E_1935_Zeitung_Nr.068
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BERN, Freitag, 23. August <strong>1935</strong><br />
Mit Beilage: Hygiene-Nummer<br />
Nummer 20 Rp.<br />
31. Jahrgang - N° 68<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. IC-<br />
Ausland mit PortozuscMag, wenn nicht postamtlicb abonniert<br />
Ausgabe B (mit gew. UnfaÜYerstch.) vierteljährlich Fr. 7.*O<br />
Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Pr. 7.50<br />
Automobil und Hygiene *><br />
Es gab eine Zeit — sie liegt noch nicht gar<br />
So weit zurück — da der Mediziner sich in<br />
Anbetracht der sprunghaften Entwicklung des<br />
\utomObMwesens schwere Sorgen um dessen<br />
lachteiligen Einfluss auf den menschlichen<br />
Organismus machte. Pessimisten unter ihnen<br />
jingen so weit, eine sukzessive Verkümmerung<br />
von Füssen und Beinen als Folge einer<br />
immer schwächeren Beanspruchung vorauszusagen.<br />
Rund 30 Jahre sind verilossen, seitdem<br />
las Automobil seinen General-Vormarsch im<br />
wirtschaftlichen und sozialen Leben angetreten<br />
hat. Die während dieser Zeit gesammelten<br />
Erfahrungen erlauben, die meisten damit<br />
zusammenhängenden Probleme hygienischer<br />
\rt als gelöst zu betrachten.<br />
In erster Linie sei darauf hingewiesen, dass<br />
ias Durchschnittsalter des Menschen seit der<br />
Jahrhundertwende ganz bedeutend zugenommen<br />
hat. Stand es damals zirka bei 52 Jahren,<br />
so sind es heute deren 63 in der Schweiz-<br />
Dieses hervorragende Resultat verdanken<br />
ivir verschiedenen Faktoren, z. B. dem Fortschritt,<br />
den die Medizin seither ganz allgemein<br />
gemacht hat und durch welchen sie<br />
aeute in der Lage ist, den Ausbruch von Epidemien<br />
fast immer im Keime zu ersticken,<br />
ferner die Fortschritte in der Säuglingspflege,<br />
welche eine bedeutende Verminderung der<br />
Säuglingssterblichkeit nach sich zog, dann<br />
der Aufklärungsarbeit der Versicherungsgesellschaften,<br />
um dem Menschen zu zeigen,<br />
wie er sich seine Gesundheit erhalten kann<br />
usw. Auf jeden Fall hat der Automobilismus<br />
diesem erfreulichen Fortschritt keinerlei<br />
Einhalt geboten; wir sind eher der Auffassung,<br />
dass er dazu sehr vieles beigetragen<br />
hat. Wohl widmen denn auch die <strong>Zeitung</strong>en<br />
den Verkehrsunfällen, den Statistiken über<br />
die Opfer der Strasse, spaltenlange Artikel,<br />
dagegen scheinen sie keine Ahnung davon<br />
zu haben, dass das schnelle Automobil<br />
jährlich Tausende von menschlichen Leben<br />
rettet. Ermöglicht es nicht jedem Mediziner,<br />
in dringenden Fällen bedeutend<br />
schneller einzugreifen, als dies vorher möglich<br />
war? Man darf ruhig annehmen, dass<br />
jeder Arzt aJlein dank dem Automobil in der<br />
Lage ist, jährlich 4—5 oder oft noch mehr<br />
Kranke oder Verunfallte dem sicheren Tode<br />
zu entreissen. Man denke nur an gefährliche,<br />
innere Blutungen, an Blinddarm-Entzündungen,<br />
Diphtherien, Magenperforationen - alles<br />
Fälle, die unweigerlich den Tod nach sich<br />
ziehen, wenn die notwendigen Vorkehrungen<br />
nicht unverzüglich getroffen werden können.<br />
Allein in der Schweiz gibt es rund 2000<br />
Aerzte, die einen Wagen benützen, was nichts<br />
) Weitere Artikel siehe Hygiene-Beilage Seite<br />
17—28.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Stürzende Zeit...<br />
Von Dr. Rene Guillermin.<br />
Erscheint Jeden Dienstag und:Ereitas<br />
Wöchentliche Beilage .,Autler.Felerabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 - Postcheck III 414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
anderes heisst, als dass das Automobil jährlich<br />
8—10,000 Menschen vor dem sonst sicheren<br />
Tod rettet.,Auch den Krankenwagen und<br />
Feuerspritzen verdanken manche Menschen<br />
ihr Leben, weil diese zur rechten Zeit zu<br />
Hilfe gezogen werden können.<br />
Was nun die Verkümmerung unserer Gehwerkzeuge<br />
anbetrifft, kann davon heute keine<br />
Rede mehr sein. War das Automobil früher<br />
ein Luxusgegenstand und dessen Besitz das<br />
Vorrecht der begüterten Klasse, so ist es inzwischen<br />
zu einem wirklich demokratischen<br />
Fahrzeug geworden. Zahllosen Menschen, die<br />
in der Stadt zu arbeiten gezwungen sind, ermöglicht<br />
es auf dem Lande zu leben; ein Faktor,<br />
der vom Gesichtspunkt der allgemeinen<br />
Hygiene betrachtet, nicht gering eingeschätzt<br />
werden darf, weil er eine Entlastung der grossen<br />
Zentren herbeiführt, die sonst zu den<br />
schlimmsten Herden ansteckender Krankheiten<br />
würden. Für weitaus den grössten Teil<br />
der Automobilbesitzer ist das Fahrzeug nicht<br />
ein Sports-, sondern ein Erwerbsobjekt. —<br />
Wer einmal darauf achtet, wie viele Automobile<br />
in der Nähe'der Strandbäder, Tennisclubs,<br />
Golf-Terrains, Turnhallen und Ski--<br />
felder stationiert werden, weiss auch, dass<br />
der gesundheitsfördernde' Sport keineswegs<br />
vernachlässigt wird.<br />
Die Zahl jener Leute, deren hauptsächlichstes<br />
Vergnügen in endlosen Reisen und im<br />
Herunterrasseln einer möglichst grossen Anzahl<br />
Kilometer liegt, ist zu einem Minimum<br />
zusammengeschrumpft. Wenn auch Neulinge<br />
oder ganz junge Leute gerne mit ihren Fahrtempi<br />
Eindruck zu machen versuchen, so darf<br />
doch auch gesagt sein, dass diese Geistesverfassung<br />
meist von sehr kurzer Dauer ist.<br />
Die Angestellten, Reisenden, Kaufleute, freien<br />
Berufe und alle diejenigen, deren Lebensweise<br />
ausgesprochen sitzend ist, benötigen doppelt<br />
eine körperliche Betätigung während ihren<br />
Erholungsstunden. Das Auto ist ihnen dabei<br />
ein wertvolles Hilfsmittel, vorausgesetzt, dass<br />
sie sich dessen richtig zu bedienen wissen.<br />
Allerdings werden sie dabei allzulange Fahrten<br />
vermeiden und eher den Fuss eines Berges<br />
oder das Ufer eines Sees zum Ziel aus*<br />
wählen, wo sie unter Zurücklassung ihres<br />
«Schnellfüssers» sich dem Bergsteigen, dem<br />
Rudern, dem Schwimmen oder irgend einer<br />
anderen Sportart widmen können.<br />
Die Pessimisten befürchten ebenfalls eine<br />
Zunahme der Fettleibigkeit. Es ist schwierig,<br />
genaue Statistiken über das Gewicht verschiedenaltriger<br />
Leute aufzustellen; wir haben<br />
aber den bestimmten Eindruck, dass die<br />
«Doppelzentrigen» heute weniger zahlreich<br />
sind als früher. Man pflegt die Linie schon<br />
der Mode zuliebe.<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
Was ist Geschwindigkeit? Die Welt, einst<br />
riesengross, schrumpft im Sturmtakt des Motors<br />
zu einem kleinen Ball zusammen. Entifernungen<br />
schwinden, Kontinente rücken<br />
enger und enger aufeinander, — Geschwindigkeit<br />
— einst nur eine trockene Formel aus<br />
Gymnasialzeiten, ist heute der Sturmtakt des<br />
Lebens.<br />
Man steht auf der Strasse. Man geht von<br />
einem Baum zum anderen. Das Herz macht<br />
dreissig Schläge. Plötzlich zeigt sich ein<br />
Punkt weit am Ende der Strasse. Der Punkt<br />
wächst, brausend frisst er die Strasse, riesengross<br />
schlägt er an dir vorbei und — ist wieder<br />
Punkt am andern Ende. Und das Herz<br />
jenes Menschen, der an dir auf der Maschine<br />
spukhaft -vorbeigehuscht ist, tat auch dreissig<br />
Schläge. Aber zwischen dem ersten und<br />
dreissigsten Schlag lag ein hundertfach längerer<br />
Weg als der, den du früher von einem<br />
Baum zum anderen abgeschritten.<br />
Helle Vormittagssonne liegt freundlich<br />
auf dein Asphalt der Rennbahn. Die wuchtig<br />
überhöhten Kurven werfen Schatten auf die<br />
breite Bahn des Autodroms, die Arena der<br />
Automobile. Der Herr neben mir — ein bekannter<br />
Rennfahrer — macht liebenswürdige<br />
Gesten zu dem nebenstehenden Auto, das<br />
sich wie ein sprungbereites Tier duckt. Ich<br />
steige ein. Der Fahrer zeigt den hageren<br />
Sporttyp. Sehr ruhig, gemütlich setzt er sich<br />
eine gewöhnliche Hornbrille auf. Jetzt sitze<br />
ich. neben ihm. Heraus kann ich nicht mehr.<br />
Wir fahren auch schon. Einen Blick auf den<br />
Geschwindigkeitsmesser — sechzig Stundenkilometer<br />
zeigt er, kaum dass ich richtig<br />
sitze. Der Wagen läuft die erhöhte Kurve<br />
hinan, ein kleines Stück nur im Vergleich zu<br />
dem Mauerkonvex, der bis nahezu 90 Qrad<br />
ansteigt. Mehr Gas. Die Schnelligkeit wächst<br />
unheimlich. Das Knattern macht taub. Leicht<br />
Autostrassenprojekt durch<br />
den Simplon.<br />
Die rapide Entwicklung des motorisierten<br />
Strassenverkehrs stellte die moderne Verkehrswirtschaft<br />
innert wenigen Jahren vor<br />
vollkommen neue Aufgaben. Mit der Einführung<br />
des Explosionsmotors wurde nicht nur<br />
der Land-, sondern in ebenso umwälzendem<br />
Sinne auch der Seeverkehr auf eine neue Basis<br />
gebracht,, während der Luftverkehr sich<br />
direkt aus der neuzeitlichen Antriebsform<br />
entwickelte. Als vor rund 100 Jahren die<br />
Eisenbahn ihren Siegeszug antrat, hatte der<br />
Dampf mit ebenso grossen Hindernissen zu<br />
kämpfen, wie dies heute für das Oel und seine<br />
Derivate zutrifft. Parallel mit dem Ausbau<br />
der Schienenwege ging eine technische Entwicklung<br />
von gewaltiger Grosse, und zwar<br />
nicht nur auf dem Gebiete des Maschinenbaues,<br />
sondern viel weittragender noch sind<br />
die Leistungen, welche die Verlegung des<br />
Schienenkörpers umfassen. Blickt man auf<br />
die Entwicklung des Eisenbahnwesens zurück,<br />
so ist neben der Forscherarbeit auf dem<br />
Gebiete des Lokomotiven- und Waggonbaues<br />
auch an die grossen Taten der Signal- und<br />
Sicherheitseinrichtungen zu erinnern, an Chemiker<br />
und Forstleute, die aus dem Baumstamme<br />
die haltbare, jedem Witterungseinfluss<br />
widerstehende Holzschweüe schufen, an<br />
Steinarbeiter, die die Schotterung des Trassees<br />
zu einer eigenen Wissenschaft entwickelten,<br />
an Beleuchtungstechniker, an Fachleute<br />
des-JBrems- und Kupplungswesens und nicht<br />
zuletzt an\die grosse Armee der Eisenbahnarbeiter,<br />
Tunnel- und Brückenbauer. Gigantisch<br />
sind die Zahlen, welche in der Schienenstrasse<br />
verkörpert sind. Im Verlaufe von 100<br />
Jahren wurden in Europa 420 000 km solcher<br />
eisernen Strassen erstellt, Asien hat es auf<br />
135 000 km gebracht, Afrika auf 70 000 und<br />
Australien auf 50 000 km. Mit 600 000 km steht<br />
Amerika an der Spitze aller Kontinente. Dieser<br />
gewaltigen Arbeit ist es in erster Linie<br />
zu verdanken, dass das 19. Jahrhundert in<br />
starkem Masse von der Not der Arbeitslosigkeit<br />
verschont blieb. Ist es deshalb zu verwundern,<br />
wenn heute wieder die gleichen Hoffnungen<br />
in den motorisierten Weltverkehr gesetzt<br />
werden? Schon vor dem Weltkrieg, namentlich<br />
seit dem zweiten Dezennium dieses<br />
Jahrhunderts wurde die Monopolstellung der<br />
schwarzen Diamanten und der weissen Kohle<br />
vom expansiven Rohöl immer stärker unterhöhlt.<br />
Die gleichen Wirtschaftsfaktoren, die<br />
seinerzeit der Eisenbahn gegenüber dem ge-<br />
1 bräuchlichen Transportsystem auf der Strasse<br />
zum Durchbruch verhalfen, stehen heute erneut<br />
zur Diskussion, und diese nämlichen<br />
Voraussetzungen stempelten das Motorfahrzeug<br />
zum Monopolbrecher.<br />
Der Aufstieg dieses noch zu Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts belächelten Verkehrsmittels war<br />
einzigartig und würde noch einen ganz andern<br />
Umfang angenommen haben, wenn ihm nicht<br />
in allen Ländern, zum Schütze der in den<br />
Eisenbahnen investierten Kapitalien, sehr<br />
rhythmisch pendelt der Wagen, ein wenig<br />
links und rechts.<br />
Der neben mir am Volant ist nicht gespannt,<br />
vorgeneigt wie ein Raubtier. Er lehnt<br />
ruhig im Sitz vor sich das Riesenlenkrad, das<br />
er in den Kurven kaum merklich dreht. Geschwindigkeitsmesser<br />
hundertdreissig. Wir<br />
kommen in den Kurven ziemlich hoch hinauf.<br />
Eine wahnsinnige Lust, schneller zu fahren<br />
und immer schneller, befällt mich. 160 — 170<br />
— 175 ...<br />
Da stockt der Zeiger, kriecht nur langsam<br />
höher. Millimeter für Millimeter erobert er<br />
sich Platz, kämpft um jeden Strich.<br />
Mehr Gas! Rascher! Rascher! In den Kurven<br />
liegen wir in der Mitte der Ueberhöhung,<br />
verzerrt ist die Perspektive. Der Motor brüllt<br />
wie tausend Wasserkräfte. Der Mann neben<br />
mir sitzt ruhig. Die Luft sticht. 190 Kilometer!<br />
Was ist geschehen? Wir stehen, ja wahrhaftig,<br />
wir stehen! Auch der Motor schreit<br />
nicht mehr. Wir stehen. Aber Raum bricht<br />
über uns zusammen. Wie zugeworfene Bälle<br />
fliegen Bäume, Häuser, Himmel und Wolken<br />
INSERTIONS-PREIS:<br />
Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />
Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Wir berichten heute<br />
über:<br />
Grosser Preis der Schweiz.<br />
Strukturwandliingen im<br />
Verkehr.<br />
Der Sternmotor-Rennwagen<br />
von Graf Trossi.<br />
Der Miller-Ford-Rennwagen.<br />
Eigenarten des Segelfluges im<br />
Hochgebirge.<br />
Benzinzollerhöhung, Alpenstrasseninitiative<br />
u. Arbeitsbeschaffung.<br />
Bilder: Seite 8.<br />
Hygiene-Beilage: Seite 17—28.<br />
drückende Einschränkungen auferlegt worden<br />
wären. Ueberall hat man die Macht des Automobils<br />
gehörig unterschätzt. Namentlich ist<br />
man viel zu spät an die Frage herangetreten,<br />
wie sich die bestehenden Eisenbahnanlagen<br />
eventuell dem neuzeitlichen Verkehr anpassen<br />
liessen. Heute, nachdem es zu spät ist, versucht<br />
man, wo noch tunlich, das Steuer herumzuwerfen.<br />
In diesem Kampf um die Vormachtstellung<br />
im Verkehrswesen haben sich<br />
die Eisenbahnen wie die industriellen Monopolisten<br />
benommen, die, gestützt auf ihre<br />
Macht, die zukünftige Entwicklung nach ihren<br />
Wünschen formen zu können glaubten. Am<br />
schärfsten wird dieser Kampf zwischen<br />
Schiene und Strasse wohl in unserem Lande<br />
ausgetragen. Während in den übrigen Staaten<br />
die grossen Richtlinien der Verkehrsteilung<br />
gegeben sind, stehen wir noch restlos am Anfang<br />
der neuen Lösung, und hieraus erwachsen<br />
der ganzen Volkswirtschaft täglich Millionenverluste.<br />
Instinktiv nehmen sich jedoch immer weitere<br />
Kreise des Problems an, zeigt doch die<br />
Verkehrsentwicklung in den Nachbarstaaten<br />
zur Genüge, dass wir uns auf dem besten<br />
Wege befinden, den Anschluss an den modernen<br />
Weltverkehr zu verpassen. Neben dem<br />
Postulat des Ausbaues unserer Alpenstrassen<br />
und ihrer Zufahrswege tauchen immer wieder<br />
Projekte auf, die das Alpengebiet in grosszügiger<br />
Weise erschliessen wollen, sei es mit<br />
Hilfe von neuen Strassen- oder Tunnelanlagen,<br />
sei es durch Umbau bestehender Eisenbahntrassees<br />
und Eisenbahntunnels für den<br />
motorisierten Strassenverkehr. Einen neuen<br />
Impuls haben die letzteren Bestrebungen<br />
durch die zur Diskussion gestellten Projekte<br />
eines Mont Blanc-Durchstiches erhalten, welcher<br />
unser Land von der grossen West-Ostverbindung<br />
London-Paris-Mailand-Konstantinopel-Indien<br />
ausschliessen würde. Aber auch<br />
die grosszügigen Ausbauarbeiten des französischen,<br />
italienischen und österreichischen<br />
Bergstrassennetzes, vor allem die kürzliche<br />
Eröffnung der Grossglocknerstrasse, haben<br />
da und dort gezeigt, dass ein längeres Festhalten<br />
an der ins Kraut geschossenen Kirch-<br />
auf uns zu. Wir sind ein beständiger Punkt<br />
in einem wirbelnden Chaos geworden. Die<br />
Zeit stürzt. Es gibt ja keine Zeit. So sicher<br />
stehen wir, und die Dinge kreisen um uns.<br />
200 der Geschwindigkeitsmesser. Das<br />
bringt mich zur Besinnung. Wir müssen doch<br />
fahren! Nun kleben wir ganz oben an der<br />
Ueberhöhung. 220! Einen Augenblick weilt der-<br />
Zeiger. Dann sinkt er langsam, sorglich. Und<br />
auf einmal fahren wir wieder. Rasend schnell.<br />
Warum-wieder schneller? Nein, nicht schneller.<br />
Aber das Empfinden für Schnelligkeit<br />
haben meine Nerven wiederbekommen.<br />
Viele Runden noch ist der Wagen im<br />
Schwung. Und plötzlich stehen wir. Sonderbar<br />
— stehen auf zwei Füssen neben einem<br />
dampfenden Auto. Zeit ist wieder da —<br />
Raum ist da — Gott, wie weit ist es doch bis<br />
zur Kurve dort! Ich versuche, ein paar<br />
Schritte zu machen. Es geht.<br />
Fortsetzung des laufenden Feuilletons: «Die Versuchung<br />
des Joos Utenhoven» siehe Seite 2.
turmpolitik auf strassenbautechnischem Gebiete<br />
unserem Lande enorme Verluste bringen<br />
muss.<br />
Vom verkehrspolitischen Standpunkt aus<br />
dürfte das westschweizerische Strassenprojekt<br />
durch den Simplon zur Zeit Von aktuellster<br />
-Bedeutung sein, lassen doch sowohl<br />
Franzosen wie Italiener nichts unversucht, um<br />
den geplanten Mont Blanc-Durchstich so<br />
rasch als möglich auszuführen. Dabei darf<br />
nicht vergessen werden, dass diese im letzten<br />
Völkerringen Schulter an Schulter kämpfenden<br />
Nachbarn ihr Heu trotzdem nicht immer<br />
auf der nämlichen aussenpolitischen Bühne<br />
Hegen haben.-Darüber hinaus legen die starken<br />
Grenzbefestigungen vom Mont Blanc bis<br />
zum Mittelmeer, sowohl auf italienischer wie<br />
französischer Seite, sprechendes Zeugnis dafür<br />
ab, dass auf beiden Seiten für alle Eventualitäten<br />
.vorgesorgt ist. Beide Länder haben<br />
wahrscheinlich ein weit stärkeres militärisches<br />
Interesse an einer solchen, auf neutralem<br />
Boden liegenden, während des ganzen<br />
Jahres befahrbaren Automobilstrasse, als an<br />
einer direkt in ihr eigenes Territorium führenden,<br />
den motorisierten Truppenkörpern<br />
offenstehenden Einfallinie. Schon aus diesen<br />
rein militärischen Ueberlegungen heraus verdient<br />
der Vorschlag des Umbaues eines der<br />
beiden Simplontunnels, der bekanntlich pro<br />
Fahrrichtung einen Stollen zur Verfügung hat,<br />
näher gewürdigt zu werden, um so mehr, als<br />
es sich hier nicht uni eine Neuanlage, sondern<br />
um einen mit bescheidenen finanziellen Mitteln<br />
auszuführenden Umbau handelt.<br />
Vor kurzem sind die beiden Genfer Ingenieure<br />
Perrin und Tuscher mit einem Projekt<br />
an die Oeffentlichkeit getreten, welchem der<br />
Ausbau des einen der beiden Simplonstollen<br />
für eine Automobilstrasse zugrunde liegt. Der<br />
Eisenbahnverkehr müsste sich alsdann wieder<br />
auf die von 1906 bis 1922 zur Verfügung<br />
gestandene einspurige Linie beschränken, was<br />
allerdings von den Bundesbahnen kaum akzeptiert<br />
werden dürfte, hingegen im Hinblick<br />
auf das schrumpfende Verkehrsvolumen wohl<br />
gefordert werden dürfte. Die Verfasser sehen<br />
zudem vor, das bestehende Geleise in dem<br />
für die Autostrasse umzubauenden Stollen<br />
nur in Beton oder Makadam einzubauen, ähnlich<br />
wie die Strassenbahngeleise im städtischen<br />
Verkehr. Die nötigen Arbeiten, um den<br />
Tunnel in eine Autostrasse umzuwandeln, bestünden<br />
demnach in der Legung einer Fahrbahn<br />
zwischen und neben dem bestehenden<br />
Geleise, dem Bau eines Ausweichbahnhofs in<br />
der Mitte des dem Eisenbahnverkehr zur<br />
Verfügung stehenden Stollens, in der Erstellung<br />
der beiden Zufahrtsstrassen zu der nördlichen<br />
und südlichen Tunnelmündung, sowie<br />
im Bau einer Beleuchtungs- und Ventilationsanlage.<br />
Selbstverständlich würde auf dieser<br />
Grundlage nur der Verkehr in einer Richtung<br />
möglich sein, doch haben die Berechnungen<br />
ergeben, dass unter Zugrundelegung einer<br />
durchschnittlichen Stundengeschwindigkeit<br />
von 60 km pro Stunde in jeder Richtung je<br />
20 Wagen durchgelassen werden könnten.<br />
Bei 20stündigem Betrieb würde das einer täglichen<br />
Transitkapazität von 800 Wagen entsprechen.<br />
Die Projektverfasser haben ihren<br />
Berechnungen eine jährliche Wagenzahl von<br />
200 000 oder eine tägliche von rund 550 zugrunde<br />
gelegt, eine Ziffer, die, am französischitalienischen<br />
Grenzverkehr gemessen, kaum zu<br />
hoch gegriffen scheint, wurde doch für die Rentabilitätsberechnung<br />
des Mont Blanc-Tunnels<br />
eine Jahresfrequenz von 300 000 Wagen angenommen,<br />
während Ventimiglia, den einzigen<br />
Punkt in der gesamten Westalpenkette,<br />
der für den Automobilverkehr das ganze Jahr<br />
hindurch geöffnet ist, jährlich 600 000 Motorfahrzeuge<br />
passieren. In diesem Zusammenhang<br />
dürften auch die bisherigen Verkehrserfolge<br />
des Merseytunnels zwischen Liverpool<br />
und Birkenhead von Interesse sein. Vor der<br />
Eröffnung, dieser Strecke rechnete man für<br />
das erste Jahr mit einem Verkehr von<br />
1 350 000 Fahrzeugen und einer Einnahme von<br />
135 000 Pfund. Bis Ende Juni <strong>1935</strong> passierten<br />
hingegen nicht weniger als 2 825 777 Automobile<br />
mit 3388 411 Passagieren den Tunnel,<br />
woraus an Tunnel gebühren im gesamten<br />
234 809 Pfund vereinnahmt wurden. Die tatsächlichen<br />
Verkehrsziffern des Strassentunnels<br />
zwischen Liverpool und Birkenhead zeigen<br />
also eine Verdoppelung des amtlichen<br />
Voranschlages, wobei allerdings die Lage dieser<br />
Strecke in einem dichtbevölkerten Gebiet<br />
mitberücksichtigt werden muss.<br />
Bei einer Durchfahrtsgebühr von 10 Fr.<br />
für den Simplontunnel (Mont Blanc 5 Fr.)<br />
würde sich eine Bruttoeinnahme von 2 Mill.<br />
Franken ergeben, wozu folgende Rentabilitätsberechnung<br />
aufgestellt wird:<br />
Baukosten des Tunnels 37,7 Mill. Fr.<br />
Neuinvestierungen 3 .» »<br />
Bei einer 3prozentigen Verzinsung des<br />
alten Kapitals ergibt sich für die Neuinvestierung<br />
abzüglich der auf 500000 Fr. veranschlagten<br />
Verwaltungskosten ein Reingewinn<br />
von 369 000 Fr., was einem Zinsfuss von 12,3<br />
Prozent entspricht. Die Neuinvestationen verteilen<br />
sich auf folgende Posten:<br />
Umbau des Stollens zu einer Autostrasse<br />
Ausweich-Bahnhof im Eisenbahnetollen<br />
Verbindungsstrassen zu den Tunnelmiindungen<br />
Beleuchtungs- und Ventilationsanlage<br />
Unvorhergesehenes<br />
Die Versuchung<br />
des Joos Utenhoven. die da unten schlief, geliebt—.<br />
Von Karl Rosner.<br />
(20. Fortsetzung.)<br />
Und Tag für Tag, wenn er vor ihrem Hügel<br />
stand, suchte er sie zur Zwiesprache über<br />
all das bittere Erleben. Suchte ihr nah zu<br />
sein — soweit ein Mensch, der noch beengt,<br />
durchpulst von allen Sinnlichkeiten, allen<br />
Leidenschaften, auf dieser Erde steht, mit<br />
einem sich zusammenfinden kann, der alle<br />
Schwere überwunden hat —<br />
Und fand sie nicht,<br />
Nicht ihr Gesicht — und nicht die Stimme<br />
•— nichts —<br />
Einmal, da er an ihren Hügel kam, lag an<br />
dem Fussende ein Strauss von weissem Flieder<br />
—<br />
Ja — weissen Flieder hatte sie doch auch<br />
so sehr geliebt, hatte ihm noch in ihren letzten<br />
Tagen die grosse Vase auf dem Schreibtische<br />
damit gefüllt.<br />
Den Gärtner fragte er.<br />
Ein kleiner, arg verwachsener Herr war<br />
ganz frühmorgens schon am Grab gewesen<br />
und hatte diesen Strausss hingelegt.<br />
Simon Marane —<br />
Den armseligen Doktor sah er vor sich, so<br />
wie er da vor wenigen Tagen an diesem<br />
Spätnachmittag in dem Russenrestaurant gesessen<br />
hat: verkauert und zerdrückt, die unruhvollen<br />
flachen Finger an dem kleinen<br />
Glase —. Und auf der sonst so gelben Stirne,<br />
auf den schmalen Backen das dünne hinflackernde<br />
Rot — : auch der hatte die Tote,<br />
800.000 Fr.<br />
•"<br />
An diesem Tage war es, dass Joos Utenhoven,<br />
als er in der Bellevuestrasse vor^<br />
sprach, zum ersten Male wieder bei Marane<br />
vor seiner Arbeitsecke im Gespräch verweilte.<br />
Die dürftige Hand hielt er, und hielt mit seinem<br />
Blick der schwermütigen dunklen Augen:<br />
«Sie haben ihr die Blumen hinausgebracht<br />
— ich danke Ihnen.» Sprach dann von<br />
diesen Rosen, die noch kommen sollten, und<br />
von der Erde, die noch nicht in Ruhe war und<br />
sich erst wieder setzen müsste. Fühlte sich,<br />
während er so redete, dem anderen nah,<br />
empfand ein mattes Staunen über diese Nähe<br />
und wusste sich doch nicht zu deuten, wieso,<br />
woher sie kam —<br />
* Durch den Ausstellungssaal schritt er dann<br />
weiter in sein Büro.<br />
Briefe? — Er Hess die Blätter durch die<br />
Finger gleiten.<br />
Von Herrn Köpke noch immer keine Nachricht<br />
— auch hier so wenig wie in der Wohnung.<br />
Aber das war ja wohl ein gutes Zeichen<br />
dafür, dass alles seinen Weg ging, sich erfüllte.<br />
Schliesslich, was hatte ihm der Kommissar<br />
auch noch zu sagen? Was zu besprechen war,<br />
das war besprochen.<br />
Arbeiten? — Nein — es litt ihn nicht.'<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — K° 68<br />
1.000.000 Fr.<br />
400.000 Fr.<br />
500.000 Fr.<br />
300.000 Fr.<br />
Zusammen 3.000.000 Fr.<br />
Bei der Projektierung gingen die beiden<br />
Initianten von der Ueberlegung aus, dass<br />
sich eine internationale Strassenverbindung<br />
durch den Alpenkamm auf möglichst geringer<br />
Höhe zu halten habe. Da Brig nur 684 m<br />
ü.M. Hegt, würde die Autobahn durch den<br />
Simplon selbst den 1316 m hohen in den Seealpen<br />
gelegenen Tendatunnel beträchtlich unterschreiten;<br />
zudem müsste in der grossen<br />
Nord-Südverbindung an keiner Stelle eine<br />
über 800 m liegende Höhe bewältigt werden.<br />
Im Gegensatz zum Mont-Blanc-Projekt, das<br />
die Tunnelanlage in einer Höhe von 1200 m<br />
ü. M. vorsieht, hätte also die Simplontunnelstrasse<br />
schon hinsichtlich der leichten Offenhaltung<br />
in schneereichen Wintermonaten<br />
grosse Vorzüge für sich. Zudem könnte für<br />
den Umbau des einen der beiden Simplonstollen<br />
mit einer Bauzeit von nur einem<br />
Jahr gerechnet werden, wogegen für den<br />
Mont-Blanc-Durchstich eine solche von 4 bis<br />
Jahren notwendig sein wird. Was die Frage<br />
der Zufahrtstrassen anbetrifft, so haben diejenigen<br />
von der West- und Zentralschweiz<br />
durchs Rhonetal den Vorteil grösster Leistungsfähigkeit<br />
für sich, während diejenigen<br />
zum Mont-Blanc-Tunnel sowohl im Arvewie<br />
im Aostatal neu erstellt werden müssten.<br />
Ohne das Projekt der beiden Genfer Ingenieure<br />
einer nähern Prüfung unterziehen zu<br />
wollen, verdient dieser einmal zur Diskussion<br />
gestellte Gedanke, vor allem unter dem Gesichtspunkt<br />
der Erhaltung der verkehrspolitischen<br />
Bedeutung unseres Landes im internationalen<br />
Durchgangsverkehr, eingehend<br />
gewürdigt zu werden. Zweifellos wird man<br />
nach bekannter Methode den Simplonstrassentunnel<br />
als Hirngespinst abkanzeln, denn<br />
für die grossen, unserem Lande erwachsenen<br />
Schäden aus der rückständigen, mittelalterlichen<br />
Verkehrseinstellung hoher und höchster<br />
Kreise trägt doch niemand die Verantwortung.<br />
Solange unsere «massgebenden<br />
Verkehrspolitiker » nur in lokalen oder kantonalen<br />
Grenzen zu denken vermögen und<br />
sich zu keiner eidgenössischen, geschweige<br />
denn internationalen Betrachtungsweise aufschwingen<br />
können, wird ausländische Initiative<br />
die schweizerische Rückständigkeit auf<br />
dem Gebiete des Alpenstrassenbaues jährlich<br />
um einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung<br />
überflügeln.<br />
Wy.<br />
AUTOMOBIL UND HYGIENE<br />
Fortsetzung von Seite 1.<br />
Auch lassen Strandadleben und Sport,<br />
beides in leichter Bekleidung betrieben,<br />
ein allzugrosses Gewicht als unerwünscht<br />
erscheinen, und hygienische Rücksichten<br />
Besorgen den Rest. Man isst viel weniger<br />
als früher und man hat recht. In vielen<br />
Familien bedeutet der Wagen eine etwas<br />
starke Belastung des Budgets und wird dadurch<br />
kompensiert, dass die Nahrung einfacher<br />
gehalten wird, was nicht nur dem<br />
Geldbeutel, sondern auch der Gesundheit zugute<br />
kommt.<br />
Andererseits weiss der gewissenhafte Automobilist<br />
zur Genüge, welche Verantwortung<br />
er mit der Führung eines schnellen Fahrzeuges<br />
übernimmt und dass allzu ausgiebige<br />
Mahlzeiten die Sicherheit im Lenken unbedingt<br />
beeinträchtigen. Wer ein ausgedehntes<br />
Bankett hinter sich hat, ist beim Fahren nicht<br />
mehr im vollen Besitz seiner Mittel, selbst<br />
wenn er seinen Durst alkoholfrei gelöscht<br />
hat; seine Reflexe sind langsamer und ungenauer.<br />
Man kann nicht genug davor warnen,<br />
den Magen auf einer Fahrt zu überlasten;<br />
viel besser ist es, die Zahl der Mahlzeiten zu<br />
erhöhen und den Umfang jeder einzelnen<br />
entsprechend einzuschränken. — Der Einfluss<br />
des Alkohols ist so manches Mal erläutert<br />
worden, dass dieser Punkt eigentlich nicht<br />
mehr erwähnt zu werden brauchte; er ist<br />
aber von so grosser Bedeutung und die Vergehen<br />
dagegen sind so vielfältig, dass wir<br />
auch hier wieder darauf zurückkommen müssen.<br />
Der Alkohol ist der schlimmste Feind<br />
des Fahrers. Für viele bedeutet ein Glas<br />
Wein oder ein Bier schon eine gewisse<br />
Lockerung der Fahrdisziplin, Jeder Alkoholgenuss,<br />
betreffe dies nun Wein, Bier, oder<br />
alkoholische Liköre, vermindert .die Konzentration<br />
und macht schläfrig. Jeder Führer<br />
sollte sich entweder des Alkoholgenusses<br />
vollständig enthalten oder ihn so dosieren,<br />
dass er in der Lage ist, immer noch «eine<br />
ganze Menge zu ertragen».<br />
Das Automobil hat auf die Lebensgestaltung<br />
der Menschen ohne Zweifel einen vorteilhaften<br />
Einfluss. Schon das sachgemässe<br />
Führen des Wagens ist an- sich eine vorzügliche<br />
Uebung, erfordert sie doch eine immer<br />
wachsame Aufmerksamkeit, schnelle und genaue<br />
geistige Reflexe, eine grosse Sicherheit<br />
der körperlichen Bewegungen, Kaltblütigkeit<br />
und Geistesgegenwart, alles Dinge,<br />
die im täglichen Leben immer wieder nutzbringend<br />
angewendet werden können. — Im<br />
Erwerbsleben wie im Strassenverkehr gibt es<br />
Leute, die Glück und eine angeborene Geschicklichkeit<br />
haben, deren Blick sicher ist<br />
und die die Distanzen In der Breite und in<br />
der Länge richtig abzuwägen vermögen; es<br />
Seltsam, wie er die Arbeit, die Erledigung<br />
der täglich neuen Angelegenheiten in diesen<br />
Tagen völlig in die Hände des Doktors hatte<br />
gleiten lassen. So beinahe belanglos schien<br />
ihm alles das, gemessen an dem anderen, was<br />
wartend in ihm lag. Gerade dass er sich vorbehalten<br />
hatte, die Briefe, die das Fräulein<br />
Erler ihm zur Unterschrift hinlegte, zu unterzeichnen.<br />
Und manchmal dachte er: Wenn es erst<br />
'so weit wäre, dass ich reisen könnte. Ausspannen<br />
müsste ich — richtig mich lösen aus<br />
all den Zusammenhängen. All dieses hier, die<br />
Menschen und die Umwelt, für eine Weile<br />
nicht mehr sehen —<br />
Sizilien — der kleine Doktor hatte vielleicht<br />
recht. Wenn man sich da in San Domenico<br />
ein Zimmer nahm — eine von diesen<br />
kleinen umgebauten ehemaligen Mönchszellen,<br />
die längst des alten Kreuzgangs lagen.<br />
Und wenn man dann des Morgens im frühen<br />
Licht da oben stand in dem gigantischen<br />
Trümmerfeld des riesigen Theaters von Taormina<br />
— zu Füssen blau und silbern leuchtend<br />
das Mare Jonio, und in der Ferne, über<br />
dieser See und ihren Buchten, über dem paradiesisch<br />
milden Land und über drohend<br />
schwarzen Lavabergen, die sich in den Himmel<br />
türmen, die Rauchfahnen des Götterthrones<br />
— des Aetna —.<br />
Einmal, in einer dieser Nächte, in denen<br />
das durchschrittene Erleben sich immer<br />
wieder meldete und mit den Brocken der Erinnerung<br />
den kaum erkämpften Schlaf zerschlug,<br />
fiel es ihm ein, dass bei dem einen der<br />
Besuche'des "Herrn"Köpke aiicli von jenem<br />
gibt andere, Pechvögel, für die die Strasse<br />
voller Fallen zu sein scheint, die in das Hindernis<br />
hereinrennen, statt es zu umgehen<br />
und die bei der ersten auftauchenden Schwierigkeit<br />
sofort den Kopf verlieren. All das<br />
wäre an und für sich noch nicht schlimm,<br />
wenn diese Unglücksvögel es verständen, ihr<br />
Tempo diesen reduzierten Fähigkeiten anzupassen.<br />
Unglücklicherweise kommt es allzuhäufig<br />
vor, dass diese mittelmässigen Fahrer<br />
sich als Meister im Fach betrachten und<br />
glauben, sich alles erlauben zu dürfen, die die<br />
Strassenkreuzutigen «im Schnellzugstempo»<br />
nehmen und die stolz darauf sind, möglichst<br />
viele andere Wagen zu überholen, auch wenn<br />
die Panik oder der Schnitter Tod ihnen auf<br />
dem Fusse folgt. Man darf nie vergessen,<br />
dass nur eine lange Fahrpraxis ermöglicht,<br />
den Wagen fest in den Händen zu halten, um<br />
jedem Hindernis augenblicklich richtig zu begegnen.<br />
Nur geschickte und erfahrene Fahrer<br />
dürfen sich grosse Geschwindigkeiten<br />
und ein immer riskantes Ueberholen anderer<br />
Wagen erlauben und dies auch nur dann,<br />
wenn die Bremsen wirkungsvoll und gut einreguliert<br />
sind.<br />
Das über die Hygiene Gesagte betrifft in<br />
erster Linie denjenigen Fahrer, der nur selten<br />
am Lenkrad sitzt; für den Geschäftsmann,<br />
der einen grossen Teil des Tages im<br />
Wagen verbringt, ist eine zweckentsprechende<br />
Hygiene noch viel wichtiger. Obschön<br />
er immer draüssen ist, ist seine Lebensweise<br />
vornehmlich eine sitzende, weshalb er, um<br />
eine gute Kondition beizubehalten, seine Erholungsstunden<br />
der Körperkultur, der Erstarkung<br />
von Herz, Lungen und Muskeln<br />
widmen sollte. Er vermeide allzureichliche<br />
Mahlzeiten, alkoholische Getränke und erkenne<br />
die Anzeichen nahender Ermüdung.<br />
Eine kleine Fahrtunterbrechung zur rechten<br />
Zeit ist das beste Mittel gegen Unglücksfälle.<br />
Die Fortschritte im Automobilbau, die Verbreiterung<br />
der Strassen, die Signalisierung<br />
haben nach und nach die früher so komplizierte<br />
Arbeit des Fahrens bis zu einem solchen<br />
Grade vereinfacht, dass die Gefahr,<br />
nachlässig und unaufmerksam zu werden,<br />
immer vorhanden ist. Der Lenker soll aber<br />
nicht vergessen, dass die Erhöhung der Geschwindigkeit<br />
eine ständige Gefahrenquelle<br />
bedeutet, die durch die Verbesserung der<br />
Verkehrsverhältnisse nicht aufgewogen wird.<br />
Bei der grossen Geschwindigkeit des modernen<br />
Autos und Lastwagens muss sich der<br />
Fahrer unbedingt in jedem Augenblick vollständig<br />
auf die Umgebung konzentrieren können.<br />
Sein Tempo soll sich nicht nach der Lei?<br />
stungsfähigkeit des Motors, sondern nach der<br />
Zuverlässigkeit des Bremsmechanismus unter<br />
Berücksichtigung des, Zustandes der Strassenoiberfläche,<br />
ihres Gefälles, ihrer Feuchtigkeit<br />
und ihrer Griffestigkeit richten. Mit dem<br />
Tage, wo diese elementaren Tatsachen auch<br />
dem letzten Fahrer voll zum Bewusstsein<br />
gekommen sind, wird die Zahl der Unfälle<br />
sofort und mit Sicherheit ganz bedeutend ab"<br />
nehmen.<br />
Zusammenfassend sei gesagt, dass das<br />
Automobil vieles zur Hebung der Volksgesundheit<br />
beitragen kann und soll. Der verantwortungsbewusste<br />
Fahrer wird sich dank<br />
einer zweckmässigen Ernährungsweise und<br />
einer entsprechenden körperlichen Ausbildung<br />
so in Form zu halten wissen, dass. er<br />
dabei an Sicherheit und Vergnügen immer<br />
das beste herauszuholen versteht. Auch wird<br />
er dem Spruche des alten Weisen Sokrates<br />
gemäss versuchen, «sich selbst kennen zu<br />
lernen».<br />
Revers gesprochen worden war, den er den<br />
Rave damals nach der Wechselfälschung<br />
hatte unterschreiben lassen. Und von den<br />
Pumpbriefen, die der ihm in den Jahren geschrieben<br />
hatte, «möchten wir haben —»,<br />
hatte Herr Köpke gesagt —<br />
Da stand er auf aus seinem Bett und<br />
machte Licht, ging im Schlafanzug und in<br />
Hausschuhen hinüber in sein Arbeitszimmer,<br />
Vor seinem Schreibtisch kramte er dann eine<br />
Stunde lang in alten Briefen und Skripturen,<br />
bis er gefunden hatte, was er suchte. ;'<br />
Er las die weichlich-jämmerlichen Briefe,<br />
las die hart hämmernde Erklärung, sah auf<br />
die Unterschrift, die breit, charakterlos hinfliessend<br />
unter diesen Zeilen stand.<br />
An den Köpke wollte er die Papiere senden.<br />
In einen Umschlag steckte er die Blätter,<br />
sehrieb ein paar Zeilen als Begleitbrief.<br />
Dann, als er dieses Blatt schon falten^?<br />
wollte, las er es noch einmal, verlor sich mit<br />
dem Blick dabei im Fernen —. Fuhr erst empor,<br />
als ihn ein Frösteln überlief.<br />
Den Brief zerriss er, Hess die kleinen Flokken<br />
in den Papierkorb sinken. Den weissen<br />
Umschlag mit den Briefen Raves schlpss er<br />
wieder ein.<br />
Mochte der Kommissar sich melden, wenn<br />
er die Belege haben wollte — sie lagen jetzt<br />
bereit.<br />
Am achten Tage nach der Bestattung war<br />
das, und Joos Utenhoven war eben im Be*<br />
griff, sich an dem einsamen Frühstückstisch<br />
niederzulassen, als draüssen die Klingel anschlug.<br />
Fortsetzung im «Autler-Fderabend» Seite 26
1N° 68 - <strong>1935</strong><br />
Am Vorabend des Grossen Preises der Schweiz<br />
Bern steht im Banne des II. Grossen Preises<br />
der Schweiz, der am kommenden Sonntag<br />
auf der malerisch gelegenen Bremgartenwald-Rundstrecke<br />
zur Austragung gelangt.<br />
Fieberhaft erwarten Tausende und<br />
Abertausende von Sportbegeisterten diesen<br />
im schweizerischen Automobilsport so wichtigen<br />
Tag v dessen Bedeutung weit über unsere<br />
Landesgrenzen hinausreicht. Die gesamte<br />
internationale Presse spricht seit Wochen<br />
von diesem Rennen, das sich ruhig neben<br />
den Grossen Preisen der übrigen Länder<br />
sehen lassen darf, ja, sie sogar in gewisser<br />
Beziehung überflügelt, denn wohl noch in<br />
keinem Treffen dieser Saison war der Ausgang<br />
so ungewiss. In den ersten Rennen des<br />
Jahres war Mercedes-Benz stark überlegen<br />
und wies jeden Angriff energisch ab. Nun<br />
hat aber vor einigen Wochen der Grosse<br />
II.SROSS<br />
BERN 25. AUGUST <strong>1935</strong><br />
Deutsche Preis auf dem Nürburgring eine<br />
Wendung gebracht, indem Alfa Romeo der<br />
Erfolgsserie von Mercedes-Benz ein Ende<br />
setzte. Dann folgte ein Sieg der Auto-Union<br />
»m Acerbo-Pokal, so dass die letzten drei<br />
grossen Rennen (Grosser Preis von Belgien,<br />
Grosser Preis von Deutschland und Coppa<br />
Acerbo) abwechslungsweise von Mercedes-<br />
Benz, Alfa Romeo, bzw. Auto-Union gewonnen<br />
wurden. Die Voraussetzungen sind wahrlich<br />
gut. Obwohl die Scuderia Ferrari nicht<br />
ihre neuen Modelle einsetzt, geht dem Rennen<br />
kaum etwas ab, denn erfahrungsgemäss<br />
versagt eine Neukonstruktion regelmässig in<br />
den ersten Rennen, während aber die bewährten<br />
3,2-Liter-Modelle dieses italienischen<br />
Stalles äusserst zuverlässig sind und bestimmt<br />
die Distanz durchstehen. Denken wir<br />
z.B. an den letztjährigen Grossen Preis von<br />
Frankreich, wo die beiden deutschen Equipen<br />
uiit ihren neuen Maschinen schon nach wenigen<br />
Runden ausfielen; nicht viel besser wird<br />
es voraussichtlich Alfa Romeo gehen, die die<br />
12-Zylinder-Typen am 8. September auf der<br />
Mönza-Bahn erstmals starten lassen wollen.<br />
Somit werden im Grossen Preis der Schweiz<br />
nur erprobte und bewährte Maschinen aufeinandertreffen.<br />
Eine einzige Ausnahme bildet<br />
vielleicht die Maschine von Etancelin<br />
(Maserati), bei der es sich aber nicht um<br />
das neue 4,25 Liter Modell handelt, sondern<br />
um den Typ C 6, der im Verlaufe dieser Saison<br />
aus dem schon bekannten 6-Zylinderwagen<br />
entwickelt worden ist und nun über unabhängige<br />
Federung an allen Rädern verfügt<br />
Die Besetzung.<br />
Die Besetzung des II. Grossen Preises der<br />
Schweiz übertrifft diejenige der ersten Auflage dieser<br />
Veranstaltung um- ein Beträchtliches, und man<br />
darf sogar behaupten, dass sie in dieser Saison bis<br />
dahin einzig dasteht. Gewiss, dieselben Fahrer sind<br />
sich schon in Tripolis, auf der Avus, im Eifel-<br />
Rennen, im Grossen Preis von Frankreich und im<br />
Grossen Preis von Deutschland gegenübergestanden,<br />
doch nie waren alle teilnehmenden Maschinen so<br />
glänzend vorbereitet wie heute. Zu Beginn des Jahres<br />
müssen zunächst die Neuerungen und Verbesserungen,<br />
die während des Winters vorgenommen<br />
wurden, erprobt werden und so erreichen die Maschinen<br />
ihre Höchstform naturgemäss erst auf die<br />
letzten Rennen der Saison hin, zu denen auch der<br />
Grosse Preis der Schweiz gehört.<br />
Für den Grand Prix, der am Sonntag um 13.30<br />
gestartet wird, haben ausser Bugatti alle wichtigen<br />
Rennställe gemeldet: Alfa Romeo, Maserati, Auto-<br />
Union und Mercedes-Benz, die durchwegs ihre besten<br />
Fahrer delegiert haben, und mit 12 Maschinen<br />
das Hauptkontingent stellen. Als offizielle Vertreter<br />
figurieren hier Nuvolari, Chiron und Dreyfus<br />
für die Scuderia Ferrari, Varzi, Stuck und Rosemeyer<br />
für die Auto-Union, Etancelin für die<br />
Scuderia Subalpina und endlich Garacciola, Fagioli,<br />
von Brauchitsch und Lang für Daimler-Benz.<br />
Letzterer ist erst in letzter Stunde eingeschrieben<br />
worden. Von Einzelfahrern sind acht Meldungen<br />
eingegangen, die vier Maserati, drei Alfa Romeo<br />
und einen Bugatti ins Feld bringen. Selbstverständlich<br />
wird sich der Hauptkampf zwischen den<br />
Mannschaften abspielen, wobei, wie schon oben angedeutet,<br />
es eine Unmöglichkeit ist, eine Prognose<br />
zu stellen, denn fast zehn Piloten besitzen alle Voraussetzungen,<br />
um einen Sieg zn landen. Aber gerade<br />
die Ungewissheit des Ausganges des Kampfes<br />
vom Sonntag gibt dem II. Grossen Preis der<br />
Schweiz eine besondere Note und stempelt ihn zu<br />
den interessantesten und spannendsten Läufe dieses<br />
Jahres.<br />
Aber auch die Besetzung des Preises von Bern<br />
ist ganz erstklassig und bildet gerade deswegen<br />
einen besonderen Reiz, weil sich mit vier Ausnahmen<br />
durchwegs Privatfahrer gengenüberstehen und<br />
somit ein jeder sein ganzes Können voll und ganz<br />
entfalten kann, was bei den geschlossenen Teams<br />
nicht immer der Fall ist; kommt es doch vor, dass<br />
sich einer für seinen Stallgenossen opfern muss.<br />
Für uns Schweizer hat das Kleinwagenrennen<br />
