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E_1935_Zeitung_Nr.048

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BERN, Freitag, 14. Juni <strong>1935</strong><br />

Beilage: Unsere Bergstrassen<br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang — N° 48<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A. (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jahrlieh Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Erseheint Jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage .AntlenFelerabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION «.ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

xatephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Lowenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

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Inseratenschluss 4 Tage vor Ericheinen der Nummern<br />

Die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Alpenstrassen-Verkehrs*)<br />

ins gab eine Zeit — noch ist es nicht lange<br />

her — da war die wirtschaftliche Bedeutung<br />

unserer Alpenstrassen auf ein Minimum eingeschrumpft.<br />

Wenn seit dem Jahre 1901 in<br />

der Schweiz keine einzige durchgehende Alpenstrasse<br />

mehr gebaut worden ist, so reflektiert<br />

dies die Tatsache, dass um die Jahrhundertwende<br />

oder vorher schon die Eisenbahn<br />

der Strasse den Rang abgelaufen hatte.<br />

Simplon, Qotthard und andere Pässe waren<br />

durch den Schienenstrang in ihrer Verkehrsbedeutung<br />

entwertet, und für den Durchgangsverkehr<br />

diente jahrzehntelang keine<br />

einzige schweizerische Alpenstrasse mehr.<br />

Erst das Motorfahrzeug hat Wandel geschaffen,<br />

später freilich als in unsern Nachbarländern,<br />

aber nicht in dem Sinne der Erneuerung<br />

ehemaliger Handelsinteressen, sondern<br />

als Ausfluss der Reisefreudigkeit der<br />

Neuzeit, die der Strasse immer mehr die<br />

führende Rolle im internationalen Tourismus<br />

zuweist.<br />

Wirtschaftliche Interessen waren es, die<br />

die ersten Wege über die Alpen öffneten, und<br />

nur eine einzige Alpenstrasse ist, wenn wir<br />

vom Weltkrieg absehen, .ohne Rücksicht auf<br />

wirtschaftliche Interessen angelegt worden,<br />

nämlich der Simpton: -«pour faire passer le<br />

canon», wie Napoleon I. erklärte. Wie stark<br />

reine Wirtschaftsfragen sonst mitspielten,<br />

dafür 'bildet das klassische Beispiel die Rivalität<br />

zwischen Splügen und St. Bernhardin:<br />

Qraubünden und Tessin beschliessen<br />

1817 den Ausbau des Bernhardin; Piemont<br />

verspricht einen Beitrag von 280,000 Fr. Da<br />

Graubünden zugleich mit Oesterreich wegen<br />

einer Strasse über den Splügen unterhandelt,<br />

tritt Tessin vom Vertrage zurück. Tapfer<br />

baut Qraubünden zugleich Splügen und<br />

Bernhardin. Oesterreich verspricht Graubünden<br />

den Ersatz sämtlicher Baukosten und<br />

vieles andere, wenn Qraubünden auf den<br />

Bau des Bernhardin verzichte. Gleichzeitig<br />

sucht Oesterreich Tessin zu überreden, es<br />

möge die Abänderung des mangelhaften<br />

Strassenstücks des Bernhardins auf Tessiner<br />

Gebiet verhindern usw. Man darf es den<br />

Graubündnern hoch anrechnen, dass sie allen<br />

Versuchungen widerstanden.<br />

Als im Jahre 1848 die Eidgenossenschaft<br />

das Postwesen übernahm, da war der Alpenpostbetrieb<br />

durchaus nicht etwas Wirtschaftliches.<br />

Auf allen Linien musste der Bund zusetzen,<br />

ausgenommen einige Male am Gotthard<br />

und an der Furka. Und so ging es weiter,<br />

auch noch nach der Jahrhundertwende,<br />

weil wir in der Schweiz unverständigerweise<br />

*) Weitere Artikel über die Alpenstrassen siehe<br />

Beilage: «Unsere Bergstrassen».<br />

am Pferdepostbetrieb festhielten-, während<br />

man in unsern Nachbarländern bereits zur<br />

motorischen Traktion übergegangen" war und<br />

damit ansehnliche Gewinne erzielte. Erst<br />

1927 ist ja Qraubünden dem Motorfahrzeug<br />

eigentlich geöffnet worden.<br />

Heute bilden die Alpenstrassen<br />

einen wesentlichen Faktor<br />

im schweizerischen Wirtschaftsleben, in dem<br />

das Defizit der Handelsbilanz auf mehr als<br />

eine halbe Milliarde angewachsen ist und der<br />

Automobilfremdenverkehr der einzige Zweig<br />

des Fremdenverkehrs ist, der dauernd zunimmt.<br />

Man mag in der Rivalität zwischen<br />

Schiene und Strasse diese oder jene Stellung<br />

einnehmen, aber leugnen kann niemand, dass<br />

für einen grossen Teil des schweizerischen<br />

Fremdenverkehrsgebietes der Reiseverkehr<br />

eine Funktion der Strasse und deren Exponent<br />

das Automobil geworden ist.<br />

Für den Fremdenverkehr spielten die Alpenstrassen<br />

vor einigen Jahrzehnten allerdings<br />

eine nur unbedeutende Rolle. Was im<br />

Zeitalter der Romantiker für den Fremdenden<br />

Inbegriff der Schweiz verkörperte;* war<br />

die Anmut und Lieblichkeif von Htfgelland<br />

und Voralpen, und abgesehen von vereinzelten<br />

naturwissenschaftlich orientierten Hoch-,<br />

touristen stand ein weiter Kreis überhaupt<br />

in keinem Verhältnis zu unserm Hodiälpen-<br />

Iand — bis zu dessen Erschliessung mit unsern<br />

Alpenpässen. Und den Umschwung in<br />

nie geahntem Masse brachte erst die Renaissance<br />

im Alpenstrassenverkehr, dank dem<br />

Motorfahrzeug. Es lässt sich kaum in Prozenten<br />

ausdrücken, aber mit Sicherheit darf<br />

gesagt werden, dass fast alle ausländischen<br />

Touristen, die in der eigentlichen' Reisezeit<br />

die Schweiz aufsuchen, das Alpengebiet in<br />

ihren Reiseplan einbezogen haben. ' •<br />

In welcher Weise der Automobilfremdenverkehr<br />

in unserm Lande von Jahr zu Jahr<br />

zunimmt, das braucht an dieser Stelle nicht<br />

zahlenmässig belegt zu werden. Nur das sei<br />

erwähnt, dass die Zahl der nach der Schweiz<br />

eingereisten Automobile in zehn Jahren von<br />

21,000 auf 265,000 angewachsen ist und dass<br />

nach den Berechnungen der Hotellerie im<br />

Jahre 1934 von den fremden Automobilgästen<br />

mehr als 100 Millionen Franken in<br />

der Schweiz zurückgelassen worden sind<br />

(Einzelheiten dieser Berechnung hat die<br />

«Automobil-Revue» seinerzeit ausführlich<br />

dargelegt). Es handelt sich heute für uns<br />

darum, den Zustrom der unser Alpenland<br />

aufsuchenden Automobilgäste nicht abflauen<br />

zu lassen und der Gefahr des Abgefahrenwerdens<br />

vorzubeugen.<br />

Von Depression und Wirtschaftskrise<br />

werden die Länder mit passiver Aussenhandelsbilanz<br />

ajn schwersten betroffen und damit<br />

das unsrige. in erhöhtem Masse, wo ein<br />

ansehnlicher Teil des Volksvermögens in<br />

Fremdenverkehrsobjekten und im Gasthausgewerbe<br />

investiert ist. Es hat keinen Zweck,<br />

Vogel Strauss zu spielen: Wir sind nicht<br />

mehr das Fremdenland par excellence, nicht<br />

mehr «das» Reiseland im frühern Sinne.<br />

Nicht bloss haben die Valutave»hältnisse einen<br />

Teil des Fremdenstroms von der Schweiz<br />

abgeleitet, sondern diese Ableitung hatte bei<br />

aber Tausenden die Erkenntnis zur Folge,<br />

dass auch andere Alpenländer Grossartiges<br />

bieten. Mittelbar hat dann diese Erkenntnis<br />

noch weiter geführt, dazu nämlich, dass die<br />

Schweiz nicht mehr, wie es früher tatsächlich<br />

war, mit ihren Gaststätten eine Monopolstellung<br />

einnimmt, sondern dass sich in<br />

vielen ausländischen, einst dem Tourismus<br />

und der Fremdenindustrie nur schlecht erschlossenen<br />

Gebieten relativ billige und dabei<br />

modern eingerichtete Gaststätten aufgetan<br />

haben.<br />

Das alles gilt im besondern für<br />

den Automobilfremdenverkehr,<br />

der nicht ein Reservatrecht, der obern Zehntausend<br />

geblieben ist, sondern sich demokratisiert<br />

hat, dem die Zukunft gehört und dessen<br />

Repräsentanten für das Fremdengewerbe<br />

um so wertvoller sind, als sie häufig den<br />

Qrt wechseln und keine Preisermässigung<br />

beknspTtt,chen. Und wenn ;tiun diese Leute<br />

die Erfahrung machen, das'i itfdem uns umgebenden<br />

Ausland das Alpengebiet viel besser<br />

erschlossen ist als in der Schweiz, so<br />

werden sie daraus die Konsequenzen ziehen.<br />

Das dürfen wir ja in ehrlicher Ueberzeugung<br />

kundgeben: an landschaftlicher Schönheit<br />

steht die Schweiz einzig da. Das kann<br />

uns, wie seinerzeit Herr Minister Stucki<br />

sagte, das Ausland nicht «nachmachen». Aber<br />

wir müssen dafür besorgt sein, dass der<br />

Fremde die Zufahrt zu diesen Schönheiten<br />

nicht zu teuer bezahlt. Zu teuer — das heisst<br />

durch die Notwendigkeit, sich unzulänglicher<br />

Strassen bedienen zu müssen. Man<br />

kommt unwillkürlich immer wieder in die<br />

alte Tonart: mit seinen Riesenaufwendungen<br />

für Strassenbau gräbt uns das Ausland das<br />

Wasser ab. Wir schauen mit gebundenen<br />

Händen zu und lassen Jahre verstreichen,<br />

bis der in der Alpenstrasseninitiative niedergelegte<br />

Volkswille sich (praktisch auswirkt.<br />

Ein neuzeitlich ausgebautes Alpenstrassennetz<br />

ist aber nicht bloss von wirtschaftlicher<br />

Bedeutung in dem Sinne, dass es den Hauptanziehpunkt<br />

für den Automobilfremden bildet<br />

(wie übrigens auch für den mit der Bahn<br />

Eingereisten, der sich dann unserer Alpenposten<br />

bedient), sondern es wird dadurch<br />

der schweizerische Automobilist veranlasst,<br />

Weniger oft den guten Alpenstrassen des<br />

Auslandes zuzustreben, die Dolomiten Dolo-<br />

Wir berichten heute<br />

Rapperswiler Seedamm.<br />

Querschnitt.<br />

Ober:<br />

Die Rennen vom Wochenende.<br />

Verkehrsflug von 800 km/h.<br />

Unrundlaufende Räder.<br />

Unsere Bergstrassen.<br />

Bilder: Seite 8.<br />

miten sein zu lassen und sich an der Schönheit<br />

des eigenen Alpenlandes zu freuen, was<br />

man gar nicht etwa aufs Gemütvoll-Patriotische<br />

hinauszuspielen braucht, sondern aufs<br />

rein Materielle. Denn das nicht ins Ausland<br />

getragene Geld bleibt im Lande, hilft also<br />

mit zur Verminderung der Untgrbilanz im<br />

Handelsverkehr. Und noch etwas' weiteres:<br />

Vermehrter Alpenstrassenverkehr trägt ein<br />

Gewisses bei zur Beschäftigung der. schweizerischen<br />

Automobilindustrie. D6nn was an<br />

Gesellschaftswagen auf unsern Alpenstrassen<br />

verkehrt, ist zum grossen Teil Erzeugnis<br />

einheimischer Arbeit.<br />

Wenn somit der Zustand unserer Alpenstrassen<br />

in Beziehung gesetzt wird zur Frequenz<br />

des Fremdenbesuches, so darf auch<br />

an die Auswirkung der Offenhaltung des Juliers<br />

erinnert werden. Auch hier wollen wir<br />

nicht bereits früher gegebene Zahlen wiederholen,<br />

aber feststellen, dass wir auch auf<br />

diesem Gebiete durchhalten müssen, da auch<br />

im Ausland die ganzjährige Offenhaltung<br />

von gewissen Alpenstrassen auf dem Programm<br />

steht.<br />

Wirtschaftlich von grosser Bedeutung ist<br />

auch die möglichst frühzeitige Oeffnung unserer<br />

Alpenstrassen (leider wird gerade in<br />

diesem Jahre die Räumung durch die abnormen<br />

Schneeverhältnisse erschwert). Denn<br />

darüber muss man sich völlig klar sein,<br />

dass den Hauptanziehungspunkt für unsere<br />

Automobilgäste die Alpenstrassen bilden. Die<br />

andauernde Zunahme des schweizerischen<br />

Automobilfremdenverkehrs aber ist der erfreulichste<br />

Posten der. Rechnung auf der Aktivseite,<br />

und in einem Lande, dessen Hauptexport<br />

in der Einreise fremder Besucher besteht,<br />

sind alle Massnahmen zu unterstützen,<br />

die diese ansteigende Bewegung im Flusse<br />

erhalten. 0<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

Der Roman einer Leidenschaft.<br />

Von Karl Rosner.<br />

(1. Fortsetzung.)<br />

Elke-Maria, dachte er. Elke-Maria i<br />

— stand dann jäh auf — sah, wie er um<br />

sich blickte, die hingelegte Zigarette, von<br />

der ein Rauchfaden in leisem Schwingen<br />

steil aufwärts stieg — griff sie auf und ging<br />

festen Schrittes auf die Tür. Er öffnete —<br />

Draussen, in seiner Arbeitsecke, die in<br />

dem Ausstellungssaale durch eine Art von<br />

offener Brüstung abgeschlagen war, hinter<br />

seinem mit Büchern, Stichen und Mappenwerken<br />

überladenen Tische sass Simon Marane.<br />

Klein, vorgebeugt und wie in sich zerdrückt<br />

und unförmig verkauert hockte der<br />

armselig verwachsene Körper auf dem in<br />

rotem Samt prunkenden Florentiner Sessel.<br />

Die langen muskellosen Arme Waren auf der<br />

Platte vorgestreckt und einschliessend, besitzergreifend<br />

um ein grosses Buch gebreitet.<br />

Wie er jetzt wartend und mit einem<br />

Ausdruck von angstvoll gespannten Fragen<br />

die dunklen Augen unter den schweren Lidern<br />

zu Joos Utenhoven hob, war es, als<br />

stünde nur dieses schmale, fremdartige Gesicht,<br />

das aus sich selber schimmerte wie<br />

altes gelb gewordenes • Elfenbein, über dem<br />

Wall von Büchern und Papieren.<br />

Mitten im Saale blieb Joos Utenhoven stehen,<br />

ein Zögern fiel ihn plötzlich hemmend<br />

an —<br />

Prüfend sah er längs der Reihe der Bilder<br />

an den Wänden und an den Sockeln mit<br />

Skulpturen hin. Ein Bild — der kleine musizierende<br />

Engel des Gaudenzio Ferrari —<br />

schien ihm ein wenig schief zu hängen; und<br />

während er darauf zutrat und an dem Rahmen<br />

rückte, sagte er beiläufig: «Duveen,<br />

New York, interessiert sich jetzt doch für<br />

den Romanino — ich habe eben diktiert —»<br />

Keine Antwort.<br />

Er blickte um, wandte sich dann, kam auf<br />

den anderen zu: «Sie lesen, Doktor?»<br />

Kaum, dass sich das bleiche wartende Gesicht<br />

bewegte:<br />

«— ich habe nur ein Buch vor mir —»<br />

Joos Utenhoven stiess ein kurzes Lachen<br />

vor: «Also —?»<br />

«—*• aber ich lese nicht —><br />

«Wieder einmal sophistisch eingestellt?><br />

Der kleine Doktor schwieg.<br />

Aber Joos Utenhoven gab nicht nach:<br />

«— oder wollten Sie damit etwas Bestimmtes<br />

sagen? Sie werden zugeben: es klingt<br />

doch immerhin reichlich hintergründig —?»<br />

Simon Marane hob die seltsam flache, langfingerige<br />

Hand aus der Handwurzel ein klein<br />

wenig an: «— nichts anderes, als was ich.<br />

sagte —» Er schwieg, er schluckte, meinte<br />

gleichsam vor sich hin: «— wir alle tun<br />

nicht immer das, was wir zu tun scheinen—»<br />

Jetzt stand Joos Utenhoven knapp vor<br />

dem Tische. Und während er den glimmenden<br />

Rest der Zigarette sorgsam am Rande<br />

einer kleinen Schale zerdrückte, streifte sein<br />

Blick über die bleichen, zu einem beinahe visionären<br />

Ausdruck angespannten Züge des<br />

kleinen Doktors hin.<br />

Irgendwie war der Anblick — war die<br />

Stille ihm mit einem Male unerträglich. Er<br />

fühlte wieder, wie so oft in diesen Jahren<br />

der Gemeinschaft, scharf, scheidend diese<br />

tiefe innere Wesensfremdheit zwischen sich<br />

und seinem Mitarbeiter. Und er dachte:<br />

Weiss Gott — manchmal könnte einem dieses<br />

alberne, talmudische Getue wahrhaftig<br />

auf die Nerven gehen.<br />

Der blödsinnige Ministerialrat Negendau<br />

mit seinem breiigen Gerede fiel ihm wieder<br />

ein. Er warf den Kopf zurück: Fehlte ihm<br />

jetzt gerade noch —!<br />

Aber der Doktor war ja vorhin schon so<br />

merkwürdig gewesen — gerade so, als ob<br />

er etwas auf dem Herzen hätte.


taba<br />

Kommt der Umbau des Seedammes zustande<br />

? Die Anpassung des Verkehrsweges<br />

zwischen Rapperswil und Pfäffikon über den<br />

Seedamm an den motorisierten Strassenverkehr<br />

ist bekanntlich seit Jahren nicht nur<br />

das Sorgenkind der direkt betroffenen Automobilistenkreise,<br />

sondern ebensosehr der<br />

daran interessierten Kantonsregierungen und<br />

der Südostbahn. Nachdem Kanton und Stadt<br />

Zürich sich unlängst bereit erklärt haben,<br />

für dieses ausser Kantonsgebiet gelegene<br />

Werk namhafte Beiträge zur Verfügung zu<br />

stellen, selbstverständlich unter gewissen<br />

Bedingungen, hat es den Anschein, als ob<br />

es endlich mit dem Umbau vorwärts gehen<br />

könnte. Die Kardinalfrage des gesamten Problems<br />

dreht sich naturgemäss um die Finanzierung<br />

der über 3 Millionen Franken beanspruchenden<br />

Bausumme. Am letzten Freitag<br />

hat sich die interkantonale Seedammkommission<br />

versammelt, um die Frage der Mittelbeschaffung<br />

für den Seedammumbau zu behandeln.<br />

Auf Grund eingehender Verhandlungen<br />

mit allen Beteiligten hat die Eidg.<br />

Zentralstelle für Arbeitsbeschaffung folgende<br />

Kostenverteilung vorgeschlagen; Eidgenossenschaft<br />

laut Bundesbeschluss vom 14. Juni<br />

1933: 1,041,000 Fr., Beitrag für Notstandsarbeiten<br />

: 212,000 Fr., Kanton St. Gallen und<br />

Schwyz je 415,000 Fr., Kanton Zürich 560,000<br />

Franken, Notstandsbeitrag des Kantons Glarus<br />

25,000 Fr., Südostbahn 455,000 Fr., zusammen<br />

3,123,000 Fr. Dieser Kostenverteiler<br />

fand die grundsätzliche Zustimmung der Kantone<br />

Zürich, Schwyz, St. Gallen, sowie der<br />

Südostbahn. Als endgültig gesichert darf indessen<br />

erst der zürcherische Beitrag angesehen<br />

werden, während die schwyzerische<br />

Quote wohl vom Regierungsrat gutgeheissen<br />

wurde, aber noch der Zustimmung des Volkes<br />

bedarf. Für den Beitrag des Kts. St. Gallen<br />

ist die Genehmigung durch den Grossen Rat<br />

noch notwendig. Alle drei Kantone haben sich<br />

die Abwälzung eines Teiles ihrer Kostenquote<br />

auf ihre am Seedammverkehr direkt beteiligten<br />

Gemeinden und Bezirke vorbehalten. Die<br />

Südostbahn macht ihre Beitragsleistung davon<br />

abhängig, dass der betreffende Betrag zu den<br />

Kosten der Elektrifikation geschlagen werden<br />

darf, die ihrerseist durch Darlehen des Bundes"<br />

und der beteiligten Kantone aufzubringen<br />

sind. Bei diesem Stand der Finanzfrage empfiehlt<br />

die Seedammkömmission, die Annahme<br />

des erwähnten Bundesbeschlusses und damit<br />

auch der vorerwähnten Bundesbeiträge zu<br />

erklären.<br />

Wenn es auch heute den Anschein hat, als<br />

ob im nächsten Winter mit einigen Vorarbeiten<br />

und im Winter 1936/37 mit den Hauptarbeiten<br />

begonnen werden könne, so stehen wir<br />

doch noch der Ausführung etwas skeptisch<br />

gegenüber. Einerseits betrifft dies die Taktik<br />

der Südostbahn, ihren Beitrag mit der Elektrifikationsfrage<br />

zu verknüpfen, um auf diese<br />

Art und Weise mit Bundeshilfe ihren veralteten<br />

Betrieb umzustellen. Anderseits haben<br />

die Kantone St. Gallen und Schwyz sich auch<br />

dann nicht zu einem aktiven Vorgehen entschliessen<br />

können, als deren Finanzverhältnisse<br />

noch bedeutend gesündere waren. Die<br />

Seedammfrage ist ein typisches Beispiel dafür,<br />

wie man dringend notwendige Umbauten<br />

stets auf bessere Zeiten hinauszuschieben versucht,<br />

dabei aber in immer kritischere Situationen<br />

hineingerät. Hätte man vor einigen<br />

Jahren den Umbau in Angriff genommen und<br />

sich nicht.nur mit geldverschlingenden Flickarbeiten<br />

begnügt, so wäre heute dem Verkehr<br />

sicherlich besser gedient, als es tatsächlich<br />

nun durch die verschleppten Verhandlungen<br />

der Fall ist. Welche Beiträge die Kantone<br />

St. Gallen und Schwyz für die Elektrifikation<br />

der Südostbahn noch übrig haben ,ist ebenfalls<br />

nicht gelöst und weiterhin nicht die I<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

Fest und entschieden trat Joos Utenhoven<br />

näher zu Doktor Marane hin und schlug so,<br />

über seine Schulter weg das Titelblatt des<br />

Buches auf: «Elias Tormo y Monzo — las<br />

pinturas de Goya.» Er sagte, während er<br />

sein überlegenes Lächeln auf die Lippen<br />

zwang: «— natürlich, und ich hätte es mir<br />

denken können, wieder einer von Ihren geliebten<br />

spanischen Mystikern: Goya —! Dass<br />

es immer noch Arbeiten über ihn gibt, die<br />

Sie nicht längst schon kennen!»<br />

«Arbeiten über ihn? Ach — wer kennt<br />

Goya ganz in seiner letzten Tiefe —?»<br />

Gleichwie aus einem Traum von fern her<br />

kam die Frage.<br />

«Doktor — ob Sie nicht mancherlei hineingeheimnissen<br />

in seine. Gemälde — in die<br />

Radierungen?»<br />

Nur wie ein Schatten von Verneinen war<br />

das leise Schwanken von Simon Maranes<br />

Kopf: «Er sah mehr, als die anderen Menschen<br />

sehen: hinter der äusseren Form der<br />

Züge das innere Gesicht — hinter den Dingen<br />

ihre Seele —><br />

Auto<br />

Nationale Verkehrsaufklärung.<br />

Zur Hebung der Verkehrsdisziplin hat der<br />

englische Verkehrsminister jedem Haushalt<br />

und jeder einzelnen Person das englische<br />

Strassenverkehrsgesetz kostenlos übersandt.<br />

Es wurde in einer Auflage von mehr als 15<br />

Millionen verteilt.<br />

Kanalüberquerung mit Amphibien - Auto geglückt.<br />

Der Deutsche Jakob Boulig überquerte am<br />

29. Mai mit einem Amphibien-Automobil den<br />

Aermelkanal. Er benötigte zur Fahrt von<br />

Calais nach Dover 8 Stunden 20 Minuten.<br />

Versteigerung der französischen Automobilfabrik<br />

< Donnet».<br />

Die Werke der Automobilfabrik Donnet<br />

sind auf dem Versteigerungswege für 8 Mill.<br />

franz. Fr. von einem Pariser Notar im Auftrage<br />

eines Konsortiums gekauft worden.<br />

< Kugelsichere Reifen.<br />

Die amerikanische Polizei geht dazu über,<br />

ihre Motorfahrzeuge mit besonderen Reifen<br />

auszustatten, die zwar nicht kugelsicher sind,<br />

aber doch ein Weiterfahren des Fahrzeugs<br />

nach Schüssverletzungen gestatten. Die<br />

Schläuche haben eine Füllung mit Gummischwamm.<br />

Kugeln verursachen zwar Luftverlust,<br />

aber die Gummischwammfüllung ist<br />

so elastisch, dass ein Weiterfahren ohne Gefährdung<br />

der Fahrsicherheit oder Beschädigung<br />

der Bereifung möglich sein soll.<br />

Fortschreitende Motorisierung.<br />

Welches Tempo in den letzten fünf Jahren<br />

die Motorisierung in den einzelnen Staaten<br />

eingeschlagen hat, geht am besten aus der<br />

Berechnung hervor, wieviel Einwohner eines<br />

bestimmten Staates auf ein Automobil entfallen.<br />

Während in Grossbritannien und<br />

Frankreich Ende 1930 je 32 Einwohner auf<br />

ein Motorfahrzeug entfielen, waren es Ende<br />

1934 in Grossbritannien 27 und in Frankreich<br />

22. In Deutschland stellte sich dieses<br />

Verhältnis Ende 1930 auf 1 zu 97, um bis<br />

1932 auf 100 zu steigen. Die von der neuen<br />

Regierung erlassenen Vergnüstigungen haben<br />

dazu beigetragen, dass Ende 1934 ein Auto<br />

auf 75 Einwohner entfällt.<br />

Frage, ob dem Bahnunternehmen durch die<br />

elektrische Traktion geholfen werden kann,<br />

denn die misslichen Zustände bei der S. O. B.<br />

liegen viel tiefer vergraben als nur in der<br />

Elektrifikationsfrage.<br />

Wy.<br />

Stressen und Tourismus<br />

Zufahrt zur Säntis-Bahn auf der Schwägalp.<br />

Da die eigentliche neue Zufahrtsstrasse<br />

zur, Talstation der Säntis-Schwebebahn noch<br />

während längerer Zeit nicht dem Verkehr<br />

übergeben werden kann, ist die einer Genossenschaft<br />

gehörende Fahrstrasse über<br />

Steinfluh—Nettenfeld gegen Bezahlung einer<br />

Taxe dem Automobil freigegeben worden.<br />

Da es sich um ein schmales, mit ziemlich<br />

vielen Kehren versehenes Strässehen handelt,<br />

wurde ein reglementierter Fahrverkehr<br />

publiziert, der folgende Fahrzeiten vorsieht:<br />

Bergfahrt, Steinfluh ab 7.00—10.00 11.30—14.00<br />

Steinfluh-Schwägalp 15.30—16.30 18.00—16.30<br />

Talfahrt, Schwägalp ab 10.30—11.00 14.30—15.00<br />

Schwägalp-Steinfluh<br />

17.00—17.30 ab 19.00 ohne<br />

Unterbrechung<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Simon Marane hielt den Kopf jetzt leicht<br />

