E_1936_Zeitung_Nr.010
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BERN, Dienstag, 4. Februar <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Rp.<br />
32. Jahrgang - N° 10<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
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Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 750<br />
Glossen<br />
Mehr oder weniger glücklich und unversehrt<br />
ist das Finanzprogramm unter Dach<br />
und Fach gebracht. Was es uns Automobilisten<br />
beschert hat — einen von 20 auf 28 Fr.<br />
pro 100 kg erhöhten Benzinzoll — ist nicht<br />
gerade dazu angetan, den Rückblick auf die<br />
Phase der Session, in deren Verlauf das<br />
Schicksal des schweizerischen Automobilwesens<br />
für die Dauer der nächsten zwei<br />
Jahre gesprochen wurde, in ein freundliches<br />
Licht zu tauchen. Die Zukunft wird ja lehren,<br />
ob wir zu schwarz oder ob die Herren Parlamentarier<br />
und mit ihnen der Bundesrat nicht<br />
etwa zu rosarot gesehen haben. Indessen<br />
spricht alles dafür und nichts dagegen, dass<br />
auch wir erst durch Schaden klug werden<br />
müssen, wie vor uns schon das Ausland, dessen<br />
ebenso bittere wie lehrreiche Erfahrungen<br />
aus einer übersteigerten Belastung des Motorfahrzeugs<br />
— Erfahrungen, die zudem noch in<br />
einer Zeit ungleich besserer Wirtschaftslage<br />
gesammelt^ werden mussten — unsere Landesväter<br />
so herrlich unbekümmert und kühl<br />
gelassen haben.<br />
Bedeutung und Tragweite des von beiden<br />
Kammern gefassten Beschlusses, in Zustimmung<br />
zum bundesrätlichen Antrag die Benzinzollschraube<br />
noch um ein paar weitere<br />
Gänge anzuziehen, rechtfertigen es, so will<br />
uns bedünken, der Beratung eine Nachlese zu<br />
widmen und einige ausgewählte Kapitel aus<br />
der Debatte etwas näher und eingehender zu<br />
beleuchten. Was dabei zutage kommt, ist<br />
eine mitunter etwas krause Logik, sind aber<br />
auch wirtschaftspolitische Gedankengänge,<br />
welche nicht gerade darauf Anspruch erheben<br />
können, hieb- und stichfest zu sein.<br />
Im Brustton der Ueberzeugung hat man<br />
erklärt, die Automobilisten müssten «auch<br />
ein Opfer » für die Sanierung des Staatshaushaltes<br />
darbringen. Wenn man dem Bundespersonal<br />
einen Lohnabbau zumute, wenn man<br />
die bisher ausgerichteten Subventionen bis zu<br />
40 % kürze, dann dürfe auch von den Automobilbesitzern<br />
erwartet werden, dass sie<br />
ihren Tribut zur Wiederherstellung des Budgetgleichgewichtes<br />
entrichten. Unverkennbar<br />
klang dabei als Unterton die etwas abgedroschene<br />
Weisheit mit: Wer ein Auto hat, hat<br />
Geld, und wer Geld hat, kann bezahlen. Nur<br />
eine Kleinigkeit blieb dabei übersehen, die<br />
Tatsache nämlich, dass das Motorfahrzeug<br />
heute schon dem Fiskus einen fetten Hasen<br />
in die Küche jagt. Seitdem sich der Bund ihm<br />
gegenüber von einer ausgesprochen « einnehmenden<br />
» Seite zeigt, hat es ihm in Form von<br />
Zöllen Hunderte von Millionen abgeliefert.<br />
Gehört angesichts dieser gewaltigen finanziellen<br />
Leistungen, wie sie kein anderer Stand<br />
unseres Volkes vollbringt, nicht etwas wie<br />
Unverfrorenheit dazu, den Automobilisten an<br />
seine Pflichten gegenüber dem Staat zu erinnern,<br />
der sich nicht genug daran tun kann,<br />
ihn in geradezu virtuoser Manier zu schröpfen?<br />
Nur gefordert hat der Fiskus bisher vom<br />
Motorfahrzeug. Und er hat dabei einen bemerkenswerten<br />
Appetit entwickelt. Sollte sichs<br />
jedoch der Automobilist einmal einfallen lassen,<br />
zu verlangen; dass nun endlich auch<br />
etwas für ihn abfalle, dann zeigt man ihm die<br />
kalte Schulter (siehe Kürzung der ohnehin<br />
mageren Beiträge an die Alpenstrassen).<br />
Die Behauptung, die Zollerhöhung werde<br />
keinem fühlbaren Rückgang des Benzinver-<br />
Feuilleton «Der Seewolf»<br />
Seite 5<br />
•O.-<br />
Erscheint jeden Dienstan und Freitag<br />
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brauchs rufen und damit auch der vorgesehenen<br />
Einnahme von 16 Millionen keinen Abbruch<br />
tun, wurde in etlichen Variationen<br />
abgewandelt. Aber selbst Herr Nationalrat<br />
Keller, der sich keineswegs als leidenschaftlicher<br />
Anhänger und Freund des Autos legitimiert<br />
hat, konnte bei der Behandlung der<br />
Beiträge für die Alpenstrassen nicht umhin,<br />
zuzugeben, dass die Erträgnisse doch möglicherweise<br />
hinter den Erwartungen zurückbleiben<br />
würden. Und in dieser Voraussicht,<br />
die nicht eben viel Zutrauen in die Berechnungen<br />
des Bundesrates verriet, schritt man<br />
denn auch zu einer Amputation und strich<br />
von den ursprünglich für die Alpenstrassen<br />
budgetierten 7 Millionen «vorsorglicherweise»<br />
3 weg. Man kann nie wissen!<br />
War es nun aber bloss ein artiger Zufall<br />
oder mehr, als ausgerechnet Herr Bundespräsident<br />
Dr. Meyer, der es sich hatte angelegen<br />
sein lässeh, einen Spiess in den Kampf<br />
um die Heraufsetzung des Benzinzolls zu tragen,<br />
bei der Erörterung der Biersteuer unvermittelt<br />
ein ganz anderes Register zog und<br />
vor einem Allzuviel "warnte... weil sonst ein<br />
Konsumrückgang eintreten könnte mit der<br />
Folge, dass nicht nur der Wirtestand geschädigt,<br />
sondern auch die erhoffte Einnahmenverbesserung<br />
zur Illusion herabsinken würde.<br />
Offen gestanden: einem solchen Rösselsprung<br />
vermögen wir nicht zu folgen. Beim Bier, das<br />
bisher von der wohlwollenden Aufmerksamkeit<br />
des Fiskus in weit höherem Masse verschont<br />
blieb wie das Benzin, befürchtet unser<br />
Herr Finanzminister von einer Verteuerung<br />
eine Schrumpfung des Konsums, und diese<br />
Perspektive erregt in ihm schwere Bedenken.<br />
Das Benzin hingegen, auf dem ein Zoll von<br />
320% des effektiven Warenwertes lastet, erträgt<br />
in den Augen desselben Herrn Finanzministers<br />
ohne weiteres einen nochmaligen<br />
Zuschlag, ohne dass ein Absinken des Verbrauchs<br />
zu befürchten stände. Natürlich ist<br />
das etwas ganz anderes, es stehen nicht gleichermassen<br />
schutzwürdige Interessen auf dem<br />
Spiel, insofern nämlich, als eine zu weitgehende<br />
Bierbesteuerung zahlreiche Existenzen<br />
gefährdet, ein ins Uferlose gesteigerter<br />
Benzinzoll dagegen « nur » die 40 000 Arbeiter<br />
und Angestellten, die unser Automobilwesen<br />
bisher ernährt hat. Nicht ohne Bangen<br />
fragen wir uns, wie weit es noch- kommen<br />
müsse, bis man den Wirtschaftszweig, den<br />
wir repräsentieren, in seiner wirklichen Bedeutung<br />
erfasst und ihn mit gleicher Elle<br />
misst wie andere.<br />
Mit der Erhöhung des Benzinzolles haben<br />
Bundesrat und Parlament das Kind mit dem<br />
Bad ausgeschüttet. Weniger wäre mehr gewesen,<br />
so kennzeichnete in seinem Schlussvotum<br />
Herr Dr. Gafner prägnant und treffend<br />
die Sanktionierung dieser Massnahme. Und<br />
6\Q Ironie will es, dass der Bundesrat selbst<br />
die Richtigkeit dieser Auffassung anerkennt,<br />
wenn er, unter Hinweis auf das Beispiel Italiens,<br />
den ausländischen Automobilisten, die<br />
bei uns zu Gaste weilen, das Benzin zu verbilligtem<br />
Preise abgibt. Weil, so hat er verkündet,<br />
billiger Brennstoff verkehrsbelebend<br />
wirkt! Anscheinend aber gilt diese primitive<br />
Wahrheit lediglich für die fremden Autofahrer,<br />
obwohl 55 % aller Autotouristen Schweizer<br />
sind. Sie mögen das Benzin getrost zu<br />
43 Rappen bezahlen ... eben weil sie Schweizer<br />
sind. Dass eine solche Zurücksetzung<br />
kränkend wirkt, was kümmerts den Bund ?<br />
Das sind Dinge, die ans Gebiet des Psychologischen<br />
grenzen. Und dafür hat man<br />
massgebenden Orts nichts übrig. Wohl<br />
aber muss der Bund anderseits, um den<br />
Widersinn komplett zu machen, der notleidenden<br />
Hotellerie unter die Arme greifen,<br />
indem er die Hotel-Treuhandgesellschaft zu<br />
neuem Leben erweckt, indem er 35 Millionen<br />
in das Reiseverkehrsabkommen mit Deutschland<br />
hineinsteckt. Da werde daraus klug,<br />
wer will.<br />
Unser Verkehrsapparat sei zu überentwickelt.<br />
Eine gewisse Rückbildung — auf<br />
dem Wege einer Dezimierung des motorischen<br />
Verkehrs selbstverständlich, — dränge sich<br />
auf. Also sprach Herr Bundespräsident Dr.<br />
Meyer. Auf Kosten des' Automobils soll "der<br />
Karren der Bahnen wieder flottgemacht werden.<br />
Jetzt, wo er unrettbar festgefahren ist,<br />
weil man vorher auf zu grossem Fusse gelebt<br />
hat, wo man weder ein noch aus weiss, jetzt<br />
gewahrt man plötzlich, dass das Motorfahrzeug<br />
sich ganz ungebührlich entwickelt hat.<br />
Freilich, die ungezählten Millionen aus Benzin-<br />
und andern Zöllen, welche diese Entwicklung<br />
abwarf, die hat der gleiche Bund durchaus<br />
nicht verschmäht, sondern sie unverdrossen<br />
eingesteckt. Und dabei nie gefunden, es<br />
sei in dieser Hinsicht des Guten zuviel.. Nein,<br />
er hat herausgeholt, was zu holen war, nach<br />
dem Motto: «Je prends man bien oü je le<br />
trouve ». Wenn es ihm jetzt unvermittelt auf-<br />
Es ist<br />
ein Probten!<br />
mit nicht zu grossem Gewicht und in den<br />
kleinen zur Verfügung stehenden Abmessungen<br />
Spannungen von 20—30,000 V zu erzeugen,<br />
in Bruchteilen von Hündertstelsekunden<br />
zu steuern und zuverlässig isoliert dem, Motorinnern<br />
zuzuführen, und zwar betriebssicher<br />
trotz härtester sonstiger Bedingungen,<br />
die vielleicht am besten durch die<br />
Schlagworte Torsion, Schüttelschwingung,<br />
Staub, Feuchtigkeit, Korrosion, Tropeneinfluss,<br />
Brandgefahr, extreme Temperatur,<br />
Luftverdünnung in grosser Höhe, Radioentstörung,<br />
Wartungslosigkeit charakteriesiert<br />
sind. Man bedenke, um dies zu würdigen,<br />
dass wir großenteils auf Isolierteile, also<br />
Nichtmetalle angewiesen sind, dass z.B. für<br />
die 10-20,000 Sekundärwindungen ein Drahtdurchmesser<br />
von 6 oft nur 5/100 mm einschliesslich<br />
Isolierung verwendet wird. Man<br />
bedenke aber neben der Schwierigkeit des<br />
Raums auch die der Zeit. Ein 18-Zyl.-Flugmotor<br />
braucht bei 3000 Motor-U/min 27,000<br />
Doppelfunken/min, ein 12-Zyl.-Rennmotor bei<br />
7000 Motor-U/min 42,000 Funken/min, das<br />
sind 700 Stösse von 20,000 V Spannung in<br />
einer Sekunde.<br />
INSERTIONS-FREIS:<br />
Die achtfespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp,<br />
Grössere Inserate nach Spezialtaril<br />
Inseratenschluss 4 Taqc TOT Erscheinen der Nummern<br />
Wir berichten heute<br />
Ober:<br />
Benzin, das Wirtschaftsproblem<br />
des Tages, beleuchtet von<br />
Nat.-Rat Dr. Gafner.<br />
Resultate und Schlussbericht<br />
der Sternfahrt Monte Carlo.<br />
Japanische Kleinwagen.<br />
Das Auto von Heute.<br />
dämmert, er leide an einer « Aufblähung » des,<br />
motorischen Verkehrs, wenn er diesem Uebel<br />
dadurch begegnen will, dass er den Hebel der<br />
fiskalischen Belastung abermals ansetzt, dann<br />
muss er es allerdings auch in Kauf nehmen,<br />
wenn die Einnahmen nicht mehr proportional<br />
steigen. Rückdämmung des Autoverkehrs<br />
einerseits, Erhöhung des Benzinzollertrages<br />
anderseits: das sind unlösbare Widersprüche.<br />
lo.<br />
Zündung, und Zünder<br />
Von Dipl. Ing. Erich Klaiber *)<br />
Es ist heute weniger denn je möglich, die'<br />
Unzahl der Anforderungen der verschiedenen<br />
Motoren durch einen Zündertyp zu meisten^<br />
Aus den verschiedenen Typen greife<br />
ich als Beispiel (Bild 3) einen Magnetzünder<br />
für hohe Zündspannungen und grossen Verstellbereich<br />
für schwere Motoren heraus.<br />
Umlaufender Alnimagnet (320 g) gegen<br />
Chromstahl-Bügelmagnet (1418 g) bei früheren<br />
Zündern, feststehende Wicklung, neuartig<br />
tropenbeständig isoliert, für zweifache<br />
Spannung und lOfache Lebensdauer gegen<br />
bisher. Neues Verteilersystem für hohe Spannung,<br />
der Unterbrechernocken läuft mit<br />
Steuerwellengeschwindigkeit zur Steigerung<br />
der Lebensdauer, eingebauter Antriebselbstversteller<br />
ermöglicht grossen Verstellbereich<br />
und volle Zündleistung auch bei Spätzündung.<br />
Alles kugelgelagert und unabhängig<br />
von Nachschmierung.<br />
Beim Einbau von Radioempfangsgeräten<br />
ins Fahrzeug ist es unbedingt nötig, Zünder, Zündkerze<br />
und Leitungen vollkommen metallisch zu umhüllen<br />
und diese Umhüllung mit Motormasse zu<br />
verbinden. Die dadurch entstehende kapazitive Belastung<br />
ist beim Bau dieses Zünders berücksichtigt<br />
Die völlige metallische Einkapselung dient der Entstörung<br />
und gewährt mechanischen Schutz bei rauhem<br />
Betrieh.<br />
Dieser Zündertyp, der 14 mm lange Funken in<br />
freier Luft (bisher 7 mm) gibt, lief bereits in grösserer<br />
Zahl in langer Fahrt anstandslos auf Motoren<br />
mit Ersatzbrennstoffen trotz einer Spannungsbeanspruchung,<br />
deren Höhe bei der Messung auch<br />
uns in Erstaunen setzte.<br />
Eine bestimmte Drehzahl ist notwendig, um mit<br />
einem Magnetzünder einen Funken zu erzeugen im<br />
Gegensatze zur Batteriezündung, wo bei praktisch<br />
niederster Drehzahl ein kräftiger Zündfunke entsteht.<br />
In all den Fällen, in denen besonders hohe<br />
Anforderungen an das Anspringen schwerer Motoren.<br />
z.B. bei Kälte, gestellt werden, ist es zweckmässig,<br />
den sogenannten Schnapper dem Magnetzünder<br />
vorzubauen. Der neue Zünder ist so gebaut,<br />
dass man dies trotz des Antriebsverstellers tun<br />
kann. Der Schnapper ist gleichzeitig die eine Kupplungshälfte.<br />
Bei ganz niederer Drehzahl wird der<br />
Läufer des Magnetzünders angehalten, während sich<br />
die Antriebswelle um einen bestimmten Winkelgrad<br />
bewegt, wobei sich zwischen Zünder und Antriebswelle<br />
eine Feder spannt. Nach Durchlaufen dieses<br />
Winkels wird durch Auslösen'einer Klinke die Zünderwelle<br />
plötzlich freigegeben und von der gespannten<br />
Feder nach vorwärts geworfen, wodurch auch<br />
bei niederster Motordrehzahl ein Zündfunke entsteht.<br />
Steiet die Motordrehzahl, so löst die Klinke<br />
durch Fliehkraft dauernd aus. so dass der Schnapnpr<br />
nicht mehr zur Wirkung kommt.<br />
) Siehe auch No. 7 und 8.<br />
Abbildung 3. Fortsetzung Seite 2, Spalte 4.
