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E_1935_Zeitung_Nr.068

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BERN, Freitag, 23. August <strong>1935</strong><br />

Mit Beilage: Hygiene-Nummer<br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang - N° 68<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. IC-<br />

Ausland mit PortozuscMag, wenn nicht postamtlicb abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. UnfaÜYerstch.) vierteljährlich Fr. 7.*O<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Pr. 7.50<br />

Automobil und Hygiene *><br />

Es gab eine Zeit — sie liegt noch nicht gar<br />

So weit zurück — da der Mediziner sich in<br />

Anbetracht der sprunghaften Entwicklung des<br />

\utomObMwesens schwere Sorgen um dessen<br />

lachteiligen Einfluss auf den menschlichen<br />

Organismus machte. Pessimisten unter ihnen<br />

jingen so weit, eine sukzessive Verkümmerung<br />

von Füssen und Beinen als Folge einer<br />

immer schwächeren Beanspruchung vorauszusagen.<br />

Rund 30 Jahre sind verilossen, seitdem<br />

las Automobil seinen General-Vormarsch im<br />

wirtschaftlichen und sozialen Leben angetreten<br />

hat. Die während dieser Zeit gesammelten<br />

Erfahrungen erlauben, die meisten damit<br />

zusammenhängenden Probleme hygienischer<br />

\rt als gelöst zu betrachten.<br />

In erster Linie sei darauf hingewiesen, dass<br />

ias Durchschnittsalter des Menschen seit der<br />

Jahrhundertwende ganz bedeutend zugenommen<br />

hat. Stand es damals zirka bei 52 Jahren,<br />

so sind es heute deren 63 in der Schweiz-<br />

Dieses hervorragende Resultat verdanken<br />

ivir verschiedenen Faktoren, z. B. dem Fortschritt,<br />

den die Medizin seither ganz allgemein<br />

gemacht hat und durch welchen sie<br />

aeute in der Lage ist, den Ausbruch von Epidemien<br />

fast immer im Keime zu ersticken,<br />

ferner die Fortschritte in der Säuglingspflege,<br />

welche eine bedeutende Verminderung der<br />

Säuglingssterblichkeit nach sich zog, dann<br />

der Aufklärungsarbeit der Versicherungsgesellschaften,<br />

um dem Menschen zu zeigen,<br />

wie er sich seine Gesundheit erhalten kann<br />

usw. Auf jeden Fall hat der Automobilismus<br />

diesem erfreulichen Fortschritt keinerlei<br />

Einhalt geboten; wir sind eher der Auffassung,<br />

dass er dazu sehr vieles beigetragen<br />

hat. Wohl widmen denn auch die <strong>Zeitung</strong>en<br />

den Verkehrsunfällen, den Statistiken über<br />

die Opfer der Strasse, spaltenlange Artikel,<br />

dagegen scheinen sie keine Ahnung davon<br />

zu haben, dass das schnelle Automobil<br />

jährlich Tausende von menschlichen Leben<br />

rettet. Ermöglicht es nicht jedem Mediziner,<br />

in dringenden Fällen bedeutend<br />

schneller einzugreifen, als dies vorher möglich<br />

war? Man darf ruhig annehmen, dass<br />

jeder Arzt aJlein dank dem Automobil in der<br />

Lage ist, jährlich 4—5 oder oft noch mehr<br />

Kranke oder Verunfallte dem sicheren Tode<br />

zu entreissen. Man denke nur an gefährliche,<br />

innere Blutungen, an Blinddarm-Entzündungen,<br />

Diphtherien, Magenperforationen - alles<br />

Fälle, die unweigerlich den Tod nach sich<br />

ziehen, wenn die notwendigen Vorkehrungen<br />

nicht unverzüglich getroffen werden können.<br />

Allein in der Schweiz gibt es rund 2000<br />

Aerzte, die einen Wagen benützen, was nichts<br />

) Weitere Artikel siehe Hygiene-Beilage Seite<br />

17—28.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Stürzende Zeit...<br />

Von Dr. Rene Guillermin.<br />

Erscheint Jeden Dienstag und:Ereitas<br />

Wöchentliche Beilage .,Autler.Felerabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

anderes heisst, als dass das Automobil jährlich<br />

8—10,000 Menschen vor dem sonst sicheren<br />

Tod rettet.,Auch den Krankenwagen und<br />

Feuerspritzen verdanken manche Menschen<br />

ihr Leben, weil diese zur rechten Zeit zu<br />

Hilfe gezogen werden können.<br />

Was nun die Verkümmerung unserer Gehwerkzeuge<br />

anbetrifft, kann davon heute keine<br />

Rede mehr sein. War das Automobil früher<br />

ein Luxusgegenstand und dessen Besitz das<br />

Vorrecht der begüterten Klasse, so ist es inzwischen<br />

zu einem wirklich demokratischen<br />

Fahrzeug geworden. Zahllosen Menschen, die<br />

in der Stadt zu arbeiten gezwungen sind, ermöglicht<br />

es auf dem Lande zu leben; ein Faktor,<br />

der vom Gesichtspunkt der allgemeinen<br />

Hygiene betrachtet, nicht gering eingeschätzt<br />

werden darf, weil er eine Entlastung der grossen<br />

Zentren herbeiführt, die sonst zu den<br />

schlimmsten Herden ansteckender Krankheiten<br />

würden. Für weitaus den grössten Teil<br />

der Automobilbesitzer ist das Fahrzeug nicht<br />

ein Sports-, sondern ein Erwerbsobjekt. —<br />

Wer einmal darauf achtet, wie viele Automobile<br />

in der Nähe'der Strandbäder, Tennisclubs,<br />

Golf-Terrains, Turnhallen und Ski--<br />

felder stationiert werden, weiss auch, dass<br />

der gesundheitsfördernde' Sport keineswegs<br />

vernachlässigt wird.<br />

Die Zahl jener Leute, deren hauptsächlichstes<br />

Vergnügen in endlosen Reisen und im<br />

Herunterrasseln einer möglichst grossen Anzahl<br />

Kilometer liegt, ist zu einem Minimum<br />

zusammengeschrumpft. Wenn auch Neulinge<br />

oder ganz junge Leute gerne mit ihren Fahrtempi<br />

Eindruck zu machen versuchen, so darf<br />

doch auch gesagt sein, dass diese Geistesverfassung<br />

meist von sehr kurzer Dauer ist.<br />

Die Angestellten, Reisenden, Kaufleute, freien<br />

Berufe und alle diejenigen, deren Lebensweise<br />

ausgesprochen sitzend ist, benötigen doppelt<br />

eine körperliche Betätigung während ihren<br />

Erholungsstunden. Das Auto ist ihnen dabei<br />

ein wertvolles Hilfsmittel, vorausgesetzt, dass<br />

sie sich dessen richtig zu bedienen wissen.<br />

Allerdings werden sie dabei allzulange Fahrten<br />

vermeiden und eher den Fuss eines Berges<br />

oder das Ufer eines Sees zum Ziel aus*<br />

wählen, wo sie unter Zurücklassung ihres<br />

«Schnellfüssers» sich dem Bergsteigen, dem<br />

Rudern, dem Schwimmen oder irgend einer<br />

anderen Sportart widmen können.<br />

Die Pessimisten befürchten ebenfalls eine<br />

Zunahme der Fettleibigkeit. Es ist schwierig,<br />

genaue Statistiken über das Gewicht verschiedenaltriger<br />

Leute aufzustellen; wir haben<br />

aber den bestimmten Eindruck, dass die<br />

«Doppelzentrigen» heute weniger zahlreich<br />

sind als früher. Man pflegt die Linie schon<br />

der Mode zuliebe.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Was ist Geschwindigkeit? Die Welt, einst<br />

riesengross, schrumpft im Sturmtakt des Motors<br />

zu einem kleinen Ball zusammen. Entifernungen<br />

schwinden, Kontinente rücken<br />

enger und enger aufeinander, — Geschwindigkeit<br />

— einst nur eine trockene Formel aus<br />

Gymnasialzeiten, ist heute der Sturmtakt des<br />

Lebens.<br />

Man steht auf der Strasse. Man geht von<br />

einem Baum zum anderen. Das Herz macht<br />

dreissig Schläge. Plötzlich zeigt sich ein<br />

Punkt weit am Ende der Strasse. Der Punkt<br />

wächst, brausend frisst er die Strasse, riesengross<br />

schlägt er an dir vorbei und — ist wieder<br />

Punkt am andern Ende. Und das Herz<br />

jenes Menschen, der an dir auf der Maschine<br />

spukhaft -vorbeigehuscht ist, tat auch dreissig<br />

Schläge. Aber zwischen dem ersten und<br />

dreissigsten Schlag lag ein hundertfach längerer<br />

Weg als der, den du früher von einem<br />

Baum zum anderen abgeschritten.<br />

Helle Vormittagssonne liegt freundlich<br />

auf dein Asphalt der Rennbahn. Die wuchtig<br />

überhöhten Kurven werfen Schatten auf die<br />

breite Bahn des Autodroms, die Arena der<br />

Automobile. Der Herr neben mir — ein bekannter<br />

Rennfahrer — macht liebenswürdige<br />

Gesten zu dem nebenstehenden Auto, das<br />

sich wie ein sprungbereites Tier duckt. Ich<br />

steige ein. Der Fahrer zeigt den hageren<br />

Sporttyp. Sehr ruhig, gemütlich setzt er sich<br />

eine gewöhnliche Hornbrille auf. Jetzt sitze<br />

ich. neben ihm. Heraus kann ich nicht mehr.<br />

Wir fahren auch schon. Einen Blick auf den<br />

Geschwindigkeitsmesser — sechzig Stundenkilometer<br />

zeigt er, kaum dass ich richtig<br />

sitze. Der Wagen läuft die erhöhte Kurve<br />

hinan, ein kleines Stück nur im Vergleich zu<br />

dem Mauerkonvex, der bis nahezu 90 Qrad<br />

ansteigt. Mehr Gas. Die Schnelligkeit wächst<br />

unheimlich. Das Knattern macht taub. Leicht<br />

Autostrassenprojekt durch<br />

den Simplon.<br />

Die rapide Entwicklung des motorisierten<br />

Strassenverkehrs stellte die moderne Verkehrswirtschaft<br />

innert wenigen Jahren vor<br />

vollkommen neue Aufgaben. Mit der Einführung<br />

des Explosionsmotors wurde nicht nur<br />

der Land-, sondern in ebenso umwälzendem<br />

Sinne auch der Seeverkehr auf eine neue Basis<br />

gebracht,, während der Luftverkehr sich<br />

direkt aus der neuzeitlichen Antriebsform<br />

entwickelte. Als vor rund 100 Jahren die<br />

Eisenbahn ihren Siegeszug antrat, hatte der<br />

Dampf mit ebenso grossen Hindernissen zu<br />

kämpfen, wie dies heute für das Oel und seine<br />

Derivate zutrifft. Parallel mit dem Ausbau<br />

der Schienenwege ging eine technische Entwicklung<br />

von gewaltiger Grosse, und zwar<br />

nicht nur auf dem Gebiete des Maschinenbaues,<br />

sondern viel weittragender noch sind<br />

die Leistungen, welche die Verlegung des<br />

Schienenkörpers umfassen. Blickt man auf<br />

die Entwicklung des Eisenbahnwesens zurück,<br />

so ist neben der Forscherarbeit auf dem<br />

Gebiete des Lokomotiven- und Waggonbaues<br />

auch an die grossen Taten der Signal- und<br />

Sicherheitseinrichtungen zu erinnern, an Chemiker<br />

und Forstleute, die aus dem Baumstamme<br />

die haltbare, jedem Witterungseinfluss<br />

widerstehende Holzschweüe schufen, an<br />

Steinarbeiter, die die Schotterung des Trassees<br />

zu einer eigenen Wissenschaft entwickelten,<br />

an Beleuchtungstechniker, an Fachleute<br />

des-JBrems- und Kupplungswesens und nicht<br />

zuletzt an\die grosse Armee der Eisenbahnarbeiter,<br />

Tunnel- und Brückenbauer. Gigantisch<br />

sind die Zahlen, welche in der Schienenstrasse<br />

verkörpert sind. Im Verlaufe von 100<br />

Jahren wurden in Europa 420 000 km solcher<br />

eisernen Strassen erstellt, Asien hat es auf<br />

135 000 km gebracht, Afrika auf 70 000 und<br />

Australien auf 50 000 km. Mit 600 000 km steht<br />

Amerika an der Spitze aller Kontinente. Dieser<br />

gewaltigen Arbeit ist es in erster Linie<br />

zu verdanken, dass das 19. Jahrhundert in<br />

starkem Masse von der Not der Arbeitslosigkeit<br />

verschont blieb. Ist es deshalb zu verwundern,<br />

wenn heute wieder die gleichen Hoffnungen<br />

in den motorisierten Weltverkehr gesetzt<br />

werden? Schon vor dem Weltkrieg, namentlich<br />

seit dem zweiten Dezennium dieses<br />

Jahrhunderts wurde die Monopolstellung der<br />

schwarzen Diamanten und der weissen Kohle<br />

vom expansiven Rohöl immer stärker unterhöhlt.<br />

Die gleichen Wirtschaftsfaktoren, die<br />

seinerzeit der Eisenbahn gegenüber dem ge-<br />

1 bräuchlichen Transportsystem auf der Strasse<br />

zum Durchbruch verhalfen, stehen heute erneut<br />

zur Diskussion, und diese nämlichen<br />

Voraussetzungen stempelten das Motorfahrzeug<br />

zum Monopolbrecher.<br />

Der Aufstieg dieses noch zu Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts belächelten Verkehrsmittels war<br />

einzigartig und würde noch einen ganz andern<br />

Umfang angenommen haben, wenn ihm nicht<br />

in allen Ländern, zum Schütze der in den<br />

Eisenbahnen investierten Kapitalien, sehr<br />

rhythmisch pendelt der Wagen, ein wenig<br />

links und rechts.<br />

Der neben mir am Volant ist nicht gespannt,<br />

vorgeneigt wie ein Raubtier. Er lehnt<br />

ruhig im Sitz vor sich das Riesenlenkrad, das<br />

er in den Kurven kaum merklich dreht. Geschwindigkeitsmesser<br />

hundertdreissig. Wir<br />

kommen in den Kurven ziemlich hoch hinauf.<br />

Eine wahnsinnige Lust, schneller zu fahren<br />

und immer schneller, befällt mich. 160 — 170<br />

— 175 ...<br />

Da stockt der Zeiger, kriecht nur langsam<br />

höher. Millimeter für Millimeter erobert er<br />

sich Platz, kämpft um jeden Strich.<br />

Mehr Gas! Rascher! Rascher! In den Kurven<br />

liegen wir in der Mitte der Ueberhöhung,<br />

verzerrt ist die Perspektive. Der Motor brüllt<br />

wie tausend Wasserkräfte. Der Mann neben<br />

mir sitzt ruhig. Die Luft sticht. 190 Kilometer!<br />

Was ist geschehen? Wir stehen, ja wahrhaftig,<br />

wir stehen! Auch der Motor schreit<br />

nicht mehr. Wir stehen. Aber Raum bricht<br />

über uns zusammen. Wie zugeworfene Bälle<br />

fliegen Bäume, Häuser, Himmel und Wolken<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

Strukturwandliingen im<br />

Verkehr.<br />

Der Sternmotor-Rennwagen<br />

von Graf Trossi.<br />

Der Miller-Ford-Rennwagen.<br />

Eigenarten des Segelfluges im<br />

Hochgebirge.<br />

Benzinzollerhöhung, Alpenstrasseninitiative<br />

u. Arbeitsbeschaffung.<br />

Bilder: Seite 8.<br />

Hygiene-Beilage: Seite 17—28.<br />

drückende Einschränkungen auferlegt worden<br />

wären. Ueberall hat man die Macht des Automobils<br />

gehörig unterschätzt. Namentlich ist<br />

man viel zu spät an die Frage herangetreten,<br />

wie sich die bestehenden Eisenbahnanlagen<br />

eventuell dem neuzeitlichen Verkehr anpassen<br />

liessen. Heute, nachdem es zu spät ist, versucht<br />

man, wo noch tunlich, das Steuer herumzuwerfen.<br />

In diesem Kampf um die Vormachtstellung<br />

im Verkehrswesen haben sich<br />

die Eisenbahnen wie die industriellen Monopolisten<br />

benommen, die, gestützt auf ihre<br />

Macht, die zukünftige Entwicklung nach ihren<br />

Wünschen formen zu können glaubten. Am<br />

schärfsten wird dieser Kampf zwischen<br />

Schiene und Strasse wohl in unserem Lande<br />

ausgetragen. Während in den übrigen Staaten<br />

die grossen Richtlinien der Verkehrsteilung<br />

gegeben sind, stehen wir noch restlos am Anfang<br />

der neuen Lösung, und hieraus erwachsen<br />

der ganzen Volkswirtschaft täglich Millionenverluste.<br />

Instinktiv nehmen sich jedoch immer weitere<br />

Kreise des Problems an, zeigt doch die<br />

Verkehrsentwicklung in den Nachbarstaaten<br />

zur Genüge, dass wir uns auf dem besten<br />

Wege befinden, den Anschluss an den modernen<br />

Weltverkehr zu verpassen. Neben dem<br />

Postulat des Ausbaues unserer Alpenstrassen<br />

und ihrer Zufahrswege tauchen immer wieder<br />

Projekte auf, die das Alpengebiet in grosszügiger<br />

Weise erschliessen wollen, sei es mit<br />

Hilfe von neuen Strassen- oder Tunnelanlagen,<br />

sei es durch Umbau bestehender Eisenbahntrassees<br />

und Eisenbahntunnels für den<br />

motorisierten Strassenverkehr. Einen neuen<br />

Impuls haben die letzteren Bestrebungen<br />

durch die zur Diskussion gestellten Projekte<br />

eines Mont Blanc-Durchstiches erhalten, welcher<br />

unser Land von der grossen West-Ostverbindung<br />

London-Paris-Mailand-Konstantinopel-Indien<br />

ausschliessen würde. Aber auch<br />

die grosszügigen Ausbauarbeiten des französischen,<br />

italienischen und österreichischen<br />

Bergstrassennetzes, vor allem die kürzliche<br />

Eröffnung der Grossglocknerstrasse, haben<br />

da und dort gezeigt, dass ein längeres Festhalten<br />

an der ins Kraut geschossenen Kirch-<br />

auf uns zu. Wir sind ein beständiger Punkt<br />

in einem wirbelnden Chaos geworden. Die<br />

Zeit stürzt. Es gibt ja keine Zeit. So sicher<br />

stehen wir, und die Dinge kreisen um uns.<br />

200 der Geschwindigkeitsmesser. Das<br />

bringt mich zur Besinnung. Wir müssen doch<br />

fahren! Nun kleben wir ganz oben an der<br />

Ueberhöhung. 220! Einen Augenblick weilt der-<br />

Zeiger. Dann sinkt er langsam, sorglich. Und<br />

auf einmal fahren wir wieder. Rasend schnell.<br />

Warum-wieder schneller? Nein, nicht schneller.<br />

Aber das Empfinden für Schnelligkeit<br />

haben meine Nerven wiederbekommen.<br />

Viele Runden noch ist der Wagen im<br />

Schwung. Und plötzlich stehen wir. Sonderbar<br />

— stehen auf zwei Füssen neben einem<br />

dampfenden Auto. Zeit ist wieder da —<br />

Raum ist da — Gott, wie weit ist es doch bis<br />

zur Kurve dort! Ich versuche, ein paar<br />

Schritte zu machen. Es geht.<br />

Fortsetzung des laufenden Feuilletons: «Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven» siehe Seite 2.


turmpolitik auf strassenbautechnischem Gebiete<br />

unserem Lande enorme Verluste bringen<br />

muss.<br />

Vom verkehrspolitischen Standpunkt aus<br />

dürfte das westschweizerische Strassenprojekt<br />

durch den Simplon zur Zeit Von aktuellster<br />

-Bedeutung sein, lassen doch sowohl<br />

Franzosen wie Italiener nichts unversucht, um<br />

den geplanten Mont Blanc-Durchstich so<br />

rasch als möglich auszuführen. Dabei darf<br />

nicht vergessen werden, dass diese im letzten<br />

Völkerringen Schulter an Schulter kämpfenden<br />

Nachbarn ihr Heu trotzdem nicht immer<br />

auf der nämlichen aussenpolitischen Bühne<br />

Hegen haben.-Darüber hinaus legen die starken<br />

Grenzbefestigungen vom Mont Blanc bis<br />

zum Mittelmeer, sowohl auf italienischer wie<br />

französischer Seite, sprechendes Zeugnis dafür<br />

ab, dass auf beiden Seiten für alle Eventualitäten<br />

.vorgesorgt ist. Beide Länder haben<br />

wahrscheinlich ein weit stärkeres militärisches<br />

Interesse an einer solchen, auf neutralem<br />

Boden liegenden, während des ganzen<br />

Jahres befahrbaren Automobilstrasse, als an<br />

einer direkt in ihr eigenes Territorium führenden,<br />

den motorisierten Truppenkörpern<br />

offenstehenden Einfallinie. Schon aus diesen<br />

rein militärischen Ueberlegungen heraus verdient<br />

der Vorschlag des Umbaues eines der<br />

beiden Simplontunnels, der bekanntlich pro<br />

Fahrrichtung einen Stollen zur Verfügung hat,<br />

näher gewürdigt zu werden, um so mehr, als<br />

es sich hier nicht uni eine Neuanlage, sondern<br />

um einen mit bescheidenen finanziellen Mitteln<br />

auszuführenden Umbau handelt.<br />

Vor kurzem sind die beiden Genfer Ingenieure<br />

Perrin und Tuscher mit einem Projekt<br />

an die Oeffentlichkeit getreten, welchem der<br />

Ausbau des einen der beiden Simplonstollen<br />

für eine Automobilstrasse zugrunde liegt. Der<br />

Eisenbahnverkehr müsste sich alsdann wieder<br />

auf die von 1906 bis 1922 zur Verfügung<br />

gestandene einspurige Linie beschränken, was<br />

allerdings von den Bundesbahnen kaum akzeptiert<br />

werden dürfte, hingegen im Hinblick<br />

auf das schrumpfende Verkehrsvolumen wohl<br />

gefordert werden dürfte. Die Verfasser sehen<br />

zudem vor, das bestehende Geleise in dem<br />

für die Autostrasse umzubauenden Stollen<br />

nur in Beton oder Makadam einzubauen, ähnlich<br />

wie die Strassenbahngeleise im städtischen<br />

Verkehr. Die nötigen Arbeiten, um den<br />

Tunnel in eine Autostrasse umzuwandeln, bestünden<br />

demnach in der Legung einer Fahrbahn<br />

zwischen und neben dem bestehenden<br />

Geleise, dem Bau eines Ausweichbahnhofs in<br />

der Mitte des dem Eisenbahnverkehr zur<br />

Verfügung stehenden Stollens, in der Erstellung<br />

der beiden Zufahrtsstrassen zu der nördlichen<br />

und südlichen Tunnelmündung, sowie<br />

im Bau einer Beleuchtungs- und Ventilationsanlage.<br />

Selbstverständlich würde auf dieser<br />

Grundlage nur der Verkehr in einer Richtung<br />

möglich sein, doch haben die Berechnungen<br />

ergeben, dass unter Zugrundelegung einer<br />

durchschnittlichen Stundengeschwindigkeit<br />

von 60 km pro Stunde in jeder Richtung je<br />

20 Wagen durchgelassen werden könnten.<br />

Bei 20stündigem Betrieb würde das einer täglichen<br />

Transitkapazität von 800 Wagen entsprechen.<br />

Die Projektverfasser haben ihren<br />

Berechnungen eine jährliche Wagenzahl von<br />

200 000 oder eine tägliche von rund 550 zugrunde<br />

gelegt, eine Ziffer, die, am französischitalienischen<br />

Grenzverkehr gemessen, kaum zu<br />

hoch gegriffen scheint, wurde doch für die Rentabilitätsberechnung<br />

des Mont Blanc-Tunnels<br />

eine Jahresfrequenz von 300 000 Wagen angenommen,<br />

während Ventimiglia, den einzigen<br />

Punkt in der gesamten Westalpenkette,<br />

der für den Automobilverkehr das ganze Jahr<br />

hindurch geöffnet ist, jährlich 600 000 Motorfahrzeuge<br />

passieren. In diesem Zusammenhang<br />

dürften auch die bisherigen Verkehrserfolge<br />

des Merseytunnels zwischen Liverpool<br />

und Birkenhead von Interesse sein. Vor der<br />

Eröffnung, dieser Strecke rechnete man für<br />

das erste Jahr mit einem Verkehr von<br />

1 350 000 Fahrzeugen und einer Einnahme von<br />

135 000 Pfund. Bis Ende Juni <strong>1935</strong> passierten<br />

hingegen nicht weniger als 2 825 777 Automobile<br />

mit 3388 411 Passagieren den Tunnel,<br />

woraus an Tunnel gebühren im gesamten<br />

234 809 Pfund vereinnahmt wurden. Die tatsächlichen<br />

Verkehrsziffern des Strassentunnels<br />

zwischen Liverpool und Birkenhead zeigen<br />

also eine Verdoppelung des amtlichen<br />

Voranschlages, wobei allerdings die Lage dieser<br />

Strecke in einem dichtbevölkerten Gebiet<br />

mitberücksichtigt werden muss.<br />

Bei einer Durchfahrtsgebühr von 10 Fr.<br />

für den Simplontunnel (Mont Blanc 5 Fr.)<br />

würde sich eine Bruttoeinnahme von 2 Mill.<br />

Franken ergeben, wozu folgende Rentabilitätsberechnung<br />

aufgestellt wird:<br />

Baukosten des Tunnels 37,7 Mill. Fr.<br />

Neuinvestierungen 3 .» »<br />

Bei einer 3prozentigen Verzinsung des<br />

alten Kapitals ergibt sich für die Neuinvestierung<br />

abzüglich der auf 500000 Fr. veranschlagten<br />

Verwaltungskosten ein Reingewinn<br />

von 369 000 Fr., was einem Zinsfuss von 12,3<br />

Prozent entspricht. Die Neuinvestationen verteilen<br />

sich auf folgende Posten:<br />

Umbau des Stollens zu einer Autostrasse<br />

Ausweich-Bahnhof im Eisenbahnetollen<br />

Verbindungsstrassen zu den Tunnelmiindungen<br />

Beleuchtungs- und Ventilationsanlage<br />

Unvorhergesehenes<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven. die da unten schlief, geliebt—.<br />

Von Karl Rosner.<br />

(20. Fortsetzung.)<br />

Und Tag für Tag, wenn er vor ihrem Hügel<br />

stand, suchte er sie zur Zwiesprache über<br />

all das bittere Erleben. Suchte ihr nah zu<br />

sein — soweit ein Mensch, der noch beengt,<br />

durchpulst von allen Sinnlichkeiten, allen<br />

Leidenschaften, auf dieser Erde steht, mit<br />

einem sich zusammenfinden kann, der alle<br />

Schwere überwunden hat —<br />

Und fand sie nicht,<br />

Nicht ihr Gesicht — und nicht die Stimme<br />

•— nichts —<br />

Einmal, da er an ihren Hügel kam, lag an<br />

dem Fussende ein Strauss von weissem Flieder<br />

—<br />

Ja — weissen Flieder hatte sie doch auch<br />

so sehr geliebt, hatte ihm noch in ihren letzten<br />

Tagen die grosse Vase auf dem Schreibtische<br />

damit gefüllt.<br />

Den Gärtner fragte er.<br />

Ein kleiner, arg verwachsener Herr war<br />

ganz frühmorgens schon am Grab gewesen<br />

und hatte diesen Strausss hingelegt.<br />

Simon Marane —<br />

Den armseligen Doktor sah er vor sich, so<br />

wie er da vor wenigen Tagen an diesem<br />

Spätnachmittag in dem Russenrestaurant gesessen<br />

hat: verkauert und zerdrückt, die unruhvollen<br />

flachen Finger an dem kleinen<br />

Glase —. Und auf der sonst so gelben Stirne,<br />

auf den schmalen Backen das dünne hinflackernde<br />

Rot — : auch der hatte die Tote,<br />

800.000 Fr.<br />

•"<br />

An diesem Tage war es, dass Joos Utenhoven,<br />

als er in der Bellevuestrasse vor^<br />

sprach, zum ersten Male wieder bei Marane<br />

vor seiner Arbeitsecke im Gespräch verweilte.<br />

Die dürftige Hand hielt er, und hielt mit seinem<br />

Blick der schwermütigen dunklen Augen:<br />

«Sie haben ihr die Blumen hinausgebracht<br />

— ich danke Ihnen.» Sprach dann von<br />

diesen Rosen, die noch kommen sollten, und<br />

von der Erde, die noch nicht in Ruhe war und<br />

sich erst wieder setzen müsste. Fühlte sich,<br />

während er so redete, dem anderen nah,<br />

empfand ein mattes Staunen über diese Nähe<br />

und wusste sich doch nicht zu deuten, wieso,<br />

woher sie kam —<br />

* Durch den Ausstellungssaal schritt er dann<br />

weiter in sein Büro.<br />

Briefe? — Er Hess die Blätter durch die<br />

Finger gleiten.<br />

Von Herrn Köpke noch immer keine Nachricht<br />

— auch hier so wenig wie in der Wohnung.<br />

Aber das war ja wohl ein gutes Zeichen<br />

dafür, dass alles seinen Weg ging, sich erfüllte.<br />

Schliesslich, was hatte ihm der Kommissar<br />

auch noch zu sagen? Was zu besprechen war,<br />

das war besprochen.<br />

Arbeiten? — Nein — es litt ihn nicht.'<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — K° 68<br />

1.000.000 Fr.<br />

400.000 Fr.<br />

500.000 Fr.<br />

300.000 Fr.<br />

Zusammen 3.000.000 Fr.<br />

Bei der Projektierung gingen die beiden<br />

Initianten von der Ueberlegung aus, dass<br />

sich eine internationale Strassenverbindung<br />

durch den Alpenkamm auf möglichst geringer<br />

Höhe zu halten habe. Da Brig nur 684 m<br />

ü.M. Hegt, würde die Autobahn durch den<br />

Simplon selbst den 1316 m hohen in den Seealpen<br />

gelegenen Tendatunnel beträchtlich unterschreiten;<br />

zudem müsste in der grossen<br />

Nord-Südverbindung an keiner Stelle eine<br />

über 800 m liegende Höhe bewältigt werden.<br />

Im Gegensatz zum Mont-Blanc-Projekt, das<br />

die Tunnelanlage in einer Höhe von 1200 m<br />

ü. M. vorsieht, hätte also die Simplontunnelstrasse<br />

schon hinsichtlich der leichten Offenhaltung<br />

in schneereichen Wintermonaten<br />

grosse Vorzüge für sich. Zudem könnte für<br />

den Umbau des einen der beiden Simplonstollen<br />

mit einer Bauzeit von nur einem<br />

Jahr gerechnet werden, wogegen für den<br />

Mont-Blanc-Durchstich eine solche von 4 bis<br />

Jahren notwendig sein wird. Was die Frage<br />

der Zufahrtstrassen anbetrifft, so haben diejenigen<br />

von der West- und Zentralschweiz<br />

durchs Rhonetal den Vorteil grösster Leistungsfähigkeit<br />

für sich, während diejenigen<br />

zum Mont-Blanc-Tunnel sowohl im Arvewie<br />

im Aostatal neu erstellt werden müssten.<br />

Ohne das Projekt der beiden Genfer Ingenieure<br />

einer nähern Prüfung unterziehen zu<br />

wollen, verdient dieser einmal zur Diskussion<br />

gestellte Gedanke, vor allem unter dem Gesichtspunkt<br />

der Erhaltung der verkehrspolitischen<br />

Bedeutung unseres Landes im internationalen<br />

Durchgangsverkehr, eingehend<br />

gewürdigt zu werden. Zweifellos wird man<br />

nach bekannter Methode den Simplonstrassentunnel<br />

als Hirngespinst abkanzeln, denn<br />

für die grossen, unserem Lande erwachsenen<br />

Schäden aus der rückständigen, mittelalterlichen<br />

Verkehrseinstellung hoher und höchster<br />

Kreise trägt doch niemand die Verantwortung.<br />

Solange unsere «massgebenden<br />

Verkehrspolitiker » nur in lokalen oder kantonalen<br />

Grenzen zu denken vermögen und<br />

sich zu keiner eidgenössischen, geschweige<br />

denn internationalen Betrachtungsweise aufschwingen<br />

können, wird ausländische Initiative<br />

die schweizerische Rückständigkeit auf<br />

dem Gebiete des Alpenstrassenbaues jährlich<br />

um einen nicht mehr einzuholenden Vorsprung<br />

überflügeln.<br />

Wy.<br />

AUTOMOBIL UND HYGIENE<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Auch lassen Strandadleben und Sport,<br />

