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E_1936_Zeitung_Nr.005

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BERN, Freitag, 17. Janaar <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang — N° 5<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITU.<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsintetessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung)" halbjährlich Fr» 5.—, jahrlich Fr. IC-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht pottamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr.7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Können wir Erwachsene sie davor schützen?<br />

II.<br />

Keck — kühn — frech.<br />

Der Mut hat noch immer unsere Jugend<br />

begeistert. Das « Heldische » in ihr lässt sie<br />

aber die drei Begriffe keck - kühn - frech nur<br />

zu leicht verwechseln. Dann versucht die jugendliche<br />

Behendigkeit und Gewandtheit auf<br />

der Strasse manches, was wir nie verstehen<br />

können. Denn es resultieren aus solchem<br />

Benehmen folgende Unfälle:<br />

Fall 5: Eine Schülerin fuhr mit ihrem Rade nnbedachtsam<br />

eilig auf einer abfallenden Strasse in<br />

den Verkehr einer belebten Querroute hinein. Knapp<br />

vor der Kreuzung wurde sie zweier sich folgender<br />

Personenwagen ansichtig. Schon war der erste vorbeigeflitzt.<br />

Kühn im Entschluss, versuchte die Fahrerin<br />

zwischen den Fahrzeugen hindurchzukommen.<br />

Sie erreichte aber den Kreuzungspunkt einen Bruchteil<br />

einer Sekunde nach dem zweiten Wagen, prallte<br />

mit dem Rad an diesen und durchschlug mit dem<br />

Kopf ein Wagenfenster, das ihr...<br />

und Fall 6: Fritz T. und sein Kamerad hängten<br />

sich hinten an die Brücke eines hochbeladenen LastwagenSj<br />

als dieser langsam eine steile Strasse hinauffuhr.<br />

-Nachdem oben der Wagen dann sein<br />

Tempo wieder gesteigert hatte, Hess T. in dem Momente<br />

seine Griffe fahren, als der volle Wägen<br />

ruckweise nach rechts gegen den Strassenrand einschwenkte,<br />

uii) einem entgegenkommenden Automobil<br />

Platz zu machen. Der Knabe wurde auf die<br />

Strasse geschleudert und gleich hernach vom entgegenkommenden<br />

Fahrzeug überrannt....<br />

Es gäbe hier eine ellenlange Liste von jugendlichen<br />

Akrobaten, Durchschlüpfern, blinden<br />

Passagieren aller Art und weiteren<br />

«Wagemutigen», die ihre vermeintliche Kühnheit<br />

mit Krankenlager oder Tod reichlich<br />

hoch begleichen mussten.<br />

Jeder von uns hat schon Dutzende solcher<br />

Sünder wahrgenommen. Zu diesen gehören<br />

überdies auch alle jene, die mit fehlerhaften<br />

und ungenügend ausgerüsteten Fahrzeugen<br />

(Velos ohne Bremse oder Licht) unsere Strassen<br />

bevölkern. Die Verkehrspolizei müsste<br />

vervielfacht werden, wenn sie hier überall<br />

rechtzeitig einschreiten sollte. Das wird nicht<br />

möglich sein. Aber es läge in der Grenze des<br />

Erreichbaren, dass wir erwachsene Strassenbenützer,<br />

jeder an seinem Platz, solche<br />

«Heldentaten am jungen Menschenleben» unterbinden<br />

würden. Ein Wort des Abmahnens,<br />

eine unwillige Geste, ein warnender Zuruf,<br />

wiederholt vom Nächsten, der den gleichen<br />

Unfug wahrnimmt, würde selbst die «Wägsten»<br />

stutzig machen. Gerade deswegen, weil<br />

er merkt, dass überall wachsame Augen ihn<br />

beobachten, werden ihn die unliebsamen Erfahrungen<br />

der allgemeinen Verfehmung von<br />

solchem Tun abschrecken.<br />

Hch. Pfenninger, Lehrer*<br />

Wer aber seinem eigenen Kinde erlaubt,<br />

auf einem mangelhaften Fahrzeug unsere<br />

Strassen zu befahren, gehört jedenfalls nicht<br />

zu jenen Eltern, die sich der Verantwortung<br />

gegenüber ihren Kindern genügend bewusst<br />

sind.<br />

Kinder sind fast alle äusserst beweglich.<br />

Aeusserlich und innerlich! Sie sollen ja auch<br />

von frischer Lebendigkeit erfüllt sein. Ihre<br />

Aufnahmebereitschaft ist stets wach und das<br />

Interesse jederzeit bereit, Neues, Schönes,<br />

Merkwürdiges mit irgendeinem der Sinne<br />

aufzufangen.<br />

Aber — und nun kommen wir zu einem<br />

der wichtigsten Unfallkapitel — der junge<br />

Weichenwärter schaltet oft seine-Aufmerksamkeit<br />

dermassen plötzlich und ausschliesslich<br />

um, dass er darob in ernste Lebensgefahr<br />

geraten kann!<br />

Fall 7: Ein kaum schulpflichtiges Mädchen hielt,<br />

auf dem Trottoir gehend, einen bunten Warehausballon<br />

an der. Schnur in. der Hand. Durch Zufall<br />

entglitt die rote Kugel der Besitzerin. Ein Windstöss<br />

trieb den Ballon gegen die Strassenmitte. Das<br />

Kind verfolgte hierauf sofort den Ballon und achtete<br />

deswegen nicht, dass es quer in die Fahrbahn<br />

eines daherkommenden Fuhrwerks lief....<br />

Zerlegt sieht dieser Unfall so aus: Das<br />

Kind wusste, dass sein Platz auf dem seitlichen<br />

Gehstreifen sei. Es hat ihn auch aufmerksam<br />

begangen. Das unvermutete Erlebnis<br />

mit dem Ballon veranlasste das Kind<br />

aber plötzlich, seine ganze Aufmerksamkeit<br />

auf diesen umzuschalten und alle Umweif war<br />

ihm von diesem Momente an Luft, bis das<br />

Unglück dann gewaltsam die verstellte Weiche<br />

aufschnitt.<br />

Wenn Erwachsene mit Kindern über Feld<br />

gehen oder auch wenn sie mit ihnen einen<br />

Gang durch die Stadt machen, sollten sie sich<br />

einmal eine Stunde lang die Mühe geben, zu<br />

beobachten, was alles imstande ist, das Kind<br />

für den Strassenverkehr unachtsam zu machen.<br />

Man darf dann ganz wohl an frischerlebten<br />

Beispielen Belehrung anknüpfen und<br />

aufmerksam machen, dass wir Grossen .zwar<br />

auch allerlei entdecken und ebenfalls' den<br />

Strassenverkehr nicht als die Hauptsache ansehen,<br />

dass wir aber unsere persönliche Vorsicht<br />

auf der Strasse n i e ganz abschnüren,<br />

möge links und rechts neben der Strasse geschehen<br />

was wolle. Denn das Ganzausschalten<br />

sei überaus gefährlich. Dass dem so ist,<br />

erfahren wir immer wieder bei Unfällen von<br />

spielenden Kindern auf der Strasse.<br />

Spielende. Kinder auf der Strasse: Eine Gefahr für sich selbst und die Motorfahrzeugführer.<br />

dem Zürcher Schulfilm).<br />

__<br />

Erscheint jeden Diensten and Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal ..Gelbe List«"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck Hl 414 - Telegramm-Adresse: AutoreTUe, Bern<br />

Geschiftsstelie Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 394743<br />

JCindet?<br />

(Aus<br />

Spielende Kinder sind blind !<br />

Es ist ganz selbstverständlich, dass jedes<br />

lustbetonte Spiel die kindliche Einfalt vollständig<br />

gefangen nimmt. Der Junge oder das<br />

Mädchen merkt es nur zu rasch, dass derjenige<br />

im Spiel am besten wegkommt, der<br />

«ganz dabei ist». Je gründlicher aber die<br />

Umstellung auf das Spiel erfolgt, um so blinder<br />

ist das Kind der übrigen Umwelt gegenüber.<br />

Fall 8: Drei Mädchen bewerfen sich mit Bällen.<br />

Dabei verfehlt einer das Ziel und fliegt vom Vorplatz<br />

eines Hauses quer über die anstossende Hauptstrasse.<br />

Jäh dreht sich eine der Spielerinnen und<br />

verfolgt den Ball, erreicht aber statt diesen den<br />

Kühler eines eben daherkommenden Personenwagens,<br />

der...<br />

Spielende Kinder auf Strassen und neben<br />

den Strassen sind keine Seltenheit. Es gibt<br />

geradezu Liebhaber der Strasse unter ihnen.<br />

Sie rühmen deren glatte Fläche und merken<br />

nicht, in welche Gefahr sie sich dort begeben.<br />

Umgekehrt habe ich wiederholt beobachtet,<br />

dass Väter ihren kleinen Platz hinter dem<br />

Hause lieber mit Hasenfutter bepflanzen, als<br />

dass sie diesen als Spielplatz ihren Kindern<br />

« opfern » würden, auch auf die Gefahr hin,<br />

dass deswegen das Kind dann, auf der<br />

Strasse vor dem Hause, sich einen gefährlicheren<br />

« Spielplatz » sucht. Wenn aber der<br />

heutige Materialismus, in bester Absicht, derartige<br />

«Lösungen» zeitigt, haben wir Ursache,<br />

an solchen Orten zu einer bescheidenen<br />

Abkehr zu raten.<br />

bV Strassen sind die schlechtesten Spielplätze,<br />

die es gibt, auch dann, wenn sie glatt,<br />

Die Angaben über die katastrophalen Folgen der<br />

letzten Benzinerhöhung und der behördlichen<br />

Steuerpolitik dem Motorfahrzeug gegenüber im allgemeinen,<br />

welche von den Vertretern der drei groseen<br />

Landesverbände anlässlich einer Pressekonferenz<br />

gemacht worden sind (siehe A.-R. No. 2 vom<br />

7. Januar), haben einzelnen Abteilungen der Bundesverwaltung<br />

keine Ruhe gelassen. Wie in unserer<br />

letzten Ausgabe dargelegt wurde, hat vor allem die<br />

Oberzolldirektion in einer Mitteilung an die Presse<br />

zu den Zahlenangaben der Automobilverbände Stellung<br />

genommen und sie als tendenziös abgetan. Dies<br />

hat nun Herrn Dir. Primault vom A.C.S. veranlaset,<br />

offiziell gegen die Darstellung der Oberzolldirektion<br />

Stellung zu nehmen und den Mitgliedern<br />

des Parlamentes hievon Kenntnis zu geben. Wir<br />

lassen im nachfolgenden seine Angaben folgen.<br />

In ihren offiziellen oder doch von ihr beeinflussten<br />

Antworten stützt sich — und will sich<br />

nur darauf stützen — die Oberzolldirektion<br />

einzig und allein auf die Einfuhr. Dass diese<br />

Grundlage willkürlich ist, weiss die Oberzolldirektion<br />

so gut wie wir, denn die Einfuhr wird<br />

durch eine Menge von Faktoren beeinflusst,<br />

durch welche die Schlussfolgerungen, die man<br />

aus dem einfachen Vergleich von Zahlen ziehen<br />

kann, leicht mit Irrtümern behaftet werden.<br />

Nachstehend einige dieser Faktoren:<br />

a) Die Benzineinkäufe werden auf Grund von<br />

jährlichen Kontingenten getätigt, die jedem Importeur<br />

bewilligt werden. Das Kontingent selbst wird<br />

in vierteljährliche Kontingente aufgeteilt. Diese<br />

Kontingente werden nicht einzig den Bedürfnissen<br />

des Marktes entsprechend bewilligt, sondern hauptsächlich,<br />

indem auf die Kompensationspolitik des<br />

Volkswirtschaftsdepartementes abgestellt wird.<br />

b) Neben diesen normalen, auf Grund des Jahres<br />

1932 erteilten Kontingenten bestehen sog. Extra-<br />

Kontingente, über die das Volkswirtschaftsdepartement<br />

nach seinem Belieben und entsprechend den<br />

Bedürfnissen des Marktes und seiner Kompeneationspolitik<br />

verfügt.<br />

c) Die Einfuhr hat nicht nur die allgemeinen<br />

Reserven des Landes zu ergänzen und zu decken,<br />

sondern ebenfalls die von den Importeuren und<br />

Grossisten im Hinblick auf die Schwankungen der<br />

Weltmarktpreise angelegte Handelsreserve. (Hierzu<br />

ist noch zu bemerken, dass die Oberzolldirektion<br />

die Tatsache nicht berücksichtigt, dass die verzollten<br />

Handelsreserven Ende 1935 = 1,500 Tonnen<br />

grösser waren als Ende 1934, wodurch die Berechnungsarrundlage<br />

der Oberzolldirektion noch geändert<br />

wird.)<br />

Diese willkürlichen Einflüsse, welche in weitem<br />

Masse von der Handelspolitik des Bundesrates<br />

abhängig sind, haben keine Wirkung<br />

auf den Verbrauch, der einzig und allein durch<br />

die Nachfrage des Konsumenten bedingt ist<br />

IONS.PREIS:<br />

ohe Grundzeüe oder deren<br />

serate nach S^eziallarif<br />

nnc<br />

Strassen verschneit und<br />

•^^Je^halb fahre vorsichtig und gee<br />

nicht das Leben deiner Mitmenschen,<br />

erlasse dich nie auf deine Bremsen; denn<br />

bei Eis sind diese unwirksam.<br />

Ueberhole mit Ueberlegung; denn nicht nur<br />

du, sondern auch der andere kann ins Schleudern<br />

kommen.<br />

Erprobe deinen Mut nicht auf glatter<br />

Strasse.<br />

Denke an die Kleidung der Fussgänger, die<br />

durch schnelles Fahren bespritzt wird.<br />

Eltern, verbietet euren Kindern die Verkehrsstrassen<br />

zur Benutzung als Schlittbahn.<br />

trocken, ja sogar übersichtlich sind! Wer sich<br />

billig entschuldigt: « Ja, das Kind hat ja eigene<br />

Augen...», dem antworten wir aus Erfahrung:<br />

«Spielende Kinder sind blind! » Die<br />

Blindheit wird vollends krass sich auswirken,<br />

wenn das Spielzeug den Besitzer zu voller<br />

Hingabe an dasselbe direkt zwingt, wie dies<br />

bei den kleinen Gehrädern (Trottinets) der<br />

Fall ist.<br />

Fall 9: Zwei sechsjährige Büblein rollten, aneinander<br />

geschmiegt, auf einem der überall käuflichen<br />

Gehräder linksseitig eine breite Strasse hinab.<br />

Sie erreichten in dem Momente eine Hausecke,<br />

als aus einer Seitenstrasse, von links herkommend,<br />

ein rascher Lieferungswagen dieselbe Ecke in engster<br />

Kurve umfahren wollte.... Zwei kleine Tote<br />

lagen einige Minuten später neben ihrem zerschellten<br />

Spielzeug.<br />

Tatsachen und Zahten<br />

Fortsetzung Seite 2.<br />

Der beste Hinweis für die Beurteilung der<br />

Marktlage ist somit der Umfang der Nachfrage.<br />

Man kann daher gut verstehen, weshalb<br />

sich die Oberzolldirektion hütet, unsere<br />

wirklichen Verbrauchszahlen hervorzuheben,<br />

die.nur zu sprechend sind. In der Tat beweisen<br />

diese Zahlen deutlich, dass der Verbrauch bis<br />

Ende Juni 1935 um 1S78 Tonnen grösser war<br />

als im ersten Halbjahr 1934, und dass von der<br />

Benzinzollerhöhung an (27. Juni) eine entschiedene<br />

Abnahme festzustellen ist. Dieser<br />

Rückgang, verglichen mit dem Jahre 1934,<br />

beträgt 12 315 Tonnen. Wir haben es somit<br />

nicht mit einem Phänomen zu tun, für das<br />

die Krise verantwortlich gemacht werden<br />

kann, sondern mit dem treffenden Beweis,<br />

dass die fiskalische Belastung des Automobilismus<br />

die Grenze des Tragbaren überschritten<br />

hat<br />

1. Das von der Oberzolldirektion angerufene und<br />

mit statistischen Zahlen über die im Verkehr befindlichen<br />

Motorfahrzeuge unterstützte «rKrisen»-<br />

Argument hält keiner ernsthaften Prüfung stand.<br />

Hierzu einige Zahlen:<br />

Im Verkehr befindliche<br />

Motorfahrzeuge<br />

1926 70.027 *<br />

1929 113 360*<br />

1933 117.919<br />

1934 125.249<br />

* Von der Oberzolldirektion angeführte Zahlen.<br />

Die Jahre 1933 und 1934 sind jedoch typische<br />

Krisenjahre. Was wird uns das Jahr 1935 bringen,<br />

Wir berichten heute<br />

Ober:<br />

Eingabe des Schweiz. Autostrassenvereins.<br />

Wie wünsche ich mir den<br />

zukünftigen Wagen?<br />

Sportnotizen.<br />

Vor 25 Jahren, Luftrennen<br />

London—Manchester.<br />

Neuer Motor mit sehr geringem<br />

Leistungsgewicht.


in welchem die fiskalische Belastung übermäseig<br />

hoch geworden ist?<br />

2. Es sollte nicht von einem Zpll von Fr. 20.—<br />

bis zum 25. Juni und von Fr. 28.-^- %/kg von diesem<br />

Datum an gesprochen werden, denn in Wirklichkeit<br />

beträgt dieser Zoll mit der Tara Fr. 23.—<br />

bis zum 25. Juni und nachher Fr. 32.20.<br />

3. Wenn die Zollverwaltung bestreitet, dass die<br />

Benzinzollerhöhung eine berächtliche fiskalische Belastung<br />

darstellt, so kann man dem entgegnen, das«<br />

die vom Bund veranschlagten 16 Millionen, welche<br />

die 120,000 Motorfahrzeuge zu tragen hatten, pro<br />

Fahrzeug einen Betrag von Fr. 133.35 oder 17,6%<br />

der gegenwärtigen durchschnittlichen Belastung von<br />

Fr. 775.— ausmachen.<br />

•4. Pie Zollverwaltung zieht einen Vergleich mit<br />

dem budgetäerten Zollbetrag vpn 40 Millionen Fr.,<br />

wobei aber die Einnahmen 1934 = 47 Millionen Fr.<br />

betrugen. Dieser Vergleich lässt sich nicht vertreten,<br />

denn, wenn das Parlament ein Budget annimmt,<br />

welches stille Reserven in einem solchen Betrage<br />

enthält (7 Millionen), kann die Zollverwaltung den<br />

ibudgetierten Betrag nicht verwenden, um zu ihren<br />

^Gunsten einen Vergleich anzustellen. Der Vergleich<br />

imuss auf der Grundlage von 47 Millionen durchgeführt<br />

werden, denn sonßt werden die stillen Reserven<br />

in den angeblich verwirklichten Gewinn einbezogen.<br />

In keinem Unternehmen wird jedoch das<br />

Aufzehren der Reserven als Gewinn ausgewiesen.<br />

Es besteht nämlich ein Unterschied zwischen einem<br />

Budget, einem Gewinn- und Verlust-Konto und<br />

einer Bilanz, den die Zollverwaltung nicht zu kennen<br />

scheint.<br />

und die Grossglocknerstrasse beilegen.<br />

5. Die Zollverwaltung hat nach ihren Angaben<br />

1935 = 7 Millionen Franken mehr eingenommen<br />

alg 1934. Hierfür sind zwei Gründe maesgebend:<br />

a) Die Tatsache, dass die Einfuhr während dem<br />

ersten Semester bis Ende Juni 1934 um 3194 Tonnen<br />

zugenommen hat. was einer Mehreinnahrnp für<br />

das erste Semester von Fr. 639.800.— entspricht.<br />

b) Infolge der Zollerhöhung hat die Zollverwaltung<br />

für das zweite Semester eine tatsächliche Mehreinnahme<br />

von Fr. 7.000.000.—<br />

die 640.000 Fr. des 1. Semesters > 640.000.—<br />

Fr. 6.360.000.—<br />

Man weiss jedoch, dass die Einfuhr im zweiten<br />

Semester 55% der jährlichen Einfuhr ausmacht.<br />

Wäre die Benzinzollerhöhung am 1. Januar 1935<br />

in Kraft getreten, so hätte die Zollverwaltung folgende<br />

Mehreinnahmen gehabt:<br />

1. Semester Fr. 5.204.000.—<br />

2. Semester > 6.360.000.—<br />

Total Fr. 11.564.000.—<br />

was eine ungefähre Mindereinnahme von 4K Millionen<br />

Franken auf den von der Zollverwaltung veranschlagten<br />

16 Millionen ausmacht.<br />

Wenn man die Zahlen mit den Ergebnissen<br />

'des Jahres 1934 und nicht, wie die Zollverwaltung:,<br />

mit den imaginären Budgetzahlen<br />

vergleicht, so kann festgestellt werden, dass<br />

der Bund auf Qrund der Zahlen von 1934 für<br />

die 12 Monate eine Mehreinnahme von 19^<br />

Millionen Franken und nicht wie in obiger<br />

Rechnung nur 11H Millionen haben sollte, so<br />

dass auf alle Fälle im Vergleich zu 1934 eine<br />

Mindereinnahme von 8 Millionen Franken ausgewiesen<br />

wird.<br />

Wcvtuin oetunlaMen Jündei?<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Die Polizeibehörden jener Stadt haben nach<br />

diesem Vorfall kurzerhand für das ganze<br />

Stadtgebiet alles Fahren auf solchen Kinderrädern<br />

auf Plätzen und Strassen verboten.<br />

Das war einsichtsvoll. Weniger einsichtig<br />

ist es dann allerdings von jenen Stadteltern<br />

gewesen, die hernach diese hölzernen Unglücksbringer<br />

kurzerhand (statt sie zu Kleinholz<br />

zu schlagen) den Verwandten, für deren<br />

Kinder, auf dem Lande verschenkten.<br />

Diese kleinen Fahrgeräte sollten endlich<br />

aus der Spielzeuggarnitur unserer Spielwarengeschäfte<br />

verschwinden! Und sie werden<br />

verschwinden, wenn jeder besonnene Erwachsene<br />

sich hütet, solche zweifelhafte Geschenke<br />

für Kinder zu erwerben.<br />

Nichts ist tragischer, als wenn man seine<br />

Anvertrauten durch einen eigenen Befehl ins<br />

Unglück bringt. Einen Beitrag zu dieser Feststellung<br />

liefert uns<br />

Sehr geehrter Herr!<br />

Die Kommission des Natlonafrr'es hat bei der<br />

Behandlung des zweiten Finanzprogramms den Beschluss<br />

gefassf, es sei zur Erzielung weiterer Sparmassnahmen<br />

im Bundeshaushalt die Durchführung<br />

des Programms über den Ausbau der Alpenstrassen<br />

während der Dauer dös Finanzprogramms, d. h. für<br />

die Jahre <strong>1936</strong>/37, zu sistieren.<br />

Demgegenüber halten wir es für unsere Pflicht,<br />

In letzter Stunde auf die verhängnisvollen Folgen<br />

hinzuweisen, die die Verwirklichung dieses Beschlusses<br />

nach sich ziehen würde.<br />

Vor allem sind wir der Ueber.»v'gung, dass davon<br />

der schweizerische Fremden "»kehr, vor allem<br />

der Automobil-Fremdenverkehr, der sich in den letzten<br />

Jahren in erfreulichem Aufstieg bewegte, schwer<br />

beeinträchtigt würde. Die uns umgebenden Länder<br />

versuchen mit allen Mitteln, diesen Verkehr von<br />

der Schweiz abzulenken. Sie tun dies vor allem<br />

durch den Ausbau ihrer bestehenden und die Anlegung<br />

neuer Alpenstrassen auf einer Basis der<br />

Grosszügigkeit, von der wir einen Begriff zu vermitteln<br />

suchen, indem wir Ihnen, sehr peehrter<br />

Herr, einen Separatabdruck aus unserer Zeitschrift<br />

«Die Autostrasse» über die Strassen der Dolomiten<br />

Wir sind<br />

überzeugt dass der Beschluss der nationalrätlichen<br />

Kommission, wenn' nicht In Unkenntnis, so doch<br />

nicht in voller Würdigung der auf diesem Gebiete<br />

eingetretenen Auslandverhältnisse gefasst worden<br />

ist.<br />

Fall 10: Die Mutter eines Knähleins sieht, aus<br />

dem Wohhungsinnern, dieses drüben über der<br />

Strasse in einer Seitengasse spielen. Sie ruft ihm<br />

hinüber, rasch heimzukommen. Unglücklicherweise<br />

gehorcht das Kind eilends. Denn wie es aus der<br />

Seitengasse herausstürmt, um das gegenüberliegende<br />

Elternhaus zu erreichen, wird es auf der Hauptstrasse<br />

von einem Autobus erfasst und stirbt in Befolgung<br />

eines elterlichen Befehls.<br />

Die Frage, wie man Kinder vor solchen<br />

Unfällen schützen könne, ist unschwer selbst<br />

zu lösen. Wenn wir unsere Kinder mit der<br />

nötigen Vorsorge ausstatten, werden sie später<br />

als Erwachsene zweifellos ihre kleinen<br />

eigenen Schützlinge mit mehr Vorsicht umgeben,<br />

als heute gewisse Eltern. Nachheriger<br />

Jammer hilft jeweilen gar nichts mehr.<br />

Ein zweifelhafter Schutz. «.«*<br />

Dass auch die Bekleidung von Kindern<br />

schon zu Verkehrsunfällen Anlass gab, erscheint<br />

zwar wenig wahrscheinlich. Um so<br />

mehr werden wir von folgender Tatsache<br />

überrascht:<br />

Fall 11; Bei strömendem Regen wollten zwei<br />

Erstklässlerinnen eine übersichtliche Tramstrasse<br />

überqueren. Das eine Kind steckte in einer Gummipelerine,<br />

die zudem eine den Kopf dicht umschliessende<br />

Gummituchkapuze trug. Mit einem Mutanfall<br />

querte das Kind trotz Wind und Wetter jäh die<br />

Strasse und geriet dabei in den Bereich eines daherkommenden<br />

Lastwagens. Ein vorstehender Eisenstab<br />

schlug die Kleine nieder. Sie ist tödlich<br />

verunfallt.<br />

Die Untersuchung hat festgestellt, dass die<br />

Verunglückte durch die Kapuze sowohl am<br />

Sehen als am Hören behindert war, denn das<br />

beidseitig vorstehende Tuch versperrte dem<br />

Kinde den Blick nach den Seiten, der trommelnde<br />

Regen auf dem Gummituch aber übertönte<br />

jedes andere Strassengeräusch. Die besorgten<br />

Eltern glaubten ihr Kind in diesem<br />

Mäntelchen gut geschützt. Es zeigt sich aber<br />

hier deutlich, dass man jedes Kleidungsstück<br />

auch darauf prüfen sollte, ob es nicht imstande<br />

wäre, die Sinnestätigkeit und damit<br />

die notwendige Abwehr des kleinen Besitzers<br />

zu unterbinden oder mindestens zu reduzieren.<br />

Gibt es nicht auch Gummisohlen, die zwar<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong> — N l 5"<br />

£ine Eutqxde des schmelzet. Aufashassen*<br />

Vereins out die ffiüqüed&i den, eidq,. Jläte<br />

Am Grossglockner z. B. rechnete man mit einer<br />

Jahresfrequenz von 120000 Personen. Diese Zahl<br />

ist 1935 ziemlich genau erreicht worden. Durchgehend<br />

ist aber die Strasse erst am 3. August eröffnet<br />

worden, und auf die zwei Monate nachher,<br />

August und September, entfielen allein 100000 Personen<br />

(genau $9 250), was einer normalen Jahresfrequenz<br />

von mehr als 200 000 Personen entspricht.<br />

Und dabei war Jeder dreizehnte Wagen ein Schweizer<br />

Wagen. Wir sehen also nicht nur die Ausländer<br />

von der Schweiz anderswohin abwandern, sondern<br />

auch die schweizerischen Touristen mehr und mehr<br />

von diesen ausländischen Strassenbauten aus unserem<br />

Lande weggezogen werden. Im Jahre <strong>1936</strong><br />

dürfte einen weitern Anziehungspunkt nach dem<br />

Muster des Grossglockners der Col de l'lseran bilden,<br />

den die Franzosen als die höchste Alpenstrasse<br />

Europas (2769 m) propagieren.<br />

Dagegen haben wir in der Schweiz seit 35 Jahren<br />

keine einzige durchgehende Alpenstrasse mehr<br />

gebaut, und zur Modernisierung der bestehenden<br />

besitzen unser« Alpenkantone schlechterdings nicht<br />

die Mittel. Indessen wird In der ausländischen<br />

Presse Immer mehr auf die Unzulänglichkeit der<br />

schweizerischen Alpenstrassen hingewiesen und damit<br />

der Abwanderung des schweizerischen Automobilfremdenverkehrs<br />

Vorschub geleistet.<br />

Was der Ausbau unserer Alpenstrassen als Arbeitslosenfürsorge<br />

und Arbeitsbeschaffung bedeutet,<br />

das möchten wir hier nicht ausführen, sondern in<br />

dem Zusammenhang nur andeutungsweise berühren.<br />

Die Aufgabe des Schweizerischen Autostrassen-<br />

Vereins (S. A. V.) besteht nicht speziell in der Förderung<br />

des A'penstrassenbaues, sondern des Automobilstrassenbaues<br />

überhaupt, dabei auch der Zufahrtsstrassen<br />

Im Sinne von Fernverkehrsstrassen<br />

— ein Programm, dessen Verwirklichung ohne eidgenössische<br />

Hilfe gleichfalls nicht möglich sein<br />

wird. Um so mehr darf der S. A. V. für, sein Vornehen<br />

das Prädikat der Unvoreingenommenheit beanspruchen,<br />

wenn er mit der vorliegenden Eingabe<br />

ziinunsten des Alpenstrassenausbaues versucht, darauf<br />

hinzuwirken, dass der Beschluss der nationalrätlichen<br />

Kommission keine Verwirklichung findet.<br />

Indem wir Sie dringend bitten, der Beilage Ihre<br />

Aufmerksamkeit zu schenken, zeichnen wir<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung!<br />

