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E_1936_Zeitung_Nr.015

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BERN, Freitag, 21. Februar <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N» 15<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehcsint€ressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aosgai» A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mii Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Mixer im Bundeshaus<br />

Schon im grauen Altertum galten Leute,<br />

die ein gut Tränklein zu mischen verstanden,<br />

als eine Art Hexenmeister, teils mit Ehrfurcht,<br />

teils mit Grauen in ihrer geheimnisvollen Hexenküche<br />

bestaunt, denn man war nie sicher,<br />

ob sie nicht so beiläufig auch ein bisschen Gift<br />

hineinmischten. Die Leute, die gerne Tränklein<br />

mischen, sind noch nicht ausgestorben;<br />

unser aufgeklärtes Zeitalter hat sie eingeteilt<br />

in die illegale Gruppe der Kurpfuscher und<br />

in die legalen Gruppen der Chemiker, der<br />

Apotheker und der Barmixer. Alle diese Gruppen<br />

sollen übrigens gut rentieren! Vielleicht<br />

ist das der Grund, weshalb auch das Bundeshaus<br />

seit einiger Zeit eine Bar oder Apotheke<br />

eröffnet hat, wo sich-Madame Helvetia auf das<br />

Mixen oder Mischen verlegt. Als erstes Wunderprodukt<br />

wurde dort der Schweizerwein,<br />

diese geniale Verwirklichung einer volkswirtschaftlichen<br />

Erlösungsidee, gestartet. Sie hat<br />

westlichen und östlichen Geist liebevoll und<br />

Lesen Sie unser<br />

Feuilleton „Der Seewolf"<br />

Seite 7<br />

Erseheint jeden Dlenstaji und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal .Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414 - Telegramm-Adresse: AutoreTue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

werde zum Schaden des Fiskus und der notwendigen<br />

wirtschaftlichen Belebung weiterhin<br />

zurückgehen. Sie machten darauf aufmerksam,<br />

dass nur ein kleiner Teil der Automobilisten<br />

das Auto als Luxusfahrzeug benütze,<br />

während die erdrückende Mehrheit — Geschäftsleute,<br />

Händler und Gewerbetreibende<br />

— es im Handel und Erwerb gebrauchen<br />

muss, wobei angesichts der ohnehin hohen<br />

Unterhaltkosten die Betriebsspesen eine<br />

grosse Rolle spielen. Von besser orientierter<br />

Seite wurde dem entgegengehalten, dass die<br />

Automobilisten, die ja doch nur Hühner,<br />

Hunde und harmlose Strassenpassanten überfahren,<br />

dies fälschlicherweise behaupten;<br />

dass es ihnen am nötigen Opfersinn und Patriotismus<br />

fehle, und dass sie mit ihren Warnungen<br />

und Mahnungen in der Presse lediglich<br />

einen unzulässigen Druck ausüben wollen,<br />

während beispielsweise der Marsch der Bauern<br />

auf Bern oder die Drohungen der Winzer<br />

möglichst innig miteinander gepaart und das eine wirkliche Notlage verraten. Wer ein strichene Tatsache, das Benzin sei ein ausländischer<br />

Artikel, der importiert werden<br />

Gemisch als gesamteidgenössischen Zeitgeist Auto hat, soll überhaupt schweigen und berappen!<br />

Und sogar der Herr Bundespräsi-<br />

müsse, als wirtschaftlicher Vorteil des ein-<br />

der wirtschaftlichen Verständigung an die Bevölkerung<br />

billig abgeliefert.<br />

dent war der Meinung, man dürfe zwar die heimischen Alkohols voll zur Geltung gelange.<br />

Damit würden die nebensächlichen<br />

Biersteuer nicht erhöhen, weil dies einen<br />

Leerung des Schnapslagers — au! Kosten Konsumrückgang bringen könnte, dagegen Begleiterscheinungen der verminderten Zolleinnahmen,<br />

an die das Benzin den Löwenanteil<br />

des Automobils.<br />

solle man ruhig die Benzinzollerhöhung beschliessen,<br />

denn hier sei der Konsumrück-<br />

liefert, und der exportfördernden Wirkung<br />

Auf jeden Fall, schmolzen die Lager zusammen<br />

wie der Schnee in der Märzensonne, so gang nur auf die Krise zurückzuführen! 'des Importbenzins als Kompensationsartikel<br />

dass die Eidg. Alkoholverwaltung, die zuGlücklicherweise hat sich der Nationalrat noch nebensächlicher.<br />

ihrem respektablen Schnapslager auch ein dieser zwingenden Logik nicht verschlossen.<br />

Jahresdefizit von 21 Millionen Fr. aufgestapelt<br />

hat, vor Neid erblasste. Warum sollte gewickelt, wenn sie in einem Leitartikel ge-<br />

Die «Appenzeller <strong>Zeitung</strong>» ist deshalb schief<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

eine so glänzende Mixeridee, die den Mischschrieben<br />

hat:<br />

wein zum Tischwein gemacht hat, nicht auch<br />

geeignet sein, das Schnapslager abzubauen?<br />

Dem Nationalrat leuchtete dieser Gedanke<br />

sofort ein, und er beauftragte den Bundesrat,<br />

die Frage der Beimischung von Alkohol zum<br />

Benzin zu prüfen. Derart könnte der Automobilist,<br />

der sich ohnehin während der Fahrt<br />

des Alkohols zu enthalten hat und deshalb mitschuldig<br />

ist am geringen Konsum, nicht nur<br />

an der Verminderung des Defizits, sondern<br />

auch des Schhapslagers der Alkoholverwaltung<br />

mithelfen. Also lanciere man den zweiten<br />

Schlager: dem alkoholfreien Autofahrer<br />

alkoholisiertes Benzin! Mit Spannung sieht<br />

man dem klassenversöhnenden Tränklein entgegen,<br />

das der volkswirtschaftlichen Apotheke<br />

oder der die sozialen Gegensätze überbrückenden<br />

Versöhnungsbar des Bundeshauses<br />

entspringen soll. Und wenn vor hundert<br />

Jahren die Bauern gesungen haben: «Die<br />

Herre vo Züri und Bärn, vo Solothurn, Basel,<br />

Luzärn, sie möchte de Puure ihr Land vermässe...»,<br />

so üben die Automobilisten heute<br />

vorsorglicherweise und sinngemäss folgenden<br />

Text: «Die Puure vo Züri und Bärn, vo<br />

Solothurn, Aargau, Luzärn, sie möchte de<br />

Autler s'Bänzin vermässe...»<br />

Als Nichtautomobilist hat mich «der Haber<br />

gestochen»! Geblendet von der neuen Schlageridee,<br />

habe ich beschlossen, Beweismaterial<br />

aus den <strong>Zeitung</strong>en zusammenzustellen und<br />

einige Angaben von Fachleuten zu sammeln,<br />

um die Automobilisten, die diesem Versuch<br />

sehr skeptisch gegenüberstehen, zu bekehren.<br />

Und da es heisst, dass die Automobilzeitungen<br />

immer nur gegen die bundesrätlichen und nationalrätlichen<br />

Beschlüsse protestieren, statt<br />

sie zu begrüssen, will ich mich in die «Höhle<br />

des Löwen» wagen und an die «Automobil-<br />

Revue» wenden!<br />

Halt, Autler, das ist was anderes !<br />

Als im Nationalrat die Benzinzollerhöhung<br />

behandelt wurde, gab es auch Volksvertreter,<br />

die der Meinung Ausdruck verliehen, der Bogen<br />

werde überspannt, und der Konsum<br />

«Man denkt da immer zuerst ans Automobil,<br />

das einen schönen Teil der Belastung tragen<br />

muss. Man denkt aber zu wenig an die Benzinmotoren,<br />

die in Landwirtschaft, Gewerbe und<br />

Industrie verwendet werden. Ebensowenig denkt<br />

man an das gesamte Autogewerbe, wie die Montageindustrie,<br />

die Reparaturwerkstätten, das<br />

Lastwagengewerbe usw. Oder denkt man etwa<br />

zu viel an sie? Jedenfalls ist die neue Belastung<br />

geeignet, diese weit verästelte Wirtschaftsgruppe<br />

noch drückender unter das Joch der Krise zu<br />

zwingen. Und dabei hat ein Nationalrat noch<br />

gefunden, die Grenze der möglichen Belastung<br />

sei noch nicht erreicht, auch wenn der Zoll auf<br />

28 Fr. erhöht werde. Soll etwa die Beimischung<br />

von Bundesalkohol zum Benzin, die eine weitere<br />

Verteuerung des unentbehrlichen Betriebsstoffes<br />

zur Folge haben müsste, nochmals auf dem<br />

Buckel der Benzinkonsumenten geschehen? Es<br />

kommt ja nicht von ungefähr, dass verschiedene<br />

Wirtschaftszweige, wie die Landwirtschaft, die<br />

Arbeitnehmergruppen usw. ihre Kreise von der<br />

neuen Belastung ausnehmen wollten. Wirkt es<br />

schon stossend, dass die fremden Autofahrer mit<br />

billigerem Benzin in der Schweiz herumreisen<br />

dürfen als die einheimischen, so werden neue<br />

Ausnahmen, wie sie die Landwirtschaft für ihre<br />

Kleinbetriebe verständlicherweiee erreicht hat,<br />

noch mehr Unwillen erzeugen... Und die Sanierung<br />

der Bundesfinanzen und der Bundesbahnen<br />

mit der teilweisen Lahmlegung eines<br />

ganzen grossen Gewerbes erkaufen, könnte man<br />

der Austreibung des Teufels mit Beelzebub vergleichen.<br />

Auf keinen Fall darf die an sich wünschenswerte<br />

Beimischung des unverkäuflichen<br />

Bundesalkohols zum Benzin nochmals zu Lasten<br />

der Benzinkonsumenten geschehen.<br />

Seither ist bekannt geworden, dass in<br />

einer ganzen Anzahl Kantone die Einlösung<br />

der Nummernschilder stark zurückgegangen<br />

ist und Bartel sehen muss, wo er den Most<br />

holt. Aber das ist natürlich nur eine organisierte<br />

Sabotage der Automobilisten und somit<br />

ein unzulässiges Unterfangen.<br />

kürzlich in einer Anzahl <strong>Zeitung</strong>en eine Korrespondenz<br />

aus dem urschweizerischen<br />

Kanton Schwyz behauptete :<br />

«Obwohl der Schwyzer Kantonsrat mit 48 gegen<br />

6 Stimmen dem Steuergesetz, das dem Kanton<br />

endlich eine Erwerbssteuer bringen möchte,<br />

zugestimmt hat, dürften die Chancen der Vorlage<br />

in der Volksabstimmung kaum gut sein.<br />

Von den Kantoneräten waren nämlich bei der<br />

Abstimmung nur etwa 60 Prozent anwesend.<br />

Die andern wollten offenbar wegen der Volksstimmung<br />

nicht Stellung nehmen. An der Opposition<br />

gegen das neue Steuergesetz sind so<br />

ziemlich alle Volkskreise beteiligt...»<br />

Nun hat allerdings der vom Nationalrat<br />

angenommene Art. 33, Abs. 2, des Bundesbeschlusses<br />

über das Finanzprogramm einen<br />

Nachteil, wenn er bestimmt, die Beimischung<br />

von Obstspiritus zum Benzin sei anzuordnen,<br />

« wenn sie technisch und volkswirtschaftlich<br />

zweckmässig ist». Es sei deshalb versucht,<br />

die volkswirtschaftliche Apotheke des Bundeshauses<br />

auf die Möglichkeiten zur Beseitigung<br />

der technischen und wirtschaftlichen<br />

Nachteile aufmerksam zu machen, damit die<br />

auch vom Herrn Bundespräsidenten unter-<br />

Wie es nicht anders zu erwarten war, hat<br />

die Alpenstrasseninitiative im grossen ganzen<br />

ein stilles Berägbnis gefunden. Dass sich<br />

die gouvernementale Presse, wie «Bund ><br />

und «Neue Zürcher-<strong>Zeitung</strong>» nicht zum<br />

Rückzug der Initiative äussern werde, hat<br />

uns weiter nicht erstaunt. Jedoch hätte man<br />

erwarten können, dass wenigstens aus den<br />

Alpenstrassenkantonen das Echo ein stärkeres<br />

wäre. Dass dies nicht der Fall war, ist<br />

jedenfalls dem Umstände zuzuschreiben, dass<br />

gerade die Alpenstrassenkantone mit dem<br />

Rückzug zufrieden sind, weil sie mit Recht<br />

befürchteten, dass durch die Abstimmung<br />

der Entscheid nochmals weiter hinausgezogen<br />

worden wäre und dass wieder ein Sommer<br />

vergangen wäre, ohne dass an den Alpenstrassen<br />

gebaut worden wäre. Im allgemeinen<br />

können wir feststellen, dass die<br />

Presse als Hauptgrund für den Rückzug der<br />

Alpenstrasseninitiative die Verschleppungstaktik<br />

des Bundesrates<br />

recht hat man wohl gewissen Kreisen der<br />

Interessenten selbst eine laue Haltung vorgeworfen.<br />

Angesichts der Zermürbungtaktik,<br />

die von Seiten der Behörden seit zwei Jahren<br />

getrieben wurde, muss es nicht erstaunen,<br />

wenn die Begeisterung für die Initiative<br />

abgeflaut ist.<br />

Im Nachstehenden begnügen wir uns, einige<br />

der bezeichnendsten Pressekommentare<br />

anzuführen :<br />

Die «Naiional-<strong>Zeitung</strong>» schreibt; cWenn sich<br />

das Initiativ-Komitee zur Zurückziehung der Initiative<br />

entschlossen hat, so befand es sich in einer<br />

Zwangslage, in die ee durch den Bundesrat hinein-<br />

Verschone unsere Häuser, zünd lieber<br />

andere an !<br />

Besonders in schwyzerischen <strong>Zeitung</strong>en hat manövriert worden ist. Der Bundesrat hat allen<br />

man energisch für die Belastung der Automobilisten<br />

Stimmung gemacht, in der Mei-schleppt, um sie abzuwürgen. Leider<br />

schriftlichen und mündlichen Protesten zum Trotz<br />

die AI penstrassen- Initiative vernung,<br />

dass in der heutigen Zeit ohne Murren ist das Verständnis für die wirtschaftliche Notwendigkeit<br />

eines umfassenden Strassenausbaues<br />

Opfer zu bringen sind. Es ist deshalb eine<br />

Verleumdung, wenn behauptet wird, im<br />

auch einzelnen Initianten abhanden gekommen.<br />

Wenn sich die H o t e 11 e r i e auf einmal als nicht<br />

Kanton Schwyz sei die Opferbereitschaft so besonders stark am Alpenstrassen-Bau interessiert<br />

gering, dass man dort schon fünf- oder erklärte (aus der Befürchtung heraus, die direkten<br />

sechsmal ein Erwerbssteuergesetz verworfen<br />

habe und als einziger Kanton noch keine<br />

Bundesleistungen für Hotel-Sanierungen könnten<br />

verkürzt werden), so hat dieser Rückenschuss um<br />

so mehr Verärgerung ausgelöst, als die Initiative<br />

Einkommensteuer besitze. Und es muss als in erster Linie in Hinsicht auf unser Fremdengewerbe<br />

lanciert worden ist. Wenn ferner Greuelmärchen angesehen werden, wenn<br />

die<br />

IONS-PREIS:<br />

ohe Grundzeile oder deren<br />

rate nach<br />

aae<br />

Soeben ist das Plakat des Genfer Salons erschienen,<br />

das vom bekannten Genfer Künstler Henri Fehr<br />

stammt. Der Grund der Affiche ist blau gehalten.<br />

Auf der linken Seite unterscheiden wir einen Teil<br />

der Weltkugel, von welcher sich in Halbkreis-Forjn<br />

das Wort Genf, sowie das Datum der Ausstellung<br />

abhebt. Von rechte kommend, stoppt ein "eleganter,<br />

moderner Wagen, der hinter sich, gleich einem<br />

Kometen, einen doppelten Schweif zurücklässt.<br />

Pressestimmen<br />

zum Rückzug der Alpenstrassen-Initfative<br />

gouvernemental eingestellten Vertreter des Verbandes<br />

Schweizerischer Strassenbaufachmänner der<br />

Initiative unbegreiflicherweise plötzlich die Unterstützung<br />

versagten, so bildete das eine weitere Enttäuschung<br />

für die Urheber der Initiative.<br />

Mit dem Rückzug der Alpenstrassen-Initiative<br />

haben die finanziellen über die wirtschaftlichen Erwägungen<br />

den Sieg davon getragen. Es ist ein<br />

Wahn, zu glauben, dass mit den auf zwölf Jahr»<br />

befristeten 7 Jahresmillionen unser Alperistrassennetz<br />

nach den wirklichen Erfordernissen modernisiert<br />

werden könne Für die Kantone des Flachlandes<br />

vollends bleibt nichts übrig für den Ausbau<br />

der Fernverkehre- und Zufahrtsstrassen, der<br />

ihren Arbeitslosen das ganze Jahr hindurch Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

geboten hätte. Die Quittung<br />

für die Verkennung der Lage werden wir in<br />

den folgenden Jahren aus der abfallenden Frequenz<br />

des schweizerischen Automobil-Fremdenverkehrs<br />

herauslesen können. ><br />

Die «Basler Nachrichten» schreiben: «Der R-ückzugßbeschluss<br />

zeigt, dass auch die hinter der Initiative<br />

stehenden Verkehrsverbände sich der ernsten<br />

finanziellen Situation — in die das in Bern vertrölte<br />

Volksbegehren «glücklich> hineingeraten<br />

erkannt hat. Zu Un-<br />

ist — nicht verschliessen. Gewiss sprechen heute<br />

finanzielle Erwägungen gegen die in der Initiative<br />

verlangte Fixierung erbeWicher Mittel aus dem<br />

Benzinzoll zum Zwecke eines Alpenstrassen-Ausbaues<br />

von Bundes wegen. Die wirtschaftlichen<br />

Momente, aus denen das Begehren entstanden<br />

ist — Belebung des Verkehrs, der Hötellerie<br />

und des Autogewerbes und produktive Arbeitsbeschaffung<br />

im Groseen — sind freilich durch<br />

die jüngsten Entwicklungen keineswegs überholt<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Was sagt man zum Rückzug<br />

der Alpenstrasseninitiative?<br />

Rund um die Berliner Automobilausstellung<br />

Das Auto auf Schnee und Eis<br />

in Engelberg<br />

Technische Vorschau zum<br />

Genfer Salon<br />

LZ 129 startbereit<br />

Bilder: Seite 10


2 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 15<br />

worden. Man denke nur an die Grossglocknerstrasse.<br />

Es wird sehr viel vom Einsatz der für den<br />

Strassenausbau geretteten sieben Bundesmillionen<br />

pro Jahr abhängen, ob es trotz den für die Grosse<br />

der Aufgabe wohl allzu knapp bemessenen Mitteln<br />

wenigstens einigermassen gelingen wird, im Zusammengehen<br />

mit den Kantonen den Rückstand<br />

in den nächsten zehn Jahren wenigstens<br />

einigermassen aufzuholen, in den die<br />

Schweiz durch jahrelange Vernachlässigung eines<br />

Zeitgebotes von internationaler Bedeutung gegenüber<br />

allen ihren Nachbarländern leider geraten ist.<br />

Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass<br />

die durch den Rückzug der Initiative


N° 15 — FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Jahres als Zahlungsmittel für Transportgebühren<br />

