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E_1935_Zeitung_Nr.077

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BERN, Dienstag, 24. September <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang - N* 77<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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10—<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage .Antler-Feierabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Uste"<br />

REDAKTION U.ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

INS ERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Inseratenschluss 4 Tafle vor Erscheinen der Nummern<br />

Eine „unerhörte" Sprache!<br />

Mit diesen Worten qualifizierte ein Ständerat<br />

anlässlich der grossen Finanzdebatte im<br />

Rat der 44 die Sprache gewisser Automobilisten<br />

betr. Benzinzollerhöhung. Weil ein<br />

grosser Teil des Volkes sich gegen einseitige<br />

Belastungen zur Wehr setzt, weil eine<br />

Zollerhöhung von 243 auf 320% des Nettoeinfuhrwertes<br />

auf einer zur Existenz von<br />

Tausenden von Familien notwendigen Importware<br />

als ungerecht empfunden wird,<br />

weil sich «Untertanen» erlauben, auf die Notlage<br />

ihres Erwerbszweiges hinzuweisen und<br />

weil immer stärker die Stimme von Einschränkungen<br />

der Staatsausgaben an die eicherne<br />

Tür des Ständeratssaales pocht, versteigt<br />

sich ein Vertreter dieses nämlichen<br />

Volkes zu einem Votum, das weder Entgegenkommen<br />

noch Verständnis für die «andern<br />

> Schweizerbürger kennt. Nie aber erscholl<br />

im gleichen Saale der Ruf «unerhört»,<br />

so oft es sich um den Schacher mit Bundessubventionen<br />

handelte. Was wir verlangen,<br />

ist nur eine bessere und<br />

gerechtere Verteilung der Krisenlasten,<br />

eine Sanierung des Bundeshaushaltes durch<br />

Mithilfe aller, nicht nur eines Teils der<br />

Steuerzahler. Dass sich unsere eidgenössischen<br />

Finanzen in einer Lage befinden wie<br />

noch nie seit Bestehen unseres Bundesstaates,<br />

tragen die Automobilisten wohl den<br />

kleinsten Teil der Schuld, ein viel grösserer<br />

scheint auf den Schultern unserer eidgenössischen<br />

Behörden, National- und Ständerat<br />

am allerwenigsten ausgeschlossen, zu lasten;<br />

denn nach der Taktik des geringsten<br />

Widerstandes lässt sich bekanntlich nur auf<br />

kurze Sicht, zu deutsch auf Wahlsicht, niemals<br />

aber nach staatsmännischen Gesichtspunkten,<br />

regieren. In unseren Augen verdient,<br />

am geistigen Inhalt gemessen, auch<br />

die «berühmte» Eingabe der «Litra» das<br />

Prädikat «unerhört». Weil aber dieser überparteiischen<br />

Vereinigung zwei Ständeräte, 1<br />

Nationalrat und zudem noch 1 alt Bundesrat<br />

angehören, weil sie ausserdem die abgedroschene<br />

Melodie «die Schweizer Bahnen dem<br />

Schweizervolk» herunterleiert, ging der<br />

Ständerat naturgemäss ohne jede Zwischenbemerkung<br />

daran vorüber.<br />

Wir verkennen die Schwierigkeiten, denen<br />

unsere eidgenössischen Behörden gegenüberstehen,<br />

keineswegs. Selbst auf die Gefahr<br />

hin, als «unerhörte» Querulanten abgekanzelt<br />

zu werden, gestatten wir uns dennoch,<br />

die Auffassung zu vertreten, man hätte<br />

den finanziellen Bundeskarren nicht bis über<br />

die Achsen in den Morast steuern lassen<br />

sollen. Sicher, kritisieren ist immer leichter<br />

als besser machen; wenn wir aber heute<br />

daran erinnern, dass allzu straff gespannt<br />

der Bogen springt, so brauchen wir nur<br />

über unsere Grenzpfähle zu schauen, um den<br />

Beweis dafür zu finden, dass die Benzinkuh<br />

erst bei guter Behandlung den grössten Ertrag<br />

abwirft, nie aber nur bei Wasser und<br />

Heu. Entgegen der an anderer Stelle dieses<br />

Blattes stehenden Erklärung der Oberzolldirektion,<br />

vertreten wir immer noch die Ansicht,<br />

die erhofften neuen 16 Benzinmillionen<br />

werden kaum so frisch und fröhlich aufmarschieren,<br />

wie im Bundeshaus befohlen.<br />

Man wird über diese schlechte Prognose ungläubig<br />

den Kopf schütteln, haben sich, doch<br />

bis anhin aus den Taschen der Motorfahrzeugführer<br />

stets wieder neue Einnahmen erzielen<br />

lassen. Brüning hat auch in diesem<br />

Sinne seine Finanzen zu kurieren versucht<br />

und dabei bös Schiffbruch erlitten. Oesterreich,<br />

Ungarn, Jugoslawien, Danzig und sogar<br />

Grossbritannien haben teures Lehrgeld<br />

bezahlt, bis in den Finanzministerien die<br />

Auffassung zum Durchbrüch gelangte, dass<br />

der Fiskus dann am meisten aus dem motorisierten<br />

Strassenverkehr gewinne, wenn erstens<br />

dessen Verhältnis zu den Bahnen geregelt<br />

und zweitens seine Entwicklung nicht<br />

allzu künstlich unterbunden werde.<br />

diesen<br />

Trotz<br />

warnenden Beispielen<br />

des Auslandes glauben unsere Parlamentarier<br />

den umgekehrten Weg einschlagen zu<br />

müssen. Bedauerlich, dass sie dereinst nicht<br />

zur Verantwortung gezogen werden können,<br />

dass sie nicht haften für den Schaden, welcher<br />

der eidgenössischen Staatskasse durch<br />

ihre kurzsichtige Finanzpolitik entsteht!<br />

Es ist schon so, wie der temperamentvolle<br />

Ständevertreter des Kantons Appenzell A.Rh.<br />

sagte, man behaupte am Bundesratstisch,<br />

die Wirtschaft, und vor allem die Exportindustrie,<br />

sei unbedingt zu entlasten, dabei<br />

aber praktiziere man das Gegenteil; immer<br />

stärker und stärker belaste man das Volk,<br />

denn es macht auf den Kopf der Bevölkerung,<br />

am einzelnen Aufschlag gemessen, ja<br />

so wenig aus !<br />

Auf das am 5. Mai <strong>1935</strong> bachab geschickte<br />

Verkehrsteilungsgesetz anspielend, glaubt<br />

ein Ständerat die kürzlich dekretierte italienische<br />

Trasportsteuer als nachahmenswertes<br />

Beispiel hinstellen zu müssen. Demgegenüber<br />

ist einzuwenden, dass dieser<br />

Steuer für Automobiltransporte eine entsprechende<br />

Erhöhung der Bahngütertarife<br />

parallel geht, um, wie ausdrüchlich hervorgehoben<br />

wird, die gegenwärtige Verkehrsteilung<br />

zwischen Schiene und Strasse nicht<br />

zu stören. Was hingegen die besonders<br />

empfindliche Verteuerung des Benzins (von<br />

2,05 auf 2,78 bis 2,80 Lire pro Liter) anbetrifft,<br />

läuft diese Massnahme auf nichts anderes<br />

hinaus, als einerseits den Benzinkonsum<br />

aus devisentechnischen Gründen zu<br />

drosseln, steht doch sogar ein Sonntags-<br />

Fahrverbot für Privatwagen bevor, während<br />

sie anderseits eine im Hinblick auf die<br />

militärischen Unternehmungen bedingte Fiskafaiassnahme<br />

darstellt. Dessen ungeachtet,<br />

würden wir uns nicht wundern, wenn der<br />

schweizerische Benzinpreis von 42 Rp. als<br />

sehr bescheiden gegenüber dem in Italien zu<br />

zahlenden höchsten -Ansatz der Welt von<br />

zirka Fr. 1.20 bezeichnet würde.<br />

Nachdem auch der Präsident der ständerätlichen<br />

Zolltarifkommission unter anderm<br />

am letzten Donnerstag erklärte: «Die Herren<br />

Automobilisten sollten sich vorsehen, dass die<br />

angebliche Erbitterung, welche die Benzinzollerhöhung<br />

erzeugt habe, sich eines Tages<br />

nicht gegen ihre gefährliche und verantwortliche<br />

Stimmungsmache, wende», so illustrieren<br />

diese wenigen Musterbeispiele aus<br />

der jüngsten Ständeratsdebätte, dass von diesem<br />

Parlament auf 'kein Entgegenkommen zu<br />

rechnen ist. Unter dieser! Umständen wird<br />

nun die Aktion Beguin, über die wir in Nr. 75<br />

vom 17. September berichteten, zu einem<br />

dringlichen Gebot, vorläufig allerdings nur<br />

für die 44 Herren Ständevertreter, denn der<br />

Nationalrat wusste bis anhin die etwas unbequeme<br />

Klippe zu umschiffen und dürfte in der<br />

laufenden Woche sich mit dem eidgenössischen<br />

Finanzprogramm befassen.<br />

Eine der besten Antworten auf diese autofeindliche<br />

Einstellung hat wohl die Schweizerische<br />

Verkehrsliga in ihrer Eingabe an die<br />

eidgenössischen Räte erteilt. Trotz des verdammenswerten<br />

Tuns durch Verbreitung einer<br />

in «unerhörter» Sprache abgefassten<br />

Schrift, der Aufhetzung Vorschub zu leisten,<br />

können wir nicht umhin, im Nachstehenden<br />

auszugsweise die insbesondere vom A. C. S.,<br />

T. C. S., Aspa und S. R. B. gemachten Einwendungen<br />

wiederzugeben:<br />

Vergleich des von den Bahnen und vom Motorfahrzeugverkehr<br />

beschäftigten Personals.<br />

Die Bundesbahnen beschäftigten Ende September<br />

1934 30 808 Personen. Im Durchschnitt des Jahres<br />

1933 hat das Gesamtpersonal betragen:<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Grosser Preis von Spanien.<br />

Berner Flugwoche.<br />

I. Internat. Segelfliegerlager.<br />

Ernste Symptome.<br />

Unser Motorfahrzeug-<br />

Aussenhandel.<br />

Fiat «1500 ».<br />

Pässe und Hochstrassen der<br />

Alpen.<br />

bei den Bundesbahnen 31 741<br />

bei den Nebenbahnen 6 296<br />

Total 38 037<br />

Schon die eidg. Betriebszähhimg 1929 wies als<br />

Zahl der beschäftigten Personen nach:<br />

Gewerbliche Betriebe und Motorfahrzeugindustrie<br />

(ohne Berufschauffeure) 14410<br />

Handel mit Motorfahrzeugen 1 735<br />

Handel mit flüssigen; Brennstoffen 1 719<br />

Total 17 864<br />

Rechnet man aber als heutigen Bestand statt<br />

22 750 (entsprechend der Vermehrung der Motorfahrzeuge<br />

bis September 1934) nur 20000 Personen<br />

und zählt man für die heute im Betrieb stehenden<br />

Lastwagen, Autobusse und Lieferungswagen (nicht<br />

eingerechnet die Traktoren, die Taxameter Und die<br />

von berufsmässigen Chauffeuren geführten privaten<br />

Personenautomobile) nur 20000' Berufschauffeure<br />

hinzu, so kommt man schon auf die Zahl von 40 000<br />

Köpfen, also mehr als die Zahl der von den Bahnen<br />

Beschäftigten ! Während aber im Bestand der Bahnen<br />

das zum Unterhalt der Strecken benötigte Personal<br />

inbegriffen ist, enthält die für den Motorfahrzeugverkehr<br />

angegebene Zahl von 40 000 das mit<br />

dem Strassenunterhalt beschäftigte Personal noch<br />

nicht.<br />

Vergleich des in den Bundesbahnen und im<br />

Motorfahrzeugverkehr investierten Kapitals.<br />

Der gesamte Vermögenswert der Betriebsanlagen!<br />

der S.B.B, beträgt nach einer Aufstellung der Generaldirektion<br />

per Ende 1931 Fr. 2 654 338.186.—.<br />

Wert der Motorfahrzeuge (Mengenzahlen Ende<br />

September 1934):<br />

69 744 Personenwagen (Durchschnittswert<br />

ca. Fr. 7000.—)<br />

488M01. Fr.<br />

20315 Lastwagen inkl. Autobusse und<br />

Lieferjmgswagen (ca. Fr. 15 000) 304 » »<br />

676 industr. Traktoren (ca. Fr. 6000) 4 » »<br />

2 644 Anhänger (Ende 1933, ca. Fr.<br />

4000.—) 11 »><br />

34514 Motorräder (ca. Fr. 1700.—) 59 »<br />

Total zirka 866 MM. Fr.<br />

Werf der Investitionen für die Unterbringung der<br />

vierrädrigen Motorfahrzeuge.<br />

Rechnet man als durchschnittliche Jahresmiete<br />

nur Fr. 300.— und kapitalisiert man diesen Betrat<br />

mit 5%, so erhält man als Durchschnittswert der<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

Von Karl Rosner.<br />

(29. Fortsetzung.)<br />

Aber das war nun wieder so, dass kaum ein<br />

Blick sie traf.<br />

Den Hut, den Stock des Herrn von Adriani<br />

griff Utenhoven von der Truhe mit der alten<br />

grünen Kasel, reichte sie ihm zu, brachte ihn<br />

wortlos* durch den Saal und durch den Vorraum<br />

bis zur Tür. Die Zähne lagen ihm zusammengepresst<br />

im Munde — kein Wort hätte<br />

er sprechen können —<br />

Die Hand schon an der Klinke, wandte sich<br />

der alte Herr noch einmal um — seltsam gebückt,<br />

als ob er eine unsichtbare Last mit<br />

sich forttrüge aus dieser Stunde, war seine<br />

schmale, kümmerliche Gestalt —<br />

Die schweren Lider hoben sich: «Sie sollen<br />

alles das in Ruhe überlegen —», sagte er.<br />

Dann war er fort — verschluckt vom abendlichen<br />

Umtriebe, der draussen durch die<br />

Stadt brandete.<br />

Immer noch machte sich das Fräulein<br />

Lissy Erler in dem Saal zu schaffen.<br />

Zusammen mit dem Diener deckte sie die<br />

dünnen Schutztücher über die kostbarsten der<br />

Bilder und Skulpturen. Die schlanke, zierliche<br />

Gestalt bog sich, reckte sich auf, wie sie<br />

die Arme hob, die Hüften wippten, wie sie<br />

weiterschritt —.<br />

Aber es war ein Spiel, dem die Beachtung<br />

und der Beifall fehlten.<br />

Am Tisch Simon Maranes stand Joos Utenhoven<br />

ein paar Augenblicke, den Rücken nach<br />

dem Saale zu, still, blätterte ohne Sinn und<br />

ohne einen Eindruck in sich aufzunehmen in<br />

einem Bilderwerke, das da lag, und sagte<br />

dann, wie er das wieder Hess und sich<br />

wandte: «Sie können schliessen — ich bleibe<br />

noch hier — ich habe noch zu tun —.»<br />

Bin Nicken im Vorübergehen, und er war<br />

wieder in seinem Zimmer.<br />

Dumpf, wie erfüllt vom Ausdunst eines<br />

dunklen Ringens, stand ihm die eingeengte<br />

Luft entgegen. Fremd und verlassen alles —<br />

War das wirklich erst wenige Minuten her,<br />

dass er sich aus dem schief gerückten Sessel<br />

dort erhoben hatte — ?<br />

Da stand die Flasche noch, die beiden<br />

Gläser —. Und hier — hier vor ihm hatte der<br />

gesessen —<br />

Mechanisch griff er vor, goss ein und<br />

starrte dann auf den topasgelben Kognak in<br />

dem Glase. Als er es hob, musste er daran<br />

denken, wie der Krallennagel seine Hand<br />

vorhin berührt hatte. Ein Schüttern fasste<br />

ihn, rann ihm kalt über Schultern, Rücken<br />

hin. Wie sagte man dazu: — ist einer irgendwo<br />

über mein Grab gegangen —. Er trank<br />

— Hess sich dann in den Schreibsessel hinsinken<br />

—<br />

Wie ausgenommen sein Gehirn und nur ©in<br />

Druck von Mattigkeit und Schwere.<br />

Die Augen schloss er, fühlte das qualvolle<br />

Auftreiben und Sichsenken der Atemwellen<br />

seiner Brust, horchte dumpf, trübe und verloren<br />

in die Last der Einsamkeit und Stille.<br />

Jetzt drang von nebenan schwingend und<br />

wippend der dünne Hall von leichten Schritten.<br />

Ungleichmässig aufklingend — dann<br />

wieder versinkend dm Verweilen —, ein<br />

Trippeln hin und her: Waschtisch — und<br />

Pult und Spiegel —<br />

Dann ging die Tür drüben — fort —<br />

Und auch der Rolladen vor der Tür nach<br />

der Strasse rann jetzt rasselnd in den Schienen<br />

nieder und war zu.<br />

Allein —<br />

Ein wenig beugte er sich vor: — was<br />

wollte er doch eben nur —? Er sann danach:<br />

— nein — es war weg. Eine Zigarette griff<br />

er aus der schmalen Dose, klopfte sie in<br />

zwangsläufiger Bewegung ab — Hess das<br />

Benzinflämmchen aufflackern, rauchte an.<br />

Gleichwie im Traum das alles, ohne dass sein<br />

Blick aus einem trüben Suchen im fernen<br />

Nichts zurückgekommen wäre —<br />

Still stieg der Rauch der Zigarette auf und<br />

legte sich als breite Nebelgasse leis schwingend<br />

durch die kaum bewegte Luft.<br />

Erst nach und nach gewann Joos Utenhovens<br />

Denken wieder Form und Umriss,<br />

hoben sich Bilder aus der Wirrnis vor ihn<br />

hin —<br />

Was hatte 'der gewollt — der Graue —<br />

dieses blutlose verstaubte Männchen, das da<br />

wohl eine halbe Stunde lang vor ihm gesessen<br />

und geredet — und geredet hatte — ?<br />

Als ob der graue alte Herr noch immer,<br />

als sein eigener zurückgebliebener Schatten,<br />

hier ein wenig vorgebeugt in diesem Sessel<br />

sässe, war es Utenhoven — als ob er diese<br />

brüchig hinschleichende und doch so eindringliche<br />

Stimme noch immer hörte, den<br />

matten Blick dieser verhängten Augen noch<br />

auf sich fühlte —<br />

Er schüttelte den Kopf in jäher Abwehr —<br />

die fest geschlossenen Lippen sprangen auf<br />

und schürzten sich, die grossen, gleichmässigen<br />

Zähne bleckten:<br />

Nein, lieber Herr — so leicht gab man sich<br />

nicht!<br />

Beweise gegen ihn? Heraus damit! Was<br />

hatte er denn für Beweise, der neunmalkluge<br />

Herr?! Nich einen hatte er —!<br />

' Den Fingerabdruck — einen halb verwischten<br />

Fingerabdruck — will er auf dem Schaft<br />

der Pistole noch gefunden haben —<br />

Und wenn? und wenn?! War das denn


Investition Fr. 6000.—. Nehmen wir für die weitere<br />

Berechnung davon nur die Hälfte, so erhalten wir<br />

für die Gesamtzahl der über 90 000 vierrädrigen<br />

Motorfahrzeuge die Totalsumme von mehr als 270<br />

Millionen. Der Wsrt der Fahrzeuge und der für<br />

ihre normale Unterbringung aufgewendeten Investitionen<br />

allein beträgt demnach schon mindestens<br />

1130 Millionen.<br />

Bei derartigen Rechnungen darf übrigens nicht<br />

übersehen werden, dass in den offiziellen Statistiken<br />

nur die immatrikulierten Motorfahrzeuge erscheinen.<br />

Millionenwerte liegen heute schon infolge der<br />

hohen Verkehrssteuern und der grossen Betriebskosten<br />

in ausser Betrieb gesetzten starkmotorigen<br />

Fahrzeugen brach und müssen als verloren betrachtet<br />

werden. Jede Steuererhöhung und jede Betriebsstoffverteuerung<br />

vermehrt den Ueberganq zu den<br />

Kleinwagen und vergrössert die Entwertung der<br />

stärkeren Fahrzeuge.<br />

Der Wert der Motorfahrzeugfabriken, der Karosseriefabriken,<br />

der Fabriken für Ersatzteile und<br />

Zubehör, der Verkaufsmagazine für Automobile,<br />

Motorrädjr, Ersatzteile usw., der Reparaturwerkstätten,<br />

Benzintankanlagen usw. ist auf wenigstens<br />

1200 Millionen zu schätzen. Könnte man alle mit<br />

dem Motorfahrzeugverkehr zusammenhängenden Investitionen<br />

ebenso erfassen, wie es der S.B.B. für<br />

ihren Betrieb möglich ist, so käme man ohne Zweifel<br />

zu Gesamtzahlen von ungefähr gleicher Grosse.<br />

Es sind also unter verschiedenen Gesichtspunkten]<br />

Bahn- und -Motorfahrzeugverkehr wirtschaftlich<br />

bereits gleich bedeutend.<br />

Damit ist auch die kürzlich erschienene Eingabe<br />

der « Litra » schon gerichtet. Die « Verkehrshypertrophie<br />

> ist nicht erst durch den Motorfahrzeugverkehr<br />

entstanden, denn dieser besteht selbständig<br />

neben dem Bahnverkehr und könnte gar nicht in<br />

ihn übergeführt werden. Der beste Beweis dafür<br />

liegt in den Institutionen der SESA und der ASTO.<br />

Gewiss könnte und soll der Strassenverkehr den<br />

Bahnbetrieb da, wo er allgemein wirtschaftlich notwendig<br />

und gerechtfertigt ist, nicht ersetzen und<br />

müsste sich, wie die Bundesbahnen schreiben, die<br />

Teilung des Verkehrs unter die beiden Verkehrsmittel<br />

ohne grosse Reibungen und ohne Schädigung<br />

der gesamtwirtschaftlichen Interessen vollziehen, indem<br />

jedes Verkehrsmittel ohne Vorbelastung um<br />

den Transport derjenigen Güter werben wird, die<br />

es auf Grund der jedem Verkehrsmittel innewohnenden<br />

Eigenschaften auf die Dauer rasch, sicher<br />

und zu annehmbaren Preisen wird befördern könaen.<br />

> Die ausschlaggebende Vorbelastung der Bahnen<br />

besteht aber eben darin, dass sie schon überdimensioniert<br />

waren, als der Motorfahrzeugverkehr<br />

noch gar keine Rolle spielte, und dass sie trotzdem<br />

immer noch weiter ausgebaut wurden, als das Wiederaufleben<br />

des um Jahrtausende altern Strassenverkehrs<br />

mit Macht einsetzte.<br />

Kennzeichnend für die Art der «Beweisführung»<br />

der «Litra» ist, dass sie z. B. in bezug auf die Kohleneinfuhr<br />

einfach die Einfuhrwerte 1921 und 1933<br />

einander gegenüberstellt und den gewaltigen internationalen<br />

Preissturz der Kohle geflissentlich übergeht.<br />

Ebenso falsch ist es, wenn die «Litra» die<br />

Aufwendungen für Strassen im Jahre 1912 schlechtweg<br />

mit den heutigen Aufwendungen vergleicht.<br />

Die Zahlen von 1912 bzw aus der Zeit, in der das<br />

Automobil noch keinen Einfluss ausübte, müssen<br />

richtigerweise auf die heutigen Kostenverhältnisse<br />

umgerechnet werden.<br />

Wir geben im folgenden auch unsererseits eine<br />

Zusammenstellung der wichtigsten Vergleichszahlen<br />

über die Einnahmen des Bundes und der Kantone<br />

aus dem Motorfahrzeugverkehr in den Jahren 1926<br />

bis 1933, im Vergleich mit den Ausgaben der Kantone<br />

für Strassen. Bedeutsam an diesen Zahlenreihen<br />

ist vor allem ihre Entwicklung in den letzten<br />

Jahren, Die früher stets beträchtliche Vermehrung<br />

der Einnahmen ist 1932/1933 bei den Kantonen<br />

praktisch zum Stillstand gekommen, beim Bund<br />

zeigt sich sogar bereits eine Abnahme. Es besteht<br />

also keine Reserve an Entwicklungskraft mehr, die<br />

neue Belastungen aufzufangen und auszugleichen<br />

vermöchte.<br />

Einnahmen des Bundes aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />

(in 1000 Franken):<br />

ßenzinzoll- Zoll auf Zoll auf Einnahmen<br />

anteil Motor- Strassen- des Bundes<br />

fahrzeugen baustoffen total<br />

1926 12 634 12 626 286 25 545<br />

1927 15 571 13 576 380 29 527<br />

1928 19 513 20418 429 40 360<br />

1929 22 782 22 765 381 * 45 92S<br />

1930 25 990 21171 566 47 727<br />

1931 29 700 22173 495 52 368<br />

1932 33 366 19 366 450* 53192<br />

1933 31764 19 573 450* 51787<br />

191320 151668 3437 346 425<br />

* Geschätzt.<br />

ein Beweis ? Wird etwa der Herr Schwieger,<br />

wird Herr Köpke und werden dieser Doktor<br />

Witkop, das Fräulein Erler und der alte Sanitätsrat<br />

Fränkel auf ihren Eid aussagen können,<br />

dass er an jenem Morgen, da sie Zeugen<br />

waren, als dem Fred Rave die Waffe abgenommen<br />

wurde, nicht vielleicht auch nach ihr<br />

gegriffen hätte ?<br />

Ein Nichts war das — ein Hauch, den er,<br />

wenn je das überhaupt zur Sprache kommen<br />

würde, mit einem Achselzucken, einem überlegenen<br />

Befremden fortwischen konnte —<br />

eine Belanglosigkeit, an deren Wirkung auf<br />

die Richter und Geschworenen der Herr von<br />

Adriani selbst nicht glaubte —!<br />

Arbeiten? Hatte er der kleinen Erler vorhin<br />

nicht gesagt, dass er noch arbeiten<br />

wollte —? Und wieder vorher diesem<br />

Grauen, dass alles Tun und alle Arbeit leere<br />

Narrheit war?!<br />

Ein Lachen würgte in ihm auf. All die<br />

Skripturen, die da vor ihm lagen, schob er<br />

mit einem jähen Griff achtlos zusammen.<br />

Die Schlüssel klapperten in seinen unruhvollen<br />

Händen — die Schreibtischladen schloss<br />

er ab.<br />

Luft — Luft und fort von hier, wo man zu<br />

allem immer noch das. engende und zugleich<br />

doch aufrührende Empfinden hatte, als wäre<br />

man gar nicht allein im Raum, als geistere<br />

der Schatten dieses peinlichen alten Knaben<br />

um einen her.<br />

Der Sessel scharrte hart und schroff zurück,<br />

wie Utenhoven sich mit einem Ruck<br />

«rhob —<br />

Einnahmen der Kantone aus dem Motorfahrzeug-<br />

(in 1000 Frankem):<br />

Verkehrs- Benzinzoll- Einnahmen der<br />

steuern Anteil Kantone total<br />

1926 14 397 4169 18 566<br />

1927 15 994 5191 21185<br />

1928 18 529 6 504 25 032<br />

1929 20 906 7 927 28 833<br />

1930 24 674 8 997 33 671<br />

1931 28 385 10 233 38 618<br />

1932 29 816 11455 41271<br />

1933 30 365 10921 41286<br />

183065 65 397 248 462<br />

Einnahmen des Bundes und der Kantone aus dem<br />

Motorfahrzeugverkehr im Vergleich mit den Ausgaben<br />

der Kantone für Strassen<br />

(in 1000 Franken):<br />

Einnahmen<br />

Ausgaben<br />

d. Bundes d. Kantone d. Bundes d. Kantone<br />

total total u.d.Kant. f. Strassen<br />

1926 25 546 18 566 44112 47 053<br />

1927 29 527 21185 50 712 49 040<br />

1928 40 360 25 032 65 382 51960<br />

1929 45 928 28 833 74 761 66 213<br />

1930 47 727 33 671 81389 78 548<br />

1931 51369 38 618 90 986 89 540<br />

1932 53182 41271 94453 93 390<br />

1933 51786 412S6 93073 94 066<br />

346 425 248 462 594 887 570 310<br />

Die «Litra» betrachtet es als erstaunliche Keckheit,<br />

dass die Strassenverkehrs-Interessenten der<br />

Auffassung sind, auch die ihnen auferlegten Zölle<br />

sollten den Strassen zugute kommen. Zugegeben,<br />

«jeder Zoll, ist ursprünglich fiskalischer Natur und<br />

soll neben andern Einnahmen dem Staate die zur<br />

Lösung seiner Aufgaben notwendigen Mittel sicherstellen.<br />

» Zu solchen Aufgaben gehört auch der Bau<br />

und der Unterhalt von Strassen. Es geht denn doch<br />

nicht an, dem Motorfahrzeugverkehr die aus verschiedensten<br />

Gründen notwendigen und in der<br />

Schweiz übrigens ungenügenden Aufwendungen für<br />

Strassen zur Last zu legen und die ihm andererseits<br />

auferlegten Abgaben kurzerhand für andere<br />

Zwecke, insbesondere zur Deckung der durch übermässigen<br />

Ausbau der Bahnen entstandenen Verluste,<br />

beschlagnahmen zu wollen.<br />

Der vom Bundesrat ins Werk gesetzte 40prozentige<br />

Benzinzollaufschlag wird eine Schrumpfung in<br />

der ganzen schweizerischen Strassenverkehrswirtschaft<br />

zur Folge haben und, ohne den Bahnen eine<br />

nennenswerte Verbesserung ihrer Lage zu bringen,<br />

sich insbesondere auswirken auf<br />

a) die Einnahmen des Bundes aus dem Benzinzoll;<br />

b) die Einnahmen der Kantone aus den Motorfahrzeugsteuern,<br />

und zwar in verstärktem Masse,<br />

denn es werden für kürzere Zeit oder dauernd<br />

vor allem diejenigen Fahrzeuge aus dem Verkehr<br />

gezogen, die mit starken Motoren viel<br />

Benzin brauchten und hohe Steuern bezahlten,<br />

oder die bis jetzt schon relativ wenig gebraucht<br />

wurden;<br />

c) den Beschäftigungsgrad des Motorfahrzeuggewerbes,<br />

der einschlägigen Industrien, des Strassentransportgewerbes,<br />

die Umsätze, die zur<br />

Auszahlung gelangenden Lohnsummen, den<br />

Wert der vorhandenen Anlagen, Installationen,<br />

Fahrzeuge 1 usw. - " ><br />

Rechnet man für jedes der 90.000 im Betriebstehenden<br />

vierräderigen Motorfahrzeuge auch nur<br />

mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von<br />

4000 Fr. an Brennstoffen, Unterhalts- und Reparaturarbeiten,<br />

übrigem Materialbedarf und Unterkunftskosten,<br />

und für jedes der 34.000 Motorräder<br />

mit 900 Fr., so beträgt der jährliche Umsatz zusammen<br />

391 Millionen. Jede Einschränkung des<br />

Motorfahrzeugverkehrs macht sich auch auf diesem<br />

Betrag geltend, ganz abgesehen von der Verteuerung<br />

der Strassentransporte. Dazu kommt, dass. das<br />

Eidg. Volkswirtschaftsdeipartement den heute künstlich<br />

niedrig gehaltenen Benzineinfuhrpreis nicht<br />

auf die Dauer weiter manipulieren kann und eine<br />

Verteuerung des Benzinpreises so ohnehin noch bevorsteht.<br />

Infolge der allgemeinen Wirtschaftsschrumpfung<br />

sind die Motortriebstoffe nicht geeignet, dem Bunde<br />

neue Mittel zu verschaffen. Diese würden nicht nur<br />

nicht im erwarteten Masse eingehen, sondern sie<br />

wiürden auch mehr als wettgemacht durch eine Verteuerung<br />

der Lebenshaltung und durch die schwere<br />

Bedrohung der bisher noch leidlich bestehenden Lebensfähigkeit<br />

eines wichtigen Zweiges unserer nar<br />

tionalen Wirtschaft. Auch der Benzinzoll-Anteil der<br />

Kantone würde verringert, und da sich die dadurch<br />

entstehende Mehrbelastung der Kantone für Strassenaufwendungen<br />

in einer Verschlechterung des<br />

Strassenunterhaltes auswirken müsste, wäre die<br />

Schweiz im Fremdenverkehr der Konkurrenz der<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> N° 77<br />