Wir geben im nachstehenden den Wortlaut<br />
der Rede wieder, welche Herr Nationalrat<br />
Galner, der Referent der Kommissionsmehrheit,<br />
bei der Behandlung der Benzinzollfrage<br />
vor der Volksvertretung hielt. Seine von SOÜ'<br />
veräner- Sachkenntnis und ernster Sorge um<br />
unser schweizerisches Automobilwesen getragenen<br />
Darlegungen sind uns allen aus dem<br />
Herzen gesprochen.<br />
Es liegt mir daran, vorgängig der Begründung<br />
des Antrages der Kommissionsmehrheit auf Herabsetzung<br />
des Zolles für Benzin und Benzol auf<br />
Fr. 24.— per 100 kg brutto oder Fr. 27.60 per<br />
100 kg netto einige Feststellungen zu machen, die<br />
mir zur Aufklärung allfälliger irrtümlicher Auffassungen<br />
notwendig erscheinen. Die erste und<br />
•wichtigste geht dahin, dass die Kommission nicht<br />
irgendwelche einseitige Interessen verficht. Sie ist<br />
einzig und allein geleitet vom ehrlichen Bestreben,<br />
die Lösung zu finden, die der Gesamtheit unseres<br />
Volkes und insbesondere auch unserer Volkswirtschaft<br />
am besten frommt.<br />
Im weitern kann ich Sie versichern, dass wir<br />
ons voll und ganz der schweren Verantwortung<br />
bewusst sind, mitzuhelfen, dass der finanzielle<br />
Ausgleich im Bundeshaushalt erreicht wird. Wir<br />
haben nicht leichten Herzens diese Bresche in die<br />
Berechnungen des bundesrätlichen Finanzprogrammes<br />
geschlagen. Wenn der Antrag auf Herabeetzung<br />
des Benzinzolles jedoch von -der Mehrheit<br />
der Kommission gutgeheissen wurde, so deshalb,<br />
weil wir der festen Ueberzeugung sind, dass überwiegende<br />
volkswirtschaftliche Interessen für eine<br />
angemessene Herabsetzung des Benzinzolles sprechen<br />
und dass die von den Bundesbehörden errechnet<br />
Mehreinnahme für den Bundesfiskus bei<br />
Belassung des Zollansatzes auf Fr. 28.— brutto<br />
oder Fr. 32.20 per 100 kg netto sich in der Praxis<br />
als irrtümlich erweisen würde.<br />
Noch in einem weitern Punkt weichen wir von<br />
der bundesrätlichen Auffassung ab. Wir halten dafür,<br />
dass es sich beim Benzinzoll zum geringsten<br />
Teil um eine Besitzessteuer handelt, die ihres «rein<br />
luxusmässigen und sportlichen Charakters wegen»<br />
ohne weiteres verantwortet werden darf. Wir vertreten<br />
vielmehr die Auffassung, dass die Zollerhöhung<br />
zum überwiegenden Teil unsere Produktion<br />
in Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, aber auch<br />
Verkehr und Handel, insgesamt trifft und dass die<br />
Mehrbelastung sich vielerorts in einer nicht wünschenswerten<br />
Verteuerung einerseits und Verschärfung<br />
der Krise anderseits auswirkt. Die Folgen<br />
beider treffen insbesondere auch die Arbeiterschaft<br />
in Form von Lohnreduktionen, Arbeitszeitverkürzung<br />
und Entlassungen. Wir werden darauf noch<br />
eu rückkommen.<br />
Mit dem Bundesrat gehen wir sodann wieder<br />
darin einig, dass die Frage der Erhöhung des Zollansatzes<br />
für Benzin und Benzol sowie seines Ausmasses<br />
nicht vom einseitigen Interessenstandpunkt<br />
aus behandelt werden darf, sondern von höherer<br />
allgemeiner Warte aus beurteilt und entschieden<br />
werden muss. Diese Forderung gilt aber nicht nur<br />
gegenüber den Kreisen der Automobilisten, sondern<br />
auch gegenüber den Bahnen. Die Zollerhöhung darf<br />
nicht durch das Bestreben beeinflusst werden, weil<br />
es den Bahnen finanziell schlecht geht, auch das<br />
andere Verkehrsinstrument, den Kraftwagenverkehr,<br />
in eine möglichst finanziell schwierige Lage<br />
zu bringen. Bleiben wir uns bewusst, dass ej sieh<br />
hier um ein Finanzprogramm, um die Frage der<br />
Erschliessung vermehrter und neuer Einnahmequellen<br />
für den Bund handelt, und dass deshalb die<br />
Gründe und Wünsche einer stärkeren Belastung des<br />
Kraftwagens im Interesse der Bahnen zurücktreten<br />
müssen. Wohl ist die Konkurrenz der Bahn durch<br />
das Automobil eine Ursache der sinkenden Einnahmen<br />
der Bahnen. Sie ist aber bei weitem nicht die<br />
Ursache der Bahnverschuldung, sondern hier wirken<br />
eine ganze Reihe zum Teil viel bedeutsamere<br />
Ursachen zusammen. Unsere Bundesbahnen werden<br />
auch nicht dadurch saniert oder reorganisiert, dass<br />
man den Kraffwagenverkehr in einer Art und<br />
Weise zurückbindet, die volkswirtschaftlich nicht zu<br />
verantworten ist. Für diejenigen Ratsmitglieder, die,<br />
•wie der Sprechende, Berner sind, wäre es ja einer-<br />
«eits eine grosse Erleichterung, wenn das Bahnproblem,<br />
unter dem gerade auch unser Kanton<br />
wegen seiner hohen Bahnlasten sehr leidet, so einfach<br />
zu lösen wäre. Das Problem will aber von<br />
Grund auf und jedenfalls in anderem Zusammenhange<br />
als mit einem Finanzprogramm behandelt<br />
sein. Trotz des verwerfenden Volksentscheides über<br />
das Verkehrsteilungsgesetz, den wir sehr bedauert<br />
haben, wird — darin sind wir uns alle einig —<br />
eine natürliche Abgrenzung des Verkehrs zwischen<br />
Bahn und Auto gesucht und gefunden werden müssen.<br />
Mit einer Heraufsetzung des Zollansatzes für<br />
Benzin und Benzol treffen wir aber nicht nur die<br />
eigentliche Bahnkonkurrenz und insbesondere eine<br />
gewisse ungesunde Konkurrenz, mit deren Zurückbindung<br />
wir ebenfalls alle einig gehen. Getroffen<br />
wird vielmehr jeder, der Benzin und Benzol zum<br />
erhöhten Preis für die Produktion seiner Waren<br />
oder zur Ausübung seines Berufes bedarf. So beispielsweise<br />
das notleidende Bauhandwerk, der gesamte<br />
Lokalverkehr, landwirtschaftliche Genossenschaften<br />
usw. Getroffen werden ferner, und daran<br />
denkt man im ersten Augenblick gar nicht, all die<br />
Industriellen und Gewerbetreibenden, die z. B. auf<br />
Benzinmotoren für den Kraftantrieb angewiesen<br />
sind. Dass diese Frage für die betroffenen Betriebe<br />
ihre finanziell srosse Bedeutung hat, sei an einem<br />
Beispie! kurz illustriert. In der Industrie wie beim<br />
Baubandwerk werden vielfach Maschinen mit Benzinraotorenantrieb<br />
verwendet. Ein Kompressor z. B.<br />
hat aber einen täglichen Benzinverbrauch von zirka<br />
70 Litern. Es wäre zu prüfen, und wir mochten den<br />
Bundesrat dafür persönlich bitten, ob nicht für Inhaber<br />
von gewerblichen Benzinmotoren ein reduzierter<br />
Zollansatz eingeführt werden könnte, mit<br />
Auferlegung einer starken Geldbusse bei Missbrauch<br />
Seit 31 Jahren kämpft die<br />
«Automobil-Revue» unentwegt<br />
für das Automobilwesen!<br />
von preisermässigtem Benzin fün andere Zwecke.<br />
In bezug auf die Auswirkung der Zollerhöhung<br />
möchten wir noch auf ein anderes, nicht gewerbliches<br />
Beispiel verweisen. So soll eine landwirtschaftliche<br />
Genossenschaft, die keine Bahnkonkurrenziert,<br />
durch den erhöhten Benzinzoll, wie uns<br />
mitgeteilt wurde, eine jährliche Mehrbelastung von<br />
über 15 000 Fr. erfahren.<br />
An all diese Auswirkungen der Zollerhöhung auf<br />
Benzin und Benzol muss gedacht werden, um zu<br />
täinem den Bedürfnissen der Volkswirtschaft Rechnung<br />
tragenden Entscheid zu kommen. Vergessen<br />
wir aber noch das eine nicht. Die Schweizerischen<br />
Bundesbahnen stehen vor der ungeheuer schwierigen<br />
Aufgabe der Reorganisation und Sanierung.<br />
Letztere verlangt vom gesamten Volk grosse Opfer.<br />
Unser Volk ist sicher bereit, diese Opfer auf sich<br />
zu nehmen, weil es einsichtig genug ist, zu wissen,<br />
dass wir heute, wie in der Zukunft, genau gleich<br />
wie in der Vergangenheit, auf unsere Bahnen nicht<br />
verzichten können, und dass es auch zu dem in<br />
unsern Bahnen investierten Volksvermögen im Interesse<br />
von Landeskredit und Landeswährung Sorge<br />
tragen heisst. Die vom Volke zur Sanierung der<br />
Bundesbahnen verlangten Opfer sind aber beträchtliche.<br />
Sie werden sich auch in direkter und indirekter<br />
Steuerbelastung des einzelnen Staatsbürgers<br />
auswirken. Gerade deshalb scheint es uns auch ein<br />
Gebot der Stunde, weite Kreise unseres Volkes nicht<br />
unnötigerweise gegen die Bundesbahnen zu verbittern.<br />
Die unerwartete Zollerhöhung vom 25. Juni<br />
1935 hat in weiten Kreisen unseres Volkes einer<br />
grossen Verbitterung besonders deshalb gerufen,<br />
weil die Zollerhöhung nicht nur als Fiskalmassnahme.<br />
sondern als auch von Bahninteressen diktiert<br />
gewertet wurde. FOr die Sanierung unserer<br />
Bahnen und die verlangten grossen Opfer brauchen<br />
wir aber ein opferbereites Volk, und darum darf es<br />
gegenwärtig auch in dieser sehr schwierigen Auf-<br />
Wir geben nachfolgend einige Pointen wie- ....Was braucht der Bund? und was ist für dieder,<br />
die von seifen der Diskussionsredner für eine j e n I g e n noch erträglich, die Opfer bringen müsvermehrte<br />
Benzinbelastung gefallen sind. Aus ,<br />
r<br />
ö<br />
dem Votum Herrn Walthers (Luzern): sen ?...<br />
.... der Schutz der Bundesbahnen spiele bei der<br />
Zollerhöhung eine grosse Rolle... das mag in<br />
einem kleinen Teil richtig sein...<br />
.... die Hauptsache, die bei der Erhöhung in<br />
Frage steht, ist die Mehreinnahme, die dort gesucht<br />
werden muss, wo man glaubt, dass sie<br />
noch geholt werden kann, ohne dass eine unerträgliche<br />
fiskalische und wirtschaftliche Belastung<br />
daraus resultiert...<br />
.... Heute ist es bedeutend populärer geworden,<br />
mit den Wölfen zu heulen, bzw. mit den Automobilisten<br />
gemeinsame Sache zu machen, weil sie<br />
heute eine wirkliche Macht darstellen, gegen die<br />
schwer aufzukommen ist...<br />
gäbe der allernächsten Zeit nur gegenseitige Rücksichtnahme,<br />
allseitiges Verständnis und Zusammenarbeit<br />
von Bahn und Auto geben. Der Kampf der<br />
beiden Verkehrsmittel hat sich bisher nur zum<br />
Schaden beider Teile ausgewirkt.<br />
AU dies einleitend zur Abgrenzung, um beim<br />
Entscheid über den Benzinzoll nicht Erwägungen<br />
ausschlaggebend mitwirken zu lassen, die nicht zur<br />
Behandlung des Finanzprogramms gehören und die<br />
auch, allgemein gesprochen, nicht zu verantworten<br />
wären.<br />
Nun zur Zollerhöhung selbst. Durch Bundesratsbeschluss<br />
vom 7. Dezember 1933 wurde der Eingangszoll<br />
des Benzins zu motorischen Zwecken von<br />
Fr. 10.— auf Fr. 20.— per 100 kg brutto erhöht.<br />
Durch Bundesbeschluss vom 21. September 1928<br />
wurde die Hälfte des Jahresertrages aus dem Zuschlagszoll<br />
auf Benzin und Benzol zu motorischen<br />
Zwecken, soweit der Zoll den Einheitsansatz von<br />
Fr. 10.— per 100 kg brutto überstieg, den Kantonen<br />
als Subvention für die Verbesserung und den Unterhalt<br />
der dem Automobilverkehr dienenden öffentlichen<br />
Strassen ausgerichtet. Der Zoll zerfällt somit<br />
heute in einen Grundzoll und einen Zuschlagszoll.<br />
Durch Bundesratsbeschluss vom 25. Juni 1935 griff<br />
der Bundesrat gewissermassen dem neuen Finanzprogramm<br />
vor und erhöhte neuerdings den Zollansatz<br />
für Benzin und Benzol zu motorischen<br />
Zwecken von Fr. 20.— auf Fr. 28.— per 100 kg<br />
brutto oder Fr. 32.20 per 100 kg netto. Der Benzinpreis<br />
setzt sich gegenwärtig wie folgt zusammen:<br />
Benzin-Grenzpreis<br />
Vertriebskosten (inkl. Umschlag<br />
und Lagerung im Basler Hafen<br />
und Gross- und Kleinhandelskosten)<br />
und Inland fracblen<br />
(inkl. Bergfrachten 1<br />
Zoll<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Benzin, das Wirtschaftsproblem des Tages<br />
beleuchtet von Nat.-Rat Dr. Gafner<br />
J ROSINEN AUS DEM KUCHEN<br />
7,3 Rp. p. Liter<br />
12.? Rp. p. Liter<br />
19,5 Rp. p. Liter<br />
23;5_Rp. p^Liter<br />
Total 43 Rp. p. Liter<br />
Halten wir einige sich aus dieser Zusammensetzung<br />
des Benzinpreises ergebende Zahlen fest.<br />
Die Zollbelastung des Importwertes von 7,3 Rp. per<br />
Liter beträgt 320%. die Zollbelastung des Kleinverkaufspreises<br />
von 43 Rp. per Liter beträgt 55 %.<br />
Es gibt kein importiertes Bedarfsprodukt, das so<br />
hoch oder höher mit Zoll belastet ist wie Benzin.<br />
In diesem Zusammenhang ist von Interesse, festzustellen,<br />
dass, was viel zu wenig beachtet wird, vom<br />
Benzinverkaufspreis nur 17 % auf das Ausland fallen,<br />
während die übrigen 83 %, welche sich zusammensetzen<br />
hauptsächlich aus Zoll, aber auch aus<br />
Frachten und übrigen Kosten, im Lande verbleiben.<br />
Diese Zahlen illustrieren das Ausmass der Belastung<br />
des Benzins durch den Zoll. Die Neuerhöhung<br />
kommt, weil es sich um die Erhöhung des Grundzolles<br />
um Fr. 8.— per 100 kg brutto = Fr. 9.20<br />
per 100 kg netto handelt, ausschliesslich dem Bundesfiskus<br />
zugute. Die Kantone erhalten von dieser<br />
Zollerhöhung nichts, sie werden im Gegenteil durch<br />
den Minderkonsum am Benzin und durch die vermehrte<br />
Einstellung von Automobilen sowohl in<br />
ihrem Benzinzollanteil wie In ihren Einnahmen aus<br />
der Kraftwagenbesteucrung empfindlich geschädigt.<br />
Konsequenterweise werden durch den Mehrheitsantrag<br />
Ihrer Kommission daher die Fr. 4.— Zollherabsetzung<br />
nicht etwa hälftig auf Grundzoll und<br />
Zuschlagszoll verteilt, sondern der Zuschlagszoll, an<br />
dem die Kantone zur Hälfte partizipieren, bleibt<br />
Fr. 10.—, und die Reduktion von Fr. 4.— fällt ausschliesslich<br />
zu Lasten des Grundzolles, weil die Zollerhöhung<br />
von Fr. 8.— auch einzig auf diesem vorgenommen<br />
wurde.<br />
Die grundsätzliche und auch materielle Differenz<br />
in der Auffassung zwischen Bundesrat und der<br />
Mehrheit der Kommission dreht sich um zwei Fragen.<br />
Die erste ist die, ob die vorgenommene Zollerhöhung<br />
volkswirtschaftlich im gesamten genommen<br />
tragbar sei oder nicht, und die zweite, welchen<br />
Rückschlag im Benzinkonsum sie seit der Inkraftsetzung<br />
bewirkte und in den nächsten zwei Jahren<br />
während der Dauer der Geltung des Fihanzprogramms<br />
sie aller Wahrscheinlichkeit nach haben<br />
,wird. Unbestreitbar ist richtig, dass die Zollerhöhung<br />
in jenen Fällen, wo sie den eigentlichen<br />
Luxusverkehr trifft, tragbar ist. Zugegeben sei auch<br />
ohne weiteres, dass sie auch dort in vielen Fällen<br />
tragbar ist, wo sie die Produktion. Handel und Verkehr<br />
trifft Wir geben ohne weiteres zu, dass der<br />
Vorwurf einer gewissen Hypertrophie des Verkehrs<br />
auch in der Schweiz zu Recht angebracht ist. Wir<br />
sind ferner unbedingt damit einverstanden, dass<br />
verschiedenenorts der Kraftwagenbetrieb unrationell<br />
ist und damit eine unrentable Belastung des betreffenden<br />
Unternehmens darstellt. In solchen Fällen<br />
ist eine gewisse Rückbildung des Verkehrs durchaus<br />
gesund und volkswirtschaftlich notwendig, und es<br />
wäre nur zu begrüssen, wenn beispielsweise infolge<br />
.... Ich gebe ohne weiteres zu, dass namentlich<br />
bei den Garagen Schwierigkeiten entstehen können<br />
...<br />
» •<br />
.... Die Erhöhung des Benzinzolis wird leider<br />
Gottes eine kleine Misere bringen, aber das ist<br />
bei |edem der Fall, der durch das Finanzprogramm<br />
getroffen wird...<br />
.... Es werden einzelne betroffen, die einen<br />
mehr, die andern weniger...<br />
....die Ziffern Herrn Gafners sind wohl allzusehr<br />
auf Schwarzmalerei eingestellt... Wenn Sie<br />
meinen Optimismus nicht teilen, dann gehen Sie<br />
doch mindestens auf Fr. 26.—...<br />
einer erhöhten Zollbelastung verschiedene «Krauteri»<br />
und Preispfuscher im Transportgewerbe zum<br />
Verschwinden gebracht werden.<br />
Daneben gibt es aber Fälle, und solche in der<br />
überwiegenden Mehrheit, wo es sich in der Frage<br />
der Benzinzollerhöhung um absolut schutzwürdige<br />
volkswirtschaftliche Betriebe handelt und wo an<br />
vielen Orten die vorgenommene Zollerhöhung von<br />
Fr. 8.— eben gerade das Mass des wirtschaftlich<br />
Tragbaren überschreitet. Sie kennen alle das Beispiel<br />
— es ist zwar kein schönes und es sollen<br />
darin keine Rückschlüsse auf einen allfälligen<br />
Steueresel gezogen werden — vom Gärtner, der<br />
seinem Esel immer nur Lasten aufbürdete, -die dieser,<br />
wenn auch keuchend und pustend, geduldig<br />
trug, bis es dem Gärtner einfiel, dem armen Tier<br />
noch seinen Rock aufzuladen — und gerade dieses<br />
kleine Mehrgewicht konnte er nicht mehr tragen.<br />
Es war dem guten und geduldigen Esel doch<br />
Euviel. Er brach zusammen und verschied auf der<br />
Stelle. I>er Nutzeffekt für -den Gärtner war der,<br />
dass er keinen Esel mehr hatte, der ihm seine Lasten<br />
trug.<br />
Lassen wir das Beispiel vom Esel und vom<br />
Gärtner und stellen weiter fest:<br />
Mit den heutigen 43 Rp. per Liter hat es aber<br />
noch nicht einmal sein Ende. Durch Art. 42 des<br />
vorliegenden Beschlussentwurfes wird neu für die<br />
Ausstellung von Zollquittungen eine Stempelgebühr<br />
von 4% des Gesamtbetrages erhoben, für den die<br />
Quittung ausgestellt wird. Dieser Zollquittungsstempel<br />
macht für das Benzin eine neue Belastung<br />
von genau 0,94 Rp. oder rund 1 Rp. per Liter aus.<br />
Von den erwarteten 8 Millionen Fr. Einnahmen<br />
aus der Stempelsteuer werden mindestens 2,2 Millionen<br />
Fr. oder mehr als 25% auf Benzin entfallen.<br />
(Inzwischen hat der Bundesrat die Zollquittungsgebühren<br />
für Benzin und Benzol fallen lassen.<br />
Red.) Aber auch damit ist es noch nicht einmal<br />
genug. Durch die vom Nationalrat beschlossene<br />
Erweiterung von Art. 44 wird der Bundesrat<br />
ermächtigt, die Beimischung von 3% entwässertem<br />
einheimischen Obstspiritus zum Benzin anzuordnen,<br />
wenn sie technisch und volkswirtschaftlich<br />
zweckmässig ist. Es würde dies eine weitere Verfeuerung<br />
des Benzins um Z% Rp. per Liter bringen.<br />
Beide neuen Belastungen sollten vermieden<br />
werden, im einen Fall durch Ausnahme des Benzins<br />
vom Art. 42, im zweiten Fall durch spätere<br />
entsprechende Preisermässigung.<br />
Jedenfalls ist die Kommission unpräjudizierlich<br />
und ohne Miteinbeziehung der Auswirkungen des<br />
Beimischungszwanges der Auffassung, dass aus<br />
volkswirtschaftlichen wie aus fiskalischen Gründen<br />
sowohl für Bund und Kantone ein Zoll von Fr. 24<br />
per 100 kg bei den zur Zeit bestehenden Verhältnissen<br />
die oberste Belastungsgrenze darstellen<br />
sollte.<br />
(Schluss folgt.)<br />
•>»••<br />
DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N L 10<br />
Zündung und Zünder.<br />
Fortsetzung von Seite 1.<br />
Der Schnapper hat, abgesehen von der Anlasserleichterung,<br />
den Vorteil, den Schnappfunken,<br />
wenn er richtig eingestellt ist, stets nach dem<br />
obern Totpunkt zu erzeugen, ob nun die Handverstellung<br />
des Zünders auf Früh- oder Spätzündung<br />
steht Dies bedeutet Rückschlagsicherheit beim Anwerfen.<br />
In einzelnen Ländern wird für Motoren,<br />
deren Inhalt je Zylinder 375 ccm und mehr ist,<br />
Rückschlagsicherheit gefordert. Sie ist gegeben,<br />
wenn beim Anwerfen der Funke nicht früher als<br />
15° vor dem obern Totpunkt beim Magnetzünder,<br />
nicht früher als im obern Totpunkt beim Batteriezünder<br />
oder Magnetzünder mit Schnapper auftreten<br />
kann. Diese Forderung wird äusser durch den<br />
Schnapper bei richtiger Zündeinstellung auch durch<br />
einen Selbstversteller ausreichenden Verstellbereiehes<br />
erfüllt, der besonders beim Batteriezünder hierfür<br />
Anwendung findet.<br />
Auch beim Batteriezünder wurde mit Erfolg versucht,<br />
den gesteigerten Spannungsanforderungen gerecht<br />
zu werden durch vergrösserte Kriech- und<br />
Ueberschlagswege am Verteiler und durch grössere<br />
Zündverteiler für besonders hohe Spannung und<br />
Drehzahl. Auch den Batteriezünder kann man entstört<br />
bauen. Spule, Zündverteiler, Leitungen und<br />
Kerzen werden alsdann völlig metallisch eingeschlossen.<br />
Allerdings muss man bei Batteriezündung<br />
ausserdem durch Siebketten, sogenannte Entstördosen,<br />
in den Primärleitungen das Eindringen<br />
der Störungen in das Netz des Wagens und den<br />
Empfänger verhindern. Einfacher, aber nicht so<br />
wirksam und beim gewöhnlichen Autoradio angewandt,<br />
ist der Einbau sogenannter Verschleifungswiderstände<br />
an Kerzen und Zündverteilern, die<br />
freilich die Energie des Zündfunkens unliebsam beeinflussen.<br />
Bei neuen Motorkonstruktionen sollten<br />
Zündverteiler, Spule und Kerze mit ihren Leitungen<br />
unter eine gemeinsame, leitend mit dem Motorgehäuse<br />
verbundene Kappe gelegt werden, um Radioentstörung<br />
von vornherein zu gewährleisten.<br />
Der Magnetzünder läuft mit Kurbelwellengeschwindigkeit<br />
oder schneller, der Batteriezünder<br />
mit Steuerwellengeschwindigkeit. Es<br />
gibt Motoren an denen nur ein Batteriezünderantrieb<br />
vorgesehen wird, aber für Sonderfälle<br />
Unabhängigkeit von der Batterie und<br />
damit ein Magnetzünder gewünscht wird.<br />
Um dann keinen besonderen Antrieb für den<br />
Magnetzünder schaffen zu müssen, hat man<br />
Magnetzünder entwickelt, die so viele Flusswechsel<br />
und damit Funken je Umdrehung<br />
ergeben, wie der Zylinderzahl des Motors<br />
entspricht, die also mit Steuerwellengeschwindiekeit<br />
angetrieben werden.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Unsere Rundfrage<br />
Wie wünsche ich mh den<br />
zukünftigen Wagen?<br />
Es ist tatsächlich an der Zeit, dass man den<br />
Fahrer nach den Wünschen fragt. Mein Vorschlag:<br />
Motor: Obengesteuert, 6 Zylinder, 2000 cc,<br />
3200 bis 3500 Touren, ca. 60 Brems-PS. Benzinverbrauch<br />
nicht über 12 Liter. Anordnung<br />
des Motors im Heck, Vollschwingachsen.<br />
Stromlinienkarosserie mit 2mal 3 Sitzplätzen,<br />
Radstand ca. 285 cm, Spurweite 135 bis<br />
140 cm. Gute Sicht durch geneigte und geteilte<br />
Windschutzscheiben, Reserveräder innerhalb<br />
der Karosserie untergebracht, gute,<br />
zugfreie Lüftung, anständig grosser Kofferraum.<br />
Federung nicht zu weich. Anschaffungspreis<br />
nicht über 7000 Fr. Eventuell Dieselmotor.<br />
Neuerdings habe ich mir aber etwas ganz<br />
Gerissenes ausgedacht, und die «Automobil-<br />
Revue» soll die erste sein, die etwas davon<br />
erfährt. Ich werde mir einen Occasion-Kompressor<br />
kaufen, der so seine 80 Liter Most<br />
braucht und werde damit viel Geld verdienen,<br />
viel, viel Geld. Ich werde nämlich den Wagen<br />
erst richtig auf die Höhe bringen und folgende<br />
Benzinsparer einbauen:<br />
1 Vergaser tNon plus ultra><br />
1 Auspuff topf «Extra Extra»<br />
8 Kerzen «Kandelaber»<br />
1 Zündsystem «Wonderful»<br />
1 Obenschmierapparat «Economic»<br />
8 Kolben «Prima»<br />
1 Brennstoffregler «Regulär»<br />
1 Stromlinienkarosserie «Aprr<br />
Brennstoffzusatz «Kraftvoll»<br />
Spezialöl «Rockfeller»<br />
Abgasverwerter «Kompost»<br />
Ventile «Tip Top »<br />
Diverse Kleinigkeiten mit total<br />
Ersparnis<br />
30%<br />
18%<br />
12%<br />
15%<br />
8%<br />
H %<br />
>2 %<br />
18%<br />
10%<br />
6%<br />
16%<br />
7%<br />
20 %<br />
Gesamtersparnis 196 %<br />
Mit 100% Ersparnis wird also mein Kompressor<br />
rein nichts mehr brauchen. Die übrigen<br />
96% wären also direkt ein Ueberschuss,<br />
kein Verbrauch mehr, sondern eine Produktion.<br />
Das macht bei einem Benzinverbrauch<br />
von 80 Liter 76J8 Liter pro 100 km oder bei<br />
einem Benzinpreis von Fr. 0.42 = Fr. 32.25.<br />
Bei 500 km pro Tag würde das Fr. 161.25 oder<br />
im Jahr den ansehnlichen Betrag von Franken<br />
42 431.25 ausmachen.<br />
Wenn man bedenkt, welche wirtschaftliche<br />
Bedeutung diese Erfindung für die Schweiz<br />
haben kann, wird man den vielberüchtigten<br />
Benzinzoll doch in einem anderen Licht betrachten!<br />
st.
