bringt doch schliesslich<br />

glücklich einen Brief zustande, den ersten<br />

Liebesbrief. Als er vom Briefkasten zurückkommt,<br />

ruft ihn die Nachbarsfrau zum Telephon.<br />

Wie er ist läuft er zum Krankenhaus.<br />

Ein Söhnchen ist tot geboren. Besinnungslos,<br />

mit einem müden Lächeln trifft er Alice. Sie<br />

erwacht nicht mehr. Steif und stumm sitzt<br />

Leonard viele Stunden neben der Toten. Da<br />

klopft es. Ein Brief für Alice Hutton... Leonard<br />

zerreisst ihn mit einem bösen Lachen<br />

und stopft die Papierfetzen in die Tasche,<br />

hundert kleine Schnitzelchen mit einem lieben<br />

Wort darauf, die ersten und die letzten,<br />

die er in seinem Leben gestammelt hat...<br />

Nach 4 Injektionen sagt jeder die Wahrbeit.<br />

Der gleiche amerikanische Erfinder. Leonard<br />

Keller, der vor einigen Jahren mit seinem<br />

Lügendetektor die Welt überraschte,<br />

bringt jetzt als Ergänzung gewissermassen<br />

ein «Wahrheitsserum» zur Kenntnis -der<br />

Oeffentlichkeit.<br />

Das Serum wird — nachdem man mit<br />

einem ähnlichen Präparat schon vor einem<br />

Jahr einmal arbeitete — dem zu Vernehmenden<br />

injiziert. In den schwersten Fällen genügen<br />

immerhin vier Injektionen, die an vier<br />

aufeinanderfolgenden Tagen gemacht werden,<br />

um auch den «härtesten Fall» weich<br />

zu machen.<br />

Während der Lügendetektor einfach ein<br />

Blutdruckmesser ist, der den erhöhten Energieaufwand<br />

verzeichnet, der zu einer,Lüge<br />

notwendig ist und so den Punkt zeigt, wo<br />

der zu Vernehmende schwirfdelt — handelt<br />

es sich bei dem Serum um ein Mittel zur<br />

Herabsetzung der Willenskraft. Wobei man<br />

freilich bei den Vorversuchen mehrfach feststellte,<br />

dass die Behandelten vollkommen<br />

hemmungslos wurden — und auch ihre Träume<br />

und ihre Gedanken als Taten gestanden.<br />

Was ein schwimmendes Hotel verbraucht.<br />

Meerluft macht Appetit. Jeder Schiffspassagier<br />

hat das an sich selbst staunend erlebt.<br />

Und wer etwa daran zweifeln sollte, wird<br />

durch Zahlen eines Besseren belehrt werden.<br />

Die «Ile de France », Frankreichs zur Zeit<br />

grösstes Schiff, führte auf einer der letzten<br />

Ueberfahrten von Le Havre nach New York<br />

folgende Lebensmittel an Bord mit: 6900Flaschen<br />

Weiss- und Rotwein, ferner 9300 Liter<br />

Wein für die Mannschaft — Wein wird<br />

auf den französischen Schiffen den Passagieren<br />

aller Klassen « ä discretion » kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt — 5100 kg Rindfleisch,<br />

1100 kg Kalbfleisch, 390 kg Schweinefleisch,<br />

1700 kg Hammel- und 1400 kg Lammfleisch.<br />

Folgende Mengen von Geflügel wurden<br />

in fünf Tagen auf dem « grossen Teich »<br />

von. den Passagieren der « Ile de France ><br />

verzehrt: 2120 Hühner, 570 Tauben, 450 Enten,<br />

310 Kücken, 220 Truthennen, dazu 230<br />

Stück verschiedenen Wildes. 3800 kg frischer<br />

Fische dienten als zweiter Gang bei<br />

Dejeuner und Diner bzw. 400 kg Hummer und<br />

170 kg Langusten.<br />

Für besondere Feinschmecker wurden 300<br />

Froschschenkel gebraucht. Der Kaviar, der<br />

in der ersten Klasse zum Menü gehört, wird<br />

in der Statistik nicht aufgeführt. Wohl aber<br />

erfährt man die stattlichen Mengen an Gemüse<br />

und Früchten, die die Schiffspassagiere,<br />

auch wenn sie nicht Vegetarier sind,<br />

zu sich nehmen, etwa: 62,350 Orangen, Aepfel,<br />

Birnen, Grape-fruits und Zitronen, dazu<br />

5073 kg Weintrauben, Pfirsiche, Aprikosen<br />

und frische Pflaumen, 1450 kg Tomaten, 1350<br />

kg grüne Bohnen, 1300 kg Zwiebeln, 2850<br />

Selleriewurzeln, 4800 Köpfe grüner Salat, 1500<br />

Köpfe Chicoreesalat und 1200 Scarolesalat,<br />

750 Pakete Spargel und 220 kg Champignons.<br />

51,200 Eier, 1750 kg Butter, 2950 Liter Milch<br />

sowie 580 Liter Creme fraiche dienten zur<br />

Zubereitung der Speisen an Bord. In der<br />

Tat: das sind Zahlen, die nicht nur einer<br />

Hausfrau Respekt einflössen.<br />

SI.<br />

Eine Röntgen-Anektode.<br />

Wilhelm Konrad von Röntgen, der Nobelpreisträger<br />

für Physik und Entdecker der<br />

nach ihm benannten Röntgenstrahlen, hielt<br />

als junger ausserordentlicher Professor eine<br />

Experimentalvorführung, in der er auf die<br />

Elektrizität zu sprechen kam. Im Verlaufe<br />

dieser Vorlesung meinte er in Bezug auf<br />

eine grosse Leidener Flasche: « Meine Herren,<br />

Sie wissen, man kann mit derartigen<br />

Dingen nicht vorsichtig genug sein! Die<br />

Elektrizität ist eben imstande, den allergrössten<br />

Ochsen totzuschlagen...»<br />

Nach diesen Worten kommt er irgendwie<br />

einem Experimentalgerät zu nahe und man<br />

merkt ihm an, dass ihm die Berührung nicht<br />

gerade wohl getan hat. Aber Röntgen lässt<br />

sich seinen Schreck nicht merken, im Gegenteil,<br />

er will dies Geschehnis zur Beweisführung<br />

auswerten und fährt deshalb fort :<br />

«Nun, meine Herren, was habe ich Ihnen<br />

gesagt ? Sie sehen, was eine Unvorsichtigkeit<br />

nach sich ziehen kann... Aber, bitte, was<br />

folgern Sie daraus ? Was sagen Sie zu dem<br />

eben erhaltenen Beweis?»<br />

Und ein forsches, freches Studentlein der<br />

damaligen Zeit ruft : « Dass die Behauptung<br />

des Herrn Professors nicht ganz stimmt...»<br />

Er liest im Bett.<br />

Jane Harlow, die bekannte Erfinderin des<br />

Platinblond in Hollywood, erwartet ihre<br />

Scheidung von ihrem Gatten Hai Rosson. Er<br />

ist ihr dritter Mann. Vom ersten ist sie geschieden,<br />

der zweite ist gestorben. Als Scheidungsgrund<br />

hat sie «Grausamkeit» angegeben.<br />

Als eine Grausamkeit bezeichnet sie die<br />

Tatsache, dass Hai Rosson im Bett lese.<br />

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W 28 - <strong>1935</strong><br />