beides in leichter Bekleidung betrieben,<br />

ein allzugrosses Gewicht als unerwünscht<br />

erscheinen, und hygienische Rücksichten<br />

Besorgen den Rest. Man isst viel weniger<br />

als früher und man hat recht. In vielen<br />

Familien bedeutet der Wagen eine etwas<br />

starke Belastung des Budgets und wird dadurch<br />

kompensiert, dass die Nahrung einfacher<br />

gehalten wird, was nicht nur dem<br />

Geldbeutel, sondern auch der Gesundheit zugute<br />

kommt.<br />

Andererseits weiss der gewissenhafte Automobilist<br />

zur Genüge, welche Verantwortung<br />

er mit der Führung eines schnellen Fahrzeuges<br />

übernimmt und dass allzu ausgiebige<br />

Mahlzeiten die Sicherheit im Lenken unbedingt<br />

beeinträchtigen. Wer ein ausgedehntes<br />

Bankett hinter sich hat, ist beim Fahren nicht<br />

mehr im vollen Besitz seiner Mittel, selbst<br />

wenn er seinen Durst alkoholfrei gelöscht<br />

hat; seine Reflexe sind langsamer und ungenauer.<br />

Man kann nicht genug davor warnen,<br />

den Magen auf einer Fahrt zu überlasten;<br />

viel besser ist es, die Zahl der Mahlzeiten zu<br />

erhöhen und den Umfang jeder einzelnen<br />

entsprechend einzuschränken. — Der Einfluss<br />

des Alkohols ist so manches Mal erläutert<br />

worden, dass dieser Punkt eigentlich nicht<br />

mehr erwähnt zu werden brauchte; er ist<br />

aber von so grosser Bedeutung und die Vergehen<br />

dagegen sind so vielfältig, dass wir<br />

auch hier wieder darauf zurückkommen müssen.<br />

Der Alkohol ist der schlimmste Feind<br />

des Fahrers. Für viele bedeutet ein Glas<br />

Wein oder ein Bier schon eine gewisse<br />

Lockerung der Fahrdisziplin, Jeder Alkoholgenuss,<br />

betreffe dies nun Wein, Bier, oder<br />

alkoholische Liköre, vermindert .die Konzentration<br />

und macht schläfrig. Jeder Führer<br />

sollte sich entweder des Alkoholgenusses<br />

vollständig enthalten oder ihn so dosieren,<br />

dass er in der Lage ist, immer noch «eine<br />

ganze Menge zu ertragen».<br />

Das Automobil hat auf die Lebensgestaltung<br />

der Menschen ohne Zweifel einen vorteilhaften<br />

Einfluss. Schon das sachgemässe<br />

Führen des Wagens ist an- sich eine vorzügliche<br />

Uebung, erfordert sie doch eine immer<br />

wachsame Aufmerksamkeit, schnelle und genaue<br />

geistige Reflexe, eine grosse Sicherheit<br />

der körperlichen Bewegungen, Kaltblütigkeit<br />

und Geistesgegenwart, alles Dinge,<br />

die im täglichen Leben immer wieder nutzbringend<br />

angewendet werden können. — Im<br />

Erwerbsleben wie im Strassenverkehr gibt es<br />

Leute, die Glück und eine angeborene Geschicklichkeit<br />

haben, deren Blick sicher ist<br />

und die die Distanzen In der Breite und in<br />

der Länge richtig abzuwägen vermögen; es<br />

Seltsam, wie er die Arbeit, die Erledigung<br />

der täglich neuen Angelegenheiten in diesen<br />

Tagen völlig in die Hände des Doktors hatte<br />

gleiten lassen. So beinahe belanglos schien<br />

ihm alles das, gemessen an dem anderen, was<br />

wartend in ihm lag. Gerade dass er sich vorbehalten<br />

hatte, die Briefe, die das Fräulein<br />

Erler ihm zur Unterschrift hinlegte, zu unterzeichnen.<br />

Und manchmal dachte er: Wenn es erst<br />

'so weit wäre, dass ich reisen könnte. Ausspannen<br />

müsste ich — richtig mich lösen aus<br />

all den Zusammenhängen. All dieses hier, die<br />

Menschen und die Umwelt, für eine Weile<br />

nicht mehr sehen —<br />

Sizilien — der kleine Doktor hatte vielleicht<br />

recht. Wenn man sich da in San Domenico<br />

ein Zimmer nahm — eine von diesen<br />

kleinen umgebauten ehemaligen Mönchszellen,<br />

die längst des alten Kreuzgangs lagen.<br />

Und wenn man dann des Morgens im frühen<br />

Licht da oben stand in dem gigantischen<br />

Trümmerfeld des riesigen Theaters von Taormina<br />

— zu Füssen blau und silbern leuchtend<br />

das Mare Jonio, und in der Ferne, über<br />

dieser See und ihren Buchten, über dem paradiesisch<br />

milden Land und über drohend<br />

schwarzen Lavabergen, die sich in den Himmel<br />

türmen, die Rauchfahnen des Götterthrones<br />

— des Aetna —.<br />

Einmal, in einer dieser Nächte, in denen<br />

das durchschrittene Erleben sich immer<br />

wieder meldete und mit den Brocken der Erinnerung<br />

den kaum erkämpften Schlaf zerschlug,<br />

fiel es ihm ein, dass bei dem einen der<br />

Besuche'des "Herrn"Köpke aiicli von jenem<br />

gibt andere, Pechvögel, für die die Strasse<br />

voller Fallen zu sein scheint, die in das Hindernis<br />

hereinrennen, statt es zu umgehen<br />

und die bei der ersten auftauchenden Schwierigkeit<br />

sofort den Kopf verlieren. All das<br />

wäre an und für sich noch nicht schlimm,<br />

wenn diese Unglücksvögel es verständen, ihr<br />

Tempo diesen reduzierten Fähigkeiten anzupassen.<br />

Unglücklicherweise kommt es allzuhäufig<br />

vor, dass diese mittelmässigen Fahrer<br />

sich als Meister im Fach betrachten und<br />

glauben, sich alles erlauben zu dürfen, die die<br />

Strassenkreuzutigen «im Schnellzugstempo»<br />

nehmen und die stolz darauf sind, möglichst<br />

viele andere Wagen zu überholen, auch wenn<br />

die Panik oder der Schnitter Tod ihnen auf<br />

dem Fusse folgt. Man darf nie vergessen,<br />

dass nur eine lange Fahrpraxis ermöglicht,<br />

den Wagen fest in den Händen zu halten, um<br />

jedem Hindernis augenblicklich richtig zu begegnen.<br />

Nur geschickte und erfahrene Fahrer<br />

dürfen sich grosse Geschwindigkeiten<br />

und ein immer riskantes Ueberholen anderer<br />

Wagen erlauben und dies auch nur dann,<br />

wenn die Bremsen wirkungsvoll und gut einreguliert<br />

sind.<br />

Das über die Hygiene Gesagte betrifft in<br />

erster Linie denjenigen Fahrer, der nur selten<br />

am Lenkrad sitzt; für den Geschäftsmann,<br />

der einen grossen Teil des Tages im<br />

Wagen verbringt, ist eine zweckentsprechende<br />

Hygiene noch viel wichtiger. Obschön<br />

er immer draüssen ist, ist seine Lebensweise<br />

vornehmlich eine sitzende, weshalb er, um<br />

eine gute Kondition beizubehalten, seine Erholungsstunden<br />

der Körperkultur, der Erstarkung<br />

von Herz, Lungen und Muskeln<br />

widmen sollte. Er vermeide allzureichliche<br />

Mahlzeiten, alkoholische Getränke und erkenne<br />

die Anzeichen nahender Ermüdung.<br />

Eine kleine Fahrtunterbrechung zur rechten<br />

Zeit ist das beste Mittel gegen Unglücksfälle.<br />

Die Fortschritte im Automobilbau, die Verbreiterung<br />

der Strassen, die Signalisierung<br />

haben nach und nach die früher so komplizierte<br />

Arbeit des Fahrens bis zu einem solchen<br />

Grade vereinfacht, dass die Gefahr,<br />

nachlässig und unaufmerksam zu werden,<br />

immer vorhanden ist. Der Lenker soll aber<br />

nicht vergessen, dass die Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

eine ständige Gefahrenquelle<br />

bedeutet, die durch die Verbesserung der<br />

Verkehrsverhältnisse nicht aufgewogen wird.<br />

Bei der grossen Geschwindigkeit des modernen<br />

Autos und Lastwagens muss sich der<br />

Fahrer unbedingt in jedem Augenblick vollständig<br />

auf die Umgebung konzentrieren können.<br />

Sein Tempo soll sich nicht nach der Lei?<br />

stungsfähigkeit des Motors, sondern nach der<br />

Zuverlässigkeit des Bremsmechanismus unter<br />

Berücksichtigung des, Zustandes der Strassenoiberfläche,<br />

ihres Gefälles, ihrer Feuchtigkeit<br />

und ihrer Griffestigkeit richten. Mit dem<br />

Tage, wo diese elementaren Tatsachen auch<br />

dem letzten Fahrer voll zum Bewusstsein<br />

gekommen sind, wird die Zahl der Unfälle<br />

sofort und mit Sicherheit ganz bedeutend ab"<br />

nehmen.<br />

Zusammenfassend sei gesagt, dass das<br />

Automobil vieles zur Hebung der Volksgesundheit<br />

beitragen kann und soll. Der verantwortungsbewusste<br />

Fahrer wird sich dank<br />

einer zweckmässigen Ernährungsweise und<br />

einer entsprechenden körperlichen Ausbildung<br />

so in Form zu halten wissen, dass. er<br />

dabei an Sicherheit und Vergnügen immer<br />

das beste herauszuholen versteht. Auch wird<br />

er dem Spruche des alten Weisen Sokrates<br />

gemäss versuchen, «sich selbst kennen zu<br />

lernen».<br />

Revers gesprochen worden war, den er den<br />

Rave damals nach der Wechselfälschung<br />

hatte unterschreiben lassen. Und von den<br />

Pumpbriefen, die der ihm in den Jahren geschrieben<br />

hatte, «möchten wir haben —»,<br />

hatte Herr Köpke gesagt —<br />

Da stand er auf aus seinem Bett und<br />

machte Licht, ging im Schlafanzug und in<br />

Hausschuhen hinüber in sein Arbeitszimmer,<br />

Vor seinem Schreibtisch kramte er dann eine<br />

Stunde lang in alten Briefen und Skripturen,<br />

bis er gefunden hatte, was er suchte. ;'<br />

Er las die weichlich-jämmerlichen Briefe,<br />

las die hart hämmernde Erklärung, sah auf<br />

die Unterschrift, die breit, charakterlos hinfliessend<br />

unter diesen Zeilen stand.<br />

An den Köpke wollte er die Papiere senden.<br />

In einen Umschlag steckte er die Blätter,<br />

sehrieb ein paar Zeilen als Begleitbrief.<br />

Dann, als er dieses Blatt schon falten^?<br />

wollte, las er es noch einmal, verlor sich mit<br />

dem Blick dabei im Fernen —. Fuhr erst empor,<br />

als ihn ein Frösteln überlief.<br />

Den Brief zerriss er, Hess die kleinen Flokken<br />

in den Papierkorb sinken. Den weissen<br />

Umschlag mit den Briefen Raves schlpss er<br />

wieder ein.<br />

Mochte der Kommissar sich melden, wenn<br />

er die Belege haben wollte — sie lagen jetzt<br />

bereit.<br />

Am achten Tage nach der Bestattung war<br />

das, und Joos Utenhoven war eben im Be*<br />

griff, sich an dem einsamen Frühstückstisch<br />

niederzulassen, als draüssen die Klingel anschlug.<br />

Fortsetzung im «Autler-Fderabend» Seite 26


1N° 68 - <strong>1935</strong><br />

Am Vorabend des Grossen Preises der Schweiz<br />

Bern steht im Banne des II. Grossen Preises<br />

der Schweiz, der am kommenden Sonntag<br />

auf der malerisch gelegenen Bremgartenwald-Rundstrecke<br />

zur Austragung gelangt.<br />

Fieberhaft erwarten Tausende und<br />

Abertausende von Sportbegeisterten diesen<br />

im schweizerischen Automobilsport so wichtigen<br />

Tag v dessen Bedeutung weit über unsere<br />

Landesgrenzen hinausreicht. Die gesamte<br />

internationale Presse spricht seit Wochen<br />

von diesem Rennen, das sich ruhig neben<br />

den Grossen Preisen der übrigen Länder<br />

sehen lassen darf, ja, sie sogar in gewisser<br />

Beziehung überflügelt, denn wohl noch in<br />

keinem Treffen dieser Saison war der Ausgang<br />

so ungewiss. In den ersten Rennen des<br />

Jahres war Mercedes-Benz stark überlegen<br />

und wies jeden Angriff energisch ab. Nun<br />

hat aber vor einigen Wochen der Grosse<br />

II.SROSS<br />

BERN 25. AUGUST <strong>1935</strong><br />

Deutsche Preis auf dem Nürburgring eine<br />

Wendung gebracht, indem Alfa Romeo der<br />

Erfolgsserie von Mercedes-Benz ein Ende<br />

setzte. Dann folgte ein Sieg der Auto-Union<br />

»m Acerbo-Pokal, so dass die letzten drei<br />

grossen Rennen (Grosser Preis von Belgien,<br />

Grosser Preis von Deutschland und Coppa<br />

Acerbo) abwechslungsweise von Mercedes-<br />

Benz, Alfa Romeo, bzw. Auto-Union gewonnen<br />

wurden. Die Voraussetzungen sind wahrlich<br />

gut. Obwohl die Scuderia Ferrari nicht<br />

ihre neuen Modelle einsetzt, geht dem Rennen<br />

kaum etwas ab, denn erfahrungsgemäss<br />

versagt eine Neukonstruktion regelmässig in<br />

den ersten Rennen, während aber die bewährten<br />

3,2-Liter-Modelle dieses italienischen<br />

Stalles äusserst zuverlässig sind und bestimmt<br />

die Distanz durchstehen. Denken wir<br />

z.B. an den letztjährigen Grossen Preis von<br />

Frankreich, wo die beiden deutschen Equipen<br />

uiit ihren neuen Maschinen schon nach wenigen<br />

Runden ausfielen; nicht viel besser wird<br />

es voraussichtlich Alfa Romeo gehen, die die<br />

12-Zylinder-Typen am 8. September auf der<br />

Mönza-Bahn erstmals starten lassen wollen.<br />

Somit werden im Grossen Preis der Schweiz<br />

nur erprobte und bewährte Maschinen aufeinandertreffen.<br />

Eine einzige Ausnahme bildet<br />

vielleicht die Maschine von Etancelin<br />

(Maserati), bei der es sich aber nicht um<br />

das neue 4,25 Liter Modell handelt, sondern<br />

um den Typ C 6, der im Verlaufe dieser Saison<br />

aus dem schon bekannten 6-Zylinderwagen<br />

entwickelt worden ist und nun über unabhängige<br />

Federung an allen Rädern verfügt<br />

Die Besetzung.<br />

Die Besetzung des II. Grossen Preises der<br />

Schweiz übertrifft diejenige der ersten Auflage dieser<br />

Veranstaltung um- ein Beträchtliches, und man<br />

darf sogar behaupten, dass sie in dieser Saison bis<br />

dahin einzig dasteht. Gewiss, dieselben Fahrer sind<br />

sich schon in Tripolis, auf der Avus, im Eifel-<br />

Rennen, im Grossen Preis von Frankreich und im<br />

Grossen Preis von Deutschland gegenübergestanden,<br />

doch nie waren alle teilnehmenden Maschinen so<br />

glänzend vorbereitet wie heute. Zu Beginn des Jahres<br />

müssen zunächst die Neuerungen und Verbesserungen,<br />

die während des Winters vorgenommen<br />

wurden, erprobt werden und so erreichen die Maschinen<br />

ihre Höchstform naturgemäss erst auf die<br />

letzten Rennen der Saison hin, zu denen auch der<br />

Grosse Preis der Schweiz gehört.<br />

Für den Grand Prix, der am Sonntag um 13.30<br />

gestartet wird, haben ausser Bugatti alle wichtigen<br />

Rennställe gemeldet: Alfa Romeo, Maserati, Auto-<br />

Union und Mercedes-Benz, die durchwegs ihre besten<br />

Fahrer delegiert haben, und mit 12 Maschinen<br />

das Hauptkontingent stellen. Als offizielle Vertreter<br />

figurieren hier Nuvolari, Chiron und Dreyfus<br />

für die Scuderia Ferrari, Varzi, Stuck und Rosemeyer<br />

für die Auto-Union, Etancelin für die<br />

Scuderia Subalpina und endlich Garacciola, Fagioli,<br />

von Brauchitsch und Lang für Daimler-Benz.<br />

Letzterer ist erst in letzter Stunde eingeschrieben<br />

worden. Von Einzelfahrern sind acht Meldungen<br />

eingegangen, die vier Maserati, drei Alfa Romeo<br />

und einen Bugatti ins Feld bringen. Selbstverständlich<br />

wird sich der Hauptkampf zwischen den<br />

Mannschaften abspielen, wobei, wie schon oben angedeutet,<br />

es eine Unmöglichkeit ist, eine Prognose<br />

zu stellen, denn fast zehn Piloten besitzen alle Voraussetzungen,<br />

um einen Sieg zn landen. Aber gerade<br />

die Ungewissheit des Ausganges des Kampfes<br />

vom Sonntag gibt dem II. Grossen Preis der<br />

Schweiz eine besondere Note und stempelt ihn zu<br />

den interessantesten und spannendsten Läufe dieses<br />

Jahres.<br />

Aber auch die Besetzung des Preises von Bern<br />

ist ganz erstklassig und bildet gerade deswegen<br />

einen besonderen Reiz, weil sich mit vier Ausnahmen<br />

durchwegs Privatfahrer gengenüberstehen und<br />

somit ein jeder sein ganzes Können voll und ganz<br />

entfalten kann, was bei den geschlossenen Teams<br />

nicht immer der Fall ist; kommt es doch vor, dass<br />

sich einer für seinen Stallgenossen opfern muss.<br />

Für uns Schweizer hat das Kleinwagenrennen<br />

schon deshalb vermehrtes Interesse, weil dort zwei<br />

Landsleute, nämlich Ruesch und Kessler, an den<br />

Start gehen und beide ihren schärfsten Rivalen<br />

ebenbürtig sind. Allerdings muss man leider damit<br />

rechnen, dass Ruesch eventuell forfait zu erklären<br />

gezwungen ist, da sein 1500-ccm-Maserati in Nizza<br />

in Brand geriet. Ueber die genaue Auswirkung des<br />

Schadens sind wir nicht unterrichtet, doch hoffen<br />

wir, dass er bis nächsten Sonntag behoben werden<br />

kann und der ausgezeichnete Schweizer Fahrer im<br />

Preis von Bern mit von der Partie sein wird.<br />

Als die gefährlichsten Gegner der Schweizer<br />

mögen wohl die E. R. A.-Fahrer Seaman Mays und<br />

Prinz zu Leiningen gezählt werden. Immerhin ist<br />

auch dieses Rennen vollständig offen und es wäre<br />

ein schwieriges Unterfangen, den Sieger zum voraus<br />

bestimmen zu wollen.<br />

Der am Samstag 16.15 stattfindende Preis vom<br />

Bremgarten ist eine rein nationale Angelegenheit,<br />

die unsern Nachwuchsfahrern die Möglichkeit geben<br />

soll, sich mit Rundstreckenrennen vertraut zu<br />

machen und sich das nötige Rüstzeug anzueignen,<br />

um später auch an internationalen Veranstaltungen<br />

mitzumachen. Dieser Lauf vom Samstag wird vielleicht<br />

von vielen Zuschauern etwas unterschätzt,<br />

aber es werden sich bestimmt auch da schöne und<br />

abwechslungsreiche Kämpfe abwickeln.<br />

Die Maschinen für den Preis vom Bremgarten<br />

sind in Vier Kategorien unterteilt, nämlich in Sportund<br />

Rennwagen von je bis 1500 und über 1500 ccm,<br />

doch werden alle Fahrzeuge zusammen gestartet,<br />

•die eine Strecke von 14 Runden (101,92 km) zu erledigen<br />

haben.<br />

Die ausgesetzten Preise.<br />

1. « Preis von Bremgarten ».<br />

Länge des Rennens: 14 Runden zu 7,2801cm .=<br />

101,920 km.<br />

In jeder Klassengruppe gelangen je zwei Geldpreise<br />

gemäss nachstehendem Preisplan zur Verteilung:<br />

ÄtTraMOBir-REVDB<br />

Bundesrat J. Baumann, Ehrenpräsident des<br />

LT. Grossen Preises deT Schweiz.<br />

I. II.<br />

Rennwagen unter 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />

Rennwagen über 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />

Sportwagen unter 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />

Sportwagen über 1500 ccm Fr. 250.— Fr. 150.—<br />

Ausserdem werden Je ein Speziaipreis von Fr.<br />

100.— für das absolut schnellste Fahrzeug der<br />

Renn- und Sportwagen-Kategorie ausgesetzt.<br />

2. « Preis von Bern ».<br />

Länge des Rennens: 20 Runden zu 7.280 km =<br />

145,600 km.<br />

1. Preis Fr. 3000.—<br />

2. Preis Fr. 2000.—<br />

3. Preis Fr. 1200.—<br />

4. Preis Fr. 800.—<br />

5. Pre s Fr. 500.—<br />

Bei mehr als 14 Startenden wird der Verteilungsplan<br />

um zwei bis drei weitere Barpreise ergänzt.<br />

3. II. Grosser Preis der Schweiz für Automobile,<br />

Länge des Rennens; 70 Runden zu 7,280 km =<br />

509,600 km.<br />

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Sich auf den eigenen Wagen verlassen zu können bedeutet, dass Sie ihn<br />

unter allen Umständen und Verhältnissen mit der grössten Ruhe fahren<br />

können und dass Sie die Gewissheit haben, dass jeder einzelne Teil dem<br />

leisesten Wink des Fahrers augenblicklich gehorcht.<br />

Einen HOTCHKISS besitzen, heisst mit diesem Vertrauen fahren zu können.<br />

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Oberst Marhach, Präsident der Sektion Bern<br />

A.C.S. und des Organisationskomitees.<br />

1. Preis Fr. 15 000.—<br />

2. Preis Fr. 10000.—<br />

3. Preis Fr. 5 000.—<br />

4. Preis Fr. 2 500.—<br />

5. Preis Fr. 1000.—<br />

Die Resultate von 1934:<br />

Grand Prix:<br />

1. Hans Stuck CAtrto-Union) 3.37'51,6" 70 R. 140,350<br />

2. A. Momberger (Auto-U.) 3.37'54,4" 69 R.<br />

3. Rene Dreyfus (Bugatti) 3.38'10,2" 69 R.<br />

i. A. Varzi (Alfa Romeo) 3.39'53,4" 69 R.<br />

5. L. Chiron (Alfa Romeo) 3.40'35,6" 69 R.<br />

Kleinwagenrennen:<br />

1. Rictiard Seaman (M. G.) 50'43,4" 14 R. 120,563<br />

2. Phil. Veyron (Bugatti) 51'05,6" 14 R.<br />

3. E. G. Burggaller (Bugatti) 51'11,4" 14 R.<br />

4. Bruno Sojka (Bugatti) 51'41,0" 14 R.<br />

5. Earl Howe (Delage) 51'53,6" 14 R.<br />

Rundenrekorde:<br />

Grand Prix:<br />

Aug. Momberger (Auto-Union) 2'53,0" 151,494<br />

Kleinwagenrennen:<br />

Conte L. Castelbarco-(Maserati) 3'23,2" 128,976<br />

Die Startlisten zum Grossen Preis der<br />

Schweiz.<br />

Es ist nicht anders za. erwarten, als dass jede<br />

Startliste, die Wochen zum voraus bereinigt werden<br />

muss, letzten Endes noch einige geringe Abänderungen<br />

erfährt, hauptsächlich auch dann, -wenn es<br />

sich, wie in unserem Falle, um ausländische<br />

Nennungen aus neun verschiedenen Ländern handelt.<br />

Bis zum Beginn des Donnerstagtrainings sind<br />

der Rennleitung folgende Aenderungen bekannt<br />

geworden:<br />

Die Zahl der Einschreibungen im nationalen<br />

Rennen reduziert sich auf 27, indem Antoine und<br />

de Graffenried aus triftigen Gründen Forfait erklären<br />

mussten. Kautz startet in der Sportwagenklasse<br />

nicht auf Alfa Romeo, sondern auf einem von der<br />

Fabrik bereitgestellten B. M. W.-Serien-SportmodelL<br />

Im internationalen Kleinwagenrennen, dem<br />

« Preis von Bern >, fällt der Austin-Fahrer Bäumer<br />

aus, der seine Maschine am Grossglockner-Rennen<br />

so stark havarierte, dass sie nicht rechtzeitig instand<br />

gestellt werden kann. Ferner konnte der von<br />

der englischen Renngemeinschaft E. R. A. gemeldete<br />

1100-ccm-Wagen, welcher von Fairfield hätte gefahren<br />

werden sollen, nicht mehr innert nützlicher<br />

Frist verschifft werden. Immerhin ist diese Marke<br />

noch mit vier Fahrzeugen vertreten, so dass dem<br />

Kampf an Spannung nichts abgehen wird.<br />

In der grossen Klasse ist der Forfait von Falchetto<br />

bereits gemeldet worden. Einen mehr als<br />

vollwertigen Ersatz für diesen Ausfall bildet die<br />

von den Mercedes-Benz-Werken eingegangene<br />

Nachmeldung ihres Nachwüchsfahrers. Lang, so<br />

dass die Untertürekheimer-Firma nunmehr mit<br />

vier Maschinen ins Rennen gehen wird. Die Scuderia<br />

Subalpina wird ihrerseits nur mit einer Maschine<br />

antreten, da die andern Wagen in den kürzlich<br />

stattgehabten Rennen in Frankreich und Italien<br />

zu sehr hergenommen wurden und einer gründlichen<br />

Ueberholung bedürfen. Doch wird ihr prominentester<br />

Vertreter Etancelin mit von der Partie<br />

sein, und wenn der Achtzylinder nicht zur Verfügung<br />

stehen soilte. so ist das sehr leistungsfähige<br />

Modell 6 G mit unabhängiger Federung vorn und<br />

hinten rennbereit.<br />

Möglicherweise kann sich noch eine geringe<br />

Verschiebung im internationalen Kleinwagenrennen<br />

ergeben, da verschiedene italienische Konkurrenten<br />

Grenzschwierigkeiten meldeten, die zwar die Einreise<br />

der Maschine und des Fahrers nicht verhinderten,<br />

wohl aber den TTebertritt der mitreisenden<br />

Mechaniker, die aus unbekannten (1) Gründen von<br />

der Grenzpolizei zurückgehalten wurden. Hoffentlich<br />

werden diese Spezialisten noch nachkommen<br />

können, um die ihnen anvertrauten Wagen zu be=treuen,<br />

da sonst ihre Fahrer etwelcher Verlegenheit<br />

gegenüberstünden.<br />

Die massgebendsten Fahrer der Fabriken, wie<br />

auch die aussichtsreichsten Einzelkonkurrenten sind<br />

schon seit Mittwoch in Bern und sehen den bevorstehenden<br />

Ereignissen mit 1 grösster Zuversicht entgegen.<br />

Die Nennlisten.<br />

Preis von Bremgarten:<br />

Sportwagen bis 1500 ccm:<br />

Aichele H., Baden<br />

Becker K., Zürich<br />

Frei A., Herisau<br />

Frick H., Wil (St. Gallen)<br />

«Julon»<br />

Pilloud V.. ChätekSt-Denis<br />

.i<br />

M.G. ohne<br />

Fiat ohne<br />

M.G. mit<br />

Fiat ohne<br />

Alfa Romeo mit<br />

Amilcar ohne


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Bugatti mit<br />

Amilcar mit .<br />

E.R. mit<br />

Bugatti Spez. ohne<br />

Maserati mit<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Grossbritannien Bugatti<br />

Grossbritannien M.G.<br />

Grossbritannien Delage<br />

Grossbritannien E.R.A.<br />

Grossbritannien M.G.<br />

Frankreich<br />

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Einzelfahrer:<br />

Balestrero R. Italien Maserati<br />

Sommer R. Frankreich Alfa Romeo<br />

Earl Howe Grossbritannien Bugatti<br />

Lewis Brian Grossbritannien Maserati<br />

Fan na G. Italien Maserati<br />

Barbieri N. Italien Alfa Romeo<br />

Rüesch H. Schweiz Maserati<br />

Hartmann L'. Ungarn Maserati<br />

Fabrikfahrer:<br />

Rosemeyer B.<br />

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Varzl A.<br />

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Caracciola R.<br />

Fagioli L.<br />

Lang<br />

Chiron V.<br />

Dreyfus R.<br />

Nuvolari T.<br />

Etancelin Ph.<br />

Preis von Bern:<br />

Italien Maserati<br />

Italien Maserati<br />

Italien Maserati<br />

Niederlande M.G.<br />

Schweiz Maserati<br />

Schweiz Maserati<br />

Slam E.R.A.<br />

Tschechoslowakei Bugatti<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Italien<br />

Italien<br />

Italien<br />

Auto-Union A.-G.<br />

Daimler-Benz A.-G.<br />

Scud. Ferrari S. A.<br />

Scud. Subalpina<br />

GRAND PRIX DE NICE<br />

sur Alfa-Romeo<br />

a la moyenne horaire de<br />

104 km . 241<br />

2emeCHIR0N,s. Alfa-Romeo<br />

3emeDREYFUS,s. Alfa-Romeo<br />

Wie viele Fahrer entsenden die einzelnen<br />

Länder?<br />

Preis von Bern.<br />

England 7 Schweiz 2<br />

Italien 3 Holland 1<br />

Deutschland 2 Sjam<br />

11<br />

Frankreich 2 Tschechoslowakei<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

Deutschland 7 Frankreich 1<br />

Italien<br />

6 Ungarn 1<br />

England<br />

2 Schweiz 1<br />

Und wie stark sind die verschiedenen<br />

Marken vertreten ?<br />

Preis vom Bremgarten.<br />

Bugatti 8 D. K. W. 2<br />

Alfa Romeo 5 Fiat<br />

21<br />

M.G.<br />

32 Aston-Martia<br />

Amilcar<br />

E.R.<br />

1<br />

Maserati 2 B.M.W. 1<br />

Preis von Bern.<br />

Maserati 5 M.G.<br />

4<br />

E. R. A. 4 Delage 1<br />

Bugatti 4 Derby<br />

i<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

Maserati 6 Mercedes-Benz 4<br />

Alfa Romeo 5 Auto-Union 3<br />

Bugatti 1<br />

für die Renntage in Bern vom 24. u. 25. August<br />

Trainingstage und -zelten.<br />

Donnerstag den 22. August:<br />

13.30—14.45 Uhr : Nationale Konkurrenten<br />

14.45T-15.45 » Unterbruch<br />

15.45—17.00 » « Grand Prix »-Wagen<br />

17.00—18.00 » Internationale Kleinwagen<br />

Freitag den 23. August:<br />

13.30—14.45 Uhr : Nationale Konkurrenten<br />

14.45—15.45 » Unterbruch<br />

15.45—17.00 » « Grand Prix »-Wagen<br />

17.00—18.00 » Internationale Kleinwagen<br />

Samstag den 24. August:<br />

13.30—14.30 Uhr : « Grand Prix »-Wagen<br />

14.30—15.45 » Internationale Kleinwagen<br />

Kassaöffnung jeweilen 11.30 Uhr.<br />

Sperrung der Rennstrecke: 12 Uhr.<br />

Rennen:<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

10.00 » Wagenabnahme II. Grosser Preis<br />

der Schweiz für Automobile auf<br />

der Zollrampe des Güterbahnhofes<br />

Weyermannshaus.<br />

16.00 » Aufstellen der am «Preis vom<br />

Bremgarten» teilnehmenden Rennund<br />

Sportwagen.<br />

16.15 * Start zum «Preis vom Bremgarten»<br />

über 101,920 km.<br />

ca. 17.15 Schluss des Rennens.<br />

21.00 » Empfang der Fahrer, Ehrengäste<br />

und Presse im Kursaal. Anschliessend<br />

öffentlicher Rennball.<br />

ca. 17.00<br />

21.00 »<br />

Sperrung der Rennstrecke und<br />

Oeffnung der Kassastellen.<br />

Aufstellen der am «Preis von<br />

Bern » teilnehmenden Kleinwagen.<br />

Start zum «Preis von Bern»<br />

über 145,600 km.<br />

Schluss des Kleinwagenrennens.<br />

Mittagspause.<br />

Aufstellen der am «Grossen Preis<br />

der Schweiz» teilnehmenden Wagen.<br />

Start zum «Grossen Preis der<br />

Schweiz» über 509,600 km.<br />

Schluss des Rennens.<br />

Schlussakt, Verkündigung der Resultate<br />

und Ball Im Hotel Bellevue-Palace.<br />

Die Polizeidirektion der Stadt Bern erlässt folgende<br />

Verfügung:<br />

1. Strassensperrungen. Sonntag, den 25. August<br />

<strong>1935</strong>, wird von 05.00 bis zirka 18.00 Uhr die Rennetrecke<br />

im Bremgartenwald für den Fahrzeug- und<br />

Fussgängerverkehr vollständig gesperrt, nämlich:<br />

a) die Murtenstrasse zwischen Wohlenstrasse und<br />

Anstalt Brünnen;<br />

b) die Bremgartenstrasse zwischen Murtenstrasse<br />

und Länggaßstrasse;<br />

c) die Wohlenstrasse; i<br />

d) die Eymattstrasse.<br />

2. Verkehrsumleifung. Der durchgehende Verkehr<br />

wird wie folgt umgeleitet:<br />

a) Richtung Wohlen durch die Halenstrasse via<br />

Haienbrücke oder Neubrückstraase via Neubrücke<br />

und umgekehrt;<br />

b) Richtung Frauenkappelen (Westschweiz) durch<br />

die Brünnenstrasse - Bernstrasse - Freiburgstrasse<br />

- Weissensteinstrasse -. Könizstrasse -<br />

Stadt und umgekehrt.<br />

3. Offizielle Parkplätze. Es werden 6 offizielle<br />

Parkplätze errichtet und als solche besonders gekennzeichnet,<br />

nämlich:<br />

Parkplatz Nr. 3 = Areal des Güterbahnhofes nnd<br />

Bahnstragse.<br />

Parkplatz Nr. •* = Bremgartenstrasse/Halenstrasse.<br />

Parkplatz Nr. 5 = Schützenmatte.<br />

Parkplatz Nr. 6 = am rechten Aareufer bei den<br />

Hinterkapp elenbrücke,<br />

Die in<br />

Fahrzeuge<br />

versichert.<br />

den offiziellen Parkplätzen eingestellten<br />

sind gegen Diebstahl und Feuerschaden<br />

A. Zufahrten:<br />

a) Zu den Parkplätzen Nr. 1 und 2: Von der<br />

Stadt her durch die Effingerstraese - Holligenstrasse<br />

- Schloßstrasse - Freiburgstrasse - Bethlehemstrasse;<br />

b) Zu Parkplatz Nr. 3: Eföngerstrasse - Holligen.,<br />

strasse - Federweg - Weyermannsstrasse;<br />

c) Zu Parkplatz Nr. 4: Tiefenaustrasse - Wildparkstrasse<br />

- Neubrückstrasse - NeufeWstrasse •*<br />

Länggaßstrasse;<br />

d) Zu Parkplatz Nr. 6: Von Zollikofen her übef<br />

Kirchlindach - Uettligen - Wohlen - Hinterkäppelen.<br />

B. Wegfahrten:<br />

a) Aus den Parkplätzen Nr. 1—3:' Richtung Stadt<br />

durch die Bethlehemstrasse - Freiburgetrasse -<br />

Schloßstrasse bzw. Weyermannsstrasse -'Federweg<br />

- Holligenstrasse - Effingeretrasse - Bundesgasse<br />

- Bundesplatz - Bärenplatz - Ferdinand<br />

Hodlerstrasse - Richtung Norden, oder<br />

ab Bundesplatz Richtung Süden via Amthausgasse<br />

- Kirchenfeidbrücke;<br />

b) Aus dem Parkplatz Nr. 4: Bremgartenstrasse -<br />

Neubrückstrasse - Wildparkstrasse - Tiefenaustrasse<br />

- Richtung Norden.<br />

5. Das Verstellen der Zufahrtsstrassen, sowie<br />

der Umgebung der Rennstrecke mit' Fahrzeugen<br />

aller Art ist Sonntag, den 25. August <strong>1935</strong>, untersagt.<br />

Motorfahrzeugführer haben die offiziellen<br />

Parkplätze zu benutzen. Es stehen ferner an Abstellmöglichkeiten<br />

die ordentlichen Parkplätze in<br />

der Stadt zur Verfügung. Die Laupen- und Murtenstrasse<br />

dürfen als Zufahrtsstrassen für Rennbesucher<br />

mit Motorfahrzeugen nicht benützt werden.<br />

Diese beiden Strassen sind ausschliesslich<br />

für den Fussgänger- und Tramverkehr bzw. S.O.B,<br />

und Taxi reserviert.<br />

6. Zufahrten zu der Rennstrecke für Omnibusse<br />

und Taxis:<br />

a) S.O.B.:<br />

aa) Zur Haupttribüne: Laupenstrasse - Freiburgstrasse<br />

- Steigerhubeistrasse. bis Bahnunterführung.<br />

Rückfahrt via Bahnstrasse -<br />

Güterstrasse;<br />

bb) Zur Tribüne Eymatt: via Freiburgstrasse -<br />

Bernstrasae - Brünnenstrasse - Riedbachstrasse<br />

- Eichholzstrasse - Eymatt und umgekehrt;<br />

b) Taxameter: Laupenstrasse - Freiburgstrasse<br />

bis Bahnunterführung, gleich wie S.O.B., und<br />

Laupenstrasse - Murtenstrasse bis Eingang<br />

Samstag, den 24. August <strong>1935</strong><br />

Rennstrecke und umgekehrt.<br />

8.00 Uhr : Wagenabnahme «Preis von Bremgarten»<br />

bei den Boxen an der<br />

7. Verkehrsregeln. Es ergeht an die Fahrer die<br />

Aufforderung, auf allen Zufahrtsstrassen äusserte<br />

Fahrdisziplin zu beobachten, Rücksicht auf andere<br />

Murtenstrasse.<br />

Strassenbenützer zu nehmen und vorsichtig zu/ fahren.<br />

Das gilt in noch vermehrtem Masse bei der<br />

9.00 Wagenabnahme «Preis von Bern»<br />

Parkplatz Nr. 1 = nördlich der Murtenstrasse am Wegfahrt nach Schluss des Rennens; hierbei ist im<br />

bei den Boxen an der Murtenstrasse.<br />

Parkplatz Nr. 2 = Schloßstrasse.<br />

zeugen von 18.00—19.30 Uhr verboten. An die<br />

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Am interessantesten<br />

ist ein Versuch mit einem<br />

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ein grosses Mass von Transporten zu bewältigen hat.<br />

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Verringerung des Benzinverbrauches feststellen,<br />

sondern Sie würden gleichzeitig auch der nachstehenden<br />

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Vertreter und Untervertreter an allen grösseren Plätzen der Schweiz,<br />

