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E_1936_Zeitung_Nr.032

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BERN, Freitag, 17. April <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N° 32<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verke<br />

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Kann die Blutprobe erzwungen werden?<br />

Ihr Wert als Beweismittel nach bernischem Strafprozess<br />

Von Dr. W. Röthlisberger, Polizeikommissär, Bern<br />

I.<br />

Die Zunahme der Motorfahrzeuge aller Art<br />

hat den Verkehr in ungeahntem Ausmasse ansteigen<br />

lassen. Leider geht mit dieser Verkehrssteigerung<br />

auch eine Aufwärtsbewegung<br />

der Kurven in der Statistik der Verkehrsunfälle<br />

parallel. Und sie wird kaum eine absteigende<br />

Richtung einschlagen, wenn es nicht<br />

gelingt, die Unfälle auf ein erträgliches Mass<br />

zu reduzieren. Die Bedeutung der dem Autoverkehr<br />

innewohnenden Gefährdung und ihrer<br />

besorgniserregenden Zunahme erhellt aus den<br />

täglichen Erfahrungen, den Publikationen in<br />

der Presse und den Veröffentlichungen der<br />

statistischen Aemter.<br />

Bei den Verkehrsunfällen spielt sehr oft die<br />

Trunkenheit oder Angetrunkenheit des Führers<br />

eine Rolle. Entweder ist sie Hauptursache<br />

oder doch mitbestimmend für das Unfallereignis<br />

gewesen. Es verwundert daher nicht, wenn<br />

sich unsere Strafrichter heute vornehmlich<br />

mit der Behandlung von Verkehrsunfällen zu<br />

befassen haben. Weil nun der Alkohol hier<br />

wiederum, wie gesagt, die Hand im Spiel hat,<br />

wird -der- Frage des Alkoholnachweises vermehrte<br />

Aufmerksamkeit geschenkt Dies namentlich<br />

seit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes<br />

über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />

vom 15. März 1932.<br />

Vom Standpunkt des Strafprozesses aus interessiert<br />

hier vor allem die Frage des<br />

Nachweises der Angetrunkenheit<br />

oder Betrunkenheit bei einer Person (Art 13<br />

MFG.). Nach dieser Gesetzesbestimmung ist<br />

dem Führer der Ausweis für einen Monat<br />

zwingend zu entziehen, wenn er in angetrunkenem<br />

Zustande ein Fahrzeug geführt hat,<br />

und für mindestens ein Jahr, wenn er in diesem<br />

Zustande einen erheblichen Unfall verursacht<br />

hat<br />

Der Entzug des Führerausweises stellt sich<br />

als eine administrative Massnahme dar, der<br />

überdies die gerichtliche Erledigung folgen<br />

muss, resp. vorangeht Und da erhebt sich<br />

denn sofort die wichtige Frage: Wie kann die<br />

Angetrunkenheit oder Betrunkenheit, die das<br />

Gesetz unter Strafe stellt, vom Richter oder<br />

von der Administrativjustizbehörde bewiesen<br />

werden? Welche Beweismittel stehen im konkreten<br />

Fall zur Verfügung? Gewöhnlich werden<br />

es bloss Zeugen sein, auf deren Aussagen<br />

allein man nicht ohne weiteres abstellen darf.<br />

Der Nachweis, dass ein Führer in einem gegebenen<br />

Falle angetrunken war, bietet, wenn<br />

es sich nicht um einen ausgesprochenen<br />

Rauschzustand mit seinen typischen Erscheinungen<br />

handelt, grosse Schwierigkeiten. Dabei<br />

fällt die « Beweislast» für die Angetrunkenheit<br />

der Behörde zu. So gross das verkehrspolitische<br />

Interesse an der Bekämpfung des<br />

Alkoholismus auch sein mag, mit dem Beweis<br />

darf es nicht leicht genommen werden." Alkoholgeruch<br />

allein genügt noch nicht, weil er<br />

subjektiv sehr verschieden ist<br />

Auch andere auffällige Erscheinungen, wie<br />

schwankender Gang, unsichere Bewegungen,<br />

verwirrtes oder auffälliges Reden, die der<br />

Laie als Symptome der Trunkenheit kennt,<br />

sind keineswegs sichere Zeichen dieses Zustandes,<br />

da sie auch durch andere Ursachen<br />

hervorgerufen werden können. Dazu kommt<br />

noch, dass diese auffälligen Merkmale nur bei<br />

erheblichem Mass der Beraüschtheit auftreten,<br />

während gerade-bei- dem für die Verkehrsunfälle<br />

gefährlichsten und häufigsten Stadium<br />

der leichten Angetrunkenheit deren KennzeU<br />

chen nicht so in die Augen springen oder<br />

durch straffe Selbstbeherrschung, plötzliche<br />

Ernüchterung infolge des Unfalles leicht verdeckt<br />

werden können. Trotzdem aber ist die<br />

Alkoholwirkung im Momente des Unfalles<br />

vorhanden gewesen, und trotz der äusserlichen<br />

Ernüchterung Iässt sich der Alkoholgehalt<br />

noch immer feststellen. Wie kann das<br />

geschehen? Offenbar nur auf wissenschaftlichem<br />

Wege. Das klassische Beweismittel für<br />

den Nachweis der Alkoholkonzentration im<br />

Blute bildet die sogenannte<br />

Blutprobe.<br />

Vorläufig steht uns als einzige wissenschaftlich<br />

einwandfreie Methode zum Nachweis<br />

der Trunkenheit und deren Grad der<br />

quantitative Nachweis des Alkohols aus dem<br />

Blute bei Ueberlebenden, aus Blut und Hirn<br />

bei tödlich Verunfallten zur Verfügung. Dabei<br />

wird nach verschiedenen Verfahren vorgegangen,<br />

deren Darstellung jedoch ins Gebiet<br />

der Medizin gehört.<br />

Der'Kernpunkt der Blutprobe liegt nun darin,<br />

dass die Alkoholkonzentration im Blute,<br />

ausgedrückt in Promille, bestimmt wird. Gewöhnlich<br />

nimmt man bei 1 Promille leichte<br />

Betrunkenheit (Angetrunkenheit), bei 2,5 Promille<br />

Betrunkenheit und bei 3 Promille<br />

schwere Betrunkenheit (Rausch) an.<br />

Freilich wird nun gegen die Blutprobe vor<br />

allem der Einwand erhoben, sie verletze die<br />

Persönlichkeitsrechte. Die verfassungsmässige<br />

Garantie des Persönlichkeitsschutzes umfasse<br />

vor allem unbedingt auch die körperliche Integrität,<br />

und der Schutz dieses Rechtsgutes<br />

sei so aufzufassen, dass nur ein ausdrücklicher<br />

Verzicht des Betroffenen eine Verletzungsbefugnis,<br />

wie sie die Anordnung und<br />

Durchführung der Blutprobe erforderlich<br />

mache, begründen könne.<br />

II.<br />

Kantonales Recht entscheidet.<br />

Vorerst sei einmal festgehalten, dass die<br />

Ermittlung des Tatbestandes in das Gebiet der<br />

Strafverfolgung gehört, für welches die Kantone<br />

zuständig sind. Die Frage, ob ein Führer<br />

gezwungen werden könne, sich der Blutprobe<br />

zu unterziehen, beurteilt sich somit nach kantonalem<br />

Recht. Diese Tatsache dürfte unbestritten<br />

sein.<br />

Und nun: Wie verhält sich die Sache nach<br />

bernischem Recht?<br />

Aus der Fassung des Art. 159 Str. V. geht<br />

mit genügender Deutlichkeit hervor, dass der<br />

Untersuchungsrichter nach Einleitung eines<br />

Strafverfahrens als UntersüchUngsmassnahme<br />

die Vornahme einer Blutprobe anordnen kann.<br />

Soweit der Angeschuldigte also in Frage<br />

kommt, dürfte sich hinsichtlich der Zulässigkeit<br />

der Blutprobe wohl eine Bejahung aus<br />

dem Gesetz herauslesen lassen.<br />

Der bernische Richter wird also, wenn die<br />

Voraussetzungen vorhanden sind (Hauptfall:<br />

Verkehrsunfälle mit angetrunkenem Fahrer),<br />

die Blutprobe anordnen können, ohne durch,<br />

das Gesetz daran gehindert zu sein, ebenso<br />

wie er Fingerabdrücke nehmen lassen kann.<br />

Darf die Blutprobe auch von den Organen<br />

der gerichtlichen Polizei im Ermittlungsverfahren<br />

angeordnet werden, also in einem Zeitpunkt,<br />

wo noch keine Strafanzeige beim Untersuchungsrichter<br />

rechtshängig ist?<br />

Nicht nur der Richter, auch die Kriminalpolizei<br />

kann die Blutprobe anordnen.<br />

Weil den ersten Massnahmen nach einer<br />

Straftat erfahrungsgemäss immer die grösste<br />

Wichtigkeit für die Ermittlung des Tatbestandes<br />

und zur Sicherung des Erfolges einer<br />

Strafverfolgung zukommt, müssen die Beam-<br />

rtizitäre Alkoholverwaltung.<br />

Rückblick auf Monte Carlo.<br />

Zwischen «Turbie» und<br />

«Grossem Preis».<br />

Technisches Allerlei.<br />

Tolle Jagd in Monte.<br />

(Bilder Seite 10.)<br />

ten der gerichtlichen Polizei ähnliche Massnahmen<br />

treffen können wie der Untersuchungsrichter.<br />

Wir halten deshalb dafür, dass<br />

bereits die Funktionäre der Kriminalpolizei<br />

die Vornahme der Blutprobe verfügen können.<br />

In der Vornahme der Blutprobe darf u. E.<br />

keine Gefährdung der persönlichen Geltung<br />

erblickt werden, obwohl dies subjektiv gelegentlich,<br />

in der letzten Zeit sogar sehr häufig<br />

so empfunden wird. Etwas Entwürdigendes<br />

liegt in der Blutentnahme sicher nicht. (Ganz<br />

abgesehen davon, dass sie sehr oft als Entlastungsbeweis<br />

dient. Red.) Wer sich ihr widersetzt<br />

und damit der Behörde verunmöglicht,<br />

sich dieses wichtigen Beweismittels zur<br />

Feststellung des wahren Sachverhaltes zu bedienen,<br />

wird sich nicht beklagen können, wenn<br />

aus ändern Indizien auf Angetrunkenheit im<br />

kritischen Moment geschlossen wird.<br />

Damit kommen wir zur Frage, ob die Blutentnahme<br />

erzwungen werden kann<br />

oder nicht. Den Entscheid darüber,, ob der<br />

Motorfahrzeugführer verpflichtet sei, sich der<br />

Blutprobe zu unterziehen, überlässt das MfG.<br />

den Kantonen. Für Bern scheint die Zulässigkeit<br />

unbedingt bejaht werden zu müssen.<br />

Ohne Not freilich soll der Bürger mit der<br />

Blutprobe nicht behelligt werden. Sie soll nur<br />

dann zur Anwendung gelangen, wenn sie objektiv,<br />

erforderlich, wenn ein Verkehrsunfall<br />

mit Personen- oder Sachschaden entstanden<br />

ist. Es genügt aber auch, wenn begründeter<br />

Verdacht auf Trunkenheit des Fahrers • besteht<br />

In erster Linie ist die Blutprobe ein<br />

Beweismittel, das in einem folgenden Strafverfahren<br />

eine Rolle zu spielen -berufen ist<br />

Sie wird nur immer dann gegenüber den Beteiligten<br />

an einem Unfall (meist ist es der<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

