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E_1935_Zeitung_Nr.079

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BERN, Dienstag, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31.Jährgang - N° 79<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aasgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Das automobilistische Steuer-Einmaleins<br />

2X2 = ?<br />

«Bei einer sehr erheblichen TJeberschreitung<br />

äer Tragfähigkeit kann der steuerliche Ertrag sehr<br />

bedeutend zurückgehen, obwohl der Steuersatz vielfach<br />

auf das Mehrfache erhöht worden ist.»<br />

Diese Tatsache bezeichnet man als das<br />

Steuer-Einmaleins des geistvollen Engländers<br />

Jonathan Swift (1728), der schon im 18. Jahrhundert<br />

die Behauptung aufstellte, dass in<br />

Steuerangelegenheiten 2 mal 2, wenn einmal<br />

das fiskalische Optimum überschritten, nicht<br />

4, sondern nur 1, manchmal sogar null ergebe.<br />

Wie bereits in der letzten Nummer, im Artikel<br />

«Immer- mehr Steuern», hervorgehoben<br />

wurde, dürfte die fiskalische Belastung des<br />

schweizerischen Motorfahrzeugverkehrs auch<br />

ohne die jüngste Benzinzollerhöhung bereits<br />

dasjenige Niveau erreicht haben, bei welchem<br />

die Ersetzung des historischen durch das<br />

automobilistische Steuer-Einmaleins in vollem<br />

Umfange zur Tatsache werden muss.<br />

Es sei an Hand einiger ausländischer Beispiele<br />

nachgewiesen, dass die von unseren<br />

Behörden immer noch vertretene Auffassung,<br />

wonach sich auch heute noch eine weitere<br />

Belastung des Motorfahrzeugverkehrs rechtfertige,<br />

'phne mit einem Rückgang der Erträgnisse<br />

rechnen,zu,müssen, als irrig zu<br />

bezeichnen ist. *<br />

rIn den<br />

Vereinigten Staaten von Amerika,<br />

dem am weitaus stärksten motorisierten<br />

Lande der Erde, haben sich Automobilbestand<br />

und -Produktion in den letzten Jahren folgendermassen<br />

entwickelt:<br />

Bestand an Per-<br />

Produktion von Personen-u.<br />

Lastwagen sonen- u. Lastwagen<br />

(in 1000 Stück)<br />

1928 23127 4359<br />

1929 24 493 53ö8<br />

1930 26 657 3356<br />

1931 23 993 2390<br />

1932 24 341 1371<br />

1933 23 849 1920<br />

1934 • 24 751 2778<br />

<strong>1935</strong> 25 000 3400 (geschätzt)<br />

Bei relativ massigen Benzinabgaben von<br />

durchschnittlich 2—3 Cents pro Gallone (4,54<br />

Liter) verzeichnete die Union den höchsten<br />

Motorfahrzeugbestand in den Jahren 1930<br />

und 1931; der Staat vereinnahmte damals<br />

400, resp. 500 Mill. Dollar, exkl. der 500 Mill.<br />

Dollar, die ihm aus andern Motorfahrzeugabgaben<br />

zuflössen. Mit zunehmender Versteifung<br />

der wirtschaftlichen Lage und im Hinblick<br />

auf den teilweise hierdurch bedingten<br />

Rückgang des Motorfahrzeugbestandes wie<br />

der Benzinabgaben glaubte der Staat, das<br />

Die Versuchung<br />

des Joos Utenhoven.<br />

Von Karl Rosner.<br />

(31. Fortsetzung.)<br />

Worte, die er am Abend vorher erst gesprochen<br />

hatte, wollten mahnend und hemmend<br />

an ihn heran: wozu? — für wen? —<br />

hat alles das für dich noch Sinn und Zweck?<br />

Er hieb sie von sich fort: Und wenn ich's<br />

tue in Erinnerung an sie ? Weil sie die Arbeit<br />

liebte — weil sie immer wieder nach ihr<br />

fragte — bis damals in die letzten Stunden<br />

noch!<br />

Er peitschte sich hinein in die Idee: Und<br />

war es nicht wahrhaftig etwas anderes, ob<br />

er sich da in der Bellevuestrasse bemühte,<br />

dem oder jenem einen alten Meister, eine Paduaner<br />

Bronze mit Gewinn zu verhökern —<br />

oder ob er hier aus dem Schutt, aus dem<br />

Purpurdunkel einer versunkenen Kultur das<br />

iBild, das Werk eines in seiner Art gewaltigen<br />

Kerls klar herauszuholen suchte ? Eines rücksichtslos<br />

ringenden Kämpfers, der seine<br />

Schaffenskraft so hoch anschlug, dass er für<br />

sich und für den grössten Meister seiner Zeit,<br />

den flammend heiss gehassten Michelagnolo,<br />

nicht Raum genug auf dieser Erde sah —?!<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage .Autler-Felerabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue,.Bern<br />

Gesehirtsstelle Zürich: LowenstraSse 51, Telephon 39.743<br />

entstandene Manko durch Steuererhöhungen<br />

ausgleichen zu können. Die in der Folge getroffenen<br />

Massnahmen gefährdeten die weitere<br />

Entwicklung der motorisierten Verkehrswirtschaft<br />

aber aufs schwerste.<br />

Am 1. Juli 1932 wurde die neue Steuer auf<br />

Motorfahrzeuge eingeführt. Im nämlichen<br />

Monat sank die Produktion der amerikanischen<br />

Automobilindustrie um 38 %, um in<br />

den folgenden Berichtsabschnitten derart<br />

zurückzugehen, dass 1932 mit einem Rekordtiefstand<br />

der Produktion abschloss. Diese<br />

Entwicklung hatte übrigens recht ungeahnte<br />

Auswirkungen auf die gesamte industrielle<br />

Tätigkeit des Landes zur Folge, verbrauchte<br />

doch die amerikanische Automobilindustrie<br />

im gleichen Jahre folgende Quoten der Gesamtproduktion<br />

nachstehender Rohstoff- oder<br />

Halbfabrikatproduzenten: Brennstoff: 85 %<br />

(85 % im Jahre 1934), Gummi 81 (80) %, Oel<br />

und Fett 53 (53) %, Spiegelglas 60 (70) %,<br />

Stahl 22 (27) %, Blei 35,8 (39) %, Aluminium<br />

25 (23) %, Nickel 28 (24) %, Kupfer 11<br />

(19) % und Hartholz 17 (14) %. Als die<br />

schädigenden Auswirkungen der neuen<br />

Steuern alsbald erkannt wurden, und dabei<br />

müssen, an den schweizerischen Verhältnis-,<br />

sen gemessen, nicht die amerikanischen, sondern<br />

die unsrigen Belastungen als «amerikanisch<br />

» bezeichnet werden, beträgt doch die<br />

Abgabe eines 1320 kg schweren Vierzylinders<br />

in der Union nur 100 bis 130 Fr. und<br />

diejenigen eines 1067 kg wiegenden Sechszylinders<br />

150—160 Fr., ist man zu einer Reduktion<br />

der Steuersätze geschritten, die sich<br />

sofort in einer Bestandeszunahme, namentlich<br />

aber in einer kräftigen Produktionserhöhung<br />

auswirkte. ,<br />

Aehnlich wie bei uns glaubten auch einige<br />

Bundesstaaten, einerseits durch Steuererhöhung<br />

sich vermehrte Einnahmen verschaffen<br />

zu können. So steigerte z. B. Pennsylvania<br />

die Betriebsstoffsteuer um einen Drittel, mit<br />

dem Ergebnis, dass nach Verlauf eines Jahres<br />

eine Einnahme von 2681000 Dollar zu<br />

verbuchen war. Daraufhin wurde wiederum<br />

der alte Ansatz eingeführt, und nach einem<br />

weiteren Iahr, trotz zunehmender Verschärfung<br />

der Wirtschaftslage, konnte eine Gesamteinnahme<br />

von 3 880000 Dollar ausgewiesen<br />

werden.<br />

Obschon die amerikanischen Belastungen<br />

des Motorfahrzeugverkehrs, verglichen mit<br />

den europäischen, als recht bescheiden gelten<br />

Ein Untertauchen war das in ein© völlig andere<br />

Welt —<br />

Als eine Flamme, die emporbrach, fühlte<br />

er in sich den Trieb zum Schaffen. Am liebsten<br />

hätte er sich gleich an seinen Schreibtisch<br />

hingesetzt, das Material zur Arbeit vorgeholt<br />

—<br />

Aber da war ein anderes, das vorher und<br />

den ganzen Morgen schon in ihm gewesen<br />

war, und forderte Erfüllung: auf den Friedhof<br />

hatte er fahren wollen. Jetzt sollte dieser<br />

Weg zu ihr vor seinem Arbeitsanfang stehen.<br />

So machte er sich los, fuhr wieder den<br />

Weg, den er in diesen Wochen beinahe Tag<br />

für Tag gefahren war —<br />

Wie er da jede Strasse und wie er in dem<br />

grossen stillen Qarten schon jede Biegung<br />

der Alleen, jeden Grabstein kannte!<br />

Dann stand er draussen in der hellen<br />

Frühsommersonne, in einem Schwall von<br />

Duft, der Blühen und Verwelken in einem<br />

war, in einem leisen Ineinander von Vogelzwitschern<br />

und Insektensummen vor ihrem<br />

Grab und suchte sie —. Suchte ihr Bilfl und<br />

ihre Stimme, wo so oft nun schon — so oft<br />

— und fühlte sich doch fern von ihr und ohne<br />

ihre Nähe, wie er auch wusste, dass sie hier<br />

— hier unten vor ihm in der Tiefe lag, und<br />

dass es ihre roten Rosen waren, die da dufteten<br />

und glühten.<br />

Elke-Maria — dachte er —, warum nur<br />

können, hat doch die Unzufriedenheit bezüglich<br />

der als "zu stark erachteten Ueberspannung<br />

der Triebstoffbelastung und vor allem<br />

über die zweckfremde Verwendung von Motorfahrzeugeinnahmen<br />

in den Programmen<br />

der politischen Parteien der Einzelstaaten<br />

erstmals während der letztjährigen Herbstwahlen<br />

ihren Niederschlag gefunden. Demokraten<br />

wie Republikaner sprachen sich grundsätzlich<br />

gegen jede weitere Erhöhung der<br />

Steuersätze aus und hatten für jene Staaten,<br />

in denen die Steuer als unangemessen hoch<br />

erachtet wurde, eine unverzügliche Reduktion<br />

gefordert. Mit aller Entschiedenheit wurde<br />

der Kampf, namentlich gegen die artfremde<br />

Verwendung der vom amerikanischen<br />

Strassenverkehr aufgebrachten Erträgnisse,<br />

geführt. In Amerika sind eben, im Gegensatz<br />

zu manchen europäischen Staaten, vor allem<br />

zur schweizerischen Eidgenossenschaft (ständerätliche<br />

Benzinzolldebatte), Fragen des<br />

Motorfahrzeugverkehrs zu einer Angelegenheit<br />

des Volksganzen geworden, ein Beispiel,<br />

das auch auf dem alten Kontinent nachgeahmt<br />

zu werden verdient. Zieht man die Zahl<br />

der am Strassenverkehr interessierten Personen<br />

in Betracht, so muss man sich wundern,<br />

wie wenig Aufmerksamkeit dieser Frage im<br />

allgemeinen geschenkt wird. Wohl bilden die<br />

motorisierten Strassenbenützer schon längst<br />

eine grosse Gemeinschaft, doch solange sich<br />

diese damit abfindet, zu immer einschneidenderen<br />

Steuerbelastungen herangezogen zu<br />

werden, solange müssten die Regierungen<br />

Dummköpfe sein, Wenn sie. aus dieser Indifferenz<br />

keinen Nutzen zögen. Gerade in unseren<br />

eidgenössischen Räten würde sicherlich<br />

mancher Ratsherr sich einer etwas gewählteren<br />

Ausdrucksweise mit Bezug auf die<br />

Automobilisten 'befleissen, speziell im Zeichen<br />

der Wahlen, wenn in unserer schweizerischen<br />

Verkehrspolitik weniger Personenkultus getrieben,<br />

die teilweise engstirnige Verbandspolitik<br />

verlassen und nach amerikanischem<br />

Vorbild aufmarschiert werden könnte.<br />

Eine Reihe instruktiver Beispiele sowohl<br />

überlebter als neuzeitlicher Steuerpolitik für<br />

Motorfahrzeuge bietet insbesondere auch Europa,<br />

in erster Linie<br />

Deutschland,<br />

das vor und nach dem Kriege eine sehr bescheidene<br />

Motorisierung aufwies. Den Höhepunkt<br />

erreichte die Motorfahrzeugwirtschaft<br />

hier im Jahre 1929, resp. 1930. Während beim<br />

damaligen deutschen Bestand auf 10 000 Einwohner<br />

hur 67 Personenwagen entfielen,<br />

stellte sich das entsprechende Verhältnis in<br />

Frankreich auf 233 und in Grossbritannien<br />

auf 240 Wagen. Als im Verlaufe der Wirtschaftskrise<br />

dann die ausländischen Kredite<br />

sehe ich dich nicht? Und dachte weiter, inbrünstig<br />

und drängend, als ob er zu ihr<br />

spräche: Nach meiner Arbeit hast du mich<br />

gefragt, und ich habe die Frage nicht verstanden.<br />

— Jetzt steht sie wieder vor mir,<br />

und zeigt mir vielleicht den Weg, der mich<br />

aus dieser Wirrnis in die Stille führt —.<br />

Es war elf Uhr vorüber, als er wieder in<br />

seiner Wohnung war, vor seinem Schreibtisch<br />

stand.<br />

Dann lag das Manuskript vor ihm, die<br />

Mappen mit den Bildern waren nah gerückt,<br />

der Zettelkasten mit seinen aus der Fülle des<br />

gesichteten Materials zusammengetragenen<br />

Auszügen, Daten und Notizen.<br />

Er las, was da zuletzt nach seinen Niederschriften<br />

und Diktaten von Fräulein Erler<br />

übertragen worden war : mitten im Fluss<br />

des gussfertigen Stoffes hatte er die Arbeit<br />

damals abgebrochen — in dem Kapitel, das<br />

dem Ringen der beiden um den riesigen<br />

Marmorblock gelten sollte, den Soderini<br />

schon im Jahre 1507 für Michelagnolos geplantes<br />

Gegenstück zu seinem < David» in<br />

Carrara hatte brechen lassen, und den « die<br />

Bestie Bandinelli» über ein halbes Menschenälter<br />

später unter dem Zehnten Leo für<br />

seinen «Herkules» an sich riss —<br />

Und plötzlich fühlte sich Joos Utenhoven<br />

wieder umströmt und hingerissen von dem<br />

Stoffe.<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach Spezlaltarif.<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Masaryk-Rennen.<br />

Rundrennen von Lucca.<br />

Rennfahrer-Rangliste.<br />

Die Verjährung im MFG.<br />

Nationale Segelfliegenn eis terschaften<br />

in Bern.<br />

90 Mill. Flugkilometer pro Jahr.<br />

Geräumigere, leichtere Wagen.<br />

Vergleichsmessungen an Standard-<br />

und Stromlinienwagen.<br />

-111111 i/y<br />

Entwicklung den Motor-. (L '.<br />

fahrzeugbestände / /<br />

(BW. u. L-W.J—|— -J- 4- —<br />

1 1 1 Ltf~T<br />

f Grossbrittnnien<br />

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7TT"<br />

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( / Fran reich /<br />

I / / Deutschland<br />

±i/±rqzii<br />

W9 1920 B2G 1927 1928 19?9 1930 1931 1932 1933 1934 I93S<br />

in immer stärkerem Masse zurückgezogen<br />

wurden, folgte 1931 ein beispielloser Zusammenbruch<br />

und 1932 ein hoffnungsloser Tief-*<br />

stand der gesamten Wirtschaft. Dieser Abstieg<br />

widerspiegelte sich deutlich in der Motorisierung,<br />

begann sich doch das Tempo der<br />

Motorfahrzeugbestandzunahme von 1930 auf<br />

1931 stark zu verringern, um von 1931 bis<br />

1932, erstmals in der Nachkriegsperiode, in<br />

Als ob nicht viele, viele Wochen vergangen<br />

wären, seit er all das aus seinen Gedanken<br />

und aus den Händen sinken Hess —<br />

als ob er nur den fortgelegten Faden aufnehmen,<br />

die Feder ansetzen oder die Lippen<br />

zum Diktat zu öffnen brauchte, damit das<br />

alles so wie vorher — nein besser ! — wie<br />

unter dem Druck angestauter Kräfte weiterfliessen<br />

konnte —<br />

Bilder standen vor ihm, pulsten und flirrten<br />

in buntem Leben, drängten danach, dass<br />

es sie jetzt in Worte gösse :<br />

Florenz — und Sommer — ein glühend<br />

heisser Julitag —. Nach Dunst von Wasser<br />

riecht es süsslich faul — nach überreifen<br />

Früchten —. Am rechten Arnoufer unweit<br />

der Ponte Vecchio ist die schwarze Barke<br />

vertäut. Menschen umher — Kopf neben<br />

Kopf, als ob die ganze Stadt erregt und auf<br />

den Beinen wäre und das Ereignis miterleben<br />

müsste: den grossen Augenblick,, in<br />

dem der vielumstrittene Riesenblock jetzt<br />

seinen Einzug halten würde in Florenz. Geschrei,<br />

Zuruf, Gedränge, Streit und Lachen.<br />

Ein paar Witzbolde können sich gar nicht<br />

genugtun in ihren heiteren Glossen. Und auf<br />

der Barke, bei den Hebezeugeri, zwischen<br />

den Schiffsknechten,' den Steinmetzen und<br />

Gesellen einer in rotem Wams, der aufgeregt<br />

und gierig einherfegt. der noch lauter<br />

schreit als alle anderen, und der mit wilden


2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 79<br />

einen Rückschlag auszuarten. Weit gefährlicher<br />

war jedoch der mit dieser Schrumpfung<br />

parallel gehende innere Verfall des deutschen<br />

Verkehrsapparates, denn die ausgedienten<br />

Fahrzeuge konnten nicht in genügendem<br />

Umfange ersetzt werden, die Bestände<br />

.waren überaltert, die Qualität nahm empfindlich<br />

ab. Bei einem Personenwagenbestand<br />

von 580 000 Einheiten hätten jährlich 80000<br />

Fahrzeuge ersetzt werden sollen, im Vergleich<br />

zu 56 000 im Jahre 1931 und nur 41000<br />

fabrikneuen Wagen pro 1932. Autowirtschaft<br />

und Strassenverkehr gingen mit Sicherheit<br />

dem Ruin entgegen; zu den wirtschaftspolitisch<br />

bedingten Schwierigkeiten kamen noch<br />

die unter der Regierung Brüning Zug um<br />

Zug zu untragbaren Lasten sich auftürmenden<br />

Motorfahrzeugsteuern* hinzu. Die damalige<br />

Lage der deutschen Verkehrswirtschaft lässt<br />

sich sehr gut mit der heutigen diesbezüglichen<br />

Situation in der Schweiz vergleichen. Um der<br />

gewaltigen Ebbe in den Staatskassen nach<br />

Möglichkeit abzuhelfen, zogen auch die deutschen<br />

Finanzpolitiker in steigendem Masse<br />

den motorisierten Strassenverkehr zur Lastentragung<br />

heran, mit dem Erfolg, dass, wie<br />

nachstehende Zusammenstellung mit aller<br />

Deutlichkeit beweist, sich das automobilistische<br />

Steuer-Einmaleins naturnotwendig Geltung<br />

verschaffte:<br />

Jahr Steueraufkommen Produktion von Perin<br />

Mill. Rm.<br />

1928 181,3 137 903<br />

1929 209,4 127 827<br />

1930 208,9 96023<br />

1931 192,7 77 597<br />

1932 172,0 51682<br />

1933 211,5 105 487<br />

1934 146,0 174 400<br />

sonen- u. Lastwagen<br />

Mit der Uebernahme der Regierung durch<br />

die Nationalsozialisten wurde auch die Kraftverkehrswirtschaft<br />

einer neuen Aufschwungsperiode<br />

entgegengeführt. Die neuen Männer<br />

erkannten, dass allein eine grundsätzliche<br />

Reform der überlieferten Besteuerungsvorschriften<br />

des Motorfahrzeugverkehrs die notwendigen<br />

Voraussetzungen für eine freie Entfaltung<br />

der gesamten mit dem Motorfahrzeug<br />

zusammenhängenden Erwerbszweige ermöglichen<br />

könne. Der bald nach dem Regierungsantritt<br />

ausgegebenen Parole « Motorisierung<br />

» lag deshalb der Gedanke zugrunde,<br />

das modernste Verkehrsmittel nicht nur einer<br />

begrenzten Zahl von Volksgenossen zugänglich<br />

zu machen, sondern den Grad der Motorisierung<br />

mehr oder weniger über das gesamte<br />

Land auszudehnen. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, und um die an den motorisierten<br />