der S.B.B, im Personen- und Güterverkehr<br />

verwendet werden. Die finanzielle<br />

Einbusse durch die 50 % Mehrwert gegenüber<br />

der Obligation soll nach Ansicht des<br />

Verfassers durch den zu erwartenden Mehrverkehr<br />

ohne gleichzeitige proportionale<br />

Steigerung der Betriebsausgaben ausgeglichen<br />

werden...<br />

Mit andern Worten also : Dr. v. 'Waldkirch<br />

will eine Sanierung der Bundesbahnen<br />

allein auf Kosten der Obligationäre. Sie sollen<br />

ihr Kapital verlieren und dafür die leeren<br />

Eisenbahnwagen bevölkern. Sicher ein origineller<br />

Vorschlag ! Ob sie aber damit einverstanden<br />

sind, steht auf einem andern<br />

Blatt. Sie haben gewiss ihr Geld nicht in<br />

SJ3.B.-Obligationen angelegt, um einmal gratis<br />

ein ganzes Jahr recht viel Eisenbahnfahren<br />

zu können, sondern um die Zinsen<br />

einer sichern Anlage zu ziehen. Zwischen<br />

einer Abschreibung der Obligationen und<br />

einer Umwandlung in Gutscheine für Eisenbahnfahrten<br />

besteht für denjenigen, dem die<br />

S.B.B.-Obligationen eine Kapitalanlage bedeuten,<br />

kein sehr grosser Unterschied. Allerdings<br />

wird er, anstatt das Billet zu bezahlen,<br />

ein Jahr lang gratis im Land herumgondeln<br />

können. Man darf aber nicht vergessen, dass<br />

das Bahnfahren an und für sich noch nicht<br />

ein Vergnügen ist — ausser vielleicht für<br />

kleine und grosse Kinder. Gewöhnlich sind<br />

mit einer Reise gewisse andere Zwecke verbunden,<br />

sei es ein Geschäft oder ein Besuch.<br />

Aber die Geschäfte sind stark zurückgegangen,<br />

die Besuche und selbst die Ferienreisen<br />

werden eingeschränkt. Hat man jedoch kein<br />

Geld für Ferien und Besuche, dann ist es<br />

auch mit dem Eisenbahnfahren Essig. Von<br />

ihren Gratisbilletten haben die Obligationäre<br />

der S.B.B. also nicht viel, wenn man sie<br />

anderseits um die Zinsen bringt, mit denen<br />

Winterprüfungsfahrt für Automobile<br />

in Engelberg<br />

Unter idealen Witterungsverhältnissen wird<br />

morgen Samstag und Sonntag die zweite<br />

schweizerische Winterprüfungsfahrt für Automobile<br />

in Engelberg durchgeführt. Die Sektion<br />

Luzern des A.C.S. hat in den vergangenen<br />

Wochen zusammen mit dem Kurverein<br />

Engelberg ihren umfangreichen Organisationsapparat<br />

nach allen Richtungen der<br />

Schweiz spielen lassen, um der erfolgreichen<br />

ersten Veranstaltung dieser Art eine wenn<br />

möglich noch würdigere zweite Auflage anreihen<br />

zu können. Leider sind die Anmeldungen<br />

bei den Veranstaltern nicht in der<br />

Zahl eingetroffen, wie man dies auf Grund<br />

des letztjährigen Erfolges mit Recht hatte<br />

annehmen dürfen. Kurz vor Redaktionsschluss<br />

wird uns telephoniert, dass die Startliste,<br />

die in der letzten Nummer der «A.-R.»<br />

veröffentlicht wurde, noch einige Aenderungen<br />

erfahren hat. Es liegen nunmehr 18 definitive<br />

Anmeldungen vor, während am ersten<br />

Wettbewerb im Februar 1935 von 25<br />

eingeschriebenen Fahrern total 22 zur Konkurrenz<br />

antraten. Die vorliegende Meldezahl<br />

äst demnach äusserst mager ausgefallen.<br />

Hoffen wir, dass als Entgelt für diese schwache<br />

Beteiligung die engere und weitere Umgebung<br />

von Luzern und Engelberg um so<br />

grösseres Interesse an diesem Anlass zeige<br />

und die ganze Veranstaltung trotzdem den<br />

Stempel eines aussergewöhnlichen sportlichen<br />

Ereignisses aufgedrückt erhalte.<br />

Am Samstagnachmittag ist in Luzern Start<br />

zur Zuverlässigkeitsfahrt nach Engelberg.<br />

Die genaue Streckenführung wird den Konkurrenten<br />

erst kurz vor dem Start bekanntgegeben,<br />

ebenfalls die Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />

die sie zwischen den einzelnen<br />

Kontrollposten einzuhalten haben. Kilometerzähler<br />

und Geschwindigkeitsmesser<br />

werden während der Fahrt plombiert.<br />

In der Nacht zum Sonntag sind die Wagen<br />

unter freiem Himmel zu parkieren. Um 8.30<br />

Uhr früh wird ihnen Gelegenheit gegeben,<br />

innerhalb einer bestimmten Frist zu starten<br />

und 50 Meter zurückzulegen. Der Nachmittag<br />

vereinigt die Teilnehmer zur Slalomfahrt.<br />

Das Programm für die beiden Tage lautet<br />

wie folgt:<br />

Samstag, den 22. Februar:<br />

13.30 Uhr: Start zur Zuverlässigkeitsfahrt beim<br />

Clubheim des A.C.S., Luzern, Löwenstrasse<br />

3.<br />

21.00 Uhr: Zusammenkunft im Bellevue-Terminus,<br />

Engelberg (Tanz und Kostümball).<br />

Sonntag, den 23. Februar:<br />

8.30 Uhr: Startprüfung.<br />

11.30 Uhr : Bankett im Hotel Hess.<br />

U.00 Uhr : Slalomprüfung auf dem Eisfelde.<br />

21.00 Uhr: Beginn des Autoballes im Konzertsaal<br />

des Grand Hotel<br />

22.00 Uhr ca.: Preisverteilung.<br />

sie vielleicht ihre übrigen Reiseausgaben<br />

hätten finanzieren können.<br />

Wie der «originelle > Vorschlag Waldkirchs<br />

von den S.B.B.-Obligationären wohl<br />

aufgenommen wird ? Eine Woge ungeteilter<br />

Begeisterung wird der seltsame Fund kaum<br />

auslösen.<br />

gr.<br />

Sportnachrichten<br />

Samstag und Sonntag:<br />

S4*«axs4&n<br />

Zürich und der Anschluss an die deutschen<br />

Autobahnen. Noch im letzten Sommer wurde Eyston vor neuen Grosstaten:<br />

Kaum hatte G.E.<br />

auf eine Anfrage Zürcher Verkehrskreise bei T. Eyston seine Rekord-<br />

in Montlhery ab-<br />

süddeutschen Reichsbehörden über die Ge-tahrtestaltung<br />

der Anschlussrouten der Schweiz an geschlossen, reiste er nach<br />

die deutschen Autobahnen die für Zürich England ab, wo er am<br />

24. Februar auf der Pendine<br />

Beach mit dem hier<br />

wenig angenehme Antwort erteilt, dass nur<br />

die Routen Karlsruhe-Basel (Rheinlinie) und abgebildeten «Flying<br />

München-Bodensee geplant seien. Nun scheint Spray, neue Rekordversuche<br />

in der Kategorie<br />

es aber, dass sich die Stuttgarter Verkehrskreise<br />

zu wehren beginnen und energisch nehmen will.<br />

« Dieselmotoren » unter-<br />

die Realisierung der Verbindung Stuttgart-<br />

Zürich anzustreben suchen. Und zwar weicht<br />

die Trasseeführung der neuen Autostrasse in<br />

der Weise vom bisherigen Strassenzug Stuttgart-Zürich<br />

ab, dass von Stuttgart aus die<br />

Strasse westlich Tübingen und Hechingen<br />

vorbeiführen würde, um dann südlich Baiingen<br />

in östlicher Richtung abzubiegen, um,<br />

Rottweil und Donaueschingen ganz beiseite<br />

lassend, über Tuttlingen gegen Singen zu leiten<br />

und östlich Thayngen die Schweizergrenze<br />

zu erreichen.<br />

Dieses neue Projekt dürfte die Zürcher<br />

Verkehrskreise wohl ausserordentlich interessieren,<br />

denn eine Verbindung mit Stuttgart<br />

ist für die Limmatstadt mindestens so wichtig<br />

wie diejenige mit München resp. via Basel<br />

mit Karlsruhe. Es ist daher^anzunehmen,<br />

dass bezügliche Fühlungnahme mit den deutschen<br />

Interessenten raschestens Platz greift.<br />

Provisorische Startliste.<br />

Epper Ernst, Luzern (Plymouth)<br />

Fiedler Z., Zürich (Fiat-Balilla)<br />

Bossart Ad., Zürich (Mercedes-Benz)<br />

Hirzel Rob., Zürich (Mercedes-Benz)<br />

Koch Eug.. Zürich (Mercedes-Benz)<br />

Hahn K., Luzern (Buick)<br />

Kaufmann Dr. P., Luzern<br />

Achermann F. Stans (M. G.)<br />

Zgraggen Emil, Hergiswil (Chrysler)<br />

Hofmann Hans O., Zollikon-Zürich (Chrysler)<br />

Corrodi A., Zürich (Röhr)<br />

Bucher Jos., Luzern (Delage)<br />

Die echten U NION-SCHNEEK<br />

Fachgeschäften erhältlich,<br />

Verlangen Sie aber ausdrücklich<br />

Huber F. F., Luzern (Chevrolet)<br />

Serrier, Luzern (Chevrolet)<br />

Ehrismann-, Luzern (Chevrolet)<br />

Leutn. Wasmer - Leutn. Flückiger (JL G.)<br />

Leutn. Gerber - Leutn. Schubert (Adler)<br />

Hsptm. Doerks - Leutn. Fischer - Leutn. Meyer<br />

(Graham).<br />

Internationale Sternfahrt<br />

zum Genfer Salon.<br />

20.—24. März <strong>1936</strong>.<br />

Dem soeben ausgearbeiteten Reglement entnehmen<br />

wir u. a.:<br />

Mit „Original-Union-Schneeketten"<br />

mit Zickzackanordnung<br />

können Sie Ihren Wagen auch<br />

im Winter restlos ausnützen.<br />

Union A.-G., Schneekettenfabrik, Biel<br />

Generalvertreter: Henri Bachmann,<br />

Biel, Spitalstrasse 12b, Telephon 48.42<br />

Genf, rue de Fribourg 3, Telephon 26.343<br />

Zürich, Löwenstrasse 31, Telephon 58.824<br />

Ausrüstung:<br />

Die Ausrüstung sämtlicher Automobile muss<br />

den Bestimmungen von Art 2 des Anhanges C zum<br />

Code Sportif International entsprechen. Alle Wagen<br />

müssen mit Anlasser versehen sein. Offene<br />

Automobile sind mit einem Verdeck auszustatten.<br />

Die Streckenführung<br />

kann der oben veröffentlichten Uebersicht entnommen<br />

werden. Für alle Etappen gilt ein Stundenmittel<br />

von 40 km/St., mit Ausnahme der Strecken<br />

von Zürich nach St. Moritz und von St. Moritz<br />

nach Chur, für welche eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 35 km/St in Anrechnung gebracht<br />

wird.<br />

Konkurrenten, die über die einzelnen Etappen<br />

mehr oder weniger Zeit benötigen als im Logbuch<br />

vorgeschrieben ist, werden pro Minute<br />

Differenz<br />

Teilnehmer:<br />

auf Etappen bis zu 100 Kilometer Länge mit 3<br />

Es werden zwei Klassen von Konkurrenten Strafpunkten bedacht, während auf Etappen von<br />

unterschieden, nämlich:<br />

über 100 Kilometer Länge 6 Strafpunkte pro Minute<br />

Unterschied berechnet werden.<br />

Gruppe A: Aussteller am Salon. Sie haben eine<br />

Equipe von drei Wagen zu stellen, deren Modell Die Wagenabnahme findet Freitag, den 20. März,<br />

am diesjährigen Salon zu sehen ist, und bewerben zwischen 8 und 11 Uhr vormittags, auf dem Parkplatz<br />

beim Palais des Expositions statt. Start ist<br />

sich um die «Coupe du Salon».<br />

Gruppe B: Einzelfahrer auf serienmässig hergestellten<br />

Tourenwagen, die um die «Coupe de Ge-<br />

Freitag abend 17.30 Uhr mit einminütigem Abstand<br />

zwischen den einzelnen Wagen. Für Garage<br />

neve» in Wettbewerb treten.<br />

und Unterkunft während der Dauer der Sternfahrt<br />

hat jeder Konkurrent selber zu sorgen.<br />

Nach der Rückkunft in Genf<br />

haben die Automobile auf dem geschlossenen Parkplatz<br />

beim Palais des Expositions Aufstellung zu<br />

nehmen. Am Tage nach dem Eintreffen in Genf,<br />

also am 24. März, findet die Prüfung der Wagen<br />

statt, wobei für vorgefundene Mängel wiederum<br />

Strafpunkte berechnet werden, deren Höhe zwi-,<br />

sehen 2 und 20 pro «Vergehen» schwankt.<br />

Klassierung.<br />

Sonntags zum Skifahren<br />

I<br />

wochentags dem Berufe nach!<br />

MIT STAHLQUERKETTEN<br />

ETTEN sind. In allen Garagen<br />

und<br />

ORIG INAL-UNION-Schneeketten.<br />

Für die beiden Startgruppen A und B wird js<br />

ein Generalklassement aufgestellt:<br />

Gruppe A: Beim Start werden pro Wagen 1000<br />

Punkte gutgeschrieben, pro Equipe also 3000, von<br />

denen event. eingeheimste Strafpunkte in Abzug<br />

gebracht werden Die Equipe mit der höchsten verbleibenden<br />

Punktzahl ist Siegerin in der Kategorie<br />

A.<br />

Gruppe B: Jedem Wagen werden beim Start<br />

1000 Punkte gutgebracht, von denen ebenfalls Strafpunkte<br />

abgezogen werden. Sieger ist der Wagen<br />

mit der grössten Punktzahl<br />

Preise:<br />

Den Erstplacierten in der internationalen Sternfahrt<br />

winken folgende Preise:<br />

Kategorie A: 1. Coupe du Salon; 2. Genfer Medaille;<br />

3. Genfer Plakette.<br />

Kategorie B: 1. Coupe de Geneve; 2. Salon-Medaille;<br />

3. Salon-Plakette.<br />

Konkurrenten mit gleicher Punktzahl werden,<br />

ex aequo erklärt. Alle übrigen Teilnehmer, welche,<br />

die Sternfahrt beendigen, erhalten eine Erinnerungs-Plakette.<br />

Nennungen:<br />

Die Sektion Genf des A. C. S., 1, Place des Alpes,<br />

in Genf nimmt Anmeldungen, die vom Nenngeld<br />

im Betrage von 50 Schweizerfranken begleitet<br />

sein müssen, bis zum 12. März <strong>1936</strong> entgegen.<br />

Etappentabelle zur internationalen Sternfahrt<br />

nach Genf.<br />

Zur Verfüg.<br />

Etappen Distanz in Km stehende Zeit<br />

St. Min. Sek*<br />

1. Tag, 20. März. Start 17.30 Uhr.<br />

Genf (Startort) 0<br />

Genf - Bern 153 3 49 30<br />

Bern-Zürich 135 3 22 30<br />

Zürich - St. Moritz 204 5 40 —<br />

492<br />

2. Tag, 21. März. Start 13.00 Uhr.<br />

St. Moritz - Chur 78 2 10 —<br />

Chur - Kreuzungen 132 3 18 —<<br />

Kreuzungen - St. Gallen 60 1 30 —<br />

270<br />

3. Tag, 22. März. Start 7.00 Uhr.<br />

St. Gallen - GJarus 71 1 46 30<br />

Glarus • Schaffhausen 100 2 30 —<br />

Schaffhausen - Zürich 50 1 10 —<br />

Zürich-AHdorf 74 1 51 —<br />

Altdorf - Luzern '53 1 19 30<br />

Luzern - Basel 96 2 24 —<br />

444<br />

4. Tag. 23. März. Start 7.00 Uhr.<br />

Basel Chaux-de-Fonds<br />

Chaux de-Fonds - Freiburg<br />

Freiburg - La Pont<br />

La Pont - Bulle<br />

Bulle • St. Maurice<br />

St. Maurice - Genf<br />

69<br />

85<br />

72<br />

91<br />

Total<br />

493<br />

1699 km.<br />

2 28 30<br />

1 43 30<br />

2 07 30<br />

1 55 30<br />

1 48 —<br />

2 16 30


AUTOMOBIL-REVUE<br />

FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 15<br />

Technische Vorschau zum Genfer Salon <strong>1936</strong><br />

Mit gespanntem Interesse sehen alle Fachkreise<br />

der Eröffnung des diesjährigen Automobilsalons<br />

in Genf entgegen. Wieder reiht<br />

sich einer technischen Entwicklung, die<br />

schon ein halbes Jahrhundert umfasst, ein<br />

neues ereignisreiches Jahr an. Allerhand<br />

Neues hat die Zeit seit dem letzten Salon<br />

hervorgebracht, Neues, das zum Teil in aller<br />

Stille erstand, zum andern aber bereits bekannt<br />

geworden ist. So oder so — vor dem<br />

Schweizer Automobilisten werden diese Errungenschaften<br />

erst am Genfer Salon <strong>1936</strong><br />

debütieren.<br />

Selbstverständlich darf man nicht erwarten,<br />

dass im Laufe eines einzigen Jahres der<br />

gesamte Automobilbau<br />

Kopf gestellt worden sei. Immerhin — rein<br />

äusserlich wird man schon grundlegende<br />

Formänderungen wahrnehmen, daneben allerdings<br />

gleichzeitig konstatieren, dass die konservative<br />

Stromlinie noch ausgiebig vertreten<br />

und dass die von Chrysler ursprünglich<br />

geschaffene Stromlinienform nunmehr in verschiedenen<br />

Abwandlungen auch an mittleren<br />

und kleineren Wagen anzutreffen ist. Daneben<br />

freilich erwarten den Besucher in Genf<br />

Fahrzeuge, die « von Kopf bis Fuss auf —<br />

Stromlinie eingestellt > sind, Wagen also, die<br />

uns noch vor wenigen Jahren als futuristischer<br />

Traum erschienen wären. Dass auch<br />

der<br />

Komfort<br />

Verbesserungen erfuhr, ist eigentlich eine<br />

Selbstverständlichkeit. So wird man Kleinwagen<br />

von erstaunlicher Geräumigkeit finden,<br />

denn durch Verzicht auf das Trittbrett<br />

haben auch sie, trotz ihrer geringeren Gesamtbreite,<br />

an innerer Breite und damit an<br />

Bequemlichkeit gewonnen. Nicht jedermann<br />

gestattet die heutige Wirtschaftslage die Anschaffung<br />

eines mittleren oder grossen Wagens.<br />

Die Konstrukteure haben sich dieser<br />

Einsicht nicht verschlossen, so dass eine<br />

Reihe auserlesener Kleinwagen zur Verfügung<br />

stehen, die auch verwöhnte Ansprüche<br />

befriedigen werden.<br />

Von den für Ende dieses Jahres oder anfangs<br />

des nächsten erwarteten Kleinstwagen<br />

wird noch nicht viel zu entdecken sein. Man<br />

ginge jedoch fehl, diese mehr oder weniger<br />

ausgesprochene Abwesenheit als Zeichen dafür<br />

zu werten, dass sich unsere europäische<br />

Industrie als unfähig erweist, den « Wagen<br />

des kleinen Mannes » in der Preislage von<br />

maximal 1500 Fr. zu schaffen, der zwei Personen<br />

Platz bieten und auch äusserlich nicht<br />

nur Verkehrsmittel sondern Automobil sein<br />

solL Sowohl Frankreich als Deutschland<br />

haben in dieser Hinsicht etwas in petto, doch<br />

scheint der endgültige Entschluss den in<br />

Frage kommenden Firmen einiges Unbehagen<br />

zu verursachen. Man betrachtet ihn als<br />

Sprung ins Ungewisse. Inzwischen wirft<br />

Japan einen Kleinwagen zum verblüffenden<br />

Preis von 1000 Fr. auf die asiatischen<br />

Märkte. Hoffen wir, das «alte» Europa<br />

werde sich nicht überrumpeln lassen, son-<br />

sich aufrappeln, bevor ihm das komplett auf dendern Land<br />

der aufgehenden Sonne den Rang streitig<br />

macht Doch kommen wir zurück zur<br />

technischen Entwicklung<br />

des Automobils im abgelaufenen Jahr. Neben<br />

neuartigen Formen verraten die Karosserien<br />

sonst noch allerhand interessante Neuerungen.<br />

Eine dieser Ueberraschungen erleben<br />

wir in der Einführung des Ganzmetalldaches<br />

an gewissen Wagen. Es tritt an die Stelle<br />

des bisherigen mit Gummistoff überzogenen<br />

inneren Dachteils. Bildeten bis jetzt die<br />

Seitenwände und die Rückwand mit der<br />

Dachwölbung je einen gemeinsamen Pressteil,<br />

so erscheinen nun Dachwölbung und<br />

Vorderpartie oft als ein einziges Stück, das<br />

in derselben Art wie bisher mit den übrigen<br />

Hauptteilen verschweisst wird. Rein äusserlich<br />

lässt sich diese Bauart allerdings nur<br />

am Dache erkennen. Sie offenbart eher in<br />

fabrikatorischer Hinsicht neue Wege und<br />

muss unter diesem Gesichtspunkt als bemerkenswert<br />

angesprochen werden.<br />

Die Motoren<br />

werden dem Kenner mit vielerlei Interessantem<br />

aufwarten. Als einer der «Hauptschla-.<br />

ger T> wird der Personenwagen-Dieselmotor<br />

hervortreten, der von Saurer entwickelt<br />

worden ist und nach dem bisher nicht übertroffenen<br />

direkten Einspritzverfahren mit<br />

Doppelwirbelung arbeitet. Daneben bringen<br />

heute auch einige andere Firmen Personenwagen-Dieselmotoren<br />

auf den Markt, so dass<br />

man sich in dieser Richtung auf allerhand<br />

gefasst machen darf.<br />

Was weiter zu vermelden wäre? Beispielsweise<br />

die Fortschritte in der Entwicklung<br />

der Zweitaktmotoren, in denen nach<br />

Einführung einer neuen Spülmethode an<br />

Stelle von Kolben mit Ablenknase solche mit<br />

leicht gewölbtem Boden Verwendung finden.<br />

Kompressoren mit Gebläse sind schon an<br />

zahlreichen Wagen entweder auf Wunsch<br />

oder zum allgemeinen Einbau vorgesehen.<br />

Dass auch heuer wieder eine Steigerung des<br />

durchschnittlichen Kompressionsverhältnisses,<br />

der Leistung und Drehzahl der Motoren<br />

eingetreten ist, überrascht weiter nicht, da<br />

die Weiterentwicklung nach dieser Richtung<br />

hin tendierte.<br />

Die Chasslsrahmen<br />

werden ständig verwindungssteifer. Galt vor<br />

einigen Jahren in dieser Hinsicht die Einführung<br />

der Kreuztraverse als ultima ratio,<br />

so geht man jetzt auch dazu über, Rahmen<br />

mit zwei getrennten Längstraversen durch<br />

deren Ausführung als Hohlprofile verwindungssteif<br />

zu gestalten. Es bietet nicht geringes<br />

Interesse, zu verfolgen, wie sich allmählich<br />

der Rahmen mit Kreuzversteifung<br />

zum X-Rahmen entwickelt, der eine Tieferlegung<br />

des Wagenbodens ohne erhöhten<br />

äusseren Rand gestattet. Eine gewisse Erhöhung<br />

des Bodens in Wagenmitte stört nicht<br />

und wird zur Erzielung einer günstigeren<br />

äusseren Form gerne in Kauf genommen.<br />

Dass die Zentralrohr-Rahmen schon verschiedene<br />

Anhänger besitzen, kann bei der<br />

Einfachheit dieser Konstruktion weiter nicht<br />

verwundern, um so weniger als sich dadurch<br />

mit einfachsten Mitteln Torsionssteifheit<br />

erreichen lässt.<br />

Auf dem Gebiete des<br />

Abfederung und Einzelaufhängung<br />

der Räder weitere Fortschritte verzeichnen,<br />

hat wohl niemand ernsthaft bezweifelt<br />

Heute existieren schon viele Dutzende von<br />

erfolgreichen Konstruktionen, bei denen Spiralfedern<br />

ausgedehnte Verwendung finden.<br />

Währenddem die Einzelabfederung der Vorderräder<br />

schon fast überall durchgedrungen<br />

ist, gehen die Meinungen über deren Nützlichkeit<br />

für die Hinterachse noch sehr auseinander.<br />

Sicher beschert uns auch der Zubehörmarkt<br />

manche interessante Neuerung, doch<br />

wollen wir darin der Ausstellungsbeschreibung<br />

nicht vorgreifen. Kein Zweifel, dass<br />

auch der diesjährige Salon mit einem durchschlagenden<br />

Erfolg schliessen wird.<br />

Saugnäpfe zur Verhinderung des Schien«<br />

derns auf glitschiger Fahrbahn. Die vorliegende<br />

Erfindung eines Schweizers scheint<br />

uns weniger ihrer gezeigten Ausführung als<br />

ihres Ideengehaltes wegen einer kurzen Besprechung<br />

würdig. Obwohl uns die praktischen<br />

Schwierigkeiten bekannt sind, die sich<br />

einer solchen Konstruktion in den Weg stellen<br />

werden, scheint uns doch ihre konstruktive<br />

Durchbildung nicht unmöglich.<br />

Der Erfinder bezweckt, mit Hilfe von senkbaren<br />

Saugschienen (oder besser Saugnäpfen<br />

grosser Abmessungen), die Bodenhaltung des<br />

Wagens zur Abbremsung zu vergrössern, sobald<br />

er auf glitschigem Asphalt oder vereister<br />

Strasse ins Schleudern gerät. Da die<br />

Hilflosigkeit des Fahrers in solchen Fällen<br />

den meisten Automobilisten bekannt ist, wäre<br />

eine wirksame und praktische Notbremse<br />

sicher erwünscht. Ob die vorliegende Erfindung<br />

sich in der Praxis einführen lässt<br />

Getriebebaues<br />

wendet sich das Hauptinteresse den Neuerungen<br />

zu, die eine Erleichterung oder Automatisierung<br />

des Schaltvorganges anstreben.<br />

Weitaus bei den meisten Wagen trifft man<br />

heute synchronisierte Getriebe, deren schrägoder<br />

schraubenverzahnte Räder, einen geräuschlosen<br />

Lauf gewährleisten. Einige interessante<br />

Verbesserungen finden allmählich<br />

auch im Spezialgebiet der Kupplungen Eingang.<br />

Zweck der Uebung : Man will die Bedienung<br />

des Kupplungspedals überflüssig<br />

machen, so dass der Fahrer ständig den tnüsste durch Versuche entschieden werden.<br />

einen Fuss auf dem Bremspedal und denLeider fehlen dem Erfinder die Mittel, um<br />

andern auf dem Gashebel ruhen lässt Dass sein Patent selbst in die Wirklichkeit umzusetzen.<br />

auch die<br />

ist führend<br />

Leichtmetall-Ausfuhrung:<br />

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N° 15 — FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Tech<br />