uns umgebenden Länder erst recht nicht mehr gewachsen.<br />

Herr Bundesrat Obrecht wies vor einiger<br />

Zeit auf das historische Wort hin «Solange in<br />

uns noch eine Ader lebt, gibt keiner nach!»<br />

Möge den hohen Ratsherrn unsere Sprache<br />

noch so ungelegen kommen, solang auch in<br />

uns noch eine Ader lebt, verteidigen wir mit<br />

allen Mitteln unsere Lebensinteressen. Wir<br />

wissen uns dabei in guter Gesellschaft, hat<br />

doch das Abstimmungsergebnis vom 5. Mai<br />

unzweideutig gezeigt, dass der grösste Teil<br />

des Schweizervolkes die Ausdehnung monopolistischer<br />

Tendenzen auf die Strasse ablehnt<br />

und verlangt, dass endlich beim grössten<br />

Sorgenkind unserer Wirtschaft, den<br />

S. B. B., die Reorganisation in Angriff genommen<br />

werde. Man wird uns auch als Wühler<br />

bezeichnen, wenn wir darauf hinweisen, dass<br />

im Jahre 1913 bei einer Einfuhrsumme von<br />

1919 Mill. Fr. der Zöllertrag 85 Mill. Fr. betrug,<br />

während in Jahre <strong>1935</strong> bei einer um 30 %<br />

auf 1360 Mill. Fr. gesunkenen Einfuhrsumme<br />

volle 314 Mill. Fr. an ZoMeinnahmen, oder<br />

375% mehr aus der Wirtschaft herausgepresst<br />

wurden. Unseres Erachtens berechtigt<br />

die Tatsache, dass bei einem pro <strong>1935</strong> auf<br />

rund 6 Milliarden Fr. errechneten Volkseinkommens<br />

an direkten Steuern, Zöllen, Gebühren,<br />

Defiziten von Bundesbahnen, Kantonen<br />

und Gemeinden, erhöhten Taxen, 1720 Mill.<br />

Franken aufzubringen sind, zu einer deutlichen<br />

Sprache der dadurch am meisten betroffenen<br />

Steuerzahler. Diese Opposition lässt<br />

sich keineswegs mit verantwortungsloser<br />

Stimmungsmacherei identifizieren, welche<br />

mit einem Maulkratten heimgeschickt zu werden<br />

verdient.<br />

Wy.<br />

Benzinzollerhöhung.<br />

Der Automobilclub der Schweiz teilt mit: Aus<br />

einer mit grosser Sorgfalt durchgeführten Untersuchung<br />

geht hervor, dass infolge der Benzinzollerhöhung<br />

die vom Bundesrat vorgesehenen Erträgnisse<br />

aus der Belastung des Benzins im Monat<br />

August um eine Million Franken niedriger ausgefallen<br />

sind, als veranschlagt wurde. Der Benzinverbrauch<br />

in diesem Monat ist dabei, verglichen<br />

mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, um 11%<br />

zurückgegangen.<br />

Die eidgenössische Oberzolldirektion stellt zu<br />

obiger Mitteilung des A.G.S. folgendes fest: Die veranschlagten<br />

Mehreinnahmen aus dem BenzinzoH<br />

von etwa sechzehn Millionen Franken jährlich ergeben<br />

eine Monatsquote von etwa 1,35 Millionen<br />

Fr, Die Einnahmen pro August <strong>1935</strong> übersteigen<br />

diejenigen des gleichen Monats des Vorjahres um<br />

1.350.000 Fr. und entsprechen damit dem, was erwartet<br />

wurde.<br />

Demgegenüber hat der A.G.S. folgendes einzuwenden:<br />

1. Zu allererst sei festgestellt, dass die Einfuhr<br />

im Laufe des Monats August immer am grössten<br />

ist. Sie beträgt das Doppelte und mehr, verglichen<br />

mit der Einfuhr während den Monaten, in welchen<br />

am wenigsten eingeführt wird..<br />

Beispiel: August 1934 23.877 Tonnen<br />

Januar 1934 11.101 •<br />

August <strong>1935</strong> 21.266 Tonnen<br />

Januar <strong>1935</strong> 11.886 »<br />

folglich hätte die Oberzolldirektion im August <strong>1935</strong><br />

eine erhöhte Einnahme feststellen sollen, die ungefähr<br />

den doppelten des von ihr festgestellten Betrags<br />

erreichen sollte. (1.350.000 Fr. monatlicher<br />

Durchschnitt).<br />

2. Im August <strong>1935</strong> ist die Einfuhr um 2.611<br />

Tonnen geringer als im Monat August 1934 (21.266<br />

Tonnen gegenüber 23.877 Tonnen), was einer Verminderung<br />

der Einfuhr von 10,9% entspricht.<br />

3. Unter der Herrschaft des früheren Zollansatzes<br />

betrugen die Erträgnisse im August 1934: Fr.<br />

5.563.241.—;. Auf Grund der Augusteinfuhr 1934<br />

hätten die neuen Zölle Fr. 7.760.025.— einbringen<br />

sollen. Folglich müsste man einen Mehrertrag von<br />

Fr. 2.196.684.— feststellen. Nach Mitteilung der<br />

Oberzolldirekt'ion macht dieser Mehrertrag jedoch<br />

nur Fr. 1.350.000.—aus, weshalb für den Monat<br />

August <strong>1935</strong> eine Mindereinnahme von Fr. 846.684.—<br />

bei der Einfuhr resultiert.<br />

4. E i n f ah r ist jedoch nicht Verbrauch.<br />

Ende Juni <strong>1935</strong> (Zeitpunkt in welchem die Zoll-<br />

Jetzt stand er, machte ein paar Schritte<br />

— hatte in dunkler Scheu das unbegreifliche<br />

Empfinden, als stünde einer hinter ihm —.<br />

Zwang sich, nicht umzusehen, wollte vor,<br />

hinter dem Schreibtisch durch zu dem in das<br />

Getäfel eingebauten kleinen Schranke. Dachte:<br />

nervös bin ich — zu dumm! — neivös —"<br />

Die Staffelei mit dem El Greco war ihm<br />

wiederum im Wege —<br />

Ein wenig ärgerlich langte er zu, schob sie<br />

zurück — fühlte sich dann, wie er vorüber<br />

wollte — während sein Herz aufspringend<br />

wie ein heisser Hammer schlug — gehemmt<br />

— gehalten — hing da irgendwo —<br />

Sah an sich nieder — wusste dann erleichtert:<br />

das Tuch — das grüne Tuch, mit dem<br />

das Bild verdeckt gewesen, das sich an ihm<br />

verfangen haben mochte, und das er jetzt mit<br />

sich zerrte<br />

Hastig nestelte er es von seinem Rock,<br />

hielt es gebreitet, hob den Blick, sah jezt auf<br />

zu dem Bilde, das er wieder bedecken<br />

wollte —<br />

-*das war er ja —! —der «Inquisitor» des<br />

El Greco — der Doktor Adriani, der noch<br />

eben hier — in dem tiefen Sessel vor ihm gesessen<br />

hatte —<br />

Umrissen von dem matten Gold des alten<br />

holzgeschnitzten Rahmens sah er da schwer<br />

und wissend auf ihn nieder: ein greiser,<br />

schmalköpfiger Grande —. Zeitlos, erfahren,<br />

brüchig, müde unter der Last von hingegangenen<br />

Geschlechtern, von eigenem unsäglichen<br />

Erleben, hob sich der kahle Schädel, das<br />

in bleigraue Töne verfallene, spitzbärtige Gesicht<br />

über der dünnen Spitzenkrause aus dem<br />

verdämmerten Akkord von Schwarz und<br />

Grau der Kleidung —. Geäder rann ihm<br />

kraus und bläulich schimmernd über die eingesunkenen<br />

Schläfen nieder, und seine dürre<br />

Greisenhand lag klammernd um ein Buch —<br />

— der Doktor Adriani — ja —'-, das war<br />

er —<br />

Immer noch sah Joos Utenhoven festgehalten<br />

auf das Bild —. Fühlte, wie ein unfassbares<br />

Entsetzen ihm bis zur Kehle stieg —<br />

spürte die Stösse seines schweren Atems —<br />

hielt in den Händen der gebreiteten Arme die<br />

Randzipfel des grünen Tuches — stand unbewegt<br />

— gehemmt, erstarrt auf seinem<br />

Wege, wie er das Bild wiederum überdecken<br />

hatte wollen —<br />

Dachte dann in der Wirrnis seines Fieberns:<br />

— ja -7- das war diese Aehnlichkeit, die ich<br />

gesucht — gesucht und nie gefunden habe<br />

— dieses Verwirrende, das mich vom ersten<br />

Augenblick, als ich ihm damals in der schmalen,<br />

üblen Stube sah, erfasst, gehalten und<br />

nicht wieder losgelassen hat —: der Inquisitor<br />

—<br />

Allmählich erst rang sich sein Fühlen<br />

durch zu festeren Zusammenhängen. Abwehr<br />

stand in ihm auf, ballte sich gegen Dunkelheiten,<br />

die ihn erschüttern wollten. Alltagserwägungen<br />

raffte er gierig ein und türmte<br />

sie gleich einer Schutzwehr vor sich hoch!<br />

Was war denn alles das? Ein plumper Ueberfall<br />

des Zufalls auf seine angespannten Nerj<br />

ven — weiter nichts. Ein Taschenspielertrick<br />

der Fügung — Tücke des Objektes —<br />

sfischer<br />

Es wird mit ungleichen Ellen gemessen !<br />

Am 1. August behauptete Bundespräsident<br />

Minger: «Nach den <strong>Zeitung</strong>sberichten zu<br />

schliessen, herrsche im Lande wegen der Benzin-<br />

und Zuckerzollerhöhung eine böse Stimmung;<br />

tatsächlich aber bemerke man im Volk<br />

von all' dieser Aufregung nichts! Im Hinblick<br />

auf die in Aussicht genommene Reduktion der<br />

Bundessubventionen schreibt die « Neue Berner<br />

<strong>Zeitung</strong>*: «Wir begnügen uns diesmal damit,<br />

unsere Behörden, insbesondere den Chef<br />

des Finanzdepartementes, erneut und dringlich<br />

auf die tiefgehende Missstimmung aufmerksam<br />

zu machen, die eine Lockerung des<br />

Subventionsgebäudes im Bauernstande bestimmt<br />

^auslösen müsste.-» Wird der Bundespräsident<br />

diese Missstimmung auch als nicht<br />

vorhanden bezeichnen?<br />

Regelung der französischen Automobilproduktion.<br />

Vor kurzem hat die nationale Berufskammer<br />

des Automobilhandels an den Handelsminister<br />

eine Eingabe gerichtet, in der zwecks<br />

umfassender Regelung der Automobilproduktion<br />

und Gesundung des Automobilmarktes die<br />

dringende Unterstützung des Staates verlangt<br />

wird. Die Eingabe weist im besondern auf die<br />

kritische Lage der französischen Automobilindustrie<br />

und des Automobilhandels hin und<br />

verlangt ähnliche Massnahmen, wie sie<br />

Deutschland, Amerika und Grossbritannien<br />

zum Schütze ihrer Industrie erlassen haben.<br />

Ermässigung der Automobilgebühren zur Förderung<br />

der polnischen Motorisierung.<br />

Die polnische Regierung hat beschlossen,<br />

die Abgaben für Lastwagen von 35 auf 20<br />

Zloti je 100 kg Eigengewicht zu ermässigen.<br />

Gleichzeitig wird auch die Gebühr für Autobusse<br />

herabgesetzt. Autobusse, die in neu aufgenommenen<br />

Verkehrslinien in Betrieb gesetzt<br />

werden, haben bereits nur die Hälfte der Vorjahrsabgaben<br />

zu entrichten.<br />

'<br />

Eine Autostrasse zum Eismeer.<br />

Der erste Teil der grossen Kolym-Chaussee,<br />

die das Ochotskische Meer mit dem<br />

Nördlichen Eismeer verbinden soll, ist fertiggestellt.<br />

Auf einer Strecke von 300 km ist bereits<br />

regelmässiger Autobusverkehr eingelegt<br />

worden. Die neue Strasse ist für den fernen<br />

Osten von grosser Bedeutung.<br />

Strassenbau in Eritrea.<br />

Nach französischen Meldungen sind zur<br />

Zeit in Eritrea etwa 25,000 italienische Arbeiter<br />

beim Strassenbau beschäftigt. Davon etwa<br />

5000 in der Ebene von Massua, 5000 im<br />

Gebiet von Tula und Assab und weitere<br />

15,000 Arbeiter längs der Gebirgskette der<br />

nach Asmara führenden Strasse. Die Bezahlung<br />

der Arbeiter beträgt 25—30 Lire pro Tag,<br />

an der Küste sogar bis zu 50 Lire.<br />

erhöhung beschlossen wurde) waren die Benzinvorräte,<br />

die den Konsumenten noch nicht geliefert<br />

waren, ganz unbedeutend.<br />

Normalerweise hätte somit die Einfuhr im Juli<br />

und August <strong>1935</strong> grösser sein sollen, als während<br />

der gleichen Zeit des Vorjahres. Dagegen muss,<br />

verglichen mit der normalen Einfuhr von August<br />

1934 eine Abnahme von 10,9% festgestellt werden.<br />

Im gegenwärtigen Zeitpunkt ist es jedoch unmöglich,<br />

genauer die Verminderung des Verbrauches<br />

festzustellen; dies wird sich erst bei der Einfuhr<br />

während des letzten Quartals <strong>1935</strong> zeigen, da»<br />

heisst in einem Zeitpunkt, in welchem die gegenwärtig<br />

schon verzollten Vorräte — die ganz<br />

bedeutend sind — durch die Konsumenten verbraucht<br />

worden sind.<br />

Seltsam? Warum denn seltsam?! Ein absurder<br />

Treppenwitz —, eine Aehnlichkeit wie<br />

tausend andere — und vielleicht auch nur eingebildet<br />

von seiner Phantasie —<br />

Wort häufte er so, Worte — spürte doch<br />

zugleich in der Tiefe, dass sie so, wie sie aufstiegen,<br />

zerplatzten und in nichts zersprühten<br />

—<br />

Und jäh — wie er noch so gegen dieses<br />

Unfassbare rang, sanken ihm seine Arme,<br />

seine Hand nieder, schwoll ihm das Blut als<br />

heisser Strom stürmend dem Herzen zu, dass<br />

ihm das Tuch entglitt, er nach dem Halt am<br />

Schreibtisch tasten musste.<br />

Da hob sich aus dem Dunkel der Vergangenheiten,<br />

in dem es überschattet und verschüttet<br />

durch lange Jahre geruht hatte,<br />

wieder, wie einmal schon in dieser Zeit, ein<br />

Bild:<br />

Sevilla — wenige Stunden nur, nachdem<br />

der Simon Marane seinen Fund auf dem alten<br />

mit tausendfachem mystischem Gerumpel<br />

vollgestellten Speicher des Hospital de la<br />

Caridad gemacht hatte —. Weisshelle Frühnachmittagsglut,<br />

die als ein hinpulsendes<br />

Flimmern, Flirren über dem trägen Strassenstaub<br />

und zwischen dem fahlen Mauerwerk<br />

in dumpfen Schlaf gedrückter Häuser steht<br />

— und er, das rahmenlose Bild des Greco in<br />

den Händen —• Dann an der Ecke dieses<br />

schwangere Zigeunerweib, das er beschenkt,<br />

das seine Hand erhascht, sie küsst, in ihre<br />

Linien starrt und grau wird, grau —:<br />

Fortsetzung im «Autler-Feierabend» Seite 14.


77 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3'<br />

Der Grosse Preis von Spanien<br />

Ueberlegener Sieg von Mercedes-Benz. — Caracciola, Fagioli und von Brauchitsch belegen<br />

die drei ersten Plätze. — Glänzende Leistung von Wimille (Bugatti), der als<br />

Erster hinter dem Mercedes-Team eintraf. — Zahlreiche Ausfälle, worunter Nuvolari,<br />

Stuck, Varzi, Chiron.<br />

Wer etwa nach dem Grossen Preis von<br />

Italien begonnen hat, die hervorragenden<br />

Qualitäten der Mercedes-Wagen zu bezweifeln,<br />

der musste vergangenen Sonntag nach<br />

dem Grossen Preis von Spanien seine diesbezüglichen<br />

Ansichten gründlich revidieren,<br />

denn noch in keinem Rennen dieser Saison<br />

, hat Mercedes einen so eindrücklichen Sieg<br />

gelandet. Doppelsiege dieser Marke waren<br />

ja bis dahin keine Seltenheit und sind auch<br />

schon andern Erzeugnissen geglückt; doch<br />

bei einer Besetzung, wie sie sich in San Sebastian<br />

auf der 17, 31B km langen Rundstrecke<br />

von Lasarte zusammenfand, gleich die ersten<br />

drei Plätze zu belegen, will schon allerhand<br />

bedeuten. Die Untertürkheimer Marke<br />

hat damit ihr überraschendes Versagen in<br />

Monza wieder wett gemacht und erneut<br />

ihren Vorrang im europäischen Automobilrennsport<br />

gefestigt, denn dass die Lasarte-<br />

Rundstrecke an die Maschinen ganz gewaltige<br />

Anforderungen stellt, haben die Ausfälle<br />

von Auto-Union und Alfa Romeo reichlich<br />

bestätigt. Sogar der alte 3,2-Liter-Monoposto<br />

von Chiron, dessen Zuverlässigkeit<br />

beinahe sprichwörtlich geworden ist, konnte<br />

die 519 km nicht durchstehen.<br />

Eine schöne Leistung hat Wimille mit seinem<br />

3,3-L.-Bugatti geboten. Was der Franzose<br />

aus dieser nicht mehr zu den jüngsten<br />

zählenden Maschine herausgeholt hat, war<br />

einfach grossartig und zeugt zugleich für die<br />

hohe Klasse des Fahrers. Dass aber auch der<br />

Bugatti bei dieser forcierten Jagd anstandslos<br />

durchgehalten hat, bestätigt von neuem,<br />

4ass man es in Molsheim ausgezeichnet versteht,<br />

Rennwagen zu bauen. Sollte tatsächlich<br />

für die kommende Saison diese Fabrik<br />

einen neuen Typ herausbringen, so könnte<br />

man von diesem bestimmt überragende Leistungen<br />

erwarten, denn an guten Konstrukteuren<br />

fehlt es in Frankreich nicht.<br />

Der Grosse Pechvogel von San Sebastian<br />

war wieder mal Hans Stuck auf Auto-Union.<br />

Zwölf Runden lang lag er in Führung und<br />

schon glaubte man an einen möglichen Sieg<br />

des « Hans im Pech», aber ein Kupplungsdefekt<br />

warf ihn alsbald aus dieser aussichtsreichen<br />

Position.<br />

Am schlimmsten erging es der Scuderia<br />

Ferrari, die von den beiden gestarteten<br />

Wagen keinen einzigen übers Ziel brachte.<br />

Nuvolari verschwand schon nach der 7.<br />

Runde von der Bildfläche, während Chiron<br />

kurz vor Torschluss ausschied, nachdem er<br />

bis dahin den fünften Platz vor Rosemeyer<br />

eingenommen hatte.<br />

Das Training<br />

nahm letzten Donnerstag seinen Anfang. Rosemeyer<br />

legte gleich ein forsches Tempo vor und erzielte mit<br />

6:34 die schnellste Zeit des Tages (Mittel 157<br />

km/St.); aber auch Stuck und Fagioli erreichten<br />

ausgezeichnete Zeiten, während die übrigen Vertreter<br />

der deutschen Rennställe die Piste ziemlich vorsichtig<br />

abtasteten. Auch Sommer, der neben den<br />

Leuten der Auto-Union und von Mercedes-Benz als<br />

einziger die erste Trainingsgelegenheit benützte, zog<br />

einige Runden mit verhaltener Geschwindigkeit. Am<br />

Freitag erschienen die Fahrer schon bedeutend zahlreicher.<br />

Wimille, dem die Piste von Lasarte ausgezeichnet<br />

zu liegen scheint, verblüffte mit 6 :23 für<br />

die 17,135 km (Mittel 162,752 km/St.); wahrlich eine<br />

bestechende Leistung. Aber als alle Fahrer die Versuchsfahrten<br />

abgebrochen hatten und die brennende<br />

Sonne in ihrer Wirkung etwas nachliess, machte<br />

sich Varzi ganz allein auf die Strecke und drückte<br />

die Zeit sogar auf 6 :19 (Mittel 164,964 km/St.) hinunter.<br />

Die schnellsten Runden der übrigen Fahrer<br />

waren: Rosemeyer (Auto-Union) mit 6 :26; Nuvolari<br />

mit 6 :32; Brauchitsch mit 6 :30; Caracciola mit<br />

6 :33; Stuck mit 6 :39; Fagioli mit 6 :42; Lehoux,<br />

Leoz und Siena kamen lange nicht an diese Zeiten<br />

heran. Allerdings waren die meisten Fahrer nicht<br />

auf Rekordrunden erpicht, da ja die Aufstellung der<br />

Fahrzeuge für den Start durch das Los bestimmt<br />

wurde und nicht von den Ergebnissen aus dem Training<br />

abhing. Auch war die Piste selbst nicht in besonders<br />

gutem Zustand, so dass es die Fahrer wirklich<br />

nicht leicht hatten, ihre Maschinen bei so hohem<br />

Tempo zu meistern.<br />

Der Samstag brachte eine Sensation: Varzi erledigte<br />

eine Runde in 6 :08, was einer mittleren<br />

Geschwindigkeit von 169,3 km/St, gleichkommt. Man<br />

hätte es tatsächlich nicht möglich gehalten, dass auf<br />

der kurvenreichen und schwierigen Piste von Lasarte<br />

beinahe 170 Stundenkilometer herauszuholen<br />

wären. Nur das phantastische Anzugsvermögen der<br />

Auto-Union-Maschine, wie das hohe Können des<br />

Italieners gestattete eine solche Leistung. Die übrigen<br />

Konkurrenten blieben ziemlich hinter Varzis Rekordzeit<br />

zurück: Stuck kam auf 6-23; Fagioli auf<br />

6 :26; Nuvolari auf dem neuen 3,8-Liter-Alfa-Romeo<br />

auf 6 :26; Rosemeyer auf 6 :36; Pietsch auf 6 :45<br />

und Brauchitsch auf 6:54. Lehoux, Sommer, Siena<br />

und der Spanier Leoz benötigten alle über sieben<br />

Minuten. Bereits rechnete man mit einem sichern<br />

deutschen Sieg, doch ob Auto-Union oder Mercedes-<br />

Benz Obenausschwingen würde, war nach den Trainingsergebnissen<br />

schwer vorauszusagen. Erstere war<br />

unbedingt etwas schneller, aber 519 km sind eine<br />

lange Reise, die bei einer Hitze, wie sie da unten<br />

herrscht, allerlei Ueberraschungen bringen kann.<br />

Der Rennverlauf.<br />

Von den fünfzehn gemeldeten Fahrern erschienen<br />

vierzehn am Start. Pietsch, der als vierter Vertreter<br />

der Auto-Union eingeschrieben war, wurde als<br />

Ersatzmann zurückbehalten. Die Aufstellung für<br />

den Ablauf wurde nach dem Los bestimmt und wie<br />

folgt vorgenommen:<br />

Wimille Rosemeyer Varzi<br />

(Bugatti) (Auto-Union) (Auto-Union)<br />

Fagioli<br />

(Mercedes-Benz)<br />

Benoist Siena Nuvolari<br />

(Bugatti) (Maserati) (Alfa Romeo)<br />

Stuck<br />

Chiron<br />

(Auto-Union) (Alfa Romeo)<br />

Brauchitsch Lehoux Caracciola<br />

(Mercedes-Benz) (Maserati) (Mercedes-Benz)<br />

Sommer<br />

Leoz<br />

(Alfa Romeo) (Bugatti)<br />

Die weissen, blauen und roten Boliden bilden ein<br />

prächtiges Bild. Mit fieberhafter Spannung erwartet<br />

man den Start, der immer zu den interessantesten<br />

Momenten eines Rennens gehört. Da fällt die<br />

Flagge und unter ohrenbetäubendem Lärm brausen<br />

die Maschinen davon, eine blaue Oelwolke hinter<br />

sich nachziehend. Auf der Tribüne entwickeln sich<br />

nun lebhafte Diskussionen: Wer wird wohl als Erster<br />

aus der Startrunde zurückkehren? Einige tippen<br />

auf Auto-Union, andere auf Mercedes. Nach<br />

6 Min. 29 Sek. zirpt ein weisser Wagen über die<br />

Zielgerade. Es ist Stuck, der bereits sechs Sekunden<br />

vor Fagioli liegt. Varzi landet schon an den<br />

Boxen und übergibt sein Gefährt Pietsch. Dem<br />

Italiener war ein Staubkörnchen ins Auge gedrungen.<br />

Auch Rosemeyer macht bereits einen kurzen<br />

Halt am Ersatzteillager, der ihn aber ziemlich weit<br />

zurückwirft. Inzwischen vergrössert Stuck seinen<br />

Vorsprung gegenüber Fagioli in "der dritten Runde<br />

bis auf 15 Sekunden. An dritter Stelle trifft Caracciola<br />

ein, der gewaltig nach vorn drängt; dann<br />

folgen Wimille und Chiron, welche sich in Anbetracht<br />

der Stärke ihrer Fahrzeuge ganz ausgezeichnet<br />

zu halten vermögen. Nuvolari hat einen<br />

schlechten Tag und kommt lange nicht an seine<br />

frühern Leistungen heran.<br />

Stand des Rennens nach der 5. Runde:<br />

1. Stuck 31 :22; 2. Fagioli 31 :35; 3. Caracciola<br />

31 :37; 4. Wimille; 5. Chiron, 6. Brauchitsch; 7. Nuvolari;<br />

8. Pietsch; 9. Rosemeyer.<br />

Caracciola kommt nun seinem Teamkollegen Fagioli<br />

immer näher; der Italiener versucht • allerdings<br />

diesem Angriff zu entgehen und drückt dadurch<br />

stark auf das Tempo von Stuck, der seinerseits<br />

bei dieser Gelegenheit den Rundenrekord<br />

auf 6 :11 hinunterschraubt. Aber Caracciola gibt<br />

nicht nach, bis er Fagioli hinter sich gebracht hat.<br />

Varzi hat inzwischen seinen Wagen wieder<br />

selbst übernommen und fährt ein phantastisches<br />

Tempo. Sogar die von ihm im Training erreichte<br />

Rundenzeit .unterbietet er nun, indem er die neunte<br />

Runde in 6 :02 (Mittel 172 km/St.) erledigt. Schade,<br />

dass er zu Beginn des Rennens so zurückgefallen<br />

ist; denn was Varzi da auf der Lasarte-Piste zeigte,<br />

war glattweg ^ine Klasse für sich.<br />

Nuvolaris Gefährt steht bei den Boxen; ein Federbruch<br />

macht die Weiterfahrt unmöglich, so dass<br />

haben sich den Weltmarkt erobert.<br />

62°/ 0 aller in Amerika verkauften<br />

Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />

von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />

als derjenige aller andern Marken<br />

zusammen. - Die bekanntesten<br />

Automobile, wie Cadillac, Chevrolet,<br />

Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />

Plymouth etc. haben als Original-<br />

Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />

In der Schweiz ist die amerikanische<br />

Ausführung der A-C Zündkerze im<br />

Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />

Vorteile den ersten Platz in<br />

der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />

passende A-C Kerze für jeden Motor,<br />

europäischen oder überseeischen<br />

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deutsche Schweiz und den Tessin:<br />

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nun Chiron noch als einziger Vertreter der Scuderia<br />