schon deshalb vermehrtes Interesse, weil dort zwei<br />
Landsleute, nämlich Ruesch und Kessler, an den<br />
Start gehen und beide ihren schärfsten Rivalen<br />
ebenbürtig sind. Allerdings muss man leider damit<br />
rechnen, dass Ruesch eventuell forfait zu erklären<br />
gezwungen ist, da sein 1500-ccm-Maserati in Nizza<br />
in Brand geriet. Ueber die genaue Auswirkung des<br />
Schadens sind wir nicht unterrichtet, doch hoffen<br />
wir, dass er bis nächsten Sonntag behoben werden<br />
kann und der ausgezeichnete Schweizer Fahrer im<br />
Preis von Bern mit von der Partie sein wird.<br />
Als die gefährlichsten Gegner der Schweizer<br />
mögen wohl die E. R. A.-Fahrer Seaman Mays und<br />
Prinz zu Leiningen gezählt werden. Immerhin ist<br />
auch dieses Rennen vollständig offen und es wäre<br />
ein schwieriges Unterfangen, den Sieger zum voraus<br />
bestimmen zu wollen.<br />
Der am Samstag 16.15 stattfindende Preis vom<br />
Bremgarten ist eine rein nationale Angelegenheit,<br />
die unsern Nachwuchsfahrern die Möglichkeit geben<br />
soll, sich mit Rundstreckenrennen vertraut zu<br />
machen und sich das nötige Rüstzeug anzueignen,<br />
um später auch an internationalen Veranstaltungen<br />
mitzumachen. Dieser Lauf vom Samstag wird vielleicht<br />
von vielen Zuschauern etwas unterschätzt,<br />
aber es werden sich bestimmt auch da schöne und<br />
abwechslungsreiche Kämpfe abwickeln.<br />
Die Maschinen für den Preis vom Bremgarten<br />
sind in Vier Kategorien unterteilt, nämlich in Sportund<br />
Rennwagen von je bis 1500 und über 1500 ccm,<br />
doch werden alle Fahrzeuge zusammen gestartet,<br />
•die eine Strecke von 14 Runden (101,92 km) zu erledigen<br />
haben.<br />
Die ausgesetzten Preise.<br />
1. « Preis von Bremgarten ».<br />
Länge des Rennens: 14 Runden zu 7,2801cm .=<br />
101,920 km.<br />
In jeder Klassengruppe gelangen je zwei Geldpreise<br />
gemäss nachstehendem Preisplan zur Verteilung:<br />
ÄtTraMOBir-REVDB<br />
Bundesrat J. Baumann, Ehrenpräsident des<br />
LT. Grossen Preises deT Schweiz.<br />
I. II.<br />
Rennwagen unter 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />
Rennwagen über 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />
Sportwagen unter 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />
Sportwagen über 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />
Ausserdem werden Je ein Speziaipreis von Fr.<br />
100.— für das absolut schnellste Fahrzeug der<br />
Renn- und Sportwagen-Kategorie ausgesetzt.<br />
2. « Preis von Bern ».<br />
Länge des Rennens: 20 Runden zu 7.280 km =<br />
145,600 km.<br />
1. Preis Fr. 3000.—<br />
2. Preis Fr. 2000.—<br />
3. Preis Fr. 1200.—<br />
4. Preis Fr. 800.—<br />
5. Pre s Fr. 500.—<br />
Bei mehr als 14 Startenden wird der Verteilungsplan<br />
um zwei bis drei weitere Barpreise ergänzt.<br />
3. II. Grosser Preis der Schweiz für Automobile,<br />
Länge des Rennens; 70 Runden zu 7,280 km =<br />
509,600 km.<br />
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2. Preis Fr. 10000.—<br />
3. Preis Fr. 5 000.—<br />
4. Preis Fr. 2 500.—<br />
5. Preis Fr. 1000.—<br />
Die Resultate von 1934:<br />
Grand Prix:<br />
1. Hans Stuck CAtrto-Union) 3.37'51,6" 70 R. 140,350<br />
2. A. Momberger (Auto-U.) 3.37'54,4" 69 R.<br />
3. Rene Dreyfus (Bugatti) 3.38'10,2" 69 R.<br />
i. A. Varzi (Alfa Romeo) 3.39'53,4" 69 R.<br />
5. L. Chiron (Alfa Romeo) 3.40'35,6" 69 R.<br />
Kleinwagenrennen:<br />
1. Rictiard Seaman (M. G.) 50'43,4" 14 R. 120,563<br />
2. Phil. Veyron (Bugatti) 51'05,6" 14 R.<br />
3. E. G. Burggaller (Bugatti) 51'11,4" 14 R.<br />
4. Bruno Sojka (Bugatti) 51'41,0" 14 R.<br />
5. Earl Howe (Delage) 51'53,6" 14 R.<br />
Rundenrekorde:<br />
Grand Prix:<br />
Aug. Momberger (Auto-Union) 2'53,0" 151,494<br />
Kleinwagenrennen:<br />
Conte L. Castelbarco-(Maserati) 3'23,2" 128,976<br />
Die Startlisten zum Grossen Preis der<br />
Schweiz.<br />
Es ist nicht anders za. erwarten, als dass jede<br />
Startliste, die Wochen zum voraus bereinigt werden<br />
muss, letzten Endes noch einige geringe Abänderungen<br />
erfährt, hauptsächlich auch dann, -wenn es<br />
sich, wie in unserem Falle, um ausländische<br />
Nennungen aus neun verschiedenen Ländern handelt.<br />
Bis zum Beginn des Donnerstagtrainings sind<br />
der Rennleitung folgende Aenderungen bekannt<br />
geworden:<br />
Die Zahl der Einschreibungen im nationalen<br />
Rennen reduziert sich auf 27, indem Antoine und<br />
de Graffenried aus triftigen Gründen Forfait erklären<br />
mussten. Kautz startet in der Sportwagenklasse<br />
nicht auf Alfa Romeo, sondern auf einem von der<br />
Fabrik bereitgestellten B. M. W.-Serien-SportmodelL<br />
Im internationalen Kleinwagenrennen, dem<br />
« Preis von Bern >, fällt der Austin-Fahrer Bäumer<br />
aus, der seine Maschine am Grossglockner-Rennen<br />
so stark havarierte, dass sie nicht rechtzeitig instand<br />
gestellt werden kann. Ferner konnte der von<br />
der englischen Renngemeinschaft E. R. A. gemeldete<br />
1100-ccm-Wagen, welcher von Fairfield hätte gefahren<br />
werden sollen, nicht mehr innert nützlicher<br />
Frist verschifft werden. Immerhin ist diese Marke<br />
noch mit vier Fahrzeugen vertreten, so dass dem<br />
Kampf an Spannung nichts abgehen wird.<br />
In der grossen Klasse ist der Forfait von Falchetto<br />
bereits gemeldet worden. Einen mehr als<br />
vollwertigen Ersatz für diesen Ausfall bildet die<br />
von den Mercedes-Benz-Werken eingegangene<br />
Nachmeldung ihres Nachwüchsfahrers. Lang, so<br />
dass die Untertürekheimer-Firma nunmehr mit<br />
vier Maschinen ins Rennen gehen wird. Die Scuderia<br />
Subalpina wird ihrerseits nur mit einer Maschine<br />
antreten, da die andern Wagen in den kürzlich<br />
stattgehabten Rennen in Frankreich und Italien<br />
zu sehr hergenommen wurden und einer gründlichen<br />
Ueberholung bedürfen. Doch wird ihr prominentester<br />
Vertreter Etancelin mit von der Partie<br />
sein, und wenn der Achtzylinder nicht zur Verfügung<br />
stehen soilte. so ist das sehr leistungsfähige<br />
Modell 6 G mit unabhängiger Federung vorn und<br />
hinten rennbereit.<br />
Möglicherweise kann sich noch eine geringe<br />
Verschiebung im internationalen Kleinwagenrennen<br />
ergeben, da verschiedene italienische Konkurrenten<br />
Grenzschwierigkeiten meldeten, die zwar die Einreise<br />
der Maschine und des Fahrers nicht verhinderten,<br />
wohl aber den TTebertritt der mitreisenden<br />
Mechaniker, die aus unbekannten (1) Gründen von<br />
der Grenzpolizei zurückgehalten wurden. Hoffentlich<br />
werden diese Spezialisten noch nachkommen<br />
können, um die ihnen anvertrauten Wagen zu be=treuen,<br />
da sonst ihre Fahrer etwelcher Verlegenheit<br />
gegenüberstünden.<br />
Die massgebendsten Fahrer der Fabriken, wie<br />
auch die aussichtsreichsten Einzelkonkurrenten sind<br />
schon seit Mittwoch in Bern und sehen den bevorstehenden<br />
Ereignissen mit 1 grösster Zuversicht entgegen.<br />
Die Nennlisten.<br />
Preis von Bremgarten:<br />
Sportwagen bis 1500 ccm:<br />
Aichele H., Baden<br />
Becker K., Zürich<br />
Frei A., Herisau<br />
Frick H., Wil (St. Gallen)<br />
«Julon»<br />
Pilloud V.. ChätekSt-Denis<br />
.i<br />
M.G. ohne<br />
Fiat ohne<br />
M.G. mit<br />
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Hujt A., Lausanne<br />
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Amilcar mit .<br />
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Bugatti Spez. ohne<br />
Maserati mit<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Grossbritannien Bugatti<br />
Grossbritannien M.G.<br />
Grossbritannien Delage<br />
Grossbritannien E.R.A.<br />
Grossbritannien M.G.<br />
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Einzelfahrer:<br />
Balestrero R. Italien Maserati<br />
Sommer R. Frankreich Alfa Romeo<br />
Earl Howe Grossbritannien Bugatti<br />
Lewis Brian Grossbritannien Maserati<br />
Fan na G. Italien Maserati<br />
Barbieri N. Italien Alfa Romeo<br />
Rüesch H. Schweiz Maserati<br />
Hartmann L'. Ungarn Maserati<br />
Fabrikfahrer:<br />
Rosemeyer B.<br />
Stuck H.<br />
Varzl A.<br />
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Caracciola R.<br />
Fagioli L.<br />
Lang<br />
Chiron V.<br />
Dreyfus R.<br />
Nuvolari T.<br />
Etancelin Ph.<br />
Preis von Bern:<br />
Italien Maserati<br />
Italien Maserati<br />
Italien Maserati<br />
Niederlande M.G.<br />
Schweiz Maserati<br />
Schweiz Maserati<br />
Slam E.R.A.<br />
Tschechoslowakei Bugatti<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Italien<br />
Italien<br />
Italien<br />
Auto-Union A.-G.<br />
Daimler-Benz A.-G.<br />
Scud. Ferrari S. A.<br />
Scud. Subalpina<br />
GRAND PRIX DE NICE<br />
sur Alfa-Romeo<br />
a la moyenne horaire de<br />
104 km . 241<br />
2emeCHIR0N,s. Alfa-Romeo<br />
3emeDREYFUS,s. Alfa-Romeo<br />
Wie viele Fahrer entsenden die einzelnen<br />
Länder?<br />
Preis von Bern.<br />
England 7 Schweiz 2<br />
Italien 3 Holland 1<br />
Deutschland 2 Sjam<br />
11<br />
Frankreich 2 Tschechoslowakei<br />
Grosser Preis der Schweiz.<br />
Deutschland 7 Frankreich 1<br />
Italien<br />
6 Ungarn 1<br />
England<br />
2 Schweiz 1<br />
Und wie stark sind die verschiedenen<br />
Marken vertreten ?<br />
Preis vom Bremgarten.<br />
Bugatti 8 D. K. W. 2<br />
Alfa Romeo 5 Fiat<br />
21<br />
M.G.<br />
32 Aston-Martia<br />
Amilcar<br />
E.R.<br />
1<br />
Maserati 2 B.M.W. 1<br />
Preis von Bern.<br />
Maserati 5 M.G.<br />
4<br />
E. R. A. 4 Delage 1<br />
Bugatti 4 Derby<br />
i<br />
Grosser Preis der Schweiz.<br />
Maserati 6 Mercedes-Benz 4<br />
Alfa Romeo 5 Auto-Union 3<br />
Bugatti 1<br />
für die Renntage in Bern vom 24. u. 25. August<br />
Trainingstage und -zelten.<br />
Donnerstag den 22. August:<br />
13.30—14.45 Uhr : Nationale Konkurrenten<br />
14.45T-15.45 » Unterbruch<br />
15.45—17.00 » « Grand Prix »-Wagen<br />
17.00—18.00 » Internationale Kleinwagen<br />
Freitag den 23. August:<br />
13.30—14.45 Uhr : Nationale Konkurrenten<br />
14.45—15.45 » Unterbruch<br />
15.45—17.00 » « Grand Prix »-Wagen<br />
17.00—18.00 » Internationale Kleinwagen<br />
Samstag den 24. August:<br />
13.30—14.30 Uhr : « Grand Prix »-Wagen<br />
14.30—15.45 » Internationale Kleinwagen<br />
Kassaöffnung jeweilen 11.30 Uhr.<br />
Sperrung der Rennstrecke: 12 Uhr.<br />
Rennen:<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
10.00 » Wagenabnahme II. Grosser Preis<br />
der Schweiz für Automobile auf<br />
der Zollrampe des Güterbahnhofes<br />
Weyermannshaus.<br />
16.00 » Aufstellen der am «Preis vom<br />
Bremgarten» teilnehmenden Rennund<br />
Sportwagen.<br />
16.15 * Start zum «Preis vom Bremgarten»<br />
über 101,920 km.<br />
ca. 17.15 Schluss des Rennens.<br />
21.00 » Empfang der Fahrer, Ehrengäste<br />
und Presse im Kursaal. Anschliessend<br />
öffentlicher Rennball.<br />
ca. 17.00<br />
21.00 »<br />
Sperrung der Rennstrecke und<br />
Oeffnung der Kassastellen.<br />
Aufstellen der am «Preis von<br />
Bern » teilnehmenden Kleinwagen.<br />
Start zum «Preis von Bern»<br />
über 145,600 km.<br />
Schluss des Kleinwagenrennens.<br />
Mittagspause.<br />
Aufstellen der am «Grossen Preis<br />
der Schweiz» teilnehmenden Wagen.<br />
Start zum «Grossen Preis der<br />
Schweiz» über 509,600 km.<br />
Schluss des Rennens.<br />
Schlussakt, Verkündigung der Resultate<br />
und Ball Im Hotel Bellevue-Palace.<br />
Die Polizeidirektion der Stadt Bern erlässt folgende<br />
Verfügung:<br />
1. Strassensperrungen. Sonntag, den 25. August<br />
<strong>1935</strong>, wird von 05.00 bis zirka 18.00 Uhr die Rennetrecke<br />
im Bremgartenwald für den Fahrzeug- und<br />
Fussgängerverkehr vollständig gesperrt, nämlich:<br />
a) die Murtenstrasse zwischen Wohlenstrasse und<br />
Anstalt Brünnen;<br />
b) die Bremgartenstrasse zwischen Murtenstrasse<br />
und Länggaßstrasse;<br />
c) die Wohlenstrasse; i<br />
d) die Eymattstrasse.<br />
2. Verkehrsumleifung. Der durchgehende Verkehr<br />
wird wie folgt umgeleitet:<br />
a) Richtung Wohlen durch die Halenstrasse via<br />
Haienbrücke oder Neubrückstraase via Neubrücke<br />
und umgekehrt;<br />
b) Richtung Frauenkappelen (Westschweiz) durch<br />
die Brünnenstrasse - Bernstrasse - Freiburgstrasse<br />
- Weissensteinstrasse -. Könizstrasse -<br />
Stadt und umgekehrt.<br />
3. Offizielle Parkplätze. Es werden 6 offizielle<br />
Parkplätze errichtet und als solche besonders gekennzeichnet,<br />
nämlich:<br />
Parkplatz Nr. 3 = Areal des Güterbahnhofes nnd<br />
Bahnstragse.<br />
Parkplatz Nr. •* = Bremgartenstrasse/Halenstrasse.<br />
Parkplatz Nr. 5 = Schützenmatte.<br />
Parkplatz Nr. 6 = am rechten Aareufer bei den<br />
Hinterkapp elenbrücke,<br />
Die in<br />
Fahrzeuge<br />
versichert.<br />
den offiziellen Parkplätzen eingestellten<br />
sind gegen Diebstahl und Feuerschaden<br />
A. Zufahrten:<br />
a) Zu den Parkplätzen Nr. 1 und 2: Von der<br />
Stadt her durch die Effingerstraese - Holligenstrasse<br />
- Schloßstrasse - Freiburgstrasse - Bethlehemstrasse;<br />
b) Zu Parkplatz Nr. 3: Eföngerstrasse - Holligen.,<br />
strasse - Federweg - Weyermannsstrasse;<br />
c) Zu Parkplatz Nr. 4: Tiefenaustrasse - Wildparkstrasse<br />
- Neubrückstrasse - NeufeWstrasse •*<br />
Länggaßstrasse;<br />
d) Zu Parkplatz Nr. 6: Von Zollikofen her übef<br />
Kirchlindach - Uettligen - Wohlen - Hinterkäppelen.<br />
B. Wegfahrten:<br />
a) Aus den Parkplätzen Nr. 1—3:' Richtung Stadt<br />
durch die Bethlehemstrasse - Freiburgetrasse -<br />
Schloßstrasse bzw. Weyermannsstrasse -'Federweg<br />
- Holligenstrasse - Effingeretrasse - Bundesgasse<br />
- Bundesplatz - Bärenplatz - Ferdinand<br />
Hodlerstrasse - Richtung Norden, oder<br />
ab Bundesplatz Richtung Süden via Amthausgasse<br />
- Kirchenfeidbrücke;<br />
b) Aus dem Parkplatz Nr. 4: Bremgartenstrasse -<br />
Neubrückstrasse - Wildparkstrasse - Tiefenaustrasse<br />
- Richtung Norden.<br />
5. Das Verstellen der Zufahrtsstrassen, sowie<br />
der Umgebung der Rennstrecke mit' Fahrzeugen<br />
aller Art ist Sonntag, den 25. August <strong>1935</strong>, untersagt.<br />
Motorfahrzeugführer haben die offiziellen<br />
Parkplätze zu benutzen. Es stehen ferner an Abstellmöglichkeiten<br />
die ordentlichen Parkplätze in<br />
der Stadt zur Verfügung. Die Laupen- und Murtenstrasse<br />
dürfen als Zufahrtsstrassen für Rennbesucher<br />
mit Motorfahrzeugen nicht benützt werden.<br />
Diese beiden Strassen sind ausschliesslich<br />
für den Fussgänger- und Tramverkehr bzw. S.O.B,<br />
und Taxi reserviert.<br />
6. Zufahrten zu der Rennstrecke für Omnibusse<br />
und Taxis:<br />
a) S.O.B.:<br />
aa) Zur Haupttribüne: Laupenstrasse - Freiburgstrasse<br />
- Steigerhubeistrasse. bis Bahnunterführung.<br />
Rückfahrt via Bahnstrasse -<br />
Güterstrasse;<br />
bb) Zur Tribüne Eymatt: via Freiburgstrasse -<br />
Bernstrasae - Brünnenstrasse - Riedbachstrasse<br />
- Eichholzstrasse - Eymatt und umgekehrt;<br />
b) Taxameter: Laupenstrasse - Freiburgstrasse<br />
bis Bahnunterführung, gleich wie S.O.B., und<br />
Laupenstrasse - Murtenstrasse bis Eingang<br />
Samstag, den 24. August <strong>1935</strong><br />
Rennstrecke und umgekehrt.<br />
8.00 Uhr : Wagenabnahme «Preis von Bremgarten»<br />
bei den Boxen an der<br />
7. Verkehrsregeln. Es ergeht an die Fahrer die<br />
Aufforderung, auf allen Zufahrtsstrassen äusserte<br />
Fahrdisziplin zu beobachten, Rücksicht auf andere<br />
Murtenstrasse.<br />
Strassenbenützer zu nehmen und vorsichtig zu/ fahren.<br />
Das gilt in noch vermehrtem Masse bei der<br />
9.00 Wagenabnahme «Preis von Bern»<br />
Parkplatz Nr. 1 = nördlich der Murtenstrasse am Wegfahrt nach Schluss des Rennens; hierbei ist im<br />
bei den Boxen an der Murtenstrasse.<br />
Parkplatz Nr. 2 = Schloßstrasse.<br />
zeugen von 18.00—19.30 Uhr verboten. An die<br />
'!<br />
Strassenkreuz Bethlehem. Stadtgebiet jegliches Ueberholen von Motorfahr-<br />
Am interessantesten<br />
ist ein Versuch mit einem<br />
-Vergaser mit Starter, Thermostarter oder Regulator<br />
auf Ihrem Lieferwagen, der Tag für Tag<br />
ein grosses Mass von Transporten zu bewältigen hat.<br />
Nicht nur könnten Sie sofort eine beträchtliche<br />
Verringerung des Benzinverbrauches feststellen,<br />
sondern Sie würden gleichzeitig auch der nachstehenden<br />
Vorteile teilhaftig werden:<br />
Sofortiges Anspringen des Motors<br />
Augenblickliches Ingangsetzen des Wagens<br />
Verbessertes Anzugsvermögen<br />
Sehr grosse Elastizität<br />
Leistungszunahme dank einer regelmässigeren<br />
1 er Arbeitsweise. . . . • ' . <<br />
Kämpfen Sie mit allen Mitteln gegen die Benzin-,<br />
Preiserhöhung.<br />
Fahren Sie soviel wie früher, aber vermeiden Sie<br />
eine Erhöhung der Brennstoffkosten.<br />
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5.00 Uhr:<br />
9.45 »<br />
10.15 »<br />
ca. 11.30»<br />
13.00 Uhr:<br />
13.30 »<br />
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Schuldfrage bei Unfällen<br />
Dr. Inq. H. EIMER<br />
AUTO-EXPERTE<br />
KREUZUNGEN<br />
TeJeohon<br />
24. August, 16.15 Uhr:<br />
Preis vom Bremgarten,<br />
Nationales Rennen für Sport«<br />
und Rennwagen, über 100 km.<br />
29 Nennungen.<br />
25. August, 10.15 Uhr:<br />
Preis von Bern, Intern. Klein«<br />
wagenrennen<br />
über 150 km. 21 Nennungen.<br />
13.30 Uhr:<br />
II. GROSSER PREIS DER<br />
SCHWEIZ, über 500 km..—<br />
20 Nennungen, worunterStuck,<br />
Chiron, Caracciola, Nuvolari,<br />
Varzi. Etancelin u. a. m.<br />
Wasserdichte Decken<br />
Inanerkannt erstklassiger Ausfahrung<br />
STAMM & Co., Deckenfabrik, EGLISAU<br />
AUTOMObIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />
Fussgänger ergeht die Aufforderung, die Trottoirs<br />
und Fussgängerübergänge zu benützen. Führer von<br />
langsamer fahrenden Fahrzeugen, wie Radfahrer,<br />
Fuhrleute usw. haben sich ganz an die rechte<br />
Strassenseite zu halten.<br />
8. Lärmvermeidung. Jede unnötige Signalahgabe<br />
ist zu vermeiden, namentlich die undisziplinierten<br />
Rufzeichen (Anhupen der Verkehrsposten) bei vorübergehenden<br />
Verkehrsstauungen, die bei einem<br />
derartigen Grossverkehr unvermeidlich sind.<br />
Der städtische Polizeidirektor: Freimüller.<br />
NürburgrJng-Pescara-Bern.<br />
Auf dem Marktplatz in Modena...<br />
steht eine grosse schwarze Tafel, die man bei uns<br />
das «schwarze BretU nennen würde, auf dem alle<br />
wichtigen Bekanntmachungen angenagelt werden.<br />
Auf diesem schwarzen Brett, wahrscheinlich auch<br />
das «Verkündungsorgan» der Gemeinde Modena,<br />
sahen wir am Tage nach dem Grossen Preis von<br />
Nizza die Ergebnisse des letzten Sporttages vor<br />
Bern und rundherum hatte sich die sportbegeisterte<br />
Jugend von Modena versammelt, um immer<br />
und immer wieder festzustellen, dass NuTolari,<br />
ihr Held Erster, dass Chiron Zweiter und Dreyfus<br />
Dritter geworden war, aber, was noch viel wichtiger,<br />
alle auf Alfa Romeo!<br />
So wichtig nimmt man hier unten die Dinge,<br />
erst recht in einer Zeit, wo eigentlich nichts<br />
schief gehen dürfte, um den zwangsläufigen Optimismus,<br />
den das Land jetzt so notwendig braucht,<br />
aufrecht zu erhalten. Deshalb war auch die Freude<br />
über Nuvolaris Sieg auf dem Nürburgring so gross,<br />
deshalb auch so gross die Hoffnung vor der Coppa<br />
Acerbo, die man trotz deutlich erkennbarer TJeberlegenheit<br />
des Auto-Unionwagens nicht fallen liess,<br />
bis schliesslioh der Nationalheld, Tazio Nuvolari,<br />
den Kampf an den Boxen aufgab! So wagt man<br />
heute auch nicht mehr mit grosser Hoffnung von<br />
einer Revanche zu sprechen, um so weniger, als<br />
man sogar in der 1,5-Literklasse einen englischen<br />
Sieg hinnehmen musste, in einer Klasse also, die<br />
bisher immer das Reservat Italiens gewesen war! Zur<br />
Zeit spricht man nur noch vom 8. September, dem<br />
Tage, da in Abessinien die Regenperiode aufhört<br />
und in Monza der Grosse Preis von Italien stattfindet!<br />
Nur die Fachleute horchen gespannt über<br />
die Alpen hinüber, begierig, was sich am nächsten<br />
Sonntag dort begeben •wird!<br />
Revanche mit verteilten Fronten!<br />
Aus dieser Perspektive ergibt sich für den<br />
Grossen Preis der Schweiz eine besonders interessante<br />
Situation:, klar, dass zunächst einmal beide<br />
deutschen Firmen, sowohl Mercedes-Benz wie Auto-<br />
Union, hier Revanche zu nehmen gedenken. Aber<br />
auf dem Nürburgring kam es nur auf den Sieg<br />
eines deutschen Wagens an, einerlei — ob Mercedes<br />
oder Auto-Union! In der Schweiz aber kämpfen<br />
beide um ihr Prestige, ein jeder auf seinen<br />
Kopf! Man weiss, dass Mercedes gewaltige Vorbereitungen<br />
für diesen Tag getroffen hat Schon<br />
zwei Tage nach dem Grossen Preis auf dem Nürburgring<br />
fuhren Caracciola und von Brauchitsch<br />
auf « neuen » Wagen über diesen herrlichen Kurs.<br />
Neu ist die Karosserie, die noch etwas niedriger<br />
geworden ist. Mit diesen Wagen war man inzwischen<br />
wiederum auf dem Nürburgring und einmal<br />
auf der Avus! Die Auto-Union war seither in Pescara<br />
und hat hier bewiesen, dass ihre Wagen das<br />
alte Durchstehvermögen wieder erlangt haben.<br />
Aber auch sie bringt neue Wagen nach Bern, so<br />
dass schon die deutschen Rennwagen eine völlig<br />
neue Situation bedingenl Demgegenüber stehen die<br />
Italiener mit Alfa Romeo und Maserati. Mit grosser<br />
Spannung hatte man den neuen Maserati in<br />
Pescara erwartet. Er war auch da, allerdings nur<br />
zum Training, wo er wenige Runden fuhr! Wie<br />
wird es in Bern sein? — •<br />
Nizza, der Tag der Alfa Romeo, hat wieder<br />
neue Hoffnungen gebracht. Was jedoch nicht darüber<br />
hinwegtäuschen kann, dass der Kampf von<br />
Bern einer der schwierigsten und härtesten sein<br />
wird, die wir bisher in dieser Saison erlebten. Denn<br />
— noch bis zum Grossen Preis auf dem Nürburgring<br />
war eine Ueberlegenheit der Mercedeswagen<br />
erkennbar, während die Auto-Union fast in jedem<br />
Rennen mit kleinen Schwierigkeiten zu kämpfen<br />
hatte. Die aber sind seit Juli überwunden. Und<br />
da in einem grossen Rennen Ueberraschungen zum<br />
Programm gehören, erscheint der "Ausgang dieses<br />
Kampfes mehr als ungewiss! So viel steht fest:<br />
alle Ställe verfügen über grosse Erfahrungen aus<br />
den letzten Monaten, so dass sich die sportlich<br />
kämpferische Situation noch nie so sehr zugespitzt<br />
hat wie gerade jetzt, wo alle Grossen des internationalen<br />
Rennsports wiederum zusammen treffen!<br />
Stuck beim Tennis in St. Moritz.<br />
Hans Stuck, der SiegeT im Grossen Preis von<br />
1934, hat unmittelbar nach dem Rennen von Pescara,<br />
das er von der Ersatzteilboxe aus erlebte,<br />
den etwas windig gewordenen Strand der Adria<br />
verlassen und sich nach St. Moritz begeben, um<br />
sich dort beim Tennisspiel die Zeit ein wenig_ zu<br />
vertreiben. Aber, man darf erwarten,, dass diese<br />
Tage von St. Moritz für ihn mehr bedeuten als eine<br />
kleine Abwechslung, wie sie nun einmal jeder<br />
Sportsmann braucht. Er war im Vorjahre der<br />
Fahrer und Sieger der Auto-Union und hat in<br />
diesem Jahre mehr als reichlich Pech gehabt. Varai<br />
kann wenigstens ewei erste Plätze verbuchen und<br />
dürfte darüber genügend Genugtuung empfinden.<br />
So darf Stuck vom Glück und von der Auto-Union<br />
sine Chance für den Tag in Bern erwarten! H. B.<br />
SE»«D»# f m» AM»laiCTCI<br />
Geschichten<br />
von der Coppa Acerbo.<br />
Im Vergleich zu dem dramatischen Verauf,<br />
den die Coppa Acerbo im Jahr 1934<br />
genommen hatte, ist das diesjährige Rennen<br />
wenig abwechslungsreich verlaufen. Man hatte<br />
allerdings nach dem Startverzicht Stucks<br />
eglaubt, dass die Vertreter der Scuderia<br />
Ferrari mit ihren sechs Alfa's nun grössere<br />
Aussichten gegen die zwei restlichen Rennwagen<br />
der Auto-Union hätten. Das war aber<br />
infolge starken Rennpechs der Italiener nicht<br />
der Fall. Varzi vermochte seinen günstigen<br />
Startplatz in der Mitte der vordersten Reihe<br />
zwischen Nuvolari und Chiron sofort auszunützen,<br />
um an die Spitze zu gehen. Er beendete<br />
die Startrunde in 10.45 Minuten und<br />
hatte dadurch schon einen Vorsprung von 30<br />
Sekunden gegen Nuvolari herausgefahren,<br />
der an zweiter Stelle folgte. Zur masslosen<br />
Ueber raschung erschien auf dem dritten<br />
Platz Rosemeier auf dem zweiten Auto-Union-<br />
Rennwagen. Er hatte das Kunststück fertig<br />
gebracht, in der ersten Runde von seinem<br />
Startplatz in hinterster Reihe des Feldes<br />
alle vor ihm liegenden Wagen bis auf Nuvolari<br />
und Varzi zu überholen. In der zweiten<br />
Runde gelang ihm dann auch der Angriff auf<br />
Nuvolari, den er auf den zweiten Platz verwies.<br />
Allerdings ging Rosemeier bei dieser<br />
Jagd für seine noch nicht genügend dünn gefahrenen<br />
Reifen zu rasch über die langen Geraden<br />
der Coppa Acerbo-Strecke, so dass ihm<br />
am linken Hinterreifen ein Protektor abflog.<br />
Wie im vorigen Jahr hatte die Rennleitunj<br />
der Coppa Acerbo auf der 7 km langen Geraden,<br />
auf welcher damals der junge Moll<br />
verunglückte, einen Kilometerlance mit elektrischer<br />
Zeitnahme eingerichtet. Leider waren<br />
die erzielten Zeiten der Konkurrenten<br />
dieses Mal nicht so interessant. Varzi und<br />
Rosemeier waren infolge ihres Zeitvorsprungs<br />
nicht gezwungen, ihre Wagen auf den Geraden<br />
voll auszufahren und konnten infolgedessen<br />
(besonders Rosemeier) mit Rücksicht<br />
auf ihre Reifen gedrosselt fahren. Trotzdem<br />
erwiesen sich die beiden Auto-Union-Rennwagen<br />
als die schnellsten Fahrzeuge des<br />
Feldes. Varzi erreichte im Maximum 268 km<br />
Geschwindigkeit und Rosemeier 259 km,<br />
während Nuvolari's Alfa Romeo mit 236 km<br />
gestoppt wurde. Allerdings ist zu bemerken,<br />
dass während des ganzen Rennens ein scharfer<br />
Seitenwind über diese Gerade hereinfegte,<br />
der die Fahrzeuge durch Baumlücken hindurch<br />
mit heftigen Seitenböen überfiel. Trotz<br />
der stark verbreiterten Bahn schien es deshalb<br />
den Konkurrenten nicht ratsam, auf<br />
höchste Geschwindigkeiten zu gehen. Besonders<br />
die Alfa Romeo's schienen hinsichtlich<br />
ihrer Strassenlage dieses Mal nicht besonders<br />
glücklich getrimmt. Auf der Beschleuniguhgsstrecke<br />
hinter der Schikane,<br />
die vor den Tribünen vorbeiführt, waren heftige<br />
Trampelschwingungen der Alfa-Hinterachsen<br />
festzustellen.<br />
Der neue 4,25 Liter-Maserati, den Etancelin<br />
im Training über einige Runden vorführte,<br />
machte, trotz seiner spätem Startabsage,<br />
einen guten Eindruck. Die Beschleunigung<br />
in den niedrigen Geschwindigkeitsbereichen<br />
schien sogar hervorragend zu sein. Offenbar<br />
verfügt diese rWagen über ein Sperrdifferential<br />
in der Hinterachse, das eine volle Uebertragung<br />
des Motordrehmoments auf die Hinterräder<br />
ermöglicht, ohne dass infolge Durchdrehens<br />
eines Antriebsrades das andere Rad<br />
weniger Antriebsleistung bekommt. Auch die<br />
Abstimmung von Hinterfederung und Stossdämpfern<br />
schien in Ordnung zu sein, dagegen<br />
sind die vorderen Torsions-Stabfedern<br />
offenbar zu hart, da ein dauerndes Springen<br />
der Vorderräder zu beobachten war. Es ist ja<br />
nicht anzunehmen, dass die Vorderreifen mit<br />
zu hohem Luftdruck gefahren wurden. Durch<br />
den Bruch eines Kompressorflügels (von uns<br />
schon im Rennbericht gemeldet) musste<br />
Etancelin auf seinen Start verzichten.<br />
Wie Glück und Pech zusammenhängen,<br />
davon konnte der junge Rosemeier eine nette<br />
Geschichte erzählen. Ausgerechnet in der<br />
13. Runde lief ihm auf der Geraden vor den<br />
Tribünen von links nach rechts eine pechschwarze<br />
Katze über den Weg. Rosemeier<br />
sah sie noch rechtzeitig, zielte scharf mit dem<br />
linken Vorderrad — und zehn Meter hoch<br />
wirbelte das pechbringende Tier als Rennleiche<br />
durch die Luft. Damit hatte Rosemeier<br />
doch offenbar irgendwelches Pech, das vielleicht<br />
noch einzugreifen beabsichtigte, abgedrängt.<br />
l Tatsächlich rollte zwei Minuten<br />
später der einzige Konkurrent, der Rosemeier<br />
eventuell noch den zweiten Platz<br />
streitig gemacht hätte, an die Boxen und gab<br />
auf. Vollkommen mit Oel überspritzt kletterte<br />
Nuvolari aus seinem Alfa, der hinter die<br />
Boxen geschoben und mit Tüchern wieder<br />
sauber gewischt wurde. Ein Kolben- und<br />
Kurbelgehäusebruch hatte seinem Rennen<br />
ein Ende gesetzt. — Von Rosemeier, der im<br />
übrigen ausgezeichnet gefahren ist, gibt es<br />
aber noch ein nettes Husarenstückchen zu<br />
erzählen. Bei der Jagd mit Nuvolari, den er<br />
ja schon in der zweiten Runde überholen<br />
konnte, wurde Rosemeier in einer scharfen<br />
inkskurve nach aussen getragen und rutschte<br />
stark bremsend mit dem Au'to-Union-Rennwagen<br />
in den Graben. Das Schwanzende<br />
seines Fahrzeugs mit der Andrehvorrichtung<br />
des Heckmotors kam dabei in heftige Berührung<br />
mit einer Mauer und wurde ziemlich<br />
verbeult. Rosemeier verlor die Ueberlegung<br />
aber nicht. Trotzdem er vier Strassenrandsteine<br />
wegrasiert hatte, schaltete er im Graben<br />
rasch auf den zweiten Gang zurück, fuhr<br />
wischen dem fünften Strassenrandstein und<br />
der Steimauer hindurch im Graben weiter<br />
und dann vor der nächsten Telegraphenstange<br />
mit Schwung wieder auf die Strecke.<br />
(Fortsetzung Seite 13.)<br />
No 68
W 68 — <strong>1935</strong><br />
V«»»ke>k»<br />
Strukturwandlungen und Verkehr. Noch<br />
immer herrscht weithin die Anschauung, der<br />
Mensch sei zu allen Zeiten der gleiche gewesen<br />
und nur seine äussere Umwelt habe<br />
sieh verändert. Diesen Urteilern genügt die<br />
Feststellung, dass es zu allen Zeiten und<br />
unter allen Klimaten flass und Liebe, Hunger<br />
und Durst, Leid und Freude gegeben habe<br />
und die Menschheit bei all ihrer äusseren<br />
Farbigkeit uniform zu bewerten sei. Selbst<br />
bei Historikern kann man dieser Anschauung<br />
bisweilen begegnen. Und doch vermag jeder<br />
nachdenkliche Beobachter schon an seinen<br />
eigenen Zeitgenossen Strukturwandlungen<br />
des Körpers und der Seele festzustellen:<br />
denken wir nur an das wiedererwachte Körpergefühl,<br />
und seine Pflege in den Leibesübungeni,<br />
an die Wiedergeburt eines neuen<br />
Körperideals, das greifbar vor uns steht<br />
Im Rahmen dieser Ausführungen interessieren<br />
uns vornehmlich jene Strukturwandlungen,<br />
die dem Verkehr und seiner Technik<br />
entwachsen. Der Verkehr als Erscheinungsform<br />
menschlicher Verbindungsaufnahme ist<br />
uralt, schreibt A. Weise in der « Autobahn »,<br />
der wir diese Zeilen entnehmen. Wenn wir<br />
aber heute von Verkehr reden, so meinen<br />
wir. in der Regel die jüngste Phase seiner<br />
wandlungsreichen Geschichte und denken an<br />
das, was die Maschine aus ihm hat werden<br />
lassen. Das Auftreten'der Maschine zeitigte<br />
zunächst jene für das 19. Jahrhundert typische<br />
Verschiebung der Gemütslage, die wir<br />
Nervosität nennen und deren erste Auswirkungen<br />
uns Heutige komisch berühren. So<br />
"etwa, wenn ein Gutachten bayrischer Ärzte<br />
1835 ählässlich der Betriebsaufnahme der<br />
ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg<br />
und Fürth in die Sätze ausbricht:<br />
« Ortsveränderung mittels irgendeiner Art von<br />
Dampfmaschinen sollte im Interesse der öffentlichen<br />
Gesundheit verboten sein. Die raschen Bewegungen<br />
können nicht verfehlen, bei den Passagieren die<br />
geistige Unruhe, ,delirium furiosum' genannt, hervorzurufen.<br />
Seihst zugegeben, dass Reisende sich<br />
'freiwillig der Gefahr aussetzen, muss der Staat we-<br />
'rifgstens die Zuschauer beschützen, denn der Anblick<br />
einer Lokomotive, die in voller Schnelligkeit<br />
dahinrast, genügt, diese schreckliche Krankheit zu<br />
erzeugen. Es ist daher unumgänglich nötig, dass<br />
eine Schranke, wenigstens 6 Fuss hoch, auf beiden<br />
Seiten der Bahn errichtet werde. »<br />
Diese Medizi wurden zwar durch andere<br />
Zeitgenossen in ihrer übergrossen Sorge beschämt,<br />
aber etwas Unheimliches hatte die<br />
Dampfmaschine auch in ihren Augen. So<br />
schildert z.B. Annette von Droste-Hülshoff<br />
"den ^Eindruck des ersten Rheindampfschiffs<br />
anno 1825 wie folgt:<br />
• : € ... Ein so grosses Dampfschiff ist etwas höchst<br />
.Imposantes, man kann wohl sagen, Fürchterliches.<br />
Es wird, wie Du wohl weisst, durch Räder fortbe-<br />
Wegt, die verbunden mit dem Geräusch des Schnelleegelns<br />
ein solches Gezisch verursachen, dass es<br />
•auf dem Schiffe schwer fallen muss, sich zu verstehen.<br />
Doch dieses ist nicht das eigentlich Aengstliche.<br />
Aber im Schiffe steht eine hohe dicke Säule,<br />
aus der unaufhörlich der Dampf herausströmt in<br />
einer grauen Rauchsäule mit ungeheurer Gewalt<br />
und einem Geräusch, wie das der Flammen bei einem<br />
brennenden Hause. Wenn das Schiff stille<br />
steht oder wenn der Dampf so stark wird, dass er<br />
die Sicherheitsventile öffnet, so fängt das Dint derrnassen<br />
an zu brausen und zu heulen, dass man<br />
meint, es wollte gleich in die Luft fliegen. Kurz, das<br />
Ganze gleicht einer Höllenmaschine, doch «oll gar<br />
keine Gefahr dabei sein. »<br />
Dieser Eindruck des irgendwie Unheimlichen,<br />
Schwindelerregenden haftete auch<br />
weiterhin neuauftretenden Verkehrsmitteln<br />
ah. Wir Älteren entsinnen uns noch der Einführung<br />
der elektrischen Strassenbahnen,<br />
des Autos, und was uns dabei bewegte; ganz<br />
zu schweigen von dem Luftschiff und Flugzeug.<br />
Aber schon das Aufkommen der von<br />
unsern Eltern bis zuletzt bezweifelten Luftverkehrsmittel<br />
fand ein völlig anderes Geschlecht,<br />
das Geschlecht des Motorenzeitalters.<br />
Der Strukturwandel war vollzogen.<br />
Der Mensch hatte sich im Wettlauf der Geister,<br />
die er rief, der unausgesetzt sich ablösenden<br />
und einander übertrumpfenden Verkehrsmittel,<br />
abgefangen. An die Stelle der<br />
Schwindelgefühle war eine Anpassung des<br />
Nervensystems getreten, der die emporschnellenden<br />
Geschwindigkeiten schon In<br />
der Vorkriegszeit einen Reiz, uns Heutigen<br />
aber und Insonderheit der Jugend eine Erfahrung<br />
bedeuten. Wer hätte es noch vor<br />
Jahren für möglich gehalten, dass unsere<br />
Rennfahrer Geschwindigkeiten von Hunderten<br />
von Stundenkilometern erreichen könnten,<br />
ohne die Herrschaft über das Steuer zu<br />
verlieren; ja dass sie diese Geschwindigkeiten<br />
bewusst von Jahr zu Jahr steigern könnten.<br />
Hier haben wir ein Züchtungsergebnis<br />
menschlichen Trainings vor uns, das den<br />
Strukturwandel beispielhaft aufreisst<br />
Aber auch nach einer andern, viel zu wenig<br />
beachteten Richtung können wir unser<br />
Thema, belegen: nach der Seite des sogenannten<br />
Naturgefühls. Einem Geschlecht des<br />
allseitig erwachten Körpergefühls, des voll<br />
erreichten Einklangs von Natur und Mensch,<br />
ist es kaum fassbar, dass es Geschlechter<br />
geben korinte, denen Hochgebirge und Meer,<br />
ja selbst die lyrischen Waldgebiete unseres<br />
Mittellandes, jahrhundertelang nicht nur<br />
nichts zu sagen wussten, sondern als Zonen<br />
des Grausens und Sehreckens gemieden<br />
wurden. Der Verkehr durchquerte zwar notwendigerweise<br />
auch diese Zonen, man war<br />
indessen glücklich, sie jeweils hinter sich zu<br />
haben, auch als die öffentliche Sicherheit<br />
ihnen längst den Schauder des Zufälligen<br />
genommen hatte. Wie jung unser heutiges<br />
Naturgefühl ist, lässt sich an der Einschätzung<br />
des Hochgebirges und Meeres schon<br />
tatsachenmässäg belegen: erst das ausgehende<br />
18. Jahrhundert beendete das Zeitalter<br />
der Talwanderungen und brachte die Anfänge<br />
der Alpinistik.<br />
Was unter diesen Voraussetzungen die<br />
Mechanisierung des Verkehrs bedeutete,<br />
haben wir in allerjüngster Zeit in besonders<br />
eindrucksvoller Weise erlebt. Seit der Siegeszug<br />
des Explosionsmotors uns auch die<br />
Luft erobern half, ist das Ideal allen Verkehrs,<br />
die Ueberbrückung von Raum und<br />
Zeit, in das Stadium wachsender Verwirklichung<br />
eingetreten und mit ihm eine Erweiterung<br />
unseres Horizontes, eine Erlebnisfülle<br />
und Raumnähe, dass unsere alte Erde uns<br />
erstmalig global fassbar zu werden beginnt.<br />
Auf die Strasse angewandt, stehen wir im<br />
Zeichen eines Umbruches ihrer geschichtlichen<br />
Entwicklung. Nach ihrer Verödung im<br />
Zeitalter der Alleinherrscherin Eisenbahn<br />
und ihrer Wiederbelebung durch den Explosionsmotor<br />
im letzten Menschenalter zieht<br />
die Menschheit die Folgerungen aus den<br />
Möglichkeiten einer souverän" voranschreitenden<br />
Technik: an die Seite des geschichtlich<br />
erwachsenen Strassennetzes tritt das<br />
nach einem Generalplan gestaltete Strassennetz<br />
kontinentaler Prägung. Die romantisch<br />
gewundene, ungesicherte Strasse findet ihr<br />
Gegenstück in der langlinigen, unbehinderten<br />
Autobahn. Der Motor erhält freie Auslaufsmöglichkeit<br />
entsprechend seiner noch<br />
nicht abzusehenden Leistungssteigerungen.<br />
Es kann nicht ausbleiben, dass dieser Umbruch<br />
unseres Strassenwesens Strukturwandlungen<br />
zur Folge haben wird, die der<br />
Grosse dieses Vorhabens entsprechen. Die<br />
entscheidenden Anstösse werden Y°n den<br />
wachsenden Geschwindigkeiten ausgehen, mit<br />
denen kommende Geschlechter Erdräume<br />
hinter sich bringen. Rechnet man doch schon<br />
für den Anfang mit 150—160 km/St, also den<br />
Geschwindigkeiten der Schnelltriebwagen<br />
der Bahn. Was das im internationalen Überlandverkehr<br />
bedeuten wird, lässt sich schon<br />
heute am Weltluftverkehr ermessen, wenn<br />
wir von den eigenartigen Empfindungen hören,<br />
mit denen Zeppelinreisende den schnellen<br />
Uebergang von der nordisch-gemässigten<br />
Zone in die subtropische und tropische<br />
Zone erleben. Reize, die dem Land- und besonders<br />
dem Seeverkehr mit seiner Allmählichkeit<br />
bisher ermangeln. Der Spannungsbogen<br />
zwischen Land- und Luftverkehr wird<br />
sich also künftig verringern, die Luftlinie als<br />
kürzeste und ungehemmte wird freilich bleiben<br />
und sich im Stratosphärenflug dereinst<br />
sogar zur heute noch unabsehbaren Raumund<br />
Zeitraffung entwickeln.<br />
Pflicht der Kulturmenschheit von morgen<br />
bleibt es, im sieghaften Lauf ährer Machinengeschöpfe<br />
nicht ihren Menschenwert zu vertieren<br />
und zur Rückkehr auf die romantisch<br />
gewundenen Strassen des Lebens befähigt<br />
zu bleiben, wo die Idylle und die Besinnlichkeit<br />
wohnen.<br />
üulokupse<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sommeralpenposten. In der 8. Betriebswoche<br />
sind von den 33 geführten Kurslinien 41,338 Personen<br />
befördert worden, gegenüber 37,056 im Vorjahre,<br />
so dass die Frequenzerhöhung 4282 Personen<br />
beträgt. Auf den 3 im Verlaufe dieser Sommersaison<br />
erstmalig geführten Kursen wurden zusammen<br />
10,190 Personen transportiert, worunter<br />
allerdings der Kurs Urnäsch-Schwägalp wegen der<br />
Eröffnung der Säntis-Schwebebahn 6556 Passagiere<br />
allein auf sich vereinigte, so dass die Gesamtfrequenz<br />
während der 8. Betriebswoche auf<br />
51,528 Passagiere ansteigt. Im grossen und ganzen<br />
bewegen sich die Freguenzzunahmen ungefähr<br />
im gleichen Rahmen wie in den Vorwochen. An<br />
erster Stelle steht die Kurslinie Nesslau-Buchs mit<br />
+ 1712 Passagieren. Eine ähnliohe Belebung kann<br />
auch die Linie Chur-Lenzerheide-Julier-St. Moritz<br />
mit +589 Personen verzeichnen, während auf<br />
der Strecke Thusis-Splügen-San Bernardino-Mesocco<br />
298 Passagiere mehr als im Vorjahr befördert<br />
wurden. Auch der Klausen darf sich mit einer<br />
Zunahme von 217 Personen sehen lassen. Elf<br />
weitere Linien haben zwischen 100 und 199 Personen<br />
liegende Frequenzvermehrungen aufzuweisen.<br />
Die unbestimmten Witterungsverhältnisse in der<br />
9. Betriebswoche haben im Vergleich zu der vorjährigen<br />
Parallelperiode einen Rückschlag von 5520<br />
Passagieren gebracht, indem auf den 33 geführten<br />
KuTslinien vom 12. bis 18. August <strong>1935</strong> nur 35 468<br />
gegenüber 40997 Personen transportiert wurden.<br />
Unter Berücksichtigung der drei in der diesjährigen<br />
Sommersaison erstmalig geführten Kurse steigt die<br />
Gesamtfrequenz allerdings auf 42 779 an. Neben der<br />
Linie N'esslau-Buchs mit 4750 beförderten Passagieren<br />
zeichnet sich namentlich der Urnäsch-<br />
Schwägalp-Kurs wegen der neu eröffneten Säntis-<br />
Schwebebahn durch eine sehr hohe Fre
AUTÖMOBIL-REVUE Tstä — N° 68<br />
NEUE<br />
RENNWAGEN-<br />
FORMEN<br />
Oben: Eine VoTderansicht<br />
des Miller-Ford-<br />
Rennwagens, aus welcher<br />
dessen ungewöhnlich niedriger<br />
Aufbau und der<br />
aerodynamisch günstig<br />
verkleidete Vorderradantrieb<br />
deutlich ersichtlich<br />
sind.<br />
Bild oben: Der Grosse Preis von Nizza. Nuvolari und Chiron führen hier mit beträchtlichem<br />
Vorsprung das Feld an. Sie gingen auch als die beiden ersten durchs Ziel. Die Aufnahme zeigt<br />
den prächtigen Rahmen, in welchem sich dieses originelle Rundrennen abspielte.<br />
Links nebenstehend: Die<br />
neue Miller-Ford-Maschine<br />
von oben gesehen. Man<br />
beachte die schnittige Ausführung<br />
der zweiplätzigen<br />
Karosserie. Im übrigen<br />
verweisen wir auf den<br />
Artikel auf Seite 9.<br />
«Vater und Sohn». Papi ermahnt den Bernd, in Bern ja vorsichtig zu fahren, worauf der Junior<br />
nur keck lächelt und sich denken mag, dass es schliesslich an der Coppa Acerbo und anderswo<br />
auch zur vollen Zufriedenheit vom wird am nächsten Sonntag als einzige Dame auch Mrs.<br />
Stewart mit ihrem Derby-Achtzylinder-Kompressor starten, mit dem sie kürzlich, schon auf der Rennbahn<br />
von Brooklands neue Rekorde aufgestellt hat.<br />
Die Rennstrecke vom kommenden Samstag-Sonntag. Die Rundstrecke führt durch den «Bremer», dem grössten bernischen Stadtwald. Das Bild links zeigt das Strassenstück, das am Jordenweiher<br />
vorbei zur Eymatt hinunter führt. Rechts: Einer der interessantesten Punkte der Rennstrecke: die Eymattkurve. Im Mittelgrund die stillen Wasser des Wohlensees, rechts überspannt von<br />
der Wohlenbrücke und im Hintergrund ein typischer Querschnitt aus dem Landsohaftsbild des Berner Mittellandes.