23. Fortsetzung.<br />

Ich bahnte mir meinen Weg nach vorn, aber<br />

es war kein grosser Unterschied, welche Seite<br />

ich benutzte, da die Luvreling genau wie die<br />

Leeseite unter Wasser begraben wurde.<br />

Nachdem ich Thomas Mugridge angewiesen<br />

hatte, was er tun sollte, kletterte ich einige<br />

Fuss hoch in die vordere Takelung. Das Boot<br />

war jetzt ganz nahe, und ich konnte genau<br />

sehen, wie es mit dem Bug gerade -im Winde<br />

lag und Mast und Segel über Bord geworfen<br />

hatte und treiben liess, um sie als Seeanker<br />

zu «benutzen. Die drei Männer schöpften das<br />

Wasser aus. Jede Woge entzog sie dem Blick,<br />

und ich wartete erregt und von der Furcht<br />

gepackt, sie nie wieder auftauchen zu sehen.<br />

Das Boot konnte plötzlich auf einem schäumenden<br />

Wellenkamm in die Luft schiessen,<br />

dass der Bug himmelwärts zeigte und ich den<br />

ganzen Boden sah, bis es auf dem Heck zu<br />

stehen schien. Dann sah ich einen Augenblick<br />

die mit wahnsinniger Hast schöpfenden Männer.<br />

In der nächsten Sekunde stürzte das<br />

Boot vornüber in das gähnende Tal. und die<br />

ganze Seite mit dem Achterende stand senkrecht<br />

in die Luft Jedesmal, wenn es wieder<br />

zum Vorschein kam, erschien es mir wie ein<br />

Wunder.<br />

Die ,Ohost' änderte plötzlich ihren Kurs<br />

und hielt ab, und mich durchfuhr der Gedanke,<br />

Wolf Larsen könne die Rettung als unmöglich<br />

aufgegeben haben. Dann aber sah<br />

ich, dass er sich fertig machte, beizudrehen,<br />

und sprang aufs Deck, um bereit zu sein. Wir<br />

lagen jetzt gerade vor dem Wind, und das<br />

Boot befand sich in der gleichen Höhe wie<br />

wir. Ich fühlte, wie wir plötzlich stillstanden,<br />

eine schnelle, drehende Bewegung, und wir<br />

fuhren gerade in den Wind hinein. Als wir<br />

im rechten Winkel lagen, packte uns der<br />

Wind' (dem wir bisher weggelaufen waren)<br />

mit voller Gewalt Unglücklicherweise kehrte<br />

ich ihm zufällig das Gesicht zu. Wie eine<br />

Mauer prallte er gegen mich an und füllte<br />

mir die Lunge mit Luft, die ich nicht imstande<br />

war auszuatmen. Ich wollte ersticken — da<br />

krengte die ,Ghost' nach vorn über, und in<br />

diesem Augenblick sah ich, wie eine ungeheure<br />

See sich hoch über meinem Kopfe erhob.<br />

Ich wandte mich seitwärts, schöpfte tief<br />

Atem und blickte wieder hin. Die Woge überragte<br />

die ,Ghost', und ich blickte gerade zu<br />

ihr empor. Ein _ Sonnenstrahl streifte den<br />

brechenden Rand, und ich sah einen halb<br />

durchsichtigen grünen Schimmer mit milchiger<br />

Schaumkante.<br />

Dann kam sie herab. Die Hölle brach los<br />

— alles geschah auf einmal. Ich erhielt einen<br />

zermalmenden, betäubenden Schlag, der<br />

mich jedoch nicht an .einer bestimmten<br />

Stelle, sondern am ganzen Körper traf. Ich<br />

verlor den- Halt, ich war unter Wasser, und<br />

mir fuhr der Gedanke durch den Kopf, dass<br />

ieizt das Furchtbare kam : ich sollte über<br />

Bord gespült werden ! Mein Körper wurde<br />

hilflos hin und her, um und um geschleudert,'<br />

gestossen und zerhämmert, und als ich den<br />

Atem nicht länger anhalten konnte, drang<br />

mir das beissende Salzwasser in die Lunge.<br />

Aber in allem hatte ich nur einen Gedanken :<br />

den Klüver nach Luv bringen. Ich hatte<br />

keine Furcht vor dem Tode. Ich zweifelte<br />

nicht, dass ich irgendwie durchkommen<br />

musste. Und während der Gedanke, Wolf<br />

Larsens Befehl auszuführen, ununterbrochen<br />

meinem betäubten Bewusstsein vorschwebte,<br />

schien mir, als könnte ich ihn mitten in dem<br />

wilden Chaos am Rade stehen'sehen, wie er<br />

seinen Willen dem Sturm entgegenstemmte<br />

und ihm Trotz bot<br />

Ich stiess hart gegen etwas, das ich für<br />

die Reling hielt, und atmete wieder frische<br />

Luft. Ich versuchte, mich zu erheben, stiess<br />

mir aber heftig den Kopf und wurde auf<br />

Hände und Füsse zurüekgeschleudert. Durch<br />

einen glücklichen Zufall war ich unter den<br />

Backkopf und in eine Tauschlinge gefegt<br />

worden. Als ich auf allen vieren herauskroch,<br />

stiess ich auf Thomas Mugridge, der<br />

als ein stöhnendes Häufchen Elend dalag.<br />

Aber ich hatte keine Zeit zu verlieren, ich<br />

musste den Klüver nach Luv bringen.<br />

Als ich wieder nach vorn kam, schien das<br />

Ende gekommen. Auf allen Seiten tönte Knirschen<br />

und Krachen von Holz, Eisen und<br />

Leinwand. Die ,Ghosf wurde zerrissen und<br />

zerfetzt. Fock und Toppsegel, die bei dem<br />

Manöver aus dem Wind gekommen waren und<br />

aus Mangel an Leuten nicht rechtzeitig geborgen<br />

werden konnten, rissen mit Donnerkrachen<br />

in Fetzen, während der schwere<br />

Baum von Reling zu Reling schlug und zersplitterte.<br />

Die Luft war schwarz von Schiffstrümmern;<br />

losgerissene Taue und. Stags<br />

zischten und wanden sich wie Schlangen,<br />

und mitten in das Gewirr krachte die. Fockgaffel.<br />

Der Baum konnte mich nur um wenige<br />

Zoll verfehlt haben, und das brachte mich<br />

wieder zur Besinnung. Vielleicht war die<br />

Lage doch noch nicht hoffnungslos. Ich erinnerte<br />

mich der Worte Wolf Larsens. Er<br />

hatte erwartet, dass die Hölle, losbrechen<br />

würde, und nun war es. so Weit Aber Wo<br />

war er ? Ich erblickte ihn, wie er das Grosssege]<br />

mit seinen entsetzlichen Muskeln ein-


2 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> — N° 32<br />

Fahrer) angeordnet, wenn sich diese Massnahme<br />

rechtfertigt. In jedem einzelnen Fall<br />

wird geprüft, ob diese Voraussetzung zutrifft<br />

oder nicht. Wie die medizinischen Sachverständigen<br />

versichern, ist bei richtiger Durchführung<br />

der Blutentnahme für den Betroffenen<br />

absolut keine Gefahr vorhanden.<br />

Viel hängt natürlich von der richtigen und<br />

taktvollen Durchführung der Blutprobe ab.<br />

Es gilt hier besonders der allgemeine Satz,<br />

dass bei der zwangsweisen Anordnung der<br />

Blutprobe, wie bei andern Massnahmen, jede<br />

unnötige Strenge zu vermeiden ist. Dabei<br />

bleibt überdies zu bedenken, dass^das Verschulden<br />

des Angeschuldigten niemals allein<br />

durch den Gerichtsmediziner entschieden werden<br />

kann.<br />

Die Auffassung über die ganze hier behandelte<br />

Frage im bernischen Recht lässt sich<br />

wohl nicht besser zur Darstellung bringen, als<br />

wenn wir die Leitsätze eines Kreisschreibens<br />

der Strafkammer zitieren, das seinerzeit erlassen<br />

wurde :<br />

1. Die Blutprobe kann nach dem Verkehrsunfall,<br />

bei dem Personen- oder Sachschaden entstanden<br />

ist, gegenüber den am Unfall beteiligten Personen<br />

(gegenüber dem Schädiger und gegenüber dem Verletzten<br />

oder Geschädigten) bei Trunkenheitsverdacht<br />

vom Richter oder den Organen der gerichtlichen<br />

Polizei angeordnet werden, sofern der Alkoholverdächtige<br />

sich der Blutprobe nicht freiwillig<br />

unterziehen will.<br />

Während die automobilistische Fachpresse<br />

schon seit einiger Zeit auf die unerfreulichen<br />

Zustände in der Alkoholverwaltung aufmerksam<br />

gemacht hat und in diesem Zusammenhange<br />

energisch gegen die Absicht des Bundesrates<br />

aufgetreten ist, das Defizit der Alkoholverwaltung<br />

durch die zwangsweise Mischung<br />

des Benzins mit Alkohol zu vermindern<br />

— auf Kosten der Automobilisten — ist<br />

die Tagespresse lange Zeit mit Schweigen<br />

über die Mißstände in der Verwaltung des<br />

Alkoholmonopols hinweggegangen.<br />

Wir wissen, dass die Einführung des Alkoholmonopols<br />

seinerzeit in erster Linie aus<br />

sozialpolitischen Gründen erfolgt ist. Man<br />

verstand es, das unserem nicht gerade monopolfreundlichen<br />

Volke vorgeschlagene Monopol<br />

für Alkohol aus Kernobst und Tresterrückständen<br />

mit der Begründung zur Annahme<br />

zu empfehlen, dass dadurch der<br />

«Schnapspest» ein Ende gemacht werden<br />

könne und ausserdem für die Bundeskasse<br />

und die Kantone ein erfreulicher finanzieller<br />

Erfolg herausschauen werde.<br />

Die Tatsachen haben aber in den letzten<br />

zwei Jahren diese Erwartungen Lügen gestraft.<br />

Als Folge des neuen Alkoholgesetzes<br />

stehen wir vor:<br />

1. einer Kernobstspritschwemme von grösstem<br />

Ausmass;<br />

2. einer starken Verschlechterung der Qualität<br />

des abgelieferten Kernobstalkohols;<br />

3. einer vermehrten Produktion dieser Sorte<br />

Schnaps, weil alle Obstbaumbesitzer das<br />

Bestreben haben, einen möglichst grossen<br />

2. Soll eine Blutprobe durchgeführt werden, so<br />

hat der diese Massnahme anordnende Funktionär<br />

dafür zu sorgen, dass die Blutentnahme sofort nach<br />

dem Unfall erfolgt<br />

3. Die Blutentnahme und die Durchführung der<br />

Blutprobe hat durch einen patentierten Arzt, unter<br />

Anwendung aller nach dem Stande der medizinischen<br />

Wissenschaft möglichen Vorsichtsmassnahmen<br />

zu geschehen, damit Irrtümer irgendwelcher Art<br />

vermieden und Gefährdungen oder vermeidbare<br />