Verkehrsmitteln begangenen Sünden wieder<br />

gutzumachen, hat die nationale Regierung<br />

neue Personenwagen und Motorräder von<br />

den Steuern befreit und die Ablösung der<br />

Kraftfahrzeugsteuer für Altwagen eingeführt.<br />

Diese Massnahme brachte schon im Jahre<br />

1933 eine Steigerung der Gesamtzulassungsziffer<br />

um beinahe 100 % gegenüber dem Vorjahre,<br />

und 1934 verzeichnete, im Vergleich<br />

zu 1932, eine solche um 59,6 % allein für die<br />

Personenwagen. Auch im laufenden Berichtsabschnitt<br />

hielt diese Entwicklung an, ist doch<br />

der Personenwagenbestand vom 1. Juli 1934<br />

bis 1. Juli <strong>1935</strong> von 674 523 auf 800440 Einheiten,<br />

oder um 19 % angestiegen. Aehnliche<br />

Erfolge hatten auch das, Lastwagen- und das<br />

Motorradgeschäft aufzuweisen.<br />

Es braucht wohl kaum besonders hervorgehoben<br />

zu werden, dass die wirksame Unterstützung<br />

der Automobilwirtschaft sich in<br />

einer ungeahnten Zunahme der Belegschaftsziffern<br />

auswirkte. 1932 wurden in der deutschen<br />

Automobilindustrie 32 000 Personen<br />

beschäftigt; 1933 konnten nochmals 32000<br />

Angestellte und Arbeiter eingestellt werden,<br />

und 1934 stieg die Zahl der Beschäftigten auf<br />

das Dreifache des 1932er Niveaus. Nachdem<br />

die Kraftfahrzeugsteuer von 1932 auf 1933<br />

eine Ertragszunahme um 39 Mill. Rm. erfahren<br />

hatte, musste das Jahr 1934, bedingt<br />

durch die Möglichkeit der Steuerablösung,<br />

einen Rückgang bringen. Diese Summe von<br />

146 Mill. Rm. wird sich nun aber in Zukunft<br />

von Jahr zu Jahr verringern, bis zu dem<br />

Zeitpunkt, in welchem alle in Deutschland<br />

vorhandenen Motorfahrzeuge steuerfrei sein<br />

werden; in diesem Augenblick ist dann eines<br />

der stärksten Hindernisse für die Entwicklung<br />

des deutschen Motorfahrzeugverkehrs<br />

gänzlich überwunden. Dessenungeachtet<br />

machte der Staat mit dieser Lösung kein<br />

schlechtes Geschäft, denn die übrigen Besteuerungen<br />

des Kraftfahrzeugverkehrs (direkte<br />

oder indirekte Belastung der Treibund<br />

Schmierstoffe) nahmen zu, und das einzig<br />

und allein, weil die durch solch niedrige<br />

Vorbelastung ermöglichte Ausdehnung des<br />

Motorfahrzeugverkehrs einen Mehrverbrauch<br />

an Treibstoff zur Folge hatte, der Deutschland<br />

im Jahre 1934 total 5 Mill. Rm. mehr aus<br />

Motorfahrzeugbelastungen einbrachte, und<br />

zwar 591 gegen 586 Mill. Rm. im Vorjahr. Interessant<br />

an der deutschen Entwicklung ist,<br />

dass durch die Abschaffung der Kraftfahrzeugsteuer<br />

für den Fiskus überhaupt kein<br />

steuerlicher Ausfall entstund. Unter Ausschaltung<br />

der Steuerablösungsgelder haben im<br />

Jahre 1934 Kraftfahrzeugsteuern, Zölle, Umsatz-<br />

und Ausgleichssteuer und Mineralölsteuer<br />

399 Mill. Rm. gegen nur 380 Mill. im Vorjahre<br />

erbracht, ein klarer Beweis dafür, dass<br />

eine Lastensenkung nicht unbedingt mit einer<br />

Verminderung der Einnahmen verbunden zu<br />

sein braucht, sondern, sogar die gegenteilige<br />

Wirkung haben kann.<br />

Ein typisches Beispiel rechtzeitig erfolgter<br />

Umstellung der Motorfahrzeugbesteuerung<br />

liefert auch<br />

Grossbritannien.<br />

Der im Jahre 1928 eingeführte Benzinzoll von<br />

4 d wurde 1930 um 2 d und 1932 um 4 d<br />

erhöht. Wie sich diese fiskalischen Massnahmen<br />

auf den Motorfahrzeugbestand auswirkten,<br />

geht eindeutig aus der graphischen Tabelle<br />

hervor. Im Finanzministerium wurden<br />

die Schattenseiten dieser Zollpolitik, "welche<br />

allerdings teilweise auch zum Schütze der im<br />

Aufbau begriffenen Hydrierindustrie durchgeführt<br />

werden musste, erkannt. Der englische<br />

Schatzkanzler nahm in der Folge das<br />

Ausgleichsbudget zum Vorwand, um eine<br />

Steuerreduktion in der Höhe von 25 d zu verkünden,<br />

eine Massnahme, der eine erhebliche<br />

marktpolitische Bedeutung zukam. Man zog<br />

überdies auch in Grossbritannien aus der<br />

deutschen Besteuerungspraxis die notwendigen<br />

Lehren, um so eher, als das englische<br />

Motorfahrzeug, eingeengt durch eine veraltete<br />

Steuerformel, im Begriffe stand, sich zusehends<br />

vom marktgängigen Standardtyp zu<br />

entfernen. Waren es also auch vornehmlich<br />

industrielle Rücksichten, die in England-zu<br />

einer Auflockerung der Motorfahrzeugbe 1 - 1<br />

Steuerung führten, standen doch sowohl das<br />

Mutterland als die Kolonialgebiete im Banne<br />

einer Invasion amerikanischer Wagen, so<br />

haben doch sichtlich auch diejenigen Ueberlegungen<br />

mitgewirkt, welche seinerzeit schon<br />

der Landsmann Swift einer weisen Finanzpolitik<br />

als Lehrsatz ins Buch schrieb. Das<br />

englische Experiment bestätigt erneut, dass<br />

bei massvoller Behandlung, das Motorfahrzeug<br />

grössere Erträgnisse abwirft, als bei<br />

einer bis an die Grenze der Tragbarkeit<br />

gehenden Belastung. Das primäre Ziel, allerdings,<br />

das mit der Steuerreduktion erkämpft<br />

werden sollte, die stärkere Abwanderung zu<br />

grossen Wagentypen nämlich, wurde nur in<br />

beschränktem Masse erreicht. Die britische<br />

Automobilindustrie verharrte weiterhin bei<br />

der ihr durch Jahrzehnte vertrauten hochtourigen<br />

Bauart kleiner rassiger Motoren.<br />

Dafür stellte sich eine neue unerwartete Zugkraft<br />

der kleinsten Motorfahrzeugkategorie<br />

ein, da dank der Steuerermässigung grosse<br />

Kauf er schichten , den Zeitpunkt für geeignet<br />

erachteten, um t\xx Motorfahrzeughaltung<br />

überzugehen; selbstverständlich hat auch die<br />

wiederkehrende wirtschaftliche Prosperität<br />

hiezu beigetragen.<br />

Die am 1. Januar <strong>1935</strong> in Kraft getretene<br />

Herabsetzung der Pauschalsteuer bewirkte,<br />

dass, aller Wahrscheinlichkeit nach, Grossbritannien<br />

heute wiederum den höchsten Mo- 1<br />

torfahrzeugbestand unter den europäischen<br />

Staaten einnimmt, eine Stellung, die es bis<br />

1931 inne hatte, um alsdann von Frankreich<br />

abgelöst zu werden. Wohlweislich nahm man<br />

von einer Reduktion der Treibstoffbelastung<br />

Umgang, trotzdem dies auf Grund von Erklärungen<br />

des früheren Schatzkanzlers allgemein<br />

erwartet worden war. Rein fiskalisch<br />

betrachtet, hat das Schatzamt der englischen<br />

Automobilwirtschaft überhaupt kein Opfer<br />

dargebracht, da infolge der rein stimulierenden<br />

Wirkung der Steuerermässigung bis anhin<br />

keine Verluste zu verzeichnen waren.<br />

Von besonderem Interesse sind die in<br />

Frankreich<br />

mit der Einführung der Betriebsstoffsteuer<br />

gemachten Erfahrungen. Man hat sich seinerzeit<br />

zur Einheitssteuer entschlossen, weil sie<br />

einfach und logisch wie auch gerecht zu sein<br />

schien. In der Bemessung der steuerlichen<br />

Leistung nach dem Gewicht des Wagens erblickte<br />

man in weiten Automobilistenkreisen<br />

einen besonders zur Wagenhaltung anreizenden<br />

Vorteil. Dieser typisch französischen<br />

Lösung wird immer wieder auch in der<br />

Schweiz das Wort geredet, wie dies neuerdings<br />

anlässlich der letzten Benzinzollerhöhung<br />

der Fall war. Ohne auf die auch mit<br />

dieser Erhebungsmethode verknüpften Nachteile<br />

einzutreten, lehrt aber die seitherige<br />

Entwicklung der französischen Automobilindustrie<br />

(Citroen), dass besonders bei zu<br />

intensiver Umlage der Pauschalsteuern auf<br />

den Brennstoffkonsum der Automobilwirtschaft<br />

nur äusserlich, niemals aber vom<br />

finanziell- ökonomischen Standpunkt aus eine<br />

Erleichterung geschaffen wird. Mit dem<br />

Uebergang zur neuen Steuerform hoffte der<br />

Handel, die Vorräte abstossen, die Industrie,<br />

den Absatz an stärkeren Wagen vergrössern<br />

zu können. Zweifellos haben auch die Brennstoffkonsumenten<br />

der Einheitssteuer keine<br />

Opposition gemacht, so dass das französische<br />

Steuerexperiment mehr oder weniger den<br />

Wünschen der gesamten am motorisierten<br />

Strassenverkehr interessierten Kreise entsprochen<br />

haben dürfte.<br />

Änlässlich der Dekretierung der neuen<br />

Steuerform benutzte jedoch der Fiskus die<br />

Gelegenheit, um die Steuerschraube noch<br />

stärker anzuziehen. In Verbindung mit der<br />

«taxe unique» von 8 % auf dem cif-Preis<br />

des Benzins bedeutet die «taxe de remplacement»<br />

von 50 fr. Fr. pro hl eine wesentlich<br />

höhere Belastung, als die frühere Pauschalsteuer<br />

ausmachte, was den französischen<br />

Automobilisten zwang, den Benzinverbrauch<br />

nach Möglichkeit einzuschränken. Empfindlicher<br />

als die Besitzer von Personenwagen<br />

sind die Lastwageneigentümer von der Einheitssteuer<br />

betroffen worden, weil zur grösseren<br />

Steuerbelastung auf dem Brennstoffkonsum<br />

die Gewichtssteuer der Lastwagen<br />

nicht abgeschafft worden ist. Frankreich bedeutet<br />

ein Beispiel dafür, dass eine Aenderung<br />

in der Besteuerungsform, wenn sie auch<br />

zunächst für den Motorfahrzeugverkehr von<br />

grossem Nutzen zu sein scheint, effektiv von<br />

Nachteil sein kann.<br />

Trotzdem muss man sich hüten, die französischen<br />

Erfahrungen hinsichtlich der Vorund<br />

Nachteile der einen oder andern Besteuerungsart<br />

heute Schon als wegleitend betrachten<br />

zu wollen. Mit Sicherheit lässt sich nur<br />

behaupten, dass jede Aenderung in den<br />

Grundlagen der Besteuerung, durch die der<br />

Brennstoffkonsum zum einzigen Steuermassstab<br />

erhoben wird, naturgemäss die eine<br />

Gruppe von Motorfahrzeugen benachteiligt,<br />

die andere begünstigt, was die Regierungen<br />

veranlassen muss, durch irgendeine Reform<br />

einen Ausgleich anzustreben. Um etwelchen<br />

Trugschlüssen vorzubeugen, sei daran erinnert,<br />

dass die Benutzer der Strasse in erster<br />

Linie auf einen Abbau der auferlegten Belastungen<br />

bedacht sein müssen, als auf eine<br />

Aenderung in den Grundlagen des jeweils<br />

geltenden Steuersystems. Schon aus dem<br />

Rückgang der französischen Automobilproduktion<br />

von 124300 Einheiten im ersten Semester<br />

1934 auf 106700 in den ersten sechs<br />

Monaten des laufenden Jahres, wie aus der<br />

Abnahme der Bestände geht hervor, dass die<br />

mit der Einheitssteuer gleichzeitig erfolgte<br />

sfJscher<br />

Finanzierung des amerikanischen Automobilgeschäftes.<br />

Nach einem Ausweis des amerikanischen<br />

Handelsamtes haben die amerikanischen Automobilhändler,<br />

zwecks Finanzierung der bei<br />

den Automobilfabriken getätigten Käufe, in<br />

den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres<br />

Kredite im Betrage von 896J Mill. Dollar in<br />

Anspruch genommen, gegenüber 648,1 Mill.<br />

Dollar in den ersten 7 Monaten des Vorjahres.<br />

Motorisierung der estländischen Elsenbahnen.<br />

Die estländische Eisenbahnverwaltung hat<br />

ein Projekt zur grosszügigen Motorisierung<br />

der Staatsbahnen im Verlaufe der nächsten<br />

drei Jahre ausgearbeitet. Danach sollen für<br />

Breitspurbahnen 10 neue Lokomotiven, 4 Dieselmotorwagen<br />

und 1 elektrischer Motorwagen<br />

beschafft werden, während für die Schmalspurbahnen<br />

3 Lokomotiven, 4 elektrische Dieselmotorwagen,<br />

4 Schienenautobusse und 2<br />

Motorwagen anzuschaffen sind.<br />

Rumänien als italienischer Oellieferant<br />

Im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen<br />

hat die italienische Nachfrage in den<br />

letzten Monaten nach allen möglichen Rohstoffen<br />

gewaltig zugenommen. Oel und Benzin<br />

bezieht Italien zur Hauptsache aus Rumänien.<br />

Im I. Semester des laufenden Jahres<br />

belief sich der rumänische Export von Rohpetroleum<br />

und raffinierten Erzeugnissen auf<br />

711,000 t, gegen 440,000 t in der entsprechenden<br />

Vorjahresperiode.<br />

Belastungszunahme zuletzt auch den Fiskus<br />

nicht auf seine Rechnung kommen lässt<br />

Eine von den 3 behandelten europäischen<br />

Staaten abweichende Entwicklung hat<br />

Italien<br />

aufzuweisen. Trotzdem es nur wenig Länder<br />

gibt, die dem Automobilismus derart ausgebaute<br />

Strassen zur Verfügung stellen, wie<br />

dies unsere unter Führung des Fascismus stehenden<br />

südlichen Nachbarn getan haben, so<br />

steht dessenungeachtet Italien hinsichtlich<br />

des ziffernmässigen Automobilbestandes an<br />

4. Stelle unter den europäischen Staaten, auf<br />

die Zahl der Bewohner bezogen im Jahre 1934<br />

erst an 12. Stelle, entfällt doch auf 119 Einwohner<br />

ein Motorfahrzeug, gegenüber 22 in<br />

Frankreich, 27 in Grossbritannien, 75 in<br />

Deutschland und 33 in der Schweiz.<br />

Wenn es den Italienerrn möglich war, den<br />

Motorfahrzeugbestand ununterbrochen zu erhöhen,<br />

so nur wegen Steuererleichterungen<br />

und unter Opferung der « Benzinfresser >, ist<br />

doch der Preis der grossen Wagen aus zweiter<br />

Hand, ähnlich wie bei uns, ganz gewaltig<br />

zurückgegangen. Italien ist das Land der<br />

Kleinwagen. Wenn dessenungeachtet der Motorisierungsstand<br />

der Leistungsfähigkeit der<br />

Automobilindustrie und des Strassennetzes<br />

als nicht entsprechend bezeichnet werden<br />

muss, so einzig und allein wegen den zu hohen<br />

Betriebskosten. Dass es heute ausgeschlossen<br />

ist, die Regierung in stärkerm Masse von<br />

der Notwendigkeit einer weitern Betriebskostensenkung<br />

überzeugen zu können, wie<br />

dis vor kurzem noch erhofft werden durfte, so<br />

ist dies verständlich, spricht doch die derzeitige<br />

italienische Kolonialpolitik gegen eine<br />

weitere Entlastung, sondern im Gegenteil für<br />

eine noch stärkere Einschränkung des Motorfahrzeugverkehrs.<br />

Zweifellos verfügt aber<br />

Italien über die notwendigen Grundlagen für<br />

eine bedeutend weitgehendere Motorisierung<br />

des Landes, was jedoch erst möglich sein<br />

wird, wenn die Steuerpolitik im Sinne des<br />

kürzlich unternommenen Vorstosses fortgesetzt<br />

wird. Zweifellos kann angesichts des<br />

gewaltigen Staatsdefizites Italien noch auf<br />

Jahre hinaus kaum auf die Kraftfahrzeugsteuern<br />

ganz verzichten, trotzdem würde sicherlich<br />

die Politik der massigen Belastung<br />

grössere Erträgnisse abwerfen, als dies bei<br />

einem militärpolitisch bedingten Benzinpreis<br />

von Lire 2.80 und mehr der Fall ist. Wy.<br />

Gesten anordnet, befiehlt, beschwört —r der<br />

Sieger in dem Streit um den Block, der Meister:<br />

Bandinelli —<br />

Und dann — während die Menge draussen<br />

jubelt und ihre Mützen wirft — endlich, dann<br />

hebt sich dieser weisse Stein in den Gehängen<br />

der gewaltigen Kräne — die Ketten<br />

rasseln, und die Seile straffen sich und kreischen<br />

in den Rollen und Gewinden —. Jetzt<br />

schwebt er, ist über der Barke — ist über<br />

dem dunklen Wasser — will beinahe das<br />

Ufer schon erreichen —<br />

— da jäh ein Schrei — ein tausendstimmig<br />

wilder Schrei — die Ketten klirren auf, die<br />

Stricke peitschen durchgebrochen hoch —<br />

hart reisst die Barke an den Tauen — der<br />

Marmor schlägt hinunter in den Arno —<br />

Gleich einem Wahnsinnigen rast, brüllt<br />

und flucht der Baccio;<br />

«Der Hund — das räudige Schwein —<br />

der Michelagnolo ist schuld an allem! Fragt<br />

den Sebastiano del Piombo.— oder fragt den<br />

Cellini: verflucht hat dieser Teufel, dieser<br />

Hurensohn den Stein ! ><br />

Auf den Hebemeister will er sich stürzen<br />

— die eigene Brust hämmert er mit den<br />

Fäusten —<br />

Die Menge aber johlt und pfeift und<br />

schreit: der Block hat sich ersäuft! Lieber<br />

als dass er, der für Michelagnolo gebrochen<br />

wurde, sich einem Bandinelli unterworfen<br />

hätte, hat er den Tod gesucht und sich ersäuft<br />

! —<br />

Ein Fieberbild, das alles, wie es zitternd<br />

in Farbe, Blut und Leben von Utenhoven<br />

steht.<br />

Ueber Papier und Feder streiften seine<br />

Augen suchend hin —; zu träge Behelfe, zu<br />

schwerfällige Vehikel, die wie im Fluge andrängenden<br />

Szenen zu bergen —<br />

Ueber das Diktaphon, das ihm im Rausch<br />

der Stimmung und im Flusse der Gedanken<br />

stets der weit bessere Helfer war —: Was<br />

da im Wort erst einmal eingefangen war,<br />

das sass.<br />

Mit einem Griffe war der Schalter angeschlossen,<br />

mit einem zweiten zog er den Apparat<br />

an sich heran —<br />

Sogar die Wachsrolle war ja schon eingespannt<br />

—<br />

Wann hatte er die nur —?<br />

Gleichgültig "— gleich —<br />

Die Lippen feuchtete er mit der Zungenspitze<br />

— den Mund tat er schon auf — er<br />

wollte ansetzen zu reden: Florenz —<br />

Aber da, wie er auf die Rolle niederblickte,<br />

hielt er noch einmal ein : da standen<br />

ja schon ein paar Zeilen —<br />

Was war das doch ? Wann hatte er da<br />

nur zuletzt diktiert — sich unterbrochen —?<br />

Beinahe unwillig drehte er zurück. Den<br />

Ableser stellte er ein und nahm den Bügel<br />

mit den Hörern an die Ohren —<br />

Jetzt surrte es — ganz leise erst, wie sich<br />

die leere Rolle auf der Spindel drehte —<br />

dann hob sich aus dem Surren eine Stimme,<br />

sprach — und sprach —<br />

Weiss — totenfahl, als ob ihm alles Blut<br />

ins Herz gekrampft und in Entsetzen da geronnen<br />

wäre, war Utenhoven —<br />

War aufgesprungen, seine Linke an der<br />

Brust, und hielt sich wankend, taumelnd an<br />

dem Rand des Tisches:<br />

Elke-Maria —. Sie — !<br />

Ein Stöhnen quoll in ihm — rang auf —<br />

Sie — ihre gute, süsse Stimme — die et<br />

gesucht hatte — gesucht —. Weich, zärtlich<br />

— gut wie ihre Hände. Worte, die er erst<br />

nicht begriff — nein! — die er nicht begriff<br />

— die Irrsin waren —!<br />

Und immer noch — noch immer war sie<br />

da — sie —<br />

Den Bügel mit den Hörern riss er sich vom<br />

Kopfe, als wären sie brennendes Feuer, und<br />

warf sie hin.<br />

Sie polterten über das Manuskript, die Bilder,<br />

Zettel auf dem Schreibtisch.<br />

Papiere rutschten unter ihrem Anprall ab,<br />

blätterten nieder auf den Teppich.<br />

Er achtete es nicht, starrte noch immer,<br />

Grauen und Entsetzen in den Augen, auf den<br />

Apparat, der weiterlief und drehend leise<br />

um die wieder leere Walze surrte —<br />

Fortsetzung Seit* 16 im Autler-Ftlirabcnd.


- <strong>1935</strong> AÜTOMÖBI&REVÜE ä<br />

Das Masaryk-Rundrennen<br />

Rosemeyers (Auto-Union) erster Sieg. — Die Scuderia Ferrari belegt mit Nuvolari,<br />

Chiron und Brivio die folgenden drei Plätze. — Seaman (E.R.A.) erfolgreich im Kleinwagenrennen.<br />

— Varzi (Auto-Union) und Stuck (Auto-Union) ausgeschieden.<br />

Vergangenen Sonntag hat auf dem Masaryk-Ring<br />

das letzte grosse internationale<br />

Rennen dieser Saison seine Austragung erlangt.<br />

Weit über 100,000 Zuschauer hatten<br />

sich längs der Piste eingefunden und bekamen<br />

trotz des Startverzichtes von Mercedes-<br />

Benz spannende und abwechslungsreiche<br />

Kämpfe zu sehen. Wieder einmal mehr hat<br />

Rosemeyer die Ehre der Auto-Union gerettet,<br />

indem er nach dem Ausfall seiner beiden<br />

Teamkollegen Stuck und Varzi die Angriffe<br />

der Vertreter der Scuderia Ferrari - Fahrer,<br />

Nuvolari und Chiron, erfolgreich abwies und<br />

diese sogar stark zu distanzieren vermochte.<br />

Mit 3:44:10,6 schuf der junge Auto-Union-<br />

Fahrer für die 495,414 km eine neue Rekordzeit<br />

(Mittel 132,6 km/St.). Nuvolari und Chiron<br />

lagen über sechs Minuten zurück und Brivio<br />

hatte sogar eine ganze Runde verloren.<br />

Als Fünfter lief der Ungar Hartmann (Maserati)<br />

ein, der das forsche Tempo der übrigen<br />

Fahrer nicht halten konnte und zwei Runden<br />

zurückfiel.<br />

Das Rennen der Kleinwagen, die zusammen<br />

mit den « Grossen » gestartet wurden, sah den<br />

Engländer- Seaman (E. R. A.) vor Veyron (Bugatti)<br />

und Sojka (Bugatti) siegreich. Auch<br />

er Hess seine Konkurrenten ziemlich weit hinter<br />

sich und zeitigte mit einem Durchschnitt<br />

von 114,6 km/St, für die 437,13 km eine neue<br />

Bestleistung, die bis dahin von Farina (Maserati)<br />

gehalten wurde.<br />

Der Rennverlauf.<br />

Die Klasse über 1500 ccm vereinigte zehn<br />

Fahrzeuge, die für den Start wie folgt Aufstellung,<br />

fanden:<br />

Stuck Varzi Rosemeyer<br />

(Auto-Union) (Auto-Union) (Auto-Union)<br />

Hartmann Guth Wimille<br />

(Maserati (Bugatti) (Bugatti)<br />

Nuvolrn Chiron Brivio<br />

(Alfa R'/meo) (Alfa Romeo) (Alfa Romeo)<br />

Sforza<br />

(Alfa Romeo)<br />

Zur selben Zeit wurden auch sechzehn<br />

Kleinwagen, worunter der Schweizer Ruesch<br />

(Maserati), dann Seaman (E.R. A.), Veyron<br />

(Bugatti), Sojka (Bugatti), Bianco (Maserati)<br />

und Tuffanell/ (Maserati), startbereit gemacht.<br />

Wie aus der Sehne geschossen brausten die<br />

drei Äuto-Union-Maschinen davon und legten<br />

gleich ein phantastisches Tempo vor, so dass<br />

man jetzt schon mit neuer Rekordzeit rechnen<br />

durfte.<br />

In der Reihenfolge Varzi, Rosemeyer, Stuck<br />

•wurde die erste Runde erledigt. Dicht hintereinander<br />

flitzten die drei an der Tribüne vorbei<br />

und hatten das übige Feld, das von Nuvolari<br />

angeführt wurde, schon deutlich distanziert<br />

In der Klasse bis 1500 ccm hatte Seaman<br />

vor Veyron und Sojka die Spitze übernommen<br />

und gab sie während des ganzen Rennens nie<br />

mehr ab. In der fünften Runde ging der Wagen<br />

von Ruesch in Feuer auf und zwei Runden<br />

später ereilte den Oesterreicher Willheim<br />

dasselbe Schicksal. Wenn auch die beiden<br />

Fahrzeuge ziemlich grossen Schaden genommen<br />

haben, so blieben die Fahrer glücklicherweise<br />

doch unverletzt.<br />

Wimille, der im Grossen Preis von Spanien<br />

eine so hervorragende Leistung gezeigt hatte,<br />

kam hier auf dem Masaryk-Ring nicht recht<br />

mit; schon nach wenigen Runden gab er wegen<br />

einer früher erlittenen Verletzung, die ihn<br />

zu schmerzen begann, auf. Nuvolari fuhr<br />

äusserst regelmässig, und als Stuck in der<br />

sechsten Runde an den Boxen landete, um zu<br />

tanken, rückte der Mantuaner auf den dritten<br />

Platz vor. Kurz' nach dem Stuck die Fahrt<br />

wieder aufgenommen hatte, flog diesem ein<br />

Vogel ins Gesicht und verletzte ihn an einem<br />

Auge. Der Auto-Unien-Fahrer wurde dadurch<br />

gezwungen, anzuhalten und sein Gefährt dem<br />

Ersatzfahrer Pietsch auszuhändigen. So<br />

zeigte sich nach der Hälfte des Rennens folgendes<br />

Klassement:<br />

1. Varzi (Auto-Union); 2. Rosemeyer (Auto-<br />

Union) ; 3. Nuvolari (Alfa Romeo); 4. Pietsch<br />

(Auto-Union); 5. Chiron (Alfa Romeo); 6.<br />

Brivio (Alfa Romeo).<br />

Bei den Voiturettes hatten sich in der Spitzengruppe<br />

keine Verschiebungen ergeben.<br />

Seaman lag nun schon mit grossem Vorsprung<br />

vor Veyron und Sojka; in'dieser Reihenfolge<br />

durchfuhren die drei auch das Ziel.<br />

Da liess das Tempo von Varzi plötzlich<br />

nach; seine Maschine arbeitete nicht mehr<br />

einwandfrei und Rosemeyer und Nuvolari<br />

rückten stark nach vorn. Bald war auch der<br />

bisherige Spitzenfahrer von der Bildfläcjje<br />

verschwunden und hatte die Führung seinem<br />

ihm folgenden Stallkameraden überlassen.<br />

Glänzend hielt sich übrigens Chiron, der<br />

immer dicht auf den Fersen des Mantuaners<br />

folgte und im Ziel nur vier Sekunden hinter<br />

diesem eintraf. Aber beide waren der schnellen<br />

Auto-Union-Maschine nicht gewachsen<br />

v<br />

und mussten den jungen Rosemeyer ziehen<br />

lassen.<br />

Pietsch, der das Fahrzeug von Stuck<br />

steuerte, schied ebenfalls bald durch Maschinendefekt<br />

aus; so stand Rosemeyer noch allein<br />

gegen die drei Alfa Romeos von Nuvolari,<br />

Chiron und Brivio. Aber sein Vorsprung<br />

war bereits so gross, dass bei normalem Verlauf<br />

des Rennens sein Sieg nicht mehr zu<br />

gefährden war.<br />

Mehr wie sechs Minuten vor Nuvolari und<br />

Chiron durchraste Rosemeyer das Ziel, die<br />

letztjährige Rekordzeit von Stuck (Auto-<br />

Union) nicht unerheblich unterbietend.<br />

Damit hat im letzten grossen Rennen dieser<br />

Saison ein Fahrer gesiegt, der es nach seinen<br />

vorzüglichen Leistungen in verschiedenen<br />

Treffen redlich verdiente. Wie oft hat er doch<br />

als einzig Uebrigbleibender der Auto-Union<br />

einen guten Platz zu belegen vermocht; diesmal<br />

ist sein langersehnter Wunsch in Erfüllung<br />

gegangen.<br />

Das Klassement.<br />

Klasse über 1500 ccm:<br />

1. Rosemeyer (Auto-Union) 19 Runden in 3 :44 :<br />

10,6 (Mittel 132,6 km/St.).<br />

2. Nuvolari (Alfa Romeo) 19 Rund, in 3:50:48,4.<br />

3. Chiron (Alfa Romeo) 19 Runden in 3:50:52,2.<br />

4. Brivio (Alfa Romeo) eine Runde zurück.<br />

5. Hartmann (Maserati) zwei Runden zurück.<br />

Klasse bis 1500 ccm:<br />

1. Seaman (E. R. A.) 17 Runden in 3:48:32,3<br />

(Mittel 114,6 km/St.).<br />

2. Veyron (Bugatti) 17 Runden in 3:51:58,3.<br />

3. Sojka (Bugatti) 17 Runden in 4:04:42.<br />

4. Lartdi (Maserati) 17 Runden in 4:04:48.<br />

Das I. Rundrennen von Lucca.<br />

Die Scuderia Ferrari belegt mit Tadini,<br />

Comotti und Pintacuda die 3 ersten Plätze.<br />

Das I. Rundstreckenrennen von Lucca, das<br />

vergangenen Sonntag auf einer 2,35 km langen<br />

Piste zur Durchführung gelangte, wurde<br />

wiederum zu einem vollen Erfolg der Scuderia<br />

Ferrari, die sowohl die beiden Vorläufe<br />

wie auch den Endlauf über 50 Runden<br />

an sich reissen konnte.<br />

Der erste Vorlauf<br />

vereinigte 7 Fahrer, nämlich: Pages (Alfa<br />

Romeo), Fontana (Alfa Romeo), Balestrero<br />

(Alfa Romeo), Pintacuda (Alfa Romeo), Barbieri<br />

(Alfa Romeo), Corsi (Maserati) und Dusio<br />

(Maserati). Kurz nach dem Start gerieten<br />

Corsi und Barbieri in die Sandsäcke und<br />

mussten das Rennen aufgeben. Pintacuda<br />

hatte inzwischen die Führung vor Balestrero<br />

und Fontana übernommen und legte rasch<br />

eine sichere Distanz zwischen sich und seine<br />

Verfolger. In der 19. Runde erlitt Pages<br />

einen Maschinendefekt und schied aus.<br />

Das Klassement des 1. Vorlaufes:<br />

1. Pintacuda (Alfa Romeo), 20 Runden in 31:36,8<br />

(Mittel: 89,636 km/St.).<br />

2. Balestrero (Alfa Romeo), 32:57.<br />

3. Fontana (Alfa Romeo), 33:15,8.<br />

4. Dusio (Maserati), 33:45.<br />

Schnellste Runde: Pintacuda (Alfa Romeo) mit<br />

91,956 km/St. Durchschnitt.<br />

Der zweite Vorlauf<br />

wurde von 8 Maschinen bestritten. Trossi,<br />

der seine neue Rennwagenkonstruktion gemeldet<br />

hatte, erschien nicht am Start; vermutlich<br />

ist das Problem der Vergasung an<br />

dem vorn montierten Sternmotor noch nicht<br />

befriedigend gelöst, so dass man dieses technisch<br />

hochinteressante Gefährt erst im kommenden<br />

Jahr zu sehen bekommen wird.<br />

Den Ferrarileuten Comotti und Tadini<br />

standen hier Siena (Maserati), Lami (Maserati),<br />

Minozzi (Alfa Romeo), Mallucci (Maserati),<br />

Romano (Bugatti) und Ghersi (Maserati)<br />

gegenüber, doch vermochten diese gegen<br />

die beiden Erstgenannten nicht aufzukommen.<br />

Tadini hatte gleich vom Ablauf<br />

weg die Spitze übernommen, doch lag Co~<br />

mötti meistens nur Bruchteile einer Sekunde<br />

hinter ihm, derweil Siena und Minozzi bald<br />

stark von der Kopfgruppe abfielen.<br />

•Das Klassement des 2. Vorlaufes:<br />

1. Tadini (Alfa Romeo), 20 Runden in 30:33,4<br />

(Mittel: 92,386 km/St.).<br />

2. Comotti (Alfa Romeo), 30:33,6.<br />

3. Siena (Maserati), 31:10,1.<br />

4. Minozzi (Alfa Romeo), 31:55.<br />

Schnellste Runde: Tadini (Alfa Romeo) mit<br />

97,024 km/St.<br />

Für den<br />

Endlauf<br />

qualifizierten sich somit Pintacuda, Tadini,<br />

Comotti, Siena, Balestrero, Fontana, Dusio<br />

und Ghersi. Der Lauf ging über 50 Runden<br />

(117,5 km) und wurde gleich vom Start weg<br />

Von Tadini, Comotti und Pintacuda angeführt.<br />

Die übrigen waren dem Ferraritrio nicht gewachsen<br />

und stritten sich um den vierten und<br />

fünften Platz. Balestrero musste in der fünften<br />

Runde wegen Federnbruches aufgeben;<br />

.Siena, und Fontana schieden in der 10. bzw.<br />

19. Runde aus, so dass noch vor der Hälfte<br />

des' Rennens nur noch fünf Fahrer im Felde<br />

waren.<br />

Internationaler Sportkalender <strong>1935</strong><br />

Oktober.<br />

5. England: Donington-Park-Rennen.<br />

6. Deutschland: Int. Feldbergrennen.<br />

6. Rumänien: Bergrennen von Feleac.<br />

13. Italien: Preis des Prinzen von Piemont (Rundstreckenrennen<br />

von Neapel).<br />

19. England: Rennen in Brooklands.<br />

27. Griechenland: Grosser Preis der Akropolls In<br />

Griechenland.<br />

Stand des Rennens nach der 20. Runde:<br />

1. Tadini (Alfa Romeo), 30:00,4; 2. Comotti (Alfa<br />

Romeo), 30:09,1; 3. Pintacuda (Alfa Romeo, 30:18,4;<br />

4. Dusio (Maserati), 31:22,3; 5. Ghersi (Maserati),<br />

31:37.<br />

Tadini, Comotti und Pintacuda folgten<br />

stets dicht hintereinander, ohne sich aber<br />

gegenseitig zu bedrängen. Auch Dusio und<br />

Ghersi, die gegenüber der Kopfgruppe immer<br />

mehr Terrain verloren, blieben nur wenige<br />

Sekunden auseinander.<br />

Ohne nennenswerte Verschiebungen wurden<br />

noch die restlichen 30 Runden zu Ende<br />

gefahren. Mit 1 : 15 :05,2 für die 117,5 km<br />

erreichte Tadini ein Mittel von 93,891 km/St,<br />

was in Anbetracht der nicht sehr leichten<br />

Piste eine beachtenswerte Leistung darstellt,<br />

Nach dem Rundrennen von Lucca geht nun<br />

auch die italienische Rennsportsaison mit<br />

Riesenschritten ihrem Ende zu. Noch einmal<br />

wird die einheimische Elite aufeinandertreffen:<br />

im Rundrennen von Neapel, das für den<br />

13. Oktober vorgesehen ist und für die italienische<br />

Meisterschaft gewertet wird. Dann<br />

wird auch bei unserem südlichen Nachbarn<br />

das eherne Lied der Motoren verstummen,<br />

und die Konstrukteure werden bereits mit<br />

den Vorbereitungen für 1936 beginnen.<br />

Das Endklassement:<br />

1. Tadini (Alfa Romeo), 50 Runden in 1:15:05,2<br />

(Mittel: 93,891 km/St.).<br />

2. Comotti (Alfa Romeo), 1:15:20.<br />

3. Pintacuda (Alfa Romeo), 1:15:58.6.<br />

4. Dusio (Maserati), 1:16:24.<br />

5. Ghersi (Maserati), 1:16:37.<br />

Schnellste Runde: Pintacuda (Alfa Romeo) In<br />

1:25,4 (Mittel: 99.063 km/St.).<br />

Das Bergrennen Como-Lieto,<br />

das über eine Distanz von 7 km führte,<br />

brachte folgende Ergebnisse:<br />

Rennwagen.<br />

Klasse über 2000 ccm: 1. Cornaggia (Alfa Romeo),<br />

4:47,4 (Mittel 87,682 km/St.); 2. Musso (Alfa<br />

Römeo), 4:51.<br />

Klasse 1500 bis 2000 ccm: 1. Villa (Hugatti).<br />

5:33,8; 2. Cattaneo (Alfa Romeo), 5:41,2; 3. Santabrogio<br />

(Alfa Romeo). 5:57.<br />

Klasse bis 1500 ccm: 1. Bergamini (Maserati),<br />

5:09,2; 2. Carnevali (Bugatti), 5:20,4.<br />

Sportwagen.<br />

Klasse 1500 bis 2000 ccm: 1. Baruffi (Alfa Romeo),<br />

5:33,4; 2. Taroni (Alfa Romeo), 5:50,6; &<br />

Morani (Alfa Romeo), 6:25.<br />

, Klasse bis 1100 ccm: 1. Villoresi (Fiat). 5:12,4;<br />

2. Capelli (Fiat), 5:15; 3. Villoresi (Fiat), 5:21,6;<br />

5. Quintavalle (Fiat), 5:31,2; 5. Meroni (Fiat),<br />

5:34,4; 6. Ronchi (Fiat), 5:45,2; 7. Fossati (Fiat),<br />

6:17,6.<br />

Die ersten Nennungen für das Feldbergrennen.<br />

Am 6. Oktober gelangt im. Taunus<br />

das internationale Feldbergrennen zur Durchführung,<br />

das für die deutsche Meisterschaft<br />

gewertet wird. Bei den Sportwagen liegen bereits<br />

rund 20 Nennungen vor, so dass in vier<br />

Klassen gefahren werden kann. Adler, B.M.W.,<br />

D. K.W., Hanomag, Amilcar, Bugatti, Fiat<br />

und M. G. sind die einzelnen Marken.<br />

Für die Kategorie Rennwagen haben sich<br />

bis heute u.a. eingeschrieben: Kohlrausch<br />

(M.G.), Bäumer (Austin), Brudes (M. G.),<br />

Steinweg (Bugatti) und Wimmer (Zoller).<br />

Mit grosser Sicherheit wird auch die Teilnahme<br />

von Hans Stuck auf Auto-Union erwartet.<br />

Harry Jastroch, einer der bekanntesten<br />

amerikanischen Rennfahrer, ist vor kurzem<br />

in einem Rennen bei New-York tödlich verunglückt.<br />

Der Unfall ereignete sich, als<br />

Jastroch versuchte, zwei seiner Gegner zu<br />

überholen, wobei er die Führung, über seine<br />

Maschine verlor und ins Schleudern geriet<br />

Der Fahrer wurde dadurch kopfvöran aus<br />

seinem Sitz herausgeschleudert und blieb in<br />

schwerverletztem Zustand, der bald den Tod<br />

zur Folge hatte, auf der Bahn liegen.<br />

l»»«al«tis«H«-> W^nke<br />

Das Handhaben kleiner Schlitzschrauben<br />

ist eine knifflige Angelegenheit. Hält man die<br />

Schraube nur mit zwei Fingern fest, um sie<br />

in ihr Loch einzusetzen, so kommt man mit<br />

dem Schraubenzieher nicht mehr hinzu, und<br />

will man sie allein mit dem Schraubenzieher<br />

festhalten und eindrehen, so fällt sie in drei<br />

von vier Fällen wieder, heraus. Eine Pincette<br />

zum Halten der Schraube ist meist<br />

nicht zur Hand. Ein guter Behelf besteht jedoch<br />

darin, dass man die Schraube durch<br />

einen Papier- oder Kartonstreifen hindurchdrückt<br />

und nun mit diesem vor das Loch<br />

hält. Hat das Gewinde der Schraube einmal<br />

gefasst, so reisst man den Papierstreifen<br />

einfach weg.<br />

-at-


Die Rangliste der bekanntesten<br />

Rennfahrer für <strong>1935</strong>.<br />

Mit dem Masaryk-Rundrennen hat nun die<br />

Saison <strong>1935</strong> mehr oderwenigrerihrenAbschluss<br />

gefunden; die grossen internationalen Rennen<br />

liegen alle hinter uns. Allerdings folgen in<br />

Italien und England noch einige kleinere Veranstaltungen,<br />

die aber durchwegs nationalen<br />

Charakter haben.<br />

Für die unten folgende Rangliste wurden<br />

die vierzehn wichtigsten Treffen dieses Jahres<br />

zugrunde gelegt, nämlich die. Grossen Preise<br />

von Monaco, Tunis, Tripolis, Frankreich,<br />

Penya Rhin, Belgien, Deutschland, der<br />

Schweiz, Italien, Spanien, dann das Avus-,<br />

das Bifel- und das Masaryk-Rennen und endlich<br />

die Coppa Acerbo. Für die Bewertung<br />

der Fahrer wurden jeweils dem Sieger fünf,<br />

dem Zweiten vier, dem Dritten drei, dem<br />

Vierten zwei Punkte und dem Fünften ein<br />

Punkt zugeteilt, so dass sich ohne Berücksichtigung<br />

der von den einzelnen Konkurrenten<br />

gefahrenen Rennen folgende Reihenfolge ergibt:<br />

Gefah-<br />

Gefah-<br />

Fahier Pkte..rene Fahrer Pkte. rene<br />

Rennen<br />

Rennen<br />

Caracciola 37 11 Dreyfus 5 8<br />

Fagioli 32 11 Etancelin 5 9<br />

Rosemeyer 21,5 9 Comotti 4 2<br />

Varzi 19 10 Zehender 4 II<br />

Nuvolari 19 13 Marinoni 3 2<br />

Chiron 15 10 Pietsch 1,5 5<br />

Stuck 11 8 Benoist 1 2<br />

Brauchitsch 11 10 Farina 1 6<br />

Brivio 10 4 Taruffi 1 5<br />

Wimille 6 5 Lang 1 4<br />

In den Fällen, wo sich zwei Fahrer in ein<br />

und demselben Rennen ablösten, wurde die<br />

entsprechende Punktezahl unter diesen geteilt;<br />

dadurch erklären sich auch die halben<br />

Punkte von Rosemeyer und Pietsch.<br />

Werden die Anzahl Starts der einzelnen<br />

Fahrer^ebenfalls berücksichtigt, indem man<br />

Anzahl Punkte durch Anzahl Starts dividiert,<br />

so erfährt die Rangliste einige kleine Veränderungen,<br />

doch bleiben auch so Caracciola<br />

und Fagioli in führender Stellung:<br />

Fahrer Punkte Fahrer Punkte<br />

Caracciola 3,36 Wimille 1,20<br />

Fagioli 2,91 Brauchitsch 1,10<br />

Brivio 2,50 Dreyfus 0,62<br />

Rosemeyer 2,39 Etancelin 0,55<br />

Comotti 2,00 Benoist 0,50<br />

Varzi 1,90 Zehender 0,36<br />

Marinoni 1,50 Pietsch 0,30<br />

Chiron 1,50 Lang 0,2S<br />

Nuvolari 1,46 Taruffi 0,20<br />

Stuck 1,87 Farina 0,17<br />

Vom Int. Sportkalender 1936.<br />

Wie wir bereits in der letzten Nummer der<br />

«A.-R.» bekannt gaben, tagte vergangene<br />

Woche die internationale Sportkommission<br />

der A. I. A. C. R. in Paris, wobei die Schweiz<br />

durch A. Töndury und E. Primault vertreten<br />

war. Es wurden in dieser Sitzung die Termine<br />

der «Grossen Preise» für 1936 bestimmt.<br />

Der Grosse Preis der Schweiz fand inter-!<br />

nationale Anerkennung und erhält somit die 1<br />

gleiche Bedeutung wie die übrigen Grands<br />

Prix. Als Formel der Austragung der<br />

Rennen wurde für 1936/37 wiederum dieselbe<br />

gewählt, wie sie schon in diesem Jahre Anwendung<br />

fand, nämlich Gewicht der Maschinen<br />

750 kg ohne Wasser, Brennstoff, Oel und<br />

Reifen. Eine neue Formel soll erst für das<br />

Jahr 1938 geschaffen werden.<br />

Die < Grossen Preise » für 1936.<br />

13. April: Grosser Preis von Monaco.<br />

30. Mal: Grosser Preis von Amerika.<br />

28. Juni: Grosser Preis von Frankreich.<br />

12. Juli: Grosser Preis von Belgien.<br />

26. Juli: Grosser Preis von Deutschland.<br />

23. August: Grosser Preis der Schweiz.<br />

5. September: Tourist-Trophy von England.<br />

13. September: Grosser Preis von Italien.<br />

27. September: Grosser Preis von Spanien.<br />

Im übrigen wurden' noch folgende Daten<br />

festgelegt:<br />

1. Januar: Grosser Preis von Südafrika.<br />

23. Februar: Grosser Winterpreis von Schweden.<br />

10. Mai: Grosser Preis von Ungarn.<br />

7. Juni: Grosser Preis von Rio de Janeiro. •<br />

3. August: Rennen in Irland (Name der Veranstaltung<br />

ist noch zu bestimmen).<br />

17. Mai oder 4. Oktober: Masaryk-Rundrennen.<br />

4. Oktober: Feleac-B'ergrennen.<br />

Die Reglemente für die Sportwagen sollen<br />

'entsprechend dem Entschluss der C.S.I. für<br />

die kommende Saison eine Verschärfung erfahren,<br />

wobei die genauen Forderungen an<br />

diese Kategorie von Fahrzeugen noch zu bestimmen<br />

sind.<br />

Campbell verzichtet auf weitere Rekordversuche.<br />

An einem Bankett, das der « Daily<br />

Mail» zu Ehren Sir Malcolm Campbells gab,<br />

schilderte der Weltrekordman seine Eindrücke<br />

von seiner letzten Fahrt in Salt Lake<br />

City und gestand, dass er seine eigene Bestleistung<br />

nicht mehr anzugreifen gedenke^<br />

Sollte aber sein Rekord von 485,175 km/St.<br />

von einem Ausländer überboten werden, so<br />

würde er jedoch versuchen, den Rekord<br />

über den Kilometer oder die Meile wiedef<br />

für sein Land zurückzugewinnen.<br />

; . ' <<br />

AUTOMOBIL-REVUE 1835 - No 79<br />

Distanz<br />

Zeit oder<br />

oder Zeit Start Datum Ort Fahrer Distanz Km/St. M/St.<br />

WELTREKORDE<br />

2 000 Meil. Steh. 29-30/8/35 Salt Beds D. A. Jenirin« Duisenberg- 14 h. 26.11,424 222.954 138.54<br />

und Gulott* Spezial<br />

3 000 Meil. „<br />

22 h. 15.27,87 216.914 134.78<br />

4 000 km<br />

18 h. 33.44,416 215.490 133.90<br />

5 000 km „ „ „<br />

„ 23 h. 00.02,634 217.384 135.08<br />

24 Stunden „ „ „<br />

„ 5 232,686 km 218.029 135.48<br />

500 Meil.<br />

1<br />

11<br />

000 km<br />

000 Meil.<br />

000 Meil.<br />

2 000 km<br />

2 000 km<br />

2 000 Meil.<br />

3 000 km<br />

3 000 km<br />

3 000 Meil.<br />

4 000 km<br />

5 000 km<br />

3 Stunden<br />

6 Stunden<br />

12 Stunden<br />

24 Stunden<br />

Die homologierten Rekorde von Jenkins und Gulotta<br />

INTERNATIONALE REKORDE: KLASSE<br />

Steh. 27-28/8/35 Salt Beds D. A. Jenkins Dueseeberggpezial<br />

„ 29-30/8/35 „<br />

„ 27-28/8/35<br />

„ 29-30/8/35 „ Jenkins und „<br />

Gulotta<br />

27-28/8/35 „ ,<br />

29-30/8/35<br />

27-28/8/35<br />

29-30/8/35<br />

27-28/8/35<br />

29-30/8/35<br />

D. A. jenkins<br />

Jenkins und<br />

Gulotta<br />

220.737<br />

213.353<br />

221.883<br />

216.770<br />

222.141<br />

222.954<br />

222.091<br />

223.178<br />

216.914<br />

215.490<br />

217.384<br />

226.949<br />

220.794<br />

222.658<br />

218.029<br />

137.16<br />

132.57<br />

137.87<br />

134.69<br />

138.30<br />

138.54<br />

138.00<br />

138.68<br />

134.78<br />

133.90<br />

135.08<br />

141.02<br />

137.20<br />

138.35<br />

135.48<br />

Anmerkung: Die unter der Rubrik «Weltrekorde» stehenden Bestleistungen sind inzwischen von<br />