N0 67<br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. Aug. <strong>1935</strong><br />
Tedin. Rundsdhau<br />
Der Trossi-Sternmotor-Wagen läuft! Unter<br />
grösstem Interesse der anwesenden Fachleute<br />
wurde am letzten Mittwoch der neue<br />
Rennwagen von Graf Trossi, über dessen<br />
konstruktive Einzelheiten man bis zum letzten<br />
Moment nie etwas Näheres erfahren<br />
konnte, — selbst ob Alfa Romeo daran beteiligt<br />
sei, war nie genau bekannt — auf der<br />
Rennbahn von Monza praktisch erprobt.<br />
Gleich auf dieser seiner «Jungfernfahrt» erreichte<br />
der Wagen eine Geschwindigkeit von<br />
annähernd 245 km, obschon der Motor erst<br />
am Morgen zusammengesetzt worden und<br />
deshalb noch gar nicht eingelaufen war. Ist<br />
der Wagen einmal in Form, so hofft Trossi<br />
damit mindestens 300 km/St, erreichen zu<br />
können. Als hauptverantwortlicher Konstrukteur<br />
wird Ingenieur Monaco bezeichnet.<br />
Drei andere Piemonteser sollen die Ausführung<br />
und die Finanzierung übernommen<br />
haben.<br />
Wie Graf Trossi selbst erklärte, wollte<br />
man mit der neuen Rennmaschine hauptsächlich<br />
den Auto-Union-Rennwagen, die als weiteist<br />
entwickelte Konstruktionen betrachtet<br />
werden, einen ebenbürtigen Gegner entgegenstellen.<br />
Mit seinem Fachwerk—Stahlrohrrahmen<br />
und den rasch abnehmbaren Leichtmetallverschalungen<br />
sowie durch die angewandte<br />
Motorbauform ist das Fahrzeug in<br />
bezug auf die Motorleistung äusserst leicht.<br />
Der Motor selbst ist als sechzehnzylindriger<br />
Doppelstern ausgebildet und hat Luftkühlung.<br />
Sein Einbau zu vorderst im Wagen<br />
geht aus der beistehenden Abbildung hervor.<br />
Die Tourenzahl beträgt bis 6000 pro Minute.<br />
Die Kraftübertragung geschieht auf die Vorderräder,<br />
die durch übereinanderliegende<br />
Qtierlenker parallelogrammartig geführt<br />
sind.<br />
-s.<br />
Miller-Rennwagen mit Fordmotor. Etwa<br />
zehn interessante neue Rennwagen, alle vom<br />
gleichen Typ, hat der bekannte amerikanische<br />
Rennwagenkonstrukteur Harry A. Miller<br />
gegenwärtig für das 500-Meilen-Rennen<br />
von Indianapolis im Bau. Diese Wagen bestehen<br />
zum grossen Teil aus Ford-Bestandteilen,<br />
wie sie auch einen Ford-Achtzylindermotor<br />
als Kraftquelle besitzen, haben aber<br />
Eine der ersten Aufnahmen des Sternmotor-Rennwagens von Trossi. der am letzten Mittwoch zum<br />
ersten Male auf der Monza-Bahn Probe gefahren wurde.<br />
Miller-Vorderradantrieb. Schon äusserlich<br />
zeichnen sie sich durch einen ungewöhnlich<br />
niedrigen, schlanken Aufbau aus. Der Fahrer<br />
sitzt nur 30 cm über dem Boden, so dass<br />
er diesen bequem mit der Hand berühren<br />
kann. Obschon die Räder nicht in die Karosserie<br />
einbezogen sind, dürfte durch die<br />
sorgfältige Ausbildung und Verschalung ihrer<br />
Führungsorgane und den schmalen Karosseriequerschnitt<br />
der Luftwiderstand des Fahrzeuges<br />
verhältnismässig gering sein.<br />
Der Ford-V-Achtzylindermotor war schon<br />
durch seine Kompaktheit von Anfang an für<br />
einen Rennwagen geeignet. Durch verhältnismässig<br />
kleine Abänderungen, so die Erhöhung<br />
des Kompressionsverhältnisses auf<br />
9,8:1, den Ersatz aller Lagermetalle, das<br />
Polieren der Ein- und Auslasskanäle, den<br />
Ersatz der Batteriezündung durch Magnetzündung<br />
und die Anordnung von vier Stromberg-Vergasern,<br />
konnte er auf genügend<br />
hohe Leistung gebracht werden. An Stelle<br />
der üblichen Kupfer-Asbest-Packung zwischen<br />
Zylinderkopf und Zylinderblock dient<br />
ein sechsteiliges Paket ganz dünner Aluminium-<br />
und Kupferbleche. In das Schmiersystem<br />
wurde ein Oelkühler eingeschaltet,<br />
der unter der vergrösserten Oelwanne Platz<br />
> \-s> i<br />
'"••-.-*«•<br />
J<br />
gefunden hat. Eine spezielle, von- der Kurbelwelle<br />
aus angetriebene Wasserpumpe sorgt<br />
für beschleunigten Kühlwasserumlauf. Jedes<br />
Zündkabel verläuft in einer eigenen Metallhülle,<br />
so dass Interferenzen durch Induktionswirkung<br />
ausgeschlossen sind. Zwei von den<br />
vier Vergasern treten erst bei Fahrgeschwindigkeiten<br />
über etwa 170 km/St, in Funktion.<br />
Normale Ford-Bestandteile stellen dagegen<br />
der Achtzylinderblock, die geschlossene Kurbelwelle,<br />
die Pleuelstangen, Ventile, Ventilstössel,<br />
Ventilführungen und Zylinderköpfe<br />
dar.<br />
Der ganze Motor sitzt umgekehrt im Rahmen,<br />
so dass seine Kupplung, die durch Verdoppelung<br />
der Federn der höheren Leistung<br />
angepasst wurde, nach vorn gerichtet ist.<br />
Der Kupplung wiederum vorgebaut ist das<br />
zweigängige Wechselgetriebe und der Winkelantrieb<br />
mit dem Differential. Die Zahnräder<br />
dieses Antriebsmechanismus sind<br />
standardmässige Fordprodukte.<br />
Die beiden Vorderräder werden durch<br />
zwei übereinanderliegende Blechbalken parallelogrammartig<br />
geführt. Die Federung arbeitet<br />
mit zwei häntereinanderliegenden<br />
Querfedern, die durch die Blechbalken wie<br />
durch eine Verschalung eingeschlossen sind.<br />
II. Blatt<br />
BERN, 23. Aug. <strong>1935</strong><br />
Die Antriebswellen, abgeänderte Ford-Differentialwellen,<br />
sind sowohl am Getriebe wie<br />
an der Radseite mit Doppelgelenken angeschlossen.<br />
Das ganze Antriebsaggregat ohne<br />
die Räder wiegt nur 180 kg.<br />
Dasselbe Abfederungs- und Radführungssystem<br />
wie vom ist bei den Hinterrädern<br />
angewandt. Die Hinterräder sind auch unabhängig<br />
voneinander abgefedert; wobei,<br />
was für einen Bahn-Rennwagen als besonders<br />
vorteilhaft bezeichnet wird, durch die<br />
Vertikalbewegungen der Räder keine nennenswerten<br />
Spurveränderungen entstehen.<br />
Alle vier Räder sind mit standardmässigen<br />
Fordbremsen ausgerüstet.<br />
Der Brennstoffbehälter aus Leichtmetallblech<br />
hat Kugelform. Er fasst rund 70 Liter<br />
und ist auf drei Gummipolstern gelagert<br />
Der Brennstoff wird den Vergasern durch<br />
den mit einer Handpumpe erzeugten Luftdruck<br />
zugeführt.<br />
Die Karosserie ist zweiplätzig, für den<br />
Fahrer und einen Hilfsfahrer, mit gegeneinandergestaffelten<br />
Plätzen ausgeführt. Die<br />
Kühlerattrappe ist dem Modell der Ford-<br />
Standard-Wagen nachgebildet.<br />
Dem Umstand nach zu urteilen, dass der<br />
Geschwindigkeitsmesser des Wagens bis 180<br />
Meilen anzeigt, dürfte die zu erwartende<br />
Geschwindigkeit mindestens etwa 250 km/St,<br />
betragen.<br />
-s.<br />
Achtwöchige Priifungsfahrt mit Ersatzbrennstoffen.<br />
Als Pendant zu der italienischfranzösischen<br />
Prüfungsfahrt für Ersatzbrennr<br />
Stoffe, die unlängst zu Ende ging, führt die<br />
deutsche N.S.K.K. gegenwärtig einen Wettbewerb<br />
durch, bei dem 43 Lastwagen 8 Wochen<br />
lang mit heimischen Betriebsstoffen erprobt<br />
werden. Die Prüfung hat am letzten<br />
Montag auf der Berliner 'Avus begonnen. Sie<br />
wird bis am 12. Oktober dauern und sich<br />
über eine Gesamtdistanz von 20,000 km erstrecken.<br />
Bis Ende des Monats kreisen die<br />
Wagen auf der Avus und führen Fahrten<br />
durch Berlin durch. Anschliessend werden<br />
sie bis zum 22. September auf dem Nürburgring<br />
geprüft. Durch Süddeutschland kehrt die<br />
Karawane dann nach Berlin zurück, wo sie<br />
am 30. September wieder eintreffen und bis<br />
zum 20. Oktober erneuten Proben auf der<br />
Avus unterworfen wird. Als Brennstoffe sind<br />
Holz, Holzkohle, TorfkokSj Braunkohlen-<br />
CIA<br />
„Der Wagen der Kenner "<br />
y.v,v~; • ••ViVi ••,-•• •^.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•>:y.y *,v ••••;; M M M5TV*. r^t"!"?T<br />
Unabhängige Räder<br />
Automatische Chassisschmierung<br />
4 Geschwindigkeiten, wovon 2 geräuschlos<br />
hydraulische Bremsen<br />
7 HP 10 HP<br />
4 Zylinder<br />
Die vollständigste Reihenfolge der<br />
Luxuswagen<br />
von Fr. 6900. an<br />
Schnelligkeit - Komfort - StraSSenhalÜmg<br />
15 HP 20 HP<br />
8 Zylinder<br />
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Basel: FREDY BLATTLER, Albananlage 24<br />
Bern: AUTOMO A.-G., Länggaßstrasse 21<br />
Zürich: BAUMBERGER & FORSTER A.-G., Capitol-Garage<br />
Lausanne: M. SCHWEIZER, 6, Caroline<br />
Generalvertreter!<br />
American-Garage W. RAMSEIER,<br />
Genf
10 JTOTOMOBTL-K'EVI'm <strong>1935</strong> - m 68<br />
Schwelkoks, Braunkohlenbriketts, Anthra-<br />
>zit, Steinkohlenschwehlkoks, Methanol, Methan,<br />
Ruhrgasöl, Dampfanthrazit und Dieselöl<br />
zugelassen.<br />
Wie Korpsführer Hühnlein bei Beginn des<br />
Wettbewerbes ausführte, sind die Deutsche<br />
Wehrmacht und das Reichsverkehrsministeirium<br />
stark am Ausgang der Prüfung interessiert,<br />
wie anderseits auch die Wirtschaft<br />
und die Industrie durch sie wertvolle neue<br />
Erkenntnisse zu gewinnen hofft.<br />
«l«>:<br />
l^äshvei<br />
I Einige Ursachen für übermässlge Erhitzung<br />
des Motors. Ein Motor erhitzt sich gewöhnlich<br />
um so mehr, je schlechter er gelkühlt<br />
ist, daher muss die Pumpe in tadellosem<br />
Zustand sein, damit sie das maximale<br />
Quantum Wasser fortbewegt. Es darf sich<br />
'kein Kalk weder im Zylinder, in der Wasserleitung<br />
noch im Kühler befinden, der die Kühlung<br />
beeinträchtigen könnte. Das Wasser<br />
muss frei durch alle vorgesehenen Durchgänge<br />
fliesseh können.<br />
Oft sind es Gusshäute im Zylinder,<br />
Schlaüchdefekte, verstopfte Kühler, die den<br />
Wasserkreislauf, hindern. Der Durchfluss<br />
vom Zylinder in den Zylinderkopf muss frei<br />
sein. Vielmals sind Packungen älterer Modelle<br />
oder anderer Marken nicht mit den<br />
gleichen Dimensionen und Abständen der<br />
Durchflusslöcher versehen, so dass einzelne<br />
Teile des Zylinders nie Wasserzufluss erhalten.<br />
•<br />
Es ist stets genügend Wasser aufzufüllen.<br />
Fehler, die bei Montage oder Teilrevision<br />
vorkommen können: falsche Einstellung des<br />
Vergasers, zu armes Gemisch. Dieser Zustand<br />
erhitzt den Motor am meisten, oft<br />
glaubt jemand, durch ganz armes Gasgemisch<br />
Fzu sparen, wobei er nur den Motor ruiniert.<br />
Ebenfalls heizt ein zu reiches Gemisch, aber<br />
weniger als zu armes.<br />
Zuviel Vorzündung erhitzt ebenfalls, wird<br />
aber fast immer bemerkt, weil der Motor sofort<br />
stampft. Kolben, die festklemmen, oder<br />
Lager, die zu fest sind, heizen ebenfalls, weil<br />
die Tourenzahl infolge der grossen Reibung<br />
nicht genügend steigen kann. Wenn Auspuffleitung<br />
oder -topf stark verschmutzt sind,<br />
so dass die Abgase nicht frei entweichen<br />
können, wird der Motor sofort sehr stark<br />
erhitzt. Diesem Fehler kann durch Reinigung<br />
der Teile abgeholfen werden.<br />
Zuviel Spiel zwischen Ventil und Stössel<br />
oder eine falsche Einstellung der Nocken-<br />
welle können ebenfalls den Motor anormal<br />
erhitzen, in beiden Fällen zieht der Motor<br />
schlecht. Bei gewissen Motoren kann durch<br />
zu wenig Spiel zwischen Ventil und Hebel<br />
ebenfalls der Motor im Ziehen beeinträchtigt<br />
werden. Man soll sich bei rassigen Motoren<br />
immer an die von der Fabrik angegebenen<br />
Werte halten.<br />
Beim Bergfahren muss man unterscheiden<br />
zwischen Amerikaner Typen-Motoren und<br />
Europäer Typen. Bei den ersten soll der<br />
Ventilator und Pumpe nie zu langsam laufen,<br />
sonst erhitzen sich diese Motoren, während<br />
die Europäer Typen nicht so heikel sind.<br />
Immerhin ist es für alle besser, nie zu langsam<br />
in direktem Gange zu fahren, so dass<br />
die Geschwindigkeit des Wagens im direkten<br />
Gang- nie unter 30 km/Std. sinkt. Man<br />
schaltet besser am Beginn der Steigung in<br />
den nächstkleineren Gang und versucht mit<br />
einer mittleren Geschwindigkeit von 25 km<br />
fortzukommen. Dabei kann immer mit soviel<br />
Gas und Vorzündung gefahren werden, dass<br />
der Motor geräuschlos arbeitet (niaht stampft<br />
oder tickt). Sollte das Wasser dennoch<br />
kochen, so darf nur kaltes Wasser nachgefüllt<br />
werden, solange der Zylinderblock noch<br />
voll Wasser ist und wenn der Motor im<br />
Leerlauf langsam läuft. Das kalte Wasser<br />
muss ganz langsam in den Kühler eingefüllt<br />
werden, sonst springt der Zylinder durch zu<br />
rasche lokale Abkühlung. Es ist falsch, das<br />
heisse Wasser abzulassen und durch kaltes<br />
Frischwasser zu ersetzen. So bringt man<br />
den Zylinderblock zum Reissen. Bei leichterem<br />
Ueberhitzen des Zylinders genügt es<br />
oft, ein besseres Oel zu verwenden. Schliesslich<br />
kann auch durch defekte oder ungeeignete<br />
Kerzen ein Motor zum Heisslaufen gebracht<br />
werden. In diesem Falle zieht der<br />
Wagen schlecht und braucht viel Brennstoff.<br />
Bei einer gewissen Geschwindigkeit bremst<br />
der Motor durch Selbstzündung ab und zieht<br />
sofort wieder an, sobald man das Gaspedal<br />
wieder herunter drückt und die Tourenzahl<br />
des Motors gesunken ist. In diesem Falle<br />
müssen bessere Kerzen verwendet werden.<br />
Oft werden Kerzen bei Atmosphärendruck,<br />
d.h. ausserhalb des Motors kontrolliert und<br />
gut befunden. Würden sie aber bei Explosionsdruck,<br />
der zwischen 30 und 40 Atm.<br />
liegt, geprüft, so käme man zu einem gegenteiligen<br />
Resultat.<br />
Es existieren Kontrollapparate, womit Kerzen<br />
bis zu 10 Atm. Druck vom Auge kontrolliert<br />
werden können. Keine Garage sollte<br />
ohne diese Vorrichtung bleiben. A.R.M.<br />
Offizielle Distributoren<br />
für die ganze Schweiz von<br />
Falsche Radstellung — grosser Reifenverbrauch.<br />
Bei richtiger Stellung der Räder<br />
nutzt sich ein Autoreifen ganz gleichmässig<br />
ab und kann eine Strecke von 40—60,000 km<br />
zurücklegen. Bemerkt man nun an einem<br />
Rad oder an einem Räderpaar einen auffällig<br />
starken Verschleiss, so kann man fast<br />
sicher behaupten, dass die Radstellung falsch<br />
ist. Bei falscher Radstellung aber hält der<br />
Reifen .nicht genau die Fahrrichtung des Wagens<br />
ein, rollt also nicht ganz gleichmässig,<br />
sondern scheuert fortwährend seitlich auf<br />
der Strasse; er «radiert», wie man sagt.<br />
Durch dieses « Radieren » wird der Pneumatik<br />
in ganz eigenartiger Weise beschädigt, so<br />
dass man aus der Form dieser Beschädigung<br />
auf den Fehler, der die Ursache dazu gab,<br />
schliessen kann. Wenn man an einem Pneumatik<br />
derartige Defekte bemerkt, soll man<br />
sofort die Radstellung nachprüfen und gegebenenfalls<br />
korrigieren lassen. Andernfalls<br />
wird der Reifen in unglaublich kurzer Zeit<br />
vollkommen durchgefahren sein.<br />
Es ist noch nicht allgemein bekannt, dass<br />
die Vorderräder, an denen in erster Linie<br />
solche Defekte vorkommen, nicht genau parallel<br />
zueinander stehen. Sie haben nämlich<br />
während der Fahrt das Bestreben, auseinanderzulaufen.<br />
Um das auszugleichen, werden<br />
sie so montiert, dass ihre Vorderkanten etwas<br />
enger zusammenstehen als ihre Hinterkanten.<br />
Der Unterschied in der Entfernung,<br />
der etwa 3—5 mm beträgt, heisst die « Vorspur<br />
». Wird diese « Vorspur > verändert —<br />
das kommt leicht vor durch Anfahren an die<br />
Bordschwelle, wodurch die Spurstange verbogen<br />
werden kann —, so- laufen die Vorderräder<br />
nicht mehr genau parallel zur Längsachse<br />
des Wagens, scheuern vielmehr seitlich<br />
auf der Strasse und « radieren » sich dadurch<br />
einseitig sehr schnell ab.<br />
Die Vorderräder des Autos stehen aber<br />
nicht nur mit den Vorderkanten enger zusammen,<br />
sondern auch die Entfernung zwischen<br />
ihren Unter- und Oberkanten ist verschieden.<br />
Dieser Unterschied zwischen den<br />
Entfernungen heisst der «Sturz». Ist der<br />
«Sturz > zu klein oder zu gross, so tritt<br />
ebenfalls eine übermässig schnelle einseitige<br />
Abnutzung der Pneumatiks ein.<br />
Aehnliche Abnutzungserscheinungen können<br />
auftreten, wenn ein Rad in sich verbo-.<br />
gen ist, vor allem, wenn ein Drahtspeichenrad<br />
verspannt ist, oder wenn der Achszapfen<br />
verbogen ist. Hierdurch nämlich wird<br />
das Rad gezwungen, bei jeder Umdrehung<br />
einmal nach rechts und einmal nach links<br />
auszuschlagen und infolgedessen bei jeder<br />
Drehung einmal nach beiden Seiten zu radieren.<br />
Je stärker die genannten Unregelmässigkeiten<br />
am Rad sind, desto schneller wird<br />
die Laufdecke des Reifens abgenutzt werden.<br />
Ganz ähnliche Abnutzungserscheinungen,<br />
aber gleichmässig an beiden Vorderrädern,<br />
treten auf, wenn zu viel « toter Gang» im<br />
Lenkmechanismus des Wagens vorhanden<br />
ist oder wenn der Wagen infolge Konstruktionsfehlern<br />
zum sog. «Shimmy» neigt<br />
Dann flattern die Vorderräder bei jeder Umdrehung<br />
mehrere Male hin und her, radieren<br />
infolgedessen auch sehr viel stärker als beim<br />
einfachen Schlagen und werden dadurch in<br />
unglaublich kurzer Zeit völlig verdorben. —<br />
Wer also an seinem Wagen eine vorschnelle<br />
and ungleichmässige Abnutzung der Reifen<br />
bemerkt, wird im eigensten Interesse sofort<br />
eine 'Untersuchung der betreffenden Räder<br />
durch einen Fachmann vornehmen lassen.<br />
Die Reparatur der genannten Schäden, die<br />
die ungeheure Reifenabnutzung verursachen,<br />
kostet bedeutend' weniger als die Reifen,,die<br />
man sonst verbraucht „<br />
Ted«<br />
Siwc«lm<br />
Antwort 9495. Erfahrungen mit Jeroga-RoWH-<br />
Vergaser. Seit einigen Monaten habe ich die<br />
Leistungen des Rohöl-Vergasers Jeroga geprüft<br />
und sehr gut befunden. Ich bin wirklich überrascht»<br />
über die Vorteile, die der Vergaser bietet, denn der<br />
Motor arbeitet viel ruhiger und vollständig geruchfrei,<br />
ferner beansprucht er wesentlich weniger<br />
Brennstoff und deshalb ist eine beträchtliche Sparsamkeit<br />
zu verzeichnen. Ich konnte bis heute nicht<br />
die geringste Schmierölverdünnung feststellen,,<br />
trotzdem ich mit dem Vergaser Jeroga über verschiedene<br />
grosse Alpenpässe gefahren bin (z. B.<br />
Klausen, Gotthard, Furka, Grimsel). Auch war bei<br />
diesen Fahrten immer die gleiche Leistung und die<br />
normale Temperatur geblieben. J. H. in F.*<br />
Frage 9508. Entrussen notwendig? Seit 14 Monaten<br />
bin ich im Besitze eines neuen Wagens und<br />
habe mit diesem über 27 000 km gefahren. Schon i<br />
wiederholt beschäftigte mich die Frage, ob der Motor<br />
nun einmal entrusst werden soll. Nach Rücksprache<br />
mit Fachleuten erhielt ich ganz verschiedenen<br />
Bescheid, die einen meinten, die Entrussung<br />
wäre schon längst notwendig gewesen, und die an-'<br />
dern sagten mir, solange der Wagen gut laufe, sei<br />
diese Arbeit überflüssig; nach dem Entrussen<br />
brauche der Wagen mehr Oel und Benzin. In der<br />
Tatsache läuft der Wagen tadellos, und ich müsste<br />
wegen der Motorleistung jedenfalls noch lange nicht'<br />
an das Entrussen denken. Ich bitte nun um Ihrendiesbezüglichen<br />
Rat und danke Ihnen bestens im<br />
voraus. A. G. in A.<br />
Antwort: Solange Ihr Motor wirklich noch<br />
einwandfrei arbeitet, besteht kein Anlass, die Ent-<br />
Ä ^.,oO C >'><br />
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Genf. 11309
N° 68 — <strong>1935</strong> . ÄUTÖMOBir-REVUE 11<br />
russung vorzunehmen. Schaden kann der Russbelag<br />
nicht, wenn er nicht zur indirekten Ursache<br />
einer anormalen Erhitzung des Motors wird. "Nach<br />
der angegebenen Kilometerzahl dürfte es sich allerdings<br />
empfehlen, die Dichtigkeit der Ventile einer<br />
.genauen Prüfung zu unterziehen. Indem man den<br />
Motor mit der Handkurbel durchdreht, kann man<br />
feststellen, ob der Kompressionswiderstand in allen<br />
Zylindern gleich gross ist. Zuverlässiger ist jedoch<br />
die Prüfung der Kompression mit einem speziellen<br />
Kompressionsmesser. Sollte es sich zeigen, dass die<br />
Kompression auch nur in einem Zylinder kleiner<br />
ist als in den übrigen, so wird ein Abdecken des<br />
Motors unumgänglich sein, da sonst die Gefahr besteht,<br />
dass das undicht gewordene Ventil und sein<br />
Sitz rasch grösseren Störungen ausgesetzt sind, -at-<br />
Frage 9509. Motordefekt nach Entrussung. Ich<br />
habe meinen Wagen, Modell 1934, mit 20 000 km, nen des Betreffenden steht, wird die Abklärung<br />
entrussen lassen, Ventil einschleifen und nach zwei der Ursachen stark erleichtern. -at-<br />
Tagen wieder abgeholt. Gleich am Anfang beobachtete<br />
ich ein Geräusch im Motor, das sonst nie<br />
vorhanden war.<br />
fuvis«. «P >«e»«l» al<br />
Um dieses Geräusch beheben zu lassen, ging ich<br />
.wieder in die Garage, liess nochmals einen halben<br />
Tag lang alles nachsehen. Dies war am Freitag.<br />
Anfrage 537. Rückvergütung von Versicherungsprämien.<br />
Bekanntlich enthalten die heutigen<br />
Am Sonntag machte ich eine Tour Lugano - San<br />
Bernardino mit einem Zwischenhalt auf dem Pian<br />
obligatorischen Haftpflicht-Versicherungsverträge<br />
San Giacomo. Besonders am Berg bemerkte ich,<br />
die Bestimmung, dass nach einer dreijährigen<br />
dass der Wagen schlechter zog, als vorher; ich<br />
schadenfreien Periode von der Gesellschaft 15%<br />
musste an einer Doppelkehre sogar die Erste nehmen.<br />
Das Geräusch am Motor blieb immer, es war Ist die Versicherungsgesellschaft ohne weiteres<br />
jeder Jahresprämie rückvergütet werden müssen.<br />
wie ein Klappern. Am Montag früh war mir das zu obiger Rückvergütung verpflichtet, wenn der<br />
Erste, in die Garage zu gehen, um nochmals um Vertrag auf Ende des dritten Jahres gekündet<br />
eine Nachschau zu bitten, denn es war bestimmt wird, selbstverständlich vorausgesetzt, dass das<br />
etwas nicht in Ordnung. Man versicherte mir, es Jahr ohne Schadenfall abläuft?<br />
sei nichts, ich soll nur beruhigt weiterfahren. Die Falls der Vertrag schon auf Ende des zweiten<br />
.Ventile müsse man später einmal nachstellen. Jahres gekündet wird, besteht dann keine Rückvergütungspflicht<br />
der Versicherungsgesellschaft?<br />
Am Dienstag ging's ins Valle Maggia. Auf dem<br />
-Heimweg im ersten Drittel am Monte Ceneri klopfte<br />
H. M. in B.<br />
der Motor so stark, dass mir der Mut weiterzufahren<br />
verging. Ich liess den Wagen also stehen und sind ohne weiteres zur Rückvergütung der 15%<br />
Antwort: Die Versicherungsgesellschaften<br />
fuhr mit einem Bekannten heim zur Garage. Diese für schadenfreien Verlauf der 'Versicherungspolicen<br />
verpflichtet, SQfern während drei aufeinander-<br />
ging nun den Wagen holen und berichtete, es sei<br />
kein Oel mehr im Motor gewesen. Wie kam das folgenden Jahren eine Schadenzahlung nicht gemacht<br />
werden musste. Dabei ist es ohne Bedeu-<br />
nun, denn vom Entrussen und Oelwechsel an bis<br />
zum Stillstand am Ceneri hatte ich nur 580 km tung, ob die Versicherungspolice auf Ende des<br />
gemacht. Benzin- wie Oelverbrauch wird bei mir<br />
immer genau gebucht. Der Motor ging früher immer<br />
ausserordentlich guf.<br />
wenn die Police schon vor Ablauf der dreijährigen<br />
Warum war kein Oel mehr da, wo man mir<br />
Periode aufgehoben wurde. Entgegenkommenderweise<br />
haben eich aber die Versicherungsgesell-<br />
angab, 6 Liter nachgefüllt zu haben? Die Kolben<br />
sind natürlich kaputt, ein Lager ist geschmolzen<br />
schaften bereit erklärt, bei Neuabschluss einer Versicherung<br />
die angebrochenen Jahre auf die neue<br />
und die Zylinder zeigten oben einen scharfen Kranz<br />
tind mussten nachgebohrt werden. E. E. in L.<br />
Versicherung anzurechnen.<br />
O<br />
Antwort: Irgendwie geht es da bestimmt Anfrage 538. Rechtsfahren. Der Führer muss Nun ist es auch uns bekannt, dass der Kanton<br />
picht mit rechten Dingen zu. Nach der Entrussung in der Schweiz rechts fahren. Ist es nicht erlaubt, Zürich unter der Herrschaft des neuen Gesetzes<br />
4es Motors kann man zwar nicht selten ein Ansteigen<br />
des Oelverbrauches beobachten, wie wir esganz spitzem Winkel der Fahrer notgedrungen die<br />
dass bei einer Kurve, Strassenkreuzung etc. mit Führerprüfungen der andern Kantone nicht an-<br />
übrigens erst noch gerade in der letzten Nummer Kurve schneidet, um überhaupt fahren zu können?<br />
näher ausgeführt haben. Dass aber der Motor schon In einem solchen Fall kann, der Führer nichts<br />
von Anfang an schlecht zog und klapperte, rechtfertigt<br />
den Verdacht des Vorliegens anderer Mängel wenn er ein anderes Vehikel in entgegengesetzter<br />
anderes machen als anhalten und wiederholt hupen,<br />
ebenfalls. Leider liefert uns aber Ihr Brief keine Richtung hört oder erblickt? Dr. A. B. in L.<br />
Anhaltspunkte, wo diese Mängel zu suchen sind.<br />
Wurden die Kolben bei der Entrussung des Motors<br />
ebenfalls ausgebaut? Wurde eventuell ihr Spiel gemessen?<br />
Nach 20 000 km sollte allerdings ihre Abnützung<br />
noch lange nicht so gross sein, um den<br />
starken Oelverbrauch zu erklären. Können Sie<br />
nachträglich feststellen, wieviel nnd was für ein<br />
Oel nach der Revision tatsächlich eingefüllt wurde?<br />
Ist Oel nicht etwa durch Undichtigkeiten verloren<br />
gegangen, wobei dann unter dem stehenden Wagen<br />
immer Oeltropfen oder Oelpfützen entstanden wären?<br />
Dass die Ventile nach dem Einschleifen und<br />
Neueinstellen etwas mehr Lärm machen, ist denkbar<br />
und braucht keinen Fehler zu bedeuten. Ein<br />
lautes Klappern aber würde auf viel zu viel Stösselspielraum<br />
deuten.<br />
Da Ihnen durch den ganzen Vorfall wohl ziemlich<br />
hohe Kosten entstehen werden, für deren Mittragen<br />
die Garage eventuell herangezogen werden<br />
könnte, raten wir Ihnen, die ganze Revision durch<br />
einen unparteiischen Fachmann an Ort und Stelle,<br />
so gut wie jetzt noch möglich, nachprüfen zu lassen.<br />
Schon die Feststellung, wer die Arbeit ausgeführt<br />
hat und wie es um das Fachwissen und Kön-<br />
dritten Vertragsjahres gekündigt wurde.<br />
Dagegen besteht keine Rückvergütungspflicht,<br />
Antwort: Der Führer ist prinzipiell verpflichtet,<br />
rechts zu fahren. Eine Ausnahme wird<br />
dann zugebilligt, wenn es* sich pm eine gerade,<br />
übersichtliche Strasse handelt, und andere Fahrzeuge<br />
nicht entgegenkommen. In diesem Falle darf<br />
auf der Strassenmitte gefahren werden. Bei Strassenkreuzungen<br />
und in Kurven ist prinzipiell rechts<br />
zu fahren. Nun gibt es natürlich unter Umständen<br />
Strassenanlagen, bei .denen es schlechterdings nicht<br />
möglich ist, so zu fahren, dass die linke Wagenseite<br />
über die Strassenmitte nicht hinausgelangt. In<br />
solchen Fällen ist natürlich der Fahrer zu besonderer<br />
Sorgfalt verpflichtet, er hat demzufolge seine<br />
Geschwindigkeit so zu reduzieren, dass ihm beim<br />
Ansichtigwerden eines entgegenkommenden Fahrzeuges<br />
ein Anhalten auf allerkürzester Distanz<br />
möglich ist. Sofern dem Ge^enfahrer diese ungünstige<br />
Strassenanlage erkennbar sein sollte, besteht<br />
natürlich auch für ihn die Verpflichtung, seine Geschwindigkeit<br />
in gleicher Weise herabzusetzen. Ausserdem<br />
wird hier die Verpflichtung bejaht werden<br />
müssen, durch Signalgebung auf die kritische Situation<br />
aufmerksam zu machen. Genügt ein Fahrer<br />
diesen Verpflichtungen, also Herabsetzung der<br />
Geschwindigkeit und Signalgebung, und ist er in<br />
der Lage, bei Ansichtigwerden eines entgegenkommenden<br />
Fahrzeuges sein eigenes Fahrzeug auf kürzeste<br />
Distanz, 1—2 m, anzuhalten, und kommt es<br />
trotzdem zu einer Kollision, so kann von einem<br />
Mitverschulden seinerseits nicht die Rede sein,<br />
wenn tatsächlich das Befahren der entsprechenden<br />
Strassenanlage technisch nicht anders möglich ist,<br />
als durch Benützung mehr als der Hälfte der Strassenbreite.<br />
O<br />
Anfrage 539. Nachprüfung bei Wohnsitzwechsel.<br />
Ich habe am 1. Juni a. c. einen Wagen angeschafft<br />
und am gleichen Tage in Solothurn für<br />
Steuer (7 PS, 7 Monate) Fr. 87.— bezahlt. Ca. 1<br />
Monat früher bestand ich gleichen Orts die Fahrprüfung.<br />
Nun wohne ich im Kanton Zürich und<br />
die Fahrzeugkontrolle verlangt Fr. 69.:— für Steuer<br />
(bis und mit Januar 1937) und Wiederholung der<br />
Prüfung. Ich sei noch zu wenig lange gefahren, in<br />
Zürich prüfe man zwei Stunden usw. wurde zur<br />
Begründung erklärt.<br />
Möchte nun anfragen, ob ich bezahlen muss.<br />
Muss ich die Prüfung nochmals machen?<br />
H. B. in Pf.<br />
Antwort: Gemäss Motorfahrzeuggesetz, Artikel<br />
6, hat die Wohnsitzbehörde dem Führer den<br />
Ausweis auszustellen. Er hat prinzipiell Gültigkeit<br />
für das Gebiet der ganzen Eidgenossenschaft. Dagegen<br />
kann gemäss Art. 9 M. F. G. jederzeit eine<br />
Nachprüfung angeordnet werden, wenn Bedenken<br />
über die Fahrtüchtigkeit des Fahrers bestehen.<br />
Aus Ihrem Schreiben ist nun nicht ersichtlich, ob<br />
Sie im Zeitpunkt der Ablegung der Fahrprüfung<br />
im Kanton Solothurn oder Kanton Zürich Wohnsitz<br />
hatten. Hatten' Sie in Zürich Wohnsitz, so<br />
kann gegen das Begehren des Kantons Zürich<br />
keine Einwendung erhoben werden, da Sie effektiv<br />
die Prüfung in Zürich hätten ablegen sollen.<br />
erkennen will, teilweise auch zu Recht, da tatsächlich<br />
in einigen Kantonen die Anforderungen an<br />
den Prüfungskandidaten so minimal sind, daes sie<br />
für städtische Verhältnisse kaum genügen. Wenn<br />
Sie In berechtigter Weise die Prüfung in Solothurn<br />
abgelegt haben, so kann jedoch eine Nachprüfung<br />
nur verlangt werden, wenn Bedenken an<br />
Ihrer Eignung bestehen. Dabei genügt unseres<br />
Erachtens eine prinzipielle Einstellung gegen Führerprüfungen<br />
anderer Kantone nicht, sondern es<br />
müssen im Einzelfalle in bezug auf den betr. Fahrer<br />
selbst gewisse Bedenken bestehen. Erweisen<br />
sich in der Folge die Bedenken als ungerechtfertigt,<br />
so kann unserer Meinung' nach auch keine<br />
Prüfungsgebühr verlangt -werden. Wir schlagen<br />
Ihnen vor, dass wenn der Kanton Zürich auf seinem<br />
Begehren beharrt, Sie sich direkt an das<br />
eidg. Justiz- und Polizeidepartement in Bern wenden<br />
und hiervon den Kanton Zürich verständigen<br />
und ersuchen, den Entscheid aus Bern abzuwarten.<br />
Was nun die Fahrzeugsteuer anbetrifft, so ist<br />
aus Ihrem Schreiben auch hier nicht ersichtlich,<br />
au,s welchem Grunde sie' in Solothurn entrichtet<br />
wurde. Die Fahrzeugsteuer ist nicht am Wohnort<br />
zu entrichten, sondern am Standort des Fahrzeuges,<br />
d. h. an demjenigen Ort, an welchen regelmässig<br />
das Fahrzeug wieder zurückgebracht wird.<br />
Sollte nun die Steuer zu Unrecht in Solothurn bezahlt<br />
worden sein, da der Standort des Fahrzeuges<br />
Zürich ist, so ist das Begehren des Kantons<br />
Zürich gerechtfertigt. In diesem Falle hätte dann<br />