Schmerzzufügung gegenüber dem Exploranden ausgeschlossen<br />

sind.<br />

4. In allen Anwendungsfällen der Blutprobe hat<br />

der mit ihrer Durchführung beauftragte Arzt vorgängig<br />

der Blutentnahme beim Exploranden eine<br />

körperliche Untersuchung darüber anzustellen, ob<br />

die Blutentnahme nicht dessen Gesundheit gefährden<br />

oder beeinträchtigen könnte. Ist dies der Fall,<br />

so ist die Blutentnahme zu unterlassen.<br />

5. Weigert sich eine Person, die Blutprobe an<br />

sich vornehmen zu lassen, so hat der diese Massnahme<br />

anordnende Polizeibeamte vor der Anwendung<br />

von Zwangsmitteln zu versuchen, den<br />

Exploranden zur Aufgabe seines Widerstandes zu<br />

veranlassen.<br />

In der Blutprobe ist zweifellos ein neues<br />

Beweismittel von unschätzbarer Objektivität<br />

und Zuverlässigkeit gefunden worden. Sie<br />

charakterisiert sich als lang entbehrtes Hilfsmittel<br />

zur Feststellung der Trunkenheit. Aber<br />

auch als Beweismittel, dessen Wert, wie der<br />

eines jeden Beweismittels, vom richterlichen<br />

Takt und der richterlichen Geschicklichkeit<br />

abhängt.<br />

Das Defizit der Alkoholverwaltung<br />

holte. Das Heck des Schoners hob sich<br />

hoch in die Luft, und ich sah seinen Körper<br />

sich-gegen eine weisse Sturzsee abzeichnen,<br />

die schnell vorbeischoss. Alles dies, und<br />

vielleicht noch mehr — eine ganze Welt von<br />

Chaos und Trümmern —, sah, hörte und begriff<br />

ich in vielleicht fünfzehn Sekunden.<br />

Ich hielt mich nicht damit auf, zu sehen,<br />

was aus dem kleinen Boot geworden war,<br />

sondern sprang an den Klüver. Der begann<br />

zu flattern, straffte sich und erschlaffte mit<br />

scharfem Knallen. Aber durch Anziehen der<br />

Schoot und mit Aufbietung aller meiner Kräfte<br />

brachte ich ihn langsam zurück, indem ich<br />

immer einen Augenblick benutzte, wenn er<br />

schlaff war. Das weiss ich: Ich tat mein<br />

Bestes. Ich zog, dass mir das Blut unter den<br />

Nägeln herausspritzte, und während ich arbeitete,<br />

rissen Aussenklüver und Stagsegel<br />

donnernd in Fetzen.<br />

Immer weiter hahlte ich, das Gewonnene<br />

mit einer Doppelschlinge haltend, bis ich beim<br />

nächsten Schlaffwerden weiterzog. Dann<br />

gab der Klüver plötzlich leichter nach; Wolf<br />

Larsen stand neben mir und hahlte allein<br />

weiter, während ich das Segel festmachte.<br />

< Machen Sie schnell! » rief er laut, « und<br />

kommen Sie ! ><br />

Teil des Ertrages zu brennen, um dem<br />

Bund das Produkt gegen einen hohen<br />

Preis anzuhängen;<br />

4. einem Verlust der Alkoholverwaltung von<br />

23 Mill. Fr., weil im letzten Jahre Waren<br />

im Gesamtwerte von nur 7 Mill. Fr. mit<br />

über 30 Mill. Fr. bezahlt werden mussten.<br />

5. Statt 24 Mill. Fr. Ueberschuss pro Jahr,<br />

welche das Alkoholamt an die Bundeskasse<br />

abgeben sollte, stellt sich ein Gewinnentgang<br />

von 50 Mill. Fr. heraus.<br />

Das Fazit der durch das Alkoholmonopol<br />

eingeführten Ordnung sind 28 Mill. Fr. Schulden<br />

an Bund und Kantone und ein Lager von<br />

200,000 hl unverkäuflichen Sprits und Branntweins<br />

aus Kernobst, mit dem die Alkoholverwaltung<br />

nichts anzufangen weiss, weil die<br />

Ware für Trinkschnaps nicht verwendbar ist.<br />

Jetzt erinnert man sich wieder der Automobilisten!<br />

Sie sollen einspringen und über<br />

die 40prozentige Benzinzollerhöhung hinaus<br />

noch 3—4 Rp. pro Liter extra bezahlen für<br />

ein 3 %-Beimischung dieses unverkäuflichen<br />

Bundesschnapses. Zugunsten der im Alkoholgesetz<br />

schon sehr gut weggekommenen<br />

Landwirtschaft soll also eine Wirtschaftsgruppe<br />

(Automobilisten) einseitig belastet<br />

werden. Gegen diese Politik wenden<br />

wir uns energisch. Wenn man schon die<br />

Landwirtschaft subventionieren will, dann<br />

soll dies wenigstens offen und ehrlich geschehen<br />

und nicht mit solchen versteckten<br />

Praktiken, die sich wirtschaftlich durch nichts<br />

rechtfertigen lassen.<br />

Ueber die Revision der Alkoholgesetzgebung<br />

sprach am letzten Mittwoch in der Bernischen<br />

Volkswirtschaftlichen Gesellschaft<br />

der Direktor der Eidg. Alkoholverwaltung,<br />

Dr. Tanner. Uns Automobilisten interessiert<br />

an seinen Ausführungen natürlich vor allem<br />

die Frage der Spritbeimischung zum Benzin.<br />

Und da verdient denn der Ausspruch unseres<br />

«Alkoholdirektors» festgehalten zu werden,<br />

man müsse sich darüber klar sein, dass die<br />

Beimischung nur als Notmassnahme betrachtet<br />

werden dürfe, welche darin begründet<br />

liege, dass es heute nicht mehr möglich sei,<br />

die Obstüberschüsse zu exportieren. Ebenso<br />

bezeichnete auch der zweite Referent des<br />

Abends, Nationalrat Stähli, den Beimischungszwang<br />

als einen Notbehelf. Indessen eröffnen<br />

sich daneben noch andere Möglichkeiten, den<br />

entwässerten Alkohol als Treibstoff zu verwenden,<br />

denn zahlreich sind die Versuche zu<br />

neuen Lösungen, welche die Technik auf diesem<br />

Gebiete, zum Teil bereits mit Erfolg anstellt.<br />

Noch einmal griff in seinem Schlussvotum<br />

Herr Dr. Tanner dieses Problem auf,<br />

wobei er betonte, es ginge denn doch zu weit,<br />

dem Automobilisten über den Beimischungszwang<br />

hinaus auch noch die Pflicht zur Vornahme<br />

technischer Aenderungen an seinem<br />

Wagen aufzuerlegen. Anders ausgedrückt:<br />

das Gemisch müsse sich ohne solche Aenderungen<br />

für jeden Wgen verwenden lassen.<br />

Ich folgte ihm und bemerkte, dass trotz<br />

Vernichtung und Verderben noch eine gewisse<br />

Ordnung herrschte. Die ,Ghost' drehte<br />

bei. Sie war immer noch seetüchtig. Waren,<br />

auch die andern Segel fort, so hielt sich das<br />

Schiff, da der Klüver nach Luv gebracht und<br />

das Großsegel flach niedergeholt war, doch<br />

noch mit der Bug gegen die wütende See.<br />

Ich blickte mich nach dem Boote um, und<br />

während Wolf Larsen die Bootstalje klarmachte,<br />

sah ich, wie es sich in Lee, keine<br />

zwanzig Fuss entfernt, auf einer grossen<br />

Woge hob. Und so genau hatte Wolf Lajsen<br />

seine Massnahmen berechnet, dass wir gerade<br />

darauf zutrieben, so dass wir nichts zu<br />

tun hatten, als die Taljen an jedem Ende<br />

einzuhaken und das Boot an Bord zu hissen.<br />

Aber das war leichter gesagt als getan. Im<br />

Bug stand Kerfoot, während Oofty-Oofty am<br />

Heck und Kelly mittschiffs standen. Als wir<br />

näher trieben, wurde das Boot von einer<br />

Woge gehoben, und wir sanken in das Wellental,<br />

bis ich gerade vor mir die drei Männer<br />

die Köpfe beugen und nach uns auslugen<br />

sah. Im nächsten Augenblick wurden wir gehoben<br />

und emporgeschwungen, während sie<br />

tief hinabsanken. Es musste fast ein Wunder<br />

geschehen, wenn die nächste See nicht die<br />

Rückblick auf Monte Carlo<br />

Die Deutschen wieder in Front.<br />

Die Spannung, womit man in der Automobilweit<br />

dem ersten Grosskampf dieses Jahres entgegengesehen,<br />

hat sich gelegt. Die Würfel sind gefallen:<br />

wiederum hat Mercedes seinen Namen als Sieger<br />

in das goldene Buch dieses schweren Rundrennens<br />

eingetragen, Auto-Union belegt den zweiten und<br />

dritten Platz.<br />

Was den Sieg der Deutschen auf dem tollen<br />

Karussell von Monte Carlo kennzeichnet und ihm<br />

sein besonderes Gewicht verleiht, ist die überzeugende<br />

Klarheit und Eindeutigkeit, womit er errungen<br />

wurde. Wäre es auch verfrüht, sich schon<br />

nach diesem Auftakt in Prognosen über die Kräfteverteilung<br />

bei den kommenden Rennen zu ergehen,<br />

so deutet doch das Resultat dieser ersten «Grande<br />

Epreuve» darauf hin, dass Deutschland auch<br />

während der Saison <strong>1936</strong> eine erste Rolle<br />

zu spielen berufen ist und dass seiner im<br />

Laufe der beiden letzten Jahre begründeten Vormachtstellung<br />

auf dem Gebiete des internationalen<br />

Automobilsports wohl kaum von irgend einer Seite<br />

her eine ernsthafte Erschütterung droht. Denn<br />

natürlich haben sich weder Mercedes noch Auto-<br />

Union auf den Lorbeeren zur Ruhe begeben. Mit<br />

der ihnen eigenen ZähigkeH und Gründlichkeit<br />

wussten die beiden Fabriken während der Wintermonate<br />

ihre Wagen noch weiter zu verbessern, und<br />

wenn sie auch auf einem Parcours wie demjenigen<br />

der monegaskischen Stadt niemals voll ausgefahren<br />

werden können, so haben dafür Bremsen, Kupplung<br />

und Getriebe die Zerreissprobe glänzend bestanden.<br />

Mit chronometrischer Reselmässigkeit<br />

spulten der Mercedes Caracciolas und die beiden<br />

Aiito-Union Stucks und Varzis ihre Runden herunter.<br />

Nicht zuletzt stellt sich indessen ihr Triumph<br />

auch als die Frucht einer peinlich gewissenhaften,<br />

bis in die. letzte Kleinigkeit gehende Vorbereitung,<br />

dar.<br />

Caracciola in Hochform.<br />

Einmal mehr hat Caracciola Zeugnis seiner virtuosen<br />

Fahrkunst und seiner nie versagenden Zuverlässigkeit<br />

abgelegt. Sein Erfolg ist um so höher<br />

