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E_1935_Zeitung_Nr.039

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BERN, Dienstag, 14. Mai <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31.Jahrgang - N° 39<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. UnCalWersich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Aus der Mappe des Technikers<br />

Schnellverkehr<br />

und Bremsproblem.<br />

Die Sicherheit des Verkehrs verlangt, stets<br />

nur so schnell zu fahren, als sich mit der<br />

Wirkung der Bremsen noch vereinbaren<br />

'lässt. Die Bremsen sind für das Verkehrswesen<br />

ebenso wichtig wie der Motor.<br />

Diesen Grundsatz hat man z. B. bei der<br />

Eisenbahn eingehalten, als man zuerst die<br />

durchgehende Güterzugsbremse eingeführt<br />

und dann erst die Reisegeschwindigkeit der<br />

Güterzüge verdoppelt hat. Im Motorfahrzeug-<br />

•verkehr hat man den Bremsen bisher keinen<br />

derartig bestimmenden Einfluss zugebilligt.<br />

Man hat die Bremsen einmal treffend als<br />

das «Gewissen» eines Motorfahrzeuges bezeichnet.<br />

Es ist nicht gerade eine beruhigende<br />

Tatsache, dass die Bremsen der heutigen<br />

Motorfahrzeuge durchaus nicht immer dem<br />

bestmöglichen Stand entsprechen. Vergleichsversuche<br />

haben ergeben, dass man bei manchen<br />

Automobilen, trotz äusserster Anstrengung<br />

des Fahrers, keine ausreichende Bremswirkung<br />

erzielen kann; dagegen bremsen andere<br />

Wagen schon bei ganz geringem<br />

Kraftaufwand zu scharf, so dass die Räder<br />

allzuleicht blockiert werden. Dieses gegensätzliche<br />

Verhalten findet sich sogar bei den<br />

verschiedenen Typen gleicher. Fabrikmarke;;<br />

meistens haben dann die älteren Modelle die<br />

zu schwache, die neueren die zu schroffe<br />

Bremswirkung. Es entspricht einer allgemeinen<br />

Erfahrung, dass man gern von einem<br />

Fehler in den entgegengesetzten anderen<br />

fällt.<br />

Eine einwandfreie Bremse muss folgende<br />

hauptsächliche Anforderungen erfüllen:<br />

Das Bremswerk muss<br />

1. ausreichend grosse Bremskräfte an den<br />

Radumfängen erzielen lassen, um die<br />

Fahrbahnreibung auszunützen, und<br />

2. gute Abstufung dieser Bremskräfte ermöglichen,<br />

um die Blockierneigung zu<br />

vermindern.<br />

Die erste dieser Hauptforderungen führt<br />

zunächst zu einer Gewichtsgrenze, von der<br />

ab Servobremsen angewendet werden müssen.<br />

Zur überschlägigen Bestimmung dieser<br />

Grenze sei angenommen, dass mit der Muskelkraft<br />

eines normalen Fahrers eine Gesamtbremskraft<br />

von etwa 1000 kg an den Radumfängen<br />

erreichbar ist und dass die Fahrbahnreibung<br />

bei Luftreifen und Vierradbremse<br />

genügend ausnützbar ist, wenn Verzögerungen<br />

von rund 4 m/s 2 noch durchzuhalten<br />

sind. Daraus ergibt sich dann, dass<br />

die Gewichtsgrenze für Servobremsen bei<br />

F E U I L L E T O N<br />

Mannequin.<br />

Roman von Fannie Hurst<br />

(26. Fortsetzung.)<br />

Sie weinte ein wenig und sehnte sich nach<br />

dem gewohnten gutmütigen Lächeln Martins,<br />

damit er dem Leben wieder etwas von<br />

seinem Humor gebe. Dann nahm Orchid ihr<br />

dünnes pelzbesetztes Cape ab und tappte ungeschickt<br />

beim Oeffnen der Schulterverzierung<br />

herum. Sodann legte sie, während<br />

die aus ihrer Scheide gezogene Nadel klirrte,<br />

das Cape sorgfältig über einen Sessel und<br />

schlüpfte aus ihrem Kleid, das in seiner<br />

Zartheit einem Blumenkelch glich.<br />

Dieses Ausziehen gestaltete sich zu einem<br />

gemächlichen Vorgang. Ein Vorgang, wie<br />

eine Zeremonie feierlicher kleiner zarter Tätigkeit.<br />

Die Bettdecken wurden so gelegt,<br />

dass die Laken eine kühle Umhüllung bildeten.<br />

Dann wurden die graziösen ausgeschnittenen<br />

Schuhe auf die Holzleisten gegeben.<br />

Sodann das Drum und Dran ihrer Kleidung<br />

alles an seinen Platz. Dünne kleine Spitzensachen,<br />

die sie manchmal aus Resten, entdeckt<br />

bei Ausverkäufen, zusammenstellte.<br />

Erscheint jeden Dienstag und Frettag<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Wöchentliche Beilage „Antler-Felerabend". 6—8 mal jährlich „Gelbe Liste" Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Baum 45 Rp.<br />

HEDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Grössere Inserate nach Spezialtaril.<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

ungefähr 2500 kg liegt. Alle Schnellfahrzeuge,<br />

die ein Gesamtgewicht von mehr als 2500 kg<br />

besitzen, müssten daher mit Servobremsen<br />

ausgerüstet werden. Für den Anhängerbetrieb<br />

wäre eine derartige Gewichtsgrenze der entscheidende<br />

Schritt, um die auf diesem Gebiet<br />

bekannt unerfreulichen Bremsverhältnisse<br />

zu verbessern.<br />

Weiterhin lassen sich Gewicht und Ge-<br />

nenwagen um 8 m/s 2 , bei Omnibussen mit<br />

Stehplätzen 'bis zu etwa 4 m/s 2 , stets erst<br />

schwindigkeit der Motorfahrzeuge nur soweit<br />

steigern, als man die an den Brems-<br />

mit vollem Krafteinsatz bewirkt werden köntrommeln<br />

entstehende Wärme beherrschen<br />

kann. Die Erwärmung beeinflusst ebenfalls<br />

die an den Radumfängen erzielbaren Bremskräfte,<br />

weil sie die Reibung zwischen Belag<br />

und Bremstrommel vermindert. Wenn sehr<br />

hohe Temperaturen auftreten, dann kann der<br />

Bremsbelag zerstört.werden und die Bremsen<br />

können völlig versagen. Die meisten der<br />

heutigen Belagwerkstoffe können eine, Temperatur<br />

von etwa 200 Grad im Innern des<br />

Belages nicht mehr ertragen.<br />

Grössere Schwierigkeiten ergeben sich<br />

daraus bei schnellen und sehr schweren<br />

Fahrzeugen, also z. B. bei Schnellautobussen,<br />

wie sie für die Autobahnen zu erwarten sind.<br />

Man wird bei derartigen Fahrzeugen die<br />

Bremsen weit besser kühlen müssen als bisher,<br />

um unter der zulässigen Temperatur zu<br />

bleiben. Ein namhaftes Werk für Bremsbeläge<br />

hat bereits mit gutem Erfolg eine<br />

künstliche Kühlung der Bremsen versucht.<br />

Durch gelochte-'Bremsbacken -wuj-de Luft<br />

unmittelbar auf die Reibflächen geblasen, die<br />

dadurch eine wirksame, und einfache Kult*'<br />

lung erfuhr. In Verbindung mit einer Druckluftbremse<br />

erscheint, die Luftkühlung als besonders<br />

vorteilhaft. Sie ist sicher einfacher<br />

als die Wasserkühlung, wie sie z. B. bei den<br />

Getriebebremsen der ersten Lastwagen und<br />

Omnibusse schon einmal angewendet wurde.<br />

Ueber die Auswirkung der Erwärmung im<br />

praktischen Fahrbetrieb haben Versuche gezeigt,<br />

dass nicht nur bei warmen Bremsen<br />

von vornherein die Bremswirkung geringer<br />

ist, sondern vor allem auch, dass mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit die Bremswirkung<br />

ebenfalls als Folge der Erwärmung ziemlich<br />

stark nachlässt. Dieses Verhalten ist für den<br />

ScMiesslich, als Orchid in einem rosafarbenen,<br />

äusserst einfachen Nachtgewand vor dem<br />

Spiegel stand und das Haar bürstete, glühte<br />

der Schimmer ihres Fleisches durch das Gewand,<br />

und ihr Nacken und ihre Schultern<br />

leuchteten noch stärker.<br />

Da geschah es, dass Allen Terry, dessen<br />

Atem sie hätte gehört haben müssen, hätte<br />

sie nicht selbst leise geschluchzt, hervortrat<br />

und, ehe sie rufen oder zurückspringen<br />

konnte, seine Lippen und seinen heissen<br />

rauchigen Schnurrbart gegen ihre Schulter<br />

drückte.<br />

«Du kannst jetzt nicht rufen», sagte er ruhig,<br />

und presste, fast betäubt durch ihre<br />

Nähe, seine Lippen an die ihren. «Du kannst<br />

es nicht wagen zu rufen. Sieh nur, wie man<br />

dich finden würde. Hier mit mir. In dieser<br />

Situation! Ich liebe dich.»<br />

Er war ein Lump, sie befand sich tatsächlich<br />

in dieser Lage; als er sie noch enger<br />

umarmte, grub sich die borstige Seite ihrer<br />

Bürste in ihren Körper, da ihre beiden Atme<br />

eng an den Körper gepresst waren.<br />

Er war ein Lump und er drückte sie an sich.<br />

«Lassen Sie mich», sagte sie flüsternd,<br />

wie sie in ihrer Kindheit, um Nana den Nachbarn<br />

gegenüber zu schützen, geflüstert hatte.<br />

«Lassen Sie mich, Mr. Terry. Bitte. Lassen<br />

Schnellverkehr besonders unerwünscht. Bei<br />

Schnellfahrzeugen sollte man daher nur<br />

Bremsbeläge verwenden, deren Reibung durch<br />

Wärme möglichst wenig vermindert wird.<br />

Letztes Ziel würde sein, von der Temperatur'völlig<br />

unabhängig zu werden und Belagwerkstoffe<br />

zu finden, die bei hoher Reibungszahl<br />

und geringer Abnützung für Erwärmung<br />

unempfindlich sind.<br />

Die zweite Hauptforderung — gute Abstufungsmöglichkeit<br />

der Bremskräfte — verlangt<br />

zweckmässige und sorgfältige Durchbildung<br />

des Brems werkes. Zur zweckmässigen<br />

Ausführung gehört, dass am Betätigungshebel<br />

ein Gegendruck fühlbar wird, der der Bremswirkung<br />

proportional ist. Dann muss die<br />

Kraftübersetzung so gewählt werden, dass<br />

die' höchsten in jedem Fall praktisch noch<br />

brauchbaren Verzögerungen, z. B. bei Perso-<br />

nen. Je geringer der Kraftaufwand für hohe<br />

Verzögerungen ist, desto enger wird der Bereich<br />

für die Betätigungskräfte und desto<br />

mehr wird dadurch die Abstufung der Bremswirkung<br />

erschwert. Bei zu geringem Spielraum<br />

für die Kraft am Bremshebel leidet die<br />

gefühlsmässige Bedienung der Bremsen und<br />

man kommt allzu leicht zum Blockieren der<br />

Raden Es steht zwar noch nicht fest, ob das<br />

Blockieren, tatsächlich die Bremswirkung<br />

vermindert. Nach den neuesten Forschungen<br />

über die Fahrbahnreibung müsste man sogar<br />

das Gegenteil annehmen. Das Blockieren ist<br />

aber auf jeden Fall deswegen gefährlich, weil<br />

das Fahrzeug aus der Richtung kommen<br />

kann und weil bei «blockierten» Vorderrädern<br />

das Fahrzeug nicht mehr lenkbar ist.<br />

Es gibt Bremsen, die ihrer Bauart nach<br />

zum Blockieren'neigen. Vor allem handelt es<br />

sich dabei um die «mechanischen» Servobremsen<br />

oder, wie man besser sagen würde,<br />

um die «selbstverstärkenden» Bremsen. Bei<br />

dieser Bauart besteht immer die Gefahr, dass<br />

sozusagen die Bremse mit dem Wagen<br />

durchgeht.<br />

Sorgfältige , Durchbildung des Bremswerkes<br />

ist erforderlich, um die Bremskräfte<br />

gleichmässig zu verteilen; sie ergibt auch die<br />

notwendige Betriebssicherheit und führt zu<br />

geringen Verlusten bei der Kraftübertragung.<br />

Es sind dies ebenfalls grundlegende Voraussetzungen<br />

für eine gute Abstufung der<br />

Bremswirkung.<br />

Diese zweite Hauptforderung wäre restlos<br />

zu erfüllen mit einer Bremsbauart, die<br />

ein Blockieren der Räder völlig ausschliesst.<br />

Bei einer solchen Bremse müsste sich der<br />

Anpressiungsdrudk der Bremsbacken selbsttätig<br />

derart einstellen, dass das Bremsmoment<br />

am Trommelumfäng stets kleiner<br />

bleibt als das Bremsmoment, das durch die<br />

Haftreibung der Räder in jedem Augenblick<br />

möglich ist. Von diesem Endziel dürfte man<br />

wohl noch ebenso weit entfernt sein wie vom<br />

wärmeunempfindlichen Bremsbelag. Aber<br />

technische Voraussagen sind schwierig und<br />

unsicher. Vielleicht gelingt es einmal, den<br />

allerdings sehr geringen Unterschied der<br />

Reibungsgrösse an stillstehender und bewegter<br />

Trommel zu einer derartigen selbsttätigen<br />

Steuerung der Bremsen auszunutzen.<br />

Sie mich, sonst wird Mrs. Snuggs hören,<br />

dass...»<br />

«Du bist schön.»<br />

«Hören Sie, Mr. Terry. Ich werde nicht rufen.<br />

Ich verstehe. Sie sind ein bisschen berauscht,<br />

von den Getränken — von der Hitze.<br />

Mr. Terry, wollen Sie mich nicht, bitte —<br />

in aller Ruhe — loslassen?»<br />

«Ich kann nicht. Ich bin verrückt nach dir.»<br />

«Sie! Lassen Sie los.» Und plötzlich durch<br />

einen Ruck ihres Körpers war sie frei, während<br />

die Haarbürste klappernd zu Boden fiel,<br />

und nahm rasch das fellbesetzte Cape vom<br />

Sessel, um es über ihre nackten Schultern zu<br />

werfen.<br />

Ueber den Glanz ihrer Schultern. Sogar in<br />

ihrem Schrecken suchte Orchid instinktiv das<br />

Leuchten über ihrem rosa Nachtkleide vor<br />

ihm zu verbergen, indem sie sich mit der<br />

zarten Umhüllung kleidete.<br />

Er konnte keine Ahnung von seinem Anblick<br />

haben, als er nach jeder Richtung, in<br />

die sie vor ihm zurückwich, seine Angriffe<br />

gegen sie fortsetzte.<br />

«Du bringst einen zur Raserei, du kleiner<br />

Teufel...»<br />

«Mr. Terry, bitte! Mr. Terry — bitte!»<br />

All" das mit verhaltener Stimme, ausser<br />

sich, von der Notwendigkeit, still bleiben zu<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Schweizerische Rundschau.<br />

Querschnitt.<br />

Der Grosse Preis von Tripolis.<br />

Taumelscheibenmotor.<br />

Allerlei zum Reifenproblem.<br />

Motorisierung des Segelflugzeuges?<br />

Originale der Landstrasse.<br />

Kultiviertes Autofahren.<br />

Wenn ein Automobilist seinen Führerausweis<br />

erlangt, so rückt er dadurch in<br />

eine noch fremde Fachwelt nach, mit der er<br />

sich nur langsam abfindet: Die Fahrpraxis.<br />

Einige elementare Grundbegriffe setzt ja die<br />

Fahrprüfung voraus, aber das eigentliche,<br />

tiefere Eindringen in diese, neue Verkehrswelt<br />

verlangt einen höheren subjektiven<br />

Standpunkt. Nicht derjenige Draufgänger ist<br />

ein guter Fahrer, welcher mit 100 PS unter<br />

der Haube und einem Tank voll teurer Medizin<br />

mit hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

die Strasse heimsucht, auch jener<br />

nicht, der mit grosser Pedanterie, an<br />

die Regeln der Fahrschule gekettet, in stän*<br />

diger Aufregung von seinem eigenen Wagen<br />

übermannt zu werden mit einer Ladung<br />

angsterfüllter Passagiere seine Wege abtastet<br />

und ebenfalls planlos, irgendwelche<br />

rationelle Ausnützung des Wagens verhindert.<br />

Nein, kultiviertes Autofahren setzt ein gewisses<br />

Einstellungsvermögen zum Wagen<br />

selbst, zur Strecke und zur Relativgeschwindigkeit<br />

der übrigen sich darauf bewegenden<br />

Körper voraus. Ein geübter Autofahrer<br />

waltet ganz intuitiv als verbindende' Gewalt<br />

zwischen den willkürlichen Ueberrasehungen<br />

der Strasse und der daraus zu schliessenden,<br />

logischen Beeinflussung des Wagens. Das<br />

Auto beherrscht heute die Strasse, doch gerade<br />

deshalb ist eine strenge Einordnung notwendig.<br />

Die Art der Handhabung des Lenkrades<br />

ist zur Innehaltung eines rationellen Kurses<br />

und zur öffentlichen Demonstration der Fähigkeiten<br />

von entscheidender Bedeutung. Es<br />

ist z. B. nicht richtig, in einem wilden Bogen<br />

müssen, durchdrungen, und immer atemlos<br />

bemüht, rücksichtlos das Cape um ihre<br />

Schultern zu schlingen. Ueber den Glanz<br />

ihrer Schultern.<br />

Aber da hatte er sie wieder; und diesmal,<br />

nachdem sie sich mit übermenschlicher Gewalt,<br />

die ihr der Augenblick zu verleihen<br />

schien, von ihm losgerissen hatte, stand er<br />

schwankend beim Klirren des Zierats ein<br />

wenig benommen da und hielt das leere Cape,<br />

das er von ihren Schultern gerissen, in seiner<br />

Umarmung. Und dann wieder hatte er<br />

sie verstohlen, schrecklich in der aufregenden<br />

Art eines von einer Begierde Besessenen<br />

in eine Ecke zurückgedrängt.<br />

Orchid wollte nicht in die Ecke gedrängt<br />

werden. Orchid fürchtete sich, so zurückgedrängt<br />

zu sein. Orchid konnte nicht mehr zusammenhängend<br />

denken und begann wahnsinnige<br />

Angst zu haben.<br />

«Nicht! Nicht!»<br />

«Du schlaue Komödiantin. Du bringst mich<br />

zur Raserei!»<br />

«Wagen Sie es nicht! Sie! Sie. Geben Sie<br />

mir mein Cape. Geben Sie es mir, sage ich.<br />

Sie werden es zerreissen! Bitte! Wagen Sie<br />

nicht — mir — in die Nähe zu kommen —<br />

wagen Sie nicht — mir in die Nähe zu kommen...»<br />

schrie Orchid, von der Notwendig-


nur mit knapper Mehrgeschwindigkeit ein<br />

ebenfalls schnelles. Fahrzeug zu überholen;<br />

denn beim plötzlichen Auftreten eines Hindernisses<br />

am Horizont gehen viele Schrecksekunden<br />

verloren, bis man sich hinter dem<br />

auf gleicher Höhe fahrenden Wagen wieder<br />

verstecken kann. Dem andern Extrem sind<br />

jene Fahrer verfallen, die stets mit dem Millimeter<br />

rechnen und ihrer Reaktionsfähigkeit<br />

mehr vertrauen, als die spontanen Einfälle<br />

der übrigen schnellen Sjtrassenbenützer zulassen.<br />

Für sie besteht die Gefahr, zu nahe<br />

an ein zu überholendes Fahrzeug, oder eine<br />

Kurve, heranzugehen, während es besser<br />

wäre, den freien Raum' auszunützen.<br />

Ein anderes Prüfungsmittel für das Strassengefühl<br />

eines Automobilisten sind die Kurven.<br />

Zu beachten ist hier in erster Linie das<br />

Hereinmanöverieren, sowie die Berechnung<br />

der Geschwindigkeit, welche in einem richtigen<br />

Verhältnis, zum Radius der Kurve, sowie<br />

zu der Strasseneignung und Beschaffenheit<br />

stehen muss. — Es kann keinem Amateur<br />

zugemutet werden, dass er mit virtuoser Gebärde<br />

im ersten Drittel der Kurve scharf abbremst,<br />

einen kleineren Gang einwirft, um<br />

dann mit hochtourigenv Motor den Wagen<br />

aus der Kurve zu reissen! Diese Rennfahrertaktik,<br />

in gemässigtem Sinne angewandt,<br />

führt übrigens zu einer sehr eleganten Kur-<br />

Venfahrweise : Mit hoher Geschwindigkeit<br />

tastet man sich an die Kurve heran, nimmt<br />

aber, statt im. letzten Augenblick zu bremsen,<br />

schon frühzeitig das Gas weg, um nach dem<br />

ersten Drittel den Wagen wieder zu beschleunigen<br />

und mit Motorkraft durchzusteuern.<br />

Für die Wageninsa,ssen ist diese<br />

Taktik sehr zuträglich; denn in dem Momente,<br />

da Schwingungen der ganzen Karosserie<br />

die Fahrgäste in eine Ecke drängen,<br />

erfolgt durch die einsetzende Beschleunigung<br />

eine Gegenkraft, welche dieses unangenehme<br />

Gefühl des Hinausgetragenwerdens aufhebt.<br />

Kuppeln und Schalten sind Bewegungen,<br />

mit denen man nicht zu sparsam sein sollte.<br />

— Rennfahrer hinter ihren hoch dimensionierten<br />

Motoren schalten sehr oft, um ihre Maschinen<br />

ständig im Bereiche der höchsten Leistung<br />

zu halten. Die modernen Personenwagenmotoren<br />

sind viel elastischer und weniger<br />

nervös — doch ist ihr wirtschaftlicher<br />

Drehzahlbereich ebenfalls beschränkt. Das<br />

geht schon daraus hervor, dass man trotz<br />

Verfeinerung der Maschinen in vermehrtem<br />

Masse wieder sehr vielstufige Getriebe baut,<br />

die nur dann ihre stark autonlatisierte Konstruktion<br />

und ihren hohen Preis rechtfertigen,<br />

wenn sie vom Fahrer auch so angewendet<br />

werden, dass sie die Wirtschaftlichkeit und<br />

die Lebensdauer des ganzen Wagens' erhöhen.<br />

Die kleinen Wagen,' die ja in der<br />

Mehrzahl sind, können sich den.Luxus eines<br />

kunstlos zu schaltenden Getriebes nicht leisten,<br />

ihre hohe Drehzahl verlangt zudem<br />

beim Schalten, vermehrte Aufmerksamkeit,<br />

da man durch ein nochmaliges Kuppeln in<br />

der Schaltpause, die Tourenzahl der Getriebezahnräder<br />

einander anpassen muss. Die vielen<br />

Schaltgeräusche, auch bei grösseren Wagen,<br />

die sich scheinbar trotz Aufmerksamkeit<br />

und sorgfältiger Führung des Schalthebels<br />

nicht vermeiden lasseh, sind auf zu<br />

rasche Schaltbewegungen zurückzuführen. —<br />

Wie wird in 80 Prozent von allen Fällen<br />

geschaltet? Die- Situation ist aufs äusserste<br />

gespannt, noch 10 Meter, und der rupfende<br />

Motor hat seinen Schwung endgültig verloren.<br />

.. Die Kupplung wird nur leicht touchiert,<br />

der Schalthebel, statt durch die Handfläche<br />

geschoben, mit kraftvoll geschlossener<br />

Faust durchgerissen. Bekannt, nicht wahr?<br />

Ein oft missverstandenes Instrument ist<br />

die Bremse. Bremsen heisst Energie vernichten<br />

— Benzin auf die Strässe leeren...<br />

Man erkennt, welche Kräfte beim raschen<br />

Bremsvorgang am ganzen Chassis, vom Pneu<br />

bis zur Kurbelwelle auftreten, wenn man sich<br />

als Gegensatz den Aufwand vorstellt, welcher<br />

eine Beschleunigung in so kurzer Zeit brauchen<br />

würde! Das Bremsen ist gerade wegen<br />

der Vernichtung dieser, hohen 'kinetischen<br />

Energie ein gefährlicher Vorgang. In Notfällen<br />

ist es angezeigt, die Bremse nicht einfach<br />

durchzutreten, sondern kurz und schnell<br />

Autotourismus. Im Monat April <strong>1935</strong> haben<br />

im gesamten 16,999 ausländische Autorüobile<br />

unsere verschiedenen Zollstellen passiert<br />

gegenüber 17,686 Wagen in der vorjährigen,<br />

Parallelperiode. Auf den eigentlichen Grenz- :<br />

verkehr entfielen 812 gegen 587 Einheiten im,<br />

Vormonat, während der Touristikverkehr, im]<br />

besondern 16,020 Motorfahrzeuge auf, sich,<br />

vereinigte, was im Vergleich; zum Monat<br />

März des laufenden Jahres einer Zunahme<br />

um 8890 Wagen entspricht. D^r diesjährige-<br />

April-Autotourismus umfasst 822 Motorräder,<br />

225 Autocars und 14,973 «andere Wagen»<br />

(laut Zollstatisük), d.h. 14,973 Personenautomobile.<br />

Gegenüber dem Monat März ist die<br />

Einfahrt von Lastwagen von 174 auf 167 Einheiten<br />

zurückgegangen. a<br />

Der Einreiseverkehr<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

anzuziehen und wieder zu lösen. Wenn dies<br />

in geeigneten Intervallen wiederholt wird, so<br />

ergibt sich am Rad eine sukzessive Bremswirkung,<br />

ohne Schleudergefahr, weil die<br />

Räder nicht blockieren.<br />

Die Betätigung des Gaspedales verlangt<br />

ein gutentwickeltes Tastgefühl. Es übermittelt<br />

die Regelimpulse auf die ganze Maschinenanlage,<br />

und ist das einzige Pedal,<br />

auf dem der Fuss stets ruht. Das Auge des<br />

Automobilisten wird, so gut wie das Ohr,<br />

ebenfalls in den Gefühlskreis eingeschlossen<br />

bald skeptisch zugekniffen, bald messend,<br />

bald auf Weite eingestellt hat es die Launen<br />

der Strasse abzulesen und durch eng verkettete<br />

Vorgänge die Maschine darauf vorzubereiten.<br />

#<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Das hat gerade noch gefehlt! Anlässlich<br />

