E_1935_Zeitung_Nr.095
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BERN, Dienstag, 26. November <strong>1935</strong><br />
Nummer 20 Rp.<br />
31.Jahrgang - N° 95<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Was unsere £ese* schleißen:<br />
Siweass«B»nv4evl4C«!»lva><br />
Wir berichten heute<br />
Steuern und cKaßp4licfttae>isichewaQ&:<br />
SSIMAA<br />
Je näher der 1. Januar rückt, desto grösser<br />
wird der Unwille gegenüber den fiskalen und<br />
versicherungstechnischen Belastungen der<br />
Motorfahrzeuge. Zahlreich sind die Kundgebungen,<br />
die nach einer Neuordnung verlangen.<br />
Nachstehend sind einige grundsätzliche Gesichtspunkte<br />
angeführt, in der Absicht, damit<br />
eine Grundlage zur Aussprache in einer neuen<br />
Richtung zu schaffen.<br />
Der Reisende, der Gewerbetreibende, alle<br />
Geschäfte, die für ihren Kundendienst auf das<br />
Automobil angewiesen sind, fragen 1 sich mit<br />
banger Sorge, woher sie all das Geld nehmen<br />
sollen, das sie zu erlegen haben, bevor ihnen<br />
die Erlaubnis erteilt wird, ihren Wagen am<br />
2. Januar auf die Strasse zu stellen.<br />
Im allgemeinen ist es zunächst die Höhe der<br />
Steueransätze und der Haftpflichtversicherungsprämien,<br />
die berechtigten Unwillen erregt.<br />
Sie liegen an der Grenze des Tragbaren.<br />
Der Vergleich mit unseren Nachbarländern<br />
zeigt, dass die Grenze, die eine gesunde Weiterentwicklung<br />
des Automobilismus ermöglicht,<br />
überschritten ist r<br />
Die Belastungen des Automobiles lassen<br />
sich in drei Gruppen zusammenfassen:<br />
1. Gruppe: Steuern.<br />
2. Gruppe: Haftpflichtversicherungs - Prämien.<br />
"V<br />
3. Gruppe: Zoll auf Betriebsmittel* N<br />
Der vorliegende Artikel befasst sich nur mit<br />
den beiden ersten Gruppen.<br />
/. Gruppe: Steuern.<br />
Die Steuerbeträge sind hoch. Die Verteilung<br />
und Berechnung ist ungerecht und entbehrt<br />
jeder logischen Grundlage. Es werden<br />
in der letzten Zeit Stimmen laut, die die<br />
grössten Auswüchse und Ungerechtigkeiten<br />
aus der Berechnung nach « Steuerpferden»<br />
mildern wollen. Auf den Grund der Sache gehen<br />
nur wenige Vorschläge. Die meisten wären<br />
höchstens zu verwenden als beliebte<br />
Uebergangsbestimmungen und Zwischenlösungen.<br />
Meines Erachtens kann sich, bei der Schaffung<br />
einer Automobilsteuer, die Berechnungsmethode<br />
auf folgende Grundlagen stützen:<br />
A. Besitz (Wagenwert).<br />
B. Mass der Benützung der Verkehrswege<br />
und der staatlichen Organisationen.<br />
Diese beiden Möglichkeiten sind nachstehend<br />
besprochen. Di%heutigen Systeme, insbesondere<br />
das in der Schweiz übliche, sind<br />
etwas näher beleuchtet und mache ich einen<br />
Vorschlag zur gerechteren Lastenverteilung.<br />
A. Steuerberechnung nach dem Wagenwert:<br />
a) Eigentliche Wertsteuer: Der Steuerbetrag<br />
wird nach dem Wagenpreis berechnet.<br />
Amerika hat diesen Weg beschriften und berücksichtigt<br />
zugleich die Alteruflg des Wagens.<br />
Jedes Jahr wird eine Wertverminderung<br />
in Rechnung gestellt.<br />
b) Willkürliche Erfassung des Wagenwertes<br />
durch eine empirische Skala: Dies war<br />
seinerzeit in allen europäischen Staaten die<br />
Methode zur Berechnung, bei uns ist sie,heute<br />
noch Uebung. Die Skala der « Steuerpferde »<br />
ergab sich wie folgt. Der grosse Wagen war<br />
in den Anfängen des Automobilismus teurer<br />
als der kleine, er hatte damals sicher auch<br />
einen grösseren Motor. Das Halten eines Wagens<br />
war ein Luxus. Folgerung: der Kerl mit<br />
dem grossen Wagen bezahlt mehr als der mit<br />
dem kleinen. Damals, wie heute, misst man<br />
Hub und Bohrung, quadriert einen Faktor,<br />
multipliziert das Ergebnis mit einer Konstanten<br />
1 und nennt das Ganze- «Pferdestärken<br />
Mit Mechanik hat das Ergebnis nichts zu tun,<br />
aber es tönt besser. Bei der Aufstellung dieser<br />
Skala wurde die Alterung des Fahrzeuges<br />
vergessen oder absichtlich übersehen, wahrscheinlich<br />
mit Rücksicht auf die damals allgemein<br />
angenommene Luxushaltung. Der Altwagenmarkt<br />
gibt heute die Antwort auf diese<br />
überholte Auffassung. Die pfiffige Privatindustrie<br />
machte sich am ersten Tage an die Arbeit,<br />
dieses willkürliche Gesetz in seinen Auswirkungen<br />
etwas zu mildern. Die Automobilverbände,<br />
insbesondere deren Sportausschüsse,<br />
halfen jahrelang mit durch Begrenzung<br />
der Zylinderinhalte in den internationalen<br />
Rennformeln. Der Erfolg war die zuverlässige,<br />
leistungsfähige kleine Maschine.<br />
Auf der anderen Seite verbilligte Rationalisierung<br />
und Umsatzziffern, namentlich in den<br />
U. S. A., wo ganz andere Steuergrundsätze<br />
massgebend waren, die Anschaffungskosten<br />
des grösseren Wagens. Heute sind wir soweit:<br />
ein zuverlässiger Kleinwagen von 1,2 bis<br />
2 Liter kostet gleichviel wie ein Wagen von<br />
3—4 Litern. Dies selbstverständlich bei Neuanschaffung,<br />
bei Altwagen wissen wir alle, wie<br />
der Markt heute ist. Der Verkaufswert beträgt<br />
eine Jahressteuer mal einen Faktor, der<br />
vom Kleinwagen zum grossen von 5 auf 0,5<br />
fällt.<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
Kampf den vereisten Strassen. Es ist wohl<br />
klar, dass von Seiten der kantonalen Strassenverwaltungen<br />
nicht dafür gesorgt werden<br />
kann, dass man überhaupt ohne vereiste<br />
Strassen auskommt, da die Vereisungen<br />
meist sehr rasch, in wenigen Stunden, je<br />
i nach den klimatischen Verhältnissen eintre-<br />
' ten können und allgemeine Gegenmassnahmen<br />
einen viel zu hohen Aufwand an Arbeitern<br />
und Geld erfordern würde. Man weiss<br />
auch, dass verschiedene Kantone dieser<br />
grossen Verkehrsgefahr bereits grösste Aufmerksamkeit<br />
schenken und jeweils entsprechende<br />
Anordnungen treffen, wobei allerdings<br />
solchen oft zu spät von unterstellten<br />
Organen Folge geleistet wird.<br />
Nun bestehen aber auf den verschiedenen<br />
grossen Durchgangsstrassen, die vornehmlich<br />
auch für den internationalen Winterverkehr<br />
in Betracht kommen, gewisse Unfallstellen,<br />
die bei Vereisung den mit den Verhältnissen<br />
vertrauten Strassenfachleuten und<br />
Fahrern sehr wohl bekannt sind, nicht aber<br />
den ortsfremden Fahrzeuglenkern, welch<br />
letztere dann meist die «Leidtragenden »<br />
sind. Wir erinnern diesbezüglich nur an die<br />
gefährliche Waldkurve bei Tageiswangen an<br />
der Route Zürich-Winterthur, an die bei<br />
.Vereisung gefürchteten Passagen an, der<br />
Strasse Zürich-Baden zwischen Dietikon<br />
-und Baden.usw. Es gibt solche bei Vereisung<br />
besonders gefährliche Stellen an den<br />
meisten Durchgangästrassen und es ist eine<br />
bekannte Tatsache, dass jeden Winter zahlreiche<br />
Autos in diese « Fallen » geraten, d.h.<br />
Unfall erleiden. Man konnte so bei Tagelswangen<br />
oft bis zu 6 und 7 havarierte Wagen<br />
zählen und es ist eigentlich ein Wunder,<br />
dass sich hiebei nicht schwerere Personenverletzungen<br />
ergaben.<br />
Diesen besonders gefährlichen Stellen an<br />
Durchgangsstrassen sollten die kantonalen<br />
Bauverwaltungen vermehrtere Aufmerksamkeit<br />
schenken, d. h. bei eintretender Vereisungsgefahr<br />
rechtzeitig die nötigen Gegenmassnahmen<br />
treffen. Dazu käme noch, dass<br />
in genügendem Abstand vorher Warnungstafeln<br />
angebracht werden sollten, damit die<br />
Fahrzeuglenker noch imstande sind, ihr<br />
Tempo dieser besonderen Fahrbahnbeschaffenheit<br />
anzupassen. Mit wenig Geld sollte es<br />
möglich sein, diese besonderen Gefahrennester<br />
zu vermindern und zahlreiche Strassenbenützer<br />
vor grosser Unfallgefahr zu behüten.<br />
V<br />
über:<br />
Zu hoher Brennstoffverbrauch<br />
der modernen Rennwagen ?<br />
Automobilist und eidgen.<br />
Finanzprogramm.<br />
dandriastrasse.<br />
Tram- und Strassenverkehr.<br />
Der Bristol-Motor.<br />
Vom Luftverkehr über den<br />
Nordatlantik.<br />
Bilder: Seite 8.<br />
Die Bündner fordern die Offenhaltung von<br />
Strassen. Unlängst ist von der Ortsgruppe<br />
Davos des A.C.S., dem Hotelier-Verein Davos<br />
und weitern Verkehrsinteressenteh eine<br />
Versammlung einberufen worden* in welcher<br />
die Frage der Offehältung der Prättigaüerstrasse<br />
Landquart-Davos für den Winter-<br />
Automobilverkehr zur Diskussion stand.<br />
Nach einem orientierenden Referat wurde<br />
zu Händen der Gemeindebehörde von Davos<br />
und der Davoser Grossratsvertretung folgende<br />
Resolution angenommen :<br />
1. Die Versammlung hat mit Entrüstung davon<br />
Kenntnis genommen, dass die kantonale Regierung,<br />
entgegen seinerzeitigen Versprechungen, nicht<br />
gewillt ist, für die Offenhaltung der Prätügauerstrasse<br />
Landquart-Davos für den Automobilverkehr<br />
im Winter <strong>1935</strong>/36 die notwendigen und sogar vorhandenen<br />
technischen Mittel zur Verfügung zu stellen.<br />
2. Die Versammlung richtet an die Davoser Gemeindebehörden<br />
und Grossratsabgeordneten den<br />
dringenden Appell, sie möchten ihrerseits mit allen<br />
Mitteln bei den kantonalen Instanzen dahin wirken,<br />
dass die Offenhaltung der Prättigauerstrasse<br />
für den kommenden Winter <strong>1935</strong>/36 technisch einwandfrei<br />
sichergestellt werde.<br />
3. Unter Bezugnahme auf den konkreten Fall der<br />
Prätögauerstrasse ist die Versammlung fest entschlossen,<br />
die immer wieder vorkommende Hintansetzung<br />
der Davoser Interessen durch die kantonale<br />
Regierung sich künftighin weder bei der Aufstellung<br />
noch Verwirklichung des kantonalen Strassenbauprogramms,<br />
noch bei andern Projekten auf keinen<br />
Fall mehr gefallen zu lassen, und sie behält sich<br />
alle weitern, wirksam durchgreifenden Massnahmen<br />
Blumenhölle am Jacinto.<br />
Urwalderlebnis.<br />
Von Ernst F. Löhndorff.<br />
(12. Fortsetzung)<br />
Auf dem breiten, rohgeglätteten Ladentisch<br />
liegt, den Körper im Krampf zusammengezogen,<br />
Chango, der arme Affee, der<br />
Cachassa trank.<br />
Wo ist Pedro?<br />
Sonnenstrahlen spielen gleich goldenen<br />
Fingern um die Flaschenpyramiden. An Tischen,<br />
in den Hängematten sitzen die Mädchen<br />
und betrachten uns scheu. Jose, der<br />
Gummisucher, lehnt an der Bar und zwinkert<br />
mit trunkenen Augen.<br />
Es ist still im Grand Hotel Dom Pedro.<br />
Spannung liegt in der Luft, glitzert in den<br />
schwarzen Pupillen der Mädchen, die uns<br />
so seltsam anschauen. Es scheint, als ob sie<br />
etwas fragen wollen und sich nicht getrauen.<br />
Oft huschen ihre Blicke sklavisch zu Urubu<br />
hin, der hinter dem Schanktisch steht und<br />
sich wiederhoh vor uns verbeugt.<br />
Sara hat einen Fieberanfall, wälzt sich mit<br />
eng an den Leib gezogenen Gliedern auf<br />
einer Matte in der Ecke.<br />
« He, Urubu !» ruft Bastiano, und dann<br />
ist's wieder ruhig, man hört Saras Zähne<br />
aufeinanderklirren. «He, Urubu, willst du<br />
uns Piranhapulver verkaufen ? »<br />
Der Geier betrachtet den Urwaldhändler,<br />
der sich drohend vor ihm aufpflanzte. Jose<br />
rülpst einige Male und stiert wieder vor<br />
sich hin. Ausdruckslos ist Urubus Maske, als<br />
er antwortet: «Piranhapulver ? Du weisst,<br />
dass ich keines führe, Bastiano. Das ist dein<br />
Artikel, obwohl du gerne sagst, ich drängte<br />
dich aus dem Geschäft. Der Dom Pedro ist<br />
kein Laden. Ich halte nur Getränke ! » Geschmeidig<br />
wendet er sich an mich : «Ein<br />
Drink gefällig, Senhor ? Empfehle Ihnen den<br />
Cocktail del Sertao ! »<br />
Höhnisch lacht jemand: «Cachassa mit<br />
Piranhapulver, haha. Was für ein Cocktail ist<br />
das, Urubu, Amigo mio ? »<br />
Der Wirt zuckt die Achseln : «Senhores,<br />
das Fieber fuhr in euch. Denn ihr redet irr !<br />
Aber...» seine Lippen öffnen sich, und der<br />
Geier lächelt : «ich weiss ein Mittel dagegen.<br />
Hier sind zwei Flaschen echter Gringowhisky.<br />
Jonny Walker! Trinkt, Senhores,<br />
auf Kosten des Hauses ! »<br />
Geschäftig öffnet er die Flaschen, füllt<br />
Gläser. Einige der Männer schmunzeln vergnügt.<br />
Urubu fühlt sofort, dass er verlorenen<br />
Boden zurückgewinnt, und erhebt sein Glas.<br />
« Salud, Senhores. Euer Wohl! Trinkt auf<br />
Kosten des Hauses !» Behaglich grunzend<br />
schütten verschiedene das Getränk hinab,<br />
und freundliche Blicke ruhen wieder auf<br />
Urubu.<br />
Nur Bastiano und Benito schauen ihn noch<br />
mit verbissener Wut an. Henderson gähnt,<br />
sinkt in den nächsten Stuhl. Ein Augenblitz<br />
des Wirts, und Carmella tänzelt heran, legt<br />
den braunen Arm um die Schulter des Amerikaners.<br />
Ihr Lachen klingt blechern. Fernanda<br />
kniet jetzt bei der stöhnenden Fieberkranken,<br />
über der ein ewiges Lämpchen an<br />
der Wand glüht<br />
«Musik, Muchachas. Und hier auf das Wohl<br />
des Hauses!» drängt Urubu. Bitter knurrt Benito:<br />
«Der Diablo soll dein Haus holen. Was<br />
ich trinke, das zahle ich!» Juanita schmiegt<br />
sich an ihn, flüstert etwas in sein Ohr, und<br />
beide gehen langsam zur Hängematte, wo sie<br />
sich niederlassen. Chica zieht das Grammophon<br />
auf, kramt in den Platten herum. Da<br />
richtet sich Jose empor, taumelt hin und her,<br />
packt plötzlich den Wirt an beiden Schultern<br />
und schüttelt ihn. Lallend kommen die Worte:<br />
«Ich bin der Jose. Pablo holte das Fieber.<br />
Dort hinten in den Caripunhassümpfen. Und<br />
der da ist Pedro. He, Pedro!»<br />
Seine glasigen Augen wandern suchend umher.<br />
Das Mädchen Chica zuckt zusammen, auf<br />
einen Blick Urubus aber reisst sie sich hoch,<br />
fängt an zu kichern: «Pedro? Ai Madonna,<br />
welch spassiger Bursche! Pedro brachte doch<br />
die Nacht bei mir zu und fuhr heute in aller<br />
Frühe fort.» Wiedej kichert sie, und in merkwürdigem<br />
Kontrast zu ihrer Fröhlichkeit steht<br />
das angsterfüllte Gesicht der braunen Schönen.<br />
Jose schaut sich hilflos um. «Im Nebel ?»<br />
Eifrig antwortet Urubu: «Ja, Senhor, im Nebel.<br />
Ist er doch ein furchtloser Gummijäger<br />
und Sie ja auch. Nicht wahr, Jose?»<br />
Der Trunkene lässt den Geier los, grinst geschmeichelt:<br />
«Ja,.ja!» Wieder überzieht Misstrauen<br />
und Verblüffung sein Gesicht, und<br />
mühsam tolpern die Worte : «Fort ist er ?<br />
Senhores, das stimmt nicht. Drei Jahre waren<br />
wir zusammen! Der Pedro, der Pablo und ich.<br />
Santa Maria! er sah nicht schön aus, als wir<br />
ihn im Sumpfe versinken Hessen. Und nun ist<br />
der Pedro fort?» Auf ein Nicken Urubus ertönt<br />
Chicas unnatürliches, grelles Kichern:<br />
«0 Muchacho! Ist er doch stromab in den San
Steuern und Haftpflichtversicherungsprämien<br />
sind revisionsbedürftig !<br />
Fortsetzung von Seite 1.<br />
Die Entwicklung des Kleinwagens und die<br />
Preisgestaltung hat die in der Schweiz übliche<br />
Berechnung der Steuer noch wirklichkeitsfremder<br />
gemacht, wie die Umorientierung vom<br />
Luxus- zum Gebrauchs- und Erwerbsfahrzeug.<br />
Ebensogut könnte man statt dem Hubvolumen<br />
des Motors die Länge der Kardanwelle, den<br />
Radumfang oder irgend eine andere Länge,<br />
Breite oder Höhe am Wagen als Grundlage<br />
der Steuerberechnung nehmen. Die umliegenden<br />
Staaten haben das erkannt und diesen<br />
alten Zauber über Bord geworfen.<br />
Die direkte Wertsteuer oder eine aus ihr<br />
entwickelte Form führt zu ungerechten Verhältnissen.<br />
Wenn man schon glaubt, entgegen<br />
den Erfahrungen anderer Länder, in der<br />
Preisinsel Schweiz auf eine Besteuerung des<br />
Autos nicht verzichten zu können, so greife<br />
man zum gerechteren System, zur:<br />
B. Steuerberechung nach Massgäbe i der Benützung<br />
der Verkehrswege und der staatlichen<br />
Organisationen.<br />
Den Verhältnissen gerechter wird eine Methode,<br />
die Rücksicht nimmt auf das Mass, wie<br />
der Automobilist die Strassen und den Ordnungsdienst<br />
in Anspruch nehmen. Frankreich<br />
•hat, diesem Gedankengange folgend, die Verkehrssteuer<br />
in einen Zuschlag zum Benzinpreis<br />
umgewandelt.<br />
Ein solcher Vorschlag würde bei uns die<br />
föderalistischen Bedenken mit allen verfügbaren<br />
Reserven mobilisieren. Die Kantone<br />
hätten keine Möglichkeit mehr, die Autosteuern<br />
beliebig anzusetzen, es müsste heute ein<br />
Verteilungsschlüssel gefunden werden für<br />
die Abgaben, die zunächst an den Bund fliessen<br />
würden, an die Kantone weiterzuleiten<br />
usw. Im Bundeshaus hat man in den letzten<br />
Jahren eine Virtuosität im Verteilen erreicht,<br />
die die Lösung dieses Problems einfach machen<br />
würden. Immerhin ist auch das Umlegen<br />
der Steuereinnahmen auf einen einschliesslichen<br />
Zuschlag zum Benzinpreis<br />
nicht gerecht, da bei gleicher Kilometerzahl<br />
der grössere Verbraucher mehr bezahlt, ohne<br />
die Strasse mehr abzunützen oder den Ordnungsdienst<br />
mehr zu belasten.<br />
Der Weg zur gerechten Besteuerung führt<br />
über die Berechnung nach den gefahrenen<br />
Kilometern. Ich denke mir die Steuerberechjiung<br />
wie folgt: Niedrig bemessene,Grundtaxe,<br />
Zuschläge berechnet nacfi der Zahl der<br />
gefahrenen Kilometer, wobei angenommen<br />
wird, dass" die Zuschläge nicht linear anwachsen<br />
und ein bestimmtes Maximum nicht<br />
überschreiten würden. In gleicher Weise, Wie<br />
heute die Versicherungsgesellschaften sich<br />
auf die amtlich festgelegten «Steuerpferdezahlen»<br />
stützen, würde die Steuer die Grundlage<br />
bieten für die weiter unten vorgeschlagene<br />
Prämienberechnung. In technischer<br />
Beziehung bietet die Berechnung der Steuer<br />
nach gefahrenen Kilometern keine Schwierigkeiten.<br />
Art. 35 des M. F. G. schreibt den<br />
Motorfahrzeughaltern einen Geschwindigkeitsmesser<br />
vor. Diese sind ausnahmslos mit<br />
einem Kilometerzähler kombiniert. Die kantonalen<br />
Instanzen hätten diesen bei der Wagenabnahme<br />
zu prüfen und zu plombieren.<br />
Bei ungenügendem Fabrikat könnte ein zuverlässiges<br />
Instrument vorgeschrieben werden.<br />
Gegen Missbräuche muss mit straffer<br />
Kontrolle durchgegriffen werden (Entzug der<br />
Verkehrsbewilligung, zeitlich nach Massgabe<br />
der Verfehlungen).<br />
Jacihto und will den Madeira weiter nach den<br />
Ansiedlungeri!»<br />
Verblüfft starrt der Gummisucher das Mädchen<br />
an. Wir alle lauschen aufmerksam. Und<br />
wieder liegt etwas in der Luft, wie elektrische<br />
Spannung. Der Geier sagt salbungsvoll:<br />
«Zum Madeira, er will doch der Chica hier<br />
ein Paar Ohrringe holen!» Bastiano platzt<br />
heraus: «Caramba! 'ne Kanureise von acht<br />
Wochen für 'ne Paar Ohrringe!»<br />
Jose befühlt seine Taschen, schüttelt verwundert<br />
den Kopf, und auf einmal brüllt er:<br />
«Wo sind meine dreihundert Milreis, he?»<br />
Und der Wirt erwidert beruhigend: «Pedro<br />
nahm sie, weil er sein ganzes Geld an den<br />
schwarzen. Juan verlor. Er sagte noch, es<br />
wäre so Sitte unter euch Senhöres!»<br />
Der Gummisucher versucht, den Rausch von<br />
sich abzuschütteln, fuchtelt mit den Händen<br />
herum, und ein Caramba! nach dem andern<br />
sprudelt über seine Lippen.<br />
«O heilige Himmelsmutter, welche Kälte!»<br />
stöhnt Sara, und ihr Körper schüttelt auf und<br />
nieder.<br />
Joses Faust holt aus, und von einem schweren<br />
Schlag getroffen taumelt Urubu zurück.<br />
Bastiano und Benito halten den in Berserkergrimm<br />
verfallenden Gummisucher, der laut<br />
brüllt, dass er alles kurz und klein schlagen<br />
will. Nach diesem Wutausbruch sinkt er zusammen,<br />
atmet schwer..<br />
Hendersons Pfeife verbreitet duftende Wolken.<br />
Juanita öffnet den Mund, will etwas sagen,<br />
Eine Universalrennbahn für Auto-, Pferdeund<br />
Radrennen.<br />
Aus Wien werden Einzelheiten über die<br />
in Baden bei Wien projektierte Sportanlage<br />
berichtet, deren Errichtung nunmehr durch<br />
die Beteiligung englischen Kapitals sichergestellt<br />
zu sein scheint. Die ganze Anlage wird<br />
ein Areal von 100 Hektar umfassen. Die Rennbahn<br />
selbst wird eine Länge von 3333 m erhalten<br />
und in einer Breite von 60 Meter in drei<br />
parallele Streifen eingeteilt sein, von denen<br />
der eine als Autobahn gebaut wird, die eine<br />
Stundengeschwindigkeit bis zu 300 km ermöglichen<br />
soll. Selbstverständlich ist diese Bahn<br />
auch für Radrennen ideal geeignet. Der zweite<br />
Streifen ist als Grasbahn für Galopprennen,<br />
der dritte sandige für Trabrennen bestimmt.<br />
Akustisches Warnungssignal vor Kurven.<br />
In Frankreich wird gegenwärtig ein neuartiges<br />