Eyston, Staniland und Denly noch weiter verbessert -worden, doch steht die Homologierung durch<br />

die A.I.A.CR. noch aus.<br />

Bei dem Wagen von Jenkins handelt es sich, um eine 7,108-Liter-Maschine (8 Zylinder) mit<br />

96,83 mm Bohrung und 120,65 mm Hub.<br />

Internat. Bergmeisterschaft 1936. Nachdem<br />

Oesterreich mit dem Grossglockner-Rennen<br />

einen würdigen Ersatz für das Gaisberg-Rennen<br />

und damit ein Monstre-Bergrennen erhalten<br />

hat, sind in der österreichischen Presse<br />

wieder Vorschläge für die Ausschreibung ei-<br />

Die ersten Nennungen für den Grossen ner internationalen Bergmeisterschaft aufgetaucht,<br />

wie solche bereits in früheren Jahren<br />

Preis von Südafrika, der am 1. Januar 1936<br />

auf der Piste von'East London zur Austragung<br />

gelangt, sind bereits eingegangen und hiebei ausser dem eigenen Grossglockner-<br />

ausgefahren wurde. Und zwar denkt man<br />

stellen einen interessanten Lauf in Aussicht. rennen an das Klausenrennen, das Stilfserjochrennen<br />

und den Freiburger Bergrekord<br />

Es haben bis dahin genannt: Lord Howe<br />

(Bugatti), Wimille (Bugatti), Fairfield (E.R.A.) von Günterstal nach dem Schauinsland. Dabei<br />

und Miss Ellison (Bugatti).<br />

bezweckt man, mit dieser Meisterschaft nicht<br />

nur besondere sportliche Leistungen auszuzeichnen<br />

und die Fahrer zur Teilnahme an<br />

Caracciola in Ungarn. Der deutsche Meisterfahrer<br />

Caracciola, der der erfolgreichste allen vier Rennen anzuhalten, sondern man<br />

Rennfahrer dieser Saison war, hat sich nach möchte auch die 4 Rennen zeitlich derart innerhalb<br />

einer nicht allzu langen Zeitspanne<br />

Ungarn begeben, um dort bei Qyon den Angriff<br />

auf mehrere Rekorde aufzunehmen. festlegen und durchführen, dass die Teilnahme<br />

Auch Kohlrausch auf M.Q. wird versuchen, die Fahrer nicht allzu sehr in Anspruch<br />

neue Bestleistungen, für die Klasse 750 cmnimmt, d. h. die Termine für die Konkurrenten<br />

herauszufahren.<br />

B.<br />

3 h. 32.28,593<br />

4 h. 31.38,986<br />

7 h. 32.35,080<br />

7h. 15.11,126<br />

9 h. 13.34,871<br />

9 h. 00,11,891<br />

14 h. 26.11,424<br />

13 h. 30.28,669<br />

13 h. 26,31.901<br />

22 h. 15.27,870<br />

18 h. 33.44,416<br />

23 h. 00.02,634<br />

680.847 km<br />

1 324.765 km<br />

2 671.895 km<br />

5 232.6S6 km<br />

227.226 141.10<br />

günstig liegen. Für die Schweiz steht und fällt<br />

das Interesse an dieser Internationalen Bergmeisterschaft<br />

mit der Frage der Abhaltung<br />

des Klausenrennens, die heute noch ziemlich<br />

offen steht, wohl aber in Bälde ihre Abklärunsr<br />

finden dürfte.<br />

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N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

«k«<br />

Die Verjährung im MFG.<br />

Aus dem Bundesgericht.<br />

• Das eidg. Automobilgesetz (MFQ) enthält<br />

eine Reihe von Strafbestimmungen, stellt<br />

aber keine ausdrückliche Vorschrift über die<br />

Verjährung bei Uebertretung der fahrpolizeilichen<br />

Regeln auf. Ein Entscheid des bundesgerichtlichen<br />

Kassationshofes vom 23. September<br />

hat nun hierüber Klarheit geschaffen.<br />

Ein Autofahrer, der in Zürich am 6. April<br />

1934 von der Stadtpolizei wegen Widerhandlung<br />

gegen Art. 20 und 25 MFG verzeigt<br />

worden war, wurde am 4. Juni 1934 deswegen<br />

vom Polizeirichteramt Zürich mit 20 Fr.<br />

gebüsst; er verlangte die gerichtliche Beurteilung<br />

und das Bezirksgericht, dem das<br />

Begehren am 8. März <strong>1935</strong> übermittelt wurde,<br />

hob die Busse wegen Verjährung auf. Es<br />

wandte dabei in Ermangelung von Verjährungsbestimmungen<br />

in MFG das Bundesgesetz<br />

von 1849 betreffend das Verfahren bei<br />

Uebertretungen fiskalischer und polizeilicher<br />

Bundesgesetze an. Dieses «Fiskalstrafgesetz<br />

> lässt in Art. 20 b die Verjährung eintreten<br />

« nach 4 Monaten, vom Tage an gerechriet,<br />

an welchem das Protokoll oder der<br />

Bericht erstattet worden ist, wenn die Klage<br />

während, dieser Frist bei dem kompetenten<br />

Gerichte nicht angebracht wird». Danach<br />

wäre im vorliegenden Falle die Verjährung<br />

vier Monate nach der von der Polizei erstatteten<br />

Anzeige, d. h. am 6. August 1934, eingetreten;<br />

hätte man unter subsidiärer Anwendung<br />

zürcherischer Prozessvorschriften<br />

angenommen, die Verjährungsfrist sei durch<br />

die Bussenverfügung des Richteramtes unterbrochen<br />

worden, so wäre die Verjährung am<br />

4. Oktober 1934 abgelaufen. In beiden Fällen<br />

wäre also die Frist bei der Behandlung der<br />

Angelegenheit durch das Bezirksgericht<br />

schon abgelaufen gewesen.<br />

Auf die vom Polizeirichteramt Zürich dagegen<br />

eingereichte Kassationsklage hat jedoch<br />

der Kassationshof des Bundesgerichts<br />

das Urteil aufgehoben und die Sache zu<br />

neuer Beurteilung an das Bezirksgericht zurückgewiesen.<br />

Allerdings kann beim Fehlen von Verjährungsvorschriften<br />

im MFG nicht etwa auf<br />

kantonalrechtliche Verjährungsbestimmungen<br />

abgestellt werden, denn nach früheren bundesgerichtlichen<br />

Entscheiden erfordert die<br />

gleichmässige Handhabung bundesstrafrechtlicher<br />

Bestimmungen — und um solche handelt<br />

es sich bei den Vorschrifte» des MFG<br />

— auch eine einheitliche Ordnung der Verjährung.<br />

Muss demnach Bundesrecht herangezogen<br />

werden, so kann es sich dabei aber<br />

nicht um das Fiskälstrafgesetz handeln, weil<br />

dieses nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung<br />

nur auf solche Vergehen anwendbar<br />

ist, bei denen der Bund direkt geschädigt<br />

wird. Massgebend ist vielmehr die Verjährungsvorschrift<br />

im Bundesgesetze über<br />

das Bundesstrafrecht von 1853. Das MFG<br />

erklärt selber in Art. 65 den ersten Abschnitt<br />

dieses Gesetzes als anwendbar und in diesem<br />

Abschnitt, d.h. in den allgemeinen Bestimmungen<br />

des BStR, findet sich auch die<br />

Vorschrift (Art. 34c .BStR), wonach die Strafklage<br />

bei den nicht mit Zuchthaus bedrohten<br />

Delikten in drei Jahren verjährt. Gegen die<br />

Anwendung.dieser Vorschrift kann hier nicht<br />

etwa geltend gemacht werden, dass sie nicht<br />

auf die Uebertretung polizeilicher Vorschriften<br />

von Spezialgeseföen zugeschnitten sei,<br />

denn-das MFG selber verweist auf das Bundesstrafgesetz,<br />

ohne dabei einen Vorbehalt<br />

für Tatbestände zu machen, die sich nicht als<br />

Vergehen, sondern als blosse Polizeiübertretungen<br />

kennzeichnen. Somit ist im vorliegenden<br />

Falle die Verjährung noch nicht eingetreten.<br />

Wp.<br />

ZÜMhe» N«»«iz«n<br />

Was geht mit dem Zürcher Verkehrsgesetz?<br />

Die Zürcher Verkehrsinteressentenverbände<br />

sind es sich zwar zur Genüge gewohnt,<br />

dass man sie in den letzten Jahren<br />

in dieser Verkehrsgesetzfrage von Regierungsratsseite<br />

aus stets unorientiert im Dunkeln<br />

tappen lässt, um dann plötzlich eine<br />

äusserst knapp gefasste Frist zur Vernehmlassung<br />

zu stellen, so dass es fast nicht möglich<br />

ist, die Vorlage richtig durchzuarbeiten,<br />

während sich der Gesetzgeber stets geraume<br />

Zeit lässt zu seinen Studien und Arbeiten.<br />

Das Resultat dieses unverständlichen Vor-<br />

Strassenverkehr wurde 1934 an der Strasse<br />

Zürich-Winterthur bei der Glatt-Kreuzung<br />

festgestellt, nämlich 2078 Personenautos,<br />

341 Lastwagen und 1600 Handwagen, Fahrräder<br />

und Motorräder, wobei es sich bei<br />

auszuarbeiten, die die Be-diesen Zahlen um die Mittel der Zählungsergebnisse<br />

an drei nicht aufeinanderfolgen-<br />

gehens, das nach einer völligen Kaltstellung<br />

der Verkehrsinteressentenverbände tendiert,<br />

ist zwar bekannt, das verworfene Verkehrsgesetz<br />

war die < Totgeburt » dieses unzweckmässigen<br />

und unakzeptablen Vorgehens.<br />

' '<br />

Man hätte wohl annehmen dürfen, dass<br />

man auch im Kaspar-Escherhäus hieraus<br />

die nötigen Erfahrungen sammelt und Konsequenzen<br />

zieht. Der Weg war wohl gewiesen<br />

: Durch Einberufung einer gemischten<br />

Kommission aus Vertretern • der Behörden<br />

des Kantons, der Bezirke und Städte einerseits<br />

und der Verkehrsinteressenten anderseits<br />

hätte es möglich sein sollen, eine Gesetzesvorlage<br />

zeichnung Verkehrsgesetz auch verdient und<br />

die beim Kantonsrat und beim Volk Zustimmung<br />

resp. Annahme gefunden hätte.<br />

Statt dessen herrscht immer noch grösstes<br />

Stillschweigen und alles deutet darauf<br />

hin, dass man sich in Regierungskreisen<br />

selbst noch nicht bewusst ist, ob man eine<br />

neue Gesetzesvorlage ausarbeiten oder auf<br />

dem Verordnungswege die dem Staat genehmen<br />

Gesetzesbestimmungen in Kraft setzen<br />

will. Eines steht wohl aber fest: Man<br />

will die Sache möglichst hinausschieben,<br />

will den bisherigen Status, d.h. das Inkraftbleiben<br />

des alten Automobilgesetzes vom<br />

Jahre 1923 noch möglichst lange «beibehalten,<br />

um dem Fiskus die alten Verkehrssteueransätze<br />

auch für 1936 zu sichern um ja keine<br />

finanziellen Erleichterungen einräumen zu<br />

müssen. Werden sich die Verkehrsinteressenten<br />

diese Absicht gefallen lassen oder<br />

selbst die Initiative in die Hand nehmen? Es<br />

ist wohl vorauszusehen, dass die kommenden<br />

Wochen wichtige Entscheide bringen<br />

werden.<br />

V<br />

*•!»<br />

den Wochentagen jeweils von 6—20 Uhr<br />

handelt.<br />

V<br />

Thurgauischer Strassenbau im Jahre 1934.<br />

Im Thurgau hat man frühzeitig die verkehrspolitische<br />

Notwendigkeit der Modernisierung<br />

des Strassennetzes erkannt. Sie steht in unmittelbarem<br />

Zusammenhang mit dem gewaltigen<br />

Aufschwung des Automobilwesens. Im<br />

Jahre 1934 konnte das Bautempo etwas verlangsamt<br />

werden; es sind in diesem Jahr<br />

laut dem regierungsrätlichen Rechenschaftsbericht<br />

für den Unterhalt und den Ausbau<br />

der Staatsstrassen Fr. 1,710,524 verausgabt<br />

worden, bei einer Gesamtlänge dieser Strassen<br />

von 795,5 km. Diesen Ausgaben steht<br />

eine Nettoeinnahme von 1,513,000 Fr. gegenüber.<br />

Für die im Jahre 1925 gebauten Betonstrassen*<br />

lief die fünfjährige Garantie ab. An<br />

Stelle der verlängerten Garantie für weitere<br />

fünf Jahre hat das thurgauische Strassendepartement<br />

mit der schweizerischen Betonstrassenbau<br />

A.G. ein Unterhaltsvertrag auf<br />

weitere zehn Jahre abgeschlossen. Der Unterhalt<br />

wird von der Gesellschaft übernommen<br />

per Quadratmeter und Jahr um 2 Rp.<br />

Es macht also per km und Jahr 120 Fr. Nach<br />

Ablauf der zehn Jahre sind die Strassen in<br />

tadellosem Zustand abzugeben. Der Unterhaltsvertrag<br />

kommt also einer Verlängerung<br />

der Garantie von 5 auf 15 Jahre gleich.<br />

In verschiedenen Gemeinden sind zur<br />

Staubbekämpfung Abfallöle verwendet worden,<br />

womit man aber schlechte Erfahrungen<br />

gemacht hat. Gegen den Herbst hin bilden<br />

sich schmutzige Verschlammungen und dementsprechende<br />

Verkehrsgefährdungen, spe-<br />

Zürcher Strassenwesen. Der Kanton Zürich<br />

hat 1934 Fr. 3,238,625.50 für Unterhalt<br />

und Ausbau der Strassen I. und II. Klasse<br />

(ohne Hauptverkehrsstrassen) verausgabt,<br />

gegenüber Fr. 3,483,761.05 im Vorjahr, wobei<br />

die Hauptposten auf Pflasterungen,<br />

Teerungen und Beläge mit Fr. 1,111,919.10<br />

und gewöhnlicher Unterhalt und Walzarbeiten<br />

mit 780,202.75 entfallen. Dass bei diesen<br />

Strassenausgaben des Kantons auch die Verwaltung<br />

und Aufsicht eine massgebende<br />

Rolle spielen, geht daraus hervor, dass 1934 ziell für Velofahrer, Pferdefuhrwerke und<br />

nicht weniger als Fr. 783,190.05 für diezum Teil auch für Autos. Die Verwendung<br />

Strassenwärter und Fr. 123,925.60 für dievon Abfallöl erforderte auch vermehrte Abschlammung<br />

und nachträgliche Bekiesung.<br />

Aufsicht verausgabt wurden. — Von den<br />

356 km Hauptverkehrsstrassen waren Ende Das Departement hat daher Abfallöl verboten.<br />

W.<br />

1934 333 km = 93,5 %, von den 1108 km<br />

gewöhnlichen Strassen 1. Klasse 170 km =<br />

15,4 %, von den 713 km Strassen 2. Klasse<br />

33 km = 4,6 % mit einer verbesserten<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Buch! (abwesend), Chefredaktion.<br />

Fahrbahn versehen. Es bleibt also noch<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

aüerhand zu tun, bis nur das Strassennetz<br />

Telephon der Redaktion: 28222 (Hallwag)<br />

1. Klasse exklusive Hauptverkehrsstrassen Außerhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

zeitgemäss ausgebaut ist. — Der grösste<br />

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•w Kanfonen<br />

Verbreiterung der Basler Wettsteinbrücke.<br />

Der Regierungsrat beantragt dem Grossen<br />

Rat des Kant. Baselstadt, für die Verbreiterung<br />

der Wettsteinbrücke einen Kredit von<br />

2,23 Mill. Fr. zu bewilligen, nimmt doch dieser<br />

stark frequentierte Strassenzug innerhalb des<br />

baselstädtischen Verkehrslebens eine besonders<br />

wichtige Stellung ein. Die jetzige, in den<br />

Jahren 1877/79 erstellte Brücke weist eine<br />

Gesamtbreite von 12,6 m bei einer Fahrbahnbreite<br />

von nur 7,6 m auf. Es waren namentlich<br />

diese ungenügenden Breitenmasse, welche<br />

diese Brücke zu einem besondern Gefahrenherd<br />

stempelten, regelt sie doch unter Umgehung<br />

der Innerstadtstrassen den grossen<br />

Verkehr zwischen den beiden Rheinufern. Vor<br />

allem ist es die Entwicklung des Strassenverkehrs,<br />

wie auch die hohe Verkehrsdichte während<br />

den Stosszeiten, die eine Verbesserung<br />

der oberhalb der mittleren Rheinbrücke gelegenen<br />

Uebergänge notwendig machte.<br />

Seit Jahren schon wurde deshalb die Frage<br />

der bessern Verkehrsregelung zwischen dem<br />

links- und rechtsseitigen Rheinufer einem genauen<br />

Studium unterworfen. Dem Projekt<br />

der Brückenverbreiterung wurde dasjenige<br />

eines Neubaus (Hallwilbrücke) gegenübergestellt,<br />

und zwar unter Belassung der Wettsteinbrücke,<br />

einige 100 m weiter rheinaufwärts.<br />

Zählungen haben jedoch ergeben, dass<br />

die Ueberlastung der Wettsteinbrücke ihre<br />

Ursache nicht im Durchgangs-, sondern lediglich<br />

im lokalen Verkehr hat, woraus sich die<br />

zwingende Konsequenz ergab, dass sich eine<br />

nennenswerte Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />

und eine Verringerung der durch<br />

den Spitzenverkehr bedingten Unfallgefahr<br />

der Wettsteinbrücke durch den Bau der Hallwilerbrücke<br />

nicht erreichen Hesse.<br />

Nach Vorlage verschiedener Projekte hat<br />

sich der Regierungsrat zu dem im Juni 1934<br />

von Prof. Karner (E.T.H.) ausgearbeiteten<br />

Projekt entschieden, das eine Verbreiterung<br />

der Brücke auf 21,50 m vorsieht, ohne die<br />

heutige Brückenkonstruktion zu verändern,<br />

indem die neuen Trottoirs auf 2 speziellen<br />

Tragwerken zu liegen kommen, welche als<br />

selbständige Brücken für sich flussaufwärts<br />

und flussabwärts direkt neben der heutigen<br />

Brücke erstellt werden sollen. Für die Tragwerke<br />

dieser Trottoirs werden Balkenkonstruktionen<br />

gewählt, welche die Pfeiler und<br />

Widerlager nur in lotrechtem Sinne beanspruchen.<br />

Nach dem Projekt Karner stehen der<br />

Tram- und Auto-Fahrbahn 11,50 m zur Verfügung,<br />

für die Trottoirs je 3 m und für die<br />

Radfahrerwege je 2 m, eine Lösung, die zudem<br />

erlaubt, den Verkehr sogar während des<br />

ganzen Umbaues aufrecht zu erhalten. Zweifellos<br />

darf der geforderte Betrag von 2,23 Millionen<br />

Franken, obschon er der ursprünglichen<br />

Bausumme von 2,36' Mill. Fr. sehr nahe<br />

kommt, als bescheiden bezeichnet werden, sofern<br />

die Kosten eines Neubaus in Betracht<br />

gezogen werden, namentlich aber hinsichtlich<br />

der mit diesem Betrag erreichten grossen<br />

Leistungsfähigkeit der verbreiterten Wettsteinbrücke,<br />

-myhebung<br />

des deutschen Zollausschlussgebietes<br />

Für eine linksrheinische Strasse. Die Auf-<br />

Jestetten-Lottstetten hat schlaglichtartig ein<br />

bedeutsames, zürcherisches Strassenprojekt<br />

in den Vordergrund gerückt. Es handelt sich<br />

um die linksrheinische Strassenverbindung<br />

von Bülach nach Benken. Noch liegt hiefür<br />

kein Projekt vor, aber gewisse bereits schon<br />

bestehende Teistücke, wie Flaach-Ellikon-<br />

Marthalen, dürften für die Zukunft wegweisend<br />

sein, so dass sich die neue Strasse ungefähr<br />

auf folgender Route bewegen dürfte:<br />

Kreuzstrasse zwischen Bülach und Eglisau,<br />

quer durch das Tösstal, Teufen, Berg, Flaach,<br />

Ellikon, Marthalen, Benken, wobei sich allerdings<br />

für den Verkehr von Zürich vor allem<br />

der Ausbau der Strasse Kloten-Embrach-<br />

Rorbas-Teufen aufzwingen dürfte. Dadurch<br />

würde sich für die Limmatstadt eine völlig<br />

auf Schweizerboden verlaufende, gute und<br />

schnelle Verbindung mit Schaffhausen ergeben,<br />

s<br />

Es ist zu verstehen, dass man sich im<br />

Kaspar-Escherhaus heute eingehender mit<br />

diesem neuen Strassenprojekt befasst. Bereits<br />

ist denn auch in einer Eingabe des Regierungsrates<br />

an den Bundesrat hierauf aufmerksam<br />

gemacht und um Gewährung eines<br />

Bundesbeitrages nachgesucht worden. Es<br />

handelt sich hiebei um eine grosses Strassenwerk,<br />

das sich vorzüglich als Notstandsarbeit<br />

grossen Ausmasses eignen würde und<br />

das auf keine ausserordentlichen technischen<br />

Schwierigkeiten stösst<br />

V<br />

}ku1t«»l*u ••»«£<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 79<br />

Autobusbetrieb der Stadt Winterthur. Im Monat<br />

August wurden 36 934 gegenüber 38 733 Personen in<br />

der entsprechenden Vorjahresperiode befördert, so<br />

dass die Gesamtfrequenz in den ersten 8 Monaten<br />

des laufenden Jahres auf 323 802 (330 770) Passagiere<br />

ansteigt, was gegenüber dem Vorjähre einer<br />

Minderfrequenz um 6968 Personen entspricht. Dieim<br />

Monat August vereinnahmten Beträge stellen<br />

sich auf 6378 (6678) Fr. und für die ersten 8 Monate<br />

auf 56 652 gegenüber 56 449 Fr. im Vorjahre,<br />

so dass trote der Frequenzverminderung Mehreinnahmen<br />

in der Höhe von 203 Fr. zu verzeichnen<br />

sind.<br />

fom<br />

Iwi<br />

vfsth<br />

Neugründung:<br />

Valli & Co.. Garage, Windisch. Alberto Valli,<br />

Windisch und Walter Brack, Aarau, haben unter<br />

•dieser Fa. eine Kommanditgesellschaft eingegangen.<br />

Zweck der Firma ist der Betrieb einer Garage sowie<br />

Handel mit Automobilen. A. Valli ist unbeschränkt<br />

haftender Gesellschafter. Walter Brack<br />

ist Kommanditär im Betrage von Ff. 500.—.<br />

«Autohaft». In Luzern ist am 8. September unter<br />

dem Vorsitz von Bechtsanwalt Dr. P. Müller<br />

eine « Haftpflicht- und Unfallversicherungs-Gesellschaft<br />

der Automobilbesitzer in der Schweiz » ins<br />

Leben gerufen worden.<br />

Personelles:<br />

Karosserie-Werke Aarburg AG., Aarburg. Zum<br />

Mitglied des Verwaltungsrates und zugleich zum<br />

Direktor der Gesellschaft wurde gewählt der bisherige<br />

Prokurist Walter C. Knecht-Kihm, Ölten.<br />

Alfons Burth, technischer Leiter, ist aus dem Verwaltungsrat<br />

ausgeschieden; es wurde ihm Prokura<br />

erteilt. Präsident des Verwaltungsrates bleibt der<br />

bisherige Julien Burnens-Golay. Die beiden Mitglieder<br />

des Verwaltungsrates sowie der Prokurist<br />

zeichnen je zu zweien kollektiv.<br />

Garage des Eaux-Vives S. A., Geneve. Einziger<br />

Verwaltungsrat ist Henri Coutau. Er führt rechtsverbindliche<br />

Einzelunterschrift. Charles Giacobino<br />

ist ausgeschieden und seine Unterschrift erloschen.<br />

J. A. Beihl, Automobilhandel, Territet-Les Planches.<br />

Inhaber der Firma ist J. A. Beihl in Territet.<br />

Handel in Automobilen und Zubehör.<br />

Josef Inderbitzin, Autoreparaturwerkstätte, Brunnen.<br />

Inhaber der Firma ist Josef Inderbitzin in<br />

Brunnen. Betrieb einer Autoreparaturwerkstätte.<br />

Domizil: Bahnhofstrasse.<br />

William Rieker, Pneupflegemittel, Carouge. Inhaber<br />

der Firma ist J. W. Hieker in Carouge. Fabrikation<br />

und Vertrieb des Produktes «Salu-Pneu»<br />

zur Pflege und Unterhalt der Reifen. Domizil: Route<br />

de St. Julien.<br />

Societe Syndicale des Garages de Geneve. Diese<br />

Genossenschaft hat ihren Vorstand wie folgt neu bestellt:<br />

A. Fleury als Präsident (bish.), Ch. Excoffier<br />

Cbish.) neu als Vizepräsident, L. Blanc (bish.), L.<br />

Martinet, U. Marchesi, E. Balli, P. Strübi, J. Iturbide,<br />

G. Metz, A. Ziegler, G. Demeuron, J. Villars,<br />

P. Turian, W. Blanc, Sohn, und A. Spycher. Permanenter<br />

Sekretär ist J. Perren (bish.). Die bisherigen<br />

Mitglieder des Vorstandes Ch. Hoffer, E. Anthonioz,<br />

G. Mallet und E. Maurer sind ausgeschieden<br />

und deren Unterschriften erloschen.<br />

S. A. pour la vente en Suisse du Pneu Englebert,<br />

Genf. Die Kollektivprokura von E. Schiltknecht ist<br />

erloschen.<br />

Firmenlöschung:<br />

Hermann Balzli, Autogarage, Gümligen. Die<br />

Firma wird infolge Fehlens der Voraussetzungen<br />

zum Eintrag im Handelsregister gelöscht.<br />

Walter Rothenbühler, Autogarage, Seewen-<br />

Sehwyz. Die Firma wird infolge Aufgabe des Geschäftes<br />

und Wegzuges des Inhabers gelöscht.<br />

Hans Hubacher. Autogarage und Reparaturwerkstätte.<br />

Dagmersellen. Die Firma wird infolge<br />

Aufgabe des Geschäftes im Handelsregister gelöscht.<br />

Einstellung des Konkursverfahrens.<br />

Les Fils d'Henri Metral, Garage de Champex, in<br />

Champex. Das Konkursverfahren vom 9. Juli wurde<br />

mangels genügender Aktiven am 16. August eingestellt.<br />

Bucfaevlisdi<br />

Betonstrassenbau* in Deutschland, Ausgabe <strong>1935</strong>.<br />

Herausgegeben vom Deutschen Zement-Bund (Zementverlag<br />

G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg, 79 S.<br />

und 32 Bildtafeln. Preis BM. 2.—).<br />

Seit 1926 ist jährlich — mit einer durch die<br />

Not der Zeit bedingten Ausnahme — die Veröffentlichung<br />

«Betonstrassenbau in Deutschland» erschienen.<br />

Die Folge dieser Jahrbücher stellt eine<br />

Entwicklungsgeschichte des Betonstrassenbaues in<br />

Deutschland dar und gibt einen Ueberblick über die<br />

vielfältige Forschungs- und Aufklärungsarbeit, die<br />

notwendig war, um den Bau von Betonstrassen so<br />

zu entwickeln, dass sie heute als die geeignetsten<br />

Fahrbahndecken für den neuzeitlichen Kraftverkehr<br />

angesehen werden. Als äusseres Zeichen der<br />

Anerkennung der Betonstrasse ist zu bemerken,<br />

dass sie bei dem grössten Strassenbau der Neuzeit,<br />

den Beichsautobahnen Adolf Hitlers, in überwiegendem<br />

Masse zur Anwendung kommt.<br />

Enthielten die früheren Ausgaben des Jahrbuches<br />

Schilderungen einzelner Ausführungen, Erörterungen<br />

von Einzelfragen, Aeusserungen von Strassenbauern<br />

und Strassenbenützern, so gibt die diesjährige<br />

Ausgabe eine ausführliche und umfassende<br />

Darstellung des heutigen Standes des Betonstrassenbaues.<br />

Zunächst werden die allgemeinen strassenbautechnischen<br />

Grundsätze entwickelt, die für<br />

alle starren Decken gelten, dann werden die besonderen<br />

Anforderungen und Bedingungen der Betonstrassendecken<br />

erörtert und die sich aus diesen<br />

Anforderungen ergebenden Bauverfahren geschildert.<br />

Die weiteren Abschnitte gehen auf die<br />

Grundsätze der Materialauswahl und die zweckmässige<br />

Zusammensetzung des Strassenbetons ein<br />

und geben eine Zusammenstellung der Maschinen<br />

und Geräte, die für die besonderen Bedingungen des<br />

Betonstrassenbaues entwickelt worden sind.<br />

Von einer Darstellung des Betonstrassenbaues<br />

im Auslande wurde Abstand genommen, da dieser<br />

in der vorjährigen Ausgabe eingehend gewürdigt<br />

ist und Interessenten ausführliches Material darüber<br />

in den Berichten des VII. Internationalen<br />

Strassenkongresses zur Verfügung steht. Nur bei<br />

der Schilderung der zahlenmässigen Entwicklung<br />

des Betonstrassenbaues wurden die aiisländischen<br />

Zahlen zu Vergleichszwecken beigegeben.<br />

Die Zementschotterstrasse und die sonstigen<br />

Strassenbauweisen mit Zement und Beton werden<br />

gleichfalls mit ihren Eigenheiten geschildert, und<br />

auch auf die Ausführung von Betonradfahrwegen<br />

wird eingegangen.<br />

Die Bildtafeln zeigen fertige Strassen, Reichsautobahnen,<br />

einige Ausführungen in Nachbarländern<br />

sowie Ausführungen deutscher Firmen im<br />

Ausland, während andere den Bauvorgang von der<br />

Herstellung des Planums bis zur Nachbehandlung<br />

wiedergeben.<br />

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die Nummer für telephonische Aufgabe von<br />

«Kleinen Anzeigen» in der «Automobil-Revue».