Si»»^»dhsB«aail<br />

II. Antwort 9730. Gebrauchte Chenard t Walcker-<br />

Ersatztetle. Zuschriften weitergeleitet.<br />

Antwort 9731. Petrolvergaser. Zuschriften weite<br />

reeleitet.<br />

Frage 9736. Wismut-Bezugsquelle. Wo kann<br />

Wismut bezogen werden? E. St. in L.<br />

Frage 9737. Zündkerzen für Holzgasbetrieb.<br />

Welcher Zündkerzentyp ist für Wagen mit Holzgasgeneratoren<br />

am ehesten zu empfehlen?<br />

M.G.inL.<br />

Rakete aueh im luftleeren Räume infolge des<br />

Rückstosses vorwärts kpmmt. Mein Freund hat<br />

dagegen die Ansicht, dass eich der austretende<br />

Gasstrom auf die umgebende Luft stützen muss<br />

und deshalb im luftleeren Raum nicht wirken kann.<br />

Meiner Einwendung, dass das Gewehr doch auch<br />

einen Rückstoss ergebe, stellt er die Behauptung<br />

entgegen, dass ein solcher im luftleeren Räume<br />

nicht erfolgen würde Ich wäre Ihnen deshalb verbunden<br />

für Ihr Urteil. Desgleichen möchte ich<br />

wissen, ob eine Flüssigkeit beim Austritt aus einer<br />

Düse Geschwindigkeit oder Druck hat<br />

H. B. in P.<br />

Antwort: Die Rakete würde sich infolge der<br />

Reaktionswirkung der mit hoher Geschwindigkeit<br />

austretenden Gase auch im luftleeren Räume fortbewegen.<br />

Man kann sich das z. B. damit vordemonstrieren,<br />

dass man aus einer ruhenden Gondel<br />

am Seeufer einen Tellensprung riskiert. Das<br />

Boot wird dann ähnlich dem Gessler's auf den See<br />

hinausgetrieben, während gleichzeitig der Abspringende<br />

das Ufer erreicht Man kann auf diese<br />

Weise das Argument mit dem Luftwiderstande unwirksam<br />

machen, denn das Boot ist ihm ja ebensosehr<br />

ausgesetzt, wie der Teil-Darsteller.<br />

Eine Flüssigkeit oder ein Gas hat beim Austritt<br />

aus einer Düse sowohl Geschwindigkeit als<br />

Diuck. Ihr wesentliches Merkmal ist aber die Geschwindigkeit,<br />

denn die Düse hat den Zweck, ein<br />

Druck-Potential in kinetische Energie umzusetzen,<br />

die dann wieder in Turbinen Arbeit leisten kann.<br />

Bei mehrstufigen Turbinen ist nach der ersten<br />

Expaneionsstufe allerdings noch ein grosser Teil<br />

der Energie in Form von Druckenergie im Gase<br />

aufgespeichert, während nur ein geringerer Teil<br />

schon in Geschwindigkeitsenergie umgewandelt<br />

wurde.<br />

Frage 9745. Einstellbarer Stossdämpfer. Wie<br />

funktioniert ein einstellbarer Stossdampfer (Sliock<br />

Absorber)? Ich erinnere mich, gelesen zu haben,<br />

dass es solche gibt, die während der Fahrt eingestellt<br />

werden können. Stimmt das? F. H. in K.<br />

Antwort: Es existieren Stossdämpfer zur<br />

Dämpfung der Federausschläge des Wagens, die<br />

mit Hilfe einer hydraulischen Druckverstellung ar-<br />

zugleich ausgebildet. Bei jedem Ausschlag erzeugt<br />

er im Leitungssystem, das die Dämpfer miteinander<br />

verbindet, einen gewissen Oeldruck. Da bei<br />

starken und raschen Ausschlägen infolge schlechter<br />

Strassen oder hoher Geschwindigkeit die Dämpfung<br />

stärker sein soll, besitzt jeder Stossdämpfer<br />

ein von diesem Oeldruck beeinflusstes Ventil, das<br />

den Durchfluss(ruerschnitt von einer Kammer des<br />

Stossdämpfers in die andere durch den Druck im<br />

Leitungssystem regelt. Je höher der Druck ist,<br />

desto geringer wird der Durchflussquerschnitt eingestellt.<br />

Damit der Regulierdruck nicht beliebig<br />

ansteigen kann, ist ein am Armaturenbrett einstellbares<br />

Ueberlaufventil vorgesehen. Neben der<br />

automatischen Regulierung des Druckes durch das<br />

schnellere oder langsamere Ausschlagen des Pumpenkolbens<br />

kann also die Dämpfung vom Fahrer<br />

noch in «ewissen Grenzen verändert werden.<br />

Purist.<br />

s P<br />

•«»da<br />

al<br />

Ein hydraulischer Bremsausgleich. Zu den<br />

grossten Vorteilen der hydraulischen Bremse<br />

gehört zweifellos der vorzügliche Ausgleich<br />

der Bremskraft auf alle vier Räder, der sich<br />

mit ihr erreichen lässt. Er ist mit ein Grund<br />

für die rasche Einführung dieses Bremssystems.<br />

Um den hydraulischen Ausgleich<br />

auch für mechanische Bremsen verfügbar zu<br />

machen, bringt eine amerikanische Firma nun<br />

eine billige hydraulische Ausgleichvorrichtung<br />

heraus, die sich zum nachträglichen Einbau<br />

in alle mechanischen Bremsen eignet.<br />

Unser Bild zeigt diesen Bremsausgleich,<br />

eingebaut in das Zuggestänge einer mechanischen<br />

Bremse. Er besteht aus zwei Zylindern<br />

mit Kolben, dje untereinander durph<br />

einen kurzen Schlauch verbunden sind. Zum<br />

Einbau wird ein Stück jeder Zugstange herausgeschnitten<br />

und darauf die eine Seite am<br />

Stempel, die andere am Zylinder befestigt.<br />

Jede Differenz in der Einstellung der Bremse<br />

wird damit ausgeglichen. Die Stempel werden<br />

durch Gummidichtungen öldicht abgeschlossen.<br />

Wo zwei solche Einheiten Verwendung finden,<br />

können die Bremsen je einer Achse<br />

gegeneinander ausgeglichen werden. Auf<br />

Wunsch können mit ähnlichen Mitteln auch<br />

die Bremsen der beiden Achsen paarweise<br />

aufeinander abgestimmt werden. Der Weg der<br />

Kolben wird durch Anschläge in den Zylindern<br />

begrenzt, so dass im Falle einer Verletzung<br />

des Ausgleiclisystems die Bremse<br />

nicht versagt<br />

Die Zylinder werden schon in der Fabrik<br />

mit Glyzerin gefüllt und bedürfen keiner<br />

Nachfüllung, da sie absolut zuverlässig abdichten.<br />

Aus diesen Gründen wurde auf eine<br />

spezielle Einfüllöffnung verzichtet.<br />

Frag« 9738. Gasana)ysen-Messgtr8te. Wer fabriziert<br />

Messgeräte ?ur läufenden Feststellung des<br />

CÖ-, COj- und HrGebaltes einer Gasraisehung?<br />

M. G. in L.<br />

Frage 9743. Alte Motorräder von 1894. Eine<br />

Firma Bürgin in Basel hatte um 1§94 etwa 100<br />

SStück HildebrandTWolfmüllerTMptorräder im Beait?,<br />

die sie nicht verkaufen konnte. Wer kann<br />

Auskunft darüber erteilen, wo ein solches Rad besichtigt<br />

werden dürfte? Wa. 0. in H. I =c Ueberlaufventil, K =? Stossdämpfer, L = Stoss-<br />

Chassis mit hydraulischem Stossdämpfer-System.<br />

dämpfer-Pumpe.<br />

Fragt 9744. Raketenflug-Probleme. Mit einem<br />

freunde dielsutierte ich über das Problem des Raketen-rFlugzeuges.<br />

Meine Ansicht ist die, dass die<br />

beiten. Neben der Handverstellung weisen neue<br />

Modelle auch eine automatische Verstellung auf.<br />

Sie funktionieren folgendermassen:' Am Chassis ist<br />

bei jeder Feder ein Stossdämpfer K eingebaut.<br />

Einer davon (L) ist als Stossdämpfer und Pumpe<br />

Schnitt der Stossdämpfer-Pumpe. A = Oeldruck-<br />

Ueberlaufventil, B = Druckregelventil, G = Oelaustritt<br />

aus der Pumpe, D = Oeleintritt in die<br />

Pumpe.<br />

Anfragt 576. Vortrittsrecht In einer Tageszeitung<br />

ist eine Unfallmeldung, in der behauptet<br />

wird, dass eip ron rechts kommender Velofahrer<br />

vor einem Auto den Vortritt habe. Nach Art. 27<br />

des M. F G. hat dies aber nur ein gleichzeitig von<br />

rechts kommendes Motorfahrzeug. Die in der <strong>Zeitung</strong><br />

vertretene Auffassung ist meines Erachtens<br />

falsch und kann früher oder später jedem Automobilisten<br />

gefährlich werden. Wie steht es mit der<br />

Gefichtspraxis? G. St in Z.<br />

Antwort: Es ist richtig, dass Art. 27 M. F. G.<br />

nur von Motorfahrzeugen spricht und seinem Wortlaut<br />

nach nur da« Zusammentreffen von Motorfahrzeugen<br />

an einer Strassenkreuzung, Strassengabelung<br />

oder Strasseneinmündung ordnet. Das<br />

Zusammentreffen anderer Kategorien von Strassenbenützern<br />

unter sich ist in Art. 30 für die Fahrräder,<br />

in Art. 33 für die Fahrzeuge mit Tierbespannung,<br />

Handkarren und Zugwagen und in<br />

Art. 34 für die Reiter und Viehherden in der Weise<br />

geordnet, dass die Bestimmungen des Art. 27 für<br />

diese Fälle «sinngemäss» anwendbar erklärt werden.<br />

Ueber das Zusammentreffen von Angehörigen<br />

der einen Kategorie mit Angehörigen einer andern<br />

dieser verschiedenen Kategorien ist, ebenfalls<br />

«sinngemäss» das nämliche zu sagen wie über das<br />

Zusammentreffen mit diesen verschiedenen Kategorien,<br />

mit andern Worten, ein Motorfahrzeug hat<br />

einem von rechts kommenden Handkarren usw.<br />

den Vortritt zu lassen! Diese Auffassung ist allerdings<br />

weder im Gesetz noch in der Vollziehungsverordnung<br />

ausgedrückt. Wir halten sie auch für<br />

absolut falsch. Sie wird aber von den Kommentatoren<br />

sowohl als auch von den Gerichten als richtig<br />

bezeichnet und infolgedessen in den Urteilen<br />

auch angewandt. Es liegen diesbezüglich bereits<br />

eine Mehrzahl oberinstanzlicher Urteile vor, in denen<br />

dieser falsche Grundsatz ausdrücklich als bindend<br />

erklärt worden ist, mit der Begründung, diese<br />

Stellungnahme sei im Interesse der Verkehrssicherheit<br />

erforderlich. Diese zuungunsten des Motorfahrzeuges<br />

lautende Gesetzes-Interpretation ist<br />

nur einer der vielen Beweise dafür, wie sehr man<br />

noch darauf bedacht ist, die freie Entwicklung des<br />

Motorfahrzeugverkehrs künstlich zu hemmen.<br />

Das unbeständige Wetter<br />

erhöht die Schwierigkeiten des Inbetriebsetzens des<br />

Motors und erschwert zudem deren ohnehin schon<br />

schwierige Einregulierung. Die Folgen:<br />

mangelhaftes Anfahren<br />

unregelmässige Fahrweise<br />

Aussetzen des Motors<br />

« schwaches Anzugsvermögen<br />

überxnässiger Brennstoffverbrauch.<br />

Vermeiden Sie diese Unannehmlichkeiten, indem Sie<br />

Ihren Motor durch Ihren Garagisten mit einem<br />

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6 AUTOMOBTL-REVUE<br />

Berliner<br />

Hanomag.<br />

Hier sehen wir alte Bekannte: die Typen Garant,<br />

Kurier, Rekord und Sturm. Garant und Kurier<br />

besitzen den gleichen Vierzylindermotor zu<br />

1100 com; der Unterschied liegt in der Ausführung<br />

des Fahrgestells. Der «Garant» ist ein einfach,<br />

aber ausserordentlich solid ausgebildeter Starrachser,<br />

der durch einen kräftig gehaltenen Rahmen<br />

immerhin eine recht gute Strassenlage erzielt, während<br />

beim «Kurier», der den anderen grösseren<br />

Typen im wesentlichen gleicht, für die Vorderräder<br />

Einzelradfederung vorgesehen ist.<br />

Wie bereits am Pariser Salon, zeigt Hanomag<br />

nunmehr auch in Berlin die vollautomatische, öldruckbetätigte<br />

Kupplung. Hier handelt es sich um<br />

eine Neuerung, die sich durch besonders einfachen<br />

Aufbau auszeichnet Ein Kupplungsfusshebel ist<br />

nicht mehr vorhanden, die Kupplung ist mit dem<br />

Gashebel verbunden, doch erfolgt das Ein- und das<br />

Auskuppeln ohne Kraftaufwand vollkommen selbsttätig.<br />

Das Einkuppeln erfolgt durch Oeldruck. Eine<br />

Kupplungsfeder ist nicht vorhanden. Für die Erzeugung<br />

des Oeldruckes wird die gewöhnliche<br />

Schmierpumpe des Motors verwendet.<br />

Wenn man den Gashebel niederdrückt, so wird<br />

zuerst eingekuppelt und dann beim weiteren Niedertreten<br />

Gas gegeben. Das Einkuppeln erfolgt<br />

ganz allmählich und man hat daher Zeit, den Gashebel<br />

gleich weiterzutreten, um die für das Anfahren<br />

des Wagens erforderliche Motordrehzahl zru<br />

erreichen. Dadurch hat man es in der Hand, auch<br />

in der Steigung mit viel Gas anzufahren. Das<br />

gleichzeitige Bedienen von Gashebel und Kupplungshebel<br />

fällt also bei dieser neuartigen Kupplung<br />

vollkommen weg; ein Fuss ruht immer auf<br />

•dem Gashebel, der andere auf der Bremse, so dass<br />

die Bremsbereitschaft wesentlich erhöht wird. Dies<br />

bedeutet eine nicht zu unterschätzende Erhöhung<br />

der Sicherheit.<br />

Wenn während der Fahrt der Gashebel gänzlich<br />

zurückgenommen wird, dann wirkt die Kupplung<br />

als Freilauf. Hingegen kann der Motor zur<br />

Abwärtsfahrt im Gebirge als Bremse in der üblichen<br />

Weise benützt werden, weil man einfach den<br />

Gashebel nur so weit zurücknimmt, dass der Motor<br />

im Leerlauf arbeitet, so dass die Kupplung<br />

nicht gelöst wird.<br />

Der geübte Bergfahrer wird vielleicht die Ausführung<br />

mit einem eigenen Kupplungspedal vorziehen,<br />

weil das Feingefühl, das von menschlicher<br />

Ueberlegung gelenkt wird, durch nichts ersetzt<br />

werden kann. Der Anfänger und der technisch weniger<br />

talentierte Fahrer aber wird es sehr begrüssen,<br />

dass man bei Hanomag nach Wunsch einen<br />

Kupplungsautomaten erhalten kann, der sich durch<br />

höchst einfache Ausbildung (daher Betriebssicherheit)<br />

und durch sinngemässes Arbeiten auszeichnet.<br />

AutomobiVAusstellung<br />

Von Stand zu Stand<br />

Schluss des Berichtes unseres Sonderkorrespondenten.<br />

kommt. Diese Typen haben sämtliche vorne achslose<br />

Aufhängung der Vorderräder durch Querfedern<br />

und Querlenker. Ausserdem sieht man ei-<br />

ccm. Die Fahrgestelle dieser bewährten Typen wur-<br />

1681 ccm, W240 zu 1949 ccm und W 250 zu 2241<br />

Hansa.<br />

Vor zwei Jahren kam diese Bremer Marke mit nen grossen Horch als Pullman-Limousine mit 7 den nur insofern abgeändert, als nunmehr auch<br />

zwei neuen Typen zu 1100 und zu 1700 com heraus,<br />

die sich konstruktiv als ausgezeichneter Wurf Sämtliche Wagen weisen ein Vierganggetriebe Schliesslich verdient die äusserlich am auffal-<br />

Sitzen in vollendeter Ausstattung.<br />

die Vorderräder Einzelfederung aufweisen.<br />

erwiesen. Das Fahrgestell war nach den modernsten<br />

Gesichtspunkten ausgebildet. Selbstverständ-<br />

und synchronisiert sind.<br />

achtete Neuschöpfung besondere Erwähnung: die<br />

auf, bei dem die oberen drei Gänge geräuscharm lendsten und am meisten von den Besuchern belich<br />

vorne und hinten Schwingachsen, Zentralrahmen,<br />

tiefe SchwerpunkUage, obeagesteuerter<br />

Opel.<br />

eich genau mit jenem der Type W 250, aber die<br />

Karosseriespezialtype W 251. Das Fahrgestell deckt<br />

Motor. Dazu Karosserien von besonderer Schnittigkeit.<br />

Type «P 4» heraus. Sie wurde aus dem jahrelang ihrer Linie mutet sie in vieler Hinsicht ausgespro-<br />

Vor einigen Monaten kam Opel mit der neuen Karosserie ist grundlegend anders gestaltet. In<br />

Nach Konsolidierung der Finanzlage des Werkes<br />

eröffnete sich die Möglichkeit, für das Jahr gesetzten Modell 1,2 Liter entwickelt. Der neue Mo-<br />

Reich liebt man immer mehr schön abgerundete<br />

unverändert gebauten und in riesigen Massen abchen<br />

amerikanisch an. Aber auch im Deutschen<br />

<strong>1936</strong> mit einer vollkommen neuen Type herauszukommen,<br />

' während die beiden bisherigen Voll-<br />

aber gleichviel wie der bisherige etwas stärkere mige Gepäckbehälter. All dies bietet der neue Wator<br />

besitzt einen Hubraum von 1066 ccm. leistet Formen, grosse Innenräume und angebaute geräuschwingachser<br />

auch weiterhin gebaut werden. Motor. Fahrgestell und Limousinenaufbau wurden gen. Die Abrundung der äusseren Linien ist weitgehend<br />

durchgefühlt und erstreckt sich auch auf<br />

Die neue Type trägt die Bezeichnung «Privat» in allen wesentlichen Teilen von früher her übernommen.<br />

Lediglich das Gesicht des Wagens wurde die Motorhaube, die in weicher Rundung in die<br />

und verdient nicht nur vom Gesichtspunkte des<br />

äusserst niedrigen Preises — bei einem Motor zu etwas verändert, da nunmehr eine gefällige Kühlerverkleidung<br />

vorhanden ist, die auch die Kot-<br />

des neuen Wagens zeichnet sich durch Behaglich-<br />

Kühlerverkleidung übergeht. — Der Innenraum<br />

3,5 Liter Hubraum — sondern auch in konstruktiver<br />

Hinsieht volle Beachtung. Der Sechszylindermotor<br />

entwickelt 90 PS und verleiht dem Wagen ist, dass diese viersitzige Kleinlimousine bei Anflügelverbindungestange<br />

verdeckt. Bemerkenswert<br />

eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 125 km/h. bringung des Ersatzrades in der vorderen Kotflü-<br />