zur Seite hingeneigt — er schien auf etwas<br />

ihm allein Vernehmbares zu horchen —<br />

Und in ein Schweigen, das hart, steil hinter<br />

den Worten stand, sagte er zögernd,<br />

während sich jedes Wort angstvoll und einsam<br />

gesondert von seinen mühsam formenden<br />

Lippen löste:<br />

«Wie seltsam Sie — heute—sprechen—*<br />

«•>- seltsam — wieso —?»<br />

«— ganz anders — als sonst — klingt mir<br />

Ihre Stimme heute —><br />

Joos Utenhoven richtete seh straffer auf.<br />

Er spürte jäh das Pulsen seines Herzens.<br />

— was das jetzt wieder heissen sollte—?<br />

Verrückt!<br />

Eine Beklemmung kam an ihn heran, und<br />

er dachte in Abwehr: Unsinn! Der arme Teufel<br />

hatte einfach wieder seine Tour — am.<br />

besten schon, man liess ihn ganz in Ruhe —<br />

Ein Lächeln suchte er, wollte sich damit<br />

von dem anderen lösen. Aber er fand das<br />

Lächeln nicht — spürte, wie es ihm auf den<br />

Zügen des Gesichtes zu einem Zerren um<br />

den' Mund gerann.<br />

Und als er dann beim Hinlegen der aufgehobenen<br />

Seiten des Buches mit seiner Hand<br />

den Arm Maranes streifte, zuckte der jäh,<br />

wie unter einem Gertenschlag, zusammen.<br />

istischer<br />

Ueberalterte Wagen.<br />

Von den gegenwärtig in 'den Vereinigten<br />

Staaten verkehrsberechtigten 20,5 Millionen<br />

Personenwagen sind 8 Millionen sieben und<br />

5 Millionen acht Jahre alt. 7,5 Millionen stehen<br />

sogar zehn Jahre im Dienst. Anderseits<br />

rechnet man heute für Personenwagen, bei<br />

normalem Gebrauch, mit einer mittleren Gebrauchsdauer<br />

von sieben bis acht Jahren, bei<br />

Lastwagen mit einer solchen von neun Jahren.<br />

Demnach müssten theoretisch jährlich<br />

etwa 13,3% des Bestandes an Personen-,<br />

11,1% der eingetragenen Lastwagen, durch<br />

neue Fahrzeuge ersetzt werden, wenn man<br />

einem Ueberaltern der Fahrzeuge vorbeugen<br />

will.<br />

Ein neuer 20-ZyIinder-Motor.<br />

Ein neuer 20-Zylinder-Motor für schwere<br />

Lastwagen befindet sich, wie die Zeitschrift<br />

«Motor-Transport» zu berichten weiss, derzeit<br />

in Amerika im Bau. Die Zylinder dieses<br />

Motors sind sternförmig, und zwar in zwei<br />

Kreisen zu je 10 angeordnet, und es heisst,<br />

dass der Motor beliebig mit Benzin oder<br />

Rohöl betrieben werden kann.<br />

Eisenbahnersatz durch Autobusse.<br />

Bei der Gestaltung des franzosischen<br />

Staatshaushaltes spielt das Defizit der Eisenbahngesellschaften<br />

eine grosse Rolle, da<br />

der Staat nach dem Eisenbahngesetz verpflichtet<br />

ist, unter Zwischenschaltung einer<br />

Ausgleichskasse, nötigenfalls bestimmte Ausfälle<br />

zu übernehmen. 1934 betrug dieses Defizit<br />

3,57 Milliarden franz. Fr., bei einer Gesamtschuld<br />

der Ausgleichskasse an den Staat<br />

von über 17 Milliarden franz. Fr. Ende April<br />

<strong>1935</strong>. Da auch im laufenden Jahr mit einem<br />

Betriebsverlust gerechnet wird, der demjenigen<br />

des Vorjahres entsprechen dürfte,<br />

schweben Verhandlungen über die Beseitigung<br />

dieses für den Staatshaushalt untragbaren<br />

Zustandes. Neben einer Reihe von Einsparungsmöglichkeiten<br />

ist vor allem beabsichtigt,<br />

unrentable Eisenbahnlinien stillzulegen.<br />

An ihrer Stelle sollen sowohl für den<br />

Personen- wie für den Güterverkehr Autobusse<br />

treten. Im kommenden Herbst soll der<br />

Anfang dieser Umstellung bei den Kleinbahnen<br />

gemacht werden, um im [ Frühling auch<br />

andere grössere Linien mit einzubeziehen.<br />

Die Erfahrung an den letzten Sonntagen<br />

hat nun gezeigt, dass dieser Fahrplan wohl<br />

auf dem Papier steht, nicht aber durchgeführt<br />

wird. An den Pfingsttagen hat sich so recht<br />

gezeigt, zu welchen Uebelständen und Verärgerungen<br />

ein derart schlecht organisierter,<br />

irrtümlicherweise; reglementierter Verführen<br />

kann. Automobilisten, die sich an die<br />

vorgeschriebenen Zeiten hielten und die festgesetzten<br />

Abfahrtszeiten geduldig abwarteten,<br />

in der Erkenntnis, dass das schmale<br />

Strässchen im Interesse der Fahrsicherheit<br />

tatsächlich einen geregelten Verkehr verlangt,<br />

sind begreiflicherweise nicht wenig<br />

erbost, alsdann gewahr werden zu müssen,<br />

dass sich die Strassenwärter, abgesehen von<br />

der Entgegennahme der Taxen, einen Pfifferling<br />

um den Fahrplan kümmern. Sozusagen<br />

.jede Kreuzung setzt ein Ausweichen<br />

in den Graben oder ein langwieriges, zum<br />

Teil auch gefährliches Rückwärtsfahren voraus,<br />

von den noch viel schwierigeren Kreuzungen<br />

rhit den Gesellschaftswagen gar nicht<br />

zu reden.<br />

In Schreck betroffen, unverstehend, stand<br />

Utenhoven:<br />

«Fehlt Ihnen etwas, Doktor? Sie sehen ia<br />

jetzt wirklich ganz hundeelend .aus — sind<br />

Sie krank?»<br />

Simon Marane sah noch immer vor sich<br />

hin ins Weite. So und mit aufklaffenden Lippen,<br />

die sich kaum bewegten, sagte er leise<br />

vor sich hin: «— ich weiss es nicht —»<br />

«— aber Sie haben doch eben gezittert<br />

wie im Schüttelfrost. Haben Sie Fieber? Ist<br />

es wieder so ein Anfall —? Wie damals in<br />

Toledo —? Mensch, reissen Sie sich doch<br />

zusammen! Ein Glas Wasser —? Oder wollen<br />

Sie nach Hause fahren?»<br />

Aber der kleine Doktor, der mit seiner<br />

dunkel aufsteigenden Aura rang, rührte nur<br />

sachte und gleichwie eingeschnürt von Aengsten<br />

den bleichen Kopf.<br />

Und Utenhoven, der mit einem Male wieder<br />

ein heisses Pulsen seines Herzens fühlte,<br />

und vor dem alles quälende, von ungeklärten<br />

Fragen wirr umschleierte Erleben jener<br />

Szene damals' in Toledo mahnend auftrieb<br />

— damals, wie sie aus dem. Palais Arzobispal<br />

kamen und vor dem alten Richtplatz<br />

standen, auf dem vormals die Scheiterhaufen<br />

um die Ketzer lohten — riss jäh, als<br />

werfe-er sich selber diesem Drohendenent-<br />

<strong>1935</strong> -N«48<br />

Es wäre schon zu wünschen, wenn für die<br />

nächsten Sonntage, bis zur Erstellung der<br />

richtigen Strasse, von der kompetenten Stelle<br />

aus für eine bessere Verkehrsordnung gesorgt<br />

würde, wenn man nicht zum voraus<br />

bei den Automobilisten ein gewisses Unbehagen<br />

gegen die Zufahrt zur neuen Säntis-<br />

Bahn aufkommen lassen will. -id.<br />

ZSMfaef Notfaren<br />

Der Durchfall des ZDreher Verkehrsgettbes.<br />

Nachdem die Vorlage für das Zürcher Verkehr«-<br />

gesetz mit grossem Mehr am 2. Juni verworfen<br />

worden ist, wird man sich im Kaspar Escher-Haus<br />

darüber schlüssig •werden müssen, was -weiter zu<br />

geschehen hat. In der Tagespresse herrschte nach<br />

der Abstimmung die irrige Meinung vor, dass die<br />

Neinstimmen zum wesentlichen Teil von den Bauern,<br />

die ebenfalls die Verwerfungsparole ausgegeben hatten,<br />

herrühren, die mit der im Gesetz vorgesehenen<br />

Verwendungsart der Verkehrsateuern in den Städten<br />

Zürich und Winterthur nicht einverstanden<br />

waren. Wenn man aber die Resultate der einzelnen<br />

Bezirke näher durchgeht, muss man rasch feststellen,<br />

dass diese Meinung unstichhaltig ist, denn<br />

wie •würde sich sonst die grosse Zahl der verwerfenden<br />

Stimmen von rund 40,000 in den beiden<br />

Stadtbezirken Zürich und Winterthur erklären<br />

lassen. Es steht heute vielmehr fest, dass •wohl über<br />

40,000 Verkehrsinteressenten die Neinparole prächtig<br />

gehalten haben und dass Regierungsrat und<br />

Kantonsrat mit diesem Stimmkontingent in Zukunft<br />

rechnen müssen. Der Kanton Zürich besitzt<br />

heute derart viele am Verkehr Interessierte, dass<br />

man sie nicht mehr als «Quantite negligeable» betrachten<br />

und behandeln darf, "wenn man nicht<br />

Ueberraschungen erleben •will. Dabei darf nicht<br />

übersehen werden, dass die Katonale Strassenverkehrsliga<br />

von einer grossangelegten Bekämpfung«-<br />

aktion abgesehen hatte. Keine Plakate, keine Flugblätter,<br />

keine Inserate, etc., man nahm nur die<br />

Fachpresse für die Verwerfungsaktion in Anspruch.<br />

Führt aber die Liga einmal eine Verwerfungskampagne<br />

mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln<br />

energisch durch, so wird sie dann ein weit bedeutungsvolleres<br />

Wort mitzureden haben und eine noch<br />

grössere Stimmenzahl ins Treffen führen.<br />

Und was nun? Es ist wohl vorauszusehen, 'dasa<br />

der Regierungsrat einen neuen Gesetzesentwurf in<br />

Bearbeitung nehmen wird, da kaum anzunehmen<br />

ist, dass er für die wichtigern Bestimmungen den<br />

anfechtbaren Weg der Notverordnungen beschreiten<br />

wird. Und da wird wohl bei den Beratungen<br />

die Frage der Verwendung der Verkehrssteuern<br />

eine gewichtige Rolle spielen, dann aber zweifellos<br />

auch die von den Verkehrsinteressenten seinerzeit<br />

geltend gemachten, vollauf berechtigten Postulate,<br />

die beim verworfenen Gesetz unberücksichtigt geblieben<br />

sind, wobei es eich besonders auch tim die<br />

finanziellen Erleichterungen handeln wird. Wenn<br />

man sielit, wie der kleine Kanton Schaffhausen bei<br />

der kürzlichen Beratung seines Verkehrssteuergesetzes<br />

wesentliche finanzielle Erleichterungen den<br />

Verkehrsinteressenten zugebilligt hat, so wird ja<br />

nicht zu viel verlangt, wenn man auch an den<br />

grossen Kanton Zürich das gleiche Begehren stellt.<br />

Es ist anzunehmen, dass die Kantonale Strassenverkehrsliga<br />

sich rasch und bestens vorsieht und<br />

ihre Postulate erneut geltend macht, sofern nicht<br />

vorgezogen wird, den Weg einer Gesetzesinitiative<br />

zu beschreiten, die dann endlich auch dem Stande<br />

Zürich drei Jahre nach Inkrafttreten des Eidg.<br />

Automobil- und Fahrradgesetzes ein Einführungsgesetz<br />

bringt, und zwar ein fortschrittliches, den<br />

gegenwärtigen, wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung<br />

tragendes Verkehrsgesetz. V<br />

Die Zürcher Verkehrswoche. Wie eine zweite<br />

Besprechung der Polizeibehörden der Stadt Zürich<br />

mit den Vertretern der Verkehrsinteressentenverbände<br />

ergeben hat, rücken die Vorbereitungen der<br />

in den Tagen vom 1. bis 7. Juli <strong>1935</strong> stattfindenden<br />

ersten Zürcher Verkehrswoche rasch vorwärts. Herr<br />

Polizeiinspektor Dr. Wiesendanger war bereits in<br />

der Lage, nicht nur das Programm dieser Verkehrserziehungsaktion,<br />

sondern auch die Unterlagen<br />

für die vorgesehenen Plakate, Flugblätter,<br />

Mahnbriefe, beschrifteten Strassenbänder etc., vorzulegen.<br />

Die ganze Aktion ist auf die möglichst<br />

praktische Auswirkung der getroffenen Massnahmen<br />

eingestellt. Disziplin und gegenseitige Rücksichtnahme<br />

sollen die massgebenden Hilfsmittel<br />

sein, wobei man vor allem von der möglichst geringen<br />

Verwendung der akustischen Signale grosse<br />

Besserung erwartet. Es soll aber vor allem auch<br />

dahin gewirkt werden, dass diese Besserung nicht<br />

nur während der Verkehrswoche Einkehr hält,<br />

sondern auch weiterhin anhalten und Zürichs Verkehrsverhältnisse<br />

auszeichnen soll. Selbstverständlich<br />

sollen auch Presse und Radio in wesentlichem<br />

Masse zur Durchführung der ganzen Aktion mitbeigezogen<br />

werden.<br />

V<br />

gegen, das Steuer des Gespräches herum.<br />

Vielleicht, dass diese Schwenkung auf ein<br />

anderes Feld den neuen Anfall niederschlug.<br />

Er sagte rasch — und klammerte sich dabei<br />

an die Geste reiner Sachlichkeit — und<br />

fühlte doch die Hast, mit der er diesen Riegel<br />

vorwarf in der eigenen Erregung, in den<br />

eigenen Pulsen: «Ja — Hoogendijk hat doch<br />

gestern diese Kollektion von Photos seiner<br />

neuen Erwerbungen eingeschickt. Es ist da<br />

unter anderem ein Thomas de Keyser —<br />

vielleicht, dass der für Baron Thyssen etwas<br />

ist —»<br />

Nur Schweigen — und auf dieser hohen,<br />

bleichen Stirn ein dünner Glanz von jäher<br />

Feuchtigkeit.<br />

«— und das Fräulein Erler ist soeben in<br />

meine Wohnung, um —»<br />

Da warf der Bucklige mit einem jähen<br />

Stöhnen den Kopf im Krampf zurück, dass er<br />

gespenstig von dem roten Samt der Sessellehne<br />

stach, die Augen drehten sich wie auf<br />

der Flucht vor einer Umwelt, die nicht zu<br />

ertragen war, nach oben, und von den bebenden,<br />

blau angelaufenen Lippen rang es sich<br />

los als Schrei des Entsetzens: «— nein —<br />

nein —!»<br />

(Fortsetzung folgt.)


N° 48 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Rennen<br />

Das Eifel-Rennen.<br />

vom<br />

Das am Sonntag, den 16. Juni, auf der<br />

22.810 km langen Nordschleife des Nürburgringes<br />

zur Austragung kommende Eifelrennen<br />

hat eine ganz hervorragende Besetzung gefunden.<br />

Sowohl in der Kategorie Sport- wie<br />

auch Rennwagen ist die ganze deutsche Elite<br />

vertreten; aber auch das Ausland hat teilweise<br />

seine besten Fahrer nach der Eifel delegiert.<br />

Der Nürburgring gehört zu den schönsten<br />

Ruhdstrecken, die wir in Europa kennen. Zwischen<br />

blühenden Wiesen und grünenden Bäumen<br />

führt die Piste durch eine herrliche<br />

Landschaft, die besonders jetzt im Spätfrühling<br />

ihre besonderen Reize zeigt. Dem Fahrer<br />

bleibt allerdings nicht viel von all diesen<br />

Schönheiten der Natur; er ist mit seiner Maschine<br />

beschäftigt, die er über unzählige Kurven,<br />

Gefälle und Steigungen meistern muss;<br />

keine Sekunde darf er seinen Blick von der<br />

vor ihm liegenden Strasse wenden, denn es<br />

gilt, Durchschnitte von über 120 km/St, herauszuschinden.<br />

Erstmals in diesem Jahre kommt auf dem<br />

Nürburgring in Verbindung mit dem klassischen<br />

Eifelrennen auch ein Sportwagenrennen<br />

zur Durchführung. Dies ist eine logische Folge<br />

der Anstrengungen, die momentan in<br />

Deutschland im Sportwagenbau gemacht werden.<br />

Noch vor wenigen Jahren gab es ausser<br />

Mercedes-Benz keine ausgesprochenen Sportmaschinen.<br />

Doch heute beschäftigen sich die<br />

meisten Automobilfabriken mit der Herstellung<br />

von solchen Fahrzeugen, die serienmässig<br />

herausgegeben werden.<br />

Die Rennen der Sportwagen werden in vier<br />

Klassen durchgeführt. In der Klasse 1100 ccm<br />

seilen 13 Wagen an den Start. Es dürfte hier<br />

luptsächlich eine Auseinandersetzung zwischen<br />

dem Adler-Trumpf-Junior und dem<br />

N.S. U.-Fiat geben, deren Motoren merkwürdigerweise<br />

über denselben Hub und dieselbe<br />

Bphrung verfügen. Für die Adler-Werke fährt<br />

Hasse, der an der Rekordfahrt mit dem kleinen<br />

Adler-Sportwagen auf der Avus beteiligt<br />

war. In der Klasse 1500 ccm sind nur 5 Bewerber,<br />

wovon 3 B. M. W.-Maschinen steuern.<br />

Die Klasse 2000 ccm ist dann mit 10 Fahrzeugen<br />

schon wieder besser besetzt. Hier entsenden<br />

die Adler-Werke 3 Fahrzeuge ins<br />

Treffen, unter der Führung von Löhr, Schweder<br />

und Guillaume.,Die Bayrischen Motoren-<br />

Werke lassen sich durch Delius und Henne<br />

vertreten. In der nächst höheren Klasse der<br />

Dreiliter-Wagen liegen 4 Meldungen vor,<br />

während in der unbeschränkten Klasse nur<br />

2 eingegangen sind.<br />

Das Hauptinteresse des Eifelrennens legt<br />

sich natürlich auf den Start der Rennwagen,<br />

-die in drei Klassen unterteilt wurden. In der<br />

.leinsten Klasse bis 800 ccm stehen sich die<br />

beiden englischen Erzeugnisse Austin und<br />

M. G. gegenüber und werden sich als alte Rivalen<br />

sicher stark bekämpfen. Unter den Fahrern<br />

finden wir einige gutklingende Namen,<br />

wie Kohlrausch (M. G.), Brudes (M. G.), Dudley<br />

Froy (M. G.), Bäumer (Austin) usw. Sehr<br />

stark vertreten sind die Maschinen der Klasse<br />

1500 ccm. Zwanzig Konkurrenten werden sich<br />

hier gegenüberstehen, unter ihnen auch die<br />

beiden Schweizer Ruesch (Maserati) und<br />

Kessler (Maserati). E. R. A. entsendet drei<br />

Wagen, die Mays, Cook und Rose-Richard<br />

anvertraut wurden. Man darf gespannt sein<br />

auf das Abschneiden der in England so sieggewohnten<br />

Maschinen, die eine ähnliche Entstehungsgeschichte<br />

haben wie der französische<br />

« Sefac ». Auch Seaman wird dasselbe<br />

Fabrikat ins Treffen führen. Für die Scuderia<br />

Subalpina startet de la Chiesa (Maserati).<br />

Ferner werden auch Steinweg (Bugatti), Delius<br />

(Zoller), Wimmer (Zoller), Thorpe (Frazer<br />

Nash), Castelbarco (Maserati), Rovere<br />

(Maserati) usw. von der Partie sein.<br />

Die sensationellste Veranstaltung bildet natürlich<br />

das Rennen der « Grossen », wo nebst<br />

einigen Einzelfahrern die vier grossen Rennställe<br />

Ferrari, Subalpina, Mercedes-Benz und<br />

Auto-Union gemeldet haben. Die beiden letzteren<br />

rücken mit je vier Fahrzeugen auf,<br />

nämlich Lang, Brauchitsch, Caracciola und<br />

Fagioli für Mercedes-Benz und Rosemeyer,<br />

Pietsch, Varzi und Stuck für die Auto-Union.<br />

Für die italienischen Ställe fahren Zehender<br />

und Etancelin auf Maserati und Dreyfus und<br />

ein noch nicht bestimmter Fahrer auf Alfa<br />

Romeo.<br />

Wochenende<br />

Wer gewinnt? Es ist sozusagen eine Unmöglichkeit,<br />

bei den Sport- oder den Rennwagen<br />

der kleineren Klassen irgendeine Prognose<br />

zu stellen. Die Maschinen und die Fahrer<br />

sind teilweise so gleichwertig, dass der<br />

Ausgang der Rennen ganz ungewiss bleibt.<br />

Besonders interessant dürfte sich der Lauf<br />

der 1500-ccm-Rennmaschinen gestalten, wo<br />

von den 20 Startenden etwa 10 Aussicht auf<br />

den Sieg haben. •<br />

Bei den grossen Maschinen gestaltet sich<br />

das « Raten » schon leichter. Dort wird sich<br />

ein Kampf zwischen den beiden deutschen<br />

Erzeugnissen abspielen, wobei Fagioli, Caracciola,<br />

Stuck und Varzi als Favoriten angesehen<br />

werden können.<br />

Das Rennen führt für die beiden kleineren<br />

Klassen der Rennwagen über eine Strecke<br />

von 205,29 km, während die Grand-Prix-Maschinen<br />

eine solche von 273,72 km zu bewältigen<br />

haben. Die Reifenfrage wird somit nicht<br />

so in'den Vordergrund treten, schon weil die<br />

gefahrenen Mittel bei weitem nicht so hoch<br />

liegen, wie etwa auf der Avus oder in Tripolis.<br />

Man wird daher Kämpfe erleben, wo hauptsächlich<br />

die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge<br />

und das Können der Piloten zur Geltung kommen<br />

und auch ausschlaggebend sein werden.<br />

Die Nennungen:<br />

Rennwagen, Klasse 800 ccm: Herkuleyne (M.G.),<br />

Kohlrausch (M.G.), Froy CM.G.), Brudes M.G.),<br />

Bäucner (Austin), Goodson (Austin), Gustrow<br />

(M.G.).<br />

Rennwagen, Klasse 1500 ccm: Mays (E.R.A.),<br />

Cook (E.R..A.), Rose-Richard (E.R.A.), Steinweg<br />

(Bugatti), Delius (Zoller), Ru-esch (Maserati),<br />

Schmidt (Bugatti), Seaman (E.R.A.), Thorpe (Frazer<br />

Nash), Krebs (M. G.), Soyka (Bugatti), Barbieri<br />

(Maserati, Wimmer (Zoller), de la Chiesa<br />

(Maserati), Castelbaroo (Maserati), Cholmondeley<br />

(Bugatti), Smith (Bugatti), Kessler (Maserati),<br />

Seibel (Bugatti), Rovere (Maserati).<br />

Rennwagen, Klasse Ober 1500 ccm:<br />

Caracciola (Mercedes-B.)<br />

Lang (Mercedes-Benz)<br />

Varzi (Auto-Union)<br />

Rosemeyer (Auto-Union)<br />

Dreyfus (Alfa Romeo)<br />

Etancelin (Maserati)<br />

Zanelli (Maserati)<br />

Hartmann (Maserati)<br />

Villapa dierna (Maserati)<br />

Fagioli (Mercedes-Benz)<br />

Brauchitscb (Mercedes-B.)<br />

Stuck (Auto-Union)<br />

Pietsch (Auto-Union)<br />

X (Alfa Romeo)<br />

Zehender (Maserati)<br />

Taruffi (Bugatti)<br />

Battilana (Alfa Romeo)<br />

Farina (Maserati)<br />

Balestrero (Alfa Romeo)<br />

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans<br />

Kommenden Samstag und Sonntag findet<br />

auf der 13,492 km langen Sarthe-Rundstrecke<br />

bei Le Mans das klassische 24-Stunden-<br />

Rennen statt, das in diesem Jahre eine Rekordbesetzung<br />

von 60 Equipen aufweist. Das<br />

Rennen . ist offen für serienmässige Sportwagen,<br />

die einer äusserst strengen Prüfung<br />

unterzogen werden. Die Fahrzeuge müssen<br />

mit Windschutzscheibe, Kotflügeln, Anlasser<br />

und einer kompletten elektrischen Beleuchtungsanlage<br />

versehen sein. Ferner müssen<br />

sie Betriebsstoff für über eine Distanz voa<br />

350 km mitführen können. Da es sich durchwegs<br />

um Erzeugnisse handelt, die im Handel<br />

Caracciola (Mercedes-Benz) passiert eine «Schikane» im Training für den Grossen Preis von Frankreich<br />

auf der Montlhery-Bahn.<br />

erhältlich sind, so ist der Ausgang des nun<br />

zum 13. Mal zur Austragung kommenden<br />

Rennens für die Fabriken von grosser Bedeutung.<br />

England, das Land in welchem bis<br />

heute der Sportwagenbau am höchsten entwickelt<br />

ist, ist am stärksten vertreten und<br />

entsendet nicht weniger wie 38 Maschinen<br />

nach Le Mans; Frankreich ist durch Bugatti,<br />

Amilcar, Derby, Delahaye, Lorraine und Talbot,<br />

Italien durch Alfa Romeo, Fiat und Amerika<br />

durch Duesenberg vertreten. Deutschland<br />

hat auch in diesem Jahre keine Nennungen<br />

abgegeben, was durchaus erklärlich<br />

ist. Denn der Sportwagenbau ist dort noch<br />

sehr jung und im Entwicklungsstadium begriffen.<br />

Immerhin werden doch schon ganz<br />

rassige Sportmaschinchen herausgegeben,<br />

über deren Leistungsfähigkeit man sich im<br />

kommenden Eifelrennen vom Sonntag ein Bild<br />

machen können wird. Vermutlich wird man<br />

in ein bis zwei Jahren auch deutsche Erzeugnisse<br />

in Le Mans treffen.<br />

Der Clou der 24 - Stunden - Rennen bildet<br />

jeweils die Fahrt in der Nacht. Ein phantastisches<br />

Bild, wenn die Maschinen mit<br />

brennenden Scheinwerfern mit Durchschnitüber<br />

130 km/St, über die Piste<br />

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schweizerische Arbeiter sind mit der Montage der Chassis und Karosserien<br />

sowie mit der Fabrikation von Zubehören, wie Dynamos, Anlasser, Akkumulatoren.<br />

Pneus. Kühler, Scheinwerfer von grosser Kraft, beschäftigt.<br />

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sind auf Spezialfedem montiert, welche sich<br />

von amerikanischen Federn gänzlich unterscheiden.<br />

DieStrassenhaltung dieser Wagen<br />

ist so vortrefflich, dass sie mit keiner andern<br />

vergleicht werden kann.<br />

75% des Verkaufspreises eines Chrysler<br />

bleiben in der Schweiz.<br />

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litzen, aber auch eine unerhört schwierige<br />

Aufgabe für die Fahrer, bei 80—100 Meter<br />

Sicht ins Ungewisse, in die Nacht, hinein zu<br />

rasen. Da muss einer die Rundstrecke kennen,<br />

wie seine eigene Tasche; denn der<br />

Bremsweg ist vielleicht doppelt so lang wie<br />

der Lichtkegel vor den Scheinwerfern.<br />

Um den Bewerbern Gelegenheit zu geben,<br />

sich an dieses «In - der - Nacht - fahren » zu<br />

gewöhnen, werden die Trainingszeiten jeweils<br />

auf den Abend festgesetzt und dauern<br />

bis tief in die Nacht hinein.<br />

Die Distanz, die während der 24 Stunden<br />

von den schnellsten Fahrern gedreht wird,<br />

liegt nicht weit von 3000 km entfernt. Es<br />

ist eine heroische Leistung von Maschine<br />

und Mensch, besonders wenn man bedenkt,<br />

dass einige Konkurrenten oft bis 20 Stunden<br />

hinter dem Steuerrad sitzen, nicht etwa auf<br />

inem weichen, bequemen Polster, nein, auf<br />

einem engen Sitz bei hart abgefedertem<br />

Chassis. Aber nicht nur die Fahrer halten<br />

einen Tag und eine Nacht durch, es gibt auch<br />

begeisterte Zuschauer, die längs der Piste<br />

ihre Lager aufschlagen und das Rennen von<br />

Anfang bis zum Ende verfolgen und sich auch<br />

nicht die geringste Verschiebung des Fahrerfeldes<br />

entgehen lassen wollen. Sie schlafen<br />

keine Sekunde; wie könnten sie auch nur,<br />

Die 13,482 km lange Sarthe-Rundstrecke, auf der<br />

Samstag/Sonntag das 24-Stunden-Rennen von Le<br />

Mans ausgetragen wird.<br />

wenn ununterbrochen die grellen Scheinwerfer<br />

an ihnen vorbeizirpen und die Motoren<br />

durch die Nacht heulen.<br />

17 verschiedene Marken werden auf der<br />

Sarthe-Rundstrecke um den Sieg ringen, 7<br />

englische, 2 italienische, 7 französische und<br />

1 amerikanische.<br />

Am stärksten vertretet sind die kleinen<br />

972-ccm-Singer-Maschinchen, die gleich mit<br />

9 Stück in den Kampf eingreifen; dann folgen<br />

M. G. und Bugatti mit je 8, Aston Martin mit<br />

7, Riley mit 6, Austin mit 4, Lagonda, Frazer<br />

Nash und Fiat mit je 2 und endlich Duesenberg,<br />

Talbot, Lorraine, Derby, B.N.C., Amilcar<br />

und Delahaye mit je 1 Wagen. Die Hubvolumen<br />

der einzelnen Motoren schwanken<br />

zwischen 750 ccm und etwa 8 Litern. Doch<br />

die Erfahrung hat gezeigt, dass der Sieger<br />

nicht bei dem «Schwergewicht», sondern''<br />

meistens in der Klasse 2000 oder 3000 ccm<br />

zu suchen ist. Aber auch die 1 ^-Liter-Maschinen<br />

sind heute so raffiniert durchkonstruiert,<br />

dass sie an die Leistungen weit<br />

stärkerer Fahrzeuge nahe herankommen. So<br />

waren es im letzten Jahr Sebilleau - Delaroche,<br />

die mit ihrer 1500-ccm-Riley gleich


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 48<br />

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N° 48 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

hinter Etancelin - Chinetti (Alfa Romeo) auf<br />

dem zweiten Platz eintrafen.<br />

Die aussichtsreichsten Equipen, die in Le<br />

Mans an den Start gehen, sind Lord Howe-<br />

Brian Lewis (Alfa Romeo), Sommer-X. (Alfa<br />

Romeo), der mit Nuvolari zusammen immer<br />

noch den Rekord mit einem Mittel von<br />

131 km/St, hält, Martin-Brackenbury (Aston<br />

Martin), Labric - Veyrön (Bugatti), Maillard<br />

Brune -Druck (Mi Q.), der Sieger der Bol<br />

d'Of und voraussichtliche Gewinner seiner<br />

Klasse, Dixon-Cyrill Paul (Riley) und Trevouk-Carriere<br />

; (Riley), der bekannte und erfolgreiche<br />

Rallye-Fahrer.<br />

Der vor 2 Jahren von Nuvolari-Sommer<br />

aufgestellte Rekord mit '3144,03 km konnte 1<br />

1934 nicht mehr erreicht werden. Etancelin-<br />

Chinetti kämen nur auf 2886,935 km; bei gün- ;<br />

stiger Witterung ist allerdings anzunehmen, •<br />

dass diesmal die 3000 - km - Grenze berührt;<br />

und vielleicht sogar so überschritten wird,;<br />

dass die Bestleistung von Nuvolari-Sömmer [<br />

fällt, was schliesslich gar nicht so erstaunlich<br />

wäre; denn im Sportwagenbau sind in<br />

letzter Zeit ganz gewaltige Fortschritte gemacht<br />

worden und der kleinste « Brummer»<br />

kriegt heute Durchschnitte heraus,-die man<br />

vor einigen Jahren kaum einer Vier- 1 oder<br />

Fünfliter-Maschine zugetraut hätte.<br />

Wahrlich darf man mit Spannung dem<br />

Ausgang dieses Rennens durch Tag und<br />

Nacht entgegensehen. Die «Grossen» setzen<br />

alles daran, den Rekord von NuvolarirSommer<br />

zu brechen und die « Kleinen » werden:<br />

ihre letzten Kräfte hergeben, um sich von<br />

ihren stärkeren Rivalen nicht allzusehr distanzieren<br />

zu lassen.<br />

Die Nennungen:<br />

Equipe Alfa Romeo (5 Wagen):, Lord Howe-<br />

Brian Lewis, Chinetti-Gastaud, Helde-X, Sommer-<br />

X, Weissweiler-Vernes.<br />

Equipe Amilcar (1 Wagen): Horvilleur-Serff.<br />

Equipe Aston-Martin (7 Wagen): Foteringhsm-<br />

Elwes, Bertelli-Penn Hughes, Martin-Brackenbury,<br />

Gardner-Beloe, Donkin-tHamilton, Thomas-Kenyon,<br />

Falkner-Clarke.<br />

Equipe Austin (4 Wagen): Dodson-Richardson,<br />

Driscoll-Parish, Goodaere-Turner, Gärr-Barbour.<br />

Equipe B.N.C. (1 Wagen): Duval-Treunet.<br />

Equipe Bugatti (8 Wagen): Labric-Veyron, De-.<br />

•lavau-Valence,, Souza Dantas-Teilac, Rekip-Nebou,<br />

Chaude'-Foury, Merlin-Arnoux, Vallee-Blondiaux,<br />

Vjlleneuve-Vagniez. .<br />

Equipe Delahaye (1 Wagen)- Michel-X.<br />

Equipe Derby (1 Wagen): Mme Stewart-Charlesworth.<br />

Equipe Duesenberg (i Wagen): Prinz Nikolaus<br />

von Rumänien-Beghain.<br />

Equipe Fiat (2 Wagen): Gordini-X, Mme Itier-<br />

J.akob. s t t !-' lt , :<br />

Equipe Frazer Nash (2 Wagen); Davies-Fones,<br />

Collier-Thomson. *** ,.