Verkehrszeichen erprobt, das zur Verminderung<br />
der Motorfahrzeugunfälle in Kurven<br />
beitragen soll. An einer unübersichtlichen<br />
Stelle der nach Rouen führenden Landstrasse<br />
sind die optischen Warnungszeichen durch ein<br />
akustisches Verkehrssignal ergänzt worden :<br />
wenn eine bestimmte Stelle in einiger Entfernung<br />
von der Kurve überfahren wird, wird der<br />
Motorfahrer mit dem aus einem Lautsprecher<br />
kommenden Zuruf « Achtung, Kurve ! » auf<br />
die drohenden Gefahren aufmerksam gemacht.<br />
Der Lautsprecher wird dadurch in Tätigkeit<br />
gesetzt, dass beim Ueberfahren der in<br />
das Strassenpflaster eingelassenen besonderen<br />
Schwellen sich ein Kontakt schliesst.<br />
Ortschaft erhält den Namen einer Automarke.<br />
Bis jetzt haben Namen berühmter Persönlichkeiten<br />
oder Städtenamen die Markenbezeichnung<br />
für Automobilprodukte abgegeben.<br />
Neu hingegen dürfte es sein, dass sich die Bewohner<br />
einer Ansiedelung vom Markennamen<br />
2. Gruppe: Haftpflichtversicherungsprämien.<br />
Die Versicherungsgesellschaften haben als<br />
Grundlage für ihre Prämienbexechnungen die<br />
oben geschilderte «Steuerpferdskala» übernommen.<br />
Die Prämien sind abgestuft iri<br />
Klassen von 5 bis 25 Steuerpferden und betragen<br />
Fr. 150.— bis Fr. 290.— im Jahr. Hier<br />
begegnen wir einer merkwürdigen Tatsache.<br />
Die Grundlage der Prämienberechnung ist<br />
eine aus der Luft gegriffene Annahme. Sie<br />
wird nicht im entferntesten dem ursächlichen<br />
Zusammenhang zwischen Unfallrisiko<br />
und Prämienbemessung gerecht. Wieso soll<br />
ein Wagen von 5 Steuerpferden, bei gleicher<br />
Fahrleistung, gleichem Gewicht, mit demselben<br />
Fahrer, nur das halbe Unfallrisiko haben<br />
wie ein Wagen mit 25 Steuerpferden?<br />
Allerdings hat die übliche Berechnungsmethode<br />
etwas für sich: Sie ist einfach,man<br />
hat sie seit 30 Jahren angewandt. Zum Glück<br />
hat der Schweizer ein ausgesprochenes Q/ualitätsbedürfnis.<br />
Das führte ihn zur Anschaffung<br />
eines Wagens mit höherer Steuerpferdezahl,<br />
zur Zeit, als der- Kleinwagen noch nicht<br />
so zuverlässig und komfortabel war wie sein<br />
grosser Bruder. Heute besteht die Möglich-<br />
keit einer Umschichtung der prozentualen<br />
Verteilung der Wagen bezüglich ihrer Steuer-<br />
schliesst ihn wieder, und nun rückt sie unruhig<br />
hin und her. Eine drohende Falte gräbt sich<br />
in die zurückfliehende Stirn des Geiers ein.<br />
«Die Muchacha will uns etwas mitteilen,<br />
schätze ich. Rede, Herzchen, es geschieht dir<br />
nichts!» ermuntert der Amerikaner das<br />
schöne Mädchen. Kalt glitzern Urubus Augen!<br />
« Der Pedro war... war heute nacht..'.»<br />
sie bricht ab und zittert.<br />
«Weiter, was war mit Pedro?» drängt Benito<br />
und legt den Arm um ihre Hüfte. Durch<br />
die Nähe des Liebhabers mutig gemacht, plappert<br />
Juanita heraus. «Er war bei mir in der<br />
Nacht. So betrunken, dass er kaum stehen<br />
konnte. Ich nahm die Hängematte, und er lag<br />
auf dem Boden. Heute früh, es war noch dunkel,<br />
kam Chica und holte ihn. Später hörte<br />
ich Urubu draussen sprechen, und dann schlief<br />
ich wieder ein. Nachher war der Pedro fort.<br />
Er hat gestern abend wirklich gesagt, er<br />
wolle Ohrringe für Chica kaufen gehen. Und<br />
seine Curiaria ist weg ! »<br />
«Acht Wochen Kanureise von hier ! Pah ! »<br />
grunzt Bastiano höhnisch. «Amigos, was wollen<br />
wir hier noch ? Die Luft ist unrein in diesem<br />
Hause, kommt zu mir herüber, ich habe<br />
gute Cachassa ! »<br />
Henderson dehnt und reckt die Glieder. Ein<br />
paar der Männer werfen bedauernde Blicke<br />
auf die halbvollen Whiskyflaschen, die « das<br />
Haus» spendierte. Die Mädchen versuchen<br />
ihr Bestes, um uns zu halten, aber vergebens,<br />
und Benito beantwortet die flehentlichen Bitten<br />
seiner Freundin : »Heute nachmittag<br />
AU^OMOBTL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> — N° 95<br />
istischer<br />
eines Wagenfabrikates so inspirieren lassen,<br />
dass diese als Ortsbezeichnung übernommen<br />
wird. Eine neue Ansiedlung in Harlan County,<br />
Ky„ hat als Ortsnamen « Chevrolet» gewählt,<br />
welche Wahl kürzlich ihre offizielle Bestätigung<br />
durch die Aufnahme der Ortschaft in das<br />
amerikanische Postregister erfuhr. Ob das<br />
nicht gelegentlich zu Fehlspeditionen führt, indem<br />
Korrespondenz für die grosse Fabrik versehentlich<br />
in den kleinen Ort gleichen Namens<br />
kommt und umgekehrt?<br />
Erziehungsstunden für Verkehrssünder.<br />
In Bremen wird neuerdings auf die einfachste<br />
und sicher wirksamste Weise Verkehrserziehung<br />
betrieben.- alle Personen, die<br />
bei einem Verstoss gegen die Verkehrsregeln<br />
betroffen werden, müssen zu Erziehungsstunden<br />
im Polizeipräsidium erscheinen, wo ihnen<br />
Vorträge über Verkehrsregeln gehalten werden.<br />
Um dabei jede wirtschaftliche Benachteiligung<br />
der Erziehungsbedürftigen, die durch<br />
Zeitversäumnis im Beruf entstehen könnte, zu<br />
vermeiden, findet der Verkehrsunterricht jeweils<br />
Sonntags früh um 8 Uhr statt.<br />
Tankstellen für Holzkohle.<br />
Es bestehen schon seit einiger Zeit in<br />
Deutschland eine Anzahl Tankstellen für Generatorholzkohle.<br />
Wegen des lebhaften Interesses<br />
für die Verwendung solcher Generatoren<br />
ist man jetzt* dazu übergegangen, das Netz<br />
von Tankstellen über ganz Deutschland<br />
auszubauen. Wie mitgeteilt wird, kann schon<br />
in Kürze jeder Inhaber eines Holzkohlengasgenerators<br />
an jedem grösseren Ort Generatorholzkohle<br />
in einheitlicher Beschaffenheit und<br />
Verpackung zu einem einheitlichen Preis erhalten.<br />
Der Preis an sämtlichen Tankstellen<br />
in Deutschland beträgt 10 RM. per 10 Kilo.<br />
Die Kohle wird in starken Papiersäcken geliefert,<br />
die netto 15 Kilo Inhalt haben.<br />
pferdezahl, dann werden die Gesellschaften<br />
umorganisieren müssen: das Ganze nennt<br />
man Dienst am Kunden!<br />
Das Hubvolumen mal einen Koeffizienten<br />
als Grundlage für die Berechnung der Steuern<br />
ist zum mindesten überholt und üngerechtv<br />
für die Berechnung der* Haftpflichtversicherungsprämien<br />
aber wesensfremd und<br />
ohne ursächlichen Zusammenhang. Die Versicherungsgesellschaften<br />
haben einen Mathematikerstab<br />
mit Spezialausbildung für Versicherungsmathematik.<br />
Es ist daher schwer<br />
zu verstehen, wieso diese Herren obige Tatsachen<br />
nicht erkannt haben.<br />
komme ich wieder, Kleine ! » Der Iockenhaarige<br />
Felipe steckt im Vorbeigehen die Flaschen<br />
zwischen Hemd und Brust, schmunzelt:<br />
«Mit Verlaub, Urubu, das Haus traktiert<br />
doch ? »<br />
Polternd stossen unsere Curiarias ab. Während<br />
der kurzen Fahrt nach dem Hause des<br />
Händlers fragt mich'Henderson: «Wie findest<br />
du das, Boy?» Wider Willen lache ich:<br />
« Aufregend langweilig ! »<br />
Er nickt: «Schätze, dass wir verschwinden.<br />
Morgen bei Sonnenaufgang. Wollen uns<br />
'nen Krug Cachassa holen, Proviant einlegen<br />
und nach Hause paddeln! »<br />
Die Männer, -. die den betrunkenen Jose am<br />
Kragen die Treppe hochschleppen, versuchen<br />
uns zu halten, aber wir geben Bastiano hastig<br />
den Auftrag, für den kommenden Morgen<br />
Dörrproviant bereit zu halten, und rudern<br />
aus der Halbmondbucht. An einem Kanu, dessen<br />
einziger Insasse dicht am Ufer den Strom<br />
aufwärts paddelt, schiessen wir vorbei. Der<br />
junge Brasilianer, der darin sitzt, winkt. Hinter<br />
uns von der Plattform brüllt die Stimme<br />
Joses: «Mario, wo kommst du her?» Der<br />
Ruderer antwortet laut: «Vom San Jacinto,<br />
Compadre. Passierte nach Sonnenaufgang<br />
Coronel Numez' Plantage. Caramba, habe<br />
sieben Wochen gerudert! »<br />
Jose' kreischt: « Trafst du Pedro heute ? ><br />
Marios Antwort klingt verwundert: « Keine<br />
Katze konnte an mir ungesehen vorbei. Geschweige<br />
denn Pedro! Ist er nicht mit dir und<br />
Pablo? »<br />
Berufshaftpflicht- und Arbeitnehmerversicherungen<br />
kennen ein ausgeklügeltes System<br />
der Klassierung verschiedener Gefahren. Bei<br />
der Autohaftpflicht liegt die Sache einfacher.<br />
Ich möchte folgenden Vorschlag zur Uebertegung<br />
geben:<br />
Grundlage für eine Autohaftpflichtversicherung<br />
soll die Häufigkeit sein, welche ein<br />
Fahrzeug Anlass zu einem Unfall geben kann.<br />
Die Grundzahl für die Prämienberechnung ist<br />
am besten mit der amtlich festgestellten<br />
Kilometerzahl zu erfassen. Bei einer sinngemässen<br />
Berechnung der Steuer könnten Behörden<br />
und Versicherungsgesellschaften, wie<br />
heute, Hand in Hand arbeiten.<br />
'Die Prämienberechnung denke ich mir wie<br />
folgt: Grundtaxe plus einen asymthotisch an<br />
einen Mäximalbetrag anschliessenden Zuschlag,<br />
berechnet nach den gefahrenen Kilometern.<br />
Die Wahl der Belastungskurve<br />
müsste nach Auswertung des statistischen<br />
Materials erfolgen.<br />
Die Erfassung der Eignung des Fahrers,<br />
seine moralischen und fahrtechnischen Qualitäten,<br />
wäre sehr wünschbar. Es handelt<br />
sich bei allen Grundsystemen um dieselbe<br />
Aufgabe, um die namentliche Ausscheidung<br />
der Fahrer mit selbstverschuldeter Urifallhäufung.<br />
Die zahlenmässige Auswirkung, sei<br />
sie durch Prämienermässigungen oder Rückvergütungen<br />
an Unfallfreie oder Prämienerhöhung<br />
für chronische «Unfaller» bedingt,<br />
ist eine Sache der Statistik und Rechnung<br />
und gehört nicht zu den angeschnittenen<br />
grundsätzlichen Fragen. Ich habe volles Vertrauen<br />
in die Findigkeit unserer Versicherungsmathematiker.<br />
Wenn sie sich ernstlich<br />
Mühe geben, so wird es sicher möglich sein,<br />
die Autohaftpflichtprämienbedingungen auf<br />
eine Basis zu stellen, die den Grundsätzen<br />
anderer Versicherungszweige entspricht.<br />
Ich hoffe, mit diesen grundsätzlichen Betrachtungen<br />
einen Boden geschaffen zu haben.<br />
Auf diesem dürfte die Diskussion manch<br />
wertvollen Beitrag ergeben und uns dem<br />
Ziel, einer sinnvolleren und gerechteren. Verteilung<br />
der Lasten, näher bringen.<br />
S., Dipl. mg.<br />
Die Schweizerbahnen dem Schwelzervolk!<br />
Das unter dieser Firma segelnde Aktionskomitee,<br />
welches seinerzeit zur Bekämpfung<br />
der Entpolitisierungsinitiative gegründet wurde,<br />
behandelte unlängst den die S.B.B. betreffenden<br />
schwerwiegenden Fragenkomplex.<br />
Einmütig stellte man fest, dass die Finanzierung<br />
unseres grössten Staatsbetriebes einer<br />
baldigen Lösung entgegengeführt werden<br />
müsse, während die Frage einer weiteren<br />
Reorganisation von untergeordneter Bedeutung<br />
sei und zurückgestellt werden könne!<br />
Einer derart einfachen Lösung des Bundesbahnproblems<br />
können die Automobilisten<br />
in ihrer Eigenschaft als Steuerzahler niemals<br />
zustimmen. Es ist vollkommen ausgeschlossen,<br />
dem Volke einfach eine Milliardenschuld<br />
aufzubürden, um im alten Schlendrian weiteTführwerkeri<br />
zu -können.'^ Dfe ; bis- in "die<br />
äussersteh Zweige verpolitisierte Organisation<br />
der S.B.B., der schwerfällige Bureäükratismus,<br />
eine zum Teil noch stark ins Gewicht<br />
fallende technische Rückständigkeit,<br />
zusammen mit veralteten Rechtsgrundlagen,<br />
erfordern eine dringende Reorganisation des<br />
ganzen, viel zu plumpen Bundesbahnkörpers.<br />
Man muss sich schon die Frage vorlegen,<br />
ob denn die Mitglieder dieses Komitees noch<br />
länger mit verbundenen Augen im Schw^izerland<br />
herumspazieren wollen, bis ihnen<br />
endlich ein Licht über die eigentliche Finarizmisere<br />
der S.B B. aufgeht? Der Aufömobilwirtschaft<br />
bürdet man von Jahr zu Jähr<br />
neue Lasten auf, in der Meinung, deren Zusammenbruch<br />
werde dann schon der verschuldeten<br />
Schiene die notwendige Bewegungsfreiheit<br />
zurückgeben'. Mit dem Rezept:<br />
«Die Bundesbahnschulden dem Schweizervolk,<br />
die Schweizerbahnen dem Eisenbahnerverband<br />
» wird sich niemals der verfahrene<br />
S.B.B.-Karren auf ein trag- und fährfähiges<br />
Geleise schieben lassen.<br />
ö<br />
- Die Stimmen werden schwächer, denn nun<br />
trägt uns der rauschende Strom auf seinem<br />
braunen Rücken. Nur verworrenes Geschrei<br />
dringt noch kurz an unser Ohr.<br />
Henderson meint: «Kalkuliere, dass wir<br />
noch etwas erleben, ehe wir ins Sertao zurückkriechen.<br />
Habe die Meinung, Boy. Habe<br />
sie, yes! »<br />
Auf der Plattform hocken Uno, Dos und<br />
Tres, dicke Maishülsenzigarren zwischen den<br />
Lippen, und blicken über die Wasserfläche.<br />
Ich muss lachen. Und lachend ersteigen wir<br />
das schaukelnde Pfahlbauhaus.<br />
Jacare asu.<br />
Ein neuer Morgen! Schwarz, in den Umrissen<br />
zitternd und fliessend, randet der Ur-<br />
Waid die Stromstrasse ein. Blaue und purpurne<br />
Kleckse, das ist die Insel, und wie<br />
Spielzeug stehen die gelben Pfahlbauten in<br />
der Halbmondbucht. Drüben sitzen Uno,<br />
Dos und Tres rauchend auf der Plattform.<br />
Glückliche Menschen, die mit so wenig<br />
zufrieden sind! Ich erinnere mich, dass<br />
ich auch einmal so war. Ein Pferd, meine<br />
Pfeife und die rubinroten Kolibris, die durch<br />
die Kakteenfelder Nordostmexikos zuckten —<br />
und ich war wunschlos glücklich. Und jetzt?<br />
Nun hetze Ich durch sämtliche Erdteile und<br />
suche Frieden, Ruhe; ahne aber deutlich, dass<br />
so nie Frieden zu finden ist. Denn nur Narren<br />
suchen auf solche Art ihr Paradies.<br />
(Fortsetzung Seite 70
jflü 95 — DIENSTAtJ, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong><br />
Sportnachrichten<br />
Zu hoher Brennstoffverbrauch<br />
der modernen Rennwagen?<br />
Neuerdings wird eine schon - einmal anlässlich<br />
der Debatte über eine neue Rennformel<br />
aufgebrachte Frage einer kritischen<br />
Beurteilung unterzogen. Man fragt nach<br />
dem Sinn der Entwicklung der modernen<br />
Rennwagen, wenn die fortschrittlichsten Fahrzeuge<br />
dieser Gattung, die deutschen Rennwagen,<br />
einen durchschnittlichen Brennstoffverbrauch<br />
von 55 bis 60 Liter auf 100 Kilometer<br />
aufweisen.<br />
Es sei zugegeben, dass die Fragestellung in<br />
dieser Art dazu verleitet, sich wirklich den<br />
Sinn von Motorfahrzeugen zu überlegen, die<br />
nur einen einzigen Fahrgast, den Fahrer<br />
selbst, mit einem Aufwand von 400 PS Motorleistung<br />
und einem Brennstoffverbrauch<br />
von 55—60 Liter auf 100 Kilometer Strecke<br />
« befördern ».<br />
Die Fragestellung hat aber noch eine andere<br />
Seite. Es ist leicht, einzusehen, dass die<br />
Strassenlage, Federung, Bereifung und das<br />
Bremsvermögen eines Motorfahrzeuges dem<br />
Techniker um so grösseres Kopfzerbrechen<br />
machen, je leichter und je schneller solche<br />
Fahrzeuge sind. Die deutschen Rennwagen<br />
mit ihrem Leergewicht von 750 Kilogramm,<br />
entsprechend der internationalen Rennformel,<br />
stellen deshalb ein ungeheuer interessantes<br />
technisches Experiment dar, aus dem sich<br />
sehr viel folgern lässt. Diese Rennwagen<br />
wiesen als erste Rennfahrzeuge eine Einzelfederung<br />
sämtlicher Räder auf und waren bei<br />
dem niedrigen Fahrzeuggewicht deshalb<br />
durch ihre erstaunlich gute Strassenlage auf<br />
sämtlichen Rennstrecken im Vorteil gegenüber<br />
allen Rennwagen, die früheren Konstruktionsgedanken<br />
entsprechend gebaut waren.<br />
Die internationale Rennformel stellte den<br />
Konstrukteuren vollkommen freie Wahl hinsichtlich<br />
des Motors für derartige Rennwagen,<br />
denn einzig und allein das Gesamtgewicht<br />
war begrenzt. Durch modernste Bauweise<br />
und Verwendung edelster Leichtmetall-Legierungen<br />
an allen geeigneten Stellen konnte das<br />
Fahrgestellgewicht der beiden, nach ganz<br />
verschiedenen Gedankengängen entwickelten<br />
deutschen Rennwagen auf ein Minimum herabgedrückt<br />
werden. Die Spanne des Gewichtes<br />
zwischen Fahrgestell plus Karosserie und<br />
der 750-kg-Grenze gehörte dem Rennmotor.<br />
Aus einem gegebenen Motorgewicht mussten<br />
nun im Interesse höchster Fahrleistung der<br />
Rennwagen so viele Pferdekräfte herauskonstruiert<br />
werden, als im Hinblick auf stundenlange<br />
Dauerbeanspruchung des Motors in langen<br />
Rennen zu verantworten waren.<br />
Die Leistung eines Motors steigt, bei gegebener<br />
Zylinderzahl, mit der Drehzahl und dem<br />
mittleren Druck, d. h. der Verdichtung. Die<br />
Drehzahl kann aus mechanischen Gründen<br />
bestimmte Grenzen, etwa 5500 Umdrehungen<br />
pro Minute, im Dauerzustand nicht überschreiten.<br />
Zur Erhöhung der Leistung blieb<br />
demnach nur die Steigerung des mittleren<br />
Drucks und damit vor allem der Verdichtung<br />
übrig. Mit Benzin oder Benzol als Brennstoff<br />
kann die Verdichtung nur bis zu einer bestimmten<br />
Höhe gesteigert werden, weil darüber<br />
eine Selbstentzündung dieser Brennstoffe<br />
durch die Verdichtungshitze vor dem Zündkerzenfunken<br />
einsetzt.<br />
Eine weitere Steigerung der Verdichtung<br />
ist praktisch nur mit Alkohol als Brennstoff<br />
möglich. Alkohol hat aber als Brennstoff<br />
einen grossen Nachteil gegenüber Benzin und<br />
Benzol. Alkohol enthält nur etwa 5500 Wärmeeinheiten<br />
pro Liter, während Benzin und<br />
Benzol rund 10 000 Wärmeeinheiten pro Liter<br />
aufweisen. Das bedeutet also, dass der Energiegehalt<br />
von Alkohol als Brennstoff nur<br />
etwa 55 Prozent von demjenigen der üblichen<br />
Treibstoffe beträgt. Leicht einzusehen ist<br />
demnach, dass beinahe der doppelte Aufwand<br />
an Brennstoff bei Alkoholbetrieb notwendig<br />
ist, wenn ein Motor « aus bestimmten Gründen»<br />
mit Alkohol betrieben wird, an Stelle<br />
von Benzin und Benzol.<br />
Diese « bestimmten » Gründe für die Bevorzugung<br />
von Alkohol als Rennmotorentreibstoff<br />
liegen einerseits in der Möglichkeit<br />
extrem hoher Verdichtung. Anderseits aber<br />
hat der Alkohol eine über dreimal so grosse<br />
Verdampfungswärme als Benzin und Benzol.<br />
Das bedeutet, dass das in einen glühendheissen<br />
Rennmotor-Verbrennungsraum eintretende<br />
Alkohol-Luftgemisch dreimal soviel Wärme<br />
bindet, als dies bei Verwendung des üblichen<br />
Treibstoffes möglich wäre. Man spricht bei<br />
alkoholhaltigen Rennbrennstoffen deshalb von<br />
einer Innenkühlung der Motoren. Diese Innenkühlung<br />
durch alkoholartigen Brennstoff<br />
wird noch dadurch verstärkt, dass bei der<br />
Verbrennung von Alkohol auch wesentlich<br />
mehr Verbrennungswasser entsteht als bei<br />
normalen Brennstoffen, das in Dampf verwandelt<br />
wird und weitere Wärme bindet, also<br />
Auspuffventile usw. « kühlt». Das bei normalen<br />
Motoren und normalem Brennstoff entstehende<br />
Verbrennungswasser sehen wir ja<br />
an kalten Wintermorgen als Dampffähnchen<br />
den Auspuffrohren unserer Motorfahrzeuge<br />
entsteigen.<br />
Alle diese Gründe, die hohe Verdichtungsmöglichkeit<br />
und die Innenkühlung sprechen<br />
für die Verwendung von Alkohol als Rennmotorentreibstoff,<br />
trotzdem der Energiegehalt<br />
von Alkohol so viel geringer als derjenige von<br />
Benzin oder Benzol ist und der Verbrauch<br />
wesentlich höher wird, wenn dieselbe Motorleistung<br />
verlangt wird. Wenn demnach die<br />
Rennmotoren der deutschen Rennwagen einen<br />
Verbrauch von 55-60 Liter auf 100 Kilometer<br />
Strecke aufweisen, so ist dabei die Tatsache<br />
zu berücksichtigen, dass es sich um Alkoholtreibstoff<br />
handelt, dessen Energiegehalt nur<br />
etwa zwei Drittel desjenigen von normalem<br />
Treibstoff ist. Dem Energiegehalt nach umgerechnet<br />
ergäbe sich also ein Verbrauch von<br />
nur etwa 35 bis 40 Litern normalen Treibstoffes,<br />
wenn dessen Verwendung möglich<br />
wäre. Weiter ist aber zu berücksichtigen,<br />
dass es sich um Motoren von über 400 PS<br />
handelt, also eine Umrechnung auf normale<br />
Motorleistungen einen minimalen Verbrauch<br />
ergeben würde. Daraus aber geht hervor, wie<br />
hochgezüchtet und mit welch hervorragendem<br />
Wirkungsgrad derartige Rennmotoren arbeiten,<br />
die auch heute wieder Konstruktionsdetails<br />
enthalten, die wir in Jahren vielleicht<br />
beim Gebrauchsmotor finden werden.<br />
Kurz sei noch erwähnt, dass der Rennmotorentreibstoff<br />
selbstverständlich kein reiner<br />
Alkohol ist, sondern Beimischungen enthält,<br />
die durch die Motoren- und Vergasereinstellung<br />
auf bestimmte Strecken, deren<br />
Meereshöhe und Luftdruck, den Feuchtigkeitsgehalt<br />
