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E_1936_Zeitung_Nr.006

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BERN, Dienstag, 21. Januar <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N° «<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 3.—, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfa»versieh.) Vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherungl vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Mot. Kan. Bttr.<br />

Geschütz-Ablad mittels Verladeschienen.<br />

Geschichtliche Entwicklung.<br />

Die Anfänge der Motorisierung unserer<br />

Armee gehen bis ins Jahr 1892 zurück, in<br />

welchem Jahre in einem Wiederholungskurs<br />

mit einem Dampfautomobil Panzerplatten<br />

von Andermatt nach der Galenhütte transportiert<br />

wurden. 1901 beschaffte die Armee<br />

fünf Personenautomobile, und im Jahre 1905<br />

wurde für den «Automobildienst» ein Kredit<br />

von Fr. 20,000 bewilligt. Die Militärorganisation<br />

von 1907 sah vor, dass geeignete Soldaten<br />

aller Waffengattungen und auch Hifisdienstpflichtige<br />

zum « Automobildienst > abkommandiert<br />

werden konnten und im Kriegsfalle<br />

ausserdem Freiwillige (Chauffeure)<br />

unter Militärgesetz zu 'stellen wären; die<br />

notwendigen Fahrzeuge sollten für den Friedensdienst<br />

eingemietet, für den Aktivdienst<br />

requiriert werden. Die Truppenordnung von<br />

1911 ging noch einen Schritt weiter und sah<br />

für die höheren Stäbe « Offiziere » vom freiwilligen<br />

Automobilkorps vor, die zum grossen<br />

Teil, mit ihren eigenen Autos einzurücken<br />

hätten. Die auf diese Weise in Stäben eingeteilten<br />

« freiwilligen Automobiloffiziere »<br />

erhielten den Hauptmannsrang und eine besondere<br />

Uniform, ähnlich, wie dies heute<br />

noch bei den Feldpredigern der Fall ist.<br />

Erscheint jeden Dienstao und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Maaazin". Monatlich 1 mal .Gelbe Liste"<br />

REDAKTION U.ADMINISTRATION: B reiten rainstr. 97. Bern<br />

Telephon 28.222 Postcheck' 111 414 - Telegramm-Atiresse: AutoreTue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

2)ie IHalaüsieiunQ (ut&ete* Axmee<br />

I.<br />

Major von Erlach. Instruktionsoffizier.<br />

[ Dank dieser Organisation waren im Jahre<br />

1914 etwa 159 Personenwagen und ca. 180<br />

Lastwagen für die Bedürfnisse der Armee<br />

sichergestellt. Bei Ausbruch des Weltkrieges<br />

wurden Motorfahrzeuge requiriert und eingeschätzt.<br />

Die freiwilligen Chauffeure reichten<br />

aber nicht aus, so dass noch eine Anzahl<br />

fahrkundiger Leute aus anderen Truppengattungen<br />

umgeteilt werden mussten; leider<br />

befanden sich unter diesen Umgeteilten nicht<br />

immer die besten Elemente. Im Laufe des<br />

Jahres 1917 schaffte der Bund dann etwa<br />

400 Stück 3-Tonnen-Lastwagen an, von denen<br />

bei Kriegsschluss etwa 250 Stück an die<br />

Militärverwaltungen (Zeughäuser, Munitionsfabriken<br />

usw.) und an die eidg. Postverwaltung<br />

abgegeben wurden. Der Rest dieser<br />

zum Teil heute noch existierenden Fahrzeuge<br />

kam in die Motorwagen-Parkverwaltung<br />

nach Thun. Der Motorwagendienst<br />

wurde als Dienstzweig (wie heute zum Beispiel<br />

noch die Feldpost) der Generalstabsabteilung<br />

unterstellt.<br />

Für die Kaders wurden technische Kurse<br />

eingeführt, in denen die Leute technisch<br />

weitergebildet wurden; die «freiwilligen<br />

Automobiloffiziere» wurden nachträglich in<br />

Offiziersschulen aufgeboten, oder zu den<br />

rückwärtigen Formationen versetzt.<br />

Bald genügte aber auch den Mannschafts-<br />

bestand nicht mehr, und es mussten eigene<br />

Motorfahrerrekrutenschulen eingeführt werden,<br />

deren erste im Jahre 1921 stattfand.<br />

Die auf 1. Januar 1925 in Kraft getretene<br />

neue Truppenordnung, die heute noch gültig<br />

ist, bestätigte diese provisorische Ordnung,<br />

im allgemeinen und schaffte aus dem bisherigen<br />

Dienstzweig die neue Truppengattung,<br />

die «Motorwagentruppe », welche der Generalstabsabteilung<br />

(Sekt. Transporte) noch<br />

unterstellt blieb. Seit 1. Januar 1935 ist die<br />

Motorwagentruppe nun der Abteilung für<br />

Kavallerie unterstellt, und ab l. Januar <strong>1936</strong><br />

traten auch die Radfahrer, die bisher zur Infanterie<br />

gehörten, auch zur Kavallerie über,<br />

so dass alle « leichten Truppen» vereinigt<br />

sind.<br />

Gegenwärtige Organisation.<br />

a) Personal.<br />

Heute umfasst die Motorwagentruppe einen<br />

Bestand von über 10,000 Mann. Die Bezeichnung<br />

« Motorwagentruppe » stimmt eigentlich<br />

nicht mehr, da seit 1932 nicht nur die<br />

Motor wagen fahrer, sondern auch die<br />

Motorradfahrer dazu gehören; in nächster<br />

Zeit werden ausserdem auch die Panzerwagenfahrer<br />

dazu gehören, so dass bei der<br />

geplanten Neuorganisation der Armee die<br />

Bezeichnung richtigerweise in «Motortruppe<br />

» abgeändert werden sollte.<br />

Der jährliche Rekrutenbestand von ca. 350<br />

Motorfahrern und etwa 60 Motorradfahrern<br />

reicht natürlich nicht aus, um alle Abgänge<br />

auszufüllen, so dass jährlich ebenso viele<br />

Mannschaften aus andern Truppengattungen<br />

zur Motorfahrertruppe umgeteilt werden<br />

müssen; diese Umteilungen erfolgen jeweils<br />

beim Uebertritt vom Auszug in die Landwehr,<br />

nachdem der betreffende Mann durch<br />

Motorfahreroffiziere an einer Fahrprüfung<br />

geprüft wurde und dabei seine Eignung als<br />

Motorfahrer bewiesen hat. Aber auch die<br />

Rekruten werden bei der Rekrutenaushebung<br />

nicht ohne weiteres der Motorfahrertruppe<br />

zugeteilt, sondern erst nach eingehender<br />

IN SERTIONS -PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grossere Inserate nacb Spezialtaril<br />

Inseratensehluss 4 Tane vor Erseheinen der Nnmmern<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Rückläufiger Autotourismus.<br />

Vor der 15. internat. Sternfahrt<br />

nach Monte Carlo.<br />

Technische Einzelheiten eines<br />

Modell-Flugmotors.<br />

Kampf um den Benzinzoll.<br />

Schwingachsen.<br />

Das Auto von Heute.<br />

Aus dem Parlament.<br />

Unser neuer Roman.<br />

Eignungsprüfung. Jeder, der zur Motorfahrertruppe<br />

will, muss vor allen Dingen dem<br />

Aushebungsoffizier seine kantonale Fahrbewilligung<br />

vorweisen können; der Aushebungsoffizier<br />

kann dann den Mann provisorisch<br />

für die Motorwagentruppe vormerken;<br />

seine definitive Zuteilung erfolgt aber erst,<br />

nachdem von Motorfahreroffizieren seine<br />

Fahrkenntnisse und sein Bildungsgang, sowie<br />

seine zivile Tätigkeit festgestellt ist!<br />

Grundsätzlich sollen nur Leute, die auch im<br />

Zivil beruflich mit dem Automobil zu tun<br />

haben, zur Motorwagentruppe eingeteilt werden;<br />

für den Motorradfahrer ist die Haltung<br />

eines eigenen Motorrades Bedingung. Diese<br />

Bedingungen sind absolut notwendig, um die<br />

Gewissheit zu haben, dass die Leute auch<br />

ausserdienstlich noch Fahrgelegenheit haben,<br />

da sonst in den jährlichen Wiederholungskursen<br />

infolge Ungewohntheit leicht Unfälle<br />

entstehen könnten.<br />

Die bisher 77 Tage dauernde Rekrutenschule<br />

wird ab <strong>1936</strong> auf 76 Tage verkürzt;<br />

in dieser Zeit werden die zivilen Automobil-<br />

fahrer in militärischer Motorfahrer ausgebildet.<br />

Dabei wird ganz besonderen Wert auf<br />

F E U I L L E T O N<br />

Unser neuer Roman.<br />

Führten wir durch unser letztes Feuilleton<br />

unsere Leser in die Urwälder Südamerikas,<br />

erlebten sie dort das glühende Wunder und<br />

alle Schrecken des Orchideenwaldes, so wird<br />

sie unser neuer Roman<br />

Der Seewoli, von Jack London.<br />

Abenteuern ganz anderer Natur entgegenführen.<br />

Nicht mehr der Wald, sondern das Meer<br />

wird ihnen sein Lied singen. Jack London,<br />

dieser Vagabund von Gottes Gnaden, versteht<br />

es, wie kaum ein anderer Dichter unserer<br />

Zeit, uns mit seiner Schönheit und seinen<br />

Gefahren vertraut zu machen.<br />

Jack London? — Er hat nichts von den<br />

alten Schriftstellertraditionen übernommen.<br />

Lyrische Stimmungen und alle Inspirationen<br />

verlachend, , ickt er das Leben an wie und<br />

wo es sich bietet. Phrasenhafte Aesthetik ist<br />

ihm fremd. So werden seine Werke, die bildhaft,<br />

glühend, intensiv und abenteuerlich zugleich<br />

sind, dem Leser stets von neuem zum<br />

Erlebnis. Walter Steinbach nannte sie einmal<br />

mit Recht «ein Heilmittel gegen die Dekadenzerscheinungen,<br />

an denen Europa krankt».<br />

Der Seewolf, Erlebnisse unter den Robbenlängern<br />

der Beringsee, ist wohl eines der<br />

besten Werke dieses Dichters. Das Epos vom<br />

Menschen unserer Tage, dem der Kampf zur<br />

Freude wird, kühn, phrasenlos und klarstirnig.<br />

Ein Mensch, vor dessen Ausbrüchen,<br />

vor dessen Brutalität man erschrickt, dessen<br />

Untergang man aber am Ende doch bedauert.<br />

So haben wir die feste Ueberzeugung, dass<br />

auch dieser Roman den ungeteilten Beifall<br />

unserer Leser finden wird. Die Redaktion.<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

Copyright 1926 by Universitas.<br />

Erster Teil.<br />

Ich weiss kaum, wo beginnen, wenn ich<br />

zuweilen auch im Scherz Charley Furuseth<br />

alle Schuld gebe. Er besass ein Sommerhaus<br />

auf dem Lande, in Mill Valley, im Schatten<br />

des Tamalpais, bezog es aber nur, wenn er<br />

sich die Wintermonate vertreiben und, um<br />

auszuspannen, Nietsche und Schopenhauer<br />

lesen wollte. Kam der Sommer, so gab er<br />

einem heissen, staubigen Dasein in der Stadt<br />

mit unablässiger Arbeit den Vorzug. Wäre<br />

es nicht meine Qewonnheit gewesen, ihn allwöchentlich<br />

von Sonnabend nachmittag bis<br />

Montag morgen zu besuchen, so hätte mich<br />

eben dieser Januar-Montagmorgen nicht auf<br />

der Bucht von San Francisco gesehen.<br />

Das Schiff, auf dem ich mich befand, bot<br />

alle Sicherheit. Die «Martinez» war eine<br />

neue Dampffähre, die ihre vierte oder fünfte<br />

Fahrt auf der Route Sausalito-San Francisco<br />

zurücklegte. Aber der dichte Nebel, der die<br />

Bucht wie mit einer Decke überzog, und von<br />

dem ich als Landratte keine rechte Vorstellung<br />

hatte, war gefahrdrohend. In der Tat<br />

erinnere ich mich noch der sanften Erregung,<br />

mit der ich meinen Platz vorn auf dem<br />

Oberdeck gerade unterhalb des Lotsenhauses<br />

eingenommen hatte, während die Geheimnisse<br />

des Nebels meine Phantasie umspannen.<br />

Es wehte eine frische Brise, und eine<br />

Zeitlang befand ich mich allein, in feuchte<br />

Finsternis gehüllt — allein und doch nicht<br />

allein, denn ich hatte das unbestimmte Gefühl,<br />

dass sich der Lotse und noch ein Wesen,<br />

das ich für' den Kapitän hielt, oben im<br />

Glashause über meinem Kopfe befanden.<br />

Ich dachte daran, wie bequem die Arbeitsteilung<br />

war, die mich der Mühe enthob, Nebel,<br />

Winde, Gezeiten und Schiffahrtskunde<br />

zu studieren, und mir doch erlaubte, meinen<br />

Freuna jenseits der Bucht zu besuchen. Ich<br />

stellte Betrachtungen über den Vorteil der<br />

Spezialisierung des Menschen an. Das Sonderwissen<br />

eines Lotsen und eines Kapitäns<br />

genügte für viele Tausende, die ebensowenig<br />

von See und Schiffahrt verstanden wie<br />

ich. Und ich wiederum hatte es nicht nötig,<br />

meine Kräfte auf das Studium unzähliger<br />

Dinge zu verschwenden, sondern konnte<br />

mich auf einige wenige konzentrieren, wie<br />

augenblicklich auf eine Untersuchung der<br />

Stellung Poes zu der übrigen amerikanischen<br />

Literatur — worüber ich, nebenbei bemerkt,<br />

gerade einen Aufsatz in der Zeitschrift « Atlantic<br />

» geschrieben hatte. Als ich an Bord<br />

gekommen war, hatte ich beim Durchschreiten<br />

der Kajüte einen starken Herrn mit den<br />

Augen verschlungen, der in der « Atlantic »<br />

und offenbar gerade in meinen Aufsatz vertieft<br />

war. Und auch hier wieder das System<br />

der Arbeitsteilung: Das Sonderwissen von<br />

Lotsen und Kapitän brachten den starken<br />

Herrn sicher von Sausalito nach San Francisco<br />

und erlaubten ihm dabei, sich an den<br />

Früchten meines Sonderwissens über Poe zu<br />

laben.<br />

Ein Mann mit rotem Gesicht unterbrach<br />

meine Betrachtungen. Er warf geräuschvoll<br />

die Kaiütentür hinter sich zu und stapfte<br />

schwerfällig aufs Deck hinaus. Er warf einen


den peinlich gründlichen Fahrzeugunterhalt<br />

gelegt; aber auch technisch werden die<br />

Motorfahrer so weit geschult, dass sie die<br />

hauptsächlichsten Störungen an ihrem Fahrzeug<br />

selbst beheben können. Für eigentliche<br />

Reparaturen werden besondere Motormechaniker<br />

ausgebildet. Als solche kommen nur<br />

ausgelernte Automobilmechaniker mit bestandener<br />

kantonaler Lehrlingsprüfung in<br />

Frage. Leider hat sich gezeigt, dass trotz<br />

dieser Bedingungen sich nur etwa 10 % dieser<br />

« Automechaniker» als Militär-Motormechaniker<br />

eignen, weil die andern zu wenig<br />

allgemeine Kenntnisse besitzen.<br />

Ausser den Rekruten der Motorwagentruppe<br />

bestehen auch alle Motorfahrer der<br />

Genie und Fliegertruppe, sowie alle Motorradfahrer-Rekrutenschule<br />

in Thun, womit erreicht<br />

wurde, dass die motortechnische Ausbildung<br />

in der ganzen Armee die gleiche ist.<br />

Zur Weiterausbildung zum Unteroffizier<br />

werden im allgemeinen nur Leute vorgesehen,<br />

die schon vom Zivilleben her gewöhnt sind,<br />

selbständig zu arbeiten, also solche, die entweder<br />

schon auf eigene Rechnung, oder dann<br />

im väterlichen Geschäft arbeiten, oder Aussicht<br />

haben, sich in absehbarer Zeit selbständig<br />

zu machen. In der nunmehr von 37 auf<br />

34 Tagen gekürzten Unteroffiziersschule lernt<br />

jeder Motorrad fahren; ausserdem müssen die<br />

angehenden Unteroffiziere vorkommende Pannen<br />

rasch erkennen und selbständige Gruppen<br />

von ca. 5 Lastwagen im Marsch und in der<br />

Unterkunft führen können. Damit sämtliche<br />

Motorfahrer-Unteroffiziere den Winterdienst,<br />

der gerade im Automobilfach ja bedeutend<br />

schwieriger ist, als der Sommerdienst, kennen<br />

lernen, ist die Unteroffiziersschule in den<br />

24 100 Wagen weniger als im Vorjahre haben<br />

1935 unsere verschiedenen Grenzstellen<br />

passiert. Ununterbrochen stieg der Strom der<br />

ausländischen Autotouristen bis zum Jahre<br />

1934 an, um damals bei 267 294 gezählten<br />

Grenzübertritten das Maximum zu erreichen.<br />

Der Rückfall auf 243 194 Motorfahrzeuge entspricht<br />

ungefähr einem Logiernächteausfall<br />

von 21 600 und einem indirekten Exportveriust<br />

von 5,4 bis 6 Mill. Fr. Als betrübend an<br />

diesem Resultat ist die Tatsache mit in Kauf<br />

zu nehmen, dass allen Warnungen zum Trotz<br />

die preispolitische Bevorzugung der ausländischen<br />

Automobilisten neben den der Staatskasse<br />

entgangenen Einnahmen sich zudem<br />

noch in einem volkswirtschaftlichen Verlust<br />

präsentiert.<br />

Wir haben an dieser Stelle immer und<br />

immer wieder vor einer derartigen Politik gewarnt,<br />

da die Abgabe von billigerem Benzin<br />

nur ein Pflästerchen auf eine Wunde verkörpert,<br />

mit dem sich diese niemals heilen lässt.<br />

Auf die Hintergründe der verbilligten Brennstoffabgabe<br />

an ausländische Automobilisten<br />

haben wir schon mehrmals hingewiesen. Es<br />

lag ihr namentlich der Gedanke zugrunde,<br />

durch Bevorzugung des schweizerischen<br />

Fremdengewerbes die Gruppe der für einen<br />

niedrigeren Benzinpreis kämpfenden Verbände<br />

zu schwächen, welche sich seinerzeit<br />

in der Oltener Resolution zusammengefunden<br />

haben. Dass der Schuss diesmal die den<br />

grössten Nutzen aus einer derartigen Preispolitik<br />

erwartenden Kreise selbst trifft, sollte<br />

als heilsame Lehre gewertet werden, die eine<br />

um so eindeutigere Sprache redet, als auch<br />

einheimische Automobilisten in vermehrtem<br />

Masse ausländische Tourengebiete bevorzugten.<br />

Es sind eine Reihe von Faktoren, die dem<br />

internationalen Autotourismus seine Bahnen<br />

vorschreiben. Dass wir an diesem im Aufstieg<br />

raschen Blick auf das Lotsenhaus, betrachtete<br />

den Nebel, stapfte hin und zurück über<br />

das Deck (es sah aus, als hätte er künstliche<br />

Beine) und blieb endlich spreizbeinig und mit<br />

einem Ausdruck herber Freude im Gesicht<br />

neben mir stehen. Ich ging wohl nicht fehl in<br />

meiner Vermutung, dass er seine Tage auf<br />

dem Meere verbracht hatte.<br />

« Scheussliches Wetter ! Ein Wetter, das<br />

einem vorzeitig graue Haare verschafft ! »<br />

rief er und nickte in der Richtung des Lotsenhauses.<br />

*<br />

« Ich hätte nicht geglaubt, dass hier besondere<br />

Kunst nötig sei! » antwortete ich.<br />

« Es sieht so einfach aus wie das ABC. Der<br />

Kompass gibt die Richtung an. Entfernung<br />

und Fahrgeschwindigeit sind bekannt. Ich<br />

sollte meinen, dass alles mit mathematischer<br />

Genauigkeit zu berechnen wäre ! »<br />

« Kunst! > schnaubte er. «Einfach wie<br />

das ABC ! Mathematische Genauigkeit! »<br />

Er schien sich zu recken, stemmte sich<br />

nach hinten gegen den Wind und starrte<br />

mich an : «Wie steht es zum Beispiel mit<br />

Ebbe und Flut hier im ,GoIdenen Tor' ?»<br />

fragte oder brüllte er vielmehr. «Welche<br />

Fahrt macht die Ebbe ? Wie läuft die Strömung,<br />

he ? Bitte, horchen Sie mal! Die<br />

strengen Winter verlegt und beginnt jeweils<br />

am ersten Montag nach Neujahr.<br />

Nach dem Abverdienen in einer Rekrutenschule,<br />

was für alle neu ernannten Korporale<br />

obligatorisch ist, können geeignete Unteroffiziere<br />

in die jeweils Anfang September beginnende<br />

Aspirantenschule einberufen werden,<br />

um dann auf Ende des Jahres zum Leutnant<br />

der Motorwagentruppe ernannt zu werden.<br />

Ein Motorfahrer kann also frühestens auf<br />

Ende des auf die Rekrutenschule folgenden<br />

Jahres Offizier werden. In der Aspirantenschule<br />

selbst, die von ursprünglich 45 Tagen<br />

bald auf 62 Tage verlängert wurde und ab<br />

<strong>1936</strong> sogar 83 Tage dauert, werden die angehenden<br />

Offiziere technisch und auch theoretisch<br />

soweit geschult, dass sie imstande<br />

sind, die Fachliteratur selbst zu studieren. Für<br />

diesen technischen Unterricht stehen neben<br />

dem vorbildlich eingerichteten Modellsaal der<br />

Schulen der Motorwagentruppe eine Anzahl<br />

ausgezeichneter Lehrfilme zur Verfügung.<br />

Neben der technischen Ausbildung lernen die<br />

Aspiranten auch, kleine Detachemente taktisch<br />

richtig zu führen und den Artillerie-Traktor<br />

zu verwenden.<br />

An Stelle des bisherigen technisch-taktischen<br />

Kurses von 13 Tagen, den die Oberleutnants<br />

an Stelle der Zentralschule I der<br />

kombatanten Truppengattungen zu bestehen<br />

hatten, tritt ab <strong>1936</strong> der taktisch-technische<br />

Kurs I, der eine Dauer von 20 Tagen hat.<br />

Hauptleute, die zur Weiterausbildung vorgemerkt<br />

sind, haben ausser dem taktisch-technischen<br />

Kurs II von ebenfalls 20 Tagen während<br />

4 Wochen in einer Rekrutenschule Dienst<br />

als Abteilungskommandant ^u leisten.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Autotowdsmus<br />