LUFTFAH<br />

Verkehrsflug mit 800 km/St.<br />

Amerikanische Luftfahrtsachverständige<br />

arbeiten Hand in Hand mit Wissenschaftern,<br />

um die Schnelligkeit der modernen Verkehrsflugzeuge<br />

noch zu steigern. Stundengeschwindigkeiten<br />

von 800 Kilometern schweben<br />

den amerikanischen Forschern als nächst<br />

erreichbare Grenze für Verkehrsflugzeuge vor.<br />

Die Rekord- und Renngeschwindigkeiten von<br />

kostspieligen Spezialflugzeugen von heute<br />

sollen also Durchschnitts- und Dauerleistungen<br />

des Flugverkehrs für jedermann von<br />

morgen werden.<br />

Die Konstrukteure des staatlichen «Beratungsausschusses<br />

für die Luftfahrt » («National<br />

Advistory Committee for Aeronautics;<br />

abgekürzt N. A. C. A.») haben bereits in den<br />

Grundzügen die Pläne für die Verkehrsflugzeuge<br />

der Zukunft, die 800 km Geschwindigkeit<br />

erreichen sollen, fertiggestellt. Der Leiter<br />

des N. A. C. A., Dr. George Lewis, erklärte,<br />

dass derartige Geschwindigkeiten<br />

nach dem gegenwärtigen Stande der Technik<br />

ohne weiteres möglich sind. Durch geeignete<br />

Formgebung der Flugzeugkörper sei<br />

nicht einmal eine bedeutende Erhöhung der<br />

Motorenstärken notwendig.<br />

Der N. A. C. A. hat auf dem Marineflugplatz<br />

Langleyfield, Virginia, mit dem Bau eines<br />

Riesenwindtunnels begonnen, in dem<br />

Luftstromgeschwindig-keiten von über 800<br />

Stundenkilometern möglich sind. Durch Versuche<br />

mit den jetzt im Gebrauch befindlichen<br />

Flugzeugen hofft man, neue Erkenntnisse<br />

über die Gründe zu gewinnen, weshalb<br />

bisher Geschwindigkeiten von über 700<br />

km/St, nur unter grössten Schwierigkeiten<br />

möglich gewesen sind.<br />

ten bei Post- und Passagierflügen als 180 km<br />

Der N. A. C. A., wie auch die Luftfahrtabteilung<br />

des Handelsdepartements, der dasdigkeiten nicht die notwendige Sicherheit<br />

aussprach, «weil bei derartigen Geschwin-<br />

gesamte Verkehrsflugwesen der Vereinigten mehr vorhanden ist.» Heute legen unsere kühnen Wildwasserfahrer und -fahrerinnen<br />

Staaten untersteht, haben naturgemäss die Verkehrsflugzeuge die 320 km von New York \ durch die malerische Mesolcina in den grünen<br />

Tessin zurückbringt. Nach Passieren<br />

Versuche von privater Seite, höhere Geschwindigkeiten<br />

durch Fliegen in der Stratosphäre<br />

zu erreichen, mit grösstem Interesse<br />

verfolgt. Beide Instanzen sind jedoch<br />

auf Grund der bisherigen Ergebnisse der<br />

Versuchsflüge Posts und anderer Piloten zu<br />

der Ueberzeugung gekommen, dass dieses<br />

Vorgehen zu grosse Schwierigkeiten gegen<br />

sich hat. Post hat sich bekanntlich für seine<br />

Versuche eine Art Taucheranzug konstruieren<br />

lassen, in dem aus einem mitgenommenen<br />

Vorrat von komprimierter Luft und komprimiertem<br />

Sauerstoff der atmosphärische<br />

Druck in den dünneren Luftschichten der<br />

schenlandung 250 Meilen — von Miami nach<br />

Stratosphäre aufrechterhalten wird. Im Ge-Havanjigensatz zu diesen privaten Versuchen glaubt aus diesem Anlass besondere «Luft-Schlepp-<br />

auf Kuba, und zurück. Kuba hat<br />

der N. A. C. A., dass bedeutend höhere Geschwindigkeiten<br />

unter entsprechenden Vor-<br />

Briefmarken » herausgegeben.<br />

aussetzungen auch in unserer Atmosphäre<br />

möglich sind.<br />

Der N. A. C. A. hat der internationalen<br />

Luftfahrt durch seine Forschungsarbeiten bereits<br />

grosse Dienste geleistet. Durch ihn ist<br />

die flach gewölbte Verkleidung entwickelt<br />

worden, die heute fast alle luftgekühlten<br />

Sternmotoren aufweisen. Weiter hat der<br />

N. A. C. A. den Weg zu Geschwindigkeitssteigerungen<br />

gewiesen durch günstigere Anordnung<br />

der Motoren in bezug auf die Tragflächen.<br />

Auch die Anregungen des Ausschusses<br />

für die Verbesserungen der stromlinienförmigen<br />

Ausgestaltung der Flugzeugrümpfe<br />

haben den amerikanischen Konstrukteuren<br />

neue Wege gewiesen. Zur Zeit sind die Sachverständigen<br />

dabei, die schallsichere Flugkabine<br />

zu schaffen.<br />

Wie Dr. Lewis erklärte, sind zur Zeit in<br />

seinen Laboratorien Versuche im Gange,<br />

Leichtmetallegierungen aus Beryllium für<br />

die Zwecke der Flugindustrie zu entwickeln.<br />

lieber die Frage, ob es überhaupt möglich<br />

sein wird, Flugzeuge mit 800 Kilometern<br />

Stundengeschwindigkeit zu bauen, äusserte<br />

sich der Direktor der Luftfahrtabteilung im<br />

Handelsdepartement, Eugene Vidal:<br />

«Noch vor 10 Jahren hat man Geschwindigkeiten<br />

von 170 Stundenkilometern für<br />

Verkehrsflugzeuge für unmöglich gehalten,<br />

und erst vor fünf Jahren hat der damalige<br />

Generalpostmeister der Vereinigten Staaten,<br />

Brown, einen Erlass herausgegeben, in<br />

dem er sich gegen höhere Geschwindigkei-<br />

nach Washington in 47 Min. zurück. — Die<br />

Verkehrsgeschwindigkeiten der Flugzeuge<br />

sind immer den durch Spezialmaschinen in<br />

Rennen erzielten Geschwindigkeiten gefolgt,.,<br />

und das wird auch in Zukunft so bleiben.» '"*<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 28<br />

f^lu^noftazon<br />

Schleppflug über das Meer. Der erste<br />

internationale Luftschleppzug, ein Motorflugzeug,<br />

das zwei Segelflugzeuge im Schlepp<br />

hatte, flog in diesen Tagen mit einer Zwi-<br />

Stahlpropeller? Im Auftrag des Bureau of<br />

Air Commerce, das sich mit Studien zur<br />

Weiterentwicklung eines billigen Touristikflugzeuges<br />

befasst, hat eine amerikanische<br />

Firma einen Stahlpropeller entwickelt, der<br />

billiger und im Wirkungsgrad günstiger sein<br />

soll als die bisherigen Leichtmetallpropeller.<br />

Jagdflugzeug mit 500 km Stundengeschwindigkeit.<br />

Auf dem .Wright-Feld bei Los Angeles<br />

wird von den Ingenieuren der amerikanischen<br />

Luftflotte gegenwärtig ein neuer<br />

Typ eines Jagdflugzeuges ausgeprobt, das<br />

eine Schnelligkeit von 520 km in der Stunde<br />

mit Leichtigkeit erreichen soll.<br />

Das neue Flugzeug, das von den Curtis-<br />

Werken gebaut wurde, ist ein zweimotoriger,<br />

14zylindriger Tiefdecker, der besonders<br />

bei der Verfolgung von schnellen Bombern<br />

gute Dienste leisten soll. Die amerikanische<br />

Heeresverwaltung legt so grossen<br />

Wert auf diesen neuen Typ, dass die Lizenzen<br />

für den Bau nur dem amerikanischen<br />

Heer vorbehalten bleiben.<br />

Mit Flugzeug und Faltboot ins Misox. Am<br />

16. Juni findet ein Sternflug ins Tessin statt,<br />

organisiert vom Faltbootklub Mittelland,<br />

Sektion der V.S. F. Zwischen 4 und 5 Uhr<br />

morgens starten in Basel, Bern und Zürich<br />

und eventuell St. Gallen vier bis fünf einund<br />

mehrmotorige Flugzeuge der Swissair,<br />

Alpar und Aviatik beider Basel zur Ueberfliegung<br />

der Alpen. Landung in Bellinzona<br />

um 6 Uhr. Von da führt die Misoxerbahn<br />

die dreissig Teilnehmer samt ihren leichten<br />

Booten bis Lostallo. Hier beginnt der Wellenritt<br />

auf der weißschäumenden Moesa, die die<br />

der rassigen Stromschnelle bei Molinazzo<br />

'andet die Faltbootarmanda unmittelbar neben<br />

dem Bellinzoneser Flugplatz. Im Handumdrehen<br />

verschwinden die abmontierten Boote<br />

in Rucksack und Stabtasche und wrden in<br />

den geräumigen Lad,erumpf der Flugzeuge<br />

verstaut. Ein zweiter herrlicher Alpenflug<br />

wird den Tag der glücklichen Faltbootaviatiker<br />

beschliessen, und schon um 6 Uhr<br />

abends landen die grossen Vögel beim heimatlichen<br />

Horst<br />

«Gral Zeppelin in Not.» In den Schweizer<br />

Tageszeitungen erschienen vorletzte Woche<br />

unter der Ueberschrift «Graf Zeppelin in<br />

Not» zwei Havasmeldungen des Inhalts, dass<br />

der radiotelegraphische Posten von Snat (?)<br />

eine Botschaft des Graf Zeppelin aufgefangen<br />

habe, wonach sich das Luftschiff infolge Havarie<br />

an einer Motorgondel in Schwierigkeiten<br />

befand und die Flugbasis Sevilla ersucht<br />

habe, alle Vorkehrungen zu treffen, um<br />

eine Landung des Luftschiffes zu ermöglichen.<br />

Die zweite Meldung enthielt die<br />

Nachricht von der ohne Zwischenfall vor<br />

sich gegangenen Landung des Luftschiffes<br />

in Laroche in Spanisch-Marokko.<br />

Die « Kölnische <strong>Zeitung</strong> » stellt den wirklichen<br />

Sachverhalt folgendermassen dar:<br />

Das Luftschiff hatte am Montag um 22.30<br />

Uhr verabredungsgemäss und wie es seit<br />

Beginn der diesjährigen Fahrten regelmässig<br />

durchgeführt wird, bei Laroche an der afrikanischen<br />

Westküste seine Post durch Fallschirm<br />

abgeworfen, um' sie durch ein Flugzeug<br />

nach Sevilla weiterbefördern zu lassen,<br />

da so mehrere Stunden Zeit für die Beförderung<br />

der Post bis nach Berlin gewonnen<br />

wurden. Durch Funkspruch hatte das Luftschiff<br />

Sevilla aufgefordert, die Post abholen<br />

zu lassen. So wurde aus einem harmlosen<br />

Funkspruch und einem Postabwurf mittels<br />

Fallschirm eine Havarie des Luftschiffs und<br />

seine schliessliche Notlandung bei Laroche!<br />

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Henri Miguet sein famoses Büchlein «Pour«<br />

quoi et comment j'ai construit le pou de ciel»'<br />

herausgegeben hatte, in Frankreich an die Selbstherstellung<br />

eigener « Himmelsläuse » machten, ist<br />

nun auch in die Schweiz vorgedrungen. Einige der<br />

Flugzeuge sollen schon nahe vor der Vollendung<br />

stehen. Weitere Bastler und Flugbegeisterte wird<br />

es interessieren, dass sich eine Genfer Firma au!<br />

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AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die schweizerische Automobilwirtschaft im Bilde<br />

N° 48<br />

Bohr-, Schleif- und Fräsabteilung mit Rundschleifmaschine (links), den gewaltigen Radiälbohrwerken<br />

(Mitte) und den grossen Fräsmaschinen (hinten).<br />

Drehereiabteilung. Auf der vordersten Drehbank mit Einzelantrieb befindet sich ein Traktorhinterrad<br />

in Bearbeitung, während im Hintergrunde weitere Drehbänke und Automaten sichtbar sind.<br />

Montagehalle, in welcher die Traktoren serienweise zusammengestellt und auf richtigen-Gang-einreguliert<br />

werden. . "-' .t . ;;S<br />

... -\,t- :;id<br />

Hürllmann-Traktoren. Um unserer Schweiz. Landwirtschaft einen kleineren Traktorentyp als derjenige<br />

amerikanischer Herkunft zur Verfügung zu stellen, entschloss sich anfangs 1929 Hans Hürlimann, -<br />

einen entsprechenden Versuch zu unternehmen. Bereits im August des gleichen Jahres konnten<br />

die ersten nach seinen Ideen konstruierten Maschinen in Betrieb genommen werden. Die Initiative<br />

Hürlimanns, die sich auf die praktischen Bedürfnisse unserer Land- und Waldwirtschaft stützte,<br />

hatte einen derartigen Erfolg ausgelöst, dass bereits im folgenden Jahr zur Gründung des heutigen<br />

Wiler-Unterhetamens geschritten werden konnte. Nicht weniger als 165 10-PS-Kleintraktoren<br />

wurden allein in diesem Jahr hergestellt. Die weitere Entwicklungispba.se bewegte sich um die Fabrikation<br />

stärkerer Modelle, um den damals noch zahlreich' importierten ausländischen Traktoren*<br />

ein ebenbürtiges Schweizerprödukt von 13 :PS gegenüberzustellen. Auch dieser* Typ begegnete in landwirtschaftlichen<br />

Kreisen grossem Interesse, konnten doch im Sommer 1931 bereits 75 Stück abgesetzt<br />

werden. 1934 wurde der Bau von Industrietraktoren aufgenommen, wodurch sieh in vorteilhafter<br />

Weise Fabrikationslücken in der landwirtschaftlichen Trptorenabteilung, die sich naturgemäss aus<br />

den Saisonschwankungen ergaben, ausfüllen Hessen. Wie notwendig die Gründung einer eigenen eelb-<br />

Dreispindliges Fräswerk bei der Bearbeitung des Oberteiles eines Getriebeblockes für den Hürlimann-<br />

Traktor,<br />

ständigen Traktorenindustne für unser Land war, das sonst im Maschinenbau eine Spitzenstellung<br />

unter den Konkurrenten einnimmt, geht am deutlichsten daraus hervor, dass das Wiler Unternehmen<br />

bis heute über 1000 für die Landwirtschaft und mehr als 60 für die Industrie bestimmte Traktoren<br />

absetzen konnte. Das initiative Vorgehen Hürlimanns hat zudem noch beachtenswerte Verdienstmöglichkeiten<br />

jescharfen, indem im Jahresdurchschnitt volle 115 Arbeiter in der schweizer.<br />

Traktorenindustrie und ihren Hilfsbetrieben ihr Auskommen finden.<br />

Das Rundrennen von Biella<br />

Der Start zum Schlusslauf. In der vordersten Reihe rangieren von links nach recht«: Ftriaa,. Nuvol&ri<br />

und Graf Trossi.<br />

Auf* der Verfolgung. Farina (im -Vordergrund) wird hier von Chiron und Graf Trossi dicht bedrängt.<br />

Er musste die beiden nach zähem Kampf an sich vorbeiziehen lassen, denn mit der schwächeren<br />

Maschine konnte er den ungleichen Austrag keinesfalls zu seinen Gunsten entscheiden.<br />

Der Spitzenreiter. Nuvolari entschied nach dem ersten Vorlauf a.uch das Ausscheidung_srennen für<br />

sich. In vorzüglicher Form führte er das Feld an und vermochte immer wieder auch die hartnäckigsten<br />

Attacken abzuschlagen. Unmittelbar hinter ihm Graf Trossi, einer der Hauptanimatoren des<br />

Rennens.<br />

Bugatti, Typ 57, karossiert durch die Karosserie Worblaufen, F. Ramseier &. Cie., an der Schönheitskonkurrenz<br />

in Montreux mit dem Grossen Ehrenpreis ausgezeichnet.


NO 48<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. Juni <strong>1935</strong><br />

N" 48<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. Juni <strong>1935</strong><br />

eis des<br />

WSKNMW^<br />

Unrund laufende Räder.<br />

Fährt man hinter einem anderen Wagen<br />

her, so kann man nicht selten beobachten,<br />

dass die Hinterräder oder auch nur ein Hinterrad<br />

seltsam torkelnde Bewegungen vollr<br />

führen. Die Räder laufen unrund, • sie «schlagen».<br />

Manche Fahrer sind sich nicht bewusst,<br />

dass auch das eine oder andere Rad am<br />

eigenen Wagen unrund läuft. Selbst wenn<br />

sie es wüssten, würden sie diesem Uebel<br />

vielleicht nur die Bedeutung eines Schönheitsfehlers<br />

beimessen. In Wirklichkeit ist<br />

aber die Erscheinung meist gar nicht so<br />

harmlos. Auch in dem günstigen Fall, dass<br />

nur eine verkrümmte Radscheibe oder Felge<br />

oder eine Verspannung bei Drahtspeichenrädern<br />

den unrunden Lauf des Reifens verursacht,<br />

muss mindestens mit einem stark erhöhten<br />

Reifenverschleiss gerechnet werden.<br />

Nicht selten deutet jedoch das «Schlagen»<br />

auf schwerere Schäden.<br />

Verschmutzte und vereiste Strassen sind<br />

auch dem geübtesten Fahrer schon zum Verhängnis<br />

geworden. Mancher, der triumphierend<br />

meinte, ein Rutscher sei noch einmal<br />

gut abgelaufen, ahnt nicht, dass sein Wagen<br />

ernstlich verletzt worden ist. Da ist man vielleicht<br />

auf glitschiger Strasse trotz vorsichtigen<br />

Fahrens plötzlich ins Schleudern gekommen,<br />

wobei eine nicht gerade sanfte Berührung<br />

zwischen dem einen Hinterrad und einem<br />

stattlichen Wehrstein oder dergleichen<br />

stattfand. Aber Kotflügel lassen sich ja ausbeulen<br />

und darauf war dem Wagen nichts<br />

mehr anzusehen. Dass auch der eine Diffej<br />

rential-Wellenstumpf etwas verbogen worden<br />

war, wurde übersehen.<br />

Dabei sind Berührungen dieser Art noch<br />

nicht einmal so häufig die Ursachen von<br />

Knickungen der Hinterradwelle. Beim Anprall<br />

an einen Wehrstein oder Baum wird<br />

ja der Hauptstoss vom Kotflügel aufgenommen.<br />

Dieser wird zwar mehr oder weniger<br />

stark beschädigt, verhindert aber noch oft<br />

ein Anknicken des Wellenstumpfes. Viel gefährlicher<br />

für die Differential wellen ist es,<br />

wenn der Wagen schleudert und dabei mit<br />

einem der -Räder gegen die Bordkante des,<br />

Trottoirs geworfen wird. Die Folge ist. meist<br />

ein verbogener Wellenstumpf oder aber zu-<br />

mindest ein in sich verbogenes Rad. Besonders<br />

unangenehm sind diese Beschädigungen<br />

deshalb, weil der Fahrer oft gar nichts davon<br />

merkt.<br />

s<br />

Der leicht verbogene Stumpf bewirkt zunächst<br />

einmal, dass das sich drehende Rad<br />

in jedem Augenblick seine Richtung ändert<br />

und dass die Spurbreite in jedem Augenblick<br />

eine andere ist. Das Rad rollt nicht auf eiiier<br />

geraden Linie, sondern auf einer Zickzacklinie<br />

ab., Der Gummireifen erfährt; hierbei<br />

eine zusätzliche Beanspruchung, er radiert<br />

auf der Fahrbahn und zeigt dadurch grossen<br />

Verschleiss.<br />

Das ist jedoch nicht die einzige nachteilige<br />

Auswirkung. Auch das den Wellenstumpf<br />

tragende Kugellager erfährt eine stark<br />

wechselnde Beanspruchung, es treten Kantenpressungen<br />

und «lamit spezifisch hohe<br />

Lagerdrücke auf, und die durch die torkelnde<br />

Bewegung auf das Kugellager ausgeübte<br />

zermahlende Wirkung wird bald zur vorzeitigen<br />

Zerstörung des Kugellagers führen. Ein<br />

nicht mehr einwandfrei laufendes Lager hat<br />

aber zur Folge, dass die Hinterradwelle noch<br />

mehr schlägt, als schon infolge der Verbiegung,<br />

und dadurch das Gesamtdifferential<br />

erst recht in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />

Man sieht hieraus, wie ausserordentlich<br />

nachteilig sich geringfügig scheinende Beschädigungen<br />

auf empfindliche und teure<br />

Wagenteile auswirken können.<br />

Auch die Bremsen an solchen Rädern erleiden<br />

ausserordentlich nachteilige Beanspruchungen.<br />

Die sogenannte Bremsstützscheibe,,<br />

die sowohl die Bremsbacken, als<br />

auch die Betätigungsorgane der Bremse,<br />

wie Bremsnocken, Bremszylinder usw. trägt,<br />

ist- bekanntlich starr mit dem Achsgehäuse<br />

verbunden. Durch das Einknicken des Wellenstumpfes,<br />

wird die Bremsstützscheibe in<br />

ihrer, Lage zum Achsgehäuse in den meisten<br />

Fällen keine Aenderung-erfahren. Die Bremstrommel<br />

.dagegen wird,'da sie ja fest mit<br />

dem Rade verbunden ist,; die schlingernde<br />

Bewegung des Rades mitmachen, d. h. sie<br />

torkelt um ; die in ihrer ursprünglichen Stellung<br />

verbleibenden Backen herunv;Die Folgen<br />

werden seih, dass bei einer Betätigung,<br />

der Bremse die Backen-nicht mehr satt traget!»<br />

sondern' üniner nur. an einigen Stellen<br />

m AnÜegeii kommen» Der auf die; Backen<br />

ausgeübte Druck verteilt sich dand nicjit<br />

" • ' . ' ' • • • ; . • • . - • • ; « • " • • ' • • ' • " • • • . • - ' • • ' - *<br />

In äen Hudson-Werken ist ein neues, selbstregistrierendes Feinmessgerät, «The Bed Liner» benannt,<br />

im Gebrauch, das zur Endkontrölle der Getriebe Zahnräder dient und Bearbeitungsungenauigkeiten<br />

bis zu Tausendstelsmillimetern anzeigt. Von den beiden im Bild sichtbaren Zahnrädern ist das linke<br />

das zu prüfende Werkstück, während das Zahn rad rechts, auf dem es abgewälzt wird, den Prototyp<br />

darstellt. Die Kerbe auf dem Diagramm links wurde vom Apparat registriert, nachdem eine der<br />

Zahnflanken absichtlich mit einem Instrument ganz leicht geritzt worden war.<br />

mehr auf den ganzen Belag, sondern wird<br />

nur von einigen Stellen aufgenommen. Es<br />

treten • stellenweise Ueberbeanspruchungen<br />

auf, die einen ungleichmässigen Verschleiss<br />

bedingen. Es leuchtet ein, dass eine solche<br />

Bremse nicht den an sie gestellten Anforderungen<br />

genügt, da sie immer schlecht ziehen<br />

wird. Ist die Bremswirkung an den Rädern<br />

verschieden, dann hat der Wagen das<br />

Bestreben, aus der Fahrtrichtung auszubiegen,<br />

d. h., er wird sich sehr schwer lenken<br />

lassen. Dazu kommt noch, dass eine schlecht<br />

ziehende oder mit dem betr. Rad leicht blokkierende<br />

Bremse die Verzögerung des Wagens<br />

verschlechtert, also den Bremsweg ver*<br />

grössert.<br />

Die Folgen einer durch das Torkeln eines<br />

Rades beeinträchtigten Bremse können so<br />

verhängnisvoll sein, dass allein schon aus<br />

diesem Grunde jeder Automobilist für<br />

schnelle Beseitigung der Gefahrenquelle besorgt<br />

sein sollte. Denn wird der Schaden<br />

nicht bald behoben, dann werden mit der<br />

Zeit die Büchsen der Aufhängebolzen usw.<br />

ausgeschlagen, kurzum die gesamte Bremse<br />

mehr und mehr beschädigt.<br />

Jeder Automobilist sollte deshalb seinen<br />

Wagen auf einwandfreies Planlaufen der<br />

Räder untersuchen. Schlagende Räder bringen<br />

nicht nur wirtschaftliche Nachteile —<br />

bedingt durch den hohen Reifenverschleiss —<br />

sondern sie verringern durch ihren schädlichen<br />

Einfluss auf die Bremse auch die Sicherheit.<br />

+<br />

DER NEUE HORLIMANN INDUSTRIETRAKTOR<br />

:;• ' z .. •• h.-.-: ... :<br />

ein hundertprozentiges Schweizerfabrikat, mit ungeahntere Vorteilen gegenüber den bisherigen Konstruktionen,<br />

1. Denkbar beste Adhäsion auf schlechten Strassen und Bauplätzen, da sein<br />

Gewicht 4,700 kg beträgt.<br />

2. Geschwindigkeiten von :2,5—40 km, für gebirgiges Gelände spezielle<br />

Bergübersetzungen.<br />

3. Mächtig dimensionierte Vierrad-Innenbackenbremsen.<br />

4. Anlasser mit 80 Amp/h 12-V. Batterie.<br />

6. Höchst wirtschaftlicher Petrölmotor. 19,2 Steuer-PS, 40 Brems-PS.<br />

6. Eelegante, zweckmässige Karosserie.<br />

7. Da das Gesamtgewicht nach dem. neuen Automobilgesetz für einen<br />

Traktorenzug maximal 14 Tonnen beträgt, bleiben nach Abzug des<br />

-Traktor-Gewichtes von 4,700 kg noch'9,300 kg Bruttolast, oder zirka<br />

7,000 kg netto Nutzlast, was nach- den heutigen Einschränkungen der<br />

.Maximallast immerhin ein sehr günstiges Verhältnis bedeutet.<br />

8. Im Nahverkehr (Baugewerbe, Möbeltransporte im Stadtrevier, industrielle<br />

Transporte vom Bahnhof, Stein-rund Kiesindustrie etc.) bietet der Traktor<br />

den enormen Vorteil, dass man mittels zweier Anhänger im Pendelverkehr<br />

ununterbrochen fahren kann, indem man nicht warten muss,<br />

bis das zu befördernde Material geladen ist, was bei gewissen Ladungen<br />

für das Fahrzeug einen ganz erheblichen Zeitverlust darstellt.<br />

9. Da seine moderne Bauart Geschwindigkeiten bis zu 40 km zulässt, ist<br />

der neue Hürlimann auch für Transporte auf grösseren Strecken gut<br />

geeignet.<br />

Verlangen-Sie eine unverbindliche,, für Sie kostenlose Vorföhrung dieser modernen Zugmaschine und<br />

Sie werden erstaunt sein über Ihre Leistungen und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Ueber 1000 in der<br />

Schweiz im Betrieb stehende HQrlimann-Traktoren haben längst bewiesen, wie solid, zuverlässig und<br />

zweckentsprechend ihre Bauart ist.<br />

Hans Hürlimann - Wil (St. Gallen)<br />

Erste schweizerische Traktorenfabrik


10 AUTOMOBIL-REVUE I 935 — N p 48<br />

Stecken geblieben. Auch im Sommer kann mobilisten-Zwecke herstellt, und die in jedes<br />

man gelegentlich mit dem Wagen hängen Auto gehört, das etwas auf sich hält. Mit<br />

bleiben,* sei es beim Aufsuchen lauschiger dem Picknick-Essgerät oder gar den Händen<br />

Strandbad- oder Picknickplätze, bei For-fällschungsexpeditionen durch Feld und das Baggern schon viel schwerer, at.<br />

Wald<br />

ader auf unprogrammässigen Extratouren<br />

über den Strassenrand hinaus; alldieweil es<br />

dabei sowieso schon warm macht, soll man<br />

fürs erste Ruhe bewahren. Aussteigen, sich<br />

eine Zigarette anstecken und die Bescherung<br />

vor allem einmal gründlich betrachten, hilft<br />

gewöhnlich weit rascher aus der Klemme<br />

als fortgesetztes, blindwütiges Auf - den-<br />

Knebel - treten. Rutscht nur ein Hinterrad,<br />

weil es vielleicht auf schlammigem Boden<br />

keinen festen Grund findet ? Das Schieben<br />

des Wagens durch die Passagiere bei gleichzeitigem<br />

sanftem Nachhelfen mit dem Motor<br />

wirkt dann oft Wunder. Völlig zwecklos aber<br />

ist es, soviel Gas zu geben oder die Kupplung<br />

so stark eingreifen zu lassen, dass das<br />

Rad sich von neuem leer durchzudrehen beginnt.<br />

Vielleicht hilft der Rückwärtsgang ?<br />

Vielleicht kann 'man den Wagen durch abwechslungsweises<br />

rasches Einschalten des<br />

Rückwärts- und Vorwärtsganges und ent-<br />

findet, so entfällt auf die Hinterachse ein<br />

Anteil von zwei Dritteln des Ladungsgewichtes<br />

und auf die Vorderachse ein solcher<br />

Brüche event. von Ueberlastungen herrühren? Der<br />

sprechende Mithilfe durch Schieben aus der<br />

Einsenkung herausschaukeln ? Oder man von einem Drittel des Ladungsgewichtes. Bremse verhältnismässig viel Kraft, so istWagen wiegt 1900 kg, 8 Zylinder, 5 Plätze, -wird<br />

füllt die Senkung, die das Hinterrad gefangen Ganz allgemein heisst das, dass sich der das ein Zeichen, dass die Betätigungskabel<br />

hält, mit Sand oder trockenen Steinen auf, Lastanteil berechnen lässt, indem man dasin ihren Schlauchführungen trocken laufen,<br />

eventuell nachdem man das Rad vorher mit<br />

dem Wagenheber hochgewunden hat. Oder<br />

man unterlegt ein Bodenbrett oder einen<br />

Bodenteppich. Auch das Vermindern des<br />

Reifenluftdruckes verbessert die Adhäsion<br />

manchmal genügend, um den Wagen wieder<br />

flott werden zu lassen. Ein Abschleppseil,<br />

ein Pferd, ein richtiger Ochse oder gar ein<br />

Abschleppwagen pflegen bei derlei Gelegenheiten<br />

meistens zu fehlen. Ist jedoch einmal<br />

ausnahmsweise doch ein Abschleppseil zur<br />

Hand und steht in der gewünschten Abfahrtsrichtung<br />

gar noch ein Baum, so binde<br />

man diesen mit dem Wagen straff zusammen<br />

und suche nun durch Seitwärtsdrücken des<br />

Seils auf halber Seitenlänge eine erhöhte<br />

und der auf die Vorderachse entfallende<br />

Lastanteil<br />

4000.1<br />

auszulösen. Ist man<br />

q* — = 1000 kg<br />

Zugkraftkomponente<br />

ganz gerissen, so kann man mit Hilfe des<br />

Seils und ein bis zwei starken Hölzprügeln<br />

die schönste Winde herstellen, indem man<br />

z. B. das Seil doppelt legt und die beiden<br />

Stränge mit Hilfe des durchgesteckten Knüppels<br />

in sich selbst verdrillt. Stecken die Vorderräder<br />

im Dreck, so lautet der Schlachtruf:<br />

« Ausbaggern >. Man bedient sich dazu der<br />

zusammenlegbaren Spezialschaufel, die unsere<br />

Leichttnetallindustrie extra für Auto-<br />

l»»«ll«tfcdh.«><br />

Winke<br />

Berechnung des Lastanteils der Vorderund<br />

Hinterachse. Angenommen, der Schwerpunkt<br />

der Ladung befände sich genau in der<br />

Mitte zwischen der Vorder- und der Hinterachse,<br />

so ist es klar, dass auf die beiden<br />

Achsen je die Hälfte des Ladungsgewichtes<br />

entfällt. Weiter bedarf es keiner näheren<br />

Praktische Befestigung des Wischlappens unter<br />

der Motorhaube.<br />

gar nichts ist aber auch schon ein 'sofort<br />

greifbar unter der Motorhaube angebrachtes<br />

Wischtuch. Eine sehr praktische Befestigung<br />

des Tuches an der Spritzwand war kürzlich<br />

Erklärung, dass die gesamte Last auf diein der «Motorwelt» mit der beistehenden<br />

Hinterachse entfällt, wenn sich der Schwerpunkt<br />

der Ladung genau über der Hinter-<br />

Wäscheklammer gehalten, deren eine Hälfte<br />

Skizze illustriert. Das Tuch wird von einer<br />

achse befindet.<br />

fest mit der Spritzwand verschraubt ist<br />

Beträgt nun jedoch der Achsenabstand<br />

-at.<br />

(«Radstand>) des Fahrzeuges beispielsweise Schmieren der Kabelschläuche von Bendlx-<br />