der Luft usw. bedingt sind. Beratende<br />
Brennstoffingenieure der Treibstoffgesellschaften<br />
begleiten deshalb die Rennwagen zu<br />
allen grösseren Rennen. Dipl. Ing. E.H.<br />
Auf der Suche nach neuen Fahrern ist<br />
wiederum die Auto-Union, die wie * letztes<br />
Jahr auf dem Nürburgring, zurzeit Probefahrten<br />
durchführt und hiezu eine Reihe jüngerer<br />
deutscher Rennfahrer aus dem Motorrad-<br />
und Automobillager eingeladen hat. Es<br />
sollen rund 10 Kandidaten auf ihre Eignung<br />
zur Führung einer Rennmaschine geprüft<br />
werden. Bekanntlich wurde letztes Jahr auf<br />
diese Weise B. Rosemeyer « entdeckt», der<br />
sich in der vergangenen Saison ja ausserordentlich<br />
tapfer geschlagen hat und mit<br />
einem Male in die vorderste Linie der deutschen<br />
Autorennfahrer aufrückte. Als die aus-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Start zur Veteranen-Fahrt in London. Die beteiligten Fahrzeuge sind alle vor 1905 gebaut<br />
worden.<br />
sichtsreichsten Anwärter auf die für einen<br />
weiteren Nachwuchsfahrer offene Vakanz<br />
werden u. a. Hasse und Bigalke, erfolgreiche<br />
im Jahre 1902 gebaut wurde, auf den geraden<br />
Strecken eine Reisegeschwindigkeit von<br />
80 km/St. Ihm folgten ein Lanchester (1903),<br />
sowie Loof, ein be-ein Clement (1903), sowie ein Mercedes<br />
Langstreckenfahrer,<br />
kannter Motorradrennfahrer, genannt. Hoffentlich<br />
hat die Rennleitung wiederum eine<br />
so glückliche. Hand wie letztes Jahr !<br />
Das Rennen der Veteranen. Gemäss guter<br />
Tradition fand auch dieses Jahr das Rennen<br />
von London nach Brighton für Automobile<br />
statt, die vor 1905 gebaut wurden. Nicht<br />
weniger als 99 Fahrzeuge, die den gestrengen<br />
Vorschriften entsprachen, beteiligten<br />
sich an dieser Distanzfahrt. Die Veranstaltung<br />
erfreut sich auch im Publikum grösster<br />
Sympathie. Trotz sehr unangenehmem echt<br />
englischem Spätherbstwetter mit Regen, Nebel,<br />
kaltem Winde war die ganze Strecke<br />
von interessierten Zuschauern dicht umsäumt.<br />
Natürlich ereigneten sich Pannen<br />
aller Art und immer wieder begegnete man<br />
einer Mannschaft, die sich um ein stehengebliebenes<br />
Fahrzeug bemühte und mit allen<br />
Mitteln versuchte, es wiederum in Gang zu<br />
bringen. Bemerkenswert war immerhin die<br />
Tatsache, dass die Störungen meistens auf<br />
den mechanischen Teil des Fahrzeuges zurückgeführt<br />
werden mussten. Zündung und,<br />
Vergasung gaben trotz des starken Regens<br />
fast nirgends Anlass zu Fahrtunterbrüchen.<br />
Bei den ungünstigen Witterungsverhältnissen<br />
war das vom Sieger erzielte Resultat<br />
ein hervorragendes und zeugt für die Güte<br />
1 und Solidität der damaligen Konstruktionen.<br />
Der Fahrer erreichte auf seinem Napier, der<br />
-hätten wir doch<br />
GLYSpNTIN<br />
eingefüllt!<br />
(1904) auf dem Fuss.<br />
Insgesamt haben 67 Fahrzeuge von den 99<br />
gestarteten die Fahrt glücklich und innerhalb<br />
der reglementarischen Zeit beendet.<br />
Den Markenpreis gewannen drei Fahrer auf<br />
De Dion, welches Fabrikat übrigens zahlenmässig<br />
weitaus am besten vertreten war.<br />
Die beiden ältesten Maschinen, ein Leon<br />
Bollee und ein Arnold, stammten aus dem<br />
Jahre 1896. Sämtliche weiteren Jahrgänge<br />
bis und mit 1904 waren in mehreren Exemplaren<br />
und verschiedenen Marken vertreten.<br />
Unter den Fahrern bemerkte man eine Reihe<br />
bekannter Persönlichkeiten aus dem Automobilsport.<br />
So Hess es sich auch der siamesische<br />
Prinz « Bira», der in Bern am G.P.<br />
der Schweiz gestartet war, nicht nehmen,<br />
sein Glück auf einem Oldsmobile (1903) zu<br />
versuchen. Der Wagen gab ihm und seinem<br />
Mitfahrer aber offenbar doch einige technische<br />
Rätsel auf, denn sie mussten verschiedentlich<br />
unterwegs anhalten und kamen erst<br />
knapp vor Torschluss nach Brighton. Auf<br />
alle Fälle hat die Fahrt Beteiligten wie Zuschauern<br />
wiederum viel Spass gemacht und<br />
allen neuerdings den grossartigen Fortschritt<br />
vor Augen geführt, den der Automobilbau in<br />
den letzten 30 Jahren aufzuzeigen hat.<br />
Hans Stuck zieht sich vom aktiven Rennsport<br />
zurück! Bekanntlich hatte die Auto-<br />
Union erst die Verträge mit Varzi und Rosetneyer<br />
erneuert, währenddem die Oeffentlichkeit<br />
in Bezug auf Stuck längere tZeit im<br />
Unklaren blieb. Wir hatten unserseits zuverlässige<br />
Informationen, denen zufolge Stuck<br />
vorläufig keine feste Bindung mehr mit einer<br />
deutschen Fabrik eingehen würde. Anderseits<br />
wollte die italienische Fachpresse wissen,<br />
dass Stuck mit der Auto-Union wiederum<br />
abgeschlossen hätte. Nun tritt Stuck<br />
selbst aus dem Schweigen heraus und gibt<br />
bekannt, dass er sich vom Rennsport zurückziehen<br />
werde. Er beabsichtigt, das Gut<br />
seiner Schwiegereltern in Schlesien zu übernehmen<br />
und dieses zu bewirtschaften. Stuck<br />
war ja schon früher als Agronom tätig und<br />
hat sein Interesse an der Landwirtschaft<br />
auch während seiner Rennjahre nicht verloren.<br />
Wie weiter verlautet, soll die stilvolle<br />
Villa, welche Stuck bei Berlin bewohnte, bereits<br />
geräumt worden sein.<br />
Die internationale Alpenfahrt, welche vom<br />
19.—26. August festgesetzt ist, wurde bekanntlich<br />
zur Organisation dem schweizerischen<br />
A.C. anvertraut. Dabei wurde, um<br />
den für verschiedene Länder bestehenden<br />
Devisenschwierigkeiten Rechnung zu tragen,<br />
beschlossen, die Fahrstrecke ausschliesslich<br />
auf schweizerisches Terrain zu beschränken.<br />
Bereits ist die nationale Sportkommission<br />
an die Ausarbeitung des Reglementes gegangen<br />
zu dessen Redaktion eine Reihe von<br />
Fachleuten zugezogen wurden. Wie wir erfahren,<br />
ist für Sonntag den 23. August ein<br />
Ruhetag in Bern vorgesehen, fräs den Teilnehmern<br />
der Alpenfahrt den Besuch des III.<br />
Grossen Preises der Schweiz ermöglicht, der<br />
an diesem Tage zum Austrag gelangen wird.<br />
Sf>«»a>t fn de* Sdhiweiz<br />
Die Gestaltung des Automobilsportes. Die Sportkommission<br />
der Sektion Zürich des AGS ladet alle<br />
Zürcher Automobilisten, die sich aktiv im Automobilsport<br />
betätigen, zu einer Aussprache über die Gestaltung<br />
und Förderung des schweizerischen Auto-,<br />
mobilsportes auf nächsten Mittwoch, den 27. November,<br />
ins Restaurant « Du Nord » (1. Stock) in<br />
Zürich ein.- Diese Zusammenkunft mit den Sektionsorganen<br />
soll dazu dienen, die Ansichten und<br />
Anregungen der Fahrer vernehmen zu können, sei<br />
es was die nationalen und Sektionsveranstaltungen<br />
anbetrifft, sei es die Förderung des schweizerischen<br />
Automobilsportes durch eine Aenderüng der Reglementierung<br />
oder die Abhaltung neuartiger Wettbewerbe.<br />
Auch der Entwicklung des Amateursportes<br />
soll das Wort geredet werden, und für den zweiten<br />
Teil steht noch die Vorführung von Autosqportfilmen<br />
'auf dem Programm. Die Fahrer sind gebeten, sich<br />
möglichst zahlreich zu dieser Aussprache einzufinden,<br />
die auch dazu Anlass geben soll, den Kontakt<br />
zwischen den Sportbehörden und Konkurrenten zu<br />
mehren und. zu verbessern. Beginn 20.15 Uhr. V
Automobilist und eidgen. Finanzprogramm<br />
So oft der Staat Geld benötigt, versteht<br />
er es seit jeher meisterhaft, die Automobilisten<br />
am Wickel zu nehmen. Eidgenossenschaft<br />
und Kantone belasten heute das Motorfahrzeug<br />
finanziell derart, dass die Schrumpfung<br />
des motorisierten Verkehrs unausbleiblich<br />
sein wird. Das eidg. Finanzdepartement aber<br />
scheint anderer Meinung zu sein, und wir<br />
wären nicht erstaunt, wenn die Benzinzollschraube,<br />
parallelgehend mit der weiteren<br />
Verschlechterung der allgemeinen Finanzlage,<br />
abermals um einige Umdrehungen angezogen<br />
würde.<br />
Letzten Freitag fand vorgängig der Publikation<br />
der bundesrätlichen Botschaft über<br />
neue ausserordentliche Massnahmen zur<br />
Wiederherstellung des Finanzgleichgewichtes<br />
im Bundeshaushalt in den Jahren 1936<br />
und 1937 eine Orientierung der Presse über<br />
das finanzielle Ueberbrückungsprogramm<br />
statt. Bei diesem Anlasse referierten die<br />
Vorsteher der einzelnen Finanzabteilungen<br />
über die in ihren Ressorts vorzukehrenden<br />
Massnahmen. Uns interessieren vor allem<br />
die Ausführungen von Oberzollinspektor<br />
Häusermann, bezüglich bundesrätliche Benzinzollpolitik.<br />
Es wurde die Auffassung vertreten,<br />
die am 25. Juni <strong>1935</strong> durch dringlichen<br />
Bundesratsbeschluss eingeführte Zollerhöhung<br />
auf Motortreibstoffen beeinflusse den<br />
Benzinverbrauch nur unwesentlich. Und was<br />
den bescheidenen Rückgang des Benzinkonsums<br />
anbetreffe, so sei dieser bereits vor<br />
Inkrafttreten des neuen Zollzuschlages zu<br />
konstatieren gewesen und zudem sei diese<br />
Schrumpfung auf allgemeine Kriseneinflüsse<br />
zurückzuführen.<br />
Diese Auffassung entspricht der heute noch<br />
im Finanzedepartement vorherrschenden optimistischen<br />
Einstellung zu den Geschehnissen<br />
des Tages. Hätte man beizeiten die Situation<br />
erfasst, und es erhob sich manche<br />
mahnende Stimme, die auf die kommenden<br />
Gefahren aufmerksam machte, hätten wir<br />
heute nicht mit finanziellen Schwierigkeiten<br />
zu kämpfen, wie nie seit Bestehen des<br />
schweizerischen Bundesstaates. Das Defizit<br />
von 172 Mill. Fr., in einem Lande, das von<br />
den Schlägen des Weltkrieges verschon geblieben<br />
ist, zeigt deutlich, dass verantwortliche<br />
Stellen unserer obersten Landesbehörde<br />
falsch kalkulierten. Wir wollen heute über<br />
die Entwicklung des Benzinkonsums seit<br />
Jäggi + Wülhrich<br />
Solidarität. Autofahrer! ?<br />
Verlangt ausdrücklich «Original-<br />
Union-Schneekettent mit der<br />
Zickzack - Anordnung, das gute<br />
Schweizerfabrikal.<br />
Warum in die Ferne schweifen...<br />
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BIEL, SpiMlsiruie 12 b, Telephon 48.42<br />
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12349a<br />
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dem 25. Juni a.c. noch kein Urteil fällen.<br />
Das 1. Quartal des kommenden Jahres aber<br />
wird zweifellos den Beweis erbringen, dass<br />
man sich auch auf diesem Gebiete einmal<br />
mehr nach allen Regeln der Kunst vergaloppiert<br />
hat. Wenn der Rückgang des Benzinkonsums<br />
sich bis heute in relativ bescheidenen<br />
Grenzen bewegt, so sind hiefür verschiedene<br />
Momente inassgebend. Der Zollzuschlag<br />
erfolgte bekanntlich inmitten der<br />
laufenden Verkehrssteuerperiode, wodurch<br />
die Autobesitzer ihre Wagen nicht ohne Verlust<br />
an entrichteten kantonalen Steuerbeträgen<br />
stillegen konnten. Wir setzen voraus,<br />
dass Direktor Häusermann sich bei den kantonalen<br />
Motorfahrzeugkontrollen nach dem<br />
1. Januar des nächsten Jahres über den Umfang<br />
der erfolgten Stillegungen erneut orientiert<br />
und dann vielleicht seine Ansicht über<br />
die Auswirkung der bundesrätlichen Benzinpolitik<br />
einer Revision unterzieht. Weiter<br />
möchten wir auch auf die saisonmässige<br />
Konjunktur hinweisen, die der Automobilwirtschaft<br />
in den Sommermonaten einen besondern<br />
Aufschwung verleiht. Die Begründung<br />
des rückläufigen Benzinkonsums durch<br />
allgemeine Krisenerscheinungen, speziell im<br />
.Hinblick auf die vom Finanzdepartement gemachten<br />
Ueberlegungen betreffend Bierbelastung<br />
erachten wir als überholt. Man verneint<br />
eine stärkere steuermässige Erfassung<br />
des Alkohols mit der Begründung, der Konsum<br />
könnte dadurch zurückgehen, aber betreffend<br />
Benzinverbrauch soll diese Argumentation,<br />
auf die immer und immer wieder<br />
von den am motorisierten Strassenverkehr<br />
interessierten Kreisen hingewiesen wird,<br />
keine Gültigkeit haben. Drastischer als aus<br />
dem Vergleich zwischen Bier und Benzin<br />
erhellen sich die Interpretationskünste für<br />
die verschiedenen Steuermassnahmen wohl<br />
kaum.<br />
Der eidgen. Oberzolldirektor erklärte ausserdem,<br />
wir hätten in der Schweiz, verglichen<br />
mit dem Auslande, noch immer einen<br />
viel zu niedrigen Benzinpreis! Es ist traurig,<br />
doch leider wahr, dass von höchster Stelle die<br />
Tatsachen verdreht und auf den Kopf gestellt<br />
serviert werden. Wenn Direktor Häusermann<br />
den inländischen Benzinpreis nur vom<br />
Standpunkt des ausländischen Touristen aus<br />
betrachtet, dann allerdings entspricht seine<br />
Auffassung den Tatsachen^ Aber wir gestatten*<br />
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AUTOMOBTL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> — N° 95<br />
uns die Frage, in welchem Lande der Erde<br />
sich die Tragbarkeit einer Zollbelastung nach<br />
den ausländischen Konsumenten richte? Es<br />
Scheint, die Oberzolldirektion habe von den<br />
verschiedenen Eingaben betr. Benzinzoll keine<br />
Ahnung, sonst könnte man der Presse kaum<br />
derartige Märchen erzählen, beträgt doch die<br />
Benzinzollbelastung hinsichtlich Warenwert<br />
nicht weniger als 322 Prozent! Erst wenn<br />
der schweizerische Automobilist von allen andern<br />
Verkehrsabgaben befreit wäre, läge ein<br />
Benzinpreis von 43 Rp. pro Liter unter den<br />
ausländischen Ansätzen. Wir müssen die<br />
Oberzolldirektion schon bitten, über ihren eidgenössischen<br />
Horizont hinaus auch die kantonalen<br />
Verkehrssteuern in Rechnung zu stellen<br />
(Durchschnittsbelastung 775 Franken pro<br />
Fahrzeug im Jahre 1933); kommt man doch bei<br />
dieser Berechnung auf einen Benzinpreis von<br />
über 70 Rp., übertroffen einzig durch Italien,<br />
doch stellt er dort in seiner heutigen Höhe<br />
eine einseitige, landesverteidungspolitische<br />
Massnahme dar. Optimistisch betrachtet Dir.<br />
Häusermann auch den ausländischen Autotourisnms<br />
während des laufenden Jahres. Es<br />
scheint, dass man an bestimmten Stellen der<br />
Bundesverwaltung auch vom ununterbrochenen<br />
Rückgang des ausländischen Automobil-<br />
Verkehrs keine Ahnung hat. 165 900 Logiernächte<br />
weniger sind bis Ende Oktober auf<br />
Konto des schrumpfenden Autoverkehrs zu<br />
setzen, was einem indirekten Exportverlust<br />
von mehr als vier Millionen Franken entspricht.<br />
Zwischen Theorie und Praxis<br />
bände nehmen Hess, eine Politik, die weder mit<br />
liegt demnach im Bundeshaus ein tie-defer Graben, schreibt doch die Botschaft in Übereinstimmung steht. Vielleicht hat un-<br />
2. Juni noch mit dem 27. Oktober <strong>1935</strong><br />
wörtlich: « Der Export ist der Schlüssel zur sere oberste Landesbehörde im Verlaufe der<br />
Wiedergesundung unserer Volkswirtschaft». letzten Tage eingesehen, dass einzelne Wirtschaftszweige,<br />
und zu denen rechnen wir in<br />
Nach Minister Stucki aber sind die kleineren<br />
Einnahmen aus dem internationalen Autotourismus<br />
nichts anderes als indirekte Export-<br />
Grenze der Tragfähigkeit belastet sind. Wy.<br />
erster Linie das Autogewerbe, bereits bis zur<br />
verluste!<br />
Diese kleinen Blitzlichter zeigen dem<br />
schweizerischen Automobilisten so recht deutlich,<br />
wie « rosig » seine Situation noch immer<br />
angesehen wird. Schwarz auf weiss beweist<br />
es auch die Botschaft, indem sie schreibt:<br />
«Das hohe Niveau des schweizerischen Autoparks<br />
wird von den Ausländern, die die Schweiz<br />
bereisen, und den Schweizern, die sich im Ausland<br />
umsehen, gleicherweise hervorgehoben. Von den in<br />
der Schweiz Ende September 1934 im Verkehr befindlichen<br />
Personenwagen waren 55 %> nicht später<br />
gebaut worden als 1930 und seither, und 33°/o nicht<br />
später als 1932 und seither. Die Zahl der neu in<br />
Verkehr gesetzten Personenwagen stieg von 9038<br />
im Jahre 1930 auf 9334 im Jahre 1934, wobei freilich<br />
zuzugeben ist, dass der Anteil der kleineren<br />
Wagen zugenommen hat. Im Jahre 1933 standen,<br />
auf 1000 Einwohner bezogen, in der Schweiz mehr<br />
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oder Oesterreich. Diese drei Länder haben eine<br />
entwickelte Automobilindustrie und eine geringere<br />
Eisenbahndichtigkeit als die Schweiz, so dass der<br />
grössere Automobilbestand in der Schweiz nicht<br />
wohl anders denn als Ausdruck erhöhter Lebenshaltung<br />
zu bewerten ist. »<br />
Es ist zwecklos, auf solch' unrichtige Argumentationen<br />
und Ueberlegungen näher einzutreten<br />
; doch behalten wir uns vor, im Verlaufe<br />
des I. Quartals des kommenden Jahres auf die<br />
verschiedenen Fehlkalkulationen aufmerksam<br />
zu machen, vor allem darauf, dass man im<br />
Finanzdepartement vergass, die Umorientierung<br />
des Autos vom Luxus- zum Gebrauchsund<br />
Erwerbsfahrzeug in Rechnung zu stellen.<br />
Wir sind durchaus damit einverstanden,<br />
dass sich unsere Wirtschaft nach der Decke<br />
zu strecken hat. Vom Automobilisten wird<br />
man sicherlich nicht behaupten wollen, er entziehe<br />
sich dieser Bürgerpflicht. Mit Glacehandschuhen<br />
werden jedoch die Herren von<br />
der hochlöblichen Eisenbahnergewerkschaft<br />
angetastet, obwohl eine Anpassung des Lohnniveaus<br />
an die tatsächlichen Verhältnisse<br />
schon längst fällig gewesen wäre. Mit Händen<br />
und Füssen stemmt sich aber Nationalrat<br />
Bratschi den Erfordernissen der Stunde entgegen.<br />
Es brauchte dann schon die Krisenstimmung<br />
der abgelaufenen Woche, um die 7<br />
Landesväter auf einen zielsichern Weg zurückzuführen,<br />
zeigte doch der rasche Wechsel<br />
der Finanzprogrammvorlagen, dass sich der<br />
Bundesrat allzusehr ins Schlepptau der Ver-<br />
Autobusbetrieb der Stadt Winterthur. Im Monat<br />
Oktober <strong>1935</strong> wurden auf der 2,25 km langen<br />
Betriebsstrecke 39.654 gegenüber 45.239 Personen<br />
in der entsprechenden Vorjahresperiode befördert.<br />
Die daraus vereinnahmten Beträge belaufen sich<br />
auf die Summe von 6940 Fr. gegenüber 7624 Fr.<br />
im Vorjahre. Gesamthaft eind in den ersten 10<br />
Monaten des laufenden Jahres 401.341 (414.862)<br />
Personen transportiert worden, was einer Gesamteinnahme<br />
von 68.698 (70.749) Fr. entspricht. Für<br />
die ersten 10 Monate der laufenden Rechnungsperiode<br />
stellen sich die gesamten Betriebseinnahmen<br />
auf 70.544 (70.749) Fr., denen an Betriebsausgaben<br />
63.144 (63.349) Fr. gegenüberstehen, was<br />
einem Betriebsüiberschuss von 7400 (1400) Fr. entspricht.<br />
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NfO 95 _ DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong><br />
«aftlidhes<br />
Automobilpreise in Deutschland gegenüber<br />
1913 um über 50 % gesenkt. Die nachstehende<br />
Tabelle zeigt mit aller Deutlichkeit,<br />
welche' Leistung die Automobilindustrie bei<br />
der Herabsetzung der Anschaffungspreise für<br />
Kraftfahrzeuge vollbracht hat.<br />
Preisindices verschiedener Fertigfabrikate<br />
(1913 = 100).<br />
Personen- Lastwagen<br />
wagen<br />
1927 Jahresdurchschnitt 67.7 66.0<br />
1928 » 63.3 65,7<br />
1929 • 61.6 65.8<br />
1930 • 59.7 65.8<br />
1931 » 56.6 64.3<br />
1932 » 53.5 61.2<br />
1933 » 51.6 58.6<br />
1934 » 49.6 56.4<br />
<strong>1935</strong> September 48.8 55.4<br />
Der Preis für Personenwagen konnte gegenüber<br />
1913 allein um 51,2 % gesenkt werden,<br />
bei den Lastwagen dagegen um 44,6 %.<br />
Interessant ist aber auch der Vergleich der<br />
Motorfahrzeugpreise in den letzten 8 Jahren.<br />
Von 1927—1931 wurden die Preise für Personenwagen<br />
um 11,1 % und für Lastwagen<br />
um 4,8 % ermässigt. Der Preisabbau für die<br />
Jahre 1932—<strong>1935</strong> betrug demgegenüber' weitere<br />
18,8 % für Personenwagen und 8,9 %<br />
für Lastwagen.<br />
Man muss hierbei aber berücksichtigen,<br />
dass diese Prozentzahlen den wahren Umfang<br />
dieser angestrebten Preissenkungsaktion<br />
nicht voll zum Ausdruck bringen, denn die<br />
Steigerung des Gebrauchswerts der Kraftfahrzeuge<br />
durch verbessertes Material, technische<br />
Vervollkommnung und bessere Aus-<br />
, stattung bei gleichzeitigem Ansteigen der<br />
1 Rohstoffpreise werden in ihnen nicht sichtbar.<br />
Wenn auch diese Faktoren wertmässig<br />
schwer erfassbar sind, so zeigt doch allein<br />
das Verhältnis zwischen Motorleistung, Geschwindigkeit<br />
und Treibstoffverbrauch, welche<br />
Bedeutung ihnen beigemessen werden<br />
muss.<br />
Im Jahre 1928 z.B. leistete ein Automobil-<br />
•notor mit einem Hubraum von 2 Liter ungefähr<br />