Neuartig ist die Gestaltung des vorderen und des<br />

hinteren Fahrwerkes. Die Vorderräder werden<br />

durch gleich lange Ouerlenker geführt, die eine<br />

Parallelfübrung der Räder sicherstellen und damit<br />

das für die Lenkruhe nachteilige Kippen der Räder<br />

vermeiden. Die AMederun? erfolgt durch S^h^aubenfedern,<br />

die schräg zwischen den Radlenkern<br />

liegen und gegen den Rahmen gepresst werden.<br />

Für die Gelenke sind Silentblocks verwendet. Die<br />

Hinterachse des neuen Hansa ist wie bei den kleineren<br />

Typen eine Pendelachse mit Gelenkfuhrnng<br />

der Achstrompeten, so dass gesonderte Schubstreben<br />

für die Uebertragung der Antriebs- und Bremsreaktionskräfte<br />

nicht erforderlich sind. Auch bei<br />

der Hinterachse finden Silentblocks für die Federgehänge<br />

Verwendung, so dass es hier ebensowenig<br />

Schmierstellen gibt. .<br />

Horch.<br />

Die Repräsentationsmarke der Auto-TJuion stellt<br />

wieder Wagen von vollendeter Eleganz aus. Im<br />

wesentlichen handelt es sich um die bisherigen Modelle,<br />

an denen nur geringfügige kleine Veränderungen<br />

vorgenommen wurden. Als der weitaus<br />

schönste Wagen seiner Preisklasse beherrscht ein<br />

viersitziges Sporteabriolet der TTünf-Liter-Type den<br />

ganzen Stand. Der Wagen ist mit der Horch-<br />

Doppelgelenkachse ausgestattet. Sie stellt an sich<br />

keine Einzelradfederung dar, da die beiden Räder<br />

durch eine Rohrtraverse verbundon sind. Hingegen<br />

ist das Differential, die Hauptmasse der gewöhnlichen<br />

Starrachse, am Rahmen befestigt, und der<br />

Antrieb der beiden Räder erfolgt durch Doppelgelenkhalbwellen.<br />

Die ungefederten Massen sind<br />

ausserordentlioh leicht, und die Neigung zum Abspringen<br />

der Räder vom Boden verringert sich dadurch<br />

in sehr starkem Mass. Andererseits ermöglicht<br />

die Doppelgelenkachse die Verwenduns weicher,<br />

langer Blattfedern, so dass in gewisser Hinsicht<br />

diese Konstruktion die Vorzüge der Pendelachse<br />

(Einzelradfederung) mit jener der Starrachse<br />

vereinigt<br />

Weiter sieht man ein viertüriges Cabriolet des<br />

Typs 830, einen der geräumigsten Viersitzer der<br />

Ausstellung in dieser Preislage. Der Achtzylinder-<br />

V-Motor, dessen Baulänge jener eines Vierzylindermotors<br />

entspricht, nimmt nur wenig Raum in<br />

Anspruch, was dem Innenraum des Wagens zugute<br />

gelmulde mit einem grossen Gepäckträger ausgestattet<br />

wird, was die Mitnahme erheblicher Gepäcksmengen<br />

erlaubt<br />

Als mittleren Typ .finden wir den «Olympia»<br />

mit einem Vierzylindermotor zu 1279 ccm Hubraum,<br />

der in der selbsttragenden Karosserie aufgehängt<br />

ist. Die Vorderräder sind achslos gefedert,<br />

die Hinterräder jedoch durch eine Starrachse geführt.<br />

Während der kleine Wagen mit Drei- odor<br />

Vierganggetriebe erhältlich ist, wird der Typ Olympia<br />

nur mit einem Dreiganggetriebe geliefert.<br />

Die Reihe wird nach oben abgeschlossen durch<br />

den Sechszylinder-Typ zu 2 Liter Hubraum, der<br />

keine Aenderungen aufweist, sich aber durch einen<br />

ausgezeichneten, sehr elastischen und lebhaften<br />

Motor auszeichnet. Bemerkenswert die geräumigen<br />

Karosserien.<br />

Dar Zweilitertyp wird mit drei verschiedenen<br />

Fahrgestellängen geliefert und ermöglicht so verschieden<br />

grosse Karosserien, und zwar Viersitzer<br />

zu zwei und vier Türen sowie einen sehr langen<br />

Sechssitzer. Ausserdem wird erstmals diese Type<br />

mit einer für den Geländesport geschaffenen Spezialkarosserie<br />

gezeigt.<br />

Wanderer.<br />

Hier sehen wir einen neuen Kompressor-Sportwagen!<br />

Es handelt sich um den Sechszylindermotor<br />

zu 1949 ccm, der nunmehr durch einen Kompressor<br />

für schnellste Fahrt ausgerüstet wurde. Der<br />

Wagen macht gut und gern seine 145 km/St Der<br />

Kompressor liegt zwischen Vergaser und Motor,<br />

läuft ständig mit, kann also nicht gesondert einund<br />

ausgeschaltet werden und führt daher über<br />

den ganzen Drehzahlenbereich zu einer Leistungssteigerung<br />

und zu einer Erhöhung des Anzugsvermögens.<br />

Die Höchstleistung des Motors mit Kom- '<br />

FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> — N° 15<br />

pressor beträgt 85 PS, gegenüber dem gleichen Motor<br />

ohne Kompressor mit 40 PS.<br />

Sehr bemerkenswert ist auch das Fahrgestell<br />

des neuen Sportwagens' ausgebildet. Die Vorderräder<br />

sind achslos aufgehängt und durch eine<br />

Querfeder gefedert. Die Hinterachse ist eine Starrachse<br />

mit der Federnanordnung wie bei der<br />

D. K. W.-Schwebeachse. Dadurch erreicht der Wagen<br />

eine grosse Stabilität gegen das lästige Hinausneigen<br />

des Aufbaues in der Kurve.<br />

Im übrigen werden die Gebrauchswagentypen<br />

beibehalten wie bisher: W 235 mit einem Motor zu<br />

keit und sorgfältige Durchbildung aus. Die Karosserie<br />

und das ausgezeichnet auf der Strasse liegende<br />

schnelle Fahrgestell ergeben in ihrer Verschmelzung<br />

einen sportlichen Reisewagen für den<br />

Alltag wie für grosse Fahrten. Der neue Typ W 251<br />

wird als Limousine sowie als Cabriolet geliefert<br />

Zu unserer Besprechung des Hanomag-Standes<br />

ist berichtigend nachzutragen, dass nunmehr auch<br />

die Type Garant für die Vorderräder Einzelradfeierung<br />

wie die anderen Typen besitzt<br />

CBilder auf Seite 10.)<br />

Deutsch-schweizerischer Wirtschaftsvertrag. Die<br />

seit einiger Zeit in Berlin geführten Verhandlungen<br />

zwischen einer schweizerischen und einer deutschen<br />

Delegation sind am 11. Februar mit der Unterzeichnung<br />

mehrerer Zusatzvereinbarungen zu<br />

dem bestehenden Abkommen über den Waren- und<br />

Zahlungsverkehr abgeschlossen worden. Um die<br />

Ausnützung der für die schweizerische Warenausfuhr<br />

nach Deutschland gemäss dem Verrechnungsabkommen<br />

vom 17. April 1935 zur Verfügung stehenden<br />

Summe von 13 Millionen Franken monatlich<br />

wirksamer zu gestalten, sind die Zahlungskontingente<br />

einzelner Positionen den tatsächlichen<br />

Bedürfnissen besser angepasst worden.<br />

Die handelspolitischen Vereinbarungen betreffen<br />

eine auf bestimmte Kontingentsmengen beschränkte<br />

Herabsetzung gewisser Seidenzölle des<br />

deutschen Tarifes sowie eine Neuregelung der<br />

schweizerischen Kunstseideneinfuhr in Deutschland<br />

auf deutscher Seite sowie eine Neuregelung<br />

des Zolles für gewisse elektrische Automobilapparate<br />

und für Wachstuch auf schweizerischer Seite.<br />

Die Vereinbarungen treten am 1. März <strong>1936</strong> in Kraft<br />

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« • » '<br />

NöI5 FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

F E U I L L E T O N<br />

8. Fortsetzung.<br />

Er musste leicht aufwärts klettern, denn das<br />

Segel stand nach oben. Das Fall, das durch<br />

verschiedene Blöcke am Gaffel und Mast lief,<br />

gab ihm einige Stützpunke für Hände und<br />

Füsse. Aber das schlimmste war, dass der<br />

Wind nicht kräftig und stetig genug wehte,<br />

umdas Segel zu blähen. Als er sich etwa in<br />

der Mitte befand, machte die .Qhost' eine<br />

Schlingerbewegung nach Luv und wieder zurück<br />

in ein Wellental. Harrison hielt inne<br />

und klammerte sich fest. Achzig Fuss unter<br />

ihm, könnte ich seine krampfhaften Muskelbewegungen<br />

sehen: er kämpfte um sein Leben.<br />

Das : Segel wurde schlaff und schwang mittschiffs.<br />

Das Fall gab nach, und obgleich sich<br />

das. alles mit grosser Schnelligkeit abspielte,<br />

konnte ich doch sehen, wie es durch sein Körpergewicht<br />

sackte. Dann schwang die Gaffel<br />

mit einem Ruck zur Seite, das grosse Segel<br />

schwoll wie aus der Kanone geschossen, und<br />

die - dreifache Reihe- von Reffseisingen<br />

klatschte wie eine Gewehrsalve gegen die<br />

Leinwand. Harrison sauste, immer noch festgeklammert,<br />

durch die Luft, aber das Fall<br />

straffte sich wieder mit einem scharfen Ruck.<br />

Es war wie ein Peitschenhieb. Da verlor er<br />

den Halt. Die eine Hand wurde losgerissen,<br />

die andere krampfte sich einen Augenblick<br />

verzweifelt iest, dann folgte auch sie. Der<br />

Körper sauste hinunter, aber glücklicherweise<br />

blieb er mit den Füssen hängen. Durch eine<br />

schnelle Bewegung gelang es ahm, das Fall zu<br />

packen, aber es dauerte nicht lange, bis er sich<br />

wieder hochgeschwungen hatte. Da hing er<br />

— ein kläglicher Anblick.<br />

«Wetten, dass ihm heute das Abendbrot<br />

nicht schmecken wird », hörte ich Wolf Larsen<br />

sagen, dessen Stimme um die Ecke der<br />

Kombüse zu mir drang. « Johansen, abhalten.<br />

Passen Sie auf! Jetzt kommt die Bö.»<br />

Harrison musste sich sehr elend fühlen.<br />

Lange klammerte er sich an seinen schwankenden<br />

Halt, ohne auch nur einen Versuch zu<br />

machen, sich zu bewegen. Aber Johansen<br />

trieb ihn an, seine Aufgabe zu vollenden.<br />

«Es ist eine Schande! » hörte ich Johnson<br />

in langsamem, aber korrektem Englisch knurren.<br />

Er stand beim Grossmast, ganz nahe bei<br />

mir. «Der Junge hat guten Willen. Mit der<br />

Zeit •wird'er'es-schGir lernen.- -Aber das ist;.« •*••<br />

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»•••••••»»•••#<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

Er machte eine Atempause und beendete dann<br />

sein Urteil: « Mord! »<br />

«Willst du still sein!» flüsterte Louis ihrri<br />

zu. «Wenn dir dein Leben lieb ist, so halt<br />

den Mund.»<br />

Aber Johnson knurrte weiter.<br />

Der Jäger Standish sagte zu Wolf Larsen;<br />

« Das ist mein Puller, und Ich möchte ihn nicht<br />

verlieren.»<br />

« Stimmt, Standish», lautete die Antwort.<br />

« Wenn du ihn im Boot hast, ist er dein Puller,<br />

solange ich ihn aber hier an Bord habe, ist er<br />

mein Matrose, und da mache ich mit ihm, was<br />

mir gefällt.»<br />

«Aber das ist doch kein Grund...» begann<br />

Standish erregt.<br />

.« Es ist gut», unterbrach ihn Wolf Larsen.<br />

«Ich habe meine Meinung gesagt, und damit<br />

genug. Der Mann gehört mir, und wenn es<br />

mir passt, kann ich Suppe aus ihm kochen und<br />

sie essen.»<br />

Die Augen des Jägers funkelten zornig,<br />

aber er drehte sich um und ging die Treppe<br />

zum Zwischendeck hinab, wo er stehenblieb<br />

und hinaufsah. Alle Mann befanden sich an<br />

Deck, und alle Augen waren nach oben gerichtet,<br />

wo ein menschliches Wesen mit dem<br />

Tode rang. Die Gefühllosigkeit dieser Menschen<br />

war entsetzenerregend. Ich, der ich<br />

abseits vom Trubel der Welt gelebt hatte,<br />

hätte mir nie träumen lassen, dass es draussen<br />

so zuging.<br />

Doch zurück zu Harrison! Johansen<br />

schmähte und beleidigte den armen Kerl,<br />

aber es dauerte volle zehn Minuten, bis er ihn<br />

wieder in Bewegung gebrächt hatte. Kurz<br />

darauf hatte er das Ende der Gaffel erreicht,<br />

wo er sich, auf der Spiere reitend, besser<br />

festhalten konnte. Er machte das Schoot klar<br />

und hätte nun am Fall entlang zum Mast zurückklettern<br />

können. Aber er hatte den Kopf<br />

verloren. So unsicher seine jetzige Lage war,<br />

wollte er sie doch nicht mit der noch unsichereren<br />

auf dem Fall vertauschen.<br />

Er backte auf den luftigen Weg, der er passieren<br />

sollte, und dann hinunter aufs Deck.<br />

Noch nie hatte ich soviel Furcht auf dem Gesicht<br />

eines Menschen ausgeprägt gesehen.<br />

Vergebens rief Johansen, dass er herunterkommen<br />

solle. Jeden Augenblick konnte er<br />

von der Gaffel geschleudert werden, aber er<br />

war hilflos vor Angst. Wolf Larsen, der, in.<br />

eine Unterhaltung mit Smoke vertieft, auf und<br />

nieder schritt, nahm keine Notiz von ihm, nur<br />

rief er dem Mann am Rad einmal scharf zu:<br />

« Du bist aus dem Kurs, Mann! Pass auf, dass<br />

du dir keine Unannehmlichkeiten zuziehst',» .J<br />

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« Jawohl, Käptn », erwiderte der Rudergast<br />

und drehte das Rad.<br />

Er hatte die ,Qhost' ein paar Strich aus dem<br />

Kurs gebracht, damit das bisschen Wind das<br />

Vorsegel füllen und prall halten konnte. Er<br />

hatte dem unglückseligen Harrison helfen wollen,<br />

auf die Qefahr hin, Wolf Larsens Zorn<br />

heraufzubeschwören.<br />

i Wohl eine halbe Stunde verging. Da sah<br />

ich Johnson in einem Wortwechsel mit Louis.<br />

Er endete damit, dass Johnson den Arm des<br />

andern, der ihn halten wollte, beiseite schob<br />

und nach vorn ging. Er überquerte das Deck,<br />

sprang in die Takelung und begann zu klettern.<br />

Aber das schnelle Auge Wolf Larsens<br />

hatte ihn erfasst.<br />

« Hallo, Mann, wohin? » rief er.<br />

Johnson hielt im Klettern inne. Er blickte<br />

seinem Kapitän in die Augen und sagte langsam:<br />

« Ich will den Jungen herunterholen. ><br />

«Du wirst herunterkommen, und das ein<br />

bisschen plötzlich. Verstanden? Runter! »<br />

' Johnson zögerte, aber der langjährige urlbedingte<br />

Gehorsam gegen den Herrn des<br />

Schiffes übermannte ihn, er glitt aufs Deck<br />

herab und ging nach vorn.<br />

ist so voller Roheit wie das Meer voller Bewegung.<br />

Manchen macht dies krank, manchen<br />

jenes. Das ist alles.»<br />

« Aber Sie, der Sie Spott mit Menschenleben<br />

treiben, legen Sie dem Leben gar keinen<br />

Wert bei? » fragte Ich.<br />

« Wert? Was für Wert? » Er sah mich an,<br />

und obwohl seine Augen ruhig und unbeweglich<br />

waren, erschien doch ein zynisches Lächeln<br />

in ihnen. « Was für einen Wert? Wie<br />

ermessen Sie es? : Wer schätzt es? »<br />

«Ich selbst», gab ich zur Antwort.<br />

« Wieviel ist es Ihnen denn wert? Das Leben<br />

eines andern, meine ich. Nun, heraus damit!<br />

Was ist es wert?»<br />

Der Wert des Lebens? Wie sollte Ich eine<br />

solche Frage stehenden Fusses beantworten?<br />

Die Heiligkeit des Lebens war für mich immer<br />

etwas Gegebenes gewesen. Dass es einen<br />

Wert besass, war eine Wahrheit, die ich nie<br />

bezweifelt hatte. Und als er diese offenbare<br />

Wahrheit jetzt anfocht, war ich ratlos.<br />

«Wir sprachen gestern davon», sagte er.<br />

«Ich behauptete, das Leben sei ein Gärstoff,<br />

ein Ferment, das Leben frässe, um selbst leben<br />

zu können, und das Leben sei nichts als<br />

erfolgreiche Gemeinheit. Nun, wenn es auf<br />

Angebot und Nachfrage ankommt, so ist das<br />

Um halb sechs ging ich hinunter, um denLeben das Billigste auf der Welt. Es gibt soundso<br />

viel Wasser, soundso viel Erde, sound-<br />

Kajütentisch zu decken, aber ich wusste kaum,<br />

was ich tat, denn immer sah ich den totenbleichen,<br />

zitternden Menschen vor mir, dermöchte, gibt es zur Unendlichkeit.<br />

so viel Luft, aber Leben, das geboren werden<br />

sich wie ein Käfer an die Gaffel klammerte. «Sie haben Darwin gelesen», sagte ich,<br />

Als ich um sechs Uhr an Deck kam, um das «aber Sie haben ihn missverstanden, wenn<br />

Abendbrot aufzutragen, sah ich Harrison immer<br />

hoch in derselben Lage. Die Unterhal-<br />

Dasein Ihr mutwilliges Vernichten von Leben<br />

Sie den Schluss ziehen, dass der Kampf ums<br />

tung bei Tisch drehte sich um andere Dinge. rechtfertigt.»<br />

Kein einziger schien sich für das so grundlos<br />

gefährdete Leben zu interessieren. Als ich<br />

aber noch einmal nach der Kombüse musste, :<br />

sah ich zu meiner Freude Harrison nach der<br />

Back schwanken. Er hatte endlich den Mut<br />

zum Herunterklettern gefunden.<br />

Ehe ich diesen Gegenstand verlasse, muss<br />

ich eine Unterhaltung berichten, die ich mit<br />

Wolf Larsen in der Kajüte hatte, als ich das<br />

Geschirr aufwusch.<br />

«,Sie sahen sehr schlecht aus. heute nachmittag<br />

», begann er. « Was fehlte Ihnen? »<br />

Er wusste natürlich gut, was mich beinähe<br />

o elend wie Harrison gemacht hatte, er wollte<br />

mich nur reizen.<br />

Ictantwortete: «Es war die rohe Behandlung<br />

des Jungen.»<br />

Er. lachte kurz: «Wohl eher Seekrankheit.<br />

Mancher kriegt sie, mancher nicht.»<br />

"'«-Nein, das war es nicht», antwortete ich.<br />

gewiss», fuhr er fort- « Die Erde<br />

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Er zuckte die Achseln. « Sie wissen wohl,<br />

dass Sie dabei nur an das menschliche Leben<br />

denken, denn auf Fleisch, auf Geflügel und<br />

Fische verzichten Sie so wenig wie ich oder<br />

sonst jemand. Und menschliches Leben unterscheidet<br />

sich in keiner Beziehung von tierischem.<br />

Warum sollte ich sparsam sein mit<br />

diesem Leben, das so billig und wertlos ist?<br />

Es gibt mehr Matrosen als Schiffe für sie auf<br />

dem Meere, mehr Arbeiter als Maschinen für<br />

sie. Sie leben ja auf dem Lande, und Sie wissen<br />

doch, dass man Ihre Armen in den ungesundesten<br />

Stadtvierteln unterbringt und Hunger<br />

und Pest auf sie loslässt, und dass die<br />

Zahl derer beständig wächst, die aus Mangel<br />

an einem Stückchen Brot und einem Bissen<br />

Fleisch zugrunde gehen. Ist das nicht Vernichtung<br />

von Leben? Haben Sie, je die Londoner<br />

Dockarbeiter wie wilde Tiere um eine<br />

Arbeitsgelegenheit kämpfen sehen? »<br />

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AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 21. FEBRUAR <strong>1936</strong> 15<br />

Fortsetzung von Seite 3.<br />

„L.Z. 129" startbereit<br />

(Schluss.)<br />

Seit Kriegsende hat sich in der äussern<br />

Formgebung der Luftschiffe die Tendenz<br />

durchgesetzt, den Schlankheitsgrad L:D<br />

mehr und mehr zu verkleinern. «L. Z. 113»,<br />

das letzte bei Kriegsende beinahe fertiggestellte<br />

Marineluftschiff hatte noch ein<br />

Verhältnis der Länge L zum Durchmesser<br />

D von 8,8. Es folgt die «Bodensee» mit<br />

L:D 6,5, die «Los Angeles» mit 7,2, während<br />

«Graf Zeppelin», der sich ,in seinen<br />

Massen nach denen der vorhandenen Bauhalle<br />

richten musste* mit 7,8 aus dieser<br />

Eeihe herausfällt. Der startbereite «L. Z.<br />

129» weist einen L:D von 6 auf. Die<br />

«Akron» hatte ein solches von 5,9, während<br />

die Engländer bei «E 100» und «R 101»<br />

noch weiter gingen, hatten doch diese<br />

Schiffe einen L:D von 5,5 resp. 5,7.<br />

Der Uebergang zu plumperen Bauformen<br />

ist aerodynamischer und statischer<br />

Art, haben doch Versuche im Windkanal<br />

ergeben, dass der Widerstand bei L:D =<br />

5*5 bis 6 einen Kleinstwert erreicht. Fahrtechnisch<br />

ist ein gewisser Einfluss der<br />

Schlankheit auf die Steuerbarkeit des<br />

Schiffes erkennbar. Das plumpere Schiff<br />

ist infolge seines kleinern Massenträgheitsmomentes<br />

um die Hochachse wendiger,<br />

während das schlankere ruhiger im<br />

Kurse liegt. Doch ist in diesem Punkte<br />

der Stabilisierungsgrad und die Grosse<br />

der Ruderflächen ausschlaggebend. Da ein<br />

gleicher Schiffsinhalt beim plumpern<br />

Schiff von einer kleinern Oberfläche umspannt<br />

wird, so bedeutet dies eine Ersparnis<br />

an Hüllen- und Zellenstoff, zum Teil<br />

auch an Tragwerk. In statischer Hinsicht<br />

ist das grosse Widerstandsmoment des<br />

plumpern Schiffes natürlich erwünscht;<br />

doch gibt es hier eine Grenze, jenseits<br />

deren das hierdurch ersparte Gewicht bei<br />

den Hauptringen sehr schnell mit dem<br />

Durchmesser steigt.<br />

«L. Z. 129» zeichnet sich gegenüber den<br />

frühern Grossbauten von Luftschiffen dadurch<br />

aus, dass die Passagierräume von<br />

400 m ! Bodenfläche mittschiffs angeordnet<br />

sind. Zweistockwerkartig untergebracht<br />

enthält die Oberpartie Speisesaal, Wandelhalle,<br />

Schreib- und Lesezimmer, sowie die<br />

Kabinen mit 50 Betten; die untere Rauchsalon,<br />

Bad, Schiffsbureau, Küche und Besatzungsräume.<br />

Der Führerraum (Steuerund<br />

Navigationsraum) weist eine Länge<br />

von 10 m auf und liegt am Bugteil des<br />

Schiffes. Ueber diesem ist die Funkstation<br />

angeordnet, welche ihren Strom von einer<br />

Beim Streichen der Hülle. (Photo: Luftschiffbau Zeppelin.)<br />

130» begonnen wird. Die Pläne für dieses<br />

Schiff sind bereits fertig erstellt. Alle<br />

erforderlichen Vorrichtungen befinden<br />

sich in den Werftwerkstätten in Arbeit,<br />

so dass nach Eintreffen der notwendigen<br />

Baustoffe mit dem Neubau auf breitester<br />

Basis begonnen werden kann, während<br />

mit der Herstellung kleinerer Einzelheiten<br />

schon begonnen werden konnte.<br />

Im grossen und ganzen wird dieser<br />

Ozeanriese die gleichen Abmesungen wie<br />

«L.Z. 129» aufweisen: Länge 246 m, grösster<br />

Durchmesser 41 m, Nenngasinhalt<br />

190 000 m*. Dagegen sind u. a. bei der An-<br />

der Passagierräume einige Ergänzun-<br />

im Schiffsinnern befindlichen und vonlage<br />

zwei Oelmotoren betriebenen elektrischen gen in Aussicht genommen.<br />

Zentrale erhält. Der nämliche Energiespender<br />

liefert ferner die Elektrizität für nischen Luftverkehrs werden die Werft-<br />

Im Zuge der Ausdehnung des transozea-<br />

das Lichtnetz und die Küche, während das anlagen in Friedrichshafen bedeutend erweitert.<br />

Bereits ist mit der Errichtung<br />

Warmwasser ihrer Oelmotoren zur Speisung<br />

einer kombinierten Warmwasser- einer 150 m langen Eingbauhalle begonnen<br />

worden. Neben der eigentlichen gros-<br />

Luftheizung dient.<br />

Ehe dieses zweite Ozeanluftschiff fertiggestellt<br />

ist, wurde bereits der Auftrag für ruht, werden in einer neuen Spezialwerksen<br />

Halle, in der heute noch «L. Z. 129»<br />

ein weiteres Grossluftschiff erteilt. Nach stätte die 36eckigen Dural-Ringe des<br />

Beendigung der ersten Probefahrten wird Schiffsgerippes hergestellt. Wie bei «L. Z.<br />

«L. Z. 129» nach dem Flughafen Löwenthal<br />

überführt, während in Friedrichs-<br />

auch bei «L. Z. 130» in den Händen von<br />

129» wird die Leitung der Bauarbeiten<br />

hafen sofort mit der Kiellegung des «L. Z. jDipl. Ing. Knut Eckener liegen.<br />

