E_1935_Zeitung_Nr.079
E_1935_Zeitung_Nr.079
E_1935_Zeitung_Nr.079
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BERN, Dienstag, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />
Nummer 20 Rp.<br />
31.Jährgang - N° 79<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Aasgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—<br />
Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />
Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Das automobilistische Steuer-Einmaleins<br />
2X2 = ?<br />
«Bei einer sehr erheblichen TJeberschreitung<br />
äer Tragfähigkeit kann der steuerliche Ertrag sehr<br />
bedeutend zurückgehen, obwohl der Steuersatz vielfach<br />
auf das Mehrfache erhöht worden ist.»<br />
Diese Tatsache bezeichnet man als das<br />
Steuer-Einmaleins des geistvollen Engländers<br />
Jonathan Swift (1728), der schon im 18. Jahrhundert<br />
die Behauptung aufstellte, dass in<br />
Steuerangelegenheiten 2 mal 2, wenn einmal<br />
das fiskalische Optimum überschritten, nicht<br />
4, sondern nur 1, manchmal sogar null ergebe.<br />
Wie bereits in der letzten Nummer, im Artikel<br />
«Immer- mehr Steuern», hervorgehoben<br />
wurde, dürfte die fiskalische Belastung des<br />
schweizerischen Motorfahrzeugverkehrs auch<br />
ohne die jüngste Benzinzollerhöhung bereits<br />
dasjenige Niveau erreicht haben, bei welchem<br />
die Ersetzung des historischen durch das<br />
automobilistische Steuer-Einmaleins in vollem<br />
Umfange zur Tatsache werden muss.<br />
Es sei an Hand einiger ausländischer Beispiele<br />
nachgewiesen, dass die von unseren<br />
Behörden immer noch vertretene Auffassung,<br />
wonach sich auch heute noch eine weitere<br />
Belastung des Motorfahrzeugverkehrs rechtfertige,<br />
'phne mit einem Rückgang der Erträgnisse<br />
rechnen,zu,müssen, als irrig zu<br />
bezeichnen ist. *<br />
rIn den<br />
Vereinigten Staaten von Amerika,<br />
dem am weitaus stärksten motorisierten<br />
Lande der Erde, haben sich Automobilbestand<br />
und -Produktion in den letzten Jahren folgendermassen<br />
entwickelt:<br />
Bestand an Per-<br />
Produktion von Personen-u.<br />
Lastwagen sonen- u. Lastwagen<br />
(in 1000 Stück)<br />
1928 23127 4359<br />
1929 24 493 53ö8<br />
1930 26 657 3356<br />
1931 23 993 2390<br />
1932 24 341 1371<br />
1933 23 849 1920<br />
1934 • 24 751 2778<br />
<strong>1935</strong> 25 000 3400 (geschätzt)<br />
Bei relativ massigen Benzinabgaben von<br />
durchschnittlich 2—3 Cents pro Gallone (4,54<br />
Liter) verzeichnete die Union den höchsten<br />
Motorfahrzeugbestand in den Jahren 1930<br />
und 1931; der Staat vereinnahmte damals<br />
400, resp. 500 Mill. Dollar, exkl. der 500 Mill.<br />
Dollar, die ihm aus andern Motorfahrzeugabgaben<br />
zuflössen. Mit zunehmender Versteifung<br />
der wirtschaftlichen Lage und im Hinblick<br />
auf den teilweise hierdurch bedingten<br />
Rückgang des Motorfahrzeugbestandes wie<br />
der Benzinabgaben glaubte der Staat, das<br />
Die Versuchung<br />
des Joos Utenhoven.<br />
Von Karl Rosner.<br />
(31. Fortsetzung.)<br />
Worte, die er am Abend vorher erst gesprochen<br />
hatte, wollten mahnend und hemmend<br />
an ihn heran: wozu? — für wen? —<br />
hat alles das für dich noch Sinn und Zweck?<br />
Er hieb sie von sich fort: Und wenn ich's<br />
tue in Erinnerung an sie ? Weil sie die Arbeit<br />
liebte — weil sie immer wieder nach ihr<br />
fragte — bis damals in die letzten Stunden<br />
noch!<br />
Er peitschte sich hinein in die Idee: Und<br />
war es nicht wahrhaftig etwas anderes, ob<br />
er sich da in der Bellevuestrasse bemühte,<br />
dem oder jenem einen alten Meister, eine Paduaner<br />
Bronze mit Gewinn zu verhökern —<br />
oder ob er hier aus dem Schutt, aus dem<br />
Purpurdunkel einer versunkenen Kultur das<br />
iBild, das Werk eines in seiner Art gewaltigen<br />
Kerls klar herauszuholen suchte ? Eines rücksichtslos<br />
ringenden Kämpfers, der seine<br />
Schaffenskraft so hoch anschlug, dass er für<br />
sich und für den grössten Meister seiner Zeit,<br />
den flammend heiss gehassten Michelagnolo,<br />
nicht Raum genug auf dieser Erde sah —?!<br />
Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />
Wöchentliche Beilage .Autler-Felerabend". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue,.Bern<br />
Gesehirtsstelle Zürich: LowenstraSse 51, Telephon 39.743<br />
entstandene Manko durch Steuererhöhungen<br />
ausgleichen zu können. Die in der Folge getroffenen<br />
Massnahmen gefährdeten die weitere<br />
Entwicklung der motorisierten Verkehrswirtschaft<br />
aber aufs schwerste.<br />
Am 1. Juli 1932 wurde die neue Steuer auf<br />
Motorfahrzeuge eingeführt. Im nämlichen<br />
Monat sank die Produktion der amerikanischen<br />
Automobilindustrie um 38 %, um in<br />
den folgenden Berichtsabschnitten derart<br />
zurückzugehen, dass 1932 mit einem Rekordtiefstand<br />
der Produktion abschloss. Diese<br />
Entwicklung hatte übrigens recht ungeahnte<br />
Auswirkungen auf die gesamte industrielle<br />
Tätigkeit des Landes zur Folge, verbrauchte<br />
doch die amerikanische Automobilindustrie<br />
im gleichen Jahre folgende Quoten der Gesamtproduktion<br />
nachstehender Rohstoff- oder<br />
Halbfabrikatproduzenten: Brennstoff: 85 %<br />
(85 % im Jahre 1934), Gummi 81 (80) %, Oel<br />
und Fett 53 (53) %, Spiegelglas 60 (70) %,<br />
Stahl 22 (27) %, Blei 35,8 (39) %, Aluminium<br />
25 (23) %, Nickel 28 (24) %, Kupfer 11<br />
(19) % und Hartholz 17 (14) %. Als die<br />
schädigenden Auswirkungen der neuen<br />
Steuern alsbald erkannt wurden, und dabei<br />
müssen, an den schweizerischen Verhältnis-,<br />
sen gemessen, nicht die amerikanischen, sondern<br />
die unsrigen Belastungen als «amerikanisch<br />
» bezeichnet werden, beträgt doch die<br />
Abgabe eines 1320 kg schweren Vierzylinders<br />
in der Union nur 100 bis 130 Fr. und<br />
diejenigen eines 1067 kg wiegenden Sechszylinders<br />
150—160 Fr., ist man zu einer Reduktion<br />
der Steuersätze geschritten, die sich<br />
sofort in einer Bestandeszunahme, namentlich<br />
aber in einer kräftigen Produktionserhöhung<br />
auswirkte. ,<br />
Aehnlich wie bei uns glaubten auch einige<br />
Bundesstaaten, einerseits durch Steuererhöhung<br />
sich vermehrte Einnahmen verschaffen<br />
zu können. So steigerte z. B. Pennsylvania<br />
die Betriebsstoffsteuer um einen Drittel, mit<br />
dem Ergebnis, dass nach Verlauf eines Jahres<br />
eine Einnahme von 2681000 Dollar zu<br />
verbuchen war. Daraufhin wurde wiederum<br />
der alte Ansatz eingeführt, und nach einem<br />
weiteren Iahr, trotz zunehmender Verschärfung<br />
der Wirtschaftslage, konnte eine Gesamteinnahme<br />
von 3 880000 Dollar ausgewiesen<br />
werden.<br />
Obschon die amerikanischen Belastungen<br />
des Motorfahrzeugverkehrs, verglichen mit<br />
den europäischen, als recht bescheiden gelten<br />
Ein Untertauchen war das in ein© völlig andere<br />
Welt —<br />
Als eine Flamme, die emporbrach, fühlte<br />
er in sich den Trieb zum Schaffen. Am liebsten<br />
hätte er sich gleich an seinen Schreibtisch<br />
hingesetzt, das Material zur Arbeit vorgeholt<br />
—<br />
Aber da war ein anderes, das vorher und<br />
den ganzen Morgen schon in ihm gewesen<br />
war, und forderte Erfüllung: auf den Friedhof<br />
hatte er fahren wollen. Jetzt sollte dieser<br />
Weg zu ihr vor seinem Arbeitsanfang stehen.<br />
So machte er sich los, fuhr wieder den<br />
Weg, den er in diesen Wochen beinahe Tag<br />
für Tag gefahren war —<br />
Wie er da jede Strasse und wie er in dem<br />
grossen stillen Qarten schon jede Biegung<br />
der Alleen, jeden Grabstein kannte!<br />
Dann stand er draussen in der hellen<br />
Frühsommersonne, in einem Schwall von<br />
Duft, der Blühen und Verwelken in einem<br />
war, in einem leisen Ineinander von Vogelzwitschern<br />
und Insektensummen vor ihrem<br />
Grab und suchte sie —. Suchte ihr Bilfl und<br />
ihre Stimme, wo so oft nun schon — so oft<br />
— und fühlte sich doch fern von ihr und ohne<br />
ihre Nähe, wie er auch wusste, dass sie hier<br />
— hier unten vor ihm in der Tiefe lag, und<br />
dass es ihre roten Rosen waren, die da dufteten<br />
und glühten.<br />
Elke-Maria — dachte er —, warum nur<br />
können, hat doch die Unzufriedenheit bezüglich<br />
der als "zu stark erachteten Ueberspannung<br />
der Triebstoffbelastung und vor allem<br />
über die zweckfremde Verwendung von Motorfahrzeugeinnahmen<br />
in den Programmen<br />
der politischen Parteien der Einzelstaaten<br />
erstmals während der letztjährigen Herbstwahlen<br />
ihren Niederschlag gefunden. Demokraten<br />
wie Republikaner sprachen sich grundsätzlich<br />
gegen jede weitere Erhöhung der<br />
Steuersätze aus und hatten für jene Staaten,<br />
in denen die Steuer als unangemessen hoch<br />
erachtet wurde, eine unverzügliche Reduktion<br />
gefordert. Mit aller Entschiedenheit wurde<br />
der Kampf, namentlich gegen die artfremde<br />
Verwendung der vom amerikanischen<br />
Strassenverkehr aufgebrachten Erträgnisse,<br />
geführt. In Amerika sind eben, im Gegensatz<br />
zu manchen europäischen Staaten, vor allem<br />
zur schweizerischen Eidgenossenschaft (ständerätliche<br />
Benzinzolldebatte), Fragen des<br />
Motorfahrzeugverkehrs zu einer Angelegenheit<br />
des Volksganzen geworden, ein Beispiel,<br />
das auch auf dem alten Kontinent nachgeahmt<br />
zu werden verdient. Zieht man die Zahl<br />
der am Strassenverkehr interessierten Personen<br />
in Betracht, so muss man sich wundern,<br />
wie wenig Aufmerksamkeit dieser Frage im<br />
allgemeinen geschenkt wird. Wohl bilden die<br />
motorisierten Strassenbenützer schon längst<br />
eine grosse Gemeinschaft, doch solange sich<br />
diese damit abfindet, zu immer einschneidenderen<br />
Steuerbelastungen herangezogen zu<br />
werden, solange müssten die Regierungen<br />
Dummköpfe sein, Wenn sie. aus dieser Indifferenz<br />
keinen Nutzen zögen. Gerade in unseren<br />
eidgenössischen Räten würde sicherlich<br />
mancher Ratsherr sich einer etwas gewählteren<br />
Ausdrucksweise mit Bezug auf die<br />
Automobilisten 'befleissen, speziell im Zeichen<br />
der Wahlen, wenn in unserer schweizerischen<br />
Verkehrspolitik weniger Personenkultus getrieben,<br />
die teilweise engstirnige Verbandspolitik<br />
verlassen und nach amerikanischem<br />
Vorbild aufmarschiert werden könnte.<br />
Eine Reihe instruktiver Beispiele sowohl<br />
überlebter als neuzeitlicher Steuerpolitik für<br />
Motorfahrzeuge bietet insbesondere auch Europa,<br />
in erster Linie<br />
Deutschland,<br />
das vor und nach dem Kriege eine sehr bescheidene<br />
Motorisierung aufwies. Den Höhepunkt<br />
erreichte die Motorfahrzeugwirtschaft<br />
hier im Jahre 1929, resp. 1930. Während beim<br />
damaligen deutschen Bestand auf 10 000 Einwohner<br />
hur 67 Personenwagen entfielen,<br />
stellte sich das entsprechende Verhältnis in<br />
Frankreich auf 233 und in Grossbritannien<br />
auf 240 Wagen. Als im Verlaufe der Wirtschaftskrise<br />
dann die ausländischen Kredite<br />
sehe ich dich nicht? Und dachte weiter, inbrünstig<br />
und drängend, als ob er zu ihr<br />
spräche: Nach meiner Arbeit hast du mich<br />
gefragt, und ich habe die Frage nicht verstanden.<br />
— Jetzt steht sie wieder vor mir,<br />
und zeigt mir vielleicht den Weg, der mich<br />
aus dieser Wirrnis in die Stille führt —.<br />
Es war elf Uhr vorüber, als er wieder in<br />
seiner Wohnung war, vor seinem Schreibtisch<br />
stand.<br />
Dann lag das Manuskript vor ihm, die<br />
Mappen mit den Bildern waren nah gerückt,<br />
der Zettelkasten mit seinen aus der Fülle des<br />
gesichteten Materials zusammengetragenen<br />
Auszügen, Daten und Notizen.<br />
Er las, was da zuletzt nach seinen Niederschriften<br />
und Diktaten von Fräulein Erler<br />
übertragen worden war : mitten im Fluss<br />
des gussfertigen Stoffes hatte er die Arbeit<br />
damals abgebrochen — in dem Kapitel, das<br />
dem Ringen der beiden um den riesigen<br />
Marmorblock gelten sollte, den Soderini<br />
schon im Jahre 1507 für Michelagnolos geplantes<br />
Gegenstück zu seinem < David» in<br />
Carrara hatte brechen lassen, und den « die<br />
Bestie Bandinelli» über ein halbes Menschenälter<br />
später unter dem Zehnten Leo für<br />
seinen «Herkules» an sich riss —<br />
Und plötzlich fühlte sich Joos Utenhoven<br />
wieder umströmt und hingerissen von dem<br />
Stoffe.<br />
INSERTIONS-PREIS:<br />
Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />
Grössere Inserate nach Spezlaltarif.<br />
Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
Wir berichten heute<br />
über:<br />
Masaryk-Rennen.<br />
Rundrennen von Lucca.<br />
Rennfahrer-Rangliste.<br />
Die Verjährung im MFG.<br />
Nationale Segelfliegenn eis terschaften<br />
in Bern.<br />
90 Mill. Flugkilometer pro Jahr.<br />
Geräumigere, leichtere Wagen.<br />
Vergleichsmessungen an Standard-<br />
und Stromlinienwagen.<br />
-111111 i/y<br />
Entwicklung den Motor-. (L '.<br />
fahrzeugbestände / /<br />
(BW. u. L-W.J—|— -J- 4- —<br />
1 1 1 Ltf~T<br />
f Grossbrittnnien<br />
__^<br />
7TT"<br />
: J—[\ •<br />
( / Fran reich /<br />
I / / Deutschland<br />
±i/±rqzii<br />
W9 1920 B2G 1927 1928 19?9 1930 1931 1932 1933 1934 I93S<br />
in immer stärkerem Masse zurückgezogen<br />
wurden, folgte 1931 ein beispielloser Zusammenbruch<br />
und 1932 ein hoffnungsloser Tief-*<br />
stand der gesamten Wirtschaft. Dieser Abstieg<br />
widerspiegelte sich deutlich in der Motorisierung,<br />
begann sich doch das Tempo der<br />
Motorfahrzeugbestandzunahme von 1930 auf<br />
1931 stark zu verringern, um von 1931 bis<br />
1932, erstmals in der Nachkriegsperiode, in<br />
Als ob nicht viele, viele Wochen vergangen<br />
wären, seit er all das aus seinen Gedanken<br />
und aus den Händen sinken Hess —<br />
als ob er nur den fortgelegten Faden aufnehmen,<br />
die Feder ansetzen oder die Lippen<br />
zum Diktat zu öffnen brauchte, damit das<br />
alles so wie vorher — nein besser ! — wie<br />
unter dem Druck angestauter Kräfte weiterfliessen<br />
konnte —<br />
Bilder standen vor ihm, pulsten und flirrten<br />
in buntem Leben, drängten danach, dass<br />
es sie jetzt in Worte gösse :<br />
Florenz — und Sommer — ein glühend<br />
heisser Julitag —. Nach Dunst von Wasser<br />
riecht es süsslich faul — nach überreifen<br />
Früchten —. Am rechten Arnoufer unweit<br />
der Ponte Vecchio ist die schwarze Barke<br />
vertäut. Menschen umher — Kopf neben<br />
Kopf, als ob die ganze Stadt erregt und auf<br />
den Beinen wäre und das Ereignis miterleben<br />
müsste: den grossen Augenblick,, in<br />
dem der vielumstrittene Riesenblock jetzt<br />
seinen Einzug halten würde in Florenz. Geschrei,<br />
Zuruf, Gedränge, Streit und Lachen.<br />
Ein paar Witzbolde können sich gar nicht<br />
genugtun in ihren heiteren Glossen. Und auf<br />
der Barke, bei den Hebezeugeri, zwischen<br />
den Schiffsknechten,' den Steinmetzen und<br />
Gesellen einer in rotem Wams, der aufgeregt<br />
und gierig einherfegt. der noch lauter<br />
schreit als alle anderen, und der mit wilden
2 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N° 79<br />
einen Rückschlag auszuarten. Weit gefährlicher<br />
war jedoch der mit dieser Schrumpfung<br />
parallel gehende innere Verfall des deutschen<br />
Verkehrsapparates, denn die ausgedienten<br />
Fahrzeuge konnten nicht in genügendem<br />
Umfange ersetzt werden, die Bestände<br />
.waren überaltert, die Qualität nahm empfindlich<br />
ab. Bei einem Personenwagenbestand<br />
von 580 000 Einheiten hätten jährlich 80000<br />
Fahrzeuge ersetzt werden sollen, im Vergleich<br />
zu 56 000 im Jahre 1931 und nur 41000<br />
fabrikneuen Wagen pro 1932. Autowirtschaft<br />
und Strassenverkehr gingen mit Sicherheit<br />
dem Ruin entgegen; zu den wirtschaftspolitisch<br />
bedingten Schwierigkeiten kamen noch<br />
die unter der Regierung Brüning Zug um<br />
Zug zu untragbaren Lasten sich auftürmenden<br />
Motorfahrzeugsteuern* hinzu. Die damalige<br />
Lage der deutschen Verkehrswirtschaft lässt<br />
sich sehr gut mit der heutigen diesbezüglichen<br />
Situation in der Schweiz vergleichen. Um der<br />
gewaltigen Ebbe in den Staatskassen nach<br />
Möglichkeit abzuhelfen, zogen auch die deutschen<br />
Finanzpolitiker in steigendem Masse<br />
den motorisierten Strassenverkehr zur Lastentragung<br />
heran, mit dem Erfolg, dass, wie<br />
nachstehende Zusammenstellung mit aller<br />
Deutlichkeit beweist, sich das automobilistische<br />
Steuer-Einmaleins naturnotwendig Geltung<br />
verschaffte:<br />
Jahr Steueraufkommen Produktion von Perin<br />
Mill. Rm.<br />
1928 181,3 137 903<br />
1929 209,4 127 827<br />
1930 208,9 96023<br />
1931 192,7 77 597<br />
1932 172,0 51682<br />
1933 211,5 105 487<br />
1934 146,0 174 400<br />
sonen- u. Lastwagen<br />
Mit der Uebernahme der Regierung durch<br />
die Nationalsozialisten wurde auch die Kraftverkehrswirtschaft<br />
einer neuen Aufschwungsperiode<br />
entgegengeführt. Die neuen Männer<br />
erkannten, dass allein eine grundsätzliche<br />
Reform der überlieferten Besteuerungsvorschriften<br />
des Motorfahrzeugverkehrs die notwendigen<br />
Voraussetzungen für eine freie Entfaltung<br />
der gesamten mit dem Motorfahrzeug<br />
zusammenhängenden Erwerbszweige ermöglichen<br />
könne. Der bald nach dem Regierungsantritt<br />
ausgegebenen Parole « Motorisierung<br />
» lag deshalb der Gedanke zugrunde,<br />
das modernste Verkehrsmittel nicht nur einer<br />
begrenzten Zahl von Volksgenossen zugänglich<br />
zu machen, sondern den Grad der Motorisierung<br />
mehr oder weniger über das gesamte<br />
Land auszudehnen. Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, und um die an den motorisierten<br />
Verkehrsmitteln begangenen Sünden wieder<br />
gutzumachen, hat die nationale Regierung<br />
neue Personenwagen und Motorräder von<br />
den Steuern befreit und die Ablösung der<br />
Kraftfahrzeugsteuer für Altwagen eingeführt.<br />
Diese Massnahme brachte schon im Jahre<br />
1933 eine Steigerung der Gesamtzulassungsziffer<br />
um beinahe 100 % gegenüber dem Vorjahre,<br />
und 1934 verzeichnete, im Vergleich<br />
zu 1932, eine solche um 59,6 % allein für die<br />
Personenwagen. Auch im laufenden Berichtsabschnitt<br />
hielt diese Entwicklung an, ist doch<br />
der Personenwagenbestand vom 1. Juli 1934<br />
bis 1. Juli <strong>1935</strong> von 674 523 auf 800440 Einheiten,<br />
oder um 19 % angestiegen. Aehnliche<br />
Erfolge hatten auch das, Lastwagen- und das<br />
Motorradgeschäft aufzuweisen.<br />
Es braucht wohl kaum besonders hervorgehoben<br />
zu werden, dass die wirksame Unterstützung<br />
der Automobilwirtschaft sich in<br />
einer ungeahnten Zunahme der Belegschaftsziffern<br />
auswirkte. 1932 wurden in der deutschen<br />
Automobilindustrie 32 000 Personen<br />
beschäftigt; 1933 konnten nochmals 32000<br />
Angestellte und Arbeiter eingestellt werden,<br />
und 1934 stieg die Zahl der Beschäftigten auf<br />
das Dreifache des 1932er Niveaus. Nachdem<br />
die Kraftfahrzeugsteuer von 1932 auf 1933<br />
eine Ertragszunahme um 39 Mill. Rm. erfahren<br />
hatte, musste das Jahr 1934, bedingt<br />
durch die Möglichkeit der Steuerablösung,<br />
einen Rückgang bringen. Diese Summe von<br />
146 Mill. Rm. wird sich nun aber in Zukunft<br />
von Jahr zu Jahr verringern, bis zu dem<br />
Zeitpunkt, in welchem alle in Deutschland<br />
vorhandenen Motorfahrzeuge steuerfrei sein<br />
werden; in diesem Augenblick ist dann eines<br />
der stärksten Hindernisse für die Entwicklung<br />
des deutschen Motorfahrzeugverkehrs<br />
gänzlich überwunden. Dessenungeachtet<br />
machte der Staat mit dieser Lösung kein<br />
schlechtes Geschäft, denn die übrigen Besteuerungen<br />
des Kraftfahrzeugverkehrs (direkte<br />
oder indirekte Belastung der Treibund<br />
Schmierstoffe) nahmen zu, und das einzig<br />
und allein, weil die durch solch niedrige<br />
Vorbelastung ermöglichte Ausdehnung des<br />
Motorfahrzeugverkehrs einen Mehrverbrauch<br />
an Treibstoff zur Folge hatte, der Deutschland<br />
im Jahre 1934 total 5 Mill. Rm. mehr aus<br />
Motorfahrzeugbelastungen einbrachte, und<br />
zwar 591 gegen 586 Mill. Rm. im Vorjahr. Interessant<br />
an der deutschen Entwicklung ist,<br />
dass durch die Abschaffung der Kraftfahrzeugsteuer<br />
für den Fiskus überhaupt kein<br />
steuerlicher Ausfall entstund. Unter Ausschaltung<br />
der Steuerablösungsgelder haben im<br />
Jahre 1934 Kraftfahrzeugsteuern, Zölle, Umsatz-<br />
und Ausgleichssteuer und Mineralölsteuer<br />
399 Mill. Rm. gegen nur 380 Mill. im Vorjahre<br />
erbracht, ein klarer Beweis dafür, dass<br />
eine Lastensenkung nicht unbedingt mit einer<br />
Verminderung der Einnahmen verbunden zu<br />
sein braucht, sondern, sogar die gegenteilige<br />
Wirkung haben kann.<br />
Ein typisches Beispiel rechtzeitig erfolgter<br />
Umstellung der Motorfahrzeugbesteuerung<br />
liefert auch<br />
Grossbritannien.<br />
Der im Jahre 1928 eingeführte Benzinzoll von<br />
4 d wurde 1930 um 2 d und 1932 um 4 d<br />
erhöht. Wie sich diese fiskalischen Massnahmen<br />
auf den Motorfahrzeugbestand auswirkten,<br />
geht eindeutig aus der graphischen Tabelle<br />
hervor. Im Finanzministerium wurden<br />
die Schattenseiten dieser Zollpolitik, "welche<br />
allerdings teilweise auch zum Schütze der im<br />
Aufbau begriffenen Hydrierindustrie durchgeführt<br />
werden musste, erkannt. Der englische<br />
Schatzkanzler nahm in der Folge das<br />
Ausgleichsbudget zum Vorwand, um eine<br />
Steuerreduktion in der Höhe von 25 d zu verkünden,<br />
eine Massnahme, der eine erhebliche<br />
marktpolitische Bedeutung zukam. Man zog<br />
überdies auch in Grossbritannien aus der<br />
deutschen Besteuerungspraxis die notwendigen<br />
Lehren, um so eher, als das englische<br />
Motorfahrzeug, eingeengt durch eine veraltete<br />
Steuerformel, im Begriffe stand, sich zusehends<br />
vom marktgängigen Standardtyp zu<br />
entfernen. Waren es also auch vornehmlich<br />
industrielle Rücksichten, die in England-zu<br />
einer Auflockerung der Motorfahrzeugbe 1 - 1<br />
Steuerung führten, standen doch sowohl das<br />
Mutterland als die Kolonialgebiete im Banne<br />
einer Invasion amerikanischer Wagen, so<br />
haben doch sichtlich auch diejenigen Ueberlegungen<br />
mitgewirkt, welche seinerzeit schon<br />
der Landsmann Swift einer weisen Finanzpolitik<br />
als Lehrsatz ins Buch schrieb. Das<br />
englische Experiment bestätigt erneut, dass<br />
bei massvoller Behandlung, das Motorfahrzeug<br />
grössere Erträgnisse abwirft, als bei<br />
einer bis an die Grenze der Tragbarkeit<br />
gehenden Belastung. Das primäre Ziel, allerdings,<br />
das mit der Steuerreduktion erkämpft<br />
werden sollte, die stärkere Abwanderung zu<br />
grossen Wagentypen nämlich, wurde nur in<br />
beschränktem Masse erreicht. Die britische<br />
Automobilindustrie verharrte weiterhin bei<br />
der ihr durch Jahrzehnte vertrauten hochtourigen<br />
Bauart kleiner rassiger Motoren.<br />
Dafür stellte sich eine neue unerwartete Zugkraft<br />
der kleinsten Motorfahrzeugkategorie<br />
ein, da dank der Steuerermässigung grosse<br />
Kauf er schichten , den Zeitpunkt für geeignet<br />
erachteten, um t\xx Motorfahrzeughaltung<br />
überzugehen; selbstverständlich hat auch die<br />
wiederkehrende wirtschaftliche Prosperität<br />
hiezu beigetragen.<br />
Die am 1. Januar <strong>1935</strong> in Kraft getretene<br />
Herabsetzung der Pauschalsteuer bewirkte,<br />
dass, aller Wahrscheinlichkeit nach, Grossbritannien<br />
heute wiederum den höchsten Mo- 1<br />
torfahrzeugbestand unter den europäischen<br />
Staaten einnimmt, eine Stellung, die es bis<br />
1931 inne hatte, um alsdann von Frankreich<br />
abgelöst zu werden. Wohlweislich nahm man<br />
von einer Reduktion der Treibstoffbelastung<br />
Umgang, trotzdem dies auf Grund von Erklärungen<br />
des früheren Schatzkanzlers allgemein<br />
erwartet worden war. Rein fiskalisch<br />
betrachtet, hat das Schatzamt der englischen<br />
Automobilwirtschaft überhaupt kein Opfer<br />
dargebracht, da infolge der rein stimulierenden<br />
Wirkung der Steuerermässigung bis anhin<br />
keine Verluste zu verzeichnen waren.<br />
Von besonderem Interesse sind die in<br />
Frankreich<br />
mit der Einführung der Betriebsstoffsteuer<br />
gemachten Erfahrungen. Man hat sich seinerzeit<br />
zur Einheitssteuer entschlossen, weil sie<br />
einfach und logisch wie auch gerecht zu sein<br />
schien. In der Bemessung der steuerlichen<br />
Leistung nach dem Gewicht des Wagens erblickte<br />
man in weiten Automobilistenkreisen<br />
einen besonders zur Wagenhaltung anreizenden<br />
Vorteil. Dieser typisch französischen<br />
Lösung wird immer wieder auch in der<br />
Schweiz das Wort geredet, wie dies neuerdings<br />
anlässlich der letzten Benzinzollerhöhung<br />
der Fall war. Ohne auf die auch mit<br />
dieser Erhebungsmethode verknüpften Nachteile<br />
einzutreten, lehrt aber die seitherige<br />
Entwicklung der französischen Automobilindustrie<br />
(Citroen), dass besonders bei zu<br />
intensiver Umlage der Pauschalsteuern auf<br />
den Brennstoffkonsum der Automobilwirtschaft<br />
nur äusserlich, niemals aber vom<br />
finanziell- ökonomischen Standpunkt aus eine<br />
Erleichterung geschaffen wird. Mit dem<br />
Uebergang zur neuen Steuerform hoffte der<br />
Handel, die Vorräte abstossen, die Industrie,<br />
den Absatz an stärkeren Wagen vergrössern<br />
zu können. Zweifellos haben auch die Brennstoffkonsumenten<br />
der Einheitssteuer keine<br />
Opposition gemacht, so dass das französische<br />
Steuerexperiment mehr oder weniger den<br />
Wünschen der gesamten am motorisierten<br />
Strassenverkehr interessierten Kreise entsprochen<br />
haben dürfte.<br />
Änlässlich der Dekretierung der neuen<br />
Steuerform benutzte jedoch der Fiskus die<br />
Gelegenheit, um die Steuerschraube noch<br />
stärker anzuziehen. In Verbindung mit der<br />
«taxe unique» von 8 % auf dem cif-Preis<br />
des Benzins bedeutet die «taxe de remplacement»<br />
von 50 fr. Fr. pro hl eine wesentlich<br />
höhere Belastung, als die frühere Pauschalsteuer<br />
ausmachte, was den französischen<br />
Automobilisten zwang, den Benzinverbrauch<br />
nach Möglichkeit einzuschränken. Empfindlicher<br />
als die Besitzer von Personenwagen<br />
sind die Lastwageneigentümer von der Einheitssteuer<br />
betroffen worden, weil zur grösseren<br />
Steuerbelastung auf dem Brennstoffkonsum<br />
die Gewichtssteuer der Lastwagen<br />
nicht abgeschafft worden ist. Frankreich bedeutet<br />
ein Beispiel dafür, dass eine Aenderung<br />
in der Besteuerungsform, wenn sie auch<br />
zunächst für den Motorfahrzeugverkehr von<br />
grossem Nutzen zu sein scheint, effektiv von<br />
Nachteil sein kann.<br />
Trotzdem muss man sich hüten, die französischen<br />
Erfahrungen hinsichtlich der Vorund<br />
Nachteile der einen oder andern Besteuerungsart<br />
heute Schon als wegleitend betrachten<br />
zu wollen. Mit Sicherheit lässt sich nur<br />
behaupten, dass jede Aenderung in den<br />
Grundlagen der Besteuerung, durch die der<br />
Brennstoffkonsum zum einzigen Steuermassstab<br />
erhoben wird, naturgemäss die eine<br />
Gruppe von Motorfahrzeugen benachteiligt,<br />
die andere begünstigt, was die Regierungen<br />
veranlassen muss, durch irgendeine Reform<br />
einen Ausgleich anzustreben. Um etwelchen<br />
Trugschlüssen vorzubeugen, sei daran erinnert,<br />
dass die Benutzer der Strasse in erster<br />
Linie auf einen Abbau der auferlegten Belastungen<br />
bedacht sein müssen, als auf eine<br />
Aenderung in den Grundlagen des jeweils<br />
geltenden Steuersystems. Schon aus dem<br />
Rückgang der französischen Automobilproduktion<br />
von 124300 Einheiten im ersten Semester<br />
1934 auf 106700 in den ersten sechs<br />
Monaten des laufenden Jahres, wie aus der<br />
Abnahme der Bestände geht hervor, dass die<br />
mit der Einheitssteuer gleichzeitig erfolgte<br />
sfJscher<br />
Finanzierung des amerikanischen Automobilgeschäftes.<br />
Nach einem Ausweis des amerikanischen<br />
Handelsamtes haben die amerikanischen Automobilhändler,<br />
zwecks Finanzierung der bei<br />
den Automobilfabriken getätigten Käufe, in<br />
den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres<br />
Kredite im Betrage von 896J Mill. Dollar in<br />
Anspruch genommen, gegenüber 648,1 Mill.<br />
Dollar in den ersten 7 Monaten des Vorjahres.<br />
Motorisierung der estländischen Elsenbahnen.<br />
Die estländische Eisenbahnverwaltung hat<br />
ein Projekt zur grosszügigen Motorisierung<br />
der Staatsbahnen im Verlaufe der nächsten<br />
drei Jahre ausgearbeitet. Danach sollen für<br />
Breitspurbahnen 10 neue Lokomotiven, 4 Dieselmotorwagen<br />
und 1 elektrischer Motorwagen<br />
beschafft werden, während für die Schmalspurbahnen<br />
3 Lokomotiven, 4 elektrische Dieselmotorwagen,<br />
4 Schienenautobusse und 2<br />
Motorwagen anzuschaffen sind.<br />
Rumänien als italienischer Oellieferant<br />
Im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen<br />
hat die italienische Nachfrage in den<br />
letzten Monaten nach allen möglichen Rohstoffen<br />
gewaltig zugenommen. Oel und Benzin<br />
bezieht Italien zur Hauptsache aus Rumänien.<br />
Im I. Semester des laufenden Jahres<br />
belief sich der rumänische Export von Rohpetroleum<br />
und raffinierten Erzeugnissen auf<br />
711,000 t, gegen 440,000 t in der entsprechenden<br />
Vorjahresperiode.<br />
Belastungszunahme zuletzt auch den Fiskus<br />
nicht auf seine Rechnung kommen lässt<br />
Eine von den 3 behandelten europäischen<br />
Staaten abweichende Entwicklung hat<br />
Italien<br />
aufzuweisen. Trotzdem es nur wenig Länder<br />
gibt, die dem Automobilismus derart ausgebaute<br />
Strassen zur Verfügung stellen, wie<br />
dies unsere unter Führung des Fascismus stehenden<br />
südlichen Nachbarn getan haben, so<br />
steht dessenungeachtet Italien hinsichtlich<br />
des ziffernmässigen Automobilbestandes an<br />
4. Stelle unter den europäischen Staaten, auf<br />
die Zahl der Bewohner bezogen im Jahre 1934<br />
erst an 12. Stelle, entfällt doch auf 119 Einwohner<br />
ein Motorfahrzeug, gegenüber 22 in<br />
Frankreich, 27 in Grossbritannien, 75 in<br />
Deutschland und 33 in der Schweiz.<br />
Wenn es den Italienerrn möglich war, den<br />
Motorfahrzeugbestand ununterbrochen zu erhöhen,<br />
so nur wegen Steuererleichterungen<br />
und unter Opferung der « Benzinfresser >, ist<br />
doch der Preis der grossen Wagen aus zweiter<br />
Hand, ähnlich wie bei uns, ganz gewaltig<br />
zurückgegangen. Italien ist das Land der<br />
Kleinwagen. Wenn dessenungeachtet der Motorisierungsstand<br />
der Leistungsfähigkeit der<br />
Automobilindustrie und des Strassennetzes<br />
als nicht entsprechend bezeichnet werden<br />
muss, so einzig und allein wegen den zu hohen<br />
Betriebskosten. Dass es heute ausgeschlossen<br />
ist, die Regierung in stärkerm Masse von<br />
der Notwendigkeit einer weitern Betriebskostensenkung<br />
überzeugen zu können, wie<br />
dis vor kurzem noch erhofft werden durfte, so<br />
ist dies verständlich, spricht doch die derzeitige<br />
italienische Kolonialpolitik gegen eine<br />
weitere Entlastung, sondern im Gegenteil für<br />
eine noch stärkere Einschränkung des Motorfahrzeugverkehrs.<br />
Zweifellos verfügt aber<br />
Italien über die notwendigen Grundlagen für<br />
eine bedeutend weitgehendere Motorisierung<br />
des Landes, was jedoch erst möglich sein<br />
wird, wenn die Steuerpolitik im Sinne des<br />
kürzlich unternommenen Vorstosses fortgesetzt<br />
wird. Zweifellos kann angesichts des<br />
gewaltigen Staatsdefizites Italien noch auf<br />
Jahre hinaus kaum auf die Kraftfahrzeugsteuern<br />
ganz verzichten, trotzdem würde sicherlich<br />
die Politik der massigen Belastung<br />
grössere Erträgnisse abwerfen, als dies bei<br />
einem militärpolitisch bedingten Benzinpreis<br />
von Lire 2.80 und mehr der Fall ist. Wy.<br />
Gesten anordnet, befiehlt, beschwört —r der<br />
Sieger in dem Streit um den Block, der Meister:<br />
Bandinelli —<br />
Und dann — während die Menge draussen<br />
jubelt und ihre Mützen wirft — endlich, dann<br />
hebt sich dieser weisse Stein in den Gehängen<br />
der gewaltigen Kräne — die Ketten<br />
rasseln, und die Seile straffen sich und kreischen<br />
in den Rollen und Gewinden —. Jetzt<br />
schwebt er, ist über der Barke — ist über<br />
dem dunklen Wasser — will beinahe das<br />
Ufer schon erreichen —<br />
— da jäh ein Schrei — ein tausendstimmig<br />
wilder Schrei — die Ketten klirren auf, die<br />
Stricke peitschen durchgebrochen hoch —<br />
hart reisst die Barke an den Tauen — der<br />
Marmor schlägt hinunter in den Arno —<br />
Gleich einem Wahnsinnigen rast, brüllt<br />
und flucht der Baccio;<br />
«Der Hund — das räudige Schwein —<br />
der Michelagnolo ist schuld an allem! Fragt<br />
den Sebastiano del Piombo.— oder fragt den<br />
Cellini: verflucht hat dieser Teufel, dieser<br />
Hurensohn den Stein ! ><br />
Auf den Hebemeister will er sich stürzen<br />
— die eigene Brust hämmert er mit den<br />
Fäusten —<br />
Die Menge aber johlt und pfeift und<br />
schreit: der Block hat sich ersäuft! Lieber<br />
als dass er, der für Michelagnolo gebrochen<br />
wurde, sich einem Bandinelli unterworfen<br />
hätte, hat er den Tod gesucht und sich ersäuft<br />
! —<br />
Ein Fieberbild, das alles, wie es zitternd<br />
in Farbe, Blut und Leben von Utenhoven<br />
steht.<br />
Ueber Papier und Feder streiften seine<br />
Augen suchend hin —; zu träge Behelfe, zu<br />
schwerfällige Vehikel, die wie im Fluge andrängenden<br />
Szenen zu bergen —<br />
Ueber das Diktaphon, das ihm im Rausch<br />
der Stimmung und im Flusse der Gedanken<br />
stets der weit bessere Helfer war —: Was<br />
da im Wort erst einmal eingefangen war,<br />
das sass.<br />
Mit einem Griffe war der Schalter angeschlossen,<br />
mit einem zweiten zog er den Apparat<br />
an sich heran —<br />
Sogar die Wachsrolle war ja schon eingespannt<br />
—<br />
Wann hatte er die nur —?<br />
Gleichgültig "— gleich —<br />
Die Lippen feuchtete er mit der Zungenspitze<br />
— den Mund tat er schon auf — er<br />
wollte ansetzen zu reden: Florenz —<br />
Aber da, wie er auf die Rolle niederblickte,<br />
hielt er noch einmal ein : da standen<br />
ja schon ein paar Zeilen —<br />
Was war das doch ? Wann hatte er da<br />
nur zuletzt diktiert — sich unterbrochen —?<br />
Beinahe unwillig drehte er zurück. Den<br />
Ableser stellte er ein und nahm den Bügel<br />
mit den Hörern an die Ohren —<br />
Jetzt surrte es — ganz leise erst, wie sich<br />
die leere Rolle auf der Spindel drehte —<br />
dann hob sich aus dem Surren eine Stimme,<br />
sprach — und sprach —<br />
Weiss — totenfahl, als ob ihm alles Blut<br />
ins Herz gekrampft und in Entsetzen da geronnen<br />
wäre, war Utenhoven —<br />
War aufgesprungen, seine Linke an der<br />
Brust, und hielt sich wankend, taumelnd an<br />
dem Rand des Tisches:<br />
Elke-Maria —. Sie — !<br />
Ein Stöhnen quoll in ihm — rang auf —<br />
Sie — ihre gute, süsse Stimme — die et<br />
gesucht hatte — gesucht —. Weich, zärtlich<br />
— gut wie ihre Hände. Worte, die er erst<br />
nicht begriff — nein! — die er nicht begriff<br />
— die Irrsin waren —!<br />
Und immer noch — noch immer war sie<br />
da — sie —<br />
Den Bügel mit den Hörern riss er sich vom<br />
Kopfe, als wären sie brennendes Feuer, und<br />
warf sie hin.<br />
Sie polterten über das Manuskript, die Bilder,<br />
Zettel auf dem Schreibtisch.<br />
Papiere rutschten unter ihrem Anprall ab,<br />
blätterten nieder auf den Teppich.<br />
Er achtete es nicht, starrte noch immer,<br />
Grauen und Entsetzen in den Augen, auf den<br />
Apparat, der weiterlief und drehend leise<br />
um die wieder leere Walze surrte —<br />
Fortsetzung Seit* 16 im Autler-Ftlirabcnd.