allerdings der Kanton Solothurn die bereits dort<br />
bezahlte Steuer zurückzuvergüten. Wurde das<br />
Fahrzeug erst nachträglich in den Kanton Zürich,<br />
verstellt, so kann der Kanton Zürich erst vom Beginn<br />
des nächstfolgenden Kalenderquartals an die<br />
Steuer verlangen, während der Kanton Solothurn.<br />
Ihnen von diesem Zeitpunkt an die Steuer zurückzuvergüten<br />
hat.<br />
O<br />
ndel u* Ind<br />
Eine neue Industrie. Seit einiger Zeit Tvird<br />
viel von Primagaz, dem «Gas in Flaschen>, gesprochen.<br />
Da bis anhin nur ungenaue Angaben in die<br />
Oeffentlichkeit gelangt sind, dürfte es unsere Leser<br />
interessieren, über dieses aktuelle Thema etwas<br />
mehr zu erfahren. Das Primagaz, Nebenprodukt<br />
des Rohöls, wird in Frankreich in der grössten<br />
europäischen Petroleumraffinerie gewonnen. Dieses<br />
Gas besitzt einige sehr interessante Eigenschaften.<br />
Schon bei normaler Temperatur kann es unter sehr<br />
geringem Drück — 1,6 Atm. (ungefähr der Druck<br />
in einem Autoreifen) — verflüssigt werden. Dies<br />
erlaubt, eine grosse Menge Gas in Stahlflaschen<br />
von relativ geringem Gewicht, die trotzdem allen'<br />
sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen,<br />
aufzubewahren und zu transportieren. Diese Flaschen<br />
enthalten bei einem Bruttogewicht von ca.<br />
28 kg, 13 kg flüssiges Gas. Es ist ein ausserordentlich<br />
hochwertiger Brennstoff, denn bei geringer<br />
Platzbeanspruchung bietet es einen sehr hohen<br />
Heizwert. (1 kg Flüssigkeit = ca. 12.000 Kai.).<br />
Die Stahlflaschen halten einen 30- bis öOfachen.<br />
Ueberdruck aus, so dass eine Explosion ausgeschlossen<br />
ist. Das Einatmen von mit Primagaz vermischter<br />
Luft ist ungefährlich.<br />
Das Primagaz wird auf dem Lande, in den Bergen,<br />
d. h. überall, wo die Leitungen der Gaswerke<br />
nicht hinkommen, mit Begeisterung aufgenommen,<br />
da es die gleichen Dienste leistet wie das Stadtgas<br />
und den Komfort der Stadt in die abgelegensten<br />
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12. AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />
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Eigenarten des Segelfluges<br />
im Hochgebirge.<br />
Für den Segelflieger, der sich am internationalen<br />
Segelfliegeriager beteiligen will, ist es sicher<br />
wertvoll, von einem erfahrenen Fachmann über<br />
die Besonderheiten der Hochgebirgsflüge aufgeklärt<br />
zu werden. Der bekannte Segelflieger W. Farner<br />
hat die hauptsächlichsten in Frage stehenden Momente<br />
kurz zusammengefasst, die auch den Laien,<br />
soweit er die Segelfliegerei beobachtet, interessier<br />
ren dürften.<br />
hinunterfallen, ohne dass was zerbricht. — Man<br />
kann also nur hoffen, dass eich die Herren Ingenieure<br />
bald mal so eine Truthenne zu Gemüte<br />
führen, damit sie erfahren, wie so ein Ding konstruiert<br />
ist. — So hat also jeder Körperteil den<br />
von der Natur ihm zugedachten Zweck zu erfüllen.<br />
Die alte Theorie des Evolutionistnus wollte das<br />
Organ aus der Funktion entstanden wissen. Was<br />
hat es denn mit dem Ichthyosaurus, diesem gewaltigen<br />
Seeungetüm, für eine Bewandtnis, der schon<br />
das Hanptorgan eines Vogels besass, die Verstär-<br />
Beim Start<br />
ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass die geringere<br />
Luftdichte eines hochgelegenen Abflugortes durch<br />
grössere Startenergie kompensiert wird. Findet der<br />
Start im Schnee statt, dann muss den Schwierigkeiten<br />
der weichen Piste durch eine genügend<br />
grosse Zahl von Startleuten begegnet werden.<br />
Die geringe Reibung der Segelflugzeugkufe auf<br />
alpiner Flora oder auf Schnee bedingt eine zuverlässige<br />
und solide Verankerung des Segelflugzeuges.<br />
Das Zurückhalten der Maschine durch Mannschaft<br />
ist auf jeden Fall abzulehnen, da sonst ein<br />
Start des Segelflugzeuges mit ungenügender Vorspannung<br />
der Gummiseilo zu befürchten ist (Grönhoff,<br />
Jungfraujoch 1931). Es ist darauf Rücksicht<br />
zu nehmen, 'dass das Segelflugzeug nicht durch<br />
Schneewälle, Eis, Felsen oder ähnliche Hindernisse<br />
beschädigt wird.<br />
Flug.<br />
Die noch unbekannte Windströmung im Gebirge<br />
können eventuell ungeahnt stark sein und infolge<br />
heftiger Böigkeit grosse statische Beanspruchungen<br />
Zusammenfassung.<br />
Der Alpensegelflug ist eehr. wahrscheinlich<br />
nicht wesentlich gefährlicher als Motor- und Segelflug<br />
im Flachland. Dagegen sind die Verhältnisse<br />
heute noch recht unerforscht und erfordern<br />
einige Vorsicht bei der noch zu leistenden For-<br />
•schujigs- und Pionierarbeit. Durch Verwendung<br />
von starken, wendigen und leistungsfähigen Segelflugzeugen<br />
und durch strenge Auswahl der Piloten<br />
während der En^rieklungszeit der nächsten<br />
zwei bis drei Jahre wird es bestimmt möglich sein*<br />
ohne übermässige Opfer wertvolle Erkenntnisse zu<br />
sammeln. Ausser den wirklich praktischen Schwierigkeiten<br />
und Gefahren wird natürlich auch der<br />
moralische Einfluss der Bergwelt auf die Piloten<br />
eine nicht zu unterschätzende Wirkung haben und<br />
eine gewisse Gewöhnung an die neue Umgebung<br />
erfordern<br />
Böigkeit, Schwierigkeit im Schätzen der Distanzen,<br />
Spannung vor Unbekanntem). In wenigen Jahren<br />
aber wird der Alpensegelflug meines Erachtens für<br />
einen guten Durchschnittspiloten ebenso selbstverständlich<br />
sein wie heute ein Flugzeugschleppflug<br />
im Flachland.<br />
Vom 4.—18. September <strong>1935</strong> werden sich die<br />
Pioniere auf dem Jungfraujoch einfinden. Wer<br />
diese wagemutigen Leute an der Arbeit sehen will,<br />
versäume nicht, das Segelfliegerlager im ewigen<br />
Schnee zu besuchen. P. K.<br />
In den Laboratorien des Herrn Oehmichen.<br />
Ueber einen Besuch beim bekannten Schxaubenflugzeug-Konstrukteur<br />
Etienne Oehmichen in Valentigney<br />
bei Paris, plaudert in den französischen<br />
«Les Ailes» dessen Mitarbeiter Maurice Victor so<br />
interessant, daes wir auch an dieser Stelle seine<br />
Ausführungen auszugsweise wiedergeben wollen:<br />
«Ueberflüssig, diesen Herrn vorzustellen. Er<br />
wird von der gesamten französischen Aviatik bewundert<br />
und verehrt. Ein Besuch in seiner einsamen<br />
Klause ist eine Angelegenheit, die regelrecht<br />
zu Optimismus hinreissen muss. Man befindet sich<br />
einem wahrhaft glücklichen, sich für alles interessierenden<br />
Manne gegenüber, d«r leidenschaftlich<br />
arbeitet und sich ebenso für Urweltkunde wie für<br />
die moderne Luftfahrt begeistern kann. ,<br />
Man betritt das Bibliothek-Zimmer und ge-<br />
der Zelle bewirken. Der Gefahr von Brüchen ist<br />
durch Verwendung vollakrobatiktauglicher Segelflugzeuge<br />
zu begegnen. In noch unbekannten Gebieten<br />
muss bei gewissen Wetterlagen mit der<br />
wahrt vorerst einmal an der Mauer eine farbenprächtige<br />
Insektensammlung, Schmetterlinge, Käfer<br />
Möglichkeit mangelnder -Sicht und Vereisungsgefahr<br />
gerechnet werden. Da die Lage der Aufund<br />
Abwindgebiete nicht immer ganz genau beur-<br />
aller Grossen und Wasserjungfern. Wozu diese<br />
Tierchen? Es sind die beasts. die Oehmichen gestattet<br />
haben, in die Geheimnisse des beinahe meteilt<br />
werden kann und weil vor allem die Abwinde<br />
stark überraschend einsetzen können, ist unbekanntes<br />
Gelände stets mit genügend Höhen- und<br />
chanischen Fluges unserer Insekten einzudringen<br />
vermittelst des kinematographischen. Stroboskops<br />
Geschwindigkeitsreserve anzufliegen. Starke Böigkeit<br />
wird bei längeren Flügen grosse Anforderun-<br />
(drehbare Scheibe mit Bildern, die denselben Gegenstand<br />
in verschiedenen Stellungen zeigen, so dass<br />
gen an Körper und Nerven stellen. Man soll daher<br />
solche Flüge nur bei bester körperlicher Ver-<br />
er beim Drehen bewegt erscheint). So hat der elektrische<br />
Funke im Laufe der Zeit sämtliche Schwingungen<br />
der Flügel zerlegt — der empfindsame Film<br />
fassung unternehmen.<br />
Landung.<br />
hat alles haarscharf aufgenommen.<br />
Im Gebirge stehen nur wenige und meistens In einem andern Zimmer ist die Optik untergebracht<br />
Objektive verschiedensten Kalibers. Es<br />
sehr kleine Landungsplätze zur Verfügung. Der<br />
Entschluss zur Landung hat daher rechtzeitig zu folgt das aerodynamische Laboratorium. Nicht däss<br />
erfolgen. Von den zahlreichen Hindernissen, die es sich hier um den Windkanal von Chalais-Meudon<br />
handelte. Aber mit diesem Werkzeug, das im<br />
eine Landung stets erschweren, ist vor allem auf<br />
die von Gras und Blumen kamuflierten Felsblöcke grossen ganzen einen riesigen Ventilator darstellt,<br />
Rücksicht zu nehmen. Bei schiefgelegenen Plätzen kann Mister Oehmichen die aerodynamischen Wunder,<br />
die ihn am meisten interessieren, * besonders<br />
soll nach Möglichkeit bergaufwärts gelandet werden.<br />
gut analysieren.<br />
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kung an der untern Basis der Wirbelsäule, die<br />
ihm erlaubte, mit grösster Geschwindigkeit in die<br />
Tiefe zu plumpsen? Welch verschrobene Idee hatte<br />
denn da die Natur bei der Erschaffung dieses<br />
Tiere??» —<br />
Vom umfangreichen Museum mit seinen zaht»<br />
reichen Skeletten zurück nun zu den ebenfalls in. 1<br />
Valentigney befindlichen _ aeronautischen Ateliers.<br />
Sie setzen sich zusammen aus einem Studienraum,<br />
einem Versuchsgebäude und einem Hangar. Einige<br />
Techniker und etliche Arbeiter unterstützen Monsieur<br />
Oehmichen in seinen Unternehmungen. In der<br />
grossen Halle hat der Konstrukteur einige seiner<br />
Versuchsapparate vorgeführt. Der Hauptteil besteht<br />
aus einem Gestell von Leichtmetallröhren, an dessen<br />
unterm Ende sich zwei konzentrische Schrauben<br />
befinden, die sich in entgegengesetzter Weise<br />
drehen und durch einen Kautschuk-Motor getrieben<br />
werden. Das Gestell ruht auf einer Bank, die<br />
Schrauben nach unten gerichtet. Wupp — das<br />
Ganze schiesst in die Höhe. Resultat: Die Flugbahn<br />
ist äusserst ungerade und die Maschine überbockt<br />
in einer Ecke der Halle. Man versucht sie wieder<br />
ins Gleichgewicht zu bringen. Vergeblich. Die<br />
Bewegungen des Apparates sind höchst unregelmässig<br />
und die Sache wird sogar für die Zo-*<br />
schauer gefährlich. Zwei mit Luft gefüllte Ballons<br />
werden auf der Höhe der oberen Querstange<br />
placiert. Nun wird der empfindliche Apparat so-i<br />
fort stabil und gehorsam. Wenn man ihm zwei<br />
Kondensatoren beigibt, um die Pendelschwingungen<br />
aufzuheben, so nimmt das Ganze eine höchst beachtenswerte<br />
Flugstellung an. Man wird sich fragen,<br />
wie diese Stabilität erreicht wird: Genau<br />
gleich, wie bei den Schiffen. Schon Archimedes<br />
stellte fest, dass jeder in eine Flüssigkeit getaucht<br />
ter Körper durch diese erstere einen Gegendruck;<br />
erhält, der dem Gewicht des verdrängten Volumens<br />
entspricht, wenn dieser Druck im Schwerpunkt des<br />
verdrängten Körpers ausgeübt wird. Die Hinzufügung<br />
von Ballons hat bezweckt, das Druckzen-*<br />
trum unter das Schwerpunktzentrum zu verlegen»<br />
So wurde jede Neigung sofort durch eine Wieder-^<br />
aufrichtung anderseits ausgeglichen. Das scheint!<br />
höchst einfach zu sein — trotzdem hat es ziemlich!<br />
viel Zeit gekostet, bis man diese Erklärung fand.<br />
Etienne Oehmichen arbeitet schon seit Jahren<br />
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wir das chemische Laboratorium. Rundherum auf<br />
diversen Gestellen ein Heer von 'dünnen und dickbauchigen<br />
Flaschen — eine herrliche Symphonie<br />
blitzblanker Kristalle mit rotem, gelbem, blauem<br />
und grünem Glänze. Rings im Kreise seltsame Apparate.<br />
Hier eine Glasbläser-Einrichtung — dort<br />
an wohlgeschützter Stelle ein X-Strahlen-Apparat.<br />
Ueber dem chemischen Laboratorium befindet<br />
sieh das Heiligtum, in welchem Oehmichen die<br />
vorweltlichen Tiere und Pflanzen studiert. Hier<br />
entfaltet sich in interessantester Weise das Buch<br />
der Zeit. In prachtvollen Zeichnungen lässt man<br />
die prähistorischen Tiere an sich vorüberziehen und<br />
bestaunt die Blumen und Gräser vergangener Zeiten,<br />
die lose in Büchern liegen. Das Wertvollste<br />
(Unfreundlichkeit von Fels und Eis, dieses Museums aber bilden die Reste eines Ich-<br />
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thyosaurus, einer urweltlichen Fischeidechse mit<br />
spitzem Kopf. Man ist aufs höchste überrascht,<br />
konstatieren zu können, dass dieses Riesentier<br />
in seinen zwei wuchtigen Pratzen Fortbewegungsmöglichkeiten<br />
hatte, die den besten Schrauben<br />
der heutigen Zeit bedeutend überlegen waren.<br />
Inmitten der schaurigsten vorsintflutlichen Skelette<br />
gab Herr Oehmichen sodann einige Erklärungen<br />
ab:<br />
Um ohne Motor zu landen, benützte ich den<br />
Querwiderstand, den der niedergehende Kiel der<br />
Luft entgegensetzt und der wesentlich grösser ist<br />
als der eigene Widerstand gegenüber der Vorwärtsbewegung<br />
desselben Kiels. So erhalte ich eine Fallgeschwindigkeit<br />
von 10 m/Sekunde. Sie ist also<br />
etwas grösser als bei einem gewöhnlichen Fallschirm.<br />
Ob dies nun der richtige Weg ist? Was<br />
sagt die Natur dazu? Sehen sie sich einmal diese<br />
Eule an. Sie ist ausgestopft. Man hat den Eindruck,<br />
sie hätte zwei kleine Pfoten am untern Ende<br />
des Körpers. Das ist jedoch ein Irrtum. Dieses Skelett<br />
zeigt uns, dass die Pfoten aus eehr langen<br />
Knochen bestehen, die in engster Verbindung zur<br />
Wirbelsäule stehen. Zwischen einem Reiher und<br />
einer Eule ist keine grosse Differenz. Der erstere,<br />
der im Wasser plätschert, hat. einzig die Hosen<br />
hochgezogen. Die Anatomie macht nun interessante<br />
Entdeckungen. Hier ist das Skelett einer Katze.<br />
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Das Gelenk zwischen den Hinterpfoten und deran der Stabilisierung der Schraubenflugzeuge durch<br />
Wirbelsäule ist von einer Feinheit, die jeglichen bedeutenden<br />
Kraftaufwand ausschliesst. Die Katze diesem Apparat, dass er unstabil ist. Sein Heli-<br />
einen Ballon. Es ist ja das Charakteristische an<br />
fällt immer auf die Vorderpfote. Trifft unglücklicherweise<br />
einmal — was selten der Fall ist — lut gelungene Versuchsflüge ausgeführt. Der francostat<br />
Nr. 4 hat in Valenfigney wie in Orly abso-<br />
das Gegenteil ein, so zerplatzen ihre Nieren. Das zösische Generalstab hat sich für die Maschine leb*<br />
gleiche ist beim Eichhörnchen zu sagen. Nur bei haft interessiert. Aber nicht alle Welt war davon,<br />
den Vögeln ändert dies alles. Nehmen wir zum Beispiel<br />
die starken Knochen einer Truthenne. Sie versehener Apparat durch einen gewöhnlichen Bal-<br />
überzeugt, dass sich ein mit zwei Hubschraubeh<br />
verlängern sich bis zu den Wirbeln, die so miteinander<br />
verbunden sind, dass sie ebensoviel Kraft den Apparat im Gleichgewicht zu behalten, vielmehr<br />
lon stabilisieren lasse. Man schrieb die Fähigkeit,<br />
aushalten, wie abgeben können. Das ist alles ausserordentlich<br />
solid gebaut. Der Vogel kann tief tierkunst Oehmichens zu. Es wurde folgendes<br />
der mit den grössten Finessen rechnenden Pilo—<br />
Experiment<br />
ausgeführt: Konstruktion eines Chassis<br />
mit vier Hubschrauben, angetrieben durch einen<br />
40-PS-Salmson-Motor, das ganze an einen 100-Kubikmeter<br />
fassenden Ballon angespannt. Ausser<br />
einem Gashebel war sonst nichts eingebaut. Man<br />
hatte Oehmichen gebeten, 15 Sekunden in der Luft<br />
zu bleiben; er hielt es aber 4 Minuten aus. Der<br />
Beweis, dass Oehmichens Idee kein Trugschluss ist,<br />
war erbracht. Er kämpft für diese Idee weiterhin<br />
und hat bereits eine neue Maschine in Bau, die<br />
im Oktober erstmals starten soll. A. Fy.<br />
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GESCHICHTE VON DER<br />
COPPA ACERBO<br />
(Fortsetzung von Seite 6.)<br />
Dr. Porsche stellte später mit einem Massstab<br />
fest, dass die lichte Weite zwischen<br />
Stein und Mauer 50 Millimeter kleiner war<br />
als die Spurbreite des Auto-Union-Rennwagens.<br />
Das Fehlmass ersetzte Rosemeier durch<br />
eine Kratzspur mit der rechten Radnabe in<br />
der Mauer.<br />
.*<br />
Nachdem die Auto-Union-Rennwagen die<br />
500 Coppa Acerbo-Kilometer unter Varzi und<br />
Rosemeier ohne irgendwelche Störungen<br />
überlegen siegend durchfahren haben, ist für<br />
den «Grossen Preis der Schweiz» ebenfalls<br />
damit zu rechnen, dass sie in grosser Form<br />
ihren Vorjahrssieg verteidigen werden. Da<br />
aber auch Mercedes-Benz stark gerüstet ins<br />
Rennen geht und die italienischen Fahrer mit<br />
ihren verstärkten Alfas über ein ausgezeichnetes<br />
Maschinenmaterial verfügen, ist mit<br />
einem sehr scharfen Rennnen zu rechnen.<br />
E.H.<br />
Rund um den Grossen Preis<br />
von Nizza.<br />
Nuvolari hat einmal mehr seine glänzende<br />
Form bestätigt. In aller Ruhe Hess er seine<br />
Konkurrenten zu Beginn des Rennens davon-<br />
absichtigte, dadurch seinen Start in Frage<br />
gestellt sähe. Hoffen wir das beste.<br />
Trotz glänzender Fahrweise Nuvolaris hat<br />
er die im letzten Jahr von Varzi (Alfa<br />
Romeo) aufgestellte Zeit nicht erreicht; doch<br />
gelang es dem Mantuaner, mit 1 : 45,1 (Mittel<br />
110,089 km/St.) einen neuen Rundenrekord<br />
aufzustellen. Varzi benötigte im vergangenen<br />
Jahr für die 100 Runden 2 Min. 40 Sek. weniger<br />
wie der Sieger vom letzten Sonntag,<br />
trotzdem die Alfa Romeo-Maschinen damals<br />
noch nicht so schnell waren. Es zeugt dies<br />
für die hohe Klasse des nun für Auto-Union<br />
fahrenden Italieners.<br />
Die ersten Nennungen für den Grossen<br />
Bergpreis von Deutschland, der am 1. .September,<br />
also am selben Tag, wie das Stilfserjochrennen<br />
zur Austragung gelangt, stellen<br />
eine interessante Veranstaltung in Aussicht.<br />
Die Auto-Union wird zwei Wagen entsenden,<br />
wovon einer Stuck anvertraut ist.<br />
Der Führer der zweiten Maschine ist noch<br />
nicht bestimmt. Ferner wird auch wieder der<br />
Spanier Zanelli (Nacional Pescara) am Start<br />
erscheinen, dann Hartmann (Maserati), Mays<br />
(E.R.A.), Wimmer (Zoller), von Delius (Zoller)<br />
und Kohlrausch (M.Q.).<br />
Für die Kategorie Sportwagen haben sich<br />
eingeschrieben: Briem (Amilcar), der Schweizer<br />
Kautz (Alfa Romeo), Mainardi (Fiat),<br />
Qollin (Bugatti), Soyka (Bugatti) und Delius<br />
(B.M.W.). Es ist noch mit weiteren Meldungen<br />
zu rechnen.<br />
Die Organisation hat ihre erste Feuerprobe vorbereitet und die Fahrer als durchaus der Auf-<br />
gewachsen. Es wird daher den Anwärtern<br />
dieses Jahr wiederum bestens bestanden. Pro-gabgrammgemäss<br />
konnte mit den Trainingsfahrten auf die verschiedenen Klassensiege durchaus nicht den<br />
eingesetzt werden, die sich hei prächtigem Wetter leicht fallen, die Palme zu erringen!<br />
reibungslos abwickelten. Und was uns am meisten Die zweite Trainingsauflage für<br />
freute: man durfte überall von Fahrern und prominenten<br />
Gästen hören, dasa sie sieh in Bern<br />
den Grossen Preis<br />
recht wohl fühlen und den kommenden Rennen<br />
auf der Bremgarten-Rundstrecke die grösste Bedeutung<br />
beimessen* Unser Grosser Preis darf sich<br />
schon jetzt rühmen, von den massgebenden Per-<br />
Union und Mercedes-Benz sind samt Ersatzfahrern<br />
vollständig vertreten und ihr Trainingsbeziehen<br />
und setzte ihnen erst später zu. Essönlichkeiten durchaus auf gleiche Linie mit den<br />
blieb ihm sogar Zeit, bei den Boxen vorzufahren,<br />
nur um ein Glas Wasser zu trinken. den, und es besteht die beste Aussicht, dass die<br />
klassischen Rennen des Auslandes gestellt zu wer-<br />
Veranstaltung nächstes Jahr im internationalen<br />
Der Mantuaner hat in Nizza seinen 52. Sieg Reglement in der liste der «grandes epreuves»<br />
gefeiert.<br />
prangen wird.<br />
Die Probeläufe zum<br />
Die Rundstrecke von Nizza misst genau<br />
Preis von Bremgarten,<br />
3,214 km und ist infolge ihrer Kürze für die dem nationalen Rennen, dem man wegen der Un-<br />
der meisten Konkurrenten im Rudel<br />
Zuschauer äusserst interessant, für die Fah-gewohnheirer<br />
aber eher gefährlich. Die Strassendecke zu fahren mit etwas gemischten Gefühlen entgegensah,<br />
brachten aohon die erste angenehme Ueber-<br />
wurde schon nach wenigen Runden so glatt,<br />
raschung. Alle fanden sich erstaunlich rasch auf<br />
dass die Wagen in vereinzelten Kurven selbst der Piste und im durchaus neuen Milieu zurecht.<br />
im Schritt-Tempo ins Schleudern gerieten, Die erzielten Rundenzeiten bewiesen, dass es uns<br />
sich oft um ihre eigenen Achsen drehten oder glücklicherweise nicht an einem sehr talentierten<br />
dann auf einem Trottoir landeten.<br />
und renntüchtigen Nachwuchs mangelt, der zu den<br />
besten Hoffnungen berechtigt Obwohl erfahrungs-<br />
II.Grosser Preis der Schweiz<br />
Das 1. Training vom Donnerstag<br />
gemäsa der erste Trainingstag selten Vollbetrieb<br />
bringt, so herrschte auf der Piste regstes Leben<br />
und die beteiligten Fahrer lagen mit grösatem Eifer<br />
und Ernst ihrer Vorbereitung auf das Rennen<br />
vom Samstag sehr guten Sport bieten wird, denn<br />
die meisten Maschinen erwiesen sich als recht gut<br />
brachte bereits die meisten Fahrer auf den Plan.<br />
Die beiden deutschen Mannschaften von Auto-<br />
trieb trägt den Stempel der bekannten deutschen<br />
Gründlichkeit und der zielbewussten Organisation<br />
von seiten der verantwortlichen Rennleiter. Die<br />
gemeldeten Zeiten bewiesen alsbald, dass die Maschinen<br />
beider Marken tadellos vorbereitet und gerüstet<br />
sind und es zwischen den beiden Landearivalen<br />
einen ausserordentlich scharfen Kampf<br />
absetzen wird. Der bestehende Rundenrekord, den<br />
1934 Momberger mit der Zeit von 2'53" aufstellte,<br />
wurde nicht weniger als sechsmal unterboten !<br />
Stuck, der letztjährige Sieger, fuhr die schnellste<br />
Trainingsrurtde in der imponierenden Zeit von<br />
2'41,l"und erzielte damit ein Mittel von 162,682<br />
km/St, «Hans> wird also nicht mit sich spassen<br />
lassen. Den nachstehenden Bestzeiten der einzeln<br />
nen Fahrer ist zu entnehmen, wie sehr das Tempo<br />
gegenüber dem. letzten Jahre zugenommen hat.<br />
Freilich musste das Rennen damals unter recht<br />
ungünstigen Witterungsbedingungen ausgetragen<br />
werden, aber die Maschinen sind seither doch so<br />
weitgehend verbessert worden, dass auch bei gleichen<br />
Verhältnissen neue Bestzeiten zu erwarten<br />
sind. Hält das jetzt für die Maschinen recht günstige<br />
Wetter an, so wird es den bestehenden Rekorden<br />
ganz gründlich zu Leibe gehen.<br />
Die Alfa Romeo-Equipe blieb, obwohl Chiron<br />
und Dreyfus bereits in Bern weilen, dem Training<br />
ob. Dabei liegen die gefahrenen Durchschnitte so<br />
nah beieinander, dass es der Rennleitung recht<br />
schwer fallen wird, die endgültige Auslese der<br />
zum Rennen zugelassenen Fahrer, deren Zahl gemäss<br />
Reglement auf 16 beschränkt werden soll, zu<br />
treffen. Der Berner M. Walther erwies sich mit ei-<br />
fern, wird aber heute Freitag wohl um so tüchtiger<br />
einsetzen. Hoffen wir, ihre Abwesenheit dürfe<br />
nem Mittel von 127,038 km/St. (3'26,3" für dieals ein sicheres Zeichen dafür gewertet werden,<br />
Runde) als der Schnellste des Feldes. Schon diese dass die Mannschaft ihrer Sache und ihrer Maschinen<br />
vollkommen sicher ist und sich daher eine Angabe mag illustrieren, dass das Rennen<br />
ohne<br />
Bedenken auf zwei Trainingstage beschränken<br />
kann. Nuvolari, der dritte erwartete Pilot der<br />
Ferrari-Organisation, ist noch nicht in Bern eingetroffen.<br />
Er sei durch Probefahrten mit dem<br />
neuen Alfa Romeo, der in Monza starten soll, dort<br />
zurückgehalten worden. Der Mantuaner resp. dessen<br />
Rennchef wird doch nicht der Begegnung mit<br />
den beiden deutschen Marken, denen er eine Revanche<br />
vom Nürburgring her schuldig ist, ausweichen<br />
oder diese doch bis zum Grossen Preis von<br />
Italien vertagen wollen, da ihm dann wahrscheinlich<br />
das neue Gefährt von Alfa zur Verfügung<br />
steht?<br />
Von den Einzelfahrern machten sich Eärl<br />
Howe, Brian Lewis und Sommer mit der Piste<br />
vertraut und blieben dabei nur wenig unter dea<br />
Spitzenzeiten der deutschen Kameraden.<br />
Die schnellsten Rundenzeiten:<br />
Stuck, Auto-Union, 2:41,1 (= 162,682 km/St.).<br />
Varzi, Auto-Union, 2:43,3.<br />
Fagioli, Mercedes-Benz, 2:47,6.<br />
Caracciola, Mercedes-Benz, 2:49,4. '<br />
v. Brauohitsch, Mercedes-Benz, 2:52,6.<br />
Rosemeyef, Auto-Union, 2:52,6.<br />
Geyer, Mercedes-Benz, 2:53,2.<br />
Lang, Mercedes-Benz, 2:53,9.<br />
Earl Howe, Bugatti, 3:09,1.<br />
Sommer, Alfa Romeo, 3:14,6.<br />
Brian Lewis, Maserati, 3:31,2.<br />
Ebenso vielversprechend fiel das Training bei<br />
Rennwagen bis 1500 cem<br />
aus, wo sich, wie erwartet, die englische E. R. A.<br />
Maschinen als weitaus die schnellsten erwiesen.<br />
Mays, der Sieger im Eifelrennen, legte mit 3'16,7"<br />
(133,24 km/St. Durchschnitt) die schnellste Zeit<br />
vor. Als ein sehr gewiegter Pilot stellte sich Prinz<br />
«Bira», der Gast aus Slam, vor, der aus seiner<br />
E. R. A. allerhand herauszuholen weiss. Recht gut<br />
schnitt unter dieser internationalen Elite unser<br />
Kessler ab, der mit seinem vorjährigen Maserati<br />
die viertbeste Trainingsrunde der beteiligten Fahrer<br />
erzielte, wie der nachstehenden Uebersicht zu<br />
entnehmen ist. Diese ergibt auch, dasa der Rundenrekord<br />
von 3' 23,2" durch Mays bereits bedenklich<br />
ins Wanken gebracht wurde. Die berühmte<br />
Rekordfahrerin Mrs. Stewart fuhr mit ihrem<br />
Derby-Spezial noch ziemlich verhalten. Ob sie<br />
die Maschine schonen oder ihre Trümpfe noch<br />
nicht ausspielen wollte?<br />
Die besten Rundenzeiten:<br />
Mays, E.R.A., 3:16,7 (= 133,240 im/St.).<br />
Prinz c Bira », E.R.A., 3:24,7.<br />
Earl Howe, Delage, 3:25,1.<br />
Kessler, Maserati, 3:29,8.<br />
Kohlrausch, Magic-Midget, 3:33,1<br />
Tongue, M. G., 3:35,9.<br />
Sojka, Bugatti, 3:45,9.<br />
K. Evans, M. G., 3:51.<br />
Mrs. Stewart, Derby, 4:25,6.<br />
Herkuleyns, M. G., 4:31,0.<br />
Kurzum, ' der erste Trainingstag war ein in jeder<br />
Hinsicht glänzender Auftakt und das bereits<br />
secht zahlreich erschienene Publikum verfolgte<br />
den Betrieb auf der Strecke und vor allem an den<br />
Boxen mit grösster Ausdauer und Sachkenntnis<br />
und harrte, trotz der durstbringenden Hitze, bis<br />
zum Schluss aus, obwohl noch keinerlei «Festwirtschaft»<br />
für eine willkommene Abkühlung und Erfrischung<br />
besorgt war. b.<br />
z<br />
ü<br />
S<br />
8<br />
.5 »<br />
S<br />
Der Schweizer Ruesch steuerte einen<br />
1500-ccm-Maserati und war dadurch gegenüber<br />
den andern Konkurrenten, die fast<br />
durchwegs über stärkere Maschinen verfügten,<br />
merkbar handicapiert. Immerhin hielt er<br />
sich ausgezeichnet, bis aus seinem Gefährt<br />
Flammen schlugen. Dieser Zwischenfall ist an<br />
und für sich schon bedauerlich, aber er würde<br />
noch schlimmer, wenn Rüesch, der mit dieser<br />
Maschine im Preis von Bern teilzunehmen beo<br />
o<br />
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AUTOMOBIL-REVUE<br />
<strong>1935</strong> - N°68<br />
Achtuns! Die grosse Neuigkeit: Achtuns!<br />
Die Schweiz im Aufomobilistenschutz voran!<br />
Das einzige Land, wo der Automobilist organisierten Schutz vor unsachgemässer Ausführung<br />
von Reparaturen, Schutz vor Schädigung durch übersetzte Reparaturrechnungen<br />
finden kann! Immer dringender tritt das Bedürfnis nach einem solchen Schütze zu Tage,<br />
Die „ASCHAG"<br />
Automobilistenschutz-Aktiengesellschaft in Zürich<br />
löst dieses brennende Problem<br />
Es kann nicht mehr weiter gehen wie bis anhin! An sich schon<br />
die schlechte Stellung des Motorfahrzeughalters: Als Laie aüsserstande,<br />
Art und Umfang eintretender Reparaturen zu überblicken,<br />
keine Möglichkeit, aus eigenem Wissen die Qualität<br />
der geleisteten Arbeit, die Angemessenheit der Reparaturrechnung<br />
zu überprüfen. Schutzlos der Automobilist der Geschäftsmoral<br />
des Reparateurs ausgeliefert. Stark dessen Stellung mit<br />
seinem Retentionsrecht. Das Autoreparaturgewerbe — fast zum<br />
Verlegenheitsberuf geworden — leider auch mit IMichtfachleuten<br />
durchsetzt, stark überlaufen. — Gross die Gefahr für<br />
Automobilisten speziell draussen, wo fern von dem ordentlichen<br />
Standorte des Wagens die Panne ihn erreicht, in die Hände<br />
eines Nichtfachmannes oder eines vielleicht die Gelegenheit<br />
ausnützenden zweifelhaften Elementes zu fallen. Auf der andern<br />
Seite die auch nicht seltenen, durchaus unberechtigten Verdächtigungen<br />
des seriösen Reparateurs, wegen nur vermeintlicher —<br />
in Tat und Wahrheit gar nicht vorhandener — Ueberforderung.<br />
? ? ? Wie bringt die ASCHAG Ordnung in dieses Haus ? ? ?<br />
Die Aschag — selber an der Höhe der Reparateurrechnung<br />
vollständig desinteressiert — hat im ganzen Lande ihre eigenen<br />
Autofachexperten.<br />
Die Aschag-Experten stehen den uns angeschlossenen Motorfahrzeughaltern<br />
unentgeltlich zur Verfügung, in jedem und<br />
jedem Falle gratis, sei es bei der Panne, bei Revisionen, beim<br />
sog. Occasionskauf etc.<br />
Im ganzen Schweizerlande herum, an den grossen Verkehrswegen,<br />
in den abgelegensten Tälern, haben sich uns sorgfältig<br />
ausgewählte, fachtüchtige Garagen und Autoreparateure aus<br />
freien Stücken vertraglich verpflichtet, die Reparaturen nach<br />
dem Vorausbefund, nach der Vorausfestlegung der Hohe<br />
der Reparaturkosten durch den Aschag ex perten auszuführen,<br />
der Kontrolle der ausgeführten Arbeiten, der Kontrolle<br />
jeder der Aschag einzusendenden Reparaturrechnung sich zu<br />
unterziehen.<br />
Nur ein fachsicherer Reparateur von einwandfreiester Geschäftsmoral<br />
durfte es wagen, freiwillig sich solchen Bindungen zu<br />
unterziehen; darum bieten Euch,'Automobilisten, die Aschag-<br />
Garagen alle Gewähr, dass Euch materieller Schaden, Aerger,<br />
Aufregungen und zeitraubende Umtriebe erspart bleiben.<br />
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kann die Panne Sie erreichen — die Notwendigkeit<br />
einer Grossreparatur sich einstellen.<br />
Jede Auskunft<br />
durch unser Sekretariat Goethestrasse 16 in Zürich 1.<br />
Es können noch einige erstklassige Vertreter in allen Landesgegenden eingestellt werden. Herren mit automobilistischen Kenntnissen<br />
(Selbstfahrer oder frühere Selbstfahrer) bevorzugt.