Ferrari im Rennen liegt. Dieser hielt sich<br />

übrigens äusserst gut und man darf wohl annehmen,<br />

dass die Folgen seines Unfalles in Bern<br />

nun völlig ausgeheilt sind.<br />

Stand des Rennens nach der 10. Runde:<br />

1. Stuck 1 : 02 : 28; 2. Caracciola 1 :02 :40; 3.<br />

Fagioli 1:02:46; 4. Wimille 1:03:56; 5. Brauchitsch;<br />

6. Ghiron; 7. Rosemeyer; 8. Lehoux; 9. Benoist;<br />

10. Varzi; 11. Sommer.<br />

In der elften Runde erledigt Varzi die Piste erstmals<br />

unter sechs Minuten; er notierte 5 :58, was<br />

einem Mittel von 174 km/St, entspricht. Doch muss<br />

der Italiener immer und immer wieder am Ersatzteillager<br />

vorfahren, so dass er selbst durch seine<br />

Rekordrunden nur wenig nach vorn rückt und nie<br />

über den achten Platz hinaus kommt.<br />

Der Abstand zwischen Stuck und Garacciola verringert<br />

sich nach der zehnten Runde zusehends.<br />

Mit der Auto-Union-Maschine schien irgend etwas<br />

nicht in Ordnung zu sein, was sich in der zwölften<br />

Runde bestätigte, als Stuck anhielt. Kupplungsdefekt,<br />

hiess es, und Stuck gab auf. Unterdessen<br />

hat Caracciola die Spitze übernommen, gefolgt von<br />

Fagioli, der eine knappe halbe Minute zurückliegt.<br />

Wimille ist nun Dritter vor Rosemeyer und Ghiron<br />

und hält sich wirklich ganz hervorragend; gegenüber<br />

dem Spitzenfahrer hat er allerdings schon fast<br />

zwei Minuten eingebüsst, aber anderseits hat er<br />

gegenüber dem Vierten einen Gewinn von über 60<br />

Sekunden.<br />

Stand des Rennens nach der 15. Runde:<br />

1. Caracciola 1:33:59; 2. Fagioli 1:34:27;<br />

3. Wimille 1 : 35 : 53; 4. Rosemeyer 1 : 37 : 08; 5.<br />

Chiron 1 : 37 • 09; 6. Brauchitsch 1 : 38 • 05; 7. Benoist<br />

1 : 41 : 56; 8. Varzi 1 :48 : 40; 9. Sommer; 10.<br />

Lehoux.<br />

In der 16. Runde, als Caracciola Brennstoff<br />

tankt, geht Fagioli vorübergehend an die Spitze<br />

vor, die er aber, nachdem er kurze Zeit darauf<br />

selbst zur Brennstoffaufnahme anhalten musste,<br />

wieder an seinen Teamkollegen abgibt. Die beiden<br />

Mercedes-Benz-Maschinen liegen nun ungefährdet<br />

in Führung und an einem Sreg dieser Marke ist<br />

nicht mehr zu zweifeln. Brauchitsch, der bis dahin<br />

im sechsten Rang figurierte, macht alle Anstrengungen,<br />

sich nach vorn zu schieben. So gelingt<br />

es ihm, Chiron und Rosemeyer hinter sich zu bringen.<br />

Die Maschine des letztern gibt nicht mehr<br />

ihre volle Leistung ab, so dass auch noch Ghiron<br />

an ihm vorbeigehen kann.<br />

Stand des Rennens nach der 20. Runde:<br />

1. Caracciola 2:06:53; 2. Fagioli 2:08-05; 3.<br />

Wimille 2 : 09 : 28; 4. Brauchitsch 2 : 09 : 32; 5. Chiron<br />

2 :10 :04; 6. Rosemeyer 2 :10 :50.<br />

Nun liegt der Ausgang des Grossen Preises von<br />

Spanien mehr oder weniger auf der Hand.<br />

Brauchitsch ist so dicht auf Wimille aufgerückt,<br />

dass er ihn im Verläufe der restlichen zehn Runden<br />

unbedingt noch holen wird und man also jetzt<br />

schon mit einem dreifachen Mercedes-Benz-Sieg<br />

rechnen konnte. Denn eine gefährliche Konkurrenz<br />

war nicht mehr vorhanden. Chiron und Rosemeyer<br />

hatten ja beide fast vier Minuten verloren und die<br />

Autb-Union-Maschine von Varzi, die inzwischen<br />

wieder Pietsch übernahm, lag noch weiter zurück.<br />

Letzterer musste übrigens kurz nach der 20. Runde<br />

auch aufgeben und in der 29. Runde ereilte Chiron<br />

dasselbe Schicksal.<br />

Der Engländer Eyston, der in Salt Lake City insgesamt<br />

neun neue Weltrekorde schuf.<br />

Unter grossem Beifall, der von richtiggehenden<br />

spanischen Temperamentsausbrüchen begleitet war,<br />

durchfuhr Caracciola nach 3 St. 9. Min. 59 Sek.<br />

das Ziel und stellte mit 164 km/St, einen neuen<br />

Rekord auf. Fagioli traf 43 Sekunden später ein,<br />

während der Dritte, Brauchitsch, beinahe zwei Minuten<br />

zurücklag.<br />

Damit wurde der siebente und letzte Grosse Preis<br />

dieses Jahres für Mercedes-Benz zu einem eindrücklichen<br />

Erfolg, wie ihn diese Marke als Abschluss<br />

der Saison nicht hätte besser wünschen können.<br />

Das Klassement:<br />

1. Caracciola (Mercedes-Benz) 3:09:59,4 (Mittel<br />

164,15 km/St.).<br />

2. Fagioli (Mercedes-Benz) 3 :10 :42,4.<br />

3. von Brauchitsch (Mercedes-Benz) 3:11:40,2.<br />

4. Wimille (Bugatti) 3:11 :54.<br />

5. Rosemeyer (Auto-Union) 3:17: 35.<br />

6. Benoist (Bugatti) 3:19:03 (eine Runde zurück).<br />

7. Sommer (Alfa Romeo) 3 :21 :37 (drei Runden<br />

zurück).<br />

8. Lehoux (Maserati) (fünf Runden zurück).<br />

Schnellste Runde: Varzi (Auto-Union) in<br />

5:58 (Mittel 174,107 km/St.).<br />

John Cobb—Rose Richard gewinnen das<br />

500-Meilen-Rennen von Brooklands.<br />

John Cobb verletzt.<br />

Das am vergangenen Samstag auf der Brooklandsbahn<br />

zur Austragung gekommene 500-Meilen-<br />

Rennen (804,5 km) sah die stärkste Maschine des<br />

Feldes, den 23,9-Liter Napier-Railton-Superrennwagen<br />

unter der Führung von John Cobb und Rose<br />

Richards erfolgreich. Die Durchführung des Rennens<br />

geschah nach einer Handicapformel, wobei den<br />

schwächern Fahrzeugen je nach Klasse gewisse Zeitvorgaben<br />

gewährt wurden.<br />

Von den 41 gemeldeten Konkurrenten erschienen<br />

nur 33 am Start. Gleich von Anfang an wurde ein<br />

mörderisches Tempo vorgesetzt, so dass die Hälfte<br />

der Maschinen nicht mal die ersten 400 km überstand.<br />

Ein bedauerlicher Zwischenfall ereignete sich,<br />

als John Cobb in voller Fahrt ein Stein, der von<br />

einem vor ihm liegenden Wagen in die Luft geschleudert<br />

wurde, direkt ins Gesicht schlug und den<br />

gewesenen Weltrekordmann über die 24 Stunden<br />

nicht unerheblich verletzte. Dennoch vermochte Cobb<br />

seine Maschine bis zu den Boxen zu führen und<br />

sie dort Rose Richard zu übergeben, der dann das<br />

Rennen siegreich beendete.<br />

Als gefährlichste Gegner des Napier-Railton entpuppten<br />

sich der 8-Liter-Barnato-Hassan, der von<br />

Bertram und Penn Hughes gesteuert wurde, und<br />

ferner der 2-Liter-Riley von Dixon. Während aber<br />

letzterer durch Reifenwechsel stark zurückfiel,<br />

mussten Bertram und Penn Hughes den Lauf wegen<br />

leck gewordenen Brennstoffbehälters frühzeitig<br />

aufgeben. Dadurch rückten van der Becke-Mc Clure<br />

(Riley) auf den zweiten und Lord Howe-Brian Lewis<br />

(Bugatti) auf den dritten Platz vor, indem beide<br />

Equipen ihre Position bis zum Schluss des Rennens<br />

zu halten wussten.<br />

Das Klassement:<br />

1. John Cobb-Rose Richard (Napier Railton), Mittel<br />

195,17 km/St. (Neuer Rekord.)<br />

2. von der Becke-Mc Clure (Riley 2000), Mittel 181,0<br />

km/St.<br />

3. Lord Howe-Brian Lewis (Bugatti 3000), Mittel<br />

185,1 km/St.<br />

4. Hamilton-Gibson (Alfa Romeo 2500).<br />

5. Manby-Colegrave (M. G. 1100).<br />

6. Divo-Rose (Hotchkiss 2000).<br />

Die neuen Weltrekorde Eystons. Der Engländer<br />

Eyston hat mit Denly und Staniland<br />

zusammen während der 24-Stundenfahrt insgesamt<br />

acht Weltrekorde verbessert, nämlich<br />

über:<br />

Alter Rekord<br />

2000 km mit 233,448 km/St. 230,8 km/St. (Cobb)<br />

2000 M. mit 229.646 » 221,8 > (Cobb)<br />

3000 km mit 231,885 » 223,3 > (Cobb)<br />

3000 M. mit 226,514 > 216,5 » (Jenkins)<br />

4000 km mit 228,775 215,2 » (Cobb)<br />

5000 km mit 226,005 » 216,5 » (Cobb)<br />

12 Std. mit 231,707 » 225,0 » (Cobb)<br />

24 Std. mit 226,149 » 217,9 » (Jenkins)<br />

Angriff auf den 48-Stundenrekord erneut<br />

abgebrochen. Auch der zweite Versuch der<br />

Fahrer Raph, Chinetti, ßodoignet und Constans<br />

über die 48 Stunden eine neue Bestleistung<br />

herauszufahren, blieb erfolglos, indem<br />

die Maschine (Alfa Romeo) kurz nach<br />

der zwölften Stunde einen Federnbruch erlitt.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt stand die mittlere<br />

Geschwindigkeit auf 180 km/St.<br />

B


Gerüchte um Rennfahrer. Jedes Jahr, wenn<br />

die Saison ihrem Ende zueilt, entstehen da<br />

und dort die ersten Gerüchte, über die Pläne<br />

der Rennfahrer für das kommende Jahr. Die<br />

unmöglichsten Kombinationen tauchen manchmal<br />

auf und oft dauert es Monate bis Klarheit<br />

geschafft wird. Selbstverständlich werden<br />

jetzt schon die ersten Verhandlungen<br />

zwischen Piloten und Rennställen für 1936<br />

aufgenommen, doch sind die diesbezüglichen<br />

Nachrichten vorläufig sehr vorsichtig aufzunehmen.<br />

So glaubt eine italienische Fachzeitschrift<br />

zu wissen, dass Caracciola den Rennsport<br />

an den Nagel hängen will und sein Platz bei<br />

Mercedes durch Stuck eingenommen wird.<br />

Ferner soll Brauchitsch zu Auto-Union hinüberrutschen,<br />

während Fagioli ebenfalls die<br />

Absicht hege, sich in den «Ruhestand > zurückzuziehen.<br />

Damit hat das Rätselraten<br />

über das Schicksal der Rennfahrer seinen<br />

Anfang genommen, aber man darf zunächst<br />

all diesen Vermutungen nicht allzuviel Bedeutung<br />

zumessen.<br />

Die Frage um den Rennfahrernachwachs<br />

beschäftigt die deutschen Fabriken fortwährend.<br />

Schon letztes Jahr wurde einer Reihe<br />

jüngerer Sportsleute aus den Reihen der<br />

Die ersten Nennungen für das Rennen im<br />

Donington-Park. Für das am 5. Oktober im<br />

Donington-Park zur Durchführung kommende<br />

Rundrennen sind bis heute folgende<br />

Nennungen eingegangen:<br />

•Martin (Bugatti), Ecoles (Bugatti), Lord Howe<br />

(Bugatti), Bira (E.R.A.), Dobbs (Riley), Mc Lure<br />

(Riley), Dixon (Riley), Dobson (Maserati), Brian<br />

Lewis (Riley), Featherstonhaugh (Maserati), Rose<br />

(Alfa Romeo), Rovere (Maserati), Shuttleworth<br />

(Alfa Romeo), Rayson (Bugatti), Embiricos (E.R.<br />

A.), Mays (E.R.A.).<br />

Das Rennwappen von Tazio Nuvolari zeigt die<br />

bedächtige Schildkröte mit den Initialen T. N. des<br />

italienischen Meisterfahrers. Er mag bei der Wahl<br />

besten deutschen Motorrad- und Autoremv seines Wappentieres an die berühmte Fabel gedacht<br />

haben, in der die Schildkröte letzten Endes das<br />

fahrer Gelegenheit geboten, sich probeweise<br />

auf den Mercedes- oder Auto-Union-<br />

Rennen gegen den Hasen gewann!<br />

Wagen zu trainieren. Auf Grund der gemachten<br />

Erfahrungen und Beobachtungen Austragung und führt über eine Distanz von 7 km,<br />

Das Internationale Feleac-Bergrennen kommt<br />

am 6. Oktober bei Gluj (Rumänien) zur<br />

wurden dann von Mercedes-Benz Geier und bei einer Höhendifferenz von 364,87 m. Die Veranstaltung<br />

ist offen für Renn- und Sportwagen der<br />

Lang und von der Auto-Union Rosemeyer<br />

und Pietsch in ihre Fabrikationsmannschaf-<br />

Klassen 350 ccm bis über 8000 ccm.<br />

Als Preise gelangen zur Verteilung die cCupa<br />

ten übernommen und diese Saison als Er-Recordulusatzfahrer oder als Piloten eingesetzt Kategorien, der Wanderpreis des Prinzen Nicolaus<br />

Feleac» für die Beste Tageszeit aller<br />

von Rumänien für denjenigen Fahrer, der, nach<br />

einer gewissen Formel, die abhängig ist vom Gewicht<br />

des Wagens, vom Luftwiderstandkoeffizienten,<br />

von der Zeit und des Zylinderinhaltes, die<br />

beste Leistung erzielt. Der Preis des Königlichen<br />

Rumänischen Automobilklubs wird demjenigen<br />

Konkurrenten zugesagt, der Mitglied eines rumänischen<br />

Automobil-Clubs ist und die beste Klassifizierung<br />

auf einem Serienwagen erreicht hat. Ferner<br />

erhält jeder Teilnehmer eine Plakette des<br />

cAutomöbil-Club Regional Cluj».<br />

Der Streckenrekord ist im Besitze von Hans<br />

Stuck (Austro-Daimler), der im Jahre 1930 die<br />

7 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />

113,708 km/St, erledigte.<br />

Wie wir nun vernehmen, sollen im Herbst<br />

die Bemühungen um die Rekrutierung weiterer<br />

Nachwuchsfahrer fortgesetzt werden.<br />

Wenn wir richtig informiert sind, so will die<br />

Auto-Union dem sehr erfolgreichen Motorradrennfahrer<br />

E. Loof, der bisher für die Imperiawerke<br />

gefahren ist und vielfacher deutscher<br />

Motorradmeister war, Gelegenheit geben,<br />

sein Glück als Autorennfahrer zu versuchen.<br />

Allerdings heisst es, dass sich auch<br />

die B.M.W.-Werke um diesen Fahrer bemühen.<br />

Auf alle Fälle ist man in Deutschland<br />

mit Recht darauf bedacht, rechtzeitig mit<br />

der Schulung weiterer junger Piloten einzusetzen,<br />

um auch in dieser Richtung für die<br />

nächste Saison gerüstet zu sein.<br />

Der Grosse Preis von Südafrika wird am L.Januar<br />

1936 auf einer 12 Meilen langen Piste seine<br />

zweite Auflage erleben. Das Rennen führt über<br />

eine Distanz von 210 Meilen (337,89 km) und; ist<br />

mit 1800 Pfund dotiert.<br />

ÄTTTOOTÖBTE-tfEVUE <strong>1935</strong><br />

fporf in<br />

Schweb<br />

September.<br />

Kommt das Klausenrennen 1936? Es 29. Tschechoslowakei: Masaryk-Rundslreckenremien.<br />

herrscht noch grösste Stille um das Zustandekommen<br />

des grossen Bergpreises der<br />

Schweiz im kommenden Jahr und doch<br />

Oktober.<br />

dürfte der Entscheid wohl in Bälde fallen. 5. England: Donington-Park-Rennen.<br />

Bekanntlieh hat das grosse, durch die ungünstigen<br />

Witterungsverhältnisse und die<br />

6. Rumänien: Bergrennen von Feleac.<br />

Konkurrenz durch den neugeschaffenen<br />

Qrossen Preis in Bern bedingte Defizit den<br />

A.C.S. letztes Jahr veranlasst, die Wiederholung<br />

des Klausenrennens im Jahre 1936<br />

19. England: Rennen in Brooklands.<br />

von günstigeren, finanziellen Bedingungen<br />

abhängig zu machen, besonders was diejenigen<br />

des Kantons Uri und der urnerischen<br />

und glarnerischen Landbesitzer anbetrifft.<br />

Die beiden Sektionen des A.C.S. haben es<br />

denn auch in verdankenswerter Weise unternommen,<br />

bezügliche Sondierungen anzustellen,<br />

wobei gewisse Minimalbedingungen<br />

festgelegt wurden, die von den vorgenannten<br />

Beteiligten zu gewähren wären. Dabei<br />

wurde vorausgesetzt, dass man bis Ende<br />

August darüber orientiert sein sollte, welches<br />

Resultat diesen Verhandlungen beschieden<br />

sei, indem ja das Klausenrennen an der<br />

Oktobertagung der A.I.A.C.R. für den internationalen<br />

Automobilsportkalender 1936 angemeldet<br />

werden müsste.<br />

Das bisherige Stillschweigen über die<br />

Stellungnahme der beteiligten Behörden und<br />

Kreise zu diesem Minimalprogramm berechtigt<br />

leider zu der Annahme, dass das Resultat<br />

kein sehr befriedigendes war und dass<br />

das Klausenrennen daher 1936 kaum zur<br />

Durchführung gelangt, was um so mehr zu<br />

bedauern wäre, als das Rennen wohl dadurch<br />

endgültig erledigt sein dürfte und nun<br />

seinen Nachfolger im Qrossglocknerrennen<br />

Oesterreichs gefunden hat, wo man glücklicherweise<br />

für die Interessen des Automobilrennsportes<br />

etwas mehr Verständnis besitzt<br />

und dasselbe von behördlicher Seite aufs<br />

tatkräftigste gefördert wird, ohne dass die<br />

Organisatoren Reklame- und Vergnügungssteuern<br />

und hohe Landentschädigungen zu<br />

bezahlen haben, wie dies leider beim Klausenrennen<br />

der Fall ist. Man wird vielleicht<br />

zu spät einsehen, welchen Schaden man mit<br />

dieser allzu eigennützigen Einstellung den<br />

interessierten Landesgegenden zugefügt und<br />

wie sehr man den touristischen Konkurrenzgebieten<br />

des Auslandes damit in die Hände<br />

gearbeitet hat. Auch hier gilt das alte Sprichwort:<br />

Durch Schaden wird man klug. V<br />

Internationaler Sportkalender <strong>1935</strong><br />

13. Italien: Preis des Prinzen von Piemont (Rundstreckenrennen<br />

von Neapel).<br />

27. Griechenland: Grosser Preis der Akropolis i»<br />

Griechenland.<br />

Stromlinie «unten». Der Autofreund ist ob den<br />

windschnittigen Konturen der neuen Wagen entzückt;<br />

Front und Rücken, Dach und Seiten sind «ewissermassen<br />

gereinigt worden, nämlich von vorspringenden<br />

Teilen. Reserveräder und Gepäckträger<br />

sind zum guten Teil verschwunden, erstere werden<br />

unsichtbar aufbewahrt, letztere sind durch den<br />

zweckmäßigeren Gepäckraum im Wageninnern ersetzt<br />

worden. Selbst Scheinwerfer, Nummernschildund<br />

Stoplampen, sowie Signalhörner werden soweit<br />

möglich in die Kotflügel versenkt, oder wenigstens<br />

«stromlinig» gestaltet und auf ebensolchen Trägern<br />

montiert. Was noch verschwinden könnte, sind die<br />

vorstehenden Türscharniere; die Türgriffe wären<br />

ev. in Mulden zu versenken. Andere Detail-Verbesserungen<br />

sind kaum noch denkbar. Kurzum, die<br />

grossen, leicht zu reinigenden Flächen, die überall<br />

nach den Gesetzen der Aerodynamik ineinanderübergehen,<br />

machen einen recht erfreulichen Eindruck.<br />

Unterstehe sich jedoch keiner, einen Blick<br />

unter den Wagen zu tun; denn hier ist alles beim<br />

alten geblieben. Die eben noch bewunderte glänzende<br />

Verschalung hört mit einer wüsten Kante<br />

jählings auf; ein GewiTr von X- und A-Verstrebungen,<br />

Rohren, Federn, Kabeln und andern Dingen,<br />

fast stets mit einem mehr oder weniger dicken Gemisch<br />

von Oel und Strassenkot überzogen, führt hier<br />

sein selten bemerktes Dasein.<br />

Warum denn nicht Stromlinie auch<br />

Wenn es mit der Aerodynamik ernst gemeint ist,<br />

und «Stromlinie» nicht ein blosses VerkaufsaTgument,<br />

dann, Ihr Herren Konstrukteure, verschalt<br />

den Wagen auch unten, und Ihr seid konsequen'<br />

in der Durchführung Eurer Idee. Der gewissenhafte<br />

Wagenreiniger wird Euch Dank wissen. So<br />

glatt wie ein Schiffsbauch wird sich der untere<br />

Teil eines Wagens freilich nicht verkleiden lassen,<br />

man wird sich bei den beweglichen Teilen mit mancher<br />

Ledermanschette oder dgl. behelfen müssen,<br />

auch dürfte nicht vergessen werden, dass die<br />

Schmierstellen noch zugänglich sein müssen. Trotz<br />

dieser vorauszusehenden Einwände wird die Durchführung<br />

der Stromlinienform auch für den unsichtbaren<br />

untern Wagenteil kommen; denn wenn sich die<br />

neue Form oben als zweckmässig erweist, warum<br />

auch unten, wobei zudem der ganze untere Wagenteil<br />

vor Kot und Wasser geschützt würde? -Xasst<br />

uns sehen, was 1936 bringt! J. R. in A.<br />

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N° 77 - <strong>1935</strong> AUTÖMOBIL-REVUE<br />

Luftfahrt<br />

Berner Flugwoche.<br />

Segelflieger-Konkurrenzen, Ballomuchsjagd.<br />

Der Auftakt zur Berner Flugwoche war in<br />

jeder Beziehung erfreulich. Die Veranstaltungen<br />

wurden durch denkbar geeignetstes<br />

Wetter begünstigt. Während an den Segelflieger-Ziel-Landungswettbewerben<br />

am Samstagnachmittag<br />

und Sonntagmorgen kaum ein<br />

Lüftlein wehte, das den Piloten die Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben hätte durchkreuzen können,<br />

herrschte am Sonntagsnachmittag Gewitterstimmung,<br />

die mit ihren starken Luftströmungen<br />

den Aufwind-Seglern ebenfalls wieder<br />

sehr zustatten kam. Traditionelles Berner<br />

Flugwetter! Auch organisatorisch lief alles<br />

wie am Schnürchen. Nummer für Nummer des<br />

reichhaltigen Programms wurde fast pausenlos<br />

abgewickelt. Die einzige Programmwidrigikeit<br />

bestand in einer abgedrückten Segelflugzeugkufe,<br />

die eine halbstündige Ausserbetriebsetzung<br />

des betreffenden Flugzeuges<br />

erforderlich machte.<br />

Bei der Ziellandungskonkurrenz für Segelflug-B-Piloten<br />

galt es, das Flugzeug aus einer<br />

Höhe von 60—80 m, die im Schlepp der Autowinde<br />

erreicht wurde, möglichst nahe einer in<br />

der Nähe des Startpunktes befindlichen Zielmarke<br />

abzusetzen. Ausser dem Abstand Ziel-<br />

Landeort wurden dabei aber auch die Flugzeit<br />

und die Qualität der Kurve und der Landung<br />

gewertet. Die Bestresultate erzielten von 8<br />

Konkurrenten: 1. Dr. Spreng mit 9,5 Punkten;<br />

2. Ernst Furrer mit 16 Punkten und 3. E. Müller<br />

mit 29,7 Punkten.<br />

Ebenfalls in einer Ziel-Landungsprüfung<br />

massen sich am Sonntagmorgen die Segelflugpiloten<br />

mit C-Brevet. Statt durch die<br />

Autowinde Hessen sie sich jedoch im Flugzeugschlepp<br />

in die Luft ziehen, und ihre wei-<br />

.tere Aufgabe bestand darin, nach dem Start<br />

im Belpmoos nach dem Erreichen genügender<br />

Höhe auf der Beundenfeldallmend in einem<br />

Rechteck von 50 auf 100 Meter zu landen. Ein<br />

zweites Motorflugzeug schleppte sie dann<br />

auch hier wieder hoch, und die Rückkehr ins<br />

Belpmoos war mit der Schlussaufgabe verbunden,<br />

zwei Platzstrecken in der vorgeschriebenen<br />

Art zu umkreisen und in einem<br />

abgesteckten Ziel zu landen. Die 8 Konkurrenten<br />

teilten sich wie folgt in die ersten<br />

Ränge:<br />

1. Dr. Huber 5 Strafpunkte; 2. Schweingruber<br />

9 Strafpunkte; 3. Gasser 10 Strafpunkte;<br />

4. Zbinden 15 Strafpunkte; 5 Qsell<br />

jun. 23 Strafpunkte. Kategorie Motorflieger:<br />

Gsell sen. 4 Strafpunkte; 2. Amstutz, nicht<br />

klassiert<br />

Unterdessen ging auf dem Areal des Gaswerks<br />

Bern im Dailmazi der Start der Fuchsballonjagd<br />

vor sich, die der Berner Aeroclub<br />

zusammen mit der A. C. S.-Sektion Bern organisiert<br />

hatte. Bin Bericht hierüber findet<br />

sich unter den Clubnachrichten.<br />

Während die bisher angeführten Konkurrenzen<br />

mehr internen Charakter hatten, waren<br />

die Veranstaltungen des Sonntagnachmittags<br />

im Rahmen eines bescheidenen Volksfestes<br />

aufgezogen. Mehrere hundert Personen<br />

waren schliesslich auf dem flaggengeschmückten<br />

Flugplatz versammelt. Unermüdlich<br />

und unverwüstlich orientierte ein Lautsprecher<br />

über alles, was irgendwie wert war,<br />

in Worte gefasst zu werden, und auch über<br />

den Rest wusste er noch Sprüche zu machen.<br />

Als spannende Einleitung wurde ein Doppelschleppzug<br />

von Start gelassen, ein prachtvoll<br />

abgestimmtes Zusammenspiel von einem<br />

Motorflugzeug und zwei angehängten Segelvögeln.<br />

Daran schloss sich die Demonstration<br />

der Anfängerschulung im Segelfliegen,<br />

beginnend' mit dem Rutscher über den Platz,<br />

fortschreitend mit den ersten Hüpfern, endend<br />

mit dem Hochstart auf 60 bis 80 Meter, alles<br />

im Schlepp der jenseits des Platzes aufgestellten<br />

Autowinde. Zwischenhinein Hess sich<br />

Ing. Gsell vom Lüftamt, heute ein besonders<br />

eifriger Segelfilugpilot, in seinem Rhönsperber<br />

rasch an den Belpberg hängen, dessen<br />

Aufwindströmungen ihn dann auf Stunden in<br />

zirka 2000 m Höhe hinauftrugen. Einen weit<br />

grösseren Eindruck machte jedoch noch der<br />

zum Schluss on Oberexperte Schreiber vorgeführte<br />

Akrobatik-Segelflug. Nach dem Ausklinken<br />

in 600—800 m Höhe legte Schreiber<br />

den Rhönbussard sogleich auf den Rücken.<br />

Trotz böiger Luft beschrieb er im Rückenflug<br />

mehrere Minuten lang Kreise und Wendungen,<br />

tummelte sich anschliessend in Turns<br />

und Steilkurven, hängte oft drei, vier, fünf<br />

Loopings aneinander, überschlug sich an Renversements,<br />

und brachte die Maschine erst<br />

nach einer Viertelstunde wundervollster Evolutionen,<br />

die das Publikum kaum mehr atmen<br />

Hessen, mit einer Prachtslandung zu Boden.<br />

Das einzig Unangenehme bei diesem Akrobatikfliegen<br />

ist, erklärte Schreiber nachher<br />

launig am Lautsprecher, dass einem beim<br />

Uebergang in den Rückenflug unabwendbar<br />

aller Schmutz und alle Hobelspäne, die sich<br />

im Flugzeugrumpf befinden, ins Gesicht und<br />

in die Augen fliegen!<br />

Als nächste Veranstaltung der Berner<br />

Flugwoche wird nun am nächsten Mittwoch<br />

ein Kinder-Flugtag durchgeführt, an dem die<br />

Jugend ab 14 Uhr mit Flugzeugen der Alpar<br />

für 5 Fr. Stadtrundflüge ausführen kann.<br />

Während des ganzen Nachmittags werden<br />

den Kindern ausserdem unter fachmännischer<br />

Führung die Segelflug- und Motorflugzeuge<br />

gezeigt und erklärt und Demonstrationsflüge<br />

mit Segelflugzeugen werden Gelegenheit geben,<br />

den praktischen Flugbetrieb kennenzulernen.<br />

Um 16 Uhr folgt schliesslich noch eine<br />

humoristische Nummer:<br />

lernt Segelfliegen».<br />

«Student Binggeli<br />

Der Schluss des I. Internation.<br />

Segelfliegerlagers Jungfraujoch<br />

Mittwoch, den 18. September versammelten<br />

sich die Teilnehmer und Organisatoren des<br />

I. Internationalen Segelfiliegerlagers Jungfraujoch<br />

zur Preisverteilung im Hotel Bellevue in<br />

Thun. Der letzte Tag sah noch 7 Flugzeuge<br />

am Start. Dank der tadellosen Arbeit des<br />

technischen Dienstes und der Hilfsmannschaft<br />

war es möglich, die 7 Vögel innerhalb VA<br />

Stunden starten zu lassen. Die ausgeführten<br />

Flüge brachten im letzten Augenblick noch<br />

Ueberraschungen. Die Deutschen Hof mann<br />

und Riedel setzten sich im ersten und zweiten<br />

Rang an die Spitze im Streckenflug-Wettbewerb.<br />

Der erstere landete in Enkrinnen<br />

(St. Gallen) 108 km vom Startplatz entfernt,<br />

währenddem Riedel in Benau bei Einsiedeln<br />

niederging, 88 km vom Jungfraujoch. Udet<br />

(Deutschland) klassierte sich mit seinem letzten<br />

Flug und einer Startüberhöhung von<br />

696 m als Dritter im Höhenflug und schloss<br />

diesen mit einer Landung in Lützelflüh ab.<br />

Der Oesterreicher von Lerch bemühte sich<br />

während 6 Stunden über dem Bödeli kreisend,<br />

einen günstigen Wind zu finden, um auch am<br />

Streckenflug teilnehmen zu können, musste<br />

dann aber abends 5 Uhr in Interlaken landen.<br />

Im Dauerflug eroberte sich Stanejovic (Jougoslawien)<br />

noch den zweiten Rang. Heini<br />

Dittmar (Deutschland), der Sieger im Höhenflug,<br />

segelte direkt nach Thun und Kramer<br />

(Schweiz) brachte in seinem 5. Fluge vom<br />

Jungfraujoch die letzte Postsendung nach Interlaken.<br />

Herr W. Krebser begrüsste die Flieger und<br />

Freunde der Veranstaltung zur Preisverteilung.<br />

Diese wurde durch Herrn Direktor<br />

Redler, dem Präsidenten der Jury, geleitet.<br />

Mit grosser Freude stellte er fest, dass das<br />

Segelfiliegerlager Jungfraujoch dank des hervorragenden<br />

sportkameradschaftlichen Geistes<br />

zu einem guten Ende geführt werden<br />

konnte. Sämtliche Konkurrenten haben ihr<br />

Bestes geleistet und alle verdienten eine besondere<br />

Anerkennung. ,<br />

Als Sieger gingen aus den einzelnen Wettbewerben<br />

hervor:<br />

a) Streckenflug:<br />

1. Hofmann (Deutschland) 108 im<br />

2. Riedel (Deutsehland) 88 km<br />

3. Baroni (Schweiz) 81,5 km<br />

b) Dauerflug:<br />

1. Gumpert (Oesterreich) 4 St. 48 Min.<br />

2. Stanejovic (Jougoslawien) 10 Min.<br />

(Start und Landung hatten bei dieser Konkurrenz<br />

auf dem Jungfraujoch zu erfolgen.)<br />

c) Höhenflugwettbewerb:<br />

1. Heini Dittmar (Deutschland),<br />

Startüberhöhung 1066 m<br />

absolute Höhe 4540 m<br />

2. Gumpert (Oesterreich),<br />

Startüberhöhung 1006 m<br />

absolute Höhe 4480 m<br />

3. Udet (Deutschland),<br />

Startüberhöhung 696 m<br />

absolute Höhe 4170 m<br />

d) Beste Internationale Gesamtleistung:<br />

Heini Dittmar (Deutschland). (Erster im Höhenflug,<br />

dritter im Dauerflug und fünfter im<br />

Streckenflug).<br />

e) Beste schweizerische Gesamtleistung:<br />

Baroni, Zürich (Dritter im Streckenflug und Vierter<br />

im Dauerflug).<br />

Der Präsident des Schweizerischen Aero-<br />

Glubs, Herr Oberst Messmer, welcher der<br />

Fliegergemeinde die Grüsse seiner Organisation<br />

überbrachte, freute sich der Tatsache,<br />

dass die Veranstaltung auf dem Jungfraujoch<br />

ohne jeden Unfall durchgeführt werden<br />

konnte. Die Resultate, die erzielt worden<br />

sind, würden den einen oder andern etwas<br />

überraschen, weil sie wesentlich hinter den<br />

Höchstleistungen des Segelfluges zurückstehen.<br />

Diese Festellung aber zeigt, dass das Lager<br />

eine Aufgabe zu lösen hatte, nämlich die<br />

Abklärung der Flugmöglichkeiten im Hochgebirge.<br />

Den Fliegern rief der Präsident des<br />

Schweizerischen Aeroclubs zu, sie möchten<br />

trotzdem sie als Pioniere in der Geschichte<br />

des Segelfluges festgehalten bleiben, trotzdem<br />

sie Grosses geleistet haben, nicht vergessen,<br />

dass sie weitere Fortschritte anstreben sollen.<br />

Auf diese zu erwartenden Fortschritte<br />

hin ersuchte er die Festgemeinde, ihr Glas zu<br />

erheben. Besondere Freude verursachte die<br />

Versprechung von Oberst Udet, bei einer<br />

Wiederholung des Lagers wiederum mit einer<br />

deutschen Mannschaft teilzunehmen.<br />

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AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N« 77<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Ernste Symptome.<br />