BERN 25. AUGUST 1S35<br />

Schuldfrage bei Unfällen<br />

Dr. Inq. H. EIMER<br />

AUTO-EXPERTE<br />

KREUZUNGEN<br />

TeJeohon<br />

24. August, 16.15 Uhr:<br />

Preis vom Bremgarten,<br />

Nationales Rennen für Sport«<br />

und Rennwagen, über 100 km.<br />

29 Nennungen.<br />

25. August, 10.15 Uhr:<br />

Preis von Bern, Intern. Klein«<br />

wagenrennen<br />

über 150 km. 21 Nennungen.<br />

13.30 Uhr:<br />

II. GROSSER PREIS DER<br />

SCHWEIZ, über 500 km..—<br />

20 Nennungen, worunterStuck,<br />

Chiron, Caracciola, Nuvolari,<br />

Varzi. Etancelin u. a. m.<br />

Wasserdichte Decken<br />

Inanerkannt erstklassiger Ausfahrung<br />

STAMM & Co., Deckenfabrik, EGLISAU<br />

AUTOMObIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />

Fussgänger ergeht die Aufforderung, die Trottoirs<br />

und Fussgängerübergänge zu benützen. Führer von<br />

langsamer fahrenden Fahrzeugen, wie Radfahrer,<br />

Fuhrleute usw. haben sich ganz an die rechte<br />

Strassenseite zu halten.<br />

8. Lärmvermeidung. Jede unnötige Signalahgabe<br />

ist zu vermeiden, namentlich die undisziplinierten<br />

Rufzeichen (Anhupen der Verkehrsposten) bei vorübergehenden<br />

Verkehrsstauungen, die bei einem<br />

derartigen Grossverkehr unvermeidlich sind.<br />

Der städtische Polizeidirektor: Freimüller.<br />

NürburgrJng-Pescara-Bern.<br />

Auf dem Marktplatz in Modena...<br />

steht eine grosse schwarze Tafel, die man bei uns<br />

das «schwarze BretU nennen würde, auf dem alle<br />

wichtigen Bekanntmachungen angenagelt werden.<br />

Auf diesem schwarzen Brett, wahrscheinlich auch<br />

das «Verkündungsorgan» der Gemeinde Modena,<br />

sahen wir am Tage nach dem Grossen Preis von<br />

Nizza die Ergebnisse des letzten Sporttages vor<br />

Bern und rundherum hatte sich die sportbegeisterte<br />

Jugend von Modena versammelt, um immer<br />

und immer wieder festzustellen, dass NuTolari,<br />

ihr Held Erster, dass Chiron Zweiter und Dreyfus<br />

Dritter geworden war, aber, was noch viel wichtiger,<br />

alle auf Alfa Romeo!<br />

So wichtig nimmt man hier unten die Dinge,<br />

erst recht in einer Zeit, wo eigentlich nichts<br />

schief gehen dürfte, um den zwangsläufigen Optimismus,<br />

den das Land jetzt so notwendig braucht,<br />

aufrecht zu erhalten. Deshalb war auch die Freude<br />

über Nuvolaris Sieg auf dem Nürburgring so gross,<br />

deshalb auch so gross die Hoffnung vor der Coppa<br />

Acerbo, die man trotz deutlich erkennbarer TJeberlegenheit<br />

des Auto-Unionwagens nicht fallen liess,<br />

bis schliesslioh der Nationalheld, Tazio Nuvolari,<br />

den Kampf an den Boxen aufgab! So wagt man<br />

heute auch nicht mehr mit grosser Hoffnung von<br />

einer Revanche zu sprechen, um so weniger, als<br />

man sogar in der 1,5-Literklasse einen englischen<br />

Sieg hinnehmen musste, in einer Klasse also, die<br />

bisher immer das Reservat Italiens gewesen war! Zur<br />

Zeit spricht man nur noch vom 8. September, dem<br />

Tage, da in Abessinien die Regenperiode aufhört<br />

und in Monza der Grosse Preis von Italien stattfindet!<br />

Nur die Fachleute horchen gespannt über<br />

die Alpen hinüber, begierig, was sich am nächsten<br />

Sonntag dort begeben •wird!<br />

Revanche mit verteilten Fronten!<br />

Aus dieser Perspektive ergibt sich für den<br />

Grossen Preis der Schweiz eine besonders interessante<br />

Situation:, klar, dass zunächst einmal beide<br />

deutschen Firmen, sowohl Mercedes-Benz wie Auto-<br />

Union, hier Revanche zu nehmen gedenken. Aber<br />

auf dem Nürburgring kam es nur auf den Sieg<br />

eines deutschen Wagens an, einerlei — ob Mercedes<br />

oder Auto-Union! In der Schweiz aber kämpfen<br />

beide um ihr Prestige, ein jeder auf seinen<br />

Kopf! Man weiss, dass Mercedes gewaltige Vorbereitungen<br />

für diesen Tag getroffen hat Schon<br />

zwei Tage nach dem Grossen Preis auf dem Nürburgring<br />

fuhren Caracciola und von Brauchitsch<br />

auf « neuen » Wagen über diesen herrlichen Kurs.<br />

Neu ist die Karosserie, die noch etwas niedriger<br />

geworden ist. Mit diesen Wagen war man inzwischen<br />

wiederum auf dem Nürburgring und einmal<br />

auf der Avus! Die Auto-Union war seither in Pescara<br />

und hat hier bewiesen, dass ihre Wagen das<br />

alte Durchstehvermögen wieder erlangt haben.<br />

Aber auch sie bringt neue Wagen nach Bern, so<br />

dass schon die deutschen Rennwagen eine völlig<br />

neue Situation bedingenl Demgegenüber stehen die<br />

Italiener mit Alfa Romeo und Maserati. Mit grosser<br />

Spannung hatte man den neuen Maserati in<br />

Pescara erwartet. Er war auch da, allerdings nur<br />

zum Training, wo er wenige Runden fuhr! Wie<br />

wird es in Bern sein? — •<br />

Nizza, der Tag der Alfa Romeo, hat wieder<br />

neue Hoffnungen gebracht. Was jedoch nicht darüber<br />

hinwegtäuschen kann, dass der Kampf von<br />

Bern einer der schwierigsten und härtesten sein<br />

wird, die wir bisher in dieser Saison erlebten. Denn<br />

— noch bis zum Grossen Preis auf dem Nürburgring<br />

war eine Ueberlegenheit der Mercedeswagen<br />

erkennbar, während die Auto-Union fast in jedem<br />

Rennen mit kleinen Schwierigkeiten zu kämpfen<br />

hatte. Die aber sind seit Juli überwunden. Und<br />

da in einem grossen Rennen Ueberraschungen zum<br />

Programm gehören, erscheint der "Ausgang dieses<br />

Kampfes mehr als ungewiss! So viel steht fest:<br />

alle Ställe verfügen über grosse Erfahrungen aus<br />

den letzten Monaten, so dass sich die sportlich<br />

kämpferische Situation noch nie so sehr zugespitzt<br />

hat wie gerade jetzt, wo alle Grossen des internationalen<br />

Rennsports wiederum zusammen treffen!<br />

Stuck beim Tennis in St. Moritz.<br />

Hans Stuck, der SiegeT im Grossen Preis von<br />

1934, hat unmittelbar nach dem Rennen von Pescara,<br />

das er von der Ersatzteilboxe aus erlebte,<br />

den etwas windig gewordenen Strand der Adria<br />

verlassen und sich nach St. Moritz begeben, um<br />

sich dort beim Tennisspiel die Zeit ein wenig_ zu<br />

vertreiben. Aber, man darf erwarten,, dass diese<br />

Tage von St. Moritz für ihn mehr bedeuten als eine<br />

kleine Abwechslung, wie sie nun einmal jeder<br />

Sportsmann braucht. Er war im Vorjahre der<br />

Fahrer und Sieger der Auto-Union und hat in<br />

diesem Jahre mehr als reichlich Pech gehabt. Varai<br />

kann wenigstens ewei erste Plätze verbuchen und<br />

dürfte darüber genügend Genugtuung empfinden.<br />

So darf Stuck vom Glück und von der Auto-Union<br />

sine Chance für den Tag in Bern erwarten! H. B.<br />

SE»«D»# f m» AM»laiCTCI<br />

Geschichten<br />

von der Coppa Acerbo.<br />

Im Vergleich zu dem dramatischen Verauf,<br />

den die Coppa Acerbo im Jahr 1934<br />

genommen hatte, ist das diesjährige Rennen<br />

wenig abwechslungsreich verlaufen. Man hatte<br />

allerdings nach dem Startverzicht Stucks<br />

eglaubt, dass die Vertreter der Scuderia<br />

Ferrari mit ihren sechs Alfa's nun grössere<br />

Aussichten gegen die zwei restlichen Rennwagen<br />

der Auto-Union hätten. Das war aber<br />

infolge starken Rennpechs der Italiener nicht<br />

der Fall. Varzi vermochte seinen günstigen<br />

Startplatz in der Mitte der vordersten Reihe<br />

zwischen Nuvolari und Chiron sofort auszunützen,<br />

um an die Spitze zu gehen. Er beendete<br />

die Startrunde in 10.45 Minuten und<br />

hatte dadurch schon einen Vorsprung von 30<br />

Sekunden gegen Nuvolari herausgefahren,<br />

der an zweiter Stelle folgte. Zur masslosen<br />

Ueber raschung erschien auf dem dritten<br />

Platz Rosemeier auf dem zweiten Auto-Union-<br />

Rennwagen. Er hatte das Kunststück fertig<br />

gebracht, in der ersten Runde von seinem<br />

Startplatz in hinterster Reihe des Feldes<br />

alle vor ihm liegenden Wagen bis auf Nuvolari<br />

und Varzi zu überholen. In der zweiten<br />

Runde gelang ihm dann auch der Angriff auf<br />

Nuvolari, den er auf den zweiten Platz verwies.<br />

Allerdings ging Rosemeier bei dieser<br />

Jagd für seine noch nicht genügend dünn gefahrenen<br />

Reifen zu rasch über die langen Geraden<br />

der Coppa Acerbo-Strecke, so dass ihm<br />

am linken Hinterreifen ein Protektor abflog.<br />

Wie im vorigen Jahr hatte die Rennleitunj<br />

der Coppa Acerbo auf der 7 km langen Geraden,<br />

auf welcher damals der junge Moll<br />

verunglückte, einen Kilometerlance mit elektrischer<br />

Zeitnahme eingerichtet. Leider waren<br />

die erzielten Zeiten der Konkurrenten<br />

dieses Mal nicht so interessant. Varzi und<br />

Rosemeier waren infolge ihres Zeitvorsprungs<br />

nicht gezwungen, ihre Wagen auf den Geraden<br />

voll auszufahren und konnten infolgedessen<br />

(besonders Rosemeier) mit Rücksicht<br />

auf ihre Reifen gedrosselt fahren. Trotzdem<br />

erwiesen sich die beiden Auto-Union-Rennwagen<br />

als die schnellsten Fahrzeuge des<br />

Feldes. Varzi erreichte im Maximum 268 km<br />

Geschwindigkeit und Rosemeier 259 km,<br />

während Nuvolari's Alfa Romeo mit 236 km<br />

gestoppt wurde. Allerdings ist zu bemerken,<br />

dass während des ganzen Rennens ein scharfer<br />

Seitenwind über diese Gerade hereinfegte,<br />

der die Fahrzeuge durch Baumlücken hindurch<br />

mit heftigen Seitenböen überfiel. Trotz<br />

der stark verbreiterten Bahn schien es deshalb<br />

den Konkurrenten nicht ratsam, auf<br />

höchste Geschwindigkeiten zu gehen. Besonders<br />

die Alfa Romeo's schienen hinsichtlich<br />

ihrer Strassenlage dieses Mal nicht besonders<br />

glücklich getrimmt. Auf der Beschleuniguhgsstrecke<br />

hinter der Schikane,<br />

die vor den Tribünen vorbeiführt, waren heftige<br />

Trampelschwingungen der Alfa-Hinterachsen<br />

festzustellen.<br />

Der neue 4,25 Liter-Maserati, den Etancelin<br />

im Training über einige Runden vorführte,<br />

machte, trotz seiner spätem Startabsage,<br />

einen guten Eindruck. Die Beschleunigung<br />

in den niedrigen Geschwindigkeitsbereichen<br />

schien sogar hervorragend zu sein. Offenbar<br />

verfügt diese rWagen über ein Sperrdifferential<br />

in der Hinterachse, das eine volle Uebertragung<br />

des Motordrehmoments auf die Hinterräder<br />

ermöglicht, ohne dass infolge Durchdrehens<br />

eines Antriebsrades das andere Rad<br />

weniger Antriebsleistung bekommt. Auch die<br />

Abstimmung von Hinterfederung und Stossdämpfern<br />

schien in Ordnung zu sein, dagegen<br />

sind die vorderen Torsions-Stabfedern<br />

offenbar zu hart, da ein dauerndes Springen<br />

der Vorderräder zu beobachten war. Es ist ja<br />

nicht anzunehmen, dass die Vorderreifen mit<br />

zu hohem Luftdruck gefahren wurden. Durch<br />

den Bruch eines Kompressorflügels (von uns<br />

schon im Rennbericht gemeldet) musste<br />

Etancelin auf seinen Start verzichten.<br />

Wie Glück und Pech zusammenhängen,<br />

davon konnte der junge Rosemeier eine nette<br />

Geschichte erzählen. Ausgerechnet in der<br />

13. Runde lief ihm auf der Geraden vor den<br />

Tribünen von links nach rechts eine pechschwarze<br />

Katze über den Weg. Rosemeier<br />

sah sie noch rechtzeitig, zielte scharf mit dem<br />

linken Vorderrad — und zehn Meter hoch<br />

wirbelte das pechbringende Tier als Rennleiche<br />

durch die Luft. Damit hatte Rosemeier<br />

doch offenbar irgendwelches Pech, das vielleicht<br />

noch einzugreifen beabsichtigte, abgedrängt.<br />

l Tatsächlich rollte zwei Minuten<br />

später der einzige Konkurrent, der Rosemeier<br />

eventuell noch den zweiten Platz<br />

streitig gemacht hätte, an die Boxen und gab<br />

auf. Vollkommen mit Oel überspritzt kletterte<br />

Nuvolari aus seinem Alfa, der hinter die<br />

Boxen geschoben und mit Tüchern wieder<br />

sauber gewischt wurde. Ein Kolben- und<br />

Kurbelgehäusebruch hatte seinem Rennen<br />

ein Ende gesetzt. — Von Rosemeier, der im<br />

übrigen ausgezeichnet gefahren ist, gibt es<br />

aber noch ein nettes Husarenstückchen zu<br />

erzählen. Bei der Jagd mit Nuvolari, den er<br />

ja schon in der zweiten Runde überholen<br />

konnte, wurde Rosemeier in einer scharfen<br />

inkskurve nach aussen getragen und rutschte<br />

stark bremsend mit dem Au'to-Union-Rennwagen<br />

in den Graben. Das Schwanzende<br />

seines Fahrzeugs mit der Andrehvorrichtung<br />

des Heckmotors kam dabei in heftige Berührung<br />

mit einer Mauer und wurde ziemlich<br />

verbeult. Rosemeier verlor die Ueberlegung<br />

aber nicht. Trotzdem er vier Strassenrandsteine<br />

wegrasiert hatte, schaltete er im Graben<br />

rasch auf den zweiten Gang zurück, fuhr<br />

wischen dem fünften Strassenrandstein und<br />

der Steimauer hindurch im Graben weiter<br />

und dann vor der nächsten Telegraphenstange<br />

mit Schwung wieder auf die Strecke.<br />

(Fortsetzung Seite 13.)<br />

No 68


W 68 — <strong>1935</strong><br />

V«»»ke>k»<br />

Strukturwandlungen und Verkehr. Noch<br />

immer herrscht weithin die Anschauung, der<br />

Mensch sei zu allen Zeiten der gleiche gewesen<br />

und nur seine äussere Umwelt habe<br />

sieh verändert. Diesen Urteilern genügt die<br />

Feststellung, dass es zu allen Zeiten und<br />

unter allen Klimaten flass und Liebe, Hunger<br />

und Durst, Leid und Freude gegeben habe<br />

und die Menschheit bei all ihrer äusseren<br />

Farbigkeit uniform zu bewerten sei. Selbst<br />

bei Historikern kann man dieser Anschauung<br />

bisweilen begegnen. Und doch vermag jeder<br />

nachdenkliche Beobachter schon an seinen<br />

eigenen Zeitgenossen Strukturwandlungen<br />

des Körpers und der Seele festzustellen:<br />

denken wir nur an das wiedererwachte Körpergefühl,<br />

und seine Pflege in den Leibesübungeni,<br />

an die Wiedergeburt eines neuen<br />

Körperideals, das greifbar vor uns steht<br />

Im Rahmen dieser Ausführungen interessieren<br />

uns vornehmlich jene Strukturwandlungen,<br />

die dem Verkehr und seiner Technik<br />

entwachsen. Der Verkehr als Erscheinungsform<br />

menschlicher Verbindungsaufnahme ist<br />

uralt, schreibt A. Weise in der « Autobahn »,<br />

der wir diese Zeilen entnehmen. Wenn wir<br />

aber heute von Verkehr reden, so meinen<br />

wir. in der Regel die jüngste Phase seiner<br />

wandlungsreichen Geschichte und denken an<br />

das, was die Maschine aus ihm hat werden<br />

lassen. Das Auftreten'der Maschine zeitigte<br />

zunächst jene für das 19. Jahrhundert typische<br />

Verschiebung der Gemütslage, die wir<br />

Nervosität nennen und deren erste Auswirkungen<br />

uns Heutige komisch berühren. So<br />

"etwa, wenn ein Gutachten bayrischer Ärzte<br />

1835 ählässlich der Betriebsaufnahme der<br />

ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg<br />

und Fürth in die Sätze ausbricht:<br />

« Ortsveränderung mittels irgendeiner Art von<br />

Dampfmaschinen sollte im Interesse der öffentlichen<br />

Gesundheit verboten sein. Die raschen Bewegungen<br />

können nicht verfehlen, bei den Passagieren die<br />

geistige Unruhe, ,delirium furiosum' genannt, hervorzurufen.<br />

Seihst zugegeben, dass Reisende sich<br />

'freiwillig der Gefahr aussetzen, muss der Staat we-<br />

'rifgstens die Zuschauer beschützen, denn der Anblick<br />

einer Lokomotive, die in voller Schnelligkeit<br />

dahinrast, genügt, diese schreckliche Krankheit zu<br />

erzeugen. Es ist daher unumgänglich nötig, dass<br />

eine Schranke, wenigstens 6 Fuss hoch, auf beiden<br />

Seiten der Bahn errichtet werde. »<br />

Diese Medizi wurden zwar durch andere<br />

Zeitgenossen in ihrer übergrossen Sorge beschämt,<br />

aber etwas Unheimliches hatte die<br />

Dampfmaschine auch in ihren Augen. So<br />

schildert z.B. Annette von Droste-Hülshoff<br />

"den ^Eindruck des ersten Rheindampfschiffs<br />

anno 1825 wie folgt:<br />

• : € ... Ein so grosses Dampfschiff ist etwas höchst<br />

.Imposantes, man kann wohl sagen, Fürchterliches.<br />

Es wird, wie Du wohl weisst, durch Räder fortbe-<br />

Wegt, die verbunden mit dem Geräusch des Schnelleegelns<br />

ein solches Gezisch verursachen, dass es<br />

•auf dem Schiffe schwer fallen muss, sich zu verstehen.<br />

Doch dieses ist nicht das eigentlich Aengstliche.<br />

Aber im Schiffe steht eine hohe dicke Säule,<br />

aus der unaufhörlich der Dampf herausströmt in<br />

einer grauen Rauchsäule mit ungeheurer Gewalt<br />

und einem Geräusch, wie das der Flammen bei einem<br />

brennenden Hause. Wenn das Schiff stille<br />

steht oder wenn der Dampf so stark wird, dass er<br />

die Sicherheitsventile öffnet, so fängt das Dint derrnassen<br />

an zu brausen und zu heulen, dass man<br />

meint, es wollte gleich in die Luft fliegen. Kurz, das<br />

Ganze gleicht einer Höllenmaschine, doch «oll gar<br />

keine Gefahr dabei sein. »<br />

Dieser Eindruck des irgendwie Unheimlichen,<br />

Schwindelerregenden haftete auch<br />

weiterhin neuauftretenden Verkehrsmitteln<br />

ah. Wir Älteren entsinnen uns noch der Einführung<br />

der elektrischen Strassenbahnen,<br />

des Autos, und was uns dabei bewegte; ganz<br />

zu schweigen von dem Luftschiff und Flugzeug.<br />

Aber schon das Aufkommen der von<br />

unsern Eltern bis zuletzt bezweifelten Luftverkehrsmittel<br />

fand ein völlig anderes Geschlecht,<br />

das Geschlecht des Motorenzeitalters.<br />

Der Strukturwandel war vollzogen.<br />

Der Mensch hatte sich im Wettlauf der Geister,<br />

die er rief, der unausgesetzt sich ablösenden<br />

und einander übertrumpfenden Verkehrsmittel,<br />

abgefangen. An die Stelle der<br />

Schwindelgefühle war eine Anpassung des<br />

Nervensystems getreten, der die emporschnellenden<br />

Geschwindigkeiten schon In<br />

der Vorkriegszeit einen Reiz, uns Heutigen<br />

aber und Insonderheit der Jugend eine Erfahrung<br />

bedeuten. Wer hätte es noch vor<br />

Jahren für möglich gehalten, dass unsere<br />

Rennfahrer Geschwindigkeiten von Hunderten<br />

von Stundenkilometern erreichen könnten,<br />

ohne die Herrschaft über das Steuer zu<br />

verlieren; ja dass sie diese Geschwindigkeiten<br />

bewusst von Jahr zu Jahr steigern könnten.<br />

Hier haben wir ein Züchtungsergebnis<br />

menschlichen Trainings vor uns, das den<br />

Strukturwandel beispielhaft aufreisst<br />

Aber auch nach einer andern, viel zu wenig<br />

beachteten Richtung können wir unser<br />

Thema, belegen: nach der Seite des sogenannten<br />

Naturgefühls. Einem Geschlecht des<br />

allseitig erwachten Körpergefühls, des voll<br />

erreichten Einklangs von Natur und Mensch,<br />

ist es kaum fassbar, dass es Geschlechter<br />

geben korinte, denen Hochgebirge und Meer,<br />

ja selbst die lyrischen Waldgebiete unseres<br />

Mittellandes, jahrhundertelang nicht nur<br />

nichts zu sagen wussten, sondern als Zonen<br />

des Grausens und Sehreckens gemieden<br />

wurden. Der Verkehr durchquerte zwar notwendigerweise<br />

auch diese Zonen, man war<br />

indessen glücklich, sie jeweils hinter sich zu<br />

haben, auch als die öffentliche Sicherheit<br />

ihnen längst den Schauder des Zufälligen<br />

genommen hatte. Wie jung unser heutiges<br />

Naturgefühl ist, lässt sich an der Einschätzung<br />

des Hochgebirges und Meeres schon<br />

tatsachenmässäg belegen: erst das ausgehende<br />

18. Jahrhundert beendete das Zeitalter<br />

der Talwanderungen und brachte die Anfänge<br />

der Alpinistik.<br />

Was unter diesen Voraussetzungen die<br />

Mechanisierung des Verkehrs bedeutete,<br />

haben wir in allerjüngster Zeit in besonders<br />

eindrucksvoller Weise erlebt. Seit der Siegeszug<br />

des Explosionsmotors uns auch die<br />

Luft erobern half, ist das Ideal allen Verkehrs,<br />

die Ueberbrückung von Raum und<br />

Zeit, in das Stadium wachsender Verwirklichung<br />

eingetreten und mit ihm eine Erweiterung<br />

unseres Horizontes, eine Erlebnisfülle<br />

und Raumnähe, dass unsere alte Erde uns<br />

erstmalig global fassbar zu werden beginnt.<br />

Auf die Strasse angewandt, stehen wir im<br />

Zeichen eines Umbruches ihrer geschichtlichen<br />

Entwicklung. Nach ihrer Verödung im<br />

Zeitalter der Alleinherrscherin Eisenbahn<br />

und ihrer Wiederbelebung durch den Explosionsmotor<br />

im letzten Menschenalter zieht<br />

die Menschheit die Folgerungen aus den<br />

Möglichkeiten einer souverän" voranschreitenden<br />

Technik: an die Seite des geschichtlich<br />

erwachsenen Strassennetzes tritt das<br />

nach einem Generalplan gestaltete Strassennetz<br />

kontinentaler Prägung. Die romantisch<br />

gewundene, ungesicherte Strasse findet ihr<br />

Gegenstück in der langlinigen, unbehinderten<br />

Autobahn. Der Motor erhält freie Auslaufsmöglichkeit<br />

entsprechend seiner noch<br />

nicht abzusehenden Leistungssteigerungen.<br />

Es kann nicht ausbleiben, dass dieser Umbruch<br />

unseres Strassenwesens Strukturwandlungen<br />

zur Folge haben wird, die der<br />

Grosse dieses Vorhabens entsprechen. Die<br />

entscheidenden Anstösse werden Y°n den<br />

wachsenden Geschwindigkeiten ausgehen, mit<br />

denen kommende Geschlechter Erdräume<br />

hinter sich bringen. Rechnet man doch schon<br />

für den Anfang mit 150—160 km/St, also den<br />

Geschwindigkeiten der Schnelltriebwagen<br />

der Bahn. Was das im internationalen Überlandverkehr<br />

bedeuten wird, lässt sich schon<br />

heute am Weltluftverkehr ermessen, wenn<br />

wir von den eigenartigen Empfindungen hören,<br />

mit denen Zeppelinreisende den schnellen<br />

Uebergang von der nordisch-gemässigten<br />

Zone in die subtropische und tropische<br />

Zone erleben. Reize, die dem Land- und besonders<br />

dem Seeverkehr mit seiner Allmählichkeit<br />

bisher ermangeln. Der Spannungsbogen<br />

zwischen Land- und Luftverkehr wird<br />

sich also künftig verringern, die Luftlinie als<br />

kürzeste und ungehemmte wird freilich bleiben<br />

und sich im Stratosphärenflug dereinst<br />

sogar zur heute noch unabsehbaren Raumund<br />

Zeitraffung entwickeln.<br />

Pflicht der Kulturmenschheit von morgen<br />

bleibt es, im sieghaften Lauf ährer Machinengeschöpfe<br />

nicht ihren Menschenwert zu vertieren<br />

und zur Rückkehr auf die romantisch<br />

gewundenen Strassen des Lebens befähigt<br />

zu bleiben, wo die Idylle und die Besinnlichkeit<br />

wohnen.<br />

üulokupse<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sommeralpenposten. In der 8. Betriebswoche<br />

sind von den 33 geführten Kurslinien 41,338 Personen<br />

befördert worden, gegenüber 37,056 im Vorjahre,<br />

so dass die Frequenzerhöhung 4282 Personen<br />

beträgt. Auf den 3 im Verlaufe dieser Sommersaison<br />

erstmalig geführten Kursen wurden zusammen<br />

10,190 Personen transportiert, worunter<br />

allerdings der Kurs Urnäsch-Schwägalp wegen der<br />

Eröffnung der Säntis-Schwebebahn 6556 Passagiere<br />

allein auf sich vereinigte, so dass die Gesamtfrequenz<br />

während der 8. Betriebswoche auf<br />

51,528 Passagiere ansteigt. Im grossen und ganzen<br />

bewegen sich die Freguenzzunahmen ungefähr<br />

im gleichen Rahmen wie in den Vorwochen. An<br />

erster Stelle steht die Kurslinie Nesslau-Buchs mit<br />

+ 1712 Passagieren. Eine ähnliohe Belebung kann<br />

auch die Linie Chur-Lenzerheide-Julier-St. Moritz<br />

mit +589 Personen verzeichnen, während auf<br />

der Strecke Thusis-Splügen-San Bernardino-Mesocco<br />

298 Passagiere mehr als im Vorjahr befördert<br />

wurden. Auch der Klausen darf sich mit einer<br />

Zunahme von 217 Personen sehen lassen. Elf<br />

weitere Linien haben zwischen 100 und 199 Personen<br />

liegende Frequenzvermehrungen aufzuweisen.<br />

Die unbestimmten Witterungsverhältnisse in der<br />

9. Betriebswoche haben im Vergleich zu der vorjährigen<br />

Parallelperiode einen Rückschlag von 5520<br />

Passagieren gebracht, indem auf den 33 geführten<br />

KuTslinien vom 12. bis 18. August <strong>1935</strong> nur 35 468<br />

gegenüber 40997 Personen transportiert wurden.<br />

Unter Berücksichtigung der drei in der diesjährigen<br />

Sommersaison erstmalig geführten Kurse steigt die<br />

Gesamtfrequenz allerdings auf 42 779 an. Neben der<br />

Linie N'esslau-Buchs mit 4750 beförderten Passagieren<br />

zeichnet sich namentlich der Urnäsch-<br />

Schwägalp-Kurs wegen der neu eröffneten Säntis-<br />

Schwebebahn durch eine sehr hohe Fre


AUTÖMOBIL-REVUE Tstä — N° 68<br />

NEUE<br />

RENNWAGEN-<br />

FORMEN<br />

Oben: Eine VoTderansicht<br />

des Miller-Ford-<br />

Rennwagens, aus welcher<br />

dessen ungewöhnlich niedriger<br />

Aufbau und der<br />

aerodynamisch günstig<br />

verkleidete Vorderradantrieb<br />

deutlich ersichtlich<br />

sind.<br />

Bild oben: Der Grosse Preis von Nizza. Nuvolari und Chiron führen hier mit beträchtlichem<br />

Vorsprung das Feld an. Sie gingen auch als die beiden ersten durchs Ziel. Die Aufnahme zeigt<br />

den prächtigen Rahmen, in welchem sich dieses originelle Rundrennen abspielte.<br />

Links nebenstehend: Die<br />

neue Miller-Ford-Maschine<br />

von oben gesehen. Man<br />

beachte die schnittige Ausführung<br />

der zweiplätzigen<br />

Karosserie. Im übrigen<br />

verweisen wir auf den<br />

Artikel auf Seite 9.<br />

«Vater und Sohn». Papi ermahnt den Bernd, in Bern ja vorsichtig zu fahren, worauf der Junior<br />

nur keck lächelt und sich denken mag, dass es schliesslich an der Coppa Acerbo und anderswo<br />

auch zur vollen Zufriedenheit vom wird am nächsten Sonntag als einzige Dame auch Mrs.<br />

Stewart mit ihrem Derby-Achtzylinder-Kompressor starten, mit dem sie kürzlich, schon auf der Rennbahn<br />

von Brooklands neue Rekorde aufgestellt hat.<br />

Die Rennstrecke vom kommenden Samstag-Sonntag. Die Rundstrecke führt durch den «Bremer», dem grössten bernischen Stadtwald. Das Bild links zeigt das Strassenstück, das am Jordenweiher<br />

vorbei zur Eymatt hinunter führt. Rechts: Einer der interessantesten Punkte der Rennstrecke: die Eymattkurve. Im Mittelgrund die stillen Wasser des Wohlensees, rechts überspannt von<br />

der Wohlenbrücke und im Hintergrund ein typischer Querschnitt aus dem Landsohaftsbild des Berner Mittellandes.


N0 67<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Aug. <strong>1935</strong><br />

Tedin. Rundsdhau<br />

Der Trossi-Sternmotor-Wagen läuft! Unter<br />

grösstem Interesse der anwesenden Fachleute<br />

wurde am letzten Mittwoch der neue<br />

Rennwagen von Graf Trossi, über dessen<br />

konstruktive Einzelheiten man bis zum letzten<br />

Moment nie etwas Näheres erfahren<br />

konnte, — selbst ob Alfa Romeo daran beteiligt<br />

sei, war nie genau bekannt — auf der<br />

Rennbahn von Monza praktisch erprobt.<br />

Gleich auf dieser seiner «Jungfernfahrt» erreichte<br />

der Wagen eine Geschwindigkeit von<br />

annähernd 245 km, obschon der Motor erst<br />

am Morgen zusammengesetzt worden und<br />

deshalb noch gar nicht eingelaufen war. Ist<br />

der Wagen einmal in Form, so hofft Trossi<br />

damit mindestens 300 km/St, erreichen zu<br />

können. Als hauptverantwortlicher Konstrukteur<br />

wird Ingenieur Monaco bezeichnet.<br />

Drei andere Piemonteser sollen die Ausführung<br />

und die Finanzierung übernommen<br />

haben.<br />

Wie Graf Trossi selbst erklärte, wollte<br />

man mit der neuen Rennmaschine hauptsächlich<br />

den Auto-Union-Rennwagen, die als weiteist<br />

entwickelte Konstruktionen betrachtet<br />

werden, einen ebenbürtigen Gegner entgegenstellen.<br />

Mit seinem Fachwerk—Stahlrohrrahmen<br />

und den rasch abnehmbaren Leichtmetallverschalungen<br />

sowie durch die angewandte<br />

Motorbauform ist das Fahrzeug in<br />

bezug auf die Motorleistung äusserst leicht.<br />

Der Motor selbst ist als sechzehnzylindriger<br />

Doppelstern ausgebildet und hat Luftkühlung.<br />

Sein Einbau zu vorderst im Wagen<br />

geht aus der beistehenden Abbildung hervor.<br />

Die Tourenzahl beträgt bis 6000 pro Minute.<br />

Die Kraftübertragung geschieht auf die Vorderräder,<br />

die durch übereinanderliegende<br />

Qtierlenker parallelogrammartig geführt<br />

sind.<br />

-s.<br />

Miller-Rennwagen mit Fordmotor. Etwa<br />

zehn interessante neue Rennwagen, alle vom<br />

gleichen Typ, hat der bekannte amerikanische<br />

Rennwagenkonstrukteur Harry A. Miller<br />

gegenwärtig für das 500-Meilen-Rennen<br />

von Indianapolis im Bau. Diese Wagen bestehen<br />

zum grossen Teil aus Ford-Bestandteilen,<br />

wie sie auch einen Ford-Achtzylindermotor<br />

als Kraftquelle besitzen, haben aber<br />

Eine der ersten Aufnahmen des Sternmotor-Rennwagens von Trossi. der am letzten Mittwoch zum<br />

ersten Male auf der Monza-Bahn Probe gefahren wurde.<br />

Miller-Vorderradantrieb. Schon äusserlich<br />

zeichnen sie sich durch einen ungewöhnlich<br />

niedrigen, schlanken Aufbau aus. Der Fahrer<br />

sitzt nur 30 cm über dem Boden, so dass<br />

er diesen bequem mit der Hand berühren<br />

kann. Obschon die Räder nicht in die Karosserie<br />

einbezogen sind, dürfte durch die<br />

sorgfältige Ausbildung und Verschalung ihrer<br />

Führungsorgane und den schmalen Karosseriequerschnitt<br />

der Luftwiderstand des Fahrzeuges<br />

verhältnismässig gering sein.<br />

Der Ford-V-Achtzylindermotor war schon<br />

durch seine Kompaktheit von Anfang an für<br />

einen Rennwagen geeignet. Durch verhältnismässig<br />

kleine Abänderungen, so die Erhöhung<br />

des Kompressionsverhältnisses auf<br />

9,8:1, den Ersatz aller Lagermetalle, das<br />

Polieren der Ein- und Auslasskanäle, den<br />

Ersatz der Batteriezündung durch Magnetzündung<br />

und die Anordnung von vier Stromberg-Vergasern,<br />

konnte er auf genügend<br />

hohe Leistung gebracht werden. An Stelle<br />

der üblichen Kupfer-Asbest-Packung zwischen<br />

Zylinderkopf und Zylinderblock dient<br />

ein sechsteiliges Paket ganz dünner Aluminium-<br />

und Kupferbleche. In das Schmiersystem<br />

wurde ein Oelkühler eingeschaltet,<br />

der unter der vergrösserten Oelwanne Platz<br />

> \-s> i<br />

'"••-.-*«•<br />

J<br />

gefunden hat. Eine spezielle, von- der Kurbelwelle<br />

aus angetriebene Wasserpumpe sorgt<br />

für beschleunigten Kühlwasserumlauf. Jedes<br />

Zündkabel verläuft in einer eigenen Metallhülle,<br />

so dass Interferenzen durch Induktionswirkung<br />

ausgeschlossen sind. Zwei von den<br />

vier Vergasern treten erst bei Fahrgeschwindigkeiten<br />

über etwa 170 km/St, in Funktion.<br />

Normale Ford-Bestandteile stellen dagegen<br />

der Achtzylinderblock, die geschlossene Kurbelwelle,<br />

die Pleuelstangen, Ventile, Ventilstössel,<br />

Ventilführungen und Zylinderköpfe<br />

dar.<br />

Der ganze Motor sitzt umgekehrt im Rahmen,<br />

so dass seine Kupplung, die durch Verdoppelung<br />

der Federn der höheren Leistung<br />

angepasst wurde, nach vorn gerichtet ist.<br />

Der Kupplung wiederum vorgebaut ist das<br />

zweigängige Wechselgetriebe und der Winkelantrieb<br />

mit dem Differential. Die Zahnräder<br />

dieses Antriebsmechanismus sind<br />

standardmässige Fordprodukte.<br />

Die beiden Vorderräder werden durch<br />

zwei übereinanderliegende Blechbalken parallelogrammartig<br />

geführt. Die Federung arbeitet<br />

mit zwei häntereinanderliegenden<br />

Querfedern, die durch die Blechbalken wie<br />

durch eine Verschalung eingeschlossen sind.<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Aug. <strong>1935</strong><br />

Die Antriebswellen, abgeänderte Ford-Differentialwellen,<br />

sind sowohl am Getriebe wie<br />

an der Radseite mit Doppelgelenken angeschlossen.<br />

Das ganze Antriebsaggregat ohne<br />

die Räder wiegt nur 180 kg.<br />

Dasselbe Abfederungs- und Radführungssystem<br />

wie vom ist bei den Hinterrädern<br />

angewandt. Die Hinterräder sind auch unabhängig<br />

voneinander abgefedert; wobei,<br />

was für einen Bahn-Rennwagen als besonders<br />

vorteilhaft bezeichnet wird, durch die<br />

Vertikalbewegungen der Räder keine nennenswerten<br />

Spurveränderungen entstehen.<br />

Alle vier Räder sind mit standardmässigen<br />

Fordbremsen ausgerüstet.<br />

Der Brennstoffbehälter aus Leichtmetallblech<br />

hat Kugelform. Er fasst rund 70 Liter<br />

und ist auf drei Gummipolstern gelagert<br />

Der Brennstoff wird den Vergasern durch<br />

den mit einer Handpumpe erzeugten Luftdruck<br />

zugeführt.<br />

Die Karosserie ist zweiplätzig, für den<br />

Fahrer und einen Hilfsfahrer, mit gegeneinandergestaffelten<br />

Plätzen ausgeführt. Die<br />

Kühlerattrappe ist dem Modell der Ford-<br />

Standard-Wagen nachgebildet.<br />

Dem Umstand nach zu urteilen, dass der<br />

Geschwindigkeitsmesser des Wagens bis 180<br />

Meilen anzeigt, dürfte die zu erwartende<br />

Geschwindigkeit mindestens etwa 250 km/St,<br />

betragen.<br />

-s.<br />

Achtwöchige Priifungsfahrt mit Ersatzbrennstoffen.<br />

Als Pendant zu der italienischfranzösischen<br />

Prüfungsfahrt für Ersatzbrennr<br />

Stoffe, die unlängst zu Ende ging, führt die<br />

deutsche N.S.K.K. gegenwärtig einen Wettbewerb<br />

durch, bei dem 43 Lastwagen 8 Wochen<br />

lang mit heimischen Betriebsstoffen erprobt<br />

werden. Die Prüfung hat am letzten<br />

Montag auf der Berliner 'Avus begonnen. Sie<br />

wird bis am 12. Oktober dauern und sich<br />

über eine Gesamtdistanz von 20,000 km erstrecken.<br />

Bis Ende des Monats kreisen die<br />

Wagen auf der Avus und führen Fahrten<br />

durch Berlin durch. Anschliessend werden<br />

sie bis zum 22. September auf dem Nürburgring<br />

geprüft. Durch Süddeutschland kehrt die<br />

Karawane dann nach Berlin zurück, wo sie<br />

am 30. September wieder eintreffen und bis<br />

zum 20. Oktober erneuten Proben auf der<br />

Avus unterworfen wird. Als Brennstoffe sind<br />

Holz, Holzkohle, TorfkokSj Braunkohlen-<br />

CIA<br />

„Der Wagen der Kenner "<br />

y.v,v~; • ••ViVi ••,-•• •^.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•.•>:y.y *,v ••••;; M M M5TV*. r^t"!"?T<br />

Unabhängige Räder<br />

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Bern: AUTOMO A.-G., Länggaßstrasse 21<br />

Zürich: BAUMBERGER & FORSTER A.-G., Capitol-Garage<br />

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American-Garage W. RAMSEIER,<br />

Genf


10 JTOTOMOBTL-K'EVI'm <strong>1935</strong> - m 68<br />

Schwelkoks, Braunkohlenbriketts, Anthra-<br />

>zit, Steinkohlenschwehlkoks, Methanol, Methan,<br />

Ruhrgasöl, Dampfanthrazit und Dieselöl<br />

zugelassen.<br />

Wie Korpsführer Hühnlein bei Beginn des<br />

Wettbewerbes ausführte, sind die Deutsche<br />

Wehrmacht und das Reichsverkehrsministeirium<br />

stark am Ausgang der Prüfung interessiert,<br />

wie anderseits auch die Wirtschaft<br />

und die Industrie durch sie wertvolle neue<br />

Erkenntnisse zu gewinnen hofft.<br />

«l«>:<br />

l^äshvei<br />

I Einige Ursachen für übermässlge Erhitzung<br />

des Motors. Ein Motor erhitzt sich gewöhnlich<br />

um so mehr, je schlechter er gelkühlt<br />

ist, daher muss die Pumpe in tadellosem<br />

Zustand sein, damit sie das maximale<br />

Quantum Wasser fortbewegt. Es darf sich<br />

'kein Kalk weder im Zylinder, in der Wasserleitung<br />

noch im Kühler befinden, der die Kühlung<br />

beeinträchtigen könnte. Das Wasser<br />

muss frei durch alle vorgesehenen Durchgänge<br />

fliesseh können.<br />

Oft sind es Gusshäute im Zylinder,<br />

Schlaüchdefekte, verstopfte Kühler, die den<br />

Wasserkreislauf, hindern. Der Durchfluss<br />

vom Zylinder in den Zylinderkopf muss frei<br />

sein. Vielmals sind Packungen älterer Modelle<br />

oder anderer Marken nicht mit den<br />

gleichen Dimensionen und Abständen der<br />

Durchflusslöcher versehen, so dass einzelne<br />

Teile des Zylinders nie Wasserzufluss erhalten.<br />

•<br />

Es ist stets genügend Wasser aufzufüllen.<br />

Fehler, die bei Montage oder Teilrevision<br />

vorkommen können: falsche Einstellung des<br />

Vergasers, zu armes Gemisch. Dieser Zustand<br />

erhitzt den Motor am meisten, oft<br />

glaubt jemand, durch ganz armes Gasgemisch<br />

Fzu sparen, wobei er nur den Motor ruiniert.<br />

Ebenfalls heizt ein zu reiches Gemisch, aber<br />

weniger als zu armes.<br />

Zuviel Vorzündung erhitzt ebenfalls, wird<br />

aber fast immer bemerkt, weil der Motor sofort<br />

stampft. Kolben, die festklemmen, oder<br />

Lager, die zu fest sind, heizen ebenfalls, weil<br />

die Tourenzahl infolge der grossen Reibung<br />

nicht genügend steigen kann. Wenn Auspuffleitung<br />

oder -topf stark verschmutzt sind,<br />

so dass die Abgase nicht frei entweichen<br />

können, wird der Motor sofort sehr stark<br />

erhitzt. Diesem Fehler kann durch Reinigung<br />

der Teile abgeholfen werden.<br />

Zuviel Spiel zwischen Ventil und Stössel<br />

oder eine falsche Einstellung der Nocken-<br />

welle können ebenfalls den Motor anormal<br />

erhitzen, in beiden Fällen zieht der Motor<br />

schlecht. Bei gewissen Motoren kann durch<br />

zu wenig Spiel zwischen Ventil und Hebel<br />

ebenfalls der Motor im Ziehen beeinträchtigt<br />

werden. Man soll sich bei rassigen Motoren<br />

immer an die von der Fabrik angegebenen<br />

Werte halten.<br />

Beim Bergfahren muss man unterscheiden<br />

zwischen Amerikaner Typen-Motoren und<br />

Europäer Typen. Bei den ersten soll der<br />

Ventilator und Pumpe nie zu langsam laufen,<br />

sonst erhitzen sich diese Motoren, während<br />

die Europäer Typen nicht so heikel sind.<br />

Immerhin ist es für alle besser, nie zu langsam<br />

in direktem Gange zu fahren, so dass<br />

die Geschwindigkeit des Wagens im direkten<br />

Gang- nie unter 30 km/Std. sinkt. Man<br />

schaltet besser am Beginn der Steigung in<br />

den nächstkleineren Gang und versucht mit<br />

einer mittleren Geschwindigkeit von 25 km<br />

fortzukommen. Dabei kann immer mit soviel<br />

Gas und Vorzündung gefahren werden, dass<br />

der Motor geräuschlos arbeitet (niaht stampft<br />

oder tickt). Sollte das Wasser dennoch<br />

kochen, so darf nur kaltes Wasser nachgefüllt<br />

werden, solange der Zylinderblock noch<br />

voll Wasser ist und wenn der Motor im<br />

Leerlauf langsam läuft. Das kalte Wasser<br />

muss ganz langsam in den Kühler eingefüllt<br />

werden, sonst springt der Zylinder durch zu<br />

rasche lokale Abkühlung. Es ist falsch, das<br />

heisse Wasser abzulassen und durch kaltes<br />

Frischwasser zu ersetzen. So bringt man<br />

den Zylinderblock zum Reissen. Bei leichterem<br />

Ueberhitzen des Zylinders genügt es<br />

oft, ein besseres Oel zu verwenden. Schliesslich<br />

kann auch durch defekte oder ungeeignete<br />

Kerzen ein Motor zum Heisslaufen gebracht<br />

werden. In diesem Falle zieht der<br />

Wagen schlecht und braucht viel Brennstoff.<br />

Bei einer gewissen Geschwindigkeit bremst<br />

der Motor durch Selbstzündung ab und zieht<br />

sofort wieder an, sobald man das Gaspedal<br />

wieder herunter drückt und die Tourenzahl<br />

des Motors gesunken ist. In diesem Falle<br />

müssen bessere Kerzen verwendet werden.<br />

Oft werden Kerzen bei Atmosphärendruck,<br />

d.h. ausserhalb des Motors kontrolliert und<br />

gut befunden. Würden sie aber bei Explosionsdruck,<br />

der zwischen 30 und 40 Atm.<br />

liegt, geprüft, so käme man zu einem gegenteiligen<br />

Resultat.<br />

Es existieren Kontrollapparate, womit Kerzen<br />

bis zu 10 Atm. Druck vom Auge kontrolliert<br />

werden können. Keine Garage sollte<br />

ohne diese Vorrichtung bleiben. A.R.M.<br />

Offizielle Distributoren<br />

für die ganze Schweiz von<br />

Falsche Radstellung — grosser Reifenverbrauch.<br />

Bei richtiger Stellung der Räder<br />

nutzt sich ein Autoreifen ganz gleichmässig<br />

ab und kann eine Strecke von 40—60,000 km<br />

zurücklegen. Bemerkt man nun an einem<br />

Rad oder an einem Räderpaar einen auffällig<br />

starken Verschleiss, so kann man fast<br />

sicher behaupten, dass die Radstellung falsch<br />

ist. Bei falscher Radstellung aber hält der<br />

Reifen .nicht genau die Fahrrichtung des Wagens<br />

ein, rollt also nicht ganz gleichmässig,<br />

sondern scheuert fortwährend seitlich auf<br />

der Strasse; er «radiert», wie man sagt.<br />

Durch dieses « Radieren » wird der Pneumatik<br />

in ganz eigenartiger Weise beschädigt, so<br />

dass man aus der Form dieser Beschädigung<br />

auf den Fehler, der die Ursache dazu gab,<br />

schliessen kann. Wenn man an einem Pneumatik<br />

derartige Defekte bemerkt, soll man<br />

sofort die Radstellung nachprüfen und gegebenenfalls<br />

korrigieren lassen. Andernfalls<br />

wird der Reifen in unglaublich kurzer Zeit<br />

vollkommen durchgefahren sein.<br />

Es ist noch nicht allgemein bekannt, dass<br />

die Vorderräder, an denen in erster Linie<br />

solche Defekte vorkommen, nicht genau parallel<br />

zueinander stehen. Sie haben nämlich<br />

während der Fahrt das Bestreben, auseinanderzulaufen.<br />

Um das auszugleichen, werden<br />

sie so montiert, dass ihre Vorderkanten etwas<br />

enger zusammenstehen als ihre Hinterkanten.<br />

Der Unterschied in der Entfernung,<br />

der etwa 3—5 mm beträgt, heisst die « Vorspur<br />

». Wird diese « Vorspur > verändert —<br />

das kommt leicht vor durch Anfahren an die<br />

Bordschwelle, wodurch die Spurstange verbogen<br />

werden kann —, so- laufen die Vorderräder<br />

nicht mehr genau parallel zur Längsachse<br />

des Wagens, scheuern vielmehr seitlich<br />

auf der Strasse und « radieren » sich dadurch<br />

einseitig sehr schnell ab.<br />

Die Vorderräder des Autos stehen aber<br />

nicht nur mit den Vorderkanten enger zusammen,<br />

sondern auch die Entfernung zwischen<br />

ihren Unter- und Oberkanten ist verschieden.<br />

Dieser Unterschied zwischen den<br />

Entfernungen heisst der «Sturz». Ist der<br />

«Sturz > zu klein oder zu gross, so tritt<br />

ebenfalls eine übermässig schnelle einseitige<br />

Abnutzung der Pneumatiks ein.<br />

Aehnliche Abnutzungserscheinungen können<br />

auftreten, wenn ein Rad in sich verbo-.<br />

gen ist, vor allem, wenn ein Drahtspeichenrad<br />

verspannt ist, oder wenn der Achszapfen<br />

verbogen ist. Hierdurch nämlich wird<br />

das Rad gezwungen, bei jeder Umdrehung<br />

einmal nach rechts und einmal nach links<br />

auszuschlagen und infolgedessen bei jeder<br />

Drehung einmal nach beiden Seiten zu radieren.<br />

Je stärker die genannten Unregelmässigkeiten<br />

am Rad sind, desto schneller wird<br />

die Laufdecke des Reifens abgenutzt werden.<br />

Ganz ähnliche Abnutzungserscheinungen,<br />

aber gleichmässig an beiden Vorderrädern,<br />

treten auf, wenn zu viel « toter Gang» im<br />

Lenkmechanismus des Wagens vorhanden<br />

ist oder wenn der Wagen infolge Konstruktionsfehlern<br />

zum sog. «Shimmy» neigt<br />

Dann flattern die Vorderräder bei jeder Umdrehung<br />

mehrere Male hin und her, radieren<br />

infolgedessen auch sehr viel stärker als beim<br />

einfachen Schlagen und werden dadurch in<br />

unglaublich kurzer Zeit völlig verdorben. —<br />

Wer also an seinem Wagen eine vorschnelle<br />

and ungleichmässige Abnutzung der Reifen<br />

bemerkt, wird im eigensten Interesse sofort<br />

eine 'Untersuchung der betreffenden Räder<br />

durch einen Fachmann vornehmen lassen.<br />

Die Reparatur der genannten Schäden, die<br />

die ungeheure Reifenabnutzung verursachen,<br />

kostet bedeutend' weniger als die Reifen,,die<br />

man sonst verbraucht „<br />

Ted«<br />

Siwc«lm<br />

Antwort 9495. Erfahrungen mit Jeroga-RoWH-<br />

Vergaser. Seit einigen Monaten habe ich die<br />

Leistungen des Rohöl-Vergasers Jeroga geprüft<br />

und sehr gut befunden. Ich bin wirklich überrascht»<br />

über die Vorteile, die der Vergaser bietet, denn der<br />

Motor arbeitet viel ruhiger und vollständig geruchfrei,<br />

ferner beansprucht er wesentlich weniger<br />

Brennstoff und deshalb ist eine beträchtliche Sparsamkeit<br />

zu verzeichnen. Ich konnte bis heute nicht<br />

die geringste Schmierölverdünnung feststellen,,<br />

trotzdem ich mit dem Vergaser Jeroga über verschiedene<br />

grosse Alpenpässe gefahren bin (z. B.<br />

Klausen, Gotthard, Furka, Grimsel). Auch war bei<br />

diesen Fahrten immer die gleiche Leistung und die<br />

normale Temperatur geblieben. J. H. in F.*<br />

Frage 9508. Entrussen notwendig? Seit 14 Monaten<br />

bin ich im Besitze eines neuen Wagens und<br />

habe mit diesem über 27 000 km gefahren. Schon i<br />

wiederholt beschäftigte mich die Frage, ob der Motor<br />

nun einmal entrusst werden soll. Nach Rücksprache<br />

mit Fachleuten erhielt ich ganz verschiedenen<br />

Bescheid, die einen meinten, die Entrussung<br />

wäre schon längst notwendig gewesen, und die an-'<br />

dern sagten mir, solange der Wagen gut laufe, sei<br />

diese Arbeit überflüssig; nach dem Entrussen<br />

brauche der Wagen mehr Oel und Benzin. In der<br />

Tatsache läuft der Wagen tadellos, und ich müsste<br />

wegen der Motorleistung jedenfalls noch lange nicht'<br />

an das Entrussen denken. Ich bitte nun um Ihrendiesbezüglichen<br />

Rat und danke Ihnen bestens im<br />

voraus. A. G. in A.<br />

Antwort: Solange Ihr Motor wirklich noch<br />

einwandfrei arbeitet, besteht kein Anlass, die Ent-<br />

Ä ^.,oO C >'><br />

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N° 68 — <strong>1935</strong> . ÄUTÖMOBir-REVUE 11<br />

russung vorzunehmen. Schaden kann der Russbelag<br />

nicht, wenn er nicht zur indirekten Ursache<br />

einer anormalen Erhitzung des Motors wird. "Nach<br />

der angegebenen Kilometerzahl dürfte es sich allerdings<br />

empfehlen, die Dichtigkeit der Ventile einer<br />

.genauen Prüfung zu unterziehen. Indem man den<br />

Motor mit der Handkurbel durchdreht, kann man<br />

feststellen, ob der Kompressionswiderstand in allen<br />

Zylindern gleich gross ist. Zuverlässiger ist jedoch<br />

die Prüfung der Kompression mit einem speziellen<br />

Kompressionsmesser. Sollte es sich zeigen, dass die<br />

Kompression auch nur in einem Zylinder kleiner<br />

ist als in den übrigen, so wird ein Abdecken des<br />

Motors unumgänglich sein, da sonst die Gefahr besteht,<br />

dass das undicht gewordene Ventil und sein<br />

Sitz rasch grösseren Störungen ausgesetzt sind, -at-<br />

Frage 9509. Motordefekt nach Entrussung. Ich<br />

habe meinen Wagen, Modell 1934, mit 20 000 km, nen des Betreffenden steht, wird die Abklärung<br />

entrussen lassen, Ventil einschleifen und nach zwei der Ursachen stark erleichtern. -at-<br />

Tagen wieder abgeholt. Gleich am Anfang beobachtete<br />

ich ein Geräusch im Motor, das sonst nie<br />

vorhanden war.<br />

fuvis«. «P >«e»«l» al<br />

Um dieses Geräusch beheben zu lassen, ging ich<br />

.wieder in die Garage, liess nochmals einen halben<br />

Tag lang alles nachsehen. Dies war am Freitag.<br />

Anfrage 537. Rückvergütung von Versicherungsprämien.<br />

Bekanntlich enthalten die heutigen<br />

Am Sonntag machte ich eine Tour Lugano - San<br />

Bernardino mit einem Zwischenhalt auf dem Pian<br />

obligatorischen Haftpflicht-Versicherungsverträge<br />

San Giacomo. Besonders am Berg bemerkte ich,<br />

die Bestimmung, dass nach einer dreijährigen<br />

dass der Wagen schlechter zog, als vorher; ich<br />

schadenfreien Periode von der Gesellschaft 15%<br />

musste an einer Doppelkehre sogar die Erste nehmen.<br />

Das Geräusch am Motor blieb immer, es war Ist die Versicherungsgesellschaft ohne weiteres<br />

jeder Jahresprämie rückvergütet werden müssen.<br />

wie ein Klappern. Am Montag früh war mir das zu obiger Rückvergütung verpflichtet, wenn der<br />

Erste, in die Garage zu gehen, um nochmals um Vertrag auf Ende des dritten Jahres gekündet<br />

eine Nachschau zu bitten, denn es war bestimmt wird, selbstverständlich vorausgesetzt, dass das<br />

etwas nicht in Ordnung. Man versicherte mir, es Jahr ohne Schadenfall abläuft?<br />

sei nichts, ich soll nur beruhigt weiterfahren. Die Falls der Vertrag schon auf Ende des zweiten<br />

.Ventile müsse man später einmal nachstellen. Jahres gekündet wird, besteht dann keine Rückvergütungspflicht<br />

der Versicherungsgesellschaft?<br />

Am Dienstag ging's ins Valle Maggia. Auf dem<br />

-Heimweg im ersten Drittel am Monte Ceneri klopfte<br />

H. M. in B.<br />

der Motor so stark, dass mir der Mut weiterzufahren<br />

verging. Ich liess den Wagen also stehen und sind ohne weiteres zur Rückvergütung der 15%<br />

Antwort: Die Versicherungsgesellschaften<br />

fuhr mit einem Bekannten heim zur Garage. Diese für schadenfreien Verlauf der 'Versicherungspolicen<br />

verpflichtet, SQfern während drei aufeinander-<br />

ging nun den Wagen holen und berichtete, es sei<br />

kein Oel mehr im Motor gewesen. Wie kam das folgenden Jahren eine Schadenzahlung nicht gemacht<br />

werden musste. Dabei ist es ohne Bedeu-<br />

nun, denn vom Entrussen und Oelwechsel an bis<br />

zum Stillstand am Ceneri hatte ich nur 580 km tung, ob die Versicherungspolice auf Ende des<br />

gemacht. Benzin- wie Oelverbrauch wird bei mir<br />

immer genau gebucht. Der Motor ging früher immer<br />

ausserordentlich guf.<br />

wenn die Police schon vor Ablauf der dreijährigen<br />

Warum war kein Oel mehr da, wo man mir<br />

Periode aufgehoben wurde. Entgegenkommenderweise<br />

haben eich aber die Versicherungsgesell-<br />

angab, 6 Liter nachgefüllt zu haben? Die Kolben<br />

sind natürlich kaputt, ein Lager ist geschmolzen<br />

schaften bereit erklärt, bei Neuabschluss einer Versicherung<br />

die angebrochenen Jahre auf die neue<br />

und die Zylinder zeigten oben einen scharfen Kranz<br />

tind mussten nachgebohrt werden. E. E. in L.<br />

Versicherung anzurechnen.<br />

O<br />

Antwort: Irgendwie geht es da bestimmt Anfrage 538. Rechtsfahren. Der Führer muss Nun ist es auch uns bekannt, dass der Kanton<br />

picht mit rechten Dingen zu. Nach der Entrussung in der Schweiz rechts fahren. Ist es nicht erlaubt, Zürich unter der Herrschaft des neuen Gesetzes<br />

4es Motors kann man zwar nicht selten ein Ansteigen<br />

des Oelverbrauches beobachten, wie wir esganz spitzem Winkel der Fahrer notgedrungen die<br />

dass bei einer Kurve, Strassenkreuzung etc. mit Führerprüfungen der andern Kantone nicht an-<br />

übrigens erst noch gerade in der letzten Nummer Kurve schneidet, um überhaupt fahren zu können?<br />

näher ausgeführt haben. Dass aber der Motor schon In einem solchen Fall kann, der Führer nichts<br />

von Anfang an schlecht zog und klapperte, rechtfertigt<br />

den Verdacht des Vorliegens anderer Mängel wenn er ein anderes Vehikel in entgegengesetzter<br />

anderes machen als anhalten und wiederholt hupen,<br />

ebenfalls. Leider liefert uns aber Ihr Brief keine Richtung hört oder erblickt? Dr. A. B. in L.<br />

