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E_1935_Zeitung_Nr.061

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BERN, Dienstag, 30. Juli <strong>1935</strong><br />

Mit Bundesfeier-Beilage<br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang - N° 61<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Wie berechnet man die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Automobils?<br />

Jeder, der sich heute vor die Frage gestellt<br />

sieht, ein Auto zu erwerben, wird der<br />

Frage der Wirtschaftlichkeit neben der der<br />

Leistungsfähigkeit erhöhte Bedeutung schenken,<br />

denn das Auto ist heute für die meisten<br />

ein Gebrauchsgegenstand, der im Dienste<br />

einer dringenden oder wenigstens als notwendig<br />

empfundenen Bedürfnisbefriedigung<br />

steht! Jedenfalls ist heute die Auffassung,<br />

dass die Fahrtkosten das wesentliche Moment<br />

der Motorfahrzeughaltung darstellen,<br />

Gemeingut geworden. Der Gebrauchswert<br />

des Motorfahrzeuges wird somit immer ausschlaggebender.<br />

Begrifflich ist die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Motorfahrzeuges etwa so<br />

zu umreissen: Was habe ich für eine bestimmte<br />

Leistung an Kosten aufzuwenden,<br />

und stehen diese Kosten in dem richtigen<br />

Verhältnis zu dem erstrebten Verwendungszweck.<br />

Die Vergleichsstellimg von Fahrkosten<br />

und Leistung ergibt den Nutzwert,<br />

der wiederum, auf einen bestimmten Verwendungszweck,<br />

abgestellt, den Gebrauchswert<br />

abschätzeil lässt.<br />

Der Nutzwert,' der auf einer Vergleächssitellung<br />

von Leistung und Fahrkosten beruht,<br />

wobei unter Fahrkosten sowohl die Haltungskosten<br />

(Amortisation, Zinslast usw.)<br />

wie auch die reinen Betriebskosten enthalten<br />

sind, stellt also den Wirtschaftlichkeitsgrad<br />

eines Fahrzeuges dar. Dieser Wirtschaftlichkeitsgrad<br />

ist aber nicht gleichbedeutend mit<br />

dem Gebrauchswert eines Fahrzeuges. Diesen<br />

auf eine einheitliche Formel zu bringen<br />

ist sehr schwierig. Will man der Erkenntnis<br />

der Wirtschaftlichkeit eines Fahrzeuges<br />

wirklich Raum schaffen, so ist eine Korrektur<br />

der Nutzwertziffer nach oben dann unbedingt<br />

notwendig, wenn einem Fahrzeug<br />

das Prädikat erteilt werden kann, dass es<br />

für Fahrten auf langen Strecken auch bei<br />

voller Auslastung geeignet ist.<br />

Die Betriebskosten sind abhängig von der<br />

Nutzungszeit. Sie vermindern sich pro Fahrtkilometer<br />

mit der Höhe der Jahresleistung.<br />

Ein Hauptposten der Kostenrechnung stellt<br />

Wertverlust und Abnutzung dar. Beide können<br />

schlecht voneinander getrennt werden,<br />

weil sie sich sowohl der Zeit nach wie auch<br />

unter Berücksichtigung von Motorenstärke,<br />

Aufbau und Preis des Fahrzeuges überschneiden<br />

und auslaufen in den nach Ablauf<br />

der Nutzungszeit noch vorhandenen WertDer<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

Von Karl Rosner.<br />

{13. Fortsetzung.)<br />

Joos Utenhoven sah mit starren Augen,<br />

über denen seine Lider schlugen, vor sich<br />

hin: schon einmal hatte der Kommissar vorhin<br />

angedeutet, dass er so etwas wie Erpressung<br />

für möglich halte. Er schüttelte den<br />

Kopf — er sprühte das von sich. Qual rang<br />

in ihm, flatterte um die hageren Wangen, als<br />

er mühsam sagte: «Ich habe nichts berührt,<br />

was ihr gehört — sie liegt noch nebenan —»<br />

Da wurde auch der Kommissar beklommen<br />

still.<br />

Geräuschvoll räusperte er sich nach einer<br />

Weile, blickte verstohlen und. sondierend zu<br />

dem anderen^ hinüber, meinte: «Ja — da will<br />

ich auch sehen, dass ich Ihnen die Freigabe<br />

recht bald verschaffen kann. Liegt ja doch<br />

alles klar, und ich hätte von unserer Seite<br />

keine Bedenken. Wir warten nur noch den<br />

schriftlichen Bericht des Doktor Witkop ab<br />

— wenn möglich schicke ich Ihnen noch<br />

heute die Erlaubnis.»,<br />

Vom Tage<br />

Wertverlust ist wesentlich abhängig von den<br />

jeweiligen Konjunktur- und Marktverhältnissen.<br />

Er ist zur Zeit noch erheblich grösser<br />

bei den schweren als bei den Kleinwagen,<br />

Die Abnutzung ist dagegen bei den starkmotorigen<br />

und mit gediegenem Aufbau versehenen<br />

Wagen verhältnismässig gering.<br />

Sie geht dagegen bei. kleineren Fahrzeugen<br />

bis zu 80 und mehr Prozent des Anschaffungspreises<br />

in der vorgesehenen Nutzungszdt.<br />

Daraus ergibt sich für beide auf Wertminderung<br />

gerichtete Tendenzen ein gewisser<br />

Ausgleich. Der höheren Wertminderung<br />

in den ersten Jahren steht eine wesentlich<br />

geringere Abnutzung gegenüber. Als feststehende<br />

Grossen der Betriebskostenrechnung<br />

haben wir weiter den Zinsverlust, den man<br />

mit 5 Prozent der Anlagesumme - als den<br />

heutigen Geldmarktverhältnissen angepasst<br />

ansetzen darf, weiter die Garagenmiete, die<br />

man mit durchschnittlich 300 Fr. pro Jahr,<br />

einsc'hliesslich kleinerer Instandhaltungsarbeiten,<br />

in Rechnung setzen muss. Als feststehender<br />

Kostehanteil ist die Versicherung<br />

bekanntlich auf die Motorenstärke des Fahrzeuges<br />

abgestellt. Einen wesentlichen Bestandteil<br />

der Kostenrechnung stellen auch<br />

die Reparaturen dar, die gewissermassen Ergänzungsposten<br />

zu Wertverlust und Abnutzung<br />

sind. Ihre Errechnung kann nicht unabhängig<br />

von dem Vorgenannten gesch'eheiu ;<br />

Der Kostenanteil der Reparaturen ist sehr<br />

schwankend. Er setzt sich zusammen aus<br />

den Preisen für Ersatzteile und dem Stundenlohn.<br />

Der erste Teil wird wesentlich bedingt<br />

durch die Grosse des Wagens. Er<br />

wächst also ziemlich gleichmässig mit Wagen<br />

und Motorenstärke, dagegen werden die<br />

Montagekosten hierdurch viel weniger beeinflusst.<br />

Wenn man ausserdem berücksichtigt,<br />

dass der hochtourige Kleinwagen normalerweise<br />

einen höheren Verschleiss hat<br />

als der niedrigtourige und geringer beanspruchte<br />

starke Motor, so werden die Reparaturkosten<br />

mit steigender Grössenklasse<br />

relativ geringer. Neben den durch Konstruktion<br />

und Material bedingten Differenzen ergeben<br />

sich aber auch noch grosse Abweichungen<br />

in den Reparaturkosten bei Wagen<br />

gleicher Grössenklasse auf Grund des organisatorisch<br />

und preislich verschiedenen Kundendienstes.<br />

Daraus ergibt sich, dass man<br />

die Reparaturkosten nicht schematisch in<br />

Rechnung setzen kann, sondern von Fall zu<br />

Fall nach genauer Prüfung einsetzen muss.<br />

Oelver-<br />

Das gleiche gilt für Brennstoff-,<br />

brauch und Bereifung.<br />

Er wuchtete sich hoch, versorgte sein Notizbuch<br />

in der Tasche. Vertrat sich, ein wenig<br />

verlegen, wie er sich jetzt einen Abgang verschaffen<br />

sollte, seine stämmig kurzen Beine.<br />

Stand neben Utenhoven, fühlte eine Regung<br />

von gutmütigem Mitgefühl. Sah auf den<br />

Mann, der sich aus seinem harten Suchen,<br />

Grübeln, Zerren um sein Erlebnis nicht befreien<br />

konnte, und war sich nicht im klaren,<br />

ob er ihm jetzt nicht zum Trost die Hand<br />

hinstrecken müsse.<br />

Er tat es doch nicht — sagte nur wie sonst<br />

in solchen Fällen aufmunternd und forsch:<br />

«Na — immer Köpf hoch —! Wird schon<br />

wieder werden —»<br />

Aber wie er dann vor dem anderen durch<br />

den Salon schritt und an der Wand wieder<br />

das Bild des Fliegerhauptmanns mit dem<br />

blauen Tatzenkreuz des Pour le merite am<br />

Halse sah, hatte er da und auf dem Flur und<br />

noch auf der Treppe das unbehagliche Gefühl,<br />

als ob es so in diesem Fall vielleicht doch<br />

nicht das Richtige gewesen wäre.<br />

Jetzt war Joos Utenhoven wiederum allein.<br />

Im Flur stand er noch immer, starrte auf<br />

den ausgespannten blauen Velour zu seinen<br />

Füssen nieder, auf dem noch unverwischt die<br />

Spuren fremder schwerer Schritte sich wirr<br />

und unruhevoll verschnitten, schreckte dann<br />

lauf und strich sich ausgreifend über die<br />

Kassationsbeschwerde bei<br />

Verkehrsdelikten.<br />

'Aus dem Bandesgericht.<br />

Das eldg. Automobilgesetz (MFG) stellt<br />

für die Führer von Motorfahrzeugen eine<br />

Reihe von Verkehrsregeln auf und enthält im<br />

vierten Titel Strafbestimmungen, wozu Art.<br />

65 Absatz 4 MFG bemerkt: «Erfüllt eine der<br />

in diesem Titel genannten Handlungen einen<br />

Tatbestand, für den die eidgenössische oder<br />

kantonale Gesetzgebung eine schwerere<br />

Strafe vorsieht, so wird diese angewendet.»<br />

Die Verletzung der eidgenössischen Vorschriften<br />

des MFG kann somit gleichfalls einen<br />

Tatbestand des kantonalen Strafrechtes bilden<br />

und dann wird das kantonale Strafrecht<br />

angewendet, wenn dieses eine strengere<br />

Strafe vorsieht. Dies trifft namentlich zu,<br />

wenn eine Verletzung von Verkehrsvorschriften<br />

des MFG zur Tötung oder Verletzung<br />

von Personen führt, also den Tatbestand der<br />

fahrlässigen Tötung oder Körperverletzung<br />

erfüllt. Wird ein Motorfahrzeugführer von<br />

einem kantonalen Gerichte wegen Widerhandlüngen<br />

gegen das MFG verurteilt, kann<br />

er wegen Verletzung eidgenössischer Rechtsvorschriften<br />

eine Kassationsbeschwerde ans<br />

Bundesgericht richten. Ist dem Verurteilten<br />

dieses Rechtsmittel auch dann gegeben, wenn<br />

das kantonale Gericht zwar eine Verletzung<br />

des MFG annimmt, dies aber zu einer Verurteilung<br />

auf Grund kantonalen Strafrechtes<br />

(wegen fahrlässiger Tötung oder Körperverletzung)<br />

geführt hat? Ein Entscheid vom 15..<br />

Juli gibt die .Antwort auf diese für das Verkehrswesen<br />

wichtige Frage. '<br />

Ein Motorradfahrer fuhr in Zürich mit 25<br />

km von der Seebacherstrasse in die Schaffhauserstrasse<br />

ein und sties mit einem auf der<br />

Schaffhauserstrasse fahrenden. Auto zusammen,<br />

wobei sein Mitfahrer auf dem Sozius-'<br />

sitz verletzt wurde. Die Zürcher Gerichte bezeichneten<br />

das Tempo in* der Kurve als übersetzt<br />

und; verurteilten ihn wegen fahrlässiger<br />

Körperverletzung im Sinne des.Zürcher Strafgesetzes<br />

bedingt zu 80 Fr. Busse. Der Motorradfahrer<br />

reichte beim Bundesgericht Kassationsbeschwerde<br />

ein; der Zürcher Staatsanwalt<br />

beantragte Nicheintreten, weil nicht eidgenössisches<br />

sondern kantonales Strafrecht<br />

angewendet worden sei und das Bundesgericht<br />

nur die Verletzung eidgenössicher<br />

Rechtsvorschriften aufheben könne.<br />

Der bundesgerichtliche Kassationshof ist<br />

auf die Beschwerde eingetreten. Steht das<br />

Verhalten eines Motorfahrzeugführers im<br />

Einklang mit den Verkehrsregeln des MFG,<br />

kann es nicht fahrlässig sein und nicht zu<br />

einer Verurteilung nach kantonalem Strafrecht<br />

führen, denn der kantonale Gesetzgeber<br />

Wir berichten heute<br />

aber:<br />

Die Strassenverkehrsunfälle in<br />

der Schweiz.<br />

Der Grosse Preis von Deutschland.<br />

Stabilisierung des Wagenaufbaues.<br />

Der Dieselmotor im Luftverkehr.<br />

Büder: Seite 4.<br />

kann nicht bestrafen, was der eidgenössische<br />

erlaubt. Hängt bei der Anwendung kantonalen<br />

Strafrechtes die Frage der Fahrlässigkeit<br />

davon ab, ob die eidgenössischen Verkehrsregeln<br />

des MFG verletzt wurden, so muss der<br />

bundesgerichtliche Kassationshof diese nach<br />

eidgenössischem Rechte zu beurteilende Vorfrage<br />

überprüfen können,* sonst wäre eine<br />

einheitliche Anwendung des MFG durch die<br />

kantonalen Gerichte nicht gewährleistet und<br />

die Rechtseinheit iii diesem Gebiete stünde<br />

nur auf dem Papier. Beurteilt der Kassationshof<br />

dann diese Vorfrage anders als das<br />

kantonale Urteil, ist die Angelegenheit zurückzuweisen.<br />

Die materielle Beurteilung drehte sich um<br />

das Vortrittsrecht, denn der Motorradfahrer<br />

berief sich darauf, dass er, weil von rechts<br />

aus der Seebacherstrasse kommend, das Vortrittsrecht<br />

hatte. Nach Art. 27 Abs. 1 MFG hat<br />

der Fahrer einem gleichzeitig von rechts<br />

kommenden Fahrzeug bei Kreuzungen den<br />

Vortritt zu lassen, sofern er nicht auf einer<br />

als Hauptstrasse gekennzeichneten Strasse<br />

fährt, was hier nicht zutraf. Doch berechtigt<br />

das Vortrittsrecht nicht zu unvorsichtigem<br />

Einfahren in die Kurve, weil bei regem Strassenverkehr<br />

und unübersichtlichen Kreuzungen<br />

der auf der andern Strasse Fahrende erst<br />

dann einen Einblick in die von rechts kommende<br />

Strasse hat, wenn er ziemlich weit in<br />

die Kreifzung eingefahren ist; der Vortrittsberechtigte<br />

darf sich -nicht einfach darauf<br />

verlassen, dass die auf der andern Strasse<br />

Verkehrenden sich "bei den Kreuzungen vor»<br />

sehen müssen. Die. Annahme "einer Fahrlässigkeit<br />

durch das Obergericht bedeutete daher<br />

keine Verletzung- der • eidgenössischen<br />

Verkehrsvorschrift "von" Art. '27 Abs. 1 MFG.<br />

— Dies führte zur Abweisung der Kassationsbeschwerde.<br />

Wp.<br />

Stirn, das Haar. Das war, als wischte er damit<br />

den Rest all dieses Nebensächlichen, was<br />

ihn. seit einer Stunde fest umsponnen hatte,<br />

fort: das billige Verhör des Mädchens — die<br />

ganze abgegriffene Weisheit und Routine des<br />

kurzen Mannes mit dem Feldwebelgesicht.<br />

Ein Wort, ein Satz aus diesem primitiven<br />

Katechismus des Kommissars sprang vor<br />

ihm auf: «Erpressung» — und «irgendeinen<br />

praktischen Zweck wird der Herr —»<br />

Ein harter Laut stiess vor aus seiner Kehle:<br />

Gut — mochte doch der Herr Köpke darin<br />

den Sinn von Raves Kommen sehen —<br />

mochte es für die Untersuchung ruhig dabei<br />

bleiben. Ersparte ihm die bittere Schani, vor<br />

all den mitleidig-neugierigen Blicken als der<br />

Betrogene zu paradieren! Was wirklich da<br />

gewesen war — er — er wusste es besser!<br />

In sein Arbeitszimmer ging er mit festem<br />

Schritt, drückte den Taster des Läutwerkes,<br />

stand vor dem Fenster unbewegt und wartend<br />

still.<br />

Sagte, als er dann hinter sich das Mädchen<br />

in der Tür hörte, starr, ohne umzusehen:<br />

«Ich bin für niemand zu sprechen — für niemand—»<br />

Dann, als sie wieder fort war, wandte er<br />

sich um, war an der Tür und drehte den<br />

Riegel: so —<br />

Ein Vorhaben, das ihn seit Stundea umtrieb,<br />

und, das auch während der qualvollen<br />

Unterredung, mit dem Kommissar in keinem<br />

Augenblick hatte zum Schweigen kommen<br />

wollen, musste Erfüllung finden: noch einmal<br />

wollte er die beiden Zettel lesen, die Finger<br />

in die eigene Wunde legen.<br />

In seinen Arbeitssessel Hess er sich sinken<br />

— war gleich wie überflutet von dem peitschenden<br />

Erkennen: Betrogen haben sie mich<br />

beide!<br />

Er höhnte sich: Was bin ich denn, wenn es<br />

mir nicht gelungen ist, den da — den leeren,<br />

weichlichen und willenlosen Lumpen! — in<br />

ihrem Herzen auszurotten?! Wer bin ich denn,<br />

wenn dieser schäbige Jämmerling nach<br />

Jahren nur wiederum aufzutauchen und sich<br />

zu melden brauchte, damit hier alles, was<br />

ich mir geschaffen, was ich zu haben und als<br />

mein — als mein! — zu halten glaubte, zusammenbrach<br />

—?!<br />

Und er bäumte sich auf, zerfleischte sich<br />

in ohnmächtigem Zorn: Bin ich denn nicht<br />

hundertmal mehr Mann als dieser Schwächling?<br />

Er "schloss die Augen, und er dachte: Aus<br />

meinem Herzen müsste ich die Liebe zu ihr<br />

reissen können! Müsste sie hassen können<br />

so wie ihn —<br />

— und weiss es doch — trotz aller<br />

Schmach, dass da drüben in ihrem hellen


Schweizerische Rundschau<br />

Der Kampf gegen die Zollerhöhungen. Die<br />

vergangenen Samstag in Ölten ausserordentlicherweise<br />

versammelte sozialdemokratische<br />

Fraktion der Bundesversammlung fasste folgende<br />

Resolution:<br />

«Die sozialdemokratische Fraktion der<br />

Bundesversammlung erhebt gegen die wenige<br />

Tage nach Abschluss der Sommerferien<br />

beschlossenen Zollerhöhungen auf Zucker und<br />

Benzin und gegen die Preiszuschläge auf<br />

'Speiseöl Protest. Sie lehnt diese einseitigen,<br />

unter Missachtung der Volksrechte beschlossenen<br />

finanzpolitischen Massnahmen ab. Sie<br />

ist der Meinung, dass Einzelmassnahmen für<br />

die dringliche Wiederherstellung des finanziellen<br />

Gleichgewichtes im Bundeshaus untauglich<br />

sind.»<br />

Im übrigen fordert die sozialdemokratische<br />

Fraktion die Vorlage eines Gesamtplanes<br />

und wird den Bundesrat einladen, auf die Tagesordnung<br />

der kommenden Herbst-Session<br />

der Bundesversammlung als Gegenstand die<br />

allgem. Finanzlage des Bundes zu setzen und<br />

ihr gleichzeitig ein Gesamtprogramm für die<br />

Wiederherstellung des finanziellen Gleichgewichts<br />

zu unterbreiten. Auch bei den Verbänden<br />

geht, wie dies nicht anders zu erwarten<br />

ist, die Diskussion über die durch die<br />

Zollerhöhung neu geschaffene kritische Lage<br />

weiter. So erhebt die Präsidenten-Konferenz<br />

der T.C.S.-Sektionen deutscher Zunge nachdrücklichen<br />

Einspruch gegen die Zollerhöhung<br />

und spricht die Erwartung aus, die<br />

Bundesversammlung werde den Bundesratsbeschluss<br />

vom 25. Juni nicht genehmigen.<br />

Im weitern beschloss der bernische Kantonalverband<br />

der A.C.S.-Sektionen, die Abgabe<br />

der Kontrollschilder auf 1. Januar 1936<br />

zu organisieren, und diesen vorläufig wohl<br />

wirkungsvollsten Protest der Motorfahrzeugbesitzer<br />

so eindrücklich zu gestalten, um die<br />

Behörden endlich fühlen zu lassen, dass es<br />

nicht bei den platonischen Antworten sein<br />

Bewenden haben wird.<br />

Die Strassenverkehrsunfalle in<br />

der Schweiz im Jahre 1934.<br />

Vom Eidgenössischen Statistischen Amt.<br />

Die eidgenössische Statistik der Strassenver-<br />

Itehrsunälle wurde im Jahre 1929 eingeführt, blieb<br />

aber längere Zeit hinduroh unvollständig, da manche<br />

Kantone viele Unfälle, namentlich solche mit<br />

geringem Sachschaden oder aber ohne Beteiligung<br />

von Motorfahrzeugen überhaupt nicht mitteilten.<br />

Erst das Bundesgesetz vom 15. März 1932 über<br />

den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr schuf die<br />

Grundlage, einer zuverlässigen Erhebung. Es ersetzte<br />

die ursprünglich freiwillige Mitarbeit der<br />

Kantone durch die Meldepflicht. Ausserdem trat<br />

ein Jahr nach dem Gesetz, am 1. Januar 1934, eine<br />

Instruktion über die Durchführung der Statistik<br />

in Kraft, die von einer Expertenkonferenz gutgeheissen<br />

worden war, und seit dem gleichen Datum<br />

wurden durch einen besonderen Ausbau der Kontrolle<br />

auch die Todesopfer exakter erfasst. Konnte<br />

so dies Zählung der Strassenverkehrsunfälle bereits<br />

im Jahre 1933 verbessert werden, so spiegelt sie<br />

im Jahre 1934 die tatsächlichen Verhältnisse noch<br />

vollkommener wider. Allerdings soll nicht verschwiegen<br />

-werden, dass die Berichterstattung einzelner<br />

Kantone immer noch an Zuverlässigkeit zu<br />

wünschen übrig lässt;<br />

Unfall«<br />

Verunfallte<br />

Unfälle überhaupt. . . .<br />

Unfälle mit Verunfallten ,<br />

Verunfallte Personen. . .<br />

Verletzte<br />

Getötete<br />

Davon verunfallte Fahrer.<br />

Verletzte. . . . . . .<br />

Getötete. . . . . . .<br />

Unfälle und Verunfallte 1933/34.<br />

Davon mit Beteiligung<br />

Alle Unfälle von Motorfahrzeugen<br />

1938 1934<br />

17 329 20 655<br />

8 219 9 995<br />

10 063 12 200<br />

9 558 11575<br />

605 625<br />

6 584 7 002<br />

6 326 6 666<br />

258 336<br />

Zimmer alles, was Qlück in meinem Leben<br />

war, unwiederbringlich ruht —<br />

Einmal noch — einmal noch sie fragen<br />

können! — Aber sie würde nur wieder den<br />

rätselvollen, fernen Blick der Augen haben,<br />

der Angst und Hingabe in einem war — und<br />

Lüge —! Lüge!<br />

Er warf den Kopf in ausweglosem Zorn —<br />

er stiess die Luft aus, riss sich los, sah in der<br />

aufdrängenden roten Welle wieder nur das<br />

eine: beide haben sie mich betrogen!<br />

Auf den Stoss der mit Maschinenschrift bedeckten<br />

Manuskriptblätter seines «Baccio<br />

Bandinelli» sah er nieder. Du wirst niemals<br />

beendigt werden! dachte er. Schob dann die<br />

Hand tief unter die Skripturen, holte da ein<br />

paar Briefzettel mit hastig hingeworfenen<br />

Zeilen vor:<br />

Die Schrift — die übel ausgezogene, charakterlose<br />

Schrift! Wie er die kannte —<br />

Die beiden Zettel lagen da allein vor ihm,<br />

und seine Augen starrten darauf nieder, nahmen<br />

die Worte qualvoll wieder auf — wurden<br />

nicht satt daran — saugten sich fest an<br />

ihnen —<br />

«Du hast mich angerufen, Elma, ich. war<br />

leider nicht zu Hause. Wann und wo darf ich<br />

Dich sehen? Fred.»<br />

Das war acht Tage her, dass dieser Brief<br />

gekommen war. Und gestern dann der andere:<br />

«Nie werde ich die Stunde, die wir heute<br />

verlebt haben, vergessen. Du warst wie einst!<br />

Nach diesen Darlegungen ist es begreiflich, dass<br />

•die Ergebnisse des Jahres 1934 nur sehr bedingt<br />

mit den vorhergehenden vergleichbar sind. In diesem<br />

Jaire hat sich die bedeutende Zunahme der<br />

Verkehrsunfälle, die bereits im Jahre 1933 zu beobachten<br />

war, in verstärktem Masse fortgesetzt.<br />

Wieviele der gegenüber 1933 mehr gezählten 3300<br />

Unfälle jedoch Ausdruck sind der Verbesserung<br />

dieser Erhebung, wieviele einer tatsächlich gestiegenen<br />

Verkehrsunsicherheit zugeschrieben werden<br />

müssen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall wäre es<br />

unzulässig und das Gegenteil einer roraussetzungslosen<br />

statistischen Analyse, von vornherein anzunehmen,<br />

dass die Verkehrsunfälle zahlreicher sein<br />

müssen, weil die Verkehrsdichte zugenommen hat<br />

und weil das neue Motorfahrzeuggesetz namentlich<br />

durch die Freigabe der Höchstgeschwindigkeit die<br />

Ordnung des Strassenverkehrs gelockert haben soll.<br />

Der Statistiker darf die Interpretation der Zah'len<br />

nicht auf solche Annahmen bauen, sondern muss<br />

umgekehrt untersuchen, ob diese vorläufig noch<br />

unbewiesenen Vermutungen den Tatsachen entsprechen.<br />

Der Zuwachs an statistisch ermittelten Strassenverkehrsunfällen<br />

im Jahre 1934 war — wie untenstehende<br />

Tabelle zeigt —so bedeutend, dass sie nicht<br />

ausschliesslich erhebungstechnisch bedingt sein<br />

kann, sondern teilweise eine faktische Zunahme<br />

ausweisen muss.<br />

Ueber 20.000 Unfälle auf den schweizerischen<br />

Verkehrswegen, 12.000 Verwundete und darunter<br />

mehr als 600 Tote in einem einzigen Jahr — der<br />

Verkehrsmoloch heischt fürwahr nicht geringe Opfer!<br />

Diese Verlustliste ist gegenüber 1933 um etwa<br />

ein Fünftel länger geworden. Jedoch — und das<br />

ist das erstaunliche Ergebnis der vorstehenden<br />

Tabelle — sind &n dieser Steigerung unvergleichlich<br />

weniger die Motorfahrzeugunfälle als die übrigen<br />

Vehikel schuld. Während gegenüber 1933 die<br />

Unfälle mit Beteiligung von Autos und Motorrädern<br />

um etwa 15%, die dabei Getöteten sogar<br />

«nur» um 10% zahlreicher waren, haben die übrigen<br />

Unfälle um- gut die Hälfte zugenommen und<br />

doppelt mehr Menschenleben gekostet. Nachdrücklich<br />

muss wiederholt -werden, dass gerade dieses<br />

aussergewöhnliche Plus zu einem guten Teil der<br />

Verbesserung des Meldewesens zuzuschreiben ist,<br />

waren doch manche Kantone ursprünglich im<br />

Glauben, sie müssten nur über die Mbtorfahrzeugunfälle<br />

vollständige Angaben liefern. Trotzdem<br />

dürfte ein Rest übrigbleiben für eine zusätzlich<br />

stärkere Belastung des Unfallkontos durch nicht<br />

motorische Fahrzeuge.<br />

Neben der Strassenbahn und dem Fuhrwerk,<br />

die an eich keinen bedeutenden Beitrag zur Unfallstatistik<br />

liefern, ist besonders das Fahrrad am<br />

Anstieg der Unfälle seit 1933 beteiligt, und zwar<br />

sind sowohl die Zusammenstösse eines Velos mit<br />

einem Motorfahrzeug als auch die übrigen VelounfälJe<br />

zahlreicher geworden. Die Vermehrung<br />

fällt um so schwerer ins Gewicht, als das Fahrrad<br />

von jeher mit grossen Zahlen in der Unfallstatistik<br />

auftrat. Diese Ausführungen -werden durch<br />

folgende Uebersicht veranschaulicht.<br />

Unfälle mit Beteiligung eines Fahrrades.<br />

Zunahme<br />

1933 1934 In %<br />

Zusammenstoss mit Motorfahrzeug<br />

Unfälle. . . . . . . = . 3342 4388 31,3">'<br />

Davon mit Verunfallten 2256 2952 30,8<br />

Verunfallte 2603 3311 ; 32,3<br />

Davon getötet 96 138 43,7<br />

Unfälle<br />

Davon mit Verunfallten.<br />

Verunfallte<br />

Davon getötet. . . . ,<br />

Unfälle<br />

Davon mit Verunfallten.<br />

Verunfallte<br />

Davon getötet . . . .<br />

1933<br />

16 417<br />

6 869<br />

8 507<br />

. 8 077<br />

430<br />

4 819<br />

4 609<br />

210<br />

1934<br />

17 707<br />

7 890<br />

9 768<br />

9 296<br />

472<br />

5 671<br />

5 431<br />

240<br />

Alle<br />

Unfälle<br />

19,2<br />

21,6<br />

21,2<br />

21,1<br />

23,8<br />

25,4<br />

25,2<br />

30,2<br />

Uebrige Fahrradunliille<br />

1522 2405 68,0<br />

1154 1811 ! 66,9<br />

1423 2103 47,8 ;<br />

46 76 66,2<br />

Im ganzen<br />

4864 6793 39,7<br />

3410 4763 39,7<br />

:<br />

3926 6414 37,9<br />

142 214 . 60,7<br />

Zunahme sott<br />

1933 in Prozent<br />

MitBefeMeungv.<br />

Motortahrieufen<br />

14,9<br />

14,9<br />

14,8<br />

15,1<br />

9,8<br />

17,7<br />

17,8<br />

14,3<br />

Fortsetzung Seite 11.<br />

Uebrige<br />

Unfälle<br />

54,2<br />

65,9 .<br />

66,3<br />

63,9<br />

104,0<br />

74,0<br />

72,2<br />

100.0<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N" 61<br />

'stischer<br />

Amerikas Automobilproduktion.<br />

Die Automobilerzeugung der amerikanischkanadischen<br />

Industrie ist in der ersten Juli-<br />

Woche auf 59,380 Wagen zurückgegangen<br />

gegen 88,540 Einheiten in der letzten und<br />

90,560 Automobile in der vorletzten Juni-<br />

Woche. Der starke Produktionsrückgang ist<br />

teilweise auf die Unterbrechung der Fabrikation<br />

durch den Nationalfeiertag zuräckzU'<br />

führen.<br />

Nach Ermittlangen des amerikanischen<br />

Handelsamtes haben die amerikanischen Automobilhändler<br />

in den ersten fünf Monaten<br />

des laufenden Jahres zwecks Finanzierung<br />

den bei den Automobilfabriken -getätigten<br />

Millionen-Kredit im Betrag von 652 Millionen<br />

Dollar in Anspruch genommen gegenüber 452<br />

Millionen Dollar in der vorjährigen Parallelperiode<br />

und 907 Millionen Dollar während<br />

des ganzen Jahres 1934.<br />

Im kampfreichsten und spannendsten Grossen Preis der diesjährigen Saison siegt Nuvolarl<br />

(Alfa Romeo) In einem unerhörten Endspurt nachdem von Brauchitsch (Mercedes-Benz)<br />

eine halbe Runde vor dem Ziel wegen eines zerfetzten Reifens die sichere Führung und<br />

den greifbaren Enderfolg abgeben muss. — Stuck (Auto-Unfon) sichert den zweiten<br />

Platz für die deutschen Farben. — Der Schweizer Ruesch der bestplacierte Maseratif<br />

ah rer.<br />

Nürburgring, 28. Juli <strong>1935</strong><br />

Das Unglaubliche ist eingetroffen: Die<br />

diesjährige deutsche Siegesserie, welche<br />

durch die bisherigen ununterbrochenen Erfolge<br />

von Mercedes-Benz geradezu erdrükkend<br />

war, ist nach einem an Positionswechseln<br />

ausserordentlich reichen Kampfe von<br />

grösstem sportlichen Interesse plötzlich unterbrochen<br />

worden. Nuvolari fuhr eines der<br />

glänzendsten Rennen seiner ganzen Karriere<br />

und vermochte sich dank eines ebenso überzeugenden<br />

Fahrstiles, wie kluger Taktik erstmals<br />

in das Goldene Buch d,er Nürburgring-<br />

Sieger einzutragen. Nicht nur die ganze<br />

deutsche Sportgemeinde rechnete mit einem<br />

Sieg der eigenen Waffen, sondern auch im<br />

Aüslande räumte man den beiden deutschen<br />

Marken und vorab Mercedös die grössten<br />

Chancen für diesen Tag ein. Von den 22<br />

Runden zu je 22,81 km waren denn auch die<br />

•Fahre* der Untertürckheimer Märke 19 Mal<br />

in Führung, indem Caracciola 9 Runden, dann<br />

vorübergehend für eine Runde Fagioli und<br />

schliesslich v. Brauchitsch während 9 Runden<br />

den ersten Platz belegten. Nuvalori kam<br />

in der Mitte des Rennens für zwei Runden an<br />

die Spitze* die er dann in einem ans Dramatische<br />

grenzenden Schlusskampf in der letzten<br />

Hälfte der' Endrunde wiederum zu übernehmen<br />

vermochte. Wenn Mercedes demnach<br />

die längste Zeit klar in Führung lag, so war<br />

diese doch stets stark bedrängt und die Tatsache,<br />

dass die vier Fahrer der Kopfgruppe<br />

die lärigste Zeit keine zwei Minuten auseinanderlagen,<br />

zeigt am besten, wie sehr es auf<br />

Biegen und Brechen ging. Obgleich der Sieg<br />

für v. Brauchitsch in greifbarster Nähe winkte<br />

und dessen Verlust weder auf sein noch auf<br />

das Konto der Maschine geht, sondern eher<br />

einer schwer zu entscheidenden taktischen<br />

Ueberlegung zur Last fällt, so schmälert das<br />

andererseits wenig oder nichts an dem Erfolg<br />

von Alfa Romeo, der umso eher ins Gewicht<br />

fällt, als die Maschine trotz aller Detailverbesserungen<br />

doch schon mehrere Jahre alt<br />

Morgen, wenn er fort ist, komme ich. Du<br />

musst das Mädchen wegschicken, damit wir<br />

sicher sind. Ich küsse Deine Hände! Dein<br />

alter Fred.»<br />

Und dann — dann gestern abend hatte sie<br />

dem Mädchen diesen Auftrag für heute früh<br />

gegeben — hatte sie fortgeschickt — damit<br />

sie sicher seien —<br />

Die Zähne krampfte er: Belogen und betrogen!<br />

— nein — alles das war schlüssig<br />

und war klar — und was darauf dann noch<br />

gekommen war, das musste sich, so wie es<br />

kam, erfüllen —<br />

Ob ich das jetzt verbrenne? dachte er.<br />

Aber er sass dabei ganz still, rührte sich<br />

nicht.<br />

Acht Tage erst. Aber genau hatte er doch<br />

sofort gefühlt, dass irgend etwas in ihr verändert<br />

war, dass sie etwas vor ihm verbarg.<br />

Fragen: «Bist du nicht wohl?» — «Hast,<br />

du dich irgendwie geärgert, aufgeregt?» —<br />

«Oder habe ich dich verletzt, ohne es zu wissen?<br />

Was ist es, Kind?»<br />

Nur unsicheres Lächeln, Abwehr und gesuchte<br />

Heiterkeit: «Was du dir einbildest!»<br />

— «Bin ich denn nicht wie sonst' und immer?»<br />

— «Sogar besonders froh!»<br />

Nein — nichts. Und eine Unruhe, ein aufgestöbertes<br />

Fragen und Suchen bleiben. Er<br />

kennt sie doch — kennt sie bis in die letzten<br />

Tiefen ihres Wesens!<br />

Aber an-diesem-gleichen Tage noch — Zufall!<br />

irrsinnig plumper Zufall! — sieht er von<br />

weitem im Vorbeigehen auf der Terrasse bei<br />

Josty am Potsdamer Platz einen sitzen.<br />

Sieht seinen Rücken nur, wie der Mann da<br />

mit ein paar anderen üblen Gestalten im Gespräche<br />

sitzt: Rave —!<br />

Weiss in dem gleichen Augenblick so klar,<br />

als sprühte da der Funken eines Kurzschlusses<br />

in ihm: der war wieder im Lande — und<br />

der hatte sich bei ihr gemeldet !<br />

Aber warum nur spricht sie nicht darüber?<br />

Weil sie sich schämt — nach diesem Vorgang<br />

mit dem falschen Wechsel vor zwei<br />

Jahren, schämt — dass dieser Mann ihr einmal<br />

nahgestanden hat und sich darauf beruft?<br />

Oder hat sie das Vorgehen mit dem Revers<br />

damals doch als zu hart empfunden? Aber sie<br />

hatte ja doch selbst sich ganz befreit gefühlt,<br />

weil man jetzt hoffen durfte, ihn endgültig<br />

los zu sein?<br />

Was war das also jetzt? Warum dieses<br />

Versteckspiel? Sie hat doch sonst niemals<br />

etwas vor ihm verborgen —<br />

Wieder sondieren. Sogar den Namen lässt<br />

er an dem Abend so ganz beiläufig im Gespräche<br />

fallen — fühlt sich dabei selbst unaufrichtig<br />

und beengt in diesem lauernden<br />

Spiele: nicht, dass er Rave gesehen hätte —<br />

nein, dass ihm einer aufgefallen wäre, der<br />

ihm ähnlich sah — von dem er einen Augenblick<br />

geglaubt hätte, er könnte es wohl sein.<br />

Aber er sei es dann natürlich nicht gewesen<br />

Kennzeichnung der Flussläufe.<br />

Um dem Automobilisten, die Orientierung<br />

zu erleichtern und ihn zugleich auch mit der<br />

durchfahrenden Landschaft vertrauter zu<br />

machen, wurden an der Reichsstrasse Augsburg-München<br />

an allen Brücken die Namen<br />

der von ihnen überquerten Wasserläufe auf<br />

grossen Schildern angebracht, ebenso, wie<br />

dies in Italien schon seit längerem der Fall ist<br />

und wie dies vor zwei Jahren schon vom TCS<br />

dem Bundesrat vorgeschlagen wurde. ,<br />

Künstliches Benzin in England.<br />

Der mit einem Kostenaufwand von 225,000 $<br />

aufgenommene Bau eines grossen Kohlehydrierwerkes<br />

in der Grafschaft Durham<br />

macht grosse Fortschritte. Bereits sind sieben<br />

Benzintanks von 450J000 Liter Fassungsvermögen<br />

sowie ein Gasbehälter von 80,000<br />

Kubikfuss Inhalt errichtet worden. Die 204<br />

Retorten für die Karbonisierung, in denen<br />

täglich 500 Tonnen Kohle verarbeitet werden,<br />

sehen ebenfalls der baldigen Fertigstellung<br />

entgegen.<br />

Der Grosse Preis von Deutschland<br />

ist und durch die neuen deutschen Konstruktionen<br />

als bereits überholt betrachtet wurde.<br />

Wir haben aber bereits in der Vorbesprechung<br />

des Rennens daran erinnert, dass auf<br />

dem Nürburgring die grössten Spitzengeschwindigkeiten<br />

nicht den Ausschlag geben<br />

werden, sondern Getriebe, Bremsen und eine<br />

besonders auf die Reifen Rücksicht nehmende<br />

Fahrweise für den Enderfolg ebenso mitbestimmend<br />

seien. In diesem Zusammenhang<br />

muss unbedingt auch der vielversprechenden<br />

Wiederaufnahme der Renntätigkeit durch die<br />

Auto Union gedacht werden, die durch Belegung<br />

des zweiten und vierten Platzes bewies,<br />

dass ihre Rennabteilung die mehrwöchentliche<br />

Pause sehr gut auszunützen verstand.<br />

Mercedes-Benz muss wiederum mit einem<br />

gefährlichen Gegner rechnen, dessen<br />

Fahrer ebenbürtige Konkurrenten für ihre<br />

eigene vozügliche Mannschaft bedeuten. Wie<br />

sich -Stuck aus einer geradezu hoffnungslosen<br />

Position im zwölften Rang nach der ersten<br />

Runde auf den Ehrenplatz vorarbeiten konnte,<br />

ist eine Leistung für sich, die nach unserem<br />

Empfinden nicht das verdiente Echo gefunden<br />

hat. Und nun zurück zur Veranstalr<br />

tung selbst!<br />

Das Training.<br />

In den Vortagen entwickelten vor allem die<br />

beiden deutschen Fabrikmannschaften eine sehr<br />

rege Tätigkeit, während das Training bei den ausländischen<br />

Gästen, von Ruesch und Hartmann, sowie<br />

den beiden Piloten der ERA abgesehen, seh*<br />

kurz ausfiel. Dies hatte seinen Grund einmal in<br />

der zum Teil verspäteten Ankunft einzelner Fahrer<br />

oder ihrer Maschinen. Dann kennen alle diese<br />

Fahrer den Ring von früheren Rennen her sehr<br />

gut und sind auch mit den Wagen durchaus vertraut,<br />

handelt es eich doch durchwegs um Modelle,<br />

.die seit mehr als einer Saison im Dienste stehen.<br />

Es waren daher auch von dieser Seite kaum irgendwelche<br />

Ueberraschungen zu erwarten. Der von der<br />

Scuderia Sübalpina in Aussicht genommene Start<br />

des neuen Maserati musste nämlich neuerdings<br />

verschoben werden, so dass die altbewährten Sechsund<br />

Achtzylindermaschinen eingesetzt wurden. Die<br />

meisten Gäste hatten auch kaum mit einem Sieg<br />

oder vordersten Platz zu rechnen und so bedurfte<br />

es nach ihrer Auffassung offenbar auch gar nicht<br />

— denn der sei, Gott sei Dank, irgendwo<br />

ausser Land.<br />

Antwort? Ein wenig blass ist sie -=- die<br />

Lippen schmal. An ihren Blumen macht sie<br />

sich zu schaffen. Die Finger zittern leise um<br />

die Blüten, um die Stengel *—<br />

Da weiss er es ganz sicher,, dass ihr<br />

Schweigen ihn belügt — dass irgend etwas<br />

zwischen ihr und Rave spielt, was er nicht<br />

wissen soll.<br />

Ein Stachel ist das, drückt sich immer tiefer<br />

ein, gibt ihn nicht frei, zersetzt ihm seine<br />

Tage in Unrast und Unsicherheiten, wirft ihm<br />

das Fieber qualvoll aufschiessender Fragen<br />

in seine Nächte: um dieses Jämmerlings wegen<br />

Heimlichkeiten? Vor ihm — vor ihm, dem<br />

sie doch bisher ganz gehörte? Was ging da<br />

vor?!<br />

Eifersucht? Nein —'dafür kannte er sie<br />

doch zu genau. Und hatte er — er — Grund,<br />

auf diesen abgesunkenen, von Spielerleidenschaften<br />

und von Rauschgiften zermürbten<br />

Menschen eifersüchtig zu sein?<br />

Aber es war doch dieses Menschen wegen<br />

jetzt Unaufrichtigkeit von ihr zu ihm geworden.<br />

Und ging es nur wieder um Geld, dann<br />

konnte sie doch offen reden. Wenn ihr daran<br />

gelegen war, dass er noch einmal helfe —<br />

er würde sich doch nicht verschlossen haben!<br />

Nein — hier musste noch anderes im Spiele<br />

sein —<br />

Fortsetzung Seite 21, des 'Autler-Feierabend.