Am 28. Juni <strong>1935</strong> hat der hohe Bundesrat,<br />

gestützt auf Art. 18 des Zollgesetzes vom<br />

1. Oktober 1925, beschlossen, den ausländischen<br />

Autotouristen bei einem Mindestaufenthalt<br />

von 3 Tagen vom 10. Juli bis 31. Oktober<br />

a. c eine Zollermässigung von 6 Rp.<br />

für den Liter im Inland nachweislich gekauften<br />

Benzins zugute kommen zu lassen.<br />

Trotzdem mehrfach vor diesem Schritt gewarnt<br />

wurde, hat man es für gut befunden,<br />

auch die Automobilisten in zwei Klassen zu<br />

teilen, um aus taktischen Erwägungen heraus<br />

eine Bresche in die Front der Benzinzollerhöhungsgegner<br />

zu schlagen. Nachdem folgende Entwicklung vollzogen:<br />

schon die 30prozentige Preisreduktion auf<br />

Juni Juli August<br />

den S. B. B.-Fahrkarten zugunsten der aus-Frankreicländischen Reisenden bei weitem nicht den<br />

14207 20858 38755<br />

erwünschten Erfolg zeitigte, hätte man annehmen<br />

können, bei der Uebertragung dieser<br />

Praxis auf den Autotourismus würde etwas<br />

weitsichtiger disponiert. In den Wind<br />

wurden jedoch alle Ermahnungen geschlagen,<br />

weiss man doch am grünen Ratstisch<br />

weit besser, was unserer Volkswirtschaft<br />

frommt, als die in der wirklichen Praxis<br />

stehenden Fachleute. Lächelnd hat man sich<br />

über die Warnungen hinweggesetzt, wonach<br />

angesichts der stets zunehmenden Bedeutung<br />

des Autoreiseverkehrs eine neue Zollerhöhung<br />

besser unterbliebe. Die nach neuen<br />

Geldern grabenden Behörden sind achtlos<br />

an der Tatsache vorbeigegangen, dass während<br />

einzelnen Monaten bereits mehr ausländische<br />

Gäste mit dem Auto zu uns kommen<br />

als mit der Bahn. Unberücksichtigt Hess<br />

man auch, dass von 1931 bis 1934 die Automobilisten<br />

z. B. dem Kurort St.Moritz eine<br />

Zunahme der Logiernächte um absolut 20%<br />

brachten, während im gleichen Zeitraum die<br />

übrigen Reisenden um 30% zurückgegangen<br />

sind und dass im letzten Jahr auf 4172 Autos<br />

nicht weniger als 41,726 Logiernächte<br />

entfielen, also ca. 10 pro Wagen. Unberücksichtigt<br />

Hess man auch die Tatsache, dass<br />

in verschiedenen Hotels bis über 90% der<br />

totalen Logiernächte von Automobilisten belegt<br />

wurden.<br />

Welches sind nun die weitblickenden Erfolge,<br />

die der Bundesrat mit der Bevorzugung<br />

der ausländischen Automobilisten erreicht<br />

hat? Um das Hauptresultat gleich<br />

vorwegzunehmen: vom Juni bis August <strong>1935</strong><br />

haben wir unter Zugrundelegung der vom<br />

Schweiz. Fremdenverkehrsverband berechneten<br />

Ansätze (durchschnittliche Besetzung<br />

pro Wagen mit 3 Personen, durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer 3 Tage), bereits einen<br />

Ausfall von 97,730 Logiernächten zu verzeichnen.<br />

Bei einer durchschnittlichen Ausgabe<br />

von Fr. 25.— pro Logiernacht bedeutet<br />

dies einen indirekten Exportverlust von 2,4<br />

Millionen Franken. Da wir in den letzten<br />

Jahren gelernt haben, nur noch nach Millionen<br />

und sogar nach Milliarden (Bundesbahnen)<br />

zu rennen, mag dieses Manko als relativ<br />

bescheiden erscheinen. Für alle diejenigen<br />

aber, die unter den zunehmenden Lasten<br />

gezwungen sind, mit Rappen zu kalkulieren,<br />

hat dieser Betrag ein andres Gewicht.<br />

Zugegeben, dass mancherlei Faktoren den<br />

Rückgang des internationalen Autotourismus<br />

bestimmen, ein wesentlicher ist und<br />

sen dies eindrücklich. Wie wir bereits erwähnten,<br />

wurde diese am 3. August <strong>1935</strong> dem<br />

bleibt aber die mit dem erhöhten Benzinpreis<br />

von 42 Rappen verbundenen und soalpenstrasse vom 1. Januar bis 1. August <strong>1935</strong><br />

durchgehenden Verkehr übergebene Hoch-<br />

schwerfällig zu handhabenden Rückerstattungsansprüche,<br />

abgesehen von dem schlechten<br />

Zustand vieler unserer Alpenstrassen<br />

von internationaler Bedeutung. Unter den<br />

vielen Argumenten, die gegen den Bundesratsbeschluss<br />

betr. Benzinzollerhöhung sprechen,<br />

mögen die Verteidiger dieser Finanzpolitik<br />

die 31,902 Fahrzeuge betragende Frequenzzunahme<br />

von Januar bis August 1934<br />

gegenüber den ersten 8 Monaten des Vorjahres<br />

der Abnahme um 10,859 Wagen im<br />

laufenden Jahr gegenüberstellen. Die diesjährige<br />

Schlussbilanz ziehen wir anfangs<br />

1936 und hoffen, trotz den bisherigen düstern<br />

Ergebnissen, dass die restlichen 4 Monate<br />

dem Bundesrat doch noch recht geben werden<br />

— seine Benzinzollpolitik sei die einzig<br />

wahre Lösung!<br />

Was nun das Augustergebnis anbetrifft, so<br />

geht aus der jüngsten Zollstatistik des\ internationalen<br />

Autotourismus hervor, dass in<br />

den ersten 8 Monaten des laufenden Jahres<br />

nur deren zwei, und zwar die Monate Januar<br />

und Juni, gegenüber den vorjährigen Vergleichsperioden<br />

grössere Frequenzen aufzuweisen<br />

haben. Anhand ausländischer Beobachtungen<br />

lässt sich heute schon feststellen,<br />

dass der schweizerisch-internationale Autotourismus<br />

unaufhaltsam auf absteigender Linie<br />

begriffen ist, wie dies aus nachstehender<br />

Tabelle hervorgeht.<br />

August August August August<br />

1932 1933 1934 <strong>1935</strong><br />

Provisorische Eintrittskarten<br />

35 915 38 749 44 506 41242<br />

Freipass 1201 1499 1923 2 339<br />

Triptyk und Grenz- /<br />

2 °08<br />

Passierschein 16 644 18 113 20 269 \"<br />

Kontrollschein — — — __ 330<br />

Total 58 760 56 361 66 698 63 47J<br />

Die diesjährige Augustfrequenz verzeichnet<br />

also gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />

eine Abnahme von 3219 Fahrzeugen,<br />

eine Entwicklung, die um so bedauerlicher<br />

ist, als im Auslande der Autotourismus recW<br />

gute Fortschritte aufzuweisen hat.<br />

Der automobilistische August-Grenzverkehr<br />

gliedert sich in den eigentlichen Touristenverkehr<br />

mit 62,073 (37,538) Fahrzeugen,<br />

und zwar 3736 (3403) Motorräder, 892<br />

(795) Autocars und 57,445 (33,340) Personenwagen,<br />

in den eigentlichen Grenzverkehr mit<br />

1205 (1394) Motorrädern und Personenwagen<br />

und weiterhin in den 201 (192) Lastwagen<br />

umfassenden Güterverkehr. Was die Herkunft<br />

der verschiedenen Fahrzeuge anbetrifft,<br />

so hat sich in den letzten 3 Monaten<br />

Deutschland 7630 9820 12427<br />

Italien 2435 3436 4875<br />

Grossbritannien 616 963 1766<br />

Oesterreich 573 866 1010<br />

Niederlande 453 1007 1660<br />

Belgien 312 642 1038<br />

Nord- und Südamerika 191 309 420<br />

Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei,<br />

Polen 176 436 478<br />

Rumänien, Bulgarien, Griechenland,<br />

Albanien 30 48 70<br />

Dänemark, Schweden, Norwegen<br />

135 179 108<br />

Spanien, Portugal 104 164 320<br />

Litauen, Lettland, Estland,<br />

Finnland, U. d. S. S. R. 8 28 26<br />

Afrika 82 246 491<br />

Asien 16 19 28<br />

Australien 1 9 7_<br />

Total 26 969 39 124 63 479<br />

Die Entwicklung des internationalen Autotourismus<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden<br />

Jahre, verglichen mit der vorjährigen<br />

Parallelperiode, ergibt für <strong>1935</strong> eine totale<br />

Frequenz von 182,212 Fahrzeugen, gegenüber<br />

193,071 im entsprechenden Vorjahresabschnitt,<br />

wobei in letzter Ziffer die mit<br />

Kontrollschein eingefahrenen Motorräder<br />

nicht enthalten sind, was aber für die Beurteilung<br />

des Gesamtbildes von untergeordneter<br />

Bedeutung ist. Für die beiden ersten acht<br />

Berichtsetappen des laufenden Jahres ergibt<br />

sich für die einzelnen Monate folgende Entwicklung:<br />

1934 <strong>1935</strong><br />

Januar 5 551 6 627<br />

Februar 6 606 6142<br />

März 9 873 7 891<br />

April 17 686 16 999<br />

Mai 23 883 14 981<br />

Juni 22 010 26 969<br />

Juli 40 794 39124<br />

August 66 998 63 479<br />

Total 193 071 182 212<br />

Bei objektiver Berücksichtigung der bisherigen<br />

autotouristischen Resutate muss man<br />

zweifellos zur Erkenntnis kommen, dass die<br />

Zollrückerstattung für Ausländer bei weitem<br />

nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt hat.<br />

Diese allerdings nicht zu umgehende Massnahme<br />

hat wohl den internationalen Autotourismus<br />

besser zu gestalten vermocht, als<br />

dies bei einem Benzinpreis von 42 Rappen der<br />

Fall gewesen wäre. Wenn dessen ungeachtet<br />

die letztjährigen Resultate bei weitem nicht<br />

mehr erreicht werden, so muss dafür in erster<br />

Linie die rückständige, den neuzeitlichen Erfordernissen<br />

nicht mehr entsprechende Alpenstrassenpolitik<br />

angesehen werden. Die Frequenzen<br />

an der Grossglocknerstrasse bewei-<br />

von 98,819 Passagieren in 14,396 Autos, 3641<br />

Autobussen und 4144 Motorrädern, zusammen<br />

also von 21,686 Motorfahrzeugen befahren.<br />

Von diesen 21,686 Einheiten entfielen allein<br />

auf den Monat August 16,632 Motorfahrzeuge<br />

mit 77,000 Passagieren. Ueberdies haben in<br />

dieser Zeit 3041 Radfahrer die Grossglocknerstrasse<br />

passiert. Diese wenigen Zahlen beweisen,<br />

dass die österreichische Alpenstrassenpolitik<br />

den einzig richten Weg beschritten<br />

hat. Keineswegs handelt es sich hierbei etwa<br />

um eine Durchgangsstrasse von nur lokaler<br />

Bedeutung, sondern nach den festgestellten<br />

Erkennungszeichen der Motorfahrzeuge partizipieren<br />

die Ausländer mit 35,5% an der<br />

Gesamtfrequenz, eine Ziffer, die in'den nächsten<br />

Jahren zweifellos sehr stark ansteigen<br />

wird. Unter den ausländischen Fahrzeugen<br />

stand die Tschechoslowakei mit 9,1% an der<br />

Spitze. Es folgen Italien mit 5,6%, Frankreich<br />

mit 3,7%, die Niederlande mit 3,6%,<br />

Grossbritannien mit 3,1%, die Schweiz mit<br />

2,7%, Deutschland mit 2,5%, Ungarn mit<br />

1,6%, Belgien mit 1,3%, Jugoslavien mit 1,1%<br />

und übriges Ausland mit Uebersee mit 1,2%<br />

der Gesamtfrequenz. Die Zahlen beweisen<br />

mehr als alle lauten Worte, dass wir in der<br />

Schweiz nicht nur auf industriellem Gebiete,<br />

sondern auch auf demjenigen des Fremdenverkehrs,<br />

insbesondere des internationalen<br />

Autotourismus, zusehends auf der ganzen Linie<br />

an Terrain verlieren. Wy.<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchi (abwesend), Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />

Außerhalb der Geschäftszeit: 23.295.


N°77 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />

Niederlande<br />

Grossbritannien<br />

1<br />

k<br />

1<br />

a<br />

b<br />

d<br />

e<br />

f<br />

k<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

f<br />

f<br />

1<br />

ac<br />

d<br />

e<br />

f<br />

g<br />

k<br />

1af<br />

1<br />

f<br />

k<br />

a<br />

c<br />

d<br />

18 31.04<br />

4.41<br />

1247.04<br />

1428.62<br />

378.80<br />

12 356.54<br />

4.32<br />

3<br />

14<br />

40.43<br />

77<br />

9.25<br />

1.41<br />

10 104.32<br />

1 13.80<br />

5.06<br />

24<br />

1.66<br />

166<br />

144<br />

29<br />

1<br />

71<br />

13<br />

2<br />

75<br />

15<br />

12<br />

1<br />

19<br />

65<br />

44<br />

2.21<br />

1.97<br />

7.42<br />

732.27<br />

171.11<br />

68.59<br />

1.46<br />

10.60<br />

6.06<br />

12<br />

3.45<br />

523.87<br />

170.22<br />

172.82<br />

66.46<br />

68<br />

2.31<br />

14<br />

25.61<br />

2.21<br />

20<br />

74<br />

1<br />

11<br />

21<br />

38.06<br />

466.35<br />

471.87<br />

20.922<br />

1.872<br />

311.530<br />

374.783<br />

83.000<br />

196.966<br />

1.575<br />

83<br />

145<br />

43.387<br />

1.568 1.035.833<br />

5.750<br />

496<br />

38.832<br />

3.500<br />

3.342<br />

237<br />

567<br />

1.070<br />

681<br />

1.100<br />

159.407<br />

61.302<br />

40.823<br />

472<br />

6.000<br />

10.275<br />

485<br />

2.874<br />

201.408<br />

65.715<br />

78.856<br />

32.210<br />

388<br />

3.840<br />

431 385.722<br />

12.499<br />

1.870<br />

120<br />

1.207<br />

60<br />

360<br />

350<br />

27.234<br />

123.560<br />

124.837<br />

15.756<br />

710<br />

) Liste der Zollkategorien.<br />

a) Motor-Zwei- und Dreiräder, ohne Lederüberzüg<br />

(Position 913 a);<br />

b) Motor-Zwei- und Dreiräder, mit Lederüberzug<br />

(Pos. 913 b);<br />

c) Automobile und Chassis im Stückgewicht unter<br />

8O0 kg (Pos. 914 a);<br />

d) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />

800 und 1200 kg (Pos. 914 b);<br />

e) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />

1200 und 1600 kg (Pos. 914);<br />

f) Automobile und Chassis im Stückgewicht über<br />

1600 kg (Pos. 914 d);<br />

g) Karosserien aller Art für Automobile (Position<br />

914 e);<br />

h) Elektrokarren (Pos. 914 s);<br />

i) Traktoren ohne Karosserie (Pos. 914 g);<br />

k) Elektrische Apparate zum Anlassen, zur Zündung,<br />

zur Beleuchtung und Fahrsicherung für<br />

Motorfahrzeuge und Fahrräder; Scheibenwischer<br />

und andere Apparate, sowie Teile von<br />

solchen (Pos. 924 c);<br />

•1) Kilometerzähler für Motorfahrzeuge (Position<br />

124 d):<br />

Im Monat Juli.<br />

Im Verlaufe des 7. Berichtsabschnittes hat<br />

sich der schweizerische Motorfahrzeug-<br />

Aussenhandel gegenüber dem Vorjahre von<br />

1133 auf 1046 Einheiten reduziert bei parallelgehender<br />

Wertabnahme von 4,707,957 auf<br />

4,478,436 Fr. Daraus resultiert somit ein Schweden<br />

Minderumsatz von 87 Stück im Werte von Tschechoslowak.<br />

229,521 Fr. Dieser Rückschlag konzentriert<br />

sich vor allem auf das Importgeschäft, während<br />

die Exporte nach wie vor in aufsteigender<br />

Entwicklung begriffen sind.<br />

Ver. Staaten<br />

Eingeführt wurden im Juli <strong>1935</strong> total 1023<br />

(1117) Motorfahrzeuge, die einen Wert von<br />

3,2 (3,69) Mill. Fr. repräsentierten, woraus<br />

sich ein Minderumsatz von 94 Einheiten und<br />

ein Minderwert von 497,020 Fr. ergibt<br />

Die Einfuhr umfasst 964 Automobile und<br />

Chassis gegenüber 1049 in der vorjährigen<br />

Parallelperiode. Als Lieferanten kamen in<br />

Betracht: Deutschland mit 351 (294), die<br />

Vereinigten Staaten von Amerika mit 284<br />

(341), Grossbritannien mit 124 (132), Italien<br />

mit 103 (105), Frankreich mit 85 (171),<br />

Oesterreich mit 11 (5) und die Tschechoslowakei<br />

mit 6 (0). Unter den wiedereingeführten<br />

Automobilen befinden sich im Juli 3 Einheiten,<br />

die nach Vornahme der entsprechenden<br />

Reparaturen in den ausländischen Werkstätten<br />

(1 Deutschland, 2 Frankreich) wieder<br />

in unser Land eingeführt wurden.<br />

Auf der Ausfuhrseite ist im Berichtsabschnitt<br />

hingegen eine Zunahme von 16 auf<br />

23 Wagen zu verzeichnen. Parallel damit hat<br />

sich auch der Ausfuhrwert von 1,01 auf 1,27<br />

Mill. Fr. erhöht, was einer Wertzunahme um<br />

267,499 Fr. entspricht.<br />

Prozentual sind die einzelnen Zollkategorien*<br />

an den Aussenhandels-Umsätzen im<br />

Juli <strong>1935</strong> im Vergleich zur entsprechenden<br />

Vorjahresperiode folgendermassen beteiligt:<br />

Einfuhr<br />

Ausfuhr<br />

<strong>1935</strong> 1934 <strong>1935</strong> 1934<br />

a 2.30 2.40 2.19 3.68<br />

b 0.09 0.11 0.07 0.007<br />

c 20.31 11.33 0.19 0.04<br />

d 29.87 38.57 1.07 0.08<br />

e 24.75 24.57 0.84 0.89<br />

f 19.79 20.98 54.51 59.10<br />

g 0.34 0.13 — —<br />

h 0.002 — 0.0007 —<br />

i 0.27 0.03 0.03 0.01<br />

k 2.27 1,69 39.14 35.32<br />

1 0.10 0.19 1.95 0.87<br />

Unter die 10 verschiedenen Lieferanten<br />

verteilt, haben sich unsere Juli-Importe, nach<br />

den einzelnen Kategorien aufgeteilt, laut<br />

nachstehender Zusammenstellung entwickelt:<br />

Stück Q kg Wert In Fr. Total<br />

Deutschland a<br />

be<br />

Oesterreich<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Belgien<br />

14<br />

52.724<br />

281.615<br />

StUck 0 kz Wert In Fr.<br />

e 7 98.74<br />

Total<br />

26.000<br />

f 8 279.55 207.242<br />

54 192<br />

f 2.8S 1.250<br />

k 2.03 2.694<br />

1fcfkad<br />

13 292 513.30<br />

20 200 20(<br />

46.4S 12.400<br />

6.54 5.276<br />

70 1.030 18.706<br />

1 5.51 3.337<br />

81 936.46 192.338<br />

2746.25<br />

e 196 639.455<br />

7 367.65 145.049<br />

f 13.63 4.573<br />

1<br />

4.14 1.220<br />

k 11.34 9.182<br />

1<br />

30 368 895.522<br />

Juli <strong>1935</strong> a 59 115.13 73.686<br />

b 7.79 3.049<br />

0 313 2291.13 649.998<br />

d 365 3843.76 955.912<br />

e 258 3581.52 792.113<br />

f 28 1132.91 633.338<br />

g 21.07 7.657<br />

h 3 83<br />

1 17.73 8.615<br />

k 65.48 72.532<br />

1 1.47 3.204 3.200.087<br />

1023 11078.02<br />

Juli 1934 a 68 130.49 88.731<br />

b 8.92 4.124<br />

e 201 1386.31 418.815<br />

d 538 5569.41 1.425.865<br />

e 259 3581.42 908.396<br />

f 51 1611.02 775.583<br />

g 10.08 4.874<br />

1 7.14 6.919 3.697.107<br />

1117 12364.87<br />

Minderwert der Einfuhr 94 1286.85 497.020<br />

Deutschland ist danach zu unserem ersten<br />

Lieferanten aufgerückt und kann als einziges<br />

Land eine Liefersumme von über 1 Mill. Fr.<br />

aufweisen. Das deutsche Kontingent umfasst<br />

32,36 (29,27) % unserer Gesamtimporte. An<br />

zweiter Stelle folgen die Vereinigten. Staaten,<br />

nachdem dieses Land während Jahren<br />

die Vorherrschaft unter den schweizerischen<br />

Lieferanten einnahm. Im Juli deckten wir<br />

27,98 (31,24) % unserer Gesamtbedürfnisse<br />

in Amerika. Es folgen alsdann Grossbritannien<br />

mit 16,04 (12,44) %, Italien mit 12,04<br />

(13,43) %, Frankreich mit 11,79 (8,8) %, um<br />

hur diejenigen Lieferanten zu erwähnen, die<br />

zur Hauptsache am schweizerischen Auto<br />

mobilimport beteiligt sind, bestreiten doch<br />

diese 5 Staaten nicht weniger als 97,22%<br />

der gesamten Automobileinfuhr,<br />

Am schweizerischen Ausfuhrgeschäft beteiligten<br />

sich 43 Länder laut nachstehender<br />

Aufstellung.<br />


8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 77<br />

Syrien<br />

Palästina<br />

Britisch Indien<br />

Niederländisch<br />

Indien<br />

Japan<br />

Kanada<br />

Ver. Staaten<br />

Mexiko<br />

Jamaica<br />

Columbien<br />

Guyana<br />

Brasilien<br />

Argentinien<br />

Australischer<br />

Bund<br />

Juli <strong>1935</strong><br />

Juli 1934<br />

Stack Wert in Fr.<br />

f<br />

1.004<br />

k 81 957<br />

fikkk 2 50<br />

20 260<br />

17 193<br />

30 311<br />

13 269<br />

k 2.63 2.050<br />

fkkfkkkfkkfk 5.70 2.089<br />

34 1.082<br />

1.69 2.494<br />

2 .24<br />

10.21 21.587<br />

159 440<br />

110<br />

18.73 8.591<br />

- 55 536<br />

79 1.290<br />

2.78 2.665<br />

5 101<br />

f 96<br />

k 3<br />

Total<br />

1.961<br />

503<br />

311<br />

269<br />

2.050<br />

3.171<br />

2.494<br />

21.611<br />

9<br />

440<br />

110<br />

8.591<br />

536<br />

1.290<br />

2.766<br />

16 2377.76<br />

Zunahme der<br />

Ausfuhr<br />

7 S84.61<br />

267.499<br />

Entsprechend der auf Grund des Kompensationsverkehrs<br />

erfolgten Bevorzugung deutscher<br />

Erzeugnisse, steht unter den schweizerischen<br />

Abnehmern Deutschland wiederum<br />

an erster Stelle. Unsere nördlichen Nachbarn<br />

haben nicht weniger als 34,44 % unserer gesamten<br />

Exporte für sich beansprucht; dessen<br />

ungeachtet beträgt der Ausfuhrwert nur<br />

42,51 der in Deutschland getätigten<br />

schweizerischen Ankäufe. An zweiter Stelle<br />

folgt Polen mit 12 %, dann die Niederlande<br />

mit 9,27%, Frankreich mit 8,98%, Italien<br />

mit 8,74%, die Tschechoslowakei mit 8,16%,<br />

Belgien mit 4,34 %, Grossbritannien mit<br />

3,50%, Spanien mit 2,79 %, Oesterreich mit<br />

1,94%, die Vereinigten Staaten mit 1,69%<br />

und Schweden mit 0,86 %. Diese 12 Bezüger<br />

haben 96,71 % der gesamten schweizeri-<br />

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sehen Autamobilausfuhr im Juli für sich beansprucht,<br />

während die Restquote von<br />

3,29 % von 31 weiteren Staaten aufgenommen<br />

wurde.<br />

a<br />

Veränderungen im schweizerischen Auto-Import.<br />

Infolge eines Versehens ist in der Tabelle 2 des<br />

gleichnamigen Artikels in Nr. 74 der «A.-R.> das<br />

Ergebnis des schweizerischen Kraftwagen-Importes<br />

im L Vierteljahr <strong>1935</strong> als das des ersten Halbjahres<br />

<strong>1935</strong> bezeichnet worden;<br />

Zwecks Vermeidung von Verwechslungen ist<br />

nachstehend nochmals die richtiggestellte Tabelle<br />

abgedruckt und durch das inzwischen bekannt gewordene<br />

II. Vierteljahr <strong>1935</strong> erweitert -worden.<br />

Anteil der Hauptproduzenten an der<br />

Personenwagen-Einfuhr d. Schweiz.<br />

Land 1934 <strong>1935</strong><br />

U.S.A.<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

England<br />

9231 100,0 2086 100,0 3317 100,0<br />

Hierzu ist zu bemerken, dass in der letzten<br />

Spalte (II. Viertel <strong>1935</strong>) die Lastwagen mit enthalten<br />

sind, dass aber die Tendenz der Bewegung<br />

hierdurch kaum eine Veränderung erfährt. Demnach<br />

ist der amerikanische Anteil, der sich vorübergehend<br />

erholen konnte, wiederum im Abfallen.<br />

Deutschland und, in geringerem Masse, England<br />

konnten sich in den Verlust teilen und ihre Quoten<br />

ganz erheblich steigern. Frankreich und Italien<br />

kämpfen um ihre Bestandserhaltung.<br />

offen, Jahrgang 1930. —<br />

Beide Wagen sind in sehr<br />

gutem Zustande und neuW. Häusler-Zepf, Ölten<br />

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Die Entwicklung des englischen Automobilmarktes.<br />

Noch vor etwa 10 Jahren war<br />

die englische Automobilindustrie gegenüber<br />

ihrem grossen amerikanischen Konkurrenten<br />

recht unbedeutend. Inzwischen hat sich aber<br />

der britische Automobilbau nicht nur technisch,<br />

sondern ebensosehr in kommerzieller<br />

Hinsicht sehr stark entwickelt. Rund 1 1/4<br />

Million Menschen finden -heute in der britischen<br />

Automobilindustrie ihr Auskommen<br />

und zudem bringt die Automobilbranche<br />

etwa 1/11 des gesamten Volkseinkommens<br />

auf.<br />

Entsprechend der amerikanischen Entwicklung<br />

zählt auch die englische Automobilindustrie<br />

zu jener Erwerbsgruppe, die sich am<br />

schnellsten von den Krisenfolgen zu erholen<br />

vermochte. Während 1924 erst 146,600 Wagen<br />

hergestellt wurden, 1929 rund 239,000,<br />

stieg die Produktion bis 1934 auf 342,000<br />

Einheiten an. Bei dieser erfreulichen Fabrikationszunahme<br />

hat zum grossen Teil eine<br />

Revision des Automobilsteuergesetzes betgetragen,was<br />

besonders auch im I.Semester<br />

des laufenden Jahres zum Ausdruck kam.<br />

Durch die .Herabsetzung der Automobilsteuet<br />

dürfte sich der Automobilumlauf um etwa<br />

60,000 Einheiten erhöht haben, wodurch dem<br />

Fiskus ganz erhebliche Mehreinnahmen zufliessen.<br />

Das vom englischen Finanzminister<br />

seinerzeit gewagte Experiment hat also klipp<br />

und klar den Beweis erbracht, dass dem<br />

Staat nur dann ein Maximum an Automobilsteuern<br />

zufliesst, wenn er den Steuerzahler<br />

nicht übermässig, wie bei uns in der Schweiz,<br />

sondern recht massvoll belastet.<br />

Im I. Semester <strong>1935</strong> sind 212,558 Personenwagen,<br />

54,167 Lastwagen und 5492 Omnibusse<br />

neu in den Verkehr gesetzt worden.<br />

Im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahreszahlen<br />

stellt sich die Zunahme auf<br />

35,000 Personenwagen, 2000 Nutzfahrzeuge<br />

und etwa 1700 Omnibusse. Verfolgt man die<br />

3518 38,1 831 39,9 . 1095 32,9Zulassungskurve jedoch über eine längere<br />

2111 22,9 485 23,2 975 29,3<br />

1420 15,4 308 14,8 475 14,4Zeitspanne, so ergibt sich aus den diesjährigen<br />

Resultaten, die an und für sich sehr<br />

1121 12,2 250 11,9 365 11,1<br />

1061 11,4 212 10,2 407 12,3erfreulich sind, dass dennoch gewisse Symptome<br />

auf eine langsamere Motorisierung hinweisen.<br />

Im besondern zeigt die Kategorie<br />

der Personenwagen, die bekanntlich in den<br />

letzten drei Jahren in ganz unerwartetem<br />

Umfang zugenommen haben, dass ungefähr<br />

seit Ende April eine Abflachung der bisherigen<br />

Tendenz festzustellen ist. Die im Juni<br />

verzeichnete Zulassungszahl dieser Fahrzeugkategorie<br />

übertrifft z. B. den Vergleichsabschnitt<br />

des Vorjahres nur noch um wenige<br />

Hundert Einheiten..<br />

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ausgeprägt seit dem Monat Juni eine Rückbildung<br />

bemerkbar. Sowohl im Vergleich<br />

zum Vormonat wie gegenüber dem I. Semester<br />

des Vorjahres ist der Rückgang<br />

recht intensiv. Das erste Halbjahresergebnis<br />

<strong>1935</strong> weist nur eine Importzunahme von<br />

Das Eigengewicht beläuft sich auf 400 kg. Der<br />

60 % gegenüber 1934 auf, während sie in Brennstoffverbrauch beträgt 4 Liter auf 100 km.<br />