3 m, und ist die Ladung so angeordnet, dass Bremsen. Die zur Zeit sehr verbreiteten<br />

sich ihr Schwerpunkt 1 m vor der Hinterachse<br />

und 2 m hinter der Vorderachse bekabelbetätigung<br />

zeichnen sich durch kräftige<br />

Bendix-Duo-Servobremsen mit Schlauch-<br />

Bremswirkung bei nur geringem Kraftaufwand<br />

des Fahrers aus. Lässt diese Wirkung<br />

nach und erfordert die Betätigung der<br />

Gewicht der Ladung mit dem Abstand multipliziert,<br />

um welchen der Ladungsschwerpunkt<br />

vor der Hinterachse oder der Vorderachse<br />

liegt und hierauf das Produkt durch<br />

den gesamten Achsabstand dividiert. Beträgt<br />

beispielsweise das gesamte Ladungsgewicht<br />

4000 kg, der Achsabstand 4 m, der waagrechte<br />

Abstand des Ladungsschwerpunktes<br />

(praktisch : die Mitte der Ladebrücke) von<br />

der Achse 1 m, so beträgt der auf die Hinterachse<br />

entfallende Lastanteil<br />

4000.3<br />

qh =<br />

B 3000 kg<br />

Ein Wischtuch unter der Motorhaube. Jeder<br />

kleinste Handgriff unter der Motorhaube<br />

führt bekanntlich zu schmutzigen Händen,<br />

wenn man sich nicht den Luxus erlauben<br />

kann, das eigene zarte Fell durch Handschuhe<br />

zu schützen. Eigentlich sollte man<br />

deshalb bei einem modernen, komfortablen<br />

Wagen unter der Motorhaube eingebaut, ein<br />

Händewaschbecken erwarten. Besser, .als<br />

wodurch viel Kraft verloren geht, die sonst<br />

für die wirksame Bremsung zur Verfügung<br />

steht. Das Trockenlaufen der Kabel macht<br />

sich äusserlich auch durch ein knarrendes<br />

Geräusch beim Anziehen der Bremsen bemerkbar.<br />

Während die übrigen Gelenke und<br />

Lagerstellen der Bendixbremse ohne Schwierigkeit<br />

geschmiert werden können, was üblicherweise<br />

bei jeder Nachstellung zu erfolgen<br />

hat, ist das Schmieren der Kabelführungen<br />

zwar einfach, aber ein wenig umständlich,<br />

weshalb es leider vielfach unterlassen<br />

wird.<br />

Soll die Bremse zuverlässig wirken und<br />

das Herabdrücken des Bremspedals sanft<br />

erfolgen können, so sind die Kabelschläuche<br />

an den Vorder- und Hinterradbremsen etwa<br />

alle 5000 km zu schmieren, und zwar nicht<br />

mit gewöhnlichem Motoröl oder Getriebefett,<br />

sondern mit einem Graphitschmlermittel. Zunächst<br />

wird der nicht umschlossene Teil 1<br />

des Bremskabels gut gereinigt; dann löst<br />

man die Befestigungslasche am Rahmenlängsträger<br />

und den Befestigungsflansch am<br />

Bremstrommeldeckel, und zieht den Kabelschlauch<br />

über den nicht umhüllten Teil 1 des<br />

Bremskabels, und zwar so weit, bis der<br />

vorher, umschlossene .Teil des Kabels irei-<br />

liegt. Nun wird dieses mit dem vorher erwähnten<br />

Graphitschmiermittel gut eingefettet,<br />

der Kabelschlauch zurückgeschoben und<br />

wieder am Rahmenträger bzw. Bremstrommeldeckel<br />

befestigt<br />

Tedin Sl»p^d«<br />

aal<br />

Antwort 9431. Bewährung von «Dual-Batlo*-<br />

Achse. Seit August 1934 fahre ich einen Aulram<br />

mit «Dual-Ration» und habe hie heute noch absolut<br />

keine Störungen gehabt Auf ebenen Strecken<br />

ist eehr angenehm zu fahren damit, und der Motor<br />

macht mit selber Geschwindigkeit ca. 800 Touren<br />

weniger als ohne «Schnellgang». Heutiger Kilometerstand<br />

genau 15.000. O. V. in Z.<br />

Antwort 9437. Unrund laufende Kardanwelle.<br />

Zuschrift weitergeleitet. . Red.<br />

Frage . Bruch der DifferentialweHe. Rühren<br />

solche Rrüche ausschließlich nur von schlechtem<br />

Material her? Innert 2 Monaten eind bei meinem<br />

Wagen nun beide Hinterradwellen gebrochen^<br />

und «war beide bei ganz leichtem Anfahren mit<br />

leerem Wagen auf ebener Strasse. Der Wagen<br />

wurde kürzlich revidiert, neue Kolben und neuer<br />

2. Gang eingebaut Der Wagen ist noch nicht eingefahren,<br />

darum war ein rasches Anfahren ja gar<br />

nicht möglich. Schon vor zwei Jahren hatte ich.<br />

einmal mitten im Städtchen Glarus beim Anfuhren<br />

einen solchen Wellenbruch. Können solche<br />

nie forciert; d. h. ich bin auch schon mit 6 bis<br />

7 Personen über unsere Bündnerpässe gefahren,<br />

aber der Wagen hat immer glänzend durchgezogen,<br />

alles im 2. Gang.<br />

Ich wäre Ihnen eehr dankbar, wenn Sie mir hv<br />

dieser Sache einige Fingerzeige geben könnten. Di»<br />

Mechaniker sagen immer, es seien Materialfehler.<br />

J. P. in C.<br />

Antwort: Eine genaue Abklärung der Bruchursache<br />

der Welle ist anhand Barer wenigen Angaben<br />

nicht riöglich. Eine solche genaue Feststellung<br />

hönnte nur die Untersuchung des Materials<br />

und der Bruchstelle, eowie die genaue Kenntnis<br />

der Lage des Bruches und der Lagerung der Räder<br />

ergeben. Immerbin kommt wohl mit ziemlicher<br />

Bestimmtheit, nach der Form der Bruchfläche beurteilt,<br />

kein Bruch als Folge einer Toniontubtrbeanspruchung<br />

in Frage. Eher dürfte ein Hirtungsfehler<br />

der Welle oder dann eine ständig«<br />

Ueberbeanspruohung auf Biegung in Frage kommen.<br />

Die schwarze, glatte Ringfläche auf der<br />

Bruchstelle beweist, dass Haarrisse bis tief in die<br />

Benzin trotz mehr MotorkraftI<br />

Reparaturen und Pannen!<br />

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N° 48 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVÜE 11<br />

welle hinein schon längere Zeit bestanden haben<br />

müssen. Vielleicht sind diese Haarrisse schon im<br />

Anschluss an die Härtung der Welle entstanden,<br />

vielleicht haben sie sich aber auch nur nach und<br />

nach gebildet und langsam mehr vertieft. Gerade<br />

die Schwärzung der Ringfläche deutet darauf hin,<br />

dass die Risse schon lange bestanden, denn nur so<br />

konnte eich die Oberfläche oxydieren. Die Glätte<br />

der schwarzen Bruchfläche rührt daher, dass die<br />

Fläche beidseits des Risses infolge der Durchbiegung<br />

des ganzgebliebenen mittleren Teils sich gegenseitig<br />

glatt walzte.<br />

In Fällen wie dem Ihren empfiehlt es sich,<br />

immer die Generalvertretung der betreffenden Wagenmarke<br />

oder mangels einer solchen direkt die<br />

Fabrik auf den Defekt aufmerksam zu machen.<br />

Wurde der Wagen nicht überlastet und ist er auch<br />

nicht etwa mit einer zu schweren Karosserie ausgerüstet,<br />

so besteht Aussiehst, dass man Ihnen die<br />

Welle kostenlos ersetzt.<br />

-at-<br />

Frage 9440. Einschalten der Batteriezündung<br />

ohne Zünduncjsschlüssel. Wenn man bei einem<br />

Wagen mit Magnetzündung den Zündungsschlüssel<br />

vergisst, braucht man bekanntlich nur das Kurzschlusskabel<br />

vom Unterbrechergehäuse zu lösen,<br />

um trotzdem den Motor anlassen zu können. Wie<br />

verhält es sich aber bei Wagen mit Batteriezündung?<br />

Kann man hier den Schalter auch irgendwie<br />

überbrücken? R. I. in Z.<br />

Antwort: Wenn die zur Primärwicklung<br />

der Zündspule führenden Leitungen nicht gegen<br />

Diebstahl des Wagens besonders, z. B. durch einen<br />

Metallschlauch, geschützt sind, bereitet das provisorische<br />

Anschliessen der Zündung keine besonderen<br />

Schwierigkeiten. Das Kabel, das von der<br />

Primärwicklung zum Zündungsschalter führt, muss<br />

dann einfach mit dem Pluspol der Batterie verbunden<br />

werden. Auf dem kürzesten Weg geschieht<br />

das auf der Rückseite des Schaltkastens selbst, da<br />

ja ein vom Pluspol der Batterie herkommender Leiter<br />

auch am Schalter angeschlossen ist.<br />

Zum Abstellen des Motors muss dann später<br />

diese Verbindung wieder gelöst werden. at.<br />

Frage 9441. Blockieren eines Vorderrades beim<br />

Kurvenfahren. Wenn ich mit meinem Wagen bei<br />

ganz eingeschlagener Lenkung eine Kurve fahre,<br />

so wird immer das auf der Kurven-Innenseite liegende<br />

Vorderrad blockiert. Das Rad rutscht dann<br />

über den Boden \md kommt erst wieder in Umdrehung,<br />

wenn die Lenkung zurückgedreht wird.<br />

Natürlich ist dieee Erscheinung sehr unangenehm;<br />

icht nur wegen der Reifenabnützting, sondern vor<br />

allem auch deshalb, weil das Zurückdrehen der<br />

Lenkung bei blockiertem Rad sehr erschwert ist.<br />

Woher mag der Uebelstand kommen? M. H. in A.<br />

Antwort: Offenbar sind die Bremsen Ihres<br />

Wagens zu satt nachgestellt. Ist die Anordnung<br />

des Bremsmechanismus derart, dass bei einem Einschlagen<br />

der Räder die wirksame Gestänge-Länge<br />

verändert wird, dann hat das Ablenken zur Folge,<br />

dass bei ohnehin knapper Einstellung die Bremse<br />

des einen Rades in Tätigkeit tritt, während beim<br />

gegenüberliegenden Rad in der Einstellung mehr<br />

Spiel entsteht.<br />

Am einfachsten lässt sich der Uebelstand beheben,<br />

indem das Gesamtspiel der Bremseinstellung<br />

etwas vergrössert wird. Möglicherweise Hesse<br />

sich aber auch im Betätigungßmechanismus der<br />

Vorderradbremsen eine Ausgleionvorrichtung einfügen,<br />

die die Wirkung der Vorderradbremsen vom<br />

Radeinschlag unabhängig macht.<br />

at<br />

SP<br />

Anfrage 518. Kostspielige Reparaturen. Vor<br />

einigen Tagen Hess ich einen Wärmeriss im Wasserraum<br />

eines 4-Zylindermotors bei einer Spezialfirma<br />

reparieren. Bei der Uebergabe des Blockes<br />

machte man mir keinerlei Vorbehalte, aus welchen<br />

ich hätte entnehmen müssen, dass das Resultat der<br />

Schweissung irgendwie zweifelhaft hätte sein können.<br />

Vor der Aushändigung des reparierten Blokkes<br />

präsentierte man mir eine quittierte Rechnung<br />

im Betrage von Fr. 70.—, welche ich — da man<br />

mich ja in der Firma nicht kannte — anstandslos<br />

bezahlte.<br />

In unserer Reparaturwerkstätte wurde dann der<br />

Motor wieder zusammenmontiert und in das Chassis<br />

eingebaut, nach der Fertigmontage Wasser eingefüllt<br />

und der Wagen probiert. Nach einer Probefahrt,<br />

ca. 4 km, wurde der Motor auf den Wärmezustand<br />

untersucht, wobei zum grossen Erstaunen<br />

konstatiert werden musste, dass das Wasser aus<br />

dem reparierten Wärmeriss wie aus einem feinen<br />

Sieb wieder herauslief, und zwar nicht nur auf der<br />

ursprünglichen Linie des Risses selbst, sondern auf<br />

der ganzen Breite der Schweissstelle. Ich teilte diese<br />

Wahrnehmung unverzüglich der Schweissfirma mit.<br />

Ich ersuche Sie um Beurteilung folgender Fragen:<br />

Kann ich die Firma für den für mich entstandenen<br />

Schaden haftbar machen, bestehend aus:<br />

a) Kosten für die Schweissung von Fr. 70. —; b)<br />

Demontage und Montagekosten des Motors im Betrage<br />

von ca. Fr. 200.—; c) Kosten für den zweimaligen<br />

Transport des Blockes von A. nach Z. ca.<br />

Fr. 25. —; d) Spesenrechnung des Wagenbesitzers,<br />

der sich in Ermangelung seines eigenen Wagens<br />

eines Mietautos bzw. eines Taxi bedienen muss.<br />

Antwort: Die ausgeführten Schweissarbeiten<br />

beurteilen sich nach den Bestimmungen über den<br />

Werkvertrag, insbesondere den Art. 368, wonach der<br />

Besteller die Abnahme des Werkes ablehnen kann,<br />

sofern es für ihn unbrauchbar ist. Bei Verschulden<br />

ist ausserdem der Unternehmer zu Schadenersatz<br />

verpflichtet. Treten nachträglich Mängel auf, so ist<br />

hiervon der Unternehmer sofort zu verständigen<br />

und es kann entweder ein Abzug am Werklohn gemacht<br />

oder, sofern es dem Unternehmer nicht' übermässige<br />

Kosten verursacht, unentgeltliche Verbesserung<br />

und bei Verschulden Schadenersatz verlangt<br />

werden.<br />

Diese Zylinderschweissungen sind immer -sehr<br />

heikel, und die Schweisswerkstätten lehnen deshalb<br />

in der Regel jede Garantie ab. Wir glauben deshalb,<br />

es könne Ihnen nicht zugemutet werden, den<br />

Block neuerdings zum Schweissen in die betreffende<br />

Werkstätte hinzubringen. Dass die Schweissung<br />

mangelhaft war, ist klar. Demzufolge hat die Werkstätte<br />

Ihnen den bezahlten Arbeitslohn von Fr. 70.—<br />

zurückzuvergüten. Wir vermuten, sie werde den<br />

Standpunkt einnehmen, solche Schweissungen seien<br />

immer ohne jede Garantie. Diese nachträgliche Ablehnung<br />

der Gewährleistungspflicht genügt jedoch<br />

nicht. Die Firma wäre vielmehr verpflichtet gewesen,<br />

Sie ausdrücklich darauf aufmerksam zu machen;<br />

bei Erteilung des Auftrages, dass jede Garantie<br />

für die Haltbarkeit abgelehnt werden müsse.<br />

Auf der andern Seite glauben wir aber, es könne<br />

von einem Verschulden, d. h. Von einem unsachgemässen<br />

Schweissen nicht die Rede sein und dass<br />

demzufolge eine weitere Schadenersatzpflicht entfällt,<br />

insbesondere keine Pflicht besteht, die Demontage-<br />

und Montagekosten und Transportkosten<br />

für den Block zu vergüten.. Allerdings, könnte man<br />

den Standpunkt einnehmen, es sei der Unternehmer<br />

verpflichtet, da solche Zylinderschweissungen immer<br />

sehr problematisch sind, vor Ausführung der Arbeit<br />

ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass möglicherweise<br />

die Arbeit nicht zu dem gewünschten Erfolg<br />

führe, und dass, wenn dies nicht ausdrücklich bemerkt<br />

wurde, darin eben ein Verschulden liegt. Auf<br />

der andern Seite müssen Sie als Fachmann den Einwand<br />

riskieren, es hätte Ihnen die Unsicherheit solcher<br />

Schweissarbeiten bekannt sein sollen. Wir<br />

kommen also zu dem Schlüsse, dass die Fr. 70.—<br />

Ihnen zurückvergütet werden, während in bezug<br />

auf die Schadenersatzpflicht eine präzise Antwort<br />

nicht erteilt werden kann, sondern hier hat vielmehr<br />

das richterliche Ermessen zu entscheiden. O<br />

Anfrage 519. Haftbarkeit Ende Dezember beauftragte<br />

mich ein Kunde, an seinem Wagen noch<br />

einige kleinere Reparaturen vorzunehmen. Da meine<br />

Angestellten die Werkstatt bereits verlassen hatten,<br />

war mir meine Frau bei der Aubeit behilflich.<br />

Bei anschliessender Probefahrt öffnete sich ca.<br />

100 m von der Werkstatt entfernt in einer Kurve<br />

die Türe und meine Frau fiel aus dem Wagen,<br />

wobei sie sich Verletzungen zuzog, die eine längere<br />

•Spitalbehandlung notwendig machten. Haftet die<br />

Versicherung des Autobesitzers für den Unfall und<br />

seine Folgen? Derselbe hat ausser der Haftpflichtnoch<br />

eine Insassen-Versicherung. Zeugen sind keine<br />

vorhanden. B. Seh. in Z.<br />

Antwort: Gemäss Art. 37 M. F G. haftet der<br />

Halter für allen Schaden, der durch den Betrieb<br />

eines Motorfahrzeuges verursacht wird, sofern er<br />

nicht beweist, dass der Schaden durch höhere Gewalt<br />

oder durch grobes Verschulden des Geschädigten<br />

oder eines Dritten verursacht wurde. Als Dritte<br />

gelten nicht Personen, für die der Halter selbst<br />

verantwortlich ist, oder deren er sich zum Betriebe<br />

des Fahrzeuges bedient, oder die es mit seiner Einwilligung<br />

führen. Trotz des Reparaturauftrages<br />

bleibt der Auftraggeber Halter. Sie selbst haben<br />

das Fahrzeug mit Einwilligung des Halters geführt,<br />

so dass also ein event. Verschulden Ihrerseits den<br />

Halter von seiner Haftpflicht nicht befreien kann.<br />

Dieses Verschulden könnte event. darin liegen,<br />

dass Sie sich nicht vergewisserten, ob nicht die<br />

Türen geschlossen seien. Es kommt aber, wie schon<br />

ausgeführt, nicht als Haftungsbefreiungsgrund in<br />

Frage. Aus welchen Gründen sich die Türe öffnete,<br />

wird nicht erwähnt. Es bestehen zwei Möglichkeiten,<br />

nämlich die, dass Ihre Frau die Türe nicht<br />

richtig zuschloss, oder aber, dass hier ein Mangel<br />

des Wagens vorliegt, indem aus irgendwelchen<br />

Gründen die Türe die Neigung hatte, sich während<br />

der Fahrt zu öffnen. Schloss Ihre Frau die<br />

Türe nicht sorgfältig, eo würde sie ein Mitverschulden<br />

treffen, und die Versicherung wäre demzufolge<br />

berechtigt, einen gewissen Abzug .an dem<br />

eingetretenen Schaden zu machen. Liegt aber ein<br />

Mangel des Wagens vor, so ist der volle Schaden<br />

zu vergüten. Schäden dieser Art sind in der Haftpflichtversicherung<br />

eingeschlossen. Es ist nur zulässig,<br />

dasß der Halter seine Ehegattin nnd seine<br />

Blutsverwandten nicht versichert. Da aber nicht<br />

Sie Halter geworden sind, so kann die Versicherung<br />

diese Einrede nicht geltend machen. Es unterliegt<br />

wohl auch keinem Zweifel, dass Ihre Frau<br />

auch durch die Insassenversicherung versichert ist,<br />

denn diese Versicherungsart wird gerade deshalb<br />

gewählt, um alle diejenigen Schadensfälle zu dekken,<br />

die event. durch die Haftpflichtversicherung<br />

nicht oder nur ungenügend gedeckt sind. O<br />

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Ueber die verhältnismässig junge und noch in<br />

rascher Entwicklung begriffene Materie der Lastwagen-Dieselmotoren<br />

ist bisher nur wenig Literatur<br />

vorhanden, die in zusammenfassender Weise auch<br />

dem Praktiker, dem Lastwagenlenker genügendes<br />

Wissen vermittelt. Dabei hängt gerade von der Einstellung<br />

des Praktikers zu dieser neuen Motorenart<br />

sehr viel für die Zukunft ab. Das vorliegende klein©<br />

Werk ist allgemein verständlich gehalten. Nach der<br />

Beschreibung der Unterschiede zwischen Vergaserund<br />

Fahrzeug-Dieselmotoren geht der Verfasser<br />

ziemlich ausführlich auf die verschiedenen Bauarten<br />

von Fahrzeug-Dieselmotoren ein, behandelt in<br />

weiteren Abschnitten den Brennstoff, die konstruktiven<br />

Einzelheiten, die Schmierung, die Wasserkühlung,<br />

die Luftkühlung, die Glühkerzen, die Einspritzpumpe,<br />

die Vorbereitungen für die Inbetriebsetzung<br />

des Motors, um zum Schluss noch das Kapitel<br />

der Störungen zu streifen, das allein schon<br />

manchem Dieselwagen-Lenker das Büchlein unentbehrlich<br />

machen dürfte. Zu bedauern ist nur, das»<br />

in der Zusammenstellung der 'verschiedenen Motoren-Bauformen<br />

nicht auch der neueste Doppelwirbel-<br />

Saurer-Dieselmotor berücksichtigt worden ist, handelt<br />

es sich hier doch um die gegenwärtig weitest<br />

entwickelte aller Bauformen.<br />

Technischer Literaturnachweis an der Bibriofhek<br />

der E. T. H. Die Bibliothek der E. T. H., Abteilung<br />

technischer Literaturnachweis, gibt auf Grund einer<br />

mehrere Jahre zurückreichenden Kartothek, sowia<br />

anderer bibliographischer Hilfsmittel, Auskunft über<br />

die periodisch erscheinende Literatur auf allen Gebieten<br />

der Technik, mit Ausnahme der technischen<br />

Chemie, deren Literaturnachweis bereits in hinreichender<br />

Weise durch das chemische Zentralblatt geführt<br />

wird. Die mündliche, nicht telephonische Auskunft<br />

(10—12 und 15—17 Uhr, Samstag nachmittag<br />

geschlossen) erfolgt kostenlos; für die Erledigung<br />

schriftlicher Anfragen werden massige Gebühren<br />

berechnet. Die Bibliothek besorgt auch gegen billige<br />

Berechnung Zusammenstellungen von technischer<br />

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es erscheinen wöchentlich ca. 40 Karten,<br />

die neben den bibliographischen Daten auch<br />

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enthalten. Anfragen sind an die Bibliothek der<br />

E. T. H. zu richten, die gerne nähere Auskunft erteilt.<br />

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allen Landesteilen haben eich gemeldet: aus Zu<br />

rieh drei Teams, gebildet vom Neuen Ski-Club Zürich,<br />

vom Hockey-Club Zürich und der Amag<br />

Zürich, womit erstmals eine Grossfirma<br />

die Bildung einer Equipe an die Hand<br />

genommen hat, ein Versuch, der wohl Nachahmung<br />

finden dürfte; aus Basel zwei Mannschaften, nämlich<br />

Pectin Alpha. BaseTund Freie Sportsleute Basel;<br />

aus Winterthur die Läufergruppe Hegi, aue<br />

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die «Automobil-Revue» angebahnt<br />

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Garagemaschinen, Ersatzteile,<br />

Motoren usw. Dieses stetige Zusammentreffen<br />

von Angebot und Nachfrage<br />

hat die «Automobil-Revue» zu<br />

einer eigentlichen Zentrale gemacht<br />

für alles, was im Automobilfach überhaupt<br />

occasionsweise gehandelt<br />

werden kann und erklärt, warum<br />

fortlaufend Meldungen über erfolgreiche<br />

Abschlüsse eingehen. Diese<br />

sind um so wertvoller, als die Benützung<br />

der «Automobil-Revue» die<br />

denkbar geringste Mühe verursacht:<br />

Sie lassen eine « Kleine Anzeige » erscheinen,<br />

in der Sie - bei Verkäufen - alles aufführen,<br />

was für die Interessenten wichtig sein kann<br />

und — bei Anschaffungen — alte Anforderungen<br />

und Wünsche aufgeben, die Sie an das<br />

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Aus den eingehenden Offerten wählen Sie<br />

diejenigen, die Ihren Wünschen am besten<br />

entsprechen, treten mit den betreffenden<br />

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Dass die heutige, wirtschaftliche<br />

Lage sehr verworren und<br />

kompliziert ist, ist wohl -den mei<br />

sten Leuten'Mär, aber nur wenige<br />

geben sich die Mühe, sich in die Einzel<br />

heiten der zwischenstaatlichen Verträge und<br />

Abmachungen hineinzudenken. Gefühlsmässig<br />

wird oft etwas unternommen, was bei richti<br />

ger Ueberlegung, gegen unsere Landesinteressen<br />

verstösst. So bekömmt man z. B. des<br />

öftern zu hören: «Ich kaufe keine deutschen<br />

Waren, .solange uns die Deutschen ihre<br />

Schulden nicht zahlen.» Ein solches Verhal<br />

ten ist gänzlich falsch. Nach den heutigen<br />

Verträgen werden die deutschen Waren, die<br />

wir kaufen, den Deutschen gar nicht bezahlt<br />

sondern sie werden mit den deutschen<br />

Schulden verrechnet. Je mehr deutsche Ware<br />

man also kauft, desto mehr deutsche Schul<br />

den werden bezahlt. Mit anderen Worten<br />

Die Deutschen zahlen ihre Schulden in Form<br />

von Waren; Dies können sie aber nur tun<br />

wenn wir ihnen die Waren auch abnehmen<br />

Es wäre jeder gerne bereit Geld zu nehmen<br />

den Waren gegenüber sträubt er sich aber<br />

in vielen Fällen. Der Grund für die Abnei<br />

gung, die Zahlung in Waren anzunehmen<br />

liegt oft auch darin, dass man befürchtender<br />

eigenen Industrie dadurch Konkurrenz zu<br />

machen. Wenn man also auch möglichst viel<br />

deutsche Waren kaufen soll, um unsere<br />

deutschen Guthaben auf diesem Weg wieder<br />

hineinzubringen, so muss man doch sehen<br />

dass man nur solche deutsche Waren kauft<br />

die nicht auch in der Schweiz hergestellt<br />

werden.<br />

Ich habe bei der Errichtung der Holka-<br />

Montagewerkstätten und Karosserie-Fabrik<br />

mein möglichstes getan, um diesen Verhältnissen<br />

Rechnung zu tragen. Was bei der<br />

DKW-Meisterklasse irgendwie in der Schweiz<br />

hefgestellt werden kann, wird auch in der<br />

Schweiz bezogen. Das übrige kommt aus<br />

Deutschland, so dass also derjenige, dereine<br />

DKW-Meisterklasse mit Holka-Karosserie<br />

kauft, nicht nur den Vorteil der besseren<br />

Schweizer Qualität für Karosserie, Verdeck<br />

etc. hat, sondern er hat auch die Genugtuung,<br />

dass der Betrag, der nicht der Schweizer Industrie<br />

zugute kommt, zur Bezahlung- der<br />

deutschen Schulden im Lande verbleibt.<br />

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Bern, Freitag, 14. Juni <strong>1935</strong><br />

III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 48<br />

Anforderungen an die moderne Alpenstrasse<br />

A. Sutter, Obering. des Kantons Graubünden.<br />

Welche Anforderungen stellt der moderne<br />

Verkehr in der Hauptsache an Neubau und<br />

Umbau (Modernisierung) von Alpenstrassen<br />

und welche Fragen müssen und welche Fragen<br />

sollten dabei besonders berücksichtigt<br />

werden, worauf kommt es also bei diesen<br />

Arbeiten im wesentlichen an?<br />

Hierzu ist zu sagen, dass von besonderer<br />

Bedeutung sind: die Linienführung, die Längen-<br />

und Querprofile, der Strassenbelag, die<br />

Geländer und die Signalisierung.<br />

Diese einzelnen Fragen des modernen Alpenstrassenbaues<br />

wiederum sind hauptsächlich<br />

abhängig von der Verkehrsdichte des<br />

betr. Strassenzuges, von der Art der Fahrzeuge,<br />

die die Strasse in der Hauptsache benützen<br />

(Autos, Pferdefuhrwerke usw.), ebenso<br />

von dem zu überwindenden Gelände (Steilhänge,<br />

Schluchten usw.), sowie von der Lawinengefahr.<br />

Endlich spielen nicht zuletzt die<br />

Kosten, die für den Neubau bzw. Umbau aufzuwenden<br />

sind, eine meist ausschlaggebende<br />

Rolle, und zwar sowohl was die einmaligen<br />

Anlagekosten, als auch was den späteren Unterhalt<br />

der betr. Strasse anbelangt.<br />

In bezug auf Neubau und Unterhalt dieser<br />

Strassen im Gebirge ist ganz wesentlich von<br />

Bedeutung, ob geeignete Baumaterialien in<br />

der Nähe erhältlich sind, oder ob dieselben<br />

durch weite Transporte unverhältnismässig<br />

verteuert werden.<br />

An Neubauten dürften wohl nur wenige<br />

Strassenzüge für den vorliegenden Ausbau<br />

des Schweiz. Alpenstrassennetzes in Frage<br />

kommen, da in der Hauptsache der Umbau<br />

der bestehenden, d. h. die Modernisierung<br />

unserer heutigen Alpenstrassen als besonders<br />

dringlich bezeichnet worden ist. Es muss .allerdings<br />

betont werden, dass für gut ausgebaute<br />

Alpenstrassen auch die Zufahrtsstrassen<br />

entsprechend erstellt werden müssen, wie<br />

beispielsweise die Walenseesträsse als Zufahrt<br />

zu den bündnerischen Alpenpässen von ganz<br />

besonderer Bedeutung sein wird.<br />

Was nun die Durchführung der beabsichtigten<br />

Modernisierung der Alpenstrassen anbelangt,<br />

so werden wohl einheitlich als Richtlinien<br />

die Normalien für neue und für umzubauende<br />

Bergstrassen zugrunde gelegt, wie<br />

sie von der Vereinigung Schweiz. Strassenfachmänner<br />

aufgestellt und von der Baudirektorenkonferenz<br />

zur Anwendung empfohlen<br />

worden sind, was schon mit Rücksicht auf<br />

die Subventionierung der Bauten durch den<br />

Bund als Voraussetzung gelten dürfte. Die<br />

Kantone werden die Umbauten auf ihrem Gebiet<br />

unter der Oberaufsicht des Bundes durchführen,<br />

wie dies bisher auch bei Wildbachverbauungen<br />

und Flusskorrektionen schon<br />

zur Zufriedenheit aller Beteiligten erfolgt ist.<br />

Mit Rücksicht darauf, dass wohl der Umbau<br />

der bestehenden gegenüber dem Bau von<br />

neuen Alpenstrassen zunächst das überwiegende<br />

Interesse des geplanten Alpenstrassenausbaues<br />

erfordert, werden wir in den nachfolgenden<br />

Ausführungen unser Hauptaugenmerk<br />

auf diese Arbeiten richten.<br />

Daraus ergibt sich schon ohne weiteres,<br />

dass in bezug auf<br />

Linienführung<br />

gewisse Einschränkungen für die Durchführung<br />

zum vornherein bestehen. Vom Standpunkt<br />

des Landschaftsbildes aus kann hingegen<br />

bei der Neutrassierung von Strassen<br />

hierauf entsprechend Rücksicht genommen<br />

werden. Beim Umbau der bestehenden Strassen<br />

hingegen muss im grossen und ganzen die<br />

alte Strassenführung beibehalten werden.<br />

Wohl kann es sich mitunter darum handeln,<br />

schlechte Linienführungen streckenweise zu<br />

verbessern, doch wird dadurch die Gesamtlage<br />

der Strasse nicht wesentlich beeinflusst,<br />

wie beispielsweise, wenn es möglich wäre,<br />

die Strasse statt auf dem linken, auf das<br />

rechte Talufer zu verlegen, wobei ganz wesentliche<br />

Unterschiede in bezug auf Sonnenlage,<br />

landschaftliche Schönheiten, Aussicht<br />

von der Strasse aus usw. zu erzielen wären.<br />

Als eine gewisse Beruhigung für Naturfreunde<br />

kann es aber gelten, dass unsere Vorfahren<br />

auch mit Rücksicht auf das Naturbild die<br />

Strassen meist sehr zweckmässig angelegt<br />

haben, so dass schöne Ausblicke und Lage<br />

in sonnigen Halden in der Hauptsache schon<br />

vorgesehen worden sind. Eine moderne Verbesserung<br />

der Strasse kann auch in dieser<br />

Beziehung gegebenenfalls geschaffen werden,<br />

wenn an Aussichtspunkten besondere Parkplätze<br />

ein Verweilen der Automobilisten ermöglichen.<br />

Bei dem vorhandenen Gelände wird es sich<br />

bei der Linienführung in der Hauptsache also"<br />

darum handeln, beim Umbau unserer Alpenstrassen<br />

die Kurven möglichst übersichtlich<br />

und gut befahrbar zu gestalten und insbesondere<br />

die Wendeplatten so auszubauen, dass<br />

der Verkehr mittelst Motorfahrzeugen, gegenüber<br />

dem früheren Verkehr mittelst Pferden,<br />

diese Stellen anstandslos befahren kann. Als<br />

Kurvenradius ist dabei im Minimum für Haupt'<br />

strassen 30 m angenommen worden, wobei<br />

allerdings ausnahmsweise bei besonders<br />

schwierigen Verhältnissen auf 20 m Radios<br />

heruntergegangen werden kann und bei Wendeplatten<br />

ein äusserer Radius von 12 m als<br />

normal zur Durchführung empfohlen wird. Es<br />

ist hierbei zu berücksichtigen, dass ein Ausbau<br />

einer Wendeplatte, die bisher für den<br />

Pferdefuhrwerkverkehr wohl als gut und genügend<br />

bezeichnet werden musste, sofern sie<br />

dem modernen Autoverkehr dienen soll, Kosten<br />

von 10 000 bis 20 000 Fr., je nach Geländeschwierigkeiten,<br />

erfordern kann, da in<br />

Im Herzen des<br />

Klausen-<br />

Gebietes<br />

Blick von der Vorfrutt<br />

gegen den<br />

Ürnerboden.<br />

-;- (Photo<br />

Sehöjiwetter^IäTmer,<br />

. Glarils.) "'"<br />

3er Regel hohe Wand- und Stützmauern in<br />

Frage kommen und zur Ermässigung-, der<br />

Steigungsverhältnisse oft auch eine Verlängerung<br />

der Strassenachse nötig wird. Wenn<br />

nun in besonders schlechtem Gelände auch<br />

noch die Baumaterialien von weit her angeführt<br />

werden' müssen, so sind die hohen Kosten<br />

eines Umbaues einer solchen Wendeplatte<br />

leicht verständlich. Die Konstruktion<br />

solcher Bauwerke hat auch des öftern noch<br />

auf einen Verkehr mit Langholzkraftwagen<br />

Rücksicht zu nehmen, wodurch die Ausmasse<br />

noch erhöht werden. Als selbstverständlich ist<br />

auch vorauszusetzen, dass in bezug auf<br />

Grundriss bzw. Linienführung einer Strasse<br />

zwischen zwei Kurven eine sog. Zwischengerade<br />

von mindestens 30 m Länge eingeschaltet<br />

werden muss, wie auch eine Uebergangsstrecke<br />

vor Wendeplatten erforderlich<br />

ist, die die Verbreiterung der Fahrbahn in der<br />

Wendeplatte allmählich einleitet.<br />

An dieser Stelle sei auch als massgebend<br />

für die Linienführung einer Strässe hervorgehoben,<br />

dass Niveauübergänge bei Eisenbahnen<br />

möglichst vermieden werden sollten, bzw. die<br />

bestehenden durch Umbauten auszuschalten<br />

sind.<br />

Als besonders erstrebenswert ist anzuführen,<br />

dass Bahnlinien, seien es Nebenbahnen<br />

oder Strassenbahnen, möglichst aus der<br />

Strasse verschwinden sollten, was durch Anlage<br />

eines eigenen Bahnkörpers möglich wird.<br />

Abgesehen von den Gefahren des Verkehrs,<br />

die solche Bahnlinien auf der Strasse mit sich<br />

bringen, werden auch die Kosten des Unterhaltes<br />

der Strasse durch diese Bahnanlage<br />

auf Strassengebiet ganz bedeutend erhöht.<br />

Was nun<br />

Querprofile und Längenprofile<br />

der Strassen anbelangt, so kann gesagt werden,<br />

dass nach den heutigen Grundsätzen<br />

eine Fahrspurbreite mit 3 m angesetzt werden<br />

muss, wobei Fahrzeuge von 2,4 m mit<br />

entsprechendem Spielraum links und rechts<br />

mit je im Mittel 30 cm vorausgesetzt werden,<br />

so dass sich bei Kreuzung zweier Wagen<br />

zwei Fahrspurbreiten von je 3 m = 6 m ais<br />

firiA<br />

10 20<br />

ChamonH<br />

3D w 50 km<br />

'»-<br />

Alpenstrassen<br />

Routesdemontagne<br />

Die schwelt. Alpenpässe.