Anhaltspunkte, wo diese Mängel zu suchen sind.<br />

Wurden die Kolben bei der Entrussung des Motors<br />

ebenfalls ausgebaut? Wurde eventuell ihr Spiel gemessen?<br />

Nach 20 000 km sollte allerdings ihre Abnützung<br />

noch lange nicht so gross sein, um den<br />

starken Oelverbrauch zu erklären. Können Sie<br />

nachträglich feststellen, wieviel nnd was für ein<br />

Oel nach der Revision tatsächlich eingefüllt wurde?<br />

Ist Oel nicht etwa durch Undichtigkeiten verloren<br />

gegangen, wobei dann unter dem stehenden Wagen<br />

immer Oeltropfen oder Oelpfützen entstanden wären?<br />

Dass die Ventile nach dem Einschleifen und<br />

Neueinstellen etwas mehr Lärm machen, ist denkbar<br />

und braucht keinen Fehler zu bedeuten. Ein<br />

lautes Klappern aber würde auf viel zu viel Stösselspielraum<br />

deuten.<br />

Da Ihnen durch den ganzen Vorfall wohl ziemlich<br />

hohe Kosten entstehen werden, für deren Mittragen<br />

die Garage eventuell herangezogen werden<br />

könnte, raten wir Ihnen, die ganze Revision durch<br />

einen unparteiischen Fachmann an Ort und Stelle,<br />

so gut wie jetzt noch möglich, nachprüfen zu lassen.<br />

Schon die Feststellung, wer die Arbeit ausgeführt<br />

hat und wie es um das Fachwissen und Kön-<br />

dritten Vertragsjahres gekündigt wurde.<br />

Dagegen besteht keine Rückvergütungspflicht,<br />

Antwort: Der Führer ist prinzipiell verpflichtet,<br />

rechts zu fahren. Eine Ausnahme wird<br />

dann zugebilligt, wenn es* sich pm eine gerade,<br />

übersichtliche Strasse handelt, und andere Fahrzeuge<br />

nicht entgegenkommen. In diesem Falle darf<br />

auf der Strassenmitte gefahren werden. Bei Strassenkreuzungen<br />

und in Kurven ist prinzipiell rechts<br />

zu fahren. Nun gibt es natürlich unter Umständen<br />

Strassenanlagen, bei .denen es schlechterdings nicht<br />

möglich ist, so zu fahren, dass die linke Wagenseite<br />

über die Strassenmitte nicht hinausgelangt. In<br />

solchen Fällen ist natürlich der Fahrer zu besonderer<br />

Sorgfalt verpflichtet, er hat demzufolge seine<br />

Geschwindigkeit so zu reduzieren, dass ihm beim<br />

Ansichtigwerden eines entgegenkommenden Fahrzeuges<br />

ein Anhalten auf allerkürzester Distanz<br />

möglich ist. Sofern dem Ge^enfahrer diese ungünstige<br />

Strassenanlage erkennbar sein sollte, besteht<br />

natürlich auch für ihn die Verpflichtung, seine Geschwindigkeit<br />

in gleicher Weise herabzusetzen. Ausserdem<br />

wird hier die Verpflichtung bejaht werden<br />

müssen, durch Signalgebung auf die kritische Situation<br />

aufmerksam zu machen. Genügt ein Fahrer<br />

diesen Verpflichtungen, also Herabsetzung der<br />

Geschwindigkeit und Signalgebung, und ist er in<br />

der Lage, bei Ansichtigwerden eines entgegenkommenden<br />

Fahrzeuges sein eigenes Fahrzeug auf kürzeste<br />

Distanz, 1—2 m, anzuhalten, und kommt es<br />

trotzdem zu einer Kollision, so kann von einem<br />

Mitverschulden seinerseits nicht die Rede sein,<br />

wenn tatsächlich das Befahren der entsprechenden<br />

Strassenanlage technisch nicht anders möglich ist,<br />

als durch Benützung mehr als der Hälfte der Strassenbreite.<br />

O<br />

Anfrage 539. Nachprüfung bei Wohnsitzwechsel.<br />

Ich habe am 1. Juni a. c. einen Wagen angeschafft<br />

und am gleichen Tage in Solothurn für<br />

Steuer (7 PS, 7 Monate) Fr. 87.— bezahlt. Ca. 1<br />

Monat früher bestand ich gleichen Orts die Fahrprüfung.<br />

Nun wohne ich im Kanton Zürich und<br />

die Fahrzeugkontrolle verlangt Fr. 69.:— für Steuer<br />

(bis und mit Januar 1937) und Wiederholung der<br />

Prüfung. Ich sei noch zu wenig lange gefahren, in<br />

Zürich prüfe man zwei Stunden usw. wurde zur<br />

Begründung erklärt.<br />

Möchte nun anfragen, ob ich bezahlen muss.<br />

Muss ich die Prüfung nochmals machen?<br />

H. B. in Pf.<br />

Antwort: Gemäss Motorfahrzeuggesetz, Artikel<br />

6, hat die Wohnsitzbehörde dem Führer den<br />

Ausweis auszustellen. Er hat prinzipiell Gültigkeit<br />

für das Gebiet der ganzen Eidgenossenschaft. Dagegen<br />

kann gemäss Art. 9 M. F. G. jederzeit eine<br />

Nachprüfung angeordnet werden, wenn Bedenken<br />

über die Fahrtüchtigkeit des Fahrers bestehen.<br />

Aus Ihrem Schreiben ist nun nicht ersichtlich, ob<br />

Sie im Zeitpunkt der Ablegung der Fahrprüfung<br />

im Kanton Solothurn oder Kanton Zürich Wohnsitz<br />

hatten. Hatten' Sie in Zürich Wohnsitz, so<br />

kann gegen das Begehren des Kantons Zürich<br />

keine Einwendung erhoben werden, da Sie effektiv<br />

die Prüfung in Zürich hätten ablegen sollen.<br />

erkennen will, teilweise auch zu Recht, da tatsächlich<br />

in einigen Kantonen die Anforderungen an<br />

den Prüfungskandidaten so minimal sind, daes sie<br />

für städtische Verhältnisse kaum genügen. Wenn<br />

Sie In berechtigter Weise die Prüfung in Solothurn<br />

abgelegt haben, so kann jedoch eine Nachprüfung<br />

nur verlangt werden, wenn Bedenken an<br />

Ihrer Eignung bestehen. Dabei genügt unseres<br />

Erachtens eine prinzipielle Einstellung gegen Führerprüfungen<br />

anderer Kantone nicht, sondern es<br />

müssen im Einzelfalle in bezug auf den betr. Fahrer<br />

selbst gewisse Bedenken bestehen. Erweisen<br />

sich in der Folge die Bedenken als ungerechtfertigt,<br />

so kann unserer Meinung' nach auch keine<br />

Prüfungsgebühr verlangt -werden. Wir schlagen<br />

Ihnen vor, dass wenn der Kanton Zürich auf seinem<br />

Begehren beharrt, Sie sich direkt an das<br />

eidg. Justiz- und Polizeidepartement in Bern wenden<br />

und hiervon den Kanton Zürich verständigen<br />

und ersuchen, den Entscheid aus Bern abzuwarten.<br />

Was nun die Fahrzeugsteuer anbetrifft, so ist<br />

aus Ihrem Schreiben auch hier nicht ersichtlich,<br />

au,s welchem Grunde sie' in Solothurn entrichtet<br />

wurde. Die Fahrzeugsteuer ist nicht am Wohnort<br />

zu entrichten, sondern am Standort des Fahrzeuges,<br />

d. h. an demjenigen Ort, an welchen regelmässig<br />

das Fahrzeug wieder zurückgebracht wird.<br />

Sollte nun die Steuer zu Unrecht in Solothurn bezahlt<br />

worden sein, da der Standort des Fahrzeuges<br />

Zürich ist, so ist das Begehren des Kantons<br />

Zürich gerechtfertigt. In diesem Falle hätte dann<br />

allerdings der Kanton Solothurn die bereits dort<br />

bezahlte Steuer zurückzuvergüten. Wurde das<br />

Fahrzeug erst nachträglich in den Kanton Zürich,<br />

verstellt, so kann der Kanton Zürich erst vom Beginn<br />

des nächstfolgenden Kalenderquartals an die<br />

Steuer verlangen, während der Kanton Solothurn.<br />

Ihnen von diesem Zeitpunkt an die Steuer zurückzuvergüten<br />

hat.<br />

O<br />

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Eine neue Industrie. Seit einiger Zeit Tvird<br />

viel von Primagaz, dem «Gas in Flaschen>, gesprochen.<br />

Da bis anhin nur ungenaue Angaben in die<br />

Oeffentlichkeit gelangt sind, dürfte es unsere Leser<br />

interessieren, über dieses aktuelle Thema etwas<br />

mehr zu erfahren. Das Primagaz, Nebenprodukt<br />

des Rohöls, wird in Frankreich in der grössten<br />

europäischen Petroleumraffinerie gewonnen. Dieses<br />

Gas besitzt einige sehr interessante Eigenschaften.<br />

Schon bei normaler Temperatur kann es unter sehr<br />

geringem Drück — 1,6 Atm. (ungefähr der Druck<br />

in einem Autoreifen) — verflüssigt werden. Dies<br />

erlaubt, eine grosse Menge Gas in Stahlflaschen<br />

von relativ geringem Gewicht, die trotzdem allen'<br />

sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen,<br />

aufzubewahren und zu transportieren. Diese Flaschen<br />

enthalten bei einem Bruttogewicht von ca.<br />

28 kg, 13 kg flüssiges Gas. Es ist ein ausserordentlich<br />

hochwertiger Brennstoff, denn bei geringer<br />

Platzbeanspruchung bietet es einen sehr hohen<br />

Heizwert. (1 kg Flüssigkeit = ca. 12.000 Kai.).<br />

Die Stahlflaschen halten einen 30- bis öOfachen.<br />

Ueberdruck aus, so dass eine Explosion ausgeschlossen<br />

ist. Das Einatmen von mit Primagaz vermischter<br />

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12. AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />

LUFTFAHR<br />

Eigenarten des Segelfluges<br />

im Hochgebirge.<br />

Für den Segelflieger, der sich am internationalen<br />

Segelfliegeriager beteiligen will, ist es sicher<br />

wertvoll, von einem erfahrenen Fachmann über<br />

die Besonderheiten der Hochgebirgsflüge aufgeklärt<br />

zu werden. Der bekannte Segelflieger W. Farner<br />

hat die hauptsächlichsten in Frage stehenden Momente<br />

kurz zusammengefasst, die auch den Laien,<br />

soweit er die Segelfliegerei beobachtet, interessier<br />

ren dürften.<br />

hinunterfallen, ohne dass was zerbricht. — Man<br />

kann also nur hoffen, dass eich die Herren Ingenieure<br />

bald mal so eine Truthenne zu Gemüte<br />

führen, damit sie erfahren, wie so ein Ding konstruiert<br />

ist. — So hat also jeder Körperteil den<br />

von der Natur ihm zugedachten Zweck zu erfüllen.<br />

Die alte Theorie des Evolutionistnus wollte das<br />

Organ aus der Funktion entstanden wissen. Was<br />

hat es denn mit dem Ichthyosaurus, diesem gewaltigen<br />

Seeungetüm, für eine Bewandtnis, der schon<br />

das Hanptorgan eines Vogels besass, die Verstär-<br />

Beim Start<br />

ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass die geringere<br />

Luftdichte eines hochgelegenen Abflugortes durch<br />

grössere Startenergie kompensiert wird. Findet der<br />

Start im Schnee statt, dann muss den Schwierigkeiten<br />

der weichen Piste durch eine genügend<br />

grosse Zahl von Startleuten begegnet werden.<br />

Die geringe Reibung der Segelflugzeugkufe auf<br />

alpiner Flora oder auf Schnee bedingt eine zuverlässige<br />

und solide Verankerung des Segelflugzeuges.<br />

Das Zurückhalten der Maschine durch Mannschaft<br />

ist auf jeden Fall abzulehnen, da sonst ein<br />

Start des Segelflugzeuges mit ungenügender Vorspannung<br />

der Gummiseilo zu befürchten ist (Grönhoff,<br />

Jungfraujoch 1931). Es ist darauf Rücksicht<br />

zu nehmen, 'dass das Segelflugzeug nicht durch<br />

Schneewälle, Eis, Felsen oder ähnliche Hindernisse<br />

beschädigt wird.<br />

Flug.<br />

Die noch unbekannte Windströmung im Gebirge<br />

können eventuell ungeahnt stark sein und infolge<br />

heftiger Böigkeit grosse statische Beanspruchungen<br />

Zusammenfassung.<br />

Der Alpensegelflug ist eehr. wahrscheinlich<br />

nicht wesentlich gefährlicher als Motor- und Segelflug<br />

im Flachland. Dagegen sind die Verhältnisse<br />

heute noch recht unerforscht und erfordern<br />

einige Vorsicht bei der noch zu leistenden For-<br />

•schujigs- und Pionierarbeit. Durch Verwendung<br />

von starken, wendigen und leistungsfähigen Segelflugzeugen<br />

und durch strenge Auswahl der Piloten<br />

während der En^rieklungszeit der nächsten<br />

zwei bis drei Jahre wird es bestimmt möglich sein*<br />

ohne übermässige Opfer wertvolle Erkenntnisse zu<br />

sammeln. Ausser den wirklich praktischen Schwierigkeiten<br />

und Gefahren wird natürlich auch der<br />

moralische Einfluss der Bergwelt auf die Piloten<br />

eine nicht zu unterschätzende Wirkung haben und<br />

eine gewisse Gewöhnung an die neue Umgebung<br />

erfordern<br />

Böigkeit, Schwierigkeit im Schätzen der Distanzen,<br />

Spannung vor Unbekanntem). In wenigen Jahren<br />

aber wird der Alpensegelflug meines Erachtens für<br />

einen guten Durchschnittspiloten ebenso selbstverständlich<br />

sein wie heute ein Flugzeugschleppflug<br />

im Flachland.<br />

Vom 4.—18. September <strong>1935</strong> werden sich die<br />

Pioniere auf dem Jungfraujoch einfinden. Wer<br />

diese wagemutigen Leute an der Arbeit sehen will,<br />

versäume nicht, das Segelfliegerlager im ewigen<br />

Schnee zu besuchen. P. K.<br />

In den Laboratorien des Herrn Oehmichen.<br />

Ueber einen Besuch beim bekannten Schxaubenflugzeug-Konstrukteur<br />

Etienne Oehmichen in Valentigney<br />

bei Paris, plaudert in den französischen<br />

«Les Ailes» dessen Mitarbeiter Maurice Victor so<br />

interessant, daes wir auch an dieser Stelle seine<br />

Ausführungen auszugsweise wiedergeben wollen:<br />

«Ueberflüssig, diesen Herrn vorzustellen. Er<br />

wird von der gesamten französischen Aviatik bewundert<br />

und verehrt. Ein Besuch in seiner einsamen<br />

Klause ist eine Angelegenheit, die regelrecht<br />

zu Optimismus hinreissen muss. Man befindet sich<br />

einem wahrhaft glücklichen, sich für alles interessierenden<br />

Manne gegenüber, d«r leidenschaftlich<br />

arbeitet und sich ebenso für Urweltkunde wie für<br />

die moderne Luftfahrt begeistern kann. ,<br />

Man betritt das Bibliothek-Zimmer und ge-<br />

der Zelle bewirken. Der Gefahr von Brüchen ist<br />

durch Verwendung vollakrobatiktauglicher Segelflugzeuge<br />

zu begegnen. In noch unbekannten Gebieten<br />

muss bei gewissen Wetterlagen mit der<br />

wahrt vorerst einmal an der Mauer eine farbenprächtige<br />

Insektensammlung, Schmetterlinge, Käfer<br />

Möglichkeit mangelnder -Sicht und Vereisungsgefahr<br />

gerechnet werden. Da die Lage der Aufund<br />

Abwindgebiete nicht immer ganz genau beur-<br />

aller Grossen und Wasserjungfern. Wozu diese<br />

Tierchen? Es sind die beasts. die Oehmichen gestattet<br />

haben, in die Geheimnisse des beinahe meteilt<br />

werden kann und weil vor allem die Abwinde<br />

stark überraschend einsetzen können, ist unbekanntes<br />

Gelände stets mit genügend Höhen- und<br />

chanischen Fluges unserer Insekten einzudringen<br />

vermittelst des kinematographischen. Stroboskops<br />

Geschwindigkeitsreserve anzufliegen. Starke Böigkeit<br />

wird bei längeren Flügen grosse Anforderun-<br />

(drehbare Scheibe mit Bildern, die denselben Gegenstand<br />

in verschiedenen Stellungen zeigen, so dass<br />

gen an Körper und Nerven stellen. Man soll daher<br />

solche Flüge nur bei bester körperlicher Ver-<br />

er beim Drehen bewegt erscheint). So hat der elektrische<br />

Funke im Laufe der Zeit sämtliche Schwingungen<br />

der Flügel zerlegt — der empfindsame Film<br />

fassung unternehmen.<br />

Landung.<br />

hat alles haarscharf aufgenommen.<br />

Im Gebirge stehen nur wenige und meistens In einem andern Zimmer ist die Optik untergebracht<br />

Objektive verschiedensten Kalibers. Es<br />

sehr kleine Landungsplätze zur Verfügung. Der<br />

Entschluss zur Landung hat daher rechtzeitig zu folgt das aerodynamische Laboratorium. Nicht däss<br />

erfolgen. Von den zahlreichen Hindernissen, die es sich hier um den Windkanal von Chalais-Meudon<br />

handelte. Aber mit diesem Werkzeug, das im<br />

eine Landung stets erschweren, ist vor allem auf<br />

die von Gras und Blumen kamuflierten Felsblöcke grossen ganzen einen riesigen Ventilator darstellt,<br />

Rücksicht zu nehmen. Bei schiefgelegenen Plätzen kann Mister Oehmichen die aerodynamischen Wunder,<br />

die ihn am meisten interessieren, * besonders<br />

soll nach Möglichkeit bergaufwärts gelandet werden.<br />

gut analysieren.<br />

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kung an der untern Basis der Wirbelsäule, die<br />

ihm erlaubte, mit grösster Geschwindigkeit in die<br />

Tiefe zu plumpsen? Welch verschrobene Idee hatte<br />

denn da die Natur bei der Erschaffung dieses<br />

Tiere??» —<br />

Vom umfangreichen Museum mit seinen zaht»<br />

reichen Skeletten zurück nun zu den ebenfalls in. 1<br />

Valentigney befindlichen _ aeronautischen Ateliers.<br />

Sie setzen sich zusammen aus einem Studienraum,<br />

einem Versuchsgebäude und einem Hangar. Einige<br />

Techniker und etliche Arbeiter unterstützen Monsieur<br />

Oehmichen in seinen Unternehmungen. In der<br />

grossen Halle hat der Konstrukteur einige seiner<br />

Versuchsapparate vorgeführt. Der Hauptteil besteht<br />

aus einem Gestell von Leichtmetallröhren, an dessen<br />

unterm Ende sich zwei konzentrische Schrauben<br />

befinden, die sich in entgegengesetzter Weise<br />

drehen und durch einen Kautschuk-Motor getrieben<br />

werden. Das Gestell ruht auf einer Bank, die<br />

Schrauben nach unten gerichtet. Wupp — das<br />

Ganze schiesst in die Höhe. Resultat: Die Flugbahn<br />

ist äusserst ungerade und die Maschine überbockt<br />

in einer Ecke der Halle. Man versucht sie wieder<br />

ins Gleichgewicht zu bringen. Vergeblich. Die<br />

Bewegungen des Apparates sind höchst unregelmässig<br />

und die Sache wird sogar für die Zo-*<br />

schauer gefährlich. Zwei mit Luft gefüllte Ballons<br />

werden auf der Höhe der oberen Querstange<br />

placiert. Nun wird der empfindliche Apparat so-i<br />

fort stabil und gehorsam. Wenn man ihm zwei<br />

Kondensatoren beigibt, um die Pendelschwingungen<br />

aufzuheben, so nimmt das Ganze eine höchst beachtenswerte<br />

Flugstellung an. Man wird sich fragen,<br />

wie diese Stabilität erreicht wird: Genau<br />

gleich, wie bei den Schiffen. Schon Archimedes<br />

stellte fest, dass jeder in eine Flüssigkeit getaucht<br />

ter Körper durch diese erstere einen Gegendruck;<br />

erhält, der dem Gewicht des verdrängten Volumens<br />

entspricht, wenn dieser Druck im Schwerpunkt des<br />

verdrängten Körpers ausgeübt wird. Die Hinzufügung<br />

von Ballons hat bezweckt, das Druckzen-*<br />

trum unter das Schwerpunktzentrum zu verlegen»<br />

So wurde jede Neigung sofort durch eine Wieder-^<br />

aufrichtung anderseits ausgeglichen. Das scheint!<br />

höchst einfach zu sein — trotzdem hat es ziemlich!<br />

viel Zeit gekostet, bis man diese Erklärung fand.<br />

Etienne Oehmichen arbeitet schon seit Jahren<br />

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eine Filiale der Einsiedlorklause unseres<br />

genialen Konstrukteurs. Im Parterreraum finden<br />

wir das chemische Laboratorium. Rundherum auf<br />

diversen Gestellen ein Heer von 'dünnen und dickbauchigen<br />

Flaschen — eine herrliche Symphonie<br />

blitzblanker Kristalle mit rotem, gelbem, blauem<br />

und grünem Glänze. Rings im Kreise seltsame Apparate.<br />

Hier eine Glasbläser-Einrichtung — dort<br />

an wohlgeschützter Stelle ein X-Strahlen-Apparat.<br />

Ueber dem chemischen Laboratorium befindet<br />

sieh das Heiligtum, in welchem Oehmichen die<br />

vorweltlichen Tiere und Pflanzen studiert. Hier<br />

entfaltet sich in interessantester Weise das Buch<br />

der Zeit. In prachtvollen Zeichnungen lässt man<br />

die prähistorischen Tiere an sich vorüberziehen und<br />

bestaunt die Blumen und Gräser vergangener Zeiten,<br />

die lose in Büchern liegen. Das Wertvollste<br />

(Unfreundlichkeit von Fels und Eis, dieses Museums aber bilden die Reste eines Ich-<br />

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spitzem Kopf. Man ist aufs höchste überrascht,<br />

konstatieren zu können, dass dieses Riesentier<br />

in seinen zwei wuchtigen Pratzen Fortbewegungsmöglichkeiten<br />

hatte, die den besten Schrauben<br />

der heutigen Zeit bedeutend überlegen waren.<br />

Inmitten der schaurigsten vorsintflutlichen Skelette<br />

gab Herr Oehmichen sodann einige Erklärungen<br />

ab:<br />

Um ohne Motor zu landen, benützte ich den<br />

Querwiderstand, den der niedergehende Kiel der<br />

Luft entgegensetzt und der wesentlich grösser ist<br />

als der eigene Widerstand gegenüber der Vorwärtsbewegung<br />

desselben Kiels. So erhalte ich eine Fallgeschwindigkeit<br />

von 10 m/Sekunde. Sie ist also<br />

etwas grösser als bei einem gewöhnlichen Fallschirm.<br />

Ob dies nun der richtige Weg ist? Was<br />

sagt die Natur dazu? Sehen sie sich einmal diese<br />

Eule an. Sie ist ausgestopft. Man hat den Eindruck,<br />

sie hätte zwei kleine Pfoten am untern Ende<br />

des Körpers. Das ist jedoch ein Irrtum. Dieses Skelett<br />

zeigt uns, dass die Pfoten aus eehr langen<br />

Knochen bestehen, die in engster Verbindung zur<br />

Wirbelsäule stehen. Zwischen einem Reiher und<br />

einer Eule ist keine grosse Differenz. Der erstere,<br />

der im Wasser plätschert, hat. einzig die Hosen<br />

hochgezogen. Die Anatomie macht nun interessante<br />

Entdeckungen. Hier ist das Skelett einer Katze.<br />

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Das Gelenk zwischen den Hinterpfoten und deran der Stabilisierung der Schraubenflugzeuge durch<br />

Wirbelsäule ist von einer Feinheit, die jeglichen bedeutenden<br />

Kraftaufwand ausschliesst. Die Katze diesem Apparat, dass er unstabil ist. Sein Heli-<br />

einen Ballon. Es ist ja das Charakteristische an<br />

fällt immer auf die Vorderpfote. Trifft unglücklicherweise<br />

einmal — was selten der Fall ist — lut gelungene Versuchsflüge ausgeführt. Der francostat<br />

Nr. 4 hat in Valenfigney wie in Orly abso-<br />

das Gegenteil ein, so zerplatzen ihre Nieren. Das zösische Generalstab hat sich für die Maschine leb*<br />

gleiche ist beim Eichhörnchen zu sagen. Nur bei haft interessiert. Aber nicht alle Welt war davon,<br />

den Vögeln ändert dies alles. Nehmen wir zum Beispiel<br />

die starken Knochen einer Truthenne. Sie versehener Apparat durch einen gewöhnlichen Bal-<br />

überzeugt, dass sich ein mit zwei Hubschraubeh<br />

verlängern sich bis zu den Wirbeln, die so miteinander<br />

verbunden sind, dass sie ebensoviel Kraft den Apparat im Gleichgewicht zu behalten, vielmehr<br />

lon stabilisieren lasse. Man schrieb die Fähigkeit,<br />

aushalten, wie abgeben können. Das ist alles ausserordentlich<br />

solid gebaut. Der Vogel kann tief tierkunst Oehmichens zu. Es wurde folgendes<br />

der mit den grössten Finessen rechnenden Pilo—<br />

Experiment<br />

ausgeführt: Konstruktion eines Chassis<br />

mit vier Hubschrauben, angetrieben durch einen<br />

40-PS-Salmson-Motor, das ganze an einen 100-Kubikmeter<br />

fassenden Ballon angespannt. Ausser<br />

einem Gashebel war sonst nichts eingebaut. Man<br />

hatte Oehmichen gebeten, 15 Sekunden in der Luft<br />

zu bleiben; er hielt es aber 4 Minuten aus. Der<br />

Beweis, dass Oehmichens Idee kein Trugschluss ist,<br />

war erbracht. Er kämpft für diese Idee weiterhin<br />

und hat bereits eine neue Maschine in Bau, die<br />

im Oktober erstmals starten soll. A. Fy.<br />

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N° 68 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

GESCHICHTE VON DER<br />

COPPA ACERBO<br />

(Fortsetzung von Seite 6.)<br />

Dr. Porsche stellte später mit einem Massstab<br />

fest, dass die lichte Weite zwischen<br />

Stein und Mauer 50 Millimeter kleiner war<br />

als die Spurbreite des Auto-Union-Rennwagens.<br />

Das Fehlmass ersetzte Rosemeier durch<br />

eine Kratzspur mit der rechten Radnabe in<br />

der Mauer.<br />

.*<br />

Nachdem die Auto-Union-Rennwagen die<br />

500 Coppa Acerbo-Kilometer unter Varzi und<br />

Rosemeier ohne irgendwelche Störungen<br />

überlegen siegend durchfahren haben, ist für<br />

den «Grossen Preis der Schweiz» ebenfalls<br />

damit zu rechnen, dass sie in grosser Form<br />

ihren Vorjahrssieg verteidigen werden. Da<br />

aber auch Mercedes-Benz stark gerüstet ins<br />

Rennen geht und die italienischen Fahrer mit<br />

ihren verstärkten Alfas über ein ausgezeichnetes<br />

Maschinenmaterial verfügen, ist mit<br />

einem sehr scharfen Rennnen zu rechnen.<br />

E.H.<br />

Rund um den Grossen Preis<br />

von Nizza.<br />

Nuvolari hat einmal mehr seine glänzende<br />

Form bestätigt. In aller Ruhe Hess er seine<br />

Konkurrenten zu Beginn des Rennens davon-<br />

absichtigte, dadurch seinen Start in Frage<br />

gestellt sähe. Hoffen wir das beste.<br />

Trotz glänzender Fahrweise Nuvolaris hat<br />

er die im letzten Jahr von Varzi (Alfa<br />

Romeo) aufgestellte Zeit nicht erreicht; doch<br />

gelang es dem Mantuaner, mit 1 : 45,1 (Mittel<br />

110,089 km/St.) einen neuen Rundenrekord<br />

aufzustellen. Varzi benötigte im vergangenen<br />

Jahr für die 100 Runden 2 Min. 40 Sek. weniger<br />

wie der Sieger vom letzten Sonntag,<br />

trotzdem die Alfa Romeo-Maschinen damals<br />

noch nicht so schnell waren. Es zeugt dies<br />

für die hohe Klasse des nun für Auto-Union<br />

fahrenden Italieners.<br />

Die ersten Nennungen für den Grossen<br />

Bergpreis von Deutschland, der am 1. .September,<br />

also am selben Tag, wie das Stilfserjochrennen<br />

zur Austragung gelangt, stellen<br />

eine interessante Veranstaltung in Aussicht.<br />

Die Auto-Union wird zwei Wagen entsenden,<br />

wovon einer Stuck anvertraut ist.<br />

Der Führer der zweiten Maschine ist noch<br />

nicht bestimmt. Ferner wird auch wieder der<br />

Spanier Zanelli (Nacional Pescara) am Start<br />

erscheinen, dann Hartmann (Maserati), Mays<br />

(E.R.A.), Wimmer (Zoller), von Delius (Zoller)<br />

und Kohlrausch (M.Q.).<br />

Für die Kategorie Sportwagen haben sich<br />

eingeschrieben: Briem (Amilcar), der Schweizer<br />

Kautz (Alfa Romeo), Mainardi (Fiat),<br />

Qollin (Bugatti), Soyka (Bugatti) und Delius<br />

(B.M.W.). Es ist noch mit weiteren Meldungen<br />

zu rechnen.<br />

Die Organisation hat ihre erste Feuerprobe vorbereitet und die Fahrer als durchaus der Auf-<br />

gewachsen. Es wird daher den Anwärtern<br />

dieses Jahr wiederum bestens bestanden. Pro-gabgrammgemäss<br />

konnte mit den Trainingsfahrten auf die verschiedenen Klassensiege durchaus nicht den<br />

eingesetzt werden, die sich hei prächtigem Wetter leicht fallen, die Palme zu erringen!<br />

reibungslos abwickelten. Und was uns am meisten Die zweite Trainingsauflage für<br />

freute: man durfte überall von Fahrern und prominenten<br />

Gästen hören, dasa sie sieh in Bern<br />

den Grossen Preis<br />

recht wohl fühlen und den kommenden Rennen<br />

auf der Bremgarten-Rundstrecke die grösste Bedeutung<br />

beimessen* Unser Grosser Preis darf sich<br />

schon jetzt rühmen, von den massgebenden Per-<br />

Union und Mercedes-Benz sind samt Ersatzfahrern<br />

vollständig vertreten und ihr Trainingsbeziehen<br />

und setzte ihnen erst später zu. Essönlichkeiten durchaus auf gleiche Linie mit den<br />

blieb ihm sogar Zeit, bei den Boxen vorzufahren,<br />

nur um ein Glas Wasser zu trinken. den, und es besteht die beste Aussicht, dass die<br />

klassischen Rennen des Auslandes gestellt zu wer-<br />

Veranstaltung nächstes Jahr im internationalen<br />

Der Mantuaner hat in Nizza seinen 52. Sieg Reglement in der liste der «grandes epreuves»<br />

gefeiert.<br />

prangen wird.<br />

Die Probeläufe zum<br />

Die Rundstrecke von Nizza misst genau<br />

Preis von Bremgarten,<br />

3,214 km und ist infolge ihrer Kürze für die dem nationalen Rennen, dem man wegen der Un-<br />

der meisten Konkurrenten im Rudel<br />

Zuschauer äusserst interessant, für die Fah-gewohnheirer<br />

aber eher gefährlich. Die Strassendecke zu fahren mit etwas gemischten Gefühlen entgegensah,<br />

brachten aohon die erste angenehme Ueber-<br />

wurde schon nach wenigen Runden so glatt,<br />

raschung. Alle fanden sich erstaunlich rasch auf<br />

dass die Wagen in vereinzelten Kurven selbst der Piste und im durchaus neuen Milieu zurecht.<br />

im Schritt-Tempo ins Schleudern gerieten, Die erzielten Rundenzeiten bewiesen, dass es uns<br />

sich oft um ihre eigenen Achsen drehten oder glücklicherweise nicht an einem sehr talentierten<br />

dann auf einem Trottoir landeten.<br />

und renntüchtigen Nachwuchs mangelt, der zu den<br />

besten Hoffnungen berechtigt Obwohl erfahrungs-<br />

II.Grosser Preis der Schweiz<br />

Das 1. Training vom Donnerstag<br />

gemäsa der erste Trainingstag selten Vollbetrieb<br />

bringt, so herrschte auf der Piste regstes Leben<br />

und die beteiligten Fahrer lagen mit grösatem Eifer<br />

und Ernst ihrer Vorbereitung auf das Rennen<br />

vom Samstag sehr guten Sport bieten wird, denn<br />

die meisten Maschinen erwiesen sich als recht gut<br />

brachte bereits die meisten Fahrer auf den Plan.<br />

Die beiden deutschen Mannschaften von Auto-<br />

trieb trägt den Stempel der bekannten deutschen<br />

Gründlichkeit und der zielbewussten Organisation<br />

von seiten der verantwortlichen Rennleiter. Die<br />

gemeldeten Zeiten bewiesen alsbald, dass die Maschinen<br />

beider Marken tadellos vorbereitet und gerüstet<br />

sind und es zwischen den beiden Landearivalen<br />

einen ausserordentlich scharfen Kampf<br />

absetzen wird. Der bestehende Rundenrekord, den<br />

1934 Momberger mit der Zeit von 2'53" aufstellte,<br />

wurde nicht weniger als sechsmal unterboten !<br />

Stuck, der letztjährige Sieger, fuhr die schnellste<br />

Trainingsrurtde in der imponierenden Zeit von<br />

2'41,l"und erzielte damit ein Mittel von 162,682<br />

km/St, «Hans> wird also nicht mit sich spassen<br />

lassen. Den nachstehenden Bestzeiten der einzeln<br />

nen Fahrer ist zu entnehmen, wie sehr das Tempo<br />

gegenüber dem. letzten Jahre zugenommen hat.<br />

Freilich musste das Rennen damals unter recht<br />

ungünstigen Witterungsbedingungen ausgetragen<br />

werden, aber die Maschinen sind seither doch so<br />

weitgehend verbessert worden, dass auch bei gleichen<br />

Verhältnissen neue Bestzeiten zu erwarten<br />

sind. Hält das jetzt für die Maschinen recht günstige<br />

Wetter an, so wird es den bestehenden Rekorden<br />

ganz gründlich zu Leibe gehen.<br />

Die Alfa Romeo-Equipe blieb, obwohl Chiron<br />

und Dreyfus bereits in Bern weilen, dem Training<br />

ob. Dabei liegen die gefahrenen Durchschnitte so<br />

nah beieinander, dass es der Rennleitung recht<br />

schwer fallen wird, die endgültige Auslese der<br />

zum Rennen zugelassenen Fahrer, deren Zahl gemäss<br />

Reglement auf 16 beschränkt werden soll, zu<br />

treffen. Der Berner M. Walther erwies sich mit ei-<br />

fern, wird aber heute Freitag wohl um so tüchtiger<br />

einsetzen. Hoffen wir, ihre Abwesenheit dürfe<br />

nem Mittel von 127,038 km/St. (3'26,3" für dieals ein sicheres Zeichen dafür gewertet werden,<br />

Runde) als der Schnellste des Feldes. Schon diese dass die Mannschaft ihrer Sache und ihrer Maschinen<br />

vollkommen sicher ist und sich daher eine Angabe mag illustrieren, dass das Rennen<br />

ohne<br />

Bedenken auf zwei Trainingstage beschränken<br />

kann. Nuvolari, der dritte erwartete Pilot der<br />

Ferrari-Organisation, ist noch nicht in Bern eingetroffen.<br />

Er sei durch Probefahrten mit dem<br />

neuen Alfa Romeo, der in Monza starten soll, dort<br />

zurückgehalten worden. Der Mantuaner resp. dessen<br />

Rennchef wird doch nicht der Begegnung mit<br />

den beiden deutschen Marken, denen er eine Revanche<br />

vom Nürburgring her schuldig ist, ausweichen<br />

oder diese doch bis zum Grossen Preis von<br />

Italien vertagen wollen, da ihm dann wahrscheinlich<br />

das neue Gefährt von Alfa zur Verfügung<br />

steht?<br />

Von den Einzelfahrern machten sich Eärl<br />

Howe, Brian Lewis und Sommer mit der Piste<br />

vertraut und blieben dabei nur wenig unter dea<br />

Spitzenzeiten der deutschen Kameraden.<br />

Die schnellsten Rundenzeiten:<br />

Stuck, Auto-Union, 2:41,1 (= 162,682 km/St.).<br />

Varzi, Auto-Union, 2:43,3.<br />

Fagioli, Mercedes-Benz, 2:47,6.<br />

Caracciola, Mercedes-Benz, 2:49,4. '<br />

v. Brauohitsch, Mercedes-Benz, 2:52,6.<br />

Rosemeyef, Auto-Union, 2:52,6.<br />

Geyer, Mercedes-Benz, 2:53,2.<br />

Lang, Mercedes-Benz, 2:53,9.<br />

Earl Howe, Bugatti, 3:09,1.<br />

Sommer, Alfa Romeo, 3:14,6.<br />

Brian Lewis, Maserati, 3:31,2.<br />

Ebenso vielversprechend fiel das Training bei<br />

Rennwagen bis 1500 cem<br />

aus, wo sich, wie erwartet, die englische E. R. A.<br />

Maschinen als weitaus die schnellsten erwiesen.<br />

Mays, der Sieger im Eifelrennen, legte mit 3'16,7"<br />

(133,24 km/St. Durchschnitt) die schnellste Zeit<br />

vor. Als ein sehr gewiegter Pilot stellte sich Prinz<br />

«Bira», der Gast aus Slam, vor, der aus seiner<br />

E. R. A. allerhand herauszuholen weiss. Recht gut<br />

schnitt unter dieser internationalen Elite unser<br />

Kessler ab, der mit seinem vorjährigen Maserati<br />

die viertbeste Trainingsrunde der beteiligten Fahrer<br />

erzielte, wie der nachstehenden Uebersicht zu<br />

entnehmen ist. Diese ergibt auch, dasa der Rundenrekord<br />

von 3' 23,2" durch Mays bereits bedenklich<br />

ins Wanken gebracht wurde. Die berühmte<br />

Rekordfahrerin Mrs. Stewart fuhr mit ihrem<br />

Derby-Spezial noch ziemlich verhalten. Ob sie<br />

die Maschine schonen oder ihre Trümpfe noch<br />

nicht ausspielen wollte?<br />

Die besten Rundenzeiten:<br />

Mays, E.R.A., 3:16,7 (= 133,240 im/St.).<br />

Prinz c Bira », E.R.A., 3:24,7.<br />

Earl Howe, Delage, 3:25,1.<br />

Kessler, Maserati, 3:29,8.<br />

Kohlrausch, Magic-Midget, 3:33,1<br />

Tongue, M. G., 3:35,9.<br />

Sojka, Bugatti, 3:45,9.<br />

K. Evans, M. G., 3:51.<br />

Mrs. Stewart, Derby, 4:25,6.<br />

Herkuleyns, M. G., 4:31,0.<br />

Kurzum, ' der erste Trainingstag war ein in jeder<br />

Hinsicht glänzender Auftakt und das bereits<br />

secht zahlreich erschienene Publikum verfolgte<br />

den Betrieb auf der Strecke und vor allem an den<br />

Boxen mit grösster Ausdauer und Sachkenntnis<br />

und harrte, trotz der durstbringenden Hitze, bis<br />

zum Schluss aus, obwohl noch keinerlei «Festwirtschaft»<br />

für eine willkommene Abkühlung und Erfrischung<br />

besorgt war. b.<br />

z<br />

ü<br />

S<br />

8<br />

.5 »<br />

S<br />

Der Schweizer Ruesch steuerte einen<br />

1500-ccm-Maserati und war dadurch gegenüber<br />

den andern Konkurrenten, die fast<br />

durchwegs über stärkere Maschinen verfügten,<br />

merkbar handicapiert. Immerhin hielt er<br />

sich ausgezeichnet, bis aus seinem Gefährt<br />

Flammen schlugen. Dieser Zwischenfall ist an<br />

und für sich schon bedauerlich, aber er würde<br />

noch schlimmer, wenn Rüesch, der mit dieser<br />

Maschine im Preis von Bern teilzunehmen beo<br />

o<br />

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3<br />

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AUTOMOBIL-REVUE<br />

<strong>1935</strong> - N°68<br />

Achtuns! Die grosse Neuigkeit: Achtuns!<br />

Die Schweiz im Aufomobilistenschutz voran!<br />

Das einzige Land, wo der Automobilist organisierten Schutz vor unsachgemässer Ausführung<br />

von Reparaturen, Schutz vor Schädigung durch übersetzte Reparaturrechnungen<br />

finden kann! Immer dringender tritt das Bedürfnis nach einem solchen Schütze zu Tage,<br />

Die „ASCHAG"<br />

Automobilistenschutz-Aktiengesellschaft in Zürich<br />

löst dieses brennende Problem<br />

Es kann nicht mehr weiter gehen wie bis anhin! An sich schon<br />

die schlechte Stellung des Motorfahrzeughalters: Als Laie aüsserstande,<br />

Art und Umfang eintretender Reparaturen zu überblicken,<br />

keine Möglichkeit, aus eigenem Wissen die Qualität<br />

der geleisteten Arbeit, die Angemessenheit der Reparaturrechnung<br />

zu überprüfen. Schutzlos der Automobilist der Geschäftsmoral<br />

des Reparateurs ausgeliefert. Stark dessen Stellung mit<br />

seinem Retentionsrecht. Das Autoreparaturgewerbe — fast zum<br />

Verlegenheitsberuf geworden — leider auch mit IMichtfachleuten<br />

durchsetzt, stark überlaufen. — Gross die Gefahr für<br />

Automobilisten speziell draussen, wo fern von dem ordentlichen<br />

Standorte des Wagens die Panne ihn erreicht, in die Hände<br />

eines Nichtfachmannes oder eines vielleicht die Gelegenheit<br />

ausnützenden zweifelhaften Elementes zu fallen. Auf der andern<br />

Seite die auch nicht seltenen, durchaus unberechtigten Verdächtigungen<br />

des seriösen Reparateurs, wegen nur vermeintlicher —<br />

in Tat und Wahrheit gar nicht vorhandener — Ueberforderung.<br />

? ? ? Wie bringt die ASCHAG Ordnung in dieses Haus ? ? ?<br />

Die Aschag — selber an der Höhe der Reparateurrechnung<br />

vollständig desinteressiert — hat im ganzen Lande ihre eigenen<br />

Autofachexperten.<br />

Die Aschag-Experten stehen den uns angeschlossenen Motorfahrzeughaltern<br />

unentgeltlich zur Verfügung, in jedem und<br />

jedem Falle gratis, sei es bei der Panne, bei Revisionen, beim<br />

sog. Occasionskauf etc.<br />

Im ganzen Schweizerlande herum, an den grossen Verkehrswegen,<br />

in den abgelegensten Tälern, haben sich uns sorgfältig<br />

ausgewählte, fachtüchtige Garagen und Autoreparateure aus<br />

freien Stücken vertraglich verpflichtet, die Reparaturen nach<br />

dem Vorausbefund, nach der Vorausfestlegung der Hohe<br />

der Reparaturkosten durch den Aschag ex perten auszuführen,<br />

der Kontrolle der ausgeführten Arbeiten, der Kontrolle<br />

jeder der Aschag einzusendenden Reparaturrechnung sich zu<br />

unterziehen.<br />

Nur ein fachsicherer Reparateur von einwandfreiester Geschäftsmoral<br />

durfte es wagen, freiwillig sich solchen Bindungen zu<br />

unterziehen; darum bieten Euch,'Automobilisten, die Aschag-<br />

Garagen alle Gewähr, dass Euch materieller Schaden, Aerger,<br />

Aufregungen und zeitraubende Umtriebe erspart bleiben.<br />

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kann die Panne Sie erreichen — die Notwendigkeit<br />

einer Grossreparatur sich einstellen.<br />

Jede Auskunft<br />

durch unser Sekretariat Goethestrasse 16 in Zürich 1.<br />

Es können noch einige erstklassige Vertreter in allen Landesgegenden eingestellt werden. Herren mit automobilistischen Kenntnissen<br />

(Selbstfahrer oder frühere Selbstfahrer) bevorzugt.