N» 68 - 1ÖS5 AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Benzinzollerhöhung,<br />
Alpenstrasseninltlative und<br />
Arbeitsbeschaffung.<br />
Ein Vorschlag zur Einigung.<br />
Die Landesbehörde und die Verkehrsinteressenten<br />
stehen sich zur Zeit in zweifacher Beziehung<br />
'einander gegenüber: bei der Frage der Benzinzollerhöhung<br />
und bei der Alpenstrassen-Initiative. Was<br />
dort der Bundesrat der Bundesversammlung zur<br />
Genehmigung beantragt, wird von den Motorfahrseughaltern<br />
begreiflicherweise aufs schärfste bekämpft.<br />
Anderseits wollte der Bundesrat und die<br />
Bundesversammlung von dem zu Stande gekommenen<br />
Volksbegehren über den Ausbau der Alpenstrassen<br />
in der vorgelegten Form nichts wissen.<br />
'Mit dem Antrage auf Verwerfung wird dieses nun<br />
-der Abstimmung von Volk und Ständen unterbreitet<br />
werden.<br />
Eine objektive Prüfung der beiden pendenten<br />
[Angelegenheiten führt uns zum Schluss, dass eine<br />
Einigung auf einer mittleren Linie nicht unmöglich<br />
sein sollte und den Bund und die Verlehnsinteressenten<br />
befriedigen könnte.<br />
• Die Benzinzoll-Erhöhung<br />
hat in weitesten Kreißen Unwillen, Proteste und<br />
Gegenmassnahmen ausgelöst. Mit Rechtl Denn<br />
grundsätzlich und wirtschaftlich hat der Bundesratsbeschluss<br />
vom 25. Juni a. c. verschiedene Angriffspunkte.<br />
Wir halten dafür, dass die grundsätzlichen<br />
Bedenken allein derart schwere sind,<br />
dass sie die Bundesversammlung zur Nichtbestätigung<br />
des Bundesratsbeschlusses zwingen.<br />
Gegen diese prohibitive Zollerhöhung, die eigentlich<br />
eine Benzin- resp. Verkehrssteuer ist, hat die<br />
'Opposition von allen Seiten scharf eingesetzt. Aus-<br />
'6er den Verkehrsinteressenten setzten sich auch<br />
verschiedene politische Parteien und Berufsorganisationen<br />
der neuen Belastung, weil sie drückend,<br />
ungerecht und auch verfassungsrechtlich nicht haltiar<br />
ist, entgegen.<br />
... Aber auch wirtschaftlich geht die Zollerhöhung<br />
fehl. Durch die Erhöhung des Benzinipreises<br />
von 36 auf 42 Rappen wurde ein derartiger<br />
Stürm der Entrüstung in den Fahrerkreisen ausgelöst,<br />
dass viele in ihren Konsequenzen so weit<br />
gingen, nicht nur auf alle mögliche Weise den Benzinkonsum<br />
einzuschränken, sondern direkt zu einem<br />
Marsch nach Bern und zu einem allgemeinen Boykott<br />
aufforderten. Selbst ruhigere Stimmen raten,<br />
soweit möglich, die Wagen aus dem Verkehr zu<br />
nehmen. Zweifelsohne wird denn auch zu Anfang<br />
des IV Quartals dieses Jahres letztere Massnahme<br />
in recht empfindlicher Weise sich geltend machen,<br />
•wenn der Prohibitivzoll, was zwar kaum anzunehmen<br />
ist, von den eidg. Räten genehmigt würde.<br />
Durch die verschiedenen Fahrtreduzierungen wird<br />
das Ohnehin schon schwer darniederliegende Ga-<br />
;fagegewerbe erst recht geschädigt. Zudem unterliegt<br />
es gar keinem Zweifel, dass die rechnerischen<br />
Erwartungen der Benzinzollerhöhung, von 18 Mill.<br />
Tb-., in keinem Falle sich erfüllen -werden.<br />
/ Aber auch angenommen, nicht zugegeben, dass<br />
•Sie 18 Mill. Fr. erreicht würden, so ergibt sich<br />
für den Bund nach Abzug des den Kantonen zufallenden<br />
Benzinzollviertelß nur eine Einnahme von<br />
13^ Mill. Fr.<br />
Grundsätzlich; wirtschaftlich und rechnerisch<br />
Jfcann also dem Vorschlage des Bundesrates nicht<br />
zugestimmt werden. Wir glauben denn auch soviel<br />
Vertrauen in die Volksvertreter setzen zu dürfen,<br />
dass sie nicht nur wegen der sich zeigenden gros-<br />
"s'en Opposition, sondern aus innern Gründen die<br />
•Verfassungsritzung ablehnen, wenn auch ohne weiteres<br />
zugegeben werden muss, dass die Mehreinnahmen<br />
der Bundesrechnung, sehr zustatten kommen<br />
würden. So scheint uns das Resultat der Ben-<br />
'zinzollerhöhung zum mindesten sehr in Frage gestellt<br />
zu sein.<br />
Die Alpenstrassen-Initiative<br />
•Bezweckt bekanntlich den Ausbau unserer Alpenstrassen.<br />
Dass dieser eine autotouristische Notwendigkeit<br />
ist, darüber brauchen wir wohl kein<br />
Wort zu verlieren. Deutschland, Frankreich, Italien,<br />
ja auch das arme Oesterreich, sind uns alle<br />
im Ausbau ihrer Bergstrassen weit voraus. Hat<br />
nicht die kürzliche Einweihung der Grossglocknerstrasse<br />
auch die Blinden unter uns sehend gemacht?<br />
;<br />
Einigkeit herrscht über das Bedürfnis des<br />
Ausbaues unserer Bergstrassen. Neben verkehrspolitischen<br />
zwingen auch strategische Gründe förmlich<br />
dazu. Wenn wir nicht wollen, dass sich die<br />
touristischen Verkehrsgebiete vollständig verschieben<br />
und dass die Schweiz, trotz ihrer Naturschönheiten,<br />
ganz ins Hintertreffen geraten soll, dann<br />
muss rasch gehandelt werden. Die Frage des Ausibaus<br />
der Alpenstrassen ist von allgemeiner schweizerischer<br />
Bedeutung, und zwar nicht nur im touristischen,<br />
sondern im gesamt volkswirtschaftlichen<br />
Sinne.<br />
Den einigenden Bestrebungen für den Ausbau<br />
tier Alpenstrassen stehen leider innere grössere<br />
Differenzen gegenüber. Einmal will und kann der<br />
Bund auf den empfindlichen finanziellen Aderjlass,<br />
die das Volksbegehren ihm bringen würde,<br />
tnicht eingehen, da er doch mehr und nicht weniger<br />
Geld aus dem Benzinzoll erhalten soll. Zum<br />
'andern sind die Punkte Neubau oder Ausbau,<br />
Bau der Alpenstrassen oder auch der Z u -<br />
\fahrtsstrassen zu diesen, streitig. Wer bürgt<br />
dafür, dass bei diesen gegensätzlichen Bestrebungen<br />
die Initiative in der Volksabstimmung von der<br />
Mehrheit der Stände und der Stimmenden angekommen<br />
wird, trotz der Vorteile, die diese den Kanitonen<br />
und zumal den Bergkantonen bringen würde?<br />
• Nun halten wir dafür, dass all diese Reibungsjpunkte<br />
vermieden werden könnten, und zwar so-<br />
»wohl bezüglich der Benzinzollerhöhung als der Alpenstrasseninitiative.<br />
Darum unser Vorschlag zum<br />
Sich-Flnden auf der mlttlern Linie.<br />
Vorschlag: Die neue Zollerhöhung wird 1 von<br />
Fr. 8.— auf Fr. 4.— ermässigt, mit Wirksamkeit-<br />
Bach den Beschlüssen des National- und dej<br />
ßtänderates. Der Supplementszoll von Fr. 4.— wird<br />
zweckgebunden, er fällt ausschliesslich dem<br />
:Bunde zu mit der Verpflichtung, den ganzen<br />
•.•Betrag für den Ausbau der Alpenstrassen zu verwenden.<br />
Die Kantone erhielten also von diesem<br />
ifcusätzlichen. Zollbetrage, dem auch von keiner<br />
jSeite gerufen wurde, keinen Anteil. Der Benziniverkaufspreis,<br />
der bis zum Beschluss des Bundesrates<br />
betr. der neuen Zollerhöhung 36 Rappen betrug,<br />
, müsste nur um 3,3 Rp. erhöht werden, wobei<br />
anzunehmen ist, dass der Brüchteil von 0,33 Rappen<br />
vom -Benziav«-¥-k-a-u4—««teagen w*rd«,<br />
ATII -xliese Weise kämen wir zu einem neuen Ben»<br />
zinpreis von 39 Rappen. Diese Erhöhung dürften<br />
die Konsumenten angesichts der festgelegten<br />
Zweckbestimmung, die Arbeit und Brot schafft und<br />
die vielen unter den Fahrern selbst touristisch dienen<br />
wird, zu tragen gewillt sein. Wir sind überzeugt,<br />
dass durch richtige Aufklärung durch die<br />
Verbände des A. C. S., des T. & S., der A. S. P. A.<br />
und der Fachpresse einer, solchen Lösung keine<br />
weitere Opposition gemacht -würde. Anderseits<br />
halten wir dafür, dass auch die Initianten des<br />
Volksbegehrens über den Ausbau der Alpenstrassen<br />
zufrieden sein könnten und das Begehren zurückziehen<br />
sollten. Wiewohl die Bundesversammlung<br />
die Initiative bereits mit dem Antrag auf<br />
Verwerfung auf den Weg der Volksabstimmung geschickt"<br />
hat, so dürfte, es verfassungsrechtlich doch«<br />
möglich §ein, die Abstimmung zu stoppen. Durch<br />
einen Rückkommensantrag in der nächsten Session<br />
könnte dies erreicht werden. Auf diese kürzeste<br />
Art stünde der<br />
neuen Arbeitsbeschaffung<br />
durch den Ausbau der Alpenstrassen nichts mehr<br />
im Wege. Mit der Annahme des Einigungsbeschlusses<br />
würden finanzielle Mittel von jährlich<br />
rund 11 Mill. Fr. verfügbar. Einlässliche Berechnungen<br />
von Fachleuten haben ergeben, dass mit<br />
diesem Betrage 3250 Arbeitslose während 200 Tagen<br />
lohnende Beschäftigung und dazu ein grosser<br />
Stab technischer und kaufmännischer Angestellter<br />
Verdienst finden könnten. Durch diese grosszügige<br />
Arbeitsbeschaffung tritt die Angelegenheit aus dem<br />
Rahmen des Fremdenverkehrs, der nationalen und<br />
internationalen- Autotouristik, und der strategischen<br />
Bedeutung weit hinaus. Sie wird zu einem sozialen<br />
Problem. Dieses schliesst in sich: .Schaffung<br />
von Arbeit, Hebung des Fremdenverkehrs, vermehrter<br />
Absatz der einheimischen Produkte der<br />
Landwirtschaft, Vorteile für Handel und Gewerbe,<br />
kurzum, sie beeinflusst das gesamte volkswirtschaftliche<br />
Leben und wird dadurch zu einer Angelegenheit<br />
von schweizerischer Bedeutung. Auch<br />
den Bergkantonen, die ohne diese eidgenössische<br />
Hilfe nicht an die Ausführung grosszügiger Projekte<br />
gehen könnten, wird Hilfe zuteil.<br />
Schlussfolgerungen.<br />
Der Ausbau der Alpenstrassen ist eine absolute<br />
Notwendigkeit. Dessen Anhandnahme ist ein nationales<br />
Werk; es schafft Arbeit und Brot. Mit der<br />
zweckgebundenen Zollerhöhung, die drei, allerhöchstens<br />
vier Rappen auf den Benzinverkaufspreis<br />
ausmacht, sollten und werden sich die Benzinkonsumenten<br />
zufriedenstellen. Die Verfassungsritzung<br />
wird kleiner und der fiskalische<br />
Ertrag des Bundes wird dennoch<br />
nicht wesentlich geschmälert.<br />
Sollte es wirklich nicht möglich sein,' auf diesem<br />
Wege eine Einigung zu erzielen? Bundesrat,<br />
Bundesversammlung, Alpenstrasseninitianten und<br />
Benzinkonsumenten müssen sich finden. Noch haben<br />
wir die Hoffnung, dass dieser Weg «mitten<br />
durch » zum Erfolg führen werde. Die gegenwärtige<br />
Zeit hat ja noch Reibungsflächen genug. Helfen<br />
wir mit, dass wenigstens die beiden strittigen Fragen:<br />
die Benzinzollerhöhung und die Alpenstrasseninitiative,<br />
in Wegfall kommen. G. W.-T.<br />
Bekämpfung der Verkehrsunfälle. Viel wird<br />
augenblicklich über dieses Problem geschrieben,<br />
jedoch geht man recht wenig auf die hauptsächlichsten<br />
Ursachen der Verkehrsunfälle ein. Es ist<br />
unbedingt notwendig, die schlimmsten Verstösse<br />
der verkehrsgefährdenden Automobilisten zu analysieren,<br />
um nützliche Abwehrmassnahmen zu<br />
schaffen. Wollen wir zuerst auf das Kernproblem<br />
der Unfallverursachung eingehen, finden wir da<br />
zweifellos die heutige Mode der Links-Steuerung<br />
bei Automobilen. Es ist mir noch nie klar geworden,<br />
weshalb eigentlich die widersinnige Linkssteuerung<br />
aufkommen konnte in Ländern, wo<br />
rechts gefahren wird. Ich habe früher rechtssteuerige<br />
Wagen gefahren und nachher linksgesteuerte.<br />
Ich werde seither das bedeutend weniger<br />
sichere Gefühl beim Fahren nie ganz los, namentlich<br />
natürlich auf schmäleren Strassen und auf<br />
Bergrouten. Es kann sich auch jeder Sportkollege<br />
bei seinen Begegnungen selbst davon überzeugen,<br />
dass der rechtsgesteuerte Wagen stets viel besser<br />
ausweicht als der linksgesteuerte. Dies hauptsächlich<br />
bei den heutigen, oft sehr breiten Wagen; da<br />
hat der Führer das Gefühl, er fahre gut rechts<br />
und fährt dabei in der Strassenmitte. Umsonst hat<br />
die italienische Regierung nicht neuerdings die<br />
Rechtssteuerung als obligatorisch erklärt. Und wer<br />
heute in Italien fährt, wird mit Genugtuung konstatieren,<br />
dass die Strassendisziplin dort relativ<br />
eine ganz andere ist als leider bei uns.<br />
Der kleine Vorteil der Linkssteuerung beim<br />
Ueberholen reicht niemals an die enormen Nachteile<br />
hin. Ich bin überzeugt, dass wenn Rechtssteuerung<br />
obligatorisch wäre, sich die Unfälle zwischen<br />
Automobilen um % reduzieren Hessen! Der<br />
Rest fällt dann noch den disziplinlosen und flegelhaften<br />
Fahrern zu, die sich nicht- an die primitivsten<br />
Fahrregeln halten und keine Gefahren sehen,<br />
bis ein Unglück geschehen ist. Tagtäglich begegnet<br />
man doch solchen Wildlingen, die in unübersichtlichen<br />
Kurven ein anderes Automobil überholen und<br />
es nur dem Zufall zu verdanken ist, wenn von der<br />
andern Seite gerade kein Vehikel kommt. Solche<br />
Unverbesserliche gefährden heute den Verkehr in<br />
einem katastrophalen Ausmasse. Das kann doch<br />
die Verkehrspolizei sehen und solche Fahrer müssen<br />
unbedingt aus dem Verkehr verschwinden. Warum<br />
wird dies nicht streng geahndet? Das Kurvenschneiden<br />
ist der zweite Punkt, doch hier trägt<br />
die Hälfte der Schuld wiederum die Linkssteuerung.<br />
Das Fahrtempo auf Bergstrassen sollte limitiert<br />
werden, ebenso dürften die schweizerischen<br />
Postautomobile mit etwas besserem Beispiel vorangehen,<br />
die oft sehr rasch in den Kurven unserer<br />
Alpenstrassen erscheinen. Also Verkehrspolizei<br />
heraus! Mit energischem Durchgreifen werden<br />
wir bald eine andere Strassendisziplin haben. Die<br />
Unfälle und Sachschäden werden enorm zurückgehen<br />
und die vielen anständigen Automobilisten<br />
können sich wieder ihrer Fahrten freuen. Etwas<br />
muss geschehen, eo kann es nicht mehr weitergehen!<br />
H. L. in D.<br />
*- C. S.<br />
Auto-Schönheitskonkurrenz Zürich <strong>1935</strong>. Die<br />
Sektion Zürich des A. G. S. führt am 7. September<br />
<strong>1935</strong> im Rahmen der Veranstaltung « Zürcher Autoschönheitskonkurrenz<br />
und Herbstmodenschau » auf<br />
dem Areal der Dolder-Kunsteisbahn-Wellenbad in<br />
Zürich eine Schönheitskonkurrenz für Automobile<br />
durch. Die Veranstaltung ist offen für Wagen mit<br />
Serienkarosserien und mit Spezialkarosserien, deren<br />
Herstellung im erstem Fall nicht vor r das Jahr<br />
1934 und bei den übrigen nicht vor das Jahr 1933<br />
zurückreicht. Als Preise werden sowohl bei Serienwie-auch<br />
Spezialkarosserien goldene, silberne und<br />
bronzene Plaketten vergeben. ... i .. •<br />
Neben der Bewertung durch das Preisrichterkollegium<br />
erfolgt auch eine solche durch die Zuschauer,<br />
die die nach ihrer Ansicht fünf schönsten<br />
Wagen bezeichnen. Die fünf Wagen, die am meisten<br />
Zuschauerstimmen auf sich vereinen, erhalten<br />
dann den s. g. Zuschauerpreis mit goldener Medaille.<br />
Nennungen werden vom Sekretariat der Sektion<br />
Zürich bis spätestens den 31. August <strong>1935</strong> entgegengenommen,<br />
wobei das Nenngeld auf Fr. 20.— angesetzt<br />
ist.<br />
T. C- S.<br />
Autosektion Aargau<br />
Geschicklichkeitsfahren im Schachen in Aarau.<br />
Die Sektion Aargau des T. C. S. bringt Sonntag,<br />
den 1. September, event. 8. September, ein schweizerisches<br />
Geschicklichkeitsfahren zum Austrag. Bei<br />
grosser. Beteiligung fahren die Mitglieder der-Sek"<br />
tion Aargau schon Samstag nachmittag, den 31. August.<br />
Das Geschicklichkeitsfahren (Gymkhana)<br />
wird durchgeführt als Sektionswettkapipf und Einzelwettkampf.<br />
Jede T. G. S.-Sektion kann 3 Fahrer<br />
melden, welche um die Sektionsmeisterschaft starten.<br />
Die Gymkhana ist ferner offen für alle Sektionsmitglieder<br />
des T. C. S. Es ist den drei Fahrern,<br />
welche für die Sektionsmeisterschaft starten,<br />
gestattet, vorher die Hindernisse als Einzelfahrer<br />
zu fahren.<br />
Anmeldungen sind bis zum 22. August an den<br />
Sportpräsidenten zu richten.<br />
Das Nenngeld beträgt für den Einzelfahrer bis<br />
22. August Fr. 5.— und nach dem 22. August<br />
Fr. 1.:—. Die Sektionsequipen zahlen kein Nenngeld.<br />
*<br />
Es kommen • folgende Aufgaben zur Durchführung:<br />
1. Weggabelung. 2. Oeffnen, Durchfahren<br />
und wieder Schliessen eines Weidgatters. 3. Leichtes<br />
Anfahren eines Verkehrspolizisten. 4. Rückwärtsauffahren<br />
auf eine Bodenwelle. 5. Blindfahren'.<br />
6. Verkehrssignale. 7. Anstossen eines Rollwagens.<br />
8. Spurfahren vorwärts. 9. Autoball.<br />
10. Anhalten auf 1 m Distanz vor Signal. 11. Pendel.<br />
12. Kegelfahren. 13. Wippe. 14. Parkieren.<br />
Die Beurteilung erfolgt nach der Summe<br />
der Strafpunkte. Die für die Durchfahrt aufgewendete<br />
Zeit wird mit 1 Strafpunkt pro 2 Sekunden<br />
in Rechnung gestellt. Bei gleicher Punktzahl<br />
entscheidet die kürzere Zeit. Die siegende Sektion*<br />
erhält den von der Sektion Zürich gestifteten<br />
Wanderpreis.<br />
Die Veranstaltung bietet dem Automobilisten Gelegenheit,<br />
seine Fahrkenntnisse unter Beweis zu<br />
stellen. Die Gymkhana will den Automobilisten zum<br />
korrekten und guten Fahrer erziehen.<br />
Die Veranstaltung wird übrigens ein fröhlicher<br />
Zeitvertreib sowohl für den Automobilisten wie für<br />
das andere Publikum sein.<br />
Wir erwarten daher zum friedlichen Wettstreit<br />
eine grosse Zahl von Konkurrenten und Zuschauern.<br />
Automobilisten, durch eure Teilnahme helft<br />
ihr am guten Gelingen der Veranstaltung mit!<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Der nächste Stammtisch findet Freitag, den<br />
23.' August <strong>1935</strong>, abends ca. 2Q.15 Uhr, im Restaurant<br />
du Nord, Luzern, statt, wozu wir alle freundlich<br />
einladen. Das Sekretariat.<br />
Aus den Yeibänden<br />
| Die kantonal-bernische Strassenyerkehrs-Liga hat<br />
ilÄ Interesse der Verkehrssicherheit an die Polizeidirektion<br />
des Kantons Bern die Bitte gerichtet,<br />
es möchten auf die im Herbst da und dort stattfindenden<br />
«Chilbi>-Veranstaltungen hin behördlicherseits<br />
Schritte unternommen werden, damit<br />
diese Anlässe nicht an Orten durchgeführt werden,<br />
die an stark frequentierten Durchgangsstrassen<br />
liegen.<br />
Veranstaltungen.<br />
Kreuz- und Querfahrt durch die Schweiz. Der<br />
Autogewerbe-Verband der Schweiz (A. G. V. S.) veranstaltet<br />
am 8. September <strong>1935</strong> eine Kreuz- und<br />
Querfahrt durch die Schweiz zwecks Werbung für<br />
den Pfäffikoner-Pneu « Pallas Cord > und zur<br />
Pflege der Kameradschaft im Autogewerbe. Teilnahmeberechtigt<br />
sind nur Mitglieder des Autogewerbeverbandes<br />
der Schweiz. Es handelt sich<br />
hier um eine touristische Prüfungsfahrt, in welcher<br />
der Fahrer eine gewisse Route zu durchfahren hat,<br />
wobei eine Strecke von zirka 200 km vorgesehen und<br />
als Ziel die Pneufabrik « Pallas Cord » in Pfäffikon<br />
gesetzt .ist. Als Startort kann von den Konkurrenten<br />
gewählt werden zwischen: Basel, Bern, Luzern,<br />
Weinfeldeh, Payerne, St. Gallen, Zürich, Freiburg,.<br />
Neuenburg, Chur, Bellihzona und Airolo.<br />
In Verbindung mit dem Einzelwettbewerb der<br />
Mitglieder des A. G. V. S. wird gleichzeitig ein Sektionskampf<br />
durchgeführt, für welchen spezielle Sektions-Preise<br />
ausgesetzt sind.<br />
Deutschlandreise der internationalen Automobil-,<br />
Reifen-' und Zubehörhändler, Garagen- und Werkstattbesitzer.<br />
Der Reichsfachverband des Kraftfahrzeughandels<br />
und -gewerbes E. V., Berlin, ladet<br />
zu einem Besuch Deutschlands ein und wird die<br />
wichtigsten Gegenwartsfragen des Kraftfahrzeugmarktes<br />
bei dieser Reise durch das neue Deutschland<br />
als sachverständiger Führer den internationalen<br />
Gästen erläutern.<br />
Die Reise führt während sieben Tagen von Berlin<br />
nach Süd- und Westdeutschland und wird<br />
landschaftlich und historisch bemerkenswerte<br />
Punkte berühren. Auch die neuen Reichsautobahnen<br />
werden in die Besichtigung einbezogen.<br />
Als wichtigste Punkte heben wir aus dem Programm<br />
den Besuch von Berlin und Potsdam hervor.<br />
Hierbei werden in kurzen Vorträgen die<br />
Preisschutzsysteme behandelt und zur Diskussion<br />
gestellt. Von Berlin führt die Reise über Stuttgart,<br />
wo die bekannten autoelektrischen Werke der<br />
Firma Robert Bosch AG. besichtigt werden und<br />
weiter eine Führung durch die Daimler-Benz-<br />
Werke stattfindet, Heidelberg, Reichsautobahn<br />
Darmstadt-Frankfurt a. M. nach Frankfurt a. M.<br />
Hier werden die grösste deutsche Automöbilfabrik,<br />
die Opel-Werke, sowie die durch ihre technisch<br />
besonders interessante Vorderradantriebskonstruktion<br />
• bekanntgewordenen Adler-Werke besichtigt.<br />
Von Frankfurt führt die Reise über Mainz mit einer<br />
abschliessenden Rheindampferfahrt von.Mainz nach<br />
Köln, von •wo die Heimreise nach den einzelnen<br />
Grenzstationen angetreten wird.<br />
Die Reise findet in der Zeit vom 1. bis 8. September<br />
<strong>1935</strong> statt. Das genaue Programm einschl.<br />
Anmeldeschein und Einzelaufstellung der Tageäreisepläne<br />
kann vom Reichsfachverband des Kraftfahrzeughandels<br />
und -gewerbes. Berlin W 50, Marimrgerstrasse-<br />
3. verlangt werden.<br />
Kalender der Automobilausstellungen, ,<br />
die vom ständigen internationalen Bureau derAutomobilkonstruikteure<br />
für das Jahr <strong>1935</strong> bewilligt<br />
worden sind.<br />
Holland: Messe, Automobilausstellung (Lastwagen<br />
und Autobusse), Utrecht, 3.—12. September.<br />
Italien: 5. Messe der Levante, Automobilsalon, Bari,<br />
6.—21. September.<br />
Frankreich: 29. Salon für Automobile, Fahrräder<br />
und Sport, Paris, Oktober.<br />
Grossbritannien: 29. internationale Ausstellung für<br />
Automobile (Personenwagen, Motorboote, Zubehör),<br />
London, 17.—26. Oktober.<br />
Tschechoslowakei: 25. internationale Automobilausstellung,<br />
Prag, 19.—28. Oktober.<br />
Grossbritannien: 12. internationale Ausstellung für<br />
Lastwagen und Omnibusse, London, 7.—16. November.<br />
Grossbritannien: 34. internationale schottische Automobilausstellung<br />
(Personenwagen, Garagezubehör<br />
etc.), Glasgow, 15.—23. November.<br />
Bttfhepf<br />
Beiträge zur Geographie des Motorfahrzeugverkehrs<br />
in der Schweiz, von Dr. Otmar Widmer,<br />
Phylographischer Verlag, Basel, 1934. — Die interessante<br />
Arbeit ist als Beitrag zur Verkehrsgeographie<br />
der Schweiz gedacht und befasst sich<br />
vom geographischen Standpunkt aus mit der Untersuchung<br />
und Darstellung des Motorfahrzeugverkehrs<br />
in einzelnen ausgewählten Gebieten unseres<br />
Landes. Als Dissertation hatte sich selbstverständlich<br />
die Abhandlung zum vorneherein auf eine<br />
streng wissenschaftliche Beobachtungsebene zu<br />
konzentrieren, ein Faktor, der in den bisherigen<br />
verkehrspolitischen Studien sehr vernachlässigt<br />
wurde, so dass es zu begrüssen ist, nicht zuletzt<br />
vom Standpunkt der Praxis aus, wenn sich nach<br />
und nach auch unsere Universitäten jnit der modernen<br />
Verkehrsentwicklung befassen.. Selbstverständlich<br />
kann es sich bei dieser Arbeit nicht<br />
darum handeln, die geographische Verteilung des<br />
Motorfahrzeugverkehrs auf das ganze Gebiet der<br />
Eidgenossenschaft zu untersuchen, da einerseits<br />
die notwendigen statistischen. Unterlagen nicht<br />
vorhanden sind und anderseits eine derart umfangreiche<br />
Arbeit nur sukzessive abgeschlossen<br />
werden kann. Wiederholt ist angeregt worden, nicht<br />
nur die Verkehrsmittel und Verkehrswege zu behandeln,<br />
sondern auch die Verkehrsströme zu beobachten;<br />
so hat der Verfasser versucht, diese<br />
einzeln und damit den Verkehr selbst möglichst<br />
gründlich zu untersuchen. Als Aufgabe der vorliegenden<br />
Arbeit ist das Ziel umschrieben, den<br />
Motorfahrzeugverkehr in 4 Einzellandschaften (Baselland,<br />
Toggenburg, Fürstenland und Glarus) geographisch<br />
zu untersuchen und eine Uebersicht<br />
über diesen Verkehr im Gesamtgebiet der Schweiz<br />
zu geben. Hierbei war festzustellen, ob landschaftliche<br />
Verschiedenheiten dieses Verkehrs vorhanden<br />
sind und wenn ja, welcher Art sie sind und wodurch<br />
bedingt, ob mehr durch physiogeographischo<br />
oder antropogeographische, insbesondere wirtschaftsgeographische<br />
Momente. Der Verfasser vertritt<br />
zur Auffassung, dass die Verkehrsmittelverteilung<br />
weniger vom topographischen, als vom<br />
siedlungs- und wirtschaftsgeographischen Moment<br />
abhängt. Die Motorfahrzeuge finden sich konzentriert<br />
in den Stadtsiedlungen. Dort ist auch dia<br />
Dichte der Personen- und Lastautomobile am<br />
grössten, während die der Motorräder in den<br />
Städten selbst geringer, dafür aber in nicht zu<br />
weit von Industrieorten gelegenen Gemeinden die<br />
höchsten Werte erreicht. Was die Untersuchung<br />
der Verkehrsströme anbetrifft, so konnte Dr. Widmer<br />
feststellen, dass sich der Verkehr der Intensität<br />
nach auf einige wenige Hauptrouten konzentriert,<br />
während die übrigen Strassen einen auffallend<br />
geringern Verkehr tragen. Die grösste Frequenz<br />
zeigen die Ausfallstrassen der Großstädte.<br />
Der Verfasser gliedert den umfangreichen Stoff<br />
in zwei Hauptabschnitte: A) Der Motorfahrzeugverkehr<br />
einzelner Landschaften, B) Uebersicht über<br />
den Motorfahrzeugverkehr der Schweiz. Im grosr<br />
sen ganzen wird diese Studie in Fachkreisen sicherlich<br />
Beachtung finden, um so mehr, als sie<br />
verschiedentlich vorgefasste Meinungen richtig<br />
etellt und die Bedeutung des Motorfahrzeustverkehrs<br />
für die Schweiz im besondern darlegt. Nicht einverstanden<br />
können wir uns hingegen mit der Behauptung<br />
erklären, dass der Klausenpass und die<br />
Umbrailstrasse zu den am modernsten ausgebauten<br />
Strassen gehören, sobald wir dafür ausländische<br />
Alpenstrassen als Vergleich heranziehen. Der Klausen<br />
darf wchl unter den schweizerischen PaDstrassen<br />
als gut ausgebaute Route angesehen werden,<br />
doch steht er immer noch bedeutend zurück gegenüber<br />
den Strassenbauten im Grossglocknergebiet,<br />
in den Dolomiten oder in Savoyen. Der Utnbrail<br />
weist hingegen eine derart beschränkte Fahrbreite<br />
auf. dass er in keiner Weise als moderne Strasse<br />
qualifiziert werden kann. Im übrigen aber darf<br />
die Schrift Widmers den Automobilisten bestens<br />
empfohlen werden, namentlich aber auch unsern<br />
Parlamentariern, wie der eidgenössischen und kantonalen<br />
Behörden, damit auch diese letztern Kreise<br />
endlich einmal von nicht interessierter Seite über<br />
die Bedeutung des motorisierten Strassenverkehrs<br />
aufgeklärt werden.<br />
Wy;<br />
fo<br />
Namenänderung.<br />
Kreditbank A.-G. Zürich. Die frühere Autokreditbank<br />
A.-G. Zürich hat durch Beschluss der<br />
Generalversammlung ihre Firmenbezeichnung wie<br />
vorerwähnt abgeändert. Herr Steiger ist aus dem<br />
Verwaltungsrat ausgeschieden.<br />
Personelles.<br />
Hermann Jordi. Garaoe, Gondiswll. Inhaber<br />
der Firma ist Hermann Jordi in Gondiswil. Betrieb<br />
einer Garage und Reparaturwerkstätte. Domizil:<br />
Mühlegasse.<br />
scH<br />
»«seh<br />
Firmenlöschung.<br />
Ernst Schärer-Flückiner, Automobilhandel, Gondiswil.<br />
Die Firma ist infolge Verzichtes des Inhabers<br />
der Firma erloschen.<br />
Walter Mithys, Autobeleuchtung, Basel. Die<br />
Firma ist infolge Konkurses "von Amtes wegen gelöscht<br />
worden.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Büchl. Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />
Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwal)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.
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steht ein Benzinverbrauch von ö 1^ Liter pro<br />
100 km gegenüber. In sämtlichen Kantonen<br />
bezahlt der D.K.W, das vorgesehene Minimum<br />
an Steuern, die obligatorische Haftpflichtversicherung<br />
in der ganzen Schweiz<br />
beträgt für Mitglieder eines Automobilclubs<br />
150 Fr. pro Jahr. Dabei ist der Wagen geräumiger<br />
und bequemer als manches bedeutend<br />
grössere Automobil. Die Strassenhaltung<br />
und Fahrsicherheit wird kaum von<br />
einem andern übertroffen und unter sämtlichen<br />
kleinen Wagen in der Preislage von<br />
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Beziehung am vorteilhaftesten ab.<br />
Wozu soll man auch heute, wo die Reduktion<br />
aller Betriebskosten eine unbedingte<br />
Notwendigkeit ist, noch Automobile benutzen,<br />
die unwirtschaftlich sind? Je teurer das<br />
Benzin zu stehen kommt, je weniger der<br />
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Bern, Freitag, 23. Augast <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue " No. 68<br />
3)ex ta&tQieaetfkauch am Sltum<br />
Zu diesem ausserordentlich wichtigen und<br />
vielseitigen Thema sind uns zwei verschiedene<br />
Aeusserungen zugegangen, die wir<br />
beide unseren Lesern unterbreiten wollen,<br />
da darin einerseits der Wissenschaftler,<br />
anderseits der praktische Arzt zum Worte<br />
kommt.<br />
Herr Prof. Dr. Walter Frey, Bern,<br />
Direktor der medizinischen Universitätsklinik,<br />
den wir um einen Beitrag gebeten haben,<br />
schreibt dazu :<br />
Muskuläre Energie verbraucht der Rennfahrer<br />
wohl, bei Bedienung der Bremsen,<br />
äem Festhalten des Steuers, dem ganzen<br />
Kampf des Körpers um die Aufrechterhaltung<br />
der Gleichgewichtslage; belastet wird<br />
aber doch in ganz besonderer Weise das<br />
Nervensystem.<br />
Auge und Ohr, mitunter auch das Geruchsorgan,<br />
werden mitgenommen ; weniger die<br />
äusseren Teile dieser Sinnesapparate, als die<br />
zugehörigen Gehirnabschnibte. Eine Brille<br />
schützt nicht nur vor Bindehautreizungen,<br />
sie bewahrt auch die zentralen Apparate des<br />
Gehirns vor zu starker Belastung und Ermüdung.<br />
Abgesehen von diesen einfachem nervösen<br />
Vorgängen sind dann die sogenannten höheren<br />
nervösen Leistungen beim Fahren sehr<br />
beansprucht:<br />
In erster Linie<br />
die Aufmerksamkeit.<br />
Bewusst und unbewusst wird die Empfindlichkeit<br />
für optische, akustische, aber auch<br />
taktile Reize gesteigert. Die Sinnesorgane<br />
werden in höchster Bereitschaft gehalten<br />
auf alle Eventualitäten eingestellt, unter auffälliger<br />
gleichzeitiger Unterdrückung anderer<br />
Erregungen. Wie immer bei Höchstleistungen<br />
so arbeitet der Körper auch hier<br />
mit nur einigen wenigen Organen, unter<br />
Steigerung der Blutzufuhr und optimalem<br />
Ausgleich zwischen diesen die Leistung ermöglichenden<br />
Körperabschnitten, während<br />
andere Organgebiete ruhiggestellt erscheinen.<br />
Die gesamten Kräfte werden gewissermassen<br />
konzentriert und dem zu erreichenden<br />
Zweck untergeordnet. Der Wille zu einer<br />
Höchstleistung befähigt den Körper zu<br />
einer äusserst komplizierten, differenzierten<br />
Handlung, deren einzelne Glieder vom Bewusstsein<br />
unabhängig auf das feinste abgestimmt<br />
doch das Bild einer wunderbaren<br />
Zuasmmenarbeit ergeben. Ein unbeugsamer,<br />
starker Wille ist für das Zustandekommen<br />
einer derartigen Reaktionsweise Voraussetzung,<br />
eine maximale nervöse Anspannung,<br />
wie sie allerdings in ihrer Einseitigkeit wie<br />
durch die lange Dauer des Vorganges besonders<br />
leicht zur Erschöpfung führen kann. Die<br />
gesamten Energievorräte des Körpers werden<br />
wohl optimal zweckmässig verteilt, es<br />
wird eine Auslese getroffen zwischen wichtigen<br />
und unwesentlichen Organleistungen, gerade<br />
diese Isolierung und Sonderbeanspruchung<br />
einzelner nervöser Gebiete führt aber<br />
leicht zur Ermüdung.<br />
Neben dem sofortigen Sehen neu auftauchender<br />
Objekte, dem Hören von Defekten<br />
an der Maschine, von aussen kommenden<br />
Schalleindrücken und dem Fühlen von Aenderungen<br />
der Steuerleistung selbst ist dann<br />
das Reaktionsvermögen<br />
des Körpers, die Geschwindigkeit zu sofortiger<br />
Abwehr, von ausschlaggebender Bedeutung.<br />
Automatisch, reflexartig kommt die<br />
Gegenhandlung zustande. Ein gutes Training,<br />
Erfahrung und Erlebnisse schleifen die Bahnen<br />
aus, auf denen die Impulse nach der Peripherie<br />
laufen, um die Muskulatur zu zweckmässigen<br />
Gegenaktionen zu veranlassen. In<br />
gleicher Weise wie der Körper zur Erreichung<br />
des gesteckten Ziels als Einheit funktioniert<br />
und die gesamten Organe dem einen<br />
Zweck unterstellt werden, so arbeiten auch<br />
bei Abwehr einer Gefahr die einzelnen Gehirnteile<br />
unter sich und mit der Peripherie,<br />
durch Nervenstränge verbunden, als funktioneile<br />
Einheit. Der Atem wird beschleunigt,<br />
die Herztätigkeit gesteigert, der Körper verstärkt<br />
die Zufuhr von Sauerstoff, füllt die<br />
zur Muskulatur hinziehenden Blutbahnen,<br />
spannt bestimmte Muskelgruppen und erschlafft<br />
andere, alles automatisch, nur von<br />
dem einen Willensimpuls in Szene gesetzt.<br />
Man spricht bei Geistesstörungen von geordnetem<br />
und ungeordnetem Verhalten, hier sehen<br />
wir das ordnende Prinzip des Organismus<br />
in seiner höchsten Entfaltung. Man<br />
spricht auch von dem kategorialen Verhalten<br />
eines Menschen, die Fähigkeit zu gruppieren,<br />
Wesentliches von Unwesentlichem zu<br />
unterscheiden, bei der Bewertung von Ursa-<br />
Asphalt-Kocher.<br />
Auch die Strasse hat ihre «Romantik». Unserem P hotographen ist es gelungen, diese braungebrannten<br />
Gestalten -während ihrer krafterfordernden Arbeit im Bilde festzuhalten.<br />
chen gewissermassen die Hauptfigur sich gegen<br />
den Hintergrund abheben zu lassen; bei<br />
der Ueberwindung gefährlicher Situationen,<br />
wie sie sich bei einem Rennen in jedem Moment<br />
einstellen können, werden an die charakterlichen<br />
Qualitäten dieser Art die höchsten<br />
Anforderungen gestellt. Rasches Handeln<br />
muss mit richtiger Beurteilung kombiniert<br />
sein. Erkennen ohne die Fähigkeit zu<br />
zweckmässiger Handlung ist ebenso untauglich<br />
wie das Umgekehrte. In solchen Momenten<br />
kommen das eigentliche Wesen, die Güte<br />
der Gesamtstruktur des Organismus, Leib<br />
und Geist als funktionelle Einheit zu machtvoller<br />
Auswirkung.<br />
Die Zeichen<br />
der Uebermüdung<br />
äussern sich in verschiedenster Weise, nicht<br />
nur das direkt betroffene Nervensystem, auch<br />
die Muskelkraft und die Muskelleistung selbst<br />
werden in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Es kommt zur Erschwerung der Reizperception.<br />
Man sieht nicht mehr so scharf, die<br />
Distanzen werden nicht mehr richtig geschätzt,<br />
die Bewegungen entgegenkommender<br />
Objekte unrichtig gedeutet, man hört<br />
schlechter oder falsch und hat die normale<br />
Feinfühligkeit für taktile Erregungen eingebusst.<br />
Dazu kommt die Verlangsamung der<br />
zur Ueberwindung des Hindernisses nötigen<br />
Gegenaktion. Und weiterhin eine Abwehrhandlung,<br />
deren geordneter Charakter gelitten<br />
hat. Der bei guter Verfassung von selbst<br />
bestehende zweckmässige Ausgleich zwischen<br />
Willen und Handlung einerseits, das<br />
Zusammenspielen der einzelnen Muskelgruppen,<br />
der einzelnen Glieder, das zweckmässig<br />
zugeordnete Eingreifen von Atmung und<br />
Herztätigkeit, alle diese Regulationsfnechanismen<br />
spielen weniger vollkommen. Die zuletzt<br />
eingeübten, am feinsten differentierten<br />
Handlungen versagen zuerst, Willensäusserungen<br />
und willkürliche Aktionen eher als<br />
automatisch eingefahrene Bewegungen. Einzelne<br />
Reize bekommen ein Uebergewicht über<br />
andere und werden zu stark bewertet und in<br />
unzweckmässig starker Weise beantwortet.<br />
Die fein abgestuften Bewegungen, wobei des Schalthebels und des Lenkrades. Dass<br />
Kontraktionen und Erschlaffungen von Muskelgruppen<br />
in zweckmässiger Weise kombi-<br />
schon daraus hervor, dass ausgesprochen<br />
dies keine grosse Anstrengung bedeutet, geht<br />
niert erscheinen, machen gröberen Handlungen<br />
Platz. Räumlich und auch zeitlich er-<br />
den gestellten Anforderungen vollkommen zu<br />
schwache Damen und sogar gewisse Krüppel<br />
scheint der Reizerfolg verbreitert. Einmal gereizte<br />
Teile verharren lang im Zustand der an Muskelkraft wäre höchstens noch zu er-<br />
genügen vermögen. Ausser diesem Verbrauch<br />
Erregung, die Anpassungsfähigkeit an neu wähnen, dass ein längeres Sitzen zu einem<br />
ankommende Reize leidet, das Individuum ist «Einschlafen der Füsse», zu Anzeichen eines<br />
rasch wechselnden Situationen gegenüber Muskelkrampfes oder zu einer gewissen Müdigkeit<br />
in der Kreuzgegend führen kann.<br />
Diese Erscheinungen sind aber von keiner<br />
Bedeutung, um so mehr als sie sich mit<br />
Leichtigkeit wieder vertreiben lassen. Ein<br />
paar Schritte Gehen oder einige wenige<br />
gymnastische Uebungen reichen meistens aus,<br />
um diese Unannehmlichkeiten sofort zum<br />
Verschwinden zu bringen. Dass der Fahrer<br />
selbstredend bequem und zweckmässig sitzen<br />
muss, die Sitzstellung seiner Grosse angepasst<br />
sein muss und ein Kissen im Rücken<br />
das Lenken oft sehr erleichtert, sei nur nebenbei<br />
erwähnt.<br />
Nicht gar so einfach liegen die Verhältnisse<br />
für den Führer eines<br />
Lastwagens oder schweren Autocars.,<br />
In diesen «Giganten der Landstrasse»<br />
ist es um den Komfort und die Abfederung<br />
oftmals schlechter bestellt; die Bedienung<br />
der Hebel verlangt eine gewisse<br />
Dosis Muskelkraft und das Lenkrad überträgt<br />
oft Rückschläge, die in den Unebenheiten<br />
der Strassen ihren Ursprung haben<br />
und welche die Arm- und Handmuskeln oft<br />
sehr rasch ermüden. Das Fahren solcher<br />
Fahrzeuge verlangt zahlreichere und längere<br />
Zwischenhalte, als dies beim Personenwagen<br />
der Fall ist.<br />
Viel stärker als die eigentliche körperliche<br />
Beanspruchung fällt der Verbrauch an geistiger<br />
Spannkraft in die Waagschale. Jeder<br />
Augenblick verlangt vom Fahrer eine konzentrierte<br />
Aufmerksamkeit, die sich durch<br />
keinen unvorhergesehenen Umstand ablenken*<br />
lässt. Jede geringste Ablenkung, sei sie auch<br />
noch so kurz, kann tragische Folgen nach<br />
sich ziehen. Das Geheimnis der Fahrsicherheit<br />
liegt in erster Linie darin, dass der Fahrer<br />