IM 1 » 61 — li<br />

einer Vorbereitung, wie sie auf der andern Seite<br />

mit echt deutscher Gründlichkeit betrieben wurde.<br />

Zudem galt es bei den deutschen Mannschaften,<br />

hauptsächlich den jüngeren Piloten Gelegenheit zu<br />

ausgiebigem Training zu bieten, um ihnen die nötige<br />

Vertrautheit mit den Wagen zu verschaffen<br />

und das Vertrauen in eich selbst zu stärken.<br />

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass SofieUi<br />

nicht antreten werde und dass Brivio den inzwischen<br />

erkrankten Dreyfus in der Scuderia Ferrari<br />

ersetze. Bei der Maseratimannschaft der Scuderia<br />

Subalpina trat Ghersi an Stelle von Siena. Sehr<br />

gespannt war alles auf die Leistungen des erstmals<br />

gezeigten 2-Liter-ERA-Wagens, der sich in seiner<br />

Konstruktion vollkommen, an das seither recht erfolgreiche<br />

1,5-Iiiter-Modell anlehnt. Der' von Mays<br />

gesteuerte Wagen kam mit einem Motor auf die<br />

Piste, dessen neueingesetzte Kolben erst sorgfältig<br />

eingefahren werden mussten, so dass sich aus diesen<br />

Trainingszeiten nichts schliessen Hess. Von<br />

Delius, dem die zweite Maschine übertragen wurde,<br />

legte sich dagegen allzu forsch ins Zeug und saugte<br />

aus der Bahn hinaus. Hätte nicht eine einzelstehende<br />

Tanne dae Fahrzeug aufgehalten, so wäxe<br />

es zu einem bedenklichen Sturz über eine Steilböschung<br />

hinunter gekommen, dessen Folgen für<br />

Fahrer und Maschine kaum auezudenken gewesen<br />

wären. So wurde nur das Chassis in Mitleidenschaft<br />

gezagen, doch war dann der Fahrer zur<br />

Untätigkeit verdammt, bis die per Sonderflugzeug<br />

aus England herbeigeholte Hinterachse wieder eingebaut<br />

war. Zu guter -Letzt entschloss sich dann<br />

die ERA, doch nur einen Wagen am Rennen laufen<br />

zu lassen, wobei der bessei eingefahrene Motor<br />

aus der einen Maschine in das unversehrte<br />

Chassis der andern eingebaut wurde und die beiden<br />

Piloten sich am Sonntag in die Aufgabe teilten.<br />

Obwohl die Trainingsrunden, die sich zeitlich<br />

um die 11 Minuten herum bewegten (ca. 120 km/St.-<br />

Durchschnitt) sehr beachtlich waren, so zeigte sich<br />

bald, dass die ERA den favorisierten deutschen<br />

Marken nicht gefährlich werden konnte.<br />

Im übrigen erwiesen sich nach den unverbindlich<br />

herumgebotenen Mitteilungen und privaten<br />

Zeitkontrollen Nuvolari und Rpsemeyer als die<br />

schnellsten Fahrer im Training, indem sie für die<br />

Strecke nur 10'32" benötigten, während die übrigen<br />

Zeiten der anderen Teilnehmer kaum unter 10' 40"<br />

heruntergingen. Es wurden offiziell keine Trainingsergebnisse<br />

bekanntgegeben, weil entgegen der<br />

im Reglement vorgesehenen Bestimmung nicht nach<br />

den schnellsten Vorrunden, sondern durch das Los<br />

über die Startreihenfolge entschieden ward.<br />

Während nun in manchen Fällen den Trainingszeiten<br />

zu viel Bedeutung beigemessen wird, so<br />

^schien man hier den Ergebnissen nicht ein allzu<br />

grosses Gewicht beizulegen, denn kaum jemand<br />

sprach von maßgebenden Siegesaussichten Nuvolaris.<br />

Die in einem kleinen Kreise ausländischer<br />

Gäste und Schlachtenbummler geäusserte diesbezügliche<br />

Meinung begegnete grosser Skepsis und für<br />

die übrigen- galt der deutsche Sieg als ausgemachte<br />

Sache.<br />

Der Ruf nach verbesserten Startmethoden, der<br />

nach der kürzlich neu eingesetzten Diskussion über<br />

die jüngsten Rennerfahrungen auch in unserem<br />

Blatte seinen Niederschlag fand, schien bei der<br />

Rennleitung des deutschen Grossen Preises bereits<br />

auf guten Boden gefallen zu sein. Es wurde nämlich<br />

erstmals der Versuch gemacht, mittels eines<br />

mehrfarbigen Lichtsignales nach Art der Verkehrsampeln<br />

starten zu lassen. Je 15 Sekunden lang<br />

leuchtet für das gesamte Fahrerfeld gut sichtbar ein<br />

gelbes und dann ein grünes Licht auf, um in der<br />

entscheidenden Startsekunde von einem rot aufleuchtenden<br />

Signal abgelöst zu werden, das den<br />

Start freigibt. Die Offiziellen waren zudem ängstlich<br />

bemüht, auch nur den Schein irgend eines<br />

Frühstartes zu vermeiden und so gelang das Experiment<br />

vom Standpunkt der Rennbehörde aus gesehen<br />

vollauf. Allerdings vermochte dies nicht den<br />

verspäteten Start einiger Wagen zu vermeiden, so<br />

dass es beim Rennbeginn doch nicht so reibungslos<br />

abging, wie man gerne geglaubt hätte. Auf diese<br />

Weise. kam u. a. Stuck gleich bei Anbeginn schwer<br />

ins Hintertreffen, obwohl ihm das Los den ersten<br />

Platz in der ersten Reihe zugewiesen hatte. Möglicherweise<br />

hat ihn diese Verspätung am Start mit<br />

um den Sieg gebracht, wenngleich er den entscheidenden<br />

Zeitverlust einer offensichtlichen Behinderung<br />

durch einen Fahrer während den ersten paar<br />

Runden, da Stuck im hintersten Feld lag, zuschreibt.<br />

Anknüpfend an die erwähnte Neuerung<br />

beim Start sei gleich noch beigefügt, dass auch im<br />

übrigen überall das eifrigste Bestreben zutage trat,<br />

eine tadellose Organisation und Abwicklung zu gewährleisten,<br />

was denn durchaus auch gelang, wie<br />

man das ja von den internationalen autosportlichen<br />

Veranstaltungen in Deutschland nicht anders gewöhnt<br />

ist.<br />

Der Film des Rennens.<br />

Die am Start erschienenen 20 Wagen — seit<br />

langem das grösste Feld eines Grossen Preises —<br />

nahmen dem Lose gemäss die nachfolgende Aufstellung:<br />

Balestrero Nuvolari Stuck<br />

(Alfa Romeo) (Alfa Romeo) (Auto-Union)<br />

Brauchitsoh<br />

Zehender<br />

(Mercedes-Benz (Maserati)'<br />

Chiron Caracciola Etancelin<br />

(Alfa Romeo) (Merced.-Benz) (Maserati)<br />

R. Mays Ruesch<br />

(E. R. A0 * (Maserati)<br />

Fagioli Rosemeyer VärzI" '<br />

(Merced.-Benz) (Auto-Union) (Auto-Union)<br />

Pietsch<br />

Hartmann<br />

(Auto-Union)<br />

(Maserati)<br />

Taruffi Lang Ghersi<br />

(Bugatti) (Merced.-Benz) (Maserati)<br />

Brivio<br />

Geier<br />

(Alfa Romeo) (Mercedes-Benz)<br />

Der Start selbst war, wie bereits andernorts erwähnt,<br />

für einige Fahrer eine verpasste Gelegenheit,<br />

was aber bestimmt nicht auf das Konto der<br />

Rennleitung geht. So stand Pietsch einsam und<br />

verlassen auf dem Platz, nachdem schon die ganze<br />

Meute auf und davon war. Caracciola ging sofort<br />

in Führung, nachdem sie Stuck, der durch seine<br />

Startposition hiezu geradezu berufen war, zufolge<br />

eines Fehlstartes nicht übernehmen konnte. Ihm<br />

folgten Nuvolari, Fagioli, v. Brauchitsch und Rosemeyer<br />

auf den Fuss. Während diese Spitzengruppe<br />

noch ziemlich aufgeschlossen aus der Gegengeraden<br />

in der Kurve verschwand, hatte sich das übrige Feld<br />

bereits stark verzogen. Die erste Runde. absolviert<br />

Caracciola schon mit ansehnlichem Vorsprung vor<br />

dem eben erwähnten Quartett, in dem es Rosemeyer,<br />

dem so temperamentvollen und flotten Nachwuchsfahrer<br />

der Auto-Union, gelang, an v. Brauchitsch<br />

vorbeizuziehen. Die Passage von Carratsch wurde<br />

von all seinen vielen Anhängern und den Markenfreunden<br />

mit grösster Begeisterung begrüsst, wie<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

überhaupt das Publikum sich ausserordentlich<br />

sportlich erwies und dem Rennen über all die Stunden<br />

hinweg das grösste Interesse entgegenbrachte.<br />

In unserer- Nähe quittierte zwar ein Beobachter<br />

diese triumphierende Begeisterung mit der kritischen<br />

Bemerkung: « Na warten wir ruhig mal die<br />

andern 21 Runden ab ». Er sollte dann mit seiner<br />

Meinung, dass auf diese Distanzen noch allerlei<br />

Ueberraschungen zu erwarten seien, mehr als recht<br />

behalten. Schon setzten auch die ersten Halte an<br />

den Boxen ein. Mays und Etancelin fahren an den<br />

Ständen vor, wobei die maschinellen Störungen aber<br />

offenbar nur vorübergehend behoben werden konnten,<br />

denn beide Piloten sind im späteren Verlauf<br />

zur Aufgabe gezwungen, ebenso Taruffi.<br />

Inzwischen fällt Nuvolari, der sich mit echt südlichem<br />

Elan dem Spitzenreiter an die Fersen geheftet<br />

hatte, zusehends zurück, da er offenbar das<br />

von Caracciola angeschlagene Tempo auf die Länge<br />

nicht zu halten vermochte. Dagegen leistete sich<br />

der junge Rosemeyer wieder eines seiner Husarenstücklein<br />

und zog an gewiegten Meistern wie Fagioli<br />

und Nuvolari vorüber, um sich Caracciola<br />

anzuhängen. Die beiden scheinen es seit dem Eifel-<br />

Rennen aufeinander abgesehen zu haben. Dieser<br />

legte an Tempo zu, um sich den < anhänglichen ><br />

Konkurrenten vom Halse zu schaffen, während dieser<br />

aber tüchtig mithält und die Zeitdifferenz bis<br />

zur 5. Runde sogar auf 6 Sekunden verringert.<br />

Während Stuck bereits um 4 Positionen auf den 8.<br />

Platz vorgerückt ist, wird die Aufgabe von Brivio<br />

gemeldet, der zufolge Differentialbruch allzurasch<br />

ausgeschieden ist. Ebenso kommt Balestrero nicht<br />

mehr weiter in Betracht, da er aus der Bahn<br />

hinausgetragen wurde, ein Zwischenfall, den der<br />

Italiener, welcher am Nürburgring nichts zu bestellen<br />

hatte, wohl selbst am wenigsten tragisch nahm.<br />

Bis zur 5. Runde, deren Resultate nachstehend folgen,<br />

bleibt sich die Führung gleich. Allerdings liegen<br />

die ersten Vier nicht einmal eine Minute auseinander<br />

und halten sich gegenseitig scharf im<br />

Schach. Eben noch gelang es Chiron, eine Attacke<br />

von Brauchitsch abzuweisen, da muss er in der Gegengeraden<br />

hinter der Tribüne gleich wie sein<br />

Teamkollege Brivio wegen Getriebeschaden aussteigen<br />

und den Wagen auf die Seite schieben lassen.<br />

Das Publikum bezeugt dem zu Fuss nach der Boxe<br />

zurückkehrenden Monegasken seine lebhafte Sympathie,<br />

denn es weiss nicht nur seine persönlich so<br />

verbindliche Art, sondern auch die ausgesprochen<br />

ritterliche Fahr- und Kampfweise sehr zu schätzen.<br />

Damit bleibt der Scuderia Ferrari nurmehr eine,<br />

allerdings nach den Beobachtungen der Vortage beurteilt,<br />

auch die grösste Chance, nämlich Nuvolari.<br />

Nach dar 5. Runde:<br />

1» Caracciola in 59:04,4 (115,8 km/St.).<br />

2. Rosemeyer in 59:10,0 (115,7 km/St.). •<br />

3. Fagioli in 59:49,1 (114,5 km/St.).<br />

4. Chiron in 59:52,4 (114,3 km/St.).<br />

5. v. Brauchitsch in 1:00:02,4.<br />

6. Nuvolari in 1:00:16,1.<br />

Rosemeyer scheint nun der Gaul doch etwas<br />

durchgebrannt zu sein. Er fährt an den Boxen<br />

vor, lässt das eine Hinterrad wechseln und die<br />

Hinterachse kurz überprüfen. In einer kritischen<br />

Situation hat sich das Gasgestänge festgeklemmt<br />

und so wird er über die Fahrbahn hinaus gegen<br />

die Böschung getragen, kann aber den Wagen mit<br />

sicherer Hand abfangen, doch hat das eine Rad<br />

etwas abgekriegt und so fällt er durch den noch<br />

so kurzen Aufenthalt auf die 5. Stelle zurück.<br />

Varzi, der als 6. im Felde liegt, nimmt ebenfalls<br />

den Boxendienst in Anspruch. Er scheint überhaupt<br />

nicht ganz in Form zu sein und lässt es<br />

} etwas an der früheren Kampflust fehlen. Nach<br />

einiger Zeit überlässt er denn auch ohne weiteres<br />

Prinz Leiningen das Steuer, der das Rennen so<br />

gut es noch geht, als Achter zu Ende fährt.<br />

Stuck holt von Runde zu Runde an Zeit auf und<br />

arbeitet sich stetig nach vorne. Aber das ganze<br />

Feld reagiert jeweilen auf das schärfere Tempo<br />

eines Einzelnen. So drücken Rosemeyer und von<br />

Brauchitsch die Rundenzeit bereits aul 11*16,3 hinunter.<br />

Das guittiert dann Nuvolari wieder mit<br />

einer Runde in 10'57,4 (124, 9 km/St), worauf<br />

Rosemeyer 10'55,l vorlegt. Nur Sekunden trennen<br />

die Vordersten voneinander und schon rückt Nuvolari<br />

in der 9. Runde auf den zweiten Platz vor,<br />

um dann im darauffolgenden Mal die Führung für<br />

kurze Zeit an sich zu reissen.<br />

Dass bei dieser Jagd die Fahrer mit älteren<br />

und schwächeren Wagen, vorab die Maseratileute,<br />

nicht mehr mitmachen können, überrascht keineswegs.<br />

Ruesch, der von Anfang an wusste, dass er<br />

auf verlorenem Posten kämpft, haut sich, aber<br />

tapfer durch und lässt sich den Mut nicht abkaufen.<br />

Obwohl er wieder einmal Schwierigkeiten mit<br />

der Förderpumpe hat und eich die Hand wundpumpen<br />

muss, um stets genügend Brennstoff zu<br />

haben, behauptet er sich als schnellster Einzelfahrer<br />

und schneidet letzten Endes noch besser ab als<br />

die Vertreter der Scuderia Subalpina, denen<br />

schliesslich doch noch eine umfangreiche Rennorganisation<br />

und entsprechender Boxendienst zur<br />

Verfügung steht. Die Leistung von Ruesch muss<br />

um so höher eingeschätzt werden, als die äusseren<br />

Einflüsse keineswegs recht günstig waren. Immer<br />

wieder wurden die Fahrer in der ersten Hälfte<br />

durch Sprühregen und sehr starke Seitenwinde behindert,<br />

was sich bei den in bezug auf Strassenlage<br />

besonders empfindlichen Maseratiwagen doppelt<br />

ßtark fühlbar machte.<br />

Nach der 10. Rund«:<br />

1. Nuvolari in 1:56:42,1 (117,3 km/St.).<br />

2. Caracciola in 1:56:51,2 (117,2 km/St.).<br />

3. Rosemeyer in 1.56:51,4 (117,2 km/St.).<br />

4. v. Brauchitsch in 1:56:52,3 (117,1 km/St).<br />

5. Fagioli in 1:57:20.<br />

6. Stuck in 1:58:35,2.<br />

Nach fast der halben Rennzeit liegen die vier<br />

Erstplacierten nur zehn Sekunden auseinander, ein<br />

Kampf um Zeitbruchteile, wie man ihn noch selten<br />

erlebt hat. Rosemeyer, der kampflustige Benjamin<br />

der Auto-Union, schlägt sich nun. mit von Brauchitsch<br />

herum, der immer schneller wird und seinen<br />

Teamkollegen Garacciola in der Behauptung der<br />

Spitze unterstützen will. Die beiden schrauben das<br />

Tempo immer wieder etwas höher, bis Brauchitsoh<br />

auf 10'32", das Trainingsresultat von Rosemeyer,<br />

herunterkommt und damit die schnellste Runde des<br />

Tageä dreht.<br />

Ein selten eindrucksvolles und aufregendes Bild<br />

bietet sich, als die vier Spitzenfahrer zu gleicher<br />

Zeit an die Boxen gehen, um Reifen zu wechseln<br />

' und zu tanken. Da entbrennt eine wirkliche Arbeitsschlacht<br />

zwischen den zugeteilten Monteuren,<br />

die, angefeuert durch tausendstimmigen Zuruf, ihr<br />

Bestes geben. Caracciola und mit ihm die hervorragende<br />

Rennorganisation von Mercedes-Benz gehen<br />

als,.SJeger aus diesem Intermezzo, aus diesem Drei-<br />

' f^öntenduell um Zeitgewinn hervor. Hier zeigt es<br />

sich, was der Boxendienst für eine tatsächliche und<br />

haben sich den Weltmarkt erobert<br />

62% aller in Amerika verkauften<br />

Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />

von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />

als derjenige aller andern Marken<br />

zusammen. - Die bekanntesten<br />

Automobile, wie Cadillac, Chevrolet,<br />

Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />

Plymouth etc. haben als Original-<br />

Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />

In der Schweiz ist die amerikanische<br />

Ausführung der A-C Zündkerze im<br />

Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />

Vorteile den ersten Platz in<br />

der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />

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moralische Unterstützung für den Fahrer selbst zu<br />

sein vermag unä wo das Räderwerk einer komplizierten<br />

Rennorganisation unter der kompetenten<br />

Führung eines gewiegten Rennleiters auch Höchstbeanspruchungen<br />

störungsfrei bewältigen kann.<br />

Nuvolari verliert bei diesem Halt weitaus am meisten<br />

Zeit, doch verliert wenigstens er seine Ruhe<br />

nicht und macht sich nachher nur um so verbissener<br />

auf die Verfolgung, die nicht unerbittlich genug<br />

sein kann, wenn sich der Fahrer aus der 6. Stelle,<br />

auf welche er nun zurückfällt, wieder hervorarbeiten<br />

will.<br />

"Während fiartmann wegen irgendwelchen Störungen<br />

aufgibt, geht nun v. Brauchitsch an die<br />

Spitze, die Fagioli in kurzem Gastspiel innehatte.<br />

Caracciola fällt etwas zurück und scheint überhaupt<br />

die steten Angriffe auf die Spitze nicht mit der<br />

nämlichen Energie abzuwehren, wie er sie sonst in<br />

manchem harten Strauss in dieser Saison bis zum<br />

sieghaften Schluss an den Tag gelegt hat. Wie wir<br />

hören, ist er tatsächlich ziemlich stark indisponiert<br />

und muss sich nach dem Rennen in ärztliche Behandlung<br />

begeben.<br />

Nach der 15. Runde:<br />

1. v. Brauchitsch in 2:51:36,2 (119,7 km/St.).<br />

2. Nuvolari in 2:53:03,4 (118,7 km/St.).<br />

3. Caracciola in 2:5345,2 (118,5 km/St.),<br />

4. Stuck in 2:54:29,4 (117,7 km/St.).<br />

5. Rosemeyer in 2:55:02,4.<br />

6. Fagioli in 2:57:10,4.<br />

Da lässt Rosemeyer plötzlich so lang auf sich<br />

warten, nachdem er sich seit Runden nicht aus dem<br />

dritten Platz hat verdrängen lassen. Soll er seinem<br />

Ungestüm nun doch etwa zum Opfer gefallen sein?<br />

Bei ihm, der allerdings vom Motorradsport her über<br />

eine erstklassige Technik und Begabung verfügt, dafür<br />

aber auch die nötige Dosis Keckheit hat, sitzt<br />

man in dieser Beziehung immer etwas wie auf Kohlen.<br />

Da kommt er endlich angefahren und steuert<br />

der Boxe zu. Das Gasgestänge hat sich wieder verr<br />

klemmt. Neuerdings kostet ihn der Halt eine Minute<br />

und damit einige Ränge. Brauchitsch sieht<br />

nun endlich seine grosse Gelegenheit kommen, um<br />

die Rolle als bald sprichwörtlicher Zweiter und<br />

Pechvogel loszuwerden und den grössten Erfolg, den<br />

sich ein deutscher Fahrer im eigenen Lande wünschen<br />

kann, für sich zu holen. Er legt kräftig vor<br />

und übernimmt die Zügel mit festen Händen. Nuvolari<br />

aber ist nicht abgekämpft, und wenn auch<br />

niemand mehr vom eigenen Stalle da ist, der ihn<br />

unterstützen kann, so schreckt der alte Kämpe nicht<br />

vor einer neuen Auseinandersetzung mit dem stärksten<br />

Gegner zurück. Er lauert auf Brauchitsch und<br />

dessen Fahrweise und verstärkt sein Tempo noch<br />

mehr als sein Gegenspieler. Obering. Neubauer lässt<br />

alle Register seiner Regiekunst spielen und signalisiert<br />

seinem Schützling alsbald die von Nuvolari her<br />

drohende Gefahr. Aber der alte Mantuaner lässt<br />

nicht locker und holt sich einmal ums andere einige<br />

Sekunden von der die beiden noch trennenden Zeitdifferenz.<br />

Während sie in der 14. Runde noch anderthalb<br />

Minuten betrug, ist sie in der 18. Runde<br />

auf 37 Sekunden zusammengeschrumpft! Wiederholt<br />

winkt man Brauchitsch, er möge zulegen, doch anstatt<br />

dem guten Rat Folge leisten zu können, deutet<br />

er immer wieder auf den einen Hinterreifen, der in<br />

seiner Widerstandsfähigkeit rasch nachlässt.<br />

In der Tat haben die Reifenspezialisten bei der<br />

auf Grund der Trainingsresultate sowie den Bodenund<br />

Witterungisverhältnissen zu erwartenden Beanspruchung<br />

für die beiden deutschen Marken einen<br />

zweimaligen Reifenwechsel im Laufe des Rennens<br />

vorausgesagt und als notwendig erachtet. Bis daher<br />

aber sind alle mit einer einzigen Erneuerung<br />

ausgekommen. Es fehlt ihnen die nötige Zeitmarge,<br />

die erwünschte Kampfpause, um ohne Risiko 30<br />

Sekunden oder mehr für einen Boxenhalt opfern<br />

zu können. Und nun erhebt sich die grosse Frage,<br />

wird der Pneu die restlichen drei Runden noch<br />

durchhalten oder soll trotz des so knapp gewoTdenen<br />

Vorsprunges ein Reifenwechsel riskiert werden?<br />

Beides kann richtig sein, beides kann aber<br />

auch fehlschlagen. Brauchitsch zeigt warnend auf<br />

den Pneu. Obering. Neubauer errechnet anderseits<br />

den stets geringer werdenden Vorsprung und entschliesst<br />

sich für das Durchhalten unter gleichzeitiger<br />

Weisung an den Fahrer, ein verhalteneres<br />

Tempo einzuschlagen.<br />

Den vielen Tausenden von Zuschauern auf den<br />

Tribünen und den rund 250,000 Personen längs der<br />

Strecke entgeht diese sich rasch zuspitzende Phase<br />

des Endlaufes nicht. Eine ungeheure Spannung<br />

bemächtigt sich, des sportfreudigen Publikums. Das<br />

Ausscheiden des Mercedes-Nachwuchsfahrers Lang<br />

bleibt fast unbemerkt, obwohl er gleich wie sein<br />

Kamerad Geier ein sehr beachtenswertes und regelmässiges<br />

Rennen gefahren war. Es geht jetzt um<br />

Sieg oder Platz und für Begleiterscheinungen ist<br />

keine Zeit! Nach der 21. Runde trennen Nuvolari<br />

nurmehr 35 Sekunden von, Brauchitsch und doch<br />

könnte diese Zeit unter „günstigeren Umständen für<br />

einen klaren Sieg mehr als genügen. Ueber den<br />

ganzen Ring legt sich eine fiebernde Ruhe: wer<br />

wird als Erster in die Zielgerade schiessen? Von<br />

der Antoniusbuche, dem Posten 1 km vor dem Zielband,<br />

kommt die Meldung, dass Nuvolari in Front<br />

liegt und man weiss, dass von Brauchitsch den<br />

Reifen und der eisernen Mannschaftsdisziplin zum<br />

Opfer gefallen v ist. Unter dem erlösenden aber ob<br />

der Aufregung etwas gedämpfteren Beifall saust<br />

der rote Alfa durchs Ziel. Hinter ihm aber folgt<br />

nicht Brauchitsch, sondern Stuck, der bereits seit<br />

der 20. Runde an dritter Stelle liegt und nun samt<br />

Rosemeyer ebenfalls an dem aktionsunfähigen<br />

Streiter von Mercedes-Benz vorbeigeht, von Brauchitsch<br />

kommt als Fünfter ein. Seine Maschine<br />

beschreibt einen gefährlichen Zickzack. Der linke<br />

Reifen ist total weg, der Wagen rollt auf der baren<br />

Felge. Rechts hängt der Pneu in Fetzen herunter<br />

und gibt der Maschine ebenfalls keinerlei Halt<br />

mehr. Tosende Zurufe bekunden dem geschlagenen<br />

Brauchitsch die ungeteilte Sympathie, die ihm dia<br />

Zuschauer für das tapfere Aushalten darbringen.<br />

Aber sie können die riesige Enttäuschung ob des<br />

entgangenen Sieges wohl kaum herabmindern.<br />

Schlussklassement.<br />

1. T. Nuvolari auf Alfa Romeo in 4:08:40,1 (121,1<br />

km/St.).<br />

2. H. Stuck auf Auto-Union in 4:10:18,4.<br />

3. R. Caracciola auf Mercedes-Benz in 4:11.03,1<br />

4. B. Rosemeyer auf Auto-Union in 4:12:51,0<br />

5. M. Brauchitsch auf Mercedes-Benz in 4:14:17,4.<br />

6. Fagioli auf Mercedes-Benz in 4:15:58,3.<br />

7. Geier auf Mercedes-Benz, 1 Runde zurück.<br />

8. Varzi - Prinz Leiningen auf Auto-Union, eine<br />

Runde zurück.<br />

9. P. Pietsch auf Auto-Union, 2 Runden zurück.<br />

10. Ruesch auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

11. Zehender auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

12. Ghersi auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

Schnellste Runde: v. Brauchitsch auf Mercedes-<br />

Benz, 10 Min. 32,0 Sek. (130,0 km/St.).<br />

(Fortsetzung Seife 5.)


AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 61<br />

Bilderbogen vom<br />

Niirbur^Nn^<br />

Von links nach rechts. Oben: Ghiron bespricht mit Brivio die kurze Geschichte seines so erfolgversprechenden Rennbeginnes, der wegen Getriebeschadens einen verfrühten Abschluss fand. Der Sigaaldienet:<br />

Hier wird von der Boxe aus einem Piloten sein Rückstand von 2 Minuten 50 Sekunden auf den erstplacierten Fahrer, sowie die Reihenfolge der vier an der Spitze liegenden Piloten (r. BrauchiUwh,<br />

Nuvolari, Oaracciöla und Stuck) gemeldet Am Anfang war Reg e n! R. Mays, der Sieger der Kleinwagenklasse am Eifelrennen, der sieh zusammen mit von Delius in die Führung des neuen 2-Liter-<br />

E.R.A. teilte, sucht sich unter dem Schütze eines Schirmes so gut es geht die Zeit vor dem Start zu vertreiben.<br />

Unten: Nuvolari am Ziel. Nun rasch eine Zigarette, dann mit etwas Hautcreme provisorische Toilette gemacht... und schon ist er bereit, den vielen anstürmenden Bewunderern Red und Antwort<br />

zu stehen. Hinter ihm die vor Freude strahlenden Mechaniker der Scuderia Ferrari. Stucks Empfang: Er kam als Zweiter ein, nachdem er seinen Konkurrenten mit jeder Runde etwas von ihrem<br />

Vorsprung abnahm. Hilfreiche Hände helfen ihm beim Aussteigen, denn der schwere Kampf hat auehihn etwas hergenommen.<br />

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N« 61<br />

II. Blatt<br />

BERN, 30. Juli <strong>1935</strong><br />

Automobil-Revue<br />

N» 61<br />

IL Blatt<br />

BERN, 30. Juli <strong>1935</strong><br />

GROSSER PREIS<br />

VON DEUTSCHLAND<br />

Fortsetzung von Seite 3.<br />

Zwölf Fahrer von zwanzig Konkurrenten,<br />

die den Grossen Preis aufnahmen, beenden<br />

das denkwürdige Rennen. Unter ihnen an<br />

zehnter Stelle Ruesch, der aus seiner Maschine<br />

herausholte, was sie herzugeben vermochte,<br />

sich als fairer Verlierer und Sportsmann<br />

erwies und-damit den rot-weissen Farben<br />

zu einer,achtbaren Vertretung verhalf.<br />

Ueber die Nuvolari zur Verfügung stehende<br />

Maschine bestand am Nürburgring offenbar<br />

grösste Unklarheit. Immer wieder hörte man<br />

von der neuen Alfa sprechen. Es muss daher,<br />

um den Erfolg von Nuvolari ins richtige<br />

Licht zu rücken, ausdrücklich festgehalten<br />

werden, dass es sich, um die" altbekannte 3,2<br />

Liter Type handelte, die in Bezug auf die<br />

motorische Leistung ganz wesentlich gegen<br />

die deutschen Fabrikate abfällt,. Hier hat auch<br />

weniger die Maschine als der Mann entschieden.<br />

Nuvolari, der eine beinahe "einzig dastehende<br />

Laufbahn hinter sich hat, während<br />

welcher er weit über hundert ganz grosse<br />

Rennen schon bestritt, wovon rund fünfzig<br />

mit einem Sieg für den Mantuaner endeten,<br />

ist heute noch als Pilot eine Sonderklasse.<br />

Wenn er auch nur zwei Runden in Führung<br />

war und dann siegreich aus dem Endspurt<br />

hervorging, 50 darf nicht übersehen werden,<br />

dass er während mehr als der Hälfte des<br />

Rennens an -zweiter Stelle figurierte und mit<br />

am entscheidendsten das Tempo und die<br />

wechselvollen iKämpfphasen beeinflusste.. Der<br />

Kraftüberschuss ist den deutschen Maschinen,<br />

nur zum Verhängnis geworden, denn der Reifenverbrauch<br />

war entsprechend grösser und<br />

bildete letzten Endes das Zünglein an der<br />

, Waage. I •<br />

• Das Rennen- verdient, dass von ihm noch<br />

einmal gesprochen^ wird; wäre es auch nur,<br />

um darauf hinzuweisen, dass durch seinen<br />

unerwarteten Ausgang sich für den Grossen<br />

Preis der Schweiz in 4 Wochen neue und<br />

sportlich ausserordentlich interessante Perspektiven<br />

eröffnen. Bern wird zu einer uner<br />

hörten Revanche für den Nürburgring werden,<br />

dessen Episoden um den- deutschen<br />

Grossen Preis von <strong>1935</strong> als besonders denkwürdig<br />

in seine Geschichte einzutragen ^ind.<br />

iiliiiiiw<br />

Ca;a;ciola in Führung. Garacciola auf Mercedes-'Renz lag in der ersten Hälfte • des Rennens an<br />

erster Stelle und ,beendete den Grossen Preis von Deutschland als Dritter. :<br />