begriffenen Fremdenstrom immer weniger<br />

partizipieren, braucht kaum zu verwundern,<br />

namentlich wenn wir unser Gebirgsstrassennetz<br />

mit den ausländischen Neubauten vergleichen.<br />

Für Subventionen aller Art, speziell<br />

für solche mit politischem Einschlag, richten<br />

wir jährlich Millionenbeträge aus, während<br />

für den Ausbau der schweizerischen Alpenstrassen<br />

nicht einmal die vom Bundesrat vorgeschlagenen<br />

7 Mill. Fr. aufgebracht werden<br />

sollen. Und dann wundert man sich, wenn der<br />

Ruf der Schweiz als Reiseland immer mehr<br />

ins Wanken gerät? Gerade am Beispiel des<br />

internationalen Autotourismus lassen sich die<br />

unheilvollen Auswirkungen der bundesrätlichen<br />

Benzinzollpolitik verfolgen — vollkommen<br />

abgesehen von den der ganzen inländischen<br />

Erwerbswirtschaft zugefügten Schäden.<br />

Wenn ein Benzinpreis für ausländische Gäste<br />

attraktiv wirken soll, dann müsste er noch<br />

bedeutend unter dem geltenden Vorzugsansatz<br />

von 37 Rp. liegen, da schon der höhere<br />

Pneuverbrauch auf unseren « wunderbaren »<br />

Hochstrassen der Alpen viel teurer zu stehen<br />

kommt, als die Benzinpreisdifferenz zwischen<br />

dem für Inländer und Ausländer geltenden<br />

Ansatz ausmacht. Dass die übrigen Vergleichsposten<br />

alle zu unseren Ungunsten sprechen,<br />

brauchen wir kaum näher zu erörtern,<br />

genügt doch schon, der Preis einer inländischen<br />

mit einer im Ausland gekauften Ansichtskarte<br />

verglichen zu werden. Und dann<br />

herrscht bei uns noch eine gewisse Mentalität<br />

vor, die unter keinen Umständen den festgefahrenen<br />

Karren auf ein anderes Geleise<br />

schieben will, sondern die glaubt, wir hätten<br />

auch in Zukunft ein Recht, wie von einem<br />

babylonischen Turm herab auf die übrigen<br />

Völker herunterblicken zu dürfen.<br />

Eindrucksvoller als alle Worte sind Zahlen.<br />

Wer die nachstehenden Tabellen etwas eingehender<br />

betrachtet, dem wird zweifellos die<br />

Glocke einer Ankerboje. Wir sind gerade<br />

darüber! Merken Sie, wie wir den Kurs<br />

ändern ? »<br />

Aus dem Nebel erklang das klagende<br />

Stöhnen einer Schiffsglocke, und ich sah, wie<br />

der Lotse das Steuerrad mit grosser Schnelligkeit<br />

drehte. Das Läuten, das eben noch<br />

vor uns zu tönen schien, kam jetzt von der<br />

Seite. Unsere eigene Schiffspfeife fauchte<br />

heiser, und von Zeit- zu Zeit quollen die Töne<br />

anderer Pfeifen aus dem Nebel hervor.<br />

«Das ist eine Fähre!» sagte der Fremde,<br />

als jetzt rechts Pfeifen ertönte. «Und da!<br />

Hören Sie? Da bläst einer mit dem Munde!<br />

Höchstwahrscheinlich ein kleiner Schoner.<br />

Aufpassen, Mr. Schoner! Ach, hab' ich's nicht<br />

gedacht! Jetzt ist bei denen die Hölle los! »<br />

Die unsichtbare Fähre stiess ein Nebelhornsignal<br />

nach dem andern aus, und das kleine<br />

Hörn tutete schreckenerregend.<br />

«Und jetzt beweisen sie sich gegenseitig<br />

ihre Hochachtung und versuchen, klarzukommen<br />

», fuhr der Mann mit dem roten Gesicht<br />

fort, als das rasende Pfeifen aufhörte.<br />

Sein Gesicht glänzte, seine Augen blitzten<br />

vor Aufregung, während er mir die Laute der<br />

Nebelhörner und Sirenen in die menschliche<br />

Sprache übersetzte.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 21. JANUAR <strong>1936</strong> —<br />

Gefährlichkeit der gegenwärtigen Lage bewusst<br />

sein, um so mehr, als wir wie kein<br />

Land der Erde auch auf den indirekten Export<br />

angewiesen sind. Von den Parlamentariern<br />

hoffen wir allerdings kaum, dass sie<br />

sich den Fremdenverkehrsproblemen etwas<br />

eingehender annehmen, zeigt doch das Feilschen<br />

und Markten um den Taggeld- und<br />

Reiseentschädigungsabbau, nach welchen<br />

« grossen Gesichtspunkten » die parlamentarische<br />

Kompassnadel am ehesten einzuspielen<br />

bereit ist.<br />

Im Dezember 1935 sind insgesamt nur 5167<br />

Automobilisten zu kürzerem oder längerem<br />

Aufenthalt in unser Land gekommen, gegenüber<br />

8584 in der vorjährigen Parallelperiode.<br />

Wie sich der Dezembergrenzverkehr während<br />

den letzten vier Jahren entwickelt hat, geht<br />

aus nachstehender Zusammenstellung hervor:<br />

Dez. Dez. Dez. Dez.<br />

1932 1933 1934 1935<br />

Prof. Eintrittskarten 3638 3919 5818 2977<br />

Freipass 590 452 645 918<br />

Triptyks und Grenzpassierscheine<br />

1609 1585 2121 1269<br />

Kontrollscheine — — — 3<br />

Total 5837 5956 8584 5167<br />

Durch die Dezemberminderfrequenz steigt<br />

der diesjährige Gesamtausfall auf 24 100 Wagen<br />

an. Aeusserlich fällt diese Ziffer wie auch<br />

der ihr zugrunde liegende volkswirtschaftliche<br />

Ausfall kaum ins Gewicht. Sie ist aber für die<br />

Stellung der Schweiz als einem bis anhin<br />

führenden Fremdenverkehrsgebiet recht symptomatisch,<br />

speziell in Berücksichtigung der<br />

dem internationalen Autotourismus innewohnenden<br />

Entwicklungstendenzen.<br />

Aus nachstehender Zusammenstellung geht<br />

die Entwicklung des Autotourismus in den<br />

einzelnen Berichtsabschnitten der beiden letzten<br />

Jahre hervor:<br />

1934 1935<br />

Januar 5 551 6 627<br />

Februar 6 606 6142<br />

März 9 873 7 891<br />

April 17 686 16 999<br />

Mai 23 883 14981<br />

Juni 22 010 26 969<br />

Juli 40 794 39124<br />

August 66 998 63 479<br />

September 38 674 34 645<br />

Oktober 16 321 12 773<br />

November 8 852 8 317<br />

Dezember 10 376 5167<br />

Total 267 294 243194<br />

1935 weisen nur die Monate Januar und<br />

Juni höhere Frequenzen als die entsprechenden<br />

Vorjahresmonate auf. Alle übrigen Berichtsabschnitte<br />

haben rückgängige Frequenzziffern<br />

zu verzeichnen, so dass sich daraus<br />

der bereits erwähnte Gesamtausfall von<br />

24 100 Motorfahrzeugen ergibt. Eine weitere<br />

Tabelle orientiert über die Entwicklung des<br />

internationalen Autotourismus in der Schweiz<br />

nach Ländern geordnet:<br />

Okt. Nov. Dez.<br />

Frankreich 6282 4773 2569<br />

Deutschland 3309 1948 1148<br />

Italien 1908 1141 956<br />

Grossbritannien 251 79 114<br />

Oesterreich 332 224 66<br />

Niederlande 168 50 69<br />

Belgien 114 55 60<br />

Nord- und Südamerika 89 38 32<br />

Ungarn, Jugoslawien. Tschechoslowakei,<br />

Polen 83 15 18<br />

Rumänien, Bulgarien, Griechenland,<br />

Albanien 11 3 —<br />

Dänemark, Schweden. Norwegen 45 17 7<br />

Spanien, Portugal 76 29 29<br />

Litauen, Lettland, Estland,<br />

Finland, ü. d. S. S. R. 11 1 2<br />

Afrika 73 13 7<br />

Asien 16 10 —<br />

Australien 5 1 —<br />

Total 12 773 8397 5167<br />

Auf den eigentlichen Grenzverkehr entfallen<br />

im November 538 Wagen, auf den Touristenverkehr<br />

4466 Automobile, während an<br />

Lastwagen deren 143 unsere verschiedenen<br />

Grenzstellen passierten.<br />

Wie sich die ländermässige Verteilung der<br />

in unser Land eingefahrenen Motorfahrzeuge<br />

« Das da links ist eine Dampfsirene. Und<br />

hören Sie bloss diesen Burschen, der schreit,<br />

als sässe ihm ein Frosch in der Kehle: meiner<br />

Meinung nach ein Motorschoner, der gegen<br />

die Ebbe ankämpft! »<br />

Eine schrille kleine Pfeife, die wie verrückt<br />

pfiff, war gerade vor uns und anscheinend<br />

sehr nahe. Auf der « Martinez » wurden Gongs<br />

angeschlagen.<br />

Unsere Schaufelräder hielten an, ihr Pulsschlag<br />

starb, setzte dann wieder ein. Die<br />

schrille kleine Pfeife voraus klang wie das<br />

Zirpen einer Grille in dem Geschrei grosser<br />

Tiere, schoss seitwärts durch den Nebel und<br />

wurde schnell schwach und immer schwächer.<br />

Durch einen Blick ersuchte ich meinen Gefährten<br />

um Aufklärung.<br />

« Den sticht der Haber », sagte er. «Ich<br />

wünschte fast, wir hätten den kleinen Hammel<br />

in den Grund gebohrt! Diese Bengels machen<br />

die Verwirrung nur noch ärger. Und wozu<br />

sind sie nütze? Da ist Gott weiss was für ein<br />

Esel an Bord, fährt von Pontius zu Pilatus,<br />

macht mit seiner Pfeife einen Höllenlärm und<br />

erzählt der ganzen Welt: Passt auf, hier<br />

komme ich! Und dabei kann er selber nicht<br />

aufpassen. Die Kerle haben auch nicht das<br />

geringste Anstandsgefühl!»<br />

Auto<br />

bilistischer<br />

Benzin aus Abgasen.<br />

Zur Zeit werden in Amerika Versuche unternommen,<br />

Abgase, die etwa 20—24 Prozent<br />

Aethylen und etwa gleichviel andere ungesättigte<br />

Kohlenwasserstoffe enthalten, zu Benzin<br />

aufzuarbeiten. Sie werden zu diesem Zweck<br />

bei 230 Grad und 15 Stunden über Kontaktmassen<br />

geleitet, wo sie sich polymerisieren.<br />

28,3 Kubikmeter Gas liefern 11 j—302 Liter<br />

Brennstoff, davon bis 75 Prozent Motortreibstoffe<br />

mit der Oktanzahl SO—82. Diese immerhin<br />

bemerkenswerte Ausbeute lassen eine<br />

grosstechnische Anwendung des Verfahrens<br />

für die nächste Zeit erwarten.<br />

Geht Schweden zum Rechtsverkehr über?<br />

Die Frage, ob Schweden vom Linksverkehr<br />

zum Rechtsverkehr übergehen soll, ist noch<br />

immer nicht entschieden. Das Sachverständigenkomitee<br />

hat die Aenderung mit der Motivierung<br />

empfohlen, dass sowohl bei den<br />

schwedischen Auto- und Motorfahrern im<br />

Auslande als bei den Fahrern anderer Länder<br />

in Schweden die Unglücksfälle verringert<br />

würden.<br />

In letzter Zeit sind aber wieder grosse Bedenken<br />

über die Zweckmässigkeit der Aenderung<br />

der Verkehrsrichtung aufgetaucht,<br />

und die Motor-Union hat beschlossen, die<br />

Meinung ihrer Mitglieder einzuholen. Es sind<br />

nun 140 000 Motorfahrzeugbesitzer gebeten<br />

worden, durch Fragebogen ihre Meinung in<br />

dieser Frage zu äussern.<br />

Motoraustausch-Verfahren.<br />

Die europäischen Ford-Motor-Werke melden<br />

eine Neuerung ihres Kundendienstes<br />

durch die Einführung des bereits in Amerika<br />

erprobten Motor-Austauschverfahrens. Während<br />

der Kunde früher, wie jeder andere<br />

Wagenbesitzer, gezwungen war, bei einer<br />

Generalüberholung seines Wagens denselben<br />

solange stillzulegen, bis die Reparatur ausgeführt<br />

war, kann er jetzt im Austauschverfahren<br />

von jedem autorisierten Fordvertreter innerhalb<br />

weniger Stunden einen andern Motor<br />

einbauen lassen; der im Werk bereits generalüberholt<br />

und neuwertig ist. In kürzester<br />

Zeit erfährt mithin der reparaturbedürftige<br />

Wagen künftig eine Verjüngung, die noch<br />

nicht einmal kostspielig zu nennen ist. Die<br />

Motoren - Austauschmöglichkeit betrifft zunächst<br />

nur zwei Typen.<br />

auf die beiden letzten Jahre verteilt, zeigt<br />

nachstehende Tabelle:<br />

1935 1934<br />

Frankreich 132 692 141084<br />

Deutschland 56 973 53 247<br />

Italien 28514 47112<br />

England 5 659 5 575<br />

Oesterreich 4 517 4426<br />

Niederlande 4 815 5 459<br />

Belgien 3 210 4 363<br />

Nord- und Südamerika 1545 1112<br />

Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei,<br />

Polen 1638 1580<br />

Rumänien, Bulgarien, Griechenland,<br />

Albanien 246 267<br />

Dänemark, Schweden, Norwegen 756 722<br />

Spanien, Portugal i 1034 1 131<br />

Litauen, Lettland, Estland.<br />

Finland, Russlanä 116 76<br />

Afrika (inbegriffen Marokko.<br />

Tunis, AegTpten) 1313 1025<br />

Asien (inbegriffen Türkei) 141 53<br />

Australien 25 12<br />

Mit aller Deutlichkeit geht aus der diesjährigen<br />

Entwicklung hervor, wie empfindlich die<br />

Schweiz auch auf autotouristischem Gebiet ins<br />

Hintertreffen geraten ist. Die verbilligte Benzinabgabe<br />

war also keineswegs in der Lage,<br />

die unser Land benachteiligenden Faktoren<br />

auszugleichen.<br />

a<br />

Sein unberechtigter Wutausbruch belustigte<br />

mich sehr, und während er in seiner Empörung<br />

auf und ab stapfte, überliess ich mich<br />

wieder der Romantik des Nebels. Und wahrlich:<br />

Romantisch war dieser Nebel, wie der<br />

graue Schatten unendlicher Mysterien, die<br />

über diesem dahingleitenden Fleckchen Erde<br />

brüteten, während die Menschen, winzige<br />

Sonnenstäubchen und -fünkchen, zu krankhaftem<br />

Wohlgefallen an der Arbeit verdammt,<br />

ihre Holz- und Stahlmechanismen durch das<br />

Herz dieses Mysteriums zu jagen suchten,<br />

sich blindlings ihren Weg durchs Unsichtbare<br />

bahnten und sich Worte der Zuversicht zuschrien,<br />

obgleich ihnen das Herz vor Ungewissheit<br />

und Furcht zitterte. Das Lachen meines<br />

Gefährten brachte mich wieder zu mir.<br />

Auch ich hatte getastet und gezappelt, während<br />

ich mir einbildete, scharfsichtig das Mysterium<br />

zu durchschauen.<br />

«Holla! Da kommt uns jemand ins Gehege!<br />

» sagte er. «Hören Sie? Er kommt<br />

schnell. Gerade voraus! Ich wette, er hört<br />

uns noch nicht. Es weht in der falschen Richtung.<br />

»<br />

Die frische Brise kam uns gerade entgegen,<br />

und ich hörte deutlich die Schiffspfeife ein<br />

wenig seitwärts und dabei dicht vor uns.<br />

Fortsetzung Seite 6.


N°6 DIENSTAG, 21. JANUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Vor der 15. internationalen<br />

Sternfahrt nach Monte Carlo.<br />

Viermal vierundzwanzig Stunden nach Er-<br />

Trotz der als sicher geltenden Opposition im<br />

Stadtrat von Paris nimmt das Projekt der Durch-<br />

eines Grossen Preises von Frankreich vom<br />

scheinen dieser Zeilen werden von 12 ver-führunschiedenen<br />

Punkten Europas aus 105 Konkurrenten<br />

zur 15. Internationalen Sternfahrt deutlichere Formen an. Wir haben in Nr. 1 der<br />

Jahre 1937 im Pariser Bois de Boulogne immer<br />

nach Monte Carlo starten und damit den A.-R. des laufenden Jahres bereits in einer kurzen<br />

Notiz auf diesen Plan hingewiesen, dessen Organisation<br />

schon ziemlich weit fortgeschritten ist. Je-<br />

Auftakt geben zu den Grossereignissen, die<br />

uns im diesjährigen internationalen Sportkalender<br />

vorbehalten sind. Diese Sternfahrt<br />

ist von den alle Jahre stattfindenden Mammutveranstaltungen<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Auf sie konzentriert sich während fünf Tagen<br />