imstande ist, seine Gedanken und Reflexe<br />
vollständig auf die Verkehrsverhältnisse einzustellen,<br />
denen er auf seiner Fahrt begegnet.<br />
— Dass eine solche Konzentration die<br />
geistige Spannkraft stark beansprucht und zu<br />
Ermüdungserscheinungen Anlass gibt, lässt<br />
sich nicht bestreiten. Selbst eine langjährige<br />
Routine, welche eine gewisse automatische<br />
Betätigung der Denkreflexe mit sich bringt,<br />
kann den Anforderungen des modernen Verkehrslebens<br />
nicht genügen. Wenn auch diese<br />
Erfahrung die Arbeit des Fahrers ganz bedeutend<br />
zu erleichtern vermag, so kann doch<br />
jeden Augenblick irgend ein unvorhergesehener<br />
Zwischenfall eintreten, der sich allein<br />
durch kaltblütiges Ueberlegen bewältigen<br />
lässt. Blosse Routine reicht in einem solchen<br />
Fall nicht mehr aus.<br />
nicht mehr gewachsen. Schliesslich geht, wie<br />
ich oben schon bemerkte, die Muskelkraft<br />
selbst der Spannungszustand der Muskulatur<br />
unter dessen Führung jede Bewegung<br />
steht, zurück.<br />
Dies sind einige Bemerkungen ärztlicher<br />
Art zu dem mir von der Redaktion dieses<br />
Blattes gestellten Thema. Eigentlich sollte<br />
man alles, worüber gesprochen wurde, selbst<br />
erlebt haben, erst dann könnte ein solcher<br />
Aufsatz den Anspruch erheben, in jeder Hinsich<br />
richtig zu sein. Die Leser mögen mich<br />
also ruhig korrigieren und belehren. Die<br />
Darstellung würde an Wert gewonnen haben,<br />
wenn ich gleich hätte mitteilen können, in<br />
welcher Weise z.B. unsere berühmten Rennfahrer<br />
zu ihrer hohen Qualifizierung gekommen<br />
sind. Es fehlt in dem Artikel gewissermassen<br />
das Kapitel über die Therapie, über<br />
die Behandlung aufgetretener Mängel, es<br />
fehlen die Vorschläge für eine zweckmässige<br />
Lebensführung, ein dem Zweck angepasstes<br />
geistiges und körperliches Training vor der<br />
Leistung. Auf diese Fragen vermag ich z. Zt.<br />
leider keine Antwort zu geben. Vielleicht<br />
kann ich später einmal darauf zurückkommen,<br />
wenn die den Teilnehmern dieses Rennens<br />
zugeschickten Fragebögen von ihnen,<br />
wie erwartet, in freundlicher Weise beantwortet<br />
sind.<br />
Herr Dr. Rene Quillermin, Genf,<br />
weiss als prakt. Arzt folgendes zum nämlidhen<br />
Thema zu sagen:<br />
Wer je seinen Wagen über grössere Etappen<br />
geführt hat, weiss, dass nach einer gewissen<br />
Zeit Ermüdungserscheinungen auftreten,<br />
deren Entstehen ganz einfach auf einen<br />
entsprechenden Energieverbrauch zurückzuführen<br />
sind, und zwar wirkt sich dieser in<br />
zwei verschiedenen Richtungen aus: Einerseits<br />
durch Beanspruchung der Muskelkraft,<br />
anderseits durch Schwächung der geistigen<br />
Spannung.<br />
Zwar ist beim Fahren die Beanspruchung<br />
unserer Muskulatur eine geringe; sie beschränkt<br />
sich auf das Bedienen der Pedale,<br />
Ein paar Beispiele<br />
mögen das Gesagte illustrieren:<br />
Ein gewissenhafter Fahrer kommt mit seiner<br />
Familie in massigem Tempo von einem<br />
Ausflug zurück; um den Hut auf die hintere<br />
Sitzbank zu legen, dreht er sich für einen<br />
Augenblick rückwärts; der Wagen fährt<br />
übers Strassenbord hinaus. — Einem Neuling<br />
fliegt eine Biene in die Limousine herein; es<br />
entsteht Aufregung und Ablenkung; der Wagen<br />
fährt eine Telegraphenstange entzwei. -<br />
Diese wenigen Beispiele zeigen, wie die kleinste<br />
Unaufmerksamkeit auch den vorsichtigsten<br />
und erfahrensten Lenker unter Umständen<br />
in einen Strassengraben hineinführen<br />
kann. Diesen Gefahren sind natürlich sowohl<br />
der Anfänger wie auch der unvorsichtige und<br />
gleichgültige Fahrer in noch weit stärkerem<br />
Masse ausgesetzt.<br />
Das Nachlassen der geistigen Spannkraft<br />
macht sich durch verschiedene Symptome<br />
bemerkbar: Einmal wird es schwieriger, sich<br />
zu konzentrieren; zweitens beginnen öfters<br />
die Augen zu blinzeln, drittens fangen die<br />
Arm- und Beinbewegungen an, eckiger, hastiger<br />
und sprunghafter zu werden. Alle diese<br />
Erscheinungen sind für den vorsichtigen<br />
Chauffeur Anzeichen, dass er doppelt Acht<br />
geben muss. Sie sind äusserst zuverlässige<br />
Warnungszeichen und sollten jeden Fahrer<br />
veranlassen, seinen Wagen für einige Augenblicke<br />
anzuhalten.<br />
Wie kann nun der Fahrer den Wagen so<br />
zu beherrschen lernen, dass er seiner Sache<br />
sicher ist? Die Kontrolle und Pflege der Nerven<br />
bildet in der allgemeinen Hygiene ein
18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 68<br />
wichtiges Kapitel. Jeder kann dies tagtäglich<br />
an sich selbst und seinen Mitmenschen feststellen.<br />
Schon das körperliche und geistige<br />
Erbe, das den Menschen in die Wiege mitgegeben<br />
wird, ist von Individuum zu Individuum<br />
verschieden. Das Temperament ist mehr oder<br />
weniger lebhaft. — Die seelischen Reaktionen<br />
können aber unter Aufbietung einer genügenden<br />
Dosis Willen kontrolliert und<br />
durch die Denkkraft reguliert werden, wobei<br />
allerdings Kranke, vor allem Epileptische,<br />
ausgenommen sind, da sich bei ihnen Krisen<br />
einstellen, ohne dass sie irgend etwas dagegen<br />
unternehmen können.<br />
Das Kind ist von Natur aus spontan in<br />
allem, was es unternimmt, d. h. es handelt<br />
ohne Ueberlegung, indem es seinen seelischen<br />
Reflexen freien Lauf lässt. Kein Wille lenkt<br />
dieselben; es-wechselt vom Lachen zum Weinen,<br />
strampelt mit Armen und Beinen, springt,<br />
unbekümmert jeder Gefahr dem Ball auf der<br />
Strasse nach. Unter dem Einfluss der gesammelten<br />
-Erfahrungen, der erhaltenen Ratschläge<br />
und der vielen augenfälligen Erlebnisse<br />
beginnt das intelligente Kind nach und<br />
nach zu überlegen und erkennt immer mehr,<br />
dass sich besser handeln lässt, wenn es sich<br />
selbst nach Massgabe seines Verstandes kontrolliert.<br />
— Leider gibt es aber sogar unter<br />
den Automobilfahrern noch Leute, die einer<br />
richtigen Ueberlegung unfähig sind, trotzdem<br />
diese doch normalerweise nur den Bruchteil<br />
einer Sekunde beanspruchen.<br />
Sportliches Training, rhythmische Gymnastik<br />
und eine vernünftige Körperkultur sind<br />
ausserordentlich wertvolle Hilfsmittel, um<br />
sich Selbstbeherrschung anzueignen. Wie<br />
alles im Leben, lässt sich aber auch diese<br />
nicht ohne eine gewisse Entbehrung und<br />
Ueberwindung erzielen und verlangt guten<br />
Willen, Ausdauer und eine positive Lebenseinstellung.<br />
— Selbstredend wird derjenige,<br />
der bereits als Knabe sein Kinderauto, seinen<br />
Schlitten oder Wagen gelenkt hat, später<br />
vielleicht Rad fuhr, schwamm, Fussball<br />
spielte, sich für das Turnen begeisterte, oder<br />
vielleicht gar ein Motorrad führte, das Lenken<br />
eines Autos viel schneller «los» haben.<br />
Wer aber auch als älteres Kind seine Zeit<br />
mit Puppenspielen verbrachte, sich nach und<br />
nach zu einem Bücherwurm entwickelte, vor<br />
der frischen Luft und dem Wasser Furcht<br />
empfand und bis zum Alter von 30 oder 40<br />
Jahren irgendwelcher sportlichen Betätigung<br />
abhold war, wird schwerlich noch ein ausgezeichneter<br />
Fahrer werden. Lebhafte Temperamente,<br />
die ihre Impulse durch einen steten<br />
Willen gut zu zügeln verstehen, besitzen im<br />
allgemeinen die besten geistigen Eigenschaften,<br />
um einen Wagen zu führen. Vor allem<br />
aber müssen sie sich in acht nehmen: Es<br />
gibt bei ihnen Stunden oder Tage, in denen<br />
die Beherrschung der Nerven viel schwerer<br />
fällt als gewöhnlich, und es ist selbstverständlich,<br />
dass gerade dann der Wille wacher<br />
sein muss denn je. Nerven sind hervorragende<br />
Diener, aber ausserordentlich schlechte<br />
Herren; sie leisten vorzügliche Dienste, solange<br />
sie unter der Kontrolle und nach den<br />
Befehlen ihrer Herren arbeiten. Dieser Herr<br />
ist im Menschen das Gehirn. Sollten unglücklicherweise<br />
die Nerven die Oberhand über<br />
das Gehirn davontragen und die Betätigung<br />
von Bremsen, Schalthebel und Kupplungspedal<br />
übernehmen —dann ist ein Unglück nicht<br />
zu vermeiden.<br />
Wie bereits gesagt, besteht die Kunst des<br />
Fahrens in erster Linie darin, sich in jedem<br />
Augenblick vollständig auf die Verkehrsverhältnisse<br />
konzentrieren zu können. Dieses<br />
Können basiert zu einem grossen Teil auf<br />
gewissen moralischen Eigenschaften, nämlich<br />
dem Verantwortungsgefühl. Geschicklichkeit<br />
und sichere Urteilskraft bedeuten für<br />
den Fahrer noch nicht alles, was er zum einwandfreien<br />
Lenken braucht. Erst wenn er<br />
sich bewusst ist, dass er sich selbst, seinen<br />
Mitfahrern und den übrigen Strassenbenützern<br />
gegenüber eine grosse Verantwortung<br />
hat, besitzt er die Eignung, ein vollwertiger<br />
Fahrer zu werden. Am Lenkrad ein Automobil<br />
durch Stadt und Land zu führen, kann für<br />
die Mitmenschen ebenso gefährlich werden<br />
wie die Bedienung einer Kanone oder eines<br />
Maschinengewehrs. Sein eigenes Tempo immer<br />
durchdrücken zu wollen, bedeutet nichts<br />
anderes, als jeden Augenblick Gefahr zu laufen,<br />
einen Mitmenschen zu verletzen oder zu<br />
töten. In einer Kurve oder auf einer geraden,<br />
aber zu schmalen Strasse überholen, heisst<br />
mit dem Leben der Personen spielen, die am<br />
Strassenrand entgegenkommen. So wenig<br />
man mit Feuerwaffen oder Dynamit spielen<br />
soll, so wenig darf die Verantwortung am<br />
Lenkrad leicht genommen werden.<br />
Die Beherrschung der Nerven<br />
ist zu einem grossen Teil ein Problem der<br />
geistigen Erziehung. Zum andern Teil aber<br />
spielt auch die richtige Funktion des Körpers<br />
eine ebenso grosse Rolle. Nur wenn die Verdauung<br />
ungestört vor sich geht, wenn Herz,<br />
Muskeln und Gehirn ein reines, kräftiges Blut<br />
zugeführt erhalten, kann der Körper seine<br />
Aufgabe in richtiger Weise erfüllen. Auch in<br />
Vor ein paar Jahren war ich mit meiner Frau<br />
an der französischen Riviera zu einem Erholungsaufenthalt.<br />
Um dies besonders zu betonen, hatte<br />
ich den Wagen nicht mitgenommen, da ich ja zu<br />
Hause tagtäglich fahren muss und weil ich einmal<br />
wirklich still und ruhig am gleichen Ort bleiben<br />
wollte. Nach 8 Tagen war mir die abgelegene Ortschaft<br />
doch etwas zu ruhig geworden, und wir beschlossen,<br />
anstatt des täglichen Meerbades uns das<br />
30 km entfernte Hyeres anzusehen. Als Beförderungsmittel<br />
standen uns ein reliquienhaftes Muster<br />
aus den Erstlingszeiten des französischen Bahnbaues<br />
zur Verfügung, sowie der in Frankreich so<br />
verbreitete PLM-Omnibus. — Kurz entschlossen<br />
wählten wir den letztern. Seine Beliebtheit ersahen<br />
wir aus der grossartigen Frequenz: den 36 places<br />
assises entsprachen etwa 50 Passagiere. Es war-ein<br />
geschlossener Wagen, mit etwas kleinen Fenstern,<br />
der Hygiene des Automobilisten gilt das<br />
Wort der Olympioniker: Ein gesunder Geist<br />
kann nur in einem gesunden Körper wohnen.<br />
Es gibt unter den Fettleibigen sehr gute<br />
Fahrer, wie auch solche unter den Mageren<br />
zu finden sind. Unter den «Vollblütern» hat<br />
es solche, die das Lenkrad sicher führen,<br />
ebenso wie unter den Blutarmen. Auch ob<br />
der Mensch gross oder klein ist, ist von keiner<br />
Bedeutung. Was aber wichtig ist, ist der<br />
Gesamt - Gesundheitszustand, der nur dann<br />
erhalten bleiben kann, wenn der Automobilist<br />
gewisse Fehler vermeidet. Eine gesteigerte<br />
Nervosität bedeutet für den Fahrer, wie bereits<br />
gesagt, einen grossen Nachteil; darum<br />
heisst es alles vermeiden, was irgendwie die<br />
Nervosität vergrössern könnte. Die stärksten<br />
Reizmittel sind Alkohol, Kaffee, Tee und bis<br />
zu einem gewissen Grade auch der Tabak.<br />
Schon früher haben wir darauf hingewiesen<br />
— und wir können es einfach nicht genug<br />
wiederholen — dass der Alkohol der schlimmste<br />
Feind des Menschen ist. Je nach der eingenommenen<br />
Menge ruft er entweder eine<br />
Ueberreizung der Nerven hervor, oder was<br />
noch viel gefährlicher ist, er macht den Fahrer<br />
gleichgültig. Kaffee und Tee, in allzu<br />
grossen Mengen genossen, beeinträchtigen die<br />
Kontrolle der Nerven durch das Gehirn und<br />
können sich in zittrigen, hastigen und ungenauen<br />
Bewegungen äussern. — Vielleicht<br />
werden' Sie mir antworten: Wenn aber der<br />
Fahrer keine grossen Mahlzeiten einnehmen<br />
soll, wenn er auf Wein, Kaffee und Tee verzichten<br />
muss, so hat er doch keine Möglichkeit,<br />
seine Kräfte zu ersetzen und der Müdigkeit<br />
Herr zu werden? Die Antwort ist einfach:<br />
Es gibt viele durstlöschende Getränke,<br />
die vortrefflich stimulieren, ohne irgendwelche<br />
nachträgliche Folgen riach sich zu ziehen.<br />
Nehmen wir zum Beispiel ein Glas Milch mit<br />
Vichy, ein Milchkaffee mit Biscuits. Erwähnen<br />
wir hier speziell Ovomaltine, ein besonders<br />
glücklich zusammengestelltes Nährmittel,<br />
das mit Wasser oder Milch leicht zubereitet<br />
werden kann.<br />
Wenn man sich auf diese unschädlichen<br />
Getränke konzentriert — besonders bei heissem<br />
Wetter —, dann hat man die Gewähr,<br />
dass weder die Nerven überreizt, überspannt,<br />
noch dass die Bewegungen eckig, zackig<br />
und unbestimmt werden. Der Ersatz der verbrauchten<br />
Kräfte erfolgt dann auf die denkbar<br />
beste Weise.<br />
Meine Herren Fahrer, meine Kollegen, ich<br />
habe Ihre Aufmerksamkeit sehr lange in Anspruch<br />
genommen; glauben Sie mir, es geschah<br />
in erster Linie in Ihrem Interesse...<br />
Und auch etwas in meinem eigenen. Mein<br />
Beruf bringt es mit sich, dass ich Tag für<br />
Tag durch Stadt und Land fahren muss. Ich<br />
würde mich glücklich schätzen, wenn ich auf<br />
meinen Reisen ausschliesslich verantwortungsbewussten<br />
Fahrern begegnen würde.<br />
Wenn die Lektüre der « Automobil-Revue »<br />
einige undisziplinierte Fahrer oder einige<br />
solche, denen ständig das « Rennfieber » in<br />
den Fingerspitzen zuckt, zur Vernunft bringen<br />
könnte, so ist der Zweck dieser Abhandlung<br />
voll und ganz erreicht.<br />
11dkm die s&q,. AutamaUCfhaukheit<br />
(Seekrankheit beim Automobilfahren.)<br />
Dr. med. A. Leemann, Bern<br />
von denen etwa die Hälfte hätten geöffnet werden<br />
können, wenn der Mechanismus funktioniert hätte.<br />
Los ging die Fahrt, auf einer löcherreichen, noch<br />
nicht asphaltierten Strasse, hinauf, hinunter, links<br />
um eine Kurve mit Schuss, dass der Wagen fast<br />
umzukippen drohte, dann wieder rechts um einen<br />
Felskopf, alles in einem Tempo, als ob der Führer<br />
auf einen Grand-Prix hin trainierte. Bremsen, Gas<br />
geben, wieder bremsen, man hatte das Gefühl, mit<br />
einem Expresslift im zehnten Stockwerk anzukommen,<br />
und das unter einer Menge schwatzender, gestikulierender<br />
und zigarettenrauchender Fahrgäste<br />
in schlechter Luft, durchsetzt von knoblauch- und<br />
zwiebelhaltigem € ä la Proveneale > Parfum.<br />
Die Landschaft, bestehend aus dem sehr blauen<br />
Meer, dem ebenfalls sehr blauen Himmel und einer<br />
sehr schönen und ungetrübten Mai-Rivierasonne<br />
fesselte mich zuerst völlig. Die Aussicht wechselte<br />
as trinkt er?<br />
Wer bei anstrengender Arbeit oder gefährlichem<br />
Sport tüchtig, gelassen, aufmerksam<br />
bleiben will, hütet sich in gleicher<br />
Weise vor nervenzerrüttenden Erregungsmitteln<br />
wie vor leeren Genussmitteln. -<br />
Eine Tasse Ovomaltine zu Frühstück oder<br />
Zwischenmahlzeit ist von allen Getränken<br />
das nährwertreichste.<br />
Eine Tasse<br />
^schützt vor den Gefahren<br />
der Erschöpfung!<br />
FT. 3.60 die Büchse zu 500 gr.<br />
Fr. 2.— die Büchse zu 250 gr.<br />
Dr. A. WANDER A.-G., BERN<br />
alle Augenblicke. Meine Frau war begeistert. Ich<br />
schloss mich ihrem Lob an, aufrichtig, aber leicht<br />
gereizt. Wir hielten an. Zwei Fahrgäste stiegen<br />
aus, sechs neue kamen herein. Wir eroberten Sitzplätze<br />
in der hintersten Reihe, hatten uns kaum gesetzt,<br />
und schon knarrte der erste Gang im Wechsel:<br />
Gas — los! —<br />
Der Wagen war ungemein weich gefedert Ich<br />
konstatierte diese Eigenschaft, zusammen mit einem<br />
unangenehmen Würgen in meinem Hals, und verglich<br />
die Federung, sehr zu ihrem Nachteil, mit<br />
derjenigen meines Wagens zu Hause, in welchem<br />
ich entschieden lieber gefahren wäre, und dann<br />
noch selbst am Steuer; ich sehnte mich geradezu<br />
nach meinem Lenkrad.<br />
« Warum sagst du nichts? » fragte meine Frau.<br />
Richtig, seit einiger Zeit, eigentlich seit dem letzten<br />
Halt, hatte ich keine Lust mehr zum Reden. Ich<br />
beteuerte, dass mich die Aussicht auf das Meer<br />
fessle.<br />
Weiter ging die Fahrt, bergauf, bergab, links<br />
'rum, rechts 'rum, weich gefedert, machte unser Sitz<br />
bei jeder Bodenunebenheit mehrmalige und ausgiebige<br />
Schwankungen. Ich öffnete den Kragen meines<br />
Polohemdes. Am Hals fühlte ich kalten<br />
Schweiss. Und eine Menge Speichel hatte ich im<br />
Mund, viel mehr als sonst! Wenn nur das verwünschte<br />
Schwanken einmal aufhörte, dachte ich.<br />
Neben mir zertrat einer eine schwarze, halbzerkaute<br />
Zigarette auf dem Boden. Richtig, ich hatte<br />
ja auch Zigaretten bei mir. Ich nahm eine hervor,<br />
sah sie genau an und versorgte sie wieder ins Etui.<br />
Das Rauchen interessierte mich merkwürdigerweise<br />
durchaus nicht. Meine Frau schaute mir argwöhnisch<br />
zu.<br />
« Du bist bleich, ganz grün, » ermunterte sie<br />
mich.<br />
Ich würgte etwas hinunter. Was, wusste ich<br />
selbst nicht genau.<br />
« Es geht noch 20 Minuten bis Hyeres, » flüsterte<br />
ich, und fügte dann hinzu. « Aber in höchstens<br />
5 Minuten werden ich den grössten Fisch<br />
füttern können. ><br />
« Um Gottes Willen, > stammelte meine Frau,<br />
« bist du seekrank? ><br />
< Nein, der Autobus schwankt... > Dann musste<br />
ich wieder schlucken. — Ich überlegte. Ueber mir<br />
an der Decke war die Leine, die die Glocke bediente<br />
beim Führer vorn. Nur ja beizeiten läuten, dass<br />
ich noch den Ausgang neben dem Chauffeursitz erreiche,<br />
dachte ich. Dieses unangenehme Gefühl von<br />
kaltem Schweiss auf der Stirn! Die Leute, die mich<br />
anglotzten, waren mir höchst gleichgültig. Nur 'raus<br />
aus dem Kasten, war mein einziger Gedanke. Ich<br />
hob schon den Arm, nun musste ich läuten, — da,<br />
ein Knall, laut wie ein Schuss. « Voila un pneu<br />
qui a errreve! > sagte der Zigarettenraucher neben t<br />
mir. Der Chauffeur brachte den schleudernden Wagen<br />
endlich zum Stehen. Der erste, der den Wagen<br />
verliess, war ich, mit Richtung Olivenbaumgruppe<br />
rechts vorn<br />
Das war das erste und bisher einzige Mal, dass<br />
ich automobilkrank wurde.<br />
Andern geht es weniger gut als mir, denn<br />
genau wie es Leute gibt, die das Fahren auf<br />
Schiffen nicht vertragen, so finden wir auch<br />
einen bestimmten Prozentsatz von Opfern,<br />
die das Automobilfahren mit Uebelkeit und<br />
Erbrechen büssen müssen. Arme Teufel!<br />
Denn gibt es etwas Schöneres, als in einem<br />
Wagen durch einen taufrischen Sommermorgen<br />
zu fahren oder an einem Herbsttag<br />
durch die leicht dunstige Ebene auf einen erhöhten<br />
Aussichtspunkt in die Sonne zu gelangen<br />
?<br />
Bedauernswert sind solche Leute, denn viel<br />
Freuden und Schönheiten bleiben ihnen entzogen,<br />
in denen die meisten andern ihre<br />
grösste Erholung und Entspannung finden.<br />
Die «Automobilkrankheit» ist eine in Parallele<br />
mit der Seekrankheit zu setzende Affektion,<br />
die durch die schwankenden Bewegungen<br />
des Motorfahrzeuges ausgelöst wird.<br />
Und zwar kann sowohl das ruckartige Anziehen<br />
des Wagens, wie brüskes Bremsen,<br />
vergleichbar dem sogenannten Stampfen eines<br />
Schiffes, wie auch das « Heraushängen » der<br />
Wagenkarrosserie in den Kurven, was dem<br />
« Rollen » der Schiffe entspricht, die Erkrankung<br />
verursachen. Am raschesten tritt sie<br />
ein, d. h. die Störung des Allgemeinzustandes<br />
wird am stärksten und unangenehmsten empfunden,<br />
wenn beide Bewegungen kombiniert<br />
auftreten, wie bei einem Schiff, das « schlingert<br />
».<br />
Am geeignetsten in dieser Hinsicht sind<br />
Strassen mit vielen Kurven, in stark coupiertem<br />
Gelände. Sowohl in bezug auf die<br />
Schwere der Erkrankung als auch auf den<br />
Grad der Schwankungen als auslösendes Moment<br />
ergeben sich bei den Befallenen individuelle<br />
Verschiedenheiten, die einer gewissen<br />
Disposition entsprechen, d. h. nicht alle Leute,<br />
die zur Automobilkrankheit neigen, erkranken<br />
im gleichen Automobil gleich rasch oder<br />
gleich schwer.<br />
Die Ursache der Erkrankung<br />
ist wohl hauptsächlich in einer Störung der<br />
Funktion des Zentralnervensystems, insbesondere<br />
des Gehirns, zu suchen. Allerdings<br />
spielen sicher auch rein psychische Momente<br />
eine Rolle. Für viele mag schon die ungewohnte<br />
Form der Fortbewegungsweise, das<br />
rasche Vorbeieilen der Umgebung und die<br />
schnelle und ununterbrochene Folge der Gesichtseindrücke<br />
als psychische Störung des<br />
Gewohnten eine auslösende Ursache sein.<br />
Auch die Emotionen einer besondern Abreise<br />
mag bei einzelnen eine Rolle spielen, wie auch<br />
schon die Angst vor der Erkrankung allein<br />
eine ausgesprochene Disposition schaffen<br />
mag. Bei andern wieder kann einzig dem<br />
starken oder ungewohnten Schwanken des<br />
Wagens die Schuld an der Erkrankung zugemessen<br />
werden. Die Betreffenden verlieren<br />
dadurch die gewohnte und erlernte Kontrolle<br />
über gewisse Gleichgewichtsstellungen des<br />
Körpers und des Gehirns. Damit, d. h. mit<br />
den subjektiv empfundenen Gleichgewichts-
N«68 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />
Störungen und mit der Beeinträchtigung des<br />
Raumsinnes tritt beim dazu Disponierten<br />
Schwindel auf. Es zeigt sich ein unbestimmbares<br />
Unbehagen. Ausser dem Schwmdelgefühl<br />
spürt man einen unangenehmen Druck<br />
im Kopf und eine Leere im Magen. Auf eine<br />
noch so geistreiche Unterhaltung wird plötzlich<br />
wenig Wert gelegt, die Gespräche werden<br />
einsilbig, man nimmt weder aktiv noch<br />
passiv daran teil. Die Temperatur im Wagen<br />
scheint plötzlich hoch, und doch kann man<br />
sich im gleichen Moment eines fröstelnden<br />
Gefühles nicht erwehren. Der Kopfdruck wird<br />
stärker, der Schwindel und die Mattigkeit<br />
heftiger. Der Bekämpfungswille erlahmt, auf<br />
der Stirn tritt kalter Schweiss aus. Der<br />
Speichelfluss im Mund nimmt zu und bald<br />
setzt explosives Erbrechen ein, das zugleich<br />
eine völlige Apathie mit sich bringt. Der einzige<br />
Wunsch und das erste Bestreben geht<br />
nur dahin, aus dem Wagen zu kommen, und<br />
nie, nie mehr Automobil zu fahren.<br />
Anderweitige Erkrankungen, besonders Magen-<br />
und Darmstörungen, aber auch Bleichsucht<br />
und Blutarmut können das Auftreten<br />
der Automobilkrankeit beschleunigen oder<br />
erleichtern. Es besteht kein Zweifel, dass nervöse<br />
Leute, mit einem etwas labilen Nervensystem<br />
und der dadurch bedingten neuropathischen<br />
Krankheitsbereitschaft viel stärker<br />
zur Erkrankung neigen als völlig gesunde.<br />
Auch übermässiger Alkohol- oder Nikotingenuss<br />
und deren Folgezustände scheinen in<br />
ausgesprochener Weise zur Automobilkrankheit<br />
zu disponieren. Leute vorgeschrittenen<br />
Alters mit einem weniger reaktionsfähigen<br />
Zentralnervensystem, und Kleinkinder, bei<br />
denen der Raumsinn noch nicht richtig ausgebildet<br />
ist und die Erfassung äusserer<br />
Sinneseindrücke durch das noch nicht normal<br />
rasch arbeitende Gehirn langsamer verläuft,<br />
scheinen viel weniger befallen zu werden.<br />
Die Prophylaxe<br />
der Automobilkrankheit muss sich in erster<br />
Linie mit der Vermeidung der schädlichen<br />
Ursachen befassen, d.h. mit der Verminderung<br />
der Schwankungen des Wagens. Die<br />
Technik hat in dieser Beziehung schon viel<br />
erreicht, und sie arbeitet immer noch an<br />
der Verbesserung des Fahrkomforts. Stossdämpfer,<br />
die das Schaukeln des Wagens vermindern,<br />
und Stabilisatoren, d.h. Torsionsstangen,<br />
die das « Minaushängen » des Wagens<br />
in den Kurven vermeiden, sind hier von<br />
grosser Bedeutung. Ausser der Eliminierung<br />
dieser mehr mechanischen Ursachen spielt<br />
die Hygiene in Bekleidung und Ernährung<br />
eine Rolle. Bequeme, nicht engende oder<br />
schnürende Kleider sind eine Vorbedingung<br />
zur Vermeidung der Krankheit Aber auch<br />
Massigkeit in Speise und Trank muss beobachtet<br />
werden. Wenig Fett und nicht zu viel<br />
Flüssigkeit gemessen, Alkohol besonders!<br />
Auch für eine regelmässige Verdauungstätigkeit<br />
muss man unbedingt besorgt sein.<br />
Was<br />
die Behandlung<br />
der Automobilkrankheit anbelangt, so ist dieselbe<br />
gewöhnlich schon eingeleitet im Moment,<br />
da das Auto verlassen wird und der<br />
Erkrankte wieder festen Boden unter den<br />
Füssen spurt. Die Erholung kommt rasch,<br />
besonders wenn der Magen einmal leer ist<br />
und der Appetit sich wieder einstellt. Frische<br />
Luft und Ruhe vervollständigen die Anforderungen<br />
der Heilung.<br />
Merkwürdigerweise kommt es vor, dass<br />
Leute, die regelmässig automobilkrank wurden,<br />
diese unangenehme Eigenschaft verlieren,<br />
sobald sie selbst den Wagen lenken. Es<br />
scheint sich in diesen Fällen, abgesehen von<br />
den geringeren Schwankungen der Vordersitze,<br />
um eine Störung auf vorwiegend psychischer<br />
Grundlage zu handeln; denn sobald<br />
der Betreffende durch das Fahren genügend<br />
abgelenkt wird, um nicht mehr an seine<br />
Krankheit zu denken, und wenn er keine Zeit<br />
hat, um davor Angst zu haben, fällt er der<br />
Erkrankung auch nicht mehr zum Opfer.<br />
Auch für genügende Frischluftzufuhr ist bei<br />
jedem Fall von Automobilkrankheit zu sorgen,<br />
denn für nervöse Passagiere mit empfindlicher<br />
Nase kann auch der Geruch von Ab ?<br />
gasen im Wagen, ohne dass dabei Kohlenoxyd<br />
im Spiel zu sein braucht, den Eintritt<br />
der Erkrankung befördern. Es ist eine Tatsache,<br />
dass Individuen mit ausgesprochener<br />
Disposition zu Uebelkeit beim Autofahren,<br />
sehr oft im offenen Wagen nicht oder doch<br />
weniger bald und weniger stark erkranken<br />
als in einem geschlossenen Automobil. Durch<br />
häufiges und regelmässiges Fahren kann auch<br />
bei vielen Disponierten eine Gewöhnung eintreten<br />
und mit der Zeit die Neigung zur Erkrankung<br />
verloren werden.<br />
Zum Schluss möchte ich, allfälligen Betroffenen<br />
zum Trost, erinnern an die neuern<br />
Heilmittel gegen Seekrankheit (Vasano, Peremesin),<br />
die auch bei Eisenbahn- und Automobilkrankheit<br />
in den weitaus meisten Fällen<br />
rasch und sicher helfen, und die das Automobilfahren<br />
auch für diejenigen zum Genuss<br />
machen, die bisher nur mit Hemmungen oder<br />
höchst gemischten Gefühlen der Möglichkeit<br />
oder Notwendigkeit einer Automobilfahrt entgegensahen.<br />
In der ohrenärztlichen Praxis haben wir<br />
immer wieder Gelegenheit, festzustellen, dass<br />
die gesetzlichen Bestimmungen betreffend Erteilung<br />
der Führerbewilligung für Motorfahrzeuge<br />
noch sehr lückenhaft sind, oder dass,<br />
wo solche bestehen, für deren sinngemässe<br />
Ausführung keine zuständigen Organe vorhanden<br />
sind. Es tritt dies besonders sinnfällig<br />
in Erscheinung, wenn ein relativ leicht<br />
Schwerhöriger als solcher bald vom Experten<br />
erkannt und zum Spezialarzt geschickt<br />
wird. Dieser kann auf Grund der geltenden<br />
Bestimmungen das Befähigungsattest nicht<br />
ausstellen, so dass die Führerbewilligung<br />
nicht erteilt werden kann, obschon mit dieser<br />
einen Ausnahme sonst alle Voraussetzungen<br />
dazu erfüllt wären. Da drängt sich doch unwillkürlich<br />
die Frage auf, wie es denn mit<br />
jenen Kandidaten steht, die wohl über ein<br />
gutes Gehör verfügen, auch die Sehprüfung<br />
bestehen, aber nebenbei mit sehr viel schwerer<br />
wiegenden, nur durch den Arzt erkennbaren<br />
Mängeln behaftet sind. Die Frage stellen<br />
heisst auch, sie dahingehend beantworten,<br />
dass hier schwere Irrtümer unterlaufen müssen,<br />
solange nicht eine ärztliche Ueberwachung<br />
dieser Prüfungen ermöglicht wird.<br />
Es sei in diesem Zusammenhange nur angedeutet,<br />
welche Bedeutung ausser den Anomalien<br />
des Sehvermögens, des Gehörs und<br />
des Tastsinnes auch solchen des Geistes zukommt<br />
(Anlage zu "epileptischen Anfällen, zu<br />
Geisteskrankheiten). Schwer Herzkranke (Gefahr<br />
des plötzlichen Todes) sind ebenso auszuschliessen,<br />
wie alle jene, bei denen sich<br />
Störungen der Koordination des muskulären<br />
Bewegungsapparates, der Oberflächen- 'und<br />
Tiefensensibilität, des Gleichgewichtsorganes<br />
und des Organes der Beschleunigungswahrnehmung<br />
vorfinden.<br />
Wenn wir damit die Wichtigkeit des Gehöres<br />
etwas eingeschränkt haben — die Prüfungsorgane<br />
sind neuerdings manchenorts,<br />
wohl in Uebereinstimmung mit der Bekämpfung<br />
der akustischen Signale, etwas nachsichtiger<br />
geworden — so wäre es doch weit gefehlt,<br />
den Tauben als Motorfahrzeuglenker zuzulassen.<br />
Dass die Wahrnehmung eines von<br />
hinten gegebenen Signales, Warnungszurufe<br />
oder Gefahr verkündende Geräusche inneroder<br />
ausserhalb des Wagens eine grosse<br />
Rolle spielt, ist ja ohne weiteres klar; aber<br />
die Mindestanforderungen an das Gehör sollen<br />
entsprechend der Bedeutung desselben<br />
für den Fahrer nicht zu hoch angesetzt und<br />
stets das Gehör in der Gesamtheit aller übrigen<br />
Sinnes- und Geistesqualitäten beurteilt<br />
werden.<br />
Ein Vorschlag zu einer gesetzlichen Regelung<br />
über die Anforderungen an das Gehör<br />
des Motorfahrzeuglenkers ist seinerzeit (Oktober<br />
1933) von Herrn Dr. K. Ulrich, Zürich,<br />
in diesem Blatte veröffentlicht worden. Bei<br />
der Aktualität dieses Fragenkomplexes halten<br />
wir es für angezeigt, seine Schlussfolgerungen<br />
hier nochmals wiederzugeben. In<br />
ihnen ist der Autor den Ansprüchen des Gehörgeschädigten<br />
in weitestgehendem, noch zu<br />
verantwortendem Masse gerecht geworden:<br />
a) Es sollen 3 Kategorien von Fahrern unterschieden<br />
•werden:<br />
Berufsfahrer 1. Kategorie: Führer von Cars<br />
alpins, Motorautobussen etc. Ihre Hörweite soll<br />
beidseits mindestens 5 m Flüstersprache betragen.<br />
Berufsfahrer 2. Kategorie: Taxichauffeure, Privatchauffeure,<br />
Führer von Last- und Lieferungswagen.<br />
Für solche Führer ist eine leicht- bis mittelgradige<br />
Schwerhörigkeit noch zuzulassen. Minimale<br />
Hörweite auf dem besseren Ohr 2 m Flüstersprache<br />
und mehr als 6 m Umgangssprache, auf dem<br />
schlechteren Ohr mindestens 1—0,5 m Flüstersiprache<br />
und 6 m Umgangssprache.<br />
3. Kategorie: Nicht beruf smässige Fahrer (Gelegenheitsfahrer).<br />
Für sie kann eine relativ wesentliche<br />
Schwerhörigkeit akzeptiert werden. Das<br />
Minimum der unbeanstandeten Hörweite ist 6 m<br />
Konversationssprache auf jedem Ohr (bei Verschluss<br />
des andern). Bei einer Hörweite von 6 m<br />
Konversationssprache bloss beim Hören mit beiden<br />
Ohren gleichzeitig soll die Probe von Esch über die<br />
Wahrnehmung von Signalen angestellt (und natürlich<br />
auch bestanden) werden. (Hier würden sich<br />
die .besseren Konditionen des Mittelohrschwerhörigen<br />
gegenüber dem Labyrinthschwerhörigen manifestieren.)<br />
Sinkt die Hörweite auf einem Ohr gegen *2 m<br />
Konversationssprache, so muss das bessere die entsprechende<br />
Mebrdistanz über 6 m Konversationssprache<br />
aufweisen. Eine Hörweite von gegen 0,5 m<br />
Konversationssprache auf einem Ohr gilt praktisch<br />
als Taubheit (weil damit das binaurale Hören auf<br />
nützliche Distanz aufhört). In diesem Falle gelten<br />
die Bestimmungen für Einohrige.<br />
Einohrige sollen mindestens 5 m Flüstersprache<br />
" "Wahrnehmen (als Kompensation für das fehlende<br />
eine Erscheinung, die sehr viel und speziell an den<br />
strengen Selbstfahrer herantritt. Diese zu beheben und<br />
vor allem zu erleichtern habe ich mir zur Aufgabe gemacht..<br />
Eine mehrjährige Erfahrung<br />
in diesem Fach und ein längeres<br />
Studium dieser Fragen ist das Resultat<br />
der von ersten Äerzten begutachteten<br />
MASSANGABEN:<br />
Von Dr. med. Herbert Mauerhof er, Bern.<br />
A: Umfang Ober dem Batich<br />
B: Umfang des Bauches<br />
C: Umfang unter dem Bauch<br />
HYS PA -Leibbinde<br />
Em auf alles bedachter und wirklich in<br />
alle Details ausgeklügelter Schnitt mit<br />
verstellbarem Verschluss und die Verwendung<br />
von nur ganz erstklassigem<br />
Schweizermaterial galt als Grundsatz<br />
auch für dieses letzte Erzeugnis meiner<br />
vielbekannten HYSPA-Fabrikate.<br />
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Maison HYSPA<br />
e% und Qdkm<br />
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Bärenplatz 9, BERN<br />
Richtungshören). Der Einohrige soll nur Fahrzeuge<br />
mit Steuerung auf der dem gesunden Ohr entsprechenden<br />
Seite führen.<br />
b) Revisionen sollen in einem (noch zu bestimm<br />
inenden) Turnus für alle Führer stattfinden.<br />
c) Die Untersuchung geschieht durch eine beamtete<br />
ärztliche Stelle (z. B. Poliklinik), die in<br />
bestimmten Fällen die Revisionsfrist beliebig verkürzen<br />
kann.<br />
Was die Revisionsuntersuchungen anbelangt,<br />
möchten wir vorschlagen, es sei überhaupt<br />
die ganze Fahrprüfung in bestimmten<br />
Abständen (etwa alle 5 Jahre) zu wiederholen.<br />
Auf diese Weise hätte man Gewähr, dass<br />
Fahrer ausgeschlossen werden, die durch<br />
eine Erkrankung in einer für das Fahren<br />
wichtigen Eigenschaft dauernd geschädigt<br />
worden sind.<br />
Ohrerkrankungen und GehörpHege.<br />
Der Autofahrer ist im allgemeinen nicht<br />
mehr als jeder andere Mensch Erkrankungen<br />
des Ohres ausgesetzt. Relativ selten sind die<br />
Fälle, wo durch Fahren im offenen Wagen<br />
Kälteschäden im Bereich des äusseren Ohres<br />
verursacht werden, sei es in Form von rheu-<br />
'matischen bzw. neuralgischen Schmerzen<br />
in der Gegend des Ohres und der betreffenden<br />
Kopfhälfte oder gar Erfrierungen der<br />
Ohrmuschel. Bei Lastwagenführern, die besonders<br />
stark Lärm ausgesetzt sind, ist mit<br />
einer langsamen Gehörsverschlechterung zu<br />
rechnen. Auch auf die Gefahr von Kohlenoxydvergiftungen<br />
und daraus resultierende<br />
Schädigungen des inneren Ohres muss hingewiesen<br />
werden. Die Vergiftungsgefahr in<br />
der Garage (bei laufendem Motor) ist zur<br />
Genüge bekannt; weniger häufig wird daran<br />
gedacht, dass auch bei kleinen Undichtigkeiten<br />
im Motor die im Wagen befindlichen Personen<br />
gefährdet sind, um so mehr, als dabei<br />
oft kein Geruch wahrgenommen werden kann.<br />
Die Gesundheitspflege des Ohres besteht<br />
in erster Linie in Verhütung von Schädigungen<br />
aller Art, z. B. Vermeidung von starkem<br />
Lärm, von übermässigem Nikottn- und Alkoholgenuss<br />
usw. Machen sich Störungen bemerkbar,<br />
wie Schmerzen, Ohrensausen, Abnahme<br />
des Gehörs, oder sind gar durch frühere<br />
Erkrankungen entstandene beibende Veränderungen<br />
vorhanden, so ist eine frühzeitige<br />
fachärztliche Behandlung und Ueberwachung<br />
angezeigt.<br />
Zu den am häufigsten vorkommenden Störungen<br />
gehört plötzlich auftretende Schwerhörigkeit,<br />
verbunden mit Ohrsausen, evtl.<br />
leichten Schmerzen oder gar Schwindel. Meist<br />
ist die Ursache davon ein Ohrschmalzpfropfen,<br />
welcher mittelst Ausspritzen durch den<br />
Ohrenarzt entfernt werden kann, womit alle<br />
Beschwerden sogleich behoben sind. Ist aber<br />
die Schwerhörigkeit durch einen Katarrh im<br />
Verbindungskanal zwischen Mittelohr und<br />
Rachen bedingt, so erfordert sie eine wesentlich<br />
andere und gewöhnlich auch längere Behandlung<br />
durch den Ohrenarzt.<br />
Eine Störung kann ferner hervorgerufen<br />
werden durch das tiefe Eindringen eines<br />
Fremdkörpers in den äusseren Gehörgang, z.<br />
B. eines Insektes, eines Wattepfropfens oder<br />
dergl. Ist das Ohrensausen ganz besonders<br />
stark und plötzlich aufgetreten und sind etwa<br />
auch stärkere Schwindelanfälle damit verbunden,<br />
so ist mit einer Entzündung des Gehörnervs<br />
oder vielleicht mit einer Blutung<br />
ins innere Ohr zu rechnen. Stehen wiederum<br />
die Schmerzen im Vopdergrund, so haben wir<br />
es wohl in den meisten Fällen mit einer akuten<br />
Mittelohrentzündung zu tun.<br />
Es folgt daraus die Warnung an alle Fahrer,<br />
niemals auch bei nur andeutungsweisem<br />
Auftreten von Schwindel ein Auto zu steuern,<br />
weil eine plötzliche Verschlimmerung des<br />
Schwindels mit grösster Wahrscheinlichkeit<br />
ein Unglück im Gefolge hat.<br />
Eine weitere grosse Gruppe von Ohrerkrankungen<br />
sind die chronischen Eiterungen im<br />
Mittelohr, die infolge des schleichenden Einsetzens<br />
von eitrigem Ohrausfluss, langsamer<br />
Gehörsabnahme mit leichten Schmerzen im<br />
und um das Ohr von den Betroffenen allzu<br />
oft mit unverantwortlicher Gleichgültigkeit<br />
hingenomen werden. Diese Fälle sind besonders<br />
gefährdet durch das mögliche Auftreten<br />
einer plötzlichen lebensbedrohenden Komplikation<br />
und gehören unter allen Umständen<br />
in die Obhut des Ohrenarztes.<br />
Von dieser Gruppe unterscheidet sich jene<br />
ebenso grosse der progressiven Schwerhörigkeiten,<br />
in welcher wiederum 2 Hauptformen<br />
beschrieben werden: die Innenohr- oder Nervenschwerhörigkeit<br />
und die Otosklerose oder<br />
Schwerhörigkeit bedingt durch Verknöcherungen<br />
im Bereich der Gehörsknöchelchen.<br />