des Eisenbahnerkongresses, der über das<br />

Wochenende in Montreux tagte, erklärte der<br />

Eisenbahnergeneral und Gewerkschaftssekretär<br />

Bratschi bei der Besprechung seiner<br />

Bahnsanierungspläne,, dass zur Reformierung<br />

der Verkehrspolitik auch eine weitere Benzinzollerhöhung<br />

gehöre. Der Mehrertrag soll<br />

dann wahrscheinlich den Bahnen zugute<br />

kommen,, damit den Herren von der Gewerkschaft<br />

ja nichts abgeht! Mit diesem Postulat<br />

ihres « Sanierungs »-Projektes dürften<br />

aber" die Eisenbahner wenig Glück haben.<br />

Hier würden sie nicht nur auf die geschlossene<br />

Front aller Motorfahrzeugbesitzer stosen,<br />

sondern auch weitherum im Volke wenig<br />

Verständnis für eine solche Katastrophenpolitik<br />

finden. Herr Bratschi scheint zu<br />

vergessen, dass das Verkehrsteilungsgesetz<br />

nicht etwa zu Fall kam, weil das Volk seine<br />

Meinung teilte, die Vorlage gehe in Bezug<br />

auf die Verkehrsmonopolisierung zu wenig<br />

weit. Die Verwerfung erfolgte vielmehr aus<br />

dem Empfinden heraus, dass den Bahnen<br />

eine Einschränkung der Strassenkonkurrenz<br />

wenig nütze, solange die Reorganisation und<br />

Sanierung nicht von innen heraus erfolgt und<br />

die Gewerkschaft weiterhin auf Kosten der<br />

Bahnrentabilität und schlussendlich auf Kosten<br />

der Allgemeinheit" eine extravagante<br />

Verkehrspolitik treiben kann. Den Benzinzoll<br />

erhöhen hiesse für die nationale Verkehrswirtschaft<br />

den Teufel.mit dem Beizebub<br />

austreiben. Den Bahnen wäre deshalb nicht:<br />

geholfen, weil die Automobilkonkurrenz nicht<br />

die Hauptursache der Defizitwirtschaft'ist,<br />

während anderseits die gesamte Volkswirt-,<br />

Schaft nur die Folgen einer weiteren Verteuerung<br />

der Transporte zu tragen hätte und<br />

die gesunde preis- und tarifregulierende Wirkung<br />

des Wettbewerbes künstlich ausgeschaltet<br />

wäre,... was vielleicht' Herr Bratschi,<br />

nicht aber Handel und Wandel dienen<br />

möchte. . ' :.<br />

Tom<br />

smus<br />

fremder Automobile, nach<br />

der Schweiz bezifferte sich, nach unseren früheren<br />

Meldungen, im Jahre 1934 auf 267,294 Fahrzeuge.<br />

Hievon entfallen auf den eigentlichen Touristenverkehr<br />

17,124 Motorfahrräder, 29«8> Gesellschaftswägen<br />

und 237,756 Personenautomobile. Nach dem<br />

Bericht des eidg. Finanz- und Zolldepartementes<br />

über seine Geschäftsführung pro 1934 gelangten<br />

insgesamt 19,901 besetzte Gesellschanswagen und<br />

103,083 beladene Lastwagen zur Einfuhr. Nach<br />

stichprobeweisen Erhebungen werden beim Strassenz-ollamt<br />

Lisbüchel im Sommer täglich ca. 1000<br />

Fahrzeuge zur Einfuhr und ca. 900 Fahrzeuge zur<br />

Ausfuhr abgefertigt. Auf den nach Konstanz führenden<br />

Strassen ist die Zahl der ein- und ausgeführten<br />

Fahrzeuge aller Art täglich auf durchschnittlich<br />

5400 Stück angestiegen. Nach den ausgestellten<br />

Zollscheinen verteilt sich der Automobilverkehr<br />

wie folgt auf die einzelnen Staaten: Frankreich:<br />

141,084, Deutschland: 53,247; Italien: 47,112.<br />

England: 5575, OesVerreich: 4426, Holland: 5459,<br />

Belgien: 4363 Abfertigungen.<br />

Steuererleichterungen beleben<br />

die Automobil Wirtschaft.<br />

Diese Erkenntnis hat eine Reihe von Staaten,<br />

so Deutschland, Oesterreich, Jugoslawien<br />

und die Tschechoslowakei dazu geführt,<br />

die direkten Autorhobilsteuern überhaupt<br />

wegfallen zu lassen, ohne die Abgaben<br />

aber in anderer Form wieder zu erheben,<br />

wie dies teilweise in Frankreich der Fall ist,<br />

Wo an Stelle der Fahrzeugsteuer eine ganz<br />

beträchtliche.Erhöhung der Brennstoffabgäbe<br />

trat.<br />

Die ganz bedeutende Absatzsteigerung der<br />

Automobilindustrie, die starke Zunahme des<br />

Motorfahrzeugbestandes, die. Belebung der<br />

Zubehörindustrie und des Handels konnten<br />

seit zwei Jahren besonders in Deutschland<br />

zahlenmässig deutlich verfplgt werden. Genau<br />

die gleichen Beobachtungen hat man<br />

nun auch in Amerika. gemacht, die dort<br />

ebenfalls statistisch festgehalten wurden. Der<br />

Landesdurchschnitt ergibt "für das abgelaufene<br />

Jahr eine Zunahme an Fahrzeugen von<br />

26 Prozent. In den 10 Staaten aber, ,in. welchen<br />

die Automobilsteue,rn reduziert worden<br />

sind, wurde eine durchschnittliche Mehranmeldung<br />

von 31,5 Prozent registriert. Der<br />

Zuwachs ist also in. diesen Staaten fast<br />

durchwegs um einen Fünftel höher und dies<br />

obwohl sich die Steuerreform erst seit recht<br />

kurzer Zeit auswirken konnte. Die Tatsache<br />

hat grösste Beachtung gefunden und veranlasste<br />

nun weitere 20 Staaten eineErleichterung<br />

in der fiskalischen 'Belastung, der Motorfahrzeuge<br />

vorzubereiten. Zwei Staaten haben<br />

die Massnahmen bereits rückwirkend<br />

auf Jahresanfang eingeführt.' Es nimmt uns<br />

wirklich wunder, wie viel Zeit noch vergehen<br />

muss, bis die kantonalen Verwaltungen<br />

auch bei uns sich endlich auf Grund all dieser<br />

überzeugenden Beweise von' der Binsenwahrheit<br />

der eingangs'erwähnten Erfahrung<br />

überzeugen Iässen : und" dann die "Steueransätze<br />

entsprechend ändern werden!<br />

Ovenzvevlteh»<br />

Vorübergehende Einfuhr einzelner Autobestandlei<br />

le, die' zur Reparatur fremder Automobile bestimmt<br />

sind. Vorübergehend in der Schweiz weilende<br />

ausländische Automobilisten, deren Wagen<br />

reparaturbedürftig •werden, können einzelne zur<br />

Reparatur bestimmte Bestandteile mittels eines<br />

Zollfreipasses gegen Depot oder Sicherstellung des<br />

Einfuhrzolles in die Schweiz einführen, ohne dass<br />

eine Einfuhrbewilligung notwendig ist. Dagegen<br />

ßind folgende Vorschriften zu beachten:<br />

ä) Für die Einfuhr mittels Zollfreipass muss in<br />

jedem Fall ein Gesuch an die Oberzolldirektion gerichtet,<br />

werden, in dem die Umstand« und Gründe<br />

anzugeben sind, welche die Bestellung von Ersatzteilen<br />

im .Ausland nötig machen.<br />

b) Das Zolldokurnent, auf dessen Grundlage das<br />

in Frage, stehende 1 Automobil eingeführt wurde, ist<br />

diesem Gesuch beizulegen.<br />

c) Wenn möglich bezeichnet man das Zollbüro,<br />

über welches die bestellten Ersatzteile eingeführt<br />

•werden, damit -ihi» die nötigen Instruktionen gegeben<br />

werden können.<br />

d> Auf den Begleitpapieren (Frachtbrief, Speditionszettel,<br />

etc.) muss ausdrücklich erwähnt werden,<br />

dass es sich um Ersatzteile zur Reparatur<br />

eines ausländischen ..Wagens handelt, der in der<br />

Schweiz verunfallt ist.<br />

e) Bei der Verzollung mittels eines Zollfreipasses<br />

werden die Ersatzteile von den Grenzzollbüros,<br />

mit Zollerkennungszeichen versehen, was die Identifizierung<br />

"bei der Ausfuhr erleichtert.<br />

f) Die Ersatzteile müssen beim Ausgangezoll-.<br />

bürö angegeben und vorgezeigt werden, damit der :<br />

Zollfreipass gelöscht, und die Zollhinterläge zurückbezahlt<br />

wird. Die alten Bestandteile müssen zur<br />

leichen Zeit wie die Ersatzteile ausgeführt, oder<br />

unter zollamtlicher Kontrolle vernichtet werden. :<br />

<strong>1935</strong> — N° 3g<br />

t i s c h e r<br />

Das Automobil als Unterpfand.<br />

Der «Mont de Pitie», das Pariser Pfandleih-Haus,<br />

belehnte letztes Jahr nicht weniger<br />

als 884 Automobile, die von ihren sich in<br />

Geldnot befindlichen Besitzern versetzt, wurden.<br />

Der durchschnittlich auf diese Pfänder^<br />

ausbezahlte Betrag bezifferte sich nur auf<br />

1200 franz. Fr. Auch ein Zeichen der Zeit!<br />

Campbell in Brooklands.<br />

Die Autosportfreunde Englands konnten<br />

dieser Tage in Brooklands einer kleinen Senr<br />

sation beiwohnen. Sir Malcolm Campbell fuhr<br />

mit seinem gewaltigen «Blauen Vogel» mehr<br />

rere Ehrenrunden. Der Wagen konnte selbstverständlich<br />

keine Maximalgeschwindigkeit<br />

erreichen; immerhin machte er auch so stärksten<br />

Eindruck.<br />

Ein neuer Umlaufmotor.<br />

In Frankreich wurde ein Umlaufmotor konstruiert},<br />

der bei einer Leistung von 200 PS<br />

nur 60 kg wiegt. Die Aluminiumzylinder haben<br />

eine neuartige Gemischzufuhr durch einen<br />

festen äusseren Umfangsring, dessen Oeffnungen<br />

durch die im Zylinderkopf angeordneten<br />

Einlassventile abwechslungsweise geöffnet<br />

und geschlossen werden.<br />

Miller-Rennwagen mit Ford-Motor.<br />

Harry Miller, der bekannte amerikanische<br />

Rennwagen-Konstrukteur, hat gegenwärtig<br />

für das Indianapolis-Rennen 10 Rennwagen<br />

im Bau, die einen Ford-Achtzylinder-Motor,<br />

und Vorderradantrieb erhalten werden.<br />

Ein Versicherungsautomat.<br />

Es soll kürzlich ein neuer Automat zum<br />

Patent angemeldet worden sein, der eine neue<br />

Art von Haftpflichtversicherungen zur Folge<br />

haben würde. Es handelt sich dabei um einen<br />

Automaten, der dem Automobilisten durch<br />

Einwurf eines bestimmten Betrages eine<br />

Haftpflicht-Police mit kurzer Dauer ausliefert.<br />

Je nach der Höhe des eingeworfenen<br />

Betrages gibt der Automat eine Versicherung<br />

auf 24 oder 48 Stunden ab. Auf der Police<br />

werden Ort und Zeit des Abschlusses<br />

automatisch registriert, so dass Unregelmässigkeiten<br />

ausgeschlossen wären. Ob sich<br />

eine Gesellschaft für diese Maschine interessiert,<br />

ist allerdings eine andere Frage.<br />

Die Gilde der « Meister-Fahrer ».<br />

England ist das Land der Clubs und Vereinigungen.<br />

Kürzlich verspürte eine Gruppe<br />

von langjährigen Automobilisten das Bedürfnis,<br />

wiederum einen neuen Club zu gründen,<br />

der allerdings an seine Mitglieder nicht geringe<br />

Anforderungen stellt, so dass die Vereinigung<br />

nicht übervölkert sein wird. Die<br />

Aufnahme erfolgt nämlich nur, wenn der Bewerber<br />

den Wachweis leistet, dass er wenigstens<br />

seit zwanzig Jahren aktiver Fahrer ist<br />

und in dieser Zeit nie einen Unfall verschuldet<br />

hat. Unter diesen Voraussetzungen ist<br />

die Bezeichnung «Meisterfahrer» gewiss keine<br />

Unbescheidenheit mehr!<br />

Originelle Verwarnung.<br />

Automobilisten, welche in Bad Nauheim<br />

falsch parkieren, erhalten beim ersten Vergehen<br />

anstatt eines Bussenzettels (mit welchem<br />

man bei uns ja so ziemlich rasch bei<br />

der Hand ist) eine nette Illustration, auf welcher<br />

ein Verkehrspolizist einen Automobilfahrer<br />

verwarnt. Dazu das Sprüchlein:<br />

Du parkst hier falsch,<br />

verschwind im Nu,<br />

wir drücken dann<br />

ein Auge zu!<br />

Auf diese Weise wird die dortige Polizei<br />

gewiss ebenso sicher zum Ziele kommen, daegen<br />

gibt es in diesem Badeort keine verärgerten<br />

Gäste.<br />

Stromlinien-Schnellomnibusse im Dienste der<br />

Bahn.<br />

Die Reichsbahndirektion Frankfurt wird<br />

bei der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnittes<br />

der Reichsautobahnen auf der 28<br />

Kilometer langen Teilstrecke Frankfurt am<br />

Main—Darmstadt den Personenverkehr mit<br />

neuzeitlichen Schnellomnibussen aufnehmen.<br />

keit erfüllt, ihre Schultern zu bedecken, erfüllt<br />

von dieser gebieterischen Notwendigkeit.<br />

Sie ängstigte sich vor seinen Augen und<br />

seiner Geschicklichkeit, mit der er sich ihr<br />

näherte. Sie versteckte ihre Angst nicht<br />

mehr. Ihre Angst, in eine Ecke getrieben zu<br />

werden.<br />

«Wenn Sie mich berühren.. Wenn Sie..»<br />

«Du Liebling!»<br />

«Geben Sie mir mein Gape, Mr. Terry.<br />

Geben Sie mir mein Gape», schrie Örchid<br />

jetzt. «Wagen Sie es nicht, mir näher'zu<br />

kommen. Ich könnte es nicht ertragen. Ich<br />

— nein T- nein — mein Cape!» Und sie<br />

stürzte plötzlich vor und fasste danach,<br />

trotzdem er es gegen seine Brust hielt. Und<br />

wie sie nach vorne sprang, drehte er sich<br />

weg und hielt das glänzende Ding eng an<br />

sich gepresst. Und in diesem Bruchteil einer<br />

Sekunde, da er ihr den' Rücken kehrte.<br />

sprang Ofchid nach vorn! '<br />

Sprang mit der ganzen Gewalt ihres' Körpers<br />

auf ihn; mit der ganzen Gewalt ihrer<br />

Raserei, dass Terry, der betrunkene junge<br />

Terry, stolperte und vorwärts auf sein Gesicht<br />

fiel. So dass für einen Augenblick, für<br />

einen jubelnden wahnsinnigen Augenblick,<br />

Orchid buchstäblich rittlings auf ihm sass :<br />

und mit ihren Füssen gegen seinen Rücken<br />

hämmerte, unter hysterischem Schluchzen<br />

losschlug.<br />

«Sie betrunkener Schuft. Sie Schuft. Wie<br />

wagen Sie. Wie wagen Sie es!» Und schlug<br />

und schlug ihn mit ihren "beiden zarten Fäusten,<br />

so sehr abgespannt, daSs sie unter Tränen<br />

in Lachen ausbrach.<br />

Und merkwürdig, als Terry in seiner Betrunkenheit<br />

durch den plötzlichen Sprung<br />

Orchids auf seinen Rücken, vorwärtsgefallen<br />

war, stiess er einen Schrei aus. Einen langen<br />

dünnen gurgelnden Schrei, der in der Luft<br />

hing, als wäre ein Messer geschleudert worden.<br />

Dann versuchte er ganz matt Widerstand<br />

zu leisten und atmete unter leisem<br />

Gurgeln in das Atlascape, das er umfasst<br />

hielt, und wehrte sich irgendwie. Wehrte sich<br />

gegen das schwache Schlagen Orchids. Und<br />

plötzlich lag er, wieder in das Cape gurgelnd,<br />

lang ausgestreckt da und Hess sich<br />

schlagen.<br />

«Sie! Sie! Ich will, dass Sie aufstehen. Ich<br />

will, dass Sie von hier weggehen. Ich will,<br />

dass Sie mich niemals mehr Ihr schreckliches,<br />

betrunkenes, Ihr verkommenes Gesicht<br />

sehen lassen. Wenn Sie noch — hören Sie<br />

— Ich werde es' dem Manne sagen, den ich<br />

heiraten werde* Einem Manne Ihrer eigenen<br />

Kreise. Und wenn Sie nicht aufstehen und<br />

ganz ruhig Von hier weggehen, ohne dass<br />

meine Hausfrau öder sonst jemand Sie sieht,<br />

werde ich es ihm erzählen. Hören Sie.<br />

Meinem Bräutigam* Und er wird Sie töten,<br />

nur ist ja .töten JZH.SVL für. Sie*.. Gehen .Sie<br />

weg! Gehen Sie weg. Gehen Sie weg, Sie.<br />

Stehen Sie auf und gehen Sie weg.»<br />

Orchid sass rittlings auf ihm und stiess<br />

und schlug ihn mit ihren zarten Fäusten,<br />

während die Tränen ihr in den halbgeöffneten<br />

Mund liefen. Ihr Gesicht erbleichte.<br />

Ihr Gesicht verzerrte sich.<br />

Und merkwürdigerweise, zu ihrem wachsenden<br />

Schrecken, stand er nicht auf. Und<br />

sie schien- eher zu fühlen als zu sehen, dass<br />

eine leichte schleichende Erschlaffung durch<br />

seinen Körper ging.<br />

«Mr. Terry», schrie sie, und stiess mitvorsichtig<br />

gebeugtem Finger gegen seine<br />

Schulter. «Mr. Terry.» Und dann drehte sie<br />

ihn herum, ohne dass er Widerstand geleistet<br />

hätte, und sah in ein starres, steifes Gesicht.<br />

In ein starres Gesicht mit offenen Augen<br />

und offenem Mund. In ein starres Gesicht.<br />

..<br />

(Fortsetzung im sAutler-Feierabend*.).


ff» 39 — <strong>1935</strong><br />

Der Grosse Preis von Tripolis<br />

Caracciola, vor Varzi und Fagioli, Sieger in neuer Rekordzeit. — Ein Pneudefekt<br />

bringt Varzi in der letzten Runde um den scheinbar sichern Erfolg. — Das Rennen<br />

im 200-km-Tempo. — Stucks Wagen gerät in Brand.<br />

Zehntausende von Schaulustigen umrahmten<br />

die interessante und überaus schnelle<br />

Piste von Mellaha. Aus allen Ländern waren<br />

sportfreudige Zuschauer herbeigeeilt. Aber<br />

auch die Eingebornen wollten sich ein solches<br />

Schauspiel nicht entgehen lassen und<br />

erschienen in riesigen Massen, um sich eines<br />

der grössten und schnellsten Rennen der<br />

Welt anzusehen. Mit fachkundiger Miene<br />

verfolgten sie den Verlauf des Kampfes von<br />

Maschinen und Menschen und finden heute<br />

schon gar nichts besonderes mehr daran,<br />

wenn die heulenden und lärmenden Ungetüme<br />

in 200-km-Tempo an ihnen vorbeiflitzen.<br />

Die Organisation war wieder eine ganz<br />

hervorragende, so, wie man es sich in Tripolis<br />

ja gewöhnt ist. Die ganze Rundstrecke<br />

wurde wie im letzten Jahr von verschiedenen<br />

Beobachtungsposten, Radiostationen und<br />

kleinen Türmen umsäumt, von wo aus die<br />

Kommissäre einen hervorragenden Ueberblick<br />

über die Piste hatten. Die Oberleitung des<br />

Rennens befand sich auf einem 40 m hohen<br />

Turm, von dessen Plattform aus sie den Verlauf<br />

des Kampfes über die ganze Piste verfolgen<br />

konnte und zugleich mit den übrigen<br />

Beobachtungsposten natürlich in Verbindung<br />

stand. Auch die Rennstrecke war in glänzendem<br />

Zustand. Aus der Anlage der Tribünen<br />

und der Boxen, sowie der ganzen Bahn, ersieht<br />

man, dass das Organisationskomitee<br />

finanziell aus dem Vollen schöpfen kann, und<br />

das grosse Treffen von Tripolis mit Recht<br />

den Namen «Das Rennen der Millionen»<br />

trägt. Aber nicht nur die Tribünen, die<br />

Strassenanlagen usw. stellen Werte von Millionen<br />

dar, auch die Preise, die an die Fahrer<br />

verteilt werden, grenzen ans Märchenhafte.<br />

Davon erhielt Caracciola als Sieger<br />

269,195 Lire, Varzi als Zweiter 181,130 und<br />

Fagioli als Dritter 93,065. Ueber eine halbe<br />

Million Lire wandert somit nach Deutschland.,<br />

Es sind wahrhaft phantastische Preise,<br />

die in keinem andern Rennen auch nur annähernd<br />

erreicht werden, und die nur dank<br />

der grossen Lotterie überhaupt möglich sind.<br />

Da der Grossteil dieser Beträge den Fabriken<br />

oder Rennställen zufällt, versteht man<br />

die Anstrengungen, die gemacht werden, um<br />

ein solches Rennen zu gewinnen, noch besser.<br />

Sind es doch solche Summen, welche<br />

die gewaltigen Rennkosten einer Mannschaft<br />

mehr oder weniger auszugleichen vermögen.<br />

Der Grosse Preis von Tripolis, das dritte<br />

bedeutende Rennen dieser Saison, ist wiederum<br />

zu einem durchschlagenden Erfolg für<br />

Deutschland geworden. Der Sieg war noch<br />

grösser und eindrücklicher wie derjenige<br />

von Monaco oder Tunis. Drei deutsche Wagen<br />

stehen an der Spitze und gewinnen überlegen<br />

gegen die Neukonstruktion von Alfa<br />

Romeo, die doch über ein Plus von rund<br />

100 PS verfügte, wegen des hohen Gewichtes<br />

der Grand-Prix-Formel nicht entspricht<br />

und die doch schneller sein sollte wie Auto-<br />

Union und Mercedes-Benz. Die zweimotorigen<br />

Alfa Romeos haben nicht das gehalten, was<br />

die Italiener von ihnen erwarteten. Und man<br />

kann beinahe bezweifeln, ob der Bau dieser<br />

beiden Super-Rennwagen überhaupt einen<br />

Sinn gehabt hat. In dieser Saison kommt bekanntlich<br />

nur noch das Avus-Rennen in<br />

Frage, wo sie an den Start gehen können:<br />

Werden sie bis dahin ausgereifter und schneller<br />

sein? Vielleicht, aber sicher nicht schnell<br />

genug, um in Berlin gegen vier Auto-Union<br />

und vier Mercedes-Benz aufkommen zu können,<br />

denn in Tripolis hatte Nuvolarl, als der<br />

bestplacierte Alfa-Pilot, gegenüber Caracciola<br />

einen Rückstand von rund 9 Min. zu<br />

verzeichnen, was bei diesem Tempo "einer<br />

Strecke von zirka 29 km entspricht, Zudem<br />

waren die beiden von Nuvolari und Chirpn<br />

geführten Neukonstruktionen nur unbedeutend<br />

schneller als die letztjährigen 3,2-Liter-<br />

Alfas.<br />

Das Training.<br />

Schon am letzten Donnerstag wurden die ersten<br />

Trainingsfahrten aufgenommen. Man war sehr gespannt<br />

auf das Erscheinen des neuen Alfa Romeo<br />

mit zwei Motoren und erwartete Wunderdinge von<br />

ihm. Doch er enttäuschte schon bei seinem ersten<br />

Auftreten, und zugleich stiegen auch Zweifel auf,<br />

ob diese Maschine, trotz ihren grossen Kraftreserven,<br />

gegen die deutschen Wagen aufkommen könne.<br />

Auf der geraden Strecke war sie ausserordentlich<br />

schnell, aber sie musste viel zu früh vor den Kurven<br />

abgebremst werden. Ueberhaupt bekam man<br />

den Eindruck, dass bei der Konstruktion auf die<br />

Bremsen dieses Bolides zu wenig Sorgfalt verlegt<br />

wurde.<br />

Trotzdem eine drückende Hitze über der Piste<br />

lag, zeigten die Auto-Union-Maschinen von Varzi<br />

und Stack überlegene Leistungen. Die warme Luft<br />

tat ihnen scheinbar gar nichts an, und beide übertrafen<br />

den von Ghiron gehaltenen Rundenrekord<br />

um über 16 km/St. Varzi war der schnellere und<br />

fertigte die Runde in 3 Min. 37 Sek. ab (Mittel 217<br />

km/St), während Stuck eine Sekunde mehr brauchte....Nuvolari<br />

legte die Runde in .3 Min. 44 Sek.<br />

zurück, dann folgten Caracciola mit 3' 45" und<br />

Brauchitsch mit 3' 50". Bei Alfa Romeo wurden<br />

Versuche mit Terschiedenen Beilen durchgeführt,<br />

und es zeigte sich, dass die Frage der Bereifung<br />

auch noch nicht als vollständig gelöst betrachtet<br />

werden konnte. Alle,andern Fahrer brauchten<br />

für die Runde über fünf Minuten, und man<br />

rechnete am ersten Trainingstage allgemein schon<br />

mit einem deutschen. Sieg.<br />

Am Freitag fand kein Training statt, und die<br />

Rennleitungen nützten die Zeit aus, um den Maschinen<br />

noch den letzten Schliff geben zu lassen.<br />

Zehender, Sommer und Soffietti erhielten die notwendigen<br />

Ersatzteile aus Italien per Flugzeug und<br />

konnten ihre Maschinen noch vor dem grossen<br />

Rennen in Ordnung bringen. Lord Howe und Lehoux<br />

sind aus Gründen, die wir schon am letzten<br />

Freitag meldeten, weggeblieben. Von den 30 gemeldeten<br />

Fahrern erschienen also nur 28, immerhin<br />

ein Feld, wie man es selten beisammen sieht.<br />

Die Trainingsfahrten wurden am Samstag wieder<br />

aufgenommen, und Stuck schraubte den am Donnerstag<br />

von Varzi aufgestellten Rundenrekord noch<br />

um drei Kilometer höher auf den phantastischen<br />

Durchschnitt von 220,373 km/St. Nuvolari, dessen<br />

Wagen inzwischen mit neuen Reifen versehen<br />

wurde, war schneller geworden und brachte es auf<br />

214,753 km/St., während Caracciola 212,432 km/St,<br />

herausfuhr. Etancelin kam auf 205 km/St.; 6eine<br />

Maschine war zu wenig schnell, um irgendwie mit<br />

Aussichten ins Rennen zu gehen. Aber auch Nuvolari<br />

und Ghiron, die ja allerdings gegenüber den<br />

Vortagen an Tempo zulegen konnton, kamen als<br />

erste Anwärter auf den Sieg kaum mehr in Frage.<br />

Der Rennverlauf.<br />

Der Grosse Preis von Tripolis vom letzten<br />

Sonntag bot von Anfang bis zum Ende ganz<br />

hervorragenden Sport und dürfte zu einem<br />

der spannendsten Rennen in dieser Saison<br />

zählen. Durchwegs bekam man grossartige<br />

Kämpfe zu sehen: zwischen Auto-Union und<br />

Mercedes in der Spitzengruppe um den ersten<br />

Platz, zwischen den neuen, zweimotorigen<br />

Alfas, den Maseratis und den 3,2-Liter-<br />

Alfas im Mittelfeld um die nachfolgenden<br />

Plätze.<br />

Der Himmel war bewölkt und die Temperatur<br />

eher frisch. Aber trotz diesen günstigen<br />

Verhältnissen bedeutete das Rennen in<br />

Tripolis für die meisten Fahrer nicht nur einen<br />

Kampf mit den Gegnern, sondern vorab<br />

mit den Reifen. So waren die sechs schnellsten<br />

Piloten gezwungen, nicht weniger wie<br />

achtzehnmal bei den Boxen anzuhalten, um<br />

einen oder mehrere Reifen zu wechseln.<br />

Gegen 14.30 Uhr wurden die Maschinen auf<br />

die Piste gerollt und zum Start bereitgestellt.<br />

'AUTOMOBIL-REVUB<br />

haben sich den Weltmarkt erobert.<br />

62%, aller in Amerika verkauften<br />

Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />

von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />

als derjenige aller andern Marken<br />

zusammen. - Die bekanntesten<br />

Automobile, wieCadillac, Chevrolet,<br />

Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />

Plymouth etc. haben als Original-<br />

Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />

In der Schweiz ist die amerikanische<br />

Ausführung der A-C Zündkerze im<br />

Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />

Vorteile den ersten Platz in<br />

der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />

passende A-C Kerze für jeden Motor,<br />

europäischen oder überseeischen<br />

Fabrikates. - Verlangen Sie nur<br />

diese Marke bei Ihrem Garagisten.<br />

Generalvertretung<br />

der A-C Zündkerzen, A-C Oelfilter<br />

und A-C Benzinpumpen für die<br />

deutsche Schweiz und den Tessin:<br />

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BASEL - Steinentorstrasse 11 - Telefon 47.977<br />