- <strong>1935</strong> AÜTOMÖBI&REVÜE ä<br />
Das Masaryk-Rundrennen<br />
Rosemeyers (Auto-Union) erster Sieg. — Die Scuderia Ferrari belegt mit Nuvolari,<br />
Chiron und Brivio die folgenden drei Plätze. — Seaman (E.R.A.) erfolgreich im Kleinwagenrennen.<br />
— Varzi (Auto-Union) und Stuck (Auto-Union) ausgeschieden.<br />
Vergangenen Sonntag hat auf dem Masaryk-Ring<br />
das letzte grosse internationale<br />
Rennen dieser Saison seine Austragung erlangt.<br />
Weit über 100,000 Zuschauer hatten<br />
sich längs der Piste eingefunden und bekamen<br />
trotz des Startverzichtes von Mercedes-<br />
Benz spannende und abwechslungsreiche<br />
Kämpfe zu sehen. Wieder einmal mehr hat<br />
Rosemeyer die Ehre der Auto-Union gerettet,<br />
indem er nach dem Ausfall seiner beiden<br />
Teamkollegen Stuck und Varzi die Angriffe<br />
der Vertreter der Scuderia Ferrari - Fahrer,<br />
Nuvolari und Chiron, erfolgreich abwies und<br />
diese sogar stark zu distanzieren vermochte.<br />
Mit 3:44:10,6 schuf der junge Auto-Union-<br />
Fahrer für die 495,414 km eine neue Rekordzeit<br />
(Mittel 132,6 km/St.). Nuvolari und Chiron<br />
lagen über sechs Minuten zurück und Brivio<br />
hatte sogar eine ganze Runde verloren.<br />
Als Fünfter lief der Ungar Hartmann (Maserati)<br />
ein, der das forsche Tempo der übrigen<br />
Fahrer nicht halten konnte und zwei Runden<br />
zurückfiel.<br />
Das Rennen der Kleinwagen, die zusammen<br />
mit den « Grossen » gestartet wurden, sah den<br />
Engländer- Seaman (E. R. A.) vor Veyron (Bugatti)<br />
und Sojka (Bugatti) siegreich. Auch<br />
er Hess seine Konkurrenten ziemlich weit hinter<br />
sich und zeitigte mit einem Durchschnitt<br />
von 114,6 km/St, für die 437,13 km eine neue<br />
Bestleistung, die bis dahin von Farina (Maserati)<br />
gehalten wurde.<br />
Der Rennverlauf.<br />
Die Klasse über 1500 ccm vereinigte zehn<br />
Fahrzeuge, die für den Start wie folgt Aufstellung,<br />
fanden:<br />
Stuck Varzi Rosemeyer<br />
(Auto-Union) (Auto-Union) (Auto-Union)<br />
Hartmann Guth Wimille<br />
(Maserati (Bugatti) (Bugatti)<br />
Nuvolrn Chiron Brivio<br />
(Alfa R'/meo) (Alfa Romeo) (Alfa Romeo)<br />
Sforza<br />
(Alfa Romeo)<br />
Zur selben Zeit wurden auch sechzehn<br />
Kleinwagen, worunter der Schweizer Ruesch<br />
(Maserati), dann Seaman (E.R. A.), Veyron<br />
(Bugatti), Sojka (Bugatti), Bianco (Maserati)<br />
und Tuffanell/ (Maserati), startbereit gemacht.<br />
Wie aus der Sehne geschossen brausten die<br />
drei Äuto-Union-Maschinen davon und legten<br />
gleich ein phantastisches Tempo vor, so dass<br />
man jetzt schon mit neuer Rekordzeit rechnen<br />
durfte.<br />
In der Reihenfolge Varzi, Rosemeyer, Stuck<br />
•wurde die erste Runde erledigt. Dicht hintereinander<br />
flitzten die drei an der Tribüne vorbei<br />
und hatten das übige Feld, das von Nuvolari<br />
angeführt wurde, schon deutlich distanziert<br />
In der Klasse bis 1500 ccm hatte Seaman<br />
vor Veyron und Sojka die Spitze übernommen<br />
und gab sie während des ganzen Rennens nie<br />
mehr ab. In der fünften Runde ging der Wagen<br />
von Ruesch in Feuer auf und zwei Runden<br />
später ereilte den Oesterreicher Willheim<br />
dasselbe Schicksal. Wenn auch die beiden<br />
Fahrzeuge ziemlich grossen Schaden genommen<br />
haben, so blieben die Fahrer glücklicherweise<br />
doch unverletzt.<br />
Wimille, der im Grossen Preis von Spanien<br />
eine so hervorragende Leistung gezeigt hatte,<br />
kam hier auf dem Masaryk-Ring nicht recht<br />
mit; schon nach wenigen Runden gab er wegen<br />
einer früher erlittenen Verletzung, die ihn<br />
zu schmerzen begann, auf. Nuvolari fuhr<br />
äusserst regelmässig, und als Stuck in der<br />
sechsten Runde an den Boxen landete, um zu<br />
tanken, rückte der Mantuaner auf den dritten<br />
Platz vor. Kurz' nach dem Stuck die Fahrt<br />
wieder aufgenommen hatte, flog diesem ein<br />
Vogel ins Gesicht und verletzte ihn an einem<br />
Auge. Der Auto-Unien-Fahrer wurde dadurch<br />
gezwungen, anzuhalten und sein Gefährt dem<br />
Ersatzfahrer Pietsch auszuhändigen. So<br />
zeigte sich nach der Hälfte des Rennens folgendes<br />
Klassement:<br />
1. Varzi (Auto-Union); 2. Rosemeyer (Auto-<br />
Union) ; 3. Nuvolari (Alfa Romeo); 4. Pietsch<br />
(Auto-Union); 5. Chiron (Alfa Romeo); 6.<br />
Brivio (Alfa Romeo).<br />
Bei den Voiturettes hatten sich in der Spitzengruppe<br />
keine Verschiebungen ergeben.<br />
Seaman lag nun schon mit grossem Vorsprung<br />
vor Veyron und Sojka; in'dieser Reihenfolge<br />
durchfuhren die drei auch das Ziel.<br />
Da liess das Tempo von Varzi plötzlich<br />
nach; seine Maschine arbeitete nicht mehr<br />
einwandfrei und Rosemeyer und Nuvolari<br />
rückten stark nach vorn. Bald war auch der<br />
bisherige Spitzenfahrer von der Bildfläcjje<br />
verschwunden und hatte die Führung seinem<br />
ihm folgenden Stallkameraden überlassen.<br />
Glänzend hielt sich übrigens Chiron, der<br />
immer dicht auf den Fersen des Mantuaners<br />
folgte und im Ziel nur vier Sekunden hinter<br />
diesem eintraf. Aber beide waren der schnellen<br />
Auto-Union-Maschine nicht gewachsen<br />
v<br />
und mussten den jungen Rosemeyer ziehen<br />
lassen.<br />
Pietsch, der das Fahrzeug von Stuck<br />
steuerte, schied ebenfalls bald durch Maschinendefekt<br />
aus; so stand Rosemeyer noch allein<br />
gegen die drei Alfa Romeos von Nuvolari,<br />
Chiron und Brivio. Aber sein Vorsprung<br />
war bereits so gross, dass bei normalem Verlauf<br />
des Rennens sein Sieg nicht mehr zu<br />
gefährden war.<br />
Mehr wie sechs Minuten vor Nuvolari und<br />
Chiron durchraste Rosemeyer das Ziel, die<br />
letztjährige Rekordzeit von Stuck (Auto-<br />
Union) nicht unerheblich unterbietend.<br />
Damit hat im letzten grossen Rennen dieser<br />
Saison ein Fahrer gesiegt, der es nach seinen<br />
vorzüglichen Leistungen in verschiedenen<br />
Treffen redlich verdiente. Wie oft hat er doch<br />
als einzig Uebrigbleibender der Auto-Union<br />
einen guten Platz zu belegen vermocht; diesmal<br />
ist sein langersehnter Wunsch in Erfüllung<br />
gegangen.<br />
Das Klassement.<br />
Klasse über 1500 ccm:<br />
1. Rosemeyer (Auto-Union) 19 Runden in 3 :44 :<br />
10,6 (Mittel 132,6 km/St.).<br />
2. Nuvolari (Alfa Romeo) 19 Rund, in 3:50:48,4.<br />
3. Chiron (Alfa Romeo) 19 Runden in 3:50:52,2.<br />
4. Brivio (Alfa Romeo) eine Runde zurück.<br />
5. Hartmann (Maserati) zwei Runden zurück.<br />
Klasse bis 1500 ccm:<br />
1. Seaman (E. R. A.) 17 Runden in 3:48:32,3<br />
(Mittel 114,6 km/St.).<br />
2. Veyron (Bugatti) 17 Runden in 3:51:58,3.<br />
3. Sojka (Bugatti) 17 Runden in 4:04:42.<br />
4. Lartdi (Maserati) 17 Runden in 4:04:48.<br />
Das I. Rundrennen von Lucca.<br />
Die Scuderia Ferrari belegt mit Tadini,<br />
Comotti und Pintacuda die 3 ersten Plätze.<br />
Das I. Rundstreckenrennen von Lucca, das<br />
vergangenen Sonntag auf einer 2,35 km langen<br />
Piste zur Durchführung gelangte, wurde<br />
wiederum zu einem vollen Erfolg der Scuderia<br />
Ferrari, die sowohl die beiden Vorläufe<br />
wie auch den Endlauf über 50 Runden<br />
an sich reissen konnte.<br />
Der erste Vorlauf<br />
vereinigte 7 Fahrer, nämlich: Pages (Alfa<br />
Romeo), Fontana (Alfa Romeo), Balestrero<br />
(Alfa Romeo), Pintacuda (Alfa Romeo), Barbieri<br />
(Alfa Romeo), Corsi (Maserati) und Dusio<br />
(Maserati). Kurz nach dem Start gerieten<br />
Corsi und Barbieri in die Sandsäcke und<br />
mussten das Rennen aufgeben. Pintacuda<br />
hatte inzwischen die Führung vor Balestrero<br />
und Fontana übernommen und legte rasch<br />
eine sichere Distanz zwischen sich und seine<br />
Verfolger. In der 19. Runde erlitt Pages<br />
einen Maschinendefekt und schied aus.<br />
Das Klassement des 1. Vorlaufes:<br />
1. Pintacuda (Alfa Romeo), 20 Runden in 31:36,8<br />
(Mittel: 89,636 km/St.).<br />
2. Balestrero (Alfa Romeo), 32:57.<br />
3. Fontana (Alfa Romeo), 33:15,8.<br />
4. Dusio (Maserati), 33:45.<br />
Schnellste Runde: Pintacuda (Alfa Romeo) mit<br />
91,956 km/St. Durchschnitt.<br />
Der zweite Vorlauf<br />
wurde von 8 Maschinen bestritten. Trossi,<br />
der seine neue Rennwagenkonstruktion gemeldet<br />
hatte, erschien nicht am Start; vermutlich<br />
ist das Problem der Vergasung an<br />
dem vorn montierten Sternmotor noch nicht<br />
befriedigend gelöst, so dass man dieses technisch<br />
hochinteressante Gefährt erst im kommenden<br />
Jahr zu sehen bekommen wird.<br />
Den Ferrarileuten Comotti und Tadini<br />
standen hier Siena (Maserati), Lami (Maserati),<br />
Minozzi (Alfa Romeo), Mallucci (Maserati),<br />
Romano (Bugatti) und Ghersi (Maserati)<br />
gegenüber, doch vermochten diese gegen<br />
die beiden Erstgenannten nicht aufzukommen.<br />
Tadini hatte gleich vom Ablauf<br />
weg die Spitze übernommen, doch lag Co~<br />
mötti meistens nur Bruchteile einer Sekunde<br />
hinter ihm, derweil Siena und Minozzi bald<br />
stark von der Kopfgruppe abfielen.<br />
•Das Klassement des 2. Vorlaufes:<br />
1. Tadini (Alfa Romeo), 20 Runden in 30:33,4<br />
(Mittel: 92,386 km/St.).<br />
2. Comotti (Alfa Romeo), 30:33,6.<br />
3. Siena (Maserati), 31:10,1.<br />
4. Minozzi (Alfa Romeo), 31:55.<br />
Schnellste Runde: Tadini (Alfa Romeo) mit<br />
97,024 km/St.<br />
Für den<br />
Endlauf<br />
qualifizierten sich somit Pintacuda, Tadini,<br />
Comotti, Siena, Balestrero, Fontana, Dusio<br />
und Ghersi. Der Lauf ging über 50 Runden<br />
(117,5 km) und wurde gleich vom Start weg<br />
Von Tadini, Comotti und Pintacuda angeführt.<br />
Die übrigen waren dem Ferraritrio nicht gewachsen<br />
und stritten sich um den vierten und<br />
fünften Platz. Balestrero musste in der fünften<br />
Runde wegen Federnbruches aufgeben;<br />
.Siena, und Fontana schieden in der 10. bzw.<br />
19. Runde aus, so dass noch vor der Hälfte<br />
des' Rennens nur noch fünf Fahrer im Felde<br />
waren.<br />
Internationaler Sportkalender <strong>1935</strong><br />
Oktober.<br />
5. England: Donington-Park-Rennen.<br />
6. Deutschland: Int. Feldbergrennen.<br />
6. Rumänien: Bergrennen von Feleac.<br />
13. Italien: Preis des Prinzen von Piemont (Rundstreckenrennen<br />
von Neapel).<br />
19. England: Rennen in Brooklands.<br />
27. Griechenland: Grosser Preis der Akropolls In<br />
Griechenland.<br />
Stand des Rennens nach der 20. Runde:<br />
1. Tadini (Alfa Romeo), 30:00,4; 2. Comotti (Alfa<br />
Romeo), 30:09,1; 3. Pintacuda (Alfa Romeo, 30:18,4;<br />
4. Dusio (Maserati), 31:22,3; 5. Ghersi (Maserati),<br />
31:37.<br />
Tadini, Comotti und Pintacuda folgten<br />
stets dicht hintereinander, ohne sich aber<br />
gegenseitig zu bedrängen. Auch Dusio und<br />
Ghersi, die gegenüber der Kopfgruppe immer<br />
mehr Terrain verloren, blieben nur wenige<br />
Sekunden auseinander.<br />
Ohne nennenswerte Verschiebungen wurden<br />
noch die restlichen 30 Runden zu Ende<br />
gefahren. Mit 1 : 15 :05,2 für die 117,5 km<br />
erreichte Tadini ein Mittel von 93,891 km/St,<br />
was in Anbetracht der nicht sehr leichten<br />
Piste eine beachtenswerte Leistung darstellt,<br />
Nach dem Rundrennen von Lucca geht nun<br />
auch die italienische Rennsportsaison mit<br />
Riesenschritten ihrem Ende zu. Noch einmal<br />
wird die einheimische Elite aufeinandertreffen:<br />
im Rundrennen von Neapel, das für den<br />
13. Oktober vorgesehen ist und für die italienische<br />
Meisterschaft gewertet wird. Dann<br />
wird auch bei unserem südlichen Nachbarn<br />
das eherne Lied der Motoren verstummen,<br />
und die Konstrukteure werden bereits mit<br />
den Vorbereitungen für 1936 beginnen.<br />
Das Endklassement:<br />
1. Tadini (Alfa Romeo), 50 Runden in 1:15:05,2<br />
(Mittel: 93,891 km/St.).<br />
2. Comotti (Alfa Romeo), 1:15:20.<br />
3. Pintacuda (Alfa Romeo), 1:15:58.6.<br />
4. Dusio (Maserati), 1:16:24.<br />
5. Ghersi (Maserati), 1:16:37.<br />
Schnellste Runde: Pintacuda (Alfa Romeo) In<br />
1:25,4 (Mittel: 99.063 km/St.).<br />
Das Bergrennen Como-Lieto,<br />
das über eine Distanz von 7 km führte,<br />
brachte folgende Ergebnisse:<br />
Rennwagen.<br />
Klasse über 2000 ccm: 1. Cornaggia (Alfa Romeo),<br />
4:47,4 (Mittel 87,682 km/St.); 2. Musso (Alfa<br />
Römeo), 4:51.<br />
Klasse 1500 bis 2000 ccm: 1. Villa (Hugatti).<br />
5:33,8; 2. Cattaneo (Alfa Romeo), 5:41,2; 3. Santabrogio<br />
(Alfa Romeo). 5:57.<br />
Klasse bis 1500 ccm: 1. Bergamini (Maserati),<br />
5:09,2; 2. Carnevali (Bugatti), 5:20,4.<br />
Sportwagen.<br />
Klasse 1500 bis 2000 ccm: 1. Baruffi (Alfa Romeo),<br />
5:33,4; 2. Taroni (Alfa Romeo), 5:50,6; &<br />
Morani (Alfa Romeo), 6:25.<br />
, Klasse bis 1100 ccm: 1. Villoresi (Fiat). 5:12,4;<br />
2. Capelli (Fiat), 5:15; 3. Villoresi (Fiat), 5:21,6;<br />
5. Quintavalle (Fiat), 5:31,2; 5. Meroni (Fiat),<br />
5:34,4; 6. Ronchi (Fiat), 5:45,2; 7. Fossati (Fiat),<br />
6:17,6.<br />
Die ersten Nennungen für das Feldbergrennen.<br />
Am 6. Oktober gelangt im. Taunus<br />
das internationale Feldbergrennen zur Durchführung,<br />
das für die deutsche Meisterschaft<br />
gewertet wird. Bei den Sportwagen liegen bereits<br />
rund 20 Nennungen vor, so dass in vier<br />
Klassen gefahren werden kann. Adler, B.M.W.,<br />
D. K.W., Hanomag, Amilcar, Bugatti, Fiat<br />
und M. G. sind die einzelnen Marken.<br />
Für die Kategorie Rennwagen haben sich<br />
bis heute u.a. eingeschrieben: Kohlrausch<br />
(M.G.), Bäumer (Austin), Brudes (M. G.),<br />
Steinweg (Bugatti) und Wimmer (Zoller).<br />
Mit grosser Sicherheit wird auch die Teilnahme<br />
von Hans Stuck auf Auto-Union erwartet.<br />
Harry Jastroch, einer der bekanntesten<br />
amerikanischen Rennfahrer, ist vor kurzem<br />
in einem Rennen bei New-York tödlich verunglückt.<br />
Der Unfall ereignete sich, als<br />
Jastroch versuchte, zwei seiner Gegner zu<br />
überholen, wobei er die Führung, über seine<br />
Maschine verlor und ins Schleudern geriet<br />
Der Fahrer wurde dadurch kopfvöran aus<br />
seinem Sitz herausgeschleudert und blieb in<br />
schwerverletztem Zustand, der bald den Tod<br />
zur Folge hatte, auf der Bahn liegen.<br />
l»»«al«tis«H«-> W^nke<br />
Das Handhaben kleiner Schlitzschrauben<br />
ist eine knifflige Angelegenheit. Hält man die<br />
Schraube nur mit zwei Fingern fest, um sie<br />
in ihr Loch einzusetzen, so kommt man mit<br />
dem Schraubenzieher nicht mehr hinzu, und<br />
will man sie allein mit dem Schraubenzieher<br />
festhalten und eindrehen, so fällt sie in drei<br />
von vier Fällen wieder, heraus. Eine Pincette<br />
zum Halten der Schraube ist meist<br />
nicht zur Hand. Ein guter Behelf besteht jedoch<br />
darin, dass man die Schraube durch<br />
einen Papier- oder Kartonstreifen hindurchdrückt<br />
und nun mit diesem vor das Loch<br />
hält. Hat das Gewinde der Schraube einmal<br />
gefasst, so reisst man den Papierstreifen<br />
einfach weg.<br />
-at-
Die Rangliste der bekanntesten<br />
Rennfahrer für <strong>1935</strong>.<br />
Mit dem Masaryk-Rundrennen hat nun die<br />
Saison <strong>1935</strong> mehr oderwenigrerihrenAbschluss<br />
gefunden; die grossen internationalen Rennen<br />
liegen alle hinter uns. Allerdings folgen in<br />
Italien und England noch einige kleinere Veranstaltungen,<br />
die aber durchwegs nationalen<br />
Charakter haben.<br />
Für die unten folgende Rangliste wurden<br />
die vierzehn wichtigsten Treffen dieses Jahres<br />
zugrunde gelegt, nämlich die. Grossen Preise<br />
von Monaco, Tunis, Tripolis, Frankreich,<br />
Penya Rhin, Belgien, Deutschland, der<br />
Schweiz, Italien, Spanien, dann das Avus-,<br />
das Bifel- und das Masaryk-Rennen und endlich<br />
die Coppa Acerbo. Für die Bewertung<br />
der Fahrer wurden jeweils dem Sieger fünf,<br />
dem Zweiten vier, dem Dritten drei, dem<br />
Vierten zwei Punkte und dem Fünften ein<br />
Punkt zugeteilt, so dass sich ohne Berücksichtigung<br />
der von den einzelnen Konkurrenten<br />
gefahrenen Rennen folgende Reihenfolge ergibt:<br />
Gefah-<br />
Gefah-<br />
Fahier Pkte..rene Fahrer Pkte. rene<br />
Rennen<br />
Rennen<br />
Caracciola 37 11 Dreyfus 5 8<br />
Fagioli 32 11 Etancelin 5 9<br />
Rosemeyer 21,5 9 Comotti 4 2<br />
Varzi 19 10 Zehender 4 II<br />
Nuvolari 19 13 Marinoni 3 2<br />
Chiron 15 10 Pietsch 1,5 5<br />
Stuck 11 8 Benoist 1 2<br />
Brauchitsch 11 10 Farina 1 6<br />
Brivio 10 4 Taruffi 1 5<br />
Wimille 6 5 Lang 1 4<br />
In den Fällen, wo sich zwei Fahrer in ein<br />
und demselben Rennen ablösten, wurde die<br />
entsprechende Punktezahl unter diesen geteilt;<br />
dadurch erklären sich auch die halben<br />
Punkte von Rosemeyer und Pietsch.<br />
Werden die Anzahl Starts der einzelnen<br />
Fahrer^ebenfalls berücksichtigt, indem man<br />
Anzahl Punkte durch Anzahl Starts dividiert,<br />
so erfährt die Rangliste einige kleine Veränderungen,<br />
doch bleiben auch so Caracciola<br />
und Fagioli in führender Stellung:<br />
Fahrer Punkte Fahrer Punkte<br />
Caracciola 3,36 Wimille 1,20<br />
Fagioli 2,91 Brauchitsch 1,10<br />
Brivio 2,50 Dreyfus 0,62<br />
Rosemeyer 2,39 Etancelin 0,55<br />
Comotti 2,00 Benoist 0,50<br />
Varzi 1,90 Zehender 0,36<br />
Marinoni 1,50 Pietsch 0,30<br />
Chiron 1,50 Lang 0,2S<br />
Nuvolari 1,46 Taruffi 0,20<br />
Stuck 1,87 Farina 0,17<br />
Vom Int. Sportkalender 1936.<br />
Wie wir bereits in der letzten Nummer der<br />
«A.-R.» bekannt gaben, tagte vergangene<br />
Woche die internationale Sportkommission<br />
der A. I. A. C. R. in Paris, wobei die Schweiz<br />
durch A. Töndury und E. Primault vertreten<br />
war. Es wurden in dieser Sitzung die Termine<br />
der «Grossen Preise» für 1936 bestimmt.<br />
Der Grosse Preis der Schweiz fand inter-!<br />
nationale Anerkennung und erhält somit die 1<br />
gleiche Bedeutung wie die übrigen Grands<br />
Prix. Als Formel der Austragung der<br />
Rennen wurde für 1936/37 wiederum dieselbe<br />
gewählt, wie sie schon in diesem Jahre Anwendung<br />
fand, nämlich Gewicht der Maschinen<br />
750 kg ohne Wasser, Brennstoff, Oel und<br />
Reifen. Eine neue Formel soll erst für das<br />
Jahr 1938 geschaffen werden.<br />
Die < Grossen Preise » für 1936.<br />
13. April: Grosser Preis von Monaco.<br />
30. Mal: Grosser Preis von Amerika.<br />
28. Juni: Grosser Preis von Frankreich.<br />
12. Juli: Grosser Preis von Belgien.<br />
26. Juli: Grosser Preis von Deutschland.<br />
23. August: Grosser Preis der Schweiz.<br />
5. September: Tourist-Trophy von England.<br />
13. September: Grosser Preis von Italien.<br />
27. September: Grosser Preis von Spanien.<br />
Im übrigen wurden' noch folgende Daten<br />
festgelegt:<br />
1. Januar: Grosser Preis von Südafrika.<br />
23. Februar: Grosser Winterpreis von Schweden.<br />
10. Mai: Grosser Preis von Ungarn.<br />
7. Juni: Grosser Preis von Rio de Janeiro. •<br />
3. August: Rennen in Irland (Name der Veranstaltung<br />
ist noch zu bestimmen).<br />
17. Mai oder 4. Oktober: Masaryk-Rundrennen.<br />
4. Oktober: Feleac-B'ergrennen.<br />
Die Reglemente für die Sportwagen sollen<br />
'entsprechend dem Entschluss der C.S.I. für<br />
die kommende Saison eine Verschärfung erfahren,<br />
wobei die genauen Forderungen an<br />
diese Kategorie von Fahrzeugen noch zu bestimmen<br />
sind.<br />
Campbell verzichtet auf weitere Rekordversuche.<br />
An einem Bankett, das der « Daily<br />
Mail» zu Ehren Sir Malcolm Campbells gab,<br />
schilderte der Weltrekordman seine Eindrücke<br />
von seiner letzten Fahrt in Salt Lake<br />
City und gestand, dass er seine eigene Bestleistung<br />
nicht mehr anzugreifen gedenke^<br />
Sollte aber sein Rekord von 485,175 km/St.<br />
von einem Ausländer überboten werden, so<br />
würde er jedoch versuchen, den Rekord<br />
über den Kilometer oder die Meile wiedef<br />
für sein Land zurückzugewinnen.<br />
; . ' <<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1835 - No 79<br />
Distanz<br />
Zeit oder<br />
oder Zeit Start Datum Ort Fahrer Distanz Km/St. M/St.<br />
WELTREKORDE<br />
2 000 Meil. Steh. 29-30/8/35 Salt Beds D. A. Jenirin« Duisenberg- 14 h. 26.11,424 222.954 138.54<br />
und Gulott* Spezial<br />
3 000 Meil. „<br />
22 h. 15.27,87 216.914 134.78<br />
4 000 km<br />
18 h. 33.44,416 215.490 133.90<br />
5 000 km „ „ „<br />
„ 23 h. 00.02,634 217.384 135.08<br />
24 Stunden „ „ „<br />
„ 5 232,686 km 218.029 135.48<br />
500 Meil.<br />
1<br />
11<br />
000 km<br />
000 Meil.<br />
000 Meil.<br />
2 000 km<br />
2 000 km<br />
2 000 Meil.<br />
3 000 km<br />
3 000 km<br />
3 000 Meil.<br />
4 000 km<br />
5 000 km<br />
3 Stunden<br />
6 Stunden<br />
12 Stunden<br />
24 Stunden<br />
Die homologierten Rekorde von Jenkins und Gulotta<br />
INTERNATIONALE REKORDE: KLASSE<br />
Steh. 27-28/8/35 Salt Beds D. A. Jenkins Dueseeberggpezial<br />
„ 29-30/8/35 „<br />
„ 27-28/8/35<br />
„ 29-30/8/35 „ Jenkins und „<br />
Gulotta<br />
27-28/8/35 „ ,<br />
29-30/8/35<br />
27-28/8/35<br />
29-30/8/35<br />
27-28/8/35<br />
29-30/8/35<br />
D. A. jenkins<br />
Jenkins und<br />
Gulotta<br />
220.737<br />
213.353<br />
221.883<br />
216.770<br />
222.141<br />
222.954<br />
222.091<br />
223.178<br />
216.914<br />
215.490<br />
217.384<br />
226.949<br />
220.794<br />
222.658<br />
218.029<br />
137.16<br />
132.57<br />
137.87<br />
134.69<br />
138.30<br />
138.54<br />
138.00<br />
138.68<br />
134.78<br />
133.90<br />
135.08<br />
141.02<br />
137.20<br />
138.35<br />
135.48<br />
Anmerkung: Die unter der Rubrik «Weltrekorde» stehenden Bestleistungen sind inzwischen von<br />
Eyston, Staniland und Denly noch weiter verbessert -worden, doch steht die Homologierung durch<br />
die A.I.A.CR. noch aus.<br />
Bei dem Wagen von Jenkins handelt es sich, um eine 7,108-Liter-Maschine (8 Zylinder) mit<br />
96,83 mm Bohrung und 120,65 mm Hub.<br />
Internat. Bergmeisterschaft 1936. Nachdem<br />
Oesterreich mit dem Grossglockner-Rennen<br />
einen würdigen Ersatz für das Gaisberg-Rennen<br />
und damit ein Monstre-Bergrennen erhalten<br />
hat, sind in der österreichischen Presse<br />
wieder Vorschläge für die Ausschreibung ei-<br />
Die ersten Nennungen für den Grossen ner internationalen Bergmeisterschaft aufgetaucht,<br />
wie solche bereits in früheren Jahren<br />
Preis von Südafrika, der am 1. Januar 1936<br />
auf der Piste von'East London zur Austragung<br />
gelangt, sind bereits eingegangen und hiebei ausser dem eigenen Grossglockner-<br />
ausgefahren wurde. Und zwar denkt man<br />
stellen einen interessanten Lauf in Aussicht. rennen an das Klausenrennen, das Stilfserjochrennen<br />
und den Freiburger Bergrekord<br />
Es haben bis dahin genannt: Lord Howe<br />
(Bugatti), Wimille (Bugatti), Fairfield (E.R.A.) von Günterstal nach dem Schauinsland. Dabei<br />
und Miss Ellison (Bugatti).<br />
bezweckt man, mit dieser Meisterschaft nicht<br />
nur besondere sportliche Leistungen auszuzeichnen<br />
und die Fahrer zur Teilnahme an<br />
Caracciola in Ungarn. Der deutsche Meisterfahrer<br />
Caracciola, der der erfolgreichste allen vier Rennen anzuhalten, sondern man<br />
Rennfahrer dieser Saison war, hat sich nach möchte auch die 4 Rennen zeitlich derart innerhalb<br />
einer nicht allzu langen Zeitspanne<br />
Ungarn begeben, um dort bei Qyon den Angriff<br />
auf mehrere Rekorde aufzunehmen. festlegen und durchführen, dass die Teilnahme<br />
Auch Kohlrausch auf M.Q. wird versuchen, die Fahrer nicht allzu sehr in Anspruch<br />
neue Bestleistungen, für die Klasse 750 cmnimmt, d. h. die Termine für die Konkurrenten<br />
herauszufahren.<br />
B.<br />
3 h. 32.28,593<br />
4 h. 31.38,986<br />
7 h. 32.35,080<br />
7h. 15.11,126<br />
9 h. 13.34,871<br />
9 h. 00,11,891<br />
14 h. 26.11,424<br />
13 h. 30.28,669<br />
13 h. 26,31.901<br />
22 h. 15.27,870<br />
18 h. 33.44,416<br />
23 h. 00.02,634<br />
680.847 km<br />
1 324.765 km<br />
2 671.895 km<br />
5 232.6S6 km<br />
227.226 141.10<br />
günstig liegen. Für die Schweiz steht und fällt<br />
das Interesse an dieser Internationalen Bergmeisterschaft<br />
mit der Frage der Abhaltung<br />
des Klausenrennens, die heute noch ziemlich<br />
offen steht, wohl aber in Bälde ihre Abklärunsr<br />
finden dürfte.<br />
V<br />
Wo fahren wir hi<br />
Wir fabrizieren auf jeden Wagen das<br />
passende KühlernetzI<br />
Neuestes Hochleistungs-Element!<br />
ZÜRICH-<br />
ZURICHSEE<br />
HINWIL<br />
VULKANISIERANSTALT<br />
PNEUSERVICE<br />
Neugummierung mit Sommer- u. Winter-Profil<br />
PROFILRILLEN<br />
Telephon 981.275 - E. W1UQQLER. Mitglied T. C. S.<br />
ZÜRICH-HÖNGG<br />
GARAGE<br />
MÜHLEHALDE<br />
Spezialist für Chevrolet, Essex und Oldsmobile<br />
Limmattalstr. 153 H. Brunschwller Tel. 67.044<br />
ZÜRICH<br />
Löwen Gross-Garage<br />
Löwenstr. 11/17 G.VELTIN Tel. 53.929<br />
Nach Neuenburg<br />
zum Winzerfest am 6. Oktober<br />
D. R. P.<br />
551318<br />
551319<br />
+ Pat.<br />
134460<br />
153296<br />
2 Jahre Garantie<br />
Zu<br />
Konkurrenzpreisen<br />
Gebr. A. & P. KAESERMANN, BERN<br />
Telefon 29.564<br />
Reiniren v. verstopften Kühlern m.Spezialmuch.<br />
Zürich 8<br />
B. Frick & Co.<br />
PNEUMATIK-HAUS<br />
Dufoorstr. - Ecke Kreuzstr. 15<br />
Telephon 21.333<br />
Brems- & Kupplungsbeläge<br />
FERODO<br />
erhöhen die Sicherheit Ihres Wagan«<br />
ssolub<br />
unter den Moiör-Oelen<br />
S T A N D A R D . M I N E R A L O E L P H O D U K T E A G . , Z O X I C R ( S E I T 1894)<br />
E rsles beie uchlele$<br />
i n fern a Mona I e$<br />
Erkennungszeichen<br />
+ Pat. No. 170657 -f •.• • ; ••;: —<br />
•".'•'• ".'-.-• Schweizer-Fabrikat +<br />
'".; per Stück Jr. 18. - Hülfshalter Fr. 6.50<br />
' Durch alle Garagen etc. lieferbar<br />
* Nachahmung unstatthaft<br />
Werner Risch + Zürich
N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
«k«<br />
Die Verjährung im MFG.<br />
Aus dem Bundesgericht.<br />
• Das eidg. Automobilgesetz (MFQ) enthält<br />
eine Reihe von Strafbestimmungen, stellt<br />
aber keine ausdrückliche Vorschrift über die<br />