Was die Tttade 7hue& hingt<br />

Modebericht der Grands Magasins Jelmoll S. A.<br />

Kleiderstoffe.<br />

Anfangs März haben die Grands Magasins Jelmoli<br />

S. A., Zürich, in 16 Schaufenstern Kleiderstoffe,<br />

Seide und Kunstseide für die Frühjahrssaison<br />

gezeigt. Diese Ausstellung hat mit vollem<br />

Recht beim Publikum rege Beachtung gefunden,<br />

denn die neuen Kollektionen wurden mit grosser<br />

Sorgfalt zusammengestellt und zeichnen sich durch<br />

modischen Geschmack, hohe Qualität und bemerkenswerte<br />

Preiswürdigkeit aus. Stoffe der ersten<br />

Pariser Modehäuser wie Rodier und Meyer sowie<br />

von Sweetinburgh 'in London waren in diesen Sortimenten<br />

in reicher Auswahl vertreten.<br />

Für Complets und Ensembles sind als markanteste<br />

Modestoffe Corde-laine, Crepe Tournette,<br />

Georgette melange, Vigoureux und Vigoureux Perle<br />

zu nennen, die wegen ihres weichen Falls sehr<br />

beliebt eind. Für den rassigen Sport- und Reisemantel<br />

verwendet man kräftig aufgeworfene Gewebe<br />

mit wilden Noppeneffekten wie Shetland<br />

NoppS, Boutonne Sport. Büro Sauvage und Melange<br />

flamme.<br />

Für Kostüme und Complete bevorzugt man feine<br />

Melange Deux-tons, immer noch viel Angora- und<br />

Stichelhaareffekte.<br />

Die Merkmale der neuen Stoffe kann man kurz<br />

wie folgt charakterisieren: Cloque 1 - und Matelasse-<br />

Rffekte, starke Rippen, Diagonal- und Reliefwirkung,<br />

Noppeneffekte, Cr&pebindungen, Spiral- und<br />

Boucle'gewebe. In den Farben dominieren fneben<br />

viel grau und beige meliert, die sich speziell für<br />

Complets. Mäntel und Tailleurs eisnen) für Kleider<br />

reseda bis giftgrün, ziegelrot bis rost. bleu<br />

bis bleu nuit und sehr viel marine. Dip vielfältigste<br />

Anwendung für Kostüme findet in dieser Saison<br />

Leinen. Paris lanciert in der Hauptsache grobfädiges<br />

Leinen, vorwiegend naturel mit Noppeneffekten,<br />

aber auch viel bleu ciel und rose sowie<br />

die neuen Farben citron und ziegelrot.<br />

Seide und Kunstseide.<br />

Für diese Saison steht eine ganz grosse Druckmode<br />

bevor, und zwar Druck auf Seide und Kunstseid«,<br />

vorwiegend jedoch auf reiner Seide, auf unbeschwertem<br />

Crepe de Chine und Crepon envers<br />

Satin. Die Ausmusterung dieser Gewebe ist überaus<br />

vielseitig. Für das einfachere Nachmittagskleid<br />

werden sehr lebhafte, kleine Blumenranken<br />

auf dunklem Grund, vorwiegend schwarz, bevorzugt.<br />

Für das elesante Nachmittagskleid und<br />

auch für das Abendkleid finden sich in unserer<br />

Kollektion sehr aparte, grossgeblumte Dessins auf<br />

schwarzem Grund oder auch auf woiss und sonstigen<br />

Lichtfarben. Es sind dies Dessins in schönster<br />

Ausführung, exaktestem Fanddruck, die Blumen<br />

mannigfaltig abschattiert, künstlerisch geschaffen,<br />

hergestellt für die Pariser Haute Couture in den<br />

ersten Lyoner Seidenstoffdruckereien.<br />

In Kunstseide, d. h. auf Crepe-Gewebe verschiedenster<br />

Art, verfügt das grosse Zürcher Haus ebenfalls<br />

über eine sehr grosse Auswahl, jedoch findet<br />

man hier meist kleinere Dessins, ebenfalls in lebhaftem<br />

buntem Druck, darunter in der Schweiz<br />

hergestellte knitterfreie Qualitäten. Die bunte Mode<br />

erstreckt «ich auch noch auf Taffet gestreif, jedoch<br />

noch mehr auf Carreaux.<br />

In Uni-Geweben werden CloguSs bevorzugt in<br />

einfacher bis zur elegantesten Ausführung, einund<br />

zweifarbig und einige bedruckt. In Uni gibt<br />

es ferner Taffetas und sogenannte Mischgewebe<br />

aus Kunstseide und Wolle oder reiner Kunstseide,<br />

der Ersatz für das leichte Wollstoffkleid. * Für den<br />

Sommer zeigt das H\us eine grosse Auswahl in<br />

Vistrageweben und Leinenimitaten, letztere zum<br />

Teil ebenfalls knitterfrei.<br />

Kleider und Mäntel.<br />

Versucht man die Mode für Frühjahr und<br />

Sommer <strong>1935</strong> mit wenigen Worten zu charakterisieren,<br />

so muss man vor allem auf die scheinbar<br />

gesetzlose Vielfalt hinweisen. Jedes Pariser' Modellhaus<br />

hat eine besondere Note herausgebracht.<br />

Am Tage dominiert die sportlich betonte praktische<br />

Kleidung. An der Spitze steht das Complet, entweder<br />

Kleid mit Paletot oder das dreiteilige Complet,<br />

Jupe, Bluse und Paletot, letzterer meist dreiviertellang,<br />

weit im Rücken und bochschliessend.<br />

Aber auch kurze und halb-lange Jacken sowie Pelerinen<br />

sind sehr viel vertreten. Als Material stehen<br />

hierfür leichte Wollstoffe, Melangen, Vigoureux,<br />

Angoras und Jerseys im Vordergrund. Für<br />

den Sommer zeigt Paris sehr viel Leinengewebe,<br />

meist grobfädig und in Naturfarbe mit Noppen<br />

und Knoteneffekten. Sehr viel wird jetzt_ knitterfreies<br />

Leinen gebracht, weshalb es auch viel mehr<br />

Liebhaber findet als früher.<br />

Neben der Complet-Mode behauptet sich aber<br />

nach wie vor auch noch der klassische Tailleur.<br />

In dieser Saison sind die Jacken etwas länger,<br />

meist eng anliegend, aus kammgarnartigen Herrenstoffen;<br />

ferner sieht man Phantasie-Tailleurs ohne<br />

Kragen mit Gürtel und sportlichen Taschen aus<br />

melierten Phantasie- und Noppenstoffen.<br />

Die eleganten Nachmittagskleider sind in der<br />

Länge gleich geblieben, die Röcke sind teilweise<br />

sehr weit, vorne gezogen und hinten glatt; dagegen<br />

gibt es auch glatte Röcke, geschlitzt und mit<br />

seitlichen Falten. Fernerhin bleibt der sehräg geschnittene<br />

Rock in Glocken fallend noch sehr in<br />

der Mode.<br />

Die neuen, kurzen Aermel haben grosse Weiten<br />

und sind sehr kompliziert geschnitten, teilweise bis<br />

AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

über die Ellenbogen geschlitzt. Der lange Aermel<br />

ist bis zum Ellenbogen eng, nach vorne sehr weit<br />

und fällt schräg geschnitten als Puff am Handgelenk<br />

wieder eng zusammen. Abwechslungsreich<br />

und phantasievoll sind die Oberteile und Achselpartien,<br />

sehr viel wird die Smockarbeit angewandt<br />

sowie Passen und Boleroeffekte. Die komplettierenden<br />

Jäckchen, Capes oder die halblangen Mäntelchen<br />

zeigen meist die beliebte, im Rücken weit<br />

fallende Form.<br />

Die fassonierten Stoffe nehmen, neben den Unis,'<br />

immer grösseren Raum ein. Eine ganz besondere<br />

Beachtung gebührt den Cloque's, deren Variationen<br />

unerschöpflich sind. Grosse und kleine Dessins sowie<br />

Streifen und Carreaux und entzückende Phantasiedessins<br />

wechseln miteinander ab. Taffet bleibt<br />

auch eine willkommene Bereicherung im Material,<br />

sowohl in Uni wie in Carreaux, besonders aber sind<br />

getupfte Tafte beliebt.<br />

Das ImprimGkleid wird in grosser Mannigfaltigkeit<br />

herausgebracht und die Vielfältigkeit der Dessins<br />

ist nicht zu beschreiben. Der Erfolg der Druckstoffe<br />

ist unbestritten. Noch stärker als bisher wird<br />

das Modebild durch farbenfreudige Dessins beeinflusst.<br />

Bunte Blumen, Blätter und Blüten stehen<br />

im Vordergrund. Daneben sind sehr beliebt Punkte<br />

und Tupfen in allen Grossen. Neben den bekannten<br />