das Interesse der gesamten automobilistisch<br />

und touristisch orientierten Welt. Man bedenke<br />

doch nur, was es heisst: 105 begeisterte,<br />

eingefleischte Tourenfahrer haben seit<br />

Wochen peinlich genaue Vorbereitungen getroffen,<br />

um am 25726. Januar auf ein Signal<br />

von einem reglementarisch bestimmten Orte<br />

an der Peripherie Europas in Richtung Monte<br />

Carlo loszurollen. Dies also ausgerechnet zu<br />

der Jahreszeit, da die Strassenverhältnisse<br />

für die Autos am ungünstigsten sind. Die Konkurrenten<br />

werden unter Umständen auf ihrer<br />

Tausende von Kilometern langen, anstrengenden<br />

Reise über den europäischen Kontinent<br />

die ganze Skala von möglichen Wetterlagen<br />

durchzukosten haben: Sturm und Schneegestöber,<br />

Kälte, Regen, Sonnenschein, um<br />

dann (hoffentlich!) in Monte Carlo zum guten<br />

Abschluss bei frühsommerlicher Wärme und<br />

unter strahlendem Himmelsblau durchs Ziel<br />

zu fahren. Dass solche Strapazen an die Teilnehmer<br />

bedeutende physische Anforderungen<br />

stellen — der Schlaf ist für die Dauer der<br />

Sternfahrt so gut wie ausgeschaltet —, dürfte<br />

selbstverständlich sein. Zur physichen Anstrengung<br />

des Fahrers kommt die ungeheure<br />

Leistung des Motors, die dieser ununterbrochen<br />

herzugeben hat.<br />

"•• Wir haben in einer früheren Ausgabe unfern<br />

Lesern die bereinigte Startliste präsentiert.<br />

Wenn wir damals von 109 Nennungen<br />

sprachen und heute nur von 105 Startenden<br />

die Rede ist, so hat dies seinen Grund darin,<br />

dass sich vier Fahrer vorsorglicherweise für<br />

zwei Startplätze angemeldet haben. Es betrifft<br />

dies: Nr. 1 Ch. Lahaye—R. Quatresous<br />

(Tallinn und Athen), Nr. 41 Mme L. Schell—<br />

L. Schell (Tallinn und Athen), Nr. 86 E. Kozma—J.<br />

Martinek (Tallinn und Athen), und<br />

Nr. 98 Col. A. Berlescu (Athen und Bukarest,<br />

Für die einzelnen Startorte werden je nach<br />

Entfernung von Monte Carlo und entsprechend<br />

der auf der betr. Strecke zu überwindenden<br />

Schwierigkeiten eine im Reglement<br />

niedergelegte Anzahl von Gutpunkten festgesetzt.<br />

Sie lauten für die einzelnen Plätze wie<br />

folgt: Athen (3868 km) 506 P., Tallinn (4000<br />

km) 503 P., Bukarest (3844 km) 503 P., Palermo<br />

(4136 km) 501 P., Umea (3812 km)<br />

501 P., Stavanger (3728 km) 501 P., John<br />

p'Groats (3338 km) 496 P., Valenca (2978<br />

km) 495 P., Neapel (3300 km) 493 P., Glasgow<br />

(2714 km) 487 P., Berlin (2096 km) 480 P.,<br />

Amsterdam (1524 km) 475 P.<br />

Zerpflücken wir einmal die uns vorliegenden<br />

statistischen Angaben über das Rallye<br />

von Monte Carlo. Da ist vorab die interessante<br />

Tatsache zu konstatieren, dass Palermo,<br />

das im vergangenen Jahre von 35 Fahrern<br />

zum Ausgangspunkt gewählt worden war,<br />

mit ganzen drei Teilnehmern auf der Startliste<br />

figuriert. Deutlicher als mit dieser Feststellung<br />

kann wohl die Auswirkung der internationalen<br />

Lage gerade auf diese Veranstaltung<br />

nicht dokumentiert werden. Die Italiener sind<br />

in allererster Linie dadurch an der Teilnahme<br />

verhindert worden, als ihnen die Devisenausfuhr<br />

ins Ausland untersagt ist und sie somit<br />

in ihrer Bewegungsmöglichkeit ausserordentlich<br />

eingeschränkt sind. Einen bedeutenden<br />

Aufschwung hingegen hat Athen zu verzeichnen.<br />

Die Startzahl hat sich für die Akropolisstadt<br />

von 6 im Jahre 1935 auf 22 erhöht. Tallinn<br />

weist 27 gegen 20 im letzten Jahre auf.<br />

Ganz gewaltig scheint das Interesse für die<br />

Strecke Umea—Monte Carlo gesunken zu<br />

sein. Im Gegensatz zu 32 Fahrern an der<br />

14. Sternfahrt haben sich diesmal "nur noch<br />

9 einschreiben lassen. Aehnlich steht es mit<br />

Stavanger, das 8 Konkurrenten gegen 29 auf<br />

den Weg schickt.<br />

In den letzten anderthalb Wochen haben<br />

sich die meisten gemeldeten Fahrer zu dem<br />

von ihnen gewählten Ausgangspunkt begeben,<br />

wo nochmals eine letzte Ueberholung der<br />

Motoren vorgenommen wird. Ueber die Geschicklichkeitsprüfung<br />

nach Eintreffen in<br />

Monte Carlo, sowie über weitere Einzelheiten<br />

werden wir in der Freitagnummer noch zu<br />

berichten haben.<br />

Forfait-Erklärungen.<br />

Soeben erfolgt die Bekanntgabe des Forfaits<br />

von folgenden Fahrern: Nr. 18 Vallee<br />

auf Bugatti (Startort Stavanger), Nr. 45<br />

Grimmond-Gregory auf Railton (Startort<br />

Stavanger), Nr. 47 Real-Cora auf Renault<br />

(Startort Athen), Nr. 51 Berry-Kenny, auf<br />

Ford (Startort Tallinn!<br />

Der projektierte Grosse Preis von Frankreich<br />

1937 im Bois de Boulogne.<br />

denfalls kann man nicht von einem überstürzten<br />

Vorgehen seitens des Automobil-Clubs von Frankreich<br />

sprechen, der in dieser Angelegenheit schon<br />

im Jahre 1934 zu sondieren begonnen hat, als die<br />

Idee anlässlich einer Sitzung der Nationalen Sportkommission<br />

auftauchte". Ursprünglich war ein solches<br />

Rennen schon für <strong>1936</strong> vorgesehen. Als jedoch<br />

Paris die internationale Ausstellung im Jahre<br />

1937 übernahm, rückte man das Datum um ein<br />

Jahr hinaus und gedachte den «Grossen Ausstellungs-Preis><br />

zu einer Veranstaltung von ausserordentlichem<br />

propagandistischem Werte auszugestalten.<br />

Die Gegner des Planes weisen darauf hin,<br />

dass der klassische Grosse Preis von Frankreich<br />

der Rennbahn von Montlhery nicht streitig gemacht<br />

werden sollte, wogegen die Anhänger des Bois de<br />

Boulogne-Projektes das Argument geltend machen,<br />

dass das Rennen auf der Montlhery gegebenenfalls<br />

gleichwohl stattfinden könne.<br />

Wie dem auch sei, die Vorarbeiten für den<br />

Grossen Preis von Frankreich 1937 in den Strassenanlagen<br />

des Bois de Boulogne sind schon weit gediehen.<br />

Die Führung der Rennstrecke ist bereits<br />

bestimmt. Sie wird ungefähr 7 Kilometer Länge<br />

aufweisen und durchwegs mindestens 8 m breit<br />

und für Rennzwecke sehr gut geeignet sein. Das<br />

Strassen-Teilstück vor den Tribünen der Pferderennbahn<br />

von Longchamp muss erst konstruiert<br />

werden, was geschehen kann, ohne mit der Pferderennbahnanlage<br />

in Kollision zu kommen. Die Einschaltung<br />

verschiedener Schikanen sowie das Vorhandensein<br />

von 16 Spitzkurven und 6 Flachkurven<br />

wird die Rennstrecke im Bois de Boulogne zu einer<br />

der interessantesten machen.<br />

Natürlich -war es unumgänglich, bei der Aufsichtsbehörde<br />

des Bois de Boulogne um die Erlaubnis<br />

für die mannigfaltigen, nötigen Bauarbeiten<br />

nachzusuchen. Der von diesem Amte erstellte Kostenvoranschlag<br />

für die erforderlichen Neukonstruktionen<br />

und Vorsichtsmassnahmen (Erstellung des<br />

Strassenteilstückes vor der Haupttribüne, Einfassung<br />

der Kurven mit Sandsäcken, weitere Schutzmassnahmen<br />

gegenüber dem Publikum, Bau von<br />

verschiedenen Nebentribünen sowie einer Passarelle<br />

bei Longchamp und endlich Umzäunung der<br />

Rundstrecke) lautet auf 1,6 Millionen frz. Franken.<br />

Auch mit den Polizeibehörden hat der Automobil-Club<br />

von Frankreich betr. des einzurichtenden<br />

Sicherheits- und Absperrungsdienstes bereits<br />

Rücksprache genommen. Die Tribünen werden<br />

45 500 Personen fassen, während auf den Rasenplätzen<br />

innerhalb der Rundstrecke etwa 1O0OO0<br />

Zuschauer Unterkunft finden dürften. Ferner besteht<br />

Parkierungsmöglichkeit für 10 700 Automobile.<br />

In Anbetracht der verschiedenartigen<br />

Wetterverhältnisse,<br />

mit denen<br />

die Monte-Galo-Sternfabrer<br />

zu rechnen haben,<br />

müssen sie äusserst umfangreiche<br />

Vorbereitungen<br />

treffen. Unser Bild zeigt<br />

den Engländer H. E. Symons.<br />

der von Athen aus<br />

startet und seinen Wagen<br />

mit Zentralheizung ausgerüstet<br />

hat und ausserdem<br />

zwei Spezial-Skis mitführt,<br />

die er gegebenenfalls<br />

an den Vorderrädern<br />

befestigen kann.<br />

Die Organisationskosten (inbegriffen Preise an<br />

die Fahrer, Ordnungsdienst, Steuerabgabe etc.) sind<br />

auf 1,4 Mill. Franken voranschlagt, so dass sich die<br />

Gesamtausgaben auf etwa 3 Millionen Franken stellen<br />

würden, welchem Betrag voraussichtlich etwa<br />

2,5 Mill. franz. Franken gegenüberstehen.<br />

In Anbetracht des einzigartigen Unternehmens<br />

macht natürlich der Automobil-Club von Frankreich<br />

aus seiner Meinung kein Hehl, dass es nicht vorsichtig<br />

wäre, den Grossen Preis vom Bois de ,Boulogne<br />

und denjenigen von Montlhery zu organisieren.<br />

Es wird der Hoffnung Ausdruck verliehen,<br />

dass man alle Kräfte auf den «Grossen Ausstellungspreis<br />

1937» konzentriert und nicht durch Zersplitterung<br />

den Erfolg beider Rennen in Frage stellt.<br />

XV. Internationale Zuverlässigkeitsfahrt<br />

Paris-Nizza.<br />

Für die 15. Internationale Zuverlässigkeitsfahrt<br />

von Paris nach Nizza, welche vom 4. bis 9. April<br />

zur Durchführung kommt, wird das Reglement in<br />

einigen Tagen erscheinen. Es wird indessen von<br />

demjenigen des letzten Jahres nur wenig abweichen,<br />

so dass die Hauptrichtlinien schon heute bekannt<br />

sind.<br />

An dieser Prüfung können Wagen teilnehmen,<br />

die am Salon 1932 oder an einer spatem Ausstellung<br />

gezeigt wurden und demzufolge im Katalog<br />

des Erbauers pro 1933 oder später eingetragen sind.<br />

Die Mindestmasse für die konkurrierenden Wagen<br />

wurden etwas herabgesetzt, was namentlich von den<br />

Kleinwagenbesitzern sehr begrüsst werden dürfte.<br />

So ist für die vordere Höhe des Sitzpolsters ein<br />

Minimum von 18 cm gegen 22 cm im vergangenen<br />

Jahr festgelegt worden, während der Abstand vom<br />

Polster bis zum Verdeck mindestens 72 cm gegen<br />

80 cm im Vorjahr betragen muss.<br />

Pour vous eviter le danger<br />

des routes grasses<br />

de Tasphalte mouille<br />

des chemins houe&ix<br />

ROOLEZ sur PNEUS<br />

Die Startprüfung wird unter den gleichen Bedingungen<br />

wie früher vor sich gehen, mit dem einzigen<br />

Unterschied, dass die Fahrer 30 Sekunden<br />

nach dem Startzeichen den Platz verlassen haben<br />

müssen. Alsdann werden für jede Verspätung<br />

Strafpunkte in Anrechnung gebracht, und zwar für<br />

die erste halbe Minute deren 25 und nach einer<br />

Minute 50. Beschleunigungs- und Bremsprüfung<br />

werden auf einer Strecke von 2 mal 200 Meter ausgetragen<br />

im Gegensatz zu 2 mal 100 Meter im letzten<br />

Jahr.<br />

Tenni versucht sich auch im Automobil-<br />

Rennsport.<br />

Der italienische Motorradrennfahrer Omobono<br />

Tenni, von dem die Presse unlängst meldete, dass<br />

er in der kommenden Saison wieder auf Guzzi<br />

starte, •wird nach neuesten Nachrichten <strong>1936</strong> auch<br />

an Auto-Rennen teilnehmen und sich somit abwechslungsweise<br />

dem Motorrad- und Auto-Rennsport<br />

widmen. Er wird als Mitglied der offiziellen<br />

Maserati-Equipe genannt, welche Firma ihm einen<br />

neuen 6-Zylinder-Wagen der 1100-ccm-Klaese anvertraut.<br />

Es ist sehr wahrscheinlich, dass Tenni<br />

mit diesem Modell am italienischen Tausendmeilenrennen<br />

debütiert. Der ursprüngliche Motorradfahrer<br />

folgt somit dem Beispiel einer ganzen<br />

Reihe seiner Kollegen, u. a. Nuvolari und Varzi,<br />

die passionierte Solofahrer waren, bevor sie zum<br />

Rennwagen hinüberwechselten. Tenni, der seine<br />

grosse Klaese als Rennfahrer bewiesen hat — er<br />

gewann im vergangenen Jahre die italienische Meisterschaft<br />

— dürfte auch am Volant des Maserati-<br />

Rennwagens Hervorragendes leisten.<br />

Auto-Union in Monza. Nachdem Mercedes-Ben«<br />

bereits im vergangenen Dezember zu Probefahrten<br />

auf der Monza-Bahn erschienen ist, wird sich demnächst<br />

auch die Auto-Union zum Training daselbst<br />

einfinden. Wie wir vernehmen, werden sich die<br />

Rennfahrer und das technische Personal am Sonntag,<br />

den 26. Januar, in Monza besammeln, um mit<br />

dem Training am Montag zu beginnen. Ob Rosemeyer<br />

daran teilnehmen kann, steht noch nicht fest,<br />

da er momentan unpässlich ist.<br />

Grosser Preis von Pau. Das vom Automobil-Club<br />

Basco-Bearnais der Sportkommission des Automobil-<br />

Clubs von Frankreich vorgelegte Reglement für den<br />

diesjährigen Grossen Preis von Pau ist genehmigt<br />

worden und dürfte in wenigen Tagen erscheinen.<br />

Gleich wie im letzten Jahr steht das Rennen für<br />

Wagen mit mehr als 1500 ccm Inhalt offen. Die<br />

Länge der zurückzulegenden Strecke hat eine Erhöhung<br />

erfahren: an Stelle der im vorigen Jahr<br />

vorgeschriebenen 80 Runden (total 221 km 520)<br />

müssen diesmal 100 Runden gefahren werden =<br />

276 km 900.<br />

Alfieri wahrscheinlich an der Mille Miglia. Es<br />

verlautet, dass Ing. Alfieri, der im vergangenen<br />

Jahr auf einem Alfa Romeo etliche Erfolge errungen<br />

hat, mit der Firma Maserati in Unterhandlungen<br />

getreten sei, um einen Wagen für die Teilnahme<br />

am Tausendmeilenrennen von Brescia zu erhalten.<br />

Etancelin als Einzelfahrer auf Maserati. Der<br />

französische Rennfahrer Etancelin, der in der letzten<br />

Saison verschiedentlich vom Pech verfolgt war,<br />

wird <strong>1936</strong> als Einzelfahrer an den Rennen erscheinen,<br />

und zwar wiederum auf Maserati.<br />

LUFTFAHR<br />

Technische Einzelheiten<br />

eines Modell-Fluqmotors.<br />

Vor einiger Zeit brachten wir Bilder eines Schienenwagen-Modells<br />

der entgleisungssicheren Bahn<br />

von Professor Wiesinger, das durch einen amerikanischen<br />

Motor kleinster Abmessungen angetrieben<br />

wurde. Wir sind nun in der Lage über die<br />

technischen Einzelheiten dieses Liliputaners unter<br />

den Motoren zu berichten, der speziell zum Einbau<br />

in Flugzeug-Modelle mit Spannweiten der Tragflächen<br />

von 1,5—3 m konstruiert wurde.<br />

Bei einer Bohrung von 2,22 cm und einem<br />

Hube von 2,54 cm entwickelt dieser Kleinst-Zweitakter<br />

mit Kurbelkastenspülung rund 0,2 PS. Sein<br />

Drehzahlbereich liegt zwischen 1200 und 10.000<br />

Touren pro Minute. Das Kurbelgehäuse, das aus<br />

einer Aluminium-Silizium-Legierung besteht, enthält<br />

eine einseitig gelagerte Kurbelwelle aus legiertem<br />

Stahl. Zur Verbesserung ihrer gleitenden<br />

Oberflächen sind diese nach dem Schleifen gehont<br />

worden. Zur Lagerung wird eine Bronze-Büchse<br />

verwendet, die im Kurbelgehäuse eingepresst ist.<br />

Sie wird durch einen Oelkanal von oben geschmiert,<br />

wobei das Oel von einer kleinen Plattform am untern<br />

Zylinderende zufliesst. Dicht am Ende der La-


gerung sitzt auf der Kurbelwelle ein aufgeteilter<br />

Flansch zur Befestigung des Propellers, der zwischen<br />

diesen und einen losen Flansch am Wellenende<br />

eingeklemmt wird.<br />

Der Zylinder mit den Kühlrippen und der Kolhen<br />

sind aus legiertem Stahl angefertigt, wobei<br />

beide erwähnten Teile aus «dem Vollen> gedreht<br />

werden müssen. Der kurze Ansatz des Ansaugstutzens<br />

ist ebenso wie der Mantel des Führungskanals<br />

für die Spülluft aufgeschweisst. Der Kolben<br />

ist zur Verbesserung der Laufeigenschaften (Stahl<br />

auf Stahl) gehärtet, geschliffen und gehont. Der<br />

Kolbenbolzen aus Werkzeugstahl ist gegen seitliche<br />

Verschiebungen gesichert, so dass kein Anfressen<br />

befürchtet werden muss. Neben den erwähnten<br />

Teilen ist auch die Pleuelstange aus legiertem<br />

Stahle hergestellt<br />

2-Takt-Modell-Flugmotor mit Kurbelkasten-Spülung.<br />

Leistung 0,2 PS, Drehzahlbereich 1200—10.000<br />

T/Min., Bohrung 22,2 mm, Hub 25,4 mm.<br />

Das Zündsystem besteht aue sehr wenigen Teilen.<br />

Der Unterbrechernocken bildet ein Stück mit<br />

dem Befestigungsflansch des Propellers. Eine Feder<br />

mit Tungsteinkontakt wird durch ihn zur Unterbrechung<br />

des Stromes im richtigen Moment veranlasst.<br />

Der Gegenkontakt ßitzt auf einem isolierenden,<br />

rund um das Lager auf dem Kurbelgehäuse<br />

geführten Bing. Zur Zündverstellung dient ein<br />

Hebel auf der Oberseite der Unterbrecher-Einrichtung.<br />

Eine Zündspule und eine Taschenbatterie mit<br />

zwei Elementen vervollständigen nebst der Zündkerze<br />

und dem Zündkabel die Zünd-Ausrüstung.<br />

Zündspule und Batterie sind in uneerm Schnittbild<br />

nicht ersichtlich.<br />

Der Benzintank, Brennstoff-Filter, Benzin-Zuleitung<br />

und Vergaser mit Ansaugstutzen bilden eine<br />

Einheit, die mit dem Motor durch Zusammenmontieren<br />

auf dem gleichen Motorbock verbunden ist.<br />

Je nach der Drehzahl genügt der Tankinhalt für<br />

eine Betriebsdauer von 10—18 Minuten.<br />

Die Verbrennungsluft wird durch ein horizontales<br />

Ansaugrohr mit Ventil am Düsenröhrchen<br />

vorbeigesaugt, das auf der Zylinderseite eine kleine<br />

Oeffnung aufweist. Eine Reguliernadel erlaubt die<br />

Einstellung der gewünschten Gemischzusammen-<br />

6etzung. Der Brennstoff steigt aus dem Filter unten<br />

am Tank durch ein Steigrohr in die Düse. Das<br />

Gemisch wird durch eine vom Kolben nahe dem<br />

obern Totpunkte frei gegebene Oeffnung ins Kurbelgehäuse<br />

gesaugt, dort auf Spüldruck komprimiert,<br />

worauf es durch eine zweite, vom Kolben zeitweise<br />

verdeckte Oeffnung via Spülluftkanal in den Zylinder<br />

gelangt. Die Ablenkung des Spülstromes besorgt<br />

eine rippenförmige Ablenknase.<br />

Der Motor, der nur 625 Gramm wiegt, hat schon<br />

vielfach seine Eignung bewiesen. Etwas unproportioniert<br />

scheint auf den ersten Blick die Zündkerze<br />

zu sein. Doch muss natürlich trotz der kleinen Abmessungen<br />

die Zündspannung mehrere Tausend<br />

Volt betragen, was verständlich macht, dass die<br />

Isolation und damit auch die Zündkerze nicht allzu<br />

klein ausgeführt werden darf.<br />

Die Leistungen des Alpar-Luftverkehrs 1935.<br />

Während der Flugsaison des vergangenen Sommers<br />

(1. April bis 5. Oktober) hat die Alpar den<br />

grössten Teil der Luftverbindungen in der Schweiz<br />

betrieben. Ihre Flugzeuge verkehrten zwischen<br />

Basel, Bern, Lausanne, Genf und Biel sowie La<br />

Chaux-de-Fonds und sicherten allen diesen Städten<br />

ausgezeichnete Anschlüsse an die internationalen<br />

Luftverkehrslinien.<br />

Das täglich zu befliegende Liniennetz hatte eine<br />

Länge von 1310 km. Es wurden dafür eingesetzt:<br />

zwei fünfplätzige Comte-Flugzeude, ein fünfulätziges<br />

Fokker-Flugzeug, alle drei einmotorig. Weitere<br />

Flugzeuge wurden für Alpenflüge und Sonderflüge<br />

verwendet. Ende September konnten zudem die<br />

ersten Flüge mit dem zweimotorigen Schnellflugzeug<br />

Koolhoven aufgenommen werden.<br />

Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf<br />

den Alpenstrecken betrug 150 km pro Stunde.<br />

Der Flugplan sah die Ausführung von total 2644<br />

Kursflügen vor. Von diesen gelangten 2623 zur<br />

Durchführung oder 99,2%. Auf die einzelnen Linien<br />

bezogen ergibt sich folgende Regelmässigkeit:<br />

Basel-La Chaux-de-Fonds - Lausanne-Genf 99,5%,<br />

Basel-Bern-Lausanne-Genf 99,7 %, Lausanne-Bern-<br />

Basel 98,5%. Mit Ausnahme der Linie Genf-Lausanne<br />

(86%), wo besondere Verhältnisse vorlagen,<br />

ist die Regelmässigkeit demnach auf einem recht<br />

hohen Stand angelangt.<br />

An Passagieren wurden total auf den Alparlinien<br />

befördert 2900 Personen. Die meisten Passagiere<br />

benützten die Fluglinie Lausanne - Bern-<br />

Basel (Morgen- und Abendkurs), nämlich 1068<br />

Personen, wogegen die Verbindung Basel - Bern-<br />

Lausanne-Genf 1010 Reisende aufwies.<br />

Die grosse Bedeutung des Alparnetzes eeht auch<br />

aus der Tatsache hervor, dass 936 Personen auf<br />

internationalen Strecken weiterreisten oder von solchen<br />

auf Alparlinien übergingen. Von dieser Zahl<br />

reisten allein 426 Passagiere über die Strecke Lausanne-Bern-Basel.<br />

Die beförderte Post erreichte ein Gewicht von<br />

24 500 kg, wobei die Linie von Basel über den Jura<br />

nach Genf mit 11 600 kg an der Spitze steht. Es<br />

folgt ihr im Range unmittelbar nach die Linie von<br />

Basel über Bern nach Genf mit 10 500 kg.<br />

Frachtsendungen wurden im Gewicht von 5760<br />

kg und Gepäckstücke im Gewicht von 4900 kg befördert.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 21. JANUAR <strong>1936</strong> — N r 6<br />