N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Teih<br />

Sp»*^«I*s«a«l<br />

Antwort 9494. Schlauchdichtungsmittel «Autotan<br />

». Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />

II. Antwort 9531. Apparat gegen das Schleudern.<br />

Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />

Prag« 9539. Gewöhnliches Oel als Obenschmler-<br />

81? Kann Mineralöl, wie das sur Motorschmierung<br />

benützte, dem Brennstoff beigemengt werden, um<br />

das etwas teure Obenschmieröl zu ersetzen? Besteht<br />

irgendwelche Gefahr, dass ein gutes Schmieröl<br />

sich nicht löst und dem Vergaser schädlich werden<br />

kann? E. M. in S.<br />

Antwort: Ein Schmieröl auf Mineralbasis<br />

löst sich ohne weiteres in Benzin auf und hat dann<br />

auch eine gewisse Oberschmierwirkung. Die Obenschmierwirkung<br />

ist jedoch anscheinend nicht so<br />

gross wie die besondere^ Obenschmiermittel, da ein<br />

grösserer Teil des Oels verbrennt. Richtige Obenschmiermittel<br />

enthalten vielfach auch noch Chemikalien,<br />

die einer rascheren Verrussung der Verbrennungsräume<br />

vorbeugen oder sogar .entrussend<br />

wirken und die nach den Angaben ihrer Fabrikanten<br />

den Ablauf der Verbrennung verbessern und<br />

die Leistung des Motors erhöhen. —at—<br />

Frage 9540. Schmierung der Dynamo. Im Instruktionsbuch<br />

meines . Wagens vermisse ich Angaben<br />

über die Schmierwartung, die der Dynamo<br />

zu widmen ist. In welchen Intervallen muss ich<br />

die Schmierlöcher der Dynamo bedienen?<br />

R. 0. in S.<br />

A n t w o T t: Die Kugellager der Lichtmaschinen<br />

sind in ihrem Schmierbedarf sehr anspruchslos.<br />

Sie werden meist schon vom Hersteller mit einem<br />

Heisslagerfett aufgefüllt, das dann für Tausende<br />

von Kilometern Fahrt genügen kann. Sind<br />

die Lager mit Schmierlöchern versehen, so empfiehlt<br />

es sich trotzdem, etwa alle 1000 km einige<br />

Tropfen eines guten, säurefreien Oels zu geben.<br />

Sind die Lager nur für Fettschmierung eingerichtet,<br />

so ist die Fettfüllung bei jeder Ueberholung<br />

des Motors, d. h. etwa alle 20,000 km, zu erneuern,<br />

nachdem vorher die Lager sorgfältig gereinigt<br />

worden sind. 'Als Füllung darf niemals gewöhnliches<br />

Konsistenzfett, sondern nur Heisslagerfett<br />

verwendet werden. Konsistenzfett würde<br />

bei den Temperaturen, die der Lichtmaschinenbetrieb<br />

annimmt, bald ausfliessen und dann das<br />

Lager trocken laufen lausen. -at-<br />

Frage 9551. Kiihlerreinigungsmittel. Anlässlich<br />

meiner Ferienreise musste ich die bedauerliche<br />

Beobachtung machen, dass bei der Ueberquerung<br />

eines Gebirgspasses mein Wagen zum erstenmal<br />

zum Sieden kam. Das von der Pumpe geförderte<br />

Wassex staute sich im oberen Teil des Kühlers<br />

und floss zum Teil durch das Ueberdruckrohr ab,<br />

zum Teil drückte es durch den Abschlußstutzen<br />

durch. Mein Kühler scheint zum Teil durch Rost,<br />

aber wahrscheinlich auch durch Kalkniederschläge<br />

verstopft, so dass die Wasserzirkulation gehemmt<br />

ist. Rätselhaft ist, dass bei kaltem Motor und<br />

Vollgas sich das Wasser nicht staut, während bei<br />

warmem Motor und grösserer Motortourenzahl der<br />

Wasserverlust beginnt. Gibt es ein zuverlässiges<br />

und unschädliches chemisches Mittel zur Durchspülung<br />

des Kühlsystems und wie ist dessen Gebrauchsanweisung?<br />

•-••- P. S. in Z.<br />

Antwort: Kühlerreinigungsmittel von grosser<br />

WirksamkeU, die dabei für das Kühlsystem<br />

ungefährlich sind, sind in allen Autozubehörgeschäften<br />

als Spezialpräparate erhältlich. Es hat<br />

deshalb wenig Sinn, heute noch zu Salzsäure-Lösungen<br />

und anderen Hausmitteln zu greifen, wenn<br />

jnan v nicht daau gezwungen ist. Sollten sich auf<br />

diese Frage hin noch Lieferanten von Kühlerreinigungsmitteln<br />

melden, so werden wir die Zuschriften<br />

an Sie weiterleiten.. Da bei höheren'<br />

Motortourenzahlen zu beobachtende Ausfliessen des<br />

Wassers durch das Ueberlaufrohr ist ein typisches<br />

Anzeichen für ein verstopftes Kühlernetz.<br />

Wenn der Wasserverlust bei kaltem Motor aber<br />

gleichen Tourenzahlen ausbleibt, so ist das vielleicht<br />

so zu erklären, dass dann der Wasserumlauf<br />

infolge Fehlens der Thermosyphon-Wirkung<br />

noch nicht so rasch vor flieh geht wie bei<br />

heissem Motor, wodurch die Arbeit der Umlaufpumpe<br />

noch durch den Wärmeauftrieb des Wassers<br />

unterstützt wird. -at-<br />

Frage 9542. Künstlicher Vogelflug. Als langjähriger<br />

Abonnent der A. R. lese ich stets mit Interesse<br />

Ihre Artikel über das Flugwesen. Ich erhielt<br />

dadurch die Anregung, über Möglichkeiten auf diesem<br />

Gebiet nachzudenken und wäre Ihnen sehr<br />

dankbar, wenn Sie mir nachstehende Fragen beantworten<br />

würden:<br />

1. Kennt man ausser dem Auftrieb durch Gas<br />

(leichter als Luft) und dem Drachenflug ein anderes f<br />

Flugsystem? Warum fliegt der Mensch nicht nach<br />

dem Prinzip des Vogelfluges?<br />

2. Glauben Sie, dass bei den heutigen technischen<br />

Möglichkeiten der Drachenflug dem Vogelflug<br />

überlegen wäre? Der Drachenflug ist wohl durch<br />

die Möglichkeit des Gleitfluges nicht so gefährlich,<br />

aber der Vogelflug käme meiner Ansicht nach mit<br />

viel kleinern Abflug- und Landegeschwindigkeiten<br />

aus und würde demnaoh für diese Manöver auch<br />

nur ganz wenig Platz beanspruchen.<br />

3. Halten Sie es > überhaupt für möglich, dass<br />

mit den heutigen Hilfsmitteln der Menseh nach dem<br />

Prinzip des Vogelfluges fliegen kann? (Leichte Motoren,<br />

leichtes Baumaterial etc.) Sind schon solche<br />

Versuche gemacht worden? Wie wurde dabei die<br />

Lösung des Problems gesucht, und welche Resultate<br />

haben sich ergeben?<br />

4. Beim Vogelflug entsteht ein Staudruck unter<br />

dem nach abwärts bewegten Flügel. Muss der Flügel<br />

einen grossen Weg machen, um den nötigen<br />

Staudruck zu erzielen? (Dies hängt zwar von der<br />

Schnelligkeit des Flügelschlages, der Grosse und<br />

dessen Form ab.)<br />

5. Wieviele Flügelschläge macht eine Taube pro<br />

Minute? Nehmen Sie einen für meinen Vergleich<br />

geeigneten grossen Vogel an (Adler etc.). Wie ist<br />

das Verhältnis seines Gewichtes, die Grosse seiner<br />

ausgebreiteten Flügel und seine Kraft nach HP?<br />

6. Wie ist- der Nutzeffekt bei einem modernen<br />

Flugzeug? Glauben Sie, dass sich bei dem Vogelflug<br />

ein besserer Nutzeffekt würde erreichen lassen?<br />

Für Ihre gütige Auskunft spreche ich Ihnen im,<br />

voraus meinen besten Dank aus. Ich habe eine Idee,<br />

womit sich der Vogelflug meiner laienhaften Ansicht<br />

nach event. ausführen Hesse und bin gespannt<br />

auf Ihre Antwort. W. F..in L.<br />

Antwort: 1. Drachenflug und Vogelflug sind,<br />

rein physikalisch betrachtet, nicht verschieden. In<br />

beiden Fällen besteht das Prinzip darin, eine Luftmenge<br />

zu erfassen und nach unten zu schleudern;<br />

wobei als Reaktion eiri Auftrieb entsteht, ebenso wie'<br />

durch Nach-binten-schleudern von Luft ein Vortrieb<br />

auftritt, der den Widerstand überwindet. Dasä<br />

dies der Vogel im einzelnen durch den schlagenden<br />

Flügel und das Flugzeug mit einem starren Flügel<br />

und dem rotierenden Propeller erzielt, ist rein eine<br />

Frage der zweckmässigen Verwendung der zur Verfügung<br />

stehenden Mittel. In der Technik sind bekanntlich<br />

starre Gebilde oder drehende Bewegungen<br />

am einfachsten zu beherrschen und hin- und hergehende<br />

öder schlagende Bewegungen schon unangenehmer<br />

und komplizierter. ;Im Gegensatz dazu<br />

kann die Natur mit den Bauelementen «Muskel»<br />

und «Knochen» die schlagende Bewegung besser<br />

durchbilden, während ihr die Elemente «Welle» und<br />

«Lager» offenbar aus Gründen des Wachstums und<br />

der Ernährung nicht liegen.<br />

2. Der Drachenflug ist technisch einfacher und<br />

deshalb für den Menschen zweckmässiger als der<br />

Vogelflug. Es ist zweifellos möglich, mit dem schlagenden<br />

Flügel unter sonst gleichen Bedingungen geringere<br />

Abflug- und Landegeschwindigkeiten zu erzielen<br />

als mit einem starren Flügel, weil die Relativgeschwindigkeit<br />

zwischen Flügel und Luft grösser<br />

ist als die Vorwärtsgeschwindigkeit. Das gleiche<br />

lässt sich aber auch mit rotierenden Flügeln erreichen<br />

(Autogiro, Cyclogiro, Hubschrauber).<br />

3. Es ist nicht absolut, ausgeschlossen, ein flugfähiges,<br />

nach dem Prinzip des Vogelfluges gebautes<br />

Flugzeug herauszubringen. Versuche mit verschiedenen<br />

Steuerungsarten der Schlagbewegung sind<br />

wohl schon häufig gemacht worden. Die Angaben<br />

darüber sind spärlich und in der Fachliteratur<br />

verstreut. Erfolgreich waren die Versuche u. W.<br />

nie. Die Schwierigkeiten dürften wie beim Hubschrauber<br />

hauptsächlich in der Beherrschung der<br />

Stabilität und Steuerbarkeit liegen.<br />

4. Der auf dem abwärts schlagenden Flügel entstehende<br />

Druck ist von Grosse und Richtung der<br />

Relativgeschwindigkeit zwischen Flügel- und Luft<br />

abhängig (wobei das Ausweichen der Luft mitberücksichtigt<br />

werden sollte). Wenn der Flügel schnell<br />

schlägt oder die Vorwärtsgeschwindigkeit gross ist,<br />

so kann der Schlagweg klein sein.<br />

5. Eine 300 g schwere Taube soll bei 4,5 dm'<br />

Flügelfläche und 18 m/sec. Flüggeschwindigkeit 4<br />

Flügelschläge pro Sekunde ausführen. Der geringste<br />

Leistungsaufwand soll bei 10 m/sec. Geschwindigkeit<br />

notwendig sein. Weitere Angaben über Vögel<br />

sind zu finden bei: C. Steiger, Vogelflug -und<br />

Flugmaschine, München, 1891; E. J. Marey, Le vol<br />

des oiseaüx, Paris, 1890. Diese Bücher sind Mitgliedern<br />

des Aero-Clubs der Schweiz in dessen Bibliothek<br />

zugänglich.<br />

6. Es ist schwierig, einen «Nutzeffekt» für ein<br />

Flugzeug zu definieren, alle diesbezüglichen, bisher<br />

bekanntgewordenen Ansätze haben nicht befriedigt.<br />

Das gilt übrigens auch für andere Fahrzeuge.<br />

Dass nach dem Prinzip des Vogelfluges gebaute<br />

Flugzeuge wirtschaftlicher Und besser sein könnten<br />

als das heute übliche Drachenflugzeug, ist sehr zu<br />

bezweifeln. A.<br />

. , Frage 9543. Brennstoffverbrauch nach Einbau<br />

eines Kompressors. Ich trage mich mit dem Gedanken,<br />

den Motor meines Wagens mit einem der nachträglich<br />

einbaubaren Kompressoren auszurüsten.<br />

Zum Antrieb des Kompressors würde ein Keilriemen<br />

verwendet, was leicht zu machen wäre. Nun frage<br />

ich mich aber, ob durch den Kompressorbetrieb der<br />

Benzinverbrauch des Wagens nicht übermässig erhöht<br />

werde? Soviel ich weiss, verschlucken Komprossor-Rennmotoren<br />

phantastische Brennstoffmengen.<br />

E. W. in Z.<br />

Antwort: Wenn der Kompressor in der<br />

Grosse so gewählt und im Antrieb so übersetzt wfrd,<br />

dass seine Wirkung erst in höheren Tourenzahlen<br />

zur Geltung kommt, dagegen das Gemisch nicht auch<br />

schon bei niedrigeren Tourenzahlen förmlich durch<br />

die Zylinder hindurchgeblasen wird, wird der Verbrauch<br />

nicht sehr viel grösser sein als bisher. Zur<br />

Hauptsache hängt »natürlich der Brennstoffverbrauch<br />

von der entwickelten Motorleistung ab.<br />

Fahren Sie mit mittleren Gelchwindigkeiten, so wird<br />

der Verbrauch vielleicht nur um etwa 10% grösser<br />

sein. Fahren Sie jedoch Höchstgeschwindigkeiten<br />

und quetschen alles heraus, was der Motor mit<br />

seiner Kompressor-Aufladung zu leisten imstande<br />

ist, so kann der Mehrverbrauch 30—50% betragen.<br />

Genaue Voraussagen lassen sich nicht machen, da<br />

ausser vom erhöhten Aufladungsgrad der Zylinder<br />

vieles auch noch vom Einfluss des Kompressors auf<br />

die Gemischverteilung abhängt. Indem er das Gemisch<br />

besser durchwirbelt und gleichmässiger auf<br />

die Zylinder verteilt, kann der Kompressor unter<br />

Umständen die Wirtschaftlichkeit des Motors verbessern.<br />

Immerhin wird auch dann noch der Verbrauch<br />

grösser sein als ohne Kompressor, da ja die<br />

Mehrleistung nur mit einem Mehraufwand an<br />

Brennstoff erreicht werden kann.<br />

Der ausserordentlich hohe Brennstoffverbrauch<br />

von Rennmotoren wird nicht allein durch den Kompressor<br />

verursacht, sondern vor allem auch durch<br />

die angewandten Ventilsteuerzeiten, die bei mittleren<br />

und niedrigen Tourenzahlen einen grossen Teil der<br />

Gasladungen unausgenützt entweichen lassen, -at-<br />

SP<br />

eifi<br />

Anfrage 545. Strafanzeige. Gibt es eine Bestimmung,<br />

die festlegt, in welcher Zeit eine polizeiliche<br />

Strafanzeige einem Automobilisten zur Kenntnis<br />

gebracht werden muss, damit sie rechtsgültig<br />

ist?<br />

J. N. in Ch.<br />

Antwort: Da uns das Strafprozessrecht des<br />

Kantons Wallis nicht bekannt ist, können wir Ihre<br />

Frage nicht beantworten.<br />

Nach bernischem Recht braucht der Anzeiger<br />

dem Angeschuldigten überhaupt keine Kenntnis zu<br />

geben. Nachdem eine Anzeige eingereicht ist, beginnt<br />

die Voruntersuchung, meist in der Form, dass<br />

der Angeschuldigte durch den Untersuchungsrichter<br />

abgehört wird. In kleinern Fällen dagegen wird<br />

ohne vorherige Einvernahme, gestützt auf die Strafanzeige,<br />

dem Angeschuldigten ein Strafmandat zugestellt.<br />

Irgendwelche Fristen, die vom Richter eingehalten<br />

werden müssten, bestehen nicht.<br />

^Wir nehmen an, dass auch das Recht des Kantons<br />

Wallis eine ähnliche Ordnung enthält. Sicher<br />

sind wir aber, wie gesagt, nicht. Wir raten Ihnen<br />

deshalb, sich an einen dortigen Anwalt zu wenden,<br />

falls Ihnen an der Angelegenheit so viel gelegen ist,<br />

dass Sie etwas dafür ausgeben wollen. *<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Luftfahrt<br />

Nationale Sportfliegermeisterschaften<br />

Bern.<br />

Der erste Tag.-<br />

Das nationale Sportfliegermeeting in Bern<br />

verbunden mit den 1. Nationalen Meisterschaften<br />

für Sportfüeger, begann am Freitag<br />

auf dem Flugplatz Belpmoos mit den ersten<br />

Starts zur Ziellandungs- und Meldetaschenabwurfkonkurrenz.<br />

Zur Ziellandungskonkurrenz um die Nationale<br />

Meisterschaft starteten 8 Flieger, von<br />

denen jedoch 5 disqualifiziert werden tnussten<br />

weil sie alle zu kurz landeten. Die Ziellandung<br />

hatte in einem Rechteck von 80X250 m zu<br />

erfolgen, und für das 'Klassement war die<br />

Summe von zwei Landungen, gemessen vom<br />

Sporn bis zur Anfluglinie (Dreipunktlandung)<br />

ausschlaggebend. Insgesamt 12 Flieger, und<br />

auch hier wieder fast ausschliesslich Berner,<br />

bestritten die Ziellandungskonkurrenz um den<br />

Wanderpreis der Stadt Bern, wobei die Landung<br />

aus 600 m Höhe auf Punkt zu erfolgen<br />

hatte. Es gelang dabei dem Thuner Zingg,<br />

bis auf 11 cm an den Punkt heranzukommen,<br />

was er hauptsächlich seinen Bremsen zu verdanken<br />

hatte, während die meisten der übrigen<br />

Konkurrenten bremslos landen mussten.<br />

Der zweite Tag.<br />

Am Samstag wurden die Konkurrenzen für<br />

die Nationalen Meisterschaften und den Wanderpreis<br />

der Stadt Bern von den auswärtigen<br />

Piloten bestritten. Die Witterung war wiederum<br />

ideal, und zahlreiche Zuschauer verfolgten<br />

interessiert die Tätigkeit der Sportflieger. In<br />

der Ziellandungskonkurrenz auf den Punkt<br />

um den Preis von Bern starteten 32 Piloten,<br />

die durchwegs hervorragende Resultate erzielten.<br />

Die Ziellandung ins Rechteck um die<br />

Nationale Meisterschaft sah 18 Piloten im<br />

Wettbewerb. Die Disqualifikationen waren<br />

weit weniger zahlreich als am Vortage. Dafür<br />

gab es bei der Bücknermaschine « Eva » einen<br />

Kopfstand mit Propellerdefekt zufolge allzu<br />

starken Abbremsens. Im ganzen mussten<br />

zwei Landungen vorgenommen werden, und<br />

die Summe der Distanzüberschreitungen bestimmte<br />

das Klassement.<br />

Der dritte Tag.<br />

Die Meldetaschenkonkurrenz hat nicht die<br />

erhofften Leistungen gezeitigt, denn trotz der<br />

Windstille wurden keine hervorragenden Ergebnisse<br />

registriert Die Mindestabwurfhöhe<br />

betrug 50 m.<br />

Die Equipenkonkurrenz um den Wanderpreis<br />

der Stadt Bern ergab eine Ueberraschung,<br />

indem die Zürcher gleich einen Doppelsieg<br />

feierten und damit verhinderten, dass<br />

der Wanderpreis bereits im dritten Jahre des<br />

Bestehens an die Sektion Bern fiel, die ihn<br />

bereits zweimal gewonnen hatte.<br />

Der Sonntagvormittag brachte zwei weitere<br />

Wettbewerbe um die Nationalen Meisterschaften.<br />

Die Meisterschaft im Staffelflug, von<br />

Dreierequipen bestritten, war eine Akrobatikkonkurrenz,<br />

während die Meisterschaft im<br />

Stafettenwettflug wiederum Dreierequipen in<br />

Konkurrenz sah, jedoch in einem Wettfliegen<br />

über eine Rundstrecke von 20 km.<br />

Das Schaufliegen,<br />

das am Sonntag den Abschluss der Meisterschaftskämpfe<br />

bildete, war, vom Publikumsstandpunkt<br />

aus betrachtet, natürlich der<br />

Höhepunkt der Veranstaltung. Schon das auf<br />

den frühen Samstag angesetzte Stafettenrennen<br />

mit Flugzeugen wurde von den mehreren<br />

hundert Anwesenden mit grosser Spannung<br />

verfolgt. Schlechtweg berauschend wirkte<br />

auf die Menge die Tiefakrobatik von Oblt.<br />

Hörning auf Bücker-Jungmann, der u. a. meisterhaft<br />

die schwierigsten Figuren, wie Loopings<br />

aus der Rückenlage nach oben, Loo :<br />

pings nach vorn und « Männchen » mit abgestelltem<br />

Motor vorführte, sowie zum Schluss"<br />

die Segelflugakrobatik von Schreiber auf<br />

Rhön-Bussard und Suter auf Rhön-Sperber.<br />

Einen tiefen Eindruck hinterliess auch der<br />

zum erstenmal für Voralpenflüge nach Bern<br />

zu Gast gekommene Douglas der Swissair.<br />

Niemand, der ihn sah, wird fortan bestreiten,<br />

dass es eine « Schönheit der Technik » gibt.<br />

Die Resultate.<br />

Wanderpreis der Stadt Bern.<br />

Ziellandungskonkurrenz auf Punkt<br />

Kategorie Sportflieger: 1. Fink, Bern, 0,11 Meter;<br />

2. Schindler, St. Gallen, 0,47 Meter; 3. Weber,<br />

Zürich, 0,73 Meter; 4. Brunner, Bern, 0,87; 5. Lehmann,<br />

Bern, 2,68; 6. Pittet,» Lausanne, 4,14; 7. Keller<br />

W., Zürich, 8,07; 8. Thelin, Lausanne, 9,22;<br />

9. Zenobel, Genf, 18,42; 10. Streuli, Zürich, 21,23<br />

Meter.<br />

Kategorie Berufs- und Militärflieger: 1. Glardon,<br />

1,66 Meter; 2. Nievergelt, Zürich, 2,88; 3. Hörning,<br />

Bern, 9,87; 4. Tardy, Lausanne, 15,62; 5.<br />

Meyer, Bern, 29,83; 6. Loretan, Lausanne, 32,64; 7.<br />

Knab, Grenchen, 43,92 Meter.<br />

Meldetaschenabwurf<br />

Kategorie Berufs- und Militärflieger: 1. Meyer,<br />

Bern II, 25,95 Meter. 2. Weber, Genf, 29,02 Meter.<br />

3. Hörning, Bern III, 45,32 Meter. 4. Glardon, 46,85<br />

Meter. 5. Liardon, Lausanne, 48,70 Meter. 6. Knab,<br />

Grenchen, 50,56 Meter. 7. Tardy, Lausanne II, 53,23<br />

Meter. 8. Bobert, Bern I. 53,66 Meter. 9. Nievergelt,<br />

Zürich I, 56,72 Meter. 10. Loretan, Lausanne<br />

IIL 80.43 Meter.<br />

Kategorie Sportflieger: 1. Meyerweissflog, Zu<br />

rieh, 12,50 Meter. 2. Gonseth, Lausanne III, 33,76<br />

I Meter. 3. Amstutz, Bern II, 33,96 Meter. 4. Imhoof,<br />

Bern I, 34,61 Meter. 5. Brunner, Bern IV, 36,82<br />

Meter. 6. Staub, Zürich I, 45,20 Meter. 7. Rebsamen,<br />

Basel, 46,25 Meter. 8. Tschannen, Bern I,<br />

47,37 Meter. 9. Zweifel, Zürich III, 48,74 Meter.<br />

10. Gras, Genf, 51,85 Meter.<br />

Equipenklassement:<br />

Ziellandungskonkurrenz und Meldetaschenabwurf:<br />

1. Zürich I (Nievergelt, Keller W., Staub) 58<br />

Punkte. 2. Zürich III (Weber Fritz, Streuli, Zweifel)<br />

67 Punkte. 3. Bern III (Hörning, Aebersold,<br />

Büchler)' 76 Punkte. 4. Lausanne III (Lorelan, Savary,<br />

Riva) 103 Punkte.<br />

Nationale Meisterschaften.<br />

Ziellandungskonkurrenz<br />

1. Guggenheim, Lausanne, 1. Landung: 10,60<br />

Meter; 2. Landung: 13,60 Meter; total 24,20 Meter.<br />

2. Weber, Zürich, 15,70 Meter, 33,80 Meter, 49,50<br />

Meter. 3. Gras, Genf, 31,33 Meter, 22,95 Meter,<br />

54,28 Meter. 4. Imhoof, Bern, 16,20 Meter, 41,70<br />

Meter, 57,90 Meter. 5. Brunner, Bern, 81,20 Meter,<br />

19,60 Meter, 100,80 Meter. 6. Tschannen, Bern,<br />

35,40 Meter, 69,10 Meter, 102,50 Meter. 7. Savary,<br />

Lausanne, 56,15 Meter, «2,39 Meter, 108,54 Meter.<br />

8. Staub, Zürich, 41,64 Meter, 67,97 Meter, 109,61<br />

Meter. 9. Keller W., Zürich, 16,35 Meter, 101,45<br />

Meter,'117,80 Meter. 10. Gonseth, Lausanne, 117,60<br />

Meter, 102,25 Meter, 219,85 Meter. — Ausgeschieden<br />

sind 15.<br />

Meisterschaft im Staffelflug<br />

1. Equipe Bern III (Hörning, Aebersold, Büchler).<br />

2. Lausanne III (Loretan, Savary, Riva).<br />

3. Zürich I (Nievergelt, Staub, Keller). 4. Bern II<br />

(Rüegsegger, Brunner, Imhoof).<br />

Meisterschaft im Stafettenwettflug<br />

1. Equipe Zürich I (Nievergelt, Staub, Keller).<br />

2. Bern II (Rüegsegger, Brunner, Imhoof). 3.<br />

Bern III (Hörning, Büchler, Aebersold). 4. Zürich II<br />

(Nievergelt, Keller, Dierauer).<br />

Gewinner des Wanderpreises des Luftamtes ist<br />

Zürich I. Den Wanderpreis Coupe Roland Garros<br />

gewinnt die Sektion Bern, und zwar mit Imhoof in<br />

der Zielländung, Equipe Bern III im Staffelflug<br />

und Equipe Bern II im Stafettenwettflug.<br />

U.S. A.: 90 Millionen Flugkilometer<br />

pro Jahr!<br />

Michel Detroyat, der berühmte französische<br />

Kunstflieger, der sich letztes Jahr anlässlich<br />

der internationalen Akrobatikkämpfe<br />

in Vincennes im zweiten Rang klassierte,<br />

hat unlängst die Luftfahrt in den Vereinigten<br />

Staaten von Nordamerika eingehend studiert,<br />

worüber er im « Paris-Soir » bericHtet.<br />

Schon vor anderthalb Jahren konnte hian<br />

in den U.S.A. grösste Distanzen im Flugzeug<br />

zurücklegen — von New York nach Miami,:<br />

von Los Angeles nach New York, vqa<br />

Miami via New Orleans-Texas nach San<br />

Ffanzisko usw. Zwar waren zu jener Zelt<br />

die heutigen modernen Schnellflugzeuge<br />

noch nicht im Betrieb. Dennoch war es möglich,<br />

die Routen der einzelnen Fluggesellschaften,<br />

die über dreimotorige Fordmaschii<br />

nen, Lockhead- und Curtis-Condor-Apparate<br />

verfügten, im Tag- und Nachtverkehr hinteir<br />

sich zu bringen. Die gezeitigten Resultate<br />

im ersten Semester <strong>1935</strong> gegenüber von<br />

denjenigen vom ersten Halbjahr 1934 veranschaulichen<br />

deutlich, wie rapid die Flugeugindustrie<br />

hochgekommen ist. Im Jahre<br />

1934 verausgabte die amerikanische Regie*<br />

rung ungefähr 220 Millionen Dollars für die-<br />

Organisation der internen Fluglinien, wovon<br />

etwa 60 Millionen für' den Bau von Flugplatzanlagen<br />

und 160 Millionen für den Betrieb<br />

der Linien an und für sich. Es bestehen<br />

gegenwärtig total 2353 Flugplätze, von<br />

denen 693 die ganze Nacht hindurch beleuchtet<br />

bleiben. Das im Dienst befindliche<br />

Material beläuft sich auf 758 Apparate;<br />

75% hievon stellen allerneueste Konstruktion<br />

dar.<br />

Ein umfassendes Bild von der Grosszügigkeit,<br />

mit welcher der Luftverkehr in der<br />

neuen Welt abgewickelt wird, erhält man,<br />

wenn man erfährt, dass im Jahre 1933 im<br />

anzen 90 Millionen Flugkilometer zurückliegt<br />

wurden, was einer Strecke von 2250<br />

mal um die Welt enspricht. Für das erste<br />

Semester <strong>1935</strong> errechnet die Handelsabteilung<br />

der U.S.A.-Regierung die geflogenen<br />

Routen auf insgesamt 39,424,000 km, wobei<br />

319,454 Personen transportiert wurden. Allein<br />

im Juni <strong>1935</strong> betrug die Zahl der beförderten<br />

Passagiere 73,896!<br />

Man ist in Amerika so weit, dass das Reisen<br />

zur Luft eine Selbstverständlichkeit bedeutet.<br />

Unzählige Personen benützen bei<br />

allen ihren Reisen den dritten Verkehrsweg.<br />

Kein Wunder, wenn man bedenkt, welch<br />

norme Zeitersparnisse daraus resultieren.<br />

Die schnellste Zugsverbindung zwischen<br />

Los Angeles und New York dauert immer<br />

noch 5 Tage und 4 Nächte. Mit dem modernen<br />

Douglas aber verlässt man Los Aneles<br />

um 5 Uhr abends und trifft anderntags<br />

um 9 Uhr früh in New York ein.<br />

Die amerikanischen Luftlinien sind von<br />

beträchtlicher Länge. Da es vom Startort<br />

zum Ziel sehr wohl möglich ist, dass die<br />

atmosphärischen Verhältnisse vollkommen<br />

ändern, so ist es oft der Fall, dass die Piloen<br />

von Passagierflugzeugen eine Notlandung<br />

auf einem Hilfsflugplatz einem ungewissen#DraufIossteuern<br />

in Nebel, Kälte und<br />

Schneesturm vorziehen. Wenn der Sicherheit<br />

halber eine Nötlandung vorgezogen,<br />

werden soll, so wird der Direktor des näch-<br />

Eine Gruppe von Konkurrenten der Sportfliegermeisterschaftswettkämpfe in Bern. Im Vordergrund<br />