Diese Gruppe gewinnt für den Autofahrer besonders<br />
dadurch an Bedeutung, weil die<br />
Schwerhörigkeit sich bald langsamer, bald<br />
rascher verschlimmert, wodurch ein Fahrer<br />
mit der Zeit in eine Kategorie von Schwerhörigkeit<br />
kommen kann, die den Entzug der<br />
Fahrbewilligung bedingt. Wenn die Aussichten<br />
auch gering sind, bei dieser Art Schwerhörigkeit<br />
durch Behandlung den Erkrankungsprozess<br />
in seinem Lauf aufzuhalten, so<br />
ist anderseits doch hervorzuheben, dass es<br />
Fälle gibt, in denen die eine oder andere Behandlungsart<br />
Erfolge zeitigt
20 AUTOMOBIL-REVUE 1M5-4;N° 5 68<br />
JCßeine Rundschau<br />
Weekend. Das Automobil hat eine ganze Anzahl<br />
neuer Begriffserscheinungen geschaffen, und<br />
eine davon ist das Weekend. Es ist der Traum<br />
sozusagen jeder Autlerfamilie geworden, ein eigenes<br />
Weekendhäuschen zu besitzen. Diesem<br />
Wunsch kann mit den neuen Wohnkabinen leichter<br />
entsprochen werden, als allgemein angenommen<br />
•wird. Das leicht demontier- und aufstellbare Häuschen<br />
hat eine Bodenfläche von 320X210 cm, eine<br />
Türe und 3 bis 7 Fenster. Wenn es zu klein wird,<br />
so kann es einfach durch Hinzufügen von Ergänzungsteilen<br />
vergrössert und die Innenräume nach<br />
Belieben aufgeteilt werden. Isolierplatten machen<br />
das Häuschen winterfest, so dass es auch als heizbare<br />
Skihütte benützt werden kann. Für die Aufstellung<br />
braucht es keine Baubewilligung. Es wird<br />
auch nicht auf Fundament, sondern auf Unterlagspflöcke<br />
aufgestellt, so dass es jederzeit leicht abzubrechen<br />
und andernorts wieder aufzustellen ist.<br />
Jeder Käufer wird zugleich Mitglied der Kabinengilde,<br />
die ihre Häuschen untereinander austauscht<br />
und vermietet, wenn einmal an einem andern Ort<br />
Weekend gemacht werden will. Der Hersteller der<br />
Wohnkabinen regelt Angebot und Nachfrage. Die<br />
Firma Kabinen-Oppliger Zürich gibt gerne eingehender<br />
und unverbindlich jede gewünschte Auskunft<br />
über diese neue Art Weekendhäuschen, die<br />
von vielen sieber sehr geschätzt wird.<br />
«Hyspa»-Leibbinde. Der Fahrer, der zu Korpulenz<br />
neigt, ist einer Erschlaffung der Bauch- und<br />
Leibmuskeln und damit Rückenschmerzen und Müdigkeit<br />
ganz besonders ausgesetzt. Die auf Grund<br />
mehrjähriger Studien aller damit verbundenen Probleme<br />
haben zur Schaffung der «Hyspa»-Leibbinde<br />
geführt, die bereits von ärztlicher Seite ausprobiert<br />
worden und empfohlen ist.<br />
Ovomaltine. Wo immer intensive Arbeit auf<br />
lange Dauer geleistet werden muss, ist der Ersatz<br />
der verbrauchten Kräfte in kurzer Zeit und in<br />
einer gründlichen Weise von doppelter Bedeutung.<br />
Wenn Sportleute aller Gattungen im intensiven<br />
Training auf «Ovomalline» zurückgreifen, so ist<br />
dies auch für den Fahrer ein Fingerzeig, dass ihm<br />
dieses Produkt bei Anstrengungen zu grossem<br />
Nutzen gereicht.<br />
Neue Untersuchungen über die Brennstoffverbrauchsverminderung<br />
und Kohlenoxydveriilgung<br />
eines Auspufftopfes. Im Auftrag der Fabrikanten<br />
des schweizerischsn «Vakuum»-Auspufftopfes führte<br />
kürzlich die Eidg. Materialprüfungsanstalt mit diesem<br />
Auspufftopf Versuche durch, die bemerkenswerte<br />
Resultate zeitigten. Zusammenfassend ist<br />
dem Bericht, der zahlreiche Messungen umfasst, zu<br />
entnehmen, däss bei Verwendung des «Vakuum»-<br />
Schalldämpfers der Kohlenoxydgehalt der Abgase<br />
nur noch 0,3—1,4% betrug im Vergleich zu den<br />
2—7%, die an der gleichen Stelle der Auspuffleitung,<br />
aber mit dem Original-Schalldämpfer des<br />
Wagens festgestellt wurden. Durch den Injektor<br />
des Schalldämpf eis wurden dabei bis zu 50% Luft<br />
von aussen angezogen. Die mit einem Liter Benzin<br />
zurückgelegte Fahrstrecke betrug bei Verwendung<br />
des «Vakuum»-Schalldämpfers 11,15 km im Mittel,<br />
gegen 7,75 km bei der Originalausrüstung. Im<br />
Saugrohr des Motors konnte ein wesentlich grösserer<br />
Unterdruck festgestellt werden; so betrug der<br />
Unterschied je nach den Fahrverhältnissen 10 bis<br />
100' mm Quecksilbersäule.<br />
Sportliche HÖCHSTLEISTUNGEN<br />
und anstrengende Touren im Auto<br />
: beanspruchen in erster Linie die Nerven.<br />
Darum müssen die vom Nervensystem<br />
verbrauchteu Stoffe, vor allem<br />
Magnesium, rasch ersetzt werden.<br />
Vermag das aber unsere verfeinerte<br />
Nahrung ? Nein!<br />
MAGNESIUM<br />
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füllt diese Lücke auf wunderbare<br />
Weise aus; es behebt Müdigkeit,<br />
kräftigt den Willen und vermag durch<br />
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1. Siegfried, Apotheker, Tel. 26, Flawil (St.G.)<br />
Das Parapack-Verfahren.<br />
Ein Wärmeheilverfahren auf wissenschaftlicher<br />
Grundlage.<br />
Wer am Steuer eines Autos sitzt, der ist ständig<br />
einem feinen, aber sehr deutlich spürbaren Durchzug<br />
ausgesetzt, und es kommt noch hinzu, dass<br />
man sich dabei keine ausgiebige Bewegung machen<br />
kann, sondern stillsitzen muss. Rheumatische<br />
Schmerzen, besonders in den Achseln und Oberarmen,<br />
aber auch in andern Körpergegenden, sind<br />
daher bei Autolenkern keine Seltenheit.<br />
Das Mittel gegen Rheumatismus aller Art ist seit<br />
Urzeiten die Wärme, und man hat in Erkenntnis<br />
dieser Tatsache ständig neue Wärmebehandlungsverfahren<br />
ersonnen und eingeführt: Heissluftbäder,<br />
elektrische Lichtbäder, Diathermie usw.<br />
Das Neueste auf diesem Gebiet ist das sog. Parapack-Verfahren,<br />
das eine Reihe von Vorzügen aufweist,<br />
die andere Verfahren nicht haben.<br />
Es wird dabei ein Gemisch von Paraffin verschiedener<br />
Schmelzpunkte mit noch anderen Zusätzen<br />
warm auf die Haut aufgetragen. Da die<br />
Masse ihre Wärme nur sehr langsam abgibt, werden<br />
auch höhere Wärmegrade bis zu 70 Grad und darüber<br />
nicht als unangenehm empfunden. Bei empfindlichen<br />
Patienten fängt man natürlich mit niedrigeren<br />
Temperaturen an.<br />
Die Masse bleibt auch, wenn sie sich abkühlt,<br />
weich, nachgiebig, schmiegsam, so dass sie ein behagliches<br />
Gefühl auf der Haut hervorruft. Sie verklebt<br />
nicht mit der Haut oder den Haaren und lässt<br />
sich sehr leicht entfernen.<br />
Es kommt in der Packung zu einer starken<br />
Wärmestauung und damit zu einem kräftigen<br />
Schweissausbruch und zu einem Steigen der Körpertemperatur.<br />
Gewichtsverluste bis zu 2Yi und<br />
3 kg in einer Packung sind wiederholt beobachtet<br />
worden. Die Körperwärme steigt auf etwa 38—38,5<br />
Grad.<br />
Dabei steigt der Blutdruck nicht etwa, sondern<br />
er sinkt infolge der Entlastung des Blutkreislaufes,<br />
so dass auch Patienten mit höherem Blutdruck und<br />
solche mit schwachem Herzen die Packungen gut<br />
vertragen.<br />
Man kann sich leicht vorstellen, dass durch ein<br />
Verfahren, bei dem es zu einer Art künstlichen Fiebers<br />
und ausserdem zu einer sehr kräftigen<br />
Schweissabsonderung kommt, die im Körper angesammelten<br />
Stoffwechselschlacken, die ja auch beim<br />
Rheumatismus eine wichtige Rolle spielen, sehr viel<br />
leichter gelöst und ausgeschieden werden, was<br />
durch wissenschaftliche Untersuchungen des<br />
Schweisses im Medizinisch-chemischen Institut der<br />
Züricher med. Universitätsklinik bestätigt worden<br />
ist.<br />
Hawiismus<br />
werden ist gefährlich. Beginnen<br />
Sie noch heute eine<br />
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Im Auto erkältet?<br />
Bewährte<br />
Hilfe<br />
Die höchste Automobilstrasse Europas.<br />
Soeben ist die siebente Teilstrecke der<br />
prächtigen Alpenstrasse, die von Granada in<br />
das wilde Mulhacen-Massiv (3482 m) der Sierra<br />
Nevada führt, vollendet worden. Sie erreicht<br />
heute die Höhe von 3300 m über Meer. Die<br />
Autos können nunmehr auf eine Distanz von<br />
nur zehn Minuten an den aussichtsreichen<br />
Bergkamm des Pico de Veleta (3428 m)<br />
heranfahren. Unterhalb des spitzigen Berggipfels<br />
über den tiefen Abgründen des Corral<br />
und angesichts der Laguna de las Yeguas<br />
wird nun an einem Tunnel gebaut, der in<br />
kühnster Ingenieurtechnik an die Südseite<br />
der Sierra Nevada durchsticht und die Strasse<br />
durch die wilden Felsentäler nach Orgiva<br />
und von dort an das Mittelländische Meer<br />
führt, der marokkanischen Küste gegenüber.<br />
Die Vollendung dieses Tunnels wird geraume<br />
Zeit in Anspruch nehmen, da in jenen Regionen<br />
des ewigen Schnees.und tiefer Temperaturen<br />
nur wenige Wochen im Jahr gebaut<br />
werden kann. Einstweilen hat man eine provisorische<br />
200 Meter lange Rampe gemacht,<br />
auf der die Fussgänger die Südseite dieses<br />
einzigartigen andalusischen Berglandes erreichen<br />
können. Dieses Stück ist kürzlich in<br />
feierlicher religiöser Zeremonie eingeweiht<br />
worden. Die Fertigstellung der Strasse bis<br />
auf 3300 Meter über Meer sichert Spanien<br />
auch weiterhin den Rekord der höchsten Automobilstrasse<br />
Europas (Pic du Midi 2880 m;<br />
Stilfserjoch 2756 m; Grossglockner 2571 m;<br />
Qrosser St. Bernhard 2473 m; Furka 2432 m).<br />
Dr. K. E., Madrid.<br />
bei Rheuma, Ischlas, Gelenkleiden,<br />
Nervenschmerzen, Erkältungs<br />
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Eine starke Tiefenwirkung begründet<br />
den grossen Erfolg der<br />
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Telephon Nr. 20.531<br />
Wie gut ist es doch, in einer der gepflegten,<br />
gemütlichen Wirtsstuben des kultivierten Abendlandes<br />
vor einem sauber gedeckten Tische zu sitzen,<br />
in hohem luftigem Raum, vor sich den klaren Wein<br />
im klaren Glase — und dabei der dalmatinischen<br />
« Gasthöfe» zu gedenken, die zu unseren Aufenthaltsorten<br />
hier in vollkommenem Gegensatz stehen!<br />
Grundsätzlich anders ist vor allem die Zusammensetzung<br />
des Publikums. Gewiss, auch hierorts<br />
kennen wir den Unterschied zwischen dem «erstrangigen<br />
» Weinlokal, wo schlechtgekleidete «Zweitklassige<br />
» keinen Einlass finden, und der Bierkneipe<br />
in allen ihren Stufen und Arten, bis hinunter<br />
zu jenen, wo der « bessere Herr > schief angesehen<br />
wird. Aber im grossen ganzen sitzt doch<br />
in unseren Landen der Städter neben dem Bauer,<br />
der Arbeiter neben dem Unternehmer, ohne sich in<br />
der Gemütlichkeit stören zu lassen. Dort, auf den<br />
Inseln in der Adria, würde es kein Dalmatiner<br />
wagen, ein « Kavana » zu betreten, in der die<br />
Kurgäste aus dem nördlichen Europa und höchstens<br />
noch die Honoratoren der Stadt verkehren.<br />
Wie auch diese es unter ihrer Würde fänden, jene<br />
Dorfschenken zu betreten, in die die eingeborenen<br />
Burschen und Mädchen zum dörflichen Tanz gehen<br />
und wo die Alten bei ihrem Humpen Roten sitzen.<br />
Mitten in den dalmatinischen Städten (es gibt nur<br />
Kleinstädte) findet man Weinkeller, kenntlich durch<br />
eine am Türpfosten befestigte, mit Wein gefüllte<br />
Karaffe und einen wirklich üblen Alkoholgeruch,<br />
fensterlose, finstere, lochähnliche Lokale, in denen<br />
man nur mit Mühe einige riesige Fässer erkennt<br />
und Bänke, auf denen erstaunlicherweise Leute<br />
sitzen, die Gläser vor sich auf den Fässern, und<br />
manchmal sieht man betrunkene, zerlumpte Dalmatiner<br />
herausschwanken, gestützt von besorgten<br />
Frauen in ihren bunten Kopftüchern und weiten<br />
Röcken. Auch solche düstere, schmutzige «Türkische<br />
Kaffeehäuser > gibt es, die den stolzem Namen<br />
Kaffeehaus bei ihrer barackenartigen Beschaffenheit<br />
kaum verdienen. .<br />
Gewissermassen ein Zwischenglied vom B«snche'r<br />
der Kurgästelokale zum Stammgast in. der<br />
Eingeborenenschenke ist der Barkenführer. Bei den<br />
Bootsausflügen führt er seine Gäste in die hübschen<br />
und relativ gepflegten Jausestellen, kleine<br />
Filialen der schon einigermassen arrivierten Hotels<br />
der Insel; dort wird er üblicherweise zum Mithalten<br />
eingeladen und erzählt ein wenig von jenen<br />
andern unbetretbaren « Gaststätten > seiner Landsleute.<br />
Er spielt hier etwa die Rolle eines Chauffeurs,<br />
der ja auch .das Lehen der Grandhotels auf<br />
den Reisen mit seiner Herrschaft kennen lernt<br />
Das Getränk, dae im wesentlichen, neben Kaffee,<br />
verabreicht wird, ist der Wein. Bier, hier<br />
«pivo» genannt, ist zu schlecht aufzubewahren<br />
und meist sind die Brauereien weit entfernt, im<br />
Innern des Festlandes. Trauben hingegen wachsen<br />
auf allen Inseln in Mengen, süsse, blaue « Dalmatiner<br />
». Jeder Bauer, jeder Fischer, jeder Wirt hat<br />
seine Weingärten, aber die Sorten, die man zu<br />
trinken bekommt, von 3 Dinar (21 Rappen) an<br />
aufwärts bis zu 20 Dinar pro Liter, richten sich<br />
weniger oder gar nicht nach den Lagen der Weinberge<br />
als nach der mehr oder minder sauberen<br />
Zubereitung. Denn diese befindet sich hier noch<br />
durchaus im Zustande biblischer Zeiten. Da werden<br />
die Trauben mit den Füssen gestampft, der so « gekelterte<br />
> Saft wird in aus Ziegenfellen gefertigte<br />
Säcke — wohlgemerkt: die haarige Seite nach<br />
innen — gefüllt und dann in schlecht gespülte<br />
(mit Meerwasser im schmutzigen Hafen) Fässer gegossen.<br />
Immerhin, einen « reinen > Wein gibt es:<br />
daß ist der « Proseccho (d. h. der Uebertrockene).<br />
Es ist ein gekochter Wein und schmeckt wie ein<br />
süsser Südwein, etwa wie Malaga oder Samos, wird<br />
aber von den Einheimischen nicht in kleinen Liköroder<br />
Südweingläsern verschenkt, sondern literweise,<br />
fast wie Bier.<br />
Die grösste Kuriositöt aber bildet der Wirtestand<br />
selber. Nur ein Beispiel für viele: Wir bestiegen<br />
einmal einen der kahlen, steinigen Berge<br />
der Insel, den Tintja rossa, einen Gipfel, von dem<br />
aus man eine sehr plastische Uebersicht über die<br />
vielen kleinen Inseln und Buchten hat, die dem<br />
Festlande vorgelagert sind. Der Weg hinauf war<br />
sehr beschwerlich, weil mit spitzen Steinen bedeckt,<br />
und nur hie und da einsam weidende Schafe gaben<br />
Kunde davon, dass menschliche Behausungen nicht<br />
fern waren. Ziemlich in der Höhe, unweit des<br />
Gipfels, bemerkten wir staunend ein Bauernhaus,<br />
dreckige Kinder in Lumpen spielend; ein Hund<br />
schlug an, und Schafe und Esel wichen scheu zurück.<br />
Wir gingen weiter. An der Biegung des<br />
Weges stand ein Mann mit geflickter, löcheriger*<br />
Joppe, die nackten Kniee schauten durch seine-<br />
Beinkleider. Mit der Gebärde eines Bettlers grüsste<br />
er uns und stiess dabei ein Wort aus, das wir nicht<br />
verstanden. Da er es, je weniger wir es begriffen,<br />
stetig wiederholte und dabei eine Bewegung dem<br />
Munde zu machte, kamen wir überein, dass er<br />
wohl etwas zum Rauchen haben wollte. Wir reichten<br />
ihm eine Zigarette. Aber er wiederholte von<br />
neuem das unverständliche Wort und die gleiche<br />
Bewegung zum Munde. Kopfschüttelnd gingen wir<br />
weiter, bis uns plötzlich die Erleuchtung kam: Das<br />
Wort hiess « vino >, die Bewegung zum Munde war<br />
die des Trinkens. Der Mann wollte uns in sein<br />
Haus einladen. Es war also der Wirt von Tintja<br />
rossa.<br />
Entgiftung<br />
der<br />
Auspuffgase!<br />
ein dringendes hygienisches Erfordernis,<br />
das vom Vacuum-Schalldämpfer<br />
erfüllt wird, indem er deren Kohlenoxyd-Gehalt<br />
von ca. 12 % auf 0,3—<br />
0,4 % reduziert. (Prüfung ETH.). Noch<br />
mehr, da er die Auspuffgase absaugt<br />
und nicht wie die gegenwärtigen<br />
Schalldämpfer staut, verhindert er die<br />
übermässige Hitze - Entwicklung des<br />
Motors, so dass das Kühlwasser nicht<br />
mehr zum Kochen kommt. Ausserdsm<br />
wird die bisher für Gasstauungen verlorene<br />
Kraft frei, sowie eine bessere<br />
Spülung der Zylinder und dadurch<br />
eine bedeutende Leistungssteigerung<br />
erreicht, die eine nachweisbare,<br />
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T.F. 977. An den Gardasee. loh habe 5 Tage<br />
Zeit, um von Herisau aus eine Tour über den Brenner<br />
und an den Gardasee zu inachen und möchte<br />
via Comersee, Lugano wieder zurück. Welche Route<br />
raten Sie mir, und welches wären die günstigsten<br />
Etappen? L. in H.<br />
T.A. 977. Wir raten Ihnen zu folgendem Itinerar<br />
für Ihre Reise:<br />
1. Tag: Herisau, Altstätten, Feldkirch, Bludenz,<br />
Stuben, Arlberg, St. Anton, Flirsch, Landeck, Imst,<br />
Haiming, Tclfs, Innsbruck, 223 km.<br />
2. Tag: Innsbruck, Matrei, Gries, Brenner-Pasa,<br />
Vipiteno, Passo del Giovo (Jaufen-Pass), San Leonardo,<br />
Merano, Terlano, Bolzano, Bronzolo, Ora,<br />
Salorno, Trento, Vezzano, Arco, Riva (am Gardasee),<br />
225 km.<br />
3. Tag: Riva, Pranzo, Ponte d'Arche,- Tione, Pinzolo,<br />
Madonna di Campiglio, Dimaro, Fucine, Ponte<br />
di Legno, Edolo, Dosso d'Aprica, Tresenda, Sondrio,<br />
Santa Agata, Spinida, Gravedona, Menaggio,<br />
257 km.<br />
4. Tag: Menaggio, Como, Chiasso, Mendrisio,<br />
Lugano, Monte Generi, Cadenazzo, Bellinzona,<br />
Secnentina, Gordola, Locarno, 108 km.<br />
5. Tag: Locarno, Bellinzona, Biasca, Airolo,<br />
Gotthardpass, Andormatt, Amsteg, Altdorf, Axenstrasse,<br />
Brunnen, Schwyz, Arth, Zug, Sihlbrugg,<br />
Zürich, Winterthur, Wil, Herisau, 292 km.<br />
T.-F. 978. Fahrt nach Lourdes. Ich beabsichtige<br />
demnächst nach Lourdes zu fahren, wofür ich aber<br />
nur zwei Tage Zeit habe. Für die Rückreise beabsichtige<br />
ich etwas mehr Zeit zu verwenden und über<br />
Bordeaux, Vichy wieder in die Schweiz zurückzukommen.<br />
Welches sind die besten Strassen, und wie teile<br />
ich die Reise ein? 0. P. D.<br />
Das tägliche Brot<br />
wird während des Sommers rasch trocken und hart.<br />
Schwarzbrot hält sich im Sommer ebenfalls weniger lang.<br />
So war denn schon lange das Bedürfnis vorhanden,<br />
nach einem haltbaren, schmackhaften und gesunden<br />
Dauerbrot. Endlich ist es gelungen, ein famoses<br />
Knusperbrot, das all' diesen Ansprüchen gerecht wird,<br />
zu schaffen. Versuchen Sie einmal das Knusperbrot,<br />
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1. Etappe: Delemont, Porrentruy, Chevenez, Damvant,<br />
Pierrefontaine, Pont-de-Roide, Dambelin, Glainans,<br />
Clerval, Baume-les-Dames, Marchaux, Besanc.on,<br />
Mouchard, Poligny, Lons-Ie-Saunier, Bourg,<br />
Villars-les-D., Lyon, Rive-de-Gier, St. Etienne, Firminy,<br />
Yesingeaux, Le Puy, Sauvetat, Auroux, 490<br />
Kilometer.<br />
2. Etappe: Auroux, Mende, La Mothe, Gabriac,<br />
Rodez, Barraqueville, Carmaux, Albi, Gaillac, Caridech,<br />
Toulouse, L'Isle-Jourdain, Auch, Mirande,<br />
Mielan, Tarbes, Lourdes, 489 km.<br />
Für die Rückreise möchten wir Ihnen zu folgender<br />
Route raten:<br />
1. Etappe: Lourdes, Pau, Orthez, Peyrehorade,<br />
Bayonne, Biarritz, Bayonne, St-Vincent, Gastets,<br />
Labouheyre, Beliet, Le Barp, Bordeaux, 336 km.<br />
2. Etappe: Bordeaux, St-Andre, Le Pontet, Mirambeau,<br />
Pons, Saintes, St-Porchaire, Rochefort,<br />
La Rochelle, Mauze, Niort, St-Maixent, Lusignan,<br />
Poitiers, 320 km.<br />
3. Etappe: Poitiers, Chauvigny, St-
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Büy^iene^Nu<br />
er<br />
Bern, Freitag, 23. August <strong>1935</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 68<br />
&cste 9ütfc bei<br />
Dr. med. Hermann Walthard, Bern<br />
Die erste Hilfeleistung ist für den Heilungsverlauf<br />
immer von grosser, sehr oft von tigem, durch Erhitzung keimfrei gemachtem Ver-<br />
Die zweckmässigsten Verbände werden mit richbandstoff<br />
(Gaze) angelegt. Diesen Verbandstoff<br />
entscheidender Bedeutung. «Vor allem nicht führt man am bequemsten in Form der überall<br />
schaden» ist ein alter Grundsatz, dem bei Unfällen<br />
ohne Ausnahme grösste Beachtung zu gedruckter Gebrauchsanweisung mit sich. Watte<br />
käuflichen und billigen Verbandpatronen mit auf-<br />
schenken ist.<br />
Die Grosszahl der nicht sofort tödlichen<br />
Verletzungen ist nicht unmittelbar lebensgefährlich.<br />
Somit ist immer Zeit genug vorhanden,<br />
um in aller Ruhe, und zwar ohne<br />
etwas zu versäumen, zu überlegen, was unter<br />
den obwaltenden Umständen getan werden<br />
soll und kann. Schreck und Aufregung, Mitgefühl<br />
und Hilfsbereitschaft, blinder Eifer<br />
und Unüberlegtheit führen leider so manchmal<br />
zu unzweckmässigen und schädlichen<br />
Massnahmen. Gar nichts machen und auf die<br />
Ankunft eines Arztes warten, kann u.U. besser<br />
sein als einen Schwerverletzten, z. B. mit<br />
einem Bruch der Wirbelsäule, ohne geeignete<br />
Vorsichtsmassregeln wegzuschleppen oder<br />
einem Bewusstlosen um jeden Preis zu trinken<br />
zu geben.<br />
Also immer und vor allem andern kühle<br />
Ueberlegung, Orientierung über die ganze<br />
Sachlage, ruhiges Disponieren, dann erst<br />
zweckmässiges, entschlossenes Handeln und<br />
systematisches Vorgehen!<br />
Wundversorgung.<br />
Hauptregel: Je weniger bei der ersten Hilfeleistung<br />
an der Wunde gemacht wird, desto<br />
besser heilt sie.<br />
Jedes Berühren oder Untersuchen mit den<br />
Fingern oder irgendwelchen Instrumenten,<br />
jegliches Ausspülen und jegliches Auswaschen<br />
einer Wunde hat bei der ersten Hilfeleistung<br />
zu unterbleiben. Die eigentliche Behandlung"<br />
der Wunde ist Sache des Arztes.<br />
Zu Warnen ist ganz besonders eindringlich<br />
vor dem Auswaschen der Wunden bei<br />
der ersten Hilfeleistung. Das vielverbreitete<br />
Lysol, ferner Lysoform, Karbol, Sublimat<br />
n. s. w. sind Wundgifte; sie alle sind nicht<br />
imstande die überall, auch auf der scheinbar<br />
saubersten Haut vorhandenen, in die Wunde<br />
eingedrungenen Krankheitskeime und Eitererreger<br />
abzutöten, ohne die verletzten Gewebe<br />
zu schädigen. Zudem ist es beim Auswachen<br />
einer Wunde nicht zu vermeiden,<br />
dass Schmutz und Bakterien aus der Umgebung<br />
der Wunde in diese hineingebracht<br />
werden. Deshalb neigen ausgewaschene<br />
Wunden erfahrungsgemäss zu Entzündung<br />
und verzögerter Heilung.<br />
Kräftig blutende Wunden heilen im allgemeinen<br />
besser und schneller als nicht oder wenig blutende,<br />
da das austretende Blut manche bei der Verletzung<br />
eingedrungene Verunreinigung mit hinausschwemmt.<br />
Trockenheit schafft für die Erreger der Wundkrankheiten<br />
ungünstige Lebensbedingungen. Frische<br />
Wunden und ihre Umgebung sind deshalb<br />
möglichst trocken zu halten und mit einem trockenen,<br />
gut aufsaugenden, wenn möglich keimfrei<br />
gemachten Verband zu bedecken. Feuchte Verbände,<br />
desgleichen Salben- und Lehmverbände sind<br />
für frische Wunden ungeeignet, wenn nicht direkt<br />
schädlich.<br />
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soll nicht direkt auf die Wunde gebracht werden;<br />
ihre Fasern kleben dort fest und sind nicht ohne<br />
Schmerzen und Schädigung der Wunde wieder zu<br />
entfernen. Für kleinere Wunden eignen sich ausgezeichnet<br />
fertig zugeschnittene Heftpflaster mit<br />
einem kleinen Stück desinfizierender Gaze, wie sie<br />
in sehr zweckmässiger Aufmachung überall erhältlich<br />
sind (Elastoplast, Hevaplast etc.). Ist kein<br />
richtiger Verbandstoff zur Hand, werden die Wunden<br />
am besten mit einem sauberen Taschentuch<br />
oder Wäschestück belegt. Steht nichts c Sauberes ><br />
zur Verfügung, so ist es besser, die Wunde gar<br />
nicht zu verbinden, als mit irgend etwas Schmutzigem,<br />
wie Spinnenweb, frische Blätter usw.; bildet<br />
sich doch nach kurzer Zeit ein Schorf als vorzügliche<br />
Bedeckung der Wunde.<br />
Bei grober Verunreinigung durch Strassenstaub,<br />
Erde usw. soll die Umgebung der Wunde sorgfältig,<br />
möglichst ohne Berührung der Wunde, mit trockener<br />
Watte, mit einem sauberen, trockenen Taschentuch<br />
gereinigt werden; Kleiderfetzen oder andere<br />
Fremdkörper, die soweit hervorragen, dass sie ohne<br />
Berührung der Wunde gefasst werden können, sind<br />
behutsam zu entfernen. Die eigentliche Reinigung<br />
der Wunde jedoch ist Aufgabe des Arztes.<br />
Als einziges, viel bewährtes Desinfektionsmittel,<br />
das bei der ersten Hilfeleistung bei frischen Wunden<br />
Hervorragendes leistet, ist die fünfprozentige<br />
Jodtinktur; die3e braune, rasch verdunstende, in<br />
bequemen Packungen käufliche Flüssigkeit gerbt<br />
die die Wunde umgebende Haut, hält die dort befindlichen<br />
Bakterien für einige Stunden fest und<br />
macht frisch in die Wunde eingedrungene Krankheitserreger<br />
in hohem Masse unschädlich. Vor allem<br />
die kleinen alltäglichen Schürf- und Risswunden<br />
sollten grundsätzlich und stets so bald wie möglich<br />
mit Jodtinktur bestrichen werden; das gleiche gilt<br />
für grosso oberflächliche Wunden. Besonders die<br />
in der Erde, im Mist, in Holzsplittern so häufig<br />
vorkommenden Erreger des sehr oft tödlichen<br />
Wundstarrkrampfes (Tetanus) sind, sehr jodempfindlich,<br />
desgleichen manche Erreger von Eiterung<br />
und Blutvergiftung.<br />
Zusammenfassend gilt für die erste Wundbehandlung<br />
folgendes Vorgehen: Bepinselung<br />
der Wunde und ihrer nächsten Umgebung<br />
mit fünfprozentiger Jodtinktur, trockener<br />
Verband, am besten mit keimfreiem Verbandstoff.<br />
Auswaschen und feuchter Verband<br />
ist unbedingt zu unterlassen.<br />
Blutstillung.<br />
Blutungen stehen am besten und schnellsten,<br />
wenn die eröffneten Blutgefässe durch<br />
Druck verschlossen werden. Falsch ist das<br />
beständige Abtupfen des Blutes; durch dieses<br />
werden die natürlichen Gerinnungsvorgänge<br />
gestört oder verunmöglicht und dem Körper<br />
wird unnötig viel Blut entzogen.<br />
Die meisten Blutungen kommen in kurzer<br />
Zeit von selbst oder unter dem Druck des<br />
aufgelegten Verbandes zum Stillstand.<br />
Bei stärkern Blutungen, bei denen infolge<br />
Eröffnung «einer Schlagader hellrotes Blut<br />
stossweise, entsprechend dem Pulsschlage,<br />
herausfliesst oder sogar herausspritzt, heisst<br />
es rasch handeln, um den Blutaustritt zu unterdrücken.<br />
Vor allem ist das verletzte Glied hochzuheben;<br />
die die Wunde bedeckenden Kleidungsstücke<br />
sind behutsam zu entfernen<br />
oder noch besser aufzuschneiden. '<br />
Durch Fingerdruck wird, immer herzwärts<br />
der Wunde, das der Wunde benachbarte Gewebe<br />
fest zusammengedrückt, und zwar in<br />
der Richtung auf den benachbarten Knochen.<br />
Unter günstigen Bedingungen kann die verletzte<br />
Schlagader am Puls erkannt werden;<br />
es genügt dann meist, den Druck nur im Bereich<br />
des fühlbaren Pulses auszuüben.<br />
Lässt sich die Blutung so nicht stillen, z. B.<br />
am Hals, am Oberschenkel nahe, der Leiste,<br />
so soll ohne Zögern versucht werden, durch<br />
Eindringen mit dem Finger in die Wunde<br />
die blutende Schlagader in der Wunde selbst<br />
zusammenzudrücken. Hier gilt es u. U. allerraschestens<br />
zu handeln, um den Verblutungstod<br />
abzuwehren; die Beschmutzung der<br />
Wunde mit unreinen Fingern ist in so dringlichen<br />
Fällen unbedingt nebensächlich.<br />
Bei Schlagaderblutungen an Arm und Bern ist<br />
die Abschnürung die einfachste Art der Blutstillung;<br />
durch Umwicklung der verletzten Extremität<br />
mit einem passenden Hilfsmittel soll die verletzte<br />
Schlagader zusammengepresst werden, bis sie kein<br />
Blut mehr austreten lässt. Der abschnürende Gegenstand<br />
soll immer am Oberarm resp. am Oberschenkel<br />
angelegt werden.<br />
Zum Abschnüren eignet sich am besten eine<br />
elastische Binde, ein Gummischlauch, ein Hosenträger,<br />
weniger gut eine dicke Schnur, ein Lederriemen,<br />
ein zusammengerolltes Stück Tuch. Nicht<br />
elastische Umschnürungsmittel kann man durch<br />
sorgfältiges Umdrehen eines zwischen Haut und<br />
den umschnürenden Gegenstand gesteckten Holzknebels<br />
oder Taschenmessers usw. sehr kräftig anziehen.<br />
Feste Umschnürungen sollten nicht lang liegen<br />
bleiben, da sie Nervenlähmungen oder sogar Absterben<br />
des umschnürten Gliedes zur Folge haben<br />
können; es empfiehlt sich deshalb, die Umschnürung<br />
nach 1—2 Stunden zu lockern, dauernd, wenn<br />
die Blutung aufgehört hat, nur ganz kurze Zeit,<br />
wenn es noch stark weiterblutet.<br />
Auch ganz durchblutete Verbände sollen vor<br />
dem Eingreifen des Arztes nicht gewechselt werden;<br />
man bedeckt sie mit frischem Verbandzeug<br />
oder drückt sie fest auf die Wunde auf, bis die Blutung<br />
steht.<br />
Innere Blutungen entstehen oft durch stumpfe<br />
Gewaltwirkung auf Leber, Milz, Nieren, Lungen<br />
(Anprallen an einen Baum, Quetschung durch das<br />
Steuerrad usw.). Wichtig ist, zu wissen, dass dabei<br />
äussere Verletzungen völlig fehlen können. Rasches<br />
Bleichwerden, Verschwinden des Pulses, Atemnot,<br />
Angstgefühl, Brechreiz, Erbrechen, Benommenheit,<br />
Bewusstlosigkeit sind höchst bedrohliche Erscheinungen;<br />
sie erfordern ohne Zeitverlust sofortigen<br />
Transport zur operativen Behandlung in ein Spital.<br />
Unter keinen Umständen darf kostbare Zeit mit<br />
allen möglichen Wiederbelebungsversuchen verloren<br />
gehen. Einflössen von Flüssigkeit oder sogar Nahrung<br />
hat ganz unbedingt zu unterbleiben, auch im<br />
Hinblick auf die bei Bauchverletzungen nicht so<br />
seltenen Darmrisse.<br />
Quetschungen.<br />
Quetschungen sind meistens Folge von<br />
Sturz, Schlag, Einklemmung, Ueberfahrenwerden<br />
usw. Die Haut braucht nicht verletzt<br />
zu sein, hingegen werden die darunter<br />
liegenden Weichteile geschädigt. Durch Zerreissung<br />
kleinerer Blutgefässe kommt es zu<br />
Blutunterlaufungen, erkennbar an bläulichschwarzer<br />
Verfärbung, Anschwellung, Schmerz,<br />
Hinderung der Bewegungen.<br />
Am zweckmässigsten werden Umschläge mit<br />
kaltem Wasser, dem Eis. Essig, essigsaure Tonerde,<br />
Goulardwasser usw. zugesetzt werden, aufgelegt.<br />
Sie mildern die Schmerzen und hemmen die Blutung,<br />
wenn sie sehr häufig gewechselt werden.<br />
Warme Umschläge und warm gewordene kalte Umschläge<br />
begünstigen Blutung und Schwellung und<br />
vermehren die Schmerzen. Wohltätig empfunden<br />
werden HochlagerunJi und Ruhe, Schienenverband<br />
ist unnötig.<br />
Verstauchungen.<br />
Verstauchungen entstehen an den Gelenken,<br />
wenn diese durch Sturz, Sprung, Misstritt,<br />
Einklemmung übermässig gestreckt<br />
oder verdreht werden. Gelenkkapsel, Gelenkbänder<br />
und Blutgefässe werden überspannt,<br />
gezerrt und öfters eingerissen. Unmittelbar<br />
nach dem Zustandekommen der Verstauchung<br />
sind äusserlich keine Veränderungen<br />
bemerkbar. Bald aber schwillt das Gelenk an<br />
und wird sehr schmerzhaft; infolge Blutaus-<br />
Die Kirche Sta. Maria und der Turm Spaniola<br />
bei Pontresina.<br />
tritt kommt es zu der bei den Quetschungen<br />
beschriebenen Verfärbung.<br />
Die erste Hilfeleistung ist die gleiche wie bei<br />
den Quetschungen; es empfiehlt sich, das verletzte<br />
Gelenk straff einzubinden, um Blutung und<br />
Schwellung hintanzuhalten. Vor Massage ist eindringlich<br />
zu warnen; sie kann die Blutung nur begünstigen<br />
und die Verletzungsfolgen verschlimmern.<br />
Bei den Verstauchungen wird man fast immer ohne<br />
Fixationsverband auskommen.<br />
Verrenkungen.<br />
Die gleichen Ursachen, welche eine Verstauchung<br />
zur Folge haben, können bei stärkerer<br />
Gewalteinwirkung zu einer Verrenkung<br />
führen. Dabei wird das Ende eines<br />
Knochens vollständig aus der Gelenkhöhle<br />
herausgetrieben; die das Gelenk bildenden<br />
Knochen sind gewöhnlich bleibend verschoben,<br />
die Form des Gelenkes wird sofort<br />
hochgradig verändert. Je beweglicher ein Gelenk<br />
ist, desto leichter und häufiger springt<br />
der Gelenkkopf aus ihm heraus. Deshalb sind<br />
die Verrenkungen im Schultergelenk am häufigsten,<br />
die der Wirbelsäule sehr selten.<br />
Verrenkungen sind am besten zu erkennen an<br />
der auffallenden Formveränderung des Gelenkes,<br />
an der Verkürzung des verletzten Gliedes, an der<br />
starken Beschränkung der Beweglichkeit; besonders<br />
bei Bewegungsversuchen treten äusserst heftige<br />
Schmerzen auf; das betroffene Gelenk wird<br />
rasch geschwollen und schmerzhaft<br />
Die erste Hilfeleistung beschränkt sich auf kalte<br />
Umschläge, Lagerung und Fixierung des verletzten<br />
Gliedes in derjenigen Lage, bei welcher der Verunfallte<br />
am wenigsten über Schmerzen klagt. Die<br />
Einrichtung der Verrenkung soll ausschliesslich<br />
durch den Arzt ausgeführt werden. Ungeschickte,<br />
rohe und unrichtige Einrenkungsversuche können<br />
Knochenbruch, Gefässzerreissungen und unheilbare<br />
Nervenlähmungen zur Folge haben.<br />
Knochenbrüche.<br />
Im wesentlichen führen die gleichen Gewalteinwirkungen<br />
zu Knochenbrüchen, wie<br />
die oben bei den Verstauchungen angeführten.<br />
Knochenbrüche ohne Durchtrennung der<br />
Haut heilen für gewöhnlich schneller, als<br />
solche mit Durchtrennung der Haut, d. h.<br />
als solche mit einer Wunde, die zum Knochen<br />
führt; besonders eine hinzutretende Eiterung<br />
erschwert oder verhindert die Heilung und<br />
bedeutet deshalb stets eine gefährliche Komplikation.<br />
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nen Knochenbrüche können durch unüberlegtes,<br />
ungeschicktes oder grobes Anfassen bei<br />
der ersten Hilfeleistung oder beim Transport<br />
dadurch zu «offenen» oder «komplizierten»<br />
werden, dass der gebrochene Knochen mit<br />
seinen meist spitzen Bruchenden von innen<br />
die Weichteile durchscheuert oder durchbohrt'und<br />
durch die auf der Haut und in den<br />
Kleidern stets vorkommenden Eitererreger<br />
angesteckt und zum Eitern gebracht, wird.<br />
Dies gilt besonders für die Brüche des<br />
Schienbeines, das auf seiner Vorderseite nur<br />
von dünner Haut bedeckt ist.<br />
Die Erkennung eines Knochenbruches ist auch<br />
für den Geübten nicht immer leicht; die Schmerzen<br />
erschweren oder verunmöglichen manchmal<br />
eine genaue Untersuchung. Sichere Kennzeichen<br />
für einen Knochenbruch sind:<br />
1. Unfähigkeit, das verletzte Glied zu bewegen.<br />
2. Heftige Schmerzen bei der geringsten Bewe-<br />
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Bewegung.<br />
3. Unregelmäßig geformte Anschwellung 1 und<br />
Veränderung der Form an der Bruchstelle.<br />
4. Einknickung oder Abbiegung des verletzten<br />
Knochens an der Bruchstelle.<br />
5. Falsche Beweglichkeit an der Bruchstelle,<br />
verbunden mit Reibegeräuschen oder oft hörbarem<br />
Knacken durch Aneinanderreihen der<br />
Bruchenden.<br />
6. Verkürzung des Gliedes durch Verschiebung<br />
der Knochenfragmente infolge Muskelzug..<br />
Aus den Ursachen der Verletzung, aus dem<br />
Verhalten des Verunfallten, durch gründliches Betrachten<br />
der schmerzhaften Stelle, evtl. durch Vergleichung<br />
mit der flicht verletzten andern Seite,<br />
suche man sich klar zu machen, ob ein Knochenbruch<br />
vorliegt oder nicht. Rohes Betasten und Bewegen<br />
sind streng zu vermeiden, nicht nur, um<br />
unnötige Schmerzen zu vermeiden. Im Zweifelsfalle<br />
soll der Verunfallte so behandelt werden, wie<br />
wenn ein Knochenbruch zustandegekommen wäre.<br />
Ganz besonders gefürchtet sind die Knochenbrüche<br />
des Kopfes, der Wirbelsäule, des Brustkorbes<br />
und des Beckens, nicht wegen der Knochenverletzung<br />
als solcher, sondern wegen den damit<br />
verbundenen Verletzungen des Gehirns, des Rückenmarkes,<br />
der Lungen und der Unterleibsorgane, die<br />
zu Bewusstlosigkeit. Lähmungen, inneren Blutungen,<br />
Zerreissung der Lungen, der Blase mit ihren<br />
so schweren, oft tödlichen Folgen führen können.<br />
Bei den Knochenbrüchen ist die erste Hilfeleistung<br />
ganz besonders von weittragender, allergrösster<br />
Bedeutung; von ihr kann ebenso gut glatte<br />
Heilung wie dauernde Verkrüppelung oder sogar<br />
der Tod abhängen. Nirgends wie bei Knochenbrüchen<br />
sind ruhiges Ueberlegen, planmässiges, schonendes<br />
Handeln ohne Ueberhastung Grundbedingung<br />
für eine zweckmässige erste Hilfeleistung und<br />
das Anlegen des ersten Notverbandes!<br />
Bei Beinbrüchen wird der Verunfallte mit Vorteil<br />
an Ort und Stelle liegen gelassen, bis der Notverband<br />
angelegt ist, nicht nur, um ihm Schmerzen<br />
zu ersparen, sondern hauptsächlich um zu vermeiden,<br />
dass aus dem geschlossenen Knochenbruch<br />
ein offener wird. Muss ein Verunglückter aus<br />
zwingenden Gründen vor Beendigung des Notverbandes<br />
weggeschafft werden, so ist peinlich darauf<br />
zu achten, dass der fusswärts von der Bruchstelle<br />
liegende Gliedabschnitt mit den Händen in der gleichen<br />
Lage gehalten wird, wie der körperwärts gelegene,<br />
mit andern Worten, dass er, seiner Schwere<br />
folgend, nicht herunterhängen kann.<br />
Material für Notverbände ist überall zu finden.<br />
Der gebrochene Oberarm braucht nicht unbedingt<br />
geschient zu werden; am besten wird er in einer<br />
Tragschlinge, in Form eines grossen Taschentuches<br />
oder etwas ähnlichem, gelagert und am Oberkörper<br />
festgebunden, am besten bei rechtwinkliger Beugung<br />
des Ellbogens Das gebrochene Bein kann zur<br />
Not an das gesunde festgebunden werden; es hat<br />
damit wenigstens etwas Halt.<br />
In Ermangelung -von besonders konstruierten<br />
Schienen und Binden eignen sich Stöcke, Schirme,<br />
schmale Bretter, Schindeln, Latten, dünne Aeste,<br />
Schilf, Blech- oder Kartonstreifen, Taschentücher,<br />
Riemen, Hosenträger zur Festhaltung des gebrochenen<br />
Knochens. Bei offenen Knochenbrüchen<br />
wird die Wunde, wie oben geschildert, am besten'<br />
mit einem trockenen Verband bedeckt.<br />
Bei Beinbrüchen wird mit Vorteil eine Schiene<br />
auf die Aussen- und eine auf die Innenseite angebunden,<br />
und zwar so fest, dass sich die Bruchenden<br />
nicht verschieben können; dabei ist es äusserst<br />