Weitere Anmeldungen zum Grossen Preis<br />

von Pau. Nachdem wir in unserer letzten<br />

Ausgabe von der endgültigen Teilnahme der<br />

Scuderia Ferrari mit ihren Spitzenreitern<br />

Nuvolari, Brivio und Farina am Grossen<br />

Preis von Pau berichten konnten, sowie von<br />

der definitiven Meldung Raymond Sommers<br />

auf Alfa Romeo, haben sich inzwischen vier<br />

weitere Fahrer für diesen ersten G. P. der<br />

Saison vormerken lassen, nämlich Raph auf<br />

Alfa Romeo, Robert Brunet, Villapadierna<br />

und Etancelin auf Maserati.<br />

In den letzten Wochen wurde die 'Rundstrecke<br />

von Pau bedeutend ausgebessert,<br />

u. a. verschiedene Kurven überhöht, so dass<br />

die Piste am 1. März in einwandfreiem Zustand<br />

sein dürfte.<br />

Das Training wurde auf Freitag den 28.<br />

und Samstag den 29. Februar, je von 12.15<br />

bis 13.45 Uhr angesetzt.<br />

Grosser Preis von Schweden. Am Grossen<br />

Preis von Schweden, der am kommenden<br />

Sonntag ausgetragen und von 44 Fahrern<br />

beschickt sein wird, wie wir unlängst melden<br />

konnten, nehmen u. a. folgende Konkurrenten<br />

teil : Ebb auf Mercedes-Benz; Björnstad<br />

und Widengren auf Alfa Romeo; Elo,<br />

Johannson und Sundstedt auf Bugatti und<br />

Rolander und Westerblom auf Amilcar. Ferner<br />

ist Hartmann aus Budapest auf Maserati<br />

gemeldet.<br />

Scuderia Subalpina wird Scuderia Torino. Die<br />

ehemals an zahlreichen Rennen zu bedeutendem<br />

Ansehen gelangte Scuderia Subalpina hat unlängst<br />

eine Umbildung erfahren und wird als Scuderia<br />

Torino weiterhin an den Rennanlässen erscheinen.<br />

Als Direktor steht der neuen Organisation der Torineser<br />

Rennfahrer Giorgio Ambrosini vor. Die<br />

Mannschaft besteht aus Siena, Dusio und Ghersi<br />

und dürfte 'wahrscheinlich noch vergrössert werden.<br />

Was das Material der neuen Scuderia anbetrifft,<br />

so hat sie vom Subalpina-Rennstall sämtliche,<br />

Maserati-Rennwagen übernommen. Aller Wahr-"<br />

scheinlichkeit nach dürfte die Scuderia Torino am<br />

Grossen Preis von Monaco debütieren.<br />

«Circuit Inconnu» In Spanien. Diese Veranstaltung<br />

litt unter miserablem Wetter. Von fünf gemeldeten<br />

Wagen sind drei am Ziel angekommen,<br />

nämlich 1. Fernando, 2. Quintana, 3. Olano.<br />

TaruffI fliegt. Rekordinhaber Piero Taruffi, von<br />

dem wir seinerzeit kundgaben, dass er in Rom das<br />

Fliegen erlerne, hat das Pilotenbrevet kürzlich mit<br />

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•N° 15 — FREITAG, 21. FEBRUAR' <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

T.C.S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Letzte Woche tagte unter dem Vorsitz des Sektionspräsidenten<br />

Herrn E. Lutz, Flawil, der Gesamtvorstand<br />

unserer Sektion, um die Jahresrechnunj!<br />

pro 1935 entgegenzunehmen. Infolge verschiedener<br />

unvorhergesehener Auslagen für Verkehrserziehung<br />

und die Nationalratswahl-Kampajjne<br />

schliesst die Rechnung erstmals mit einem Rückschlag<br />

ab.<br />

Der Vorstand beschliesst, die Generalversammlunn<br />

auf Sonntag, den 19. April <strong>1936</strong>, nachmittags<br />

2 Uhr, ins Restaurant zum «Schneggen» nach<br />

Buchs einzuberufen. Es ist in Aussicht genommen,<br />

eine Reduktion des Jahresbeitrages vorzuschlagen.<br />

In der jetzigen Zeit wird ein derartiger Antrag bei<br />

den Mitgliedern kaum auf Opposition stossen. Bezüglich<br />

der Rückvergütung an die Ortsgruppen soll<br />

eine Neuordnung Platz greifen, worüber die Mitglieder<br />

an der Generalversammlung Beschluss zu fassen<br />

haben werden.<br />

Mit Rücksicht auf die Kosten wird von der Herausgabe<br />

eines gedruckten Jahresberichtes pro 1935<br />

Umgang genommen. Der Jahresbericht wird auszugsweise<br />

in der «Automobil-Revue» veröffentlicht<br />

werden.<br />

Die Wiedergründung der St: Gallisch-Appenzellischen<br />

Strassenverkehrsliga, welcher vorläufig nur<br />

die motorisierten Verbände angehören, ist vollzögen.<br />

In den Vorstand der Verkehrsliga wird als Mitglied<br />

unser Sektionspräsident Herr E. Lutz, Flawil. delegiert<br />

Fz.<br />

SEKTION BERN. Autofahrten In Bulgarien.<br />

Es war wirklich automobilistisches Neuland für<br />

uns Zentraleüropäer, das uns am letzten Montag<br />

im Rahmen eines Vortragsabends des A. C. S. gezeigt<br />

wurde. In einer recht unterhaltsamen Dialektplauderei,<br />

begleitet von einer Menge Lichtbilder,<br />

verstand es Herr Dr. med. H. Walthard meisterhaft,<br />

die Zuhörer mit Land und Leuten von Bulgarien<br />

bekanntzumachen. Von Sofia, der Hauptstadt<br />

aus, führten ihn seine Reisen nach Norden und<br />

Süden, durch. Tal und Gebirge und zuletzt in einer<br />

längern Fahrt quer durch das ganze Land bis ans<br />

Schwarze Meer.<br />

Vor allem interessierte, was der Vortragende<br />

über die Strassen Bulgariens erzählte, die in ihrer<br />

Anlage meist mustergültig sind, deren Ausbau aber<br />

leider sehr häufig unvollendet geblieben ist. Dabei<br />

,ist aber zu erwähnen, dass überall sehr eifrig am<br />

Weiterausbau gearbeitet wird, so weit es eben im<br />

Jlahmen des Möglichen eines nicht mit Glücksgütern<br />

reich gesegneten Landes liegt. Die Strassenpolizei<br />

ist meistens recht gut. Die Benzinversorgüng<br />

ist noch nicht so ausgeklügelt wie bei uns<br />

und einen Reservekanister mitzunehmen dürfte<br />

immer empfehlenswert sein. Die Fahrprüfung in<br />

Bulgarien abzulegen ist nicht leicht, auf alle Fälle<br />

viel schwieriger als bei uns.<br />

Prächtig waren die Bilder aus dem Volksleben,<br />

waren sie nun aus der aufblühenden Hauptstadt<br />

Sofia, aus den Landstädtchen oder aus den Bauerndörfern.<br />

Primitiv sind noch die Hilfsmittel in<br />

der Landwirtschaft, daneben sah man Bilder von<br />

modern und hygienisch einwandfrei eingerichteten<br />

Käsereien und kurz darauf wieder höchst einfache<br />

Hütten nomadisierender Hirten. Interessant ist<br />

auch all das, was mit der Rosenöl-Industrie zusammenhängt.<br />

Im ganzen genommen, ein Land<br />

reich an Gegensätzlichkeiten, ein Land aber zugleich<br />

mit prachtvollen Landschaftsbildern von einer<br />

bezaubernden Harmonie. Einzig schön ist der<br />

Blick weit über Berg und Tal von der Höhe des<br />

Schipkapasses aus, dieses in der Geschichte berühmt<br />

gewordenen Ueberganges, der so viel Kämpfe<br />

und Blutvergiessen sah.<br />

Und zuletzt das Meer, der Strand, der moderne<br />

Badeort am tiefblauen und ja nicht etwa schwarzen<br />

«Schwarzen Meer». — Gelockt werden die<br />

Ausführungen des Vortragenden wohl manchen<br />

haben, auch einmal selbst eine Fahrt in den Balkan<br />

zu unternehmen. Aber ob sich der Wunsch eines<br />

jeden so leicht in die Tat umsetzen lässt, das<br />

steht wieder auf einem andern Blatt. — Herr Dr.<br />

Perlet, der Vizepräsident der Sektion Bern des<br />

A. C. S., verdankte dem Referenten seine gediegenen<br />

Ausführungen mit warmen Worten.<br />

ORTSGRUPPE WINTERTHUR DER SEKTION<br />

ZÜRICH. Die Winterthurer Ortsgruppe hält Donnerstag,<br />

den 12. März, 19.15 Uhr, im Bahnhofbüfett<br />

in Winterthur ihre ordentliche Generalversammlung<br />

ab, die sich im ersten geschäftlichen<br />

Teil mit den statutarischen Traktanden, Geschäftsbericht,<br />

Jahresrechnung, Wahlen usw., zu befassen<br />

hat. Im zweiten Teil, zu dem auch die Angehörigen<br />

eingeladen sind, wird Herr Dr. H. Weisbrod, Züriph,<br />

seinen neuen Filmvortrag über «Im Auto<br />

zum nördlichen Eismeer» halten, der an der Premiere<br />

in Zürich so grossen Erfolg erntete. V<br />

Der Verband der Experten in Frankreich ist<br />

gegründet. Mit der Ausdehnung der «Pou-du-Ciel»-<br />

Bewegung machte sieh die Notwendigkeit bemerkbar,<br />

eine unabhängige Organisation zu gründen mit<br />

der Aufgabe, die ersten «Schritte» der Amateur-<br />

Konstrukteure zu erleichtern, und zwar indem sie<br />

ihnen' erfahrene Piloten und Techniker zur. Verfügung<br />

stellte.<br />

Diese Organisation, die wie schön lange, in unserem<br />

Programme Lotten (welches seinerzeit dem<br />

Schweizer. Luftamt vorgelegt wurde), ist jetzt in<br />

Frankreich verwirklicht worden. Es ist ohne Zweifel,<br />

dass diese Initiative von den Amateur-Konstrukteuren<br />

mit -grossem Interesse aufgenommen<br />

wird, da sie für wenig Geld die Möglichkeit haben,<br />

Ihren Apparat regulieren zu lassen und damit die<br />

Schäden durch ihre Unerfahrenheit vermeiden<br />

werden.<br />

Es ist zu bemerken, dass die Association Francaise<br />

Aerienne, der diese Neuerung zu verdanken<br />

ist, damit nicht einen Zwang auf die Amateur-Kon-<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Der Vorstand lädt alle Mitglieder<br />

auf kommenden Sametag,<br />

den 22. Februar zu einem<br />

SCHAFFHAUSEN gemütlichen Faschingsabend ins<br />

Stammlokal ein. Unser Kassier<br />

R. Ging hat Bockmützen zur Verfügung. Wir bitten<br />

die Aktiv- und Passivmitglieder höflich um<br />

vollzähligen Aufmarsch.<br />

Mit Chauffeurgruss: Der Vorstand.<br />

" T. F. 986. Spanien. Werden für Fahrten nach<br />

Spanien der internationale Führerschein und der<br />

internationale Zulassungsschein noch verlangt, oder<br />

sind diese Dokumente für Spanien auch nicht mehr<br />

nötig wie für Frankreich, Deutschland, Oesterreich<br />

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BERN, Freitag, 21. Februar <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 15<br />

Röllibutzen aus der March<br />

Brauchtum<br />

Vielleicht ist alles Brauchtum in seinem letzten<br />

Ursprung religiös; sicher sind das alle Bräuche, die<br />

mit dem Leben und Sterben des Menschen zusammenhängen.<br />

Von einem Brauch, der heute vielfach<br />

den Charakter einer blossen Belustigung hat, gilt<br />

das aber mit aller Sicherheit: von der Fasnacht<br />

oder «Fastnacht», wie die Schriftsprache sagt. Es<br />

sei hier nebenbei bemerkt, dass «Fasnacht» und<br />

«Fastnacht» zwei verschiedene Worte mit zwei<br />

verschiedenen Bedeutungen sind, die ausser der<br />

klanglichen Aehnlichkeit nichts miteinander zu tun<br />

haben. «Fasnacht» bedeute die Nacht, wo man<br />

cfasen», das heisst ausgelassen sein, wüsttun kann,<br />

während «Fastnacht» deutlich von «Fasten» abzuleiten<br />

ist und an die Fastenzeit anklingt, die nach<br />

der Fasnacht beginnt. Aelter ist natürlich die mundartliche<br />

«Fasnacht».<br />

Das Brauchtum habe vielleicht eine religiöse<br />

Wurzel, sagten wir oben. «Religiös» bedeutet hier<br />

allerdings nicht etwa «kirchlich», sondern «kultischheidnisch».<br />

Denken wir uns einen Augenblick in<br />

die Seele des Höhlenbewohners hinein, der aus<br />

den primitivsten und subjektivsten Voraussetzungen<br />

sich ein Weltbild zurechtmachte! Er verehrt die<br />

Sonne als die sichtbare Spenderin alles Lebens, er<br />

glaubt an die Zauberkräfte von Symbolen und geheimnisvollen<br />

Formeln. Der Winter, die Nacht sind<br />

für ihn böse Mächte oder Dämonen; der helle Tag,<br />

der spriessende Frühling, der wächsige Sommer,<br />

der fruchtbare Herbst zeigen ihm das Wirken der<br />

guten Gottheit.<br />

Wenn man sich vorstellt, was der Winter mit<br />

seiner Kälte und seinen langen Nächten für den<br />

primitiven Menschen bedeutet hat, so begreift man<br />

seinen Jubel über die Sonnenwende im Dezember<br />

vollauf, und die Ausgelassenheit der Fasnacht, unmittelbar<br />

vor Frühlingsbeginn, erst recht, erwacht<br />

doch nicht nur die äussere Natur zu neuem Leben,<br />

sondern auch der Mensch. Wozu aber die Maske,<br />

die Verkleidung? Die hatten wohl den Sinn, dass<br />

der Mensch mit der grausigen Larve den bösen<br />

(Photo


12 Awtomofcfl-Revtie — 15<br />

Prinz Karneval<br />

vor Gericht<br />

«la Dertgira nauscha» — zu Deutsch: «Das<br />

Strafgericht» —, so nennt sich ein im romanischen<br />

Quellgebiet des Rheins beheimatetes Fastnachtsspiel,<br />

das sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem<br />

der eigenartigsten und populärsten Produkte der<br />

rätoromanischen Volksliteratur entwickelt hat.<br />

Das diesem Spiele zugrunde liegende Motiv:<br />

der Kampf zwischen Winter und Sommer, ist uralt<br />

und ist schon früh in den verschiedensten Sprachen<br />

der Welt dramatisch verwertet und dargestellt worden.<br />

Seit dem Mittelalter hat dieser Natur-Mythus<br />

in seiner dichterischen Gestaltung vielfach eine<br />

Umwandlung, gewissermassen eine «Christianisierung»<br />

seiner ursprünglichen Bedeutung erfahren,<br />

indem das Symbol des Winters durch den Prinzen<br />

Karneval, die Personifikation des Sommers durch<br />

die Fastenzeit ersetzt worden ist. Wie ja auch die<br />

während der Fastnacht noch vielerorten übliche<br />

Beerdigung oder Verbrennung der (ursprünglich<br />

den «Winter» darstellenden) Strohfigur heute zumeist<br />

als eine dem Prinzen Karneval geltende Abschieds-Zeremonie<br />

aufgefasst wird.<br />

Auch in der «Dertgira nauscha», deren älteste<br />

uns erhaltene Fassung ,aus dem Jahre 1764 stammt,<br />

treten nicht mehr Winter und Sommer, sondern<br />

Prinz Karneval Iromanisch: «Junker Tscheiver») und<br />

Frau Fasten («Dunna Cureisma») sich im Kampfe<br />

gegenüber. Was diesem rätischen Spiele eigentümlich<br />

ist und es von den motivisch gleichartigen<br />

Dramen anderer Nationen unterscheidet, das ist<br />

der Umstand, dass die beiden Widersacher ihren<br />

Streit nicht unter sich austragen, dass die Kontroverse<br />

vielmehr auf dem Prozesswege seine Erledigung<br />

findet, wobei die Gerichtsverhandlungen genau<br />

nach den im Grauen Bunde dereinst geltenden<br />

Rechtsregeln geführt werden.<br />

Der Verlauf des Gerichtsspieles, das, auf offenem<br />

Dorfplatze aufgeführt, durch Jahrhunderte hindurch<br />

die beliebteste Fastnachtsunterhaltung der<br />

Sursilvanen bildete, ist in Kürze zusammengefasst<br />

folgender:<br />

Nqch dreimaliger Vorladung durch den Gerichtsweibel,<br />

erscheint in altertümlicher hudliger Tracht,<br />

eine aus Schneckengehäusen bestehende Rosenkranzkette<br />

um das Handgelenk gewunden, Frau<br />

Fasten vor den versammelten Herren des Gerichts<br />

und macht geltend, dass Prinz Karneval durch unerhörte<br />

Verführungskünste das Volk vom Himmelsweg<br />

abbringe, das alte Vätersitte der neuen Kleiderpracht<br />

weichen müsse. Sie erbittet sich vom<br />

Gericht einen amtlichen Beistand, der sich aber —<br />

ungalant genug — der hässlichen, ausgemergelten<br />

Alten als Fürsprech zu dienen, nur ungern herbeilässt.<br />

In seiner Klagerede weist er auf die Wohltat<br />

eines arbeitsamen, frommen Lebens hin, während<br />

Prinz Karneval nachts und während der Mette<br />

Schafe, Kälber und Hühner stehle und dann behaupte,<br />

Zigeuner oder der Bär hätten es getan,-<br />

der gleiche Schelm verlocke die Jugend zu Tanz<br />

und Liebelei, verleite die Frauen dazu, Butter und<br />

Korn zu verschachern, um aus dem Erlös Wein und<br />

eitlen Putz zu kaufen. Nun wird Prinz Karneval,<br />

der sich gerade in lustiger Gesellschaft befindet,<br />

durch den Gerichtsweibel herbeigeholt. Unbekümmert<br />

um die ernsten Mienen der Richter gibt<br />

der gesellige Junker seiner Freude darüber Ausdruck,<br />

eine so grosse Menschenmenge anzutreffen,<br />

und er fordert das Volk auf, sich ihm, dem<br />

frohen Tanzmeister, anzuschliessen. Es fällt ihm<br />

nicht schwer, einen gerne bereiten Fürsprech zu<br />

finden, der des langen und breiten darlegt, wie<br />

schädlich die erfrorenen Schnecken für den Magen<br />

seien, wie wenig die abgerahmte Milch der<br />

Fastenzeit den Menschen zusage. Ueberdies<br />

trumpfte er mit dem hohen Preis der Fische auf<br />

und nimmt die Frauen wegen ihrer schönen Kleider<br />

in Schutz.<br />

Es folgt lebhafte Rede und Gegenrede, wobei<br />

dem Prinzen seine Kahlköpfigkeit als Folge seines<br />

liederlichen Lebenswandels vorgehalten wird,<br />

während dieser wieder die ausgemergelte Hässlichkeit<br />

der geizigen Alten bespöttelt. — Nach '<br />

eingehender Beratung entscheidet das Gericht:<br />

Wenn in der Nacht vor Aschermittwoch die<br />

grosse Glocke läute, habe Prinz Karneval ausserhalb<br />

der Landesgfenzen zu sein und dürfe mit seinem<br />

Gefolge unter Strafe von hundert Kronen die<br />

Landschaft Disentis zehn Monate lang nicht betreten.<br />

Nach der Urteilsverkündung, die das Zuschauerpublikum<br />

teils mit lautem Beifall, teils mit Protestrufen<br />

und Wehklagen beantwortet, wird der Prinz<br />

Karneval von den Gerichts-Schergen auf einem<br />

grossen Schlitten durchs Dorf gezogen, mitten auf<br />

dem Dorfplatz in ein Feuer geworfen und hierauf<br />

mit brennenden Besen aus dem Dorf gejagt.<br />

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Die Maske<br />

(Zu unserer Büderseite)<br />

Von Th. B. Strasser<br />

Ein Gesicht auf dem Gesicht,<br />

ein lebendes und eins aus Pappe.<br />

Seht mich an. Erkennt ihr nicht<br />

gleich das Närrchen an der Kappe?<br />

Hört der Schellen Kling-Geläut.<br />

Konfetti schneit's auf alle Strassen,<br />

und ich darf zum Spasse heut<br />

laut euch in die Ohren blasen.<br />

Kitzelt euch das Trommelfell?<br />

Gönnt mir heut die tolle Weise.<br />

Auch die liebe Zeit geht schnell,<br />

und aus Närrchen werden Greise.<br />

Ein Gesicht auf dem Gesicht,<br />

keines ein ganz schlechtes.<br />

Beide zeigen schickt sich nicht.<br />

Welches ist mein echtes?<br />

Von der Geburt eines Bühnenwerks ist<br />

schon allerhand verraten worden. Von Dichtern<br />

und Komponisten war dabei die Rede,<br />

also von jenen glücklichen Leuten, die bloss<br />

notieren, was ihnen gerade einfällt, während<br />

andere schwer arbeiten müssen, und von<br />

Schlagern der Saison, von gefüllten Theaterkassen<br />

und gefeierten Künstlern. ' Wer aber<br />

sprach vom technischen Apparat, von den Maschinen<br />

und Instrumenten? Man denkt, all die<br />

märchenhaften Szenerien, schreckhaften Blitze,<br />

schaurigen Donner, strömenden Regen und<br />

lachenden Sonnenscheine liegen nur so nebenbei<br />

auf Lager. Leider nicht. Es sind dafür<br />

neben Raum und Zeit und Material; viele kundige<br />

und fleissige Hände nötig. Und manche<br />

Stange guten Goldes... Und während so ein<br />

Theaterstück von den Künstlern memoriert,<br />

probiert, repetiert und von der Regie «gestellt<br />

» wird, müssen auch Dekorationen entworfen,<br />

gezimmert, gemalt, Projektionsbilder<br />

hergestellt, Kostüme geschneidert und allerhand<br />

andere Dinge getrieben werden.<br />

Dem Dichter — und wohl auch seinem Publikum<br />

— genügt es eben nicht, dass das<br />

Stück nur auf einer leeren Bühne gesprochen<br />

Stadttheater Ab «»