N» 68 - 1ÖS5 AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Benzinzollerhöhung,<br />

Alpenstrasseninltlative und<br />

Arbeitsbeschaffung.<br />

Ein Vorschlag zur Einigung.<br />

Die Landesbehörde und die Verkehrsinteressenten<br />

stehen sich zur Zeit in zweifacher Beziehung<br />

'einander gegenüber: bei der Frage der Benzinzollerhöhung<br />

und bei der Alpenstrassen-Initiative. Was<br />

dort der Bundesrat der Bundesversammlung zur<br />

Genehmigung beantragt, wird von den Motorfahrseughaltern<br />

begreiflicherweise aufs schärfste bekämpft.<br />

Anderseits wollte der Bundesrat und die<br />

Bundesversammlung von dem zu Stande gekommenen<br />

Volksbegehren über den Ausbau der Alpenstrassen<br />

in der vorgelegten Form nichts wissen.<br />

'Mit dem Antrage auf Verwerfung wird dieses nun<br />

-der Abstimmung von Volk und Ständen unterbreitet<br />

werden.<br />

Eine objektive Prüfung der beiden pendenten<br />

[Angelegenheiten führt uns zum Schluss, dass eine<br />

Einigung auf einer mittleren Linie nicht unmöglich<br />

sein sollte und den Bund und die Verlehnsinteressenten<br />

befriedigen könnte.<br />

• Die Benzinzoll-Erhöhung<br />

hat in weitesten Kreißen Unwillen, Proteste und<br />

Gegenmassnahmen ausgelöst. Mit Rechtl Denn<br />

grundsätzlich und wirtschaftlich hat der Bundesratsbeschluss<br />

vom 25. Juni a. c. verschiedene Angriffspunkte.<br />

Wir halten dafür, dass die grundsätzlichen<br />

Bedenken allein derart schwere sind,<br />

dass sie die Bundesversammlung zur Nichtbestätigung<br />

des Bundesratsbeschlusses zwingen.<br />

Gegen diese prohibitive Zollerhöhung, die eigentlich<br />

eine Benzin- resp. Verkehrssteuer ist, hat die<br />

'Opposition von allen Seiten scharf eingesetzt. Aus-<br />

'6er den Verkehrsinteressenten setzten sich auch<br />

verschiedene politische Parteien und Berufsorganisationen<br />

der neuen Belastung, weil sie drückend,<br />

ungerecht und auch verfassungsrechtlich nicht haltiar<br />

ist, entgegen.<br />

... Aber auch wirtschaftlich geht die Zollerhöhung<br />

fehl. Durch die Erhöhung des Benzinipreises<br />

von 36 auf 42 Rappen wurde ein derartiger<br />

Stürm der Entrüstung in den Fahrerkreisen ausgelöst,<br />

dass viele in ihren Konsequenzen so weit<br />

gingen, nicht nur auf alle mögliche Weise den Benzinkonsum<br />

einzuschränken, sondern direkt zu einem<br />

Marsch nach Bern und zu einem allgemeinen Boykott<br />

aufforderten. Selbst ruhigere Stimmen raten,<br />

soweit möglich, die Wagen aus dem Verkehr zu<br />

nehmen. Zweifelsohne wird denn auch zu Anfang<br />

des IV Quartals dieses Jahres letztere Massnahme<br />

in recht empfindlicher Weise sich geltend machen,<br />

•wenn der Prohibitivzoll, was zwar kaum anzunehmen<br />

ist, von den eidg. Räten genehmigt würde.<br />

Durch die verschiedenen Fahrtreduzierungen wird<br />

das Ohnehin schon schwer darniederliegende Ga-<br />

;fagegewerbe erst recht geschädigt. Zudem unterliegt<br />

es gar keinem Zweifel, dass die rechnerischen<br />

Erwartungen der Benzinzollerhöhung, von 18 Mill.<br />

Tb-., in keinem Falle sich erfüllen -werden.<br />

/ Aber auch angenommen, nicht zugegeben, dass<br />

•Sie 18 Mill. Fr. erreicht würden, so ergibt sich<br />

für den Bund nach Abzug des den Kantonen zufallenden<br />

Benzinzollviertelß nur eine Einnahme von<br />

13^ Mill. Fr.<br />

Grundsätzlich; wirtschaftlich und rechnerisch<br />

Jfcann also dem Vorschlage des Bundesrates nicht<br />

zugestimmt werden. Wir glauben denn auch soviel<br />

Vertrauen in die Volksvertreter setzen zu dürfen,<br />

dass sie nicht nur wegen der sich zeigenden gros-<br />

"s'en Opposition, sondern aus innern Gründen die<br />

•Verfassungsritzung ablehnen, wenn auch ohne weiteres<br />

zugegeben werden muss, dass die Mehreinnahmen<br />

der Bundesrechnung, sehr zustatten kommen<br />

würden. So scheint uns das Resultat der Ben-<br />

'zinzollerhöhung zum mindesten sehr in Frage gestellt<br />

zu sein.<br />

Die Alpenstrassen-Initiative<br />

•Bezweckt bekanntlich den Ausbau unserer Alpenstrassen.<br />

Dass dieser eine autotouristische Notwendigkeit<br />

ist, darüber brauchen wir wohl kein<br />

Wort zu verlieren. Deutschland, Frankreich, Italien,<br />

ja auch das arme Oesterreich, sind uns alle<br />

im Ausbau ihrer Bergstrassen weit voraus. Hat<br />

nicht die kürzliche Einweihung der Grossglocknerstrasse<br />

auch die Blinden unter uns sehend gemacht?<br />

;<br />

Einigkeit herrscht über das Bedürfnis des<br />

Ausbaues unserer Bergstrassen. Neben verkehrspolitischen<br />

zwingen auch strategische Gründe förmlich<br />

dazu. Wenn wir nicht wollen, dass sich die<br />

touristischen Verkehrsgebiete vollständig verschieben<br />

und dass die Schweiz, trotz ihrer Naturschönheiten,<br />

ganz ins Hintertreffen geraten soll, dann<br />

muss rasch gehandelt werden. Die Frage des Ausibaus<br />

der Alpenstrassen ist von allgemeiner schweizerischer<br />

Bedeutung, und zwar nicht nur im touristischen,<br />

sondern im gesamt volkswirtschaftlichen<br />

Sinne.<br />

Den einigenden Bestrebungen für den Ausbau<br />

tier Alpenstrassen stehen leider innere grössere<br />

Differenzen gegenüber. Einmal will und kann der<br />

Bund auf den empfindlichen finanziellen Aderjlass,<br />

die das Volksbegehren ihm bringen würde,<br />

tnicht eingehen, da er doch mehr und nicht weniger<br />

Geld aus dem Benzinzoll erhalten soll. Zum<br />

'andern sind die Punkte Neubau oder Ausbau,<br />

Bau der Alpenstrassen oder auch der Z u -<br />

\fahrtsstrassen zu diesen, streitig. Wer bürgt<br />

dafür, dass bei diesen gegensätzlichen Bestrebungen<br />

die Initiative in der Volksabstimmung von der<br />

Mehrheit der Stände und der Stimmenden angekommen<br />

wird, trotz der Vorteile, die diese den Kanitonen<br />

und zumal den Bergkantonen bringen würde?<br />

• Nun halten wir dafür, dass all diese Reibungsjpunkte<br />

vermieden werden könnten, und zwar so-<br />

»wohl bezüglich der Benzinzollerhöhung als der Alpenstrasseninitiative.<br />

Darum unser Vorschlag zum<br />

Sich-Flnden auf der mlttlern Linie.<br />

Vorschlag: Die neue Zollerhöhung wird 1 von<br />

Fr. 8.— auf Fr. 4.— ermässigt, mit Wirksamkeit-<br />

Bach den Beschlüssen des National- und dej<br />

ßtänderates. Der Supplementszoll von Fr. 4.— wird<br />

zweckgebunden, er fällt ausschliesslich dem<br />

:Bunde zu mit der Verpflichtung, den ganzen<br />

•.•Betrag für den Ausbau der Alpenstrassen zu verwenden.<br />

Die Kantone erhielten also von diesem<br />

ifcusätzlichen. Zollbetrage, dem auch von keiner<br />

jSeite gerufen wurde, keinen Anteil. Der Benziniverkaufspreis,<br />

der bis zum Beschluss des Bundesrates<br />

betr. der neuen Zollerhöhung 36 Rappen betrug,<br />

, müsste nur um 3,3 Rp. erhöht werden, wobei<br />

anzunehmen ist, dass der Brüchteil von 0,33 Rappen<br />

vom -Benziav«-¥-k-a-u4—««teagen w*rd«,<br />

ATII -xliese Weise kämen wir zu einem neuen Ben»<br />

zinpreis von 39 Rappen. Diese Erhöhung dürften<br />

die Konsumenten angesichts der festgelegten<br />

Zweckbestimmung, die Arbeit und Brot schafft und<br />

die vielen unter den Fahrern selbst touristisch dienen<br />

wird, zu tragen gewillt sein. Wir sind überzeugt,<br />

dass durch richtige Aufklärung durch die<br />

Verbände des A. C. S., des T. & S., der A. S. P. A.<br />

und der Fachpresse einer, solchen Lösung keine<br />

weitere Opposition gemacht -würde. Anderseits<br />

halten wir dafür, dass auch die Initianten des<br />

Volksbegehrens über den Ausbau der Alpenstrassen<br />

zufrieden sein könnten und das Begehren zurückziehen<br />

sollten. Wiewohl die Bundesversammlung<br />

die Initiative bereits mit dem Antrag auf<br />

Verwerfung auf den Weg der Volksabstimmung geschickt"<br />

hat, so dürfte, es verfassungsrechtlich doch«<br />

möglich §ein, die Abstimmung zu stoppen. Durch<br />

einen Rückkommensantrag in der nächsten Session<br />

könnte dies erreicht werden. Auf diese kürzeste<br />

Art stünde der<br />

neuen Arbeitsbeschaffung<br />

durch den Ausbau der Alpenstrassen nichts mehr<br />

im Wege. Mit der Annahme des Einigungsbeschlusses<br />

würden finanzielle Mittel von jährlich<br />

rund 11 Mill. Fr. verfügbar. Einlässliche Berechnungen<br />

von Fachleuten haben ergeben, dass mit<br />

diesem Betrage 3250 Arbeitslose während 200 Tagen<br />

lohnende Beschäftigung und dazu ein grosser<br />

Stab technischer und kaufmännischer Angestellter<br />

Verdienst finden könnten. Durch diese grosszügige<br />

Arbeitsbeschaffung tritt die Angelegenheit aus dem<br />

Rahmen des Fremdenverkehrs, der nationalen und<br />

internationalen- Autotouristik, und der strategischen<br />

Bedeutung weit hinaus. Sie wird zu einem sozialen<br />

Problem. Dieses schliesst in sich: .Schaffung<br />

von Arbeit, Hebung des Fremdenverkehrs, vermehrter<br />

Absatz der einheimischen Produkte der<br />

Landwirtschaft, Vorteile für Handel und Gewerbe,<br />

kurzum, sie beeinflusst das gesamte volkswirtschaftliche<br />

Leben und wird dadurch zu einer Angelegenheit<br />

von schweizerischer Bedeutung. Auch<br />

den Bergkantonen, die ohne diese eidgenössische<br />

Hilfe nicht an die Ausführung grosszügiger Projekte<br />

gehen könnten, wird Hilfe zuteil.<br />

Schlussfolgerungen.<br />

Der Ausbau der Alpenstrassen ist eine absolute<br />

Notwendigkeit. Dessen Anhandnahme ist ein nationales<br />

Werk; es schafft Arbeit und Brot. Mit der<br />

zweckgebundenen Zollerhöhung, die drei, allerhöchstens<br />

vier Rappen auf den Benzinverkaufspreis<br />

ausmacht, sollten und werden sich die Benzinkonsumenten<br />

zufriedenstellen. Die Verfassungsritzung<br />

wird kleiner und der fiskalische<br />

Ertrag des Bundes wird dennoch<br />

nicht wesentlich geschmälert.<br />

Sollte es wirklich nicht möglich sein,' auf diesem<br />

Wege eine Einigung zu erzielen? Bundesrat,<br />

Bundesversammlung, Alpenstrasseninitianten und<br />

Benzinkonsumenten müssen sich finden. Noch haben<br />

wir die Hoffnung, dass dieser Weg «mitten<br />

durch » zum Erfolg führen werde. Die gegenwärtige<br />

Zeit hat ja noch Reibungsflächen genug. Helfen<br />

wir mit, dass wenigstens die beiden strittigen Fragen:<br />

die Benzinzollerhöhung und die Alpenstrasseninitiative,<br />

in Wegfall kommen. G. W.-T.<br />

Bekämpfung der Verkehrsunfälle. Viel wird<br />

augenblicklich über dieses Problem geschrieben,<br />

jedoch geht man recht wenig auf die hauptsächlichsten<br />

Ursachen der Verkehrsunfälle ein. Es ist<br />

unbedingt notwendig, die schlimmsten Verstösse<br />

der verkehrsgefährdenden Automobilisten zu analysieren,<br />

um nützliche Abwehrmassnahmen zu<br />

schaffen. Wollen wir zuerst auf das Kernproblem<br />

der Unfallverursachung eingehen, finden wir da<br />

zweifellos die heutige Mode der Links-Steuerung<br />

bei Automobilen. Es ist mir noch nie klar geworden,<br />

weshalb eigentlich die widersinnige Linkssteuerung<br />

aufkommen konnte in Ländern, wo<br />

rechts gefahren wird. Ich habe früher rechtssteuerige<br />

Wagen gefahren und nachher linksgesteuerte.<br />

Ich werde seither das bedeutend weniger<br />

sichere Gefühl beim Fahren nie ganz los, namentlich<br />

natürlich auf schmäleren Strassen und auf<br />

Bergrouten. Es kann sich auch jeder Sportkollege<br />

bei seinen Begegnungen selbst davon überzeugen,<br />

dass der rechtsgesteuerte Wagen stets viel besser<br />

ausweicht als der linksgesteuerte. Dies hauptsächlich<br />

bei den heutigen, oft sehr breiten Wagen; da<br />

hat der Führer das Gefühl, er fahre gut rechts<br />

und fährt dabei in der Strassenmitte. Umsonst hat<br />

die italienische Regierung nicht neuerdings die<br />

Rechtssteuerung als obligatorisch erklärt. Und wer<br />

heute in Italien fährt, wird mit Genugtuung konstatieren,<br />

dass die Strassendisziplin dort relativ<br />

eine ganz andere ist als leider bei uns.<br />

Der kleine Vorteil der Linkssteuerung beim<br />

Ueberholen reicht niemals an die enormen Nachteile<br />

hin. Ich bin überzeugt, dass wenn Rechtssteuerung<br />

obligatorisch wäre, sich die Unfälle zwischen<br />

Automobilen um % reduzieren Hessen! Der<br />

Rest fällt dann noch den disziplinlosen und flegelhaften<br />

Fahrern zu, die sich nicht- an die primitivsten<br />

Fahrregeln halten und keine Gefahren sehen,<br />

bis ein Unglück geschehen ist. Tagtäglich begegnet<br />

man doch solchen Wildlingen, die in unübersichtlichen<br />

Kurven ein anderes Automobil überholen und<br />

es nur dem Zufall zu verdanken ist, wenn von der<br />

andern Seite gerade kein Vehikel kommt. Solche<br />

Unverbesserliche gefährden heute den Verkehr in<br />

einem katastrophalen Ausmasse. Das kann doch<br />

die Verkehrspolizei sehen und solche Fahrer müssen<br />

unbedingt aus dem Verkehr verschwinden. Warum<br />

wird dies nicht streng geahndet? Das Kurvenschneiden<br />

ist der zweite Punkt, doch hier trägt<br />

die Hälfte der Schuld wiederum die Linkssteuerung.<br />

Das Fahrtempo auf Bergstrassen sollte limitiert<br />

werden, ebenso dürften die schweizerischen<br />

Postautomobile mit etwas besserem Beispiel vorangehen,<br />

die oft sehr rasch in den Kurven unserer<br />

Alpenstrassen erscheinen. Also Verkehrspolizei<br />

heraus! Mit energischem Durchgreifen werden<br />

wir bald eine andere Strassendisziplin haben. Die<br />

Unfälle und Sachschäden werden enorm zurückgehen<br />

und die vielen anständigen Automobilisten<br />

können sich wieder ihrer Fahrten freuen. Etwas<br />

muss geschehen, eo kann es nicht mehr weitergehen!<br />

H. L. in D.<br />

*- C. S.<br />

Auto-Schönheitskonkurrenz Zürich <strong>1935</strong>. Die<br />

Sektion Zürich des A. G. S. führt am 7. September<br />

<strong>1935</strong> im Rahmen der Veranstaltung « Zürcher Autoschönheitskonkurrenz<br />

und Herbstmodenschau » auf<br />

dem Areal der Dolder-Kunsteisbahn-Wellenbad in<br />

Zürich eine Schönheitskonkurrenz für Automobile<br />

durch. Die Veranstaltung ist offen für Wagen mit<br />

Serienkarosserien und mit Spezialkarosserien, deren<br />

Herstellung im erstem Fall nicht vor r das Jahr<br />

1934 und bei den übrigen nicht vor das Jahr 1933<br />

zurückreicht. Als Preise werden sowohl bei Serienwie-auch<br />

Spezialkarosserien goldene, silberne und<br />

bronzene Plaketten vergeben. ... i .. •<br />

Neben der Bewertung durch das Preisrichterkollegium<br />

erfolgt auch eine solche durch die Zuschauer,<br />

die die nach ihrer Ansicht fünf schönsten<br />

Wagen bezeichnen. Die fünf Wagen, die am meisten<br />

Zuschauerstimmen auf sich vereinen, erhalten<br />

dann den s. g. Zuschauerpreis mit goldener Medaille.<br />

Nennungen werden vom Sekretariat der Sektion<br />

Zürich bis spätestens den 31. August <strong>1935</strong> entgegengenommen,<br />

wobei das Nenngeld auf Fr. 20.— angesetzt<br />

ist.<br />

T. C- S.<br />

Autosektion Aargau<br />

Geschicklichkeitsfahren im Schachen in Aarau.<br />

Die Sektion Aargau des T. C. S. bringt Sonntag,<br />

den 1. September, event. 8. September, ein schweizerisches<br />

Geschicklichkeitsfahren zum Austrag. Bei<br />

grosser. Beteiligung fahren die Mitglieder der-Sek"<br />

tion Aargau schon Samstag nachmittag, den 31. August.<br />

Das Geschicklichkeitsfahren (Gymkhana)<br />

wird durchgeführt als Sektionswettkapipf und Einzelwettkampf.<br />

Jede T. G. S.-Sektion kann 3 Fahrer<br />

melden, welche um die Sektionsmeisterschaft starten.<br />

Die Gymkhana ist ferner offen für alle Sektionsmitglieder<br />

des T. C. S. Es ist den drei Fahrern,<br />

welche für die Sektionsmeisterschaft starten,<br />

gestattet, vorher die Hindernisse als Einzelfahrer<br />

zu fahren.<br />

Anmeldungen sind bis zum 22. August an den<br />

Sportpräsidenten zu richten.<br />

Das Nenngeld beträgt für den Einzelfahrer bis<br />

22. August Fr. 5.— und nach dem 22. August<br />

Fr. 1.:—. Die Sektionsequipen zahlen kein Nenngeld.<br />

*<br />

Es kommen • folgende Aufgaben zur Durchführung:<br />

1. Weggabelung. 2. Oeffnen, Durchfahren<br />

und wieder Schliessen eines Weidgatters. 3. Leichtes<br />

Anfahren eines Verkehrspolizisten. 4. Rückwärtsauffahren<br />

auf eine Bodenwelle. 5. Blindfahren'.<br />

6. Verkehrssignale. 7. Anstossen eines Rollwagens.<br />

8. Spurfahren vorwärts. 9. Autoball.<br />

10. Anhalten auf 1 m Distanz vor Signal. 11. Pendel.<br />

12. Kegelfahren. 13. Wippe. 14. Parkieren.<br />

Die Beurteilung erfolgt nach der Summe<br />

der Strafpunkte. Die für die Durchfahrt aufgewendete<br />

Zeit wird mit 1 Strafpunkt pro 2 Sekunden<br />

in Rechnung gestellt. Bei gleicher Punktzahl<br />

entscheidet die kürzere Zeit. Die siegende Sektion*<br />

erhält den von der Sektion Zürich gestifteten<br />

Wanderpreis.<br />

Die Veranstaltung bietet dem Automobilisten Gelegenheit,<br />

seine Fahrkenntnisse unter Beweis zu<br />

stellen. Die Gymkhana will den Automobilisten zum<br />

korrekten und guten Fahrer erziehen.<br />

Die Veranstaltung wird übrigens ein fröhlicher<br />

Zeitvertreib sowohl für den Automobilisten wie für<br />

das andere Publikum sein.<br />

Wir erwarten daher zum friedlichen Wettstreit<br />

eine grosse Zahl von Konkurrenten und Zuschauern.<br />

Automobilisten, durch eure Teilnahme helft<br />

ihr am guten Gelingen der Veranstaltung mit!<br />

Autosektion Waldstätte<br />

Der nächste Stammtisch findet Freitag, den<br />

23.' August <strong>1935</strong>, abends ca. 2Q.15 Uhr, im Restaurant<br />

du Nord, Luzern, statt, wozu wir alle freundlich<br />

einladen. Das Sekretariat.<br />

Aus den Yeibänden<br />

| Die kantonal-bernische Strassenyerkehrs-Liga hat<br />

ilÄ Interesse der Verkehrssicherheit an die Polizeidirektion<br />

des Kantons Bern die Bitte gerichtet,<br />

es möchten auf die im Herbst da und dort stattfindenden<br />

«Chilbi>-Veranstaltungen hin behördlicherseits<br />

Schritte unternommen werden, damit<br />

diese Anlässe nicht an Orten durchgeführt werden,<br />

die an stark frequentierten Durchgangsstrassen<br />

liegen.<br />

Veranstaltungen.<br />

Kreuz- und Querfahrt durch die Schweiz. Der<br />

Autogewerbe-Verband der Schweiz (A. G. V. S.) veranstaltet<br />

am 8. September <strong>1935</strong> eine Kreuz- und<br />

Querfahrt durch die Schweiz zwecks Werbung für<br />

den Pfäffikoner-Pneu « Pallas Cord > und zur<br />

Pflege der Kameradschaft im Autogewerbe. Teilnahmeberechtigt<br />

sind nur Mitglieder des Autogewerbeverbandes<br />

der Schweiz. Es handelt sich<br />

hier um eine touristische Prüfungsfahrt, in welcher<br />

der Fahrer eine gewisse Route zu durchfahren hat,<br />

wobei eine Strecke von zirka 200 km vorgesehen und<br />

als Ziel die Pneufabrik « Pallas Cord » in Pfäffikon<br />

gesetzt .ist. Als Startort kann von den Konkurrenten<br />

gewählt werden zwischen: Basel, Bern, Luzern,<br />

Weinfeldeh, Payerne, St. Gallen, Zürich, Freiburg,.<br />

Neuenburg, Chur, Bellihzona und Airolo.<br />

In Verbindung mit dem Einzelwettbewerb der<br />

Mitglieder des A. G. V. S. wird gleichzeitig ein Sektionskampf<br />

durchgeführt, für welchen spezielle Sektions-Preise<br />

ausgesetzt sind.<br />

Deutschlandreise der internationalen Automobil-,<br />

Reifen-' und Zubehörhändler, Garagen- und Werkstattbesitzer.<br />

Der Reichsfachverband des Kraftfahrzeughandels<br />

und -gewerbes E. V., Berlin, ladet<br />

zu einem Besuch Deutschlands ein und wird die<br />

wichtigsten Gegenwartsfragen des Kraftfahrzeugmarktes<br />

bei dieser Reise durch das neue Deutschland<br />

als sachverständiger Führer den internationalen<br />

Gästen erläutern.<br />

Die Reise führt während sieben Tagen von Berlin<br />

nach Süd- und Westdeutschland und wird<br />

landschaftlich und historisch bemerkenswerte<br />

Punkte berühren. Auch die neuen Reichsautobahnen<br />

werden in die Besichtigung einbezogen.<br />

Als wichtigste Punkte heben wir aus dem Programm<br />

den Besuch von Berlin und Potsdam hervor.<br />

Hierbei werden in kurzen Vorträgen die<br />

Preisschutzsysteme behandelt und zur Diskussion<br />

gestellt. Von Berlin führt die Reise über Stuttgart,<br />

wo die bekannten autoelektrischen Werke der<br />

Firma Robert Bosch AG. besichtigt werden und<br />

weiter eine Führung durch die Daimler-Benz-<br />

Werke stattfindet, Heidelberg, Reichsautobahn<br />

Darmstadt-Frankfurt a. M. nach Frankfurt a. M.<br />

Hier werden die grösste deutsche Automöbilfabrik,<br />

die Opel-Werke, sowie die durch ihre technisch<br />

besonders interessante Vorderradantriebskonstruktion<br />

• bekanntgewordenen Adler-Werke besichtigt.<br />

Von Frankfurt führt die Reise über Mainz mit einer<br />

abschliessenden Rheindampferfahrt von.Mainz nach<br />

Köln, von •wo die Heimreise nach den einzelnen<br />

Grenzstationen angetreten wird.<br />

Die Reise findet in der Zeit vom 1. bis 8. September<br />

<strong>1935</strong> statt. Das genaue Programm einschl.<br />

Anmeldeschein und Einzelaufstellung der Tageäreisepläne<br />

kann vom Reichsfachverband des Kraftfahrzeughandels<br />

und -gewerbes. Berlin W 50, Marimrgerstrasse-<br />

3. verlangt werden.<br />

Kalender der Automobilausstellungen, ,<br />

die vom ständigen internationalen Bureau derAutomobilkonstruikteure<br />

für das Jahr <strong>1935</strong> bewilligt<br />

worden sind.<br />

Holland: Messe, Automobilausstellung (Lastwagen<br />

und Autobusse), Utrecht, 3.—12. September.<br />

Italien: 5. Messe der Levante, Automobilsalon, Bari,<br />

6.—21. September.<br />

Frankreich: 29. Salon für Automobile, Fahrräder<br />

und Sport, Paris, Oktober.<br />

Grossbritannien: 29. internationale Ausstellung für<br />

Automobile (Personenwagen, Motorboote, Zubehör),<br />

London, 17.—26. Oktober.<br />

Tschechoslowakei: 25. internationale Automobilausstellung,<br />

Prag, 19.—28. Oktober.<br />

Grossbritannien: 12. internationale Ausstellung für<br />

Lastwagen und Omnibusse, London, 7.—16. November.<br />

Grossbritannien: 34. internationale schottische Automobilausstellung<br />

(Personenwagen, Garagezubehör<br />

etc.), Glasgow, 15.—23. November.<br />

Bttfhepf<br />

Beiträge zur Geographie des Motorfahrzeugverkehrs<br />

in der Schweiz, von Dr. Otmar Widmer,<br />

Phylographischer Verlag, Basel, 1934. — Die interessante<br />

Arbeit ist als Beitrag zur Verkehrsgeographie<br />

der Schweiz gedacht und befasst sich<br />

vom geographischen Standpunkt aus mit der Untersuchung<br />

und Darstellung des Motorfahrzeugverkehrs<br />

in einzelnen ausgewählten Gebieten unseres<br />

Landes. Als Dissertation hatte sich selbstverständlich<br />

die Abhandlung zum vorneherein auf eine<br />

streng wissenschaftliche Beobachtungsebene zu<br />

konzentrieren, ein Faktor, der in den bisherigen<br />

verkehrspolitischen Studien sehr vernachlässigt<br />

wurde, so dass es zu begrüssen ist, nicht zuletzt<br />

vom Standpunkt der Praxis aus, wenn sich nach<br />

und nach auch unsere Universitäten jnit der modernen<br />

Verkehrsentwicklung befassen.. Selbstverständlich<br />

kann es sich bei dieser Arbeit nicht<br />

darum handeln, die geographische Verteilung des<br />

Motorfahrzeugverkehrs auf das ganze Gebiet der<br />

Eidgenossenschaft zu untersuchen, da einerseits<br />

die notwendigen statistischen. Unterlagen nicht<br />

vorhanden sind und anderseits eine derart umfangreiche<br />

Arbeit nur sukzessive abgeschlossen<br />

werden kann. Wiederholt ist angeregt worden, nicht<br />

nur die Verkehrsmittel und Verkehrswege zu behandeln,<br />

sondern auch die Verkehrsströme zu beobachten;<br />

so hat der Verfasser versucht, diese<br />

einzeln und damit den Verkehr selbst möglichst<br />

gründlich zu untersuchen. Als Aufgabe der vorliegenden<br />

Arbeit ist das Ziel umschrieben, den<br />

Motorfahrzeugverkehr in 4 Einzellandschaften (Baselland,<br />

Toggenburg, Fürstenland und Glarus) geographisch<br />

zu untersuchen und eine Uebersicht<br />

über diesen Verkehr im Gesamtgebiet der Schweiz<br />

zu geben. Hierbei war festzustellen, ob landschaftliche<br />

Verschiedenheiten dieses Verkehrs vorhanden<br />

sind und wenn ja, welcher Art sie sind und wodurch<br />

bedingt, ob mehr durch physiogeographischo<br />

oder antropogeographische, insbesondere wirtschaftsgeographische<br />

Momente. Der Verfasser vertritt<br />

zur Auffassung, dass die Verkehrsmittelverteilung<br />

weniger vom topographischen, als vom<br />

siedlungs- und wirtschaftsgeographischen Moment<br />

abhängt. Die Motorfahrzeuge finden sich konzentriert<br />

in den Stadtsiedlungen. Dort ist auch dia<br />

Dichte der Personen- und Lastautomobile am<br />

grössten, während die der Motorräder in den<br />

Städten selbst geringer, dafür aber in nicht zu<br />

weit von Industrieorten gelegenen Gemeinden die<br />

höchsten Werte erreicht. Was die Untersuchung<br />

der Verkehrsströme anbetrifft, so konnte Dr. Widmer<br />

feststellen, dass sich der Verkehr der Intensität<br />

nach auf einige wenige Hauptrouten konzentriert,<br />

während die übrigen Strassen einen auffallend<br />

geringern Verkehr tragen. Die grösste Frequenz<br />

zeigen die Ausfallstrassen der Großstädte.<br />

Der Verfasser gliedert den umfangreichen Stoff<br />

in zwei Hauptabschnitte: A) Der Motorfahrzeugverkehr<br />

einzelner Landschaften, B) Uebersicht über<br />

den Motorfahrzeugverkehr der Schweiz. Im grosr<br />

sen ganzen wird diese Studie in Fachkreisen sicherlich<br />

Beachtung finden, um so mehr, als sie<br />

verschiedentlich vorgefasste Meinungen richtig<br />

etellt und die Bedeutung des Motorfahrzeustverkehrs<br />

für die Schweiz im besondern darlegt. Nicht einverstanden<br />

können wir uns hingegen mit der Behauptung<br />

erklären, dass der Klausenpass und die<br />

Umbrailstrasse zu den am modernsten ausgebauten<br />

Strassen gehören, sobald wir dafür ausländische<br />

Alpenstrassen als Vergleich heranziehen. Der Klausen<br />

darf wchl unter den schweizerischen PaDstrassen<br />

als gut ausgebaute Route angesehen werden,<br />

doch steht er immer noch bedeutend zurück gegenüber<br />

den Strassenbauten im Grossglocknergebiet,<br />

in den Dolomiten oder in Savoyen. Der Utnbrail<br />

weist hingegen eine derart beschränkte Fahrbreite<br />

auf. dass er in keiner Weise als moderne Strasse<br />

qualifiziert werden kann. Im übrigen aber darf<br />

die Schrift Widmers den Automobilisten bestens<br />

empfohlen werden, namentlich aber auch unsern<br />

Parlamentariern, wie der eidgenössischen und kantonalen<br />

Behörden, damit auch diese letztern Kreise<br />

endlich einmal von nicht interessierter Seite über<br />

die Bedeutung des motorisierten Strassenverkehrs<br />

aufgeklärt werden.<br />

Wy;<br />

fo<br />

Namenänderung.<br />

Kreditbank A.-G. Zürich. Die frühere Autokreditbank<br />

A.-G. Zürich hat durch Beschluss der<br />

Generalversammlung ihre Firmenbezeichnung wie<br />

vorerwähnt abgeändert. Herr Steiger ist aus dem<br />

Verwaltungsrat ausgeschieden.<br />

Personelles.<br />

Hermann Jordi. Garaoe, Gondiswll. Inhaber<br />

der Firma ist Hermann Jordi in Gondiswil. Betrieb<br />

einer Garage und Reparaturwerkstätte. Domizil:<br />

Mühlegasse.<br />

scH<br />

»«seh<br />

Firmenlöschung.<br />

Ernst Schärer-Flückiner, Automobilhandel, Gondiswil.<br />

Die Firma ist infolge Verzichtes des Inhabers<br />

der Firma erloschen.<br />

Walter Mithys, Autobeleuchtung, Basel. Die<br />

Firma ist infolge Konkurses "von Amtes wegen gelöscht<br />

worden.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchl. Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwal)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


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steht ein Benzinverbrauch von ö 1^ Liter pro<br />

100 km gegenüber. In sämtlichen Kantonen<br />

bezahlt der D.K.W, das vorgesehene Minimum<br />

an Steuern, die obligatorische Haftpflichtversicherung<br />

in der ganzen Schweiz<br />

beträgt für Mitglieder eines Automobilclubs<br />

150 Fr. pro Jahr. Dabei ist der Wagen geräumiger<br />

und bequemer als manches bedeutend<br />

grössere Automobil. Die Strassenhaltung<br />

und Fahrsicherheit wird kaum von<br />

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Beziehung am vorteilhaftesten ab.<br />

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Notwendigkeit ist, noch Automobile benutzen,<br />

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üy«£eü^ara«3PiNu<br />

rOl»<br />

Bern, Freitag, 23. Augast <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue " No. 68<br />

3)ex ta&tQieaetfkauch am Sltum<br />

Zu diesem ausserordentlich wichtigen und<br />

vielseitigen Thema sind uns zwei verschiedene<br />

Aeusserungen zugegangen, die wir<br />

beide unseren Lesern unterbreiten wollen,<br />

da darin einerseits der Wissenschaftler,<br />

anderseits der praktische Arzt zum Worte<br />

kommt.<br />

Herr Prof. Dr. Walter Frey, Bern,<br />

Direktor der medizinischen Universitätsklinik,<br />

den wir um einen Beitrag gebeten haben,<br />

schreibt dazu :<br />

Muskuläre Energie verbraucht der Rennfahrer<br />

wohl, bei Bedienung der Bremsen,<br />

äem Festhalten des Steuers, dem ganzen<br />

Kampf des Körpers um die Aufrechterhaltung<br />

der Gleichgewichtslage; belastet wird<br />

aber doch in ganz besonderer Weise das<br />

Nervensystem.<br />

Auge und Ohr, mitunter auch das Geruchsorgan,<br />

werden mitgenommen ; weniger die<br />

äusseren Teile dieser Sinnesapparate, als die<br />

zugehörigen Gehirnabschnibte. Eine Brille<br />

schützt nicht nur vor Bindehautreizungen,<br />

sie bewahrt auch die zentralen Apparate des<br />

Gehirns vor zu starker Belastung und Ermüdung.<br />

Abgesehen von diesen einfachem nervösen<br />

Vorgängen sind dann die sogenannten höheren<br />

nervösen Leistungen beim Fahren sehr<br />

beansprucht:<br />

In erster Linie<br />

die Aufmerksamkeit.<br />

Bewusst und unbewusst wird die Empfindlichkeit<br />

für optische, akustische, aber auch<br />

taktile Reize gesteigert. Die Sinnesorgane<br />

werden in höchster Bereitschaft gehalten<br />

auf alle Eventualitäten eingestellt, unter auffälliger<br />

gleichzeitiger Unterdrückung anderer<br />

Erregungen. Wie immer bei Höchstleistungen<br />

so arbeitet der Körper auch hier<br />

mit nur einigen wenigen Organen, unter<br />

Steigerung der Blutzufuhr und optimalem<br />

Ausgleich zwischen diesen die Leistung ermöglichenden<br />

Körperabschnitten, während<br />

andere Organgebiete ruhiggestellt erscheinen.<br />

Die gesamten Kräfte werden gewissermassen<br />

konzentriert und dem zu erreichenden<br />

Zweck untergeordnet. Der Wille zu einer<br />

Höchstleistung befähigt den Körper zu<br />

einer äusserst komplizierten, differenzierten<br />

Handlung, deren einzelne Glieder vom Bewusstsein<br />

unabhängig auf das feinste abgestimmt<br />

doch das Bild einer wunderbaren<br />

Zuasmmenarbeit ergeben. Ein unbeugsamer,<br />

starker Wille ist für das Zustandekommen<br />

einer derartigen Reaktionsweise Voraussetzung,<br />

eine maximale nervöse Anspannung,<br />

wie sie allerdings in ihrer Einseitigkeit wie<br />

durch die lange Dauer des Vorganges besonders<br />

leicht zur Erschöpfung führen kann. Die<br />

gesamten Energievorräte des Körpers werden<br />

wohl optimal zweckmässig verteilt, es<br />

wird eine Auslese getroffen zwischen wichtigen<br />

und unwesentlichen Organleistungen, gerade<br />

diese Isolierung und Sonderbeanspruchung<br />

einzelner nervöser Gebiete führt aber<br />

leicht zur Ermüdung.<br />

Neben dem sofortigen Sehen neu auftauchender<br />

Objekte, dem Hören von Defekten<br />

an der Maschine, von aussen kommenden<br />

Schalleindrücken und dem Fühlen von Aenderungen<br />

der Steuerleistung selbst ist dann<br />

das Reaktionsvermögen<br />

des Körpers, die Geschwindigkeit zu sofortiger<br />

Abwehr, von ausschlaggebender Bedeutung.<br />

Automatisch, reflexartig kommt die<br />

Gegenhandlung zustande. Ein gutes Training,<br />

Erfahrung und Erlebnisse schleifen die Bahnen<br />

aus, auf denen die Impulse nach der Peripherie<br />

laufen, um die Muskulatur zu zweckmässigen<br />

Gegenaktionen zu veranlassen. In<br />

gleicher Weise wie der Körper zur Erreichung<br />

des gesteckten Ziels als Einheit funktioniert<br />

und die gesamten Organe dem einen<br />

Zweck unterstellt werden, so arbeiten auch<br />

bei Abwehr einer Gefahr die einzelnen Gehirnteile<br />

unter sich und mit der Peripherie,<br />

durch Nervenstränge verbunden, als funktioneile<br />

Einheit. Der Atem wird beschleunigt,<br />

die Herztätigkeit gesteigert, der Körper verstärkt<br />

die Zufuhr von Sauerstoff, füllt die<br />

zur Muskulatur hinziehenden Blutbahnen,<br />

spannt bestimmte Muskelgruppen und erschlafft<br />

andere, alles automatisch, nur von<br />

dem einen Willensimpuls in Szene gesetzt.<br />

Man spricht bei Geistesstörungen von geordnetem<br />

und ungeordnetem Verhalten, hier sehen<br />

wir das ordnende Prinzip des Organismus<br />

in seiner höchsten Entfaltung. Man<br />

spricht auch von dem kategorialen Verhalten<br />

eines Menschen, die Fähigkeit zu gruppieren,<br />

Wesentliches von Unwesentlichem zu<br />

unterscheiden, bei der Bewertung von Ursa-<br />

Asphalt-Kocher.<br />

Auch die Strasse hat ihre «Romantik». Unserem P hotographen ist es gelungen, diese braungebrannten<br />

Gestalten -während ihrer krafterfordernden Arbeit im Bilde festzuhalten.<br />

chen gewissermassen die Hauptfigur sich gegen<br />

den Hintergrund abheben zu lassen; bei<br />

der Ueberwindung gefährlicher Situationen,<br />

wie sie sich bei einem Rennen in jedem Moment<br />

einstellen können, werden an die charakterlichen<br />

Qualitäten dieser Art die höchsten<br />

Anforderungen gestellt. Rasches Handeln<br />

muss mit richtiger Beurteilung kombiniert<br />

sein. Erkennen ohne die Fähigkeit zu<br />

zweckmässiger Handlung ist ebenso untauglich<br />

wie das Umgekehrte. In solchen Momenten<br />

kommen das eigentliche Wesen, die Güte<br />

der Gesamtstruktur des Organismus, Leib<br />

und Geist als funktionelle Einheit zu machtvoller<br />

Auswirkung.<br />

Die Zeichen<br />

der Uebermüdung<br />

äussern sich in verschiedenster Weise, nicht<br />

nur das direkt betroffene Nervensystem, auch<br />

die Muskelkraft und die Muskelleistung selbst<br />

werden in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Es kommt zur Erschwerung der Reizperception.<br />

Man sieht nicht mehr so scharf, die<br />

Distanzen werden nicht mehr richtig geschätzt,<br />

die Bewegungen entgegenkommender<br />

Objekte unrichtig gedeutet, man hört<br />

schlechter oder falsch und hat die normale<br />

Feinfühligkeit für taktile Erregungen eingebusst.<br />

Dazu kommt die Verlangsamung der<br />

zur Ueberwindung des Hindernisses nötigen<br />

Gegenaktion. Und weiterhin eine Abwehrhandlung,<br />

deren geordneter Charakter gelitten<br />

hat. Der bei guter Verfassung von selbst<br />

bestehende zweckmässige Ausgleich zwischen<br />

Willen und Handlung einerseits, das<br />

Zusammenspielen der einzelnen Muskelgruppen,<br />

der einzelnen Glieder, das zweckmässig<br />

zugeordnete Eingreifen von Atmung und<br />

Herztätigkeit, alle diese Regulationsfnechanismen<br />

spielen weniger vollkommen. Die zuletzt<br />

eingeübten, am feinsten differentierten<br />

Handlungen versagen zuerst, Willensäusserungen<br />

und willkürliche Aktionen eher als<br />

automatisch eingefahrene Bewegungen. Einzelne<br />

Reize bekommen ein Uebergewicht über<br />

andere und werden zu stark bewertet und in<br />

unzweckmässig starker Weise beantwortet.<br />

Die fein abgestuften Bewegungen, wobei des Schalthebels und des Lenkrades. Dass<br />