Oblt. Hörning, der sich am Sonntagnachmittag auch wieder als meisterhafter Kunstflieger produzierte<br />

und mit seiner Tiefakrobatik grössten Eindruck machte.<br />

sten Flughafens dem Piloten zum Niedergehen<br />

raten. Halbstündlich werden übrigens<br />

demselben auch die Wettermeldungen radiophonisch<br />

mitgeteilt und die Passagiere dahin<br />

informiert, ob sie im Falle einer Notlandung<br />

die Reise per Flugzeug oder eine Strecke<br />

weit per Bahn fortsetzen können. Detroyat<br />

führt hier ein Beispiel an : Eines Abends<br />

startete er in einem Apparat der American<br />

Airways, die Los Angeles mit Cincinnati in<br />

20 Stunden verbinden. In voller Dunkelheit<br />

musste die Maschine bei Tuscon niedergehen,<br />

da der Pilot von einer sehr schweren<br />

Depression unterrichtet worden war. Der<br />

Aufenthalt verzögerte sich bis 5 Uhr morgens,<br />

worauf man nach El Paso weiterflog.<br />

Hier hatte das Flugzeug die Gewitterzone<br />

schon wieder eingeholt, so dass der Flugplatzdirektor<br />

den Passagieren anriet, die<br />

Reise bis Fort Worth per Bahn fortzusetzen,<br />

wo der Fluganschluss nach Cincinnati wieder<br />

zu erreichen sei. So wurde die Ueberlandreise<br />

teils im Flugzeug, teils im Zug zurückgelegt<br />

mit einer Gesamtverspätung von<br />

12 Stunden. Der Vorsprung gegenüber einer<br />

Nur-Bahnreise aber betrug immer noch<br />

zweieinhalb Tage.<br />

Bis vor 5 Jahren waren die Nachtflüge<br />

.US «1«<br />

Lesevloe • 9<br />

• Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Schildbürgerstreicht im Ausbau der<br />

st gallischen Strassen.<br />

Eiebe Automobil-Revue!<br />

Ein St. Galler. Automobilist möchte sich Xuft<br />

schaffen und schickt Dir 'deshalb diesen Stossseufzer,<br />

in der Hoffnung, dass derselbe vielleicht<br />

dadurch auch an zuständiger Stelle gehört und<br />

Magistratenherzen rühren werde.<br />

Im Kanton St Gallen haben wir Automobilisten<br />

nichts zu lachen, zahlen wir doch dem Staat ganz<br />

ausserordentliöh hohe Automobilsteuern, die zudem<br />

dieses Jahr nochmals plötzlich stark erhöht wurden;<br />

Man : sollte'denken; dass die enorme Besteuerung<br />

des Autos unsefn Kanton auch zu einer angemessenen<br />

Gegenleistung verpflichte. Doch darin<br />

täuscht man sich, und zwar erheblich mehr, als<br />

nach dem landesüblichen Mass automobilistisoher<br />

Enttäuschugen zu erwarten wäre!<br />

Es sei gerne zugegeben, dass auch in unserm<br />

Kanton jährlich soundsoviele Strässenkilometer<br />

modernisiert und ausgebaut werden und dass die<br />

Anzahl dieser Kilometer vielleicht sogar in einer<br />

gewissen Beziehung zu den Einnahmen an Automobilsteuern<br />

steht Dagegen gibt die Art und<br />

Weise, wie dieser Ausbau organisiert wird, Anlass<br />

zu dem Titel dieses Artikels.<br />

Um zur Sache zu kommen, sei ein Beispiel angeführt.<br />

Die Rickenstrasse, die von Rapperswil<br />

nach Wattwil führt, ist eine starkbefahrene DurchgangsTOute<br />

von der Ost- nach der Zentralschweiz<br />

und die beste Verbindung des Toggenburgs mit<br />

Zürich. Am Ausbau dieser wichtigen Strasse, die<br />

eine Länge von 25 Kilometern hat, wird nun seit<br />

Jahren gearbeitet. cAUe Jahre wieder», jeden<br />

Sommer wird die Strasse während der Haupt-Autoaison<br />

gesperrt. Freudig stellt der Unbefangene<br />

fest, dass nun endlich der Ricken ausgebaut werde.<br />

Aber welcher Irrtum! Wenn die Arbeiten bei Einbruch<br />

des Winters eingestellt werden und der<br />

Ricken endlich wieder aufgeht, was zeigt sich dann!<br />

.. einige hundert (Meter der Strasse sind geteert<br />

worden. Der Rest ist beim alten geblieben: schmal<br />

und staubig! Aber es besteht die berechtigte Hoffnung,<br />

dass im nächsten Sommer-wieder der ganze<br />

Ricken gesperrt wird und dass dann wieder hundert<br />

Meter der Strasse ausgebaut werden!<br />

Ist das nicht Schildbürgerpolitik? Ganz abgesehen<br />

von der Verteuerung einer Arbeit, die anstatt<br />

auf Anhieb so tröpfchenweise durchgeführt<br />

wird, müssen wir interessierte Strassenbenützer<br />

dagegen protestieren, dass man so mit uns umgeht.<br />

Wenn wir schon eine- monatelange Sperrung<br />

der Paßstrasse in Kauf nehmen müssen, so dürfen<br />

wir doch wohl erwarten, dass dann inzwischen<br />

auch die ganze gesperrte Strecke ausgebaut wird!<br />

das ausschliessliche Privileg der Postflugzeuge.<br />

Heute sind sie auch auf die Passagiertransporte<br />

ausgedehnt. Alle 10—15 km,<br />

an etlichen Orten noch näher beisammen,<br />

finden sich Leuchttürme. So kann der Pilot<br />

zu jeder Zeit in der Nacht von einem Flugplatz<br />

aus starten in der absoluten Gewissheit,<br />

dass die von ihm zu befliegende<br />

Strecke hell beleuchtet sein wird. Als Detroyat<br />

diesen Sommer vom Fliegertreffen in<br />

Cleveland nach New York zurückfliegen<br />

wollte, riet ihm das Meteorologische Bureau<br />

an, den Weg über Buffalo einzuschlagen.<br />

Eineinhalb Stunden vor Ankunft in New<br />

York flog Detroyat in die Nacht hinein. Die<br />

Leuchttürme waren schon vor Sonnenuntergang<br />

in Funktion gewesen und der französische<br />

Pilot konnte ohne die geringste<br />

Schwierigkeit, ohne Bordinstrumente Und<br />

ohne Taschenlampe zur eventuellen Beleuchtung<br />

der Streckenkarte dem Flugplatz<br />

New York zusteuern und daselbst eine einwandfreie<br />

Landung vornehmen.<br />

Diese wenigen Hinweise mögen genügen,<br />

um zu zeigen, in welcher Art in den Vereinigten<br />

Staaten die zivile Luftfahrt gefördert<br />

und als solche je länger je mehr popularisiert<br />

wird.<br />

A. Fy.<br />

Wie lange soll das so weitergehen? Wie manche<br />

Jahre noch ist vorgesehen, die Rickenstrasse den<br />

anzen Sommer hindurch abzuriegeln, um dann<br />

jeweils nur einige hundert Meter der Strasse auszubauen!<br />

Glaubt man, die Geduld der Autofahrer,<br />

die auf diese Durohgangsstrasse angewiesen sind,<br />

noch länger auf die Probe stellen zu dürfen?<br />

Es fehlt der zuständigen Behörde einfach an der<br />

nötigen Grosszügigkeit. Mit dem gleichen Kostenaufwand<br />

könnte Besseres erreicht werden, wenn es<br />

nicht nötig wäre, jedem Kantonsteil alljährlich<br />

sein Zückerchen zu verabfolgen und man ohne<br />

Rücksicht auf kleinliche LokalinteTessen das kantonale<br />

Strassennetz nach einem einheitlichen,<br />

kaufmännisch und technisch einwandfreien Plan<br />

ausbauen könnte.<br />

Ist es denn immer wieder nötig, auf das Beispiel<br />

unserer Nachbarländer hinzuweisen? Müssen<br />

wir denn auch zuerst einen Mussolini bekommen,<br />

bis es mit unsern Strassenverhältnissen endlich<br />

besser wird oder soll weiter geknorzt werden?!<br />

Beste Grüsse sendet Dir und allen Leidensgenossen<br />

der «arme Mann im Toggenburg>.<br />

Dr. A. Ch. in W.<br />

Dazu äussert sich die Tiefbau- und Strassenverwaltung<br />

des Kantons St. Gallen folgendennassen:<br />

« Die Rickenstrasse von Wattwil bis Rapperswil<br />

hat eine totale Länge von 21 km. Ausgebaut sind<br />

heute 18,8 km; es fehlen noch 2,2 km, die in den<br />

steilen Rampen von Wattwil-Brendi, ob der Neuhauserbrücke<br />

und zwischen Eschenbach und Wagen<br />

bestehen. Es ist richtig, dass wir am Ausbau<br />

dieser Strasse seit dem Jahre 1931 arbeiten. Wer<br />

aber die 'Rickenstrasse, hauptsächlich vom Ricken<br />

bis Jona vorher gekannt hat und die heutige<br />

Strasse mit dem damaligen Zustand vergleicht,<br />

wird erstaunt sein über die grossen Veränderungen,<br />

die an der Strasse vorgenommen worden sind.<br />

Zu Ihrer Orientierung sei beigefügt, dass wir folgende<br />

Beträge auf den Ausbau dieser Strasse verwendet<br />

haben:<br />

Im Jahre 1931 Fi. 954000<br />

1932 > 241000<br />

1933 » 321000<br />

1934 » 286 000<br />

<strong>1935</strong> > 243000<br />

Zusammen Fr. 2 045 000<br />

Es ist auch richtig, dass wir diese Strasse -während<br />

der Hauptarbeiten jeweils gesperrt haben, und<br />

zwar deshalb, weil die weitgreifenden Veränderungen<br />

an der Strasse nicht ohne Sperrung durchgeführt<br />

werden konnten und weil wir in der Umgehungsstrasse<br />

Ricken-Gommiswald-Uznach-Jona eine<br />

Parallelstrasse besitzen, bei welcher nur ein unbedeutender<br />

Umweg gemacht werden muss, um nach<br />

Rapperswil zu gelangen. Damit Sie aber in die<br />

Uebertreibungen, die der Einsender sich zu leisten<br />

erlaubt, Einsicht bekommen, sei erwähnt, dass wir<br />

die Strasse während folgender Zeiten gesperrt<br />

haben:<br />

1931 = 2^4 Monate<br />

1932 = rd. 2 Monate<br />

1933 = ca. 1% Monate<br />

1934 = ca. 2 Monate<br />

<strong>1935</strong> = ca. 2K Monate<br />

Es ist natürlich richtig, dass es möglich gewesen<br />

wäre, die Strasse in kürzester Zeit, sagen wir<br />

in 3 Jahren, auszubauen, wenn wir alle unsere<br />

Kräfte und den Hauptteil der Mittel jeweils auf<br />

den Ausbau der Rickenstrasse verwendet hätten.<br />

Es ist abeT zu berücksichtigen, dass es nicht angeht,<br />

nur eine Landesgegend gegenüber andern_ zu<br />

bevorzugen und dies hauptsächlich mit Rücksicht<br />

auf die Materialbeschaffung und Beschäftigung von<br />

Arbeitern, ganz abgesehen von dem Unwillen, den<br />

eine solche Massnahme bei der Bevölkerung der benachteiligten.<br />

Gegend hervorrufen würde. Im übrigen<br />

sind die Korrektionsarbeiten an einer Strasse<br />

im allgemeinen derart, dass sie eine kurzfristige<br />

Durchführung nicht zulassen. Wir erinnern nur an<br />

die Verbreiterung von Dämmen oder an Dammschüttungen<br />

überhaupt, welche eine längere Setzungszeit<br />

benötigen. Wer diesen Gesichtspunkt vernachlässigt,<br />

hat dann auch in einigen Jahren die<br />

üblen Folgen zu tragen. >


Nö 79<br />

II. Blatt<br />

BERN, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />

Automobil-Revue<br />

N° 79<br />

II. Blatt<br />

BERN, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />

Teefan. Rundsdiau<br />

(Jeräumigere, leichtere Wagen.<br />

Die neu herauskommenden Typen lassen<br />

fast durchwegs eine Tendenz zur nochmals<br />

geräumigeren Ausbildung der Karosserien<br />

erkennen. Selbst Typen, die ihrer Motorgrösse<br />

nach noch zu den Kleinwagen gehören, erscheinen<br />

mit Karosserien, die sowohl hinten<br />

wie vorn im Notfall drei Personen nebeneinander<br />

Platz bieten. Die Entwicklung zur<br />

Stromlinienform hin hat sich in dieser Beziehung<br />

nur günstig ausgewirkt. Das mutige<br />

Vorgehen einiger weniger Konstrukteure, die<br />

dem Verkaufsrisiko zum Trotz die Karosserie<br />

auf die ganze Wagenbreite ausbauten, machen<br />

nach und nach' Schule. Durch das Vorrücken<br />

der Motoren — der Kühler liegt jetzt schon<br />

überall beträchtlich vor der Vorderachse —<br />

wurde der Passagierraum der Karosserie<br />

auch in der Längsrichtung geräumiger. Die<br />

Zweckmässigkeit sowohl im Hinblick auf den<br />

Passagierkomfort wie auch in bezug auf die<br />

Aerodynamik wird heute mehr denn je berücksichtigt.<br />

Langsam aber sicher hat sich<br />

auch der Publikumsgeschmack gewandelt. Die<br />

rechten Stromlinienformen begegnen lange<br />

nicht mehr so viel Ablehnung/wie früher, wogegen<br />

die konventionellen Formen zusehends<br />

veraltern.<br />

Der Leichtbau hat durch das Aufkommen<br />

der unabhängig gefederten Räder eine grosse<br />

Förderung erfahren. Während es mit starren<br />

Achsen fast unmöglich war, einen leichten<br />

Wagen wirklich gut abzufedern, übertreffen<br />

die Federungseigenschaften einiger moderner<br />

Schwingachs-Kleinwagen diejenigen älterer<br />

schwerer Wagen mit Starrachsen schon bei<br />

weitem. Die Befürchtungen und Unkenrufe,<br />

Einzelradabfederungen seien viel grösserer<br />

Abnützung unterworfen und würden früher<br />

oder später zu einem Gelotter, haben bis jetzt<br />

durch die Praxis keine Bestätigung gefunden.<br />

Selbst gewagt erscheinende Konstruktionen<br />

bewähren sich sehr gut. -s.<br />

Chevrolet adoptiert neuen Rostschutzprozess.<br />

Die Kotflügel und Trittbretter und andere<br />

Stahlblechbestandteile der Chevroletwagen<br />

werden seit kurzem nach einem<br />

neuen Rostschutzverfahren behandelt. Nach<br />

Aufspritzen bestimmter Chemikalien wird dabei<br />

ihre Oberfläche chemisch verändert und<br />

unkorrodierbar gemacht. Der nachher aufgebrachte<br />

übliche Lackanstrich der Kotflügel<br />

soll so eine doppelte Lebensdauer erhalten.<br />

Das « Cromodicing >-Verfahren wurde von<br />

Chevrolet zusammen mit der American Chemical<br />

Paint Company entwickelt -ät-<br />

Steinschlaggitier aus Spritzguss. Statt<br />

ausgepresstem Blech oder Messingguss werden<br />

an modernen Wagen immer mehr Teile<br />

aus Zink-Spritzguss hergestellt. Besonders<br />

an amerikanischen Automobilen sind Spritzgussbestandteile<br />

schon in sehr grosser Zahl<br />

anzutreffen, so in der Form von Türgriffen,<br />

von Kühlerverzierungen, Blümenvasen,<br />

Aschenbechern usw*. lw letzter Zeit sind<br />

nun auch Kühlersteinschlaggitter aus Spritzguss<br />

im Aufkommen begriffen. Die Spritzgusstechnik<br />

gestattet hier weit besser ausgearbeitete<br />

und kompliziertere Formen als<br />

die Blechpresstechnik, die bisher auf diesem<br />

Gebiet fast einzig angewandt wurde. -s.<br />

Invalidenauto mit hydraulischem Lift. Im<br />

Aultrage eines teilweise gelähmten Mannes<br />

hat eine englische Werkstätte eine Karosserie<br />

gebaut, die ein besonders leichtes Ein- und<br />

Aussteigen ermöglichen soll. jEin Stück des<br />

Trittbrettes ist als Lift ausgebildet. Es lässt<br />

sich bis zum Boden hinab senken und hydraulisch<br />

wieder heben. Auch einer der Fauteuils<br />

im Fond des Wagens ist hydraulisch verschiebbar,<br />

und zwar in ungewöhnlich grossem<br />

Bereich. Will der Besitzer in seinem Wagen<br />

Platz nehmen, so wird zuerst das Trittbrett<br />

bis auf "die Höhe des Trottoirrandsteines hinabgesenkt,<br />

der verschiebbare Fauteuil dann<br />

bis zur Türe herangezogen und gedreht.<br />

Durch den hydraulischen Lift, den das Trittbrett<br />

bildet, lässt sich nun der Wagenbesitzer<br />

auf den Fauteuil hinauf heben, der zum Schiluss<br />

wieder eingeschwenkt und in die normale<br />

Fahrstellung zurückgeschoben wird. -at-<br />

Torsionsstabfederung nicht neu. Durch die<br />

Konstruktionen von Dr. Ing. Porsche, vor<br />

allem die Rennwagen der Auto-Union, ist die<br />

Stabfederung in den letzten Jahren allgemein<br />

bekannt geworden. An und für sich ist<br />

aber der Torsionsstab als .Federungselement<br />

von Automobilen durchaus nicht neu. Schon<br />

im Jahre 1924 war er in Rennwagenentwürfen<br />

von J. Q. Parey-Thomas vorgesehen.,<br />

Aber selbst dieser englische Konstrukteur;<br />

Der bekannte italienische Rennfahrer Graf Lurani hat sich einen Klein-Rennwagen bauen lassen,<br />

mit •dem er neue Weltrekorde aufstellen zu können hofft. Als Kratquelle hat dieser Wagen einen<br />

500-ccm-Zweizylinder-Guzzi-Motorradmotor mit Luftkühlung und einem liegenden und einem schräg<br />

nach hinten geneigten Zylinder, der knapp vor der Hinterachse eingebaut ist. Die Form des Wagens<br />

lässt deutlich erkennen, welche Bedeutung der Verminderung des Luftwiderstandes beigemessen wird.<br />

\ konnte keine Patente darauf erhalten, da<br />

vor ihm bereits andere die Idee zur Anwendung<br />

gebracht hatten. Das Verdienst von<br />

Dr. Porsche, der die erste praktisch brauchbare<br />

Ausführung schuf, ist deshalb nicht geringer.<br />

Das Kunststück besteht gewöhnlich<br />

nicht im eigentlichen Erfinden einer Neuerung,<br />

sondern in deren geeigneter, Anpassung<br />

an die praktisch vorliegenden Bedürfnisse.<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N« 79<br />