JJO 10.. — DIENSTAG, '4. FEBRUAR <strong>1936</strong><br />
Sportnachrichten<br />
Dusklang in Monte Carlo<br />
Cristea und Zamfirescou, auf Ford, Sieger der 15. Sternfahrt — Kozma und Martinek<br />
gewinnen in der 1500-ccm-Klasse. — Der Damenpreis fällt an Mme Marinovitch und<br />
MUe Hell6-Niee auf Matford.<br />
In der letzten Nummer der « A.-R.» konnten<br />
wir eben noch die Liste der 72 Fahrer<br />
bekanntgeben, welche innerhalb der im Reglement<br />
vorgeschriebenen Zeit in Monte<br />
Carlo eintrafen. Sie alle erlebten an den<br />
Gestaden des Mittelmeeres eine grosge Enttäuschung<br />
: anstatt des erhofften warmen,<br />
sonnigen Rivierawetters trommelte ein intensiver<br />
Regen auf die Wagen der während<br />
Tagen hartgeprüften T Konkurrenten nieder.<br />
Diese Ungunst der Witterung hatte, wie<br />
nicht anders zu erwarten war, kurz vor Abschluss<br />
der Sternfahrt noch etliche Ueberraschungen<br />
im Gefolge. Schleudern, Gleiten,<br />
Zusammenstösse und dadurch hervorgerufenes<br />
Ausscheiden aus der Gesamtkonkurrenz<br />
war an der Tagesordnung. Indessen<br />
hat sich einmal mehr gezeigt, dass diese<br />
Art Wetterlaunen an der Riviera nicht von<br />
Dauer sind. Bereits am andern Morgen, als<br />
die Piloten zur Start-, Brems- und Fahrbarkeitsprüfung<br />
antraten, stand die Sonne wieder<br />
strahlend am Himmel, so dass wenigstens<br />
dieser Wettbewerb unter ausgezeichneten<br />
Verhältnissen abgewickelt werden<br />
konnte. Im einzelnen setzte sich derselbe<br />
aus folgenden Prüfungen zusammen:<br />
1. Zurücklegen einer geraden Strecke von<br />
200 m Länge;<br />
2. Richtungswechsel auf einer Fläche von<br />
10 m Breite unter Benutzung des Rückwärtsganges;<br />
3. Beschreibung einer Achterfigur um zwei<br />
12 m voneinander entfernte Pfähle;<br />
4. Zurücklegen einer Distanz von 180 m in<br />
der Richtung des vorherigen Ausgangspunktes;<br />
5. Neuer Richtungswechsel, genau wie unter<br />
2. angeführt;<br />
6. Zurücklegen einer Distanz von 300 m,<br />
bei welcher die Endgeschwindigkeit gestoppt<br />
wurde.<br />
Jeder. Fahrer, konnte sich der Prüfung<br />
zweimal unterziehen, wobei die bessere Zeit<br />
in Anrechnung gebracht wurde. Wie man<br />
sich lebhabt vorstellen kann, gestaltete sich<br />
der Schlusswettbewerb zu einem ausserordentlich<br />
interessanten Erlebnis für die<br />
zahlreichen Zuschauer. Die erwähnten Einzelprüfungen<br />
stellten an die Fahrer bedeutende<br />
Anforderungen hinsichtlich Fahrkunst,<br />
Berechnungsvermögen und Präzision. Am<br />
besten schnitt der Rumäne Cristea auf Ford<br />
iib, der für die Erledigung des oben beschriebenen<br />
Pensums 1 Min. 5 Sek. benötigte.<br />
Er wurde dadurch nicht nur in der<br />
Schlusskonkurrenz Sieger, sondern in der<br />
Sternfahrt überhaupt.<br />
Als der Name des Siegers bekannt wurde,<br />
bemächtigte sich der gewaltigen Menge eine<br />
Begeisterung Sondermassen. Cristea teilte<br />
einem französischen Journalisten mit, dass er<br />
seit langer Zeit auf einen Sieg in dieser grössten<br />
Tourenprüfungsfahrt der Welt gehofft<br />
habe. Entsprechend ernsthaft hatte er sich mit<br />
dem Training beschäftigt, wofür er nicht weniger<br />
denn zehn Monate beanspruchte. Bevor<br />
er Athen als Startort auswählte, studierte er<br />
aufs genaueste die reglementarischen Bestimmungen<br />
betr. die Schlussprüfung. Dieses<br />
exakte Vorgehen verhalf ihm schliesslich<br />
auch zum Sieg in der 15. Sternfahrt. Cristea<br />
hat in Rumänien an Bord von verschiedenen<br />
Wagentypen die einzelnen Phasen des<br />
Schlusswettbewerbs studiert und sich schliessilch<br />
für den Ford entschieden, der sich in jeder<br />
Hinsicht am besten bewährte. Der Sieger<br />
hat schon verschiedene Auflagen der internationalen<br />
Sternfahrt nach Monte Carlo persönlich<br />
miterlebt, u. a. letztes Jahr mit seinem<br />
Vater, während ihn diesmal der bekannte<br />
rumänische Motorradmeister Zamfirescou<br />
begleitete. Auf der Fahrt von Athen bis Monte<br />
Carlo haben die beiden Piloten nicht den geringsten<br />
Zwischenfall zu verzeichnen gehabt.<br />
Die ersten Plätze im Gesamtschlussklassement<br />
sind wie folgt belegt:<br />
1. Zamfirescou-Cristea auf Ford (Athen)<br />
641 P.<br />
2. L. Schell-Madame Schell auf Delahaye<br />
(Athen) 640,6 P.<br />
3. Lahaye-Quatresous auf Renault (Athen)<br />
638.8 P.<br />
4. Bakker-Schut-de Beäufort auf Ford (Tallinn)<br />
637,4 P.<br />
5. R. Guyot auf Renault (Tallinn) 636,2 P.<br />
6. Carriere-Vial auf Matford (Athen)<br />
634.9 P.<br />
7. Tre"voux-Gas auf Hotchkiss (Athen)<br />
634,3 P.<br />
8. Healey auf Triumph (Tallinn) 633,2 P.<br />
9. Bijlaard-van Beeckcalkoen auf Ford (Stavanger)<br />
632 P.<br />
10. de Massa-Mahe auf Talbot (Tallinn)<br />
631,1 P.<br />
11. Kozma - Martine* auf Fiat (Athen), 630,9 P.<br />
12. Ambaud auf Delahaye (Athen), 620,2 P.<br />
13. Neamtu - Frumuzanu auf Ford (Bukarest),<br />
629 P.<br />
14. Stenfeldt - Hansen auf Ford (ümea). 628,9 P.<br />
15. Klinke auf B.M.W. (Palermo), 628,3 P.<br />
16. Baiester - Trintignant auf Hudson (Tallinn),<br />
628,2 P.<br />
17. Murray auf Frazer-Nash (Tallinn), 628,1 P.<br />
18. Mme. Marinovitch - Mlle. Helle-Nice auf Matford<br />
(Tallinn), 627,8 P.<br />
19. Berlescu auf Ford (Bukarest), 627,6 P.<br />
20. ex aequo Pohl auf Populär (Athen) und Miss<br />
Richmond - Brooks auf Triumph (Umea),<br />
625,9 P.<br />
Von unserm Landsmann Dr. Bariffi auf<br />
Lancia, der in Neapel startete, ist zu sagen,<br />
dass er sich mit einem Total von 594,8<br />
Punkten an 49. Stelle klassierte. Für die<br />
Schlussprüfung benötigte er 1 Min. 26 7/10<br />
Sek.<br />
In der Klasse der Wagen bis zu 1500 ccm<br />
Inhalt zeigt die Schlussliste folgendes Bild :<br />
1. Kozma-Martinek auf Fiat (Athen) 630,9 P.<br />
2. ex aequo Pohl auf Populär (Athen) und<br />
Miss Richmond-Brooks auf Triumph<br />
(Umea) 625,9 P.<br />
4. Wilmott auf Rover (Stavanger) 625 P.<br />
5. Harris auf Singer (Tallinn) 624,7 P.<br />
6. Thellusson - Narischkine auf Opel (Bukarest),<br />
611.1 P.<br />
7. Miss Astbury auf Singer (John O'Groats),<br />
605.2 P.<br />
8. Mme. Cornelius - Cornelius auf D.K.W. (Amsterdam),<br />
596,6 P.<br />
9. Oosten auf M. G. (Amsterdam), 584,7 P.<br />
10. Mrs. Cotton auf Aston-Martin (John O'Groats),<br />
579,2 P.<br />
Für den Damenpreis klassierten sich folgende<br />
Equipen an erster Stelle :<br />
1. Mme Marinovitch und Mlle Helte-Nice auf<br />
Matford (Tallinn) 627,8 P.<br />
2. Mlle Lamberjack-Mme Petermann auf<br />
Hotchkiss (Tallinn) 621,4 P.<br />
3. Mme. Mareuse - Mlle. Hustinx auf Hotchkiss<br />
(Athen), 617,8 P.<br />
4. Mlle. Melin auf Ford (Umea), 617,1 P.<br />
5. Mme. Molander auf Plymouth (Umea), 603,3 P.<br />
SPAREN!<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Devise lautet:<br />
Heute sind wir auch in der Lage, die revidierte<br />
Strafpunkteliste anzuführen :<br />
Sanderson (Bentley), 30 P., Mme Cornelius (D.<br />
K.W.), 1,5 P., Scott (Bentley), 0,5 P., Levie (Ford),<br />
50 P., Douglas Morris (Ford), 98 P., Abbott (Riley),<br />
165 P., Wilmott (Rover), 2 P., Mme Siko<br />
(Delahaye), 0,5 P., Mme Orsini (Salmson), 18,5 P.,<br />
Mann (Lagonda), 44 P., Koopman (B.M.W.), 1 P.,<br />
Maidens (Rover), 54,5 P., Brinkel (Ford), 3,5 P.,<br />
Innes (Riley), 146 P., Mme Cotton (Aston Martin),<br />
19 P.,"de Jong (S.S.), 14 P., Tiel (Minerva), 87,5<br />
Punkte, Gawel (Fiat), 54 P, Clausen (Ford), 45,5<br />
Punkte, Mme. Junkers (Plymouth), 79,4 P. Wiat<br />
Morris, 97,5 P., Mlle. Astbury (Singer). 6,5 P.,<br />
Brian Lewis (S.S.),, 86 P., Lecot (Citroen), 5 P.,<br />
DP. Bariffi (Lancia). 1,5 P., Stoffel (Peugeot), 12<br />
Punkte, Garris (Singer), 3 P., Lauritzen (M-G-),<br />
90,5 P., Nord (Daimler-Benz), 163 P., Hesde (Ford),<br />
29.5 F., Santo»- (Adler). 46 P., Stokes (Ford). 54 P.<br />
Der technischen Seite der diesjährigen<br />
Sternfahrt ist am Samstagvormittag nach<br />
Einschaltung einiger Ruhestunden am Freitag<br />
der Komfortswettbewerb gefolgt, wobei<br />
vorab auf die bequeme Ausrüstung der Wagen<br />
der Teilnehmer Wert gelegt wurde. Sieger<br />
in dieser Konkurrenz wurde in der Kategorie<br />
über 1500 ccm der Engländer H. E.<br />
Symons, während in der 1500-ccm-Klasse<br />
der Opelfahrer Thellusson obenaufschwang.<br />
Am Sonntagmorgen fand das Defile der<br />
Teilnehmer der 15. Sternfahrt auf dem Quai<br />
de Plaisance statt und der Abend versammelte<br />
Organisatoren und Konkurrenten zum<br />
grossen Schlussbankett.<br />
Über die technischen und autotouristischen<br />
Ergebnisse der Veranstaltung werden wir in<br />
einem nächsten Artikel zurückkommen.<br />
Bilder Seite 4.<br />
Scuderia Ferrari hat Weltrekordabsichten.<br />
Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Scuderia<br />
Ferrari in den nächsten Tagen auf der<br />
Geraden von Modena nach San Giovanni<br />
Persiceto zu Rekordversuchen anzutreten.<br />
Sie hat nichts Geringeres im Sinne als die<br />
Weltrekorde über die Meile und den Kilometer<br />
mit stehendem Start zu verbessern,<br />
die momentan im Besitze von Caracciola auf<br />
Mercedes-Benz bezw. Stuck auf Auto-Union<br />
sind und wie folgt lauten :<br />
Stehende Meile : 30 71/100 Sek. = 188,656<br />
km/St.<br />
Stehender Kilometer: 22 025/1000 Sek. i=<br />
163,451 km/St.<br />
Die Versuche sollen von Tazio Nuvolari<br />
auf einem zweimotorigen Zweiplätzer-Alfa<br />
Romeo unternommen werden, mit dem gleichen<br />
Wagen also, mit dem der Mantuaner<br />
im.Vergangenen Herbst über dieselben Distanzen,<br />
jedoch mit fliegendem Start, internationale<br />
Rekorde aufstellte.<br />
SPAREN!<br />
Gewiss, aber<br />
zweckmässig sparen!<br />
Reduzieren Sie den Brennstoffverbrauch<br />
um 3 bis 5 Cts. per Liter; reduzieren Sie die<br />
Unterhaltskosten des Motors um 50%<br />
durch eine Auslage von "P/g Cts. per Liter Brennstoff.<br />
Eine unbedingt sichere und ganz bedeutende<br />
ERSPARNIS<br />
erzielen Sie durch den regelmässigen Verbrauch von<br />
(das Oel für die Verbrennungszone des Motors),<br />
welches durch einfaches Mischen mit dem Brennstoff eine hervorragende<br />
Schmierung des Motors ergibt.<br />
Betrachten Sie FIREZONE nicht als irgend ein gewöhnliches Oberschmiermittel;<br />
es ist etwas ganz anderes I<br />
Verlangen Sie kostenlose Zustellung einer Musterkanne bei der<br />
General-Vertretung für die Schweiz:<br />
ACILS.A., LAUSANNE<br />
Alleinhersteller: G. S. IWiller Co., New York<br />
FIREZONE ist überall erbältlich<br />
Nennschluss für die 24 Stunden von Le Mans.<br />
Zwei Monate vor dem reglementarisch festgesetzten<br />
Termin muss die Anmeldefrist bereits abgeschlossen<br />
werden, da die vorgeschriebene Höchstbesetzuns<br />
von 60 Wagen »erreicht ist. Schon am<br />
24. Januar waren nur noch fünf Plätze verfügbar,<br />
die inzwischen wie folgt belegt worden sind:<br />
56. A. Gordini (Fiat-Simca), 57. G. E. T. Eyston<br />
(M.G.). 58.—60. Adler-Fabrikmannschaft.<br />
Zusammenfassend zeigt die Meldeliste folgendes<br />
Bild:<br />
1. Fabrikmannschaften: 2 Delahaye 3500 ccm,<br />
3 Aston-Martin 1500 ccm, 2 AstonrMartin 2000 eem,<br />
2 Riley 1500 ccm, 2 Talbpt über 2000 ccm. 1 FrazerrNash<br />
1500 ecm, 3 Austin 750 ccm, 3 Adler<br />
1700 ccm = total 18 Wagen.<br />
2. Von Einzelfahrern gemeldet: 1 Adler. 1 Alfa-<br />
Romep, 1 Astpn-Martip. 1 Bentley, 3 Bujtatti, 4<br />
Dejähaye, 3 Fiat-Simca, 1 Ford, 1 FrazerrNash,<br />
1 Lagonda, 3 M.G., 1 Riley, 4 Singer = total 25<br />
Wagen.<br />
3. Konkurrenten, die ihren Wagen noch nicht<br />
bestimmt haben: John Carr. Roy Eccles. Andre<br />
M. Enbiricos, J. McEvoy, Fournier, Raymond Gaillard,<br />
Heide, Lord Howe, H. A. Jackson, Kepnings,<br />
Marin, Moly. Guy Pfister, Poirier, F. G. Schmidt,<br />
L. Vielleneuve, X... = total 17 Wagen.<br />
Fabrikmannschaften<br />
18 Wagen<br />
Einzelfahrer<br />
25 Wagen<br />
Noch nicht bestimmte Wagen 17 Wagen<br />
Total 60 Wagen.<br />
In Anbetracht der Möglichkeit, dass von den<br />
eingeschriebenen Fahrern einige Forfait-Erklärungen<br />
zu gewärtigen sind, nimmt der Automobile-Club<br />
de l'Ouest weiterhin Anmeldungen entgegen, die<br />
entsprechend dem Eintreffen der Forfait-Erklärungen<br />
noch berücksichtigt werden.<br />
Reglement zur Damen-Tourenprüfungsfart Paris-<br />
St. Raphael. An der diesjährigen, vom 3.—8. März<br />
zum achtenmal stattfindenden und vom Automobil-<br />
Club von Var organisierten Tourenprüfungsfahrt<br />
für Damen von Paris nach St. Rapbael via Nevere -<br />
Vichy - Clermont-Ferrand - Lyon - Orange - Marseille<br />
- Bandol - ^Toulon - Brignoles - Draguignan,<br />
total 1,115 Kilometer, können sowohl Fabriken und<br />
Vertreter, als auch Einzelkonkurrenten teilnehmen<br />
unter der Bedingung, dass der Wagen von einer<br />
Dame gesteuert wird. Etappenpunkte sind Nevers,<br />
Vichy, Lyon, Marseille und Toulon. Zwischen den<br />
einzelnen, vorgenannten Stationen haben die Konkurrentinnen<br />
eine minimale Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
zu beobachten. Ausserdejn werden in Pougues<br />
bei Nevers ein Bergrennen über einen Kilometer<br />
und in Marseille ein Geschwindigkeitswettbewerb<br />
über 500 Meter mit stehendem Start eingeschaltet.<br />
PARIS<br />
Nevers 221k,<br />
Vichy<br />
Orange<br />
Die startenden Wagen werden nach folgenden<br />
Kategorien eingeteilt:<br />
1. Kategorie: bis 1100 ccm.<br />
2. Kategorie: 1101 bis 1500 ccm.<br />
3. Kategorie: 1501 bis 1800 ccm.<br />
4. Kategorie: 1801 bis 2200 ccm.<br />
5. Kategorie: 2201 bis 3000 ccm,<br />
6. Kategorie: über 3000 ccm.<br />
Falls der Motor mit Kompressor ausgestattet<br />
ist, -wird eine Zylinderinhalt-Erhöhung von 40% in<br />
Anrechnung gebracht.<br />
Es sind zwei Klassements vorgesehen: ein Gesamtklassement<br />
und ein Klassement nach Kategorien.<br />
Die Veranstalter verfügen über Preise von<br />
insgesamt fr. Fr. 85.000.—, wovon fr. Fr. 48.000.—<br />
in bar und fr. Fr. 37.000.— in Pokalen und Kunßtgegenständen.<br />
Alle Teilnehmerinnen, welche keifte<br />
Strafpunkte aufweisen, erhalten die Goldmedaille.<br />
Halten wir noch fest, dass der letztjährige Wettbewerb<br />
von Mademoiselle Thibault auf Peugeot gewonnen<br />
wurde und dass sich an ihm auch die<br />
Schweizer Fahrerinnen Frau Glaser, Präsidentin<br />
des schweizerischen Damen-Automobil-Clube, sowie<br />
Fräulein Messerli beteiligten, welche beide auch<br />
diesmal ihre Nennung abgegeben haben.<br />
Anschliessend findet am 9. März in Cannes eine<br />
Automobil-Schönheitskonkurrenz statt, welche für<br />
die Teilnehmerinnen an der Tourenfahrt obligatorisch<br />
erklärt ist. Die Anmeldefrist für das Rennen<br />
Paris-St. Raphael läuft am 24. Februar 18 Uhr ab.<br />
Trossi als Fabrikfahrer von Maserati? Wir geben<br />
unter allem Vorbehalt eine Meldung der italienischen<br />
Fachpresse wieder, wonach Graf Carlo<br />
Feiice Trossi in der kommenden Saison möglicherweise<br />
als offizieller Fahrer von Maserati starten<br />
werde. Trossi habe mit Maserati ein Abkommen getroffen,<br />
laut welchem ihm die Bologneser Firma<br />
einen ihrer Rennwagen für die wichtigsten Rennveranetaltungen<br />
des Jahres anvertraue. Anderseits<br />
ist zu sagen, dass Trossis Wagen eigener Konstruktion<br />
mit luftgekühltem Sternmotor an den diesjährigen<br />
Anlässen ebenfalls teilnehmen wird, und<br />
zwar gegebenenfalls je nach Art der Rennen abweehslungsweise<br />
mit dem Maserati-Wagen.<br />
Infolge Platzmangel muss die Flugseite heute<br />
ausfallen.