Crep mat, Flamenga und Marocains wird nun auch<br />

Crepe Cloque bedruckt herausgebracht. Feine Organdis<br />

und Spitzengarnituren sowie' reiche Rüschen<br />

geben den bunten Kleidern ein duftiges Gepräge.<br />

Die Abendkleider sind sehr lang und sehr weit,<br />

immer noch vielfach vorne hochgeschlossen und im<br />

Rücken dekolletiert. Das Stilkleid hat eine grosse<br />

Bedeutung, fast alle neuen Formen sind demselben<br />

angelehnt. Als Material hat Taffet den Vorzug, und<br />

zwar meist Taffet-Chine, Carreaux und Tupfen,<br />

Taffet-Changeant; auch reinseidene Crgpe-Qualitäten<br />

mit reichem Druck wirken phantasievoll. Buntbedruckte<br />

Tülle, in der Schweiz hergestellt, sind für<br />

reiche Abendkleider sehr wirkungsvoll. Als Garnituren<br />

für Abendkleider stehen Blumen und Buketts<br />

im Vordergrund.<br />

Sportliche Mäntel werden auch dreiviertel- und<br />

siebenachtellang gezeigt, meistens in Sliponform und<br />

weit im Rücken. Sie bieten für Reise und Sport<br />

Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit. Aber auch<br />

der wenig taillierte Kammgarn- und Shetland-Mantel,<br />

der die normale Länge hat, ist für den praktischen<br />

Gebrauch nicht zu verdrängen. Elegante<br />

Mäntel in Schwarz und Dunkelblau aus Georgette<br />

und Reliefgeweben sind mehr garniert, ganz speziell<br />

mit Taffet am Kragen; Aermel, Schleifen, gesteppte<br />

Revers geben den Mänteln eine neue Note.<br />

Elegante Mäntel sind vielfach auch mit Taffet gefüttert.<br />

Die Farben für den Sommer sind wieder lebendiger.<br />

Als Modefarben speziell caramel, zimt, grün<br />

und bleu sowie grau und beige. An Stelle von<br />

schwarz wird wieder viel marine bevorzugt. Viel<br />

Kombinationen sieht man von marine mit weiss,<br />

bleu oder rosa, ferner sehr viel braun mit beige'<br />

oder grau mit marine.<br />

Hüte.<br />

Mit den ersten Frühlingsblumen erwachen auch<br />

die Wünsche unserer Damenwelt nach neuen Hüten,<br />

und das mit Recht, denn nach den langen Wintermonaten<br />

hat man das doppelte Bedürfnis, sich für<br />

«ihn » wieder hübsch zu machen und sich im neuen<br />

Gewand und neu c behütet» zu zeigen.<br />

Für jeden Geschmack hat Frau Mode gesorgt:<br />

Abbruch zu tun.<br />

kleine reizende Toques aus grobem Stroh mit kokettem<br />

Schleierchen, der feine Canotier, in vielen<br />

Modische Kleinigkeiten.<br />

Variationen zum Tailleur und Mantel passend, ferner<br />

mittelgrosse und ganz grosse Glocken mit flachen<br />

Köpfen und Bandbarett als Untergarnitur und<br />

als vielleicht vorübergehende extravagante Mode die<br />

Biedermeierschute, eine Erinnerung aus der guten<br />

alten Zeit, hübsch mit Spitzen und Blumen garniert.<br />

Sehr viel sieht man auch den Hut ä la<br />

Stromlinie, weit nach vorn vorschiessend, mit<br />

schmalem Band und kleinen Blüten garniert, sehr<br />

kleidsam und schick.<br />

An Farben bringt die Mode sehr viel marine,<br />

schwarz, beige, etwas braun und als neue Farben<br />

ombre von Patou, ein sattes Grün und Mais. Das<br />

Material: als grosse Neuheit, auch,in Paris bei ersten<br />

Modistinnen verweadet, das Röhrlistroh, ein<br />

Fabrikat aus dem Aargau, dazu sämtliche feine<br />

Exoten von Panama bis Baku.<br />

Schuhe.<br />

Das weiche Chamoisleder und das sportlichere<br />

Briar-proof haben ihre dominierende Stellung auch<br />

in der Frühjahrsmode eingenommen. Bequem und<br />

schmiegsam schliessen sie sich um den Fuss, und in<br />

unzähligen Modellen in Nachmittagsschuben, Trotteurs<br />

und Sportschuhen werden wir diesen Ledersorten,<br />

die so ausgezeichnet zu der Stoffmode passen,'<br />

zusammen mit weichem Chevreaux begegnen.<br />

'Sind es zu Beginn des Frühjahrs noch die dunklen<br />

Töne in Braun und Schwarz, die vorherrschen, so<br />

wird mit der fortschreitenden Sonnenwärme die<br />

Farbenskala heller und luftiger werden.<br />

Die besonders bevorzugten Pumps, teilweise mit<br />

grosser Fächerlasche, Lamballes mit Seidengarni-<br />

!hüh£ing. im TJlcdexeicfi<br />

Grosskampfzeit — Mode gegen Geldbeutel,<br />

Wunsch gegen- Wollen, Frau gegen Mann,<br />

man kann den lustigen Krieg nennen, wie<br />

man will. Der Sieger steht von vornherein<br />

fest, der Mann, das Wollen, der Geldbeutel<br />

unterliegen und müssen alle Bedingungen anerkennen.<br />

Alsbald setzt der Wettlauf der Siegerin<br />

mit dem Frühling ein. Nähmaschinen surren,<br />

Nadeln fliegen, Fäden werden zusehends<br />

kürzer und kürzer... .<br />

Häkelnadeln zaubern aus Schleifen, Oesen<br />

und Knoten tatsächlich vernünftige Kleidungsstücke,<br />

Stricknadeln klappern wie ein verstimmtes<br />

Storchenpaar, und Sticknadeln machen<br />

aus blassblauem Liniengewirr farbenfreudige<br />

Dekorationen.<br />

Aber Männer verstehen vielleicht nichts<br />

vom Werden eines Kleidungsstückes. Wenn<br />

so ein Kleid, Jumper, Pullover, oder was es<br />

gerade sein mag, endlich fertig ist, sieht es<br />

doch allemal wunderhübsch aus und sie finden,<br />

das so schmerzlich geleistete Opfer habe<br />

sich schliesslich doch noch gelohnt.<br />

turen und Bindeschuhe, werden leichter und durchbrochener,<br />

je mehr wir uns dem Sommer nähern,<br />

wo dann die ausgesprochene Sandalette ein fanz<br />

grosse Rolle spielen wird. Der Trolteurabsatz wird<br />

sehr beliebt werden, ohne jedoch dem Louis XV.-<br />

Absatz, der den Nacbmittagsschub so elegant macht,<br />

Kragen zu jedem Kleid heisst die Devise. Kaum<br />

ist der Königin Christine-Kragen verschwunden, beginnt<br />

ein neuer Triumphzug des Stils < Van Dyek >.<br />

Am Hals anliegend, in strenger oder duftiger Form,<br />

aus Satin oder Glasbatist mit Tollfalten, wirkt er<br />

sehr vornehm für das Strassenkleid. Eine weitere<br />

Neuheit sind die halbsteifen Bubikragen in halbrunder<br />

oder auch spitz auslaufender Form, die besonders<br />

in Verbindung mit Manschetten sehr kleidsam<br />

sind und jugendlich wirken. Dazu werden<br />

Schleifen oder Bridge-Krawatten aus Taft oder<br />

Moire" in verschiedenen Farbkombinationen getragen,<br />

wobei die Farben schwarz/weiss sowie marine/weiss<br />

in den Vordergrund treten. Spitzenkragen sind<br />

ebenfalls wieder grosse Mode. Den echten Spitzen<br />

wie Venise, Duchesse oder Bruges täuschend ähnlich,<br />

finden wir sie in prachtvollen Imitationen und<br />

aparten Formen, Als grosse Nouveaute ist der<br />

Stuartkragen zu nennen, hinten am Halse hochstehend;<br />

ebenfalls aus Spitzen geschaffen, verdient<br />

er durch seine Schönheit besondere Aufmerksamkeit.<br />

Dreieck-Schals sind nach wie vor modern und<br />

ein zierliches Kleidungsstück geblieben. Bevorzugt<br />

werden Punktdessins in allen Variationen. Hauptfarben<br />

sind marine/weiss, schwarz/weiss, braun/<br />

weiss, rot/weiss, ebenso zweifarbige Punkte. Kleine<br />

Jabottücher in Batikdruck sind eine grosse Neuheit;<br />

sie werden an den Kleidern mit schmucken Clip«<br />

befestigt. Viereck-Schals aus reinseidenem Chiffon<br />

oder CrSpe de Chine in modischen Farbstellungen<br />

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Im Jahre 1931 habe ich Alfons Paquet zum<br />