«Rosalie VIII» setzt ihre Rekordfahrten<br />

fort. Wie wir schon in der letzten Nummer<br />

meldeten, ist es der Rosalie VIII (Citroen-<br />

Yacco) gelungen, in der Klasse 2000—3000<br />

ccm über 6, 12 und 24 Stunden neue interternationale<br />

Rekorde aufzustellen. Inzwischen<br />

sind nun noch weitere Bestleistungen gefallen,<br />

wobei diejenigen ab drei Tage als Weltrekorde<br />

Zu werten sind :<br />

Neuer Rekord<br />

Alter Rekord<br />

48 Stünden: ..6997,036 km<br />

(145,772 Km/St.) 6281,87 km<br />

10000 Kilometer: 68:40:39,77<br />

(145,808 km/St). 76:41:36,71<br />

3 Tage: 10478,407 im<br />

(145,533 km/St,) 10258,989 km (Voisin)<br />

4 Tage: 13 899,678<br />

(144,788 km/St.) : 13 803,850,km (Voisin)<br />

15000 Kilometer: 103:38:35,50<br />

(144,727 km/St.) 105:52.27,24 (Voisin)<br />

10000 Meilen: 111:28:11,26<br />

(144,375 km/St.) 116:28:51,27 (Voisin)<br />

5 Tage: 17 321,040 km :. ..<br />

(144,342 km/St.) 16575,022 km (Voisin)<br />

Die Fahrt wird fortgesetzt, und neben Cesar<br />

Marchand, Raphael Fortin, Leroy de Presale-und<br />

Alphonse Vaillant werden nun auch<br />

noch weitere Piloten für die Rekordfahrten<br />

"zugezogehP" --"•••»•"'"•—••••""•• "<br />

Die Rekorde von Jenkins homologiert. Die<br />

vom Amerikaner Jenkins am 30. Juni <strong>1935</strong><br />

auf einem Duesenberg (Klasse B, 8 Liter<br />

Hubvolumen) in «Salt Beds> aufgestellten<br />

internationalen Rekorde sind nun von der<br />

A.I.A.C.R. anerkannt worden und lauten wie<br />

folgt: Strecke: Zeit: Mittel:<br />

5 km (flieg. Start) 1 :19,0117 227,814 km/St<br />

5 Meilen 2:07,7067 226,833 km/St.<br />

10 km 2:38,9633 226,735 km/St.<br />

10 Meilen 4:13,290 228,735 km/St.<br />

50 km (steh. Start) 13 :44,937 218,198 km/St.<br />

50 Meilen 21:44,902 221,995 km/St.<br />

100 km 26 :50,051 223,595 km/St<br />

Die IX. Coppa Acerbo kommt am 15. August<br />

auf der 25,8 km langen Rundstrecke<br />

von Pescara zur Austragung und hat bereits<br />

verschiedene erstklassige Meldungen aufzuweisen.<br />

So hat die Scuderia Subalpina zwei<br />

neue Maserati eingeschrieben, die voraussichtlich<br />

Etancelin und Zehender anvertraut<br />

werden. Auch dürften dort, wenn nicht schon<br />

am 4. August im Rundrennen von Montenero,<br />

die neuen Alfa Romeo 12-Zylinder-Modelle<br />

erstmals an die Öffentlichkeit treten. Im<br />

übrigen wird die Teilnahme von-Mercedes-<br />

Benz erwartet, derweil die Auto-Union<br />

Stuck, Varzi und Leinihgefl gemeldet hat.<br />

Das Rennen geht über 20 Runden, was einer<br />

Distanz von 516 km entspricht.<br />

Am 11. August gelangt auf der selben<br />

Piste- ein 24-Stundenrennen zur Durchführung,<br />

für welches bis dahin- die Nennungen<br />

folgender Equipen eingegangen sind: Cortese-Sevesi<br />

(Alfa Romeo); Rosa-Comotti (Alfa-<br />

Romeo), .Prjnz -Nicolas von Rumänien-<br />

Tadini (Alfa Romeo).<br />

Als letztjähriger Sieger der Coppa Acerbo<br />

ging bekanntlich Fagioli (Mercedes-Benz)<br />

hervor, der die ^trecke mit einem Mittel von<br />

129,6 km meisterte.<br />

Das XV. Rundrennen von Montenero (Coppa<br />

Ciano) kommt am 4. August auf der 20 km langen<br />

Piste Ardenza - Mare - Montenero - Sävolano - Castellaccio<br />

- Ardenzä zur Durchführung und wird in zwei<br />

Klassen (bis 1100 und über 1100 ccm) ausgetragen.<br />

Die Maschinen der kleinern Klasse haben acht,<br />

die übrigen zwölf Runden zu fahren. Da die Veranstaltung<br />

, für die italienische Meisterschaft zählt,<br />

ist wiederum die Beteiligung sämtlicher inländischer<br />

Elite-Fahrer zu erwarten. Als Preise stehen 150000<br />

Lire zur Verfügung, von welchen dem Sieger der<br />

«Grossen» 45000 Lire zufallen,<br />

Die Scuderia Ferrari wird sich durch Nuvolari,<br />

Dreyfus, Tadini und Brivio vertreten lassen,<br />

wobei eventuell der neue 12-Zylinder-Alfa Romeo<br />

mit Schwingachsen ins Treffen geführt wird.<br />

Der Grosse Preis von Comminges, der auf den<br />

4. August angesetzt ist, wird in diesem Jahr in<br />

«einer Austragung insofern eine Abänderung erfahren,<br />

indem das Rennen in zwei Vorläufe und<br />

ein«n Endlauf unterteilt wird. Durch diese Massnahme<br />

werden dem Zuschauer nicht nur ein, sondern<br />

drei Rennen geboten, die dann allerdings<br />

über kürzere Distanzen führen.<br />

Die Scuderia Ferrari hat bereits mit Chiron und<br />

Comotti ihre ersten Nennungen abgegeben, und<br />

Bugatti entsendet "Wimille.<br />

Als Einzelfahrer haben bis jetzt Lehoux (MaseTati),<br />

Villapadierna (Maserati), Sommer (Alfa<br />

Romeo), Farina (Maseru), Feathertonhough (Maserati),<br />

Brunet (Maserati) und Raph (Alfa Romeo)<br />

gemeldet.<br />

Weitere Nennungen für das Grossglockner-<br />

Rennen (4. August). Die Nennliste für das Grossglockner-Rennen<br />

ist nun noch durch einige erstklassige<br />

Fahrer bereichert worden. Aus der<br />

Schweiz haben sich Kessler (Maserati) und Christen<br />

(Maserati) gemeldet, die beide als Berg-<br />

Spezialisten gelten. Die Auto-Union wird Haiis<br />

Stuck delegieren, den Europa-Bergmeister und<br />

Inhaber vieler Bergrekor&e. Ferner haben ihre<br />

Teilnahme zugesagt: Bäumer (Austin), Wilhelm<br />

(Bug&tti), Cormack (Alta), Thorpe (Frazer Nash),<br />

Weinfurter (X), Herkuleyns (M. G.), Bari (Fiat),<br />

Steinweg (Bugatti), Pintacuda (Alfa Romeo),<br />

.Seaman (E.R.A.), Plakj (Tflbpt), Sardi (Mas.erj.tj),<br />

Zänelli (Natiörial-Pesckra)". - " ~- "-J<br />

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Unsere südlichen Nachbarn verfügen bekanntlich<br />

über eine verhältnismässig grosse und<br />

leistungsfähige Autoindustrie. In den letzten<br />

drei Jahren hat sich die Autoproduktion folgendermassen<br />

entwickelt:<br />

Personenwagen Lastwagen Total<br />

1932 25 550 3605 29155<br />

1933 36 995 4679 41674<br />

1934 41506 4495 46 001<br />

Neu in den Verkehr zugelassen wurden in der<br />

nämlichen Periode folgende Wagen:<br />

Personenwagen Lastwagen Total<br />

1932 19 307 3462 22 769<br />

1933 27 855 4073 31928<br />

1934 30153 3994 34147<br />

Wie aus diesen Zusammenstellungen hervorgeht,<br />

verzeichnet auch Italien in den beiden<br />

letzten Jahren eine merkbare Produktionssteigerung,<br />

wobei allerdings festzustellen<br />

ist, dass im letzten Jahr das Tempo der Produktionszunahme<br />

etwas nachgelassen hat.<br />

Diese Entwicklung mag zum grössten Teil<br />

auch zu den neuen Steuererlassen der italienischen<br />

Regierung beigetragen haben, die<br />

bekanntlich eine weitgehende Steuerbefreiung<br />

für fabrikneue Wagen zur Folge hatten.<br />

Während die Produktionszunahme von 1932<br />

auf 1933 43 % betragen hat, stellte sie sich<br />

1934 im Vergleich zum Vorjahr nur noch auf<br />

10 %. Wenn auch die letztj ährige Produktionsgrösse<br />

einen nicht unbedeutenden Umfang<br />

erreicht hat, so ist immerhin darauf hinzuweisen,<br />

dass die Produktionskapazität der<br />

italienischen Automobilindustrie mit rund<br />

46,000 Einheiten bei weitem nicht ausgenützt<br />

ist, betrug doch die grösste Erzeugungsziffer<br />

im Jahre 1926 ca. 65,000 Personen- und Lastwagen.<br />

Auch in den Jahren 1927 bis 1929 wurden<br />

immer noch je 55,000 Einheiten hergestellt.<br />

Frühzeitig hat Italien seinen Inlandmarkt<br />

durch hohe Zölle weitgehend zu schützen<br />

versucht, um auf der Basis eines gesicherten<br />

Inlandabsatzes die eigentlichen Voraussetzungen<br />

für einen verhältnismässig grossen Export<br />

zu schaffen. Erst die Dollar- und Pfundabwertung<br />

haben wiederum ein Anziehen der<br />

Importziffern mit sich gebracht. Dem Exportbedürfnis<br />

ist die Regierung im Herbst 1934<br />

durch Gewährung erheblicher Ausfuhrprämien<br />

aus allgemeinen Staatsmitteln zu Hilfe<br />

gekommen, wobei allerdings diesem Streben<br />

durch die in vielen ausländischen Staaten<br />

ebenfalls bestehenden Einfuhrzölle auf Automobile<br />

und Autobestandteile eine gewisse<br />

Schranke gesetzt wurde.<br />

Im Vorjahre erreichte der Automobilexport<br />

einen Gesamtwert von 109,2 Millionen Lire,<br />

wovon 83,9 Millionen auf Motorfahrzeuge entfielen,<br />

der Rest auf Ersatzteile. Eingeführt<br />

wurden hingegen nur Automobile und Zubehörteile<br />

im Werte von 27,1 Millionen Lire,<br />

wovon Italien einen Aktivsaldo von 81,91<br />

gegen 70,02 Millionen Lire im Jahre 1933<br />

aufzuweisen hatte, was einer Zunahme um<br />

16,9 % entspricht. -my-<br />

Amerikas Autoproduktion. Im ersten Semester<br />

<strong>1935</strong> sind von der amerikanischen und<br />

kanadischen Automobilindustrie 2,2 Millionen<br />

Personen- und Lastwagen hergestellt worden<br />

gegen 1,71 Millionen Einheiten in der vorjährigen<br />

Parallelperiode und 1,01 Millionen<br />

Stück im I. Halbjahr 1933 sowie nur 870,000<br />

Wagen in der ersten Hälfte des Krisenjahres<br />

1932. Mit der im I. Semester <strong>1935</strong> erreichten<br />

Produktionsquote hat die amerikanische<br />

Automobilindustrie ungefähr das Niveau des<br />

Jahres 1930 erreicht. Die voraussichtliche<br />

Produktionsmenge des 2. Halbjahres wird in<br />

den amerikanischen Fachkreisen auf nur<br />

500,000 Stück geschätzt, so dass die Gesamtproduktion<br />

des laufenden Jahres auf etwa 3,6<br />

Millionen zu stehen kommen wird gegen 2,78<br />

im Vorjahre, 1,92 Millionen 1933 und 1,37<br />

Millionen Stück 1932. Sofern die Schätzungen<br />

für das 2. Halbjahr in der Praxis erreicht<br />

werden, so übersteigt die diesjährige Produktion<br />

alle seit Eintritt der Wirtschaftskrise erreichten<br />

Jahresziffern, liegt aber immerhin<br />

noch um K hinter dem Rekordumfang von<br />

1929 mit total 5,36 Millionen Wagen zurück.<br />

Die neuesten Steuerbefreiungen in Italien.<br />

Wie wir bereits berichtet haben, wurde unlängst<br />

vom Ministerrat in seiner Sitzung<br />

vom 17. Juni a. c. unter dem Vorsitz des<br />

Staatschefs eine neue Reduktion der Verkehrsgebühren<br />

auf Personenwagen beschlossen.<br />

Der neue Gesetzesentwurf enthält eine<br />

starke Reduktion der Verkehrssteuern auf<br />

Personenwagen mit verschiedenen Abstufungen<br />

der Grundtaxe, wobei das Maximum<br />

bei 1200 Lire liegt. Zylinderinhalt und Zylinderzahl<br />

spielen in Zukunft keine Rolle mehr.<br />

Für alle fabrikneuen Automobile kommt ausserdem<br />

eine vollkommene Steuerbefreiung<br />

von 6 resp. 9 Monaten oder während eines<br />

ganzen Jahres in Betracht, ungeachtet der<br />

Motorstärke und der Höhe des Ankaufpreises.<br />

Obschon die einzelnen Auswirkungen<br />

und die Tragweite dieser grosszügigen<br />

Steuerpolitik der italienischen Regierung<br />

für den Autotourismus wie auch für die<br />

AUTOMObIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 61<br />

a<br />

gesamte Verkehrswirtschaft Italiens noch<br />

nicht beurteilt werden können, so hat dieser<br />

Erlass dennoch zweifellos in allen Kreisen,<br />

nicht nur bei den direkt interessierten Automobilisten,<br />

ein hohes Gefühl der Erleichterung<br />

und der allgemeinen Genugtuung ausgelöst.<br />

Im Hinblick auf die Bedeutung der<br />

Automobilindustrie als nationaler Produktionszweig<br />

und ihrer überragenden Rolle als<br />

Materiallieferant für die motorisierten Truppenteile<br />

haben die neuen steuerpolitischen<br />

Massnahmen nicht nur zur Belebung der<br />

Automobilwirtschaft im allgemeinen beizutragen,<br />

sondern auch die Stellung der Regierung<br />

zu kräftigen.<br />

Der englische Motorfahrzeugmarkt. Die<br />

per April erschienene Zulassungsstatistik hat<br />

einen empfindlichen Rückgang gegenüber dem<br />

Vormonat zu verzeichnen. Aus der periodisch<br />

für jedes Jahr wiederkehrenden Entwicklung<br />

geht hervor, dass in Grossbritannien der Monat<br />

April bereits im Zeichen einer rückläufigen<br />

Automobil-Saison begriffen ist Unter<br />

Berücksichtigung dieser Tatsache dürfte der<br />

Personenwagen - Absatz als befriedigend bezeichnet<br />

werden. Wenn auch mit 26,039 Neuzulassungen<br />

der Rückgang gegenüber dem<br />

Vormonat mit 34,170 Einheiten prozentual<br />

auch 23 Prozent beträgt, so ist er gegenüber<br />

der vorjährigen Vergleichsperiode mit<br />

nicht weniger als 34 Prozent bedeutend<br />

schwächer. Der Absatz an Personenwagen<br />

erwies sich somit in diesem Jahr als relativ<br />

wenig saisonempfindlich. Die monatlich erscheinenden<br />

statistischen Ausweise vermitteln<br />

jedoch keinen Ueberblick über den Anteil der<br />

verschiedenen Wagenkategorien am Gesamtabsatz.<br />

Wenn trotz des kleineren Rückschlages<br />

dennoch Klagen über schlechten<br />

Geschäftsgang laut werden, so dürften diese<br />

vielleicht auf die Gerüchte zurückzuführen<br />

sein, wonach vom Gesamtabsatz von 106,000<br />

Personenwagen in den ersten vier Monaten<br />

des laufenden Jahres auf Morris 8, ein Kleinwagen<br />

von zirka 1000 ccm, 40,000 Stück entfallen.<br />

Da der Absatz des Austin 7 kaum<br />

stark hinter dieser Schätzung zurückstehen<br />

dürfte, so können nach den Vermutungen englischer<br />

Automobilhändler rund zwei Drittel<br />

des britischen Bedarfes durch diese zwei<br />

Wagentypen gedeckt worden sein. Diese Abwanderung<br />

zum Kleinwagen dürfte wahrscheinlich<br />

für die skeptische Beurteilung des<br />

englischen Automarktes von den Vertretern<br />

grösserer Wagenklassen erklärlich sein.<br />

Im Rahmen ;des Lastwagengeschäftes ist<br />

im Vergleich zum Vorjahr fast keine Verschiebung<br />

eingetreten. Die Saisonschwankungen<br />

machen sich in diesem Jahr mit fast<br />

mathematischer Genauigkeit auch im Lastwagengeschäft<br />

bemerkbar. Im Durchschnitt<br />

der ersten vier Monate übertrifft die Zulassungszahl<br />

diejenige des Vorjahres um 5<br />

Prozent. Im Vergleich zu dieser relativ bescheidenen<br />

Verminderung konnten die Omnibusse<br />

eine gewaltige Zunahme verzeichnen<br />

(60 Prozent). Die Entwicklung des Automobilimportes,<br />

der im Vormonat beinahe<br />

alarmierenden Charakter trug, verzeichnete<br />

im Mai noch eine geringfügige Steigerung.<br />

An der Personenwagenzulassungszahl nimmt<br />

die Einfuhr im April mit 8—9 Prozent gegen<br />

4 Prozent im Durchschnitt des Vorjahres teil.<br />

Das Importgeschäft verteilt sich ausschliesslich<br />

auf grosse Wagen, so dass sie dort, wo<br />

die Empfindlichkeit des Marktes bereits hoch<br />

im Kurse steht, doppelt schwer in Erscheinung<br />

tritt.<br />

Zahlenmässig sind in den ersten vier Monaten<br />

des laufenden Jahres 106,646 Personenwagen<br />

neu in Verkehr gesetzt worden, und<br />

zwar sowohl in Grossbritannien als auch in<br />

Nordirland «und im Irischen Freistaat. Gegenüber<br />

der vorjährigen Parallelperiode mit<br />

86,301 Neuzulassungen beträgt die Zunahme<br />

23 Prozent. In der gleichen Periode sind die<br />

Zulassungen von Omnibussen von 1425 auf<br />

2289 Einheiten oder um 60 Prozent angestiegen,<br />

eine Erscheinung, die wahrscheinlich<br />

mit den Regierungsfestlichkeiten und dem aus<br />

diesem Anlass gesteigerten Fremdenverkehr<br />

in Beziehung steht. Die Lastwagenzulassungen<br />

sind von 19,944 auf 20,885 oder um 5<br />

Prozent gestiegen. Im Gesamten sind somit<br />

in den ersten vier Monaten 129,820 Motorfahrzeuge<br />

gegenüber 107,670 neu in Dienst<br />

gestellt worden oder 21 Prozent mehr. Eingeführt<br />

wurden in der nämlichen Periode<br />

8440 Personenwagen gegenüber 3622 oder<br />

+ 133 Prozent, während der Import von Lastwagen<br />

und Traktoren sich kaum verändert<br />

hat, indem nur 107 gegenüber 106 importiert<br />

wurden. Einem Gesamtimport von 8547 Stück<br />

(3728) steht ein Gesamtexport von 29,539 Einheiten<br />

(25,202) oder + 17 Prozent gegenüber.<br />

Er verteilt sich auf 23,993 Personenwagen<br />

(20,157) und auf 5546 (5045) Lastwagen<br />

und Traktoren.<br />

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N° 61 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Motor ist € ersoffen ». Startschwierigkeiten,<br />

die sich in der gegenwärtigen warmen<br />

Jahreszeit bemerkbar machen, sind viel häufiger,<br />

als mancher Fahrer annimmt, die Folge<br />

eines zu brennstoffreichen und nicht eines zu<br />

brennstoffarmen Gasgemisches. Die gleichen<br />

Massnahmen, die das Anlassen im Winter erleichtern,<br />

können deshalb im Sommer versagen<br />

oder sogar das Anlassen ausgesprochen<br />

erschweren, wenn nicht sogar verunmöglichen.<br />

Ist der heisse Motor nicht mehr zum<br />

Anlaufen zu bringen, so rechtfertigt sich zum<br />

vornherein der Verdacht auf eine zu brennstoffreiche<br />

Vergasereinstellung. Wird nun das<br />

Gemisch nochmals angereichert, indem der<br />

Fahrer nach Schema F die Luftdrossel betätigt,<br />

so muss sich der Motor erst recht hartnäckig<br />

jeden Anlassversuchen widersetzen.<br />

Jeder Automobilist, der nicht gerade ein blutiger<br />

Anfänger, ein Sonntagsfahrer oder ein<br />

Ignorant ist, dürfte ja wissen, dass ein Brennstoffluftgemisch<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Mischungsverhältnisgrenzen entzündet werden<br />

kann. Der dickste Funken an der teuersten<br />

Zündkerze bleibt wirkungslos, sowohl wenn<br />

das Gemisch zu arm, wie auch, wenn es zu<br />

reich an Brennstoff ist.<br />

Hat man den Motor einmal unachtsamerweise<br />

durch zu starkes oder unnötiges Betätigen<br />

der Luftdrossel mit einem zu brennstoffreichen<br />

Gemisch überschwemmt, ist also<br />

der Motor, wie der drastische Fachausdruck<br />

lautet, im Brennstoff<br />

manchmal auch der Fachmann seine liebe<br />

Not, um wieder den normalen Zustand herbeizuführen.<br />

Nicht selten sieht man sich gezwungen,<br />

alle Zündkerzen herauszuschrauben,<br />

sie zu trocknen und dann die Kolben durch<br />

längeres Durchtreten des Motors das übersättigte<br />

Gemisch hinauspusten zu lassen.<br />

Anlaßstörungen dieser Art stellen sich heute<br />

eher häufiger ein als früher, vor allem, seit-<br />

^'.em die Vergaser mit Beschleunigerpumpen<br />

versehen werden. Bei jedem Auf- und Abwippen<br />

mit dem Gaspedal spritzt die Beschleunigerpumpe<br />

solcher Vergaser einen zusätzlichen<br />

Brennstoffstrahl in den Saugkanal<br />

hinein. Ein halbes Dutzend zufälliger Pedalbewegungen<br />

vor dem Anlassen können genügen,<br />

um den warmen Motor am Anlaufen<br />

zu verhindern. Aber auch schon durch die<br />

Fallstrombauart solcher Vergaser wird die<br />

Gefahr, dass der Motor beim Anlassen im<br />

Sommer ersäuft, vergrössert.<br />

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Ein sehr rasch zum Ziel führendes, leider<br />

aber nicht immer anwendbares Verfahren,<br />

um einen «ersoffenen» Motor wieder betriebsfähig<br />

zu machen, besteht darin, dass<br />

man ihn einige Umdrehungen lang rückwärtslaufen<br />

lässt. Befindet sich der Wagen in<br />

einem Gefälle, so geht das sehr leicht, indem<br />

man den Rückwärtsgang einschaltet, den<br />

Wagen bei ausgerückter Kupplung sich in<br />

Bewegung setzen lässt und dann die Kupplung<br />

langsam loslässt. Befindet er sich an<br />

einer Steigung, so ist das gleiche Manöver<br />

mit Rückwärtsfahrt und mit einem Vorwärtsgang<br />

vorzunehmen. Der rückwärtslaufende<br />

Motor wird in beiden Fällen Luft durch sich<br />

hindurch pumpen und das überreicherte Gemisch<br />

durch die Saugleitung hinausdrücken.<br />

Selbstverständlich muss bei dieser Art der<br />

Herstellung des normalen Ausgangszustandes,<br />

die man häufig beim Anlassen von Flugmotoren<br />

beobachten kann, die Zündung ausgeschaltet<br />

sein.<br />

-s.<br />

Stabilisierung des Wagenaufbaues durch<br />

Kreisel? Der Kreisel als Gerät zur Stabilisierung<br />

des Automobilaufbaues spielt in der<br />

Autofachpresse eine nicht unähnliche Rolle,<br />

wie die Seeschlange in den Tageszeitungen<br />

und inskünftig vielleicht auch der Tatzelwurm<br />

in den Unterhaltungsblättern. Obschon zehnmal<br />

tot gemeldet, taucht er immer wieder<br />

«ersoffen», so hatauf, und seine Tourenzahlen und Fähigkeiten<br />

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nehmen von Mal zu Mal zu. Auch diesen<br />

Sommer wurde über diesen Kreisel in der<br />

Fachpresse Europas schon wieder vieles geschrieben.<br />

Auch nur ein einziger praktischer<br />

Versuch steht aber bisher aus. Und es ist<br />

nicht anzunehmen, dass die mit Zahlen und<br />

Tatsachen rechnenden Konstrukteure sobald<br />

an seine Zukunft glauben werden.<br />

Was soll der Kreisel nützen? Seine Befürworter<br />

schreiben ihm die Fähigkeit zu, die<br />

letzten Stampf- und Rollbewegungen, die der<br />

Aufbau eines modernen Wagens auf unebener<br />

Strasse macht, zu unterdrücken und die Bewegungen<br />

des Automobils dadurch so weich<br />

zu gestalten wie die eines Schiffes auf glattem<br />

Wasser. Ja, der Kreisel soll den Wagenaufbau<br />

sogar noch «in die Kurve legen », so<br />

dass der Passagier sogar überhaupt k,aum<br />

mehr etwas von der Kurve merkt.<br />

In Wirklichkeit werden dabei die Fähigkeiten<br />

eines Kreiselstabilisators, der weder zu<br />

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des Praga-Wagens<br />

die Seitenverschalung<br />

des Vorderrad-Kotflügels<br />

auf- und zugeklappt wird.<br />

gross, zu schwer, noch zu kompliziert und<br />

zu teuer ist, um von vornherein auszuscheiden,<br />

vielfach überschätzt. Kreisel von nur<br />

einigen Kilogramm Gewicht, wie sie sich<br />

manche Erfinder vorstellen, hätten auf die<br />

ohnehin nurmehr sehr kleinen Winkelverschiebungen<br />

des modernen Wagenaufbaues<br />

kaum einen fühlbaren Einfluss, geschweige<br />

denn, dass sie die auftretenden Kräfte und<br />

Momente zu beherrschen vermöchten. Selbst<br />

wenn man mit einem Mehrgewicht von nur<br />

vielleicht 30 Kilogramm auskäme, müssten<br />

das Drum und Dran eines solchen Kreiselstabilisators,<br />

sein Antrieb, sein Einbau, seine<br />

Steuerung Mehrkosten verursachen, die sich<br />

ungleich viel ertragreicher auf Federungsverbesserungen<br />

anwenden Hessen. Ob es unbedingt<br />

erwünscht ist, dass sich ein Wagen «in<br />

die Kurve legt» — ein Wunsch, der sich<br />

nebenbei viel einfacher durch eine Pendelaufhängung<br />

des Aufbaues erfüllen lässt und<br />

auch erfüllen Hess —, ist übrigens eine Frage<br />

für sich. Entzieht man dem Wagenlenker allzusehr<br />

den ihm leicht fühlbaren Einfluss der<br />

Zentrifugalkraft, so raubt man ihm gleichzeitig<br />

das sichere Urteil darüber, was er seinem<br />

Wagen an Rutschfestigkeit in der Kurve<br />

noch zutrauen darf. In diesem Zusammenhang<br />

sei noch bemerkt, dass allein schon die<br />

hohen Lenkungsübersetzungen die Schuld an<br />

manchem Unfall tragen dürften, indem sie<br />

den Gegendruck des Wagens beim raschen<br />

Kurvenfahren nur noch ganz schwach auf<br />

das Lenkrad übertragen und deshalb den<br />

Fahrer in seinem Gefühl von der Grosse der<br />

Zentrifugalkraft leicht täuschen. -y.<br />

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des Automobils zu verbessern, hat in<br />

den letzten Jahren ganz besonders auch die<br />

Formgebung der Kotflügel beeinflusst. Anstelle<br />

der einstigen primitiven Schutzbleche<br />

sind kunstvoll gewölbte Stahlblechgehäuse<br />

getreten, welche die Architektur des ganzen<br />

Wagens mitbestimmen. Um das Wagenäussere<br />

so glatt wie möglich zu gestalten»<br />

sind manche Konstrukteure schon dazu übergegangen,<br />

die Hinterräder auch seitlich einzuschliessen.<br />

Bei den Vorderrädern muss ein<br />

solcher seitlicher Abschluss jedoch auf<br />

Schwierigkeiten stossen, da Verschalungen,<br />

wie sie hinten möglich sind, dem Lenkein^<br />

schlag der Vorderräder im Wege ständen.<br />

Es fehlt zwar nicht an einem Vorschlag, den<br />

seitlich geschlossenen Vorderrad-Kotflügel<br />

auch vorn anzuwenden, indem lediglich durch<br />

dessen genügend gewählte Breite für den nötigen<br />

Spielraum des Rades gesorgt wird. Bedenkt<br />

man aber, dass damit auch die gesamte<br />

Wagenbreite entsprechend zunimmt, ohne<br />

dass der Fahrer einen Gewinn daraus zieht<br />

— der Wagen wird im Gegenteil im engen<br />

Stadtverkehr und beim Manövrieren nur unr<br />

handlicher und die Verletzbarkeit der Kot-«<br />

flügel wächst — so kann man jedenfalls<br />

diese Lösung kaum als ideal bezeichnen.<br />

Zum erstenmal haben nun die tschechischen<br />

Praga-Werke einen Vorderrad-Kotflügel herausgebracht,<br />

der nicht breiter ist als normal,<br />

trotzdem aber einen seitlichen Abschluss aufweist.<br />

Die seitliche Verschalung musste dazu<br />

in der Form beweglicher Klappen ausgebildet .<br />

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N» 61 - 19S& AUTOMOBIL-REVUE<br />

werden. Die entsprechende Konstruktion, die<br />

im Verhältnis zu ihren Vorteilen reichlich<br />

kompliziert und teuer ist, geht aus der beistehenden<br />

Skizze hervor. Die seitliche Verschalung<br />

ist durch eine senkrechte Achse, die<br />

als Scharnier dient, in zwei Hälften unterteilt,<br />

von denen die vordere horizontal ausschwingbar<br />

ist. Eine Feder J hält normalerweise<br />

die vordere Hälfte geschlossen. Wird<br />

jedoch das linke Vorderrad ganz nach links<br />

eingeschlagen, so stösst der am Lenkgetriebe<br />

sitzende Hebel R (W), (X), die Platte 0, die<br />

mitsamt ihrer Führungsstange F entgegen<br />

dem Druck einer Feder nach aussen verschoben<br />

wird und dadurch mit dem Gummipuffer<br />

N auch die vordere Hälfte der Kotflügelseitenverschalung<br />

nach aussen drückt. Werden<br />

die Vorderräder wieder gerade gestellt, so<br />

ziehen die Federn J und diejenigen der<br />

Führungsstange F die verstellbaren Teile<br />

wieder in ihre Ausgangslage zurück, -s.<br />

einmal so und kann nicht geändert werden.<br />

Der Internationale Wettbewerb für Ersatzbrennstoffe<br />

beendet. In Paris ging am Busse kommt überhaupt nicht in Frage. Sie müss-<br />

Ein Freispruch oder eine Herabsetzung der<br />

16. Juli der vom Königlich-Italienischen Automobilclub<br />

und dem Automobilclub de spruches die im Strafmandat genannte Busse sogar<br />

ten sogar damit rechnen, dass im Falle eines Ein-<br />

noch erhöht würde. *<br />

France gemeinsam organisierte internationale<br />

Wettbewerb für Motorfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen<br />

zu Ende, der in 14 Etappen über<br />

3000 km führte und ein halbes Hundert verschiedenster<br />

Fahrzeugtypen, vom Kleinwagen<br />

über den Sport- und Tourenwagen bis<br />

zum leichten und zum schweren Lastwagen<br />

vereinigte. Zugelassen waren Brennstoffe<br />

jeder Art, die nicht im Alltagsleben Verwendung<br />

finden. Zweck der Veranstaltung war<br />

der, mit diesen Brennstoffen neue Erfahrungen<br />

zu sammeln. Schwerfahrzeuge waren<br />

vorzugsweise mit Holzgasgeneratoren ausgerüstet.<br />

Die Personenwagen dagegen fuhren<br />

fast ausschliesslich mit flüssigen Brennstoffgemischen,<br />

vor allem Alkohol-Brennstoffen.<br />

Der Wettbewerb lehrt einmal mehr, dass<br />

die moderne Technik über Ersatzbrennstoffe<br />

verfügt, die im Notfall, oder sobald sie sich<br />

finanziell rechtfertigen, ohne weiteres einen<br />

Verzicht auf Benzin gestatten. An der Geschwindigkeitsprüfung<br />

in Le Mans wurden<br />

zum Teil Durchschnitte erreicht, die auch bei<br />

Benzinbetrieb nicht zu verbessern gewesen<br />

wären, Störungen waren während der ganzen<br />

Fahrt nur selten zu verzeichnen. Die<br />

Rangliste des Wettbewerbes liegt noch nicht<br />

vor. Wir werden auf sie in einer nächsten<br />

Nummer zurückkommen.<br />

Tcsdhin.<br />

Si»<br />

Mitteilung 9484. Durchbrennen der Zylinderkopf-Dichtung.<br />

Zurückkommend auf Ihre mir seinerzeit<br />

gegebene Antwort betr. Durchbrennen der<br />

Zylinderkopfdichtung beim obengesteuerten 27-<br />

Steuer-PS-Motor, möchte ich nicht unterlassen,<br />

Ihnen meine seitherigen Erfahrungen mitzuteilen.<br />

Das genaue Abschleifen der Zylinder bzw. des Zylinderkopfes<br />

und das Aufkochen der Dichtung zeitigten<br />

noch- nicht den gewünschten Erfolg. In meiner<br />

Verzweiflung schnitt ich aus den alten Dichtungen<br />

das Kupferblech heraus und unterlegte es<br />

jeweils bei jedem Steg unter die Dichtung, auf der<br />

Seite, wo sie überlappt ist. Der Erfolg war überraschend;<br />

seither haben wir keine Störung mehr<br />

gehabt. Irgendwelche Nachteile habe ich bis dahin<br />

noch nicht entdecken können. Es ist gewiss ein<br />

Unterschied, ob sie 8 Wochen oder 1 Jahr hält?!<br />

R. H. in Z.<br />

Frage 9485. Unrund gearbeitete Zylinder. Ich<br />

glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, dass<br />

an der ungleichmäsaigen Abnützung der Zylinder<br />

von Motorfahrzeug-Mo'toren der seitliche Druck<br />

schuld ist, den der Kolben immer ausser in seinen<br />

Totpunktstellungen auf die Zylinderwand ausübt<br />

Da dieser Seitwärtsdruck nur in zwei Richtungen<br />

wirkt und also die Zylinderwand ringsum<br />

nicht gleichmässig trifft, müssen die Zylinder mit<br />

der Zeit oval werden. Wäre es nun nicht möglich,<br />

diesen Abnützungserscheinungen vorzubeugen oder<br />

wenigstens engere Grenzen zu setzen, indem man<br />

die Zylinder und Kolben von Anfang an unrund,<br />

d. h. entweder oval oder rechteckig ausbilden<br />

würde. Man könnte dann die Flächen, die unter<br />

Druck stehen, grösser wählen als die Flächen, die<br />

den Kolben lediglich führen, also keinen eigentlichen<br />

Druck auszuhalten haben. R. 0. in P.<br />

Antwort: Ihre Ueberlegung, dass das Unrundwerden<br />

der Zylinder mit dem Seitwärtsdruck<br />

des Kolbens zusammenhängt, ist durchaus richtig.<br />

Den deutlichsten Beweis dafür bildet die Tatsache,<br />

dass solche ungleichmässige Abnützungserscheinungen<br />

bei den Kolben und Zylindern von Dampfmaschinen,<br />

wo die Querkomponente Schubkraft<br />

durch ein besonderes Organ, den sog. Kreuzkopf,<br />

aufgenommen wird, fast vollständig ausbleiben.<br />

Leider stösst die Durchführung Ihrer Idee auf zu<br />

grosse fabrikatorische Schwierigkeiten. Schon bei<br />

elliptischen Kolben, Kolbenringen und Zylindern<br />

wäre eine Bearbeitung, die eine genügende Abdichtung<br />

gewährleisten würde, viel schwieriger als<br />

bei den gegenwärtigen Ausführungsformen. Erst<br />

recht schwer wäre aber eine richtige Abdichtung<br />

bei rechteckigen Kolben und Zylindern zu erreichen.<br />

Ganz neu ist Ihre Idee übrigens nicht. Ein<br />

Motorradmotor mit ovalem Zylinder und Kolben<br />

habe ich zu bemerken, dass die Zeitangabe nicht<br />

stimmt, was ich belegen kann. Als ich die Strasse<br />

passierte, war diese gänzlich frei, weder auf der<br />

Strasse selbst, noch am Strassenrand oder in dessen<br />

allernächster Nähe war ein lebendes Wesen in<br />

Sicht. Der Verzeiger hat sich also im Versteck<br />

aufgehalten und stimmt sein Rapport wieder nicht,<br />

wenn er behauptet, ich hätte den regen Verkehr gefährdet,<br />

welcher sich dort abwickelt. Bis nach<br />

Murten sind mir zwei Wagen vorgefahren und hinter<br />

Gümmenen ist mir der Erste von zwei kreuzenden<br />

Autos begegnei<br />

Ich bin mir keiner Widerhandlung bewusst und<br />

frage Sie höflich an, welche Stellung ich zu dieser<br />

Autofalle beziehen soll. A. B. in M.<br />

Antwort: Unseres Erachtens bleibt Ihnen<br />

nichts anderes übrig, als die Busse zu bezahlen. Ein<br />

Einspruch gegen das Strafmandat würde nur Kosten<br />

verursachen, die zu der geringfügigen Busse<br />

in keinem Verhältnis stehen würden. Gegen die bestimmten<br />

Aussagen eines Polizeibeamten kommen<br />

Sie auf gar keinen Fall auf. Auch wenn Sie noch<br />

so gute Gründe für Ihren Standpunkt anführen<br />

könnten, so würde der Richter doch dem Polizisten<br />

und nicht Ihnen glauben. Es mag stossend sein,<br />

dass tatsächlich ein Polizeibeamter gegenüber einem<br />

Privaten immer recht behält. Allein das ist nun<br />

Anfrage 534. Umstrittener Verlust. Im Oktober<br />

des Jahres 1934 fuhr ich von Ölten über Solothurn<br />

nach Biel und benutzte dazu in Solothurn die Umgehungsstrasse.<br />

Als ich daselbst eine Kreuzung<br />

überfuhr, kam mir ein Wagen entgegen. Ich verringerte<br />

meine Geschwindigkeit, orientierte mich<br />

nach rechts, ob die Durchfahrt frei sei, und als ich<br />

meinen Blick wieder der Fahrbahn zuwandte, gab<br />

es einen Zusammenstoss, den noch ein von links<br />

die Kreuzung überquerendes Auto verursachte, indem<br />

es mir als dem von rechts Kommenden den<br />

Vortritt nicht lieas. Es wurde ein Polizeirapport<br />

aufgenommen und von dem von linke Kommenden<br />

folgende Angaben gemacht: Er hatte eine Geschwindigkeit<br />

von zirka 25 km und habe statt nach<br />

rechts zu achten, dem mir entgegenkommenden<br />

Auto, worin sich der Zeuge Bargetzi befand, Beachtung<br />

geschenkt und selbigen gegrüsst. Dass<br />

von rechts ein Auto gekommen ist, habe er überhaupt<br />

nicht gemerkt.<br />

Auf Grund der gemachten Anzeige wuTde deT<br />

mit mir Zusammengestoßene mit Fr. 40.— Busse<br />

und Fr. 22.— Kosten verurteilt. Ich selbst bekam<br />

eine Busse von Fr. 20.— und Fr. 11.—• Kosten.<br />

Gegen dieses Urteil hatte ich Berufung eingelegt<br />

und wurden am 1. Juni die Verhandlungen vor dem<br />

Obergericht in Solothurn abgehalten. Dabei änderte<br />

sich folgendes: Das erste Urteil wird aufgehoben,<br />

da die Begründung desselben, ich sei nicht<br />

genügend rechts gefahren, durch den Zeugen<br />

widerlegt wurde. Das neue Urteil lautet auf Fr.<br />

10.— Busse und Fr. 22.— Gerichtskosten mit der<br />

Begründung, dass, wenn ich langsamer gefahren<br />

wäre, von mir aus der Unfall hätte vermieden<br />

werden können. Da ich nun vor dem Ueberfahren<br />

der Kreuzung meine Geschwindigkeit verringert,<br />

mich nach rechts orientierte, wie es der Gesetzgeber<br />

verlangt, und niemand, angeben kann, ob ich<br />

schnell oder langsam gefahren bin, so möchte ich<br />

hierdurch höfl. anfragen: Ist nur der Autofahrer<br />

verpflichtet, den gesetzlichen Vorschriften Folge zu<br />

leisten oder auch der Gesetzgeber gegenüber seinem<br />

eigenen Gesetz oder darf letzterer bei Nichtbeachtung<br />

des eigenen Gesetzes Urteile fällen wie er<br />

will. H. H. in W.<br />

Antwort: 1. Die .Frist zur Einreichung einer<br />

Kassationsbeschwerde an das Bundesgericht ist<br />

längst abgelaufen, so dass das Urteil des solothumischen<br />

Obergerichtes nicht mehr angefochten<br />

werden kann.<br />

2. Es ist übrigens sehr wenig wahrscheinlich,<br />

dass Sie mit einer Kassationsbeschwerde durchgedrungen<br />

wären. Gestützt auf Art. 25 MFG. kann<br />

jeder Fahrer verurteilt werden. Der Begriff der<br />

angemessenen Geschwindigkeit ist *so relativ, dass<br />

in jedem Falle gesagt werden kann, die Geschwindigkeit<br />

sei den besonderen Umständen des Falles<br />

nicht genügend angepasst gewesen. Dazu kommt,<br />

dass das Bundesgericht als Kassattonsinstanz die<br />

Neigung hat, wenn möglich die kantonalen Strafurteile<br />

zu bestätigen, um die Autorität der kantonalen<br />

Gerichte nicht zu untergraben. *<br />

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der « Technischen Tabellen ». Herausgegeben von<br />