16 ÄUTOMOBIL-tfEVUE <strong>1935</strong> - No 48<br />

Normalprofil für die Hauptstrassen ergeben.<br />

(Die Normalien sehen vor:,je 35 9m Spielraum<br />

links und rechts längs des Strassenrandes,<br />

zuzüglich zweimal 2,4 m für zwei<br />

sich kreuzende Wagen und 50 cm Spielraum<br />

in der Mitte der Strasse zwischen den sich<br />

kreuzenden Wagen, zusammen 6 m.) Diese<br />

Breite von 6 m wird bei Kurven je nach dem<br />

Radius der Krümmung entsprechend erhöht,<br />

wobei beispielsweise bei Werideplatten Tnit<br />

12 m äüssefem Radius die Verbreiterung der<br />

Strasse bis zu 2 m, also von 6 auf 8 m, gebracht<br />

wird.<br />

In bezug auf die Lichtraumprofile bei Strassenunterführungen,<br />

Tunnels, Galerien u. dgl.<br />

sind 4,2 m als Minimalhöhe angenommen<br />

worden.<br />

Das Quergefälle der Strassen soll je nach Konstruktion<br />

des Belages (Rauhigkeitsgrad) 2—i% betragen<br />

und hängt zudem ab von dem Längsgefälle<br />

der Strassen. Bei Kurven ist nicht nur eine Strassenverbreiterung,<br />

sondern auch eine Erhöhung dös<br />

äussern Kurvenrandes unbedingt erforderlich, so<br />

dass ein einseitiges Gefälle nach innen sich ergibt.<br />

Dieses darf aber allerdings nicht zu stark gewählt<br />

•werden. Quergefälle von mehr als 10% können<br />

Veranlassung geben, dass für Pferdefuhrwerke mit<br />

geringerer Geschwindigkeit ein Abrutschen nach innen<br />

erfolgen kann, was insbesondere bei nasser Witterung<br />

oder Frost gefährlich werden kann. Die<br />

neuesten Ausführungen von Kurven, wie sie beispielsweise<br />

am Klausen mit 12 und 14% TTeberhöhung<br />

zur Ausführung gelangt sind, wobei als<br />

Belag Beton verwendet worden ist, können unter<br />

Umständen zu Schwierigkeiten führen. Ein TJeberführen<br />

des gewöhnlich dachartig ausgebildeten<br />

Strassenquerschnittes mit beidseitigem Gefälle in<br />

die einseitige Ueberhöhung der Kurven muss natürlich<br />

allmählich erfolgen und sollte auf eine Länge<br />

von mindestens 20 m durchgeführt werden. Die<br />

Kurvenüberhöhung erfolgt nicht nur im Interesse<br />

eines gesicherten Fahrens der Motorfahrzeuge, sondern<br />

hat auch für den Bestand der Strasse grosse<br />

Bedeutung, da dadurch die, infolge Zentrifugalkraft<br />

der Autos, erzeugte Schubkraft, von dem Belag<br />

bedeutend besser aufgenommen wird und daher auf<br />

diesen weniger schädliche Wirkungen ausübt. Aus-<br />

Berdem ist auch die Verkehrsregelung durch genügende<br />

Kürvenüberhöhung, d. h. das Rechtsfahren<br />

der Fahrzeuge, eher gewährleistet. Bei grosser Geschwindigkeit,<br />

also bei erhöhter Zentrifugalkraft,<br />

wird jedes Fahrzeug bei nicht erhöhten Kurven<br />

und geringem Krümmungsradius bei einer Rechtskurve<br />

über den linken und bei einer Linkskurve<br />

über den rechten Strassenrand hinausgeschleudert.<br />

Diese Tatsache ist ganz besonders bei unsern Alpenstrassen<br />

mit verhältnismässig kleinem Krümmungsradius<br />

der Kurven sehr zu beachten. Im<br />

Flachland mit Krümmungsradien von 100 bis 1000<br />

Metern und mehr, wobei allerdings grössere Geschwindigkeiten<br />

auftreten, fällt die Uebererhöhung<br />

der Kurven nicht so sehr ins Gewicht. •<br />

Bezüglich der Längsprofile der Strassen ist zu<br />

bemerken, dass bei unsern Alpenstrassen an den<br />

vorhandenen Zuständen in der Regel nicht sehr viel<br />

•geändert werden kann, j ,wenn nicht eine Umgehungsstrasse<br />

oder durchgreifende Aenderunjf der<br />

Linienführung eine Verlängerung der Achse und<br />

dadurch Verringerung der Steigung möglich macht.<br />

Im Maximum sollte die Steigung für unsere Bergstrassen<br />

nach den Normalien 8 Prozent ausnahmsweise<br />

auf kürzerer Strecke 10 Prozent betragen,<br />

doch können diese Annahmen wohl bei den meisten<br />

Gebirgsstrassen kaum eingehalten werden, da<br />

Steigungen bis 12 Prozent an vielen Orten nicht<br />

ausgemerzt werden können. Für den Autoverkehr<br />

bilden diese grössern Steigungen wohl für schwächere<br />

Wagen etwelche Schwierigkeiten, doch sind<br />

die meisten Wagen auch diesen Steigungen gewachsen,<br />

sofern die Fahrbähribefestigung' {gegenüber<br />

den bisher beschotterten Strassen) eine Verbesserung<br />

erfährt, was namentlich durch Pfläste-<br />

Tungen der Fall ist.<br />

Ein Uebergang von Steigungen .in die Horizontale<br />

erfolgt durch Ausrundung der Längsachse,<br />

was inbesondere, auch .bei sogenannten Kuppen,<br />

kurzen Steigungen mit änschliessendem Gefälle,<br />

über Brücken usw. beachtet werden muss.<br />

Die Verbesserung des Längen-r. und Querprofils,<br />

einer Strasse. also die Korrektion' derselben^ Sollte'<br />

stetsfort- einer/ Beläg&ausführung d. sh. Verbesserung<br />

der Fahrbafonoberfläche /vorausgehen. 'Nichts ist<br />

verkehrter, . als wenn,.ein, jßelag hergestellt, wird,<br />

ohne dass vorher die erforderliche Verbreiterung der<br />

Strasse sowie genügende Herstellung eines eichern<br />

Fundamentes für den Belag zur Ausführung gelangt.<br />

Der Untergrund kann, wenn er nicht genügend<br />

entwässert wird oder aus schlechtem Material.<br />

Lehm, Humus usw. besteht, beim Frost sich<br />

ausdehnen und Bewegungen, namentlich Hebungen<br />

in der Strassendecke, hervorrufen, denen die meisten<br />

Beläge nicht widerstehen können. Zerstörungen<br />

derselben sind deshalb mit Sicherheit vorauszusehen.<br />

Allgemein kann daher gesagt werden, dass<br />

jeder Belagsherstellung eine gewissenhafte Prüfung<br />

des Untergrundes und nötigenfalls eine Verbesserung<br />

desselben vorangehen muss. Wenn auch die<br />

Kosten hierfür nicht unbedeutend sind, wird es sich<br />

auf die Datier immer bezahlt machen, wenn diese<br />

Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden. Insbesondere<br />

wird es deshalb für den Ausbau der Alpenstrassen<br />

von grösster Bedeutung sein, dass eine<br />

entsprechende Verbreiterung auf 6 Meter und ein<br />

richtiges Fundament für die Strassen geschaffen<br />

wird. Schon im alten Rom wurde der Gründung<br />

der Ueberlandstrassen die grösste Sorgfalt gewidmet,<br />

weshalb auch Teile dieser Strasse heute noch<br />

in verhältnismässig sehr gutem Zustande angetroffen<br />

werden.<br />

Die Konstruktion der Beläge. '<br />

die auf eine tragfähige Unterlage (Steinbett und<br />

Bekiesung) aufzubringen sind, beruht entweder in<br />

der Verbindung bzw. Verkittung des Schottergerüstes<br />

durch bituminöse oder durch hydraulische<br />

Bindemittel, oder dann in der Zusammensetzung<br />

des Belages durch Pflastersteine als Gross- oder<br />

Kleinsteinpflästerungen, die ebenfalls wieder nur<br />

durch Sand oder aber besondere Bindemittel in den<br />

Fugen eine Verdichtung erhalten. Als bituminöse<br />

Bindemittel kommen in Frage: Teer und Asphalt.<br />

Als Konstruktionen mit hydraulischen Bindemitteln,<br />

gelten Zementschotter und Betonstrassen. Je nachdem<br />

nun die Schwere des Verkehrs und die verkehrenden<br />

Fuhrwerke (Motorwagen oder Pferdefuhren),<br />

sowie die örtlichen und klimatischen Verhältnisse,<br />

die eine oder andere Art der Befestigung<br />

als empfehlenswerter erscheinen lassen, muss auch<br />

die Auswahl des Belages erfolgen. Hierbei spielen<br />

natürlich auch die Kosten eine besondere Rolle,<br />

wobei wiederum einmalige Herstellung und laufender<br />

Unterhalt zu unterscheiden sind. Während beispielsweise<br />

die Pflasterungen und Betonstrassen<br />

wohl die höchsten Herstellungskosten bedingen, ist<br />

der Unterhalt dieser Fahrbahnen besonders billig,<br />

und umgekehrt erfordern Oberflächenbehandlungen<br />

aus Teer oder Asphalt geringe Herstellungskosten,<br />

bedingen aber höhere Unterhaltungskosten, da in<br />

2 bis 3 Jahren Ausbesserungen bzw. Nachteerungen<br />

oder Asphaltierungen erforderlich werden. In Bezug<br />

auf Befahren dieser verschiedenen Beläge kann<br />

gesagt werden, dass die bisher sehr weit verbreiteten<br />

bituminösen Beläge bei starkem Verkehr auf<br />

die Dauer glatt werden, was namentlich bei Regen<br />

und nachher einsetzendem Frost für den Verkehr<br />

hinderlich ist, während Pflasterungen und Betonstrassen<br />

sowie Zementschottersträssen eine viel<br />

rauhere Oberfläche aufweisen und somit, namentlich<br />

in feuchten Lagen, ein besseres Befahren ermöglichen.<br />

Mit Rücksicht auf die Rauhigkeit der Pflasterungen<br />

und Betonstrassen werden vielfach selbst<br />

bei bituminösen Strassen die Kurven oder Wendeplatten<br />

gepflastert oder betoniert. Weil bei Kurven<br />

oder Wendeplatten der Angriff des Belages<br />

durch die Fahrzeuge ein besonders grosser ist, dem<br />

zu widerstehen eine Pflasterung oder ein Betonbelag<br />

eher geeignet sind, werden gepflasterte oder<br />

betonierte Wendeplatten oder Kurven im Unterhalt<br />

sich wesentlich billiger stellen.<br />

Es kann, allgemein gesprochen, grundsätzlich<br />

nicht die eine oder andere Belagsart als die allein<br />

richtige bezeichnet werden, sondern mit Rücksicht<br />

auf die verschiedenen Eigenschaften und örtlichen<br />

Verhältnisse muss der Strassenfachmann die für<br />

die betr. Strassenstrecke zweckmässigste Art bestimmen,<br />

wobei er allerdings in Bezug auf die Kosten<br />

gewisse Bedingungen nicht ausser acht lassen<br />

darf.<br />

Dass bei dem Umbau und der Modernisierung<br />

der Alpenstrassen gleichzeitig auch eine entsprechende<br />

Verstärkung der Kunstbauten,<br />

wie Stützmauern, Brücken usw. für die heutigen<br />

Verkehrslasten durchgeführt werden muss, ist unbedingt<br />

erforderlich, da bisher namentlich eiserne<br />

und Holzbrücken für viel kleinere Lasten und geringere<br />

Breiten der Fahrbahn konstruiert waren.<br />

Insbesondere bei den Brücken erfordert eine Verbreiterung<br />

auf 6 Meter und eine Verstärkung für<br />

mindestens 12 Tonnen schwere Fahrzeuge durchgehends<br />

erhebliche Kosten. Des öftern muss auch<br />

die Lage der Brücke, die mit Rücksicht auf die<br />

billige Herstellung meist senkrecht zum Flusslauf<br />

errichtet wurde, verändert werden, um die engen<br />

Kurven der Ein- und Ausfahrt auszuschalten. Eine<br />

Schrägstellung der Brücke zum Flusslauf wird in<br />

vielen Fällen erforderlich sein.<br />

Dass auch bei den modernen Strassen den Geländern<br />

und Brüstungen sowie Radabweissteinen<br />

die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird, und<br />

beim Umbau der Alpenstrassen diese Hilfsmittel<br />

in genügendem Ausmasse angewendet werden,<br />

dürfte heute eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Ein besonderes Kapitel im modernen Strassenbau<br />

bildet<br />

die Signalisierung.<br />

In dieser Beziehung ist in den letzten Jähren sehr<br />

viel getan worden. Durch die Einführung der eid-<br />

genössischen Verordnung über die StrassensignaE-'<br />

sation sind einheitliche Vorschriften über eine Signalisierung<br />

geschaffen worden. Dabei sind ausser<br />

den sogenannten Gefahrensignalen (dreieckige<br />

weisse Tafeln mit rotem Rand und entsprechenden<br />

Zeichen), die den Automobilisten auf die Gefahrenpunkte<br />

der Strasse aufmerksam machen, auch die<br />

sogenannten Vorschriftssignale (runde weisse Tafeln<br />

mit rotem Rand und entsprechenden Zeichen)<br />

zu erwähnen, neben den sogenannten Hinweissignalen<br />

(blaue Tafeln), die insbesondere als Ortsbezeichnung<br />

dem Verkehr sehr wertvolle Dienste leisten<br />

und ausserdem zur Bezeichnung von Parkplätzen<br />

und Schulhäusern dienen.<br />

Als weiteres modernes Hilfsmittel zur Regelung<br />

des Verkehrs ist anzuführen: die einheitlich für<br />

Hauptstrassen vorgeschriebenen blauen Wegweiser<br />

mit weisser Schrift, während bei Nebenstrassen<br />

weisse Wegweiser mit schwarzer Schrift anzubringen<br />

sind. Ebenso können hier noch erwähnt<br />

werden, die Markierungen der Strassenmitten<br />

durch weisse Striche, die namentlich in Kurven<br />

oder bei Kuppen den Automobilisten auf das<br />

Rechtsfahren besonders hinweisen. Auch die Markierung<br />

der Strassenränder durch weisse Pfähle<br />

mit schwarzem Ring trägt bei Nebel oder Schneetreiben<br />

zur Sicherung des Verkehrs wesentlich bei.<br />

Ein ganz besonders für Alpenstrassen wichtiges<br />

Hilfsmittel für die Fahrer bildet die Kurvenmarkierung.<br />

Trotzdem allseitig wohl deren Wichtigkeit<br />

anerkannt wird, ist, wie in den verschiedenen<br />

Staaten diese Art der Kurvenmarkierung auch<br />

verschieden zur Ausführung gelangt, leider auch<br />

bei unsern schweizerischen Alpenstrassen noch<br />

keine einheitliche Kurvenmarkierung zur Anwendung<br />

gebracht worden. Hier dürfte wohl eine<br />

einheitliche Regelung im Interesse des modernen<br />

Ausbaues unserer Alpenstrassen sehr am Platze<br />

sein.<br />

In Bezug auf eine Beleuchtung moderner Strassen<br />

kann bei den Alpenstrassen mit Rücksicht auf<br />

die grossen Entfernungen von Kraftquellen nicht,<br />

verlangt werden, dass die Grundsätze, die bei modernen<br />

Autostrassen im Flachland für die Beleuchtung<br />

massgebend sind, auch hier Anwendung finden.<br />

Daher wird, mit Ausnahme der Beleuchtung<br />

innerhalb der Ortschaften und ins besonders dunklen<br />

Tunnels oder Galerien, wohl kaum in grösserem<br />

Umfange eine Beleuchtung der Alpenstrassen in<br />

Frage kommen.<br />

In den letzten Jahren ist für die meisten Alipenpässe<br />

seitens (des Schweiz. Automobilclubs durch<br />

Aufstellen von SOS-Stationen dem Automobildienst<br />

eine grosse Hilfe geleistet worden, da diese SOS-<br />

Stationen, selbst im Winter, beinahe ohne jedes<br />

Versagen, zur Herbeirufung von Hilfe bei Unfällen<br />

oder Pannen, wertvolle Dienste geleistet haben.<br />

• Ebenfalls von Bedeutung sind beim Ausbau der<br />

Alpenstrassen die Verbauungen von Steinschlaggebieten,<br />

von Rufen, die des öftern die Strassen<br />

überschütten, und von Lawinenzügen, die namentlich<br />

im Frühjahr den Verkehr gefährden. Diesbezügliche<br />

Anlagen werden allerdings besonders<br />

grosse Kosten verursachen und bedürfen aus diesem<br />

Grunde schon des eingehendsten Studiums.<br />

Der Umfang der Projekte, die für einen Umbau<br />

bzw. Neubau der Alpenstrassen in den einzelnen<br />

Kantonen in Aussicht genommein sind, ist «ur Zeit<br />

noch nicht abgeklärt. Sä wird sich darum handeln,<br />

vorerst die wichtigsten . Verkehrsverbindungen<br />

Nord - Süd und West - Ost auszubauen und je nach<br />

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der Dringlichkeit dürfte deren Einreibung in di»<br />

vorerst mit 12 Jahren angenommene Ausbauperiode<br />

erfolgen. Es sollen dabei die verschiedenen Landesteile,<br />

Westschweiz, Zentralschweiz und Ostschweiz<br />

berücksichtigt werden. Wie weit auch<br />

Neubauten von Strassen unter den Alpenstrassenausbau<br />

fallen, hängt wiederum neben der allgemeinen<br />

Bedeutung derselben, auch von den erforderlichen<br />

Kosten ab, und dürfte eine Auswahl<br />

derselben noch Gegenstand eingehender Untersuchungen<br />

bilden.<br />

Eine besondere Frage bildet die<br />

Offenhaltung von Alpenstrassen im Winter.<br />

Die angestellten Versuche beim Maloja und<br />

Julier haben gezeigt, dass dies unter bestimmten<br />

Verhältnissen möglich ist. Wie weit<br />

aber die dort gemachten Erfahrungen auch<br />

auf andere Alpenpässe übertragen werden<br />

können, werden diesbezügliche Untersuchungen<br />

noch ergeben. So beispielsweise bemüht<br />

sich das Komitee « Pro Gotthard », auch die<br />

ganzjährige Offenhaltung des Gotthards zu<br />

ermöglichen, wobei allerdings sehr schwerwiegende.<br />

Voraussetzungen gemacht werden<br />

müssen, die darin gipfeln, dass ein weitgehender<br />

Ausbau der Gotthardstrasse als Vorbedingung<br />

für eine ganzjährige Offenhaltung<br />

desselben verlangt wird. Wie weit dabei ohne<br />

Tunnelanlagen auszukommen ist, werden die<br />

Untersuchungen noch zeigen. Jedenfalls ist<br />

für eine ganzjährige Offenhaltung eines Alpenpasses<br />

genau festzustellen, ob und in welcher<br />

Ausdehnung Lawinen die Strassenzüge und<br />

Schneeverwehungen verschütten und den<br />

Verkehr beeinträchtigen, da hiervon unseres<br />

Erachtens es abhängen wird, ob überhaupt<br />

mit erschwinglichen Mitteln die nötigen Verbauungen<br />

für die Offenhaltung durchgeführt<br />

werden können. Mit Rücksicht auf auftretende<br />

Lawinen waren es dann auch insbesondere<br />

der Maloja und Julier, die, mit den übrigen<br />

Alpenpässen verglichen, die besten Vorbedingungen<br />

aufweisen. Aus diesem Grunde hat<br />

auch die eidg. Postverwaltung die Offenhaltung<br />

des Maloja im Winter für Postfahrzeuge<br />

durchführen können. Dabei zeigte es sich,<br />

dass die Betriebskosten ganz wesentlich heruntergingen,<br />

sobald der Ausbau der Strasse<br />

durchgeführt war. Bei den. Versuchen am<br />

Julier stellte es sich heraus, dass es oft nur<br />

kurze Strecken sind, bei denen die Verwehungen<br />

ein Passieren für Autos besonders<br />

gefährden. Das Stellen von entsprechenden<br />

Schneeschutzwänden hat hierbei aber sehr<br />

günstige Resultate gezeigt. Die Oeffnung des<br />

Juliers als Nord-Süd-Alpenübergang im Winter<br />

hat für den Fremdenverkehr einen überaus<br />

grossen Erfolg gehabt, sind doch vom November<br />

1934 bis Mitte Mai <strong>1935</strong> zirka 10000<br />

Autos über den Julier gefahren, darunter eine<br />

grosse Anzahl Gesellschaftswagen, so dass<br />

mit einer Frequenz von annähernd 40000<br />

Personen gerechnet werden darf. Vergleichen<br />

wir hiermit die entstandenen Kosten für die<br />

Offenhaltung des Juliers im Winter von zirka<br />

30 000 bis 40 000 Fr., so darf wohl gesagt<br />

werden, dass die Offenhaltung dieses Passes<br />

im Winter als gerechtfertigt erscheint. Allerdings<br />

muss davor gewarnt werden, bei einer<br />

Oeffnung anderer Alpenpässe im Winter mit<br />

demselben Erfolg unter allen Umständen zu<br />

rechnen, da sowohl der Verkehr als auch die<br />

entstehenden Kosten, namentlich in bezug auf<br />

Verbauungen gegen Lawinen, ganz wesentliche<br />

Unterschiede aufweisen können.<br />

Zum Schlüsse sei betont, dass<br />

ein moderner Alpenstrassenausbau<br />

jedenfalls nicht zuletzt auch für den internationalen<br />

Verkehr von besonderer Bedeutung<br />

ist, und das schon mit Rücksicht auf die umliegenden<br />

Länder, die in bezug auf Autostrassenausbau<br />

ganz Hervorragendes schon<br />

geleistet haben. Der Ausbau unserer Alpenstrassen<br />

ist für den Schweiz. Fremdenverkehr<br />

und damit für die gesamte Schweiz.<br />

Volkswirtschaft von grösster Bedeutung, ganz<br />

abgesehen von der Möglichkeit, durch diesen<br />

Alpenstrassenbau weitgehende Arbeitsmöglichkeit<br />

für unsere Arbeitslosen zu schaffen.<br />

Deshalb gebührt dem Komitee für die<br />

Alpenstrasseninitlative für seine Pionierarbeit<br />

sowie den Bundesbehörden für ihre<br />

tatkräftige Unterstützung der Frage und<br />

Förderune der Sache unser besonderer Dank.


N»48- <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 17<br />

Drehscheibe Gotthard<br />

.Von Hans Rudolf Schmid.<br />

Der Ruhm von Bergen und Pässen ist oft<br />

so schwer zu fassen und zu erklären wie der<br />

Ruhm von einzelnen Menschen, an deren Namen<br />

sich ein für allemal das Verdienst einer<br />

Erfindung, einer Leistung, einer hervorragenden<br />

Eigenschaft geknüpft — ob solche Attribute<br />

einer scharfblickenden Kritik standhalten<br />

oder nicht, Ruhm bleibt Ruhm. Es ist<br />

auch heute noch Tatsache, dass der Qotthard<br />

zu den berühmtesten Alpenstrassen gehört,<br />

obschon es anderswo ebenfalls Schluchten,<br />

Galerien und enggebänderte Haarnadelkehren<br />

gibt. Aber in einem Punkt wird der<br />

Qotthard nie übertroffen werden: in seiner<br />

zentralen Lage, die dem Automobilisten gestattet,<br />

auf kürzestem ,Wege vom einen Fuss<br />

der Alpen zum andern zu gelangen. Andere<br />

Pässe haben weitere Wege oder es müssen<br />

zwei Passhöhen überschritten werden, ehe<br />

man so weit ist, dass man den Wagen bloss<br />

noch zu bremsen braucht. Im Heer der Alpenstrassen,<br />

die von Norden nach Süden<br />

führen, steht der Gotthard mitten drin, dm<br />

Mittelpunkt gewissermassen, unterschient von<br />

der Eisenbahn, die sich um Kehren und<br />

Brücken nicht zu kümmern braucht und geradlinig<br />

den Weg durch die Nacht des Gesteins<br />

verfolgt.<br />

Woher der Ruhm des Gotthards? Julius<br />

Cäsar hatte die Lepontinischen Alpen, d. h.<br />

das Gotthardmassiv, die höchste Erhebung<br />

des Gebirges genannt. So berichtet Carl<br />

Spitteler in seinem wenig bekannten Gotthard-Buch:<br />

« Ein lateinischer Spruch aber war für die weltlichen<br />

Gelehrten der Reformationszeit so unanfechtbar<br />

wie ein Bibelspruch für die Theologen. Dann<br />

setzte man als selbstverständlich voraus, dass derjenige<br />

Gehirgsknoten, welcher vier grosse Flüsse<br />

nach vier "Weltgegenden sendet, der höchste sein<br />

müsse, weil das Wasser erwiesenermassen von<br />

oben kommt. Endlich erblickte man in dem Namen<br />

Gotthard eine Bestätigung, indem man den Namen<br />

fälschlicherweise mit Gott in Zusammenhang<br />

brachte, als ob Gotthard den- Gott unter den Bergen<br />

bedeuten wollte. Dieser Gallimathias beginnt mit<br />

Aegidius Tschudi im Jahre 1538 und dauert bis<br />

gegen das Ende des 18. Jahrhunderts. Noch um die<br />

Mitte desselben wurde in einem Alpenpanorama<br />

des Vierwaldstättersees der Titlis für den Gotthard<br />

ausgegeben, und zwar von einem Gelehrten von<br />

Ruf. Der Herr urteilte vollkommen richtig: Wenn<br />

der Gotthard der höchste Berg ist, so muss der<br />

höchste Berg der Gotthard sein. Erst Saussure,<br />

der Besteiger des Montblanc, kam der Wahrheit<br />

auf die Spur. Zum Gelehrtenruhm gesellte sich der<br />

ästhetische Ruhm. Jetzt wurde der Gotthard, welcher<br />

früher allgemein scheusslich, grässlich, wehmütig,<br />

trostlos geheissen hatte, plötzlich erhaben,<br />

herrlich, wundervoll!»<br />

So weit Spitteler. In der gleichen Schrift<br />

hat er eine Schilderung des geschichtlichen<br />

Verlaufes gegeben, den der Gotthardverkehr<br />

nahm — der Gotthard wurde ja von allen<br />

grossen Alpenpässen zuletzt entdeckt und<br />

erbaut, weil gewaltige Naturhindernisse dem<br />

Menschen wie dem Saumpfad den Weg versperrten.<br />

Wie aber trotzdem in der Geschichte<br />

mitunter geschwindelt wird, zeigt<br />

die .Gegenüberstellung zweier Zitate. Aegidius<br />

Tschudi schreibt 1538: «Von Uri über<br />

den Gotthard ist eine vornehme, stäts brüchliche<br />

Landstrass, die Kaufmannsgüter Sommer<br />

und Winter zu fertigen jeder Zeit gewesen<br />

und annoch.» Spitteler bemerkt dazu:<br />

«Schade, dass die Notiz ein kleines Gebrechen<br />

hat: sie lügt. Das kann dem redlichsten<br />

Manne passieren, wenn er mehr sagt, als er<br />

Schöllenenstrasse und Teufelsbrücke.<br />

weiss.» Im Jahr 1624 reiste ein polnischer<br />

Prinz mit Gefolge zu Pferd über den Gotthard.<br />

Im Reisebericht steht, dass der Prinz<br />

allerdings zu Pferde hinüberzog, indessen<br />

«mehr zu «Fuss als reitend». Der Führer<br />

musste ihn öfter unterm Arm fassen und ihm<br />

hinüberhelfen. Man ritt also mehr auf Schusters<br />

Rappen als zu Pferd über den Gotthard,<br />

wenigstens bis zum Beginn des<br />

18. Jahrhunderts, als das Urnerloch die in<br />

der Luft hängende, um den Felsen herumführende<br />

«stiebende Brücke» ersetzte. Man<br />

muss nämlich wissen, dass das 70 Meter<br />

lange Urnerloch für die damalige Zeit nicht<br />

nur eine technische, sondern auch eine finanzielle<br />

Leistung bedeutet hat. In einer Epoche<br />

des Verkehrsrückganges am Gotthard, wo<br />

die reisenden Kaufleute die billigeren Bündner<br />

Pässe vorzogen und damit die Urner zu<br />

Schaden brachten, beschlossen diese, das<br />

Naturhindernis oberhalb der Teufelsbrücke<br />

zu durchbrechen und die «stiebende Brücke»,<br />

die für Mann und Maultier gleich unangenehm<br />

war, zu beseitigen. Mit der Vollendung<br />

des Urnerlochs wurde der Gotthard erst<br />

recht konkurrenzfähig. Der Kürze des Ueberganges<br />

halber nahm man die etwas höheren<br />

Zölle leicht in Kauf, die die Urner zu Flüelen<br />

und unterhalb Rodi — im Dazio grande,<br />

dem «grossen Zoll» — verlangten.<br />

Das alte Grimselhospiz, wie es sich im Mai und<br />

Juni zeigt, wenn der Stausee sein sommerliches<br />

Niveau noch nicht erreicht hat.<br />

Was wir mit diesen historischen Reminiszenzen<br />

dartun wollen, ist nur das eine: der<br />

Ruhm des Gotthardpasses ist jung, er nimmt<br />

seinen eigentlichen Ursprung im technischen<br />

Wunder des Urnerloches. NIn neuerer Zeit<br />

haben sich noch zwei sehr wichtige Moment©<br />

dazugetan, die vom Begriff Gotthard nicht<br />

mehr zu trennen sind: der Tunnel und die<br />

Festung. Kunstbauten im Hochgebirge sind<br />

immer mehr oder weniger gefährdet, die Natur<br />

ist so überstark, dass der Mensch sein<br />

Werk beständig im Auge behalten muss. Das<br />

gilt von der Bahn wie von der Strasse. Und<br />

wir sind heimlich stolz darauf, diesen Punkt<br />

auf der europäischen Landkarte, der die unmittelbarste<br />

Verbindung zwischen Nord und<br />

Süd aufweist, unser eigen zu nennen.<br />

So sehr auch die Strategie sich an bestehende<br />

geographische Gegebenheiten, an materielle<br />

Tatsachen und Möglichkeiten hält, so<br />

wird doch jede permanente Befestigung der<br />

Oertlichkeit, auf der sie sich befindet, eine<br />

vermehrte Bedeutung geben. Oder besser :<br />

die Bedeutung einer Landschaft, eines Gebirges,<br />

einer Flussrinne wird durch den Bau<br />

von Festungsanlagen erst recht hervorgehoben.<br />

Der Berg wird zum Stützpunkt, zum<br />

Schutzpunkt. Er ist ein von der Natur bestellter<br />

von den Menschen verehrter Schirmherr des<br />

Landes, der Gotthard. Er trägt einen zarten<br />

Glorienschein der Vaterlandsliebe, dieser<br />

Gotthard, der nach den vier Himmelsrichtungen<br />

vier Ströme aussendet, der als Wächter,<br />

Turm und Riegel die zentralsten Verbindungslinien<br />

eines ganzen Gebirgslandes beherrscht<br />

— und dazu noch den Namen Gottes<br />

für sich in Anspruch nimmt.<br />

Drehscheibe Gotthard: Die vier Flussläufe,<br />

die sich vom Kreuzgiebel der Alpen herlei-<br />

JUetkid<br />

das heitneÜge, qep(JUqte<br />

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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 48<br />