letzen Mal in Dresden gehört. In einem Vortrag<br />

suchte er sich als moderner Mensch Klarheit zu<br />

verschaffen in dem heutigen Chaos auf weltanschaulichem,<br />

politischem und wirtschaftlichem Gebiet.<br />

Der Mensch, der wirklich noch Geist entwikkelt<br />

(das war der Sinn), der wird sich aus dem<br />

Wirrwarr herausfinden. Er wird Führer aus dem<br />

Untergang sein. Eine bedeutende Lobrede auf den<br />

ideen- und den geisterfüllten Menschen. Sauber<br />

und klar waren die Formulierungen. Man<br />

hatte den Eindruck einer bedeutenden Persönlichkeit.<br />

Heute veröffentlicht Alfons Paquet seinen<br />

«Fluggast über Europa»<br />

Ich greife wahllos eine Stelle heraus: «Der<br />

Herr im Gabardine^Mantel liest die <strong>Zeitung</strong>. Der<br />

Herr in Blau versucht zu schlafen. Die Dame hinter<br />

mir schaut in ein Spiegelchen, dann schaut sie<br />

verloren in all das Weisse hinab. Ich entfalte den<br />

Taschenflugplan der Lufthansa. Das gelbe Blatt<br />

ist bedeckt mit Kreisen, die einander dünne Strahlen<br />

zusenden; scharfe Linien laufen nebeneinander,<br />

kreuzen sich und bilden Ketten. Auf den Linien<br />

sind Namen und Zahlen eingetragen, schwarz und<br />

rot. Das Ganze erinnert an eine Wiese mit viel<br />

Löwenzahn. Am linken Rand, durch ein wahres<br />

Schienenfeld von Linien miteinander verbunden,<br />

stehen London, Brüssel, Paris. In den Ecken sind<br />

Leningrad, Istambul, Sofia und Barcelona. Von<br />

Barcelona weisen Pfeilspitzen über den Rand der<br />

Karte. Da stehen die Namen Casablanca, Madrid,<br />

Südamerika. Andere Pfeile weisen nach...» Oder:<br />

«Die geriffelte, leicht gewölbte Tragfläche unter<br />

uns ist hellgrau bemalt. Sie hat ein breites schwarzes<br />

Band und die dicken, schwarzen Buchstaben<br />

D 1089 gegen den Rand hin. Nah am Rumpf<br />

schwebt der Kühler, vorgestreckt wie ein eisernes<br />

Haupt. Man könnte auf ihm sitzen wie auf dem<br />

Rücken eines Delphins...» Und so geht es weiter,<br />

endlos, es will nicht aufhören. Es ist nicht erlebt,<br />

sondern nur geschaut, ganz einseitig nur mit den<br />

Augen aufgenommen. Kein Auge aber hat Ideen,<br />

es empfängt lediglich Eindrücke. Unwillkürlich<br />

erinnere ich mich der Forderungen von 1931. Hier<br />

sind sie nicht erfüllt. Hier sind nur Eindrücke<br />

aufgezählt: Bedeutendes, Minderwertiges, Fesseln-<br />

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Präsensfilm A.-G.<br />

«Und das nennen Sie den Verkehr regeln?»<br />

«Das ist eine Erfindung von mir privat. Ich<br />

lasse alle Wagen halten, dann kommt den ganzen<br />

Tag über nicht ein einziger Zusammenstoss vor».<br />

«Wer von Euch Beiden hat nun reklamiert, dass<br />

der Braten zu zähe ßei?><br />

des und Belangloses. Nur gegen Schluss folgen<br />

einige geistvolle' Gespräche mit seinen Reisebegegnungen<br />

in gewandter, formvollendeter Sprache, die<br />

erkennen lassen, wie fesselnd ein Flug über Europa<br />

sein muss, wenn die Fülle der Eindrücke<br />

durch Ideen geordnet, wenn wirklich im Auf und<br />

Ab der Impressionen der Mensch aus seiner geistigen<br />

Suprematie heraus über die Materie<br />

herrscht. Gerade im Flugzeug, da« uns über die<br />

Materie erhebt, müsste die Sehnsucht zu dieser<br />

ordnenden, beherrschenden Tätigkeit wach werden.<br />

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28 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

1<br />

A. C. S.<br />

SEKTION AARGAU. Im Monat April dieses<br />

Jahres jährt sich zum 25. Male der Gründungstag<br />

unserer Sektion. Trotz der Ungunst der<br />

Zeit möchten wir dieses Jubiläum doch mit einer<br />

bescheidenen Feier begehen und der Gründer und<br />

der um die Entwicklung unserer Sektion verdienten<br />

Männer gedenken. Das Programm ist wie folgt<br />

festgelegt worden:<br />

Samstag, den 6. April, 15 Uhr: Ordentl. Generalversammlung<br />

im Hotel Aarauerhof, Aarau, anschliessend<br />

Abendschoppen und Nachmittagstee<br />

für die Damen vom Club offeriert.<br />

18.30 Uhr: Offizielles Bankett und Jubiläumsfeier<br />

im städt. Saalbau in Aarau. Anschliessend<br />

grosser Ball. Es spielt das Tanz-Orchester Leo<br />

Sar aus Wien. Um Mitternacht: Tanzrevue<br />

«Ohne Geld um die Welt», getanzt vom gesamten<br />

Ballett des Zürcher Stadttheaters.<br />

Die Bankett- und numerierten Platzkarten<br />

•ind beim Sekretariate oder an der Abendkasse zu<br />

lösen. Der Anlass ist den Mitgliedern, Ehrengästen<br />

und andern durch die Mitglieder eingeführten Gästen<br />

reserviert. Das Programm bedarf keiner weitern<br />

Empfehlung und wird eicher seine Anziehungskraft<br />

nicht verfehlen. Zum Ausklang der<br />

Jubiläumsfeier findet Sonntag, den 7. April, nachmittags<br />

im Kurhaus Schloss Brestenberg am Hall-<br />

Wilersee eine freie Zusammenkunft statt.<br />

SEKTION BERN. Generalvirsammlung. Mit<br />

der ordentlichen Generalversammlung, die vergangenen<br />

Samstag nachmittag in Muri unter dem<br />

Vorsitz von Oberst Marbach einen flotten Verlauf<br />

nahm, fand ein überaus arbeitsreiches Clubjahr<br />

seinen AbscMaiss. Davon zeugte auch der breit angelegte<br />

und umfangreiche<br />

getreues und detailliertes Spiegelbild von der Sektionstätigkeit<br />

gab. Der Club hat neuerdings einen<br />

erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen und wird<br />

demnächst das tausendste Mitglied willkommen<br />

heissen können. Unter allen Sektionen des schweizerischen<br />

Clubs steht Bern an fünfter Stelle, dürfte<br />

aber bald noch weiter nach vorne rücken.<br />

Sämtliche Kommissionen haben eine sehr rege<br />

Tätigkeit entfaltet. Insbesondere der erweiterten<br />

Sportkommission war mit der Organisation des<br />

Grossen Preises, an welchem sie einen besonders<br />

aktiven Anteil nahm, eine Aufgabe zugefallen, welche<br />

den Einsatz aller Kräfte erforderte. Das erfreuliche<br />

Ergebnis hat alle diejenigen, welche in<br />

uneigennütziger Weise mithalfen, für alle Mühe<br />

und Arbeit entschädigen können.<br />

Von der Jahresrechnung hat der Finanzgewaltige<br />

ebenfalls nur Angenehmes zu berichten, indem<br />

die Konten, trotz vermehrter Inanspruchnahme der<br />

Mittel, mit einem weiteren Vermögensvorschlag abgeschlossen<br />

werden konnten. Das Budget, welches<br />

sich ganz im Rahmen der einstimmig genehmigten<br />

Rechnung für das abgelaufene Jahr bewegt, findet<br />

ebenfalls Zustimmung. Um eventuellen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden, die möglicherweise im Zusammenhang<br />