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Das Kraftfahrtechnische Taschenbuch soll ein<br />

handliches, knapp gefasstes Nachschlagwerk,<br />

ein Hilfsbuch für alle am Autömobilwesen Beteiligten<br />

sein. Es will dem AutomobiMechniker die<br />

Arbeit erleichtern, beim Automobilfahrer die lebendige<br />

Anschauung durch Einblick in die technischen<br />

Zusammenhänge ergänzen und Verständnis<br />

wecken für die richtige Behandlung des Automobilfahrzeugs.<br />

Neben dem Autömobilwesen werden<br />

auch solche Zweige der Technik behandelt, die<br />

zwar nicht unmittelbar zur Automobiltechnik gehören,<br />

aber ebenso wie Elektrotechnik und Stoffkunde<br />

für sie bedeutsam sind. Als Neuerung gegenüber<br />

den früheren Auflagen der t Technischen<br />

Tabellen» ist die Aufnahme von ausländischen<br />

Massen, Bezeichnungen und Fachausdrücken und<br />

internationalen Höchstleistungen erwähnenswert.<br />

Der allgemeine Teil bringt die mechanischen,<br />

elektrischen, magnetischen und licbttechnischen<br />

Masseinheiten und Begriffe (z. T. auch in fremder<br />

Sprache), sowie Massgegenüberstellungen undUmrechnungstafeln<br />

der gebräuchlichsten englischen<br />

wurde versuchsweise auch schon ausgeführt,<br />

und amerikanischen Längen-, Flächen-, Raum-,<br />

scheint sich aber nicht bewährt zu hoben, -at- Arbeits-, Leistungs- und Gewichtsmaste. Anschliessend<br />

folgen die Gründgleiohungen der Mechanik<br />

und der Festigkeitsrechnung) d&g Wichtigste<br />

über Zahnräder, Federn, Härten, knapp ae-<br />

»ist. $p<br />

fasste grundlegende Abhandlungen über Lichttechnik,<br />

Magnetismus, Gleich- und Wechselstrom<br />

Anfraffe 533. Kurvenschneiden. Am Montag,<br />

den 24. Juni <strong>1935</strong>, werde ich beschuldigt, von Bern- und Funktechnik.<br />

Bümpliz herkommend, Richtung Frauenkappelen, In dem grossen Abschnitt «Stoffe und Stoffwerte<br />

» sind die wichtigsten Begriffe dieses Ge-<br />

bei der Anstalt Brünnen, wo die Strasse eine Kurve<br />

macht, derart links gefahren zu sein, dass ich den bietes zu finden, eine Darstellung des Stoff- und<br />

regen Verkehr, welcher sich dort abwickelt, gefährdet<br />

hätte. Hauptbestandteil der Anzeige im Rap-Schmelz- und Siedetemperatur, Wärmeleitwert,<br />

Atomaufbaues sowie Zahlentafeln über Dichte,<br />

port ist Linksfahren trotz des weissen Streifens und spezifische Wärme zahlreicher Stoffe, ihre gewerbliche<br />

Benennung und alle viel gebrauchten<br />

des regen Verkehrs. — Das mit zugestellte Strafmandat<br />

Uotete auf Bezahlung von Fr. 15.—. Dazu Werks toffeigenschafien.<br />

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Gesellschaftsfahrten<br />

der Automobil-Revue<br />

Samstag den 27. Juli startete von Zernez aus unsere erste Gesellschaftsfähig<br />

nach den Dolomiten. Vorzügliche Organisation und gutes Wetter werden die<br />

Fahrt zu einer recht genussreichen gestalten.<br />

Da das Interesse für unsere Reisen sehr gross ist, haben wir vorgesehen noch<br />

zwei weitere durchzuführen.<br />

1. Nach Oesterreich: Grossglocknerstrasse, Salzkammergut, Tirol. 10.-18. Aupst.<br />

Die neue Grossglocknerstrasse, eine Luxusstrasse für das Automobil, ist<br />

ebenso des Besuches wert wie das Salzkammergut. Auch hier werden Sie<br />

sehen, was nicht jeder Oesterreich-Reisende sieht.<br />

Von Basel durch die Vogesen und über Verdun (Besichtigung der Forts).<br />

Zurück über Köln, Koblenz, durch das Rheintal über Bingen nach Frankfurt,<br />

auf der neuen Reichsautobahn nach Heidelberg, dann durch das Neckartal<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — No 61<br />

Luftfahrt<br />

Hispano-Suiza-Flugmotoren in England. Die<br />

weltberühmten französischen Hispano-Suiza-<br />

Flugmotoren, deren Schöpfer unser Landsmann<br />

Marc Birkigt ist, werden nun auch in<br />

England gebaut, nachdem die General Aircrait<br />

Ltd. eine Baulizenz erworben und die<br />

Douglas-Motorradwerke mit der Fabrikation<br />

beauftragt hat. Die Douglas-Werke in Bristol<br />

werden dabei sowohl alle wassergekühlten,<br />

wie auch die luftgekühlten Hispano-Suiza-<br />

Motortypen herausbringen. Die Nachricht ist<br />

um so erfreulicher, als ja bekanntlich auch<br />

ein Schweizer, nämlich der Monospar-Konstrukteur<br />

Stieger, an der Spitze der « General<br />

Aircraft» steht.<br />

-th-<br />

Frostschutz für Flugzeuge. Eine der<br />

grössten Gefahren der Luftfahrt, nämlich<br />

die Eisbildung an Flugzeugen, soll durch<br />

die Erfindung einer bekannten, in Grossbritannien<br />

domizilierten Weltfirma gebannt<br />

sein. Die Erfindung beruht auf einem<br />

System, bei dem eine nicht gefrierende<br />

Flüssigkeit mittels komprimierter<br />

Luft durch Gummiröhren zu den Stellen<br />

des Flugzeuges geleitet wird, die der Eisbildung<br />

ausgesetzt sind. Das Verfahren ist<br />

während mehreren Jahren ausprobiert<br />

worden und in den meisten Staaten der<br />

Welt zum Patent angemeldet.<br />

Frequenzrekorde im schweizerischen Luftverkehr.<br />

Die Frequenzresultate der Monate<br />

Mai und Juni lassen bereits darauf schliessen,<br />

dass der Luftverkehr auch in diesem<br />

Betriebsjahre neue Rekorde erreichen dürfte.<br />

Es ist dies deshalb besonders beachtenswert,<br />

da die Witterung im Monat Mai allgemein<br />

ungünstig war, dessenungeachtet hat aber<br />

das reisende Publikum das Flugzeug sehr<br />

rege benützt. Das andauernd schöne Wetter<br />

im Juni Hess dann die Frequenzziffern gewaltig<br />

anschwellen, so dass « ausverkaufte »<br />

Flugzeuge auf gewissen Linien an der Tagesordnung<br />

waren.<br />

Stellt man für die 6 schweizerischen Flugplätze<br />

Zürich, Basel, Bern, Genf, Lausanne<br />

und St. Gallen die Frequenzen der Monate<br />

Mai und Juni <strong>1935</strong> der entsprechenden Epoche<br />

des Vorjahres gegenüber, so ergeben<br />

sich folgende Zahlen :<br />

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Mai/Juni Mai/Juni<br />

<strong>1935</strong> 1934<br />

Kursflüge<br />

5 954 5 104<br />

zahlende Passagiere 16 573 12 666<br />

Post in kg<br />

75,247 70,962<br />

Fracht in "kg<br />

102,226 79,277<br />

Gepäck in kg 207,604 147,335<br />

Es zeigt sich, dass nicht nur im Personen-<br />

trächtliche Schwierigkeiten bereitet. Daran ändert<br />

auch nichts die Tatsache, dass einige weverkehr<br />

eine Vermehrung von ca. 25 % eingetreten<br />

ist, sondern dass auch in den übrigen<br />

Transportkategorien, wie Post und betrieb durchaus günstige Resultate erbracht hanige<br />

Konstruktionen bisher im praktischen Flug-<br />

Fracht, die wesentlich krisenempfindlicher ben, die bereits dazu geführt haben, dass im deutschen<br />

Fracht- und Luftpostverkehr schon eine<br />

sind, zum Teil sehr gute Fortschritte gemacht<br />

wurden.<br />

ren ausgerüstet sind. Die hier bisher vorliegenden<br />

Reihe von Flugzeugen mit solchen Schwerölmoto-<br />

Der Passagierverkehr hat auf der neuen Ergebnisse und Erfahrungen sind recht zuversichtlich.<br />

Dennoch dürfen sie nicht über die Tat-<br />

Swissair-Expresslinie Zürich-Basel-London<br />

sache hinwegtäuschen, dass sich die ganze Entwicklung<br />

des Dieselflugmo'tors noch in den Anfän-<br />

alle Erwartungen übertroffen. Auf der Etappe<br />

Basel-London und vice versa haben in diesen gen befindet. Von einer generellen Einführung des<br />

beiden Monaten rund 1000 Passagiere den Dieselmotors kann im Augenblick noch keine<br />

Vorteil genossen, den ein 2% stündiger Flug Rede sein. Die ganze Entwicklung, an der in<br />

Amerika, England, Deutschland, Frankreich und<br />

gegenüber einer Hstündigen Bahnfahrt bietet.<br />

Die englische Parallel-Linie, die über fraglos die grösste Beachtung seitens aller inter-<br />

Italien sehr intensiv gearbeitet wird, verdient<br />

Paris führt, erreichte bisher trotzdem die essierten Kreise.<br />

frühere, bekanntlich sehr günstige Frequenz. Wir wissen, wie gerade in den letzten Jahren<br />

Als Erfolg erwies sich auch die Verschnellerung<br />

des Swissair-Frühkurses Zürich-Basel- allem auch durch die Einführung des Leichtdie-<br />

bei Lastwagen und Omnibussen der Schwerölmotor<br />

Eingang gefunden hat, wie gerade hier vor<br />

Paris, dessen Passagierverkehr sich gegenüber<br />

dem Vorjahre mehr als verdoppeln erfahren hat, was nicht zuletzt in der Folgezeit<br />

selmotors das ganze Dieselproblem eine Förderung<br />

konnte. Sehr gute Frequenzen zeigen auch auch die Vervollkommnung des Schwerölmotors<br />

für die Zwecke des Luftverkehrs weiter befruchten<br />

die deutsche Spanienlinie, Berlin-Genf-Barcelona;<br />

eine geringere Verbesserung ist auf Gerade für den Luftverkehrsbetrieb sind die<br />

wird.<br />

den Mittags- und Nachmittagslinien Zürich- Vorzüge des Dieselmotors viel eklatanter als bei-<br />

Hamburg, Zürich-Salzburg-Wien und Genf-<br />

Lyon-Paris, sowie auf der italienischen Alpenlinie<br />

Mailand-Zürich festzustellen. Die<br />

politischen Verhältnisse haben hingegen eine<br />

weniger gute Frequenz auf den Strecken<br />

Zürich-Stuttgart-Berlin, Basel-Frankfurt-Amsterdam,<br />

sowie auf dem Frühkurs Zürich-<br />

München-Wien bewirkt. Auf den internen<br />

Zubringerstrecken ist der Personenverkehr<br />

allgemein gestiegen, darunter besonders auf<br />

den Etappen Bern-Basel, Bern-Lausanne und<br />

St. Gallen-Zürich. Das innerschweizerische<br />

Netz hilft damit in vermehrtem Masse, die<br />

grossen Fernstrecken nach dem Auslande zu<br />

alimentieren.<br />

svz.<br />

Nicht alle haben indes befriedigt. Mancher Konstrukteur<br />

mus>ste inzwischen einsehen, dass der<br />

von ihm besohrittene Weg nicht zum Ziel führt.<br />

Aus allen Versuchen, selbst den negativen, sind<br />

wertvolle Erfahrungen gesammelt worden, die<br />

für die weitere Entwicklung von nicht geringer<br />

Bedeutung sind, die aber auch gezeigt haben, dass<br />

die Lösung des ganzen Problems noch immer be-<br />

spielsweise für die Militärluftfahrt. Durch Verwendung<br />

von Rohölmotoren ist es möglich, die<br />

Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs beträchtlich<br />

zu verbessern. Ausser der Tatsache, dass Dieselöle<br />

im Preis billiger als Benzin und Benzol sind, tritt<br />

vor allen Dingen in den Vordergrund, dass der<br />

spezifische Brennstoffverbrauch beim Dieselmotor<br />

wesentlich geringer ist als beim Vergasermotor,<br />

was in erster Linie darauf zurückzuführen ist,<br />

•dass beim Dieselverfahren die Brennstpffenergie<br />

eine weit grössere Ausnutzung erfährt.<br />

Bei den heutigen Vergaserflugmotoren bewegt<br />

sich der spezifische Brennstoffverbrauch etwa zwischen<br />

220 und 250 g/PS/ST (Gramm pro PS und<br />

Stunde), beim Dieselmotor liegt er zwischen 170<br />

und 180 g/PS/ST, Werte, die die Praxis ergeben<br />

hat. Was diese Ziffern bedeuten, kann an Beispielen<br />

am besten erläutert werden. Bedenkt man,<br />

2000 PS -würde sich die Ersparnis bei fünfstündigem<br />

Flug auf rund 600 kg erstrecken. Ziffern,<br />

die für die Betriebskostenrechnung natürlich von<br />

grosser Bedeutung sind. Das aber nicht allein.<br />

Durch den Brennstoffminderverbrauch ist es möglich,<br />

die zahlende Nutzlast (Passagiere, Fracht,<br />

Post) entsprechend zu vermehren bzw. den Aktionsradius<br />

des Flugzeuges entsprechend zu Tergrössern.<br />

Beides ebenfalls Faktoren, die in gesteigerter<br />

Wirtschaftlichkeit gipfeln.<br />

Diese Beispiele machen es begreiflich, dass der<br />

Luftverkehr auf eine ganz andere Basis gestellt<br />

werden kann, wenn erst die Entwicklung der Dieselmotoren<br />

soweit fortgeschritten ist, dass ihrer<br />

generellen Einführung im Luftverkehr nichts mehr<br />

im Wege steht.<br />

Darüber hinaus ist aber auch die Steigerung del<br />

Betriebssicherheit durch Verwendung des Dieselmotors<br />

von ausschlaggebender Wichtigkeit. Benzin<br />

und Benzol sind hochexplosible Stoffe, durch die<br />

schon mancher anfänglich weniger schwere Unfall<br />

zur schwersten Katastrophe geworden ist. Schweröle<br />

bannen zwar nicht die Brandgefahr, sie verhindern<br />

aber die Explosion etwa auslaufenden<br />

Brennstoffes, ein Moment, das nicht unterschätzt<br />

werden darf.<br />

So ergeben sich denn für den Dieselmotor beträchtliche<br />

Vorzüge, die wichtig genug sind, die<br />

ganze Entwicklung des Dieselflugmotors in verstärktem<br />

Masse zu fördern; aus Gründen der<br />

Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit, die schliesslich<br />

oberstes Gebot jedes Luftverkehrs sind. Ing. W.<br />

Volckmanns Baupläne flugfähiger Flugmodelle.<br />

14. Bauplan: Segelflugmodell «Grünau II» mit Vergrösserung<br />

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Im Sommer 1933 stellte der Ostpreusse Schmidt<br />

den damals aufsehenerregenden Weltrekord im<br />

Dauersegelflug von 36 Stunden auf. Sein Flugzeug<br />

war nach dem Modell «Grünau Baby» gebaut. Das<br />

Modell «Grünau II» des vorliegenden Bauplans ist<br />

eine verkleinerte Nachbildung des erfolgreichen<br />

Modells. Seine Bauart ist so einfach, dass das<br />

Modell auch von Anfängern hergestellt werden<br />

kann. Bei sorgfältiger Herstellung werden gute<br />

fliegerische Leistungen erzielt, so z. B. Zeiten bis<br />

zu 9 Minuten im Hangstart. Auch Flüge in der<br />

Ebene sind leicht auszuführen, denn das Modell<br />

ist ein sicherer Hochstarter.<br />

Als Beweis für seine Leistungsfähigkeit mag der<br />

zweite Preis gelten, den das vergrösserte Modell<br />

dass moderne Verkehrsflugzeuge heute über Motorenleistungen<br />

von 1000, 2000 und auch mehr PS «Grünau II» im Segelflugmodellwettbewerb auf der<br />

verfügen, so kann man sich einen Begriff machen, Rhön erhielt. Der Plan dieses Wettbewerbes ist<br />

Der Dieselmotor im Luftverkehr.<br />

Beherrscht auch heute noch der Vergasermotor<br />

den Luftverkehr vollkommen, so beginnt die führt werden müssen.<br />

anweisung zwei erfolgreiche Segelflugmodelle er-<br />

welch gewaltige Brennstoffmengen hier mitge-<br />

dem 14. Bauplan beigefügt, so dass nach einer Bau-<br />

Frage des Dieselmotors doch immer aktueller zu Nehmen wir ein Verkehrsflugzeug mit einer baut werden können.<br />

werden. Es hat bisher nicht an Versuchen gefehlt, Gesamtmotorleistung von 1000 PS, so benötigt dieses<br />

bei günstigster Verbrauchsannahme (220 Aircraft Company Ltd. in beschränkter Auflage<br />

Für Aviatik-Interessierte gibt die De Havilland<br />

das Dieselverfahren auch dem Flugmotor nutzbar<br />

zu machen. Zahlreiche Projekte sind bereits bekannt<br />

geworden; manches von ihnen ist allerdings für einen vierstündigen Flug 880 kg Brennstoff. alle Flugzeugtypen und Motoren der bekannten<br />

g/PS/ST) bei Verwendung von Vergasermotoren eine hübsche kleine Broschüre heraus, in welcher<br />

bisher über den Reissbrettentwurf nicht hinausgekommen,<br />

andere wieder sind höchstens bis zu motoren würde bei derselben Flugdauer einen weitigen technischen Daten aufgeführt sind und<br />

Das gleiche Flugzeug mit gleich starken Schweröl-<br />

englischen Firma mit ihren Leistungs- und ander-<br />

Bremsstandversuchen gediehen. Daneben sind aber Verbrauch von 720 kg (bei 180 g/PS/ST) haben. die durch zahlreiche Illustrationen auch einen<br />

andere Konstruktionen auch bereits schon bis zu Die Ersparnis beträgt hier bereits 160 kg; bei eii<br />

nem Flugzeug mit einer Gesamtmotorleistunc von<br />

Einblick in den Betrieb einer Flugzeugfabrik vermittelt.<br />

den praktischen Flugerprobungen vorgedrungen,<br />

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»4 »«»«


N« 61 - <strong>1935</strong> ÄÜTÖM^lL'-'REVOE 11<br />

Die Strassenverkehrsunfalle in der Schweiz im Jahre 1934<br />

Fortsetzung von Seite 2.<br />

Die überdurchschnittliche Steigerung der Velounlälle<br />

kann vielleicht, wenigstens teilweise, auch im Berichtsjahr 202 Fussgänger auf dem Schlacht-<br />

5. Alpenstrasseninitiative. Der Vor-<br />

156 Fussgänger (1933: 152). Im ganzen muesten<br />

mit dem neuestens verstärkten Anwachsen des feld des Strassenverkehrs ihr Leben lassen, 32sitzende orientiert über den Beschluss des T. G. S.,<br />

Fahrradbestandes zusammenhängen, das seinerseits<br />

welcher beschlossen hat, mit den übrigen Verbänden<br />

wieder als Krisenzeichen zu beurteilen ist; denn<br />

den Kampf für die Annahme dieser Initiative aufzunehmen.<br />

Die Mitglieder werden heute schon auf-<br />

mancher Radfahrer muss heute wieder als Antrieb<br />

seine Beine an Stelle des Zylinderkolbena gebrauchengefordert,<br />

der Initiative zuzustimmen.<br />

Werden bei den Motorfahrzeugunfällen jene<br />

nicht berücksichtigt, bei denen ein Fahrrad mitbeteiligt<br />

war, so ergibt sich seit 1933 eine Zunahme<br />

der Unfälle um 10%, der Verunfallten um 7%,<br />

während die Zahl der Getöteten mit 334 unverändert<br />

blieb. Diese Entwicklung ist nicht unbefriedigend;<br />

denn die Verbesserung der Statistik bedingt<br />

bereits eine Zunahme und ausserdem ist der<br />

Motorfahrzeugverkehr intensiver geworden. So waren<br />

beispielsweise im Berichtsjahr 173 385 ausländische<br />

Personenwagen allein mit provisorischer<br />

Eintrittekarte eingereist, 29.108 mehr als im Vorjahre.<br />

Von den genannten 334 tödlichen Opfern der<br />

Motorfahrzeugunfälle ohne Beteiligung eines Fahrrades<br />

waren 178 Fahrzeuginsassen (1933: 182) und<br />

Unfallursache<br />

beim Fahrer<br />

Trotzdem in den vorstehenden Zahlen auch die<br />

Verbesserung der Statistik zum Ausdruck kommt,<br />

ist sicher der auf einer realen Zunahme beruhende<br />

Rest noch bedeutend genug. Nun brauchen aber<br />

die Unfälle, die auf einem Verschulden des Fahrzeuglenkers<br />

beruhen, nicht als ein unabänderliches<br />

Fatum hingenommen zu werden; sie lassen sich<br />

gewiss vermindern und damit auch die Zahl der<br />

durch sie verursachten Todesopfer, die seit 1933<br />

von 321 auf 393 gestiegen ist. 4<br />

Nicht weniger als 118 Menschenopfer forderten<br />

im Jahr 1934 jene Unfälle, die Unvorsichtigkeit<br />

und Kopflosigkeit von Fus&gängern bewirkt haben.<br />

Kantonsvergleiche können, aus bereits genannten<br />

Gründen, nur mit Vorbehalt durchgeführt werden.<br />

Im Jahre 1934 wiesen die fünf Kantone Zürich,<br />

Bern, Basel-Stadt, Waadt und Genf je über<br />

tausend Unfälle und zusammen drei Fünftel des<br />

Totais aus. Dass in den Städten zwar relativ viele<br />

Unfälle, darunter aber meistens leichte vorkommen,<br />

geht bereits aus Tabelle 3 und noch deutlicher<br />

aus folgender Uebereicht hervor.<br />

Präsidenten - Konferenz der deutschschweizerischen<br />

Sektionen des Touring-Club der Schweiz.<br />

Die in Luzern versammelten Präsidenten der<br />

deutschschweizerischen Sektionen des T. G. S. erheben<br />

nachdrücklich Einspruch gegen die vom<br />

Bundesrat beschlossene Benzinzollerhöhung, welche<br />

die wirtschaftliche Lage weiter Bevölkerungskreise<br />

erneut erschwert. Sie fordern die politischen Parteien<br />

und die Mitglieder der Bundesversammlung<br />

auf, dem Bundesratsbeschluss vom 25. Juni <strong>1935</strong><br />

die Genehmigung zu versagen und machen die kantonalen<br />

Regierungen darauf aufmerksam, dass auch<br />

ihre Interessen durch die bestimmt zu erwartende<br />

Schmälerung der Automobilsteuererträgnisse verletzt<br />

werden.<br />

Bericht Ober die Gesamtvorstandssitzung vom<br />

25. Juli <strong>1935</strong>. 1. Protokoll. Das den Vorstandsmitgliedern<br />

zugestellte Protokoll der Ausschuss-Sitzung<br />

vom 4. Juni wird genehmigt.<br />

2. Mutationen. Seit Beginn dieses Jahres<br />

verzeichnen wir 140 Eintritte und 153 Austritte.<br />

Unser Mitgliederbestand, welcher heute 1687 Mitglieder<br />

beträgt, ist also seit Jahresbeginn um 13<br />

mehr als im Jahre 1932. Auch diese Vermehrung,<br />

so beträchtlich sie an sich ist, steht hinter dem<br />

Durchschnitt zurück.<br />

Aus diesen Darlegungen darf wohl der Schluss<br />

gezogen werden, dass jedenfalls die vielgeschmähten<br />

Automobilisten und Motorradfahrer im Jahre<br />

1934 gute Disziplin bewahren konnten- Das bewiesen<br />

die Automobilisten auch während der Zürcher<br />

Verkehrserziehungswoche und ist an sich recht<br />

erfreulich.<br />

Weniger erfreulich aber äst, dass — wie folgende<br />

Zusammenstellung dartut — jene Unfallursachen<br />

am häufigsten sind und seit 1933 besonders<br />

kräftig zugenommen haben, die sich als<br />

Verstösse gegen die elementarsten Regeln des<br />

Strassencodex ausweisen. Von den 3300 Unfällen,<br />

die im Jahre 1934 gegenüber dem Vorjahr mehr<br />

gezählt wurden, entfallen nämlich gegen 3000, also<br />

beinahe 90% auf solche, die durch fehlerhafte Führung<br />

des Fahrzeuges verursacht worden sind.<br />

Das geht aus folgender Tabelle hervor:<br />

Unfallursachen 1933/34.<br />

Davon mit Fahrern<br />

Unfälle im ganzen von Motorfahrzeugen<br />

1933 1934 1933 1934<br />

Unvorsichtigkeit.<br />

3 519 3 959<br />

2612 2 802<br />

907 1157<br />

Zu schnelles Fahren . . . . . . . 1 954 2 768<br />

1563 2126 391 642<br />

Nicht Vortrittlassen . 1 540 2141<br />

1272 1 701<br />

268 44o<br />

Fahrt auf falscher Strassenseite. . 1 258 1 720 915 1113<br />

343 607<br />

Unvorsichtiges Vorfahren. . . . . 901 1044<br />

776 924<br />

125 120<br />

Unvorsichtiges Einbiegen. . . . . 1 144 996<br />

589 530<br />

555 466<br />

Zu nahes Aufschliessen , 607 705 516 683<br />

91 122<br />

Unvorsichtiges Kreuzen . . . . . 879 628<br />

682 473<br />

197 155<br />

Betrunkenheit . . . . . . . . . . 407 480<br />

324 335<br />

83 145<br />

Vorfahren in Kurve . . . . . . . 96 469<br />

86 418<br />

10 51<br />

Uebrige.<br />

Total 13 233 16107 0923 11762 3310 4345<br />

Strassenverkehrstinfälle nach Kantonen<br />

Kantone<br />

Jahr 1934 Städte 1 ) Uebrige Schweiz<br />

Unfälle<br />

10 628<br />

10 027<br />

Davon mit Verunfallten 4124 6 871<br />

Verunfallte<br />

4 645 7 555<br />

Davon getötet<br />

121<br />

504<br />

*) Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohnern.<br />

Auf die Stadt Zürich entfielen 4435 Unfälle,<br />

also über ein Fünftel des schweizerischen Totais,<br />

aber mit 32 tödlich verletzten Personen etwa ein<br />

Zwanzigstel aller Todesopfer. Wenn auf je rund<br />

10.000 Strassenverkehrsunfälle das Land über<br />

viermal mehr Todesopfer verzeichnet als die verkehrsreichen<br />

Städte, so- rührt dieser Unterschied<br />

sicher nicht nur davon her, dass in den Städten<br />

infolge eines ausgebildeten polizeilichen Meldedienstes<br />

auch die leichten und weniger folgenschweren<br />

Unfälle vollständiger erfaest werden;<br />

vielmehr beweisen die Zahlen eindrücklich, dass<br />

namentlich auf dem Lande durch planmässige Ver-<br />

Zürich 4101 6639 5639 1586 2134 1842 2448 91 99<br />

Bern 2632 2894 1358 1614 1674 1997 75 97<br />

Luzern 850 974 384 466 464 573 18 25<br />

Uri 66 79 30 41 43 57 1 4<br />

Schwyz 107 121 64 54 57 ,72 77 9 9<br />

Obwalden 5 31 4 14 4 22 — 3<br />

Nidwaiden 12 25 8 12 9 17 I 1<br />

Glarus 98 93 43 39 57 54 3 3<br />

Zug 137 143 73 80 102 109 2 5<br />

Freiburg 240 312 138 197 173 253 17 29<br />

Solothurn 663 755 412 467 522 583 683 21 19<br />

Basel-Stadt 1085 1077 449 478 603 623 523 21 23<br />

Basel-Land 262 395 . 162 239 206 309 14 14<br />

Schaffhausen 169 262 93 148 117 182 4 6<br />

Appenzell A.-Rh 77 114 48 88 58 114 2 9<br />

Appenzell I.-Rh 15 12 7 6 10 7 — —<br />

St. Gallen 759 854 367 460 449 556 31 41<br />

Graubünden 47 95 24 56 37 76 8 9<br />

Aargau 802 964 613 614 668 782 47 52<br />

Thureau ........ 372 461 228 278 276 357 26 23<br />

Tessin 645 653 312 341 393 423 25 17<br />

Waadt 1549 1670 781 864 1019 1138 45 73<br />

Wallis 154 196 98 129 155 173 13 18<br />

Neuenburg 447 552 253 287 321 350 17 17<br />

Genf 2135 2284 794 886 889 1020 14 30<br />

Schweiz 17329 20655 8219 9995 10063 12200 605 625<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Mit übrigen<br />

Fahrern<br />

1933 1934<br />

Mitglieder zurückgegangen, während wir letztes<br />

Jahr im 1. Semester einen Zuwachs von 30 Mitgliedern<br />

zu verzeichnen hatten.<br />

3. Ueber die an den Ausschuss-Sitzung<br />

e n vom 15. Juni und 15. Juli in Genf gefassten<br />

Beschlüsse wird der Sektionsvorstand durch den<br />

Sekretär orientiert.<br />

4. Benzinzollerhöhung. Der Vorsitzende,<br />

Herr Gerichtspräsident Lutz, oiientiert eingehend<br />

über sämtliche Ereignisse seit Erhöhung des Benzinzolles<br />

durch Bundesratsbeschluss vom 25. Juni.<br />

Den Ausführungen ist zu entnehmen, dass nicht<br />

nur der T. G. S., sondern alle Verbände, welche<br />

durch die Erhöhung des Benzinzolles berührt wurden,<br />

an verschiedenen Sitzungen und Versammlungen<br />

gegen diese neuerliche ungerechtfertigte Belastung<br />

der Automobilisten Stellung genommen und<br />

Protest erhoben haben. Der T. G. S. hat in einer<br />

Eingabe an den Bundesrat und in einem Schreiben<br />

an die Mitglieder der Bundesversammlung die Folgen<br />

der verfehlten Massnahme dargelegt. Es muss<br />

alles unternommen werden, um die Mitglieder der<br />

Bundesversammlung zur Ablehnung des Bundesratsbeschlusses<br />

vom 25. Juni zu bewegen. Wer aber<br />

heute schon durch die Tat der Massnahme des Bundesrates<br />

entgegentreten will, schränkt seinen Benzinverbrauch<br />

soweit als möglich ein. Da keinerlei<br />

Schritte, wie sie auch sein mögen, mit Erfolg durch<br />

unsere Sektion allein unternommen werden können,<br />

beschliesst man, sich mit den andern Automobilverbänden<br />

im Kanton St. Gallen und Appenzell in<br />

Verbindung zu setzen, um über das weitere Vorgehen<br />

zu beraten.<br />

6. Verkehrsunterrichtsversuch in<br />

Wil. Auf Initiative der Ortsgruppe Wil wurde dortselbst<br />

ein Verkehrsunterrichtsexperiment durchgeführt.<br />

Ausführliche Berichte hierüber sind in der<br />

Presse erschienen. Das Wiler Experiment ist als<br />

ganz bedeutender Versuch zu bewerten, welcher<br />

nicht nur lokalen Charakter gehabt, sondern speziell<br />

unsere Sektion und sogar den schweizerischen<br />

Verband sehr interessiert hat. Mit Rücksicht auf<br />

die verkehrspolitische Bedeutung beschliesst der<br />

Vorstand, den nicht gedeckten Restbetrag der Unkosten<br />

dieses Versuches zu Lasten der Sektionskassa<br />

zu nehmen.<br />

7. Allgemeine Umfrage. Die Tessinerfahrt<br />

konnte mangels genügender Beteiligung nicht<br />

zur Durchführung gelangen. Für die Fahrt ins<br />

Berner Oberland, mit Abstecher auf Jungfraujoch,<br />

10./12. August, liegen bereits einige wenige Anmeldungen<br />

vor. Man hofft, dass für diese einzigartige<br />

Sommerausfahrt sich noch verschiedene Mitglieder<br />

entschliessen können. Eine Anregung des Präsidenten<br />

der Ortsgruppe Wil für die Herausgabe<br />

eines neuen Merkblattes wird zur Prüfung entgegengenommen.<br />

Fz.<br />

A. C. S.<br />

BERNISCHER KANTONALVERBAND. Der<br />

Vorort des Bernischen Kantonalverbandes hatte<br />

seine Sektionen letzten Freitag wegen verschiedenen<br />

aktuellen Tagesfragen zu einer ausserordentlichen<br />

Sitzung nach Biel einberufen. Nachdem Sommeralpenposten. Die 5. Betriebswoche hat<br />

einige administrative Geschäfte in Kürze erledigt wiederum einer rückläufigen Bewegung Platz machen<br />

müssen, indem vom 15. bis 21. Juli <strong>1935</strong> auf j<br />

worden waren, entspann sich ob der Benzinzollerhöhung<br />

eine grossangelegte Debatte, die vom den 33 geführten Kurslinien 33,138 Passagiere<br />

Vorsitzenden, Herrn Oberst Marbach, Bern, mit befördert wurden, gegenüber 34,473 in der entsprechenden<br />

Vorjahresperiode (—1335). Zusam-<br />

Umsicht geleitet wurde. Der Kantonalvorstand<br />

nahm von den Weisungen des Zentralsitzes im zustimmenden<br />

Sinne Kenntnis und beschloss einstimbach-Griesalp,<br />

Meiringen-Schwarzwaldalp und Ur-><br />

men mit den drei neu geführten Kursen Reichenmig<br />

auf kantonaler Basis vorzugehen und in Zusammenarbeit<br />

mit der Kantonalen Strassenverfrequenz<br />

in der 5. Betriebswoche auf 36,687 Pas-<br />

näsch-Steinfluh stellt sich die diesjährige Gesamtkehrsliga<br />

eine gründlich vorbereitete Nummernschilderabgabe<br />

per 1. Januar 1936 auszulösen. Die quenz stehen 15 mit einer Mehrfrequenz gegensagiere.<br />

Den 18 Kurslinien mit einer Minderfre-<br />

Delegierten haben damit mit der bisherigen wirkungslosen<br />

Methode blosser Protestresolutionen Spitze steht, gefolgt von demjenigen ins Melchüber,<br />

wobei der Gotthardkurs mit + 255 an der<br />

entschieden gebrochen und zu Druckmitteln Zuflucht<br />

genommen, wie solche gegen die kürzlich weisen die Linien Klausen (-f-192), Staldental<br />

mit + 243. Eine Belebung haben noch aufzuerfolgte<br />

Provokation des Bundeshauses einzig am Huteggen (-f-158) und Thusis-Si Bernardin-Mesoeco<br />

(+118). Die übrigen 10 Kurslinien weisen<br />

Platze sind. In A.G.S.-Kreisen macht man sich<br />

auch über den Ausgang der Benzinsoll-Diskussion eine unter 100 liegende Mehrfrequenz auf.<br />

anlässlich der kommenden Bundesversammlung Von den 18 Kurslinien, die in der 5. Betriebs-<br />

keine grossen Hoffnungen. Es wurden Stimmen woche weniger Personen transportierten als im ;<br />

nach einer überparteilichen Vertretung der Mo-Vorjahr, im Nationalrat laut und dem Kurs St. Moritz-Maloja-Gastasegna, gefolgt von<br />

steht an erster Stelle mit —543 der''<br />

kehrsregelung und planmässige Erziehung zurtorfahrzeugbesitzer<br />

Verkehisdisziplin noch viel erreicht werden kann. Vorort die Anregung unterbreitet, für die kommenden,<br />

Nationalrats wählen eigene Kandidaten auto- rend über die Furka 278, über den Ofenpass 268<br />

demjenigen über den Hasliberg mit —376, wäh-„<br />

1933/1934.<br />

^mpbilistischer Richtung aufzustellen. Es zeugt für und über die Grimsel 153 Personen weniger befördert<br />

wurden. Weitere Einbussen verzeichnen'<br />

die starke Verbitterung in Automobilistenkreißen,<br />

dass sich der Kantonalverband erstmals eeit seinem die Kurse über den- Col des Mosses mit —'112,"<br />