ten, bilden ein Strassenkreuz erster Ordnung<br />

in der Welt. Hier begegnen sich die Verbindungswege<br />

vom Qenfersee zum Rheintal,<br />

vom schweizerischen Mittelland zum Tessin.<br />

Die ganze 5 Mittelschweiz wäre ohne Gotthardbahn<br />

und -strasse vom südlichen Sonnenländchen<br />

der Heimat abgeschnitten. In<br />

den Flanken des Gotthardmassivs sitzen die<br />

Scheitelpunkte der Furka und der Qrimsel,<br />

des Oberalp und des Lukmaniers, Strassen,<br />

die sich mühselig über steil Triften und graue<br />

Schutthänge winden und aus den rauschenden<br />

Gebirgstälern herausiühren in die Ebenen<br />

der breiten Ströme. Bedenkt man einen<br />

Augenblick, dass Graubünden mit dem Zürichseegebiet<br />

nur durch die Wallenseeverbindung<br />

zusammenhängt, so wird die Wichtigkeit<br />

des Oberalppasses erst recht klar.<br />

Nicht viel anders ist es mit dem Wallis —<br />

von der Grimsel bis zum Col de Pillon kein<br />

gebahnter Weg aus der inneren Schweiz. Darum<br />

sind die Strassen, die die Drehscheibe<br />

Gotthard ausmachen, für uns so ausserordentlich<br />

kostbar. Sie sind ein Lebenselement der<br />

Schweiz, diese Strassen — von der landschaftlichen<br />

Schönheit, die sie erschliessen,<br />

ganz zu schweigen.<br />

Haben Sie schon die dramatische Schönheit<br />

der Passfahrten bemerkt? Ich meine<br />

»licht die ewigen Klagen über die schlechten<br />

Strassenstellen, die der Mitfahrer vieler Automobilisten<br />

als ständiges Thema zu hören<br />

bekommt, meine auch nicht die .mehr oder<br />

weniger sanften Flachland-Diskussionen, wie<br />

sie zwischen Führern von Motorfahrzeugen<br />

gelegentlich entstehen, wenn der eine glaubt,<br />

der andere sei ihm in die Quere gekommen.<br />

Nein, das Gebirge ist erzieherisch, ein jeder<br />

hat mit der eigenen Sicherheit gerade genug<br />

zu tun. Und die dramatische Schönheit der<br />

Alpenstrassen: sie liegt in der Steigung und<br />

Steigerung. Die dramatische Steigerung der<br />

Machtmittel der Natur ist gerade an den<br />

Pässen im Gotthardgebiet doppelt eindrucksvoll.<br />

Da zwängt sich, aus der Ebene kommend,<br />

an einer Felsenstelle die Strasse samt dem<br />

Schienenstrang eng neben,dem Fluss vorbei<br />

— die Strasse holt aus in weiten Kehren,<br />

überwindet die Talstufe, während die Bahn<br />

sich im Bergesinnern hinaufspiralt. Eine<br />

kurze, ebene Strecke zum Ausruhen des Auges,<br />

dann ein neuer Sprung in die Höhe, die<br />

Rasenflächen sind nicht mehr so maiengrün<br />

wie weiter unten, sie sind ein wenig braun<br />

und verzettelt, die Felsen treten in ihrer<br />

grauen Nacktheit aus der Vegetation heraus,<br />

Alpenrosen zu ihren Füssen. Die Strasse<br />

klettert unentwegt, bald auf dieser, bald auf<br />

jener Seite des schäumenden Baches, den<br />

Hang empor. Immer mehr treten die Anzeichen<br />

der menschlichen Behausungen zurück;<br />

alles, was zu unserem Täglichen gehört, versinkt<br />

hinter uns in der Tiefe.<br />

Kommt schon die Passhöhe? Nein, noch ist<br />

ein scharfer Stich zu überwinden. Die Schutthänge<br />

der Berge drängen sich an die Strasse,<br />

der Weg wird flach, man ist oben, der Motor<br />

heult nicht mehr, bald kann er am Seelein<br />

der Passhöhe verschnaufen. Das ist der Ruhepunkt<br />

im dritten Akt. Besinnliche Fahrer<br />

pflegen auf den Passhöhen etwas zu verweilen.<br />

Ein Paar Häuser mit dicken Mauern<br />

stehen an der Strasse, eigentlich Burgen,<br />

zum Trotz gegen Schnee und Winterkälte<br />

gebaut. Und zum Trotz gegen den Wind.<br />

Denn auf den Passhöhen ist Windstille selten,<br />

meist pfeift der Wind kühl von den<br />

Gletscern herab, selbst bei Sonnenschein.<br />

Man verkriecht sich irgendwohin zum Picknicken,<br />

vielleicht in den Windschatten eines<br />

Felsblockes am Bergseelein, vielleicht auch<br />

in die geschützte Terrasse des Hotels oder<br />

im bequemen Polster des Wagens selbst.<br />

Es ist schade, dass viele Fahrer die Fähigkeit,<br />

sich auszuruhen, verlieren, sobald sie in<br />

der Nähe ihres Wagens sind. Das Auto ist<br />

ein kostbares Ding, man mag sich nicht.zu<br />

weit davon entfernen. Auf Passhöhen, wo<br />

zumeist reichlich ebener Platz zum Parken<br />

vorhanden ist, und sei es auch auf einer<br />

steinbesäten Wiese, sollte man sich die Gelegenheit<br />

zu einem Spaziergang nicht rauben<br />

lassen. Jede Passhöhe hat ihren kleinen<br />

Aussichtsberg neben sich, manche hat auch<br />

eine Aussichtsstrasse, einen Fussweg, der in<br />

die Flanken der Berge führt und den Blick<br />

in die Tiefe der Täler erst recht öffnet. Natürlich<br />

erprobt jeder Besitzer, gerne die Leistungsfähigkeit<br />

seines Motors, erzählt jeder<br />

gerne davon, dass er an einem Tag vier oder<br />

fünf Pässe hinter sich gebracht habe. Aber<br />

die Natur ist nicht dazu da, um an ihr vorbeizurasen.<br />

Passhöhen sind erst recht zum<br />

Ausruhen gemacht. Sonst wären die Hospize<br />

ja nicht entstanden. Die Passhöhe ist die<br />

natürliche Pause zwischen Auf- und Abstieg.<br />

Was nun folgtest nicht minder spannungsvoll<br />

als die Fahrt auf die Höhe: der Sprung<br />

in die Tiefe, der Wettlauf mit dem Wasser,<br />

das wie ein zartes Gewebe über Felsenbänke<br />

fällt und im tosenden Bach talwärts stürzt.<br />

Wietier holen wir aus in die Felswände 'zur<br />

Rechten und zur Linken, die .Wehrsteine'smd<br />

bald links, bald rechts vom Wagen, die Kehren<br />

in die Luft hinausgebaut, eine dicht über<br />

der andern. Nirgends schöner und eindrucksvoller<br />

als im Tremola-Tal, am Südhang der<br />

Gotthardstrasse. Der Kehre sind 46. Das<br />

Hospiz auf St. Gotthard liegt 2095 m hoch,<br />

Airolo 1189 m. Diese 906 m Höhenunterschied<br />

entsprechen einer Luftliniendistanz<br />

von 3500 m — die Strasse legt mit 13 km<br />

beinahe den vierfachen Weg zurück.<br />

Das ist freilich eine Geduldsübung für den<br />

Automobilisten, eine Geschickfichkeitsprüfung<br />

und ein Examen des Gleichgewichtssinnes<br />

— aber es ist nun einmal im Leben so,<br />

dass alles Schöne erobert werden muss. Unterdessen<br />

schweben wir talwärts, schon beginnt<br />

die Strasse zahmer zu werden, noch<br />

ein paar grosse Kehren und auf dem Talboden<br />

empfängt uns das sichere Gefühl, gut gelandet<br />

zu sein. Die Talstufe weiter unten ist ein<br />

Kinderspiel gegen die Haarnadelschleifen in<br />

Für viele Autofahrer ist Graubünden noch<br />

Neuland. Denn es ist noch nicht viele Jahre<br />

her, dass diese herrliche, rauhe und milde<br />

Bergschaft dem Auto verschlossen und ein<br />

Teil des Volkes derart autofeindlich war, dass<br />

der Befürworter dann und wann nicht nur<br />

grobe Worte zu hören bekam. Vielleicht nicht<br />

ganz zu Unrecht, wenn man der völkischen<br />

Eigenart und den Besonderheiten des Landes<br />

Rechnung trägt Da aber Graubünden nicht<br />

nur Bauernland, sondern auch Gaststätte ist,<br />

konnte man sich schliesslich den Neuerungen,<br />

Erleichterungen und Ausgestaltungen des<br />

Reiseverkehrs auf die Dauer nicht entziehen.<br />

Die Hartnäckigkeit jener Churer Bürger, die<br />

ihre Wagen jenseits der Landquarter Rheinbrücke<br />

auf sanktgallischem Boden einstellten,<br />

siegte. Die chinesische Mauer fiel!<br />

Man ging allerdings diplomatisch und sorglich<br />

vor: Um-den Unwillen des Souveräns<br />

nicht allzustark zu erregen, wurden erst nur<br />

die wichtigsten Durchgangsstrassen geöffnet.<br />

Zudem beschränkte man die Maximalgeschwindigkeit<br />

in den Dörfern auf 12 Kilometer.<br />

Die Folge davon war, dass ich in<br />

Zizers gebüsst wurde, weil mich die Kontrolle<br />

mit 18 Kilometer stoppte! Da mein Name nicht<br />

lesbar oder genügend sichtbar war, wurde ich<br />

der engen Schlucht, aber nochmals braust<br />

der Fluss an Felswänden hernieder, bis wir<br />

draussen sind in der Ebene, wo man den<br />

Pferdekräften des Motors freien Lauf lassen<br />

kann.<br />

Passfahrten zählen zu den stärksten und<br />

unvergesslichsten landschaftlichen Erlebnissen.<br />

Nirgends offenbart sich das Gewaltige<br />

der Gebirgsnatur eindringlicher, als in dem<br />

raschen Wechsel zwischen der zivilisierten<br />

Stadt und der felsigen Einöde, die auf den<br />

Scheiteln der grossen Pässe auf den Besucher<br />

wartet. Die Geschwindigkeit des Automobils<br />

schwächt diese Eindrücke nicht ab,<br />

sondern verstärkt sie. Niemand hat dieses<br />

Erlebnis in greifbarerer Nähe als wir — und<br />

nirgends ist es so ausgeprägt, wie auf den<br />

Höhen des Urgebirges, das zwischen dem<br />

nördlichen und dem südlichen Europa liegt,<br />

auf der Drehscheibe Gotthard.<br />

Passland Graubünden<br />

Von Hans Rcelli.<br />

auf den Namen des damaligen Regierungsrates<br />

für das Bau- und Polizeiwesen mit 10<br />

Franken, die ich auch gleich zu entrichten<br />

hatte, bestraft. Als sich aber die meisten Autler<br />

der bündnerischen Mentalität anzupassen<br />

suchten, wurde das Verhältnis zwischen Fahrern<br />

und Nichtfahrern besser. Die paar unvernünftigen<br />

Renner schlugen sich entweder<br />

in den tückischen Kurven die Schädel ein oder<br />

wurden, gebremst durch die bogenreichen<br />

Strassen, vernünftig. Schliesslich wurden auch<br />

die meisten übrigen, also auch die Zufahrtsstrassen,<br />

freigegeben. Ich war einer der Ersten,<br />

der — am Volant seines Automobils —'<br />

in Arosa landete; zugleich tastete ich im Auftrag<br />

der Gemeinde all die knappen Nebenwege<br />

samt den noch knapperen Brücken ab.<br />

Als ich aber mit einem kontrollierenden Gemeinderat<br />

den Obersee umfuhr, brüllte mich<br />

eine hemdärmelige Aroser Berümtheit, die<br />

auf ihrem Balkon die idyllische Stille genoss,<br />

erschreckend an. Jene Ausbrüche brauche ich<br />

nicht wiederzugeben. Denn heute besitzt die<br />

Aroser Berühmtheit einen klassischen Achtzylinder.<br />

Wenn zu Beginn des bündnerischen Automobilismus<br />

die Strassen wohl schmal aber<br />

gut waren, so verschlechterten sie sich mit<br />

Stf. Gatteriand<br />

II Stadt St. Gallen, die Stätte alter Kultur § | j<br />

u. Handelsplatz. Das Kur- u. Touristen- 1<br />

gebiet Bodensee, Rheintal, Toggenburg,<br />

BadRagaz, St. Galler Oberland,<br />

Wallensee, Rapperswil, bietet mit<br />

seinem weitverzweigten, gut ausge-<br />

i<br />

bauten und wohlgepflegten Strassen- 1<br />

I<br />

netz reiche Abwechslung für den Auto-<br />

fahren<br />

Verband St. Gallischer<br />

Verkehrs vereine<br />

Sitz Rorschach<br />

&ülauulln<br />

Der ungeheure Aufschwung des Sportes in den<br />

letzten Jahren hatte auch grossen Einfluss auf<br />

die Gestaltung der Herrenmode. Die Wünsch»<br />

der sog. Sportgeneration sind viel praktischer<br />

und nonchalanter geworden. Wir haben dieser<br />

Einstellung von Anfang an weitgehendes Interesse<br />

gewidmet und Neuheiten gebracht,<br />

welche die freie Sportauffassung mit der höchsten<br />

Eleganz glücklich verbinden.<br />

CMMmmoiL/,


48 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

dem zunehmenden Fährverkehr. Seit Jahren<br />

jedoch bemühen sich die Bündner Strassenmänner<br />

mit Erfolg um Verbesserungen, Verbreiterungen,<br />

Uebersichtlichkeit und staubfreie<br />

Unterlagen. Wenn ungeduldige Hoteliers<br />

auf die sichtbareren Taten der Nachbarländer,<br />

die ihre Bergstrassen meist als Kriegsstrassen<br />

bauten, hinweisen, so darf ebenso darauf hingewiesen<br />

werden, dass in der kurzen Zeitspanne<br />

des bündnerischen Automobilismus<br />

tatkräftig gearbeitet würde. Autobahnen, wie<br />

sie heute Deutschland in bewundernswerter<br />

Weise erstellt, eignen sich für ein Bergland,<br />

das schliesslich nicht durchrast, sondern gesehen<br />

werden will, nicht. Gewiss sind die bestehenden<br />

Passübergänge, fachmässig betrachtet,<br />

kaum erstklassig; sie werden aber<br />

im Laufe weniger Jahre — sofern man auch<br />

in Bern noch etwas mehr für die schweizerischen<br />

Passwege tun will — allen Ansprüchen<br />

genügen.<br />

Wer übrigens als Naturgeniesser durch die<br />

Täler und über die Berge fährt, achtet nicht<br />

mehr auf Uhr und Kilometerzähler und ärgert<br />

digen Eigenheit. Was für die Schweiz im ganzen<br />

gilt: auf kleinstem Räume die grössten landschaftlichen<br />

Verschiedenheiten zu vereinen, gilt für Graubünden<br />

im besonderen. In ein paar Autostunden<br />

schon befinden wir uns nach gelbem Korn, fruchtbaren<br />

Aeckern, Eichemväldern und Rebgehängen<br />

mitten in Eis und Schnee, Fels und strammkühler<br />

Luft Von Landquart rolle ich durch die nur anfangs<br />

dräuende Felsklus nach Klosters und Davos<br />

oder im immer noch behaglichen Rheintal hinauf<br />

nach Chur. Der Abstecher nach Arosa lohnt sich<br />

— dem Kurven-Besessenen sei verraten, dass er<br />

auf einer Strecke von 30 Kilometer über 300 denkbare<br />

und undenkbare Böglein, Ränke und Haarnadeln<br />

zu meistern hat (allerdings ist diesen Drehungen<br />

der Reiz etwaiger Gefährlichkeit durch<br />

sorgfältige Ausbauungen genommen!). An der<br />

Tüchtigkeit de* Aroser als Autolenker ist jedenfalls<br />

ihre sie immer wieder schulende Strasse schuld.<br />

Sieber ist Chur, Kantonshauptstadt und Bischofesttz,<br />

autotouristisch der wichtigste Ausgangspunkt.<br />

Ich zähle auf: über Parpan-Lenzerheide<br />

nach Tiefenkastöl — die Hinabfahrt bietet überwältigende<br />

Ausblicke — und weiter durch das<br />

Oberhalbstein und über den Julierpass, der jetzt<br />

auch •winteiüber fahrbar ist, ins Engadin nachSilvaplana<br />

- St, Moritz-Pontresina - Zuoz -Unterengadin<br />

oder entgegengesetzt nach Maloja und ins wilde<br />

prachtvolle Bergell. Von Pontresina wiederum lohnt<br />

Eich die Fahrt im Glanz der Berninagletscher nach<br />

Poschiavo, dem lieblichen Le Prese mit Pfirsichen<br />

i und Rosen an der Hotelmauer und weiter hinunter<br />

ins weinwarme Veltlin Oder ich pirsche dem Geleise<br />

der Rhätischen Bahn nach bis Thusis, zwänge<br />

mich durch die ewigdämmernde tosende Viamalaschlucht,<br />

gewinne terrassenförmig, auf behäbigem<br />

Tale die Höhe und zweige in Splügen über, den<br />

gleichnamigen Pass nach Chiavenna ab, wo ich<br />

durch das Bergell wiederum ins Bergell zurückkehre.<br />

Fahre ich der Nase nach, schraube ich mich<br />

rasch am Bernariin hoch, um nach unvergleichlichen<br />

Bildern, die sich immer südlicher und reifender<br />

erfüllen, in Bellinzona einzumünden. Noch<br />

andere Möglichkeiten bieten sich mir von Chur aus:<br />

ich will ins Bündtier Oberland, besuche Flims und<br />

eein mitten im Wald gelegenes Hoteldorf Waldhaus-<br />

Flims mit dem beinahe weltberühmten tanngrünen<br />

Caumasee und komme weiter über Uanz und Disentis<br />

auf schmaler aber meist guter Strasse zur<br />

Öberalp-PasshÖhe (schon bin ich im Banne des<br />

Gotthardmassivs), oder ich schwärme, gütgelaunt,<br />

in Disentis links aus, um mich im Medelsertal an<br />

Gamsrudeln und landwirtschaftlichen Einfällen zu<br />

ergöt?en uud endlich über den Lukmanier Biasca<br />

und Bellinzona zu erreichen. Und wiederum kann<br />

ich von Bellinzona das Misox empor und über den<br />

Bernardin ins geliebte Graubünden, das ich ja<br />

verlassen möchte, zurück. Uebrigens verbinde ich<br />

Thusis auf recht romantischem, schluchtigem und<br />

gähem Wege mit Tiefenkastei und kann von dort,<br />

statt über den schier ausgefahrenen Julier, über<br />

den weniger bekannten, doch reizvolleren Albula<br />

ins Engadin; die Abzweigung bei Alvaneu nach<br />

Wiesen und durch das enge, waldige und felsenklotzige<br />

Tal der «Zügen» nach Davos bleibe nicht<br />

unerwähnt. Dieser Kreis ist geschlossen. Und nun<br />

beginnt ein anderer, fernerer Kreis, den ich mit<br />

den Sternpunkten: Davos-Flüelapass (von der Höhe<br />

erblicke kh bei sichtigem Wetter das stolze Tarasjjer,<br />

Scfyloss). — Süs^Zernezt-Ofehpass-Umbrail-Börmio-Ti'ranö-Ti'eifnina-Älb'uia-Üavös<br />

i teMna-Älbulä-Davö vollende. Diese<br />

Rundtöür Ist "grössariig " und' "ünvergesslich. " " "Eiri- :<br />

sich nicht mehr über eine auf Geschwindigkeit<br />

nicht geeichte Bahn. Die Bündner Strassen<br />

kreisen in solche Stimmungen hinein, in solche<br />

Einsamkeiten, Kühnheiten und Farbenspiele,<br />

dass man ihnen dankbar sein sollte.<br />

Sie durchschneiden kaum ein Tal, sie wiegen<br />

es beidhangig aus; sie brechen nicht durch<br />

den Berg, sie schwingen schwindelig an ihm<br />

empor und lassen die Lust des Höherschraubens,<br />

des Himmelwerdens wunderbar erleben.<br />

Und köstlich schleifen sie von den Höhen in<br />

Ringen und weitgezogenen Bogen, langsam<br />

hinab. Man verfolgt die Grenzen: bis hierher<br />

herrschen Fels und Eis, dort nach den Edelweiss<br />

blühen an Hang und schlichten Seeufern<br />

Alpenrosen, hier beginnen die Bäume,,<br />

krüppelig noch, mehr in die. Breite als Höhe<br />

wachsend, mählich aber waldhaft aufrecht..<br />

Dazwischen, in Lichtungen, leuchten blaue<br />

Wiesen, Enzian an Enzian. Schon schimmert<br />

weisslich das Dorf herauf, in das wir nicht<br />

hineinbrechen, sondern gemächlich hineingleiten.<br />

Ich möchte dam Autowanderer kein festes Programm<br />

für seine B'ündner Fahrten vorschlagen; ich<br />

möchte ihn auch nicht über unsere Pässe ins nachbarliche<br />

Ausland jagen, sondern ihn, ohne an der<br />

Nase herumzuführen, im eigenen Lande halten; Ich<br />

biege, von Zürich kommend, beispielsweise in Sargans<br />

nach Trübbach ab, streife das lichtensteinische<br />

Balzers und fahre über die einzigartige Luziensteig<br />

riacb Mayenfeld (Maienfeld mit «i» geschrieben,<br />

sei falsch, sucht mir der Stadtpräsident bei<br />

einem Glase sternstrahlendem eigenen Wein zu beweisen).<br />

Schon bin ich in Bünden. Und wer diese.,<br />

weingesegnete Herrschaft, des Kantons nicht kennt,/'<br />

kennt Graubünden nur in seiner bergigen und walmal<br />

bin ich allerdings am Umbrail mitten im Juli<br />

im Schnee stecken geblieben — aber die italienischen<br />

braunfinsteren Zöllner entpuppten sich als<br />

liebenswürdige Helfer. Brich an einem blauen<br />

Frühmorgen auf, die Wunder warten deiner! —<br />

Davos ist, wie St. Moritz auch, nicht nur winterliches<br />

Skitouren-Zentrum, sondern ebensosehr auch<br />

sommerliches Standquartier für den Autler. Vor<br />

allem bildet der J"!üela die kürzeste Fahrverbindung<br />

von Landquart über Davos nach dem Unterengadin<br />

(auch Oberengadin) und seinen bekannten<br />

Heilbädern Schuls-Vulpera-Tarasp. Mählich wird<br />

auch die Unterengadiner Strasse ruhiger und besser,<br />

nachdem sie jahrelang in kläglichem Zustande<br />

war. Die Route Martinsbruck-Finstermünz ins<br />

Oestrreichische und Italienische<br />

sich an und wird gerne gemacht.<br />

hinein schliesst<br />

Sieben Strassen schneiden die Walliser<br />

Kantonsgrenze; sechs davon sind respektable<br />

Passübergänge. Nur ein Weg führt, wie's<br />

sonst üblich ist, mehr oder weniger eben in<br />

den Kanton hinein. Ein sonderbares Land,<br />

muss man sich sagen, wenn man das so<br />

vor sich geschrieben sieht. Das farbenfrohe<br />

Wallis, die hochalpine Ferienstube, hat auch<br />

sein ganz apartes Netz von Strassen. Die<br />

Karte lehrt uns;<br />

Im Osten kommt die Furka aus der Urschweiz<br />

an die junge Rhone. Eine verkehrspolitisch<br />

ungemein interessante Strasse, denn<br />

sie knüpft das Rhonetal an den Gotthard, sie<br />

bildet mit der Oberalp zusammen die grosse,<br />

einzigartige West-Ost-Verbindung- der Zentralalpen.<br />

Daneben die Qrimsel, die wie die<br />

Furka keck an den Hang hingeworfen ist,<br />

Gen Süden der Simplon, den man im Wallis<br />

als den schönsten Pass bezeichnet. Sie haben<br />

wahrscheinlich nicht unrecht, die Walliser;<br />

denn wer je einmal im Frühsommer die Alpenrosenpracht<br />

an der Napoleonschen Alpenstrasse<br />

gesehen hat, dem fällt's nicht schwer,<br />

zuzugeben, dass der Simplon ein feiner Pass<br />

ist, vielleicht tatsächlich die schönste Passstrasse<br />

weit und breit. Des Simplons Bruder<br />

ist der Grosse St. Bernhard, ein auf Schritt<br />

und Tritt auf Geschichte zugeschnittener<br />

Uebergang. Dieser Pass, wo jeder Meilenstein<br />

mit historischen Reminiszenzen verbunden<br />

ist, hat Tradition wie keine zweite<br />

Strasse im Wallis. Vom Unterwallis leiten<br />

.zwei Wege nach Frankreich hinüber, die<br />

Forclaz Richtung Mpnt-Blanc und der Pas<br />

rie-Morgins, der Benjamin der Walliserpässe,<br />

Neben den wichtigen Heeresstrassen führen<br />

fahrbare Wege und Strässlein in allerlei wonnigliche<br />

Winkel, Ecken, Bergschalen und verschwiegene<br />

Sommerorte, die in ihrer Abseitigkeit<br />

noch unberührter und ursprünglicher<br />

sind. Aber warum sie aufzählen? Schliesslieh<br />

will ich meinem Autobruder die Entdeckerfreude<br />

nicht vorwegnehmen. Und die ideale<br />

Einheit Fahren und Wandern will ich ihm erst<br />

recht überlassen; jenes Passland Graubünden,<br />

das nicht mit dem Pneu, nur mit dem Nagelschuh<br />

erreichbar ist, auf Saumpfaden, über<br />

Kletterfelsen und samtene weglose Weiden,<br />

ist am schönsten und himmlischer Stille und<br />

himmlischem Sturm am nächsten.<br />

Wallis, Bergstrassenland par excellence<br />

nach Hochsavoyen, ziellos ohne richtiggehenden<br />

Abschluss.<br />

Neben diesen sechs hochalpirien Uebergängen<br />

hat das Wallis aber noch eine ganz<br />

Reihe von Strassen, die auf der Karte ein<br />

schüchternes, unauffälliges Dasein fristen<br />

und im grossen Verkehr kaum über die Be-<br />

Ein mächtiger Ausguck im unteren Rhonetal: Der<br />

Batiaz-Turm bei Martigny, der einst berufen war,<br />

das Rhone-Eck unter dem Daumen zu halten.<br />

J,<br />

Mt f^R dl Avere-O«tto •<br />

GRAUBÜNDEN<br />

vereinigt durch seine bevorzugte<br />

geographische<br />

Lage, seine grossartige<br />

Gebirgswelt, seine mannigfaltigen<br />

Kurmittel (Weltbäder<br />

und Luftkurorte) und<br />

seine Sportplätze, ferner<br />

durch seine hochinteresund<br />

elektrischen Bahnen,<br />

santen Alpen-Autostrassen<br />

welche durch malerische<br />

Talschaften bis in die<br />

Gletscherregionen führen,<br />

alle Vorzüge in sich, die das<br />

Land zu einem der hervorragendsten<br />

Touristen-, Kurund<br />

Sportgebiete Europas<br />

stempeln.<br />

Strasse Chur-Arosa für Autos offen.<br />

Auskunft, Prospekte und<br />

Hotelführer Graubünderi<br />

durch das Offizielle Verkehrsbüro<br />

in Chur.


20 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - No 48<br />

deutung von lokalen Strassen-hinauskommen.<br />

Es sind die vielen Strassen und Strässchen,<br />

die vom Rhonetal aus nach links und rechts<br />

die Hänge bezwingen und in die Seitentäler<br />

vordringen. In den letzten Jahren ist dank<br />

einem grosszügigen Dekret eine ganze Reihe<br />

neuer Strassen entstanden. Es sind ein gutes<br />

halbes Dutzend, darunter ein paar, die bald<br />

zu den begehrtesten Bergstrassen des Rhonekantons<br />

gehören: Binn, Blatten, Säas, Grächen,<br />

Salvan. Der alpinistisch veranlagte<br />

Automobilist kann nirgends besser als im<br />

Wallis seine Fahrkunst auf die Probe stellen.<br />

Wir nähern uns ja mehr und mehr jener<br />

Zeit, wo man sein automobilistisches Tourenpensum<br />

anders gestaltet, als in Tagesetappen<br />

von 400 oder 500 Kilometern durch halb Europa<br />

zu reisen. Es gibt schon jetzt eine Gilde<br />

von Leuten, die daran ihre Freude hat, den<br />

Wagen auf einer der Walliser Bergstrassen<br />

der Höhe zuzusteuern, hoch hinauf, 1500 m<br />

über Meer oder 1000 m über dem Rhonetal,<br />

um sich dann so recht dem Genuss der Bergruhe<br />

zu ergeben und des Ausblickes zu erfreuen.<br />

Was für eine herrliche Sache, um<br />

die uns die halbe Welt beneiden könnte, wäre<br />

eine ungezwungene Zickzackfahrt ungefähr<br />

dieser Art:<br />

Beginn in Gletsch. Mit dem Einstellen des Wagens<br />

in die Garage aber dürfte es nicht getan sein.<br />

In einer halben Stunde lässt's sich leicht und bequem<br />

zum Rhonegletscher hinüber bummeln. Man<br />

stelle sich dabei vor, dass der mächtige Eisstrom<br />

noch vor 80 Jahren fast den ganzen Talboden beherrscht<br />

hat. Am zweiten Tag gemütliche Fahrt<br />

das Goms hinunter. Bei Lax Abstecher auf pikantem<br />

Strässchen auf die andere Talseite hinüber<br />

nach Ernen, in dessen Nähe die drei Säulen des<br />

Galgens an die Justiz der guten alten Zeit erinnern.<br />

Und der Dorfplatz von Ernen! Malerisch<br />

wie kaum ein zweiter Dorfplatz im Oberwallis.<br />

Dann hinefn ins Binntal auf der neuen Strasse<br />

und im Hotel Ofenhorn Quartier nehmen, nachdem<br />

man zuvor einen Bummel ins Talinnere unternommen<br />

hat. Tags darauf wieder zur Rhone hinaus,<br />

hinunter nach Brig und hinauf an den Simplon,<br />

nach Berisal oder zur Passhöhe. Und so weiter,<br />

bis man seine freien Tage erlebt hat. Die Karte<br />

genügt, um einen solchen Jferienplan auf die Beine<br />

zu stellen. Nur ein paar Namen noch, die dabei<br />

wertvoll sein könnten: Visperterminen ob Stalden,<br />

St. Luc im Val d'Anniviers, Crans auf der Sonnenterrasse<br />

von Montana, Fionney zuhinterst im Val<br />

de Bagnes, die Passhöhe des Grossen St. Bernhard<br />

und Salvan, wohin seit einem Jahr eine kühne,<br />

imposante Strasse führt. Und wer einmal so recht<br />

einen Begriff von einer zünftigen Walliser Bergstrasse<br />

haben will, der fahre von Sitten über Vex<br />

nach Thyon hinauf, wobei ich raten möchte, dem<br />

Fendant nach der Fahrt zuzusprechen.<br />

Es ist schon so: das Wallis ist ein Bergstrassenland<br />

par excellence. id.<br />

Das Julier-Hospiz.<br />

(Photo Gabereil.)<br />

Eine schön ausgebaute Kurve am Klausen, die zweite unterhalb der Passhöhe, die einen Beton-<br />

Belag erhielt.<br />

(Photo Schönwetter, Glarus.)<br />

Mit dem Automobil zu den Bergbahnen<br />

Von A. Graber.<br />

Die Zeit bricht heran, da man wiederum schwebend erreichen wir unser Ziel in einer<br />

daran denkt, in die Ferne oder in die Höhe zu staublosen Höhe.<br />

streifen. Die Strassen verlocken mit ihren unendlichen<br />

Bändern, sie tragen die Wünsche, Bergbahnen. Es gibt, fast möchte man sagen<br />

Man weiss, die Schweiz ist das Land der<br />

die schnee- und regennasse Tage in uns aufspeicherten,<br />

befreit zur Verwirklichung. Aber Berghängen emporkraxeln, unscheinbar am<br />

Legionen von solchen Dingern, die an den<br />

nicht nur unsere schönen Schweizer Strassen gewaltigen Berge und doch sicher und mutig.<br />

Und mit Recht hat es bei uns Bergbah-<br />

führen zu den ersehnten Weitblicken und zur<br />

Ruhe einer harmonischen Landschaft, ebensosehr<br />

tun dies unsre Bergbahnen, an deren Fuss lohnende Vorwände dazu auf, soviele durch<br />

nen. Kein anderes Land weist wohl soviele<br />

wir so leicht und mühelos mit dem Automobil<br />

gelangen. Bei den Talstationen bleibt ausser einem touristischen Interesse auch<br />

die Natur begründete Unternehmungen, die<br />

unser Wagen in guter Obhut zurück, und den Anwohnern und der Volkswirtschaft<br />

ohne Sorgen wenden wir uns den schmucken dienlich sind.<br />

farbigen Wagenkistchen zu, die uns hoch Der Endzweck all dieser Bahnen ist es<br />

über die Abgründe und Tiefen hinausheben aber, uns nicht ins Weite zu locken, sondern<br />

hinein in die Welt unserer Berge. Mit Zahnradbetrieb,<br />

Drahtseil oder gar durch die Luft uns unserer uralten Sehnsucht nahe,<br />

empor in die Höhe. Und damit bringen sie<br />

aus-<br />

Berisal<br />

Grand-Saint-Bernard<br />

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N» 48 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

schauen zu können über Gebirg und Tal und<br />

uns zu sammeln für die Fährnisse und Widerwärtigkeiten<br />

des alltäglichen Lebens.<br />

Da wir in dieser kurzen Rundschau nicht<br />

über alle unsere schweizerischen Bergbahnen<br />

sprechen können, deren Anzahl nach einer<br />

flüchtigen, Schätzung zwischen fünfzig bis<br />

hundert liegen muss, so werden wir im nachfolgenden<br />

einige herausgreifen, um sie .unseren<br />

autofahrenden Lesern wieder einmal in<br />

Erinnerung zu rufen.<br />

Es ist wohl nicht mehr als recht, wenn<br />

wir mit der klassischen Rigibahn beginnen,<br />

die von Vitznau (und Goldau) auf diesen<br />

altberühmten Berg klettert. In den Garagen<br />

von Vitznau haben wir den Wagen zurückgelassen,<br />

und bald schon sinkt der Vierwaldstättersee<br />

langsam zu unseren Füssen in die<br />

Tiefe. Immer weiter blicken wir in die ver^<br />

schiedenen Arme dieses traditionsreichsten<br />

all unserer Seen, immermehr wächst der<br />

Kranz der Berge, immer vielfältiger wird<br />

der Blick. Von ihm noch zu reden, hiesse<br />

Eulen nach Athen' tragen, jeder 1 kennt ihn<br />

und jeder liebt ihn auch und bewahrt ihm<br />

eine Erinnerung, die er immer wieder gerne<br />

erneuert. Aber auch die Wanderung auf dem<br />

Kamm, vom Kulm über den First bis zur<br />

Scheidegg ist etwas Herrliches, ein Gang,<br />

der mit unbeschwertem Herzen angetreten<br />

werden kann und immer wieder neue Ausblicke<br />

schenkt in Tiefen und Höhen.<br />

Näher noch dem Alpenkranz liegt schon<br />

die Stanserhornbahn, die in Stans ihren Anfang<br />

nimmt (grosser Parkplatz und Garage<br />

bei der Talstation). Am schönsten von oben<br />

wohl der Titlis und die Berge des Engelberger<br />

Tals, im Hintergrund die Berner Alpen<br />

und im Norden über die Vorberge hinweg<br />

das Flachland.<br />

Mit der Pilatusbahn (Garage in Alpnachstad)<br />

rundet sich der Kranz der drei klassischen<br />

Bergbahnen um den Vierwaldstättersee.<br />

Die Zahnradschiene führt hier auf einen<br />

der sagensreichsten Berge der Schweiz.<br />

Einst hauste ja hier oben, wie der Volksmund<br />

es wollte, der Geist des unseligen Pilatus<br />

in einem Seelein, das längst ausgetrocknet<br />

ist. Die Furcht, diese unruhvolle<br />

Seele zu stören, Hess sogar die Stadtobrigkeit<br />

von Luzern bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts<br />

zu Besteigungsverboten schreiten;<br />

während andere Zeitgenossen sogar mit<br />

leibhaftigen Augen den berüchtigten Pilatusdrachen<br />

vom «Rigiberg in den Pilatiberg»<br />

fliegen sahen. Vorbei, sind diese Zeiten des<br />

Aberglaubens, geblieben die ewige Schönheit<br />

dieses vielgipfligen Berges, der eine<br />

Aussicht sondergleichen dem schönheitsdurstigen'<br />

Menschen bietet.<br />

Neu in den Kreis dieser ehrwürdigen Bergbahnen<br />

tritt die Drahtseilbahn von Schwyz<br />

nach dem Stoos; in erster Linie für den'Skilauf<br />

gedacht, ist sie nichts destoweniger<br />

ebenso lohnend auch in den schneefreien<br />

Monaten. Eine Einstellgarage für zwanzig<br />

Wagen und ein grosser bewachter Parkplatz<br />

sorgen, für die ungefährdete Sicherheit, des<br />

Wagens. Von der oberen Station aus aber<br />

lassen sich eine ganze, Reihe von Wan-<br />

sie sicher zur höchsten Spitze der Jungfrau<br />

zu führen. Aber auch dem Beschauer bieten<br />

derungen ausführen über die begrünten sich genug Wunder und wer nach einem<br />

!Bergwerden zu den , Höhenzügen, eine Blick auf die Berge plötzlich sich gegen<br />

freundliche Landschaft voller Herdengeläute. Norden wendet und das Tiefland weit unter<br />