Verjährung bei Uebertretung der fahrpolizeilichen<br />
Regeln auf. Ein Entscheid des bundesgerichtlichen<br />
Kassationshofes vom 23. September<br />
hat nun hierüber Klarheit geschaffen.<br />
Ein Autofahrer, der in Zürich am 6. April<br />
1934 von der Stadtpolizei wegen Widerhandlung<br />
gegen Art. 20 und 25 MFG verzeigt<br />
worden war, wurde am 4. Juni 1934 deswegen<br />
vom Polizeirichteramt Zürich mit 20 Fr.<br />
gebüsst; er verlangte die gerichtliche Beurteilung<br />
und das Bezirksgericht, dem das<br />
Begehren am 8. März <strong>1935</strong> übermittelt wurde,<br />
hob die Busse wegen Verjährung auf. Es<br />
wandte dabei in Ermangelung von Verjährungsbestimmungen<br />
in MFG das Bundesgesetz<br />
von 1849 betreffend das Verfahren bei<br />
Uebertretungen fiskalischer und polizeilicher<br />
Bundesgesetze an. Dieses «Fiskalstrafgesetz<br />
> lässt in Art. 20 b die Verjährung eintreten<br />
« nach 4 Monaten, vom Tage an gerechriet,<br />
an welchem das Protokoll oder der<br />
Bericht erstattet worden ist, wenn die Klage<br />
während, dieser Frist bei dem kompetenten<br />
Gerichte nicht angebracht wird». Danach<br />
wäre im vorliegenden Falle die Verjährung<br />
vier Monate nach der von der Polizei erstatteten<br />
Anzeige, d. h. am 6. August 1934, eingetreten;<br />
hätte man unter subsidiärer Anwendung<br />
zürcherischer Prozessvorschriften<br />
angenommen, die Verjährungsfrist sei durch<br />
die Bussenverfügung des Richteramtes unterbrochen<br />
worden, so wäre die Verjährung am<br />
4. Oktober 1934 abgelaufen. In beiden Fällen<br />
wäre also die Frist bei der Behandlung der<br />
Angelegenheit durch das Bezirksgericht<br />
schon abgelaufen gewesen.<br />
Auf die vom Polizeirichteramt Zürich dagegen<br />
eingereichte Kassationsklage hat jedoch<br />
der Kassationshof des Bundesgerichts<br />
das Urteil aufgehoben und die Sache zu<br />
neuer Beurteilung an das Bezirksgericht zurückgewiesen.<br />
Allerdings kann beim Fehlen von Verjährungsvorschriften<br />
im MFG nicht etwa auf<br />
kantonalrechtliche Verjährungsbestimmungen<br />
abgestellt werden, denn nach früheren bundesgerichtlichen<br />
Entscheiden erfordert die<br />
gleichmässige Handhabung bundesstrafrechtlicher<br />
Bestimmungen — und um solche handelt<br />
es sich bei den Vorschrifte» des MFG<br />
— auch eine einheitliche Ordnung der Verjährung.<br />
Muss demnach Bundesrecht herangezogen<br />
werden, so kann es sich dabei aber<br />
nicht um das Fiskälstrafgesetz handeln, weil<br />
dieses nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung<br />
nur auf solche Vergehen anwendbar<br />
ist, bei denen der Bund direkt geschädigt<br />
wird. Massgebend ist vielmehr die Verjährungsvorschrift<br />
im Bundesgesetze über<br />
das Bundesstrafrecht von 1853. Das MFG<br />
erklärt selber in Art. 65 den ersten Abschnitt<br />
dieses Gesetzes als anwendbar und in diesem<br />
Abschnitt, d.h. in den allgemeinen Bestimmungen<br />
des BStR, findet sich auch die<br />
Vorschrift (Art. 34c .BStR), wonach die Strafklage<br />
bei den nicht mit Zuchthaus bedrohten<br />
Delikten in drei Jahren verjährt. Gegen die<br />
Anwendung.dieser Vorschrift kann hier nicht<br />
etwa geltend gemacht werden, dass sie nicht<br />
auf die Uebertretung polizeilicher Vorschriften<br />
von Spezialgeseföen zugeschnitten sei,<br />
denn-das MFG selber verweist auf das Bundesstrafgesetz,<br />
ohne dabei einen Vorbehalt<br />
für Tatbestände zu machen, die sich nicht als<br />
Vergehen, sondern als blosse Polizeiübertretungen<br />
kennzeichnen. Somit ist im vorliegenden<br />
Falle die Verjährung noch nicht eingetreten.<br />
Wp.<br />
ZÜMhe» N«»«iz«n<br />
Was geht mit dem Zürcher Verkehrsgesetz?<br />
Die Zürcher Verkehrsinteressentenverbände<br />
sind es sich zwar zur Genüge gewohnt,<br />
dass man sie in den letzten Jahren<br />
in dieser Verkehrsgesetzfrage von Regierungsratsseite<br />
aus stets unorientiert im Dunkeln<br />
tappen lässt, um dann plötzlich eine<br />
äusserst knapp gefasste Frist zur Vernehmlassung<br />
zu stellen, so dass es fast nicht möglich<br />
ist, die Vorlage richtig durchzuarbeiten,<br />
während sich der Gesetzgeber stets geraume<br />
Zeit lässt zu seinen Studien und Arbeiten.<br />
Das Resultat dieses unverständlichen Vor-<br />
Strassenverkehr wurde 1934 an der Strasse<br />
Zürich-Winterthur bei der Glatt-Kreuzung<br />
festgestellt, nämlich 2078 Personenautos,<br />
341 Lastwagen und 1600 Handwagen, Fahrräder<br />
und Motorräder, wobei es sich bei<br />
auszuarbeiten, die die Be-diesen Zahlen um die Mittel der Zählungsergebnisse<br />
an drei nicht aufeinanderfolgen-<br />
gehens, das nach einer völligen Kaltstellung<br />
der Verkehrsinteressentenverbände tendiert,<br />
ist zwar bekannt, das verworfene Verkehrsgesetz<br />
war die < Totgeburt » dieses unzweckmässigen<br />
und unakzeptablen Vorgehens.<br />
' '<br />
Man hätte wohl annehmen dürfen, dass<br />
man auch im Kaspar-Escherhäus hieraus<br />
die nötigen Erfahrungen sammelt und Konsequenzen<br />
zieht. Der Weg war wohl gewiesen<br />
: Durch Einberufung einer gemischten<br />
Kommission aus Vertretern • der Behörden<br />
des Kantons, der Bezirke und Städte einerseits<br />
und der Verkehrsinteressenten anderseits<br />
hätte es möglich sein sollen, eine Gesetzesvorlage<br />
zeichnung Verkehrsgesetz auch verdient und<br />
die beim Kantonsrat und beim Volk Zustimmung<br />
resp. Annahme gefunden hätte.<br />
Statt dessen herrscht immer noch grösstes<br />
Stillschweigen und alles deutet darauf<br />
hin, dass man sich in Regierungskreisen<br />
selbst noch nicht bewusst ist, ob man eine<br />
neue Gesetzesvorlage ausarbeiten oder auf<br />
dem Verordnungswege die dem Staat genehmen<br />
Gesetzesbestimmungen in Kraft setzen<br />
will. Eines steht wohl aber fest: Man<br />
will die Sache möglichst hinausschieben,<br />
will den bisherigen Status, d.h. das Inkraftbleiben<br />
des alten Automobilgesetzes vom<br />
Jahre 1923 noch möglichst lange «beibehalten,<br />
um dem Fiskus die alten Verkehrssteueransätze<br />
auch für 1936 zu sichern um ja keine<br />
finanziellen Erleichterungen einräumen zu<br />
müssen. Werden sich die Verkehrsinteressenten<br />
diese Absicht gefallen lassen oder<br />
selbst die Initiative in die Hand nehmen? Es<br />
ist wohl vorauszusehen, dass die kommenden<br />
Wochen wichtige Entscheide bringen<br />
werden.<br />
V<br />
*•!»<br />
den Wochentagen jeweils von 6—20 Uhr<br />
handelt.<br />
V<br />
Thurgauischer Strassenbau im Jahre 1934.<br />
Im Thurgau hat man frühzeitig die verkehrspolitische<br />
Notwendigkeit der Modernisierung<br />
des Strassennetzes erkannt. Sie steht in unmittelbarem<br />
Zusammenhang mit dem gewaltigen<br />
Aufschwung des Automobilwesens. Im<br />
Jahre 1934 konnte das Bautempo etwas verlangsamt<br />
werden; es sind in diesem Jahr<br />
laut dem regierungsrätlichen Rechenschaftsbericht<br />
für den Unterhalt und den Ausbau<br />
der Staatsstrassen Fr. 1,710,524 verausgabt<br />
worden, bei einer Gesamtlänge dieser Strassen<br />
von 795,5 km. Diesen Ausgaben steht<br />
eine Nettoeinnahme von 1,513,000 Fr. gegenüber.<br />
Für die im Jahre 1925 gebauten Betonstrassen*<br />
lief die fünfjährige Garantie ab. An<br />
Stelle der verlängerten Garantie für weitere<br />
fünf Jahre hat das thurgauische Strassendepartement<br />
mit der schweizerischen Betonstrassenbau<br />
A.G. ein Unterhaltsvertrag auf<br />
weitere zehn Jahre abgeschlossen. Der Unterhalt<br />
wird von der Gesellschaft übernommen<br />
per Quadratmeter und Jahr um 2 Rp.<br />
Es macht also per km und Jahr 120 Fr. Nach<br />
Ablauf der zehn Jahre sind die Strassen in<br />
tadellosem Zustand abzugeben. Der Unterhaltsvertrag<br />
kommt also einer Verlängerung<br />
der Garantie von 5 auf 15 Jahre gleich.<br />
In verschiedenen Gemeinden sind zur<br />
Staubbekämpfung Abfallöle verwendet worden,<br />
womit man aber schlechte Erfahrungen<br />
gemacht hat. Gegen den Herbst hin bilden<br />
sich schmutzige Verschlammungen und dementsprechende<br />
Verkehrsgefährdungen, spe-<br />
Zürcher Strassenwesen. Der Kanton Zürich<br />
hat 1934 Fr. 3,238,625.50 für Unterhalt<br />
und Ausbau der Strassen I. und II. Klasse<br />
(ohne Hauptverkehrsstrassen) verausgabt,<br />
gegenüber Fr. 3,483,761.05 im Vorjahr, wobei<br />
die Hauptposten auf Pflasterungen,<br />
Teerungen und Beläge mit Fr. 1,111,919.10<br />
und gewöhnlicher Unterhalt und Walzarbeiten<br />
mit 780,202.75 entfallen. Dass bei diesen<br />
Strassenausgaben des Kantons auch die Verwaltung<br />
und Aufsicht eine massgebende<br />
Rolle spielen, geht daraus hervor, dass 1934 ziell für Velofahrer, Pferdefuhrwerke und<br />
nicht weniger als Fr. 783,190.05 für diezum Teil auch für Autos. Die Verwendung<br />
Strassenwärter und Fr. 123,925.60 für dievon Abfallöl erforderte auch vermehrte Abschlammung<br />
und nachträgliche Bekiesung.<br />
Aufsicht verausgabt wurden. — Von den<br />
356 km Hauptverkehrsstrassen waren Ende Das Departement hat daher Abfallöl verboten.<br />
W.<br />
1934 333 km = 93,5 %, von den 1108 km<br />
gewöhnlichen Strassen 1. Klasse 170 km =<br />
15,4 %, von den 713 km Strassen 2. Klasse<br />
33 km = 4,6 % mit einer verbesserten<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Buch! (abwesend), Chefredaktion.<br />
Fahrbahn versehen. Es bleibt also noch<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />
aüerhand zu tun, bis nur das Strassennetz<br />
Telephon der Redaktion: 28222 (Hallwag)<br />
1. Klasse exklusive Hauptverkehrsstrassen Außerhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
zeitgemäss ausgebaut ist. — Der grösste<br />
Ueberall verlangt<br />
man die<br />
CERVIN<br />
-Batterie,<br />
weil sie ihre Ueberlegenheit<br />
bewiesen hat.<br />
Hergestellt in Orient (Val de Joux)<br />
BERN-Ostermundigen<br />
VERCHROMEN<br />
STADELMANN & MANTEL A. G.<br />
Tel. 41.128<br />
Offizielle Distributoren<br />
für die ganze Schweiz von<br />
CHEVROLET<br />
Ersatzteilen<br />
zu General- Motors-Konditionen<br />
Grosses Lager in Ersatzteilen für alle amerik. und franz. Automobile<br />
und für Opel.<br />
ZÜRICH<br />
Tel. 26.82»<br />
ACAR A..G.<br />
BERN<br />
Tal. 26.085<br />
LAUSANNE<br />
Tel. 32.567<br />
P i e Press I u f t ^ S t h m i er a p p ara t e<br />
R EIN H D tn<br />
und d i eh o chwertigen<br />
HotltsmutrasM 94<br />
Maphon 34.297<br />
Aasschleifen<br />
von Motorzylindern mit<br />
Einbauen v. neuen Kolben<br />
aus Guss, Novalit u.<br />
Nelson -Bohnalite<br />
Kolbenringe, Ventile,<br />
Lager etc. Rundschleifen<br />
von Kurbelwellen. Ausgiessen,<br />
Ausdrehen und<br />
Pressen von Lagern u.<br />
Pleuelstangen. Neulagerung<br />
von Motoren.<br />
Billige<br />
Auto-Garagen<br />
in Eisenbeton, zerlegb.,ab Fabrik<br />
mit Türen, von Fr. 775.— an.<br />
Auf Wunsch bequeme TEILZAHLUNG innert<br />
5 Jahren.<br />
Prospekte und Preise fertig montiert.<br />
Garage-Bau G.HUNZIKER & CO., INS (Bern)<br />
STÖCKLI • BERN<br />
Verkauf und Reparaturen<br />
von sämtlichen Autopneus<br />
| u. -schlauchet<br />
Schutzeinlagen. Benzine und<br />
Oele. — Fachmännische und<br />
prompte Bedienung. Tel. 21 318<br />
Mühlemattstrasse 53<br />
Aeltestes Haus<br />
Installation für Spezial-<br />
Schmierung 'mit3 Fetten<br />
vereinigen die hervorragendsten Eigenschaft<br />
enfürdie Chassis-Schmierung.<br />
Tadelloser Mechanismus und Qualitätsfette!<br />
Societe ^'Exploitation des Brevets CH. REINHOLD S.A., GENF<br />
MINERALOELE A.-G., BASEL - BERN - ST.GALLEN -ZÜRICH<br />
Fabrikation von<br />
Auto-Kühlern<br />
nach dem ^ Pat. 98.005<br />
Bienenwabensystem,<br />
grösste Kühlwirkung. Reparaturen<br />
aller Systeme.<br />
Auto-Spenglerei<br />
Anfertigung von Kotflügeln,<br />
Motorhauben.Benzin-Reservoiren.<br />
E. BENETTI, Albisrieden-Zch.<br />
Letzigrabenstrawe 115. Telephon 36.228
•w Kanfonen<br />
Verbreiterung der Basler Wettsteinbrücke.<br />
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen<br />
Rat des Kant. Baselstadt, für die Verbreiterung<br />
der Wettsteinbrücke einen Kredit von<br />
2,23 Mill. Fr. zu bewilligen, nimmt doch dieser<br />
stark frequentierte Strassenzug innerhalb des<br />
baselstädtischen Verkehrslebens eine besonders<br />
wichtige Stellung ein. Die jetzige, in den<br />
Jahren 1877/79 erstellte Brücke weist eine<br />
Gesamtbreite von 12,6 m bei einer Fahrbahnbreite<br />
von nur 7,6 m auf. Es waren namentlich<br />
diese ungenügenden Breitenmasse, welche<br />
diese Brücke zu einem besondern Gefahrenherd<br />
stempelten, regelt sie doch unter Umgehung<br />
der Innerstadtstrassen den grossen<br />
Verkehr zwischen den beiden Rheinufern. Vor<br />
allem ist es die Entwicklung des Strassenverkehrs,<br />
wie auch die hohe Verkehrsdichte während<br />
den Stosszeiten, die eine Verbesserung<br />
der oberhalb der mittleren Rheinbrücke gelegenen<br />
Uebergänge notwendig machte.<br />
Seit Jahren schon wurde deshalb die Frage<br />
der bessern Verkehrsregelung zwischen dem<br />
links- und rechtsseitigen Rheinufer einem genauen<br />
Studium unterworfen. Dem Projekt<br />
der Brückenverbreiterung wurde dasjenige<br />
eines Neubaus (Hallwilbrücke) gegenübergestellt,<br />
und zwar unter Belassung der Wettsteinbrücke,<br />
einige 100 m weiter rheinaufwärts.<br />
Zählungen haben jedoch ergeben, dass<br />
die Ueberlastung der Wettsteinbrücke ihre<br />
Ursache nicht im Durchgangs-, sondern lediglich<br />
im lokalen Verkehr hat, woraus sich die<br />
zwingende Konsequenz ergab, dass sich eine<br />
nennenswerte Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />
und eine Verringerung der durch<br />
den Spitzenverkehr bedingten Unfallgefahr<br />
der Wettsteinbrücke durch den Bau der Hallwilerbrücke<br />
nicht erreichen Hesse.<br />
Nach Vorlage verschiedener Projekte hat<br />
sich der Regierungsrat zu dem im Juni 1934<br />
von Prof. Karner (E.T.H.) ausgearbeiteten<br />
Projekt entschieden, das eine Verbreiterung<br />
der Brücke auf 21,50 m vorsieht, ohne die<br />
heutige Brückenkonstruktion zu verändern,<br />
indem die neuen Trottoirs auf 2 speziellen<br />
Tragwerken zu liegen kommen, welche als<br />
selbständige Brücken für sich flussaufwärts<br />
und flussabwärts direkt neben der heutigen<br />
Brücke erstellt werden sollen. Für die Tragwerke<br />
dieser Trottoirs werden Balkenkonstruktionen<br />
gewählt, welche die Pfeiler und<br />
Widerlager nur in lotrechtem Sinne beanspruchen.<br />
Nach dem Projekt Karner stehen der<br />
Tram- und Auto-Fahrbahn 11,50 m zur Verfügung,<br />
für die Trottoirs je 3 m und für die<br />
Radfahrerwege je 2 m, eine Lösung, die zudem<br />
erlaubt, den Verkehr sogar während des<br />
ganzen Umbaues aufrecht zu erhalten. Zweifellos<br />
darf der geforderte Betrag von 2,23 Millionen<br />
Franken, obschon er der ursprünglichen<br />
Bausumme von 2,36' Mill. Fr. sehr nahe<br />
kommt, als bescheiden bezeichnet werden, sofern<br />
die Kosten eines Neubaus in Betracht<br />
gezogen werden, namentlich aber hinsichtlich<br />
der mit diesem Betrag erreichten grossen<br />
Leistungsfähigkeit der verbreiterten Wettsteinbrücke,<br />
-myhebung<br />
des deutschen Zollausschlussgebietes<br />
Für eine linksrheinische Strasse. Die Auf-<br />
Jestetten-Lottstetten hat schlaglichtartig ein<br />
bedeutsames, zürcherisches Strassenprojekt<br />
in den Vordergrund gerückt. Es handelt sich<br />
um die linksrheinische Strassenverbindung<br />
von Bülach nach Benken. Noch liegt hiefür<br />
kein Projekt vor, aber gewisse bereits schon<br />
bestehende Teistücke, wie Flaach-Ellikon-<br />
Marthalen, dürften für die Zukunft wegweisend<br />
sein, so dass sich die neue Strasse ungefähr<br />
auf folgender Route bewegen dürfte:<br />
Kreuzstrasse zwischen Bülach und Eglisau,<br />
quer durch das Tösstal, Teufen, Berg, Flaach,<br />
Ellikon, Marthalen, Benken, wobei sich allerdings<br />
für den Verkehr von Zürich vor allem<br />
der Ausbau der Strasse Kloten-Embrach-<br />
Rorbas-Teufen aufzwingen dürfte. Dadurch<br />
würde sich für die Limmatstadt eine völlig<br />
auf Schweizerboden verlaufende, gute und<br />
schnelle Verbindung mit Schaffhausen ergeben,<br />
s<br />
Es ist zu verstehen, dass man sich im<br />
Kaspar-Escherhaus heute eingehender mit<br />
diesem neuen Strassenprojekt befasst. Bereits<br />
ist denn auch in einer Eingabe des Regierungsrates<br />
an den Bundesrat hierauf aufmerksam<br />
gemacht und um Gewährung eines<br />
Bundesbeitrages nachgesucht worden. Es<br />
handelt sich hiebei um eine grosses Strassenwerk,<br />
das sich vorzüglich als Notstandsarbeit<br />
grossen Ausmasses eignen würde und<br />
das auf keine ausserordentlichen technischen<br />
Schwierigkeiten stösst<br />
V<br />
}ku1t«»l*u ••»«£<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 79<br />
Autobusbetrieb der Stadt Winterthur. Im Monat<br />
August wurden 36 934 gegenüber 38 733 Personen in<br />
der entsprechenden Vorjahresperiode befördert, so<br />
dass die Gesamtfrequenz in den ersten 8 Monaten<br />
des laufenden Jahres auf 323 802 (330 770) Passagiere<br />
ansteigt, was gegenüber dem Vorjähre einer<br />
Minderfrequenz um 6968 Personen entspricht. Dieim<br />
Monat August vereinnahmten Beträge stellen<br />
sich auf 6378 (6678) Fr. und für die ersten 8 Monate<br />
auf 56 652 gegenüber 56 449 Fr. im Vorjahre,<br />
so dass trote der Frequenzverminderung Mehreinnahmen<br />
in der Höhe von 203 Fr. zu verzeichnen<br />
sind.<br />
fom<br />
Iwi<br />
vfsth<br />
Neugründung:<br />
Valli & Co.. Garage, Windisch. Alberto Valli,<br />
Windisch und Walter Brack, Aarau, haben unter<br />
•dieser Fa. eine Kommanditgesellschaft eingegangen.<br />
Zweck der Firma ist der Betrieb einer Garage sowie<br />
Handel mit Automobilen. A. Valli ist unbeschränkt<br />
haftender Gesellschafter. Walter Brack<br />
ist Kommanditär im Betrage von Ff. 500.—.<br />
«Autohaft». In Luzern ist am 8. September unter<br />
dem Vorsitz von Bechtsanwalt Dr. P. Müller<br />
eine « Haftpflicht- und Unfallversicherungs-Gesellschaft<br />
der Automobilbesitzer in der Schweiz » ins<br />
Leben gerufen worden.<br />
Personelles:<br />
Karosserie-Werke Aarburg AG., Aarburg. Zum<br />
Mitglied des Verwaltungsrates und zugleich zum<br />
Direktor der Gesellschaft wurde gewählt der bisherige<br />
Prokurist Walter C. Knecht-Kihm, Ölten.<br />
Alfons Burth, technischer Leiter, ist aus dem Verwaltungsrat<br />
ausgeschieden; es wurde ihm Prokura<br />
erteilt. Präsident des Verwaltungsrates bleibt der<br />
bisherige Julien Burnens-Golay. Die beiden Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates sowie der Prokurist<br />
zeichnen je zu zweien kollektiv.<br />
Garage des Eaux-Vives S. A., Geneve. Einziger<br />
Verwaltungsrat ist Henri Coutau. Er führt rechtsverbindliche<br />
Einzelunterschrift. Charles Giacobino<br />
ist ausgeschieden und seine Unterschrift erloschen.<br />
J. A. Beihl, Automobilhandel, Territet-Les Planches.<br />
Inhaber der Firma ist J. A. Beihl in Territet.<br />
Handel in Automobilen und Zubehör.<br />
Josef Inderbitzin, Autoreparaturwerkstätte, Brunnen.<br />
Inhaber der Firma ist Josef Inderbitzin in<br />
Brunnen. Betrieb einer Autoreparaturwerkstätte.<br />
Domizil: Bahnhofstrasse.<br />
William Rieker, Pneupflegemittel, Carouge. Inhaber<br />
der Firma ist J. W. Hieker in Carouge. Fabrikation<br />
und Vertrieb des Produktes «Salu-Pneu»<br />
zur Pflege und Unterhalt der Reifen. Domizil: Route<br />
de St. Julien.<br />
Societe Syndicale des Garages de Geneve. Diese<br />
Genossenschaft hat ihren Vorstand wie folgt neu bestellt:<br />
A. Fleury als Präsident (bish.), Ch. Excoffier<br />
Cbish.) neu als Vizepräsident, L. Blanc (bish.), L.<br />
Martinet, U. Marchesi, E. Balli, P. Strübi, J. Iturbide,<br />
G. Metz, A. Ziegler, G. Demeuron, J. Villars,<br />
P. Turian, W. Blanc, Sohn, und A. Spycher. Permanenter<br />
Sekretär ist J. Perren (bish.). Die bisherigen<br />
Mitglieder des Vorstandes Ch. Hoffer, E. Anthonioz,<br />
G. Mallet und E. Maurer sind ausgeschieden<br />
und deren Unterschriften erloschen.<br />
S. A. pour la vente en Suisse du Pneu Englebert,<br />
Genf. Die Kollektivprokura von E. Schiltknecht ist<br />
erloschen.<br />
Firmenlöschung:<br />
Hermann Balzli, Autogarage, Gümligen. Die<br />
Firma wird infolge Fehlens der Voraussetzungen<br />
zum Eintrag im Handelsregister gelöscht.<br />
Walter Rothenbühler, Autogarage, Seewen-<br />
Sehwyz. Die Firma wird infolge Aufgabe des Geschäftes<br />
und Wegzuges des Inhabers gelöscht.<br />
Hans Hubacher. Autogarage und Reparaturwerkstätte.<br />
Dagmersellen. Die Firma wird infolge<br />
Aufgabe des Geschäftes im Handelsregister gelöscht.<br />
Einstellung des Konkursverfahrens.<br />
Les Fils d'Henri Metral, Garage de Champex, in<br />
Champex. Das Konkursverfahren vom 9. Juli wurde<br />
mangels genügender Aktiven am 16. August eingestellt.<br />
Bucfaevlisdi<br />
Betonstrassenbau* in Deutschland, Ausgabe <strong>1935</strong>.<br />
Herausgegeben vom Deutschen Zement-Bund (Zementverlag<br />
G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg, 79 S.<br />
und 32 Bildtafeln. Preis BM. 2.—).<br />
Seit 1926 ist jährlich — mit einer durch die<br />
Not der Zeit bedingten Ausnahme — die Veröffentlichung<br />
«Betonstrassenbau in Deutschland» erschienen.<br />
Die Folge dieser Jahrbücher stellt eine<br />
Entwicklungsgeschichte des Betonstrassenbaues in<br />
Deutschland dar und gibt einen Ueberblick über die<br />
vielfältige Forschungs- und Aufklärungsarbeit, die<br />
notwendig war, um den Bau von Betonstrassen so<br />
zu entwickeln, dass sie heute als die geeignetsten<br />
Fahrbahndecken für den neuzeitlichen Kraftverkehr<br />
angesehen werden. Als äusseres Zeichen der<br />
Anerkennung der Betonstrasse ist zu bemerken,<br />
dass sie bei dem grössten Strassenbau der Neuzeit,<br />
den Beichsautobahnen Adolf Hitlers, in überwiegendem<br />
Masse zur Anwendung kommt.<br />
Enthielten die früheren Ausgaben des Jahrbuches<br />
Schilderungen einzelner Ausführungen, Erörterungen<br />
von Einzelfragen, Aeusserungen von Strassenbauern<br />
und Strassenbenützern, so gibt die diesjährige<br />
Ausgabe eine ausführliche und umfassende<br />
Darstellung des heutigen Standes des Betonstrassenbaues.<br />
Zunächst werden die allgemeinen strassenbautechnischen<br />
Grundsätze entwickelt, die für<br />
alle starren Decken gelten, dann werden die besonderen<br />
Anforderungen und Bedingungen der Betonstrassendecken<br />
erörtert und die sich aus diesen<br />
Anforderungen ergebenden Bauverfahren geschildert.<br />
Die weiteren Abschnitte gehen auf die<br />
Grundsätze der Materialauswahl und die zweckmässige<br />
Zusammensetzung des Strassenbetons ein<br />
und geben eine Zusammenstellung der Maschinen<br />
und Geräte, die für die besonderen Bedingungen des<br />
Betonstrassenbaues entwickelt worden sind.<br />
Von einer Darstellung des Betonstrassenbaues<br />
im Auslande wurde Abstand genommen, da dieser<br />
in der vorjährigen Ausgabe eingehend gewürdigt<br />
ist und Interessenten ausführliches Material darüber<br />
in den Berichten des VII. Internationalen<br />
Strassenkongresses zur Verfügung steht. Nur bei<br />
der Schilderung der zahlenmässigen Entwicklung<br />
des Betonstrassenbaues wurden die aiisländischen<br />
Zahlen zu Vergleichszwecken beigegeben.<br />
Die Zementschotterstrasse und die sonstigen<br />
Strassenbauweisen mit Zement und Beton werden<br />
gleichfalls mit ihren Eigenheiten geschildert, und<br />
auch auf die Ausführung von Betonradfahrwegen<br />
wird eingegangen.<br />
Die Bildtafeln zeigen fertige Strassen, Reichsautobahnen,<br />
einige Ausführungen in Nachbarländern<br />
sowie Ausführungen deutscher Firmen im<br />
Ausland, während andere den Bauvorgang von der<br />
Herstellung des Planums bis zur Nachbehandlung<br />
wiedergeben.<br />
ROLLSYNOL<br />
MOTOR OIL<br />
entspricht allen Anforderungen<br />
höchste Schmierkraft<br />
E<br />
A<br />
rassiger Antrieb<br />
W<br />
für vorzügliche<br />
Obenschmierung<br />
ERNST HURLIMANN, WADENSWIL<br />
ABTEILUNG: oELE und BENZINE<br />
Mauft man gut<br />
Zu verkaufen<br />
Studebaker, Typ Rockne<br />
Modell 32, öplätzige Limousine, in sehr gutem Zustande,<br />
billig. 69432<br />
Anfragen an Tel. 27.971, Walter Schafroth, Hammerstrasse<br />
85, Zürich 7.<br />
7 PS<br />
Europäer-Cabriolets<br />
i-Plätzer, Schweizer Karosserie, Scintilla-Anlage,<br />
Schwingachsen, gute Bergsteiger, können umständehalber<br />
30% unter bisherigem Preis zu Fr. 4200.—<br />
mit voller Garantie abgegeben werden. Fabrikneue<br />
Qualitätswagen letzten Modells. 69410<br />
Anfragen an Arthur Corrodi, Autoreparaturwerkstätte,<br />
Färberstr. 6, Zürich 8. Tel. 28.595.<br />
Wegen Nichtgebrauch aus Herrschaftshaus<br />
zu verkaufen<br />
BUICK<br />
MASTER, 6 Zyl.<br />
4/5-Plätzer-Limousine, 1930, ßfach bereift, mit Scintilla-Beleuchtung<br />
und Vertex-Zündung, ausserordentlich<br />
sorgfältig gefahren und gepflegt.<br />
Anfragen unter Chiffre 15072 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Nicht zu verpassen!<br />
AUTOMOBILE<br />
Vauxhall D X<br />
9 PS, 6 Zyl., Mod. 35, fabrikneue Luxuslimousine,<br />
wegen Spezialfalles für Fr. 5000.-<br />
zu liquidieren statt Fr. 6300.—. (Zwischenverkauf<br />
vorbehalten, nur gültig solange Vorrat.)<br />
— Anfragen unt. Chiffre 69395 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
ORIGINAL-<br />
ERSATZTEILE<br />
CHEVROLET<br />
BUICK-MARQUETTE<br />
CADILLAC-LASALLE<br />
OLDSMOBILE<br />
PONTIAC-OAKLAND<br />
GMC-TRUCK<br />
VAUXHALL-BEDFORD<br />
MARMON-ROOSEVELT<br />
BILLIGER UND BESSER<br />
GrossesZentralLager<br />
i n Basel<br />
AGENCE AMERICAINE<br />
BASEL<br />
TEL. 47.800 VIADUKTSTR. 45<br />
Bern<br />
die Nummer für telephonische Aufgabe von<br />
«Kleinen Anzeigen» in der «Automobil-Revue».
