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E_1936_Zeitung_Nr.010

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BERN, Dienstag, 4. Februar <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N° 10<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabt A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jahrlich Fr.<br />

Aasland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Untallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 750<br />

Glossen<br />

Mehr oder weniger glücklich und unversehrt<br />

ist das Finanzprogramm unter Dach<br />

und Fach gebracht. Was es uns Automobilisten<br />

beschert hat — einen von 20 auf 28 Fr.<br />

pro 100 kg erhöhten Benzinzoll — ist nicht<br />

gerade dazu angetan, den Rückblick auf die<br />

Phase der Session, in deren Verlauf das<br />

Schicksal des schweizerischen Automobilwesens<br />

für die Dauer der nächsten zwei<br />

Jahre gesprochen wurde, in ein freundliches<br />

Licht zu tauchen. Die Zukunft wird ja lehren,<br />

ob wir zu schwarz oder ob die Herren Parlamentarier<br />

und mit ihnen der Bundesrat nicht<br />

etwa zu rosarot gesehen haben. Indessen<br />

spricht alles dafür und nichts dagegen, dass<br />

auch wir erst durch Schaden klug werden<br />

müssen, wie vor uns schon das Ausland, dessen<br />

ebenso bittere wie lehrreiche Erfahrungen<br />

aus einer übersteigerten Belastung des Motorfahrzeugs<br />

— Erfahrungen, die zudem noch in<br />

einer Zeit ungleich besserer Wirtschaftslage<br />

gesammelt^ werden mussten — unsere Landesväter<br />

so herrlich unbekümmert und kühl<br />

gelassen haben.<br />

Bedeutung und Tragweite des von beiden<br />

Kammern gefassten Beschlusses, in Zustimmung<br />

zum bundesrätlichen Antrag die Benzinzollschraube<br />

noch um ein paar weitere<br />

Gänge anzuziehen, rechtfertigen es, so will<br />

uns bedünken, der Beratung eine Nachlese zu<br />

widmen und einige ausgewählte Kapitel aus<br />

der Debatte etwas näher und eingehender zu<br />

beleuchten. Was dabei zutage kommt, ist<br />

eine mitunter etwas krause Logik, sind aber<br />

auch wirtschaftspolitische Gedankengänge,<br />

welche nicht gerade darauf Anspruch erheben<br />

können, hieb- und stichfest zu sein.<br />

Im Brustton der Ueberzeugung hat man<br />

erklärt, die Automobilisten müssten «auch<br />

ein Opfer » für die Sanierung des Staatshaushaltes<br />

darbringen. Wenn man dem Bundespersonal<br />

einen Lohnabbau zumute, wenn man<br />

die bisher ausgerichteten Subventionen bis zu<br />

40 % kürze, dann dürfe auch von den Automobilbesitzern<br />

erwartet werden, dass sie<br />

ihren Tribut zur Wiederherstellung des Budgetgleichgewichtes<br />

entrichten. Unverkennbar<br />

klang dabei als Unterton die etwas abgedroschene<br />

Weisheit mit: Wer ein Auto hat, hat<br />

Geld, und wer Geld hat, kann bezahlen. Nur<br />

eine Kleinigkeit blieb dabei übersehen, die<br />

Tatsache nämlich, dass das Motorfahrzeug<br />

heute schon dem Fiskus einen fetten Hasen<br />

in die Küche jagt. Seitdem sich der Bund ihm<br />

gegenüber von einer ausgesprochen « einnehmenden<br />

» Seite zeigt, hat es ihm in Form von<br />

Zöllen Hunderte von Millionen abgeliefert.<br />

Gehört angesichts dieser gewaltigen finanziellen<br />

Leistungen, wie sie kein anderer Stand<br />

unseres Volkes vollbringt, nicht etwas wie<br />

Unverfrorenheit dazu, den Automobilisten an<br />

seine Pflichten gegenüber dem Staat zu erinnern,<br />

der sich nicht genug daran tun kann,<br />

ihn in geradezu virtuoser Manier zu schröpfen?<br />

Nur gefordert hat der Fiskus bisher vom<br />

Motorfahrzeug. Und er hat dabei einen bemerkenswerten<br />

Appetit entwickelt. Sollte sichs<br />

jedoch der Automobilist einmal einfallen lassen,<br />

zu verlangen; dass nun endlich auch<br />

etwas für ihn abfalle, dann zeigt man ihm die<br />

kalte Schulter (siehe Kürzung der ohnehin<br />

mageren Beiträge an die Alpenstrassen).<br />

Die Behauptung, die Zollerhöhung werde<br />

keinem fühlbaren Rückgang des Benzinver-<br />

Feuilleton «Der Seewolf»<br />

Seite 5<br />

•O.-<br />

Erscheint jeden Dienstan und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „AutOTMagazin". Monatlich 1 mal .Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

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brauchs rufen und damit auch der vorgesehenen<br />

Einnahme von 16 Millionen keinen Abbruch<br />

tun, wurde in etlichen Variationen<br />

abgewandelt. Aber selbst Herr Nationalrat<br />

Keller, der sich keineswegs als leidenschaftlicher<br />

Anhänger und Freund des Autos legitimiert<br />

hat, konnte bei der Behandlung der<br />

Beiträge für die Alpenstrassen nicht umhin,<br />

zuzugeben, dass die Erträgnisse doch möglicherweise<br />

hinter den Erwartungen zurückbleiben<br />

würden. Und in dieser Voraussicht,<br />

die nicht eben viel Zutrauen in die Berechnungen<br />

des Bundesrates verriet, schritt man<br />

denn auch zu einer Amputation und strich<br />

von den ursprünglich für die Alpenstrassen<br />

budgetierten 7 Millionen «vorsorglicherweise»<br />

3 weg. Man kann nie wissen!<br />

War es nun aber bloss ein artiger Zufall<br />

oder mehr, als ausgerechnet Herr Bundespräsident<br />

Dr. Meyer, der es sich hatte angelegen<br />

sein lässeh, einen Spiess in den Kampf<br />

um die Heraufsetzung des Benzinzolls zu tragen,<br />

bei der Erörterung der Biersteuer unvermittelt<br />

ein ganz anderes Register zog und<br />

vor einem Allzuviel "warnte... weil sonst ein<br />

Konsumrückgang eintreten könnte mit der<br />

Folge, dass nicht nur der Wirtestand geschädigt,<br />

sondern auch die erhoffte Einnahmenverbesserung<br />

zur Illusion herabsinken würde.<br />

Offen gestanden: einem solchen Rösselsprung<br />

vermögen wir nicht zu folgen. Beim Bier, das<br />

bisher von der wohlwollenden Aufmerksamkeit<br />

des Fiskus in weit höherem Masse verschont<br />

blieb wie das Benzin, befürchtet unser<br />

Herr Finanzminister von einer Verteuerung<br />

eine Schrumpfung des Konsums, und diese<br />

Perspektive erregt in ihm schwere Bedenken.<br />

Das Benzin hingegen, auf dem ein Zoll von<br />

320% des effektiven Warenwertes lastet, erträgt<br />

in den Augen desselben Herrn Finanzministers<br />

ohne weiteres einen nochmaligen<br />

Zuschlag, ohne dass ein Absinken des Verbrauchs<br />

zu befürchten stände. Natürlich ist<br />

das etwas ganz anderes, es stehen nicht gleichermassen<br />

schutzwürdige Interessen auf dem<br />

Spiel, insofern nämlich, als eine zu weitgehende<br />

Bierbesteuerung zahlreiche Existenzen<br />

gefährdet, ein ins Uferlose gesteigerter<br />

Benzinzoll dagegen « nur » die 40 000 Arbeiter<br />

und Angestellten, die unser Automobilwesen<br />

bisher ernährt hat. Nicht ohne Bangen<br />

fragen wir uns, wie weit es noch- kommen<br />

müsse, bis man den Wirtschaftszweig, den<br />

wir repräsentieren, in seiner wirklichen Bedeutung<br />

erfasst und ihn mit gleicher Elle<br />

misst wie andere.<br />

Mit der Erhöhung des Benzinzolles haben<br />

Bundesrat und Parlament das Kind mit dem<br />

Bad ausgeschüttet. Weniger wäre mehr gewesen,<br />

so kennzeichnete in seinem Schlussvotum<br />

Herr Dr. Gafner prägnant und treffend<br />

die Sanktionierung dieser Massnahme. Und<br />

6\Q Ironie will es, dass der Bundesrat selbst<br />

die Richtigkeit dieser Auffassung anerkennt,<br />

wenn er, unter Hinweis auf das Beispiel Italiens,<br />

den ausländischen Automobilisten, die<br />

bei uns zu Gaste weilen, das Benzin zu verbilligtem<br />

Preise abgibt. Weil, so hat er verkündet,<br />

billiger Brennstoff verkehrsbelebend<br />

wirkt! Anscheinend aber gilt diese primitive<br />

Wahrheit lediglich für die fremden Autofahrer,<br />

obwohl 55 % aller Autotouristen Schweizer<br />

sind. Sie mögen das Benzin getrost zu<br />

43 Rappen bezahlen ... eben weil sie Schweizer<br />

sind. Dass eine solche Zurücksetzung<br />

kränkend wirkt, was kümmerts den Bund ?<br />

Das sind Dinge, die ans Gebiet des Psychologischen<br />

grenzen. Und dafür hat man<br />

massgebenden Orts nichts übrig. Wohl<br />

aber muss der Bund anderseits, um den<br />

Widersinn komplett zu machen, der notleidenden<br />

Hotellerie unter die Arme greifen,<br />

indem er die Hotel-Treuhandgesellschaft zu<br />

neuem Leben erweckt, indem er 35 Millionen<br />

in das Reiseverkehrsabkommen mit Deutschland<br />

hineinsteckt. Da werde daraus klug,<br />

wer will.<br />

Unser Verkehrsapparat sei zu überentwickelt.<br />

Eine gewisse Rückbildung — auf<br />

dem Wege einer Dezimierung des motorischen<br />

Verkehrs selbstverständlich, — dränge sich<br />

auf. Also sprach Herr Bundespräsident Dr.<br />

Meyer. Auf Kosten des' Automobils soll "der<br />

Karren der Bahnen wieder flottgemacht werden.<br />

Jetzt, wo er unrettbar festgefahren ist,<br />

weil man vorher auf zu grossem Fusse gelebt<br />

hat, wo man weder ein noch aus weiss, jetzt<br />

gewahrt man plötzlich, dass das Motorfahrzeug<br />

sich ganz ungebührlich entwickelt hat.<br />

Freilich, die ungezählten Millionen aus Benzin-<br />

und andern Zöllen, welche diese Entwicklung<br />

abwarf, die hat der gleiche Bund durchaus<br />

nicht verschmäht, sondern sie unverdrossen<br />

eingesteckt. Und dabei nie gefunden, es<br />

sei in dieser Hinsicht des Guten zuviel.. Nein,<br />

er hat herausgeholt, was zu holen war, nach<br />

dem Motto: «Je prends man bien oü je le<br />

trouve ». Wenn es ihm jetzt unvermittelt auf-<br />

Es ist<br />

ein Probten!<br />

mit nicht zu grossem Gewicht und in den<br />

kleinen zur Verfügung stehenden Abmessungen<br />

Spannungen von 20—30,000 V zu erzeugen,<br />

in Bruchteilen von Hündertstelsekunden<br />

zu steuern und zuverlässig isoliert dem, Motorinnern<br />

zuzuführen, und zwar betriebssicher<br />

trotz härtester sonstiger Bedingungen,<br />

die vielleicht am besten durch die<br />

Schlagworte Torsion, Schüttelschwingung,<br />

Staub, Feuchtigkeit, Korrosion, Tropeneinfluss,<br />

Brandgefahr, extreme Temperatur,<br />

Luftverdünnung in grosser Höhe, Radioentstörung,<br />

Wartungslosigkeit charakteriesiert<br />

sind. Man bedenke, um dies zu würdigen,<br />

dass wir großenteils auf Isolierteile, also<br />

Nichtmetalle angewiesen sind, dass z.B. für<br />

die 10-20,000 Sekundärwindungen ein Drahtdurchmesser<br />

von 6 oft nur 5/100 mm einschliesslich<br />

Isolierung verwendet wird. Man<br />

bedenke aber neben der Schwierigkeit des<br />

Raums auch die der Zeit. Ein 18-Zyl.-Flugmotor<br />

braucht bei 3000 Motor-U/min 27,000<br />

Doppelfunken/min, ein 12-Zyl.-Rennmotor bei<br />

7000 Motor-U/min 42,000 Funken/min, das<br />

sind 700 Stösse von 20,000 V Spannung in<br />

einer Sekunde.<br />

INSERTIONS-FREIS:<br />

Die achtfespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp,<br />

Grössere Inserate nach Spezialtaril<br />

Inseratenschluss 4 Taqc TOT Erscheinen der Nummern<br />

Wir berichten heute<br />

Ober:<br />

Benzin, das Wirtschaftsproblem<br />

des Tages, beleuchtet von<br />

Nat.-Rat Dr. Gafner.<br />

Resultate und Schlussbericht<br />

der Sternfahrt Monte Carlo.<br />

Japanische Kleinwagen.<br />

Das Auto von Heute.<br />

dämmert, er leide an einer « Aufblähung » des,<br />

motorischen Verkehrs, wenn er diesem Uebel<br />

dadurch begegnen will, dass er den Hebel der<br />

fiskalischen Belastung abermals ansetzt, dann<br />

muss er es allerdings auch in Kauf nehmen,<br />

wenn die Einnahmen nicht mehr proportional<br />

steigen. Rückdämmung des Autoverkehrs<br />

einerseits, Erhöhung des Benzinzollertrages<br />

anderseits: das sind unlösbare Widersprüche.<br />

lo.<br />

Zündung, und Zünder<br />

Von Dipl. Ing. Erich Klaiber *)<br />

Es ist heute weniger denn je möglich, die'<br />

Unzahl der Anforderungen der verschiedenen<br />

Motoren durch einen Zündertyp zu meisten^<br />

Aus den verschiedenen Typen greife<br />

ich als Beispiel (Bild 3) einen Magnetzünder<br />

für hohe Zündspannungen und grossen Verstellbereich<br />

für schwere Motoren heraus.<br />

Umlaufender Alnimagnet (320 g) gegen<br />

Chromstahl-Bügelmagnet (1418 g) bei früheren<br />

Zündern, feststehende Wicklung, neuartig<br />

tropenbeständig isoliert, für zweifache<br />

Spannung und lOfache Lebensdauer gegen<br />

bisher. Neues Verteilersystem für hohe Spannung,<br />

der Unterbrechernocken läuft mit<br />

Steuerwellengeschwindigkeit zur Steigerung<br />

der Lebensdauer, eingebauter Antriebselbstversteller<br />

ermöglicht grossen Verstellbereich<br />

und volle Zündleistung auch bei Spätzündung.<br />

Alles kugelgelagert und unabhängig<br />

von Nachschmierung.<br />

Beim Einbau von Radioempfangsgeräten<br />

ins Fahrzeug ist es unbedingt nötig, Zünder, Zündkerze<br />

und Leitungen vollkommen metallisch zu umhüllen<br />

und diese Umhüllung mit Motormasse zu<br />

verbinden. Die dadurch entstehende kapazitive Belastung<br />

ist beim Bau dieses Zünders berücksichtigt<br />

Die völlige metallische Einkapselung dient der Entstörung<br />

und gewährt mechanischen Schutz bei rauhem<br />

Betrieh.<br />

Dieser Zündertyp, der 14 mm lange Funken in<br />

freier Luft (bisher 7 mm) gibt, lief bereits in grösserer<br />

Zahl in langer Fahrt anstandslos auf Motoren<br />

mit Ersatzbrennstoffen trotz einer Spannungsbeanspruchung,<br />

deren Höhe bei der Messung auch<br />

uns in Erstaunen setzte.<br />

Eine bestimmte Drehzahl ist notwendig, um mit<br />

einem Magnetzünder einen Funken zu erzeugen im<br />

Gegensatze zur Batteriezündung, wo bei praktisch<br />

niederster Drehzahl ein kräftiger Zündfunke entsteht.<br />

In all den Fällen, in denen besonders hohe<br />

Anforderungen an das Anspringen schwerer Motoren.<br />

z.B. bei Kälte, gestellt werden, ist es zweckmässig,<br />

den sogenannten Schnapper dem Magnetzünder<br />

vorzubauen. Der neue Zünder ist so gebaut,<br />

dass man dies trotz des Antriebsverstellers tun<br />

kann. Der Schnapper ist gleichzeitig die eine Kupplungshälfte.<br />

Bei ganz niederer Drehzahl wird der<br />

Läufer des Magnetzünders angehalten, während sich<br />

die Antriebswelle um einen bestimmten Winkelgrad<br />

bewegt, wobei sich zwischen Zünder und Antriebswelle<br />

eine Feder spannt. Nach Durchlaufen dieses<br />

Winkels wird durch Auslösen'einer Klinke die Zünderwelle<br />

plötzlich freigegeben und von der gespannten<br />

Feder nach vorwärts geworfen, wodurch auch<br />

bei niederster Motordrehzahl ein Zündfunke entsteht.<br />

Steiet die Motordrehzahl, so löst die Klinke<br />

durch Fliehkraft dauernd aus. so dass der Schnapnpr<br />

nicht mehr zur Wirkung kommt.<br />

) Siehe auch No. 7 und 8.<br />

Abbildung 3. Fortsetzung Seite 2, Spalte 4.