BERN - Effingerstrasse 33 - Telefon 26.126<br />

Kurz darauf erschien der General-Resident<br />

von Tunis in Begleitung von Marschall Balbo.<br />

Auch der Herzog von Spoleto, der Präsidant<br />

des R. A. C. L, war unter den Anwesenden<br />

zu finden, ferner die Leiter und Ingenieure<br />

der verschiedenen Rennställe.<br />

Einige Minuten vor drei Uhr übernahmen<br />

die Fahrer ihre Maschinen. Die Motoren<br />

brummten ungeduldig auf und alles wartete<br />

mit Spannung auf das Zeichen zum Start.<br />

Die Startreihenfolge.<br />

Dreyfus Premoli Barbieri Magistri Fagioli<br />

(AlfaR.) (Maserati) (AlfaR.) (AlfaR.) (Merc.-B.)<br />

Siena Zehender Etancelin Brivio<br />

(Alfa. R.) (Maserati) (Maserati (Alfa R.)<br />

Sommer Tadini Varzi Caracciola Ghersi<br />

(Alfa R.) (Alfa R.) (Auto-Union) (Merc.-B.) (Alfa R.)<br />

Farina Soffietti Balestrero Rosa<br />

(Maserati) (Maserati) (AlfaR.) (Maserati)<br />

Taruffi. Ruesch Nuvolari Widengreen Pintacuda<br />

(Maserati) (Maserati) (AlfaR.) (Maserati) (AlfaR.)<br />

Stuck Carraroli Brauchitsch Bonetto<br />

(Auto-Union) (Maserati) (Merc.-B.) (Alfa R.)<br />

Chiron<br />

(Alfa R.)<br />

Punkt drei Uhr schwenkte der Herzog von Spoleto<br />

die Startfahne, und heulend und donnernd<br />

schiessen die 28 Maschinen davon. Ein phantastisches<br />

Bild, wie die ganze Meute miteinander losfährt<br />

und bereits die Attacken um die Führung einsetzen.<br />

Doch alsbald zieht sich das Feld in die<br />

Länge. Caracciola hat die Spitze übernommen, gefolgt<br />

von Fagioli, Nuvolari und Etancelin. Schon<br />

rasen die ersten in die Kurve, und bald ist das<br />

ganze Feld dem Blicke der Zuschauer entschwunden.<br />

Wer wird wohl als Erster wieder eintreffen?<br />

Man streckt die Hälse man hört das eigenartige<br />

Pfeifen des Mercedes-Kompressors, und<br />

schon saust — Caracciola als erster heran. Er hat<br />

die Runde in 3 Min. 44 Sek. geschafft (Mittel<br />

209,600 km/St). Etwa dreissig Meter hinter ihm<br />

folgt Fagioli, dann Nuvolari, der aber einige hundert<br />

Meter zurückliegt. Das übrige Feld folgt unter<br />

der Führung von Etancelin ziemlich dicht geschlössen.<br />

Stuck ist noch hinter Sommer auf dem 14.<br />

Platz. Die zweite Runde wird von Caracciola in<br />

3 Min. 41 Sek. zurückgelegt. Er fährt immer<br />

noch an der Spitze, während Fagioli von Nuvolari<br />

angegriffen und sogar für kurze Zeit abgefangen<br />

wird. An vierter Stelle liegt Varzi, dem Etancelin,<br />

Dreyfus und Farina auf den Fersen sind. Brivio<br />

hält bereits an der Boxe an. Später folgen Balestrero<br />

und Nuvolari. welch letzterer nach kürzester<br />

Zeit die hintern Reifen wechseln muss.<br />

Fagioli, der durch den Halt von Nuvolari wieder<br />

auf den zweiten Platz vorrückt, wird nun von<br />

Varzi gehetzt. Brauchitsch, der bis dahin ziemlich<br />

weit zurücklag, muss wegen Motordefekt aufgeben,<br />

ebenso Barbieri, der Getriebedefekt erleidet. In der<br />

fünften Runde hält Caracciola vor den Boxen und<br />

lässt die Reifen wechseln. Varzi hat unterdessen<br />

seinen Landsmann Fagioli überholt und die Führung<br />

übernommen. An 3. Stelle folgt Etancelin,<br />

dann Farina, Dreyfus und Chiron, dessen zweimotoriger<br />

Alfa Romeo sich nicht so gut hält wie<br />

derjenige von Nuvolari. Dann halten Ruesch und<br />

Bonetto vor dem Ersatzteillager. In der siebenten<br />

Runde fährt Nuvolari erneut bei den Boxen vor<br />

und lässt einen Reifen wechseln. Er verliert damit<br />

55 Sek.<br />

In der achten Runde wechselt Caracciola schon<br />

wieder einen Reifen, und Stuck, der. sich ständig<br />

nach vorn gearbeitet hat, übernimmt nun den zweiten<br />

Platz hinter Varzi, der ihm gegenüber nur noch<br />

einen Vorsprung von. 15 Sek. zu, verzeichnen, hat.<br />

Zwei Auto-Union-Maschinen an der Spitze, gefolgt<br />

von Fagioli und Farina. Letzterer fuhr ein glänzendes<br />

Rennen und vermochte zeitweise sogar Nuvolari<br />

und Chiron trotz ihren Neukonstruktionen<br />

auf hintere Plätze zu verweisen. In der zehnten<br />

Runde liegt Stuck nur noch zwei Sekunden hinter<br />

Varzi und 37 Sek. vor Fagioli. Caracciola folgt erst<br />

an zehnter Stelle, zwei Sek. hinter Nuvolari.<br />

10. Runde.<br />

1. Varzi 37'57"<br />

2. Stuck 37'59"<br />

3. Fagioli 38'36"<br />

4. Farina 40'17"<br />

5. Dreyfus 41'<br />

6. Etancelin 41'12"<br />

Zehender 41'33", Tadini 41'34", Nuvolari 41'36",<br />

Caracciola 41'37", Sommer 42'08", Widengreea<br />

43'27".<br />

In der elften Runde muss auch Stuck anhaltea<br />

und einen Pneu auswechseln lassen. Er verliert<br />

dabei ziemlich viel Zeit, so dass Farina auf den<br />

dritten Platz aufrückt. Varzi hat Caracciola bereits<br />

überrundet, muss aber dann zu den Boxea<br />

fahren, um zu tanken und die Reifen zu wechseln.<br />

Inzwischen übernimmt Fagioli die Führung und<br />

verzeichnet in der 14. Runde gegenüber Varzi<br />

einen Vorsprung von 36 Sek. Doch dieser holt langsam<br />

wieder auf.<br />

Brivio, der bis dahin vor Chiron gelegen hatte,<br />

wird das Opfer eines kritischen Sturzes. Ein loser<br />

Stein fliegt ihm, während er Farina überholen<br />

will, mit solcher Wucht in das Gesicht, dass er<br />

momentan die Herrschaft über den Wagen verliert<br />

und nebenaus gerät, wobei sich die Maschine mehrmals<br />

überschlägt. Er wird bewnsstlos vom Platz<br />

getragen, hat sich aber seither bereits wieder ordentlich<br />

erholt. Der Arzt hofft, ihn innert Wochenfrist<br />

aus der Behandlung entlassen zu können.<br />

In der 15. Rund« führt immer noch Fagioli vor<br />

Varzi. Aber der Abstand zwischen den beiden ist<br />

wesentlich geringer geworden. An dritter Stelle<br />

folgt Stuck, dann Farina, Nuvolari, Zehender ist<br />

zurückgefallen, während Etancelin sich vor Dreyfus<br />

zu schieben vermochte.<br />

Noch vor der zwanzigsten Runde müssen Varzi<br />

und Fagioli Reifen wechseln. Dabei ist Varzi der<br />

schnellere und vermag wieder die Führung zu<br />

übernehmen. Stuck, der in ausgezeichneter Position<br />

lag, erscheint nach der 18. Runde nicht mehr.<br />

Sein Wagen ist in Flammen aufgegangen und er<br />

selbst konnte sich nur durch abspringen retten.<br />

Die herbeieilende Feuerwehr vermochte den Wagen<br />

-vor dem gänzlichen Verderben zu schützen,<br />

doch an eine Weiterfahrt war nicht mehr zu denken.<br />

20. Runde.<br />

km/St.<br />

1. Varzi 1.19'47" 197,017<br />

2. Fagioli 1.21'35"<br />

3. Dreyfus 1.22'05"<br />

4. Caracciola 1.22'18"<br />

5. Zehender 1.22'23"<br />

6. Nuvolari • 1.23'12"<br />

Tadini 1.23'40", Farina 1.23'44", Sommer 1.23'46",<br />

Widengreen 1.25'54".<br />

Dreyfus zeigte mit seinem 3,2-Liter Alfa Romeo<br />

ein hervorragendes Rennen und war sogar schneller<br />

wie Nuvolari und Chiron.' Für kurze Zeit hatte<br />

er sich bis an den dritten Platz vorgeschoben und<br />

lag dicht hinter Fagioli. Caracciola holt nun gewaltig<br />

auf. Er geht an Dreyfus vorbei, und da Fagioli<br />

an den Boxen anhält, so übernimmt er den zweiten<br />

Platz mit 1 Min. 22 Sek. Rückstand hinter<br />

Varzi. Fagioli vermag nachher dem Tempo, das<br />

nun Varzi und Caracciola anschlagen, nicht mehr<br />

zu folgen. Nuvolari und Farina liegen eine Runde<br />

zurück, während Caracciola Varzi Runde für Runde<br />

näher rückt und in der dreissigsten Runde nur<br />

noch einen -Abstand von 42 Sek. zu verzeichnen hat.<br />

Man erwartet ein interessantes Duell der beiden<br />

deutschen Wagen; sie sind augenblicklich unheimlich<br />

schnell und lassen alles hinter sich,<br />

30. Runde.<br />

1. Varzi 1.58'56"<br />

2. Caracciola 1.59'38"<br />

3. Fagioli 2.01'27"<br />

4. Nuvolari 2.02'4ö"<br />

5. Dreyfus 2.05'38"<br />

6. Chiron 2.08'25"<br />

Sommer 2.08'47", Zehender 2.10'41", Widengreen<br />

2.12.44".<br />

Mittlerweile hat sich die Zahl der noch im<br />

Rennen liegenden Maschinen neuerdings dezimiert.<br />

Farina musste in der 28. Runde aufgeben, nachdem<br />

er sich bis dahin recht tapfer gehalten hat<br />

und sich nie aus guter Position im Mittelfeld verdrängen<br />

Hess. Er hat seit seinem Debüt unter den<br />

Grosgen der Gilde in Monte Carlo schon ganz bedeutsame<br />

Fortschritte gemacht und auch in Tripolis<br />

gezeigt, das« er ein Fahrer von Format zu werden<br />

verspricht, sobald er einmal über die genügende<br />

Erfahrung und auch eine entsprechend leistungsfähige<br />

Maschine verfügt.<br />

Nun holt Nuvolari zu einem letzten grossartigen<br />

Vorstoss aus und nimmt Varzi auf Korn. Zeitenweise<br />

fegen sie Rad an Rad über die Strecke,<br />

ein Duell, da« die Zuschauer in helle Begeisterung<br />

versetzt, der sie in echt südlicher Begeisterung<br />

Luft machen. Allein Varzi lässt sich nicht aus<br />

dem Konzept bringen und benügt sich damit, mit<br />

dem Mantuaner Schritt zu halten. Er weiss, dass<br />

ihm dieser bei gleichbleibender Fahrweise beider<br />

nicht gefährlich werden kann, dass er aber anderseits<br />

seinen eigenen Zeitvorsprung mit aller Sorgfalt<br />

sicherstellen muss und nicht durch ein weiteres<br />

Forcieren der Maschine gefährden darf. Varzi<br />

entscheidet dank dieser Taktik diesen Sondergang<br />

mit Nuvolari zu seinen Gunsten, indem letzterer<br />

die Attacke bereits mit einem neuen Pneuwechsel<br />

büssen muss, da die Bereifung des einen Hinterrades<br />

in Fetzen herunterzuhängen beginnt. Nachdem<br />

Nuvolari abgeschüttelt ist, fährt Varzi wiederum<br />

im Einzels?ange an der Spitze und weist<br />

auf Caracciola als Zweiten einen Vorsprung von<br />

über einer Minute auf.<br />

Während Vam seine 35. Runde einleitet, beobachtet<br />

man von der Tribüne aus, dass sich ein<br />

mächtiges Stück Gummi aus einem hinteren Pneu<br />

meines Wagens löst und hoch im Bogen in die Luft<br />

saust. Er verlangsamt seine Fahrt, beendet aber die<br />

angefangene Runde, um dann neuerdings an der<br />

Boxe ein Rad auswechseln zu lassen. Dieser Halt<br />

nimmt aber fast zwei Minuten in Anspruch, und so<br />

g*ht tuureUbar Zeitgewinn verloren, den er in


AUTOMOBIE-REVUE<br />

<strong>1935</strong> - N


zähem Ringen seinem verbissenen Verfolger Caraccibla<br />

abgenommen hatte.<br />

35. Runde.<br />

1. Varzi 2.18'34"<br />

2. Caracciola 2.20'35"<br />

3. Fagioli 2.21'44"<br />

4. Dreyfus 2.26'09"<br />

Ja die Zeitdifferenz wird nicht nur aufgehoben,<br />

sondern dieser dramatische Halt bringt Caracciola,<br />

der nun seine Zeit als gekommen erachtet, einen<br />

Vorsprung von wenigen Sekunden. Wenige Sekunden<br />

aber bedeuten in einem Rennen mit derart gesteigertem<br />

Tempo überaus viel, denn sie wieder<br />

wett zu machen ist nur unter dem äussersten Einsatz<br />

von Maschine und Fahrer möglich.<br />

Die gesamte Zuschauerschaft steht unter dem<br />

Druck einer ungeheuren Spannung, denn die kommenden<br />

drei Runden werden die endgültige Entscheidung<br />

bringen. Wird Varzi seinen gefährlichen<br />

Opponenten noch einmal übertrumpfen können?<br />

Zweimal schon hat er dieses Rennen gewonnen,<br />

•und wenn das gute Sprichwort, dass aller guten<br />

Dinge drei seien, das in den Vortagen so viel zitiert<br />

wurde, noch seine alte Kraft besitzt, dann wird<br />

er es schaffen! Bis zur 40. Runde ist der Ausgang<br />

üngewiss. Es geht um Sekundenbruchteile, um einzelne<br />

Meter! Da entscheidet das Rennglück gegen<br />

ihn: Wenige Minuten vor Torschluss ereilt ihn<br />

nochmals ein Pneudefekt, der ihn zur sofortigen<br />

und wesentlichen Verlangsamung des Tempos<br />

zwingt, dieweilen Caracciola in unvermindertem<br />

Tempo und in grandioser Manier den Sieg nach<br />

.Hause fährt. Varzi rollt als Zweiter durchs Ziel,<br />

von vielen als der moralische Sieger des Tages<br />

gefeiert. Man kann sich die Siedehitze der Gemüts-<br />

«rregung, welche dieser Endkampf und tragische<br />

Ausgang des Ringens heraufbeschwor, ungefähr<br />

vorstellen, wenn man bedenkt, dass dieser Pneudefekt<br />

Varzi viele Zehntausend^ von Lire, den Inhaber<br />

des auf ihn lautenden Loses aber... drei<br />

Millionen Lire an entgangenem Gewinn kostet. Dabei<br />

nahm die riesige Zuschauermenge Anteil an<br />

diesem letzten Würfelspiel der Fortuna, als hätte<br />

jeder einzelne der weit über dreissigtausend Anwesenden<br />

das entscheidende Los in den Händen.<br />

e<br />

»p» 39 - <strong>1935</strong><br />

Das Endklassement.<br />

Zeit Std.-MUtel<br />

km/St.<br />

1. Caracciola (Mercedes-Benz),<br />

40 Runden 2.38'47,6" 197,993<br />

2. Varzi (Auto-Union) 2.39'54,2" 196,618<br />

3. Fagioli (Mercedes-Benz) 2.41'03,8" 195,204<br />

4. Nuvolari (Alfa Romeo) 2.47'36,4" 187,582<br />

5. Chiron (Alfa Romeo) 2.49'14" 185,779<br />

6. Dreyfus (Alfa Romeo) 2.49'15" 185,573<br />

7. Sommer (Alfa Romeo) 2.50'20" 184,564<br />

8. Zehender (Maserati),<br />

38 Runden 2.5V43"<br />

9. Carraroli (Maserati),<br />

37 Runden 2.57'34"<br />

10. Tadini (Alfa Romeo),<br />

37 Runden 2.48'49"<br />

Schnellste Runde Caracciola (Mercedes-Benz)<br />

In 3 Min. 34 Sek. (Durchschnitt: 220,167 km/St.).<br />

Auch der Grosse Preis von Tripolis hat,<br />

ähnlich wie der von Tunis, eine Menge. Ausfälle<br />

zu verzeichnen. So schieden aus: Pintaeuda<br />

in der 15., Stuck in der 20., Braucbitseh<br />

in der 5., Bonetto irr der ?., Premoli<br />

in der 6., Barbierj in der 4 j Magistri in der<br />

16., Siena in der 2., Etancelin in der 24.,<br />

Brivio in der 13., Ghersi irf der 11., Farina<br />

in der 28., Soffietti in der 4., Balestrero in<br />

der 35., Rosa in der 37., Taruffi in der 17/<br />

und Ruesch in der 6. Runde. Von 28 gestarteten<br />

Fahrern konnten also nur 10 das<br />

schwierige Rennen zu Ende fahren.<br />

ÄUTOMOBIL-REVUE<br />

Kombiniertes Eifelrennen. Das diesjährige<br />

Eifelrennen, welches am 116. Juni ausgetragen<br />

wird, zerfällt erstmals in zwei besondere<br />

Veranstaltungen, nämlich ein Internationales<br />

Rennen für Rennwagen, sowie ein nationales<br />

Rennen für Sportwagen.<br />

Das internationale Rennen findet auf der<br />

22,81 km' langen Nordschleife des Nürburgringes<br />

statt und wird in drei Wertungsgruppen,<br />

nämlich bis 800 cem, von 800-1500 cem<br />

und über 1500 cem ausgefahren. Dabei wird<br />

für alle drei Wertungsgruppen eine Mindestrundenzeit<br />

vorgeschrieben, die für die grösste<br />

Klasse 13' 42'" beträgt. Fahrer, welche diese<br />

Zeiten im Training nicht erreichen, kommen<br />

für das Rennen selbst nicht in Frage. Die<br />

Länge des Rennens wird für die verschiedenen<br />

Wertungsgruppen ebenfalls abgestuft.<br />

Die Wagen bis zu 1500 cem haben 205,29 km,<br />

also 9 Runden zurückzulegen, währenddem<br />

die grossen Maschinen 12 Runden oder 273,72<br />

km- ausfähren. Art Preisen sind total 23,000<br />

Mk. ausgesetzt, wobei in jeder Gruppe fünf<br />

Barpreise £:ur Auszahlung gelangen. Die ersten<br />

Preise betragen, je nach Klasse, 1000,<br />

2500 und 5000 Mk.<br />

Es wird an drei Tagen, nämlich Mittwoch<br />

den 12. Juni bis und mit Freitag den 14. Juni<br />

trainiert. Die Konkürrenten sind verpflichtet,<br />

an einem Training wenigstens 5 Runden zu<br />

fahren und dabei die vorgeschriebene Mindestzeit<br />

zu erreichen. Der Nennungsschluss<br />

ist auf 3. Juni festgesetzt.<br />

Als wertvolle Ergänzung 1 kommt erstmalig<br />

ein nationales Rennen für zweisitzige Sportwagen<br />

zum Austrag.<br />

Die Fahrzeuge selbst werden in 5 Klassen<br />

eingeteilt: bis 1100 cem (5 Runden), 1100 bis<br />

1500 cem (5 Runden), 1500 bis 2000 com (6<br />

Runden), 2000 bis 3000 cem (6 Runden), und<br />

über 3000 cem (6 Runden). Die Wertung erfolgt<br />

getrennt nach Klassen. Als Preise kommen<br />

Ehrenpreise zur Verteilung, und zwar<br />

in jeder einzelnen Klasse 2 Preise bei vier,<br />

und 3 Preise bei fünf und mehr Startenden.<br />

Trainiert wird an zwei Tagen, nämlich<br />

Freitag und Samstag. Die Konkurrenten haben<br />

mindestens 5 Pflichtrunden im Training<br />

zu absolvieren, für welche ebenfalls eine<br />

Mindestzeit massgebend ist, welche auf<br />

Grund der am ersten Trainingstage gestoppten<br />

Zeiten noch endgültig festgelegt wird.<br />

Da verschiedene deutsche Fabriken dieses<br />

Jahr recht leistungsfähige Swartmodelle auf<br />

den Markt brachten, welche am vergangenen<br />

Salon in Berlin zu sehen waren, ist mit<br />

einer regen Beteiligung und einer sportlich<br />

recht Interessanten Veranstaltung zu rechnen.<br />

Aenderungen Im italienischen Sportkalender.<br />

Das Rundstreckenrennen Pietro Bordino,<br />

in Alessandria, das am 2. Juni hätte zur Austragung<br />

kommen sollen, findet in diesem<br />

Jahr nicht statt, weil die Rennstrecke nicht<br />

rechtzeitig ausgebaut werden kann. — Bekanntlich<br />

ist dort im letztjährigen Rennen<br />

wegen der ungünstigen Streckenverhältnisse<br />

unser Schweizerfahrer Carlo Pedrazzini in<br />

einem Vorlauf tödlich verunglückt, und die<br />

Schweiz hatte mit ihm einen vielversprechenden<br />

Nachwuchsfahrer verloren.<br />

Im selben Rennen erlitt auch Nuvolari<br />

einen schweren Unfall, an dessen Folgen er<br />

bis Ende der letzten Rennsaison zu leiden<br />

hatte. Wir erinnern uns noch, wie er lange<br />

Zeit mit Hilfe zweier Krücken zu seiner Maschine<br />

humpelte und mit einem bandagierten<br />

Bein verschiedene Rennen über 500 km fuhr,<br />

wahrhaft eine heroische Leistung.<br />

Wahrscheinlich wird auch der Königspreis<br />

von Rom fallen gelassen und dafür das Rundstreckenrennen<br />

von Bielle um 8 Tage, also<br />

auf den 9. Juni, verschoben werden. Ebenfalls<br />

verzichtet man in Italien auf das Susa-<br />

Moncenisio-Bergrennen und wird dafür am<br />

selben Tage, dem 7. Juli, erstmals den Circuit<br />

von Turin zur Durchführung bringen.<br />

Die ersten Nennungen für das Rundstreckenrennen<br />

von Bergamo. Für das am 19. Mai zur Austragung<br />

gelangende Rundrennen von Bergamo hat<br />

die Scuderia Ferrari, wie wir bereits früher meldeten,<br />

drei Alfa Romeo eingeschrieben. Nun hat<br />

auch die Scuderia Subalpina ihre offizielle Nennung<br />

abgegeben, doch sind die Fahrer noch nicht bekannt.<br />

Uebrigens ist nicht ausgeschlossen, dass<br />

Varzi von der Auto-Union für dieses Rennen freigegeben<br />

und er mit einem Maserati-Monoposto an<br />

diesem schwierigen und kurvenreichen Treffen mitfahren<br />

wird.<br />

Die «Tour de France». Letzten Siftintag nahm<br />

die über zehn Etappen aur Austragung gekommene<br />

«Tour de France» auf der Montlhery-Bahn in Paris<br />

ihr Ende, wo noch eine Prüfungefahrt über<br />

sechs Stunden zur Durchführung gelangte. Von<br />

4en zehn gestarteten Konkurrenten konnte sich<br />

Perrot als Sieger im Gesamtklassement qualifiziere.<br />

- • -,. .<<br />

Das Klassement:<br />

Klasse 1500 bis 2000 cem: 1. Ramecourt (Lt.<br />

Licorne); 2. Mme. Jourdan.<br />

Klasse 2000 bis 3000 cem: 1. Constant (Talbot);<br />

2. Marcand (Delahaye).<br />

Klasse 3000 cem: 1. Perrot (Delahaye); 2. Gaucher.<br />

Caseaux (Bugatti) gewinnt das Kilometer-Rennen<br />

auf der' Montlhery-Bahn. An dem vorletzten Sonntag<br />

auf der Montlhery-Bahn zur Austragung gelangten<br />

Kilometer-Rennen: mit stehendem Start<br />

stellte Caseaux (Bugatti) die beste Tageszeit auf.<br />

Er benötigte für die Strecke 27 41/1000 Sek., was<br />

einer mittleren Geschwindigkeit von 131,338 km/St<br />

gleichkommt.<br />

Für die «Bol. d'Or», das 24-Stunden-Rennen,<br />

das vom 18. auf den 19. Mai zur Durchführung<br />

gelangt, sind 42 Nennungen eingegangen. Am<br />

stärksten vertreten sind die Rennwagen der Klasse<br />

1100 cem. Wie in früheren Jahren werden sich<br />

auch diesmal zahlreiche Cyclecars beteiligen.<br />

Der Grosst Preis der Picardie kommt, wie wir<br />

schon früher meldeten, am 26. Mai auf der 9765 km<br />

langen Rundstrecke von Pexonne zum Austrag. Die<br />

Piste muss 40mal befahren werden, was einer Gesamtstrecke<br />

von 390,6 km entspricht. Freitag den<br />

24. und Samstag den 25. Mai findet je morgens<br />

von 5—7 Uhr das Training statt. Jeder Fahrer<br />

wird verpflichtet eine Runde mit stehendem Start<br />

zu fahren. Die dabei erreichte Zeit ist dann massgebend<br />

für die Startreihenfolge am Rennen selbst.<br />

Die zur Verfügung stehenden Preise belaufen eich<br />

auf 35,000 franz. Franken, wovon der Erste 15,000,<br />

der Zweite 10,000, der Dritte 5000, der Vierte 3000<br />

und der Fünfte 2000 erhält. Ferner kommen noch<br />

mehrere Ehrenpreise zur Verteilung.<br />

Neue Meldungen für das Avus-Rennen. Mercedes-Benz<br />

hat nun die in Aussicht gestellten Meldungen<br />

offiziell abgegeben und wird sich, ebenso<br />

wie die Auto-Union, mit vier Maschinen vertreten<br />

lassen, die Fagioli, Caracciola, Brauchitsch und<br />

Geyer anvertraut werden. Ferner haben auch unser<br />

Schweizer Rennfahrer Hans Ruesch und der<br />

Ungar Hartmann, beide auf Maserati, ihre Nennung<br />

eingereicht.<br />

Von den Rennställen vermisst man bis jetzt nur<br />

noch die Scuderia-Ferrari, die aber kaum ausbleiben<br />

dürfte, denn das Avus-Rennen ist eines der<br />

wenigen, das nicht nach der Grand-Prix-Formel<br />

ausgetragen wird. Es bietet somit den neuen zweimotorigen<br />

Alfa Romeos eine der wenigen Möglichkeiten,<br />

gegen erste internationale Konkurrenz anzutreten.<br />

Sternfahrt an die Welt-Ausstellung in Brüssel.<br />

Anlässlich der internationalen Ausstellung in Brüssel<br />

findet am 27. und 28. Juli <strong>1935</strong> eine Sternfahrt<br />

dorthin statt, die auch für Auto-Cars offen ist. Die<br />

Veranstaltung wird in drei Kategorien ausgetragen.<br />

In die erste Kategorie fallen diejenigen Fahrer, die<br />

mindestens eine Strecke von 1000 km (Mittel 30<br />

km/St.), in die zweite, die rund 400 km (Mittel<br />

40 km/St.), und in die dritte, die zirka 250 km<br />

(Mittel 40 km) zu fahren haben. Alle Konkurrenten<br />

gemessen freien Eintritt in die Ausstellung und<br />

werden in Brüssel vom Automobil-Club von Belgien<br />

empfangen werden.<br />

Ein Circuit in Biarritz. In Biarritz befasst man<br />

sich mit dem Bau einer Rundstrecke, die in einen<br />

nahen Wald zu liegen käme. Die Kosten der ganzen<br />

Anlage wurden auf 200 000 franz. Franken berechnet.<br />

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Haben Sie beobachtet, wie die Berna-<br />