N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Teih<br />
Sp»*^«I*s«a«l<br />
Antwort 9494. Schlauchdichtungsmittel «Autotan<br />
». Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
II. Antwort 9531. Apparat gegen das Schleudern.<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Prag« 9539. Gewöhnliches Oel als Obenschmler-<br />
81? Kann Mineralöl, wie das sur Motorschmierung<br />
benützte, dem Brennstoff beigemengt werden, um<br />
das etwas teure Obenschmieröl zu ersetzen? Besteht<br />
irgendwelche Gefahr, dass ein gutes Schmieröl<br />
sich nicht löst und dem Vergaser schädlich werden<br />
kann? E. M. in S.<br />
Antwort: Ein Schmieröl auf Mineralbasis<br />
löst sich ohne weiteres in Benzin auf und hat dann<br />
auch eine gewisse Oberschmierwirkung. Die Obenschmierwirkung<br />
ist jedoch anscheinend nicht so<br />
gross wie die besondere^ Obenschmiermittel, da ein<br />
grösserer Teil des Oels verbrennt. Richtige Obenschmiermittel<br />
enthalten vielfach auch noch Chemikalien,<br />
die einer rascheren Verrussung der Verbrennungsräume<br />
vorbeugen oder sogar .entrussend<br />
wirken und die nach den Angaben ihrer Fabrikanten<br />
den Ablauf der Verbrennung verbessern und<br />
die Leistung des Motors erhöhen. —at—<br />
Frage 9540. Schmierung der Dynamo. Im Instruktionsbuch<br />
meines . Wagens vermisse ich Angaben<br />
über die Schmierwartung, die der Dynamo<br />
zu widmen ist. In welchen Intervallen muss ich<br />
die Schmierlöcher der Dynamo bedienen?<br />
R. 0. in S.<br />
A n t w o T t: Die Kugellager der Lichtmaschinen<br />
sind in ihrem Schmierbedarf sehr anspruchslos.<br />
Sie werden meist schon vom Hersteller mit einem<br />
Heisslagerfett aufgefüllt, das dann für Tausende<br />
von Kilometern Fahrt genügen kann. Sind<br />
die Lager mit Schmierlöchern versehen, so empfiehlt<br />
es sich trotzdem, etwa alle 1000 km einige<br />
Tropfen eines guten, säurefreien Oels zu geben.<br />
Sind die Lager nur für Fettschmierung eingerichtet,<br />
so ist die Fettfüllung bei jeder Ueberholung<br />
des Motors, d. h. etwa alle 20,000 km, zu erneuern,<br />
nachdem vorher die Lager sorgfältig gereinigt<br />
worden sind. 'Als Füllung darf niemals gewöhnliches<br />
Konsistenzfett, sondern nur Heisslagerfett<br />
verwendet werden. Konsistenzfett würde<br />
bei den Temperaturen, die der Lichtmaschinenbetrieb<br />
annimmt, bald ausfliessen und dann das<br />
Lager trocken laufen lausen. -at-<br />
Frage 9551. Kiihlerreinigungsmittel. Anlässlich<br />
meiner Ferienreise musste ich die bedauerliche<br />
Beobachtung machen, dass bei der Ueberquerung<br />
eines Gebirgspasses mein Wagen zum erstenmal<br />
zum Sieden kam. Das von der Pumpe geförderte<br />
Wassex staute sich im oberen Teil des Kühlers<br />
und floss zum Teil durch das Ueberdruckrohr ab,<br />
zum Teil drückte es durch den Abschlußstutzen<br />
durch. Mein Kühler scheint zum Teil durch Rost,<br />
aber wahrscheinlich auch durch Kalkniederschläge<br />
verstopft, so dass die Wasserzirkulation gehemmt<br />
ist. Rätselhaft ist, dass bei kaltem Motor und<br />
Vollgas sich das Wasser nicht staut, während bei<br />
warmem Motor und grösserer Motortourenzahl der<br />
Wasserverlust beginnt. Gibt es ein zuverlässiges<br />
und unschädliches chemisches Mittel zur Durchspülung<br />
des Kühlsystems und wie ist dessen Gebrauchsanweisung?<br />
•-••- P. S. in Z.<br />
Antwort: Kühlerreinigungsmittel von grosser<br />
WirksamkeU, die dabei für das Kühlsystem<br />
ungefährlich sind, sind in allen Autozubehörgeschäften<br />
als Spezialpräparate erhältlich. Es hat<br />
deshalb wenig Sinn, heute noch zu Salzsäure-Lösungen<br />
und anderen Hausmitteln zu greifen, wenn<br />
jnan v nicht daau gezwungen ist. Sollten sich auf<br />
diese Frage hin noch Lieferanten von Kühlerreinigungsmitteln<br />
melden, so werden wir die Zuschriften<br />
an Sie weiterleiten.. Da bei höheren'<br />
Motortourenzahlen zu beobachtende Ausfliessen des<br />
Wassers durch das Ueberlaufrohr ist ein typisches<br />
Anzeichen für ein verstopftes Kühlernetz.<br />
Wenn der Wasserverlust bei kaltem Motor aber<br />
gleichen Tourenzahlen ausbleibt, so ist das vielleicht<br />
so zu erklären, dass dann der Wasserumlauf<br />
infolge Fehlens der Thermosyphon-Wirkung<br />
noch nicht so rasch vor flieh geht wie bei<br />
heissem Motor, wodurch die Arbeit der Umlaufpumpe<br />
noch durch den Wärmeauftrieb des Wassers<br />
unterstützt wird. -at-<br />
Frage 9542. Künstlicher Vogelflug. Als langjähriger<br />
Abonnent der A. R. lese ich stets mit Interesse<br />
Ihre Artikel über das Flugwesen. Ich erhielt<br />
dadurch die Anregung, über Möglichkeiten auf diesem<br />
Gebiet nachzudenken und wäre Ihnen sehr<br />
dankbar, wenn Sie mir nachstehende Fragen beantworten<br />
würden:<br />
1. Kennt man ausser dem Auftrieb durch Gas<br />
(leichter als Luft) und dem Drachenflug ein anderes f<br />
Flugsystem? Warum fliegt der Mensch nicht nach<br />
dem Prinzip des Vogelfluges?<br />
2. Glauben Sie, dass bei den heutigen technischen<br />
Möglichkeiten der Drachenflug dem Vogelflug<br />
überlegen wäre? Der Drachenflug ist wohl durch<br />
die Möglichkeit des Gleitfluges nicht so gefährlich,<br />
aber der Vogelflug käme meiner Ansicht nach mit<br />
viel kleinern Abflug- und Landegeschwindigkeiten<br />
aus und würde demnaoh für diese Manöver auch<br />
nur ganz wenig Platz beanspruchen.<br />
3. Halten Sie es > überhaupt für möglich, dass<br />
mit den heutigen Hilfsmitteln der Menseh nach dem<br />
Prinzip des Vogelfluges fliegen kann? (Leichte Motoren,<br />
leichtes Baumaterial etc.) Sind schon solche<br />
Versuche gemacht worden? Wie wurde dabei die<br />
Lösung des Problems gesucht, und welche Resultate<br />
haben sich ergeben?<br />
4. Beim Vogelflug entsteht ein Staudruck unter<br />
dem nach abwärts bewegten Flügel. Muss der Flügel<br />
einen grossen Weg machen, um den nötigen<br />
Staudruck zu erzielen? (Dies hängt zwar von der<br />
Schnelligkeit des Flügelschlages, der Grosse und<br />
dessen Form ab.)<br />
5. Wieviele Flügelschläge macht eine Taube pro<br />
Minute? Nehmen Sie einen für meinen Vergleich<br />
geeigneten grossen Vogel an (Adler etc.). Wie ist<br />
das Verhältnis seines Gewichtes, die Grosse seiner<br />
ausgebreiteten Flügel und seine Kraft nach HP?<br />
6. Wie ist- der Nutzeffekt bei einem modernen<br />
Flugzeug? Glauben Sie, dass sich bei dem Vogelflug<br />
ein besserer Nutzeffekt würde erreichen lassen?<br />
Für Ihre gütige Auskunft spreche ich Ihnen im,<br />
voraus meinen besten Dank aus. Ich habe eine Idee,<br />
womit sich der Vogelflug meiner laienhaften Ansicht<br />
nach event. ausführen Hesse und bin gespannt<br />
auf Ihre Antwort. W. F..in L.<br />
Antwort: 1. Drachenflug und Vogelflug sind,<br />
rein physikalisch betrachtet, nicht verschieden. In<br />
beiden Fällen besteht das Prinzip darin, eine Luftmenge<br />
zu erfassen und nach unten zu schleudern;<br />
wobei als Reaktion eiri Auftrieb entsteht, ebenso wie'<br />
durch Nach-binten-schleudern von Luft ein Vortrieb<br />
auftritt, der den Widerstand überwindet. Dasä<br />
dies der Vogel im einzelnen durch den schlagenden<br />
Flügel und das Flugzeug mit einem starren Flügel<br />
und dem rotierenden Propeller erzielt, ist rein eine<br />
Frage der zweckmässigen Verwendung der zur Verfügung<br />
stehenden Mittel. In der Technik sind bekanntlich<br />
starre Gebilde oder drehende Bewegungen<br />
am einfachsten zu beherrschen und hin- und hergehende<br />
öder schlagende Bewegungen schon unangenehmer<br />
und komplizierter. ;Im Gegensatz dazu<br />
kann die Natur mit den Bauelementen «Muskel»<br />
und «Knochen» die schlagende Bewegung besser<br />
durchbilden, während ihr die Elemente «Welle» und<br />
«Lager» offenbar aus Gründen des Wachstums und<br />
der Ernährung nicht liegen.<br />
2. Der Drachenflug ist technisch einfacher und<br />
deshalb für den Menschen zweckmässiger als der<br />
Vogelflug. Es ist zweifellos möglich, mit dem schlagenden<br />
Flügel unter sonst gleichen Bedingungen geringere<br />
Abflug- und Landegeschwindigkeiten zu erzielen<br />
als mit einem starren Flügel, weil die Relativgeschwindigkeit<br />
zwischen Flügel und Luft grösser<br />
ist als die Vorwärtsgeschwindigkeit. Das gleiche<br />
lässt sich aber auch mit rotierenden Flügeln erreichen<br />
(Autogiro, Cyclogiro, Hubschrauber).<br />
3. Es ist nicht absolut, ausgeschlossen, ein flugfähiges,<br />
nach dem Prinzip des Vogelfluges gebautes<br />
Flugzeug herauszubringen. Versuche mit verschiedenen<br />
Steuerungsarten der Schlagbewegung sind<br />
wohl schon häufig gemacht worden. Die Angaben<br />
darüber sind spärlich und in der Fachliteratur<br />
verstreut. Erfolgreich waren die Versuche u. W.<br />
nie. Die Schwierigkeiten dürften wie beim Hubschrauber<br />
hauptsächlich in der Beherrschung der<br />
Stabilität und Steuerbarkeit liegen.<br />
4. Der auf dem abwärts schlagenden Flügel entstehende<br />
Druck ist von Grosse und Richtung der<br />
Relativgeschwindigkeit zwischen Flügel- und Luft<br />
abhängig (wobei das Ausweichen der Luft mitberücksichtigt<br />
werden sollte). Wenn der Flügel schnell<br />
schlägt oder die Vorwärtsgeschwindigkeit gross ist,<br />
so kann der Schlagweg klein sein.<br />
5. Eine 300 g schwere Taube soll bei 4,5 dm'<br />
Flügelfläche und 18 m/sec. Flüggeschwindigkeit 4<br />
Flügelschläge pro Sekunde ausführen. Der geringste<br />
Leistungsaufwand soll bei 10 m/sec. Geschwindigkeit<br />
notwendig sein. Weitere Angaben über Vögel<br />
sind zu finden bei: C. Steiger, Vogelflug -und<br />
Flugmaschine, München, 1891; E. J. Marey, Le vol<br />
des oiseaüx, Paris, 1890. Diese Bücher sind Mitgliedern<br />
des Aero-Clubs der Schweiz in dessen Bibliothek<br />
zugänglich.<br />
6. Es ist schwierig, einen «Nutzeffekt» für ein<br />
Flugzeug zu definieren, alle diesbezüglichen, bisher<br />
bekanntgewordenen Ansätze haben nicht befriedigt.<br />
Das gilt übrigens auch für andere Fahrzeuge.<br />
Dass nach dem Prinzip des Vogelfluges gebaute<br />
Flugzeuge wirtschaftlicher Und besser sein könnten<br />
als das heute übliche Drachenflugzeug, ist sehr zu<br />
bezweifeln. A.<br />
. , Frage 9543. Brennstoffverbrauch nach Einbau<br />
eines Kompressors. Ich trage mich mit dem Gedanken,<br />
den Motor meines Wagens mit einem der nachträglich<br />
einbaubaren Kompressoren auszurüsten.<br />
Zum Antrieb des Kompressors würde ein Keilriemen<br />
verwendet, was leicht zu machen wäre. Nun frage<br />
ich mich aber, ob durch den Kompressorbetrieb der<br />
Benzinverbrauch des Wagens nicht übermässig erhöht<br />
werde? Soviel ich weiss, verschlucken Komprossor-Rennmotoren<br />
phantastische Brennstoffmengen.<br />
E. W. in Z.<br />
Antwort: Wenn der Kompressor in der<br />
Grosse so gewählt und im Antrieb so übersetzt wfrd,<br />
dass seine Wirkung erst in höheren Tourenzahlen<br />
zur Geltung kommt, dagegen das Gemisch nicht auch<br />
schon bei niedrigeren Tourenzahlen förmlich durch<br />
die Zylinder hindurchgeblasen wird, wird der Verbrauch<br />
nicht sehr viel grösser sein als bisher. Zur<br />
Hauptsache hängt »natürlich der Brennstoffverbrauch<br />
von der entwickelten Motorleistung ab.<br />
Fahren Sie mit mittleren Gelchwindigkeiten, so wird<br />
der Verbrauch vielleicht nur um etwa 10% grösser<br />
sein. Fahren Sie jedoch Höchstgeschwindigkeiten<br />
und quetschen alles heraus, was der Motor mit<br />
seiner Kompressor-Aufladung zu leisten imstande<br />
ist, so kann der Mehrverbrauch 30—50% betragen.<br />
Genaue Voraussagen lassen sich nicht machen, da<br />
ausser vom erhöhten Aufladungsgrad der Zylinder<br />
vieles auch noch vom Einfluss des Kompressors auf<br />
die Gemischverteilung abhängt. Indem er das Gemisch<br />
besser durchwirbelt und gleichmässiger auf<br />
die Zylinder verteilt, kann der Kompressor unter<br />
Umständen die Wirtschaftlichkeit des Motors verbessern.<br />
Immerhin wird auch dann noch der Verbrauch<br />
grösser sein als ohne Kompressor, da ja die<br />
Mehrleistung nur mit einem Mehraufwand an<br />
Brennstoff erreicht werden kann.<br />
Der ausserordentlich hohe Brennstoffverbrauch<br />
von Rennmotoren wird nicht allein durch den Kompressor<br />
verursacht, sondern vor allem auch durch<br />
die angewandten Ventilsteuerzeiten, die bei mittleren<br />
und niedrigen Tourenzahlen einen grossen Teil der<br />
Gasladungen unausgenützt entweichen lassen, -at-<br />
SP<br />
eifi<br />
Anfrage 545. Strafanzeige. Gibt es eine Bestimmung,<br />
die festlegt, in welcher Zeit eine polizeiliche<br />
Strafanzeige einem Automobilisten zur Kenntnis<br />
gebracht werden muss, damit sie rechtsgültig<br />
ist?<br />
J. N. in Ch.<br />
Antwort: Da uns das Strafprozessrecht des<br />
Kantons Wallis nicht bekannt ist, können wir Ihre<br />
Frage nicht beantworten.<br />
Nach bernischem Recht braucht der Anzeiger<br />
dem Angeschuldigten überhaupt keine Kenntnis zu<br />
geben. Nachdem eine Anzeige eingereicht ist, beginnt<br />
die Voruntersuchung, meist in der Form, dass<br />
der Angeschuldigte durch den Untersuchungsrichter<br />
abgehört wird. In kleinern Fällen dagegen wird<br />
ohne vorherige Einvernahme, gestützt auf die Strafanzeige,<br />
dem Angeschuldigten ein Strafmandat zugestellt.<br />
Irgendwelche Fristen, die vom Richter eingehalten<br />
werden müssten, bestehen nicht.<br />
^Wir nehmen an, dass auch das Recht des Kantons<br />
Wallis eine ähnliche Ordnung enthält. Sicher<br />
sind wir aber, wie gesagt, nicht. Wir raten Ihnen<br />
deshalb, sich an einen dortigen Anwalt zu wenden,<br />
falls Ihnen an der Angelegenheit so viel gelegen ist,<br />
dass Sie etwas dafür ausgeben wollen. *<br />
Zu verkaufen:<br />
SAURER, Type AD<br />
5 Tonnen Nutzlast, mit Dreiseitenkippvorrichtune.<br />
SAURER, Type AD<br />
4 Tonnen Nutzlast, mit Ladebrücke.<br />
DODGE-Lastwagen<br />
6 Zyl., 4 Tonnen Nutzlast, m. Dreiseitenkippvorrichtg.<br />
Alle Fahrzeuge in revidiertem Zustande und fahrbereit.<br />
Garantie 6 Monate. — Interessenten wollen<br />
sich melden unter Chiffre 15099 an die 11113<br />
9 PS, Modell 1933, in sehr gutem Zustande. i<br />
Preis Fr. 3000.—.<br />
Offerten unter Chiffre 15100 an die 8198<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Fiat 521<br />
Prima Existenz bietet<br />
sich 1—2 ,tüchtig. Herren<br />
d. d. Kauf meines teilw.<br />
schon gut. eingef. pat. Apparates<br />
d. Heizungsbranche.<br />
Nichtfachleute werd.<br />
Siebenpläfzer, Limousine,<br />
6 Zyl., 13 PS, mit Ge-angelerntpäckträger und 2 Res.-Rä-<br />
da nur Reiseder,<br />
vertaxt.<br />
6 Zyl., 13 PS. Limousine,<br />
4/5plätzig. Beide Wagen<br />
werden in tadellosem Zustand<br />
sehr preiswert abgegeben.<br />
Zeughaus-Garage,<br />
Aarau. Tel. 1500. 10906<br />
und prompt erhalten<br />
Sie von Hans Zysset,<br />
Ostermundigen, Ocoasions<br />
- Bestandteile für<br />
Auto* und Motos.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
MERCEDES<br />
FIAT 522 C<br />
Wenn Ersatzteile nötig,<br />
dann ein Telephon an<br />
41.172<br />
tätigkeit u. leicht Mont.<br />
benötigt wird. Not. Kap.<br />
z. Uebern. v. all. Patent-,<br />
Fabrik.- u. Verkaufsrecht,<br />
njsbst gr. Warenlager Fr*<br />
10000.-. Umsatzmögliehk,<br />
Fr. 25000.-. Ia. Referenzi<br />
Off. u. Chiff. PZ 7851 an<br />
G. Pflster, <strong>Zeitung</strong>sagentur,<br />
Wlnterthur. 69440<br />
Zu vermieten<br />
zwei Lokale, ineinandergehend,<br />
je 8,20X4,50 m,<br />
elektr. Licht u. Kraft, als<br />
GARAGE<br />
oder<br />
Werkstätte<br />
an bester Geschäftslage.<br />
Aug. Tharln, Gärtnerei,<br />
Zürich-Affoltern, Wehntalerstrasse<br />
373. 60441<br />
MAGNETE «DYNAMOS - DELCOS usw.<br />
aller Marken werden.,mit grösster Sorgfalt<br />
und zu den günstigsten Bedingungen :<br />
repariert durch das älteste Spezialhaus<br />
Rue Voltaire 16 — GENF — Telephon 23.571<br />
Grosses Lager Ersatzteile S. E. V. und anderer Marken.<br />
Umständehalb, spottbillig zu verkaufen<br />
tiefgebaute 26-Plätzermit<br />
Kurbelfenster und Kurbelverdeck. — Offerten<br />
sind zu richten unter Chiffre 69401 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
JOZ-ROLAND<br />
Zürich, Nüschelentrasse 30 (Nähe Sihlporte)<br />
Karosserie<br />
Diverses<br />
CHAUFFEUR-SCHULE<br />
W. Born, Polarstr. 11, St. Gallen<br />
Telephon 3500.<br />
Erteile gründlichen Fahrunterricht auf neuen<br />
schweren Berna-Last- und Car-Alpin-Wagen, zur<br />
Erlangung der Fahrbewilligung Kategorien C u, D,<br />
den eidg. Vorschriften entsprechend. — Verlangen<br />
Sie unverbindliche Offerte. 69380<br />
Zu verkaufen<br />
FORD, 2-Plätzer, wie neu,<br />
mit ganz neuem 10-PS-<br />
Motor, Steuer u. Vers. f.<br />
das lauf. Jahr bezahlt.<br />
Preis Fr. 1200.- geg. bar.<br />
— Anfragen unt. Chiffre<br />
69443 an die Automobil-<br />
Revue, Bern, oder Teieph.<br />
Luzern 23.444.<br />
SELTENE<br />
OCCASION!<br />
OPEL<br />
Umständeh. zu verkaufen<br />
:niiiiiiiiiiA^>i<br />
FIAT<br />
1 Willys-Knight<br />
offen, Jahrgang 1930. —<br />
Beide Wagen sind in sehr<br />
gutem Zustande und neu<br />
bereift. Letzterer würde ARDITA<br />
sich gut eignen für kleineren<br />
Lieferungswagön. J9J7J<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 3511 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
DE SOTO<br />
CHRYSLER<br />
6 Zyl., 20 PS, 1934, mit<br />
Schiebedach, durchwegs in<br />
erstklassig. Zustand, umständehalber<br />
aus Privathd.<br />
abzugeben für Fr. 5000.-;.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
69297 an die '<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Herrschaftswagen HORCH,<br />
Cabriolet, 6 Zyl., 10 PS, Limousine, 20 PS, 8 Zyl;,<br />
Mod. 1934. Der Wagen Mod. 31/32, 6/7 PL, 6fach<br />
wird mit aller Garantie bereift,* durchrevidiert, in<br />
abgegeben. Offerten unt.<br />
Chiffre 69439 an die<br />
sehr gutem Zustand. Ev.<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Tausch an 4/5-PL-Wagen.<br />
Offerten erbeten unt. Chiffre<br />
69437 an die<br />
Billig zu verkaufen<br />
1 De Soto<br />
Limousine, Jahrg. 1930.<br />
Zu verkaufen:<br />
5p I. Stromllnlen-<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
10 PS, Limousine, 4/5-<br />
plätzig, 4türig, nur einige<br />
km gefahren, mit Fabrikgarantie,<br />
billig. 10375<br />
Hch. Huber, Relnach<br />
(Aargau). Telephon 14.<br />
•»••••••••••••••'<br />
CABRIOLET<br />
Terraplane RENAULT<br />
Modell 1934, 13 PS, Limousine,<br />
4/5 PL, 6 Zyl.,<br />
8 PS, in' Luxusausführg.,<br />
mit Lederpolster, 4-Plätz.,<br />
20000 km gefahren. Wagen<br />
ist in tadellosem Zu-<br />
fabrikneu, Mod. <strong>1935</strong>, wird<br />
bedeutend unter Neupreis<br />
abgegeben. Ev. Eintausch<br />
stand. 69421<br />
gegen Limousine, engl.<br />
Offerten an Hauptpostfach<br />
69, St. Gallen. Chiff. Z 3516 an die Auto-<br />
Marke «SS». Offert, unt.<br />
mobil-Revue. Bur. Zürich.
8 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Luftfahrt<br />
Nationale Sportfliegermeisterschaften<br />
Bern.<br />
Der erste Tag.-<br />
Das nationale Sportfliegermeeting in Bern<br />
verbunden mit den 1. Nationalen Meisterschaften<br />
für Sportfüeger, begann am Freitag<br />
auf dem Flugplatz Belpmoos mit den ersten<br />
Starts zur Ziellandungs- und Meldetaschenabwurfkonkurrenz.<br />
Zur Ziellandungskonkurrenz um die Nationale<br />
Meisterschaft starteten 8 Flieger, von<br />
denen jedoch 5 disqualifiziert werden tnussten<br />
weil sie alle zu kurz landeten. Die Ziellandung<br />
hatte in einem Rechteck von 80X250 m zu<br />
erfolgen, und für das 'Klassement war die<br />
Summe von zwei Landungen, gemessen vom<br />
Sporn bis zur Anfluglinie (Dreipunktlandung)<br />
ausschlaggebend. Insgesamt 12 Flieger, und<br />
auch hier wieder fast ausschliesslich Berner,<br />
bestritten die Ziellandungskonkurrenz um den<br />
Wanderpreis der Stadt Bern, wobei die Landung<br />
aus 600 m Höhe auf Punkt zu erfolgen<br />
hatte. Es gelang dabei dem Thuner Zingg,<br />
bis auf 11 cm an den Punkt heranzukommen,<br />
was er hauptsächlich seinen Bremsen zu verdanken<br />
hatte, während die meisten der übrigen<br />
Konkurrenten bremslos landen mussten.<br />
Der zweite Tag.<br />
Am Samstag wurden die Konkurrenzen für<br />
die Nationalen Meisterschaften und den Wanderpreis<br />
der Stadt Bern von den auswärtigen<br />
Piloten bestritten. Die Witterung war wiederum<br />
ideal, und zahlreiche Zuschauer verfolgten<br />
interessiert die Tätigkeit der Sportflieger. In<br />
der Ziellandungskonkurrenz auf den Punkt<br />
um den Preis von Bern starteten 32 Piloten,<br />
die durchwegs hervorragende Resultate erzielten.<br />
Die Ziellandung ins Rechteck um die<br />
Nationale Meisterschaft sah 18 Piloten im<br />
Wettbewerb. Die Disqualifikationen waren<br />
weit weniger zahlreich als am Vortage. Dafür<br />
gab es bei der Bücknermaschine « Eva » einen<br />
Kopfstand mit Propellerdefekt zufolge allzu<br />
starken Abbremsens. Im ganzen mussten<br />
zwei Landungen vorgenommen werden, und<br />
die Summe der Distanzüberschreitungen bestimmte<br />
das Klassement.<br />
Der dritte Tag.<br />
Die Meldetaschenkonkurrenz hat nicht die<br />
erhofften Leistungen gezeitigt, denn trotz der<br />
Windstille wurden keine hervorragenden Ergebnisse<br />
registriert Die Mindestabwurfhöhe<br />
betrug 50 m.<br />
Die Equipenkonkurrenz um den Wanderpreis<br />
der Stadt Bern ergab eine Ueberraschung,<br />
indem die Zürcher gleich einen Doppelsieg<br />
feierten und damit verhinderten, dass<br />
der Wanderpreis bereits im dritten Jahre des<br />
Bestehens an die Sektion Bern fiel, die ihn<br />
bereits zweimal gewonnen hatte.<br />
Der Sonntagvormittag brachte zwei weitere<br />
Wettbewerbe um die Nationalen Meisterschaften.<br />
Die Meisterschaft im Staffelflug, von<br />
Dreierequipen bestritten, war eine Akrobatikkonkurrenz,<br />
während die Meisterschaft im<br />
Stafettenwettflug wiederum Dreierequipen in<br />
Konkurrenz sah, jedoch in einem Wettfliegen<br />
über eine Rundstrecke von 20 km.<br />
Das Schaufliegen,<br />
das am Sonntag den Abschluss der Meisterschaftskämpfe<br />
bildete, war, vom Publikumsstandpunkt<br />
aus betrachtet, natürlich der<br />
Höhepunkt der Veranstaltung. Schon das auf<br />
den frühen Samstag angesetzte Stafettenrennen<br />
mit Flugzeugen wurde von den mehreren<br />
hundert Anwesenden mit grosser Spannung<br />
verfolgt. Schlechtweg berauschend wirkte<br />
auf die Menge die Tiefakrobatik von Oblt.<br />
Hörning auf Bücker-Jungmann, der u. a. meisterhaft<br />
die schwierigsten Figuren, wie Loopings<br />
aus der Rückenlage nach oben, Loo :<br />
pings nach vorn und « Männchen » mit abgestelltem<br />
Motor vorführte, sowie zum Schluss"<br />
die Segelflugakrobatik von Schreiber auf<br />
Rhön-Bussard und Suter auf Rhön-Sperber.<br />
Einen tiefen Eindruck hinterliess auch der<br />
zum erstenmal für Voralpenflüge nach Bern<br />
zu Gast gekommene Douglas der Swissair.<br />
Niemand, der ihn sah, wird fortan bestreiten,<br />
dass es eine « Schönheit der Technik » gibt.<br />
Die Resultate.<br />
Wanderpreis der Stadt Bern.<br />
Ziellandungskonkurrenz auf Punkt<br />
Kategorie Sportflieger: 1. Fink, Bern, 0,11 Meter;<br />
2. Schindler, St. Gallen, 0,47 Meter; 3. Weber,<br />
Zürich, 0,73 Meter; 4. Brunner, Bern, 0,87; 5. Lehmann,<br />
Bern, 2,68; 6. Pittet,» Lausanne, 4,14; 7. Keller<br />
W., Zürich, 8,07; 8. Thelin, Lausanne, 9,22;<br />
9. Zenobel, Genf, 18,42; 10. Streuli, Zürich, 21,23<br />
Meter.<br />
Kategorie Berufs- und Militärflieger: 1. Glardon,<br />
1,66 Meter; 2. Nievergelt, Zürich, 2,88; 3. Hörning,<br />
Bern, 9,87; 4. Tardy, Lausanne, 15,62; 5.<br />
Meyer, Bern, 29,83; 6. Loretan, Lausanne, 32,64; 7.<br />
Knab, Grenchen, 43,92 Meter.<br />
Meldetaschenabwurf<br />
Kategorie Berufs- und Militärflieger: 1. Meyer,<br />
Bern II, 25,95 Meter. 2. Weber, Genf, 29,02 Meter.<br />
3. Hörning, Bern III, 45,32 Meter. 4. Glardon, 46,85<br />
Meter. 5. Liardon, Lausanne, 48,70 Meter. 6. Knab,<br />
Grenchen, 50,56 Meter. 7. Tardy, Lausanne II, 53,23<br />
Meter. 8. Bobert, Bern I. 53,66 Meter. 9. Nievergelt,<br />
Zürich I, 56,72 Meter. 10. Loretan, Lausanne<br />
IIL 80.43 Meter.<br />
Kategorie Sportflieger: 1. Meyerweissflog, Zu<br />
rieh, 12,50 Meter. 2. Gonseth, Lausanne III, 33,76<br />
I Meter. 3. Amstutz, Bern II, 33,96 Meter. 4. Imhoof,<br />
Bern I, 34,61 Meter. 5. Brunner, Bern IV, 36,82<br />
Meter. 6. Staub, Zürich I, 45,20 Meter. 7. Rebsamen,<br />
Basel, 46,25 Meter. 8. Tschannen, Bern I,<br />
47,37 Meter. 9. Zweifel, Zürich III, 48,74 Meter.<br />
10. Gras, Genf, 51,85 Meter.<br />
Equipenklassement:<br />
Ziellandungskonkurrenz und Meldetaschenabwurf:<br />
1. Zürich I (Nievergelt, Keller W., Staub) 58<br />
Punkte. 2. Zürich III (Weber Fritz, Streuli, Zweifel)<br />
67 Punkte. 3. Bern III (Hörning, Aebersold,<br />
Büchler)' 76 Punkte. 4. Lausanne III (Lorelan, Savary,<br />
Riva) 103 Punkte.<br />
Nationale Meisterschaften.<br />
Ziellandungskonkurrenz<br />
1. Guggenheim, Lausanne, 1. Landung: 10,60<br />
Meter; 2. Landung: 13,60 Meter; total 24,20 Meter.<br />
2. Weber, Zürich, 15,70 Meter, 33,80 Meter, 49,50<br />
Meter. 3. Gras, Genf, 31,33 Meter, 22,95 Meter,<br />
54,28 Meter. 4. Imhoof, Bern, 16,20 Meter, 41,70<br />
Meter, 57,90 Meter. 5. Brunner, Bern, 81,20 Meter,<br />
19,60 Meter, 100,80 Meter. 6. Tschannen, Bern,<br />
35,40 Meter, 69,10 Meter, 102,50 Meter. 7. Savary,<br />
Lausanne, 56,15 Meter, «2,39 Meter, 108,54 Meter.<br />
8. Staub, Zürich, 41,64 Meter, 67,97 Meter, 109,61<br />
Meter. 9. Keller W., Zürich, 16,35 Meter, 101,45<br />
Meter,'117,80 Meter. 10. Gonseth, Lausanne, 117,60<br />
Meter, 102,25 Meter, 219,85 Meter. — Ausgeschieden<br />
sind 15.<br />
Meisterschaft im Staffelflug<br />
1. Equipe Bern III (Hörning, Aebersold, Büchler).<br />
2. Lausanne III (Loretan, Savary, Riva).<br />
3. Zürich I (Nievergelt, Staub, Keller). 4. Bern II<br />
(Rüegsegger, Brunner, Imhoof).<br />
Meisterschaft im Stafettenwettflug<br />
1. Equipe Zürich I (Nievergelt, Staub, Keller).<br />
2. Bern II (Rüegsegger, Brunner, Imhoof). 3.<br />
Bern III (Hörning, Büchler, Aebersold). 4. Zürich II<br />
(Nievergelt, Keller, Dierauer).<br />
Gewinner des Wanderpreises des Luftamtes ist<br />
Zürich I. Den Wanderpreis Coupe Roland Garros<br />
gewinnt die Sektion Bern, und zwar mit Imhoof in<br />
der Zielländung, Equipe Bern III im Staffelflug<br />
und Equipe Bern II im Stafettenwettflug.<br />
U.S. A.: 90 Millionen Flugkilometer<br />
pro Jahr!<br />
Michel Detroyat, der berühmte französische<br />
Kunstflieger, der sich letztes Jahr anlässlich<br />
der internationalen Akrobatikkämpfe<br />
in Vincennes im zweiten Rang klassierte,<br />
hat unlängst die Luftfahrt in den Vereinigten<br />
Staaten von Nordamerika eingehend studiert,<br />
worüber er im « Paris-Soir » bericHtet.<br />
Schon vor anderthalb Jahren konnte hian<br />
in den U.S.A. grösste Distanzen im Flugzeug<br />
zurücklegen — von New York nach Miami,:<br />
von Los Angeles nach New York, vqa<br />
Miami via New Orleans-Texas nach San<br />
Ffanzisko usw. Zwar waren zu jener Zelt<br />
die heutigen modernen Schnellflugzeuge<br />
noch nicht im Betrieb. Dennoch war es möglich,<br />
die Routen der einzelnen Fluggesellschaften,<br />
die über dreimotorige Fordmaschii<br />
nen, Lockhead- und Curtis-Condor-Apparate<br />
verfügten, im Tag- und Nachtverkehr hinteir<br />
sich zu bringen. Die gezeitigten Resultate<br />
im ersten Semester <strong>1935</strong> gegenüber von<br />
denjenigen vom ersten Halbjahr 1934 veranschaulichen<br />
deutlich, wie rapid die Flugeugindustrie<br />
hochgekommen ist. Im Jahre<br />
1934 verausgabte die amerikanische Regie*<br />
rung ungefähr 220 Millionen Dollars für die-<br />
Organisation der internen Fluglinien, wovon<br />
etwa 60 Millionen für' den Bau von Flugplatzanlagen<br />
und 160 Millionen für den Betrieb<br />
der Linien an und für sich. Es bestehen<br />
gegenwärtig total 2353 Flugplätze, von<br />
denen 693 die ganze Nacht hindurch beleuchtet<br />
bleiben. Das im Dienst befindliche<br />
Material beläuft sich auf 758 Apparate;<br />
75% hievon stellen allerneueste Konstruktion<br />
dar.<br />
Ein umfassendes Bild von der Grosszügigkeit,<br />
mit welcher der Luftverkehr in der<br />
neuen Welt abgewickelt wird, erhält man,<br />
wenn man erfährt, dass im Jahre 1933 im<br />
anzen 90 Millionen Flugkilometer zurückliegt<br />
wurden, was einer Strecke von 2250<br />
mal um die Welt enspricht. Für das erste<br />
Semester <strong>1935</strong> errechnet die Handelsabteilung<br />
der U.S.A.-Regierung die geflogenen<br />
Routen auf insgesamt 39,424,000 km, wobei<br />
319,454 Personen transportiert wurden. Allein<br />
im Juni <strong>1935</strong> betrug die Zahl der beförderten<br />
Passagiere 73,896!<br />
Man ist in Amerika so weit, dass das Reisen<br />
zur Luft eine Selbstverständlichkeit bedeutet.<br />
Unzählige Personen benützen bei<br />
allen ihren Reisen den dritten Verkehrsweg.<br />
Kein Wunder, wenn man bedenkt, welch<br />
norme Zeitersparnisse daraus resultieren.<br />
Die schnellste Zugsverbindung zwischen<br />
Los Angeles und New York dauert immer<br />
noch 5 Tage und 4 Nächte. Mit dem modernen<br />
Douglas aber verlässt man Los Aneles<br />
um 5 Uhr abends und trifft anderntags<br />
um 9 Uhr früh in New York ein.<br />
Die amerikanischen Luftlinien sind von<br />