zu veranschlagen, als sich «Rudi» schon kurz nach<br />

dorn Start durch den Zwischenfall an der Schikane<br />

der Unterstützung durch seine Markengenossen<br />

beraubt sah und vollkommen auf seine<br />

eigene Kraft angewiesen war. Auf ihm allein<br />

ruhten von jenem Augenblick an die Hoffnungen<br />

seiner Fabrik, und er hat sie in einer Art und<br />

Weise erfüllt, die eines Meisters würdig ist. Nach<br />

der ersten Runde schon, als er Nuvolari in nervenaufpeitschendem<br />

Duell zuerst den Vortritt überlassen<br />

hatte, um ihn nachher um so leichter abzuschütteln,<br />

stand sein Sieg kaum mehr ausser<br />

Frage. Im Handumdrehen vergrösserte er seinen<br />

Vorsprung auf eine Runde und wurde gegen den<br />

Schluss hin immer schneller, trotzdem ihm keiner<br />

seiner Gegner mehr etwas anzuhaben vermochte.<br />

Für Mercedes bedeutet Caracciolas Triumph aber<br />

auch insofern eine besondere Genugtuung, als sich<br />

das neue, kürzere Modell, das hier zum erstenmal<br />

eingesetzt wurde, in jeder Hinsicht hervorragend<br />

bewährte und die Feuertaufe in überzeugender<br />

Manier absolvierte.<br />

Die Hochsaison von Monte Carlo hat sich<br />

automatisch verschoben. Während irüher die<br />

Luxuspaläste der grossen Hotels und die<br />

Spielsäle im Februar überfüllt und manchmal<br />

sogar «geschlossen» waren, ist jetzt zu<br />

Ostern kein Zimmer mehr zu haben und<br />

kein Platz im Casino frei. Der erste Grand<br />

Prix von Monaco hat diese Saisonveränderung<br />

mit sich gebracht. Sehr geschickt hat<br />

die Rennleitung ein Datum herausgegriffen,<br />

das sowohl für die Automobilfabriken als<br />

auch für die Zuschauer so günstig liegt wie<br />

kein anderes. Saisoneröffnung ! Osterferien !<br />

Schluss einer monatelangen Rennpause!<br />

Neue oder verbesserte Wagen ! Andere Fahrer<br />

auf andern Wagen ! und — traditionelles<br />

Sonnenwetter...<br />

Das mit dem Sonnenwetter war diesmal<br />

— beim 8. Grand Prix allerdings Essig.<br />

Schon das erste Training am Donnerstagmorgen<br />

fand bei strömendem Regen statt. In<br />

den Zwischentagen stürmte und windete es,<br />

dass es eine Art hatte — die Zuschauerinnen<br />

und Autogrammsammlerinnen in ihren som-<br />

'Ghost' auf die winzige Eierschale niederschmettern<br />

sollte.<br />

Aber da warf ich dem Kanaken, Wolf<br />

Larsen vorn Kerfoot das Tau zu. Beide<br />

Taue waren in einem Nu eingehakt, und die<br />

drei Männer nahmen gewandt den richtigen<br />

Augenblick und sprangen gleichzeitig an<br />

Bord des Schoners. Als die .Ghost' sich jetzt<br />

seitwärts überlegte, wurde das Boot an der<br />

Schiffswand aus dem Wasser gehoben, und<br />

ehe wir wieder hinüberkrengten, hatten wir<br />

es schon an Bord geheisst und kieloben auf<br />

das Deck gelegt. Ich bemerkte, dass Kerfoots<br />

linke Hand von Blut troff. Sein Mittelfinger<br />

war zu Brei zerquetscht worden. Aber<br />

er gab kein Zeichen des Schmerzes und half<br />

uns mit der rechten Hand, das Boot auf seinem<br />

Platz festzumachen.<br />

«Bring' den Klüver rüber, Oofty !» befahl<br />

Wolf Larsen, als wir eben mit dem Boot<br />

fertig waren. « Kelly, komm nach achtern<br />

und lass das Großsegel locker! Und du,<br />

Kerfoot, geh nach vorn und sieh, was aus<br />

Köchlein geworden ist! Herr van Wevden,<br />

gehen Sie nach oben und schneiden Sie alles<br />

lose Zeug weg, das Ihnen in die Quere<br />

kommt ! »<br />

Nuvolari muss die Segel streichen.<br />

Schien es während des ersten Viertels, als •würde<br />

die Partie zwischen Caracciola und Nuvolari ausgemacht,<br />

so fiel der wiederum gross fahrende campionissimo,<br />

nachdem ihm Garacciola eine endgültige<br />

Absage erteilt, immer mehr zurück. Der umgeänderte<br />

Alfa, die grosse Unbekannte der Rechnung,<br />

sah sich ausser Stande, dem Tempo des<br />

Mercedes zu folgen und Nuvolari musste es schliesslieh<br />

geschehen lassen, dass zuerst Stuck und hernach<br />

auch Varzi, die taktisch klug und vorsichtig<br />

operiert hatten, mit unwiderstehlichem Elan an<br />

ihm vorbeizogen. Ueber lange Runden fegten die<br />

beiden Piloten der Auto-Union mit verblüffender<br />

Regelmässigkeit und immer im selben Abstand<br />

hintereinander über die regennasse Bahn, gaben<br />

gegen den Schluss noch etwas zu und legten einen<br />

grandiosen Endspurt hin, der männiglich in helle<br />

Begeisterung versetzte und in dessen Verlauf Stuck<br />

die beste Rundenzeit auf sein Konto brachte.<br />

Und die andern.<br />

Mehr als ehrenvoll zog sich W i m i 11 e mit dem<br />

3,3-Liter-B u g a 11 i aus der Affäre. Von der 13.<br />

bis zur 100. Runde behauptete er sich unentwegt<br />

auf dem 5. Platz, mit einer Selbstverständlichkeit,<br />

die in Erstaunen setzte. Maserati hatte mit<br />

seinen neuen Modellen einen schweren Stand und<br />

war eigentlich nie recht im Bild. Zwar stiess<br />

Trossi im ersten Fünftel bis auf den 6. Rang vor,<br />

wurde jedoch nachher zurückgeworfen und verschwand<br />

vom Schauplatz, während sich Etancelin<br />

und Ghersi von Anbeginn an im Hintertreffen aufhielten.<br />

Dass bei dem kläglichem Versagen der Wetterregie,<br />

bei dem sintflutartigen Regen, der die Strecke<br />

unter Wasser setzte und sie in eine Rutschbahn<br />

verwandelte, die früheren Rekorde unangetastet<br />

blieben, kann niemanden verwundern. Ein phantastisches<br />

Bild, wie die Wagen, eingehüllt in eine<br />

Wolke stiebenden Wassers, brüllend vorüberschössen,<br />

wie von den Rädern meterhohe Fontänen<br />

emporrauschten. Unter solchen Verhältnissen<br />

gestaltete sich das Ueberholen nicht gerade zu<br />

einem Vergnügen, denn ohne eine kräftige Dusche<br />

ging's dabei nicht ab. Freilich hat nicht allein<br />

der Regen den starken Ausfall von 50 Prozent auf<br />

dem Gewissen.<br />

Denn die Ursache des Intermezzos, das sich in<br />

der zweiten Runde bei der Schikane abspielte und<br />

auf einen Schlag vier Mann der Spitzengruppe<br />

kampfunfähig machte, bildete ein grosser Oelfleok.<br />

Ohne dieses «Gemenge» freilich, wobei Leute von<br />

der Klasse eines Chiron, eines Brauchitsch, eines<br />

Tadini auf der Strecke blieben, hätten die Dinge<br />

vielleicht einen etwas andern Verlauf genommen.<br />

Aber es wäre ein müssiges Unterfangen, Betrachtungen<br />

darüber anzustellen, wie es herausgekommen<br />

wäre, wenn ... Auch so wohnten die Zuschauer<br />

einem Kampf bei, der reich war an Peripetien<br />

und spannenden Momenten.<br />

Siehe Bilder auf Seite 10.<br />

Zwischen, Turbie' und, Grossem Preis'<br />

merhellen Seidenkleidern zitterten nicht nur<br />

nach Unterschriften, sondern auch vor Kälte<br />

— und im Westen Frankreichs, in England<br />

und in der Schweiz schneite es höchst unzeitgemäss.<br />

Warum sollte es daher nicht am<br />

Ostermontag giessen, strömen und ganze<br />

Wasserfälle regnen ?<br />

Viele Menschen stehen auf dem Standpunkt,<br />

dass die Welt untergehen muss, weil<br />

es im Winter föhnte und jetzt, im Frühling,<br />

Kältewellen und Regengüsse einander ablösen.<br />

Die Rennfahrer dahingegen sind der<br />

Meinung, dass das nicht in Frage kommt,<br />

solange sie Engagements haben und Grand<br />

Prix ausgeschrieben und gefahren werden.<br />

Schon das Turbierennen stand unter dem<br />

Zeichen ausgesprochenen Aprilwetters. 220<br />

Teilnehmer, die sich zum grössten Teil aus<br />

den Konkurrenten der Paris-Nice-Fahrt zusammensetzten,<br />

fanden sich am Start dieses<br />

ältesten Bergrennens der Welt — vor vierzig<br />

Jahren wurde es zum erstenmal gefahren<br />

— zusammen.<br />

(Fortsetzung S. 3.)<br />

Und nachdem er seine Befehle erteilt hatte,<br />

sprang er in seiner eigentümlichen tigerhaften<br />

Weise nach achtern zum Rade. Während<br />

ich mühsam die Wanten zum Fockmast<br />

hinaufkletterte, setzte sich die ,Ghost' langsam<br />

in Bewegung. Als wir diesmal ins Wellental<br />

sanken und von Sturm und See mehr<br />

herumgeschleudert wurden, konnten keine<br />

Segel mehr eingeholt werden, und auf halbem<br />

Wege zu den Dwarssalingen wurde ich<br />

durch die Gewalt des Windes so gegen die<br />

Takelung gepresst, dass es mir unmöglich<br />

gewesen wäre, zu fallen. Die ,Ghost' lag fast<br />

ganz auf der Seite, und die Masten standen<br />

parallel zum Wasser, so dass ich, wenn ich<br />

das Deck der ,Ghost' sehen wollte, nicht hinunter,<br />

sondern beinahe im rechten Winkel<br />

blicken musste. Aber ich sah das Deck gar<br />

nicht, denn dort, wo es hätte sein sollen,<br />

war nichts als kochendes Wasser, aus dem<br />

nur zwei Masten herausragten; das war<br />

alles. Einen Augenblick war die ,Ghost' ganz<br />

unter dem Meere begraben. Als sie jetzt allmählich<br />

vor den Wind ging und der seitliche<br />

Druck geringer wurde, richtete sie sich<br />

langsam auf, und ihr Deck durchbrach wie<br />

ein Walrücken die Meeresfläche.<br />

Fortsetzung folgt.


N° 32 — FREITAG. 17. APRIL 1938 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Stuck fährt neuen Streckenrekord an der<br />