Kontraktionen und Erschlaffungen von Muskelgruppen<br />

in zweckmässiger Weise kombi-<br />

schon daraus hervor, dass ausgesprochen<br />

dies keine grosse Anstrengung bedeutet, geht<br />

niert erscheinen, machen gröberen Handlungen<br />

Platz. Räumlich und auch zeitlich er-<br />

den gestellten Anforderungen vollkommen zu<br />

schwache Damen und sogar gewisse Krüppel<br />

scheint der Reizerfolg verbreitert. Einmal gereizte<br />

Teile verharren lang im Zustand der an Muskelkraft wäre höchstens noch zu er-<br />

genügen vermögen. Ausser diesem Verbrauch<br />

Erregung, die Anpassungsfähigkeit an neu wähnen, dass ein längeres Sitzen zu einem<br />

ankommende Reize leidet, das Individuum ist «Einschlafen der Füsse», zu Anzeichen eines<br />

rasch wechselnden Situationen gegenüber Muskelkrampfes oder zu einer gewissen Müdigkeit<br />

in der Kreuzgegend führen kann.<br />

Diese Erscheinungen sind aber von keiner<br />

Bedeutung, um so mehr als sie sich mit<br />

Leichtigkeit wieder vertreiben lassen. Ein<br />

paar Schritte Gehen oder einige wenige<br />

gymnastische Uebungen reichen meistens aus,<br />

um diese Unannehmlichkeiten sofort zum<br />

Verschwinden zu bringen. Dass der Fahrer<br />

selbstredend bequem und zweckmässig sitzen<br />

muss, die Sitzstellung seiner Grosse angepasst<br />

sein muss und ein Kissen im Rücken<br />

das Lenken oft sehr erleichtert, sei nur nebenbei<br />

erwähnt.<br />

Nicht gar so einfach liegen die Verhältnisse<br />

für den Führer eines<br />

Lastwagens oder schweren Autocars.,<br />

In diesen «Giganten der Landstrasse»<br />

ist es um den Komfort und die Abfederung<br />

oftmals schlechter bestellt; die Bedienung<br />

der Hebel verlangt eine gewisse<br />

Dosis Muskelkraft und das Lenkrad überträgt<br />

oft Rückschläge, die in den Unebenheiten<br />

der Strassen ihren Ursprung haben<br />

und welche die Arm- und Handmuskeln oft<br />

sehr rasch ermüden. Das Fahren solcher<br />

Fahrzeuge verlangt zahlreichere und längere<br />

Zwischenhalte, als dies beim Personenwagen<br />

der Fall ist.<br />

Viel stärker als die eigentliche körperliche<br />

Beanspruchung fällt der Verbrauch an geistiger<br />

Spannkraft in die Waagschale. Jeder<br />

Augenblick verlangt vom Fahrer eine konzentrierte<br />

Aufmerksamkeit, die sich durch<br />

keinen unvorhergesehenen Umstand ablenken*<br />

lässt. Jede geringste Ablenkung, sei sie auch<br />

noch so kurz, kann tragische Folgen nach<br />

sich ziehen. Das Geheimnis der Fahrsicherheit<br />

liegt in erster Linie darin, dass der Fahrer<br />

imstande ist, seine Gedanken und Reflexe<br />

vollständig auf die Verkehrsverhältnisse einzustellen,<br />

denen er auf seiner Fahrt begegnet.<br />

— Dass eine solche Konzentration die<br />

geistige Spannkraft stark beansprucht und zu<br />

Ermüdungserscheinungen Anlass gibt, lässt<br />

sich nicht bestreiten. Selbst eine langjährige<br />

Routine, welche eine gewisse automatische<br />

Betätigung der Denkreflexe mit sich bringt,<br />

kann den Anforderungen des modernen Verkehrslebens<br />

nicht genügen. Wenn auch diese<br />

Erfahrung die Arbeit des Fahrers ganz bedeutend<br />

zu erleichtern vermag, so kann doch<br />

jeden Augenblick irgend ein unvorhergesehener<br />

Zwischenfall eintreten, der sich allein<br />

durch kaltblütiges Ueberlegen bewältigen<br />

lässt. Blosse Routine reicht in einem solchen<br />

Fall nicht mehr aus.<br />

nicht mehr gewachsen. Schliesslich geht, wie<br />

ich oben schon bemerkte, die Muskelkraft<br />

selbst der Spannungszustand der Muskulatur<br />

unter dessen Führung jede Bewegung<br />

steht, zurück.<br />

Dies sind einige Bemerkungen ärztlicher<br />

Art zu dem mir von der Redaktion dieses<br />

Blattes gestellten Thema. Eigentlich sollte<br />

man alles, worüber gesprochen wurde, selbst<br />

erlebt haben, erst dann könnte ein solcher<br />

Aufsatz den Anspruch erheben, in jeder Hinsich<br />

richtig zu sein. Die Leser mögen mich<br />

also ruhig korrigieren und belehren. Die<br />

Darstellung würde an Wert gewonnen haben,<br />

wenn ich gleich hätte mitteilen können, in<br />

welcher Weise z.B. unsere berühmten Rennfahrer<br />

zu ihrer hohen Qualifizierung gekommen<br />

sind. Es fehlt in dem Artikel gewissermassen<br />

das Kapitel über die Therapie, über<br />

die Behandlung aufgetretener Mängel, es<br />

fehlen die Vorschläge für eine zweckmässige<br />

Lebensführung, ein dem Zweck angepasstes<br />

geistiges und körperliches Training vor der<br />

Leistung. Auf diese Fragen vermag ich z. Zt.<br />

leider keine Antwort zu geben. Vielleicht<br />

kann ich später einmal darauf zurückkommen,<br />

wenn die den Teilnehmern dieses Rennens<br />

zugeschickten Fragebögen von ihnen,<br />

wie erwartet, in freundlicher Weise beantwortet<br />

sind.<br />

Herr Dr. Rene Quillermin, Genf,<br />

weiss als prakt. Arzt folgendes zum nämlidhen<br />

Thema zu sagen:<br />

Wer je seinen Wagen über grössere Etappen<br />

geführt hat, weiss, dass nach einer gewissen<br />

Zeit Ermüdungserscheinungen auftreten,<br />

deren Entstehen ganz einfach auf einen<br />

entsprechenden Energieverbrauch zurückzuführen<br />

sind, und zwar wirkt sich dieser in<br />

zwei verschiedenen Richtungen aus: Einerseits<br />

durch Beanspruchung der Muskelkraft,<br />

anderseits durch Schwächung der geistigen<br />

Spannung.<br />

Zwar ist beim Fahren die Beanspruchung<br />

unserer Muskulatur eine geringe; sie beschränkt<br />

sich auf das Bedienen der Pedale,<br />

Ein paar Beispiele<br />

mögen das Gesagte illustrieren:<br />

Ein gewissenhafter Fahrer kommt mit seiner<br />

Familie in massigem Tempo von einem<br />

Ausflug zurück; um den Hut auf die hintere<br />

Sitzbank zu legen, dreht er sich für einen<br />

Augenblick rückwärts; der Wagen fährt<br />

übers Strassenbord hinaus. — Einem Neuling<br />

fliegt eine Biene in die Limousine herein; es<br />

entsteht Aufregung und Ablenkung; der Wagen<br />

fährt eine Telegraphenstange entzwei. -<br />

Diese wenigen Beispiele zeigen, wie die kleinste<br />

Unaufmerksamkeit auch den vorsichtigsten<br />

und erfahrensten Lenker unter Umständen<br />

in einen Strassengraben hineinführen<br />

kann. Diesen Gefahren sind natürlich sowohl<br />

der Anfänger wie auch der unvorsichtige und<br />

gleichgültige Fahrer in noch weit stärkerem<br />

Masse ausgesetzt.<br />

Das Nachlassen der geistigen Spannkraft<br />

macht sich durch verschiedene Symptome<br />

bemerkbar: Einmal wird es schwieriger, sich<br />

zu konzentrieren; zweitens beginnen öfters<br />

die Augen zu blinzeln, drittens fangen die<br />

Arm- und Beinbewegungen an, eckiger, hastiger<br />

und sprunghafter zu werden. Alle diese<br />

Erscheinungen sind für den vorsichtigen<br />

Chauffeur Anzeichen, dass er doppelt Acht<br />

geben muss. Sie sind äusserst zuverlässige<br />

Warnungszeichen und sollten jeden Fahrer<br />

veranlassen, seinen Wagen für einige Augenblicke<br />

anzuhalten.<br />

Wie kann nun der Fahrer den Wagen so<br />

zu beherrschen lernen, dass er seiner Sache<br />

sicher ist? Die Kontrolle und Pflege der Nerven<br />

bildet in der allgemeinen Hygiene ein


18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 68<br />

wichtiges Kapitel. Jeder kann dies tagtäglich<br />

an sich selbst und seinen Mitmenschen feststellen.<br />

Schon das körperliche und geistige<br />

Erbe, das den Menschen in die Wiege mitgegeben<br />

wird, ist von Individuum zu Individuum<br />

verschieden. Das Temperament ist mehr oder<br />

weniger lebhaft. — Die seelischen Reaktionen<br />

können aber unter Aufbietung einer genügenden<br />

Dosis Willen kontrolliert und<br />

durch die Denkkraft reguliert werden, wobei<br />

allerdings Kranke, vor allem Epileptische,<br />

ausgenommen sind, da sich bei ihnen Krisen<br />

einstellen, ohne dass sie irgend etwas dagegen<br />

unternehmen können.<br />

Das Kind ist von Natur aus spontan in<br />

allem, was es unternimmt, d. h. es handelt<br />

ohne Ueberlegung, indem es seinen seelischen<br />

Reflexen freien Lauf lässt. Kein Wille lenkt<br />

dieselben; es-wechselt vom Lachen zum Weinen,<br />

strampelt mit Armen und Beinen, springt,<br />

unbekümmert jeder Gefahr dem Ball auf der<br />

Strasse nach. Unter dem Einfluss der gesammelten<br />

-Erfahrungen, der erhaltenen Ratschläge<br />

und der vielen augenfälligen Erlebnisse<br />

beginnt das intelligente Kind nach und<br />

nach zu überlegen und erkennt immer mehr,<br />

dass sich besser handeln lässt, wenn es sich<br />

selbst nach Massgabe seines Verstandes kontrolliert.<br />

— Leider gibt es aber sogar unter<br />

den Automobilfahrern noch Leute, die einer<br />

richtigen Ueberlegung unfähig sind, trotzdem<br />

diese doch normalerweise nur den Bruchteil<br />

einer Sekunde beanspruchen.<br />

Sportliches Training, rhythmische Gymnastik<br />

und eine vernünftige Körperkultur sind<br />

ausserordentlich wertvolle Hilfsmittel, um<br />

sich Selbstbeherrschung anzueignen. Wie<br />

alles im Leben, lässt sich aber auch diese<br />

nicht ohne eine gewisse Entbehrung und<br />

Ueberwindung erzielen und verlangt guten<br />

Willen, Ausdauer und eine positive Lebenseinstellung.<br />

— Selbstredend wird derjenige,<br />

der bereits als Knabe sein Kinderauto, seinen<br />

Schlitten oder Wagen gelenkt hat, später<br />

vielleicht Rad fuhr, schwamm, Fussball<br />

spielte, sich für das Turnen begeisterte, oder<br />

vielleicht gar ein Motorrad führte, das Lenken<br />

eines Autos viel schneller «los» haben.<br />

Wer aber auch als älteres Kind seine Zeit<br />

mit Puppenspielen verbrachte, sich nach und<br />

nach zu einem Bücherwurm entwickelte, vor<br />

der frischen Luft und dem Wasser Furcht<br />

empfand und bis zum Alter von 30 oder 40<br />

Jahren irgendwelcher sportlichen Betätigung<br />

abhold war, wird schwerlich noch ein ausgezeichneter<br />

Fahrer werden. Lebhafte Temperamente,<br />

die ihre Impulse durch einen steten<br />

Willen gut zu zügeln verstehen, besitzen im<br />

allgemeinen die besten geistigen Eigenschaften,<br />

um einen Wagen zu führen. Vor allem<br />

aber müssen sie sich in acht nehmen: Es<br />

gibt bei ihnen Stunden oder Tage, in denen<br />

die Beherrschung der Nerven viel schwerer<br />

fällt als gewöhnlich, und es ist selbstverständlich,<br />

dass gerade dann der Wille wacher<br />

sein muss denn je. Nerven sind hervorragende<br />

Diener, aber ausserordentlich schlechte<br />

Herren; sie leisten vorzügliche Dienste, solange<br />

sie unter der Kontrolle und nach den<br />

Befehlen ihrer Herren arbeiten. Dieser Herr<br />

ist im Menschen das Gehirn. Sollten unglücklicherweise<br />

die Nerven die Oberhand über<br />

das Gehirn davontragen und die Betätigung<br />

von Bremsen, Schalthebel und Kupplungspedal<br />

übernehmen —dann ist ein Unglück nicht<br />

zu vermeiden.<br />

Wie bereits gesagt, besteht die Kunst des<br />

Fahrens in erster Linie darin, sich in jedem<br />

Augenblick vollständig auf die Verkehrsverhältnisse<br />

konzentrieren zu können. Dieses<br />

Können basiert zu einem grossen Teil auf<br />

gewissen moralischen Eigenschaften, nämlich<br />

dem Verantwortungsgefühl. Geschicklichkeit<br />

und sichere Urteilskraft bedeuten für<br />

den Fahrer noch nicht alles, was er zum einwandfreien<br />

Lenken braucht. Erst wenn er<br />

sich bewusst ist, dass er sich selbst, seinen<br />

Mitfahrern und den übrigen Strassenbenützern<br />

gegenüber eine grosse Verantwortung<br />

hat, besitzt er die Eignung, ein vollwertiger<br />

Fahrer zu werden. Am Lenkrad ein Automobil<br />

durch Stadt und Land zu führen, kann für<br />

die Mitmenschen ebenso gefährlich werden<br />

wie die Bedienung einer Kanone oder eines<br />

Maschinengewehrs. Sein eigenes Tempo immer<br />

durchdrücken zu wollen, bedeutet nichts<br />

anderes, als jeden Augenblick Gefahr zu laufen,<br />

einen Mitmenschen zu verletzen oder zu<br />

töten. In einer Kurve oder auf einer geraden,<br />

aber zu schmalen Strasse überholen, heisst<br />

mit dem Leben der Personen spielen, die am<br />

Strassenrand entgegenkommen. So wenig<br />

man mit Feuerwaffen oder Dynamit spielen<br />

soll, so wenig darf die Verantwortung am<br />

Lenkrad leicht genommen werden.<br />

Die Beherrschung der Nerven<br />

ist zu einem grossen Teil ein Problem der<br />

geistigen Erziehung. Zum andern Teil aber<br />

spielt auch die richtige Funktion des Körpers<br />

eine ebenso grosse Rolle. Nur wenn die Verdauung<br />

ungestört vor sich geht, wenn Herz,<br />

Muskeln und Gehirn ein reines, kräftiges Blut<br />

zugeführt erhalten, kann der Körper seine<br />

Aufgabe in richtiger Weise erfüllen. Auch in<br />

Vor ein paar Jahren war ich mit meiner Frau<br />

an der französischen Riviera zu einem Erholungsaufenthalt.<br />

Um dies besonders zu betonen, hatte<br />

ich den Wagen nicht mitgenommen, da ich ja zu<br />

Hause tagtäglich fahren muss und weil ich einmal<br />

wirklich still und ruhig am gleichen Ort bleiben<br />

wollte. Nach 8 Tagen war mir die abgelegene Ortschaft<br />

doch etwas zu ruhig geworden, und wir beschlossen,<br />

anstatt des täglichen Meerbades uns das<br />

30 km entfernte Hyeres anzusehen. Als Beförderungsmittel<br />

standen uns ein reliquienhaftes Muster<br />

aus den Erstlingszeiten des französischen Bahnbaues<br />

zur Verfügung, sowie der in Frankreich so<br />

verbreitete PLM-Omnibus. — Kurz entschlossen<br />

wählten wir den letztern. Seine Beliebtheit ersahen<br />

wir aus der grossartigen Frequenz: den 36 places<br />

assises entsprachen etwa 50 Passagiere. Es war-ein<br />

geschlossener Wagen, mit etwas kleinen Fenstern,<br />

der Hygiene des Automobilisten gilt das<br />

Wort der Olympioniker: Ein gesunder Geist<br />

kann nur in einem gesunden Körper wohnen.<br />

Es gibt unter den Fettleibigen sehr gute<br />

Fahrer, wie auch solche unter den Mageren<br />

zu finden sind. Unter den «Vollblütern» hat<br />

es solche, die das Lenkrad sicher führen,<br />

ebenso wie unter den Blutarmen. Auch ob<br />

der Mensch gross oder klein ist, ist von keiner<br />

Bedeutung. Was aber wichtig ist, ist der<br />

Gesamt - Gesundheitszustand, der nur dann<br />

erhalten bleiben kann, wenn der Automobilist<br />

gewisse Fehler vermeidet. Eine gesteigerte<br />

Nervosität bedeutet für den Fahrer, wie bereits<br />

gesagt, einen grossen Nachteil; darum<br />

heisst es alles vermeiden, was irgendwie die<br />

Nervosität vergrössern könnte. Die stärksten<br />

Reizmittel sind Alkohol, Kaffee, Tee und bis<br />

zu einem gewissen Grade auch der Tabak.<br />

Schon früher haben wir darauf hingewiesen<br />

— und wir können es einfach nicht genug<br />

wiederholen — dass der Alkohol der schlimmste<br />

Feind des Menschen ist. Je nach der eingenommenen<br />

Menge ruft er entweder eine<br />

Ueberreizung der Nerven hervor, oder was<br />

noch viel gefährlicher ist, er macht den Fahrer<br />

gleichgültig. Kaffee und Tee, in allzu<br />

grossen Mengen genossen, beeinträchtigen die<br />

Kontrolle der Nerven durch das Gehirn und<br />

können sich in zittrigen, hastigen und ungenauen<br />

Bewegungen äussern. — Vielleicht<br />

werden' Sie mir antworten: Wenn aber der<br />

Fahrer keine grossen Mahlzeiten einnehmen<br />

soll, wenn er auf Wein, Kaffee und Tee verzichten<br />

muss, so hat er doch keine Möglichkeit,<br />

seine Kräfte zu ersetzen und der Müdigkeit<br />

Herr zu werden? Die Antwort ist einfach:<br />

Es gibt viele durstlöschende Getränke,<br />

die vortrefflich stimulieren, ohne irgendwelche<br />

nachträgliche Folgen riach sich zu ziehen.<br />

Nehmen wir zum Beispiel ein Glas Milch mit<br />

Vichy, ein Milchkaffee mit Biscuits. Erwähnen<br />

wir hier speziell Ovomaltine, ein besonders<br />

glücklich zusammengestelltes Nährmittel,<br />

das mit Wasser oder Milch leicht zubereitet<br />

werden kann.<br />

Wenn man sich auf diese unschädlichen<br />

Getränke konzentriert — besonders bei heissem<br />

Wetter —, dann hat man die Gewähr,<br />

dass weder die Nerven überreizt, überspannt,<br />

noch dass die Bewegungen eckig, zackig<br />

und unbestimmt werden. Der Ersatz der verbrauchten<br />

Kräfte erfolgt dann auf die denkbar<br />

beste Weise.<br />

Meine Herren Fahrer, meine Kollegen, ich<br />

habe Ihre Aufmerksamkeit sehr lange in Anspruch<br />

genommen; glauben Sie mir, es geschah<br />

in erster Linie in Ihrem Interesse...<br />

Und auch etwas in meinem eigenen. Mein<br />

Beruf bringt es mit sich, dass ich Tag für<br />

Tag durch Stadt und Land fahren muss. Ich<br />

würde mich glücklich schätzen, wenn ich auf<br />

meinen Reisen ausschliesslich verantwortungsbewussten<br />

Fahrern begegnen würde.<br />

Wenn die Lektüre der « Automobil-Revue »<br />

einige undisziplinierte Fahrer oder einige<br />

solche, denen ständig das « Rennfieber » in<br />

den Fingerspitzen zuckt, zur Vernunft bringen<br />

könnte, so ist der Zweck dieser Abhandlung<br />

voll und ganz erreicht.<br />

11dkm die s&q,. AutamaUCfhaukheit<br />

(Seekrankheit beim Automobilfahren.)<br />

Dr. med. A. Leemann, Bern<br />

von denen etwa die Hälfte hätten geöffnet werden<br />

können, wenn der Mechanismus funktioniert hätte.<br />

Los ging die Fahrt, auf einer löcherreichen, noch<br />

nicht asphaltierten Strasse, hinauf, hinunter, links<br />

um eine Kurve mit Schuss, dass der Wagen fast<br />

umzukippen drohte, dann wieder rechts um einen<br />

Felskopf, alles in einem Tempo, als ob der Führer<br />

auf einen Grand-Prix hin trainierte. Bremsen, Gas<br />

geben, wieder bremsen, man hatte das Gefühl, mit<br />

einem Expresslift im zehnten Stockwerk anzukommen,<br />

und das unter einer Menge schwatzender, gestikulierender<br />

und zigarettenrauchender Fahrgäste<br />

in schlechter Luft, durchsetzt von knoblauch- und<br />

zwiebelhaltigem € ä la Proveneale > Parfum.<br />

Die Landschaft, bestehend aus dem sehr blauen<br />

Meer, dem ebenfalls sehr blauen Himmel und einer<br />

sehr schönen und ungetrübten Mai-Rivierasonne<br />

fesselte mich zuerst völlig. Die Aussicht wechselte<br />

as trinkt er?<br />

Wer bei anstrengender Arbeit oder gefährlichem<br />

Sport tüchtig, gelassen, aufmerksam<br />

bleiben will, hütet sich in gleicher<br />

Weise vor nervenzerrüttenden Erregungsmitteln<br />

wie vor leeren Genussmitteln. -<br />

Eine Tasse Ovomaltine zu Frühstück oder<br />

Zwischenmahlzeit ist von allen Getränken<br />

das nährwertreichste.<br />

Eine Tasse<br />

^schützt vor den Gefahren<br />

der Erschöpfung!<br />

FT. 3.60 die Büchse zu 500 gr.<br />

Fr. 2.— die Büchse zu 250 gr.<br />

Dr. A. WANDER A.-G., BERN<br />

alle Augenblicke. Meine Frau war begeistert. Ich<br />

schloss mich ihrem Lob an, aufrichtig, aber leicht<br />

gereizt. Wir hielten an. Zwei Fahrgäste stiegen<br />

aus, sechs neue kamen herein. Wir eroberten Sitzplätze<br />

in der hintersten Reihe, hatten uns kaum gesetzt,<br />

und schon knarrte der erste Gang im Wechsel:<br />

Gas — los! —<br />

Der Wagen war ungemein weich gefedert Ich<br />

konstatierte diese Eigenschaft, zusammen mit einem<br />

unangenehmen Würgen in meinem Hals, und verglich<br />

die Federung, sehr zu ihrem Nachteil, mit<br />

derjenigen meines Wagens zu Hause, in welchem<br />

ich entschieden lieber gefahren wäre, und dann<br />

noch selbst am Steuer; ich sehnte mich geradezu<br />

nach meinem Lenkrad.<br />

« Warum sagst du nichts? » fragte meine Frau.<br />

Richtig, seit einiger Zeit, eigentlich seit dem letzten<br />

Halt, hatte ich keine Lust mehr zum Reden. Ich<br />

beteuerte, dass mich die Aussicht auf das Meer<br />

fessle.<br />

Weiter ging die Fahrt, bergauf, bergab, links<br />

'rum, rechts 'rum, weich gefedert, machte unser Sitz<br />

bei jeder Bodenunebenheit mehrmalige und ausgiebige<br />

Schwankungen. Ich öffnete den Kragen meines<br />

Polohemdes. Am Hals fühlte ich kalten<br />

Schweiss. Und eine Menge Speichel hatte ich im<br />

Mund, viel mehr als sonst! Wenn nur das verwünschte<br />

Schwanken einmal aufhörte, dachte ich.<br />

Neben mir zertrat einer eine schwarze, halbzerkaute<br />

Zigarette auf dem Boden. Richtig, ich hatte<br />

ja auch Zigaretten bei mir. Ich nahm eine hervor,<br />

sah sie genau an und versorgte sie wieder ins Etui.<br />

Das Rauchen interessierte mich merkwürdigerweise<br />

durchaus nicht. Meine Frau schaute mir argwöhnisch<br />

zu.<br />

« Du bist bleich, ganz grün, » ermunterte sie<br />

mich.<br />

Ich würgte etwas hinunter. Was, wusste ich<br />

selbst nicht genau.<br />

« Es geht noch 20 Minuten bis Hyeres, » flüsterte<br />

ich, und fügte dann hinzu. « Aber in höchstens<br />

5 Minuten werden ich den grössten Fisch<br />

füttern können. ><br />

« Um Gottes Willen, > stammelte meine Frau,<br />

« bist du seekrank? ><br />

< Nein, der Autobus schwankt... > Dann musste<br />

ich wieder schlucken. — Ich überlegte. Ueber mir<br />

an der Decke war die Leine, die die Glocke bediente<br />

beim Führer vorn. Nur ja beizeiten läuten, dass<br />

ich noch den Ausgang neben dem Chauffeursitz erreiche,<br />

dachte ich. Dieses unangenehme Gefühl von<br />

kaltem Schweiss auf der Stirn! Die Leute, die mich<br />

anglotzten, waren mir höchst gleichgültig. Nur 'raus<br />

aus dem Kasten, war mein einziger Gedanke. Ich<br />

hob schon den Arm, nun musste ich läuten, — da,<br />

ein Knall, laut wie ein Schuss. « Voila un pneu<br />

qui a errreve! > sagte der Zigarettenraucher neben t<br />

mir. Der Chauffeur brachte den schleudernden Wagen<br />

endlich zum Stehen. Der erste, der den Wagen<br />

verliess, war ich, mit Richtung Olivenbaumgruppe<br />

rechts vorn<br />

Das war das erste und bisher einzige Mal, dass<br />

ich automobilkrank wurde.<br />

Andern geht es weniger gut als mir, denn<br />

genau wie es Leute gibt, die das Fahren auf<br />

Schiffen nicht vertragen, so finden wir auch<br />

einen bestimmten Prozentsatz von Opfern,<br />

die das Automobilfahren mit Uebelkeit und<br />

Erbrechen büssen müssen. Arme Teufel!<br />

Denn gibt es etwas Schöneres, als in einem<br />

Wagen durch einen taufrischen Sommermorgen<br />

zu fahren oder an einem Herbsttag<br />

durch die leicht dunstige Ebene auf einen erhöhten<br />

Aussichtspunkt in die Sonne zu gelangen<br />

?<br />

Bedauernswert sind solche Leute, denn viel<br />

Freuden und Schönheiten bleiben ihnen entzogen,<br />

in denen die meisten andern ihre<br />

grösste Erholung und Entspannung finden.<br />

Die «Automobilkrankheit» ist eine in Parallele<br />

mit der Seekrankheit zu setzende Affektion,<br />

die durch die schwankenden Bewegungen<br />

des Motorfahrzeuges ausgelöst wird.<br />

Und zwar kann sowohl das ruckartige Anziehen<br />

des Wagens, wie brüskes Bremsen,<br />

vergleichbar dem sogenannten Stampfen eines<br />

Schiffes, wie auch das « Heraushängen » der<br />

Wagenkarrosserie in den Kurven, was dem<br />

« Rollen » der Schiffe entspricht, die Erkrankung<br />

verursachen. Am raschesten tritt sie<br />

ein, d. h. die Störung des Allgemeinzustandes<br />

wird am stärksten und unangenehmsten empfunden,<br />

wenn beide Bewegungen kombiniert<br />

auftreten, wie bei einem Schiff, das « schlingert<br />

».<br />

Am geeignetsten in dieser Hinsicht sind<br />

Strassen mit vielen Kurven, in stark coupiertem<br />

Gelände. Sowohl in bezug auf die<br />

Schwere der Erkrankung als auch auf den<br />

Grad der Schwankungen als auslösendes Moment<br />

ergeben sich bei den Befallenen individuelle<br />

Verschiedenheiten, die einer gewissen<br />

Disposition entsprechen, d. h. nicht alle Leute,<br />

die zur Automobilkrankheit neigen, erkranken<br />

im gleichen Automobil gleich rasch oder<br />

gleich schwer.<br />

Die Ursache der Erkrankung<br />

ist wohl hauptsächlich in einer Störung der<br />

Funktion des Zentralnervensystems, insbesondere<br />

des Gehirns, zu suchen. Allerdings<br />

spielen sicher auch rein psychische Momente<br />

eine Rolle. Für viele mag schon die ungewohnte<br />

Form der Fortbewegungsweise, das<br />

rasche Vorbeieilen der Umgebung und die<br />

schnelle und ununterbrochene Folge der Gesichtseindrücke<br />

als psychische Störung des<br />

Gewohnten eine auslösende Ursache sein.<br />

Auch die Emotionen einer besondern Abreise<br />

mag bei einzelnen eine Rolle spielen, wie auch<br />

schon die Angst vor der Erkrankung allein<br />

eine ausgesprochene Disposition schaffen<br />

mag. Bei andern wieder kann einzig dem<br />

starken oder ungewohnten Schwanken des<br />

Wagens die Schuld an der Erkrankung zugemessen<br />

werden. Die Betreffenden verlieren<br />

dadurch die gewohnte und erlernte Kontrolle<br />

über gewisse Gleichgewichtsstellungen des<br />

Körpers und des Gehirns. Damit, d. h. mit<br />

den subjektiv empfundenen Gleichgewichts-


N«68 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 19<br />

Störungen und mit der Beeinträchtigung des<br />

Raumsinnes tritt beim dazu Disponierten<br />

Schwindel auf. Es zeigt sich ein unbestimmbares<br />

Unbehagen. Ausser dem Schwmdelgefühl<br />

spürt man einen unangenehmen Druck<br />

im Kopf und eine Leere im Magen. Auf eine<br />

noch so geistreiche Unterhaltung wird plötzlich<br />

wenig Wert gelegt, die Gespräche werden<br />

einsilbig, man nimmt weder aktiv noch<br />

passiv daran teil. Die Temperatur im Wagen<br />

scheint plötzlich hoch, und doch kann man<br />

sich im gleichen Moment eines fröstelnden<br />

Gefühles nicht erwehren. Der Kopfdruck wird<br />

stärker, der Schwindel und die Mattigkeit<br />

heftiger. Der Bekämpfungswille erlahmt, auf<br />

der Stirn tritt kalter Schweiss aus. Der<br />

Speichelfluss im Mund nimmt zu und bald<br />

setzt explosives Erbrechen ein, das zugleich<br />

eine völlige Apathie mit sich bringt. Der einzige<br />

Wunsch und das erste Bestreben geht<br />

nur dahin, aus dem Wagen zu kommen, und<br />

nie, nie mehr Automobil zu fahren.<br />

Anderweitige Erkrankungen, besonders Magen-<br />

und Darmstörungen, aber auch Bleichsucht<br />

und Blutarmut können das Auftreten<br />

der Automobilkrankeit beschleunigen oder<br />

erleichtern. Es besteht kein Zweifel, dass nervöse<br />

Leute, mit einem etwas labilen Nervensystem<br />

und der dadurch bedingten neuropathischen<br />

Krankheitsbereitschaft viel stärker<br />

zur Erkrankung neigen als völlig gesunde.<br />

Auch übermässiger Alkohol- oder Nikotingenuss<br />

und deren Folgezustände scheinen in<br />

ausgesprochener Weise zur Automobilkrankheit<br />

zu disponieren. Leute vorgeschrittenen<br />

Alters mit einem weniger reaktionsfähigen<br />

Zentralnervensystem, und Kleinkinder, bei<br />

denen der Raumsinn noch nicht richtig ausgebildet<br />

ist und die Erfassung äusserer<br />

Sinneseindrücke durch das noch nicht normal<br />

rasch arbeitende Gehirn langsamer verläuft,<br />

scheinen viel weniger befallen zu werden.<br />

Die Prophylaxe<br />

der Automobilkrankheit muss sich in erster<br />

Linie mit der Vermeidung der schädlichen<br />

Ursachen befassen, d.h. mit der Verminderung<br />

der Schwankungen des Wagens. Die<br />

Technik hat in dieser Beziehung schon viel<br />

erreicht, und sie arbeitet immer noch an<br />

der Verbesserung des Fahrkomforts. Stossdämpfer,<br />

die das Schaukeln des Wagens vermindern,<br />

und Stabilisatoren, d.h. Torsionsstangen,<br />

die das « Minaushängen » des Wagens<br />

in den Kurven vermeiden, sind hier von<br />

grosser Bedeutung. Ausser der Eliminierung<br />

dieser mehr mechanischen Ursachen spielt<br />

die Hygiene in Bekleidung und Ernährung<br />

eine Rolle. Bequeme, nicht engende oder<br />

schnürende Kleider sind eine Vorbedingung<br />

zur Vermeidung der Krankheit Aber auch<br />

Massigkeit in Speise und Trank muss beobachtet<br />

werden. Wenig Fett und nicht zu viel<br />

Flüssigkeit gemessen, Alkohol besonders!<br />

Auch für eine regelmässige Verdauungstätigkeit<br />

muss man unbedingt besorgt sein.<br />

Was<br />

die Behandlung<br />

der Automobilkrankheit anbelangt, so ist dieselbe<br />

gewöhnlich schon eingeleitet im Moment,<br />

da das Auto verlassen wird und der<br />

Erkrankte wieder festen Boden unter den<br />

Füssen spurt. Die Erholung kommt rasch,<br />

besonders wenn der Magen einmal leer ist<br />

und der Appetit sich wieder einstellt. Frische<br />

Luft und Ruhe vervollständigen die Anforderungen<br />

der Heilung.<br />

Merkwürdigerweise kommt es vor, dass<br />

Leute, die regelmässig automobilkrank wurden,<br />

diese unangenehme Eigenschaft verlieren,<br />

sobald sie selbst den Wagen lenken. Es<br />

scheint sich in diesen Fällen, abgesehen von<br />

den geringeren Schwankungen der Vordersitze,<br />

um eine Störung auf vorwiegend psychischer<br />

Grundlage zu handeln; denn sobald<br />

der Betreffende durch das Fahren genügend<br />

abgelenkt wird, um nicht mehr an seine<br />

Krankheit zu denken, und wenn er keine Zeit<br />

hat, um davor Angst zu haben, fällt er der<br />

Erkrankung auch nicht mehr zum Opfer.<br />

Auch für genügende Frischluftzufuhr ist bei<br />

jedem Fall von Automobilkrankheit zu sorgen,<br />

denn für nervöse Passagiere mit empfindlicher<br />

Nase kann auch der Geruch von Ab ?<br />

gasen im Wagen, ohne dass dabei Kohlenoxyd<br />

im Spiel zu sein braucht, den Eintritt<br />

der Erkrankung befördern. Es ist eine Tatsache,<br />

dass Individuen mit ausgesprochener<br />

Disposition zu Uebelkeit beim Autofahren,<br />

sehr oft im offenen Wagen nicht oder doch<br />

weniger bald und weniger stark erkranken<br />

als in einem geschlossenen Automobil. Durch<br />

häufiges und regelmässiges Fahren kann auch<br />

bei vielen Disponierten eine Gewöhnung eintreten<br />

und mit der Zeit die Neigung zur Erkrankung<br />

verloren werden.<br />

Zum Schluss möchte ich, allfälligen Betroffenen<br />

zum Trost, erinnern an die neuern<br />

Heilmittel gegen Seekrankheit (Vasano, Peremesin),<br />

die auch bei Eisenbahn- und Automobilkrankheit<br />

in den weitaus meisten Fällen<br />

rasch und sicher helfen, und die das Automobilfahren<br />

auch für diejenigen zum Genuss<br />

machen, die bisher nur mit Hemmungen oder<br />

höchst gemischten Gefühlen der Möglichkeit<br />

oder Notwendigkeit einer Automobilfahrt entgegensahen.<br />

In der ohrenärztlichen Praxis haben wir<br />

immer wieder Gelegenheit, festzustellen, dass<br />

die gesetzlichen Bestimmungen betreffend Erteilung<br />

der Führerbewilligung für Motorfahrzeuge<br />

noch sehr lückenhaft sind, oder dass,<br />

wo solche bestehen, für deren sinngemässe<br />

Ausführung keine zuständigen Organe vorhanden<br />

sind. Es tritt dies besonders sinnfällig<br />

in Erscheinung, wenn ein relativ leicht<br />

Schwerhöriger als solcher bald vom Experten<br />

erkannt und zum Spezialarzt geschickt<br />

wird. Dieser kann auf Grund der geltenden<br />

Bestimmungen das Befähigungsattest nicht<br />

ausstellen, so dass die Führerbewilligung<br />

nicht erteilt werden kann, obschon mit dieser<br />

einen Ausnahme sonst alle Voraussetzungen<br />

dazu erfüllt wären. Da drängt sich doch unwillkürlich<br />

die Frage auf, wie es denn mit<br />

jenen Kandidaten steht, die wohl über ein<br />

gutes Gehör verfügen, auch die Sehprüfung<br />

bestehen, aber nebenbei mit sehr viel schwerer<br />

wiegenden, nur durch den Arzt erkennbaren<br />

Mängeln behaftet sind. Die Frage stellen<br />

heisst auch, sie dahingehend beantworten,<br />

dass hier schwere Irrtümer unterlaufen müssen,<br />

solange nicht eine ärztliche Ueberwachung<br />

dieser Prüfungen ermöglicht wird.<br />

Es sei in diesem Zusammenhange nur angedeutet,<br />

welche Bedeutung ausser den Anomalien<br />

des Sehvermögens, des Gehörs und<br />

des Tastsinnes auch solchen des Geistes zukommt<br />

(Anlage zu "epileptischen Anfällen, zu<br />

Geisteskrankheiten). Schwer Herzkranke (Gefahr<br />

des plötzlichen Todes) sind ebenso auszuschliessen,<br />

wie alle jene, bei denen sich<br />

Störungen der Koordination des muskulären<br />

Bewegungsapparates, der Oberflächen- 'und<br />

Tiefensensibilität, des Gleichgewichtsorganes<br />

und des Organes der Beschleunigungswahrnehmung<br />

vorfinden.<br />

Wenn wir damit die Wichtigkeit des Gehöres<br />

etwas eingeschränkt haben — die Prüfungsorgane<br />

sind neuerdings manchenorts,<br />

wohl in Uebereinstimmung mit der Bekämpfung<br />

der akustischen Signale, etwas nachsichtiger<br />

geworden — so wäre es doch weit gefehlt,<br />

den Tauben als Motorfahrzeuglenker zuzulassen.<br />

Dass die Wahrnehmung eines von<br />

hinten gegebenen Signales, Warnungszurufe<br />

oder Gefahr verkündende Geräusche inneroder<br />

ausserhalb des Wagens eine grosse<br />

Rolle spielt, ist ja ohne weiteres klar; aber<br />

die Mindestanforderungen an das Gehör sollen<br />

entsprechend der Bedeutung desselben<br />

für den Fahrer nicht zu hoch angesetzt und<br />

stets das Gehör in der Gesamtheit aller übrigen<br />

Sinnes- und Geistesqualitäten beurteilt<br />

werden.<br />

Ein Vorschlag zu einer gesetzlichen Regelung<br />

über die Anforderungen an das Gehör<br />

des Motorfahrzeuglenkers ist seinerzeit (Oktober<br />

1933) von Herrn Dr. K. Ulrich, Zürich,<br />

in diesem Blatte veröffentlicht worden. Bei<br />

der Aktualität dieses Fragenkomplexes halten<br />

wir es für angezeigt, seine Schlussfolgerungen<br />

hier nochmals wiederzugeben. In<br />

ihnen ist der Autor den Ansprüchen des Gehörgeschädigten<br />

in weitestgehendem, noch zu<br />

verantwortendem Masse gerecht geworden:<br />

a) Es sollen 3 Kategorien von Fahrern unterschieden<br />

•werden:<br />

Berufsfahrer 1. Kategorie: Führer von Cars<br />

alpins, Motorautobussen etc. Ihre Hörweite soll<br />

beidseits mindestens 5 m Flüstersprache betragen.<br />

Berufsfahrer 2. Kategorie: Taxichauffeure, Privatchauffeure,<br />

Führer von Last- und Lieferungswagen.<br />

Für solche Führer ist eine leicht- bis mittelgradige<br />

Schwerhörigkeit noch zuzulassen. Minimale<br />

Hörweite auf dem besseren Ohr 2 m Flüstersprache<br />

und mehr als 6 m Umgangssprache, auf dem<br />

schlechteren Ohr mindestens 1—0,5 m Flüstersiprache<br />

und 6 m Umgangssprache.<br />

3. Kategorie: Nicht beruf smässige Fahrer (Gelegenheitsfahrer).<br />

Für sie kann eine relativ wesentliche<br />

Schwerhörigkeit akzeptiert werden. Das<br />

Minimum der unbeanstandeten Hörweite ist 6 m<br />

Konversationssprache auf jedem Ohr (bei Verschluss<br />

des andern). Bei einer Hörweite von 6 m<br />

Konversationssprache bloss beim Hören mit beiden<br />

Ohren gleichzeitig soll die Probe von Esch über die<br />

Wahrnehmung von Signalen angestellt (und natürlich<br />

auch bestanden) werden. (Hier würden sich<br />

die .besseren Konditionen des Mittelohrschwerhörigen<br />

gegenüber dem Labyrinthschwerhörigen manifestieren.)<br />

Sinkt die Hörweite auf einem Ohr gegen *2 m<br />

Konversationssprache, so muss das bessere die entsprechende<br />

Mebrdistanz über 6 m Konversationssprache<br />

aufweisen. Eine Hörweite von gegen 0,5 m<br />

Konversationssprache auf einem Ohr gilt praktisch<br />

als Taubheit (weil damit das binaurale Hören auf<br />

nützliche Distanz aufhört). In diesem Falle gelten<br />

die Bestimmungen für Einohrige.<br />

Einohrige sollen mindestens 5 m Flüstersprache<br />

" "Wahrnehmen (als Kompensation für das fehlende<br />

eine Erscheinung, die sehr viel und speziell an den<br />

strengen Selbstfahrer herantritt. Diese zu beheben und<br />

vor allem zu erleichtern habe ich mir zur Aufgabe gemacht..<br />

Eine mehrjährige Erfahrung<br />

in diesem Fach und ein längeres<br />

Studium dieser Fragen ist das Resultat<br />

der von ersten Äerzten begutachteten<br />

MASSANGABEN:<br />

Von Dr. med. Herbert Mauerhof er, Bern.<br />

A: Umfang Ober dem Batich<br />

B: Umfang des Bauches<br />

C: Umfang unter dem Bauch<br />

HYS PA -Leibbinde<br />

Em auf alles bedachter und wirklich in<br />

alle Details ausgeklügelter Schnitt mit<br />

verstellbarem Verschluss und die Verwendung<br />

von nur ganz erstklassigem<br />

Schweizermaterial galt als Grundsatz<br />

auch für dieses letzte Erzeugnis meiner<br />

vielbekannten HYSPA-Fabrikate.<br />

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Richtungshören). Der Einohrige soll nur Fahrzeuge<br />

mit Steuerung auf der dem gesunden Ohr entsprechenden<br />

Seite führen.<br />

b) Revisionen sollen in einem (noch zu bestimm<br />

inenden) Turnus für alle Führer stattfinden.<br />

c) Die Untersuchung geschieht durch eine beamtete<br />

ärztliche Stelle (z. B. Poliklinik), die in<br />

bestimmten Fällen die Revisionsfrist beliebig verkürzen<br />

kann.<br />

Was die Revisionsuntersuchungen anbelangt,<br />

möchten wir vorschlagen, es sei überhaupt<br />

die ganze Fahrprüfung in bestimmten<br />

Abständen (etwa alle 5 Jahre) zu wiederholen.<br />

Auf diese Weise hätte man Gewähr, dass<br />

Fahrer ausgeschlossen werden, die durch<br />

eine Erkrankung in einer für das Fahren<br />

wichtigen Eigenschaft dauernd geschädigt<br />

worden sind.<br />

Ohrerkrankungen und GehörpHege.<br />

Der Autofahrer ist im allgemeinen nicht<br />

mehr als jeder andere Mensch Erkrankungen<br />

des Ohres ausgesetzt. Relativ selten sind die<br />

Fälle, wo durch Fahren im offenen Wagen<br />

Kälteschäden im Bereich des äusseren Ohres<br />

verursacht werden, sei es in Form von rheu-<br />

'matischen bzw. neuralgischen Schmerzen<br />

in der Gegend des Ohres und der betreffenden<br />

Kopfhälfte oder gar Erfrierungen der<br />

Ohrmuschel. Bei Lastwagenführern, die besonders<br />

stark Lärm ausgesetzt sind, ist mit<br />

einer langsamen Gehörsverschlechterung zu<br />

rechnen. Auch auf die Gefahr von Kohlenoxydvergiftungen<br />

und daraus resultierende<br />

Schädigungen des inneren Ohres muss hingewiesen<br />

werden. Die Vergiftungsgefahr in<br />

der Garage (bei laufendem Motor) ist zur<br />

Genüge bekannt; weniger häufig wird daran<br />

gedacht, dass auch bei kleinen Undichtigkeiten<br />

im Motor die im Wagen befindlichen Personen<br />

gefährdet sind, um so mehr, als dabei<br />

oft kein Geruch wahrgenommen werden kann.<br />

Die Gesundheitspflege des Ohres besteht<br />

in erster Linie in Verhütung von Schädigungen<br />

aller Art, z. B. Vermeidung von starkem<br />

Lärm, von übermässigem Nikottn- und Alkoholgenuss<br />

usw. Machen sich Störungen bemerkbar,<br />

wie Schmerzen, Ohrensausen, Abnahme<br />

des Gehörs, oder sind gar durch frühere<br />

Erkrankungen entstandene beibende Veränderungen<br />

vorhanden, so ist eine frühzeitige<br />

fachärztliche Behandlung und Ueberwachung<br />

angezeigt.<br />

Zu den am häufigsten vorkommenden Störungen<br />

gehört plötzlich auftretende Schwerhörigkeit,<br />

verbunden mit Ohrsausen, evtl.<br />

leichten Schmerzen oder gar Schwindel. Meist<br />

ist die Ursache davon ein Ohrschmalzpfropfen,<br />

welcher mittelst Ausspritzen durch den<br />

Ohrenarzt entfernt werden kann, womit alle<br />

Beschwerden sogleich behoben sind. Ist aber<br />

die Schwerhörigkeit durch einen Katarrh im<br />

Verbindungskanal zwischen Mittelohr und<br />

Rachen bedingt, so erfordert sie eine wesentlich<br />

andere und gewöhnlich auch längere Behandlung<br />

durch den Ohrenarzt.<br />

Eine Störung kann ferner hervorgerufen<br />

werden durch das tiefe Eindringen eines<br />

Fremdkörpers in den äusseren Gehörgang, z.<br />

B. eines Insektes, eines Wattepfropfens oder<br />

dergl. Ist das Ohrensausen ganz besonders<br />

stark und plötzlich aufgetreten und sind etwa<br />

auch stärkere Schwindelanfälle damit verbunden,<br />

so ist mit einer Entzündung des Gehörnervs<br />

oder vielleicht mit einer Blutung<br />

ins innere Ohr zu rechnen. Stehen wiederum<br />

die Schmerzen im Vopdergrund, so haben wir<br />

es wohl in den meisten Fällen mit einer akuten<br />

Mittelohrentzündung zu tun.<br />

Es folgt daraus die Warnung an alle Fahrer,<br />

niemals auch bei nur andeutungsweisem<br />

Auftreten von Schwindel ein Auto zu steuern,<br />

weil eine plötzliche Verschlimmerung des<br />

Schwindels mit grösster Wahrscheinlichkeit<br />

ein Unglück im Gefolge hat.<br />

Eine weitere grosse Gruppe von Ohrerkrankungen<br />

sind die chronischen Eiterungen im<br />

Mittelohr, die infolge des schleichenden Einsetzens<br />

von eitrigem Ohrausfluss, langsamer<br />

Gehörsabnahme mit leichten Schmerzen im<br />

und um das Ohr von den Betroffenen allzu<br />

oft mit unverantwortlicher Gleichgültigkeit<br />

hingenomen werden. Diese Fälle sind besonders<br />

gefährdet durch das mögliche Auftreten<br />

einer plötzlichen lebensbedrohenden Komplikation<br />

und gehören unter allen Umständen<br />

in die Obhut des Ohrenarztes.<br />

Von dieser Gruppe unterscheidet sich jene<br />

ebenso grosse der progressiven Schwerhörigkeiten,<br />

in welcher wiederum 2 Hauptformen<br />

beschrieben werden: die Innenohr- oder Nervenschwerhörigkeit<br />

und die Otosklerose oder<br />

Schwerhörigkeit bedingt durch Verknöcherungen<br />

im Bereich der Gehörsknöchelchen.<br />

Diese Gruppe gewinnt für den Autofahrer besonders<br />

dadurch an Bedeutung, weil die<br />

Schwerhörigkeit sich bald langsamer, bald<br />

rascher verschlimmert, wodurch ein Fahrer<br />

mit der Zeit in eine Kategorie von Schwerhörigkeit<br />

kommen kann, die den Entzug der<br />

Fahrbewilligung bedingt. Wenn die Aussichten<br />

auch gering sind, bei dieser Art Schwerhörigkeit<br />

durch Behandlung den Erkrankungsprozess<br />

in seinem Lauf aufzuhalten, so<br />

ist anderseits doch hervorzuheben, dass es<br />

Fälle gibt, in denen die eine oder andere Behandlungsart<br />

Erfolge zeitigt


20 AUTOMOBIL-REVUE 1M5-4;N° 5 68<br />

JCßeine Rundschau<br />

Weekend. Das Automobil hat eine ganze Anzahl<br />

neuer Begriffserscheinungen geschaffen, und<br />

eine davon ist das Weekend. Es ist der Traum<br />

sozusagen jeder Autlerfamilie geworden, ein eigenes<br />

Weekendhäuschen zu besitzen. Diesem<br />

Wunsch kann mit den neuen Wohnkabinen leichter<br />

entsprochen werden, als allgemein angenommen<br />

•wird. Das leicht demontier- und aufstellbare Häuschen<br />

hat eine Bodenfläche von 320X210 cm, eine<br />

Türe und 3 bis 7 Fenster. Wenn es zu klein wird,<br />

so kann es einfach durch Hinzufügen von Ergänzungsteilen<br />

vergrössert und die Innenräume nach<br />

Belieben aufgeteilt werden. Isolierplatten machen<br />

das Häuschen winterfest, so dass es auch als heizbare<br />

Skihütte benützt werden kann. Für die Aufstellung<br />

braucht es keine Baubewilligung. Es wird<br />

auch nicht auf Fundament, sondern auf Unterlagspflöcke<br />

aufgestellt, so dass es jederzeit leicht abzubrechen<br />

und andernorts wieder aufzustellen ist.<br />

Jeder Käufer wird zugleich Mitglied der Kabinengilde,<br />

die ihre Häuschen untereinander austauscht<br />

und vermietet, wenn einmal an einem andern Ort<br />

Weekend gemacht werden will. Der Hersteller der<br />

Wohnkabinen regelt Angebot und Nachfrage. Die<br />

Firma Kabinen-Oppliger Zürich gibt gerne eingehender<br />

und unverbindlich jede gewünschte Auskunft<br />

über diese neue Art Weekendhäuschen, die<br />

von vielen sieber sehr geschätzt wird.<br />

«Hyspa»-Leibbinde. Der Fahrer, der zu Korpulenz<br />

neigt, ist einer Erschlaffung der Bauch- und<br />

Leibmuskeln und damit Rückenschmerzen und Müdigkeit<br />

ganz besonders ausgesetzt. Die auf Grund<br />

mehrjähriger Studien aller damit verbundenen Probleme<br />

haben zur Schaffung der «Hyspa»-Leibbinde<br />

geführt, die bereits von ärztlicher Seite ausprobiert<br />

worden und empfohlen ist.<br />

Ovomaltine. Wo immer intensive Arbeit auf<br />

lange Dauer geleistet werden muss, ist der Ersatz<br />

der verbrauchten Kräfte in kurzer Zeit und in<br />

einer gründlichen Weise von doppelter Bedeutung.<br />

Wenn Sportleute aller Gattungen im intensiven<br />

Training auf «Ovomalline» zurückgreifen, so ist<br />

dies auch für den Fahrer ein Fingerzeig, dass ihm<br />

dieses Produkt bei Anstrengungen zu grossem<br />

Nutzen gereicht.<br />

Neue Untersuchungen über die Brennstoffverbrauchsverminderung<br />

und Kohlenoxydveriilgung<br />

eines Auspufftopfes. Im Auftrag der Fabrikanten<br />

des schweizerischsn «Vakuum»-Auspufftopfes führte<br />

kürzlich die Eidg. Materialprüfungsanstalt mit diesem<br />

Auspufftopf Versuche durch, die bemerkenswerte<br />

Resultate zeitigten. Zusammenfassend ist<br />

dem Bericht, der zahlreiche Messungen umfasst, zu<br />

entnehmen, däss bei Verwendung des «Vakuum»-<br />

Schalldämpfers der Kohlenoxydgehalt der Abgase<br />

nur noch 0,3—1,4% betrug im Vergleich zu den<br />

2—7%, die an der gleichen Stelle der Auspuffleitung,<br />

aber mit dem Original-Schalldämpfer des<br />

Wagens festgestellt wurden. Durch den Injektor<br />

des Schalldämpf eis wurden dabei bis zu 50% Luft<br />

von aussen angezogen. Die mit einem Liter Benzin<br />

zurückgelegte Fahrstrecke betrug bei Verwendung<br />

des «Vakuum»-Schalldämpfers 11,15 km im Mittel,<br />

gegen 7,75 km bei der Originalausrüstung. Im<br />

Saugrohr des Motors konnte ein wesentlich grösserer<br />

Unterdruck festgestellt werden; so betrug der<br />

Unterschied je nach den Fahrverhältnissen 10 bis<br />

100' mm Quecksilbersäule.<br />

Sportliche HÖCHSTLEISTUNGEN<br />

und anstrengende Touren im Auto<br />

: beanspruchen in erster Linie die Nerven.<br />

Darum müssen die vom Nervensystem<br />

verbrauchteu Stoffe, vor allem<br />

Magnesium, rasch ersetzt werden.<br />

Vermag das aber unsere verfeinerte<br />

Nahrung ? Nein!<br />

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füllt diese Lücke auf wunderbare<br />