Die Siegerequipe der 15. internationalen Sternfahrt nach Monte Carlo: Zamfirescou (Mitte) und Cristea<br />
(rechts) auf Ford.<br />
Lecot setzt seine Dauerfahrt fort. Francois Lecot,<br />
der am Rallye von Monte Carlo teilnahm, ohne<br />
seine 400,000-Kilometer-Dauerfahrt auf Citroen zu<br />
•unterbrechen, hatte beim Eintreffen in Monte Carlo<br />
total 194, 104 Kilometer zurückgelegt. Im Laufe" des<br />
31. Januar machte er sich wieder auf den Weg<br />
nach Lyon-Paris. Lecot ist bekanntlich von Valeni;a<br />
aus zur Sternfahrt nach Monte Carlo gestartet.<br />
Während er auf der ganzen Fahrt von Strafpunkten<br />
verschont blieb, winkteij -ihm noch, deren<br />
fünf nach der Ankunft am Ziel: Als eein Wagen<br />
bereits parkiert war, füllte der Mechaniker trotz<br />
dem im Reglement stehenden Verbot die Oelbehälter,<br />
was 5 Strafpunkte zur Folge hatte. Im Gesamtklassement<br />
stellte sich Lecot an die 50. Stelle.<br />
fport in<br />
Sdiwei<br />
II. Schweizerische Winterprüfungsfahrt für<br />
Automobile.<br />
In wenigen Tagen wird das Reglement- zur<br />
2. Auflage dieses Wettbewerbes erscheinen, der<br />
letztes Jahr den denkbar günstigsten Erfolg zu verzeichnen<br />
hatte. Er wird, verbunden mit einer Wintersportkonkurrenz,<br />
die allerdings fakultativ ist, von<br />
der Sektion Luzern des A. C. S. unter Mitwirkung<br />
des Kurvereins Engelberg am 22. und 2. Februar<br />
in Engelberg abgehalten. Die Winterprüfungsfahrt<br />
setzt sich aus folgenden Konkurrenzen zusammen:<br />
a) Zuverlässigkeitsfahrt Luzern-Engelberg;<br />
b) Startprüfung in Engelberg; '<br />
c) Slalomfahrt und Schneegymkhana auf einem<br />
Eisfeld in Engelberg.<br />
Zweck der Veranstaltung ist, an Hand .von<br />
praktischen Versuchen die Wirkung der von der<br />
einschlägigen Industrie auf den Markt gebrachten<br />
Hilfsmittel für den Winterbetrieb der Automobile<br />
unter offizieller Kontrolle zu prüfen. Es sind Touren-<br />
und Sportwagen.. zugelassen, die den behördlichen<br />
Vorschriften entsprechen; eine Unterteilung<br />
in verschiedene Kategorien findet nicht statt.<br />
Am 22. Februar wird" die Zuverlässigkeitsfahrt<br />
von Stapel gelassen. Die genaue Streckenführung<br />
von Luzern bis Engelberg wird den Teilnehmern<br />
erst kurz vor der Abfahrt bekanntgegeben.und richtet<br />
sich ganz nach den Witterungs- und Schneeverhältnissen.<br />
Zwischen den unterwegs, eingeschalteten<br />
Kontrollposten haben die Konkürrenten eine bestimmte<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit innezuhalten,<br />
die ihnen von Etappe, zu 'Etappe mitgeteilt wird.<br />
Pro 5 Sekunden, die der Pilot mehr oder weniger<br />
als die Sollzeit benötigt, wird ihm ein Strafpunkt<br />
berechnet. "Wer diese Prüfuijgsfahrt nicht zu Ende<br />
fährt, scheidet aus der Gesamtkonkurrenz aus. •><br />
Die Startprüfung kommt am 23. Februar um<br />
8.30 Uhr zur Durchführung. Gemessen wird die<br />
Startzeit vom Augenblick, da dem Fahrer der Start<br />
freigegeben wird, bis zum Laufe des Motors und<br />
Zurücklegen einer 50 Meter langen Strecke. Für<br />
je 5'Sekunden Zeit wird ein Strafpunkt berechnet.<br />
Der Nachmittag ist dem Slalomfahren gewidmet.<br />
-Jede Bereifungsart der Wagen ist gestattet mit<br />
Ausnahme von Eisspitzen und Eisstacheln. Die jBewertung<br />
erfolgt nach Zeit plus Strafpunkte für<br />
Schleudern.<br />
Für das Gesamtklassement ist das Total'aller<br />
Punkte aus den drei Prüfungen massgebend. Wer<br />
die niedrigste Punktzahl aufweist, ist Sieger. Ausser<br />
AUTOMOBIL-REVUE •OIENSTAtf, 3. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 10<br />
den üblichen Preisen •winken den Teilnehmern eine |<br />
ganze Reihe schöner Spezialerinnerungen. |<br />
Anmeldungen sind bis zum 15. Februar <strong>1936</strong>,<br />
18 Uhr, an das Sekretariat des A. G. S. Luzern,<br />
Löwenstrasse 3, oder an das offizielle Verkehrsbureau<br />
Engelberg zu richten.<br />
Bleibt zu hoffen, dass der Veranstaltung seitens<br />
der automobilsportlichen Kreise der Schweiz die<br />
Beachtung entgegengebracht wird, die sie verdient,<br />
um so mehrmals es sich um einen Wettbewerb handelt,<br />
der in unserem Lande der einzige seiner Art<br />
ist.<br />
Die beiden Sternfahrten zum Genfer Salon.<br />
A) Die nationale Sternfahrt unterscheidet sich<br />
von der letztjährigen einzig darin, dass diesmal<br />
eine maximale Geschwindigkeit vorgeschrieben ist.<br />
Die Kontrollposten werden rechtzeitig bekanntgegeben<br />
und befinden sich ausserhalb den grossen<br />
Transitlinien, z. B. in Romont. Estavayer, Orbe,<br />
Frick etc.<br />
Als offizielle Zeit wird diejenige der Sprechuhr<br />
von Bern (Tel. Nr. 16) angenommen, um so jede<br />
mögliche Unstimmigkeit, hervorgerufen durch die<br />
Zeitdifferenzen bei den verschiedenen Zeitmessern,<br />
zum vorneherein auszuschalten. Wenn auch das<br />
diesem Zweck dienende Metallband bei der Sprechuhr<br />
den atmosphärischen Verhältnissen unterworfen<br />
ist, so dürften die hieraus resultierenden Differenzen<br />
nur Bruchteile von Sekunden ausmachen,<br />
was nicht von Wichtigkeit ist, um so mehr, als die<br />
Zeiten bei der Sternfahrt nur in ganzen Minuten<br />
registriert werden.<br />
B) Das internationale Rallye wird über eine in<br />
vier Etappen eingeteilte Strecke von ungefähr 1500<br />
Kilometer Länge führen. Am Freitat, dem Eröffnungstag<br />
des Salons, werden die Konkurrenten<br />
Genf reriassen, um folgenden Weg einzuschlagen:<br />
Start in Genf am Freitag um 17 Uhr.<br />
Genf-Bern (Kontrollstelle<br />
Bern-Zürich (Kontrollstelle)<br />
(Die beiden Etappen sind mit minimal<br />
40 km/St, zurückzulegen.)<br />
Zürich-St. Moritz via Julierpass.<br />
Ankunft in St. Moritz Samstag früh<br />
ca. 5.40 Uhr bei 35 km/St.<br />
Bis Samstag mittag Ruhezeit in<br />
St. Moritz.<br />
Samstag/Sonntag-Etappe:<br />
St. Moritz-Chur bei 35 km/St.<br />
Die nachfolgenden restlichen Etappen<br />
sind mit 40 km/St zurückzulegen:<br />
Chur-Ermatingen<br />
Ermatingen-St. Gallen<br />
St. Gallen-Rapperswil<br />
Rapperswil-Schaffhausen<br />
Schaffhausen-Luzern<br />
Luzern-Basel<br />
Uebernachten in Basel.<br />
Sonntag-Etappe:<br />
Basel-La Chaux-de-Fonds<br />
153 km<br />
135 km<br />
204 km<br />
78 km<br />
132 tm<br />
60 km<br />
61 km<br />
70 km<br />
109 km<br />
96 km<br />
99 km<br />
La Chaux-de-Fonds-Fribourg<br />
69 km<br />
Freiburg-Les Ponts<br />
85 km<br />
Les Ponts-Lausanne ' 36 km<br />
Lausanne-Genf<br />
62 km<br />
Total 1429 km<br />
Ankunft in Genf beim Palais des Expeditions<br />
um 15.45 Uhr.<br />
Am Dienstag findet eine technische Kontrolle<br />
der Fahrzeuge statt.<br />
Die ersten Konkurrenten am Ziel in Monte Carlo: rechts der Talbot von M. Ph. de Massa; links: der<br />
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N°10 — DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der Seewolf.<br />
Von Jack London.<br />
Copyright 1926 by Universitas<br />
Verlage-Aktiengesellschaft, Berlin.<br />
4. Fortsetzung.<br />
Ich warf einen Blick nach dem sich nähernden<br />
Schoner, der jetzt, nur wenige hundert<br />
Meter entfernt, dicht vor uns war. Es war ein<br />
schmuckes kleines Fahrzeug. Auf einem der<br />
Segel konnte ich eine grosse schwarze Zahl<br />
erkennen, wie ich sie auf Bildern von Lotsenschiffen<br />
gesehen hatte.<br />
« Was ist das für ein Schiff? » fragte ich.<br />
«Lotsenschoner ,Lady Mine'», erwiderte<br />
Wolf Larsen mit grausamem Lächeln. « Hat<br />
den Lotsen abgesetzt und geht jetzt nach San<br />
Francisco. Wird bei diesem Wind in fünf bis<br />
sechs Stunden dort sein.»<br />
« Wollen Sie ihn bitte anrufen, dass er mich<br />
an Land bringt? »<br />
«Tut mir leid, aber mein Signalbuch ist<br />
über Bord gefallen », meinte er, und die Jäger<br />
grinsten.<br />
Ich blickte ihn scharf an, und die Gedanken<br />
wirbelten mir durch den Kopf. Ich hatte die<br />
schreckliche Behandlung des Kajütsjungen<br />
mit angesehen und wusste, dass mir höchstwahrscheinlich<br />
das gleiche, wenn nicht<br />
Schrecklicheres blühte. Wie gesagt: die Gedanken<br />
wirbelten mir durch den Kopf, und<br />
dann tat ich, was ich heute noch für die<br />
tapferste Tat meines Lebens halte. Ich lief an<br />
die Reling, schwenkte die Arme und schrie:<br />
«,Lady Mine', ahoi! Bringt mich an Land!<br />
Tausend Dollar, wenn ihr mich an Land<br />
bringt! »<br />
Ich wartete und beobachtete am Rad zwei<br />
Männer, von denen der eine steuerte. Der andere<br />
hob ein Sprachrohr an die Lippen. Ich<br />
wandte niclit den Kopf, obgleich ich jeden<br />
Augenblick den tödlichen Schlag von der<br />
menschlichen Bestie hinter mir erwartete.<br />
Schliesslich konnte ich die Spannung nicht<br />
länger ertragen. Ich sah mich um. Er hatte<br />
sich nicht vom Fleck gerührt. Er stand noch<br />
in derselben Stellung da, schwankte leicht im<br />
Rollen des Schiffes und zündete sich eine<br />
neue Zigarre an.<br />
«Was gibt es? Ist etwas geschehen? » So<br />
rief der Mann auf der « Lady Mine ».<br />
« Ja », schrie ich mit der vollen Kraft meiner<br />
Lungen. «Leben oder Tod! Tausend Dollar,<br />
wenn ihr mich an Land bringt! »<br />
« Die Gegend bekommt meiner Mannschaft<br />
nicht gut», rief Wolf Larsen jetzt hinüber.<br />
« Der > —- er wies mit dem Daumen auf mich<br />
— «glaubt, überall Seeschlangen und Affen<br />
zu sehen.»<br />
Der Mann auf der «Lady Mine» lachte<br />
durchs Megaphon. Das Lotsenschiff setzte seinen<br />
Kurs fort.<br />
«Lass ihn zum Teufel gehen!» ertönte<br />
der letzte Ruf, und die beiden Männer winkten<br />
zum Abschied.<br />
Verzweifelt lehnte ich mich über die Reling<br />
und starrte dem kleinen Schoner nach; die<br />
wogende Wüste wuchs rasch zwischen ihm<br />
und uns. Er war in sechs Stunden vermutlich<br />
in San Francisco! Mir war, als sollte mir der<br />
Kopf springen. Der Hals schnürte sich mir<br />
zusammen. Eine Sturzsee schlug über die<br />
Reling und besprühte mir die Lippen mit Salzwasser.<br />
Der Wind war sehr aufgefrischt, und<br />
die « Ghost» krengte so stark, dass die Reling<br />
auf Lee ganz unter dem Wasser begraben<br />
war. Ich konnte hören, wie es über das Deck<br />
spülte.<br />
Als ich mich kurz darauf umwandte, sah<br />
ich, wie der Junge schwankend wieder auf<br />
die Beine kam. Sein Gesicht war geisterhaft<br />
weiss und von unterdrücktem Schmerz verzerrt.<br />
Er sah sehr elend aus.<br />
«Na Leach, gehst du nun nach vorn?»<br />
fragte Wolf Larsen.<br />
« Jawohl, Käptn », antwortete .die geduckte<br />
Seele, i<br />
« Und Sie? » fragte er mich.<br />
« Ich gebe Ihnen tausend...»<br />
Aber er unterbrach mich: « Lassen wir das!<br />
Wollen Sie den Posten des Kajütsjungen<br />
übernehmen? Oder soll ich Sie erst unter die<br />
Finger nehmen? »<br />
Was sollte ich machen? Wenn ich mich<br />
brutal prügeln, vielleicht totschlagen Hess,<br />
nützte es mir auch nichts. Ich starrte in die<br />
grausamen Augen. Sie hätten aus Granit sein<br />
können, so wenig Licht und Wärme einer<br />
menschlichen Seele leuchtete aus ihnen. In<br />
den Augen mancher Menschen kann man die<br />
Regungen ihrer Seele lesen, aber die seinen<br />
waren leer, kalt und grau wie das Meer<br />
selbst. « Nun? »<br />
« Ja », sagte ich.<br />
«Sagen Sie: Jawohl, Käptn'! »<br />
« Jawohl, Käptn.» '
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II. Blatt<br />
BERN, 4. Febr. <strong>1936</strong><br />
Tedin. Rundschau<br />
Neue Verbrennungsräume der Citroenmotoren.<br />
Um ein möglichst hohes Kompressionsverhältnis<br />
aus einem bestimmten Motor<br />
herauszuholen, sind vor allen Dingen Massnahmen<br />
nötig, damit die Wände des Verbrennungsraumes<br />
und speziell alle vorspringenden<br />
Teile wirksam gekühlt werden. Man<br />
macht zu diesem Zweck heute vielfach die<br />
Zylinderköpfe aus Aluminiumlegierungen, die<br />
infolge ihrer besseren Wärmeleitfähigkeit im<br />
Betriebe kühler bleiben. Daneben scheint<br />
auch das Reflexionsvermögen der betreffenden<br />
Oberfläche eine wichtige Rolle zu spielen.<br />
Wenigstens war es auch durch Verkupfern<br />
von gusseisernen Zylinderköpfen auf<br />
der Innenseite möglich, hohe Verdichtungsverhältnisse<br />
zu erreichen.<br />
Demgegenüber wurden die Hauptanstrengungen<br />
bei der neuen Form des Verbren-<br />
Wenn auch unser Land kaum so bald von dief<br />
sem Wagen überschwemmt werden dürfte, so er- stehen, sind die Pleuelstangen aus Duraluminium<br />
ben aus einer speziellen Aluminiumlegierung benungsraumes<br />
am Citroenmotor auf die mög-('scheinlichst gute Kühlung gewisser normalerweise (• Weltmarkte, der nicht unterschätzt werden soll. In nickelstahl angefertigt.<br />
in ihm immerhin ein Konkurrent auf dem hergestellt. Sämtliche Ventile sind aus Chrom-<br />
schlechtgekühlter Teile gelegt. Denn die 'seinem Aeussern sowohl als auch in seinem mechanischen<br />
Teil ist er weitgehendst dem kleinen Austin matischen Zündverstellung versehen. Dem Zwei-<br />
1 nachgebildet. Unsere Photographie zeigt das neue düsenvergaser normaler Bauart, den Datsun<br />
Die 6-Volt-Batteriezündung ist mit einer auto-<br />
selbst<br />
Kühlung der Wände des Verbrennungsraumes<br />
ist im allgemeinen gut genug. Es scheint<br />
zur Vermeidung von Glühzündungen und zur<br />
Erreichung hoher Kompressionsverhältnisse<br />
zu genügen, wenn die heissen Partien speziell<br />
gut gekühlt werden. In diesem Falle<br />
wurde das dadurch erreicht, dass der Verbrennungsraum<br />
im Grundriss nicht symmetrisch<br />
ausgeführt ist, sondern L-Form zeigt.<br />
Das Einlassventil (3) ist am äussern Ende<br />
angeordnet, so diss das kalte Gemisch beim<br />
Eintritt am Auspuffventil (1) und an der<br />
Zündkerze (2) vorbeistreichen muss und<br />
diese sehr wirksam kühlt.<br />
Es soll deshalb mit dem neuen Verbren-<br />
Der iaDanische Datsun-Kleinwagen<br />
1 und verbesserte Modell, das sich vom früheren da-<br />
1 durch unterscheidet, dase nun auch der Motor und<br />
1 der Rahmen in den Werkstätten von Datsun nach<br />
1 modernsten Produktionsmethoden hergestellt wer-<br />
'den.<br />
1<br />
Die Rahmen werden jetzt erstmalig nach dem<br />
1 Pressverfahren angefertigt, um auch noch die so<br />
| billige japanische Handarbeit möglichst weitgehend<br />
zu ersparen. Es ist deshalb weiter nicht erstaun-<br />
' lieh, dass der Wagen für rund 1000 Franken ver-<br />
' kauft werden kann. Das jährlich für Werkzeuge<br />
1 ausgegebene Geld erreichte allein 1934 zirka 10 Millionen<br />
Franken, eine Ausgabe, die sich selbstverständlich<br />
die Firma nur unter der Voraussetzung<br />
leisten konnte, dass der Wagen mit einem grossen<br />
, Verkaufserfolge rechnen darf.<br />
Um alle Ansprüche befriedigen zu können, wird<br />
i er mit fünf verschiedenen Karosserien geliefert: Als<br />
(Roadster, als vierplätziges Phaeton, ferner als geschlossener<br />
Vierplätzer (siehe Bild) und daneben als<br />
(geschlossener Lieferwagen, sowie als Klein-Lastwa-<br />
I gen. Mit seinem Radstand von 2 m bei einer Spur-<br />
(weite von nur ungefähr 1 m bewegt sich die Gei<br />
wichtsgrenze der verschiedenen Ausführungen zwischen<br />
500 und 600 kg.<br />
Der neue Vierzylinder-Motor hat trotz seines gei<br />
ringen Zylinderinhaltes eine höhere Eteistung als<br />
'seine Vorgänger Seihe Bohrung betfägt 55 mm<br />
'und eein Hub 76 mm, so dass sich ein fötaler Hub-<br />
' räum von 725 cem ergibt. Bei 3600 Umläufen pro<br />
1 Minute soll der Motor 15 P§ hergeben. Die Kurbel'<br />
I 1 welle ist "2weifacüiügelgeiäigert. ! rWährBnd ; --iJie'Eöi?<br />
herstellt, wird der Brennstoff aus dem hintenliegenden<br />
Benzintanke durch eine mechanische Pumpe<br />
zugeführt. Ein Luftfilter sowie ein Sauggeräuschdämpfer<br />
sind an der Ansaugöffnung des Vergasers<br />
angebracht. Eine gemischte Trockenumlauf-Tauchschmierung<br />
besorgt die Schmierung des Motors. Der<br />
Inhalt des Thermosyphon-Kühlers beträgt nicht<br />
ganz 6 Liter. Ein vierflügliger Propeller sorgt für<br />
genügende Ventilation. Daneben vervollständigt<br />
ein elektrischer Anlasser das Antriebsaggregat.<br />
Der Antrieb wird durch eine Einscheiben-<br />
Trockenkupplung und ein Dreiganggetriebe an die<br />
Hinterachse weitergeleitet. Eine Vierrad-Innenexpansionsbremse<br />
wirkt auf die gusseisernen<br />
Bremstrommeln.<br />
Die Abfederung des Wagens.wird vorn und hinten<br />
durch Halbelliptikfedern besorgt, die vorn quer<br />
und hinten in Wagen-Längsrichtung angebracht<br />
sind. Die Rechtssteuerung ißt von normaler Bauart<br />
mit Signalhörnknopf im Zentrum des Steuerrades.<br />
Aus unserem Bilde geht hervor, dass Scheibenräder<br />
Verwendung finden. Die Pneugrösse ist<br />