Der Motor entwickelt 30 PS. Bei dem Wagen sind<br />

den ersten drei Monaten <strong>1935</strong> noch 176 % die Räder so angebracht, dass man von einer Kombination<br />

zwischen Auto und Motorrad sprechen<br />

betrug. Obschon aus dieser Bewegung sich<br />

ableiten Hesse, die amerikanische Importoffensive<br />

sei auf der ganzen Linie zum<br />

stocken gebracht worden, so ist immerhin<br />

darauf hinzuweisen, dass auf britischem Absatzgebiet<br />

nach wie vor der amerikanische<br />

Wagen in der Kategorie der schwereren und<br />

hochpferdigeren Fahrzeuge dominiert. Seine<br />

Ueberlegenheit gegenüber den gleichen Kategorieprodukten<br />

englischer Herkunft wird<br />

von der britischen Industrie selbst zugegeben.<br />

grosse und Kleine Arbeiten. Wir<br />

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Bekanntlich stellen in Grossbritannien die<br />

Monate März und April den Saäsonhöhepunkt<br />

dar, so dass die im Exportgeschäft<br />

ähnliche Entwicklung begreiflich ist. Im Gegensatz<br />

zum Einfuhrgeschäft verzeichnet<br />

die britische Automobilausfuhr eine bedeutend<br />

stärkere Haltung. Der Exportrückgang<br />

in den Monaten Mai bis Juni ist gegenüber<br />

dem Vorjahre relativ gering. Besonders das<br />

Lastwagenexportgeschäft zeigt deutlich, dass<br />

die ansteigende Ausfuhrtendenz anhält.<br />

Was die zahlenmässige Entwicklung der<br />

englischen Automobilbranche anbetrifft, so<br />

zeigt sich, dass im ersten Halbjahr <strong>1935</strong> die<br />

Gesamtzunahme der neu in Verkehr gesetzten<br />

Personenwagen, Omnibusse und Lastwagen<br />

272,217 gegenüber 233,576 im Vorjahre<br />

oder +17 % beträgt. An Personenwagen<br />

wurden in der gleichen Periode 9711<br />

gegen 6041 importiert, an Lastwagen und<br />

Traktoren 185 gegenüber 150 Einheiten, zusammen<br />

9956 gegenüber 6191 Stück oder<br />

+60 %. Das Ausfuhrgeschäft vereinigte im<br />

ersten Halbjahr <strong>1935</strong> 31,778 Personenwagen<br />

gegenüber 26,681 in der vorjährigen Parallelperiode<br />

auf sich, an Lastwagen und Traktoren<br />

wurden 7913 (6543) exportiert oder<br />

+21 %, zusammen somit 39,691 Einheiten<br />

gegenüber 33,224 Stück.<br />

-my-<br />

Einpersonenwagen. Binnen kurzem soll m Detroit<br />

durch den amerikanischen Ingenieur J. B.<br />

Watson eine Automobilfabrik errichtet werden, die<br />

lediglich die Erzeugung eines von Watson konstruierten<br />

neuartigen Automobiltyps betreiben wird,<br />

der von Watson als ein Massenschlager angesehen<br />

wird. Der Preis des Wagens soll sich auf nur<br />

150 ? belaufen, seine jährlichen Betriebskosten (einschliesslich<br />

Brennstoffverbrauch) auf nicht mehr<br />

als 90?. Der Watson-Wagen bietet allerdings lediglich<br />

einer Person Raum. Er weist eine Sitzbreite<br />

von 80 cm und einen Radabstand von 2,20 m auf.<br />

Das Chassis ist röhrenförmig. Die Federn können<br />

nach dem Gewicht des Fahrers eingestellt werden.<br />

kann: Zwei Räder sind, wie bei einem Fahrrad, vorn<br />

und hinten angebracht, zwei kleine Räder dagegen<br />

in der Mitte an beiden Seiten. Diese Räder können<br />

bei hohen Geschwindigkeiten eingezogen werden, so<br />

dass der «Wagen> dann nur auf zwei Rädern lauf..<br />

Die Konstruktion des Amerikaners mag ein interessanter<br />

Versuch sein. Watsons Erwartung, dass<br />

das Inland wie das Ausland als Massenabnehmer<br />

seines Fahrzeuges auftreten werden, darf man wohl<br />

ohne Prophetengabe als abwegig bezeichnen. Der<br />

wirklich als « Volksautomobil » zu betrachtende Wagen,<br />

für den auch in allen Ländern der Welt starker<br />

Bedarf besteht, sieht wesentlich anders aus und<br />

muss vor allem auch anderen Ansprüchen genügen.<br />

Eine einzelne Person mit einem Brennstoffverbrauch<br />

von 4 Liter je 100 km in einer Geschwindigkeit von<br />

mehr oder weniger 100 km/St, über die Landstrasse<br />

zu bewegen, ist eigentlich kein technisches Problem<br />

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N» 77<br />

II. Blaff<br />

BERN, 24. Sept. <strong>1935</strong><br />

A.l*. m Ppüfbepidii<br />

Fiat «1500».<br />

Wenn uns im vorliegenden Fall die Abfassung<br />

des Prüfberichtes durch etwas erschwert<br />

ist, so ist es durch die Gefahr, in Superlative<br />

zu fallen. Von Anfang an versprachen wir uns<br />

nicht wenig. Nach der hervorragenden Leistungsfähigkeit<br />

des vorletzten Produktes der<br />

Fiatwerke, des Typs « Balilla », und dessen<br />

allgemein guten Fahreigenschaften, konnte<br />

man von einer vergrösserten Ausgabe dieses<br />

Kleinwagens schon etliches erwarten, um so<br />

mehr, als mit der Vergrösserung auch noch<br />

Neuerungen verbunden waren. Die Raumausnützung<br />

der Karosserie deutete von vornherein<br />

auf erhöhte Bequemlichkeit, ihre aerodynamische<br />

Gestaltung auf hohes Maximaltempo,<br />

die Motorleistung von 43 PS bei 950<br />

Kilogramm Wagengewicht auf hohes Steigund<br />

Beschleunigungsvermögen, die neuartige<br />

Ausführung des Fahrgestells auf gute Federungseigenschaften.<br />

In jeder dieser Hinsichten<br />

übertraf aber die Wirklichkeit das Gedankenbild<br />

noch beträchtlich.<br />

Für Leser, die ihn noch nicht kennen, sei<br />

hier der Fiat « 1500 » noch rasch in seinem<br />

Grundaufbau skizziert. Es handelt sich um<br />

einen Sechszylinderwagen mit 1493 ccm Zylinderinhalt,<br />

Hinterradantrieb, starrer Hinterachse<br />

und unabhängig gefederten. Vorderrädern.<br />

Statt des traditionellen Chassisrahmens<br />

dient eine Stahlblechträgerkonstruktion,<br />

die man am besten als eine nach vorn und<br />

hinten verlängerte Kreuztraverse gewöhnlicher<br />

Rahmen umschreiben kann, oder als<br />

einen gewöhnlichen Rahmen, dessen Längsträger<br />

beidseitig eingeknickt und auf halber<br />

Länge ein Stück weit miteinander vereinigt<br />

sind. Auf diese Art entstand ein Fundament,<br />

das sich nicht nur durch gute Törsionsfestigkeit<br />

auszeichnet, sondern das. auch seitlich<br />

einen tiefen Einstieg in die Karosserie ermöglichte.<br />

Die Karosserie selbst ruht auf zwei frei<br />

ausladenden Traversen, eine in der Gegend<br />

des Getriebes und die zweite vor den Hinterrädern.<br />

Die hintere Traverse dient auch als<br />

vorderer Aufhängepunkt für die Halbelliptikfeder<br />

der Hinterachse. Die unabhängige Vorderradabfederung,<br />

die als Neuerung für Fiat<br />

besonderes Interesse auf sich, zieht, ist als<br />

Die<br />

r> »•<br />

Flaf.1500'<br />

1500 «cm GCyl.<br />

Anfahrkurve (oben) und die Bremswegkurve (rechts) des Fiat «150O> bei mit einer Person besetztem Wagen. Die Zahlen auf den Kurvenzügen bedeuten<br />

Sekunden.<br />

sogenannte Dubonnetfederüng durchgebildet.<br />

Jedes Rad wird durch zwei Kurbelarme geführt,<br />

die in seiner Fahrtrichtung schwingen<br />

und bei denen der obere beim Aufwärtsschwingen<br />

eine waagrecht angeordnete<br />

Schraubenfeder zusammendrücken muss. Die<br />

Feder arbeitet in einem zylindrischen Gehäuse,<br />

in dem auch die beiden Kurbelarme<br />

gelagert sind und das beim Lenken als Ganzes<br />

um den Lenkzapfen der starren Achse<br />

herumgeschwenkt wird. Ausser der Feder befindet<br />

sich im Gehäuse je ein doppelt wirkender<br />

hydraulischer Stossdämpfer. Da die Lenkung<br />

an den Gehäusen angreift, bleibt sie<br />

natürlich von den Auf- und Abschwingungen<br />

der Räder vollständig unbeeinflusst. Die Hinterachsfederung<br />

weist als Sonderheiten beidseitig<br />

einen direkt wirkenden, hydraulischen<br />

Teleskopstossdämpfer auf. Um ein Auswärtshängen<br />

der Karosserie beim raschen Kurvenfahren<br />

zu vermeiden, arbeitet sie ausserdem<br />

zusammen mit einem der bekannten Torsionsstangenstabilisatoren.<br />

Die Bremskraftübertragung<br />

geht hydraulisch vor sich. Die Innenbackenbremsen<br />

der vier Räder haben mit<br />

Kühlrippen versehene Bremstrommeln aus<br />

Aluminium, in welche ein Ring aus Spezialgusseisen<br />

eingepresst ist. Der Motor hat senkrecht<br />

hängende, durch Stoßstangen und Kipphebel<br />

gesteuerte Ventile, 65 mm Bohrung,<br />

75 mm Hub (wie der «Balilla »-Motor), ein<br />

Kompressionsverhältnis von 5,6 : 1, 43 PS<br />

$. •<br />

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/prise directe<br />

17<br />

II. Blatt<br />

BERN, 24. Sept. <strong>1935</strong><br />

25<br />

20 15 10 S<br />

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Der Zylinderblock ist mit dem<br />

Kurbelgehäuseoberteil aus einem Stück in<br />

Phosphormanganlegierung gegossen. Die Vorwärmung<br />

der Saugleitung durch die Abgase<br />

lässt sich regeln. Vor- und Nachzündung werden<br />

automatisch eingestellt, können aber auch<br />

durch einen Knopf am Instrumentenbrett noch<br />

von Hand korrigiert werden. Der ganze Motor<br />

ruht auf Gummipolstern, die ihm innert enger<br />

Grenzen Bewegungsfreiheit gewähren und so<br />

alle kurzwelligen Schwingungen amortisieren.<br />

Die Einscheiben-Trockenkupplung hat eine<br />

elastische, erschütterungsdämpfende Nabe.<br />

Das Vierganggetriebe arbeitet im dritten und<br />

direkten Gang geräuschlos und mit synchronisiertem<br />

Eingriff. Besonders beachtenswert<br />

ist die sorgfältige Führung und Lagerung der<br />

Kardanwelle. Um hier Vibrationen zu vermeiden,<br />

die sich erfahrungsgemäss immer sehr<br />

stark und unangenehm auf den ganzen Wagen<br />

ausbreiten, ist die Kardanwelle etwas hinter<br />

der Mitte unterteilt und nochmals gelagert.<br />

Auf diese Art ist nur ein sehr kurzer, starrer<br />

Teil der Kardanwelle gezwungen, die Hinterachsschwingungen<br />

mitzumachen. Diese hintere<br />

Kardanwellenhälfte ist beidseitig mit Nadellagergelenken<br />

angeschlossen. Als Zwischenlager<br />

dient ein in Gummibüchsen eingebettetes<br />

Kugellager. Die Räder sind mit Niederdruckpneus<br />

der Dimension 26 X 5,00 bereifti<br />

Der Radstand beträgt 2,8 Meter, die Spurweite<br />

der Vorderräder 1,3 Meter und die<br />

Spurweite der Hinterräder 1,34 Meter.<br />

Das für einen Wagen dieser Grosse erstaunliche<br />

Beschleunigungsvermögen geht aus<br />

den beistehenden Kurvenbildern hervor. Man<br />

erkennt, dass der Fiat « 1500 » beim Anfahren<br />

aus dem Stillstand, unter Benützung des<br />

ersten und zweiten Ganges, eine Geschwindigkeit<br />

von 60 km/St, bereits nach 10,5 Sekunden<br />

oder 106 Meter Fahrstrecke erreicht,<br />

dass im dritten Gang eine Geschwindigkeit<br />

von 80 km/St, schon nach nicht ganz 21 Sekunden<br />

oder 310 Meter Fahrstrecke erreicht<br />

wird, oder dass anderseits beim Beschleunigen<br />

im direkten Gang aus dem 15 km/St.-<br />

Tempo heraus der Wagen bereits in 30 Se-*<br />

kungen auf 70 km/St. Geschwindigkeit kommt<br />

Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei zirka<br />

115 km/St. Die Bremsverzögerung erreicht<br />

wohl den besten Wert, der auf der Prüfstrecke,<br />

einer geteerten Walzschotterstrasse,<br />

überhaupt möglich sein dürfte. So ergab sich<br />

beim Abstoppen aus 60 km/St, heraus ein<br />

Bremsweg von rund 18 Meter. Die Messungen<br />

wurden mit einem unabhängig durch fünftes<br />

Rad angetriebenen, selbsttätig registrierenden<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 77<br />

massig fassbaren Leistungen konnte der Wagen<br />

nur gefallen. Verblüffend ist vor allem<br />

die Güte der Federung. Obschon sie eher<br />

weich gewählt ist, lässt sich der Wagen selbst<br />

auf schlechtesten Strassen kaum aus der Ruhe<br />

bringen. Die Bewegungen der Räder bleiben<br />

immer geräuschlos, und die Fahrgeschwindigkeit<br />

scheint auf die Strassenhaltung überhaupt<br />

keinen Einfluss zu haben. Die Lenkung<br />

ist eher hoch übersetzt, der volle Lenkeinschlag<br />

nach einer Seite hin erfordert eindreiviertel<br />

Lenkradumdrehungen. Da sie aber<br />

trotzdem den Kurvendruck deutlich fühlbar<br />

werden lässt und, losgelassen, nach der Kurve<br />

sofort in die Geradeausstellung zurückgeht,<br />

hat man den Wagen dennoch sicher in der<br />

Hand. Der Durchmesser des Wendekreises<br />

beträgt rund 10 Meter.<br />

Da noch hinzukommt, dass sich das Getriebe<br />

sehr leicht schalten lässt und dass der<br />

erste Gang bis 35 km/St., der zweite Gang bis<br />

etwa 65 km/St, und der dritte Gang bis etwa<br />

85 km/St, hinaufreicht, lassen sich mit dem<br />

Wagen Durchschnitte erzielen, die mit manchem<br />

zwei- bis dreimal grösseren Motor in<br />

unserem Gelände nicht zu schaffen sind.<br />

Selbst der Komfort lässt dabei nicht zu wünschen<br />

übrig. Die stark geneigte grosse Windschutzscheibe<br />

wie auch die stark nach vorn<br />

abfallende Motorhaube gestatten eine ausgezeichnete<br />

Sicht, der niedrige Wagenboden<br />

und die grossen Türöffnungen (ein Mittelpfeiler<br />

fehlt) ermöglichen leichtes Ein- und Aussteigen,<br />

der Führersitz ist verstellbar und die<br />

Hintersitze sind praktisch ebenso gut abgefedert<br />

wie die Vordersitze.<br />

Pvakt :sc§B4&<br />

W^nke<br />

Motorhaube mit der Zeit durchgerieben werden<br />

und einreissen. -th-<br />

«I»<br />

'«&«!•<br />

Frage 9533. Bremsweg. Wie gross darf oder soll<br />

der Bremsweg sein bei einem Lastauto: Gewicht<br />

inkl. Belastung 6250 kg. Fuss- und Handbremse<br />

wirken auf die Hinterräder. Gefälle ca. 10%. Geschwindigkeit<br />

des Wagens 20 km/St. Strasse asphaltiert<br />

und trocken? V. B. in M.<br />

Antwort: Zur genaueren Beantwortung Ihrer<br />

Frage müsste man bei nur Hinterradbremsen<br />

folgende Angaben besitzen: Radstand, Höhe des<br />

Schwerpunktes, Gewicht der belasteten Hinterachse.<br />

Denn der Bremsweg bei nur Hinterradbremsung<br />

verlängert sich um so mehr, als der Radstand kürzer<br />

ist, der Schwerpunkt höher ist, die Hinterachse<br />

leichter ist; insbesondere bei älteren Wagen<br />

und bei grösserer Geschwindigkeit findet man zeigte auch das neue Oel die ähnlichen Folgeerscheinungen.<br />

Selbstverständlich blieb ich den Rest der<br />

Bremswege, die fast dreimal so lang sind als bei<br />

Vierradbremsen, währenddem die angenäherten Faktura schuldig. Am 29. März liess ich das Oel<br />

Formeln nur etwa 65—70% längere Bremswege dem Lieferanten zur Verfügung stellen. Mit telepho-<br />