Turbie.<br />

Schon das 5-Uhr-Morgentraining am Tag<br />

vor dem Rennen Hess darauf schliessen, dass<br />

der von dem Turbiespezialisten WimiLle im<br />

Vorjahr aufgestellte Rekord von 3,43 fallen<br />

würde. Obwohl die Strecke teilweise glatt,<br />

teilweise trocken war, gelang es Stuck mit<br />

dem Trainingswagen der Auto-Union, die<br />

Zeit des Vorjahrssiegers um 4 Sekunden zu<br />

unterbieten und mit 3,39 Minuten Wimille<br />

zu schlagen, der um Sekundenbruchteile nicht<br />

an seine vorjährige Zeit herankam. Nächstes<br />

Jahr dürfte es einen heissen Kampf um die<br />

wertvolle Turbietrophäe absetzen, denn Wimille;<br />

Dreyfus und Stuck haben sie jetzt je<br />

zweimal gewonnen ...<br />

Eben dieser Trainingswagen der Auto-<br />

Union machte am Samstagstraining zum<br />

Grossen Preis Sensation. Delius, der verhältnismässig<br />

schnelle Runden fuhr, hatte<br />

scheinbar versucht, der Fährte Nuvolaris zu<br />

folgen und dabei übersehen, dass dieses<br />

Tempo für ihn doch ein wenig zu schnell sei.<br />

Mit einem Male sah man die Zuschauer auf<br />

den Tribünen sich schreiend und gestikulierend<br />

erheben, die Köpfe der Schikane am<br />

Quai zugewandt. « Er ist ins Wasser gestürzt<br />

! » « Auch der Wagen liegt im Meer ! »<br />

tönte es von allen Seiten. Und schliesslich<br />

sah man ein schnelles Motorboot zum andern<br />

Ufer kreuzen und den Fahrer einem Sanitätswagen<br />

übergeben...<br />

Was war passiert ?<br />

Lediglich die Sandsäcke flogen durch<br />

den Anprall ins Bassin. Delius selbst kam<br />

unter den mit allen vier Rädern nach oben<br />

gerichteten Wagen zu liegen und wurde so<br />

gut wie unverletzt von den bereitstehenden<br />

Helfern hervorgezogen.<br />

Am Abend vor dem Rennen lastete eine<br />

nervöse Spannung über den Besuchern<br />

Monte Carlos. Wenige nur bekamen in den<br />

Casinosaal Einlass, wo die 16 glücklichen<br />

Besitzer der Sweepstake-Hauptlose gezogen<br />

wurden. Phantastisch-prunkvoll war die Aufmachung.<br />

Wie Aufnahmen zu einem Grossfilm<br />

muteten die silbernen Riesentrommeln<br />

an, vor denen acht weissgekleidete Jungfrauen<br />

postiert waren, die auf Kommando<br />

und beim Drehen der Trommel im Schemwerferlicht<br />

in die acht Oeffnungen zu greifen<br />

und die Lose hervorzuziehen hatten...<br />

Der bescheidene Bira.<br />

Dieser junge, begabte Sportsmann fiel<br />

schon im Vorjahr in Bern auf. Es gab viele,<br />

die diesmal.auf ihn getippt hatten. Und war<br />

auch der erste Platz noch nicht für ihn<br />

«drin» gewesen, so hielt er den zweiten<br />

so sicher, dass er beim Ausscheiden Tennis,<br />

der auf der verölten Strasse ins Schleudern<br />

geraten und angefahren war, das Rennen<br />

unangefochten unter Dach bringen konnte.<br />

Seine Verehrer und Verehrerinnen aber suchten<br />

ihn überall umsonst. Nur die wenigsten<br />

wussten, dass er sich still und bescheiden<br />

auf seine Privatjacht zurückgezogen hatte,<br />

die unerkannt schon seit Tagen im Hafen<br />

Monacos vor Anker lag.<br />

Sturm vor dem Sturm...<br />

Im allgemeinen heisst es eigentlich « Ruhe<br />

vor dem Sturm». Aber der Ostersonntag<br />

brauste mit einer derartigen Windstärke<br />

über Meer und Land, dass von Ruhe weder<br />

innerlich noch äusserlich die Rede sein<br />

konnte.<br />

Wetten, wo man hinhörte. «Ich tippe auf<br />

den Chiron — der hat die schnellste Runde<br />

gedreht und kennt die Bahn !»<br />

«Deswegen braucht er doch nicht zu gewinnen<br />

!»<br />

« Aber der Nuvolari! »<br />

« Hier gewinnt keiner zweimal!»<br />

« Alle 7 Jahre war's ein anderer und deshalb<br />

setze ich auf Caracciola oder Stuck ! »<br />

« Wer wird denn so abergläubisch sein !»<br />

« Aber ich bitte Sie, am 13. April! »<br />

« Und der junge Farina, und Rosemeyer ? »<br />

«Hier muss man erst ein paarmal gefahren<br />

sein — um anzukommen... Denken Sie,<br />

bei den Kleinwagen waren 50 % Ausfall! »<br />

« Na, dann kommen bei den Grossen vielleicht<br />

nur 10 % an, und dann kann ich nichts<br />

mehr gewinnen...»<br />

Solche und ähnliche Unterhaltungen<br />

schwirrten von Hotel zu Hotel, von Promenade<br />

zu Casino und von Ohr zu Ohr...<br />

Und dann erwachten die vielen Tausende<br />

und die 18 Fahrer am Ostermontag und der<br />

Himmel war grau, hatte seine Schleusen geöffnet<br />

und in Sturzbächen ergoss es sich aus<br />

den Wolken.<br />

Man harrte aus im Regen — trotz nasser<br />

Röcke und tropfender Strümpfe — man erhob<br />

sich klopfenden Herzens als sich die<br />

Startflagge senkte und die brüllenden PS<br />

von danneh stürmten... Zwei Mercedes und<br />

Nuvolari in der ersten Reihe. Wer im Regen<br />

die Spitze gewann, war im Vorteil. Wer<br />

würde als Erster aus dem Tunnel erscheinen?<br />

Chiron, Nuvolari oder...<br />

Caracciola mit Sekundenvorsprung. .„<br />

führte das Feld an. Chiron fehlt, Brauchitsch<br />

fehlt — ein Alfa fehlt — Nuvolari hinter dem<br />

Mercedes und dann die drei Unionwagen mit<br />

Abstand.<br />

Drei Stunden währt die Jagd in der Regenflut.<br />

Caratsch führt, lässt Nuvolari vor,<br />

hetzt ihn, nimmt wieder die Spitze. Stuck<br />

überholt Rosemeyer und Varzi, der seinem<br />

Teamgenossen das Tempo zu verhalten fuhr<br />

und macht sich auf die Verfolgung Nuvolaris,<br />

der seinerseits gegen Caracciola immer<br />

mehr an Boden verliert.<br />

Gefährdet liegt der weisse Mercedes vorn.<br />

Aber auch Stuck holt auf, jede Runde Sekunden<br />

um Sekunden, und schliesslich .gelingt<br />

es ihm, der auch die schnellste Runde<br />

des Tages fährt, an Nuvolari vorbeizukommen<br />

und ihm durch die Latten zu gehen. Inzwischen<br />

hat auch den jungen Rosemeyer<br />

das Schicksal ereilt. Vor dem H6tel de Paris<br />

kommt er in einer Oellache ins Schleudern,<br />

fandet in der Bretterumzäunung und steigt,<br />

im Arm einen Blumentopf, den er in der Eile<br />

mitgenommen hat, aus dem Wagen. Beide<br />

Unionwagen wurden kurz sicherheitshalber<br />

getankt.<br />

Caracciola fuhr,, schon fast in die regengraue<br />

Dämmerung hinein, als vielbejubelter<br />

und verdienter Sieger den ersten Grand<br />

Prix des Jahres <strong>1936</strong> für sein Land und das<br />

Mercedes-Werk nach Hause — gefolgt von<br />

den beiden Wagen der Auto-Union: Varzi<br />

und Stuck. Als Vierter sauste Nuvolari, der<br />

Volksliebling, durchs Ziel.<br />

Rosen, Kränze, Lorbeer, Photographen,<br />

Glückwünsche, glückstrahlende Sieger, der<br />

Europameister 1935 an der Spitze — aber<br />

fast noch glückstrahlendere Losbesitzer, die<br />

ihren vier Fahrern Dank und Anerkennung<br />

zollen werden. E. S.<br />

S|>oa*<<br />

•am J&uslaincl<br />

Seaman gewinnt die Trophäe des britischen<br />

Weltreichs.<br />

Das fünft© internationale Rennen um die Trophäe<br />

des britischen Weltreiches, das am Samstag<br />

vor acht Tagen zum erstenmal auf der Donington<br />

Parkbahn gefahren "wurde, erzielte einen ausserordentlichen<br />

Fahrer- und Publikumserfolg. Zirka<br />

15 000 Personen umsäumten die Rennstrecke und<br />

wohnten einem wahrhaft aufregenden Kampfe bei,<br />

der durch das Duell zwischen Seaman auf Maserati<br />

und Fairfieli auf E.R. A. in der Schlussphase<br />

ungemein an Spannkraft gewann.<br />

Auch heult nach<br />

Rekanntlich schweben zwischen amerikanischen<br />

Veranstaltern und europäischen, darunter auch<br />

deutschen Rennställen, Verhandlungn über eine<br />

Beteiligung der europäischen Fahrer-Elite an den<br />

grossen amerikanischen Autorennen. Als Grosse<br />

Preise waren zwei Rennen in Aussicht genommen,<br />

die über je 400 Meilen (ca. 640 km) führen sollten,<br />

und die für den 27 Juni und den 12. Oktober<br />

angesetzt waren. Für diese Rennen befindet sich,<br />

nur 20 Meilen von New York entfernt bei Mineola,<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft des Roosevelt-<br />

Flughafens, eine Rennbahn im Bau. Soweit heute<br />

zu übersehen ist, wird sie allerdings im Sommer<br />

noch nicht fertiggestellt sein, so dass der Termin<br />

auf den 12. Oktober verschoben worden ist.<br />

Die amerikanische Rennbahn, deren Lageplan<br />

wir veröffentlichen, ist nach völlig neuen Gesichtspunkten<br />

gebaut. Sie hat ihre eigenartige Form daher<br />

erhalten, weil nur eine verhältnismäesig kleine<br />

Baufläche zur Verfügung stand, in die künstlich eine<br />

lange Strecke eingebaut werden soll. Ihr Hauptmerkmal<br />

liegt darin, dass die Strecken sechsmal<br />

in unmittelbare Nähe der Haupttribünen führt. Die<br />

Nach einem Rennen, das während den ersten<br />

dreieinhalb Stunden fast durchwegs von Fairfield<br />

angeführt wurde, rückte in der 87. von insgesamt<br />

100 zurückzulegenden Runden der äusserst rasche<br />

Maserati von R. Seaman auf den ersten Platz vor.<br />

Bis dahin fegten die beiden Rennwagen immerfort<br />

im ziemlich gleichen Tempo über die Piste. Seaman,<br />

den wir auch vom Kleinwagenrennen in Bern her<br />

als einen kühnen Draufgänger kennen, drehte gewissermassen<br />

kurz vor Torschluss ganz gewaltig<br />

auf und vermochte so mit einem Vorsprung von<br />

42 Sekunden gegenüber Fairfield über die Ziellinie<br />

zu rasen.<br />

Die englischen E. R. A.-Wagen zeichneten sich<br />

während des ganzen Rennens durch ihre erstaunliche<br />

Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit aus. Von<br />

den fünf gestarteten vermochten sich vier zu klassieren,<br />

und zwar im 2., 4., 7. und 8. Rang, während<br />

der siamesische Prinz « B. Bira » infolge Verletzung<br />

eines Auges durch einen Stein aussefieiden<br />

musste.<br />

wie schon seit 20 Jxtfvtw, fateett auf, d&t<br />

jQam&ti IDeÜ mefoi £eule aal Qaoduewi=<br />

xds auf fegend einet andern, fflwi&e.<br />

Diese Tatsache —der unbestrittene. Seine Griffigkeit ist unübertrof-<br />

sein Bremsweg bis zu 16°/ 0<br />

Beweis von Ooodyears Ueberlegen-fenheit<br />

— beruht weder auf Glück, kürzer als mit andern bekannten<br />

noch auf Zufall oder Behauptungen,<br />

sondern auf dem Urteil des er eine bis 43 % grössere Kilome-<br />

Marken-Reifen. Trotzdem erreicht<br />

strengsten Richters — des Automobilistenmem<br />

Gleitschutz. Und das Wichter-Leistung<br />

bei absolut wirksa-<br />

Einen überzeugenden Beweis seiner<br />

hohen Leistungsfähigkeit hat des neuen All-Weather G-3 betigste:<br />

Obwohl die Herstellung<br />

GOODYEAR mit dem neuen All- deutend teurer zu stehen kommt,<br />

Weather G-3 erbracht. bezahlen Sie dafür nicht mehr.<br />

JCautenSie deshalbl£»»tcßteuuUnt JUifen: QoodgeacQ~3<br />

The Goodyear Tire & Rubber Export Co., Zürich<br />

Hohlstrasse 110 Telephon 32.758<br />

Eine neue amerikanische Rennbahn<br />

Einweihung durch deutsche Wagen<br />

Gesamtstrecke hat eine Länge von vier Meilen<br />

(6,4 km). Sie besteht aus einer langen Geraden<br />

vor den Tribünen, in der auch die Start- und Ziellinie<br />

liegt. Der übrige Kurs, der von dieser Geraden<br />

ausgeht bzw. wieder in sie zurückführt, setzt<br />

sich aus drei grossen Schleifen zusammen, von.<br />

denen zwei 8 und die eine Schleife 5 schwierige<br />

Kurven aufweisen. Die Ha«ptkurven in den einzelnen<br />

Schleifen sind durchschnittlich auf 200 bis<br />

300 m an die Tribünen herangerückt. Man kann<br />

von jedem Sitzplatz aus fast die gesamte Strecke<br />

überblicken. Für den Bau dieser Rennstrecke ist<br />

eine eigene Gesellschaft gegründet worden, die<br />

übep ein Kapital von 800.000 Dollar verfügt. Die<br />

Strassenbreite beträgt an der schmälsten iStelle<br />

rund 20 m und erweitert sich, in den Kurven bis<br />

auf rund 33 m. Ausserdem sind noch seitliche<br />

Bankette vorgesehen, die im Notfall einen zusätzlichen<br />

Auslauf von 7 m Breite ergeben. Die Strecke<br />

soll auf der Geraden eine Geschwindigkeit von ungefähr<br />

250 km/St, zulassen. Die Kurven sind so<br />

ausgebaut, dass man mit einem Durchschnitt von<br />

ca. 150 km/St, über den ganzen Kurs rechnet.<br />

Anfänglich befand sich «B. Bira > während<br />

etwas mehr als 12 Runden an der Spitze des Feldes.<br />

Alsbald musste er die Führung desselben an<br />

Seaman abgeben, welcher seinerseits kurz darauf<br />

von Fairfield überholt wurde, der den ersten Platz<br />

bis zur 87. Runde besetzte, um dann, wie oben<br />

erwähnt, definitiv durch Seaman auf den aweiten<br />

Rang distanziert zu werden.<br />

Resultate:<br />

1. R. J. B. Seaman auf 2,6-1-Maserati, in 3 St<br />

54' 16", 106-724 km/St.; 2. P. G. Fairfield auf<br />

1,5-1-E. R. A., in 3 St. 54'58", 105,582 km/St.;<br />

3. W. G. Everitt auf 2,6-1-Alfa Romeo, in 3 St.<br />

59'13", 104,456 km/St.; 4. Cyril Paul auf 1,5-1-<br />

E. R. A., in 4 St. 3'20". 101,930 km/St.<br />

Die Paris-Nizza-Fahrt abgeschlossen.<br />

Am Montag vor acht Tagen wurde, wie wir in<br />

der letzten Nummer noch kurz berichten konnten,<br />

die letzte Etappe der Zuverlässigkeitsfahrt Paris-<br />

Nizza zurückgelegt, welche von Aix-en-Provence<br />

nach der Hauptstadt der Gote d'Azur führte. Die<br />

verbliebenen 39 Konkurrenten erreichten das Ziel<br />

gegen Mittag ohne jegliche Zwischenfälle. Im Laufe<br />

des Nachmittags kamen auf dem Quai des Etats-<br />

Unis verschiedene Geschicklichkeitswettbewerbe zur<br />

Durchführung, nämlich eine Lenkprüfung, eine<br />

Beschleunigungsprüfung, sowie ein 300 Meter-Rennen<br />

mit anschliessender Bremsprüfung.<br />

Nach 48stündiger Ruhepause begaben sich dl«<br />

Piloten am Donnerstag ins Turbie-Bergrennen,<br />

dessen Resultate ebenfalls in das Gesamtklassement<br />

einbezogen wurden, das nun folgendermassen lautet:<br />

1. Schell auf Delahaye; 2. Carriere auf Matford;<br />

3. Mlle Lamberjack auf Hotchkiss; 4. Pouderoux<br />

auf X.; 5. Lapchin auf Riley; 6. Mme Rouault auf<br />

Delahaye; 7. Perrot auf Delahaye; 8. Florimond<br />

auf Hotchkiss; 9. Le Begue auf Delahaye; 10. Paul<br />

auf Delahaye; 11. Michel Paris auf Delahaye; 12.<br />

Godard auf Licorne; 13. Mme Siko auf Delahaye;<br />

14. Rossi auf Talbot; 15. Mme Dubuc-Taine auf<br />

Licorne; 16. De Chateaubrun auf Bugatti; 17. Savoye<br />

auf Singer; 18. Mme Mareuse auf Hotchkisg;<br />

19. Peguy auf Talbot; 20. Vallee auf Hotchkiss; 21.<br />

Chaumette auf Talbot; 22. Barre auf X.; 23. Legr»<br />

auf Panhard; 24. Angelvin auf Singer; 25. Caffart<br />

auf Delahaye; 26. Pfister auf X., 27. Robert auf<br />

Lancia; 28. Tjeer de Boer auf Chevrolet; 29. Trintignant<br />

auf Terraplane; 30. Bouvier auf Bugatti;<br />

31. Testers auf Lincoln; 32. Mme Schell auf Delahaye;<br />

33. Lord Patrick Stuart auf M. G. Magnett».<br />

Klasse bis 1500 cem: Lapchin auf Riley.<br />

Autocars: Lamberjack auf Saurer-Diesel.<br />

Damenpreis: Mlle Lamberjack auf Hotchkiss.<br />

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Qrosser Preis von Genf.<br />