mit der Durchführung des Grossen Preises<br />

an die Mittel der Sektion gestellt werden könnten,<br />

wind auf Vorschlag des Vorstandes eine besondere<br />

Reserve von Fr. 6000.— bereitgestellt. Diese<br />

ist leicht zu beschaffen, da immer noch ein Gurnigelfonds<br />

in dieser Höhe besteht. Da kaum mehr<br />

,mit,der Wiederholung dieses einst - so klassischen<br />

Rennens zu rechnen ist, so war es durchaus am<br />

Platze, die dabei herausgewirtschafteten Mittel<br />

neuerdings sportlichen Zwecken zuzuführen ... sofern<br />

dies notwendig sein sollte, denn die letztes<br />

Jahr für den nämlichen Zweck ausgeschiedene Reserve<br />

floss unangetastet wieder in die Sektionskasse<br />

zurück.<br />

Ueber die sportliche Tätigkeit in der kommenden<br />

Saison referierte der Sportpräsident. Ihm zufolge<br />

stehen nach der bereits erfolgten Durchführung<br />

einer Winterfahrt noch folgende Veranstaltungen<br />

in Aussicht:<br />

5. Mai: Gymkhana.<br />

26. Mai event. 2 Juni: Kombinierter Wettbewerb<br />

mit dem Aero-Qhib (voraussichtlich eine Ballonfuchsjagd).<br />

Juli: Teilnahme am Autoslalom in Interlaken.<br />

24. August: Nationales Rundstreckenrennen für<br />

schweizerische Fahrer. Die Konkurren« wird aber<br />

nur ausgetragen, sofern sich genügend Nachwuchafahrer<br />

hiefür interessieren.<br />

25. August: Grosser Preis der Schweiz.<br />

26. Oktober: Autofuchsjagd.<br />

Auch die Touristikkommission kann mit einigen<br />

verlockenden Projekten aufwarten. Es soll eine<br />

8—lOtägige Auslandsfahrt veranstaltet werden, wo-*<br />

für drei Projekte vorliegen, nämlich Fahrt an die<br />

Loire und in die Boungogne (worauf be«&ndera<br />

Weinkenner aufmerksam gemacht seien) oder eine<br />

Reise nach Bruxelles zur WeUa.Us«tplIunff u n d Aufenthalt<br />

in einem Meerbade, oder endlich Heilt<br />

durch die Dolomiten ins Salzkammer|ut, Dia, Mitglieder<br />

werden Gelegenheit erhalten, eich rötttfij«<br />

eines Fragebogens für den einen oder anderen<br />

Vorschlag zu entscheiden. Als rein schweizorische<br />

Angelegenheit wird dann die Picknickfahrt im<br />

schösse des Kantonalverbande» »ur wiederholten<br />

Zhirchführun« gelangen. Der letsrtjährlge Erfeig, der<br />

ihr beschieden war, sichert ihf heute *otiqn ein»<br />

erneute grosse Beteiligung.<br />

Nachdem aus dem Kreise der Mitglieder dem<br />

Vorstande und insbesondere dem Präsidenten der<br />

verdiente Dank für die umsichtige Geschäftsleitung<br />

ausgesprochen worden war und dieser noch eine<br />

Anregung auf Schaffung einer unabhängigen technischen<br />

Beratungsstelle entgegengenommen hatte,<br />

konnte der administrative Teil der Tagung geschlossen<br />

werden. Ihm folgte nach einem gelungenen gemeinsamen<br />

Abendessen ein fröhlicher bunter<br />

Abend, zu dem neben einer lüpfigen Ländlerkape'lle<br />

verschiedene originelle künstlerische Kräfte zugezogen<br />

worden waren.<br />

bi.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die am 28. März unter<br />

der Leitung von Herrn H. Hürlimann, Zürich, im<br />

Hotel Waldhaus Dolder abgehaltene Frühjahrsgeheralversammlung<br />

behandelte vorerst den Jahresbericht<br />

pro 1934, der von einer erfreulichen<br />

Entwicklung der Sektion. Zeugnis ablegt. Der Vorsitzende<br />

ergänzte denselben durch einige interessante<br />

Mitteilungen über Automobilgesetzgebung<br />

und Verkehrsunfälle, über Strassenwesen iowie<br />

über den Werdegang des Sekretariates, das nun<br />

im Haus Du Pont- bedeutend erweiterte. Lokalitäten<br />

beziehen konnte. Er betonte die vorbildliche Ausgestaltung<br />

des kostenlosen touristischen, technischen<br />

und Rechtsdienstes und konstatierte die Bereitwilligkeit,<br />

mit allen Verkehrsverbänden loyal<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Jahresbericht und Jahresrechnung, über welche<br />