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wachsender Zahl auf der Strasse zu<br />

sehen sind und wie manche Firmen<br />

nach Anschaffung des ersten Wagens<br />

bald einen zweiten und oft gar einen<br />

dritten in Dienst nehmen? — Wäre<br />

dies möglich, wenn sich die Anschaffung<br />

des ersten nicht gelohnt hätte?<br />

MOTORWAGENFABRIK BERNA A.-G. - ÖLTEN<br />

Fabrikation von<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 39<br />

Luftfahrt<br />

Motorisierung<br />

des Segelflugzeuges?<br />

Seit Jahren hofft und wartet man immer<br />

noch' auf das populäre Flugzeug. Als Sport<br />

ist die Fliegerei heute erst den wenigen besonders<br />

Begüterten oder dann den Enthusiasten<br />

zugänglich, die sich dafür in anderer<br />

Beziehung einschränken. Von Zeit zu Zeit<br />

hatte es zwar den Anschein, als ob das<br />

Volksflugzeug nahe vor der Verwirklichung<br />

stände. Aber immer hatte die Sache irgendwelche<br />

Haken. Man konnte beobachten, dass<br />

auch die Maschinen, die ursprünglich für relativ<br />

bescheidene Ansprüche gebaut wurden<br />

und wirklich brauchbar waren, immer wieder<br />

einen Ausbau erfuhren, der sie zumindest in<br />

der Anschaffung verteuerte und dem kleinen<br />

Mann unzugänglich machte. Man braucht<br />

hier nur an das Beispiel der Klemm zu denken,<br />

die zuerst mit einem 20-PS-Motor auf<br />

den Markt kam, dann mit einem 40-PS-Motor<br />

ausgerüstet wurde und heute fast immer<br />

mit 80 oder mehr PS betrieben wird. Diese<br />

Entwicklung mag zum grossen Teil damit<br />

zusammengehangen haben, dass zuverlässige<br />

Kleinmotoren fehlten. Die bei ganz leichten<br />

Konstruktionen etwa angewandten MotoYradmotoren<br />

erwiesen sich auch als zu wenig<br />

dauerhaft. Nach und nach wandten sich deshalb<br />

gerade die «zünftigen» Flieger und<br />

Flugfachleute vom Leichtflugzeug ab. Sie<br />

wiesen dabei auch speziell auf die Tatsache<br />

hin, dass die Betriebsstunde eines solchen<br />

Leichtflugzeuges und dessen Unterhalt überhaupt<br />

nahezu so teuer, wenn nicht sogar teurer<br />

zu stehen kommt als die einer mittelschweren,<br />

viel dauerhafteren, leistungsfähigeren<br />

und komfortableren Maschine.<br />

Konstruktive Einzelheiten des einklappbaren Antriebeaggregates am Cardan-Baynes-Segelflugzeug.<br />

A = Anlassvorrichtung des Motors, B = Brennstoffbehälter, G = Gelenkstrebe, S = Betätigungsspindel<br />

der Klappvorrichtung, R = Führungsrollen der Motor-Tragstrebe, Z = Zylinderkopfbefestigung,<br />

F = Flügelbefestigungsbolzen. "" "-<br />

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Wenn das bis jetzt auch zutreffen mag, so<br />

glauben wir doch anderseits nicht, dass damit<br />

der Existenzmöglichkeit des billigen<br />

Leichtflugzeuges jede Zukunft abgesprochen<br />

werden kann. Die Beobachtung, dass Leichtflugzeuge<br />

immer zu schwereren Maschinen<br />

ausgebaut wurden, beweist nichts, denn dieselbe<br />

Erscheinung ist im Automobilbau zu<br />

verfolgen und trotzdem wird man hier die<br />

leichte Konstruktion nie vermissen wollen.<br />

Wenn ausgesprochene Leichtflügzeuge bis<br />

jetzt nicht viel taugten, so dürfte das technischen<br />

Mängeln zuzuschreiben sein. Ein Interesse<br />

weiter Kreise besteht bestimmt nach<br />

wie vor. Und technisch sollte die Aufgabe<br />

durch genügend gründliche und lange Entwioklung<br />

wohl lösbar sein.<br />

Schon vor mehreren Jahren versuchte man<br />

zum Leichtflugzeug zu gelangen, indem man<br />

Segelflugzeuge, die ja an sich vorzügliche<br />

aerodynamische Eigenschaften haben müssen,<br />

mit leichten Motorradmotoren ausrüstete.<br />

Der Erfolg war jedoch sehr massig,<br />

musste auch sehr massig ausfallen, weil<br />

durch das zusätzliche, mehr oder weniger<br />

schlecht eingebaute Antriebsaggregat einesteils<br />

die gute Aerodynamik der Zelle zerstört<br />

wurde, und weil andernteils die angewandten<br />

Motoren nie auf die vorkommenden<br />

Beanspruchungen hin gebaut worden waren<br />

und deshalb versagen mussten. Gerade gegenwärtig<br />

wird das Problem aber wieder von<br />

verschiedenen Seiten aufgegriffen. In Frankreich<br />

ist eine grosse Bewegung im Gang, die<br />

das Leichtflugzeug.«Pou de ciel» in Hunderten<br />

von Exemplaren ins Dasein rufen will.<br />

In England steht der bekannte Segelflieger<br />

Robert Kronfeld einer Gesellschaft vor, welche<br />

die fabrikmässige Herstellung von Segelflugzeugen<br />

mit Hilfsmotoren betreibt. In<br />

Deutschland wurden mit motorisierten Segelflugzeugen<br />

schon hervorragende Leistungen<br />

erzielt, und in England und Holland bestehen<br />

Clubs, die sich solcher Maschinen für<br />

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Anlass zu diesen allgemeinen Bemerkungen,<br />

die vielleicht in der nächsten Nummer<br />

noch eine Ergänzung oder eine Erwiderung<br />

durch einen bekannten Fachmann finden<br />

werden, gibt uns eine ausserordentlich interessante<br />

Neukonstruktion, nämlich das in<br />

der letzten Nummer von «The Aeroplane»<br />

beschriebene Carden-Baynes-Segelflugzeug<br />

mit einklappbarem Hilfsmotor. Schon der<br />

Ruf der Konstrukteure bürgt dafür, dass es<br />

sich nicht um eine blosse Spielerei handelt.<br />

Carden ist ein durch zahlreiche Kriegsmaschinen-Konstruktionen<br />

und vor allem<br />

durch seine Tanks bekannter Techniker, und<br />

Baynes hat sich bereits durch den Bau des<br />

englischen Segelflugzeuges «Scüd II» ausgewiesen,<br />

das den englischen Höhenrekord für<br />

Segelflugzeuge hält. Die Carden-Baynes-<br />

Maschine wird auch schon fabrikmässig hergestellt<br />

und vorläufig zu 250 Pfund angeboten.<br />

Sie ist nicht als Konkurrenz für eigentliche<br />

Motorflugzeuge gedacht, sondern in erster<br />

Linie als Segelflugzeug aufzufassen,<br />

dem jedoch durch den Hilfsmotor grössere<br />

Selbständigkeit verliehen ist.<br />

Aus den beistehenden Skizzen ist zu erkennen,<br />

wie der 250-ccm-Villiers-Zweitaktmotor<br />

mit samt seinem Propeller aus dar<br />

senkrechten Flugstellung waagrecht in den<br />

Rumpf hinuntergeklappt werden kann. Das<br />

Zentrum der Klappbewegung liegt am Fuss<br />

der Strebe G. Zum Aufwinden bzw. Zurückklappen<br />

des Antriebsaggregates dient die<br />

Schraube S bzw. eine diese betätigende Kurbel<br />

neben dem Führersitz. Durch Betätigen<br />

eines Bowdenzuges kann der Pilot sogar<br />

vom Sitz aus den Motor anwerfen oder, vor<br />

dem Zurüokklappen, den Propeller in senkrechte<br />

Stellung bringen. Beim Zurückklappen<br />

des Motors schlüpft das eine Propeller?<br />

blatt in die Oeffnung 0, während das andere<br />

gleichzeitig durch Hebel, wie rechts oben im<br />

Detail dargestellt, die Rumpfverschalung<br />

schliesst. Der im Motor eingebaute Brennstoffbehälter<br />

B genügt für zirka eine halbe<br />

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No 39 - <strong>1935</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Stunde Motorbetrieb. In dieser Zeit soll sich<br />

das Flugzeug auf 100 bis 1500 m Höhe emporarbeiten<br />

können, um hier, wenn nicht<br />

schon lange vorher, Anschluss an Aufwindströmungen<br />

finden zu können. Nach dem<br />

Zurückklappen des Motors hat die Maschine<br />

die ganze aerodynamische Feinheit eines Segelflugzeuges.<br />

Ihr Gleitwinkel beträgt dann<br />

etwa 1 :24 und ihre Sinkgeschwindigkeit ca.<br />

67 cm pro Sekunde. Das Totalgewicht der<br />

Maschine, einschliesslich Motor und Pilot,<br />

wird mit 225 kg angegeben, die Fluggeschwindigkeit<br />

mit eingeklapptem Motor mit<br />

56—65 km/St., die Spannweite mit rund 14 m,<br />

der Flächeninhalt mit 11 qm. m.<br />

Mit dem Autogiro über den Atlantik. Wie<br />

gemeldet wird, beabsichtigt der bekannte<br />

spanische Pilot und frühere Chef der spanischen<br />

Fliegertruppen, Major Franco, einen<br />

Transatlantikflug mit einem speziellen Autogiro-Typ.<br />

Im Hinblick auf den beschränkten<br />

Aktionsradius der bisherigen Autogiromaschinen<br />

wir diesem Projekt noch beträchtlich<br />

Skepsis entgegengebracht.<br />

Tedhn« spvetlisaal<br />

Frage 9408. Wechsel des Motoröls. Muss ich<br />

das Winteröl in meinem Motor gänzlich ablassen,<br />

bevoE ich Sommeröl in den Motor einfülle? Ist es<br />

notwendig, dass ich das Kurbelgehäuse mit Petrol<br />

ausspüle, wenn das Winteröl wirklich ganz abgelassen<br />

werden müsste. A. D. in B.<br />

Antwort: Unbedingt anzuraten ist das vollständige<br />

Ablassen des Winteröls, wenn das neu<br />

einzufüllende Oel von verschiedener Herkunft ist<br />

und nicht nur eine geringere Vittuo-sität aufweist.<br />

Andernfalls besteht die Möglichkeit, dass sich die<br />

beiden Oele zersetzen. Das Ablassen des ganzen<br />

Oelvorrates mindestens zweimal im Jahr (und<br />

,Äann vorzugsweise im Frühling und Herbst) ist<br />

aber auch sonst nur zu empfehlen. Die Mehrkosten<br />

für die Anschaffung des Oels kommen bestimmt<br />

durch die Einsparung an Motorabnützung wieder<br />

mehrfach herein;<br />

Das Kurbelgehäuse darf keinesfalls mit Petrol<br />

sgespült werden, sondern nur mit reinem Oel<br />

"Se billiger noch mit einem der speziellen Spülöle.<br />

Reste von Petrol würden sofort das neue Oel stark<br />

in. seiner Schmierfähigkeit schädigen und könnten,<br />

sogar ein Auslaufen von Lagern bei der ersten Inbetriebnahme<br />

des Motors zur Folge haben. at.<br />

Frage 9409.. Wieso läuft der Motor rückwärts?<br />

Beim Anlassen meines kalten Motors habe ich nun<br />

schon mehrmals die seltsame Beobachtung gemacht,<br />

dass der Motor mehrere Sekunden lang<br />

rückwärts lief. Es handelte sich dabei also ausdrücklich<br />

nur um ein einfaches, kurzes Zurückschlagen<br />

des Motors, das mir auch nicht weiter<br />

aufgefallen wäre. Ich bin sicher, dass jeder Zylinder<br />

mehrmals zündete, genau gleich, wie wenn<br />

der Motor vorwärts gelaufen wäre. Ganz unerklärlich<br />

ist mir aber, wie die Gasladuneen dabei in<br />

Telefon 41.688 und £1.689<br />

die Zylinder kamen, da doch während des ganzen<br />

Rückwärtslaufens des Motors eine Flamme zum<br />

Saugrohr hinausschlug. Könnten,- Sie mir dieses<br />

Rätsel lösen? ' M. U. in Z.<br />

Antwort: Ein mehrere Sekunden lang andauerndes<br />

Rückwärtsläufen • eings Viertaktmotors<br />

ist zwar { nur selten zu beobachten, jedoch gar .nicht<br />

so unmöglich," wie es scheinen möchte. Bedingung<br />

ist nur, dass ausser in den Zylindern sich auch<br />

in der Auspuffleitung und irü Auspufftopf ein<br />

brennbares Gasgemisch befindest, wenn die erste<br />

Zündung einsetzt und der Motor wegen des zu frühen<br />

Eintritts dieser Zündung den Impuls nach<br />

rückwärts erhält. Bei den darauffolgenden Motorumdrehungen<br />

saugen dann die Kolben immer neues<br />

Gas durch die Auspuffventile aus der Auspuffleitung<br />

an, während die verbrannten Gase die Zylinder<br />

durch die Einlassventile und das Saugrohr verlassen.<br />

Die Rückwärtsdrehung hält solange an,<br />

bis der Gasvorrat in der Auspuffleitung und im<br />

Auspufftopf aufgebraucht ist. i<br />

Sie werden sich fragen, wie denn die notwendigen<br />

grösseren Mengen von brennbaren Gasen in<br />

die Auspuffleitung gelangen. Auch das ist aber sehr<br />

leicht möglich. Wird beispielsweise bei Anlassen<br />

des kalten Motors das vom "Vergaser gelieferte Gemisch<br />

durch Abdrosseln der Luft so stark mit<br />

Brennstoff angereichert, dass es durch die Zündung<br />

nicht mehr entflammt werden kann, dann<br />

geht es, wenn der Motor mit dem Anlasser immer<br />

weiter durchgedreht wird, durch die Auspuffventile<br />

in die Auspuffleitung; über. Nach und nach<br />

tiitt eine Verdünnung des ; Gemisches mit Luft ein.<br />

Schliesslich kann sich das, ganze Auspuffsystem mit<br />

Gas von brennbarer Konzentration gefüllt haben.<br />

Tritt nun aus irgendeinem Grund in einem Zylinder<br />

doch eine Entflammung mit zuviel Vorzündung<br />

ein und macht der Motor dabei nur eine kurze<br />

Rückwärtsdrehung, so sind die Bedingungen für<br />

ein mehrere Sekunden lang andauerndes Rückwärtslaufen<br />

erfüllt.<br />

Der Rückwärtsgang des Motors ist meist von<br />

einem schnurrigen « Pfupfen > begleitet. Wir möchten<br />

Sie aber davor warnen, ihn etwa zu provozieren,<br />

da er leicht auch einen Vergaserbrand als, Begleiterscheinung<br />

hat. Dass der Vergaser auf diese<br />

Art seinen Protest kundgibt, wenn das Saugrohr<br />

plötzlich zum flammenspeienden •Auspuffrohr 1 wird;<br />

kann man ihm schliesslich nicht verargen. at.<br />

Frage 9410. Synchronisierfes Gelriebe. Was versteht<br />

man unter


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um so leichter wird, je mehr Bewerber zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Wie nützlich dabei eine entsprechende<br />

„Kleine Anzeige" in der „Automobil-Revue"<br />

ist, zeigt der nachstehende Brief:<br />

„Wir bestätigen Ihnen dankend den Empfang<br />

der uns zugestellten Offerten betreffend Chauffeur-Stelle.<br />

Da die Beteiligung derart zahlreich<br />

war, dass wir die definitive Wahl bereits treffen<br />

konnten, ersuchen wir Sie höflich, das zweite<br />

Inserat nun nicht mehr, erscheinen zu lassen."<br />

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BERN, 14. Mai <strong>1935</strong><br />

N° 39<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. Mai <strong>1935</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Elektrolytisch behandelte Kolben. Einige<br />

amerikanische Automobilfabriken wenden in<br />

ihren neuen Motoren Kolben an, die durch<br />

ein kürzlich entdecktes elektrolytisches Verfahren<br />

eine ungewöhnliche Oberflächenhärte<br />

und einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten<br />

'als normale Leichtmetallkolben haben.<br />

Das Verfahren besteht im grossen ganzen<br />

darin, dass der Kolben in ein Bad gebracht<br />

und als Anode einem Gleichstrom ausgesetzt<br />

wird, worauf sich eine Leichtmetalloberfläche<br />

in das sehr harte Aluminium-Oxyd umwandelt.<br />

Mit diesen neuen Kolben soll auch die<br />

Zylinderabnützung bedeutend kleiner ausfallen,<br />

da sich die schleifenden Russ- und<br />

Staubpartikelchen nicht mehr auf der Kolben-<br />

Oberfläche einbetten können. -s.<br />

Ein Motor spuckt Eis. Als vor einigen<br />

Wochen Ingenieure der englischen Wolseley-<br />

Werke einen Flugmotor auf der Prüfbank<br />

laufen Hessen, waren sie nicht wenig erstaunt,<br />

Eisklumpen von Würfelzuckergrösse<br />

aus den Auspufföffnungen herausschiessen zu<br />

sehen. Die nähere Untersuchung machte jedoch<br />

die Erscheinung leicht erklärlich. Die<br />

Versuche fanden bei sehr kühler Aussenluft<br />

statt, was die Bildung einer Eisschicht im<br />

S.augrohr zur Folge hatte. Von Zeit zu Zeit<br />

löste sich ein Eisbrocken vom Saugrohr los,<br />

.wurde in den Zylinder gesaugt und dann sofort<br />

wieder durch den Auspuff ausgespuckt.<br />

Die Reise durch den Zylinder ging dabei so<br />

rasch vor sich, dass trotz der hohen Verbrennungswärme<br />

die ausgespuckten Eisbrocken<br />

kaum Spuren einer Tauwirkung<br />

aufwiesen.<br />

-y-<br />

Motorschmierung mit Olivenöl. Absatzschwierigkeiten<br />

in der französischen Olivenölindustrie<br />

haben vor einigen Jahren dazu geführt,<br />

dass man Versuche zur Feststellung<br />

der Verwendbarkeit dieses vegetabilischen<br />

Oels als Motorschmiermittel anstellte. Wie<br />

« Le Poid Lourd» berichtet, werden nun in<br />

Frankreich schon 40,000 Automobile mit Olivenöl<br />

geschmiert, wobei die gemachten Erfahrungen<br />

durchaus günstig sind. Das betreffende<br />

Schmiermittel ist allerdings nicht<br />

rein vegetabilisch, sondern, mit Mineralöl<br />

vermischt.<br />

In Italien arbeitet die Pflanzenölindustne<br />

ebenfalls mit Ueberproduktion. Man hat deshalb<br />

auch dort die Versuche zur Verwendung<br />

pflanzlicher Oele im Motorbetrieb aufgenommen<br />

und steht kurz vor der praktischen<br />

Einführung dieser Oele. -thy- ;<br />

Neue Rudge-Nabe. Die Nabe der abnehmbaren<br />

Rudge-Räder hat bekanntlich die Eigenschaft,<br />

sich durch das Rollen des Wagens<br />

automatisch anzuziehen. Ihre Verschraubung:<br />

braucht deshalb nicht gesichert zu werden)<br />

was ein besonders rasches Demontieren und<br />

Montieren der Räder ermöglicht. Mit Rücksicht<br />

hierauf werden die Rudgeräder auch<br />

bei Rennwagen bevorzugt.<br />

Wer sich eine Rudge-Nabe schon einmal<br />

näher betrachtet hat, weiss, dass die Mitnahme<br />

des Rades durch den inneren Nabenteil<br />

mittels einer feinen Verzahnung erfolgt,<br />

Ein interessanter Taumelscheiben-Motor.<br />

Immer mehr wird man beim Zukunftswagen<br />

auf gute Ausnützung des Passagierraumes<br />

bedacht sein. Die heutigen Reihenmotoren<br />

eignen -sich dazu nur schlecht, was auch<br />

schon mehrmals zu Vorschlägen geführt hat,<br />

sie durch Sternmotoren, die gegenwärtig<br />

auch im Flugzeugbau bevorzugte Motorbauart,<br />

zu > ersetzen. Noch vorteilhafter hinsichtlich<br />

Raumausnützung wäre jedoch ein<br />

sogenannter Taumelscheibenmotor, bei dem<br />

die Zylinder parallel zueinander konzentrisch<br />

um eine Achse angeordnet sind, in welcher<br />

Teilschnitt durch •die neue Rudge-Nabe.<br />

während die Zentrierung des Rades und die'. auch die Kurbelwelle liegt. Derartige Taurrtelscheibenmotören<br />

wurden auch schon ge-<br />

Beseitigung des Spiels der Verzahnung<br />

durch den konisch ausgebildeten inneren Anschlag,<br />

bezw. durch die konische Befestimochten,<br />

so waren daran wohl gewisse konbaut;<br />

wenn sie sich nicht durchzusetzen vergungsmutter<br />

und den konischen äusserent struktive Schwierigkeiten schuld, die sich<br />

Nabenteil geschieht. Infolge der Tendenz der bef der Uebertragung der Kolbenbewegung<br />

Mutter, sich selbst anzuziehen, ist es unmög-<br />

auf. die Kurbelwelle einstellten. Statt einer<br />

eigentlichen Kurbelwelle wiesen nämlich<br />

diese Motoren meist nur eine gerade Welle<br />

lich, dass ein Rad verloren gehen kann. Dagegen<br />

konnte es bisher vorkommen, dass<br />

dann, wenn die Mutter beim Montieren des<br />

Rades nicht genügend angezogen<br />

das Rad auf der Nabe noch etwas<br />

te, was unter Umständen eine langsame Abnützung<br />

der Verzahnung und der Konen mit<br />

sich brachte und beim starken Anfahren<br />

oder Bremsen ein Knacken hörbar werden<br />

Hess: Durch eine kleine Abänderung der<br />

Mutter ist nun jedoch auch dieser Eventualität<br />

vorgebeugt. Die Mütter hat dazu einen<br />

in ihr beweglichen Innenring erhalten, der<br />

eine, zusätzliche Keilwirkung ergibt. Auf<br />

einem inneren Umfang weist der Ring dieselbe<br />

Konizität auf wie die bisherige Mutter.<br />

Der äussere Umfang dagegen hat einen grösseren<br />

Konuswinkel, der wieder in einen entsprechenden<br />

Innenkonus der Mütter hineinpasst.<br />

Die neue Anordnung gestattet nun bei<br />

gleich starkem Anziehen der Mutter die Auslösung<br />

eines über doppelt so hohen achsialen<br />

Druckes und zwar einmal infolge der Keilwirkung<br />

des Ringes, und zweitens dank des<br />

geringeren Reibungskoeffizienten zwischen<br />

dem Bronzering und den Stählflächen der<br />

Nabe und der Mutter. Selbst wenn man die<br />

neue Mutter nur von Hand anzieht, sitzt sie<br />

nach einigen Minuten Fahrt so fest auf der<br />

Nabe, dass das Rad kein Spiel mehr hat und<br />

die Mutter nur wieder mit dem Hammer gelöst<br />

werden kann. -s.<br />

mit* darauf windschief aufgesetzter, ihren<br />

taumelnden < Bewegungen entsprechend<br />

« T.aumg1fcTreibV» genannten? kreisförmigen<br />

Oben: Eine der Ausführungsformen des neuen<br />

TaumeLscheibenmotors.<br />

Unten: Schematische Darstellung des neuen Taumelscheiben-Getriebes.<br />

Platte auf. Zwischen dieser Platte und den<br />

Pleuelstangenköpfen traten bei der raschen<br />

Rotation der Welle unvermeidliche grosse<br />

Reibungen auf, durch welche mindestens der<br />

mechanische Wirkungsgrad der Maschine<br />

beeinträchtigt wurde.<br />

Eine bedeutend aussichtsreichere neue<br />

Bauform des Taumelscheibenmotors haben<br />

nun kürzlich zwei englische Ingenieure geschaffen<br />

und zum Patent angemeldet. Die<br />

beistehenden Skizzen zeigen den Motor in<br />

einer der vorgeschlagenen Ausführungen.<br />

Die Taumelscheibe ist auf der Welle nicht<br />

festgekeilt, sondern auf einer Kröpfung der<br />

Welle frei drehbar gelagert. Damit die<br />

Pleuelstangen direkt gelenkig an sie angeschlossen<br />

werden konnten, ist die Scheibe<br />

durch eine Verzahnung an ihrem Umfang,<br />

die sich in einer zweiten Verzahnung des<br />

Motorgehäuses abwälzt, am Rotieren verhindert.<br />

Wer sich über die Bewegung der einzelnen<br />

Organe nicht klar werden kann, braucht<br />

sich behelfsmässig nur die Kurbelwelle als<br />

den treibenden Teil vorzustellen. Triebe man<br />

nämlich die Kurbelwelle an, so würde die<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - No 39<br />