36 PS und verbrauchte 15 ltr/100 km<br />
Yreibstoff. Die Höchstgeschwindigkeit lag<br />
um 70 km/St. Heute leistet derselbe Motor<br />
40 PS bei einem Treibstoffverbrauch von<br />
nur 13 ltr/100 km. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt um 100 km/St.<br />
Zieht man ferner in Betracht, dass gegenüber<br />
1913 der Preis für Eisenrohstoffe und<br />
Eisen um 2,4 %., der Preis für Kohle sogar<br />
um 14 % gestiegen ist und die Tariflöhne<br />
der Metall verarbeitenden Industrie nur um<br />
rund 22 % (1933/34 22,3%, <strong>1935</strong> 22,0 %) zurückgegangen<br />
sind, zeigt sich, dass diese<br />
Preissenkung grösstenteils auf die stete Vervollkommnung<br />
der Produktionsmethoden zurückzuführen<br />
ist und eine ganz ausserordentliche<br />
Leistung der Motorfahrzeugindustrie<br />
bedeutet<br />
Touriimui<br />
Werbung für den Autotourismus in der<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Schweiz.<br />
Die Schweiz. Verkehrszentrale hat bekanntlich<br />
anlässlich ihrer Reorganisation auch einen besonderen<br />
Dienst für den Autotourismus eingesetzt, der<br />
unter der Leitung von Dr. Senger steht. Das zu<br />
bewältigende Arbeitsprogramm iet sehr umfangreich<br />
und so kann man es nur verstehen, dass es nicht<br />
Sache dieser Touristik-Abteilung ist, in erster Linie<br />
immer wieder Bericht zu erstatten, sondern vor<br />
allem an der Lösung praktischer Aufgaben zu arbeiten.<br />
Der Abteilungsleiter war aber so freundlich,<br />
uns eingehenden Aufschluss über die Tätigkeit der<br />
Autotouristik-Abteilung der Verkehrszentrale im<br />
laufenden Jahre und die nächsten Pläne zu geben.<br />
Im Vordergrund der Propaganda für den Autotourismus<br />
in der Schweiz steht die persönlich betonte<br />
Werbung in Form eines ständigen Informationsdienstes<br />
mit Bildern, speziellen Presseartikeln,<br />
Fühlungnahme mit in- und ausländischen Clubs<br />
usw. Den einreisenden Automobilisten wird an der<br />
Grenze gratis eine Karte abgegeben, die sie mit den<br />
Strassenverhältnissen bekannt macht. Ins Ausland<br />
selbst wird eine spezielle Karte geliefert, die ähnliche<br />
Orientierungen vermittelt. Ein reichillustrierter<br />
Führer « Im Auto durch die Schweiz », der sich<br />
durch fesselnden Text und prachtvolle Illustrationen<br />
auszeichnet, sagt alles Wissenswerte in überaus gofällig-werbender<br />
Form; ein kleines Flugblatt « Die<br />
Schweiz im Auto» gibt knappen Aufschluss über<br />
die wichtigsten Fragen. Aber auch in anderem —<br />
generellerem — Werbematerial der SVZ wird der<br />
Autotourismus berücksichtigt, so in der alle Monate<br />
erscheinenden Revue und im kleinen Schweizer<br />
Führer. Diese Werbeschriften haben alle ein höchst<br />
beachtenswertes Niveau erreicht und stehen dem<br />
schweizerischen Fremdenverkehr mit ihrer Gediegenheit<br />
wohl an.<br />
Auch der Bilderdienst hat im Jahre <strong>1935</strong> einen<br />
weiteren Ausbau erfahren, so durch Bereicherung<br />
zahlreicher, neuer Aufnahmen. Es ist eine grosse<br />
Diapositivreihe «Im Auto durch die Schweiz» erstellt<br />
worden, welche nun durch den Vertreter in<br />
der Tschechoslowakei kommenden Winter bei den<br />
Clubs vorgeführt werden soll. Des weiteren steht<br />
ein Schmalfilmdienst zur Verfügung, welcher die<br />
Clubs in der Schweiz kostenlos bedient und die nun<br />
selbst unter den 70 Filmen das beste Material zu<br />
wählen haben.<br />
Von grosser Wichtigkeit ist auch der Melde- und<br />
Pressedienst. Zum ersteren gehören die touristischen<br />
Mitteilungen am Radio der Schweiz, ferner<br />
der telegraphische Meldedienst über Oeffnung und<br />
Schliessung der Alpenstrassen, der nun (1934 nur<br />
Paris) <strong>1935</strong> auch auf Deutschland und Italien ausgedehnt<br />
wurde. Im besonderen, wöchentlich erscheinenden<br />
Pressedienst der Verkehrszentrale finden<br />
sich immer wieder wertvolle Angaben, die den<br />
Autotourismus betreffen. Der Presse selbst steht ein<br />
besonderer Artikeldienst zur Verfügung, wovon u. a.<br />
Aufsätze über folgende Thematas zu nennen sind:<br />
Im Automobil zum Skilauf, Das Postauto im Winter,<br />
Wie fährt man im Winter durch die Schweiz,<br />
Auf den Schweiz. Alpenstrassen in die Winterkurorte,<br />
Der Julier als Nord-Süd-Uebergang des Jahres.<br />
Geplant ist ferner eine besondere Aufklärung<br />
über Berg- und Nebenbahnen als Anschluss an<br />
Autofahrten.<br />
Auch auf dem Gebiete der Einreiseerleichterung<br />
für Automobilisten ist allerlei gegangen. Als zu<br />
Saisonbeginn Frankreich die provisorische Ein'<br />
trittskarte einführte, wurde auch sofort von derTeufen-St. Gallen. Fussgänger, die von ihrem Sonntagsspaziergang<br />
zurückkehren, trifft man hier an<br />
Schweiz aus das Triptykerfordernis für die Engländer<br />
fallen gelassen, die nun auch mit der provisorischen<br />
Karte einreisen können. Für den Win-<br />
alle müssen, da kein Trottoir vorhanden ist. die<br />
wie kaum auf einer zweiten Strassenstrecke, und<br />
ter wird zwischen London und St. Moritz ein Autoverkehr<br />
über den Julier geplant Des weiteren<br />
befindet sich die Frage der Verlängerung der provisorischen<br />
Eintrittskarte auf 40 Tage im Studium.<br />
Anlässlich des Benzinpreisaufschlages hat die<br />
SVZ eingreifen müssen, und zwar durch besondere<br />
Aufklärung über die Abgabe von verbilligtem Benzin<br />
an Auslandsgäste. Da der Dienst hinsichtlich<br />
der Gesellschaftswagenfahrten aus dem Ausland in<br />
die Schweiz etwas weniger berücksichtigt worden<br />
war, hat auf diesem Gebiete nun eine spezielle<br />
Orientierung der Unternehmer- in Süddeutschland<br />
und Frankreich eingesetzt. Auch der Plan einer<br />
Studienreise der Leiter der autotouristischen Abteilungen<br />
der ausländischen Clubs ist Ende August mit<br />
einer achttägigen Reise über die schweizerischen Alpenpässe<br />
ausgeführt worden, wodurch die Beziehungen<br />
zu den ausländischen Clubs natürlich wesentlich<br />
vertieft werden konnten.<br />
Auf dem Gebiete des Ausstellungswesens sind die<br />
gemachten Erfahrungen nicht so gut; am Salon in<br />
Paris ist nicht anzukommen und die Herbst-Olympiaschau<br />
ist natürlich zeitlich zu sehr von der Wiederaufnahme<br />
der eigentlchen Reisen im Frühjähr<br />
entfernt. In den Bureaux der SVZ in Berlin, Paris<br />
und Nizza ist in Verbindung mit der Postverwaltung<br />
ein besonderer Beamter zur Beratung in<br />
allen autotouristischen Fragen eingesetzt worden.<br />
Diese kurze Uebersicht über die Tätigkeit der<br />
autotouristischen Abteilung der SVZ zeigt, dass<br />
man da bestrebt ist, initiativ zu werben. Es wäre<br />
zu hoffen, dass von Bundes wegen aber der wichtigste<br />
Schritt zur Werbung für den Autotourismus<br />
getan würde, nämlich durch Senkung der Benzinpreise.<br />
PL<br />
de»ma<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Ungenügende Strassenverhältnlsse im Appenzellerland.<br />
Früher war es speziell in Automobilisten-,<br />
aber auch in andern Kreisen der Schweiz bekannt,<br />
dass das Appenzellerland die schönsteh<br />
Strassen habe. Das mag noch vor etwa vier Jahren<br />
zugetroffen haben. Heute hat dieser Kanton wohl<br />
einige mustergültig ausgebaute Strassenstrecken.<br />
Daneben gibt es aber auch noch schmale Stücke, die<br />
für den Fussgänger wie für den Autolenker zur<br />
regelrechten Gefahr werden können.<br />
So fuhren wir eines Sonntags, von Gais herkommend,<br />
über Teufen nach St. Gallen. Im Tiefland<br />
lag ein dichter Nebel, und so zog denn viel<br />
Volk aus der nahen Stadt St. Gallen auf die sonnigen<br />
Appenzellerhöhen. Der Verkehr auf genannter<br />
Strasse twar deshalb sehr gross und speziell<br />
abends Zirka 6 Uhr, als alles wieder der Heimat<br />
zuströmte. Sozusagen eine einzige Autokolonne<br />
fuhr in der Richtung nach St. Gallen. Aber auch<br />
die Zahl der Autos und Motorräder, die in entgegenkommender<br />
Richtung fuhren, war keine kleine.<br />
Zudem führte die elektrische Bahn, die ihr Geleise<br />
direkt neben der Staatsstrasse hat, mehrere Extrazüge,<br />
und so begegneten uns auf dieser verhältnistnässig<br />
kurzen Strecke nicht weniger als vier Züge.<br />
Ganz gefährlich wurde aber erst die Strecke<br />
Strasse benützen. Schon jahrelang spricht man<br />
davon, dass die Strasse verbreitert werden sollte,<br />
aber immer verstummt dies wieder. Es muss auf<br />
dieser Strecke zuerst ein schwerer Unfall passieren,<br />
bis man endlich den Entschluss fasst. Wenn das<br />
noch lange so bleibt, so werden wir früher oder<br />
später die motorisierten Strassenbenützer auffordern<br />
müssen, diese Strassenstrecke speziell an<br />
Sonntagen möglichst zu meiden, was die anstossenden<br />
Gaststätten sicherlich bedauern würden.<br />
S. in T.<br />
Hierzu erfahren wir noch von berufener Seite:<br />
« Die Verhältnisse im Dorf Teufen sind schon<br />
längst unhaltbar. Dass sie bis heute nicht nennenswert<br />
verbessert wurden, ist vor allem in dem Verhalten<br />
der dortigen Gemeindebehörde begründet.<br />
Die Gemeinde Teufen steht auf dem Standpunkt,<br />
dass alle baulichen Massnahmen zur Verbesserung<br />
der heutigen Verhältnisse, einschliesslich der Herstellung<br />
des so notwendigen Trottoirs, allein auf<br />
Kosten des Staates erfolgen sollte. Dies steht im<br />
Gegensatz zu den heutigen gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Bekanntlich ist die Strassenbahn St. Gallen-Gais-<br />
Appenzell vor vier Jahren elektrifiziert worden.<br />
Weitsichtigere Männer hatten damals die Entfernung<br />
des Bahnkörpers aus der Strasse und an<br />
Stelle des Bahnbetriebes die Einführung eines Automobilbetriebes<br />
gewünscht. Die Entfernung der<br />
Strassenbahn hätte dem Staat ermöglicht, mit verhältnismässig<br />
bescheidenen Kosten die Strasse<br />
St. Gallen-Gais auf eine Breite von sieben Meter auszubauen.<br />
Nachdem nun aber die Strassenbahn bestehen<br />
bleibt, wird dieser Ausbau Millionen verschlingen.<br />
Diese Summen können in der heutigen<br />
Zeit nicht aufgebracht werden.<br />
Auch hier wieder ein Beispiel unserer verfehlten<br />
Eisenbahnpolitik! »<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. BGchl, Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />
Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> — N° 95<br />
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Zur Eröffnung<br />
der Gandriastrasse.<br />
Gandria — Tausende sind den romantischen<br />
Fussweg gewandert, der von Castagnola bei<br />
Lugano, immer dicht dem See entlang nach<br />
Gandria führt. Ein Glanzpunkt des Spazierganges<br />
ist der « Sasso di Gandria », dort wo<br />
der Weg ansteigt und sich kühn um den steilaufstrebenden<br />
Felszacken windet. Der Fels<br />
selber ist floristisch und faunistisch interessant,<br />
ein von Naturforschern besonders gern<br />
besuchter Punkt. Das Ende des Fussweges<br />
bildet Gandria. Eng zusammengedrückt sind<br />
die Häuser an den Steilhang geklebt, schmale<br />
Gässchen winden sich durch das Gewinkel der<br />
Häuser, oft kaum soviel Raum lassend, dass<br />
zwei Personen nebeneinander vorbei können.<br />
Der Fussweg und der Weg zu Schiff waren<br />
bis jetzt die einzige Verbindungsmöglichkeit<br />
nach Gandria. Von Gandria weiter nach Osten<br />
zur italienischen Grenze bestand nicht einmal<br />
ein Fussweg, denn abweisend und unnahbar<br />
wachsen dort die Felsen aus dem See.<br />
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass<br />
schon seit Jahren immer wieder der Wunsch<br />
auftauchte, eine Fahrstrasse nach Gandria und<br />
darüber hinaus bis auf italienisches Gebiet zu<br />
bauen. Ein erstes Projekt stammt schon aus<br />
dem Jahre 1860. Immer und immer wieder<br />
aber wurde die Sache zurückgestellt, bis endlich<br />
vor ein paar Jahren die Verhandlungen<br />
soweit gediehen waren, dass das Werk in Angriff<br />
genommen werden konnte. Die Italiener<br />
hatten rascher zugepackt und ihr Strassenstück<br />
bis zur Grenze fertiggestellt. Am 18. Oktober<br />
1934 fand die feierliche Einweihung statt.<br />
Nun beeilten sich auch die Tessiner und<br />
Ende 1933 wurde mit den Bauarbeiten begonnen.<br />
Wer heute auf dem Fussweg nach Gandria<br />
wandert, der sieht hoch oben am Hang und<br />
an den Felsen die kühnen Kunstbauten der<br />
neuen Strasse. Heute ist diese Anlage eine<br />
Selbstverständlichkeit, aber einmal wogte der<br />
Kampf der Meinungen: Sollte die Strasse<br />
oben am Hang oder unten am See durchgeführt<br />
werden. Vor allem aus Gründen des<br />
Naturschutzes wurde die obere Trasse gewählt,<br />
denn man wollte den « Sasso di Gandria<br />
» unberührt lassen.<br />
Nachdem nun zwei Jahre an der Strasse,<br />
zum Teil unter schwierigen Verhältnissen,<br />
intensiv gearbeitet wurde, ist das Werk<br />
heute zu Ende geführt. Am 1. Dezember findet<br />
die offizielle Eröffnung statt.<br />
Die Gandriastrasse zeigt eine Fahrbahnbreite<br />
von 6 m, daran
N° 95 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
F E U I L L E T O N<br />
Blumenhölle am Jacinto.<br />
Fortsetzung von Seite 2.<br />
Henderson ist guter Laune heute morgen.<br />
Ich eigentlich auch! Denn wir wollen ja.fort,<br />
zurück ins Sertao, um jene Blumen zu suchen,<br />
die gleich Zwittern zwischen Tier und Pflanze<br />
in der brodelnden Fieberluft des Stromnetzes<br />
gedeihen. Blumen, deren phantastische Formen<br />
sich mir manchmal im Fieberdelirium<br />
auf die Brust hocken, die ihre Schlangenblätter<br />
um meine Kehle winden und mit Leichendüften<br />
meinen Atem vergiften. Fürchterliche<br />
Blumen, die in grauenhafter Umgebung<br />
wachsen!<br />
Ah, und doch sind sie schön. Und von der<br />
Sucht, neue ihresgleichen zu finden, noch<br />
scheusslichere und noch wunderbarer gestaltete,<br />
bin ich nun besessen und behext.<br />
Henderson, dort in der unendlichen Runde,<br />
wo die tödlichen Sümpfe zur Sonne empordampfen,<br />
dort — glaubst du nicht, dass wir<br />
da noch Orchideen finden? Ach, lass uns aufbrechen,<br />
ich möchte meine Hände um Blumen<br />
legen, mit den Augen mich ihrer krankhaften<br />
Schönheit erfreuen und ihren schwülen Geruch<br />
in mich hineintrinken. Orchideen!<br />
Henderson rollt die Hängematten auf, trägt<br />
Bündel nach Bündel in die Curiaria. Ehe er<br />
die letzte Kiste hinablässt, öffnet er sie, und<br />
gierig beuge ich mich über seine Schulter. Da<br />
liegen sie, in Watte verpackt, unsere Orchideen.<br />
Sorgfältig entfernt der Amerikaner die<br />
vertrockneten Blätter und schlangengleichen<br />
Stengel, bis nur noch Samenkapseln, Wurzeln,<br />
Zwiebeln und ein paar verschrumpfte<br />
Knospen übrig sind. Freudig schnalzend<br />
schliesst er den Deckel, und nun stossen wir<br />
ab.<br />
«He, Uno, Dos, Tres! Nehmt den Rest<br />
eures Affenbratens, wickelt Tabak und Maishülsen<br />
in die Hängematten und kommt. Wir<br />
fahren, ja, wir fahren ins Sertao! »<br />
Langsam, mit gleichgültigen Bewegungen<br />
erheben sich die drei, langsam und bedächtig<br />
steigen sie herab und ergreifen die Paddel.<br />
Henderson und ich sitzen rauchend auf den<br />
Kisten und beobachten, wie die Halbmondbucht<br />
uns gleichsam entgegenschwimmt. Da<br />
ist Bastiano Reyes' Haus! Curiarias schaukeln<br />
an den Pfählen, erregtes Stimmengewirr<br />
schlägt uns entgegen. Wir legen an.<br />
Was ist mit den Männern geschehen? Warum<br />
trampeln £ und drängen-sie herum wie; eine<br />
Meute blutwitterndef. Jagdhunde? In ihren<br />
Händen; sind Waffen, ihre Augen funkeln<br />
böse, indes hinter-den.'blitzenden Zähnen hervor<br />
tolle Flüche poltern! Benito, bist du betrunken,<br />
du siehstja zum Fürchten aus?<br />
Der Urwatdhändler hebt den Arm, und grollend<br />
versiegen die Stimmen der Kautschukfreibeuter.<br />
Er deutet auf eine Anzahl in Jute<br />
gewickelte Pakete, schiebt mir ein Blatt Papier<br />
hin. « Senhores! » tönt die tiefe Bassstimme.<br />
« Senhores, hier ist der Proviant den<br />
ihr bestellt habt. Und: das "ist die Rechnung.<br />
Ihr werdet sie-nicht übertrieben finden, denn<br />
Bastiano Reyes ist ein ehrlicher Mann. Aber<br />
Senhores! » ernst und ausdrucksvoll fährt er<br />
fort: « Senhores, ihr seid Gringos — wollte<br />
sagen Americanps, und.wir sind Kinder des<br />
grossen; Amazonas. Eure Wege sind nicht die<br />
unsern, und unsere Seelen sind anders als<br />
die euren; Trotz brüllten, die Männer, und tobend<br />
quetscht sich der Haufe durch die. enge<br />
Tür, reisst uns mit in die Curiarias, die sofort<br />
dem Grand Hotel zustreben. Unsere erstaunten<br />
Fragen werden mit wildem Gelächter beantwortet:<br />
«Sollt's sehen, sollt's sehen, Senhores!»<br />
Benito, der .mit den Augen rollt,<br />
sqhreit: « Eine Stange, ihr Männer! » und als<br />
Antwort stemmt Felipe einen langen Bambusstock<br />
hoch. ,<br />
Nun sind wir da. Und warum zeigt sich niemand<br />
auf der Plattform? Warum lacht Jose<br />
so gellend?<br />
Felipe stochert mit seiner Stange zwischen<br />
dem Pfahlwerk im Wasser herum. Andere<br />
Männer, die ebenfalls Bambusstöcke haben,<br />
helfen. •<br />
« Caracho, das Biest ist ausgezogen!. Jacare<br />
asu, o Jacare asu*< komm herauf, wir wollen<br />
dich etwas fragen!» heult Benito, rbricht<br />
plötzlich in ein Triumphgebrtill aus. Gespannt<br />
beobachte ich ihn und merke, .dass seine<br />
Stange auf etwas Nachgebendes gestossen<br />
sein muss. Und schon kracht ein Schuss, dann<br />
noch einer in rascher Folge. 3astiano?hak : das<br />
Rie^enkroködil nach oben kpmmen sehen, >sein<br />
Blei,, traf. ins-Auge, es-peitscht; nur einmal<br />
müde mit dem Schwanz, dreht sich um und<br />
zeigt den schmutzig weissen, hochgeblähten<br />
Bauch. Die Curiarias umgeben es, Stangen<br />
fahren unter den mächtigen, reglosen Leib.<br />
Jos6s Machete beisst sich als erster iii den<br />
stinkenden Bauch des Tieres hinein, und das<br />
ekelhafte, mühselige Geschäft des Ausweidens<br />
beginnt. Hunderte blauer Fliegen umschwäimen<br />
uns, setzen sich gleich Perlen auf die<br />
langen Därme, die bald auf dem Wasser treiben.<br />
Warum ist die Plattform des «Dom Pedro<br />
»so still und leer?<br />
' Fürchterlicher Moschus- und Aasgestank<br />
lässt die Gegend vor meinen Augen schwimmen.;<br />
«Der Magen! » brüllt mir jemand ins Ohr,<br />
und plötzlich liegt ein gewaltiger, blutiger<br />
Klumpen vor meinen Füssen in der Curiaria.<br />
Gebannt folgt mein Blick dem Messer, das<br />
sorgfältig trennt und öffnet. Auf einmal pralle<br />
ich zurück. Männer bekreuzigen sich. Eine<br />
Stimme flucht leise. Sonst ist es ruhig, die<br />
Wellen umplätschern das Pfahlwerk. Und im<br />
geöffneten Magen des Krokodils vor mir liegt<br />
eine schmale, gelbliche Hand.<br />
, Wo sah ich nur den Ring mit dem roten<br />
ölasstein am Mittelfinger?<br />
Rasend, kreischt Benito die Antwort heraus:<br />
« Juariita! Juanita! » Und neben mir brummt<br />
der Amerikaner; «Hatte erst die Meinung,<br />
dass wir etwas von Jose"s Freund finden würden.<br />
Aber Krokodile verdauen wohl reichlich<br />
schnell!»<br />
Mit lautem Plumps versinkt der Magen im<br />
gelben Wasser. Glänzend liegt die Hand am<br />
Boden des Fahrzeugs. Die Sonne fängt sich<br />
in dem roten Glasscherben, und er glitzert,<br />
strömt purpurnes Feuer aus.<br />
;< Jetzt bin ich mit einmal inmitten tobender,<br />
heulender, die Zähne fletschender Männer im<br />
Barraum des « Dom Pedro ». Eng zusammengedrückt<br />
kauern fünf Mädchen in der Ecke.<br />
Ur:Ubu steht vor seinen Flaschen, und seine<br />
Aiigen sind nicht mehr die kalten, keinen Gedanken<br />
verratenden, sondern feige Angst lodert<br />
in den grauen Pupillen, und die Hände<br />
zucken, greifen umher.<br />
• flenito packt ihn an der Kehle, schleudert<br />
ihn gegen die Regale, dass er samt einem<br />
Regen klirrender Schnapsflaschen zu Boden<br />
kracht. Sausend holt Benitos Machete aus,<br />
aber ein Arm packt die niederfahrende Waffe,<br />
entwindet sie dem Wütenden. Bastianos<br />
.sjäjrimiger-Körper, schiebt sich zwischen Be-<br />
Äj^;un4 x 4en-die.. Pfände vors, Gesicbi, schlagerjcle^pmportaumelnden<br />
Aasgeier. '<br />
Ruhig spricht der Trader: «Wir wollen<br />
Gericht halten. Sertaagericht! » Ündso gross<br />
ist die Macht des Mannes über seine Landsleute,<br />
dass sie schweigend zurücktreten. Benito<br />
steht zum Sprung bereit da. Auf Reyes'<br />
Wink fassen zwei Mann den wimmernden<br />
Wirt an den Armen. Schüchtern kommen die<br />
Mädchen näher.<br />