Wir geben im nachstehenden den Wortlaut<br />

der Rede wieder, welche Herr Nationalrat<br />

Galner, der Referent der Kommissionsmehrheit,<br />

bei der Behandlung der Benzinzollfrage<br />

vor der Volksvertretung hielt. Seine von SOÜ'<br />

veräner- Sachkenntnis und ernster Sorge um<br />

unser schweizerisches Automobilwesen getragenen<br />

Darlegungen sind uns allen aus dem<br />

Herzen gesprochen.<br />

Es liegt mir daran, vorgängig der Begründung<br />

des Antrages der Kommissionsmehrheit auf Herabsetzung<br />

des Zolles für Benzin und Benzol auf<br />

Fr. 24.— per 100 kg brutto oder Fr. 27.60 per<br />

100 kg netto einige Feststellungen zu machen, die<br />

mir zur Aufklärung allfälliger irrtümlicher Auffassungen<br />

notwendig erscheinen. Die erste und<br />

•wichtigste geht dahin, dass die Kommission nicht<br />

irgendwelche einseitige Interessen verficht. Sie ist<br />

einzig und allein geleitet vom ehrlichen Bestreben,<br />

die Lösung zu finden, die der Gesamtheit unseres<br />

Volkes und insbesondere auch unserer Volkswirtschaft<br />

am besten frommt.<br />

Im weitern kann ich Sie versichern, dass wir<br />

ons voll und ganz der schweren Verantwortung<br />

bewusst sind, mitzuhelfen, dass der finanzielle<br />

Ausgleich im Bundeshaushalt erreicht wird. Wir<br />

haben nicht leichten Herzens diese Bresche in die<br />

Berechnungen des bundesrätlichen Finanzprogrammes<br />

geschlagen. Wenn der Antrag auf Herabeetzung<br />

des Benzinzolles jedoch von -der Mehrheit<br />

der Kommission gutgeheissen wurde, so deshalb,<br />

weil wir der festen Ueberzeugung sind, dass überwiegende<br />

volkswirtschaftliche Interessen für eine<br />

angemessene Herabsetzung des Benzinzolles sprechen<br />

und dass die von den Bundesbehörden errechnet<br />

Mehreinnahme für den Bundesfiskus bei<br />

Belassung des Zollansatzes auf Fr. 28.— brutto<br />

oder Fr. 32.20 per 100 kg netto sich in der Praxis<br />

als irrtümlich erweisen würde.<br />

Noch in einem weitern Punkt weichen wir von<br />

der bundesrätlichen Auffassung ab. Wir halten dafür,<br />

dass es sich beim Benzinzoll zum geringsten<br />

Teil um eine Besitzessteuer handelt, die ihres «rein<br />

luxusmässigen und sportlichen Charakters wegen»<br />

ohne weiteres verantwortet werden darf. Wir vertreten<br />

vielmehr die Auffassung, dass die Zollerhöhung<br />

zum überwiegenden Teil unsere Produktion<br />

in Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, aber auch<br />

Verkehr und Handel, insgesamt trifft und dass die<br />

Mehrbelastung sich vielerorts in einer nicht wünschenswerten<br />

Verteuerung einerseits und Verschärfung<br />

der Krise anderseits auswirkt. Die Folgen<br />

beider treffen insbesondere auch die Arbeiterschaft<br />

in Form von Lohnreduktionen, Arbeitszeitverkürzung<br />

und Entlassungen. Wir werden darauf noch<br />

eu rückkommen.<br />

Mit dem Bundesrat gehen wir sodann wieder<br />

darin einig, dass die Frage der Erhöhung des Zollansatzes<br />

für Benzin und Benzol sowie seines Ausmasses<br />

nicht vom einseitigen Interessenstandpunkt<br />

aus behandelt werden darf, sondern von höherer<br />

allgemeiner Warte aus beurteilt und entschieden<br />

werden muss. Diese Forderung gilt aber nicht nur<br />

gegenüber den Kreisen der Automobilisten, sondern<br />

auch gegenüber den Bahnen. Die Zollerhöhung darf<br />

nicht durch das Bestreben beeinflusst werden, weil<br />

es den Bahnen finanziell schlecht geht, auch das<br />

andere Verkehrsinstrument, den Kraftwagenverkehr,<br />

in eine möglichst finanziell schwierige Lage<br />

zu bringen. Bleiben wir uns bewusst, dass ej sieh<br />

hier um ein Finanzprogramm, um die Frage der<br />

Erschliessung vermehrter und neuer Einnahmequellen<br />

für den Bund handelt, und dass deshalb die<br />

Gründe und Wünsche einer stärkeren Belastung des<br />

Kraftwagens im Interesse der Bahnen zurücktreten<br />

müssen. Wohl ist die Konkurrenz der Bahn durch<br />

das Automobil eine Ursache der sinkenden Einnahmen<br />

der Bahnen. Sie ist aber bei weitem nicht die<br />

Ursache der Bahnverschuldung, sondern hier wirken<br />

eine ganze Reihe zum Teil viel bedeutsamere<br />

Ursachen zusammen. Unsere Bundesbahnen werden<br />

auch nicht dadurch saniert oder reorganisiert, dass<br />

man den Kraffwagenverkehr in einer Art und<br />

Weise zurückbindet, die volkswirtschaftlich nicht zu<br />

verantworten ist. Für diejenigen Ratsmitglieder, die,<br />

•wie der Sprechende, Berner sind, wäre es ja einer-<br />

«eits eine grosse Erleichterung, wenn das Bahnproblem,<br />

unter dem gerade auch unser Kanton<br />

wegen seiner hohen Bahnlasten sehr leidet, so einfach<br />

zu lösen wäre. Das Problem will aber von<br />

Grund auf und jedenfalls in anderem Zusammenhange<br />

als mit einem Finanzprogramm behandelt<br />

sein. Trotz des verwerfenden Volksentscheides über<br />

das Verkehrsteilungsgesetz, den wir sehr bedauert<br />

haben, wird — darin sind wir uns alle einig —<br />

eine natürliche Abgrenzung des Verkehrs zwischen<br />

Bahn und Auto gesucht und gefunden werden müssen.<br />

Mit einer Heraufsetzung des Zollansatzes für<br />

Benzin und Benzol treffen wir aber nicht nur die<br />

eigentliche Bahnkonkurrenz und insbesondere eine<br />

gewisse ungesunde Konkurrenz, mit deren Zurückbindung<br />

wir ebenfalls alle einig gehen. Getroffen<br />

wird vielmehr jeder, der Benzin und Benzol zum<br />

erhöhten Preis für die Produktion seiner Waren<br />

oder zur Ausübung seines Berufes bedarf. So beispielsweise<br />

das notleidende Bauhandwerk, der gesamte<br />

Lokalverkehr, landwirtschaftliche Genossenschaften<br />

usw. Getroffen werden ferner, und daran<br />

denkt man im ersten Augenblick gar nicht, all die<br />

Industriellen und Gewerbetreibenden, die z. B. auf<br />

Benzinmotoren für den Kraftantrieb angewiesen<br />

sind. Dass diese Frage für die betroffenen Betriebe<br />

ihre finanziell srosse Bedeutung hat, sei an einem<br />

Beispie! kurz illustriert. In der Industrie wie beim<br />

Baubandwerk werden vielfach Maschinen mit Benzinraotorenantrieb<br />

verwendet. Ein Kompressor z. B.<br />

hat aber einen täglichen Benzinverbrauch von zirka<br />

70 Litern. Es wäre zu prüfen, und wir mochten den<br />

Bundesrat dafür persönlich bitten, ob nicht für Inhaber<br />

von gewerblichen Benzinmotoren ein reduzierter<br />

Zollansatz eingeführt werden könnte, mit<br />

Auferlegung einer starken Geldbusse bei Missbrauch<br />

Seit 31 Jahren kämpft die<br />

«Automobil-Revue» unentwegt<br />

für das Automobilwesen!<br />

von preisermässigtem Benzin fün andere Zwecke.<br />

In bezug auf die Auswirkung der Zollerhöhung<br />

möchten wir noch auf ein anderes, nicht gewerbliches<br />

Beispiel verweisen. So soll eine landwirtschaftliche<br />

Genossenschaft, die keine Bahnkonkurrenziert,<br />

durch den erhöhten Benzinzoll, wie uns<br />

mitgeteilt wurde, eine jährliche Mehrbelastung von<br />

über 15 000 Fr. erfahren.<br />

An all diese Auswirkungen der Zollerhöhung auf<br />

Benzin und Benzol muss gedacht werden, um zu<br />

täinem den Bedürfnissen der Volkswirtschaft Rechnung<br />

tragenden Entscheid zu kommen. Vergessen<br />

wir aber noch das eine nicht. Die Schweizerischen<br />

Bundesbahnen stehen vor der ungeheuer schwierigen<br />

Aufgabe der Reorganisation und Sanierung.<br />

Letztere verlangt vom gesamten Volk grosse Opfer.<br />

Unser Volk ist sicher bereit, diese Opfer auf sich<br />

zu nehmen, weil es einsichtig genug ist, zu wissen,<br />

dass wir heute, wie in der Zukunft, genau gleich<br />

wie in der Vergangenheit, auf unsere Bahnen nicht<br />

verzichten können, und dass es auch zu dem in<br />

unsern Bahnen investierten Volksvermögen im Interesse<br />

von Landeskredit und Landeswährung Sorge<br />

tragen heisst. Die vom Volke zur Sanierung der<br />

Bundesbahnen verlangten Opfer sind aber beträchtliche.<br />

Sie werden sich auch in direkter und indirekter<br />

Steuerbelastung des einzelnen Staatsbürgers<br />

auswirken. Gerade deshalb scheint es uns auch ein<br />

Gebot der Stunde, weite Kreise unseres Volkes nicht<br />

unnötigerweise gegen die Bundesbahnen zu verbittern.<br />

Die unerwartete Zollerhöhung vom 25. Juni<br />

1935 hat in weiten Kreisen unseres Volkes einer<br />

grossen Verbitterung besonders deshalb gerufen,<br />

weil die Zollerhöhung nicht nur als Fiskalmassnahme.<br />

sondern als auch von Bahninteressen diktiert<br />

gewertet wurde. FOr die Sanierung unserer<br />

Bahnen und die verlangten grossen Opfer brauchen<br />

wir aber ein opferbereites Volk, und darum darf es<br />

gegenwärtig auch in dieser sehr schwierigen Auf-<br />

Wir geben nachfolgend einige Pointen wie- ....Was braucht der Bund? und was ist für dieder,<br />

die von seifen der Diskussionsredner für eine j e n I g e n noch erträglich, die Opfer bringen müsvermehrte<br />

Benzinbelastung gefallen sind. Aus ,<br />

r<br />

ö<br />

dem Votum Herrn Walthers (Luzern): sen ?...<br />

.... der Schutz der Bundesbahnen spiele bei der<br />

Zollerhöhung eine grosse Rolle... das mag in<br />

einem kleinen Teil richtig sein...<br />

.... die Hauptsache, die bei der Erhöhung in<br />

Frage steht, ist die Mehreinnahme, die dort gesucht<br />

werden muss, wo man glaubt, dass sie<br />

noch geholt werden kann, ohne dass eine unerträgliche<br />

fiskalische und wirtschaftliche Belastung<br />

daraus resultiert...<br />

.... Heute ist es bedeutend populärer geworden,<br />

mit den Wölfen zu heulen, bzw. mit den Automobilisten<br />

gemeinsame Sache zu machen, weil sie<br />

heute eine wirkliche Macht darstellen, gegen die<br />

schwer aufzukommen ist...<br />

gäbe der allernächsten Zeit nur gegenseitige Rücksichtnahme,<br />

allseitiges Verständnis und Zusammenarbeit<br />

von Bahn und Auto geben. Der Kampf der<br />

beiden Verkehrsmittel hat sich bisher nur zum<br />

Schaden beider Teile ausgewirkt.<br />

AU dies einleitend zur Abgrenzung, um beim<br />

Entscheid über den Benzinzoll nicht Erwägungen<br />

ausschlaggebend mitwirken zu lassen, die nicht zur<br />

Behandlung des Finanzprogramms gehören und die<br />

auch, allgemein gesprochen, nicht zu verantworten<br />

wären.<br />

Nun zur Zollerhöhung selbst. Durch Bundesratsbeschluss<br />

vom 7. Dezember 1933 wurde der Eingangszoll<br />

des Benzins zu motorischen Zwecken von<br />

Fr. 10.— auf Fr. 20.— per 100 kg brutto erhöht.<br />

Durch Bundesbeschluss vom 21. September 1928<br />

wurde die Hälfte des Jahresertrages aus dem Zuschlagszoll<br />

auf Benzin und Benzol zu motorischen<br />

Zwecken, soweit der Zoll den Einheitsansatz von<br />

Fr. 10.— per 100 kg brutto überstieg, den Kantonen<br />

als Subvention für die Verbesserung und den Unterhalt<br />

der dem Automobilverkehr dienenden öffentlichen<br />

Strassen ausgerichtet. Der Zoll zerfällt somit<br />

heute in einen Grundzoll und einen Zuschlagszoll.<br />

Durch Bundesratsbeschluss vom 25. Juni 1935 griff<br />

der Bundesrat gewissermassen dem neuen Finanzprogramm<br />

vor und erhöhte neuerdings den Zollansatz<br />

für Benzin und Benzol zu motorischen<br />

Zwecken von Fr. 20.— auf Fr. 28.— per 100 kg<br />

brutto oder Fr. 32.20 per 100 kg netto. Der Benzinpreis<br />

setzt sich gegenwärtig wie folgt zusammen:<br />

Benzin-Grenzpreis<br />

Vertriebskosten (inkl. Umschlag<br />

und Lagerung im Basler Hafen<br />

und Gross- und Kleinhandelskosten)<br />

und Inland fracblen<br />

(inkl. Bergfrachten 1<br />

Zoll<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Benzin, das Wirtschaftsproblem des Tages<br />

beleuchtet von Nat.-Rat Dr. Gafner<br />

J ROSINEN AUS DEM KUCHEN<br />

7,3 Rp. p. Liter<br />

12.? Rp. p. Liter<br />

19,5 Rp. p. Liter<br />

23;5_Rp. p^Liter<br />

Total 43 Rp. p. Liter<br />

Halten wir einige sich aus dieser Zusammensetzung<br />

des Benzinpreises ergebende Zahlen fest.<br />

Die Zollbelastung des Importwertes von 7,3 Rp. per<br />

Liter beträgt 320%. die Zollbelastung des Kleinverkaufspreises<br />

von 43 Rp. per Liter beträgt 55 %.<br />

Es gibt kein importiertes Bedarfsprodukt, das so<br />

hoch oder höher mit Zoll belastet ist wie Benzin.<br />

In diesem Zusammenhang ist von Interesse, festzustellen,<br />

dass, was viel zu wenig beachtet wird, vom<br />

Benzinverkaufspreis nur 17 % auf das Ausland fallen,<br />

während die übrigen 83 %, welche sich zusammensetzen<br />

hauptsächlich aus Zoll, aber auch aus<br />

Frachten und übrigen Kosten, im Lande verbleiben.<br />

Diese Zahlen illustrieren das Ausmass der Belastung<br />

des Benzins durch den Zoll. Die Neuerhöhung<br />

kommt, weil es sich um die Erhöhung des Grundzolles<br />

um Fr. 8.— per 100 kg brutto = Fr. 9.20<br />

per 100 kg netto handelt, ausschliesslich dem Bundesfiskus<br />

zugute. Die Kantone erhalten von dieser<br />

Zollerhöhung nichts, sie werden im Gegenteil durch<br />

den Minderkonsum am Benzin und durch die vermehrte<br />

Einstellung von Automobilen sowohl in<br />

ihrem Benzinzollanteil wie In ihren Einnahmen aus<br />

der Kraftwagenbesteucrung empfindlich geschädigt.<br />

Konsequenterweise werden durch den Mehrheitsantrag<br />

Ihrer Kommission daher die Fr. 4.— Zollherabsetzung<br />

nicht etwa hälftig auf Grundzoll und<br />

Zuschlagszoll verteilt, sondern der Zuschlagszoll, an<br />

dem die Kantone zur Hälfte partizipieren, bleibt<br />

Fr. 10.—, und die Reduktion von Fr. 4.— fällt ausschliesslich<br />

zu Lasten des Grundzolles, weil die Zollerhöhung<br />

von Fr. 8.— auch einzig auf diesem vorgenommen<br />

wurde.<br />

Die grundsätzliche und auch materielle Differenz<br />

in der Auffassung zwischen Bundesrat und der<br />

Mehrheit der Kommission dreht sich um zwei Fragen.<br />

Die erste ist die, ob die vorgenommene Zollerhöhung<br />

volkswirtschaftlich im gesamten genommen<br />

tragbar sei oder nicht, und die zweite, welchen<br />

Rückschlag im Benzinkonsum sie seit der Inkraftsetzung<br />

bewirkte und in den nächsten zwei Jahren<br />

während der Dauer der Geltung des Fihanzprogramms<br />

sie aller Wahrscheinlichkeit nach haben<br />

,wird. Unbestreitbar ist richtig, dass die Zollerhöhung<br />

in jenen Fällen, wo sie den eigentlichen<br />

Luxusverkehr trifft, tragbar ist. Zugegeben sei auch<br />

ohne weiteres, dass sie auch dort in vielen Fällen<br />

tragbar ist, wo sie die Produktion. Handel und Verkehr<br />

trifft Wir geben ohne weiteres zu, dass der<br />

Vorwurf einer gewissen Hypertrophie des Verkehrs<br />

auch in der Schweiz zu Recht angebracht ist. Wir<br />

sind ferner unbedingt damit einverstanden, dass<br />

verschiedenenorts der Kraftwagenbetrieb unrationell<br />

ist und damit eine unrentable Belastung des betreffenden<br />

Unternehmens darstellt. In solchen Fällen<br />

ist eine gewisse Rückbildung des Verkehrs durchaus<br />

gesund und volkswirtschaftlich notwendig, und es<br />

wäre nur zu begrüssen, wenn beispielsweise infolge<br />

.... Ich gebe ohne weiteres zu, dass namentlich<br />

bei den Garagen Schwierigkeiten entstehen können<br />

...<br />

» •<br />

.... Die Erhöhung des Benzinzolis wird leider<br />

Gottes eine kleine Misere bringen, aber das ist<br />

bei |edem der Fall, der durch das Finanzprogramm<br />

getroffen wird...<br />

.... Es werden einzelne betroffen, die einen<br />

mehr, die andern weniger...<br />

....die Ziffern Herrn Gafners sind wohl allzusehr<br />

auf Schwarzmalerei eingestellt... Wenn Sie<br />

meinen Optimismus nicht teilen, dann gehen Sie<br />

doch mindestens auf Fr. 26.—...<br />

einer erhöhten Zollbelastung verschiedene «Krauteri»<br />

und Preispfuscher im Transportgewerbe zum<br />

Verschwinden gebracht werden.<br />

Daneben gibt es aber Fälle, und solche in der<br />

überwiegenden Mehrheit, wo es sich in der Frage<br />

der Benzinzollerhöhung um absolut schutzwürdige<br />

volkswirtschaftliche Betriebe handelt und wo an<br />

vielen Orten die vorgenommene Zollerhöhung von<br />

Fr. 8.— eben gerade das Mass des wirtschaftlich<br />

Tragbaren überschreitet. Sie kennen alle das Beispiel<br />

— es ist zwar kein schönes und es sollen<br />

darin keine Rückschlüsse auf einen allfälligen<br />

Steueresel gezogen werden — vom Gärtner, der<br />

seinem Esel immer nur Lasten aufbürdete, -die dieser,<br />

wenn auch keuchend und pustend, geduldig<br />

trug, bis es dem Gärtner einfiel, dem armen Tier<br />

noch seinen Rock aufzuladen — und gerade dieses<br />

kleine Mehrgewicht konnte er nicht mehr tragen.<br />

Es war dem guten und geduldigen Esel doch<br />

Euviel. Er brach zusammen und verschied auf der<br />

Stelle. I>er Nutzeffekt für -den Gärtner war der,<br />

dass er keinen Esel mehr hatte, der ihm seine Lasten<br />

trug.<br />

Lassen wir das Beispiel vom Esel und vom<br />

Gärtner und stellen weiter fest:<br />

Mit den heutigen 43 Rp. per Liter hat es aber<br />

noch nicht einmal sein Ende. Durch Art. 42 des<br />

vorliegenden Beschlussentwurfes wird neu für die<br />

Ausstellung von Zollquittungen eine Stempelgebühr<br />

von 4% des Gesamtbetrages erhoben, für den die<br />

Quittung ausgestellt wird. Dieser Zollquittungsstempel<br />

macht für das Benzin eine neue Belastung<br />

von genau 0,94 Rp. oder rund 1 Rp. per Liter aus.<br />

Von den erwarteten 8 Millionen Fr. Einnahmen<br />

aus der Stempelsteuer werden mindestens 2,2 Millionen<br />

Fr. oder mehr als 25% auf Benzin entfallen.<br />

(Inzwischen hat der Bundesrat die Zollquittungsgebühren<br />

für Benzin und Benzol fallen lassen.<br />

Red.) Aber auch damit ist es noch nicht einmal<br />

genug. Durch die vom Nationalrat beschlossene<br />

Erweiterung von Art. 44 wird der Bundesrat<br />

ermächtigt, die Beimischung von 3% entwässertem<br />

einheimischen Obstspiritus zum Benzin anzuordnen,<br />

wenn sie technisch und volkswirtschaftlich<br />

zweckmässig ist. Es würde dies eine weitere Verfeuerung<br />

des Benzins um Z% Rp. per Liter bringen.<br />

Beide neuen Belastungen sollten vermieden<br />

werden, im einen Fall durch Ausnahme des Benzins<br />

vom Art. 42, im zweiten Fall durch spätere<br />

entsprechende Preisermässigung.<br />

Jedenfalls ist die Kommission unpräjudizierlich<br />

und ohne Miteinbeziehung der Auswirkungen des<br />

Beimischungszwanges der Auffassung, dass aus<br />

volkswirtschaftlichen wie aus fiskalischen Gründen<br />

sowohl für Bund und Kantone ein Zoll von Fr. 24<br />

per 100 kg bei den zur Zeit bestehenden Verhältnissen<br />

die oberste Belastungsgrenze darstellen<br />

sollte.<br />

(Schluss folgt.)<br />

•>»••<br />

DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N L 10<br />

Zündung und Zünder.<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Der Schnapper hat, abgesehen von der Anlasserleichterung,<br />

den Vorteil, den Schnappfunken,<br />

wenn er richtig eingestellt ist, stets nach dem<br />

obern Totpunkt zu erzeugen, ob nun die Handverstellung<br />

des Zünders auf Früh- oder Spätzündung<br />

steht Dies bedeutet Rückschlagsicherheit beim Anwerfen.<br />

In einzelnen Ländern wird für Motoren,<br />

deren Inhalt je Zylinder 375 ccm und mehr ist,<br />

Rückschlagsicherheit gefordert. Sie ist gegeben,<br />

wenn beim Anwerfen der Funke nicht früher als<br />

15° vor dem obern Totpunkt beim Magnetzünder,<br />

nicht früher als im obern Totpunkt beim Batteriezünder<br />

oder Magnetzünder mit Schnapper auftreten<br />

kann. Diese Forderung wird äusser durch den<br />

Schnapper bei richtiger Zündeinstellung auch durch<br />

einen Selbstversteller ausreichenden Verstellbereiehes<br />

erfüllt, der besonders beim Batteriezünder hierfür<br />

Anwendung findet.<br />

Auch beim Batteriezünder wurde mit Erfolg versucht,<br />

den gesteigerten Spannungsanforderungen gerecht<br />

zu werden durch vergrösserte Kriech- und<br />

Ueberschlagswege am Verteiler und durch grössere<br />

Zündverteiler für besonders hohe Spannung und<br />

Drehzahl. Auch den Batteriezünder kann man entstört<br />

bauen. Spule, Zündverteiler, Leitungen und<br />

Kerzen werden alsdann völlig metallisch eingeschlossen.<br />

Allerdings muss man bei Batteriezündung<br />

ausserdem durch Siebketten, sogenannte Entstördosen,<br />

in den Primärleitungen das Eindringen<br />

der Störungen in das Netz des Wagens und den<br />

Empfänger verhindern. Einfacher, aber nicht so<br />

wirksam und beim gewöhnlichen Autoradio angewandt,<br />

ist der Einbau sogenannter Verschleifungswiderstände<br />

an Kerzen und Zündverteilern, die<br />

freilich die Energie des Zündfunkens unliebsam beeinflussen.<br />

Bei neuen Motorkonstruktionen sollten<br />

Zündverteiler, Spule und Kerze mit ihren Leitungen<br />

unter eine gemeinsame, leitend mit dem Motorgehäuse<br />

verbundene Kappe gelegt werden, um Radioentstörung<br />

von vornherein zu gewährleisten.<br />

Der Magnetzünder läuft mit Kurbelwellengeschwindigkeit<br />

oder schneller, der Batteriezünder<br />

mit Steuerwellengeschwindigkeit. Es<br />

gibt Motoren an denen nur ein Batteriezünderantrieb<br />

vorgesehen wird, aber für Sonderfälle<br />

Unabhängigkeit von der Batterie und<br />

damit ein Magnetzünder gewünscht wird.<br />

Um dann keinen besonderen Antrieb für den<br />

Magnetzünder schaffen zu müssen, hat man<br />

Magnetzünder entwickelt, die so viele Flusswechsel<br />

und damit Funken je Umdrehung<br />

ergeben, wie der Zylinderzahl des Motors<br />

entspricht, die also mit Steuerwellengeschwindiekeit<br />

angetrieben werden.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Unsere Rundfrage<br />