Von den Kuppen des Frohnälpstöckes, des sich sieht, der weiss, was Kontraste der<br />

Hauser-, und des Klingenstocks hat manLandschaft bedeuten können.<br />

wiederum die ewigen Zinnen des Hochgebirgs<br />

.vor sich; und auch die 1 Tief blicke ins waldbahn einer steigenden Beliebtheit. Ein<br />

Im Glarnerland erfreut sich die Braun-<br />

iRiemenstaldertal und auf den See werden Strässchen führt von Linthal zum Parkplatz<br />

den Wanderer faszinieren. , mit Boxen neben der Talstation. Dann zieht<br />

' Nun, wechseln wir mit dem Wagen,hinüber<br />

uns die Seilbahn zum sonnenreichen Plateau<br />

über denBrünig ins Berner Oberland. Gleich in<br />

von Bräunwald mit seinen lieblichen Wiesen<br />

;Brienz lädt, uns wiederum eine Zahnradbahn<br />

und Wäldern. Hier im Angesichte des wuchtigen<br />

Tödi und seiner Trabanten ist.gut sein.<br />

auf ihren Weg zur Höhe «in. Die Hochwarte<br />

des,Brienzer Rothorns ist denn auch berühmt<br />

Spaziergänge, Wanderungen und Touren<br />

genug und voll imposanter panoramaartiger<br />

Blicke von selten umfassender Weite. Vom<br />

Appenzellerland bis zu den östlichen Berner<br />

Oberländern liegt das Alpenrund vor uns,<br />

und man kann, sich wirklich freuen, dass die<br />

Bahn den Betrieb nach längerer Unterbrechung<br />

wiederum aufgenommen hat.<br />

Von ähnlichem Charme, nur noch näher<br />

den Eisgipfeln ist der Niesen. Man kennt<br />

seine ebenmässige Gestalt, mit der er die<br />

Reisenden anlockt. Eine Fahrt auf der Niesenbahn<br />

führt vor einen Kranz von Bergen,<br />

deren edelstes Juwel die mehrgipfelige,<br />

schneeweisse Blümlisalp ist. Die Strasse<br />

leitet bis zur Talstation mit Parkplatz.<br />

Ganz hinein ins Reich des ewigen Eises<br />

führt die Jungiraubahn. Leicht kann der<br />

Fahrer bis an die Talstationen gelangen", sei<br />

es nun nach Lauterbrunnen oder nach Grindelwald.<br />

Beide Orte haben die nötigen Vorkehrungen<br />

zur Unterbringung von Automobilen,<br />

das ist ja selbstverständlich. Aus den<br />

Taltiefen zieht uns die Bahn dann zur Kleinen<br />

Scheidegg im Angesichte der drei Grossen<br />

des Berner Oberlands: Eiger, Mönch und<br />

Jungfrau. Hier beginnt die eigentliche Jungfraubahn,<br />

dieses Wunderwerk der Technik,<br />

das 1912 bis zur Station Jungfraujoch .auf<br />

über 3400 Meter vorgetrieben rwurde., jEigenv<br />

gletscherT Eigerwand, Eismeer und Jungfraujoch<br />

sind die Stationen, die alle ihren ganz<br />

besonderen Reiz haben. Wer hätte nicht<br />

schon den Wunsch gehabt auf diesem Joch<br />

zu stehen, den Gletscherwind um sich wehen<br />

zu lassen und hineinzublicken in diese Eis-<br />

Welt, wie es keine zweite mehr gibt. Hier<br />

ist auch im Sammer ein Reich ewigen Winters,<br />

aber mit einer strahlenden Sonne:<br />

Hier, wo der Skiläufer das ganze Jahr über<br />

auf seine Rechnung kommt, und hier wo bewährte<br />

Führer auf ihre Herren warten, um<br />

verlocken noch höher, zu Seelein und Gipfeln,<br />

zu leichtem und schwerem, zu einem<br />

Aussichtsberg wie dem Ortstock und zu<br />

einer Kletternüss, wie es etwa der Hohe<br />

Turm ist.<br />

Parsennbahn. Ein Begriff für den Winter;<br />

Zehntausende von Skiläufern haben ihre<br />

Existenz gelobt und gerühmt. Bleibt ihr deshalb<br />

keine Existenzberechtigung für den<br />

Sommer übrig? Ich glaube ganz im Gegenteil.<br />

Von Davos (wo sich dem Unterbringen<br />

der Wagen ja wirklich keine Schwierigkeiten<br />

entgegensetzen) fährt man auf die besonnte<br />

Höhe des Weissfluhjoches, das einen umfassenden<br />

Rundblick gewährt und als Ausgangspunkt<br />

einer ganzen Reihe herrlicher<br />

Höhenwanderungen gewertet werden muss;<br />

ich nenne nur den abwechslungsreichen Höhenweg<br />

zum Strelapass. Daneben gibt es<br />

Abstiege und Besteigungen nach allen Seiten.<br />

Nicht: zuletzt sei — wie im Winter — die<br />

Weissfluh selbst empfohlen, die eine Aussicht<br />

von ungeahnter Ausdehnung besitzt.<br />

Alles ! in allem: Parsenn ist auch im Sommer<br />

ein Wandergebiet ohnegleichen.<br />

Damit wollen wir für heute unsere Rundschau«<br />

unter den Schweizer Bergbahnen<br />

schliessen.jWir hoffen, ein andermal wiederhol<br />

die A Möglichkeit zu haben, weiter über<br />

dieses interessante und variationenreiche<br />

"Titeraa. zu sprechen.., ..--<br />

Der<br />

ToarenoDkel<br />

Bei der Alpenpasskontrolle,<br />

Fiet der Onkel aus der Rolle.<br />

Liess den Wagen Wagen sein.<br />

Berannte einen hohen Stein,<br />

Und still vergnügt notiert er da,<br />

Was er von dieser Höhe sah.<br />

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m<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N°28<br />

Rund um den Säntis<br />

Der Säntis ist der ungekrönte Regent der sieht dem Berg in seine Geheimnisse hinein,<br />

Ostschweiz. Man mag kommen woher man die er gen Norden durch die schroffe Wand<br />

will, immer grüsst der formschöne Berg hartnäckig zu verdecken sucht Je näher man<br />

übers Hügelland. Am schönsten präsentiert den Felsen rückt, desto deutlicher tritt die<br />

er sich vom oberen Thurgau und vom benachbarten<br />

St. Gallischen aus. Breitschultrig Säntes ist wohl der stolze Gebieter, nicht<br />

Struktur des ganzen Massivs zutage: der<br />

reckt er sich über das wellige Appenzeller aber der alleinige Herr weit und breit. Da<br />

Hinterland, und wenn im Tal der Tag in stehen noch ein paar währschafte Figuren<br />

die Dämmerung übergeht, dann liegen noch um ihn herum: der Altmann, der Schäfler<br />

die letzten Strahlen der scheidenden Sonne und der Hohe Kasten und zwischendrin ein<br />

an der langen Wand am Säntis.<br />

ganzes Heer von Vasallen von den dolomitenhaften<br />

Kreuzbergen überm Rheintal bis zum<br />

Um diesen herrlichen Gipfel ein bisschen<br />

kennenzulernen, was man im Auto schlecht kecken Oehrli, das, nur so angeklebt, den<br />

und recht besorgen kann, fahre man nördlichen Eckpfeiler des Alpsteingebietes<br />

zuerst einmal seiner Nordflanke entlang, am bildet. Um dem Säntis aber regelrecht die<br />

besten von Wattwil über Hemberg nach Reverenz zu erweisen fahre man nicht nur<br />

Urnäsch. Immer und immer wieder taucht um ihn herum. Es gibt ein paar Wege, die<br />

der Säntis zwischen den Krümmen der Hügel forsch auf ihn losgehen. Da ist einmal die<br />

hervor. Wie ein mächtiges Bollwerk steht Strasse von Appenzell übers Weissbad nach<br />

er da, trotzig, als ginge es darum, sich zur Wasserauen, wo die tramartige Säntisbahn<br />

Wehr zu setzen. Wieder ganz anders ist der ihr vorläufiges und wahrscheinlich endgültiges<br />

Ende hat. Man ist hier schon ganz or-<br />

Anblick, wenn man vom Bodensee, von<br />

St. Gallen oder von Heiden herkommt. Man dentlich im Gebirge drin. Die Felswände erheben<br />

sich links und rechts, da der Alpsiegel<br />

und die Marwies, dort die Ebenalp, die in<br />

ihren Felsen das Wildkirchli birgt: Weiter<br />

geht's mit dem Wagen allerdings nicht mehr.<br />

Halten muss hier Ross und Rad. In einer<br />

guten Stunde erreicht man aber auf gutem<br />

Weg den Seealpsee, regelrecht im Innern des<br />

Säntisgebietes. Man erspät im Westen die<br />

links und rechts vom ewigen Schnee gezierte<br />

Spitze unseres Berges, und wenn man's nicht<br />

wüsste, es würde einem sicher schwer<br />

fallen, zu glauben, dass dieser zarte Gipfel<br />

der leibhaftige Säntis ist, der sonst so trutzig<br />

und massiv in die Lande hinausschaut.<br />

Nicht viel anders ergeht's einem, wenn<br />

man dem Herrn von Westen her näher rückt,<br />

vom obern Toggenburg aus. Der mächtige<br />

Stock, der sich aus dem grünen Boden der<br />

Vegetation herausschwingt, hat nichts an<br />

seiner Wucht eingebusst. Sein Haupt aber,<br />

das für uns der Inbegriff einer stolzen Berggestalt<br />

geworden ist, verteilt den Ruhm geziemend<br />

auf seine Trabanten; er nimmt für<br />

sich nur einen bescheidenen Anteil in Anspruch.<br />

Wenn dereinsi das jetzt träge über die<br />

Nordwand baumelnde Drahtseil seinen Zweck<br />

erfüllt, die prächtige Hochstrasse von Urnäsch<br />

über den Rossfall und vom Toggenburg<br />

beim Rietbad vorbei zur Schwägalp<br />

hinaufführt, die kecke Bahn in einem Viertelstündchen<br />

den herrlichen Gipfel * bezwingt»,<br />

dann steht auch dem nicht bergsteigenden<br />

Freund des Automobils das letzte Geheimnis<br />

des Regenten der Ostschweiz offen: der<br />

unvergleichliche Guck in das Schmuckkästchen<br />

dieses schönen Berglandes und die nicht<br />

minder schöne weite Sicht in das grüne<br />

Hügelland, das sich wie ein Teppich weit<br />

und breit, sonnig und traut zu unseren<br />

Füssen ausbreitet und dem ungekrönten<br />

König ehrerbietig Tribut zollt Seh.<br />

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Alpen. Unser<br />

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Qoühacd in unsecn Hessin<br />

Klausenstrasse von Linthal aus<br />

Jeder Kilometer, den Sie auf der Klausenstrasse<br />

zurücklegen, lohnt es Ihnen durch<br />

eine Fülle von Schönem und Eigenartigem:<br />

Der schimmernde Walensee mit seinen<br />

fallenden Hängen, die breiten, einladenden<br />

Strassen durch das Glarnerland, die Felsgalerien<br />

in der Klus, die weitausschweifenden<br />

Betonkurven in der Vorfrutt, die<br />

Paßhöhe mit dem überragenden Märcherstöckli,<br />

die Strassentunnels in der Balmwand,<br />

die wettergebräunten Urigen und<br />

Spirigen, die altehrwürdigen Bürglen und<br />

Altorf und der lachende Urnersee. —<br />

Benützen Sie einen schönen Sommertag<br />

zur Fahrt über den Klausen; die Erinnerung<br />

daran wird unauslöschlich im<br />

Gedächtnis eingeprägt bleiben.<br />

Die Klausenstrasse„Pro KUuMa"<br />

Der Gotthardpass<br />

ist offen!<br />

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N° 48 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

Die Alpenstrassen, ein Hauptfaktor des<br />

internationalen Autotourismus<br />

Wer heute am Steuer eines grossen Autotouristikbureaus<br />

eines schweizerischen Automobilistenverbandes<br />

sitzt, muss das lange<br />

Jahr hindurch auf alle möglichen Anfragen<br />

Auskunft geben, muss in allen Belangen beschlagen<br />

sein und über die unmöglichsten<br />

Dinge zu berichten wissen. Nimmt man aber<br />

all die hunderte und tausende mündlich, telephonisch<br />

und schriftlich eingehenden Anfragen<br />

aus dem Ausland etwas näher unter die<br />

Lupe und sucht die verschiedenen Fragenkomplexe<br />

zu gruppieren, so zieht sich wie<br />

Dr. H. Schmidlin.<br />

nen Dimensionen sich dieser Verkehr<br />

vor knappen 15 Jahren gehalten hat.<br />

noch<br />

Es ist daher auch verständlich, wenn die<br />

schweizerischen Stellen für die Fremdenverkehrswerbung<br />

im Ausland diese herrlichen<br />

Fahrten durch unsere Alpengegenden als besonders<br />

anziehendes Schaustück verwenden,<br />

wobei es sich aber zeigt, dass<br />

ein roter Faden<br />

die stete und kontinuierlich wiederkommende<br />

Frage nach dem Prunkstück der automobilistischen<br />

Schweiz, den herrlichen Alpenstrassen,<br />

durch die Haufen von Postkarten und<br />

Briefen. Verteilt sich das autotouristische Interesse<br />

z. B. bei Frankreich auf die Riviera,<br />

die Alpenrouten, die Bretagne, Pyrenäen und<br />

Loireschlösser, so zieht bei uns vor allem die<br />

prächtige Alpenlandschaft die ausländischen<br />

Autoreisenden in ihren Bann. Eine Schweizerxeise<br />

ohne die wichtigeren Alpenstrassen ist<br />

.heute undenkbar. Namen wie Gotthard, Furka,<br />

Grimsel, Simplon, Julier, Grosser St. Bernhard,<br />

Klausen sind heute Begriffe von weltbekanntem<br />

Klang. Und machte sich dieses<br />

Interesse bis vor zwei Jahren nur vom Frühjahr<br />

bis Spätherbst geltend, so ist auch diese<br />

Beschränkung mit der Offenhaltung der Len-:<br />

zerheide-, Maloja- und Julierstrasse, der frühzeitigeren<br />

Oeffnung anderer Alpenstrassen,<br />

der Einführung billigerer Eisenbahntransporttaxen<br />

auf den Alpentunnellinien, den Winterpostautokursen<br />

und der starken Verwendung<br />

des Automobils für Fahrten nach den schweizerischen<br />

Wintersportzentren ganz beträchtlich<br />

reduziert worden. Die Touristikbureaus<br />

haben nun tagtäglich Sommer und Winter<br />

mit Auskünften und Tourenzusammenstellungne<br />

aller Art über Alpenstrassenfahrten zu<br />

tun. Das war früher wesentlich anders, und<br />

wer heute an einem schönen Sonntag den<br />

Rekordverkehr in Gletsch bestaunen kann, der<br />

hätte «ich darüber-gew«ndert,-iH-w«kh4dei-<br />

Aufklärungen<br />

in verschiedener Hinsicht noch dringend nötig<br />

sind. Vor allem muss den ausländischen Autotouristen<br />

immer und immer wieder anempfohlen<br />

werden, ihr tägliches Pensum für solche<br />

Alpenstrassenfahrten nicht zu hoch anzusetzen.<br />

Tagesdistanzen von 250 bis 300 km<br />

~-— • LatiteTbrnftnerrta}—mTfr-firtfl'Cllü<br />

wirken sich auf den bergungewohnten Fahrer<br />

sehr ermüdend aus und beeinträchtigen den<br />

Genuss der Reise sehr. Dann wird auch stets<br />

übersehen, auf eventuelle Schlechtwettertage<br />

Rücksicht zu nehmen. Eine Fahrt in Nebel und<br />

Regen über die Furka oder den Simplon ist<br />

ein Unsinn. Es ist daher den fremden Autotouristen<br />

mit Vorteil anzuempfehlen, sich<br />

einen gutgelegenen Ausgangspunkt zu wählen<br />

und von dort aus an günstigen Tagen die<br />

gewünschten Alpenfahrten zu unternehmen.<br />

Auch der Zeitpunkt der Reisesaison der Alpen<br />

wird oft missachtet. Entweder kommt man zu<br />

früh oder zu spät und übersieht dabei, dass<br />

beispielsweise die Zeit um Ende Juni, wenn<br />

die Alpenflora in voller Blüte steht, solche<br />

Alpenfahrten zu einem höchsten Genuss<br />

macht.<br />

Die Anfragen zeigen aber auch, dass in<br />

weiten Kreisen über die Steigungsverhältnisse<br />

und Schwierigkeiten unserer Alpenstrassen<br />

eine irreführende Meinung herrscht. Man kann<br />

den fremden Autotouristen nicht genug sagen,<br />

dass die Schweiz ausser vereinzelten Juraübergängen<br />

keine Bergstrassen kennt, die<br />

Steigungen von 25 und 30 % aufweisen, wie<br />

dies z. B. in Oesterreich beim Katschberg<br />

-Grosshürn;<br />

Grimsel (zwischen Hospiz und Passhöhe).<br />

oder Zirlerberg oder der Turracherhöhe noch<br />

der Fall ist. Die schweizerischen Alpenstrassen<br />

sind so angelegt, dass sie heute mit jedem<br />

einigermassen in Ordnung befindlichen Wagen<br />

und auch mit Kleinautos ohne Schwierigkeiten<br />

befahren werden können. Dass gerade<br />

hierüber immer viele Anfragen eingehen,<br />

zeigt, dass aufklärende Mitteilungen<br />

an die Reisebureaus und in der Auslandspresse<br />

sehr am Platze wären.<br />

Das soll allerdings nicht hindern, dass man<br />

den Fahrern nach wie vor dringend anempfiehlt,<br />

beim Befahren der schweizerischen<br />

Alpenstrassen besondere Vorsicht walten zu<br />

lassen, weil sie eben zu einem Teil noch nicht<br />

dem modernen Verkehr angepasst sind. Gerade<br />

die schmalen Fahrbahnen verschiedener<br />

Bergstrassen bedingen auch die Unzukömmlichkeit<br />

des bergseitigen Ausweichens der<br />

Alpenautoposten auf diversen Strecken, eine<br />

für den ungewohnten Ausländer unangenehme<br />

Beigabe. Die schmale Fahrbahn und die oft<br />

fehlenden talseitigen Sicherungsbauten führen<br />

auch dazu, dass der ausländische Automobilist<br />

auf Unseren Bergstrassen aus einem "gewissen<br />

Angstgefühl heraus oft nur sehr ungenügend<br />

die rechte Strassenseite hält und<br />

daher Kollisionen mit kreuzenden Fahrzeugen<br />

keine Seltenheiten sind. Wer z. B. die englische<br />

Fachpresse aufmerksam durchliest, dem<br />

können die verschiedenen Klagen über den<br />

ungenügenden Ausbau der schweizerischen<br />

Alpenstrassen nicht entgehen. Oder glaubt<br />

man, dass eine Bemerkung in einem ausführlichen<br />

Fahrtbericht im. vielgelesenen « Autocar<br />

», folgendermassen lautend: « The roads<br />

of the Engadine region in summer are vilenarrow,<br />

dusty and abounding in potholes»,<br />

eine Propaganda für das herrliche Bündnertead-darstellt?<br />

-Bedenkt man, wie prächtig<br />

Auf dreieinhalb tausend Meter mit der<br />

JUNGFRAUBAHN<br />

Garagieren in Lauterbrunnen oder Grindelwald<br />

16. Juni Jungfrau-Stafette, 17. bis 22. und 24. bis 29. Juni Skihochtourenwochen,<br />

13./14. Juli Sommerskirennen,. Schweizer. Skischule im Sommer. Bergschule Jungfrau.<br />

Akt.-Ges. R. & E. HUBER, Pfäffikon (Zeh.)


eine Tonalestrasse breit ausgebaut ist, wo<br />

zwei mächtige Cars im 50-km-Tempo miteinander<br />

ungehindert kreuzen können, so muss<br />

man den Ausbau unserer Alpenstrassen als<br />

eine dringende Notwendigkeit bezeichnen.<br />

Dann verschwinden rasch all diese Klagen<br />

und damit auch die auf die Dauer unhaltbaren<br />

Ausnahmeverkehrsvorschriften unserer Alpenautoposten.<br />

Rasche Sympathien<br />

haben bei den Auslandstouristen die wöchentlichen<br />

Informationen der Automobilistenverbände<br />

über die Befahrbarkeit der Alpenstrassen<br />

gefunden, ebenso auch die frühzeitigere<br />

Oeffnung und späte Schliessung einiger Strassen.<br />

Besonders geschätzt aber wird der SOS-<br />

Telephondienst, der speziell dem Auslandsfahrer<br />

ein Gefühl der Beruhigung bei eventuellen<br />

Pannen oder Kollisionen verschafft.<br />

Auch der Wasser- und Schneekettendienst an<br />

den Alpenstrassen haben bei den Auslandsgästen<br />

gewisse unangenehme Befürchtungen<br />

zu beseitigen vermocht.<br />

Gerade über die Oeffnungszeiten der einzelnen<br />

Alpenstrassen herrschen im Ausland<br />

noch erhebliche unrichtige Auffassungen. Eine<br />

weitausgreifende Orientierung der Touristikbureaus<br />

der Clubs, der privaten Reise- und<br />

Verkerhsbureaus und auch der Fachpresse<br />

über die ungefähren Zeiten der Offenhaltung<br />

der r Alpenstrassen, wie sie die «Automobil-<br />

Revue» kürzlich brachte, wäre sehr angezeigt.<br />

Zahlreiche Anfragen betreffend Fahrten<br />

über den Gotthard oder die Flüela im März<br />

oder April könnten dadurch vermieden werden.<br />

Dabei sollte ein erneuter Schritt zur Verbilligung<br />

der Transporttaxen für Autos durch<br />

die Alpentunnels unternommen werden. Gewiss,<br />

die S. B. B., die B. L. S. und die Rhätische<br />

Bahn haben bereits eine solche Reduktion<br />

vorgenommen, sie ist aber im Vergleich<br />

zu den Ansätzen der Auslandsbahnen und der<br />

Taxen *der Autofähren immer noch ungenügend.<br />

Dabei sollte es selbstverständlich sein,<br />

dass die Insassen der Autos kostenlos mittransportiert<br />

werden. Die verbilligten Osterextrazüge<br />

durch den Gotthard demonstrieren<br />

deutlich dafür, dass eine Hebung der Frequenz<br />

auf diesem Wege möglich ist.<br />

In starkem Masse zugenommen haben die<br />

Anfragen von ausländischen Transportunternehmen<br />

und Reisebureaus für Alpenfahrten<br />

mit Cars alpins, was sich auch aus den mächtig<br />

zunehmenden Einreisezahlen solcher Autocars<br />

ergibt. Ein grosses Hindernis besteht<br />

hiebet darin, dass nur vereinzelte Alpenstrassen<br />

Wagen bis zu 2,4 m Wagenbreite geöffnet<br />

sind. Manchem Car-alpin-Besitzer, der<br />

sieh nicht rasch einen neuen Wagen anschaffen<br />

kann und seinen bestehenden Fahrpark<br />

ausnützen muss, sind so Fahrten nach den<br />

schweizerischen Alpenstrassen zum vornherein<br />

verschlossen. Dabei haben sich, weil die<br />

Kantone hiezu zuständig sind, etwas komplizierte<br />

Situationen ergeben. So kann man auf<br />

der Südseite der Gotthardstrasse mit solchen<br />

Wagen bis Airolo fahren; auf der Nordseite<br />

verwehrt der Kanton Uri den Eintritt aber<br />

schon bei Brunnen. Aber nicht genug damit,<br />

lässt Graubünden den Verkehr mit Gesellschäftswagen<br />

auf verschiedenen Strassen gar<br />

nicht zu, so dass es jeweils schwer hält, einem<br />

anfragenden ausländischen Reisebureau plausibel<br />

zu machen, dass es mit seinem Car<br />

zwar nach St. Moritz fahren darf, dass aber<br />

die Weiterfahrt talabwärts von Zuoz bis<br />

Schuls grundsätzlich verboten ist und der<br />

Einholung einer Spezialbewilligung bedarf.<br />

Wenn auch solche Ausnahmebestimmungen<br />

aus Sicherheitsrücksichten vielleicht noch geboten<br />

sind, so zeigt dies nur, wie sehr der<br />

Ausbau der Alpenstrassen dringend nötig<br />

ist, denn der Ausländer, der beispielsweise<br />

auf den Dolomitenstrassen mit beliebig breiten<br />

Gesellschaftswagen zirkulieren kann, versteht<br />

solche, sonderbaren Einschränkungen<br />

heute nicht mehr.<br />

Schon von den Saanenmösern aus bemerkt man<br />

auf der Fahrt vom Simmental ins Saanenland den<br />

imposanten Kirchturm des Dorfes Saanen am Fuss<br />

des stolzen Rüblihorns.<br />

Wenn man den vielen Anfragen für Autofahrten<br />

auf Schweizer Alpenstrassen vornehmlich<br />

das Verlangen nach Routenzusammenstellungen<br />

für eine lohnende acht- oder<br />

vierzehntägige Tour entnehmen muss, wobei<br />

man alle besonders schönen Gegenden und<br />

Strassen mit einbeziehen möchte, so zwingt<br />

sich immer wieder die Idee für Schaffung<br />

einer eigentlichen<br />

< Route des Alpes suisses »<br />

auf, wie z. B. Frankreich seine « Route d'hiver<br />

des Alpes » und seine « Route d'ete des<br />

Alpes » besitzt und wie nun auch die italienischen<br />

Verkehrskreise daran gehen, eine<br />

italienische Alpen-, lies Dolomitenroute zu<br />

schaffen, die, von Mailand ausgehend, die<br />

schönsten Gebirgsgegenden berühren wird.<br />

Die Idee ist in den letzten Jahren bei uns<br />

wiederholt aufgegriffen worden, sie scheiterte<br />

bis anhin an gewissen regionalen Sonderinteressen.<br />

Es darf jedoch nicht übersehen<br />

werden, dass eine Propaganda für eine «Standard<br />

Schweizer Alpenfahrt» unter Schaffung<br />

Mitten im Städtchen Brig steht an der Simplonätrasse<br />

der mächtige Stockalperpalast. Er war ehedem<br />

die Handelsbuxg des Säumerverkehrs über den<br />

Simplon, der Sitz der Handelsherren Stockalper,<br />

die ihn 1663 bis 1687 erbaut haben:<br />

eines hübsch aufgemachten Prospektes, den<br />

Auskunftsdienst unserer Autotouristikbureäüs<br />

ganz erheblich erleichtern würde, wobei zweifellos<br />

die Möglichkeit bestände, auf regionale<br />

Wünsche weitgehendst Rücksicht zu nehmen<br />

und von den grossen Touristenzentren, wie<br />

Interlaken, Andermatt, Luzern, St. Moritz etc.,<br />

aus lohnende Abstecher und Varianten einzubeziehen.<br />

Dringend notwendig ist auch, dass bei<br />

Strassensperren auf Alpenstrassen, bedingt<br />

durch Bauarbeiten oder Wuhrgänge etc., die<br />

Absperrung derart frühzeitig an den wichtigern<br />

vorhergelegenen Strassenabzweigungen<br />

bekanntgegeben wird, dass der Autotourist<br />

rechtzeitig seinen Reiseplan umstellen kann.<br />

Da nahgelegene Parallelstrassen in den Alpengegenden<br />

nicht vorhanden sind, kann das<br />

Fehlen solcher Orientierungen für den Fahrer<br />

die unangenehmsten Konsequenzen (unnütze<br />

Fahrt bis zur Sperrstelle) haben.<br />

Die Aufhebung der ehemaligen Alpenstrassentaxen<br />

hat wohl in erster Linie dazu bei*<br />

getragen, dass der Autoverkehr über die<br />

Alpenstrassen in den letzten Jahren so stark<br />

zugenommen hat Auch die Herabsetzung der<br />

Brennstoffpreise in den Gebirgsgegenden<br />

dürfte eine analoge Auswirkung gehabt haben.<br />

Die früheren Bergpreise haben speziell beim<br />

Ausländer, der solch grosse Preisdifferenzen<br />

nicht verstehen konnte, wenig Gegenliebe ger<br />

funden. Worüber noch hin und wieder geklagt<br />

wird, das sind die oft ungenügenden Unterstellräumlichkeiten<br />

für die Wagen und die<br />

etwas hohen Preise für Garagierung und<br />

Wagenwartung, sowie die Ausführung von<br />

Reparaturen .in den Gebirgsorten. Verschiedene<br />

Berghotels sind hinsichtlich Garagen<br />

noch nicht auf den heutigen Verkehr umgestellt,<br />

es fehlt oft an Einzelboxen und moder r<br />

nen Einrichtungen. Während im Ausland vier<br />

lerorts überhaupt keine Garagengebühr mehr<br />

erhoben wird, sind die bezüglichen Anzätze<br />

in der Schweiz teilweise reichlich hoch gehalten;<br />

es sind auch die Fälle nicht selten, wo<br />

über die Preiswürdigkeit und sachgemässe<br />

Erledigung von ausgeführten Reparaturarbeiten<br />

Klage geführt wird. Eine gewisse Anpas*<br />

sung an die Verhältnisse anderer Länder<br />

muss sich auch bei uns vollziehen.<br />

Von besonderem Interesse wäre es, einmal<br />

über die eigentlichen<br />

Verkehrsfrequenzen<br />

der einzelnen Alpenstrassen genaue Aufschlüsse<br />

zu erhalten. In der von der Vereinigung<br />

schweizerischer Strassenfachmänner pro<br />

1928/29 herausgegebenen Zusammenstellung<br />

durchgeführter Verkehrszählungen (neuere<br />

Daten fehlen unseres Wissens) finden sich<br />

z. B. keine Angaben über die Alpenstrassen<br />

der Kantone Wallis, Uri und Glarus, und auch<br />

diejenigen der Kantone Graubünden und Bern<br />

sind ziemlich unvollständig. Immerhin lässt<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - No 48<br />