24X4 Zoll. Vervollständigt wird die Ausrüstung des<br />
Wagens durch die elektrische Beleuchtungsanlage,<br />
Kilometerzähler, Amperemeter und Schmierdruck-<br />
Messger'ät. Die Höchstgeschwindigkeit soll 80 km/St.<br />
Erreichen, während der Brennstoff verbrauch auf<br />
ICKji: km nicht mehr als 5 Liter betragen soll. Diese<br />
letzte Zahl dürfte wohl kaum unter normalen Verhältnissen<br />
möglich sein. Wir nehmen an, dass sie<br />
jjjtejr,,/Beobachtung einer günstigsten Fahrgeschwin-<br />
ferziert* würSe" """<br />
--*^^^^^^^*^^^*.<br />
N°10<br />
II. Blatt<br />
BERN, 4. Febr. <strong>1936</strong><br />
nungsraum gelungen sein, die Literleistung<br />
um 25—30 % zu erhöhen bei gleichzeitiger<br />
Verminderung des Brennstoffverbrauches um<br />
15—20 %.<br />
Neben dem neuen Verbrennuijgsrauni zeigt<br />
der Citroenmotor <strong>1936</strong> eine neue Ausführung<br />
der nassen Zylinderbüchsen. Sie sind mit<br />
Längs- und Umfangsrippen versehen, so<br />
dass sie sich nicht verziehen können. Allerdings<br />
wird dadurch eine Bearbeitung der<br />
Aussenflächen verunmöglicht. Die Auflageflächen<br />
der Büchse dagegen können ohne<br />
weiteres bearbeitet werden, weil sie über<br />
die Versteifungsrippen hinaus vorstehen...<br />
Frostschutzeinrichtung ohne Wärmequelle.<br />
Das Kühlwasser kann auf alle möglichen Arten<br />
gegen das Einfrieren geschützt werden.<br />
Um neben der Frostschutzwirkung auch im<br />
Winter ein sicheres Anspringen des Motors<br />
zu erreichen, wurden verschiedene Kühlwasserheizsysteme<br />
entwickelt. Ihnen allen<br />
liegt das Prinzip zugrunde, die aus dem<br />
Kühlwasser an die Umgebung abgegebene<br />
Wärme auf irgend eine Art zu ersetzen.<br />
Statt dessen könnte auch die Abstrahlung<br />
der Wärme an die Umgebung beim Parken<br />
oder Garagieren des Wagens durch eine geeignete<br />
Vorrichtung verhindert, bezw. stark<br />
verzögert werden.<br />
Auf dieser Idee beruht ein neuer Frostschutzapparat,<br />
der aus einer grossen unter<br />
der Motorhaube angebrachten Isolierflasche<br />
besteht. Die Flasche ist durch einen Schlauch<br />
mit dem unteren Ende des Kühlers verbunden<br />
(Bild). Durch eine kleine Pumpe mit<br />
Fuss- oder Handbetätigung kann das Wasser<br />
aus dem Kühler in die Isolierflasche gepumpt<br />
werden, sobald irgendwo geparkt wird. Der<br />
Vorgang nimmt nur ungefähr eine halbe Minute<br />
in Anspruch. Umgekehrt wird das Wasser<br />
durch Betätigen der Pumpe vor dem Anlassen<br />
des Motors wieder,, ins Kühlsystent<br />
zurückgepumpt. Die Isolation der Isolierflasche<br />
ist so stark bemessen, dass sich das<br />
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betriebswarme Wasser nach 40 Stunden normalerweise<br />
nur so weit abgekühlt hat, dass<br />
das kalte Motorsystem damit noch auf 15°<br />
C. erwärmt werden kann. Dadurch wird<br />
auch in diesem Falle noch ein sicheres Anspringen<br />
gewährleistet.<br />
Infolge ihrer sehr geringen Abmessungen<br />
kann die Apparatur fast überall vorgesehen<br />
werden, um so mehr, als es gleichgültig ist,<br />
in welcher L#ge relativ zum Motor man sie<br />
anbringt Gewöhnlich wird sie so montiert,<br />
wie dies unsere Abbildung zeigt. Die Isolierflasche<br />
ist in verschiedenen Grossen von<br />
lO-r-50 Liter Inhalt erhältlich.<br />
f»*«Bl«t£sdh«»<br />
Winke<br />
Schneeketten auflegen. Um beim Aufziehen<br />
der Schneeketten nicht zu viel Zeit zu<br />
verlieren, hält man sich am besten an einen<br />
bestimmten Arbeitsgang, der schliesslich so<br />
sehr zur Gewohnheit wird, dass das Auflegen<br />
nur noch wenige Minuten in Anspruch<br />
nimmt.<br />
Die Ketten werden in der Wagenspur glatt<br />
am Boden ausgebreitet. Die geöffneten<br />
Schlösser sollen mit ihrer offenen Einhängeseite<br />
nach unten liegen. Wenn nicht auf beiden<br />
Seiten der Ketten dieselbe Zahl von<br />
Spannschlössern angebracht sind, gehört die<br />
grössere Zahl auf die Aussenseite. Nun fährt<br />
man bis zu etwa zwei Dritteln auf die Kette<br />
auf und legt das längere Ende um das Rad.<br />
Der kürzere Teil wird angehoben, worauf<br />
zuerst die innern und nachher die äussern<br />
Schlösser gespannt werden. Die zum Spannen<br />
gewisser Kettenarten benötigten Schlüssel<br />
darf man bei der Wegfahrt nicht vergessen.<br />
Lüften Sie Ihren Wagen richtig? Zweifellos<br />
sind Sie in der Bedienung Ihres Wagens<br />
vollkommen auf der Höhe, und Sie können<br />
es sich auch leisten, bei gelegentlichen fachmännischen<br />
Unterhaltungen mit Ihren Kenntnissen<br />
aufzuwarten. Aber gestehen Sie: sind<br />
Ihnen nicht schon einmal Zweifel gekommen<br />
wegen der richtigen Belüftung Ihres Wagens?<br />
Sind Sie nicht schon einmal dieser/halb in<br />
Meinungsverschiedenheiten geraten mit Ihren<br />
Freunden auf den Rücksitzen Ihres Wagens?<br />
Haben Ihre Fahrgäste nicht schon einmal die<br />
Behauptung aufgestellt, es würde ganz fürchterlich<br />
ziehen, während Sie das gar nicht<br />
wahrgenommen haben, so dass probiert<br />
wurde: linkes Fenster auf, rechtes Fenster<br />
zu, beide Fenster auf, beide Fenster zu, und<br />
in keinem Falle konnte allen Wünschen entsprochen<br />
werden.<br />
Wenn Sie wieder einmal liebe Freunde in<br />
Ihrem Wagen ausfahren und Sie wollen sie in<br />
Ihrer rücksichtsvollen Art vor jeder Zugluft<br />
schützen, dann lassen Sie bitte alle Seitenfenster<br />
geschlossen, das linke Fenster wie<br />
auch das rechte, und stellen Sie die Windschutzscheibe,<br />
die bei den meisten Wagen ja<br />
so einfach mit einem einzigen Handgriff, auch<br />
während der Fahrt, zu öffnen ist, ein klein<br />
wenig heraus, und Sie werden immer eine<br />
angenehme frische Luft in Ihrem Wagen haben,<br />
ohne dass Si« oder Ihre Fahrgäste den<br />
Unannehmlichkeiten von Zugluft ausgesetztsind.<br />
Wenn Sie beide Seitenfenster geöffnet halten,<br />
ist es ja einleuchtend, dass Zugluft entsteht,<br />
die sich auf den Vorder- wie auf den<br />
Rücksitzen bemerkbar macht, aber es genügt<br />
auch schon, wenn nur ein Seitenfenster geöffnet<br />
ist, um Zugluft zu erzeugen. In diesem<br />
Falle dringt der Fahrtwind durch das offene<br />
Fenster ein und aus, und es entsteht im rückwärtigen<br />
Teil des Wagens der bekannte Wirbej,<br />
der sich sehr lästig im Nacken Ihrer<br />
Fahrgäste fühlbar macht. Aber nicht nur dies<br />
allein, die durchströmende Luft hat die unangenehme<br />
Eigenschaft, auf die unter der<br />
Motorhaube befindliche Luft eine Saugwirkung<br />
auszuüben, so dass die warme, von<br />
Benzin- und Oelgeruch durchsetzte Luft in<br />
den Innenraum des Wagens eindringt, wenn<br />
dies selbst durch vorbildliche Abdichtung der<br />
Spritzwand, der Oeffnungen für Brems- und<br />
Schalthebel und Pedale auf ein Mindestmass<br />
beschränkt bleibt. Ganz anders ist es nun,<br />
wenn Sie, dem Rate folgend, nur die Windschutzscheibe<br />
herausstellen; der Fahrtwind,<br />
der auf den Wagen von vorn trifft, kann nicht<br />
üibermässig stark eindringen, weil doch der<br />
ganze Druck des Fahrtwindes auf dieser Oeffnung<br />
der Windschutzscheibe lastet und ein<br />
Entweichen der Luft und somit eine starke<br />
Strömung verhindert wird. Es entsteht also<br />
dadurch im gewissen Sinne ein Ueberdruck<br />
im Wagen, der eine zu reichliche Entlüftung<br />
und vor allem auch das Eindringen der Heissluft<br />
vom Motor verhindert.<br />
Es ist dies eine ganz einfache Sache, und<br />
Sie haben sie sicher längst gekannt. Halten<br />
Sie sich also bitte an unseren Rat, und Ihre<br />
Freunde auf den Rücksitzen Ihres Wagens<br />
werden mit noch grösserer Freude an Ihren<br />
Fahrten teilnehmen. ;<br />
Umgekehrt ist es aber, wenn Sie auf die<br />
Gunst Ihrer Mitfahrer weniger Wert... —<br />
aber das ist doch bei Ihnen ganz ausgeschlossen<br />
— immerhin, dann müssten Sie also alle<br />
Fenster... — doch das gehört nicht rnehr<br />
hierher. (Aus B.M.W.-Blätter.)<br />
Tech<br />
10 -J DIENSTAG, ¥. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBiT-tfEVUE<br />
werden. Der Regler besorgt dies mit seinen drei<br />
Kontakten d, b und c. Der mittlere Kontakt b<br />
wird einerseits von einer Feder gegen den Kontakt<br />
c hingezogen und andererseits durch die Kraft des<br />
Magneten mit der Spule g und h gegen den Kontakt<br />
d. Beim Lauf der Maschine vibriert der mittlere<br />
Kontakt, sei es aus der Mittellage nach c oder<br />
nach d, wodurch die Nebenschlusswicklung periodisch<br />
direkt an Masse gelegt oder über den Feldwideretand<br />
t an Masse gelegt oder endlich kurz<br />
geschlossen wird. Durch passende Wahl der Windungszahl<br />
der Reglerspule schwankt der Nebenschlußstrom<br />
um den Mittelwert, der zur Erhaltung<br />
der gewünschten Spannung nötig ist Durch die<br />
Spule g auf dem Reglermagneten wird erreicht,<br />
dass die Lichtmaschine beim Beginn der Ladung<br />
der Batterie auf geringerer Spannung reguliert. Der<br />
selbsttätige Schalter dient zur Oeffnung des Ladestromkreises<br />
nach vollzogener Ladung. Sobald er<br />
öffnet, ist die Ladekontrollampe nicht mehr kurzgeschlossen<br />
und leuchtet auf.<br />
. Stromresulierte Lichtmaschine.<br />
Die Schaltung der stromregulierten Maschine ist<br />
im Aufbau einfacher. Auch hier wird eine Nebenschlusswicklung<br />
zur Erregung der Dynamo verwendet,<br />
die aber nicht an der vollen Klemmenspannung<br />
liegt, sondern durch eine Hilfsbürste nur einen Teil<br />
der Netzspannung erhält Diese Bürste c wird so<br />
eingestellt, dass bei höheren Stromstärken im Rotor<br />
der Erregerstrom stark sinkt, so dass von einer gewissen<br />
Drehzahl an die Stromstärke der Maschine<br />
nicht wie bei der spannungsregulierten Dynamo<br />
konstant bleibt, sondern absinkt. Ebenso sinkt auch<br />
ihre Klemmenspannung nach Erreichung eines<br />
Höchstwertes.<br />
Da es für Beleuchtungskörper sehr wichtig ist,<br />
dass die Spannung möglichst konstant bleibt, ist die<br />
spannungsregulierte Maschine vorzuziehen. Sie<br />
kann auch ohne Parallelschaltung einer Batterie<br />
die Lichtanlage speisen, während stromregulierte<br />
Maschinen an das Funktionieren der Batterie gebunden<br />
sind. Dafür ist die spannungsregulierte<br />
Dynamo teurer und komplizierter.<br />
Neben den beschriebenen Schaltungen existieren<br />
noch andere, deren Beschreibung aber hier zu weit<br />
führen würde.<br />
•xt. Spvechsaa<br />
Anfrage 573. Mängelrüge. Ich habe am 2. April<br />
1935 ein neues B.-Cabriolet, Serie Nr. 60, gekauft.<br />
Nachdem der Wagen eingefahren war, stellte es sich<br />
heraus, dass bei Geschwindigkeiten von zirka<br />
70 km/Std. an sehr starke Shimmy-Erscheinungen<br />
auftraten, so dass es sogar auf den deutschen<br />
Autostrassen nicht möglich war, eine Geschwindigkeit<br />
von ca. 80 km/Std. zu fahren. Diese Shimmy-<br />
Erscheinung ist auch schon bei 60 km/Std. aufgetreten,<br />
tritt aber meistens bei ca. 70—80 km/Std.<br />
auf. Der Wagen ist unberechenbar. Derselbe soll<br />
nach Katalogangabe 136 km/Std. machen.<br />
Ich habe bei der Zürcher Verkaufsfirma in der<br />
Garantiezeit reklamiert und sofortige Abhilfe verlangt<br />
und erklärt, ich würde sonst den Wagen<br />
zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen.<br />
Mündlich versprach der Vertreter der Firma Abhilfe<br />
mit der Bemerkung, dass er, bzw. die Ingenieure<br />
noch nicht wüssten, was gemacht werden<br />
müsste. Der Vertreter der Firma erzählte mir<br />
selbst, dass ich leider mit der Reklamation nicht<br />
allein wäre.<br />
Da mittlerweile 2H Monate, trotz wiederholter<br />
Reklamationen, vergangen sind, ohne dass etwas<br />
getan worden ist, und da die Firma es abgelehnt<br />
hat, für die eventuelle Aenderung des Wagens<br />
Garantie zu leisten, habe ich am 1. Dezember den<br />
Wagen zur Verfügung gestellt und den Kaufpreis<br />
zurückverlangt. Ich hatte verlangt, dass Garantie<br />
dafür geleistet würde, dass die Shimmy-Erscheinung<br />
nie mehr auftreten würde. Würde diese Garantie<br />
nicht geleistet, könnte ich den Wagen nicht<br />
gebrauchen, und dies wäre ein Zeichen dafür, dass<br />
die Firma selbst nicht daran glaubt, dass einwandfrei<br />
Abhilfe geschaffen werden kann, jedenfalls<br />
nicht, ohne sehr hohe Kosten aufzuwenden, da<br />
hier prinzipielle Fehler vorliegen. M. E. bin ich.<br />
nicht verpflichtet, einen solchen Wagen zu behalten,<br />
besonders da ich beim Kauf des Wagens ausdrücklich<br />
darauf aufmerksam gemacht habe, dass<br />
ich einen sehr guten und auch schnellen Wagen<br />
haben müsste, da ich jedes Jahr eine mehrmonattige<br />
Reise nach Norwegen etc. mache.<br />
Ich möchte den Wagen möglichst nicht behalten,<br />
da ich kein Vertrauen mehr zu diesem habe.<br />
Ich habe mittlerweile erfahren, dass schon im<br />
Jahre 1934 Shimmy-Erscheinungen bei dem B.-<br />
Wagen aufgetreten sind. Die Firma hat mir trotzdem<br />
einen Wagen verkauft. Dies ist m. E. unverantwortlich.<br />
Ich wäre sehr dankbar für eine Mitteilung, ob<br />
meine Stellungnahme richtig ist, und ob mir nur<br />
übrig bleibt, den Kaufpreis im Prozessweg einzuklagen.<br />
Ferner bitte ich um Mitteilung, ob es möglich<br />
ist, dass die Klage ausser gegen die Händlerfirma<br />
auch gegen die Hersteller und die Karosseriefabrik<br />
gerichtet werden kann, indem ich sie<br />
alle drei solidarisch verantwortlich mache.<br />
J. D. in E.<br />
Antwort- 1. Nach Art. 197 OR. haftet der<br />
Verkäufer sowohl für die zugesicherten Eigenschaften,<br />
als auch dafür, dass die Kaufsache keine<br />
Mängel aufweise, die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit<br />
für den vorausgesetzten Gebrauch aufheben<br />
oder erheblich mindern würden.<br />
Wenn Sie beweisen können, dass Ihnen der<br />
Verkäufer zugesichert hat, der Wagen erreiche eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 136 km/Std. und es<br />
stellt sich nachträglich heraus, dass er nicht einmal<br />
80 km erreicht, ohne zu schleudern, so ist<br />
kein Zweifel, dass die Voraussetzungen für eine<br />
Mängelrüge gegeben sind.<br />
Aber auch abgesehen von dieser Zusicherung<br />
wird man annehmen dürfen, ein Wagen, mit dem<br />
nicht einmal eine Geschwindigkeit von 80 km/Std.<br />
erreicht werden kann, weise einen erheblichen Mangel<br />
auf.<br />
2. Die Mängelrüge scheinen Sie rechtzeitig erhoben<br />
zu haben.<br />
Infolgedessen treten nun die in Art. 205 OR.<br />
genannten Folgen ein: Sie können nun vom Richter<br />
die Aufhebung des Kaufes verlangen. Dringen Sie<br />
mit Ihren Klagen durch, was wahrscheinlich ist,<br />
so muss Ihnen der Verkäufer den Verkaufspreis<br />
samt Zins zurückzahlen und Ihnen ausserdem Schadenersatz<br />
leisten, es sei denn, er beweise, dass ihn<br />
kein Verschulden trifft Uns scheint, dass dieser<br />
letztere Beweis kaum erbracht werden könnte,<br />
wenn es richtig ist, dass der Verkäufer gewusst<br />
hat, dass die Wagen der von ihm geführten Marke<br />
einen so schwerwiegenden Mangel aufweisen.<br />
3. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass<br />
die Wandiungsklage, die Sie erheben wollen, in<br />
einem Jahr seit Abschluss des Kaufvertrages verjährt.<br />
Sie müssen also jedenfalls noch vor dem<br />
2. April <strong>1936</strong> klagen.<br />
Selbstverständlich können Sie die Klage nicht<br />
selber einreichen, sondern Sie müssen sich an einen<br />
Anwalt wenden.<br />
4. Wegen der Mängel des von Ihnen gekauften<br />
Wagens können Sie nur den Verkäufer selber, nicht<br />
aber dessen Lieferanten haftbar machen. Es scheint<br />
aber, dass in Ihrem Falle der Verkäufer solvent<br />
ist, so dass die Beschränkung der Haftung auf ihn<br />
für Sie keinen ernsten Nachteil bedeutet. •<br />
Moderne<br />
Schmieröl-Verkaufsstelle.<br />
Eine interessante Anlage zum Verkaufe<br />
von Schmieröl hat sich Herr Dr. Durst, Rue<br />
des Päquis, in Genf, geschaffen. Beim Betreten<br />
des Geschäftes ist man sofort überrascht<br />
durch die zweckmässige und moderne Einrichtung<br />
dieses Verkaufslokals, das mehr<br />
einem chemischen Laboratorium als einer<br />
Schmieröl-Verkaufsstelle ähnlich sieht<br />
Auf einem eisernen Gestelle sind längs der<br />
Wand eine grosse Zahl von Fässern gelagert,<br />
die Lubrex-Schmieröl von verschiedener Viskosität<br />
enthalten, so dass es möglich wird,<br />
für jeden Zweck und jeden Motor das bestgeeignete<br />
Schmiermittel zu wählen. Jedes<br />
Fass ist mit einem automatischen Hahn mit<br />
elektrischer Betätigung versehen. Vor den<br />
Fässern befindet sich eine elektrische Waage,<br />
die auf Schienen seitlich verschoben werden<br />
kann, so dass sie vor das gewünschte Fass<br />