Diskusslonsecke<br />

Vergleichsmessungen an Standard- und<br />

Stromlinienwageri. Unter diesem Titel berichtete<br />

Oberingenieur P. Jaray in No. 56 und<br />

58 der «A. R.» über eine Anzahl von Messungen<br />

die z. T. bisher nicht veröffentlicht wurden.<br />

Die Ueberlegenheit der Stromlinienkarosserie<br />

für hohe Geschwindigkeit bedarf<br />

keines weiteren Beweises, die angeführten<br />

Massergebnisse erscheinen jedoch z.T. ungeeignet,<br />

die ebenso hohe Ueberlegenheit der<br />

Stromlinienkarosserie auch bei geringerer<br />

Geschwindigkeit zu beweisen, worauf der<br />

Verfasser besonderen Wert zu legen scheint.<br />

Wenn man es auch hinnehmen muss, dass<br />

manche Versuche mit ungleichen Wagengewichten,<br />

ungleichen Motorleistungen, ungleichen<br />

Vergasereinstellungen, ungleichen Uebersetzungen<br />

und über verschiedene Wegstrekken<br />

durchgeführt wurden und somit die<br />

exakten Vergleichsmöglichkeiten fehlen, kann<br />

doch die Bewertung der Messergebnisse etwas<br />

vorsichtiger und kritischer erfolgen. Einige<br />

Betrachtungen zu den obigen Messungen<br />

werden zeigen, dass eine Kritik berechtigt<br />

ist<br />

Die 'Aaslaufversuche Ley werden auf einer<br />

Berg- und Talbahn ausgeführt. Der geringste<br />

Unterschied des Laufwiderstandes von 2 Wagen<br />

würde z.B. theoretisch ausreichen, dass<br />

der eine vor der ersten Bodenwelle zum Stillstand<br />

kommt, während der andere immer<br />

wieder Schwung holend bis ans Ende der<br />

Welt läuft. Nun ziehe man Vergleiche!<br />

Ganz ungewöhnlich ist ferner das Verfahren<br />

in der Messtechnik, das Minimum einer<br />

Messreihe mit dem Maximum einer anderen<br />

Reihe zu vergleichen. Auf diese Weise werden<br />

60% Mehrleistung des Jaraywagens errechnet,<br />

während auf Grund der mittleren<br />

Geschwindigkeit ca. 24% Verbesserung durch<br />

die Stromlinienkarosserie erzielt wurden,<br />

woferne man überhaupt diesen Versuch anerkennen<br />

will.<br />

Aus der grossen Streuung ist schon ersichtlich,<br />

dass nur eine Vielzahl von Versuchen<br />

zu einigermassen brauchbaren Zahlenergebnissen<br />

führen. Wenn ferner diese Art<br />

der Vergleichsmessung — Beschleunigung im<br />

Gefälle — ausgeführt wird, sollte die Messung<br />

auf einem möglichst gleichbleibenden<br />

Gefälle erfolgen, also hier etwa z. B. auf den<br />

ersten 300 m Wegstrecke zum Abschluss<br />

kommen, durch Zeit oder Geschwindigkeitsmessung<br />

an der Endmarke der Messtrecke.<br />

Auslaufversuche Brüderlin. Die relativ geringsten<br />

Fehler bei Auslaufversuchen werden<br />

stets bei hoher Geschwindigkeit entstehen.<br />

Wird der Auslaufweg des Standardwagens<br />

mit S= 1022 m bei V = 93 km/St., dem Auslaufweg<br />

des Jaraywagens S = 1325 gegenübergestellt<br />

(wobei der Wert für V = 93<br />

km/St, durch Extrapolieren ermittelt wurde)<br />

dann ergibt dieser ein Plus 29,6%. Es ist<br />

selbstverständlich, dass bei Auslaufen aus geringerer<br />

Geschwindigkeit der relative Unterschied<br />

der Auslaufwege kleiner werden muss,<br />

da ja schliesslich nur der bei beiden Wagen<br />

gleich grosse Rollenwiderstand als verzögernde<br />

Kraft übrig bleibt. Dennoch ist die<br />

Ueberlegenheit des Jaraywagens bei V = 11<br />

Kilometer 32,8%, bei 20 km Sogar 36,2%, bei<br />

welcher Geschwindigkeit der Luftwiderstand<br />

praktisch bedeutungslos ist.<br />

Diese Messfehler sind offenbar durch Unebenheiten<br />

der Fahrbahn, die der Verfasser<br />

mit Wi % selbst erwähnt, hervorgerufen<br />

worden, Diese Fehlerquellen müssen bei derartigen<br />

Versuchen und ihrer Auswertung aber<br />

wohl beachtet werden, wie obiges Beispiel<br />

zeigt.<br />

Bei V=ll km/St, sind die Auslaufwege<br />

mit S = 48,6 m (Standard) und S = 64,5 m<br />

(Jaray) gemessen worden, was einer mittleren<br />

Verzögerungskraft von P = ll,7 kg<br />

bzw. P' = 8,83 kg entspricht. Ein zusätzliches<br />

Gefälle von nur 0,2% würde bereits genügen,<br />

um diese Messdifferenz zu erklären,<br />

die hier fälschlicherweise der Ueberlegenheit<br />

der Stromlinienkarosserie zugute gebracht<br />

wird.<br />

Genaue Auslauiversuche sind immer recht<br />

schwierig, weil eben keine Strasse ganz eben<br />

ist und auch die Rollverhältnisse wechseln.<br />

Die erhaltenen Messwerte streuen sehr<br />

stark wie z.B. auch die Messpunkte zeigen,<br />

die mit einem Chryslerwagen Abb. 15 erhalten<br />

wurde. Allerdings wurde diese Streuung<br />

durch einen graphischen Ausgleich beseitigt,<br />

die beiden Kurven stellen aber eine Verfälschung<br />

der Messwerte bzw. ihres möglichen<br />

Verlaufes dar. Die Vergrösserung des Auslaufweges<br />

mit der Stromlinienkarosserie beträgt<br />

bei V = 80 km/St, etwa 30% und müsste<br />

bei niedrigerer Geschwindigkeit abnehmen.<br />

Die Kurven zeigen jedoch bei 40 km zirka<br />

37%, bei 20 km zirka 40%, bei 10 km zirka<br />

50% Plus des Jaraywagens.<br />

R. Eberan-Eberharst, Versuchsingenieur.<br />

Oberlng. P. Jaray erwidert darauf folgendes:<br />

i. Von einer « ebenso hohen Ueberlegenheit» des<br />

Stromlinienwagens bei geringen Geschwindigkeiten<br />

ist in meinem Bericht nirgendwo die Rede. Der<br />

Bericht stellt lediglich fest, was die verschiedenen<br />

Experten bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten<br />

ermittelt haben. Da es sich um anerkannte Fachleute<br />

handelt, braucht ihre Glaubwürdigkeit nicht<br />

bewiesen zu werden. Dass die Stromlinienkarosserie<br />

der Kastenkarosserie, auch bei geringen Geschwindigkeiten<br />

überlegen ist; haben die Versuche<br />

eindeutig bewiesen. Von einer «ebenso hohen Ueberlegenheit»<br />

wie bei hohen Geschwindigkeiten ist im<br />

ganzen Bericht kein Wort gesagt.<br />

2. Man muss es keineswegs < hinnehmen », dass<br />

ungleiche Wagengewichte, ungleiche Motorleistungen<br />

usw. verwendet wurden, denn wo solche Ungleichheiten<br />

bestanden, sind sie in den Berichten ausdrücklich<br />

hervorgehoben. Ueberdies war bei diesen<br />

Ungleichheiten stets der Stromlinienwagen der leidende<br />

Teil, denn es wurde streng darauf gesehen,<br />

den Stromlinienwagen niemals zu begünstigen.<br />

« Verschiedene Wegstrecken », von denen der Verfasser<br />

spricht, sind niemals verwendet worden, vielmehr<br />

sind die jeweiligen Versuche stets auf den<br />

gleichen Wegstrecken ausgeführt worden. Dass der<br />

Stromlinienwagen bei den von Conrad überwachten<br />

Ley-Versuchen längere Wegstrecken zurückgebet<br />

hat, kann man ihm ja schliesslich nicht als Fehler<br />

anrechnen. Jedenfalls muss auch hier gesagt werden,<br />

dass alle Versuche von den betreffenden Experten<br />

so sorgfältig wie möglich vorbereitet und<br />

ausgeführt worden sind und dass ihre Berichte<br />

wörtlich wiedergegeben wurden.<br />

3. Die Ley-Auslaufstrecke ist keine Berg- und<br />

Talbahn, wie der Kritiker schreibt. Abgesehen von<br />

einer etwa 200 m langen horizontalen Strecke besteht<br />

vom Start in 432,5 m Höhe bis zum tiefsten<br />

Funkt in 411 m Höhe die ganze Fahrbahn<br />

aus Gefälle; der daran anschliessende bergaufgehende<br />

Teil ist von keinem der normalkarossierten<br />

Vergleichswagen erreicht worden. Dass diese Vergleichswagen<br />

gerade auf der 0,8% geneigten Strecke<br />

zum Stillstand kamen, beweist, dass hier eine Beschleunigung<br />

durch das Gefälle allein gar nicht<br />

mehr möglich war. Eine kleine Rechnung gibt den<br />

ziffernmässigen Beleg dafür: in dem Zustand, in<br />

dem sich die Strasse laut dem Bericht Conrads befand,<br />

verursachte sie einen Rollwiderstand von wenigstens<br />

15 kg/t Daraus ergibt'sich bei einem Gesamtgewicht<br />

— alle Wagen wurden für diese Versuche<br />

auf genau gleiches Gewicht gebracht! — von<br />

1350 kg ein Rollwiderstand von 20 kg. Das Gefälle<br />

von 0,8% verursachte dagegen eine Zugkraft von<br />

nur 11 kg. Bleiben also immer noch 9 kg als<br />

Bremswiderstand übrig, der ohne einen vor dem<br />

Gefälle noch vorhandenen Schwung gar nicht überwunden<br />

werden konnte. Dass die Versuchsergebnisse<br />

sich nicht auf Zufall oder Ungleichheiten zurückführen<br />

lassen, zeigen die dicht nebeneinander<br />

befindlichen Endpunkte der Fahrtstrecke einerseits<br />

der Stromlinienwagen, anderseits der Standardwagen.<br />

Was der Kritiker in dieser Hinsicht schreibt,<br />

ist also vollständig aus der Luft gegriffen.<br />

4. Bei den betreffenden Versuchen ist keineswegs<br />

das Minimum der einen Messreihe mit dem Maximum<br />

der andern verglichen worden. Ehe der Kritiker<br />

eine derartige Beschuldigung aussprach, hätte<br />

er sich an der Hand des Originalberichts, der ja<br />

leicht zugänglich ist, über die Einzelheiten vergewissern<br />

müssen. Es ist im Text lediglich erwähnt,<br />

wie gross der Unterschied zwischen Minimum und<br />

Maximum ist. Die von Conrad errechnete Mehr-t<br />

leigtung bezieht sich keineswegs auf die Unterschiede<br />

in der Fahrtstrecke allein, sondern er bestimmt<br />

aus der Steigleistung der Stromlinienwagen<br />

die Strecke, die sich ergeben würde, wenn sie horizontal<br />

verliefe. Die hierauf bezügliche Ableitung,<br />

die sich in der Zeitschrift « Der Motorwagen », Heft<br />

23/24 vom August 1923, befindet, blieb in der vorliegenden<br />

zusammenfassenden Darstellung weg. Da<br />

die Quelle angegeben wurde, kann jeder Interessent<br />

leicht auf das Original zurückgreifen.<br />

5. Auch die Auslaufversuche von Brüderlin sind<br />

so sorgfältig wie möglich gemacht worden. Es besteht<br />

gar kein Grund, an den gegebenen Zahlen zu<br />

zweifeln, zumal ja diese Ergebnisse durch die andern<br />

Versuche immer wieder bestätigt werden. Es<br />

ist auch nicht < selbstverständlich, dass beim Auslaufen<br />

aus geringerer Geschwindigkeit der relative<br />

Unterschied des Auslaufweges kleiner werden<br />

muss ». Wenigstens nicht, was die Geschwindigkeiten<br />

bis herunter zu etwa 20 km/St, betrifft, denn<br />

der Luftwiderstand ist bei einer Geschwindigkeit von<br />

20 km/St, keineswegs < praktisch bedeutungslos >,<br />

wie der Kritiker meint. Dass Messfehler immer<br />

vorhanden sind, ist selbstverständlich. Sie sind bei<br />

normal karossierten Wagen genau so gut vorhanden<br />

wie bei Stromlinienwagen; sie liegen aber nicht<br />

in der Grosse der hier nachgewiesenen Unterschiede.<br />

Um sie auszumerzen, macht man Versuchsreihen.<br />

Dass diese Reihen bei Landstrassenversuchen,<br />

wie sie hier vorliegen, nicht Hunderte von<br />

Fahrten umfassen können, ist selbstverständlich. Im<br />

übrigen streuen die Ergebnisse der Brüderlinschen<br />

Messungen keineswegs stärker als es bei ähnlichen<br />

Versuchen stets der Fall ist Die Auslaufkurven,<br />

Abb. 7, Seite 11, der « Automobil-Revue », Nr. 56,<br />

vom 12. Juli <strong>1935</strong>, zeigen dies sehr deutlich, denn<br />

die Gleichmässigkeit der Kurven, die sämtliche<br />

Messpunkte bis auf zwei verbinden, lässt kaum<br />

etwas zu wünschen übrig. Dass in den unteren Bereichen<br />

schon kleine Ungenauigkeiten grosse prozentuale<br />

Unterschiede ergeben, ist jedem bekannt,<br />

der etwas von Mathematik versteht. Im übrigen<br />

muss zu diesem Kurvenblatt noch gesagt werden,<br />

dass der Experte die Kurve des Standardwagens<br />

mit Absicht niedriger legte, um den Stromlinienwagen<br />

nicht zu begünstigen. Wäre die Kurve des<br />

Standardwagens so gelegt worden, wie es die Messpunkte<br />

verlangen, so wären die prozentualen Unterschiede<br />

im gesamten grösser und auch im Verlauf<br />

gegen den Nullpunkt. Dass die Werte bei 10 km/St.<br />

Geschwindigkeit ausserordentlich nah beisammenliegen,<br />

ist selbstverständlich; sie können also überhaupt<br />

nicht in der vom Kritiker angegebenen<br />

Weise ausgewertet werden. Sie sind in meiner Arbeit<br />

angeführt, weil der Expertenbericht diese Zahlen<br />

auch enthält und weil alle Zahlenwerte so wiedergegeben<br />

wurden, wie die Experten sie in ihren<br />

Berichten festlegten. Werturteile wurden von mir<br />

in keinem Falle gefällt. Zweck des Artikels war<br />

lediglich, der Fachwelt die Unterlagen zu geben, die<<br />

für eine sachgemässe Beurteilung des Stomlinienproblems<br />

nötig sind. Oberine. P. Jaray.<br />

Veranstaltungen.<br />

1. schweizerische Verkehrs-Ausstellung «Luva»,<br />

Luzern. Vom 21. September bis 5. Oktober <strong>1935</strong> beherbergen<br />

die Bäume des Luzerner Kursaals eine!<br />

sowohl in historischer Hinsicht, wie auch vom tou-;<br />

ristischen, technischen und vor allem vom verkehrspolitischen<br />

Standpunkt aus interessante<br />

Schau schweizerischer Verkehrsdokumente, welche<br />

die Entwicklung des Eisenbahn-, Strassen- und<br />

Luftverkehrs bis zur Gegenwart verkörpern.<br />

Im Parterre kann man sich am Stand der eidg.<br />

Postverwaltung die Unterschiede des Reisens mit<br />

dem achtplätzigen Coupe-Landauer. Baujahr 1889,<br />

und einem modernen Sechsrad-Alpenwagen vor<br />

Augen führen lassen. Eine Reihe alter Stiche geben<br />

Kenntnis von der beschwerlichen Art 'der<br />

Postreisen über die Schweizer Alpenpässe vor dem<br />

Bau der Schienenwege durch unsere Alpen. Zahlreiche<br />

Photographien vom heutigen motorisierten<br />

Alpenstrassen-Postverkehr dokumentieren vor allem<br />

die Wiederbelebung des nach dem Anbruch<br />

des Eisenbahnzeitalters immer mehr dem Dornröschenschlaf<br />

anheimfallenden Alpenstrassenverkehrs.<br />

Eine blumenbestickte Reisetasche, wie sie<br />

hat sich dem Städteverband zur Verfügung gestellt,<br />

um solche zweckmässig durchzuführen und<br />

zu Grossvaters Zeiten auf der Hochzeitsreise<br />

diente, lässt deutlich den Wandel in der Auffassung<br />

über den Umfang des Reisekomforts in Er-<br />

bereits besteht bei der Verkehrskommission des<br />

Völkerbundes die Absicht, durch ein besonderes<br />

scheinung treten. Früher reichte eine kleine Tasche<br />

aus, um für Wochen, ja sogar Monate, den<br />

Verkehrssignal Städte mit Hupverbot zu kennzeichnen.<br />

Die Verkehrsregelung in der Schweiz<br />

Besitzer als treuen Reisegefährten restlos zu befriedigen,<br />

während heute sogar nur für wenige<br />

wird auch international sehr beachtet und all<br />

musterhaft anerkannt. Kürzlich hat der Verbandssekretär<br />

an der Session der Verkehrskom-<br />

Tage ein Berg von Koffern mitgeschleppt wird,<br />

auch ein Zeichen des Ueberganges zum materialistischen<br />

Zeitalter! Der Publizitätsdienst der<br />

mission beim Völkerbund als Vertreter des internationalen<br />

Städteverbandes die internationale Beachtung<br />

des schweizerischen Verkehrswesen»<br />

S.B.B, z'eigt das von einem Berner Mechaniker erstellte<br />

Modell einer schweizerischen Bergbahnstrecke,<br />

und zwar handelt es sich um die eisen-<br />

feststellen können. Es steht zu erwarten, dasg die<br />

schweizerischen Ortstafeln, die den Beginn des<br />

bahntechnisch recht interessante Darstellung der<br />

Städteregimes (Vortritt des von rechts kommen^<br />

Entwicklung der Bahnanlagen bei Bergün. Die in<br />

den Fahrzeuges) anzeigt, international empfohlen<br />

naturgetreuem Modell dargestellte Strecke an der<br />

Albula-Linie hat an der diesjährigen Pariser<br />

Messe die besondere Aufmerksamkeit der Besucher-auf<br />

«ich gelenkt und sicherlich dazu beigetragen,<br />

das ausländische Interesse an unserem<br />

alpinen Eisenbahnbau zu wecken.<br />

Aber auch in Luzern ist-dieser Stand mit den<br />

vielen Kehren, Ueberführungen, Weichen und Tunnels<br />

stets umlagert. Das Modell der Nord-Ostbahn-<br />

Lokomotive «Aare», welche am 7. August 1847<br />

erstmals auf der Strecke Zürich—Baden verkehrte,<br />

begegnete verkehrsgeschichtlichem Interesse, wie<br />

auch die Bilder von Bahnreisen aus alter und neuer<br />

Zeit. An Hand eines Zugsmodells einer elektrischen<br />

SBB-Maschine 2 Co 1 und demjenigen des<br />

Schnelltriebwagens (roter Pfeil) lässt sich die neuzeitliche<br />

Entwicklung des Lokomotivbaus klar verfolgen,<br />

vor allem auch im Zusammenhang mit dem<br />

Modell einer Dampfschnellzugsmaschine von Mundwyler<br />

(Luzern). Die Lötschbergbahn ist mit ihrer<br />

4500-PS-Lokomotive vertreten. Modelle, von Bergbahnen<br />

(Pilatus, Vitznau-Rigi, Schwyz-Stoos, Fürigen,<br />

Luftseilbahn Gerschnialp-Trübsee) bieten<br />

auch einen Einblick in die in unserem Land besonders<br />

ausgebaute Technik des Bergbahnenbaus. Die<br />

Dampfschiff-Gesellschaft des Vierwaldstättersees<br />

ist mit 2 Modellen vertreten, und zwar mit dem<br />

Motorboot «Mythen» und der Drillings-Gleichstrom-<br />

Dampfmaschine des 1400-PS-Salon-Dampfers «Stadt<br />

Luzern». Die obern Räume des Kursaals sind vornehmlich<br />

dem Alpinismus, der Strasse und dem<br />

Flugwesen gewidmet.<br />

Instruktive Stände des T.C.S. und A.C.S. vermitteln<br />

einen Einblick in die gewaltige Arbeit, die<br />

diese beiden Organisationen, namentlich auf strassenverkehrspolitisohem<br />

Gebiet, leisten. Der T.C.S. stellt<br />

ein Fahrzeug seines motorisierten Strassenhilfsdienstes<br />

aus, der bekanntlich allen Strassenbenützern<br />

unentgeltlich zur Verfügung steht. CH-Touring,<br />

CH-Schweiz und der Alpenführer der Hallwag<br />

werben in diesem Stande, namentlich für den<br />

autotouristischen Gedanken. Der A.C.S. orientiert<br />

an natürlichen Modellen über die Einrichtung des<br />

SOS-Telephondienstes, wie auch über den Wasser-<br />

Hilfsdienst Der Schweiz. Autostrassenverein wirbt<br />

für den Gedanken des Autostrassenbaus in der<br />

Schweiz, und zwar mit einer Reihe interessanter<br />

Karten-Studien. Besonderem Interesse begegnet die<br />

projektierte Fernverkehrsstrasse Basel-Olten-Luzern<br />

mit den verschiedenen Varianten, dann das Schema<br />

des schweizerischen Fernverkehrsstrassennetzes und<br />

die instruktiven Bilder über den Ausbau der Südrampe<br />

der Gotthardstrasse.<br />

Ein Uebersichtsplan im Maßstab 1:1000 (Ins.<br />

Erni, Luzern) orientiert über die projektierte<br />

Linienführung der linksufrigen Vierwaldstättersee T<br />

strasse.<br />

Weitere Bilder orientieren über die schweizerische<br />

Verkehrswerbung im Ausland, dann über die<br />

Entwicklung des Flugverkehrs, mit reichhaltigem<br />

statistischem Zahlenmaterial (Aero-Club). Verschiedene<br />

Modelle moderner Verkehrsflugzeuge der<br />

Swissair und der Alpar und ein Original-Segelflugzeug<br />

W. F. 8, wie auch das Relief des projektierten<br />

Flugplatzes Luzern werben für die Aviatik.<br />

Das Modell eines Vermessungsflugzeuges der<br />

eidgen. Landestopographie bietet Einblick in ein<br />

allgemein wenig bekanntes, aber äussSrst interessantes<br />

Tätigkeitsgebiet.<br />

Unter dem Motto «Das neue Antlitz der Schweiz»<br />

ist die Schweizerische Verkehrszentrale mit 30 das<br />

typische schweizerische Landschaftsbild Verkörpernden<br />

Aufnahmen vertreten.<br />

Die Ausstellung vermittelt, im grossen und ganzen<br />

genommen, einen klaren Einblick über die Entwicklung<br />

des schweizerischen Verkehrswesens und<br />

verdient nicht nur von den direkt am Verkehrswesen<br />

interessierten Kreisen besucht, sondern namentlich<br />

auch von den Behörden berücksichtigt zu werden,<br />

weist sie doch Wege, die besonders für den Automobilismus<br />

von gebieterischer Notwendigkeit sind,<br />

will die Schweiz nicht noch mehr ins Hintertreffen<br />

geraten.<br />

Wy.<br />

Schweizerischer Städteverband. Am 28. Sept.<br />

sind in der Hauptstadt des Kt Wallis die Vertreter<br />

von 59 Schweizer Städten zusammengekommen.<br />

In Anwesenheit von rund 120 Delegierten wurde<br />

die 1. offizielle Sitzung durch den Sittener Städtpräsidenten<br />

eröffnet. Im Mittelpunkt des ersten<br />

Tages stand das glanzvolle Referat von Verbandssekretär<br />

Dr. G. von Schulthess (Zürich), über «Die<br />

Schweizer Städte in der Wirtschaftskrise.<br />

Der blaue Walliser Himmel hat viele Delegierte<br />

am Sonntag zu Exkursionen eingeladen, so dass<br />

die Verhandlungen an diesem Tage vor etwas gelichteten<br />

Reihen stattfinden mussten. Zur Diskussion<br />

stand das Thema «Marktorganisation in den<br />

Städten».<br />

Der dem Städtetag vorgelegte Geschäftsbericht,<br />

umfassend den Zeitraum vom 1. Juli 1934 bis<br />

30. Juni <strong>1935</strong> enthält wiederum eine Reihe den<br />

motorisierten Strassenverkehr interessierende Fragen.<br />

Vorerst konstatiert der Bericht, dass auf dem<br />

Gebiet des Strassenverkehrs im Berichtsjahr eine<br />

erfreuliche Zusammenarbeit mit dem eidg. Justizund<br />

Polizeidepartement ausgebaut werden konnte.<br />

Mit Genugtuung stellt der Vorstand fest, dass er<br />

in der Polizeikommission des Städteverbandes ein<br />

Instrument besitze, dessen Erfahrungen immer<br />

wieder von den massgebenden Bundesstellen herangezogen<br />

werden. Soeben hat diese eine Musterverordnung<br />

für den städtischen Strassej#erkehr<br />

fertiggestellt und dem Departement mit der<br />

Bitte eingereicht, dazu Stellung zu nehmen, bevor<br />

sie den Städten zur Einführung überlassen<br />

wird, hat sich doch der Bundesrat bekanntlich im<br />

Bedarfsfall den Erlass von einheitlichen Vorschriften<br />

über den Lokalverkehr laut M. F. G. Artikel<br />

69 vorbehalten. Der Bericht äussert sich weiter<br />

über die vom Städteverband seit Jahren eingeleiteten<br />

Massnahmen gegen die Lärmbekämpfung.<br />

Diese ist als das beste Mittel zur<br />

Erziehung sorgfältiger Fahrer und dadurch zur<br />

Vermeidung von Unfällen erkannt worden. Sogenannte<br />

Lärmbekämpf ungs- und Verkehrswochen<br />

in verschiedenen Städten hatten<br />

vorzügliche Erfolge zu verzeichnen. Der T. C. S.<br />

Wird. Neu Signaltafeln sollen das Verbot des<br />

Ueberholens und Kreuzens dort regeln, wo es behördlicherseits<br />

angeordnet wird, auch wenn Ueberholen<br />

und Kreuzen möglich wären. Schwierigkeiten<br />

geben bei der Förderung der automatischen<br />

Signale an Strassenkreuzungen,, weil hier<br />

immer noch technische Verbesserungen zu erwarten<br />

sind. Die Regelung dieser Frage ist leider bis<br />

heute von der Verkehrskommis'sion des Völkerbundes<br />

noch nicht durchgeführt worden. Deren Empfehlung<br />

an die Regierungen, das ein- oder dreifarbige<br />

Signal zu wählen, wurde bis jetzt nicht<br />

nachgelebt, weil noch immer nach technischen Verbesserungen<br />

und Vereinfachungen gesucht wird<br />

und weil namentlich die Fussgänger in irgendeiner<br />

Weise mit einbezogen werden sollten. Die<br />

ausserordentlich verschiedenen Verhältnisse an den<br />

einzelnen Standorten der Apparate lassen es fraglich<br />

erscheinen, ob deren weitgehendste Vereinheitlichung<br />

überhaupt möglich ist. Die weitern,<br />

mit dem eidg. Justiz- und Polizeidepartement behandelten<br />

Fragen betreffen: Breite der Strassenreinigungsmaschinen,<br />

Hinweistafeln auf Parkplätze,<br />

Vorfahr- und Kreuzungsverbote, Bezeichnung<br />

der Hauptverkehrsstrassen. Mit Bedauern<br />

hat der Vorstand davon Kenntnis genommen, dass<br />

die letzte Konferenz kantonaler Polzeidirektoren<br />

den Wegfall der Geschwindigkeitsmaxima imAutogesete<br />

seit dessen Einführung für die Y erme h"<br />

rung der Verkehrsunfälle verantwortlich macht<br />

Die städtischen Verkehrsunfallstatistiken beweisen<br />

das Gegenteil und tun dar, dass die grosse Mehrzahl<br />

der Unfälle auf die Nichtbeachtung bestehender<br />

Vorschriften zurückzuführen ist Die E i n -<br />

führug einer neuen Geschwindijkeitsmaxima<br />

würde bestimmmt keine<br />

Reduktion der Unfälle herbeifü'hren,<br />

weil feststeht, dass ihre Beachtung durch<br />

die Polizei nicht erzwungen werden kann und<br />

Radfahrer und Fussgänger in sehr erheblichem<br />

Masse an den Unfällen beteiligt sind. a<br />

Occasions- und Automobilmarkt vom 27.—29.<br />

September. Freitag, 9 Uhr, wurde in Zürich die<br />

Ausstellung eröffnet. In den Militär-Reithallen an<br />

der Gessner-Allee sind die benzinverdauenden Brüder<br />

der Hafermotoren eingekehrt und präsentieren<br />

sich glanzstrahlend den Augen der Besucher. Kein<br />

Mensch würde glauben, dass es sich hier um Automobile<br />

handelt, die als «Occasionen» zum Verkauf<br />

angeboten sind. In* der Tat sind auch die gebrauchten<br />

Wagen stark in der Minderzahl, fast alles sind<br />

vollwertige neue Typen, die noch nie Dienst getan<br />

haben und nur infolge Ueberholung durch die<br />

Mode im Preise herabgesetzt wurden. Dem Liebhaber<br />

bietet diese Ausstellung des Interessanten<br />

ebensoviel wie einer der jährlichen grossen Automobil-Salons.<br />

In den beiden Ausstellungshallen haben insgesamt<br />

ca. 84 Wagen Platz gefunden. Mit welcher<br />

Strenge das Komitee seines Amtes gewaltet hat, ist<br />

darauf zu ersehen, dass mehrere Wagen infolge gewisser<br />

Mängel von der Schaustellung zurückgewiesen<br />

wurden. Die namhaftesten in der Schweiz bekannten<br />

Marken sind vertreten und die Objekte<br />

zogen bereits in den frühen Vormittagsstunden zahlreiche<br />

Liebhaber an. Es zeigt seih, dass der Automobil-Händler-Verband<br />

mit dieser Ausstellung<br />

einem wesentlichen Bedürfnis entsprochen hat, die<br />

vom jährlichen Kalender der Veranstaltungen nicht<br />

mehr verschwinden darf. Viel Beachtung findet der<br />

von den Schaulustigen umlagerte Tombolatisch mit<br />

fast 250 Preisen im Totalwerte von über Fr. 3000.—.<br />

Für 30 Cts. kann der glückliche Gewinner eine<br />

Akkumulatorenbatterie, eine Autoheizung, ein Paar<br />

Scintilla-Scheinwerfer oder einen sonstigen wertvollen<br />

Gegenstand nach Hause tragen.<br />

Um 10 Uhr fand im Restaurationszelt der offizielle<br />

Empfang der Presse und der Behörden durch<br />

Dir. Häfliger, Präsident des Automobil-Händler-<br />

Verbandes, statt. Der Sekretär, Dr. Frei-Zamboni,<br />

orientierte in einer kurzen Rede die Anwesenden<br />

über Zweck und Ziel der Ausstellung. Dieselbe hat<br />

nicht nur Tein geschäftlichen Hintergrund, sondern<br />

besitzt auch eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung. Tausende von Gewerbe^<br />

treibenden und Geschäftsleuten vermissen in ihrem<br />

Betriebe die wertvolle Hilfe eines Automobils, teilweise<br />

aus übertriebener Vorstellung von Anschaffungs-<br />

und Betriebskosten eines derartigen Hilfsmittels.<br />

Tausende von Wagen finden auf diese Art<br />

keinen Käufer, Millionen Franken des schweizerischen<br />

Volksvermögens liegen brach, Staat und Kantonen<br />

entgehen ungeheure Summen an Verbrauchsr<br />

abgaben, Hunderten von Arbeitern des Autogewerbes<br />

könnte durch Inbetriebsetzung eines Teiles dieser<br />

stillstehenden Wagen Brot gegeben werden.<br />

Die Reichhaltigkeit und Schönheit der hier gezeigten<br />

Automobile, zusammen mit ihren niedrigen<br />

Preisen, werden hoffentlich manchen bisher noch<br />

Zurückhaltenden ermutigen, den Schritt zum praktischen<br />

Automobilisten zu wagen.


BERN, DIENSTAG, 1. OKTOBER <strong>1935</strong><br />

III. BLATT DER „AUTOMOBIL-REVUE" No79<br />

3)ankQpt&t> un 3Ce*&s<br />

Von Alfred Huqgenberger<br />

Die Bachen am Rande des Hölzliackers haben<br />

gemach ihr buntes Herbstkleid angezogen.<br />

Eichhörnchen machen sich aufs offene<br />

Feld heraus: dem Lettenbirnbaum neben dem<br />

Grenzsteine gilt ihr zögernd gewagtes Werben.<br />

Sie zernagen und vergeuden frech die<br />

herrlichen Birnen, es ist ihnen ja nur um die<br />

braunen Kerne zu tun.<br />

Ei sieh — was trottet dort für eine kleine<br />

Karawane mit Karst und Karren daher?<br />

Macht euch heim in euer Reich, ihr kleinen<br />

Schlemmer und Erzschelme! Jetzt wollen die<br />

ernten, die gesät haben!<br />

Ja, da sind sie, Bauer und Bäuerin, Kind<br />

und Kegel! Da sind wir, die rechtmässigen<br />

Eigentümer des Hölzliackers. Oder will sich<br />

so ein Eichhorn am Ende gar mucksen und<br />

auf sein Recht pochen? Augenblicks ginge ich<br />

heim, den Kaufbrief holen, um gutes Geld vom<br />

Notar mit Schnörkeln und Siegel gältig gemacht.<br />

Es ist alles in der obersten Truhe der<br />

Kommode, ich wäre bald wieder da. So —<br />

da kannst da lesen, wenn da lesen kannst!<br />

Alles schwarz auf weiss! Im Jahr soundso.<br />

Von da an hat auf dem Grenzacker niemand<br />

einen Stein mit Recht umkehren dürfen. Mein<br />

Vater kann aus ihm eine Wiese machen, eine<br />

Weizenmauer, ein Haferfeld, einfach, was ihm<br />

beliebt. Und es mag einer zehnmal im Vorbeigehen<br />

die Nase rümpfen und sagen: «Was<br />

liegt an so einer abseitigen Hungerzeig, wo<br />

sich Füchse und Hasen Gutnacht wünschen?-»<br />

Er beweist damit nur, dass mit ihm nicht viel<br />

los ist. Mein Vater hat gesagt: «Es kommt<br />

nicht darauf an, wo oder wie ein Acker ist,<br />

es kommt darauf an, ob er einem andern gehört<br />

oder mir.»<br />

" Was wahr ist, muss man wohl gelten lassen:<br />

Der Herbst hat unserm Hölzliacker recht<br />

unfreundlich zugesetzt, er hat allen Sommerhochmut<br />

von sich tun müssen. Die Kartoffelstauden<br />

sind gelb und lebensmüde geworden;<br />

viele sind sogar schon ganz eingetrocknet.<br />

Arme Herrlichkeit, was ist aus dir geworden?<br />

Was ist als Lohn für unsere saure Arbeit<br />

übriggeblieben?<br />

Wart nur erst, bis die blanken Kärste ihr<br />

Werk tun! Jeder Streich, der die scheinbar<br />

brache Erde aufbricht, bringt ein Wunder zutage:<br />

aus jeder Samenknolle sind zehn und<br />

mehr geworden, aus klein gross, aus ver~<br />

schrumpft glatt und neu. Wie sie herauskugeln,<br />

so recht kartoffelmässig eigensinnig in<br />

Form und Grosse! Die eine Staude schenkt<br />

erstaunlichen Ueberfluss, die andere hat sich<br />

scheinbar weniger Mühe gegeben. Aha — eine<br />

ausgenagte Schäle: da ist ein Mäuslein zu<br />

Gast gewesen! Auch allerlei wunderliche Gebilde<br />

kommen zum Vorschein. Hier ein Mann<br />

mit drei Köpfen, aber ohne Beine; da eine<br />

Wurst, auf der einen Seite hat sie ein richtiges<br />

Menschengesicht mit Augen, Nase und Mund,<br />

auf der andern ein zierliches Sauschwänzlein.<br />

Dann wieder kommt eine Glücksknolle heraus,<br />

oder es sind gleich drei ganze Persönlichkeiten<br />

als Drillinge miteinander verwachsen. Wir<br />

Kinder legen eine kleine Sammlung an, die<br />

uns viel Kurzweil macht. Jeder neue Fund<br />

wird von seinem Entdecker als Eigentum angesprochen.<br />

Wie lustig, wenn man so ganz<br />

im vollen Ernst sagen kann: Morgen verschmause<br />

ich eine kartoffeine Wurst — morgen<br />

werde ich ein Menschenfresser!<br />

Langsam aber sicher wächst die Zahl der<br />

gefüllten Säcke. Sie stehen schön in Reih und<br />

Glied, der Stolz und die Freude des milden<br />

Septembertages, der Stolz und die Freude<br />

des braven Ackers. Der graue Grenzstein vergisst<br />

nicht, sich auf den Segen seiner Feldbreite<br />

auch etwas zugute zu tun. Wenn er<br />

zählen könnte, so dürfte er mit gleicher Genugtuung<br />

wir wir feststellen, dass unser Nachbar<br />

Stoller, der mit seinem Völklein auf dem<br />

Langacker drüben schafft, immer um vier<br />

Säcke hinter uns zurückbleibt.<br />

Und nun kommt der Höhepunkt des Tages:<br />

wir dürfen die dürren und welken Stauden<br />

zusammentragen, der alte Brauch des Herbstfeuers<br />

soll nicht abgehen. Unter Jubel und<br />

Hallo werden °im nahen Holz Falläste und<br />

dürres Reisig gesammelt, ein ganzer Stoss.<br />

Stollers dünne Rauchsäule soll sich neben der<br />

unsern nicht melden, bei uns müssen ganze<br />

Wellen emporsteigen. Und eine richtige<br />

Dauerglut muss entstehen: gibt es auf Erden<br />

etwas Feineres als die ersten Bratkartoffeln<br />

Wie eine Schnecke schiebt bereits die Zeit<br />

Den grössten Teil des Tags ins Haus der *<br />

Nacht<br />

Des Morgens blasse, grüne Helligkeit<br />

Trägt seltsam überleg'ne kühle Pracht.<br />

Alpabfahrt von der Froh matt bei Zweisimmen.<br />

Doch rascher neigen schon die Stunden sich.<br />

Der frühe Abend steht am Horizont.<br />

Die Nebel streichen abenteuerlich<br />

Und geisterhaft erscheint der schmale Mond.<br />

Oktober... Sanfte Wehmut ist erwacht,<br />

Noch lächelt sie in scheuer Heiterkeit.<br />

Oktober... Mitten in der Sternennacht<br />

Pocht jäh das Denken an verlor'ne Zeit.<br />

aus dem Ackerfeuer? Und gehört es nicht zum seine Schuldigkeit getan, es soll ihm nichts<br />

Herbsttag wie die ziehenden Vögel, dass von abgehn an. Ehren, wenn er auch vor heimlicher-Wonne<br />

fast nicht weiss, was er für ein<br />

jeder Zeig die Wolke eines Dankopfers aufsteigt?<br />

Auch der Hölzliacker hat wahrhaftig Gesicht machen soll.<br />

Am ersten sonnighellen Augustsonntag war<br />

ich, wie jedes Jahr zur Ferienzeit, auf die<br />

Suche nach Bergkristallen gegangen, die sich<br />

im Saanenlande, meiner Heimat, noch zahl-<br />

Oktofa*<br />

Von Josef Robert Harrer<br />

Zu Mittag leuchten Weit die Farben auf.<br />

Die Blätter glühen rot; es steht im Blau<br />

Des blanken Himmels grell der Kirchturmknauf.<br />

Man träumt vom Sommer wie von einer<br />

Fraü..i<br />

£ia Alpfest Im SaaneaCand<br />

Von Hermann<br />

Aellen<br />

reich an Felsblöcken vorfinden. Ich schritt<br />

gemach, über sattgrüne Alpweiden bergan.<br />

Da, wie ich mich einer Alphütte näherte,<br />

vernahm ich plötzlich die dumpfen, regelmässigen<br />

Töne eines Brummbasses. Und ich<br />

wusste sogleich : Hier oben wurde das alljährliche<br />

Alpfest gefeiert. Näher gekommen<br />

sah ich sie, die sich im Takte der Flöten und<br />

Geigen auf dem aus rohgezimmerten Brettern<br />

zusammengesetzten und auf dem Läger<br />

(fetter, ebener Weideplatz neben der Sennhütte)<br />

aufgeschlagenen Tanzboden drehender<br />

Paare. Im Käsekeller zu ebener Erde<br />

becherten die bejahrten Sennen mit einigen<br />

über den. Berg gestiegenen welschen Nachbarn.<br />

Hinzugetreten, wurde ich von einem<br />

als langjähriger Feriengast und Landsmann<br />

erkannt und daher auch treuherzig mit einem<br />

Glase Waadtländer bewillkommt. Auf dem<br />

Tanzplatze, neben dem das weisse Kreuz im<br />

roten Felde lustig flatterte, begannen inzwischen<br />

die Geiger zu einem neuen Tanze aufzuspielen*<br />

Ich musste das flotte Zusammenspiel<br />

der vier bewundern; denn ich wusste,<br />

dass diese Spieler, die den Sommer über<br />

von Alp zu Alp wandern um ihre Kunst an<br />

den Alpfesten auszuüben, und heute, wie immer,<br />

den Geigenbogen gewandt über die Saiten<br />

führten, als ob sie mit der Sense hantierten,<br />

keinerlei Notenkenntnis besassen und<br />

sich einfach auf ihr ausgebildetes musikalisches<br />

Gehör verliessen. Während nun die<br />

Jungmannschaft ihre Schönen zum ungelenken<br />

Tanze führte, sass das ältere Sennenvolk<br />

an improvisierten Tischen um denlangsam einsetzenden Regen flohen endlich<br />

länderberge ein Gewitter Herauf. Vor dem<br />

Tanzplatz; sie alle schlürften bedächtig am<br />

Waadtländer, sprachen vom Vieh und vom<br />

Heuet, klopften dann die Wassersackpfeife<br />

an der Tischkante aus, um sie sogleich neu<br />

i zu füllen. Das waren die Bedächtigeren unter<br />

ihnen, die, welche das Alpfest nun seit ihrer<br />

Jugendzeit Jahr für Jahr mitgemacht und<br />

mitgetanzt, bis sie ihre Liebste gefunden und<br />

heimgeführt hatten. Von da an waren sie nur<br />

mehr die Zuschauer.<br />

In den langen Tanzpausen vergnügte sich<br />

das männliche Jungvolk mit Kegeln auf holperigem<br />

Rasen — eine ganz besondere<br />

Kunst, die der an eine glatte Kegelbahn Gewöhnte<br />

nicht so leicht gleichtut — während<br />

sich die Bergschönen an die Ausschmückung<br />

der Meisterkuh machten. Das Auftreten der<br />

Meisterkuh im Ring des Aelplervölkleins, das<br />

'bildet natürlich den Höhepunkt des Festes.<br />

•Männiglich war denn auch gespannt auf den<br />

Festakt, und ein Fragen ging über die Tische<br />

nach dem Besitzer der Meisterkuh. Endlich,<br />

in später Nachmittagsstunde, kam sie, wurde<br />

auf den Tanzplatz geführt, und unverzüglich<br />

begann der Tanz um das festlich herausgeputzte<br />

Prachtsstück. Auf dem Kopfe des gravitätisch<br />

und selbstbewusst daherschreitenden<br />

Hornviehs prangte ein herrlicher Alpenrosenstrauss,<br />

um den Leib war ihm ein buntfarbiger<br />

Alpenblumenkranz gewunden. Da,o<br />

Missgeschick ! Unter der Last des schweren<br />

St&dende Astexn<br />

Von Edouard Heinrich Steenken<br />

Sterbende Astern,<br />

• ihr verdunkelt den Himmel.<br />

Fahl wird die Welt<br />

ohn euer Faröengewimmel.<br />

Ihr kleinen Sonnen, ihr letzten Sterne,<br />

verblüht nicht so bald!<br />

Solang ihr noch grüsst aus der Ferne,<br />

taucht mancher noch gern in Dunkel<br />

und Wald,<br />

Ihr bunten Funken<br />

über den traurigen Hängen.<br />

Ihr entrückt mich. Versunken<br />

lausch ich verschollenen Sängen<br />

des Sommers. Ihr kleinen verblassenden<br />

Sonnen,<br />

in euch verhaucht sich das grosse Jahr<br />

mit seinen Himmeln, Höllen und Wonnen.<br />

Ihr schmerzlichen Mahner:<br />

Wie schön es doch wart<br />

Vierfüsslers brach mitten im Tanze der Bretterboden<br />

ein. Die tanzenden Paare stoben<br />

auseinander, die Musik brach ab, und die<br />

das Sprichwort « Hochmut kommt vor dem<br />

Fall» nicht beherzigte, musste mühsam heraufgeschafft<br />

werden. Jetzt aber war die<br />

Meisterkuh gewitztigt: Angestrengten Bemühungen<br />

gelang es nicht, nachdem der<br />

Schaden rasch ausgebessert worden war,<br />

die Vielbewunderte nochmals zum Betreten<br />

des Tanzbodens zu bewegen. So musste denn<br />

der letzte Akt ohne die Hauptperson abgewickelt<br />

werden. Auf dem Platze waren die<br />

mit dem schmucken, rotverbrämten, kurzärmeligen<br />

Samtmelkrock bekleideten Jungburschen,<br />

untersetzte, sonngebräunte Kraftgestalten,<br />

zusammengetreten. Ihr Sprecher<br />

trat vor die Gruppe und brachte ein dreifaches<br />

Hoch auf den Besitzer der Meisterkuh<br />

aus, den er mit Namen nannte; dann<br />

stimmte er das alte, sogenannte < Lebehochlied»<br />

an, worauf der Chor der Burschen<br />

kraftvoll einfiel :<br />

Sie leben's alle wohl<br />

Unsere Freunde!<br />

Zuschanden sollen geh'n<br />

Unsere Feinde!<br />

N. N.*) lebe hoch<br />

Und mit ihm das ganze Geschlecht.<br />

Ja, sie lebens wohl, ja, sie lebens wohl.<br />

Ja, sie lebens tausend Jahr'.<br />

Und die Alten sei'n so frisch und gesund,<br />

so frisch und gesund,<br />

Als in ihren jungen Jahr*.<br />

Dem schlichten Volksliede Hessen die sangesfrohen<br />

Bergler einen Jodler nach dem<br />

andern folgen. Und die Saaner können es<br />

noch.<br />

Beim Abendwerden zog über die Waadt-<br />

die letzten Tänzer, um das Fest bis zum<br />

Morgengrauen — im Stalle fortzusetzen.<br />

Das nun ist das einzige, das redenlose Fest<br />

der Aelpler, wie es regelmässig auf allen<br />

grösseren Alpen im Lande abgehalten wird.<br />

Ursprünglich war es der Tag, an dem die<br />

Viehbesitzer, die ihre Lebendware dem Alpbesitzer<br />

und Sennen zur Alpung anvertraut<br />

hatten; an dem Tage bewirtete der seine<br />

Gäste freigebig bei ^ Nidel» und Hartkäse,<br />

führte sie in die Ställe zur* Inaugenscheinnahme<br />

ihrer Sorgenkinder, wie man sich<br />

über das fortschreitende Wachstum seiner<br />

Pflegebefohlenen versichert. Später wuchs<br />

sich dann der Tag zum allgemeinen Volksund<br />

Familienfest aus.<br />

Das Alpfest des Saanenlandes entsprang<br />

sicher, unbewusst zwar, dem Gedanken einer<br />

Huldigung der stolzen Viehhabe, die das<br />

kostbarste Gut des Bergbauern ist und im<br />

Mittelpunkt seines Erwerbslebens steht. Dieser<br />

Sinn liegt im Tanze um die festlich geschmückte<br />

Meisterkuh, als der ersten Vertreterin<br />

ihres dem Menschen so nutzbaren<br />

Tiergeschlechtes.<br />

So muss es wahrhaftig des Heimatfreundes<br />

Hoffnung sein, die alles nivellierenden Zeiteinflüsse<br />

möchten noch recht lange spurlos<br />

an diesem charaktervollen, echten Volksfeste<br />

vorübergehen.<br />

*) Der Besitzer der Meisterkuh.