Für den Schweizer. Autostrassen-Verein (S. A. V.)<br />

Der Präsident: G. Wenk.<br />

das « nervenpeitschende » Kindergetrappel im<br />

Hause beseitigen, dafür den Kleinen auf der<br />

Strasse ein sicheres Gehen bei nassem Wetter<br />

(besonders auf Asphalt!) erschweren.<br />

Zwischen Dunkelheit und Scheinwerfer<br />

sind in den letzten Jahren unverhältnismässig<br />

viele Fussgänger verunfallt. Sie wurden fast<br />

immer unfreiwillig das Opfer eines eiligen<br />

Motorfahrzeuges. Vergleichen wir Wirkung<br />

und Ursaehe bei<br />

Fall 12: Mitte Dezember verunfallte in dunkler<br />

Nacht ein Kind, das der Vater (rechts auf der<br />

Strasse gehend) an der Hand führte. Dabei lief das<br />

Kind strasseneinwärts neben seinem Vater her. Es<br />

wurde von einer Limousine, die sich von hinten<br />

näherte, gestreift und auf den Strassenkörper geschleudert,<br />

wo esbewtisstföt-'liSgHirtjlieil:" Der'Fährer<br />

behauptet, das Kind nicht gesehen zu haben.<br />

Scheint die Behauptung des Automobilisten<br />

unwahrscheinlich? Sie war es durchaus nicht.<br />

Es steht fest, dass noch lange nicht unter<br />

allen Umständen ein Wagenführer vor ihm<br />

gehende Passanten mit Sicherheit rechtzeitig<br />

wahrnehmen kann. Blendet ihn zufällig ein<br />

entgegenkommender Scheinwerfer, eine falsch<br />

montierte Strassenfampe, eine grelle Lichtreklame,<br />

und liegt die Stelle der Begegnung<br />

zudem an einer leichten Kurve, dann ist es<br />

mehr als möglich, dass die Aussage des Fahrers<br />

den Tatsachen entsprach. «Wer sein<br />

Kind lieb hat», wird diesem also vor allem<br />

erläutern, dass unsere Fussgängermeinung,<br />

« der andere habe ja Licht», eine zweifelhafte<br />

Sicherheit für uns bedeute und dass ein<br />

Schritt nebenaus bedeutend einfacher sei als<br />

ein Krankenlager im nächsten Spital.<br />

Heute haben Sie sich vielleicht vorgenommen,<br />

mit Ihren Kindern über den Verkehr und<br />

über richtiges Verhalten auf der Strasse reden<br />

zu wollen. Sie können das! Sie haben erfahren,<br />

weshalb Kinder verunfallt sind. Wenn<br />

Sie den lobenswerten Vorsatz morgen in die<br />

Tat umsetzen, schenken Sie Ihren Pflegebefohlenen<br />

möglicherweise eine Spanne Menschenleben!<br />

ßie A.=Jl. im Wdeii de* £esei<br />

Herr W. B. In R.: « Obschon ich seit zwei<br />

Jahren keine Bewilligung löste, behielt ich<br />

das Abonnement auf die < A.-R. > doch bei,<br />

weil ich mich für den Automobilsport ungemein<br />

interessiere. Mit Spannung erwarte ich<br />

leweilen die Sportberichte. Auch der «Autler-<br />

Feierabend» und das jetzige «Magazin» haben<br />

es mir angetan. Ich möchte die <strong>Zeitung</strong><br />

unter keinen Umständen mehr missen.»<br />

Unsere Rundfrage<br />

Wie ich meinen<br />

Wagen wünsche?<br />

Jedenfalls hat da Jeder seine eigenen Ideen,<br />

seinen Eigenen Geschmack. Vor 35 Jahren sass<br />

ich zum erstenmal in einem Auto; das Jahr<br />

darauf war ich bereits als junger Ingenieur in<br />

einer Automobilfabrik. So wurde mir der<br />

Sport zum Beruf, der Beruf zum Sport; es ist<br />

daher begreiflich, dass ich noch heute als alter<br />

Herr einen rassigen Sportwagen zum Wunsche<br />

habe.<br />

Ein viersitziges, rassiges Sportcabriolet,<br />

6-Zylinder, obengesteuert, so um 3 Liter Zylinderinhalt<br />

herum, mit Kompressor. Selbstverständlich<br />

Fallstromvergaser und Benzinpumpe.<br />

Das Benzinreservoir rückwärts, die<br />

vorne angebrachten sollten überhaupt verboten<br />

werden. Handgashebel und Zündmomentverstellung<br />

gehören zum Sportwagen, um den<br />

Motor mit «Gefühl» behandeln zu können.<br />

Vier Geschwindigkeiten mit Handschalthebel;<br />

das automatische Getriebe ist meines Erachtens<br />

unsportlich, wenn auch für den Grossteil<br />

der Fahrer und Fahrerinnen sehr bequem. •<br />

Der Chassisrahmen tiefliegend, die Federn<br />

lang und mit fetthaltigen Zwischenlagen und<br />

unterhalb der Achsen befestigt. Drahtspeichenräder<br />

mit Rudgenabe, aber ohne Deckscheibe,<br />

trotz der gegenteiligen Moderich'<br />

tung. Hydraulische Bremsen, sie klappern<br />

nicht und sind sehr weich. Entsprechend gepflegt,<br />

werden sie nie Anstände ergeben. Die<br />

Pneus Halb-Ballon, denn der Sportwagen darf<br />

ja etwas härter laufen. Zentralchassisschmierung<br />

und fix eingebaute Wagenheber sind<br />

nahezu eine Selbstverständlichkeit, ebenso<br />

Stossdämpfer, die vom Armaturenbrett aus in<br />

ihrer Stärke reguliert werden können.<br />

Doppelbatterie mit Batterie-Hauptausschalter~<br />

und entsprechend starker Dynamo, damit<br />

sehr starke Scheinwerfer verwendet werden<br />

können.<br />

Das Armaturenbrett muss enthalten: Km-<br />

Zähler und Tourenzähler, Uhr, Oeldruckmesser,<br />

Benzinstandanzeiger, Kühlwasserthermometer,<br />

Strommesser.<br />

Die Karosserie tiefliegend, diskrete Stromlinienform<br />

in blankem Aluminium. Wichtig ist<br />

das Dach beim Cabriolet; es soll nicht zu<br />

schwer sein und, nieder geklappt, möglichst<br />

verschwinden. Leider sind die meisten Cabrioletdächer<br />

sehr hübsch, wenn aufgestellt,<br />

aber ganz hässlich, wenn zurückgelegt. Die<br />

Idealkonstruktion ist da noch nicht gefunden.<br />

Reserveräder und Koffer im Heck, die letzteren<br />

von innen zugänglich. Die Polsterung aus<br />

Leder. Die Vordersitze, sowohl längsverschiebbar<br />

wie auch mit verstellbarer Lehne.<br />

Für den Mitfahrer ist es stets angenehm,<br />

wenn ein doppelter Scheibenwischer vorhanden<br />

ist.<br />

Zur Lenkung wäre noch zu bemerken, dass<br />

sie als Sportwagenlenkung viel stärker übersetzt<br />

sein soll, so, wie die alten Lenkungen<br />

waren; die moderne Lenkung benötigt wohl<br />

weit weniger Kraftaufwand, aber bei rascher<br />

Fahrt ist das Uebergreifen beim Lenken zu<br />

umständlich. G. V.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Blumenhölle am Jacinto.<br />

Urwalderlebnis.<br />

Von Ervsi F. Löhndorn.<br />

(Schluss.)<br />

Müde und doch erwartungsvoll liege ich<br />

da. Der Fieberanfall ist vorbei. Ich habe jetzt<br />

viel stärker und häufiger Malaria, als vorher<br />

im Sertao auf der Blumenjagd. Aber das<br />

ist immer so. Es geht mir hier zwar besser,<br />

jedoch die ganze plötzliche Umstellung hat<br />

verstärktes Fieber im Gefolge, bis der Körper<br />

sich der neuen Gewohnheit wieder an-<br />

'passt.<br />

Ja, es geht mir besser! Denn hier brauche<br />

ich keine lauernden Caymans zu befürchten.<br />

Keine entsetzlichen Heereszüge von Tocandeiroameisen.<br />

Nicht Zecken, Grasblutegel,<br />

Gift- und Riesenschlangen. Und weder hölzerner<br />

Trommelklang noch schwirrender<br />

Pfeilflug stören mich. Geht's mir aber trotzdem<br />

besser?<br />

Ach, ich weiss nicht mehr, was ich wünsche.<br />

Ich will nicht nach den Städten, nicht<br />

nach Europa. Ich will aber auch nicht ins<br />

Sertao zurück, und schon gar nicht möchte<br />

ich in Remate de Males bleiben. Schwankend<br />

wie ein Rohr im Winde ist mein Wille geworden,<br />

und deshalb bin ich noch hier.<br />

Und um mich zu betäuben, trinke ich phantastische<br />

Mengen von Alkohol, erfinde seltsame<br />

Mischungen in Cocktails. ;<br />

Abends, wenn die fliegenden Hunde aus<br />

der Sertao kreuzen, schleppe ich mich in<br />

meine Hängematte. Und ich weiss schon,<br />

was kommen wird! Da liege ich und starre<br />

nach dem Fenster. Müder und apathischer mit<br />

jeder Minute, und wenn meine Augen nur<br />

noch ganz schwer aufbleiben, sehe ich den<br />

grossen Vampir aus der Pfeilreihe der andern<br />

ans Fenster huschen. Er verdeckte das<br />

Mondlicht. Dann höre ich die Tür behutsam<br />

aufgehen und sich schliessen.<br />

Das Mondlicht strahlt wieder blendend.<br />

Aber nun sinken mir die Lider zu, und ich<br />

weiss nur, dass jemand bei mir ist. Zart streichelt<br />

etwas meine Stirn, weich und warm<br />

legt ein Mund sich auf den meinen, verweilt<br />

aber nicht dort, sondern gleitet küssend hinab<br />

an Hals und Kehle.<br />

Und dann schlafe ich jedesmal ein, um am<br />

Morgen entsetzlich müde emporzutaumeln.<br />

Die Schürfung an meinem Halse geht nicht<br />

weg. Es sind zwei jetzt! Und ich trage nach<br />

wie vor das seidne Tuch Pepitas,<br />

Manchmal dreht sich alles vor meinen Augen,<br />

mein Schädel dröhnt. Ist es der Schnaps,<br />

das Fieber oder Wahnsinn? Wahrscheinlich<br />

alle drei. Klar denken kann ich nur die paar<br />

Minuten, in denen ich mich jeden Morgen rasiere.<br />

Dann betrachte ich verwundert die geschwollenen<br />

Stellen neben der Halsschlagader.<br />

Was ich so all die vielen Tage hindurch,<br />

die ich nun hier bin, mache, weiss ich nicht<br />

genau. Ich bezahle Drinks für grinsende Brasilianer<br />

und kichernde Senhoritas; sehe in<br />

Pepitas Augen ihre Gedanken wie rätselhafte<br />

Teufel tanzen. Oder ich sitze neben<br />

Santiago unter dem alten Jaguarfell und<br />

trinke. Trinke, bis meine Gurgel wie ein Reibeisen<br />

ist und rote Wogen mir den Blick umschatten.<br />

Nachher kommt das Fieber, kommt die<br />

Nacht und das Geheimnis.<br />

DieStimmeimTraum.<br />

Es muss schon geraume Zeit vergangen<br />

sein, seit Henderson abreiste. Und Pedro,<br />

mein früherer Partner auf der Gummijagd,<br />

auf den ich in meinen wenigen lichten Augenblicken<br />

warte, kommt nicht. Ein Mädchen<br />

namens Bilibj hat mir gesagt, er sei den Rio<br />

Xmgu hinauf.<br />

Ach, ich war doch einmal ein grosser, breitschultriger<br />

Junge, der dem herkulischen Neger<br />

Juan im «Grand Hotel Dom Pedro» ins<br />

Gesicht lachte und auf seinen Angriff wartete!<br />

Bin ich das noch, diese zitternde, wankende,<br />

idiotenhafte Ruine, die toller säuft als<br />

Santiago und mehr als der Blatternarbige?<br />

Und jede Nacht von etwas Unsichtbarem gestreichelt<br />

wird?<br />

Die Brasilianer betrachten mich verächtlich<br />

oder mitleidig. «Er ist wahnsinnig!» hat<br />

Dom Xaime gestern zu der blassen Antonia<br />

gesagt, und beide lachten lange.<br />

Ha, ist das so? Bin ich wahnsinnig oder<br />

träume ich jede Nacht? Nun, so will ich aufpassen<br />

und das Geheimnis ergründen. Denn<br />

die Wahnsinnigen sind schlau! Oh, die Wahnsinnigen<br />

sind tapfer!<br />

Heute trinke ich nichts. Oft bringt mir Pepita<br />

oder der Einäugige den vollen Becher,<br />

und ich tue, als ob ich den Schnaps hinabstürze.<br />

Aber in Wirklichkeit schütte ich ihn<br />

durch die Ritzen des Fussbödens. Am Abend<br />

taumele ich in mein Zimmer, krieche in die<br />

Hängematte. Ich bin zwar schwach und<br />

elend, aber nüchtern. Ueber dem Flusse zirkeln<br />

schon die fliegenden Hunde.<br />

Fortsetzung Seite 6.


IJO 5 — FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong>.<br />

Sportnachrichten<br />

Schweizerinnen am Damen-Rennen Paris-<br />

St. Raphael. An der diesjährigen Tourenwagenfahrt<br />

für Damen von Paris nach St. Raphael,<br />

zu der wir das Programm in der letzten<br />

Ausgabe bekanntgaben, haben auch zwei<br />

Schweizerinnen ihre Teilnahme zugesagt,<br />

nämlich Frau Glaser, die Präsidentin des<br />

schweizerischen Damen-Automotyl-Clubs, sowie<br />

Frl. Messerli. Wie erinnerlich, haben die<br />

beiden Genannten schon für das letztjährige<br />

Rennen ihre Meldung abgegeben, wobei<br />

Frau Glaser mit nur wenigen Strafpunkten<br />

abschloss, während Frl. Messerli, die in Begleitung<br />

von drei Passagieren fuhr, das<br />

Opfer eines Unfalls wurde, der sie zur Aufgabe<br />

zwang.<br />

Titisee-Winterlahrt. Nach Abschluss der<br />

Winterprüfungsfahrt vom Harz in den<br />

Schwarzwald, die vom 3.—6. Februar stattfinde^,<br />

kommt am 8. und 9. Februar die sog.<br />

Titisee-Winterfahrt zur Durchführung, bei<br />

welcher der bis anhin übliche Landstrecken-<br />

Wettbewerb diesmal wegfällt. Die Prüfung<br />

besteht somit einzig aus der Rundstrecken-<br />

Hochleistungsfahrt in den Strassen von Neustadt<br />

am Samstag und aus den Eisrennen<br />

auf dem Titisee vom Sonntag. Die Neustadter<br />

Rundstrecke ist 3300 m lang und<br />

muss 25 Mal gefahren werden. Von einem<br />

Training wird Umgang genommen, hingegen<br />

wird den Konkurrenten Gelegenheit geboten,<br />

sich durch eine dreimalige langsame<br />

Rundfahrt mit der Streckenführung vertraut<br />

zu machen. Eine Mindestgeschwindigkeit ist<br />

nicht vorgeschrieben. Vielmehr gelten in jeder<br />

Kategorie der Durchschnitt der Zeiten<br />

der fünf besten Fahrer als Wertungsgrundlage.<br />

Um die goldene Medaille zu erhalten,<br />

muss dieser Durchschnitt zuzüglich 10 % erreicht<br />

werden, während für die silbernen<br />

Medaillen der Zuschlag 25 % beträgt. An<br />

diesem Rundrennen werden sechs Kategorien<br />

unterschieden: Motorräder bis und über<br />

250 ccm, Seitenwagen, Tourenwägen bis<br />

1100 ccm, 1100 bis 1800 ccm und über 1800<br />

ccm Inhalt. Die Amateur- und Expertenfahrer<br />

werden zusammen gewertet.<br />

Auf dem Titisee finden fünf Eisrennen<br />

statt, zwei für Motorrad- und Sportwagenamateure<br />

und drei für Motorrad-, Sport- und<br />

Rennwagenexperten. Der See steht für das<br />

Training am Freitag .und Samstag offen.<br />

Nennschluss ist am 3. Februar beim DD.A.C.<br />

in Freiburg i/B.<br />

Die Dauerfahrt von Lecot. Seit unserer<br />

letzten Berichterstattung vom 3. Januar Hat<br />

der Franzose Lecot mit seinem Citroenwagen<br />

wieder etliche tausend Kilometer hinter<br />

sich gebracht. Am Abend des 13. Januar<br />

ist er bei der Durchfahrt von Lyon beim<br />

184,126. km angelangt. Im Laufe des Mitt-<br />

Vochs hat er Lyon verlassen, um sich nach<br />

Valenca (Portugal) zu begeben, von wo aus<br />

er am Vormittag des 26. Jan. die Fahrt nach<br />

Monte Carlo antreten wird. Sein Citroen<br />

1910 ccm ist als Startnummer 75 in der<br />

Nennliste eingetragen. Bis zum Vorabend<br />

des Starts zur Sternfahrt wird er seine<br />

400,000 Kilometer-Dauerfahrt auf den Strassen<br />

Portugals fortsetzen.<br />

Der Grosse Winterpreis von Schweden.<br />

Diese nordische Veranstaltung, auf die wir<br />

bereits kurz hingewiesen haben, wird am<br />

23. Februar auf der 47 km langen Rundstrecke<br />

von Rämshyttan in der Provinz<br />

Dalekarlien von Stapel gehen. Sie muss 8<br />

Mal gefahren werden und führt demnach<br />

über 376 km. Bereits sind einige Anmeldungen<br />

von schwedischen und finnischen Fahrern<br />

eingegangen, u. a. von Widengren<br />

(Schweden) auf Alfa Romeo und von Ebb<br />

(Finnland) auf Mercedes-Benz.<br />

Die Rennfahrer zur Winterszelt. Wir haben<br />

schon öfters Gelegenheit gehabt, auf die<br />

Steckenpferde einzelner Rennfahrer in der<br />

toten Saison hinzuweisen. Der eine huldigt<br />

dem Wintersport, einen andern treibt's In<br />

luftige Höhen, ein dritter sucht auf. Reisen<br />

Erholung und wieder ein anderer bekundet<br />

an Jagdpartien seinen grossen Spass. In die<br />

Kategorie der Erstgenannten ist gegenwärtig<br />

u. a. der Alfa Romeo-Fahrer Brivio einzureihen,<br />

der sich oben in St. Moritz auf die<br />

Winterolympiade vorbereitet, wo er einen<br />

der italienischen Bobs steuern wird. In St. Moritz<br />

haben sich auch der Engländer R. Mays<br />

und Hans Stuck niedergelassen, die wir in<br />

der letzten Nummer im Bilde brachten, während<br />

Louis Chiron im österreichischen Skigebiet<br />

seine Rennfahrernerven zu stärken<br />

sucht. Bernd Rosemeyer lernt, wie gemeldet,<br />

fliegen — ebenso Piero Taruffi. Varzi hingegen<br />

schaltet in seinen Reisen durch Deutschland<br />

hie und da eine Jadpartie ein, und Nuvolari,<br />

der «Schweigsame», ruht sich in<br />

Mantua aus.<br />

L. ReiMoft, Inhaber des Grosskreuzes der<br />

Ehrenlegion. In seiner vorgestrigen Sitzung<br />

hat der französische Ministerrat dem bekannten<br />

Automobilfabrikanten Louis Renault,<br />

der sich ausserhalb der Automobilkonstruktion<br />

hauptsächlich um die Aviatik grosse<br />

Verdienste erwarb, das Gross-Kreuz der Ehrenlegion<br />

verliehen.<br />

Furmaniks neue Rekord-Absichten. Der italienische<br />

Amateur-Rennfahrer Giuseppe Furmanik gibt<br />

sich mit den am 8. Januar auf der Rundstrecke von<br />

Pescara aufgestellten internationalen Rekorden in<br />

der Klasse G (750—1100 ccm) nicht zufrieden. Er<br />

hat vielmehr im Sinne, Ende dieses Monats oder<br />

Anfang Februar einen Angriff auf weitere fünf Rekorde<br />

zu unternehmen.<br />

Gegenwärtig ist Furmanik internationaler Rekordmann<br />

in der genannten Klasse für den fliegenden<br />

und stehenden Kilometer und die stehende<br />

Meile. Folgendes sind die internationalen Rekorde,<br />

denen er in Bälde auf den Leib rücken will:<br />

Klasse 1100 ccm: Fliegende Meile. Rekord gehalten<br />

von G. E.T. Eyston auf M. G. mit 207,127<br />

km/St.<br />

Klasse 3000 ccm: Fliegende Meile: Rekord gehalten<br />

von Whitney Straight auf Maserati mit<br />

218,051 km/St. — Stehende Meile: Rekord gehalten<br />

von L. Hartmann auf Maserati mit 153,108 km/St.<br />

— Fliegender Kilometer: Rekord gehalten von<br />

Whithey Straight auf Maserati mit 220,453 km/St.<br />

— Stehender • Kilometer: Rekord gehalten vom<br />

Schweizer Ruesch auf Maserati mit 142,152 km/St.<br />

Homologierung der Dieselwagen-Rekorde von<br />

Eyston. Es kommt gelegentlich vor, daes die von<br />

der A.I.A.C.R. homologierten Rekordzeiten mit deu<br />

zuerst gemeldeten Resultaten nicht übereinstimmen.<br />

Das rührt in den meisten Fällen von Ungenauigkeiten<br />

bei der ersten TIebermittlung her. Die Kontroll-lnstrumente<br />

werden deshalb im Anschluss an<br />

die Rekordfahrten stete von der A.I.A.G.R. untersucht<br />

und daraufhin die endgültige Homologierung<br />

bekanntgegeben. Die bereinigte Liste der von Eyston<br />

aufgestellten Rekordzeiten lautet wie folgt:<br />

Stehender Start:<br />

50 Kilometer: 18 Min. 53,42 Sek. = 158,811<br />

km/St.<br />

50 Meilen: 29 Min. 37,81 Sek. = 162,943 km/St-.<br />

100 Kilometer: 36 Min. 36,80 Sek. = 163,875<br />

km/St.<br />

100 Meilen: 58 Min. 16,79 Sek. = 165,684 km/St.<br />

200 Kilometer: 1 Std. 12 Min. 14,39 Sek. =<br />

166,113 km/St.<br />

200 Meilen: 1 Std. 56 Min. 22,04 Sek. = 165,958<br />

km/St.<br />

1 Stunde: Durchschnitt 165,786 km.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Wie wir seinerzeit hervorhoben, fuhr Eyston auf<br />