Die Linienpiloten der Alpar haben auch 1935<br />

ganz erhebliche Leistungen vollbracht. Es standen<br />

fünf Piloten ständig und zwei zuden» vorübergehend<br />

im Flugdienst Sie waren zusammen 1753<br />

Stunden oder 73 Tage und 1 Stunde in der Luft.<br />

An der Spitze steht Pilot Schüpbach mit 563 Stunden,<br />

dicht gefolgt von Pilot Sauge mit 538 Stunden.<br />

Weiter flogen Pilot Eberschweiler 212 Stunden,<br />

Direktor Pillichody 157 und Püot Robert 156<br />

Stunden.<br />

Die beiden grössern Verkehrsflugzeuge der Alpar<br />

sind 752 und 607 Stunden in der Luft gewesen, was<br />

einer Flugstrecke von zusammen 200000 km entspricht<br />

oder einer fünfmaligen Aeqnatorumfliegung.<br />

Eine Leistung, welche bemerkenswert auch deshalb<br />

ist, weil sie ohne die geringste technische Störung<br />

vollbracht wurde.<br />

an.<br />

Flu^nof<br />

Ellsworth und Kenyon aufgefunden und<br />

gerettet. Nach beinahe zweimonatiger Verschollenheit<br />

sind der Polarforscher Ellsworth<br />

und sein Pilot Hollyck-Kenyon am<br />

16. Januar vom Expeditionsschiff «Discovery<br />

II» bei bester Gesundheit aufgefunden<br />

und gerettet worden. Als sich das zu Nachforschungen<br />

ausgefahrene Schiff der Walfischbucht<br />

näherte, erkannte dessen Besatzung<br />

auf eine Distanz in der Nähe einer<br />

Eisbarriere einen orangefarbigen Flecken. Es<br />

wurde eine Leuchtrakete hochgejagt, ohne<br />

dass eine Antwort folgte. Alsbald stieg von<br />

der «Discovery II» ein Moth-Flugzeug zu<br />

einem Erkundungsfluge auf in Richtung<br />

Little America. Der wahrgenommene orangefarbige<br />

Flecken entpuppte sich als ein<br />

Zelt, aus welchem Kenyon hervorkroch, sobald<br />

er den Motorenlärm hörte. Man Hess<br />

ihm mittels Fallschirm Lebensmittel und<br />

Post abwerfen. Kenyon machte sich um die<br />

Mittagszeit des 16. Januar auf den Weg,<br />

um die «Discovery zu erreichen. Er teilte<br />

mit, dass auch Ellsworth in guter Verfassung<br />

sei, worauf ein Teil der Hilfsexpedition<br />

aufbrach, um Ellsworth an Bord des Schiffes<br />

zu holen. Auf dem Fluge nach Little<br />

Amerika, zu dem sie am 23. November 1935<br />

aufstiegen, ging ihnen in 30 km Entfernung<br />

vom Ziel der Brennstoff aus, so dass sie<br />

niedergehen mussten. Bei der Landung<br />

wurde der Radiosendeapparat derart beschädigt,<br />

dass eine Bekanntgabe der Position<br />

unmöglich war.<br />

Neue Aufträge der Imperial Airways. In<br />

Anbetracht der Tatsache, dass die Vorbereitungen<br />

für einen regulären Transatlantikdienst<br />

bereits in vollem Gange sind und man<br />

denselben bereits im Frühjahr 1937 eröffnen<br />

zu können hofft, haben die Imperial Airways<br />

29 Wasserflugzeuge vom Typ der Short-<br />

Eindecker mit vier Motoren in Auftrag gegeben.<br />

Einer dieser Apparate wird einen<br />

Brennstofftank besitzen, der erlaubt, den<br />

Aktionsradius auf 5000 km zu erhöhen, wodurch<br />

der Atlantik von New York nach England<br />

ohne Zwischenlandung überflogen werden<br />

kann.<br />

«Lieutenant de Vatsseau Paris» muss demontiert<br />

werden. Am Abend des 17. Januar ist es einem<br />

Redaktor des Pariser «Excelsior» gelungen, mit<br />

dem Kommandanten des vor Pensacola gesunkenen<br />

Riesenwasserflugzeuge «Lieutenant de Vaisseau<br />

Paris», Bonnot, in telephonische Unterredung zu<br />

treten. Auf die wenigen gestellten Fragen teilte<br />

Bonnot mit, dass er hoffe, das Flugschiff in den<br />

nächsten Tagen heben zu können. Es werde aber<br />

nötig sein, den Schiffskörper zu demontieren. Die<br />

Bordinetrumente seien nicht beschädigt worden.<br />

Hingegen würden verschiedene reparaturbedürftige<br />

Teile des Flugzeugs an Ort und Stelle neu erstellt<br />

werden müssen. Kapitän Bonnot gab der bestimmten<br />

Hoffnung Ausdruck, ebenfalls auf dem Luftweg<br />

nach Frankreich zurückzukehren. Interessant<br />

ist noch festzuhalten, dass der Tornado, der das<br />

Flugschiff zum Sinken brachte, von den Wettermeldestationen<br />

nicht angezeigt war und plötzlich<br />

hereinbrach.<br />

Ein Sportflug Paris—Madagaskar. Frau Finat,<br />

die Witwe des am 19 April 1935 auf dem Rückflug<br />

von Madagaskar nach Paris in Ostafrika verunglückten<br />

französischen Fliegers Maurice Finat, hat<br />

mit dem Piloten Maurice Raynaud einen Sportflug<br />

von Paris nach Tanarive auf Madagaskar angetreten.<br />

Die Equipe, die den Flug an Bord eines<br />

lOOpferdigen Eindeckers unternimmt, hat nach<br />

Zwischenlandungen in Avisnon und Marseille-Marignane<br />

am Samstagnachmittag Tunis erreicht.<br />

Aero-Club der Schweiz.<br />

Statistik des Segelfluobetriebes des Aero-Clubs<br />

der Schweiz im Jahr« 1935. Im Jahre 1935 haben<br />

37 Segelflug


N°6 — DIENSTAG, 21. JANTJiAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Im Kampf<br />

um die Benzinzollerhöhung.<br />

Wie in der letzten Nummer berichtet,<br />

glaubt die «Litra», Schweiz. Liga für rationelle<br />

Verkehrswirtschaft, die seitens der Automobilisten<br />

- Verbände der Oeffentlichkeit<br />

übergebenen Zahlen gegen die Benzinzollzuschläge<br />

einer Richtigstellung unterziehen<br />

zu müssen. Bekanntlich lässt diese, letzten<br />

Herbst gegründete Vereinigung immer nur<br />

dann von sich hören, wenn es gilt, die eidg.<br />

Parlamentarier gegen die Automobilisten ins<br />

Feld zu führen, wie sie dies auch wieder in<br />

der neuesten Eingabe an die Bundesversammlung<br />

praktiziert.<br />

Wenn die «Litra» behauptet, dass die Tendenz<br />

des Rückschlages in der Benzineinfuhr<br />

schon in der zweiten Hälfte 1934 festzustellen<br />

war, so weist sie damit nur auf das dem<br />

Benzineinfuhrgeschäft innewohnende Bestreben<br />

hin, aus aussenhandelspolitis'ch bedingten<br />

Erwägungen, stärkeren Schwankungen<br />

unterworfen zu sein. Hingegen sei hervorgehoben,<br />

dass alle bisherigen kleineren<br />

Importmengen stets wieder in der folgenden!<br />

Berichtsperiode durch vermehrte Einfuhr<br />

ausgeglichen wurden, während im letzten<br />

Quartal des Vorjahres die importierten Benzinmengen<br />

ununterbrochen nach unten tendieren.<br />

Wenn aus dieser kleinen Reihe statistischer<br />

Angaben bereits Schlüsse gezogen<br />

werden sollen, so deutet immerhin die letztjährige<br />

Entwicklung auf anders gelagerte<br />

Verhältnisse im schweizerischen Benzinkonsum<br />

hin, als dies noch 1934 der Fall war und<br />

die zweifellos grossenteils als Auswirkungen<br />

der bundesrätlichen Benzinzollpolitik gewertet<br />

werden müssen.<br />

Dass die «Litra» sich die Behauptungen<br />

der Oberzolldirektion, welche den rückläufigen<br />

Benzinkonsum als Folge der Wirtschaftskrise<br />

darzustellen versucht, ebenfalls zu eigen<br />

-macht, erstaunt uns keineswegs. Die Automobilisten<br />

haben aber auch niemals behauptet,<br />

die derzeitigen wirtschaftlichen Depressionsverhältnisse<br />

würden an der schweizerischen<br />

Automobilwirtschaft wirkungslos vorübergehen.<br />

Insbesonders sei einmal mehr<br />

hervorgehoben, dass die Benzinzollmassnahmen<br />

zusammen mit dem veralteten Pauschalsteuersystem<br />

der Kantone, die derzeitig an<br />

und für sich schon schwierige Lage um ein<br />

Bedeutendes nur noch mehr verschlechtert.<br />

Auch uns ist bekannt, dass die steigende des unterstützt, war ebenfalls zu erwarten.<br />

Motorisierung Deutschlands teilweise auf die Wie sich die Automobilisten diesen Rechenkünsten<br />

gegenüber einstellen, und wie diese<br />

künstlich angeregte Binnenkonjunktur zurückzuführen<br />

ist; dessen ungeachtet wird eigentlich zu bewerten sind, ist bereits kürz- i<br />

auch die «Litra» nicht bestreiten wollen, lieh an dieser Stelle behandelt worden.<br />

dass die seitens der neuen Regierung eingeführten<br />

Steuererleichterungen wie auch die verschärfte Zug zum Kleinwagen keine<br />

Wir gehen mit der «Litra » einig, dass der<br />

Neu-<br />

auf dem Gebiete des Strassenbaues in Angriff<br />

genommenen Bauarbeiten den Personen-<br />

und Lastwagenverkehr ganz erheblich<br />

förderten. Die alten, in Deutschland praktizierten<br />

Automobilsteuergesetze hatten seinerzeit<br />

nicht nur stark ins Gewicht fallende<br />

Ausserbetriebssetzungen nach sich gezogen,<br />

sondern zudem noch eine Ueberalterung des<br />

ganzen Lastwageribestandes herbeigeführt.<br />

Wenn nun diese durch eine automobilfeindliche<br />

Steuerpolitik verursachte Drosselung<br />

des gesamten motorisierten Strassenverkehrs<br />

einer gegenteiligen Entwicklung Platz gemacht<br />

hat, so zeigen die deutschen Verhältnisse,<br />

wenn auch durch die künstliche Binnenwirtschaft<br />

teilweise akzentuiert, doch die<br />

nämlichen Erscheinungen, wie sie in der<br />

Tschechoslowakei, in Oesterreich, Jugoslawien<br />

und überall in jenen Ländern zu verzeichnen<br />

waren, in denen die motorfahrzeugfeindliche<br />

Einstellung durch eine etwas weitblickendere<br />

Steuerpolitik abgelöst wurde.<br />

Zudem hat auch die positive Lösung des<br />

Verkehrsteilungsproblems Schiene und Strasse<br />

in Deutschland zu einer beachtenswerten Erhöhung<br />

des Lastwagenbestandes geführt, im<br />

Gegensatz zu den diesbezüglichen Verhältnissen<br />

in der Schweiz, wo seit dem 5. M#i<br />

1935 das ganze Problem auf die lange Bank<br />

geschoben wurde.<br />

Im weitern behauptet die «Litra», dass sich<br />

die seitens der Automobilisten-Verbände<br />

künstlich geschaffene Stauung der Nachfrage<br />

überleben werde. Wir können diese Ansicht<br />

nicht teilen, denn in keinem Land der Erde<br />

lässt sich der Bürger so wenig Vorschriften<br />

machen, was er zu tun oder zu lassen hat,<br />

wie in der Schweiz, am wenigsten, wenn derartige<br />

Verhaltungsmassnahmen von Verbänden<br />

ausgegeben werden. Es ist die vollkommen<br />

auf anderer Einstellung beruhende Einstellung<br />

der Privatwirtschaft im Vergleich<br />

zur Staatswirtschaft, die sich in den vermehrten<br />

Stillegungen dokumentiert, wie auch<br />

erscheinung verkörpert, sondern seit einigen<br />

Jahren, sowohl in der Schweiz wie in allen<br />

andern Ländern, festzustellen ist. Es waren<br />

aber vor allem finanzielle Erwägungen, namentlich<br />

hinsichtlich des Steueraufkommens,<br />

sei es in direkter (Pauschalsteuer), oder indirekter<br />

Form (Zölle), welche die Automobilkonstrukteure<br />

zur Schaffung von immer rationeller<br />

arbeitenden Motoren zwangen. Als Gegenbeispiel<br />

sei auf die Vereinigten Staaten von<br />

Amerika hingewiesen, die als das am stärksten<br />

motorisierte Land der Welt eine zu Europa<br />

direkt gegensätzlich eingestellte Konstruktionstendenz<br />

verfolgen. Wir können uns<br />

ebenfalls der Ansicht anschliessen, dass vom<br />

Standpunkt eines rationellen Verkehrs das<br />

Vordringen des kleinen und mittelgrossen Wagens<br />

durchaus zu begrüssen sei. Allerdings<br />

wird eine derartige Entwicklung auf gewisse<br />

Hindernisse stossen, die sich besonders für<br />

den Fiskus nachteilig auswirken müssen, insofern,<br />

als die Besitzer von schweren Wagen<br />

zum Ankauf leichterer Einheiten übergehen,<br />

während Bevölkerungskreise, die früher in der<br />

Lage gewesen wären, einen Kleinwagen anzuschaffen,<br />

heute die notwendigen finanziellen<br />

Mittel nicht mehr aufbringen, um in die Kategorie<br />

der Automobilbesitzer einzurücken, wobei<br />

für viele Gewerbetreibende nicht der Anschaffungspreis,<br />

sondern die Betriebskosten<br />

ausschlaggebend sind.<br />

Die « Litra » kommt im weitern auf die Stilllegungsziffern<br />

zu sprechen, wobei ihr besonders<br />

die Eingabe der kantonalen Strassenverkehrsliga<br />

des Kantons Zürich am Herzen zu<br />

liegen scheint. In dieser Schrift ist nicht behauptet<br />

worden, die Zunahme der Ausserbetriebsetzungen<br />

betrage 45 Prozent, sondern es<br />

seien bis 6. Januar <strong>1936</strong> 45 Prozent mehr Automobile<br />

ausser Betrieb gesetzt worden, als in<br />

der entsprechenden Vorjahresperiode, während<br />

der Anteil der stillgelegten Wagen am<br />

Gesamtbestand 27 Prozent betrage. Gerade<br />

dieses Beispiel zeigt, wie bewusst die «Litra»<br />

das seitens der Automobilistenverbände unterbreitete<br />

Zahlenmaterial herabzuwürdigen versucht<br />

und dabei auf Kniffe verfällt, die einer<br />

« Liga für rationelle Verkehrswirtschaft» sich<br />

nennenden Vereinigung nicht gerade gut ansteht.<br />

der Wille, sich gegen eine Steuerpolitik zu<br />

wehren, die den Bogen allzu straff gespannt<br />

hat.<br />

Dass wiederum die «Litra» die Auffassung<br />

der Oberzolldirektion betreffend Auswirkung<br />

der Zollerhöhung auf die Einnahmen des Bunin<br />

der Schlussfolgerung kommt die «Litra»<br />

zur Auffassung, dass die Beweisführung der<br />

Automobilistenverbände gegen die Benzinzollerhöhung<br />

nicht haltbar sei. Die Zollerhöhung<br />

von 20 auf 28 Fr. pro 100 kg Benzin hat die<br />

ihr von den Automobilvertretern zugeschriebene<br />

Auswirkung nicht gezeitigt, sondern sie<br />

habe die Verhältnisse unbeeinflusst gelassen.<br />

Schon im Anschluss an die Diskussion über<br />

die am 25. Juni 1935 dekretierte Zollerhöhung<br />

haben wyj die Ansicht vertreten, es sei vollkommen<br />

nutzlos, sich mit den Eisenbahn-Anhängern<br />

über diese Probleme zu streiten. Viel<br />

klüger sei es, das I. Quartal <strong>1936</strong> abzuwarten<br />

und dann die kantonalen Finanzdirektoren<br />

sprechen zu lassen. Wenn in Basel jedes<br />

fünfte Motorfahrzeug ausser Betrieb gesetzt<br />

wird, in Zürich mehr als jedes vierte und in<br />

allen andern Kantonen eine ähnliche Entwicklung<br />

sich abzeichnet, so glauben wir dennoch,<br />

dass die Resultate der zahlenmässigen Auswirkungen,<br />

wie sie von den Automobilstenverbänden<br />

unterbreitet wurden, viel eher der<br />

Wirklichkeit entsprechen, als die von den<br />

Gegnern des Automobilismus vorgebrachten<br />

Argumente.<br />

o<br />

Jkuti«»l*UB*S€&<br />

Winteralpenposten. Die anhaltend ungünstigen<br />

Witterungs- und Schneeverhältnisse müssen sich<br />

naturgemäss in der Frequenzentwicklung der Winteralpenposten<br />

widerspiegeln. So verzeichnet die<br />

4. Betriebswoche vom 6. bis 12 Januar a. c. im<br />

Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode einen<br />

Rückschlag von 4056 Passagieren, indem insgesamt<br />

auf den 15 geführten Kurslinien nur 9653 gegenüber<br />

13.709 Personen befördert wurden. Auf den<br />

neu eröffneten Linien Stalden-Saas Baien und Zer<br />

nez-Münster wurden 77 resp. 162 Passagiere transportiert,<br />

so dass der Ausweis der 4. Woche des<br />

laufenden Jahres mit einer Gesamtfrequenz von<br />

9892 Passagieren abschliesst. Den grössten Ausfall<br />

verzeichnet der Kurs Balsthal-Waldenburg mit<br />

—1243 Personen, da letztes Jahr während der<br />

4. Betriebswoche in Langenbruck eine grosse<br />

Sprungkonkurrenz stattfand. Auch die Kurse Nesslau-Buchs<br />

mit —808, St. Moritz-Maloja-Castasegna<br />

mit —550, Schwarzenburg-Riffenmatt mit —£61 und<br />

Bern-Gurnigel-Selibühl mit —386 haben ansehnliche<br />

Frequenzeinbussen aufzuweisen, bedingt<br />

durch die schlechten Schneeverhältnisse im Jura<br />

und Voralpengebiet.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

Dr. E. Waldmeyer.<br />

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Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

Fortsetzung von Seite 2 '<br />

« Dampffähre? » fragte ich.<br />

Er nickte und fügte dann hinzu: «Würde<br />

sonst nicht so wie nach der Richtschnur laufen!<br />

» Er lachte unterdrückt. «Da jjben werden<br />

sie unruhig.»<br />

Ich blickte hinauf. Der Kapitän hatte Kopf<br />

und Schultern zum Lotsenhaus herausgesteckt<br />

und starrte .gespannt in den Nebel, als<br />

könnte er ihn durch blosse Willensanstrengung<br />

durchdringen. Sein Gesjcht war unruhig,<br />

wie jetzt auch das meines Gefährten, der<br />

an die Reling gestapft war und ebenso gespannt<br />

in die Richtung starrte, aus der er die<br />

unmittelbare Gefahr vermutete.<br />

Dann kam es. Es geschah mit unfassbarer<br />

Schnelligkeit. Der Nebel wich, wie von einem<br />

Keil gespalten. Der Bug eines Dampfschiffes<br />

tauchte auf, zu beiden Seiten Nebelfetzen mitziehend<br />

wie Seegras auf der Schnauze des<br />

Leviathans. Ich konnte das Lotsenhaus sehen<br />

und bemerkte einen weissbärtigen Mann, der<br />

sich, auf die Ellbogen gestützt, weit herauslehnte.<br />

Er trug eine blaue Uniform, und ich<br />

entsinne mich noch, wie sauber und freundlich<br />

er aussah. Seine Ruhe wirkte unter diesen<br />

Umständen furchtbar. Er beugte sich dem<br />

Geschick, marschierte Schulter an Schulter<br />

mit ihm und berechnete kühl den Schlag.<br />

Wir er so dalehnte, warf er uns einen<br />

ruhigen und nachdenklichen Blick zu, ajs<br />

berechne er genau den Punkt des Zusammenstosses,<br />

und nahm nicht die geringste Notiz<br />

von unserem Lotsen, der, blass vor Wut,<br />

schrie: «Nun habt ihr's fertiggebracht! »<br />

Als ich mich umsah, nahm ich wahr, dass<br />

die Bemerkung zu einleuchtend war, um noch<br />

einer Erläuterung zu bedürfen.<br />

«Halten Sie sich an irgend etwas fest».<br />

sagte der Mann mit dem roten Gesicht zu<br />

mir. Er polterte nicht mehr, es schien, als<br />

wäre er von der übernatürlichen Ruhe des<br />

andern angesteckt. « Hören Sie das Kreischen<br />

der Frauen », sagte er grimmig — fast bitter.<br />

Mir kam es vor, als hätte er das alles schon<br />

einmal durchgemacht.<br />

Ehe ich noch seinem Rat folgen konnte,<br />

war der Zusammenstoss schon erfolgt. Wir<br />

mussten wohl gerade mittschiffs getroffen<br />

worden sein, denn ich sah nichts, und der<br />

fremde Dampfer war schon aus meinem Gesichtskreis<br />

geglitten. Die « Martinez » krengte<br />

stark, das Holzwerk krachte und splitterte.<br />

Ich wurde auf das feuchte Deck geschleudert,<br />

und bevor ich mich aufrichten konnte, hörte<br />

ich auch schon das Kreischen der Frauen. Es<br />

waren die unbeschreiblichsten, haarsträubendsten<br />

Töne, die ich je gehört, und mich packte<br />

panischer Schrecken. Mir fiel ein, dass in der<br />

Kajüte ein Haufen Rettungsgürtel lag, ich<br />

wurde aber von der wildstürmenden Menge<br />

Männer und Frauen an der Tür aufgehalten<br />

und zurückgedrängt. Ich weiss nicht mehr,<br />

was in den nächsten Minuten geschah, wenn<br />

ich auch die deutliche Vorstellung habe, dass<br />

ich von den Gestellen an Deck Rettungsgürtel<br />

herunterriss, die der Mann mit dem roten Gesicht<br />

den hysterischen Frauen umlegte. Dieses<br />

Bild ist meinem Gedächtnis so scharf und<br />

deutlich eingeprägt wie ein wirkliches Bild.<br />

Es ist ein Gemälde, das ich immer noch vor<br />

mir sehe: Die zackigen Ränder des Loches in<br />

der Kajütenwand, durch das der graue Nebel<br />

hereinwirbdte und kreiste; die leeren Sitze,<br />

auf denen alles herumlag, was den Eindruck<br />

plötzlicher Flucht erweckte: Pakete, Handtäschchen,<br />

Schirme Ueberzieher; der starke<br />

Herr, der meinen Aufsatz studiert hatte und<br />

jetzt, in Kork und Segelleinen eingeschlossen,<br />

die Zeitschrift noch in der Hand hielt und<br />

mich mit eintöniger Dringlichkeit fragte, ob<br />

ich an eine Gefahr glaube; der Mann mit dem<br />

roten Gesicht, der schwerfällig auf seinen<br />

künstlichen Beinen stapfte und tapfer einer<br />

Frau nach der andern den Rettungsgürtel umschnallte,<br />

und schliesslich das Tollhaus kreischender<br />

Weiber.<br />

Dies Schreien der Weiber fiel mir am meisten<br />

auf die Nerven. Und dem Manne mit dem<br />

roten Gesicht muss es ebenso ergangen sein;<br />

denn noch ein anderes Bild haftet mir in der<br />

Erinnerung und wird nie daraus schwinden:<br />

Der starke Herr stopft meine Zeitschrift in die<br />

Tasche seines Ueberziehers und blickt sich<br />

neugierig um. Eine wirre Masse von Frauen<br />

und weissen, verzerrten Gesichtern und offenen<br />

Mündern kreischt wie ein Chor verlorener<br />

Seelen. Da wirft der Mann mit dem roten<br />

Gesicht — es ist jetzt purpurfarbig vor Zorn<br />

— die Arme hoch, als wäre er Donar, der<br />

Blitzschleuderer, und ruft: «Ruhe, ich bitte<br />

mir Ruhe aus! » Ich weiss noch, dass dieser<br />

Anblick mich plötzlich zum Lachen reizte. Ich<br />

fühlte im selben Augenblick, wie ich selbst<br />

hysterisch wurde, denn es waren Frauen von<br />

meinem Stamme, wie meine Mutter und meine<br />

Schwester, und die Todesfurcht lag über<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 21. JANUAR <strong>1936</strong> — N° 6<br />