Taumelscheibe durch die Kurbelwellenkröpfung<br />

zu einer Taumelbewegung veranlasst,<br />

und diese Taumelbewegung würde die Kolben<br />

abwechslungsweise zum, Hin- und Hergehen<br />

zwingen. In Wirklichkeit sind es aber<br />

natürlich die Kolben, durch welche zuerst die<br />

Taumelscheibe bewegt und nachher' die<br />

Kurbelwelle in Rotation versetzt wird. -s.<br />

Neue Magnetstahllegierungen. In der letzten<br />

Zeit wurden verschiedene neue Magnetstalil-£4giernngen<br />

entdeckt, die eine bedeutend<br />

höhere als die bisher erreichbare Koerzitivkraft<br />

aufweisen, d.h. die stärker magnetisiert<br />

werden können und ihren Magnetismus<br />

länger beibehalten. Einigermassen erstaunlich<br />

ist es, dass diese verbesserten Eigenschaften<br />

durch Legierung des Stahls mit<br />

dem an sich unmagnetischen Aluminium Zustandekommen.<br />

So besteht eine Legierung<br />

der französischen Thomson-Houston Company<br />

aus 60—70 % Eisen, 6—15 % Aluminium<br />

und 20—30 % Nickel. Die Firma Bosch hat<br />

sich die Lizenzrechte für eine Legierung erworben,<br />

die nahezu das doppelte der bisherigen<br />

Koerzitivkraft aufweist. -s.<br />

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Zeige mir deine Reifen... und ich sage dir<br />

wie du fährst! Nach dem Profilzustand der<br />

Reifen und der Anzahl der gefahrenen Kilometer<br />

kann man sich ein Urteil über die<br />

Fahrtechnik bilden. Der vorsichtige und<br />

sparsame Fahrer wird die Bremsen nur bei<br />

Gefahr benutzen, im übrigen wird er auf<br />

«Sicht» fahren, d.h. er wird bei vorauszusehendem<br />

Langsamfahren (Strassenkreuzung<br />

usw.) stets den Motor als Bremse benutzen.<br />

Der ständige rigorose Gebrauch der Bremse<br />

und die damit verbundene erhöhte Bodenreibung<br />

geht immer auf Kosten der Reifen.<br />

Reifenverbrauch, Renntempo und Sonne.<br />

'Auch im Reifenetat des Auiomobilfahrers<br />

lassen sich noch durch Achtsamkeit und vorsichtiges<br />

Fahren Ersparnisse erzielen. Bei<br />

den heutigen guten Fabrikaten der Reifenindustrie<br />

ist mit einer vorzeitigen Zerstörung<br />

des Reifenprofils nicht zu rechnen. Der Fahrer<br />

hat es aber selbst in der Hand, die Lebensdauer<br />

seiner Reifen durch geschicktes<br />

Fahren und durch eine besondere Rücksichtnahme<br />

auf die Temperatursteigerung an<br />

heissen Tagen zu verlängern. Bei einer Untersuchung,<br />

welche eine amerikanische Autofabrik<br />

in dieser Hinsicht anstellte, wurden<br />

die Beziehungen zwischen Lufttemperatur,<br />

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Fahrgeschwindigkeit und Reifenabnutzung<br />

festgestellt. Dabei ergab sich, dass bei einer<br />

Temperatur von 5 Grad C, einer Geschwindigkeit<br />

von 32 km/St, die Abnutzung normal,<br />

war. Schon bei einer Geschwindigkeitssteigerung<br />

auf 50 km/St, war die Abnutzung um<br />

8 % höher, und steht bei 70 km/St, auf 50 %.<br />

Bei höheren Temperaturen ergeben sich geradezu<br />

verblüffende Resultate. So stieg bei<br />

15 Grad C. und gleicher Geschwindigkeit die<br />

Abnutzungsquote auf 91* bei 50 km/St, auf,<br />

117, bei 70 km/St, auf 175 %; bei 30 Grad C.<br />

erhöhen sich die Zahlen, die gleichen Geschwindigkeiten<br />

vorausgesetzt, auf 217, 267<br />

und 350 % vom Normal. Aus diesen Zahlen<br />

ist leicht zu ersehen, eine wie grosse Bedeutung<br />

der sachgemässen Reifenbehandlung<br />

beizumessen ist, und es ist manchem Fahrer<br />

noch viel zu wenig bekannt, wieviel er auf<br />

diesem Gebiet sparen kann. An heissen Tagen<br />

und auf schattenloser Landstrasse macht<br />

sich ein massiges Fahrtempo ganz ausserordentlich<br />

bezahlt. Eine Geschwindigkeit von<br />

50—60 km/St, dürfte auch hier am «sparsamsten»<br />

sein. Es soll noch erwähnt werv<br />

den, dass ein guter Fahrer seinen Wagen<br />

möglichst nicht auf schattenlosen Plätzen<br />

parkt, denn die prallen Sonnenstrahlen greifen<br />

sowohl die Lackierung als auch die Reifen<br />

an.<br />

Warum hat der Reifen zu wenig Luft?<br />

Mancher Automobilist wird $ich darüber<br />

wundern, dass einer seiner Reifen .manchmal<br />

auf ganz rätselhafte Weise zu weich<br />

wird, zu schnell die Luft verliert. Ein Nageldefekt<br />

liegt nicht vor, denn da würde die<br />

Luft schneller entweichen. Wenn, es also<br />

nicht gerade ein «Methusalem» von Lüftschlauch<br />

ist, der porös geworden ist oder<br />

dessen zahlreiche ehrenvolle Pflaster den<br />

Verdacht berechtigt erscheinen lassen, dass<br />

hier irgendwo die Luft entweichen kann,.so<br />

dürfte das Ventil die Schuld an dieser rätselhaften<br />

Erscheinung tragen.<br />

Man nimmt zur Untersuchung des VenÄs<br />

die Ventilklappe ab, dreht das Rad so,' dass<br />

das Ventil von oben nach unten zeigt, und<br />

bringt nun ein mit Wasser gefülltes Glas an,<br />

das Ventil. Steigen von dem in das Wasser<br />

tauchenden Ventil Luftbläschen auf, so hat<br />

man den Fehler gefunden. Man muss dann<br />

versuchen, durch Festerziehen des Einsatzes<br />

den Schaden zu beheben, oder aber, wenn<br />

das nicht gelingt, einen neuen Einsatz<br />

verwenden. .;-;.<<br />

Die Ventilprobe kann auch so vorgenomr!-.<br />

men werden, dass man ,etwas Seifenschaum.<br />

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auf; die Spitze des Ventils bringt, wo sich<br />

ein Defekt dann durch Blasenbildung bemerkbar<br />

macht. Diese Methode ist "besonders<br />

zu empfehlen, wenn es sich um schräg<br />

Stehende Ventile bei Tieibettreifen handelt.*<br />

Ein Bremsen in der Kurve ist wenn immer<br />

möglich zu vermeiden. Sobald nämlich die<br />

Räder des Wagens blockiert sind — in Gefahrfällen<br />

tritt man ja sehr gerne zu stark<br />

auf die Bremsen — verliert der Wagen jede<br />

Führung und folgt : einzig der Richtung seines<br />

«Schwunges •». Keine noch so geschickte<br />

Handhabung des Lenkrades hat dann einen<br />

Einfluss. Wenn der Fahrer das Schleudern<br />

richtig mit den blockierten Rädern in Zusammenhang<br />

bringt und die Bremsen loslässt,<br />

wird der Wagen meist schon lange<br />

nicht mehr auf der S.trasse stehen.<br />

Werden nur die Hinterräder blockiert,<br />

dann kommt hauptsächlich der Hinterteil des<br />

Wagens ins Schleudern. Der Wagen stellt<br />

sich zuerst Quer in die Fahrbahn und rutscht<br />

eventuell rückwärts über sie hinaus, wenn<br />

nicht auch hier noch im rechten Moment die<br />

Bremsen gelöst werden und der Wagen<br />

durch Einschlagen der Lenkung nach der<br />

Schleuderseite hin wieder in die Richtung<br />

gebracht werden konnte.<br />

Auch vor bekannten, vollständig übersichtlichen<br />

Kurven muss so frühzeitig verlangsamt<br />

werden, dass nachher die Kurve selbst ohne<br />

die geringste Betätigung der Bremsen durchfahren<br />

werden kann. Denn nicht nur ein<br />

Blockieren der Hinterräder, auch jedes unfreie<br />

Rollen überhaupt vermindert ihre seitliche<br />

Gleitsicherheit. Rennfahrer machen von<br />

dieser Tatsache Gebrauch. Sie vermindern<br />

die Geschwindigkeit vor der Kurve so stark,<br />

dass in der Kurve selbst wieder Gas gegeben<br />

werden kann. Die unfrei rollenden (weil<br />

stark angetriebenen) Hinterräder rutschen<br />

dann beim geringsten Lenkeinschlag seitlich<br />

aus, der Wagen wird um die Kurve herumgeschleudert<br />

und ist mit einem Minimum von<br />

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der Kurbelwelle sitzenden Torsionsschwingungsdämpfer<br />

können mit der Zeit<br />

durch Abnützung unwirksam werden und<br />

dann gefährliche Schwingungen auftreten<br />

lassen, die eventuell zum Brach der Kurbelwelle<br />

führen. Es ist deshalb ratsam, diese<br />

Schwingungsdämpfer periodisch nachprüfen<br />

zu' lassen." - .. • • _ y^<br />

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solche vorkommenden und sicherlich vermeidbaren.<br />

Uebelstände beleuchtet werden können. In der<br />

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Bern, Dienstag, 14. Mai <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 39<br />

«Raubmord» — behauptete der Staatsanwalt<br />

in der Sache Giovanni Bartolomini.<br />

Alle Indizien sprachen dafür — die Kette der<br />

Beweise war geschlossen. Unter der Matratze<br />

des Angeklagten hatte man die geraubte,<br />

wenn auch nicht erhebliche Geldsumme<br />

gefunden. Die Braut des Bartolomini<br />

besass den Versatzzettel über Ring und<br />

Uhr des Toten. Alles stimmte — nur der<br />

Tote war verschwunden.<br />

Der Angeklagte gab wohl den Diebstahl zu,<br />

aber dann schwieg er hartnäckig. Doch der<br />

Staatsanwalt wusste mehr: Um die Braut<br />

war's gegangen! Sie hatte früher mal eine<br />

Liebschaft mit dem. Verschwundenen gehabt<br />

und das Stilett sitzt den Burschen lose.<br />

Der Beraubte blieb verschwunden und der<br />

Staatsanwalt nahm den Mord als Tatsache<br />

an. Wahrscheinlich war er eingescharrt worden.<br />

So lautete die Anklage auf Raubmord.<br />

Der Verteidiger erhob sich zu seinem Plädoyer.<br />

Man kannte ihn als hervorragenden<br />

Redner, der mit seiner Sprache wohl manche<br />

Einwände über den -Haufen rennen und die<br />

Gemüter der Geschworenen bewegen konnte.<br />

So erwartete man im Schwurgerichtssaal<br />

. diese Rede wie eine spannende Schaustellung.<br />

Um so enttäuschter war man daher,<br />

als der Verteidiger ganz zahm über die Indizienkette<br />

zu sprechen begann:<br />

«Ist die Kette stark genug, meine Herren<br />

Geschworenen, um das Leben eines Menschen<br />

daran zu hängen? Das ist die einzige<br />

und entscheidende Frage, die ich Ihnen zur<br />

Beurteilung vorlegen möchte. Ich will heute<br />

mit meinem Urteil, mit meiner Meinung zurückhalten.<br />

Sie haben die Macht über Leben<br />

und Tod in Händen, aber ich will Ihnen ein<br />

Argument vorlegen, das Sie die Wahrheit<br />

leichter erkennen lässt.»<br />

In die Pause, die er jetzt machte, tönte nervöses<br />

Hüsteln hinein, eine unzufriedene<br />

Aeusserung der gespannten Zuhörer, die den<br />

Saal bis an den Rand füllten. Aber der Verteidiger<br />

sah nur die Geschworenen an, als<br />

er weitersprach, obwohl er sonst geschickt<br />

genug war, um mit der Stimmung im Saal<br />

Fangball zu spielen.<br />

«Meine Herren Geschworenen! Sie sollen<br />

.urteilen — und auf Ihren Schultern liegt die<br />

Last der Verantwortung. Bedenken Sie also,<br />

dass in der Indizienkette der Hauptbeweis<br />

fehlt: der Tote...»<br />

Hier blitzten die Augen des Verteidigers<br />

auf und seine Stimme wurde schneidender,<br />

als ob er einen unausgesprochenen, nur empfundenen<br />

Widerspruch im Keime ersticken<br />

müsste:<br />

«Jawohl, meine Herren Geschworenen: der<br />

Tote, den wir nicht finden können, ist und<br />

bleibt der Mittelpunkt! Und über diesen Toten<br />

will ich Ihnen etwas sagen, besser: ich<br />

will Ihnen eine Frage vorlegen: Was würden<br />

Sie dazu sagen, wenn ich Ihnen plötzlich zurufe:<br />

Das ganze Gebäude dieser Anklage<br />

F E U I L L E T O N<br />

Mannequin.<br />

Roman von Fannie Hurst.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

«Mr. Terry!»<br />

Aber etwas bewegte sich doch. Etwas, das<br />

breiter und breiter wurde auf dem roten Atlascape,<br />

das er an seine Brust gedrückt hielt.<br />

Etwas, das breiter wurde. Etwas Nasses. Etwas<br />

Klebriges! '<br />

«Mr. Terry», schrie Orchid mit einem kleinen<br />

Schreck und langte hinüber, um mit steifen<br />

Fingern den Mantel aufzuheben. Er hob<br />

sich teilweise in einer kleinen rosa Wolke,<br />

dann aber widerstand er. Den Stoff an sein<br />

Herz gedrückt, wie er ihn von ihren Schultern<br />

gezerrt hatte, war Terry nach vorne auf<br />

den Dolch gefallen. Auf den Rosenquarz- und<br />

Filigrandolch, der aus der Scheide des<br />

Zierats gezogen war.<br />

Das Cape hob sich nicht. Es war an dem<br />

sich vergrössernden Fleck an das Herz Allen<br />

Terrys geheftet. Geheftet an das tote, das<br />

durchbohrte Herz Allen Terrys. Angeheftet<br />

durch den juwelengeschmückten Dolch.<br />

Es mochten Augenblicke, es mochten Tage<br />

für Orchid gewesen sein, aber tatsächlich<br />

fällt in sich zusammen, die Indizienkette des<br />

Herrn Staatsanwalts reisst mitten entzwei,<br />

weil — der Tote gar nicht tot ist?!»<br />

Kein Atmen im Saal... Der Staatsanwalt<br />

sitzt wie versteinert. Der Vorsitzende macht<br />

eine Geste, als ob er dem Verteidiger eine<br />

Warnung zukommen lassen wolle, mit solch<br />

ernsten Dingen kein Spiel zu treiben. Aber<br />

schon sprach der Verteidiger weiter:<br />

«Er weilt hier, in dieser Stadt, er ist hier,<br />

in diesem Haus, in diesem Saal sogar —<br />

dort in der Ecke sitzt er!»<br />

Es gibt eine Stille, die schreit. Sie würgt<br />

die Menschen, die zu diesem Prozess gekommen<br />

sind, um ein Schauspiel zu erleben.<br />

Einen Augenblick bannt sie auch die Geschworenen.<br />

Dann springen sie fast gleichzeitig<br />

von ihren Plätzen — die Augen geweitet<br />

v in die Ecke starrend, in die die dürre<br />

Hand des Verteidigers zeigt. Hundert weitere<br />

Augenpaare folgen, sind fast erleichtert,<br />

dass sie sich bewegen können...<br />

Der Staatsanwalt hat sich im letzten Augenblick<br />

in die Gewalt bekommen und ist<br />

nicht aufgesprungen, aber seine Beklemmung<br />

ist nicht minder schwer. Auch seine Augen<br />

suchen die Ecke ab.<br />

Der Vorsitzende beugt sich weit über den<br />

Tisch und fühlt, wie der harte Rand des Richtertisches<br />

seine Rippen presst. Er will etwas<br />

rufen und tut es doch nicht — auch seine<br />

Augen stehen im Bann der Ecke.<br />

Auf den Angeklagten achtet in dieser Minute<br />

keiner. In gebeugter Haltung sitzt er<br />

da. Sein Kopf sinkt womöglich noch tiefer,<br />

er ist nicht von der allgemeinen Hypnose ergriffen.<br />

Der Anwalt streift ihn mit einem<br />

Blick, begreift die Situation und redet hastig<br />

weiter, ohne den Triumph dieser Minuten voll'<br />

auszukosten.<br />

«Nein, meine Herren Geschworenen — in<br />

der Ccke sitzt er nicht. Er ist auch nicht in<br />

diesem Saal. Ich erlaubte mir dies psychologische<br />

Experiment nur, um ihnen den' Beweis<br />

zu liefern, dass Sie selbst nicht vom<br />

Mord des Angeklagten überzeugt sind. Wäre<br />

die Indizienkette des Herrn Staatsanwalts<br />

wirklich lückenlos, dann hätte sich die Ueberzeugung,<br />

das Wissen in Ihrem Hirn so festgesetzt,<br />

dass mein schwaches. Wort Sie niemals<br />

so elektrisiert hätte aufspringen lassen<br />

können, um einen Totgeglaubten in der Ecke<br />

zu suchen. Dieses Suchen, meine Herren<br />

Geschworenen, zu dem ich Sie herausgefordert<br />

habe, hat die Indizienkette zerrissen und<br />

ausserdem Ihr geheimes Denken aufgedeckt.<br />

Sie hielten es nicht für unmöglich, dass der<br />

Totgeglaubte hier im Saal lebend erscheint<br />

—. Können und wollen Sie somit einen<br />

Menschen, von dessen Tat Sie nicht<br />

überzeugt sind, dem Strang ausliefern? —<br />

Ich bin zu Ende... meine Herren.><br />

Die Geschworenen verurteilten den Angeklagten<br />

zu sechs Jahren Zuchthaus für schweren<br />

Diebstahl. A. H.<br />

war es nur eine Stunde fünfzehn Minuten,<br />

dass sie neben .dem aufwärtsgedrehten Gesicht<br />

Allen; Terrys sass, dessen Augen so<br />

schrecklich weit offen standen.<br />

Sass bloss da und hielt ihre Hände wie<br />

offene Muscheln in ihrem Schoss und die<br />

Stille in ihrem Gesichte war wie die Stille im<br />

Gesichte eines Grabsteinbildes.<br />

Tick-tack ging die Uhr auf dem Ankleidetisch,<br />

als ob jede Sekunde sie zum Tick einsöge<br />

und zum Tack wieder ausstiesse. Tick.<br />

Tack.<br />

Der Fleck hatte aufgehört sich zu verbreitern<br />

und das Hess — wie seltsam — die<br />

Stille noch tiefer e'rscheinen. Dieser Fleck,<br />

der an das Herz Allen Terrys geheftet war.<br />

Nach einer Zeit, so abgeschieden, als käme<br />

es aus einer anderen Welt, begann das Telephon<br />

unter der Kretonpuppe zu läuten; und<br />

Orchid fing an, zusammengekauert hockend,<br />

bei diesem Ton zu lachen und lachend<br />

schleppte sie sich auf ihren Knien hinüber,<br />

um zu antworten.<br />

«Ja?» Ihre Stimme klang wie ein<br />

ken! Es war zum Lachen. Ein trockenes<br />

schwaches Quieken. Nein, es klang wie das<br />

Rollen einer kleinen vertrockneten Erbse in<br />

ihrer kleinen vertrockneten Schote. «Ja?»<br />

«Hallo, Liebling. Was soll die Komödie?<br />

Qtiqivurte de* £andsViasse<br />

Von Josef Bothe.<br />

Seltsame Menschen, diese waschechten<br />

Kunden. Man trifft alles unterwegs, vom<br />

schlichten, einfachen Handwerksburschen an<br />

bis^zum Professor, vom harmlosen, leichtsinnigen.<br />

Jungen, bis zum schwersten, siebenmal<br />

gesiebten Verbrecher, und doch hat wohl keiner<br />

grössere Angst, die Freiheit zu verlieren,<br />

als der wandernde Verbrecher, denn er, der<br />

Wanderer, kennt der Menschen köstlichstes<br />

Gut, die Freiheit, wie wohl kein anderer. Losgelöst<br />

von dem bürgerlichen Leben, frei von<br />

Pflichten und Sorgen des Alltags, unbekümmert<br />

um die Zukunft, wandert er durch die<br />

Welt, wohin es ihm gefällt. Stetig allein mit<br />

seinen Gedanken, die er keinen Fremden mitteilen<br />

kann, bildet er sich seine eigene Weltanschauung<br />

und wird leicht zum Original.<br />

In Heidelberg traf ich im Asyl einen «Weltenbummler<br />

auf Schusters und allen andern<br />

Rappen », der sich bis jetzt dreissig Jahre auf<br />

der Wanderschaft befand. Einundzwanzig<br />

Wanderbücher konnte er vorzeigen. Er war<br />

55 Jahre alt. Ein kleines, schmächtiges Kerlchen,<br />

mit einer wunderschönen, weinroten<br />

Faschingsnase, listigen blau-wässerigen Augen,<br />

anormal grossen « Plattfüssen », struppigem,<br />

graumeliertem Kopf- und Barthaar<br />

und einem köstlichen, prachtvollen Humor.<br />

Durch nichts aus der Ruhe zu bringen, ausgenommen<br />

wenn es Freibier gab. Die gröbste<br />

Gut nach Hause gekommen? Bei Gott, ich<br />

habe mir die ganze Zeit über Vorwürfe gemacht,<br />

dass ich meine Rechte als Mann nicht<br />

behauptet und dich nicht mit mir nach Hause<br />

genommen habe. Orchid, bist du da?><br />

«Ja. Ja.» Oh, oh, diese Stimme, wie eine<br />

kleine vertrocknete Erbse in der Schote.<br />

«Schätzchen, was glaubst du? Ich bin eine<br />

Stunde vor dem Umbruch fertig geworden.<br />

Ich bin jetzt in der Park Row. Fürchterlich<br />

heisse Bude. Die Morgenausgabe kommt mit<br />

einer ganzen Seite von mir gerade aus der<br />

Maschine. Glaubst du, wird der Skorpion von<br />

einer Hausfrau etwas dagegen haben, wenn<br />

ich jetzt damit einen Sprung zu dir hinüber<br />

mache? Ich werde zweimal lang und einmal<br />

kurz läuten und du wirst die Tür öffnen. Es<br />

ist,Ja erst halb zwölf. Ich möchte gern, dass<br />

du den Aufsatz gedruckt siehst, bevor du zu<br />

Bett gehst. Er sieht ein bisschen sensationell<br />

aufgemacht aus, mit farbigen Bildern und so<br />

weiter, er wird bestim 1 " ein Erfolg. Du<br />

warst sehr lieb heute, Orti. Wer hat dich in<br />

die Stadt gebracht? Ich war unruhig, zum<br />

Teufel. Höre, Liebling, bist du noch da?»<br />

«Ja. Ja.> Die vertrocknete kleine Erbse<br />

rollte in ihrer Schote. Sie musste lachen.<br />

Sie musste. lachen.<br />

«Du hast nichts dagegen, wenn ich auf einen<br />

Sprung hinüberkomme, nicht wahr? Ich<br />

Complet<br />

aus handgewebtem Leinen.<br />

Frechheit parierte er mit schlagendem Witz<br />

und beissender Satire. Es gab keinen Erdteil,<br />

den er nicht gesehen hatte, wo sein Name<br />

nicht in Bäumen, Bänken, Eisenbahnwagen<br />

usw. verewigt war. In Amerika war er nacheinander<br />

Kellner, Stiefelputzer, Trambahnschaffner,<br />

Kaufmann, Schmuggler und Tramp<br />

gewesen, in Australien Viehtreiber, Goldsucher<br />

und Postbote, in Indien Gepäckträger,-<br />

Stadt- und Reiseführer, Gastwirt, Polizeibeamter<br />

und zur Abwechslung auch etwa<br />

sechs Wochen Plantagenbesitzer und Ehemarin<br />

einer Kreolin, die ihn höchst eigenhändig,<br />

wegen Untreue, mit der Reitpeitsche aus<br />

Indien vertrieb. In Afrika hatte er sein Glück<br />

als Händler, Farmer, Jäger — und wahrscheinlich<br />

auch als Sklavenjäger versucht.<br />

Von Europa wollte er eigentlich nicht viel<br />

wissen, dort war er nämlich wiederholt mit,<br />

allerlei Behörden in unangenehme Berührung'<br />

gekommen. Er kannte Zuchthäuser, Gefängnisse,<br />

Arbeitshäuser und Trinkerheilanstalten<br />

ebenso genau wie Frauen, Pferde, Flugzeuge<br />

und Ueberseedampfer. An Nord- und Südpolexpeditionen<br />

hatte er unter den verschiedensten<br />

Berufen teilgenommen. Vor etwa sechs<br />

Monaten war er von Madagaskar nach<br />

Deutschland gekommen.<br />

«Aber fort mache ich wieder,> sagte er<br />

immer, als er uns seine Erlebnisse erzählte,<br />

und sehnsüchtig und unruhig verlor sich sein<br />

Blick in der Ferne.<br />

«Hier müssen Sie auch fort,» sagte eine<br />

Stunde später der Verwalter des Asyls zu.<br />

komme nicht hinein. Geb' dir nur die <strong>Zeitung</strong>.<br />

Orchid, bist du noch da?»<br />

Die kleine vertrocknete Erbse in ihrer<br />

Schote. Wollte nicht einmal mehr ihr «Ja»<br />

plappern. Könnte nicht. Plötzlich lag Orchid<br />

neben der Telephonpuppe starr hingestreckt<br />

auf dem Boden.<br />

«Der Teufel hol' das Telephon. Was ist<br />

das, Herrgott noch einmal? Was ist denn da<br />

gefallen? Hast du den Hörer fallen lassen,<br />

Orchid? Hallo, Zentrale. Bin ich noch ver-j<br />

bunden? Na, der Hörer wird wohl noch abgehoben<br />

sein, aber irgendwie ist di« Verbindung<br />

unterbrochen. Zu dumm dieser •Telephonbetrieb.<br />

Orchid, bist du es? Hallo, hallo,<br />

hallo. Merkwürdig — verwünscht merkwürdig...»<br />

Es war siebzehn Minuten vor zwölf, als<br />

Martin aus einem Taxi sprang, ohne es zu;<br />

entlassen, und mit einem Exemplar der<br />

Sonntag-Morgenausgabe des «Enquirer» unterm<br />

Arm ein bisschen besorgt die Stiegen<br />

des braunen steinernen Hauses in der Seventeenth<br />

Street hinauflief.<br />

Ein Glanz von Licht leuchtet« durch eine.<br />

Spalte zwischen den Kretonvorhängen. Zweimal<br />

lang und einmal kurz; und dann noch<br />

einmal. Zweimal lang und einmal kurz.<br />

Es war dumm, besorgt zu sein, aber was<br />

zum Teufel-v. (Fortsetzung lotet.)<br />

•;