zu stehen kommt. Jeder automatische Hahn<br />
besitzt ein eigenes Kabel, das durch einen<br />
Stecker mit der elektrischen Waage verbünden<br />
werden kann.<br />
Nachdem der Kunde das benötigte Oel ausgewählt<br />
hat und die Waage vor dem betreffenden<br />
Fasse steht, wird erst das genaue Gewicht<br />
des Behälters festgestellt. Hierauf kann<br />
an der Waage das gewünschte Schmierölgewicht<br />
eingestellt werden. Sobald der Stekker<br />
des Hahns mit der Waage verbunden ist,<br />
wird der automatische Hahn geöffnet, und es<br />
fliesst solange Schmieröl in senkrechtem<br />
Strahl in den Behälter, bis das verlangte Gewicht<br />
erreicht ist. Hierauf stellt die Waage<br />
den Hahn selbsttätig ab. Da der Strahl sehr<br />
regelmässig und genau senkrecht ausströmt,<br />
wird kein Oel verschüttet. Das Abstellen des<br />
Hahns erfolgt augenblicklich und ohne Nachtropfen.<br />
Um auch kleinere Oelmengen automatisch<br />
abwägen zu können, wurde auf der rechten<br />
Seite des Verkaufslokals eine ähnliche Einrichtung<br />
von bedeutend geringeren Abmessungen<br />
aufgestellt, die sich für Oelmengen<br />
von 1—5 kg eignet.<br />
Neben der absolut sauberen Bedienung,<br />
durch die jede Beschmutzung der Kleider<br />
oder der Schuhe ausgeschlossen ist, hat diese<br />
Einrichtung den Vorgug, dass das Schmieröl<br />
nicht nach Litern, sondern nach Kilogrammen<br />
abgemessen wird. Da das spezifische Gewicht<br />
des Oels mit der Temperatur wechselt, ist nur<br />
das Gewicht ein wirklich zuverlässiges Mass.<br />
Wenn auch die Differenz, die hieraus bei Abmessung<br />
nach Litern entstehen kann, verhältnismässig<br />
gering ist, so kann der Verlust im<br />
Laufe eines Jahres immerhin ein schönes<br />
Sümmchen erreichen. Ausserdem wird durch<br />
die automatische Funktion der Waage eine<br />
sehr genaue Gewichtsbestimmung erzielt.<br />
Die moderne Schmierölzapfstelle von Herrn<br />
Dr. Durst bietet deshalb sowohl punkto Sauberkeit<br />
als auch bezüglich Genauigkeit sehr<br />
wesentliche Vorteile. Die verwendeten Apparate<br />
stammen von der Firma Heritier, Avenue<br />
de la Grenade 23, in Genf.<br />
Neben den Lubrex-Schmierölen, die in jeder<br />
Beziehung zu den erstklassigen Markenölen<br />
gehören, werden im beschriebenen Geschäfte<br />
auch die Obenschmiertabletten Derbo<br />
verkauft, die sich vollständig im Benzin auflösen<br />
und zur besseren Verbrennung beitragen.<br />
Wir können allen Automobilisten und Motorradfahrern<br />
nur empfehlen, bei einem gelegentlichen<br />
Aufenthalt in Genf auch die beschriebene<br />
Schmieröl-'Verkaufssteife 'zu besuchen<br />
und dort ihren Bedarf einzudecken.<br />
Vier Werke über die Geschehnisse<br />
und brennenden Probleme der Welt!<br />
der Na für<br />
£&&&&»&&£&&&££&&:&<br />
ITHOM'A S | H i r »*.'*<br />
Auf ist Stsie nk im §h'iktn<br />
Pf<br />
i&lSMäNN.VLiLH<br />
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Ä. G€X.;1tJtl-£<br />
BinMftäeUebi<br />
RUPERT DONKAN<br />
lUfU<br />
Die grossen Probleme unserer Zeit bieten<br />
nicht lediglich das durch die Aktualität bedingte<br />
sachliche Interesse, sondern sie sind auch<br />
durch die Männer, die dabei auftreten, von<br />
höchster Anziehungskraft für alle die, die<br />
grosse Charaktere, kühne Taten und Genies<br />
kennen und bewundern lernen wollen. Es<br />
treten geschichtliche Persönlichkeiten von<br />
höchster Bedeutung auf, deren Taten auf<br />
unsere Generation anregend wirken müssen.<br />
Abessinien<br />
Von Anton Zischka.<br />
Kartoniert Fr. 6.—, gebunden Fr. 7.75.<br />
Anton Zinchka, der sich vor allem wirtschaftspolitischen<br />
Studien widmet und wiederholt<br />
die ganze Welt bereiste, hat es auch in<br />
diesem Werk verstanden, die Zusammenhänge<br />
und tatsächlichen Ursachen des Kampfes um<br />
Abessinien in klarer Form darzustellen.<br />
Dieses Land, an Natur- und Bodenschätzen<br />
reich, ist das letzte grosse Rohstoffland, das<br />
noch von keiner weissen Rasse beherrscht<br />
wird. Als Quellgebiet des Blauen Nils mit<br />
dem Tanasee ist es der Wasserspender für<br />
die riesigen Baum woll-Plantagen im englischen<br />
Sudan und Aegypten und so ein doppelt begehrenswertes<br />
Land. Zischka spricht nicht<br />
von Grosswildjagden und Reiseabenteuern,<br />
sondern stellt die wirtschaftspolitischen Dinge<br />
in den Vordergrund neben der geschichtlichen<br />
Entwicklung des Landes. Dieses Werk<br />
unterscheidet sich also dadurch wesentlich<br />
von allen andern Äbessinien-Büchern und<br />
verdient deshalb besondere Beachtung. Als<br />
Schnittpunkt der Interessen selbst rassisch<br />
verschiedener Völker ist die Entwicklung<br />
des Kampfes um Abessinien von unabsehbarer<br />
Bedeutung.<br />
Ausbeuter der Natur<br />
Zehn Jahre Suchen nach Platin und Gold,<br />
Wolfram und Zinn, Edelsteinen und Perlen,<br />
Pelzen und Radium, Amber und Meteoriten.<br />
Von Thomas Daring.<br />
Kartoniert Fr. 4.75, gebunden Fr. 6.90.<br />
Darings Buch ist ein packender Bericht<br />
über die Menschen, die im Auftrage der<br />
Industrie oder als abenteuerliche Einzelgänger<br />
nach den Schätzen der Erde suchen. Wie dem<br />
Spiel verfallene Glücksritter stehen sie abseits<br />
vom Alltag, wagen in der fanatischen<br />
Hoffnung auf plötzlichen Reichtum Gesundheit<br />
;und Leben. Kein Winkel der Welt ist<br />
vor diesen Menschen sicher, kein Tier, kein<br />
Metall, kein Stein. Es ist ein ewiges Gehetztsein,<br />
eine ewige Furcht vor dem Zuspätkommen,<br />
ein unbezähmbares Streben nach<br />
dem-ersten Platze. - - -<br />
Ein Arzt erlebt China<br />
Von A. Gervais.<br />
Kartoniert Fr. 6.25, gebunden Fr. 8.15.<br />
Eine ungewöhnlich feinsinnige Schilderung<br />
Chinas und chinesischen Lebens des französischen<br />
Arztes Albert Gervais, der viele<br />
Jahre hindurch tief im Innern des Landes<br />
in der Hauptstadt der übervölkerten Provinz<br />
Szetschuan verbrachte.<br />
Man ist versucht, dieses Werk ein «Buch<br />
asiatischer Seele » zu nennen. Denn als etwas<br />
ewig Unfassbares und Geheimnisvolles, das<br />
in seinen tiefsten Regungen niemals für uns<br />
zu ergründen ist, steht diese asiatische Seele<br />
uns gegenüber. Gervais hat sich nicht damit<br />
begnügt, ihre Aeusserungen als etwas Feststehendes<br />
uns nur zu Übermitteln, er sucht<br />
sie aus der geschichtlichen, geistigen und<br />
sozialen Entwicklung zu erklären und damit<br />
die Maßstäbe für eine andere Sittlichkeit der<br />
Chinesen aufzustellen. Die unserem Denken<br />
unbegreiflichen Eigenarten dieses Volkes<br />
führen zu den Erscheinungen des chinesischen<br />
Lebens, das. der Verfasser in der<br />
Grauenhaftigkeit des sozialen' Elends, des<br />
ewigen Bürgerkrieges, der Seuchen und<br />
Hungersnöte schildert, die heute im Hexenkessel<br />
China brodeln. Es klingt hier aber auch<br />
das trotzige Vorgehen einer selbstbewussten<br />
Jugend an, die in China den radikalen Umbruch<br />
mit der ganzen Jahrhunderte alten<br />
Kultur herbeiführen will .. •<br />
Die Auferstehung Arabiens<br />
Jbn Sauds Weg und Ziel.<br />
Von Rupert Donkan.<br />
Kartoniert Fr. 5.65, gebunden Fr. 7.28.<br />
Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. hatten die<br />
Araber in Asien, Afrika und Europa grosse<br />
Reiche gebildet und eine hohe Kultur entwickelt;<br />
die grüne Fahne des Propheten<br />
Mohammed flatterte von Frankreich bis zu<br />
den Grenzen Chinas. Jahrhundertelang trugen<br />
weite Gebiete der Erde den Stempel der<br />
sarazenischen Kultur. Durch das, Vordringen<br />
der türkischen Seldschuken im 11. Jahrhundert<br />
wurde die Macht des Islam, die von Arabien<br />
ausging, in Asien gebrochen; in Nordafrika<br />
und Europa müsste sie in den folgenden<br />
Jahrhunderten dem europäischen Einfluss<br />
weichen. Das einst so stolze Arabien war verfallen<br />
und hatte für die politische Entwicklung<br />
der Welt jede Bedeutung verloren.<br />
Donkans Buch behandelt in meisterhafter<br />
Schilderung die Auferstehung Arabiens, die<br />
beispiellose Karriere Ibn Sauds, die das<br />
romanhafte übertrifft, den Lebensweg eines<br />
Mannes, dessen Persönlichkeit heute in den<br />
vordersten Reihen des Weltgeschehens steht<br />
Alle diese Bücher sind durch die Buchhandlungen<br />
erhältlich. Wo nicht wende man sich an den<br />
WILHELM GOLDMANN VERLAG<br />
Viktoriarain 16<br />
BERN
10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 10<br />
WÄ<br />
affhdie«<br />
Notizen<br />
Frankreichs Automobilproduktion. Seit Anfang<br />
dieses Jahrhunderts verzeichnet die<br />
französische Automobilindustrie folgende Entwicklung<br />
:<br />
Jahr Wagenzahl Jahr Wagenzahl<br />
1900 2.000 1923 110.000<br />
1905 14.000 1924 145.000<br />
1907 20.000 1925 177.000<br />
1909 36.000 1926 192.000<br />
1910 38.000 1927 191.300<br />
1911 40000 1928 223.600<br />
1912 41.000 1929 253.800<br />
1913 45.000 1930 230.700<br />
1919 18.000 1931 201.000<br />
1920 40.000 1932 164.000<br />
1921 55.000 1933 191.500<br />
1922 75.600 1934 189.000<br />
Diese statistischen Erhebungen beweisen,<br />
dass die Entwicklung der Automobilproduktion<br />
sehr stark von der Fiskalpolitik des betreffenden<br />
Landes abhängig ist. Eines geht<br />
aber zweifellos aus den französischen Produktionsangaben<br />
hervor: dass die vom<br />
Steuerumlegeverfahren auf den Benzinpreis<br />
erhoffte Belebung nicht im erwarteten Umfange<br />
eintrat.<br />
Das Auto als Mittel der Berufsausübung.<br />
Das war einmal, dass man das Automobil<br />
unter die Kategorie der Luxusgegenstände<br />
einreihte und mit Fug und Recht einreihen<br />
durfte. Eine Umwertung aller Werte hat sich<br />
in den letzten Jahrzehnten vollzogen. Aber<br />
immer und immer wieder empfindet man es<br />
als Mangel, dass konkrete Angaben über die<br />
Verwendung des Automobils als Mittel der<br />
beruflichen Tätigkeit so spärlich fliessen.<br />
Wenn sich deshalb ein deutscher Automobilkonzern<br />
damit befasst hat, zu untersuchen,<br />
auf welche Berufsgruppen sich die Autohaltung<br />
verteilt, so vermittelt uns eine solche<br />
Erhebung wenigstens gewisse Anhaltspunkte<br />
zur Abklärung der Frage. Selbstredend wäre<br />
es unzulässig, die dabei gewonnenen Resultate<br />
verallgemeinern zu wollen. Sobald es<br />
sich aber herausstellt, dass das Motorfahrzeug<br />
in überwiegendem Umfang dem Erwerbs-<br />
und Wirtschaftsleben dienstbar gemacht<br />
wird, erwächst dem Automobilisten<br />
auch das wohlfundierte Recht, vom Fiskus<br />
eine Behandlung zu fordern, welche dieser<br />
Erkenntnis Rücksicht trägt r wiU?er sich-nicht<br />
ins eigene Fleisch schneiden. Und das will<br />
er bestimmt nicht.<br />
Doch lassen wir die Ergebnisse der in<br />
Deutschland durchgeführten Untersuchungen<br />
sprechen. Der Anteil der einzelnen Berufsgruppen<br />
an den Personenwagenverkäufen,<br />
welche der bereits erwähnte Autokonzern<br />
während einer bestimmten Zeit tätigte, belief<br />
sich auf:<br />
Total % %<br />
Fabrikanten und Firmen' 34<br />
Vertreter, Geschäftsinhaber.<br />
reisende Kaufleute 20,7 54;?<br />
Aerzte 4,1<br />
Rechtsanwälte 2<br />
Ingenieure 4,1 10.2<br />
Lehrer 1,3<br />
Beamte, Pensionierte 3,5 4.8<br />
Metzger 1,1<br />
Bäcker, Konditoren 0.7<br />
Sonstige Gewerbetreibende 4,9 6,7<br />
Freie Berufe, Architekten,<br />
Baumeister 2,2<br />
Sonstige 21,4 23.6<br />
100% 100%.<br />
Resümieren wir kurz: mindestens 80 %<br />
aller Käufer von Personenwagen benützen<br />
die Fahrzeuge in der Hauptsache zu geschäftlichen<br />
Zwecken. Möglicherweise stellt<br />
sich der Anteil noch höher, weil unter der<br />
Rubrik « Sonstige», die 21,4 % der Käufer<br />
auf sich vereinigt, noch eine ganze Anzähl<br />
von Berufsleuten enthalten sein dürfte, die<br />
sich ebenfalls des Autos bedienen. Mit einer<br />
an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit<br />
kann man annehmen, dass die Angestellten<br />
und Beamten mit mehr als nur 4,8 %an<br />
den Automobilverkäufen partizipieren. Immerhin<br />
— und dafür liefert die Erhebung<br />
den sichern Beweis — waren und sind es<br />
doch vornehmlich die Kreise der selbständig<br />
Erwerbenden, welche sich die Vorteile des<br />
Autos bei der Ausübung ihrer geschäftlichen<br />
Tätigkeit zunutze machen. Nicht dass wir<br />
damit vor der Entdeckung von Neuland<br />
ständen, aber man war bei der Diskussion<br />
über diese Dinge mehr auf gefühlsmässige<br />
Schätzungen denn auf der Wirklichkeit entstammende<br />
Zahlen angewiesen.<br />
&ie A.=Jl. im Urteil de* £ese*<br />
Die Einführung des « Auto-Magazin » hat<br />
ans eine Reihe anerkennender Zuschriften<br />
eingebracht, die wir bestens verdanken. Sie<br />
bedeuten für uns eine wertvolle Unterstützung<br />
und einen willkommenen Fingerzeig.<br />
Eine für das schweizerische Verkehrswesen<br />
massgebliche Instanz schrieb uns u. a.: « Wir<br />
möchten zur Umgestaltung des Autler-Feierabend<br />
in das < Auto-Magazin » bestens gratulieren<br />
und hoffen, dass ihm der Erfolg nicht<br />
versagt sei. ><br />
Kompressionsraum und Verdichtungsverhältnis.<br />
Die grossen Fortschritte im Motorenbau<br />
der letzten Jahre, sind darauf zurückzuführen,<br />
dass man mit wissenschaftlicher<br />
Genauigkeit die Vorgänge im Motor untersucht<br />
hat. Dies hat zur Abkehr von vielem<br />
geführt, was man früher für richtig gehalten<br />
hat. Während man beispielsweise es<br />
früher für zweckmässig hielt, die Zündkerzen<br />
so anzuordnen, dass die Explosionen<br />
des eben in dem Kolben zusammengepressten<br />
Gemisches möglichst gleichzeitig<br />
und auf einen Schlag erfolgten, bis man<br />
sah, dass gerade das Gegenteil wünschenswert<br />
ist, nämlich eine gleichmässig fortschreitende,<br />
also etwas Verzögerte Verbrennung<br />
des Gemisches.<br />
Innig verknüpft mit der Gestaltung des Explosionsraumes<br />
ist das sogenannte Verdichtungsverhältnis.<br />
Ueber dem Kolben in seiner<br />
obersten Stellung verbleibt noch ein kleiner<br />
Raum des Zylinders: der sogenannte Explosionsraum.<br />
Das Verhältnis dieses Raumes zu dem<br />
Hubraum bedingt das sogenannte Verdichtungsverhältnis.<br />
Schema eimes Motors mit'Hängeventilen. 1 Explosions-(Verbrennungs)-raum,<br />
2 Kolben, 3 PleüeW<br />
Stange, 4 Kurbelwelle, 5 Zahnrad auf der Kurbelwelle,<br />
6 Zwischenzahnrad, 7 Zahnrad auf der<br />
Nockenwelle, 8 Nockenwelle, 9 Stössel, 10 Stossetange,<br />
11 Schinghebel, 12 Ventilfeder, 13 Ventil,<br />
14 Ein- bzw. Auslasskanal.<br />
V . -.<br />
VIII.<br />
"Wenn beispielsweise dieser Raum gleich gross<br />
ist •wie der Hubraum, dann ergibt sich eine Verdichtung<br />
1:2. Man arbeitet jedoch heute im allgemeinen<br />
mit Verdichtungsverhältnissen von 1:6<br />
bis 1:7. Es entstehen daher durch die Entzündung<br />
des schon sehr etark vorverdichteten Gasgemisches<br />
sehr hohe Explosionsdrücke. Wenn<br />
nun dieser Explosionsdruck ganz plötzlich auftritt,<br />
dann ergibt sich auf den Kolben sozusagen<br />
die Wirkung eines schweren Hammerschlages.<br />
Der Motor klopft und arbeitet unruhig. Viel<br />
wirkungsvoller ist es natürlich, wenn die verbrennenden<br />
Gemische zwar mit grösser Kraft,<br />
aber mit gleichmäesigem Druck, und zwar mit<br />
fortschreitend ansteigendem Druck und nicht mit<br />
plötzlich einsetzendem Höchstdruck den Kolben<br />
nach abwärts pressen.<br />
Hier handelt es sich um die sogenannte<br />
Klopffestigkeit des Motors. Dieselbe hängt allerdinge<br />
zu einem grossen Teil von dem verwendeten<br />
Kraftstoff ab, denn manche Kraftstoffe,<br />
besonders die Gemische aus Benzin und Benzol,<br />
verbrennen langsam und üben daher einen<br />
gleichmässigen Druck auf den Kolben aus, während<br />
andere Kraftstoffe, besonders das reine<br />
Benzin, eehr plötzlich verbrennen •und daher<br />
Neigung zum Klopfen haben. Aber durch die<br />
Gestaltung des Explosioftsraumes kann man die<br />
Neigung zum Klopfen fördern oder zurückdämmen.<br />
Dadurch ergibt es sich, dass man manche<br />
Maschinen nur mit Benzin-Benzol-Gemisch fah*<br />
ren kann, während andere auch bei reinem Benzin<br />
niemals zum Klopfen neigen.<br />
Bei Motoren mit seitlich stehenden Ventilen<br />
erzielt man eine weitgehende Klopfeicherheit dadurch,<br />
dass der Verbrennungsraum keilförmig<br />
gestaltet wird und nicht über die ganze. Fläche<br />
des Kolbenbodens reicht. Ausserdem wird die<br />
Zündkerze nicht über die Mitte des Verbrennungsraumes<br />
sondern über das Einlassventil gesetzt.<br />
Bei der Gestaltung des Explosionsraumes<br />
kommt es auf die erössten konstruktiven Feinheiten<br />
an und es ist den Konstrukteuren gelungen,<br />