Wie wünsche ich mh den<br />

zukünftigen Wagen?<br />

Es ist tatsächlich an der Zeit, dass man den<br />

Fahrer nach den Wünschen fragt. Mein Vorschlag:<br />

Motor: Obengesteuert, 6 Zylinder, 2000 cc,<br />

3200 bis 3500 Touren, ca. 60 Brems-PS. Benzinverbrauch<br />

nicht über 12 Liter. Anordnung<br />

des Motors im Heck, Vollschwingachsen.<br />

Stromlinienkarosserie mit 2mal 3 Sitzplätzen,<br />

Radstand ca. 285 cm, Spurweite 135 bis<br />

140 cm. Gute Sicht durch geneigte und geteilte<br />

Windschutzscheiben, Reserveräder innerhalb<br />

der Karosserie untergebracht, gute,<br />

zugfreie Lüftung, anständig grosser Kofferraum.<br />

Federung nicht zu weich. Anschaffungspreis<br />

nicht über 7000 Fr. Eventuell Dieselmotor.<br />

Neuerdings habe ich mir aber etwas ganz<br />

Gerissenes ausgedacht, und die «Automobil-<br />

Revue» soll die erste sein, die etwas davon<br />

erfährt. Ich werde mir einen Occasion-Kompressor<br />

kaufen, der so seine 80 Liter Most<br />

braucht und werde damit viel Geld verdienen,<br />

viel, viel Geld. Ich werde nämlich den Wagen<br />

erst richtig auf die Höhe bringen und folgende<br />

Benzinsparer einbauen:<br />

1 Vergaser tNon plus ultra><br />

1 Auspuff topf «Extra Extra»<br />

8 Kerzen «Kandelaber»<br />

1 Zündsystem «Wonderful»<br />

1 Obenschmierapparat «Economic»<br />

8 Kolben «Prima»<br />

1 Brennstoffregler «Regulär»<br />

1 Stromlinienkarosserie «Aprr<br />

Brennstoffzusatz «Kraftvoll»<br />

Spezialöl «Rockfeller»<br />

Abgasverwerter «Kompost»<br />

Ventile «Tip Top »<br />

Diverse Kleinigkeiten mit total<br />

Ersparnis<br />

30%<br />

18%<br />

12%<br />

15%<br />

8%<br />

H %<br />

>2 %<br />

18%<br />

10%<br />

6%<br />

16%<br />

7%<br />

20 %<br />

Gesamtersparnis 196 %<br />

Mit 100% Ersparnis wird also mein Kompressor<br />

rein nichts mehr brauchen. Die übrigen<br />

96% wären also direkt ein Ueberschuss,<br />

kein Verbrauch mehr, sondern eine Produktion.<br />

Das macht bei einem Benzinverbrauch<br />

von 80 Liter 76J8 Liter pro 100 km oder bei<br />

einem Benzinpreis von Fr. 0.42 = Fr. 32.25.<br />

Bei 500 km pro Tag würde das Fr. 161.25 oder<br />

im Jahr den ansehnlichen Betrag von Franken<br />

42 431.25 ausmachen.<br />

Wenn man bedenkt, welche wirtschaftliche<br />

Bedeutung diese Erfindung für die Schweiz<br />

haben kann, wird man den vielberüchtigten<br />

Benzinzoll doch in einem anderen Licht betrachten!<br />

st.


JJO 10.. — DIENSTAG, '4. FEBRUAR <strong>1936</strong><br />

Sportnachrichten<br />

Dusklang in Monte Carlo<br />

Cristea und Zamfirescou, auf Ford, Sieger der 15. Sternfahrt — Kozma und Martinek<br />

gewinnen in der 1500-ccm-Klasse. — Der Damenpreis fällt an Mme Marinovitch und<br />

MUe Hell6-Niee auf Matford.<br />

In der letzten Nummer der « A.-R.» konnten<br />

wir eben noch die Liste der 72 Fahrer<br />

bekanntgeben, welche innerhalb der im Reglement<br />

vorgeschriebenen Zeit in Monte<br />

Carlo eintrafen. Sie alle erlebten an den<br />

Gestaden des Mittelmeeres eine grosge Enttäuschung<br />

: anstatt des erhofften warmen,<br />

sonnigen Rivierawetters trommelte ein intensiver<br />

Regen auf die Wagen der während<br />

Tagen hartgeprüften T Konkurrenten nieder.<br />

Diese Ungunst der Witterung hatte, wie<br />

nicht anders zu erwarten war, kurz vor Abschluss<br />

der Sternfahrt noch etliche Ueberraschungen<br />

im Gefolge. Schleudern, Gleiten,<br />

Zusammenstösse und dadurch hervorgerufenes<br />

Ausscheiden aus der Gesamtkonkurrenz<br />

war an der Tagesordnung. Indessen<br />

hat sich einmal mehr gezeigt, dass diese<br />

Art Wetterlaunen an der Riviera nicht von<br />

Dauer sind. Bereits am andern Morgen, als<br />

die Piloten zur Start-, Brems- und Fahrbarkeitsprüfung<br />

antraten, stand die Sonne wieder<br />

strahlend am Himmel, so dass wenigstens<br />

dieser Wettbewerb unter ausgezeichneten<br />

Verhältnissen abgewickelt werden<br />

konnte. Im einzelnen setzte sich derselbe<br />

aus folgenden Prüfungen zusammen:<br />

1. Zurücklegen einer geraden Strecke von<br />

200 m Länge;<br />

2. Richtungswechsel auf einer Fläche von<br />

10 m Breite unter Benutzung des Rückwärtsganges;<br />

3. Beschreibung einer Achterfigur um zwei<br />

12 m voneinander entfernte Pfähle;<br />

4. Zurücklegen einer Distanz von 180 m in<br />

der Richtung des vorherigen Ausgangspunktes;<br />

5. Neuer Richtungswechsel, genau wie unter<br />

2. angeführt;<br />

6. Zurücklegen einer Distanz von 300 m,<br />

bei welcher die Endgeschwindigkeit gestoppt<br />

wurde.<br />

Jeder. Fahrer, konnte sich der Prüfung<br />

zweimal unterziehen, wobei die bessere Zeit<br />

in Anrechnung gebracht wurde. Wie man<br />

sich lebhabt vorstellen kann, gestaltete sich<br />

der Schlusswettbewerb zu einem ausserordentlich<br />

interessanten Erlebnis für die<br />

zahlreichen Zuschauer. Die erwähnten Einzelprüfungen<br />

stellten an die Fahrer bedeutende<br />

Anforderungen hinsichtlich Fahrkunst,<br />

Berechnungsvermögen und Präzision. Am<br />

besten schnitt der Rumäne Cristea auf Ford<br />

iib, der für die Erledigung des oben beschriebenen<br />

Pensums 1 Min. 5 Sek. benötigte.<br />

Er wurde dadurch nicht nur in der<br />

Schlusskonkurrenz Sieger, sondern in der<br />

Sternfahrt überhaupt.<br />

Als der Name des Siegers bekannt wurde,<br />

bemächtigte sich der gewaltigen Menge eine<br />

Begeisterung Sondermassen. Cristea teilte<br />

einem französischen Journalisten mit, dass er<br />

seit langer Zeit auf einen Sieg in dieser grössten<br />

Tourenprüfungsfahrt der Welt gehofft<br />

habe. Entsprechend ernsthaft hatte er sich mit<br />

dem Training beschäftigt, wofür er nicht weniger<br />

denn zehn Monate beanspruchte. Bevor<br />

er Athen als Startort auswählte, studierte er<br />

aufs genaueste die reglementarischen Bestimmungen<br />

betr. die Schlussprüfung. Dieses<br />

exakte Vorgehen verhalf ihm schliesslich<br />

auch zum Sieg in der 15. Sternfahrt. Cristea<br />

hat in Rumänien an Bord von verschiedenen<br />

Wagentypen die einzelnen Phasen des<br />

Schlusswettbewerbs studiert und sich schliessilch<br />

für den Ford entschieden, der sich in jeder<br />

Hinsicht am besten bewährte. Der Sieger<br />

hat schon verschiedene Auflagen der internationalen<br />

Sternfahrt nach Monte Carlo persönlich<br />

miterlebt, u. a. letztes Jahr mit seinem<br />

Vater, während ihn diesmal der bekannte<br />

rumänische Motorradmeister Zamfirescou<br />

begleitete. Auf der Fahrt von Athen bis Monte<br />

Carlo haben die beiden Piloten nicht den geringsten<br />

Zwischenfall zu verzeichnen gehabt.<br />

Die ersten Plätze im Gesamtschlussklassement<br />

sind wie folgt belegt:<br />

1. Zamfirescou-Cristea auf Ford (Athen)<br />

641 P.<br />

2. L. Schell-Madame Schell auf Delahaye<br />

(Athen) 640,6 P.<br />

3. Lahaye-Quatresous auf Renault (Athen)<br />

638.8 P.<br />

4. Bakker-Schut-de Beäufort auf Ford (Tallinn)<br />

637,4 P.<br />

5. R. Guyot auf Renault (Tallinn) 636,2 P.<br />

6. Carriere-Vial auf Matford (Athen)<br />

634.9 P.<br />

7. Tre"voux-Gas auf Hotchkiss (Athen)<br />

634,3 P.<br />

8. Healey auf Triumph (Tallinn) 633,2 P.<br />

9. Bijlaard-van Beeckcalkoen auf Ford (Stavanger)<br />

632 P.<br />

10. de Massa-Mahe auf Talbot (Tallinn)<br />

631,1 P.<br />

11. Kozma - Martine* auf Fiat (Athen), 630,9 P.<br />

12. Ambaud auf Delahaye (Athen), 620,2 P.<br />

13. Neamtu - Frumuzanu auf Ford (Bukarest),<br />

629 P.<br />

14. Stenfeldt - Hansen auf Ford (ümea). 628,9 P.<br />

15. Klinke auf B.M.W. (Palermo), 628,3 P.<br />

16. Baiester - Trintignant auf Hudson (Tallinn),<br />

628,2 P.<br />

17. Murray auf Frazer-Nash (Tallinn), 628,1 P.<br />

18. Mme. Marinovitch - Mlle. Helle-Nice auf Matford<br />

(Tallinn), 627,8 P.<br />

19. Berlescu auf Ford (Bukarest), 627,6 P.<br />

20. ex aequo Pohl auf Populär (Athen) und Miss<br />

Richmond - Brooks auf Triumph (Umea),<br />

625,9 P.<br />

Von unserm Landsmann Dr. Bariffi auf<br />

Lancia, der in Neapel startete, ist zu sagen,<br />

dass er sich mit einem Total von 594,8<br />

Punkten an 49. Stelle klassierte. Für die<br />

Schlussprüfung benötigte er 1 Min. 26 7/10<br />

Sek.<br />

In der Klasse der Wagen bis zu 1500 ccm<br />

Inhalt zeigt die Schlussliste folgendes Bild :<br />

1. Kozma-Martinek auf Fiat (Athen) 630,9 P.<br />

2. ex aequo Pohl auf Populär (Athen) und<br />

Miss Richmond-Brooks auf Triumph<br />

(Umea) 625,9 P.<br />

4. Wilmott auf Rover (Stavanger) 625 P.<br />

5. Harris auf Singer (Tallinn) 624,7 P.<br />

6. Thellusson - Narischkine auf Opel (Bukarest),<br />

611.1 P.<br />

7. Miss Astbury auf Singer (John O'Groats),<br />

605.2 P.<br />

8. Mme. Cornelius - Cornelius auf D.K.W. (Amsterdam),<br />

596,6 P.<br />

9. Oosten auf M. G. (Amsterdam), 584,7 P.<br />

10. Mrs. Cotton auf Aston-Martin (John O'Groats),<br />

579,2 P.<br />

Für den Damenpreis klassierten sich folgende<br />

Equipen an erster Stelle :<br />

1. Mme Marinovitch und Mlle Helte-Nice auf<br />

Matford (Tallinn) 627,8 P.<br />

2. Mlle Lamberjack-Mme Petermann auf<br />

Hotchkiss (Tallinn) 621,4 P.<br />

3. Mme. Mareuse - Mlle. Hustinx auf Hotchkiss<br />

(Athen), 617,8 P.<br />

4. Mlle. Melin auf Ford (Umea), 617,1 P.<br />

5. Mme. Molander auf Plymouth (Umea), 603,3 P.<br />

SPAREN!<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Devise lautet:<br />

Heute sind wir auch in der Lage, die revidierte<br />

Strafpunkteliste anzuführen :<br />

Sanderson (Bentley), 30 P., Mme Cornelius (D.<br />

K.W.), 1,5 P., Scott (Bentley), 0,5 P., Levie (Ford),<br />

50 P., Douglas Morris (Ford), 98 P., Abbott (Riley),<br />

165 P., Wilmott (Rover), 2 P., Mme Siko<br />

(Delahaye), 0,5 P., Mme Orsini (Salmson), 18,5 P.,<br />

Mann (Lagonda), 44 P., Koopman (B.M.W.), 1 P.,<br />

Maidens (Rover), 54,5 P., Brinkel (Ford), 3,5 P.,<br />

Innes (Riley), 146 P., Mme Cotton (Aston Martin),<br />

19 P.,"de Jong (S.S.), 14 P., Tiel (Minerva), 87,5<br />

Punkte, Gawel (Fiat), 54 P, Clausen (Ford), 45,5<br />

Punkte, Mme. Junkers (Plymouth), 79,4 P. Wiat<br />

Morris, 97,5 P., Mlle. Astbury (Singer). 6,5 P.,<br />

Brian Lewis (S.S.),, 86 P., Lecot (Citroen), 5 P.,<br />

DP. Bariffi (Lancia). 1,5 P., Stoffel (Peugeot), 12<br />

Punkte, Garris (Singer), 3 P., Lauritzen (M-G-),<br />

90,5 P., Nord (Daimler-Benz), 163 P., Hesde (Ford),<br />

29.5 F., Santo»- (Adler). 46 P., Stokes (Ford). 54 P.<br />

Der technischen Seite der diesjährigen<br />

Sternfahrt ist am Samstagvormittag nach<br />

Einschaltung einiger Ruhestunden am Freitag<br />

der Komfortswettbewerb gefolgt, wobei<br />

vorab auf die bequeme Ausrüstung der Wagen<br />

der Teilnehmer Wert gelegt wurde. Sieger<br />

in dieser Konkurrenz wurde in der Kategorie<br />

über 1500 ccm der Engländer H. E.<br />

Symons, während in der 1500-ccm-Klasse<br />

der Opelfahrer Thellusson obenaufschwang.<br />

Am Sonntagmorgen fand das Defile der<br />

Teilnehmer der 15. Sternfahrt auf dem Quai<br />

de Plaisance statt und der Abend versammelte<br />

Organisatoren und Konkurrenten zum<br />

grossen Schlussbankett.<br />

Über die technischen und autotouristischen<br />

Ergebnisse der Veranstaltung werden wir in<br />

einem nächsten Artikel zurückkommen.<br />

Bilder Seite 4.<br />

Scuderia Ferrari hat Weltrekordabsichten.<br />

Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Scuderia<br />

Ferrari in den nächsten Tagen auf der<br />

Geraden von Modena nach San Giovanni<br />

Persiceto zu Rekordversuchen anzutreten.<br />

Sie hat nichts Geringeres im Sinne als die<br />

Weltrekorde über die Meile und den Kilometer<br />

mit stehendem Start zu verbessern,<br />

die momentan im Besitze von Caracciola auf<br />

Mercedes-Benz bezw. Stuck auf Auto-Union<br />

sind und wie folgt lauten :<br />

Stehende Meile : 30 71/100 Sek. = 188,656<br />

km/St.<br />

Stehender Kilometer: 22 025/1000 Sek. i=<br />

163,451 km/St.<br />

Die Versuche sollen von Tazio Nuvolari<br />

auf einem zweimotorigen Zweiplätzer-Alfa<br />

Romeo unternommen werden, mit dem gleichen<br />

Wagen also, mit dem der Mantuaner<br />

im.Vergangenen Herbst über dieselben Distanzen,<br />

jedoch mit fliegendem Start, internationale<br />

Rekorde aufstellte.<br />

SPAREN!<br />

Gewiss, aber<br />

zweckmässig sparen!<br />

Reduzieren Sie den Brennstoffverbrauch<br />

um 3 bis 5 Cts. per Liter; reduzieren Sie die<br />

Unterhaltskosten des Motors um 50%<br />

durch eine Auslage von "P/g Cts. per Liter Brennstoff.<br />

Eine unbedingt sichere und ganz bedeutende<br />

ERSPARNIS<br />

erzielen Sie durch den regelmässigen Verbrauch von<br />

(das Oel für die Verbrennungszone des Motors),<br />

welches durch einfaches Mischen mit dem Brennstoff eine hervorragende<br />

Schmierung des Motors ergibt.<br />

Betrachten Sie FIREZONE nicht als irgend ein gewöhnliches Oberschmiermittel;<br />