Obwohl die Würfel in dieser Angelegenheit noch<br />

nicht gefallen sind, kann schon heute gesagt werden,<br />

dass die in Aussicht genommene neue Rundstrecke<br />

in der Nähe des Völkerbundpalais dem Circuit<br />

von Eaux-Vives mindestens ebenbürtig ist. Die<br />

Betonstrasse, welche durchgehend 9—12 Meter<br />

Breite und Steigungen und Gefälle bis zu 5 % aufweist,<br />

hat zudem den grossen Vorteil, dass fast<br />

keine Ausbesserungen nötig sind.<br />

In Genfer A.G.S.-Kreisen wird nach wie vor nur<br />

die Philhelvetische Gesellschaft als Organisatorin<br />

anerkannt; diese allein hat man seinerzeit mit den<br />

organisatorischen Arbeiten betraut. Die Asulina AG.<br />

hingegen ist fallen gelassen und durch die neue<br />

Finanzgruppe Sehmidt-Gallay-Folliet ersetzt worden.<br />

Gegenüber dem Publikum ist die Philhelvetische<br />

Gesellschaft dadurch gedeckt, als der jedem<br />

verkauften Los rechtlich zukommende Betrag deponiert<br />

worden ist. Einzig die verschiedenen Wohlfahrtsinstitutionen,<br />

die ursprünglich als Partizipanten<br />

an den Einnahmen aus dem Losverkauf<br />

bezeichnet wurden, müssen damit rechnen, daes<br />

ihre Erwartungen nicht in Erfüllung gehen.<br />

Bis heute sind der Kasse aus der Sweepstake-<br />

Lotterie Fr. 200.000.— zugeflossen, von denen<br />

Fr. 70.000.— für Administrationskoeten in Abzug<br />

zu bringen sind.


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NO 32 — FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong><br />

AUTOMOBIL.REVUE<br />

Te<br />

• •<br />

Noch ein Drehschiebermotor.<br />

Ein englischer Konstrukteur baut gegenwärtig<br />

einen neuen Vierzylinder-Zweitaktmotor<br />

von 1100 ccm Hubvolumen, dessen<br />

Auslassöffnung am obern Zylinderende durch<br />

einen rotierenden Schieber spezieller Konstruktion<br />

gesteuert wird. Die Spülluft tritt<br />

durch die Spülschlitze unten in den Zylinder<br />

ein und bewegt sich hierauf spiralförmig zum<br />

Auspuff hin, indem sie die Abgase abdrängt.<br />

1) Rotierender Auspuffschieber, 2) Spülöffnung zum<br />

Eintritt des Spijlgemisohes, 3) untere Oeffnung des<br />

nnter die Spülöffnungen hinabreichenden Wassermantels.<br />

»«hes Allerlei<br />

Die wesentlichen Merkmale des Drehschiebers<br />

bestehen einmal darin, dass er aus<br />

mehreren teleskopartig ineinander gesteckten<br />

Röhren besteht, die sich miteinander drehen<br />

und zum weiteren in der beidseitigen Kühlung<br />

des Schiebers. In unserem Bilde ist<br />

zwar nur der äussere Kühlmantel sichtbar,<br />

doch ist auch das 5 Auspuffrohr im Innern des<br />

Schiebers mit einem Kühlmantel versehen.<br />

Die Erwartungen, welche der Erbauer in<br />

Bezug auf seine Leistung hegt, können wir<br />

allerdings nicht teilen. Er hofft nämlich, damit<br />

die Literleistung von Hochleistungs-<br />

Viertaktmotoren verdoppeln zu können.<br />

Uebrigens sind schon viele Erfinder am<br />

schwierig zu meisternden Drehschieberproblem<br />

gescheitert.<br />

Der Andreau-Motor.<br />

Viel zu wenig bekannt geworden ist der<br />

Andreau-Motor, dessen Antriebsmechanismus<br />

auf verhältnismässig einfache Art die Wirkungsweise<br />

so verändert, dass der Expansions-<br />

und Auspuffhub des Kolbens beträchtlich<br />

länger ausfällt als der Ansaug- und Kompressionshub.<br />

Man erreicht dies dadurch,<br />

dass die Pleuelstange an ihrem untern Ende<br />

nicht auf die Kurbelwelle selbst, sondern gemeinsam<br />

auf zwei weitere Pleuel arbeitet,<br />

von denen jeder auf einer eigenen Kurbelwelle<br />

sitzt. Die eine der letzteren ist unten<br />

im Kurbelgehäuse gelegen, und zwar nicht<br />

direkt unter dem Zylinder, sondern etwas<br />

nach der Seite verschoben. Die zweite, welche<br />

mit der ersten durch Stirnräder in Verbindung<br />

steht und halb so schnell umläuft<br />

wie diese, ist dagegen höher oben am Motor<br />

gelagert.<br />

Versuche mit einem Motor dieser Art sollen<br />

sehr günstige Resultate gezeitigt haben,<br />

indem es gelang, den Brennstoffverbrauch<br />

auf 200 gr/PS/St. hinunter zu drücken. Dagegen<br />

konnte der mechanische Aufbau des<br />

Versuchsmotors nicht voll befriedigen, weshalb<br />

man seine Weiterentwicklung fallen<br />

Hess. Schade, denn so überaus kompliziert<br />

war doch diese Bauart gar nicht.<br />

Wieder eine neue Abfederungsart. Ein italienischer<br />

Erfinder konstruierte eine neue<br />

Einzelabfederung für Vorder- und Hinterräder,<br />

die an einem Fiat-Baliila eingebaut<br />

wurde. Sie ergibt punkto Weichheit der Abfederung<br />

vorzügliche Resultate. Ein weiterer<br />

Vorteil liegt darin, dass sich die Räder absolut<br />

senkrecht bewegen, ohne sich dabei<br />

gleichzeitig noch seitlich zu verschieben, wie<br />

dies bei Parallelogrammführüngen üblich ist.<br />

Zu jedem Rad gehören zwei parallele und<br />

senkrechte am Chassisrahmen befestigte<br />

Führungszylinder. In ihnen bewegen sich die<br />

zwei an jeder Radachse angebrachten senkrechten<br />

Kolben.<br />

Zwischen diesen zwei hintereinanderliegenden<br />

Führungszylindern findet man noch<br />

einen dritten Zylinder eingefügt, der eine<br />

Spiralfeder und einen hydraulischen Stossdämpfer<br />

enthält. Um die Ausschläge möglichst<br />

reibungslos zu gestalten, fügte man<br />

zwischen den Führungszylinder und Kolben<br />

rundherum Kugeln ein. Es handelt sich hier<br />

wohl um den ersten erfolgreichen Versuch<br />

der Verwendung von Kugellagern zur Vermeidung<br />

der Reibung zwischen Zylindern<br />

und Kolben. Der Kugelkäfig weist in diesem<br />

Fall nicht Ringform auf, sondern er ist als<br />

Zylinder gestaltet.<br />

Schlupf der Pneus aui der Strasse.<br />

Die meisten gebräuchlichen Wagen besitzen<br />

keine solch ungestüme Beschleunigung,<br />

dass die Räder auf trockenen Strassen einen<br />

merklichen Schlupf zeigen. Auf nassen<br />

Strassen dagegen erreicht der Schlupf bei sehr<br />

rascher Beschleunigung und hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

immerhin 2,5—5%.<br />

Versuche mit einem- Kompressorwagen, die<br />

naturgemäss eine hohe Leistung pro Gewichtseinheit<br />

besitzen, zeigten, dass der<br />

Schlupf an ihren Reifen 50% erreichen kann.<br />

Alsdann müssen sich die Räder beim Anfahren<br />

doppelt so rasch drehen, als dies der<br />

Geschwindigkeit entspricht. Hiebei handelte<br />

es sich, wohlgemerkt, nicht um Rennwagen,<br />

sondern um ein mit Kompressor ausgerüstetes<br />

Serienfahrzeug.<br />

Scheinwerfer, der sich mit dem Lenkrad<br />

dreht. Um die Beleuchtung in Kurven zu verbessern,<br />

baut eine Firma neuerdings Scheinwerfer,<br />

von denen sich jeweils der auf der<br />

Innenseite der Kurve Hegende beim Einschlag<br />

des Steuerrades mitdreht, während<br />

der zweite weiterhin geradeaus leuchtet. Die<br />

Uebertragung der Bewegung des Steuerrades<br />

auf die Lampen erfolgt nicht mechanisch,<br />

sondern auf elektrischem Weg über Kontakte<br />

am Lenkstock, die mit Elektromagneten in<br />

den Lampengehäusen in Verbindung stehen.<br />

Diese Magnete drehen Reflektor und Lampe<br />

des Scheinwerfers miteinander um eine senkrechte<br />

Achse, sobald die entsprechenden<br />

Kontakte am Lenkstock beim Kurvenfahren<br />

geschlossen werden.<br />

Vom Motor angetriebener Scheibenwischer.<br />

Eine englische Firma hat zum Einbau an<br />

Vauxhall-Wagen einen Scheibenwischer entwickelt,<br />

der von der Nockenwelle des Motors<br />

über Zahnräder und ein Kabel angetrieben<br />

wird. Das Kabel endet in dem am Schaltbrett<br />

angebrachten Wischergetriebe, das ein<br />

1 :17 untersetztes Schneckengetriebe enthält.<br />

Da sich die Nockenwelle nur halb so rasch<br />

dreht wie die Kurbelwelle und auch die<br />

Zahnräder ein Uebersetzungsverhältnis von<br />

mehr als 1:2 aufweisen, macht der Scheibenwischer<br />

auf ungefähr 70 Umdrehungen<br />

des Motors nur eine einzige Schwingbewegung.<br />

Sfromverbraucher- und kein Ende.<br />

Die Batterie stellt keinen Leistungsspeicher von<br />

unbegrenztem Inhalt dar, sondern ein Reservoir, das<br />

bald ausgepumpt ist. Meist haben Wagenbatterien<br />

eine Ampere-Stundenzahl, die zwischen 50 und 70<br />

schwankt. Je nachdem sie 3 oder 6*Zellen besitzen,<br />

beträgt ihre Spannung rund 6 bzw. 12 Volt.<br />

Ein kleines Lämpchen (Parklicht) kommt vielleicht<br />

mit 6 Watt aus. Bei einer 6-Volt-Batterie<br />

entspricht dies einer Stromentnahme von einem<br />

Ampere, so dass das Lämpchen bei einer Batterie<br />

von 70 Ampere 70 Stunden lang brennen müsste,<br />

bevor sie erschöpft wäre. Dagegen benötigt eine<br />

Scheinwerferlampe 35 Watt, d. h. bei 6 Volt ungefähr<br />

6 Ampere. Wehe deshalb dem Automobilisten,<br />

der vergisst, zum Parken die kleinen Lämpchen einzuschalten<br />

und statt dessen die Scheinwerfer brennen<br />

lässt. Nach kurzer Zeit entleert sich die Batterie<br />

so weit, dass ihre Spannung zum Anlassen<br />

nicht mehr genügt. Denn der Anlasser ist ein sehr<br />

gefrässiger Geselle. Wenn das Oel kalt ist, nimmt<br />

er bis gegen 500 Ampere Strom auf. Solche Mengen<br />

vermag aber die Batterie nur im geladenen<br />

Zustand ganz kurzzeitig abzugeben.<br />

Weit bescheidener sind die Ansprüche der mei-'<br />

15<br />

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Der plötzliche Witterungsumschlag<br />