beträchtlicher Länge. Da es vom Startort<br />
zum Ziel sehr wohl möglich ist, dass die<br />
atmosphärischen Verhältnisse vollkommen<br />
ändern, so ist es oft der Fall, dass die Piloen<br />
von Passagierflugzeugen eine Notlandung<br />
auf einem Hilfsflugplatz einem ungewissen#DraufIossteuern<br />
in Nebel, Kälte und<br />
Schneesturm vorziehen. Wenn der Sicherheit<br />
halber eine Nötlandung vorgezogen,<br />
werden soll, so wird der Direktor des näch-<br />
Eine Gruppe von Konkurrenten der Sportfliegermeisterschaftswettkämpfe in Bern. Im Vordergrund<br />
Oblt. Hörning, der sich am Sonntagnachmittag auch wieder als meisterhafter Kunstflieger produzierte<br />
und mit seiner Tiefakrobatik grössten Eindruck machte.<br />
sten Flughafens dem Piloten zum Niedergehen<br />
raten. Halbstündlich werden übrigens<br />
demselben auch die Wettermeldungen radiophonisch<br />
mitgeteilt und die Passagiere dahin<br />
informiert, ob sie im Falle einer Notlandung<br />
die Reise per Flugzeug oder eine Strecke<br />
weit per Bahn fortsetzen können. Detroyat<br />
führt hier ein Beispiel an : Eines Abends<br />
startete er in einem Apparat der American<br />
Airways, die Los Angeles mit Cincinnati in<br />
20 Stunden verbinden. In voller Dunkelheit<br />
musste die Maschine bei Tuscon niedergehen,<br />
da der Pilot von einer sehr schweren<br />
Depression unterrichtet worden war. Der<br />
Aufenthalt verzögerte sich bis 5 Uhr morgens,<br />
worauf man nach El Paso weiterflog.<br />
Hier hatte das Flugzeug die Gewitterzone<br />
schon wieder eingeholt, so dass der Flugplatzdirektor<br />
den Passagieren anriet, die<br />
Reise bis Fort Worth per Bahn fortzusetzen,<br />
wo der Fluganschluss nach Cincinnati wieder<br />
zu erreichen sei. So wurde die Ueberlandreise<br />
teils im Flugzeug, teils im Zug zurückgelegt<br />
mit einer Gesamtverspätung von<br />
12 Stunden. Der Vorsprung gegenüber einer<br />
Nur-Bahnreise aber betrug immer noch<br />
zweieinhalb Tage.<br />
Bis vor 5 Jahren waren die Nachtflüge<br />
.US «1«<br />
Lesevloe • 9<br />
• Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Schildbürgerstreicht im Ausbau der<br />
st gallischen Strassen.<br />
Eiebe Automobil-Revue!<br />
Ein St. Galler. Automobilist möchte sich Xuft<br />
schaffen und schickt Dir 'deshalb diesen Stossseufzer,<br />
in der Hoffnung, dass derselbe vielleicht<br />
dadurch auch an zuständiger Stelle gehört und<br />
Magistratenherzen rühren werde.<br />
Im Kanton St Gallen haben wir Automobilisten<br />
nichts zu lachen, zahlen wir doch dem Staat ganz<br />
ausserordentliöh hohe Automobilsteuern, die zudem<br />
dieses Jahr nochmals plötzlich stark erhöht wurden;<br />
Man : sollte'denken; dass die enorme Besteuerung<br />
des Autos unsefn Kanton auch zu einer angemessenen<br />
Gegenleistung verpflichte. Doch darin<br />
täuscht man sich, und zwar erheblich mehr, als<br />
nach dem landesüblichen Mass automobilistisoher<br />
Enttäuschugen zu erwarten wäre!<br />
Es sei gerne zugegeben, dass auch in unserm<br />
Kanton jährlich soundsoviele Strässenkilometer<br />
modernisiert und ausgebaut werden und dass die<br />
Anzahl dieser Kilometer vielleicht sogar in einer<br />
gewissen Beziehung zu den Einnahmen an Automobilsteuern<br />
steht Dagegen gibt die Art und<br />
Weise, wie dieser Ausbau organisiert wird, Anlass<br />
zu dem Titel dieses Artikels.<br />
Um zur Sache zu kommen, sei ein Beispiel angeführt.<br />
Die Rickenstrasse, die von Rapperswil<br />
nach Wattwil führt, ist eine starkbefahrene DurchgangsTOute<br />
von der Ost- nach der Zentralschweiz<br />
und die beste Verbindung des Toggenburgs mit<br />
Zürich. Am Ausbau dieser wichtigen Strasse, die<br />
eine Länge von 25 Kilometern hat, wird nun seit<br />
Jahren gearbeitet. cAUe Jahre wieder», jeden<br />
Sommer wird die Strasse während der Haupt-Autoaison<br />
gesperrt. Freudig stellt der Unbefangene<br />
fest, dass nun endlich der Ricken ausgebaut werde.<br />
Aber welcher Irrtum! Wenn die Arbeiten bei Einbruch<br />
des Winters eingestellt werden und der<br />
Ricken endlich wieder aufgeht, was zeigt sich dann!<br />
.. einige hundert (Meter der Strasse sind geteert<br />
worden. Der Rest ist beim alten geblieben: schmal<br />
und staubig! Aber es besteht die berechtigte Hoffnung,<br />
dass im nächsten Sommer-wieder der ganze<br />
Ricken gesperrt wird und dass dann wieder hundert<br />
Meter der Strasse ausgebaut werden!<br />
Ist das nicht Schildbürgerpolitik? Ganz abgesehen<br />
von der Verteuerung einer Arbeit, die anstatt<br />
auf Anhieb so tröpfchenweise durchgeführt<br />
wird, müssen wir interessierte Strassenbenützer<br />
dagegen protestieren, dass man so mit uns umgeht.<br />
Wenn wir schon eine- monatelange Sperrung<br />
der Paßstrasse in Kauf nehmen müssen, so dürfen<br />
wir doch wohl erwarten, dass dann inzwischen<br />
auch die ganze gesperrte Strecke ausgebaut wird!<br />
das ausschliessliche Privileg der Postflugzeuge.<br />
Heute sind sie auch auf die Passagiertransporte<br />
ausgedehnt. Alle 10—15 km,<br />
an etlichen Orten noch näher beisammen,<br />
finden sich Leuchttürme. So kann der Pilot<br />
zu jeder Zeit in der Nacht von einem Flugplatz<br />
aus starten in der absoluten Gewissheit,<br />
dass die von ihm zu befliegende<br />
Strecke hell beleuchtet sein wird. Als Detroyat<br />
diesen Sommer vom Fliegertreffen in<br />
Cleveland nach New York zurückfliegen<br />
wollte, riet ihm das Meteorologische Bureau<br />
an, den Weg über Buffalo einzuschlagen.<br />
Eineinhalb Stunden vor Ankunft in New<br />
York flog Detroyat in die Nacht hinein. Die<br />
Leuchttürme waren schon vor Sonnenuntergang<br />
in Funktion gewesen und der französische<br />
Pilot konnte ohne die geringste<br />
Schwierigkeit, ohne Bordinstrumente Und<br />
ohne Taschenlampe zur eventuellen Beleuchtung<br />
der Streckenkarte dem Flugplatz<br />
New York zusteuern und daselbst eine einwandfreie<br />
Landung vornehmen.<br />
Diese wenigen Hinweise mögen genügen,<br />
um zu zeigen, in welcher Art in den Vereinigten<br />
Staaten die zivile Luftfahrt gefördert<br />
und als solche je länger je mehr popularisiert<br />
wird.<br />
A. Fy.<br />
Wie lange soll das so weitergehen? Wie manche<br />
Jahre noch ist vorgesehen, die Rickenstrasse den<br />
anzen Sommer hindurch abzuriegeln, um dann<br />
jeweils nur einige hundert Meter der Strasse auszubauen!<br />
Glaubt man, die Geduld der Autofahrer,<br />
die auf diese Durohgangsstrasse angewiesen sind,<br />
noch länger auf die Probe stellen zu dürfen?<br />
Es fehlt der zuständigen Behörde einfach an der<br />
nötigen Grosszügigkeit. Mit dem gleichen Kostenaufwand<br />
könnte Besseres erreicht werden, wenn es<br />
nicht nötig wäre, jedem Kantonsteil alljährlich<br />
sein Zückerchen zu verabfolgen und man ohne<br />
Rücksicht auf kleinliche LokalinteTessen das kantonale<br />
Strassennetz nach einem einheitlichen,<br />
kaufmännisch und technisch einwandfreien Plan<br />
ausbauen könnte.<br />
Ist es denn immer wieder nötig, auf das Beispiel<br />
unserer Nachbarländer hinzuweisen? Müssen<br />
wir denn auch zuerst einen Mussolini bekommen,<br />
bis es mit unsern Strassenverhältnissen endlich<br />
besser wird oder soll weiter geknorzt werden?!<br />
Beste Grüsse sendet Dir und allen Leidensgenossen<br />
der «arme Mann im Toggenburg>.<br />
Dr. A. Ch. in W.<br />
Dazu äussert sich die Tiefbau- und Strassenverwaltung<br />
des Kantons St. Gallen folgendennassen:<br />
« Die Rickenstrasse von Wattwil bis Rapperswil<br />
hat eine totale Länge von 21 km. Ausgebaut sind<br />
heute 18,8 km; es fehlen noch 2,2 km, die in den<br />
steilen Rampen von Wattwil-Brendi, ob der Neuhauserbrücke<br />
und zwischen Eschenbach und Wagen<br />
bestehen. Es ist richtig, dass wir am Ausbau<br />
dieser Strasse seit dem Jahre 1931 arbeiten. Wer<br />
aber die 'Rickenstrasse, hauptsächlich vom Ricken<br />
bis Jona vorher gekannt hat und die heutige<br />
Strasse mit dem damaligen Zustand vergleicht,<br />
wird erstaunt sein über die grossen Veränderungen,<br />
die an der Strasse vorgenommen worden sind.<br />
Zu Ihrer Orientierung sei beigefügt, dass wir folgende<br />
Beträge auf den Ausbau dieser Strasse verwendet<br />
haben:<br />
Im Jahre 1931 Fi. 954000<br />
1932 > 241000<br />
1933 » 321000<br />
1934 » 286 000<br />
<strong>1935</strong> > 243000<br />
Zusammen Fr. 2 045 000<br />
Es ist auch richtig, dass wir diese Strasse -während<br />
der Hauptarbeiten jeweils gesperrt haben, und<br />
zwar deshalb, weil die weitgreifenden Veränderungen<br />
an der Strasse nicht ohne Sperrung durchgeführt<br />
werden konnten und weil wir in der Umgehungsstrasse<br />
Ricken-Gommiswald-Uznach-Jona eine<br />
Parallelstrasse besitzen, bei welcher nur ein unbedeutender<br />
Umweg gemacht werden muss, um nach<br />
Rapperswil zu gelangen. Damit Sie aber in die<br />
Uebertreibungen, die der Einsender sich zu leisten<br />
erlaubt, Einsicht bekommen, sei erwähnt, dass wir<br />
die Strasse während folgender Zeiten gesperrt<br />
haben:<br />
1931 = 2^4 Monate<br />
1932 = rd. 2 Monate<br />
1933 = ca. 1% Monate<br />
1934 = ca. 2 Monate<br />
<strong>1935</strong> = ca. 2K Monate<br />
Es ist natürlich richtig, dass es möglich gewesen<br />
wäre, die Strasse in kürzester Zeit, sagen wir<br />
in 3 Jahren, auszubauen, wenn wir alle unsere<br />
Kräfte und den Hauptteil der Mittel jeweils auf<br />
den Ausbau der Rickenstrasse verwendet hätten.<br />
Es ist abeT zu berücksichtigen, dass es nicht angeht,<br />
nur eine Landesgegend gegenüber andern_ zu<br />
bevorzugen und dies hauptsächlich mit Rücksicht<br />
auf die Materialbeschaffung und Beschäftigung von<br />
Arbeitern, ganz abgesehen von dem Unwillen, den<br />
eine solche Massnahme bei der Bevölkerung der benachteiligten.<br />
Gegend hervorrufen würde. Im übrigen<br />
sind die Korrektionsarbeiten an einer Strasse<br />
im allgemeinen derart, dass sie eine kurzfristige<br />
Durchführung nicht zulassen. Wir erinnern nur an<br />
die Verbreiterung von Dämmen oder an Dammschüttungen<br />
überhaupt, welche eine längere Setzungszeit<br />
benötigen. Wer diesen Gesichtspunkt vernachlässigt,<br />
hat dann auch in einigen Jahren die<br />
üblen Folgen zu tragen. >
Nö 79<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />
Automobil-Revue<br />
N° 79<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Oktober <strong>1935</strong><br />
Teefan. Rundsdiau<br />
(Jeräumigere, leichtere Wagen.<br />
Die neu herauskommenden Typen lassen<br />
fast durchwegs eine Tendenz zur nochmals<br />
geräumigeren Ausbildung der Karosserien<br />
erkennen. Selbst Typen, die ihrer Motorgrösse<br />
nach noch zu den Kleinwagen gehören, erscheinen<br />
mit Karosserien, die sowohl hinten<br />
wie vorn im Notfall drei Personen nebeneinander<br />
Platz bieten. Die Entwicklung zur<br />
Stromlinienform hin hat sich in dieser Beziehung<br />
nur günstig ausgewirkt. Das mutige<br />
Vorgehen einiger weniger Konstrukteure, die<br />
dem Verkaufsrisiko zum Trotz die Karosserie<br />
auf die ganze Wagenbreite ausbauten, machen<br />
nach und nach' Schule. Durch das Vorrücken<br />
der Motoren — der Kühler liegt jetzt schon<br />
überall beträchtlich vor der Vorderachse —<br />
wurde der Passagierraum der Karosserie<br />
auch in der Längsrichtung geräumiger. Die<br />
Zweckmässigkeit sowohl im Hinblick auf den<br />
Passagierkomfort wie auch in bezug auf die<br />
Aerodynamik wird heute mehr denn je berücksichtigt.<br />
Langsam aber sicher hat sich<br />
auch der Publikumsgeschmack gewandelt. Die<br />
rechten Stromlinienformen begegnen lange<br />
nicht mehr so viel Ablehnung/wie früher, wogegen<br />
die konventionellen Formen zusehends<br />
veraltern.<br />
Der Leichtbau hat durch das Aufkommen<br />
der unabhängig gefederten Räder eine grosse<br />
Förderung erfahren. Während es mit starren<br />
Achsen fast unmöglich war, einen leichten<br />
Wagen wirklich gut abzufedern, übertreffen<br />
die Federungseigenschaften einiger moderner<br />
Schwingachs-Kleinwagen diejenigen älterer<br />
schwerer Wagen mit Starrachsen schon bei<br />
weitem. Die Befürchtungen und Unkenrufe,<br />
Einzelradabfederungen seien viel grösserer<br />
Abnützung unterworfen und würden früher<br />
oder später zu einem Gelotter, haben bis jetzt<br />
durch die Praxis keine Bestätigung gefunden.<br />
Selbst gewagt erscheinende Konstruktionen<br />
bewähren sich sehr gut. -s.<br />
Chevrolet adoptiert neuen Rostschutzprozess.<br />
Die Kotflügel und Trittbretter und andere<br />
Stahlblechbestandteile der Chevroletwagen<br />
werden seit kurzem nach einem<br />
neuen Rostschutzverfahren behandelt. Nach<br />
Aufspritzen bestimmter Chemikalien wird dabei<br />
ihre Oberfläche chemisch verändert und<br />
unkorrodierbar gemacht. Der nachher aufgebrachte<br />
übliche Lackanstrich der Kotflügel<br />
soll so eine doppelte Lebensdauer erhalten.<br />
Das « Cromodicing >-Verfahren wurde von<br />
Chevrolet zusammen mit der American Chemical<br />
Paint Company entwickelt -ät-<br />
Steinschlaggitier aus Spritzguss. Statt<br />
ausgepresstem Blech oder Messingguss werden<br />
an modernen Wagen immer mehr Teile<br />
aus Zink-Spritzguss hergestellt. Besonders<br />
an amerikanischen Automobilen sind Spritzgussbestandteile<br />
schon in sehr grosser Zahl<br />
anzutreffen, so in der Form von Türgriffen,<br />
von Kühlerverzierungen, Blümenvasen,<br />
Aschenbechern usw*. lw letzter Zeit sind<br />
nun auch Kühlersteinschlaggitter aus Spritzguss<br />
im Aufkommen begriffen. Die Spritzgusstechnik<br />
gestattet hier weit besser ausgearbeitete<br />
und kompliziertere Formen als<br />
die Blechpresstechnik, die bisher auf diesem<br />
Gebiet fast einzig angewandt wurde. -s.<br />
Invalidenauto mit hydraulischem Lift. Im<br />
Aultrage eines teilweise gelähmten Mannes<br />
hat eine englische Werkstätte eine Karosserie<br />
gebaut, die ein besonders leichtes Ein- und<br />
Aussteigen ermöglichen soll. jEin Stück des<br />
Trittbrettes ist als Lift ausgebildet. Es lässt<br />
sich bis zum Boden hinab senken und hydraulisch<br />
wieder heben. Auch einer der Fauteuils<br />
im Fond des Wagens ist hydraulisch verschiebbar,<br />
und zwar in ungewöhnlich grossem<br />
Bereich. Will der Besitzer in seinem Wagen<br />
Platz nehmen, so wird zuerst das Trittbrett<br />
bis auf "die Höhe des Trottoirrandsteines hinabgesenkt,<br />
der verschiebbare Fauteuil dann<br />
bis zur Türe herangezogen und gedreht.<br />
Durch den hydraulischen Lift, den das Trittbrett<br />
bildet, lässt sich nun der Wagenbesitzer<br />
auf den Fauteuil hinauf heben, der zum Schiluss<br />
wieder eingeschwenkt und in die normale<br />
Fahrstellung zurückgeschoben wird. -at-<br />
Torsionsstabfederung nicht neu. Durch die<br />
Konstruktionen von Dr. Ing. Porsche, vor<br />
allem die Rennwagen der Auto-Union, ist die<br />
Stabfederung in den letzten Jahren allgemein<br />
bekannt geworden. An und für sich ist<br />
aber der Torsionsstab als .Federungselement<br />
von Automobilen durchaus nicht neu. Schon<br />
im Jahre 1924 war er in Rennwagenentwürfen<br />
von J. Q. Parey-Thomas vorgesehen.,<br />
Aber selbst dieser englische Konstrukteur;<br />
Der bekannte italienische Rennfahrer Graf Lurani hat sich einen Klein-Rennwagen bauen lassen,<br />
mit •dem er neue Weltrekorde aufstellen zu können hofft. Als Kratquelle hat dieser Wagen einen<br />
500-ccm-Zweizylinder-Guzzi-Motorradmotor mit Luftkühlung und einem liegenden und einem schräg<br />
nach hinten geneigten Zylinder, der knapp vor der Hinterachse eingebaut ist. Die Form des Wagens<br />
lässt deutlich erkennen, welche Bedeutung der Verminderung des Luftwiderstandes beigemessen wird.<br />
\ konnte keine Patente darauf erhalten, da<br />
vor ihm bereits andere die Idee zur Anwendung<br />
gebracht hatten. Das Verdienst von<br />
Dr. Porsche, der die erste praktisch brauchbare<br />
Ausführung schuf, ist deshalb nicht geringer.<br />
Das Kunststück besteht gewöhnlich<br />
nicht im eigentlichen Erfinden einer Neuerung,<br />
sondern in deren geeigneter, Anpassung<br />
an die praktisch vorliegenden Bedürfnisse.<br />
< , »at-r<br />
{/eaelmalel^zia^e/<br />
Mit dem wirksamen<br />
PHOENIX<br />
Asbest-Tuch<br />
wird es im Nu und mit aller<br />
Sicherheit erstickt.<br />
Reinlichster, billigster und zuverlässigster<br />
Feuerlöscher. Unzerstörbar<br />
durch Hitze, dauernd<br />
gebrauchsbereit. - Vermeidung<br />
unsauberer Flüssigkeiten.<br />
Alleinvertretung für die Schweiz:<br />
Agence „Halo-Mintex-Scandinavia"<br />
Hugo Breitschmid, Wohlen (Aarg.)<br />
Telephon 2.18<br />
Erstklassiger Gelegenheitskauf!<br />
Prächtige 7plätzige LIMOUSINE, Marke STUDE-<br />
BAKER President, mit allen wünschbaren Zubehören<br />
ausgerüstet, in ganz prima Zustand, bei sofortiger<br />
Wegnahme zu nur Fr. 2700.— netto Kassa<br />
verkäuflich. 11727<br />
Offerten unter Chiffre 15098 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
ACHTUNG!<br />
1 Steyr-Cabriolet, 11 45<br />
ß Zyl., gut gepflegt, Modell 31, aus Privat günstig<br />
zu verkaufen. — Offerten unt. Chiffre Z 3517 an die<br />
U6«3 Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
5-6-T.-LASTWAGEN<br />
SAURER<br />
Type 5 A /<br />
Autokohlen<br />
Anlasser<br />
Dynamo<br />
für<br />
alle Typen<br />
BERN<br />
Christoffelgasse 4<br />
5 PL, Lim., in tadellosem<br />
Dreiseitenkipper, mit moderner, auswechselbarer Zustand, schöner, rassiger<br />
Personenkarosserie, 30 PL, vor einigen Monaten revidiert,<br />
zu günstigen Bedingungen zu verkaufen.<br />
Wagen. — Preis nur<br />
Fr. 5500.-. — Offert, unt.<br />
Anfragen unter Chiffre Z 3497 an die 12028 Chiffre 69425 an die<br />
Automobil-Revue. Bureau Zürich. Automobil-Revue, Bern.<br />
für<br />
E. STEINER<br />
Zu verkaufen<br />
Lancia<br />
Dilambda<br />
Grosses, assortiertes Lager in<br />
Or<br />
na<br />
omeo<br />
Type 1500, 1750, RL und RLSS<br />
Ersatzteilen<br />
herrührend von der<br />
früheren Fabrik-Vertretung:<br />
Zürichhorn-Garage<br />
Alf redo Semprebon<br />
Zürich: Kanzleistrasse 122, Telephon 37.492<br />
Bern: Mühlemattstr. 68, Telephon 25.951<br />
GRAND GARAGE<br />
PLACE ED. CLAPAREDE S.A.<br />
Genf place Cl aparede 1<br />
Charles NIGG, Administr. Tel. 41.244<br />
Garage mit Platz für 200 Wagen. Boxen.<br />
Vertretungen: Hupmobile, Morris<br />
Ersatzteillager<br />
Billigst zu verkaufen<br />
schöner Herrschaftswagen<br />
CADILLAC<br />
für Reise, Mietfahrten oder an Postverwaltung besonders<br />
zu empfehlen. Langes Chassis, Gläser-Allwetter-Karosserie,<br />
mit allem erdenklichen Komfort<br />
versehen, 7—8 bequeme Sitze, Vertex-Zündung, nur<br />
45 000 km gef. Vorzügl. Bergsteiger, nimmt scharfe<br />
Kurven leicht. Anschaffungspreis 42 000 Fr., Verkaufspreis<br />
4500 Fr. Seltene Gelegenheit. 69373<br />
Offerten erbeten unter Chiffre Z 3422 an die<br />
Automobil-Revue. Bureau Zürich.
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N« 79<br />
Diskusslonsecke<br />
Vergleichsmessungen an Standard- und<br />
Stromlinienwageri. Unter diesem Titel berichtete<br />
Oberingenieur P. Jaray in No. 56 und<br />
58 der «A. R.» über eine Anzahl von Messungen<br />
die z. T. bisher nicht veröffentlicht wurden.<br />
Die Ueberlegenheit der Stromlinienkarosserie<br />
für hohe Geschwindigkeit bedarf<br />
keines weiteren Beweises, die angeführten<br />
Massergebnisse erscheinen jedoch z.T. ungeeignet,<br />
die ebenso hohe Ueberlegenheit der<br />
Stromlinienkarosserie auch bei geringerer<br />
Geschwindigkeit zu beweisen, worauf der<br />
Verfasser besonderen Wert zu legen scheint.<br />
Wenn man es auch hinnehmen muss, dass<br />
manche Versuche mit ungleichen Wagengewichten,<br />
ungleichen Motorleistungen, ungleichen<br />
Vergasereinstellungen, ungleichen Uebersetzungen<br />
und über verschiedene Wegstrekken<br />
durchgeführt wurden und somit die<br />
exakten Vergleichsmöglichkeiten fehlen, kann<br />
doch die Bewertung der Messergebnisse etwas<br />
vorsichtiger und kritischer erfolgen. Einige<br />
Betrachtungen zu den obigen Messungen<br />
werden zeigen, dass eine Kritik berechtigt<br />
ist<br />
Die 'Aaslaufversuche Ley werden auf einer<br />
Berg- und Talbahn ausgeführt. Der geringste<br />
Unterschied des Laufwiderstandes von 2 Wagen<br />
würde z.B. theoretisch ausreichen, dass<br />
der eine vor der ersten Bodenwelle zum Stillstand<br />
kommt, während der andere immer<br />
wieder Schwung holend bis ans Ende der<br />
Welt läuft. Nun ziehe man Vergleiche!<br />
Ganz ungewöhnlich ist ferner das Verfahren<br />
in der Messtechnik, das Minimum einer<br />
Messreihe mit dem Maximum einer anderen<br />
Reihe zu vergleichen. Auf diese Weise werden<br />
60% Mehrleistung des Jaraywagens errechnet,<br />
während auf Grund der mittleren<br />
Geschwindigkeit ca. 24% Verbesserung durch<br />
die Stromlinienkarosserie erzielt wurden,<br />
woferne man überhaupt diesen Versuch anerkennen<br />
will.<br />
Aus der grossen Streuung ist schon ersichtlich,<br />
dass nur eine Vielzahl von Versuchen<br />
zu einigermassen brauchbaren Zahlenergebnissen<br />
führen. Wenn ferner diese Art<br />
der Vergleichsmessung — Beschleunigung im<br />
Gefälle — ausgeführt wird, sollte die Messung<br />
auf einem möglichst gleichbleibenden<br />
Gefälle erfolgen, also hier etwa z. B. auf den<br />
ersten 300 m Wegstrecke zum Abschluss<br />
kommen, durch Zeit oder Geschwindigkeitsmessung<br />
an der Endmarke der Messtrecke.<br />
Auslaufversuche Brüderlin. Die relativ geringsten<br />
Fehler bei Auslaufversuchen werden<br />
stets bei hoher Geschwindigkeit entstehen.<br />
Wird der Auslaufweg des Standardwagens<br />
mit S= 1022 m bei V = 93 km/St., dem Auslaufweg<br />
des Jaraywagens S = 1325 gegenübergestellt<br />
(wobei der Wert für V = 93<br />
km/St, durch Extrapolieren ermittelt wurde)<br />
dann ergibt dieser ein Plus 29,6%. Es ist<br />
selbstverständlich, dass bei Auslaufen aus geringerer<br />
Geschwindigkeit der relative Unterschied<br />
der Auslaufwege kleiner werden muss,<br />
da ja schliesslich nur der bei beiden Wagen<br />
gleich grosse Rollenwiderstand als verzögernde<br />
Kraft übrig bleibt. Dennoch ist die<br />
Ueberlegenheit des Jaraywagens bei V = 11<br />
Kilometer 32,8%, bei 20 km Sogar 36,2%, bei<br />
welcher Geschwindigkeit der Luftwiderstand<br />
praktisch bedeutungslos ist.<br />
Diese Messfehler sind offenbar durch Unebenheiten<br />
der Fahrbahn, die der Verfasser<br />
mit Wi % selbst erwähnt, hervorgerufen<br />
worden, Diese Fehlerquellen müssen bei derartigen<br />
Versuchen und ihrer Auswertung aber<br />
wohl beachtet werden, wie obiges Beispiel<br />
zeigt.<br />
Bei V=ll km/St, sind die Auslaufwege<br />
mit S = 48,6 m (Standard) und S = 64,5 m<br />
(Jaray) gemessen worden, was einer mittleren<br />
Verzögerungskraft von P = ll,7 kg<br />
bzw. P' = 8,83 kg entspricht. Ein zusätzliches<br />
Gefälle von nur 0,2% würde bereits genügen,<br />
um diese Messdifferenz zu erklären,<br />
die hier fälschlicherweise der Ueberlegenheit<br />
der Stromlinienkarosserie zugute gebracht<br />
wird.<br />
Genaue Auslauiversuche sind immer recht<br />
schwierig, weil eben keine Strasse ganz eben<br />
ist und auch die Rollverhältnisse wechseln.<br />
Die erhaltenen Messwerte streuen sehr<br />
stark wie z.B. auch die Messpunkte zeigen,<br />
die mit einem Chryslerwagen Abb. 15 erhalten<br />
wurde. Allerdings wurde diese Streuung<br />
durch einen graphischen Ausgleich beseitigt,<br />
die beiden Kurven stellen aber eine Verfälschung<br />
der Messwerte bzw. ihres möglichen<br />
Verlaufes dar. Die Vergrösserung des Auslaufweges<br />
mit der Stromlinienkarosserie beträgt<br />
bei V = 80 km/St, etwa 30% und müsste<br />
bei niedrigerer Geschwindigkeit abnehmen.<br />
Die Kurven zeigen jedoch bei 40 km zirka<br />
37%, bei 20 km zirka 40%, bei 10 km zirka<br />
50% Plus des Jaraywagens.<br />
R. Eberan-Eberharst, Versuchsingenieur.<br />
Oberlng. P. Jaray erwidert darauf folgendes:<br />
i. Von einer « ebenso hohen Ueberlegenheit» des<br />
Stromlinienwagens bei geringen Geschwindigkeiten<br />
ist in meinem Bericht nirgendwo die Rede. Der<br />
Bericht stellt lediglich fest, was die verschiedenen<br />
Experten bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten<br />
ermittelt haben. Da es sich um anerkannte Fachleute<br />
handelt, braucht ihre Glaubwürdigkeit nicht<br />
bewiesen zu werden. Dass die Stromlinienkarosserie<br />
der Kastenkarosserie, auch bei geringen Geschwindigkeiten<br />
überlegen ist; haben die Versuche<br />
eindeutig bewiesen. Von einer «ebenso hohen Ueberlegenheit»<br />
wie bei hohen Geschwindigkeiten ist im<br />
ganzen Bericht kein Wort gesagt.<br />
2. Man muss es keineswegs < hinnehmen », dass<br />
ungleiche Wagengewichte, ungleiche Motorleistungen<br />
usw. verwendet wurden, denn wo solche Ungleichheiten<br />
bestanden, sind sie in den Berichten ausdrücklich<br />
hervorgehoben. Ueberdies war bei diesen<br />
Ungleichheiten stets der Stromlinienwagen der leidende<br />
Teil, denn es wurde streng darauf gesehen,<br />
den Stromlinienwagen niemals zu begünstigen.<br />
« Verschiedene Wegstrecken », von denen der Verfasser<br />
spricht, sind niemals verwendet worden, vielmehr<br />
sind die jeweiligen Versuche stets auf den<br />
gleichen Wegstrecken ausgeführt worden. Dass der<br />
Stromlinienwagen bei den von Conrad überwachten<br />
Ley-Versuchen längere Wegstrecken zurückgebet<br />
hat, kann man ihm ja schliesslich nicht als Fehler<br />
anrechnen. Jedenfalls muss auch hier gesagt werden,<br />
dass alle Versuche von den betreffenden Experten<br />
so sorgfältig wie möglich vorbereitet und<br />
ausgeführt worden sind und dass ihre Berichte<br />
wörtlich wiedergegeben wurden.<br />
3. Die Ley-Auslaufstrecke ist keine Berg- und<br />
Talbahn, wie der Kritiker schreibt. Abgesehen von<br />
einer etwa 200 m langen horizontalen Strecke besteht<br />
vom Start in 432,5 m Höhe bis zum tiefsten<br />
Funkt in 411 m Höhe die ganze Fahrbahn<br />
aus Gefälle; der daran anschliessende bergaufgehende<br />
Teil ist von keinem der normalkarossierten<br />
Vergleichswagen erreicht worden. Dass diese Vergleichswagen<br />
gerade auf der 0,8% geneigten Strecke<br />
zum Stillstand kamen, beweist, dass hier eine Beschleunigung<br />
durch das Gefälle allein gar nicht<br />
mehr möglich war. Eine kleine Rechnung gibt den<br />
ziffernmässigen Beleg dafür: in dem Zustand, in<br />
dem sich die Strasse laut dem Bericht Conrads befand,<br />
verursachte sie einen Rollwiderstand von wenigstens<br />
15 kg/t Daraus ergibt'sich bei einem Gesamtgewicht<br />
— alle Wagen wurden für diese Versuche<br />
auf genau gleiches Gewicht gebracht! — von<br />
1350 kg ein Rollwiderstand von 20 kg. Das Gefälle<br />
von 0,8% verursachte dagegen eine Zugkraft von<br />
nur 11 kg. Bleiben also immer noch 9 kg als<br />
Bremswiderstand übrig, der ohne einen vor dem<br />
Gefälle noch vorhandenen Schwung gar nicht überwunden<br />
werden konnte. Dass die Versuchsergebnisse<br />
sich nicht auf Zufall oder Ungleichheiten zurückführen<br />
lassen, zeigen die dicht nebeneinander<br />
befindlichen Endpunkte der Fahrtstrecke einerseits<br />
der Stromlinienwagen, anderseits der Standardwagen.<br />
Was der Kritiker in dieser Hinsicht schreibt,<br />
ist also vollständig aus der Luft gegriffen.<br />
4. Bei den betreffenden Versuchen ist keineswegs<br />
das Minimum der einen Messreihe mit dem Maximum<br />
der andern verglichen worden. Ehe der Kritiker<br />
eine derartige Beschuldigung aussprach, hätte<br />
er sich an der Hand des Originalberichts, der ja<br />
leicht zugänglich ist, über die Einzelheiten vergewissern<br />
müssen. Es ist im Text lediglich erwähnt,<br />
wie gross der Unterschied zwischen Minimum und<br />
Maximum ist. Die von Conrad errechnete Mehr-t<br />
leigtung bezieht sich keineswegs auf die Unterschiede<br />
in der Fahrtstrecke allein, sondern er bestimmt<br />
aus der Steigleistung der Stromlinienwagen<br />
die Strecke, die sich ergeben würde, wenn sie horizontal<br />
verliefe. Die hierauf bezügliche Ableitung,<br />
die sich in der Zeitschrift « Der Motorwagen », Heft<br />
23/24 vom August 1923, befindet, blieb in der vorliegenden<br />
zusammenfassenden Darstellung weg. Da<br />
die Quelle angegeben wurde, kann jeder Interessent<br />
leicht auf das Original zurückgreifen.<br />
5. Auch die Auslaufversuche von Brüderlin sind<br />
so sorgfältig wie möglich gemacht worden. Es besteht<br />
gar kein Grund, an den gegebenen Zahlen zu<br />
zweifeln, zumal ja diese Ergebnisse durch die andern<br />
Versuche immer wieder bestätigt werden. Es<br />
ist auch nicht < selbstverständlich, dass beim Auslaufen<br />
aus geringerer Geschwindigkeit der relative<br />
Unterschied des Auslaufweges kleiner werden<br />
muss ». Wenigstens nicht, was die Geschwindigkeiten<br />
bis herunter zu etwa 20 km/St, betrifft, denn<br />
der Luftwiderstand ist bei einer Geschwindigkeit von<br />
20 km/St, keineswegs < praktisch bedeutungslos >,<br />
wie der Kritiker meint. Dass Messfehler immer<br />
vorhanden sind, ist selbstverständlich. Sie sind bei<br />
normal karossierten Wagen genau so gut vorhanden<br />
wie bei Stromlinienwagen; sie liegen aber nicht<br />
in der Grosse der hier nachgewiesenen Unterschiede.<br />
Um sie auszumerzen, macht man Versuchsreihen.<br />
Dass diese Reihen bei Landstrassenversuchen,<br />