ihnen, und sie wollten nicht sterben. Die Töne,<br />

die sie ausstiessen, gemahnten mich an das<br />

Quieken von Schweinen unter dem Schlächtermesser,<br />

und ich war entsetzt über diese<br />

Aehnlichkeit. Frauen, die der erhabensten<br />

Empfindungen, der zärtlichsten Gefühle fähig<br />

waren, standen mit offenen Mündern da und<br />

schrien wie die Schweine. Sie wollten leben,<br />

waren hilflos wie die Ratten in der Falle und<br />

schrien.<br />

Das Entsetzen trieb mich an Deck hinaus.<br />

Ich fühlte mich krank, elend und voller Ekel.<br />

Ich setzte mich auf eine Bank. Schemenhaft<br />

sah und hörte ich, wie Männer umherliefen<br />

und versuchten, die Boote hinabzulassen. Die<br />

Szene war genau so, wie ich sie aus Beschreibungen<br />

in Büchern kannte. Das Tauwerk<br />

klemmte sich fest. Nichts klappte. Ein Boot<br />

mit Frauen und Kindern wurde an den Davits<br />

hinuntergefiert. Es füllte sich mit Wasser und<br />

kenterte. Ein anderes hing noch mit einem<br />

Ende oben, während das andere schon unten<br />

war, und so blieb es hängen. Der fremde<br />

Dampfer, der unser Unglück verschuldet<br />

hatte, liess nichts von sich hören, obwohl man<br />

meinte, dass er uns zweifellos Boote zu Hilfe<br />

schicken würde.<br />

Ich stieg zum unteren Deck hinunter. Anscheinend<br />

sank die « Martinez » sehr schnell,<br />

denn ich sah das Wasser jetzt dicht unter<br />

mir. Viele Passagiere sprangen über Bord.<br />

Die im Wasser waren schrien, man solle sie<br />

wieder an Bord holen. Aber kein Mensch<br />

kümmerte sich um sie. Ein Schrei ertönte:<br />

« Wir sinken! » Ich wurde von der jetzt eintretenden<br />

Panik angesteckt und stürzte mich<br />

in einer Flut von Körpern über Bord. Wie<br />

ich ins Wasser kam, weiss ich nicht mehr,<br />

v\4as ich aber sofort begriff, war, warum alle,<br />

die drinnen schwammen, sich so sehnsüchtig<br />

auf den Dampfer zurückwünschten. Das<br />

Wasser war kalt — so kalt, dass es schmerzte.<br />

Als ich hineinsprang, hatte ich ein Gefühl,<br />

als wäre ich in Feuer geraten. Die Kälte<br />

drang bis ins Mark, sie war wie der Griff des<br />

Todes. Vor Angst und Schrecken schnappte<br />

ich nach Luft, versuchte zu atmen, bevor mich<br />

noch der Rettungsgürtel an die Oberfläche<br />

getrieben hatte. Der Salzgeschmack brannte<br />

mir im Munde, und ich erstickte fast an der<br />

beissenden Lauge, die mir Kehle und Lungen<br />

füllte. Aber das Furchtbarste war die Kälte.<br />

Ich fühlte, dass ich nur wenige Minuten aushalten<br />

konnte. Rings um mich im Wasser<br />

rangen und zappelten Menschen. Ich hörte,<br />

wie sie sich gegenseitig anriefen. Daneben<br />

hörte ich das Plätschern von Riemen; offenbar<br />

hatte der fremde Dampfer seine Rettungsboote<br />

.herabgelassen. Die Sekunden flogen,<br />

und ich wunderte mich; dass ich immer noch<br />

lebte. Meine unteren Gliedmassen waren ganz<br />

empfindungslos, eine eisige Starre krallte<br />

sich mir ums Herz und durchdrang es. Kleine<br />

Wellen brachen unausgesetzt mit boshaft<br />

schäumenden Kronen über meinen Kopf hinweg<br />

und in meinen Mund und drohten, mich<br />

immer wieder zu ersticken.<br />

Der Lärm wurde undeutlich. Das letzte,<br />

was ich hörte, war ein Chor von verzweifelten<br />

Schreien in der Ferne, der mir sagte, dass die<br />

«Martinez» untergegangen war. Dann —<br />

wieviel Zeit verstrichen war, weiss ich nicht<br />

— kam ich in einem plötzlichen Anfall überwältigender<br />

Angst zu mir. Ich war allein. Ich<br />

hörte weder rufen noch schreien — nur das<br />

Plätschern der Wellen, gespensterhaft, widerhallend<br />

von der Nebelwand. Eine allgemeine<br />

Massenpanik ist nicht so furchtbar wie die, die<br />

einen einzelnen Menschen packen kann, und<br />

die Beute einer solchen Panik war ich. Wo<br />

trieb ich hin? Der Mann mit dem roten Gesicht<br />

hatte gesagt, dass die Ebbe durch das<br />

« Goldene Tor » hinausströmte. Dann wurde<br />

ich also auf die hohe See hinausgetrieben!<br />

Und der Rettungsgürtel, der mich trug?<br />

Konnte er nicht jeden Augenblick in Stücke<br />

gehen? Ich hatte gehört, dass diese Dinger<br />

oft aus Papier und Binsen gemacht waren,<br />

die sich schnell vollsogen und alle Tragfähigkeit<br />

verloren. Und dabei hatte ich nicht die<br />

geringste Ahnung vom Schwimmen! Ganz<br />

allein trieb ich, offenbar mit der Strömung,<br />

in die graue chaotische Unendlichkeit hinaus.<br />

Ich gestehe, dass ich mich wie ein Wahnsinniger<br />

benahm.' Ich kreischte, wie die Frauen<br />

es getan, und schlug mit meinen starren Händen<br />

wild das Wasser.<br />

Wie lange das dauerte, weiss ich nicht<br />

Eine Ohnmacht überkam mich, aus der ich<br />

keine andere Erinnerung behielt, als dass sie<br />

einem langen, schmerzhaften Schlafe glich.<br />

Nach Jahrhunderten erwachte ich, und da<br />

erblickte ich, fast über meinem Kopfe, den<br />

Bug eines Fahrzeuges, das langsam aus dem<br />

Nebel auftauchte, und darüber dicht hintereinander<br />

drei dreieckige, prall vom Wind geblähte<br />

Segel. Wo der Bug das Wasser durchschnitt,<br />

schäumte und gurgelte es heftig, und<br />

es schien geradeswegs auf mich loszukommen.<br />

Plötzlich tauchte der Bug nieder und<br />

überschüttete mich klatschend mit einem<br />

mächtigen Wasserschwall. Dann glitt die<br />

lange schwarze Schiffswand so nahe vorbei,<br />

dass ich sie mit den Händen hätte greifen<br />

können. Ich versuchte es, mit einem wahnsinnigen<br />

Entschluss, meine Nägel ins Holz zu<br />

krallen, aber meine Arme waren schwer und<br />

leblos. Wieder wollte ich rufen, brachte aber<br />

keinen Ton heraus. (Fortsetzung folgt.)<br />

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BERN, 21. Jan. <strong>1936</strong><br />

Tedh<br />

Nach einer nicht besonders langen, dafür<br />

aber um so intensiveren Entwicklung hat<br />

sich die unabhängige Aufhängung und Abfederung<br />

der Vorderräder jetzt allgemein<br />

durchgesetzt. Es ist deshalb weiter nicht verwunderlich,<br />

dass sie unter der Bezeichnung<br />

* Schwingachse» ebensosehr zum Schlagworte<br />

geworden ist wie etwa die «Stromlinie<br />

». Hier wie dort stellt das Schlagwort<br />

einen Sammelbegriff dar, dessen Grenzen<br />

manchmal etwas verwischt sind.<br />

Die unabhängigen Radaufhängungen lassen<br />

sich nach der Art der Bewegungen des ausschlagenden<br />

Rades in zwei grosse Gruppen<br />

einteilen. Einmal können alle jene Systeme<br />

zusammengefasst werden, bei denen der Ausschlag<br />

des Rades in parallelen Ebenen erfolgt.<br />

Bei einer zweiten Gruppe ist jede<br />

Durchfederung des Rades von einem bestimmten<br />

Winkelausschlage begleitet. Man<br />

mag allerdings bei der Einteilung auch noch<br />

nach andern Gesichtspunkten vorgehen. Es<br />

könnte zum Beispiel unterschieden werden<br />

zwischen Bauarten, bei denen die senkrechte<br />

Projektion der Wagenspur bei allen Ausschlägen<br />

unverändert bleibt und solchen, bei<br />

denen sie sich mit dem Grade der Durchfederung<br />

ändert. Beide Einteilungen haben<br />

ihre Berechtigung. Es kommt nur darauf an,<br />

welches Kriterium man als das wichtigere<br />

ansieht, den Winkelausschlag des Rades oder<br />

die Veränderung der Spurweite. Während<br />

Winkelausschläge sich infolge der Kreiselwirkung<br />

der Räder speziell an der Lenkung<br />

der Vorderräder bemerkbar machen, sind anderseits<br />

geringe seitliche Verschiebungen der<br />

Räder nicht besonders schädlich. Denn eine<br />

geringfügige Verschiebung der Kontaktpunkte<br />

am Boden wird zum grössten Teile<br />

durch Formänderungen des abrollenden Pneus<br />

aufgenommen. Wir halten deshalb den Winkelausschlag<br />

der Räder für das massgebende<br />

Merkmal und werden die einzelnen Bauarten<br />

nach ihm in zwei Gruppen scheiden, nämlich<br />

solche, die einen Winkelausschlag ergeben<br />

und solche, die einen parallelen Ausschlag<br />

der Räder aufweisen.<br />

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Die ersten Erfolge mit einer gut gelungenen<br />

Einzelabfederung der Vorderräder hatte<br />

die Firma Lancia aufzuweisen. Bei jenen Wagen<br />

bewegen sich die Vorderräder senkrecht<br />

auf und ab, so dass sich die vertikale Projektion<br />

der Spur nicht ändert (Prinzipskizze<br />

Fig. 1). Zur Abfederung werden Spiralfedern<br />

verwendet, die in senkrechten, zylindrischen<br />

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hängung der Räder mit Hilfe von Hebeln und<br />

Gelenken in die Wirklichkeit umzusetzen. So<br />

entstanden die verschiedenen Schwinghebel-<br />

Anordnungen, wie wir sie an modernen Wagen<br />

finden. Obwohl die Zahl der erprobten<br />

Lösungen sehr gross ist, lassen sich unter<br />

ihnen doch gruppenweise gewisse Aehnlichkeiten<br />

konstatieren. Eine typische Lösung<br />

jeder dieser Klassen soll im folgenden besprochen<br />

werden.<br />

Eine parallele Radführung mit besonders<br />

einfachen Mitteln erstreben Bauarten nach<br />

Fig. 2 mit Torsionsfederung. Die Schwinghebel<br />

sind hier horizontal und parallel zur<br />

Längsachse des Wagens angeordnet, während<br />

ihre Drehachsen quer zur Fahrtrichtung<br />

stehen. Neben Torsionsstäben eignen sich<br />

Abfederung der Vorderräder beim neuen<br />

Alfa Romeo.<br />

dazu bewogen haben, solche Schwinghebel<br />

für die Hinterräder seines Volkswagens zu<br />

verwenden, den wir in der letzten Ausgabe<br />

der «Automobil-Revue» eingehend beschrieben.<br />

Statt eines einzigen Schwinghebels pro<br />

Rad können zwei übereinander angeordnet<br />

werden, wie dies aus unserer Illustration hervorgeht.<br />

Sehr häufig wird eine Vorderrad-Aufhängung<br />

nach Fig. 3 angetroffen. Mit ihr kann<br />

zwar ein paralleler Radausschlag erzielt<br />

Fig. 2.<br />

werden, doch verschiebt sich das Rad dabei<br />

zur Abfederung solcher Schwinghebel auch sowohl seitlich als auch senkrecht. Zur Abfederung<br />

solcher Schwingachskonstruktionen<br />

Torsions-Gummi-Federüngen. Gummi ist als<br />

Konstruktionsmaterial für diesen Zweck sehr kommen neben Q'uerfedern auch Spiralfedern<br />

gut geeignet, da er selbst dämpfend wirkt, so oder Torsionsabfederungen in Frage, die in<br />

dass man ohne Stossdämpfer auskommt. Da den verschiedensten Anordnungen Verwendung<br />

finden. Zur Vereinfachung wird manch-<br />

der Gummi durch den Fahrwind immer genügend<br />

gekühlt ist und durch das Chassis<br />

und die Karosserie vor einer direkten Sonnenbestrahlung<br />

geschützt wird, sind Befürchtungen<br />

über die Haltbarkeit unbegründet.<br />

Einem Eindringen von Oel kann leicht vorgebeugt<br />

werden.<br />

Dass durch die Veränderung des Radstandes<br />

während der Durchfederung auch der<br />

Lenkradius gewissen Schwankungen unterworfen<br />

ist, wirkt sich praktisch nicht aus, da<br />

diese Wirkung sehr geringfügig ist. Auf jeden<br />

Fall hat diese Lösung den grossen Vorzug,<br />

dass sie mit einem Minimum von Lagerstellen<br />

auskommt. Dies dürfte Dr. Porsche<br />

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Fig. 4.<br />

Zwei Schwinghebel mit ungleicher Armlänge.<br />

mal der eine oder gar beide Schwinghebel<br />

durch Querfedern ersetzt, die dann nicht nur<br />

die senkrechten Stösse, sondern auchBremsund<br />

Beschleunigungs-Reaktionen aufnehmen.<br />

Um die Veränderung der Spurweite während<br />

der Durchfederung zu vermeiden, werden<br />

vielfach die beiden Schwingarme eines<br />

Rades ungleich lang gemacht. Aus Fig. 4<br />

geht hervor, dass durch diese Massnahme die<br />

Spur stets gleich breit bleibt. Allerdings muss<br />

dabei eine leichte Neigung der Räder beim<br />

Ausschlagen in Kauf genommen werden (in<br />

Fig. 4 übertrieben gezeichnet), die aber zu<br />

gering ist, um sich irgendwie nachteilig auszuwirken.<br />

Diese Bauart wird deshalb von<br />

einer grössern Zahl bekannter Konstrukteure<br />

bevorzugt. Sie stellt einen Kompromiss zwischen<br />

der Lösung mit absolut parallelem<br />

Fig. 5.<br />

Schwingende Halbachse.<br />

Radausschlag und derjenigen mit konstanter<br />

Spurweite dar. Sie bildet deshalb einen<br />

Uebergang zu denjenigen Einzelrad-Aufhängungen,<br />

die eine stärkere Winkelverschiebung<br />

der Räder im Gefolge haben.<br />

Fig. 5 und 6 zeigen, wie diese Arten von<br />

Schwingachsen arbeiten. Da das Rad aussen<br />

nicht gelenkig, sondern, fest mit der entsprechenden<br />

Halbachse verbunden ist, fällt bei I<br />

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der Anwendung an angetriebenen Achsen das<br />

äussere Kreuzgelenk fort, was sich verbilligend<br />

auswirkt. In unserem Konstruktionsbeispiel<br />

zu Fig. 5 ist der Kraftübertragungsteil<br />

weggelassen, um die Ausführung der Radabstützung<br />

deutlicher in Erscheinung treten zu<br />

lassen. Damit bei der Anwendung solcher<br />

Schwingachsen für Vorderräder die 'Winkelbewegungen<br />

geringere Beträge erreichen,<br />

wurde die im Prinzip auf Fig. 6 ersichtliche<br />

Konstruktion entwickelt. Hier sind die Drehpunkte<br />

nicht nur nahe an die Wagenmitte<br />

heran-, sondern darüber hinausgerückt. Jede<br />

Vorderachshälfte ist deshalb länger als die<br />

Hinterachse des Derby-Wagens. Querfeder dient<br />

nur zur Abfederung nicht zur Führung des Rades.<br />

halbe Wagenbreite, so dass der Schwingradius<br />

gross und der Winkelausschlag klein<br />

ausfällt.<br />

Wenn man die grosse Zahl der möglichen<br />

Schwingachs-Konstruktionen durchgeht und<br />

sieht, wie viele verschiedene Lösungen erprobt<br />

und zum Teil wieder verlassen wurden,<br />

so ergibt sich die Bestätigung dafür, dass<br />

dieses Gebiet sich auch heute noch in voller<br />

Entwicklung befindet. Die lebensfähigsten<br />

Bauarten werden sich in den kommenden<br />

Jahren herauskristalisieren, wobei anzunehmen<br />

ist, dass sich, je nach der Preislage und<br />

Grosse der Wagen, verschiedene Ausführungen<br />

als zweckmässig herausstellen werden.<br />

Denn jede der beschriebenen Bauarten hat<br />

Fig. 6.<br />

Verlängerte, schwingende Halbachsen.<br />

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Es muss deshalb dem Konstrukteur<br />

vorbehalten bleiben, in jedem Falle die<br />

zweckmässigste Lösung zu finden.<br />

50 Jahre Automobil.<br />

Auf der vom 15. Februar bis 1. März stattfindenden<br />

Internationalen Automobil- und<br />

Motorradausstellung Berlin <strong>1936</strong> wird das<br />

erste Automobil der Welt gezeigt werden,<br />

das Carl Benz am 29. Januar 1886, also gerade<br />

vor 50 Jahren, patentiert wurde.<br />

Daimler und Benz kamen gänzlich unabhängig<br />

voneinander zur Erfindung des heute<br />

wichtigsten Verkehrsmittels. Daimler arbeitete,<br />

nachdem ihm am 16. Dezember 1883<br />

schon der erste schnellaufende Verbrennungsmotor<br />

der Welt patentiert worden war, zuerst<br />

an einem Motor-Zweirad, das — als erstes<br />

Motorrad der Welt — am 29. August<br />

1885 patentiert wurde.<br />

Carl Benz war in Mannheim im gleichen<br />

Jahr mit seiner Konstruktion des ersten<br />

brauchbaren Automobils der Welt soweit<br />

gekommen, dass er sie zum Patent anmelden<br />

konnte. Nach vielen gelungenen Versuchsfahrten<br />

im Hofe seiner Motorenfabrik machte<br />

er am 3. Juli 1886 in Mannheim seine erste<br />

öffentliche Probefahrt.<br />

Den Tag der Patentierung seiner Erfindung<br />

bezeichnet Carl Benz selbst als den «Geburtstag<br />

des Automobils».<br />

Er schreibt über diesen Tag, der sich am<br />

29. Januar <strong>1936</strong> zum 50. Male jährt, in seinen<br />

«Erinnerungen» wie folgt:<br />

«So war ich gegen Ende des Jahres 1885<br />

zu der Ueberzeugung gekommen, dass mein<br />

Wagen mehr sei als eine blosse Versuchskonstruktion,<br />

ohne praktische Verwendungsmöglichkeit<br />

und ohne wirtschaftlichen Zukunftswert.<br />

Jetzt hielt ich die Zeit für gekommen,<br />

eine Patentschrift und Patentzeichnung<br />

zu entwerfen und einzureichen. Die Patentschrift<br />

ist überschrieben: «Fahrzeug mit<br />

Gasmotorenbetrieb» und beginnt mit den<br />

Worten: «Vorliegende Konstruktion bezweckt<br />

den Betrieb hauptsächlich leichter Fuhrwerke<br />

und kleiner Schiffe, wie solche zur<br />

Beförderung von ein bis vier Personen verwendet<br />

werden.»<br />

«Der 29. Januar 1886 ist der Tag, an dem<br />

meine Erfindung patentrechtlich geschützt<br />

wird. Dieses erste Patent auf einen fertiggestellten<br />

und praktisch brauchbaren Motorwagen<br />

zur Beförderung mehrerer Personen<br />

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Am W.Januar 1886 wurde Carl Benz das Patent<br />

fOr das erste Automobil der Welt erteilt<br />

ist zum Geburtsschein des neuzeitlichen Motorwagens<br />

geworden. Obenstehendes Bild<br />

zeigt diesen Geburtsschein des Automobils,<br />

einen Auszug aus der Patentschrift<br />

Beim Einkauf von Schneeketten die Typenbezeichnung<br />

angeben. Besonders Gummiketten<br />

müssen sehr stramm auf dem Reifen<br />

sitzen. Aber auch Stahlketten dürfen nicht<br />

locker anliegen. Immerhin sollen sie auch<br />

nicht in den Pneu einschneiden. Damit man<br />

in jedem Falle die passende Schneekette erhält,<br />

ist es unerlässlich, dass man neben den<br />

Dimensionen des Pneus auch Typ und Marke<br />

angibt, da trotz gleicher Grössenbezeichnung<br />

die Abmessungen nicht in allen Punkten<br />

übereinstimmen.<br />

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N°6 — DIENSTAG, 21. JANUiAB <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Man soll deshalb auf vereisten oder sonst<br />