Cayolle<br />

ergeben. Bei 6250 kg Totalgewicht kann die Hinterachse<br />

etwa 4400 bis 4900 kg wiegen. Bei Vierradbremse<br />

und 10% Gefälle, bei guter Strasse und<br />

20 km/St, würde der kürzeste Bremsweg 2,25 m<br />

betragen. Bei nur Hinterradbremsung würde sich<br />

der Bremsweg um mindestens 65% verlängern,<br />

also 3,72 m betragen. Mit Berücksichtigung von<br />

Schwerpunktlage, Radstand und genauer Gewichtsverlegung<br />

könnte dieser Betrag auf etwa 4,5 m anwachsen,<br />

guter Zustand der Bremsen vorausgesetzt<br />

(Bremsung bis fast zum Blockieren der Räder),<br />

-at-<br />

Frage 9534. Kühlerreinigung. Seit einigen Monaten<br />

bemerke ich, dass mein amerikanischer 12 PS,<br />

6-Zylinder-Wagen, der 57,000 Fahrkilometer aufweist,<br />

sich viel schneller erwärmt als früher. In<br />

der Annahme, dass der Motor verrust und vielleicht<br />

Kesselsteinansatz im Kühlsystem sei, entschloss<br />

ich mich, zuerst den Motor zu reinigen und<br />

gleichzeitig die Ventile einzuschleifen. Eine grosse<br />

Besserung wurde wohl im Anzugsmoment des Motors<br />

bemerkt, nicht aber für die Erwärmung, die<br />

immer anormal blieb. Der Kühler wurde dann mit<br />

einem chemischen Präparat gereinigt und ausgespült.<br />

Da immer noch keine Besserung eintrat, und<br />

eine relativ kleine Temperatur-Differenz zwischen<br />

dem oberen und unteren Teil des Kühlers mit der<br />

Hand bemerkbar wurde, entschloss ich mich, den<br />

Kühler von einem Spezialisten reinigen zu lassen.<br />

Ein gewisses Resultat ist vorhanden. Die Temperaturdifferenz<br />

am Kühler ist grösser. Nichtsdestoweniger<br />

bleibt die Temperatur des Wassers viel höher<br />

als vorher.<br />

Die Erwärmung des Wassers geschieht so rasch,<br />

dass schon nach 3—4 km die Temperatur normal<br />

ist. Bei einer Geschwindigkeit von 50—60 km pro<br />

Stunde in der Ebene kann die Temperatur des<br />

Wassers in der zulässigen Grenze erhalten werden;<br />

dabei spielt die Lufttemperatur sozusagen keine<br />

Rolle. Eine Steigerung der Geschwindigkeit macht<br />

sich aber sofort bemerkbar. Eine Steigung von<br />

200—300 m in massigem Tempo, im 2. Gang, 18<br />

bis 25 km pro Stunde, bringt das Wasser schon<br />

zum Kochen. Die Abkühlung nach einer Steigung<br />

erfolgt etwas langsamer als früher. Nach einer<br />

Fahrt von 40—50 km ist ein leichter Oeldruckabfall<br />

bei geringerer Tourenzahl des Motors zu<br />

konstatieren.<br />

Wenn die Motorhaube zu zwitschern be-<br />

ginnt wie ein Kanarienvogel, sobald der Wagen<br />

beim Ueberfahren unebener Strassen<br />

etwas erschüttert wird, so ist daran gewöhnlich<br />

das Eintrocknen der Auflagepolster der<br />

Motorhaube schuld. Bei geöffneter Motorhaube<br />

wird man auch leicht erkennen, dass<br />

einzelne Stellen der Bänder, die den direkten<br />

Kontakt der Motorhaubenränder mit der<br />

Metallunterlage verhindern sollen, blank und<br />

trocken gescheuert sind. Durch Aufbringen<br />

von einigen Tropfen Oel, oder besser noch<br />

von etwas Konsistenzfett oder Vaseline,<br />

kann man der unliebsamen Musik meist sofort<br />

abhelfen. Zeigt die Motorhaube Tendenz,<br />

auf ihrer Unterlage zu gleiten, so ist<br />

eine Schmierung der Reibstellen schon deshalb<br />

angezeigt, weil sonst die Ränder der<br />

leb, brauche nicht zu erwähnen, dass keine<br />

Bremse schleift, dass der Riemen des Ventilators<br />

stets nachgezogen wurde, dass die Wasserpumpe<br />

sich in gutem Zustand befindet, und dass der<br />

Benzinverbrauch normal ist. Da der Gang des Motors<br />

stets ruhig ist, glaube ich, annehmen zu dürfen,<br />

dass der beobachtete Oeldruckabfall einzig auf<br />

eine zu grosse Erwärmung des Oeles zurückzuführen<br />

ist, und dass diese anormale Erwärmung von<br />

einer ungenügenden Wirkung des Kühlsystems<br />

herrührt. Um die Untersuchung weiterzuführen,<br />

wäre ich Ihnen dankbar, mir mitzuteilen, ob die<br />

richtige Wirkung des Kühlers durch die Temperaturdifferenz<br />

im oberen und unteren Teil kontrolliert<br />

werden kann, und wie gross dieser Unterschied<br />

sein soll, ob eine manuelle Reinigung der<br />

äusseren Zylinderwandungen in der Wassertasche<br />

des Motors zu empfehlen ist, oder ob es vorteilhafter<br />

ist, eine Reinigung des Kühlsystems im<br />

Motorblock durch chemische Mittel, welche in sämtliche<br />

Kanäle eindringen, vorzunehmen, ob die wiederholte<br />

Anwendung von chemischen Kesselstein-<br />

Lösemitteln in hartnäckigen Fällen unschädlich ist;<br />

ob schnell oder langsam wirkende Mittel angewendet<br />

werden müssen, und welche Vorsichtsmassnahmen<br />

dabei zu berücksichtigen sind?<br />

C. M. in B.<br />

Antwort: Ist ' der Temperaturunterschied<br />

oben und unten im Kühler wirklich anormal klein,<br />

wovon Sie sich am besten durch Vergleiche mit einem<br />

andern Wagen Ihrer Type Aufschluss verschaffen<br />

können, so ist die Ursache der Ueberhitzung<br />

fast sicher in der Verschmutzung des Kühlernetzes<br />

zu suchen. Häufig lässt sich eben eine solche<br />

Verschmutzung nicht durch eine einmalige Reinigung<br />

oder auch nicht durch ein einziges Mittel beseitigen.<br />

Eine Verschmutzung durch Fett zum Beispiel,<br />

wie sie durch die Schmierung der Wasserpumpe<br />

mit einem ungeeigneten Schmiermittel zustande<br />

kommt, kann man durch manche Kesselstein-Lösungsmittel<br />

nicht beheben, während anderseits<br />

zum Beispiel wieder eine Sodalösung das Fett<br />

gut auflöst, den Kesselstein aber nur wenig und<br />

langsam angreift. Ist der Kühler verstopft, so neigt<br />

das Wasser gewöhnlich bei abgenommenem Einfüllstutzen<br />

zum Ueberlaufen, wenn man den Motor<br />

auf hohe Tourenzahl bringt.<br />

Haben Sie im übrigen untersucht, ob nicht vielleicht<br />

eine teilweise innere Auflösung und Zerfaserung<br />

der Verbindungsschläuche zwischen dem<br />

Kühler und dem Zylinderblock die Ueberhitzung<br />

indirekt verursacht? Nicht selten lösen sich in diesen<br />

Schläuchen ganze Lappen los, die dann den<br />

Wasserdurchfluss stark hemmen können. Weiter<br />

möchten wir Sie auf die Wichtigkeit einer richtigen<br />

Zündungseinstellung aufmerksam machen. Ein<br />

Fahren mit zu viel Nachzündung erhitzt den Motor<br />

manchmal sehr stark.<br />

Der Temperaturunterschied im oberen und unteren<br />

Kühlerteil braucht nicht mehr als 30 Grad<br />

zu betragen, um trotzdem eine sichere Kühlung zu<br />

gewährleisten. Da ein Motor seinen besten Wirkungsgrad<br />

bei 75—85 Grad Celsius hat, ist eine<br />

allzu starke Kühlung sogar unerwünscht.<br />

Dort, wo sie möglich ist, kann eine manuelle<br />

Reinigung der vom Wasser umspülten Zylinderwände<br />

sehr vorteilhaft sein. Sie enthebt aber natürlich<br />

nicht von der Notwendigkeit der Anwendung<br />

chemischer Reinigungsmittel, die einzig in Frage<br />

kommen können, um das Kühlernetz zu säubern.<br />

Im Handel ist eine ganze Anzahl speziell für<br />

diesen Zweck geeigneter Präparate erhältlich, die<br />

meist -auch bei mehrmaliger Anwendung keinerlei<br />

Schaden verursachen können. Dagegen ist es riskiert<br />

und deshalb nicht ratsam, Salzsäure oder andere<br />

ätzende Chemikalien mehrfach zur Anwendung<br />

zu bringen.<br />

-at-<br />

s»<br />

Anfrage 543. Rücktritt vom Kaufvertrag. Am<br />

1. August 1934 bestellte ich ein grösseres Quantum<br />

Autoöl, mit der Bemerkung: garantiert für prima<br />

100% Pensilv. Oel. Zahlungsbedingungen: 30, 60<br />

und Rest 90 Tage., Anfangs Oktober bezahlte ich<br />

die erste und anfangs November die 2. Rate, obwohl<br />

ich erst ein Fass verbraucht hatte.<br />

Das Oel eignete sich absolut nicht für Junkers<br />

Dieselmotoren. Ich habe öfters beim Lieferanten<br />

vorgesprochen.<br />

Man verständigte sich soweit, dass ich bereits<br />

am 15. November 1934 das Oel umtauschte, doch<br />

nischem Einverständnis versprach der Verkäufer,<br />

mir das Guthaben zurückzuzahlen.<br />

Nun weigert der Lieferant die Auszahlung, mit<br />

der Begründung, ich hätte den Kaufvertrag und die<br />

Zahlungsfrist nicht eingehalten.<br />

Wie müss ich nun gegen den Lieferanten vorgehen?<br />

E. J. in L.<br />

Antwort: Rechtlich stellt sich dieser Fall so<br />

dar: Der Verkäufer hat nicht vertragsgemäss geliefert.<br />

Der Käufer hat innert nützlicher Frist den<br />

Mangel der Kaufsache festgestellt und die Mängelrüge<br />

geltend gemacht. Die gekaufte Sache wurde<br />

also nicht genehmigt. Der Käufer hat die Wahl,<br />

entweder mit der Wandelungsklage den Kauf rückgängig<br />

zu machen oder mit der Minderungsklage<br />

Ersatz des Minderwerts der Sache zu fordern. Es<br />

ist hier bereits Rückgabe der beanstandeten Kaufsache<br />

erfolgt, und so eröffnet sich nur der Weg der<br />

Wandelungsklage. Der Käufer hat die Sache zurückgegeben,<br />

der Verkäufer hat den gezahlten Kaufpreis<br />

samt den Zinsen zu erstatten, ferner allfällige<br />

Prozesskosten, Verwendungen und event. weitern Schaden,<br />

der dem Käufer durch die Lieferung der fehlerhaften<br />

Sache entstanden ist. Infolgedessen bleibt<br />

dem Fragesteller nichts anderes übrig, als Zivilklage<br />

einreichen zu lassen am Gerichtsort des Beklagten.<br />

Tatsächlich hat unseres Erachtens der Verkäufer<br />

durch die Einwilligung zur Rückerstattung der fehlerhaften<br />

Sache bereits zugegeben, dass eine fehlerhafte<br />

Lieferung vorlag, und er hat deshalb keine<br />

grossen Aussichten, wenn er den Prozessweg beschreiten<br />

lässt. Die erhobenen Einreden betreffend<br />

die Nichtinnehaltung vereinbarter Zahlungsfristen<br />

fallen natürlich vollständig ausser Betracht, wenn<br />

es sich um einen noch nicht genehmigten Kauf handelt,<br />

der in der Folge gar nicht genehmigt wird. Ob<br />

sich das Oel eignete oder nicht, das heisst, rechtlich<br />

betrachtet, ob die Mängelrüge berechtigt war oder<br />

nicht, müsste im Streitfalle wohl durch eine Sachverständigen-Untersuchung<br />

abgeklärt werden. Eine<br />

solche Expertise sollte nicht schwierig sein, da es<br />

sich um eine technisch relativ einfache Sache handelt.<br />

— Wie bemerkt, sollte der Käufer den Zivilrechtsstreit<br />

wagen, denn er wird für seine Umtriebe<br />

entschädigt werden, wenn er obsiegt. Sehr wahrscheinlich<br />

wird der Lieferant auch rascher bereit<br />

sein, die Sache durch einen annehmbaren Vergleich<br />

aus der Welt zu schaffen, wenn er sieht, dass der<br />

Käufer sich nicht von seinem guten Recht abbringen<br />

lässt. B.<br />

Grimsel . . . .<br />

Gr. St. Bernhard<br />

Jaun • . • . .<br />

Oberalp . . . .<br />

Ofen<br />

Pillon<br />

St. Bernardin<br />

St. Gottard . .<br />

Simplon . . . .<br />

Name<br />

Achen -<br />

Aflenzer Seeberg . .<br />

Aribcrg<br />

Brenner<br />

Ellmauer<br />

Flexen<br />

Fern<br />

Gailberg<br />

Grossglocknerstrasse.<br />

Gscbütt<br />

Hohentauern . . . .<br />

Iselsberg<br />

Kärntner Kreuzberg.<br />

Kärntner Seeberg . .<br />

Katsehberg. • . • .<br />

Laussa<br />

Lolbl<br />

Neumarkter . • • .<br />

NIederalpl<br />

Norbert<br />

Obdacher . • . • .<br />

Oberioch<br />

Fackstrasse<br />

Perchauer<br />

Flocken<br />

Putschen<br />

Preblchl<br />

Preinef Gscheld. . .<br />

Pyhrn<br />

Reschen-Scheidecb .<br />

Scharflinger . . . .<br />

Sehober<br />

Seefelder (Zirlerberg)<br />

Semmering<br />

Strub und Stein . .<br />

Stubalpen<br />

Tauern<br />

Thurn<br />

Turracher<br />

Würzen<br />

AIIos<br />

Aravis<br />

Baccus<br />

Bayard<br />

Bleyne<br />

Blufly<br />

Braus<br />

Brianeon-Fort du Gondran<br />

Brouis<br />

Cabre<br />

Carabes<br />

Castillon<br />

Chätillon<br />

Coraiches<br />

Conx .<br />

Crete de f.hfitillon. . .<br />

Croix de Fer<br />

Croix Haute<br />

Fau<br />

Faye<br />

Festre<br />

Name<br />

Albula<br />

Bernina . • . .<br />

Brünig. . . . .<br />

Flüela<br />

Forclaz . . . .<br />

Furka . . . . ,<br />

Julier<br />

Klausen . . . .<br />

Lukmanier . • .<br />

Maloia. • . . .<br />

Morgins . . . .<br />

Mosses<br />

Splügen . . . .<br />

Umbrail . . . .<br />

Name<br />

Die Pässe und Hochstrassen der Alpen.<br />

Legende: sehr gut =± sgut; mittelgut = mgut; schlecht = schl.<br />

Foret de Lente . . . .<br />

Frene<br />

Gallbier<br />

Garclnets<br />

Mont Ventoux . . . .<br />

Nlee<br />

Noyer<br />

Ornon<br />

I Palluel<br />

Parpalllon .<br />

2645 12 schtn schl.<br />

Peira-Cava<br />

1450 13<br />

gut<br />

Höhe Max. Breite Znstand Peret . . .<br />

980 7 3—4 gut<br />

in m Steig. % in m<br />

Perty<br />

1304 8 3T—4 mgut<br />

Perus<br />

658 6 4—5 gut<br />

2315 10 3—t gut<br />

Petit St-Bernard . 2189 8 - 4—5 gut<br />

2330<br />

4—5 gut<br />

Peyruergue. . . .<br />

820 3—i mgut<br />

1011<br />

6 sgut<br />

Pilon . . . . . .<br />

786<br />

gut<br />

2392<br />

4,2. gut<br />

Plainpalals . . . . 1172<br />

mgut<br />

1523<br />

3—4 mgut<br />

Porte<br />

1325<br />

gut<br />

2431<br />

4—6 gut<br />

Prayet<br />

1297 3—l gut<br />

2176<br />

5 gut<br />

Premol<br />

1235<br />

mgut<br />

2472<br />

4 gut<br />

Pres<br />

1142<br />

3—4 mgut<br />

1511 in 4 gut<br />

1411<br />

mgut<br />

2287<br />

4—5 gut<br />

Bousset<br />

1004 4—5 gut<br />

1952<br />

4,8 sgut<br />

Robines<br />

1200 3—4 mgut<br />

1919<br />

4,8-6 gut<br />

Sagnes<br />

St-Alexis<br />

1232<br />

2,5-3 mgut<br />

1817<br />

4—5 gut<br />

644<br />

1375<br />

St'Jean (A.-M.). .<br />

7 4—5 sgut<br />

3—1 mgut<br />

1324<br />

1448<br />

St-Jean<br />

gut<br />

4—5 gut<br />

St-Mlchel . . . . 1433<br />

2048<br />

4—5 gut<br />

10 4—5 gut<br />

875<br />

2155<br />

8 3—4 gut<br />

3,6-4 gut<br />

St-Raphagl . . .<br />

990<br />

1550<br />

13<br />

gut<br />

3,5-5 mgut<br />

St-Roch<br />

985<br />

2063<br />

Sarraou<br />

6<br />

gut<br />

9 4—6 gut<br />

810<br />

2112<br />

Sauce<br />

6<br />

gut<br />

in 6 gut<br />

2001<br />

Sauice<br />

872 6<br />

mgut<br />

7,2-8 sgut<br />

2118<br />

Saxel<br />

944 9<br />

mgut<br />

6 gut<br />

3—1<br />

2499<br />

Serraval<br />

845 6<br />

mgut<br />

4,2 gut<br />

Sestrleres. . . . . 2021 7<br />

gut<br />

Sine<br />

1125 6<br />

mgut<br />

Tarnte 1<br />

908 10<br />

gut<br />

Höbe Max. Breite Zustand Tenda<br />

1462 9<br />

sgut<br />

in m Steig. % in m<br />

Terramont . . . . 1093 8 3-3,5 gut<br />

Tourettes . . . . 1135 7<br />

mgut<br />

950 21<br />

gut Tournlol<br />

1145 6<br />

gut<br />

1254 20<br />

mgut Tontes Aures . . . 1124 8<br />

gut<br />

1802 15<br />

sgut Toutes Aures (Is.)<br />

633 6 3—4 gut<br />

1370 5—6 sgut<br />

Valouse . • • • . 830<br />

mgut<br />

800 4—5 mgut Vars<br />

2115<br />

mgut<br />

1784 3—4 mgut Vasson . . . . . 1648<br />

gut<br />

1210 8 4—5 gut<br />

Vence<br />

765<br />

gut<br />

970 8<br />

sgut<br />

Vlste<br />

1600<br />

mgut<br />

2500<br />

sgut<br />

2084 1078756 5—6 sgut<br />

1461<br />

4 gut<br />

1854<br />

4 gut<br />

1912 3—l gut<br />

410<br />

5 sgut<br />

1654 3—t gut<br />

971<br />

3—4 mgut<br />

1265<br />

sgut<br />

4. In Italien.<br />

1204<br />

gut<br />

Name Höhe Max. Breite<br />

10<br />

1090<br />

schl.<br />

In m Steig.% in m<br />

18<br />

Zustand<br />

1216 12<br />

mgut<br />

1641 29 4—5 gut Andalo<br />

1042 3—4 gut<br />

947 18 3—4 gut A p r l c a . . . . . . . 1181 9 4—5 gut<br />

1366 25 4—5<br />

gut<br />

Aurine<br />

1299 15 3—4 gut<br />

908 15<br />

mgut Saldo<br />

2079 12<br />

gut<br />

1220 24<br />

schl.<br />

Borcola<br />

1206 17 3—1 mgut<br />

1408 15<br />

gut<br />

3—4<br />

Broccon<br />

1617 78<br />

gut<br />

945 10<br />

gut<br />

4—5<br />

Cadlne<br />

498 4—5 S gut<br />

1167 7<br />

gut<br />

Campogrosso . • • • 1456 13 3—4 mgut<br />

1166 8<br />

sgut<br />

4—5<br />

Campolungo . • • • 1875 12 3—t gut<br />

1005 10<br />

sgut<br />

5—6<br />

Carbonare<br />

1081<br />

gut<br />

1360 16<br />

i.Umb<br />

3—6<br />

Carlomagno . . . • 1675<br />

gut<br />

982<br />

sgut<br />

Cavrarl . . • • • • 1054 5<br />

sgut<br />

1227<br />

mgut<br />

1378 15 3—* gut<br />

1070<br />

gut Cereda<br />

8-<br />

1528<br />

3—i sgut Cibiana<br />

129 3—i sgut<br />

946<br />

1292<br />

gut<br />

gut Clma Sappada . . .<br />

1508<br />

1341<br />

gut Croce dl Sommo . .<br />

10 3—i gut<br />

608 23<br />

1895<br />

gut Crocedomini . . . .<br />

3—t mgut<br />

850<br />

1605<br />

10 5—6<br />

Duran<br />

gut<br />

3—4 mgut<br />

1185 25 4—5<br />

Fadalto . . . . . . 489 r<br />

sgut<br />

5—6 sgut<br />

980 6" 8-10<br />

2117<br />

sgut<br />

Falzarego . . . . .<br />

4—5 sgut<br />

677 12<br />

2291<br />

gut<br />

mgut Foscanno. . • • . •<br />

10<br />

1551 22- 3—4 sgut Franche . . . . . . 992 3—4 mgut<br />

1738 20_ 4—5 sgut Gnvia<br />

2621 18 3—4 mgut<br />

1273 4—5 mgut Gemark . . . . . . 1547 66 5—6 6 gut<br />

1763 29 3—4 schl. Gobbera . . . . . . 989 4—5 sgut<br />

1073 3—i<br />

Grddnerjoch . . . . 2121 10<br />

sgut<br />

Jaulen. . . • • • 2129 15<br />

gut<br />

Karer . . . . . . . . 1753 15<br />

«chl.<br />

Frankreich.<br />

Kreuzberg . . . . 1636 12<br />

gut<br />

Höhe Max. Breite Zustan<br />

Lavardet<br />

1542 12 3—4 mgut<br />

in m Steig. in m<br />

Lavazze . . . . . . 1805 10 3—5 mgut<br />

2250 8 4 gut<br />

1299 10 5—6 sgut<br />

1498 9 4 gut Mauria<br />

1360 10 4—5 sgut<br />

978 6 4 gut<br />

Mendel<br />

Molstroca<br />

1611 18<br />

schl.<br />

1246 9 5 gut<br />

1057 14 3—4 mgut<br />

1464 9 3 mgut Piano del Cansiglio .<br />

1157 12 4—5 sgut<br />

634 5 4—5 sgut Piano delle Fugazze<br />

2242 8 4—5 sgut<br />

995 7 4—45 sgut Pordoljoch • . . . •<br />

1156<br />

Predil<br />

10 4—5 gut<br />

1984 4—5 gut<br />

2464<br />

2—3 mgut Rolle<br />

1101<br />

San Lugano ... . .<br />

4—5 sgut<br />

881<br />

4—5 gut<br />

San Oswaldo . . . . 827 3—4 mgut<br />

1180<br />

5 - mgut<br />

Sant Angelo . . . . 1761 4—5 sgut<br />

1264<br />

4 mgut<br />

San Ubaldo . . . . 706 8 4—5 sgut<br />

707<br />

4 gut<br />

Scalve<br />

1286 4—5 gut<br />

2326<br />

4 gut<br />

Sellaioeh<br />

2214<br />

gut<br />

2191<br />

3—4 mgut<br />

Serrada • 1248 4—5 gut<br />

624 10 4—5 sgut<br />

1095 12 3—4 gut<br />

740<br />

Sieben Gemeinden .<br />

6 4 sgut<br />

Staulanza . . . • • 1773<br />

541<br />

4—8 sgut<br />

10<br />

2756<br />

8<br />

12 4—5 sgut<br />

1006<br />

3—4 gut Stllfserjoeb<br />

746<br />

12<br />

8 4—5 sgut<br />

1704<br />

3—4 mgut Tiarno<br />

1883<br />

sgut<br />

2087 10 4 mgut Tonale<br />

1808<br />

gut<br />

1179 89 5 sgut Tre Crocl<br />

Tremalzo . . • • • 1694 3—4 schl.<br />

1140<br />

4 gut<br />

959<br />

10<br />

3—4 gut<br />

1003<br />

4 sgut Valealda<br />

2023 3—4 mgut<br />

755 776<br />

Valles<br />

4 mgut<br />

1402 5—4 mgut<br />

892-<br />

5 sgut<br />

vezzena . . . . . .<br />

1870<br />

gut<br />

980<br />

4 gut<br />

Vlvione<br />

1056<br />

14<br />

3—4 mgut<br />

1441<br />

Xomo . . . . . . .<br />

4 mgut<br />

671<br />

69<br />

4—5 gut<br />

1076<br />

4 mgut Xon<br />

Zovo<br />

1492<br />

sgut<br />

1117<br />

3,5 gut<br />

2176 12 4 sgut<br />

1157 14 3—4 mgut<br />

1301 89<br />

Ausland<br />

3—4 gut<br />

951<br />

4 gut<br />

2645<br />

4 mgut<br />

1185<br />

3 mgut Der Verkehr auf der Reichsautobahn. Seit<br />

1172<br />

breit sgut<br />

1951<br />

4 mgut<br />

1164 7 4 gut<br />

2400 12 4 gut<br />

1318 8 4 gut<br />

2769<br />

im Bau<br />

2358 12 4 gut<br />

1027 8 3—1 gut<br />

1244 10 4 mgut<br />

1400 6679 2,5 mgut<br />

1996 4—5 gut<br />

2075<br />

4 mgut<br />

1118<br />

5 gut<br />

898 4—5 gut<br />

870<br />

4 gut<br />

1054<br />

4 gut<br />

960 10 3—4 gut genverkehr ziemlich einseitig die Richtung<br />

1349 766 4 gut München-Holzkirchen bevorzugte, während<br />

1101<br />

5 sgut<br />

1466 3—4 mgut<br />

1318 3—1 mgut<br />

820<br />

mjut<br />

1. In der Schweiz.<br />

2. In Oesterreich.<br />

3. In<br />

C h a m p s • • • • • • •<br />

Chat<br />

Cucheron . . . . • •<br />

Epine<br />

Esserieux . . . . . .<br />

Ferrier. • • • . . . .<br />

Feu . . .<br />

Finestre<br />

Forclaz . . . . . . .<br />

Gets<br />

Glandon . . . . . . .<br />

Granler<br />

Granon<br />

Grimone<br />

Iseran . . . . . . . .<br />

I z o a r d . . . . . . . .<br />

Jambaz<br />

L a b o u r e t . . . . . . .<br />

Lachau • • • • • • •<br />

Lärche .<br />

Läuteret . . . . . . .<br />

Leques . . . . . . .<br />

Leschaux . . . . . .<br />

Lescon<br />

Luens . . . . . . . .<br />

Marocaz . . . . . . .<br />

Maure . • • • • • * •<br />

Menove<br />

Menee . .<br />

Mont Cents<br />

Montets . . . . . . .<br />

Montgenevre . . . . .<br />

dem 3. August, dem Eröffnungstag der Teilstrecke<br />

München—Holzkirchen, haben insgesamt<br />

93 721 Fahrzeuge diese Strasse benutzt.<br />

In der ersten Woche wurden 18 818, in der<br />

zweiten 21675, in der dritten 18 862 und in<br />

der vierten Woche 18 021 Fahrzeuge gezählt,<br />

während in der letztgezählten Woche nur<br />

noch 16345 Automobile diese Strecke berühren.<br />

Der starke Rückgang ist ausschliesslich<br />

auf Personenwagen zurückzuführen, während<br />

der Lastwagenverkehr ziemlich stabil geblieben<br />

ist. Bei den Zählungen ergab sich die interessante<br />

Tatsache, dass der Personenwa^<br />

sich der Lastwagenverkehr gleichmässig auf<br />

beide Richtungen verteilte. Aus diesen unterschiedlichen<br />

Frequenzziffern glaubt man<br />

schliessen zu können, dass der Lastwagenverkehr<br />

die Reichsautobahn als tatsächliche<br />

Nutzstrasse wertet, während der Besitzer<br />

eines Personenwagens die Autostrasse in<br />

erster Linie als Sehenswürdigkeit betrachtet


BERN, DIENSTAG, 24. SEPTEMBER <strong>1935</strong><br />

III. BLATT DER „AUTOMOBIL-REVUE" No77<br />

£in fanges Itlädch&n und dxei a&te 3tna&en<br />

Eine Erzählung von Heinrich Lämmlin<br />

Im Armenhaus waren drei Männer, alle<br />

schon über fünfundsechzig Jahre alt, der Florian,<br />

der Sepp und der Huggel. Sie hatten sich<br />

ihr Leben lang den Wind kräftig um die Nase<br />

wehen lassen und hätten sich nun ruhig zu<br />

Tod pflegen können, nachdem es sie hier hereingetrieben<br />

hatte, wenn sie nicht trotz ihrem<br />

Alter noch so rüstig gewesen wären. So aber<br />

wurde den alten Knaben dieses Leben ohne<br />

Zukunft bald zur Qual, und sie machten es<br />

sich gegenseitig noch schwerer, als es für sie<br />

schon war. Der Verwalter hatte da oft<br />

schwere Stunden, denn es war nicht immer<br />

leicht, ihre Streitigkeiten zu schlichten. Nicht<br />

selten kam es vor, dass sich die Alten bei<br />

seinen Schlichtungsversuchen einigten und<br />

dann vereint auf ihn einschimpften. Kam zu<br />

solchen Stunden der Stadtpräsident, so rüffelte<br />

er meist noch den Verwalter, und dieser<br />

schwur den alten Knaben bittere Rache. Doch<br />

es gab auch Tage, an denen die Armenhäusler<br />

friedlich beisammen sassen und alte Erinnerungen<br />

auffrischten; doch wurden diese Tage<br />

immer seltener.<br />

Der vornehmste unter ihnen war der Florian.<br />

Er entstammte einem alten Bürgergeschlecht<br />

der Stadt und war als junger Mann<br />

mit dem väterlichen Erbe in der Tasche in<br />

die Welt gezogen. Vierzig Jahre lang hatte er<br />

sich in allen Weltteilen herumgetrieben und<br />

war dann vollständig verarmt in seine Vaterstadt<br />

zurückgekehrt. Um Unterstützung bittend,<br />

wandte er sich hier an den Stadtpräsidenten.<br />

Doch trotz seiner schlechten Lage<br />

hatte er weder seinen Stolz noch seinen Humor<br />

verloren. Hocherhobenen Hauptes war er<br />

einst fortgezogen, und stolz begann er bei<br />

seiner Rückkehr seine Rede vor den Stadtvätern<br />

mit den Worten:<br />

«Ich bin der Letzte meines Stammes! »<br />

Dann nach beendetem Bericht, der in der<br />

Bitte um Unterstützung gipfelte, schloss er:<br />

«Ich habe mein Leben genossen! » — und<br />

zeigte dabei auf seinen kahlen Kopf.<br />

Um das Stirnrunzeln der Stadtväter kümmerte<br />

er sich nicht, mit solchen Dingen konnte<br />

man ihm, dem Weltgereisten, nicht imponieren.<br />

Im Armenhaus traf er den Huggel.<br />

Auch der Huggel war in seiner Art ein<br />

Original, hatte wie der Florian einen Teil der<br />

Welt gesehen, um zuletzt, von der Missgunst<br />

der Verhältnisse getrieben, im Armenhaus zu<br />

landen. Nur war er immer schlicht zu Fuss<br />

gewandert. Er war Landstreicher aus innerem<br />

Drang und von Beruf und nur darum im<br />

Armenhaus, weil ihm ein neidischer Landjäger<br />

seine Freiheit missgönnt hatte. So behauptete<br />

er wenigstens selbst. Wollte er den<br />

Florian ärgern, dann sagte er mit einem<br />

Stossseufzer:<br />

«Ach ja, alle Wege führen in das Armenhaus!<br />

»<br />

Der Sepp war der letzte, der einrückte.<br />

Als kleiner Schlossermeister hatte er ein<br />

Menschenalter lang gewirkt und gelebt und<br />

dem Staat wie der Stadt pünktlich seine Abgaben<br />

bezahlt. Doch als er sich nach dem<br />

Tode seiner besseren Ehehälfte allzuviel mit<br />

Weinproben beschäftigte, ging sein Vermögen<br />

den Weg alles Irdischen, und auch ihn steckten<br />

die Stadtväter kurzerhand in das Armenhaus.<br />

So hatte jeder der drei Alten auf seine Art<br />

sein Leben genossen, und jeder hätte nun zufrieden<br />

sein können, wenn die Langeweile<br />

nicht gewesen wäre. Nur zu rasch lernten sie<br />

diese Göttin fürchten und opferten ihr alle<br />

nur zu oft ihre gute Laune. Am besten ging<br />

es dem Huggel, der es in seinem wechselvollen<br />

Leben gelernt hatte, jedem Ding die<br />

besten Seiten abzugewinnen.<br />

Doch eines Tages gab es grossen Alarm.<br />

Wie eine Maus eine Frauenversammlung, so<br />

versetzte die zweiundzwanzigjährige Nichte<br />

des Verwalters das Armenhaus in Aufregung.<br />

Es war ein klarer, heller Sommermorgen.<br />

wohnt, lachte: «Aufstehen, alter Saufaus! »<br />

— Nun erwachte auch der Florian, setzte sich<br />

auf, zog höflich seine Schlafmütze und sagte:<br />

«Guten Morgen, meine Herren! Wünsche<br />

wohl geruht zu haben! » — Doch da wäre<br />

schon beinahe am frühen Morgen der Tanz<br />

losgegangen. Der Sepp war ärgerlich, weil er<br />

schon aufstehen musste; der Florian, weil<br />

keiner seinen Gruss in der gebührenden<br />

Weise erwiderte, und nur der Huggel lachte.<br />

Lachte aber der Huggel, dann setzte es meist<br />

einen Krach, denn er lachte nur nur, um die<br />

Die Sonne schickte. ihre Strahlen zwischen<br />

den Fensterrahmen und den Vorhängen durch<br />

und Hess sie den Alten über die Gesichter<br />

tanzen, bis sie erwachten. Der Huggel setzte<br />

sich zuerst im Bette auf und gähnte so laut<br />

und anhaltend, dass der verschlafene Sepp<br />

darüber erwachte und ihm ärgerlich zurief:<br />

«Was brüllst denn, alter Pennbruder! » —<br />

Aber der Huggel. an diesen Morgengruss genur<br />

wollte. Er verstand es auch, ein Lächeln<br />

auf Frauenlippen zu zaubern. Auch das Mädchen<br />

lachte und sagte, auf den Ton Huggels<br />

eingehend:<br />

«Ich finde, es hat in diesem Arsenal der<br />

Zwecklosigkeit recht lebensfrohe alte Knaben.<br />

Mich trieb ein Sturm verwandtschaftlicher<br />

Empörung hier herein. Denken Sie an ein<br />

paar alte Tanten, die vergessen haben, dass<br />

auch sie einmal jung waren — dann können<br />

Sie sich das Weitere selbst zusammenreimen.<br />

» — Mit einer leichten Verbeugung fügte<br />

andern zu ärgern. Da geschah das Unfass- sie bei: «Mein Name ist Marie Fegger, doch<br />

bare, das hier allen Unverständliche... wenn Sie mich Marie nennen, so genügt das<br />

« Noch ist die<br />

auch. Aber Jetzt<br />

blühende, goldene<br />

Zeit...» sang<br />

hin und essen.»<br />

setzen Sie sich<br />

auf dem Gange<br />

«Hm», brummte<br />

der Huggel,<br />

ein Mädchen.<br />

Wie auf Kom-<br />

« Sie gefallen<br />

mando schwiegen<br />

die drei und<br />

sassen lauschend<br />

in ihren<br />

Betten. Wer<br />

konnte das nur<br />

sein ? Ein Mädchen<br />

hier im Armenhaus<br />

? Alle<br />

drei Gesellen<br />

zerbrachen sich<br />

die Köpfe. Wie<br />

kam die am frühen<br />

Morgen<br />

schon da herein?<br />

« Wahrhaftig<br />

ein Mädchen »*<br />

verlieh der Florian<br />

seinem Erstaunen<br />

Ausdruck,<br />

und der<br />

Sepp brüllte ihn<br />

prompt an:<br />

« Halt dein<br />

Maul! » Dann<br />

lauschten sie<br />

wieder der<br />

Stimme, die sich<br />

in der Richtung<br />

des Speisesaals<br />

entfernte. Der Huggel sagte<br />

sprang aber flinker, als einer<br />

im V>äqeÜ<br />

Von Albin Fringeli<br />

Mi Wägeli ma singe<br />

Ne ruehig Wanderlied;<br />

Es treit mi dur mi Heimet,<br />

Es isch ne Freud, wie's zieht.<br />

Mi Wägeli ma singe :<br />

«Chumm lueg di Heimet a,<br />

Wei zsäme zu de Stedtler<br />

Un denn zum Burema. ,<br />

/ sing dr s'Wanderliedti<br />

Dur alli Strossen uss,<br />

Trag di als Heimetstolze<br />

Am Obe hei vors Hus.»<br />

mir. Nur schade,<br />

dass Sie kein<br />

Mann sind, sonst<br />

hätte ich Sie<br />

jetzt zu einer<br />

Tippelei eingeladen.<br />

» — Dann<br />

setzte er sich<br />

zum Essen nieder<br />

und war in<br />

diese Arbeit bald<br />

so vertieft, dass<br />

er für nichts anderes<br />

mehr Zeit<br />

hatte. Für ihn<br />

war es ja jeden<br />

Tag aufs neue<br />

ein Erlebnis, dass<br />

er sein Essen<br />

hatte, ohne es zusammenschnorren<br />

zu müssen.<br />

Bald rückte<br />

auch der Florian<br />

an, ging zwei<br />

Schritte auf das<br />

Mädchen zu, verbeugte<br />

sich und<br />

nannte seinen<br />

Namen. Ehe Marie<br />

antworten konnte, ging die Tür zum<br />

drittenmal auf, und der Sepp stürzte herein.<br />

Schnaufend wie ein Walross von der ungewohnten<br />

Eile blieb er einen Augenblick<br />

stehen und musterte das Mädchen vom<br />

Kopf bis zu den Füssen. Dann streckte er<br />

ihr gemütlich seine grosse Pranke hin und<br />

sagte : « Tag, Fräulein ! ><br />

Marie machte erst dem Florian einen Knix<br />

und schüttelte dann dem Sepp die Hand.<br />

«Was für einer glückhaften Verkettung<br />

von Umständen verdanken wir Ihre holde Gegenwart<br />

im Asyl für gescheiterte Existenzen?<br />

» fragte der Florian.<br />

Der Sepp kam Maries Antwort zuvor:<br />

«Spricht der Kerl wieder geschwollen.<br />

Mensch, wir sind doch nur in einer Trockenkammer<br />

für Weinleichen und in keinem Irrenhaus!»<br />

— Zu Marie gewandt, fuhr er fort:<br />

«Der Kerl da hat ein Riesenvermögen verputzt,<br />

sitzt nun hier wie ein Armenhäusler<br />

und hat Flöh im Hirn wie ein Lord. So ist die<br />

grosse Welt. So etwas und noch eine Pfauenfeder<br />

in den Hosenboden, dann passt es auf<br />

jede Hühnerfarm; dort gackert ja auch alles.»<br />

Der Huggel hatte sich bei Florians Rede<br />

verschluckt und würgte jetzt zwischen zwei<br />

Bissen einige Worte heraus: «Haha, Asyl für<br />

gescheiterte Existenzen », lachte er. « Gut gesagt,<br />

meinst du nicht auch, alter Saufaus? »<br />

Da setzte sich der Florian beleidigt an seinen<br />

Platz, und der Sepp folgte seinem Beispiel,<br />

konnte es sich aber doch nicht verkneifen,<br />

dem Huggel noch einen alten Pennbruder<br />

an den Kopf zu werfen, während Marie lachend<br />

davonging.<br />

Nach diesem Frühstück war im Armenhaus<br />

alles verwandelt Die drei Alten, die vorher<br />

missmutig durch die Gänge geschlichen waren,<br />

gaben sich jetzt alle Mühe, jung und<br />

straff zu erscheinen. Ja, der Sepp versuchte<br />

sogar zu pfeifen, und auch der Florian gab<br />

sich alle erdenkliche Mühe, dem Mädchen zu<br />

gefallen. Nur der Huggel blieb sich gleich,<br />

kein Wort,<br />

seinen alten<br />

Beinen zugetraut hätte, aus dem Bett und an<br />

die Tür. Ohne sie zu öffnen machte er kehrt<br />

und begann, sich anzukleiden.<br />

Irgendwo schläft ja in jedem der alten<br />

Tippelbrüder ein letzter Rest Kultur, und dieser<br />

bewahrte ihn jetzt davor, sich einem Mädchen<br />

im Hemd zu zeigen. Ihm hätte das ja<br />

nichts geschadet; er wäre — wenn es einen<br />

Narrenstreich auszuführen gegolten hätte —<br />

im Hemd durch die ganze Stadt gelaufen. Er<br />

wollte aber das Mädchen, das er noch gar<br />

nicht kannte, davor bewahren, sich für ihn zu<br />

schämen. Ja, er tat heute noch mehr. Beim<br />

Waschen planschte er so im Wasser, dass<br />

der Florian ihn fragte, ob er sich versaufen<br />

wolle» Durch den Spott Hess er sich aber<br />

nicht stören, sondern seifte ruhig weiter, bis<br />

er krebsrot im Gesicht und so sauber war,<br />

wie seit Jahren nicht mehr. Sorgfältiger als<br />

gewöhnlich kleidete er sich dann auch an und<br />

eilte in den Speisesaal, wo sich das singende<br />

Wunder vorstellte.<br />

Es war ein Mädchen, jung,, frisch und rotbackig<br />

wie ein Apfel. Dem Huggel war es bei<br />

ihrem Anblick zumute wie einem Kind, dem<br />

der Weihnachtsmann eine besondere Ueberraschung<br />

bereitet hat. Wie ein solches Kind<br />

brachte auch er kein Wort heraus, sondern<br />

sagte nur ganz hingerissen: «Ah!» — Da<br />

lachte das Mädchen hell auf und rief: « Guten<br />

Morgen, Herr Florian! »<br />

Diese Verwechslung gab ihm die Sprache<br />

wieder. « Abelabab, Florian », sagte er. «Ich<br />

habe mit diesem Kerl nichts gemeinsam als<br />

das Schlafzimmer. Der Huggel bin ich, Fräulein!<br />

Wenn Sie nicht wissen, wer der Huggel<br />

ist, dann fragen Sie einen Landjäger. Zwischen<br />

Königsberg und Konstantinopel kann<br />

Ihnen jeder Auskunft geben. Aber so ein nettes<br />

Gesichtchen, wie Sie eins haben, wurde<br />

mir noch nirgends zum Frühstück serviert.<br />

Was treibt Sie für ein Wind in dieses Arsenal<br />

menschlicher Zwecklosigkeit? »<br />

Ja, der Huggel konnte sprechen, wenn er lebte um zu leben und freute sich, wenn er<br />