wie sie hier vorliegen, nicht Hunderte von<br />
Fahrten umfassen können, ist selbstverständlich. Im<br />
übrigen streuen die Ergebnisse der Brüderlinschen<br />
Messungen keineswegs stärker als es bei ähnlichen<br />
Versuchen stets der Fall ist Die Auslaufkurven,<br />
Abb. 7, Seite 11, der « Automobil-Revue », Nr. 56,<br />
vom 12. Juli <strong>1935</strong>, zeigen dies sehr deutlich, denn<br />
die Gleichmässigkeit der Kurven, die sämtliche<br />
Messpunkte bis auf zwei verbinden, lässt kaum<br />
etwas zu wünschen übrig. Dass in den unteren Bereichen<br />
schon kleine Ungenauigkeiten grosse prozentuale<br />
Unterschiede ergeben, ist jedem bekannt,<br />
der etwas von Mathematik versteht. Im übrigen<br />
muss zu diesem Kurvenblatt noch gesagt werden,<br />
dass der Experte die Kurve des Standardwagens<br />
mit Absicht niedriger legte, um den Stromlinienwagen<br />
nicht zu begünstigen. Wäre die Kurve des<br />
Standardwagens so gelegt worden, wie es die Messpunkte<br />
verlangen, so wären die prozentualen Unterschiede<br />
im gesamten grösser und auch im Verlauf<br />
gegen den Nullpunkt. Dass die Werte bei 10 km/St.<br />
Geschwindigkeit ausserordentlich nah beisammenliegen,<br />
ist selbstverständlich; sie können also überhaupt<br />
nicht in der vom Kritiker angegebenen<br />
Weise ausgewertet werden. Sie sind in meiner Arbeit<br />
angeführt, weil der Expertenbericht diese Zahlen<br />
auch enthält und weil alle Zahlenwerte so wiedergegeben<br />
wurden, wie die Experten sie in ihren<br />
Berichten festlegten. Werturteile wurden von mir<br />
in keinem Falle gefällt. Zweck des Artikels war<br />
lediglich, der Fachwelt die Unterlagen zu geben, die<<br />
für eine sachgemässe Beurteilung des Stomlinienproblems<br />
nötig sind. Oberine. P. Jaray.<br />
Veranstaltungen.<br />
1. schweizerische Verkehrs-Ausstellung «Luva»,<br />
Luzern. Vom 21. September bis 5. Oktober <strong>1935</strong> beherbergen<br />
die Bäume des Luzerner Kursaals eine!<br />
sowohl in historischer Hinsicht, wie auch vom tou-;<br />
ristischen, technischen und vor allem vom verkehrspolitischen<br />
Standpunkt aus interessante<br />
Schau schweizerischer Verkehrsdokumente, welche<br />
die Entwicklung des Eisenbahn-, Strassen- und<br />
Luftverkehrs bis zur Gegenwart verkörpern.<br />
Im Parterre kann man sich am Stand der eidg.<br />
Postverwaltung die Unterschiede des Reisens mit<br />
dem achtplätzigen Coupe-Landauer. Baujahr 1889,<br />
und einem modernen Sechsrad-Alpenwagen vor<br />
Augen führen lassen. Eine Reihe alter Stiche geben<br />
Kenntnis von der beschwerlichen Art 'der<br />
Postreisen über die Schweizer Alpenpässe vor dem<br />
Bau der Schienenwege durch unsere Alpen. Zahlreiche<br />
Photographien vom heutigen motorisierten<br />
Alpenstrassen-Postverkehr dokumentieren vor allem<br />
die Wiederbelebung des nach dem Anbruch<br />
des Eisenbahnzeitalters immer mehr dem Dornröschenschlaf<br />
anheimfallenden Alpenstrassenverkehrs.<br />
Eine blumenbestickte Reisetasche, wie sie<br />
hat sich dem Städteverband zur Verfügung gestellt,<br />
um solche zweckmässig durchzuführen und<br />
zu Grossvaters Zeiten auf der Hochzeitsreise<br />
diente, lässt deutlich den Wandel in der Auffassung<br />
über den Umfang des Reisekomforts in Er-<br />
bereits besteht bei der Verkehrskommission des<br />
Völkerbundes die Absicht, durch ein besonderes<br />
scheinung treten. Früher reichte eine kleine Tasche<br />
aus, um für Wochen, ja sogar Monate, den<br />
Verkehrssignal Städte mit Hupverbot zu kennzeichnen.<br />
Die Verkehrsregelung in der Schweiz<br />
Besitzer als treuen Reisegefährten restlos zu befriedigen,<br />
während heute sogar nur für wenige<br />
wird auch international sehr beachtet und all<br />
musterhaft anerkannt. Kürzlich hat der Verbandssekretär<br />
an der Session der Verkehrskom-<br />
Tage ein Berg von Koffern mitgeschleppt wird,<br />
auch ein Zeichen des Ueberganges zum materialistischen<br />
Zeitalter! Der Publizitätsdienst der<br />
mission beim Völkerbund als Vertreter des internationalen<br />
Städteverbandes die internationale Beachtung<br />
des schweizerischen Verkehrswesen»<br />
S.B.B, z'eigt das von einem Berner Mechaniker erstellte<br />
Modell einer schweizerischen Bergbahnstrecke,<br />
und zwar handelt es sich um die eisen-<br />
feststellen können. Es steht zu erwarten, dasg die<br />
schweizerischen Ortstafeln, die den Beginn des<br />
bahntechnisch recht interessante Darstellung der<br />
Städteregimes (Vortritt des von rechts kommen^<br />
Entwicklung der Bahnanlagen bei Bergün. Die in<br />
den Fahrzeuges) anzeigt, international empfohlen<br />
naturgetreuem Modell dargestellte Strecke an der<br />
Albula-Linie hat an der diesjährigen Pariser<br />
Messe die besondere Aufmerksamkeit der Besucher-auf<br />
«ich gelenkt und sicherlich dazu beigetragen,<br />
das ausländische Interesse an unserem<br />
alpinen Eisenbahnbau zu wecken.<br />
Aber auch in Luzern ist-dieser Stand mit den<br />
vielen Kehren, Ueberführungen, Weichen und Tunnels<br />
stets umlagert. Das Modell der Nord-Ostbahn-<br />
Lokomotive «Aare», welche am 7. August 1847<br />
erstmals auf der Strecke Zürich—Baden verkehrte,<br />
begegnete verkehrsgeschichtlichem Interesse, wie<br />
auch die Bilder von Bahnreisen aus alter und neuer<br />
Zeit. An Hand eines Zugsmodells einer elektrischen<br />
SBB-Maschine 2 Co 1 und demjenigen des<br />
Schnelltriebwagens (roter Pfeil) lässt sich die neuzeitliche<br />
Entwicklung des Lokomotivbaus klar verfolgen,<br />
vor allem auch im Zusammenhang mit dem<br />
Modell einer Dampfschnellzugsmaschine von Mundwyler<br />
(Luzern). Die Lötschbergbahn ist mit ihrer<br />
4500-PS-Lokomotive vertreten. Modelle, von Bergbahnen<br />
(Pilatus, Vitznau-Rigi, Schwyz-Stoos, Fürigen,<br />
Luftseilbahn Gerschnialp-Trübsee) bieten<br />
auch einen Einblick in die in unserem Land besonders<br />
ausgebaute Technik des Bergbahnenbaus. Die<br />
Dampfschiff-Gesellschaft des Vierwaldstättersees<br />
ist mit 2 Modellen vertreten, und zwar mit dem<br />
Motorboot «Mythen» und der Drillings-Gleichstrom-<br />
Dampfmaschine des 1400-PS-Salon-Dampfers «Stadt<br />
Luzern». Die obern Räume des Kursaals sind vornehmlich<br />
dem Alpinismus, der Strasse und dem<br />
Flugwesen gewidmet.<br />
Instruktive Stände des T.C.S. und A.C.S. vermitteln<br />
einen Einblick in die gewaltige Arbeit, die<br />
diese beiden Organisationen, namentlich auf strassenverkehrspolitisohem<br />
Gebiet, leisten. Der T.C.S. stellt<br />
ein Fahrzeug seines motorisierten Strassenhilfsdienstes<br />
aus, der bekanntlich allen Strassenbenützern<br />
unentgeltlich zur Verfügung steht. CH-Touring,<br />
CH-Schweiz und der Alpenführer der Hallwag<br />
werben in diesem Stande, namentlich für den<br />
autotouristischen Gedanken. Der A.C.S. orientiert<br />
an natürlichen Modellen über die Einrichtung des<br />
SOS-Telephondienstes, wie auch über den Wasser-<br />
Hilfsdienst Der Schweiz. Autostrassenverein wirbt<br />
für den Gedanken des Autostrassenbaus in der<br />
Schweiz, und zwar mit einer Reihe interessanter<br />
Karten-Studien. Besonderem Interesse begegnet die<br />
projektierte Fernverkehrsstrasse Basel-Olten-Luzern<br />
mit den verschiedenen Varianten, dann das Schema<br />
des schweizerischen Fernverkehrsstrassennetzes und<br />
die instruktiven Bilder über den Ausbau der Südrampe<br />
der Gotthardstrasse.<br />
Ein Uebersichtsplan im Maßstab 1:1000 (Ins.<br />
Erni, Luzern) orientiert über die projektierte<br />
Linienführung der linksufrigen Vierwaldstättersee T<br />
strasse.<br />
Weitere Bilder orientieren über die schweizerische<br />
Verkehrswerbung im Ausland, dann über die<br />
Entwicklung des Flugverkehrs, mit reichhaltigem<br />
statistischem Zahlenmaterial (Aero-Club). Verschiedene<br />
Modelle moderner Verkehrsflugzeuge der<br />
Swissair und der Alpar und ein Original-Segelflugzeug<br />
W. F. 8, wie auch das Relief des projektierten<br />
Flugplatzes Luzern werben für die Aviatik.<br />
Das Modell eines Vermessungsflugzeuges der<br />
eidgen. Landestopographie bietet Einblick in ein<br />
allgemein wenig bekanntes, aber äussSrst interessantes<br />
Tätigkeitsgebiet.<br />
Unter dem Motto «Das neue Antlitz der Schweiz»<br />
ist die Schweizerische Verkehrszentrale mit 30 das<br />
typische schweizerische Landschaftsbild Verkörpernden<br />
Aufnahmen vertreten.<br />
Die Ausstellung vermittelt, im grossen und ganzen<br />
genommen, einen klaren Einblick über die Entwicklung<br />
des schweizerischen Verkehrswesens und<br />
verdient nicht nur von den direkt am Verkehrswesen<br />
interessierten Kreisen besucht, sondern namentlich<br />
auch von den Behörden berücksichtigt zu werden,<br />
weist sie doch Wege, die besonders für den Automobilismus<br />
von gebieterischer Notwendigkeit sind,<br />
will die Schweiz nicht noch mehr ins Hintertreffen<br />
geraten.<br />
Wy.<br />
Schweizerischer Städteverband. Am 28. Sept.<br />
sind in der Hauptstadt des Kt Wallis die Vertreter<br />
von 59 Schweizer Städten zusammengekommen.<br />
In Anwesenheit von rund 120 Delegierten wurde<br />
die 1. offizielle Sitzung durch den Sittener Städtpräsidenten<br />
eröffnet. Im Mittelpunkt des ersten<br />
Tages stand das glanzvolle Referat von Verbandssekretär<br />
Dr. G. von Schulthess (Zürich), über «Die<br />
Schweizer Städte in der Wirtschaftskrise.<br />
Der blaue Walliser Himmel hat viele Delegierte<br />
am Sonntag zu Exkursionen eingeladen, so dass<br />
die Verhandlungen an diesem Tage vor etwas gelichteten<br />
Reihen stattfinden mussten. Zur Diskussion<br />
stand das Thema «Marktorganisation in den<br />
Städten».<br />
Der dem Städtetag vorgelegte Geschäftsbericht,<br />
umfassend den Zeitraum vom 1. Juli 1934 bis<br />
30. Juni <strong>1935</strong> enthält wiederum eine Reihe den<br />
motorisierten Strassenverkehr interessierende Fragen.<br />
Vorerst konstatiert der Bericht, dass auf dem<br />
Gebiet des Strassenverkehrs im Berichtsjahr eine<br />
erfreuliche Zusammenarbeit mit dem eidg. Justizund<br />
Polizeidepartement ausgebaut werden konnte.<br />
Mit Genugtuung stellt der Vorstand fest, dass er<br />
in der Polizeikommission des Städteverbandes ein<br />
Instrument besitze, dessen Erfahrungen immer<br />
wieder von den massgebenden Bundesstellen herangezogen<br />
werden. Soeben hat diese eine Musterverordnung<br />
für den städtischen Strassej#erkehr<br />
fertiggestellt und dem Departement mit der<br />
Bitte eingereicht, dazu Stellung zu nehmen, bevor<br />
sie den Städten zur Einführung überlassen<br />
wird, hat sich doch der Bundesrat bekanntlich im<br />
Bedarfsfall den Erlass von einheitlichen Vorschriften<br />
über den Lokalverkehr laut M. F. G. Artikel<br />
69 vorbehalten. Der Bericht äussert sich weiter<br />
über die vom Städteverband seit Jahren eingeleiteten<br />
Massnahmen gegen die Lärmbekämpfung.<br />
Diese ist als das beste Mittel zur<br />
Erziehung sorgfältiger Fahrer und dadurch zur<br />
Vermeidung von Unfällen erkannt worden. Sogenannte<br />
Lärmbekämpf ungs- und Verkehrswochen<br />
in verschiedenen Städten hatten<br />
vorzügliche Erfolge zu verzeichnen. Der T. C. S.<br />
Wird. Neu Signaltafeln sollen das Verbot des<br />
Ueberholens und Kreuzens dort regeln, wo es behördlicherseits<br />
angeordnet wird, auch wenn Ueberholen<br />
und Kreuzen möglich wären. Schwierigkeiten<br />
geben bei der Förderung der automatischen<br />
Signale an Strassenkreuzungen,, weil hier<br />
immer noch technische Verbesserungen zu erwarten<br />
sind. Die Regelung dieser Frage ist leider bis<br />
heute von der Verkehrskommis'sion des Völkerbundes<br />
noch nicht durchgeführt worden. Deren Empfehlung<br />
an die Regierungen, das ein- oder dreifarbige<br />
Signal zu wählen, wurde bis jetzt nicht<br />
nachgelebt, weil noch immer nach technischen Verbesserungen<br />
und Vereinfachungen gesucht wird<br />
und weil namentlich die Fussgänger in irgendeiner<br />
Weise mit einbezogen werden sollten. Die<br />
ausserordentlich verschiedenen Verhältnisse an den<br />
einzelnen Standorten der Apparate lassen es fraglich<br />
erscheinen, ob deren weitgehendste Vereinheitlichung<br />
überhaupt möglich ist. Die weitern,<br />
mit dem eidg. Justiz- und Polizeidepartement behandelten<br />
Fragen betreffen: Breite der Strassenreinigungsmaschinen,<br />
Hinweistafeln auf Parkplätze,<br />
Vorfahr- und Kreuzungsverbote, Bezeichnung<br />
der Hauptverkehrsstrassen. Mit Bedauern<br />
hat der Vorstand davon Kenntnis genommen, dass<br />
die letzte Konferenz kantonaler Polzeidirektoren<br />
den Wegfall der Geschwindigkeitsmaxima imAutogesete<br />
seit dessen Einführung für die Y erme h"<br />
rung der Verkehrsunfälle verantwortlich macht<br />
Die städtischen Verkehrsunfallstatistiken beweisen<br />
das Gegenteil und tun dar, dass die grosse Mehrzahl<br />
der Unfälle auf die Nichtbeachtung bestehender<br />
Vorschriften zurückzuführen ist Die E i n -<br />
führug einer neuen Geschwindijkeitsmaxima<br />
würde bestimmmt keine<br />
Reduktion der Unfälle herbeifü'hren,<br />
weil feststeht, dass ihre Beachtung durch<br />
die Polizei nicht erzwungen werden kann und<br />
Radfahrer und Fussgänger in sehr erheblichem<br />
Masse an den Unfällen beteiligt sind. a<br />
Occasions- und Automobilmarkt vom 27.—29.<br />
September. Freitag, 9 Uhr, wurde in Zürich die<br />
Ausstellung eröffnet. In den Militär-Reithallen an<br />
der Gessner-Allee sind die benzinverdauenden Brüder<br />
der Hafermotoren eingekehrt und präsentieren<br />
sich glanzstrahlend den Augen der Besucher. Kein<br />
Mensch würde glauben, dass es sich hier um Automobile<br />
handelt, die als «Occasionen» zum Verkauf<br />
angeboten sind. In* der Tat sind auch die gebrauchten<br />
Wagen stark in der Minderzahl, fast alles sind<br />
vollwertige neue Typen, die noch nie Dienst getan<br />
haben und nur infolge Ueberholung durch die<br />
Mode im Preise herabgesetzt wurden. Dem Liebhaber<br />
bietet diese Ausstellung des Interessanten<br />
ebensoviel wie einer der jährlichen grossen Automobil-Salons.<br />
In den beiden Ausstellungshallen haben insgesamt<br />
ca. 84 Wagen Platz gefunden. Mit welcher<br />
Strenge das Komitee seines Amtes gewaltet hat, ist<br />
darauf zu ersehen, dass mehrere Wagen infolge gewisser<br />
Mängel von der Schaustellung zurückgewiesen<br />
wurden. Die namhaftesten in der Schweiz bekannten<br />
Marken sind vertreten und die Objekte<br />
zogen bereits in den frühen Vormittagsstunden zahlreiche<br />
Liebhaber an. Es zeigt seih, dass der Automobil-Händler-Verband<br />
mit dieser Ausstellung<br />
einem wesentlichen Bedürfnis entsprochen hat, die<br />
vom jährlichen Kalender der Veranstaltungen nicht<br />
mehr verschwinden darf. Viel Beachtung findet der<br />
von den Schaulustigen umlagerte Tombolatisch mit<br />
fast 250 Preisen im Totalwerte von über Fr. 3000.—.<br />
Für 30 Cts. kann der glückliche Gewinner eine<br />
Akkumulatorenbatterie, eine Autoheizung, ein Paar<br />
Scintilla-Scheinwerfer oder einen sonstigen wertvollen<br />
Gegenstand nach Hause tragen.<br />
Um 10 Uhr fand im Restaurationszelt der offizielle<br />
Empfang der Presse und der Behörden durch<br />
Dir. Häfliger, Präsident des Automobil-Händler-<br />
Verbandes, statt. Der Sekretär, Dr. Frei-Zamboni,<br />
orientierte in einer kurzen Rede die Anwesenden<br />
über Zweck und Ziel der Ausstellung. Dieselbe hat<br />
nicht nur Tein geschäftlichen Hintergrund, sondern<br />
besitzt auch eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung. Tausende von Gewerbe^<br />
treibenden und Geschäftsleuten vermissen in ihrem<br />
Betriebe die wertvolle Hilfe eines Automobils, teilweise<br />
aus übertriebener Vorstellung von Anschaffungs-<br />
und Betriebskosten eines derartigen Hilfsmittels.<br />
Tausende von Wagen finden auf diese Art<br />
keinen Käufer, Millionen Franken des schweizerischen<br />
Volksvermögens liegen brach, Staat und Kantonen<br />
entgehen ungeheure Summen an Verbrauchsr<br />
abgaben, Hunderten von Arbeitern des Autogewerbes<br />
könnte durch Inbetriebsetzung eines Teiles dieser<br />
stillstehenden Wagen Brot gegeben werden.<br />
Die Reichhaltigkeit und Schönheit der hier gezeigten<br />
Automobile, zusammen mit ihren niedrigen<br />
Preisen, werden hoffentlich manchen bisher noch<br />
Zurückhaltenden ermutigen, den Schritt zum praktischen<br />
Automobilisten zu wagen.
BERN, DIENSTAG, 1. OKTOBER <strong>1935</strong><br />
III. BLATT DER „AUTOMOBIL-REVUE" No79<br />
3)ankQpt&t> un 3Ce*&s<br />
Von Alfred Huqgenberger<br />
Die Bachen am Rande des Hölzliackers haben<br />
gemach ihr buntes Herbstkleid angezogen.<br />
Eichhörnchen machen sich aufs offene<br />
Feld heraus: dem Lettenbirnbaum neben dem<br />
Grenzsteine gilt ihr zögernd gewagtes Werben.<br />
Sie zernagen und vergeuden frech die<br />
herrlichen Birnen, es ist ihnen ja nur um die<br />
braunen Kerne zu tun.<br />
Ei sieh — was trottet dort für eine kleine<br />
Karawane mit Karst und Karren daher?<br />
Macht euch heim in euer Reich, ihr kleinen<br />
Schlemmer und Erzschelme! Jetzt wollen die<br />
ernten, die gesät haben!<br />
Ja, da sind sie, Bauer und Bäuerin, Kind<br />
und Kegel! Da sind wir, die rechtmässigen<br />
Eigentümer des Hölzliackers. Oder will sich<br />
so ein Eichhorn am Ende gar mucksen und<br />
auf sein Recht pochen? Augenblicks ginge ich<br />
heim, den Kaufbrief holen, um gutes Geld vom<br />
Notar mit Schnörkeln und Siegel gältig gemacht.<br />
Es ist alles in der obersten Truhe der<br />
Kommode, ich wäre bald wieder da. So —<br />
da kannst da lesen, wenn da lesen kannst!<br />
Alles schwarz auf weiss! Im Jahr soundso.<br />
Von da an hat auf dem Grenzacker niemand<br />
einen Stein mit Recht umkehren dürfen. Mein<br />
Vater kann aus ihm eine Wiese machen, eine<br />
Weizenmauer, ein Haferfeld, einfach, was ihm<br />
beliebt. Und es mag einer zehnmal im Vorbeigehen<br />
die Nase rümpfen und sagen: «Was<br />
liegt an so einer abseitigen Hungerzeig, wo<br />
sich Füchse und Hasen Gutnacht wünschen?-»<br />
Er beweist damit nur, dass mit ihm nicht viel<br />
los ist. Mein Vater hat gesagt: «Es kommt<br />
nicht darauf an, wo oder wie ein Acker ist,<br />
es kommt darauf an, ob er einem andern gehört<br />
oder mir.»<br />
" Was wahr ist, muss man wohl gelten lassen:<br />
Der Herbst hat unserm Hölzliacker recht<br />
unfreundlich zugesetzt, er hat allen Sommerhochmut<br />
von sich tun müssen. Die Kartoffelstauden<br />
sind gelb und lebensmüde geworden;<br />
viele sind sogar schon ganz eingetrocknet.<br />
Arme Herrlichkeit, was ist aus dir geworden?<br />
Was ist als Lohn für unsere saure Arbeit<br />
übriggeblieben?<br />
Wart nur erst, bis die blanken Kärste ihr<br />
Werk tun! Jeder Streich, der die scheinbar<br />
brache Erde aufbricht, bringt ein Wunder zutage:<br />
aus jeder Samenknolle sind zehn und<br />
mehr geworden, aus klein gross, aus ver~<br />
schrumpft glatt und neu. Wie sie herauskugeln,<br />
so recht kartoffelmässig eigensinnig in<br />
Form und Grosse! Die eine Staude schenkt<br />
erstaunlichen Ueberfluss, die andere hat sich<br />
scheinbar weniger Mühe gegeben. Aha — eine<br />
ausgenagte Schäle: da ist ein Mäuslein zu<br />
Gast gewesen! Auch allerlei wunderliche Gebilde<br />
kommen zum Vorschein. Hier ein Mann<br />
mit drei Köpfen, aber ohne Beine; da eine<br />
Wurst, auf der einen Seite hat sie ein richtiges<br />
Menschengesicht mit Augen, Nase und Mund,<br />
auf der andern ein zierliches Sauschwänzlein.<br />
Dann wieder kommt eine Glücksknolle heraus,<br />
oder es sind gleich drei ganze Persönlichkeiten<br />
als Drillinge miteinander verwachsen. Wir<br />
Kinder legen eine kleine Sammlung an, die<br />
uns viel Kurzweil macht. Jeder neue Fund<br />
wird von seinem Entdecker als Eigentum angesprochen.<br />
Wie lustig, wenn man so ganz<br />
im vollen Ernst sagen kann: Morgen verschmause<br />
ich eine kartoffeine Wurst — morgen<br />
werde ich ein Menschenfresser!<br />
Langsam aber sicher wächst die Zahl der<br />
gefüllten Säcke. Sie stehen schön in Reih und<br />
Glied, der Stolz und die Freude des milden<br />
Septembertages, der Stolz und die Freude<br />
des braven Ackers. Der graue Grenzstein vergisst<br />
nicht, sich auf den Segen seiner Feldbreite<br />
auch etwas zugute zu tun. Wenn er<br />
zählen könnte, so dürfte er mit gleicher Genugtuung<br />
wir wir feststellen, dass unser Nachbar<br />
Stoller, der mit seinem Völklein auf dem<br />
Langacker drüben schafft, immer um vier<br />
Säcke hinter uns zurückbleibt.<br />
Und nun kommt der Höhepunkt des Tages:<br />
wir dürfen die dürren und welken Stauden<br />
zusammentragen, der alte Brauch des Herbstfeuers<br />
soll nicht abgehen. Unter Jubel und<br />
Hallo werden °im nahen Holz Falläste und<br />
dürres Reisig gesammelt, ein ganzer Stoss.<br />
Stollers dünne Rauchsäule soll sich neben der<br />
unsern nicht melden, bei uns müssen ganze<br />
Wellen emporsteigen. Und eine richtige<br />
Dauerglut muss entstehen: gibt es auf Erden<br />
etwas Feineres als die ersten Bratkartoffeln<br />
Wie eine Schnecke schiebt bereits die Zeit<br />
Den grössten Teil des Tags ins Haus der *<br />
Nacht<br />
Des Morgens blasse, grüne Helligkeit<br />
Trägt seltsam überleg'ne kühle Pracht.<br />
Alpabfahrt von der Froh matt bei Zweisimmen.<br />
Doch rascher neigen schon die Stunden sich.<br />
Der frühe Abend steht am Horizont.<br />
Die Nebel streichen abenteuerlich<br />
Und geisterhaft erscheint der schmale Mond.<br />
Oktober... Sanfte Wehmut ist erwacht,<br />
Noch lächelt sie in scheuer Heiterkeit.<br />
Oktober... Mitten in der Sternennacht<br />
Pocht jäh das Denken an verlor'ne Zeit.<br />
aus dem Ackerfeuer? Und gehört es nicht zum seine Schuldigkeit getan, es soll ihm nichts<br />
Herbsttag wie die ziehenden Vögel, dass von abgehn an. Ehren, wenn er auch vor heimlicher-Wonne<br />
fast nicht weiss, was er für ein<br />
jeder Zeig die Wolke eines Dankopfers aufsteigt?<br />
Auch der Hölzliacker hat wahrhaftig Gesicht machen soll.<br />
Am ersten sonnighellen Augustsonntag war<br />
ich, wie jedes Jahr zur Ferienzeit, auf die<br />
Suche nach Bergkristallen gegangen, die sich<br />
im Saanenlande, meiner Heimat, noch zahl-<br />
Oktofa*<br />
Von Josef Robert Harrer<br />
Zu Mittag leuchten Weit die Farben auf.<br />
Die Blätter glühen rot; es steht im Blau<br />
Des blanken Himmels grell der Kirchturmknauf.<br />
Man träumt vom Sommer wie von einer<br />
Fraü..i<br />
£ia Alpfest Im SaaneaCand<br />
Von Hermann<br />
Aellen<br />
reich an Felsblöcken vorfinden. Ich schritt<br />
gemach, über sattgrüne Alpweiden bergan.<br />
Da, wie ich mich einer Alphütte näherte,<br />
vernahm ich plötzlich die dumpfen, regelmässigen<br />
Töne eines Brummbasses. Und ich<br />
wusste sogleich : Hier oben wurde das alljährliche<br />
Alpfest gefeiert. Näher gekommen<br />
sah ich sie, die sich im Takte der Flöten und<br />
Geigen auf dem aus rohgezimmerten Brettern<br />
zusammengesetzten und auf dem Läger<br />
(fetter, ebener Weideplatz neben der Sennhütte)<br />
aufgeschlagenen Tanzboden drehender<br />
Paare. Im Käsekeller zu ebener Erde<br />
becherten die bejahrten Sennen mit einigen<br />
über den. Berg gestiegenen welschen Nachbarn.<br />
Hinzugetreten, wurde ich von einem<br />
als langjähriger Feriengast und Landsmann<br />
erkannt und daher auch treuherzig mit einem<br />
Glase Waadtländer bewillkommt. Auf dem<br />
Tanzplatze, neben dem das weisse Kreuz im<br />
roten Felde lustig flatterte, begannen inzwischen<br />
die Geiger zu einem neuen Tanze aufzuspielen*<br />
Ich musste das flotte Zusammenspiel<br />
der vier bewundern; denn ich wusste,<br />
dass diese Spieler, die den Sommer über<br />
von Alp zu Alp wandern um ihre Kunst an<br />
den Alpfesten auszuüben, und heute, wie immer,<br />
den Geigenbogen gewandt über die Saiten<br />
führten, als ob sie mit der Sense hantierten,<br />
keinerlei Notenkenntnis besassen und<br />
sich einfach auf ihr ausgebildetes musikalisches<br />
Gehör verliessen. Während nun die<br />
Jungmannschaft ihre Schönen zum ungelenken<br />
Tanze führte, sass das ältere Sennenvolk<br />
an improvisierten Tischen um denlangsam einsetzenden Regen flohen endlich<br />
länderberge ein Gewitter Herauf. Vor dem<br />
Tanzplatz; sie alle schlürften bedächtig am<br />
Waadtländer, sprachen vom Vieh und vom<br />
Heuet, klopften dann die Wassersackpfeife<br />
an der Tischkante aus, um sie sogleich neu<br />
i zu füllen. Das waren die Bedächtigeren unter<br />
ihnen, die, welche das Alpfest nun seit ihrer<br />
Jugendzeit Jahr für Jahr mitgemacht und<br />
mitgetanzt, bis sie ihre Liebste gefunden und<br />
heimgeführt hatten. Von da an waren sie nur<br />
mehr die Zuschauer.<br />
In den langen Tanzpausen vergnügte sich<br />
das männliche Jungvolk mit Kegeln auf holperigem<br />
Rasen — eine ganz besondere<br />
Kunst, die der an eine glatte Kegelbahn Gewöhnte<br />
nicht so leicht gleichtut — während<br />
sich die Bergschönen an die Ausschmückung<br />
der Meisterkuh machten. Das Auftreten der<br />
Meisterkuh im Ring des Aelplervölkleins, das<br />
'bildet natürlich den Höhepunkt des Festes.<br />
•Männiglich war denn auch gespannt auf den<br />
Festakt, und ein Fragen ging über die Tische<br />
nach dem Besitzer der Meisterkuh. Endlich,<br />
in später Nachmittagsstunde, kam sie, wurde<br />
auf den Tanzplatz geführt, und unverzüglich<br />
begann der Tanz um das festlich herausgeputzte<br />
Prachtsstück. Auf dem Kopfe des gravitätisch<br />
und selbstbewusst daherschreitenden<br />
Hornviehs prangte ein herrlicher Alpenrosenstrauss,<br />
um den Leib war ihm ein buntfarbiger<br />
Alpenblumenkranz gewunden. Da,o<br />
Missgeschick ! Unter der Last des schweren<br />
St&dende Astexn<br />
Von Edouard Heinrich Steenken<br />
Sterbende Astern,<br />
• ihr verdunkelt den Himmel.<br />
Fahl wird die Welt<br />
ohn euer Faröengewimmel.<br />
Ihr kleinen Sonnen, ihr letzten Sterne,<br />
verblüht nicht so bald!<br />
Solang ihr noch grüsst aus der Ferne,<br />
taucht mancher noch gern in Dunkel<br />
und Wald,<br />
Ihr bunten Funken<br />
über den traurigen Hängen.<br />
Ihr entrückt mich. Versunken<br />
lausch ich verschollenen Sängen<br />
des Sommers. Ihr kleinen verblassenden<br />
Sonnen,<br />
in euch verhaucht sich das grosse Jahr<br />
mit seinen Himmeln, Höllen und Wonnen.<br />
Ihr schmerzlichen Mahner:<br />
Wie schön es doch wart<br />
Vierfüsslers brach mitten im Tanze der Bretterboden<br />
ein. Die tanzenden Paare stoben<br />
auseinander, die Musik brach ab, und die<br />
das Sprichwort « Hochmut kommt vor dem<br />
Fall» nicht beherzigte, musste mühsam heraufgeschafft<br />
werden. Jetzt aber war die<br />
Meisterkuh gewitztigt: Angestrengten Bemühungen<br />
gelang es nicht, nachdem der<br />
Schaden rasch ausgebessert worden war,<br />
die Vielbewunderte nochmals zum Betreten<br />
des Tanzbodens zu bewegen. So musste denn<br />
der letzte Akt ohne die Hauptperson abgewickelt<br />
werden. Auf dem Platze waren die<br />
mit dem schmucken, rotverbrämten, kurzärmeligen<br />
Samtmelkrock bekleideten Jungburschen,<br />
untersetzte, sonngebräunte Kraftgestalten,<br />
zusammengetreten. Ihr Sprecher<br />
trat vor die Gruppe und brachte ein dreifaches<br />
Hoch auf den Besitzer der Meisterkuh<br />
aus, den er mit Namen nannte; dann<br />
stimmte er das alte, sogenannte < Lebehochlied»<br />
an, worauf der Chor der Burschen<br />
kraftvoll einfiel :<br />
Sie leben's alle wohl<br />
Unsere Freunde!<br />
Zuschanden sollen geh'n<br />
Unsere Feinde!<br />
N. N.*) lebe hoch<br />
Und mit ihm das ganze Geschlecht.<br />
Ja, sie lebens wohl, ja, sie lebens wohl.<br />
Ja, sie lebens tausend Jahr'.<br />
Und die Alten sei'n so frisch und gesund,<br />
so frisch und gesund,<br />
Als in ihren jungen Jahr*.<br />
Dem schlichten Volksliede Hessen die sangesfrohen<br />
Bergler einen Jodler nach dem<br />
andern folgen. Und die Saaner können es<br />
noch.<br />
Beim Abendwerden zog über die Waadt-<br />
die letzten Tänzer, um das Fest bis zum<br />
Morgengrauen — im Stalle fortzusetzen.<br />
Das nun ist das einzige, das redenlose Fest<br />
der Aelpler, wie es regelmässig auf allen<br />
grösseren Alpen im Lande abgehalten wird.<br />
Ursprünglich war es der Tag, an dem die<br />
Viehbesitzer, die ihre Lebendware dem Alpbesitzer<br />
und Sennen zur Alpung anvertraut<br />
hatten; an dem Tage bewirtete der seine<br />
Gäste freigebig bei ^ Nidel» und Hartkäse,<br />
führte sie in die Ställe zur* Inaugenscheinnahme<br />
ihrer Sorgenkinder, wie man sich<br />
über das fortschreitende Wachstum seiner<br />
Pflegebefohlenen versichert. Später wuchs<br />
sich dann der Tag zum allgemeinen Volksund<br />
Familienfest aus.<br />
Das Alpfest des Saanenlandes entsprang<br />
sicher, unbewusst zwar, dem Gedanken einer<br />
Huldigung der stolzen Viehhabe, die das<br />
kostbarste Gut des Bergbauern ist und im<br />
Mittelpunkt seines Erwerbslebens steht. Dieser<br />
Sinn liegt im Tanze um die festlich geschmückte<br />
Meisterkuh, als der ersten Vertreterin<br />
ihres dem Menschen so nutzbaren<br />
Tiergeschlechtes.<br />
So muss es wahrhaftig des Heimatfreundes<br />
Hoffnung sein, die alles nivellierenden Zeiteinflüsse<br />
möchten noch recht lange spurlos<br />
an diesem charaktervollen, echten Volksfeste<br />
vorübergehen.<br />
*) Der Besitzer der Meisterkuh.