Bestehen zu solchen scharfen Masenahmen bewegen<br />

liess und die Nutzlosigkeit weiterer Verhand-<br />

Einsiedeln-Oberiberg —184. a<br />

Schuls-Landeck mit — 250, Umbrail —131 und<br />

lungen mit den Behörden einsah. In diesem Zusammenhange<br />

begrüsste ßie gleichfalls den Entschluss<br />

des Komitees, für die Alpenstrassen-<br />

Ueberland-Autobusbetrieb der Stadt Zürich.<br />

initiative am Wortlaut des Volksbegehrens festzuhalten<br />

und damit die Abstimmung vors Volk zu<br />

bringen.<br />

Davon mit<br />

Unfälle verunfallten Verunfallte Davon<br />

im ganzen Personen Personen getötet<br />

1933 1934 1933 1934 1933 1934 1933 1934<br />

Der Beschluss des Bernischen Kantonalverbandes<br />

dürfte nicht der einzige in der Schweiz sein.<br />

Aus einem Bericht des Sekretärs ging hervor, dass<br />

sich die Automobilisten auch in anderen Kantonen<br />

sammeln und ähnliche Gegenmassnahmen beabsichtigen.<br />

Das Jahr 1936 wird durch den künstlich<br />

verstärkten Ausfall von Motorfatazeugsteuern<br />

für die Kantone ein böses Jahr werden. Vielleicht<br />

sieht dann der Bundesrat seine verfehlte fiskalische<br />

Taktik vom 25. Juni <strong>1935</strong> ein, wenn die kantonalen<br />

Finanzdirektoren statt gutes Geld Nummernschilder<br />

zu zählen haben.<br />

In der gleichen Sitzung Wessen die Delegierten<br />

die Bestrebungen des A.G.S. auf dem Gebiet der<br />

Verkehrserziehung gut und beschlossen grundsätzlich<br />

die Abgabe von Wandbildern an Schulen sektionsweise<br />

zu unterstützen. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Das für den 18. August<br />

ausgeschriebene Hindernisfahren auf dem Zivilflugplatz<br />

Dübendorf sieht ein Einzelfahren und ein<br />

Paarfahren über eine mit verschiedenen Schikanen<br />

versehene zirka 1,5 km lange Prüfungsstrecke vor.<br />

Dieselbe ist beim Einzelfahren viermal (Gesamtdistanz<br />

zirka 6 km), beim Paarfahren zweimal<br />

(Gesamtdistanz zirka 3 km) zurückzulegen. Beim<br />

Paarfahren sind die beiden Fahrzeuge durch eine<br />

Schnur miteinander verbunden, die während der<br />

Prüfungsfahrt nicht reissen darf. Da sich bei der<br />

erstmaligen Austragung dieses Wettbewerbes im<br />

letzten Jahr gewisse Inkonvenienzen resp. ungleiche<br />

Chancen bezüglich der Teilnahme von<br />

Kompressormotoren ergaben, sind solche dieses<br />

Jahr wie die Rennwagen nicht zugelassen. Dagegen<br />

wurde von einer Klasseneinteilung der<br />

Touren- und Sportwagen nach Zylinderinhalt abgesehen.<br />

Die Einteilung der Fahrer in Amateure<br />

und Experten — eine weitere Neuerung — soll<br />

ferner der Förderung des Amateursportes dienen.<br />

Zu einem grossen auto-gesellschaftlichen Ereignis<br />

wird sich am 7 .September die Autoschönheitskonkurrenz<br />

und Herbstmodeschau im Areal<br />

des Dolder-Wellenbades gestalten. Man rechnet auf<br />

die Beteiligung von Tund 100 Fahrzeugen. Das<br />

Syndikat der Zürcher Automobilhändler hat der<br />

Schönheitskonkurrenz ihre Zustimmung und Unterstützung<br />

zugesagt, so dass man an diesem Wagenkorso<br />

die schönsten, neuesten und elegantesten<br />

Wagemnodelle zu sehen bekommen wird.<br />

Zunhe» Notfa<br />

Eine Auto-Schönheitskonkurrenz In Zürich. Für<br />

den Monat September ist in Zürich eine grosse<br />

Auto-Schönheitskonkurrenz und Herbstmodeschau<br />

geplant, die auf dem Areal der Dolder-Eisbahn und<br />

des Dolder-Wellenbades in Form einer grossen gesellschaftlichen<br />

Veranstaltung zur Durchführung gelangen<br />

soll, und zwar Samstag, den 7. September.<br />

Man will an diesem Anlass einem weitesten Interessentenkreis<br />

nicht nur die neuesten und schönsten<br />

Karosserien vor Augen führen, sondern die Veranstaltung<br />

durch eine umfassende Damen-Herbstmodeschau,<br />

wo es viel Neues und Schönes zu bestaunen<br />

gibt, erweitern. Für die Auto-Schönheitskonkurrenz<br />

ist das Patronat der Sektion Zürich des ACS gesichert,<br />

die auch für das Reglement und die Jury<br />

verantwortlich zeichnen wird. Ein Sommerabendfest<br />

soll diese neuartige Veranstaltung Zürichs beschliessen.<br />

V<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Sirecke Davos - Flüela-Hospiz - Süs. Der Flüelapass<br />

ist für Gesellschaftswagen bis zu 8 Tonnen<br />

Gesamtgewicht und Extraposten nach folgendem<br />

Einbahnfahrplan geöffnet:<br />

a) Richtung Davos - Flüela-Hospiz - Süs.<br />

Dayos-Dorf Abfahrt Flüela-Hospiz Abf. SüsAnk.:<br />

frühest, spätest. frühest, spätest. spätestens<br />

i — 5.40 h. 6.40 h. 7.00 h. 8.05 h.<br />

10.50 h. 11.10 h. 12.00 h. 12.30 h. 13.30 h.<br />

16.00 h. 16.15 h. 17.08 h. 17.12 h. 18.15 h.<br />

18.15 h. 18.50 h. 19.50 h. — —<br />

b) Richtung Süs - Flüela-Hospiz - Davos.<br />

Süs Abfahrt Flüela-Hospiz Abf. Davos Ank.<br />

frühest, spätest. frühest, spätest. spätestens<br />

— 5.45 h. 6.40 h. 7.00 h. 8.05 h.<br />

8.10 h. 8.40 h. 9.12 h. 9.35 h. 10.40 h<br />

13.35 .h. 13.45 h. 14.36 h. 14.45 h. 15.50 h.<br />

18.15 h. 18.50 h. 19.50 h. — —<br />

Der von den Städtischen Strassenbahnen Zürich<br />

unterhaltene Ueberland-Autobusbetrieb verzeichnet<br />

für das II. Quartal <strong>1935</strong> 119,069 beförderte Personen,<br />

gegenüber 140,617 in der vorjährigen Parallelperiode.<br />

Die Frequenzziffer für das I. Semester<br />

stellt «ich somit auf 228,478 Personen, gegenüber<br />

258,828 in den ersten sechs Monaten des<br />

Vorjahres, was einer diesjährigen Minderfrequenz<br />

von 30,350 Passagieren entspricht. Die aus dem<br />

Personenverkehr im II. Quartal resultierenden<br />

Einnahmen beziffern sich auf 32,803 (39,174) Fr.,<br />

so dass im I. Halbjahr <strong>1935</strong> die Einnahmen den<br />

Betrag von Fr. 62,268 (71,720) erreichen, d. h. einer<br />

Mindereinnahme von Fr. 9452 entsprechen.<br />

« O<br />

»biMHsdiaff<br />

Firmenänderung:<br />

Otto Fakler, AG.. Benzinhandel, Bern. Die Einzelfirma<br />

Otto Fakler ist erloschen. Aktiven und<br />

Passiven gehen über an die neugegründete Aktiengesellschaft.<br />

Das Aktienkapital beträgt 100.000 Fr.<br />

Einziges Verwaltungsratsmitglied ist Otto Fakler,<br />

Kaufmann in Bern. Er ist zugleich Geschäftsführer<br />

und hat Einzelunterschrift. Domizil: Gurtengasse.<br />

Personelles:<br />

Hucar, S.A., Huiles et Carburants, Morges. Die<br />

Einzelunterschrift des Prokuristen Ch. Zbinden ist<br />

erloschen.<br />

Schweiz. Grossistenverband im Motorfahrzeuggewerbe,<br />

Zürich. Als weitere Vorstandsmitglieder<br />

(Beisitzer) wurden neu gewählt: Ch. L. Rubie,<br />

Kaufmann und G. Haller, Kaufmann, beide in<br />

Genf. Sie sind nicht unterschriftsberechtigt. *<br />

Harold Bachmann, Automobilvertretung, Zürich.<br />

Inhaber der Firma ist Harold Bachmann in Zürich.<br />

Domizil: St. Peterstrasse.<br />

Jean De*nereaz, Automobilöle. Lausanne. Inhaber<br />

der Firma ist Jean Denereaz in Lausanne.<br />

Handel in Fetten und Oelen für Automobile. Domizil:<br />

Avenue d'Apples.<br />

S. A. pour le Commerce des Automobiles Fiat,<br />

Genf. C. Chiglione, Direktor, ital. Staatsangehöriger,<br />

in Turin, ist als Mitglied des V. R. bezeichnet worden<br />

an Stelle von V. Valletta, der zurückgetreten<br />

ist.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchl, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer (abw.).<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwaj)<br />

Auaserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


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BundesfeierSondernummer<br />

Bern, Dienstag, 30. Juli <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue " No. 61<br />

Scfuaäzetqe&et<br />

Von Alfred Huggenberger.<br />

ich hob' in Nacht und Starmeswehn<br />

Mein Herz zu Gott erhoben:<br />

Herr, lass mein Land in Ehren stehn!<br />

Sein Banner, schön gewoben<br />

Aus Abendglähn und Firneschein,<br />

Herr, lass es leuchten, stolz und rein!<br />

Des soll mein Mund dich loben.<br />

Der Väter Erbe, schmal und recht,<br />

Ist unser heilig Eigen,<br />

Es wächst ein karg und zäh Geschlecht<br />

Hier in der Berge Schweigen.<br />

Der Ahnen Trotz, der Ahnen Treu '<br />

Mach, Herr, in unsern Herzen neu,<br />

Dass wir den Sinn nicht beugen!<br />

Bleib' jung, du alter Schweizerbund,<br />

Aus Drang und Kampf erstanden!<br />

Steig auf, du Kraft aus Grat und Grund<br />

Und mach die Not zuschanden!<br />

Rot, wie die Alpenrosen blühn,<br />

So mög 1 der Stern der Eintracht glühn<br />

Hoch über allen Landen.<br />

cm Tflahniooxt<br />

Unsere Zeit ist aus den Fugen; Die seefische<br />

Unruhe und Unsicherheit ist gefährlicher<br />

und beängstigender als die materielle<br />

Krisis. Es ist ein Abgleiten ins Uferlose. Wohin<br />

geht die Fahrt? Je mehr falsche Propheten<br />

aufstehen und Führer zu neuen Zielen sein<br />

wollen, desto tiefer sinken wir in den Morast<br />

unserer Verzagtheit und unserer Charakterverderbnis.<br />

* Denn die grosse Masse Mensch<br />

der Ratlosigkeit bewegt sich immerfort im<br />

Kreise, ungefähr so wie der spanische Esel<br />

am Ziehbrunnen, den ein Büschel verführerisch<br />

duftendes Heu vor der Nase immerfort<br />

zur Arbeit antreibt. Wir alle rennen irgendeiner<br />

lockenden Verheissung nach und erkennen<br />

dann doch immer wieder schmerzlich,<br />

dass wir genarrt wurden und an Ort treten<br />

wie zuvor. Nicht neue Weissagungen fehlen<br />

unserer Zeit, denn sie bringen uns doch alle<br />

auseinander und nicht brüderlich näher. Denn<br />

solange wir uns Parteien und bekämpfen, werden<br />

wir niemals, jeder an seiner Stelle, mit<br />

unsern schwachen Kräften der Schwierigkeiten<br />

Herr werden. Aber mit vereinter Willens-,<br />

anstrengung müsste es gelingen, Berge zu<br />

versetzen ebensogut als Meere zu überflie-'<br />

gen! Wo ist der wahre Volksführer und uneigennützige,<br />

in seelischer Einsamkeit; gesundete<br />

Verkünder der starken, Dämme niederreissenden<br />

Brüderlichkeit und der neuen, aufbaukräftigen<br />

Gesinnung, der uns aufrüttelt<br />

und von dem wir uns aber auch, weil er so<br />

ganz unverdächtig und unabhängig ist, willig<br />

führen lassen? Würden wir nicht durch die<br />

zahllosen und lauten Schreier unserer Tage<br />

und die tollen Besserwisser verwirrt worden<br />

sein, müssten wir längst erkannt haben, dass<br />

auch unsere Zeit einen wahren geistigen Füh-^<br />

rer und Kraftspender zur neuen, vereinten<br />

Befreiungstat aus Not und Verblendung besitzt.<br />

Es ist wahrlich an der Zeit, sich seiner<br />

zu erinnern, zu unserem Heil und zu unserer<br />

längst fälligen "Erweckung.<br />

Heinrich Federer heisst er und seine Bücher<br />

sind Botschaften des guten, bessern Geistes,<br />

der von den Bergen, diesen Giganten<br />

und steinernen Propheten zu uns armseligen,<br />

unterjochten Menschenkindern herabströmt,<br />

sofern wir dieses Manna unserer hohen Heimat<br />

noch zu erkennen vermögen. Denn er,<br />

der übrigens dem ersten guten Geist der Heimat,<br />

dem Klausener Nikiaus von Flüe geistig<br />

so nahen Verwandten (wie hat er ihn geliebt<br />

und verstanden, in jedem seiner Bücher bekennt<br />

er sich zu ihm und zu seiner Brüderlichkeit,<br />

wie zu dessen Bruder gleicher Gesinnung,<br />

dem heiligen Franz von Assisi!) hat<br />

schon im vorahnenden Roman «Berge und<br />

Sei uns willkommen, Sommernacht, i<br />

Mit Glockenklang und Feuerschein!<br />

Noch fühlt der Schweizer deine Macht,<br />

Ergriffen bis ins Herz hinein;<br />

Erneut gibst du uns wieder Kunde,<br />

Wie einst der Grundstein ward gelegt<br />

Zum Schweizerhaus im «Ew'gen Bunde*,<br />

Und wie die Freiheit ward gehegt.<br />

0 möge stets ihr guter Geist<br />

In unserm Land lebendig sein,<br />

Er, der den rechten Weg uns weist<br />

Zu wahrer Einigkeit Gedeih'n...<br />

Lasst Feuer sprüh'n und Glocken läuten!<br />

Und unsrer Bundesfeier Nacht<br />

Mög einer ganzen Welt bedeuten:<br />

Der Frieden ist die stärkste Macht!<br />

Emil Hüglu<br />

Menschen» des Jahres 1911 all seine Hoffnung<br />

auf Weiterbestand und eine helle, bessere<br />

Zukunft unseres Landes auf die Berge,<br />

diesem «Palladium der Freiheit» gesetzt, weil<br />

sie fest und feierlich erklären: «Was Laune<br />

ist, geht vorbei! Nur Wahrhaftiges bleibt!<br />

Wir bleiben, wir, die Ehrenhaften, wir, die<br />

Berge, der Halt und Rückhalt der Welt!» An<br />

ihrer unverrückbaren Qrösse und Unnahbarkeit<br />

sollen wir uns aufrichten, in ihrem stärkenden<br />

Einfluss verharren. Aufs Ganze und<br />

Grosse ist des Dichters heimatliches Fühlen<br />

gerichtet. Nichts hasst er mehr als Krämergeist<br />

und Geldstrebertum. Den jämmerlichen<br />

Mückenseelen redet er scharf ins Gewissen:<br />

..... «als ob das Bröcklein brauner, lichtloser<br />

Planet, das wir Erde heissen, und das Fetzlein<br />

davon, was einer mit allen zehn gierigen<br />

Fingern in seine Hosensäcke steckt, als ob<br />

An historische* Staue<br />

Walter-Fürst-Haus bei Attinnhausen.<br />

Zwt Jbundesfewi,<br />

Piotö GaberelL<br />

Das war der Ahnen grosse Tat<br />

In stiller Mondnacht des August,<br />

Sie fühlten Mut und schafften Rat,<br />

Getreuen Wollens sich bewusst;<br />

Drum haltet sie in hohen Ehren,<br />

Denn oft ist gross, was klein erscheint,<br />

Fürwahr, sie könnten Völker lehren,<br />

Wie man zum Ganzen sich vereint.<br />

das schon alles mögliche Glück wäre. Als ob<br />

man dann satt wäre und Amen sagen könnte.<br />

Nur vom Besitzen, vom Geld und vom Gelten<br />

weiss er ein begehrliches Lied! Sie haben das<br />

Herz und den Magen eines Sperlings. Wenn<br />

der nur immer seine paar mastigen Würmer,<br />

seine paar Kornhalme oder sein Dutzend<br />

Kirschen hat, so wird er feist und rund und<br />

selig. Er weiss nicht, was eine Adlerseele<br />

noch für andere Seligkeiten kennt!»<br />

Zu seiner bösen Kritik des engstirnigen<br />

Miteidgenossen stellt der Dichter gleich auch<br />

das Rezept zum bessern Menschen, sich aus<br />

dem dumpfen Druck und der niederen Eigennutzgesinnung<br />

unserer Zeit erhebt und gerettet<br />

wird: die Adlerseele müssen wir gewinnen,<br />

Adler müssen wir sein, nicht kleine,<br />

nichtige Stechmücken, die sich auf Kehrichtkübeln<br />

mästen. Das will heissen: aufs Ganze<br />

cfttimkefoc<br />

Von Heinrich Leuthold.<br />

Und wiederum die reine Luft<br />

Von deinen Bergen atm' ich ein, '<br />

Und wiederum, o Schweizerland,<br />

0 süsse Heimat, bist du mein!<br />

Ein Alphorn klagt gedämpften Tons<br />

Herüber von dem Felsenhang,<br />

Ein fernes Herdenglöcklein klingt<br />

Und meine Seele wird Gesang.<br />

In eine Aeolsharfe ist<br />

Verwandelt wieder mein Gemüt,<br />

Darüber wie ein linder Hauch<br />

Der Zauber deiner Sagen zieht.<br />

schauen, das hohe Ziel vor Augen haben,<br />

nicht dem Augenblick leben, an die bessere<br />

Zukunft denken und danach handeln. Also<br />

auch Opfer auf sich nehmen, wenn es gilt,<br />

Grosses und Befreiendes zu erreichen. Ohne<br />

Anstrengung kein Sieg, ohne Arbeit kein<br />

Lohn. Dasselbe hat lange vor Federer Nietzsche<br />

gesagt: «Es gibt keinen anderen Weg<br />

zur Höhe: Golgatha». Wir stehen am Berg dös<br />

Leidens und harren der Dinge, die da komme/jh<br />

sollen. Hinan denn, tapfer das* Opfer gebracht<br />

und die Mühe des Leidensweges zum<br />

:«Höher hinan!» auf uns genommen, auch<br />

wenn es über Abgründe und Sturzbäche geht,<br />

den Blick auf den Gipfel gerichtet, und es<br />

wird und muss gelingen! Federer gibt uns<br />

die Heilslehre der Berge, die wir doch längst<br />

erobert zu haben vermeinten (und es doch<br />

nur als Sportausübung taten!), wenn er den<br />

packenden, hinreissenden Hymnus auf sie anstimmt:<br />

, •<br />

«0 diese Berge, diese Wolken, diese Sonne,<br />

dieser auffahrende Wind, all dieser Idealismus<br />

der Natur verkündet mir: auch der<br />

Mensch muss mit, auch er muss sich aus dem<br />

Staub zum Ideal reformieren. Die Sonne und<br />

dieser Höhenwind und dieses Gipfelglänzen<br />

in alle Himmel empor, o das leidet nichts<br />

Schmutziges und Kriechendes und Sieches.<br />

. Säuberung bei uns! Gehe es wie es wolle, wie<br />

sich die Natur so rüstig immer wieder reformiert,<br />

so müssen auch wir, ihre feinen Geschöpflein<br />

ans Werk. Oder dann schämen wir<br />

uns vor dem Lehm, aus dem wir erschaffen<br />

sind und von dem wir nichts als die Faulheit<br />

geerbt haben! Nicht die Natur soll uns, wir<br />

sollen der Natur das gute Vorbild des Fortschrittes<br />

geben.»<br />

Nicht die menschlichen iEinrichtungen gilt<br />

es zu befehden, denn sie sind ja unser Werk<br />

und wir selber haben ja unsere Behörden gewählt,<br />

sondern wir selber müssen uns an die<br />

verhärtete .Stirne schlagen und uns zur seelische<br />

Läuterung und Erstarkung aufraffen.<br />

Jedes Volk hat doch nur die äussere Organisation<br />

und Verfassung, die es verdient.<br />

Noch ist es nicht zu spät, noch stehen ja unsere<br />

Berge und ihre ewige Mahnung unerschüttert,<br />

noch blieb uns unsere Heimat erhalten.<br />

An uns selber und unserer höherer<br />

Einsicht liegt es, die üble Notzeit, an der<br />

Streitsucht und Gewinngeist die Schuld zu<br />

tragen, zu überwinden. Im Sichbescheiden und<br />

auf die wahren Urgründe unseres Daseins zurückzukehren<br />

(Selbsterzeuger sein und sich<br />

mit der Natur und ihren Gaben verbinden!<br />

würde der Volkswirtschafter sagen), liegen<br />

die doch immer noch unserer besserer Schatzgräberarbeit<br />

wartenden Quellen des Lebens.<br />

Unser neues, tapferes Mühen im Geiste eidgenössischer<br />

Brüderlichkeit, die keinen zu<br />

gering achtet und alle zur rettenden Tat auffordert<br />

und ihn in die Aufbauarbeit einreiht,<br />

soll das weithin leuchtende, hohe, dichterische<br />

Heimatbekenntnis Federers erhellen. An ihm<br />

wollen wir unsere frostigen Tage erwärmen<br />

und endlich erkennen, dass eine erleuchtende<br />

Stunde hundert Jahre Finsternis erhellen<br />

kann...<br />

Hermann Aellen.


Aus dem «lüeissen» föuch<br />

IHM Samen *<br />

«Der Anfang der drei Länder Uri, Sohwlz<br />

and Unterwaiden, wie sie da gar ehrlich<br />

hergekommen sind.<br />

Zum ersten, so ist Uri das erste Land, das<br />

von einem römischen Reich empfangen hat,<br />

dass ihnen gegönnt ist, da zu reuten und da zu<br />

Mir hdnds erreicht, es ist e Gnad vo Gott:<br />

Mir wüssed entli, was d'Helvezia wott,<br />

Und was ere-n-am meiste Herzfreud macht<br />

An ihrem Fast am erste-n-Augste z'nacht.<br />

wohnen. Demnach so sind Römer gekommen gen Ich säg's nid nohe, ich ha's selber g'nösse,<br />

Unterwaiden; denen hat das römische Reich I Bombehuuse händ's de Vogel gschosse;<br />

auch da gegönnt zu reuten und da zu wohnen; Was dene hüte 's Vatterland bedüt't,<br />

damit sind sie gefreiet und begäbet. Darnach sind<br />

gekommen Leute von Schweden gen S c h w i z, Das chast no g'höre, trotz der schlechte ZU.<br />

da derer daheim zu viel war, die empfingen von<br />

dem römischen Reich die Freiheit und wurden begäbet,<br />

da zu bleiben, zu reuten und da zu wohnen. «•Am erste-n-Augste mies dann öppis goh!<br />

Sie reded g'wiiss scho am Neujahr devo:<br />

Und sind die vorgenannten drei Länder also En rechte Schwitzer git däm Züüg de Böge,<br />

lange Zeit und viele Jahre in guter Ruhe gesessen, Mir händ no Schneid, mir wehred is wie<br />

bis dass die Grafen'von Habsburg in die Nähe d'Choge!»<br />

dieser Länder kamen: dieselben Grafen, die ga-<br />

Sie zelled d'Wuche, planged halbe z'tod,<br />

Bis entli da gross Tag am Himmel stoht.<br />

ben zu gelegenen Zeiten den Grafen von Tirol<br />

ihre Töchter und ihre Kinder zu dem Sakrament<br />

der heiligen Ehe und machten grosse Freundschaft<br />

zusammen. Da nun das viele Jahre und lange<br />

Zeit gewähret hatte, da ward ein Graf Rudolf<br />

von Habsburg zu einem römischen König gesetzt;<br />

derselbe König Rudolf ward also mächtig,<br />

dass er alle die Lande um ihn an sich zog, nämlich<br />

das T h u r g a u , das Zürichgau und Aargau<br />

und was in den Landen war, mit Hilfe<br />

seiner Freunde von Tirol, und was da um war,<br />

und darum so half er da den Grafen von Tirol,<br />

dass sie Herzoge würden zu Oesterreich in<br />

den Landen.<br />

Und als derselbe König Rudolf etliche Jahre<br />

König war, da fuhr er zu mit seinen weisen Räten<br />

und schickte in die Länder und liess mit ihnen<br />

reden und gab ihnen gute Worte und bat sie, dass<br />

sie ihm untertänig wären zu des Reiches Händen,<br />

so wollte er ihnen eine bescheidene Steuer<br />

zumuten, dem Reich zu geben und niemand anders,<br />

und wollte sie auch zu des Reiches Händen<br />

Am Obig tränked's scho vor's g'fuetteret<br />

händ —<br />

Wenn doch acht Böller dprt am Rainli stöhnd!<br />

Pums! — händ er's ghört? Pums! — siebe<br />

mitenand!<br />

Die erste Schütz im ganze Vatterland!<br />

Hät's au scho däwäg g'chlöpft sit d'Erde<br />

stoht?<br />

Seh — lueged, ob am Chirchturm ä" ZU no<br />

goht!<br />

Fortsetzung folgt! Sie Stöpsled grad wie<br />

b'sesse,<br />

Zwee händ im Yfer 's Pulver gar vergesse,<br />

Sie schüssed, dass vor Freud de Himmel<br />

g'nappet.<br />

schirmen, als des Reiches Getreue, und sie ge-«Nütreulich mit frommen Leuten bevogten zu des Rei-<br />

rappet,<br />

spare! D'Gmeind hat 's Pulver jo be'<br />

ches Händen und vom Reich nicht verlassen, und En Tschumpel, wer so öppis nid benatzt!»<br />

dabei so wollte er sie bei allen ihren Rechten,<br />

Freiheiten, Gnaden und altem Herkommen bleiben Zwei Ross sind dure'prennt, 's hat Schybe<br />

lassen und anders nicht beschweren. Das gingen 'putzt.<br />

ihm die Länder ein. Das bestund nun bei seinem Vom hüte g'hört me nüt im ganze G'viert:<br />

Leben wohl, und hielt, was er ihnen versprochen Was hüt nüt chost, wird au nüt g'estemiert.<br />

hatte und thät ihnen gütlich.<br />

's ganz Dorf lauft zäme, d'Säugling nähmed's<br />

Da nun derselbe König Rudolf abging, da<br />

wurden die Vögte, die er den Ländern gegeben, mit.<br />

hochmütig und streng und thäten den Ländern «/o — brüeled nu bis g'nueg, ihr händ derzitl»<br />

ungütlich und je länger, je strenger wurden sie<br />

und muteten den Ländern mehr, denn sie sollten, De Schützedirigent ist hoch im Schwung,<br />

und meinten, sie müssten thun, was sie wollten, De Gmeindstolz macht da Chrachli nomol<br />

was die Länder nicht ertragen mochten. Das jung.<br />

«Drei Salve no, dann mues de Funkte dra!<br />

Mer händ no selte so en Schoche ghal<br />

bestund so lang, bis dass des Königs<br />

Geschlecht ausstarb. Da erbten der Grafen<br />

von Tirol Frauen und Kinder, die, so von dem<br />

Geschledht Habshurg hergekommen waren, Mer<br />

dies Geschlecht an Landen und an Leuten: das<br />

Thurgau und das Zürichgau und das Aargau und<br />

andere Lande* Schlösser, Leute und Güter, was<br />

denen von H ab s b u r g gewesen war.<br />

In den Zeiten waren Edelleute im Thurgau<br />

und in dem Aar g au, die auch gern grosse Herren<br />

gewesen wären; die fuhren zu und warben bei<br />

den Erben um die Vogteien, und dass man ihnen<br />

loiho, die Länder zu bevogten, und gaben gute<br />

* Aus Oechsli; Quellenbuch zur Schweizer Geschichte,<br />

1900.<br />

Und 's Füürwerch erst! Das git en andere<br />

Märt,<br />

Worte, sie wollten des Reiches getreue Vögte sein,<br />

und war das ein G e s s 1 e r , der ward Vogt zu<br />

U r i und zu S c h w i z , und einer von Landenberg<br />

zu Unterwaiden. Denen war nun die<br />

Vogtei verliehen, dass sie die Länder mit Treuen<br />

sollten bevogten zu des Reichs Händen. Sie thäten<br />

aber das nicht; sondern sie wurden je länger, je<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - 61<br />

£ ZBuadesfrpt %' !Baitdefiuuse<br />

Von Alfred H.uggenberger.<br />

Ich glaub, de Moo lauft nochether verchehrt!<br />

Zweihundert Franke hä'mer dasmol g"woget,<br />

's brucht niemer z'wüsse, dass is d'Schulde<br />

ploged.»<br />

So — entli nachtet's und de Holzstoss brennt —<br />

Nei, wie das Buebezüüg drumume rennt!<br />

De chlynsti Bürzel loht elf Schwärmer chlöpfe,<br />

Sie händ tank d'Sparbächs g'hörig müese<br />

schröpfe;<br />

Au alt Pistöle sind in Akzion,<br />

Es langet zu-n-ere chlyne Sensation.<br />

Wie schön, wenn e Rageete Some streut —<br />

Wie chnatt'ret's, wenn sie i der Luft verhelt!<br />

Zwei Totzed pfarred uf in einer Fuehr,<br />

Denn d'Zündig chlappt, es lauft wie an're<br />

Schnuer.<br />

En Seeleg'nuss! Chönt's au no reineri ha?<br />

Wenn nüt verchrachet sunst, mues 's Pulver<br />

dra!<br />

Wie chützlet ein da eebig eige Ton —<br />

Uf's Johr git's dann RageeteSubvenzion.<br />

De'G'schydist hat e Red. Es lauft wie -<br />

g'schmiert.<br />

Dernebst, so werded wacker Frösche g'rüehrt,<br />

Dass d'Chind und d'Fraue wychsed wie verstört<br />

—<br />

Halt alles, was zur rechte Fasnacht g'hört.<br />

De Redner schruubet d'Stimm no höcher ue;<br />

1 jedem dritte G'sätzli git er zue,<br />

Dass d'Zite misslech seigid gegewärtig.<br />

E Hoch uf's Vatterland — iez ist er fartig!<br />

's Füür goht dann nah und noh doch au zum<br />

End —<br />

Oeb acht no neimewo en Funkte brennt?<br />

Nüt isch! Mir butzed! Dass mir das erlebed!<br />

's chräit alles: «Uesen hat am längste g'hebet!»<br />

D'Lüt g'napped dann iez allsgmach is Dörfli<br />

abe,<br />

Es git no Tanz für d'Maittl und für d'Chnabe;<br />

De-n-Alte langet's zu'me zünftige Jass,<br />

Zu jedem Fast g'hört doch en Nohegspass.<br />

Wo's taget, lait sich au de letscht uf's Ohr:<br />

«So, Pf-Pfatterland — iez hasch es pf-pfür e<br />

Johr!»<br />

(Aus.dem. neuen humor. Bändchen «Pfeffermünz<br />

».)<br />

strenger, und hatten die Länder vorher hochmütige<br />

Vögte gehabt, so waren die nachherigen noch<br />

übermütiger und taten den Leuten grosseu Drang<br />

an. Sie beschatzten einen hie, den andern da und<br />

trieben grossen Mutwillen und anders, als sie<br />

gelobt und verheissen hatten, und gingen Tag und<br />

Nacht damit um, Wie sie die Länder vom Reich<br />

bringen möchten ganz in ihre Gewalt Sie hessen<br />

auch Burgen und Häuser machen, daraus sie die<br />

Länder als eigene Leute beherrschen möchten, und<br />

zwangen also fromme Leute und thäten ihnen viel<br />

zu Leide. Und wo einer eine hübsche Frau oder<br />

eine hübsche Tochter hatte, die nahmen sie ihm<br />

und behielten sie auf den Häusern, die sie gemacht<br />

hatten, so lang ihnen das gelegen war, und<br />

jemand dazu etwas redete, den fingen sie und beschatzten<br />

ihn und nahmen ihm. was er hatte.<br />

Nun war auf Samen einer von Landenb<br />

e r g Vogt zu des Reiches Händen. Der vernahm,<br />

dass einer im M e 1 c h i wäre, der hätte einen hübschen<br />

Zug mit Ochsen. Da fuhr der Herr zu und<br />

schickte einen, seinen Knecht, dahin und hiess die<br />

Ochsen ausspannen und ihm die bringen und hiess<br />

dem armen Mann sagen, Bauern sollten den Pflug<br />

ziehen, und er wollte die Ochsen haben. Der Knecht,<br />

der thät, was ihn der Herr geheissen hatte, und<br />

ging hin und wollte die Oohsen ausspannen und die<br />

gen Samen treiben. Nun hatte der arme Mann<br />

einen Sohn, dem gefiel das nicht, und wollte ihm<br />

die Oohsen nicht gern lassen, und als des Herrn<br />

Knecht das Joch angriff und die Ochsen ausspannen<br />

wollte, da schlug er mit dem Treibstecken<br />

drein und schlug dem Knecht des Herrn einen<br />

Finger entzwei. Der Knecht, der befand sich übel<br />

und lief heim und klagte seinem Herrn, wie es<br />

ihm gegangen war. Der Herr ward zornig und<br />

wollte dem Treiber Uebles antun. Der musste entrinnen;<br />

der Herr schickte nach seinem Vater und<br />

hiess ihn gen S a r n e n führen auf das Haus und<br />

blendete ihn und nahm ihm, was er hatte, und<br />

thät ihm gross Uebel.<br />

In der Zeit war ein Biedermann auf A1 z e 11 e n,<br />

der hatte eine hübsche Frau, und der damals da<br />

Herr war, der wollte die Frau haben, es wäre ihr<br />

lieb oder leid. Der Herr kam nach A1 z e 11 e n in<br />

ihr Haus; der Mann war im Holz. Der Herr zwang<br />

die Frau, dass sie ihm ein Bad machen musste,<br />

und spracjh, sie müsse mit ihm baden. Die Frau<br />

bat Gott, dass er sie vor Schanden behüte. Und<br />

da Gott die Seinen nie verliess, die ihn in Nöten<br />

anriefen, da kam der Mann indessen und fragte<br />

sie, was ihr fehle. Sie sprach: «Der Herr ist hier<br />

und hat mich gezwungen, dass ich ihm ein Bad<br />

machen musste-, und ist darein gegangen und wollte,<br />

dass ich zu ihm darein ginge. Das wollte ich<br />

nicht tun und habe Gott gebeten, dass er mich vor<br />

Schanden behüte.» Der Mann ward zornig und<br />

ging hin und schlug den Herrn zur Stunde mit der<br />

Axt tot und erlöste seine Frau von Schanden. Das<br />

wollte Gott, dass er heim kam.<br />

In denselben Zeiten war einer zu S c h w i z ,<br />

hiess der Stoupacher und sass zu Steinen diesseits<br />

der Brücke; der hatte ein hübsches Steinhaus<br />

gemacht. Nun war der Zeit ein Gessle'r da<br />

Vogt, in des Reiches Namen; der kam auf einmal<br />

und ritt da vorbei und lief dem Stoupacher und<br />

fragte ihn, wem die hübsche Herberge wäre. Der<br />

Stoupacher antwortete ihm und sprach traurig:<br />

«Gnädiger Herr, sie ist Euer und mein Lehen,»<br />

und getraute sich nicht zu sprechen, dass sie sein<br />

sei; also fürchtete er den Herren. Der Herr ritt<br />

dahin. Nun war der Stoupacher ein weiser Mann<br />

und auch kräftigen Leibes. Er hatte auch eine<br />

weise Frau und nahm sich der Sache an und hatte<br />

davon grossen Kummer und war voll Sorge vor<br />

dem Herren, dass er ihm- Leib und Gut nehme.<br />

Die Frau, die ward dessen inne und thät, wie eben<br />

Frauen thun, und hätte gern gewusst, was ihm<br />

fehle, oder warum er trauere; er leugnete ihr das.<br />

Zuletzt drang sie mit grosser Bitte in ihn, dass er<br />

ihr seine Sache zu erkennen gebe, und sprach:<br />

«Thue so wohl und sag mir deine Not; wiewohl<br />

man spricht, Frauen geben kalte Räte, wer weiss,<br />

was Gott thun will?» Sie bat ihn so oft in ihrer<br />

Vertraulichkeit, dass er ihr sagte, was sein Kummer<br />

war. Sie fuhr zu und stärkte ihn mit Worten und<br />

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«praoh: «Des wird guter Rat,> und fragte Ihn, ob<br />

er ru Uri jemand wüsste, der ihm so vertraut wäre,<br />

dass er ihm seine Not klagen dürfte, und sagte<br />

ihm von der Fürsten Geschlecht und von der<br />

Zur Praxen Geschlecht. Er antwortete ihr und<br />

sprach: ja; er wisse es wohl, und dachte dem Rat<br />

der Frau nach und fuhr gen Uri und lag da, bis<br />

dass er einen fand, der auch solchen Kummer<br />

hatte. Sie hatte ihn auch geheissen fragen zu<br />

Unterwaiden; denn sie meinte, da wären<br />

auch Leute, die nicht gern solchen Drang hätten.<br />

Nun war des armen Mannes Sohn von Unterwaiden<br />

entwichen und war nirgends sicher, der<br />

dem Knecht des von Landenberg mit dem<br />

Treibstecken den Finger entzwei geschlagen hatte;<br />

darum sein Vater vom Herrn geblendet war, und<br />

es reute ihn sein Vater, und er hätte den gern<br />

gerochen. Der kam auch zu dem Stoupacher, und.<br />

kamen also ihrer drei zusammen, der Stoupacher<br />

von S ch wiz, und einer der Fürsten<br />

von Uri, und der aus M e 1 c h e von Unterw<br />

a 1 d e n , •raud klagte jeglicher dem andern seine<br />

Not und seinen Kummer, und wurden ru Rat und<br />

schwuren zusammen. Und als die drei einander<br />

geschworen hatten, da suchten sie und fanden einen<br />

nid dem Wald, der schwur auch zu ihnen,<br />

und fanden nun und •wieder heimlich Leute, die<br />

zogen sie an sich und schwuren einander Treu und<br />

Wahrheit, und ihr Leib und Gut zu wagen und<br />

sich der Herren zu erwehren. Und wenn sie etwas<br />

thun und vornehmen wollten, so fuhren sie für den<br />

Myten Stein hin Nachts an ein End, heisst im<br />

R ü d 1 i. Da tagten sie zusammen und brachte ein<br />

jeglicher von ihnen Leute mit sich, denen sie trauen<br />

mochten, und trieben das ziemlich lang und immer<br />

heimlich und tagten der Zeit nirgends anders, denn<br />

im RüdlL<br />

Da fügte es sich auf einmal, dass der Landvogt,<br />

der Gessler, gen Uri fuhr, und nahm sich vor<br />

und steckte einen Stecken unter die Linde zu Uri<br />

und legte einen Hut auf den Stecken und hatte<br />

dabei einen Knecht und thät ein Gebot, wer da<br />

vorbeiginge, der solle dem Hut neigen, als wäre<br />

der Herr da, und wer das nicht thäte, den wollte<br />

er strafen und schwer büssen, und sollte der<br />

Knecht darauf warten und den anzeigen. Nun war<br />

da ein redlicher Mann, hiess der Thall (Teil);<br />

der hatte auch zu dem Stoupaoher geschworen<br />

und seinen Gesellen. Der ging nun ziemlich oft<br />

vor dem Stecken auf und ab und wollte ihm nicht<br />

neigen. Der Knecht, der des Hutes hütete, der<br />

verklagte ihn dem Herren. Der Herr fuhr zu und<br />

beschickt den Thalien und fragt ihn, warum er seinem<br />

Gebot nicht gehorsam wäre, und thäte, was<br />

er geboten hätte. Der Thall, der sprach: «Es ist<br />

geschehen ohne Gefährde; denn ich habe nicht gewusst,<br />

dass es Euer Gnaden so hoch aufnehmen<br />

sollte; denn wäre ich witzig, so hiesse ich anders<br />

bunden und gefangen und fuhren den See hinab,<br />

bis an den A x e n. Da kam ihnen also starker<br />

Wind entgegen, dass der Herr und die andern alle<br />

fürchteten, sie müesten ertrinken. Da sprach einer<br />

unter ihnen: «Herr, Ihr seht wohl, wie es gehen<br />

will. Thut so wohl und bindet den Thalien los.<br />

Er ist ein starker Mann und kann auch wohl<br />

fahren, und heisset ihn, dass er uns helfe, dass<br />

wir von hinnen kommen.» Da sprach der Herr:<br />

«Willst du dein Bestes thun, so will ich dich losbinden,<br />

dass du uns allen helfest.» Da sprach der<br />

Thall: «Ja Herr, gern,» und stund, an das Steuer<br />

und fuhr dahin und schaute allezeit dabei auf<br />

sein Schiesszeug. Denn der Herr Hess ihn unge-<br />

und nit der Thall.» Nun war der Thall gar ein<br />

dass sie je einer mit dem andern gehen sollten, so<br />

guter Schütze; er hatte auch hübsche Kinder. Die bunden gehen. Und da der Thall kam bis an diesie ihm die Gutjahrs- und Glückwunsohgaben<br />

beschickte der Herr zu sich und zwang den Thalien «ze Teilen Platten», da rief er sie alle an<br />

mit seinen Knechten, dass der Thall einem seiner und sprach, dass sie alle fest zögen; kämen sie an<br />