durch scheinbar ganz geringfügige Veränderungen<br />
des Explosionsraumes wesentliche Fortschritte<br />
im Motorenbau zu erzielen.<br />
Ein günstig gestalteter Explosionsraum ermöglicht<br />
es, mit dem Verdichtungsverhältnis etwas<br />
höher zu, gehen, -wodurch die Leistung und<br />
die Wirtschaftlichkeit des Motors gesteigert wird.<br />
Ausserdem ist es möglich, den Zündzeitpunkt<br />
etwas nach vor zu verlegen, was zu einer besseren<br />
Ausnützung des Kraftstoffes führen kann.<br />
Der Zündzeitpunkt.<br />
Theoretisch müsste die Entzündung des<br />
angesaugten Gasgemisches in dem Augenblick<br />
erfolgen, in dem der Kolben sich gerade<br />
im obersten Totpunkt befindet. Bei<br />
langsamem Lauf der Maschine ist dieser<br />
Zündzeitpunkt auch tatsächlich richtig, bei<br />
schnellerem Lauf hingegen ändern sich die<br />
Verhältnisse sehr wesentlich. Wir müssen<br />
uns einmal die Zeiten berechnen, die für<br />
den einzelnen Arbeitstakt zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Nehmen wir an, dass die Kurbelwelle des<br />
Motors sich mit 3600 Umdrehungen in der Mi-<br />
nute dreht; dies ist für einen Tourenmotor eine<br />
durchaus normale Drehzahl. Es ergeben sich<br />
daher für jede Sekunde 60 Umdrehungen. Da<br />
der Arbeitstakt nur eine halbe Umdrehung umfasst,<br />
steht für ihn die Zeit von 1 /uo Sekunde<br />
zur Verfügung. In der Sekunde müssten weiter<br />
30 Zündungen in jedem Zylinder, also bei einem<br />
Sechszylinder-Motor insgesamt 180 Zündungen<br />
in der Siekunde erfolgen. Jede Zündung muss<br />
ganz geriau im richtigen Augenblick Zustandekommen,<br />
denn eine Verschiebung von beispielsweise<br />
«nur» Vsto Sekunde bedeutet schon, dass<br />
die Zündung statt am Anfang des Arbeitstaktes<br />
in der Mitte desselben erfolgt Nun kommt es<br />
aber darauf an, dass die Zündung nicht ungefähr<br />
im richtigen Augenblick zustandekommt,<br />
sondern ganz genau bei einer bestimmten Kurbelwellenstellung,<br />
die mit grösster Präzision in<br />
Bogengraden in der Kurbelwelle aasgedrückt<br />
wird.<br />
Wenn nun für einen Arbeitstakt nur */«o Sekunde<br />
insgesamt zur Verfügung steht und wenn<br />
man weiter erwägt, dass es doch eine gewisse,<br />
wenn auch nur sehr kurze Zeit erfordert, bis<br />
vom Augenblick des Ueberspringens des Zündfunkens<br />
an der Zündkerze das gesamte im Explosionsraum<br />
befindliche Gasgemisch verbrennt,<br />
so kommt man zu dem Schluss, dass die Expansion<br />
der verbrennenden Gase nicht schon mit<br />
Beginn des nur<br />
1 /«o Sekunde währenden Arbeitstaktes<br />
zur vollen Wirkung kommt, sondern<br />
erst in einem späteren Verlauf.<br />
Es ist daher notwendig, bei hoher Drehzahl<br />
des Motors den Zündfunken schon<br />
wesentlich früher an der Zündkerze überspringen<br />
zu lassen, als der oberen Totpunktstellung<br />
des Kolbens entspricht Dadurch<br />
erreicht man, dass trotz der zur<br />
Verfügung stehenden kurzen Zeit doch die<br />
Expansion der verbrennenden Gase schon<br />
am Beginn des Arbeitstaktes einsetzt und<br />
voll zur Wirkung kommt.<br />
Das Ausmass der «Vorzündung» hängt<br />
natürlich von der Schnelligkeit des Motorlaufes<br />
ab. Bei höchster Drehzahl lässt man<br />
den Zündfunken etwa 40 Grad vor der<br />
oberen Totpunktstellung an der Zündkerze<br />
überspringen. Würde dies auch bei langsamem<br />
Lauf erfolgen, so könnte der Kolben<br />
nicht den oberen Totpunkt überwinden,<br />
sondern er würde zurückgeschleudert werden,<br />
bevor er noch den oberen Totpunkt<br />
erreicht hat. Dies tritt beispielsweise ein,<br />
wenn der Motor mit zu viel Vorzündung<br />
angekurbelt wird.<br />
Zwischen der vollen Nachzündung, die<br />
stets der genauen Totpunktstellung entspricht,<br />
und der äussersten Vorzündung<br />
liegt der Bereich der «Zündverstellung».<br />
Diese Zündverstellung wird heute fast ausnahmslos<br />
vollautomatisch durchgeführt. In<br />
erster Linie verwendet man hierzu einen<br />
Fliehkraftregler, der den Zündzeitpunkt<br />
genau der Drehzahl des Motors anpasst<br />
Dann aber hat man in letzter Zeit mit Erfolg<br />
auch eine zusätzliche Vakuumregelung<br />
in Verwendung genommen, die bewirkt,<br />
dass bei plötzlichem Gas-Geben,<br />
besonders in den unteren Drehzahlbereichen,<br />
die Zündung etwas später erfolgt als<br />
bei weniger Gas. Dies ist durchaus sinngemäss<br />
und verhindert das Klopfen und<br />
Klingeln des Motors.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Um das Zürcher Verkehrsgesetz. Es ist in den<br />
letzten Monaten geradezu unheimlich ruhig um das<br />
neue, zürcherische Verkehrsgesetz geworden. Noch<br />
immer weiss man nicht, wie man sich in Regierungskreisen<br />
zu der durch die Verwerfung der<br />
letzten Gesetzesvorlage geschaffenen Lage stellen<br />
wird. Soll ein Versuch mit einem neuen Gesetzesentwurf<br />
gemacht werden, der von gewissen Schicksalsparägrapben<br />
befreit ist oder wird man den<br />
Weg, den andere Kantone beschritten haben, begehen,<br />
indem die wichtigern grundsätzlichen Bestimmungen<br />
in einem Gesetz verankert und die<br />
wenigem und vor allem die eher revisionsbedürftigen<br />
Bestimmungen in einer leichter zu ändernden<br />
Vollziehungsverordnting behandelt werden. Diese<br />
zweite Variante besitzt zweifellos ihre Vorzüge, besonders<br />
auch was die. finanziellen Bestimmungen<br />
anbetrifft, deren Aenderung eonst immer den weiten<br />
Weg via Kantonsrat und Volksabstimmung nötig<br />
machen würde.<br />
Eines steht wohl fest: Die neue Situation ist für<br />
die Strassenverkehrsinteressentenverbände nicht<br />
schlechter geworden, denn die Zeit arbeitet für sie.<br />
Im Zeitpunkt der letzten Gesetzesabstimmung waren<br />
die Verhältnisse im zürcherischen Motorfahrzeugwesen<br />
noch viel gesündere, günstigere, heute<br />
aber, wo die Stillegung der Automobile ßich innert<br />
Jahresfrist um 45% erhöht hat, liegen die Verhältnisse<br />
wesentlich anders. Die Regierungsbehörden<br />
werden unweigerlich zu finanziellen Erleichterungen<br />
gezwungen sein, wenn sich die Stillegung nicht<br />
weiter verschärfen und der Kanton pro <strong>1936</strong> und<br />
später nicht noch weitere Rückgänge im Steuererträgnis<br />
mit in den Kauf nehmen wilL V<br />
KLEINE CHRONIK<br />
Bei uns und anderswo...<br />
c Der allgemeine Geschäftsgang in der schweizerischen<br />
Automobilinduetrie hat im abgelaufenen<br />
Jahre noch keinerlei Besserung erfahren. » So<br />
wird in Bank- und Industrieberichten die Situation<br />
auf dem schweizerischen Markte zusämmengefasst<br />
In Deutschland hat die Automobilindustrie durch<br />
die mannigfaltigen Unterstützungen durch den<br />
Staat und hauptsächlich dank der Steuerbefreiung<br />
der Fahrzeuge einen ungeahnten Auschwung genommen.<br />
Ein deutlicher Beweis hiefür sind auch<br />
die Börsenkurse der Autoindustrie-Papiere, von<br />
welchen wir einige Notierungen zur allgemeinen^<br />
Erbauung und Belehrung nachstehend folgen lassen:<br />
2.9.1932 17.12.1935<br />
Adler 15.— 85<br />
BMW 58.— 116<br />
Daimler-Benz 20.— 86<br />
Auto-Union 17.—• 95<br />
Wir halten lieber die Steuern hoch, zahlen dafür<br />
Arbeitslosenunterstützung und sehen den sich<br />
türmenden Millionendefiziten der Bahnen zul<br />
Brillen für Farbenblinde.<br />
Der «Verein der Farbenblinden der Vereinigten<br />
Staaten», der seinen Sitz in Indianapolis hat, hat<br />
an den Senat in Washington: ein Gesuch eingereicht<br />
mit der Bitte, die jetzigen Verkehrssignale<br />
Rot und Grün abzuschaffen und an ihrer Stelle die<br />
Zahlen 1 und 2 zu verwenden. Dadurch könnten<br />
viele Verkehrsunfälle vermieden werden, denen<br />
Farbenblinde zum Opfer fallen. Eine Umstellung<br />
der Signalisierung in diesem Sinne erscheint aber<br />
nicht sehr zweckmässig, weil dadurch die Signale<br />
schon auf kürzere Entfernung nicht mehr erkennbar<br />
sein würden.<br />
Die Farben Rot und Grün rufen bekanntlich inV<br />
normalen Auge den grössten Gegensatz hervor; daher<br />
werden sie universell zu optischen Signalen<br />
verwendet. Ein grosser Teil der Menschheit versagt<br />
aber, wenn es darauf ankommt, Rot speziell<br />
als Erkennungsfarbe zu unterscheiden. Diese Erscheinung,<br />
als «Daltonismus» gekennzeichnet, ist<br />
viel mehr verbreitet als man annehmen könnte.<br />
Sonst ganz gesunde Menschen, die durch diese Abnormalität<br />
(die im täglichen Leben kaum nennenswerte<br />
Hinderungen verursacht) befallen sind, werden<br />
davon schwer benachteiligt, sobald es sich<br />
darum handelt, den richtigen Wert einer Farbe zu<br />
erkennen. Am krassesten tritt dies auf bei der<br />
Prüfung zur Erlangung einer Fahrbewilligung für<br />
Motorfahrzeuge. Bilden doch solche Menschen, die<br />
nicht imstande sind Signale zu unterscheiden, nicht<br />
nur für sich selbst, sondern auch für die übrigen<br />
Mitmenschen eine Gefahr!<br />
Eine bessere Lösung dieses Problems ist nun<br />
von einem amerikanischen Augenarzt vorgeschlagen<br />
worden. Sie beruht auf der Tatsache, dass<br />
zwischen den Farben Rot und Grün auch ein wesentlicher<br />
physikalischer Unterschied besteht, welcher<br />
durch vom Auge selbst ganz unabhängigen<br />
Mitteln festgestellt werden kann. Danach brauchen<br />
die Farbenblinden nur noch eine Brille, um von<br />
ihrem Uebel befreit zu werden. Die Gläser dieser<br />
Brille aus ganz gewöhnlichem Glas tragen in ihrem<br />
oberen Teil (ein Drittel) einen «Anti-Rot»-Filter,<br />
d. h. ein grünes Glas, das alles rote Licht aufhält<br />
Der Gebrauch dieser Brille ist denkbar einfach:<br />
Sieht der Farbenblinde durch das farblose Glas<br />
ein Lichtsignal, so braucht er nur einen Blick<br />
durch den grünen Teil der Brille zu werfen. Ist<br />
das erblickte Signal grün oder gelb, bleibt es immer<br />
noch sichtbar; falls aber das Licht rot sein<br />
sollte, verschwindet es. Die gleiche Wirkung tritt<br />
natürlich auch bei dem durch eine rote Warnungstafel<br />
reflektierte Licht auf: das Rot wird Schwarz.<br />
Der grüne Oberteil dieser Brille dient gleichzeitig<br />
als Augenschoner, wenn durch das farblose Glas<br />
jeschaut wird.<br />
Bisher hat noch kein Fabrikant diese Idee zur<br />
Auswertung aufgegriffen. Ein auf der Windecheibe<br />
des Wagsns montierter grüner Filter verrichtet<br />
denselben Dienst, wenn auch nicht in so bequemer<br />
Weise.<br />
Nach Aussagen des betreffenden Arztes sollen<br />
A% bei den Männern und 2% von den Frauen<br />
nicht imstande sein, die Farben mit Sicherheit zu<br />
unterscheiden, also von partieller oder totaler Farbenblindheit<br />
befallen eein. T. E. L.
N° 10 — DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
AKTUELLES<br />
Einweihung der Autopostlinie Lugano-St. Moritz.<br />
Durch die Eröffnung der neuen Gandriaetrasse ist<br />
nun auch die langersehnte Verbindung von Lugano<br />
ins Engadin zustande gekommen. Letzte Woche<br />
fand die Einweihung der neuen Autopostlinie statt,<br />
•woran eine Reihe prominenter Gäste teilnahmen.<br />
IT. a. waren vertreten Herr Generalpostdirektor<br />
Hunziker, Herr Vicesindaco Bianchi, der bündnerische<br />
Regierungspräsident Herr Gapaul, Herr Direktor<br />
Branger von der Rhätischen Bahn und weitere<br />
Verkehrsinteresfienten.<br />
Die Fahrt führte von Menaggio, wo sich der italienische<br />
Grenzpolizei-Kommissar Cav. Russo ansehloss,<br />
dem Ufer des Comersees entlang nach<br />
Chiavenna. In Castasegna empfingen Kinder mit<br />
Stränssen von weissen und roten Nelken die ersten<br />
gelben Wagen aus dem Tessin und dann ging die<br />
Fahrt in das tief verschneite Hochgebirge hinauf<br />
und über die Maloja nach St. Moritz. Dank der<br />
guten Schnperäumung auf der Malojastrasse konnte<br />
die ganze Strecke ohne Ketten bewältigt werden.<br />
In St. Moritz wurde die Gesellschaft durch die<br />
Behörden empfangen und dann feierten im Suvrettahaus<br />
die Vertreter der Kantone Tessin und Grsu-<br />
Mnden die Eröffnung der neuen Verbindung der<br />
heiden berühmten Fremdengebiete des Tessins und<br />
des Engadins. Herr Staatsrat Forni erklärte<br />
namens der Tessiner Regierung, da«« die Gandriastrasse<br />
nur der Anfang eines weiter gefassten<br />
Programmes sei, in welchem die Gambarognostrasse<br />
und die San Giacomostrasse die Verbindung mit<br />
unserem Nachbar vervollständigen werden. Herr<br />
Capanl betonte, ebenso wie Herr Oberst Bon,<br />
die Verdienste der Pnst um den Fremdenverkehr.<br />
Dir. Branger toaetierte auf die Zusammenarbeit<br />
von Bahn und Aiitopost im Dienste des Fremdenverkehr.<br />
Die Rückreise fand bei heftigem Schneetreiben<br />
statt. Aber auch so gelangte man, in<br />
4-Hstündiger Fahrt vom Ensradin nach Lugano. Ab<br />
1. Februar wird der regelmässige Postverkehr aufgenommen.<br />
Ausland<br />
Gelbe Scheinwerferlampen für ausländische<br />
Automobilisten in Frankreich. Der Automobil-Club<br />
der Schweiz ist in der Lage, gewisse Mitteilungen<br />
in Abrede zu stellen, woraus hervorzugehen schien,<br />
dass die Pflicht zur Verwendung gelber Scheinwerfer,<br />
wie sie in Frankreich besteht, auch für ausländische<br />
Automobilisten gilt, welche in diesem<br />
Land zirkulieren. Das französische Dekret, das nur<br />
die im Lande selbst immatrikulierten Fahrzeuge<br />
betrifft, tritt übrigens erst im kommenden Juli in<br />
Kraft.<br />
Im weiteren bleibt die Wirkung des neuen französischen<br />
Gesetzes, das die «Stemnelung» der<br />
Scheinwerfpr vorsieht, ausschliesslich auf jene<br />
Fahrzeuge beschränkt, die in Frankreich immatrikuliert<br />
sind.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION AARGAU. Die ordentliche Generalversammlung<br />
findet Samstag, den 29. Februar <strong>1936</strong><br />
im Hotel «Aarauerhof» in Aarau 3tatt Nach Erledigung<br />
der geschäftlichen Traktanden wird ein<br />
gemeinsames Nachtessen zum gemütlichen Teil,<br />
der als Herrenabend gedacht ist, überleiten.<br />
Sodann wird unsere Sektion erstmals am 7./8.<br />
März <strong>1936</strong> in Engelberg einen Wintersportanlass<br />
durchführen.<br />
Dies gilt als Voranzeige. Die ausführlichen Programme<br />
und Einladungen werden den Mitgliedern<br />
rechtzeitig zugestellt werden.<br />
ni.<br />
SEKTION BERN. Sportkommission. Die Sportkommission<br />
hat in ihrem Jahresrückblick 1935 eine<br />
stärkere Heranziehung der sportfreudigen Mitglieder<br />
zu den Wettbewerben der Sportkommission als<br />
wünschenswert erachtet. Wohl hat der Besuch der<br />
internen Sportveranstaltungen im Jahre 1935 im<br />
Vergleiche zum Vorjahre eine erfreuliche Steigerung<br />
erfahren, trotzdem ist die Sportkommission der Ansieht,<br />
dass die Frequenz noch mehr gehoben werden<br />
könne. Die Auffassung der Sportkomission ist um<br />
so berechtigter, als die Konkurrenzen im vergangenen<br />
Jahre, besonders die Ballonfuchsjagd und die<br />
Autofuchsjagd, restlöse Anerkennung fanden und<br />
. als Vorbild für den diesjährigen Kalender bezeichnet<br />
wurden.<br />
Die Sportkommission prüft gegenwärtig Mittel<br />
und Wege, um das Interesse der Sektionsmitglieder<br />
an ihren internen Veranstaltungen zu heben. Eine<br />
Möglichkeit, welche die meisten Aussichten hat, verwirklicht<br />
zu werden, besteht in der Schaffung einer<br />
Sektionsmeisterschaft auf Grund des Leistungsprinzipes.<br />
Darnach würden die Teilnehmer der verschiedenen<br />
Konkurrenzen entsprechend ihren Erfolgen<br />
"mit Wertungspunkt bedacht, die jährlich zusammengezogen<br />
den Sektionsbesten aller sportlichen<br />
Anlässe ergäben.<br />
Es sei festgehalten, dass die Sektion Bern in<br />
bezug auf sportliche Tätigkeit im A. C. S. eine führende<br />
Stellung einnimmt Diese schmeichelhafte<br />
Tatsache ist nicht wenig auf die sportliche Ader<br />
ihrer Mitglieder zurückzuführen. h.<br />
SEKTION ZÜRICH. Die Monatsversammlung<br />
Tom 13. Februar im Hotel «St. Gotthard» in Zürich<br />
dürfte zu einer wichtigen Veranstaltung für stadtzüreherische<br />
Strassen und Verkehrsfragen werden.<br />
Das Programm ist nun so festgelegt, dass nach<br />
dem gemeinsamen Nachtessen um 19.15 Uhr Herr<br />
Stadtrat Stirnimann, Vorsteher des Bauamtes der<br />
Stadt Zürich, einen Vortrag über 'Die städtischen<br />
Strasenprojekte pro <strong>1936</strong>» halten wird. Die Anwesenden<br />
werden somit über die im laufenden Jahr<br />
zur Durchführung gelangenden Strassenbauten aufs<br />
zuverlässigste orientiert. Anschliessend wird Herr<br />
Dr. Fiertz, Zollikon, über die neuesten Verkehrszählungen<br />
in Zürich berichten. Diese wurden vom<br />
Technischen Dienst, einer Vereinigung arbeitsloser<br />
Techniker, 1935 durchgeführt und — was das besonders<br />