Hr. Häsler referierte und die von einer erfreulichen<br />

finanziellen Erstarkung der Sektion<br />

Zeugnis ablegt, wurden einstimmig genehmigt und<br />

den Organen Decharge erteilt.<br />

Die Wahl des Vorstandes bestätigte die bisherigen<br />

Mitglieder, die Herren H. Hürlimann, M. Gassmann,<br />

F. Frey, C. Diener, H. Häsler, F. Steinfels,<br />

J. Guallini, alle in Zürich; W. Honegger, Niederglatt;<br />

Dr. Hasler, Winterthur; Dr. Stadler, Uster;<br />

Dr. Diener, Regensdorf; E. Hoerni, Winterthur; A.<br />

Egolf, Horgen; A. Hulftegger, Stäfa, und neu die<br />

Herren Dr. Hoerni, Zürich-AItstetten; Egli-Hess,<br />

.Pfäffikon, und Hrch. Meyer, Zürich. Mit Akklamation<br />

wurde an Stelle des demissionierenden H.<br />

Hürlimann Hr. M. Gassmann-Hanimann, Zürich,<br />

zum Präsidenten ernannt. Als Rechnungsrevisoren<br />

beliebten die Herren B. Denzler und F. Schneebeli,<br />

als Ersatzmänner Dr. Tellenbach, Thalwil und<br />

M. Hintermann, Zürich, als Geschäftsprüfungsetelle<br />

die Schweiz. .Revisionsgesellschaft AG.<br />

Bei der Wahl der 22 Delegierten für die Delegiertenversammlungen<br />

des A.C.S. wurden an Stelle<br />

der zurückgetretenen Herren Walder und von<br />

Schulthess die Herren A. Hulftegger, Stäfa und E.<br />

Wächter, Winterthur, und als neue Ersatzmänner<br />

die Herren Dr. Hoerni, Zürich-Altstetten, Hrch.<br />

Meyer, Zürich und Dr. A. Bosshard, Winterthur,<br />

gewählt. Ferner wurden als Vertreter in den neuen<br />

Zentralrat des A.C.S. bestimmt die Herren M.<br />

Gaesmann, F. Frey, Dr. Hasler, F. Steinfels und<br />

als Ersatzmann H. Hasler. Nach dieser harmonischen<br />

Durchführung des ganzen Wahlaktes konnte<br />

der Vorsitzende die Ernennung folgender Mitglieder<br />

zu Veteranen vornehmen: 0. .Haller, A. Hofmann,<br />

H. Jägli-Corti, H, Sax und A. Spoerry.<br />

Im Hinblick auf die am 7. April stattfindende<br />

Abstimmung über das neue Gesetz betreffend das<br />

Gerichtswesen wurde nach einem Referat von Hrn.<br />

W. Badertscher einstimmig und mit besonderem<br />

Nachdruck folgender Resolution zugestimmt:<br />

< Die Generalversammlung der Sektion Zürich<br />

hat von der am 7. April <strong>1935</strong> zur Abstimmung gelangenden<br />

Vorlage über die Abänderung des Gesetzes<br />

betreffend das Gerichtswesen im allgemei-<br />

Jahresbericht, der ein<br />

nen Stellung genommen.<br />

Im Gegensatz zu der bisherigen Gerichtsorganisation<br />

sieht das neue Gerichtsverfassungsgesetz<br />

vor, dass Anklagen über fahrlässige Tötungen in<br />

Zukunft nicht mehr durch dae Schwurgericht, sondern<br />

durch das Bezirksgericht mit Berufungsmöglichkeit<br />

an das Obergericht abgeurteilt werden sollten.<br />

Die Ueberlastung der Bezirksgerichte und insbesondere<br />

der Strafkammer des Obergerichtes als<br />

Berufungsinstanz, die durch die Vorlage nicht vormindert<br />

wird, bietet nicht die nötige Gewähr für<br />

die wünschenswerte, einwandfreie Abklärung des<br />

Tatbestandes. Dieser Aktenprozess bringt es auch<br />

mit sich, dass aus mangelndem persönlichen Kontakt<br />

mit dem Angeklagten die bedingte Verurteilung<br />

in der Regel aus generalpräventiven Gründen<br />

verweigert wird. Wenn schon der vorsätzliche<br />

Rechtebrecher, der unter Umständen wiederholt<br />

vorbestraft ist, einen Anspruch darauf hat, erst<br />

nach einem sorgfältigen schwurgerichtlichen Verfahren<br />

abgeurteilt zu werden, muss dieses Recht<br />

umso eher dem fahrlässigen Täter zugeständen<br />

werden.<br />

Die Generalversammlung des A. C. S. beschliesst<br />

dehalb, allen Verkehrsinteressenten die Verwerfung<br />

der Vorlage über die Abänderung de« Gesetzes betreffend<br />

das Gerichtswesen im allgemeinen zu empfehlen.<br />

»<br />

' Die mit dieser Resolution verbundene Diskussion<br />

zeitigte deutlich, dass die Zürcher A.C.S.isten<br />

gewillt sind, der Tendenz, für die Automobilisten<br />

-zweierlei -Recht zu-schaffen, zu-opponieren. -- r .- Jr<br />

Auf erfolgte Anfrage hin gab der Vorsitzende<br />

bekannt, dass die städtischen Behörden den Schritten<br />

für Lärmbekämpfung im Strassenverkehr sympathisch<br />

gegenüberstehen und dass die Verkehrsliga<br />

beabsichtige, die Verkehrswoche Ende Mai<br />

<strong>1935</strong>. durchzuführen.<br />

Am anschliessenden Nachteseen dankte Hr.<br />

Gassmann für die ehrenvolle Wahl zürn Sektionspräsidenten,<br />

während Hr. H. Wunderly dem abtretenden<br />

den verdienten Dank für seine ausgezeichnete<br />

Geschäftsführung in den letzten 5 Jahren<br />

aussprach. Hr. Hürlimann wird auch weiterhin<br />

dem Vorstand angehören.<br />

Mit dem nachfolgenden Lichtbildervortrag über<br />

«Eine Autoreise nach Schweden, Norwegen und<br />

Dänemark» machte Herr Dr. Weisbrod, Zürich,<br />

seinen Clubkollegen grösste Freude. Das war mal<br />

ein Lichtbildervortrag wie man ihn wünscht, ohne<br />

grosses Zutun, ohne jede Aufbauscherei, ohne unnützen<br />

Ballast, dagegen wohlgespickt mit einer<br />

reichsten Fülle persönlicher interessanter und amüsanter<br />

Reiseerlebnisse, waren doch die beiden Fahrer<br />

ausgezogen ohne Plan, quasi aufs Geratewohl,<br />

um viel zu sehen und zu kosten. V<br />

T. C. S.<br />

Eins Impflhlunu. Der T. C, S. ersucht die Automobilist«»,<br />

dl» beabsichtigen, anläßlich der Osterfolertaie<br />

eine Auslandsreise zu machen, ajch schon<br />

jltüt dtVPn (U überzeugen, ob ihre Triptyks bzw.<br />

Qr«n»p»«ei»r«ch?inhefte zu dles«m Zeitpunkt noch<br />

ifUtif «ein Wirden. Allenfalli sollten diese Zolldokument»<br />

BOG!) vor der Karwochs bei den Geschäftsstellen<br />

des T. C. S. erneuert werden.<br />

Zu Ostern: Fermanenzdianst beim T, Ö, %<br />

Anlässlich der Osterftlertage wird der T, C. 8.<br />

am Karfreitag, Osterionn. und Montag am Zentral«<br />

sitz in Genf einen Permanenzdienst einrichten.<br />

Fernsprecher 43.344, Telegrammadresse: Touringsuisse.<br />

Jeder Automobilist muss bei Auslandsreisen mit<br />

folgenden Dokumenten versehen sein.<br />

1. Schweizer-Freipass.<br />

2. Triptyk oder Grenzpassierscheinheft.<br />

3. Internationale Fahrausweise (Italien, Deutschland<br />

und Oesterreich verzichten auf diese Dokumente;<br />

in allen anderen Ländern und insbesondere<br />

in Frankreich müssen diese beiden<br />

Ausweise vorgewiesen werden).<br />

4. Reisepass (für jeden Insassen).<br />

Jedes Kraftfahrzeug muss sein Nationalitätszeichen<br />

führen; schweizerische Wagen demnach die<br />

beiden Buchstaben CH, die entweder schwarz auf<br />

weissem Grund an die Karosserie gemalt sein oder<br />

in Form einer ovalen Tafel befestigt werden können.<br />

Autosektion Aargau<br />

AUTOSEKTION GLARUS. Einladung zur 8.<br />

Hauptversammlung Samstag, den 6. April <strong>1935</strong>,<br />

20.30 Uhr, im Clublokal, Hotel Schweizerhof, Glarus.<br />

Traktanden: 1. Protokoll der 7. Hauptversammlung;<br />

2. Jahresbericht des Präsidenten; 3. Abnahme der<br />

Jahresrechnung, Bericht der Revisoren; 4. Festsetzung<br />

des Jahresbeitrages pro 1936; 5. Wahl des<br />

Vorstandes; 6. Publikationsorgan; 7. Beiträge an<br />

Verkehrsverein und Pro Klausen; 8. Arbeitsprogramm:<br />

a) Frühlingsfahrt, b) Schwesternfahrt, c)<br />

Sommerabendausfahrt, d) event. Besuch der Pneufabrik<br />

Pallas, Pfäffikon, e) Unterhaltungsabend;<br />

9. Verschiedenes. Nach Schluss der Verhandlungen<br />

offeriert die Sektionskasse einen Imbiss, Der<br />

Vorstand.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Die Sport- und Vergnügungskommission hat bezüglich<br />