es ist etwas ganz anderes I<br />

Verlangen Sie kostenlose Zustellung einer Musterkanne bei der<br />

General-Vertretung für die Schweiz:<br />

ACILS.A., LAUSANNE<br />

Alleinhersteller: G. S. IWiller Co., New York<br />

FIREZONE ist überall erbältlich<br />

Nennschluss für die 24 Stunden von Le Mans.<br />

Zwei Monate vor dem reglementarisch festgesetzten<br />

Termin muss die Anmeldefrist bereits abgeschlossen<br />

werden, da die vorgeschriebene Höchstbesetzuns<br />

von 60 Wagen »erreicht ist. Schon am<br />

24. Januar waren nur noch fünf Plätze verfügbar,<br />

die inzwischen wie folgt belegt worden sind:<br />

56. A. Gordini (Fiat-Simca), 57. G. E. T. Eyston<br />

(M.G.). 58.—60. Adler-Fabrikmannschaft.<br />

Zusammenfassend zeigt die Meldeliste folgendes<br />

Bild:<br />

1. Fabrikmannschaften: 2 Delahaye 3500 ccm,<br />

3 Aston-Martin 1500 ccm, 2 AstonrMartin 2000 eem,<br />

2 Riley 1500 ccm, 2 Talbpt über 2000 ccm. 1 FrazerrNash<br />

1500 ecm, 3 Austin 750 ccm, 3 Adler<br />

1700 ccm = total 18 Wagen.<br />

2. Von Einzelfahrern gemeldet: 1 Adler. 1 Alfa-<br />

Romep, 1 Astpn-Martip. 1 Bentley, 3 Bujtatti, 4<br />

Dejähaye, 3 Fiat-Simca, 1 Ford, 1 FrazerrNash,<br />

1 Lagonda, 3 M.G., 1 Riley, 4 Singer = total 25<br />

Wagen.<br />

3. Konkurrenten, die ihren Wagen noch nicht<br />

bestimmt haben: John Carr. Roy Eccles. Andre<br />

M. Enbiricos, J. McEvoy, Fournier, Raymond Gaillard,<br />

Heide, Lord Howe, H. A. Jackson, Kepnings,<br />

Marin, Moly. Guy Pfister, Poirier, F. G. Schmidt,<br />

L. Vielleneuve, X... = total 17 Wagen.<br />

Fabrikmannschaften<br />

18 Wagen<br />

Einzelfahrer<br />

25 Wagen<br />

Noch nicht bestimmte Wagen 17 Wagen<br />

Total 60 Wagen.<br />

In Anbetracht der Möglichkeit, dass von den<br />

eingeschriebenen Fahrern einige Forfait-Erklärungen<br />

zu gewärtigen sind, nimmt der Automobile-Club<br />

de l'Ouest weiterhin Anmeldungen entgegen, die<br />

entsprechend dem Eintreffen der Forfait-Erklärungen<br />

noch berücksichtigt werden.<br />

Reglement zur Damen-Tourenprüfungsfart Paris-<br />

St. Raphael. An der diesjährigen, vom 3.—8. März<br />

zum achtenmal stattfindenden und vom Automobil-<br />

Club von Var organisierten Tourenprüfungsfahrt<br />

für Damen von Paris nach St. Rapbael via Nevere -<br />

Vichy - Clermont-Ferrand - Lyon - Orange - Marseille<br />

- Bandol - ^Toulon - Brignoles - Draguignan,<br />

total 1,115 Kilometer, können sowohl Fabriken und<br />

Vertreter, als auch Einzelkonkurrenten teilnehmen<br />

unter der Bedingung, dass der Wagen von einer<br />

Dame gesteuert wird. Etappenpunkte sind Nevers,<br />

Vichy, Lyon, Marseille und Toulon. Zwischen den<br />

einzelnen, vorgenannten Stationen haben die Konkurrentinnen<br />

eine minimale Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

zu beobachten. Ausserdejn werden in Pougues<br />

bei Nevers ein Bergrennen über einen Kilometer<br />

und in Marseille ein Geschwindigkeitswettbewerb<br />

über 500 Meter mit stehendem Start eingeschaltet.<br />

PARIS<br />

Nevers 221k,<br />

Vichy<br />

Orange<br />

Die startenden Wagen werden nach folgenden<br />

Kategorien eingeteilt:<br />

1. Kategorie: bis 1100 ccm.<br />

2. Kategorie: 1101 bis 1500 ccm.<br />

3. Kategorie: 1501 bis 1800 ccm.<br />

4. Kategorie: 1801 bis 2200 ccm.<br />

5. Kategorie: 2201 bis 3000 ccm,<br />

6. Kategorie: über 3000 ccm.<br />

Falls der Motor mit Kompressor ausgestattet<br />

ist, -wird eine Zylinderinhalt-Erhöhung von 40% in<br />

Anrechnung gebracht.<br />

Es sind zwei Klassements vorgesehen: ein Gesamtklassement<br />

und ein Klassement nach Kategorien.<br />

Die Veranstalter verfügen über Preise von<br />

insgesamt fr. Fr. 85.000.—, wovon fr. Fr. 48.000.—<br />

in bar und fr. Fr. 37.000.— in Pokalen und Kunßtgegenständen.<br />

Alle Teilnehmerinnen, welche keifte<br />

Strafpunkte aufweisen, erhalten die Goldmedaille.<br />

Halten wir noch fest, dass der letztjährige Wettbewerb<br />

von Mademoiselle Thibault auf Peugeot gewonnen<br />

wurde und dass sich an ihm auch die<br />

Schweizer Fahrerinnen Frau Glaser, Präsidentin<br />

des schweizerischen Damen-Automobil-Clube, sowie<br />

Fräulein Messerli beteiligten, welche beide auch<br />

diesmal ihre Nennung abgegeben haben.<br />

Anschliessend findet am 9. März in Cannes eine<br />

Automobil-Schönheitskonkurrenz statt, welche für<br />

die Teilnehmerinnen an der Tourenfahrt obligatorisch<br />

erklärt ist. Die Anmeldefrist für das Rennen<br />

Paris-St. Raphael läuft am 24. Februar 18 Uhr ab.<br />

Trossi als Fabrikfahrer von Maserati? Wir geben<br />

unter allem Vorbehalt eine Meldung der italienischen<br />

Fachpresse wieder, wonach Graf Carlo<br />

Feiice Trossi in der kommenden Saison möglicherweise<br />

als offizieller Fahrer von Maserati starten<br />

werde. Trossi habe mit Maserati ein Abkommen getroffen,<br />

laut welchem ihm die Bologneser Firma<br />

einen ihrer Rennwagen für die wichtigsten Rennveranetaltungen<br />

des Jahres anvertraue. Anderseits<br />

ist zu sagen, dass Trossis Wagen eigener Konstruktion<br />

mit luftgekühltem Sternmotor an den diesjährigen<br />

Anlässen ebenfalls teilnehmen wird, und<br />

zwar gegebenenfalls je nach Art der Rennen abweehslungsweise<br />

mit dem Maserati-Wagen.<br />

Infolge Platzmangel muss die Flugseite heute<br />

ausfallen.


Die Siegerequipe der 15. internationalen Sternfahrt nach Monte Carlo: Zamfirescou (Mitte) und Cristea<br />

(rechts) auf Ford.<br />

Lecot setzt seine Dauerfahrt fort. Francois Lecot,<br />

der am Rallye von Monte Carlo teilnahm, ohne<br />

seine 400,000-Kilometer-Dauerfahrt auf Citroen zu<br />

•unterbrechen, hatte beim Eintreffen in Monte Carlo<br />

total 194, 104 Kilometer zurückgelegt. Im Laufe" des<br />

31. Januar machte er sich wieder auf den Weg<br />

nach Lyon-Paris. Lecot ist bekanntlich von Valeni;a<br />

aus zur Sternfahrt nach Monte Carlo gestartet.<br />

Während er auf der ganzen Fahrt von Strafpunkten<br />

verschont blieb, winkteij -ihm noch, deren<br />

fünf nach der Ankunft am Ziel: Als eein Wagen<br />

bereits parkiert war, füllte der Mechaniker trotz<br />

dem im Reglement stehenden Verbot die Oelbehälter,<br />

was 5 Strafpunkte zur Folge hatte. Im Gesamtklassement<br />

stellte sich Lecot an die 50. Stelle.<br />

fport in<br />

Sdiwei<br />

II. Schweizerische Winterprüfungsfahrt für<br />

Automobile.<br />

In wenigen Tagen wird das Reglement- zur<br />

2. Auflage dieses Wettbewerbes erscheinen, der<br />

letztes Jahr den denkbar günstigsten Erfolg zu verzeichnen<br />

hatte. Er wird, verbunden mit einer Wintersportkonkurrenz,<br />

die allerdings fakultativ ist, von<br />

der Sektion Luzern des A. C. S. unter Mitwirkung<br />

des Kurvereins Engelberg am 22. und 2. Februar<br />

in Engelberg abgehalten. Die Winterprüfungsfahrt<br />

setzt sich aus folgenden Konkurrenzen zusammen:<br />

a) Zuverlässigkeitsfahrt Luzern-Engelberg;<br />

b) Startprüfung in Engelberg; '<br />

c) Slalomfahrt und Schneegymkhana auf einem<br />

Eisfeld in Engelberg.<br />

Zweck der Veranstaltung ist, an Hand .von<br />

praktischen Versuchen die Wirkung der von der<br />

einschlägigen Industrie auf den Markt gebrachten<br />

Hilfsmittel für den Winterbetrieb der Automobile<br />

unter offizieller Kontrolle zu prüfen. Es sind Touren-<br />

und Sportwagen.. zugelassen, die den behördlichen<br />

Vorschriften entsprechen; eine Unterteilung<br />

in verschiedene Kategorien findet nicht statt.<br />

Am 22. Februar wird" die Zuverlässigkeitsfahrt<br />

von Stapel gelassen. Die genaue Streckenführung<br />

von Luzern bis Engelberg wird den Teilnehmern<br />

erst kurz vor der Abfahrt bekanntgegeben.und richtet<br />

sich ganz nach den Witterungs- und Schneeverhältnissen.<br />

Zwischen den unterwegs, eingeschalteten<br />

Kontrollposten haben die Konkürrenten eine bestimmte<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit innezuhalten,<br />

die ihnen von Etappe, zu 'Etappe mitgeteilt wird.<br />

Pro 5 Sekunden, die der Pilot mehr oder weniger<br />

als die Sollzeit benötigt, wird ihm ein Strafpunkt<br />

berechnet. "Wer diese Prüfuijgsfahrt nicht zu Ende<br />

fährt, scheidet aus der Gesamtkonkurrenz aus. •><br />

Die Startprüfung kommt am 23. Februar um<br />

8.30 Uhr zur Durchführung. Gemessen wird die<br />

Startzeit vom Augenblick, da dem Fahrer der Start<br />

freigegeben wird, bis zum Laufe des Motors und<br />

Zurücklegen einer 50 Meter langen Strecke. Für<br />

je 5'Sekunden Zeit wird ein Strafpunkt berechnet.<br />

Der Nachmittag ist dem Slalomfahren gewidmet.<br />

-Jede Bereifungsart der Wagen ist gestattet mit<br />

Ausnahme von Eisspitzen und Eisstacheln. Die jBewertung<br />

erfolgt nach Zeit plus Strafpunkte für<br />

Schleudern.<br />

Für das Gesamtklassement ist das Total'aller<br />

Punkte aus den drei Prüfungen massgebend. Wer<br />

die niedrigste Punktzahl aufweist, ist Sieger. Ausser<br />

AUTOMOBIL-REVUE •OIENSTAtf, 3. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 10<br />

den üblichen Preisen •winken den Teilnehmern eine |<br />

ganze Reihe schöner Spezialerinnerungen. |<br />

Anmeldungen sind bis zum 15. Februar <strong>1936</strong>,<br />

18 Uhr, an das Sekretariat des A. G. S. Luzern,<br />

Löwenstrasse 3, oder an das offizielle Verkehrsbureau<br />

Engelberg zu richten.<br />

Bleibt zu hoffen, dass der Veranstaltung seitens<br />

der automobilsportlichen Kreise der Schweiz die<br />

Beachtung entgegengebracht wird, die sie verdient,<br />

um so mehrmals es sich um einen Wettbewerb handelt,<br />

der in unserem Lande der einzige seiner Art<br />

ist.<br />

Die beiden Sternfahrten zum Genfer Salon.<br />

A) Die nationale Sternfahrt unterscheidet sich<br />

von der letztjährigen einzig darin, dass diesmal<br />

eine maximale Geschwindigkeit vorgeschrieben ist.<br />

Die Kontrollposten werden rechtzeitig bekanntgegeben<br />

und befinden sich ausserhalb den grossen<br />

Transitlinien, z. B. in Romont. Estavayer, Orbe,<br />

Frick etc.<br />

Als offizielle Zeit wird diejenige der Sprechuhr<br />

von Bern (Tel. Nr. 16) angenommen, um so jede<br />

mögliche Unstimmigkeit, hervorgerufen durch die<br />

Zeitdifferenzen bei den verschiedenen Zeitmessern,<br />

zum vorneherein auszuschalten. Wenn auch das<br />

diesem Zweck dienende Metallband bei der Sprechuhr<br />

den atmosphärischen Verhältnissen unterworfen<br />

ist, so dürften die hieraus resultierenden Differenzen<br />

nur Bruchteile von Sekunden ausmachen,<br />

was nicht von Wichtigkeit ist, um so mehr, als die<br />

Zeiten bei der Sternfahrt nur in ganzen Minuten<br />

registriert werden.<br />

B) Das internationale Rallye wird über eine in<br />

vier Etappen eingeteilte Strecke von ungefähr 1500<br />

Kilometer Länge führen. Am Freitat, dem Eröffnungstag<br />

des Salons, werden die Konkurrenten<br />

Genf reriassen, um folgenden Weg einzuschlagen:<br />

Start in Genf am Freitag um 17 Uhr.<br />

Genf-Bern (Kontrollstelle<br />

Bern-Zürich (Kontrollstelle)<br />

(Die beiden Etappen sind mit minimal<br />

40 km/St, zurückzulegen.)<br />

Zürich-St. Moritz via Julierpass.<br />

Ankunft in St. Moritz Samstag früh<br />

ca. 5.40 Uhr bei 35 km/St.<br />

Bis Samstag mittag Ruhezeit in<br />

St. Moritz.<br />

Samstag/Sonntag-Etappe:<br />

St. Moritz-Chur bei 35 km/St.<br />

Die nachfolgenden restlichen Etappen<br />

sind mit 40 km/St zurückzulegen:<br />

Chur-Ermatingen<br />

Ermatingen-St. Gallen<br />

St. Gallen-Rapperswil<br />

Rapperswil-Schaffhausen<br />

Schaffhausen-Luzern<br />

Luzern-Basel<br />

Uebernachten in Basel.<br />

Sonntag-Etappe:<br />

Basel-La Chaux-de-Fonds<br />

153 km<br />

135 km<br />

204 km<br />

78 km<br />

132 tm<br />

60 km<br />

61 km<br />

70 km<br />

109 km<br />

96 km<br />

99 km<br />

La Chaux-de-Fonds-Fribourg<br />

69 km<br />

Freiburg-Les Ponts<br />

85 km<br />

Les Ponts-Lausanne ' 36 km<br />

Lausanne-Genf<br />

62 km<br />

Total 1429 km<br />

Ankunft in Genf beim Palais des Expeditions<br />

um 15.45 Uhr.<br />

Am Dienstag findet eine technische Kontrolle<br />

der Fahrzeuge statt.<br />

Die ersten Konkurrenten am Ziel in Monte Carlo: rechts der Talbot von M. Ph. de Massa; links: der<br />

Lagonda von DobelL *<br />

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N°10 — DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

Copyright 1926 by Universitas<br />

Verlage-Aktiengesellschaft, Berlin.<br />

4. Fortsetzung.<br />

Ich warf einen Blick nach dem sich nähernden<br />

Schoner, der jetzt, nur wenige hundert<br />

Meter entfernt, dicht vor uns war. Es war ein<br />

schmuckes kleines Fahrzeug. Auf einem der<br />

Segel konnte ich eine grosse schwarze Zahl<br />

erkennen, wie ich sie auf Bildern von Lotsenschiffen<br />

gesehen hatte.<br />

« Was ist das für ein Schiff? » fragte ich.<br />

«Lotsenschoner ,Lady Mine'», erwiderte<br />

Wolf Larsen mit grausamem Lächeln. « Hat<br />

den Lotsen abgesetzt und geht jetzt nach San<br />

Francisco. Wird bei diesem Wind in fünf bis<br />

sechs Stunden dort sein.»<br />

« Wollen Sie ihn bitte anrufen, dass er mich<br />

an Land bringt? »<br />

«Tut mir leid, aber mein Signalbuch ist<br />

über Bord gefallen », meinte er, und die Jäger<br />

grinsten.<br />

Ich blickte ihn scharf an, und die Gedanken<br />

wirbelten mir durch den Kopf. Ich hatte die<br />

schreckliche Behandlung des Kajütsjungen<br />

mit angesehen und wusste, dass mir höchstwahrscheinlich<br />

das gleiche, wenn nicht<br />

Schrecklicheres blühte. Wie gesagt: die Gedanken<br />

wirbelten mir durch den Kopf, und<br />

dann tat ich, was ich heute noch für die<br />

tapferste Tat meines Lebens halte. Ich lief an<br />

die Reling, schwenkte die Arme und schrie:<br />

«,Lady Mine', ahoi! Bringt mich an Land!<br />

Tausend Dollar, wenn ihr mich an Land<br />

bringt! »<br />

Ich wartete und beobachtete am Rad zwei<br />

Männer, von denen der eine steuerte. Der andere<br />

hob ein Sprachrohr an die Lippen. Ich<br />

wandte niclit den Kopf, obgleich ich jeden<br />

Augenblick den tödlichen Schlag von der<br />

menschlichen Bestie hinter mir erwartete.<br />

Schliesslich konnte ich die Spannung nicht<br />

länger ertragen. Ich sah mich um. Er hatte<br />

sich nicht vom Fleck gerührt. Er stand noch<br />

in derselben Stellung da, schwankte leicht im<br />

Rollen des Schiffes und zündete sich eine<br />

neue Zigarre an.<br />

«Was gibt es? Ist etwas geschehen? » So<br />

rief der Mann auf der « Lady Mine ».<br />

« Ja », schrie ich mit der vollen Kraft meiner<br />

Lungen. «Leben oder Tod! Tausend Dollar,<br />

wenn ihr mich an Land bringt! »<br />

« Die Gegend bekommt meiner Mannschaft<br />

nicht gut», rief Wolf Larsen jetzt hinüber.<br />

« Der > —- er wies mit dem Daumen auf mich<br />

— «glaubt, überall Seeschlangen und Affen<br />

zu sehen.»<br />

Der Mann auf der «Lady Mine» lachte<br />

durchs Megaphon. Das Lotsenschiff setzte seinen<br />

Kurs fort.<br />

«Lass ihn zum Teufel gehen!» ertönte<br />

der letzte Ruf, und die beiden Männer winkten<br />

zum Abschied.<br />

Verzweifelt lehnte ich mich über die Reling<br />

und starrte dem kleinen Schoner nach; die<br />

wogende Wüste wuchs rasch zwischen ihm<br />

und uns. Er war in sechs Stunden vermutlich<br />

in San Francisco! Mir war, als sollte mir der<br />

Kopf springen. Der Hals schnürte sich mir<br />

zusammen. Eine Sturzsee schlug über die<br />

Reling und besprühte mir die Lippen mit Salzwasser.<br />

Der Wind war sehr aufgefrischt, und<br />

die « Ghost» krengte so stark, dass die Reling<br />

auf Lee ganz unter dem Wasser begraben<br />

war. Ich konnte hören, wie es über das Deck<br />

spülte.<br />

Als ich mich kurz darauf umwandte, sah<br />

ich, wie der Junge schwankend wieder auf<br />

die Beine kam. Sein Gesicht war geisterhaft<br />

weiss und von unterdrücktem Schmerz verzerrt.<br />

Er sah sehr elend aus.<br />

«Na Leach, gehst du nun nach vorn?»<br />

fragte Wolf Larsen.<br />

« Jawohl, Käptn », antwortete .die geduckte<br />

Seele, i<br />

« Und Sie? » fragte er mich.<br />

« Ich gebe Ihnen tausend...»<br />

Aber er unterbrach mich: « Lassen wir das!<br />

Wollen Sie den Posten des Kajütsjungen<br />

übernehmen? Oder soll ich Sie erst unter die<br />

Finger nehmen? »<br />

Was sollte ich machen? Wenn ich mich<br />

brutal prügeln, vielleicht totschlagen Hess,<br />

nützte es mir auch nichts. Ich starrte in die<br />

grausamen Augen. Sie hätten aus Granit sein<br />

können, so wenig Licht und Wärme einer<br />

menschlichen Seele leuchtete aus ihnen. In<br />

den Augen mancher Menschen kann man die<br />

Regungen ihrer Seele lesen, aber die seinen<br />

waren leer, kalt und grau wie das Meer<br />

selbst. « Nun? »<br />

« Ja », sagte ich.<br />

«Sagen Sie: Jawohl, Käptn'! »<br />

« Jawohl, Käptn.» '


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II. Blatt<br />

BERN, 4. Febr. <strong>1936</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Neue Verbrennungsräume der Citroenmotoren.<br />

Um ein möglichst hohes Kompressionsverhältnis<br />

aus einem bestimmten Motor<br />

herauszuholen, sind vor allen Dingen Massnahmen<br />

nötig, damit die Wände des Verbrennungsraumes<br />

und speziell alle vorspringenden<br />

Teile wirksam gekühlt werden. Man<br />

macht zu diesem Zweck heute vielfach die<br />

Zylinderköpfe aus Aluminiumlegierungen, die<br />

infolge ihrer besseren Wärmeleitfähigkeit im<br />

Betriebe kühler bleiben. Daneben scheint<br />

auch das Reflexionsvermögen der betreffenden<br />

Oberfläche eine wichtige Rolle zu spielen.<br />

Wenigstens war es auch durch Verkupfern<br />

von gusseisernen Zylinderköpfen auf<br />

der Innenseite möglich, hohe Verdichtungsverhältnisse<br />

zu erreichen.<br />

Demgegenüber wurden die Hauptanstrengungen<br />

bei der neuen Form des Verbren-<br />

Wenn auch unser Land kaum so bald von dief<br />

sem Wagen überschwemmt werden dürfte, so er- stehen, sind die Pleuelstangen aus Duraluminium<br />

ben aus einer speziellen Aluminiumlegierung benungsraumes<br />

am Citroenmotor auf die mög-('scheinlichst gute Kühlung gewisser normalerweise (• Weltmarkte, der nicht unterschätzt werden soll. In nickelstahl angefertigt.<br />

in ihm immerhin ein Konkurrent auf dem hergestellt. Sämtliche Ventile sind aus Chrom-<br />

schlechtgekühlter Teile gelegt. Denn die 'seinem Aeussern sowohl als auch in seinem mechanischen<br />

Teil ist er weitgehendst dem kleinen Austin matischen Zündverstellung versehen. Dem Zwei-<br />

1 nachgebildet. Unsere Photographie zeigt das neue düsenvergaser normaler Bauart, den Datsun<br />