schlüpfrigen Strassen immer den Freilaui<br />

blockieren.<br />

Auspuffgase als Rattentod. Ein englischer<br />

Farmer kam auf die gute Idee, die giftige<br />

Wirkung der Auspuffgase an den Ratten auf<br />

seinem Hofe zu erproben. Dazu legte er an<br />

das Ende des Auspuffrohres einen flexiblen<br />

Schlauch an, während er das andere Ende<br />

in die Löcher steckte, die zum Rattenbau<br />

führten. Der Erfolg Hess nichts zu wünschen<br />

übrig und zeigte, dass selbst ein Rattenleben<br />

solchen Giftgasen nicht gewachsen ist.<br />

Techn. fppechsaal<br />

Frage 9710. Chassislack. Was ,für ein Lack<br />

kann zum Anstrich eines Chassis empfohlen werden?<br />

E. K. in B.<br />

Frage 9711. Neuwicklung eines Dynamo-Ankers.<br />

Beim Neuwickeln eines Dynamo-Ankers mit 20 Nuten<br />

und 41 Lamellen entsteht natürlicherweise ein<br />

Ende, das keine Lötstelle mehr hat. Darf man da<br />

ohne weiteres dieses Ende abschneiden oder muss<br />

es abisoliert werden? Soll man beim sogenannten<br />

Nutenschritt einen gegenüberliegenden Ausgleich<br />

herstellen? M. in B.<br />

Antwort: Die angegebenen Lamellen- und<br />

Nutenzahlen sind an ein und derselben Maschine<br />

unmöglich. Die andern Fragen scheiden damit auch<br />

aus. Wir empfehlen, die wirkliche Zahl der Nuten<br />

und Lamellen durch eigenen Augenschein festzustellen.<br />

Frage 9712. Synchronisieren der Zündung. Nach<br />

einer Reparatur lief der Motor meines Wagens unregelmässig,<br />

was ich auf eine Störung der Zündung<br />

glaubte zurückführen zu dürfen. Ich brachte<br />

ihn deshalb in eine Spezial-Werkstätte zur richtigen<br />

Einstellung der Zündung. Seitdem läuft er<br />

wieder gut, weil er synchronisiert wurde. Was bedeutet<br />

das? A. K. in M.<br />

Antwort: Synchronisieren der Zündung ist<br />

bei Motoren mit Doppel-Unterbrecher notwendig,<br />

damit die zwei Unterbrecher-Kontakte richtig zusammenarbeiten.<br />

Da man im Motorenbau zu immer<br />

höheren Tourenzahlen übergeht, wurde von gewissen<br />

Firmen der Weg beschriften, einen Unterbrecher<br />

mit zwei Unterbrecher-Kontakten herzustellen.<br />

Dadurch kann eine geringere Abnützung und<br />

ein genaueres Arbeiten erreicht werden. Um diese<br />

zwei Unterbrecher exakt aufeinander ^abzustimmen,<br />

v iind sogenannte Synchronisier-Apparate notwendig,<br />

so dass diese Einstellung nur in den Garagen richtig<br />

ausgeführt werden kann, wo solche Hilfsmittel<br />

vorhanden sind.<br />

Frage 9713. Anschluss des Scheibenwischers.<br />

Wir behandeln den Vakuum-Scheibenwischer und<br />

können uns über den Grund nicht einigen, weshalb<br />

bei Bergfahrt oder Beschleunigung der Wischer<br />

nicht, oder nur schwach arbeitet. Ich bitte Sie daher,<br />

mir als Frage 1 zu beantworten, wann der<br />

Unterdruck im Ansaugrohr grösser ist, bei geschlossener<br />

oder offener Drosselklappe, wobei immer<br />

angenommen sei, dass der Wagen in Fahrt sei. An<br />

Fig. 1.<br />

leinem Wagen habe ich den Anschluss zum Scheibenwischer<br />

laut erster Skizze vorgesehen. (Fig. 1.)<br />

Mein Kamerad geht hier ganz andere Wege.<br />

Seiner Ansicht nach spielt sich folgendes ab: Bei<br />

geöffneter Drosselklappe sei die Anschluss-Stelle<br />

von der Strömung nicht berührt, sie liege also in<br />

einem toten Winkel, weshalb eben der Wischer<br />

nicht arbeitet. Zu diesem Zwecke verlegt er den<br />

Anschluss nach seiner Zeichnung an folgende<br />

Stelle. (Fig. 2.)<br />

Nun befindet sich aber die gezeichnete Einengung<br />

auf der Höhe der Hauptdüse, also vor der<br />

Drosselklappe und,ich kann mir nicht denken, dass<br />

der Scheibenwischer überhaupt arbeitet, wenn man<br />

ihn dort anschliessen würde. Eine solche Einengung<br />

anderswo, z. B. nach der Drosselklappe vorzusehen,<br />

wäre doch gewiss unsinnig, wenn" sie doch<br />

nur den Zweck hätte, den Scheibenwischer zu gewisser<br />

Zeit (und zwar gerade dann, wenn er am<br />

nötigsten wäre) ruhen zu lassen. Vielleicht beantworten<br />

Sie mir als zweite Frage, was Sie davon<br />

halten. H. R. in S.<br />

Anschluss<br />

Fig. 2.<br />

Antwort- 1. Der Unterdruck im Ansaugrohr<br />

ist bei geschlossener Drosselklappe um ein Mehrfaches<br />

grösser als bei geöffneter Drossel. Ausserdem<br />

ist der Unterdruck von der Motordrehzahl abhängig.<br />

Wir brachten im technischen Sprechsaal<br />

No. 1 der «A.-R.» ein Bild, das die Abhängigkeit<br />

zwischen Motordrehzahl und Unterdruck im Ansaugrohr<br />

illustriert. Vielleicht bringt eine ungenaue<br />

Definition des Wortes «Unterdruck» gewisse Unklarheiten<br />

mit sich. Wir verstehen darunter die<br />

Differenz zwischen atmosphärischem Luftdruck und<br />

Druck im Ansaugrohr. Wenn also der Unterdruck<br />

gross ist, ist der absolute Druck im Ansaugrohr klein.<br />

Bei Bergfahrten und beim Beschleunigen ist die Drehzahl<br />

trotz geöffneter Drossel klein, der Unterdruck<br />

deshalb auch klein und der absolute Druck im<br />

Saugrohr gross. Der Scheibenwischer wird durch<br />

den Druck der atmosphärischen Luft betätigt, die<br />

nach geleisteter Arbeit ins Ansaugrohr gesogen<br />

wird. Es handelt sich also selbstverständlich nicht<br />

um einen Antrieb durch die kinetische Energie des<br />

angesaugten Gemisches, weshalb tote Winkel der<br />

Strömung keinen Einfluss haben. Der Unterdruck<br />

ist (abgesehen von den durch die Strömung verursachten<br />

Druckverlusten) im ganzen Ansaugrohr<br />

bis zur Drossel oder zur Düse ungefähr gleich.<br />

2. Bei geschlossener Drossel wird der Scheibenwischer<br />

beim Anschluss vor der Drossel nicht arbeiten<br />

oder nur sehr schlecht. Bei geöffneter Drossel<br />

pflanzt sich der Unterdruck bis zur Luftdüse<br />

fort. Sogar vor der Düse entsteht noch ein ziemlicher<br />

.Unterdruck. In diesem Falle arbeiten die<br />

Scheibenwischer sowohl beim Anschluss nach Fig. 1<br />

als auch nach Fig. 2. Aus Fig. 3 ist ersichtlich,<br />

das« möglicherweise der Anschlues von Fig. 2 in die<br />

Nähe des engsten Querschnittes der Drosselklappe<br />

fällt, was aus Fig. 2 nicht hervorgeht. Wir nehmen<br />

zwar kaum an, dass der Anschluss §ich neben der<br />

Leerlaufdüse bei B befindet, dagegen liegt er vielleicht<br />

bei A 1 In diesem Falle würde der Scheibenwischer<br />

auch bei geschlossener Drossel funktionieren,<br />

wenn auch nicht so gut, wie heim Anschluss<br />

Fig. 3.<br />

nach Fig. 1. TJebrigens sind die Strömungslinien in<br />

Fig. 2 nicht richtig gezeichnet. Bei einem korrekt<br />

bemessenen Lufttrichter löst sich die Strömung<br />

nicht von der Trichterwand ab. Der richtige Anschluss<br />

des Scheibenwischers ist aus Fig. 1 ersichtlich.<br />

Der Einbau einer zweiten Verengung des Ansaugrohres<br />

nach der Drossel ist nicht zulässig.<br />

Neben anderen Mängeln würde ein starker Abfall<br />

der Motorleistung eintreten.<br />

«•» '«eclvsai<br />

Anfrage 569. Kleinliche Handhabung des<br />

M. F. G. Ich verkaufte kürzlich nach Basel einen<br />

neuen Camion. Fas Fahrzeug wurde von einem<br />

Basler Experten abgenommen, aber nur für 1J^<br />

Tonnen Nutzlast, während mir bis heute in der<br />

ganzen Schweiz für den gleichen Wagen 3 t Nutzlast<br />

bewilligt wurden. Die Lastwagenvertretung<br />

verschaffte mir zuhanden des Experten eine spezielle<br />

Garantie für die Chassis-Tragkraft, der diese<br />

jedoch nicht akzeptieren will. Kann in dieser Sache<br />

vom juristischen Standpunkt aus etwas unternommen,<br />

werden? H. M. in J 1 ..<br />

Antwort: Sie können gegen den Entscheid<br />

des technischen Sachverständigen zuerst an die<br />

kant. Polizeidirektion und alsdann an den Regierungsrat<br />

rekurrieren. Der Entscheid des Regierungsrates<br />

ist dann allerdings nach Art. 15 M.F.G<br />

endgültig, es sei denn, er könnte wegen Willkür<br />

mit der staatsrechtlichen Beschwerde angefochten<br />

werden.<br />

In materieller Hinsicht ist Art. 11 VV. zum<br />

M.F.G. massgebend, der bestimmt, dass die Belastung<br />

des Fahrgestelles nicht grösser sein darf als<br />

es in den Garantiebestimmungen der Erstellerfirma<br />

vorgesehen ist. Ob auch eine niedrigere Belastung<br />

vorgeschrieben werden darf, ist fraglich.<br />

_ Sie werden gut tun, durch einen Basler Anwalt<br />

mit den kant. Behörden zu verhandeln. *<br />

Anfrage 570. Ersatz der Reparaturkosten.<br />

Ich habe einen alten Wagen gegen einen andern<br />

Occasionswagen mit entsprechender Nachzahlung<br />

eingetauscht. Der übernommene Wagen sollte, nach<br />

schriftlicher Bestätigung, in gutem Zustande sein.<br />

Bald stellte es sich heraus, dass verschiedene Fehler<br />

dem Kaufobjekt anhaften, was etliche Reparaturen<br />

notwendig machte. Nun verweigert der Verkäufer<br />

die Bezahlung der Reparatur-Rechnung<br />

mit der Einrede, dass ich die Arbeit in seiner Garage<br />

hätte machen lassen müssen. Die Entfernung<br />

von meinem Wohnort in jene Garage beträgt 30<br />

Kilometer. Zudem hatte ich, offen gestanden, nicht<br />

mehr viel Vertrauen zu seiner Arbeit, nachdem ich<br />

zweimal umsonst den Wagen hingebracht hatte<br />

und der Schaden doch nicht gründlich behoben<br />

worden war.<br />

Kann ich auf dem Rechtswege den Verkäufer<br />

zur Zahlung der Rechnung zwingen? E. Seh. inM.<br />

Antwort: 1. Der Verkäufer des Wagen»<br />

haftet Ihnen dafür, dass der Wagen die zugesicherten<br />

Eigenschaften aufweise. Tut er das nicht,<br />

was in Ihrem Falle offenbar zutrifft, so haben Sie<br />

Anspruch auf Ersatz des Minderwertes, der in der<br />

Regel soviel betragen wird, als die Beseitigung des<br />

Mangels kosten würde.<br />

Wenn Sie nun, statt Bezahlung des Minderwertes,<br />

was Ihr gutes Recht wäre, dem Verkäufer<br />

Gelegenheit geben würden, den Mangel zu beheben,<br />

so bedeutet das ein Entgegenkommen Ihrerseits<br />

Wenn nun der Verkäufer die ihm übertragenen<br />

Arbeiten schlecht ausführt und infolgedessen neue<br />

Mängel auftreten, statt dass die alten behoben würden,<br />

so kann man von Ihnen nicht verlangen, dass<br />

Sie sich noch einmal an ihn wenden. Sie haben<br />

also unseres Erachtens durchaus korrekt gehandelt,<br />

als Sie die Reparatur Ihrem Vertrauensmann<br />

übertrugen. Der Verkäufer schuldet Ihnen die Reparaturkosten,<br />

einerseits deshalb, weil die von ihm<br />

zu vertretenden Mängel die Reparatur notwendig<br />

machten, und anderseits, weil sein Arbeiter bei<br />

Ausführung dieser Reparaturen nicht genügend<br />

sorgfältig war.<br />

2. Wenn Ihnen der Verkäufer versprochen hat,<br />

er werde an Ihrem Wagen noch gewisse ergänzende<br />

Arbeiten ausführen, so muss er sein Versprechen<br />

halten. Tut er das nicht, so können Sie<br />

sich gemäss Art. 98 0. R. durch den Richter ermächtigen<br />

lassen, die Leistung auf Kosten des<br />

Schuldners durch einen andern vorzunehmen.<br />

Wir raten Ihnen, sich an einen Anwalt zu wenden.<br />

Wahrscheinlich wird es genügen; wenn dieser<br />

dem Verkäufer mit der Klage droht, so wird er<br />

wahrscheinlich nachgeben. *<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE (DIENSTAG, 21. JANUAR <strong>1936</strong> — N 6<br />

sl*u<br />

Zur Bezeichnung «Ottomotor». Dipl.-Ihg. Brüderlin<br />

hält nach seiner Veröffentlichung vom<br />

7. Januar <strong>1936</strong>, Nr. 2 der «Automobil-Revue», offenbar<br />

die Bezeichnung «Ottomotor» im Interesse<br />

der «Ehre der wissenschaftlichen Wahrheit« für<br />

ungeeignet. Es sei mir ein Wort dazu gestattet:<br />

Wenn es in der Angelegenheit um einen Patentprozess<br />

ginge, so würde Herr Brüderlin selbstverständlich<br />

recht haben. Die von ihm angeführten<br />

geschichtlichen Tatsachen sind unbestreitbar, mir<br />

bekannt und von mir nie bestritten worden. Sie<br />

haben aber mit der Frage der Begriffsbildung<br />

«Ottomotor» und «Ottoverbrennung» wenig zu tun.<br />

Soweit mir bekannt, gilt auch in der Schweiz nicht<br />

für die geschichtliche Priorität, wohl aber für den<br />

Nachweltsruhm derjenige Mann mehr, welcher<br />

eine Sache der Menschheit verwirklicht hat, der<br />

Mann der Tat, — als derjenige, der den Gedanken<br />

mehr oder weniger genau vorher veröffentlicht,<br />

patentiert, in einem Modell verwirklicht hat. Niemand<br />

wird den Begriff «Edison-Glühlampe» öder<br />

«Zeppelin-Luftschiff» für unrecht halten, obwohl<br />

beide bekanntermassen Vorgänger hatten. Auch<br />

sonst wird der Name eines verdienten Mannes häufig<br />

zur Kennzeichnung eines Begriffes benutzt, der<br />

in sein Arbeitsgebiet gehört, ohne geschichtlich<br />

allein auf ihn zurückzuführen zu sein. So ist die<br />

Bezeichnung «Galvanisierung» allgemein anerkannt,<br />

obwohl Galvani keineswegs die Galvanisierung<br />

erfunden hat. Ampere, Volt und Watt eind<br />

international anerkannte Begriffe, die keineswegs<br />

erschöpfend auf die dadurch geehrten Forscher zurückgehen.<br />

Aehnlich verhält es sich mit dem Begriff der<br />

«Ottoverbrennung» und des «Ottomotors» Otto hat<br />

nach verschiedenen Vorgängern zuerst den Viertaktmotor<br />

für die Mitwelt praktisch vorwärts gebracht.<br />

Das ist ein ungeheures Verdienst.<br />

Auf der anderen Seite besteht das dringende<br />

praktische Bedürfnis, als Gegenstück zur isothermen<br />

Gleichdruckverbrennung nach Diesel eine<br />

kurze eindeckende Bezeichnung für die instantane<br />

Gleichraumverbrennung des sog. «Explosionsmotors»<br />

zu haben. Der Begriff «Vergasermotor» deckt die<br />

Sache nicht. Der von Kutzbach eingeführte Begriff<br />

«Zündermotor» (im Gegensatz zum «Brennermotor»)<br />

dürfte auch nicht ausreichend sein, weil<br />

nicht das Mittel der Fremdzündung, sondern die<br />

instantane Gleichraumverbrennung das Gegenstück'<br />

zur Dieselverbrennung ist.<br />

So dürfte gleicherweise das Bedürfnis nach<br />

einer kurzen definierten Bezeichnung feststehen,<br />

wie auch die Tatsache, dass Otto sich in diesem<br />

Zusammenhang um die Menschheit zu verdient gemacht<br />

hat, dasß er diese Ehre verdient. Zu seinen<br />

Verdiensten gehört gerade auch sein Flugkolbenmotor,<br />

dessen erstaunlich günstiger Verbrauch<br />

heute noch fachmännischen Interesses wert ist, —<br />

der aber keineswegs den Grenzfall der reinen Ottoverbrennung<br />

(Gleichraumverbrennung) verwirklicht.<br />

Für diese Meinung, dass die Bezeichnung der<br />

instantanen Gleichraumverbrennung mit «Ottoverbrennung»<br />

richtig ist, kann ich zu meiner Freude<br />

gerade das ausserdeutsche Ausland anführen. Es<br />

wird auch Herrn Brüderlin wohl nicht unbekannt<br />

sein, dass man im französischen und englischsprachigen<br />

Schrifttum seit langen Jahren vom<br />

«Otto-Cycle» als Gegensatz zum «Diesel-Cycle» zu<br />

reden pflegt. Die Bezeichnungen «Lenoir-Motor»<br />

usw. für den genannten thermodynamischen Grenzfall<br />

der instantanen Gleichraumverbrennung oder<br />

aber für diejenigen praktischen Motoren, welche<br />

sich der Verwirklichung dieses Grenzfalles annehmen,<br />

habe ich ausser bei Herrn Brüderlin noch<br />

nirgendwo gefunden.<br />

Offenbar sind die der im deutschen Schrifttum<br />

verhältnismässig neuen Einführung der Begriffe<br />

«Ottoverbrennung» und «Ottomotor» zuvorgehenden<br />

Auseinandersetzungen nicht bekannt. Sie dürften<br />

hier auch nicht weiter interessieren, nachdem das<br />

nichtdeutsche Ausland mit dem Begriff «Otto-<br />

Cycle» seit langen Jahren das Vorbild gibt, dem<br />

sich das deutsche Schrifttum erst jetzt zögernd anechliesst.<br />

Herr Dipl.-Ing. Brüderlin wird wohl nicht mehr<br />

bestreiten wollen, dass ein Zweitaktmotor mit Vergaser<br />

und Fremdzündung ein «Ottomotor« ist und<br />

den thermodynamischen Grenzfall der «Ottoverbrennung»<br />

anstrebt.<br />

Wa. Ostwald.<br />

«I«<br />

«»n<br />

ecke<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Könnte die Psychotechnik helfen? In den Nrn.<br />