den beiden andern einen Possen spielen<br />

konnte.<br />

Tage vergingen so. Ueberall machte sich<br />

eine 1 nervöse Unrast bemerkbar, die selbst auf<br />

den alten Verwalter übergriff. Früher wäre er<br />

froh gewesen, wenn ihm der eine oder der,<br />

andere der alten Gesellen eine Arbeit abgenommen<br />

hätte. Jetzt war es umgekehrt Er<br />

konnte ihrem Diensteifer kaum noch Zügel<br />

anlegen. Der Huggel allerdings drückte sich<br />

auch jetzt von der Arbeit, wo er nur konnte.<br />

Das war bei ihm auch begreiflich, denn wer<br />

so wie er sein ganzes Leben lang der Arbeit<br />

aus dem Wege gegangen war, der konnte<br />

sich auch im Alter nicht mehr mit ihr anfreunden.<br />

Um so ärger trieben es die beiden<br />

andern.<br />

Der Tollste war der Sepp. Vom Morgen bis<br />

zum Abend rumorte er im Hause herum. Alle<br />

Fensterriegel und Schlösser sah er nach*<br />

klopfte da und dort und schimpfte auf die<br />

Lotterwirtschaft im Hause, was das Zeug<br />

hielt. Wenn er wusste, dass er Zuhörer hatte,<br />

schimpfte er noch gewaltiger, und eines Tages,<br />

als Marie mit dem Verwalter kam und<br />

ihn teilnehmend nach der Ursache des Zornes<br />

fragte, überbot er sich selbst und verschwor<br />

sich hoch und teuer, das Haus zu verlassen*<br />

Er sei noch nicht so alt, dass ihn die menschliche<br />

Gesellschaft schon entbehren könnte?<br />

nein, er sei noch sehr rüstig, könne sich noch<br />

eine junge Frau nehmen und wie in den früheren<br />

Zeiten als ehrsamer Meister zum Wohl<br />

seiner Frau und Nutzen der Stadt und der<br />

Allgemeinheit leben und wirken. Diese Trokkenkammer<br />

sei kein Aufenthalt für einen<br />

Mann seines Schlages, das wäre gerade noch<br />

gut genug für Leute, wie Florian und der<br />

Huggel seien. Er fand grosse Worte und es<br />

war ihm ernst damit.<br />

Der Verwalter schaute ihn von der Seite<br />

an, lachte dann hell auf, stiess seine Nichte in<br />

die Seite und sagte: « Na, merkst du etwas? »<br />

— und ging dann rasch den Gang entlang<br />

davon. Das Mädchen wurde rot, glaubte aber<br />

immer noch nicht, dass des Sepps Frühlingsgedanken<br />

etwas mit ihr zu tun haben könnten<br />

und fragte mit harmloser Teilnahme, was ihm<br />

über die Leber gekrochen sei. Diese Frage<br />

war dem Sepp Wasser auf die Mühle.<br />

« Ja, das ist nun so » — und machte verliebte<br />

Augen wie ein Primaner, der sich in<br />

Liebesdingen übt — « ja, Fräulein, das ist so:<br />

Früher, da war ich ein ganzer Kerl. Sauber,<br />

sage ich Ihnen, wie aus dem Ei gepellt! Ich<br />

war der gesuchteste Tänzer in der ganzen<br />

Gegend und ein Schlosser, nach dem sich alle<br />

Meister die Finger leckten. Später — nachdem<br />

ich meine Alte kennengelernt hatte —<br />

Gott hab' sie selig, sie hat es verdient nm<br />

mich — wurde ich selbst Meister. Wer beim<br />

Schlosser etwas brauchte, kam zum Sepp;<br />

die Weiber, weil ich höflich war, und die<br />

Männer, weil ich von Politik etwas verstand<br />

und jedem zustimmte. Bei der Rechnung<br />

knauserte keines, alle waren zufrieden. Mein<br />

Geschäft war bald das beste in "der Stadt<br />

Meine selige Alte hätte es in Gelddingen mit<br />

der Frau des Stadtpräsidenten aufnehmen<br />

können, wenn sie nicht zu bescheiden gewesen<br />

wäre. Aber meine Selige, die hatte so<br />

ihre Art — auf Kleider zum Beispiel hielt sie'<br />

nichts. Wenn ich sie fragte: ,Hör, Alte,<br />

möchtest du dir nicht ein neues Kleid machen<br />

lassen?' so sagte sie: ,Nein, mein Sepp, mein<br />

altes Kleid hält noch gut ein Jahr!' Ja, so<br />

war sie und hätte es nicht nötig gehabt Ich<br />

habe sie auch nicht gedrängt; denn einer<br />

Frau soll man ihren Glauben nicht nehmen.<br />

Aber gelebt haben wir wie die Kinder. Der<br />

alte Blechnermeister Dorner sagte oft: ,Sepp,<br />

du bist ein Gemütsmensch!' — Er war es<br />

ja auch auf seine Art, schlug seine Frau zum<br />

Frühstück, Mittag- und Nachtessen und<br />

meinte, das sei nur Uebungssache. Eine Frau<br />

müsse auch wissen, dass ein Mann im Hause<br />

sei.»<br />

Der Sepp belachte schallend seinen eigenen<br />

Witz, reckte sich noch stolzer auf und<br />

fuhr fort:<br />

« Recht gehabt hat der alte Dorner, soweit<br />

es mich anging. Was meine Frau wollte, das<br />

wurde gemacht. Ja, Fräuleinchen, so bin ich.<br />

Für eine Frau ginge ich durchs Feuer!»<br />

«Wie es mich gepackt hat, als meine Alte<br />

starb, das weiss nur Gott, der Sternenwirt<br />

und ich selbst. Ja, Fräuleinchen, den Sternen-<br />

Luzern<br />

Alle Zimmer mit (Hess. Wasser<br />

o. Bad u.Tel. Zimmer v. Fr. 4.50<br />

an. Pens. Fr. 12.-. Autoboxen.<br />

Ed. Leimgrubar. Bes.<br />

Schiller Hotel GarniI


Hoch dem QeuiUte*<br />

Von Jakob Harinqer<br />

Heber den Bergen rollt noch ein Donnern,<br />

Leis wie ein Dieb kommt der Regen und singt.<br />

'Sieh wie am Ufer ein purpurner Sommer<br />

'In deinem magdlichen Lächeln verklingt,<br />

Wie von den Blättern die Wasser abtropfen<br />

'Rinnt auch das Leid dir vom bangenden Herz,<br />

Bald hörst du Aepfel zur Erde klopfen,<br />

Silbern erinnert dich wieder ein März.<br />

'Blau grünt im Garten ein Regenbogen,<br />

'Goldene Schwalben umflattern den Kahn,<br />

Leis wie ein Glück kommt die Mondfrau<br />

gezogen,<br />

Und ich bin traurig voll Kummer und Gram.<br />

'Matt hingelehnt an Oktoberterrassen<br />

Harr ich des ersten Sterns und am Haus<br />

Flattert ein Vorhang... und ich bin verlassen,<br />

Und die Liebe weint sich die Augen aus.<br />

Und ich denk an ein seidenes Zimmer,<br />

Spangen verstreut in Märzkissen und Haar.<br />

Ach, es wird wieder Frühling und nimmer<br />

Singst du das Lied, das Erinnerung mir war.<br />

wirt können Sie fragen, der half mir mein<br />

Leid brüderlich tragen. Mit der Arbeit war es<br />

fertig. Kaum rührte ich eine Feile an, da<br />

dachte ich auch schon an meine Alte. Dann<br />

suchte ich im Sternen Trost. Ach, es war ja<br />

so traurig. Es wollte auch gar nicht besser<br />

werden und eines Tages...» Mit einem roten<br />

Kopf unterbrach sich der Sepp und<br />

schloss dann, um seine Verlegenheit zu verbergen,<br />

mit einem Stossseufzer: « Ach Gott,<br />

es geht ja so sonderbar zu im Leben! »<br />

Maria, die wusste, an was der Sepp sich<br />

vorbeidrücken wollte, biss sich auf die Lippen<br />

und verbarg ihr Lachen hinter der vorgehaltenen<br />

Hand, dann stimmte sie ihm ernsthaft<br />

bei: « Ja, Sie haben schon recht, es geht im<br />

Leben oft sonderbar zu! »<br />

Der Sepp war froh, dass er an dieser<br />

Klippe vorbeikam, ohne dass sie seine Verlegenheit<br />

bemerkte, und fuhr fort: « Es war<br />

wie eine Krankheit. Selbst der Stadtarzt<br />

meinte' damals: Das kommt von dem vielen<br />

Alleinsein! Jetzt ist das alles überstanden:<br />

ich bin wieder der alte Sepp, der immer noch<br />

Mark in den Knochen hat. Von dieser Trokkenkammer<br />

werde ich mich verabschieden<br />

und wieder eine Schlosserei anfangen. Aber<br />

eine Frau muss ich haben, eine junge Frau,<br />

die zu mir passt! » — Er blinzelte, während<br />

er dies sagte, dem Mädchen schalkhaft zu<br />

und fuhr dann fort: «Ueberlegen Sie nicht<br />

lange, werden Sie meine Frau! Meine Selige<br />

hat es nicht, bereut, dass sie meine Frau<br />

wurde, und auch Sie...»<br />

Das Mädchen wartete nicht ab, bis er mit<br />

seiner Rede fertig war. Sie rannte lachend<br />

den Gang hinab und verschwand in der<br />

Küche. Bald darauf hörte der verblüffte Sepp<br />

sie singen: « Du bist verrückt mein Kind...»,<br />

aber unzurechnungsfähig wie alle Verliebten,<br />

bezog er das Lied nicht auf sich, sondern<br />

dachte, das Mädchen sei verrückt aus Liebe<br />

zu ihm.<br />

Dieses Ereignis, das er bei sich selbst Verlobung<br />

nannte, musste gefeiert werden. Wie<br />

ein Dieb schlich er sich aus dem Hause und<br />

eilte zum Sternenwirt. Am Abend, als er wieder<br />

zurückkehrte, ging es nicht mehr so geräuschlos<br />

ab. Ein Rüffel vom Verwalter war<br />

die Folge.<br />

In den nächsten Tagen gelang es ihm nicht,<br />

Maria allein zu sprechen. Ueberall tappte ihm<br />

der Florian in den Weg... Kam das Mädchen<br />

am Morgen mit einem Eimer oder Korb<br />

aus der Küche, so stürzte vom einen Ende des<br />

Ganges der Sepp, vom andern der Florian<br />

her, und beide stritten sich darum, ihr die<br />

Last abnehmen zu dürfen. Dabei kam es oft<br />

zu Szenen, über die das Mädchen herzlich<br />

achte, während die beiden Alten immer grobsere<br />

Feinde wurden. Zum offenen Ausbruch<br />

der Feindseligkeiten kam es aber erst, als der<br />

Florian Maria einen Rosenstfauss überreichte.<br />

Leis wie eine Katze schlich er sich eines<br />

Morgens aus dem Zimmer und eilte hinab in<br />

den Garten. Dort plünderte er alle Rosenstöcke<br />

und kehrte mit einem Strauss tiefroter<br />

Rosen in das Haus zurück. Im Speisesaal<br />

stellte er ihn auf den Tisch und schrieb auf<br />

eine Visitenkarte, ein Ueberbleibsel aus seiner<br />

guten Zeit, eine Widmung. Dann schlich er<br />

sich wieder in das Schlafzimmer, legte sich<br />

ins Bett und begann zu schnarchen.<br />

Bald wachte der Huggel auf, schrie dem<br />

Sepp seinen Morgengruss zu und kleidete sich<br />

an. Im Speisesaal war natürlich des Florians<br />

Strauss das erste, was er sah. Als er noch<br />

gar die Karte erblickte, Hess es ihm keine<br />

Ruhe, bis er seinen Senf dazu gegeben hatte.<br />

Die Widmung sah jetzt allerdings anders aus<br />

als zuvor. Bald erschienen auch der Sepp,<br />

der Florian und Maria.<br />

Ganz Kavalier überreichte der Florian dem<br />

Mädchen den Strauss mit einer tiefen Verbeugung,<br />

was sie mit Erröten, der Huggel mit<br />

einem Grunzen und der Sepp mit einem Fluch<br />

quittierte. Maria fand die Karte und las die<br />

Widmung: «Ich alter Kater erlaube mir,<br />

Ihrer Schönheit diese Blumen zu opfern! Florian<br />

Burian.» Sie ahnte, wer die ersten drei<br />

Worte dazu geschrieben hatte, Hess vor Lachen<br />

den Strauss und die Karte fallen und<br />

rannte zum Zimmer hinaus. Entgeistert<br />

schaute ihr der Florian nach, während der<br />

Sepp den Strauss durch einen Fusstritt in die<br />

nächste Ecke beförderte. Da traf ihn die Hand<br />

des Florian mitten ins Gesicht. Auch der Sepp<br />

schrieb keine schlechte Handschrift, und bald<br />

balgten sich die zwei wie Kater in einer<br />

Februarnacht.<br />

« Was, du willst die Blumen verderben? »<br />

Qjie, Vecsuefainq. des<br />

Jaos llteuhöveii<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

«Dreimal wird es dich treffen, ehe du<br />

fällst. — Wenn eine zu dir spricht, die nicht<br />

mehr sprechen kann —. Wenn alles, was dir<br />

letzter Sinn im Leben war, sich verkehrt —.<br />

Wenn der da — wenn du den zum dritten<br />

Male siehst.»<br />

Joos Utenhovens Augen bohrten sich ins<br />

Nichts. Ein dunkles, qualvoll heisses Rauschen<br />

krampfte ihm das Herz. Und zugleich<br />

war es ihm, als hörte er das Klatschen ihrer<br />

nackten braunen Sohlen, wie sie — diese Zigeunerin<br />

— damals gehetzt, gejagt über das<br />

sonnenheisse Pflaster durch das auf zittern de<br />

Geflirr der weissen Glut von ihm gelaufen<br />

war —<br />

Ueber die feuchte Stirn strich er sich tastend<br />

hin — musste dabei gleichwie im<br />

Zwange eines wüsten Traumes denken: —<br />

zweimal — ja zweimal habe ich ihn jetzt gesehen.<br />

Damals in seiner kahlen Arbeitsstube,<br />

in der die Aengste von unzähligen Umstelten<br />

und Vernommenen geronnen und gebannt an<br />

diesen räudigen Wänden klebten und aus den<br />

alten Möbeltrümmern klagten — und heute<br />

hier —<br />

Und wenn ich ihn zum dritten Male.sehen<br />

werde —?<br />

Versponnen in ein dunkles Grauen, stand<br />

er so unbewegt — hob dann die Hand zu.<br />

einer ausfahrenden Geste hoch, als ob er sich<br />

aus einem unsichtbaren Netzwerk •lösen<br />

wollte —:. verstrickte sich in seinem 5inn£nr<br />

Suchen in ein anderes, das sich da jetzt" vor,<br />

ihm erhob —: Wie war das doch —.wie war<br />

das doch gewesen ?<br />

Vor Wochen erst, an jenem Tage, da' sie<br />

die Tote draussen auf 'dem Friedhof eingebettet<br />

hatten — da er dann in der Flucht vor<br />

seiner Einsamkeit mit dem kleinen verwachsenen<br />

Doktor zusammengesessen war ~. Im<br />

«Medwjed» — bei dem Russen —<br />

IANGENTHAI<br />

Kendex'vous der Automobilisten • Grosser Parkplatz<br />

schrie der Florian, und der Sepp darauf: « Sie<br />

ist meine Braut, du Lump! » Der Huggel aber<br />

lachte, dass sein frisch angemästetes Armenhausbäuchlein<br />

im Galopp auf und nieder<br />

tanzte. Das dauerte so lange, bis der Verwalter<br />

die Ruhe wieder herstellte.<br />

Zwei Gesichter wurden immer länger, als<br />

er erzählte, dass Maria schon lange verlobt<br />

sei und nur bis zu ihrer Hochzeit hier bleiben<br />

sollte.<br />

Am gleichen Tage«reiste Maria ab. Der<br />

Florian und der Sepp schlichen noch einige<br />

Tage wie begossene Pudel umher, doch bald<br />

verging auch das, und im Armenhaus hielt<br />

die alte Langeweile wieder ihren Einzug.<br />

— und wie er da den Kellner, der den Wodka<br />

brachte — wie er den Fürsten noch gefragt<br />

hatte, ob er an derlei glaube —<br />

Den grossen, wie erstorben hingleitenden<br />

Mann mit den slawisch-breiten und seltsam<br />

unbewegten Zügen sah er vor sich stehen,<br />

hörte die tiefe, fremdartige Stimme, die leise<br />

und geheimnisvoll, beinahe flüsternd aus<br />

einer verdeckten Ferne kam und ohne Ziel<br />

wieder ins Weite, Wesenlose rann: «— man<br />

darf dabei nicht an den Worten kleben —<br />

der Sinn ist alles, Herr —- der Sinn —»<br />

Ein dünnes Frösteln lief Joos Utenhoven an<br />

den Schultern nieder. Und immer noch versponnen<br />

in sein Suchen, bückte er sich nach<br />

dem Tuche und breitete es zwischen seinen<br />

Armen, deckte es, ohne hinzusehen, über das<br />

Bild des Inquisitors hin.<br />

Zum Schranke schritt er dann und griff<br />

nach seinem Hut, den Handschuhen, dem<br />

Stock.<br />

Noch einmal musste er vorbei an der Jetzt<br />

wiederum verhangenen Staffelei. Er stand<br />

davor — er hob die Hand, strich an dem Umrisse<br />

des Rahmens nieder. Zur Ruhe zwang<br />

er sich und dachte hart: Nervös bin ich —<br />

zermürbt durch all die Qual — und das ist<br />

alles —<br />

Aber bei all dem war es ihm in einer Tiefe,<br />

die sich nicht betäuben Hess, noch immer so,<br />

als wäre er hier nicht allein — als wäre da<br />

noch einer um ihn her —<br />

Den Lichtschalter drehte er ab, und ein<br />

wenig zu hastig drückte er die Tür hinter<br />

sich ins Schloss.<br />

Tastete sich dann wie erleichtert durch den<br />

in Schwarz und Schweigen eingehüllten Saal.<br />

Nur hier und da an der Vergoldung eines<br />

Rahmens gleisste ein dünner Glanz, und drüben<br />

dort, wie aus sich selber strahlend,<br />

schimmerte leis ein weisser Marmor auf: der<br />

Torso der Madonna des Qhiberti, der auf<br />

dem Grab Elke-Marias stehen sollte —<br />

Durch die zum Hausflur hinleitende zweite<br />

Tür verHess Joos Utenhoven den Raum.<br />

Die beiden Schlösser schloss er ab, stand<br />

dann erschöpft in einem müden Horchen —<br />

riss sich mit aufgerafftem Willen los und<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

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warf sich in den abendlichen Lärm der<br />

Strasse.<br />

Joos Utenhoven hätte es nicht sagen können,<br />

wie lange er an diesem Abend im Strom<br />

der Menschen trieb — bald von ihm aufgegriffen<br />

und mit fortgeschwemmt, bald ihm<br />

entronnen oder von ihm ausgespien und abgesetzt<br />

in eine abseitige Einsamkeit —<br />

Nach Hause? Nein —<br />

Am Brandenburger Tor "war er und zögerte<br />

entschlusslos in dem ausstrahlenden Stern<br />

der Wege — stand dann hinter dem Reichstagsbau<br />

am Spreeufer lange verloren still und<br />

starrte da über das Wasser weg hinüber in<br />

das tausendfache bunte Lichtgeflimmer der<br />

Leuchtreklamen am Schiffbauerdamm und bis<br />

zur Friedrichstrasse.<br />

Krank bin ich, dachte er, krank und nervös<br />

— zerrüttet, wie ich es vorher noch nie gewesen<br />

bin —<br />

Nerven ? — er sah hinunter in die Splegelflut<br />

der dunklen Wasser, auf der düstere<br />

Spreekähne an ihrem Tauwerk träumend lagen,<br />

über die hin in Flimmerbändern der Widerschein<br />

der Strassenlampen und der Lichter<br />

von hingleitenden Automobilen huschte.<br />

— Wann jemals habe den derlei gekannt?<br />

Nie — nie —. Nicht vor dem Kriege — nicht<br />

im Kriege — und nicht später —<br />

Kaputt muss etwas in mir sein —><br />

Ein lächerlicher Zufall tritt mir In den<br />

Weg — nichts weiter — nein, nichts sonst:<br />

nur die fatale Aehnlichkeit eines mir peinlichen<br />

Genossen mit einem anderen, der seit<br />

gut dreihundert Jahren modert — und wirft<br />

mich beinah um —. Ein billiges Zusammentreffen,<br />

das kaum mehr ist als der Trick aus<br />

einer Jahrmarksbude, lasse ich mir als Spuk<br />

verkaufen — !<br />

Scham über seine eigene Schwäche würgte<br />

ihn, warf den Impuls in ihm empor: Am besten<br />

wäre es, ich ginge jetzt zurück und<br />

schlösse auf — ginge ganz fest und sichei<br />

durch den Saal und machte Licht und holte<br />

mir den Qreco vor — nicht eine Spur von<br />

Aehnlichkeit würde da sein!<br />

Aber das sank wieder zurück —<br />

Er riss sich los aus seinem Schauen in das<br />

flirrende Lichterspiel, er wandte sich, schriti<br />

längs des Wasserlaufes hin. Still war es hier,<br />

und alles Leben wie ein Echo nur, das fernher<br />

kam, von jenseits, wo der Lehrter Bahnhof<br />

lag, das alte Moabit —<br />

Von links her, aus den Zelten, kam Musil<br />

— zerflatterte in einem leisen Wehen. Eit<br />

Dunst und Duft von abendlichen Bäumet<br />

strich aus dem Tiergarten herüber —<br />

Nichts weiss er — nichts —! dachte Joos<br />

Utenhoven — hat sich da allerlei ausspintisiert<br />

und glaubt, ich falle ihm darauf hinein<br />

—<br />

Am Park Bellevue bog er in den Tiergarten<br />

ein.<br />

So tief und dunkel war er in sein Sinnet<br />

eingesponnen, dass er am Grossen Steri<br />

beinahe in ein ankommendes Auto geratei<br />

wäre. Erst da der Wagen schon im Ansprunj<br />

nach ihm war, die grellen Lichter ihn gleicl<br />

zwei riesigen Augen blendend und gierij<br />

übergössen und an sich reissen wollten<br />

sprang er zur Seite — hörte Schimpf um<br />

Zorn hinter sich drein —<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Wer kommt mit<br />

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N« 77 — <strong>1935</strong><br />

Stande<br />

Von Vreni Wasmuth<br />

Die Seele des Menschen schafft sich in der<br />

Gebärde Ausdruck. Gebärde ist das Zusammenspiel<br />

von Bewegung und Ruhe der Glieder,<br />

die Bewegung und Ruhe der Seele wiedergeben.<br />

Am ausdruckvollsten gräbt sich<br />

die Seele in die Hand, sie ist die Hauptträgerin<br />

der Gebärde; und da die Seele in verschiedenen<br />

Menschen auf eine immer andere<br />

Weise dichtet und formt, verschiedene Tönung,<br />

andersartige Rhythmen hat, darum ist<br />

auch das Wesen der Gebärde und besonders<br />

der Hände eines jeden Menschen verschieden.<br />

Es ist keine Frage, die Hand ist das lebendigste,<br />

ausdrucksvollste Glied des Menschenleibes.<br />

Ein Gesicht kann man verstecken und<br />

verstellen; für die Hand gibt es keine Maske.<br />

Die Hand darf mit grösstem Recht für sich<br />

in Anspruch nehmen, Glied des menschlichen<br />

Körpers genannt zu werden, denn sie ist am<br />

meisten ge« glied »ert von allen. Bei ihr ist<br />

selbst bei einem jungen Körper die Haut<br />

nicht so glatt, gerade und straff gespannt wie<br />

am übrigen Körper; sie verweilt in Grübchen<br />

und Vertiefungen, die das Spiel der Knochen<br />

und Äderchen ihr bietet, und bildet so durch<br />

innere und äussere Bewegung die unzähligen<br />

Fältchen und Runzeln, die in ihrem reichen<br />

Linienspiel eine jede Hand so charakteristisch<br />

und lebendig machen, fast wie ein<br />

Einzelwesen, das, lebendig geworden wie<br />

ein kleines Tier, sein Da- und Sosein hat wie<br />

alles Lebende. Es war nicht das Dümmste,<br />

dass man versuchte, aus den Linien der<br />

Hand das Schicksal eines Menschen zu deuten;<br />

Schicksal ist bedingt durch die Wesensart,<br />

die sich Ausdruck formt in den Linien<br />

der Hand. Die oft treffenden Prophezeiungen<br />

einer Zigeunerin würden uns nicht so sehr<br />

verblüffen, wenn wir einander mehr auf die<br />

Hände schauten. Charakter und Erlittenes<br />

graben sich darin ein wie Wind und Wetter<br />

in den Felsen.<br />

Die Hände haben die Aufgabe, das innere<br />

Leben eines Menschen zu einem äusserlich<br />

wahrnehmbaren zu machen. Sie haben den<br />

Gedanken in die Tat umzusetzen, das heisst,<br />

wenn ihnen der innere Trieb gegeben ist, zu<br />

«handeln >. Schaffen und Formen ward in<br />

unsere Hand gegeben, und etwas in der<br />

Hand haben, das heisst, seiner mächtig zu<br />

sein.<br />

Es ist ein Zeichen für das Eigenleben der<br />

Hand und dennoch für den klaren Spiegel<br />

des Menschen, dem sie gehört: dass ihr<br />

nicht nur das real zu Tuende, das sichtbare<br />

« Handeln » vertraut wird, sondern auch alle<br />

Regungen des Empfindens. Der Händedruck<br />

ist schönster Qruss und tiefstes Abschiednehmen,<br />

Handschlag und Eid versichern<br />

Treue und Standhaftigkeit, die Hand liebkost<br />

oder wehrt ab. Die formenden, segnenden<br />

Hände sind selten in der Welt der Menschenhände,<br />

so selten wie schöpferische Menschen.<br />

Kämpfende, verkrampfte oder flehende<br />

Hände sind so viele zu finden, wie Hass die<br />

Welt erfüllt.<br />

Es geschieht oft, dass das Bild einer Hand<br />

sich mit dem Augenblick wandelt, dass aus<br />

einer katrtpfgeballten eine sehnsüchtig flehende<br />

wird oder aus einer schlaffen, müden<br />

eine spürende, packende Hand. In der Hand<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

sind ja die tausend Möglichkeiten der Wandlung<br />

ebenso vorhanden wie in der Seele.<br />

Aber ein bestimmtes Gepräge behält doch<br />

jede Hand durch Ruhe und Bewegung hindurch.<br />

Sie wird so zum Sinnbild für jede Art<br />

des Gefühls und des Handelns.<br />

Es gibt Hände, die„nach den Sternen greifen,<br />

und solche, die tief im Schmutz der Erde<br />

wühlen. Es gibt kühle, lindernde Hände, die<br />

sich auf zuckende, brennende Fieberhände<br />

legen. Es gibt zitternde Greisenhände und<br />

kleine unbeholfene Kinderhändchen, die vertrauensvoll<br />

in Mutterhänden liegen, um gefühlt,<br />

gefasst, gehalten zu werden. Kinderhänden<br />

ist alles so greifbar nah; sie greifen<br />

nach der Sonne am Himmel und den Wolken,<br />

die vorüberziehen. Deshalb muss man<br />

sie führen, etwa wie ein Dirigent, der Musik<br />

in seinen Händen gestaltet und führt durch<br />

ein Meer von Melodie und Rhythmus. Es<br />

gibt plumpe Hände, die keinen Kampf kennen,<br />

weil sie gewohnt sind, über Samt und<br />

Seide zu streichen und Perlen durch ihre<br />

Finger gleiten zu lassen, und es gibt solche,<br />

die Kampf nicht mehr kennen, weil sie ausgekämpft<br />

haben und zu einem strömenden<br />

Reichtum gelangt sind. Totenhände können<br />

auch so sein. Arbeit formt die Hand und das<br />

Gefühl. Sicher und tastend ist die Hand des<br />

Arztes, die im kranken Körper die Ursache<br />

sucht.<br />

Ihnen allen sind drei Grundzüge eigen:<br />

Greifen, Fassen, Halten. Greifen in der ungewjssen<br />

Gebärde des Suchens, Fassen in<br />

der aufatmenden Bewegung des Gefundenhabens,<br />

und Halten in der sichern Regung<br />

des nimmer wieder Verlierens. Das, was<br />

man liebt, wonach man sich sehnt, möchte<br />

man greifen, fassen und halten. Um das unklar<br />

Verschwommene zu gestalten in klaren<br />

Begriff, gilt's zu fassen, zu greifen, zu halten.<br />

Wenn sie aber nach' Unerreichbarem sich<br />

sehnt, nach dem, was im Himmel oben und<br />

auf Erden unten ihr nicht vergönnt ist, dann<br />

bleibt die Gebärde und ihr Wille unvollendet<br />

und unvollkommen, die sehnend sieh gebreiteten,<br />

zum Fassen gerundeten Hände finden<br />

sich zusammen und werden betende, demütige<br />

Wesen. Oder die Faust zerreist zornig<br />

die Gebärde.<br />

Solchen sollte man « an die Hand » gehen.<br />

dCandschuPunode<br />

im den (kalmenden


16 ÄUTOMÖBIL-REVOE <strong>1935</strong> - 77<br />

JCCeUte TlaÜzen<br />

Die Erfüllung exotischer Reiseträume... Der Genuss<br />

behaglicher Stunden auf der Fahrt über blaue<br />

Meere, der Genuss ungetrübten Schauens fremder<br />

Länder, der Kontrast von Orient und Okzident, das<br />

Geniessen der Erfüllung alter Sehnsuchtsträume —<br />

das sind die Reisen auf s/s « Kraljika Marija»<br />

des Jugoslavischen Lloyd. Dieses Schiff, das komfortable<br />

« Grandhotel » der verwöhnten Reisenden,<br />

ist bereit, am 2. Oktober auszufahren aus dem Heimatshafen<br />

Susehak, zu 17tägiger Reise an die Randgebiete<br />

des Mittelmeeres. Für Fr. 220.— werden<br />

diese beliebten Reisen in Einheitsklasse durchgeführt,<br />

ein Preis, der es erleichtert, langgehegte<br />

Reisewünsche der Erfüllung zuzuführen.<br />

Ferien auf See !. Sie sind schön und. gesund,<br />

sind genussreiche, glückliche Stunden; sie sind tiefstes<br />

Empfinden des Reiseglücks!<br />

(Generlvertretung des Jugoslavenski Lloyd für<br />

die Schweiz: Jugoslavisches Verkehrsbureau, Zürich,<br />

Bleicherweg 6, Tel. 32.256.)<br />

fBüchvitisch<br />

Motorbummel durch den Orient: Hans Reimann.<br />

Verlag Müller & I. Kiepenheuer, Berlin. Mark 4. —<br />

broschiert.<br />

Man kann fremde Länder kennenlernen, indem<br />

man selbst grosse Reisen unternimmt. — oder indem<br />

man Reisebücher liest. Dazu müssen Sie aber<br />

von jemandem geschrieben sein, der mit offenen<br />

Augen durch die Welt geht, der alles und jedes<br />

beobachtet und getreulich wiedergibt, und der den<br />

Dingen nach Möglichkeit auf den Grund geht. So<br />

ein Reiseschriftsteller ist Hans Reimann. Sein Buch<br />

liest sich so leicht, wie sich die Eindrücke auf der<br />

Reise selbst aufnehmen lassen; und immer und immer<br />

wieder wird man staunen, wie viele interessante<br />

Kleinigkeiten Reimann beobachtet und in<br />

sein Buch eingeflochten hat. Die Reise selbst führt der Bericht des jungen Menschen. Seme Krank-<br />

bricht so stark aus, dass er gepflegt werden<br />

über eine Route, die in den letzten Jahren von eu-heiropäischen<br />

Touristen viel befahren worden ist: Konstantinopel<br />

- Anatolien - Syrien - Irak - Bagdad- bens. Er schildert seltsame Vorgänge unter merk-<br />

muss. Jetzt ändert sich der Schauplatz seines Le-<br />

Syrische Wüste - Damaskus - Palästina; dann weiter<br />

auf der wenig befahrenen Strecke nach Aegyp-<br />

hat wieder die Cousine das Wort. Wir hören, dass<br />

würdigen Menschen aus dem Schlosse. Im 3. Teil<br />

ten und schliesslich über Griechenland nach Hause. alles nur Phantasie ihres Vetters war, den sein<br />