NÖ 15 — Automobil-Ren»<br />

Karl Keller-Tarnuzzer<br />

Wie die Rheininsel unterging<br />

Diese interessante Schilderung ist dem kürzlich<br />

in K. Thienemanns Verlag, Stuttgart, erschienenen<br />

Buch « Die Inselleute vom Bodensee<br />

>, eine Erzählung aus der späten Bronzezeit<br />

von Karl Keller-Tarnuzzer. entnommen.<br />

Der Kleine Pfeil konnte den Abend kaum<br />

erwarten. Er rief alle Knaben des Inseldorfes<br />

zusammen, erzählte ihnen von seiner merkwürdigen<br />

Entdeckung und lud sie zur Erzählung<br />

des Mondpriesters ein. Die Alten lächelten<br />

über den Eifer der Knaben, sie kannten<br />

die Geschichte, die der Priester zu melden<br />

hatte, schon längst, aber sie war heiliges Sagengut,<br />

das nur der Priester weitererzählen<br />

durfte. Sie freuten sich, dass nun auch ihre<br />

Knaben des seltsamen Wissens teilhaftig wurden.<br />

Es war ja etwas so Herrliches, die Geschichte<br />

seiner engeren Heimat zu kennen.<br />

Als die Lichter in den verschiedenen Hütten<br />

brannten, sammelte sich die Knabenschar erwartungsvoll<br />

vor dem Hause des Priesters.<br />

Der öffnete die Tür und hiess sie eintreten.<br />

Rings um das Herdfeuer lagerten sich die<br />

wissbegierigen Schüler, und der Priester hub<br />

an;<br />

« Der Kleine Pfeil hat heute seinen Bären<br />

begraben, und da fand er in der Erde Schoss<br />

sonderbare Dinge von Menschenhand, die aber<br />

nicht denen gleichen, die heute die Menschenhand<br />

schafft. Hört, was sich bei uns in alten<br />

Zeiten zugetragen hat:<br />

Es gab eine Zeit, da ging der Rhein jahraus,<br />

jahrein, tagein, tagaus höher, als er heute<br />

geht, noch höher, als wir jetzt befürchten, dass<br />

er in diesem Sommer steigen wird. Da war<br />

unsere Insel noch keine Insel, sondern nur<br />

eine Untiefe im Strom. Das sind unzählig<br />

viele Jahre her, so viel Jahre als ein Topf<br />

Haselnüsse zählt, wenn er voll ist. Da kam<br />

den Rhein herauf ein fremdes Volk und sah<br />

diese Untiefe im Rhein und sah, dass die<br />

Stelle geschützt war vor wildem Getier und<br />

vor bösen Menschen, und es beschloss, auf<br />

dieser Untiefe ein Pfahlbaudorf zu bauen, wie<br />

ihr es ähnlich kennt vom Pfahlbaudorf weiter<br />

unten im Rhein. Dieses Volk kannte noch kein<br />

Metall. Die Bronze, das Gold, das Blei, die<br />

wir kennen und brauchen, waren ihm unbekannt.<br />

Alle seine Werkzeuge bestanden aus<br />

Stein oder aus Knochen oder aus Holz, seine<br />

Waffen und sein Schmuck waren ebenfalls aus<br />

Knochen gefertigt. Es war auch in der Kunst<br />

der Töpferei nicht so erfahren wie wir, verstand<br />

nicht, seine Krüge so hart zu brennen<br />

wie wir und nicht, sie so schön zu verzieren<br />

wie unser Töpfer, der ein wahrer Künstler ist.<br />

Aber es verstand, kunstvolle Gewebe zu flechten<br />

und zu sticken und zu weben; es fertigte<br />

starke Fischernetze, wie wir sie heute noch<br />

nicht besser machen können. Es zähmte wie<br />

wir schon Kühe und Schweine, Ziegen und<br />

Schafe, nur das Pferd, das auch bei uns nur<br />

die reichen Leute besitzen, kannte es noch<br />

nicht. Es pflanzte Getreide und Gemüse wie<br />

wir und pflegte den Apfelbaum und den Birnbaum.<br />

Gar kunstvoll war, was diese Leute aus<br />

Feuerstein schufen. Zierliche Pfeilspitzen fertigten<br />

sie aus ihm. Pfeilspitzen, die auf der<br />

Jagd ebenso tauglicH waren, wie unsere Bronzepfeilspitzen.<br />

Mit den breiten Schabern bearbeiteten<br />

sie die Tierfelle, mit den feinen<br />

Nadeln bohrten sie in diese Felle dünne Löcher,<br />

durch die sie Tiersehnen zogen, so dass<br />

sie sie als schützende Mäntel brauchen konnten.<br />

Wenn sie besonders grosse Feuersteinwerkzeuge<br />

herstellen wollten, dann mussten<br />

sie den Feuerstein von einem Händler beziehen,<br />

der jedes Jahr den Rhein heraufkam, so<br />

wie wir jetzt die Bronze von dem Händler<br />

kaufen, der uns alljährlich, vom See her kommend,<br />

besucht. Unter den Feuersteinarbeitern<br />

muss ein ganz besonders geschickter Geselle<br />

gewesen sein. Er machte die erste Steinsichel,<br />

die fast genau so aussieht wie unsere Bronzesichel.<br />

Die war ein gar tüchtiges Werkzeug,<br />

und überall versuchte man, sie nachzumachen.<br />

Aber keinem gelang es, und auch nach ihm<br />

hat kein zweiter eine solche Feuersteinsichel<br />

mehr zustande gebracht.<br />

So lebte dieses Volk auf der Untiefe viele<br />

Jahre lang. Zehnmal starb der Häuptling, so<br />

lange dauerte das Dorf. Da kam ein mächtiger<br />

Sturm über das Pfahlbaudorf hinweggebraust<br />

und verschlang die Hütten, riss die Pfähle um,<br />

Menschen und Vieh trieben den Rhein hinunter.<br />

Das Vieh ertrank, die Menschen konnten<br />

sich retten; denn sie konnten schwimmen so<br />

gut wie wir. Nur einige ganz kleine Kinder,<br />

die noch nicht einmal gehen konnten, versanken<br />

in den Fluten und konnten von ihren<br />

Müttern nicht mehr begraben werden.<br />

Und wieder verging eine lange Zeit. Nichts<br />

verriet mehr, dass hier fröhliche Menschen gehaust<br />

hatten. Nur auf dem Boden der Untiefe<br />

lagen die Reste der alten Wohnungen, die<br />

Steinbeile und alle anderen Werkzeuge. Der<br />

Rhein wälzte Steine und Sand, Schnecken und<br />

Muscheln darüber hin und deckte alles zu, so<br />

dass man nach langen Jahren auf dem Grunde<br />

des Wassers die Spuren des alten Volkes nicht<br />

mehr entdecken konnte.<br />

Und wieder geschah es, dass ein Volk, diesmal<br />

von Mitternacht her, an den Rhein kam<br />

und den grossen Strom, das fruchtbare Land<br />

und die weiten Wälder voll Wild erblickte.<br />

Und auch die Mitternachtsleute beschlossen;<br />

hier zu bleiben und sahen wieder die Untiefe<br />

im Wasser, die ihnen Schutz zu gewähren<br />

schien. In wochenlanger Arbeit rammten sie<br />

Pfähle in den Schlamm, legten lange Balken<br />

quer darüber, dass bequeme Böden entstanden,<br />

auf denen man gehen konnte wie auf dem<br />

sicheren Erdboden. Auf diesen Böden bauten<br />

sie ihre Häuser, so viel wie zwei Menschen<br />

Finger an den Händen haben.<br />

Auch das Mitternachtsvolk kannte noch<br />

keine Bronze, kein Gold und kein Blei. Nur<br />

das Kupfer kannte es schon, aber es verwendete<br />

es fast nie als Werkzeug, da es zu weich<br />

war und sich bei der Arbeit verbog. Ein Beil,<br />

das aus Kupfer bestand, hatte schon nach<br />

wenigen Hieben eine plattgedrückte Schneide.<br />

So blieben die Mitternachtleute denn bei den<br />

Stein- und Knochenwerkzeugen. Ihre Feuersteinmesser<br />

und Feuersteindolche waren grösser<br />

als die der früher den Rhein heraufgekommenen<br />

Menschen. Am besten verstanden sie,<br />

ihre steinernen Lanzenspitzen zu bilden. Aber<br />

ihre Geschirre waren viel schlechter. Sie verstanden<br />

es nicht mehr, sie so gut zu brennen,<br />

aber dafür erfanden sie vielerlei Verzierungeni<br />

die aber immer noch nicht die Schönheit der<br />

unsern erreichten.<br />

Die Mitternachtleute blieben nicht gar lange<br />

auf unserer Untiefe. Nur viermal wechselte ihr<br />

Häuptling. Da kamen fremde Menschen von<br />

kostbare Metall, den gelben Stein, wie sie es<br />

nannten, zu erwerben. Stolz steckten sie ihre<br />

Beile in die Gürtel und trugen grosse Nadeln<br />

in den Gewändern, und die Frauen prahlten<br />

mit breiten Armbändern und zierten und<br />

spreizten sich. Es war ein richtiger Hochmut<br />

über die Menschen gekommen. Ihre Pfahlbauhütten,<br />

in denen sie so ruhig und sicher gewohnt<br />

hatten, wurden ihnen zu eng. Sie glaubten,<br />

die wilden Tiere nicht mehr fürchten zu<br />

müssen, meinten, jeden Feind abwehren zu<br />

können, und bedachten nicht, dass auch der<br />

Feind unterdessen in den'Besitz der Bronze<br />

gekommen war und sie mit gleichen Waffen<br />

* bekämpfen konnte.<br />

Viele verliessen im Uebermut ihre Dörfer<br />

auf den Pfahlbaurosten und siedelten nach<br />

Abend her, die brachten die Bronze mit, zeigten<br />

das kostbare, glänzende Metall, und dieser bauten, aber auch neue Felder roden, neue<br />

den Berghöhen hinauf, wo sie stattliche Häu-<br />

Mitternachtleute staunten über den seltsamen, Obstbäume pflanzen mussten, und wo der<br />

schweren Stein und über dessen Gebrauch. Fisch ein seltenes Wild wurde. Nur an wenigen<br />

Orten waren die Menschen klug genug,<br />

Und wie ihnen, so erging es allen anderen<br />

Menschen, die damals in den Seen lebten. Ihr ihre Pfahlbauten nicht aufzugeben, der einmal<br />

müsst nämlich wissen, dass die Menschen damals<br />

ziemlich zahlreich geworden waren, und hatten auch das bessere Teil erwählt. Das<br />

angenommenen Heimat treu zu bleiben. Diese<br />

dass solche Pfahlbauten von Mitternachtleuten zeigte sich, als nacfi langer Zeit die auf den<br />

und Leuten vom Mittag überall standen, auch Berg gezogenen Menschen, die da oben doch<br />

an unserm See und in den andern Seen. Und nicht recht heimisch geworden waren, wieder<br />

allen diesen Menschen wurde das neue Metall herunterkamen, wehmütig die alten Pfahlbaustätten<br />

ansahen und der vergangenen Zeiten<br />

gebracht.<br />

Da wurden die Menschen unzufrieden mit gedachten, um sich schliesslich wieder aufs<br />

ihren Behausungen. Sie fieberten danach, das neue in den Seen ihre Heimstätten zu erbauen.<br />

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Zu den Uebermütigen gehörten auch die<br />

Mitternachtleute unserer Untiefe. Auch sie<br />

zogen hinauf nach den Höhen und wollten von<br />

ihrem alten Heim nichts mehr Wissen. Im<br />

Laufe der Jahre zerstörten Wind und Wetter<br />

die verlassenen Hütten. Das Schilf faulte auf<br />

den Dächern und wurde vom Sturm in den<br />

Strom geweht. Der Regen zermürbte die Hauswände,<br />

und sie fielen ein. Die Böden sanken<br />

in die Tiefe, und die Balken wurden morsch<br />

und hingen in das Wasser hinunter. Der Wellenschlag<br />

vollendete das Zerstörungswerk.<br />

Nach langen Jahren war alles, was an du einstige<br />

Dorf erinnerte, in der Flut versunken,<br />

und das zurückgelassene Besitztum der Mit«<br />

ternachtleute wurde wiederum zugedeckt vom<br />

Sand und von den Steinen, die der Strom<br />

dahinwälzt.<br />

Aber es breiteten sich neue merkwürdige<br />

Ereignisse vor. Nach weiteren vielen Jahren<br />

begann sich der Seespiegel allmählich zu senken,<br />

und der Rhein führte nicht mehr so viel<br />

Wasser. Und mehr als Manneshöhe verlor er<br />

an Tiefe. Da trat die Untiefe mit den Resten<br />

der alten Dörfer als Insel aus dem Strom hervor.<br />

Da erst entstand unsere Insel, die uns<br />

Heimat bietet.<br />

Es war der Urgrossvater deines Grossvaters,<br />

Kleiner Pfeil, der vom Berg herab auf den<br />

Rhein blickte und die Insel sah und beschloss,<br />

sie zur Wohnung für seine Dorfgenossen zu<br />

machen. Unter seiner Führung wurden die<br />

ersten Hütten gebaut und zum Schutz gegen<br />

Feinde und gegen das Wasser die Palissade<br />

um die ganze Insel errichtet. Er gehörte zur<br />

Sippe derer, die einst die Untiefe im Uebermut<br />

verlassen hatten. Er suchte wieden den<br />

alten Platz auf, wenn es auch kein Pfahlbau<br />

mehr war, da die Insel selbst Schutz genug<br />

bot. Und er erzählte von seinen Vorfahren, so<br />

wie es ihm überliefert worden war, und was<br />

er berichtete, verbreitete sich von Mund zu<br />

Mund weiter bis in die heutige Zeit. Und ihr,<br />

Knaben, besonders du, Kleiner Pfeil, ihr sollt<br />

die Geschichte einst euren Kindern weitererzählen,<br />

damit sie ihre Heimat lieben lernen<br />

und erfahren, dass es dem Menschen immer<br />

dort am besten geht, wo seines Vaters Hütte<br />

stand.<br />

Was der Kleine Pfeil heute im Grabe des<br />

Bären gefunden hat, das sind die Ueberreste<br />

des Besitzes der Mitternachtmenschen gewesen,<br />

die einst hier hausten. Wenn er noch tiefer<br />

gegraben hätte, dann würde er auch die<br />

Ueberreste der ersten Siedler an unserer<br />

Stelle, die von Abend her gekommen waren,<br />

gefunden haben. Ihr wisst, dass heute unserem<br />

Inseldorf grosse Gefahr droht. Der Rhein<br />

wächst stetig, und wir können nicht wissen, ob<br />

er nicht wieder so hoch steigen wird, wie er<br />

einst war. Wir wissen nicht, ob er unser Dorf<br />

vernichten und ob er je wieder in sein gewohntes<br />

Bett zurückfliessen wird. Aber mögen<br />

die Götter es lenken, wie sie wollen, wir werden<br />

wieder in unsere Heimat zurückkehren,<br />

wenn die Wasser säe zerstören sollten. Und<br />

wenn wir das Dorf nicht mehr so bauen können,<br />

wie es heute dasteht, so wollen wir wieder<br />

einen Pfahlbau in die Fluten stellen und<br />

leben, wie man einst an dieser Stelle gelebt<br />

hat. Jetzt, ihr Knaben, geht zur Ruh. Es drohen<br />

schwere Tage. Ich will den Mondgott bitten,<br />

dass er die Gefahr von uns wende! »