einem Wagen eigener Konstruktion. Technische<br />

Daten: 6 Zylinder, Bohrung 115, Hub 146, Zylinder-<br />

Inhalt 9090 ccm.<br />

Eston wird voraussichtlich in etwa 14 Tagen zu<br />

einer neuen Rekordfahrt starten und -dabei versuchen,<br />

einen 24-Stunden-Rekord aufzustellen. Im<br />

kommenden Frühling wird er nach Amerika zurückkehren,<br />

um auf der Piste von Salt Lake City<br />

den von ihm selbst gehaltenen Weltrekord über<br />

24 Stunden zu verbessern. Gleichzeitig hofft er<br />

auch den 48-Stunden-WeItrekord zu schlagen, der<br />

im Besitz der Fahrer Perrot, Dhome und Girod auf<br />

Delahaye ist<br />

Grosser Preis von Parana. Am 12. Januar<br />

wurde im Urquiza-Park von Paranä, der Hauptstadt<br />

der Provinz Entre Rios, der Grosse Preis von<br />

Paranä ausgetragen, an welchem die bekanntesten<br />

Fahrer von Südamerika um die Siegespalme stritten.<br />

Das Rennen wurde von Zatusszek gewonnen,<br />

nachdem der Italiener Carü auf Fiat in der zweitletzten<br />

Runde infolge eines Reifenschadens viel<br />

wertvolle Zeit verloren und damit die Siegeschancen<br />

verwirkt hatte. An dritter Stelle landete der<br />

Rennfahrer Abramor. Eine riesige Menschenmenge,<br />

die aus allen Teilen Uruguays herbeigeströmt war,<br />

wohnte der Veranstaltung bei.<br />

*I><br />

»»# in ««>» sdraw«<br />

Internationale Sternfahrt zum Genfer Salon.<br />

Wie wir in der letzten Nummer noch melden<br />

konnten, sind für die internationale Sternfahrt zum<br />

Genfer Automobil-Salon zwei Strecken vorgesehen,<br />

über deren Führung nun Einzelheiten vorliegen.<br />

Die erste wird sich durch das Gebiet deT<br />

Alpen ziehen, und zwar von Genf via Grenoble-<br />

Genevre-Pass nach Oberitalien und zurück via<br />

Maloja-Pass-St. Moritz nach dem Ausgangspunkt.<br />

(Letztes Teilstück in einer Nacht-Etappe).<br />

Als zweite Rundstrecke wurde die Route Genf -<br />

Dijon - La Chaux-de-Fonds - Pontarlier - Vogesen -<br />

Strassburg - Freiburg i. B. - Basel- Genf bestimmt.<br />

Nach einer letzten Meldung zu echliessen, ist es<br />

sehr fraglich, ob das Rallye nach diesen Gesichtspunkten<br />

durchgeführt werden kann, da der Grossteil<br />

der Konstrukteure, die um ihre Meinung gefragt<br />

wurden, der Ansicht ist, dass diese doppelte<br />

Streckenführung zu lang sei und ein nützliches Ergebnis<br />

im HinWick auf den Salon wohl kaum erzielt<br />

werden könne. Ihr Interesse würde gröeser<br />

sein, wenn die Sternfahrt in kleinerem Rahmen vor<br />

sich singe, etwa so, dass der Start auf den Freitag<br />

(Eröffnung des Salons) und die Rückkehr auf den<br />

darauffolgenden Montag festgelegt würde.<br />

Die Organisatoren warten einstweilen die Aeusserungen<br />

aller Interessenten ab. Alsdann wird<br />

eine Abänderung des Plans in' Erwägung gezogen.<br />

Sollte sich die Organisation einer internationalen<br />

Sternfahrt auf dieser neuen vorgeschlagenen Basis<br />

als undurchführbar erweisen, so würde darauf verzichtet<br />

und etwas Neues in Atissicht genommen. Jedenfalls<br />

hätte es sich um eine Veranstaltung gehandelt,<br />

die in jeder Hinsicht eines grossen Interesses<br />

gewiss nicht ermangelt hätte.<br />

Wohl kennen die wenigsten Ihrer Fahrgaste<br />

den Unterschied zwischen einem Diesel- und<br />

einem Benzinmotor, wissen nichts von der Bedeutung<br />

des innenverzahnten Ritzels und<br />

wären wahrscheinlich erstaunt, wenn man sie<br />

nach der Rolle der Hinterachsabfederung oder<br />

der Bremsoberfläche fragte. — Aber sie bekommen<br />

diese Finessen zu spüren — je besser,<br />

je mehr sie Ihren Wagen benützen. Und<br />

früher oder später werden sie bestätigen, was<br />

Sie auch aus Ihrer Betriebsrechnung ersehen:<br />

I 7 TnMMCM MI IT/l ACT<br />

MOTORWAGENFABRIK BERNA AG., ÖLTEN<br />

LUFTFAH<br />

Vor 25 Jahren.<br />

« Luftrennen London-Manchester.»<br />

Gestern Donnerstag den 16. Januar wurde<br />

vom französischen Aero-Club, zusammen mit<br />

dem Verband der «Flieger-Veteranen» ein<br />

grosses Bankett gegeben zur Erinnerung an<br />

das vor bald 26 Jahren, am 28. April 1910,<br />

durchgeführte «Luftrennen London-Man-,<br />

ehester », das vom Franzosen Louis Paulhan<br />

gewonnen wurde. Es handelt sich zwar um'<br />

eine Vierteliahrhundertfeier, die aus verschiedenen<br />

Gründen zeitlich hinausgeschoben<br />

werden musste.<br />

«Luftrennen» ist eigentlich schon etwas<br />

zuviel gesagt im Hinblick auf das, was wir<br />

heute darunter verstehen. Hauptsächlich<br />

auch dann, wenn wir an das grösste bisherige<br />

Luftrennen, an das London-Mtlbourne-<br />

Air-Race denken. Aber für damalige Zeiten<br />

war der Flug von London nach Manchester<br />

schon etwas Phänomenales. Gleich wie Bleriot<br />

ein Jahr früher, und wie Lindbergh 17<br />

Jahre später, wurde auch Paulhan als ein<br />

Held der Lüfte gefeiert. Jener Flug hatte<br />

Wogen der Begeisterung zur Folge, wie sich<br />

ihn die heutige Welt kaum vorstellen kann.<br />

In England wie in Frankreich brachten die<br />

<strong>Zeitung</strong>en Extrablätter mit grossen Schlagzeilen<br />

heraus und Paulhan wurde von Empfang<br />

zu Empfang geschleppt. Und dennoch<br />

kann man ein Lächeln nicht unterdrücken,<br />

wenn man in alten Chroniken liest, dass<br />

Paulhan am Vortage des Ereignisses die<br />

Linie London-Manchester zweimal mit der<br />

Bahn abfuhr, um die Strecke genau kennen<br />

zu lernen. Dass das für die heutige Generation<br />

«tempi passati» sind, wissen wir wohl.<br />

Im Jahre 1910 aber galt diese gewissenhafte<br />

Vorbereitung eines derart « grossen » Unternehmens<br />

als ein Urbild eines intelligenten<br />

und methodischen Vorgehens.<br />

Das Reglement des Rennens, das die Londoner<br />

<strong>Zeitung</strong> «Daily Mail t> organisierte,<br />

— die gleiche <strong>Zeitung</strong>, die im Jahre 1919<br />

den Fliegern Alcook und Brown für die erste<br />

zwischenlandungslose Traversierung des<br />

Nördatlantiks von Neufundland nach Irland<br />

einen respektabeln Preis ausrichtete —<br />

machte zur Bedingung, dass die Strecke<br />

London-Manchester innert 24 Stunden abzufliegen<br />

sei, wobei zwei Zwischenlandungen<br />

vorgenommen werden konnten. Der Preislautete<br />

auf 50,000 Pfd. Sterling.<br />

Louis Paulhan zögerte keinen Moment,<br />

sich an diesem Fluge zu beteiligen. Er de^<br />

montierte seinen Farman-Doppeldecker und<br />

verlud ihn auf das Schiff, das ihn nach unruhiger,<br />

stürmischer Überquerung des Ärmelkanals<br />

am 25. April nach London brachte.<br />

Ani folgenden Tag unternahm er seine « Rekognoszierungsfahrt»<br />

per Bahn von London<br />

nach Manchester und zurück, um dann am<br />

Spätnachmittag des 27. April 1910, um 5.31<br />

Uhr bei schönstem Wetter zu seinem Fluge<br />

zu starten. Ausser Paulhan hatten sich noch<br />

zwei Konkurrenten eingeschrieben, u. a der<br />

Engländer Graham White, ebenfalls auf einer<br />

Farman-Maschine. Der Franzose folgte der<br />

Bahnlinie und ging um 8.10 Uhr bei dem<br />

188 km entfernten Lichfield nieder. Während<br />

dieser Zeit wurde der Pilot von einem Extrazug<br />

begleitet, der aus einer Lokomotive und<br />

dem Kohlentender, sowie einem Personenwagen<br />

zusammengesetzt war, in welchem<br />

Mme Paulhan, Henri Farman und ein Mechaniker<br />

Platz genommen hatten. Der Zug transportierte<br />

ebenfalls die nötigen Brennstoffvorräte<br />

für die Fortsetzung des Fluges. Am<br />

andern Tage früh um 4.15 Uhr machte sich<br />

Paulhan, vom Extrazug gefolgt, erneut auf<br />

den Weg und hielt sich wie am Vortage stets:<br />

in einer Höhe von 200—400 m. Nach 1 Std.<br />

17 Min. hatte er um 5.32 Uhr Manchester<br />

erreicht, wo er trotz der morgendlichen<br />

Kälte von.einer 25,000 Personen zählenden<br />

Menge stürmisch begrüsst wurde, so stürmisch,<br />

dass man ihn, wie später Lindbergh,<br />

vor der rasenden Menge in Schutz nehmen<br />

musste. Rene Paulhan hatte im ersten «Luftrennen<br />

» London-Manchester mit einer Effektivflugzeit<br />

von 3 Std. 56 Min. gesiegt. Fy.<br />

Rekordflug Los Angeles-New York. Dem<br />

amerikanischen Piloten Howard Hughes, der<br />

Inhaber des Weltschnelligkeitsrekordes für<br />

Landflugzeuge ist, gelang es, am 13./14. Januar<br />

die Strecke Los Angeles-New York in<br />

neuer Rekordzeit zurückzulegen. Er benötigte<br />

für die 3950 km lange Route 9 St. 27<br />

Min. 10 Sek., was einem Durchschnitt von<br />

über 418 km/St, gleichkommt. Hughes führte<br />

diesen Flug an Bord eines selbst konstruier-r<br />

ten Eindeckers mit lOOOpferdigem Motor aus.<br />

Der frühere Rekord datierte vom 1. September<br />

1934 und wurde von Roscoe Turner mit<br />

10 St. 1 Min. 21 Sek. aufgestellt.


AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong> — N° 5<br />

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— FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

I^Iu«£ni«»6£z«n<br />

« Lieutenant-de-Vaisseau-Paris » fliegt welter.<br />

Das französische 37-Tonnen-Riesenflugboot<br />

hat seinen Atlantikraid fortgesetzt. Es<br />

ist am 13. Januar um 13.40 Uhr in Fort-de-<br />

France gestartet und hat nach 20stündigem<br />

Fluge, der über die Kleinen Antillen ging, am<br />

14. Januar den amerikanischen Marineflughafen<br />

Pensacola in West-Florida erreicht.<br />

Pro Stunde wurden durchschnittlich 160 km<br />

zurückgelegt.<br />

Wie wir soeben noch erfahren, fegte im<br />

Laufe des Dienstagabend ein heftiger Orkan<br />

über Florida dahin und brachte den<br />

«Lieutenant-de-Vaisseau-Paris» zum Umkippen.<br />

Nach den neuesten Meldungen ist das<br />

Meer an der Stelle, wo das Flugschiff bei<br />

Pensacola vor Anker lag, 7 Meter tief. Ein<br />

Flügel des Riesenflugzeugs ruht auf dem<br />

Meeresboden, während die Motoren in dichten<br />

Schlamm zu liegen kamen. Menschenopfer<br />

sind keine zu beklagen. Ueber die<br />

Grosse des Schadens kann vorläufig noch<br />

nichts gesagt werden. Es wurden sofort Versuche<br />

in die Wege geleitet, den Apparat zu<br />

heben, doch dürften hiefür mehrere Tage<br />

nötig sein.<br />

Im Passagierflugzeug über 400 km/St. Vor<br />

einigen Tagen wurde auf dem Tempelhofer<br />

Flugplatz in Berlin das neue zweimotorige<br />

Heinkel-Schnellflugzeug He 111 vorgeführt.<br />

Es ist mit einem einziehbaren Fahrgestell<br />

ausgestattet und besitzt eine Flügelspannweite<br />

von 22,6 m und eine Länge über alles<br />

von 17,1 m. Man erwartet von diesem Flugzeugtyp<br />

eine maximale Geschwindigkeit von<br />

410 kra/St. und eine Reisegeschwindigkeit<br />

von 350 km/St.<br />

Ein Mercedes-Benz-Diesel-Flugmotor. Nachdem<br />

es Mercedes-Benz gelungen ist, mit den<br />

für das neue Zeppelin-Luftschiff LZ 129 konstruierten<br />

Motoren äusserst gute Erfolge zu<br />

erzielen, beabsichtigt die Firma auch im<br />

Flugmotorenbau eine erste Stellung einzunehmen.<br />

Sie hat vor kurzem einen Dieselmotor<br />

nach dem Baumuster OF -2 in ein<br />

Heinkel-Flugzeug einbauen lassen. Der Motor<br />

ist ein Viertakter mit 12 V-förmig stehenden,<br />

um 60 Grad versetzten Zylindern und arbeitet<br />

nach dem Vorkammersystem. Er hat pro<br />

Zylinder zwei Einlass- und zwei Auslassventile,<br />

läuft ab 300 Touren und kann ohne<br />

Vorwärmung sofort auf Vollgas gebracht<br />

werden. Das Kurbelgehäuse besteht aus<br />

Elektron. Die Vorkammer liegt im Mittelpunkt<br />

des Zylinderkopfes und hat elektrische<br />

Vorwärmung. Daten des Motors: Bohrung<br />

165 mm, Hub 210 mm, Drehzahl 1750 U/Min;<br />

Normalleistung 750 PS, Startleistung 800 PS,<br />

Höchstdrehzahl 1790 U/Min. Leergewicht<br />

935 kg.<br />

Die Botschaft hör ich wohl... Es ist wenige<br />

Wochen her, seit der Flugzeugbauer<br />

Sikorski von seinen Zukunftsplänen berichtet<br />

hat, nämlich von der Konstruktion zweier<br />

Flugboote von 40 resp. (>5 Tonnen Fluggewicht.<br />

Mit ähnlichen Projekten befasst sich<br />

der Erbauer des «China Clipper». Glenn<br />

Martin. Er beschäftigt sieh mit den Plänen<br />

eines Transatlantikdienstes zwischen New<br />

York und London und bringt gewissermassen<br />

nebst den fertigen Konstruktionsunterlagen<br />

auch schon den Fahrplan in der<br />

Tasche mit. Die Ueberseeflugboote, die mit<br />

vier Dieselmotoren zu je 1500 PS ausgerüstet,<br />

total 50 Tonnen Gesamtgewicht aufweisen<br />

sollen, werden nach seinen Angaben<br />

mit 50 Passagieren an Bord und einer Reisegeschwindigkeit<br />

von 210 km/St, die Strecke<br />

London-New York in 31 Std. 30 Min, zurücklegen,<br />

während sie in der Gegenrichtung nur<br />

26 Std. 40 Min. benötigen.<br />

Südafrika fördert die Fliegerei. Um der<br />

Privatfliegerei einen neuen Impuls zu verleihen,<br />

hat die südafrikanische Regierung<br />

beschlossen, allen Flugschülern Subventionen<br />

auszurichten. Wenn ein Pilot sein Brevet<br />

erhalten hat, wird ihm eine Prämie von<br />

10 Pfd. Sterling ausbezahlt, während der<br />

Club, dem er angehört, den doppelten Betrag<br />

erhält. Eine weitere Unterstützung besteht<br />

darin* dass nach Absolvierung von 50<br />

Flugstunden je 15 Pfd. dem Flieger und dessen<br />

Club überwiesen werden.<br />

Flugzeug und Vogel fliegen um die Wette.<br />

Man hat festgestellt, dass der amerikanische<br />

Regenpfeifer, ein Vogel aus der Gattung<br />

der Stelzvögel, sozusagen im Non-stop-<br />

Flug über 4000 km zurücklegen kann und<br />

zwar mit einer Stundengeschwindigkeit von<br />

300—345 km. Ein englischer Pilot hat versucht,<br />

einem Schwärm solcher Vögel davonzufliegen.<br />

Er ist den Vögeln unterlegen, da<br />

ihn diese schon nach 250 km eingeholt hatten.<br />

Sdiweizerisdie Rundschau<br />

Pro und contra Benzlnzoü. Nachdem die<br />

Automobilverbände an die Oeffentlichkeit<br />

getreten sind und durch das Mittel der<br />

Presse sowie Eingaben an die Parlamentarier<br />

auf die unausbleiblichen Folgen einer<br />

übersetzten Belastung 'der Automobilwirtschaft<br />

aufmerksam gemacht haben, melden<br />

sich nun auch jene Kreise zum Wort, die ein<br />

direktes oder indirektes Interesse an dieser<br />

Massnahme haben oder zu haben glauben.<br />

Dass die eidg. Oberzolldirektiön den Standpunkt<br />

des Bundesrates zu vertreten hat,<br />

wird niemand überraschen. In einem ganz<br />

andern Lichte jedoch erscheint die Eingabe<br />

der «Liträ» an die National- und Ständeräte,<br />

die sich «Kritische Ueberprüfung der<br />

angeblichen Auswirkungen der Benzinzollerhöhung»<br />

betitelt und gegen die von den<br />

Verkehrsverbänden ins Feld geführten Zahlen<br />

vom Leder zieht.<br />

Dabei nennt sich die Litra eine schweizerische<br />

Liga für rationelle Verkehrswirtschaft,<br />

ist aber gar nichts anderes als ein verkappter<br />

und vorgeschobener Posten der unerschütterlichen<br />

und unbelehrbaren. Eisenbahnanhänger.<br />

Bezeichnenderweise meldet sich<br />

nämlich diese Litra jedesmal dann zum<br />

Worte, wenn sie glaubt, einen Trumpf gegen<br />

den Motorfahrzeugverkehr ausspielen zu<br />

können. Ueber die nachgerade überfälligen<br />

Sanierungsmöglichkeiten bei den Bahnen und<br />

die dort sich geltend machenden krassen<br />

Mängel hat die Litra noch keine Silbe verloren.<br />

Ist das die gerühmte « rationelle Verkehrswirtschaft<br />

» ? Wir werden im übrigen<br />

auf diese «kritische Ueberprüfung» in der<br />

nächsten Nummer zurückkommen.<br />

Alpenstrassen im Nationalrat. Anlässlich<br />

der Behandlung des Finanzprogrammes beschloss<br />

der Nationalrat, schon im Abschnitt<br />

«eidgen. Bauten» auch den bundesrätlichen<br />

Vorschlag zu behandeln, der bekanntlich eine<br />

Jahresausgabe von 7 Mill. Fr. für den Ausbau<br />

des Alpenstrassennetzes vorsieht, obschon<br />

dieses Geschäft erst in den Schlussbestimmungen<br />

des Finanzprogrammes erwähnt<br />

ist. Dass dieses Problem noch sehr<br />

viel zu sprechen geben wird, zeigte die lebhaft<br />

einsetzende Diskussion, die aber bald<br />

versandete, da neue Anträge vorlagen. Während<br />

Vonmoos für den Alpenstrassenausbau<br />

im laufenden Jahr nur 5 Mill. Fr., 1937 hingegen<br />

7 Mill. Fr. bewilligen will, stelte Bossi<br />

(Lugano) den Antrag, für die beiden Jahre<br />

des Ueberbrückungsprogrammes je 4 Mill. Fr.<br />

bereitzustellen. Da die Kommission zu diesen<br />

Vorschlägen erst Stellung nehmen muss,<br />

konnten am 7. Beratungstag diese für die<br />

gesamte Volkswirtschaft wichtigen Fragen<br />

nicht mehr behandelt werden. «<br />

Zi»diei> Nofizen<br />

Zürcher Automobilwesen. Noch kein Jahr hat<br />

die Rückgabe der Automobilkontrollschilder der<br />

Zürcher Fahrer auf Winterbeginn hin einen solch<br />

grossen Umfang angenommen.<br />

Diese Konstatierung dürfte einen vielsagenden<br />

Fingerzeig für die Behörden bilden, der Besteuerung<br />

der Motorfahrzeuge als einem nun sehr dringlich<br />

gewordenen Finanzproblem grösste Aufmerksamkeit<br />

zu schenken, denn die vermehrte Stillegung<br />

Hunderter von Fahrzeugen lässt prophezeien, dass<br />

diese Abwärtsbewegung <strong>1936</strong> noch weit stärker an<br />

Auswirkung zunehmen wird. Wenn nun auch durch<br />

das Postulat Walter die Frage der Einführung der<br />

Brennstoffsteuer im Nationalrat grundsätzlich aufgerollt<br />

werden dürfte, so ist anzunehmen, dass diese<br />

Neuerung aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht<br />

so rasch verwirklicht werden kann. Es muss daher<br />

bis dahin Aufgabe der Kantone sein, weitgehendste<br />

Steuererleichterungen zu gewähren, um den Motorfahrzeugverkehr<br />

wieder ankurbeln zu können.<br />

Die Sektion Zürich des A. G. S. hat denn auch<br />

bereits einen Anlauf in dieser Richtung unternommen<br />

und umfassende Berechnungen für die Einführung<br />

eines neuen Steuertarifs für Motorfahrzeuge<br />

im Kanton Zürich seit einigen Wochen angestellt<br />

Die bezüglichen Arbeiten sind nun soweit abgeschlossen,<br />

dass den kantonalen Behörden die neuen<br />

Vorschläge unterbreitet werden können. Dieselben<br />

sollten berufen sein, dem Motorfahrzeugbesitzer<br />

fühlbare Erleichterungen zukommen zu lassen, wobei<br />

die finanziellen Interessen des Kantons in der<br />

Weise mitberücksichtigt werden, dass durch die<br />

Wiedereinstellung vieler Motorfahrzeuge in den<br />

Verkehr ein fühlbarer Steuerausfall nicht eintreten<br />

sollte. Ein Versuch in dieser Richtung sollte tunlichst<br />

unternommen werden.<br />

.Es zeigt sich auch hier wieder, wie gut die Zürcher<br />

Strassenverkehrsinteressenten beraten waren,<br />

als sie dieses Jahr das neue kantonale Verkehrsgesetz<br />

abgelehnt haben. Dasselbe hat den sich nun<br />

immer mehr zuspitzenden Verhältnissen in keiner<br />

Weise Rechnung getragen und wäre gerade in finanzieller<br />

Hinsieht ein arger Fehlgriff gewesen.<br />

Man kann nun nur wünschen, dass die Bemühungen<br />

die nötige Unterstützung erfahren und denselben<br />

der positive Erfolg beschieden sein möge. Wenn<br />

dann von seiten der Versicherungsgesellschaften der<br />

heutigen Lage auch noch gebührend Rechnung getragen<br />

wird durch Gewährung finanzieller Erleichterungen,<br />

so sollte es wieder möglich sein, all die<br />

vielen, stillgelegten Fahrzeuge wieder in den Verkehr<br />

zu bringen, den Absatz neuer Wagen zu fördern<br />

und das gesamte Autohandels- und das Autogewerbe<br />

vor der drohenden Arbeitslosigkeit zu bewahren.<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE FRErMG, 17. JAGUAR <strong>1936</strong> — N° 5<br />

F E U I L L E T O N<br />

Blumenhölle am Jacinto.<br />

Urwalderlebnis.<br />

Fortsetzung von Seite 2.<br />

Nach einer Weile ergiesst sich Mondschein<br />

durchs Fenster. Moskitos summen. Allmählich<br />

erstirbt der Lärm der Zechenden und<br />

die Qrammophonmusik im Hause. Eine Curiaria<br />

mit Betrunkenen rauscht davon. Jetzt<br />

ist's ganz still.<br />

Da ! deutlich sehe ich den grossen Vampir<br />

vor dem Fenster. Und die Tür knarrt, eine<br />

helle Gestalt huscht -herein, streichelt meine<br />

Wangen, und ich packe zu, fasse etwas<br />

Warmes, das sich meinem Griffe entwindet.<br />

Laut aufheulend schlage ich mit geballten<br />

Fäusten zu. Ein dumpfer Fall, dann das Geräusch<br />

einer zuschlagenden Tür !<br />

Der Mond wanderte hinter die Palmen,<br />

und mein Zimmer ist fast undurchdringlich<br />

dunkel. Schritte nähern sich, Stimmen hallen,<br />

und der Bambus ächzt, als die Tür aufgeht,<br />

Bilibi und andere Mädchen drängen<br />

herein, Kerzenschein flimmert über Fussboden<br />

und Wände. Die Dirne schreit gellend:<br />

« Aii!» und deutet vor sich. Da liegt,<br />

die Schwingen halb an den behaarten Leib<br />

gezogen, ein grosses Exemplar der Gattung<br />

fliegender Hund oder, wie der Volksmund<br />

ihn nennt, ein Vampir ! -.-•!•<br />

Das Kanu.<br />

Was in jener Nacht und überhaupt in allen<br />

den verfluchten Nächten in Santiagos Pfahlbauhütte<br />

geschah, weiss ich nicht. Ich habe<br />

mir vorgenommen, mir nicht den Kopf darüber<br />

zu zermartern. Denn sonst werde ich<br />

wirklich wahnsinnig, wie jene Leute in Remate<br />

de Males behaupteten, das längst hinter<br />

dem gelben Stromspiegel versank.<br />

Als ich damals früh erwachte, war der<br />

tote Vampir fort, und im Schankzimmer<br />

stand Pepita hinter der Theke. Dom Xaime<br />

trat an der Spitze einer Anzahl Männer auf<br />

mich zu und eröffnete mir, dass es für den<br />

Ruf von Remate de Males besser sei, wenn<br />

ich den Ort verliesse und nach den Städten<br />

hinabpaddelte. Unterwegs würde ich schon<br />

einen Dampfer treffen.<br />

Ja! meinte der rattenäugige Bürgermeister.<br />

Ich sei nahe daran, am Delirium zu<br />

krepieren, denn nur dann sähe man Vampire<br />

und Blutsauger, die nachts, haha ! an die<br />

Hängematten kämen. Und da ich ein Ausländer,<br />

ein Gringo sei, wäre es schon besser<br />

für mich, fortzupaddeln, der Ort stehe sowie-<br />

so in schlechtem Rufe. Sonst hiesse es noch,<br />

sie, die ehrenwerten Leute von Remate de<br />

Males, hätten mich auf dem Gewissen I<br />

Man Hess mir keine Zeit. Mit halber Gewalt<br />

nahm man den Rest meines Geldes,<br />

und Joaquim füllte dafür eine Curiaria mit<br />

Proviant und allerlei Ausrüstungsgegenständen.<br />

Auch die Winchesterbüchse und die beiden<br />

Colts vergassen sie nicht hineinzulegen.<br />

Dann stiessen sie mich die Treppe hinab<br />

in das Fahrzeug, und ich schaute zum letztenmal<br />

in Pepitas Augen. Lachende, hüpfende<br />

Geheimnisse sah ich in den dunklen<br />

Pupillen ! Und mein Hals schmerzte.<br />

Keiner nahm sich die Mühe, mir nachzusehen.<br />

Unbeachtet und einsam trieb ich<br />

die Curiaria durch die Lagunenstrasse und<br />

am Stromufer entlang. Remate de Males ist<br />

verschwunden !<br />

Das Rudern strengt furchtbar an. Ich<br />

brach in brüllendes Gelächter aus, das einen<br />

Teil der Last des Alps wegspülte, der von<br />

der Pfahlbausiedlung her auf mir ruhte, als<br />

ich verblüfft merkte, warum das Rudern so<br />

beschwerlich ist. Dom Xaime sagte doch,<br />

ich soll hinab nach Manaos ? Hoho ! seit ich<br />

Remate de Males Verliess, verstrichen viele<br />

Stunden, und die ganze Zeit bin ich, tief in<br />

Gedanken, den Strom aufwärts gerudert.<br />

Soll ich umkehren? Nein, den Teufel<br />

werde ich tun ! Befreit lache ich wieder und<br />

höre einen Moment zu paddeln auf, um die<br />

violette Orchidee zu streicheln, die vor mir<br />

liegt. Ich habe sie von einer Liane vorhin<br />

heruntergeholt.<br />

Und nun ist wieder alles, alles gut!<br />

Friedlich und still ist die Bucht des Vierundzwanzigstundentodes.<br />

Ich habe einen delikaten<br />

Flossenträger aus dem hellblauen<br />

Wasser geangelt und ein schmackhaftes<br />

Frühstück abgehalten.<br />

Die Pfeife schmeckt vorzüglich. Seit ich<br />

Remate de Males verliess, habe ich kein Fieber.<br />

.<br />

Gedanken über das Wohin und Warum<br />

behelligen mich noch nicht. Ich werde nachher<br />

wieder ins Kanu steigen und es mit langsamen<br />

Paddelschlägen im stillen Uferwasser<br />

aufwärts treiben.<br />

Vergnügt lausche ich dem Gekrächz der<br />

Papageien, die in grünen Scharen die prächtige<br />

Parklandschaft beleben. Da sehe ich<br />

eine Curiaria unten um' die Biegung kriechen.<br />

Ehe ich noch die rudernde Gestalt mit<br />

dem Schlapphut erkenne, weiss ich v wer es<br />

ist. Henderson natürlich ! Er ist von Manäos<br />

zurückgekehrt, hat mich nicht mehr vorgefunden<br />

und paddelte mir nach. a«fe<br />

«Hallo! > schmettert seine Stimme.<br />

«Ahnte beinahe, dich zu treffen, obwohl die<br />

Kerle dort unten sagten, du wärst stromab. ><br />

Das Fahrzeug legt an, und wir drücken uns<br />

die Hände. Besorgt schaut er mich an.<br />

«Höre, Boy, habe merkwürdige Dinge von<br />

dir gehört. Ganz tolle Sachen, schätze ich!<br />

Erzähle! ><br />

Am Feuer, unter Bäumen, um die die ersten<br />

Glühwürmchen schwirren, beschreibe<br />

ich ihm meinen Aufenthalt in Remate, so gut<br />

ich es vermag. Er lauscht aufmerksam, zieht<br />

an der Pfeife und sagt endlich, als Rollen<br />

fern im Walde dröhnt: «Kenne das. Ist Alkohol<br />

in Massen, Fieber und Weiberkram.<br />

Die drei machen einen verrückt, und ich<br />

schätze es für hohe Zeit, dass der famose<br />

Bürgermeister dich 'rausschmiss. Hast Gesichter<br />

gesehen im Suff, Boy. Ueble Gespenster,<br />

kalkuliere ich. Und ist 'n glorreiches<br />

Glück, dass du dich wieder auf die<br />

Beine gestellt hast! » Heftig saugt er an<br />

seiner Pfeife und knurrt auf meine Frage :<br />

«Nun ? Well, schätze, dass wir nach Serto<br />

paddeln und Uno und Dos wieder für 'ne<br />

Orchideenfahrt anmustern. Habe die Ahnung,<br />

dass sich die alten Burschen gewaltig<br />

freuen werden ! Yes ! »<br />

Die Strasse der Orchideen.<br />

Sonne glitzert auf dem Strom. Das Lager<br />

in der Bucht des Vierundzwanzigstundentodes<br />

haben wir in grauer Frühe abgebrochen,<br />

und jetzt rudern wir in den sinkenden<br />

Nachmittag. Die Nacht ist nicht mehr fern.<br />

Wir beschlossen aber weiterzupaddeln bis<br />

an jene kleine kahle Insel, die wir in etwa<br />

zwei Stunden nach Eintritt der Dunkelheit<br />

erreichen werden.<br />

Das Gefälle des Wassers ist schwach, wir<br />

haben daher Atem und Luft übrig, um manchmal<br />

etwas zu erzählen. Henderson ist heute<br />

sehr redelustig! In allen Tonarten flucht er<br />

der übertriebenen Zivilisation und der Bolschewisierung,<br />

die aus Menschen Sklaven<br />

oder Maschinen macht.<br />

« He, warum ? » platzt er los. «Warum<br />

laufen die Menschen ins Theater und ins<br />

Kino ? Warum lesen sie abenteuerliche Bücher<br />

undf Schmöcker ? Denn selbst jene<br />

Feingebifdeten und Aestheten tun's dann und<br />

wann ! Ich kann dir's sasren, schätze ich :<br />

weil sie die Schranken und den Zwansr. den<br />

sie sich selbst errichten, manchmal verflucht<br />

satt haben. Und im Film oder in einem Buche<br />

können sie sich an Abenteuern und Primitivität<br />

berauschen, obwohl die, meisten<br />

verdammte Heuchler genug sind, es abzuleugnen.<br />

Aber der Zug, der durch uns alle<br />

geht, von dem viele es nicht wollen, dass<br />

er da ist; dem die andern wieder nicht folgen<br />

können, weil es arme Teufel sind, die in<br />

Fabriken oder Büros schuften — der Zug zur<br />

Natur ist doch da ! ><br />

Er betrachtet mich, über die Schulter lugend.<br />

«Woran denkst du, Boy ? Schätze,<br />

dass es ein Haus ist, grüne Wiesen rechts<br />

und links, und dahinter 'ne wartende Frau.<br />

Blond oder schwarz ? »<br />

Er merkt meine Verblüffung und lacht:<br />

«Bin kein Gedankenleser, mein Junge. Solche<br />

Wünsche hat unsereiner oft. Träume<br />

auch häufig von 'nem Hause und grüner<br />

Wiese. Gibt's grünere Wiesen als daheim in<br />

California, he ?<br />

Schlag' dir's aus dem Sinn, Junge. Das<br />

ist nichts für unsereinen, unser Blut treibt<br />

uns unaufhaltsam weiter. Schätze, dass es<br />

'ne einsame Bahn ist, die des Abenteurers,<br />

aber 'ne herrliche, prächtige. Und die Leute,<br />

die in ihren grossen Städten sitzen und vor<br />

lauter Langeweile oder purer Dummheit<br />

nicht wissen, ob sie uns bemitleiden, verachten<br />

oder beneiden sollen — die soll der<br />

Teufel holen !<br />

Da schau' hin, dort, sehen jene etwa solche<br />

Dinge ? ><br />

Er zeigt auf eine Baumgruppe, die von<br />

weissen Blüten dicht bedeckt, einer phantastisch<br />

schönen Kerzenreihe gleicht. Kolibris<br />

blitzen und funkeln. Liane nach Liane spannt<br />

sich von Stamm zu Stamm. Violette Orchideen<br />

schaukeln sachte hin und her.<br />

Und nun sinkt die Sonne, rollt unter die<br />

Oberfläche der goldenen Wasserstrasse, die<br />

aus den Kulissen des Sertao hervorschnellt.<br />

Fast plötzlich wurde es Nacht, und im unsichern,<br />

dunkelblauen Lichte ist der Lauf des<br />

Stromes viel enger, das Sertao scheint' an<br />

beiden Seiten viel höher und näher zu sein.<br />

Schwarz und massig, lockend und geheimnisvo'l<br />

mit tausend Tierstimmen drohend!<br />

Silbern schimmert das Wasser, sprühend<br />

wie Edelsteine rinnen die Tropfen von den<br />

Paddeln. Die düstern Mauern des Sertao<br />

gleiten an beiden Seiten vorüber, und vor<br />

uns erstreckt sich ununterbrochen der glitzernde<br />

Strompfad.<br />

Endlos schier — von unbeschreiblicher<br />

Schönheit ist die Strasse jenes Abenteurers,<br />

der in schwüW Tronenoraoht die schönsten<br />

und seltensten Blumen der Welt sucht. Orchideen!<br />

Ende.<br />

aufrich-<br />

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Des Abends,<br />

sogar im Nebel.<br />

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überholt worden.<br />

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..-= FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong>. AUTOMOBIL-REVUE<br />