Bis auf keuchende Atemzüge ist's auf einmal<br />
ganz still. Der vergossene Schnaps bedeckt<br />
in bunter, ineinanderfliessender Lache<br />
den Bambusboden, tropft durch die Zwischenräume<br />
ins Wasser. Betäubend riechende Alkoholschwaden<br />
durchziehen den Raum. Bastian»<br />
räuspert sich, und seine Worte sind brutal wie<br />
Hammerschläge:<br />
«Urubu, im Namen dieser Männer, die hier<br />
über dich zu Gericht stehen, frage ich dich:<br />
Was geschah mit Diego? Was ist mit<br />
Estrella? »<br />
Urubu winselt: «Santa Maria, ich hab's<br />
doch schon hundertmal gesagt! Diego fuhr<br />
nach den Ansiedlungen, und das Mädchen bekam<br />
Fieber. Der galante Coronel Numez...»<br />
« Der ein Schuft ist wie du, soll sie mit dem<br />
Dampfer nach den Siedlungen gebracht haben?»<br />
unterbricht der Richter, und Urubu<br />
nickt.<br />
« Sara, Fernanda, Chica ! Erzählt, was ihr<br />
wisst, Muchachas. Habt keine Angst, es geschieht<br />
euch nichts. Der Geier kann euch<br />
nichts mehr tun, wenn wir mit ihm fertig<br />
sind ! » ruft die Bassstimme wieder, und die<br />
Mädchen drängen sich heran, sprechen mit<br />
einmal alle durcheinander. « Ueber Diego wissen<br />
wir nichts ! Er hatte viel Geld. 0 heilige<br />
Mutter in Gnaden ! Estrella war krank, aber<br />
von einem Dampfboot wissen wir nichts. Eines<br />
Morgens war sie weg ! »<br />
Sara als die Tapferste fügt gehässig,hinzu:<br />
«Ja, Senhores, weg wie Pedro ! »<br />
Jose schreit: « Was weisst du ? », und die<br />
beiden Männer schütteln Urubu, dass er nach<br />
Luft ringt. Geheimnisvoll beginnt Sara:<br />
«Pedro verlor nicht sein Geld an den schwarzen<br />
Juan, im Gegenteil, er gewann noch dazu.<br />
Und dann ging er mit Juanita schlafen! »<br />
«Juanita !» keucht Benito, und die tiefe<br />
Stimme des Richters fordert auf: « Sprich<br />
weiter, Mädchen !» Sie stottert erst, dann<br />
überstürzen sich die Worte: «Nachher<br />
schickte Urubu die Chica, um ihn zu holen.<br />
Nach Urubus Zimmer. Er war betrunken und<br />
schlief noch halb ! »<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
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Druck, Cliches und Verlag: HALLWAG A.-G., Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />
Der tote Punkt<br />
in der Küche!<br />
Welche Hausfrau hätte Ihn nicht schon geförchtet,<br />
diesen toten Punkt in ihrer Kochkunst I Immer dieselbe<br />
Monotonie des Speisezettels: Sonntags Kalbsbraten,<br />
Montags Auflauf, Dienstags ... und so fort, bis das<br />
verfügbare Repertoire zu Ende ist und zum xten Male<br />
wiederholt werden muss.<br />
Warum nicht einmal etwas Neues; es gibt doch unzählige<br />
Kochbücher? Indessen, gestehen wir es uns<br />
ein: Unsere Kochbücher enthalten letzten Endes nichts<br />
weiter als Varianten aller derjenigen Gerichte, die<br />
längst auf unserem Speisezettel stehen.<br />
Ja, wenn man einmal fremde Länder bereisen und die<br />
Kochkunst anderer Völker belauschen könnte. Das<br />
wäre Neuland! Dazu bedarf es aber heute gar keiner<br />
Reise mehr. Sie haben bloss in der nächsten Buchhandlung<br />
das ausgezeichnet verfasste Buch<br />
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neuartige Nationalgerichte und Spezialitäten der verschiedensten<br />
Völker unserer Erde, dass in Zukunft Ihr<br />
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BERN, 26. Nov. <strong>1935</strong><br />
Tedin. Rundschau<br />
Der Bristol-Motor. Unter den vielen bemerkenswerten<br />
Neuheiten der Londoner<br />
Nutzfahrzeugschau fiel als besonders inter-,<br />
essant ein Neunzylindermotor der Bristol<br />
Tramways and Carriage Co. auf. Es handelt<br />
sich bei dieser bereits im Schaubericht der<br />
letzten Nummer erwähnten Maschine um<br />
den ersten Motor der sogenannten Taumelscheibenbauart,<br />
der hinsichtlich der Leistung<br />
und Betriebssicherheit befriedigt. Mit seinen<br />
7M Litern Zylinderinhält leistet er 150 PS<br />
und wiegt dabei nur 150 kg, während ein<br />
Reihenmotor derselben Baufirma mit gleichem<br />
Zylinderinhalt 250 kg schwerer ist.<br />
Den Hauptvorteil bildet indessen die kom-Anschluspakte Bauart. Dadurch, dass die Zylinder<br />
der<br />
parallel zur Kurbelwelle und konzentrisch<br />
um diese herum angeordnet sind, hat der<br />
Motor eine ausserordentlich kleine Stirnfläche,<br />
die ihn vor allem zum Einbau in<br />
Flugzeugen geeignet machen. Gleichzeitig<br />
Hess sich aber auch mit der konzentrischen<br />
Zylinderanordnung eine ungewöhnlich einfache<br />
Umlaufschieber-Steuerung kombinieren.<br />
Wer mit dem Taumelscheibenprinzip noch<br />
nicht bekannt ist, erkennt es am leichtesten,<br />
indem er sich an die beistehende Schnittzeichnung<br />
hält und dabei vorerst die Kurbelwelle<br />
als treibenden Teil annimmt. Dreht<br />
sich die Kurbelwelle, so muss der auf ihrer<br />
schiefen Kröpfung gelagerte Hohlkörper, die<br />
sog. Taumelscheibe, eine torkelnde Bewegung<br />
vollführen. Da aber am Rand der Taumelscheibe<br />
die Pleuelstangen angeschlossen<br />
sind, ergibt sich eine Hin- und Herbewegung<br />
der Kolben. In Wirklichkeit verhält es sich<br />
natürlich umgekehrt: Die Kolben sind es,<br />
die durch ihren Expansionshub die Lage der<br />
Taumelscheibe zu verändern suchen und dadurch<br />
die Drehung der Kurbelwelle zur<br />
Folge haben.<br />
•j Die Schwierigkeit bestand bis jetzt darin,<br />
"eine mechanisch befriedigende Uebertragung<br />
der Kolbenkräfte auf die Kurbelwelle zu bewerkstelligen.<br />
Bei den bisher propagierten<br />
Konstruktionen lief die Taumelscheibe fast immer<br />
mit der Welle um. Die Pleuelfüsse mussten<br />
infolgedessen mit Gleitschuhen an ihrem<br />
bestehend aus 5-Tonnen-Dieselwagen mit 2-Radanhänger.<br />
— Dieser Zug wird wegen Anschaffung<br />
eines leichteren Wagens abgegeben.<br />
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wurde festgestellt, dass auch die Schmiermittelfirmen<br />
und die Autokonstrukteure nicht<br />
da die Zahl der Lagerstellen kleiner ist alsvollständig unterrichtet sind. Anderseits ist<br />
bei diesem und da vor allem fast jeder Seitwärtsdruck<br />
des Kolbens auf den Zylinder Gesamtbetrieb von grosser Bedeutung, denn<br />
die Schmierstelle an der Wasserpumpe für<br />
wegfällt. Aus dem letztgenannten Grund ist bei Versagen der Wasserpumpe ist ein Betrieb<br />
unmöglich. Die Einführung eines be-<br />
auch eine Verminderung der Abnützung von<br />
Zylindern und Kolben zu erwarten.<br />
stimmten neuen Wagenmodells wurde einmal<br />
Die Gassteuerung kommt durch den.in Ab-<br />
nur dadurch längere Zeit aufgehalten, weil<br />
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des Bristol-Motors.<br />
Rand angreifen, wodurch beträchtliche Reibungsverluste<br />
und Unsicherheiten entstanden.<br />
Indem beim Bristol-Motor die Taumelscheibe<br />
nicht mehr rotiert und mit weit voneinander<br />
entfernten Lagern auf der Wellenkröpfung<br />
ruht, dürfte die Hauptschwierigkeit behoben<br />
sein. Die Reibungsverluste dürften hier sogar<br />
noch kleiner sein als bei einem Reihenmotor,<br />
bildung 3 skizzierten Schieberkörper zustande,<br />
der mit V 8 Kurbelwellen-Umdrehungszahl rotiert<br />
und dessen Oeffnungen abwechslungsweise<br />
die einzelnen Zylinder mit den Ein- oder<br />
Auslasskanälen verbinden. Die erforderliche<br />
Abdichtung zwischen den Zylindern und dem<br />
Schieberkörper wurde auf elegante Art dadurch<br />
angestrebt, dass am Ende jeder Zylinderbohrung<br />
noch ein kurzer Kolben eingesetzt<br />
ist, der sich mit einer breiten Segmentplatte<br />
auf die Gleitfläche des Schieberkörpers stützt.<br />
Die Anordnung ist dabei so getroffen, dass<br />
der Anpressungsdruck automatisch mit zunehmendem<br />
Gasdruck steigt.<br />
In der gezeigten Ausführung ist der Motor<br />
zum Einbau in Lastwagen bestimmt. Voraussichtlich<br />
dürfte er sich jedoch ebensogut wie<br />
für Lastwagen und FJugzeuge auch für Per-<br />
Schmierung der Wasserpumpe. Über die<br />
Schmierung von Wasserpumpen sind vielfach<br />
unklare Vorstellungen vorhanden, und es<br />
Oben: Längsschnitt durch den Bristol-Motor.<br />
Rechts: Der wassergekühlte umlaufende Verteiler.<br />
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sich herausstellte, dass die Wasserpumpenschmierung<br />
nicht richtig arbeitete. Um der<br />
Sache auf den Grund zu gehen, wurde ein<br />
besonderer Prüfstand gebaut. Er besteht aus<br />
der Wasserpumpe eines Lastwagenmotors,<br />
die mittels Elektromotor angetrieben wird. Sie<br />
saugt aus einem Metallbehälter das Wasser<br />
an und drückt es im Kreislauf wieder in diesen<br />
zurück. Dabei ist Vorsorge getroffen, dass<br />
die Wassertemperatur bis zum Sieden gesteigert<br />
werden kann. Hierbei wird das^ Wasser<br />
in der Pumpe bis zu 90 Grad warm. "*<br />
Es wurde eine grosse Reihe von Fetten<br />
geprüft, die für diesen Zweck auf dem Markt<br />
sind, und es zeigte sich zunächst, dass man<br />
zwei Gruppen unterscheiden kann:<br />
Die erste Gruppe" sind Fette von sehr hohem<br />
Tropfpunkt, und zwar bis zu 160 Grad,<br />
die also sehr wärmebeständig sind. Chemisch<br />
werden sie unter der Gruppe der Natronseifenfette<br />
zusammengefasst. Unter diesen<br />
Fetten wurde trotz der Wärmebeständigkeit<br />
keines gefunden, welches befriedigte. Sie<br />
wurden sämtlich bei 90 Grad schon äusserst<br />
weich und waren in warmem Wasser vollkommen<br />
löslich. Sie verbrauchten sich also<br />
in der Schmierbuchse äusserst schnell und<br />
schieden sich im Kühlwasser als Schlamm<br />
ab. Hierbei sind schnelle Kühlerverstöpfungen<br />
mit grossen Schäden zu erwarten.<br />
Die zweite Gruppe waren Fette mit einem<br />
Tropfpunkt von 90 bis 100 Grad, die aber in<br />
heissem Wasser vollkommen unlöslich wären.<br />
Hierunter befanden sich ebenfalls eine Reihe<br />
von Fetten, die unbrauchbar waren, da sie bei<br />
heissem Kühlwasser zu weich wurden. Sie<br />
drückten sich dann ebenfalls zu schnell in<br />
das Kühlwasser. Da sie sich aber nicht lösten,<br />
schieden sie sich als Klumpen ab und<br />
würden im Ernstfall vollständige Kühlerverstöpfungen<br />
hervorrufen. Nur zwei Fette waren<br />
völlig einwandfrei, und zwar mit einem<br />
Tropfpunkt von ungefähr 100 Grad. Diese<br />
blieben aber bis 90 Grad noch fest, so dass<br />
sie sich nur unmerklich in der Schmierbuchse<br />
verbrauchten und im Kühlwasser keine Störungen<br />
hervorriefen. Chemisch gehören diese<br />
Fette zur Gruppe der Kalkseifenfette.<br />
Es ist daraus ersichtlich, dass der Wahl<br />
des Wasserpumpen-Schmierfettes eine viel<br />
grössere Bedeutung zukommt als man gemeinhin<br />
annimmt. _ .. ....<br />
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Ppük«<br />
Die Handbremse ist bei den meisten modernen<br />
Wagen nur noch als Parkierbremse<br />
gedacht und sollte deshalb, auf der Fahrt<br />
nur ausnahmsweise gebraucht werden, beispielsweise<br />
zur Ablösung der Fussbrerrise an<br />
langen Gefällen. Solche ausgesprochenen<br />
Feststellbremsen werden fast immer sehr<br />
bald heiss und nützen sich rasch ab. -s<br />
Ein praktischer Werkzeughalter kann aus<br />
einem aufgeschnittenen alten Luftschlauch<br />
hergestellt werden. An einem Brett oder an<br />
der Wand über der Werkbank nagelt man<br />
den Schlauch in Abständen von etwa 3—5<br />
cm fest, so dass man dann die Werkzeuge<br />
in die entstehenden Taschen hineinstecken<br />
kann. Damit die Nagellöcher nicht ausreissen,<br />
wird über jeden Nagel vor dem Einschlagen<br />
eine breite Uhterlagsscheibe gesteckt,<br />
-at-<br />
Grössere Risse in den Schläuchen dürfen<br />
nicht einfach geflickt werden, denn sie würden<br />
meist unter den aufgeklebten Flicken<br />
weiter reissen. Man bohre an jedem Ende<br />
des Risses ein Loch. Das geschieht am<br />
besten, indem man einen Draht heiss macht<br />
und damit das Loch in den Schlauch brennt.<br />
Ist man unterwegs, so kann der Draht in der<br />
Azetylenflamme erhitzt werden oder auch<br />
in einem kleinen Feuerchen, das man sich,<br />
genügend weit von der Maschine entfernt,<br />
mit einigen benzingetränkten Lappen angemacht<br />
hat<br />
Die beiden Löcher an den Enden des<br />
Risses verhindern das Weiterreissen des<br />
Schlauches mit Sicherheit. th.<br />
Alte Luftschläuche, die zur Bereifung nicht<br />
mehr brauchbar sind, lassen sich noch zu<br />
den verschiedensten Zwecken verwenden.<br />
Dass man Abschnitte davon zum Schlauchflicken<br />
verwenden kann, ist eine altbekannte<br />
Tatsache. Weniger bekannt ist aber, dass<br />
man ausgezeichnete Gummibänder erhält,<br />
mit denen man Werkzeug- oder Ersatzteilschachteln<br />
usw. verschliessen kann, wenn<br />
man der Quere nach fingerbreite Stücke vom<br />
Schlauch abschneidet.<br />
Fängt man an einem Schlauch-Ende an und<br />
schneidet um denselben Spiralen, so erhält<br />
man einen Gummistreifen von grosser Länge,<br />
der beispielsweise zum Zusammenbinden<br />
von Gegenständen benützt werden kann x<br />
Einen weniger langen, aber breiteren<br />
Streifen erhält man durch Aufschneiden des<br />
Schlauches in der Längsrichtung. Werden in<br />
diesen Streifen eine Anzahl kurzer, paralleler<br />
Längsschnitte gemacht und in die entstehenden<br />
Schlaufen die Werkzeuge gesteckt,<br />
wird das Ganze dann zusammengerollt<br />
und durch das oben beschriebene Gummiband<br />
zusammengehalten, so hat man ein<br />
geräuschsicheres Werkzeugetui. -s.<br />
« Hurnigelnde Finger ». Jeder Automobilist<br />
kennt das wenig liebliche Gefühl, das eintritt,<br />
wenn man die beim Fahren in der<br />
Kälte erstarrten Finger an einem Ofen « auftauen<br />
» will. Nicht jeder weiss aber, dass<br />
man es ganz gut vermeiden, aber trotzdem<br />
in kurzer Zeit warme Hände haben kann.<br />
Man tauche dazu die Hände nur in kaltes<br />
Wasser und reibe die Finger gegeneinander<br />
etwa eine Minute lang. Die Blutzirkulation<br />
setzt dabei sofort aber glelchmässig wieder<br />
ein, ohne dass man die Wände hinaufzuspringen<br />
braucht.<br />
at.<br />
Wie reinigt man dünne Rohrleitungen ?<br />
Eine verstopfte Benzinleitung wird meist<br />
einfach durch Durchblasen gereinigt. Wer<br />
es ganz genau nehmen will, stochert noch<br />
etwas mit einem Draht drin herum, ohne<br />
aber nachher sicher zu sein, dass auch wirklich<br />
aller Schmutz entfernt wurde.<br />
Ein weitaus zuverlässigeres Reinigungsinstrument<br />
stellt eine der Drahtspiralen dar,<br />
wie sie bei Bowdenkabeln die äussere Hülle<br />
bilden. Eine solche Bowdenkabelhülle hat<br />
meist gerade den richtigen Durchmesser und<br />
ist biegsam genug, um auch Krümmungen<br />
in der Rohrleitung folgen zu können, ma.<br />
Ted<br />
*dh«» Winke<br />
*f»<br />
'«&dh<br />
Frage 9662. Alkohol als Betriebsstoff. Lassen sich<br />
bei einer Sportmaschine grössere Geschwindigkeiten<br />
erreichen, wenn man anstatt Benzin Alkohol als<br />
Betriebstoff verwendet? Mit «inem wie grossen Gewinn<br />
an. Kilometern ist zu rechnen?- F.K.inT.<br />
Antwort: Die Verwendung von Alkohol würde<br />
nur einen geringen Gewinn an Geschwindigkeit ergeben,'wenn<br />
Sie nicht'gleichzeitig die Kompression<br />
des Motors erhöhen. Der Vorteil des, Alkohols als<br />
Brennstoff ist gerade der, dass er die Anwendung<br />
höherer Kompressionsverhältnisse gestattet, ohne<br />
dass die Gefahr von Selbstzündungen eintritt. Erst<br />
durch die erhöhte Kompression wird dann der beträchtliche<br />
Geschwindigkeitsgewinn erzielt.<br />
Für Alkoholbetrieb muss die Düse etwas grösser<br />
gewählt werden.<br />
Frage 9663. Akkumulatoren Im Winter. Besteht<br />
eine Gefahr, dass die Schwefelsäurelösung der Akkumulatoren<br />
im Winter einfriert? S. H. in N.<br />
Antwort: Diese Gefähr besteht praktisch<br />
nur, wenn die Batterie nicht aufgeladen ist. In<br />
diesem Zustand ist nämlich die Säuredichte geringer<br />
und sinkt bis auf ein spezifisches Gewicht von<br />
1,10, wobei ein Gefrieren schon bei 5 Grad G. unter<br />
Null eintreten kann. Schwefelsäure mit einer<br />
Dichte von 1,19 gefriert dagegen erst bei —28<br />
Grad C. und bei —55 Grad C, wenn sie eine<br />
Dichte von 1,4 aufweist. Akkumulatoren sind deshalb<br />
im Winter immer in geladenem Zustand zu<br />
halten. Man prüfe auch des öftern im Winter die<br />
Löcher der Verschlußstöpsel nach, da diese leicht<br />
zugefroren sein können, so dass beim Laden durch<br />
die Gase ein Druckanstieg in den Zellen eintritt,<br />
der die Behälter sprengen kann. Muss man im<br />
Winter destilliertes Wasser nachfüllen, so ist die<br />
Batterie kurze Zeit nachher aufzuladen, damit sich<br />
das Wasser mit der Schwefelsäure mischt und<br />
nicht über der Säure stehen bleibt und einfriert.<br />
Frage 9664. Glührohrzündung. Was versteht<br />
man unter Glührohrzündung, wie sie ganz früher<br />
angewendet worden sein soll, und wie arbeitet diese?<br />
P. A. in S.<br />
Antwort: Bei den alten Motoren mit dieser<br />
Zündungsart ragte ins Innere des Verbrennungsraumes<br />
ein" von aussen mit einer Flamme erhitztes<br />
Röhrchen hinein. Während des Kompressionstaktes<br />
wurden frische Gase in den Hohlraum dieses Röhrchens<br />
hineingedrückt, wo sie sich an den glühenden<br />
Wandungen entzündeten und hierauf die Entflammung<br />
der übrigen Gasladung einleiteten. Eine Erhitzung<br />
des Glührohres von aussen war nur so<br />
lange notwendig, bis der Motor anlief; von da an<br />
geschah sie automatisch durch die Explosionen.<br />
Ein ähnliches Zündungssystem findet heute wieder<br />
bei Rohölmotoren Anwendung, die sogenannte<br />
Glühkopfzündunsr.<br />
-at-<br />
Frage S665. Wechsel der Akkumulatorensäure.<br />
Die elektrische Licht- und Anlasseranlage meines<br />
Autos hat nun fast vier Jahre lang ohne die geringste<br />
Störung gearbeitet und dabei wurde nur<br />
zeitweise destilliertes Wasser in die Akkumulatoren<br />
nachgefüllt. Nun will ich aber auf den Rat eines<br />
Freundes hin die Schwefelsäure wechseln. Kann<br />
ich dabei so verfahren: die Kabelanschlüsse lösen,<br />
die alte Säure entleeren und neue einfüllen, dann<br />
die Anschlüsse wieder herstellen und zur Wiederaufladung<br />
des Akkumulators eine grosse Strecke<br />
abfahren? E. H. in F.<br />
Antwort- Durch das Entleeren der alten-<br />
Säure wird der Akkumulator nicht entladen. Sie<br />
können also die alte Säure durch frische ersetzen,<br />
ohne nachher wieder aufladen zu müssen, wenn der<br />
Akkumulator in geladenem Zustand entleert wurde.<br />
Je nach dem Ladungszustand des Akkumulators<br />
muss mit verschieden konzentrierter Säure frisch<br />
aufgefüllt werden. Nehmen Sie den Säurewechsel<br />
bei geladener Batterie vor, so muss die frische<br />
Säure ein spezifisches Gewicht von 1,24 oder eine<br />
Dichte von" 28 Grad Beaume aufweisen. -at-<br />
I—»i«t<br />
S.»<br />
Anfrage 358. Schadenersatz. Mit massiger Geschwindigkeit<br />
wollte ich eine Kreuzung passieren.<br />
Genau in der Mitte derselben bemerkte ich einen<br />
von links kommenden Motorradfahrer. Durch den<br />
Zusammenstpss erlitt der Motorradfahrer leichte<br />
Verletzungen, wobei auch das Motorrad jeitjht b$s<br />
schädigt wurde.<br />
.,•-•"<br />
In der Folge wurde ich vom Bezirksgericht zu<br />
Fr. 24.— Busse und den Kosten verurteilt, wegen<br />
Schneiden der Kurve. Der Motorradfahrer wurde<br />
freigesprochen und seine Forderung, zirka 60 Fr. 1 ,<br />
auf den Zivilweg verwiesen.<br />
Ich sandte ihm meine Rechnung im Betrage<br />
von Fr, 200.— mit dem Ersuchen, dieselbe an<br />
seine Versiche'rüng weiterzüleiten. Sie kam "aber<br />
von der Generalagentur zurück mit dem Vermerk:<br />
Da H. von dem Gericht nicht verurteilt wurde, sei<br />
er nicht haftpflichtig und die Versicherung lehne<br />
daher die Forderung ab.<br />
Ist die Versicherungsgesellschaft ersatzpflichtig<br />
und wie kann ich gegen dieselbe vorgehen?<br />
J V. in L.<br />
Antwort: Bei der Beurteilung der Schuld<br />
oder Nichtschuld ist der Richter an die Bestimmungen<br />
über die strafrechtliche Zurechnungsfähigkeit<br />
oder an eine Freisprechung durch das Strafgericht<br />
nicht gebunden. Ebenso ist das strafgerichtliche<br />
Erkenntnis mit Bezug auf die Beurteilung<br />
der Schuld und die Bestimmung des Schadens<br />
für den Zivilrichter nicht verbindlich. Der Zivilrichter<br />
hat somit die Frage, ob ein Verschulden<br />
vorliegt, das zu Schadenersatz verpflichtet, stets<br />
unabhängig vom strafgerichtlichen Urteil zu prüfen.<br />
Es scheint uns, dass den Motorradfahrer zum<br />
mindesten zivilrechtlich ein Verschulden trifft, indem<br />