und die damit eingetretene rauhe Witterung haben<br />

wahrscheinlich manchem Automobilisten einen argen<br />

Streich gespielt.<br />

Die Folgen hievon sind:<br />

mühevolles Anfahren,<br />

unregelmässige Arbeitsweise des Motors,<br />

übermässiger Brennstoffverbrauch etc. etc.<br />

Schützen Sie sich gegen diese ständigen Gefahren:<br />

verschaffen Sie sich ein augenblickliches Anspringen<br />

des Motors und ein sofortiges Inbetriebsetzen des<br />

Wagens, bei gleichzeitig niedrigerem Brennstoffkonsum.<br />

Dies erreichen Sie allein dadurch, dass Sie Ihren<br />

Motor durch Ihren Garagisten mit einem<br />

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N° 32 — FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

sten übrigen Stromverbraucher. Immerhin verzehrt<br />

der Richtungswinker auch seine 6 Ampere. Dies<br />

lässt es begreiflich erscheinen, dass seine Zelluloidhaut<br />

vom eingebauten Lämpchen gern angeschmort<br />

wird, weil ja doch ein grosser Teil des verbrauchten<br />

Stromes sich nicht in Licht, sondern in Wärme ver-'<br />

wandelt.<br />

Ein einfacher Scheibenwischer dagegen begnügt<br />

sich mit 1% Ampere. Das Hörn kommt erklärlicherweise<br />

als Dauerbraucher nur zur Sicherung<br />

gegen Diebstahl in Frage. Es schadet deshalb<br />

nichts, wenn sein Verbrauch 6 Ampere oder noch<br />

etwas höhere Werte erreicht. Wer sich einen Radio<br />

im Wagen einbauen will, muss mit weiteren 6 Amp.<br />

rechnen (immer bezogen auf eine Spannung von<br />

6 Volt).<br />

Pra^sdie<br />

nlce<br />

Sauberkeit auch unter dem Wagen.<br />

Wer Wert auf eine lange Lebensdauer des<br />

Wagens legt, darf ihn nicht nach dem Prinzig<br />

pflegen, das so schön heisst: «Oben hui<br />

und unten pfui! » Denn unter der Schmutzkruste<br />

beginnen alsbald Rost und Fäulnis<br />

ihre Zerstörungsarbeit. Es lohnt sich deshalb,<br />

auch die Unterpartie beim Putzen zu berücksichtigen,<br />

selbst wenn es notwendig werden<br />

sollte, dass man zum Säubern einen Spachtel<br />

zu Hilfe nimmt. Der Rest lässt sich hierauf<br />

mit Bürste und Wasser wegfegen.<br />

Nun erst zeigt sich, ob nicht der Anstrich<br />

da und dort einer Ausbesserung bedarf. Abgesehen<br />

davon, dass ein intakte Farbschicht<br />

Holz und Eisen gegen Fäulnis und Rostansatz<br />

schützen, verschafft sie der Wagenunterseite<br />

auch eine gepflegtes Aussehen.<br />

Wo sich Holzteile durch Quietschen bemerkbar<br />

machen, hilft manchmal eine Behandlung<br />

mit der Oelsprühpistole.<br />

Die Chassis-Schmierung.<br />

Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, dass<br />

mit einer eingebauten Zentralschmierung<br />

jede Wartung und Kontrolle überflüssig<br />

wird. Es ist auch notwendig, die eigentlichen<br />

Schmierelemente auf ihre Dichtheit und<br />

ünktionsfähigkeit zu kontrollieren. Wer<br />

Dauerschmierung an seinem Wagen hat, der<br />

muss nach wenigstens 20,000 km nachschauen,<br />

ob etwa das rote Notsignal an den Oelern<br />

oder Fettern erscheint. Besser, er tut es<br />

schon nach 10,000 km.. Gegebenenfalls muss<br />

nachgefüllt werden. Und wenn ein Fahrgestell<br />

überhaupt nur mit den althergekommenen<br />

Schmiernippeln versehen ist, da muss in<br />

viel kürzeren Zeitabständen die Fettpresse<br />

betätigt werden, nach 500, nach 1000 km,<br />

ganz wie es die Schmiertabelle, die jedem<br />

Fahrzeug mitgegeben wird, besagt.<br />

Ted<br />

Sf»F«d**'<br />

Antwort 9772. Oel-Verlretuitg. Zuschrift weitergeleitet.<br />

Frage 9776. Erfahrungen mit Lamellenprofilen<br />

von Michelin und Englebert. Kann mir jemand aus<br />

dem Leserkreis über Erfahrungen bei Verwendung<br />

von Reifen der Marken Michelin und Englebert mit<br />

Lamellen-Profilierung der Laufdecken berichten?<br />

F. M. in St<br />

Frage, 9780. Federung. Die Federung meines<br />

Wagens arbeitet nicht weich genug, was sich besonders<br />

auf den hintern Sitzplätzen störend bemerkbar<br />

macht. Einige Abhilfe schafft schon eine leichte<br />

Verminderung des Luftdruckes der Pneus. Ausserdem<br />

Hess ich die Federn sorgfältig reinigen und<br />

erhoffe davon eine» gewisse Besserung.<br />

Mit welchem Fett oder Oel sollten sie geschmiert<br />

werden, um möglichst lange gut aufeinander zu<br />

gleiten? Sollten die Federn eventuell mit gummiertem<br />

Band umhüllt werden, um sie gegen Feuchtigkeit<br />

zu schützen? Kann der Fehler an den Reibungsstossdämpfern<br />

liegen ? C. S. in Z.<br />

Antwort: Die harte Federung hat ihre Ursache<br />

entweder in der übermässigen Reibung der<br />

Federblätter oder im allzu grossen Widerstand der<br />

Stossdämpfer. Auch kann die Feder von «Natur<br />

aus» zu hart sein, d. h. aus verhältnismässig dikken<br />

und kurzen Federblättern aufgebaut sein.<br />

In diesem letzten Falle würde Abhilfe durch<br />

Einbau neuer Federn geschaffen. Doch würden wir<br />

vorläufig davon absehen und in erster Linie versuchen,<br />

die innere Reibung der Feder zu vermindern.<br />

Hiezu, muss sie, von Rostansätzen auch zwischen<br />

den Blättern gereinigt werden. Durch Schleifen<br />

der Federblätter lässt sich ihre Reibung weiter<br />

vermindern. Zwischenlagen von Nichteisen-Metallen<br />

sind bei guter Schmierung unnötig und können bei<br />

schlechter Schmierung und Eindringen von Wasser<br />

die Korrosion begünstigen.<br />

Zur Schmierung empfehlen wir graphitiorte<br />

Schmiermittel zu verwenden. Eine gelegentliche<br />

Nachschmierung kann mit graphltiertem Spriihöl<br />

erfolgen. Ein Einwickeln der Federn mit gummiertem<br />

Band empfehlen wir, nicht,, da mit einer solchen<br />

Umhüllung versehene Federn gern vernachlässigt<br />

werden. Als einzig zuverlässige Federhüllen kommen<br />

Ledergamaschen in Frage, deren, Schmiernippel<br />

die Abschmierung mit der Fettpresse ermögr<br />

liehen.<br />

'<br />

Eine, besonders weiche Abfederung lässt sich<br />

mit hydraulischen Stossdämpfern erreichen, die in<br />

manchen Beziehungen den trockenen Reibungsstossdämpfern<br />

mit Hartholz - Zwischenlagen überlegen<br />

sind. Es gibt heute auch schon verschiedene Bauarten,<br />

die sich vom Schaltbrett aus regulieren lassen,<br />

um die Dämpfung der Beschaffenheit der<br />

Strassen anzupassen.<br />

Frage 9781. Einstellung der Bremsen. Ich hatte<br />

mit einem Kollegen im Fach einen Disput über<br />

Einstellung von mechanischen Vierradbremsen. Ich<br />

behauptete, dass die vorderen Bremsscheiben zuerst<br />

bremsen sollen und erst nachher die hinteren.<br />

Mein Freund vertritt die gegenteilige Ansicht. Er<br />

glaubt, dass dje hinteren Räder zuerst gebremst<br />

werden sollen. Um dem Disput ein Ende zu<br />

machen, bitte ich Sie um Mitteilung, wer von uns<br />

beiden recht hat. P. S. in T.<br />

Antwort: Richtigerweise sollen die Bremsen<br />

der Hinterräder eine Spur früher zum Anpacken<br />

kommen als die der Vorderräder. Andernfal!« gerät<br />

der Wagen allzu leicht ins Schleudern, wenn z. B. in<br />

einer Kurve gebremst werden muss. Dies hat seinen<br />

Grund darin, dass die Masseträgheitskraft, die<br />

man sich im Schwerpunkte angreifend denken<br />

kann, bei Hinterradbremsung quasi an .den Hinterrädern<br />

hängt und sich damit im stabilen Gleichgewichte<br />

befindet. Bremsen dagegen die Vorderräder<br />

zuerst und versagt dabei die Bodenreibung<br />

•beim einen Rade, so haben wir es mit einem labilen<br />

Gleichgewichtszustande zu tun, der zu starkem<br />

Schleudern führen kann.<br />

Als weiterer Grund für die günstige Wirkung<br />

der früher angreifenden Hinterradbremsen wäre<br />

noch zu erwähnen, -dass die Bremsung die Differentialwirkung<br />

abschwächt, was die Schleudergefahr<br />

ebenfalls vermindert<br />

luvist. S|*aue«l»jaal<br />

Anfrage 585. Haftpflicht für gemieteten Wagen.<br />

Ich mietete bei einem konzessionierten Auto-Vermieter<br />

einen Wagen. Nachdem ich ca. 25 km zurückgelegt<br />

hatte, fing derselbe beim Versuch, den Motor<br />

nach kurzem Unterbruch wieder in Gang zu setzen,<br />

plötzlich Feuer, ohne dass indessen der Motor ansprang.<br />

Das Feuer muss vermutlich vom Anlasser<br />

oder von der Lichtmaschine infolge eines defekten<br />

Kabels entstanden sein, da sieh keine Fehlzündung<br />

durch Anspringen des Motors bemerkbar machte.<br />

Der Sachschaden beträgt ca. 80—100 Fr. Kann mich<br />

der Autovermieter für denselben haftbar machen?<br />

F. M. in Z.<br />

Antwort: Das Obligationenrecht bestimmt,<br />

dass ein Mieter die gemietete Sache wieder in demjenigen<br />

Zustande zurückzugeben hat, in dem er sie<br />

empfangen hat. Daraus folgt somit primär, dass<br />

der Mieter prinzipiell für allen Schaden haftet, den<br />

die Mietsache während der Dauer der Miete erlitten<br />

hat. Selbstverständlich kann er sich aber von<br />

dieser Haftung befreien, wenn er den Nachweis leistet,<br />

dass der entstandene Schäden auf Mängel zurückzuführen<br />

ist, die schon bei Uebergabe der Mietsache<br />

vorhanden waren, oder die während der Mietdauer<br />

eingetreten sind, ohne dass er selbst durch<br />

unsachgemässe Behandlung der Sache für diese<br />

Mängel verantwortlich ist. Daraus folgt somit, dass<br />

der Mieter nur dann haftet, wenn der Schaden<br />

durch ihn verschuldet worden ist, aber nicht der<br />

Vermieter hat den Nachweis zu leisten, sondern umgekehrt<br />

muss der Mieter den Beweis dafür leisten,<br />

dass ihn an dem entstandenen Schaden kein Verschulden<br />

trifft.<br />

. Aus: Ihrem Schreiben ist nicht ersichtlich, auf<br />

welche Ursache der entstandene Brand zurückzu-<br />

1 führen ist. Es ist aber mit ziemlicher Sicherheit<br />

anzunehmen) dass ein Verschulden Ihrerseits nicht<br />

vorliegt, sondern dass der Wagen Ihnen schon in<br />

mangelhaftem Zustande übergeben wurde, nnd dass<br />

dieser mangelhafte Zustand einen Kurzschluss verursachte<br />

und damit den Brand. In diesem Falle ist<br />

Ihre Haftpflicht nicht gegeben.<br />

O<br />

Bftckc»»t£ S dhi<br />

Neuerscheinungen der Autotechnischen Bibliothek.<br />

Der Verlag Richard Carl Schmidt & Co.,<br />

Berlin W62, Lutherstrasse 14, bringt zwei neue<br />

Bändchen Nr. 88 und 69 heraus zur Ergänzung<br />

der unter dem Namen Autotechnische Bibliothek<br />