Die 6-Volt-Batteriezündung ist mit einer auto-<br />

selbst<br />

Kühlung der Wände des Verbrennungsraumes<br />

ist im allgemeinen gut genug. Es scheint<br />

zur Vermeidung von Glühzündungen und zur<br />

Erreichung hoher Kompressionsverhältnisse<br />

zu genügen, wenn die heissen Partien speziell<br />

gut gekühlt werden. In diesem Falle<br />

wurde das dadurch erreicht, dass der Verbrennungsraum<br />

im Grundriss nicht symmetrisch<br />

ausgeführt ist, sondern L-Form zeigt.<br />

Das Einlassventil (3) ist am äussern Ende<br />

angeordnet, so diss das kalte Gemisch beim<br />

Eintritt am Auspuffventil (1) und an der<br />

Zündkerze (2) vorbeistreichen muss und<br />

diese sehr wirksam kühlt.<br />

Es soll deshalb mit dem neuen Verbren-<br />

Der iaDanische Datsun-Kleinwagen<br />

1 und verbesserte Modell, das sich vom früheren da-<br />

1 durch unterscheidet, dase nun auch der Motor und<br />

1 der Rahmen in den Werkstätten von Datsun nach<br />

1 modernsten Produktionsmethoden hergestellt wer-<br />

'den.<br />

1<br />

Die Rahmen werden jetzt erstmalig nach dem<br />

1 Pressverfahren angefertigt, um auch noch die so<br />

| billige japanische Handarbeit möglichst weitgehend<br />

zu ersparen. Es ist deshalb weiter nicht erstaun-<br />

' lieh, dass der Wagen für rund 1000 Franken ver-<br />

' kauft werden kann. Das jährlich für Werkzeuge<br />

1 ausgegebene Geld erreichte allein 1934 zirka 10 Millionen<br />

Franken, eine Ausgabe, die sich selbstverständlich<br />

die Firma nur unter der Voraussetzung<br />

leisten konnte, dass der Wagen mit einem grossen<br />

, Verkaufserfolge rechnen darf.<br />

Um alle Ansprüche befriedigen zu können, wird<br />

i er mit fünf verschiedenen Karosserien geliefert: Als<br />

(Roadster, als vierplätziges Phaeton, ferner als geschlossener<br />

Vierplätzer (siehe Bild) und daneben als<br />

(geschlossener Lieferwagen, sowie als Klein-Lastwa-<br />

I gen. Mit seinem Radstand von 2 m bei einer Spur-<br />

(weite von nur ungefähr 1 m bewegt sich die Gei<br />

wichtsgrenze der verschiedenen Ausführungen zwischen<br />

500 und 600 kg.<br />

Der neue Vierzylinder-Motor hat trotz seines gei<br />

ringen Zylinderinhaltes eine höhere Eteistung als<br />

'seine Vorgänger Seihe Bohrung betfägt 55 mm<br />

'und eein Hub 76 mm, so dass sich ein fötaler Hub-<br />

' räum von 725 cem ergibt. Bei 3600 Umläufen pro<br />

1 Minute soll der Motor 15 P§ hergeben. Die Kurbel'<br />

I 1 welle ist "2weifacüiügelgeiäigert. ! rWährBnd ; --iJie'Eöi?<br />

herstellt, wird der Brennstoff aus dem hintenliegenden<br />

Benzintanke durch eine mechanische Pumpe<br />

zugeführt. Ein Luftfilter sowie ein Sauggeräuschdämpfer<br />

sind an der Ansaugöffnung des Vergasers<br />

angebracht. Eine gemischte Trockenumlauf-Tauchschmierung<br />

besorgt die Schmierung des Motors. Der<br />

Inhalt des Thermosyphon-Kühlers beträgt nicht<br />

ganz 6 Liter. Ein vierflügliger Propeller sorgt für<br />

genügende Ventilation. Daneben vervollständigt<br />

ein elektrischer Anlasser das Antriebsaggregat.<br />

Der Antrieb wird durch eine Einscheiben-<br />

Trockenkupplung und ein Dreiganggetriebe an die<br />

Hinterachse weitergeleitet. Eine Vierrad-Innenexpansionsbremse<br />

wirkt auf die gusseisernen<br />

Bremstrommeln.<br />

Die Abfederung des Wagens.wird vorn und hinten<br />

durch Halbelliptikfedern besorgt, die vorn quer<br />

und hinten in Wagen-Längsrichtung angebracht<br />

sind. Die Rechtssteuerung ißt von normaler Bauart<br />

mit Signalhörnknopf im Zentrum des Steuerrades.<br />

Aus unserem Bilde geht hervor, dass Scheibenräder<br />

Verwendung finden. Die Pneugrösse ist<br />

24X4 Zoll. Vervollständigt wird die Ausrüstung des<br />

Wagens durch die elektrische Beleuchtungsanlage,<br />

Kilometerzähler, Amperemeter und Schmierdruck-<br />

Messger'ät. Die Höchstgeschwindigkeit soll 80 km/St.<br />

Erreichen, während der Brennstoff verbrauch auf<br />

ICKji: km nicht mehr als 5 Liter betragen soll. Diese<br />

letzte Zahl dürfte wohl kaum unter normalen Verhältnissen<br />

möglich sein. Wir nehmen an, dass sie<br />

jjjtejr,,/Beobachtung einer günstigsten Fahrgeschwin-<br />

ferziert* würSe" """<br />

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N°10<br />

II. Blatt<br />

BERN, 4. Febr. <strong>1936</strong><br />

nungsraum gelungen sein, die Literleistung<br />

um 25—30 % zu erhöhen bei gleichzeitiger<br />

Verminderung des Brennstoffverbrauches um<br />

15—20 %.<br />

Neben dem neuen Verbrennuijgsrauni zeigt<br />

der Citroenmotor <strong>1936</strong> eine neue Ausführung<br />

der nassen Zylinderbüchsen. Sie sind mit<br />

Längs- und Umfangsrippen versehen, so<br />

dass sie sich nicht verziehen können. Allerdings<br />

wird dadurch eine Bearbeitung der<br />

Aussenflächen verunmöglicht. Die Auflageflächen<br />

der Büchse dagegen können ohne<br />

weiteres bearbeitet werden, weil sie über<br />

die Versteifungsrippen hinaus vorstehen...<br />

Frostschutzeinrichtung ohne Wärmequelle.<br />

Das Kühlwasser kann auf alle möglichen Arten<br />

gegen das Einfrieren geschützt werden.<br />

Um neben der Frostschutzwirkung auch im<br />

Winter ein sicheres Anspringen des Motors<br />

zu erreichen, wurden verschiedene Kühlwasserheizsysteme<br />

entwickelt. Ihnen allen<br />

liegt das Prinzip zugrunde, die aus dem<br />

Kühlwasser an die Umgebung abgegebene<br />

Wärme auf irgend eine Art zu ersetzen.<br />

Statt dessen könnte auch die Abstrahlung<br />

der Wärme an die Umgebung beim Parken<br />

oder Garagieren des Wagens durch eine geeignete<br />

Vorrichtung verhindert, bezw. stark<br />

verzögert werden.<br />

Auf dieser Idee beruht ein neuer Frostschutzapparat,<br />

der aus einer grossen unter<br />

der Motorhaube angebrachten Isolierflasche<br />

besteht. Die Flasche ist durch einen Schlauch<br />

mit dem unteren Ende des Kühlers verbunden<br />

(Bild). Durch eine kleine Pumpe mit<br />

Fuss- oder Handbetätigung kann das Wasser<br />

aus dem Kühler in die Isolierflasche gepumpt<br />

werden, sobald irgendwo geparkt wird. Der<br />

Vorgang nimmt nur ungefähr eine halbe Minute<br />

in Anspruch. Umgekehrt wird das Wasser<br />

durch Betätigen der Pumpe vor dem Anlassen<br />

des Motors wieder,, ins Kühlsystent<br />

zurückgepumpt. Die Isolation der Isolierflasche<br />

ist so stark bemessen, dass sich das<br />

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nur so weit abgekühlt hat, dass<br />

das kalte Motorsystem damit noch auf 15°<br />

C. erwärmt werden kann. Dadurch wird<br />

auch in diesem Falle noch ein sicheres Anspringen<br />

gewährleistet.<br />

Infolge ihrer sehr geringen Abmessungen<br />

kann die Apparatur fast überall vorgesehen<br />

werden, um so mehr, als es gleichgültig ist,<br />

in welcher L#ge relativ zum Motor man sie<br />

anbringt Gewöhnlich wird sie so montiert,<br />

wie dies unsere Abbildung zeigt. Die Isolierflasche<br />

ist in verschiedenen Grossen von<br />

lO-r-50 Liter Inhalt erhältlich.<br />

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Winke<br />

Schneeketten auflegen. Um beim Aufziehen<br />

der Schneeketten nicht zu viel Zeit zu<br />

verlieren, hält man sich am besten an einen<br />

bestimmten Arbeitsgang, der schliesslich so<br />

sehr zur Gewohnheit wird, dass das Auflegen<br />

nur noch wenige Minuten in Anspruch<br />

nimmt.<br />

Die Ketten werden in der Wagenspur glatt<br />

am Boden ausgebreitet. Die geöffneten<br />

Schlösser sollen mit ihrer offenen Einhängeseite<br />

nach unten liegen. Wenn nicht auf beiden<br />

Seiten der Ketten dieselbe Zahl von<br />

Spannschlössern angebracht sind, gehört die<br />

grössere Zahl auf die Aussenseite. Nun fährt<br />

man bis zu etwa zwei Dritteln auf die Kette<br />

auf und legt das längere Ende um das Rad.<br />

Der kürzere Teil wird angehoben, worauf<br />

zuerst die innern und nachher die äussern<br />

Schlösser gespannt werden. Die zum Spannen<br />

gewisser Kettenarten benötigten Schlüssel<br />

darf man bei der Wegfahrt nicht vergessen.<br />

Lüften Sie Ihren Wagen richtig? Zweifellos<br />

sind Sie in der Bedienung Ihres Wagens<br />

vollkommen auf der Höhe, und Sie können<br />

es sich auch leisten, bei gelegentlichen fachmännischen<br />

Unterhaltungen mit Ihren Kenntnissen<br />

aufzuwarten. Aber gestehen Sie: sind<br />

Ihnen nicht schon einmal Zweifel gekommen<br />

wegen der richtigen Belüftung Ihres Wagens?<br />

Sind Sie nicht schon einmal dieser/halb in<br />

Meinungsverschiedenheiten geraten mit Ihren<br />

Freunden auf den Rücksitzen Ihres Wagens?<br />

Haben Ihre Fahrgäste nicht schon einmal die<br />

Behauptung aufgestellt, es würde ganz fürchterlich<br />

ziehen, während Sie das gar nicht<br />

wahrgenommen haben, so dass probiert<br />

wurde: linkes Fenster auf, rechtes Fenster<br />

zu, beide Fenster auf, beide Fenster zu, und<br />

in keinem Falle konnte allen Wünschen entsprochen<br />

werden.<br />

Wenn Sie wieder einmal liebe Freunde in<br />

Ihrem Wagen ausfahren und Sie wollen sie in<br />

Ihrer rücksichtsvollen Art vor jeder Zugluft<br />

schützen, dann lassen Sie bitte alle Seitenfenster<br />

geschlossen, das linke Fenster wie<br />

auch das rechte, und stellen Sie die Windschutzscheibe,<br />

die bei den meisten Wagen ja<br />

so einfach mit einem einzigen Handgriff, auch<br />

während der Fahrt, zu öffnen ist, ein klein<br />

wenig heraus, und Sie werden immer eine<br />

angenehme frische Luft in Ihrem Wagen haben,<br />

ohne dass Si« oder Ihre Fahrgäste den<br />

Unannehmlichkeiten von Zugluft ausgesetztsind.<br />

Wenn Sie beide Seitenfenster geöffnet halten,<br />

ist es ja einleuchtend, dass Zugluft entsteht,<br />

die sich auf den Vorder- wie auf den<br />

Rücksitzen bemerkbar macht, aber es genügt<br />

auch schon, wenn nur ein Seitenfenster geöffnet<br />

ist, um Zugluft zu erzeugen. In diesem<br />

Falle dringt der Fahrtwind durch das offene<br />

Fenster ein und aus, und es entsteht im rückwärtigen<br />

Teil des Wagens der bekannte Wirbej,<br />

der sich sehr lästig im Nacken Ihrer<br />

Fahrgäste fühlbar macht. Aber nicht nur dies<br />

allein, die durchströmende Luft hat die unangenehme<br />

Eigenschaft, auf die unter der<br />

Motorhaube befindliche Luft eine Saugwirkung<br />

auszuüben, so dass die warme, von<br />

Benzin- und Oelgeruch durchsetzte Luft in<br />

den Innenraum des Wagens eindringt, wenn<br />

dies selbst durch vorbildliche Abdichtung der<br />

Spritzwand, der Oeffnungen für Brems- und<br />

Schalthebel und Pedale auf ein Mindestmass<br />

beschränkt bleibt. Ganz anders ist es nun,<br />

wenn Sie, dem Rate folgend, nur die Windschutzscheibe<br />

herausstellen; der Fahrtwind,<br />

der auf den Wagen von vorn trifft, kann nicht<br />

üibermässig stark eindringen, weil doch der<br />

ganze Druck des Fahrtwindes auf dieser Oeffnung<br />

der Windschutzscheibe lastet und ein<br />

Entweichen der Luft und somit eine starke<br />

Strömung verhindert wird. Es entsteht also<br />

dadurch im gewissen Sinne ein Ueberdruck<br />

im Wagen, der eine zu reichliche Entlüftung<br />

und vor allem auch das Eindringen der Heissluft<br />

vom Motor verhindert.<br />

Es ist dies eine ganz einfache Sache, und<br />

Sie haben sie sicher längst gekannt. Halten<br />

Sie sich also bitte an unseren Rat, und Ihre<br />

Freunde auf den Rücksitzen Ihres Wagens<br />

werden mit noch grösserer Freude an Ihren<br />

Fahrten teilnehmen. ;<br />

Umgekehrt ist es aber, wenn Sie auf die<br />

Gunst Ihrer Mitfahrer weniger Wert... —<br />

aber das ist doch bei Ihnen ganz ausgeschlossen<br />

— immerhin, dann müssten Sie also alle<br />

Fenster... — doch das gehört nicht rnehr<br />

hierher. (Aus B.M.W.-Blätter.)<br />

Tech<br />


10 -J DIENSTAG, ¥. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBiT-tfEVUE<br />

werden. Der Regler besorgt dies mit seinen drei<br />

Kontakten d, b und c. Der mittlere Kontakt b<br />

wird einerseits von einer Feder gegen den Kontakt<br />

c hingezogen und andererseits durch die Kraft des<br />

Magneten mit der Spule g und h gegen den Kontakt<br />

d. Beim Lauf der Maschine vibriert der mittlere<br />

Kontakt, sei es aus der Mittellage nach c oder<br />

nach d, wodurch die Nebenschlusswicklung periodisch<br />

direkt an Masse gelegt oder über den Feldwideretand<br />

t an Masse gelegt oder endlich kurz<br />

geschlossen wird. Durch passende Wahl der Windungszahl<br />

der Reglerspule schwankt der Nebenschlußstrom<br />

um den Mittelwert, der zur Erhaltung<br />

der gewünschten Spannung nötig ist Durch die<br />

Spule g auf dem Reglermagneten wird erreicht,<br />

dass die Lichtmaschine beim Beginn der Ladung<br />

der Batterie auf geringerer Spannung reguliert. Der<br />

selbsttätige Schalter dient zur Oeffnung des Ladestromkreises<br />

nach vollzogener Ladung. Sobald er<br />

öffnet, ist die Ladekontrollampe nicht mehr kurzgeschlossen<br />

und leuchtet auf.<br />

. Stromresulierte Lichtmaschine.<br />

Die Schaltung der stromregulierten Maschine ist<br />

im Aufbau einfacher. Auch hier wird eine Nebenschlusswicklung<br />

zur Erregung der Dynamo verwendet,<br />

die aber nicht an der vollen Klemmenspannung<br />

liegt, sondern durch eine Hilfsbürste nur einen Teil<br />

der Netzspannung erhält Diese Bürste c wird so<br />

eingestellt, dass bei höheren Stromstärken im Rotor<br />

der Erregerstrom stark sinkt, so dass von einer gewissen<br />

Drehzahl an die Stromstärke der Maschine<br />

nicht wie bei der spannungsregulierten Dynamo<br />

konstant bleibt, sondern absinkt. Ebenso sinkt auch<br />

ihre Klemmenspannung nach Erreichung eines<br />

Höchstwertes.<br />

Da es für Beleuchtungskörper sehr wichtig ist,<br />

dass die Spannung möglichst konstant bleibt, ist die<br />

spannungsregulierte Maschine vorzuziehen. Sie<br />

kann auch ohne Parallelschaltung einer Batterie<br />

die Lichtanlage speisen, während stromregulierte<br />

Maschinen an das Funktionieren der Batterie gebunden<br />

sind. Dafür ist die spannungsregulierte<br />

Dynamo teurer und komplizierter.<br />

Neben den beschriebenen Schaltungen existieren<br />

noch andere, deren Beschreibung aber hier zu weit<br />

führen würde.<br />

•xt. Spvechsaa<br />

Anfrage 573. Mängelrüge. Ich habe am 2. April<br />

1935 ein neues B.-Cabriolet, Serie Nr. 60, gekauft.<br />

Nachdem der Wagen eingefahren war, stellte es sich<br />

heraus, dass bei Geschwindigkeiten von zirka<br />

70 km/Std. an sehr starke Shimmy-Erscheinungen<br />

auftraten, so dass es sogar auf den deutschen<br />

Autostrassen nicht möglich war, eine Geschwindigkeit<br />

von ca. 80 km/Std. zu fahren. Diese Shimmy-<br />

Erscheinung ist auch schon bei 60 km/Std. aufgetreten,<br />

tritt aber meistens bei ca. 70—80 km/Std.<br />

auf. Der Wagen ist unberechenbar. Derselbe soll<br />

nach Katalogangabe 136 km/Std. machen.<br />

Ich habe bei der Zürcher Verkaufsfirma in der<br />

Garantiezeit reklamiert und sofortige Abhilfe verlangt<br />

und erklärt, ich würde sonst den Wagen<br />

zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen.<br />

Mündlich versprach der Vertreter der Firma Abhilfe<br />

mit der Bemerkung, dass er, bzw. die Ingenieure<br />

noch nicht wüssten, was gemacht werden<br />

müsste. Der Vertreter der Firma erzählte mir<br />

selbst, dass ich leider mit der Reklamation nicht<br />

allein wäre.<br />

Da mittlerweile 2H Monate, trotz wiederholter<br />

Reklamationen, vergangen sind, ohne dass etwas<br />

getan worden ist, und da die Firma es abgelehnt<br />

hat, für die eventuelle Aenderung des Wagens<br />

Garantie zu leisten, habe ich am 1. Dezember den<br />

Wagen zur Verfügung gestellt und den Kaufpreis<br />

zurückverlangt. Ich hatte verlangt, dass Garantie<br />

dafür geleistet würde, dass die Shimmy-Erscheinung<br />

nie mehr auftreten würde. Würde diese Garantie<br />

nicht geleistet, könnte ich den Wagen nicht<br />

gebrauchen, und dies wäre ein Zeichen dafür, dass<br />

die Firma selbst nicht daran glaubt, dass einwandfrei<br />

Abhilfe geschaffen werden kann, jedenfalls<br />

nicht, ohne sehr hohe Kosten aufzuwenden, da<br />

hier prinzipielle Fehler vorliegen. M. E. bin ich.<br />

nicht verpflichtet, einen solchen Wagen zu behalten,<br />

besonders da ich beim Kauf des Wagens ausdrücklich<br />

darauf aufmerksam gemacht habe, dass<br />

ich einen sehr guten und auch schnellen Wagen<br />

haben müsste, da ich jedes Jahr eine mehrmonattige<br />

Reise nach Norwegen etc. mache.<br />

Ich möchte den Wagen möglichst nicht behalten,<br />

da ich kein Vertrauen mehr zu diesem habe.<br />

Ich habe mittlerweile erfahren, dass schon im<br />

Jahre 1934 Shimmy-Erscheinungen bei dem B.-<br />

Wagen aufgetreten sind. Die Firma hat mir trotzdem<br />

einen Wagen verkauft. Dies ist m. E. unverantwortlich.<br />

Ich wäre sehr dankbar für eine Mitteilung, ob<br />

meine Stellungnahme richtig ist, und ob mir nur<br />

übrig bleibt, den Kaufpreis im Prozessweg einzuklagen.<br />

Ferner bitte ich um Mitteilung, ob es möglich<br />

ist, dass die Klage ausser gegen die Händlerfirma<br />

auch gegen die Hersteller und die Karosseriefabrik<br />

gerichtet werden kann, indem ich sie<br />

alle drei solidarisch verantwortlich mache.<br />

J. D. in E.<br />

Antwort- 1. Nach Art. 197 OR. haftet der<br />

Verkäufer sowohl für die zugesicherten Eigenschaften,<br />

als auch dafür, dass die Kaufsache keine<br />

Mängel aufweise, die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit<br />

für den vorausgesetzten Gebrauch aufheben<br />

oder erheblich mindern würden.<br />

Wenn Sie beweisen können, dass Ihnen der<br />

Verkäufer zugesichert hat, der Wagen erreiche eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 136 km/Std. und es<br />