er Ihnen den Vortritt von rechts zu lassen<br />
hatte, vorausgesetzt, dass die Kollision in einer<br />
Ortschaft erfolgt ist, wo immer das Vortrittsrecht<br />
von rechts gilt, oder vorausgesetzt, dass sich der<br />
Motorradfahrer nicht auf einer Hauptstrasse befand,<br />
für die ausserorts das Vortrittsrecht von<br />
rechts aufgehoben ist. Zweifellos hat der Motorradfahrer<br />
sein Fahrzeug nicht beherrscht, denn er<br />
hätte Ihnen den Vortritt lassen sollen. Dass aber<br />
auch das Schneiden der Kurve mit zur Kollision<br />
beigetragen hat, scheint ausser Zweifel zu stehen.<br />
Jedenfalls trifft Sie ein Mitverschulden, so dass<br />
Ihnen von der Gegenseite nur ein Teil Ihres Schadens<br />
zu vergüten ist, d. h. es wird entsprechend<br />
dem Prozentsatz Ihres Verschuldens die Schadenersatzpflicht<br />
des andern reduziert. Wenn die Versicherung<br />
des Motorradfahrers jede Zahlung verweigert,<br />
müssen Sie den Motorradfahrer oder die<br />
Versicherungsgesellschaft direkt auf Schadenersatz<br />
einklagen, wobei nur derjenige Schadenersatzbetrag<br />
einzuklagen wäre, der nach Abzug des eigenen<br />
Mitverschuldens übrig bleibt. *<br />
Luftfahrt<br />
Vom Luftverkehr<br />
über den Nord-Atlantik.<br />
Eigentlich ist das Problem eines regelmässigen<br />
Luftverkehrs über den Nordatlantik so<br />
alt wie die Fliegerei. Aber was einst Traum<br />
war, was noch phantasievolles Projekt blieb,<br />
als ein Lindbergh und andere das Meer überflogen<br />
hatten, das Europa von Nordamerika<br />
trennt, das ist heute Realität. Es kann kein<br />
Zweifel bestehen, dass die Eröffnung eines<br />
regelmässigen Luftverkehrs zwischen Europa<br />
und Nordamerika bevorsteht. Zweifellos wird<br />
der neue LZ 129, das grosse Zeppelinluft-<br />
Die Deutsche Versuchsanstalt für Luftschiffahrt in Adlershof bei Berlin hat in der letzten Zeit einen<br />
Ausbau erfahren, der sie zu den leistungsfähigsten aerodynamischen Forschungsstätten der Gegenwart<br />
stempelt. Neu errichtet wurde u. a. der oben dargestellte grosse Windkanal, bei dem in einem<br />
elliptischen Luftstrom von 5X? m Aphsenlänge und 65 m/sek. Maximalgeschwindigkeit Flugzeugrümpfa<br />
von normaler Grosse und Flugmotoren auf ihre aerodynamischen Eigenschaften hin geprüft werden<br />
können. Der den Luftstrom erzeugende Elektromotor leistet bis 2700 PS, sein 8flügliger Propeller<br />
hat 8,5 m- Durchmesser, a == abnehmbare Mündung, b = Messkammer, c = Diffusor, d =<br />
Umlenkschaufeln, e = Motor, f = Propeller, g = Gleichrichterschaufeln, h = Regulierschlitzte, i =<br />
Gleichrichter, k — Hauptdüse, 1 = Bureau, m = 'Pumpenkammer, n = Schältraum.<br />
schiff, dem Flugbetrieb « schwefer als Luft»<br />
die Ehre der Eröffnung vorwegnehmen. Aber<br />
;<br />
das Flugzeug wird folgen.<br />
Wahrscheinlich wird das schön.;, sehr bald<br />
der Fall sein. Interesse daran besteht sowohl<br />
von amerikanischer Seite (obschori die Vereinigten<br />
Staaten gegenwärtig rnit der Verwirklichung<br />
ihrer Luftverkehrspläne über den<br />
Pazifischen Ozean beschäftigt; sind) wie von<br />
europäischer Seite, wo ganz besonders England<br />
und Deutschland, aber auch Frankreich,<br />
sich stark für den Nordatlantik interessieren.<br />
Die Diskussionen über dieses Thema im laufenden<br />
Jahr haben sogar ab und zu zu einigen<br />
Aufregungen in 'Schiffahrtskreisen geführt<br />
Es. sind Studien für Wasserflugzeughäfen<br />
aufgenommen worden, und zeitweise;<br />
bestand ein richtiger Wettbewerb zwischen<br />
den interessierten und von eirierri projektierten<br />
Ozean-Luftverkehr wahrscheinlich berührten<br />
Hafenstädten. Zunächst ist es dann<br />
wieder ruhiger geworden, als man* vernahm,<br />
dass die Imperial Airways, welche eine umfangreichere<br />
-Elugbootflotte-im Bau habeo,,erst<br />
im Jahre 1937 bereit sein werden und dass<br />
diese grosse englische Gesellschaft ausserdem<br />
beabsichtige, dieses neue Material in erster<br />
Linie auf ihren grossen Strecken nach dem<br />
Kap und nach Australien und China einzusetzen.<br />
In letzter Zeit vernahm man dann aber<br />
von deutschen Plänen, welche bereits vor<br />
naher Verwirklichung stehen sollen. Und zwar<br />
plant Deutschland Versuche' zur Ueberquerung<br />
des Nordatlantik mit den neuen, mit<br />
Schwerölmotoren ausgerüsteten Dornier-Wal-<br />
Booten unter Zuhilfenahme derselben Hilfsmittel,<br />
wie sie bei dem bereits regelmässig<br />
durchgeführten Flugdienst über den Südatlantik<br />
benützt werden: den Katapultsehiffen.<br />
Es darf bereits mit aller Wahrscheinlichkeit<br />
damit gerechnet werden, dass im kommenden<br />
Jahr die deutsche Luftpost nicht nur<br />
mit dem neuen Zeppelin, sondern auch mit<br />
Flugbooten über den nordatlantischen Ozean<br />
befördert werden wird, zunächst natürlich, um<br />
weitere Erfahrungen zu sammeln.<br />
Die Luftlinie zwischen Nordamerika und<br />
Europa zeichnet sich in erster Linie durch<br />
das Fehlen geeigneter Stützpunkte für Zwischenlandungen<br />
aus. Die südliche Route über<br />
die Azoren und Bermuda hat zunächst lange<br />
im Vordergrund des Interesses gestanden,<br />
besonders auch, weil sie viel günstigere meteorologische<br />
Verhältnisse aufweist. Aber obschon<br />
die Frage eines ausbaufähigen Stützpunktes<br />
auf den Bermudas sowohl von englischer<br />
wie von amerikanischer Seite in gemeinsamer<br />
Arbeit studiert wird und die<br />
Durchführung des Projektes wahrscheinlich<br />
ist, scheint sich die Aufmerksamkeit der<br />
Fachkreise doch wieder stärker der Nordroute<br />
zuzuwenden. Sie führt von England über<br />
Neufundland zum nordamerikanischen Kontinent.<br />
Auch in Neufundland, das ebenfalls keine<br />
Basis aufweist, sind Studien im Gange. Denn<br />
die Nordroute ist vor allem kürzer, wenn sie<br />
auch sonst allerhand Nachteile aufweist. Das<br />
sind vor allem die unbeständigen, meistschlechten<br />
meteorologischen Konditionen. Es<br />
lässt deshalb auf den hohen Stand der Technik<br />
schliessen, dass trotzdem die Verwirklichung<br />
des Nordatlantikprojektes über die<br />
Nordroute zur Ausführung kommen wird.<br />
Hinsichtlich des zu verwendenden Flugzeugmaterials<br />
gingen die Meinungen lange<br />
auseinander. Es ist zuzugeben, dass heute<br />
schnelle Landflugzeuge vorhanden sind, welche<br />
die Strecke London—New York im Nonstopflug<br />
(zirka 3600 km) zurücklegen können.<br />
Aber mit Rücksicht auf die immerhin vorhandene<br />
Möglichkeit einer erzwungenen Landung<br />
haben sich die streitenden Parteien gefunden,<br />
und heute herrscht so ziemliche Einstimmigkeit<br />
über die Sache: Es sollen Flugboote verwendet<br />
werden, weil sie im Falle einer Notlandung<br />
auch dem stürmisch bewegten Ozean<br />
eher standzuhalten imstande sind.<br />
Ueber die zu verwendenden Typen.bestanden<br />
verschiedene Wünsche. Die einen davon<br />
tendierten immer wieder zu jenem Riesenflugboot,<br />
das imstande sein sollte, eine Nutzlast,<br />
von rund 500 Tonnen zu transportieren.<br />
Aber, diese Projekte scheinen zunächst noch<br />
an ifinanziellen Schwierigkeiten zu .scheitern.<br />
Denn die Kosten gehen in die Millionen*. Die<br />
andern Pläne gehen auf eine sehr -schnelle<br />
Wassermaschine, deren Zuladung so hoch<br />
als möglich, jedenfalls höher als diejenige<br />
irgendeines andern Verkehrsflugzeuges geschraubt<br />
werden- soll, weil man annimmt, dass<br />
die Maschine nach 2000 Meilen Flug in der<br />
Regel rein durch den Brennstoffverbrauch<br />
leicht genug geworden sei, um eine absolut<br />
sichere Wasserung im Hafen ausführen, zu<br />
können. Diese Projekte werden zunächst nun<br />
ausgeprobt, und zwar von den Imperial Airways,<br />
welche eine entsprechende Type im<br />
Bau haben, obschon es noch Fachleute gibt,<br />
welche der Ansicht sind, dass auch dieser<br />
Versuch keine ausbeutefähigen praktischen<br />
Erfahrungen für den Nordatlantik-Luftverkehr<br />
bringen werde.<br />
Derweilen sind allerdings die Amerikaner<br />
bereits einen Schritt weitergekommen. Der<br />
Aufmerksamkeit der alten Welt stärker entrückt,<br />
haben sie ihr Versuchsfeld auf den für<br />
sie wichtigeren Pazifischen Ozean verlegt<br />
Dort haben die Amerikaner zunächst die<br />
Jarvis- und Bakerinseln mit Beschlag belegt<br />
Es handelt sich um drei bisher herrenlose<br />
Felseninseln, welche lediglich hie und da von<br />
Koprajägern besucht werden. Da diese Inseln<br />
den Vorzug haben, auf relativ günstige Distanzen<br />
eine wenn auch etwas lose Brücke<br />
von den United States hinüber nach Japan<br />
und China zu bilden, sollen sie zu Sprungbrettern<br />
— lies Zwischenlandebasen — für<br />
den transpazifischen Luftverkehr ausgebaut<br />
werden. Jarvis liegt 1400 Meilen südlich von<br />
Honolulu, die Baker- und die Howlandihseln<br />
befinden sich etwa 1600 Meilen südwestlich<br />
von der Hauptstadt Hawais. Zwischen diesen<br />
beiden letztern liegen nur etwa 60 Meilen<br />
Wasser. Die Probeflüge sind bereits im<br />
Gange. Gelingt das Experiment, so rücken<br />
die Philippinen erheblich näher an die Staaten<br />
heran, und auch Kanton ist nicht mehr<br />
unerreichbar. Die Flüge gehen zwar ein wenig<br />
Zickzack von den Midwayinseln zur Wakeinsel<br />
hinüber und von hier scharf nach Süden<br />
zu den neu gewonnenen Inseln. Von dort werden<br />
sie nach Guam und Manila fortgesetzt,<br />
welche den Weg nach China öffnen und wo<br />
sich die Route nach Hongkong und Kanton<br />
teilt.<br />
Mögen auch die amerikanischen Versuche<br />
mehrheitlich andere als. nur Luftverkehrszwecke<br />
verfolgen, sie sind immerhin eine<br />
weitere Studienstufe für den Ozeanverkehr.<br />
Jedenfalls ist die Zeit nicht mehr allzu weit,<br />
bis die siegreiche Fliegerei die Ozeane der<br />
Welt überspannt haben wird, die bis vor kurj<br />
zem sich scheinbar unzugänglich ^gezeigt ha-<br />
1 ben. vfp.
BERN, DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> III. BLATT DER „AUTOMOBIL-REVUE" No9 5<br />
Vxuiquaq<br />
Saqa OCH einem Vloedec*<br />
Dicht an der reissenden Strömung des<br />
Kazanflusses, nur einige Stunden Wegs von<br />
unserem Zelt entfernt, liegt ein einsames<br />
Grab, welches im letzten Winter ein Liebesdrama<br />
nicht alltäglicher Art abschloss. Uanguaq<br />
hiess ein junger und mutiger Renntierjäger,<br />
der an der Südküste des Hikoligjuaq<br />
wohnte. Jedes Jahr erlegte er viele Renntiere,<br />
aber er war einsam und hatte niemand,<br />
welcher sein Zeltfeuer brennend und<br />
seinen Topf kochend erhalten konnte, bis er<br />
müde und hungrig von seinen langen Jagden<br />
heimkehrte. Er musste ebenso wie andere<br />
ohne Sippe an den zufälligen Mahlzeiten des<br />
Lagers teilnehmen, ohne je die Freude zu<br />
fühlen, ins eigene Zelt treten und sich auf<br />
die weichen Bankfelle werfen zu können,<br />
während ein freundliches Weib dampfende<br />
Fleischstücke in geräumiger, fettduftender<br />
Holzschüssel aufträgt.<br />
Es hatte nicht den Anschein, dass Uanguaq<br />
je ein Ehemann werden sollte, denn im<br />
Lager war kein gleichaltriges Weib, um das<br />
er freien konnte, und er konnte auch zu keinem<br />
fremden Stamm wandern, um sein<br />
Glück zu finden; denn wie konnte er erwarten,<br />
dass Eltern ihre Tochter einem Elternlosen<br />
geben würden ? Und dies gerade war<br />
Uanguaqs Unglück; er hatte keine Sippe,<br />
keine Brüder, welche ihm Ansehen gaben in<br />
der kleinen Gemeinschaft, in der er lebte;<br />
was konnte es denn nützen, dass er in allen<br />
männlichen Leibesübungen tüchtiger war als<br />
die meisten ? Auf demselben Wohnplatz<br />
wohnten zwei Brüder, die beide verheiratet<br />
waren. Der jüngere hatte ein junges und<br />
schönes Weib, welches mit Uanguaq aufgewachsen<br />
war. Wenn es zufällig geschah,<br />
dass sie einander trafen, sprachen sie lange<br />
miteinander, länger vielleicht, als der gute<br />
Ton beim Wohnplatz es zuliess, und wenn<br />
sie sich trennten, fühlte Uanguaq doppelt<br />
schwer die Einsamkeit, die auf seinem jungen<br />
Leben lag. Ihn plagten Gedanken, vor<br />
denen er selber, erschrak. Wenn die Unruhe<br />
über ihn kam, griff er oft zu seinem<br />
Gewehr und wanderte, wenn andere zur<br />
Ruhe gingen, ins Land hinaus. Auf diesen<br />
Gängen spähte er nicht viel nach Wild aus,<br />
es war mehr ein Zufall, dass er sein Gewehr<br />
mitnahm; denn er ging dahin, ohne etwas<br />
zu suchen, schnell und ruhelos, wie. um Luft<br />
für etwas zu schaffen, das ihn drückte. So<br />
eilte er dahin, bis er in der Sonnenhitze des<br />
nächsten Tages im Schutz eines Steines umsank<br />
und in Schlaf fiel.<br />
Die meisten Renntiereskimos können in<br />
einem primitiven Zeichensystem schreiben,<br />
welches über die Küstenbewohner weither<br />
von Baffinland zu ihnen gekommen ist. Dort<br />
hat ein Missionar diese sehr einfachen Zeichen<br />
erfunden, die ein Alphabet darstellen<br />
und leicht erlernbar sind. Diese Hieroglyphen<br />
sind dann von Durchreisenden von<br />
Stamm zu Stamm gebracht worden. Ins Innere<br />
des Landes kamen sie von der Bevölkerung<br />
am Bakersee, welche in der Walfängerzeit<br />
zusammen mit den Küstenbewohnern<br />
in der Gegend der Chesterfildförde<br />
überwinterte. Es währte nicht lange und die<br />
übrigen Renntiereskimos erlernten diese<br />
Kunst ebenfalls, wenn sie während ihrer<br />
Handelsreisen zum Bakersee kamen. Man<br />
fand es wundervoll, dass man auf diese<br />
Weise sein Wort hören lassen konnte, ohne<br />
selbst zur Stelle zu sein, und dieses Gefühl<br />
von etwas Wunderbarem machte das Briefschreiben<br />
ausserordentlich populär bei diesen<br />
Leuten, die nur Gesang und Tanz haben,<br />
um sich ihre Freizeit zu vertreiben.<br />
Es geschah nun, dass Uanguaq eines Tages<br />
in seinem Fausthandschuh einen Brief<br />
fand; als er ihn aufriss und las, war er von<br />
dem jüngeren der beiden Brüder, die seine<br />
Lagergenossen waren. Der Brief war ganz<br />
kurz und meldete ihm, dass er getötet werden<br />
würde, wenn er nicht sofort aus der<br />
Gegend verschwände.<br />
Die Renntiereskimos haben einen sehr ein-<br />
Wir entnehmen dieses Kapitel dem in Nummer<br />
87 des «Autler-Feierabend» besprochenen Buches<br />
«Rasmussens Thulefahrt».<br />
Am Parktor.<br />
fachen Sinn, der nicht auf viele Ueberlegungen<br />
eingestellt ist; wenn etwas Wichtiges<br />
geschehen soll, explodieren die Gedanken<br />
ruckartig, und dann geschieht etwas, was<br />
nicht lange vorbedacht ist.<br />
Uanguaq nahm deswegen die Herausforderung<br />
sofort an. Er verstand, dass das,<br />
was er tun musste, eine einfache Folge des<br />
Zwanges zur Notwehr war. Er wollte nicht<br />
flüchten, aber er wollte eine Frau haben,<br />
und die konnte er nur bekommen, wenn er<br />
den Männern, die ihm drohten, zuvorkam.<br />
Dann konnte er ja später zusammen mit der<br />
Frau, die fr gern hatte, immer noch flüchten.<br />
Die Brüder wohnten in zwei dicht aneinanderliegenden<br />
Zelten. Schon am nächsten<br />
Morgen, während sie noch schliefen,<br />
ging Uanguaq hin und erschoss sie. Das war<br />
sein Recht laut den alten Satzungen des<br />
Stammes. Hier ist der Tod nur der Tod,<br />
gleichgültig unter welchen Formen er kommt.<br />
Keiner- verlangt offenen Kampf, nur rasche<br />
Exekution.<br />
Der kleine Wohnplatz wurde durch die<br />
Schüsse und die Notschreie der zwei erschrockenen<br />
Weiber aus seinem Morgenschlaf<br />
geweckt. Als die schlaftrunkenen<br />
Männer aus ihren Zelten stürzten, um zu<br />
sehen, was geschehen sei, stand Uanguaq<br />
mit dem rauchenden Gewehr in der Hand<br />
unten am Ufer des grossen Sees. Sein Gesicht<br />
war weiss wie das Eis des Sees; ohne<br />
die Fragen, die an ihn gerichtet wurden, zu<br />
beantworten, rief er ununterbrochen und mit<br />
einer Stimme, die man durch das ganze<br />
« Heute habe ich Grossfang gehabt. Es ist<br />
frisches Fleisch im Lager, zwei Stück Wild<br />
mit zwei Schüssen ! »<br />
Die Frauen und Kinder des Lagers sahen<br />
mit Entsetzen auf den schreienden Mann<br />
unten am See; seine Augen starrten verwirrt<br />
in den Horizont, wie wenn sie nach<br />
einem Punkt weit, weit ferne suchten; und<br />
doch war sein Rücken gebeugt und die<br />
Schultern hingen schlaff und ohne Willen<br />
herab.<br />
Keiner im Lager dachte daran. Uanguaq<br />
für seine Tat verantwortlich zu machen.<br />
Er hatte selber gerichtet, und da die beiden<br />
Brüder keinerlei Anhang hatten, ging die<br />
Sache niemand etwas an. Uanguaq hatte<br />
eine Herausforderung erhalten, war aber<br />
seinen Feinden, die doppelt so stark waren,<br />
wie er selber, zuvorgekommen. Das war<br />
geschehen, ohne dass die Satzungen des<br />
Stammes für die Entscheidung zwischen<br />
Männern in irgend einer Weise verlezt worden<br />
waren.<br />
Aber dann geschah das Merkwürdige, dass<br />
Ratlosigkeit über Uanguaqs Sinn kam. Alles<br />
das, was hinter seinem Beschluss gelegen<br />
hatte, entglitt ihm in einen Nebel hinein. Er<br />
war nicht sentimental und er bereute nicht,<br />
was er getan hatte, denn er war sich klar<br />
darüber, dass er nur für sein Leben gekämpft<br />
hatte. Aber das, was ihm wertvoller<br />
als sein eigenes Leben erschienen war, versank<br />
nun in der Lähmung über den Mord an<br />
zwei Menschen.<br />
Uanguaq war nicht schlecht und er hatte<br />
gar nicht daran gedacht, dass nach jedem<br />
Mord ein Rückschlag erfolgt. Er konnte dem<br />
Gefühl nicht entrinnen, dass es nicht so<br />
leicht sei, zwei Jagdkameraden totzuschlagen,<br />
auch wenn ein Weib dazwischen steht.<br />
Seine Rastlosigkeit wuchs und er kam gar<br />
nicht dazu, seine Pläne auszuführen. Die<br />
Lagergenossen sahen ihn schief an, Weiber<br />
und Kinder gingen ihm aus dem Wege. Das<br />
Land ringsum hatte andere Farben bekommen,<br />
selbst das Licht der Sonne tat weh,<br />
und als der Tag vergangen war und das<br />
Zeltlager wiederum in Ruhe versank, ergriff<br />
er sein Gewehr und wanderte ins Land hinaus.<br />
Er war entschlossen, auf die Frau zu<br />
verzichten, die hinter seinem ganzen Unglück<br />
stand und die die einzige war, die ihn<br />
wieder hätte fröhlich machen können. Aber<br />
während er über die Felsen ,gihg und sich<br />
zwischen den wilden Höhenzügen der Einöden<br />
verlor, verstand er auch, dass alles<br />
ganz anders gekommen war, als er es sich<br />
gedacht hatte...<br />
Im Laufe des nächsten Herbstes erhielt<br />
die « Reitende Polizei» in Chesterfield Mitteilung<br />
von dem Doppelmord. Sobald die<br />
Schneeverhältnisse es erlaubten, wurde eine<br />
Patrouille ausgesandt, den Mörder zu fangen.<br />
Uanguaq lebte damals in einer Siedlung<br />
nahe dem Kazanflusse. Er Hess sich ruhig<br />
von seinem Onkel Igjugarjuk ergreifen, der<br />
ihn darauf der Polizei auslieferte. Das Recht<br />
des weissen Mannes ging nun seinen Gang.<br />
Mit Staunen begriff Uanguaq plötzlich, dass<br />
er Rechenschaft ablegen sollte vor Leuten,<br />
die bisher mit seinem Leben gar nichts zu<br />
tun gehabt hatten. Diese grossen, starken<br />
Soldaten waren in keiner Weise mit den<br />
Getöteten verwandt, und doch teilten sie<br />
ihm mit, dass säe ihn für sein Verbrechen<br />
verantwortlich machen würden. Die weissen<br />
Männer fragten nicht nach dem Warum<br />
und Wozu, wenn von Mord die Rede war;<br />
aber obwohl sie niemals versucht hatten, die<br />
umherstreifenden Renntiereskimos zu lehren,<br />
was Recht und Unrecht ist, behaupteten sie<br />
doch wie etwas ganz Feststehendes, dass<br />
die eskimoischen Gesetze und Satzungen<br />
zwar im täglichen Leben gälten, dass sie<br />
aber aufgehoben seien, sobald etwas mehr<br />
als Alltägliches geschehe.<br />
Uanguaq wurde nach den Polizeibaracken<br />
in Chesterfield gebracht, sobald der Sommer<br />
•die Hudsonbai öffnete, wurde er über den<br />
Nelsonfluss nach Winnipeg geschafft, wo er<br />
vor ein Gericht gestellt wurde. Uanguaq<br />
konnte kein Englisch, und deshalb verstand er<br />
nicht viel von dem, was die vielen ernsthaften<br />
Männer zu ihm sagten. Indessen waren verschiedene<br />
Formalitäten bei seiner Verhaftung<br />
zu ordnen, unter anderem verlangt das Gesetz<br />
des weissen Mannes eine Zeugenvernehmung,<br />
wenn der Mann, der verurteilt werden solle,<br />
auch nur ein Eskimo aus den äussersten Barren<br />
Grounds war. Man hatte aber ganz vergessen,<br />
sich Zeugen zu sichern. Uanguaq hatte<br />
nicht einen Augenblick versucht, seine Tat zu<br />
leugnen, denn nach der Auffassung seines<br />