Interessante ist — nach ganz neuen Gesichtspunkten<br />
aufgestellt. Während sonst bei diesen<br />
Verkehrszählungen nur die Zahl der durchgefahrenen<br />
Vehikel eruiert wurde, hat man für jedes<br />
Auto auch Herkunfts- und Bestimmungsort der<br />
Fahrt festgehalten, ferner den Beruf des WagenlenkerR<br />
etc., um so wertvolle Angaben zu erhalten<br />
über Fahrtroute. Art und Zweck der Fahrt etc. —<br />
Eine allgemeine Diskussion über zürchprische<br />
Strassen- und Verkehrsfragen wird den Abend beschHessen,<br />
zu dem auch verschiedene Vertreter der<br />
zuständigen Behörden der Stadt Zürich eingeladen<br />
Eind.<br />
ßtör eich mit dem wohlverdienten «Z'abig» zu entspannen,<br />
während der Schreiber dieses sich zur<br />
Arbeit begab, Um von der auf später angesetzten<br />
Abendunterhaltung — hoffentlich — auch noch eine<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
Kleinigkeit zu geniessen, über die er aber hier nicht Oesterreich: Arlberg gesperrt zwischen Stuben<br />
mehr berichten kann. Aber die Bemerkung sei ihm und St. Christof a. A.<br />
denn auch den Teilnehmerinnen ausserordentlich noch gegönnt, dass das Werk gesund ist, wo solche<br />
viel Interessantes bot. Es war eine Freude, die<br />
Frankreich: Col de la Groix Haute m. K. befahrbar.<br />
Faucille o. K. offen.<br />
Eintracht herrscht, und in diesem Sinne Glückauf<br />
umfangreiche Schau eindrucksvollster Malereien des<br />
für ein neue« und besseres Jahr!<br />
b-r.<br />
hervorragenden französischen Künstlers unter solch<br />
Transport von Automobilen durch die Alpentunnels.<br />
Arlberg: Langen-St Anton. Albu.la:<br />
sachkundiger Führung durchgehen zu können.<br />
Am nachfolgenden Tee im «Savoy Hotel Baur Rottschaff der Aero- JS. Amateure der Schweiz Filisur-Bevers. Gotthard: Göschenen-Airolo.<br />
en ville» entbot Frl. Dr. Weidenmann, Winterthur,<br />
S i m p 1 0 n : Brig-Domodossola. LötecTiberg:<br />
den Willkommensgruss der Damenkommission, indem<br />
sie gleichzeitig Frau Dr. Gäumann den ver-<br />
Olympia-Zollvormerkscheine für ausländische<br />
Kandersteg-Brig. '<br />
dienter Dank aussprach.<br />
V General- Servette 85 Kraftfahrer. Sämtliche deutschen Grenzzollstellen<br />
Las d« »n Vetbänden<br />
Unsere Arbeit während dem laufenden Jahr.<br />
Die erste Damenveranstaltung dieses Jahres vom<br />
29. Januar erfreute sich der starken Beteiligung<br />
von rund 50 Damenmitgliedern. Unter der vortrefflichen<br />
Führung von Frau Dr. Gäumann-Wild. Zürich,<br />
wurde im Zürcher Kunsthaus der prächtigen<br />
Courbet-Ausstelhmg ein Besuch abgestattet, der<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Generalversammlung. Wenn<br />
Automobilisten zu Infanteristen<br />
werden, so kommen sie entweder<br />
zu früh oder zu spät Meistens<br />
das letztere. So auch hier. Dagegen<br />
stellt der Berichterstatter<br />
anerkennend fest, dass die<br />
stramme Führung von Ehrenpräsident<br />
Nägeli bei aller Freiheit der Meinungsäusserung<br />
einen derart raschen und sachlichen<br />
Verlauf der Versammlung bewirkte, dass man die<br />
anfängliche Verspätung prompt einholte. Und noch<br />
eins: Manches der ca. 20 Traktanden gab zu Fürund<br />
Widerrede ernsten Anlass, nie aber hat man<br />
ein krummes Wort vernommen; eicher sind unter<br />
den ca. 50 Teilnehmern manche verschiedener politischer<br />
Richtung, als aber zum Schluss der Versuch<br />
einer politischen Partei zum im Trüben fischen<br />
erwähnt werden musste, erhob sich keine einzige<br />
Stimme zum Für oder Wider, der Brief wurde «verfassungsgemäss»<br />
stillschweigend ad aeta gelegt<br />
Achtung vor solchen Leuten, die über dem gemeinsamen<br />
Ziel kleinliche Gegensätze zurückzustellen<br />
wissen; Vorbild seien eie gewissen Schildbürger-<br />
Parlamenten und Vorbild auch sogenannten «Herrenfahrern»,<br />
die nicht wissen, dass die Eigenschaft<br />
als Automobilist Verpflichtungen in sich schliesst»<br />
die nur noch die Aelteren unter uns auszuüben<br />
pflegen, mit seltenen Ausnahmen. Die «Noblesse<br />
der Landstrasse» trifft man hier und das Abzeichen<br />
des Ch. V Z. verdient, als ein Ehrenzeichen gegrüsst<br />
zu werden.<br />
So können wir zur sachlichen Schilderung der<br />
Versammlung übergehen und bemerken, dass Punkt<br />
1—6 der Traktanden zu keiner besonderen Bemerkung<br />
Anlass geben. Mutationen ebenfalls negativ,<br />
da drei Neuanmeldungen wegen Nichterscheinens<br />
der Kandidaten bis zu deren Kennenlernung<br />
zurückgestellt werden. Gestrichen werden wegen<br />
Nichterfüllung der Verpflichtungen Chr. Grob, Jos.<br />
Küng. Rüd. Streckeisen und Leo Meyer. Die Witwe<br />
eines verstorbenen Passiv-Mitgliedes wird an seiner<br />
Statt aufgenommen. Stundungsgesuche arbeitsloser<br />
Mitglieder werden genehmigt bzw. die ^Rückstände<br />
erlassen. Arbeitslose Mitglieder, deren! es erfreulicherweise-nicht<br />
mehr als 7 hat, können das Club-<br />
Organ «Automobil-Revue» auf Vorweisung einer<br />
Bescheinigung des Präsidenten gratis bei dessen<br />
Zürcher Filiale,, Löwenstr. 51, abholen* Die Gebühren<br />
und Beiträge pro <strong>1936</strong> bleiben unverändert und<br />
an dem vorjährigen Beschluss, wonach Passiv-Mitglieder<br />
an der Sterbekasee nicht teilnehmen, wird<br />
nach langer Diskussion festgehalten mit der Massgabe,<br />
dass es den früheren Aktiv jetzt Passiv<br />
Mitgliedern freisteht, wieder zu den Aktiven, überzutreten.<br />
Punkt 9 des Programms gibt zu einem<br />
freudigen und einstimmigen Bekenntnis zur «Automobil-Revue»<br />
Anlass, das auch den Berichterstatter<br />
aufrichtig freut und ihn zu der Bemerkung zwingt,<br />
dass solch aufrichtiger Anhang dem Blatt den Mut<br />
zu weiterer Führerrolle stärkt.<br />
Wie bisher, ist jeden 1. Mittwoch im Monat,'<br />
20 Uhr, Versammlung im Du Pont und Stammtischhock<br />
jeden Donnerstag abends im Zeughauskeller<br />
Kontroll-Eintragung nicht vergessen und<br />
leserlich schreiben! Aus dem Jahresbericht des<br />
Ehrenpräsidenten geht hervor, dass das Jahr 1935<br />
ruhig verlief, dass die Krise, wie nicht anders vermeidiieh<br />
auch Verein und Mitglieder betroffen hat,<br />
und dass aber trotzdem ersterer gefestigt dasteht<br />
und an der Spitze aller Organisationen marschiert.<br />
99 Mitglieder zählt der Verein heute insgesamt mit<br />
Passiv- und Freimitgliedern, im Vorjahre eind<br />
11 Mitglieder neu eingetreten, 15 durch Austritt<br />
und Tod abgegangen und 13 mussten gestrichen<br />
werden. Die Versammlung erhebt sich zur Ehrung<br />
der Verstorbenen. Besuch der Versammlungen und<br />
Stammtische ergeben respekteinflößende Ziffern,<br />
nur die 11 Sünder, die sich nie zeigten, werden gebührend<br />
ohne Namensnennung angeprangert. Im<br />
Jahresprogramm mussten verschiedene Anlässe infolge<br />
der Krisis ausfallen, man hört auch, dass der<br />
Finanzminister Affenhaut an der Verlängerung seines<br />
Rückens hat (ich habe nicht nachgesehen),<br />
denn geht's zum Programm <strong>1936</strong>, das gedruckt werden<br />
soll und u. a. gemeinschaftliche Ausfahrten<br />
nach Grimsel-Furka und Trümmelbachfallen vorsieht.<br />
Punkt 14 bis 17 betreffen die Jahresrechnung,<br />
die erfreulicherweise mit einem Vorschlag von<br />
Fr. 236.30 abschliesst. Hier kann sich der Kassier<br />
einen kleinen Seitenhieb auf die bösen Revisoren<br />
nicht verkneifen, die vom angeschafften Mobiliar<br />
gleich 50% abschreiben, sonst wäre dae Ergebnis<br />
noch präsentabler. Trotzdem wird ihm Decharge erteilt<br />
und das gehört sich auch, führt er doch seine<br />
Kasse peinlich sauber, mit welcher Bemerkung<br />
Hauptrevisor Urech glühende Kohlen auf das<br />
Haupt des Bankiers sammelt Die Vorstandswahl<br />
wird zu einer begeisterten Ehrung für den bisherigen<br />
Vorstand und seine angestrengte Arbeit, sowohl<br />
geheime Wahl für den engeren als offene Wahl<br />
für den erweiterten Vorstand ergehen Einstimmigkeit<br />
für die Herren Nägeli A. als Präsident Griesser<br />
E. als Vizepräsident, Gärtner Hans Protokollführer,<br />
Müller Hans und Honegger Walter 1. bzw.<br />
2. Kassier; Beisitzer die beiden Hanse Kauffmann<br />
und Frank. Hauptrevisnr wird wieder Urech Goddy,<br />
dessen klare und bedächtige Voten zum Taschen<br />
Verständnis zweifelhafter Fragen hauntwesent'ich<br />
wirkten. Revisoren Weher Ferd. und Snxer Jfk.,<br />
dessen freundliche Mithilfe bei der Arbeit auch der<br />
Unterzeichnete angelegentlich verdankt. Nachdem<br />
die Traktanden 19 und 20, da keine Anträge, sich<br />
stillschweigend von selber erledigten, blieb als<br />
Rest nur noch die allgemeine Umfrage, bei der sich<br />
so recht das Zartgefühl unserer Landstrassenritter<br />
zeigte, indem den bedauernswerten arbeitslosen<br />
Mitgliedern mit Gutscheine für «fleiscM'Vhe» (und<br />
wursti"p) Oen'isse unter die \rme ergriffen wurde,<br />
nhnp. d^s«? d!f> Vorsf^mlnng r 'i" fl'o F"$ehpn' I '* n ri 711<br />
kennen begehrte. Ebenso erhielten Vorstand und j<br />
Revisoren tangible Beweise der Anerkennung ihrer |<br />
aufopfernden Aibtit und dann begann«! die Om*<br />
Wir stehen am Anfang dee Jahres und zu gleicher<br />
Zeit im achten Monat seit der Gründung einer<br />
Bewegung ohnegleichen, die sich nennt: Rottschaft<br />
der Aero-Amateure der Schweiz und deren aktive<br />
Propaganda zugunsten der N6uen Aviatik — diesem<br />
leichten Flugwesen, das leicht hätte verkümmern<br />
können infolge der Dj-achen-Gesetzen und<br />
Schikane-Reglementen — gleich anfangs eine<br />
starke Sympathie-Welle in Schwung brachte, auf<br />
die wir nicht mit Unrecht sehr stolz sind.<br />
Gleich zu Beginn unserer Bewegung sagtet! wir,<br />
als wir voller Optimismus keineswegs am Erfolg<br />
unseres Unternehmens zweifelten: «Wir wollen<br />
eine neue Aviatik, gesund und stark, und Unsere<br />
aus diesem Ideal erstandene Bewegung muss leben<br />
und täglich bestehen und sich entwickeln.<br />
Dieses Glaubensbekenntnis war aber nicht nur<br />
ein Appel an alle jene (und sie sind Legionen) die<br />
im Grunde ihre* Herzens die lange zurückgehaltene<br />
Leidenschaft, die sie unwiderstehlich zum<br />
Flugwesen trieb, tragen, sondern es war auch unsere<br />
Verbindlichkeit, die angeworbene Unterstützung<br />
und Mitarbeit zu verdienen.<br />
Unsere Hoffnungen eind nicht enttäuscht worden,<br />
unsere Anstrengungen haben Erfolge gezeitigt.<br />
Das macht uns mehr als froh, denn wir waren<br />
durch nichts zu Pionierarbeit vorbereitet; nichts<br />
als gründliche Kenntnis dee Flugwesens und ein<br />
feuriger Glaube in seine Möglichkeiten, sportliche<br />
sowie nützliche; die Erfahrung, dass alle bisherigen<br />
individuellen Anstrengungen jämmerlich scheiterten<br />
am behördlichen tnon poesumus». Wir denken<br />
hier speziell an die Perrin, Guignard und andere,<br />
unermüdliche Forscher, die aber mit der Zeit<br />
entmutigt wurden durch das unbiegsame Unverständnis,<br />
das Nicht-verstehen-wollen.<br />
Wir freuen uns der zahlreichen Vertrauens- und<br />
freiwilligen Sympathie-Kundgebungen. Wir eind<br />
beglückt über die Forschheit, womit Sie unsern Appel<br />
beantworten. Wie sagen Ihnen ganz einfach,<br />
wir empfinden darüber ein glückhaftes Gefühl.<br />
Was uns auch sehr berührt ist, dass Sie alle<br />
unsere Freunde sind. Unter uns gibt es kein genieren;<br />
wir erkennen in Ihren Briefen dieses Erwachen<br />
gegenüber dieser grossen neuen Sache und<br />
wir fühlen wie diese lange gehemmte Leidenschaft<br />
Sie mit uns vibrieren macht. ?<br />
Wir kennen Ihre Begeisterung in dieser Sache<br />
und wir kennen auch die Verpflichtungen, die eie<br />
uns auferlegt.' Wir werden diesen Verpflichtungen<br />
nicht ausweichen, wir werden auch nie fürchten,<br />
unsere Verantwortung zu übernehmen.<br />
Unser Programm, unser Weg sind vorgeschrieben,<br />
genau bezeichnet und unter keinen Umständen<br />
wollen wir uns davon entfernen. Stete werden<br />
wir verweigern, abzudanken, selbst vor dem Zwang<br />
und Manövern der grossen Geschäftswelt :<br />
Wir verteidigen die Freiheiten der Neuen Aviatik<br />
und wir proklamieren feierlich unser Recht auf<br />
diese Freiheit<br />
Unsere Bewegung ißt nunmehr eine greifbare<br />
Tatsache und wir können furchtlos in die Zukunft<br />
blicken, vorwärts schreiten. Das Suchen und Vorbringen<br />
von Ausflüchten ist Luderpack-Politik und<br />
absolut unvereinbar mit unserm Prinzip der Aufrichtigkeit.<br />
Die Zahl Ihrer Beitritteerklärungen<br />
veranlassen, verpflichten uns, den Kampf ruhelos<br />
weiter zu führen in der Richtung, wo er sich als<br />
tatkräftig und erfolgreich zeigt Der Widerstand<br />
ist zwar nicht zu vernachlässigen, aber wir wiesen<br />
wo unser Feind steckt und wir kennen ihn. Ein<br />
wissender und besonnener Mann zählt für zwei!<br />
Und dazu kommt dies: zahlreich
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Das<br />
Auskunfts- und Merkbuch<br />
f ür Automobiliste<br />
für das Jahr <strong>1936</strong><br />
Das Bedürfnis nach einem Sammelwerk aller Informationen<br />
für die Praxis der Selbstfahrer war schon<br />
vor zwei Dezennien die Veranlassung zur Schaffung<br />
des wohl allen älteren Kollegen vom Lenkrad bekannten<br />
Schweizerischen Automobilkalenders. Er<br />
sammelt nicht nur alles, was man vom Automobil,<br />
namentlich seinem eigenen, wissen muss, sondern<br />
gliedert es in folgende bestimmte Gruppen:<br />
1. Gruppe:<br />
Extrakte des techn. Wissens<br />
vom Automobilbetrieb.<br />
Eine Rekapitulation der Kenntnisse<br />
vom Automobilmotor und<br />
seinen Störungen, nach alphabetisch<br />
geordneten Stichwörtern.<br />
Technische Tabellen zur raschen<br />
Beantwortung öfters auftretender<br />
Fragen, Schnittzeichnungen von<br />
Chassis und Motoren.<br />
2. Gruppe:<br />
Die aussertechn. Informationen<br />
vom Automobilbetrieb.<br />
Massnahmen bei Unglücksfällen,<br />
Tarife und Vorschriften beim<br />
Bahntransport, militärische Vorschriften,<br />
farbiges Tableau der<br />
Strassensignale, Autotechnisches<br />
Wörterbuch, Distanzenkarte,<br />
Club-Verzeichnisse.<br />
Der Automobil-Kalender<br />
gibt dem Tourenfahrer eine leicht<br />
fassliche Darstellung der Ursachen der<br />
Pannen und der Mittel zu deren Behebung,<br />
dem technisch Interessierten<br />
illustrierte Hinweise auf technische Neuheiten,<br />
dem wirtschaftlich Denkenden<br />
ein ganzes Lexikon von Ratschlägen<br />
zum sparsamen Betrieb u. zur Erhaltung<br />
der Leistungsfähigkeit des Wagens.<br />
Er orientiert über die wirtschaftlichen,<br />
technischen und sportlichen Bewegungen<br />
im verflossenen Jahr.<br />
Im Anhang: Verzeichnis der bedeutendsten<br />
Unternehmungen des Hilfsund<br />
Abschleppdienstes der Schweiz.<br />
3. Gruppe:<br />
Das Haushaltungsbuch<br />
des Automobilbetriebes.<br />
Eine Sammlung von Vordrucken<br />
zur Festhaltung des rechnerischen<br />
Verlaufes des Fahrbetriebes,<br />
zugleich Ueberwachung<br />
der Wagenausrüstung und der<br />
Versicherungen.<br />
4. Gruppe:<br />
Das Notizbuch<br />
des Automobilbetriebes.<br />
Eine sinnreiche Uebertragung<br />
des gewerblichen Fachkalenders<br />
zum Vornotieren wichtiger Geschäfte<br />
und zum Festhalten<br />
denkwürdiger Daten.<br />
Im Jahre <strong>1936</strong> wird dieses Buch jedem Fahrer, der das Bestreben nach Rationalisierung des Fahrbetriebes<br />
hat, wieder wichtige Dienste leisten. Rationalisierung ist keine rein technische Angelegenheit, sondern bedeutet<br />
die Herrschaft über die Wechselbeziehungen zwischen Leistung und Aufwendung und kann deshalb von jedem<br />
Automobilisten individuell angewendet werden. Zehntausenden hat unsere „Geistige Reparaturwerkstätte des<br />
Automobilbetriebes" im Laufe von 19 Jahren in allen Verlegenheiten auf der Landstrasse, in der Garage und<br />
im Kontor geholfen, der 20. Jahrgang wird sie ebenfalls nicht enttäuschen.<br />
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als Drucksache.<br />
EX. Automobil-Kalender <strong>1936</strong><br />
mit<br />
Verzeichnis d. Personenwagenbesitzer<br />
Name: -<br />
Adresse: _ _<br />
Ort etc.:<br />
Allein das Verzeichnis der Personenwagenbesitzer<br />
das alljährlich im Automobil-Kalender nach amtlichen Quellen revidiert und nachgetragen<br />
erscheint, rechtfertigt die Anschaffung dieses Buches. Es ermöglicht die Feststellung des<br />
Besitzers aller bis Ende 1935 immatrikulierter Wagennummern, und stellt zugleich ein wertvolles<br />
Geschäfts- und Privatadressbuch dar.<br />
Verlag Automobil-Revue<br />
Zürich<br />
Löwenstrasse 51<br />
. Preis Fr. 7.50. Sofort lieferbar.<br />
Bern<br />
Breitenrainstrasse 97<br />
Genf<br />
7, Rue de la Confederation