ihm, « denn Sie haben Bienen (Läuse), mein<br />

lieber Freund.»<br />

« Gott verdamm mich,» fluchte der Globetrotter,<br />

« dreckiges Land, wo man Bienen bekommt.<br />

»<br />

«Sie können auf der Polizei schlafen,»<br />

versuchte der Verwalter ihn zu trösten.<br />

«Im Hotel, wenn ich Geld habe, im Strassengraben,<br />

wenn ich Lust habe, und beim<br />

Mädel» wenn ich Glück habe,» erhielt er<br />

schlagfertig zur Antwort.<br />

Am nächsten Abend traf ich ihn in Heidelberg<br />

in der Herberge zur Heimat.<br />

«Habe fein geschlafen, beautiful, bon,»<br />

meinte er, spitzbübisch lächelnd, als ich ihn<br />

fragte, wo er gestern abend geschlafen habe.<br />

« So, fein geschlafen — wo denn? »<br />

« Wissen Sie,» antwortete er, und Triumph<br />

über irgendetwas lag auf seinem Gesicht,<br />

«ich habe gestern abend für mein letztes Geld<br />

mir einen Liter Schnaps geholt, ihn ausgetrunken<br />

und mich dann in einem Hausflur schlafen<br />

gelegt.<br />

«Wenn Sie Märchen erzählen wollen,»<br />

sagte ich ungläubig lächelnd, « dann tun Sie<br />

es anderswo. Bei dieser Hundekälte heute<br />

nacht wollen Sie draussen geschlafen haben?»<br />

« Stimmt aber genau,» lachte er frohgemut,<br />

« von Kälte habe ich nichts verspürt, und geweckt<br />

wurde ich heute morgen von zwei Damen.<br />

Zuerst waren sie erschrocken und böse,<br />

doch zuletzt nahmen sie mich ins Haus und<br />

gaben mir ein Frühstück, welches mir alten,<br />

armen Mann gut tat. « Sie armer Mensch,»<br />

sagten sie zu mir, « auf Ihre alten Tage haben<br />

Sie noch nicht einmal ein Bett, wo Sie schlafen<br />

können; es muss doch furchtbar für Sie<br />

sein. » Wissen Sie, denen habe ich dann einen<br />

sentimentalen Kohl erzählt, dass ihre mitleidigen<br />

Seelen zu weinen begannen, aber nicht<br />

umsonst — fünf blanke Münzen bekam ich<br />

zum Abschied in die Hand gedrückt. Wunderbares<br />

Land, göttliche Bienen! Was? »<br />

Der richtige Vagabund. Landstreicher aus<br />

Lust. Ausweispapiere trug er stets in der<br />

Westentasche. Wurden Sie verlangt, dann<br />

langte er mit spitzen Fingern hinein und holte<br />

Fetzen für Fetzen heraus. Waren sie in etwa<br />

halbstündiger Arbeit zusammengelegt, dann<br />

konnte man mit Hilfe einer Leselupe herausbuchstabieren,<br />

dass besagter Gottfried Gerstenkorn,<br />

aus Lüneburg, an dem und dem<br />

Tage aus der und der Strafanstalt entlassen<br />

sei. Schimpfte der etwaige Beamte, dass er<br />

diese Papiere gar nicht sehen wollte, sondern<br />

Reisepass, Wanderbuch oder dergleichen,<br />

dann lachte der Vagabund übers ganze Gesicht<br />

und gab treuherzig zur Antwort: «Wie<br />

kann ich wissen, was die Polizei für Papiere<br />

sehen will, von einer bestimmten Sorte ist<br />

nichts gesagt.» Sämtliche Kleider waren bei<br />

ihm selbstverständlich echt zünftig verschmutzt<br />

und zerrissen. Geld wurde bei ihm<br />

gross geschrieben. Hatte er sich solches erfochten,<br />

dann brachte er es denselben Abend<br />

noch auf die «Nassauer Bank ». Wie gewonnen,<br />

so zerronnen!<br />

Ein mustergültiges Nebenstück traf ich in<br />

Frankfurt am Main, in einer Art Herberge,<br />

« Beize » sagte der Kunde dazu. Herr Professor,<br />

Sand und Frau, die beide gleichfalls seit<br />

Jahren auf der Landstrasse marschierten. Ein<br />

Professor mit Frau auf der Walze — gewiss<br />

eine Seltenheit.<br />

Herr Professor war ein Mann von 64 Jahren,<br />

mit schmaler Nase und buschigen Augenbrauen.<br />

Frau Professor war 54 Jahre alt, mit<br />

spärlichem, grauem Haar, grauem, welkem<br />

Gesicht, blauen, entzündeten Augen, die ganze<br />

Gestalt hager und mager und — wie sie selbst<br />

immer wieder betonte — wog ganze 38 Kilo!<br />

Als ich an ihrem Tische Platz genommen<br />

hatte, stellte Herr Professor sich sofort vor,<br />

Frau Professor gleichfalls.<br />

«Gemütliche Menschen,» dachte ich,<br />

« nichts vom Professorendünkel an »sich »;<br />

dass sie auf der Wanderschaft waren, wusste<br />

ich noch nicht.<br />

«Darf ich Ihnen etwas auf dem Klavier<br />

vorspielen?» fragte Frau Professor mich<br />

plötzlich und unerwartet.<br />

« Oh bitte, ich höre gute Musik sehr gerne,<br />

Frau Professor.» Sogleich ging sie zum Klavier<br />

und spielte. Herr Professor stellte sich<br />

daneben und schlug mit Händen und Füssen<br />

den Takt dazu. Auf alle mögliche Art und<br />

Weise versuchte er, die Gäste zum Mitsingen<br />

zu bewegen. Er drehte sich hierhin, dahin,<br />

sang kräftig im Bass mit, animierte durch<br />

Kopf- und Armbewegungen, lachte und blitzte<br />

mit den Augen — kurz — es — war —<br />

beautiful!<br />

Nach dem Spiel ging Frau Professor mit<br />

einem Weinglase — sammeln! Dann spielte<br />

sie noch mein Lieblingslied: Ueber allen Wipfeln<br />

ist Ruh!<br />

Ich muss gestehen, mir kam das alles sehr<br />

merkwürdig vor! Und dann! — Sparsam war<br />

das Pärchen über alle Massen, so sparsam,<br />

dass es tatsächlich und wahrhaftig die Ueberbleibsel<br />

vom Essen aller Gäste sammelte,<br />

Brot; Wurst und Kartoffel sorgfältig teilte,<br />

um sie sofort, ohne alle Scham, mit gutem<br />

Appetit zu verzehren! Das genügte! für<br />

mich!<br />

Gleich am ersten Abend wurde Ich um<br />

Geld angepumpt. Frau Professor besorgte<br />

dieses delikate Geschäft. Ganz abgesehen<br />

von den vielen Zigaretten, die Frau Professor<br />

auf meine Rechnung rauchte und von den<br />

sechzehn Gläsern Aqua destillata, die ich bezahlen<br />

durfte.<br />

«Ich möchte die doch so gerne haben», bat<br />

sie, als ich keine Pralinen kaufen wollte.<br />

«Lass das doch», schalt er scheinbar, «du<br />

sollst das doch nicht tun, es geziemt sich<br />

doch nicht.» Dabei war deutlich zu merken,<br />

dass er schauspielerte und nur darauf jvartete,<br />

dass man geben sollte. Die Wäsche<br />

' des Pärchens hatte bestimmt in'äeft""feiKten';'<br />

drei Monaten weder Wasser noch Seife'kesehen.<br />

Oben, im vierten Stock, bewohnten 1 sie<br />

ein Zimmer mit zwei Betten, welches* pro<br />

Kopf und Bett und Tag 50 Pfennige kostete. ~<br />

Morgens um 1 Uhr gingen sie schlafen und<br />

abends um 8 Uhr standen sie auf. So wurde<br />

frühstück und Mittagessen gespart. Wer ihr<br />

intimer Freund werden wollte, brauchte nur<br />

Lebensmittel zu schenken. Der kindliche Jubel<br />

darüber war gross. Ich hatte Mitleid mit<br />

ihnen, dachte ich doch, dass sie in ärmlichen<br />

Verhältnissen lebten. Am folgenden Tage<br />

erfuhr ich aus sicherer Quelle, dass sie ein<br />

Barvermögen von 50,000 ihr eigen nennen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N°39<br />

konnten, welches auf einer Sparkasse angelegt<br />

war. Lumen mundus!<br />

Vielleicht vielleicht — nein bestimmt<br />

nicht! — Aber doch — seltsame Menschen,<br />

seltene Originale!<br />

Schwedischer /Ingenieur — amerikanischer<br />

Dichter.<br />

In New York hat ein Buch «Our Daily<br />

Bread» (Unser tägliches Brot) einen durchschlagenden<br />

Erfolg gehabt und über Nacht<br />

den Verfasser, Gösta Larsson aus Brooklyn,<br />

berühmt gemacht. Gösta Larsson,. dem Beruf<br />

nach Ingenieur, ist vor n Jahren aus Schweden<br />

nach Amerika eingewandert. Trotzdem<br />

beherrscht er so meisterhaft die englische<br />

Sprache, dass die Kritiker der grossen New-<br />

Yorker Tageszeitungen sein Buch einstimmig<br />

als ein aussergewöhnliches literarisches<br />

Ereignis preisen. Der Stil soll in angelsächsischer<br />

Einfachheit gehalten sein und doch<br />

fliesst die Sprache wohlklingend und rhythmisch<br />

wie Verse. Der Verfasser hat Jahre<br />

von Entbehrungen und wirtschaftlicher Not<br />

durchlebt. Er hat Prosa und Verse in schwedischer<br />

und englischer Sprache geschrieben,<br />

aber die Verleger haben sich stets geweigert,<br />

seine Arbeiten zu drucken, bis die<br />

«Vanguard Press » in New York sein neuestes<br />

Buch herausgegeben hat, das den ersten<br />

Teil einer dreibändigen Serie darstellt.<br />

Gösta Larsson ist ein hell aufleuchtender<br />

Stern am Himmel der nordamerikanischen<br />

Literatur. Hinfort dürfte der «Kampf ums<br />

tägliche Brot» für ihn selbst einer übervrundenen<br />

Zeit angehören.<br />

tia.<br />

Glockengeläute ohne Glockenturm und<br />

Glockenspiel.<br />

In einer Krematoriumkapelle Stockholms<br />

ist neulich ein Grammophon mit Lautsprecher<br />

installiert worden, das ein vollständiges<br />

Glockengeläute wiedergibt und auf diese<br />

Weise.die Erbauung eines Glockenturms und<br />

die Anschaffung eines teuren Glockenspiels<br />

erspart.<br />

Die Krematoriumverwaltung hat längst die<br />

Notwendigkeit des Glockengeläutes bei den<br />

Trauerfeiern eingesehen, konnte aber die<br />

Kosten für den Glockenturm und das Glokkenspiel<br />

nicht aufbringen. Als ein Führer der<br />

Feuerbestattungsbewegung auf einer Ausstellung<br />

ein Grammophon mit Lautverstärker<br />

und Lautsprecher betrachtete, fiel es ihm<br />

etn, dass man denselben Mechanismus auch'<br />

für die Wiedergabe der Töne des schönsten<br />

Glockenspiels im Lande bei Leichenbegängnissen<br />

im.^Krematorium verwenden könnte.<br />

Gleich gingen Fachleute an die Arbeit, machten<br />

Aufnahmen von dem berühmten Glokkengeläute<br />

einer Stockholmer Kirche und<br />

stellten die nötigen Apparate im Krematorium<br />

auf. Das Leichenbegängnis wird hinfort<br />

von dem feierlichen Geläute des herrlichen<br />

Glockenspiels begleitet. Um mit dem Geläute<br />

nicht zu kurz zu kommen, benutzt man<br />

zwei Aufnahmen, die so ineinandergreifen,<br />

dass die eine sofort einsetzt, wenn die andere<br />

zu Ende ist.<br />

Nachdem man anf diese Weise die Schwierigkeiten<br />

mit dem Glockenturm und der Anschaffung<br />

des Glockenspiels umgangen hat,<br />

will man die Kapellen und Kirchen, die keine<br />

Mittel haben, sich eigene Glocken anzuschaffen,<br />

mit dieser neuen Wiedergabe des Glokkengeläutes<br />

beglücken.<br />

tia.<br />

TschJang-Kai-Scheck gegen Sex appeaL<br />

Die Moral muss in China, nach Berichten<br />

zu schliessen, die aus dem Reich der Mitte<br />

kommen, schon tief gesunken sein. So tief,<br />

dass die chinesischen Behörden energische<br />

Massnahmen ergriffen haben, um einen weiteren<br />

Verfall der ethischen Grundsätze aufzuhalten.<br />

General Tschiang-Kai-Schek hat<br />

eine Reihe strenger Vorschriften herausgegeben,<br />

die sich bis in die kleinsten Einzelheiten<br />

mit der Bekleidung der Frau beschäftigen.<br />

Vor allem wurde den chinesischen Beamtinnen<br />

vorgeschrieben, was sie alles zu tragen<br />

hätten, wie sie es zu tragen hätten und aus<br />

was für Stoffen die Kleidungsstücke hergestellt<br />

sein dürfen. Für jene Frauen, die europäische<br />

Kleider tragen, ist genau vorgesehen,<br />

wie gross das Dekollete sein darf, und der<br />

Abstand zwischen Knöchel und Rocksaum,<br />

der noch « möglich » ist, wird ebenfalls bekanntgegeben.<br />

Die alte chinesische Nationaltracht<br />

darf getragen werden wie sie ist Verboten<br />

wurde aber ihr Gebrauch in Verbindung<br />

mit europäischen Kleidungsstücken. Eine Frau<br />

darf also beispielsweise- zu ihrer Nationaltracht<br />

keinen europäischen Schuh oder Schal,<br />

ja nicht einmal ein europäisches Taschentuch<br />

tragen. Auf diese Weise wollen die Chinesen<br />

auch die Einfuhr europäischer Waren auf<br />

indirektem Wege drosseln. Wohl haben die<br />

Bekleidungsvorschriften bei den chinesischen<br />

Frauen vielerorts scharfen Widerstand herausgefordert.<br />

Die Chinesinnen sind nicht gewillt,<br />

sich von einem .militärischen Diktator<br />

Modevorschriften machen zu lassen. Sie verlangen<br />

vorderhand, dass das Verbot, europäische<br />

Kleidungsstücke gleichzeitig mit den/<br />

Nationaltrachten zu tragen, auch auf die Män- L<br />

ner ausgedehnt werde. Andere Frauengruppen<br />

predigen wieder eine Art Streik. Sie wollen<br />

sich in Massen widersetzen und eventuell sogar<br />

einsperren lassen für ihre «Ideale ». Aber<br />

es ist zu befürchten, dass der ganze heroische<br />

Kampf, den die chinesischen Frauen um die<br />

Erhaltung ihres « Sex appeal » führen, ebenso<br />

ergebnislos verlaufen wird, wie ihre zahlreichen<br />

Proteste gegen die Abschaffung der<br />

Jazzmusik oder gegen die Bestimmung, dass<br />

Chinesinnen unter keinen Umständen strumpflos<br />

auf die Strasse gehen dürfen.<br />

Wärmeabgabe des menschlichen Körpers.<br />

ML Benedict nahm bei einer grossen Anzahl<br />

von Versuchspersonen Messungen vor,<br />

nach denen er die durchschnittliche Wärmeabgabe<br />

des menschlichen Körpers berechnete.<br />

Sie beträgt je Stunde für einen Mann:<br />

im Bett liegend 60 kg Kalorien, stehend 66,.<br />

lebhaft gehend 180 und bei höchster körperlicher<br />

Anstrengung 660. Unmittelbar nach<br />

einer Mahlzeit ist die Wärmeabgabe bis zu<br />

40 % höher. Geistige Arbeit erhöht die<br />

Wärmeabgabe nur um 4 %. Für Frauen betragen<br />

die Werte um 10 % weniger.<br />

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N° 39 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Wie soii £* sein?<br />

So sehr das junge Mädchen von heute sich<br />

Von dem von gestern und vorgestern unterscheidet,<br />

in einem Punkt ist keine Veränderung<br />

zu verzeichnen. Das Lieblingsgespräch<br />

ist und bleibt «Er ». Die latente Neigung zu<br />

diesem Thema habe ich letzthin einmal dazu<br />

benutzt, mir von elf Mädchen zwischen achtzehn<br />

und vierundzwanzig Jahren sagen zu<br />

lassen, wie sie sich ihren künftigen Gatten<br />

denken.<br />

Wir sassen vertraulich beieinander und<br />

assen Nüsse. Zuerst war das Gespräch allgemein,<br />

und es zeigte sich, dass sie eine ganze<br />

Reihe von Forderungen gemeinsam hatten.<br />

Das Wort, das am häufigsten vorkam, war<br />

Zärtlichkeit. Sie wollen Zärtlichkeit, viel Zärtlichkeit,<br />

phantastisch viel Zärtlichkeit und<br />

noch mehr. Von Geld und Schönheit war nur<br />

sehr wenig die Rede. Diese praktischen jungen<br />

Menschen wissen genau, was man verlangen<br />

darf und was nicht, und ebenso genau,<br />

was sie nicht wollen. Grossen Abscheu verrieten<br />

sie vor Feierlichkeit, Wichtigtuerei,<br />

Lehrhaftigkeit, Steifheit, Snobismus, Passivität,<br />

Schwarzseherei, Sportfexerei, Kettenrauchen<br />

und Barthaaren. Im einzelnen äusserten<br />

sie sich wie folgt:<br />

Maria: Eine Menschengattung ist ausgeschlossen:<br />

der Künstler. Mein Mann soll einen<br />

ordentlichen männlichen Beruf haben, am<br />

liebsten einen technischen, und darin Leistungen<br />

vollbringen, die mir imponieren. Er muss<br />

von selbstverständlicher Uneitelkeit sein, darf<br />

nie von sich reden und überhaupt wenig sprechen:<br />

auch ich schweige gern. Eifersucht ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Eva: Ich suche vor allen Dingen Schutz.<br />

Väterliche Nachsicht wäre mir sehr erwünscht;<br />

ein durchaus nicht agiler, schwerblütiger<br />

Mensch, eine Art von Felsblock<br />

schwebt mir vor, den zu erobern sehr schwer<br />

ist, bei dem man dann aber für Lebenszeit<br />

geborgen ist.<br />

Ilse: Er darf blond oder braun sein, gross<br />

oder klein, laut oder leise. Nur einige Spezial-<br />

Wünsche habe ich. Ich möchte nicht, dass er<br />

Interesse für Hauswirtschaft hat. Es wäre<br />

mir peinlich, wenn er einen Werkzeugkasten<br />

hätte. Schön wäre es, mit einem Improvisationsgenie<br />

verheiratet zu sein,* mit einem<br />

Menschen, bei dem man nie weiss, was die<br />

nächste Stunde bringt, der, wenn er die Absicht<br />

hat, sich im Verkehrsbureau eine Karte<br />

nach Arosa zu lösen, plötzlich mit einer nach<br />

Vevey herauskommt; der seiner Frau zum<br />

Abendbrot sechs Gäste einlädt, ohne sie davon<br />

zu benachrichtigen, und sich halbtot lacht,<br />

wenn es im Hause nichts als Hering und Kartoffeln<br />

gibt.<br />

Dorothee: Mein Mann darf kein Held sein.<br />

Ich wünsche, dass er mir gesteht, wenn er<br />

Zahnweh hat, dass er mir erlaubt, ihm einen<br />

warmen Mantel umzuhängen, wenn die Witterung<br />

im Begriff steht, umzuschlagen, und<br />

dass er sich ins Bett legt, wenn er erkältet<br />

ist. Ich werde trotz alledem immer bereit sein,<br />

ihn zu bewundern; nur muss er morgens besonders<br />

gut gelaunt sein und darf unter keinen<br />

Verhältnissen Witze erzählen.<br />

Brigitte: Er muss einen bedeutenden und<br />

interessanten Beruf haben, bei dem ich helfen<br />

könnte. Er muss glauben, dass nichts unmöglich<br />

ist. Er muss es gut aushalten, fortwährend<br />

verwöhnt und gelobt zu werden,<br />

denn das habe ich mit ihm vor. Ueber meine<br />

Fehler muss er mit Humor zur Tagesordnung<br />

übergehen. Ausserdem verlange ich, ununterbrochen<br />

beschenkt zu werden, aber es dürfen<br />

Geschenke sein, die weniger als einen Franken<br />

kosten. Nie darf er vergessen, welche<br />

Schokolade ich vorziehe, und er hat Streichhölzer<br />

bei sich zu tragen, auch wenn er nicht<br />

raucht.<br />

Marlene: Ich wünsche mir einen, der etwas<br />

pflegebedürftig ist, aber trotzdem fest und<br />

energisch die Hand drückt. Wenn wir uns<br />

zusammen irgendwo sehen lassen, möchte ich<br />

gern das Gefühl haben, dass er mich gut kleidet.<br />

Seinen Beruf muss er ernster nehmen als<br />

mich. Je mehr er lacht, desto lieber ist mir<br />

das, aber er muss auch gelegentlich weinen<br />

können, denn es ist wunderschön, wenn ein<br />

Mann vor Rührung weint. Er darf keine<br />

Glatze haben und keinen Senf essen, beides<br />

ist mir zu männlich.<br />

Lore: Ich wünsche mir einen, der lang und<br />

schlank, braun gebrannt, rasch entschlossen,<br />

flott, hilfsbereit und bei bestem Appetit ist Er<br />

braucht mich nicht zu erhalten, nicht zu beschützen,<br />

nicht zu trösten, nicht zu bewundern.<br />

Wenn er mich wirklich lieb hat, so will<br />

ich ihm schon dankbar sein.<br />

Jacky: Er muss nicht betont männlich sein,<br />

sondern vor allem sanft. Kleine Dinge' darf<br />

er nicht verachten. Er muss es wichtig finden,<br />

in welche Vase man Blumen stellt, und<br />

muss einer Beratung über die Farbe des<br />

Fadens, mit dem ein Knopf angenäht wird,,<br />

zugänglich sein. Jede seiner Aeusserungen!<br />

muss Gefühl haben. Er muss sehr kritisch<br />

sein, aber mit Güte, weil er alles versteht, was<br />

passiert.<br />

Lilli: Ich möchte einen Mann haben, der<br />

lacht, wenn ich etwas Dummes sage, wenn<br />

sein Gehalt um 10 Prozent gekürzt wird, wenn<br />

einmal ausnahmsweise das Mittagessen angebrannt<br />

ist, wenn die Uhr stehen bleibt.<br />

Sollte er mir beim Geschirrwaschen helfen,<br />

so wäre ich beglückt. Wenn alle diese Vorbedingungen<br />

zutreffen, darf er bedeutend,<br />

überlegen, geistreich, ja sogar originell sein.<br />

Christine: Lebenstechnik darf er keine besitzen.<br />

Wenn er zu geschickt, zu gewandt, zu<br />

rezeptiv wäre, so würde mich das beunruhigen.<br />

Am liebsten wäre mir ein Wissenschafter,<br />

und zwar ein schöpferischer Forscher. Ich<br />

möchte ihn mir täglich neu erobern müssen.<br />

Je schwerer, desto lieber.<br />

Hanny: Ich muss ihn anbeten können, trotz<br />

restloser Vertraulichkeit und bei vollkommenem<br />

Mangel jeglicher Diskretion. Er muss von<br />

Natur aus so sauber sein, dass Waschen beinahe<br />

unnötig ist. In schlechten Zeiten wünsche<br />

ich ihn mir zäh, gleichmütig und beherrscht.<br />

Er darf keine Launen haben und<br />

muss immer freundlich zu allen Leuten sein.<br />

Die Kommode In modernem Stil<br />

gehört zu den wirkungsvollsten und gleichzeitig<br />

auch zu den praktischsten Stücken<br />

des Wohnraumes. Durch Verwendung von<br />

verschiedenem Material, etwa durch Vereinigung<br />

von Holz, Metall und Glas sind schöne<br />

^ir&iiagen zu erreichen, die dem Allgemein-<br />

/wunsche nach Lebhaftigkeit jedes Möbels gerecht<br />

werden. Meist zeigt eine solche Kommode<br />

Schubladen von verschiedener Grosse,<br />

Er muss fest überzeugt sein, dass seine Kinder<br />

nur mich zur Mutter haben können.<br />

Als die elf Mädchen mit ihren Geständnissen<br />

zu Ende waren, fragte der einzig anwesende<br />

junge Mann, ob nicht auch er einen<br />

Mann schildern dürfe, wie sich ihn ein Mädchen<br />

wohl wünschte. Wir stimmten ab: es<br />

wurde ihm gestattet, sich zu äussern.<br />

Hans: Er muss unerhört gutmütig und aufmerksam<br />

sein, was sich aber keineswegs andauernd<br />

äussern soll. Er muss geneigt sein,<br />

auch für viele andere Menschen zu leben.<br />

Aeusserlich muss er gross, kräftig und ausdauernd<br />

sein, sich gern körperlich betätigen,<br />

aber lieber mit zweckmässigen und nützlichen<br />

Dingen als mit Sport. Ohne wehleidig zu sein,<br />

muss er sich gut pflegen lassen. Trotzdem<br />

und nicht weil er verheiratet ist, müssen ihm<br />

auch andere Frauen gut gefallen. Am besten<br />

immer die eigene.<br />

«Aber Hans!» riefen alle Mädchen, als er<br />

seine Ausführungen beendet hatte, * das bist<br />

du ja selbst, den sie sich da wünscht.»<br />

« Natürlich,» sagte Hans, « was gehen mich<br />

andere Männer an? »<br />

Dr. E. Seh.<br />

lüt&&i c&tim<br />

die ein solches Stück in vorteilhaftester<br />

Weise «unterteilen». Der Schubladkasten<br />

selbst pflegt in Schleiflack behandelt zu werden,<br />

während die Kanten — durch Metanschienen<br />

betont und 1 über die Ladentruhe hinausragend<br />

— eine Glasplatte tragen, die als<br />

richtiger Aufstellungsplatz für eine Keramik,<br />

für Lampe, Rauchzeug und Obstschale wichtig<br />

ist. Die Handgriffe aller Schubladen können<br />

entweder in der Farbe von der Lackie-<br />

'rung abstechen oder aber aus ganz anderem<br />

Materiale, etwa aus Elfenbein oder aus einem<br />

entsprechenden ähnlichen Ersatz hergestellt<br />

sein, um das Gesamtbild abwechslungsreicher<br />

zu gestalten.<br />

Exotenholz aller Art<br />

eignet sich dank seiner schönen Maserung<br />

für truhenartige Möbelstücke, die von der<br />

übrigen Einrichtung vollkommen unabhängig<br />

sein können und als Einzelstücke zu<br />

werten sind! Der moderne Raumkünstler<br />

versteht es, diese Truhen durch richtiges<br />

Einbauen von Laden und Fächern so gut zu<br />

« unterteilen », dass diese Möbelstücke niemals<br />

«schwer» wirken. In unserm Bilde<br />

zeigen wir eine Truhe aus kaukasischem<br />

Nussholz, das unterste Fach ist durch gläserne<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 39<br />