der Reiseziele für die diesjährigen Sommerausfahrten<br />

noch keine definitiven Entschlüsse gefasst.<br />

Für eine Auslandsfahrt käme die Weltausstellung<br />

in Brüssel (Bahnfahrt) oder Süddeutschland<br />

(Autofahrt) und für eine Schweizerfahrt das<br />

Jungfraujoch in Frage. Es ist sehr schwer, sich<br />

für das eine oder andere Projekt zu entschliessen,<br />

wenn man die Wünsche der event. teilnehmenden<br />

Mitglieder nicht kennt. Aus diesem Grunde soll<br />

diesbezüglich anlässlich der Generalversammlung<br />

unserer Sektion, we'fche Sonntag, den 7. April,<br />

nachmittags 3 Uhr, im Restaurant Hof in Wil<br />

stattfindet, diskutiert werden. Wir möchten Interessenten<br />

für unsere Ausfahrten bitten, an der Generalversammlung<br />

in Wil teilzunehmen.<br />

Autosektion Waldstätte<br />

Fz.<br />

Generalversammlung. Die ordentliche Generalversammlung<br />

vom Sonntag, den 31. März, vereinigte<br />

im Saale des Hotel Monopol-Metropol einen engern<br />

Kreis besonders aktiver Clubmitglieder.<br />

Der Präsident, Verwalter Helmlin, begrüsste die<br />

Anwesenden aufs herzlichste. Diskussionslos wurde<br />

das Protokoll der letzten Generalversammlung genehmigt,<br />

worauf der Vorsitzende den umfangreichen<br />

Jahresbericht pro 1934 verlas, der nochmals das<br />

ganz bedeutende Tätigkeitsprogramm der Sektion<br />

aufrollte, das sich u, a. aus gemeinsamen Clubfahrten,<br />

gesellschaftlichen Veranstaltungen und dem<br />

T. C. S.-Hilfsdienst zusammensetzt. Nach Ausführungen<br />

des Präsidenten soll die Verlegung des beweglichen<br />

Hilfsdienstes von den im Winter weniger<br />

frequentierten Hauptstrassen auf die Zufahrtsstrasse<br />

zum Wintersportgebiet Engelberg allgemeines<br />

Lob gefunden haben. Der Jahresbericht, in<br />

dem auch eine Vergrösserung der Sektion um 81<br />

Mitglieder konstatiert wurde, fand allgemeine Zustimmung.<br />

Ebenso hatten die Rechnungsrevisoren die Jahresrechnung<br />

gutgeheissen und den verantwortlichen<br />

Vermögensverwaltern Döcharge erteilt.<br />

Der Bericht über das Office und Sekretariat werden<br />

erst mit dem Jahresbericht erscheinen.<br />

Im Hinblick auf die organisatorischen Veränderungen<br />

durch Bezug und Ausrüstung der neuen<br />

Bureaux wurde das Budget pro <strong>1935</strong> lebhaft besprochen,<br />

doch hatte die Diskussion vornehmlich informatorischen<br />

Charakter, so dass dasselbe in seiner<br />

ursprünglichen Form genehmigt wurde.<br />

Regem Interesse begegneten die Anträge über die<br />

Höhe des Sektionsbeitrages pro 1936. Die vorgeschlagene<br />

Erhöhung um Fr. 1.— drang bei der Abstimmung<br />

nicht durch.<br />

In der Ersatzwahl für den verdienten und zum<br />

Ehrenmitglied ernannten Dr. Real wurde als neues<br />

Vorstandsmitglied Gemeindepräsident von Reding-<br />

Falck gewählt. Die Zusammensetzung des Vorstandes<br />

hat sich auch dadurch verändert, dass der bewährte<br />

Organisator der grossen» Clubfahrten, Herr<br />

Ing. Schumacher, einstimmig in das Vorstandskollegium<br />

befördert wurde.<br />

Eine sehr "angeregte Debatte entwickelte sich über<br />

das Programm für das nächste Vereinsjahr. In der<br />

Präge der Auslandsfahrt einigten sich die Votanten,<br />

die mehrheitlich aber unverbindlich das Projekt<br />

einer Dolömitenfahrt guthiessen, dahin, dem Vorstande<br />

idje Kompetenz zum weitern Entscheide über<br />

Burchführung oder Abänderung zu überlassen.<br />

•-^"fn der anschliessenden Diskussion wurde u.a.<br />

die Initiative zum Versuch einer Selbstversicherung<br />

der Sektion ergriffen, die vom Vorstande mit einiger<br />

Skepsis an die Hand genommen wurde. — Die Verhandlung<br />

über den Ausbau des Cluborganes brachte<br />

der « Automobil-Revue» ein sehr lobendes Wort ein.<br />

— Eine kurze Anfrage betr. den Benzinzoll gab dem<br />

Präsidenten die Gelegenheit, die Stellung des T.C.S.,<br />

als Gegner jeder, Erhöhung, zu bekräftigen.<br />

StusB «l«»m Yerbänclen<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Monafsvtrsammlung: Mittwoch,<br />