Aber es gibt noch kein Buch dieser Art über eine Leiden dahingerafft hat. Die Uebersetzung des<br />

Autofahrt in den nahen Ostfn. Wer Reimanns Buch französischen Titels «Le Visionnaire > mit «Der<br />

liest, unternimmt mit ihm die Fahrt nach Bagdad, Geisterseher» ist falsch und irreführend. «Der<br />

nimmt teil an all den abenteuerlichen Situationen<br />

einer solchen weiten Reise. Deswegen stellt das<br />

Buch gerade für den Automobilisten einen wirk,<br />

liehen Gewinn dar. K. M.<br />

Der Geisterseher. Roman von Julien Green.<br />

Verlag von Julius Kittels Nachf., Leipzig — M.<br />

Ostrau. 274 S.<br />

Gemeinhin schreibt man mit der Feder, gewiss.<br />

Julien Green aber schreibt mit dem Seziermesser.<br />

Ein Schnitt — und der Meister zeigt uns ein Stück<br />

innerer Gestaltung. Ein weiterer Schnitt — wieder<br />

liegt ein' Stück bloss da. Auf dem Seziertisch<br />

liegt diesmal die menschliche Seele. Julien Green<br />

ist ein grosser Könner. Doch die Handlung ist unbedeutend<br />

gegenüber der grossartigen Artistik des<br />

Erzählens. Keinen Augenblick setzt der Atem angespannten<br />

Erzählens aus, gross die Gestalten<br />

schaffende Kraft. Folgendes das Gerüst des Romans:<br />

Eine Frau erzählt, wie in ihrer Jugend ihre<br />

Mutter in den Witwenhaushalt in einer Provinzstadt<br />

einen verwaisten Neffen aufnimmt. Der<br />

junge Mann ist lungenkrank und muss in unbedeutender<br />

Stellung sein Brot vedienen. Er treibt<br />

ein heimlich Spiel mit seiner Cousine: In einem<br />

Schloss, dessen Türme sie zuweilen sehen, soll<br />

sich allerhand abspielen, von dem der junge Mann<br />

erzählt, als schilderte er eine Wirklichkeit. Der<br />

Cousin verliebt sich in die Cousine mit der verzweifelten<br />

Lebensgier dessen, der sich einem frühen<br />

Sterben verfallen fühlt. Im zweiten Teil folgt<br />

er-Ausflugsziele aus derMtielsdiweiz<br />

Phantast » wäre richtig. Es ist immer reizvoll,<br />

ein gemeinsam Erlebtes von zwei verschiedenen<br />

Menschen dargestellt zu erhalten. Und man bewundert<br />

die Grossartigkeit des Erzählens. Und<br />

trotzdem: man fühlt sich in nichts bereichert, geschweige<br />

denn gefördert. Bewundert, trotz seiner<br />

trostlosen Philosophie: «Das Leben stellt sich mir<br />

dar als eine Folge von Vernichtungen, die<br />

schliesslich zur gänzlichen Auflösung jeder Erinnerung<br />

führen wird.» Eine Kunst der Vergangenheit,<br />

eine Kunst aus Vergangenheitskräften gestaltet.<br />

Man legt das Buch auf die Seite und<br />

weiss mit aller Bestimmtheit: im Grunde ist dafür<br />

nicht mehr die Zeit. G.<br />

<br />

fragte der Arzt. «Schlafen Sie jetzt bei offenem<br />

Fenster?»<br />

«Ja!»<br />

«Na, und ist die Dauer-Erkältung weg?»<br />

«Nee: bloss Uhr und Brieftasche!»<br />

(Vart Hern)<br />

«Denke bloss», sagte Frau Oeklund, «der<br />

Mann, de* das Lustspiel schrieb, das wir<br />

gestern abend gesehen haben, ist heute<br />

nacht gestorben!» —<br />

«Was du nicht sagst! Und haben sie den<br />

Mörder gefasst?» (Svenska Dagbladet)<br />

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So. nachm. 29. Sept. Zum letztenmal: Der Zarewitsch,<br />

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N° 77 — <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVÜE 11<br />

Gtenzverkeht<br />

Regelung des Grenzverkehrs Jestetten-<br />

Lottstetten. Zurzeit befindet sich eine<br />

schweizerische Delegation, der u. a. auch<br />

Oberzolldirektor Gassmann angehört, in<br />

Freiburg i/Br. zwecks Verhandlung mit<br />

deutschen Sachverständigen über die Neuregelung<br />

des Grenzverkehrs in der Zone<br />

von Jestetten-Lottstetten, welche, durch<br />

Massnahmen der deutschen Behörden, jene<br />

Enklave ins deutsche Zollgebiet einzubeziehen,<br />

notwendig geworden sind. a<br />

S#i*«assen<br />

Für die Simplonstrasse. Der leitende Aus«<br />

schuss der waadtländischen Handelskammer<br />

stimmte einer Resolution zu, worin* der<br />

Strassenverkehr für die nationale Wirtschaft<br />

und den Fremdenverkehr als von grösster<br />

Bedeutung bezeichnet wird, weshalb die Behörden<br />

der Frage der Benützung einer der<br />

beiden Simplondurchstiche als Automobilstrasse<br />

volle Aufmerksamkeit widmen sollte.<br />

Am letzten Sonntag fand auf Einladung<br />

der Walliser Verkehrsinteressenten in Brig<br />

eine Konferenz statt, an welcher u. a. die<br />

italienische Regierung, die Kantone Genf,<br />

Waadt und Wallis, die S.B.B., die schweizerische<br />

Verkehrszentrale, der A. C. S. und<br />

T. C. S. vertreten waren, um sich mit dem<br />

Projekt Perrin über den Umbau' de^ Simplontunnels<br />

II zu befassen. Die Versammlung<br />

fasste eine Resolution, worin die zuständigen<br />

Behörden ersucht werden, die<br />

Studienarbeiten derart zu fördern, dass noch<br />

im laufenden Jahre an die Ausführung des<br />

Projektes herangetreten werden könne.<br />

Was geht mit der Hurdener-Dammstrasse? Die<br />

rigorose Bussenpraxis der st. gallischen Behörden<br />

an der Hurdener Seedammstrasse hat das Verlangen<br />

nach dem Ausbau dieser wichtigen Verhindungsstrasse<br />

wieder stärker wach werden lassen.<br />

Zwar haben die beteiligten Kantone ihre Beiträge<br />

bewilligt, was auch für die Südostbahn zutrifft,<br />

aber es hängt ein Damoklesschwert über diesem<br />

Entscheid, da derselbe an die Annahme eines<br />

neuen schwyzerischen Steuergesetzes und die Ei><br />

möglichung der Elektrifikation der Südostbann ge-,<br />

bunden ist. Können diese zwei Bedingungen nicht<br />

erfüllt werden — und es muss ein grosses Fragezeichen<br />

hieran gesetzt werden — so dürfte die Finanzierung<br />

des Strassenausbaues endgültig in<br />

Frage gestellt sein, denn es ist kaum anzunehmen,<br />

dass die übrigen beteiligten Parteien ihren<br />

Anteil erhöhen. Es dürfte sich daher fragen, ob<br />

nicht das eidg. Amt für Arbeitsbeschaffung vorläufig<br />

in die Lücke treten könnte, zumalen mit djgsem<br />

Bauwerk Hunderten von Arbeitern willkommene<br />

Beschäftigung geboten wird. Die Kantone<br />

St Gallen und Zürich sollten raschesten« einen<br />

erneuten Anlauf nehmen, um die Finanzierung<br />

dieser Strassenbaute sicherzustellen. V<br />

Halfen<br />

Die italienische Transportsteuer. Zwecks<br />

Beschaffung der für die militärischen Vorbereitungen<br />

notwendigen Finanzmittel ist<br />

eine neue Steuer für Automobiltransporte in<br />

der Höhe von 1,5 Centesimo pro 100 kg/km<br />

auf Transporte für Dritte und 1/2 Centesimo<br />

beim Transport eigener Güter mit eigenen<br />

Lastwagen eingeführt worden.- Steuerfreisind<br />

alle Transporte innerhalb einer Gemeinde,<br />

bei privaten Transporten innerhalb<br />

der gleichen Provinz. Die Gütertarife der<br />

Bahnen werden gleichzeitig entsprechend<br />

erhöht, um die gegenwärtige Verkehrsteilung<br />

zwischen Schiene und Strasse nicht zu<br />

stören.<br />

-my-<br />

in der Hauptsache aus der Notwendigkeit des modernen<br />

Verkehrsmittel herauswächst?<br />

Es sind im vergangenen Jahre 1934 12,200 Verkehrsunfälle<br />

registriert worden, eine Zahl, die nicht<br />

bloss berechtigt, sondern erfordert, alle möglichen<br />

Gegenmassnahmen zu treffen. Ist es aber notwendig,<br />

bei einer bereits schon weitgehenden Strafgerichtspraxis<br />

eine noch strengere Ahndung der<br />

Vergehen zu verlangen, wie dies in einem Kreisschreiben<br />

des Bundesrates an die kantonalen Behörden<br />

gefordert wird?<br />

Eine noch strengere Justiz würde bestimmt auf<br />

die Verminderung der Unfälle nicht den geringsten<br />

Einfluss mehr haben, sondern im Gegenteil durch<br />

eine gesteigerte Angstpsychose Unsicherheit und<br />

grösseres Unglück schaffen.<br />

Ein Urteil hat zur Unfallverhütung einen geringen<br />

Zweck, wenn es nicht jedem Automobilisten<br />

zur Kenntnis kommt. Wenn wir uns aber vorstellen,<br />

dass ein Automobilist beim zeitweiligen Lesen<br />

eines strengen Urteiles ergriffen wird, wie<br />

dann, wenn ihm täglich derartige Schreckmittel<br />

vorgebracht würden? Ohne Zweifel würden derartige<br />

Massnahmen eine psychologische Einwirkung<br />

auf das Automobilvolk haben, die in einer<br />

moralischen Depression über die Grenzen des<br />

Straßenverkehrs zum Ausdruck käme.<br />

Durch eine strenge Strafe als Folge eines Automobdlunfalles<br />

wird der korrekte Automobilist<br />

nicht bloss in der Einzelsache berührt, sondern es<br />

werden ihm auch für kurze oder lange Zeit in seinem<br />

ganzen übrigen Leben Hemmungen geschaffen.<br />

Keiner lebt sich selbst allein, sondern mehr<br />

als je in dieser Zeit ist jeder von seinen Mitmenschen<br />

abhängig. Die Kraft ist eines der notwendigsten<br />

Elemente, die wir in vollem Masse zur<br />

Erhaltung der Familie und des Staates gebrauchen.<br />

Bei dieser Ueberlegung darf es nicht sein, dass<br />

Neugriindung.<br />

Genossenschaft Garage Schaffhauserplatz, Zürich.<br />

Unter dieser Firma hat sich eine Genossenschaft<br />

gebildet zum Betrieb der Garage Schaffhau-<br />

SEKTION ZÜRICH. Am 6. Oktber a. c. führt<br />

die Sektion auf dem Areal der Dolder-Eisbahn serplatz, sowie Handel in Automobilen. Einziger<br />

eine grossangelegte Autogymkhana durch. Vorstand ist zur Zeit A. Leemann, Automechaniker,<br />

Jedes Hindernis wird nach der Grosse des Wagens<br />

in verschiedenen Dimensionen aufgestellt, so Poretti & Giambonini, Carrosseriewerkstätte,<br />

Zürich. Gcschäftslokal: Rotbuchstrasse.<br />

aus dem Automobilstrafgesetz ein Mittel der Unfallverhütung<br />

gemacht wird. Es bestehen viele Wagen an der Konkurrenz teilnehmen kann und dieser Firma eine Kollektivgesellschaft eingegangen.<br />

dass jeder Konkurrent mit dem ihm vertrauten Cassarate. S. Poretti & L. Giambonini haben unter<br />

Möglichkeiten, eine rationelle Unfallverhütung anderseits doch ein völlig befriedigender Ausgleich Zweck der Unternehmung ist der Betrieb einer Carrosseriewerkstätte.<br />

Domizil: Cassarate bei Gasta-<br />

durchzuführen, ohne moralische und seelische Elemente<br />

angreifen zu müssen.<br />

ist. Dazu kommt, dass die Sportkommission mit gnola.<br />

zwischen grossen und kleinen Typen geschaffen<br />

Zugegeben, dass da und,dort eine Strafe grösser<br />

sein -könnte,- darf dennoch nicht generalisieessantes<br />

Neuland zu befahren haben, woran nicht Righeschi und sein Bruder Mario, beides italieni-<br />

völlig neuen Aufgaben aufwartet, man wird inter-<br />

0. Righeschi und Fratello, Garage, Lugano. 0.<br />

rende Kritik geübt werden. Gleichschaltende Massnahmen<br />

dürfen nicht eingreifen. H. R. in<br />

sche Staatsangehörige, haben unter dieser Firma<br />

L.<br />

*. es.<br />

SEKTION BERN. Gestaltung des Kasinoplatzes.<br />

Im Bestreben, die von der kantonalen Baudirektion<br />

geforderte Neu-Planierung des Kasinoplatzes<br />

vor einer breiteren Zuhörerschaft zu begründen,<br />

hat'der Baudirektor, des Kantons Bern<br />

die Mitglieder aller Verkehrsverbände zu einem<br />

orientierenden Referat auf Donnerstag, den<br />

2 6. September 19 3 5, 2 0.1 5 U h r , in den<br />

Grossrätssaal eingeladen. Die, Sektionsangehörigen<br />

und alle an der Verkehrsregelung interessierten<br />

Kreise seien gleichzeitig darauf aufmerksam gemacht,<br />

dass die Planstudien für die Gestaltung<br />

des Kasinoplatzes (einschliesslich der vorgesehenen<br />

Verkehrsregelung) in der Zeit von Montag,<br />

23. September, bis Samstag, 28. September <strong>1935</strong><br />

jeweilen von 8.00 bis 18.00 Uhr im Vorzimmer des<br />

Grossratssaales in Bern ausgestellt sind. Der, Besuch<br />

dieser Ausstellung.sowie des,vom kantonalen<br />

Ba'udirektor persönlich" * gehaltenen 'Referates sei<br />

jedermann wärmstens empfohlen. Die Donnerstag,<br />

den 26. September, stattfindende Orientierung ist<br />

nicht zu verwechseln • mit dem auf Montag, 30. September<br />

angekündigten öffentlichen * Lichtbildervortrag,<br />

wo ebenfalls das gleiche Problem von der<br />

Regierung zur Aussprache gelangt. h.<br />

Bällonfuchsjagd mit Automobilverfolgung. Im<br />

Rahmen der ersten Berner Flugwoche gelangte letzten<br />

Sonntag, den 22. September <strong>1935</strong>, die vom Berner<br />

Aero-Glub und der Sektion Bern gemeinsam<br />

veranstaltete Ballon-Fuchsjagd mit Automobilverfolgung<br />

zur Austragung. Während die Ballone unter<br />

sich eine atmosphärische Fuchsjagd abhielten,<br />

lag den bodengebundenen Automobilisten die Verfolgung<br />

der dref Verfolgerballone ob. Die Aufgabe<br />

war nicht leicht Der Wind verbündete sich mit den<br />

Ballonen, trieb sie in das unwegsame Napfgebiet<br />

•und zwang "die 1 " 28 Autöinobilfsten zu* taktischen<br />

Ueberlegungen, wie sie nun einmal die Diskrepanz<br />

zwischen Luft- und Strassenkilometer erfordert.<br />

Anfänglich von' schwachem Westwind getragen,<br />

nahm der Fuchsballon «Victor de Beauclaire i Richtung<br />

Krauchthal-Burgdorf, getreulich gefolgt von<br />

den Ballonen «Basel», «Teresina > und «Uto». Der<br />

Anmarsch der Verfolgerautomobile war dagegen bedeutend-<br />

vielseitiger. Die einen hielten beständig<br />

Augenverbindung mit den Ballonen, gingen auf jedes<br />

Ablenkungsmanöver des Luftschiff-Führers ein<br />

und brachten denn auch das Kunststück fertig, auf<br />

südlich ab, umkreiBten den strassentechnisch unliebsamen<br />

Napf und setzten schliesslich zwischen<br />

Sempacher- und Vierwaldstättersee nieder. Einzig<br />

der Ballon «Basel», in ungestümem Tatendrang,<br />

überflog wohl den Passagieren zuliebe die 80-Kilometergrenze<br />

und fand schliesslich auf dem Zugerberg<br />

die Erde wieder.<br />

Resultate:<br />

I. Konkurrenz zwischen Fuchs und Verfolgerballon:<br />

1. Ballon Teresina (Führer: Oberleutnant Vögeli),<br />

Landungsort Ebikon (70 Luftkilometer).<br />

2. Ballon Uto (Führer: Oberleutnant Steiner),<br />

Landungsort Wiggen (36 Luftkilometer). Disqualifiziert<br />

weil Rayon überflogen: Ballon<br />

«Basel», Landungsort Zugerberg (88 Luftkilometer).<br />

II. Konkurrenz innerhalb der Automobilisten:<br />

1. Baur Rolf, Wabern: Erster am Ballon Basel.<br />

2. Jäcklin Hans, Bern: Zweiter am Ballon Basel.<br />

3. Thommen E. H., Bern: Dritter am Ballon Basel.<br />

4. Christen Hans, Bern: Erster am Ballon Teresina.<br />

,<br />

5. Stuber Hans, Bern: Zweiter am Ballon Teresina.<br />

6. Christen Fritz, Bern: Dritter am Ballon Teresina.<br />

7. Baechler Max, iMuri: Erster am Ballon Uto.<br />

8. Schoch H., Belp: Zweiter am Ballon Uto.<br />

9. Wildbolz Max, Bern; Dritter am Ballon Uto.<br />

Der Fuchsballon «Victor de Beauclaire» wurde<br />

von Herrn Hauptmann Huber, Zug, geführt. Er<br />

landete nach vierstündigem Flug glatt in Littau bei<br />

Luzern (63 Lüftkilometer). h.<br />

nur die Zuschauer selbst, sondern auch die Kon-,<br />

kurrenten ihre helle Freude haben werden.<br />

Obwohl das Nenngeld auf Fr. 7.— herabgesetzt<br />

worden ist, wurde der Gabentisch reichhaltiger gestaltet;<br />

für Unterhaltungsmusik und Restaurationsbetrieb<br />

ist gesorgt. Nennungsschluss: 4. Oktober,<br />

18 Uhr. Die Besammlung der Konkurrenten<br />

erfolgt um 10 Uhr, die Fahrerinstruktion um 10.15<br />

Uhr, die Preisverteilung abends im Hotel Waldhaus<br />

Dolder.<br />

Die: Aufgaben werden, um vorheriges Trainieren<br />

zu vernieiden, erst am 6. Oktober bekanntgegeben.<br />

Für die Bewertung sind die gefahrenen<br />

Zeiten plus die erhaltenen Strafpunkte massgebend.<br />

Der Wettbewerb zählt für die Sektionsmeisterschaft<br />

<strong>1935</strong>, deren letzte Konkurrenz "Ende Oktober<br />

in Form einer Schnitzeljagd folgt. s.<br />

Budhev«<br />

,ij : Von der Autobahn mm Welt-Autobahnverkehr.<br />

;«j..Die Welt im Fortschritt» nennt sich eine pe-<br />

1 Modisch erscheinende Publikation, die in gemeinverständlicher<br />

Art und Weise? über Wissen« und<br />

; jjtprsehen der Gegenwart berichtet. Im ersten Buch<br />

'jlt<br />

u - a. die uns Automobilisten besonders interessierende<br />

Darstellung von Konrad Gustav Kaftan<br />

;4yon der. Autobahn zum Welt-Autobahnverkehr»<br />

enthalten, worin die Autobahnpläne der ganzen<br />

^VVelt in übersichtlicher Darstellung behandelt werden.<br />

Als Hauptredaktor der Zeitschrift « Die Autobahn<br />

» ist der Verfasser nicht nur im Inland, sondern<br />

auch in ausländischen Fachkreisen kein Unbekannter.<br />

Kaftan gehört auch zum kleinen Kreise<br />

derjenigen, die sich seit 1926 für den Bau einer<br />

grossen deutschen Autobahn von den Hansastädten<br />

bis nach Basel einsetzte. Sein Beitrag darf als die<br />

erste zusammenfassende Geschichte des Autobahngedankens<br />

in Deutschland und in der ganzen Welt<br />

angesehen werden und verdient in Automobilisten-,<br />

kreisen gelesen zu werden.<br />

Vorerst behandelt Kaftan das Autobahnproblem<br />

vor der Inangriffnahme ähnlicher Bauten in<br />

Deutschland, d. h. vor allem in der Periode vor<br />

dem dritten Reich. Darin kommt der Verfasser<br />

auf die' verschiedenen Projekte in Italien und auch<br />

in Deutschland zu sprechen, wie z. B. über die<br />

Würdigung findet. Auch die Bestrebungen des<br />

Baus von Autobahnen in unserem Lande werden<br />

kurz gewürdigt, im Zusammenhang mit den von<br />

Deutschland und Italien ausgehenden Baugedanken.<br />

Nicht uninteressant ist für den schweizerischen<br />

Verehrspolitiker die von einem Ausländer geschilderten<br />

Auseinandersetzungen zwischen Gotthard-<br />

und Simplonroute zu verfolgen. Im weitern<br />

beschreibt Kaftan die Autobahngedanken von<br />

Frankreich, Spanien, Holland, Dänemark, Grossbritannien,<br />

Schweden, Russland und Japan. Aber<br />

auch Polen, die Tschechoslowakei, Griechenland<br />

und Aegypten werden berücksichtigt und in recht<br />

interessanter Weise die amerikanischen Verhältnisse<br />

behandelt. Ein besonderer Abschnitt ist der<br />

Autobahn als Weltproblem gewidmet, im Anschlu.ss<br />

an den am 1. und 2. September 1931 in Genf stattgefundenen<br />

internationalen Autobahn-Kongress.<br />

Wir haben aus dem ersten Band «Die Welt im<br />

Fortschritt» nur eines der die Automobilisten besonders<br />

interessierenden Ka-pitel herausgegriffen.<br />

Im Umfang von ca. 275 Seiten und mit rund<br />

90 Abbildungen versehen, darf der Preis im ESHzelbezug<br />

von Rm. 3.50 der im Verlage F. A. Herbi?,<br />

Berlin, erscheinenden, recht unterhaltenden Periodika<br />

als bescheiden genannt werden. a<br />

eine Kollektivgesellschaft eingegangen. Betrieb einer<br />

Garage und mechanischen Werkstätte. Domizil:<br />

Via Ricovero.<br />

Personelles.<br />

Akkumulatorenfabrik A.-G., Basel. Aus dem Verwaltungsrat<br />

sind A Steffen und E, Reinhardt ausgeschieden<br />

und deren Unterschriften erloschen. Als<br />

einziges Mitglied verbleibt Dr. E. Gervais, der nunmehr<br />

Einzelunterschrift führt.<br />

Walter Bocco, Autoreparaturen, Uznach. Inhaber<br />

der Firma ist Walter Bocco in Uznach. Betrieb<br />

einer Autoreparaturwerkstätte. Domizil: Bahnhofstrasse.<br />

Huber, Aufokühler A.-G., Zürich. Dem Mitglied<br />

des Verwaltungsrates M. Reisdorf wurde Einzelunterschrift<br />

erteilt.<br />

Warner, Vertriebsgesellschaft, Zürich. Der Vizepräsident<br />

des Vorstandes, F C. Danuser, wohnt nunmehr<br />

in Konstanz. Die Unterschrift des Geschäftsführers<br />

E. Danuser ist erloschen. Das Geschäftslokal<br />

wurde verlegt nach der Lindenhofstrasse, Zürich.<br />

-Garage Solifude, Basel. Aus dem Genossenschaftsvorstand<br />

ist der Präsident C. Affolter ausgeschieden<br />

und seine Unterschrift erloschen. An seine<br />

Stelle wurde F Sträub, Chemiker in Basel, gewählt.<br />

Er zeichnet kollektiv.<br />

Louis Jenny, Garage, Avenches. Inhaber der<br />

Firma ist Louis Jenny in Avenches. Betrieb der<br />

Garage du Cigognier, sowie Handel von Automobilen<br />

und Motorrädern.<br />

Occasions-Automobilmarkt, Zürich, vom 27. bis<br />

29. September. Eine Propaganda-Aktion von nicht<br />

zu unterschätzender Bedeutung wird vom Automobil-Händler-Verband<br />

Zürich auf Ende dieses Monats<br />

in Szene gesetzt.<br />

Mit dem vom 27. bis 29. September in den Militär-Reithallen<br />

(Gessnerallee) in Zürich stattfindfinden<br />

Occasions-Automobilmarkt unternimmt der<br />

Automobil-Händler-Verband einen grosszügigen Versuch,<br />

Kauf- und Verkaufs-Interessenten einander<br />

näherzubringen. Für die Ausstellung sind bereits<br />

an 80 Wagen angemeldet, die alle wirkliche _ Kauf-<br />

Occasionen darstellen. In der. Mehrzahl sind es<br />

Autobahn Berlin-Leipzig-München-Rom, über die<br />

Hafraba etc. Aufschlussreich sind auch die Aus-Vorführungswageführungen des Verfassers über die technischen durch das Erscheinen der neuesten Modelle im Ver-<br />

und sogar neue Wagen, die nur<br />

Richtlinien, die diesen verschiedenen Projekten zugrunde<br />

gelegt wurden. Ein besonderer Abschnitt, auch gebrauchte Automobile, die beim Kauf eine3<br />

kauf zurückgesetzt wurden; daneben findet man<br />

ausführlich und übersichtlich geschrieben, behandelt<br />

die Autobahnen im 3. Reich, wobei nicht nur und die nur einen Bruchteil ihrer Leistungsfähig-<br />

neuen Wagens vom Händler eingetäuscht wurden<br />

die technischen und finanziellen, sondern auch die keit, abgedient haben. Das Ausstellungs-Komitee<br />

rechtlichen und administrativen Fragen dieses gi-<br />

2k.us d« L e<br />

70 Luftkilometer ganze 260 Strassenkilometer herauszufahren.<br />

Andere wieder zogen das taktische,<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

sprungweise Vorrücken vor und bezogen vorerst auf<br />

wacht sorgfältig darüber, dass solche Wagen zur<br />

Aufomobilvergehen. Zu 80 Tagen Korrektionshaus,<br />

umgewandelt in 40 Tage Einzelhaft, ohne achterpösten. Der Berichterstatter machte als An-<br />

einer .kurzen historischen Skizze zeichnet Kaftan Besonders interessant ist der Besuch der Ausstel-<br />

der Lueg, dann am Napf ihre abwartenden Beobgantischen<br />

Werkes zur Darstellung gelangen. In Ausstellung kommen, welche kontrollbereit sind.<br />

bedingten Straferlass, wurde am 13. August ein hänger des letzteren Vorgehens fürs erste einen den Werdegang der Autobahnen von den bescheidensten<br />

Vorstufen bis zur Auflegung der Projekte. über 200 Gewinnen im Totalwerte zwischen 2000<br />

lung auch im Hinblick auf die Tombola mit weit<br />

Automobilfahrer wegen fahrlässiger Tötung vom Sprung ins Emmental, Hess in der Gegend von<br />

Strafamtsgericht in Bern verurteilt.<br />

Lützelflüh die Ballone im Gänsemarsch an sich vorbeidefilieren,<br />

wählte dann den Schallenberg als noch nicht vollkommen abgeklärten Finanzierungs-<br />

Sehr interessant sind vor allem auch die beute und 3000 Franken.<br />

Wir wissen nicht, ob es sich hier um einen gut<br />

beleumdeten Mann handelt, dem durch diese zweiten Auslugptisten und konnte hernach drei Landungen<br />

bezeugen, ohne indessen die heiss ersehnte schnitte über Lösung der Ärbeitslosenfragen, Autoprobleme<br />

beschrieben. Lehrreich sind die Ab-<br />

ReMamete<br />

schwere Strafe unter Umständen sein ganzes Leben<br />

ruiniert ist. Wir wissen auch nicht, ob da-Rangberechtigundurch eine brave Familie getroffen wurde. Eines Bei den Ballon-Führern und Passagieren industrie etc.<br />

zu erlangen.<br />

bahn und Wirtschaft, Autobahn und Automobil-<br />

aber ist sicher, dass jedem Automobilisten, mit herrschte eitel Freude über das stundenlange Dahinschweben<br />

über das abwechslungsreiche Emmen-<br />

Reichsautobahn zum Welt-Autobahnverkehr»... ge-.<br />

Ein drittes Kapitel ist dem Thema: «Von der<br />

welcher Vorsicht er auch fahren mag, ein Unglück<br />

zustossen kann, das ihn strafbar macht Wer versteht<br />

somit nicht, wie schwer es ist, eine derartige in der, Richtung Krauchthal-Willisau, drehten dann dem grossen Förderer des, italienischen Autostradatal<br />

und Entlebueh. Die Ballone flogen anfänglich widmet. Vor allem ist es der Plan von Puricelli,<br />

Strafe auf sich nehmen zu müssen, die eigentlich über der Gegend von Rüegsauschachen, Lützelflüh Gedankens, der in diesem Abschnitt seine besondere<br />

sdh<br />

JkmmU<br />

Veranstaltungen.<br />

Die belgische Ford-Gesellschaft. Die während<br />

dem Monat August d. J. in Belgien getätigten<br />

Verkäufe von V-8-Wagen, waren<br />

um 181 %. höher als diejenigen des Monats<br />

August 1934.<br />

Occasions-Au tomobit-Markt<br />

in den Militär-Reithallen an der Gessnerallee<br />

27.<br />

2,9. September <strong>1935</strong><br />

Grosse Ausstellung kontrollbereiter Automobile, teilweise In<br />

neuwertigem Zustande. Gelegenheit zu wirklichen Occasions-Käufen.<br />

RESTAURATION in der Ausstellung.<br />

Veranstaltet vom Automobil-Händler-Verband. Zürich.<br />

Zürich<br />

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Druck, Cliches und Verlag: HA1LWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlassanstalt, Bern.

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