Stammes hatte er ja kein Verbrechen-begangen.<br />
Er fand es deshalb ganz natürlich, als<br />
ihm mitgeteilt wurde,: dass er wieder nach<br />
Chesterfield zurückkehren dürfe, freilich als<br />
Gefangener der Polizei. Die Polizeileute Waren<br />
nette und anstellige Männer, mit denen<br />
Uanguaq gern zusammenlebte; dass er ein<br />
Gefangener war, war ihm bis jetzt überhaupt<br />
noch nicht bewusst geworden. Uanguaq war<br />
Polizeigefangener, aber da es kein Gefängnis<br />
in der kleinen Siedelung gab, durfte er frei<br />
umhergehen, wenn er sich nur zu den Mahlzeiten<br />
einstellte und abends zusammen mit<br />
seinen Wächtern zur Ruhe ging. Der Chef der<br />
Polizeibaracken war ein humaner und verständiger<br />
Mann, welcher begriff, dass man<br />
einen wilden Mann aus den Einöden des Binnenlandes<br />
nicht in eine Reihe mit den gewöhnlichen<br />
Verbrechern stellen konnte. Er<br />
hatte ihm deswegen jede erdenkliche Freiheit<br />
gegeben, ihm aber auch gleichzeitig mitgeteilt,<br />
dass ihm, falls er versuchen würde, das Ver-'<br />
trauen der Polizei zu missbrauchen, sofort<br />
Handschellen angelegt und er streng bewacht<br />
werden würde.<br />
Rapid-Heizkissen<br />
Uanguaq fürchtete sich nicht vor dem Tod,<br />
aber er liebte seine Freiheit Wenn er auch<br />
an einen bestimmten Platz gebunden war, so<br />
hatte er doch bisher in dem gegebenen Rahmen<br />
seine Freiheit genossen. Mehr als der<br />
Galgen, der möglicherweise einmal das Resultat<br />
der weisen Versuche der weissen Männer<br />
sein würde, quälte und peinigte ihn der<br />
Gedanke an die Handschellen. Er hatte sie<br />
bei der Polizei gesehen, und es erschien ihm,<br />
als die tiefste Erniedrigung eines Mannes, jemals<br />
mit Hilfe von Bisenketten und Stahlfedern<br />
die ums Handgelenk zuammenklappen,<br />
wehrlos gemacht zu werden. Und nun geschah<br />
das Merkwürdige, dass Uanguaq, der niemals<br />
vorher daran gedacht hatte, sich der Gerechtigkeit<br />
zu entziehen, nun im Ernst eine Flucht<br />
zu planen begann. Lieber friedlos umkommen<br />
als wie ein Fuchs in der Falle gefangen wergrosse<br />
Neuheit, wird in wenigen<br />
Minuten heiss; viel]<br />
rascher als bisherige Heiz-I<br />
kissen, dazu 4 Wärmestufen |<br />
mit ganz schwacher Stufe<br />
Vi für Dauergebrauch.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> — N° 95<br />
den! In den Tagen, wo er seinen Fluchtplan<br />
fasste, war die Polizeibaracke im Umbau, und<br />
die Abteilung, die aus drei Mann bestand,<br />
wohnte im katholischen Pfarrhof. Hier schliefen<br />
sie in ihren Schlafsäcken auf dem Boden<br />
der Kirche zusammen mit ihrem Gefangenen.<br />
Wieweit sich Uanguaq im voraus einen detaillierten<br />
Plan für seine Flucht zurechtgelegt<br />
hatte, ist niemals aufgeklärt worden; man<br />
weiss nur, dass die Polizei, als sie eines Morgens<br />
in einem brüllenden Schneesturm erwachte,<br />
seinen Schlafsack leer fand. Erst<br />
dachte man überhaupt nicht an die Möglichkeit<br />
einer Flucht und begab sich zu den<br />
Schneehütten der Eskimos in dem Glauben,<br />
dass Uanguaq sich hier auf einem frühen<br />
Morgenbesuch befinde. Aber es dauerte nicht<br />
lange, bis man entdeckte, dass der leichteste<br />
Schlitten der Polizei und die besten und<br />
schnellsten Hunde weg waren; als man näher<br />
zusah, entdeckte man auch, dass mehrere von<br />
den Gewehren der Polizei und Munition fehlte.<br />
Gleichzeitig kamen Leute aus der Siedlung<br />
und meldeten, dass ein Teil ihrer Winterpelze<br />
und Schlaffelle verschwunden war.<br />
Es konnte nun kein Zweifel mehr darüber<br />
sein, dass Uanguaq im Schütze des Schneesturmes<br />
in die Freiheit hinausgefahren war,<br />
die er nicht länger missen konnte. Die Polizei<br />
setzte ihm sofort zusammen mit einigen Eskimos<br />
nach; aber trotz allem Respekt vor der<br />
Polizei schienen die Eskimos nicht weiter an<br />
der Verfolgung interessiert zu sein. Uanguaq<br />
hatte ja nichts anderes getan, als was sie selber<br />
in einem ähnlichen Falle getan haben<br />
würden, und ausserdem waren sie überzeugt<br />
davon, dass der Flüchtling, selbst wenn man<br />
ihn wirklich einholen sollte, sein Leben teuer<br />
verkaufen würde. Er war nicht nur ein hervorragender<br />
Schütze, sondern verfügte auch<br />
über die besten Gewehre am Platze. Die Polizei<br />
tat ihr Bestes, konnte aber mit den unbrauchbaren<br />
Hunden, die Uanguaq zurückgelassen<br />
hatte, nichts ausrichten, ausserdem<br />
raste der Schneesturm und verwischte jede<br />
Spur, der man zu folgen versuchte. Die Jagd<br />
musste aufgegeben werden, bis das Wetter<br />
besser würde.<br />
Eine Woche später erschien die Polizei<br />
vollzählig bei einer Handelsstation am Bakersee;<br />
aber als sie sich nach dem verschwundenen<br />
Uanguaq erkundigte, erzählte der Handelsverwalter,<br />
dass er bereits vor mehreren<br />
Tagen duchgekommen war; er hatte bei der<br />
Station Proviant verlangt unter dem Vorgeben,<br />
dass er auf einer Schlittenreise für die<br />
Polizei begriffen sei. Da der Handelsverwalter<br />
sowohl die Schlitten als auch die<br />
Hunde und Gewehre wiedererkannte, war er<br />
in die Falle gegangen, ohne einen Augenblick<br />
Misstrauen zu fassen. Jetzt musste Uanguaq<br />
bereits über alle Berge sein.<br />
Es wurde augenblicklich nach allen Siedelungen<br />
in Barren Grounds, mit denen man in<br />
Verbindung kommen konnte, Mitteilung ausgesandt,<br />
und während des ganzen Winters<br />
wurde nach Uanguaq gesucht, aber er wurde<br />
nicht gefunden. Erst im Frühjahr, als die Sonaenwärme<br />
den Schnee schmelzte, stiess ein<br />
Renntierjäger zufällig auf eine zusammengefallene<br />
Schneehütte. Er erkannte sogleich den<br />
Schlitten der Polizei wieder, ebenso die Leichen<br />
der entführten Hunde. Im Innern der<br />
Schneehütte lag tot Uanguaq. Er hatte sich<br />
in keine Siedlung wagen dürfen, und da im<br />
Winter fast gar keine Renntiere Jn Barren<br />
Grounds sind, war es ihm nicht möglich gewesen,<br />
Jagd zu treiben. So hatte er von dem<br />
Proviant gelebt, den er beim Bakersee erhalten<br />
hatte, und als dieser schliesslich aufgebraucht<br />
war, hatten Hunger und Kälte sich<br />
seiner erbarmt und ihn zu den ewigen Jagdgründen<br />
seines Stammes gesandt, aus denen<br />
keine Macht der Welt ihn je wieder zurückholen<br />
kann<br />
Als ich zusammen mit Igjugarjuk das Grab<br />
besuche, ist die Sommerwanderung der Renntiere<br />
in vollem Gang. Während mir der Zauberer<br />
mit gedämpfter Stimme Uanguaqs Geschichte<br />
erzählt, steht die Landschaft ringsum<br />
in lächelndem Gegensatz zu der Winteröde,<br />
welche den kühnen Flüchtling überwältigt<br />
hatte.<br />
Leben ist um des toten Mannes Grab. Hermeline<br />
springen zwischen den Steinen umher<br />
und suchen nach Vogeleiern, Lemminge sind<br />
m ihre zarteste Sommertracht gekleidet und<br />
schlecken Sonnenschein auf den kleinen<br />
Schneehäufchen, und selbst die Murmeltiere,<br />
die sich sonst aus Furcht vor den lautlosen<br />
Eulen nur selten bei Tageslicht zeigen, sind<br />
heute aus ihren Höhlen hervorgekrochen und<br />
sitzen mit aufgerichtetem Körper da wie richtige<br />
kleine Menschen. Sie blinzeln ins Licht<br />
und fuchteln mit ihren Vorderbeinchen vor<br />
eitel Sommerlust.<br />
Hoch oben in der Luft schwebt ein Bussard<br />
auf starken Schwingen und prüft die Renntierrudel;<br />
die Kühe haben noch nicht gekalbt,<br />
aber er freut sich schon auf die fetten und<br />
mürben Kälbchen, die noch matt in den<br />
Knien sind nach dem warmen Winterschlaf<br />
im Leibe der Mutter.<br />
Die Wirtschaftskrise zieht auch bei uns immer weitere Kreise, die Not steigt immer höher an. Alle<br />
Massnahmen des Bundes wie der Kantone haben sich bis jetzt als völlig unzureichend erwiesen, besonders<br />
in den Bergtälern herrscht eine geradezu unfassbare Armut. Die Gemeinden — selbst zu arm,<br />
um helfend einzugreifen — müssen Familien mit 8 bis 12 Kindern ihrem Schicksal überlassen.<br />
Krankheit und Hunger sind dort ständige Gäste. Die nachstehenden Dokumente mögen dem Leser<br />
einen Einblick in diese Verhältnisse gewähren.<br />
^Mtf<br />
Nachdem wir bereits in den letzten beiden Jahren eine Hilfsaktion für die notleidende Bergbevölkerung<br />
durchgeführt haben, gehen uns nun täglich Briefe dieser Art aus allen Landesteilen zu.<br />
So wenden wir uns auch jetzt wieder an unsere Leser, mit der Bitte, uns zu helfen, wenigstens hier<br />
und dort einen Lichtschimmer in die Berghütten zu bringen. Hier ist jede Gabe willkommmen, besonders<br />
Bei unserer letzten Hilfsaktion liefen bei uns insgesamt 160 Pakete ein; aus diesem Material<br />
konnten wir 90 Pakete verschicken, die ausser den Erwachsenen verschiedenster Altersstufen, auch<br />
rund 700 Bergkinder berücksichtigten. Weiterhin haben wir 30 Bittbriefe an unsere Leser vermittelt,<br />
so dass dadurch weitern 30 Familien geholfen werden konnte. 620 Fr/an Bargeld wurden zum Ankauf<br />
von Kinderwäsche und warmen Kinderkleidern verwendet. Nachdem unsere Leser schon zwei Jahre<br />
hindurch soviel Verständnis für ihre notleidenden. Mitmenschen gezeigt haben, hoffen wir, dass auch<br />
unser diesjähriger Aufruf nicht ungehört verhallt. Mehr denn je gilt es heute, zu beweisen, dass das<br />
Wort Volksgemeinschaft keine leere Phrase ist, sondern sich gerade in Zeiten bitterster Not aufs neue<br />
bewährt.<br />
/<br />
Alle Geschenke sollen noch vor Weihnachten zur Verteilung gelangen. Wir bitten daher unsere<br />
verehrten Leser, uns alle Zuschriften und Zusendungen bis spätestens 20. Dezember zugehen zu lassen,<br />
da wir zu diesem Zeitpunkt unsere Aktion abschliessen wollen. Selbstverständlich sind wir auch<br />
wieder gerne bereit, solchen Lesern, die persönlich mit den Hilfsbedürftigen in Verbindung treten wollen,<br />
einige Briefe zur Auswahl zu senden. Zusendungen und Zuschriften bitten wir unter Angabe des Absenders<br />
an die Redaktion der «Automobil-Revue», Abteilung Hilfsaktion, Breitenrainstrasse 97, Bern,<br />
zu richten-. Bargeldsendungen sind herzlich willkommen und ah Postscheckkonto 111/5890, Hilfsdienst der<br />
«Automobil-Revue», Bern, erbeten.<br />
Menschen in Not.<br />
An unsere Leser!<br />
AMA<br />
Jh/K, *A*+*t-<br />
jO0"<br />
/2-**t--<br />
•/A*-*-*r/V<br />
S)U *l*4tsif+~%. &>*+sf<br />
5^*"^<br />
N" 95 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Die Seite der Frau<br />
töte schonen Sehe<br />
Die Sehnsucht jeder Frau!<br />
Wenn man die neuen Pelze betrachtet, die<br />
uns die führenden Werkstätten für diesen<br />
Winter vorbereiten, und wenn man sich im<br />
Zusammenhange damit mit den zahllosen<br />
zur Verarbeitung gelangenden Fellsorten eingehender<br />
beschäftigt, muss man sich letzten<br />
Endes eingestehen, dass man während der<br />
Schulzeit in den «Tierkundestunden» ausserordentlich<br />
unaufmerksam war und zweifellos<br />
ein «Ungenügend» verdient hätte,<br />
weil man doch eigentlich in diesen Dingen<br />
so beschämend wenig Bescheid weiss!...<br />
Die neue Mode lässt sich heuer keineswegs<br />
in bestimmte Bahnen zwingen, sondern gestattet<br />
sowohl was die Fellsorten als auch<br />
was die Machart anbetrifft, vollste Freizügigkeit,<br />
so dass neben den aus grossen<br />
Fellen zusammengestellten, also einheitliche<br />
Flächen bildenden Pelzen auch Umhüllen aus<br />
ganz*kleinen Fellen hergestellt werden, die<br />
uns ihrer besonderen Lebhaftigkeit wegen<br />
gefallen, wenn sie auch — infolge der hier<br />
notwendigen vielen Nähte — weniger praktisch<br />
sind, also sicherlich nicht als Strapazstücke<br />
gelten können. Wer sich auf diesem<br />
Gebiete zurechtzufinden versucht, wird feststellen<br />
können, dass auch die Pelzmode in<br />
der heutigen Zeit alle Experimente vermeidet,<br />
also vor allem allzu auffällige Fellsorten<br />
ausschaltet, was durchaus begreiflich erscheint,<br />
da doch die Anschaffung eines Fellmantels<br />
immerhin eine belangreiche Ausgabe<br />
darstellt, die wohl überlegt sein will und<br />
einem allenfalls ein Stück bieten muss, das<br />
jahrelang brauchbar, bleiben soll, also nicht<br />
etwa von heute auf morgen überholt sein<br />
|arf, wie irgend ein anderes Kleidungsstück,<br />
Bei dem dies keine so grosse Rolle spielt.<br />
Während man also im Vorjahre vielfach<br />
Tiger- und Leopardfelle (und deren zahlreiche<br />
Nachahmungen) verarbeitete und an diesen<br />
« wilden », ausdrucksvollen Mustern Gefallen<br />
fand, scheint heuer ruhig wirkendes<br />
Pelzwerk vorgezogen zu werden, weil man<br />
sich offenbar sagt, dass man derartige Umhüllen<br />
viel besser auszuwerten in der Lage<br />
sei<br />
Ȧls vorbildlicher Strapazmantel gilt heuer<br />
unstreitig der Seehund-Mantel; das Gleissen<br />
und Glitzern dieses Naturfelles und sein.<br />
« öliger » Schimmer nehmen uns immer von<br />
neuem gefangen. Fachleute sprechen von<br />
einer fast unbegrenzten Haltbarkeit dieses<br />
Pelzwerks, so dass man' solche Umhüllen<br />
mit Recht auch für Ausflüge, Wochenendfahrten<br />
u.s.w. zu verwenden gedenkt. Man<br />
stellt das Seehundfell gerne noch mit einem<br />
Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Di. abend 26. NOV. Einzige Wiederholung d. Ballettabends:<br />
Rekrutierung von W.<br />
A. Mozart, und Prometheus,<br />
von L. van Beethoven.<br />
Mi. abend 27. NOV. Eugen Onegin (A-Ab. 7).<br />
DO. abend 28. NOV. Aida, Oper von G. Verdi, Gastspiel<br />
von Maria Olzewska und<br />
Alb. Seibert.<br />
Fr. abend 29. NOV. Eugen Onegin (A-Ab. 7).<br />
Sa. abend 30. NOV. Welturaufführung: Hopsa, Revue-Operette<br />
des Schweizer<br />
Komponisten Paul Burkhard.<br />
SO.nachm. I.Dez. 2^ Uhr: Lohengrin, Oper von<br />
Rieh. Wagner, mit Maria Olzewska<br />
und Alb. Seibert a. G.<br />
So. abend 1. Dez. Hopsa.<br />
Schauspielhaus Abenda ** ühr t< s ° nn -<br />
Di. abend<br />
Mi. abend<br />
Fr.<br />
Sa.<br />
So.<br />
So.<br />
r<br />
26. Nov. \<br />
27: Nov. I<br />
Die erste tag Legion, nachm. Schauspiel 3H Uhr<br />
, von Emmet Lavery, Deutsch<br />
von Friedr. Schreyvogel.<br />
abend 28NOV Premiere: Mädchen in Uniform<br />
(Gestern und Heute), Schauspiel<br />
von Christa Winsloe.<br />
abend 29. NOV. Die erste Legion.<br />
abend 30. NOV. Mädchen in Uniform<br />
und Heute).<br />
(Gestern<br />
nachm. I.Dez. Cäsar in Rüblikon.<br />
abend 1. Dez. SK Uhr: Cäsar in Rüblikon.<br />
anderen Pelzwerk zusammen, das für Kragen<br />
und Manschetten bestimmt ist, wie wir<br />
dies bei unserm ersten Bilde deutlich wahrnehmen.<br />
Zu den immer aktuellen Fellen, die keiner<br />
Modeströmung unterliegen, gehört der Persianer,<br />
der, ebenso wie der Seehund, schier<br />
unverwüstlich ist und den Vorteil bietet, für<br />
richtige «Gelegenheitsutnhüllen», die für<br />
Nachmittag und Abend tragbar sind, geeignet<br />
zu sein. Auch hier kommt vielfach die<br />
Gepflogenheit, eine «fremde » Fellgarnierung<br />
vorzusehen, zum Ausdrucke, so dass man<br />
etwa den breiten, capeähnlichen Kragen<br />
eines Persianermantels mit schwarzern Fuchs *<br />
besetzen könnte; der Mantel selbst hat meist<br />
den geraden Grundschnitt und bietet, abgesehen<br />
von dem eben besprochenen, eigenartigen<br />
Kragen, interessant-gebaijschte Aermel,<br />
die — als neumodische Anregung — in<br />
der Pelzmode ein gewisses Aufsehen erregen<br />
(Figur 2).<br />
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Als billiges und sehr wirkungsvolles Pelzwerk<br />
gilt rasiertes Lammfell, das heuer in<br />
seinen verschiedenen Grauschattierungen bevorzugt<br />
wird; zu der jugendlichen Wirkung<br />
dieser Pelzart tragen die überaus anmutigen<br />
Schnitte bei, insbesondere erregen die den<br />
Kutschermänteln der Biedermeierzeit nachempfundenen<br />
Cape-Effekte allgemeine Aufmerksamkeit<br />
(Bild 3).<br />
Im nächsten Bilde führen wir einen Maulwurfmantel<br />
vor Augen, der uns durch seine<br />
neue Linienführung überrascht; viele Jahre<br />
lang hatte man für Maulwurfumhüllen wenig<br />
übrig, weil man diese Felle in der Farbe<br />
wenig günstig und demnach ausdruckslos<br />
fand. Nun aber, da man sich der Tagesmode<br />
vollkommen angleicht und sogar die reizvollen<br />
Verschnürungen als Mantelverschluss<br />
versieht, erfährt die Pelzmode eine wert-<br />
volle Bereicherung, die auch durch den kleinen^<br />
Schalkragen und durch die kelchförrnigerweiterten<br />
Aermel zum Ausdrucke kommt.<br />
Die stark eingeschweifte Machart unterstreicht<br />
den Stil des « Russenmantels», der<br />
die Pelzrqode auf ganz neuen Wegen zeigt.<br />
Auch der Fohlenmantel, dessen Beliebtheit<br />
in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen<br />
hatte, findet nun wieder vollsten<br />
Beifall, was vermutlich darauf zurückzuführen<br />
ist, dass man sich um die Schaffung<br />
Stilmöbel<br />
Truhen<br />
Kommoden<br />
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0 dunkle Nacht! so tief und uferlos<br />
wie Wünsche, die für kurze Zeit<br />
aufblühen und dann hoffnungslos<br />
ertrinken in dem dunklen Schoss,<br />
so tiefer, tiefer Müdigkeit.<br />
Im Schweigen nur das Ticken einer Uhr,<br />
das der Sekunden rasche Flucht<br />
anzeigt, eh' sie ohne Spur<br />
hinschwinden und das Ewige nur<br />
sie als vollendet bucht.<br />
Was war, was wird? — das alles stirbt im<br />
Traum,<br />
Die Uhr tickt leise in der Nacht;<br />
doch fern sind wir dem dunklen Raum —<br />
fort trägt aul Flügeln uns der Traum<br />
zu Sternen, wo Erfüllung wacht.<br />
neuer Typen bemüht. Ein hoch-verschliessbarer,<br />
mit «fremdem » Fell verbrämter, ejnseitig-gearbeiteter<br />
Fohlenmantel mit wuchtigen<br />
Manschetten ist sicherlich ein Vorschlag,<br />
der nicht von der Hand zu weisen<br />
und durchaus erfolgversprechend ist (vorletztes<br />
Modell).<br />
Grosses Unrecht widerfuhr auch dem guten<br />
alten Sealmantel, denn der Widerstand,<br />
den das Publikum diesem Fell entgegensetzte,<br />
war so gross, dass man nicht einmal<br />
daran denken wollte, ein altes « Familienstück<br />
». das man seit urdenklichen Zeiten im<br />
Hause hatte, umzuformen und aufzutragen...<br />
dies alles aus der Befürchtung heraus, dass<br />
Seal «alt mache». Dass dies aber keineswegs<br />
der Fall ist, wenn man dem Sealmantel<br />
die richtige, jugendliche Form gibt und<br />
ihn mit langhaarigem Pelzwerk, etwa mit<br />
Skunks, in Form eines abstehenden Kragens<br />
und eines aus mehreren Fellen .zusammengesetzten<br />
Muffs in Verbindung bringt, soll<br />
unsere letzte Zeichnung beweisen. Solche<br />
Sealmäntel sind sehr flott und ungemein<br />
praktisch, weil sie — ebenso wie die Persianerpelze<br />
— nicht nur für den Nachmittag,<br />
sondern auch als Umhülle zur Gesellschaftskleidung<br />
zu verwenden, also als ausgesprochene<br />
« Gelegenheitspelze » zu betrachten<br />
sind.<br />
Früher einmal war man der Ansieht, dass<br />
die Anschaffung eines Pelzes höchsten, fast<br />
sträflichen Luxus bedeute, heute aber scheint<br />
man endlich zu der Erkenntnis gelangt zu<br />
sein, dass ein gediegener Pelzmantel zwar<br />
eine einmalige grössere Ausgabe darstellt,<br />
einen aber auf Jahre hinaus der Sorgen um<br />
die winterliche Umhülle enthebt!<br />
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Alljährlich hören wir von niederdonnernden Lawinen,<br />
von Wäldern und Häusern, die durch sie<br />
weggefegt und von Menschenleben, die durch sie<br />
mitgerissen werden oder wie durch ein Wunder von<br />
schwerem Unglück verschont bleiben. Ständig sind<br />
die den Wintersport ausübenden Massen im Ansteigen,<br />
begriffen. Aber auch die Unglücksfälle werden<br />
immer zahlreicher, die, wenn man den Ursachen<br />
auf den Grund geht, in vielen Fällen vermieden<br />
werden könnten. Die Unwissenheit hauptsächlich<br />
der skisporttreibenden Welt in bezug auf<br />
Lawinengefahr, Verhalten bei Verschüttungen etc.<br />
ist sehr oft verblüffend gross. Da ist es denn ein<br />
nicht zu unterschätzendes Verdienst, wenn ein Bergund<br />
Skitourist vom Format Wakher Flaigs sich der<br />
Arbeit unterzogen hat, ein gemeinverständliches<br />
Buch zu schreiben über alles, was mit dieser teilweise<br />
so herrlich malerischen, anderseits aber Unglück<br />
und Verheerung bringenden Naturerscheinung<br />
zusammenhängt. Flaig berichtet über Geschichtliches,<br />
über Entstehung, Arten und Wirkung<br />
der Lawinen. Seine Aussagen hat er reich dokumentiert<br />
mit Beispielen aus Vergangenheit und<br />
jüngster Gegenwart. Aeusserst wertvoll sind die<br />