sich ersehen, dass schon damals m Alt Fry<br />

Rätien Tagesdurchschnitte von 200 und 250<br />

Motorfahrzeugen auf Alpenstrassen keine<br />

Seltenheiten waren. Seither hat der Bergstrassenverkehr<br />

enorm zugenommen. Um so<br />

angezeigter wäre es daher, einmal genauere<br />

Verkehrszählungen für die wichtigern Alpenstrassen<br />

zu erhalten.<br />

Alpentouren sind heute mehr als je die<br />

grosse Mode, das Losungswort des Autotourismus.<br />

Die Auskünfte in den «touristischen<br />

Briefkästen » der grossen Auslandsfachpresse<br />

betreffen zu über 50 % Anfragen über Alpenfahrten.<br />

Die Organe der Automobilistenbureaus<br />

geben sich alle Mühe, diesen Fremdenverkehr<br />

zu fördern und zu erleichtern; auch<br />

das früher fehlende Propagandamaterial wird<br />

heute durch die Schweiz. Verkehrszentrale in<br />

schöner und zweckdienlicher Aufmachung<br />

bereitgestellt (Plakate, Prospekte, Uebersichtskarten,<br />

Diapositive, Filme etc.); in den<br />

Auslandsagenturen der S. V. Z. werden speziell<br />

ausgebildete Beamte gehalten, die über<br />

Alpenfahrten zuverlässige Auskunft geben<br />

können und auch den Auslandsreise- und<br />

Autotouristikbureaus mit Rat und Tat zur<br />

Verfügung stehen. Sollen all die mannigfachen<br />

und viel gutes Geld kostenden Anstrengungen<br />

nicht nutzlos vollbracht sein, so ist es<br />

erste und dringende Pflicht der Behörden,<br />

diese<br />

Hauptattraktion des Autotourismus,<br />

die Alpenstrassen, modern auszugestalten und<br />

sie mit dem Ausland konkurrenzfähig zu halten.<br />

Es darf dies aber nicht auf Kosten des<br />

zweiten Anziehungsmomentes, des gegenwärtig<br />

billigen Benzinpreises, geschehen, der zusammen<br />

mit den landschaftlichen Schönheiten<br />

den teuren Lebensstandard unseres Landes<br />

einigermassen zu kompensieren vermag. Denn<br />

wie das Ausland hierüber urteilt, zeigt klar<br />

und deutlich ein kürzlich im englischen « Autocar»<br />

erschienener Bericht wo anlässlich<br />

Seitensprünge vom bekannten ins unbekannte<br />

Jungfraugebiet.<br />

Der Anfang ist sportlich. Während der<br />

zwanzig Minuten, die Ihnen das Strässlein<br />

von Interlaken bis Lauterbrunnen abnimmt,<br />

denken Sie nie daran, dass die bernischen<br />

Strassenbautruppen hier einmal eingesetzt<br />

werden müssen, um schmale Strassenhälse<br />

oder blickraubende Börder auszuweiten; Sie<br />

lassen keine Hand vom Volant und finden<br />

am Ende, dass sei ein höllisch reizvolles<br />

Strässlein, auf dem man so von Kurve zu<br />

Kurve immer neue Bergspitzen aufleuchten,<br />

immer flüchtiger aufkletternde Waldgräte in<br />

den Himmel ziehen sieht Lauterbrunnen hat<br />

sich in vierzig Jahren vom Sattelpferd über<br />

die Bergbahn zum Automobil umgestellt. Es<br />

gibt hier noch Remisen, in denen einst Rossäpfel<br />

lagen, wo heute Oelflecken schillern.<br />

Sie werden gleich sehen, wie gründlich die<br />

Umstellung erfolgte. Wenn Sie unter den<br />

Laubkronen vor dem Hotel Trümmelbach<br />

parkieren, ist Ihr Wagen eine Ameise unter<br />

Ameisen. Es gibt an diesem wunderlich durch<br />

die Felsen niederpolternden Wasser an besonders<br />

zweckmässigen Sommertagen etwa<br />

tausend Wagen, deren Insassen genau so wie<br />

Sie es tun, im Lift hinauffahren, die paar<br />

Galerien ablaufen, um den spritzenden Gischt<br />

und das bunte Lichterspiel in den Fejsschlünden<br />

zu bewundern. Lassen Sie sich<br />

diesen wirklich interessanten Einblick in die<br />

Eingeweide des Gebirges nicht verdriessen,<br />

aber richten Sie es so ein, dass Sie gegen<br />

Abend durch das beruhigte Tal hineinfahren,<br />

Sie erleben dabei ein kleines Wunder: der<br />

Frühling ist immer noch im Land. Hier drinnen<br />

drängen sich die Monate ineinander, auf<br />

dem Fliederbusch singt noch eine späte Amsel<br />

und auj: der Heuwiese liegen doch schon<br />

knusperige Mahden.<br />

Stellen Sie Ihren Wagen in Lauterbrunnen ein.<br />

Wenn der Schlüssel der Boxe abgedreht wird, lassen<br />

Sie alle Gedanken an die beutige Zeit versinken<br />

und beginnen Sie auf altvaterische Weise in<br />

. ein Gebiet einzudringen, das je und je grosae Mod8<br />

war, das aber nur ganz wenige Kenner von der<br />

, allerschönsten Seite zu sehen bekommen. Das erste<br />

Wanderweglein soll Sie durch kühle Buchenhallen<br />

und ohne grosse Mühe in dreiviertel Stunden<br />

der Berglehne entlang zum Sausbach führen;<br />

gegenwärtig rechtfertigt er den Namen, den ihm<br />

früher die botanisierenden Engländer gaben «little<br />

'Niagara». Eine weitere Viertelstunde zieht sich<br />

der Weg ohne Steigung am baumlos gewordenen<br />

Felshang hin. Das Dörfchen Isenfluh liegt vor<br />

Ihnen und hier kann man wohl ein Stündlein xasten,<br />

denn es gibt keinen zweiten Blickpunkt, von<br />

dem aus die- Jungfrau so ins ganze Landschafts-<br />

,bild gebettet erscheint wie hier.<br />

Fahren Sie von Lauterbrunnen mit der steilen<br />

Drahtseilbahn hinauf zur Grütschalp. Statt in die<br />

nach Murren hinein schleifende Trambahn umzusteigen,<br />

bummeln Sie über- den schwach steigenden<br />

Alp weg zu den Wettertannen und Bergrosen hinauf;<br />

schon nach einer Viertelstunde haben Sie die<br />

weite, bergumkränzte Alp erreicht, von der Sie nun<br />

"im Weiterschreiten eine der vollendetsten Kinovorstellungen<br />

empfangen: der Weg ist breit, hübsch<br />

zu begehen und seine Schleifen winden eich über<br />

Etwas unterhalb des Dorfes, steht die mächtig«<br />

Burgruine Misox auf einer Anhöhe link« der<br />

Strasse, wenn man talwärts fährt<br />

einer Autofahrt durch den Kontinent das<br />

nachstehende Urteil über die «finanzielle<br />

Seite » gefällt wurde: « Our subsequent experiences<br />

proved Germany to be the cheapest<br />

country in which to tour, Austria next, Italy<br />

next, France fourth, and Switzerland the most<br />

expensive of all». So lautet einmal das heutige<br />

Werturteil. Kommt dazu noch teures<br />

Benzin, so muss man sich dann nicht mehr<br />

wundern, wenn das Einreisekontingent ausländischer<br />

Autotouristen in den kommenden<br />

Zeiten noch weit stärkere Rückgänge aufweist,<br />

als dies im ersten Trimester <strong>1935</strong> bereits<br />

der Fall war.<br />

Verleugnung des Herdentriebs<br />

diese Alpböden hinein, ohne den Bachgräben auszuweichen;<br />

Ihr Schritt wird durch diesen Weg in<br />

einer wunderbaren Art und Weise 60 gelenkt, dass<br />

die Augen immer neue, überraschend und unerwartet<br />

gesteigerte Bergblicke auffangen. Wenn Sie<br />

nach einer guten Stunde gegen das Dorf Murren<br />

hinauf schreiten, sind Sie ein viel besserer Geniesser<br />

geworden, als alle andern, denen die Bahnfahrt<br />

das gleiche Bild in zwanzig Minuten entrollt<br />

hat. In Murren gibt es drei Dinge, die Sie<br />

nicht übersehen dürfen: lassen Sie sich von Max<br />

Amstute einen jener Balkone zeigen, die als Kreuzung<br />

zwischen Ozeandampfer und Adlerhorst zo<br />

werten sind: dann machen Sie den obligatorischen<br />

Spaziergang durch das Dorf hinein, wenn es Ihnen<br />

gelingt, den Kurdirektor aufzustöbern, lassen Sie<br />

sieh von ihm die Nordwand-Routen aller Berge<br />

zeigen; denn nun folgt das Beste: lassen Sie sich<br />

am nächsten Morgen das Frühstück auf der Palace<br />

Terrace servieren und das zwar möglichst<br />

früh, denn Sie können um diese Zeit mit dem<br />

grossen Teleskop andere frühstücken sehen, freilich<br />

nicht auf Hotelterrassen, sondern auf dem<br />

Gspaltenhorn, Breithorn, auf Jungfrau, Mönch und<br />

Eiger.<br />

Ihrem Wagen in der Boxe ist unterdessen nicht«<br />

geschehen; die Leute in der Jungfrau-Garage oder<br />

bei Richard Giovannini sind gute Pfleger. .Für<br />

einen der wunderlichsten Tage Ihres Autolebene<br />

holen Sie den Wagen jetzt heraus: Sie fahren wieder<br />

hinein zum Trümmelbach; wenn Sie die Fälle<br />

nicht kennen, lassen Sie eich das halbe Stündchen<br />

ja nicht reuen; die Strasse bleibt gleich gut bis<br />

Stechelberg. Hier parkieren Sie. Der etwas steinige<br />

und über Mittag recht heisee Weg führt am<br />

rauschenden Wasser hinauf, zeitweilig fächelt der<br />

Bergwind Kühlung und in Trachsellauenen wird<br />

Frau Brunner den kühlsten Trank aufstellen. Ihr<br />

Weg ist noch weit, denn Sie sollten einmal den<br />

ganzen Talgrund hinein spazieren, zu den völlir<br />

unbekannten Wasserfällen im Ammertental. Es ist<br />

nicht das Marschieren, das Ihre Zeit beansprucht,<br />

aber das Schauen; man kann sich selber und die<br />

Zeit völlig vergessen, wenn man dort hinten in den<br />

Heitistauden rastet und den kühlen Gischt der<br />

Sturzbäche, den Eishauch des Breitlauenengletscbers<br />

und den Harzduft der Wettertannen in sich<br />

hinein trinkt.<br />

Am Abend eines solchen Tages fahren Sie<br />

in der Wengernalpbahn hinauf zur Jungfrau.<br />

Auf der Kleinen Scheidegg sollen Sie wie<br />

ein sentimentaler Sachse das Alpenglühen<br />

sehen. Während noch zur Teezeit Hunderte<br />

auf den Terrassen und Schenkplätzen ihre<br />

Postkarten schrieben, ist der Abend auf der<br />

Scheidegg etwas vom Stillsten und Schönsten,<br />

was es gibt. Laufen Sie nach dem<br />

Nachtessen ein halbes Stündlein den Männlichenweg<br />

hinaus. Es gibt dort erhöhte, einsame<br />

Alpenrosenkanzeln, auf denen Sie sich<br />

niederlassen können. An solchen Abenden<br />

trägt der Wind die Glockentöne von den<br />

Alplägern herauf, drüben am Schneehorn<br />

rumpelt alle Minuten ein Gletschertotz und<br />

das langsam vom Rot ins Grünliche hinüberspielende<br />

Lichtband des Abends hält alle<br />

Eisstirnen vom Wetterhorn bis zum Gspaltenhorn<br />

umschlungen. Wie lange sitzt man<br />

in diesem milden Lichte doch vor dem Haus!<br />

Die Jungfrau löst sich nach und nach vom<br />

dunkler werdenden Himmel. Die Sommer-


<strong>1935</strong> — 48<br />

uni> eine «orrerorbnung au$ bem<br />

Dbertja^fi t»om 3at?re 1667!<br />

X-Uer b.eute mit bem Automobil<br />

ben ©berlanberfeen entlang, b.inein<br />

in bie 3ab.Irei^en Calf^aften, über<br />

bie 2tlpenpäffe (Srtmfel, Srünig,<br />

pillon unb 3aun fäb.rt f genieft bie<br />

reiche $ülle ber ttaturfierigfeiten<br />

3urüd, toel^e bem Straf envextekt<br />

in bieferon beute gegenüber*<br />

[ fiellen, um aus ber Catfadje, baff<br />

\ totr fjeute in biefer ^infi^t weiter<br />

| ftnb als bamals, ben Sdrtufj 311<br />

3ieb.en, ein weiterer 2tusbau ber<br />

jnietiafcu.<br />

2tlpenjtra|en fei nicb.t meb.r not»<br />

wenbtg. Hein, auefj im Serner ©berlanb fe^t man fi^ energifcb für eine mögs<br />

lidifi raf^e H?eiterentwi(flung im JHpenfirafjensilus* unb Heubau ein.<br />

(Ero^bem f^eint es uns gerabe an biefer Stelle gegeben, einmal einen<br />

auf biejentge eit 3U werfen, wo ber Srafent)erfet?r ben ^ufjrleuten unb<br />

Säumern überlaffen war unb ben Straf en3ügen nodj feine


26<br />

ÄÜTOMOBIE-KEVUE <strong>1935</strong> - W 48<br />

nacht summt Ferne Gletscherbrüche tosen,<br />

und wenn man meint, jetzt sei alles still,<br />

beginnt das Ohr das einschläfernde Rauschen<br />

der Eisbäche über dem Trümmletental aufzunehmen.<br />

Früh aus den Federn! Sie sollen die Jung-<br />

Die Zahl der Paßstrassen in den Alpen vom<br />

Semmering bis zu den Meeralpen ist grösser,<br />

als man dies im allgemeinen annimmt: es gibt<br />

weit mehr als zweihundert richtige Paßstrassen,<br />

die mit dem Auto befahren werden können.<br />

Fast genau die Hälfte der Paßstrassen<br />

entfällt auf Frankreich, also auf die Westalpen.<br />

In den übrigen Rest teilen sich die<br />

Schweiz, Italien, Oesterreich und Deutschland.<br />

Es ist interessant, zwischen den Alpenstrassen<br />

dieser fünf Länder Vergleiche anzustellen<br />

hinsichtlich der Höhe und der Steigungen,<br />

weil diese Daten zu einem erheblichen Grade<br />

die touristische Bedeutung der einzelnen<br />

Strassenzüge kennzeichnen. Hinzu tritt dann<br />

noch der Charakter der Landschaft, durch«<br />

die die einzelnen Strassen führen und durch<br />

den das Interesse des Autotouristen für die<br />

einzelne Strasse wesentlich mitbestimmt wird.<br />

Von der reinen Verkehrsbedeutung wollen<br />

wir in diesem Zusammenhang mehr oder weniger<br />

absehen.<br />

fraufahrt anders machen als die fremden<br />

Heerscharen ! Der erste Morgenzug, der von<br />

der Scheidegg auf das Jungfraujoch hinauffährt,<br />

ist für die Frühaufsteher reserviert.<br />

Sie werden köstlich belohnt; denn droben auf<br />

dem Balkone aus Schnee und Eis schweift<br />

der Blick in den Morgenstunden über das<br />

Land, ohne dass der aufsteigende Hitzedunst<br />

die Klarheit beeinträchtigt. Und die Flasche<br />

« Gletscherwasser» schmeckt um 10 Uhr so<br />

gut wie am Mittag.<br />

Wenn Sie ein guter Geher sind und den<br />

jähen Blick über Flühe und steile Waldbörder<br />

aushalten, gibt es für Sie ejnen famosen<br />

Abstieg von der Wengernalp ins<br />

Lauterbrunnental. Ueber den moosigen Lägern<br />

der Mettlenalp weht weisses Büschelgras.<br />

Der schmale Weg>windet sich zwischen<br />

hohen Tannen hinaus, bis Sie den schlanken<br />

Zahn des Schwarzmönch links aus der grauen<br />

Felswand treten sehen. In dieser Gegend<br />

schlüpft ein kleiner Weg in der Richtung auf<br />

das Tschingelhorn hangab. Er ist nicht ganz<br />

leicht zu finden. Sicherer gehen Sie, wenn<br />

Sie dem ebenen Weg um die Rundung des<br />

Gürmschbühls noch etwa zehn Minuten folgen;<br />

denn hier sehen Sie den nach unten abzweigenden<br />

Weg zur Brechalp deutlicher.<br />

Jetzt nur munter in die Tiefe gestiegen.<br />

Durch den Wald windet sich der Weg von<br />

Fluhschopf zu Fluhschopf. Auf den Lichtungen<br />

wuchern die grellroten Steinnelken hinter<br />

den Felsplatten hervor. Im Brech liegen Sie<br />

am besten auf den Rücken; denn was Sie<br />

von hier aus von den Bergen sehen, greift<br />

hoch in den Himmel hinauf. Der Mönch steht<br />

da wie ein Grenadier! Das Weglein wird<br />

imemr schlehter, aber die Umgebung verliert<br />

nichts an Reizen. Schliesslich trägt der<br />

schmale Felsensteig Sie über der Trümmelbachschlucht<br />

hinaus in die letzten Hänge<br />

gerade über dem Hotel Trümmelbach. Natürlich<br />

steht Ihr Wagen nicht vor der Türe;<br />

Aber es gibt ja genügend Autobusse, die hinaus<br />

nach Lauterbrunnen fahren, und wenn<br />

es Ihre Beine noch erlauben, wandern Sie<br />

das Tal hinaus. Gleich ausserhalb des- Hotels<br />

zweigt ein Fussweg von der Strasse ab; man<br />

überquert erst den Trümmelbach, dann die<br />

Lütschine und hat die alte nicht mehr befahrbare<br />

Talstrasse ganz für sich allein, um<br />

dem Staubbach zuzuwandern.<br />

Diese wenigen Winke betreffen durchwegs<br />

das Lauterbrunnental. Sie können in ganz<br />

ähnlicher Weise auch das Gletschertal durchforschen.<br />

Lassen Sie sich im «Bären» in<br />

Grindelwald alles sagen, was nicht im Bädecker<br />

steht.<br />

Die Pässe und Hochstrassen der Alpen<br />

Die Alpenstrassen der Schweiz.<br />

Die Schweiz steht, wenn man von dem<br />

Deutschen Reich absieht, hinsichtlich der<br />

Zahl der Alpenstrassen mit 23 an letzter<br />

Stelle, und zwar hinter Oesterreich, das über<br />

37 Alpenstrassen verfügt. Trotzdem muss<br />

die Schweiz mit Rücksicht auf seine Grosse<br />

als das Land der Alpenstrassen par excellence<br />

bezeichnet werden, ein Ruf, den es<br />

schon von altersher besitzt. Die klassische<br />

Anlage unserer Alpenstrassen ist weltbekannt.<br />

Dazu kommen die einzigartigen landschaftlichen<br />

Schönheiten des Hochgebirges,<br />

der Täler und Schluchten, sowie der zahlreichen,<br />

in ihrer Art so verschiedenen Seen.<br />

Ausserdem besitzt unser Land den gröbsten<br />

Anteil an Strassen über 2000 Meter; dann<br />

von den 23 Strassen übersteigen nicht we-.<br />

niger als 14 die 2000-Meter-Grenze. Wer die<br />

Schweizer Alpenstrassen befährt, kommf%ie<br />

sonst nirgends immer wieder in die nöchffen<br />

Regionen.<br />

Ein Wermutstropfen aber fällt in den<br />

Becher der Freude über die hervorragenden<br />

landschaftlichen Schönheiten unserer Alpenstrassen,<br />

wenn wir daran denken, in weldhem<br />

Zustand sich einzelne unserer Strassenzüge<br />

befinden: schmal, zu stark gesattelt, sandig.<br />

Sollen wir nicht gegenüber den Nachbarländern<br />

endgültig ins Hintertreffen kommen,<br />

dann ist es höchste Zeit, dass unsere Alpenstrassen<br />

grosszügig ausgebaut werden.<br />

Die Alpenstrassen Italiens.<br />

Italien verfügt heute — von den Westalpen<br />

abgesehen — über rund sechzig Alpenstrassen,<br />

darunter die höchste Alpenstrasse,<br />

das Stilfserjoch, mit 2756 Meter. Nur zehn<br />

von diesen sechzig Strassen erreichen eine<br />

Höhe von mehr als 2000 Meter. Der grösste<br />

Teil dieser italienischen Alpenstrassen lie'gt<br />

in den Dolomiten. Die Steigungen sind fast<br />

ausnahmslos sehr massig. Die wichtigeren<br />

Dolomitenpässe weisen nur Steigungen von<br />

8—10 Prozent auf. Die Höchststeigung der<br />

Alpenstrassen Italiens liegt bei 15 Prozent,<br />

wenn man von einigen wenig befahrenen<br />

Nebenstrassen absieht. Ein erheblicher Teil<br />

der Strassen verdankt dem Weltkrieg sein<br />

Entstehen. So wurden die Strassen über das<br />

Sellajoch, das Grödnerjoch, den Campolungopass,<br />

den Borcolapass, den Campogrossopass,<br />

den Cibianasattel, den Duranpass, den<br />

Gaviapass, den Moistroccapass, den San-<br />

Ubaldo-Pass, den Vallespass, den Xomosattel<br />

und den Zovopass von den österreichischen<br />

oder italienischen Truppen als Kriegsstrassen<br />

erbaut.<br />

Unzweifelhaft befinden sich die Alpenstrassen<br />

Italiens im Vergleich zu anderen<br />

Alpenstrassen im besten Zustand. Die Strassen<br />

sind breit, die Kurven ausgeglichen, der<br />

Strassenbelag vielfach staubfrei. Dieser<br />

grosse Vorsprung Italiens hat dazu geführt,<br />

dass die Fremdenverkehrsziffern dieses<br />

Landes ausserordentlich angestiegen sind.<br />

Die Alpenstrassen im Deutschen Reich.<br />

Der Anteil an den Alpen, der auf dem Boden<br />

Deutschlands liegt, ist sehr gering. Zum<br />

Grossteil handelt es sich nur um das Alpenvorland<br />

nördlich von Vorarlberg, Tirol und<br />

Salzburg. Immerhin liegt aber auch ein Streifen<br />

Hochgebirge unmittelbar an der österreichisch-deutschen<br />

Grenze. Eigentliche Hochpässe<br />

fehlen aber. Die meisten Strassenzüge<br />

führen gegen Süden dem Hauptkamm der<br />

Alpen zu und folgen daher naturge'mäss dem<br />

Lauf der tief eingeschnittenen Flüsse. Nur<br />

einige wenige Paßstrassen sind zu verzeichnen:<br />

die « Oberjochstrasse », die von Hindelang<br />

(bei Sonthofen) auf den Adolf-Hitler-<br />

Pass (1167 m) führt und nicht nur die kurvenreichste<br />

Strasse Deutschlands, sondern<br />

vielleicht die kurvenreichste Strasse der Alpen<br />

überhaupt ist; der « Ettaler Berg* zwischen<br />

Oberau und Oberammergau; die<br />

Strasse zum idyllisch am Fuss der Zugspitze<br />

gelegenen Eibsee (964 m). Als eigentliche<br />

Paßstrasse folgt sodann die Kesselbergstrasse^<br />

861 m (Kochelsee—Walchensee), als kurvenreiche,<br />

wohlausgebaute Rennstrecke bekannt;<br />

der Achenpass mit 950 m (Uebergang vom<br />

Tegernsee zum Achensee). Eine erst vor drei<br />

Jahren fertiggestellte Grenzstrasse ist jene<br />

über den Ursprungspass zwischen Bayrischzeil<br />

und Kufstein. Die Strassen im Gebiet von<br />

Berchtesgaden-Reichenhall sind wohl Alpenstrassen,<br />

aber keine Passübergänge, so die<br />

Strasse durch die Ramsau und zum Königssee<br />

Ḋerzeit wird eifrig an der «Deutschen<br />

Alpenstrasse» gebaut, die von Lindau bis<br />

Berchtesgaden führen und zahlreiche Pässe<br />

und Höhenzüge überqueren wird. Es handelt<br />

sich um eine ausgesprochene Luxusstrasse<br />

zur Ersehliessung des reichsdeutschen Alpengebietes.<br />

Verschiedene Teilstrecken sind<br />

schon in Angriff genommen, einzelne auch<br />

schon fertiggestellt Die Strasse wird durchwegs<br />

6—7 m breit; für die Trassierung war.<br />

es entscheidend, dass die schönsten Aussichts-i<br />

stellen berührt werden. Die restlose Fertigstellung<br />

wird erst in einigen Jahren erfolgen.<br />

Die Alpenstrassen m Oesterreich.<br />

Während Oesterreich früher in Südtirol<br />

zahlreiche Hochgebirgstrassen erbaut hat —*<br />

darunter auch die derzeit noch höchste Alpen-<<br />

strasse: jene über das Stilfserjoch — besass<br />

es nach Friedensschluss keine einzige Strasse,<br />

die eine Höhe von 2000 m erreicht Der Arlberg<br />

mit 1802 m war der höchste von einer'<br />

Strasse überquerte Pass. Die neue Grossglocknerstrasse<br />

aber erreicht eine Höhe von<br />

mehr als 2500 m. Gerade im Hinblick auf die N<br />

verhältnismässig geringe Höhe der österreichischen<br />

Alpenstrassen ist es besonders bemerkenswert,<br />

dass ein Teil der Strassen eine<br />

ganz anormal starke Steigung aufweist: so<br />

der Zirlerberg 25 %, der Achenpass 27 %\<br />

der Pass Gschütt 22%, die Pötschenhöhe<br />

21 %, der Katschberg gar 26 % — somit die<br />

steilste Hauptstrasse der Alpen — die Turracherhöhe<br />

30 %, der Loiblpass 25%, das<br />

Niederalpl 24 %, der Aflenzer Seeberg 20 %\<br />

und der Prebichl 22 %.<br />

Die neue Grossglocknerstrasse führt über<br />

drei benachbarte Pässe, Fuschertörl, 2421 rtu<br />

IHerkpnukte für die Jungfrautonrs<br />

••<br />

lbachfälle<br />

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48 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-KEVUB Wi<br />

i 'JlescKen-Scheidedt<br />

•} Vfossod/tesäJ )<br />

[Mittertörl (Tunnel), 2328 m, und Hochtor,<br />

[2504 m, und ist als reine Luxusstrasse gebaut<br />

fiVon einer Stelle aus kann man neun Glettecher<br />

sehen. Ausserdem gibt es zwei « Aus-<br />

Ißichtsstrasseh», die besonders lohnend sind<br />

Und von der Paßstrasse abzweigen.<br />

Die Alpenstrassen Frankreichs.<br />

Mit über hundert Paßstrassen steht Frankreich<br />

an der Spitze aller Alpenländer. Von<br />

diesen zahlreichen Strassen überschreiten<br />

allerdings nur 14 die 2000 - Meter - Grenze,<br />

also genau gleichviele wie in der Schweiz<br />

bei insgesamt nur 23 Strassen.<br />

Die Steigungen der französischen Alpenstrassen<br />

• liegen bei 10 Prozent, nur wenige<br />

CtntpoTaets<br />

Cmtinßufbrä<br />

höhe von unter 1000 Meter werden von den<br />

Automobilisten vielfach gar nicht als « rechte<br />

> Paßstrassen angesehen, dies aber mit<br />

Unrecht; denn bei den Strassen der südlichen<br />

Westalpen, der Meeralpen, liegen die<br />

Ausgangspunkte so niedrig, oftmals unmittelbar<br />

an der Meeresküste, dass die absolute<br />

sind steiler. Die Strassen mit einer Scheitel- | Höhe des Passes gleichzeitig die relative<br />

)lzanb(Bmenf<br />

*«**'<br />

Höhe darstellt Und wenn man erwägt, dass<br />

auch beispielsweise der Brenner, dem niemand<br />

den Charakter eines wirklichen Passes<br />

absprechen wird, nur eine relative Höhe von<br />

800 Meter aufweist, der Col de Pillon von<br />

Saanen aus nur bei 500 Meter, der Brünig<br />

von Meiringen aus nur 400 Meter, so wird<br />

man diesen niedrigen französischen Pässen<br />

den Passcharakter nicht absprechen.<br />

Einige der Pässee der Westalpen Gegen<br />

auf dem Gebiet Italiens; so der Colle delle<br />

Finestre, 2176 m, der Col de Sestrieres, 2021<br />

Meter, andere wieder sind Grenzpässe, so<br />

der Kleine St. Bernhard, 2189 m, der Mont<br />

Cenis, 2084 m, der Col du Montgenevre, 1854<br />

Meter und der Col de Lärche (Colle di Santa<br />

Maddalena), 1996 m.<br />

Besondere Erwähnung verdient die im Bau<br />

befindliche Strasse über den Col d'Iseran,<br />

die nach ihrer schon demnächst erfolgenden<br />

Fertigstellung mit einer Scheitelhöhe von<br />

27G9 Meter das Steilfserjoch um 13 Meter<br />

übertreffen und daher die höchste Strasse<br />

der gesamten Alpen sein wird.<br />

Wer von den Westalpen spricht, denkt<br />

unwillkürlich an die «Route des Alpes », die<br />

< Westalpenstrasse >, die als erste durchgehende<br />

Verbindung durch die Alpen vom<br />

Genfersee zum Mittelmeer am 4. Juli 1911<br />

dem Verkehr übergeben wurde. Heute stehen<br />

neben dieser Route zahlreiche andere, teilweise<br />

landschaftlich noch schönere Bergstrassen<br />

als Varianten zur Verfügung, sodass<br />

es für den Touristen im eigenen Wagen<br />

nicht zweckmässig ist, sich starr an die von<br />

vielen Omnibussen befahrene «Route des<br />

Alpes » zu halten. K. M.<br />

BÜCHERZETTEL<br />

(als Drucksache 5 Rp. Porto)<br />

Der Unterzeichnete bestellt<br />

Ex. Papier* ) der neuen Hallwag-<br />

* Betrag wird gleichzeitig auf Postcheckkonto<br />

III 414 einbezahlt.<br />

* Betrag soll gegen Nachnahme erhoben werden<br />

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und landschaftlich einzigartiges hochalpines<br />

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(von der Mittelstation Höhenweg der<br />

Parsennbahn) und der neugebaute<br />

Schia-Felsweg (vom Weissfluhjoch aus)<br />

verbinden das Parsenngebiet mit dem<br />

Strelagebiet und der Schatzalp.<br />

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28 ÄUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N» 48<br />

Dreimal sind die Wege übet und durch die Alpen Im Vordergrund dex Völkerinteressen gestanden: /<br />

Zur Zeit der Herrschaft Roms zogen Händler und Kaufleute über die Gebirge, lernten die Völker des Nordens kennen und traten mit ihnen in Handelsbeziehungen.<br />

Dem Kaufmann folgte der Feldherr. Ueber die Alpen führten kaum gangbare, schmale und gefährliche Pfade, die einen reibungslosen Verkehr verunmöglichten.<br />

Römischer Wille und römische Tatkraft überwanden aber auch dieses Hindernis. Die Stxassenbauer der Cäsaren zogen hinauf in die Berge und bauten vorzügliche<br />

Strassen, die einen Verkehr mit Wagen ermöglichten. Sie bauten sie so gut und dauerhaft, dass noch heute, nach 2000 Jahren, Reste vorzufinden sind.<br />

Als Glanz und Ruhm des römischen Weltreiches zerfielen, entbrannten schwere Kämpfe um die Alpenstrassen. Sie waren als Schlüssel zwischen Nord und<br />

Süd erkannt worden. Sie wurden allmählich zu mächtigen Handelswegen. Es kam die Zeit der Postkutschenromantik. Die Erkenntnis von der Schönheit der Bergwelt<br />

hatte sich in allen Ländern durchgerungen. Das beschauliche Reisen begann. Eine Postkutschenreise war schon damals keine Schreckensfahrt mehr, sondern ein Erlebnis,<br />

das Schule machte.<br />

Dann kam der Krieg. Die Strassen in den Alpen verödeten. Es schien, als ob sie wieder zurückversinken wollten in die Zeiten urweltlicher Stille. Doch einen<br />

Äugenblick nur dauerte diese Stille, kaum eine Sekunde, gemessen am Zifferblatt der Natur. Es kam die Zeit des Automobils und mit ihm sprunghaft eine nie geahnte<br />

Belebung der Alpenstrassen. Hunderttausende fahren jährlich kreuz und quer über die Berge, durch liebliche Täler und wildromantische Felsschluchten, lassen sich<br />

an blauen Seen oder sonnigen Höhen zur Rast nieder, um aus dem nie verlorenen Paradies dex Alpen Kraft und Mut für den Alltag zu schöpfen.<br />

Fahrten durch die Alpen bedingen, viel mehr als Reisen im Mittelland, «ine gute und gründliche Vorbereitung. Dem Automobilisten, der auf seinen Fahrten<br />

die Berge erleben will, ist gutes und aufschlussreiches Orientierungsmaterial längst zur Selbstverständlichkeit geworden. Darin liegt der Grund, warum wir heute eine<br />

ganz neue, für Alpenfahrten besonders gut geeignete Automobilkarte dex Schweiz auflegen. Dank der Verwendung von drei Relieffaxben ist es uns gelungen, eine Schweizerkarte<br />

zu schaffen, wie sie bis dahin für den Strassenverkehr unbekannt war. Diese neue Schweizerkarte im Masstab 1:300 000 ist, nach dem Urteil bekannter Fachleute,<br />

eine kartographische Spitzenleistung. Die Reichhaltigkeit der Signaturen, das prächtige und überaus übersichtliche Farbenspiel fällt jedem Automobilisten<br />

auf den ersten Blick in die Äugen. Das prächtige, in 8 Farben gedruckte Blatt wird nächste Woche fertig. Wer Wert auf eine wirklich schöne, präzise und auf<br />

aktuellste Strassenverhältnisse zugeschnittene Karte legt, dex wird an dex<br />

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VERLAG HALLWAG BERN<br />

Druck, Cliches und Verlag: HALLWAG A.-G- Hallersahe Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt. Bern.

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