Kinder einen Apfel ab dem Haupte schiessen der Platte vorbei, so hätten sie das Böseste überstanden.<br />

Also zogen sie alle fest, und da müsste; denn der Herr legte dem Kind den Apfel<br />

ihn<br />

auf das Haupt. Nun sah der Thall wohl, dass er<br />

beherret war, und nahm einen Pfeil und steckte<br />

ihn in sein Göller; den andern Pfeil nahm er in<br />

eine Hand und spannte seine Armbrust und bat<br />

Gott, dass er ihm sein Kind behüte, und schoss<br />

dem Kind den Apfel ab dem Haupt Es gefiel<br />

dem Herrn wohl, und fragte ihn, was er damit<br />

meinte. Er antwortete ihm und hätte es gern zum<br />

besten ausgeredet. Der Herr Hess nicht ab, er<br />

wollte wissen, was er damit meinte. Der Thall,<br />

der war in Sorge vor dem Herrn und fürchtete,<br />

er wollte ihn töten. Der Herr, der verstund seine<br />

Sorge und sprach: »Sage mir die Wahrheit, ich<br />

will dich deines Lebens sichern und dich nicht<br />

töten!> Da sprach der Thall: «Da Ihr mich gesichert<br />

habt, so will ich Euch die Wahrheit sagen,<br />

und es ist wahr, hätte mir der Schuss gefehlt, dass<br />

ich mein Kind erschossen hätte, so würde ich den<br />

Pfeil in Euch oder der Euren einen geschossen<br />

haben.» Da sprach der Herr: «Nun denn! Ist dem<br />

also, so ist wahr, ich habe dich gesichert, dass<br />

ich dich nicht töten will,» und hiess ihn binden<br />

und sprach, er wolle ihn an ein Ende legen, dass<br />

er Sonne und Mond nimmermehr sehe. Und die<br />

Knechte nahmen ihn in einen Nauen und legten<br />

sein Schiesszeug auf das Hinterdeck und ihn ge-<br />

däuohte, dass er zu der Platte kommen möchte, da<br />

schwang er den Nauen hinzu und nahm sein<br />

Schiesszeug und sprang aus dem Nauen auf die<br />

Platte und stiess den Nauen von sich und Hess sie<br />

schwanken auf dem See und lief durch die Berge<br />

hinaus, so fest er mochte, und lief durch Sohwiz<br />

hin schattenhalb, durch die Berge hinaus bis gen<br />

nach dem allem das Haus zu Samen so mächtig,<br />

dass man das nicht gewinnen mochte, und war<br />

der Herr, der da Herr war, ein übermütiger, hoffärtiger,<br />

strenger Mann und thät den Leuten grossen<br />

Drang an und fuhr zu und machte, wenn Festtage<br />

kamen, so musste man ihm Geschenke bringen,<br />

je darnach einer Gut hatte, einer ein Kalb,<br />

einer ein Schaf oder einer eine Speckseite, und<br />

also zwang er die Leute mit Steuern und hielt<br />

sie hart. Nun waren die Eidgenossen heimlich so<br />

viel geworden, dass sie zufuhren und miteinander<br />

anzettelten, dass sie auf eine Weihnacht, so man<br />

ihm wieder schenken und Gutjahr bringen sollte,<br />

brächten. Sie sollten aber keine Wehre tragen<br />

anders, denn einer einen Stecken. Und also kamen<br />

ihrer viele hinein in die Küche zum Feuer.<br />

Nun waren die andern ihrer viele unterhalb der<br />

Mühle in den Erlen verborgen und hatten miteinander<br />

abgemacht: wenn die im Haus däuchte, dass<br />

ihrer genug wären, da ging einer an ein Fenster<br />

und blies sein Hörnlein, was ihr Wahrzeichen war.<br />

Nun war es zu der Tageszeit, als man die Geschenke<br />

brachte, dass der Herr in der Kirche war. Da<br />

nun die, so in den Erlen lagen, das Hörnlein<br />

hörten, da liefen sie durch das Wasser, dass die<br />

niedersten schier nirgends Wasser hatten, und liefen<br />

hinten hinauf und an das Haus und gewannen<br />

das. Das Geschrei kam zu der Kirche. Die Herren<br />

erschraken und liefen hinaus den Berg auf und<br />

kamen vom Land.<br />

Demnach haben die drei Länder sich mit den<br />

Küssnach in die hohle Gasse. Da war er<br />

vor dem Heim und wartete da, und als sie geritten<br />

kamen, da stund er hinter eine Staude und<br />

spannte seine Armbrust und schoss einen Pfeil<br />

in den Herren und lief wieder zurück hinein gen<br />

Uri durch die Berge hinein.<br />

Da demnach, da ward Stoupachers Gesellschaft<br />

also mächtig, dass sie anfiengen, Eiden, so die heimlich zusammen geschworen hat-<br />

so sehr gestärkt, dass derer so viele geworden<br />

den Herren die Häuser zu brechen, und so sieten,<br />

etwas thun wollten, so fuhren sie zu tagen in waren, dass sie Meister wurden. Da schwuren sie<br />

T r e n c h i, und wo böse Türmlein waren, die zusammen und machten einen Bund, der den Ländern<br />

bisher wohl hat erschossen, und erwehrten<br />

brachen sie, und fiengen zu Uri zuerst an, die<br />

Häuser zu brechen — nun hatte derselbe Herr sich der Herren, dass sie's nicht mehr so hart hatten,<br />

und gaben ihnen, was sie ihnen einen Turm angefangen unter Steg auf einem<br />

schuldig<br />

Bühel, den. wollte er nennen Twing Uri, und waren, wie das der Bund noch heutzutage enthält,<br />

ändere Häuser —, darnach Schwandau und etliches<br />

zu S c h w i z und etliches zu S t a n s und zu thun hatten.<br />

und tagten da gen Beckenried, so sie etwas<br />

namentlich das auf dem Rotzberg; das ward<br />

nachher durch eine Jungfrau gewonnen. Nun war<br />

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Kürzlich, als der König von Schweden in<br />

London zu Besuch war, hielt er eine kleine<br />

Rede an seine Landsleute. Unter anderem<br />

sagte er: «Mit Dankbarkeit geniessen viele<br />

von uns die Gastfreundschaft dieses friedlichen<br />

Landes. Für viele ist es eine zweite<br />

Heimat geworden... aber... es kommt einmal<br />

eine Stunde, namentlich, wenn man die<br />

Jugend hinter sich hat, wo es Zeit wird, wieder<br />

heimzugehen. ..»<br />

Am Silvesterabend trafen sich in Nottingham<br />

die paar Schweizer dieser Stadt im<br />

Hause eines jungen Professors. Wir kamen<br />

auf den König von Schweden zu sprechen und<br />

stimmten mit Ausnahme unseres Gastgebers<br />

herzlich mit ihm ein. Das Haus des Professors<br />

liegt auf dem einzigen Höhepunkt der<br />

Stadt und sieht auf einen ausgedehnten Rangierbahnhof<br />

hinunter. Soweit " das Auge<br />

blickte, lag diese gähnende, schwarze Ebene<br />

uns zu Füssen. Eine Bretterwand im Vordergrund<br />

war mit Plakaten beklebt: Persil...<br />

Oxo..* Player Cigarettes... «Wenn es. heller<br />

ist,» sagte der Professor, «und ihr^dort bei<br />

der Vyella Fabrik vorbei schaut, seht ihr den<br />

Wilford Friedhof auf jener Anhöhe liegen..»<br />

«Ganz nette Aussicht», meinte er, indem en<br />

den Vorhang zusammenzog. Es war leicht zu<br />

sehn, dass unser Freund, ein Berner, sozusagen<br />

bei sich selbst, im Studierzimmer zu<br />

Hause war, und ihn die Aussenwelt zu keiner<br />

Zeit berührte. Auf dem Pulte lag seine Arbeit,<br />

die Uebersetzung des Werkes eines amerikanischen<br />

Philosophen ins Deutsche.<br />

Wir waren eine seltsam gemischte Gesellschaft<br />

Da war ein Graubündner, der eine<br />

Konditorei hatte in der Stadt, ein ehemaliger<br />

Turnlehrer, schon vierzig Jahre im Ausland,<br />

ein Stickereifabrikant, auch schon zwanzig<br />

Jähre hier, ein junger chef de cuisine, und die<br />

Frau des Turnlehrers, eine Toggenburgerin.<br />

Ihr Mann sass für sich in einer Ecke und betrachtete<br />

die Bücherreihen an der Wand.<br />

Dann zog er den Vorhang beiseite und<br />

schaute zum Mond empor, als suchte er dort<br />

die Heimat aller Sehnsucht..., jetzt wo der<br />

Traum seines Lebens zu nichts geworden.<br />

Seine Ersparnisse an englischen Geld genügten<br />

nicht, um in der Heimat seine alten Tage<br />

verbringen zu können.<br />

«Der König hatte recht», meinte der Bündner,<br />

«aber es ist leicht zu sagen, in Wirklichkeit<br />

geht das nicht. Man ist gebunden, Geschäft,<br />

Kinder, die Engländer geworden<br />

sind im Fühlen und Denken, eine Familie, die<br />

sich nicht verpflanzen lässt...» «Als ich letzten<br />

Sommer zu Hause war», meinte der<br />

Fabrikant, «da fühlte ich mich auch dort<br />

nicht mehr recht zu Hause. Alle, die mir nahe<br />

standen, sind jetzt auf dem Friedhof. Es ist<br />

als gehörte man nirgends wohin.» «Heimweh<br />

haben», sagte der junge Küchenchef, «ist für<br />

mich ein Luxus... vorläufig, es fehlt mir<br />

dazu die Zeit...; aber, wenn ich alt bin,<br />

dann gehe ich wieder heim.» Mitleid, dem<br />

sich ein wenig Neid gesellte, füllte die kleine<br />

Stube. Auch wir waren einmal unserer Pläne<br />

sicher, wie dieser Junge da.<br />

«Dieses Heimweh, dieses Heimwollen»,<br />

sagte unser Gastgeber, «ist zum grossen Teil<br />

kultiviert worden in unserer Jugendzeit. Die<br />

Geschichte des Schweizer Landsknechtes, der<br />

auf der Strassburger Bastei Schildwache gestanden<br />

und dabei in der Fremde das Alphorn<br />

blasen hörte, den dann das Heimweh<br />

packte und der dann über den Rhein,<br />

schwamm, das sind die Lieder, die, als ihr<br />

noch Kinder wäret, euch mit naivem Wunder<br />

und romantischer Treue erfüllten. So was<br />

bleibt stecken. Wie ein Sinnbild war es für<br />

euch, dem ihr noch immer zustrebt. Es hat<br />

in euch ein Bedürfnis nach romantischer Umgebung<br />

eingepflanzt, und ihr könnt euch nicht<br />

versöhnen mit jeglicher Abweichung vom<br />

Ideal. Es fehlt an euch, liebe Freunde, ihr<br />

habt die üble Gewohnheit, Vergleiche zu machen.<br />

Wohl schaut ihr hinunter vom Bergesgipfel,<br />

aber was seht ihr? Die Schönheit der<br />

Fremde? Nein, was ihr"sehV ist die Grenze<br />

der Schweiz. Unsere Vaterlandsdichter waren<br />

immer romantisch, sie sind.es immer noch.<br />

Sie hielten die Marterblume der Sehnsucht,<br />

für die schönste, duftendste... und haben<br />

dabei die Jugend zaghaft gemacht. «Ich»,<br />

meinte er, indem er sich auf die Brust klopfte,<br />

«ich liebe die ganze Welt. Ihr», lächelte er,<br />

«ihr kennt nur eine einzige Liebe.-, pah, das<br />

Leben ist zu kurz. Was sich in eure ; Herzen<br />

drängt, ruht in der Vergangenheit. Das Zeitalter,<br />

in dem ihr im Geiste noch immer lebt,<br />

ist vorüber... Was mich selber betrifft...<br />

habe ich noch nie an Heimweh, gelitten. Wir<br />

sind doch eine Nation von Auswanderern,<br />

Reisläufern seit alten Zeiten. Wenn ich<br />

könnte, würde ich alle Nationallieder aus der<br />

Schulstube schaffend<br />

Der alte Turnlehrer» der abermals hinausschaute,<br />

wie nun der warme.. Ostwind den<br />

Regen ans Fenster peitschte, -und sich Wohl<br />

wunderte, wie er in diese Heimatlosigkeit hirieingeraten,<br />

kehrte sich vom Fenster tj|d<br />

sagte langsam: .feHerr Professor, jchsfcfiiy ejijj<br />

alter Mann, und wenn die Zeit herankommt,<br />

wo ich die Fähigkeit verloren habe, Heimweh<br />

zu empfinden... dann will ich sterben mögen.<br />

Es ist nicht so sehr der Gehobelte, der<br />

Heimweh hat nach dem alten Dörflein, dem<br />

Dorfbach und der Heimatluft, es ist der<br />

Bauer, Leute wie ich..., der Schullümmel<br />

von dazumal. Ich kann im Geiste noch jedes<br />

Detail der alten Schulstube vor mir sehen.<br />

Dort in jener Stube brachte mir der Lehrer<br />

die Volksliteratur bei... mit dem Meerrohr.<br />

Der Zauber unserer Lieder fand den: Weg<br />

zu meinem Herzen unbewusst. Ob Sie es glauben<br />

oder nicht», fuhr er fort, «was auf das<br />

Kindergemüt wirkt, bleibt in der Seele des<br />

derbsten Barfüsslers.» Er ging hinüber zum<br />

Büchergestell und zog ein Bändlein heraus.<br />

Mit zitternder Hand hielt er es vor seine<br />

kurzsichtigen Augen und las:<br />

< ... Der Jugend Freuden sind des Alters Brot<br />

Wir blicken fernher in der Kindheit Garten,<br />

Was uns an Glück des Lebens Frühling bot<br />

Bleibt unser heimlich Gut auf schweren Fahrten.»<br />

A. Simpson-Imhof.<br />

TlaÜouaCfufiiuten de* Volke*<br />

Der Ringier-Verlag in Zofingen hat einen<br />

Wettbewerb zur Erlangung einer neuen<br />

« Schweizer Nationalhymne » ausgeschrieben.<br />

In diesem Zusammenhang dürfte es interessieren,<br />

was die einzelnen Völker bei nationalen<br />

oder besonders feierlichen Anlässen<br />

singen.<br />

Es gibt auf der Welt weit über fünfzig<br />

Nationalhymnen, von denen uns Europäer die<br />

der Südamerikanischen Staaten, infolge ihrer<br />

eigenartigen Melodieführung und ihres Rhythmus,<br />

oft sonderbar anmuten. Doch tragen gerade<br />

sie dem National Charakter des jeweiligen<br />

Volkes oft mehr Rechnung als die unsern.<br />

Während es kaum zwei Völker geben dürfte,<br />

deren Hymnen der gleiche Text zugrunde<br />

liegt, wurden die Melodien der Volkshymnen<br />

von verschiedenen Völkern übernommen.<br />

In diesem Zusammenhang wäre unsere eigene<br />

Nationalhymne zu nennen, deren Melodie<br />

von dem Engländer Carey 1743 zu dem bekannten<br />

«God save the King» geschrieben,<br />

später von uns für unser «Rufst du mein<br />

Vaterland» (Text von Wyss) und von den<br />

Deutschen für ihr «Heil dir im Siegerkranz»<br />

übernommen wurde. Weber hat die gleiche<br />

Melodie in seine «Jubelouvertüre» verarbeitet.<br />

Noch zwei Liedern liegt die gleiche Melodie<br />

zugrunde: dem, altösterreichischen « Gott er-<br />

,halte Franz den Kaiser» und der heute noch<br />

in Deutschland gesungenen Nationalhymne<br />

«Deutschland, Deutschland über alles». Die<br />

Komposition stammt von Joseph Haydn, der<br />

sie den Variationen seines « Kaiserquartetts ><br />

als Thema voranstellte. * Der Text des<br />

«Deutschlandliedes » wurde von Hoffmann<br />

von Fallersleben auf diese Melodie geschrieben.<br />

In Kurorten mit internationalem Publikum<br />

führte diese Melodiengleichheit schon oft<br />

zu humoristischen Zwischenfällen.<br />

Die Niederlande können — neben Japan mit<br />

seiner Hymne «Das Kaiserhaus, es blühe» —<br />

den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die<br />

älteste Nationalhymne zu besitzen. Es handelt<br />

sich um das von dem niederländischen Staatsmann<br />

Philipp von Marnix verfasste Lied<br />

« Wilhelmus van Nassouwen », das 1570 vertont<br />

wurde.<br />

Die Volkshymne der Amerikaner ist der<br />

« Yankee doodle », der neuerdings durch das<br />

von Puccini. in seiner « Madame Butterfly »<br />

verwandte Lied mehr in den Hintergrund gedrängt<br />

wird. Daneben singen die Amerikaner<br />

allerdings noch das «The star-spangled<br />

Banner ». Die Russen singen bei den meisten<br />

offiziellen Anlässen die Internationale, der ein<br />

russischer Text unterlegt ist Früher war die<br />

russische Nationalhymne eine von Lwow<br />

komponierte Melodie, die äusserst anziehend<br />

wirkte. Auch der « Königsmarsch » der Italiener<br />

« Marcia reale » wird heute durch die<br />

« Canto dei Fascisti » (bekannter als « Giovinezza»)<br />

immer mehr in den Hintergrund<br />

gedrängt, genau so wie in Deutschland heute<br />

neben dem «Deutschlandlied» das «Hörst<br />

Wessellied» als Nationalhymne propagiert,<br />

aber von der Bevölkerung nicht allseitig anerkannt<br />

wird.<br />

In der «Marseillaise» besitzen die Franzosen<br />

eine der schwungvollsten Nationalhymnen.<br />

Sie wurde von dem Ingenieuroffizier<br />

Rouget' de l'lsle 1792 vertont und ist gleich<br />

der englischen in der ganzen Welt bekannt<br />

und berühmt geworden. Wenigstens als Zitat<br />

ist auch die polnische in aller Welt Mund.<br />

Sie beginnt: « Noch ist Polen nicht verloren ».<br />

Die Dänen singen « König Cristian stand am<br />

hohen Mast», die Schweden « Aus' Schwedenherz<br />

tönt der Sang ».<br />

Viele dieser Hymnen haben im Laufe der<br />

Zeit eine Umformung erfahren, die meist<br />

durch die politischen Verhältnisse des Landes<br />

bedingt waren; von vielen ist die Herkunft<br />

der Texte wie auch der Melodien nicht bekannt,<br />

sie sind — gleich dem Volkslied —<br />

aus der Volksseele selbst herausgewachsen<br />

und so auch im tieferen Sinne «Nationäleigentum<br />

» geworden. L.<br />

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BundesfeierSondernummer<br />

Bern, Dienstag, 30. Juli <strong>1935</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 61<br />

Zum eisten August<br />

• > Von Johannes Jegerlehner.<br />

Das Rütli und. die Taten der alten Eigenossen<br />

feiern, das Lied vom Vaterland erklingen<br />

lassen, ja das tut wohl, das hebt uns aus dem<br />

Erdenleben über uns hinaus. Gepriesen sei<br />

der Tag der vaterländischen Weihe und<br />

Einkehr. Er mahnt zur Selbstbesinnung, zum<br />

Abbau, zur Genügsamkeit. Die Altvordern<br />

lebten von ihren Aeckern und von ihren Stallgenossen.<br />

Sie waren stark und gross in der<br />

Entsagung und in der Bereitschaft, für andere<br />

zu tragen. Je und je können wir von ihnen<br />

lernen.<br />

Im Prunk ist noch nie etwas Grosses geboren<br />

worden. Fast alle Heroen des Geistes<br />

stammten aus einfachen Verhältnissen. Luxus<br />

wird heute verworfen. Man lacht über die<br />

Schlemmer und Tagediebe, über die Geldsüchtigen<br />

und die mehr scheinen wollen als<br />

sie sind.<br />

Nicht die Armen allein sind beklagenswert,<br />

auch die müssigen Vollreichen, die Uebersättigten,<br />

die Lebensüberdrüssigen. Sie vegetieren<br />

in der Steinwüste der Langeweile, leiden<br />

am Immergenughaben und vertändeln die<br />

Tage ihres Lebens mit der Fata Morgana<br />

eines Vorsatzes, der nie zur Tat wird und wie<br />

das Trugbild unter ihren Augen zerfliesst.<br />

Kennt ihr die Heimatlosen? Die Bedauernswerten,<br />

die von einem Grandhotel ins andere<br />

reisen*, rast- und friedlos muL nirgends, finden,<br />

was sie suchen?<br />

In unserer Nähe wohnt ein russischer Graf.<br />

Die Revolution raubte ihm die Güter, das<br />

Geld, das Hemd auf dem Leib. Als Habenichts-siedelte<br />

er sich in der Schweiz an, und<br />

nun ist er-, er sagt es nicht bloss, ist er zufrieden.<br />

In Russland war ich im Reichtum<br />

arm, pflegt er zu sagen, und jetzt bin ich<br />

durch die Armut reich geworden. Ich möchte<br />

nicht mehr tauschen.<br />

Sollen wir also vom Automobil zum<br />

Schubkarren zurück, zum Habersack und<br />

der Aelplerkost? Törichte Frage.<br />

Aber wir müssen,.alle müssen wir uns einschränken<br />

in unserm Haushalt auf die Einfachheit<br />

und Anspruchslosigkeit wieder zurückfinden.<br />

Das Auto ist heute kein Luxus<br />

mehr. Ich bin selber ein leidenschaftlicher<br />

Autofreund, obschon ich keines besitze. Die<br />

Autler sind' nicht mehr die beneidenswerten<br />

Hochüberuns. Wer ist heute noch reich und<br />

was bedeutet Geld! Grad die Besitzenden,<br />

so scheint es mir und es. darf hier einmal gesagt<br />

werden; sie haben an Geld und Gut die<br />

grössten Opfer gebracht* den Willen zur Vereinfachung<br />

Wirklichkeit werden lassen. Sie<br />

fahren Sonntags über Land und nehmen das<br />

Essen mit — zum Leidwesen der Wirte.<br />

Wenn irgendwo geschwelgt und geprasst<br />

Die Rütliwiese.<br />

wird, so sind es oft Leute, die das lauteste<br />

Wort gegen soziale Ungerechtigkeit und<br />

Misswirtschaft im Munde führen. Ich sah eine<br />

Schar dieser Leute in einem Nebenaus-Wirtshaus<br />

beim Kegelspiel. Sie hatten am Morgen<br />

gestempelt und Hessen sich nun mit Speisen<br />

und Getränken aufwarten, dass der Tisch<br />

krachte. So gehe es Tag für Tag, sagte der<br />

Wirt.<br />

Das Wort Krise ist bei vielen ein Schild<br />

geworden, hinter dem sie ihren Hang zum<br />

blauen Montag und zum Müssiggang verbergen.<br />

Geht man den Dingen auf den Grund,<br />

so erhält die sogenannte Krise ein anderes<br />

Gesicht.<br />

Photo Schildknecht.<br />

Segen. Denn geben ist seliger als nehmen und<br />

andere glücklich machen ist unsere Bestimmung.<br />

Die alten Eidgenossen waren den äussern<br />

Feinden gegenüber unüberwindlich. Die- neuen<br />

Schweizer, wenn sie sich einigen können,<br />

werden den neuen Feind, der sich Krise nennt,<br />

ebenso sieghaft überstehen. Dann blüht vielleicht<br />

die Erkenntnis auf, dass sie nicht zu<br />

unserem Verderben, sondern zum Heil übe*r<br />

uns gekommen ist.<br />

Ausländer, Schweizer - Amerikaner, die<br />

heimkehrten, wundern sich, dass wir bei uns<br />

von einer Krise reden. Wo ist sie denn?<br />

Worüber habt ihr euch zu beklagen?<br />

Wahr ist, es gibt leider noch viele Arme<br />

und wird sie immer geben, Bedrängte, Darbende,<br />

Bergbauern, die nur am Sonntag Brot<br />

essen. Vielleicht mehr als man glaubt. Un-<br />

und Stolz und Ehrgeiz auflodern, dann muss<br />

verschuldete Not ist verschämt und ver-etwaschwiegen. Rechtes zustande kommen, etwas<br />

Es steht geschrieben:<br />

Im Anfang war das Wort,<br />

du sollst den Nächsten wie dich selber lieben.<br />

Von Mund zu Mund<br />

tut es sich kund<br />

und ist bis heute Wort geblieben.<br />

Von der Stunde an, wo wir in uns reich<br />

werden wollen, zerfallen die falschen Triebe<br />

nach Gold und Ruhm und dem Tingeltangel<br />

der Narrengassen. Raffen wir uns nur auf zum<br />

Opfersinn, der brüderlichen Hilfe und Nächstenliebe.<br />

Das heisst, in die eignen Taschen<br />

greifen, soziale Werke mit Blut und Odem<br />

beleben, unserer eigenen Bürde noch von der<br />

Last des andern aufladen, der schwerer als<br />

wir befrachtet ist. Schweizertreue und<br />

Schweizerhilfe, sie tun uns not. Wo sie aufstehen,<br />

zur Linderung und Tilgung von "Mangel<br />

und Armut, sei es im Stillen, sei es in der<br />

Oeffentlichkeit, offenbaren sie bei dem Geber<br />

wie bei dem Empfänger ihre Kraft und ihren<br />

T)as hwwiCische


18<br />

einmal anders angepackt werden, und derbei hinauftrug, auf dem jetzt nur noch die<br />

Lehrer Gottfried Frischknecht hatte es gelben Stoppeln standen. Mit dem Hubelbauern<br />

war der Lehrer schon vor vierzehn<br />

verstanden, auch hier eine neue Wendung<br />

herbeizuführen, was angesichts der bisherigen Tagen beim Jassen einig geworden, das man<br />

Gewohnheit immerhin etwas heissen wollte, dort das weithin leuchtende Häsliger Augustfeuer<br />

wollte aufflackern lassen. Freilich, ein<br />

zumal in einer Gemeinde, die über keinen<br />

besondern Holzvorrat verfügte. Aber eben: bisschen windig war es auf der Feldanhöhe,<br />

wer die Jugend für sich hat, der hat die Begeisterung<br />

für sich, und von nun an sollte henden Wäldchen emporragte, und als<br />

die wie ein Glatzkopf aus dem darunterste-<br />

es anders werden.<br />

Fritzli Blaser seine Bürde schönen Buchenholzes<br />

aus dem Henkelkorb auf den Holz-<br />

Lehrer Frischknecht hatte also bei seinen<br />

Kindern zuerst die Begeisterung für diehaufen schüttete, meinte er: «Am Ende<br />

Gründung des alten Bundes der Eidgenossen<br />

geweckt und für die Schweizerfreiheit, die<br />

jenem entsprang.<br />

«Ja, das war etwas Rechtes, was da unsere<br />

Vorfahren geschaffen haben. Soll das auch<br />

recht gefeiert werden bei uns? Ja oder nein?»<br />

Ein jubelndes «Ja»! hate die Schulstube erfüllt<br />

und war zu den offenen Fenstern hinausgeklungen,<br />

so da»s drüben im Pfarrhaus<br />

der alte Dorfpfarrer beim Memorieren seiner<br />

Sonntagspredigt aufhorchte, gelinde den<br />

Kopf schüttelte und sich fragte: «Was stellt<br />

er wohl wieder an, der Lehrer, der junge<br />

Unruhgeist?»<br />

Nach dem Jubelbeschluss war dann abgemacht<br />

worden, dass die Kinder diesmal im<br />

Dorfe herum, aber vor allem bei sich zu<br />

Hause, Holz sammeln sollten, nicht bloss<br />

dürres Reisig, sondern, wo es nur irgend erhältlich<br />

war, gute Klötze, die lange brennen<br />

würden.<br />

Und wie es freudig beschlossen worden, -<br />

so ward es durchgeführt. Den ganzen Nachmittag<br />

des ersten August verwendeten die<br />

Kinder zum Sammeln, mit einem wahren<br />

Feuereifer, wie es eben nur aus der feurigen<br />

Erwartung von etwas Besonderem entspringen<br />

kann. Vom grössten Buben, dem Hansli<br />

Krähenbühl, bis zum kleinsten Mädchen, dem<br />

Liseli Jost, waren sie alle nun auf einmal geschickte<br />

Geschäftsleute geworden, die —<br />

Einigkeit, der Gemeinsamkeit und der Brüderlichkeit<br />

vorbrachte und dabei auf den<br />

einem Handelsreisenden zum Trotz — denhohen Holzhaufen hinweisen konnte, der ohne<br />

Schnabel wohl zu gebrauchen wussten. «gegenseitige Unterstützung, ohne Solidaritätsgefühl,<br />

ohne das Bewusstsein, dass wir<br />

«Wer ein guter Eidgenosse ist, der gibt,<br />

was er nur kann!» Mit diesem dem Lehrer ein einig Volk von Brüdern sind, niemals in<br />

abgelauschten Spruch trat selbst das Liseli solcher Fülle und mit dem besten Holz hätte<br />

Jost vor seinen Vater hin und nickte dabei aufgeschichtet werden können, wie dies in so<br />

lebhaft mit dem Kopfe, dass die beiden herzerfreulicher Weise geschehen konnte.<br />

flaohshaarigen Zöpfchen ihm nur so auf dem Und jetzt entzündet das festliche Feuer, das<br />

könnte uns am Abend der Wind das Feuer<br />

ausblasen.»<br />

Da erwiderte ihm aber Hansli Krähenbühl:<br />

«Du Löli! Weisst nicht, dass das Feuer erst<br />

recht lodert und brennt, wenn der Wind drein<br />

bläst! Haha! Wirst dann sehen...!» Und da<br />

er sich auf das schöne Schauspiel des im<br />

Winde wild emporlodernden Feuers freute,<br />

Hess er seiner Erläuterung einen lauten<br />

Jauchzer folgen.<br />

Selten hatte man in den Gauen des lieben<br />

Schweizerlandes einem festlichen Feuer zu<br />

Ehren der Gründung der Eidgenossenschaft<br />

mit freudigerer Erwartung entgegengesehen<br />

als an diesem ersten August in Häsligen.<br />

Die ganze Ortschaft war auf den Beinen.<br />

Nun. stimmten auch die Glocken von Häsligen<br />

in den ehernen Chor ein, und je nachdem<br />

der Wind blies, wurde der Schall bald<br />

stärker, bald etwas schwächer zum Krähenhubel<br />

hinaufgetragen. Dort stand jetzt der<br />

Lehrer, von seinen Schulkindern umgeben,<br />

in nächster Nähe des prächtigen Holzstosses,<br />

stolz auf seinen Erfolg, und hielt noch, ehe<br />

er das Zeichen zum Anzünden gab, eine<br />

kurze patriotische Ansprache. Dabei wurde<br />

ihm warm zumute, als ob der Holzstoss<br />

schon in hellen Lohen stünde, zumal als er<br />

zum Schluss eine wahre Verherrlichung der<br />

Flammenfanal und erneuert bei solchem Lodern<br />

den Schwur der Schweizer: einer für<br />

alle, alle für einen!»<br />

Schon zuckten in manchen Kinderhänden<br />

die kleinen Feuer der Streichhölzchen auf*<br />

als die wuchtige Stimme des Gemeindepräsidenten<br />

ein donnerndes «Halt» erschallen<br />

llllllllllllllllllll<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 61<br />

Halse auf und ab hüpften. Ja, wenn die begeisterte<br />

Jugend im Namen der alten Eidgenossen,<br />

der Bundesgründer, herzlich bettelt<br />

— wer könnte da widerstehen?<br />

Wie Ameisengekrabbel wäre es von ferne<br />

anzusehen gewesen, als die Dorf Jugend gegen<br />

Abend ihre Holzbürden zum Krähenhuliess.<br />

«Verehrte Anwesende», fuhr er dann,<br />

den Schweiss von der perlenden Stirne wischend<br />

und nach Atem ringend, fort — denn<br />

er war in grosser Eile eben erst angekommen,<br />

und der Aufstieg auf den Hubel hatte<br />

seiner Korpulenz ordentlich Mühe bereitet —<br />

«alle, die ihr hier seid, höret! Ich muss euch<br />

die betrübliche Botschaft machen, dass das<br />

Feuer wegen dem Wind nicht entzündet werden<br />

darf. Der. Wald ist zu nah, die Gefahr<br />

ist zu gross. So hat unser Gemeinderat vor<br />

einer halben Stunde beschlossen. Es bleibt<br />

dabei!»<br />

Der Lehrer, die Kinder und die meisten<br />

übrigen Anwesenden sahen drein, als ob<br />

plötzlich ein regelrechter Wolkenbruch sich<br />

über ihnen entladen und die ganze Freude<br />

mit strömenden Wassern ausgelöscht hätte.<br />

Eine halbe Minute lang wurde kein Wort gesprochen.<br />

Dann wollte sich der Lehrer aufs<br />

Verhandeln verlegen mit dem Vorschlag, den<br />

Holzstoss weiter nach hinten zu stellen,<br />

näher ans Haus des Hubelbauern.<br />

«Ja, das gäbe ein Augustfeuer, wenn das<br />

Bauernhaus abbrennen würde!» höhnte der<br />

Gemeindepräsident, «nichts davon!» Und der<br />

Bauer stimmte gestikulierend bei.<br />

Noch ging die teilweise murrende, teilweise<br />

schweigende Verdrossenheit um, und über<br />

manches Kindergesicht rollten schon die bittern<br />

Tränen der grossen Enttäuschung — da<br />

sah man, wie auf einmal der Pfarrer aus der<br />

Reihe der Leute hervortrat, mit sichern<br />

Schritten auf den Holzstoss zuging und dabei<br />

ein Streichholz entzündete, das er mit ausgestrecktem<br />

Arm vor sich hin hielt, als<br />

wollte er das Feuer entfachen und dem Beschluss<br />

des hohen Gemeinderates freventlich<br />

trotzen. Doch der Wind blies ihm rasch das<br />

Hölzchen aus, indessen er sich emporreckte<br />

und in schlichter, aber doch von innerer Wärme<br />

erfüllter Weise zu sprechen begann:<br />

«Ihr lieben Leute alle, lasst mich einige<br />

Worte zu euch sagen. Ob der Wald da unten<br />

gefährdet sein könnte, loh weiss es nicht und<br />

kann es mir schier nicht denken. Aber der<br />

Gemeinderat hat beschlossen, und uns geziemt,<br />

seinen Beschluss zu achten. Trösten<br />

wir uns angesichts der ewigen Sterne, die<br />

ob uns leuchten, und im Verhältnis zu deren<br />

ewigen Strahlen selbst ein tagelang dauerndes<br />

Feuer nichts anderes wäre als das<br />

Aufleuchten eines Streichhölzchens, so flüchtig,<br />

wie ihr es eben in meiner Hand gesehen<br />

habt. Ich weiss euch ein Feuer, das länger<br />

brennt, und das ist der Dank eines guten<br />

Herzens. Und so kann es heute, auch ohne<br />

dass unser Holzstoss brennt, bei dem schö-<br />

JMe grosse Nenheit der ISadesaison<br />

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nen Spruche bleiben: einer für alle und alle<br />

für einen. Wer kennt nicht unser armes<br />

Flick-Marianni am Mooshang? Ich war dieser<br />

Tage bei ihm. Es ist schlecht auf den<br />

Beinen und kann den Sommer über nicht einmal<br />

ein paar Reisigbündel sammeln. Es hat<br />

helle Angst vor dem Winter, ich weiss das.<br />

Und nun seht doch! Hier ist in Reichtum und<br />

Fülle vorhanden, wessen das Flick-Marianni<br />

in Angst und Nöten entbehren muss. Kommt,<br />

ihr lieben L.eute, kommt, ihr Kinder, und wer<br />

sonst noch Lust und Mut zu gutem Werk hat<br />

Wir wollen dem Marianni diesen Holzstoss<br />

vom ersten August unter dem Vordach beim<br />

Fenster seiner Kammer aufschichten. Das<br />

Marianni hat in seinen guten Tagen fast für<br />

uns alle etwa Flickarbeiten gemacht, jetzt<br />

wollen wir ihm auch einmal etwas zuliebe<br />

tun, und so mag es denn in diesem Falle einmal<br />

heissen: .Eine für alle, alle für eine!'<br />

Vorwärts! Mir nach! Und Gott mit euch!»<br />

Das Flick-Marianni war schon lange in tiefem<br />

Schlaf, als vor der baufälligen Hütte, in<br />

der es wohnte, mit fleissigen Händen, unter<br />

kindlichem Gekicher und Gelächter, das<br />

Holz vom Augustfeuer, das nicht gebrannt<br />

hatte, aufgeschichtet wurde. Doch war ihm<br />

im Traum, es höre von vielen Leuten ein<br />

Lied singen, das klang wie das «Rufst du<br />

mein Vaterland», das es selber noch in der<br />

Schule gesungen hatte.<br />

Als das Flick-Marianni am Morgen des 2.<br />

August vor seinem Fenster das vom Himmd<br />

ihm geschickte, oder, wie es sagte, das<br />

«himmlische Holz», erblickte, erschrak es<br />

fast. Aber bald kam der Pfarrer und berichtete<br />

ihm, wie alles mit ganz rechten Dingen<br />

zu- und hergegangen sei. Von «himmlischem<br />

Holz» dürfe es freilich wohl reden, denn<br />

wenn der Himmel am ersten August Regen<br />

gesandt hätte, so wäre das Holz nicht gesammelt<br />

worden — trotz dem schönen Gedanken<br />

des, Schulmeisters — und wenn der<br />

Himmel nicht am Abend einen tüchtigen<br />

Wind gesandt hätte, so wäre es im Augustfeuer<br />

aufgelodert. Und ganz himmlisch habe<br />

es ihn, den Pfarrer, selber berührt, als alle<br />

jung und alt, so rasch bereit gewesen, seinem<br />

Vorschlag zu folgen und den Spruch wahr<br />

zu machen: einer für alle, alle für einen.<br />

Dem alten Flick-Marianni rollten bei die«<br />

sen Erklärungen zwei Tränen über die welken<br />

Wangen, so silbern hell wie seine Haare,<br />

und indem es die Hände des Pfarrers ergriff,<br />

sagte es: «Ja, ja... 's ist halt «himmlisches<br />

Holz», für das mein Dank fast nicht ausreicht.»<br />

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W 61 — <strong>1935</strong> ATJTOMOBIC-REVUB " ,,/Jft<br />