stellt sich nachträglich heraus, dass er nicht einmal<br />

80 km erreicht, ohne zu schleudern, so ist<br />

kein Zweifel, dass die Voraussetzungen für eine<br />

Mängelrüge gegeben sind.<br />

Aber auch abgesehen von dieser Zusicherung<br />

wird man annehmen dürfen, ein Wagen, mit dem<br />

nicht einmal eine Geschwindigkeit von 80 km/Std.<br />

erreicht werden kann, weise einen erheblichen Mangel<br />

auf.<br />

2. Die Mängelrüge scheinen Sie rechtzeitig erhoben<br />

zu haben.<br />

Infolgedessen treten nun die in Art. 205 OR.<br />

genannten Folgen ein: Sie können nun vom Richter<br />

die Aufhebung des Kaufes verlangen. Dringen Sie<br />

mit Ihren Klagen durch, was wahrscheinlich ist,<br />

so muss Ihnen der Verkäufer den Verkaufspreis<br />

samt Zins zurückzahlen und Ihnen ausserdem Schadenersatz<br />

leisten, es sei denn, er beweise, dass ihn<br />

kein Verschulden trifft Uns scheint, dass dieser<br />

letztere Beweis kaum erbracht werden könnte,<br />

wenn es richtig ist, dass der Verkäufer gewusst<br />

hat, dass die Wagen der von ihm geführten Marke<br />

einen so schwerwiegenden Mangel aufweisen.<br />

3. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass<br />

die Wandiungsklage, die Sie erheben wollen, in<br />

einem Jahr seit Abschluss des Kaufvertrages verjährt.<br />

Sie müssen also jedenfalls noch vor dem<br />

2. April <strong>1936</strong> klagen.<br />

Selbstverständlich können Sie die Klage nicht<br />

selber einreichen, sondern Sie müssen sich an einen<br />

Anwalt wenden.<br />

4. Wegen der Mängel des von Ihnen gekauften<br />

Wagens können Sie nur den Verkäufer selber, nicht<br />

aber dessen Lieferanten haftbar machen. Es scheint<br />

aber, dass in Ihrem Falle der Verkäufer solvent<br />

ist, so dass die Beschränkung der Haftung auf ihn<br />

für Sie keinen ernsten Nachteil bedeutet. •<br />

Moderne<br />

Schmieröl-Verkaufsstelle.<br />

Eine interessante Anlage zum Verkaufe<br />

von Schmieröl hat sich Herr Dr. Durst, Rue<br />

des Päquis, in Genf, geschaffen. Beim Betreten<br />

des Geschäftes ist man sofort überrascht<br />

durch die zweckmässige und moderne Einrichtung<br />

dieses Verkaufslokals, das mehr<br />

einem chemischen Laboratorium als einer<br />

Schmieröl-Verkaufsstelle ähnlich sieht<br />

Auf einem eisernen Gestelle sind längs der<br />

Wand eine grosse Zahl von Fässern gelagert,<br />

die Lubrex-Schmieröl von verschiedener Viskosität<br />

enthalten, so dass es möglich wird,<br />

für jeden Zweck und jeden Motor das bestgeeignete<br />

Schmiermittel zu wählen. Jedes<br />

Fass ist mit einem automatischen Hahn mit<br />

elektrischer Betätigung versehen. Vor den<br />

Fässern befindet sich eine elektrische Waage,<br />

die auf Schienen seitlich verschoben werden<br />

kann, so dass sie vor das gewünschte Fass<br />

zu stehen kommt. Jeder automatische Hahn<br />

besitzt ein eigenes Kabel, das durch einen<br />

Stecker mit der elektrischen Waage verbünden<br />

werden kann.<br />

Nachdem der Kunde das benötigte Oel ausgewählt<br />

hat und die Waage vor dem betreffenden<br />

Fasse steht, wird erst das genaue Gewicht<br />

des Behälters festgestellt. Hierauf kann<br />

an der Waage das gewünschte Schmierölgewicht<br />

eingestellt werden. Sobald der Stekker<br />

des Hahns mit der Waage verbunden ist,<br />

wird der automatische Hahn geöffnet, und es<br />

fliesst solange Schmieröl in senkrechtem<br />

Strahl in den Behälter, bis das verlangte Gewicht<br />

erreicht ist. Hierauf stellt die Waage<br />

den Hahn selbsttätig ab. Da der Strahl sehr<br />

regelmässig und genau senkrecht ausströmt,<br />

wird kein Oel verschüttet. Das Abstellen des<br />

Hahns erfolgt augenblicklich und ohne Nachtropfen.<br />

Um auch kleinere Oelmengen automatisch<br />

abwägen zu können, wurde auf der rechten<br />

Seite des Verkaufslokals eine ähnliche Einrichtung<br />

von bedeutend geringeren Abmessungen<br />

aufgestellt, die sich für Oelmengen<br />

von 1—5 kg eignet.<br />

Neben der absolut sauberen Bedienung,<br />

durch die jede Beschmutzung der Kleider<br />

oder der Schuhe ausgeschlossen ist, hat diese<br />

Einrichtung den Vorgug, dass das Schmieröl<br />

nicht nach Litern, sondern nach Kilogrammen<br />

abgemessen wird. Da das spezifische Gewicht<br />

des Oels mit der Temperatur wechselt, ist nur<br />

das Gewicht ein wirklich zuverlässiges Mass.<br />

Wenn auch die Differenz, die hieraus bei Abmessung<br />

nach Litern entstehen kann, verhältnismässig<br />

gering ist, so kann der Verlust im<br />

Laufe eines Jahres immerhin ein schönes<br />

Sümmchen erreichen. Ausserdem wird durch<br />

die automatische Funktion der Waage eine<br />

sehr genaue Gewichtsbestimmung erzielt.<br />

Die moderne Schmierölzapfstelle von Herrn<br />

Dr. Durst bietet deshalb sowohl punkto Sauberkeit<br />

als auch bezüglich Genauigkeit sehr<br />

wesentliche Vorteile. Die verwendeten Apparate<br />

stammen von der Firma Heritier, Avenue<br />

de la Grenade 23, in Genf.<br />

Neben den Lubrex-Schmierölen, die in jeder<br />

Beziehung zu den erstklassigen Markenölen<br />

gehören, werden im beschriebenen Geschäfte<br />

auch die Obenschmiertabletten Derbo<br />

verkauft, die sich vollständig im Benzin auflösen<br />

und zur besseren Verbrennung beitragen.<br />

Wir können allen Automobilisten und Motorradfahrern<br />

nur empfehlen, bei einem gelegentlichen<br />

Aufenthalt in Genf auch die beschriebene<br />

Schmieröl-'Verkaufssteife 'zu besuchen<br />

und dort ihren Bedarf einzudecken.<br />

Vier Werke über die Geschehnisse<br />

und brennenden Probleme der Welt!<br />

der Na für<br />

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BinMftäeUebi<br />

RUPERT DONKAN<br />

lUfU<br />

Die grossen Probleme unserer Zeit bieten<br />

nicht lediglich das durch die Aktualität bedingte<br />

sachliche Interesse, sondern sie sind auch<br />

durch die Männer, die dabei auftreten, von<br />

höchster Anziehungskraft für alle die, die<br />

grosse Charaktere, kühne Taten und Genies<br />

kennen und bewundern lernen wollen. Es<br />

treten geschichtliche Persönlichkeiten von<br />

höchster Bedeutung auf, deren Taten auf<br />

unsere Generation anregend wirken müssen.<br />

Abessinien<br />

Von Anton Zischka.<br />

Kartoniert Fr. 6.—, gebunden Fr. 7.75.<br />

Anton Zinchka, der sich vor allem wirtschaftspolitischen<br />

Studien widmet und wiederholt<br />

die ganze Welt bereiste, hat es auch in<br />

diesem Werk verstanden, die Zusammenhänge<br />

und tatsächlichen Ursachen des Kampfes um<br />

Abessinien in klarer Form darzustellen.<br />

Dieses Land, an Natur- und Bodenschätzen<br />

reich, ist das letzte grosse Rohstoffland, das<br />

noch von keiner weissen Rasse beherrscht<br />

wird. Als Quellgebiet des Blauen Nils mit<br />

dem Tanasee ist es der Wasserspender für<br />

die riesigen Baum woll-Plantagen im englischen<br />

Sudan und Aegypten und so ein doppelt begehrenswertes<br />

Land. Zischka spricht nicht<br />

von Grosswildjagden und Reiseabenteuern,<br />

sondern stellt die wirtschaftspolitischen Dinge<br />

in den Vordergrund neben der geschichtlichen<br />

Entwicklung des Landes. Dieses Werk<br />

unterscheidet sich also dadurch wesentlich<br />

von allen andern Äbessinien-Büchern und<br />

verdient deshalb besondere Beachtung. Als<br />

Schnittpunkt der Interessen selbst rassisch<br />

verschiedener Völker ist die Entwicklung<br />

des Kampfes um Abessinien von unabsehbarer<br />

Bedeutung.<br />

Ausbeuter der Natur<br />

Zehn Jahre Suchen nach Platin und Gold,<br />

Wolfram und Zinn, Edelsteinen und Perlen,<br />

Pelzen und Radium, Amber und Meteoriten.<br />

Von Thomas Daring.<br />

Kartoniert Fr. 4.75, gebunden Fr. 6.90.<br />

Darings Buch ist ein packender Bericht<br />

über die Menschen, die im Auftrage der<br />

Industrie oder als abenteuerliche Einzelgänger<br />

nach den Schätzen der Erde suchen. Wie dem<br />

Spiel verfallene Glücksritter stehen sie abseits<br />

vom Alltag, wagen in der fanatischen<br />

Hoffnung auf plötzlichen Reichtum Gesundheit<br />

;und Leben. Kein Winkel der Welt ist<br />

vor diesen Menschen sicher, kein Tier, kein<br />

Metall, kein Stein. Es ist ein ewiges Gehetztsein,<br />

eine ewige Furcht vor dem Zuspätkommen,<br />

ein unbezähmbares Streben nach<br />

dem-ersten Platze. - - -<br />

Ein Arzt erlebt China<br />

Von A. Gervais.<br />

Kartoniert Fr. 6.25, gebunden Fr. 8.15.<br />

Eine ungewöhnlich feinsinnige Schilderung<br />

Chinas und chinesischen Lebens des französischen<br />

Arztes Albert Gervais, der viele<br />

Jahre hindurch tief im Innern des Landes<br />

in der Hauptstadt der übervölkerten Provinz<br />

Szetschuan verbrachte.<br />

Man ist versucht, dieses Werk ein «Buch<br />

asiatischer Seele » zu nennen. Denn als etwas<br />

ewig Unfassbares und Geheimnisvolles, das<br />

in seinen tiefsten Regungen niemals für uns<br />

zu ergründen ist, steht diese asiatische Seele<br />

uns gegenüber. Gervais hat sich nicht damit<br />

begnügt, ihre Aeusserungen als etwas Feststehendes<br />

uns nur zu Übermitteln, er sucht<br />

sie aus der geschichtlichen, geistigen und<br />

sozialen Entwicklung zu erklären und damit<br />

die Maßstäbe für eine andere Sittlichkeit der<br />

Chinesen aufzustellen. Die unserem Denken<br />

unbegreiflichen Eigenarten dieses Volkes<br />

führen zu den Erscheinungen des chinesischen<br />

Lebens, das. der Verfasser in der<br />

Grauenhaftigkeit des sozialen' Elends, des<br />

ewigen Bürgerkrieges, der Seuchen und<br />

Hungersnöte schildert, die heute im Hexenkessel<br />

China brodeln. Es klingt hier aber auch<br />

das trotzige Vorgehen einer selbstbewussten<br />

Jugend an, die in China den radikalen Umbruch<br />

mit der ganzen Jahrhunderte alten<br />

Kultur herbeiführen will .. •<br />

Die Auferstehung Arabiens<br />

Jbn Sauds Weg und Ziel.<br />

Von Rupert Donkan.<br />

Kartoniert Fr. 5.65, gebunden Fr. 7.28.<br />

Seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. hatten die<br />

Araber in Asien, Afrika und Europa grosse<br />

Reiche gebildet und eine hohe Kultur entwickelt;<br />

die grüne Fahne des Propheten<br />

Mohammed flatterte von Frankreich bis zu<br />

den Grenzen Chinas. Jahrhundertelang trugen<br />

weite Gebiete der Erde den Stempel der<br />

sarazenischen Kultur. Durch das, Vordringen<br />

der türkischen Seldschuken im 11. Jahrhundert<br />

wurde die Macht des Islam, die von Arabien<br />

ausging, in Asien gebrochen; in Nordafrika<br />

und Europa müsste sie in den folgenden<br />

Jahrhunderten dem europäischen Einfluss<br />

weichen. Das einst so stolze Arabien war verfallen<br />

und hatte für die politische Entwicklung<br />

der Welt jede Bedeutung verloren.<br />

Donkans Buch behandelt in meisterhafter<br />

Schilderung die Auferstehung Arabiens, die<br />

beispiellose Karriere Ibn Sauds, die das<br />

romanhafte übertrifft, den Lebensweg eines<br />

Mannes, dessen Persönlichkeit heute in den<br />

vordersten Reihen des Weltgeschehens steht<br />

Alle diese Bücher sind durch die Buchhandlungen<br />

erhältlich. Wo nicht wende man sich an den<br />

WILHELM GOLDMANN VERLAG<br />

Viktoriarain 16<br />

BERN


10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 10<br />

WÄ<br />

affhdie«<br />

Notizen<br />

Frankreichs Automobilproduktion. Seit Anfang<br />

dieses Jahrhunderts verzeichnet die<br />

französische Automobilindustrie folgende Entwicklung<br />

:<br />

Jahr Wagenzahl Jahr Wagenzahl<br />

1900 2.000 1923 110.000<br />

1905 14.000 1924 145.000<br />

1907 20.000 1925 177.000<br />

1909 36.000 1926 192.000<br />

1910 38.000 1927 191.300<br />

1911 40000 1928 223.600<br />

1912 41.000 1929 253.800<br />

1913 45.000 1930 230.700<br />

1919 18.000 1931 201.000<br />

1920 40.000 1932 164.000<br />

1921 55.000 1933 191.500<br />

1922 75.600 1934 189.000<br />

Diese statistischen Erhebungen beweisen,<br />

dass die Entwicklung der Automobilproduktion<br />

sehr stark von der Fiskalpolitik des betreffenden<br />

Landes abhängig ist. Eines geht<br />

aber zweifellos aus den französischen Produktionsangaben<br />

hervor: dass die vom<br />

Steuerumlegeverfahren auf den Benzinpreis<br />

erhoffte Belebung nicht im erwarteten Umfange<br />

eintrat.<br />

Das Auto als Mittel der Berufsausübung.<br />

Das war einmal, dass man das Automobil<br />

unter die Kategorie der Luxusgegenstände<br />

einreihte und mit Fug und Recht einreihen<br />

durfte. Eine Umwertung aller Werte hat sich<br />

in den letzten Jahrzehnten vollzogen. Aber<br />

immer und immer wieder empfindet man es<br />

als Mangel, dass konkrete Angaben über die<br />

Verwendung des Automobils als Mittel der<br />

beruflichen Tätigkeit so spärlich fliessen.<br />

Wenn sich deshalb ein deutscher Automobilkonzern<br />

damit befasst hat, zu untersuchen,<br />

auf welche Berufsgruppen sich die Autohaltung<br />

verteilt, so vermittelt uns eine solche<br />

Erhebung wenigstens gewisse Anhaltspunkte<br />

zur Abklärung der Frage. Selbstredend wäre<br />

es unzulässig, die dabei gewonnenen Resultate<br />

verallgemeinern zu wollen. Sobald es<br />

sich aber herausstellt, dass das Motorfahrzeug<br />

in überwiegendem Umfang dem Erwerbs-<br />

und Wirtschaftsleben dienstbar gemacht<br />

wird, erwächst dem Automobilisten<br />

auch das wohlfundierte Recht, vom Fiskus<br />

eine Behandlung zu fordern, welche dieser<br />

Erkenntnis Rücksicht trägt r wiU?er sich-nicht<br />

ins eigene Fleisch schneiden. Und das will<br />

er bestimmt nicht.<br />

Doch lassen wir die Ergebnisse der in<br />

Deutschland durchgeführten Untersuchungen<br />

sprechen. Der Anteil der einzelnen Berufsgruppen<br />

an den Personenwagenverkäufen,<br />

welche der bereits erwähnte Autokonzern<br />

während einer bestimmten Zeit tätigte, belief<br />

sich auf:<br />

Total % %<br />

Fabrikanten und Firmen' 34<br />

Vertreter, Geschäftsinhaber.<br />

reisende Kaufleute 20,7 54;?<br />

Aerzte 4,1<br />

Rechtsanwälte 2<br />

Ingenieure 4,1 10.2<br />

Lehrer 1,3<br />

Beamte, Pensionierte 3,5 4.8<br />

Metzger 1,1<br />

Bäcker, Konditoren 0.7<br />

Sonstige Gewerbetreibende 4,9 6,7<br />

Freie Berufe, Architekten,<br />

Baumeister 2,2<br />

Sonstige 21,4 23.6<br />

100% 100%.<br />

Resümieren wir kurz: mindestens 80 %<br />

aller Käufer von Personenwagen benützen<br />

die Fahrzeuge in der Hauptsache zu geschäftlichen<br />

Zwecken. Möglicherweise stellt<br />

sich der Anteil noch höher, weil unter der<br />

Rubrik « Sonstige», die 21,4 % der Käufer<br />

auf sich vereinigt, noch eine ganze Anzähl<br />

von Berufsleuten enthalten sein dürfte, die<br />

sich ebenfalls des Autos bedienen. Mit einer<br />

an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit<br />

kann man annehmen, dass die Angestellten<br />

und Beamten mit mehr als nur 4,8 %an<br />

den Automobilverkäufen partizipieren. Immerhin<br />

— und dafür liefert die Erhebung<br />

den sichern Beweis — waren und sind es<br />

doch vornehmlich die Kreise der selbständig<br />

Erwerbenden, welche sich die Vorteile des<br />

Autos bei der Ausübung ihrer geschäftlichen<br />

Tätigkeit zunutze machen. Nicht dass wir<br />

damit vor der Entdeckung von Neuland<br />

ständen, aber man war bei der Diskussion<br />

über diese Dinge mehr auf gefühlsmässige<br />

Schätzungen denn auf der Wirklichkeit entstammende<br />

Zahlen angewiesen.<br />

&ie A.=Jl. im Urteil de* £ese*<br />

Die Einführung des « Auto-Magazin » hat<br />

ans eine Reihe anerkennender Zuschriften<br />

eingebracht, die wir bestens verdanken. Sie<br />

bedeuten für uns eine wertvolle Unterstützung<br />

und einen willkommenen Fingerzeig.<br />

Eine für das schweizerische Verkehrswesen<br />

massgebliche Instanz schrieb uns u. a.: « Wir<br />

möchten zur Umgestaltung des Autler-Feierabend<br />

in das < Auto-Magazin » bestens gratulieren<br />

und hoffen, dass ihm der Erfolg nicht<br />

versagt sei. ><br />

Kompressionsraum und Verdichtungsverhältnis.<br />

Die grossen Fortschritte im Motorenbau<br />

der letzten Jahre, sind darauf zurückzuführen,<br />

dass man mit wissenschaftlicher<br />

Genauigkeit die Vorgänge im Motor untersucht<br />

hat. Dies hat zur Abkehr von vielem<br />

geführt, was man früher für richtig gehalten<br />

hat. Während man beispielsweise es<br />

früher für zweckmässig hielt, die Zündkerzen<br />

so anzuordnen, dass die Explosionen<br />

des eben in dem Kolben zusammengepressten<br />

Gemisches möglichst gleichzeitig<br />

und auf einen Schlag erfolgten, bis man<br />

sah, dass gerade das Gegenteil wünschenswert<br />

ist, nämlich eine gleichmässig fortschreitende,<br />

also etwas Verzögerte Verbrennung<br />

des Gemisches.<br />

Innig verknüpft mit der Gestaltung des Explosionsraumes<br />

ist das sogenannte Verdichtungsverhältnis.<br />

Ueber dem Kolben in seiner<br />

obersten Stellung verbleibt noch ein kleiner<br />

Raum des Zylinders: der sogenannte Explosionsraum.<br />

Das Verhältnis dieses Raumes zu dem<br />

Hubraum bedingt das sogenannte Verdichtungsverhältnis.<br />

Schema eimes Motors mit'Hängeventilen. 1 Explosions-(Verbrennungs)-raum,<br />

2 Kolben, 3 PleüeW<br />

Stange, 4 Kurbelwelle, 5 Zahnrad auf der Kurbelwelle,<br />

6 Zwischenzahnrad, 7 Zahnrad auf der<br />

Nockenwelle, 8 Nockenwelle, 9 Stössel, 10 Stossetange,<br />

11 Schinghebel, 12 Ventilfeder, 13 Ventil,<br />

14 Ein- bzw. Auslasskanal.<br />

V . -.<br />

VIII.<br />

"Wenn beispielsweise dieser Raum gleich gross<br />

ist •wie der Hubraum, dann ergibt sich eine Verdichtung<br />

1:2. Man arbeitet jedoch heute im allgemeinen<br />

mit Verdichtungsverhältnissen von 1:6<br />

bis 1:7. Es entstehen daher durch die Entzündung<br />

des schon sehr etark vorverdichteten Gasgemisches<br />

sehr hohe Explosionsdrücke. Wenn<br />

nun dieser Explosionsdruck ganz plötzlich auftritt,<br />

dann ergibt sich auf den Kolben sozusagen<br />

die Wirkung eines schweren Hammerschlages.<br />

Der Motor klopft und arbeitet unruhig. Viel<br />

wirkungsvoller ist es natürlich, wenn die verbrennenden<br />

Gemische zwar mit grösser Kraft,<br />

aber mit gleichmäesigem Druck, und zwar mit<br />

fortschreitend ansteigendem Druck und nicht mit<br />

plötzlich einsetzendem Höchstdruck den Kolben<br />

nach abwärts pressen.<br />

Hier handelt es sich um die sogenannte<br />

Klopffestigkeit des Motors. Dieselbe hängt allerdinge<br />

zu einem grossen Teil von dem verwendeten<br />

Kraftstoff ab, denn manche Kraftstoffe,<br />

besonders die Gemische aus Benzin und Benzol,<br />

verbrennen langsam und üben daher einen<br />

gleichmässigen Druck auf den Kolben aus, während<br />

andere Kraftstoffe, besonders das reine<br />

Benzin, eehr plötzlich verbrennen •und daher<br />

Neigung zum Klopfen haben. Aber durch die<br />

Gestaltung des Explosioftsraumes kann man die<br />

Neigung zum Klopfen fördern oder zurückdämmen.<br />

Dadurch ergibt es sich, dass man manche<br />

Maschinen nur mit Benzin-Benzol-Gemisch fah*<br />

ren kann, während andere auch bei reinem Benzin<br />

niemals zum Klopfen neigen.<br />

Bei Motoren mit seitlich stehenden Ventilen<br />

erzielt man eine weitgehende Klopfeicherheit dadurch,<br />

dass der Verbrennungsraum keilförmig<br />

gestaltet wird und nicht über die ganze. Fläche<br />

des Kolbenbodens reicht. Ausserdem wird die<br />

Zündkerze nicht über die Mitte des Verbrennungsraumes<br />

sondern über das Einlassventil gesetzt.<br />

Bei der Gestaltung des Explosionsraumes<br />

kommt es auf die erössten konstruktiven Feinheiten<br />

an und es ist den Konstrukteuren gelungen,<br />

durch scheinbar ganz geringfügige Veränderungen<br />

des Explosionsraumes wesentliche Fortschritte<br />

im Motorenbau zu erzielen.<br />

Ein günstig gestalteter Explosionsraum ermöglicht<br />

es, mit dem Verdichtungsverhältnis etwas<br />

höher zu, gehen, -wodurch die Leistung und<br />

die Wirtschaftlichkeit des Motors gesteigert wird.<br />

Ausserdem ist es möglich, den Zündzeitpunkt<br />

etwas nach vor zu verlegen, was zu einer besseren<br />

Ausnützung des Kraftstoffes führen kann.<br />

Der Zündzeitpunkt.<br />

Theoretisch müsste die Entzündung des<br />

angesaugten Gasgemisches in dem Augenblick<br />

erfolgen, in dem der Kolben sich gerade<br />

im obersten Totpunkt befindet. Bei<br />

langsamem Lauf der Maschine ist dieser<br />

Zündzeitpunkt auch tatsächlich richtig, bei<br />

schnellerem Lauf hingegen ändern sich die<br />

Verhältnisse sehr wesentlich. Wir müssen<br />

uns einmal die Zeiten berechnen, die für<br />

den einzelnen Arbeitstakt zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Nehmen wir an, dass die Kurbelwelle des<br />