T«*«lin<br />

Netter Motor mit sehr geringem Leistungseewicht.<br />

Der französische Konstrukteur Babel<br />

hat einen interessanten Motor entwickelt,<br />

der auf dem Prüfstande bereits erprobt wurde..<br />

Um einen Vergleich der Leistung mit<br />

einem normalen Motor zuzulassen, wurde<br />

j.er Hubraum dieses Flügelkolbenmotors<br />

leieh gross gewählt, wie der eines Peugeot-<br />

Motors, der bei 2000 Touren/Minute 21 PS<br />

leistet Es zeigte sich, dass der neue Motor<br />

bei derselben Drehzahl eine Leistung von<br />

20 PS hergab. Vorderhand liegt sein Haupt-<br />

Vorzug in seinem äusserst geringen Gewicht<br />

Schematische Schnittzeichnung des Babel-Motors.<br />

A) -Welle der Flügelkolben. B) Pleuelstange.<br />

AC) Nockenwelle. Asp) Ansaugrohr. DS) Unteres<br />

Ventilgehäuse. Ei) Erste Explosionskammer (Zylinder<br />

Kr. 1). Es Zweite Explotsionskammer. Ech) Auspuff.<br />

M) Kurbelwelle; 1 P) Flügelkolben.<br />

Darstellung der Zusammenarbeit der vier Explosionskammern.<br />

A) Ansaugtakt. C) Kompressionstakt.<br />

X) Verbrennungstakt. E) Auspufftakt.<br />

von nur 75 kg, während der Vergleichsmotor<br />

immerhin 165 kg wog.<br />

Nun soll sich die italienische Regierung<br />

und anderseits die amerikanische Bendix-<br />

Qesellschaft für die Fabrikationsrechte dieser<br />

Neukonstruktion interessieren. Man spricht<br />

bereits davon, dass der Firma Isotta-Fraschini<br />

ein Auftrag für die Entwicklung eines<br />

Flugmotors nach dem neuen Prinzip erteilt<br />

worden sei. Dieser würde bei einem Verdichtungsverhältnis<br />

von 1:7 und einem Hubraum<br />

von zwei Litern bei 4000 Umdrehungen<br />

pro Minute 80—90 PS entwickeln und dazu<br />

nur 70 kg wiegen. Für einen Flugmotor von<br />

solch geringer Leistung wäre das ein sehr<br />

gutes Resultat.<br />

Die Wirkungsweise des Babel-Motors lässt<br />

sich anhand der Abbildung erklären. An Stelle<br />

von normalen Kolben weist er Flügelkolben<br />

auf, die sich in einem Gehäuse oszillierend<br />

um einen Winkel von z. B. 140 Grad drehen.<br />

Das Gehäuse ist in axialer Richtung durch<br />

gekühlte Wände in zwei Hälften getrennt,<br />

in denen sich die Flügelkolben bewegen.<br />

Durch diese Flügel wird wieder jede Gehäusehälfte<br />

in zwei Räume unterteilt, so dass<br />

der Motor vier .getrennte Kammern — vier<br />

«Zylinder» — aufweist. Die gekühlte Hohlwelle,<br />

auf der die Flügelkolben sitzen, treibt<br />

mit Hilfe einer Kurbel den umlaufenden Antriebszapfen<br />

der Kurbelwelle an. Es arbeiten<br />

somit alle vier Verbrennungskammsrn auf<br />

eine einzige. Kurbel. Dies erlaubt eine sehr<br />

gedrungene Bauart des Motors in Verbindung<br />

mit einem geringen Gewicht. ^<br />

Die Einlass- und Auslassventile liegen beidseitig<br />

nahe an den Trennwänden und wer-t<br />

den durch zwei Nockenwellen betätigt, von<br />

denen-iede vier Ventile-öffnen muss.- -<br />

Zur Abdichtung der Flügel gegen, die innern<br />

Wäride des Gehäuses sind «Kolbenringe»<br />

vorgesehen, die allerdings hier nicht<br />

rund sind, sondern die Form eines offenen<br />

Rechtecks haben.<br />

Eines der Probleme, die sich speziell bei<br />

hohen Drehzahlen einstellen werden, liegt in<br />

der Schwierigkeit der Massenauswuchtung.<br />

Da allerdings die Flügelkolben sehr leicht<br />

gebaut sind, muss dieser Tatsache keine allzu<br />

grosse Bedeutung beigemessen werden. Die<br />

Zukunftsaussichten des neuen Motors scheinen<br />

recht günstig zu sein. Man hofft, Einheiten<br />

von 1000 PS für Flugzwecke zu schaffen,<br />

die nur ein Gewicht.von 3Q0 kg haben werden,<br />

was nahe an die Leistungsgewichte der<br />

stark überlasteten Motoren für die Schneider-<br />

Cup-Rennen herankommt, obschon diese nur<br />

eine garantierte Lebensdauer von wenigen<br />

Stunden haben, währen der neue Motor bei<br />

normaler Lebensdauer auf ein solch geringes<br />

Gewicht kommen wird.<br />

Gelbe Beleuchtung wird in Frankreich obligatorisch.<br />

Während bei uns gesetzlich eine<br />

weisse Beleuchtung vorgeschrieben ist, wovon<br />

nur gewisse gelbe Lampentypen ausgenommen<br />

sind, geht man in Frankreich daran,<br />

für Motorfahrzeuge allgemein eine gelbe Beleuchtung<br />

vorzuschreiben. Ende dieses Monats<br />

soll eine ministerielle Verfügung herauskommen,<br />

wonach ab ersten Juli dieses Jahres die<br />

gelbe Beleuchung obligatorisch wird. Vorgängig<br />

wurde geprüft, ob die gelbe Beleuchtung<br />

tatsächlich Vorteile biete, und ob durch<br />

diese Verfügung nicht ein Monopol für gewisse<br />

Fabrikanten geschaffen werde. Wie es<br />

:Scheint, sind beide Prüfungen zur Zufriedenheit<br />

der massgebenden Persönlichkeiten ausgefallen,<br />

so dass der Einführung des Dekretes,<br />

nichts mehr im Wege steht.<br />

Die wissenschaftliche Begründung für die<br />

Einführung der gelben Beleuchtung h'egt darin,<br />

dass rdurch eine solche das Auge weniger<br />

ermüdet wird, weil ein schärferes Bild auf<br />

der,Netzhaut entsteht. Die blauen und violetten<br />

Strahlen des Spektrums machen nämlich<br />

das Bild im Auge unscharf, da die Augenlinse<br />

nicht, bis in den blauen Teil des Spektrums<br />

hinein chromatisch korrigiert ist. Man hofft<br />

deshalb, durch Ausschaltung der blauen und<br />

violetten Strahlen die Beleuchtung der Aufnahmefähigkeit<br />

des Auges besser anzupassen.<br />

Die Kurve A unseres nachfolgenden Diagramms<br />

zeigt, wieviel Prozente eines Lichtstrahles<br />

.von einer bestimmten Wellenlänge<br />

mem .Gelbfilter durchgelassen werden.<br />

Funktionen der Lichtstärke In Abhängigkeit von<br />

der Wellenlänge des Lichtes. A) Durchlässigkeit<br />

eines Gelbfilters für Licht von verschiedner Wellenlänge.<br />

B) Reaktionsempfindlichkeit des Aujres in<br />

AbhänKiRkeit von der Wellenlänge. C) Verteilung'<br />

der Wellenlänge im Licht einer Glühlampe.<br />

D) Stärke der Lichteindrücke auf das Auge bei Verwendung<br />

von gewöhnlichem Licht. E) Stärke der<br />

• Lichteindrücke auf das Auge bei'gelbem Licht.<br />

Gelbe Linien des Spektrums bei rd. 580. au • '<br />

Die Kurve B stellt die Reaktionsempfiridlichkeit<br />

des Auges in Abhängigkeit von der Wellenlänge<br />

des einfallenden Lichtes dar. In C<br />

ist die von einer Glühlampe ausgestrählte<br />

Lichtenergie-Menge als Funktion der Wellenlänge<br />

aufgetragen. Die Kurven D und E endlich<br />

zeigen die Lichteindrücke auf das Auge,<br />

die daraus resultieren; und zwar stellt D diese<br />

Eindrücke bei Verwendung von gewöhnlichem<br />

Licht und E diejenigen bei Verwendung eines<br />

durch Gelbglas filtrierten Lichtes dar. Da der<br />

Filter einen Teil des Lichtes nicht durchlässt,<br />

müsste man eigentlich annehmen, dass bei<br />

gleicher Lichtstärke des verwendeten Glühfadens<br />

mit Gelbfilter die Sicht verschlechtert<br />

wird. Die erwähnten französischen Untersuchungen<br />

scheinen aber zu beweisen, dass bei<br />

Verwendung eines solchen Filters das Auge<br />

schärfere Lichteindrücke erhält. Denn bei<br />

häufigem Abblenden wird die Pupille gross<br />

und es entsteht bei nicht filtriertem Licht«<br />

ein unscharfes Bild auf der Netzhaut. Bei<br />

gelber Beleuchtung beeinträchtigt die Vergrösserung<br />

der Pupille die Schärfe des Bildes<br />

nicht.<br />

Weil es nichts Besseres gab,<br />

war man damit zufrieden<br />

Bis es STANDARD-Tankneuen gaü, wo man<br />

schnell, sauber und bequem tanken kann, war<br />

das Benzinfassen eine umständliche Sache.<br />

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noch' durch die längere<br />

Benützung der Lichtanlage<br />

geschwächt und soll<br />

. nun noch defi Widerstand<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong> — N° 5<br />

Stahlkolben. Die Entwicklung von leichten<br />

Kolben aus legiertem Stahl macht in Amerika<br />

schnelle Fortschritte. Zu Beginn des<br />

letzten Jahres wurden die Versuche mit solchen<br />

Kolben noch geheimgehalten. Jetzt wird<br />

bekannt, dass Pontiac eine Stahllegierung<br />

mit Chrom- und Nickelgehalt dafür verwenden<br />

wird. Ausserdem sollen diese Kolben<br />

verzinnt werden.<br />

Im Gegensatze dazu wird am Lincoln-<br />

Zephyr ein Kolbenmaterial mit hohem Kupfergehalt<br />

Verwendung finden. Diese Konstruktion<br />

weist drei Kolbenringe auf. Zur<br />

Gewichtsverminderung wurden die Seiten<br />

des Kolbenmantels weggelassen. Neben den<br />

erwähnten Firmen wird mindestens eine von<br />

zwei andern grossen Automobilfabriken dieses<br />

Frühjahr zur Verwendung von legierten<br />

Stahlkolben übergehen.<br />

•»••«•kt<br />

sdie<br />

nke<br />

Fahren bei Glatteis. Um bei Glatteis ungeschoren<br />

durchzukommen, muss man sich<br />

an folgende goldenen Regeln halten : Langsam<br />

fahren, nie auf die Bremse drücken,<br />

sondern den Wagen auslaufen lassen, immer<br />

gut rechts fahren, nie scharf ausweichen<br />

oder gar anhalten. Denn die andern Automobilisten<br />

sind in der selben unangenehmen<br />

Lage. Auch sie können weder ausweichen<br />

noch schnell anhalten.<br />

Kühlwasser ausgelaufen. Jeder erfahrene<br />

Automobilist weiss, dass ein heisser Motor<br />

sehr empfindlich ist und man ihn etwas abkühlen<br />

lassen soll, bevor man den Kühlerinhalt<br />

durch kaltes Wasser ergänzt Sonst<br />

kann leicht der Zylinderkopf springen und<br />

das ist immer eine unangenehme und teure<br />

Angelegenheit. Aber auch kalte Luft wirkt<br />

in dieser Beziehung schädlich. Man darf deshalb<br />

nicht zur rascheren Abkühlung des Motors<br />

die Motorhaube öffnen. Ein kalter Wind<br />

könnte eine allzu rasche Abkühlung bewirken.<br />

Versteck für Reserveschlüssel. Jedem kann<br />

es einmal passieren, dass er einen Schlüssel<br />

verliert oder eine Türe mit Schnappschloss<br />

schliesst, bevor er seinen Schlüssel zu sich<br />

genommen hat. Es gehört zu den ärgerlichsten<br />

Angelegenheiten, unter Assistenz des Schlossers<br />

in die eigene Wohnung oder den eigenen<br />

Wagen einbrechen zu müssen. Auf dem<br />

Lande schützt man sich dagegen, indem man<br />

den Schlüssel unter die Türvorlage oder hinter<br />

den Fensterladen steckt. Aehnlich kann<br />

man auch beim Wagen verfahren, nur muss<br />

man das Versteck sorgfältiger auswählen,<br />

weil der Wagen zu den denkbar beweglichsten<br />

Gütern gehört. Nach einigem Suchen<br />

wird man aber bestimmt ein Plätzchen für<br />

eine kleine Schlüsseltasche aus Leder ausfindig<br />

machen, die ohne stundenlange Untersuchung<br />

des Wagens kein anderer Sterblicher<br />

entdeckt<br />

Tedin.<br />

%w*<br />

'««H<br />

Antwort 9692. Bezugsauelle für Motortabletten.<br />

Zuschrift weitersreleitet.<br />

Antwort 9697. Rotoviva-Schwerölvergaser. Zuschrift<br />

weitereeleitet.<br />

Frage 9705. Ladezeit eines Akkumulators. Wie<br />

lange muss ich meine Batterie aufladen, um ihre<br />

Ladung um eine Amperestunde zu erhöhen, wenn<br />

mein Transformator eine Stromstärke von 10 Amperes<br />

aufweist? Dr. R. in B.<br />

Antwort: Wir dürfen wohl annehmen, dass<br />

es sich bei diesem Transformator um ein Ladegerät<br />

handelt. Wir gehen deshalb im folgenden von<br />

der Annahme aus, dass es sich um eine Sekundär-<br />

Stromstärke von 10 Amperes bei' Ladespannu'ng<br />

handelt. Denn bei einem Transformator mit 10<br />

Amperes maximaler Primär-Stromstärke könnte<br />

ohnehin zum Laden nur ein geringer Teil seiner<br />

Leistung verwendet werden, da die Ladestrometärke<br />

in Amperes nicht höher sein soll, als der<br />

fünfte Teil der Amperestundenzahl ausmacht. Wenn<br />

das Güteverhältnis zwischen Lade- und Entlade-Ah<br />

100 % betragen würde, müsste während */« Stunde<br />

= 6 Minuten auf 10 Amperes geladen werden,<br />

um die Ladung um eine Ah zu vergrössern. Da<br />

dieses Verhältnis nur ca. 90 % beträgt, braucht<br />

man dazu 6 /o,» = 6 Minuten 40 Sekunden.<br />

Frage 9706. Schwankungen "des Zeigers am Geschwindigkeitsmesser.<br />

Die Zeigernadel meines Geschwindigkeitsmessers<br />

zeigt manchmal ständige<br />

Schwankungen, obwohl ich gleichmässig fahre.<br />

Wenn ich das Kabel, das zum Spritzbrett führt, ein<br />

wenig stosse, zeigt das Instrument richtig an. Sobald<br />

ich aber wieder loslasse, beginnt die Nadel<br />

von neuem 'zu tanzen. Woran könnte das liegen?<br />

P. A, in S.<br />

Antwort: Das Zuleitungskabel zum Geschwindigkeitsmesser<br />

sollte so wenig Krümmungen aufweisen,<br />

als irgend möglich. Es könnte sein, dass<br />

das Kabel irgendwo eine zu enge Biegung hat und<br />

dies den Anlass zum ungenauen Arbeiten gibt. Die<br />

Tatsache, dass durch Stossen des Kabels der Zeiger<br />

beeinflusst werden kann, bestärkt uns in dieser Ansicht.<br />

Wir empfehlen, zu untersuchen, ob es nicht<br />

möglich wäre, die Zuleitung möglichst kSrümmungsfrei<br />

zu verlegen. Manchmal ist auch mangelhafte<br />

Schmierung ein Grund zu Störungen. Wir raten<br />

deshalb, den das Kabel führenden Metallschlauch<br />

oben zu lösen und flüssig gemachtes Schmierfett<br />

hineinzuträufeln. Irgendwelche Revisionsarbeiten<br />

am Messapparat "selbst sollen dagegen auf alle Fälle •<br />

dem Fachmann überlassen werden. , ol!<br />

Frage 9707. Alter Wagen als landwirtschaftlicher<br />

Motor. Ich besitze einen alten Fiat-Wagen,<br />

den ich, obwohl er noch in gutem Zustand ist,<br />

nicht mehr zum Fahren brauche. Nun dachte ich,<br />

dass er eventuell noch zum Antrieb meiner landwirtschaftlichen<br />

Maschinen verwendet werden<br />

könnte. Wir müsste das gemacht werden?<br />

J. K. in O.<br />

Antwort: Es ist sehr wohl möglich, einen<br />

gebrauchten Wagen an Stelle eines Elektromotors<br />

zum Antrieb von gewissen Maschinen zu verwenden.<br />

Falls eventuell mit dem Wagen doch noch gefahren<br />

wird, kann über den einen hinteren Pneu ein<br />

Spezialriemen gelegt werden, z. B. zum Antrieb<br />

einer Säge etc. Er sollte einen leicht gewölbten<br />

Querschnitt haben und breiter sein als das Rad,<br />

damit er nicht von ihm abfällt. Ausserdem wird<br />

der Riemen am besten gekreuzt. Natürlich muss<br />

das Treibrad über einer etwa 10 cm tiefen Grube<br />

liegen und der Wagen auf einer Seite mit einem<br />

Klotz unterstellt sein.<br />

Falls der Wagen rein stationär verwendet wird<br />

und nicht zur Arbeitsstelle fahren muss, kann eine<br />

Riemenscheibe am Treibrad hefestigt werden.<br />

• Das zweite Hinterrad muss gebremst werden.<br />

Dazu genügt bei geringer Kraftleistung schon das<br />

Anziehen der Bremsen. Das Bremsgestänge am angetriebenen<br />

Hinterrad müsste gelöst werden, was<br />

allerdings nur dann zulässig ist, wenn Sie mit dem<br />

Wagen nicht mehr fahren.<br />

Frage 9708. Einbau eines Petrol-Vergasers. Ist<br />

der Einbau eines Petrol-Vergasers an einem alten<br />

Wagen, den ich immer noch zum Antreiben von<br />

landwirtschaftlichen Maschinen an Stelle eines<br />

Elektromotors benütze, zu empfehlen? J. K. in 0.<br />

Antwort: Vom Einbau eines Petrolvergasers<br />

möchten wir abraten, da doch der Wagen zu den<br />

vorgesehenen Zwecken im Jahr nicht allzuviele<br />

Stunden bei nur teilweiser Belastung betrieben<br />

wird. Infolgedessen würde es mehrere Jahre brauchen,<br />

bis die Ersparnisse an Benzin die Vergaserkosten<br />

decken könnten. Ausserdem wird beim Antrieb<br />

von Sägen etc. nicht viel mehr als die Leerlaufleißtung<br />

benötigt, so dass bei Betrieb mit Petrol<br />

rasch eine Verkohlung der Zylinder eintreten<br />

würde.<br />

c<br />

Frage 9709. Wasser in neuem Schmieröl. Bei<br />

einer kürzlich eingetretenen Ueberschwemmung in<br />

dieser Gegend wurde auch der Keller unseres Hauses<br />

überschwemmt. Dabei gelangte Wasser in die<br />

im Keller gelagerten Fässer mit Schmieröl. Auf<br />

welche Art lässt es sich am besten wieder daraus<br />

entfernen? E. S. in 0.<br />

Antwort: Falls grössere Mengen Wasser in<br />

das Fass gelangt sind, wird sich .ein Teil desselben<br />

unten im Fass abgesetzt haben, während ein gewisser<br />

Prozentsatz vom Oele direkt aufgenommen<br />

wurde. Man erkennt dies an einer leichten Trübung.<br />

Um das Wasser zu entfernen, genügt bei dünnflüssigem<br />

Oel und geringem Wassergehalt ein Filtrieren<br />

bei Zimmertemperatur durch Filtrierpapier. Bei<br />

stärkerem Wassergehalt und dickeren Oelen wird<br />

eine Entwässerung dadurch erreicht, dass man das<br />

Oel auf ca. 80 Grad erwärmt, so dass es dünnflüssiger<br />

wiüi und darauf nach Zugabe von 200 g entwässertem<br />

Kochsalz oder Natriumsulfat pro Liter<br />

Oel in einem geeigneten Behälter gut durchschüttelt.<br />

Man kann hierbei allerdings nur eine kleinere<br />

Menge auf einmal entwässern, da das Gefäss nicht<br />

zu gross sein darf r , damit, man es noch,,richtig<br />

schütteln kann. Ausserdem muss es zuverlässig<br />

schliessen, damit man sich nicht durch herausspritzendes<br />

heisses Oel verbrennt. Das Salz kann<br />

mehrmals wieder Verwendung finden, solange es<br />

imstande ist, das Oel zu entwässern, was am Verschwinden<br />

seiner Trübung erkannt wird. Nach<br />

dem Durchschütteln wird das Oel warm durch Filtrierpapier<br />

filtriert<br />

Eine andere Entwässerungsmethode besteht<br />

darin, dass man es in kaltem Zustand mit etwas<br />

reinem Alkohol durchrührt und diesen durch nachträgliches<br />

Erwärmen im Wasserbad entfernt. Man.<br />

wiederholt die Prozedur, bis das Oel keine Trübungmehr<br />

aufweist.<br />

Wir möchten anschliessend noch darauf hinweisen,<br />

dass mit dem Wasser eventuell Schlamm und<br />

andere Unreinigkeiten ins Oel gelangen konnten.<br />

Wir empfehlen deshalb, eine Probe desselben einem<br />

Spezialisten zur Untersuchung zu geben.<br />

Si><br />

Anfrage 568. Bankenschwierigkeiten und Automobilwesen.<br />

Ich habe, wie alljährlich, die Gelder<br />

für Autoversicherung und -Steuern auf einer<br />

stadtbernischen Bank deponiert. Nunmehr wird<br />

dieses Geld nur zu einem Drittel ausbezahlt.<br />

Nimmt das Strassenverkehrsamt Sparhefte als Hinterlage<br />

entgegen oder kann mir eine Stundung his<br />

März eingeräumt werden? E. F. in B.<br />

Antwort: Das Strassenverkehrsamt kann<br />

Ihnen weder eine Stundung bis zum Monat März<br />

einräumen, noch kann es Ihr Sparheft als Ersatz<br />

für die zu zahlenden Steuern und Gebühren annehmen.<br />

Diese sind in bar zu bezahlen. *<br />

Hsand ermüdet. Eingehende Versuche<br />

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JJO 5 _ FREITAG, 17. JANUAR <strong>1936</strong>.<br />

V. A.C.S.-Wintersportwoche vom 25. Januar ms<br />

2. Februar <strong>1936</strong> in Davos, veranstaltet durch die<br />

Sektion Graubünden A.G.S. und durchgeführt durch<br />

deren Ortsgruppe Davos.<br />

An die Mitglieder des Schweiz. Automobilclub!<br />

Sehr geehrte Clubmitglieder!<br />

Die Sektion Graubünden des A.G.S. lädt Sie hiermit<br />

ein zur Teilnahme an der V. A.C.S.-Winterspqrtwoche,<br />

25, Januar bis 2. Februar <strong>1936</strong>, in Davos.<br />

Nachdem die letzten Wintersportwochen in Davos<br />

restlos die Anerkennung aller Teilnehmer gefunden<br />

haben, hoffen wir gerne, dass sich dieses<br />

Jahr eine noch grössere A-CS-Gemeinde in Davos<br />

zusammenfinde. Die Veranstaltung bezweckt, eine<br />

möglichst grosse Zahl von A.C.S.-Mitgliedern aus<br />

allen Sektionen für ein paar schöne,, sonnige 'Wintertage<br />

zur Pflege froher Geselligkeit zusammenzubringen<br />

und damit das Gefühl der Kameradschaft,<br />

Freundschaft und Zusammengehörigkeit im A.C.S.<br />

zu fördern und zu stärken.<br />

Die Sektion Graubünden und insbesondere unsere<br />

rührige Ortsgruppe Davos, unter Leitung von<br />

Herrn Dr. med. C. Frei, machen sich eine Ehre<br />

daraus, Ihnen frohe Tage in Davos zu bieten.<br />

Programm :<br />

Samstag, 25. Januar: Ankunft der Teilnehmer. Bezug<br />

der Hotels. 21 Uhr im Palace-Hotel. Begrüssung<br />

und Orientierung der Gäste über das Wochenprogramm<br />

und der andern sportlichen Veranstaltungen.<br />

Anechliessend gemütliche Zusammenkunft.<br />

Sonntag, 26. Januar: Skifahren im Gelände. Geführte<br />

kleinere und grössere Skitouren. 11 Uhr:<br />

Besuch der Eisbahn Frühschoppen im Eisbahn-<br />

Restaurant. Eisschieben. Nachmittags 16 Uhr: Tee<br />

im Sporthotel Rhätia.<br />

Montag, 27. Januar: Besammlung 9.30 Uhr vor dem<br />

Palace-Hotel. 10 Uhr: Abfahrt zur Tailing-Party<br />

nach Sertig-Dörfli. Nachmittags: Rückkehr zum<br />

Tee dansant im Flüela Sporthotel. Abends frei.<br />

Dienstag, 28. Januar: Zur freien Verfügung der<br />

Teilnehmer. Geführte Skitour Wasserscheide-<br />

Strela. Skifahren am Uebungshügel. Eiescbieben,<br />

Training für das Schlittelrennen. Abends ab<br />

21 Uhr freie Zusammenkunft im Grand Hotel Belvedere.<br />

Mittwoch, 29. Januar: A.G.S.-Schlittelrennen auf<br />

der Schatzalp-Schlittelbahn. Geführte Skitour<br />

Wasserscheide-Parsennhütte-Serneus. Nachmittags<br />

14.30 Uhr- Eis-Schaulaufen. 16 Uhr: Sport Dancing<br />

im Restaurant Terrasse, Schatzalp.<br />

Donnerstag, 30. Januar: 11 Uhr: Besuch des Eishockeymatches<br />

Amerika-Davos auf dem Hockey-<br />

Stadion. Abends 21.15 Uhr: Gemütliches Beisammensein<br />

mit Lichtbilder, ev. Filmvorführung<br />

im Sporthotel Derby. Bus ab Platz: 21 Uhr.<br />

Freitag, 31. Januar: A.G.S.-Skifest auf Pareenn.<br />

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Das nieverloreneParadies<br />