Weise aus; es behebt Müdigkeit,<br />

kräftigt den Willen und vermag durch<br />

Förderung der Verdauung und Herztätigkeit<br />

die Arbeitskraft beträchtlich<br />

zu heben. Bei alternden Leuten wirkt<br />

es direkt verjüngend.<br />

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erstaunlichen Erfolg rasch merken!<br />

1. Siegfried, Apotheker, Tel. 26, Flawil (St.G.)<br />

Das Parapack-Verfahren.<br />

Ein Wärmeheilverfahren auf wissenschaftlicher<br />

Grundlage.<br />

Wer am Steuer eines Autos sitzt, der ist ständig<br />

einem feinen, aber sehr deutlich spürbaren Durchzug<br />

ausgesetzt, und es kommt noch hinzu, dass<br />

man sich dabei keine ausgiebige Bewegung machen<br />

kann, sondern stillsitzen muss. Rheumatische<br />

Schmerzen, besonders in den Achseln und Oberarmen,<br />

aber auch in andern Körpergegenden, sind<br />

daher bei Autolenkern keine Seltenheit.<br />

Das Mittel gegen Rheumatismus aller Art ist seit<br />

Urzeiten die Wärme, und man hat in Erkenntnis<br />

dieser Tatsache ständig neue Wärmebehandlungsverfahren<br />

ersonnen und eingeführt: Heissluftbäder,<br />

elektrische Lichtbäder, Diathermie usw.<br />

Das Neueste auf diesem Gebiet ist das sog. Parapack-Verfahren,<br />

das eine Reihe von Vorzügen aufweist,<br />

die andere Verfahren nicht haben.<br />

Es wird dabei ein Gemisch von Paraffin verschiedener<br />

Schmelzpunkte mit noch anderen Zusätzen<br />

warm auf die Haut aufgetragen. Da die<br />

Masse ihre Wärme nur sehr langsam abgibt, werden<br />

auch höhere Wärmegrade bis zu 70 Grad und darüber<br />

nicht als unangenehm empfunden. Bei empfindlichen<br />

Patienten fängt man natürlich mit niedrigeren<br />

Temperaturen an.<br />

Die Masse bleibt auch, wenn sie sich abkühlt,<br />

weich, nachgiebig, schmiegsam, so dass sie ein behagliches<br />

Gefühl auf der Haut hervorruft. Sie verklebt<br />

nicht mit der Haut oder den Haaren und lässt<br />

sich sehr leicht entfernen.<br />

Es kommt in der Packung zu einer starken<br />

Wärmestauung und damit zu einem kräftigen<br />

Schweissausbruch und zu einem Steigen der Körpertemperatur.<br />

Gewichtsverluste bis zu 2Yi und<br />

3 kg in einer Packung sind wiederholt beobachtet<br />

worden. Die Körperwärme steigt auf etwa 38—38,5<br />

Grad.<br />

Dabei steigt der Blutdruck nicht etwa, sondern<br />

er sinkt infolge der Entlastung des Blutkreislaufes,<br />

so dass auch Patienten mit höherem Blutdruck und<br />

solche mit schwachem Herzen die Packungen gut<br />

vertragen.<br />

Man kann sich leicht vorstellen, dass durch ein<br />

Verfahren, bei dem es zu einer Art künstlichen Fiebers<br />

und ausserdem zu einer sehr kräftigen<br />

Schweissabsonderung kommt, die im Körper angesammelten<br />

Stoffwechselschlacken, die ja auch beim<br />

Rheumatismus eine wichtige Rolle spielen, sehr viel<br />

leichter gelöst und ausgeschieden werden, was<br />

durch wissenschaftliche Untersuchungen des<br />

Schweisses im Medizinisch-chemischen Institut der<br />

Züricher med. Universitätsklinik bestätigt worden<br />

ist.<br />

Hawiismus<br />

werden ist gefährlich. Beginnen<br />

Sie noch heute eine<br />

Kur mit Dr. Weinreichs<br />

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Im Auto erkältet?<br />

Bewährte<br />

Hilfe<br />

Die höchste Automobilstrasse Europas.<br />

Soeben ist die siebente Teilstrecke der<br />

prächtigen Alpenstrasse, die von Granada in<br />

das wilde Mulhacen-Massiv (3482 m) der Sierra<br />

Nevada führt, vollendet worden. Sie erreicht<br />

heute die Höhe von 3300 m über Meer. Die<br />

Autos können nunmehr auf eine Distanz von<br />

nur zehn Minuten an den aussichtsreichen<br />

Bergkamm des Pico de Veleta (3428 m)<br />

heranfahren. Unterhalb des spitzigen Berggipfels<br />

über den tiefen Abgründen des Corral<br />

und angesichts der Laguna de las Yeguas<br />

wird nun an einem Tunnel gebaut, der in<br />

kühnster Ingenieurtechnik an die Südseite<br />

der Sierra Nevada durchsticht und die Strasse<br />

durch die wilden Felsentäler nach Orgiva<br />

und von dort an das Mittelländische Meer<br />

führt, der marokkanischen Küste gegenüber.<br />

Die Vollendung dieses Tunnels wird geraume<br />

Zeit in Anspruch nehmen, da in jenen Regionen<br />

des ewigen Schnees.und tiefer Temperaturen<br />

nur wenige Wochen im Jahr gebaut<br />

werden kann. Einstweilen hat man eine provisorische<br />

200 Meter lange Rampe gemacht,<br />

auf der die Fussgänger die Südseite dieses<br />

einzigartigen andalusischen Berglandes erreichen<br />

können. Dieses Stück ist kürzlich in<br />

feierlicher religiöser Zeremonie eingeweiht<br />

worden. Die Fertigstellung der Strasse bis<br />

auf 3300 Meter über Meer sichert Spanien<br />

auch weiterhin den Rekord der höchsten Automobilstrasse<br />

Europas (Pic du Midi 2880 m;<br />

Stilfserjoch 2756 m; Grossglockner 2571 m;<br />

Qrosser St. Bernhard 2473 m; Furka 2432 m).<br />

Dr. K. E., Madrid.<br />

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hohem Blutdruck und nervösen<br />

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Wie gut ist es doch, in einer der gepflegten,<br />

gemütlichen Wirtsstuben des kultivierten Abendlandes<br />

vor einem sauber gedeckten Tische zu sitzen,<br />

in hohem luftigem Raum, vor sich den klaren Wein<br />

im klaren Glase — und dabei der dalmatinischen<br />

« Gasthöfe» zu gedenken, die zu unseren Aufenthaltsorten<br />

hier in vollkommenem Gegensatz stehen!<br />

Grundsätzlich anders ist vor allem die Zusammensetzung<br />

des Publikums. Gewiss, auch hierorts<br />

kennen wir den Unterschied zwischen dem «erstrangigen<br />

» Weinlokal, wo schlechtgekleidete «Zweitklassige<br />

» keinen Einlass finden, und der Bierkneipe<br />

in allen ihren Stufen und Arten, bis hinunter<br />

zu jenen, wo der « bessere Herr > schief angesehen<br />

wird. Aber im grossen ganzen sitzt doch<br />

in unseren Landen der Städter neben dem Bauer,<br />

der Arbeiter neben dem Unternehmer, ohne sich in<br />

der Gemütlichkeit stören zu lassen. Dort, auf den<br />

Inseln in der Adria, würde es kein Dalmatiner<br />

wagen, ein « Kavana » zu betreten, in der die<br />

Kurgäste aus dem nördlichen Europa und höchstens<br />

noch die Honoratoren der Stadt verkehren.<br />

Wie auch diese es unter ihrer Würde fänden, jene<br />

Dorfschenken zu betreten, in die die eingeborenen<br />

Burschen und Mädchen zum dörflichen Tanz gehen<br />

und wo die Alten bei ihrem Humpen Roten sitzen.<br />

Mitten in den dalmatinischen Städten (es gibt nur<br />

Kleinstädte) findet man Weinkeller, kenntlich durch<br />

eine am Türpfosten befestigte, mit Wein gefüllte<br />

Karaffe und einen wirklich üblen Alkoholgeruch,<br />

fensterlose, finstere, lochähnliche Lokale, in denen<br />

man nur mit Mühe einige riesige Fässer erkennt<br />

und Bänke, auf denen erstaunlicherweise Leute<br />

sitzen, die Gläser vor sich auf den Fässern, und<br />

manchmal sieht man betrunkene, zerlumpte Dalmatiner<br />

herausschwanken, gestützt von besorgten<br />

Frauen in ihren bunten Kopftüchern und weiten<br />

Röcken. Auch solche düstere, schmutzige «Türkische<br />

Kaffeehäuser > gibt es, die den stolzem Namen<br />

Kaffeehaus bei ihrer barackenartigen Beschaffenheit<br />

kaum verdienen. .<br />

Gewissermassen ein Zwischenglied vom B«snche'r<br />

der Kurgästelokale zum Stammgast in. der<br />

Eingeborenenschenke ist der Barkenführer. Bei den<br />

Bootsausflügen führt er seine Gäste in die hübschen<br />

und relativ gepflegten Jausestellen, kleine<br />

Filialen der schon einigermassen arrivierten Hotels<br />

der Insel; dort wird er üblicherweise zum Mithalten<br />

eingeladen und erzählt ein wenig von jenen<br />

andern unbetretbaren « Gaststätten > seiner Landsleute.<br />

Er spielt hier etwa die Rolle eines Chauffeurs,<br />

der ja auch .das Lehen der Grandhotels auf<br />

den Reisen mit seiner Herrschaft kennen lernt<br />

Das Getränk, dae im wesentlichen, neben Kaffee,<br />

verabreicht wird, ist der Wein. Bier, hier<br />

«pivo» genannt, ist zu schlecht aufzubewahren<br />

und meist sind die Brauereien weit entfernt, im<br />

Innern des Festlandes. Trauben hingegen wachsen<br />

auf allen Inseln in Mengen, süsse, blaue « Dalmatiner<br />

». Jeder Bauer, jeder Fischer, jeder Wirt hat<br />

seine Weingärten, aber die Sorten, die man zu<br />

trinken bekommt, von 3 Dinar (21 Rappen) an<br />

aufwärts bis zu 20 Dinar pro Liter, richten sich<br />

weniger oder gar nicht nach den Lagen der Weinberge<br />

als nach der mehr oder minder sauberen<br />

Zubereitung. Denn diese befindet sich hier noch<br />

durchaus im Zustande biblischer Zeiten. Da werden<br />

die Trauben mit den Füssen gestampft, der so « gekelterte<br />

> Saft wird in aus Ziegenfellen gefertigte<br />

Säcke — wohlgemerkt: die haarige Seite nach<br />

innen — gefüllt und dann in schlecht gespülte<br />

(mit Meerwasser im schmutzigen Hafen) Fässer gegossen.<br />

Immerhin, einen « reinen > Wein gibt es:<br />

daß ist der « Proseccho (d. h. der Uebertrockene).<br />

Es ist ein gekochter Wein und schmeckt wie ein<br />

süsser Südwein, etwa wie Malaga oder Samos, wird<br />

aber von den Einheimischen nicht in kleinen Liköroder<br />

Südweingläsern verschenkt, sondern literweise,<br />

fast wie Bier.<br />

Die grösste Kuriositöt aber bildet der Wirtestand<br />

selber. Nur ein Beispiel für viele: Wir bestiegen<br />

einmal einen der kahlen, steinigen Berge<br />

der Insel, den Tintja rossa, einen Gipfel, von dem<br />

aus man eine sehr plastische Uebersicht über die<br />

vielen kleinen Inseln und Buchten hat, die dem<br />

Festlande vorgelagert sind. Der Weg hinauf war<br />

sehr beschwerlich, weil mit spitzen Steinen bedeckt,<br />

und nur hie und da einsam weidende Schafe gaben<br />

Kunde davon, dass menschliche Behausungen nicht<br />

fern waren. Ziemlich in der Höhe, unweit des<br />

Gipfels, bemerkten wir staunend ein Bauernhaus,<br />

dreckige Kinder in Lumpen spielend; ein Hund<br />

schlug an, und Schafe und Esel wichen scheu zurück.<br />

Wir gingen weiter. An der Biegung des<br />

Weges stand ein Mann mit geflickter, löcheriger*<br />

Joppe, die nackten Kniee schauten durch seine-<br />

Beinkleider. Mit der Gebärde eines Bettlers grüsste<br />

er uns und stiess dabei ein Wort aus, das wir nicht<br />

verstanden. Da er es, je weniger wir es begriffen,<br />

stetig wiederholte und dabei eine Bewegung dem<br />

Munde zu machte, kamen wir überein, dass er<br />

wohl etwas zum Rauchen haben wollte. Wir reichten<br />

ihm eine Zigarette. Aber er wiederholte von<br />

neuem das unverständliche Wort und die gleiche<br />

Bewegung zum Munde. Kopfschüttelnd gingen wir<br />

weiter, bis uns plötzlich die Erleuchtung kam: Das<br />

Wort hiess « vino >, die Bewegung zum Munde war<br />

die des Trinkens. Der Mann wollte uns in sein<br />

Haus einladen. Es war also der Wirt von Tintja<br />

rossa.<br />

Entgiftung<br />

der<br />

Auspuffgase!<br />

ein dringendes hygienisches Erfordernis,<br />

das vom Vacuum-Schalldämpfer<br />

erfüllt wird, indem er deren Kohlenoxyd-Gehalt<br />

von ca. 12 % auf 0,3—<br />

0,4 % reduziert. (Prüfung ETH.). Noch<br />

mehr, da er die Auspuffgase absaugt<br />

und nicht wie die gegenwärtigen<br />

Schalldämpfer staut, verhindert er die<br />

übermässige Hitze - Entwicklung des<br />

Motors, so dass das Kühlwasser nicht<br />

mehr zum Kochen kommt. Ausserdsm<br />

wird die bisher für Gasstauungen verlorene<br />

Kraft frei, sowie eine bessere<br />

Spülung der Zylinder und dadurch<br />

eine bedeutende Leistungssteigerung<br />

erreicht, die eine nachweisbare,<br />

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WO fig _ 1035 AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

Hawtenspv&chscurt<br />

T.F. 977. An den Gardasee. loh habe 5 Tage<br />

Zeit, um von Herisau aus eine Tour über den Brenner<br />

und an den Gardasee zu inachen und möchte<br />

via Comersee, Lugano wieder zurück. Welche Route<br />

raten Sie mir, und welches wären die günstigsten<br />

Etappen? L. in H.<br />

T.A. 977. Wir raten Ihnen zu folgendem Itinerar<br />

für Ihre Reise:<br />

1. Tag: Herisau, Altstätten, Feldkirch, Bludenz,<br />

Stuben, Arlberg, St. Anton, Flirsch, Landeck, Imst,<br />

Haiming, Tclfs, Innsbruck, 223 km.<br />

2. Tag: Innsbruck, Matrei, Gries, Brenner-Pasa,<br />

Vipiteno, Passo del Giovo (Jaufen-Pass), San Leonardo,<br />

Merano, Terlano, Bolzano, Bronzolo, Ora,<br />

Salorno, Trento, Vezzano, Arco, Riva (am Gardasee),<br />

225 km.<br />

3. Tag: Riva, Pranzo, Ponte d'Arche,- Tione, Pinzolo,<br />

Madonna di Campiglio, Dimaro, Fucine, Ponte<br />

di Legno, Edolo, Dosso d'Aprica, Tresenda, Sondrio,<br />

Santa Agata, Spinida, Gravedona, Menaggio,<br />

257 km.<br />

4. Tag: Menaggio, Como, Chiasso, Mendrisio,<br />

Lugano, Monte Generi, Cadenazzo, Bellinzona,<br />

Secnentina, Gordola, Locarno, 108 km.<br />

5. Tag: Locarno, Bellinzona, Biasca, Airolo,<br />

Gotthardpass, Andormatt, Amsteg, Altdorf, Axenstrasse,<br />

Brunnen, Schwyz, Arth, Zug, Sihlbrugg,<br />

Zürich, Winterthur, Wil, Herisau, 292 km.<br />

T.-F. 978. Fahrt nach Lourdes. Ich beabsichtige<br />

demnächst nach Lourdes zu fahren, wofür ich aber<br />

nur zwei Tage Zeit habe. Für die Rückreise beabsichtige<br />

ich etwas mehr Zeit zu verwenden und über<br />

Bordeaux, Vichy wieder in die Schweiz zurückzukommen.<br />

Welches sind die besten Strassen, und wie teile<br />

ich die Reise ein? 0. P. D.<br />

Das tägliche Brot<br />

wird während des Sommers rasch trocken und hart.<br />

Schwarzbrot hält sich im Sommer ebenfalls weniger lang.<br />

So war denn schon lange das Bedürfnis vorhanden,<br />

nach einem haltbaren, schmackhaften und gesunden<br />

Dauerbrot. Endlich ist es gelungen, ein famoses<br />

Knusperbrot, das all' diesen Ansprüchen gerecht wird,<br />

zu schaffen. Versuchen Sie einmal das Knusperbrot,<br />

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Reiseroute von Delemont nach Lourdes:<br />

1. Etappe: Delemont, Porrentruy, Chevenez, Damvant,<br />

Pierrefontaine, Pont-de-Roide, Dambelin, Glainans,<br />

Clerval, Baume-les-Dames, Marchaux, Besanc.on,<br />

Mouchard, Poligny, Lons-Ie-Saunier, Bourg,<br />

Villars-les-D., Lyon, Rive-de-Gier, St. Etienne, Firminy,<br />

Yesingeaux, Le Puy, Sauvetat, Auroux, 490<br />

Kilometer.<br />

2. Etappe: Auroux, Mende, La Mothe, Gabriac,<br />

Rodez, Barraqueville, Carmaux, Albi, Gaillac, Caridech,<br />

Toulouse, L'Isle-Jourdain, Auch, Mirande,<br />

Mielan, Tarbes, Lourdes, 489 km.<br />

Für die Rückreise möchten wir Ihnen zu folgender<br />

Route raten:<br />

1. Etappe: Lourdes, Pau, Orthez, Peyrehorade,<br />

Bayonne, Biarritz, Bayonne, St-Vincent, Gastets,<br />

Labouheyre, Beliet, Le Barp, Bordeaux, 336 km.<br />

2. Etappe: Bordeaux, St-Andre, Le Pontet, Mirambeau,<br />

Pons, Saintes, St-Porchaire, Rochefort,<br />

La Rochelle, Mauze, Niort, St-Maixent, Lusignan,<br />

Poitiers, 320 km.<br />

3. Etappe: Poitiers, Chauvigny, St-


AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners CH Touring. Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />

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Autotourist nicht besser wünschen kann.<br />

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Druck, Cliches und Verlag: HALLWAG A.-G., Hauerscne Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.


Büy^iene^Nu<br />

er<br />

Bern, Freitag, 23. August <strong>1935</strong> IV. Blatt der „Automobil-Revue" No. 68<br />

&cste 9ütfc bei<br />

Dr. med. Hermann Walthard, Bern<br />

Die erste Hilfeleistung ist für den Heilungsverlauf<br />

immer von grosser, sehr oft von tigem, durch Erhitzung keimfrei gemachtem Ver-<br />

Die zweckmässigsten Verbände werden mit richbandstoff<br />

(Gaze) angelegt. Diesen Verbandstoff<br />

entscheidender Bedeutung. «Vor allem nicht führt man am bequemsten in Form der überall<br />

schaden» ist ein alter Grundsatz, dem bei Unfällen<br />

ohne Ausnahme grösste Beachtung zu gedruckter Gebrauchsanweisung mit sich. Watte<br />

käuflichen und billigen Verbandpatronen mit auf-<br />

schenken ist.<br />

Die Grosszahl der nicht sofort tödlichen<br />

Verletzungen ist nicht unmittelbar lebensgefährlich.<br />

Somit ist immer Zeit genug vorhanden,<br />

um in aller Ruhe, und zwar ohne<br />

etwas zu versäumen, zu überlegen, was unter<br />

den obwaltenden Umständen getan werden<br />

soll und kann. Schreck und Aufregung, Mitgefühl<br />

und Hilfsbereitschaft, blinder Eifer<br />

und Unüberlegtheit führen leider so manchmal<br />

zu unzweckmässigen und schädlichen<br />

Massnahmen. Gar nichts machen und auf die<br />

Ankunft eines Arztes warten, kann u.U. besser<br />

sein als einen Schwerverletzten, z. B. mit<br />

einem Bruch der Wirbelsäule, ohne geeignete<br />

Vorsichtsmassregeln wegzuschleppen oder<br />

einem Bewusstlosen um jeden Preis zu trinken<br />

zu geben.<br />

Also immer und vor allem andern kühle<br />

Ueberlegung, Orientierung über die ganze<br />

Sachlage, ruhiges Disponieren, dann erst<br />

zweckmässiges, entschlossenes Handeln und<br />

systematisches Vorgehen!<br />

Wundversorgung.<br />

Hauptregel: Je weniger bei der ersten Hilfeleistung<br />

an der Wunde gemacht wird, desto<br />

besser heilt sie.<br />

Jedes Berühren oder Untersuchen mit den<br />

Fingern oder irgendwelchen Instrumenten,<br />

jegliches Ausspülen und jegliches Auswaschen<br />

einer Wunde hat bei der ersten Hilfeleistung<br />

zu unterbleiben. Die eigentliche Behandlung"<br />

der Wunde ist Sache des Arztes.<br />

Zu Warnen ist ganz besonders eindringlich<br />

vor dem Auswaschen der Wunden bei<br />

der ersten Hilfeleistung. Das vielverbreitete<br />

Lysol, ferner Lysoform, Karbol, Sublimat<br />

n. s. w. sind Wundgifte; sie alle sind nicht<br />

imstande die überall, auch auf der scheinbar<br />

saubersten Haut vorhandenen, in die Wunde<br />

eingedrungenen Krankheitskeime und Eitererreger<br />

abzutöten, ohne die verletzten Gewebe<br />

zu schädigen. Zudem ist es beim Auswachen<br />

einer Wunde nicht zu vermeiden,<br />

dass Schmutz und Bakterien aus der Umgebung<br />

der Wunde in diese hineingebracht<br />

werden. Deshalb neigen ausgewaschene<br />

Wunden erfahrungsgemäss zu Entzündung<br />

und verzögerter Heilung.<br />

Kräftig blutende Wunden heilen im allgemeinen<br />

besser und schneller als nicht oder wenig blutende,<br />

da das austretende Blut manche bei der Verletzung<br />

eingedrungene Verunreinigung mit hinausschwemmt.<br />

Trockenheit schafft für die Erreger der Wundkrankheiten<br />

ungünstige Lebensbedingungen. Frische<br />

Wunden und ihre Umgebung sind deshalb<br />

möglichst trocken zu halten und mit einem trockenen,<br />

gut aufsaugenden, wenn möglich keimfrei<br />

gemachten Verband zu bedecken. Feuchte Verbände,<br />

desgleichen Salben- und Lehmverbände sind<br />

für frische Wunden ungeeignet, wenn nicht direkt<br />

schädlich.<br />

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soll nicht direkt auf die Wunde gebracht werden;<br />

ihre Fasern kleben dort fest und sind nicht ohne<br />

Schmerzen und Schädigung der Wunde wieder zu<br />

entfernen. Für kleinere Wunden eignen sich ausgezeichnet<br />

fertig zugeschnittene Heftpflaster mit<br />

einem kleinen Stück desinfizierender Gaze, wie sie<br />

in sehr zweckmässiger Aufmachung überall erhältlich<br />

sind (Elastoplast, Hevaplast etc.). Ist kein<br />

richtiger Verbandstoff zur Hand, werden die Wunden<br />

am besten mit einem sauberen Taschentuch<br />

oder Wäschestück belegt. Steht nichts c Sauberes ><br />

zur Verfügung, so ist es besser, die Wunde gar<br />

nicht zu verbinden, als mit irgend etwas Schmutzigem,<br />

wie Spinnenweb, frische Blätter usw.; bildet<br />

sich doch nach kurzer Zeit ein Schorf als vorzügliche<br />

Bedeckung der Wunde.<br />

Bei grober Verunreinigung durch Strassenstaub,<br />

Erde usw. soll die Umgebung der Wunde sorgfältig,<br />

möglichst ohne Berührung der Wunde, mit trockener<br />

Watte, mit einem sauberen, trockenen Taschentuch<br />

gereinigt werden; Kleiderfetzen oder andere<br />

Fremdkörper, die soweit hervorragen, dass sie ohne<br />

Berührung der Wunde gefasst werden können, sind<br />

behutsam zu entfernen. Die eigentliche Reinigung<br />

der Wunde jedoch ist Aufgabe des Arztes.<br />

Als einziges, viel bewährtes Desinfektionsmittel,<br />

das bei der ersten Hilfeleistung bei frischen Wunden<br />

Hervorragendes leistet, ist die fünfprozentige<br />

Jodtinktur; die3e braune, rasch verdunstende, in<br />

bequemen Packungen käufliche Flüssigkeit gerbt<br />

die die Wunde umgebende Haut, hält die dort befindlichen<br />

Bakterien für einige Stunden fest und<br />

macht frisch in die Wunde eingedrungene Krankheitserreger<br />

in hohem Masse unschädlich. Vor allem<br />

die kleinen alltäglichen Schürf- und Risswunden<br />

sollten grundsätzlich und stets so bald wie möglich<br />

mit Jodtinktur bestrichen werden; das gleiche gilt<br />

für grosso oberflächliche Wunden. Besonders die<br />

in der Erde, im Mist, in Holzsplittern so häufig<br />

vorkommenden Erreger des sehr oft tödlichen<br />

Wundstarrkrampfes (Tetanus) sind, sehr jodempfindlich,<br />

desgleichen manche Erreger von Eiterung<br />

und Blutvergiftung.<br />

Zusammenfassend gilt für die erste Wundbehandlung<br />

folgendes Vorgehen: Bepinselung<br />

der Wunde und ihrer nächsten Umgebung<br />

mit fünfprozentiger Jodtinktur, trockener<br />

Verband, am besten mit keimfreiem Verbandstoff.<br />

Auswaschen und feuchter Verband<br />

ist unbedingt zu unterlassen.<br />

Blutstillung.<br />

Blutungen stehen am besten und schnellsten,<br />

wenn die eröffneten Blutgefässe durch<br />

Druck verschlossen werden. Falsch ist das<br />

beständige Abtupfen des Blutes; durch dieses<br />

werden die natürlichen Gerinnungsvorgänge<br />

gestört oder verunmöglicht und dem Körper<br />

wird unnötig viel Blut entzogen.<br />

Die meisten Blutungen kommen in kurzer<br />

Zeit von selbst oder unter dem Druck des<br />

aufgelegten Verbandes zum Stillstand.<br />

Bei stärkern Blutungen, bei denen infolge<br />

Eröffnung «einer Schlagader hellrotes Blut<br />

stossweise, entsprechend dem Pulsschlage,<br />

herausfliesst oder sogar herausspritzt, heisst<br />

es rasch handeln, um den Blutaustritt zu unterdrücken.<br />

Vor allem ist das verletzte Glied hochzuheben;<br />

die die Wunde bedeckenden Kleidungsstücke<br />

sind behutsam zu entfernen<br />

oder noch besser aufzuschneiden. '<br />

Durch Fingerdruck wird, immer herzwärts<br />

der Wunde, das der Wunde benachbarte Gewebe<br />

fest zusammengedrückt, und zwar in<br />

der Richtung auf den benachbarten Knochen.<br />

Unter günstigen Bedingungen kann die verletzte<br />

Schlagader am Puls erkannt werden;<br />

es genügt dann meist, den Druck nur im Bereich<br />

des fühlbaren Pulses auszuüben.<br />

Lässt sich die Blutung so nicht stillen, z. B.<br />

am Hals, am Oberschenkel nahe, der Leiste,<br />

so soll ohne Zögern versucht werden, durch<br />

Eindringen mit dem Finger in die Wunde<br />

die blutende Schlagader in der Wunde selbst<br />

zusammenzudrücken. Hier gilt es u. U. allerraschestens<br />

zu handeln, um den Verblutungstod<br />

abzuwehren; die Beschmutzung der<br />

Wunde mit unreinen Fingern ist in so dringlichen<br />

Fällen unbedingt nebensächlich.<br />

Bei Schlagaderblutungen an Arm und Bern ist<br />

die Abschnürung die einfachste Art der Blutstillung;<br />

durch Umwicklung der verletzten Extremität<br />

mit einem passenden Hilfsmittel soll die verletzte<br />

Schlagader zusammengepresst werden, bis sie kein<br />

Blut mehr austreten lässt. Der abschnürende Gegenstand<br />

soll immer am Oberarm resp. am Oberschenkel<br />

angelegt werden.<br />

Zum Abschnüren eignet sich am besten eine<br />

elastische Binde, ein Gummischlauch, ein Hosenträger,<br />

weniger gut eine dicke Schnur, ein Lederriemen,<br />

ein zusammengerolltes Stück Tuch. Nicht<br />

elastische Umschnürungsmittel kann man durch<br />

sorgfältiges Umdrehen eines zwischen Haut und<br />

den umschnürenden Gegenstand gesteckten Holzknebels<br />

oder Taschenmessers usw. sehr kräftig anziehen.<br />

Feste Umschnürungen sollten nicht lang liegen<br />

bleiben, da sie Nervenlähmungen oder sogar Absterben<br />

des umschnürten Gliedes zur Folge haben<br />

können; es empfiehlt sich deshalb, die Umschnürung<br />

nach 1—2 Stunden zu lockern, dauernd, wenn<br />

die Blutung aufgehört hat, nur ganz kurze Zeit,<br />

wenn es noch stark weiterblutet.<br />

Auch ganz durchblutete Verbände sollen vor<br />

dem Eingreifen des Arztes nicht gewechselt werden;<br />

man bedeckt sie mit frischem Verbandzeug<br />

oder drückt sie fest auf die Wunde auf, bis die Blutung<br />

steht.<br />

Innere Blutungen entstehen oft durch stumpfe<br />

Gewaltwirkung auf Leber, Milz, Nieren, Lungen<br />

(Anprallen an einen Baum, Quetschung durch das<br />

Steuerrad usw.). Wichtig ist, zu wissen, dass dabei<br />

äussere Verletzungen völlig fehlen können. Rasches<br />

Bleichwerden, Verschwinden des Pulses, Atemnot,<br />

Angstgefühl, Brechreiz, Erbrechen, Benommenheit,<br />

Bewusstlosigkeit sind höchst bedrohliche Erscheinungen;<br />

sie erfordern ohne Zeitverlust sofortigen<br />

Transport zur operativen Behandlung in ein Spital.<br />

Unter keinen Umständen darf kostbare Zeit mit<br />

allen möglichen Wiederbelebungsversuchen verloren<br />

gehen. Einflössen von Flüssigkeit oder sogar Nahrung<br />

hat ganz unbedingt zu unterbleiben, auch im<br />

Hinblick auf die bei Bauchverletzungen nicht so<br />

seltenen Darmrisse.<br />

Quetschungen.<br />

Quetschungen sind meistens Folge von<br />

Sturz, Schlag, Einklemmung, Ueberfahrenwerden<br />

usw. Die Haut braucht nicht verletzt<br />

zu sein, hingegen werden die darunter<br />

liegenden Weichteile geschädigt. Durch Zerreissung<br />

kleinerer Blutgefässe kommt es zu<br />

Blutunterlaufungen, erkennbar an bläulichschwarzer<br />

Verfärbung, Anschwellung, Schmerz,<br />

Hinderung der Bewegungen.<br />

Am zweckmässigsten werden Umschläge mit<br />

kaltem Wasser, dem Eis. Essig, essigsaure Tonerde,<br />

Goulardwasser usw. zugesetzt werden, aufgelegt.<br />

Sie mildern die Schmerzen und hemmen die Blutung,<br />

wenn sie sehr häufig gewechselt werden.<br />

Warme Umschläge und warm gewordene kalte Umschläge<br />

begünstigen Blutung und Schwellung und<br />

vermehren die Schmerzen. Wohltätig empfunden<br />

werden HochlagerunJi und Ruhe, Schienenverband<br />

ist unnötig.<br />

Verstauchungen.<br />

Verstauchungen entstehen an den Gelenken,<br />

wenn diese durch Sturz, Sprung, Misstritt,<br />

Einklemmung übermässig gestreckt<br />

oder verdreht werden. Gelenkkapsel, Gelenkbänder<br />

und Blutgefässe werden überspannt,<br />

gezerrt und öfters eingerissen. Unmittelbar<br />

nach dem Zustandekommen der Verstauchung<br />

sind äusserlich keine Veränderungen<br />

bemerkbar. Bald aber schwillt das Gelenk an<br />

und wird sehr schmerzhaft; infolge Blutaus-<br />

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bei Pontresina.<br />

tritt kommt es zu der bei den Quetschungen<br />

beschriebenen Verfärbung.<br />

Die erste Hilfeleistung ist die gleiche wie bei<br />

den Quetschungen; es empfiehlt sich, das verletzte<br />

Gelenk straff einzubinden, um Blutung und<br />

Schwellung hintanzuhalten. Vor Massage ist eindringlich<br />

zu warnen; sie kann die Blutung nur begünstigen<br />

und die Verletzungsfolgen verschlimmern.<br />

Bei den Verstauchungen wird man fast immer ohne<br />

Fixationsverband auskommen.<br />

Verrenkungen.<br />

Die gleichen Ursachen, welche eine Verstauchung<br />

zur Folge haben, können bei stärkerer<br />

Gewalteinwirkung zu einer Verrenkung<br />

führen. Dabei wird das Ende eines<br />

Knochens vollständig aus der Gelenkhöhle<br />

herausgetrieben; die das Gelenk bildenden<br />

Knochen sind gewöhnlich bleibend verschoben,<br />

die Form des Gelenkes wird sofort<br />

hochgradig verändert. Je beweglicher ein Gelenk<br />

ist, desto leichter und häufiger springt<br />

der Gelenkkopf aus ihm heraus. Deshalb sind<br />

die Verrenkungen im Schultergelenk am häufigsten,<br />

die der Wirbelsäule sehr selten.<br />

Verrenkungen sind am besten zu erkennen an<br />

der auffallenden Formveränderung des Gelenkes,<br />

an der Verkürzung des verletzten Gliedes, an der<br />

starken Beschränkung der Beweglichkeit; besonders<br />

bei Bewegungsversuchen treten äusserst heftige<br />

Schmerzen auf; das betroffene Gelenk wird<br />

rasch geschwollen und schmerzhaft<br />

Die erste Hilfeleistung beschränkt sich auf kalte<br />

Umschläge, Lagerung und Fixierung des verletzten<br />

Gliedes in derjenigen Lage, bei welcher der Verunfallte<br />

am wenigsten über Schmerzen klagt. Die<br />

Einrichtung der Verrenkung soll ausschliesslich<br />

durch den Arzt ausgeführt werden. Ungeschickte,<br />

rohe und unrichtige Einrenkungsversuche können<br />

Knochenbruch, Gefässzerreissungen und unheilbare<br />

Nervenlähmungen zur Folge haben.<br />

Knochenbrüche.<br />

Im wesentlichen führen die gleichen Gewalteinwirkungen<br />

zu Knochenbrüchen, wie<br />

die oben bei den Verstauchungen angeführten.<br />

Knochenbrüche ohne Durchtrennung der<br />

Haut heilen für gewöhnlich schneller, als<br />

solche mit Durchtrennung der Haut, d. h.<br />

als solche mit einer Wunde, die zum Knochen<br />

führt; besonders eine hinzutretende Eiterung<br />

erschwert oder verhindert die Heilung und<br />

bedeutet deshalb stets eine gefährliche Komplikation.<br />

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nen Knochenbrüche können durch unüberlegtes,<br />

ungeschicktes oder grobes Anfassen bei<br />

der ersten Hilfeleistung oder beim Transport<br />

dadurch zu «offenen» oder «komplizierten»<br />

werden, dass der gebrochene Knochen mit<br />

seinen meist spitzen Bruchenden von innen<br />

die Weichteile durchscheuert oder durchbohrt'und<br />

durch die auf der Haut und in den<br />

Kleidern stets vorkommenden Eitererreger<br />

angesteckt und zum Eitern gebracht, wird.<br />

Dies gilt besonders für die Brüche des<br />

Schienbeines, das auf seiner Vorderseite nur<br />

von dünner Haut bedeckt ist.<br />

Die Erkennung eines Knochenbruches ist auch<br />

für den Geübten nicht immer leicht; die Schmerzen<br />

erschweren oder verunmöglichen manchmal<br />

eine genaue Untersuchung. Sichere Kennzeichen<br />

für einen Knochenbruch sind:<br />

1. Unfähigkeit, das verletzte Glied zu bewegen.<br />

2. Heftige Schmerzen bei der geringsten Bewe-<br />

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gung an einer meist eng umschriebenen<br />