100 und 102 ist von kompetenter Seite, die Frage<br />

einer Beeinflussung der Unfallzahlen mit Hilfe der<br />

Psychotechnik aufgeworfen worden. Ferner haben<br />

beide Einsender auf die Möglichkeit oder Notwendigkeit<br />

einer Prämien-Reduktion für unfallfreie<br />

Fahrer auf ihrer Haftpflichtversicherung hingewiesen.<br />

Was ist zu beiden Problemen vom rein praktischen<br />

Standpunkt aus zu sagen?<br />

Die Psychotechnik hätte zweifellos auf dem Gebiet<br />

der Unfallbekämpfung ein grosses und sehr<br />

dankbares Anwendungsgebiet. Erwiesenermassto ist<br />

bei der Mehrzahl der Strassenunfälle mit Motorfahrzeugen<br />

und Fahrrädern ein momentanes Versagen<br />

des einen oder andern der beteiligten Fahrzeuglenker<br />

zu konstatieren. Die Grundursache dieses<br />

Versagens kann physischer und psychischer<br />

Natur sein, meistens sogar spielen beide Komponenten<br />

zusammen. Ein erstes Versagen des Führers<br />

wird nun an der Motorfahrzeugprüfung festgestellt.<br />

Der Prüfling wird abgewiesen. Er muss<br />

sich zu einer zweiten Prüfung stellen. In der Zwischenzeit<br />

hat er oder sollte er Gelegenheit nehmen,<br />

um seinen Fehler, der zur Abweisung geführt hat,<br />

auszumerzen, sei es durch vermehrte Uebung in<br />

der Führung des Vehikels, sei es durch bewusste<br />

Schulung seiner Aufmerksamkeit auf den Fahrverkehr.<br />

Man kann sich nun fragen, ob die Psychotechnik<br />

z. B. schon nach der ersten oder erst nach<br />

der zweiten Abweisung einsetzen sollte. So wie die<br />

Motorfahrzeugprüfungen heute in der Mehrzahl<br />

unserer Schweizer Kantone gehandhabt und durchgeführt<br />

werden, sollte man meinen, dass der Kandidat<br />

genügend geprüft werde auf seine Fähigkeiten<br />

im Verkehr. Besteht er die Prüfung, so wird er<br />

nun sich selbst überlassen, bis er einen Unfall hat,<br />

und sich die Behörde mit ihm wieder zu befassen<br />

haben wird. Es wird dann seine Fahrerqualität<br />

vielleicht wieder geprüft, er hat eine Revisionsprüfung<br />

zu bestehen. Besteht er die 1. Prüfung<br />

aber nicht, so wird er abgewiesen, bis er entweder<br />

die Prüfung im 2., 3. oder 4. Male bestehen kann<br />

oder dann das Fahrzeugführen von selber aufgibt.<br />

VI.<br />

Reihen- oder V-Motoren.<br />

Bezüglich der Anordnung der Zylinder<br />

gibt es für den Konstrukteur zahlreiche<br />

verschiedene Möglichkeiten. Im Automobilbau<br />

herrscht die Lösung vor, einen Zylinder<br />

neben dem anderen in einer Reihe aufzustellen<br />

und dieselben zu einem Block zu<br />

vereinigen. Dementsprechend ergibt sich<br />

auch eine lange Kurbelwelle und überhaupt<br />

eine grosse Baulänge des Motors. Diese<br />

letztere ist vom Standpunkt der gesamten<br />

Durchbildung des Fahrzeuges nicht erwünscht.<br />

Man ist heute darüber hinaus, eine<br />

möglichst lange Motorhaube haben zu wollen,<br />

während sich die Fahrgäste in einem<br />

engen Raum zusammenpressen müssen.<br />

Man ist bestrebt, das Maschinenaggregat<br />

so raumsparend zu bauen, dass für den<br />

eigentlichen Zweck des Automobils, die Beförderung<br />

von Personen und deren Gepäck,<br />

ein möglichst grosser Raum zur Verfügung<br />

steht.<br />

Dies erreicht man einerseits dadurch,<br />

dass man den Motor selbst möglichst weit<br />

nach vorne schiebt — wesentlich weiter<br />

als in früheren Zeiten —, während anderseits<br />

der Motor an sich möglichst kurz gehalten<br />

werden soll. Eine Verkürzung des<br />

Reihen-Motors ist bei gegebener Zylinderzahl<br />

nicht möglich. Hingegen ist es möglich,<br />

die Zylinder nebeneinander zu stellen<br />

und derart V-förmig anzuordnen, dass die<br />

Pleuelstangen auf eine einzige in der Mitte<br />

liegende Kurbelwelle arbeiten. Damit erlangt<br />

der Achtzylinder-Motor, der sodann<br />

aus zwei Zylinderblöcken aus je vier Zylindern<br />

besteht, ungefähr die Länge eines<br />

Vierzylinder-Motors. Nicht unwesentlich<br />

ist hierbei auch der Vorzug, dass die Kurbelwelle<br />

viel kürzer wird als beim Reihenmotor,<br />

wodurch sich die vom Konstrukteur<br />

stets sehr bekämpften Schwingungen leichter<br />

beherrschen lassen als beim Reihenmotor.<br />

Ein Zwölfzylinder-Motor in V-vAnordnung; je<br />

sechs Zylinder bilden einen gemeinsamen, Block<br />

(Rolls Royce).<br />

Schliesslich besteht noch die Möglichkeit,<br />

die Zylinder paarweise liegend gegeneinander<br />

arbeiten zu lassen (Tatra) oder sternförmig<br />

anzuordnen.<br />

Mehrzylinder-Zweitaktmotoren.<br />

Wenn auch beim Zweitakt-Motor von -vornherein<br />

eine grosse Gleichmässigkeit des Taktes<br />

vorhanden ist, weil auf jede volle Umdrehung<br />

der Kurbelwelle ein Arbeitstakt entfällt, so besteht<br />

doch das Bedürfnis, auch diesen jn mehrzylindrigen<br />

Ausführungen zu bauen. Zur Beurteilung<br />

derselben müssen wir uns vor Augen<br />

halten, dass der Einzylinder-Zweitakt-Motor die<br />

gleiche Explosionsfolge aufweist wie ein Zweizylinder-Viertaktmotor.<br />

Demnach besitzt ein Zweitaktmotor mit 2 Zylindern<br />

genau die gleiche Explosionsfolge wie<br />

ein Viertaktmotor mit 4- Zylindern. Wenn wir<br />

also den Viertakt-Vierzylinder-Motor als die gegebene<br />

Ausführung für den leichten und mittleren<br />

Wagen bezeichnen können, so gilt das<br />

Gleiche vom Zweizylinder-Zweitaktmotor. Ein<br />

Zweitaktmotor mit 4 Zylindern hingegen arbeitet<br />

ganz gleich wie ein 8-Zylinder-Motor des Viertakter-Prinzips.<br />

Die Unterteilung des gegebenen<br />

Zylinderinhaltes auf mehrere Zylinder ist beim<br />

Zweitakt-Motor um so leichter und um so wirtschaftlicher<br />

durchführbar, als lediglich die Zähl<br />

der Kolben und Pleuelstangen zu vervielfachen<br />

ist, während besondere Kosten für Ventile usw.<br />

fortfallen.<br />

Man kann sich daher unter Verwendung eines<br />

Zweitakt-Motors schon für wenig Geld die Ela-<br />

stizität und Beschleunigung, also den motorischen<br />

Fahrkomfort eines normalen Achtzylinder-<br />

Motors leisten.<br />

Der vierzylindrige Zweitaktmotor in V-Form<br />

zeichnet sich durch besonders kurze Baulänge<br />

sowie durch die gleiche Explosionsfolge wie ein<br />

gewöhnlicher Achtzylindermotor aus (DKW),<br />

Der Massenausgleich.<br />

Der ruhige Lauf des Motors hängt zu<br />

einem erheblichen Teil von einem möglichst<br />

weitgehenden Ausgleich der in Bewegung<br />

befindlichen Massen ab. Der Laie stellt sich<br />

diese Aufgabe wesentlich leichter dar, als<br />

sie in Wirklichkeit ist. Es ist nämlich nicht<br />

ohne weiteres möglich, alle in Bewegung<br />

befindlichen Massen durch Gegengewichte<br />

auszugleichen, da die Bewegungsrichtung<br />

der einzelnen Massen sehr unterschiedlich<br />

ist und die auftretenden Kräfte von den<br />

verschiedenen Drehzahlen abhängig sind.<br />

Greifen wir vorerst die Kurbelwelle als<br />

solche heraus. Hier ist es natürlich ohne<br />

weiteres möglich, einen vollkommenen<br />

Massenausgleich herzustellen, indem man<br />

einfach auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der Kurbeln Gegengewichte anbringt Von<br />

dieser Möglichkeit macht der Konstrukteur<br />

auch weitgehend Gebrauch. Ausserdem<br />

tritt innerhalb der Kurbelwelle selbst durch<br />

die verschiedene Stellung der Kurbeln ein<br />

gewisser Ausgleich der Massen auf.<br />

Schwieriger werden die Verhältnisse schon,<br />

wenn wir an der Kurbelwelle die Pleuelstangen<br />

befestigen. Im Ruhezustand kann natürlich auch<br />

hier ein Massenausgleich geschaffen werden,<br />

wenn man annimmt, dass die Pleuelstangen das<br />

Gewicht der einzelnen Kurbeln vergrössern, so<br />

dass einfach das Gewicht der Gegengewichte<br />

ebenfalls vergrössert werden muss. Man erreicht<br />

dadurch den sogenannten statischen Massenausgleich.<br />

Dieser statische Massenausgleich<br />

ist sogar bei einem Einzylinder-Motor<br />

möglich, indem man das Gegengewicht der Kurbelwelle<br />

so gross wählt, dass es das Gewicht<br />

der Kurbel wie auch der Pleuelstange vollkommen<br />

aufhebt. An einem Faden aufgehängt,<br />

würde demnach die Kurbelwelle bei einem solchen<br />

Ausgleich immer im Gleichgewicht bleiben.<br />

Nun liegen aber die Verhältnisse leider nicht<br />

so einfach, als dies hier gesagt wurde, da der<br />

Motor ja läuft und da sich die Pleuelstange<br />

nicht mit der Kurbelwelle in einer rotierenden<br />

Bewegung befindet. Der unterste Teil der Pleuelstange,<br />

der das Pleuellager trägt, befindet sich<br />

allerdings in einer drehenden Bewegung mit der<br />

Kurbel, der obere Teil hingegen beschreibt eine<br />

hin- und hergehende Bewegung mit zwei Umkehrungen<br />

der Bewegungsrichtung bei jeder vollen<br />

Drehung der Kurbelwelle.<br />

Dazwischen liegen unzählige Abstufungen<br />

zwischen der drehenden Bewegung des untersten<br />

Teiles und der geradlinigen Bewegung des<br />

obersten Teiles. Ausserdem vollführt die Pleuelstange<br />

noch um den im Kolben gelagerten Kolbenbolzen<br />

eine selbständige Winkelbewegung, die<br />

von dem Hub der Kurbelwelle und der Länge<br />

der Pleuelstange abhängig ist.<br />

Die Verhältnisse liegen also reichlich kompliziert<br />

Wenn man einen vollkommenen statischen<br />

Ausgleich der Massen durch Befestigung<br />

eines grossen Gegengewichtes an der Kurbelwelle<br />

herbeigeführt hat, dann gerät der Ausgleich<br />

sofort in Unordnung, sobald die Kurbelwelle in<br />

Bewegung gesetzt wird. Und als weiteres Uebel<br />

kommt hinzu, dass die statische Ausgeglichenheit<br />

der Massen um so weniger Gültigkeit behält,<br />

je schneller die Kurbelwelle, sich dreht<br />

Im allgemeinen nimmt man an, dass sich<br />

etwa ein Drittel der Pleuelstangenmasse in drehender<br />

Bewegung mit dem Kurbelzapfen befindet,<br />

während etwa zwei Drittel der Pleuelstange<br />

eine hin- und hergebende Bewegung vollführen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Die Verwendung der Psychotechnik bei erstmals<br />