14 lutomoM-Revne — N° 15<br />

Flims im Schnee<br />

Zurrt, erstenmal fand, das Schweizerische Skirennen<br />

1907 ; in'Davos statt'. Dauerlauf, Sprungkonkurrenz;<br />

Militärlauf, Stilfahren, Damenlauten und Fassdaubenrennen<br />

umfasste das Programm. Noch war<br />

das Ganze nicht ausgewogen und aus straffen<br />

Disziplinen zu einer Höchstleistungsprobe des<br />

durchgebildeten Skilaufs ausgebaut. Stil und Kleidung,<br />

Schanzen und Pisten, Körperbildung und geistige<br />

'Einstellung, Technik und Erfahrung entsprachen<br />

den Möglichkeiten des neuen Gerätes noch<br />

nicht. Aber 1907 schon und 1922, als das Schweizerische<br />

Skirennen zum zweiten Male in Davos ausgetragen<br />

wurde, war die Begeisterung vorhanden<br />

in höchstem Mass. Mussten nicht die Anfänge des<br />

Schweizer Skilaufs, aus denen in kurzer Zeit die<br />

grosse Sportbewegung entsprang, von Energie und<br />

Zukunft völlig geladen sein?<br />

In 30 Jahren reifte, formte und bändigte sich<br />

der sportliche leistungsdrang, bis er zuletzt, dank<br />

der, methodischen Einheitsschule, ein allgemeines,<br />

beinahe selbstverständliches Können zeitigte, aus<br />

dem die Höchstleistung einzelner wie etwas Voll--<br />

kommenes ragt. Die Zuschauer, die heute selber<br />

zur Zunft gehören, erwarten am nationalen Skifest<br />

eine Beherrschung der Technik, die nichts zu wünschen<br />

übrig lässt.<br />

Von den Verbänden werden denn auch die<br />

Senioren mit scharfer Sonde geprüft: dem Schweizerischen<br />

Skirennen, bei dem sich die Elite misst,<br />

gehen die regionalen Wettkämpfe voraus. Die<br />

Meisterschaften in Langlauf, Sprunglauf, Abfahrt<br />

und' Slalom und die Schweizerische Skimeisterschaft<br />

in der Kombination sind Prüfungen, die keiner<br />

zufällig mit Erfolg besteht. Dass um die Titel<br />

sich auch Ausländer bewerben können, erhöht nur<br />

die Verpflichtung, das Beste zu leisten zu Ehren<br />

der Schweiz. Die Damen, für die es bisher keine<br />

Verbandsmeisterschaften gab, tragen heuer zum<br />

erstenmal den Kampf um den Sieg in der Zweierkombination<br />

aus Abfahrt und Slalom und um den<br />

Einzelsieg in beiden Disziplinen aus.<br />

Mit den nationalen Rennen sind die Militärläufe<br />

der schweizerischen Armee verbunden. Sport und<br />

Wehrhaftigkeit verbinden sich im alpinen Skilauf<br />

und sichern gemeinsam die Beherrschung unseres<br />

gesamten Geländes zu jeder Jahreszeit. Die nordischen<br />

Bretter haben nicht nur eine erstaunliche,<br />

verjüngende Volksbewegung, sondern auch eine<br />

.bedeutende Verbesserung der Landesverteidigung<br />

zur Folge gehabt. Militärisch wichtig sind vor allem<br />

Patrouillenlauf und Stafettenlauf7 dies Orientierungssinn,<br />

Ausdauer und Kameradschaftsgeist erhöhen.<br />

Das 30. Schweizerische Skirennen in Davos wird<br />

zu einem nationalen Fest, an dem sich Besucher<br />

aus der ganzen Schweiz und aus' dem Auslande<br />

zahlreich einfinden werden. Denn für die Fahrt zv<br />

diesem grossen Anlass ist von Dienstag, den 25. Februar,<br />

an die einfache Fahrkarte gültig, die Sonntag<br />

und Montag, den 1. und 2. März, zur Gratisrückfahrt<br />

berechtigt. Und die Davoser Hotellerie<br />

hat Pauschalpreise für 4]/j Tage, Aufenthalt, Festkarte,<br />

Eintritt zu den Rennen «alles inbegriffen»<br />

festgesetzt, die der gegenwärtigen Lage angepasst<br />

sind. Davos und sein Reich Parsenn sind gerüstet<br />

auf die grossen Tage von Ende Februar und Anfang<br />

März.<br />

Pauschal<br />

7 Tage ab<br />

Fr. 96.-<br />

Pauschal<br />

7Tajt ab<br />

Fr. 94.50<br />

mit seinen erlebnisreichen Abfahrten.<br />

Lassen Sie uns für Ihr leibliches Wohl<br />

sorgen — dann werden Sie einen<br />

maximalen Genuss aus Ihrer Wintersports-Betätigung<br />

herausholen.<br />

ist der Wintersport in Grindelwald.<br />

, Durch die Wengernalpbahn lässt man<br />

sich mühelos — und billig .'— nach der<br />

Höhe führen, um dann um so besser die<br />

Freuden der Abfahrt gemessen zu<br />

können. Und die Unterkunft bei uns<br />

bietet alles, was das feriehhungerige<br />

Herz sich wünschen mag.<br />

Kennen Sie die prächtigen Skifelder von Lenk, die<br />

alles umfassen, vom sanftesten Übungshang<br />

bis zur steilen, kitzligen Wald-<br />

Schussfahrt? — Führen Sie am nächsten<br />

Weekend Ihren Wagen versuchsweise<br />

Pauschal<br />

7 Taje ah<br />

Fr. «.-<br />

Pauschal<br />

7 Tat« ab<br />

Fr. 110.-<br />

(Photo Geiser, Waldhaus-Fluns)<br />

Zum 30. Schweizerischen<br />

Skirennen in Davos<br />

I<br />

Kommende Ereignisse<br />

28., 29. Februar, 1. März.<br />

22./23. Engelberg n. Schweiz. Winterprüfungsfahrt<br />

für Automobile<br />

2S./23. Kloster» Slalom und Abfahrtsrennen Weisafluhjoch-Serneus<br />

(Ski)<br />

22. Montana-Vermala Bobrennennen<br />

22./23. WUdhau« XX. Schweiz. 50 km Dauerlauf und<br />

IV. Schweiz. Staffellauf (Ski)<br />

23. Andermatl Abfahrtsrennen vom Winterhorn<br />

23. Arosa Weisshorn - Abfahrtsrennen und<br />

Eisfest<br />

23. Lenzerheide ' Gäste - Abfahrtsrennen um die<br />

Kurhaus- und Schweizerhof-Cups<br />

23. Oberiberg Roggenstock-Skiderby (Silberne<br />

Medaillen)<br />

23. Pontresiaa IV. Muraigl-Schuss, Abfahrtsrennen<br />

(Ski)<br />

23. Zermatt Amerikanisches Schiittelrennen<br />

23. : Neuch&tel Eiswalzerwettbewerb der«Association<br />

romande de patinage<br />

artistique»<br />

23. Daves Eiskameval und Schaulaufen<br />

23. Sam&den Langlauf (Ski)<br />

23. St. Moritz Skisprungkonkurrenz a. d. Olympiaschanze<br />

23. Montana-Vermala Skirennen<br />

23. Ri«-i Skirennen des Ski-Clubs Riffi<br />

23. Zuoz Kesch-Abfahrtsrennen<br />

23/24. St. Morifcs Boblet-Derby<br />

24. Lausanne Konzert des « Orchestre romand».<br />

Solistin: Mme Tagliaferro, Klavier<br />

24. r Saas-Fee Slalomrennen (Reinhold-Wanderbecher)<br />

24. St. Moritz VII. Kilometer lanee auf Ski<br />

24./2S. Basel Monstre-Trommelkonzerte (Kßchlin-Theater)<br />

23. Montana-Vermala Fastnacht: Umzug<br />

28. t Saas-Fee Sprungkonkurrenz<br />

26. St. Moritz « Das weisse Band von St. Moritz»,<br />

Abfahtsrennen (Skidub Alpina)<br />

27. Arosa Skirennen Schafrücken/Kulm<br />

27./2S. Silvaplana Wintersportfest mit Ski- und<br />

Schiittelrennen<br />

27. . St. Merib Slalomrennen des Skiclubs Alpina<br />

28.—1, Man Davos 30. Skirennen du Schweiz mit<br />

Militär-Skistafetten undPatrouillen<br />

lauf. Schweiz. Skimeisterschaft<br />

28. Adalboden Kombiniertes Abfahtsrennen für<br />

Gäste (Hahnenmoos Cup)<br />

28. Aiosa Schiittelrennen<br />

nach Lenk; das Wintersport-Erlebnis und<br />

die Unterkunft, die wir bieten, werden<br />

es Sie nicht gereuen lassen.<br />

Pauschal- und Weekend-Arrangements.<br />

haben wir zum erstenmal Winfersportgäste<br />

empfangen; während einem Vierteljahrhundert<br />

haben diese unserm Gebiete<br />

- unserm Hause Weltruf verschafft.<br />

Ist Ihnen diese Tatsache nicht Bürgschaft,<br />

dass auch Sie sich bei uns wohl fühlen<br />

werden? Skischule Fr. IS.- per Woche.<br />

Der Winter, wie er eigentlich aussehen sollte<br />

ZÜHFTI& VERPFLEGT UHD EINQURRT1ERT-<br />

Das Hahnenznoos lockt<br />

Parkhotel Bellevue, Adelboden<br />

Eine lustige Auf- und Ab-Partie<br />

Hotel BelvSdere, Grindelwald<br />

Sporthotel Wildstrubel, Lenk i. S.<br />

ITritöt*Vialtiin


in. Blatt<br />

Automobil-Revuö<br />

Nr. IS<br />

BERN, 21. Februar <strong>1936</strong><br />

Farben<br />

und Stoffe<br />

Die Bühne der Mode ist mit herrlichen Farben<br />

und Stoffen dekoriert. Es herrscht ein auffallender<br />

Zug nach Verfeinerung der Farben, ohne dass<br />

diese etwa schwächlich würden. Eigentlich verwässerte<br />

Töne gibt es nicht. Selbst das reine Weiss<br />

ist voll Kraft, einmal wärmer, dann wieder von<br />

leicht bläulicher Kühle. Farbstoffe und das Material<br />

der Gewebe selbst tragen zu dieser ausgesprochenen<br />

Kultiviertheit bei.<br />

Bald werden die lebenden Museen mit ihren<br />

köstlichen Vitrinen, unsere grossen Modehäuser, die<br />

neuen Stoffe und Farben zur Schau stellen, die so<br />

verführerisch wirken, dass es schwer ist, zu sagen,<br />

ob die Farbe oder die Kunst dieser schmiegsamen,<br />

molligen Gewebe die Frauen begehrlich machen.<br />

Zweifellos wirken so schöne, so abwechslungsreiche<br />

Woll-Seiden oder Mischstoffe anziehend,<br />

und .gleich stellt sich bei ihrem Anblick der Wunsch<br />

ein, sie als Kleid zu sehen. Wie Mantelstoffe unwillkürlich<br />

ein wenig ans Reisen mahnen und herrliche<br />

.Tüllarten oder Taffet uns zugleich die Vorstellung<br />

von Festaufführungen und Bällen bescheren.<br />

Jedes Material sucht gleichsam seine Erfüllung,<br />

seine schneidermässige Form,- es lässt sich nicht<br />

jedes Modell aus Jedem beliebigen Gewebe machen.<br />

Das Modell aber, das ihm angemessen ist,<br />

steckt geradezu darin, muss daraus herausgebildet<br />

werden, wie die Figur aus dem Stein. Alle heute<br />

herrschenden Stoffarten dienen der schönen Linie<br />

und dem Schmuck zugleich. Es kann sich die Erfindung<br />

im Reich der Weberei an der kunstvollen<br />

Drehung der Fäden, an ihrer Verflechtung, ihrer<br />

wechselnden Glätte, an ihrer ungleichen Dicke, ja<br />

an ihrer Verknotung gar nicht genug tun. Glänzende<br />

und matte Wollen treten zusammen, und der<br />

Effekt matt-glänzend erfüllt vielfach die im Gewebe<br />

gemusterten ein- oder mehrfarbigen Seidenstoffe.<br />

Kunstseide, die vielfach das Leuchten besorgt,<br />

wird nicht bloss mit Wolle oder reiner Seide<br />

vermischt, sie tritt selbst zu Leinen, das sich mit<br />

Ramie (einem Schilfgras) und Wolle vereint.<br />

Es melden sich Einflüsse aus China, nicht bloss<br />

in den zugespitzten Hüten, auch in den Farben,<br />

die überdies einzelne Töne aus altflandrischen Bildern<br />

verwerten. Die Handhabung der Farbe wird<br />

zu wirklicher Kunst, wetteifert mit raffinierten, gemalten<br />

Stilleben. Der in seinen Modellen sich so<br />

eigenartig ausdrückende Schweizer Andre Piquet,<br />

dessen Kollektion gerade dieses Frühjahr ob ihrem<br />

persönlichen Charakter sehr beachtet wird, greift<br />

zu kräftigen Farben. Frisches Rasengrün, Lackrot,<br />

das Lackrot chinesischer Arbeiten, und ein Blau,<br />

das dem Stahlblau ähnelt und von Marine- und<br />

Königsblau zusammengesetzt ist, treten dabei hervor.<br />

Es ist das Eigenartige dieser Haute-Couture-<br />

Farben, dass sie nie starr eine bestimmte Nuance<br />

festhalten, sondern Zwischentöne, voll Schmelz, in<br />

immer wieder überraschenden Klängen bringen.<br />

Wer ein wenig beobachtet, wird eines bemerken:<br />

die Modellstoffe grosser Haltung, wie die Zusammenstellung<br />

von mehreren oder auch nur zwei<br />

Farben am selben Modell machen oft das Cachet,<br />

Arm, aber glücklich<br />

das Unnachahmliche des Ganzen aus. Kopiert ist<br />

wohl die Linie vielleicht erhalten, nicht aber dieser<br />

bestrickende Reiz, diese Vornehmheit der Farbtöne.<br />

Typisch für diesen Sommer ist die Buntheit der<br />

Stoffe englischen. Charakters, wie auch mancher<br />

Jerseygewirke. Wird es ohne Braun gehen? so<br />

fragen wir uns zuerst. Wie viele Frauen können<br />

ohne Braun und seine Aufhellung gar nicht auskommen!<br />

Denn es kleidet sie, und sie besitzen die<br />

Accessoires in Brauntönen.<br />

Die Mode verliebt sich auch immer wieder in diese<br />

Farbe. Darum sehen wir neuerdings Tabak- und<br />

Goldbraun, sehen bei der Chanel wieder Beige,<br />

wie sie auch Grau heranzieht und Schwarz-Weiss<br />

aufgreift: Zweifellos wird gerade das Nachmittagskleid,,<br />

durch die Trauer in England beeinflusst, noch<br />

mehr als die Kollektionen es bereits ankünden, in<br />

Schwarz und Schwarz-Weiss erscheinen. Marine<br />

hat seinen früheren festen Platz wieder zurückerobert.<br />

Dankbar fürs Frühjahr ist Fraise, das aufgehellt<br />

zu einem heiteren, eigenartigen Rosa wird.<br />

Es mischt sich mit Hellblau an Garnituren. Es zeigt<br />

sich zu Schwarz als breiter Ledergürtel. Helles<br />

und dunkles Grünblau, zarte Mauve von Tulpen<br />

und abends wieder Lila — übrigens eine Halblianenfarbe<br />

— verlocken uns nach längerer Pause.<br />

Viel Farbe lebt auf in den Druckstoffen, wo<br />

Schwarz-Weiss mit einem satten Farbton verbunden,<br />

unter andern heraussticht. Ueber Druckstoffe<br />

liesse sich gesondert berichten. Aktuell werden<br />

sie mit der eigentlichen Sommerszeit. Vorerst gehört<br />

das Fefd den aufgeworfenen Wollstoffen, die<br />

noppig, oft haarig und sehr oft als die bekannten<br />

Cloques gewoben sind; die Freude an reliefierten,<br />

zusammengeschobenen Stoffen führt selbst zu erneuten<br />

Plissegeweben, Andere dagegen stellen<br />

sich mit Durchbrüchen vor, die beliebte Porosität<br />

weiterspinnend. Lustig sehen grobe, handgewobene<br />

Mantel- und Kleiderstoffe aus. Sehr ähnlich<br />

dem, was unsere Schweizer Handweberinnen<br />

schon seit einiger Zeit etwa phantasieren. Nur dass<br />

sie vielleicht noch nicht zu der Faser von — Kokosnüssen<br />

gegriffen haben, wie dies der Franzose<br />

Lesur tut. Währenddem Rodier hin und wieder In<br />

seine weichen, handgesponnenen Wollen glänzendes<br />

Zellophan einstreut, das der Mohairwolle<br />

im Effekt so ähnlich ist. Bei den Seidengeweben<br />

taucht als grösste Neuheit Taffet auf, der «en<br />

biais», also schräg gewoben ist und der sich herrlich<br />

zum Drapieren, zum Einwickeln und geradezu<br />

zum Abformen der Gestalt eignet. Bleibt ja doch<br />

das Modellieren der Figur immer noch Grundprinzip<br />

der Mode, trotz all der abwechslungsreichen<br />

Einfälle, Aermel auf die verschiedenste Art imponieren<br />

zu lassen, stoffreich ein- und aufzusetzen,<br />

ihnen vorne Weite zu geben oder sie eins werden<br />

zu lassen mit dem Kleid als Kimono, was freilich<br />

kein leichtes und vor allem kein bequemes Tragen<br />

ist. Doch damit trifft uns schon der Reflex der chinesischen<br />

Ausstellung in ihrem Zauber kräftiger<br />

und doch schmelzender Porzellantöne. -ss.<br />

(Photopress)<br />

m<br />

Fahren wir aus?<br />

Modisches<br />

Eine ehrgeizige Photographin<br />

«..Als König Carol von Rumänien kürzlich in Paris<br />

vypitte, hatte er in seinem Hotel ein merkwürdiges<br />

Erlebnis. Die neunzehnjährige Pariser Photographin<br />

tsöbell Petit hatte es sich in* den Kopf gesetzt,<br />

Pressephotographin zu werden. Aber das Glück<br />

war ihr-nicht hold, in allen Schriftleitungen schüttelte<br />

man den Kopf und sagte, man habe augenblicklich<br />

keinen Bedarf. Bis ihr der Leiter des Bilderteils<br />

einer Pariser Sonntags-<strong>Zeitung</strong> sagte: «Ja,<br />

wenn Sie eine besondere Aufnahme bringen könnten,<br />

die kein anderer bekommt, dann liesse sich<br />

über eine Mitarbeit reden!»<br />

... Das liess der ehrgeizigen Isabel! keine Ruhe<br />

mehr. Sie beschloss, der Redaktion eine Spezialaufnahme<br />

des Königs Carol von Rumänien zu bringen.<br />

Aber der Sekretär Seiner Majestät lehnte<br />

ab. Der König habe keine Zeit. Isabell verlor den<br />

Mut nicht. Sie mietete sich das Hotelzimmer oberhalb<br />

des Arbeitsraumes von König Carol. Dann<br />

liess sie sich mit einem Seil vom Balkon dieses Raumes<br />

zum Fenster des königlichen Gemaches herab.<br />

Stieg in das Arbeitszimmer des Königs und<br />

wartete, unter dem Schreibtisch kauernd, auf Seine<br />

Majestät.<br />

Als der König eintrat, zückte sie ihre Kamera<br />

und — schon hatte sich der Adjutant auf sie gestürzt.<br />

— Denn er vermutete ein Attentat und hatte<br />

die kleine Kamera für einen Revolver gehalten.<br />

Trotz ihres Weinens wäre die tollkühne Isabell<br />

unweigerlich verhaftet worden, wenn der König<br />

nicht selbst eingegriffen hätte und lachend bemerkte,<br />

man müsse für die Sorgen einer ehrgeizi-<br />

§en jungen Dame schon ein wenig Verständnis haen,<br />

auch wenn der Berufseifer einmal zu weit<br />

gehe. König Carol liess also eine ganze Reihe von<br />

Aufnahmen von sich machen und dann wurde Isabel!<br />

in Gnaden entlassen, nicht ohne von der Polizei<br />

eine strenge Verwarnung bekommen zu<br />

haben.<br />

« Grossmütterchen »<br />

Victoria .Photo (Zingg)<br />

— Allzumodisches<br />

Seitdem die Coutuners ihre Anregungen in<br />

alten Chroniken und Kostümbüdern ferner Zeitepochen<br />

suchen, seitdem sie Geschichtswerke<br />

studieren und Bilderausstellungen besuchen, hat<br />

die Mode einen durchaus künstlerisch-stilgerechten<br />

Aufschwung genommen. Mit Geschmack und<br />

Geschick verstehen sie es, die Gedanken in den<br />

zopfbekränzten Köpfen der Renaissancedamen den<br />

Lockenköpfen unserer Frauen anzupassen, die<br />

hohen Medici-Krägen, die bauschigen Puffärmel<br />

auch zeitgemäss-unromantischen Geschöpfen vorteilhaft<br />

zu gestalten. In Vorahnung der kaum eröffneten<br />

chinesischen Ausstellung in London sieht<br />

man schon seit Wochen an schönen Tagen im Bois,<br />

an feuchten, nebligen Nachmittagen bei den Tees<br />

die strengen, feierlichen Kopfbedeckungen der<br />

Ming-Dynastie, ebenso wie die flachen Kappen<br />

der Rikschakulis; die persischen und japanischen<br />

Helme und Mützen, wie die hohen Seidentoques<br />

der Tibetaner. Von den kranzförmigen Hüten, die,<br />

wie die Kämme der Geishas, das Profil begleiten,<br />

führt für phantasievolle Modistinnen nur ein kurzer<br />

Weg zur flämischen Haube der Spenderinnen auf<br />

den Altarblättem von van Eyck; zu den Heiligenscheinen<br />

der rührenden Madonnen von Meinung,<br />

die augenblicklich im kleinen Tuilerienmuseum,<br />

der Orangerie, die Blütezeit der flämischen Kunst<br />

des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts veranschaulichen.<br />

Vom Schicksal begünstigte Kundinnen<br />

öder solche, die es einstmals waren, erhalten<br />

von pietätvollen Modechefs hin und wieder<br />

eine Einladung, einen Blick auf die noch nicht gezeigten<br />

Kollektionen zu werfen. Da sah man in den<br />

letzten Tagen unter vielem anderen immer wiederkehrende<br />

Modelle von Jäckchen und Häubchen mit<br />

Plissees, Rüschen und Schleifen; von bauschigen<br />

Röcken mit Volants und Falten; auf dem Verzeichnis:<br />

«P'tite grand'mere» betitelt. Jawohl, die Grossmamas<br />

früherer Zeiten trugen solch helle, gefaltete<br />

Häubchen auf ihrem weissen Scheitel; sie sassen<br />

mit berüschten, weiten Jäckchen in ihren hohen<br />

Lehnstühlen am Fenster ihres stillen Wohnzimmers.<br />

Aber wo sind sie hingeraten, die gemütlichen, wirklich<br />

alten Grossmamas, die strickten und häkelten<br />

und strickten; immer bereit zuzuhören, nie mit sich<br />

beschäftigt, nur von dem Wunsche beseelt, zu raten<br />

und zu helfen? Man hält Umschau und findet keine<br />

solche Grossmama! Die eine traf man am Golfplatz,<br />

eifrig mit ihrem «score» zur Meisterschaft beschäftigt;<br />

die andere im Reisebüro, gerade im Begriff,<br />

eine Mittelmeerreise zusammenzustellen und die<br />

dritte mit einem Pack Bücher belastet auf dem Weg<br />

in die Universität zur Vorlesung eines berühmten<br />

Philosophen. Wird man jetzt früher Grossmama als<br />

einst? Und ist dieser Stand so unbeliebt, so gefürchtet,<br />

dass man sich nur ungern sichtbar und<br />

deutlich dazu bekennt; viel lieber über die Tatsache<br />

hinweg zur Tagesordnung übergeht? Und<br />

ist so eine neue Mode: «P'tite grand'mere» genannt,<br />

vielleicht ein zeitgemässer Appell an das<br />

bessere «Ich», diesen unbequemen Logisgast der<br />

weiblichen Seele?<br />

(N. F. P.)<br />

Modisches — Allzumodisches<br />

In Nairobi, der Hauptstadt der britischen Kolonie<br />

Kenya, erscheint die erste Modezeitschrift für Negerinnen.<br />

Chefredakteurin ist ein junge Negerin mit<br />

westeuropäischer Bildung. Diese hat in einem Leitartikel<br />

ihre grundsätzliche Meinung über die Mode<br />

für Negerinnen und Neger kundgegeben. Sie geht<br />

davon aus, dass die weisse Frau durch buntfarbige<br />

Stoffe nur gewinnen könne. Aber die schwarze,<br />

temperamentvolle Negerin werde durch schreiende<br />

Farben nur lächerlich. Sie müsse im Gegenteil<br />

gedeckte, unauffällige Pastellfarben tragen, die<br />

ihre- Erscheinung veredelten. Ausserordentlich<br />

scharf wendet sich der Artikel gegen die männliche<br />

Modesucht. Die Redakteurin ist der Meinung, dass<br />

ein Neger, der einen Zylinder und einen Schirm<br />

trage, zur Karikatur werde. Auch für ihn gelte der<br />

Grundsatz grösster Unauffälligkeit.<br />

Die Prager Lehrerschaft verlangt ein energisches<br />

Einschreiten gegen das Schminken, Haarfärben,<br />

Ondulieren und Nägellackieren von Schulkindern<br />

weiblichen Geschlechts. Dieser Unfug finde selbst<br />

bei ganz jungen Schülerinnen rasche Verbreitung,<br />

es genügt, dass einige Schülerinnen damit in die<br />

Schule kommen, damit bald ganze Klassen von dieser<br />

« Epidemie» erfasst werden. Sogar zehnjährige<br />

Mädchen erscheinen mit geschminkten Lippen,<br />

Dauerwellen, rotlackierten Fingernägeln, « Cypre-<br />

Parfüm ».<br />

Die Pariserinnen haben begonnen, -statt der<br />

üblichen Handtaschen Puppen zu nehmen. Diese<br />

erreichen annähernd natürliche Babygrösse, sind<br />

aber innen hohl; durch einen Reissverschluss können<br />

sie geöffnet werden und alle die Dinge in ihrem<br />

Innern aufnehmen, die bisher in den Handtaschen<br />

Platz fanden.