den 8. April <strong>1935</strong> findet<br />

im Du Pont, 1. Stock, 20.15 Uhr,<br />

die nächste Zusammenkunft statt.<br />

Alle Aktivmitglieder sind ersucht,<br />

pünktlich und vollzählig<br />

zu erscheinen. Vorgängig der<br />

Traktandenbehandlung eine Vorführung<br />

mit Erklärungen der Generalvertretung<br />

des Ueberholungs-Signal «Transvox». Im Interesse<br />

der Sache erwarten wir einen pünktlichen und<br />

zahlreichen Besuch. Auch unsere verehrten Ehren-,<br />

Frei- und Passivmitglieder sind zu dieser Versammlung<br />

freundlichst eingeladen, sowie noch aussenstehende,<br />

gleichgesinnte Berufskollegen. Unter<br />

den zu behandelnden Geschäften folgt eine Bekanntmachung<br />

über eine Spende und deren Zweckbestimmung.<br />

Laut Antrag zur Wiedererstehung der<br />

Vereinsmusik, ersuchen wir alle musikalisch begabten<br />

Mitglieder und Freunde, sich umgehend anzumelden.<br />

Besucht regelmässig den Donnerstagabend-Stamm<br />

(20 Uhr) im Zeughauskeller, wo sich<br />

Jeder Über. die laufenden Vereinsangelegenheiten<br />

orientieren kann und yrp jeweils jede gewünschte<br />

Auskunft erteilt w|r4, Vorstand und Referent.<br />

Der Schweizerisch« Autostrassen-Verein (S.A.V.)<br />

hielt am 30. März unter dem Vorsitz von Herrn<br />

Regierungsrat Wenk (Basel) in Aarau seine ordentliche<br />

Mitgliederversammlung ab. In seinem Eröffnungswort<br />

erinnerte der Vorsitzende an den<br />

mustergültigen Ausbau der Gotthardstrasse auf der<br />

Südseite und an die Bedeutung der ganzjährigen<br />

Offenhaltung des Julier und Maloja, wobei er der<br />

besonderen Verdienste der Herren Kantonsingenieur<br />

Sutter (Chur) und Oberkursinspektor Endtner<br />

(Bern) gedachte. In bezug auf die Alpenstrasseninitiative<br />

hob er hervor, dass darin für den S.A.V.<br />

eine Kardinalfrage der Passus bildet, der den<br />

Ausbau nicht auf die Alpenstrassen beschränkt,<br />

sondern auch die Zufahrtsstrassen einbezieht, da<br />

nur auf diese Weise die Möglichkeit der Verwirklichung<br />

der Fernverkehrsstrassenprojekte geschaffen<br />

wird.<br />

Nach' Genehmigung von Jahresbericht, Jahresrechnung<br />

und Budget für <strong>1935</strong> wurde eine zwanzigprozentige<br />

Herabsetzung des Mitgliederbeitrages für<br />

solche Kantone und Gemeinden gutgeheissen, die<br />

nicht schon von der vorjährigen Reduktion betroffen<br />

wurden. Sodann beantragte Stadtpräsident Lindt<br />

(Bern), es sei vom S. A. V. an die Kosten der Projektierung<br />

einer Umgehungsstrasse von Bern ein<br />

Beitrag zu leisten. Auf Wunsch von Dr. Lüthy<br />

(Brugg) wurde der Beschluss in der Weise erweitert,<br />

dass der Arbeitsausschuss die Studien auch zu<br />

andern Strassenbauten angemessen subventionieren<br />

kann, sofern es sich dabei um Fernverkehrsstrassen<br />

handelt.<br />

An Stelle des verhinderten Kantonsingenieurs<br />

Zoppi (Bellinzona) gab Kantonsingenieur Keller<br />

/Zürich) an Hand,-ausführlicher Pläne eine Uebersicht<br />

über die bereits geleisteten und noch bevorstehenden<br />

Ausbauarbeiten auf der Südrampe des<br />

Gotthard. Weiterhin referierte Dr. Gubler (Basel)<br />

über das Projekt der Studienfahrt <strong>1935</strong> für<br />

Mitglieder des S. A. V., die drei Tage (Samstag bis<br />

Montag) umfassen und von Luzern nach Lugano zur<br />

Besichtigung der Gotthardstrasse, des Monte Ceneri<br />

und der neuen Gandriastrasse führen soll, während<br />

die Rückfährt durchs Centovalli, Simplon, Grimsel<br />

und Brünig nach Luzern vorgesehen ist. Sodann<br />

hielt Dr. Heller (Luzern) einen mit grossem Beifall<br />

aufgenommenen Filmvortrag über die letztjährige<br />

Studienfahrt des S. A. V. nach Belgien, Holland und<br />

den deutschen Reichsautobahnen. Der Vorsitzende<br />

schloss die Mitgliederversammlung mit dem Wunsch,<br />

dass sich ebenso wie 1934 auch an der diesjährigen<br />

Studienfahrt Strassenbehörden, Strassenbauer und<br />

Strassenbenützer zu gegenseitigem Verstehen zahlreich<br />

zusammenfinden möchten.<br />

Q<br />

Ersatzbrennstoffe im Fahrzeugbetrieb. Am letzten<br />

Donnerstag sprach in Bern auf Einladung der<br />

Ortssektion Bern des Schweizerischen Techniker-<br />

Verbandes Professor Dr. Schläpfer, Vizedirektor der<br />

E. T. H., über Ersatzbrennstoffe im Fahrzeugbetrieb.<br />

Wie man weiss, hat der Referent als Leiter der<br />

Versuche der Schweizerischen Gesellschaft zum Studium<br />

der Ersatzbrennstoffe der Förderung dieser<br />

Spezial-Wissenschaft grosse Dienste geleistet. Seine<br />

Kompetenz zur Behandlung einer der wichtigsten<br />

gegenwärtigen Fragen des Motorfahrzeugbetriebes<br />

und des interessanten Thema an sich versammelten<br />

denn auch die ungewöhnlich grosse Zahl von etwa<br />

100 Zuhörern im grossen Saal des Bürgerhauses.<br />

Einleitend machte der Referent darauf aufmerksam,<br />

dass die Frage der Verwendung von Ersatzbrennstoffen<br />

bis heute noch nicht restlos abgeklärt<br />

ist. und dass die Zukunftsentwicklung noch offen<br />

steht. Der Vortrag musste sich deshalb darauf beschränken,<br />

einen Ueberblick über den gegenwärtigen<br />

Stand der einschlägigen Technik zu geben. Die<br />

Verwendbarkeit eines Ersatzbrennstoffes hängt von<br />

zahlreichen Faktoren ab. Grösste Bedeutung haben<br />

vor allem der Energieinhalt und der Ablauf der<br />

Verbrennung. Eine grosse Rolle spielen weiter die<br />

Bequemlichkeits-Anforderungen, und schliesslich<br />

muss in allen Fällen die Wirtschaftlichkeit im Auge<br />

behalten werden. Es ist zu unterscheiden zwischen<br />

Ersatzbrennstoffen, die nur im Notfall brauchbar<br />

sein sollen, und solchen, die dem Benzin ebenbürtig<br />

sind. Wichtig ist ausserdem, ob der Brennstoff in<br />

einem speziell angepassten Motor oder in einer<br />

schon bestehenden, nur oberflächlich abgeänderten<br />

Maschine verbraucht werden muss.<br />

Zieht man nur Brennstoffe in Betracht, die im<br />

Notfall im Inland gewonnen werden könnten, so interessieren<br />

vor allen das Holz und der A1 -<br />

k o h o 1. Alkohol hat von vornherein eine sehr<br />

grosse Eignung. Der Wärmeinhalt des Alkohol-Luftgemisches<br />

ist hoch, die Gemischbildung einfach. In<br />

entwässertem Zustand lässt sich der Alkohol auch<br />

ohne weiteres mit Benzin oder Benzol zusammen<br />

verwenden. Die anfänglichen Schwierigkeiten seiner<br />

Entwässerung sind heute praktisch überwunden.<br />

Durch moderne Apparaturen ist es möglich, einen<br />

99,7prozentigen Alkohol in einem Arbeitsgang herzustellen.<br />

Für den Alkohol sprechen die grossen<br />

in der Schweiz verfügbaren Mengen, die den Vorrat<br />

an Benzin noch bedeutend übersteigen, spricht die<br />

Einfachheit der Abänderung der Motoren, die praktisch<br />

aus dem Auswechseln der Düsen und des Lüfttrichters<br />

im Vergaser besteht. Alles in allem hat<br />

man im Alkohol einen vorzüglichen Ersatzbrennstoff<br />

zur Hand. Technisch ist das Problem vollständig<br />

gelöst, und durch Mitwirkung des Staates, wie es in<br />

Frankreich, Deutschland und Oesterreich geschieht,<br />

ist auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebsart erträglich.<br />

Aehnliches gilt vom Betrieb mit gasförmigen<br />

Brennstoffen, wie Leuchtgas, Butan, Propan usw<br />

Nimmt man das Gewicht der Stahlflaschen in Kauf,<br />

in denen die Gase komprimiert mitgeführt werden<br />

müssen, so steht in technischer Hinsicht einem einwandfreien<br />

Betrieb nichts im Weg. Allerdings fehlen<br />

heute noch die nötigen Tankstellen.<br />

Von den festen Brennstoffen kann für unsere<br />

Verhältnisse als Ersatzbrennstof nur Holz in Betracht<br />

kommen. Mit Rücksicht auf unsere grossen<br />

Waldbestände ist die Idee des Holzgasbetriebes bestechend.<br />

Schon theoretische Ueberlegungen zeigen<br />

jedoch, dass hier mit grösseren Schwierigkeiten gerechnet<br />

werden muss. Der Gemischheizwert des<br />

Holzgases liegt auch im günstigsten Fall bedeutend<br />

niedriger als derjenige der anderen Brennstoffe.<br />

Selbst wenn man das Holzgas in besonders hochkomprimierenden<br />

Motoren verwendet, was dank seiner<br />

hohen Kompressionsfestigkeit ohne weiteres<br />

möglich und auch angezeigt ist, kann ein Leistungsabfall<br />

nicht vermieden werden. Schwierigkeiten<br />

macht ausserdem die Erzeugung eines genügend<br />

gleichmässigen Gasgemisches. Die grossen notwendigen<br />

Zusatz-Luftmengen erschweren die Regelung.<br />

Wird dem Betrieb nicht das nötige Verständnis<br />

entgegengebracht und die Apparatur nicht sehr<br />

sorgfältig gepflegt, so sind grosse Leistungsverluste<br />

und empfindliche Störungen unvermeidlich.<br />

Bei einem nicht überdimensionierten Motor, wie er<br />

normalerweise für Holzgasbetrieb benützt werden<br />

sollte, kann dann das Fahrzeug auch einfach<br />

stecken bleiben. Als ungünstig hat sich vor allem<br />

nasses Holz und Holz von sehr verschiedener Korngrösse<br />

herausgestellt. Durch mangelhafte "Anlage<br />

oder Wartung der Reiniger oder durch falsche Behandlung<br />

des Generators können grössere Mengen<br />

Flugasche in den Motor geraten, welche die Schmierung<br />

schädigen, die Ventile am Schliessen hindern<br />

und die Gaskanäle verstopfen.<br />

Ein weiteres Problem bildet die Gestaltung und<br />

Unterbringung des Generators und der' Reiniger<br />

Die beste, weil auch anpassungsfähigste Vergasung<br />

ergibt bis jetzt der Imbert-Generator. Eines der<br />

Kernprobleme des Generatorbaues besteht darin,<br />

einen Verbrennungskorb zu finden, der genügend<br />

feuerfest und zudem leicht auswechselbar ist. Je<br />

enger der Korb, um so besser die Vergasung,,um so<br />

grosser aber auch die Korbbeanspruchung. Die<br />

Bestrebungen der Zukunft werden darauf gerichtet<br />

sein müssen, die Amortisationszeit der Generatoren<br />

zu verlängern und, wenn möglich, den Holzpreis,<br />

der gegenwärtig durchschnittlich 5 Rp. pro Kilogramm<br />

beträgt, noch weiter herabzusetzen. -s*<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

(im Militärdienst abwesend.)<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion: 28222 (Hallwag)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


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