Zwei Künstler, Max Mezger und Hans-Ludwig Oeser haben<br />

ein prachtvolles Werk geschaffen mit dem lockenden Titel<br />

„Das nieverlorene Paradies". Ein Bilderwerk vom Pflanzenreich.<br />

Verlag der Gartenschönheit, Bern-Berlin.<br />

Ich könnte mir denken, dass viele Menschen mit hoffenden<br />

Händen nach diesem Buch greifen. Geht doch das Wort Paradies<br />

seit unserer Kindheit neben uns her als Inbegriff von<br />

etwas unvorstellbar Schönem, um das die Phantasie aller Menschen<br />

und aller Zeiten immer von neuem träumt und dichtet.<br />

Es klingt in diesem Wort,,Paradies" eine leise Trauer um etwas<br />

Verlorenes, aber es schwingt auch darin mit die Hoffnung auf<br />

irgendeine selige Erfüllung. So schlagen wir das Werk auf<br />

und finden die unerschöpfliche Schönheit des Pflanzenreichs<br />

unseres schönen Landes, eingefangen in meisterhafte Photographien,<br />

so durchtränkt von Licht, so plastisch, dass die Form<br />

greifbar vor uns ersteht. Ob es atmende Algen im Dorfteich<br />

sind ödet ein Edelweiss am Bergeshang — eine einzelne<br />

Blume oder ein ganzer Blumengarten — eine weithin gelagerte<br />

Wiese oder ein geheimnisvoll dämmerndes Waldesinnere —<br />

sei es Knospe, Blüte oder Frucht — immer stehen wir bezaubert<br />

und oft ergriffen vor so viel Liebreiz und Anmut, vor<br />

so viel ernster, hoheitsvoller Schönheit, sind hingerissen von<br />

den oft phantastischsten Formen in ihrer gesetzmässigen<br />

Vollendung.<br />

Max Mezger schrieb die Worte zu diesem Bilderwerk. Er liebt<br />

die Blumen und ist ein grosser Kenner der ganzen grünen<br />

Welt in allen Erdteilen. Was ist in diesem Buch nicht zusammengedrängt<br />

an reichem Wissen! Man ist doch einigermassen<br />

erschrocken über das „gigantische Ausmass" der eigenen Unwissenheit.<br />

Und wenn uns Mezger durch das blühende Jahr<br />

führt, vom Wasser zur Wiese, durch Wald, Acker, Obst-, Gemüse-<br />

und Blumengärten, so ist das nie etwa eine trockene Aufzählung<br />

von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern, nirgends eine<br />

schematische Einordnung, sondern es ist lebendigste Darstellung<br />

in schönem Fluss einer bilderreichen Sprache, überblitzt<br />

von köstlichem Humor. Hier spricht ein Mensch zu uns,<br />

dem die Blumen ganz nahe sind, vertraut wie beste Freunde,<br />

von denen er Heimat weiss und Schicksal und Wert. Man ist<br />

gefangen von diesem Buch, das wirklich nicht „ein Führer,<br />

sondern ein Verführer" ist<br />

Soweit die New York Times. Und ähnlich urteilen auch andere<br />

grosse <strong>Zeitung</strong>en und Zeitschriften, die diesem Prachtwerk<br />

oft spaltenlange Würdigungen zuteil werden liessen. Sie bewundern<br />

„die Fülle der zauberhaften Bilder", die' „das Werk<br />

zu einem der schönsten Bilderbücher der letzten Jahrzehnte<br />

machen", loben begeistert seine vorbildliche Ausstattung, die<br />

„in ihrer »technischen Vollkommenheit nichts Vergleichbares<br />

hat", fragen erstaunt, wie ein so wundervolles Buch „zu dem<br />

ungewöhnlich niedrigen Preis von Fr. 12!-" hergestellt werden<br />

kann, sind entzückt „von Mezgers kurzweiligem, humorvollem<br />

und auf anmutige Art belehrendem Text", "der „vom Leben der<br />

Pflanzen erzählt, als wäre es das Leben" von Freunden". „Es<br />

ist ein Geschenk für Menschen, die sich ein Gefühl für Schönheit<br />

bewahrt haben und denen Naturverbundenheit kein leerer<br />

Begriff ist".<br />

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BERN, Freitag, 17. Januar <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Biatt - Nr. 5<br />

Nachmittag im Winter<br />

Der Tag ist nur ein Dämmern.<br />

Der Fluss friert vor dem Hag.<br />

Und Fink und Meise hämmern<br />

am Winterfenster zag.<br />

Es zittert mir im Herzen<br />

Gesang vergangener Zeit.<br />

Zwei wächsern gelbe Kerzen *<br />

stehn auf dem Sims bereit.<br />

Noch ist es nicht zu nächtig.<br />

Die Lichter bleiben kalt.<br />

Der Schnee liegt gross und prächtig<br />

vorm blau behauchten Wald.<br />

Auf in die Wintersonne!<br />

Photo Martens.<br />

vom sechsten Sinn<br />

des Autofahrers<br />

Wie Schatten gehn die Stunden.<br />

Und wer das Weiss betritt,<br />

der lässt als schwarze Wunden<br />

die Spur von seinem Schritt.<br />

Vergeistert stehn die Türme.<br />

Sie hören himmelfern<br />

schon linde Tauwindstürme<br />

ausgehn von Gott dem Herrn.<br />

Kilian Kerst.<br />

Haben nicht auch Sie schon, verehrter Leser, beim<br />

Fahren deutlich die Existenz eines sechsten Sinnes<br />

gespürt? Hat nicht Sie alle, selbst die Gewiegtesten<br />

unter Ihnen, gelegentlich schon einmal jener unheimliche<br />

Blitz der Vorahnung durchzuckt, der Sie instinktiv<br />

vor sicherm Unglück behütete?<br />

Es gibt wohl keinen Fahrer unter uns allen, der<br />

nicht, sei es im regen Stadtverkehr oder auf offener<br />

Landstrasse, dieses wunderliche und scheinbar unerklärliche<br />

Sinnes-Phänomen an sich selbst erfahren<br />

hätte. Wir denken dabei an die plötzlich auftauchenden,<br />

uns mit Schrecken erfüllenden Hindernisse,<br />

an jenes beinahe übernatürliche Prickeln in<br />

unserm Unterbewusstsein, das uns beispielsweise zu<br />

nächtlicher Stunde, auf einsamer Landstrasse verrät,<br />

dass sich im Schatten einiger Bäume ein leichtsinniger,<br />

ohne Licht fahrender Velofahrer verbirgt,<br />

den wir schon im nächsten Moment fast streifen, und<br />

der uns, trotz seines strafbaren Leichtsinns, die ärgsten<br />

Schimpfworte nachruft.<br />

Man hat führende Rennfahrer über ihre Einstellung<br />

und ihr Verhalten in solchen von höchster<br />

Spannung erfüllten Momenten befragt. Wir wollen<br />

hier zwei typische Beispiele anführen, und zwar von<br />

zwei der schnellsten Fahrer der Welt.<br />

Als Sir Malcolm Campbell eines Tages einen seiner<br />

unzähligen Versuche unternahm, um dem<br />

bestehenden Weltgeschwindigkeitsrekord zu Lande<br />

das Licht auszublasen, bemerkte er plötzlich, wie<br />

der «Blaue Vogel» seitlich' ins Schleudern geriet<br />

und nicht mehr unter seiner Kontrolle stand. Bei<br />

welcher Schnelligkeit sich dies ereignete, steht nicht<br />

fest. Für einen kurzen Moment aber war Campbell<br />

völlig machtlos und beinahe gelähmt beim<br />

Gefühl seines Unvermögens. Im Bruchteil einer<br />

Sekunde war dieses Gefühl überwunden. Durch<br />

eine fast übermenschliche Anstrengung gelang es<br />

ihm, die Herrschaft über seinen Wagen zurückzugewinnen<br />

und im Höllentempo weiterzusausen.<br />

Ein ähnliches Ereignis, sogar in «verschärfter»<br />

Auflage, spielte sich ab, als Ende März 1927 Sir<br />

Henry Segrave sei. an der Daytona Beach ebenfalls<br />

in Weltrekordfahrten «machte». Mit seinem 1000-<br />

PS-Sunbeam-Ungetüm unternahm er die Versuche.<br />

Der Wagen setzte sich in Bewegung — dumpfer<br />

Lärm der an beiden Enden befindlichen Motoren<br />

ertönte. Je höher die Geschwindigkeit wurde, desto<br />

eindringlicher heulten die Maschinen ihr Lied. Dann<br />

ein Lärm wie Sturmwindsausen, und der weisse<br />

Fleck stob über den Sand dahin, das war der Beginn<br />

der Rekordfahrt. Da geschah das Unglaubliche.<br />

In der Nähe der enggedrängten Zuschauerreihen<br />

glitt der wie ein Blitz über die Bahn fegende<br />

Sunbeamrenner urplötzlich seitwärts und durchraste<br />

im 200 Meilen-Tempo die der Länge der<br />

Piste entlang aufgestellten Markierungspfähle, die<br />

er wie Strohhalme umlegte. Haarscharf, wie mit<br />

Rasiermessern, wurden die starken 4-Zo!l-Pfosten<br />

entzweigesägt. Man stelle sich die Gefühle des<br />

Fahrers in diesem atemberaubenden Momente vor.<br />

Es war das erstemal, dass Segrdve am Steuer dieses<br />

Wagens sass, dessen Führung für ihn etwas<br />

Neues bedeutete. Das Gefühl der absoluten Machtlosigkeit<br />

in diesem beklemmenden Augenblick ist<br />

etwas vom Schrecklichsten und Demütigendsten in<br />

der ganzen Skala menschlicher Empfindungen.<br />

Indessen war der Wagen schon in den nächsten<br />

ein bis zwei Sekunden wieder vollkommen in seiner<br />

Gewalt und Segrave stellte trotz dieses Zwischenfalles<br />

einen Weltrekord mit einem Durchschnitt von<br />

203,841 Stundenmeilen auf. Segrave war der erste,<br />

der zu Lande die 200-Meilen-Grenze überschritten<br />

hatte.<br />

Als er nachher über das Ereignis befragt wurde,<br />

und ob er Schreck empfunden hätte, erklärte er:<br />

«In solchen Momenten ist nicht Zeit vorhanden, um<br />

über den Schrecken nachzudenken. Irgendetwas<br />

klappte nicht und musste richtiggestellt werden.<br />

Das war der Gedanke, der mein Gehirn erfüllte und<br />

entsprechend musste ich handeln. Fragen Sie mich<br />

nicht wie; irgend ein sechster Sinn, denke ich, hat<br />

alles wieder in Ordnung gebracht.<br />

Sir Malcolm Campbell dagegen erklärte: «Oft<br />

musste ich an den sogenannten sechsten Sinn appellieren.<br />

Ich glaube, es handelt sich dabei um<br />

nichts anderes als um eine kurze aber weitgehende<br />

Intensivierung des Tast- und Sehvermögens, verbunden<br />

mit einer augenblicklich erhöhten Entschlussund<br />

Handlungskraft. Jedermann, der wirklich<br />

schnelle Rennwagen lenkt, muss ebenso rasch denken<br />

und handeln können. In derartig kritischen Momenten<br />

müssen diese Fähigkeiten ins Unglaubliche<br />

gesteigert werden.»<br />

Dies ist eine logische, gemeinverständliche Erklärung.<br />

Wie kann diese nun auf den gewöhnlichen<br />

Alltagsfahrer angewandt werden, der üblicherweise<br />

nicht so hohe Geschwindigkeiten zu fahren hat und<br />

infolgedessen auch nicht im Tempo eines Campbell<br />

denkt und handelt?<br />

Wie kommt es denn, dass der Durchschnittsfahrer<br />

immer und immer wieder infolge seiner Geschicklichkeit<br />

und Ueberlegung ein scheinbar unvermeidliches<br />

Unglück ablenken kann? Was ist die Ursache,<br />

dass er das Unheil immer wieder abzuwenden in<br />

der Lage ist, das irgendwo, an unübersichtlicher,<br />

verborgener Stelle auf ihn lauert? Er hat dies einzig<br />

und allein dem sechsten Sinn zu verdanken, der<br />

seinem Hirn im Telegrammstil mitteilt, dass ihn um<br />

die nächste Ecke herum etwas Ungewöhnliches erwartet.<br />

Die Fahrer, welche schon einer solchen als unvermeidlich<br />

erscheinenden Gefahr entronnen sind, gehören<br />

wohl einer der nachstehend charakterisierten<br />

Gruppen an:<br />

1. Der rasch denkende Berufsmann, dessen schneller<br />

Entschluss und ebenso rasche Handlungsfähigkeit<br />

eine notwendige Voraussetzung seines täglichen<br />

Lebens ausmachen.<br />

2. Die scharfsinnige Person, die, so ruhig sie im<br />

übrigen sein mag, mit einem phantastisch schnell<br />

reagierenden Gehirn und dito Sinnen ausgestattet<br />

ist..<br />

3. Der gewöhnlich langsam denkende Mensch,<br />

der plötzlich in mächtigen Schrecken versetzt und<br />

dabei zu schnellem Handeln angespornt wird, zu<br />

welchem er unter gewöhnlichen Umständen nicht<br />

fähig wäre. — Hier sei der drastische Vergleich mit<br />

einer Kuh gestattet, die von einem Flintenschuss<br />

dermassen in Schrecken gejagt wird, dass sie, wenn<br />

nicht über alle Berge, so doch in einem mächtigen<br />

Sprung über die nächste Palisade setzt.<br />

Es hiesse natürlich den Bogen der Theorie weit<br />

überspannen, wenn man annehmen wollte, dass<br />

beispielsweise ein Advokat, ein Journalist und ein<br />

Börsenmakler — um einige der schnell denkenden<br />

Berufe anzuführen — im Falle eines unvermeidlich<br />

scheinenden Zusammenstosses rascher entschlussreif<br />

Autoskihasen<br />

Photo Blau, St. Moritz.<br />

wären als etwa ein Pfarrer, ein Bankbeamter oder<br />

ein Lehrer, die in der Regel methodisch und überlegt<br />

arbeiten.<br />

Sehr oft und ganz plötzlich haben wir die unheimliche<br />

Vorahnung, die uns vor dem um die<br />

nächste Ecke stehenden Omnibus oder vor einem<br />

schnell und rücksichtslos über die Kreuzung fahrenden<br />

Wagen warnt. Sie mögen ungesehen und ungehört<br />

sein, diese Gefahren — rasch und auf sonderbare<br />

Weise werden wir darauf aufmerksam gemacht.<br />

Wir alle haben dies erfahren und können<br />

uns an unzählige Fälle erinnern, in welchen sich<br />

diese Warnung als berechtigt erwiesen hat.<br />

Den Vorgang an und für sich erklären zu wollen,<br />

ist ganz und gar unmöglich. Wir wissen um sein<br />

Vorhandensein, denn wir selbst sind immer wieder<br />

Zeugen dieses unbestimmten Etwas, das wir den<br />

«sechsten Sinn» nennen, und das genügt uns. A. Fy.


12 Automobil-Revue — N° 5<br />

James Watt<br />

Zum 200. Geburtstage des Erfinders der Dampfmaschine<br />

Der 19. Januar <strong>1936</strong> ist der 200. Geburts- schaftsieben haben musste, wandte er sich<br />

tag eines der grössten und folgereichsten mit brennendem Eifer der Verbesserung<br />

Erfinders, die die Geschichte der Technik der Dampfmaschine zu, die nunmehr die<br />

seines Lebens werden<br />

sollte.<br />

Gleich als erste und bedeutendste seiner<br />

Erfindungstaten nahm Watt die motorische<br />

Umwandlung der Newcomenschen<br />

Maschine vor, indem er den Luftdruck<br />

kennt, James Watts, des Schöpfers der grosso Aufgabe<br />

Dampfmaschine. Die Dampfmaschine, in<br />

der Form, wie sie aus dem erfinderischen<br />

Haupte James Watts hervorgegangen ist,<br />

war die erste Kraftmaschine und damit<br />

Ausgangspunkt und Grundlage des allgemeinen<br />

Maschinenbaues überhaupt, .vor völlig ausschaltete und den Dampf, der<br />

allem auch des Baues von Kraftmaschinen.<br />

Damit bedeutet die Erfindung der beiführung des Luftdruckes gespielt hatte,<br />

bis dahin nur eine Nebenrolle zur Her-<br />

Dampfmaschine auch den Anfang in der zur alleinigen Triebkraft der' Maschine<br />

Entstehungsgeschichte der Kraftfahrzeuge, erhob. Das erforderte eine völlige konder<br />

Lokomotive wie des Automobils. Die struktivß Umwandlung der Maschine,<br />

ältesten Automobile waren Dampfwagen, Watt bewirkte diese durch Schaffung<br />

die fast gleichzeitig mit der vervollkomm- ei nes neuartigen Dampf Zylinders.<br />

neten Dampfmaschine auf den Plan traten<br />

und die erste Aera des Kraftwagens<br />

darstellen, die heute bereits über hundert<br />

Jahre zurückliegt.<br />

Man hat James Watt die Berechtigung,<br />

als Erfinder der Dampfmaschine zu gelten,<br />

zu bestreiten versucht. Tatsächlich<br />

hat es ja auch vor ihm bereits eine Art<br />

Kraftmaschine gegeben, bei welcher<br />

Dampf zur Verwendung kam. Das war die<br />

sog. atmosphärische Maschine, auch Luftdruck-<br />

oder Feuermaschine genannt, wie<br />

sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts von<br />

dem Schmied Thomas Newcomen gebaut<br />

worden war und die einige Jahrzehnte<br />

hindurch in den englischen Bergwerken<br />

zum Wasserpumpen benutzt wurde. Aber<br />

diese Maschine war noch keine eigentliche<br />

Dampfmaschine; die Triebkraft war der<br />

Luftdruck, der den Arbeitshub dieser Maschine<br />

bewirkte, und der Dampf spielte<br />

dabei nur eine Nebenrolle zur Erzeugung<br />

eines luftleeren Eaumes in dem Zylinder,<br />

um den Luftdruck wirksam zu machen.<br />

Entsprechend dieser Wirkungsweise war<br />

die Maschine trotz ihrer Grosse und<br />

Plumpheit nur von verhältnismässig geringer<br />

Leistungsfähigkeit; ihr Betrieb war<br />

langsam und schwerfällig, war dauernden<br />

Störungen und Unterbrechungen ausgesetzt<br />

und zu anderem als zum Wasserheben<br />

nicht zu gebrauchen. Der grösste<br />

Fehler dieser Maschine aber war ihr ge-<br />

Avaltiger Kohlenverbrauch, der zu ihren<br />

Leistungen in keinerlei annehmbarem Verhältnis<br />

stand. In dem Masse, wie die Kohlen<br />

teurer wurden, wurde auch dieser<br />

Nachteil immer mehr fühlbar, so dass der<br />

Augenblick nicht mehr fern war, wo sich<br />

die englischen Industriellen genötigt sahen,<br />

den Betrieb der Maschine wegen zu<br />

grosser Kostspieligkeit wieder aufzugeben<br />

und reumütig zu dem von Pferden getriebenen<br />

Göpel zurückzukehren.<br />

Hier nun setzte die Erfindungstätigkeit<br />

Watts ein, durch den die weitere Entwicklung<br />

der Kraftmaschine in ganz andere<br />

Bahnen gelenkt werden sollte. James<br />

Watt, geboren am 19. Januar 1736 zu<br />

Greenock in Schottland, war von einfacher<br />

Herkunft, der Sohn eines Schiffszimmerers<br />

und das einzige überlebende von fünf<br />

Kindern. Seine sich schon zeitig äussernde<br />

Vorliebe für die Beschäftigung mit mechanischen<br />

Werken und Apparaten veranlasste<br />

ihn, sich dem Beruf des Mechanikers<br />

zu widmen, und als solcher erhielt<br />

er eine Anstellung an dem physikalischen<br />

Institut der Universität Glasgow. Die Stellung<br />

war eine sehr bescheidene, bot ihm<br />

aber reichlich Müsse und Gelegenheit,<br />

seinen technischen Neigungen und Versuchen<br />

nachzugehen. Durch seine Geschicklichkeit<br />

und seinen Scharfsinn in<br />

der Ausführung mechanischer Apparate<br />

kam er in enge Berührung mit den hervorragendsten<br />

Physikern und Forschern,<br />

so dass seine kleine Werkstatt oftmals der<br />

Sammelpunkt dieser gelehrten Welt wurde.<br />

Die erste Anregung, sich mit der<br />

Dampfmaschine zu beschäftigen, erhielt<br />

er, als er im Jahre 1763 von dem physikalischen<br />

Institut beauftragt wurde, das alte<br />

Modell einer Newcomenschen Maschine<br />

wieder instand zu setzen. Er löste die Aufgabe<br />

befriedigend, indem er den Zylinder,<br />

der im Verhältnis zu den übrigen Abmessungen<br />

der Maschine zu gross war, um<br />

ein Stück verkürzte. Zugleich war hierdurch<br />

aber auch sein Interesse für die<br />

Maschine in stärkster Weise geweckt worden,<br />

und als er die vielfachen Fehler und<br />

Mängel derselben erkannt hatte, sich auch<br />

bewusst wurde, welche grosso Bedeutung<br />

eine bessere und leistungsfähigere Maschine<br />

dieser Art für das gesamte Wirt-<br />

Wenn die Sorge überwunden,<br />

wenn das Elend mausetot,<br />

wenn der Aermste hat gefunden<br />

jeden Tag sein Butterbrot,<br />

jedes Rösslein seinen Haber,<br />

jedes Hühnchen seine Klei:<br />

dann wird's besser, aber, aber,<br />

dann sind wir nicht mehr dabei.<br />

Wenn das Ehrenwort des Bürgers<br />

besser als die Unterschrift,<br />

in den Händen des Erwürgers<br />

man kein Wucheropfer trifft;<br />

wenn die Zehn-Prozenten-Schaber<br />

wohl zufrieden sind mit drei:<br />

dann wird's besser, leider aber<br />

sind wir dann nicht mehr dabei.<br />

Phase der Erfindungstätigkeit Watts begann,<br />

als er dazu überging, die Maschine<br />

auch für alle anderen Zwecke und Arbeitsweisen<br />

einzurichten. Das erforderte eine<br />

abermalige konstruktive Aenderung der<br />

Maschine. Zunächst ersetzte Watt den einfach<br />

wirkenden Dampfzylinder durch den<br />

doppeltwirkenden, wodurch die Leistung<br />

der Maschine abermals erhöht wurde.<br />

Dann erfand er die notwendigen Vorrichtungen,<br />

um die auf- und abgehende Bewegung<br />

des Kolbens in eine Drehbewegung<br />

umzuwandeln, wie es für die allgemeine<br />

Verwendung der Maschine unbe-<br />

Damit war die Dampfmaschine auf eine<br />

völlig andere Grundlage gestellt und eine<br />

Kraftmaschine gewonnen, die sich ihrer<br />

Vorgängerin an Leistungsfähigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit ganz gewaltig überlegen<br />

erwies, betrug doch der Kohlenverbrauch<br />

der neuen Maschine nur noch ein<br />

Drittel der früheren. Die Gefahr, den<br />

Dampfmaschinenbetrieb infolge zu hoher<br />

Kosten wieder aufgeben zu müssen, war<br />

beseitigt. Auf diese soweit verbesserte<br />

Maschine erhielt Watt im Jahre 1769 sein dingt notwendig war. Er erreichte das<br />

erstes Patent, das wohl das wichtigste durch Pleuelstange, Parallelogramm und<br />

Dokument in der Geschichte der modernen Kurbelantrieb. Gleichzeitig erfand er auch<br />

Technik sein dürfte. Er gründete dann mit die notwendigen Eegulierungsvorrichtundem<br />

Fabrikanten Boulton eine Maschinen- geil) Drosselklappe und Zentrifugal-Eegufabrik<br />

in dem Orte Soho bei London, von i a t or , durch welche die Arbeitsweise der<br />

wo aus er den englischen Bergbau mit den Maschine erst völlig automatisiert wurde.<br />

neuen Dampfmaschinen versorgte. Besonders der Zentrifugal-Eegulator, der<br />

Auch die soweit verbesserte Dampfma die verschiedensten Naturkräfte für einen<br />

schine war im wesentlichen nur für die mechanischen Zweck nutzbar macht, ist<br />

Förderung von Wasser gedacht und eingerichtet<br />

und im allgemeinen nur als je ersonnen worden sind. Die Patente<br />

eine der scharfsinnigsten Erfindungen, die<br />

Hilfsmittel des Bergbaues tätig. Eine neue Watts über diese Erfindungen stammen<br />

Dann sind wir nicht mehr dabei<br />

Wenn am gleichen Galgen baumelt<br />

klein und grosses Schelmentum,<br />

wenn das Schlechte stürzt und taumelt<br />

unter dem erkauften Ruhm,<br />

wenn man preist auf allen Wegen<br />

wiederum die Schweizertreu:<br />

dann wird's besser, haringegen<br />

sind wir dann nicht mehr dabei.<br />

Uli Dürrenmatt.<br />

aus den Jahren 1781 und 1782 und bedeuten<br />

im wesentlichen den Abschluss seiner<br />

Tätigkeit zur Vervollkommnung der<br />

Dampfmaschine.<br />

Damit war eine in hohem Masse leistungsfähige<br />

und betriebssichere Kraftmaschine<br />

entstanden, die sich leicht und<br />

gewandt den Arbeitsbedingungen nahezu<br />

aller Zweige in Industrie und Technik anpasste,<br />

für alle der unermüdliche Arbeiter<br />

wurde. Innerhalb weniger Jahrzehnte<br />

breitete sich die Dampfmaschine nicht nur<br />

in England, sondern auch in allen anderen<br />

Kulturländern aus, überall ihre befruchtende<br />

Wirkung entfaltend, überall einer<br />

der mächtigsten Faktoren der Geschicke<br />

der Nationen werdend. Das Zeitalter der<br />

Technik, d. h. der .ungehemmten Nutzbarmachung<br />

der Naturkräfte mittels der Maschine,<br />

hatte begonnen.<br />

Auf diesem Stande ihrer Konstruktion<br />

und Leistung angelangt, sollte die Dampfmaschine<br />

nun auch ein uraltes Problem,<br />

den Bau von Wagenfahrzeugen, die statt<br />

durch Tiergespann durch Naturkraft betrieben<br />

werden, zur Lösung bringen. Seitdem<br />

überhaupt Dampfmaschinen gebaut<br />

worden waren, hatten vereinzelte Techniker<br />

und Erfinder auch versucht, die neue<br />

Kraftquelle für den Betrieb von Wagenfahrzeugen<br />

nutzbar zu machen, also Automobile<br />

herzustellen. Schon Watt selbst<br />

hatte an diese Verwendung der Dampfmaschine<br />

gedacht und diese in der berühmten<br />

Patentschrift von 1769 auch erwähnt.<br />

Im Jahre 1784 nahm er ein weiteres<br />

Patent auf bewegliche Dampfmaschinen<br />

zum Antrieb von Wagenfahrzeugen.<br />

Er mag jedoch durch seine vielfachen anderen<br />

Arbeiten zu sehr in Anspruch genommen<br />

gewesen sein, um sich auch diesem<br />

Problem mit der nötigen Hingabe<br />

widmen zu können, und so kam sein Entwurf<br />

nicht zur Ausführung. Angeregt<br />

durch ihn ging dann aber ein Ingenieur f<br />

aus den Werken Watts, Murdoek mit<br />

Namen, an die Lösung der Aufgabe. Er<br />

stellte einen dreirädrigen Wagen her, der<br />

durch eine eingebaute Wattsche Dampfmaschine<br />

getrieben wurde. Der Kupferkessel<br />

wurde mit Spiritus geheizt, und<br />

der Wagen soll bei Probefahrten eine Geschwindigkeit<br />

von 13 Kilometern die Stunde<br />

erreicht haben. Weitere Erfinder traten<br />

mit ähnlichen Versuchen auf den<br />

Plan, und in den folgenden Jahrzehnten<br />

finden wir sowohl in England wie auch<br />

in Frankreich und vereinzelt auch in<br />

Deutschland bereits Dampfautomobile der<br />

verschiedensten Bauart. Ein dauernder<br />

Erfolg war jedoch damals noch keinem<br />

dieser Fahrzeuge beschieden. Alle scheiterten<br />

an den Schwierigkeiten des gewöhnlichen<br />

Strassenweges, die sich immer von<br />

zerstörerischem Einfluss auf den Mechanismus<br />

des Fahrzeuges erwiesen und dieses<br />

zumeist schon nach kurzer Fahrt zum<br />

Stillstand brachten.<br />

Aber auf andere Weise sollte das Problem<br />

des Dampfwagens seine Lösung finden.<br />

Der Ingenieur Eichard Trevithick<br />

ging dazu über, anstatt der Dampfautomobile,<br />

bei denen eine Dampfmaschine<br />

ungenügend in den Wagen eingebaut war,<br />

fahrbare Dampfmaschinen zu bauen und<br />

diese als Zugkraft für die Wagenfahrzeuge<br />

der Industriebahnen zu verwenden.<br />

Damit entstand aus der Dampfmaschine<br />

die Lokomotive, die sich auf den Schienenwegen<br />

jener Bahnen als geeignete Betriebskraft<br />

erwies. Im Jahre 1805 erfolgte<br />

die erste Anwendung eines solchen Dampffahrzeuges<br />

auf der Bahn Mertyr-Tydwill<br />

in England, und damit hatte die Dampfmaschine<br />

ihren Einzug in die Verkehrstechnik<br />

gehalten. Innerhalb etwa dreier<br />

Jahrzehnte führte diese Entwicklung zum<br />

vollen Erfolg, zur Entstehung der Dampfeisenbahnen.<br />

Den Dampfbahnen folgte<br />

bald auch die Dampfschiffahrt. Die völlige<br />

Lösung des Problems des Automobils<br />

dagegen war erst späteren Jahrzehnten<br />

vorbehalten.<br />

Watt erlebte den Siegeszug seiner Erfindung<br />

durch die gesamte Kulturwelt<br />

noch lange Jahre. Er hat nicht zu den verkannten<br />

Erfindern gehört, sondern sein<br />

Werk hat ihm nicht nur Weltberühmtheit,<br />

sondern auch ein erhebliches Vermögen<br />

eingetragen. Er erlebte noch die ersten<br />

Lokomotiven und Eisenbahnen und ahnte,<br />

dass damit seine Dampfmaschine dem Verkehrswesen<br />

eine neue Entwicklung erschloss.<br />

Er sah auch noch die ersten<br />

Dampfautomobile, wenn diese auch damals<br />

noch zu keinem praktischen Erfolge<br />

führten. Am. 25. August 1819 starb Watt<br />

im 85. Lebensjahre. Das englische Volk<br />

ehrte den grossen Toten, indem es ihm in<br />

der Westminster-Abtei, der Euhmeshalle<br />

der englischen Nation, ein Denkmal errichtete<br />

und ihn in der Inschrift einen<br />

der hervorragendsten Forscher und einen<br />

der grössten Wohltäter der Menschheit<br />

nannte. Dr. T. W.