Motors sich mit 3600 Umdrehungen in der Mi-<br />

nute dreht; dies ist für einen Tourenmotor eine<br />

durchaus normale Drehzahl. Es ergeben sich<br />

daher für jede Sekunde 60 Umdrehungen. Da<br />

der Arbeitstakt nur eine halbe Umdrehung umfasst,<br />

steht für ihn die Zeit von 1 /uo Sekunde<br />

zur Verfügung. In der Sekunde müssten weiter<br />

30 Zündungen in jedem Zylinder, also bei einem<br />

Sechszylinder-Motor insgesamt 180 Zündungen<br />

in der Siekunde erfolgen. Jede Zündung muss<br />

ganz geriau im richtigen Augenblick Zustandekommen,<br />

denn eine Verschiebung von beispielsweise<br />

«nur» Vsto Sekunde bedeutet schon, dass<br />

die Zündung statt am Anfang des Arbeitstaktes<br />

in der Mitte desselben erfolgt Nun kommt es<br />

aber darauf an, dass die Zündung nicht ungefähr<br />

im richtigen Augenblick zustandekommt,<br />

sondern ganz genau bei einer bestimmten Kurbelwellenstellung,<br />

die mit grösster Präzision in<br />

Bogengraden in der Kurbelwelle aasgedrückt<br />

wird.<br />

Wenn nun für einen Arbeitstakt nur */«o Sekunde<br />

insgesamt zur Verfügung steht und wenn<br />

man weiter erwägt, dass es doch eine gewisse,<br />

wenn auch nur sehr kurze Zeit erfordert, bis<br />

vom Augenblick des Ueberspringens des Zündfunkens<br />

an der Zündkerze das gesamte im Explosionsraum<br />

befindliche Gasgemisch verbrennt,<br />

so kommt man zu dem Schluss, dass die Expansion<br />

der verbrennenden Gase nicht schon mit<br />

Beginn des nur<br />

1 /«o Sekunde währenden Arbeitstaktes<br />

zur vollen Wirkung kommt, sondern<br />

erst in einem späteren Verlauf.<br />

Es ist daher notwendig, bei hoher Drehzahl<br />

des Motors den Zündfunken schon<br />

wesentlich früher an der Zündkerze überspringen<br />

zu lassen, als der oberen Totpunktstellung<br />

des Kolbens entspricht Dadurch<br />

erreicht man, dass trotz der zur<br />

Verfügung stehenden kurzen Zeit doch die<br />

Expansion der verbrennenden Gase schon<br />

am Beginn des Arbeitstaktes einsetzt und<br />

voll zur Wirkung kommt.<br />

Das Ausmass der «Vorzündung» hängt<br />

natürlich von der Schnelligkeit des Motorlaufes<br />

ab. Bei höchster Drehzahl lässt man<br />

den Zündfunken etwa 40 Grad vor der<br />

oberen Totpunktstellung an der Zündkerze<br />

überspringen. Würde dies auch bei langsamem<br />

Lauf erfolgen, so könnte der Kolben<br />

nicht den oberen Totpunkt überwinden,<br />

sondern er würde zurückgeschleudert werden,<br />

bevor er noch den oberen Totpunkt<br />

erreicht hat. Dies tritt beispielsweise ein,<br />

wenn der Motor mit zu viel Vorzündung<br />

angekurbelt wird.<br />

Zwischen der vollen Nachzündung, die<br />

stets der genauen Totpunktstellung entspricht,<br />

und der äussersten Vorzündung<br />

liegt der Bereich der «Zündverstellung».<br />

Diese Zündverstellung wird heute fast ausnahmslos<br />

vollautomatisch durchgeführt. In<br />

erster Linie verwendet man hierzu einen<br />

Fliehkraftregler, der den Zündzeitpunkt<br />

genau der Drehzahl des Motors anpasst<br />

Dann aber hat man in letzter Zeit mit Erfolg<br />

auch eine zusätzliche Vakuumregelung<br />

in Verwendung genommen, die bewirkt,<br />

dass bei plötzlichem Gas-Geben,<br />

besonders in den unteren Drehzahlbereichen,<br />

die Zündung etwas später erfolgt als<br />

bei weniger Gas. Dies ist durchaus sinngemäss<br />

und verhindert das Klopfen und<br />

Klingeln des Motors.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Um das Zürcher Verkehrsgesetz. Es ist in den<br />

letzten Monaten geradezu unheimlich ruhig um das<br />

neue, zürcherische Verkehrsgesetz geworden. Noch<br />

immer weiss man nicht, wie man sich in Regierungskreisen<br />

zu der durch die Verwerfung der<br />

letzten Gesetzesvorlage geschaffenen Lage stellen<br />

wird. Soll ein Versuch mit einem neuen Gesetzesentwurf<br />

gemacht werden, der von gewissen Schicksalsparägrapben<br />

befreit ist oder wird man den<br />

Weg, den andere Kantone beschritten haben, begehen,<br />

indem die wichtigern grundsätzlichen Bestimmungen<br />

in einem Gesetz verankert und die<br />

wenigem und vor allem die eher revisionsbedürftigen<br />

Bestimmungen in einer leichter zu ändernden<br />

Vollziehungsverordnting behandelt werden. Diese<br />

zweite Variante besitzt zweifellos ihre Vorzüge, besonders<br />

auch was die. finanziellen Bestimmungen<br />

anbetrifft, deren Aenderung eonst immer den weiten<br />

Weg via Kantonsrat und Volksabstimmung nötig<br />

machen würde.<br />

Eines steht wohl fest: Die neue Situation ist für<br />

die Strassenverkehrsinteressentenverbände nicht<br />

schlechter geworden, denn die Zeit arbeitet für sie.<br />

Im Zeitpunkt der letzten Gesetzesabstimmung waren<br />

die Verhältnisse im zürcherischen Motorfahrzeugwesen<br />

noch viel gesündere, günstigere, heute<br />

aber, wo die Stillegung der Automobile ßich innert<br />

Jahresfrist um 45% erhöht hat, liegen die Verhältnisse<br />

wesentlich anders. Die Regierungsbehörden<br />

werden unweigerlich zu finanziellen Erleichterungen<br />

gezwungen sein, wenn sich die Stillegung nicht<br />

weiter verschärfen und der Kanton pro <strong>1936</strong> und<br />

später nicht noch weitere Rückgänge im Steuererträgnis<br />

mit in den Kauf nehmen wilL V<br />

KLEINE CHRONIK<br />

Bei uns und anderswo...<br />

c Der allgemeine Geschäftsgang in der schweizerischen<br />

Automobilinduetrie hat im abgelaufenen<br />

Jahre noch keinerlei Besserung erfahren. » So<br />

wird in Bank- und Industrieberichten die Situation<br />

auf dem schweizerischen Markte zusämmengefasst<br />

In Deutschland hat die Automobilindustrie durch<br />

die mannigfaltigen Unterstützungen durch den<br />

Staat und hauptsächlich dank der Steuerbefreiung<br />

der Fahrzeuge einen ungeahnten Auschwung genommen.<br />

Ein deutlicher Beweis hiefür sind auch<br />

die Börsenkurse der Autoindustrie-Papiere, von<br />

welchen wir einige Notierungen zur allgemeinen^<br />

Erbauung und Belehrung nachstehend folgen lassen:<br />

2.9.1932 17.12.1935<br />

Adler 15.— 85<br />

BMW 58.— 116<br />

Daimler-Benz 20.— 86<br />

Auto-Union 17.—• 95<br />

Wir halten lieber die Steuern hoch, zahlen dafür<br />

Arbeitslosenunterstützung und sehen den sich<br />

türmenden Millionendefiziten der Bahnen zul<br />

Brillen für Farbenblinde.<br />

Der «Verein der Farbenblinden der Vereinigten<br />

Staaten», der seinen Sitz in Indianapolis hat, hat<br />

an den Senat in Washington: ein Gesuch eingereicht<br />

mit der Bitte, die jetzigen Verkehrssignale<br />

Rot und Grün abzuschaffen und an ihrer Stelle die<br />

Zahlen 1 und 2 zu verwenden. Dadurch könnten<br />

viele Verkehrsunfälle vermieden werden, denen<br />

Farbenblinde zum Opfer fallen. Eine Umstellung<br />

der Signalisierung in diesem Sinne erscheint aber<br />

nicht sehr zweckmässig, weil dadurch die Signale<br />

schon auf kürzere Entfernung nicht mehr erkennbar<br />

sein würden.<br />

Die Farben Rot und Grün rufen bekanntlich inV<br />

normalen Auge den grössten Gegensatz hervor; daher<br />

werden sie universell zu optischen Signalen<br />

verwendet. Ein grosser Teil der Menschheit versagt<br />

aber, wenn es darauf ankommt, Rot speziell<br />

als Erkennungsfarbe zu unterscheiden. Diese Erscheinung,<br />

als «Daltonismus» gekennzeichnet, ist<br />

viel mehr verbreitet als man annehmen könnte.<br />

Sonst ganz gesunde Menschen, die durch diese Abnormalität<br />

(die im täglichen Leben kaum nennenswerte<br />

Hinderungen verursacht) befallen sind, werden<br />

davon schwer benachteiligt, sobald es sich<br />

darum handelt, den richtigen Wert einer Farbe zu<br />

erkennen. Am krassesten tritt dies auf bei der<br />

Prüfung zur Erlangung einer Fahrbewilligung für<br />

Motorfahrzeuge. Bilden doch solche Menschen, die<br />

nicht imstande sind Signale zu unterscheiden, nicht<br />

nur für sich selbst, sondern auch für die übrigen<br />

Mitmenschen eine Gefahr!<br />

Eine bessere Lösung dieses Problems ist nun<br />

von einem amerikanischen Augenarzt vorgeschlagen<br />

worden. Sie beruht auf der Tatsache, dass<br />

zwischen den Farben Rot und Grün auch ein wesentlicher<br />

physikalischer Unterschied besteht, welcher<br />

durch vom Auge selbst ganz unabhängigen<br />

Mitteln festgestellt werden kann. Danach brauchen<br />

die Farbenblinden nur noch eine Brille, um von<br />

ihrem Uebel befreit zu werden. Die Gläser dieser<br />

Brille aus ganz gewöhnlichem Glas tragen in ihrem<br />

oberen Teil (ein Drittel) einen «Anti-Rot»-Filter,<br />

d. h. ein grünes Glas, das alles rote Licht aufhält<br />

Der Gebrauch dieser Brille ist denkbar einfach:<br />

Sieht der Farbenblinde durch das farblose Glas<br />

ein Lichtsignal, so braucht er nur einen Blick<br />

durch den grünen Teil der Brille zu werfen. Ist<br />

das erblickte Signal grün oder gelb, bleibt es immer<br />

noch sichtbar; falls aber das Licht rot sein<br />

sollte, verschwindet es. Die gleiche Wirkung tritt<br />

natürlich auch bei dem durch eine rote Warnungstafel<br />

reflektierte Licht auf: das Rot wird Schwarz.<br />

Der grüne Oberteil dieser Brille dient gleichzeitig<br />

als Augenschoner, wenn durch das farblose Glas<br />

jeschaut wird.<br />

Bisher hat noch kein Fabrikant diese Idee zur<br />

Auswertung aufgegriffen. Ein auf der Windecheibe<br />

des Wagsns montierter grüner Filter verrichtet<br />

denselben Dienst, wenn auch nicht in so bequemer<br />

Weise.<br />

Nach Aussagen des betreffenden Arztes sollen<br />

A% bei den Männern und 2% von den Frauen<br />

nicht imstande sein, die Farben mit Sicherheit zu<br />

unterscheiden, also von partieller oder totaler Farbenblindheit<br />

befallen eein. T. E. L.


N° 10 — DIENSTAG, 4. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

AKTUELLES<br />

Einweihung der Autopostlinie Lugano-St. Moritz.<br />

Durch die Eröffnung der neuen Gandriaetrasse ist<br />

nun auch die langersehnte Verbindung von Lugano<br />

ins Engadin zustande gekommen. Letzte Woche<br />

fand die Einweihung der neuen Autopostlinie statt,<br />

•woran eine Reihe prominenter Gäste teilnahmen.<br />

IT. a. waren vertreten Herr Generalpostdirektor<br />

Hunziker, Herr Vicesindaco Bianchi, der bündnerische<br />

Regierungspräsident Herr Gapaul, Herr Direktor<br />

Branger von der Rhätischen Bahn und weitere<br />

Verkehrsinteresfienten.<br />

Die Fahrt führte von Menaggio, wo sich der italienische<br />

Grenzpolizei-Kommissar Cav. Russo ansehloss,<br />

dem Ufer des Comersees entlang nach<br />

Chiavenna. In Castasegna empfingen Kinder mit<br />

Stränssen von weissen und roten Nelken die ersten<br />

gelben Wagen aus dem Tessin und dann ging die<br />

Fahrt in das tief verschneite Hochgebirge hinauf<br />

und über die Maloja nach St. Moritz. Dank der<br />

guten Schnperäumung auf der Malojastrasse konnte<br />

die ganze Strecke ohne Ketten bewältigt werden.<br />

In St. Moritz wurde die Gesellschaft durch die<br />

Behörden empfangen und dann feierten im Suvrettahaus<br />

die Vertreter der Kantone Tessin und Grsu-<br />

Mnden die Eröffnung der neuen Verbindung der<br />

heiden berühmten Fremdengebiete des Tessins und<br />

des Engadins. Herr Staatsrat Forni erklärte<br />

namens der Tessiner Regierung, da«« die Gandriastrasse<br />

nur der Anfang eines weiter gefassten<br />

Programmes sei, in welchem die Gambarognostrasse<br />

und die San Giacomostrasse die Verbindung mit<br />

unserem Nachbar vervollständigen werden. Herr<br />

Capanl betonte, ebenso wie Herr Oberst Bon,<br />

die Verdienste der Pnst um den Fremdenverkehr.<br />

Dir. Branger toaetierte auf die Zusammenarbeit<br />

von Bahn und Aiitopost im Dienste des Fremdenverkehr.<br />

Die Rückreise fand bei heftigem Schneetreiben<br />

statt. Aber auch so gelangte man, in<br />

4-Hstündiger Fahrt vom Ensradin nach Lugano. Ab<br />

1. Februar wird der regelmässige Postverkehr aufgenommen.<br />

Ausland<br />

Gelbe Scheinwerferlampen für ausländische<br />

Automobilisten in Frankreich. Der Automobil-Club<br />

der Schweiz ist in der Lage, gewisse Mitteilungen<br />

in Abrede zu stellen, woraus hervorzugehen schien,<br />

dass die Pflicht zur Verwendung gelber Scheinwerfer,<br />

wie sie in Frankreich besteht, auch für ausländische<br />

Automobilisten gilt, welche in diesem<br />

Land zirkulieren. Das französische Dekret, das nur<br />

die im Lande selbst immatrikulierten Fahrzeuge<br />

betrifft, tritt übrigens erst im kommenden Juli in<br />

Kraft.<br />

Im weiteren bleibt die Wirkung des neuen französischen<br />

Gesetzes, das die «Stemnelung» der<br />

Scheinwerfpr vorsieht, ausschliesslich auf jene<br />

Fahrzeuge beschränkt, die in Frankreich immatrikuliert<br />

sind.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION AARGAU. Die ordentliche Generalversammlung<br />

findet Samstag, den 29. Februar <strong>1936</strong><br />

im Hotel «Aarauerhof» in Aarau 3tatt Nach Erledigung<br />

der geschäftlichen Traktanden wird ein<br />

gemeinsames Nachtessen zum gemütlichen Teil,<br />

der als Herrenabend gedacht ist, überleiten.<br />

Sodann wird unsere Sektion erstmals am 7./8.<br />

März <strong>1936</strong> in Engelberg einen Wintersportanlass<br />

durchführen.<br />

Dies gilt als Voranzeige. Die ausführlichen Programme<br />

und Einladungen werden den Mitgliedern<br />

rechtzeitig zugestellt werden.<br />

ni.<br />

SEKTION BERN. Sportkommission. Die Sportkommission<br />

hat in ihrem Jahresrückblick 1935 eine<br />

stärkere Heranziehung der sportfreudigen Mitglieder<br />

zu den Wettbewerben der Sportkommission als<br />

wünschenswert erachtet. Wohl hat der Besuch der<br />

internen Sportveranstaltungen im Jahre 1935 im<br />

Vergleiche zum Vorjahre eine erfreuliche Steigerung<br />

erfahren, trotzdem ist die Sportkommission der Ansieht,<br />

dass die Frequenz noch mehr gehoben werden<br />

könne. Die Auffassung der Sportkomission ist um<br />

so berechtigter, als die Konkurrenzen im vergangenen<br />

Jahre, besonders die Ballonfuchsjagd und die<br />

Autofuchsjagd, restlöse Anerkennung fanden und<br />

. als Vorbild für den diesjährigen Kalender bezeichnet<br />

wurden.<br />

Die Sportkommission prüft gegenwärtig Mittel<br />

und Wege, um das Interesse der Sektionsmitglieder<br />

an ihren internen Veranstaltungen zu heben. Eine<br />

Möglichkeit, welche die meisten Aussichten hat, verwirklicht<br />

zu werden, besteht in der Schaffung einer<br />

Sektionsmeisterschaft auf Grund des Leistungsprinzipes.<br />

Darnach würden die Teilnehmer der verschiedenen<br />

Konkurrenzen entsprechend ihren Erfolgen<br />

"mit Wertungspunkt bedacht, die jährlich zusammengezogen<br />

den Sektionsbesten aller sportlichen<br />

Anlässe ergäben.<br />

Es sei festgehalten, dass die Sektion Bern in<br />

bezug auf sportliche Tätigkeit im A. C. S. eine führende<br />

Stellung einnimmt Diese schmeichelhafte<br />

Tatsache ist nicht wenig auf die sportliche Ader<br />

ihrer Mitglieder zurückzuführen. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die Monatsversammlung<br />