wichtig, beide der Bruchstelle benachbarten Gelenke<br />
verlässlich miteinzuschienen, damit sie sich nicht<br />
bewegen können, bei O.berschenkelbrüchen Hüftgelenk<br />
und Knie, bei Unterschenkelbrüchen Knie<br />
und Fussgelenk.<br />
Wenn irgendwie möglich, sind die Schienen zu<br />
polstern; in Ermangelung von Watte eignen sich<br />
dazu ganz gut Kleidungsstücke, Holzwolle, Moos,<br />
weiches Heu.<br />
Bei Rippenbrüchen empfinden es die Verletzten<br />
als sehr wohltuend, wenn der Brustkorb fest mit<br />
Binden oder mit schmalen, stark anzuziehenden<br />
Tüchern, die mit Sicherheitsnadeln befestigt werden,<br />
eingebunden werden.<br />
Bei Verdacht auf Verletzung der Wirbelsäule<br />
soll der Verunfallte, wenn irgendwie möglich, nicht<br />
herumgetragen oder sogar abtransportiert werden,<br />
bevor eine Tragbare zur Stelle ist, oder ein zweckmässiger<br />
Ersatz, z. B. in Form eines breiten Brettes.<br />
Unvorsichtiges Vorgehen könnte eine Verletzung<br />
des Rückenmarkes mit bleibender Lähmung und<br />
evtl. sofortigem Tod zur Folge haben.<br />
Verbrennung.<br />
Brandwunden sind gegen Temperaturwechsel<br />
ausserordentlich empfindlich; deshalb<br />
soll man sie nie mit kalten Umschlägen<br />
behandeln, sondern mit einer Abkühlung verhindernden<br />
Schicht von sauberem Oel, Vaselin,<br />
u. U. Mehl, Puder bedecken und erst<br />
dann verbinden. Brandblasen sollen nicht<br />
aufgestochen werden.<br />
Die Entfernung angeklebter Kleidungsstücke<br />
ist ausserordentlich schmerzhaft; sie<br />
hat deshalb mit äusserster Sorgfalt zu geschehen.<br />
Stark angeklebte Stoffstücke lässt<br />
man bei der ersten Hilfeleistung am besten<br />
ruhig liegen, während die nicht angeklebten<br />
abgeschnitten werden. *<br />
Erfrierung.<br />
Bei Erfrierungen der Ohren, der Nase, der<br />
Zehen, der Finger wird der erfrorene Körperteil<br />
am besten mit Schnee gerieben bis «pe<br />
Zirkulation sich wieder einstellt, d. h. bis sie<br />
wieder warm werden; nachher wird verfahren<br />
wie bei Verbrennungen. Erfrorene dürfen<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - 68<br />
nicht sofort an die Wärme gebracht werden;<br />
sie sind im Freien oder in einem kühlen<br />
Raum zu entkleiden; der Körper ist mit<br />
Schnee, dann mit nassen Tüchern zu reiben.<br />
Dann soll man den Erfrorenen in immer<br />
wärmere Tücher einwickeln; erst nach 2—3<br />
Stunden darf er in einen warmen Raum und<br />
in ein warmes Bett gebracht werden. Sobald<br />
der Erfrorene schlucken kann, soll ihm Tee,<br />
Kaffee, aber in lauem Zustande, gegeben<br />
werden. Später erst heisser Kaffee, u. U. mit<br />
Zusetzung von Schnaps oder ein heisser<br />
Grogg.<br />
Vergiftung mit Autoabgasen.<br />
Besonders beim Laufenlassen des Motors<br />
in abgeschlossenem Raum, aber auch beim<br />
Fahren im ganz geschlossenen Wagen mit<br />
schlecht abgedichteter Spritzwand kann es<br />
zu schweren, oft rasch tötlichen Vergiftungen<br />
kommen. Uebligkeit, Kopfweh, Schwindel,<br />
Schwäche in den Beinen sind gewöhnlich<br />
die ersten Vergiftungserscheinungen; bei<br />
leichten Vergiftungsgraden genügt es meist<br />
den Kranken an die frische Luft zu bringen,<br />
den Kopf tief zu legen, tief atmen zu lassen,<br />
Es wurde ärztlicherseits öfters über die<br />
Einwirkung des Autofahrens auf den menschlichen<br />
Organismus geschrieben und dabei<br />
gewöhnlich in erster Linie die .schädlichen<br />
Einflüsse (Intoxikation durch Benzindämpfe,<br />
Herabsetzung der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />
usw.) in den Vordergrund gehoben.<br />
Ich möchte in diesem Aufsatz nur über gewisse<br />
Beeinflussung des Nervensystems berichten<br />
und stütze mich dabei sowohl auf<br />
persönliche Beobachtungen wie auf Angaben<br />
von Kollegen, die noch über längere Erfahrung<br />
verfügen.<br />
Niemand wird bestreiten, dass die Fahrpraxis<br />
an das Gesamtnervensystem sehr<br />
grosse Anforderungen stellt. Es ist dabei von<br />
grosser Wichtigkeit, dass die notwendige<br />
Spannkraft der Nerven erhalten bleibt. Welche<br />
geeigneten hygienischen Massnahmen werden<br />
diese Spannkraft fördern? Diese Frage<br />
lässt sich nicht eindeutig beantworten, weil<br />
hier individuelle Verschiedenheiten eine sehr<br />
grosse Rolle spielen. Der eine Fahrer raucht<br />
Zigarette über Zigarette, wobei in gewissen<br />
modernen Wagen er nur zwei Finger zum<br />
«Distributeur> auszustrecken braucht, um<br />
das brennende Stimulans zu erlangen. Die<br />
andern ziehen den Stumpen oder die Pfeife<br />
starken schwarzen Kaffee zu verabreichen.<br />
Ist er aber schon bewusstlos und damit in<br />
höchster Lebensgefahr, so muss an Stelle<br />
von frischer Luft unverzüglich künstliche<br />
Atmung eingeleitet und ein Arzt gerufen<br />
werden. Flüssigkeiten irgendwelcher Art<br />
dürfen nicht verabreicht werden, bis das Bewusstsein<br />
wieder zurückgekehrt ist.<br />
Zur ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen<br />
empfiehlt es sich, im Auto etwa folgendes, wenig<br />
Platz versperrendes Material mitzuführen:<br />
Verbandpatronen (Armeemodell), kleinere und<br />
grössere.<br />
Gazebinden, 5 resp. 10 cm breit, 5 m lang.<br />
Tricotbinden, elastisch, sog. Idealbinden, 5 cm breit,<br />
5 m lang.<br />
Dreiecktücher, 2 bis 3 Stück verschiedener Grosse.<br />
WaHepäckchen, zirka 30 g.<br />
Heftpflaster, 1 Rolle, 2 bis. 3 cm breit. Evtl. für<br />
kleine Verletzungen gebrauchsfertige Schnellverbände<br />
(Elastoplast, Hevaplast).<br />
Jodtinktur, fünfprozentig, a mbesten in Glasampullen<br />
mit Wattepinsel, in denen sie jahrelang<br />
haltbar bleibt (Hausmann, St. Gallen).<br />
Drahtschienen (System Kramer); es sind dies billige,<br />
leicht mitzuführende, sehr zweckmässige,<br />
biegsame Schienen zur Verwendung bei Armund<br />
Beinbrüchen.<br />
!kah^ip%axis und Tlewensystem<br />
Dr. med. P. Schnyder, Bern.<br />
vor, der bescheidene Mann begnügt sich oft<br />
auch mit einem Streichholz oder einem Strohhalm<br />
zwischen den Zähnen. Andere wiederum<br />
— Schreiber dieser Zeilen gehört<br />
ebenfalls zu ihnen — betrachten das Rauchen<br />
als eine Abspannung, werden dadurch abgelenkt<br />
und können infolgedessen beim Fahren<br />
nichts damit anfangen.<br />
Allseitig bekannt ist die stimulierende<br />
Wirkung des Coffeins auf das Nervensystem.<br />
Schwarzer Kaffee wird daher mit Recht von<br />
vieleni Führern, namentlich auf längern Fahrten,<br />
in gewissen Zeitabständen und besonders<br />
nach den Mahlzeiten zum Wachhalten eingenommen.<br />
Damit habe ich zwei andere wichtige<br />
Punkte berührt: die Fahrdistanz und die<br />
Mahlzeiten während derselben. Es würde zu<br />
weit führen, in diesem Aufsatz auch über<br />
die Qrösse der Tagesleistungen einer Auto-<br />
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NO 68 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 25<br />
fahrt zu diskutieren. Es wurde in dieser Zeitschrift<br />
schon zu wiederholten Malen ausführlich<br />
darüber geschrieben. Ich möchte aber<br />
doch eine Tatsache hier hervorheben, die<br />
meines Erachtens heute im Zeitalter des<br />
Bahes reiner Autostrassen viel zu wenig berücksichtigt<br />
wird: Nichts ermüdet das Nervensystem<br />
so sehr, wie das lange, ununterbrochene,<br />
gleich schnelle Fahren auf geraden,<br />
flachen Strecken mit wenig Abwechs-<br />
Wenn Sie schlank sein wollen,<br />
lung. Wie vielen ist dabei ein kurzes Einnicken<br />
zum Verhängnis geworden! Nichts<br />
fördert das Einschlafen so, wie ein regelmässiges,<br />
monotones Geräusch und gleichartige<br />
Gesichtseindrücke wie das regelmässige Vorbeijagen<br />
von Telegraphenstangen oder Bäumen<br />
in gleichen Abständen. Ich selbst ziehe<br />
die Päßstrasse mit ihren Tücken und Ueberraschui^gen<br />
der breiten und geraden Strasse<br />
im Flachland bei weitem vor und stelle jedesmal<br />
geringere Ermüdungssymptome auch<br />
bei grösseren Tagesleistungen fest.<br />
Die Gefahr des Einnickens oder gar Einschlafens<br />
nach der Einnahme von Mahlzeiten<br />
ist wieder ein Problem für sich. Es ist physiologisch<br />
richtig, nicht zu grosse Speisemengen<br />
einzunehmen und Alkohol nur mit Vorsicht<br />
zu gemessen, wenn unmittelbar nachher<br />
noch eine längere Fahrleistung bevorsteht.<br />
Es isn L bekannt, wie der Alkohol in der<br />
anregenden Phase gewisse Hemmungen mit<br />
Leichtigkeit überwinden lässt und damit<br />
leicht zu Unvorsichtigkeiten in der Fahrpraxis<br />
führen kann, die sonst niemals begangen<br />
würden. In dieser akuten Phase wird auch<br />
die Alkohol-BMprobe meistens stärker positiv<br />
ausfallen und zu oft ganz unberechtigter<br />
gerichtlicher Belastung des Führers führen.<br />
In der lähmenden Phase der Alkoholwirkung<br />
kommt dann meist der bereits erwähnte<br />
Kampf mit dem Schlaf. Wachhalten durch<br />
Sprechen, Singen z. B., wird von verschiedenen<br />
Fahrern mit Erfolg angewendet. In andern<br />
Fällen muss dem Schlafbedürfnis mit<br />
vorübergehendem. Fahrtunterbruch nachgegedann<br />
nehmen Sie wenigstens nur ein unschädliches<br />
Mittel. Werden Sie schlank durch INDAIM, d. Entfettungskur<br />
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ben werden. So verlockend ein Früh- oder<br />
Nachmittagsschoppen ist, wird, starker Durst<br />
während der Fahrt am besten mit gezuckertem<br />
Schwarztee — kalt oder warm — gelöscht.<br />
Dies hat auch den Vorteil, eine leicht<br />
stimulierende Wirkung auf das Nervensystem<br />
auszuüben, ähnlich wie Coffein. Stark konzentrierter<br />
Alkohol (Kognak, Kirsch usw.)<br />
wirkt nur momentan stark anregend und eignet<br />
sich daher besonders bei akuten Kollapszuständen,<br />
die Wirkung fällt rasch wieder<br />
ab. Vor dem Gebrauch sog. Analeptika —<br />
d. h. Arzneimittel mit stimulierender Wirkung<br />
auf das Gefäss-Nervensystem — ohne<br />
ärztliche Verordnung möchte ich dringend<br />
warnen, da wegen unrichtiger Dosierung dadurch<br />
leicht gesundheitliche Schäden provoziert<br />
werden können.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />
die Anforderungen, welche die Fahrpraxis an<br />
das Nervensystem stellt, sehr verschiedenartig<br />
sind und auch in sehr verschiedener<br />
Das wichtigste Sinnesorgan zum Lenken<br />
eines Automobils ist das Sehorgan; ein Gehörloser<br />
kann im Notfall ein Automobil lenken,<br />
ein Blinder nicht.<br />
Wir wollen eine kurze Umschau halten,<br />
welche Sehleistungen und welche Sehhilfen<br />
uns zu Gebote stehen, und wie wir unsere<br />
Augen vor Schaden bewahren können.<br />
Unser Auge ist nach dem Prinzip der Camera<br />
obscura gebaut, das Objektiv besteht<br />
aus Hornhaut, Kammerwasser, Linse und<br />
Glaskörper, der Film, auf dem der wahrgenommene<br />
Gegenstand sich abbildet, ist die<br />
Netzhaut. Das Bild entsteht an der Stelle des<br />
zentralen Sehens, der sogenannten Macula;<br />
der daselbst hervorgerufene Reiz wird durch<br />
die Fasern des Sehnerven zum Sehzentrum<br />
des Grosshirns weitergeleitet. Von dort gehen<br />
die zentrifugalen Nervenreize zu den<br />
Gehirnzentren der Muskeln der Beine, welche<br />
den Gashebel, die Bremsen und das Pedal<br />
der Kupplung betätigen. Die Zeit, welche<br />
dieser Vorgang beansprucht, nennen wir Reaktionszeit;<br />
sie ist individuell sehr verschieden,<br />
wird durch intensive Aufmerksamkeit<br />
Weise vom einzelnen Menschen überwunden<br />
werden, wie übrigens ein jeder Mensch auch<br />
im täglichen Leben wieder anders auf Belastung<br />
seines Nervensystems reagiert. Anderseits<br />
bedeutet gerade das Selbstfahren für<br />
manchen eine Stählung seiner Willenskraft<br />
und Entschlussbereitschaft und wirkt daher<br />
direkt erziehend im psychotherapeutischen<br />
Sinne; und nicht zuletzt wird der seelisch<br />
abgespannte Mensch oft im Fahren gerade<br />
die beste geistige Ablenkung finden und sich<br />
nachher wieder geistig frischer fühlen.<br />
Aus diesem allem geht hervor, dass die<br />
Spannkraft des Nervensystems, die für zuverlässiges<br />
Fahren eine Conditio sine qua<br />
non darstellt, durch sehr einfache hygienische<br />
Massnahmen erhalten werden kann.<br />
Mögen diese kurzen Erläuterungen dazu beitragen,<br />
dem modernen Menschen mit seinen<br />
zerrütteten Nerven das Fahren mit seinem<br />
Wagen als eine wirkliche Erholung zu gestalten.<br />
(t und Augeniicht<br />
Dr. med. v. Mandaeh, Augenarzt, Bern<br />
und Konzentration verkürzt, durch Ermüdung,<br />
Ablenkung, durch Gespräch mit Mitfahrern<br />
und durch Rauschgifte verlängert.<br />
Der vorsichtige Fahrer wird seine Fahrgeschwindigkeit<br />
den Schwankungen der Reaktionszeit<br />
anpassen.<br />
Soll ein Gegenstand deutlich wahrgenommen<br />
werden, so muss er sich scharf auf der<br />
Netzhaut abbilden; zur Bestimmung dieser<br />
Schärfe des Bildes dient das Auflösungsvermögen<br />
der Netzhaut. Wenn zwei Punkte unter<br />
dem Winkel einer Minute noch getrennt<br />
gesehen werden, besteht eine Sehschärfe von<br />
1,0. Sie ist individuell verschieden und kann<br />
von 20 und mehr nach oben bis 0 nach unten<br />
variieren. Die Vermehrung der Sehschärfe<br />
über 1,0 spielt für unsere Betrachtung keine<br />
Rolle, die Verminderung unter 1,0 besonders<br />
unter 0,5 setzen die Fahreigenschaften herab.<br />
Welches sind die Ursachen verminderter<br />
Sehschärfe? Die wichtigsten sind erstens:<br />
Angeborene und krankhafte Veränderungen<br />
an den Augen, zweitens: Anomalien der Refraction,<br />
Langban auch Dehnsucht des Auges<br />
= Kurzsichtigkeit, Kurzbau des Auges =<br />
Weitsichtigkeit. Bei der Kurzsichtigkeit bildet<br />
sich, je nach ihrem Grad, das Bild mehr<br />
oder weniger vor der Netzhaut ab, bei der<br />
Weitsichtigkeit theoretisch hinter der Netzhaut.<br />
In beiden Fällen entstehen in der Macula<br />
verschwommene Zerstreuungsbilder,<br />
welche ein unscharfes Sehen zur Folge haben.<br />
Zur Behebung der Fehlsichtigkeit werden<br />
dem Grade entsprechend bei Kurzsichtigkeit<br />
concave d.h. die Strahlen divergierende, bei<br />
Weitsichtigkeit convexe d. h. die Strahlen<br />
convergierende Gläser vor die Augen gesetzt.<br />
Durch Gläserkorrektion soll eine Sehschärfe<br />
von 1,0 erstrebt werden. Da die Fehlsichtigkeit<br />
oft zunimmt, muss der Brillenträger periodisch<br />
kontrollieren, ob seine Fehlsichtigkeit<br />
durch die Gläser ausgeglichen ist. Tödliche<br />
Unfälle bei Rennfahrern sind auf ungenügenden<br />
Ausgleich der Fehlsichtigkeit zurückgeführt<br />
worden. Beim Weitsichtigen wird<br />
die Sehschärfe in den mittleren und älteren<br />
Jahrgängen vermindert, er wird wegen der<br />
ungenügenden Sehschärfe mit einer korrigierenden<br />
Brille fahren müssen. In jungen<br />
Jahren wird die Weitsichtigkeit durch Akkomodation<br />
kompensiert.<br />
Die Kurzsichtigen müssen zum Fahren mit<br />
korrigierenden Gläsern versehen sein. Das<br />
weibliche Geschlecht verfügt zwar über eine<br />
bessere Wahrnehmung als das männliche;<br />
Frauen mit hochgradiger Kurzsichtigkeit finden<br />
sich ohne Glas im gewöhnlichen Leben<br />
zurecht, während ein Mann schon mit geringer<br />
Kurzsichtigkeit 'ohne Glas hilflos ist.<br />
Auch in der Tierwelt finden wir ähnliche Verhältnisse,<br />
die Löwin sieht besser als der<br />
Löwe, das Wachtier beim Gemsrudel ist immer<br />
eine ältere Gais und nie ein Bock.<br />
Der Erfolg der vom Amerikaner Bates eingeführten<br />
Sehschulen beruht auf Steigerung<br />
der Wahrnehmungsfähigkeit durch Suggestion.<br />
Eine Abnahme der Kurzsichtigkeit oder<br />
Verbesserung der absoluten Sehschärfe ist<br />
noch nie festgestellt worden. Die Erfahrung<br />
hat gezeigt, dass Frauen und Männer, welche<br />
sich von ihrer Fehlsichtigkeit geheilt glaubten<br />
und nach dem amerikanischen Motto<br />
«weg mit der Brille» ohne korrigierendes<br />
Glas ihr Auto lenkten, schwere Unfälle verursacht<br />
haben.<br />
Zur Erteilung des Fahrausweises '' 'I<br />
wird bei Zweiäugigen die untere zulässige<br />
Grenze ungefähr bei einer, gesamten Schärfe<br />
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26 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 68<br />
von; 0,8 (z.B. rechts 0,5, links 0,3) liegen;<br />
erreicht die Sehschärfe des einen Auges<br />
mindestens 0,7 und beide zusammengerechnet<br />
mindestens 1,0, kann dem Bewerber<br />
ohne ärztliche Untersuchung der Ausweis<br />
erteilt werden. Einäugigen mit einer Sehschärfe<br />
von 1,0 und einer guten Tiefenwahrnehmung<br />
kann der Führerausweis erteilt<br />
werden; bei offenem Wagen müssen sie eine<br />
Schutzbrille tragen. Als einäugig sind auch<br />
zu betrachten Personen, deren Sehschärfe an<br />
einem Auge unter 0,3 liegt. Totalfarbenblinde<br />
haben eine so herabgesetzte Sehschärfe,<br />
dass sie schon aus diesem Grunde ungeeignet<br />
sind einen Wagen zu lenken. Hochgradige<br />
Fälle von Farbenblindheit wie Rotgrünblindheit<br />
sollten zurückgewiesen werden.<br />
Die Farbenschwachen werden an dem<br />
Helligkeitsunterschied die Farben an den<br />
Verkehrsampeln meistens richtig erkennen,<br />
im Zweifelsfall werden sie die Mitfahrenden<br />
zu Rate ziehen. Wir geben uns nicht Rechenschaft,<br />
dass das Auge sich an Helligkeitsunterschiede<br />
anpassen muss, die um das<br />
80,000- bis lOO.OOOfache variieren. Diese Anpassung<br />
geschieht durch den Dämmerungsapparat<br />
der Netzhaut, wobei die Stäbchen<br />
die Hauptrolle spielen. Diese Adaptation<br />
kann gestört sein, sei es angeboren, sei es<br />
durch Mangel an Vitamin A in der Nahrung,<br />
oder durch Krankheit, und zwar im Sinne<br />
der Hemeralopie (Tagsehen) oder der Nyktalopie<br />
(Nachtsehen). Berufschauffeure mussten<br />
den Beruf aufgeben, weil sie hemeralop<br />
waren und am Abend und in der Nacht<br />
schwere Unfälle verursachten. Nyktalopie<br />
finden wir besonders häufig bei Tabakambylopie,<br />
welche Raucher starker nikotinhaltiger<br />
Zigarren befällt. Am Tag fahren die davon<br />
Befallenen unsicher, während sie bei<br />
Nadht ihre Fahrsicherheit wieder voll erlangen.<br />
FEU IL E T O N<br />
Die Versuchung<br />
des Joos Utenhoven.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
Die Post schon? Früher doch als sonst —<br />
Gleich darauf trat das Mädchen ein und<br />
Schob ihm mit der zögernden, unsicheren<br />
Art, die sie seit dem Unglück an sich hatte,<br />
einen Eilbotenbrief, ein Blättchen, das er unterschreiben<br />
sollte, zu. Wie sie dabei an ihm<br />
ivorbeisah, wusste er: das ging wieder um die<br />
Tote— '<br />
Sein Blick lag auf dem Brief, während er<br />
Unterzeichnete: Vorladung — Polizeipräsidium<br />
— Dienstmarken und Verschluss mit<br />
blauem Klebesiegel —><br />
Jetzt war das Mädchen wieder fort.<br />
Das Papier riss ein, als seine unruhevollen<br />
Finger den umständlichen Verschluss zu lösen<br />
suchten, das Blatt entfalteten.<br />
Abwehr und Unbehagen spürte er an sich<br />
heranfluten: — was wollten die jetzt noch<br />
von ihm? Was hatte er jetzt noch zu schaffen<br />
mit all dem Nachspiel des Geschehens?<br />
Zugleich aber fühlte er sich belebt und aufgestöbert<br />
aus der Qual, dem Zwang des<br />
Wartens —<br />
Misstrauisch nahmen seine Augen, sein Bewusstsein<br />
die wenigen Zeilen auf:<br />
Durch Blendung wird die Adaptation gestört<br />
und die Sehschärfe herabgesetzt. Daher<br />
die Vorschrift, dass bei Kreuzung und<br />
bei Aufschliessen die Lichter abgeblendet<br />
werden. Da die meisten Verkehrsstrassen<br />
asphaltiert sind, wird am Tage die Blendung<br />
im Sommer sich weniger bemerkbar machen,<br />
dagegen im Winter bei Schnee und auf<br />
weissen staubigen Strassen wird eine Abblendung<br />
durch Schutzgläser wohltuend wirken.<br />
Die Ultrasingläser A, welche die Valenzen<br />
der Farben nicht vermindern, werden<br />
bei längeren Fahrten als sehr angenehm gerühmt.<br />
Mangelhafte Adaptation ist eine der<br />
Ursachen der zahlreichen Unfälle in der<br />
Dämmerung.<br />
Zum Schutz der Augen vor Wind, Staub,<br />
Regen usw. dient vor allem die Windscheibe.<br />
Trotzdem wird es vorkommen, dass Fremdkörper<br />
in das Auge gelangen, Mücken, Insektenflügel.<br />
Um sie zu entfernen, wird das<br />
obere Lid nach unten gezogen und über die<br />
Lidhaut des untern Lids abgestreift; sollte<br />
diese Manipulation nicht zum Ziele führen,<br />
so wird mit Hilfe eines Bleistiftes das obere<br />
Lid umgestülpt und mit einem Taschentuch<br />
der Fremdkörper ausgewischt. Da sich bei<br />
längerer Fahrt Staub im Auge angesammelt<br />
hat, sind am Abend die Augen gereizt und<br />
gerötet. Eine Dusche mit einer kleinen Augenwanne<br />
wird die Augen reinigen und vor<br />
Entzündung schützen.<br />
Zur Augendusche kann Wasser mit einigen<br />
Tropfen Dialysat Golaz Euphrasia oder<br />
Milch verwendet werden, die im Handel befindliche<br />
Lösung Optraex wird gerühmt.<br />
Unsere Augen vermitteln uns den Naturgenuss<br />
bei der Fahrt, sie schützen uns vor<br />
den Gefahren der Strasse, wenn wir ihnen<br />
nicht mehr zumuten, als sie leisten können<br />
und sie pflegen, werden sie uns nicht im<br />
Stiche lassen.<br />
«— werden ersucht, sich heute vormittag<br />
um zehn Uhr zwecks Auskunfterteilung in<br />
Sachen Rave—Utenhoven bei dem Vernehmungsrichter<br />
Dr. von Adriani in Zimmer 217<br />
auf dem Polizeipräsidium gefälligst einzufinden.»<br />
Darunter Stempel — Unterschrift eines Sekretärs<br />
mit unentzifferbarer Klaue.<br />
Immer noch sass ihm das Gefühl von Aufhorchen<br />
lauernd in den Pulsen, ebbte nur<br />
langsam ab —<br />
Zur Uhr hob er den Blick —: noch nicht<br />
halb neun.— da blieb ihm Zeit .,;,!..<br />
Und dann klärend, beschwichtigend 'die<br />
Ueberlegung: cbei dem Vernehmungsrichter<br />
Dr. von Adriani» — demnach waren die Akten<br />
der Voruntersuchung jetzt in der Tat von<br />
dem Kriminalkommissariat klar abgeschlossen<br />
und zur Weitergabe an die Staatsanwaltschaft<br />
dem Vernehmungsrichter zugewiesen.<br />
Er faltete das Blatt, er schob es in die<br />
Brusttasche des Rockes, er atmete aus tiefem<br />
Zuge: das ging jetzt seinen Weg — die erste<br />
Staffel für die Sühne war genommen.<br />
Formsache, dieses hier. Ein neuer Mann,<br />
über den hin das Ganze weiterlief, und 'der<br />
natürlich seine Bedeutung auch irgendwie<br />
zeigen und aktenmässig verbucht sehen<br />
wollte. Also: Auskunftserteilung — sicher<br />
nur die gleiche Leier alter Fragen. Denn im<br />
Grunde: was blieb nach all dem, was nun als<br />
klar erwiesen festgelegt war, noch viel zu<br />
fragen und zu sagen —? Immerhin musste<br />
man der Ladung folgen — schön: dann auch<br />
dieses noch. —<br />
Pünktlich zur angegebenen Stunde war er<br />
in dem riesigen roten Gebäude am Alexanderplatz.<br />
Einer von den Beamten, die in dem<br />
Anmelderaum an der Toreinfahrt sassen, ein<br />
vierschrötiger, gutmütiger Mann, dem der<br />
Name auf der Ladung den in den <strong>Zeitung</strong>en<br />
besprochenen ungeklärten Fall in Erinnerung<br />
brachte, bot sich an, ihm den Weg zu weisen.<br />
Ueber längs und quer laufende Gänge, in<br />
denen es nach Sorgen und Elend roch, über<br />
breite, von ungezählten Füssen ausgetretene<br />
Treppen und enge, befehlsmässig eingebaute<br />
Stiegen schritt er hinter seinem Führer hin,<br />
der die Besuchskarte vorsichtig zwischen den<br />
dicken roten Fingern trug.<br />
Umtrieb, wohin sie kamen: Wartende Menschen<br />
mit zerquälten, scheuen Zügen — hastende<br />
Beamte mit wichtigtuenden Gesichtern<br />
— Schupos — eine alte, hilflose Dame,<br />
die an ihren rot geweinten Augen wischte —<br />
rufende, lachende, schnauzende Stimmen in<br />
Hall und Widerhall.<br />
Scheusslich das alles! dachte Utenhoven.<br />
Etwas von dieser Spannung, Aufgerührtheit<br />
sprang ihn ansteckend an und legte sich bedrückend,<br />
einengend auch über ihn.<br />
Die Schritte der beschlagenen schweren<br />
Schuhe vor ihm knarrten. Kommissdunst<br />
witterte hinter dem Manne her. Kein Ende<br />
nahm der Weg —<br />
Endlich, im Einbiegen in einen schmalen<br />
langen Gang, an dessen einer nach dem Hofe<br />
zu gelegenen Seite eine Fensterreihe lief,<br />
sah sich der Beamte mit beschwichtigendem<br />
Nicken um: «Gleich sind wir da —»<br />
Ein paar verwetzte Bänke von schmutziggelber<br />
Farbe standen unter den Fenstern,<br />
und gegenüber waren in gleichmässigen Abständen<br />
Türen in das verschundene Weiss<br />
der Mauer eingelassen. Inmitten jeder Tür,<br />
unter dem Nummernschilde, in Augenhöhe<br />
und umrahmt von einem schmalen Blechstreifen,<br />
eine handgrosse Karte mit einem<br />
Namen, einem Titel. Vergilbt und unansehnlich<br />
die meisten dieser Blätter —<br />
Mechanisch und doch in verhaltener Spannung<br />
folgten die Augen Utenhovens der Zahlenreihe<br />
auf den Schildern. Da: zweihundertundsiebzehn<br />
—<br />
Mit seitlich hingeneigtem Kopf aufhorchend<br />
klopfte der Beamte an — trat ein — kam<br />
gleich darauf zurück und gab die Tür für<br />
Joos Utenhoven frei.<br />
«Der Herr Vernehmungsrichter lässt bitten<br />
—><br />
Ein schmaler langer Raum mit altersschwachen,<br />
dürftig hingereihtem Büromobiliar.<br />
Die einstmals weiss getünchten Wände<br />
kahl und ohne jeden Schmuck.<br />
Drüben, am anderen Ende des Zimmers,<br />
nahe dem Fenster, ein gelber, mit verschlissenem<br />
grünem Tuch bezogener Schreibtisch,<br />
an dem sich jetzt ein älterer grauer Herr ein<br />
wenig steifbeinig erhob. Er hielt die Karte<br />
noch in Händen und sagte, während er mit<br />
einer matt einladenden Geste auf einen Stuhl<br />
wies, der neben seinem Arbeitsplatze im vollen<br />
Licht des Fensters stand, sich vorstellend<br />
: «— von Adriani —.» Und dann mit leiser<br />
monotoner Stimme, die beinahe wehleidig<br />
klang und ohne Hebung, ohne Senkung Worte<br />
reihte: < — ja — bitte, nehmen Sie nur Platz,<br />
Herr Utenhoven — und nun» — er hüstelte<br />
exotischer Reiseträume,<br />
aber auchErholung.kräftfgende Meerbäder.mannigfache<br />
Heilquellen - das alles vereint - bietet JUGOSLAVIEN,<br />
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anderem sprechen, zunächst sagen, wie sehr<br />
interessiert ich Anteil nehme an dem Schicksal,<br />
das Sie — nun ja — durch das Sie gehen<br />
—»<br />
Seltsam gewundene Art, ein Beileid auszudrücken<br />
—!<br />
Joos Utenhoven neigte seinen Kopf — das<br />
war sein Dank und gab ihm zugleich Zeit,<br />
sich mit einem Empfinden auseinanderzusetzen,<br />
das gleich bei seinem Eintritt über ihn<br />
gekommen war und ihn beengte und verwirrte.<br />
Irgendwie war bei Anblick dieses vornehmen,<br />
müden Herrn, dessen graue wie in einen<br />
Bleiring eingeschlossene Augen jetzt lastend<br />
auf ihm lagen, ein unklares Erinnern in ihm<br />
aufgestiegen —: als ob er ihn schon irgendwo<br />
gesehen hätte — ihn oder einen anderen,<br />
der ihm peinlich ähnlich war —. Wem glich<br />
er doch ? ! Er mühte sich, die Frage abzuschütteln,<br />
zwang sich zur Gegenwart.<br />
«Utenhoven — ? » fragte die dünne farblose<br />
Stimme, während jetzt Herr von Adriani die<br />
Karte sorgfältig vor sich hin auf das tintenfleckige<br />
verwetzte Grün der Platte legte und<br />
sich selbst wieder auf das leise pfeifende<br />
Luftkissen seines Schreibsessels sinken Hess<br />
«— verzeihen Sie meine Neugier —» er lächelte<br />
diskret und schattenhaft «aber es hat<br />
doch beinahe jeder so sein Steckenpferd —<br />
einen Bekannten habe ich gehabt, der hat<br />
kein Blatt Papier durch seine Finger gehen<br />
lassen können, ohne dass er sich in die Handschrift<br />
graphologisch festgebissen hätte —<<br />
nun, davon halte ich nicht allzuviel — aber<br />
ich habe so eine Art Geschichtsfimmel —<br />
Genealogie —: gab es da nicht einen berühmten<br />
holländischen Seefahrer dieses Namens<br />
— ? Und sind Sie da vielleicht —?»<br />
«Es war ein Vorfahre von mir: Michiel Andriaanszoon<br />
van Utenhoven —». Und während<br />
er das sagte, musste er doch wieder<br />
denken: wo nur — wo habe ich doch dieses<br />
überschmale vertrocknete Aristokratengesicht,<br />
mit diesen grauen Bartfransen am Kinn,<br />
den Turmschädel mit dem blauen beunruhigenden<br />
Geäder an den eingefallenen Schläfen<br />
schon erlebt — ?<br />
Der alte Herr zupfte sich sorgsam die tatellosen<br />
Bügelfalten über den mageren Knien<br />
hoch und schien sehr befriedigt: «Sehen Sie<br />
— die Geschichte! Nichts wissen wir voneinander,<br />
wenn wir nicht die Geschichte unserer<br />
versunkenen alten Herren kennen. Ich spreche<br />
da ein wenig aus meiner Erfahrung —<br />
ich habe nämlich unter meinen Vorgängern<br />
und in ihren Kreisen auch ein paar ganz<br />
merkwürdige Knaben —. Aber Ihr Michiel<br />
Adriaanszoon van Utenhoven — nein, nein<br />
— da können sie nicht gegen an —. Ich habe<br />
gestern abend nachgeschlagen —: Seeschlachten<br />
gegen die Spanier hat er geschlagen<br />
— und gegen England —. Kreuzerfahrten<br />
gegen Korsaren — ein Mann der Leidenschaften<br />
und der kühnen Entschlüsse und<br />
Abenteuer ist er gewesen — ja — ich weiss<br />
—. So — und das ist ein Vorfahre —? Wie<br />
interessant —.» Seine belegte weinerliche<br />
Stimme schwieg. Als ob sie ihm nun doppelt<br />
lieb wäre, so strich er mit der dürren Hand,<br />
anderen kleinem Finger altmodisch ein sorgsam<br />
gepflegter Krallennagel sass, über die<br />
Karte hin.<br />
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In A den Doolaard lernt man eine der stärksten<br />
und auffallendsten Begabungen der jüngsten niederländischen<br />
Literatur kennen. Die Werke dieses jungen<br />
Schriftstellers wurden in seiner Heimat rasch<br />
bekannt. Das letzte Buch « Orient-Express» erlebte<br />
einen solchen Erfolg, dass man sich auch an<br />
die gut gelungene deutsche Uebersetzung heranwagte.<br />
Sein Roman ist das weitausgesponnene und<br />
oft allzu dröhnende Epos vom Kampf der mazedonischen<br />
Bauern, der Komitadschis, um Heimat und<br />
Freiheit. Das Thema holt sich dieser Holländer<br />
demnach in einem ziemlich abseitigen Land, doch<br />
wie schon im Jahre 1914 die Exzesse dieses immer<br />
unterirdisch mottenden Kampfes die furchtbare Tragödie<br />
Europas heraufbeschworen, so zeigen die politischen<br />
Ereignisse der letzten Zeit erneut die schicksalshafte<br />
Bedeutung des Orients für Europa. Und<br />
darum kommt diesem Roman trotz seiner scheinbaren<br />
Abwegigkeit eine überraschende Aktualität zu.<br />
Der Dichter war offenbar nicht von der Absicht beseelt,<br />
einen politischen oder historischen Roman zu<br />
schreiben. Das « ewig Menschliche > musste auch<br />
ihn zur Gestaltung reizen. Hier tritt es in der Gestalt<br />
der jungen mazedonischen Revolutionärin Milja<br />
in Erscheinung, die Eltern, Freunde und den Geliebten<br />
für die fanatisch hochgehaltene Idee der<br />
Freiheit sterben sieht, bis sie zuletzt selbst ein Opfer<br />
des mit letzter Erbitterung geführten Ringens wird.<br />
Die politischen Fäden hat der Dichter oft allzu dicht<br />
gespannt, so dass man durch das wirre Gewebe<br />
kaum mehr auf den Grund zu sehen vermag. Historische<br />
Daten und Namen fehlen — der Kampf<br />
ist ins Zeitlose erhoben, und gerade deshalb von<br />
grösserer Aktualität, als man im ersten Augenblicke<br />
ahnt. (Der" Querido-Verlag hat dieses Buch<br />
nicht zufällig herausgegeben.) Aus dem Wirbel von<br />
Verschwörung, Verrat, Intrigue, Verbrechen und Attentat<br />
steigt versöhnend der Glaube an die Freiheit<br />
als ewiges Recht des Menschen empor. Mit einer<br />
echten dichterischen Kraft, die überzeugend die<br />
symbolische Tragik der mazedonischen Revolutionäre<br />
zu beschwören weiss, sind die sich unaufhörlich<br />
jagenden Szenen gestaltet. X.<br />
Gesammelte Märchen. Von Manfred Kyber. Hesse<br />
& Becker, Verlag, Leipzig. 320 Seiten.<br />
Manfred Kybers Märchen sind von jenem reinen<br />
Geiste durchweht, den man sonst nur von den schönsten<br />
alten Grimm-Märchen kennt. Sie kommen<br />
ihnen in ihrer bedeutungsschweren Tiefe gleich<br />
und sind in der Hauptsache für Erwachsene geschrieben,<br />
für alle jene Menschen, die sieh über die<br />
Wunder der Seele nicht erhaben dünken, und im<br />
Zauberspiel des Märchens die Gleichnisse der Welt<br />
abzulesen verstehen. Alle Märchen Kybers zeichnen<br />
sich durch ihren Zusammenhang mit einem<br />
vertieften geistigen Leben aus. Sie sind wie ein<br />
reiner Spiegel, in dem Alles gleichnishaft aufleuchtet,<br />
in den buntesten dichterischen Farben gehalten.<br />
Nichts ist diesem zartnervigen, im Grunde genommen<br />
auf eine selten glückliche Art unmodernen<br />
Dichter verhasster als die satte Selbstzufriedenheit<br />
des Philisters, der alles hasst, was über seinen<br />
engen Horizont nach einem höheren, schöneren Leben<br />
greift. In den Märchen kann man immer wieder<br />
wie in der Bibel lesen: mit jedem Male weitet<br />
sich der innere Blick, es öffnen sich neue Tore,<br />
durch die der geistbegnadete Dichter m eine andere<br />
Welt weist. Es findet sich unter dieser seltenen<br />
Märchensammlung manches herrliche Stück, das<br />
voll zartesten poetischen Empfindens ist, und mit<br />
seltenem Genuss gelesen wird. Wir nennen « Himmelsschlüssel<br />
», « Das gläserne Krönlein », < Der<br />
Tod und das kleine Mädchen >, • Puppenspiel»,<br />
« Die geborgte Krone », « Tip-Tip-Tipsel > und « Mitsommernacht<br />
>. Manfred Kyber, ein neuer Andersen,<br />
hat eine grosse Zahl von begeisterten Freunden,<br />
wer sich dem Zauber seiner Schöpfungen hingibt,<br />
wird dies verstehen können. Das prächtig ausgestattete<br />
Sammelwerk stellt in seiner Reichhaltigkeit<br />
für jeden, der nach bleibenden Büchern verlangt,<br />
ein wahrhaft schönes Geschenk dar. x.<br />
Im Laufe des September erscheinen im Querido-<br />
Verlag, Amsterdam, folgende Werke:<br />
Lion Feuchtwanger: < Die Söhne >; der Romantrilogie<br />
« Josephus > zweiter Teil.<br />
Kurt Kersten: «Peter der Grosse >; eine Biographie,<br />
illustriert.<br />
Heinrich Mann: «Die Jugend des Königs Henri<br />
Quatre>; ein historischer Roman.<br />
Klaus Mann: « Symphonie patbetique »; ein Tschaikowsky-Roman.<br />
Ludwig Marcuse: « Ignatius von Loyola >; eine Biographie,<br />
illustriert.<br />
Robert Neumann: « Struensee, Doktor, Diktator,<br />
Favorit»; ein historischer Roman.<br />
Rudolf Olden: t Hitler >; eine Biographie.<br />
Jakob Wassermann: « Tagebuch aus dem Winkel »;<br />
Erzählungen und Aufsätze aus dem Nachlass.<br />
Arnold Zweig: < Erziehung vor Verdun »; Roman.<br />
Die Neuerscheinung « Zürich, Stadt und Land»<br />
bildet das erste Heft des Sammelwerkes «Die<br />
Schweizerkantone in Wort und Bild». Jedes Heft<br />
liefert ein anschauliches Bild der kulturellen, historischen,<br />
wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung<br />
des betreffenden Kantons. 24 Seiten Doppeltonbilder<br />
illustrieren den knapp gehaltenen Text.<br />
Die Hefte sind erhältlich in allen Kiosks und Buchhandlungen<br />
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RM. 8.50. Soeben erschienen im Süddeutschen<br />
Verlagshaus G. m. b. H., Stuttgart-N.<br />
Dieses neue Buch bringt die notwendige Aufklärung<br />
über unseren Körper und seine Funktionen<br />
und lehrt uns die Heilkräfte der Natur kennen und<br />
schätzen. Hier zeigt der vielerfahrene Arzt eindringlich,<br />
welche Mittel die Natur zur Krankheitsheilung<br />
und Gesunderhaltung für uns bereit hält,<br />
wenn wir nicht im Unverstand oder aus Gewohnheit<br />
uns gegen die Natur versündigen. Es kommt<br />
keineswegs darauf an, viele und komplizierte Mittel<br />
anzuwenden; wichtig dagegen ist es, Sinn und Zweck<br />
der natürlichen Gesetze zu kennen, dann wrrd man<br />
immer und überall das Richtige treffen. Aus reicher<br />
eigener Erfahrung zeigt Dr. Malten die Heilmittel<br />
der Natur: Die Wasser-, Luft- und Bewegungsbehandlung,<br />
die naturgemässe Diät, immer mit<br />
Hinweisen auf ihre praktische Anwendung am!<br />
Krankenbett und in der vorbeugenden Gesundheitspflege.<br />
,Das dürfte für die erste Fahrstunde wohl genügen.<br />
Fräulein Bünzli!<br />
Der junge Ehemann kommt nach Hause<br />
und trifft seine Frau in Tränen aufgelöst an.<br />
Er fragt nach der Ursache und erhält die<br />
Antwort:<br />
«Hu-hu, ich habe einen schönen Kuchen<br />
gemacht, ihn auf den Tisch gestellt, und jetzt<br />
hat der Hund ihn gefressen ! »<br />
« Lass doch, » tröstet der Ehemann, « das<br />
macht nichts. Ich habe einen Freund, der<br />
wird uns dann schon einen andern Hund<br />
geben. ><br />
«Im Büro, > erzählt Fräulein Wuppdich,<br />
«haben wir einen neuen Chef, der sehr gescheit<br />
ist. Er hat uns gesagt, die Menschen<br />
stammen von Darwin ab ! »<br />
«Weisst du, jetzt glaub<br />
ich es auch, dass du sehr,<br />
kurzsichtig bist!»<br />
(Die Koralle.)<br />
«Wünschen Sie eine Krawatte zu 4 oder<br />
Franken? »<br />
c Was ist der Unterschied? ><br />
« Ein Franken! »<br />
n<br />
«Fritz, auf dem Tisch sind sechs Fliegen.<br />
Ich schlage drei tot. Wieviel bleiben übrig?><br />
«Drei tote Fliegen.»<br />
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Haus. Zimmer ä Fr. 2.50. Pension ä Fr. 7.-.<br />
Grosser, schattiger Garten.<br />
Parkplatz, Garage, Tel. 21. A. Gander, Bes.<br />
Passanten-Plättli. Butterküche. Fliessend. Wasser. Geheizte Garage. Tel.15.<br />
Qion Casura, neuer Besitzer.<br />
GAIS Gasthaus Adler<br />
Wolf halden Restaurant Anker<br />
TEUFEN Restaurant z. Adler St.Anton-Oberegg Alpenhof T.C.S.<br />
Heiden<br />
Gasthaus zum Schäfle<br />
E I D E N<br />
otelFreihof. A.es.-T.es.<br />
Oberegg Hotel Bären<br />
Heiden Hotel Gletscherhügel T.C.S.<br />
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70,000 schweizer.<br />
Automobilisten<br />
durch die<br />
Automobil-Revue<br />
Druck, Clichis und Verlag: HALLWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt 8 Bern,