NO 5 — Automobil-Revue<br />

13<br />

Unsere<br />

K u r z g e s c h i c h t e<br />

Franz Tumi: Die Rattengiftfabrik<br />

Als ich an jenem Morgen erwachte, fiel mein<br />

erster Blick auf eine plumpe, hässliche Kreuzspinne,<br />

die frech und breitspurig über meine<br />

Bettdecke kroch. Ich muss mit leiser Beschämung<br />

gestehen: ich bin ein wenig abergläubisch!<br />

Und da eine Spinne am Morgen Kummer<br />

und Sorgen bedeuten soll, kleidete ich<br />

mich an mit dem unangenehmen Gefühl eines<br />

Delinquenten, auf den im Hofe der Galgen<br />

wartet...<br />

Meine trüben Ahnungen schienen sich zu bestätigen.<br />

Der erste Besucher war mein Freund<br />

John, einer jener heillosen Optimisten, die hinter<br />

jedem Mäusehaufen eine Goldader vermuten.<br />

« Freut mich herzlich, dich wieder mal zu<br />

sehen, alter Junge,» begrüsste er mich mit<br />

einer Stimme eines Pumpversuches im Anfangsstadium,<br />

machte sich's im Fauteuil bequem<br />

und schaute mir wohlwollend in die Augen:<br />

« Du wirst staunen, was ich dir zu sagen<br />

habe! »<br />

«Möglich!» erwiderte ich gelassen. Und<br />

mich an die Kreuzspinne erinnernd: « Gib dir<br />

ja keine Mühe, Geld bekommst du diesmal<br />

keins und wenn dir der Leibhaftige Bürgschaft<br />

steht! »<br />

Statt einer Antwort entnahm John seinen<br />

umfangreichen Taschen zwei Pakete und legte<br />

sie wortlos triumphierend auf den Tisch. Ich<br />

beseitigte die Umhüllung und betrachtete<br />

gleichgültig den Inhalt.<br />

« Was ist das ? » fragte ich, ohne sonderliches<br />

Interesse.<br />

Er deutete mit theatralischer Geste auf eins<br />

der Pakete: « Das ist mein Rattengiftpräparat<br />

« Liberator », der Schrecken des Ungeziefers,<br />

und das hier ist mein Rattenzuchtpräparat<br />

« Infinitum », das alles Ungeziefer ins Unendliche<br />

vermehrt. Verstehst du noch immer<br />

nicht? »<br />

Ich schüttelte verständnislos den Kopf: «Was<br />

soll ich da gross verstehen? Vermutlich wieder<br />

eine Missgeburt deiner chronischen Hirngespinste!<br />

»<br />

« Gemach, du ungläubiger Thomas. In kurzer<br />

Zeit sind wir mehrfache Millionäre. Ich<br />

habe die Rezepte einem heruntergekommenen<br />

Chemiker abgezwackt. Die Wirkung der Rezepte<br />

ist einfach grossartig. Mein Plan ist nun<br />

folgender: Ich nehme das Infinitum, mäste damit<br />

das Ungeziefer, das dadurch ins Unermessliche<br />

vermehrt wird, und dann tauchst du als<br />

Retter mit dem Liberator auf und bringst die<br />

Viecher ebenso prompt um die Ecke ... Begreifst<br />

du jetzt? »<br />

«Ja, jetzt verstehe ich: du bist komplett<br />

überschnappt! »<br />

« Aber Franz, die Geschichte ist doch einfach.<br />

Ich fange die Ratten und Mäuse lebendig<br />

und sorge dafür, dass bald die ganze Stadt<br />

von Ratten wimmelt. Hierauf eröffnest du eine<br />

Rattengiftfabrik, offerierst um gutes Geld dein<br />

«Liberator» und befreist die Häuser von allem<br />

Ungeziefer. Die Fabrik wird ein Bombengeschäft<br />

werden. Ausserdem wird man dich als<br />

wasserdicht<br />

dauerhaft<br />

billig<br />

90<br />

den grössten Rattenfänger aller Zeiten, als<br />

wahren Philanthropen königlich ehren und<br />

feiern...<br />

Es gehört zu meinem Grundprinzip, dem<br />

Leser nichts zu verheimlichen. Ich habe bereits<br />

über dreitausend Franken in die Rattengiftfabrik<br />

investiert. John arbeitet, was das<br />

Zeug hält, fängt Dutzende von Ratten, mästet<br />

und vermehrt sie und lässt sie heimlich in die<br />

Häuser verschwinden ... "<br />

Der Stadt hat sich mit der Zeit eine grosse<br />

Erregung bemächtigt. Eine Ratten- und Mäuseplage<br />

ist ausgebrochen, die schlimmer zu werden<br />

droht, als die schlimmste der sieben biblischen<br />

Plagen. Männer schimpfen und wüten,<br />

Frauen fallen Ohnmacht. Aber das Heer von<br />

Ungeziefer behauptet siegreich das Feld und<br />

schiesst ins Kraut wie die Runkelrüber im Paradiese.<br />

Die armen Leute beginnen allmählich<br />

zu verzweifeln ...<br />

Da tritt « Liberator » auf den Plan. Prospekte<br />

fliegen in die Häuser. Ganze Viertel<br />

werden gesäubert. Und bald ist « Liberator »<br />

in aller Munde. Das Geschäft floriert. Bestellungen<br />

häufen sich wie Friedensangebote<br />

an Abrüstungskonferenzen. Immer mehr entwickle<br />

ich mich zu einem fürchterlichen Rattentäter<br />

... "<br />

Indessen ist über John eine Züchtermanie,<br />

sozusagen ein Rekordwahnsinn gekommen, der<br />

ihm jede klare Ueberlegung raubte. Mochte<br />

ich auch Tausende von Ratten und Mäusen ins<br />

Jenseits befördern, John stampfte Abertausende<br />

aus dem Boden hervor, — So schwankte<br />

ich beständig zwischen der Krankheit unserer<br />

Zeit, dem Geldhunger, und der Angst vor Entdeckung<br />

unseres dubiosen Geschäftsgebarens...<br />

Aus diesem Dilemma riss mich ein Schreiben<br />

des Hygiene- und Gesundheitsamtes. Die Rattengiftfabrik<br />

«Liberator» erhielt den ehrenvollen<br />

Auftrag, innert fünf Tagen das städtische<br />

Getreidemagazin von sämtlichem Ungeziefer<br />

zu säubern. Der Auftrag bedeutete zugleich<br />

eine offensichtliche Prüfung unserer Fähigkeiten.<br />

Ich benachrichtigte alsogleich meinen Freund,<br />

der vor Freude schier aus seinem beschränkten<br />

Häuschen gerief..,. Schliesslich einigten wir uns,,<br />

dass er ausnahmsweise die Säuberungsaktiori<br />

zu übernehmen habe, wobei ich ihm einschärfte,<br />

an « Liberator» nicht zu geizen. Dass er in<br />

der Begeisterung seinen schäbigen Ueberzieher<br />

mit meinem teuren Uebergangsmantel verwechselte,<br />

sei nur nebenbei erwähnt. Wichtiger erscheint<br />

mir der Umstand, dass John in seiner<br />

uferlosen Eitelkeit mit dem Auftrag derart renommierte<br />

und aufschnitt, dass darob die gesamte<br />

Oeffentlichkeit mit begreiflicher Spannung<br />

auf Hausse oder Baisse der Ratten harrte.<br />

Und es kam der Tag, da wir mit einigen<br />

Vertretern der Regierung das Getreidemagazin<br />

aufsuchten, um die furchtbare Wirkung des<br />

Giftes in Augenschein zu nehmen. Bei unserer<br />

Ankunft umringte uns eine grosse Zahl Neugieriger,<br />

die alle das Massengrab des verhassten<br />

Ungeziefers sehen wollten.<br />

Fabrik in Möhlin (Kt. Aargau)<br />

Postversand nach der ganzen Schweiz<br />

Das Portal wurde geöffnet. Sonnenschein<br />

flutete in die Räume und die Menge drängte<br />

sich vor. Plötzlich ertönte unisono ein vielstimmiger<br />

Aufschrei. Entsetzt plällten wir zurück:<br />

die Getreidesäcke schwammen in einem<br />

ungeheuren Meer von Ratten. Aus allen Ecken<br />

und Enden schössen sie hervor und boten in<br />

ihren mehlbestaubten, schmutzbesudelten Fellen<br />

einen niederschmetternden Anblick ... Und<br />

immer neue Rudel rotteten sich zusammen,<br />

pfiffen kampflustig und glotzten recht herausfordernd<br />

nach dem Ausgang. Jeden Augenblick<br />

schien es, als wollten sie eine organisierte<br />

Attacke unternehmen ... Da stoben die<br />

entsetzten Menschlein, von Grauen gepackt,<br />

halt- und planlos auseinander ...<br />

Ich will den Kelch zur Neige leeren und<br />

weiter erzählen: Auf das höchste erbittert,<br />

keuchte ich nach Hause, gefolgt von meinem<br />

tiefgeknickten Freunde. Vor der Türe blieb<br />

Mein Pseudonym ist auf sehr einfache Art entstanden:<br />

Benjamin, denn ich bin der jüngste im<br />

Geschäft; und wenn ich eine neue Idee habe, dann<br />

ist niemand dafür empfänglich, und es heisst ganz<br />

einfach: «Hauapdu».<br />

Der Serviceboy bin ich also, und ich bitte, mich<br />

nicht mit einem < Servierboy zu- verwechseln, denn<br />

wir sind zwei grundverschiedene Dinge. Sie finden<br />

mich auf den meisten Tankstellen, und ich bin der<br />

Mann, der Ihnen Benzin, Oel und Wasser einfüllt,<br />

die Windschutzscheibe reinigt und Reifen aufpumpt.<br />

Mein Leben und Treiben, meine Arbeit<br />

und vor allem meine Kunden sind sehr mannigfaltig.<br />

Der Stutzer. Er kommt, kauft seine Ware,<br />

spricht nicht viel, lässt einem fühlen, dass er der<br />

glückliche Besitzer eines Automobils ist, bezahlt<br />

und geht wieder.<br />

Der Blageur. Schon bei seinem ersten Erscheinen<br />

erzählt er, was sein neuer Wagen gekostet hat (ob<br />

er bezahlt ist, verschweigt er wohlweislich), wieviele<br />

Stundenkilometer er «herausbringt», in welch<br />

kurzer Zeit er neuerdings nach Genf gefahren ist<br />

— und wieviele Wagen er unterwegs jeweils überholt<br />

hat. Man erkennt ihn schon, wenn er auf der<br />

Tankstelle vorfährt; das unsinnige Tempo, mit<br />

dem er ankommt und mit dem er wieder wegfährt,<br />

soll zeigen, was für ein routinierter Fahrer er ist;<br />

dass er nichts zu eilen hat, geht aus der Tatsache<br />

hervor, dass sein Wagen um die nächste Ecke<br />

herum stundenlang geparkt ist, derweil er gemütlich<br />

einen Kaffee trinkt.<br />

Der Snob. Er lässt sich gerne tadellos bedienen,<br />

wenn es nichts extra kostet. Wenn sein Wagen<br />

gewaschen wurde, zeigt er mir, mit einem Lappen<br />

in der Hand, welche Stellen noch hätten nachgerieben<br />

werden sollen. Er zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass er alles besser weiss, Sein Leibspruch lautet:<br />

«Erzählen Sie das meiner Grossmama, mir<br />

können Sie einen solchen Kohl nicht angeben.»<br />

Der Sonntagsfahrer. Er ist im allgemeinen sehr<br />

beliebt, denn er kommt gewöhnlich schon am Freitag<br />

und lässt einem zur Ausführung der verschiedenen<br />

Kleinigkeiten Zeit und hat nichts zu eilen.<br />

Er ist normalerweise Nichtfachmann und zeigt sich<br />

für wohlgemeinte Ratschläge und kleinere Aufmerksamkeiten<br />

dankbar.<br />

Der kleine Mann. Er hat seinen Wagen aus<br />

wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus gekauft, damit<br />

er im heutigen Existenzkampf konkurrenzfähig<br />

ist. Er ist der durchschnittliche Automobilist, der<br />

bemüht ist, immer höflich und korrekt zu sein.<br />

Der grosse Mann. Er besitzt einen Wagen (evtl.<br />

auch zwei, drei oder mehrere), weil er sich's leisten<br />

kann und weil ein Auto gar so bequem ist. Bei<br />

seinen Ausgaben ist er' sehr knauserig, und wenn<br />

er einen Artikel für sein Fahrzeug anschafft, so<br />

wird er stets denjenigen wählen, der weniger kostet,<br />

und dort einkaufen, wo er den Preis noch um<br />

einige Prozente drücken kann, obwohl er das gar<br />

nicht nötig hätte.<br />

Der Mefiant. Es sagt schon der Name, mit wem<br />

man es zu tun hat. An seinem Wagen ist alles<br />

mit einem nachträglich eingebauten Schloss versehen,<br />

beim Benzintankdeckel fängt es an und bei<br />

ich, von einem jähen Wutanfall ergriffen, stehen<br />

und wandte mich an John:<br />

« Diese Blamage habe ich dir zu verdanken,<br />

du einfältiger Hanswurst. Du bist der grösste<br />

Trottel, der je auf Erden existierte. Das « Liberator<br />

» hast du mit dem « Infinitum » verwechselt.<br />

Statt das Ungeziefer zu vernichten,<br />

hast du es vollgemästet und vermehrt. Sollte<br />

eine Klage auf Schadenersatz einlaufen, so ist<br />

es endgültig aus zwischen uns. Verstehst du<br />

— endgültig! Im übrigen pfeife ich auf deine<br />

hirnverbrannten Ideen » ,.. Und während mein<br />

Freund mit offenem Munde stehen blieb,<br />

knallte ich die Türe kräftig ins Schloss und<br />

verschwand, dunkelrot vor Zorn, im Hause...<br />

Heute morgen ist mir diese abscheuliche<br />

Spinne wieder begegnet. Kismet, sagt der<br />

Türke. Ich aber schlage mir schuldbewusst an<br />

die Brust und mache mich auf das Schlimmste<br />

gef asst...<br />

Der Serviceboy erzählt<br />

Von Benjamin Hauapdu.<br />

der Motorhaube hört es auf. Dass der Kühlerdeckel<br />

noch kein Schloss hat, ist nur dem Umstände zuzuschreiben,<br />

dass es schlecht anzubringen wäre und<br />

den wirklichen Charakter des Fahrers zeigen<br />

würde. Beim Einfüllen des Benzins wird er stets<br />

darauf achten, dass er nicht etwa beschummelt<br />

werden könnte, und eine ausgeführte Arbeit ist mit<br />

Details zu belegen; denn von seinem Standpunkt<br />

aus gesehen gibt es nur unehrliche Menschen. Dabei<br />

vergisst er aber ganz, dass er erst kürzlich noch<br />

der Direktor einer verkrachten Genossenschaft war,<br />

die viele Leute um ihren Spargroschen gebracht<br />

hat.<br />

Der Gentleman. So wunderbar es klingt, aber<br />

er ist unter den Autlern noch nicht ganz ausgestorben,<br />

obwohl man ihn zwar nur sehr selten antrifft.<br />

Man kennt ihn auf der Strasse am korrekten<br />

und anständigen Fahren; bei Meinungsverschiedenheiten<br />

legt er ein höfliches und zurückhaltendes<br />

Betragen, eine gute Kinderstube an den Tag. Seine<br />

Wünsche gibt er immer in einem höflichen Tone<br />

bekannt und ist nicht ungehalten, wenn man ihm<br />

nicht sofort entsprechen kann. Er ist nicht derjenige,<br />

der* speziell bei Damen und durch seine<br />

Galanterie als «Gentleman» angesehen werden will.<br />

Im Rang Tieferstehenden zeigt er sich nicht von<br />

oben herab und hat für jedermann eine Freundlichkeit<br />

übrig.<br />

Der Pinceur. Er ist derjenige, welcher gerne<br />

zum Nachteil eines andern einen Vorteil wahrnimmt.<br />

Wenn er zum Beispiel aus Versehen fünf<br />

Liter Benzin zu viel erhält, oder wenn etwas nicht<br />

berechnet wird, oder wenn er beim Wechseln zuviel<br />

Geld heraus erhält, so wird er sich damit entschuldigen,<br />

der andere könnte ja besser aufpassen.<br />

Vielfach vergisst er auch absichtlich, etwas zu bezahlen<br />

und rechnet dann mit dem schlechten Gedächtnis<br />

anderer Leute. Bei einer späteren Mahnung<br />

hat er natürlich seinen Buchhalter schon<br />

längstens angewiesen, diese Lappalie in Ordnung<br />

zu bringen und ist sehr aufgebracht, sollte jemand<br />

wagen, hieran zu 11 zweifeln.<br />

Die «Noblesse». Sie erscheint mit einem mondänen<br />

Wagen, hat rotlackierte Fingernägel und<br />

eine farbenfrohe Gesichtshaut; selten fehlt die Zigarette.<br />

Was sie erwartet, ist in erster Linie Unterwürfigkeit.<br />

Die Dame. Sie ist, gleich dem Gentleman, im<br />

Aussterben begriffen, da sie mit ihm verwandt ist.<br />

Der Gratiskunde. Bevor er einen Wagen in eine<br />

Garage einstellt (natürlich nur bei ganz schlechter<br />

Witterung, denn sonst sind die Strassen vor den<br />

Hotels mit diesen Fahrzeugen geziert und man<br />

kann so schön die Einstellgebühren sparen), fragt<br />

er dreimal nach dem Preis und ebensooft, ob das<br />

nicht billiger zu machen wäre. Am Morgen, ehe<br />

er wegfährt, lässt er sich die Reifen kontrollieren,<br />

obwohl sie nicht schlecht gepumpt sind, und das<br />

Kühlwasser nachfüllen, denn das kostet ja nichts.<br />

Dafür führt er Brennstoff und Oel in Ersatzkannen<br />

mit, Weil es hier vielleicht etwas mehr kosten könnte,<br />

und zum Schluss möchte er noch gerne, wenn<br />

es kostenlos ist, eine Landkarte haben, die er aber,<br />

wie gesagt, nur dann dringend braucht, wenn sie<br />

ihm gratis in die Hand gedrückt wird.