durchgefallenen Führer-Kandidaten wäre nach Ansicht<br />

des Unterzeichneten verfrüht. Abgesehen von<br />

rechtlichen Schwierigkeiten, um einen Zwang nach<br />

dieser Richtung ausüben zu können, so ist nicht zu<br />

übersehen, dass eben die erste Prüfung von verschiedenen<br />

Umständen begleitet ist, die ein Versagen<br />

des Prüflings in grossem Masse begünstigen. Nach<br />

der zweiten Prüfung steht die Situation nun wesentlich<br />

anders. Nachdem der Prüfling inzwischen<br />

durch Nach-Ausbildung gemachte Fehler korrigiert<br />

und zum mindesten in den allgemeinen praktischen<br />

Kenntnissen durch vermehrte Uebung einen<br />

gewissen Fahrstil sich angeeignet haben sollte,<br />

raüsste ein Versagen an der zweiten Prüfung doch<br />

zum mindesten den Verdacht aufkommen lassen,<br />

dass er ungeeignet zur Führung eines Vehikels ist<br />

Und da wäre die Psychotechnik das einzig richtige<br />

Beweismittel. Das Resultat einer psychotechnischen<br />

Untersuchung müsste für die Wiederzulassung zu<br />

einer dritten Motorfahrzeug-Prüfung entscheidend<br />

sein.<br />

Aber wenn man die Grenzen, wo die Psychotechnik<br />

einzusttzen hätte, noch weiter ausdehnen<br />

wollte, so dürfte doch sicher die Notwendigkeit in<br />

dem Moment vorliegen, wo ein Fahrer einen Unfall<br />

verursacht hat. Freilich setzte das eine einwandfreie<br />

Ermittlung der Schuldfrage voraus. Wenn<br />

auch zu sagen ist, dass einzelne Kantone in der<br />

zwangsweisen Unterstellung ihrer Unfallkandidaten<br />

unter die psychotechnische Untersuchung vorbildlich<br />

vorangegangen sind, so ist das aber leider gerade<br />

in denjenigen Kantonen nicht der Fall, wo der<br />

Prüfling nicht in dichtem Verkehr geschult werden<br />

konnte. Es wäre deshalb dringend zu empfehlen,<br />

dass nach dieser Richtung im ganzen Lande eine<br />

einheitliche Ordnung geschaffen würde. Denn nur<br />

so ist überhaupt einige Gewähr geboten, dass ein<br />

ausgesprochener «Unfäller » rechtzeitig aus dem<br />

Verkehr herausgenommen wird. — Nimmt man an,<br />

das Resultat dieser Untersuchung sei für den geprüften<br />

Unfallkandidaten günstig ausgefallen, so<br />

dass er, mit oder ohne Revisionsprüfung, wieder<br />

zum Verkehr zugelassen werden dürfte, so müsste,<br />

nach unserer Ansicht, das Versagen anlässlich des<br />

Unfalls auf anderen Ursachen beruhen, als die<br />

von der Psychotechnik festgestelltermassen nicht<br />

vorhandenen Störungen psychischer oder physischer<br />

Art. Es hätte diesfalls, besonders dann,<br />

wenn offensichtliche Charaktermängel vorliegen,<br />

die Aufsichtsbehörde mit entsprechenden Massnahmen<br />

einzugreifen. Um aber eine wirksame Kontrolle<br />

über diese Art von Fahrzeugführern ausüben<br />

zu können, müsste eine zentrale Stelle vorhanden<br />

sein, die das Verhalten des Fahrers registriert, sei<br />

es zum Zwecke der Meldung an die Wohnsitzbehörde,<br />

wo der Fahrer eingetragen ist, sei es zur<br />

Wahrung der öffentlichen Sicherheit, wenn derselbe<br />

immer und immer wieder als verkehrsgefährdend<br />

gemeldet wird. Eine solche Landesstelle hätte^<br />

dann die Möglichkeit, wirksam in die Bekämpfung<br />

der Strassenverkehrsunfälle einzugreifen.<br />

Was nun die Prämiierung der unfallfreien Fahrer<br />

durch reduzierte Haftpflichtversicherungsprämien<br />

anbetrifft, ist hiezu folgendes zu bemerken:<br />

Die Schwierigkeit der Durchführung einer Prämienvergünstigung<br />

für den unfallfreien Fahrer liegt<br />

unseres Erachtens in erster Linie darin, dass Halter<br />

(Versicherungsnehmer) und Lenker sehr oft,<br />

mindestens bei 25—30% der Gesamtfahrerzahl,<br />

nicht identisch sind. Welche Möglichkeit hätte also<br />

z. B. die Haftpflichtversicherungsgesellschaft, gegen<br />

einen ausgesprochenen Unfallkandidaten vorzugehen,<br />

der wohl Lenker des versicherten Fahrzeugs,<br />

aber nicht Halter ist? Umgekehrt, wie könnte<br />

dem unfallfreien Halter eine Prämienreduktion<br />

eingeräumt werden, wenn der Lenker seines Fahrzeugs<br />

jedes Jahr einen oder mehrere Unfälle verursacht?<br />

Natürlich könnte der Halter diesen Mann<br />

entlassen, aber derselbe taucht mit aller Wahrscheinlichkeit<br />

wieder bei einem andern Halter auf,<br />

der mit ihm die gleiche Erfahrung machen müsste.<br />

Zur Schaffung abgestufter Haftpflichtversicherungsprämien<br />

müsste unseres Erachtens jener Prozentsatz<br />

Unfallkandidaten, die mit den versicherungsgedeckten<br />

Haltern nicht identisch sind, ausgev<br />

schaltet werden können. Denn nur der Halter als.<br />

Versicherungsnehmer kann doch in das Privileg<br />

einer reduzierten Prämie eingestellt werden. Wie<br />

aber Hesse sich dieser Uebelstand beheben? Durch<br />

Zusammenarbeit mit einer Unfall-Landesstelle, wie<br />

sie vorgängig der Versicherungsfrage angetönt<br />

worden ist. Hier könnte sich die Versicherungsgesellschaft<br />

über die Qualität eines Fahrers erkundigen,<br />

sei er nun Halter oder blosser Lenker eines<br />

Fahrzeugs. Dem hier verzeichneten Fahrer-Leumund<br />

entsprechend könnte sie den antragstellenden<br />

Fahrzeughalter in die eine oder andere Prämienklasse<br />

aufnehmen.<br />

J. Hinden, Automobilexperte.<br />

Wie es vielen ergehen wird — ein Beitrag zum<br />

Thema: Autosteuern. Vielleicht interessiert Sie der<br />

Inhalt des nachfolgenden Briefes, den ich an daa<br />

Automobil-Amt meines Kantons sandte:<br />

«Mitfolgend übersende ich Ihnen die beiden<br />

Nummern-Tafeln meines Lieferungs-Wagens. Immer<br />

noch schwindender Geschäftsverkehr, äusserst<br />

gedrückte Preise und die stets zunehmende Belastung<br />

des Verkehrs zwingen mich, mich einzuschränken.<br />

Seit Einführung des erhöhten Benzinzolls<br />

ist meine Firma um über Fr. 500.— mehr belastet<br />

worden, gerade die Steuer und die Haftpflichtversicherung<br />

für obgenannten Lieferwagen.<br />

Es ist mir unter diesen Umständen auch nicht<br />

möglich, den schon seit zwei Jahren stillgelegten,<br />

aber noch vorhandenen Personenwagen in Betrieb<br />

zu nehmen.<br />

Ob ich den Lieferwagen nur vorübergehend oder<br />

für das ganze Jahr stillegen muss, hängt nicht nur<br />

vom Geschäftsgang, sondern auch davon ab, ob<br />

Erleichterungen in den Gebühren, in der Zahlungsweise<br />

der Gebühren und in der Zollbelastung des<br />

Benzins eintreten. Wie der Autobesitzer, welcher<br />

Automobile für seinen Broterwerb benötigt, heutzutage<br />

«geschoren» wird, geht über das Vernünftige<br />

hinaus und wird in der Branche zum Ruin führen.<br />

><br />

In den Amtsstuben scheint man immer noch<br />

der Ansicht zu sein, dass jedes Automobil ein Luxusgegenstand<br />

sei. Man will noch nicht einsehen,<br />

dass heutzutage der grössere Teil der Automobile<br />

eher als «Werkzeug» dient, wie der Hobelbank dem<br />

Schreiner oder der Ambos dem Schmied, und für<br />

viele eine Notwendijkeit sind, um sich durchzubrincen.<br />

J. B.


N° 6 — DIENSTAG, 21. JANUAR <strong>1936</strong> . ._. AUTOMOBIL-REVUE<br />

Unsere Rundfrage<br />

Wie laimscfU ich mh dm<br />

zukünftiam Tüaaen,?<br />

Der Sonntags-Sportfahrer fordert unverzüglich<br />

eine grosszügigere Dimensionierung<br />

der Motorhaube und nach Möglichkeit daraus<br />

hervorquellende mächtig eindrucksvolle Panzerschläuche<br />

für die Auspuffgase. Dazu natürlich:<br />

mörderisches Fahrtempo. Ein funkelnder<br />

Wagen aus lauter Spiegelflächen,<br />

vorzüglich geeignet zum Photographieren,<br />

dürfte die sehnlichste Sehnsuclit des Filmstars<br />

sein. Und dann kommen die Farbenbegeisterten:<br />

knallgelb oder knallrot gespritzt!<br />

Oder der technisch veranlagte Buchhalter<br />

als Autobesitzer würde sehr viel Wert<br />

darauf legen, mehrere Dutzend Messuhren<br />

am Armaturenbrett vorzufinden, damit er sein<br />

Bordbuch buchhalterisch fachgernäss führen<br />

kann. Um erhebliche Verstärkung der Hinterachsfederung<br />

bitten jene, die ihr bedauernswertes<br />

Limousinchen mal als Ausflugswagen<br />

am Sonntag, und dann mal wieder als Lastwagen<br />

am Werktag benötigen.<br />

Lasst mal den Automechaniker reden! Er<br />

hat ein ansehnliches Häufchen Wünsche gesammelt,<br />

bis ihm die Automobil-Revue Gelegenheit<br />

zur Aussprache gab. In erster Linie<br />

wünscht er jedem Auto einen Besitzer, der<br />

den Wagen sauber hält. Das ehrt den Mann<br />

am Steuer, nützt dem Fahrzeug und bewahrt<br />

den Mechaniker vor Maulwurfsbeschäftigung.<br />

Viele behaupten, sie hätten noch nie Rost gesehen.<br />

Oft genügt ein Blick in den Batteriekasten:<br />

er ist manchmal die reinste Rosterzeugungsanstalt.<br />

Eine üble Gewohnheit ist<br />

es auch, den Wagen erst dann in die Werkstatt<br />

zu schicken, wenn wirklich nichts mehr<br />

dran zu entdecken ist, das nicht piepst und<br />

klappert. Der Mechaniker lächelt dann freudig<br />

überrascht, wenn es heisst: Geräusche beheben.<br />

Aber dabei dreht sich ihm die Seele im<br />

Leibe herum.<br />

Der zukünftige Automobilmotor sollte eine<br />

einwandfreie Befestigung und Abdichtung der<br />

Oelwanne aufweisen. Sehr oft gehört heute<br />

noch viel Kork, zierliche Wattebäuschchen<br />

und ein bisschen Glück dazu, damit die Wanne<br />

dichthält. Dann gibt es kleinere Motoren mit<br />

Zylinderkopfbolzen, die so «dick-» sind, dass<br />

man erleichtert aufatmen kann, wenn das Anziehen<br />

der Muttern ohne Ausreissen vonstatten<br />

ging. Ferner gefällt auch dem Mechaniker<br />

die zweckmässige Stromlinie solange<br />

er nicht, wenn Ventile einzustellen sind, wegen<br />

dieser Stromlinie zum Schlangenmensch werden<br />

muss. Einer weiteren Erwähnung bedarf<br />

das Verlangen nach einheitlichem Gewinde.<br />

Gewiss wurden auf diesem Gebiete grosse<br />

Vereinfachungen erzielt. Aber es hat noch<br />

nicht aufgehört, Sorgenkind der Garage zu<br />

sein.<br />

Die modernsten geschlossenen Autos schikken<br />

sich an, das Aussehen vermummter Tankwagen<br />

zu erhalten. Der Blick ins Freie wird<br />

dabei immer unmöglicher. Hier wäre Einhalt<br />

zu gebieten. Und der zukünftige Wagen vom<br />

Standpunkt des Geniessers aus betrachtet?<br />

Natürlich alles vollautomatisch! Oder mindestens<br />

Schmiernippel, die klingeln, wenn sie<br />

kein Fett erhalten. Batterien, die nur dam<br />

gut arbeiten, solange sie nicht gepflegt werden.<br />

Oder Oelfilter, die vorzüglich reinigen<br />

und sich jegliches Kontrolliertwerden verbieten.<br />

Wi.<br />

Aus dem Parlament.<br />

Sind zur Zeit, da diese Zeilen geschrieben werden,<br />

die Würfel über die Benzinzollerhöhung auch noch<br />

nicht gefallen, so droht sie doch wie ein Damoklesschwert<br />

über den Häuptern der schweizerischen<br />

Automobilisten und es müsste bei der gegenwärtigen<br />

Konstellation, deren Charakteristikum in der<br />

Verkuppelung der Beiträge an den Ausbau der Alpenstrassen<br />

mit dem Benzinzoll liegt, fast ein Wunder<br />

geschehen, würde der Nationalrat der Erhöhung<br />

seine Zustimmung versagen. In einer ganzen<br />

Serie von Voten hat in unserer Volksvertretung<br />

der Wille, für die Gebirgsbevölkerung etwas zu tun,<br />

seinen Ausdruck gefunden; das Geld dafür soll<br />

aber offenbar der Automobilist aufbringen, weil er<br />

ja schliesslich der «Nutzniesser» besserer Strassen<br />

ist. Allerdings kommt man bei näherem Zusehen<br />

nicht um die Feststellung herum, dass noch jemand<br />

anders von der Modernisierung der Alpenstrassen<br />

mit profitiert: Bund, Kantone und Gemeinden<br />

nämlich. Sie ersparen sich dadurch etliche<br />

Millionen an Arbeitslosenunterstützung, aus einem<br />

Werk also, dessen Finanzierung letzten Endes das<br />

Motorfahrzeug — in Gestalt heraufgesetzter Benzinzölle<br />

— zu tragen hat.<br />

Wenn Herr Vonmoos im Verlauf der national-<br />

Tätlichen Debatte über die Alpenstrassen die Gefahren<br />

aufdeckte, welche der Schweiz als Fremdenverkehrsland<br />

aus der Konkurrenzierung durch unsere<br />

Nachbarstaaten drohen, dann wiederholte er<br />

damit weiter nichts als eine Binsenwahrheit.<br />

Daran gibt's auf jeden Fall nichts zu tippen,<br />

dass Oesterreich mit der Eröffnung der neuen<br />

Grossglocknerstrasse dem Autoverkehr nach seinem<br />

Gehiet mächtigen Auftrieb verliehen hat. Dieses<br />

Ziel aber erreichte es — und darin offenbart sich<br />

der grundlegende, fundamentale Unterschied gegenüber<br />

dem «Verfahren», das anscheinend bei unszur<br />

Anwendung gelangen soll — nicht auf dem<br />

Rücken der Automobilisten. Sondern ganz im<br />

Gegenteil: das gleiche Oesterreich, das mit einem<br />

Aufwand von Millionen die heute wohl grossartigste<br />

Alpenstrasse erstehen Hess, hat zu gleicher Zeit<br />

die dem Motorfahrzeug aufliegenden fiskalischen<br />

Lasten gemildert. Am 1. Mai 1935 hob es die Verkehrssteuern<br />

auf. Und dabei bleibt es. Denn schon<br />

die kurze Zeitspanne eines halben Jahres hat genützt,<br />

einen derart gründlichen Wandel der Anschauungen<br />

herbeizuführen, dass man sich zuständigen<br />

Orts entschlossen hat, die Steuerbefreiung als<br />

permanente Einrichtung beizubehalten. Wie hat<br />

sich doch Finanzminister Dr. Draxler über diese<br />

Massnahme geäussert? Sie habe die Wirtschaft befruchtet<br />

und belebt. Und ob sie es getan hat!<br />

Rund 7000 Fahrzeuge sind in Oesterreich seit dem<br />

Inkrafttreten der Steuerbefreiung neu in den Verkehr<br />

gesetzt worden. Beziffere sich 1934 der Höchststand<br />

auf 95.354 Einheiten, so kletterte er 1935<br />

auf 103.011 empor. Dabei muss jedoch erst noch<br />

der Umstand in Rechnung gestellt werden, dass<br />

sich die Aufhebung der Steuer keineswegs voll<br />

auszuwirken vermochte, sah sich doch in Industrie<br />

ausserstande, die plötzlich einsetzende Flut von Bestellungen<br />

zu bewältigen. Nicht genug damit waren<br />

auch die Kontingfinte für ausländische Wagen<br />

in ungeahnt kurzer Zeit erschöpft und selbst die<br />

Vorschüsse auf die Herbst- und Winterkontingente<br />

ginsen in vielen Fällen weg wie frische Semmeln.<br />

Als erste Folge zeitigte die Steuerbefreiung somit<br />

einen Maneel an Fahrzeugen, ein schlagender Beweis<br />

für das latente und nur durch fiskalische<br />

Ueberbelastung zurückgedrängte Bedürfnis des<br />

Landes nach dem Automobil. Mit dem Moment,<br />

da dieses Hemmnis fiel, schnellte die Nachfrage<br />

sprunghaft empor,- in einem Ausmass, dem weder<br />

der Handel noch die landeeeigene Industrie gewachsen<br />

waren.<br />

Ein neuer Angriff auf die Taschen des Automobils:<br />

der Spritbeimischungszwang.<br />

Mit der Gutheissung der Motion Müller im<br />

Ständerat, .deren Kernpunkt die Frage des Spritbeimischüngszwanges<br />

zum Benzin bildet, hat sich<br />

der Vorhang über einem neuen Abschnitt des Kapitels<br />

fiskalische Belastung des Automobils gehoben.<br />

Man hat damit «glücklich» einen neuen Weg zur<br />

Heranziehung des Motorfahrzeuges an die Sanierung<br />

des Bundeshaushaltes aufgedeckt, einen höchst<br />

willkommenen Weg sogar. Nach der Aufnahme zu<br />

schliessen, welche die beiden Kammern wie unser<br />

Herr Finanzminister dieser Idee bereiteten. Der<br />

Gedanke, das 21-Millionen-Defizit der Alkoholverwaltung<br />

durch die Automobilisten decken zu lassen,<br />

wirkt in seiner «Einfachheit» derart bestechend,<br />

dass es durchaus keiner prophetischen Gaben bedurfte,<br />

um vorauszusehen, dass auch der Nationalrat<br />

in den Fußstapfen der Ständevertreter wandeln<br />

würde. Und unsere dunkle Vorahnung hat uns nicht<br />

getäuscht. Ueber kurz oder lang wird der Automobilbesitzer<br />

auch noch berufen sein, in Form eines<br />

Zuschlages zum Benzinpreis auch noch für die<br />

Folgen einer verfehlten Alkoholgesetzgebung einzustehen.<br />

Als ob er nicht an den exorbianten Benzin-<br />

und Automobilzöllen, an den Steuern und Gebühren<br />

schon genug und übergenug hätte.<br />

Ueber das Thema Beimischungszwang entzündete<br />

sich die Diskussion in der Volkskammer naturgemäss<br />

an Art. 33, der von den gebrannten Wassern<br />

handelt. Die Kommissionsmehrheit hatte dazu<br />

einen Antrag eingebracht, worin als eine der<br />

Massnahmen zur Erzielung von Aktivüberschüssen<br />

der Alkoholverwaltung die Beimischung von Sprit<br />

zum Benzin vorsehen war, in dem Sinn, dass der<br />

Bundesrat vorerst einmal die Frage auf ihre technische<br />

Durchführbarkeit und ihre wirtschaftliche<br />

Nützlichkeit hin prüfe. Eine Kommissionsminder-<br />

.heit beantragte, mit sofortiger Wirkung eine Verpflichtung<br />

der Benzinimporteure zur Beimischung<br />

von Sprit zu statuieren, wobei er, analog der Motion<br />

Müller, von der Alkoholverwaltung zum Preis<br />

von höchstens 200 Fr. pro hl. abgegeben werden<br />

sollte, blies jedoch unmittelbar vor der Schlussabstimmung<br />

zum Rückzug.<br />

Nicht dass damit die Sache ad aeta gelegt worden<br />

wäre. Denn einerseits drang die Kommissionsmehrheit<br />

mit ihrer Forderung durch und anderseits<br />

verwarf der Rat einen Antrag Berthoud, der<br />

darauf ausging, der Preiserhöhung des Benzins<br />

durch den Spritbeimischungszwang einen Riegel<br />

zu schieben. Man kann die Katze nicht waschen,<br />

ohne sie nass zu machen, mag dabei die Erwägung<br />

des Rates gewesen sein.... Vielleicht wird ihm aber<br />

später die Erkenntnis aufdämmern, dass das Obligatorium<br />

der Spritbeimischung doch nicht jenes Allheilmittel<br />

verkörpert, als das er es gewertet hat.<br />

Seltsam, wie spurlos die Erfahrungen mit der Benzinzollerhöhung<br />

vom 25. Juni 1935 am Ratskollegium<br />

vorbeigegangen zu sein scheinen. Hat man<br />

wirklich die Zusammenhänge nicht erkannt, hat<br />

man der durch die Zollerhöhung hervorgerufenen<br />

Schrumpfung des Konsums so wenig Gewicht beigemessen,<br />

dass man es unbekümmert, und unbedenklich<br />

wagen konnte, im Prinzip eine abermalige<br />

Verteuerung des nachgerade kostbar gewordenen<br />

Nasses zu beschliessen und darauf obendrein die<br />

Hoffnung zu gründen, man könne auf diesem Weg<br />

den Fehlbetrag in der Alkoholverwaltung zum Verschwinden<br />

bringen?<br />

- Wie in der Ratsmehrheit, so fand der Beimischungszwang<br />

auch im Herrn Bundespräsidenten<br />

und Chef des Finanzdepartementes einen eifrigen<br />

Befürworter. Man glaubte ihm die Erleichterung<br />

nachfühlen zu können, welche ihm dieser «neue<br />

Weg» zur Beseitigung der Alkoholvorräte verschafft.<br />

Man glaubte es ihm auch, dass dieser Weg — von<br />

seinem Standpunkt aus gesehen — nur dann zum<br />

Ziele führen könne, wenn man dem Bundesrat Bewegungsfreiheit<br />

gewährt und ihm nicht heute schon<br />

Versprechungen darüber abnimmt, wie der Benzinpreis<br />

dabei festzusetzen sei.... Wie diese Bewegungsfreiheit<br />

ausgenützt werden soll, darüber kann<br />

man sich einstweilen lediglich in Vermutungen ergehen.<br />

Wir möchten aber nicht unterlassen, in<br />

diesem Zusammenhang unsern Herrn Finanzminister<br />

an seine eigenen Worte zu erinnern, die er am<br />

letzten Freitag im Nationalrat aussprach: dass die<br />

Sanierung der Alkoholverwaltung auf der Basis<br />

einer gleichmässigen Verteilung der Lasten auf alle<br />

Stände zu erfolgen habe. Und wir fragen: Lässt<br />

es sich mit diesem Grundsatz vereinbaren, dass<br />

man die Automobilisten auch hier tributpflichtig<br />

erklärt, jene Kreise, die bisher schon dem Staat<br />

mehr gegeben, als des Staates ist, and die zu immer<br />

neuen Opfern heranzuziehen man nicht müde<br />

wurde?<br />

Bis zur Frühjahrssession bleibt noch hinreichend<br />

Zeit, auch diese Frage gewissenhaft zu prüfen. Sie<br />

stellen, heisst auch sie verneinen.<br />

A.C.<br />

SEKTION BERN. Januar-Monatsversammlung.<br />

Das viel umstrittene Projekt eines für den Automobilverkehr<br />

umgeänderten Schienenweges durch<br />

den Simplontunnel II steht anlässlich der kommenden<br />

Monatszusammenkunft vom 27. Januar <strong>1936</strong><br />

im Hotel Schweizerhof zur Diskussion. Das Aktionskomitee<br />

für den Autostraseen-Tunnel Simplon lässt<br />

sich zu diesem Anlass durch die Herren Staatsrat<br />

J. Escher, Brig und den Schöpfer des Projektes,<br />

Herrn Ing. Louis Perrin, Genf, vertreten. Die Anwesenheit<br />

dieser beiden Herren, welche als die<br />

eigentlichen treibenden Kräfte des grosszügigen<br />

Planes gelten, gibt dem Vortrag eine besondere<br />

Note, um so mehr, als die Sektion Bern einen weiteren<br />

Interessentenkreis, teils pro, teils contra, zum<br />

Besuche des Vortrages sowie zur Teilnahme an der<br />

Diskusion eingeladen hat.<br />

Der Vortrag findet nächsten Montag, 27. Januar<br />

<strong>1936</strong>, 20.15 Uhr im grossen Saal des Hotels<br />

Schweizerhof statt. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Clubball. Neugierig, wie<br />

die Zürcher Automobilisten nun einmal sind, wollten<br />

sie in kriegskritischer Zeit doch auch einmal in<br />

Afrika gewesen sein, wo zur Zeit die Luft geschwängert<br />

ist mit Gasen, denen gegenüber motorische<br />

Abgase das reinste Parfüm bedeuten. Auf<br />

nach Afrika! lautete darum die Parole der<br />

Vergnügungskommission und mehr als 700 Mitglieder<br />

und Angehörige rückten am vergangenen Samstag<br />

reiselustig ins Grand Hotel Dolder ein, wo eine<br />

Araberdelegation, aus kriegsverschonten nördlichen<br />

Gefilden des schwarzen Erdteils stammend, Itineraires<br />

für die Clubfahrt nach Afrika verteilten, die<br />

einmal ausnahmsweise nicht aus dem Hallwag-Verlag<br />

stammten. Man kam aber trotzdem ins ersehnte<br />

Land, wenigstens für anderthalb Stunden,<br />

da die grosse A.C.S.-Revue «Mit oder ohne<br />

Scheinwerfer» in vier beweglichen Bildern Kunde<br />

gab, wie es einer Vergnügungskommission ergehen<br />

kann, wenn sie ohne eigene Frauen auf Entdeckungsreisen<br />

und die damit verbundenen Abenteuer<br />

auszieht und locker sitzende Brieftaschen<br />

durch noch lockerere Mädchen im Hafen von Marseille<br />

gestohlenerweise abhanden kommen. Die Furien<br />

der Strafe sind aber hinter ihnen ier; die holden<br />

Gattinnen sind es, die als « Nachreisende » die<br />

Spuren verbrecherischen ehemännlichen Tuns bis<br />

in die Wüstenstadt Sididubel-Hobsah verfolgen,<br />

und, sich im richtigen Moment entschleiernd, das<br />

Sündenquartett am «Säuohr > nehmen. Im letzten<br />

Bild wird vergeben, vergessen und verziehen; denn<br />

alle sind Sünder allzumal, und Schandtaten werden<br />

derart gebeichtet, dass der grösste Schwadroneur<br />

(es ist schwer zu sagen, wem in dem Quintett dieser<br />

Ehrentitel zukommt) klein und hässlich wird.<br />

Der Verfasser dieses fröhlichen Spieles blieb ungenannt,<br />

Thomas Mann ist es wohl kaum gewesen.<br />

In der viel beiächten Club-Revue, die vor brechend<br />

vollem Festsaal um die Geisterstunde ihren<br />

Anfang nahm, beteiligte sich eine gute Handvoll<br />

Clubmitglieder beiderlei Geschlechtes mit bestem<br />

Erfolg, assistiert mit zugezogenen Varietekräften,<br />

unter denen die ausserordentlich leicht gekleideten<br />

Tänzerinnen von « drüben her », die Pariser Chansonette<br />

Mira, ein Zauberkünstler und ein schweizerisches<br />

alpines Gesangsquartett genannt seien, das<br />

in letzter Stunde für die vertragsbrüchig gewordenen<br />

« Singvreneli» einsprang und das Auditorium<br />

in den Zwischenpausen so gut unterhielt, dass dem<br />

unhöflichen Quartett niemand eine Träne nachweinte.<br />

Der grösste Teil des Clubballes war eben diesem<br />

Ball reserviert; auf sämtlichen Tanzflächen des geräumigen<br />

vornehmen Hauses wurde getanzt und das<br />

ganz ausgezeichnete Hausorchester des Grand Hotel<br />

unter Leitung des modernen und mondänen Direktors<br />

Ammonini spielte dazu auf, hie und da unterbrochen<br />

durch kriegerische Attacken auf zwei kunstypll<br />

ausgestattete kalte Büffets, wo Zungen jeglichen<br />

Geschmackes auf ihre billige Rechnung kamen.<br />

Die A. C. S.-Tombola, reich beschickt wie immer,<br />

kann diesmal auch der Berichterstatter loben;<br />

er war einer der 125 Glückliehen, denen Frau Fortuna<br />

am Samstag einen freundlichen Blick zuwarf;<br />

mit dem eroberten Stoffliwehen zog er in den Morgenstunden<br />

fröhlich singend heimwärts.<br />

Eine Polonaise leitete den flott verlaufenen<br />

Abend ein; wer sie mitlief, bekam ein Apachentuch<br />

um die weibliche Gurgel und einen leise abfärbenden<br />

Panierfes auf das gelockte oder sonstwie ausgestattete<br />

Haupt. Wer Afrika noch näher kennen<br />

lernen wollte, ging in die Hafenkneipe von Marseille,<br />

oder in den Harem der Wüsenstadt, wo bei<br />

arabischem Laserbier afrikanische Siesten zu erleben<br />

waren, ging in die Bar oder in die Teehalle,<br />

nahm an der afrikanischen Riesenschlacht teil, die<br />

Ben Ali Wipf als Sieger sah, oder setzte sich sonstwo-<br />

in einen dolderafrikanisehen Winkel, wo bei<br />

Rier una Würstli der junge Tag sich mit Leichtigkeit<br />

erwarten Hess.<br />

Zwei Sportgrössen waren gerngesehene Gäste<br />

des Clubs, der schweizerische Tennismpister Eimer<br />

und der deutsche Bergmeister Hans Stuck. Und<br />

noch ein Name sei genannt, der von Kunstmaler R.<br />

Schniter, dessen tüchtigen Händen auch dieses Jahr<br />

die Dekorationen anvertraut waren; sein Pinsel<br />

zeichnete humorvoll die Welt von Marseille bis zu<br />

den Affen im afrikanischen Urwald. Auch freie<br />

Mode war mit ihren jüngsten und schönsten Kindern<br />

vornehm vertreten.<br />

W. B<br />

S. D. A. C.<br />

Rallye Feminin Paris-St. Raphael <strong>1936</strong>. Der<br />

Zentralvorstand des S.D.A.C. beschloss. der Einladung<br />

des A.-C. du Var zum 8. Rallye Feminin<br />

Paris-St. Raphael auch dieses Jahr Folge zu geben.<br />

Mitglieder und Interessentinnen wollen sich über<br />

nähere Angaben wenden an die Zentralpräsidentin:<br />

Frau Alice Glaser, Postfach 694, Bern.<br />

Tätiqkeitsprogramm für den Monat Februar<br />

<strong>1936</strong>. 7. Februar: Orientierungsvortrag über Versicherungswesen<br />

mit anschliessendem Lichtbildervortrag<br />

vom Rallye Feminin 1935. (Näheres durch<br />

die Tageszeitungen.) 14. Februar: Zusammenkunft<br />

im Clublokal. 21. Februar: Zusammenkunft im<br />

Clublokal (Wagen mitbringen). 28. Februar: Zusammenkunft<br />

im Clublokal (Ueberraschungen). —<br />

Die Teilnahme am Rallye Feminin <strong>1936</strong> wurde beschlossen.<br />

Aus den V


ÄXJTOMOBIL-REVUE<br />

Heute ist der Verkehr der Motorfahrzeuge selbst im<br />

tiefsten Winter so gross, als noch vor einem Dezennium<br />

im Hochsommer. Wer aber seinen Wagen<br />

im Betrieb hat, kommt aus den mannigfaltigsten<br />

Gründen täglich in die Notwendigkeit, die Eigentümer<br />

fremder Wagen festzustellen. Ihm dient es<br />

deshalb, zu Jahresbeginn ihr revidiertes Verzeichnis<br />

zu besitzen. Aus diesem Grunde fügen<br />

wir es unserem auf Neujahr erscheinenden automobilistischen<br />

Kalenderbuch bei. Die jährlich vorzunehmende<br />

Revision erstreckt sich sowohl auf<br />

die Vormerkung der Handänderungen, Neukäufe<br />

und Streichungen, als auf die sehr zahlreichen<br />

Domizil-, Berufs- und Firmenänderungen. Besitzer,<br />

welche bloss vorübergehend den Nummernschild<br />

deponierten, werden im Verzeichnis weiter geführt,<br />

sodass zu dessen Herausgabe die Lösung der Fahrbewilligungen<br />

pro <strong>1936</strong> nicht abgewartet zu werden<br />

brauchte, das Verzeichnis ist auch jetzt vollständig.<br />

Von 100<br />

gennummern<br />

BESTELL-SCHEIN<br />

finden Sie in diesem Buche Name, Beruf und Adresse der Besitzer. Zusammen<br />

mit dem technischen Teil und dem automobilistischen Bordbuch kostet es nur<br />

Fr. 7.50. Es kann beim Buchhändler, beim Clubsekretariat oder direkt beim<br />

Verlag bezogen oder bei dessen Geschäftsstellen abgeholt werden.<br />

Senden Sie sofort per Nachnahme<br />

. Automobil-Kalender <strong>1936</strong><br />

Verzeichnis d. Personenwagenbesitzer<br />

Name:<br />

Adresse :<br />

Ort etc.:<br />

Verlag Automobil-Revue<br />

Zürich<br />

Löwenstrasse 51 Breitenrainstrasse 97<br />

Genf<br />

7, Rue de la Confederation

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