5W de* Jjaqm<br />

von Heinrloh Llmmlln<br />

Weisse, trostlos« Unendlichkeit. Unzählige<br />

Schneekristalle blitzen und flimmern im<br />

Lichte des aufsteigenden Mondes. Einsam<br />

dehnt sich die winterliche Steppe; nur In der<br />

Ferne steigt — dunkel wie ein schwarzer<br />

Strich — der Wald auf.<br />

Zwei Schüsse krachen in rascher Folge.<br />

Hell bellen sie auf, um gleich darauf in dem<br />

tiefen Schweigen der Steppe zu ertrinken.<br />

Dann heult ein Wolf — wild und zornig —<br />

und zwanzig — dreissig andere stimmen ein.<br />

Das Hungerlied der Steppe: satanisches Oeheul,<br />

das das Blut in den Adern erstarren<br />

lässt. Wieder krachen zwei Schüsse, wieder<br />

verstummt das Geheul für einen Augenblick,<br />

um dann noch grausamer, blutdürstiger loszubrechen.<br />

Lachen — helles, kampffrohes Lachen<br />

klingt auf; ein Schatten jagt über den Schnee,<br />

Skier, knirschen. Brüstend und schnaubend<br />

eilt ein Mann mitten in einer aufstiebenden<br />

Schneewolke dem Walde zu. Hinter ihm<br />

hetzen,mit japsenden Mäulern und glühenden<br />

Augen die Verfolger.<br />

• Wieder lacht der Mann und schallend:<br />

«Will euch füttern, Teufelsbrut!» — macht<br />

mitten im Laufe kehrt. Zwei Schüsse krachen<br />

und wieder zwei und vier der jagenden Gestalten<br />

brechen lautlos zusammen. Aufheulend<br />

stürzen sich die Wölfe über die gefallenen<br />

Genossen. Knochen splittern unter scharfen<br />

Gebissen. «Gute Mahlzeit!» lacht der Jäger<br />

und schiebt Im Weitereilen einen neuen<br />

Rahmen in das Magazin seines Gewehres.<br />

Breit wächst der Wald vor ihm empor.<br />

Roter Feuerschein fällt aus einer am Rande<br />

stehenden Hütte auf den Schnee. «Hallo —•<br />

.Hallo!» — klingt der Ruf einer unter der<br />

Tür stehenden Gestalt über die Steppe.<br />

«Hallo, ich komme!» — jaucht der gejagte<br />

Mann sein Gewehr schwingend, zurück. Hinter<br />

sich hört er wieder die keuchenden Verfolger.<br />

Ein Sprung und er bietet ihnen wieder<br />

furchtlos die Stirn. Dem vordersten zerschmettert<br />

er mit dem Kolben den Schädel,<br />

dann reisst er das Gewehr hoch: fünfmal<br />

bellt es kurz auf. Fünf Wölfe färben den<br />

Schnee mit ihrem Blute. In wenigen Sekunden<br />

ist die Hütte erreicht; dort reicht er dem<br />

Jungen das Gewehr. Der Junge legt es an,<br />

zielt ruhig und bedachtsam auf die ihre Gefährten<br />

zerfleischenden Bestien, dann kracht<br />

der Schuss und aufheulend bricht einer zusammen.<br />

«Schlecht getroffen!» — lacht der Alte, der<br />

unterdessen die Skier abgeschnallt hat und<br />

schiebt den Jungen vor sich her In die Hütte.<br />

Eine kurze Stunde noch heulten die Wölfe<br />

vor des Schweden Tor Hütte, den das<br />

"Schicksal mit seinem Sohne hierher verschlagen<br />

hatte, dann wurde es still. Einsam, trostlos<br />

dehnte sich draussen die Steppe im kalten<br />

Mondlicht.<br />

Mitten in der Nacht fuhr Tor vom Lager<br />

auf und lauschte bleich und zitternd in die<br />

Stille. Das Feuer flackte noch rot im Kamin,<br />

vom Lager seines Sohnes her klangen gleichmassig<br />

ruhige Atemzüge. Dann hörte er<br />

wieder ein hastiges Nagen am Fussende seines<br />

Bettes. Langsam sträubten sich seine<br />

Courtelary<br />

(Jura)<br />

lehrt perfekt Französisch, Italienisch, Englisch, Hanshalt<br />

usw. Sport, Musik. Winterkursbefinn: Anfang<br />

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BASEL<br />

Haare empor — sein Atem ging rasch und schuld. Ah, schon als Junge war es so. Nie<br />

stossweise. Kein Zweifel, die Maus — diekonnte ich eine Maus sehen, nie. Einen Feigling<br />

nannten mich meine Kameraden. Weiss<br />

verdammte Maus! Schon sah er sich um,'<br />

wohin er flüchten könnte vor dem armseligen Gott, einem Bären gehe ich mit dem Messer<br />

Nager; da packte ihn plötzlich eine masslose zu Leibe, aber wenn ich eine Maus nur höre,<br />

Wut. Mit einem Fluche riss er das Öewehr schüttelt mich der Ekel — die Angst — was<br />

von der Wand, stand mit einem Sprunge am weiss ich was. Und die hab ich gar erschlagen.<br />

Ah — ah!» — Wieder schlugen ihm die<br />

Fussende des Bettes, stiess eine Vorratskiste<br />

um und sah einen huschenden Schatten, Zähne zusammen und der Junge, der wohl<br />

schlug zu und alles war aus.<br />

wusste, dass der Alte sonst Tod und Teufel<br />

«Auf, Junge, aufl» schrie er In wahnsinnigem<br />

Entsetzen und zeigte dem verstört auf-<br />

Einige Wochen später kam der Junge in<br />

nicht fürchtete, schaute ihn verwundert an.<br />

springenden Knaben den blutigen Brei mit die nächste Siedelung und erzählte, dass den<br />

Alten die Wölfe zerrissen haben. Eine Maus<br />

abgewandtem Gesicht.<br />

«Ja, was ist denn, Vater?» fragte der<br />

Junge und schaute dem Vater bang in das<br />

von Entsetzen verzerrte Gesicht. «Die<br />

Maus», stönte der Alte, — «schaff sie hinaus».<br />

Und während der Junge sich bückte,<br />

legte er sich auf das Lager und zog die Dekken<br />

über die zitternden Glieder.<br />

Als der Junge zurückkam, hatte sich der<br />

Vater einigermassen beruhigt. «Bist du<br />

krank?» fragte der Bub besorgt. Mit einem<br />

matten Lächeln schüttelte er den Kopf:<br />

«Nein, nein« es ist nichts. Nur die Maus war<br />

Wcvawi sagen iah:<br />

Automobil. Das Wort ist zur Hälfte griechischen<br />

(autos = selbst), zur Hälfte lateinischen<br />

(mobile = das Bewegliche) Ursprungs<br />

uhd bedeutet also das Selbstbewegliche. Die<br />

Bezeichnung ist eigentlich etwas ungenau,<br />

denn ein « Selbstbewegliches » braucht nicht<br />

unbedingt ein Fahrzeug, könnte auch irgendeine<br />

beliebige andere Maschine sein. Man hat<br />

sich bei der Bildung des Wortes zweifellos<br />

von dem Namen der verwandten « Lokomobile<br />

», der «sich vom Orte Bewegenden»,<br />

leiten lassen. — Auch der<br />

Motor gibt sprachlich zu denken. Dass das<br />

Wort lateinischer Herkunft ist und wörtlich<br />

war schuld, erzählte er, eine hat er erschlagen,<br />

aber es waren noch mehr da. Eines<br />

Nachts hörte er sie nagen, sprang vom Ekel<br />

gepackt auf, riss das Gewehr von der Wand<br />

und eilte in die Steppe. Sechs Schüsse hörte<br />

der Junge, dann war das Magazin leer und<br />

Munition hatte der Alte vergessen. Er wollte<br />

ihm erst zu Hilfe eilen, aber es wäre doch<br />

zu spät gewesen.<br />

Am frühen Morgen fand er die zerstreuten<br />

Knochen im Schnee. So starb der tapferste<br />

Jäger durch eine Maus.<br />

« der Beweger » heisst, weiss Jedermann, nicht<br />

aber, wie es richtig betont wird. Denn in 99 das Wort stammt von dem französischen<br />

Prozent aller Fälle wird das Wort auf der« cabriole », das die erwähnte Bedeutung hat.<br />

zweiten Silbe betont, richtig aber ist es, den Die Kabriolets waren ursprünglich leicht gebaute,<br />

zweirädrige Gabelwagen, die in Paris<br />

Ton auf die erste Silbe des Wortes zu legen.<br />

chemische Verbindungen von ähnlicher aromatischer<br />

Wirkung, vor allem auf das Ben-<br />

Man hat sich hier von dem französischen und London viel gefahren wurden. Ob sie<br />

« möteur », das auf der zweiten Silbe betont ihrer, leichten, sozusagen sprungbereiten Bauart<br />

und Fahrweise wegen mit den Motionen<br />

zol, und von diesem hat dann das Benzin<br />

wird, verleiten lassen. — Die<br />

r. ",j<br />

seinen Namen erhalten.<br />

Karosserie stammt, wie die alte « Karosse'*»,. des braven Ziegenviehes verglichen oder ob<br />

von der lateinischen « carruca », die eine Art sie ursprünglich' mit Ziegen oder Ziegenböcken<br />

gefahren wurden und deshalb ihren aus dem Griechischen und ist abgeleitet von<br />

Der Name des Gummis dagegen stammt<br />

Gala- und Reisewagen der alten Römer war<br />

und auch als Staatswagen hoher Beamter verwandt<br />

wurde. Mit « Rossen » hat also weder<br />

kommt, dem Namen der den Alten bereits<br />

die Karosse noch die Karosserie etwas zu<br />

tun. — Nicht jeder Kraftfahrer weiss ferner,<br />

dass die<br />

Garage mit dem französischen « gare » =<br />

Bahnhof zusammenhängt. Die Garage ist<br />

ihrer sprachlichen Herkunft nach" also sozusagen<br />

der Bahnhof des Autos. — Der<br />

Pneumatik ist wieder griechischen Ursprungs;<br />

das Wort ist abgeleitet von «pneurrtar»,<br />

das soviel wie Hauch oder Luft bedeutet<br />

und allen Vorrichtungen, die auf der Anwendung<br />

der Luft oder des Luftdruckes für<br />

technische Zwecke beruhen, den Namen gegeben<br />

hat. — Die<br />

,<br />

wenn man auch der heutigen Chaussee diesen<br />

Ursprung nicht mehr ansieht — Auch<br />

der<br />

Mäkadam, der Typus des Strassen-, besonders<br />

auch des Landstrassenbaues, ist aus<br />

ähnlichen Gründen für den Automobilisten<br />

von Interesse. Er verewigt den Namen des<br />

Erfinders dieser Strassenbauweise, des englischen<br />

Ingenieurs und Wegebauinspektors<br />

John Mac Adam, der von 1756 bis 1836 lebte.<br />

Er hat sein Strassenbausystem in einem<br />

1820 erschienenen Werk beschrieben, und<br />

seitdem ist der Makadam im Sprachschatz<br />

aller, die Freunde oder Gebraucher von<br />

Wagenfahrzeugen sind, eine hochwichtige<br />

Vokabel geworden.<br />

Der Name des Benzins, des wichtigsten<br />

Betriebsstoffes des Kraftwagens, stammt aus<br />

dem Arabischen. Er ist eine Verkürzung von<br />

luben dschawi, des Namens des Javanischen<br />

Weihrauchs oder Benzoöharzes, eines stark<br />

aromatischen Stoffes, der in Räucherei und<br />

Kosmetik eine grosse Rolle gespielt hat Der<br />

Name wurde dann übertragen auf gewisse<br />

wohlbekannten Gummipflanze. Allerdings ist<br />

das griechische Wort aus dem Aegyptlschen<br />

entlehnt, so dass der Name Jenes für den<br />

Automobilismus so wichtigen Stoffes letzten<br />

Endes aus dem Lande der Pharaonen<br />

stammt.<br />

Der Kautschuk, der Name des vulkanisierten,<br />

d.h. mit Schwefel behandelten Gummis,<br />

der der eigentliche Rohstoff zur Herstellung<br />

der Pneumatiks ist, stammt, aus der Sprache<br />

der Indianer. Caoutchouc nannten diese den<br />

Milchsaft des Gummibaumes, und dieser<br />

Name wurde von den Europäern übernommen,<br />

als sie den Baum und seinen eigenartigen<br />

Saft kennenlernten.<br />

Müdigkeit beim Autofahren?<br />

Selbst bei langandauernder Fahrt wird diese Erscheinung<br />

nicht mehr auftreten, wenn Sie die auf lange<br />

Erfahrung beruhende und von Aerzten empfohlene<br />

tragen. Sie fühlen sich darin viel wohler, denn der<br />

immer in gleicher Stellung bleibende Körper erhält<br />

dadurch die einzig richtige Haltung. Deshalb werden<br />

Sie beim Tragen der HYSPA-Leibbinde nie mehr über<br />

Rückenschmerzen und Müdigkeit klagen.<br />

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N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Grosns<br />

Abendkleid aus<br />

y^cy<br />

:#D E R<br />

ffladefoticht<br />

Unser Modebericht müsste viele Seiten umfassen,<br />

um all die Neuerungen zu schildern, die diesmal,<br />

den Anregungen der Pariser Modellhäuser folgend,<br />

in unseren Kollektionen vertreten sind. Drei Stilarten<br />

sind es, die der neuen Mode ihr Gepräge<br />

geben.<br />

Altrenaissance in Linie und Form des Nachmittagskleides,<br />

griechisch im Abendkleid mit dessen<br />

Drapierungen, ägyptisch im Zubehör und der Ornamentik.<br />

Das Produkt aus diesen 3 Stilen ergibt die<br />

neue Silhouette.<br />

Weiche, runde Schultern, schmale, enge Hüften,<br />

fliessende Drapierung. An dieser Stelle sei gleich<br />

der Aermel erwähnt, der ja zur richtigen Wirkung<br />

der Achselpartien das Seinige beitragen muss. Der<br />

Aermel erzielt heute seinen Effekt durch eigenen<br />

Schnitt und nicht durch auf- und angesetzte Teile.<br />

Er ist beweglich, lässt sich zum Cape, Shawl, ja<br />

sogar zu einer Art Kopfhülle umwandeln.<br />

Die Vormittagskleider sind absolut sportlich gehalten<br />

und behalten die schlanke Silhouette, unter<br />

bevorzugter Verarbeitung von Wollstoffen, vorwiegend<br />

angoraartige, oder crepeartige Gewebe im Reliefcharakter.<br />

Als ganz neues Material kommen Wollcloques in<br />

grosser Ausmusterung zur Anwendung. Genoppte<br />

Tweeds mit mehrfarbigen Effekten, fast durchwegs<br />

mit Haaren, Mohair, Boucles, Relief-Wollstoffe, sind<br />

die meist verarbeiteten Stoffarten.<br />

Bemerkenswert sind die Tendenzen zum hochgeschlossenen<br />

Kleid mit blusigen Oberteilen und<br />

etwas verbreiterten Schultern, Verschnürungen in<br />

militärischer Art, Husaren- und Ulanen-Verschnürungen,<br />

Biesen und Posamentenverzierungen, Kordel-Stickereien,<br />

Ornamente, Tressen und Litzen.<br />

Gürtel sind sehr breit und deuten durch vorne brei-<br />

.teren Schnitt eine etwas erhöhte Taille an. Aermel<br />

an Sportkleidern laufen entweder eng oder als Pagodenärmel<br />

aus.<br />

Jersey, Wolltrikot- und Strickkleider in feschen,<br />

lebhaften Farben tragen der sportlichen Linie Rechnung-<br />

Handgestrickte Kleider und zweiteilige Compjets<br />

Bind Lieblinge der Herbstmode. Die Formen<br />

sind schlicht und sportlich, breite Gürtel und neuartige<br />

Knöpfe und Taschen sind eine kleidsame Ergänzung.<br />

Die herbstlichen Reise- und Sportkostüme werden<br />

in zwei Formen lanciert. Entweder die immer<br />

beliebte kurza Jacke, streng tailliert und knapp anliegend,<br />

und das halblange Complet mit breiten Revers<br />

oder hochschliessend, vielfach mit Pelz garniert.<br />

Die halblangen Jacken der Cohiplets haben<br />

'Seue Rückentellungen, sie betonen die Taille und<br />

umschliessen eng die Hüften. Die Rocklinie bleibt<br />

gerade.<br />

Auch die Nachmittagskleider zeigen viel Posamenten,<br />

Fransen und Kordelstickereien. Smoknähereien<br />

und Lochstickereien bringen auch an Schulterpassen<br />

eine dekorative Wirkung. Die neuesten<br />

Modelle haben fantasiereich verarbeitete Oberteile,<br />

für die eine zum Hals hochstrebende Linie zu charakterisieren<br />

ist und durch Schnüre und Rüschen<br />

graziös und originell abgeschlossen sind. Auch die<br />

Rückenlinie weist Unterbrechungen auf, vor allem<br />

durch tief verlaufende Knopfverschlüsse. Der oft<br />

schräg geschnittene Rock zeigt ein vielseitiges Bild,<br />

neue Drapierungen ergeben einseitige Hoseneffekte,<br />

oder eine Rocklinie, die, von votne gesehen, an die<br />

Türkenhose erinnert.<br />

Die Aermel sind abwechslungsreich gehalten und<br />

verstärken durch ihre Weite die Zierlichkeit der<br />

Taille. Keulenarmel, Riesenpuffärmel und Kutten-<br />

Ärmel bringen eine neue Note.<br />

Die Diner- und Cocktailkleider sind bodenlang<br />

aus weichem, fliessendem Material und vielfach mit<br />

orientalischen Stickereien und Blumenbouqüets garniert,<br />

sie zeigen noch grössere Fantasien bei den<br />

Aermeln, von denen der oft fortschleppende Flügelärmol<br />

besonders hervorzuheben ist.<br />

In Abendkleidern gibt es keine einheitliche Linie,<br />

denn verschiedene einander widersprechende Tendenzen<br />

beeinflussen Stil und Charakter der Modelle.<br />

Dennoch wirkt das Bild nicht unharmonisch, weil<br />

das Abendkleid bildhaft testaltet wird und auf<br />

grosse Wirkung eingestellt ist, die besonders durch<br />

effektvolles Material, Farbenkompoeitionen, Blumen<br />

und Schmück betont wird.<br />

Es gibt Stilkleider aus changierten, moirierten<br />

Taften, Brokaten, Lames und Samten mit weiten<br />

Röcken, weiten stoffreichen Kenaissance^Aermein,<br />

und ganz schlanke, modellierte Abendkleider aus<br />

fliessenden Romaines, Reversibles, CrSpes Georgette<br />

und vor allem aus Velours, Chiffon, Damasses und<br />

Cloques.<br />

Bei beiden Richtungen gibt es aber auch zahlreiche<br />

Varianten, so dass dem individuellen Geschmack<br />

jeder Dame wieder Spielraum gelassen ist.<br />

Die eleganten Herbst- und Wintermäntel werden<br />

teils mit angeschnittenen oder eingesetzten Aermeln<br />

gezeigt, haben vielfach weit auslaufende Fagodenärmel<br />

mit kapuzenartigen Kragen und besonders<br />

interessanten Schnitten in den Schulterpartien. Die<br />

Pelzgarnitur ist diesmal nicht nur am Kragen, sondern<br />

auch vielfach an den Aermeln vertreten. Die<br />

Kragengarnituren werden in vielen neuen Ideen,<br />

kleine Kragen mit Schleifen, seitlichem Verschluss<br />

gezeigt und geben den neuen Mänteln eine interessante<br />

Note. Aber immer noch wird der elegante<br />

Mantel mit Shawl, besonders mit Fuchsgarnitur,<br />

eine besondere Rolle spielen. ,<br />

Die Stoffe der Herbstmantel sind von ausgesuchter<br />

Schönheit. Melangen mit eingewebten bunten<br />

Fäden, Reliefstoffe, Noppen- und Bouele-<br />

Effekte, sogar Stoffe im cloqueartigen Charakter,<br />

aber auch Duvetine und velourartije Gewebe sind<br />

die beliebten Stoffe für die Wintermäntel.<br />

Als Pelz-Garnierung hat immer noch Persianer<br />

und Breitschwanz die grösste Bedeutung, ausserdem<br />

Fuchs An vielen Variationen, SVhitecoat, Oppossum<br />

und Skunks; Indischlamm und Naturfeh für ; jugendliche<br />

Mäntel, sowie Nutria speziell an sportlichen<br />

Mänteln und alle Lammarten für preiswerte<br />

Mäntel.<br />

Bei den eleganten Mänteln ist nach wie vor<br />

Schwarz die Hauptfarbe. Immerhin ist das Farbenbild<br />

etwas lebhafter geWoTden. Neben Braun<br />

und Marine wird auch sehr viel Grün getragen.<br />

Die sportlichen Mäntel haben sich in der neuen<br />

Saison nicht viel verändert, sie werden in der<br />

Hauptsache als Raglan oder mit eingesetztem Aermel<br />

und geradem Schnitt gebracht.<br />

Silberbrokal mit Schleppe<br />

und<br />

Cap«.<br />

Modell Grand Magasin<br />

Jelmoli S.A.<br />

Bit IJlodtschau im Caß diuqucnin<br />

Ut Zürich<br />

Zu dieser von einigen bekannten Züricher Firmen<br />

veranstalteten Revue hatte sich ein elegantes<br />

Publikum eingefunden. Kleider und Hüte bot Madame<br />

Peter, die sich jetzt ganz auf Massanfertigung<br />

umgestellt hat. Neben Toiletten und Hüten<br />

aus ihrem eigenen Atelier zeigte sie auch einige<br />

.ausgezeichnete Pariser Modelle, die durch ihren<br />

diskret-praktischen Zug angenehm auffielen. Ansprechend<br />

wirkten die sportlichen Mäntel, Tailleurs,<br />

Trikotkleider und Blusen, sowie reizende Komplets,<br />

die alle die moderne Linie betonen, die Nachmittagskleider<br />

und Habillemäntel aus schönen Stoffen, deren<br />

Reia durch Pelzgarnituren noch unterstrichen<br />

wurde. Neben neuen Farben — einem weichen<br />

Grün, neuem Blau und Braun — sah man wieder<br />

«schwarz,- das sich besonders für-ältere Damen eigliiet^<br />

Abendkleider waren in jeder Stilart zu sehen.<br />

-Es war eine gut zusammengestellte Kollektion, die<br />

-jeder Dame etwas zu bieten hatte.<br />

; Das Schuhhaus Rivoli zeigte Schuhe, die den<br />

; Wünschen der modernen Dame in jeder Beziehung<br />

entgegenkommen und en'tsprechen. Man sah da<br />

kräftige, kultivierte Trotteurs, leichte Nachmittagsschuhe<br />

und Schnürtypen, sowie Abendschuhe in allen<br />

Variationen.<br />

. Verlockend wirkten die Pelze von R ü c k m a r,<br />

die sowohl Mäntel in Ozelot wie in Bisam, indisch<br />

Lamm und Nutria umfassten und sehr für die neue<br />

y t lange Form wie für eine lose Fasson im Rücken<br />

eintraten. Besonders bestaunte man natürlich die<br />

vielen noch nicht ganz geläufigen Capes. Vervollständigt<br />

wurden die Toiletten durch Netzhandschuhe<br />

von Wiessner und in umfangreicher Auswahl<br />

gezeigte Handtaschen von Locher & Cie. Die<br />

-Frisuren, die de Neuville in graziöse Form gebracht<br />

hatte, wurden selbstverständlich bewundert.<br />

JOeim Thtiizen<br />

—er.<br />

Erziehung im Hochgebirfle. Wie wenige wissen,<br />

dass selbst im Hochgebirge alle Erziehungsmöglichkeiten<br />

bis zur Matura geboten werden, wo körperlich<br />

zurückgebliebene oder schwächliche junge Menschen<br />

die Gelegenheit haben, in harmonischer Abwechslung<br />

von körperlicher und geistiger Arbeit<br />

heranzureifen. Die soeben von Dr. Guido Huber<br />

und Dir. Walter Kern in Davos herausgegeben»<br />

Broschüre «Erziehung im Hochgebirge» erweist<br />

sich daher als eine wertvolle Wegleitung. Da kaum<br />

anderswo auf 1600 m. ü. M. so viele Schulungsund<br />

Bildungsmöglichkeiten wie in Davos bestehen,<br />

weist die Broschüre besonders auf die Davoser<br />

Institutionen hin, denn in dieser Sonnenstadt im<br />

Hochgebirge sind alle Schulstufen von der Kleinkinderschule,<br />

Volks- und Privatschulen bis zur<br />

Maturität in vorbildlicher Weise vorhanden.<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />

-Die. Versuchung, des<br />

Joes lUenfuwen<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Ueber die von kaltem Schweisse nasse<br />

Stirn tastete seine Hand: «Bin ich verrückt?<br />

— bin ich verrückt geworden — ?»<br />

Und dabei klangen ihm im Ohre ihre Worte<br />

— hörte er wieder ihre Stimme — hörte sie<br />

so: gütig, voll Wärme und Verstehen, wie<br />

er sie immer wieder gerufen und erfleht<br />

hatte in dieser grauenvollen letzten Zeit, in<br />

der sie über alles das, was ihn zerriss, zermürbte<br />

und zerfrass, geschwiegen hatte —<br />

Ob das nicht doch nur Einbildung und Wirkung<br />

seiner überspannten Nerven, eines Fiebers<br />

war ? Er war doch krank — ganz richtig<br />

krank —. Das mit dem Bild des Qreco<br />

gestern abend, das war doch krankhaft —<br />

war doch nicht normal gewesen —<br />

Er schluckte, würgte —: ja j— und derlei<br />

gab es doch — so Fieberphantasien — das<br />

kam vor —<br />

Immer noch rann das leise Schleifen, Surren<br />

von dem Apparat.<br />

Die Hände streckte Utenhoven nach dem<br />

Hörer vor — sie flatterten und zögerten<br />

zu greifen —<br />

Er dachte wirr: — es ist doch Unsinn! —<br />

ist doch alles gar nicht wahr! — und trug<br />

dabei im Ohr den Hall der weichen, guten<br />

Stimme: «— ich liebe dich — dich ganz<br />

allein —»<br />

Er sah um sich, seine Gedanken suchten<br />

taumelnd Halt und Gleichgewicht an dieser<br />

Umwelt: — das war sein Arbeitszimmer —<br />

hier die Bücher — der Tisch — das Bärenfell,<br />

der Ledersessel, in dem der Schwieger das<br />

Geld gefunden hatte — das Postament mit<br />

dem Bartolommeo Colleoni —. Das alles<br />

war doch da, war doch kein Traum — war<br />

so wie immer —: Alltag und Kram, den er<br />

kaum noch ertragen konnte —.<br />

— und Tote — Tote redeten nicht mehr —!<br />

Gewünscht hatte er das, was seine Wirrnis<br />

ihm da vorgegaukelt, als eine Wirklichkeit<br />

hatte erscheinen lassen — gewünscht, und<br />

dieses heisse Wünschen hatte sich zum Trugbilde<br />

der Erfüllung vor ihm geballt — und ihn<br />

genarrt —<br />

Fort damit — fort —<br />

Nur nach den Hörern brauchte er zu greifen,<br />

brauchte sie ans Ohr zu nehmen, die<br />

Zürcher Unterhaltungsstätten<br />

Rolle neuzuschalteH — und nichts von all<br />

dem Spuk würde mehr vorhanden sein —<br />

nichts würde bleiben, als das Wissen, dass<br />

Fieberbilder in ihm aufgestiegen und dann<br />

zerplatzt waren, wie Seifenblasen platzen —<br />

Gewiss, so war es — und ganz ruhig wollte<br />

er das prüfen, sich davon überzeugen —<br />

Den Sessel rückte er und Hess sich nieder.<br />

Und er griff zögernd nach den Hörern —<br />

griff danach so, als müssten sie ihm schon<br />

in Augenblicken sachlich Klarheit über einen<br />

Irrtum, ein Gebilde seines Fiebers geben —<br />

und wusste doch dabei, dass er sich selbst<br />

belog mit seinen Einwürfen und Widerständen,<br />

die nicht glauben wollten.<br />

Die Hände gehorchten ihm kaum und tasteten<br />

in unsicherem Suchen, wie er die kleinen<br />

schwarzen Schalen wieder an die Ohren<br />

legte — als etwas Fremdes, das ihn kalt und<br />

zitternd streifte, fühlte er die Berührung setner<br />

Finger an den Schläfen —<br />

Er schaltete zurück —:<br />

Nur wieder Surren erst — das leise Reiben,<br />

als wischte einer sacht mit einer Feder über<br />

etwas Weiches, Glattes hin —<br />

Und dann die Stimme —!<br />

Ja —! Ja —! Ihre Stimme —!<br />

Dürstend, dass ihm auch nicht der kleinste<br />

Laut davon entgehe, sein offener Mund, die<br />

weiten Augen — und vorgreifend, als ob sie<br />

das erfassen, halten und nie wieder von sich<br />

lassen wollten", seine Hände —><br />

Wieder wie vorher: Wort — für Wort —!<br />

«Du Dummer — liebster Dummer du! Was<br />

quälst du dich und mich ? Kennst du mich<br />

nicht ? Ich liebe dich — dich ganz allein —<br />

und schäme mich ein wenig, weil ich vor diesem<br />

armen, kranken Menschen immer wieder<br />

schwach werde urfd ihm helfe — weil ich<br />

selbst weiss, dass es ganz unvernünftig ist —<br />

dass es im Grund ja auch dein Geld ist, was<br />

ich ihm da gebe — und doch nicht anders<br />

kann! Bist du mir böse, Joos! Und glaubst<br />

du jetzt wieder an mich? — Ich küsse<br />

dich —!»<br />

Still jetzt — zu Ende. Nur das leise Schleifen<br />

der Wachsrolle, die sich da weiterdrehte<br />

— die ablief und nichts mehr zu sagen hatte.<br />

Joos Utenhoven sass noch immer vorgebeugt<br />

und horchte. Horchte in diese Leere,<br />

dieses Nichts hinein hinter den Worten her,<br />

die nicht mehr waren.<br />

Grau, in Entsetzen und in uferlosem<br />

Schmerz zerklüftet und zerfallen jetzt das.<br />

Gesicht, in dem die Lippen sich zu einem<br />

Bogen zerrten, bäumten, der ein im Aufquellen<br />

zerrissener, versteinter Schrei war —<br />

über das aus den weiten starren Augen zwei<br />

Tränenrinnen niederschnitten —<br />

Und dann, da die Erkenntnis diese starre<br />

Qual durchbrach, da seine Hände aufzuckten<br />

und nach den Hörern tasteten, sie griffen,<br />

ein hartes Aufklappern der dunklen Schalen<br />

— und, wie er sich 4a losriss, polternd, stürzend<br />

ein Hinschlagen des kleinen Tischchens<br />

mit dem Apparat, von dem die dunkle Wachsrolle<br />

in Bruch und Scherben über den Teppich<br />

sprang.<br />

Joos Utenhoven sah, begriff das alles<br />

kaum.<br />

Die Arme vorgeworfen und den Kopf dareingewühlt,<br />

lag er in heissem, lautem<br />

Schluchzen über seinen Schreibtisch hingeschlagen<br />

— hörte im Niederbruch seiner<br />

Verzweiflung wie von fern her immer wieder<br />

nur die gleiche gute — gute Stimme, die<br />

nie mehr — nie mehr zu ihm sprechen würde<br />

: « kennst du mich nicht — ? Und glaubst<br />

du jetzt wieder an mich? — Ich küsse<br />

dich !»<br />

Als ob da vor ihm graue Schleier fortgerissen<br />

wären, und als ob sich aus diesen<br />

wenigen Worten, aus dieser Stimme Licht<br />

über Dunkelheiten gösse und alles, was von<br />

ihrer Nacht verhüllt gewesen war, in neuen<br />

Formen zeigte —<br />

Gefällt, zerbrochen lag er so : Wahn —<br />

alles Wahn, was er um sich zu sehen<br />

glaubte, was ihn ergriffen und umsponnen<br />

hatte" —<br />

Und plötzlich, krampfend, als ein aus Verzweiflung<br />

aufbrechender Schrei, die heiss, in<br />

wildem Vorwurfe flehende Frage: Warum<br />

— warum, Elke-Maria — hast du das damals,<br />

als ich dich noch einmal in den Armen<br />

hielt, nicht s o zu mir gesprochen ? !<br />

Warum hast du geschwiegen — und allein<br />

so bittersüss gelächelt — und mich nicht<br />

erlöst ?<br />

Und in der Stille — wie sein Aufflammen<br />

zusammensank — vor seinen festgeschlossenen<br />

Augen die Vision ihres blassen Gesichtleins,<br />

das da in Schmerz und Güte auf ihn<br />

niedersah: Dich ganz allein hab ich geliebt<br />

—weisst du es nicht, was es für mich gewesen<br />

ist, dass du an mir gezweifelt hast —?<br />

Hat mir dein Misstrauen nicht meinen Mund<br />

verschlossen ?<br />

Er wurde stiller — suchte sich zurechtzufinden<br />

in dem Trümmerwerk seines zerschlagenen<br />

Lebens.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

« Was sollte ich tun? Er hat uns im Busch überfallen<br />

und beide Pferde gefressen! »<br />

Verschnappt:<br />

Er. — « Kind, du verbrauchst ein Vermögen<br />

für deine kosmetischen Mittel. Die nützen<br />

ja doch nichts.»<br />

Sie. — « Oho, da solltest du mich einmal<br />

ohne sie sehen.»<br />

Meyers kamen unter einen Wolkenbruch<br />

und wurden nass bis auf die Knochen. Frau<br />

Meyer kleidet sich um. Sie sieht entsetzt,<br />

dass ihre beiden Strumpfbänder abgefärbt<br />

haben. Um jedes Bein läuft ein bunter Streifen,<br />

Alles Abwaschen nützt nichts; der<br />

Streifen bleibt. Sagt Herr Meyer: «Lass<br />

doch das sein. Da hast du einen Bleistift,<br />

schreibe daran: Hochwasserstand vom 10.<br />

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von Oscar Wilde.<br />

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N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE ffl<br />