ÄutomoML-RevuB —<br />

N*>5<br />

Aus der Heimatbewegung im Bernbiet:<br />

tu tn<br />

b e m a l t von W a l t er Soom<br />

Ja, wenn es allen Kranken und Verschütteten<br />

so ginge wie den spinnwebbehangenen,<br />

Die gotischen Menschen bewegten sich in einer<br />

Geschlossenheit, welche uns heutigen unverständlich<br />

altersgeschwärzten Truhen, die in Walther<br />

erscheint. Daraus ist auch ihre<br />

Sooms Werkstatt und « Sanatorium » gebracht<br />

werden! Sie sind dem Laien ein Fragezeichen<br />

vom Fuss bis zum metallbeschlagenen Deckel.<br />

Doch der Künstler errät jeder äusseren Gestalt<br />

nach bald die Herkunft seiner Anvertrauten.<br />

Und dann geht es an ein liebevolles Untersuchen,<br />

ein unablässiges, mit der Lupe bewaffnetes<br />

Auffinden der malerischen Zeichen<br />

Kunst zu erklären. Man war noch nicht mit<br />

sich zerfallen, nicht irre an Gott geworden.<br />

Ganz ohne Beiwerk zeigen sich die strenggeraden<br />

Formen und sind von einem fremden<br />

Zauber überhaucht, welcher nicht die mindeste<br />

Verwandtschaft mit dem duftigen Spätling Rokoko<br />

hat. Diese in sich gekehrte Welt der<br />

Gotik wurde ja später auch veräusserlicht.<br />

und Runen. Die Truhe hält still. Sie verschweigt<br />

Hier aber, an diesem Stück, zeigt sie sich noch<br />

nicht, was erforschbar ist, sie verrät<br />

nicht,, was ein geübtes Auge erraten mag.<br />

in ihrer urtümlichen Anlage. Ja, uns will<br />

scheinen, dass selbst die Vierecksfiguren mit<br />

Gotische<br />

Und so steht man denn schliesslich sehend<br />

vor reichgeschmückten Jahrhunderten, die in<br />

unsere arme Zeit herüberleuchten. Und es<br />

müssen Berufene da sein, um den Zeitgenossen<br />

die alten Kleinodien neu zu schenken.<br />

Wir sprechen von bernischer Volkskunst und<br />

dürfen es wohl mit Recht tun, denn ein Volk<br />

wie der einzelne nimmt als auserwählten Besitz<br />

nur auf, was ihm artgemäss ist. Dinge,<br />

die uns fremd sind, haben kein langes Verweilen.<br />

Wir wissen sehr wohl, dass die alten<br />

Stile, die im Berner Bauernland herrschen,<br />

nicht aus diesem Volke selber hervorgingen.<br />

Die Schweizer, und nicht nur die Berner, haben<br />

von fremden Kriegszügen Beute heimgebracht,<br />

Stile eingeführt, die sich mit unserem<br />

Volkstum vertrugen.<br />

Weil nun die Kunststile nicht ein Erzeugnis<br />

unseres Landes sind, so konnte es auch geschehen,<br />

dass sie regellos nebeneinander<br />

herrschten, die Gotik gleichzeitig mit der Renaissance<br />

usw. Auch dürfen wir überhaupt<br />

nicht von ganz reinen Stilen sprechen. Romanisches<br />

und Gotisches, Renaissance und Barock<br />

durchdrangen einander.<br />

Interessant ist es, die Hauptstile trotzdem<br />

einmal in der zeitlichen Abfolge zu sehen. Und<br />

das tun wir jetzt in Betrachtung der Truhen<br />

und Schränke, welche unser Gewährsmann<br />

Truhe<br />

den Tonvertiefungen in der Mitte eine herbgesteigerte<br />

Männlichkeit bedeuten: Den reinen<br />

Geist.<br />

In die spätgotischen Werke dringen schon<br />

die Merkmale der Renaissance ein. Typisch<br />

Renaissancestil sind die abstrakt stilisierten<br />

Spiralen- und Volutenornamente. Wir erkennen<br />

sie auf einer Truhe neben dem Kamin des<br />

Künstlerhauses. Hier auch kommen die emmentalischen<br />

Tulpenmotive sehr schön zur<br />

Geltung.<br />

Die Renaissance vermehrte den Schmuck,<br />

aber jedes Ueberbordenwollen wurde anfänglich<br />

in strenge Form gewiesen. Auf einem Renaissanceschrank<br />

findet sich zwar die Jahrzahl<br />

1756, während die geschichtliche Renaissance<br />

nur bis etwa 1680 ging. Das verwundert nicht,<br />

nachdem wir wissen, dass die fremden Stile<br />

gewöhnlich etwas verspätet in die Schweiz kamen.<br />

Dazu hielt gerade der ländliche Berner<br />

fest an der Tradition, und die wuchtige Renaissance<br />

mochte seinem schwerblütigen Wesen<br />

noch besonders entsprechen. Wir erkennen<br />

auf jenem vornehmen Prunkstück von 1756<br />

eine wunderschöne Pinseltechnik, auf die wir<br />

später zurückkommen. Die Blumenstücke werden-<br />

kunstvoll einfach gerahmt durch abstechende<br />

Hölzer, Das geschah wohl in Anlehnung<br />

an die italienische Intarsienkunst auf<br />

Auf einer echten: geradlinigen Renaissancetruhe<br />

kommt bereits froher bewegte, gegenständliche<br />

Malerei zum Ausdruck, Die Renaissance<br />

verschmähte sonst im allgemeinen<br />

solche Darstellungen des Greifbarwirklichen.<br />

Die sinnenfällige Welt mit Frucht und Strauss<br />

und Flatterband feiert erst später ihre<br />

Triumphe. Auch die Blumen wurden in der<br />

Renaissance bis ins Wesenlose stilisiert.<br />

Nun im Barock stellt sich eine Birne als<br />

Birne, eine Traube als Traube dar, und die<br />

Blumen rufen sich ihre Namen zu. Frohe Diesseitigkeit<br />

war der Barockstil. In Laub- und<br />

Fruchtkränzen, in Bändern und bebändert tändelnden<br />

Puten setzte sich Frankreichs überfeinerter<br />

Lebensstil wieder einmal durch. Nicht<br />

dass sich der Barock nun überall ins Flüchtige<br />

und Graziöse hinaufschwang. Denken wir nur<br />

an die schweren, ja unleidlich überschmückten<br />

Möbel aus jener Zeit, an all das Krimskrams<br />

und übertriebene Ziergewoge. (Kennzeichen<br />

des Emporkömmlings.)<br />

Unter den Werken, welche Walther Soom in<br />

den letzten Jahren vollendete, finden sich viele<br />

Truhen aus der frühen und hohen Zeit des Barock.<br />

Ein Frühbarock von 1717 ist noch kaum<br />

zu unterscheiden von der besten Renaissance.<br />

Seine Blütezeit erreichte der Rokoko in der<br />

2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Goethezeit).<br />

An eindrücklichen Beispielen werden uns Erfüllung<br />

und Verarmung dieses Stiles klargemacht.<br />

Da ist eine Truhe aus dem Jahr 1747.<br />

Wir bewundern die reiche und doch gehaltene<br />

Komposition, das lebensvolle Blumenwerk, die<br />

feinen Seitenfüllungen, Im Spätrokoko dagegen<br />

fallen die dünngewordenen Verlegenheitssträusschen<br />

aus dem Zusammenhalt heraus.<br />

Sie schweben gleichsam in allzu blässlicher<br />

Luft, erleiden den Verlust des nährenden<br />

Erdreichs. Die Blumen wurden zwar von<br />

Walther Soom feinsinnig neugemalt, doch der<br />

Künstler selbst weiss am besten vom zehrenden<br />

Zerfalle jener Zeit. Je mehr das Kunsthandwerk<br />

verarmte und verödete, desto mehr<br />

half man sich mit naturverleugnenden Scheinwirkungen.<br />

So verschämte man sich zum Beispiel<br />

des Tannenholzes, und überstrich es ganz<br />

und gar.<br />

Der Empirestil und die Klassik haben sich<br />

bei uns trotz der französischen Emigranten nur<br />

schwach durchgesetzt. Vertrauter sind uns<br />

Möbel, Tapeten und Stoffe aus der Biedermeierzeit.<br />

Der friedliche Bürgergeist sprach<br />

sich auch auf Truhen und Schränken jener<br />

Tage aus. Diese Truhen können wir uns un-<br />

Biedermeier- Truhe Photos Stettler, Burgdorf.<br />

möglich in einem gotischen Dämmerdunkel<br />

vorstellen, sie gehören in anmutsvoll besonnte<br />

Räume. Doch gerade solchen Zeiten ist eine<br />

kurze Lebensdauer beschieden. Eine Truhe von<br />

1866 entstammt schon dem Niedergang.<br />

Von hier weg war auf ein halbes Jahrhundert<br />

hinaus nichts mehr zu wollen. Europa<br />

wurde industrialisiert, materialisiert; auch die<br />

alte Bauernkunst schien dem Untergange verfallen.<br />

Es folgten noch mehrere Stile, einer<br />

mutloser als der andere, bis die Abgeschmacktheiten<br />

um 1900 ihren Höhepunkt erreichten,<br />

und die Kultur ihren Tiefstand. Zu Neuschöpfung<br />

und eigenem Ausdrucksvermögen schien<br />

man nicht mehr imstande. Man erschöpfte sich<br />

im Verpöbeln alter Stile, verlor alle Ehrfurcht<br />

vor der Materialechtheit, vor Stoff und Form<br />

und vor sich selber. Das führte zu einem Stilwirrwarr<br />

sondergleichen, und da die Neureichen<br />

die Macht an sich rissen, konnte nichts<br />

Edles mehr blühen. Die Aussenquartiere unserer<br />

Städte zeugen davon. Bedenke man, wie<br />

in der Zeit der Fabrikprosperität (welch unheilvoller<br />

Doppelsinn!) die Parvenüs aus dem<br />

Boden schössen!<br />

*<br />

Wer sich der alten Truhen, der Schränke,<br />

Tische und Buffert als Künstler annimmt, muss<br />

über eine grosse Technik verfügen. Walther<br />

Soom erzählt einiges aus seinem Gewerbe. Wir<br />

kommen zurück auf den Schrank in handgemalter<br />

Flammentechnik auf rohem, geöltem<br />

Tannenholz. Ein rasches Umwenden des Pinsels<br />

bewirkt, dass dieser braune Grund für<br />

uns etwas Gefiedertes annimmt, wir könnens<br />

nicht anders nennen. Es spielen da lauter<br />

feingebausche Federn. Und aus diesem weich<br />

und warm bereiteten Lager treten die Buntfarben<br />

schön heraus, ganz feine Grau und Blau,<br />

Zartrötliches.<br />

Noch komplizierter ist die überaus schöne<br />

Rußstrahltechnik. Ein flammendes Rot, das<br />

aus dem Holz herauflohen will, wird gleichsam<br />

zurückgerissen durch das russige Schwarz.<br />

Solch ein Maluntergrund tritt aber vollkommen<br />

zurück und lässt den Blumen wieder<br />

ihren ganzen Reiz. Es steht in dieser Art eine<br />

Kassette unter dem Bildnis des alten Mannes<br />

im Hausgange. Bei der Pinselflammentechnik<br />

wird herausgewischt, was hell auf dunkel<br />

leuchten soll.<br />

Gertrud Egger.<br />

Zürcher Unterhaltungsstätten<br />

Barock-Truhe<br />

vorzeigt und erklärt. Zum Teil sind sie im<br />

Hause geblieben, zum Teil auswärts und nur<br />

in der Photographie festgehalten.<br />

Aus dem Frühromanischen findet sich in<br />

unseren Bauernhäusern fast nichts mehr. Die<br />

Ueberlieferung setzt ein mit der Gotik, 1350<br />

bis 1550. Noch lange bewahren sich'zwar die<br />

romanischen Rundbogen in der Gotik. Jene<br />

Truhe im Atelier ist ein tönereiches Werk<br />

reinster Gotik. Die photographische Wiedergabe:<br />

kann leider nur die Haupteindrücke vermitteln,<br />

jene geheimnisvollen Uebergänge vielgestufter<br />

Dunkel Ton in Ton. Mit dem Maler,<br />

der das ehrwürdige Werk ehrfurchtsvoll neugestaltete,<br />

fühlen wir uns ein in die mittelalterliche<br />

Inbrunst früher Menschen. Im Priesterlichen,<br />

wurde jene Kunst geweiht. Sie entstammt<br />

ihrem Geiste nach samt und sonders<br />

dem Dämmerdunkel hoher Kirchengewölbe.<br />

Truhen und Schränken der Renaissancezeit.<br />

Der Bauer fand damals eine hochwillkommene<br />

Winterbetätigung im Schnitzeln und Basteln;<br />

unsere alten schönen Schnitzwerke (Berner<br />

Oberland, Graubünden) haben ihren Ursprung<br />

dort.<br />

Es' ist dem bäurischen Renaissancestil eine<br />

strenge aber vollebendige Rhythmik eigen.<br />

Alles strebt ins Mächtige;-Weite, Grossflächige<br />

(z.B. Buffert), später freilich dann ins Schwülstigüberladene.<br />

Mit « Renaissance » verbindet<br />

sich uns die Vorstellung,von Dunkel, Schwere,<br />

Erhabenheit, mit «Barock» .und «Rokoko»<br />

von beschwingt graziöser Helle. Die Uebergänge<br />

vom einen zum andern Stil (Barock und<br />

Rokoko von 1680 bis 1780) sind auch:hier unmerklich<br />

und absolut kein schroffer Einbruch.<br />

Stadttheater Abends 8 Dbr Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Fr. abend 17. Jan. Mona Lisa.<br />

Sa. abend 18. Jan. Welturaufführung: Josephine,<br />

Operette von E. Kaiman.<br />

So. nachm. 19. Jan. Hopsa.<br />

So. abend 19. Jan. Josephine.<br />

Schauspielhaus Abends 8 k* ^ ...<br />

r<br />

tag nachm. 3?» Uhr.<br />

Fr. abend 17. Jan. Die erste Legion.<br />

Sa. abend 18. Jan. Der Hexer, Kriminalromon von<br />

Edgar Wallace.<br />

So. nachm. 19. Jan. Sommernachtstraum, von W.<br />

Shakespeare.<br />

So. abend 19. Jan. Der Hexer.<br />

Apollotheater Cafe-Rest.<br />

Stauffacherstrasse 41.<br />

Das CafShaus mit den bescheidenen Preisen.<br />

Rendez-vous vor und nach dem. Kino.<br />

StlldlO Nord-SÜd.Schiffländeplatz<br />

Premiere: « Divine » de Colette.<br />

Ce<br />

ba<br />

Stampfenbachplatz<br />

5 Bars. Allabendliches Auf treten' erstklassiger,<br />

internationaler Künstlerinnen.<br />

Waldhaus Sihlbrugg (Station)<br />

Täglich gediegene Kabarett-Einlagen! Musik,.<br />

Gesang, Tanz, komische' Einlagen,- Sketches!<br />

Wolf L-immatquai 132, b. Central<br />

F. Winisdörfer ' *<br />

Erstklassige Menüs 1.70. Kuchenspezialitäten.<br />

Orchester Leindecker..<br />

Zeughauskeller am paradeplatz<br />

Eine Sehenswürdigkeit. Küche und Keller<br />

berühmt. Familie Biedermann-Sutter, Besitzer<br />

des Hotel Engel in Baden, b. Turm.<br />

Privatpension 23<br />

Moderne Zimmer. Reine Butterküche. Zeitgemässe<br />

Preise.<br />

Besitzer: Rösler-Misar, Chef de cuisine.<br />

Roter Ochsen weinpiab<br />

Parkplatz — Butterköche.<br />

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am Limmatplatz<br />

Telephon 58.911<br />

Hotel - Restaurant - Säle. Wannen- und<br />

Medizinalbäder. Zimmer m. fl. Wasser 3.50.<br />

Zentralheizung. Geheizte Garage im Hause.<br />

Eigener Parkplatz.<br />

Cafe-Restaurant zur Katz<br />

Talstrasse 83<br />

Feinschmecker sind begeistert über unsere<br />

Grill-Spezialitäten. Täglich Poulet vom Grill<br />

garniert 2.50. - Parkplatz vor dem Hause.<br />

Hotel Sternen - Züricb-Oerlikon<br />

Franklinstrasse 1<br />

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trinken Sie im ruhigen . •„„„„.,. KaufI. u „ n<br />

Autoparkplatz - off. bis 24 Uhr - Nüschelerstr. 30


in. Blatt<br />

Automobil-Revue BERN, 17. Januar <strong>1936</strong><br />

Hellsehen<br />

von Heute<br />

Der Mann von Heute<br />

Dass wir uns mit der Kameradschaftlichkeit und<br />

mit der Gleichberechtigung etwas Schönes eingebrockt<br />

haben, wissen wir schon lange. Jetzt möchten<br />

wir nur gern wissen, wie wir dieses Danaergeschenk<br />

wieder loswerden. E r fasst die Sache<br />

so auf, dass er im Autobus nicht mehr aufzustehen<br />

braucht, wenn eine Frau noch so erschöpft neben<br />

ihm steht, und dass er ganz leger und «kameradschaftlich»<br />

— zwar ohne das mindeste Blümchen<br />

— aber dafür mit der Pfeife im Mundwinkel,<br />

Hände amerikanisch in den Hosentaschen, hereinschlendert:<br />

«Sag mal, Elli, du kannst mir doch bis<br />

zum Ersten zwanzig Silberlinge pumpen, was—?»<br />

Ach, das mögen wir nun gar nicht so furchtbar<br />

gern an ihm. Ich sage es ganz aufrichtig: nicht<br />

unsrer — sondern seinetwegen. Es kleidet ihn<br />

nicht. Ich kann mir ja selbst Blumen kaufen, er<br />

Iässt mich ja ungestört' und kameradschaftlich Geld<br />

verdienen. (Aber — lassen Sie es sich ins Ohr<br />

flüstern: sie freuen uns nicht so sehr, diese selbstgekauften<br />

Blumen.) Ich bin auch gesund und kräftig<br />

und kann ganz gern in der Tramway stehen.<br />

Aber er, dieser wohlgelungene blonde Mensch mit<br />

den kieselblauen Augen und dem scharfen Profil<br />

— er hat auf einmal sehr an Reiz verloren. Dass<br />

sich da gar nichts in ihm rührt, wenn so ein —<br />

immerhin: schwächeres — Wesen neben ihm<br />

steht! Und er sitzt breit und ausgeruht da und liest<br />

seine <strong>Zeitung</strong>. Um seinetwillen würde ich wünschen,<br />

dass er für ein Kind, für eine alte Frau,<br />

schliesslich auch — "warum nicht? — für eine<br />

junge Frau aufsteht. Es würde ihn so gut kleiden!<br />

Es würde ihm so etwas Frisches, Ritterliches,<br />

Nobles geben, was sein blondes Profil wirksam<br />

heben müsste.<br />

Aber meist verzichtet er darauf.<br />

Einmal war ich in einer etwas albernen Weise<br />

in ein solches Wesen vernarrt. Er trug eine Baskenmütze<br />

und Handschuhe mit Stulpen, um die ihn<br />

jeder Kreuzritter hätte beneiden können — fabelhaft.<br />

Die Baskenmütze sass richtig, so gewiss überzogen,<br />

wissen Sie, ganz knapp — und zu der Bas-<br />

Diner-Kleid aus Crdpe-Jacquard mit neuartigem<br />

Capuchon.<br />

Modell: Grands Magasins Jelmoli S. A.<br />

kenmütze hatte er — wie wurde mir — einen<br />

Chrysler.<br />

Na, und eines Tages sausten wir in diesem niedlichen<br />

Chrysler über Land — und da sausten wir<br />

an einem ebenso niedlichen kleinen Wagen vorbei,<br />

und neben dem Wagen, der halb im Chausseegraben<br />

stak, stand eine Frau, die winkte und rief<br />

etwas — und winkte und rief umsonst.<br />

Wir sausten vorbei, ich sagte es schon.<br />

Und mir wurde auf einmal so komisch zumute,<br />

mein hochgemutes Herz sank wie ein Lift aus dem<br />

vierten Stockwerk geradewegs bis ins Parterre,<br />

Hielt in keiner Etage.<br />

Plötzlich stand ich selbst so arm und hilflos auf<br />

der unabsehbaren Landstrasse unter einem grauen<br />

Himmel mit einer Lebens-Panne, und das schnittige<br />

Profil des Wagens, des Lenkers, sauste an mir<br />

vorbei<br />

Wer das fertig bringt, an einem Hilfebedürftigen<br />

vorbeizusausen, der bringt das auch bei dir<br />

fertig, Liebchen — auch wenn du seiner im Augenblick<br />

noch so sicher bist, sagte ich mir. Es ist<br />

Tag — jahraus, jahrein. Meine einzige Entschädi-<br />

schliesslich nur eine Frage der Zeit und der Umstände.—<br />

Wissen Sie, wie wir ihn gern möchten? Einen<br />

flotten, liebenswürdigen, chevaleresken Kameraden,<br />

dem wir unsere kleinen (und unter Umständen<br />

grösseren) Opfer aufzwingen müssen, verstehen<br />

Sie — der sie nicht verlangt oder halb gleichgültig<br />

voraussetzt, der mit uns umgeht, wie ein bezau- :<br />

bernder gfosser Bruder mit dem geliebten kleineren.<br />

Aber schliesslich: warum gerade Bruder? Könnte<br />

es nicht auch eine Schwester sein? Und warum<br />

gerade «Schwester»? Wenn ich es mir recht überlege,<br />

kapriziere ich mich auch nicht auf die<br />

«Schwester» . L. v. 1.<br />

Was ich von<br />

meiner Frau erwarte<br />

Ohne Umschweife und mit echt amerikanischer<br />

Sachlichkeit äussert sich zu dieser Frage ein «Ehemann,<br />

wie er im Buche steht> in einer amerikanischen<br />

Zeitschrift.<br />

«Ich erwarte,> sagt er, «eine ganze Menge von<br />

meiner Frau. Und muss es auch bekommen. Andernfalls<br />

müsste ich sie verlassen. Denn ich habe<br />

kein Verständnis für Frauen, die den Namen eines<br />

Mannes annehmen (und sein Geld und seinen<br />

Schutz dazu) — und nicht zu einer Gegenleistung<br />

gewillt sind.<br />

Zum Beispiel erwarte ich, dass meine Frau frisch<br />

und gesund ist. Die meisten Leute sind es — mit Ausnahme<br />

von Ehegattinnen. Sanatorien scheinen für<br />

Ehegattinnen erfunden. Männer müssen einfach gesund<br />

und frisch sein. Sind sie es nicht, so verlieren<br />

sie ihre Stellung. Auch berufstätige Frauen hätscheln<br />

ihre Leiden nicht. Haben sie wirklich welche,<br />

so verstecken sie sie so gut es geht. Sie wissen sehr<br />

gut, dass es ihren Wert herabsetzt, wenn sie nicht —<br />

ein bisschen roh ausgedrückt — vollkommen intakt<br />

sind. Nur die glücklich in den sicheren Hafen der<br />

Ehe eingelaufene Frau hat das Privileg — oder<br />

glaubt es zu haben — auf andauernd erholungsbedürftige<br />

Nerven und tausend zärtlich gehegte<br />

Wehwehchen; keinen Moment fühlt sie sich der<br />

frischen und gesunden Frau gegenüber minderwertig.<br />

Im Gegenteil — die wohlbestallte Ehegattin<br />

möchte für ihre Mängel noch lauter Extrawürste<br />

gebraten haben.<br />

Meine nicht.<br />

Ich erwarte nicht nur, dass meine Frau gesund ist,<br />

ich erwarte sogar von ihr, dass sie frisch und aufnahmefähig<br />

sei. Es gibt keine Entschuldigung für<br />

eine Frau, die immer müde ist (ich spreche von Normalehen,<br />

in denen der Mann die gebührende Rücksicht<br />

auf die Frau nimmt). Nicht jede Frau kann<br />

Dienstboten haben. Aber wenn eine Frau kein<br />

Mädchen hat, so ist ihr Haushalt gewöhnlich auch<br />

nicht gross. Die Haushaltungen sind jetzt kleiner als<br />

früher, die Hausarbeit ist durch technische Erfindungen<br />

sehr erleichtert. Eine Frau, der ihr Mann keine<br />

Hilfskraft halten kann, hat sicherlich auch keine so<br />

schwer zu bewältigende Wohnung. Sie hat den<br />

Morgen für die Hausarbeit, sie kann am Nachmittag<br />

ruhen. Es ist also kein Grund vorhanden, weshalb<br />

sie nicht munter und frisch sein soll, wenn der<br />

Filetdeckeli<br />

Gatte am Abend heimkommt. Mir scheint, ich habe<br />

,ein Recht auf eine heitere Frau.<br />

Diese Forderung klingt vielleicht schroff. Aber bedenken<br />

Sie, meine Damen, ich arbeite den ganzen<br />

gung ist das Behagen und die Verwöhnung, die ein<br />

angenehmes und heiteres Heim gewährt. 'Nur der<br />

Abend gehört mir. Wie soll mir das Leben lebenswert<br />

erscheinen, wenn der Abend nach dem Arbeitstag<br />

trüb und verdrossen verläuft? Meine Arbeitsfreude,<br />

meine Lebenslust zu steigern, das gehört<br />

zur Aufgabe meiner Frau, genau wie die Sorge dafür,<br />

dass meine Mahlzeit gekocht und mein Bett gemacht<br />

wird. Sie zieht den Nutzen aus meinem Tagewerk.<br />

Wenn ich dabei meine Kräfte zuweilen über<br />

Gebühr anspannen muss, so ist es ihre Sache, mich<br />

mit frischem Mut uiid mit Spännkraft für de*n nächsten<br />

Tag zu erfüllen. Das ist einer der Hauptgründe,<br />

um derentwillen ich geheiratet habe. Und meine<br />

Frau rechtfertigt sie über alles Lob. Aber das kann<br />

sie nur, weil sie ihre Kräfte für mich zusammenhält<br />

und sie nicht an läppische Dinge vergeudet.<br />

Ein Phänomen geht vorüber. Ein reizendes<br />

kleines Phänomen mit blauen Augen und<br />

einem blonden,- widerspenstigen Wuschelkopf<br />

'mnter dem schief aufgesetzten Baskenmutzchen<br />

'und trägt ein ganz unmodern kurzes Röckchen,<br />

das die schlanksten Beine und angenehm gerundete<br />

Knie nicht, bloss erraten Iässt, und<br />

kichert und sieht,gar nicht so aus, als ob es<br />

sich höchst gewissenhaft in der sozialen Fürsorge<br />

betätigte, was es nämlich tut.<br />

Was fange ich mit dem Phänomen an! Leider<br />

nicht viel. Jedenfalls das einzig Gescheidte<br />

" nicht, das man mit solchen Phänomenen anfangen<br />

sollt: ich laufe ihm nicht nach. Statt meiner<br />

laufen ihm meine Gedanken nach und holen<br />

es ein und suchen es einzufahgen. Leider<br />

nur in dem Spinnwebnetze eines Feuilletons.<br />

Wenn es das wüsste! Ich glaube, es hätte<br />

mich nicht so unvorsichtig angekichert. Phänomene<br />

wünschen, ernsthaft traktiert zu werden.<br />

Wir von damals werden es nie lernen, auf<br />

unsere alten Tage ernst zu werden. Lasst uns<br />

unseren Unernst! Es gibt schon genug Ernst<br />

auf der Welt. Die Phänomene sind schon ernst<br />

genug. Und die ernstesten brauchen dadurch<br />

nicht ihren Ernst zu verlieren, dass man sie<br />

einmal mit leichten Fingern von ihren leichten<br />

Seiten anpackt.<br />

Das hübsche kleine Phänomen, das vorüberging,<br />

ahnt nicht, welcher ehrliche Respekt vor<br />

seinem guten Willen, welche Bewunderung für<br />

seine tapfere Energie, für seine unbarmherzige<br />

und hemmungslose Wahrheitsliebe, welche Ehrfurcht<br />

vor seiner geheimen Not, die wir ahnen,<br />

sich, vor grossen Worten schamhaft, im leichten<br />

Gewände meines Feuilletons versteckt. Wir<br />

ahnen grade noch, was in der Jugend vorgeht:<br />

die Jugend ahnt nicht, was in uns vorgeht.<br />

Braucht's ja auch nicht zu ahnen.<br />

Phot.Finsler, (Heimatwerk)<br />

Und was meinen Sie dazu?<br />

Es gibt Frauen, die gar nicht wissen, wie wichtig<br />

es ist, um die Abendzeit auf der Höhe zu sein.<br />

Wenn der Mann nach Hause kommt, wirtschaften<br />

sie in der Küche herum, das Essen ist noch nicht fertig,<br />

Reste vom Mittagessen werden aufgetragen,<br />

ohne dass sie durch eine neue Sauce oder eine<br />

pikante Zutat wieder appetitanreizend gemacht<br />

worden sind. Der Gatte überlegt, dass es eigentlich<br />

im Klub oder am Stammtisch besser schmeckt.<br />

«Die Kinder — ich war bis jetzt im Kinderzimmern<br />

Wenn die mütterlichen Instinkte die weiblichen<br />

und die häuslichen ganz überwuchern, wird die Frau<br />

weder vom Mann noch von.den Kindern viel Dank<br />

ernten. Aber ich kenne die eine oder andere<br />

liebende Gattin, die gerade diese kritische Stunde<br />

wählt, um dem Mann all ihre häuslichen Nöte,<br />

Dienstbotenverdruss und Familienärger zu unterbreiten.<br />

Sie ahnt nicht, was sie damit ihrem hungrigen<br />

Mann für bittere Sauce über seinen Braten<br />

giesst, was sie ihm, ihrer Ehe — sich selbst schadet.<br />

Lucy.<br />

IV • ' ~ ~ :;.:;,•;: •••f.;f :•••,;••• ,.;:;•;:•,.,•....-,.,..,;.;,,;;•',?::««.: ••,..•.,1<br />

•Junges Mädchen von Heute<br />

Von A. K.<br />

Das Phänomen der jungen Mädchen von<br />

heute. Wieviel Lärm und Geschrei umtost es!<br />

Mit falscher Wissenschaftlichkeit,, mit schnuppernder<br />

Neugier, mit Indiskretion, Sensation<br />

und Skandal. Ich wüsste keines, das behutsamer,<br />

vorsichtiger, zärtlicher angefasst zu<br />

werden verdiente.<br />

Eine junge Generation erwacht aus dem behüteten<br />

Traum von Jahrhunderten. Schlägt erschreckt<br />

die Augen auf und sieht sich vor der<br />

Sphynx des Lebens. Wird, unvorbereitet, in<br />

dasselbe Chaos des grausamsten Wirtschaftskampfes<br />

hinausgestossen wie die besser gerüsteten<br />

Erwachsenen. «Hilf dir selbst! » Erkennt,<br />

hellsichtig geworden, die ganze Lüge<br />

ihrer bisherigen Situation, spürt, selbständig<br />

geworden, den unerträglichen Druck der Enge,<br />

und fühlt doch die alte Mädchensehnsucht<br />

nach Freiheit, nach Leben und Erleben, nach<br />

Heiterkeit und Glück, strebt hinaus und weiss<br />

nicht wohin, möchte die Arme recken, und<br />

weiss nicht, wonach. Und welches Wunder! Sie<br />

hält durch. Biegt nicht feige um und zurück,<br />

steigt mutig ins Leben hinein, wird klar und<br />

besonnen, erkämpft sich ihr Wissen, erkämpft<br />

sich ihr bescheidenes Plätzchen in der Welt,<br />

rührt sich, regt sich. Und verliert den hellen<br />

Blick ihrer jungen Augen nicht und ihren<br />

schlanken Gang, ihr Lachen nicht, ihr Lächeln<br />

nicht, und behält, in der Anmut und Heiterkeit<br />

Göschenen SV* 1 «!<br />

Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />

Kalte und wanne Speisen zu jeder Tageszeit.<br />

Auskunft über Fahr- und Transportverhältnisse.<br />

Tel. 11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />

Höfliche Empfehlung Steiger-Gurtner.