Ratschläge und Verhaltungsmassregeln, die der Verfasser<br />
für den Fall drohender Gefahr an alle Touristen<br />
ergehen lässt. Die Ausführungen Flaigs, sachlich<br />
und leicht fasslich niedergelegt, sind begleitet<br />
von einer grossen Anzahl hervorragender Kupfertiefdruckbilder,<br />
die das Geschilderte vorzüglich dokumentieren'<br />
und illustrieren. Wir möchten das<br />
vom Brockhaus-Verlag geschmackvoll ausgestattete<br />
Buch allen Wintersportfreunden aufs beste empfehlen,<br />
weil es ihnen ein Wissen vermittelt, um dessen<br />
Besitz sie früher oder später sehr froh sein könnten.<br />
Fy.<br />
Diät und Lebensweise für Herzkranke. Neuzeitliche<br />
Wege zur wirksamen Behandlung chronischer<br />
Herzleiden. Ein praktischer Führer zur Wiederherstellung<br />
und Erhaltung der Herzkraft, Arbeitsfähigkeit<br />
und Lebensfreude für den Herzkranken.<br />
Von Dr. med. H, Malten, leitender Arzt der Anstalt<br />
für Nerven- und Stoffwechselkranke, Baden-<br />
Baden. Mit Bildern. Soeben erscheint die veränderte<br />
und erweiterte Neuauflage 11. bis 15. Tausend<br />
im Süddeutschen Verlagshaus G. m. b. H.,<br />
Preis nur.RM. 1.80.<br />
Kaisers Haushaltungsbuch für 1936 zeichnet<br />
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und einfache Führung aus. Es enthält in seinen<br />
18 monatlichen Rubriken Raum, für alles was in<br />
einer Haushaltung ausgegeben wird und bietet am<br />
Ende des Jahres mit seiner Zusammenstellung ein<br />
übersichtliches Bild des gesamten Rechnungswesens.<br />
Das Buch ist solid und gediegen ausgestattet;<br />
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lehnt sich sicher für jeden Haushalt<br />
Nur auf Dich kommt es an! Die praktischen<br />
Wege zum Erfolg. Von Hans Martin. Preis kartoniert<br />
RiM. 2.—. Geschenkleinen RM. 3.50. Soeben<br />
erschienen im Süddeutschen Verlagshaus<br />
G. m. b. H., Stuttgart-N, Birkenwaldstr. 44.<br />
Es ist der grpsse Vorzug dieses Buches, dass,<br />
hier an praktischen Beispielen aus dem Leben gezeigt<br />
wird, wie man die Erfolgsmöglichkeiten findet<br />
und sie auswertet. Selbst der Vielerfahrene<br />
wird erstaunt sein, in diesem Buch so viele wertvolle<br />
Hinweise, Anregungen usw, zu finden, die<br />
ihm von grösstem Nutzen sind. Darum greife jeder,<br />
der sich vor Fehlschlägen und Enttäuschungen<br />
bewahren will und vermeiden möchte, teures<br />
Lehrgeld zu bezahlen, zu dieser Erfolgsschule, die<br />
übrigens durch Beigaben frischen und gesunden<br />
Humors eine angenehme und leichte Lektüre ist.<br />
Illustrierte Jugendzeitung «Der Spatz». «Der<br />
Spatz > mit seinen farbigen Titelblättern eignet sich<br />
in seiner hübschen Aufmachung vorzüglich als beliebtes<br />
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halbjährlich Fr. 2.50. Gratis-Probenummern<br />
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Alpenflüge aufmerksam.<br />
Die «Schweizer Bergfibel» vermittelt den stärksten<br />
Eindruck von der Grosse der Schweizer Alpenwelt.<br />
Sie gibt in Wort und Bild die Quintessenz<br />
der Erlebnisfülle, die der Alpinismus dem modernen<br />
Menschen schenkt. Im Buchhandel erhältlich.<br />
Zoologie. «Das Ideal der Frau für den<br />
Mann ist eine Taube mit allen Eigenschaften<br />
der Ameise.» — < Und das Ideal des Mannes<br />
für die Frau ist ein Löwe mit Schafsgeduld.<br />
><br />
Das Richtige. «Haben Sie Büstenwasser<br />
?> — « Qewiss.» — « Hilft das auch<br />
sicher ? > — « Unfehlbar.» — « Geben Sie<br />
mir für eine Krone, unser Schiller ist vom<br />
Klavier gefallen. ><br />
Waagerecht:<br />
2. Papageiart.<br />
4. Siehe Anmerkung.<br />
8. Etwas Unangenehmes.<br />
9. Alphirt.<br />
11. Südwein.<br />
13. Staatshaushaltplan.<br />
14. Faserpflanze.<br />
15. Chemisches Element,<br />
Edelgas.<br />
18. Nebenfluss d. Donau.<br />
21. Mädchenname.<br />
22. Italienischer Barockmaler.<br />
23. Nordischer Dichter.<br />
25. Siehe Anmerkung.<br />
26. Persönliches Fürwort.<br />
Senkrecht:<br />
1. Letzte Ruhestätte.<br />
2. Handelsvermittler.<br />
3. Flächenraum.<br />
4. Verwandte.<br />
5. Römische Mondgötün.<br />
6. Mädchenname.<br />
7. Biblischer Ort<br />
10. Hunnenkönig.<br />
11. Ausdruck für einen<br />
gewaltigen Menschen.<br />
15. Nautischer Ausdruck.<br />
16. Fremdwort f. ehemals<br />
(z. B. seit 's Zeiten).<br />
17. Stadt in Südwestafrika.<br />
18. Mädchenname.<br />
19. Vertrauter Wallensteins.<br />
20. Nichts, fremdsprachig.<br />
24. BefestigungsmitteL<br />
Nr. 4 und 25, waagerecht, ergeben die Namen<br />
von zwei Balkanstaaten.<br />
Der Cowboy parkiert sein Auto.<br />
Der Zirkus war zwei Tage in dem Dorf,<br />
als der Bürgermeister kam, um ihm einen<br />
Besuch abzustatten. Er traf dort drei Zirkusarbeiter<br />
mit untröstlichen Gesichtern.<br />
« Was gibt's denn, meine Freunde ? » fragte<br />
er sie. « Der Elefant ist tot! » war die Antwort.<br />
Der Bürgermeister war gerührt. «Das<br />
ist aber schön», meinte er, «dass ihr an<br />
dem Elefanten so gehangen habt, um seinen<br />
Hingang zu betrauern!» — «Das ig: es<br />
nicht >, sagte einer der Männer, «das<br />
Schlimme ist, wir müssen jetzt ein Grab für<br />
ihn graben! ><br />
Erhältlich in allen Apotheken<br />
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Engler. Zu beziehen gegen Einsendung von Fr. 1.20<br />
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Wektmadd<br />
eine<br />
Prachtsmonographie<br />
Hundert<br />
Jahre<br />
Schweizer<br />
Wirmachi<br />
Herausgegeben von Oberst Feldmann, unter Mitarbeit<br />
von Major Düniker und Major Schafroth.<br />
260 Seiten Text mit fielen Illustrationen und acht<br />
sechsfarbigen Tafeln.<br />
Format: 24/32 cm.<br />
Das prächtig ausgestattete, von 3 kompetenten Militär-<br />
Fachleuten verfasste Buch gibt einen lückenlosen Ueberblick<br />
über die Entwicklung unseres Wehrwesens in den<br />
letzten 100 Jahren. „Hundert Jahre Schweizer Wehrmacht"<br />
ist nicht nur für die Angehörigen der Armee<br />
bestimmt. Das vorliegende Buch soll dem Schweizervolk<br />
unsere Wehreinrichtungen in ihrer hundertjährigen Entwicklung<br />
in allgemein verständlicher Form vor Augen<br />
führen.<br />
In Ganzleinen Fr. 34.—, Halbleder Fr. 44.—<br />
Herausgegeben von Walter Schmid, unter Mitarbeit<br />
zahlreicher, mit den Walliser Verhältnissen vertrauten<br />
Persönlichkeiten und Beiträgen von über 40 Photographen.<br />
Der in sechs Kapitel zerfallende Textteil behandelt, von<br />
Zeichnungen begleitet, das Wallisertum, die geschichtliche<br />
Entwicklung, Handel und Verkehr, Täler und Berge<br />
in knapper, unterhaltender Form. Die 222 vorzüglich<br />
wiedergegebenen Bilder im Format 17 x 24 und 12 x 17 cm<br />
umschliessen das Wallis der Gegenwart, von der Quelle<br />
der Rhone bis hinunter zum Genfersee, vom Finsteraarhorn<br />
bis zum Monte Rosa. Eine grossangelegte, in ihrer<br />
Art einzig dastehende Monographie, ein Buch der Erinnerung,<br />
Belehrung und Sehnsucht. Format des Bandes<br />
24x32 cm, 3 1 /, cm dick.<br />
In Ganzleinen Fr. 45.—, Halbleder Fr. SS.—<br />
Verlangen Sie vom einen oder andern Werk den illustrierten, kostenfreien Prospekt<br />
oder lassen Sie sich die Bände unverbindlich von Ihrem Buchhändler vorlegen.<br />
VERLAG HALLWAG BERN
— ..DIENSTAG, .26. NOVEMBER .1335- AUTOMOBIL-REVUE<br />
I««K<br />
Autopreise in Amerika und bei uns. Einige Zuschriften<br />
aus dem Leserkreis befassten sich neuerdings<br />
mit dem scheinbaren Widerspruch zwischen<br />
den' in Amerika bekannten Katalogpreisen und den<br />
in der Schweiz geltenden Verkäufssummen für Wagen<br />
aus den Vereinigten Staaten: Wir haben die<br />
Anfragen an das Sekretariat' des Automobilhändler-<br />
Verbandes zur Stellungnahme weitergeleitet, von- wo<br />
uns die nachstehende Begründung zugeht, die wir<br />
gerne einem weiteren.Leserkreis zur Kenntnis bringen:<br />
«Der Zoll'für den Amerikanerwagen, wobei der<br />
Amerikanerpreis immer ohne fünftes Reserverad<br />
und ohne Stoßstange berechnet wird, macht allein<br />
70% mehr aus, als der Wagen selbst in Amerika<br />
tostet. Im gleichen Missverhältnis zum Wagenpreis<br />
stehen die -Frachtkosten vom Produktionsort, nach<br />
New York, dann die Verschiffung New York-Ant-<br />
•werpen und die Bahhfracht Antwerpen-Schweiz.<br />
Der Importeur in der Schweiz muss überdies<br />
sein Geld der Fabrik zum voraus einsenden, muss<br />
mit grossem Kapital, das 6—12 Monate zinslos liegt,<br />
arbeiten, hat grosse Ersatzteillager zu unterhalten<br />
und muss mit der Garantie viel larger sein als der<br />
amerikanische Verkäufer. In Amerika besorgt die<br />
Fabrik die ganze Reklame, während der schweizejische<br />
Händler diesbezüglich mit bedeutenden Auslagen<br />
zu rechnen hat In Amerika wird der Wagen<br />
netto Kassa ohne einen Cent Rabatt, beglichen. Bei<br />
einem Tauschgeschäft darf für den Tauschwagen<br />
.nicht mehr verrechnet werden, als tarifmassig festgelegt<br />
wird.<br />
-Die Fragesteller haben auch ganz vergessen, die<br />
Spesen für den Unterhalt der Geschäftslokale, Ausstellungsräume,<br />
Garage etc. zu berechnen. Effektiv<br />
wird der grösste Teil aller Automobilverkäiife heute<br />
in Form, von Tauschgeschäften abgeschlossen, die<br />
Preise der einzutauschenden alten Wagen werden<br />
nun aber leider vom Käufer des neuen Wagens bestimmt.<br />
Dies sind gewiss ungesunde Zustände, und<br />
deswegen sind auch Bestrebungen im Gange, die<br />
Preise allgemein herunterzusetzen und insbesondere<br />
die einzutauschenden Wägen durch eine Schatzungsstelle<br />
zu bewerten, wobei dann dem Käufer eines<br />
neuen Wagens nur im Maximum der Preis der<br />
Schatzungsstelle -angerechnet werden* dürfte. ».<br />
V«*»«ch<br />
•onseilce<br />
edenes<br />
Schutz der Privatwirtschaft! Vom Verband<br />
Schweiz. Motorlästwagenbesit'zer erhalten<br />
"wir folgende Mitteilung^,<br />
zukommen.<br />
, Heute wollen wir die Mittel nicht scheuen, diese ]<br />
noch weit bedeutendere Aktion auch im Kanton<br />
Aargau durchzuführen. Die kant. Erziehungsdirek-<br />
1 tion begrüsst die weitgehende Unterstützung unseres<br />
Verbandes und hat allen Schulen die Verwendung<br />
dieser Verkehrswandbilder, die als .ausgezeichnet<br />
angesprochen werden dürfen, warm empfohlen.<br />
Martini-Ball. Wiederum waren es an die 400<br />
Personen, die sich am 16. November in den Räumen<br />
des Kufsaal-Casino in Baden zum traditionellen<br />
Martini-Ball einfanden. . Dieser grössten<br />
Clubveranstaltung, die zugleich den bedeutendsten<br />
gesellschaftlichen Anlass des Kantons darstellt, war<br />
in jeder Beziehung ein voller Erfolg beschieden. Es<br />
war ein Fest wiefes sein soll, gediegen, aber doch<br />
. fröhlich und ungezwungen. Es brauchte kein Nebel,<br />
• um alle Teilnehmer bis, zum Morgengrauen in bester<br />
Stimmung beisammen zu halten. ni.<br />
SEKTION SEELAND-JURA. Wir laden unsere<br />
•verehrten Mitglieder mit ihren Familien nochmals<br />
[herzlich ein, dem auf Samstag, den 30. November<br />
ab 20 Uhr in den Sälen des Hotels «Elite» in Biel<br />
angesetzten. Familienabend beizuwohnen. Ein abwechslungsreiches<br />
Programm wird für angenehme<br />
Unterhaltung sorgen.<br />
SEKTION ZÜRICH. Die nächste Monatsversammlung<br />
findet Donnerstag, den 12. Dezember<br />
im Hotel «St. Gotthard» in Zürich statt. Nach "dem<br />
gemeinsamen Nachtessen wird Herr Guggisberg<br />
aus Bern die Zürcher Automobilisten mit einem interessanten<br />
Lichtbildervortrag über «Längs der<br />
Donau von Wien zum Schwarzer! Meer» erfreuen.<br />
Die diesjährige Wintersportwoche mit Skikurs findet<br />
vom 26. Dezember bis 2. Januar wiederum im<br />
schönen Davos statt. Die Teilnehmer haben Gelegenheit,"<br />
auch an atndern Davoser Sportveranstaltungen-<br />
Mlz'unefcmW unfl - die, irerschiete'neii-.lSiraj*-,<br />
Kämpfe auf Schnee und Eis zu reduzierten Eintrittspreisen<br />
zu.; besichtigen. Mit drei Hotels sind<br />
sehr günstige.Arrangements getroffen worden.<br />
Der Familienahend der Ortsgruppe Winterthur<br />
findet am .12, Januar'., mit einem vielversprechenden<br />
Unterhaltungsabend statt. Der Clubball der<br />
Sektion wird am 18. Januar im Grand Hotel Dolder<br />
in Zürich abgehalten.<br />
Mitgliederbeitrag 1936: Wir möchten<br />
unsere Mitglieder darauf aufmerksam machen, dass<br />
im Monat Dezember die Nachnahmen für den Jahresbeitrag<br />
1936 der Post übergeben werden. Der<br />
Jahresbeitrag für die- Sektlonsmitglleder macht Fr.<br />
23. — aus (in den früheren Jähren Fr. 25. —). Von<br />
versch. Sektionsmitglledern mussten wir in letzter<br />
Zeit den Vorwurf entgegennehmen, der Jahresbeitrag<br />
der Sektion Aargau sei, nach einem Inserat in<br />
der Revue TCS zu schliessen, der höchste aller Sektionen.<br />
Diese Einwendung ist nun vollständig unbegründet.<br />
Unsere Mitglieder vergessen wohl, dass<br />
in diesem -Beitrag eingeschlossen ist: ein Abonnement<br />
auf die beliebte «Automobil-Revue», in welcher<br />
jeweils die Nachrichten aus dem Sektionsleben,<br />
sowohl die Voranzeigen als die Berichte über die!<br />
stattgefundenen Anlässe, erscheinen. Im Mitglieder- j<br />
beitrag von Fr. 23. — sind ferner eingeschlossen<br />
eine Unfallversicherung-und eine zweimalige taxfreie<br />
Rechtsauskunft bei unserem Präsidenten. Nach<br />
diesen Vergünstigungen bemessen ist der Jahresbeitrag<br />
also nicht, höher, sondern eher .niedriger als<br />
derjenige ariderer Kantonalsektionen. Leider Ist<br />
eine diesbezügliche Anmerkung im Inserat der Revue<br />
TCS,. trotz mehrmaligem Verlangen, nicht aufgenommen<br />
worden. Wir bitten daher unsere Mitglieder,<br />
die Nachnahmen prompt einzulösen! r.<br />
d^<br />
T^CS.<br />
Autosektion Aargau<br />
Vereinigung Gbtthardstrasse. Der Vorstand besamn.elte<br />
sich am. 23, November in Ai'rolo zur Behandlung<br />
verschiedener Organisationsr, Propaganda-<br />
und Fi.nanzfragen. Es musste leider die<br />
Feststellung gemacht,- werden, dass das, Interesse<br />
des Kantons ~T.ejSsiiC,d- n - seiner 'Behörden, a,n der<br />
frühzeitigeren. ."Freimachung der Götthardstrasse<br />
immer noch eirijseiif ungenügendes ist. Während<br />
man für alle.;;.möglichen Zukujiftsträume, L wije Gotthardtunriel,<br />
. ;Verbindü'ngstunriel Lukmahier-Lin.thaly<br />
Bernhartlintunnel, öderen, Realisierung bekanntlich<br />
in weitester ;Ferne stehen dürfte, immer viel-Zeit<br />
und Geld übrig hatj möchte der Kanton Tessin seinen<br />
.Beitrag an die •SchneefreimachunggH-rbeiten am<br />
Götthärd auf ein Minimum, heräbschräuben. Wä.hrend<br />
majS jetzt", die Oeffnung auf mindestens den<br />
20. Mai vertraglich Vorgeschrieben hat und daraus<br />
dem .Kanton Tes.sjn der grösste wirtschaftliche<br />
Nutzen entsteht, will' nian jetzt der Vereinigung<br />
Gotthardstrasse kaum zwei Drittel der früheren<br />
Auslagen von Fr. 18 000 bis 20 000 entrichten, verlangt<br />
dann aber dazu noch alle möglichen Bedingungen<br />
betreffend Beschäftigung ungeeigneter Arbeitsloser;,-<br />
Bezahlung: ,-einej. .täglichen Entsehjidigunjt<br />
durch die Vereinigung bei' verspäteter Öeffnung_<br />
der^JätraBse jitc^ . '"* ""' -'•*'•""" -^<br />
•',,. -E& ,i$t5bfchste. > v Zejt&wenn~, ^i
AUTOMOBIL-REVUE<br />
BT^STiÄGr-rSfclJ<br />
Hallwag-Führer<br />
nnd<br />
Karten<br />
Diese unentbehrlichen Begleiter auf genussreichen Fahrten sind das willkommenste<br />
GESCHENK, das Sie Ihren Freunden und — sich selbst — machen können<br />
1. Führer.<br />
Europa Touring, Automobilführer von Europa,<br />
herausgegeben vom Touring-dlub der<br />
Schweiz. Redaktion O. R. Wagner, Bern. Patronat:<br />
Alliance Internationale de Tourisme. Die<br />
12. Ausgabe enthält 62 Hauptkarten, umfassend<br />
ganz Europa vom nördlichen Eismeer bis<br />
nach Gibraltar und die Grenzen von europäisch<br />
Russland, 26 Länderkarten, 90 Stadtpläne,<br />
400 Seiten Gebiets- und Ortsbeschreibungen.<br />
Preis Fr. 12.—.<br />
Automobil-Atlas von Europa, Format<br />
25x40 cm, umfassend 53 Hauptkarten und<br />
eine Uebersichtskarte, Einreise- und Fahrvorschriften<br />
für sämtliche Länder Europas,<br />
Ortsregister. Preis Fr. 30.—.<br />
CH Touring, Führer für Automobilfahrer,<br />
herausgegeben v. Touring-Club der Schweiz.<br />
Redaktion O. R. Wagner, Bern. 19. Auflage,<br />
enthaltend 36 Hauptkarten 1:250,000,5 Panoramen,<br />
26 Stadtpläne, 240 Seiten Routenbeschreibungen<br />
und Ortsregister, 31 Kunstdruckbilder.<br />
Preis Fr. 10.—.<br />
CH Touring, kleine Ausgabe, eine<br />
konzentrierte Zusammenfassung des obigen<br />
Werkes auf Grund von Karten im Maßstab<br />
1:350,000, herausgegeben vom Touring-Club<br />
der Schweiz. Redakt. O.R.Wagner. Preis Fr.6.-.<br />
Die Alpen, Automobilführer durch das gesamte<br />
Alpengebiet vom Mittelmeer bis an<br />
die Donau, enthaltend 50 Karten im Maßstab<br />
1:500,000, 300 Alpenpassbeschreibungen mit<br />
zahlreichen Illustrationen. Preis Fr. 8.—.<br />
Automobilführer von Frankreich,<br />
25 Karten im Maßstab 1:1,000,000, 175 Seiten<br />
Text über bevorzugte Touren, landschaftliche<br />
Schönheiten und historische Sehenswürdigkeiten,<br />
Ortsregister, 40 Kunstdruckbilder, eine<br />
Gesamtkarte von Frankreich. Preis Fr. 6.—.<br />
Automobilführer von Italien, 10 Karten<br />
im Maßstab 1:1,000,000, 12 Karten im Maßstab<br />
1:500,000, 170 Seiten Text, der durch<br />
hervorragende Sachkenntnis den touristischen,<br />
sowie den kulturellen Wünschen des Automobilfahrers<br />
entspricht. In knapper Form sind<br />
die verschiedenen touristischen Gebiete<br />
Italiens behandelt-.-Preis Fr. 6.—.<br />
Automobilführer von Deutschland.<br />
Enthaltend 14 Karten im Maßstab 1:1,000,000,<br />
160 Seiten Text, die wichtigsten Landschaften<br />
und Städte des Reiches behandelnd, 40<br />
prächtige Kunstdruckbilder. Preis Fr. 6.—.<br />
Autom obilf ührer von Spanien und<br />
Portugal. 12 Karten im Maßstab 1:1,000,000,<br />
ca. 120 Seiten Text über Spanien und Portugal.<br />
Preis Fr. 6.—.<br />
Uebersichtskarten.<br />
Zentral-Europa (Europa Touring). Maßstab<br />
1:1,500,000. Pap. Fr. 6.—. Lw. Fr. 8.—.<br />
Europa (Europa Touring). Maßstab 1:3,000,000.<br />
Pap. Fr. 6.—. Lw. Fr. 8.—.<br />
2. Länderkarten.<br />
Wir besitzen Automobilkarten sämtlicher<br />
Länder Europas. Klarheit, Uebersichtlichkeit,<br />
leichte Lesbarkeit, praktisches Format und einfache<br />
Falzung sind ihre Vorzüge. 6-Farbendruck.<br />
a) Ausgaben mit Text.<br />
Deutschland: 1:1,000,000, doppelseitig Fr. 4.-<br />
Frankreich: 1:1,000,000, doppelseitig . „ 4.-<br />
Italien: 1:1,000,000, doppelseitig . . . „ 4.-<br />
Oesterreich-Ungarn-Tschechoslowakei:<br />
1:1,000,000, doppelseitig „ 4.-<br />
Holland-Belgien: 1:650,000 „ 4.-<br />
Spanien: 1:1,500,000 4.-<br />
Grossbritannien: 1:1,500,000 „4.<br />
Nordländer: 1:1,500,000 „ 4.-<br />
Finnland: 1:1,500,000 „4.-<br />
Baltische Staaten: 1:1,500,000 . . . . „ 4.-<br />
Polen: 1:1,500,000 4.-<br />
Rumänien: 1:1,500,000 • „ 4.-<br />
Balkan: 1:1,750,000 „ 4.-<br />
b) Ausgaben ohne Text.<br />
Deutschland: 1:1,000,000, doppelseitig Fr.<br />
Frankreich: 1:1,000,000, doppelseitig „<br />
Italien: 1:1,000,000, doppelseitig . . . „<br />
Oesterreich-Ungarn-Tschechoslowalcei:<br />
1:1,000,000, doppelseitig<br />
Nordafrika: 1:3,000,000, einseitig. . . „<br />
3. Spezialkarten.<br />
4. Alpina-Karten 1:500,000<br />
2.80<br />
2.80<br />
2.80<br />
2.80<br />
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Sehr sorgfältig gezeichnete und auf zähem<br />
Papier gedruckte Blätter der bevorzugten Ausflugsgebiete<br />
Zentraleuropas.<br />
Schweiz: 8-Farbendruck . 1:300,000 Fr. 3.50<br />
Schweiz nnd Grenzgebiete 1:500,000 „ 4.—<br />
Schweiz-Riviera 1:500,000 „ 2.80<br />
Bodensee 1:300,000 „ 2.80<br />
Genfeisee 1:300,000 „ 2.80<br />
Oberitalienische Seen . . . 1:300,000 „ 2.80<br />
Schwarzwald 1:250,000 „ 2.80<br />
Vogesen 1:250,000 .. 2.80<br />
Rhein nnd Mosel 1:500,000 „ 2.80<br />
Oberbayern 1:250,000 „ 2.80<br />
Dolomiten 1:250,000 „ 2.80<br />
Burgund 1:300,000 „ 2.80<br />
Alle diese Blätter m 6-Farbendruck.<br />
6-Farbendruck, praktische Faltung, grosse<br />
Uebersichtlichkeit, vorbildliche Strassenführung.<br />
Blatt 1 : Zentxalalpen: München—Grenoble,<br />
Venedig—Dijon.<br />
Blatt II: Ostalpen: Wien—Dolomiten, Fiuxne—<br />
München.<br />
Blatt m: Meeralpen: Riviera—Grenoble, Rhonetal—Adria.<br />
Preis pro Blatt Fz. 4.—.<br />
Die Hallwag-Führer und -Karten sind in allen guten<br />
Buchhandlungen des In- u. Auslandes erhältl., sowie beim<br />
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