SEKTION AARGAU. Ballon-Fuchsjagd. Für<br />

•Hie Samstag, den 5. Oktober zur Durchführung gelangende<br />

Ballon-Fuchsjagd sind den Mitgliedern<br />

die Einladung und das Reglement bereits zugestellt<br />

worden. Vormittags 9 Uhr besammeln sich sämtliche<br />

Teilnehmer beim Gaswerk in Wohlen. Auf<br />

10 Uhr ist der Start des Ballons «Basel» angesetzt,<br />

zu gleicher Zeit werden auch die Automobile zur<br />

Verfolgung losgelassen. 3 Stunden nach dem Start<br />

Set #cr letzte Landungstermin des Ballons, der in<br />

einem Umkreis von 70 km landen muss und die<br />

Landesgrenze nicht überfliegen darf. Um 19.30<br />

Uhr vereinigen sich sämtliche Teilnehmer zur Preisverteilung,<br />

verbunden mit einem einfachen Nachtessen<br />

und anschliessendem Tanz im Hotel Glokkenhof<br />

in Aarau, wozu auch alle übrigen A.CS<br />

Mitglieder mit ihren Angehörigen freundlich eingeladen<br />

sind. Eine solche Ballonfuchsjagd ist äusaerst<br />

abwechslungsreich und spannend und macht<br />

allen Mitfahrern viel Freude. Eine Wette über den<br />

jnutmasslichen Landungsort und das Auffinden<br />

ivon durch den Ballon abgeworfenen Meldekarten<br />

bringen weitere Unterhaltung. Jede weitere Auskunft<br />

erteilt das Sekretariat in Aarau (Tel. 20.60).<br />

Es bietet sich sodann noch die Möglichkeit, die<br />

ganze Jagd aus dem Ballon zu verfolgen. Es sind<br />

noch «in ige Plätze frei. Ein Ballonflug an einem<br />

Herbsttag ist das schönste, was die Fliegerei einem<br />

bescheren kann. Interessenten belieben sich sofort<br />

mit unserem Sekretariate in Verbindung zu setzen.<br />

SEKTION BERN. Arthur von Bonsteiten f. Am<br />

21. September <strong>1935</strong> starb in Colombier in seinem<br />

72. Lebensjahr Arthur von Bonstetten, Gründungsmitglied<br />

des A. C. S. und Gründer der Sektion Bern,<br />

die der Verstorbene in den ersten fünfzehn Jahren<br />

ihres Daseins als Präsident leitete. Herr von Bonstetten<br />

hat sich um die Entwicklung des schweizerischen<br />

Automobilwesens sowie der Sektion Bern<br />

unvergängliche Verdienste erworben. Frühzeitig erkannte<br />

er die Bedeutung des Automobils und hat<br />

als Vorkämpfer einer damals arg verschrienen Gesinnung<br />

wahrhaft Grpsses geleistet. So ist es den<br />

unentwegten Bemühungen des Verewigten zuzuschreiben,<br />

dass die Brünigstrasse im Jahre 1906<br />

endgültig und durchgehend dem Automobilverkehr<br />

geöffnet wurde. Auch die Oeffnung des Grimseipasses<br />

im Jahre 1918 und die schrankenlose. Befahrung<br />

der beiden Thunerseestrassen ist zu einem Grossteil<br />

sein Werk. Als Pionier war er seinerzeit Mitbegründer<br />

der schweizerischen Motorlastwagen-Industrie<br />

und einer der Initianten des Motorwagen-<br />

Dienstes. Die Sektion Born des A. C. S. verlieh ihm<br />

bei Anlass ihres 25jährigen Jubiläums die Ehrenmitgliedschaft.<br />

Bei der Abdankung nahm namens des A. C. S.<br />

und seiner Sektion Bern Herr Dr. G. Perlet in erhebenden<br />

Worten Abschied.<br />

Seine Sektion, die er im Jahre 1905 mit 30 Mitgliedern<br />

gründete, wird ihm. ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

&. c. s„<br />

s<br />

SEKTION ZÜRICH. Während bei den Gymkhanas<br />

der letzten Jahre meist an alten Aufgaben gezehrt<br />

wurd«, werden die Konkürrenten an der Geschicklichkeitsprüfung<br />

vom 6. Okiober zu 80% neue<br />

Probleme zu bewältigen bekommen, wobei die Konkurrenten<br />

neben, ihrer, Fahrfertigkeit auch das rasche<br />

Handeln bei verschiedenartigen Verkehrssituationen<br />

brillieren lassen müssen. Es sind etwa zehn<br />

Aufgaben gestellt. Bewertet wird einmal die Zeit,<br />

dazu kommen eventuelle Strafpunkte bei einzelnen<br />

Aufgaben, während bei andern «Hindernissen» vom<br />

Fahrer verlangt wird, dass die Aufgabe vollständig<br />

bewältigt wird. Es soll so einem allzu raschen, nur<br />

auf Zeitgewinn gerichteten Absolvieren v des Wettbewerbes<br />

vorgebeugt werden. Nennungsschluss<br />

4. Oktober, 18 Uhr, Nenngeld Fr. 7.—; Preisverteilung<br />

am 6. Oktober, 19 Uhr, im Hotel Waldhaus<br />

Dolder, mit gemeinsamem Nachtessen.<br />

Als nächste Damenveranstaltung findet am<br />

-10. Oktober ein Herbstausflug nach der Wirtschaft<br />

Buch ob Herrliberg statt. Besammlung um 15 Uhr<br />

beim Stadttheater in Zürich. Das Damen-Martinitnahl<br />

findet am 14. November in Zürich statt.<br />

Am gleichen Tag hält die Sektion ihre Winter-<br />

Generalversammlung im Waldhaus Dolder ab. Sie<br />

wird sich vor allem mit dem Budget und der Festsetzung<br />

des Jahresbeitrages und Eintrittsgeldes pro<br />

1936 zu befassen haben. An den geschäftlichen Teil<br />

schliesst sich das traditionelle Martinimahl als<br />

Herrenabend an. Dasselbe umfasst nebst einer<br />

fröhlichen Schnitzelbank, einer A. C. S.-Post und<br />

Gesangsdarbietungen eine vielversprechende, witzige<br />

Revue, wozu Zürcher Poeten zu Gevatter stehen<br />

und die einen sehr lustigen Abend verspricht, s.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gillen-Äppenzell<br />

Bericht über die Gesamtvorstandssitzungen vom<br />

20. und 25. September <strong>1935</strong> in St. Gallen. Die den<br />

Vorstandsmitgliedern zugestellten Protokolle werden<br />

genehmigt. Der Mitgliederbestand betrug am 12.<br />

September 1712 Mitglieder, gegenüber 1700 Mitglieder<br />

Ende 1934. Das Haupttraktandum bildeten an<br />

beiden Sitzungen die Benzinzollerhöhung und die<br />

Nationalratswahlen. Nicht nur bei der Benzinzollerhöhung,<br />

sondern auch schon in andern Fragen<br />

bat sich ganz deutlich gezeigt, dass die Mitglieder<br />

der Bundesversammlung sehr wenig Interesse für<br />

h.<br />

Verkehrsfragen übrig haben. Aus diesem Grunde<br />

beschliesst man nach eingehenden Diskussionen, unter<br />

allen Umständen zu den bevorstehenden Nationalratswahlen<br />

Stellung zu nehmen. In welcher<br />

Form dies geschehen sol\ wird den Mitgliedern zu<br />

gegebener Zeit bekanntgegeben. Mit den übrigen<br />

Verkehrsverbänden im Ki St. Gallen und Appenzell<br />

wurde schon seit einiger Zeit zwecks gemeinsamen<br />

Vorgehens Fühlung genommen.<br />

' Der Sport- und Vergnügungspräsident kann sich<br />

in seinem Bericht über die Sommerausfahrten kurz<br />

fassen, da sowohl die ausgeschriebene Sektionsfahrt<br />

ins Tessin, wie auch die Fahrt ins Berner Oberland-<br />

Jungfrau, weil sich nur einzelne Teilnehmer gemeldet<br />

hatten, nicht zur Ausführung gelangen konnten.<br />

Die Ortsgruppe St. Gallen-Stadt hat am 8. September<br />

gemeinsam mit dem Aero-Club « Säntis»<br />

eine Ballonverfolgung durchgeführt. Die Veranstaltung<br />

hat mit einem kleinen Defizit abgeschlossen.<br />

Zur Tilgung desselben beschliesst man, aus der Sektionskasse<br />

eine kleine Subvention zu gewähren.<br />

Der Vorstand nimmt Kenntnis von dem der letzten<br />

T. C. S.-Revue beigelegenen Aufruf an die Sektionen<br />

und Mitglieder des T. C. S., worin um Zuweisung<br />

von Beiträgen zur Aeufnung des Kampffonds<br />

zur Alpenstrassen-Initiative ersucht wird. Mit<br />

Rücksicht darauf, dass unfeer Zentralverband bereits<br />

eine ansehnliche Summe beigesteuert bat und unsere<br />

Sektion vor der Abstimmung "für eine umfangreiche<br />

Kampagne in unserem Sektionsgebiet ebenfalls<br />

Kosten haben wird, kann sich der Vorstand<br />

nicht entschliessen, eine grössere Unterstützung zu<br />

gewähren. Immerhin beschliesst man, dem Alpenstrassen-Initiativkomitee<br />

eine Zuweisung von 200 Fr.<br />

zu machen.<br />

Ueber die verschiedenen Neugründungen und<br />

Neugrüppierungen eigener Automobil-Haftpflichtversicherungen<br />

wird referiert und eingehend diskutiert.<br />

Der T. C. S. wie auch andere Verbände haben in<br />

der Fachpresse die Mitglieder vor diesen neuen Unternehmungen<br />

gewarnt. Auch wir empfehlen' unsern<br />

Sektionsmitgliedern, gegenüber diesen verschiedenen<br />

Neugründungen, deren verlockende Prospekte*<br />

den Automobilisten zugegangen sind, grösste Vorsicht<br />

walten zu lassen.<br />

Ueber die Verhandlungen und Beschlüsse der<br />

Präsidentenkonferenz der deutschschweizerischen<br />

Sektionen rapportiert der Vorsitzende, Herr Gerichtspräsident<br />

Lutz, und entnehmen wir seinen<br />

Ausführungen, dass auch in dieser Konferenz als<br />

Haupttraktandum die Neugründung der Auto-Haftpflichtversicherungs-Genossenschaft<br />

in Luzern besprochen<br />

und ebenfalls beschlossen wurde, die Mitglieder<br />

vor diesem Unternehmen zu warnen. In bezug<br />

auf die Benzinzollerhöhung hat die Präsidentenkonferenz<br />

die damals durch die Presse gegangene<br />

Resolution gefasst.<br />

Eine Eingabe der Ortsgruppe St. Galler Oberland<br />

bet*. Strassenzustand Buchs-Sevelen wird geprüft<br />

•rtd sodann mit den massgebenden Behörden in<br />

Verbindung getreten.<br />

* Das vorliegende neue Abzeichen des T. C. S. befriedigt<br />

uns nicht. Mehrheitlich hat man die Auffassung,<br />

dass wenn keine vorteilhaftere Lösung gefunden<br />

werden kann, das alte Abzeichen Beibehalten<br />

werden sollte.<br />

Ueber den während dem letzten Winter in verschiedenen<br />

Sektionsgebieten durchgeführten Schneekettendienst<br />

liegen genaue Berichte vor. Wir kommen<br />

zur Auffassung, dass für unser Sektionsgebiet<br />

die Einführung des Schneekettendienstes kein Bedürfnis<br />

ist.<br />

Auf Veranlassung unserer Ortsgruppe Toggenburg<br />

hat Herr Polizeihauptmann Grüninger nun<br />

auch in einigen Ortschaften des Toggenburgs mit<br />

Verkehrsunterricht in den Schulen begonnen. Fz.<br />

AUTOSEKTION BERN. UNTERSEKTION OBER-<br />

LAND. Geschicklichkeitsfahren in Thun. Die Subsektion<br />

Oberland des T. G. S. hat im letzten Herbst<br />

im Rahmen einer Clubkonkurrenz ein Geschicklichkeitsfahren<br />

durchgeführt. Die damals gemachten<br />

Erfahrungen haben den Vorstand bewogen, die Veranstaltung<br />

dieses Jahr zu wiederholen und auf breiterer<br />

Basis'durchzuführen.<br />

Die Konkurrenz ist angesetzt auf den 6. Oktober.<br />

Die Veranstaltung ist für alle Automobilisten offen<br />

und findet auf der kleinen Allmend in Thun statt.<br />

Der bescheidene Einsatz von Fr. 5.— pro Konkurrenten<br />

und ein reicher Gabentisch werden der Veranstaltung<br />

sicher eine grössere Konkürrentenzahl<br />

bringen.<br />

Reglemente können bezogen werden bei Herrn<br />

Gh. Jeangros, Lindenhofstrasse 4, in Thun, wohin<br />

auch Anmeldungen bis zum 3. Oktober zu richten<br />

sind. Wünsche für die Einteilung in die Vormittagsoder'Nachmittagsgruppe<br />

können anlässlich der Anmeldung<br />

noch angebracht werden.<br />

Diese Geschicklichkeitsprüfungen, bei^ denen an<br />

die Geistesgegenwafir unf FahrK&nstder Fahrer äieverschiedensteh<br />

Anforderungen' 1 gestellt " werden,,<br />

dürften heute, bei dem gesteigerten Verkehr auf der<br />

Strasse und dem Ruf nach Sicherheit, auch ein<br />

weiteres Publikum (als Konkurrent oder Zuschauer)<br />

interessieren.<br />

S. O. A. C<br />

SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />

Monat Oktober <strong>1935</strong>:<br />

3. Oktober <strong>1935</strong>: Besuch der Porzellanfabrik Langen<br />

thal mit den Sektionen Basel, St. Gallen, Appenzell.<br />

11. Oktober: Zusammenkunft im Clublokal.<br />

19. Oktober: Familienabend im Hotel Schweizerhof.<br />

26. Oktober: 'Zusammenkunft im Clublokal.<br />

i. November: Clublokal (Ueberraschungen).<br />

Bericht der Grimselfahrt vom 13. September <strong>1935</strong>.<br />

Was der 6. September an schlechtem Wetter nur<br />

geben konnte, machte der 13. September restlos gut..<br />

Durch das- strahlende Herbstwetter fuhren die<br />

S. D. A. C.ler der Sektion Bern zur Grimsel. Ohne<br />

Anhalt ging's bis zur Handeck, deren gleichnamiger<br />

Fall uns in Anbetracht des vielen Wassers äusserst<br />

imposant und schön e'rschien. Fröhlich ging's<br />

nach kurzem Aufenthalt hinauf zum neuen Grimsel-<br />

Hospiz zur Mittagsrast. Eine Motorbootfahrt auf<br />

dem Grimselsee, anschliessend eine Weiterfahrt zur<br />

Grimselpasshöhe, der, Anblick gegen Gletsch-Furka<br />

in diesem selten klaren Herbstwetter wird uns allen<br />

unvergesslich sein. Als- Abschlüss des Tages stand<br />

im Programm als Ueberraschung Nachtessen beim<br />

Vollmondschein auf dem Niesen-Kulm. Leider traf<br />

gegen Abend Föhnstimmung ein, was unsere Pläne<br />

durchkreuzte.<br />

*ux den Vetbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Die Oktober-Monatsversammlung<br />

findet morgen Mittwoch,<br />

den 2.: Oktober <strong>1935</strong>, 20.15 Uhr,<br />

statt (Vereinslokal Du Pont, 1.<br />

Stock, Limmatseite). In Anbetracht<br />

wichtiger Beschlüsse zur<br />

Jubiläumsfeier am 30. November<br />

<strong>1935</strong> in den Kaufleuten, ersuchen<br />

wir alle unsere verehrten Ehren-, Frei-,<br />

Aktiv- und Passivmitglieder, an dieser Monatsversammlung<br />

vollzählig und pünktlich teilzunehmen,<br />

damit die Vorschläge und Beschlüsse von der Gesamtheit<br />

begutachtet werden. An Traktanden sind<br />

vorgesehen: Mitglieder-Auszeichnungen für langjährige-<br />

Mitgliedschaft, Versammlungs 7 und Stammbesuch.<br />

Bearbeitung des Programms, Eintritt, Tombola<br />

etc. Wir wären unsern Mitgliedern dankbar,<br />

wenn wir zur Oktober-Versammlung mit einem<br />

Massenbesuch rechnen könnten, gilt es doch, ein<br />

Familienfest, dessen Erfolg allen zugute kommen<br />

wird, vorzubereiten. Die Vereinsleitung.<br />

2ku«<br />

L«<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Vom Autofahrlehrer. Kürzlich stürzte bei Chur<br />

ein Autofahrlehrer mit dem Fahrschüler am Steuer<br />

tödlich in,einen Abgrund,ab.. Gelegentlich, der Un-,<br />

tersuchung dieses Falles zeigte sich u. a. auch, dass<br />

dem neuen, Eidgenössischen Autoiaobilgesetz, das am<br />

1. Januar 1933 in Kraft erklärt wurde,' im Kanton<br />

Graubünden nicht allseitig mit dem sich gehörenden<br />

Elan Respekt verschafft wurde. Der « Fahrlehrer »<br />

war nicht im Besitze des staatlichen Prüfungsattestes<br />

Graubündens im Sinne von Artikel 32 des<br />

Bundesgesetzes. Dieser Attest hätte dem Verunglückten<br />

auf Grund einer technischen und pädagogischen<br />

Prüfung von der Kantonspolizei (Autokontrolle)<br />

in Chur ausgestellt werden sollen. In Zürich<br />

und Bern dauert eine solche Prüfung mindestens<br />

zwei Stunden und trifft oft Fahrlehrerkandidaten,<br />

die bereits nahezu ein Menschenalter am Autosteuer<br />

ihren Beruf ausüben. Damit soll nun aber nicht<br />

unbedingt behauptet werden, dass das Unglück verhütet<br />

worden wäre, wenn dieser Fahrinstruktor die<br />

Fahrlehrerbewilligung des Staates besessen hätte,<br />

gewiss nicht, aber die Verantwortungsfrage hätte<br />

auf alle Fälle eine klarere Deutung gefunden. Der<br />

erwähnte Artikel 32 des Bundesgesetzes lautet:<br />

«Zur Ausübung des Fahrlehrerberufs ist eine<br />

besondere Bewilligung notwendig, die durch die<br />

kantonale Behörde auf Grund einer besonderen Prüfung<br />

zu erteilen ist.<br />

Voraussetzung zur Erlangung der Bewilligung<br />

ist,' dass der Bewerber das 22. Altersjahr zurückgelegt<br />

hat, die gesetzlichen Vorschriften kennt, über<br />

die nötigen technischen Kenntnisse verfügt und<br />

während mindestens zwei Jahren ein Motorfahrzeug<br />

klaglos geführt hat. Er muss gut beleumdet sein;<br />

auch müssen seine übrigen persönlichen Verhältnisse<br />

Gewähr für einwandfreie Ausübung seines<br />

Berufes bieten.<br />

Der Bewerber muss über seine körperliche Eignung<br />

das Zeugnis eines durch die Behörde zu bezeichnenden<br />

Arztes beibringen.<br />

Die Bewilligung ist jährlich zu erneuern. »<br />

Es wäre bestimmt möglich gewesen, dass ein<br />

halbes Jahr nach Inkraftsetzung des neuen Automobilgesetzes,<br />

also Mitte 1933, mit den Autofahrlehrerprüfungen<br />

in jedem Kanton hätte begonnen<br />

werden können. Die bisherigen Nachforschungen<br />

ergeben, dass die Kantone Zürich, Bern, Basel, Aargau,<br />

Genf und Freiburg es am ehesten verstanden<br />

haben,, die Verordnungen in die Praxis überzuführen.<br />

Dass es aber heute noch Autofahrlehrer gibt,<br />

die oft von ihrem Vehikel und unter Umständen<br />

vom fachtüchtigen Fahren bedeutend weniger als<br />

ihre intelligenteren Schüler verstehen, ist nicht nur<br />

bedauerlich, sondern mahnt, ernstlich Anstalten für<br />

entsprechende Abhilfe zu treffen.<br />

Leider erlaubt beispielsweise das neue Gesetz<br />

noch jedermann, der eine einfache Bewilligung zur<br />

Führung eines Motorfahrzeuges besitzt, unentgeltlichen<br />

(nicht gewerbsmässigen) Fahrunterricht zu<br />

erteilen. Diese Lehrbefähigung messen sich nicht<br />

selten Leute zu, denen man noch recht gerne selbst<br />

eine schöne Anzahl Unterrichtsstunden gönnen<br />

möchte, ganz abgesehen von dem Unfug, der oft mit<br />

der Bezeichnung «unentgeltlich» getrieben wird.<br />

Gegen diese versteckte (unkonzessionierte) Gewerbsmässigkeit<br />

ist z: B. die Zürcher Polizei in letzter<br />

Zeit mit gutem Erfolg, energisch eingeschritten.<br />

In allen Kantonen haben wir aber heute noch<br />

zahlreiche « Autofahrlehrer», die die gesetzlichen<br />

Bedingungen nicht erfüllen, also « schwarze > oder<br />

«'wilde » Fahrlehrer sind. Es handelt sich bei diesen<br />

nicht geprüften Fahrlehrern um Personen, die<br />

infolge noch nicht erreichter Altersgrenze oder infolge<br />

Unfähigkeit, möglicherweise auch aus andern<br />

'Gründen; die betreffende-iPrüfun? nicht bestanden<br />

bilBen und daher gesetzwidrig, ohne die amtliche<br />

I&willigung, berufsmässig Fahrunterricht erteilen.<br />

D/äs Polizeirichteramt Zürich belegte bereits zahlreiche<br />

>« wilde» Fahrlehrer mit Bussen bis zu Fr.<br />

1Ö0. —-" Im allgemeinen k^nn nicht damit gerechnet<br />

werden, dass der Unterricht durch einen ungeprüftein<br />

(nicht konzessionierten) Fahrlehrer als hinreichend<br />

oder gar als gut taxiert werden kann, trotzdem<br />

er aus verschiedenen Gründen gewöhnlich nicht<br />

billiger ist als der reguläre Unterricht durch einen<br />

staatlich geprüften Fahrlehrer. Die Haltung der<br />

Polizeiorgane diesem Uebelstand gegenüber ist heute<br />

noch nicht einheitlich.<br />

• Interessant ist der Umstand, dass es kantonale<br />

Motorfahrzeugkontroll-Aemter gibt, bei denen bis<br />

heute noch gar keine Fahrlehrerprüfung angemeldet<br />

und eine Fahrlehrbewilligung überhaupt noch nicht<br />

erteilt wurde. In gewissen Kantonen kommt es vor,<br />

dass die zuständigen Organe mit besonderer Leichtigkeit<br />

ihre Prüflinge diplomieren. Allerdings wissen<br />

wir, dass es auch Kantone gibt, denen entsprechend<br />

qualifizierte Experten nicht zur Verfügung<br />

stehen. Es läge für solche Kantone die-Prüfung der<br />

Frage nähe, ihre wenigen, sich als Fahrlehrerkandidaten<br />

meldenden Einwohner auf Grund eines besondern<br />

Abkommens einem andern Kanton zur Prüfung<br />

zu überweisen. Schwache oder ängstliche Prüfungskandidaten<br />

melden sich gelegentlich auch in<br />

Kantonen, in denen sie zwar nicht wohnen, die aber<br />

als nicht so strenge bekaant sind, zur Expertise.<br />

Derartig entstandene Ausweise sind ungültig, da<br />

das Gesetz die Behörde des Wohnkantons zur Prüfüngsablegung<br />

ausdrücklich vorschreibt; interimistischer<br />

Domizilwechsel zum Zwecke eines Hintergehungsmanöyers<br />

sollte unter Entzug des erteilten<br />

Ausweises mit Geldbusse belegt werden.<br />

Die Organe verschiedener Kantone würden gut<br />

tun, bei Erteilung des Lernfahrausweises (Art 31)<br />

nach der. im Kanton Aargau geübten Praxis zu<br />

verfahren, wo der Fahrschüler die Adresse des<br />

dipl. Fahrlehrers und die Pohzeinümmer des Lehr-<br />

Wagens anzugeben hat. Diese Vermerke werden in<br />

den Ausweis eingetragen und schaffen der Polizei<br />

ebenfalls gewisse Kontroll-Vorteile. Sie sollen verhindern,<br />

dass die Fahrschüler Outsider-Unterricht<br />

gemessen. •.••.;. • • •-,-< ;, •<br />

• Einerseits führen diese Gesetzesübertretungen<br />

leicht- zu- einer erhöhten Gefährdung -von Menschenleben,<br />

und die Möglichkeit bedeutender Sachbeschädigungen<br />

steigert sich bei diesen Fällen ausserordentlich;<br />

anderseits liegt es auf der Hand, dass<br />

diese Gesetzesübertretungen eine krasse Ungerechtigkeit<br />

darstellen, wenn staatlich ^patentierte Fahrlehrer<br />

sich auf diese unfaire Art konkurrenzieren<br />

lassen müssen. Um solchen unbedingt als gefährlich<br />

anzusprechenden Uebeln ernsthaft und mit Er-'<br />

folg begegnen zu können, ist die Zusammenarbeit<br />

eine's einheitlich organisierten Fachverbandes mit<br />

den Behörden und die 1 Aufklärung des breiten Publikums<br />

eine offensichtliche Notwendigkeit. Aehn-<br />

Hch wie die Leute über die Gefährlichkeit des Kurpfuschertums<br />

aufgeklärt werden, muss die breite<br />

Oeffentlichkeit über die Autofahrpfusch'er orientiert<br />

werden, dönn jeder Strässenbenützer hat das gute<br />

Recht, zu wissen, wie" es • um • diese .'nicht bedeutungslose<br />

Frage bestellt ist. - J. S. in Z.<br />

Verkehrspolitik. Alle diejenigen«,die passiv (leidend)<br />

mit den Bahnen zu tun haben, wundern sich<br />

schon, ,lange,- über unsere VerkehrsDolitik.. . Das<br />

Volk braucht dringend rationelle, gute und billige"<br />

Verkehrsmittel. Dass die Bahnen längst nicht mehr<br />

zu diesen gehören, scheinen sogar unsere massgebenden<br />

Stellen gemerkt zu haben, sonst würden<br />

sie sich nicht krampfhaft bemühen, überall den<br />

Autobetrieb helfend anzugliedern. Der Autobetrieb<br />

ist schon recht, jawohl, aber ohne Bahn und auf<br />

keinen. Falle verstaatlicht; nicht dass man auch<br />

hier später einmal den Verein des Herrn Bratschi<br />

fragen muss, was zu tun sei. Den gleichen Verein,<br />

der 1918 generalgestreikt hat, als unsere Eidgenossenschaft<br />

an die Russen auf Abbruch versteigert<br />

werden sollte.<br />

Es gibt noch Leute, für die die Bahnen das<br />

Verkehrsmittel von grösster Wichtigkeit und hohem<br />

Kulturwert sind. Diese reisen aber selten und<br />

haben nur alle Schaltjahre etwas zu spedieren,<br />

man hat ihnen die Weisheit in der Schule eingebläut.<br />

Der volkswirtschaftliche Wert der Bahnen<br />

beruht heute in der Hauptsache auf den Schnellzugslinien.<br />

Warum hat man nicht" schon längst<br />

begonnen unpraktische, unrentable Linien abzubauen,<br />

wie man das mit der Rösslipost und vielen<br />

Tramlinien schon getan hat? Man hat doch vor<br />

Jahren schon merken müssen, dass das Auto das<br />

Verkehrsmittel der ..Zukunft ist! Das Auto, das direkt<br />

von Haus zu Haus verkehrt, ohne Wartezeiten,<br />

ohne Umweg über die Bahnhöfe, ohne mehrmaliges<br />

Umladen und ohne «schriftliche Arbeiten».<br />

Statt dessen haben die Bahnen wie verrückt drauflos<br />

gebaut. Man hat feudale Bahnhöfe errichtet<br />

wie für die Ewigkeit, wenn möglich mit Katakombenbetrieb<br />

zur grösseren Bequemlichkeit der<br />

Fahrgäste. Ein baldiger Abbau der Bahnen ist<br />

die Forderung des Tages. Wenn weiter so zugefuhrwerkt<br />

wird, haben wir (allerdings nicht für<br />

die Ewigkeit) zu den wachsenden Bahnschulden<br />

einen teuren, unrationellen und unpraktischen Verkehr,<br />

hört aber dieses stumpfsinnige Bremsen des<br />

Autoverkehrs auf, so haben wir zu den Bahnschulden<br />

wenigstens allseitig brauchbare, relativ billige<br />

Verkehrsmittel. Es ist hohe Zeit, dass sich jeder<br />

Autofahrer und jeder, der an guten und raschen<br />

Verkehrsmitteln Interesse hat, unserer offiziellen<br />

Verkehrspolitik entgegenstemmt. Und es ist ein<br />

Glück für alle, wenn im Herbst Leute ohne Parteischeuleder<br />

als Volksvertreter nach Bern ziehen,<br />

die für das Wohl des Ganzen eintreten. Es ist<br />

nicht unmöglich, dass der neue Benzinzoll ein Nagel<br />

zum Sarge der Bahnen wird. Dr. H.-W.<br />

Touristik-Bulletin des A.CS.<br />

vom 27. September <strong>1935</strong>.<br />

Zollausschlussgebiet Jestetten-Lottstetten. Das<br />

bisherige Zollausschlussgebiet Jestetten-Lottstetten<br />

an der internationalen Durchgangsstrasse Zürich-<br />

Eglisau-Rafz-Schaffhausen wird ab 30. September<br />

abends aufgehoben. Die Zollbehörden Deutschlands<br />

haben folgende neue Zollstellen vorgesehen:<br />

Lottstetten und Jestetten-Hardt an der Durchgangsstrasse<br />

Zürich-Eglisau-Schaffhausen, ferner<br />

Jestetten-Frankengraben an der Strasse Neunkirch-<br />

Jestetten, Jestetten-Wangental an der Strasse<br />

Osterfingen-Jestetten, Nack an der Strasse Rüdlingen-Lottstetten<br />

und Altenburg-Rheinbrücke an der<br />

Strasse RheinauJestetten resp. Rheinau-Altenburg.<br />

Für die Durchfahrt von Motorfahrzeugen ergeben<br />

sich hiedurch folgende wesentliche Neuerungen:<br />

kf'Zolldokument; Die Abfertigung bei<br />

den deutschen Zollämtern kann mit gültigem deutschen<br />

Triptyk oder Grenzpassierscheinheft eTfolgen.<br />

Automobilisten, welche nicht im Besitze eines<br />

Triptyks oder Grenzpassierscheinheftes sind, wird<br />

vorläufig' durch die schweizerischen Zollämter<br />

Rafz-Grenze oder Durstgraben das schweizerische<br />

Formular «Enklaven-Freipass» in vierfacher Ausfertigung<br />

ausgestellt. Ein Exemplar bleibt beim<br />

schweizerischen Ausfertigungs-Zollamt, das zweite<br />

ist für die deutsche Eingangszollstelle, das dritte<br />

für die deutsche Ausgangszollstelle und das vierte<br />

für das schweizerische Wiedereintrittszollamt bestimmt.<br />

Für die Rückfahrt ist gleich zu verfahren.<br />

Laut den Vorschriften dürfen mit diesem Formular<br />

nur die deutschen Gemeinden Lottstetten, Jestetten<br />

und Altenburg befahren werden; die Gültigkeitsdauer<br />

beträgt 8 Stunden. Die Ausstellung<br />

erfolgt gratis.<br />

Für die Abfertigung bei den schweizerischen<br />

Zollämtern ist bei Vorhandensein eines deutschen<br />

Triptyks oder Grenzpassierseheinheftes ein gültiger<br />

schweizerischer Freipass nötig, nicht aber für die<br />

Inhaber des vorgenannten «Enklaven-


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als Leiter einer Medizinschule im Innersten<br />

Chinas erlebt hat, was er im täglichen Kontakt<br />

mit dieser uns so fernstehenden Rasse<br />

gesehen und welch eigenartige Erfahrungen<br />

er gesammelt hat.<br />

Klar und unkompliziert entrollt sich ein fesselndes<br />

Bild über die eigenartigen Lebensauffassungen<br />

und Gebräuche des „Landes<br />

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