16 Automobil-Revue —<br />

No 15<br />

Vom lOettec und JUOM Qdd<br />

lOUttecwettee wie noch nie<br />

Das meteorologische Institut von Sofia teilt mit,<br />

dass in den 50 Jahren seines Bestehens ähnliche<br />

Januartemperaturen wie in diesem Jahr noch nie<br />

verzeichnet worden seien. In Mittelbulgarien betrugen<br />

sie fast durchgehend 20—21 Grad C im<br />

Schatten. Infolgedessen haben die berühmten Rosenplantagen<br />

von Stare Zagora, ebenso wie die<br />

Mandelbäume im ganzen Lande bereits ihre volle<br />

Blüte erreicht.<br />

cpr.<br />

JU^euioettee macht xtecqesslkh<br />

Seit längerer Zeit wurden in Japan und<br />

Amerika von Biologen und Statistikern Untersuchungen<br />

über die Häufigkeit von Gehirnstörungen<br />

bei trockenem und bei feuchtem Wetter<br />

vorgenommen. Man stellte fest, dass Depressionszustände<br />

bei feuchtem Wetter viel leichter<br />

aufträten und auch stärkere Ausmasse erreichten<br />

als bei trockenem Wetter. Geradezu<br />

verblüffend aber waren ganz andere Zusammenhänge,<br />

die sich bei dieser Gelegenheit auftaten.<br />

Der japanische Arzt Dr. Hisazuka war nämlich<br />

längere Zeit als Werkstudent in einem<br />

Fundbureau tätig gewesen. Hier wurde ihm ein<br />

hochinteressantes Vergleichsmaterial zugänglich.<br />

Es zeigte sich nämlich, dass mit dem<br />

Einsetzen feuchter Witterung die Zahl der verlorengegangenen<br />

oder vergessenen Gegenstände<br />

steil in die Höhe ging, um sofort zu fallen,<br />

wenn eine Aenderung des Barometerstandes<br />

eintrat. Anfangs glaubte Hisazuka, lediglich<br />

Zufälle serienweise aufzeichnen zu können,<br />

doch nach und nach erkannte er in aller Deutlichkeit,<br />

dass sich hier rein tabellenmässig der<br />

Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Gehirnzellen<br />

feststellen Hess.<br />

Er widmete nun einen grossen Teil seiner<br />

wissenschaftlichen Arbeitskraft der genauen<br />

Erkenntnis dieser rätselhaften Dinge. In Zusammenarbeit<br />

mit Lehrern und Bankiers ermittelte<br />

er schnell, dass die Zahl der Fehler<br />

bei Schulkindern und die Menge der Rechenfehler<br />

bei Bankbeamten sofort zunahm, wenn<br />

schlechtes Wetter zu erwarten stand. Wenn<br />

auch bis heute noch die direkten Zusammenhänge<br />

zwischen Luftfeuchtigkeit und Gehirnzellen<br />

in ihrer Auswirkung nicht ganz geklärt<br />

sind, so kann man doch schon annehmen, dass<br />

die Spannungsverhältnisse innerhalb der einzelnen<br />

Zellen massgebend sein müssen für die<br />

Vergesslichkeit oder erhöhte Tätigkeit jener<br />

Zellen.<br />

Um nun der Menschheit die nötigen Richtlinien<br />

zur Vermeidung schweren Schadens<br />

durch derartige « Regenvergesslichkeit » geben<br />

zu können, stellte der japanische Forscher<br />

unter Anlehnung an frühere amerikanische<br />

Beobachtungen ähnlicher Art sechs Punkte<br />

auf, durch die der Mensch sich beim Herannahen<br />

schlechten Wetters vorbeugend schützen<br />

kann. Unter diesen Richtlinien spielen Knoten<br />

in den Taschentüchern und fünfzehnmalige<br />

Wiederholung schwieriger Namen, der. Schirm,<br />

den man in den Hut stellen soll, das Notizbuch<br />

und der Terminkalender eine besondere<br />

Rolle.<br />

O&uul akinitqilt<br />

Eine Pariser <strong>Zeitung</strong> machte kürzlich eine Umfrage<br />

bei ihren Lesern, um näheres über die jetzt<br />

übliche Durchschnittshöhe der Mitgift für Töchter<br />

des franzöoschen Mittelstandes festzustellen. Es<br />

ergab sich das überraschende Resultat, dass die<br />

Gewohnheit der Mitgift als solche überhaupt gar<br />

nicht mehr in dem Masse allgemein und selbstverständlich<br />

ist wie früher. An ihre Stelle tritt mehr<br />

und mehr der Beruf. Junge Männer, die heute heiraten,<br />

legen meist weniger Wert auf Bargeld, als<br />

darauf, dass ihre Zukünftige eine Ausbildung genossen<br />

hat, die sie in die Lage versetzt, zu den<br />

Kosten des jungen Hausstandes beizutragen oder<br />

wenigstens im Notfalle sich selbst zu erhalten, cpr.<br />

«SalschnuUuzee» Qaimlet<br />

Vor wenig mehr als fünfzig Jahren stand in<br />

Cannstatt bei Stuttgart ein kleines Gebäude, das<br />

von den ehrsamen Bürgern mit scheelen Augen angesehen<br />

und scheu gemieden wurde. Es sollte darin<br />

«umgehen», hiess es. Und diesem Gerücht musste<br />

wohl schon etwas zugrunde liegen, denn fast jede<br />

Nacht tönte aus dem festverschlossenen Gebäude,<br />

dessen Fenster sorgfältig verhangen waren, ein geheimnisvolles<br />

Hämmern und Klopfen. Bis einige<br />

beherzte Bürger schliesslich auf die Vermutung<br />

kamen, das könnten nur Falschmünzer sein, die<br />

darin nächtlicherweise ihr lichtscheues Gewerbe betrieben.<br />

Sie alarmierten die Polizei, die auch sogleich<br />

bewaffnet auszog und mit rauher Hand an<br />

die Tür des Häuschens klopfte. Aber wie erstaunte<br />

sie, als ihr geöffnet wurde und sie erkennen<br />

musste, dass hier statt falschen Geldes das ehrliche,<br />

echte Gold der Zukunft gehämmert und gewonnen<br />

wurde. Da standen nämlich vor ihnen Gottlieb<br />

Daimler und Wilhelm Maybach, die in ihrer Werkstatt<br />

gemeinsam in aller Heimlichkeit sich und der<br />

Welt den neuen Explosionsmotor geschaffen hatten.<br />

£in süssec 3xdec<br />

Schoköladetaler haben wir als Kinder jeweils<br />

erhalten, wenn die Gotte auf Besuch kam und den<br />

Eindruck hatte, dass wir brave Kinder seien. Die<br />

Schokoladen-Fünfliber standen in hohem Ansehen,<br />

und wir hätten um alles in der Welt nicht auf die<br />

Stange der in Silberpapier verpackten süssen Bissen<br />

verzichtet. In ihrem bescheidenen Zweifränklerformat<br />

waren sie freilich nicht zu vergleichen mit<br />

einem neuesten Erzeugnis der Schokoladenrhünzenmdustrie.<br />

Soeben bringt die Schokoladefabrik Cailler<br />

einen handtellergrossen Taler, in Silber und in<br />

Gold, heraus, der durch seine Grosse und sein<br />

prägnantes Relief alles bisher Dagewesene aus dem<br />

Felde schlägt. Auf der Vorderseite der Medaille<br />

idemann<br />

Gemustertes Material erfreut sich heuer<br />

grösster Beliebtheit, wobei nicht nur die gebräuchlichen<br />

Fischgrätengewebe, sondern auch<br />

die gestreiften und karierten Stoffe in Betracht<br />

gezogen werden, die unter anderem mit<br />

viel Erfolg zu flotten, vollkommen durchgeknöpften<br />

Kasakkleidern verarbeitet und mit<br />

einer hellen Garnitur versehen werden (letztes<br />

Modell).<br />

Was die Besonderheiten der neuen Linie<br />

anbetrifft, so darf man sagen, dass die gestufte<br />

Kontur heuer viel von sich reden machen<br />

dürfte, da hier schon jetzt allerlei als<br />

sehr gelungen zu bezeichnende Versuche unternommen<br />

werden. In diesem Sinne will<br />

unser zweiter Entwurf gebührend gewertet<br />

sein, der uns mit einem Kleide und mit einem<br />

ganz neuartig geschnittenen « Paletot-Cape »<br />

sieht man das Plakatbild des Genfer Grand Prix<br />

mit der Inschrift «Grand Prix Automobile de Geneve,<br />

31 mai <strong>1936</strong>», auf der Rückseite ist das<br />

Genfer-Wappen mit dem alten Wappenspruch<br />

«Post tenebras lux» (nach der Finsternis das Licht)<br />

aufgeprägt. Und damit kein Goldhamster das Gold<br />

der Umhüllung als bare Münze nehme, heisst es<br />

noch «Chocolat au lait Cailler». Eine süsse Gabe,<br />

ein originelles Mitbringsel für grosse und kleine Kinder,<br />

die für das Süsse zu haben sind.<br />

Weisheit<br />

des<br />

Alltags<br />

vertraut macht, mit einer Schöpfung also, die<br />

uns unfehlbar neue modische Wege weist<br />

Wie immer zur Frühjahrszeit treten auch"<br />

diesmal geschmackvolle Faltenwirkungen in<br />

den Vordergrund, die aber diesmal nicht nur<br />

für sportliche Stücke, sondern auch für das<br />

Nachmittags- und Gesellschaftskleid des Früh*<br />

jahrs verwertet werden. Als dritte Figur zei^<br />

gen wir ein in der Sattelpartie faltig ansetzendes<br />

Kleid, das so tief abgesteppt wird, dass<br />

die Falten erst unten in lebhafter Art aufspringen<br />

und die ihnen gebührende «Bewegung<br />

» erhalten. In ähnlicher Weise sind auch<br />

die geschmackvollen Aermel behandelt, deren<br />

weite Kelchform während der warmen Jahreszeit<br />

im Strassenbilde oft zu bemerken sein<br />

dürfte.<br />

Gute Saucen<br />

Sauce Madere. 2 Weinglas voll Madeira-Wein<br />

und ein wenig Wasser werden zur Hälfte eingedickt,<br />

dann mit 2]/ 2 Deziliter Mirepoix vermischt, gut aufgekocht<br />

und zuletzt mit Y 2 Kaffeetasse voll Tomatenpüree<br />

verrührt.<br />

Sauce a la Maitre d'Hotel. (Feine Kräuter-<br />

Sauce.) 125 g Butter werden zerlassen, rasch einige<br />

Tropfen Zitronensaft dazugerührt und mit sehr fein<br />

gehackten Kräutern (Petersilie, Schnittlauch, Kerbelkraut,<br />

Estragon) vermischt. Meistens zu Fischen oder<br />

Gemüsen gereicht.<br />

Sauce Marengo. 2y 2 Deziliter Mirepoix werden<br />

aufgewärmt, mit 2 Löffel voll saurer Sahne, etwas<br />

Knoblauchsaft und 125 g in Butter gedünsteten und<br />

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Musst du jemanden etwas Unangenehmes sagen,<br />

so tue es ohne Schulterklopfen und Freundschaftslächeln.<br />

Sanfter Zuspruch vom Henker ist unerträglich,<br />

und ein Chirurg soll keine Unsicherheit<br />

verraten.<br />

Je enger menschliche Beziehungen sind, desto<br />

sicherer ist ihnen etwas Feindseligkeit beigemischt.<br />

Wer meint, dass Verbindungen, die er aus praktischen<br />

Gründen längere Zeit ungestört erhalten<br />

will, recht innig werden sollen, der irrt zu seinem<br />

Nachteil. Mit dem Geschäftspartner soll man nicht<br />

Golf spielen.<br />

Neben dem häufigen Fehler, von den eigenen<br />

Angelegenheiten zu viel zu sprechen, kommt der<br />

entgegengesetzte nicht selten vor, dass man hinsichtlich<br />

seiner selbst zu reserviert und zugeknöpft<br />

ist. Vertraulichkeit folgt dem Vertrauen, mit dem du<br />

selbst vorangehen musst. Das gilt doppelt denen<br />

gegenüber, die sich aus irgendeinem Grunde unsicher<br />

oder nicht auf gleicher Stufe fühlen, also<br />

etwa zwischen Alten und Jungen, Fortgeschrittenen<br />

und Anfängern. Der Lehrer, der sich nicht schämt,<br />

seinen Schülern eine kleine Schwäche preiszugeben,<br />

hat es leicht, ihr Vertrauen zu gewinnen.<br />

Unpünktlichsein ist ein Ausdruck der Ueberheblichkeit.<br />

«Was ihr versäumt, kann nicht so wichtig<br />

sein.> Deswegen gilt Pünktlichkeit gegen Höhere<br />

und Gleiche als Verpflichtung, gegen Niedrigergestellte<br />

ist sie eine Form von Höflichkeit — die<br />

«Höflichkeit der K Könige».<br />

Wer als Halbwüchsiger imstande war, mit seinem<br />

Vater ohne Trotz und Verlegenheit zu sprechen,<br />

wird als Mann mit Papst und Kaiser den rechten<br />

Ton zu finden wissen.<br />

Anekdoten<br />

(ho) Der polnische Pianist Paderewski befand sich<br />

in einem Salon in einem der ersten Warschauer<br />

Hotels, wo sich eine illustre Gesellschaft versammelt<br />

hatte. Man sprach über dies und das, und plötzlich<br />

wurde Paderewski gebeten, etwas zu spielen. Er<br />

weigerte sich zuerst unter der Ausrede, dass die<br />

Stunde schon zu sehr vorgeschritten sei, aber<br />

schliesslich überwogen die Bitten der Anwesenden.<br />

Der grosse Pole setzte sich an das Klavier und spielte.<br />

Es dauerte nicht lange, da klopfte der Kellner und<br />

übergab einen Zettel, der von dem Herrn stammte,<br />

der neben dem Salon wohnte.<br />

«Wenn Sie schon so spät Paderewskis Werke<br />

spielen », stand darauf, « dann spielen Sie wenigstens<br />

richtig.»<br />

Paderewski antwortete ebenfalls schriftlich: «Verzeihung,<br />

ich will es nicht wieder tun. Paderewski.»<br />

Wilhelm Busch, der berühmte Karikaturist, redete<br />

sehr ungern. Bei einem Festmahl zu seinen Ehren<br />

wurde er mit zahlreichen Ansprachen gefeiert.<br />

Busch freute sich darüber, antwortete aber mit<br />

keiner Gegenrede. Schliesslich neigte sich der<br />

Vorstand des Künstlervereins, der das Festmahl<br />

gab, zu Busch und flüsterte:<br />

«Verehrter Meister, dürften wir nach so viel<br />

Reden auch ein paar Worte von Ihnen erwarten? »<br />

Busch nickte ergeben und schlug an sein Glas.<br />

Als aller Augen gespannt sich zu ihm wandten,<br />

lächelte er etwas verlegen und rief dann laut und<br />

deutlich:<br />

« Ober, noch ein Helles!»<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.


JJO 15 — Automobil-Revue 17<br />

Rätsel »Ecke<br />

Schweizerisch-geographisches Rätsel<br />

Schwierige Sache,<br />

so ein geographisches Rätsel, wie wir's in Nr. 11<br />

hqtten. Die eilfertigen Löser haben die ganze<br />

Schweiz durcheinandergemacht, aber keiner hat<br />

mitten ins Schwarze getroffen. Gestehen wir's ein,<br />

dass die Bilder etwas zu klein, der Druck vielleicht<br />

auch etwas verschwommen-war. Aber die Rätselneffen<br />

und die Rätselnichten scheinen sich doch<br />

nicht alle Schweizer Landschaften genau eingeprägt<br />

zu haben. Es ist schon richtig, dass Weggis, Castagnola<br />

und Montreux gewisse Aehnlichkeiten haben,<br />

dass das Gotthard-Hospiz von einer gewissen Entfernung<br />

aus mit dem Berghaus von San Bernardino<br />

zu verwechseln ist; aber dass Laupen mit Burgdorf<br />

verwechselt wurde, dachte sich der Onkel nicht.<br />

Eher meinte er, man könnte auf Aarberg raten. Das<br />

Bild Nr. 11 mit dem Bergsee war wirklich schwer;<br />

einige haben darin den Grimselsee erkennen wollen,<br />

andere den Seealpsee — und dass jemand die<br />

Lüderenalp-Chilbi auf den Bachtel verlegt, ein anderer<br />

« Gurnigel » oder Saanenmöser vermutet,<br />

kann man nicht übelnehmen. Immerhin eine Feststellung:<br />

Wir schauen offenbar doch der Landschaft,<br />

die wir durchstreifen, zu wenig scharf ins Gesicht.<br />

Aber das hängt doch wohl mit dem Lebenstempo<br />

der heutigen Zeit zusammen, für das wir nicht verantwortlich<br />

sind. Hier die richtige Lösung des schweizerischen<br />

Landschaftsrätsels von Nr. 11:<br />

HUR1OB<br />

Bei Milliardärs.<br />

Auch amerikanische Multimillionäre haben ihre<br />

Sorgen. « Mein Verlobter ist gestern zweiter Vorsitzender<br />

unseres privaten Golfklubs geworden.»<br />

— « Gratuliere! » — « Danke. Ich freue mich auch<br />

sehr. Es war ein zu peinliches Gefühl, mit einem<br />

Mann verlobt zu sein, der gar nichts war.»<br />

Das Rückporto.<br />

Trafen sich zwei Schotten. «Haben Sie meinen<br />

Brief nicht erhalten? » — « Gewiss! » — «Ich habe<br />

Ihnen doch geschrieben, dass ich Sie um die Hand<br />

Ihrer Tochter bitte, und Sie haben es nicht einmal<br />

für nötig gehalten, mir zu antworten. »•— Der Schotte<br />

schaute verwundert: «Hatten Sie Rückporto beigelegt?<br />

»<br />

RMtselauflösung.<br />

1. Brissago. 7. Frauenfeld.<br />

2. Genf.<br />

3. Andermatt.<br />

4. Montreux.<br />

5. San Bernardino.<br />

6. Laupen.<br />

8. Monte Rosa.<br />

9. Sion.<br />

10. Murten.<br />

11. Fählensee-Altmann..<br />

12. liüderenchilbi.<br />

Nun hat der Onkel noch etwas auf dem Herzen.<br />

Ein Rätsellöser will ihn offenbar auf die Probe stellen<br />

mit der Frage-.<br />

Wo ist das Eulengebirge?<br />

Ein Auslandschweizer, der die Auto-Revue liebt<br />

und liest, will uns auf unsere geographische Kenntnisse<br />

prüfen. Kann ein Rätsellöser dem Onkel so<br />

nebenbei sagen, wo er dieses Eulengebirge zu<br />

suchen hat?<br />

Mit unserem .<br />

neuen geographischen Rätsel<br />

möchte der Onkel die Magazin*Leser ein wenig auf<br />

der Schweizerkarte spazieren führen. Nicht am<br />

Narrenseil, nur an der Leine. Die Sache ist nicht<br />

gerade einfach, aber wer einen guten Atlas oder<br />

ein paar Landkarten besitzt, wird die Nüsschen<br />

schon knacken können. Also frisch daran!<br />

Die Lösungen' müssen am 28. Februar im Besitz<br />

der Redaktion sein.<br />

1. Fluss<br />

2. Weinbauort<br />

3. Berühmter Felszirku»<br />

4. Alpenpaßttrasse<br />

5. Bergdörfchen an berühmter<br />

Alpenstrasse<br />

6. See<br />

7. Walliser Seitental<br />

8. Dorf und Ferienort<br />

9. Bergdörfchen<br />

10, Ebenfalls ein Gebirgsdorf<br />

11. Wenig bekannter<br />

Berg<br />

13. Altes Städtchen<br />

Die Anfangsbuchstaben<br />

•rgeben den lateinischen<br />

Namen eines Gewässers<br />

Beim Arzt rasselte das Telephon. «Hier ist<br />

Schneck, jawohl, Albert Schneck. Herr Doktor,<br />

meine Frau hat sich die Kinnlade ausgerenkt und<br />

kann kein Wort sprechen. Wenn Sie einmal vorbeikämen,<br />

nächste Woche oder wann, dann wäre es<br />

wirklich nett von Ihnen! »<br />

* *<br />

Das Postamt in Toledo bekam vor einiger Zeit<br />

, eine Drehtür. Die Gassenjungen fanden sie sensationell<br />

und spielten damit Karussell. Eines Tages<br />

• beschwerte sich ein Postbeamter bei seinem Vorstand;<br />

man möge doch die Gassenjungen fernhalten,<br />

damit auch die armen Postbeamten, die ein grösseres<br />

Recht daran hätten, in der Mittagspause einigemal<br />

zu ihrer Erholung mit der Drehtür herumfahren<br />

könnten ...<br />

Der Ehemann zu seinem Freund: «Ich kann nur<br />

so viel sagen: Ich habe manches Haar ixt der Ehe<br />

gefunden!» «Komisch — ich habe alle Haar« in<br />

der Ehe verloren!»<br />

«Marie », sagt die Hausfrau zu dem neu eingetretenen<br />

Mädchen, «dieses Service ist schon<br />

fünfzig Jahre alt... » « Keine Angst, gnädige Frau,<br />

ich rede nicht darüber.»<br />

Der Vater zum Sohn: «Hast du gestern apcnd<br />

noch meinen Wagen benützt?» «Ja, ich bin mit<br />

einem Kollegen spazierengefahren.» Darauf der<br />

Vater: «Hier, nimm das) Dein Kollege hat seinen<br />

Lippenstift verloren.»<br />

Er kennt sie besser.<br />

Ein englischer Käpten suchte eines Tages in<br />

einem kleinen weltverlorenen Hafen nach einer<br />

neuen Mannschaft. Da er, was er wollte, nicht finden<br />

konnte, heuerte er schliesslich, was er bekam ...<br />

Um Verwechslungen der ähnlich klingenden Namen<br />

der Angeheuerten zu vermeiden, gab er den<br />

Leuten einfach Nummern. Einige Zeit später starb<br />

einer der Bemannung und der Kapitän gab dem<br />

Segelmacher Auftrag, Nr. 7 zu beerdigen. Bald<br />

darauf meldete der Segelmacher: «Befehl ausgeführt;<br />

Nr. 17 beerdigt.» — «Nr. 17!?», rief der<br />

Kapitän aus. «Ich habe doch Nr. 7 gesagt! » — «Ich<br />

habe mich auch darüber gewundert, Käpten»,<br />

sagte der Segelmacher. «Als ich ihn einnähte,<br />

jammerte er fortwährend; «Ich nicht tot, Sir. Ich<br />

nicht tot, Sir ». Aber man weiss ja doch, wie diese<br />

Kerle lügen.»<br />

* *<br />

Der Direktor: «So sind wir uns also einig, junger<br />

Mann, dass du gleich nach der Konfirmation die<br />

Lehrlingsstelle hier für 35 Kronen im Monat antrittst.<br />

Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen? »<br />

Der junge Mann: «Ja ... und wie ist es mit der<br />

Pension, Herr Direktor?»<br />

Vater zur kleinen Tochter: «Und was möchtest<br />

du werden, wenn du erwachsen bist?»<br />

«Weisst du, Vati, ich denke, am liebsten eine<br />

schrecklich reiche junge Witwe. »<br />

« Können Sie kochen? » « Nein. » « Können Sie<br />

waschen? » « Nein. » « Ja, was können Sie denn? »<br />

«I, i kann gar nix, i will ja nur als « Mädel für alles »<br />

gehn.<br />

«Erinnerst du dich noch, in welchem Jahr die<br />

kurzen Röcke Mode waren?»<br />

«Natürlich, es war dasselbe Jahr, in dem du<br />

plötzlich das Bedürfnis spürtest, eine Brille zu<br />

tragen!»<br />

Wie viele Pferde hat dieser Wagen?<br />

Sehr glaubhaft.<br />

(ho) Der Schneider des Sonnenkönigs hatte diesem<br />

einen Anzug verdorben. Der darob sehr aufgebrachte<br />

König wollte den Schneider allen Ernstes<br />

enthaupten lassen. Der Mann ff einte und wimmerte:<br />

«Was wimmerst du?» fragte der König.<br />

«Ich fürchte Eu%rer Majestät Zorn.»<br />

«Liegt dir soviel an deinem Kopf?»<br />

«Jawohl, Majestät.»<br />

« Aber er ist nicht viel wert.»<br />

«Wenn auch, Majestät, ich hänge doch aber<br />

daran.»<br />

«Geben Sie acht,<br />

nicht schmutzig machen,<br />

Sie mir die Strumpfe<br />

(Söndagsnisse)<br />

«Und woher wusste er, dass Sie die Richtige rOStfaCh 13,<br />

für ihn waren?»<br />

«Ich habe es ihm gesagt!»<br />

Was<br />

sagen Sie verehrte<br />

Leser und Leserinnen<br />

zu unserer<br />

neuen Beiläge?<br />

Ihre<br />

Meinungsäußerung<br />

ist uns wertvoll!<br />

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- - • * •<br />

18<br />

— «°15<br />

Hinter den Kulissen<br />

Mit Erläuterungen von Th. B.Strasser<br />

Links:<br />

Am Anfang des technischem<br />

Bühnenwerdens steht "der Plan,<br />

den ein Direktor, Regisseur<br />

oder, wenn sich's eine Bühne<br />

leisten kann, ein eigens dafür<br />

bestimmter Künstler, ein sogenannter<br />

Bühnenbildner, für jede<br />

einzelne Szene aufstellt.<br />

So sieht es im Atelier dieses<br />

Bühnenbildners aus, wenn er<br />

seine Dekorations- und Kostümentwürfe<br />

schafft.<br />

Die Dekorationen, einmal auf<br />

der Bühne aufgebaut, müssen<br />

dort auch ins richtige Licht gesetzt<br />

werden: Hierzu sind ganz<br />

. gewaltige und komplizierte Maschinen<br />

nötig, die jede Lichtabstufung<br />

vom ersten fahlen<br />

Dämmern bis zum strahlenden<br />

Sonnenglanz ermöglichen.<br />

Recht«:<br />

Die moderne Bühne braucht aber nicht nur Licht und Farben; sie muss sich auch sehr differenziert<br />

geräuschvoll benehmen können. Man hat nicht immer einen brüllenden Löwen an der Leine, kann weder<br />

das Meer aufbrausen noch eine Lawine niederdonnern lassen. Und Automobile und Flugzeuge rattern<br />

höchstens en miniature über die kleine Bühne. Und doch sind das alles Geräusche, die der moderne<br />

Theatertechniker braucht, wie der Hund seinen Schwanz. Wie geht das aber zu? Ganz einfach: wie auf<br />

obenstehendem Bild. Natürlich ist das Grammophon mit einem, mächtigen Verstärker verbunden.<br />

praussen aber, vor dem Hause,<br />

in der ganzen Stadt, hängen die<br />

Plakate, die auf das kommende<br />

Werk' hinweisen. Keine billige<br />

Zutat! Aber'auch sie muss sein.<br />

Der modernste Krach im Orchester<br />

oder auf der Bühne genügt<br />

nicht mehr: das heutige<br />

Theater kommt nicht drum herum,<br />

auch ausser dem Hause gebührend<br />

«Lärm» zu machen ...<br />

Solls aber einschlagen, dann braucht<br />

man drastischere Mittel; da muss<br />

schon ein künstlich erzeugter, wirklicher<br />

Blitz her.<br />

Für zartere Töne hat ein Musikverständiger<br />

zu sorgen. Metalltafeln (oder<br />

auch Röhren), die natürlich ganz genau<br />

abgestimmt sein müssen, geben<br />

beispielsweise ein herrliches Glockenspiel.)<br />

ta der Schneiderei sind mittlerweilen die Entwürfe in fertige Kostüme verwandelt worden.<br />

Die Bühnenproben müssen erweisen, ob sie sich dem Gesamtrahmen willig einfügen.<br />

Sonst gibt's für Meister Zwirn unerquickliche Stunden.<br />

Aus der Neuinszenierung von Smetana» Oper „Die verkaufte Braut", unter Leitung von<br />

Dir. H. Zimmermann am Berner Stadttheater.<br />

Auch die-gesamten Dekorationen müssen nochmals herhalten. Dekorationsproben auf der leeren<br />

Bühne genügen nicht. Man muss die Szenerie als Folie zu der sich in ihr bewegenden Künstlerschar<br />

beurteilen können. Die Generalprobe — so benannt, weil der General (-Direktor oder -Regisseur)<br />

einen ganzen Tag lang probiert, wie er es doch noch besser machen könnte, zerrt nicht nur<br />

alle Kunstler, sondern auch alle Techniker samt ihren Maschinen ins Rampenlicht.<br />

Aus dem Ciiaunscben M&rchcnipiel „Prinzes»!* Tauaendschön", da« R. Jenny (Musik E. Amon) neu bearbeitete.

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