hen davon sind aber auch noch Laden und<br />

Nischen vorgesehen, die für Bücher, Keramiken<br />

und Glas bestimmt sind.<br />

In der modernen Kleinwohnung hat eine<br />

solche Truhe als Kommode und Vitrine zu<br />

dienen, ist also ein Möbel, das einerseits<br />

dem Schönheitsbedürfnis, anderseits aber<br />

auch dem in so vielen Wohnungen fühlbaren<br />

Raummangel Rechnung trägt und sich überall<br />

leicht aufstellen lässt. H.<br />

Obstgedecke<br />

sind — ganz wie in der guten, alten, behäbigen<br />

Biedermeierzeit — wieder modern geworden<br />

und zwar gibt es sowohl buntbedruckte<br />

als auch mit Obstmotiven farbig bestickte<br />

Tischtücher und Servietten. Oft wird<br />

auch ein farbig gekantetes Tischtuch in seinem<br />

hellen Mittelfelde mit bunten ObstmOtiven<br />

bestickt. Dass auf solch einem Gedeck<br />

ein mit Obstornamenteh verziertes Kaffeegeschirr<br />

sehr anheimelnd wirkt, ist durchaus<br />

verständlich.<br />

Wenn man eine solche Uebereinstimmung<br />

zu schaffen beabsichtigt, müsste man natürlich<br />

vorerst das Geschirr besorgen und dessen-Früchtemotive<br />

so genau als möglich in<br />

flafcher.Garnstickerei auf Tischtuch imd Servietten<br />

kopieren. Kein Zweifel, dass jede<br />

Kaffeegesfellschaft von einem so einheitlich<br />

gedeckten Tisch entzückt sein wird! h.<br />

ixüAtingsmade in / tlem- f Umk<br />

Es gehört schon viel Zeit und Interesse<br />

dazu, über die mit jeder Saison wechselnde<br />

Ausstellung der verschiedenen Kabaretts-<br />

Restaurants, Nachtclubs und Cocktailbars<br />

am Laufenden zu bleiben. Was gestern noch<br />

eine verrauchte Taverne war, heisst heute<br />

The House of Lords und benimmt sich danach;<br />

wo vorigen Monat romantisches Spanien<br />

herrschte (in Amerika ist Spanien immer<br />

und unter allen Umständen romantisch),<br />

sind heute die kahlen. Wände mit kühlen,<br />

satirischen Kommentaren der Gegenwart beklext.<br />

Diese Fregolikünste stellen auch an<br />

die Damenwelt harte Anforderungen, denn<br />

es ist doch selbstverständlich, dass man sich<br />

für eine Taverne anders anziehen muss als<br />

für den Aufenthalt in einer Baronial Hall. Die<br />

Cocktailstunde z. B., die es für New-York<br />

nie gegeben hat, verlangt jetzt ernsteste Berücksichtigung.<br />

Ja, um des Himmels willen,<br />

wie geht man dorthin, wenn man noch nachher<br />

ins Theater soll ? Nun selbstverständlich,<br />

Sie haben es schon erraten : Die Lösung<br />

ist das Dinnerkostüm und das Jacketkleid.<br />

Beide sind einander ziemlich ähnlich, nur ist<br />

der Jacketdress weniger formell. Rock und<br />

Jäckchen oder Bolero sind aus einem leichten,<br />

aber dunklen, abendlichen Stoff, z. B.<br />

Georgette, die Bluse ausgeschnitten. Der<br />

Trick liegt im Schick des Ganzen. Das Dinnersuit<br />

ist länger, hat Tüllbluse und Tülljacke<br />

oder dasselbe aus Spitzen. Eine amüsante<br />

neue Variation ist der sog. Regencytailleur<br />

— helle Bluse, dunkler Rock und ditto Jäckchen<br />

und unter dem hin und her schwingenden<br />

Rock, diskret und pikant hervorsehend,<br />

die Rüsche des Unterrockes aus demselben<br />

Stoff wie die Bluse. Capes führen in der<br />

Frühjahrsmode ein ausgesprochen untergeordnetes<br />

Dasein; sie sind in New-York heute<br />

ein überspielter Artikel, und die eleganten<br />

Häuser zeigen sie nur sehr vereinzelt. Statt<br />

dessen ist die Redingote wieder da, die bis<br />

zu den Knien reichende gerade Jacke in<br />

einer vom Kleid abstechenden Farbe oder<br />

Nuance. Die Röcke werden am Tage wie am<br />

Abend etwas kürzer und weiter. Auf Abendkleidern<br />

gibt es viel gedrahtete Säume, die<br />

rhythmisch hin und her schwingen. Die<br />

Schleppe beschränkt sich auf die Robes d'Interieurs,<br />

wo sie sich austoben darf, so viel<br />

sie will. Violett scheint die besondere Farbe<br />

dieses Frühlings zu sein; sogar Tweedkostüme<br />

stellen sich in dieser Farbe vor.<br />

Ausserdem blau; doch ein Blau, das wahrhaftig<br />

mit der Simplizität der ewigen Marinefarbe<br />

nichts mehr zu schaffen hat und das in<br />

sanften und in glühenden Stimmungen auftritt<br />

als romantisches Periwinkle (Immergrün),<br />

Reben- oder gar Rabenblau.<br />

Zivi !hagz den, butähwiiq,<br />

Die Lehren einer Untersuchung.<br />

Im schwedischen Nordland, -Kreis Västerbotten<br />

und Norrbotten, haben mit öffentlichen<br />

und Stiftungsmitteln grosse ärztliche Untersuchungen<br />

an 17,000, Zahnarztuntersuchungen<br />

an 4400 Personen stattgefunden. Im Küstenland<br />

von Västerbotten lebt die Bevölkerung<br />

einseitig von Milch- und Mehlkost mit ganz<br />

geringem Einschlag von Fisch und Fleisch.<br />

Im Waldgürtel nimmt Fleisch einen breiteren<br />

Platz ein. Gemeinsam für die gesamte Nord-<br />

Iandkost ist Mangel an Eiern, Früchten und<br />

Gemüsen.<br />

Es hat sich nun, wie die « Umschau » meldet,<br />

herausgestellt, dass schlechte Magensaftabsohderung<br />

im Nordland häufiger ist als<br />

sonst. Mangel an Magensaft kommt in Z9,A^°<br />

der Fälle vor, gegen 14,7 und 13,5% in den<br />

südlichen Kreisen Schonen und Västergötland.<br />

Bei der einseitig von Milch- und Mehlkost<br />

lebenden Bevölkerung kommt diese<br />

Störung in 68% der Fälle vor, während sie<br />

bei mehr gemischter Kost nur 12% der Untersuchten<br />

einnimmt. Der Hämoglobinhalt<br />

des Blutes ist auch niedriger als im Süden.<br />

43% der Untersuchten leiden an Blutmangel,<br />

gegen 9% in Schonen und 7,5% in Västergötland.<br />

Die einseitige Milch- und Mehlkost<br />

setzt den Nahrungsbedarf herab. Obgleich der<br />

Verbrauch nicht selten unter 2000 Wärmeeinheiten<br />

liegt, führt diese Bevölkerungsgruppe<br />

eine mittelharte bis harte Arbeit aus. Sonst<br />

pflegt man für Schwerarbeit 4000 und für<br />

leichte Arbeit 2500 Wärmeeinheiten zu rechnen.<br />

Der Stoffwechsel ist auf Grund verminderter<br />

innerer Sekretion herabgesetzt.<br />

Es hat sich gezeigt, dass der bei den Nordländern-<br />

oft bis zum Missbrauch ausgeartete<br />

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N° 39 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Verbrauch an Kaffee und das bei den Männern<br />

übliche Tabakkauen bei den Störungen<br />

eine geringere Rolle spielt. Auch der durch<br />

eingelegten Fisch verbreitete Eingeweidewurm<br />

hat für diese Erscheinung geringe Bedeutung.<br />

Ihre Ursache liegt an der Einseitigkeit<br />

der Milch- und Mehlkost, ihrem Mangel<br />

an grobem Mehl, Früchten, Gemüsen und<br />

vor allem an Fleisch, Eiern und Fisch. Diese<br />

Kost reizt nur wenig zur Magensaftabsonderung<br />

und Darmbewegung. Sie ist auch arm<br />

an Eisen und wegen Säuremangel im Magen<br />

wird das Eisen schlecht verwertet, was wieder<br />

bei der Blutbildung eine Rolle spielt.<br />

Doch können diese Faktoren die Erscheinung<br />

allein nicht erklären. Gewisse Gründe<br />

deuten auf Mangel an Vitaminen hin, besonders<br />

B-Vitaminen, an denen die Milch- und<br />

Mehlkost verhältnismässig arm ist.<br />

Die Annahme, dass Zahnfäule auf Mangel<br />

an C-Vitaminen beruht, wurde durch Hie Untersuchung<br />

widerlegt. Der stärkste C-Vitamitimangel<br />

herrscht im 'Inneren von Västerbotten,<br />

wo die Zahnfäule gering ist. Die Statistik<br />

zeigt für Zahnfäule auch keine Zunahme<br />

bei C-Mangel. Verkalkungs- und<br />

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Zahnschmelzschäden infolge von D-Vitaminmangel<br />

(englische Krankheit) wurden in<br />

erossem Umfang festgestellt. Mangel an Butter,<br />

Fettmilch und Sonnenlicht sind offenbar<br />

die Ursache. Auch die Zahnfleischerkrankungen<br />

haben eine geographisch betonte Verbreitung,<br />

die teilweise zum C-Vitaminrhangel<br />

in Beziehung gebracht werden kann. Mundund<br />

Gebisserkrankungen, besonders Zahnfäule,<br />

sind bei Frauen viel verbreiteter als<br />

bei Männern, oft doppelt so häufig. Man hat<br />

auch beobachten können, in wie hohem<br />

Grade Zahndurchbruch, Zahnabnützung,<br />

Zahnbelag, Farbe u. a. durch Umgebung,<br />

Kost, Klima und Rasse beeinflusst wird.<br />

Die Bevölkerung arbeitet im grossen und<br />

ganzen anstrengend unter schweren klimatischen<br />

Verhältnissen. Doch ist es leicht nachzuweisen,<br />

dass die einseitige Milch- und<br />

Mehlkost auf die Volksgesundheit einen<br />

schädlichen Einfluss hat. Ein recht grosser<br />

Teil der Küstenbevölkerung muss wegen ernsterer<br />

Verdauungsstörungen den Arzt aufsuchen.<br />

Um dem leichteren C- und D-Vitamihmangel<br />

entgegenzuwirken, sollten mehr rohe<br />

oder richtig zubereitete Beeren und Butter<br />

verzehrt werden. Unter den Beeren, an denen<br />

Schweden ja reiche Auswahl besitzt,<br />

scheinen aber die Preisel- und Heidelbeeren<br />

für die Vitaminversorgung keine Bedeutung<br />

zu haben.<br />

stens von diesem eingewechselten GeH noch 10<br />

Mark wieder über die Grenze nehmen. Schecks, die<br />

man jedoch nicht eingelöst hat, kann man ohne<br />

weiteres wieder aus Deutschland zurücknehmen und<br />

in der Schweiz in. unser Geld umtauschen lassen.<br />

Bargeld jeder Währung, das nach Deutschland eingeführt<br />

wird, kann, wie gesagt, innerhalb eines Monats<br />

ohne Schwierigkeiten wieder ausgeführt werden,<br />

wenn über die Einfuhr eine Bescheinigung<br />

vorgewiesen werden kann. Eine Bescheinigung wird<br />

bei der Einreise an der Grenze kostenlos ausgestellt.<br />

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In einer Zeit dös hochgezüchteten Nationalismus,<br />

wo sich die Grenzpfähle zu Staketenzäunen zu<br />

verdichten scheinen, braucht es Mut und Unternehmungsgeist,<br />

eine Zeitschrift herauszugeben, die dem<br />

internationalen Autotourismus gewidmet ist. Autotourismus<br />

ist an sich schon etwas Internationales,<br />

denn die heutige Aktionsfähigkeit des modernen<br />

Autos verlangt Raum ohne Grenzen. Um aus diesem<br />

Raum schönste Teile in Wort und Bild einem möglichst<br />

grossen Kreise von Autotouristen zu vermitteln,<br />

ist die « Europa Tourine Revue » entstanden.<br />

Gleich ihre erste Nummer ist erstaunlich reichhaltig<br />

.und .verrät das europäische Gesichtsfeld _der<br />

Herausgeber. Von den Straspen im Wallis, von den<br />

Reichsautobahnen in Deutschland, von Frühs.ommerfahrten<br />

in den französischen Alpen, von den neuen<br />

Strassen Oesterreichs, von Hochgebirge- und Fjord-<br />

Fahrten in Norwegen, von Autotouristik in Albanien<br />

und von den allerletzten touristischen Neuigkeiten<br />

erzählen die verschiedenen Verfasser, die,<br />

nach allem zu schliesseo, auf sämtlichen Strassen<br />

Europa! zu Hause sind. ...<br />

Und die Aufmaebunf dieses, erpten Heftee: einfach,<br />

gediegen, nicht aufdringlich. Per Preis überraschend<br />

bescheiden: Fr. 4.««- für 12 Hefte im<br />

Jahr.<br />

3Ueine1hü


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 39<br />

pdreissig Jahren;<br />

(Aus der «Automobil-Revue» 1906.)<br />

Automobilfahrten bei Nacht.<br />

Dass die Nacht «nicht des Menschen Freund ist»,<br />

haben die Automobilsten schon zur Genüge in unliebsamen<br />

Erfahrungen erkennen müssen. Und dennoch<br />

hat das Fahren nächtlicher Weile einen<br />

ganz eigenartigen Reiz; ist doch die Freude am<br />

Sport um so grösser, je mehr Aufmerksamkeit er<br />

erfordert und je erheblichere Anforderungen er an<br />

die Geistesgegenwart des Fahrers stellt. Wer wollte<br />

sich deshalb wundern, wenn für die Nachtfahrten<br />

eine gewisse Vorliebe herrscht. Aber ebenso unbestreitbar<br />

ßteht auch fest, dass das FahTen bei<br />

Nacht gefährlicher ist, als man für gemeinhin anzunehmen<br />

pflegt. Selbst wenn der Fahrer auch die<br />

Geschwindigkeit bedeutend herabsetzt, was unbedingt<br />

geschehen muss, wenn er auch glaubt, seiner<br />

Ortskenntnis vertrauen zu dürfen, so hat er<br />

immer noch keine Sicherheit bezüglich der Zuverlässigkeit<br />

der Bremsen. Aber selbst diesen Faktor,<br />

ausschaltend als nicht gerechtfertigten Einwurf,<br />

zeigen die trotz aller Aufmerksamkeit hin und wier<br />

der vorkommenden nächtlichen Karambolagen, dass<br />

noch ein anderer Grund vorliegen muss, welcher<br />

selbst die peinlichste Vorsicht zu Schanden machen<br />

kann. Dieser Grund liegt in den Laternen.<br />

Nicht, als ob hier die Frage der Art der Beleuchtung<br />

angeschnitten, oder über die verschiedene<br />

Weise der Anbringung der Laternen gesprochen<br />

werden sollte, denn Mangel an Leuchtkraft herrscht<br />

wohl bei fast keiner Automobillaterne. Es sei daher<br />

heute auf einen anderen Umstand aufmerksam<br />

gemacht, und zwar auf die Bestrahlung der Kurven<br />

durch den Lichtkegel der Laternen. Wie oft schon<br />

konnte man die Beobachtung machen, dass die Laternen<br />

ihre Lichtstrahlen beim Kurvenfahren nicht<br />

in die Kurven hinein werfen, sondern in tangeii-<br />

tialer Richtung daran vorbei sandten. Das liegt<br />

daran, dass die Laternen, die "fest mit dem Gestell<br />

verbunden sind, sich nur mit der Wendung des<br />

ganzem Rahmens drehen. Kommt nun in der Kurve<br />

ein Fuhrwerk entgegen, so gehen die Lichtstrahlen<br />

vorbei, ohne das Geschirr zu beleuchten. Tritt<br />

dieses jedoch in den Lichtkreis des Automobils, so<br />

ist es gewöhnlich schon eo nahe, dass die Abwendung<br />

einer Katastrophe nicht mehr erfolgen kann.<br />

Würden sich die Laternen jedoch gleichzeitig mit<br />

dem Einschlag der Vorderräder in die Kurve h'ineihdrehen,<br />

so wäre diesem misslichen Umstände<br />

abgeholfen. Es müsste also erreicht werden, die<br />

Laternen im Verhältnis zur Drehung der Vorderräder<br />

um ihre Achse zu drehen und sie in Verbindung<br />

mit den Bewegungen des Steuerrades zu bringen.<br />

Einfach gesagt, aber schwer auszuführen,<br />

denn die Zuleitüngsrohre hindern eine Drehung,<br />

ferner sind die Laternen von der Steuerung aus<br />

schwer erreichbar und schliesslich können die Laternen<br />

nicht in drehbarer Befestigung fixiert sein,<br />

weil dadurch ein gewisses Spiel entstehen würde,<br />

eine. Bewegung der Laternen, welche den ruhigen<br />

Brand beeinträchtigte und auf die Haltbarkeit von<br />

schädlichem Einfluss sein könnte. Steheil die Laternen<br />

auf den Rahmenenden, so ist die Drehbarkeit<br />

schier unmöglich. Leichter denkbar wäre dieselbe<br />

bei einem in der Mitte befindlichen Scheinwerfer.<br />

Dieser aber hinderte wieder die notwendige<br />

leichte Zugänglichkeit der Andrehkurbel. Vielleicht<br />

regen diese Zeilen zu einem zweckdienlichen Vorschlag<br />

aus dem Leserkreiße.<br />

Jdeine Tloüzeu<br />

Geschäftsumzug. Die Firma Autofrigor A.-G.,<br />

Zürich, hat ihr Ausstellungs- und Verkaufslokal<br />

von der Uraniastrasse nach der Pelikanstrasse 3<br />

verlegt. Für den Haushaltgebrauch sind vor allem<br />

Frigomatic-Kühlschränke, darunter auch das neue<br />

Modell Frigo-National, ausgestellt. Für Hotels und<br />

Restaurants finden sich mehrteilige Kühlschränke.<br />

Autofr.igor und Frigomatic sind bekanntlich ZürcheT<br />

Fabrikate.<br />

AirtlerAusf lugsziele aus dertlinelschweiz<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S;<br />

AARBURG Rest. Bahnhof<br />

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Lenzburg A.C.S. Hotel Krone T.C.S.<br />

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bestens empfohlen. Tel.<br />

Nr. 76.101.


N° 39 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Name<br />

Albula ,<br />

Bernina Brünig ,<br />

Fliiela ,<br />

Forclaz ,<br />

Furka ,<br />

Grimsel<br />

Grosser St. Bernhard,<br />

Jaun<br />

Julier<br />

Klausen<br />

Lukmanier<br />

Ilaloja<br />

Morgins<br />

Mosses ,<br />

Oberalp ,<br />

Ofen<br />

Pillon<br />

St. Bernhardin . . . ,<br />

St. Gotthard. . . . ,<br />

Simplon. . . . . . .<br />

Splügen<br />

Umbrail<br />

Höhe<br />

in m<br />

2315<br />

2330<br />

1011<br />

2392<br />

1523<br />

2431<br />

2176<br />

2472<br />

1511<br />

2287<br />

1952<br />

1919<br />

1817<br />

1375<br />

1448<br />

2048<br />

2155<br />

1550<br />

2063<br />

2112<br />

2001<br />

2118<br />

2499<br />

Max.<br />

Steig.<br />

Breite<br />

in m<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

April/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Mai/Oktober<br />

Jnni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Mai/Oktober<br />

ganzjährig<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

ganzjährig<br />

Mai/Oktober<br />

Mai/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Mai/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

Juni/Oktober<br />

In dieser Tabelle sind nur die ausgesprochenen Paßstrassen zusammengestellt.<br />