5W de* Jjaqm<br />
von Heinrloh Llmmlln<br />
Weisse, trostlos« Unendlichkeit. Unzählige<br />
Schneekristalle blitzen und flimmern im<br />
Lichte des aufsteigenden Mondes. Einsam<br />
dehnt sich die winterliche Steppe; nur In der<br />
Ferne steigt — dunkel wie ein schwarzer<br />
Strich — der Wald auf.<br />
Zwei Schüsse krachen in rascher Folge.<br />
Hell bellen sie auf, um gleich darauf in dem<br />
tiefen Schweigen der Steppe zu ertrinken.<br />
Dann heult ein Wolf — wild und zornig —<br />
und zwanzig — dreissig andere stimmen ein.<br />
Das Hungerlied der Steppe: satanisches Oeheul,<br />
das das Blut in den Adern erstarren<br />
lässt. Wieder krachen zwei Schüsse, wieder<br />
verstummt das Geheul für einen Augenblick,<br />
um dann noch grausamer, blutdürstiger loszubrechen.<br />
Lachen — helles, kampffrohes Lachen<br />
klingt auf; ein Schatten jagt über den Schnee,<br />
Skier, knirschen. Brüstend und schnaubend<br />
eilt ein Mann mitten in einer aufstiebenden<br />
Schneewolke dem Walde zu. Hinter ihm<br />
hetzen,mit japsenden Mäulern und glühenden<br />
Augen die Verfolger.<br />
• Wieder lacht der Mann und schallend:<br />
«Will euch füttern, Teufelsbrut!» — macht<br />
mitten im Laufe kehrt. Zwei Schüsse krachen<br />
und wieder zwei und vier der jagenden Gestalten<br />
brechen lautlos zusammen. Aufheulend<br />
stürzen sich die Wölfe über die gefallenen<br />
Genossen. Knochen splittern unter scharfen<br />
Gebissen. «Gute Mahlzeit!» lacht der Jäger<br />
und schiebt Im Weitereilen einen neuen<br />
Rahmen in das Magazin seines Gewehres.<br />
Breit wächst der Wald vor ihm empor.<br />
Roter Feuerschein fällt aus einer am Rande<br />
stehenden Hütte auf den Schnee. «Hallo —•<br />
.Hallo!» — klingt der Ruf einer unter der<br />
Tür stehenden Gestalt über die Steppe.<br />
«Hallo, ich komme!» — jaucht der gejagte<br />
Mann sein Gewehr schwingend, zurück. Hinter<br />
sich hört er wieder die keuchenden Verfolger.<br />
Ein Sprung und er bietet ihnen wieder<br />
furchtlos die Stirn. Dem vordersten zerschmettert<br />
er mit dem Kolben den Schädel,<br />
dann reisst er das Gewehr hoch: fünfmal<br />
bellt es kurz auf. Fünf Wölfe färben den<br />
Schnee mit ihrem Blute. In wenigen Sekunden<br />
ist die Hütte erreicht; dort reicht er dem<br />
Jungen das Gewehr. Der Junge legt es an,<br />
zielt ruhig und bedachtsam auf die ihre Gefährten<br />
zerfleischenden Bestien, dann kracht<br />
der Schuss und aufheulend bricht einer zusammen.<br />
«Schlecht getroffen!» — lacht der Alte, der<br />
unterdessen die Skier abgeschnallt hat und<br />
schiebt den Jungen vor sich her In die Hütte.<br />
Eine kurze Stunde noch heulten die Wölfe<br />
vor des Schweden Tor Hütte, den das<br />
"Schicksal mit seinem Sohne hierher verschlagen<br />
hatte, dann wurde es still. Einsam, trostlos<br />
dehnte sich draussen die Steppe im kalten<br />
Mondlicht.<br />
Mitten in der Nacht fuhr Tor vom Lager<br />
auf und lauschte bleich und zitternd in die<br />
Stille. Das Feuer flackte noch rot im Kamin,<br />
vom Lager seines Sohnes her klangen gleichmassig<br />
ruhige Atemzüge. Dann hörte er<br />
wieder ein hastiges Nagen am Fussende seines<br />
Bettes. Langsam sträubten sich seine<br />
Courtelary<br />
(Jura)<br />
lehrt perfekt Französisch, Italienisch, Englisch, Hanshalt<br />
usw. Sport, Musik. Winterkursbefinn: Anfang<br />
Oktober <strong>1935</strong>. 160.. bii 100.-. Vorzügliche Ski-Gelegenheiten.<br />
Beste Referenzen, Prospekte. - Gebirgslage<br />
- 700 m Höhe. Herr und frtu Mttnt voumari.<br />
BASEL<br />
Haare empor — sein Atem ging rasch und schuld. Ah, schon als Junge war es so. Nie<br />
stossweise. Kein Zweifel, die Maus — diekonnte ich eine Maus sehen, nie. Einen Feigling<br />
nannten mich meine Kameraden. Weiss<br />
verdammte Maus! Schon sah er sich um,'<br />
wohin er flüchten könnte vor dem armseligen Gott, einem Bären gehe ich mit dem Messer<br />
Nager; da packte ihn plötzlich eine masslose zu Leibe, aber wenn ich eine Maus nur höre,<br />
Wut. Mit einem Fluche riss er das Öewehr schüttelt mich der Ekel — die Angst — was<br />
von der Wand, stand mit einem Sprunge am weiss ich was. Und die hab ich gar erschlagen.<br />
Ah — ah!» — Wieder schlugen ihm die<br />
Fussende des Bettes, stiess eine Vorratskiste<br />
um und sah einen huschenden Schatten, Zähne zusammen und der Junge, der wohl<br />
schlug zu und alles war aus.<br />
wusste, dass der Alte sonst Tod und Teufel<br />
«Auf, Junge, aufl» schrie er In wahnsinnigem<br />
Entsetzen und zeigte dem verstört auf-<br />
Einige Wochen später kam der Junge in<br />
nicht fürchtete, schaute ihn verwundert an.<br />
springenden Knaben den blutigen Brei mit die nächste Siedelung und erzählte, dass den<br />
Alten die Wölfe zerrissen haben. Eine Maus<br />
abgewandtem Gesicht.<br />
«Ja, was ist denn, Vater?» fragte der<br />
Junge und schaute dem Vater bang in das<br />
von Entsetzen verzerrte Gesicht. «Die<br />
Maus», stönte der Alte, — «schaff sie hinaus».<br />
Und während der Junge sich bückte,<br />
legte er sich auf das Lager und zog die Dekken<br />
über die zitternden Glieder.<br />
Als der Junge zurückkam, hatte sich der<br />
Vater einigermassen beruhigt. «Bist du<br />
krank?» fragte der Bub besorgt. Mit einem<br />
matten Lächeln schüttelte er den Kopf:<br />
«Nein, nein« es ist nichts. Nur die Maus war<br />
Wcvawi sagen iah:<br />
Automobil. Das Wort ist zur Hälfte griechischen<br />
(autos = selbst), zur Hälfte lateinischen<br />
(mobile = das Bewegliche) Ursprungs<br />
uhd bedeutet also das Selbstbewegliche. Die<br />
Bezeichnung ist eigentlich etwas ungenau,<br />
denn ein « Selbstbewegliches » braucht nicht<br />
unbedingt ein Fahrzeug, könnte auch irgendeine<br />
beliebige andere Maschine sein. Man hat<br />
sich bei der Bildung des Wortes zweifellos<br />
von dem Namen der verwandten « Lokomobile<br />
», der «sich vom Orte Bewegenden»,<br />
leiten lassen. — Auch der<br />
Motor gibt sprachlich zu denken. Dass das<br />
Wort lateinischer Herkunft ist und wörtlich<br />
war schuld, erzählte er, eine hat er erschlagen,<br />
aber es waren noch mehr da. Eines<br />
Nachts hörte er sie nagen, sprang vom Ekel<br />
gepackt auf, riss das Gewehr von der Wand<br />
und eilte in die Steppe. Sechs Schüsse hörte<br />
der Junge, dann war das Magazin leer und<br />
Munition hatte der Alte vergessen. Er wollte<br />
ihm erst zu Hilfe eilen, aber es wäre doch<br />
zu spät gewesen.<br />
Am frühen Morgen fand er die zerstreuten<br />
Knochen im Schnee. So starb der tapferste<br />
Jäger durch eine Maus.<br />
« der Beweger » heisst, weiss Jedermann, nicht<br />
aber, wie es richtig betont wird. Denn in 99 das Wort stammt von dem französischen<br />
Prozent aller Fälle wird das Wort auf der« cabriole », das die erwähnte Bedeutung hat.<br />
zweiten Silbe betont, richtig aber ist es, den Die Kabriolets waren ursprünglich leicht gebaute,<br />
zweirädrige Gabelwagen, die in Paris<br />
Ton auf die erste Silbe des Wortes zu legen.<br />
chemische Verbindungen von ähnlicher aromatischer<br />
Wirkung, vor allem auf das Ben-<br />
Man hat sich hier von dem französischen und London viel gefahren wurden. Ob sie<br />
« möteur », das auf der zweiten Silbe betont ihrer, leichten, sozusagen sprungbereiten Bauart<br />
und Fahrweise wegen mit den Motionen<br />
zol, und von diesem hat dann das Benzin<br />
wird, verleiten lassen. — Die<br />
r. ",j<br />
seinen Namen erhalten.<br />
Karosserie stammt, wie die alte « Karosse'*»,. des braven Ziegenviehes verglichen oder ob<br />
von der lateinischen « carruca », die eine Art sie ursprünglich' mit Ziegen oder Ziegenböcken<br />
gefahren wurden und deshalb ihren aus dem Griechischen und ist abgeleitet von<br />
Der Name des Gummis dagegen stammt<br />
Gala- und Reisewagen der alten Römer war<br />
und auch als Staatswagen hoher Beamter verwandt<br />
wurde. Mit « Rossen » hat also weder<br />
kommt, dem Namen der den Alten bereits<br />
die Karosse noch die Karosserie etwas zu<br />
tun. — Nicht jeder Kraftfahrer weiss ferner,<br />
dass die<br />
Garage mit dem französischen « gare » =<br />
Bahnhof zusammenhängt. Die Garage ist<br />
ihrer sprachlichen Herkunft nach" also sozusagen<br />
der Bahnhof des Autos. — Der<br />
Pneumatik ist wieder griechischen Ursprungs;<br />
das Wort ist abgeleitet von «pneurrtar»,<br />
das soviel wie Hauch oder Luft bedeutet<br />
und allen Vorrichtungen, die auf der Anwendung<br />
der Luft oder des Luftdruckes für<br />
technische Zwecke beruhen, den Namen gegeben<br />
hat. — Die<br />
,<br />
wenn man auch der heutigen Chaussee diesen<br />
Ursprung nicht mehr ansieht — Auch<br />
der<br />
Mäkadam, der Typus des Strassen-, besonders<br />
auch des Landstrassenbaues, ist aus<br />
ähnlichen Gründen für den Automobilisten<br />
von Interesse. Er verewigt den Namen des<br />
Erfinders dieser Strassenbauweise, des englischen<br />
Ingenieurs und Wegebauinspektors<br />
John Mac Adam, der von 1756 bis 1836 lebte.<br />
Er hat sein Strassenbausystem in einem<br />
1820 erschienenen Werk beschrieben, und<br />
seitdem ist der Makadam im Sprachschatz<br />
aller, die Freunde oder Gebraucher von<br />
Wagenfahrzeugen sind, eine hochwichtige<br />
Vokabel geworden.<br />
Der Name des Benzins, des wichtigsten<br />
Betriebsstoffes des Kraftwagens, stammt aus<br />
dem Arabischen. Er ist eine Verkürzung von<br />
luben dschawi, des Namens des Javanischen<br />
Weihrauchs oder Benzoöharzes, eines stark<br />
aromatischen Stoffes, der in Räucherei und<br />
Kosmetik eine grosse Rolle gespielt hat Der<br />
Name wurde dann übertragen auf gewisse<br />
wohlbekannten Gummipflanze. Allerdings ist<br />
das griechische Wort aus dem Aegyptlschen<br />
entlehnt, so dass der Name Jenes für den<br />
Automobilismus so wichtigen Stoffes letzten<br />
Endes aus dem Lande der Pharaonen<br />
stammt.<br />
Der Kautschuk, der Name des vulkanisierten,<br />
d.h. mit Schwefel behandelten Gummis,<br />
der der eigentliche Rohstoff zur Herstellung<br />
der Pneumatiks ist, stammt, aus der Sprache<br />
der Indianer. Caoutchouc nannten diese den<br />
Milchsaft des Gummibaumes, und dieser<br />
Name wurde von den Europäern übernommen,<br />
als sie den Baum und seinen eigenartigen<br />
Saft kennenlernten.<br />
Müdigkeit beim Autofahren?<br />
Selbst bei langandauernder Fahrt wird diese Erscheinung<br />
nicht mehr auftreten, wenn Sie die auf lange<br />
Erfahrung beruhende und von Aerzten empfohlene<br />
tragen. Sie fühlen sich darin viel wohler, denn der<br />
immer in gleicher Stellung bleibende Körper erhält<br />
dadurch die einzig richtige Haltung. Deshalb werden<br />
Sie beim Tragen der HYSPA-Leibbinde nie mehr über<br />
Rückenschmerzen und Müdigkeit klagen.<br />
Preis (Fr.<br />
HYSPA-Leibbinde<br />
(auch mit eingenähtem<br />
Wärmefell zu haben,<br />
Fr. 4,8p 1 mehr)<br />
MASSANGABEN:<br />
A: Umfang ob dem Bauch<br />
B: Umfang des Bauches<br />
C: Umfang unter d. Bauch<br />
LIEFERUNG gegen Nachnahme oder Voreinzahlung<br />
auf Postcheck-Konto HI 912S<br />
E. GERBER, Spez..Qeschätt fuc<br />
MaiBon HYSPA<br />
Bärenplatz 9, BERN
N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Grosns<br />
Abendkleid aus<br />
y^cy<br />
:#D E R<br />
ffladefoticht<br />
Unser Modebericht müsste viele Seiten umfassen,<br />
um all die Neuerungen zu schildern, die diesmal,<br />
den Anregungen der Pariser Modellhäuser folgend,<br />
in unseren Kollektionen vertreten sind. Drei Stilarten<br />
sind es, die der neuen Mode ihr Gepräge<br />
geben.<br />
Altrenaissance in Linie und Form des Nachmittagskleides,<br />
griechisch im Abendkleid mit dessen<br />
Drapierungen, ägyptisch im Zubehör und der Ornamentik.<br />
Das Produkt aus diesen 3 Stilen ergibt die<br />
neue Silhouette.<br />
Weiche, runde Schultern, schmale, enge Hüften,<br />
fliessende Drapierung. An dieser Stelle sei gleich<br />
der Aermel erwähnt, der ja zur richtigen Wirkung<br />
der Achselpartien das Seinige beitragen muss. Der<br />
Aermel erzielt heute seinen Effekt durch eigenen<br />
Schnitt und nicht durch auf- und angesetzte Teile.<br />
Er ist beweglich, lässt sich zum Cape, Shawl, ja<br />
sogar zu einer Art Kopfhülle umwandeln.<br />
Die Vormittagskleider sind absolut sportlich gehalten<br />
und behalten die schlanke Silhouette, unter<br />
bevorzugter Verarbeitung von Wollstoffen, vorwiegend<br />
angoraartige, oder crepeartige Gewebe im Reliefcharakter.<br />
Als ganz neues Material kommen Wollcloques in<br />
grosser Ausmusterung zur Anwendung. Genoppte<br />
Tweeds mit mehrfarbigen Effekten, fast durchwegs<br />
mit Haaren, Mohair, Boucles, Relief-Wollstoffe, sind<br />
die meist verarbeiteten Stoffarten.<br />
Bemerkenswert sind die Tendenzen zum hochgeschlossenen<br />
Kleid mit blusigen Oberteilen und<br />
etwas verbreiterten Schultern, Verschnürungen in<br />
militärischer Art, Husaren- und Ulanen-Verschnürungen,<br />
Biesen und Posamentenverzierungen, Kordel-Stickereien,<br />
Ornamente, Tressen und Litzen.<br />
Gürtel sind sehr breit und deuten durch vorne brei-<br />
.teren Schnitt eine etwas erhöhte Taille an. Aermel<br />
an Sportkleidern laufen entweder eng oder als Pagodenärmel<br />
aus.<br />
Jersey, Wolltrikot- und Strickkleider in feschen,<br />
lebhaften Farben tragen der sportlichen Linie Rechnung-<br />
Handgestrickte Kleider und zweiteilige Compjets<br />
Bind Lieblinge der Herbstmode. Die Formen<br />
sind schlicht und sportlich, breite Gürtel und neuartige<br />
Knöpfe und Taschen sind eine kleidsame Ergänzung.<br />
Die herbstlichen Reise- und Sportkostüme werden<br />
in zwei Formen lanciert. Entweder die immer<br />
beliebte kurza Jacke, streng tailliert und knapp anliegend,<br />
und das halblange Complet mit breiten Revers<br />
oder hochschliessend, vielfach mit Pelz garniert.<br />
Die halblangen Jacken der Cohiplets haben<br />
'Seue Rückentellungen, sie betonen die Taille und<br />
umschliessen eng die Hüften. Die Rocklinie bleibt<br />
gerade.<br />
Auch die Nachmittagskleider zeigen viel Posamenten,<br />
Fransen und Kordelstickereien. Smoknähereien<br />
und Lochstickereien bringen auch an Schulterpassen<br />
eine dekorative Wirkung. Die neuesten<br />
Modelle haben fantasiereich verarbeitete Oberteile,<br />
für die eine zum Hals hochstrebende Linie zu charakterisieren<br />
ist und durch Schnüre und Rüschen<br />
graziös und originell abgeschlossen sind. Auch die<br />
Rückenlinie weist Unterbrechungen auf, vor allem<br />
durch tief verlaufende Knopfverschlüsse. Der oft<br />
schräg geschnittene Rock zeigt ein vielseitiges Bild,<br />
neue Drapierungen ergeben einseitige Hoseneffekte,<br />
oder eine Rocklinie, die, von votne gesehen, an die<br />
Türkenhose erinnert.<br />
Die Aermel sind abwechslungsreich gehalten und<br />
verstärken durch ihre Weite die Zierlichkeit der<br />
Taille. Keulenarmel, Riesenpuffärmel und Kutten-<br />
Ärmel bringen eine neue Note.<br />
Die Diner- und Cocktailkleider sind bodenlang<br />
aus weichem, fliessendem Material und vielfach mit<br />
orientalischen Stickereien und Blumenbouqüets garniert,<br />
sie zeigen noch grössere Fantasien bei den<br />
Aermeln, von denen der oft fortschleppende Flügelärmol<br />
besonders hervorzuheben ist.<br />
In Abendkleidern gibt es keine einheitliche Linie,<br />
denn verschiedene einander widersprechende Tendenzen<br />
beeinflussen Stil und Charakter der Modelle.<br />
Dennoch wirkt das Bild nicht unharmonisch, weil<br />
das Abendkleid bildhaft testaltet wird und auf<br />
grosse Wirkung eingestellt ist, die besonders durch<br />
effektvolles Material, Farbenkompoeitionen, Blumen<br />
und Schmück betont wird.<br />
Es gibt Stilkleider aus changierten, moirierten<br />
Taften, Brokaten, Lames und Samten mit weiten<br />
Röcken, weiten stoffreichen Kenaissance^Aermein,<br />
und ganz schlanke, modellierte Abendkleider aus<br />
fliessenden Romaines, Reversibles, CrSpes Georgette<br />
und vor allem aus Velours, Chiffon, Damasses und<br />
Cloques.<br />
Bei beiden Richtungen gibt es aber auch zahlreiche<br />
Varianten, so dass dem individuellen Geschmack<br />
jeder Dame wieder Spielraum gelassen ist.<br />
Die eleganten Herbst- und Wintermäntel werden<br />
teils mit angeschnittenen oder eingesetzten Aermeln<br />
gezeigt, haben vielfach weit auslaufende Fagodenärmel<br />
mit kapuzenartigen Kragen und besonders<br />
interessanten Schnitten in den Schulterpartien. Die<br />
Pelzgarnitur ist diesmal nicht nur am Kragen, sondern<br />
auch vielfach an den Aermeln vertreten. Die<br />
Kragengarnituren werden in vielen neuen Ideen,<br />
kleine Kragen mit Schleifen, seitlichem Verschluss<br />
gezeigt und geben den neuen Mänteln eine interessante<br />
Note. Aber immer noch wird der elegante<br />
Mantel mit Shawl, besonders mit Fuchsgarnitur,<br />
eine besondere Rolle spielen. ,<br />
Die Stoffe der Herbstmantel sind von ausgesuchter<br />
Schönheit. Melangen mit eingewebten bunten<br />
Fäden, Reliefstoffe, Noppen- und Bouele-<br />
Effekte, sogar Stoffe im cloqueartigen Charakter,<br />
aber auch Duvetine und velourartije Gewebe sind<br />
die beliebten Stoffe für die Wintermäntel.<br />
Als Pelz-Garnierung hat immer noch Persianer<br />
und Breitschwanz die grösste Bedeutung, ausserdem<br />
Fuchs An vielen Variationen, SVhitecoat, Oppossum<br />
und Skunks; Indischlamm und Naturfeh für ; jugendliche<br />
Mäntel, sowie Nutria speziell an sportlichen<br />
Mänteln und alle Lammarten für preiswerte<br />
Mäntel.<br />
Bei den eleganten Mänteln ist nach wie vor<br />
Schwarz die Hauptfarbe. Immerhin ist das Farbenbild<br />
etwas lebhafter geWoTden. Neben Braun<br />
und Marine wird auch sehr viel Grün getragen.<br />
Die sportlichen Mäntel haben sich in der neuen<br />
Saison nicht viel verändert, sie werden in der<br />
Hauptsache als Raglan oder mit eingesetztem Aermel<br />
und geradem Schnitt gebracht.<br />
Silberbrokal mit Schleppe<br />
und<br />
Cap«.<br />
Modell Grand Magasin<br />
Jelmoli S.A.<br />
Bit IJlodtschau im Caß diuqucnin<br />
Ut Zürich<br />
Zu dieser von einigen bekannten Züricher Firmen<br />
veranstalteten Revue hatte sich ein elegantes<br />
Publikum eingefunden. Kleider und Hüte bot Madame<br />
Peter, die sich jetzt ganz auf Massanfertigung<br />
umgestellt hat. Neben Toiletten und Hüten<br />
aus ihrem eigenen Atelier zeigte sie auch einige<br />
.ausgezeichnete Pariser Modelle, die durch ihren<br />
diskret-praktischen Zug angenehm auffielen. Ansprechend<br />
wirkten die sportlichen Mäntel, Tailleurs,<br />
Trikotkleider und Blusen, sowie reizende Komplets,<br />
die alle die moderne Linie betonen, die Nachmittagskleider<br />
und Habillemäntel aus schönen Stoffen, deren<br />
Reia durch Pelzgarnituren noch unterstrichen<br />
wurde. Neben neuen Farben — einem weichen<br />
Grün, neuem Blau und Braun — sah man wieder<br />
«schwarz,- das sich besonders für-ältere Damen eigliiet^<br />
Abendkleider waren in jeder Stilart zu sehen.<br />
-Es war eine gut zusammengestellte Kollektion, die<br />
-jeder Dame etwas zu bieten hatte.<br />
; Das Schuhhaus Rivoli zeigte Schuhe, die den<br />
; Wünschen der modernen Dame in jeder Beziehung<br />
entgegenkommen und en'tsprechen. Man sah da<br />
kräftige, kultivierte Trotteurs, leichte Nachmittagsschuhe<br />
und Schnürtypen, sowie Abendschuhe in allen<br />
Variationen.<br />
. Verlockend wirkten die Pelze von R ü c k m a r,<br />
die sowohl Mäntel in Ozelot wie in Bisam, indisch<br />
Lamm und Nutria umfassten und sehr für die neue<br />
y t lange Form wie für eine lose Fasson im Rücken<br />
eintraten. Besonders bestaunte man natürlich die<br />
vielen noch nicht ganz geläufigen Capes. Vervollständigt<br />
wurden die Toiletten durch Netzhandschuhe<br />
von Wiessner und in umfangreicher Auswahl<br />
gezeigte Handtaschen von Locher & Cie. Die<br />
-Frisuren, die de Neuville in graziöse Form gebracht<br />
hatte, wurden selbstverständlich bewundert.<br />
JOeim Thtiizen<br />
—er.<br />
Erziehung im Hochgebirfle. Wie wenige wissen,<br />
dass selbst im Hochgebirge alle Erziehungsmöglichkeiten<br />
bis zur Matura geboten werden, wo körperlich<br />
zurückgebliebene oder schwächliche junge Menschen<br />
die Gelegenheit haben, in harmonischer Abwechslung<br />
von körperlicher und geistiger Arbeit<br />
heranzureifen. Die soeben von Dr. Guido Huber<br />
und Dir. Walter Kern in Davos herausgegeben»<br />
Broschüre «Erziehung im Hochgebirge» erweist<br />
sich daher als eine wertvolle Wegleitung. Da kaum<br />
anderswo auf 1600 m. ü. M. so viele Schulungsund<br />
Bildungsmöglichkeiten wie in Davos bestehen,<br />
weist die Broschüre besonders auf die Davoser<br />
Institutionen hin, denn in dieser Sonnenstadt im<br />
Hochgebirge sind alle Schulstufen von der Kleinkinderschule,<br />
Volks- und Privatschulen bis zur<br />
Maturität in vorbildlicher Weise vorhanden.<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />
CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. S.<br />
KUSSNACHT<br />
• •<br />
am RIGrl<br />
Hotel<br />
Hotel du Lac (Seehof)<br />
Die berühmte klassische Stätte der Urschweiz KliftlulIS EidltlOlteM<br />
Ruder- und Angelsport. Strandbad, Bergtouren<br />
Schöne Spazierwege und Ausflüge<br />
Bevorzugter Aufenthalt für Erholungsbedürftige *<br />
AFFOLTERN i/Emmental<br />
Das neue HOTEL SONNE<br />
(Route Burgdorf, Lueg, Affoltern, Huttwäl) auf aussichtsreicher,<br />
sonniger Höhe, bietet Automobilisten, Passanten und Feriengästen<br />
jede Behaglichkeit. Telefon 3. Prospekte. Familie Feldmann, Bes.<br />
»Ki^euz'^v<br />
Oberhelfenschwil<br />
Keller<br />
Gasthof Sonnenhof<br />
an der Strasse Lichtensteig-Neckerthal. Altbek. Haus mit vorzügl.<br />
Küche u. Keller. Zimmer m. fliessend. Wasser. Lebende Forellen.<br />
Güggeli. Schöne Glasveranda. Schattiger Garten. Grosser und<br />
kleiner Saal. Garage. Parkplatz. Tel. 25. Fam. Drexel.<br />
Wenn Sie ins S e e t a I fahren vergessen Sie nicht, ins<br />
HOTEL BAHNHOF - BIRRWIL<br />
einzukehren, la. Burespeck, Bundnerschinken etc. Höflich empfiehlt<br />
sich Karl Grossmann-We^manii, Küchenchef.<br />
Neurenovierter Saal für Gesellschaften<br />
Tel. 78. Gr. Terrasse. Pracht,<br />
volle Rundsicht. Vorz. Küche.<br />
8pez. Qüggeli und Forellen.<br />
Pension ab Fr. 7.-. Prospekte.<br />
W, Mathys, Küchenchef<br />
alitat In FLSh und Geflüge .<br />
Mäßige Preise. Garage, grosser<br />
Parkplatz.<br />
Tel. 132. Gr.<br />
Alle Zimmer r<br />
Eigener Strand. Eig. Forellenzucht.<br />
Güggeli. Pens. v. Fr.<br />
7.SO. Ofners v. Fr. 3.- u. 4.-<br />
Garage. J. Zimmermann<br />
Schwyz Gasthof Hirschen<br />
Routa Ibepgaregg und Mytnon<br />
Gut bürgerlich geführt, schöne Gesellschaltsräume,<br />
Zimmer Zu mäss.<br />
Preisen. HoIUch. empfiehlt<br />
Tel. 278 Karl Kappeier.<br />
Romanshorn<br />
Uotel Falken<br />
- Gute Küche und Keller -<br />
Bescheidene Preise. — Schöne<br />
Zimmer. — Zentralheizung.<br />
— Garage gratis. —<br />
Höflich empfiehlt sich<br />
Frau Wwe. Burger<br />
früher Hotel Schäfle<br />
Amriswil.<br />
KLOTEN<br />
Gasthof zum Wildenmann<br />
Kleine und grosse Sile für Vereine.<br />
Das Beste aus Küche und Keller.<br />
Mit hötl. Empfehlung Gebr. Wehrll.<br />
den besonders vornehmen Geschmack der auf unserer Moden-<br />
Schau gezeigten Neuheiten und allgemein hörte man Worte<br />
der Anerkennung über die Qualitäts-und Preis-Leistungen.-—<br />
Wenn Sie vielleicht nicht Gelegenheit hatten, an unserer<br />
Modenschau teilzunehmen, dann besuchen Sie uns bitte jetzt.<br />
Wir führen Ihnen gern auf Wünsch alles ganz zwanglos vor.<br />
Haus füF Qualitätsware. *<br />
Zürich
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> -<br />
-Die. Versuchung, des<br />
Joes lUenfuwen<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />
Ueber die von kaltem Schweisse nasse<br />
Stirn tastete seine Hand: «Bin ich verrückt?<br />
— bin ich verrückt geworden — ?»<br />
Und dabei klangen ihm im Ohre ihre Worte<br />
— hörte er wieder ihre Stimme — hörte sie<br />
so: gütig, voll Wärme und Verstehen, wie<br />
er sie immer wieder gerufen und erfleht<br />
hatte in dieser grauenvollen letzten Zeit, in<br />
der sie über alles das, was ihn zerriss, zermürbte<br />
und zerfrass, geschwiegen hatte —<br />
Ob das nicht doch nur Einbildung und Wirkung<br />
seiner überspannten Nerven, eines Fiebers<br />
war ? Er war doch krank — ganz richtig<br />
krank —. Das mit dem Bild des Qreco<br />
gestern abend, das war doch krankhaft —<br />
war doch nicht normal gewesen —<br />
Er schluckte, würgte —: ja j— und derlei<br />
gab es doch — so Fieberphantasien — das<br />
kam vor —<br />
Immer noch rann das leise Schleifen, Surren<br />
von dem Apparat.<br />
Die Hände streckte Utenhoven nach dem<br />
Hörer vor — sie flatterten und zögerten<br />
zu greifen —<br />
Er dachte wirr: — es ist doch Unsinn! —<br />
ist doch alles gar nicht wahr! — und trug<br />
dabei im Ohr den Hall der weichen, guten<br />
Stimme: «— ich liebe dich — dich ganz<br />
allein —»<br />
Er sah um sich, seine Gedanken suchten<br />
taumelnd Halt und Gleichgewicht an dieser<br />
Umwelt: — das war sein Arbeitszimmer —<br />
hier die Bücher — der Tisch — das Bärenfell,<br />
der Ledersessel, in dem der Schwieger das<br />
Geld gefunden hatte — das Postament mit<br />
dem Bartolommeo Colleoni —. Das alles<br />
war doch da, war doch kein Traum — war<br />
so wie immer —: Alltag und Kram, den er<br />
kaum noch ertragen konnte —.<br />
— und Tote — Tote redeten nicht mehr —!<br />
Gewünscht hatte er das, was seine Wirrnis<br />
ihm da vorgegaukelt, als eine Wirklichkeit<br />
hatte erscheinen lassen — gewünscht, und<br />
dieses heisse Wünschen hatte sich zum Trugbilde<br />
der Erfüllung vor ihm geballt — und ihn<br />
genarrt —<br />
Fort damit — fort —<br />
Nur nach den Hörern brauchte er zu greifen,<br />
brauchte sie ans Ohr zu nehmen, die<br />
Zürcher Unterhaltungsstätten<br />
Rolle neuzuschalteH — und nichts von all<br />
dem Spuk würde mehr vorhanden sein —<br />
nichts würde bleiben, als das Wissen, dass<br />
Fieberbilder in ihm aufgestiegen und dann<br />
zerplatzt waren, wie Seifenblasen platzen —<br />
Gewiss, so war es — und ganz ruhig wollte<br />
er das prüfen, sich davon überzeugen —<br />
Den Sessel rückte er und Hess sich nieder.<br />
Und er griff zögernd nach den Hörern —<br />
griff danach so, als müssten sie ihm schon<br />
in Augenblicken sachlich Klarheit über einen<br />
Irrtum, ein Gebilde seines Fiebers geben —<br />
und wusste doch dabei, dass er sich selbst<br />
belog mit seinen Einwürfen und Widerständen,<br />
die nicht glauben wollten.<br />
Die Hände gehorchten ihm kaum und tasteten<br />
in unsicherem Suchen, wie er die kleinen<br />
schwarzen Schalen wieder an die Ohren<br />
legte — als etwas Fremdes, das ihn kalt und<br />
zitternd streifte, fühlte er die Berührung setner<br />
Finger an den Schläfen —<br />
Er schaltete zurück —:<br />
Nur wieder Surren erst — das leise Reiben,<br />
als wischte einer sacht mit einer Feder über<br />
etwas Weiches, Glattes hin —<br />
Und dann die Stimme —!<br />
Ja —! Ja —! Ihre Stimme —!<br />
Dürstend, dass ihm auch nicht der kleinste<br />
Laut davon entgehe, sein offener Mund, die<br />
weiten Augen — und vorgreifend, als ob sie<br />
das erfassen, halten und nie wieder von sich<br />
lassen wollten", seine Hände —><br />
Wieder wie vorher: Wort — für Wort —!<br />
«Du Dummer — liebster Dummer du! Was<br />
quälst du dich und mich ? Kennst du mich<br />
nicht ? Ich liebe dich — dich ganz allein —<br />
und schäme mich ein wenig, weil ich vor diesem<br />
armen, kranken Menschen immer wieder<br />
schwach werde urfd ihm helfe — weil ich<br />
selbst weiss, dass es ganz unvernünftig ist —<br />
dass es im Grund ja auch dein Geld ist, was<br />
ich ihm da gebe — und doch nicht anders<br />
kann! Bist du mir böse, Joos! Und glaubst<br />
du jetzt wieder an mich? — Ich küsse<br />
dich —!»<br />
Still jetzt — zu Ende. Nur das leise Schleifen<br />
der Wachsrolle, die sich da weiterdrehte<br />
— die ablief und nichts mehr zu sagen hatte.<br />
Joos Utenhoven sass noch immer vorgebeugt<br />
und horchte. Horchte in diese Leere,<br />
dieses Nichts hinein hinter den Worten her,<br />
die nicht mehr waren.<br />
Grau, in Entsetzen und in uferlosem<br />
Schmerz zerklüftet und zerfallen jetzt das.<br />
Gesicht, in dem die Lippen sich zu einem<br />
Bogen zerrten, bäumten, der ein im Aufquellen<br />
zerrissener, versteinter Schrei war —<br />
über das aus den weiten starren Augen zwei<br />
Tränenrinnen niederschnitten —<br />
Und dann, da die Erkenntnis diese starre<br />
Qual durchbrach, da seine Hände aufzuckten<br />
und nach den Hörern tasteten, sie griffen,<br />
ein hartes Aufklappern der dunklen Schalen<br />
— und, wie er sich 4a losriss, polternd, stürzend<br />
ein Hinschlagen des kleinen Tischchens<br />
mit dem Apparat, von dem die dunkle Wachsrolle<br />
in Bruch und Scherben über den Teppich<br />
sprang.<br />
Joos Utenhoven sah, begriff das alles<br />
kaum.<br />
Die Arme vorgeworfen und den Kopf dareingewühlt,<br />
lag er in heissem, lautem<br />
Schluchzen über seinen Schreibtisch hingeschlagen<br />
— hörte im Niederbruch seiner<br />
Verzweiflung wie von fern her immer wieder<br />
nur die gleiche gute — gute Stimme, die<br />
nie mehr — nie mehr zu ihm sprechen würde<br />
: « kennst du mich nicht — ? Und glaubst<br />
du jetzt wieder an mich? — Ich küsse<br />
dich !»<br />
Als ob da vor ihm graue Schleier fortgerissen<br />
wären, und als ob sich aus diesen<br />
wenigen Worten, aus dieser Stimme Licht<br />
über Dunkelheiten gösse und alles, was von<br />
ihrer Nacht verhüllt gewesen war, in neuen<br />
Formen zeigte —<br />
Gefällt, zerbrochen lag er so : Wahn —<br />
alles Wahn, was er um sich zu sehen<br />
glaubte, was ihn ergriffen und umsponnen<br />
hatte" —<br />
Und plötzlich, krampfend, als ein aus Verzweiflung<br />
aufbrechender Schrei, die heiss, in<br />
wildem Vorwurfe flehende Frage: Warum<br />
— warum, Elke-Maria — hast du das damals,<br />
als ich dich noch einmal in den Armen<br />
hielt, nicht s o zu mir gesprochen ? !<br />
Warum hast du geschwiegen — und allein<br />
so bittersüss gelächelt — und mich nicht<br />
erlöst ?<br />
Und in der Stille — wie sein Aufflammen<br />
zusammensank — vor seinen festgeschlossenen<br />
Augen die Vision ihres blassen Gesichtleins,<br />
das da in Schmerz und Güte auf ihn<br />
niedersah: Dich ganz allein hab ich geliebt<br />
—weisst du es nicht, was es für mich gewesen<br />
ist, dass du an mir gezweifelt hast —?<br />
Hat mir dein Misstrauen nicht meinen Mund<br />
verschlossen ?<br />
Er wurde stiller — suchte sich zurechtzufinden<br />
in dem Trümmerwerk seines zerschlagenen<br />
Lebens.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
« Was sollte ich tun? Er hat uns im Busch überfallen<br />
und beide Pferde gefressen! »<br />
Verschnappt:<br />
Er. — « Kind, du verbrauchst ein Vermögen<br />
für deine kosmetischen Mittel. Die nützen<br />
ja doch nichts.»<br />
Sie. — « Oho, da solltest du mich einmal<br />
ohne sie sehen.»<br />
Meyers kamen unter einen Wolkenbruch<br />
und wurden nass bis auf die Knochen. Frau<br />
Meyer kleidet sich um. Sie sieht entsetzt,<br />
dass ihre beiden Strumpfbänder abgefärbt<br />
haben. Um jedes Bein läuft ein bunter Streifen,<br />
Alles Abwaschen nützt nichts; der<br />
Streifen bleibt. Sagt Herr Meyer: «Lass<br />
doch das sein. Da hast du einen Bleistift,<br />
schreibe daran: Hochwasserstand vom 10.<br />
September. ><br />
10er Packung Fr. 4.50, 4er Packung Fr. 2... Gratis-Pro-<br />
•prkt diikret durch EROVAQ A.-Q., Zürich 25,<br />
Bachtobelitr. 59.<br />
Lesen Sie die Broschüre „Angst vor Empfängnis?" von<br />
Dr. R. Engler, zn beziehen gegen Einsendung von Fr. 1.20<br />
in Briefmarken oder auf Postscheck Vin/1819 Erova* A..G.<br />
Sta<br />
DO.<br />
Fr.<br />
Sa. abend 5. Okt.<br />
Welturaufführung: Drei Walzer,<br />
Operette in 3 Teilen. Musik<br />
v. J Strauss (Vater), J. Strauss<br />
(Sohn), Oskar Strauss.<br />
So. nachm. 6. Okt. Simone Boccanegra.<br />
So. abend 6. Okt.<br />
Drei Walzer.<br />
tag nachm. 3H Uhr.<br />
Di. abend 1. Okt. Gastspiel The English Players<br />
(Dir. Stirling): Mrs. Werrens<br />
Profession, by Bernard Shaw.<br />
Mi ütienri 2. Dkt Lady Windermeres Fächer, Komödie<br />
von Oscar Wilde.<br />
DO. abend 3. Okt. Premiere: Juristen (Gounselloret-Law),<br />
Schauspiel in 3 Akten<br />
von Eimer Rice.<br />
Fr. abend 4. Okt.<br />
Sa. abend 5, Okt.<br />
So.<br />
dtthG3tCr All ends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
. Okt.<br />
Di. abend 1<br />
Mi.<br />
Schausplelhaus ^^ ^iip 0 *?-<br />
abend 6. Okt.<br />
8<br />
Uhr: Tanzabend Palucca,<br />
Deutschlands grösste Tänzerin.<br />
abend 2. Okt. Kleider machen Leute, A-Ab. 3,<br />
Oper von Alex. Zemlinsky.<br />
abend 3. Okt. Simone Boccanegra, Volksvorst.<br />
abend 4. Okt. Kleider machen Leute, A-Ab. 3.<br />
Lady Windermeres<br />
Juristen.<br />
So. nachm. 6. Okt. 3K Uhr: Kind im Kampf.<br />
Lady Windermeres<br />
Hundert<br />
Jahre<br />
Schweizer<br />
Fächer.<br />
Fächer.<br />
«Der ideale Gatte». — Im nächsten Programm:<br />
«Les miserables», nach dem Roman<br />
von Victor Hugo.<br />
Apollotheater Cafe-Rest<br />
Stauffacherstrasse 41.<br />
Das Cafehaus mit den bescheidenen Preisen.<br />
Rendez-vous vor und nach dem Kino.<br />
Waldhaus Sihlbrugg (Station)<br />
Das bekannte Haus für gute Küche. — Parkplatz.<br />
Telephon 924.136.<br />
Cecll-Cabaret<br />
Attraktionen.<br />
Wolf Limmatquai 132, b. Central<br />
F. Wimsdörfer<br />
Erstklassige Menüs 1.70. Kuchenspezialitäten.<br />
Orchester Schorbert u. seine Solisten<br />
Diätrestaurant<br />
A. Gleich, vegetarisch-alkoholfrei,<br />
Holbeinstrasse 25-<br />
Ecke Seefeldstrasse 19. —<br />
Telephon 23.185.<br />