Tom 13. Februar im Hotel «St. Gotthard» in Zürich<br />

dürfte zu einer wichtigen Veranstaltung für stadtzüreherische<br />

Strassen und Verkehrsfragen werden.<br />

Das Programm ist nun so festgelegt, dass nach<br />

dem gemeinsamen Nachtessen um 19.15 Uhr Herr<br />

Stadtrat Stirnimann, Vorsteher des Bauamtes der<br />

Stadt Zürich, einen Vortrag über 'Die städtischen<br />

Strasenprojekte pro <strong>1936</strong>» halten wird. Die Anwesenden<br />

werden somit über die im laufenden Jahr<br />

zur Durchführung gelangenden Strassenbauten aufs<br />

zuverlässigste orientiert. Anschliessend wird Herr<br />

Dr. Fiertz, Zollikon, über die neuesten Verkehrszählungen<br />

in Zürich berichten. Diese wurden vom<br />

Technischen Dienst, einer Vereinigung arbeitsloser<br />

Techniker, 1935 durchgeführt und — was das besonders<br />

Interessante ist — nach ganz neuen Gesichtspunkten<br />

aufgestellt. Während sonst bei diesen<br />

Verkehrszählungen nur die Zahl der durchgefahrenen<br />

Vehikel eruiert wurde, hat man für jedes<br />

Auto auch Herkunfts- und Bestimmungsort der<br />

Fahrt festgehalten, ferner den Beruf des WagenlenkerR<br />

etc., um so wertvolle Angaben zu erhalten<br />

über Fahrtroute. Art und Zweck der Fahrt etc. —<br />

Eine allgemeine Diskussion über zürchprische<br />

Strassen- und Verkehrsfragen wird den Abend beschHessen,<br />

zu dem auch verschiedene Vertreter der<br />

zuständigen Behörden der Stadt Zürich eingeladen<br />

Eind.<br />

ßtör eich mit dem wohlverdienten «Z'abig» zu entspannen,<br />

während der Schreiber dieses sich zur<br />

Arbeit begab, Um von der auf später angesetzten<br />

Abendunterhaltung — hoffentlich — auch noch eine<br />

Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Kleinigkeit zu geniessen, über die er aber hier nicht Oesterreich: Arlberg gesperrt zwischen Stuben<br />

mehr berichten kann. Aber die Bemerkung sei ihm und St. Christof a. A.<br />

denn auch den Teilnehmerinnen ausserordentlich noch gegönnt, dass das Werk gesund ist, wo solche<br />

viel Interessantes bot. Es war eine Freude, die<br />

Frankreich: Col de la Groix Haute m. K. befahrbar.<br />

Faucille o. K. offen.<br />

Eintracht herrscht, und in diesem Sinne Glückauf<br />

umfangreiche Schau eindrucksvollster Malereien des<br />

für ein neue« und besseres Jahr!<br />

b-r.<br />

hervorragenden französischen Künstlers unter solch<br />

Transport von Automobilen durch die Alpentunnels.<br />

Arlberg: Langen-St Anton. Albu.la:<br />

sachkundiger Führung durchgehen zu können.<br />

Am nachfolgenden Tee im «Savoy Hotel Baur Rottschaff der Aero- JS. Amateure der Schweiz Filisur-Bevers. Gotthard: Göschenen-Airolo.<br />

en ville» entbot Frl. Dr. Weidenmann, Winterthur,<br />

S i m p 1 0 n : Brig-Domodossola. LötecTiberg:<br />

den Willkommensgruss der Damenkommission, indem<br />

sie gleichzeitig Frau Dr. Gäumann den ver-<br />

Olympia-Zollvormerkscheine für ausländische<br />

Kandersteg-Brig. '<br />

dienter Dank aussprach.<br />

V General- Servette 85 Kraftfahrer. Sämtliche deutschen Grenzzollstellen<br />

Las d« »n Vetbänden<br />

Unsere Arbeit während dem laufenden Jahr.<br />

Die erste Damenveranstaltung dieses Jahres vom<br />

29. Januar erfreute sich der starken Beteiligung<br />

von rund 50 Damenmitgliedern. Unter der vortrefflichen<br />

Führung von Frau Dr. Gäumann-Wild. Zürich,<br />

wurde im Zürcher Kunsthaus der prächtigen<br />

Courbet-Ausstelhmg ein Besuch abgestattet, der<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Generalversammlung. Wenn<br />

Automobilisten zu Infanteristen<br />

werden, so kommen sie entweder<br />

zu früh oder zu spät Meistens<br />

das letztere. So auch hier. Dagegen<br />

stellt der Berichterstatter<br />

anerkennend fest, dass die<br />

stramme Führung von Ehrenpräsident<br />

Nägeli bei aller Freiheit der Meinungsäusserung<br />

einen derart raschen und sachlichen<br />

Verlauf der Versammlung bewirkte, dass man die<br />

anfängliche Verspätung prompt einholte. Und noch<br />

eins: Manches der ca. 20 Traktanden gab zu Fürund<br />

Widerrede ernsten Anlass, nie aber hat man<br />

ein krummes Wort vernommen; eicher sind unter<br />

den ca. 50 Teilnehmern manche verschiedener politischer<br />

Richtung, als aber zum Schluss der Versuch<br />

einer politischen Partei zum im Trüben fischen<br />

erwähnt werden musste, erhob sich keine einzige<br />

Stimme zum Für oder Wider, der Brief wurde «verfassungsgemäss»<br />

stillschweigend ad aeta gelegt<br />

Achtung vor solchen Leuten, die über dem gemeinsamen<br />

Ziel kleinliche Gegensätze zurückzustellen<br />

wissen; Vorbild seien eie gewissen Schildbürger-<br />

Parlamenten und Vorbild auch sogenannten «Herrenfahrern»,<br />

die nicht wissen, dass die Eigenschaft<br />

als Automobilist Verpflichtungen in sich schliesst»<br />

die nur noch die Aelteren unter uns auszuüben<br />

pflegen, mit seltenen Ausnahmen. Die «Noblesse<br />

der Landstrasse» trifft man hier und das Abzeichen<br />

des Ch. V Z. verdient, als ein Ehrenzeichen gegrüsst<br />

zu werden.<br />

So können wir zur sachlichen Schilderung der<br />

Versammlung übergehen und bemerken, dass Punkt<br />

1—6 der Traktanden zu keiner besonderen Bemerkung<br />

Anlass geben. Mutationen ebenfalls negativ,<br />

da drei Neuanmeldungen wegen Nichterscheinens<br />

der Kandidaten bis zu deren Kennenlernung<br />

zurückgestellt werden. Gestrichen werden wegen<br />

Nichterfüllung der Verpflichtungen Chr. Grob, Jos.<br />

Küng. Rüd. Streckeisen und Leo Meyer. Die Witwe<br />

eines verstorbenen Passiv-Mitgliedes wird an seiner<br />

Statt aufgenommen. Stundungsgesuche arbeitsloser<br />

Mitglieder werden genehmigt bzw. die ^Rückstände<br />

erlassen. Arbeitslose Mitglieder, deren! es erfreulicherweise-nicht<br />

mehr als 7 hat, können das Club-<br />

Organ «Automobil-Revue» auf Vorweisung einer<br />

Bescheinigung des Präsidenten gratis bei dessen<br />

Zürcher Filiale,, Löwenstr. 51, abholen* Die Gebühren<br />

und Beiträge pro <strong>1936</strong> bleiben unverändert und<br />

an dem vorjährigen Beschluss, wonach Passiv-Mitglieder<br />

an der Sterbekasee nicht teilnehmen, wird<br />

nach langer Diskussion festgehalten mit der Massgabe,<br />

dass es den früheren Aktiv jetzt Passiv<br />

Mitgliedern freisteht, wieder zu den Aktiven, überzutreten.<br />

Punkt 9 des Programms gibt zu einem<br />

freudigen und einstimmigen Bekenntnis zur «Automobil-Revue»<br />

Anlass, das auch den Berichterstatter<br />

aufrichtig freut und ihn zu der Bemerkung zwingt,<br />

dass solch aufrichtiger Anhang dem Blatt den Mut<br />

zu weiterer Führerrolle stärkt.<br />

Wie bisher, ist jeden 1. Mittwoch im Monat,'<br />

20 Uhr, Versammlung im Du Pont und Stammtischhock<br />

jeden Donnerstag abends im Zeughauskeller<br />

Kontroll-Eintragung nicht vergessen und<br />

leserlich schreiben! Aus dem Jahresbericht des<br />

Ehrenpräsidenten geht hervor, dass das Jahr 1935<br />

ruhig verlief, dass die Krise, wie nicht anders vermeidiieh<br />

auch Verein und Mitglieder betroffen hat,<br />

und dass aber trotzdem ersterer gefestigt dasteht<br />

und an der Spitze aller Organisationen marschiert.<br />

99 Mitglieder zählt der Verein heute insgesamt mit<br />

Passiv- und Freimitgliedern, im Vorjahre eind<br />

11 Mitglieder neu eingetreten, 15 durch Austritt<br />

und Tod abgegangen und 13 mussten gestrichen<br />

werden. Die Versammlung erhebt sich zur Ehrung<br />

der Verstorbenen. Besuch der Versammlungen und<br />

Stammtische ergeben respekteinflößende Ziffern,<br />

nur die 11 Sünder, die sich nie zeigten, werden gebührend<br />

ohne Namensnennung angeprangert. Im<br />

Jahresprogramm mussten verschiedene Anlässe infolge<br />

der Krisis ausfallen, man hört auch, dass der<br />

Finanzminister Affenhaut an der Verlängerung seines<br />

Rückens hat (ich habe nicht nachgesehen),<br />

denn geht's zum Programm <strong>1936</strong>, das gedruckt werden<br />

soll und u. a. gemeinschaftliche Ausfahrten<br />

nach Grimsel-Furka und Trümmelbachfallen vorsieht.<br />

Punkt 14 bis 17 betreffen die Jahresrechnung,<br />

die erfreulicherweise mit einem Vorschlag von<br />

Fr. 236.30 abschliesst. Hier kann sich der Kassier<br />

einen kleinen Seitenhieb auf die bösen Revisoren<br />

nicht verkneifen, die vom angeschafften Mobiliar<br />

gleich 50% abschreiben, sonst wäre dae Ergebnis<br />

noch präsentabler. Trotzdem wird ihm Decharge erteilt<br />

und das gehört sich auch, führt er doch seine<br />

Kasse peinlich sauber, mit welcher Bemerkung<br />

Hauptrevisor Urech glühende Kohlen auf das<br />

Haupt des Bankiers sammelt Die Vorstandswahl<br />

wird zu einer begeisterten Ehrung für den bisherigen<br />

Vorstand und seine angestrengte Arbeit, sowohl<br />

geheime Wahl für den engeren als offene Wahl<br />

für den erweiterten Vorstand ergehen Einstimmigkeit<br />

für die Herren Nägeli A. als Präsident Griesser<br />

E. als Vizepräsident, Gärtner Hans Protokollführer,<br />

Müller Hans und Honegger Walter 1. bzw.<br />

2. Kassier; Beisitzer die beiden Hanse Kauffmann<br />

und Frank. Hauptrevisnr wird wieder Urech Goddy,<br />

dessen klare und bedächtige Voten zum Taschen<br />

Verständnis zweifelhafter Fragen hauntwesent'ich<br />

wirkten. Revisoren Weher Ferd. und Snxer Jfk.,<br />

dessen freundliche Mithilfe bei der Arbeit auch der<br />

Unterzeichnete angelegentlich verdankt. Nachdem<br />

die Traktanden 19 und 20, da keine Anträge, sich<br />

stillschweigend von selber erledigten, blieb als<br />

Rest nur noch die allgemeine Umfrage, bei der sich<br />

so recht das Zartgefühl unserer Landstrassenritter<br />

zeigte, indem den bedauernswerten arbeitslosen<br />

Mitgliedern mit Gutscheine für «fleiscM'Vhe» (und<br />

wursti"p) Oen'isse unter die \rme ergriffen wurde,<br />

nhnp. d^s«? d!f> Vorsf^mlnng r 'i" fl'o F"$ehpn' I '* n ri 711<br />

kennen begehrte. Ebenso erhielten Vorstand und j<br />

Revisoren tangible Beweise der Anerkennung ihrer |<br />

aufopfernden Aibtit und dann begann«! die Om*<br />

Wir stehen am Anfang dee Jahres und zu gleicher<br />

Zeit im achten Monat seit der Gründung einer<br />

Bewegung ohnegleichen, die sich nennt: Rottschaft<br />

der Aero-Amateure der Schweiz und deren aktive<br />

Propaganda zugunsten der N6uen Aviatik — diesem<br />

leichten Flugwesen, das leicht hätte verkümmern<br />

können infolge der Dj-achen-Gesetzen und<br />

Schikane-Reglementen — gleich anfangs eine<br />

starke Sympathie-Welle in Schwung brachte, auf<br />

die wir nicht mit Unrecht sehr stolz sind.<br />

Gleich zu Beginn unserer Bewegung sagtet! wir,<br />

als wir voller Optimismus keineswegs am Erfolg<br />

unseres Unternehmens zweifelten: «Wir wollen<br />

eine neue Aviatik, gesund und stark, und Unsere<br />

aus diesem Ideal erstandene Bewegung muss leben<br />

und täglich bestehen und sich entwickeln.<br />

Dieses Glaubensbekenntnis war aber nicht nur<br />

ein Appel an alle jene (und sie sind Legionen) die<br />

im Grunde ihre* Herzens die lange zurückgehaltene<br />

Leidenschaft, die sie unwiderstehlich zum<br />

Flugwesen trieb, tragen, sondern es war auch unsere<br />

Verbindlichkeit, die angeworbene Unterstützung<br />

und Mitarbeit zu verdienen.<br />

Unsere Hoffnungen eind nicht enttäuscht worden,<br />

unsere Anstrengungen haben Erfolge gezeitigt.<br />

Das macht uns mehr als froh, denn wir waren<br />

durch nichts zu Pionierarbeit vorbereitet; nichts<br />

als gründliche Kenntnis dee Flugwesens und ein<br />

feuriger Glaube in seine Möglichkeiten, sportliche<br />

sowie nützliche; die Erfahrung, dass alle bisherigen<br />

individuellen Anstrengungen jämmerlich scheiterten<br />

am behördlichen tnon poesumus». Wir denken<br />

hier speziell an die Perrin, Guignard und andere,<br />

unermüdliche Forscher, die aber mit der Zeit<br />

entmutigt wurden durch das unbiegsame Unverständnis,<br />

das Nicht-verstehen-wollen.<br />

Wir freuen uns der zahlreichen Vertrauens- und<br />

freiwilligen Sympathie-Kundgebungen. Wir eind<br />

beglückt über die Forschheit, womit Sie unsern Appel<br />

beantworten. Wie sagen Ihnen ganz einfach,<br />

wir empfinden darüber ein glückhaftes Gefühl.<br />

Was uns auch sehr berührt ist, dass Sie alle<br />

unsere Freunde sind. Unter uns gibt es kein genieren;<br />

wir erkennen in Ihren Briefen dieses Erwachen<br />

gegenüber dieser grossen neuen Sache und<br />

wir fühlen wie diese lange gehemmte Leidenschaft<br />

Sie mit uns vibrieren macht. ?<br />

Wir kennen Ihre Begeisterung in dieser Sache<br />

und wir kennen auch die Verpflichtungen, die eie<br />

uns auferlegt.' Wir werden diesen Verpflichtungen<br />

nicht ausweichen, wir werden auch nie fürchten,<br />

unsere Verantwortung zu übernehmen.<br />

Unser Programm, unser Weg sind vorgeschrieben,<br />

genau bezeichnet und unter keinen Umständen<br />

wollen wir uns davon entfernen. Stete werden<br />

wir verweigern, abzudanken, selbst vor dem Zwang<br />

und Manövern der grossen Geschäftswelt :<br />

Wir verteidigen die Freiheiten der Neuen Aviatik<br />

und wir proklamieren feierlich unser Recht auf<br />

diese Freiheit<br />

Unsere Bewegung ißt nunmehr eine greifbare<br />

Tatsache und wir können furchtlos in die Zukunft<br />

blicken, vorwärts schreiten. Das Suchen und Vorbringen<br />

von Ausflüchten ist Luderpack-Politik und<br />

absolut unvereinbar mit unserm Prinzip der Aufrichtigkeit.<br />

Die Zahl Ihrer Beitritteerklärungen<br />

veranlassen, verpflichten uns, den Kampf ruhelos<br />

weiter zu führen in der Richtung, wo er sich als<br />

tatkräftig und erfolgreich zeigt Der Widerstand<br />

ist zwar nicht zu vernachlässigen, aber wir wiesen<br />

wo unser Feind steckt und wir kennen ihn. Ein<br />

wissender und besonnener Mann zählt für zwei!<br />

Und dazu kommt dies: zahlreich


AUTOMOBIL-REVUE<br />

Das<br />

Auskunfts- und Merkbuch<br />

f ür Automobiliste<br />

für das Jahr <strong>1936</strong><br />

Das Bedürfnis nach einem Sammelwerk aller Informationen<br />

für die Praxis der Selbstfahrer war schon<br />

vor zwei Dezennien die Veranlassung zur Schaffung<br />

des wohl allen älteren Kollegen vom Lenkrad bekannten<br />

Schweizerischen Automobilkalenders. Er<br />

sammelt nicht nur alles, was man vom Automobil,<br />

namentlich seinem eigenen, wissen muss, sondern<br />

gliedert es in folgende bestimmte Gruppen:<br />

1. Gruppe:<br />

Extrakte des techn. Wissens<br />

vom Automobilbetrieb.<br />

Eine Rekapitulation der Kenntnisse<br />

vom Automobilmotor und<br />

seinen Störungen, nach alphabetisch<br />

geordneten Stichwörtern.<br />

Technische Tabellen zur raschen<br />

Beantwortung öfters auftretender<br />

Fragen, Schnittzeichnungen von<br />

Chassis und Motoren.<br />

2. Gruppe:<br />

Die aussertechn. Informationen<br />

vom Automobilbetrieb.<br />

Massnahmen bei Unglücksfällen,<br />

Tarife und Vorschriften beim<br />

Bahntransport, militärische Vorschriften,<br />

farbiges Tableau der<br />

Strassensignale, Autotechnisches<br />

Wörterbuch, Distanzenkarte,<br />

Club-Verzeichnisse.<br />

Der Automobil-Kalender<br />

gibt dem Tourenfahrer eine leicht<br />

fassliche Darstellung der Ursachen der<br />

Pannen und der Mittel zu deren Behebung,<br />

dem technisch Interessierten<br />

illustrierte Hinweise auf technische Neuheiten,<br />

dem wirtschaftlich Denkenden<br />

ein ganzes Lexikon von Ratschlägen<br />

zum sparsamen Betrieb u. zur Erhaltung<br />

der Leistungsfähigkeit des Wagens.<br />

Er orientiert über die wirtschaftlichen,<br />

technischen und sportlichen Bewegungen<br />

im verflossenen Jahr.<br />

Im Anhang: Verzeichnis der bedeutendsten<br />

Unternehmungen des Hilfsund<br />

Abschleppdienstes der Schweiz.<br />

3. Gruppe:<br />

Das Haushaltungsbuch<br />

des Automobilbetriebes.<br />

Eine Sammlung von Vordrucken<br />

zur Festhaltung des rechnerischen<br />

Verlaufes des Fahrbetriebes,<br />

zugleich Ueberwachung<br />

der Wagenausrüstung und der<br />

Versicherungen.<br />

4. Gruppe:<br />

Das Notizbuch<br />

des Automobilbetriebes.<br />

Eine sinnreiche Uebertragung<br />

des gewerblichen Fachkalenders<br />

zum Vornotieren wichtiger Geschäfte<br />

und zum Festhalten<br />

denkwürdiger Daten.<br />

Im Jahre <strong>1936</strong> wird dieses Buch jedem Fahrer, der das Bestreben nach Rationalisierung des Fahrbetriebes<br />

hat, wieder wichtige Dienste leisten. Rationalisierung ist keine rein technische Angelegenheit, sondern bedeutet<br />

die Herrschaft über die Wechselbeziehungen zwischen Leistung und Aufwendung und kann deshalb von jedem<br />

Automobilisten individuell angewendet werden. Zehntausenden hat unsere „Geistige Reparaturwerkstätte des<br />

Automobilbetriebes" im Laufe von 19 Jahren in allen Verlegenheiten auf der Landstrasse, in der Garage und<br />

im Kontor geholfen, der 20. Jahrgang wird sie ebenfalls nicht enttäuschen.<br />

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als Drucksache.<br />

EX. Automobil-Kalender <strong>1936</strong><br />

mit<br />

Verzeichnis d. Personenwagenbesitzer<br />

Name: -<br />

Adresse: _ _<br />

Ort etc.:<br />

Allein das Verzeichnis der Personenwagenbesitzer<br />

das alljährlich im Automobil-Kalender nach amtlichen Quellen revidiert und nachgetragen<br />

erscheint, rechtfertigt die Anschaffung dieses Buches. Es ermöglicht die Feststellung des<br />

Besitzers aller bis Ende 1935 immatrikulierter Wagennummern, und stellt zugleich ein wertvolles<br />

Geschäfts- und Privatadressbuch dar.<br />

Verlag Automobil-Revue<br />

Zürich<br />

Löwenstrasse 51<br />

. Preis Fr. 7.50. Sofort lieferbar.<br />

Bern<br />

Breitenrainstrasse 97<br />

Genf<br />

7, Rue de la Confederation

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