Zustand: gut — mittelgut (mgut) — sehr gut (sgut) — sohlecht (sohl.)<br />

Fahrbarkeit: leicht — mittelschwer (msch.) — schwieriger (schw.)<br />

10<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

Die Oeffnung der Gotthardstrasse. Die Vereinigung<br />

Gotthardstrasse hat die diesjährige Freimachung<br />

der Strasse wiederum der unter dem Vorsitz<br />

von Hrn. Oberst Camenzind, Andermatt, stehenden<br />

technischen Kommission übertragen. Nachdem<br />

das Trasse schon frühzeitig zwecks rascherer<br />

Schneeschmelze mit Asche bestreut worden war,<br />

wurde anfangs Mai mit dem Ausschaufeln der<br />

Strasse, d. h. vorerst mit der Anbringung von Einschnitten<br />

begonnen. Der Arbeitertrupp wurde von<br />

anfänglich 30 Mann seit Mitte letzter Woche auf<br />

60 erhöht. Bei den durch grosse Schneemassen bedingten<br />

umfangreichen Schneefreimachungsarbeiten<br />

hat sich die letzten Herbst von der technischen<br />

Kommission vorgenommene Massnahme, den Verlauf<br />

des Strassentrasses durch eingesetckte Stangen,<br />

die über den Schnee hinausragen, zu markieren,<br />

aufs beste bewährt, indem dadurch das Absuchen<br />

der Richtung der Strasse erheblich erleichtert<br />

worden ist. Mit dieser Woche soll die Oeffnung<br />

der Strasse durch Traktoren und Schneepflüge gefördert<br />

werden, um so den wichtigen Nordsüdübergang<br />

der Zentralalpen möglichst bald (21. Mai)<br />

öffnen zu können.<br />

V<br />

Gesetzgebung und Motorfahrzeugwesen. Ueber<br />

die Tätigkeit des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />

im Zusammenhang mit dem Motorfahrzeugwesen,<br />

orientiert der nachfolgende Auszug,<br />

welcher dem Bericht des Bundesrates über seine<br />

Geschäftsführung im Jahre 1934 entnommen ist:<br />

Die auf 30. September 1934 abgeschlossene eidgenössische<br />

Statistik über die in der Schweiz immatrikuliertenMotorfahrzeuge"<br />

weist folgende-Zahlen<br />

auf:<br />

Personenwagen<br />

Gesellschaftswagen<br />

Lastwagen usw.<br />

Motorräder<br />

70,406 (1933: 66,394)<br />

1,398 (1933: 1,304) '<br />

18,955 (1933: 18,366)<br />

34,189 (1933: 31,235)<br />

Bundesgesetz über, den Motorfahrzeug- und<br />

Fahrradverkehr. Das Departement sah sich im Berichtsjahre<br />

neuerdings veranlagst, eine Anzahl<br />

Kreisschreiben übe.r die Auslegung verschiedener<br />

Bestimmungen der . eidgenössischen Automobilgesetzgebung<br />

an die Kantone und die interessierten<br />

Verbände zu richten, um eine einheitliche Anwendung<br />

der Vorschriften zu erzielen.<br />

Der Bundesrat hat durch seinen Beschluss vom<br />

30. Oktober 1934 betreffend eine Uebergangsbestimmung<br />

zu Art. 3, Abs. 2, des Bundesgesetzes über<br />

den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr festgelegt,<br />

dass die durch die Kantone vor dem 1. Januar<br />

1933 veröffentlichten dauernden Beschränkungen<br />

im Sinne von Art. 3, Abs. 2, des Automobilgesetzes<br />

in Kraft bleiben, auch wenn sie nach dem 31. Dezember<br />

1932 nicht bestätigt worden sind. Gegen<br />

diese Beschränkungen konnte innert 60 Tagen, ab<br />

1. November 1934 an gerechnet, beim Bundesrat<br />

Beschwerde erhoben werden.<br />

Im Berichtsjahre sind beim Bundesrat 5 Beschwerden<br />

eingelangt, die sich unter Berufung auf<br />

Art. 3, Abs. 2, des Automobilgesetzes gegen kantonale<br />

Verkehrsbeschränküngen richteten. Aüsserdem<br />

waren noch 4 Fälle vom Vorjahre her pendent.<br />

Einen Rekurs hat der Bundesrat abgeschrieben,<br />

weil gegenstandslos geworden auf 4 Beschwerden<br />

wurde nicht eingetreten, weil eine Rekursmöglichkeit<br />

nicht vorlag 4 sind noch hängig. Nebst diesen<br />

9 Rekursen hatte der Bundesrat noch 2 Beschwerden<br />

zu behandeln, von denen die eine die<br />

Sperrung einer Strasse forderte, währenddem die<br />

andere für eine Strasse weitergehende als die vom<br />

zuständigen Kanton verfügten Beschränkungen<br />

verlangte. Das erste Begehren ist abgewiesen worden<br />

das zweite ist noch hängig.<br />

Die Kantone haben der Polizeiabteilung 1594<br />

(1933: 973) Entzüge von Führerausweisen und<br />

290 (205) Aufhebungsverfügungen gemeldet. In<br />

652 (484) Fällen — davon 238 (160) mit Unfall' —<br />

ist Angetrunkenheit als Entzugsgrund angegeben<br />

worden. In 172 (72) Fällen — davon 140 (40) mit<br />

Unfall — haben Geschwindigkeitsexzesse zum Entzug<br />

geführt. — Die Polizeiabteilung hat 770 (579)<br />

für länger als 3 Monate ausgesprochene Entzüge<br />

und 264 (174) Aufhebungen gemäss Art. 80, Abs. 2,<br />

der VollziehungsVerordnung an die Kantone weitergemeldet.<br />

30 (16) Personen haben sich gestützt auf Art. 15,<br />

Abs. 3, des Automobilgesetzes wegen Entzugs des<br />

Führerausweises beim Departement beschwert. Auf<br />

einen Rekurs konnte aus formellen Gründen nicht<br />

eingetreten werden. 2 Beschwerden sind zurückgezogen<br />

und 21 abgewiesen worden, wobei in einem<br />

dauernden Entzugsfall eine Wiedererwägurigsmöglichkeit<br />

nach 4 Jahren offen gelassen wurde. In<br />

2 Fällen wurde die Entzugsdauer herabgesetzt.<br />

4 Gesuche sind noch hängig. Ferner musste ein<br />

Wiedererwägungsgesuch abgewiesen werden. Ausserd«m<br />

ist von einem Kanton Beschwerde erhoben<br />

worden, weil ein anderer Kanton den auf Antrag<br />

des erstem verfügten Entzug nachträglich zeitlich<br />

abgekürzt hat. Dieser Rekurs ist abgewiesen worden.<br />

Dur/h Bundesratsbeschluss vom 29. Juni 1934<br />

über die Oeffnung bestimmter Strassen für Gesellschaftswagen<br />

bis zu 2.40 m Breite ist gestützt auf<br />

Die schweizerischen Paßstrassen.<br />

10 3—4<br />

i—5<br />

10<br />

10<br />

10<br />

4.2<br />

3—4<br />

4—8<br />

4—5<br />

4,8<br />

4,8—6<br />

4—5<br />

3—4<br />

4—5<br />

4—5<br />

3,5—5<br />

4—6<br />

7,2—8<br />

4,2o<br />

Oeftnung<br />

Zus tand<br />

Fahrbarkeit<br />

gut<br />

gut -<br />

sgut<br />

gut<br />

mgut<br />

gut -<br />

gut —<br />

mgut<br />

gut<br />

gut<br />

sgut<br />

gut<br />

mgut<br />

gut<br />

gut<br />

gut<br />

mgut<br />

gut —<br />

leicht<br />

mschw.<br />

• leicht<br />

leicht<br />

mschw.<br />

mschw.<br />

mschw.<br />

— mschw.<br />

— gut<br />

— gut<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

— mschw.<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

— leicht<br />

gut — mschw.<br />

sgut — • leicht<br />

gut — mschw.<br />

gut — leicht<br />

Art. 24 des Automobilgesetzes eine neue, erweiterte<br />

Liste dieser Strassen herausgegeben worden.<br />

Am 26. März 1934 hat der Bundesrat in Ausführung<br />

von Art. 27, Abs. 2, des Automobilgesetzes<br />

einen Beschluss über die Hauptstrassen mit Vortrittsrecht<br />

erlassen.<br />

Die Vorarbeiten für die auf Grund von Art. 54<br />

des Automobilgesetzes zu erlassende bundesrätliche<br />

Verordnung über die Haftpflichtversicherung der<br />

ausländischen Motorfahrzeughalter konnten noch<br />

nicht zu Ende geführt werden.<br />

Von der ihm in Art. 12, Abs. 5, der Voüziehungsverordnung<br />

eingeräumten Befugnis Gebrauch<br />

machend, hat das Departement zum Sammeln von<br />

Erfahrungen im Berichtsjahre einige weitere technische<br />

Vorrichtungen provisorisch zugelassen.<br />

Da es sich herausgestellt hat, dass gewisse<br />

Fahrzeuge, die mit motorischem Zug auf der<br />

Strasse befördert werden müssen, den für die Anhänger<br />

an schwere Lastwagen und an Traktoren<br />

geltenden Vorschriften von Art. 17 der Vollziehungsverordnung<br />

zum Automobilgesetz nicht -angepasst<br />

werden können, sah sich der Bundesrat genötigt,<br />

durch seinen Beschluss vom 17. Dezember<br />

ber 1934 für solche Spezialanhänger, wie Baumaschinen<br />

aller Art, Werkzeugkarren, Schaustellerund<br />

Möbelwagen, eine besondere Regelung zu treffen.<br />

Die eidgenössischen Räte haben durch Bundesbeschluss<br />

vom 15. März 1934 die bundesrätliche<br />

Verordnung vom 4. Dezember 1933 über die Arbeits-<br />

und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />

genehmigt. Diese Verordnung ist<br />

am 1. Juli 1934 in Kraft getreten.<br />

Das Departement hatte sich mit 3 Beschwerden<br />

zu befassen, die auf Grund von Art. 8, Abs. 2, der<br />

•Verordnung)" über- die-Arbeits- und Ruhezeit * «fei,<br />

berufsmäßigen Motorfahrzeugführer eingereicht<br />

worden waren. Zwei derselben, die die Aufhebung<br />

von langfristigen kantonalen Nachtfahrbewilligungen<br />

an Früchtehändler forderten, sind gutgeheissen<br />

worden. Der dritte Rekurs, der sich gegen<br />

einen kantonalen Beschluss auf Verweigerung der<br />

nachgesuchten Nachtfahrbewilligung für Langholztransporte<br />

richtete, musste abgewiesen werden.<br />

Internationale Beziehungen. Im Berichtsjahr<br />

hat die Türkei (Unterscheidungszeichen TR) das<br />

internationale Abkommen vom 24. April 1926 über<br />

Kraftfahrzeugverkehr ratifiziert; Albanien (AL) ist<br />

ihm beigetreten. Spanien erklärte das Abkommen<br />

auf die spanische Zone von Marokko (ME) anwendbar.<br />

Ferner hat die britische Regierung beschlossen,<br />

das Abkommen auf folgende Gebtete anzuwenden:<br />

Trengganu (TW), Baeutoland (BL), Betchuanenland<br />

(BP) und Swasiland (SD).<br />

In Anbetracht des Umstandes, dass Deutschland<br />

auf Grund eines neuen Erlasses die vorübergehend<br />

im Deutschen Reich verkehrenden ausländischen<br />

privaten Pereonenkraftfahrzeuge (Motorwagen<br />

und Motorräder) nunmehr erst nach einem<br />

Aufenthalt von drei aufeinanderfolgenden Monaten<br />

der Kraftfahrzeugsteuer unterwirft, hat der Bundesrat<br />

am 24. Juli 1934 gestützt auf Art. 71, Abs. 3,<br />

des Automobilgesetzes in Abweichung von der<br />

schweizerisch-deutschen Vereinbarung vom 20. Juni<br />

1928 beschlossen, dass di« im Deutschen Reich<br />

verkehrspolizeilich zugelassenen Motorräder und<br />

Motorwagen zur Personenbeförderung (einschliesslich<br />

die Taxi und Gesellschaftswagen), die zum<br />

vorübergehenden Aufenthalt in die Schweiz kommen,<br />

auch erst nach einem ununterbrochenen Aufenthalt<br />

von drei Monaten besteuert werden dürfen.<br />

Zwischen der Schweiz und Oesteireich ist durch<br />

Notenaustausch eine Vereinbarung über den gegenseitigen<br />

Verzicht auf die internationalen Ausweise<br />

zustande ^gekommen. Mit Wirkung ab<br />

1. Juni 1934 werden die Führer der im einen Lande<br />

immatrikulierten Motorfahrzeuge. die vorübergehend<br />

im andern Lande verkehren, auf Grund<br />

ihrer nationalen Ausweise für Fahrzeug und Führer<br />

zum Grenzübertritt zugelassen, sofern das<br />

Fahrzeug mit den nationalen Polizeischildern und<br />

dem internationalen Unterscheidungszeichen (CH<br />

für die Schweiz und A für Oesterreich) versehen<br />

ist. Diese Regelung bezieht eich auch auf die<br />

der allgemeinen Benützung zugänglichen Betriebe<br />

zur gemeinsamen Personenbeförderung, nicht aber<br />

auf den Betrieb von Kraftfahrlinien zur Güterbeförderung.<br />

Das internationale Abkommen vom 30. März<br />

1931 über die Besteuerimg der ausländischen Kraftfahrzeuge<br />

ist im Berichtsjahre von den Niederlanden<br />

(auch anwendbar auf Niederländisch-Indien,<br />

Surinam und Curacao) und Polen ratifiziert worden.<br />

Ferner ist ihm Finnland beigetreten. — Der<br />

Bundesrat hat mit Botschaft vom 15. Juni 1934<br />

das Abkommen der Bundesversammlung zur Genehmigung<br />

unterbreitet. Durch Bundesbeschluss<br />

yom 19. September 1934 ist der Bundesrat zur Ratifikation<br />

ermächtigt worden. Diese ist am 19. Oktober<br />

1934 erfolgt. Das Abkommen wird am<br />

19. April <strong>1935</strong> für die Schweiz in Kraft treten. —<br />

Es sind vom Departement Schritte unternommen<br />

worden, um von den Vertragsstaaten den gegenseitigen<br />

Verzicht auf das internationale Steuerheft<br />

zu erreichen.<br />

Das internationale Abkommen vom 30. März<br />

1931 über die Vereinheitlichung der Wegezeichen<br />

ist am 16. Juli 1934 in Kraft getreten. Es ist big-<br />

her von folgenden Staaten ratifiziert worden:<br />

Frankreich, Italien, die Niederlande (mit Surinam<br />

und Curacao), Polen und Spanien. Ferner sind<br />

ihm Monaco und Portugal beigetreten. — Mit Botschaft<br />

vom 15. Juni 1934 hat der Bundesrat das<br />

vorgenannte Abkommen der Bundesversammlung<br />

zur Genehmigung unterbreitet. Durch Bundesbeschluss<br />

vom 27. September 1934 ist der Bundesrat<br />

zur Ratifikation ermächtigt worden. Die Ratifikationsurkunde<br />

ist am 19. Oktober 1934 beim<br />

Generalsekretär des Völkerbundes hinterlegt worden,<br />

so dass das Abkommen am 19. April <strong>1935</strong><br />

auch für die Schweiz wirksam werden wird.<br />

Auf Empfehlung des für das Studium der Signalisierung<br />

der Niveauübergänge eingesetzten<br />

Völkerbundsausschusses hin sah sich der Bundesrat<br />

genötigt, durch seinen Beschluss vom 23. November<br />

1934 eine Abänderung von Art. 9, Abs. 2<br />

und 3, der Verordnung vom 17. Oktober" 1932 über<br />

die Strassensignalisation zu verfügen, in dem<br />

Sinne, das die mit optischer und akustischer Signalisierung<br />

versehenen Niveauübergänge inskünftig<br />

als unbewachte Bahnübergänge zu gelten haben<br />

und mit dem entsprechenden Signal zu kennzeichnen<br />

sind.<br />

T. C. S-<br />

Professor Delaquis wird an den Sitzungen des<br />

Internationalen Instituts zu Rom für die Vereinheitlichung<br />

des Privatrechts teilnehmen. Bei Zusammensetzung<br />

des Komitees, welches sich am<br />

27. Mai in Rom mit der internationalen Regelung<br />

der Haftpflicht der Automobilisten befassen wird,<br />

hat der Völkerbund Herrn Delaquis, Professor an<br />

deT Universität Genf und Direktor des Touring-Glub<br />

der Schweiz (T.C.S.) um seine Mitarbeit ersucht<br />

Professor Delaquis wird im Internationalen Institut<br />

zu Rom auch die «Alliance Internationale de<br />

Tourisme» (A.IX) vertreten, die Touring-Glubs<br />

der ganzen Welt umfasst.<br />

Autosektion Aargau<br />

Einladung zur Radio-Peilfahrt am 26. Mai <strong>1935</strong>,<br />

13.30 Uhr. Unsere Sektion führt in Verbindung mit<br />

dem Radio-Club Lenzburg und Umgebung und dessen<br />

befreundeten Sektionen eine Radio-Peilfahrt<br />

durch. Die Teilnehmer besammeln sich um 13.30<br />

Uhr auf dem Kronenplatz in Lenzburg. Der Start<br />

findet um 14.00 Uhr statt. Nach Abschluss der<br />

Konkurrenz besammeln sich die 1 Teilnehmer und<br />

Gäste im Restaurant «Salmen» (Clublokal) in<br />

Aarau, woselbst die Preisverteilung stattfindet.<br />

Nachher gemütliche Vereinigung. '<br />

An einem geheimgehaltenen Ort des Kantons<br />

Aargau wird ein Radiosender aufgestellt, der während<br />

der Veranstaltung auf dem 80-m-Wellenband<br />

ununterbrochen bestimmte Zeichen sendet. Aufgabe<br />

der aus einem Radio-Peilmann und einem Auto-<br />

Führer mit Wagen zusammengesetzten Equipe ist es,<br />

den Standort des Senders ausfindig zu machen.<br />

Der Peiler sucht mit seinem Empfangsgerät die<br />

Strahlrichtung des Senders festzustellen und erteilt<br />

dem Wagenführer seine Direktiven. Die Aufgabe<br />

des Wagenführers besteht darin, den vom Peiler<br />

bezeichneten Ort auf dem kürzesten Wege und unter<br />

strenger Beobachtung der Verkehrsvorschriften<br />

zu erreichen.<br />

Diejenige Equipe, die den Sender zuerst ausfindig<br />

macht, erhält den ersten Preis, wobei der Peiler<br />

und der Wagenführer in gleicher Weise bedacht<br />

werden. Autoführer und Peiler mit der zweitbesten 1<br />

Zeit erhalten zweite Preise usw. Für die zehn besteh<br />

Resultate sind Preise im Gesamtwerte von ca.<br />

Fr. 300. -r- ausgesetzt.<br />

Gleichzeitig mit der Anmeldung zur Teilnahme<br />

ist das Nenngeld von Fr. 5. — auf das Postscheckkonto<br />

VI2000 des Radio-Klub Lenzburg und Umgebung<br />

einzubezahlen. Meldungsschluss:<br />

2 2. Mai <strong>1935</strong>. Bei Verhinderung an der Teilnahme<br />

wird das Nenngeld nicht zurückvergütet.<br />

Bis jetzt sind 15 Peiler durch die Radio-Clubs<br />

angemeldet. Die Teilnahme für Autoführer ist somit<br />

beschränkt. Berücksichtigt werden diejenigen Anmeldungen,<br />

die zuerst eintreffen.<br />

Es ist den Mitgliedern freigestellt, von sich aus<br />

Peiler mit Empfangsgeräten mitzubringen. Zur Erlangung<br />

von bezüglichen Adressen wende man «sich<br />

an den Radio-Club des nächstgelegenen Ortes. Das<br />

Reglement für die Peilfahrt kann beim Office des<br />

TCS in Lenzburg (ab 15. Mai in Aarau, Postgebäude,<br />

II. Stock) bezogen werden.<br />

Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung<br />

statt.<br />

Zur Durchführung der Hauptprobeübung, nächsten<br />

Sonntag, den 19. Mai, benötigt der Radio-Club<br />

ca. 14 Wagen. Wir bitten unsere werten Mitglieder<br />

höflich, sich mit ihren Wagen dazu zur Verfügung<br />

zu stellen und sich hierzu unserem Präsidenten der<br />

Sportkommission, Herrn Fritz Zumkeller, Architekt<br />

in Brugg, Telephon 434, anzumelden. Besammlung<br />

zu dieser Hauptübung 14.00 Uhr beim Restaurant<br />

« Central » in Lenzburg. Der Vorstand.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

GRUPPE APPENZELL-AUSSERRHODEN. Es<br />

diene unsern Mitgliedern zur gefl. Kenntnis, dass<br />

das an der Hauptversammlung neu gewählte Kommissionsmitglied,<br />

Herr Hans Tanner, Buchenstrasse,<br />

Herisau, das Aktuariat übernommen hat. Alfred<br />

Schachtler in Herisau ist nach mehrjähriger Tätigkeit<br />

zurückgetreten. Es sei ihm an dieser Stelle<br />

nochmals der herzlichste Dank ausgesprochen für<br />

die wertvolle Arbeit, die er der Gruppe geleistet hat.<br />

In den nächsten Tagen wird ein Einladungszirkular<br />

an alle Mitglieder versandt werden, worin wir<br />

zur Einladung am Auffahrtstag nach dem « Schneggen<br />

» bei Buchs auffordern. Diese Ausfährt wird<br />

mit der befreundeten Gruppe Appenzell I.-Rh. und<br />

St Galler Oberland durchgeführt werden. Für fröhliche<br />

Unterhaltung wird bestens gesorgt sein und<br />

erwarten wir recht zahlreiche Beteiligung.<br />

Durch die Auto-Revue haben Sie bereits vernommen,<br />

dass die Gruppenbeitrag von Fr. 1.— auf<br />

Fr. 2.— erhöht werden musste. Nach den bisherigen<br />

Erfahrungen ist mit einem Franken Beitrag<br />

einfach nicht auszukommen. Wir hoffen daher gerne,<br />

dass Sie uns den zweiten Franken nicht vorenthalten<br />

werden, um so mehr, als die Kommission im<br />

Interesse eines jeden Einzelnen handelt. Unser Kassier<br />

wird in den nächsten Tagen die Nachnahmen<br />

zur Post geben und wir bitten um freundliche Einlösung.<br />

Die Gruppen St. Gallen-Stadt und Toggenburg<br />

haben einen Beitrag von Fr. 3.—. Sie sehen<br />

also, wir sind immer noch billiger.<br />

An der letzten Kommissionssitzung wurde heschlössen,<br />

eventuell mit dem A. C. S. an die Schulbehörden<br />

zu gelangen, ob es nicht möglich wäre,<br />

durch die Schule die Kinder auf die Gefahren der<br />

Strasse aufmerksam zu machen. In andern Kantonen<br />

wurden bereits spezielle Unterrichtsstunden<br />

mit praktischer Ausführung eingeführt, die sehr<br />

gute Resultate zeitigen. Wir hoffen gerne, dass es<br />

uns gelingen werde, etwas Aehnliches zu schaffen<br />

unter Anpassung an unsere Verhältnisse.<br />

Die Gruppe Appenzell A.-Rh. hat letzte Woche<br />

einen wunderbaren Film im Kapitol aufführen lassen,<br />

betitelt: Der gelbe Kreuzzue- Ueberall, wo er<br />

aufgeführt wurde, konnte.man ein volles Haus verzeichnen.<br />

Leider aber war" unser Besuch so schwach,<br />

dass ein namhaftes Defizit zu verzeichnen ist. Trotz<br />

des kleinen Eintrittsgeldes von Fr. 1.— fehlten unsere<br />

Mitglieder. Wir müssen uns wirklich fragen,<br />

sollen noch weitere solche Veranstaltungen durchgeführt<br />

werden?<br />

Autosektion Waldstätti<br />

Film-Abend. Nächsten Dienstag, den 14. Mai <strong>1935</strong>,<br />

20.15 Uhr, wird im Hotel Monopol, Luzern, ein äuseerst<br />

interessanter Film über die Autofabrikation, vom<br />

Rohmaterial bis zum fertigen Fahrzeug, sowie ein<br />

TCS-Film über die Gefahren der Strasse gezeigt<br />

Der Vorstand erwartet zahlreichen Besuch. Freunde<br />

und Bekannte sind ebenfalls herzlich willkommen.<br />

Au C. S.<br />

SEKTION ZÜRICH. Nachdem die Abstimmung<br />

für das neue kantonale Verkehrsgesetz auf den<br />

2. Juni angesetzt ist, will der Vorstand durch<br />

Abhaltung einer ausserordentlichen Generalversammlung<br />

Dienstag den 21. Mai, 18 Uhr, im Hotel<br />

« St. Gotthard » in Zürich, den Mitgliedern Gelegenheit<br />

geben, zur Gesetzesvorlage Stellung zu nehmen.<br />

Die Mitglieder werden an Hand eines Referates über<br />

die wichtigeren Gesetzesvorschriften orientiert. Die<br />

anschliessende Diskussion wird der freien Meinungsäusserung<br />

dienen.<br />

Für den 25./26. Mai ist ein Besuch des Auto*<br />

mobile-Club d'AIsace angekündigt, während sich die<br />

Damenmitglieder am 23. Mai zu einer Fahrt nach<br />

Schönenwerd zwecks Besuch der dortigen Schuhfabrik<br />

Bally rüsten.<br />

Für den Monat Juni stehen auf dem Programm<br />

die Auslandsfahrt nach den Loire-Schlössern, Paris<br />

und dem ehemaligen französischen Kriegsgebiet<br />

vom 15./26. Juni, eine Autavia von Dübendorf aus<br />

und eine Aelpler-Chilbi im Schnurberg bei Turbcnthal.<br />

Die Damenveranstaltung vom 5. Mai<br />

war dem Besuch des Tier- und Vogelreservates im'<br />

Gossauerriet gewidmet. Schon früh morgens 3 Uhr<br />

machte man sich auf den Weg, um unter kundiger<br />

Führung einen Blick in dieses so interessante Tierleben<br />

zu werfen und einmal das Erwachen der<br />

Natur und ihrer Bewohner mitzulauschen. Es gab<br />

viel Neues, Unbekanntes zu bestaunen. Zum Schluss<br />

fand man sich zu einem sonntäglichen Z'Morgen<br />

auf der schönen Aussichtswarte des Pfannenstiels.<br />

Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Monatsversammlung vom 2. Mal<br />

<strong>1935</strong>. Der Vorsitzende eröffnet<br />

die gutbesuchte Zusammenkunft<br />

um 20.30 Uhr. Das Protokoll der<br />

ApriUVersammlung wurde verlesen<br />

und genehmigt. Unter Mutationen sind an<br />

Neuaufnahmen zu verzeichnen: Karl Gerster und<br />

Rudolf Maag. Einstimmig wurde der Ausschluss<br />

von Hans Mathys bestätigt. Beim Traktanduni Verkehrsfragen<br />

sind einige sehr wichtige Probleme zur<br />

Sprache gekommen. Allgemein wurde der Umbau<br />

Moserstrasse-Goldsteinstrasse, welcher für den Verkehr<br />

von grossem Vorteil ist, begrüsst Nach reger<br />

Diskussion wurde als neues Stammlokal Rest, FeK<br />

senkeller an der Bachstrasse einstimmig erkoren.<br />

Die diesjährige Herrenfahrt findet Sonntag, den<br />

2. Juni statt, verbunden mit einer Besichtigung der<br />

Schuhfabrik Henke & Cie. in Stein a. Rhein. Der<br />

Anmeldebog^n zu dieser Fahrt liegt im Stammlokal<br />

auf.<br />

Aus der kant.-bern. Strassenverkehrs-Liga. Der<br />

Vorstand der kant.-bern. Strassenverkehrs-Liga<br />

hielt kürzlich eine Sitzung ab, .an welcher über<br />

den in der Ortsgruppe Biel gehaltenen erfolgreichen.<br />

Vortrag über die Motorfahrzeugsteuern orientiert<br />

wurde. In nächster Zeit soll in Thün, Burgdorf<br />

und Langenthai in den interessierten Kreisen über<br />

das gleiche Thema referiert und anschliessend<br />

sollen auch in diesen Ortschaften Ortsgruppen gegründet<br />

werden. Nach einer regen Diskussion<br />

über die Motorfahrzeugsteuern- und Gebührenfrage<br />

wurde ein Mitglied der ausserparlamentarischen<br />

Verkehrskommission beauftragt, vom kantonalen<br />

Polizeidirektor über die Frage des Nachfolgers des<br />

Chefs des kantonalen Strassenverkehrsamtes, sowie<br />

über den Stand der Beratungen für die Revision<br />

des" Motorfahrzeuggesetzes Auskunft zu verlangen.<br />

Das weitere Vorgehen der kant.-bern. Strassenverkehrs-Liga<br />

wird sich nach den erhaltenen Auskünften<br />

richten. (Mitg.)<br />

Zürcher kantonalt Strassenverkthrsliga. Nachdem<br />

die Abstimmung über das neue kantonale Verkehrsgesetz<br />

demnächst bevorsteht, wird die Ligader<br />

Strassenverkehrsinteressenten des Kantons Zürich<br />

im Laufe der kommenden Woche eine Generalversammlung<br />

abhalten, um deren Stellungnahme zur<br />

Gesetzesvorlage festzulegen.- Bei dieser Gelegenheit<br />

dürfte auch das neue Statut für die Strassenverkehrsliga,<br />

sowie andere wichtige Verkehrsfragen,<br />

wie Abhaltung einer Verkehrswoche, Massnahiöen<br />

zwecks Unfallverhütung etc., zur Sprache gelangen.<br />

Soweit sich die Situation bezüglich der Vorlage für<br />

das neue Verkehrsgesetz übersehen lässt, dürfte eine<br />

einmütige Stellungnahme der zürcherischen Verkehrsinteressentenverbände<br />

wohl zu erwarten sein.<br />

Veranstaltungen.<br />

Nicht genehmigte Veranstaltung. Das Organisationskomitee<br />

des Genfer Salons teilt den Ausstellern<br />

in einem Zirkular mit, dass die Beteiligung<br />

an der LIGA-Ausstellüng in Zollikofen-Bern vom<br />

31. August bis 30 September und insbesondere in<br />

der dort vorgesehenen Abteilung «Sport, Verkehr<br />

und Touristik» durch die schweizerisch? Syndikalkammer<br />

nicht genehmigt wird. Aussteller, die Sich<br />

an. diesen Beschluss nicht halten würden, hätten<br />

die vorgesehenen Sanktionen zu eewärtifen.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchl, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

Telephon 3er Redaktion. 28 222 (Hallwal)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


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Schweiz. Redaktion O. R. Wagner, Bern. Patronat:<br />

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12. Ausgabe enthält 62 Hauptkarten, umfassend<br />

ganz Europa vom nördlichen Eismeer bis<br />

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herausgegeben v. Touring-Club der Schweiz.<br />

Redaktion O. R. Wagner, Bern. 19. Auflage,<br />

enthaltend 36 Hauptkarten 1:250,000,5 Panoramen,<br />

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und Ortsregister, 31 Kunstdruckbilder.<br />

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der Schweiz. Redakt. O. R.Wagner. Preis Fr.6.-.<br />

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zahlreichen Illustrationen. Preis Fr. 8.—.<br />

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Text über bevorzugte Touren, landschaftliche<br />

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Gesamtkarte von Frankreich. Preis Fr. 6.—.<br />

Automobilführer von Italien, 10 Karten<br />

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1:500,000, 170 Seiten Text, der durch<br />

hervorragende Sachkenntnis den touristischen,<br />

sowie den kulturellen Wünschen des Automobilfahrers<br />

entspricht. In knapper Form sind<br />

die verschiedenen touristischen Gebiete<br />

Italiens behandelt. Preis Fr. 6.—.<br />

Automobilführer von Deutschland.<br />

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160 Seiten Text, die wichtigsten Landschaften<br />

und Städte des Reiches behandelnd, 40<br />

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Automobilführer von Spanien und<br />

Portugal. 12 Karten im Maßstab 1:1,000,000,<br />

ca. 120 Seiten Text über Spanien und Portugal.<br />

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Uebersichtskarten.<br />

Zentral-Europa (Europa Touring). Maßstab<br />

1:1,500,000. Pap. Fr.6.—. Lw. Fr. 8.—.<br />

Europa ( Europa Touring). Maßstab 1:3,000,000.<br />

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Deutschland: 1:1,000,000, doppelseitig Fr. 4.—<br />

Frankreich: 1:1,000,000, doppelseitig. „ 4.—<br />

Italien: 1:1,000,000, doppelseitig . . . „ 4.—<br />

Oesterreich-Ungarn-Tschechoslowakei:<br />

1:1,000,000, doppelseitig 4.—<br />

Holland-Belgien: 1:680,000 „ 4.—<br />

Spanien: 1:1,500,000 . 4.—<br />

Grossbritannien: 1:1,500,000 _ 4.—<br />

Nordländer: 1:1,500,000 „ 4.—<br />

Finnland: 1:1,500,000 4.—<br />

Baltische Staaten: 1:1,500,000 4—<br />

Polen: 1:1,500,000 , 4.—<br />

Rumänien: 1:1,500,000 . . . . . . . „ 4.—<br />

Balkan: 1:1,750,000 , 4.—<br />

b) Ausgaben ohne Text.<br />

Deutschland: 1:1,000,000, doppelseitig Fr. 2.80<br />

Frankreich: 1:1,000,000, doppelseitig „ 2.80<br />

Italien: 1:1,000,000, doppelseitig . . . „ 2.80<br />

Oesterreich-Ungam-Tschechoslowakei:<br />

1:1,000,000, doppelseitig „ 2.80<br />

Nordafrika: 1:3,000,000, einseitig. . . „ 1.25<br />

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Sehr sorgfältig gezeichnete und auf zähem<br />

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Druck. Cliches und Verlas: HALLWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wasnersclie Verlaesänstalt, Bern.

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