Stelle. Aengstliches Vermeiden auch der kleinsten<br />

Bewegung.<br />

3. Unregelmäßig geformte Anschwellung 1 und<br />

Veränderung der Form an der Bruchstelle.<br />

4. Einknickung oder Abbiegung des verletzten<br />

Knochens an der Bruchstelle.<br />

5. Falsche Beweglichkeit an der Bruchstelle,<br />

verbunden mit Reibegeräuschen oder oft hörbarem<br />

Knacken durch Aneinanderreihen der<br />

Bruchenden.<br />

6. Verkürzung des Gliedes durch Verschiebung<br />

der Knochenfragmente infolge Muskelzug..<br />

Aus den Ursachen der Verletzung, aus dem<br />

Verhalten des Verunfallten, durch gründliches Betrachten<br />

der schmerzhaften Stelle, evtl. durch Vergleichung<br />

mit der flicht verletzten andern Seite,<br />

suche man sich klar zu machen, ob ein Knochenbruch<br />

vorliegt oder nicht. Rohes Betasten und Bewegen<br />

sind streng zu vermeiden, nicht nur, um<br />

unnötige Schmerzen zu vermeiden. Im Zweifelsfalle<br />

soll der Verunfallte so behandelt werden, wie<br />

wenn ein Knochenbruch zustandegekommen wäre.<br />

Ganz besonders gefürchtet sind die Knochenbrüche<br />

des Kopfes, der Wirbelsäule, des Brustkorbes<br />

und des Beckens, nicht wegen der Knochenverletzung<br />

als solcher, sondern wegen den damit<br />

verbundenen Verletzungen des Gehirns, des Rückenmarkes,<br />

der Lungen und der Unterleibsorgane, die<br />

zu Bewusstlosigkeit. Lähmungen, inneren Blutungen,<br />

Zerreissung der Lungen, der Blase mit ihren<br />

so schweren, oft tödlichen Folgen führen können.<br />

Bei den Knochenbrüchen ist die erste Hilfeleistung<br />

ganz besonders von weittragender, allergrösster<br />

Bedeutung; von ihr kann ebenso gut glatte<br />

Heilung wie dauernde Verkrüppelung oder sogar<br />

der Tod abhängen. Nirgends wie bei Knochenbrüchen<br />

sind ruhiges Ueberlegen, planmässiges, schonendes<br />

Handeln ohne Ueberhastung Grundbedingung<br />

für eine zweckmässige erste Hilfeleistung und<br />

das Anlegen des ersten Notverbandes!<br />

Bei Beinbrüchen wird der Verunfallte mit Vorteil<br />

an Ort und Stelle liegen gelassen, bis der Notverband<br />

angelegt ist, nicht nur, um ihm Schmerzen<br />

zu ersparen, sondern hauptsächlich um zu vermeiden,<br />

dass aus dem geschlossenen Knochenbruch<br />

ein offener wird. Muss ein Verunglückter aus<br />

zwingenden Gründen vor Beendigung des Notverbandes<br />

weggeschafft werden, so ist peinlich darauf<br />

zu achten, dass der fusswärts von der Bruchstelle<br />

liegende Gliedabschnitt mit den Händen in der gleichen<br />

Lage gehalten wird, wie der körperwärts gelegene,<br />

mit andern Worten, dass er, seiner Schwere<br />

folgend, nicht herunterhängen kann.<br />

Material für Notverbände ist überall zu finden.<br />

Der gebrochene Oberarm braucht nicht unbedingt<br />

geschient zu werden; am besten wird er in einer<br />

Tragschlinge, in Form eines grossen Taschentuches<br />

oder etwas ähnlichem, gelagert und am Oberkörper<br />

festgebunden, am besten bei rechtwinkliger Beugung<br />

des Ellbogens Das gebrochene Bein kann zur<br />

Not an das gesunde festgebunden werden; es hat<br />

damit wenigstens etwas Halt.<br />

In Ermangelung -von besonders konstruierten<br />

Schienen und Binden eignen sich Stöcke, Schirme,<br />

schmale Bretter, Schindeln, Latten, dünne Aeste,<br />

Schilf, Blech- oder Kartonstreifen, Taschentücher,<br />

Riemen, Hosenträger zur Festhaltung des gebrochenen<br />

Knochens. Bei offenen Knochenbrüchen<br />

wird die Wunde, wie oben geschildert, am besten'<br />

mit einem trockenen Verband bedeckt.<br />

Bei Beinbrüchen wird mit Vorteil eine Schiene<br />

auf die Aussen- und eine auf die Innenseite angebunden,<br />

und zwar so fest, dass sich die Bruchenden<br />

nicht verschieben können; dabei ist es äusserst<br />

wichtig, beide der Bruchstelle benachbarten Gelenke<br />

verlässlich miteinzuschienen, damit sie sich nicht<br />

bewegen können, bei O.berschenkelbrüchen Hüftgelenk<br />

und Knie, bei Unterschenkelbrüchen Knie<br />

und Fussgelenk.<br />

Wenn irgendwie möglich, sind die Schienen zu<br />

polstern; in Ermangelung von Watte eignen sich<br />

dazu ganz gut Kleidungsstücke, Holzwolle, Moos,<br />

weiches Heu.<br />

Bei Rippenbrüchen empfinden es die Verletzten<br />

als sehr wohltuend, wenn der Brustkorb fest mit<br />

Binden oder mit schmalen, stark anzuziehenden<br />

Tüchern, die mit Sicherheitsnadeln befestigt werden,<br />

eingebunden werden.<br />

Bei Verdacht auf Verletzung der Wirbelsäule<br />

soll der Verunfallte, wenn irgendwie möglich, nicht<br />

herumgetragen oder sogar abtransportiert werden,<br />

bevor eine Tragbare zur Stelle ist, oder ein zweckmässiger<br />

Ersatz, z. B. in Form eines breiten Brettes.<br />

Unvorsichtiges Vorgehen könnte eine Verletzung<br />

des Rückenmarkes mit bleibender Lähmung und<br />

evtl. sofortigem Tod zur Folge haben.<br />

Verbrennung.<br />

Brandwunden sind gegen Temperaturwechsel<br />

ausserordentlich empfindlich; deshalb<br />

soll man sie nie mit kalten Umschlägen<br />

behandeln, sondern mit einer Abkühlung verhindernden<br />

Schicht von sauberem Oel, Vaselin,<br />

u. U. Mehl, Puder bedecken und erst<br />

dann verbinden. Brandblasen sollen nicht<br />

aufgestochen werden.<br />

Die Entfernung angeklebter Kleidungsstücke<br />

ist ausserordentlich schmerzhaft; sie<br />

hat deshalb mit äusserster Sorgfalt zu geschehen.<br />

Stark angeklebte Stoffstücke lässt<br />

man bei der ersten Hilfeleistung am besten<br />

ruhig liegen, während die nicht angeklebten<br />

abgeschnitten werden. *<br />

Erfrierung.<br />

Bei Erfrierungen der Ohren, der Nase, der<br />

Zehen, der Finger wird der erfrorene Körperteil<br />

am besten mit Schnee gerieben bis «pe<br />

Zirkulation sich wieder einstellt, d. h. bis sie<br />

wieder warm werden; nachher wird verfahren<br />

wie bei Verbrennungen. Erfrorene dürfen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - 68<br />

nicht sofort an die Wärme gebracht werden;<br />

sie sind im Freien oder in einem kühlen<br />

Raum zu entkleiden; der Körper ist mit<br />

Schnee, dann mit nassen Tüchern zu reiben.<br />

Dann soll man den Erfrorenen in immer<br />

wärmere Tücher einwickeln; erst nach 2—3<br />

Stunden darf er in einen warmen Raum und<br />

in ein warmes Bett gebracht werden. Sobald<br />

der Erfrorene schlucken kann, soll ihm Tee,<br />

Kaffee, aber in lauem Zustande, gegeben<br />

werden. Später erst heisser Kaffee, u. U. mit<br />

Zusetzung von Schnaps oder ein heisser<br />

Grogg.<br />

Vergiftung mit Autoabgasen.<br />

Besonders beim Laufenlassen des Motors<br />

in abgeschlossenem Raum, aber auch beim<br />

Fahren im ganz geschlossenen Wagen mit<br />

schlecht abgedichteter Spritzwand kann es<br />

zu schweren, oft rasch tötlichen Vergiftungen<br />

kommen. Uebligkeit, Kopfweh, Schwindel,<br />

Schwäche in den Beinen sind gewöhnlich<br />

die ersten Vergiftungserscheinungen; bei<br />

leichten Vergiftungsgraden genügt es meist<br />

den Kranken an die frische Luft zu bringen,<br />

den Kopf tief zu legen, tief atmen zu lassen,<br />

Es wurde ärztlicherseits öfters über die<br />

Einwirkung des Autofahrens auf den menschlichen<br />

Organismus geschrieben und dabei<br />

gewöhnlich in erster Linie die .schädlichen<br />

Einflüsse (Intoxikation durch Benzindämpfe,<br />

Herabsetzung der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

usw.) in den Vordergrund gehoben.<br />

Ich möchte in diesem Aufsatz nur über gewisse<br />

Beeinflussung des Nervensystems berichten<br />

und stütze mich dabei sowohl auf<br />

persönliche Beobachtungen wie auf Angaben<br />

von Kollegen, die noch über längere Erfahrung<br />

verfügen.<br />

Niemand wird bestreiten, dass die Fahrpraxis<br />

an das Gesamtnervensystem sehr<br />

grosse Anforderungen stellt. Es ist dabei von<br />

grosser Wichtigkeit, dass die notwendige<br />

Spannkraft der Nerven erhalten bleibt. Welche<br />

geeigneten hygienischen Massnahmen werden<br />

diese Spannkraft fördern? Diese Frage<br />

lässt sich nicht eindeutig beantworten, weil<br />

hier individuelle Verschiedenheiten eine sehr<br />

grosse Rolle spielen. Der eine Fahrer raucht<br />

Zigarette über Zigarette, wobei in gewissen<br />

modernen Wagen er nur zwei Finger zum<br />

«Distributeur> auszustrecken braucht, um<br />

das brennende Stimulans zu erlangen. Die<br />

andern ziehen den Stumpen oder die Pfeife<br />

starken schwarzen Kaffee zu verabreichen.<br />

Ist er aber schon bewusstlos und damit in<br />

höchster Lebensgefahr, so muss an Stelle<br />

von frischer Luft unverzüglich künstliche<br />

Atmung eingeleitet und ein Arzt gerufen<br />

werden. Flüssigkeiten irgendwelcher Art<br />

dürfen nicht verabreicht werden, bis das Bewusstsein<br />

wieder zurückgekehrt ist.<br />

Zur ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen<br />

empfiehlt es sich, im Auto etwa folgendes, wenig<br />

Platz versperrendes Material mitzuführen:<br />

Verbandpatronen (Armeemodell), kleinere und<br />

grössere.<br />

Gazebinden, 5 resp. 10 cm breit, 5 m lang.<br />

Tricotbinden, elastisch, sog. Idealbinden, 5 cm breit,<br />

5 m lang.<br />

Dreiecktücher, 2 bis 3 Stück verschiedener Grosse.<br />

WaHepäckchen, zirka 30 g.<br />

Heftpflaster, 1 Rolle, 2 bis. 3 cm breit. Evtl. für<br />

kleine Verletzungen gebrauchsfertige Schnellverbände<br />

(Elastoplast, Hevaplast).<br />

Jodtinktur, fünfprozentig, a mbesten in Glasampullen<br />

mit Wattepinsel, in denen sie jahrelang<br />

haltbar bleibt (Hausmann, St. Gallen).<br />

Drahtschienen (System Kramer); es sind dies billige,<br />

leicht mitzuführende, sehr zweckmässige,<br />

biegsame Schienen zur Verwendung bei Armund<br />

Beinbrüchen.<br />

!kah^ip%axis und Tlewensystem<br />

Dr. med. P. Schnyder, Bern.<br />

vor, der bescheidene Mann begnügt sich oft<br />

auch mit einem Streichholz oder einem Strohhalm<br />

zwischen den Zähnen. Andere wiederum<br />

— Schreiber dieser Zeilen gehört<br />

ebenfalls zu ihnen — betrachten das Rauchen<br />

als eine Abspannung, werden dadurch abgelenkt<br />

und können infolgedessen beim Fahren<br />

nichts damit anfangen.<br />

Allseitig bekannt ist die stimulierende<br />

Wirkung des Coffeins auf das Nervensystem.<br />

Schwarzer Kaffee wird daher mit Recht von<br />

vieleni Führern, namentlich auf längern Fahrten,<br />

in gewissen Zeitabständen und besonders<br />

nach den Mahlzeiten zum Wachhalten eingenommen.<br />

Damit habe ich zwei andere wichtige<br />

Punkte berührt: die Fahrdistanz und die<br />

Mahlzeiten während derselben. Es würde zu<br />

weit führen, in diesem Aufsatz auch über<br />

die Qrösse der Tagesleistungen einer Auto-<br />

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NO 68 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 25<br />

fahrt zu diskutieren. Es wurde in dieser Zeitschrift<br />

schon zu wiederholten Malen ausführlich<br />

darüber geschrieben. Ich möchte aber<br />

doch eine Tatsache hier hervorheben, die<br />

meines Erachtens heute im Zeitalter des<br />

Bahes reiner Autostrassen viel zu wenig berücksichtigt<br />

wird: Nichts ermüdet das Nervensystem<br />

so sehr, wie das lange, ununterbrochene,<br />

gleich schnelle Fahren auf geraden,<br />

flachen Strecken mit wenig Abwechs-<br />

Wenn Sie schlank sein wollen,<br />

lung. Wie vielen ist dabei ein kurzes Einnicken<br />

zum Verhängnis geworden! Nichts<br />

fördert das Einschlafen so, wie ein regelmässiges,<br />

monotones Geräusch und gleichartige<br />

Gesichtseindrücke wie das regelmässige Vorbeijagen<br />

von Telegraphenstangen oder Bäumen<br />

in gleichen Abständen. Ich selbst ziehe<br />

die Päßstrasse mit ihren Tücken und Ueberraschui^gen<br />

der breiten und geraden Strasse<br />

im Flachland bei weitem vor und stelle jedesmal<br />

geringere Ermüdungssymptome auch<br />

bei grösseren Tagesleistungen fest.<br />

Die Gefahr des Einnickens oder gar Einschlafens<br />

nach der Einnahme von Mahlzeiten<br />

ist wieder ein Problem für sich. Es ist physiologisch<br />

richtig, nicht zu grosse Speisemengen<br />

einzunehmen und Alkohol nur mit Vorsicht<br />

zu gemessen, wenn unmittelbar nachher<br />

noch eine längere Fahrleistung bevorsteht.<br />

Es isn L bekannt, wie der Alkohol in der<br />

anregenden Phase gewisse Hemmungen mit<br />

Leichtigkeit überwinden lässt und damit<br />

leicht zu Unvorsichtigkeiten in der Fahrpraxis<br />

führen kann, die sonst niemals begangen<br />

würden. In dieser akuten Phase wird auch<br />

die Alkohol-BMprobe meistens stärker positiv<br />

ausfallen und zu oft ganz unberechtigter<br />

gerichtlicher Belastung des Führers führen.<br />

In der lähmenden Phase der Alkoholwirkung<br />

kommt dann meist der bereits erwähnte<br />

Kampf mit dem Schlaf. Wachhalten durch<br />

Sprechen, Singen z. B., wird von verschiedenen<br />

Fahrern mit Erfolg angewendet. In andern<br />

Fällen muss dem Schlafbedürfnis mit<br />

vorübergehendem. Fahrtunterbruch nachgegedann<br />

nehmen Sie wenigstens nur ein unschädliches<br />

Mittel. Werden Sie schlank durch INDAIM, d. Entfettungskur<br />

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ben werden. So verlockend ein Früh- oder<br />

Nachmittagsschoppen ist, wird, starker Durst<br />

während der Fahrt am besten mit gezuckertem<br />

Schwarztee — kalt oder warm — gelöscht.<br />

Dies hat auch den Vorteil, eine leicht<br />

stimulierende Wirkung auf das Nervensystem<br />

auszuüben, ähnlich wie Coffein. Stark konzentrierter<br />

Alkohol (Kognak, Kirsch usw.)<br />

wirkt nur momentan stark anregend und eignet<br />

sich daher besonders bei akuten Kollapszuständen,<br />

die Wirkung fällt rasch wieder<br />

ab. Vor dem Gebrauch sog. Analeptika —<br />

d. h. Arzneimittel mit stimulierender Wirkung<br />

auf das Gefäss-Nervensystem — ohne<br />

ärztliche Verordnung möchte ich dringend<br />

warnen, da wegen unrichtiger Dosierung dadurch<br />

leicht gesundheitliche Schäden provoziert<br />

werden können.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />

die Anforderungen, welche die Fahrpraxis an<br />

das Nervensystem stellt, sehr verschiedenartig<br />

sind und auch in sehr verschiedener<br />

Das wichtigste Sinnesorgan zum Lenken<br />

eines Automobils ist das Sehorgan; ein Gehörloser<br />

kann im Notfall ein Automobil lenken,<br />

ein Blinder nicht.<br />

Wir wollen eine kurze Umschau halten,<br />

welche Sehleistungen und welche Sehhilfen<br />

uns zu Gebote stehen, und wie wir unsere<br />

Augen vor Schaden bewahren können.<br />

Unser Auge ist nach dem Prinzip der Camera<br />

obscura gebaut, das Objektiv besteht<br />

aus Hornhaut, Kammerwasser, Linse und<br />

Glaskörper, der Film, auf dem der wahrgenommene<br />

Gegenstand sich abbildet, ist die<br />

Netzhaut. Das Bild entsteht an der Stelle des<br />

zentralen Sehens, der sogenannten Macula;<br />

der daselbst hervorgerufene Reiz wird durch<br />

die Fasern des Sehnerven zum Sehzentrum<br />

des Grosshirns weitergeleitet. Von dort gehen<br />

die zentrifugalen Nervenreize zu den<br />

Gehirnzentren der Muskeln der Beine, welche<br />

den Gashebel, die Bremsen und das Pedal<br />

der Kupplung betätigen. Die Zeit, welche<br />

dieser Vorgang beansprucht, nennen wir Reaktionszeit;<br />

sie ist individuell sehr verschieden,<br />

wird durch intensive Aufmerksamkeit<br />

Weise vom einzelnen Menschen überwunden<br />

werden, wie übrigens ein jeder Mensch auch<br />

im täglichen Leben wieder anders auf Belastung<br />

seines Nervensystems reagiert. Anderseits<br />

bedeutet gerade das Selbstfahren für<br />

manchen eine Stählung seiner Willenskraft<br />

und Entschlussbereitschaft und wirkt daher<br />

direkt erziehend im psychotherapeutischen<br />

Sinne; und nicht zuletzt wird der seelisch<br />

abgespannte Mensch oft im Fahren gerade<br />

die beste geistige Ablenkung finden und sich<br />

nachher wieder geistig frischer fühlen.<br />

Aus diesem allem geht hervor, dass die<br />

Spannkraft des Nervensystems, die für zuverlässiges<br />

Fahren eine Conditio sine qua<br />

non darstellt, durch sehr einfache hygienische<br />

Massnahmen erhalten werden kann.<br />

Mögen diese kurzen Erläuterungen dazu beitragen,<br />

dem modernen Menschen mit seinen<br />

zerrütteten Nerven das Fahren mit seinem<br />

Wagen als eine wirkliche Erholung zu gestalten.<br />

(t und Augeniicht<br />

Dr. med. v. Mandaeh, Augenarzt, Bern<br />

und Konzentration verkürzt, durch Ermüdung,<br />

Ablenkung, durch Gespräch mit Mitfahrern<br />

und durch Rauschgifte verlängert.<br />

Der vorsichtige Fahrer wird seine Fahrgeschwindigkeit<br />

den Schwankungen der Reaktionszeit<br />

anpassen.<br />

Soll ein Gegenstand deutlich wahrgenommen<br />

werden, so muss er sich scharf auf der<br />

Netzhaut abbilden; zur Bestimmung dieser<br />

Schärfe des Bildes dient das Auflösungsvermögen<br />

der Netzhaut. Wenn zwei Punkte unter<br />

dem Winkel einer Minute noch getrennt<br />

gesehen werden, besteht eine Sehschärfe von<br />

1,0. Sie ist individuell verschieden und kann<br />

von 20 und mehr nach oben bis 0 nach unten<br />

variieren. Die Vermehrung der Sehschärfe<br />

über 1,0 spielt für unsere Betrachtung keine<br />

Rolle, die Verminderung unter 1,0 besonders<br />

unter 0,5 setzen die Fahreigenschaften herab.<br />

Welches sind die Ursachen verminderter<br />

Sehschärfe? Die wichtigsten sind erstens:<br />

Angeborene und krankhafte Veränderungen<br />

an den Augen, zweitens: Anomalien der Refraction,<br />

Langban auch Dehnsucht des Auges<br />

= Kurzsichtigkeit, Kurzbau des Auges =<br />

Weitsichtigkeit. Bei der Kurzsichtigkeit bildet<br />

sich, je nach ihrem Grad, das Bild mehr<br />

oder weniger vor der Netzhaut ab, bei der<br />

Weitsichtigkeit theoretisch hinter der Netzhaut.<br />

In beiden Fällen entstehen in der Macula<br />

verschwommene Zerstreuungsbilder,<br />

welche ein unscharfes Sehen zur Folge haben.<br />

Zur Behebung der Fehlsichtigkeit werden<br />

dem Grade entsprechend bei Kurzsichtigkeit<br />

concave d.h. die Strahlen divergierende, bei<br />

Weitsichtigkeit convexe d. h. die Strahlen<br />

convergierende Gläser vor die Augen gesetzt.<br />

Durch Gläserkorrektion soll eine Sehschärfe<br />

von 1,0 erstrebt werden. Da die Fehlsichtigkeit<br />

oft zunimmt, muss der Brillenträger periodisch<br />

kontrollieren, ob seine Fehlsichtigkeit<br />

durch die Gläser ausgeglichen ist. Tödliche<br />

Unfälle bei Rennfahrern sind auf ungenügenden<br />

Ausgleich der Fehlsichtigkeit zurückgeführt<br />

worden. Beim Weitsichtigen wird<br />

die Sehschärfe in den mittleren und älteren<br />

Jahrgängen vermindert, er wird wegen der<br />

ungenügenden Sehschärfe mit einer korrigierenden<br />

Brille fahren müssen. In jungen<br />

Jahren wird die Weitsichtigkeit durch Akkomodation<br />

kompensiert.<br />

Die Kurzsichtigen müssen zum Fahren mit<br />

korrigierenden Gläsern versehen sein. Das<br />

weibliche Geschlecht verfügt zwar über eine<br />

bessere Wahrnehmung als das männliche;<br />

Frauen mit hochgradiger Kurzsichtigkeit finden<br />

sich ohne Glas im gewöhnlichen Leben<br />

zurecht, während ein Mann schon mit geringer<br />

Kurzsichtigkeit 'ohne Glas hilflos ist.<br />

Auch in der Tierwelt finden wir ähnliche Verhältnisse,<br />

die Löwin sieht besser als der<br />

Löwe, das Wachtier beim Gemsrudel ist immer<br />

eine ältere Gais und nie ein Bock.<br />

Der Erfolg der vom Amerikaner Bates eingeführten<br />

Sehschulen beruht auf Steigerung<br />

der Wahrnehmungsfähigkeit durch Suggestion.<br />

Eine Abnahme der Kurzsichtigkeit oder<br />

Verbesserung der absoluten Sehschärfe ist<br />

noch nie festgestellt worden. Die Erfahrung<br />

hat gezeigt, dass Frauen und Männer, welche<br />

sich von ihrer Fehlsichtigkeit geheilt glaubten<br />

und nach dem amerikanischen Motto<br />

«weg mit der Brille» ohne korrigierendes<br />

Glas ihr Auto lenkten, schwere Unfälle verursacht<br />

haben.<br />

Zur Erteilung des Fahrausweises '' 'I<br />

wird bei Zweiäugigen die untere zulässige<br />

Grenze ungefähr bei einer, gesamten Schärfe<br />

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26 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 68<br />

von; 0,8 (z.B. rechts 0,5, links 0,3) liegen;<br />

erreicht die Sehschärfe des einen Auges<br />

mindestens 0,7 und beide zusammengerechnet<br />

mindestens 1,0, kann dem Bewerber<br />

ohne ärztliche Untersuchung der Ausweis<br />

erteilt werden. Einäugigen mit einer Sehschärfe<br />

von 1,0 und einer guten Tiefenwahrnehmung<br />

kann der Führerausweis erteilt<br />

werden; bei offenem Wagen müssen sie eine<br />

Schutzbrille tragen. Als einäugig sind auch<br />

zu betrachten Personen, deren Sehschärfe an<br />

einem Auge unter 0,3 liegt. Totalfarbenblinde<br />

haben eine so herabgesetzte Sehschärfe,<br />

dass sie schon aus diesem Grunde ungeeignet<br />

sind einen Wagen zu lenken. Hochgradige<br />

Fälle von Farbenblindheit wie Rotgrünblindheit<br />

sollten zurückgewiesen werden.<br />

Die Farbenschwachen werden an dem<br />

Helligkeitsunterschied die Farben an den<br />

Verkehrsampeln meistens richtig erkennen,<br />

im Zweifelsfall werden sie die Mitfahrenden<br />

zu Rate ziehen. Wir geben uns nicht Rechenschaft,<br />

dass das Auge sich an Helligkeitsunterschiede<br />

anpassen muss, die um das<br />

80,000- bis lOO.OOOfache variieren. Diese Anpassung<br />

geschieht durch den Dämmerungsapparat<br />

der Netzhaut, wobei die Stäbchen<br />

die Hauptrolle spielen. Diese Adaptation<br />

kann gestört sein, sei es angeboren, sei es<br />

durch Mangel an Vitamin A in der Nahrung,<br />

oder durch Krankheit, und zwar im Sinne<br />

der Hemeralopie (Tagsehen) oder der Nyktalopie<br />

(Nachtsehen). Berufschauffeure mussten<br />

den Beruf aufgeben, weil sie hemeralop<br />

waren und am Abend und in der Nacht<br />

schwere Unfälle verursachten. Nyktalopie<br />

finden wir besonders häufig bei Tabakambylopie,<br />

welche Raucher starker nikotinhaltiger<br />

Zigarren befällt. Am Tag fahren die davon<br />

Befallenen unsicher, während sie bei<br />

Nadht ihre Fahrsicherheit wieder voll erlangen.<br />

FEU IL E T O N<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

Die Post schon? Früher doch als sonst —<br />

Gleich darauf trat das Mädchen ein und<br />

Schob ihm mit der zögernden, unsicheren<br />

Art, die sie seit dem Unglück an sich hatte,<br />

einen Eilbotenbrief, ein Blättchen, das er unterschreiben<br />

sollte, zu. Wie sie dabei an ihm<br />

ivorbeisah, wusste er: das ging wieder um die<br />

Tote— '<br />

Sein Blick lag auf dem Brief, während er<br />

Unterzeichnete: Vorladung — Polizeipräsidium<br />

— Dienstmarken und Verschluss mit<br />

blauem Klebesiegel —><br />

Jetzt war das Mädchen wieder fort.<br />

Das Papier riss ein, als seine unruhevollen<br />

Finger den umständlichen Verschluss zu lösen<br />

suchten, das Blatt entfalteten.<br />

Abwehr und Unbehagen spürte er an sich<br />

heranfluten: — was wollten die jetzt noch<br />

von ihm? Was hatte er jetzt noch zu schaffen<br />

mit all dem Nachspiel des Geschehens?<br />

Zugleich aber fühlte er sich belebt und aufgestöbert<br />

aus der Qual, dem Zwang des<br />

Wartens —<br />

Misstrauisch nahmen seine Augen, sein Bewusstsein<br />

die wenigen Zeilen auf:<br />

Durch Blendung wird die Adaptation gestört<br />

und die Sehschärfe herabgesetzt. Daher<br />

die Vorschrift, dass bei Kreuzung und<br />

bei Aufschliessen die Lichter abgeblendet<br />

werden. Da die meisten Verkehrsstrassen<br />

asphaltiert sind, wird am Tage die Blendung<br />

im Sommer sich weniger bemerkbar machen,<br />

dagegen im Winter bei Schnee und auf<br />

weissen staubigen Strassen wird eine Abblendung<br />

durch Schutzgläser wohltuend wirken.<br />

Die Ultrasingläser A, welche die Valenzen<br />

der Farben nicht vermindern, werden<br />

bei längeren Fahrten als sehr angenehm gerühmt.<br />

Mangelhafte Adaptation ist eine der<br />

Ursachen der zahlreichen Unfälle in der<br />

Dämmerung.<br />

Zum Schutz der Augen vor Wind, Staub,<br />

Regen usw. dient vor allem die Windscheibe.<br />

Trotzdem wird es vorkommen, dass Fremdkörper<br />

in das Auge gelangen, Mücken, Insektenflügel.<br />

Um sie zu entfernen, wird das<br />

obere Lid nach unten gezogen und über die<br />

Lidhaut des untern Lids abgestreift; sollte<br />

diese Manipulation nicht zum Ziele führen,<br />

so wird mit Hilfe eines Bleistiftes das obere<br />

Lid umgestülpt und mit einem Taschentuch<br />

der Fremdkörper ausgewischt. Da sich bei<br />

längerer Fahrt Staub im Auge angesammelt<br />

hat, sind am Abend die Augen gereizt und<br />

gerötet. Eine Dusche mit einer kleinen Augenwanne<br />

wird die Augen reinigen und vor<br />

Entzündung schützen.<br />

Zur Augendusche kann Wasser mit einigen<br />

Tropfen Dialysat Golaz Euphrasia oder<br />

Milch verwendet werden, die im Handel befindliche<br />

Lösung Optraex wird gerühmt.<br />

Unsere Augen vermitteln uns den Naturgenuss<br />

bei der Fahrt, sie schützen uns vor<br />

den Gefahren der Strasse, wenn wir ihnen<br />

nicht mehr zumuten, als sie leisten können<br />

und sie pflegen, werden sie uns nicht im<br />

Stiche lassen.<br />

«— werden ersucht, sich heute vormittag<br />

um zehn Uhr zwecks Auskunfterteilung in<br />

Sachen Rave—Utenhoven bei dem Vernehmungsrichter<br />

Dr. von Adriani in Zimmer 217<br />

auf dem Polizeipräsidium gefälligst einzufinden.»<br />

Darunter Stempel — Unterschrift eines Sekretärs<br />

mit unentzifferbarer Klaue.<br />

Immer noch sass ihm das Gefühl von Aufhorchen<br />

lauernd in den Pulsen, ebbte nur<br />

langsam ab —<br />

Zur Uhr hob er den Blick —: noch nicht<br />

halb neun.— da blieb ihm Zeit .,;,!..<br />

Und dann klärend, beschwichtigend 'die<br />

Ueberlegung: cbei dem Vernehmungsrichter<br />

Dr. von Adriani» — demnach waren die Akten<br />

der Voruntersuchung jetzt in der Tat von<br />

dem Kriminalkommissariat klar abgeschlossen<br />

und zur Weitergabe an die Staatsanwaltschaft<br />

dem Vernehmungsrichter zugewiesen.<br />

Er faltete das Blatt, er schob es in die<br />

Brusttasche des Rockes, er atmete aus tiefem<br />

Zuge: das ging jetzt seinen Weg — die erste<br />

Staffel für die Sühne war genommen.<br />

Formsache, dieses hier. Ein neuer Mann,<br />

über den hin das Ganze weiterlief, und 'der<br />

natürlich seine Bedeutung auch irgendwie<br />

zeigen und aktenmässig verbucht sehen<br />

wollte. Also: Auskunftserteilung — sicher<br />

nur die gleiche Leier alter Fragen. Denn im<br />

Grunde: was blieb nach all dem, was nun als<br />

klar erwiesen festgelegt war, noch viel zu<br />

fragen und zu sagen —? Immerhin musste<br />

man der Ladung folgen — schön: dann auch<br />

dieses noch. —<br />

Pünktlich zur angegebenen Stunde war er<br />

in dem riesigen roten Gebäude am Alexanderplatz.<br />

Einer von den Beamten, die in dem<br />

Anmelderaum an der Toreinfahrt sassen, ein<br />

vierschrötiger, gutmütiger Mann, dem der<br />

Name auf der Ladung den in den <strong>Zeitung</strong>en<br />

besprochenen ungeklärten Fall in Erinnerung<br />

brachte, bot sich an, ihm den Weg zu weisen.<br />

Ueber längs und quer laufende Gänge, in<br />

denen es nach Sorgen und Elend roch, über<br />

breite, von ungezählten Füssen ausgetretene<br />

Treppen und enge, befehlsmässig eingebaute<br />

Stiegen schritt er hinter seinem Führer hin,<br />

der die Besuchskarte vorsichtig zwischen den<br />

dicken roten Fingern trug.<br />

Umtrieb, wohin sie kamen: Wartende Menschen<br />

mit zerquälten, scheuen Zügen — hastende<br />

Beamte mit wichtigtuenden Gesichtern<br />

— Schupos — eine alte, hilflose Dame,<br />

die an ihren rot geweinten Augen wischte —<br />

rufende, lachende, schnauzende Stimmen in<br />

Hall und Widerhall.<br />

Scheusslich das alles! dachte Utenhoven.<br />

Etwas von dieser Spannung, Aufgerührtheit<br />

sprang ihn ansteckend an und legte sich bedrückend,<br />

einengend auch über ihn.<br />

Die Schritte der beschlagenen schweren<br />

Schuhe vor ihm knarrten. Kommissdunst<br />

witterte hinter dem Manne her. Kein Ende<br />

nahm der Weg —<br />

Endlich, im Einbiegen in einen schmalen<br />

langen Gang, an dessen einer nach dem Hofe<br />

zu gelegenen Seite eine Fensterreihe lief,<br />

sah sich der Beamte mit beschwichtigendem<br />

Nicken um: «Gleich sind wir da —»<br />

Ein paar verwetzte Bänke von schmutziggelber<br />

Farbe standen unter den Fenstern,<br />

und gegenüber waren in gleichmässigen Abständen<br />

Türen in das verschundene Weiss<br />

der Mauer eingelassen. Inmitten jeder Tür,<br />

unter dem Nummernschilde, in Augenhöhe<br />

und umrahmt von einem schmalen Blechstreifen,<br />

eine handgrosse Karte mit einem<br />

Namen, einem Titel. Vergilbt und unansehnlich<br />

die meisten dieser Blätter —<br />

Mechanisch und doch in verhaltener Spannung<br />

folgten die Augen Utenhovens der Zahlenreihe<br />

auf den Schildern. Da: zweihundertundsiebzehn<br />

—<br />

Mit seitlich hingeneigtem Kopf aufhorchend<br />

klopfte der Beamte an — trat ein — kam<br />

gleich darauf zurück und gab die Tür für<br />

Joos Utenhoven frei.<br />

«Der Herr Vernehmungsrichter lässt bitten<br />

—><br />

Ein schmaler langer Raum mit altersschwachen,<br />

dürftig hingereihtem Büromobiliar.<br />

Die einstmals weiss getünchten Wände<br />

kahl und ohne jeden Schmuck.<br />

Drüben, am anderen Ende des Zimmers,<br />

nahe dem Fenster, ein gelber, mit verschlissenem<br />

grünem Tuch bezogener Schreibtisch,<br />

an dem sich jetzt ein älterer grauer Herr ein<br />

wenig steifbeinig erhob. Er hielt die Karte<br />

noch in Händen und sagte, während er mit<br />

einer matt einladenden Geste auf einen Stuhl<br />

wies, der neben seinem Arbeitsplatze im vollen<br />

Licht des Fensters stand, sich vorstellend<br />

: «— von Adriani —.» Und dann mit leiser<br />

monotoner Stimme, die beinahe wehleidig<br />

klang und ohne Hebung, ohne Senkung Worte<br />

reihte: < — ja — bitte, nehmen Sie nur Platz,<br />

Herr Utenhoven — und nun» — er hüstelte<br />

exotischer Reiseträume,<br />

aber auchErholung.kräftfgende Meerbäder.mannigfache<br />

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anderem sprechen, zunächst sagen, wie sehr<br />

interessiert ich Anteil nehme an dem Schicksal,<br />

das Sie — nun ja — durch das Sie gehen<br />

—»<br />

Seltsam gewundene Art, ein Beileid auszudrücken<br />

—!<br />

Joos Utenhoven neigte seinen Kopf — das<br />

war sein Dank und gab ihm zugleich Zeit,<br />

sich mit einem Empfinden auseinanderzusetzen,<br />

das gleich bei seinem Eintritt über ihn<br />

gekommen war und ihn beengte und verwirrte.<br />

Irgendwie war bei Anblick dieses vornehmen,<br />

müden Herrn, dessen graue wie in einen<br />

Bleiring eingeschlossene Augen jetzt lastend<br />

auf ihm lagen, ein unklares Erinnern in ihm<br />

aufgestiegen —: als ob er ihn schon irgendwo<br />

gesehen hätte — ihn oder einen anderen,<br />

der ihm peinlich ähnlich war —. Wem glich<br />

er doch ? ! Er mühte sich, die Frage abzuschütteln,<br />

zwang sich zur Gegenwart.<br />

«Utenhoven — ? » fragte die dünne farblose<br />

Stimme, während jetzt Herr von Adriani die<br />

Karte sorgfältig vor sich hin auf das tintenfleckige<br />

verwetzte Grün der Platte legte und<br />

sich selbst wieder auf das leise pfeifende<br />

Luftkissen seines Schreibsessels sinken Hess<br />

«— verzeihen Sie meine Neugier —» er lächelte<br />

diskret und schattenhaft «aber es hat<br />

doch beinahe jeder so sein Steckenpferd —<br />

einen Bekannten habe ich gehabt, der hat<br />

kein Blatt Papier durch seine Finger gehen<br />

lassen können, ohne dass er sich in die Handschrift<br />

graphologisch festgebissen hätte —<<br />

nun, davon halte ich nicht allzuviel — aber<br />

ich habe so eine Art Geschichtsfimmel —<br />

Genealogie —: gab es da nicht einen berühmten<br />

holländischen Seefahrer dieses Namens<br />

— ? Und sind Sie da vielleicht —?»<br />

«Es war ein Vorfahre von mir: Michiel Andriaanszoon<br />

van Utenhoven —». Und während<br />

er das sagte, musste er doch wieder<br />

denken: wo nur — wo habe ich doch dieses<br />

überschmale vertrocknete Aristokratengesicht,<br />

mit diesen grauen Bartfransen am Kinn,<br />

den Turmschädel mit dem blauen beunruhigenden<br />

Geäder an den eingefallenen Schläfen<br />

schon erlebt — ?<br />

Der alte Herr zupfte sich sorgsam die tatellosen<br />

Bügelfalten über den mageren Knien<br />

hoch und schien sehr befriedigt: «Sehen Sie<br />

— die Geschichte! Nichts wissen wir voneinander,<br />

wenn wir nicht die Geschichte unserer<br />

versunkenen alten Herren kennen. Ich spreche<br />

da ein wenig aus meiner Erfahrung —<br />

ich habe nämlich unter meinen Vorgängern<br />

und in ihren Kreisen auch ein paar ganz<br />

merkwürdige Knaben —. Aber Ihr Michiel<br />

Adriaanszoon van Utenhoven — nein, nein<br />

— da können sie nicht gegen an —. Ich habe<br />

gestern abend nachgeschlagen —: Seeschlachten<br />

gegen die Spanier hat er geschlagen<br />

— und gegen England —. Kreuzerfahrten<br />

gegen Korsaren — ein Mann der Leidenschaften<br />

und der kühnen Entschlüsse und<br />

Abenteuer ist er gewesen — ja — ich weiss<br />

—. So — und das ist ein Vorfahre —? Wie<br />

interessant —.» Seine belegte weinerliche<br />

Stimme schwieg. Als ob sie ihm nun doppelt<br />

lieb wäre, so strich er mit der dürren Hand,<br />

anderen kleinem Finger altmodisch ein sorgsam<br />

gepflegter Krallennagel sass, über die<br />

Karte hin.<br />

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(Fortsetzung folgt.)<br />

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28 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - ]f° 68<br />

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Orient-Express. Roman von A. den Doolaard.<br />

358 Seiten. Querido-Verlag, Amsterdam.<br />

In A den Doolaard lernt man eine der stärksten<br />

und auffallendsten Begabungen der jüngsten niederländischen<br />

Literatur kennen. Die Werke dieses jungen<br />

Schriftstellers wurden in seiner Heimat rasch<br />

bekannt. Das letzte Buch « Orient-Express» erlebte<br />

einen solchen Erfolg, dass man sich auch an<br />

die gut gelungene deutsche Uebersetzung heranwagte.<br />

Sein Roman ist das weitausgesponnene und<br />

oft allzu dröhnende Epos vom Kampf der mazedonischen<br />

Bauern, der Komitadschis, um Heimat und<br />

Freiheit. Das Thema holt sich dieser Holländer<br />

demnach in einem ziemlich abseitigen Land, doch<br />

wie schon im Jahre 1914 die Exzesse dieses immer<br />

unterirdisch mottenden Kampfes die furchtbare Tragödie<br />

Europas heraufbeschworen, so zeigen die politischen<br />

Ereignisse der letzten Zeit erneut die schicksalshafte<br />

Bedeutung des Orients für Europa. Und<br />

darum kommt diesem Roman trotz seiner scheinbaren<br />

Abwegigkeit eine überraschende Aktualität zu.<br />

Der Dichter war offenbar nicht von der Absicht beseelt,<br />

einen politischen oder historischen Roman zu<br />

schreiben. Das « ewig Menschliche > musste auch<br />

ihn zur Gestaltung reizen. Hier tritt es in der Gestalt<br />

der jungen mazedonischen Revolutionärin Milja<br />

in Erscheinung, die Eltern, Freunde und den Geliebten<br />

für die fanatisch hochgehaltene Idee der<br />

Freiheit sterben sieht, bis sie zuletzt selbst ein Opfer<br />

des mit letzter Erbitterung geführten Ringens wird.<br />

Die politischen Fäden hat der Dichter oft allzu dicht<br />

gespannt, so dass man durch das wirre Gewebe<br />

kaum mehr auf den Grund zu sehen vermag. Historische<br />

Daten und Namen fehlen — der Kampf<br />

ist ins Zeitlose erhoben, und gerade deshalb von<br />

grösserer Aktualität, als man im ersten Augenblicke<br />

ahnt. (Der" Querido-Verlag hat dieses Buch<br />

nicht zufällig herausgegeben.) Aus dem Wirbel von<br />

Verschwörung, Verrat, Intrigue, Verbrechen und Attentat<br />

steigt versöhnend der Glaube an die Freiheit<br />

als ewiges Recht des Menschen empor. Mit einer<br />

echten dichterischen Kraft, die überzeugend die<br />

symbolische Tragik der mazedonischen Revolutionäre<br />

zu beschwören weiss, sind die sich unaufhörlich<br />

jagenden Szenen gestaltet. X.<br />

Gesammelte Märchen. Von Manfred Kyber. Hesse<br />

& Becker, Verlag, Leipzig. 320 Seiten.<br />

Manfred Kybers Märchen sind von jenem reinen<br />

Geiste durchweht, den man sonst nur von den schönsten<br />

alten Grimm-Märchen kennt. Sie kommen<br />

ihnen in ihrer bedeutungsschweren Tiefe gleich<br />

und sind in der Hauptsache für Erwachsene geschrieben,<br />

für alle jene Menschen, die sieh über die<br />

Wunder der Seele nicht erhaben dünken, und im<br />

Zauberspiel des Märchens die Gleichnisse der Welt<br />

abzulesen verstehen. Alle Märchen Kybers zeichnen<br />

sich durch ihren Zusammenhang mit einem<br />

vertieften geistigen Leben aus. Sie sind wie ein<br />

reiner Spiegel, in dem Alles gleichnishaft aufleuchtet,<br />

in den buntesten dichterischen Farben gehalten.<br />

Nichts ist diesem zartnervigen, im Grunde genommen<br />

auf eine selten glückliche Art unmodernen<br />

Dichter verhasster als die satte Selbstzufriedenheit<br />

des Philisters, der alles hasst, was über seinen<br />

engen Horizont nach einem höheren, schöneren Leben<br />

greift. In den Märchen kann man immer wieder<br />

wie in der Bibel lesen: mit jedem Male weitet<br />

sich der innere Blick, es öffnen sich neue Tore,<br />

durch die der geistbegnadete Dichter m eine andere<br />

Welt weist. Es findet sich unter dieser seltenen<br />

Märchensammlung manches herrliche Stück, das<br />

voll zartesten poetischen Empfindens ist, und mit<br />

seltenem Genuss gelesen wird. Wir nennen « Himmelsschlüssel<br />

», « Das gläserne Krönlein », < Der<br />

Tod und das kleine Mädchen >, • Puppenspiel»,<br />

« Die geborgte Krone », « Tip-Tip-Tipsel > und « Mitsommernacht<br />

>. Manfred Kyber, ein neuer Andersen,<br />

hat eine grosse Zahl von begeisterten Freunden,<br />

wer sich dem Zauber seiner Schöpfungen hingibt,<br />

wird dies verstehen können. Das prächtig ausgestattete<br />

Sammelwerk stellt in seiner Reichhaltigkeit<br />

für jeden, der nach bleibenden Büchern verlangt,<br />

ein wahrhaft schönes Geschenk dar. x.<br />

Im Laufe des September erscheinen im Querido-<br />

Verlag, Amsterdam, folgende Werke:<br />

Lion Feuchtwanger: < Die Söhne >; der Romantrilogie<br />

« Josephus > zweiter Teil.<br />

Kurt Kersten: «Peter der Grosse >; eine Biographie,<br />

illustriert.<br />

Heinrich Mann: «Die Jugend des Königs Henri<br />

Quatre>; ein historischer Roman.<br />

Klaus Mann: « Symphonie patbetique »; ein Tschaikowsky-Roman.<br />

Ludwig Marcuse: « Ignatius von Loyola >; eine Biographie,<br />

illustriert.<br />

Robert Neumann: « Struensee, Doktor, Diktator,<br />

Favorit»; ein historischer Roman.<br />

Rudolf Olden: t Hitler >; eine Biographie.<br />

Jakob Wassermann: « Tagebuch aus dem Winkel »;<br />

Erzählungen und Aufsätze aus dem Nachlass.<br />

Arnold Zweig: < Erziehung vor Verdun »; Roman.<br />

Die Neuerscheinung « Zürich, Stadt und Land»<br />

bildet das erste Heft des Sammelwerkes «Die<br />

Schweizerkantone in Wort und Bild». Jedes Heft<br />

liefert ein anschauliches Bild der kulturellen, historischen,<br />

wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung<br />

des betreffenden Kantons. 24 Seiten Doppeltonbilder<br />

illustrieren den knapp gehaltenen Text.<br />

Die Hefte sind erhältlich in allen Kiosks und Buchhandlungen<br />

oder durch den Verlag: Die Schweiz<br />

in Wort und Bild, Zürich 1, Fraumünsterstr. 14.<br />

So heilt die Natur. Einführung in Geist und<br />

Lehre des Naturheilverfahrens. Mit praktischen Anwendungen<br />

für Gesunde und Kranke. Von Dr. H.<br />

Malten, leitender Arzt der Anstalt für Nerven- und<br />

Stoffwechselkranke in Baden-Baden. 432 Seiten mit<br />

61 Bildern. Preis kartoniert RM. 6.80, in Geechenkleinen<br />

RM. 8.50. Soeben erschienen im Süddeutschen<br />

Verlagshaus G. m. b. H., Stuttgart-N.<br />

Dieses neue Buch bringt die notwendige Aufklärung<br />

über unseren Körper und seine Funktionen<br />

und lehrt uns die Heilkräfte der Natur kennen und<br />

schätzen. Hier zeigt der vielerfahrene Arzt eindringlich,<br />

welche Mittel die Natur zur Krankheitsheilung<br />

und Gesunderhaltung für uns bereit hält,<br />

wenn wir nicht im Unverstand oder aus Gewohnheit<br />

uns gegen die Natur versündigen. Es kommt<br />

keineswegs darauf an, viele und komplizierte Mittel<br />

anzuwenden; wichtig dagegen ist es, Sinn und Zweck<br />

der natürlichen Gesetze zu kennen, dann wrrd man<br />

immer und überall das Richtige treffen. Aus reicher<br />

eigener Erfahrung zeigt Dr. Malten die Heilmittel<br />

der Natur: Die Wasser-, Luft- und Bewegungsbehandlung,<br />

die naturgemässe Diät, immer mit<br />

Hinweisen auf ihre praktische Anwendung am!<br />

Krankenbett und in der vorbeugenden Gesundheitspflege.<br />

,Das dürfte für die erste Fahrstunde wohl genügen.<br />

Fräulein Bünzli!<br />

Der junge Ehemann kommt nach Hause<br />

und trifft seine Frau in Tränen aufgelöst an.<br />

Er fragt nach der Ursache und erhält die<br />

Antwort:<br />

«Hu-hu, ich habe einen schönen Kuchen<br />

gemacht, ihn auf den Tisch gestellt, und jetzt<br />

hat der Hund ihn gefressen ! »<br />

« Lass doch, » tröstet der Ehemann, « das<br />

macht nichts. Ich habe einen Freund, der<br />

wird uns dann schon einen andern Hund<br />

geben. ><br />

«Im Büro, > erzählt Fräulein Wuppdich,<br />

«haben wir einen neuen Chef, der sehr gescheit<br />

ist. Er hat uns gesagt, die Menschen<br />

stammen von Darwin ab ! »<br />

«Weisst du, jetzt glaub<br />

ich es auch, dass du sehr,<br />

kurzsichtig bist!»<br />

(Die Koralle.)<br />

«Wünschen Sie eine Krawatte zu 4 oder<br />

Franken? »<br />

c Was ist der Unterschied? ><br />

« Ein Franken! »<br />

n<br />

«Fritz, auf dem Tisch sind sechs Fliegen.<br />

Ich schlage drei tot. Wieviel bleiben übrig?><br />

«Drei tote Fliegen.»<br />

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direkt beim Kurpark. Altbekanntes, gutbürgerliches<br />

Haus. Zimmer ä Fr. 2.50. Pension ä Fr. 7.-.<br />

Grosser, schattiger Garten.<br />

Parkplatz, Garage, Tel. 21. A. Gander, Bes.<br />

Passanten-Plättli. Butterküche. Fliessend. Wasser. Geheizte Garage. Tel.15.<br />

Qion Casura, neuer Besitzer.<br />

GAIS Gasthaus Adler<br />

Wolf halden Restaurant Anker<br />

TEUFEN Restaurant z. Adler St.Anton-Oberegg Alpenhof T.C.S.<br />

Heiden<br />

Gasthaus zum Schäfle<br />

E I D E N<br />

otelFreihof. A.es.-T.es.<br />

Oberegg Hotel Bären<br />

Heiden Hotel Gletscherhügel T.C.S.<br />

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70,000 schweizer.<br />

Automobilisten<br />

durch die<br />

Automobil-Revue<br />

Druck, Clichis und Verlag: HALLWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt 8 Bern,

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