16 Automobil-Revue — N° 5<br />

ihrer Mädchenhaftigkeit, den ganzen Reiz des<br />

Phänomens, das junges Mädchen heisst.<br />

Manchmal sagt sie zwar manches und so,<br />

dass die alten Tanten erschrecken. Aber nur<br />

die Tanten.<br />

Es geht ungeheuer viel vor in den blonden<br />

und braunen Köpfchen. Sie wälzen schwere<br />

Gedanken und ganze Komplexe. Und doch<br />

kommen für jedes die lichten Augenblicke, in<br />

denen sie es vorziehen zu walzen statt zu<br />

wälzen.<br />

Und es geht ungeheuer viel vor in den blonden<br />

und braunen Seelen. Aber im Grunde<br />

werden es dieselben lieben und wichtigen Dinge<br />

sein, die schon immer in Mädchenseelen vorgegangen<br />

sind.<br />

In einem Feuilleton darf man das verraten,<br />

weil ja doch das Feuilleton unter den Künsten<br />

des Wortes dasselbe ist wie der Flirt unter<br />

den Spielen des Herzens.<br />

Ritterszene<br />

im 20. Jahrhundert<br />

Ritter kennen wir eine ganze Menge: Ritter<br />

«ohne Furcht und Tadel», Ritter «von der traurigen<br />

Gestalt», Ritter «der Gemütlichkeit» usw.<br />

Von allen haben wir eine festumrissene Vorstellung:<br />

Sie verkörpern uns den Rittersinn vom kleinen Zehen<br />

bis zum Kinn, wie es heisst.<br />

Hat aber der Ritter unserer Tage, der vom Pneu,<br />

vom Steuer, oder wie er noch genannt werden mag,<br />

seine Ritterlichkeit bewiesen?<br />

Heute früh gab es an einer belebten Strassenkreuzung<br />

der Innenstadt zwischen letztgenannten<br />

Rittern folgenden Vorfall: Einer fuhr seinem Vorfahrenden<br />

rückwärts in den Wagen, weil er sein<br />

Fahrzeug an der gesperrten Kreuzung nicht schnell<br />

genug zu stoppen verstand. Der Krach des Anpralls<br />

Hess augenblicklich alle Vorübergehenden im<br />

Umkreis von zwanzig Metern stehenbleiben und<br />

wie elektrisiert den Lauf der Dinge verfolgen.<br />

Folgendes geschah: Zwei Wagentüren öffneten<br />

sich. Zwei «Ritter» entstiegen, begegneten sich auf<br />

halbem Wege, grüssten einander mit stummer,<br />

knapper Kopfneigung. Jeder von ihnen griff in<br />

die Brusttasche (dem Publikum stockte der Atem),<br />

holte ein ... kleines weisses Blättchen, eine Visitenkarte,<br />

hervor, reichte es dem Gegenüber. Nicht<br />

ein einziges Wort fiel.<br />

Je ein flüchtiger Blick auf das Blatt, wiederum<br />

kurzes Kopfneigen... jeder entfernte sich in die<br />

Richtung seines Wagens. —<br />

Grünes Licht flammte auf. In der Kolonne der<br />

durchfahrenden Wagen befanden sich auch diejenigen<br />

unserer Ritter vom Pneu.<br />

Die Zuschauer aber standen noch zwei Sekunden<br />

«Jorinde, die Siebzehnjährige. » Roman von<br />

Lisa Wenger.<br />

Das neuste Werk der beliebten Schweizer<br />

Dichterin ist ein Entwicklungsroman — ein blutjunges<br />

Mädchen, das sein Brot selbst verdienen<br />

muss, zieht durch die Schweiz, und zwar als Märchenerzählerin<br />

— und wenn dieser holde Beruf nicht<br />

lohnt, als Serviertochter. Jorinde ist ein lebensfrohes,<br />

sauberes, tapferes Wesen, und was sie auf<br />

ihren Wanderungen in der Heimat erlebt, wird mit<br />

so viel Liebe und Farbenpracht geschildert, dass<br />

dem Leser die Freude an Wind und Sonne und<br />

frischer Lebenslust aufgeht. Solche Bücher vermögen<br />

nicht nur zu entzücken, sie vermögen auch<br />

zu erbauen. Und die bunten Erlebnisse, die das<br />

Mädchen auf der Landstrasse findet oder in den<br />

Dörfern, in den heimeligen Bauernhäusern, in den<br />

lustigen und traurigen, flüchtigen und dauerhaften<br />

Bekanntschaften allenthalben hat — die Dichterin<br />

zeigt uns in der Reife dieses Werkes das ganze<br />

Land mit seinen bunten Schicksalen im Spiegel<br />

einer reinen Mädchenseele, die sich in zwei Zwillingsbruder<br />

verliebt und selber aus sich nicht mehr<br />

klug wird. Dieses Buch ist dichterisch und schweizerisch<br />

zugleich. Ausserdem hübsch ausgestattet,<br />

lesens- und zugleich besitzenswert. Es ist im Morgarten-Verlag<br />

in Zürich erschienen. Seh.<br />

William. Beebe: 923 Meter unter dem Meeresspiegel.<br />

Mit 123 Abbildungen, 8 Farbtafeln und<br />

1 Karte. Verlag Brockhaus, Leipzig 1935. Geheftet<br />

RM. 8.—, Leinen RM. 9.50.<br />

Es war eine Sensation, als am 16. August 1934<br />

die <strong>Zeitung</strong>en der ganzen Welt meldeten, dass der<br />

amerikanische Tiefseeforscher William Beebe von<br />

der New Yorker Zoologischen Gesellschaft in einer<br />

speziell zu diesem Zweck konstruierten Taucherkugel<br />

in der Nähe der zu den Bermudas gehörenden<br />

Nonsuch-Insel auf 923 Meter Tiefe vorgedrungen<br />

sei. Bis dahin hatte man wohl dann und wann von<br />

Höhenrekorden durch Flugzeuge und Stratosphärenballone<br />

vernommen. Die Meerestiefe jedoch war<br />

ziemlich unbekannt. Was Beebe mit seinen zahlreichen<br />

Messinstrumenten und Photoapparaten bei<br />

seiner Entdeckerreise alles registriert und geschaut<br />

hat, das zieht als prächtiger Naturfilm in diesem<br />

ausgezeichnet geschriebenen Buche am Leser vorüber.<br />

Beebe brachte aus diesen Meeressphären,<br />

die kein Sonnenstrahl je erreicht, eine grosse Serie<br />

wundervoller Aufnahmen mit, die insofern von<br />

einzigartigem Werte sind, als es sich um die ersten<br />

authentischen Bilder vom Meeresgrunde handelt.<br />

Was da an Polypen, Schnecken, Fischen, Seepapageien<br />

auf dem Meeresboden kreucht und fleucht,<br />

gehört jedenfalls mit zu den herrlichsten, vollendetsten<br />

Wesen der Schöpfung, die existieren.<br />

Das Werk Beebes muss deshalb für jeden wirklichen<br />

Freund und Verehrer der Natur eine wahre Fundgrube<br />

bedeuten. Interessante Tabellen und Logbücher,<br />

sowie Beiträge seiner Mitarbeiter und ein.<br />

Ueberblick über sämtliche beobachteten Tiere vervollständigen<br />

dieses einzigartige Dokument. F.Y. v<br />

Heilung von Magen- und Darmlcrankheiten.<br />

Von Sanitätsrat Dr. med. Bieling. Preis RM. 1.80.<br />

Bruno Wilkens Verlag in Hannover-Buchholz.<br />

In langjähriger Tätigkeit als Facharzt hat der<br />

Verfasser reiche Erfahrungen gesammelt, die hier<br />

zum Besten der Magen- und Darmkranken ver-<br />

lang wie festgeklebt. Dann ging eine Welle der öffentlicht werden. Die verständliche Broschüre<br />

Bewegung durch sie, die begriffen: Aha, die<br />

enthält alles Wissenswerte über Säureregelung,<br />

nervöse Magenleiden, Verstopfung, Gasbauch, Geschwür,<br />

Katarrh, Krebs usw., wie man diese Leiden<br />

Pointe des Geschehenen liegt dann, dass nichts geschah!<br />

—<br />

rechtzeitig erkennt und behandelt. Von besonderer<br />

Das Bücherbrett<br />

Wichtigkeit sind die Zusammenstellungen über die<br />

Diät bei den verschiedenen Erkrankungen, sowie<br />

die Angaben über die Verhütung und Heilung.<br />

Solothuzn und die Grenzbesetzung 1914—1918.<br />

Gesammelt und herausgegeben von Oberstleutnant<br />

Albin Bracher (Verlag W. Habegger, Derendingen).<br />

In diesem reich bebilderten, umfangreichen Buche,<br />

dem Bundesrat Obrecht, Militärdirektor Dr. Stampft<br />

und der Herausgeber grundsätzliche Geleitworte<br />

mit auf den Weg gegeben haben, ist der Anteil<br />

des Kantons Solothurn an der Grenzbesetzung<br />

1914—1918 niedergelegt. Das Buch hat dank seiner<br />

Fülle an Bildermaterial, Erlassen, Reden, Erinnerungen<br />

dokumentarischen Charakter, wobei auch<br />

der Zivildienst miteinbezogen wurde. Politisch,<br />

geschichtlich, militärhistorisch und kulturell birgt<br />

das Buch eine sehr reiche Fülle von Reminiszenzen,<br />

die nicht bloss retrospektiven Wert, sondern auch<br />

nützliche Lehren für die Gegenwart und Zukunft<br />

besitzen. E. W.<br />

Klaus Mann. « Symphonie Pathötique ». Ein<br />

Tschaikowsky - Roman (Cenerido - Verlag, Amsterdam).<br />

Der Sohn von Thomas Mann widmet dieses<br />

Buch seiner Schwester Erika. Es gehört dem Genre<br />

nach in die Reihe der romanhaften Biographien,<br />

die mit Vorliebe in England und Frankreich gepflegt<br />

und gelesen werden. Die deutschen Emigranten,<br />

wozu auch Klaus Mann gehört, brachten nahezu<br />

ein Dutzend dieser «biographie romancee » auf<br />

den Markt. Dem vorliegenden liebenswürdigen<br />

Buche liegt das Leben des russischen Musikers<br />

Tschaikowsky (geb. 25. XII. 1840, gest. 6. XI. 1893 an<br />

Cholera) zugrunde. Tschaikowskys Programmusik<br />

ist mehr Schumann als Berlioz und Liszt verwandt.<br />

Seine symphonischen Dichtungen, seine Kammermusik,<br />

Lieder und Opern zeigen eine Mischung<br />

von russischem Lokalkolorit mit sanfter, zarter<br />

slawischer Beseelung. Während Tschaikowskys<br />

Opern mit einer einzigen Ausnahme («Eugen<br />

Onegin », 1892 Hamburg) in Westeuropa unbekannt<br />

sind, wurden seine Symphonien dagegen sehr berühmt.<br />

Die berühmteste und am meisten gespielte<br />

ist die « Symphonie pathötique », wonach der vorliegende<br />

Roman betitelt ist.<br />

Dieses Buch wirbt mit Erfolg für den Menschen<br />

und Künstler und Stockrussen Tschaikowsky. Mit<br />

wahrhaft dichterischen Mitteln schafft Klaus Mann<br />

eine glaubhafte Atmosphäre, einen Lebensraum<br />

und Menschen von Fleisch und Blut. Die Zeit der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das ganze<br />

wechselvolle Drumherum von Tschaikowsky ersteht<br />

gesellschaftlich und künstlerisch, so dass dieser<br />

ausgesprochene Künstlerroman, sympathisch gestaltet,<br />

stark fesselt und erfreut und verdienter<br />

Weise zu den erfolgreichen Bücher der Saison gehören<br />

dürfte. Im Stil ist das Buch von gepflegter<br />

Haltung, wenn auch die sprachliche Form mehr<br />

Sorgfalt erheischt hätte z. B. stehen unmögliche<br />

Dinge da wie: « Da lösen sich die Aerzte einander<br />

ab »; vorm; fürs; u. a. m. E. W.<br />

Mit dem Automobil<br />

zum Skisport!<br />

Allerlei<br />

Berliner Torte. (Deutschland.) 8 Eiweiss werden<br />

steifgeschlagen, nach und nach mit '250 g Zucker,<br />

200 g braungeriebenen Mandeln und 60 g Mehl verrührt.<br />

Der feig wird in 3 Tortenformen gebacken,<br />

nach dem Auskühlen mit Vanillecreme bestrichen,<br />

zusammengelegt, obenauf mit Erdbeerensulz bestrichen<br />

und mit steifer Schlagsahne verziert.<br />

Canadiern Date Cookies. (Kanadisches Dattelgebäck.)<br />

Man rührt 1 Teetasse voll Hafermehl, ebensoviel<br />

braunen Zucker, 50 g Butter, Milch, 100 g<br />

Butter und 4 Eier gut zusammen. Aus dem Teig werden<br />

runde Scheiben ausgestochen und schön Draun<br />

gebacken. Inzwischen entkernt man 1 Schachtel<br />

Datteln, hackt sie fein und kocht sie mit Y 2 Teetasse<br />

voll Zucker und ebensoviel Wasser recht dick ein.<br />

Die Hälfte des Gebäckes wird fingerdick mit der<br />

Dattelcreme bestrichen und die andere Hälfte der<br />

Kuchen daraufgedrückt.<br />

Cumberland Tea Cakes. (Englisches Teegebäck.)<br />

60 g Butter, 60 g reines Schweinefett und V/ 2 kg<br />

Mehl werden abgebröselt, dann mit Salz, 150 g aufgelöster<br />

Hefe, Vi Liter lauwarmer Milch vermischt,<br />

gut abgeschlagen und dann aufgehen gelassen.<br />

Nach dem Aufgehen mengt man 2 Eier, 125 g Zukker,<br />

200 g Weinbeeren dazu und lässt den Teig<br />

nochmals aufgehen. Dann teilt man den Teig in 24<br />

runde Bälle, setzt diese auf ein befettetes Blech,<br />

lässt sie zum drittenmal aufgehen, bestreicht sie mit<br />

Ei und bäckt sie im Ofen.<br />

Pozsonyi KifII. (Pressburger Nussbeugel.) 20 g<br />

Hefe werden mit 1 Deziliter Milch verrührt, zu 125 g<br />

Butter, 250 g Mehl, 30 g Zucker und etwas Salz<br />

gemengt; scnliesslich mischt man 1 Eigelb zum Teig,<br />

der ausgewallt und in 10 cm lange, 5—6 cm breite<br />

Stücke geschnitten wird. 150 g Zucker, 250 g geriebene<br />

Nusskerne, 30 g Butter werden mit etwas Wasser<br />

zu einem dicken Brei gekocht; man legt davon<br />

auf jedes Stück Teig einen Löffelvoll, rollt den Teig<br />

über der Fülle zusammen und beugt ihn hufeisenförmig.<br />

Man legt die Beugel auf ein gefettetes, bemehltes<br />

Blech, bestreicht sie mit Ei und lässt sie aufgehen;<br />

dann zieht man sie in der Mitte ein wenig<br />

auseinander, damit die Oberfläche kleine Risse<br />

bekommt, die ihnen nach- dem Backen die berühmte,<br />

marmorierte Zeichnung geben. Man bäckt<br />

die Beugel goldbraun. Dieses Kochrezept stammt<br />

aus Pressburg, vormals Ungarn, jetzt Tschechoslowakei.<br />

Sacher-Torte. (Wiener Kuchen, aus dem berühmten<br />

«Hotel Sacher> stammend.) 150 g Butter werden<br />

schaumig gerührt, dann mit 150 g Zucker, 150 g geriebener<br />

Schokolade, 8 Eigelb % Stunde verrünrt,-<br />

dann werden 100 g Mehl, 30 g Reismehl und zuletzt<br />

8 steifgeschlagene Eiweiss dazugemengt. Der<br />

Teig wird in 3 Tortenformen gefüllt, bei massiger<br />

Hitze gebacken, nach dem Auskühlen nochmals<br />

durchschnitten, mit "Johannisbeersulz gefüllt, mit<br />

Schokoladeglasur überzogen und beim Anrichten<br />

mit Schlagsahne verziert.<br />

Probe aus „373 Kochrezepte ans 2C Ländern" von Lilla •<br />

Deeleu, Verlag Hallwag, Bern.<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.<br />

Der Winter-Treffpunkt<br />

der Automobilisten vom 26. Januar bis<br />

2. Februar ist die<br />

5. A.C.S.-WINTERSPORT-WOCHE IN DAVOS<br />

Eine Woche frohen Wintersportlebens.<br />

Hotel-Pauschalpreise.<br />

Hotel<br />

Pauschale mit Teilnehmerkarten<br />

Grand Hotel und Belvedere, Davos-Platz Fr. 187.— Fr. 211.—<br />

Flüela Sporthotel, Davos-Dorf » 187.— » 211.—<br />

Palace Hotel und Kurhaus, Davos-Platz » 187.— » 211.—<br />

Angleterre und Parkhotel, Davos-Platz » 187.— » 211.—<br />

Central Sporthotel, Davos-Platz » 182.— i> 196.—<br />

Derby Hotel, Davos-Dorf » 182.— » 196.—<br />

Carlton Hotel, Davos-Platz » 175.— » 184.—<br />

National Sporihotel, Davos-Platz » 173.— » 182.—<br />

Rhätia Sporthotel, Davos-Platz » 168.— » 180.—<br />

Meierhof Sporthofel, Davos-Dorf » 165.— » 179.—<br />

Ssehof Sporthotel, Davos-Dorf » 165.— » 179.—<br />

Neues Post- und Sporthotel, Davos-Platz » 159.— » 168.—<br />

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Davos-Platz zu richten, wo auch jede gewünschte Auskunft<br />

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NO 5 — Automobil-Revue<br />

17<br />

„Also S00 Stunden/Kilometer hat Campbell beinahe<br />

erreicht? Dann hat er ja unsere Höchstgeschwindigkeit<br />

4 mehr als zehn Mal überschritten.<br />

Der ist sofort zu büssen, wenn er hier durchfahren<br />

sollte J"<br />

„Das, mein Herr, ist ein Modell besonders für<br />

eingefleischte Automobilisten bestimmt!"<br />

Rätsel »Ecke<br />

Die Kreuzworträtsel haben es in sich! Mit diesen<br />

Aufgaben hat der Onkel ein unglaubliches Pech.<br />

Was in Nr. 1 der «Automobil Revue» in bezug<br />

auf das damalige neu aufgegebene Rätsel gesagt<br />

wurde, nämlich die Aufgabe sei sorgfältig kontrolliert<br />

worden, galt für den Probeabzug, leider aber<br />

nicht mehr für das gedruckte Endprodukt. Durch<br />

die vielen Feiertage kam der technische Betrieb<br />

ganz aus dem normalen Arbeitsprogramm heraus.<br />

Nur so war es möglich, dass die Korrekturen des<br />

Rätsels unbeachtet blieben und der mit einem ungeschickten<br />

Fehler behaftete Originaltext dann in der<br />

Nummer «prangte». Die Legende für 20 Senkrecht<br />

(Verwandte) hätte durch «Stadt in Holland» ersetzt<br />

werden sollen, denn in der Auflösung hätte «Edam»<br />

stehen sollen. Der Verwandte wird aber als Eidam<br />

bezeichnet, ein Ausdruck, der für unsere Zwecke<br />

nicht in Frage kam. Durch diese Ungenauigkeit<br />

upd die Unmöglichkeit, ein Wort mit 5 Buchstaben<br />

einsetzen zu können, kamen dann viele Einsender<br />

zum Worte «Adam». Wir haben diese Lösung auch<br />

als richtig gelten lassen. Bestimmt wird der Onkel<br />

die durch ihren Käse so berühmt gewordene<br />

holländische Stadt in seinem ganzen Leben nicht<br />

mehr vergessen, denn die Zahl der Zuschriften,<br />

die ihn über diesen Punkt belehren wollten, war<br />

zu erdrückend.<br />

Die neue Aufgabe<br />

ist wiederum ein Kreuzworträtsel mit vermehrtem<br />

automobilistischem Einschlag. Mittlerweile wird<br />

das europäische Geographierätsel ausgeklügelt<br />

sein. Im weiteren sei verraten, dass die Kenner<br />

unserer Heimat in absehbarer Zeit in Form eines<br />

neuartigen Wettbewerbes Gelegenheit haben werden,<br />

ihre Kenntnisse unter Beweis zu stellen.<br />

Der letzte Einsendetermin<br />

für die Lösungen ist der 24. Januar <strong>1936</strong>. Also<br />

tragt dem Onkel nichts nc<br />

euch an die neue Aufgabel<br />

Sergen<br />

des Kleinwagenfahrers:<br />

„Lass doch die Katze<br />

endlich in Ruhe, Karo, so<br />

können wir weiterfahren!"<br />

• -Kommende Ereignisse<br />

17. Kandersteg<br />

17. Murren<br />

17.—19. Murren<br />

17. Saas-Fee<br />

17. St. Moritz<br />

17. St. Moritz<br />

18. St. Moritz<br />

IS.<br />

Leukerbad<br />

18./19. Grindelwald<br />

18./19. Ste. Croix<br />

18./19. Adelboden<br />

1?., ev. 26. Flums<br />

19- Caux s/Montreux<br />

19. Chatean-d'Oex<br />

19. FUms-Waldhaus<br />

Andermatt<br />

20. Grindelwald<br />

21. Wengen<br />

21.—25. Kandersteg<br />

21. Lenkeibad<br />

Bobsleighrennen<br />

ASAL Skirennen<br />

Schweiz. Ski-Hochschulmeisterschaften<br />

Langlauf<br />

Langlauf für Junioren, und Senioren<br />

Abfahrtsrennen für Damen, Senioren<br />

und Junioren<br />

Slalom für Damen, Senioren und<br />

junioren, Stafellauf 5 Mann<br />

Hallen-Sehwimm- und Tauchwettbewerbe<br />

Komb. Abfahrts- und Slalomrennen<br />

für Fahrerinnen aller<br />

Länder: Meisterschaft des<br />

Schweiz. Damen-Skiclubs<br />

Jahres-Sfcirennen<br />

Fleckli-Abfahrtsrennen, Slalom<br />

oder Kilometer-Lance und<br />

Sprungkonkurrenz<br />

IU.-Maskenkamm-Derby<br />

Waadtl. Schlittelmeisterschaft<br />

Pferderennen<br />

Skitag Hirns: Langlauf, Slalom<br />

Gtttsch-Abfahrtsrennen (Ski)<br />

Beginn der internat. Curlingwettkämpfe<br />

um den Jackson Cup<br />

Curlingmatch (Wengen-Cup).<br />

Curling-Wettspiele (Frames und<br />

Curling Clubbecher.<br />

Skirennen von der Gitzifurgge.<br />

Das Hahnenmoos lockt<br />

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23.<br />

23.<br />

24.<br />

24.<br />

2S./26.<br />

25.<br />

23.<br />

23./2B.<br />

2S./26.<br />

2S./86.<br />

2S./28.<br />

ev. 8./9. Febr.<br />

2S./26.<br />

25./26.<br />

mit seinen erlebnisreichen Abfahrten.<br />

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Mittwachrennen für Gäste (S.C.A.)<br />

Sonaten-Abend Ad. Busch und Rud.<br />

Serkin (Franz. Kirche)<br />

Gisteskirenn n: Brüggerhorn.Maran.<br />

Schiittelrennen um den Omnium Cup.<br />

Thos. Coop Cup: Abfahrtsrennen<br />

und Slalom; O. Lehmann Curling<br />

Bonspiel.<br />

Grindelwald Curling - Wettkämpf e Grindelwald.<br />

Wengen: Keiner* - Stofer-Wanderbecher<br />

(ev.31.Jan./l.Febr.)<br />

Adelboden Damenskirennen (Femina-Wanderbecher)<br />

Grindelwald Bobrennen (Gr. Preis von Grindelwald<br />

und Coupe de la Biviera suisse).<br />

Le Locle<br />

St. Moritz<br />

Gstaad Kombinierte Wispillen-Sfcirennen<br />

Lenzerheide Crap la Pala-Abfahrtsrennen (Crokker-Wood-Wanderpreis).<br />

Saas-Fee Skisprungkonkurrenz (A. Baumann-<br />

Becher).<br />

Kandersteg Gr. Eislaufkonkurrenz mit Schaulaufen<br />

internat. Professionals<br />

Course de ski (fond et saut)<br />

Internat. Hockeymatch auf dem Eisstadion<br />

Schwanden Verbandswettläufe des Ostschweiz.<br />

Skiverbandes<br />

Weissenstein Nordwestschweiz. Verbands-<br />

Skirennen<br />

Wengen<br />

7. Kombiniertes Lauberhorn-Abfahrtsrennen<br />

und Clubwettkämpfe<br />

des Ski-Club de Paris, S. C. Megeve,<br />

S. C. Genf und S. C. Wengen<br />

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Murren<br />

Durch diese Korrespondenz windelweich geworden,<br />

entschloss sich der Onkel, bei der Ueberprüfung<br />

der Einsendungen nun Gnade für Recht<br />

ergehen zu lassen. Viele Teilnehmer waren nämlich<br />

über die Aufgabe 11 Senkrecht (Mädchenname)<br />

gestolpert, indem sie anstatt «Lori», wie<br />

vorgesehen war, «Loni» wählten. Nun ist es ja<br />

durchaus richtig, dass beides mundartliche Abkürzungen<br />

für Mädchennamen sind, aber das sollte<br />

eben eine der Fallen sein, durch welche eine Ausscheidung<br />

der richtigen Lösungen vereinfacht wird.<br />

Schuldbewussf, wie nun aber Onkel war, Hess er<br />

auch hier beide Lösungen gelten. Dennoch überwog<br />

die Zahl der unrichtigen Einsendungen.<br />

Scheinbar sind die Festtage auch an den Rätselfreunden<br />

nicht spurlos vorübergegangen! Nachstehend<br />

lassen wir die Namen der Teilnehmer<br />

folgen, die Lösungen einsandten, welche als richtig<br />

taxiert wurden:<br />

Richtige Lösunzen:<br />

R. Bedert, Solothurn; M. Bossert, Lenzburg; M.<br />

Böhny, Zürich; C. Burgener, Rorschach; E. Bucher-<br />

Steigert, Genf.<br />

A. Eggli, Bezirktspital Biel.<br />

Dr. J. Frei, Frauenfeld.<br />

H. Gross-Walleser, Küchberg; K. Graf, Wettingen;<br />

W. Gonzenbach, Zollikerberg; H. Gubler, Davos-<br />

Platz; Ch. Gebhardt, Neu-Allschwil.<br />

T. Hunziker, Neuenegg; A. Hofmann-Seifert, Liestal;<br />

M. Haller, Windisch; C. Hertig, Burgdorf; H.<br />

Hirt, Freiburg; O. Hugentobler, jegenstorf; M.<br />

Häusler-Helbling, Freiburg; J. Humbel, Bonjswil;<br />

B. Hornung, Zürich; A. Heusser, St. Gallen.<br />

P. O. Jaeger, Salmsach; B. Junker, Winterthur-<br />

Töss.<br />

F. Keller, Bern; Kunath-Schinkel, Aarau; K. W.<br />

Kennel, Brugg; M. Kurmann, Wolhusen; C. Kiener,<br />

Heimiswil.<br />

K. Merk, Nussbaumen b. Baden; Mendelowitsch,<br />

Basel; K. Meier, Rothenburg, R. Marti, Ölten; A.<br />

Marti, Bern; M. M*tthaei, Erlenbach; F. Marti-Ziegler,<br />

Langenthai; D. Mühlebach, Bern.<br />

E. Lüscher, Othmarsingen.<br />

W. Probst, Solothurn.<br />

H. Rieser, Unterseen.<br />

> H. Sabedot, Basel; H. Sesseli, Basel; Sarasin-<br />

Geigy, Basel; H.Sommer, Zürich. . ,<br />

Dr. H. E. Schmid, Frauenfeld; E. Schmid, Balgach;<br />

H.Schaerer, Langmut; W.Schneider, Buchs; P.Schmidt,<br />

Zürich; L. L. Schmidlin-Lindt, Schlesien; P. Schmid,<br />

Zürich.<br />

M. Spescha, Chur; P. Stuhlträger, Bern; K. Spieler,<br />

Luzern.<br />

W. Trautmann, Baisthal; D. Trachsel, Huttwil;<br />

G. Tschudi, Siebnen.<br />

P. Voser-Ochsner, Baden.<br />

R. Wagner, Basel; A. Wegmann, Zürich; T.<br />

Weibel, Bümpliz; M. Wildbolz, Bern; T. Wegmann,<br />

Zürich; G. Wagner, Thun; Wildi, Neiger-Lengacher,<br />

Meiringen; H.Wolf, Bezirksspital Thun; H. Wunderli,<br />

Perlen.<br />

E. Zbinden, Zürich; P. Zahler, Langenthai; Dr.<br />

T. Z'Brun, Münster.<br />

lautet:<br />

Die korrekte Lösung<br />

Waagerecht:<br />

Senkrecht:<br />

2. Non. 1. Dokument.<br />

~ 4. Makel. 2. Naro.<br />

6. Rum. 3. Nemo.<br />

8. Automobil. S. Dur.<br />

12. Ära. 7. Eid.<br />

13. Ido. 8. Aare.<br />

14. Rinne. 9. Tara.<br />

13. Era. 10. Biel.<br />

17. Lei. 11. Lori.<br />

19. Ate. 16. Rot.<br />

22. Bar. 18. Esa.<br />

24. Drina. 19. Adel.<br />

25. Eta. 20. Edam.<br />

27. Ren. 21. Liturgie.<br />

29. Limousine. 22. Bari.<br />

32. Era. 23. Rune.<br />

33. Edgar. 26. Tip.<br />

34. Eis. 28. Eng.<br />

30. Oede.<br />

31. Saas.<br />

Als Preisträger<br />

bestimmt das Los :<br />

Frau Tildi Neiger-Lengacher, Meiringen. Frl.<br />

Maria Kurmann, Wolhusen. Hr. A. Hofmann-Seifert.<br />

Liestal.<br />

Waagerecht: 1. Ital. Rennwagenmarke. 6. Amerikanischer<br />

Automobilverband. 8. Ital. Automarke.<br />

9. Kantonsbezeichnung bei Polizei Nr. 10. Teil des<br />

Automobils. 11. Spezialgebiet des Automobils. 13.<br />

männl. Vorname. 14. Abkürzungfür eine der grössten<br />

deutschen Maschinenfabriken. 17. Ort eines Grand<br />

Prix. 18. Schweizer Stadt. 20. Persönl. Fürwort.<br />

22. Franz. Automarke. 24. Belg. Automarke. 25. Amerik.<br />

Automarke. 26. franz. Automarke, die einge<br />

gangen ist. 27. Nicht gemustert.<br />

Senkrecht: 1. Ital. Langstreckenrennen. 2. Engl.<br />

Motorradmarke. 3. Engl. Rennwagenmarke. 4. =<br />

6. Waagerecht. 5. Thallium abgek. 7. Amerik. Automarke.<br />

9. Franz. Abkürzung für Aktiengesellschaft.<br />

10. Oxydation von Eisen. 12. Internat. Bergrennen.<br />

15. In verschiedene Stücke teilen. 16. Motorradmotormarke.<br />

19. Engl. Motorradmarke. 21. Deutsche Automarke.<br />

22. Bindewort. 23. Int. Erkennungszeichen<br />

der.Tschechoslowakei. 24. Eisen ehem. Zeichen.<br />

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18<br />

A'utomoMl-Revue — N° 5<br />

votxnt<br />

gibt es nach der letzten Zählung in der Schweiz. Statistisch — natürlich nur statistisch — gesprochen, trifft es also ungefähr<br />

auf jeden zweiten Einwohner unseres Landes ein Schwein. Lachen Sie nicht! Eine rein wissenschaftliche Feststellung veranlasst<br />

uns, das Schwein im gleichen Atemzug mit dem Menschen zu nennen: der Grunzer liebt, genau wie der Mensch, von Natur aus<br />

die gemischte Kost und unterscheidet sich dadurch von allen Haustieren. Weiter geht seine Verwandtschaft mit dem Menschen<br />

nicht. Doch bilden die Vertreter des grunzenden Geschlechts, besonders wenn sie jung und zart sind, einen Gegenstand des<br />

artigen Humors, wenn nicht gar der freundlichen und Wohlwollenden Liebe der Menschen. Wir möchten mit unserer Schweine-<br />

I<br />

Seite zeigen, wie hübsch und appetitlich die kleinen Rosa-Tierchen sein können.<br />

Siesta im Sonnenschein.<br />

Auf der Alp.<br />

Dankbare Kostgänger.<br />

Auf gemeinsamen Entdeckungsreisen.<br />

Die Familie beim Sonntagsspaziergang.<br />

Stramme Jungmannschaft.<br />

Photos: Gutsbetrieb Maggi, Kemptal; Landwirtschaftliche<br />

Schule Strickhof, Zürich und Glasson<br />

(Zingg),

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