Das. wUCAommeHste<br />
ApOllO Stauffacherstrasse 41.<br />
Stampfenbachplatz<br />
Zeughauskeller am pa>ade P iat z<br />
Eine Sehenswürdigkeit. Küche und Keller<br />
berühmt Familie Biedermann-Sutter, Besitzer<br />
des Hotel Engel in Baden, b. Turm.<br />
fiic jeden JiUUäcfeeuftd<br />
Verlangen Sie heute noch unsern<br />
ausführlichen kostenlosen Prospekt<br />
mit Illustrationsproben dieses Prachtwerkes<br />
und den vorteilhaften Subskriptionsbedingungen.<br />
V E R L M G H A L L W A G B E R N<br />
Für Fahrten zur<br />
WELTAUSSTELLUNG<br />
BRÜSSEL<br />
empfehlen wir unsere kürzlich in neuer Auflage<br />
erschienene<br />
BELGIEN<br />
HOLLAND<br />
-Automobükarte. Sie umfasst nicht nur die beiden<br />
Länder, sondern das ganze Zufahrtsgebiet, so im<br />
Süden bis nach Strassburg und Freudenstadt, im<br />
Westen reicht sie bis nach Paris und im Osten<br />
bis über den Rhein hinaus.<br />
Ob Sie auf dem direktesten Weg nach Brüssel<br />
fahren oder Ihre Reise zur Weltausstellung mit<br />
einem Besuch Hollands, der Schlachtfelder Verduns<br />
und Flanderns, mit einem Abstecher nach Paris<br />
oder einer Fahrt dem Rhein entlang verbinden<br />
wollen, diese einzige Karte genügt Ihnen.<br />
Sie heisst<br />
Landexkarte Belgien-Holland<br />
und kostet<br />
ohne Textteil Fr. 2.80<br />
mit 28-seitigem Textteil „ 4.—<br />
In allen grösseren Buchhandlungen erhältlich, sonst<br />
beim<br />
VERLAG HALLWAG BERN<br />
Druck, Cliches und Verlas: HALLWAG A.-G., Hauerscue Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
N° 79 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE ffl<br />
SEKTION AARGAU. Ballon-Fuchsjagd. Für<br />
•Hie Samstag, den 5. Oktober zur Durchführung gelangende<br />
Ballon-Fuchsjagd sind den Mitgliedern<br />
die Einladung und das Reglement bereits zugestellt<br />
worden. Vormittags 9 Uhr besammeln sich sämtliche<br />
Teilnehmer beim Gaswerk in Wohlen. Auf<br />
10 Uhr ist der Start des Ballons «Basel» angesetzt,<br />
zu gleicher Zeit werden auch die Automobile zur<br />
Verfolgung losgelassen. 3 Stunden nach dem Start<br />
Set #cr letzte Landungstermin des Ballons, der in<br />
einem Umkreis von 70 km landen muss und die<br />
Landesgrenze nicht überfliegen darf. Um 19.30<br />
Uhr vereinigen sich sämtliche Teilnehmer zur Preisverteilung,<br />
verbunden mit einem einfachen Nachtessen<br />
und anschliessendem Tanz im Hotel Glokkenhof<br />
in Aarau, wozu auch alle übrigen A.CS<br />
Mitglieder mit ihren Angehörigen freundlich eingeladen<br />
sind. Eine solche Ballonfuchsjagd ist äusaerst<br />
abwechslungsreich und spannend und macht<br />
allen Mitfahrern viel Freude. Eine Wette über den<br />
jnutmasslichen Landungsort und das Auffinden<br />
ivon durch den Ballon abgeworfenen Meldekarten<br />
bringen weitere Unterhaltung. Jede weitere Auskunft<br />
erteilt das Sekretariat in Aarau (Tel. 20.60).<br />
Es bietet sich sodann noch die Möglichkeit, die<br />
ganze Jagd aus dem Ballon zu verfolgen. Es sind<br />
noch «in ige Plätze frei. Ein Ballonflug an einem<br />
Herbsttag ist das schönste, was die Fliegerei einem<br />
bescheren kann. Interessenten belieben sich sofort<br />
mit unserem Sekretariate in Verbindung zu setzen.<br />
SEKTION BERN. Arthur von Bonsteiten f. Am<br />
21. September <strong>1935</strong> starb in Colombier in seinem<br />
72. Lebensjahr Arthur von Bonstetten, Gründungsmitglied<br />
des A. C. S. und Gründer der Sektion Bern,<br />
die der Verstorbene in den ersten fünfzehn Jahren<br />
ihres Daseins als Präsident leitete. Herr von Bonstetten<br />
hat sich um die Entwicklung des schweizerischen<br />
Automobilwesens sowie der Sektion Bern<br />
unvergängliche Verdienste erworben. Frühzeitig erkannte<br />
er die Bedeutung des Automobils und hat<br />
als Vorkämpfer einer damals arg verschrienen Gesinnung<br />
wahrhaft Grpsses geleistet. So ist es den<br />
unentwegten Bemühungen des Verewigten zuzuschreiben,<br />
dass die Brünigstrasse im Jahre 1906<br />
endgültig und durchgehend dem Automobilverkehr<br />
geöffnet wurde. Auch die Oeffnung des Grimseipasses<br />
im Jahre 1918 und die schrankenlose. Befahrung<br />
der beiden Thunerseestrassen ist zu einem Grossteil<br />
sein Werk. Als Pionier war er seinerzeit Mitbegründer<br />
der schweizerischen Motorlastwagen-Industrie<br />
und einer der Initianten des Motorwagen-<br />
Dienstes. Die Sektion Born des A. C. S. verlieh ihm<br />
bei Anlass ihres 25jährigen Jubiläums die Ehrenmitgliedschaft.<br />
Bei der Abdankung nahm namens des A. C. S.<br />
und seiner Sektion Bern Herr Dr. G. Perlet in erhebenden<br />
Worten Abschied.<br />
Seine Sektion, die er im Jahre 1905 mit 30 Mitgliedern<br />
gründete, wird ihm. ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
&. c. s„<br />
s<br />
SEKTION ZÜRICH. Während bei den Gymkhanas<br />
der letzten Jahre meist an alten Aufgaben gezehrt<br />
wurd«, werden die Konkürrenten an der Geschicklichkeitsprüfung<br />
vom 6. Okiober zu 80% neue<br />
Probleme zu bewältigen bekommen, wobei die Konkurrenten<br />
neben, ihrer, Fahrfertigkeit auch das rasche<br />
Handeln bei verschiedenartigen Verkehrssituationen<br />
brillieren lassen müssen. Es sind etwa zehn<br />
Aufgaben gestellt. Bewertet wird einmal die Zeit,<br />
dazu kommen eventuelle Strafpunkte bei einzelnen<br />
Aufgaben, während bei andern «Hindernissen» vom<br />
Fahrer verlangt wird, dass die Aufgabe vollständig<br />
bewältigt wird. Es soll so einem allzu raschen, nur<br />
auf Zeitgewinn gerichteten Absolvieren v des Wettbewerbes<br />
vorgebeugt werden. Nennungsschluss<br />
4. Oktober, 18 Uhr, Nenngeld Fr. 7.—; Preisverteilung<br />
am 6. Oktober, 19 Uhr, im Hotel Waldhaus<br />
Dolder, mit gemeinsamem Nachtessen.<br />
Als nächste Damenveranstaltung findet am<br />
-10. Oktober ein Herbstausflug nach der Wirtschaft<br />
Buch ob Herrliberg statt. Besammlung um 15 Uhr<br />
beim Stadttheater in Zürich. Das Damen-Martinitnahl<br />
findet am 14. November in Zürich statt.<br />
Am gleichen Tag hält die Sektion ihre Winter-<br />
Generalversammlung im Waldhaus Dolder ab. Sie<br />
wird sich vor allem mit dem Budget und der Festsetzung<br />
des Jahresbeitrages und Eintrittsgeldes pro<br />
1936 zu befassen haben. An den geschäftlichen Teil<br />
schliesst sich das traditionelle Martinimahl als<br />
Herrenabend an. Dasselbe umfasst nebst einer<br />
fröhlichen Schnitzelbank, einer A. C. S.-Post und<br />
Gesangsdarbietungen eine vielversprechende, witzige<br />
Revue, wozu Zürcher Poeten zu Gevatter stehen<br />
und die einen sehr lustigen Abend verspricht, s.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gillen-Äppenzell<br />
Bericht über die Gesamtvorstandssitzungen vom<br />
20. und 25. September <strong>1935</strong> in St. Gallen. Die den<br />
Vorstandsmitgliedern zugestellten Protokolle werden<br />
genehmigt. Der Mitgliederbestand betrug am 12.<br />
September 1712 Mitglieder, gegenüber 1700 Mitglieder<br />
Ende 1934. Das Haupttraktandum bildeten an<br />
beiden Sitzungen die Benzinzollerhöhung und die<br />
Nationalratswahlen. Nicht nur bei der Benzinzollerhöhung,<br />
sondern auch schon in andern Fragen<br />
bat sich ganz deutlich gezeigt, dass die Mitglieder<br />
der Bundesversammlung sehr wenig Interesse für<br />
h.<br />
Verkehrsfragen übrig haben. Aus diesem Grunde<br />
beschliesst man nach eingehenden Diskussionen, unter<br />
allen Umständen zu den bevorstehenden Nationalratswahlen<br />
Stellung zu nehmen. In welcher<br />
Form dies geschehen sol\ wird den Mitgliedern zu<br />
gegebener Zeit bekanntgegeben. Mit den übrigen<br />
Verkehrsverbänden im Ki St. Gallen und Appenzell<br />
wurde schon seit einiger Zeit zwecks gemeinsamen<br />
Vorgehens Fühlung genommen.<br />
' Der Sport- und Vergnügungspräsident kann sich<br />
in seinem Bericht über die Sommerausfahrten kurz<br />
fassen, da sowohl die ausgeschriebene Sektionsfahrt<br />
ins Tessin, wie auch die Fahrt ins Berner Oberland-<br />
Jungfrau, weil sich nur einzelne Teilnehmer gemeldet<br />
hatten, nicht zur Ausführung gelangen konnten.<br />
Die Ortsgruppe St. Gallen-Stadt hat am 8. September<br />
gemeinsam mit dem Aero-Club « Säntis»<br />
eine Ballonverfolgung durchgeführt. Die Veranstaltung<br />
hat mit einem kleinen Defizit abgeschlossen.<br />
Zur Tilgung desselben beschliesst man, aus der Sektionskasse<br />
eine kleine Subvention zu gewähren.<br />
Der Vorstand nimmt Kenntnis von dem der letzten<br />
T. C. S.-Revue beigelegenen Aufruf an die Sektionen<br />
und Mitglieder des T. C. S., worin um Zuweisung<br />
von Beiträgen zur Aeufnung des Kampffonds<br />
zur Alpenstrassen-Initiative ersucht wird. Mit<br />
Rücksicht darauf, dass unfeer Zentralverband bereits<br />
eine ansehnliche Summe beigesteuert bat und unsere<br />
Sektion vor der Abstimmung "für eine umfangreiche<br />
Kampagne in unserem Sektionsgebiet ebenfalls<br />
Kosten haben wird, kann sich der Vorstand<br />
nicht entschliessen, eine grössere Unterstützung zu<br />
gewähren. Immerhin beschliesst man, dem Alpenstrassen-Initiativkomitee<br />
eine Zuweisung von 200 Fr.<br />
zu machen.<br />
Ueber die verschiedenen Neugründungen und<br />
Neugrüppierungen eigener Automobil-Haftpflichtversicherungen<br />
wird referiert und eingehend diskutiert.<br />
Der T. C. S. wie auch andere Verbände haben in<br />
der Fachpresse die Mitglieder vor diesen neuen Unternehmungen<br />
gewarnt. Auch wir empfehlen' unsern<br />
Sektionsmitgliedern, gegenüber diesen verschiedenen<br />
Neugründungen, deren verlockende Prospekte*<br />
den Automobilisten zugegangen sind, grösste Vorsicht<br />
walten zu lassen.<br />
Ueber die Verhandlungen und Beschlüsse der<br />
Präsidentenkonferenz der deutschschweizerischen<br />
Sektionen rapportiert der Vorsitzende, Herr Gerichtspräsident<br />
Lutz, und entnehmen wir seinen<br />
Ausführungen, dass auch in dieser Konferenz als<br />
Haupttraktandum die Neugründung der Auto-Haftpflichtversicherungs-Genossenschaft<br />
in Luzern besprochen<br />
und ebenfalls beschlossen wurde, die Mitglieder<br />
vor diesem Unternehmen zu warnen. In bezug<br />
auf die Benzinzollerhöhung hat die Präsidentenkonferenz<br />
die damals durch die Presse gegangene<br />
Resolution gefasst.<br />
Eine Eingabe der Ortsgruppe St. Galler Oberland<br />
bet*. Strassenzustand Buchs-Sevelen wird geprüft<br />
•rtd sodann mit den massgebenden Behörden in<br />
Verbindung getreten.<br />
* Das vorliegende neue Abzeichen des T. C. S. befriedigt<br />
uns nicht. Mehrheitlich hat man die Auffassung,<br />
dass wenn keine vorteilhaftere Lösung gefunden<br />
werden kann, das alte Abzeichen Beibehalten<br />
werden sollte.<br />
Ueber den während dem letzten Winter in verschiedenen<br />
Sektionsgebieten durchgeführten Schneekettendienst<br />
liegen genaue Berichte vor. Wir kommen<br />
zur Auffassung, dass für unser Sektionsgebiet<br />
die Einführung des Schneekettendienstes kein Bedürfnis<br />
ist.<br />
Auf Veranlassung unserer Ortsgruppe Toggenburg<br />
hat Herr Polizeihauptmann Grüninger nun<br />
auch in einigen Ortschaften des Toggenburgs mit<br />
Verkehrsunterricht in den Schulen begonnen. Fz.<br />
AUTOSEKTION BERN. UNTERSEKTION OBER-<br />
LAND. Geschicklichkeitsfahren in Thun. Die Subsektion<br />
Oberland des T. G. S. hat im letzten Herbst<br />
im Rahmen einer Clubkonkurrenz ein Geschicklichkeitsfahren<br />
durchgeführt. Die damals gemachten<br />
Erfahrungen haben den Vorstand bewogen, die Veranstaltung<br />
dieses Jahr zu wiederholen und auf breiterer<br />
Basis'durchzuführen.<br />
Die Konkurrenz ist angesetzt auf den 6. Oktober.<br />
Die Veranstaltung ist für alle Automobilisten offen<br />
und findet auf der kleinen Allmend in Thun statt.<br />
Der bescheidene Einsatz von Fr. 5.— pro Konkurrenten<br />
und ein reicher Gabentisch werden der Veranstaltung<br />
sicher eine grössere Konkürrentenzahl<br />
bringen.<br />
Reglemente können bezogen werden bei Herrn<br />
Gh. Jeangros, Lindenhofstrasse 4, in Thun, wohin<br />
auch Anmeldungen bis zum 3. Oktober zu richten<br />
sind. Wünsche für die Einteilung in die Vormittagsoder'Nachmittagsgruppe<br />
können anlässlich der Anmeldung<br />
noch angebracht werden.<br />
Diese Geschicklichkeitsprüfungen, bei^ denen an<br />
die Geistesgegenwafir unf FahrK&nstder Fahrer äieverschiedensteh<br />
Anforderungen' 1 gestellt " werden,,<br />
dürften heute, bei dem gesteigerten Verkehr auf der<br />
Strasse und dem Ruf nach Sicherheit, auch ein<br />
weiteres Publikum (als Konkurrent oder Zuschauer)<br />
interessieren.<br />
S. O. A. C<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />
Monat Oktober <strong>1935</strong>:<br />
3. Oktober <strong>1935</strong>: Besuch der Porzellanfabrik Langen<br />
thal mit den Sektionen Basel, St. Gallen, Appenzell.<br />
11. Oktober: Zusammenkunft im Clublokal.<br />
19. Oktober: Familienabend im Hotel Schweizerhof.<br />
26. Oktober: 'Zusammenkunft im Clublokal.<br />
i. November: Clublokal (Ueberraschungen).<br />
Bericht der Grimselfahrt vom 13. September <strong>1935</strong>.<br />
Was der 6. September an schlechtem Wetter nur<br />
geben konnte, machte der 13. September restlos gut..<br />
Durch das- strahlende Herbstwetter fuhren die<br />
S. D. A. C.ler der Sektion Bern zur Grimsel. Ohne<br />
Anhalt ging's bis zur Handeck, deren gleichnamiger<br />
Fall uns in Anbetracht des vielen Wassers äusserst<br />
imposant und schön e'rschien. Fröhlich ging's<br />
nach kurzem Aufenthalt hinauf zum neuen Grimsel-<br />
Hospiz zur Mittagsrast. Eine Motorbootfahrt auf<br />
dem Grimselsee, anschliessend eine Weiterfahrt zur<br />
Grimselpasshöhe, der, Anblick gegen Gletsch-Furka<br />
in diesem selten klaren Herbstwetter wird uns allen<br />
unvergesslich sein. Als- Abschlüss des Tages stand<br />
im Programm als Ueberraschung Nachtessen beim<br />
Vollmondschein auf dem Niesen-Kulm. Leider traf<br />
gegen Abend Föhnstimmung ein, was unsere Pläne<br />
durchkreuzte.<br />
*ux den Vetbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Die Oktober-Monatsversammlung<br />
findet morgen Mittwoch,<br />
den 2.: Oktober <strong>1935</strong>, 20.15 Uhr,<br />
statt (Vereinslokal Du Pont, 1.<br />
Stock, Limmatseite). In Anbetracht<br />
wichtiger Beschlüsse zur<br />
Jubiläumsfeier am 30. November<br />
<strong>1935</strong> in den Kaufleuten, ersuchen<br />
wir alle unsere verehrten Ehren-, Frei-,<br />
Aktiv- und Passivmitglieder, an dieser Monatsversammlung<br />
vollzählig und pünktlich teilzunehmen,<br />
damit die Vorschläge und Beschlüsse von der Gesamtheit<br />
begutachtet werden. An Traktanden sind<br />
vorgesehen: Mitglieder-Auszeichnungen für langjährige-<br />
Mitgliedschaft, Versammlungs 7 und Stammbesuch.<br />
Bearbeitung des Programms, Eintritt, Tombola<br />
etc. Wir wären unsern Mitgliedern dankbar,<br />
wenn wir zur Oktober-Versammlung mit einem<br />
Massenbesuch rechnen könnten, gilt es doch, ein<br />
Familienfest, dessen Erfolg allen zugute kommen<br />
wird, vorzubereiten. Die Vereinsleitung.<br />
2ku«<br />
L«<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Vom Autofahrlehrer. Kürzlich stürzte bei Chur<br />
ein Autofahrlehrer mit dem Fahrschüler am Steuer<br />
tödlich in,einen Abgrund,ab.. Gelegentlich, der Un-,<br />
tersuchung dieses Falles zeigte sich u. a. auch, dass<br />
dem neuen, Eidgenössischen Autoiaobilgesetz, das am<br />
1. Januar 1933 in Kraft erklärt wurde,' im Kanton<br />
Graubünden nicht allseitig mit dem sich gehörenden<br />
Elan Respekt verschafft wurde. Der « Fahrlehrer »<br />
war nicht im Besitze des staatlichen Prüfungsattestes<br />
Graubündens im Sinne von Artikel 32 des<br />
Bundesgesetzes. Dieser Attest hätte dem Verunglückten<br />
auf Grund einer technischen und pädagogischen<br />
Prüfung von der Kantonspolizei (Autokontrolle)<br />
in Chur ausgestellt werden sollen. In Zürich<br />
und Bern dauert eine solche Prüfung mindestens<br />
zwei Stunden und trifft oft Fahrlehrerkandidaten,<br />
die bereits nahezu ein Menschenalter am Autosteuer<br />
ihren Beruf ausüben. Damit soll nun aber nicht<br />
unbedingt behauptet werden, dass das Unglück verhütet<br />
worden wäre, wenn dieser Fahrinstruktor die<br />
Fahrlehrerbewilligung des Staates besessen hätte,<br />
gewiss nicht, aber die Verantwortungsfrage hätte<br />
auf alle Fälle eine klarere Deutung gefunden. Der<br />
erwähnte Artikel 32 des Bundesgesetzes lautet:<br />
«Zur Ausübung des Fahrlehrerberufs ist eine<br />
besondere Bewilligung notwendig, die durch die<br />
kantonale Behörde auf Grund einer besonderen Prüfung<br />
zu erteilen ist.<br />
Voraussetzung zur Erlangung der Bewilligung<br />
ist,' dass der Bewerber das 22. Altersjahr zurückgelegt<br />
hat, die gesetzlichen Vorschriften kennt, über<br />
die nötigen technischen Kenntnisse verfügt und<br />
während mindestens zwei Jahren ein Motorfahrzeug<br />
klaglos geführt hat. Er muss gut beleumdet sein;<br />
auch müssen seine übrigen persönlichen Verhältnisse<br />
Gewähr für einwandfreie Ausübung seines<br />
Berufes bieten.<br />
Der Bewerber muss über seine körperliche Eignung<br />
das Zeugnis eines durch die Behörde zu bezeichnenden<br />
Arztes beibringen.<br />
Die Bewilligung ist jährlich zu erneuern. »<br />
Es wäre bestimmt möglich gewesen, dass ein<br />
halbes Jahr nach Inkraftsetzung des neuen Automobilgesetzes,<br />
also Mitte 1933, mit den Autofahrlehrerprüfungen<br />
in jedem Kanton hätte begonnen<br />
werden können. Die bisherigen Nachforschungen<br />
ergeben, dass die Kantone Zürich, Bern, Basel, Aargau,<br />
Genf und Freiburg es am ehesten verstanden<br />
haben,, die Verordnungen in die Praxis überzuführen.<br />
Dass es aber heute noch Autofahrlehrer gibt,<br />
die oft von ihrem Vehikel und unter Umständen<br />
vom fachtüchtigen Fahren bedeutend weniger als<br />
ihre intelligenteren Schüler verstehen, ist nicht nur<br />
bedauerlich, sondern mahnt, ernstlich Anstalten für<br />
entsprechende Abhilfe zu treffen.<br />
Leider erlaubt beispielsweise das neue Gesetz<br />
noch jedermann, der eine einfache Bewilligung zur<br />
Führung eines Motorfahrzeuges besitzt, unentgeltlichen<br />
(nicht gewerbsmässigen) Fahrunterricht zu<br />
erteilen. Diese Lehrbefähigung messen sich nicht<br />
selten Leute zu, denen man noch recht gerne selbst<br />
eine schöne Anzahl Unterrichtsstunden gönnen<br />
möchte, ganz abgesehen von dem Unfug, der oft mit<br />
der Bezeichnung «unentgeltlich» getrieben wird.<br />
Gegen diese versteckte (unkonzessionierte) Gewerbsmässigkeit<br />
ist z: B. die Zürcher Polizei in letzter<br />
Zeit mit gutem Erfolg, energisch eingeschritten.<br />
In allen Kantonen haben wir aber heute noch<br />
zahlreiche « Autofahrlehrer», die die gesetzlichen<br />
Bedingungen nicht erfüllen, also « schwarze > oder<br />
«'wilde » Fahrlehrer sind. Es handelt sich bei diesen<br />
nicht geprüften Fahrlehrern um Personen, die<br />
infolge noch nicht erreichter Altersgrenze oder infolge<br />
Unfähigkeit, möglicherweise auch aus andern<br />
'Gründen; die betreffende-iPrüfun? nicht bestanden<br />
bilBen und daher gesetzwidrig, ohne die amtliche<br />
I&willigung, berufsmässig Fahrunterricht erteilen.<br />
D/äs Polizeirichteramt Zürich belegte bereits zahlreiche<br />
>« wilde» Fahrlehrer mit Bussen bis zu Fr.<br />
1Ö0. —-" Im allgemeinen k^nn nicht damit gerechnet<br />
werden, dass der Unterricht durch einen ungeprüftein<br />
(nicht konzessionierten) Fahrlehrer als hinreichend<br />
oder gar als gut taxiert werden kann, trotzdem<br />
er aus verschiedenen Gründen gewöhnlich nicht<br />
billiger ist als der reguläre Unterricht durch einen<br />
staatlich geprüften Fahrlehrer. Die Haltung der<br />
Polizeiorgane diesem Uebelstand gegenüber ist heute<br />
noch nicht einheitlich.<br />
• Interessant ist der Umstand, dass es kantonale<br />
Motorfahrzeugkontroll-Aemter gibt, bei denen bis<br />
heute noch gar keine Fahrlehrerprüfung angemeldet<br />
und eine Fahrlehrbewilligung überhaupt noch nicht<br />
erteilt wurde. In gewissen Kantonen kommt es vor,<br />
dass die zuständigen Organe mit besonderer Leichtigkeit<br />
ihre Prüflinge diplomieren. Allerdings wissen<br />
wir, dass es auch Kantone gibt, denen entsprechend<br />
qualifizierte Experten nicht zur Verfügung<br />
stehen. Es läge für solche Kantone die-Prüfung der<br />
Frage nähe, ihre wenigen, sich als Fahrlehrerkandidaten<br />
meldenden Einwohner auf Grund eines besondern<br />
Abkommens einem andern Kanton zur Prüfung<br />
zu überweisen. Schwache oder ängstliche Prüfungskandidaten<br />
melden sich gelegentlich auch in<br />
Kantonen, in denen sie zwar nicht wohnen, die aber<br />
als nicht so strenge bekaant sind, zur Expertise.<br />
Derartig entstandene Ausweise sind ungültig, da<br />
das Gesetz die Behörde des Wohnkantons zur Prüfüngsablegung<br />
ausdrücklich vorschreibt; interimistischer<br />
Domizilwechsel zum Zwecke eines Hintergehungsmanöyers<br />
sollte unter Entzug des erteilten<br />
Ausweises mit Geldbusse belegt werden.<br />
Die Organe verschiedener Kantone würden gut<br />
tun, bei Erteilung des Lernfahrausweises (Art 31)<br />
nach der. im Kanton Aargau geübten Praxis zu<br />
verfahren, wo der Fahrschüler die Adresse des<br />
dipl. Fahrlehrers und die Pohzeinümmer des Lehr-<br />
Wagens anzugeben hat. Diese Vermerke werden in<br />
den Ausweis eingetragen und schaffen der Polizei<br />
ebenfalls gewisse Kontroll-Vorteile. Sie sollen verhindern,<br />
dass die Fahrschüler Outsider-Unterricht<br />
gemessen. •.••.;. • • •-,-< ;, •<br />
• Einerseits führen diese Gesetzesübertretungen<br />
leicht- zu- einer erhöhten Gefährdung -von Menschenleben,<br />
und die Möglichkeit bedeutender Sachbeschädigungen<br />
steigert sich bei diesen Fällen ausserordentlich;<br />
anderseits liegt es auf der Hand, dass<br />
diese Gesetzesübertretungen eine krasse Ungerechtigkeit<br />
darstellen, wenn staatlich ^patentierte Fahrlehrer<br />
sich auf diese unfaire Art konkurrenzieren<br />
lassen müssen. Um solchen unbedingt als gefährlich<br />
anzusprechenden Uebeln ernsthaft und mit Er-'<br />
folg begegnen zu können, ist die Zusammenarbeit<br />
eine's einheitlich organisierten Fachverbandes mit<br />
den Behörden und die 1 Aufklärung des breiten Publikums<br />
eine offensichtliche Notwendigkeit. Aehn-<br />
Hch wie die Leute über die Gefährlichkeit des Kurpfuschertums<br />
aufgeklärt werden, muss die breite<br />
Oeffentlichkeit über die Autofahrpfusch'er orientiert<br />
werden, dönn jeder Strässenbenützer hat das gute<br />
Recht, zu wissen, wie" es • um • diese .'nicht bedeutungslose<br />
Frage bestellt ist. - J. S. in Z.<br />
Verkehrspolitik. Alle diejenigen«,die passiv (leidend)<br />
mit den Bahnen zu tun haben, wundern sich<br />
schon, ,lange,- über unsere VerkehrsDolitik.. . Das<br />
Volk braucht dringend rationelle, gute und billige"<br />
Verkehrsmittel. Dass die Bahnen längst nicht mehr<br />
zu diesen gehören, scheinen sogar unsere massgebenden<br />
Stellen gemerkt zu haben, sonst würden<br />
sie sich nicht krampfhaft bemühen, überall den<br />
Autobetrieb helfend anzugliedern. Der Autobetrieb<br />
ist schon recht, jawohl, aber ohne Bahn und auf<br />
keinen. Falle verstaatlicht; nicht dass man auch<br />
hier später einmal den Verein des Herrn Bratschi<br />
fragen muss, was zu tun sei. Den gleichen Verein,<br />
der 1918 generalgestreikt hat, als unsere Eidgenossenschaft<br />
an die Russen auf Abbruch versteigert<br />
werden sollte.<br />
Es gibt noch Leute, für die die Bahnen das<br />
Verkehrsmittel von grösster Wichtigkeit und hohem<br />
Kulturwert sind. Diese reisen aber selten und<br />
haben nur alle Schaltjahre etwas zu spedieren,<br />
man hat ihnen die Weisheit in der Schule eingebläut.<br />
Der volkswirtschaftliche Wert der Bahnen<br />
beruht heute in der Hauptsache auf den Schnellzugslinien.<br />
Warum hat man nicht" schon längst<br />
begonnen unpraktische, unrentable Linien abzubauen,<br />
wie man das mit der Rösslipost und vielen<br />
Tramlinien schon getan hat? Man hat doch vor<br />
Jahren schon merken müssen, dass das Auto das<br />
Verkehrsmittel der ..Zukunft ist! Das Auto, das direkt<br />
von Haus zu Haus verkehrt, ohne Wartezeiten,<br />
ohne Umweg über die Bahnhöfe, ohne mehrmaliges<br />
Umladen und ohne «schriftliche Arbeiten».<br />
Statt dessen haben die Bahnen wie verrückt drauflos<br />
gebaut. Man hat feudale Bahnhöfe errichtet<br />
wie für die Ewigkeit, wenn möglich mit Katakombenbetrieb<br />
zur grösseren Bequemlichkeit der<br />
Fahrgäste. Ein baldiger Abbau der Bahnen ist<br />
die Forderung des Tages. Wenn weiter so zugefuhrwerkt<br />
wird, haben wir (allerdings nicht für<br />
die Ewigkeit) zu den wachsenden Bahnschulden<br />
einen teuren, unrationellen und unpraktischen Verkehr,<br />
hört aber dieses stumpfsinnige Bremsen des<br />
Autoverkehrs auf, so haben wir zu den Bahnschulden<br />
wenigstens allseitig brauchbare, relativ billige<br />
Verkehrsmittel. Es ist hohe Zeit, dass sich jeder<br />
Autofahrer und jeder, der an guten und raschen<br />
Verkehrsmitteln Interesse hat, unserer offiziellen<br />
Verkehrspolitik entgegenstemmt. Und es ist ein<br />
Glück für alle, wenn im Herbst Leute ohne Parteischeuleder<br />
als Volksvertreter nach Bern ziehen,<br />
die für das Wohl des Ganzen eintreten. Es ist<br />
nicht unmöglich, dass der neue Benzinzoll ein Nagel<br />
zum Sarge der Bahnen wird. Dr. H.-W.<br />
Touristik-Bulletin des A.CS.<br />
vom 27. September <strong>1935</strong>.<br />
Zollausschlussgebiet Jestetten-Lottstetten. Das<br />
bisherige Zollausschlussgebiet Jestetten-Lottstetten<br />
an der internationalen Durchgangsstrasse Zürich-<br />
Eglisau-Rafz-Schaffhausen wird ab 30. September<br />
abends aufgehoben. Die Zollbehörden Deutschlands<br />
haben folgende neue Zollstellen vorgesehen:<br />
Lottstetten und Jestetten-Hardt an der Durchgangsstrasse<br />
Zürich-Eglisau-Schaffhausen, ferner<br />
Jestetten-Frankengraben an der Strasse Neunkirch-<br />
Jestetten, Jestetten-Wangental an der Strasse<br />
Osterfingen-Jestetten, Nack an der Strasse Rüdlingen-Lottstetten<br />
und Altenburg-Rheinbrücke an der<br />
Strasse RheinauJestetten resp. Rheinau-Altenburg.<br />
Für die Durchfahrt von Motorfahrzeugen ergeben<br />
sich hiedurch folgende wesentliche Neuerungen:<br />
kf'Zolldokument; Die Abfertigung bei<br />
den deutschen Zollämtern kann mit gültigem deutschen<br />
Triptyk oder Grenzpassierscheinheft eTfolgen.<br />
Automobilisten, welche nicht im Besitze eines<br />
Triptyks oder Grenzpassierscheinheftes sind, wird<br />
vorläufig' durch die schweizerischen Zollämter<br />
Rafz-Grenze oder Durstgraben das schweizerische<br />
Formular «Enklaven-Freipass» in vierfacher Ausfertigung<br />
ausgestellt. Ein Exemplar bleibt beim<br />
schweizerischen Ausfertigungs-Zollamt, das zweite<br />
ist für die deutsche Eingangszollstelle, das dritte<br />
für die deutsche Ausgangszollstelle und das vierte<br />
für das schweizerische Wiedereintrittszollamt bestimmt.<br />
Für die Rückfahrt ist gleich zu verfahren.<br />
Laut den Vorschriften dürfen mit diesem Formular<br />
nur die deutschen Gemeinden Lottstetten, Jestetten<br />
und Altenburg befahren werden; die Gültigkeitsdauer<br />
beträgt 8 Stunden. Die Ausstellung<br />
erfolgt gratis.<br />
Für die Abfertigung bei den schweizerischen<br />
Zollämtern ist bei Vorhandensein eines deutschen<br />
Triptyks oder Grenzpassierseheinheftes ein gültiger<br />
schweizerischer Freipass nötig, nicht aber für die<br />
Inhaber des vorgenannten «Enklaven-
m<br />
AUTOMOBIL-'REVUE <strong>1935</strong> — N» 79<br />
Grosste Auswahl in<br />
Klein-Occasions-Wagen<br />
zu günstigen Konditionen.<br />
ZÜRICH<br />
Badenerstrasse 527 . Tel. 70.777<br />
MEINE<br />
Erhältlich bei den<br />
grünen "BP'Tankstelien!<br />
SPEZIALITAT<br />
Ist das<br />
Richten und Instandstellen<br />
verbogener Felgen-, Scheiben- and Drahtspelchenräder,<br />
sowie das Richten von Vorderund<br />
Hinterachsen, wie auch von Gehäusen.<br />
Ich'verfertige alle<br />
DRAHTSPEICHEN<br />
In beliebiger Stärke und Länge.<br />
FQr die Zuweisung derartiger Spezlal-Auftrage<br />
empfiehlt sich ><br />
AUTO-REPARATURWERKSTÄTTE<br />
ZÜRICH, Dufourstrasse 201, TeL 46.868<br />
i Hirt<br />
HA<br />
Ein französischer Arzt, Dr. A. Gervais, bringt<br />
unter diesem Titel eine Schilderung dessen,<br />
was er im Laufe einer zehnjährigen Praxis<br />
als Leiter einer Medizinschule im Innersten<br />
Chinas erlebt hat, was er im täglichen Kontakt<br />
mit dieser uns so fernstehenden Rasse<br />
gesehen und welch eigenartige Erfahrungen<br />
er gesammelt hat.<br />
Klar und unkompliziert entrollt sich ein fesselndes<br />
Bild über die eigenartigen Lebensauffassungen<br />
und Gebräuche des „Landes<br />
der Mitte", wie es noch nie eindringlicher<br />
und mit besserem Verständnis geschildert<br />
wurde.<br />
Umfang 264 Seiten mit zahlreichen Photographien.<br />
Preis: Kart. Fr. 6.25, geb. Fr. 8.15.<br />
In allen Buchhandlungen und Kiosken erhältlich,<br />
wo nicht beim<br />
Wilhelm Goldmann-Verlag<br />
Xusliefexungsstelle Bern, Viktoriarain 16<br />
FIAT 522<br />
4/5- und 6/7plätzig, geschlossen,<br />
in neuwertigem<br />
Zustand, haben unter Garantie<br />
billig 11376<br />
zu verkaufen<br />
Moser & Cie., Langnau<br />
i. E. Telephon 210.<br />
Billig<br />
zu verkaufen<br />
Occasions-<br />
Wagen<br />
alle in Ia. Zustand:<br />
FIAT, Mod. 521, 6 Zyl<br />
13 PS, 6/7pI., Limousine,<br />
neue Kolben und<br />
Pneus, Fr. 2300.—<br />
FIAT, Mod. 503, Torpedo,<br />
8 PS, ganz durchrevid.<br />
neue Batterie u. Pneus,<br />
6fach bereift, Fr. 1300.—<br />
M AT HIS, Klein-Limous.,<br />
4platzig, Tiefrahmen<br />
Chassis, 6 PS, sehr gepflegt,<br />
neue Pneus,<br />
OPEL<br />
Fr. 1450.—<br />
CITROEN, Limousine, m.<br />
Koffer, beige, 5 neue<br />
Pneus, gut erhalt., B 14,<br />
6 Zyl., 9 PS, Mod. 1932, mit runder Karosserie,<br />
in sehr gutem Zustande. «MM Fr. 1250.—<br />
An Zahlung wird event. Fritz Weber, Automobile,<br />
Solothurn, Dornacher-<br />
Motorrad od. Radio-Grammophon<br />
genommen. Off. platz. Telephon 1451.<br />
an 0. Lerch, Rest. Eintracht,<br />
Holstein. 7856<br />
FORD, 8 Zyl.<br />
schöne 4/5plätzige Limousine,<br />
18 PS, mit Koffer<br />
und sämtl. Accessoires, Modell 1934, Luxusausführung,<br />
2 Reserveräder, sehr<br />
Modell 1932, sofort zu<br />
Fr. 1400.— netto Kassa sorgfältig eingefahren, aus<br />
abzugeben. Sehr günstiger 1. Hand, nur gegen bar.<br />
Gelegenheitskauf. Offerten Anmeldungen unt. Chiffre<br />
unt. Chiffre 15097 an die 69427 an die<br />
Automobil-Revue, Bern. Automobil-Revue, Bern.<br />
Lastwagen<br />
—3 Tonnen, mit Jfreli|teitenMpper, neu oder prima<br />
Occasion. — Offerten Örfter Chiffre 69435 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Gesucht<br />
auf Mitte Oktober seriöser und selbständiger<br />
AUTO-MECHANIKER<br />
gesetzten Alters. —i E. Gresch, Auto-Werkstätte,<br />
Pfäffikon (Schwyz). 69438<br />
welche bereit sind, für eine Neuheit, die jeder Automobilist<br />
kauft, die Einbaustelle zu übernehmen.<br />
Offerten sind zu rieht, an Oeconom A.-G., LoUwil.<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
Offert, an Hans Gerber,<br />
Kehrsatz. 69287<br />
Jungling<br />
sucht<br />
Junger Mann, gelernter<br />
in Auto-Reparatur-Werkstatt.<br />
— Offerten unter Autobehandlg-, guter Fah-<br />
Schlosser, vertraut mit<br />
unt. Chiffre 69424 an die rer, W* sucht Stelle als<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Chauffeur<br />
EXISTENZ<br />
für leichten Lieferungswagen.<br />
Bescheidene Lohnan-<br />
für AUTOMECHANIKER<br />
oder KAUFMANN mit sprüche. — Offerten an<br />
Branchekenntnissen. Erforderliches<br />
Kapital 10000<br />
Waisenhaus, St. Gallen,<br />
bis 20000 Fr. (Keine Sa-<br />
Dufourstrasse 40. 69414<br />
nierung.) Offerten unter<br />
Chiffre A 56663 Q an Publicitas,<br />
Basel. 69429<br />
Ich vertausche<br />
Camion Ford V8<br />
234 T., gegen einen .schönen,<br />
modernen KASTEN-<br />
WAGEN, Maximum 14<br />
PS. — Tausch- oder Kaufangebote<br />
unter Chiffre<br />
69434 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Lancia<br />
Augusta<br />
Zu kaufen gesucht<br />
80138<br />
Gesucht<br />
Junger, fleissiger<br />
Garagier<br />
Spez. aufBugätti-Rennwag.,<br />
sucht Stelle<br />
Lehrstelle<br />
Auto-<br />
Spengler<br />
(verheiratet, langjähriger<br />
Vorarbeiter), sucht Dauerstelle<br />
in Autospenglerei od.<br />
grösserer Garage. Eintritt<br />
nach Uebereinkunft.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
69436 an die<br />
Tausch-Gesuch<br />
Tüchtiger, selbständiger<br />
Auiomobil-Revue, Bern.<br />
Stellen-Gesuch!<br />
Ein junger, 28 Jahre<br />
alter Bursche sucht Stelle<br />
als<br />
Chauffeur<br />
auf leichten od. schweren<br />
Motorwagen, wo 8jährige<br />
Fahrzeit gemacht hat.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
69423 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Offizieller Martini-Service<br />
Martini-Ersatzteile<br />
Tank-Anlagen<br />
für Gasöl und Benzin<br />
Kesselbau<br />
Lehmann & Cie./ Zofingen<br />
AUTO-REPARATUREN<br />
Abschlepp -Dienst<br />
reines Schweizerfabrikat<br />
Filialen in Bern. St. Gallen. Basel. Luzern, Zürich<br />
Rathgeb & Ofner, Zürich 2<br />
Telephon : Werkstätte 54.502, ausser Geschäft 54.183<br />
und-ele<br />
CHLINE ANZEIG<br />
I dr Auiomobil-Revue?<br />
zieht nümme meh!<br />
di chlini Anzeig<br />
i dr Automobil-Revue<br />
... zieht immer meh!<br />
Annahme von kleinen Anzeigen bei den<br />
Geschäftsstellen der Automobil-Revue:<br />
Bern, Breitenrainstr. 97. TeL 28.222.<br />
Zürich, Löwenstr. 51. TeL 39.743/44<br />
Inserate auch telephonisch.<br />
Druck, Güches und Verlag; HALLWAG A.-G, Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bin.