ö Lan'd 'der Berge, Land der grünen 'Auen,<br />

wüdwasserblauen, stillen Seen,<br />

wo hoch und hehr die Wolkenkuppel schirmet<br />

und höher noch der Fels die Zinnen türmet<br />

auf Fundamenten, die bestehn,<br />

Erblüht dein Reich im Glanz der Sommerfreude,<br />

fahr hin, o Fremde, Prunk und Zier,<br />

der Riesenstädte schimmerndes Gepränge,<br />

der Meere klippenstürmendes Geklänge,<br />

wie klein ist alles neben dir!<br />

Mit Genehmigung des Auslandschweizer-Sekretariates<br />

entnehmen wir das nachstehende Kapitel<br />

dem neuen Buch der N. H. G. « Unsere Schweizer-<br />

Heimat », das wir an anderer Stelle dieses Blattes<br />

besprochen haben.<br />

Die Redaktion.<br />

Durchblättert man die der schweizerischen<br />

Frauenwelt gewidmeten drei Bände der c Schweizer<br />

Frauen der Tat », so ist man erstaunt über die Fülle<br />

von Individualitäten, die sich lehrend, helfend und<br />

"führend um Land und Volk verdient machten.<br />

Nach ihrem äussern Wirken könnte man drei<br />

Hauptgruppen, die nicht streng voneinander getrennt<br />

sind, unterscheiden: die Künstlerin, die Wissenschaftlerin<br />

und die Organisatorin, Fürsorgerin,<br />

Pflegerin und Lehrerin.<br />

Innerlich sind all die tätigen oder beruflich arbeitenden<br />

Frauen durch dasselbe Ziel und Streben<br />

verbunden: zu dienen, zu wecken und zu helfen.<br />

Dar Tatendrang entspringt dem weiblichen Gemüt,<br />

einem hellen, gesunden Verstand, der Hingabe an<br />

das Schöne und Gute und dem Wunsch, ihre warme<br />

Mütterlichkeit in den Dienst der Gesamtheit zu stellen.<br />

Weder sprachliche Grenzen noch konfessionelle<br />

Fragen üben einen hemmenden Einfluss auf das<br />

Werk der Frauen aus, die, oft ihr eigenes schweres<br />

Los tapfer überwindend, das Schicksal der Mitmenschen<br />

freundlicher zu gestalten sich bestrebten.<br />

Schon die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

bringt drei Gestalten von interessantester Prägung<br />

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Wie schwinden Palmen, Märchenparadiese,<br />

zerrinnt der Marmorwunder Bann,<br />

der holden Musen sonder Minnesingen,<br />

hör' schlicht ich meines Volkes Weise klingen,<br />

rauscht mir wie einst im Traum der Tann.<br />

Helvetia, AUmutter deiner Söhne,<br />

wie flammt im Spiegelbild der Firne,<br />

wenn Banner brausend ziehn durch deine<br />

Hallen,<br />

landauf, landab die Glockenfluten wallen,<br />

von tausend Feuern deine Stirne!<br />

hervor, die in einer Zeit, in der die Frauen wenig<br />

am geistigen Aufschwung teilnahmen, ihren Weg in<br />

die Oeffentlichkeit fanden.<br />

Die Baslerin Sibylla Merian, die durch<br />

ihr Zeichen- und Maltalent zum Studium der Naturwissenschaften<br />

gelangte, erwarb sich durch ihre<br />

mustergültigen Sammlungen, Herbarien und ihr<br />

gründliches Werk über die «Metamorphose der<br />

Insekten », das sie selbst illustrierte, einen Namen<br />

in der Gelehrtenwelt.<br />

Hortensia Gugelberg von Moos, eine<br />

bündnerische Edelfrau, deren Gatte in französischen<br />

Kriegsdiensten fiel, machte ihr gastliches Maienfelder-Haus<br />

zu einer Stätte der Fürsorge und einem<br />

geistigen Mittelpunkt. Religiöse Fragen und, das<br />

Studium der Medizin beschäftigten die als erfolgreiche<br />

Aerztin bekannte Frau, die mit den Gelehrten<br />

ihrer Zeit in regem Briefwechsel stand und<br />

durch ihre theologischen Schriften berühmt wurde.<br />

Die Miniaturenmalerin Anna Waser, deren<br />

beste Arbeiten nach Deutschland, England und Holland<br />

verkauft worden sind, machte ihren angesehenen<br />

Zürchernamen weit über die Landesgrenzen bekannt<br />

und wurde auch in der Heimat als Meisterin<br />

des Porträts mit ehrenvollen Aufträgen überhäuft<br />

Das Rokokozeitalter gewährt der ausserordentlichen<br />

Frau auf allen Gebieten grösseren Spielraum,<br />

während die grosse Masse der Bürgerinnen<br />

und Bäuerinnen von der geistigen Bildung ausgeschlossen<br />

bleibt.<br />

Wir finden die « Männin » Barb'araSchuIth<br />

e s s , die gleich ihrer Zeitgenossin Magdalena<br />

Schweizer-Hess der Zürcher Gesellschaft des<br />

18. Jahrhunderts entstammt, als Freundin Lavaters<br />

und Goethes, nicht selbst literarisch produktiv, aber<br />

für schöngeistige und religiöse Probleme begeistert.<br />

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Vermittlung von Stellen<br />

f. die Schalerinnen.<br />

Magdalena Schweizer-Hess wird dnrch ihren<br />

schwärmerischen Gatten dem Kreise Pestalozzis<br />

nahe gebracht, der die Frau In den Mittelpunkt seiner<br />

pädagogischen Neuerungen stellte.<br />

Das schweizerische Patrizierhaus, dessen Herrin<br />

'die Hausmutter ist, wird zum Nährboden hervorragender<br />

Frauengestalten.<br />

Die Bernerin Julie Bondefi, welche 'dem<br />

Dichter Wieland und dem Arzte J. G. Zimmermann<br />

nahe stand, verbindet in ihren unsterblichen Briefen<br />

philosophisches Denken mit edlem, künstlerischem<br />

Schwung. Winterthur bringt eine exakte<br />

Denkerin hervor, BarbaraReinhart, die sich<br />

in die Mathematik und Physik vertieft und zu den<br />

« gelehrtesten Frauenzimmern » damaliger Zeit gehört.<br />

Als eine 'der kultiviertesten Frauen des Goethekreises<br />

in Rom wandelt die Malerin Angelica<br />

Kauffmann, ausgezeichnet durch weiche Empfindsamkeit<br />

und seelischen Adel, als Muse der sie<br />

umgebenden Künstler, zwischen Antike und Rokoko.<br />

Madame de Stael, die Tochter der Waadtländerin<br />

Suzanne Curchod und des Finanzministers<br />

Necker, eines Genfers, empfing schon im literarischen<br />

Milieu der Mutter die ersten Anregungen zu<br />

ihrer späteren glänzenden Laufbahn als Schriftstellerin.<br />

— Im politisch-literarischen Salon der<br />

Mme de Stael dominierte die geistreiche, für jede<br />

neue Bewegung entflammte Herrin, die in den Ideen<br />

der Aufklärung und französischen Revolution aufgewachsen<br />

war und es wagte, sich gegen den militärischen<br />

Absolutismus Napoleons I. aufzulehnen.<br />

Im Exil von Coppet und auf den Reisen nach<br />

Deutschland und Italien reiften jene Werke, die<br />

von ihrer scharfen Beobachtungsgabe und liberalen<br />

Denkungsart zeugen.<br />

Eine eigenartige Erscheinung in der Geschichte<br />

der schweizerischen Frauenwelt ist die Soldatenfrau<br />

und Amazone im 17. und 18. Jahrhundert.<br />

Zürich kann mit zwei markanten weiblichen Haudegen<br />

aufwarten.<br />

Magdalena Bleuler diente mit 19 Jahren<br />

Im Regiment Salis-Soglio in französischen Diensten<br />

unter dem Namen Jakob Bleuler und versah ihr<br />

Soldatenhandwerk » ehrlich und recht ».<br />

Die bekannte Zürcher Amazone Regula Egl!<br />

hat an 4er Seite ihres Gatten, des Obersten Engel,<br />

die napoleonischen Feldzüge mitgemacht, den Offiziersgrad<br />

erworben und zwischen Schlachten und<br />

Stürmen 21 Kindern das Leben geschenkt.<br />

Urgesundes Frauentuni quillt aus der Vitalität<br />

der Luzernerin Katharina Morel, die den<br />

russischen Feldzug überlebte und mit der Ehrenmedaille<br />

von St. Helena ausgezeichnet wurde.<br />

Das 19. Jährhundert stellt den Frauen wieder<br />

ganz neue Fragen und Probleme. Pestalozzi wies<br />

Schweiz. Pflegerinnenoder<br />

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3. VIII.: Eröffnung der<br />

Grossglockner-Hochalpenstrasse.<br />

4. vm.: Internationales<br />

Glocknerrennen mit Zielfahrt<br />

für Autos und Motorräder.<br />

27. VII.—2. IX.: Salzburger<br />

Festspiele.<br />

Wilhelm-Tell-Denkmal in Altdorf.<br />

die Frau auf die natürlichen, ihrem Gemüt und<br />

ihrer Tatkraft entsprechenden Wege. — Erziehung<br />

und Fürsorge wurden die Hauiotgebiete weiblicher<br />

Wirksamkeit. Das unerschöpfliche Feld sozialer<br />

Tätigkeit brachte der Frau nicht nur schwere, verantwortungsvolle<br />

Arbeit, sondern auch neue geistige<br />

Interessen auf literarischem, pädagogischem<br />

und wissenschaftlichem Gebiet.<br />

Bei der ersten Schweizer Aerztin, der Aargauerin<br />

Marie Heim-Vögtlin, wird der klare<br />

Verstand aufs glücklichste mit feinfühlender Weiblichkeit<br />

verbunden. Sie bewies in überzeugender<br />

Weise die Reife der Frau für akademische Studien<br />

und ist durch ihre bahnbrechende Eroberung der<br />

Universität eine Wegbereiterin jener Frauen geworden,<br />

die aus innerstem Drang zu höherem.Studium<br />

berufen sind. Die Pflichten der Gattin und Mutter<br />

harmonierten in schönster Weise mit der Berufsarbeit<br />

der erfolgreichen Doktorin.<br />

Marie Heim-Vögtlin und ihre Thurgauer Kollegin<br />

Karoline Farner begnügten sich nicht<br />

allein mit der Ausübung ihrer Praxis, sondern entfalteten<br />

auch eine segensreiche, sie mit allen Klassen<br />

des Volkes verbindende soziale Tätigkeit, EU der<br />

ihr Beruf wie kein anderer sie täglich hinwies.<br />

Frau Dr. Heim gehört auch zu den Gründerinnen<br />

der schweizerischen Pflegerinnenschule in Zürich.<br />

Im Dienste der Kranken hat sich die geistesstarke<br />

erste Generaloberin von Ingenbohl, Maria<br />

Theresia Scherrer von Luzern, grösste Verdienste<br />

erworben. Ihre ausserordentliche Tätigkeit<br />

umfasste alle Werke christlicher Nächstenliebe, und<br />

ihrer männlichen Initiative verdankt der Orden der<br />

Schwestern vom hl. Kreuz den imposanten Auf-»<br />

Schwung und die internationale Bedeutung des aus<br />

bescheidenen Anfängen hervorgegangenen Werkes.<br />

Die Gründerin des Berner Diakonissenhausea<br />

war die Patrizierin Sophie von Wurstem-i<br />

bergeif die, durch die Engländerin Elisabeth<br />

Fry angeregt, von lebendigem Christentum getrau<br />

gen, sich ganz den Armen und Kranken widmete<br />

und sich als «regierungsfähige Bernerin» einen,<br />

opferwilligen Stab junger Pflegerinnen gross zog.<br />

Ebenfalls unter dem Einfluss der Quäkerin Elisabeth<br />

Fry, des « Engels der Gefangenen», beschloss<br />

die Zürcherin Mathilda Escher, eW<br />

nen Verein zur sittlichen Pflege entlassener Sträflinge<br />

zu gründen.<br />

Marie Anne Calame, von Le Locle, nahm<br />

sich der verwahrlosen Kinder in ihrer Anstalt in<br />

Billodes an, die sie durch individuelle Erziehung,<br />

Unterricht und manuelle Beschäftigung wieder auf<br />

rechte Wege brachte.<br />

Auch die Dichterschwester Betsy Meyer widmete<br />

sich unter Samuel Zellers Leitung der Pfleg©<br />

von Gemütskranken in Männedorf. Der Ruf der<br />

Zellerschen Anstalt basierte auf der « Heiligen von<br />

Männedorf >, Dorothea Trudel, die sich" im<br />

Liebesdienst für Kranke erschöpfte und von deren<br />

schlichten Erscheinung eine Fülle von Kraft und<br />

Zuversicht ausging.<br />

Selbst eine Kranke wie Adele Kamm vermag<br />

sich durch eigenen, selbstlosen Verzicht zur Helfe-<br />

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c Fröhlich in Trübsal > hat die grosse Familie der<br />

an Tuberkulose Erkrankten fester zusammengeschmiedet<br />

und den Verzweifelten seelischen Trost<br />

gespendet.<br />

Marie Bürkli, die Gründerin der Blindenanstalt<br />

« Dankesberg » in Zürich, hat ihre wertvolle<br />

Kraft und Nächstenliebe in den Dienst dieser Aermsten<br />

gestellt, die ihr Arbeit und geistige Anregung<br />

in hohem Masse verdanken können.<br />

Zu den werktätigen, fürsorgenden Frauen gehören<br />

auch Katharina Sulzer von Winterthur,<br />

die im Arbeiterkreis ihres Gatten und Sohnes<br />

mütterlich helfend wirken konnte, und Adelheid<br />

Page-Schwerzmann, die Schöpferin des<br />

zugerischen Sanatoriums und Kinderheims.<br />

Das erste schweizerische Gemeindehaus hat die<br />

Bernerin Amelie Moser-Moser ins Leben<br />

gerufen, die durch den Dienst an der Familie für<br />

die Gemeinde und den Staat eine gesunde Grundlage<br />

geschaffen hat. Der Gedanke der Gemeindestuben<br />

fand durch Susanne Orelli neue, weitgehende<br />

Förderung. Die Bestrebungen zur Hebung<br />

der Volksgesundheit trugen der Gründerin des Zürcher<br />

Frauenvereins für alkoholfreie Wirtschaften<br />

den Ehrendoktor der Universität Zürich ein.<br />

Die Berner Frauen haben in mehrfacher Hinsicht<br />

für die Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

weiblichen Teilvereine gewirkt. Dass bei den mannigfaltigen<br />

Zielen nnd Berufstätigkeiten der emporstrebenden<br />

jungen Generation auch die Frage der<br />

politischen Gleichberechtigung-der Geschlechter und<br />

die Forderung des Stimmrechtes für die Frau in<br />

der Schweiz akut wurde, ist bedingt durch die allgemeine<br />

Emanzipation der Frau im ausgehenden<br />

19. Jahrhundert.<br />

Das Arbeitsgebiet der Initiantin des «Bundes<br />

schweizerischer Frauen vereine», Helene von<br />

Mülinen, umfasst die verschiedensten Zweige<br />

der Frauenfrage. Sie förderte die berufliche Tätigkeit<br />

der Frau, kämpfte für den Rechtsschutz der<br />

Frauen und Kinder, den staatlichen Wöchnerinnenund<br />

Arbeiterinnenschutz, arbeitete in der Versicherungskommission<br />

und wirkte für nationale Erziehung.<br />

Unterstützt wurde. sie in ihrem edlen Feminismus<br />

von Emma Beichenbach, ihrer Mitarbeiterin<br />

in allen sozial-religiösen Fragen. Unverjessen<br />

sei auch, was Emma Hess mit zähem<br />

Hee Un Qwtten,<br />

Wenn man das Glück hat, einen Garten<br />

sein eigen zu nennen, entweder in der Stadt<br />

oder auf dem Land, so kann man, sei er auch<br />

noch so klein, ein Buen Retiro für seine Mitmenschen<br />

daraus machen. Wer trinkt nicht<br />

gern seinen Tee im Schatten der Bäume, von<br />

Blumen umgeben? Selbst der einfachste Imbiss<br />

im Freien wird der reich besetzten Tafel<br />

in einem geschlossenen Raum vorzuziehen<br />

sein. Aber um den Garten zur Geltung zu<br />

bringen und die Abwicklung des Servierens<br />

im Freien reibungslos zu gestalten, bedarf es<br />

einer gewissen Organisation.<br />

Ein Fehler, der zu vermeiden ist, besteht<br />

darin, gewöhnliche Möbel aus den Zimmern<br />

in den Garten zu transportieren. Das ist vollkommen<br />

stillos und dazu kommt gewöhnlich<br />

noch der Umstand, dass man draussen im<br />

hellen Sonnenschein die Altersschäden und<br />

Schönheitsfehler des Mobiliars, die im Clairobscur<br />

der Wohnung nicht so ins Auge fallen,<br />

in unbarmherziger Weise entblösst sieht. Statt<br />

abgeschabter Samtfauteuils und wackeliger<br />

Tischchen, schaffe man zu wohlfeilem Preis<br />

gestreifte Drillsitze an, ganz einfache, zusammenlegbare<br />

Hocker, ein oder zwei Korbfauteuils<br />

für ältere Jahrgänge und dazu<br />

kleine Korbtische. Eine rustikale Frische und<br />

Natürlichkeit ist die geeignete Atmosphäre<br />

für Bewirtung im Garten. Daher lege man<br />

auf die Korbtische, von denen einer als<br />

Büfett dient, ja keine zarten Decken mit<br />

Spitzensätzen. Derbe Leinendeckchen, weiss<br />

oder gelblich, mit Kreuzstichstickerei oder<br />

baskischen Streifen sind im ganz richtigen<br />

Ton. Auch das Service sei einfach, wenn es<br />

auch nicht nötig ist, die Kosten der Anschaffung<br />

eines richtig ländlichen Service auf sich<br />

zu nehmen. Dasselbe gilt von dem Dach, das<br />

wir zum Schutz vor Sonnenstrahlen über den<br />

Köpfen unserer Besucher aufspannen. Grosse<br />

bunte Schirme sind sicher sehr hübsch, aber<br />

Telephon 11<br />

Willen und nieversagender Ausdauer für die Hebung<br />

der Sittlichkeit unseres Volkes getan hat.<br />

Ein Vorbild an Tatkraft, Umsicht und mütterlicher<br />

Güte ist in Gertrud Villiger-Keller<br />

verkörpert, der verdienten Präsidentin des « Schweizerischen<br />

gemeinnützigen Vereins», die in ihren<br />

zündenden Reden und Schriften den Schutz der Familie<br />

und die Gesundung des ganzen Volkes zum<br />

Gegenstand ihrer patriotischen Gesinnung machte.<br />

In diesen Vorkämpferinnen der Frauenbewegung<br />

steckt immer auch die Lehrerin und Führerin.<br />

Auf pädagogischem Gebiet hat die Schweizerin<br />

im In- und Ausland einen guten Namen.<br />

Angefangen bei der Gattin Pestalozzis, Anna<br />

Schulthess, die seine getreue Mitkämpferin<br />

war, und seiner Schülerin Elise Rupp, dem<br />

«Mutterli» von Sarmenstorf, Wetteifern deutsche<br />

und welsche Schweiz in der Hervorhringung tüchtiger<br />

Lehrkräfte auf, allen Unterrichtsstufen und<br />

Gebieten. .<br />

Die St. Gallerin Dpra Schlatter wirkte an<br />

der Mädchenschule in Bern als eine begnadete Pädagogin.<br />

Emma Graf brachte es von der Näherin<br />

zum Dr. phil und Seminarlehrerin, die als Präsidentin<br />

des Schweizerischen Lehrerinnen-Verein«<br />

und Redaktorin auch dem Frauenproblem lebhaftes<br />

Interesse entgegenbrachte.<br />

Die Generaloberin von Menzingen, S a 1 e s i &<br />

Strickler, verband weltkluge Initiative mit<br />

erzieherischer Tätigkeit und aussergewöhnlichem<br />

Lehrtalent, während die evangelische Aline Hoff—<br />

mann durch die Praxis des Erzieherinnenberufe»<br />

zu ihren moralisch-pädagogischen Schriften angeregt<br />

wurde.<br />

Die allgemeine Bildung nnd Berufstätigkeit den<br />

Frau wirkte auch auf das künstlerische Leben zurück<br />

und öffnete manchem im engen Familienkreis<br />

zurückgehaltenen oder in ständischer Gebundenheit^<br />

unfreien Talent den Weg zur Oeffentlichkeit<br />

Adele d'Affry von Freiburg begann nach<br />

dem Tod ihres Gatten, des Herzogs Carlo Colonna»<br />

mit ernsthaften Kunststudien in Paris. Ihre Bild»<br />

hauer- und Malerarbeiten sind mit dem Künstler-»<br />

namen « Marcello » gezeichnet.<br />

Die langjährige Präsidentin der Gesellschaft<br />

schweizerischer Malerinnen nnd Bildhauerinnen»<br />

Adele Lilljeqvist, hat ebenfalls als Witwe»,<br />

nach der Erziehung ihrer Söhne, ganz der Kunst<br />

gelebt und ein reiches, anerkanntes Werk hinterlassen,<br />

in dem der Abglanz ihrer vitalen Schöpferkraft<br />

liegt.<br />

Eine unvergessliche Gestalterin «nf nrnsikaü-i<br />

schem Gebiet ist Emilie Welti-Herzog, di»<br />

nach den ruhmvollen Bühnenjahren als Hofopernsängerin<br />

in München und Berlin den Weg in die»<br />

Heimat zurückgefunden hat, um ihr Können in de»<br />

Dienst der Musikpädagogik zu stellen und heran-»<br />

wachsenden Kräften eine feinsinnige Lehrerin nnd<br />

Beraterin zu sein.<br />

Als gereifte Frau begann Johanna Spyr*<br />

ihre erfolgreiche schriftstellerische Laufbahn. Als<br />

Tochter der religiösen Dichterin Meta Hensser<br />

empfing sie in dem naturhaften und feingeistigen<br />

Doktorhause im Hirzel (Kanton Zürich) jene glücklichen<br />

Kindereindrücke, die sie später auf die lebendigen<br />

Gestalten ihrer klassischen Erzählungen<br />

übertrug, die dem über die ganze Welt verbreiteten<br />

« Heidi > das Verständnis und die Begeisterung der<br />

gesamten Kinderwelt eintrugen. Verbundenheit mit<br />

der Natur und tiefer religiös-ethischer Gehalt sichert<br />

dem Werke Johanna Spyris Unsterblichkeit.<br />

Isabelle Kaiser gehört der deutschen vn&<br />

welschen Kultur an. Ihre tiefe deutsche Erzählung<br />

vermag ebenso zu fesseln wie die mit französischem<br />

Esprit hingeworfene Skizze. Sie ist eine Meisten»<br />

der historischen Novelle, während in ihren Versen<br />

die vertraute Bergwelt ihrer Unterwaldner Heimat<br />

fortlebt.<br />

Beglückt durch den steten Umgang mit JTen-*<br />

sehen und beglückend durch Anteilnahme und ATHJ<br />

regung verlor Nannyvon Escher auch in der<br />

abgelegenen Landhaus auf dem Albis nicht den Zusammenhang<br />

mit der Welt. Als Hüterin feiner alt-»<br />

zürcherischer Kultur war sie die Verkörperung de*<br />

guten Tradition bei ausgesprochen republikanischer»<br />

Gesinnung und Aufrichtigkeit Mit der Landschart<br />

verbunden und der Geschichte vertraut, hat sie arri<br />

Vortraespult und in ihren Schriften einem tatbereiten,<br />

edlen Patriotismus Ausdruck verliehen.<br />

Hätte man sie über Frauenrecht befrag?, w»<br />

würde sie sich ähnlich wie Dora Rappard, die<br />

'Missionslehrerin, ausgedrückt haben:<br />

« Das Recht, ein ganzes Weib txi sein,<br />

Voll wahrer Güte, fromm nnd echt.<br />

Das ist das schönste Franenreeht. »<br />

Rosa Schudel-Benz, Zürich.<br />

eine buntgestreifte Marquise, die man an def*<br />

Hausmauer oder an einem sonstigen Stützpunkt,<br />

zum Beispiel an Baumästen befestigt,<br />

genügt vollständig. Um häufiges Hin- und<br />

Herpendeln zwischen Haus und Garten ziO<br />

vermeiden, tut man gut, auf dem Tisch alles<br />

zu vereinigen, was man braucht. Ein Samowar<br />

ist hier sehr nützlich, da man konstant<br />

heisses Wasser bei der Hand hat, das man<br />

über die vorbereitete Tee-Essenz schüttet.<br />

Diese Essenz ist in einer kleinen Teekanne<br />

vorbereitet, sie ist bereits sorgfältig gesiebt<br />

und darf kein Blättchen Tee mehr enthalten.<br />

Einfacher ist die Bewirtung im Garten,<br />

wenn man nur Getränke serviert. Saft von<br />

Grapefruit, von Ananas, von Tomaten, eigenhändig<br />

bereitet, mittels einer Zitronenpresse<br />

ausgedrückt und gut eingekühlt, ist erfrischend<br />

und moderner als die althergebrachte<br />

Limonade oder Orangeade.<br />

Die Bäckereien sollen ebenfalls einfach,<br />

ländlich und sommerlich sein. Alles was mit<br />

Schokolade, Kaffee usw. glasiert und gefüllt<br />

ist, wirkt winterlich. Obsttörtchen, leichte<br />

Biskuits, englische Kuchen, Blätterteig werden<br />

auch an heissen Tagen gern gegessen,<br />

auch Chips und Käsebäckereien passen zu<br />

den verschiedenen Obstsaftdrinks, besonders<br />

zum Tomatensaft.<br />

Will man eine üppigere Bewirtung bieten,<br />

so ist es natürlich der Hausfrau unbenommen,<br />

verschiedene Sandwich-Schnitten und<br />

kalte Platten zu reichen.<br />

Fritzchen ist ein komischer Kerl. Einmal<br />

sitzt er abends im Schaukelstuhl und wippt<br />

eine ganze Zeit auf und ab. Plötzlich springt<br />

er vom Stuhl herunter und geht mit geschlossenen<br />

Augen zur Tür. «Aber, Fritz,<br />

wo willst du denn hin und warum hast du<br />

die Augen zu? » — « Seh, seh, still, Vater, ><br />

flüstert er, «ich hab mich eben in Schlaf<br />

gewiegt!»<br />

Den Besuchern der SäMtis=Scfiwe(k&afai in Ilmäsch<br />

empfiehlt sich höflich fürgrosseu. kleine Gesellschaften das<br />

Auto-Cars und Reisebar os verlangt bitte umgehend Prospekte und Menüs.


N° 61 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Und in der zweiten Nacht, die er so wach<br />

gelegen hat und das nicht mehr erträgt —<br />

und aufgestanden ist, sich durchgerungen hat<br />

zu dem Entschluss, zu ihr zu gehen und mit<br />

ihr zu sprechen, die Qual, die ihn nicht lässt,<br />

vor ihr von sich zu werfen — da, wie er<br />

schon in der weit offenen Tür steht und sie<br />

im Dämmerlicht schlafend ruhen sieht —<br />

fällt sein Blick auf ihr Täschchen, das auf<br />

dem kleinen Tische gerade reichweit von ihm<br />

liegt —<br />

Hinweggeschwemmt sein Vorsatz, jetzt den<br />

ersten Schritt zur Aussprache zu tun.<br />

Nachsehen —? Ob er etwas findet?<br />

Also doch Eifersucht? Unsinn — ein Wort<br />

ist das wie jedes andere —<br />

Nur dieses Täschchen sieht er, liegt im<br />

Kampfe zwischen Versuchung, Antrieb zuzufassen<br />

— und Hemmung. Fühlt zugleich heftig:<br />

unehrlich dieses heimliche Treiben, Spionieren.<br />

Aber wenn er jetzt zu ihr hinübergeht, sie<br />

fragt — und sie doch wieder nur das Schweigen<br />

oder die leeren Worte als Antwort für<br />

ihn hat: «Es ist nichts — wirklich nicht»!<br />

Und wenn man ihn betrügt?!<br />

still.<br />

Da hat er dieses Täschchen schon in Händen<br />

— ist wiederum in seinem Zimmer. Die<br />

Pulse hämmern ihm. Er horcht hinüber: nein<br />

— alles still. Wie ein Dieb kommt er sich vor.<br />

Weiss dabei: noch — noch könnte er zurück<br />

— könnte das kleine Ding da wieder auf das<br />

Tischchen schieben.<br />

Aber er kommt nicht los davon — denkt<br />

hastend, klammert sich daran: warum nur<br />

soll ich nicht? Habe ich ihr Täschchen denn<br />

nicht geöffnet, wenn ich ihr etwas schenkte<br />

und heimlich hineinschob, um mich später<br />

an ihrer Ueberraschung zu freuen, wenn sie<br />

es fand? Und wenn sie wirklich kein Geheimnis<br />

vor mir hat — was ist dabei?<br />

Auf seinem Bette sitzt er, wie er den Bügel<br />

öffnet. Gierig die Finger, die dann in dem<br />

Inhalt wühlen, während der Duft von ihr ihm<br />

aus der Seide der offenen Tasche entgegensteigt:<br />

das goldene Puderbüchslein, Spiegel,<br />

Kämmchen. Die kleine Geldbörse — ein winziger<br />

Kalender — ein paar klein zusammengefaltete<br />

Blätter. Die hält er jetzt, faltet sie<br />

auf. Die Hände wollen kaum: der Kassenzettel<br />

aus einem Warenhause — ein Brief von<br />

Cläre Hertwig mit der Adresse einer Schneiderin<br />

— nun noch einer — Rohrpost —. Das<br />

ist er — dieser erste: «Du hast mich angerufen,<br />

Elma ich war leider nicht zu Hause.<br />

Wann und wo darf ich Dich sehen? Fred.» —<br />

Auf das weisse Blatt, das vor ihm auf dem<br />

Schreibtische lag, starrte Joos Utenhoven.<br />

Wie lang er damals in der Nacht mit diesem<br />

Fetzen Papier in Händen auf seinem<br />

Bett gesessen hatte —. Da war doch schon<br />

ein Schein von Morgenlicht um alle Dinge<br />

ringsumher gewesen, wie er das Blatt doch<br />

wiederum gefaltet und zurück in die kleine<br />

Ledertasche getan und die dann drüben,<br />

ganz so wie er sie gefunden, auf das Tischchen<br />

geschoben hatte.<br />

Aussprache? — nein — das war ja jetzt<br />

vorbei. Wenn sie nicht reden wollte — niemand<br />

kann man zu Vertrauen zwingen —<br />

auch nicht durch alle Liebe, alle Hingabe in<br />

Jahren. Ihm blieb allein, zu warten und zu<br />

sehen, was da war —<br />

Tage, die grausame und ewig lauernde<br />

Bereitschaft waren. Beobachten und Warten<br />

unter einer Larve von unbesorgter Form. Ist<br />

denn nicht alles so wie sonst, wie immer?<br />

Und Nächte — Nächte, die einen durch<br />

tausend Höllen trieben und an der Seele<br />

frassen — die in den schlaflos hingebrachten<br />

Stunden, in denen man still liegen musste<br />

und sich kaum bewegen durfte, damit sie es<br />

da nebenan nicht hörte, phantastisch wilde<br />

Pläne und abenteuerliche Anschläge wie<br />

grosse bunte Blasen auftrieben, die dann im<br />

ersten Licht in nichts zerfielen.<br />

So hatte man da voneinander durch Tage<br />

hin ein bitteres Schattenspiel von leeren<br />

Worten, Formen durchgehalten.<br />

Und dann gestern — gestern früh, wie er<br />

das Haus verlassen wollte, da hatte er dem<br />

Briefträger auf der Treppe den Brief an sie<br />

mit diesem zweiten Zettel abgenommen.<br />

Gestern? Joos Utenhoven strich sich qualvoll<br />

über die Stirn. War denn das wirklich<br />

gestern erst gewesen? So lange schien 'das<br />

doch schon her — als ob zwischen dem Augenblick,<br />

da er das Ding in seinen Fingern<br />

fühlte, und diesem Jetzt riesige Zeitspannen<br />

Privat-Strandbad amBodensee<br />

Weekend<br />

Ferien Telefon: SteckbonnN2H<br />

vergangen wären. Wie sich ihm das in der<br />

Erinnerung jetzt oft vorschob —<br />

Gestern —<br />

— hatte den Brief dann in die Brusttasche<br />

geschoben und auf diesem kurzen Wege bis<br />

auf den Kemperplatz wie eine brennende<br />

Last mit sich getragen: Minuten nur — und<br />

er musste die Wahrheit wissen — letzte<br />

Klarheit haben —<br />

In die Bellevuestrasse - in das Geschäft - ?<br />

Nein — nein. Nicht jetzt die Augen des<br />

Doktor Marane auf sich gerichtet fühlen —.<br />

Nicht Zeit verlieren !<br />

In dem grossen Cafe 1 hinter dem Rolandbrunnen<br />

hatte er mit einem Male gestanden.<br />

Leer — beinahe ganz leer der langgestreckte<br />

Raum. Zwei — drei Menschen nur.<br />

In einer Ecke ganz im Hintergrunde hatte<br />

er dann gesessen. Wie lange das gedauert<br />

hatte, bis der Keller gekommen war.<br />

Dann endlich. Ja — was hatte er doch nur<br />

gewollt? Kognak —? Jetzt früh des Morgens.<br />

Nein — das fiel auf: ja — Tee —<br />

«Mit Rum — ?<br />

Kaum verstanden hatte er, was der Mann<br />

in der weissen Jacke mit der Serviette unterm<br />

Arm da noch wollte. Dann war der fort. Irgendwo<br />

in der Ferne eine Stimme: «Portion<br />

Tee —»<br />

Und da hatte er auch schon den Brief vor<br />

sich, hatte den Bleistift vorsichtig in den<br />

längs des Randes ein wenig klaffenden Spalt<br />

geschoben und ihn mit Fingern, die ihm kaum<br />

gehorchen wollten — gerollt — gerollt —<br />

Offen —!<br />

Joos Utenhoven hob die Hände ein klein<br />

wenig an — das war, als spürte er noch jetzt<br />

den kalten Marmor unter seinen Fingern, so<br />

wie er ihn gespürt, als er das Blatt entfaltet<br />

hatte —<br />

Worte, die er erst gar nicht hatte fassen<br />

können, über die hin sein Blick zweimal —<br />

dreimal gelaufen war, ehe sie Sinn und Inhalt<br />

bekommen hatten:<br />

«Nie werde ich die Stunde, die wir heute<br />

verlebt haben, vergessen. Du warst wie<br />

einst —! Morgen, wenn er fort ist, komme<br />

ich. Du musst das Mädchen wegschicken, damit<br />

wir sicher sind. Ich küsse Deine Hände!<br />

Dein alter Fred.»<br />

Dann das Bewusstsein: Aus — alles aus —<br />

Zerschlagen und vernichtet alles, was er<br />

sich aufgerichtet, was er zu halten geglaubt<br />

hatte —<br />

Betrogen war er von der Frau, die ihm der<br />

Inhalt seines Lebens gewesen war — nein,<br />

immer noch war! — sollte wieder betrogen<br />

werden!<br />

Stand es nicht hier?! — «iDu warst wie<br />

einst — und morgen, wenn er fort ist —»<br />

Bilder und Vorstellungen, die ihn angesprungen<br />

und wie mit Krallenpranken nach ihm<br />

geschlagen hatten. Heisse, purpurrot aufflutende<br />

Wellen — nicht zu ertragen!<br />

Die Hand hatte sich ihm um dieses Blatt<br />

gekrampft.<br />

Wie lange er so gesessen hatte —?<br />

Eine Tasse war dann mit einem Male auf<br />

dem Tische vor ihm gewesen, eine Kanne,<br />

ein kleines Töpfchen mit heissem Wasser.<br />

Und er hatte sich eingegossen — hatte getrunken.<br />

Mechanisch — fortgenommen aus<br />

der Umwelt dieses Raumes — ohne zu wissen,<br />

was er tat. War mit allen Gedanken bohrend<br />

und wie in einem unbrechbaren Zwange<br />

schmerzhaft suchend auf ganz anderen Wegen<br />

gewesen —<br />

Vorstellungslos erst und nur mit dem zähen<br />

dumpfen Spüren, dass er es finden<br />

werde — finden müsse —<br />

Hatte dann Sinn und Inhalt erfasst und gedacht:<br />

Und morgen — wenn ich morgen dieses<br />

Rendezvous jäh durch mein Kommen<br />

breche — und diesem Kerl — diesem Schwein<br />

mit meinen Fäusten an die Gurgel gehe?<br />

Oder, wenn er jetzt zu ihr ginge, sie mit dem<br />

Briefe hier in Händen stellte: sprich —<br />

sprich, Elke-Maria — da gelten die Ausflüchte<br />

nicht mehr — wie konnte das —?!<br />

Und wenn sie redet? Kann sie mir dadurch<br />

jemals wieder werden, was sie mir gewesen<br />

ist?! Vorbei — !<br />

Ein Klappern von Metall war da im Räume<br />

rings um ihn gewesen: da trug einer ein grosses<br />

hölzernes Tablett, auf dem in Reihen Stapel<br />

von Aschenbechern standen — schob rings<br />

auf jeden Tisch ein solches blank geputztes<br />

Schälchen hin.<br />

Da hatte er sich aus dem Suchen aufgerissen:<br />

Nein — alles nichts —<br />

Den Zettel hatte er geglättet, so gut das<br />

gehen wollte, hatte ihn wieder in den Umschlag<br />

geschoben. Und hatte dann die Fingerkuppe<br />

im Wasserglas befeuchtet, den<br />

Rand des Umschlages bestrichen und wieder<br />

angedrückt.<br />

(Fortsetzung folet)<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

CH Tourlng, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

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Von da mit der Drahtseilbahn in 8 Min. mitten ins Hochgebirge.<br />

•••••••••••••••••RHH••••BHBBEH


22 #^TC3rtöBH5iE^jP0©.<br />

<strong>1935</strong> — N° 61<br />

Das Wahrzeichen von Lausanne: die gotische<br />

Kathedrale.<br />

JSunte QJhvowk<br />

Das vergessene Dorf.<br />

Aus Paris wird uns geschrieben : Tief in<br />

der Waldeinsamkeit der Franche-Comte versteckt,<br />

in der Nähe der schweizerischen<br />

Grenze, liegt das Dörfchen Verry, dessen<br />

Bürgermeister vor kurzem an das Innenministerium<br />

in Paris eine originelle Eingabe<br />

gerichtet hat. « Wir sind », so wird darin<br />

ausgeführt, «seit vierzig Jahren von den<br />

Behörden vergessen. Seit dieser Zeit hat<br />

uns nicht nur kein Präfekt, sondern überhaupt<br />

kein einziger Beamter besucht. Unsere<br />

Feuer'spritze aus den achtziger Jahren des<br />

vorigen Jahrhunderts ist heute noch in Betrieb<br />

und konnte noch nicht ersetzt werden.<br />

In meiner Kanzlei, die vorschriftsmässig immer<br />

mit dem Bild des jeweilig regierenden<br />

Präsidenten geschmückt sein sollte, hängt<br />

noch immer das Bild Sadi Carnots, der bekanntlich<br />

vor einem Menschenalter ermordet<br />

worden ist.» Die Vernachlässigung<br />

durch die Behörden hat ja, was SteuerzaMen<br />

und Rekrutierung betrifft, auch ihre angenehmen<br />

Seiten, aber auf die Dauer sehnen sich<br />

selbst die Einwohner von Verry, von denen<br />

viele nicht einmal ein Auto oder ein Kino<br />

gesehen haben, nach innigerem Zusammenhang<br />

mit der Welt<br />

2%' Milliarden Tiere — in einem Rindermagen.<br />

Zweieinhalb Milliarden Tiere ? Und nicht<br />

etwa tot — nein, richtig lebendig strudeln<br />

und schwirren diese kleinen Lebewesen ki<br />

dem Magen herum, der für sie ein Ozean an<br />

Ausdehnung ist. Mit Wimpern versehen, mit<br />

Mund oder Saugröhre am kolbenartig verbreiteten<br />

Ende, flitzen sie durch den Nahrungsbrei,<br />

verschlingen, was ihnen genehm,<br />

und haben sich so an diese seltsame Wohnung<br />

gewöhnt, dass man sie ausserhalb davon<br />

kaum drei Tage am Leben erhalten<br />

kann.<br />

Wie man sie gefunden hat, und wie man<br />

sie zählen kann ? Nun, ganz einfach : man<br />

hat eine genau abgemessene Menge aus der<br />

Pansenflüssigkeit von Schlachtrindern genommen,<br />

auf das Zwanzigfache verdünnt<br />

und gleichmässig auf eine Glasplatte verbreitet,<br />

die in Quadratmillimeter geteilt ist.<br />

Dann wird das Glas, der Objektträger, unter<br />

das Mikroskop geschoben und gezählt, wieviel<br />

Tierchen sich durchschnittlich in einem<br />

Quadratmillimeter befinden. Daraus errechnet<br />

sich leicht die Anzahl in der entnommenen<br />

Menge und daraus die in einem Liter.<br />

Man findet darin ungefähr 50—56 Millionen<br />

Tiere. Da der Pansen ungefähr 50 Liter fasst,<br />

gibt das im ganzen die obengenannte Zahl.<br />

Es handelt sich dabei im wesentlichen um<br />

Urtierchen aus der Klasse der Wimpertierchen.<br />

Für das Rind sind diese « Gäste » sehr<br />

wichtig, weil sie seine ungefüge Nahrung,<br />

die viel Zellulose enthält (Heu), mit spalten<br />

und zerkleinern helfen.<br />

Krokodile in der Sahara.<br />

Durch die Ergebnisse mehrerer Forschungsreisen<br />

in die Sahara ist kürzlich die<br />

seltsame Tatsache festgestellt worden, dass<br />

in einigen kleineren Seen und Wasserstellen<br />

dieser riesigen Wüste Krokodile leben. Das<br />

erscheint zunächst völlig unerklärlich; denn<br />

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wie sollten die Tiere über die nahrungs- und<br />

wasserlose Wüste hinweg in diese Oasen<br />

gelangt sein ? Eigentlich gibt es dafür nur<br />

eine Erklärung: in vorgeschichtlicher Zeit<br />

gab es nämlich in der Sahara zahllose Süsswasserseen<br />

von erheblicher Grosse; aus dieser<br />

Zeit, die schon Jahrtausende zurückliegt,<br />

mögen sich diese Wüstenkrokodille bis in<br />

die Gegenwart hinübergerettet haben.<br />

Sehen mit geschlossenen Augen.<br />

Auf der letzten Tagung der Deutschen<br />

Röntgenologischen Gesellschaft teilte Dr.<br />

Berg (Dortmund) eine wirklich « paradoxe ><br />

Entdeckung mit. Er beobachtete, dass man<br />

mit Hilfe der Röntgenstrahlen Gegenstände<br />

mit geschlossenen Augen wahrnehmen kann.<br />

Wenn man sich mit festverschlossenen Augen<br />

in ein Röntgenstrahlenfeld stellt, so kann<br />

man bei entsprechender Versuchsanordnung<br />

Metallstücke und metallene Figuren deutlich<br />

sehen. Es entstehen offenbar auf der Netzhaut<br />

scharfe Schattenbilder des metallischen<br />

Gegenstandes, der zum Unterschied von seiner<br />

Umgebung für die Röntgenstrahlen undurchlässig<br />

ist.<br />

Praktisch kann man dieses Verfahren<br />

eventuell dazu benutzen, Splitter nachzuweisen,<br />

die etwa nach einem Unfall im Auge<br />

zurückgeblieben sind, und vom Patienten<br />

unter gewöhnlichen Umständen nicht bemerkt<br />

werden. Jedenfalls ist es erstaunlich<br />

genug, dass man mit Röntgenstrahlen nicht<br />

nur unsichtbare Gegenstände durchdringen,<br />

sondern auch noch mit geschlossenen Augen<br />

sehen kann.<br />

Originelle Falschmünzermethoden.<br />

Die spanische Polizei konnte in diesen<br />

Tagen drei Falschmünzer festnehmen, in<br />

deren Besitz 1,187,000 Pesetas in nachgeahmten<br />

Banknoten gefunden wurden, die<br />

einem Wert von ungefähr 900,000 Schillingen<br />

entsprechen. Wie der « Times »-« Neue Freie<br />

Presse»- Dienst aus Barcelona berichtet,<br />

waren die Scheine ausgezeichnet gefälscht<br />

und erst nach sorgfältiger Prüfung und unter<br />

Zuhilfenahme wissenschaftlicher Methoden als<br />

«Blüten » erkennbar. Um aber ihre Werke<br />

und damit sich selbst vor dem Gesetz zu<br />

schützen, druckten die Fälscher in winziger<br />

Schrift in eine Ecke der Noten die Worte<br />

« Kupon, ein Geschenk an unsere Kunden! ><br />

und beriefen sich auch darauf, dass diese<br />

Noten ausschliesslich als Reklameartikel für<br />

Kaufleute gedacht waren und eben durch den<br />

aufgedruckten Vermerk niemals als echte ausgegeben<br />

werden konnten. Tatsächlich war der<br />

Vermerk aber so unauffällig angebracht, dass<br />

man ihn erst suchen musste, um ihn nach<br />

einiger Zeit za finden. Dieser Umstand allein<br />

hätte genügt, um die Absicht des Betruges<br />

zu erweisen; man fand aber überdies in der<br />

Wohnung der Fälscherbande eine umfangreiche<br />

Korrespondenz vor, aas der hervorging,<br />

dass die falschen Scheine weniger in<br />

Spanien selbst als in südamerikanischen<br />

Staaten ausgegeben werden sollten. Die meisten<br />

Scheine waren bereits in Bündel verschnürt,<br />

in grossen Kisten verpackt und<br />

sollten auf dem Luftwege zunächst nach<br />

Buenos Aires, Rio de Janeiro und Valparaiso<br />

gebracht werden. Einer der verhafteten Betrüger<br />

ist ein den Polizeibehörden gut bekannter<br />

Banknotenfälscher, der bereits mehrmals<br />

vorbestraft wurde.<br />

Origineller Wettbewerb russischer Schuhmacher.<br />

Die Direktion des Moskauer Blattes «vjecernaja<br />

Moskva» veranstaltete einen originellen<br />

Wettbewerb, in dem die Haltbarkeit<br />

der russischen Schuhe erprobt werden sollte.<br />

Acht Schuhmacher, die an dem Wettbewerb<br />

teilnahmen, gingen zu Fuss die 735 Kilometer<br />

lange Strecke von Moskau nach Leningrad<br />

mit einem Paar Schuhe. Sechs Wettbewerbteilnehmern<br />

zerrissen die Schuhe schon nach<br />

100 Kilometern, und nur das Schuhwerk von<br />

zweien hielt den ganzen Weg durch, der in<br />

17 Tagen zurückgelegt wurde. Das Blatt<br />

stellt fest, dass durchschnittlich die Schuhe<br />

des Landes nicht länger als 60 bis 80 Tage<br />

lang verwendet werden können.<br />

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N° 61 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

üoivusmus<br />

Disentis.<br />

Acletta hinaufsteigen und die Madonna, ein Bild<br />

Eine kleine Alpendxehecheibo auch für dender Murilloschule, bewundern. Auch die St. Agathakirche,<br />

hoch über den Fluten des Rheines, ein ur-<br />

Autofahrer ist der schmucke Kurort und Passantenplatz<br />

Disentis. Am Fusse zweier wichtiger Alpenpässe<br />

gelegen, hat er eine überaus günstige So ist Disentis reich an Zeugen lange entaltes<br />

Gotteshaus, wird uns fesseln.<br />

läge. So flutet der gesamte Oberalpverkehr durch schwundener Zeiten, die alle umweht sind von<br />

Disentis, der Betrieb eines herrlichen Passes, der einem Hauch des Friedens.<br />

zusammen mit der .Furka die einzige West-Ostverbindung<br />

in dieser Wichtigikeit ist, -die gerade Die Zeit dtr Pilatus-Fahrten ist angebrochen.<br />

Linie von der Reinbiegung bei Ghur bis zumDer Schnee ist von den warmen Föhntagen fast<br />

Bhoneknie in Martigny. Auch die Südabzweigung, geschmolzen. Während alle Wege schneefrei sind,<br />

der klassische Lukmanier, ist nicht minder schön liegen in den Runsen die Reste der winterlichen<br />

und interessant. Die Verkehrsgöttin hat ihn zwar Schneemassen. Auf den Alpen und auf dem Pilatus<br />

hat der Bergfrühling seinen Blumenteppich<br />

allzu lange in den Schatten gestellt. Doch zu Unrecht,<br />

denn es ist einer der allerschönsten Schwei-<br />

«erpässe, der die Wildheit und Kühnheit des Äordens<br />

mit dem lieblichen Gepräge des Südens vereinigt.<br />

Schon die Lukmanierschlucht allein, die<br />

gleich nach Disentis beginnt, ist ein guter Auftakt.<br />

In der Geschichte des elften und zwölften Jahrhunderts<br />

spielte der Lukmanier eine überaus<br />

mächtige Rolle. Deutsche Fürsten und allmächtige<br />

Kaiser hielten beim Disentiser Fürstabt gerne Rast,<br />

wenn sie mit mächtigem, glänzendem Kriegstross<br />

über den Luktnanier ins heisse Welschland zogen.<br />

Mit erstaunlicher Schnelligkeit zogen die Heere<br />

Nron Chur an den Langensee, ein Zeichen, dass der<br />

IWeg gut gewesen ist. Allerdings ging es nicht<br />

Hurch die Lukmanierschlucht, sondern hoch darüber<br />

hin. Das Disentiser Kloster am grünen aus-"<br />

eichtsreichen Hang sorgte für Weg, Ordnung und<br />

Sicherheit. Seine Besitzungen erstreckten sich damals<br />

von Ghur und Oberalp über den Lukmanier bis in<br />

die Lombardei hinunter. Tempi passati!<br />

Die Talstrasse findet von Disentis Anschluss<br />

In das Engadin, den Bernhardin und die alte<br />

ihätische Hauptstadt Chur. So ist Dieentig den<br />

Automobilisten kein Neuland taiehr. Gutgeführte<br />

Gaststätten sorgen aufs Beste für das leibliche<br />

Wohl. Wir aber, die Ritter des Benzinrosses, eind<br />

nicht immer so unheimlich pressant, wie man es<br />

uns gerne zum Vorwurf macht; darum Mitbruder<br />

und freunlicher Begleiter, lasst uns auf der altsn<br />

Kulturstätte, in der Disentiser Talmulde, einmal<br />

länger verweilen. Ein mächtig Stück Weltgeschichte<br />

Ist an Disentia und seiner uralten Benediktinerabtei<br />

vorbeigezogen und oft haben sie selber Geschichte<br />

gemacht. Freud und Leid sind im 1300-<br />

jährigen Bestand des Disentiser Klosters in getreuer<br />

Abwechslung oft zu Gast gewesen, aber<br />

auch die furchtbarsten Stürme haben die Grundmauern<br />

nicht erschüttert und gerade jetzt ist wieder<br />

eine neue Blütezeit angebrochen, So besuchen<br />

bar baren, ist nun noch ein neuer getreten. Es ist<br />

•wir einmal die beiden Klosterkirchen mit dendie Bäregghöhe auf der Sonnseite zwischen' Langnau<br />

und Trubschachen gelegen. Eine neue Strasse<br />

herrlichen Fresken und einem neuen Orgelwerk.<br />

Wir erfreuen uns an den Barokbauten und wissen,<br />

dass wir in einem der schönsten Gotteshäu-<br />

führt jetzt von der Hauptstrasse Bern-Luzern zwiser<br />

des ganzen' Schweizerlandes stehen. Oder wir<br />

besuchen das kleine aber reichhaltige Kloster-<br />

«nuseum und erhalten Einblick in die Kultur des<br />

Reinciuellgebietes. Vielleicht steigen wir auch in<br />

di© dunkle und enge Krypta hinunter und sehen<br />

uns zurückversetzt in ein Oratorium und eine<br />

Grabnische, die ca. 750 entstanden sind, ein Kulturdenkmal<br />

ältester Schweizerprägung. Hinter den<br />

Klostermauern ist es nicht grau und düster wie<br />

das abschliessende Aeussere vermuten lässt. Gerade<br />

die Disentiser Klosterleute waren immer Geschichtsforscher<br />

und Gelehrte. Denken wir doch<br />

Wer kommt mit<br />

zu Höhenluft, Sonne und glitzernden Bergseen I<br />

Melohcoe-Frutt, 1920 m u. M.<br />

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Melchthal 22. Reinhard-Burrl, Propr.<br />

nur an den Dichtermönch Pater Maurus Garnot,<br />

der erst vor einem halben Jahr — kurz vor seinem<br />

70. Geburtstag — gestorben ist<br />

Wenn die Zeit ausreicht, können wir noch nach<br />

gewoben, der in seiner farbigen Herrlichkeit die<br />

Augen der Bergwanderer erfreut.<br />

Eine Pilatusfahrt zur gegenwärtigen Zeit ist<br />

äusaerst lohnend und genussreich. Der Bahnlinie<br />

entlang wickelt eich der farbige Film des Bergwaldes<br />

und der Alpenflora ab. Die wunderbare<br />

Fernsicht, die der Pilatus in das Land hinaus<br />

und auf die Alpenkette bietet, ist gegenwärtig von<br />

besonderem Reiz. Die aussichtsreichen Wege und<br />

Galerien nach dem Tomlishom sind schneefrei<br />

und leicht begehbar.<br />

Dag grosse Kulm-Hotel mit dem heimeligen<br />

Berghaus «Bellevue» bietet den Bergfahrern, die<br />

das grossartige Schauspiel eines Sonnenunter- und<br />

-aufganges vom Pilatus bewundern wollen, gute<br />

Verpflegung und Unterkunft zu bescheidenen Preisen.<br />

Taxtrmätslgung auf der Pilatus-Bahn. Ab Mittwoch,<br />

den 24. Juli, verausgabt die Pilatus-Bahn<br />

während der ganzen Dauer der Sommerfahrplan-<br />

Periode Spezialbillette zur stark reduzierten Taxe<br />

von Fr. 8.— (statt Fr. 12.—). Möge recht viel einheimisches<br />

und fremdes Publikum von dieser Taxermässigung<br />

Gebrauch machen.<br />

Die Pilatusfahrt ist die interessanteste Bergfahrt,<br />

welche in der Zentralschweiz unternommen<br />

werden kann. Die Rundsicht vom Pilatus auf die<br />

Kette der Alpen und über das schweizerische Hügelland<br />

ist von unbeschreiblicher Pracht. Die Tiefblicke<br />

auf Luzern und den Vierwaldstättersee sind<br />

einzigartig und weltberühmt<br />

Eine neue Bergsirasse im Emmcnial. Das Emmental<br />

mit seinen prächtigen Aussichtspunkten<br />

hat von jeher eine mächtige Anziehungskraft auf<br />

die Automobilisten ausgeübt. Zu den vielen schönen<br />

Punkten die bis jetzt schon per Auto erreich-<br />

schen Langnau und Trubschachen vom sog. Bäreggfeld<br />

abzweigend zu diesem Aussichtspunkt. Die<br />

neuangelegte Strasse ist 2,6 Meter breit, hat viel<br />

Ausweichstellen und ist selbst für grosee Car-<br />

Alpin befahrbar.<br />

Ein prachtvoller Blick auf die Vor- und Hochalpen,<br />

ausgedehnte Tannenwälder mit schönen<br />

Spazierwegen überraschen den Automobilfahrer,<br />

der die Bäregghöhe zu seinem Ausflugs- oder Ferienziel<br />

gewählt hat. wo auch eine gepflegte Gaststätte<br />

winkt.<br />

Wie man die Fremden behandein soff!<br />

Der Königlich Albanische Automobil- und Touring-Klub<br />

hat einen bemerkenswerten Aufruf veröffentlicht,<br />

in welchem alle Schichten der Bevölkerung<br />

angeeifert werden, die Fremden, die das Land<br />

besuchen, so zu behandeln, dass diese beim Verlassen<br />

des Landes ein freundschaftliches und für Albanien<br />

ehrendes Gedenken mitnehmen.<br />

Der Aufruf wendet sich an die einzelnen Berufszweige,<br />

die mit den Besuchern des Landes in Berührung<br />

kommen. Er sagt den Polizisten und Zollbeamten,<br />

dass der Tourist ein Freund des Landes<br />

ist, dem man beweisen müsse, dass Albanien ein<br />

zivilisiertes und gastfreundliches Land ist Denist<br />

Boötsfühern, Gepäckträgern, Chauffeuren und Kutschern<br />

wird ebenso wie den Hoteliers und Gastwirten<br />

Zuvorkommenheit, Diensteifer und Rechtlichkeit<br />

gegenüber den Fremden zur Pflicht gemacht,<br />

ihnen wie den Kaufleuten wird jede Preisüberbietung<br />

gegenüber Fremden verboten; wer einen Fremden<br />

übervorteile oder im Preis übersetze, handle<br />

gegen die Ehre des Vaterlandes. Als abschreckendes<br />

Beispiel wird das Vorgehen eines Badepächters<br />

am Strand von Valona angeführt, der von Fremden<br />

höhere Kabinenpreise verlangt hatte und dafür<br />

streng bestraft wurde.<br />

Der Aufruf wendet sich an die Intellektuellen,<br />

die Lehrer und Schüler, fordert sie auf, den Fremden<br />

beizustehen und ihnen als Führer und Dolmetscher<br />

zu dienen, damit sie das Land besser kennen<br />

lernen, und macht schliesslich der gesamten<br />

Bevölkerung zur Pflicht, den Fremden Beweise der<br />

traditionellen Gastfreundschaft zu geben, damit jeder<br />

Besucher des Landes es mit guten Eindrücken<br />

verlasse.<br />

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Unsere Schweizer Heimat. Ein Buch für unsere<br />

Landsleute im Ausland. Herausgegeben von der<br />

Neuen Helvetischen Gesellschaft und der Auslandschweizerkommission.<br />

Orell Füssli Verlag, Zürich.<br />

Ein Buch, das einem dringenden Bedürfnis unserer<br />

Zeit Rechnung trägt und helfen wird, das<br />

Verhältnis zu den im Ausland lebenden Schweizern<br />

fester und inniger zu gestalten. In seiner reichen,<br />

vornehmen Ausstattung durch Photo und Kunstdrucke,<br />

die glückliche Auswahl der Beiträge, die<br />

eine Uebersicht über die politische Entwicklung, die<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse unseres<br />

Landes gewähren, wird es überall Beifall finden<br />

und zum schönsten Geschenk für jeden Auslandschweizer<br />

werden. So kann man sich den<br />

Worten, mit denen Herr Bundesrat Motta das Werk<br />

einleitet, nur anschliessen, wenn er schreibt: « Die<br />

Neue Helvetische Gesellschaft und ihre Ausländschweizer-Kommission<br />

hatten den glücklichen Gedanken,<br />

einen neuen Band herauszubringen, der besonders<br />

den ausserhalb unserer Grenzen lebenden<br />

Schweizern zugedacht ist. ><br />

Hoffen wir nur, dass weite Kreise von dem<br />

Werke Gebrauch machen und so mithelfen, an dem<br />

für unser Land lebenswichtigen Auslandschweizerwerk,<br />

h. 1.<br />

Zeitgemäss werben. Von Paul 0. Althaus, Zürich<br />

6.<br />

Das Heft zeichnet sich durch Klarheit und Sachlichkeit<br />

aus. Fern allem Phrasenhaften überzeugt<br />

es durch die vielen angeführten Beispiele und gewinnt<br />

besondern Wert dadurch, dass es sich nicht<br />

nur an den Fachmann wendet, sondern jedem —<br />

auch dem kleinen Geschäftsmann — etwas bietet,<br />

wenn es ihm gelingt, sich in den Geist einzuleben.<br />

Es wird auch neben den grösser aufgezogenen Werken<br />

ausländischer Verlage bestehen können.<br />

Hinter allem steht, das empfindet man bei der<br />

Durchsicht besonders stark, der tüchtige Fachmann,<br />

der weiss, was er will und worauf es heute ankommt,<br />

h. 1.<br />

Rudolf Pestalozzi, Bilderbuch eines Leica-Amateur«.<br />

Fretz & Wasmuth Verlag A.-G., Zürich. In<br />

Leinen gebunden Fr. 12.50.-<br />

, • Eine Sammlung von 160 Leica-Aufnahmen in<br />

einem Band von vornehmer und gediegener Aufmachung,<br />

der für jeden Freund der künstlerischen<br />

Photographie eine wahre Fundgrube darstellt.<br />

, Alle diese Bilder — Aufnahmen aus halb Europa<br />

und Nordafrika, Tierbilder und Landschaften —<br />

verblüffen durch ihre Lebendigkeit und die selten<br />

künstlerische Schau, sowie das Gefühl für nicht<br />

alltägliche Motive. Da hat es solche, die den ganzen<br />

atmosphärischen Zauber der Landschaft wiedergeben<br />

und in ihrer Art an die Werke alter holländischer<br />

Meister erinnern, und andere, in denen die<br />

Eigenart des Südens wie des Nordens festgehalten<br />

Pestalozzi hätte nicht nötig, noch besonders zu<br />

betonen, dass er seinen Blick für das Bildhafte in<br />

Gemäldesammlungen besonders geschärft hat.<br />

Dennoch dürfte die Einleitung des Verfassers und<br />

besonders die technischen' Angaben für viele von<br />

Wert sein und zu eigenem Schaffen anregen. Besonders<br />

angenehm empfindet man auch die Zusammenstellung<br />

der Bilder, so dass das Werk nicht nur<br />

denen, die photographieren, sondern auch vielen andern<br />

Freude bereiten wird.<br />

h. L<br />

«Also, Kapitän, das war die einzige Möglichkeit<br />

die Giraffe im Laderaum zu verstauen!»<br />

Der verkannte Schatten. «Pst! In dem Augen«<br />

blick, wo er vorbeikommt, schlägst du ihn über den<br />

Haufen und ich knöpfe ihm die Uhr und die Brieftasche<br />

ab.><br />

Kismet...<br />

Zwei Schotten hatten sich gemeinsam<br />

einen, Autobus gekauft, aber sie konnten<br />

sich nicht einig werden, wer chauffieren<br />

und wer kassieren sollte.<br />

Schliesslioh entschied das Los.<br />

Der Chauffeur ist nach vier Tagen gestorben:<br />

er hatte sich den Hals verrenkt.<br />

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Hotel du Grand St-Bernard<br />

Gegenüber d. Hospiz. Restaurant u. Tea-Room. Garage,<br />

Oel, Benzin. Tel. 29.3. Lonfat * Qantlnetta, Bes.<br />

STRESA<br />

Hotel Regina Palace<br />

M * ** * Direkt am See. Pension ab<br />

Lit. 50.-. Zimmer ab Lit. 17.-.<br />

Schweizer Leitung. Garage.<br />

B. Bossi-Wirth.


<strong>1935</strong> — No 61<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

Neue ideale Zufahrtsstrasse<br />

Ruhe<br />

- Erholung<br />

Dancing -<br />

- Sport • Konzerte<br />

Exkursionen<br />

Grosser Strandbadbetrieb<br />

200<br />

Kabinen<br />

Minimal-Pensionspreis pro Tag Fr. 6.50— 12.50<br />

Prospekt durch Verkehrsbureau<br />

Vorteilhafte Weekend- und Wochenarrangements<br />

HERTENSTEIN und LÜTZELAU<br />

KUSSNACHT<br />

am RIGrl<br />

Die berühmte klassische Stätte der Urschweiz<br />

Ruder- und Angelsport, Strandbad, Bergtouren<br />

Schöne Spazierwege und Ausflöge<br />

Bevorzugter Aufenthalt für Erholungsbedürftige<br />

Hotel Kiissnachterhof<br />

Hotel du Lac (SeetioO<br />

Kurhaus Eichholtern<br />

Tel. 76. Gr. Terrasse. Pracht.l<br />

volle Rundsicht. Vorz. Küche.<br />

Spez. Güggeli und Forellen.<br />

Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />

W. Mathys, Küchenchef,<br />

Tel. 12. Grosser schattiger<br />

Garten, direkt am See. Spezialität<br />

in Fuch und Geflüge<br />

Mäißge Preise. Garage, grosser<br />

Parkplatz.<br />

Tel. 132. Gr. schat Garten.<br />

Alle Zimmer m.fHess.Wasser.<br />

Eigener Strand. Eig. Forellenzucht.<br />

GOggeli. Pens. v. Fr.<br />

7.50. Diners v. Fr. 3.- u. 4.-<br />

Garage. J. Zimmermann<br />

GERSAU Hotel Seegarten<br />

Direkt am See. Schattiger Garten. Gedeckte Terrasse-<br />

Tea-Room. Gutbürgerliche Ktiohe, reelle Weine. Pensions,<br />

preis von Fr. 7.— an. Tel. 27. Familie Camenzind, Bes.<br />

Warum teure Konserven mitnehmen, wenn Sie im HOTEL KLAUSEN<br />

von Fr.2.50 an ein gutes, warmes Mittagessen bekommen, schnell, gut<br />

und sauber serviert bei freundlicher Bedienung. Garage. Tel. 802.<br />

Familie Walker, A. G. 8. - T. G. S.<br />

Gleiches Haus: Hotel Schwanen. Altdorf.<br />

Günstiges Weekend-Arrangement. - Garage.<br />

Grosser Parkplatz. - Eigenes Strandbad -<br />

Openair-Dancing. - Zimmer mit messendem<br />

Wasser. - Pension von Fr. 7.50 an. - Im Juli<br />

u. August Pension<br />

v. Fr. 8.—<br />

ergisvi<br />

HötEL^ Ä Ä<br />

. BELLEVUE RÖSSLI<br />

an. - Billig und<br />

Gut.<br />

Gutgeführtes Passanten-Haus, direkt am See. 4 km. von Luzern. Güggeli<br />

Pensionspreis Fr. 7.—. Autogarage. Grosser Parkplatz. Tel. Nr. 25.781.<br />

A. o. s. T. C. S.<br />

Prächtige Lage am Eingang der<br />

durch ihre Naturschönheiten bekannten<br />

Täler Maggia u. Centovalli.<br />

Komfortable Zimmer mit fliessend.<br />

Wasser, prima Küche und Keller.<br />

Schöner Garten. Garagen. Flußstrandbad.<br />

Nie zu heiss im Sommer.<br />

Sehr zivile Preise.<br />

Höflich empfiehlt sich<br />

Q. Montandon, Dir.<br />

Route Ibergeregg und Mythen<br />

Gut bürgerlich geführt, schöne Gesellschaftsräume,<br />

Zimmer zu mäss.<br />

Preisen. Höflich empfiehlt<br />

Tel. 276 Karl Kappeier.<br />

Altbek.Haus m. anerkannt guter<br />

Küche. Sonnige Lage. Fliessend<br />

kalt u. warm Wasser. Grossei,<br />

schattig. Gartenrest, direkt am<br />

See. Spez.: Seefische, Forellen.<br />

Eig. Strandbad, Buderb. Pens. v.<br />

Fr. 7.50 an. Garage. Tel. 61.24.<br />

Farn. Sormani-Schürmann<br />

Komfortabel. Elektr. Heizung in allen Zimmern. Stets lebende<br />

Forellen. Grossartige Bergtouren. Grosse Garage, Benzin. Das<br />

ganze Jahr geöffnet. Gottardo-Lombardi, Bes.<br />

im Ferienhotel WAL D STÄTTER H 0 F<br />

m. grosser Gartenterrasse (Restauration) direkt<br />

am Seeufer u. prima Verpflegung. Frühst. 1.80,<br />

M.-Essen 4.50, A.-Essen 5.—, Z. ab 5.—, Pens,<br />

ab 12.—. Verlangen Sie Prospekt u. Broschüre.<br />

9 Waldstättestrasse, nächst Bundesplatz<br />

Bestbekannt für gute und billige Küche. Menü von Fr. 2.40.<br />

Speziaipreise für Vereine. Schattiger Parkplatz. Garage nebenan.<br />

Tel. 20.666.<br />

Gody Vogt, Bes.<br />

u. Fischspezialitäten.<br />

X. Weber.. Bes<br />

beim Tal Ispiel haus. - Tel. Nr. 2.<br />

Grosse Garage. Schöner, schattiger Garten.<br />

Heimelige Lokale und Säle. Bei niedrigen<br />

Preisen nur Qualität aus Küche und Keller.<br />

H. Vonderach, Küchenchef,<br />

neuer Inhaber.<br />

Historische Grabstätte des sei. Niki,<br />

von der Flüh.<br />

Bestbekanntes Haus b. d. Kirche.<br />

Restauration Sorgfältige Küche.<br />

Lebende Forellen. Verandas. Schattiger<br />

Garten. Pension v. Fr. 8.- an.<br />

Garage, Seebäder. Tel 36.11<br />

Farn. Britschni, Bes.<br />

Behaglich mit jödem neuzeitlichen<br />

Komfort.<br />

Grosse Restaurants.<br />

Zeitgemässe Preise. Garage.<br />

=== Telephon 6 =<br />

Gebr. Camenzind.<br />

bei Luzern - ob Küssnacht a. R.<br />

Jederzeit fefne Dtners. Lebende Forellen. Güggeli.<br />

Prima Qualitätsweine. Tel. 4. Garage. R. Henseler-Theller.<br />

Hotel Fürigen<br />

700 m ü. M.<br />

Eigene<br />

Bergbahn<br />

Strandbad<br />

Furigen<br />

436 m U. M.<br />

Hotel 3 Königen<br />

und Post<br />

über dem Vierwaldstättersee.<br />

Schöner<br />

Ausflugs- und<br />

Ferienort.<br />

Orchester,<br />

Terrassen-Dancing<br />

u. Tennis,<br />

Pension von<br />

Fr. 8.— an.<br />

Prospekte und<br />

Sportprogramm.<br />

beim Wasserturm an der Reuss. Gänzlich renoviert, Zimmer mit messendem Wasser. Grosses Terrassenrestaurant.<br />

Fischspezialitäten. Grill. Zimmer V. 3.- bis 4.50. Pension v. Fr. 9.- bis 11.-. 0. Bühlmann-Ray, Bes.<br />

An klassischer Stätte. — Im eigens erbauten Spielhause.<br />

Sonntag, vom 14. Juli bis 8. September, nachmittags I* 5 Uhr. — Telephon 109.<br />

Geräumige Parkplätze in Unmittelbarer Nähe.<br />

Altbekanntes Haus direkt an<br />

der Brünigstrasse. Heimelige<br />

Lokalitäten. Grosser Vereinssaal<br />

Ia Küche und Keller. Schöner,<br />

schatt. Garten. Pens. v. Fr. 6.50<br />

bis 7.—. Zimmer v. Fr. 3.-— an.<br />

Parkplatz. Garage. Tel. 36.20.<br />

.A. Omlin-Krummenacher.K'chef<br />

Gutbürgerliches Haus, das ganze<br />

Zimmer mit fliessendem Wasser.<br />

Feinste Patisserien und Ia. Weine. —<br />

An der Gotthardstrasse. — Nähe Kirche.<br />

A.C.S. u.T.C.S.<br />

Mitglied<br />

In einzig wundervoller, aussichtsreicher Lage. Als Ferien- u. Ausflugsziel<br />

vorzüglich geeignet. Auf schöner Autostrasse ab Luzern<br />

über Kriens in 20 Minuten zu erreichen. Mittagessen von Fr. 2.- an.<br />

Pension von Fr. 6.- an. Tel. Luzern 20.407. Josef Stöckli, neuer Bes.<br />

Altbekanntes, gutbürgerliches<br />

Haus mit massigen<br />

Preisen. Den Herren<br />

Automobilisten bestens<br />

empfohlen. • Garage im<br />

Hause. Telephon Nr. 3<br />

LUDWIG MEYER.<br />

Jahr offen. Schöne Lokalitäten<br />

Auto-Garage - Telephon 23.<br />

G. Wenger-Russi<br />

1130 m über M.<br />

an der Autostrasse<br />

Einsiedeln-Ibergeregg-<br />

Schwyz.<br />

Tadellose Verpflegung. — Lebende<br />

Bachforellen. — Zimmer mit fliess.<br />

Wasser. Appart. m. Bad. Weekend-<br />

Arrangements. Pension v. Fr. 7.—<br />

an. Strandbad. Auto-Boxen. Tel. 12<br />

Familie Hubli.<br />

1135 m ü. M., an der Route Einsiedeln—Ibergeregg—Schwyz.<br />

Das Lieblingsziel des Weekend- und Tourenfahrera. Aus Küche und<br />

Keller nur das Beste. Pensionspr. v. Fr. 7.- an, Weekend v. Fr. 12.- an.<br />

Telephon 9. Garage.<br />

Fam. Holdener-Quldin.<br />

Gewinnen Sie dieselben<br />

durch den<br />

Das führende, gute Haus. Fls. W. Zimmer m. Privatbad-W. C. Weekend-Arrangements. Pension ab Fr. 9.50. sind gute Kunden.<br />

Autler - Feierabend<br />

A. MÜLLER, Besitzer und Leiter.<br />

Besuchen Sie<br />

Kurhaus Baumgarten bei Immensee Urnerboden<br />

(Klausenpass) 1400 m ü. M.<br />

Hotel-Rest. Wilhelm Teil u. Post<br />

in geschützter Lage am lieblichen Zugersee. Eine der schönsten Kuranstalten der Zentralschweiz. Moderner<br />

Bestbek. Haus am Klausenpass für prima Küche u. Keller. Spez.: Forellen und Güggeli. Tankstelle.<br />

Neubau Inmitten von Wald direkt am See. Pension von Fr. 7.— an. Diners zu Fr. 3.—,4— und 4.50. Spezialität: Garagen. Telephon 2.23, 2.17. Höfl. empfiehlt sich C. IWluhelm-Sulser, Propr. A.C.S. T.C.S.<br />

Fischkücke. Forellen. Wald-Strandbad. Alle Wassersporte. Telephon!. Autos fahren bis Anstalt Immensee (bewachter<br />

Parkplatz) von hier zuFuss in 15 Minuten ebenenWeges "dem"wunderbaren Seeufer entlang.<br />

E. Seeholzer, Bes.<br />

Gleiches Haus:<br />

Hotel Eiche und Post, Immensee (Telephon 2.3s)<br />

bei der Hohlen Gasse, direkt an der Autostrasse Luzern-Küssnacht-Gotthard. Geräumige Lokalitäten mit<br />

Aussicht auf See und Gebirge. Bekannt für Küche und Keller, Forellen. Bescheidene Preise. Grosser Parkplatz,<br />

Geräumige Garagen für beide Hotels.<br />

Fam. Tsehümperlin-Kalin, Pächter.<br />

HIMMELREICH ob Luzern<br />

Unterschächen an der Klausenstrasse LUZERN Restaurant Helvetia Udligenswil Gasthof u. Pension Engel<br />

Treffpunkt der Automobilisten.<br />

FURIGEN<br />

WINKEL-HORW bei Luzern Hotel Sternen-Strandbad £S:S LUZERN HOTEL MOSTROSE und DE LA TOUR T.C.S.<br />

Altrlnrf Hotel u. Restaurant<br />

nl IIIIII I u n_Li:: i<br />

zum gold. Schlüssel<br />

Ponte Brolla<br />

HOTEL CENTOVALLI<br />

Schwyz Gasthof Hirschen<br />

PONTE TRESA<br />

am Luganeroee<br />

Hotel Pesce (Fisch) T.c.s.<br />

Aiidermatt<br />

A. es. HotelKroneT.es.<br />

St. Gotthard-Pass H S° sa iä<br />

Sachsein<br />

a.Sarnersee - Brünigstrasse<br />

vc.s. Hotel-Pension Kreuz T.C.S.<br />

AIROLO<br />

HOTEL PILATUS, Hertenstein b/We gg is<br />

STOP in BRUNNEN am schönen See<br />

TELL'SPIELE Altdorf <strong>1935</strong><br />

Jeden<br />

Sachsein<br />

Gasthof z. Rössli<br />

Aaldermatt<br />

Confiserie-Tea-Room S I N N E N<br />

Automobilisten<br />

Tel. 54 Stans<br />

ANDERMATT<br />

Hotel Löwen<br />

A.C.S.<br />

T.C.S.<br />

OBERIBERG Kurhaus Holdener £ g : I:<br />

Klausen-Passhöhe -t.K<br />

Das bekannte, erstklassig geführte Berghaus.<br />

Telephon 804 Altdorf<br />

Bes. Familie Schillig.<br />

e&oas i>?z<br />

S&mcu&ts<br />

"Jzeotce "Seßannt.<br />

Druck. Glicib.es und Verlas: HALLWAG A.-G- Hallersche Buchdruckerei und Wagnersdhe Verlagsanstalt, Bern.

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