bekannten Bücherreihe.<br />

Kurz und bündig, trotzdem an Einzelheiten'<br />

reich, gibt das ers.te Büchlein von Dipl.-Ing. W.<br />

Thoelz Auskunft über die Lastwagen mit Gasgeneratorenverschiedener<br />

Bauarten, sowie über den<br />

allgemeinen Aufbau solcher Anlagen.<br />

Im Band 99 beschreibt Ing. P. Möbius VDI die<br />

Möglichkeiten zur Leistungssteigerung und Betriebskostenminderung<br />

der Automobile. In zwei<br />

Hauptteilen wird in leicht fasslicher Weise die Erhöhung<br />

der Wirtschaftlichkeit durch Massnahmen<br />

am Fahrzeug und durch geeignete Wahl der Verbranchsstoffe<br />

behandelt. Angesichts der hohen Belastung<br />

des Automobils wjrd sicher mancher W*-<br />

genbesitzer gerne dieses kleine und doch eingehende<br />

Werk zu Rate ziehen.<br />

•n«lc»l u. Induxtfvfa»<br />

Das Autowunder. So nennt sich ein von der<br />

Schweizer Uhrenindustrie neuerdings hergestellter<br />

Apparat, den man an jedem Wagen nachträglich<br />

einbauen kann. Er vereinigt verschiedene Funktionen<br />

in sich. Einmal schützt er den Motor dadurch<br />

vor dem Anfressen, dass er den Stromkreislauf<br />

des Wagens ausschaltet, sobald der Druck im<br />

Schmiersystem aus irgend einem Grunde nachlässt<br />

oder ganz aufhört. Es ist also bei Verwendung<br />

dieser Vorrichtung nicht mehr möglich, allzulange<br />

mit dünnem Winteröl oder mit ausgeschlagenen<br />

Lagern zu fahren. Denn sobald die Schmierverhältnisse<br />

sich eo stark verschlechtern, dass der<br />

Motor Schaden -nehmen könnte, unterbricht das<br />

«Autowunder» den Stromkreislauf und stellt damit<br />

auch die Zündung ab.<br />

Eine weitere Funktion dieses Apparates besteht<br />

darin, dass er den Wagen vor Diebstahl schützt,<br />

indem er das Hörn dauernd erklingen lässt sobald<br />

ein Unbefugter ihn in Betrieb nehmen will.<br />

Ein versteckt angebrachter Schalter gestattet dem<br />

Besitzer, beim Verlassen des Autos diese Diebstahleicherung<br />

einzuschalten.<br />

6xsne&cJ mc&&4<br />

POUR VOUS EVITER LE DANGER<br />

des routes grässes<br />

de Pasphalte mouillö<br />

des chemins boueux<br />

ROULEZ SUR PNEUS


Sfvassen<br />

Zügenstrasse gesperrt. Der ACS teilt mit, dass<br />

die Zügenstrasse, die Davos mit Tiefenkastei verbindet,<br />

zwischen Schmelzboden und Wiesen durch<br />

Felssturz für den durchgehenden Verkehr gesperrt<br />

ist Die Räumungsarbeiten werden einige Tage in<br />

Anspruch nehmen.<br />

T. C. S.<br />

AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Wir<br />

machen erneut unsere Mitglieder darauf aufmerksam,<br />

dass nächsten Sonntag, den 19. April, nachmittags<br />

2 Uhr, im Rest. z. «Schneggen» in Buchs,<br />

die diesjährige Generalversammlung stattfindet. Die<br />

Traktandenliste ist bereits in vorletzter Nummer<br />

dieses Blattes veröffentlicht worden. Wir erwarten<br />

einen zahlreichen Aufmarsch unserer Mitglieder<br />

aus allen Gauen des Sektionegebietes.<br />

A.C.S.<br />

SEKTION BERN. Ordentliche Generalversammlung.<br />

Mit einer an Einmütigkeit kaum zu überbietenden<br />

Geschlossenheit hat die letzte statutarische<br />

Instanz am 14. April <strong>1936</strong> im Schweizerhof den<br />

Schlusspunkt unter das 31. Lebensjahr der Sektion<br />

Bern gesetzt.<br />

Der Jahresbericht des Präsidenten, der<br />

die Vielseitigkeit des Clublebens in gedrängter Form<br />

•wiederspiegelt, befasste sich einlässlich mit der<br />

durch die Benzinzoll-Erhöhung heraufbeschworenen<br />

Lage und der Ungewissen Haltung das Bundesrates<br />

in Sachen des in letzter Zeit viel genannten Alkohol-Beimischungs-Zwanges.<br />

Trotz der Ungunst der Zeiten war es der Sektion<br />

Bern möglich, ihren Mitgliederbestand<br />

von 984 auf 1042 zu heben und sich damit an die<br />

3. Stelle aller A.C.S.-Sektionen zu setzen. Ein<br />

jahrelanger Wunsch der Clubleitung nach einer<br />

zahlenmäseig stärkeren Vertretung im Gesamtclub<br />

ist damit endlich in Erfüllung gegangen. Im gleichen<br />

Verhältnis wie die Mitgliederzunahme, hat<br />

auch der Zolldokumentendienst eine stärkere Beanspruchung<br />

erfahren. Im Berichtsjahre stellte das<br />

Sekretariat 1318 Triptyks, Grenzpassierscheinhefte<br />

und Freipäese aus, was gegenüber dem Vorjahre<br />

einen Mehranteil von 96 Dokumenten gleichkommt.<br />

Die Jahresrechnung, welehe mit einem<br />

unwesentlichen Rückschlag abschliesst, fand einstimmige<br />

Annahme.<br />

Die Neuwahlen des Vorstandes* für<br />

die Amtsdauer <strong>1936</strong>/37 verliefen samt und sonders<br />

im Sinne der präsidialen Anträge. An Stelle der<br />

ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dir. F. Christen,<br />

Karl Fortmann, Dr. G. Perlet in Bern, sowie<br />

Dr. F. Krähenbühl, A. Schaer in Thun, treten als<br />

vollwertige Nachfolger erstmals in den Vorstand die<br />

Herren F. Christen jun., Hans Kästli. Dir. H. Rufener<br />

in Bern, sowie Arnold Itten und Hans Wüthrich<br />

in Thun, alles erprobte Berater, die teilweise<br />

schon in der Organisation des Grand Prix in vorderer<br />

Linie tätig gewesen sind. Als Präsident<br />

wurde durch Akklamation der bisherige Vorsitzende<br />

Herr Oberst Marbach bestätigt Seine Wiederwahl<br />

Der 18 PS<br />

ist gleichzeitig ein echönes Zeichen des Vertrauens,<br />

das die Mitglieder ihrem umsichtigen Versammlungsleiter<br />

seit 1930 immer und immer wieder bekundet<br />

haben. Leider wird der Abstimmungsverlauf<br />

getrübt durch das Ausscheiden des langjährigen<br />

Vizepräsidenten, Herrn Dr. G. Perlet, dem in<br />

kritischer Zeit die Propaganda-Kommission anvertraut<br />

wurde und dem trotz starker beruflicher Inanspruchnahme<br />

schöne Erfolge beschieden waren.<br />

Der sympathische Arzt ist des Dankes der Sektion<br />

Bern gewiss;<br />

Der alljährliche Brauch der Veteranen-Ehrung<br />

'nach einer Mitgliedschaft im A.C.S. während<br />

20 Jahren) wurde in üblicher Weise durch die Be-<br />

Schenkung mit dem goldenen Veteranen-Abzeichen<br />

vollzogen. Als solche wurden mit Akklamation in<br />

den neuen Stand eingesetzt die Herren Johann<br />

Leuenberger, Kaufmann, Bern; R. Müller-Zolltnger,<br />

Fabrikant, Oberburg; Max Münch, Ingenieur-Architekt,<br />

Bern; Dr. med. E. Rychner, Arzt, Bern und<br />

Murten, wobei von letzterem zu sagen ist, dass er<br />

schon 1898 dem Club beigetreten ist und demnach<br />

als einer der wenigen schweizerischen Automobilisten<br />

die gesamte technische Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />

mitgemacht hat.<br />

SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Die diesjährige<br />

ordentliche Generalversammlung ist auf<br />

Samstag, den 18. April, abends 18.30 Uhr, im Hotel<br />

Hecht, St. Gallen, angesetzt worden. Im Anschlues<br />

an die statutarischen Geschäfte folgt ein gemeinsames<br />

Nachtessen mit Unterhaltung. Ein Lichtbildervortrag<br />

von Polizeiinspektor Kappeier wird interessante<br />

Aufschlüsse bringen« über die geplanten<br />

Massnahmen zur Hebung der Sicherheit der<br />

Strasse. insbesondere in der Stadt St. Gallen.<br />

Nachdem im letzten Jahr die Gesellschaftsreisen<br />

der «Automobil-Revue> so grossen<br />

Anklang gefunden haben und die damaligen<br />

Teilnehmer uns begeisterte Dankschreiben<br />

zukommen Hessen, haben wir uns<br />

entschlossen, auch dieses Jahr wieder solche<br />

Reisen zu starten.<br />

Gleich das erste Programm ist recht verheissungsvoll<br />

und dürfte sicherlich viele unserer<br />

Leser zum Mitkommen anspornen. Dabei<br />

muss gleich vorweg bemerkt werden,<br />

dass einige der Teilnehmer an unseren letztjährigen<br />

Fahrten sich schon für die Korsika-<br />

Reise gemeldet haben. Es können deshalb<br />

nur noch eine ganz beschränkte Anzahl Teilnehmer<br />

berücksichtigt werden.<br />

Wer sich für diese Reise interessiert, der<br />

schreibe umgehend an das Touristik-Bureau<br />

der «Automobil-Revue», um die nähern Angaben<br />

zu erhalten; es wird ihm bereitwilligst<br />

jegliche Auskunft erteilt. Das vorläufig aufgestellte<br />

Programm ist folgendes:<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> — N° 32<br />

Gesellschaftsfahrt der „Automobil-Revue" nach Süllfrankreich und Korsika<br />

STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />

Weiten tonkinlt» dmtdt I.Ci. OttU— Graf Ul. 43 J44 ZSrldt UL 32 64«<br />

Samstag, 16. Mai, abends: Besammlung in Genf.<br />

Sonntag, 17. Mai: Genf - Nantua - Lyon - Vienne<br />

- Valence - Montelimar - Orange - Avignon,<br />

381 km.<br />

Montag, 18. Mai: Avignon - Nimes - Arles -<br />

Salon - Aix-en-Provence - Marseille, 176 km.<br />

Dienstag, 19. Mai: Marseille - Toulon - Ste. Maxime<br />

- St Raphael - Cannes - Nice, 251 km.<br />

Mittwoch, 20. Mai: Nice, vormittags Besichtigung<br />

von Nice; mittags Einschiffen nach Korsika, abends<br />

Ankunft in l'Ue Rousse.<br />

Donnerstag. 21. Mai: L'Ile Rousse - St. Florent -<br />

Nonza - Luri - Erbalunga - Baßtia, 135 km.<br />

Freitag, 22. Mai: Bastia - Casamazza - Ponte<br />

Leccia - Corte, 70 km.<br />

Samstag, 23. Mai: Corte - Vivario - Vezzani -<br />

Dfifile del'Inzecca - Ghisoni . Vivario - Bocognamo -<br />

Ajaccio, 144 km.<br />

Sonntag, 24. Mai: Vormittags Besichtigung von<br />

Ajaccio, nachmittags Fahrt über Sagone nach Piana,<br />

71 km.<br />

Montag, 25. Mai: Piana - Calanche - Calvi,<br />

92 km. Mittags Einschiffen nach Nice.<br />

Dienstag, 26. Mai: Nice - Grasse - Digne - Sisteron<br />

- Gap - Corps - Grenoble, 337 km.<br />

Mittwoch, 27. Mai: Grenoble - Chambery - Aixles-Bains<br />

- Anneoy - Genf - Lausanne . Bern,<br />

309 km.<br />

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Noblesse oblige. Trotz des misslichen Wetters<br />

über die Ostertage setzte ein erfreulicher Autoverkehr<br />

ein. Namentlich der Brünig erhielt starken<br />

Besuch. Während auf der Obwaldnerseite die<br />

Strasse noch einigermassen gut passierbar war,<br />

sah es auf der Bernerseite bedeutend schlimmer<br />

aus. Zahlreiche Autos blieben im Schnee stecken<br />

und mussten die Hilfe eines Bergbauern mit seinem<br />

Pferd in Anspruch nehmen, der sich auch ohne Zögern<br />

in deren Dien6t stellte. Auf meine Bemerkung,<br />

da habe er einmal einen guten Tag gehabt, verneinte<br />

er und sagte: « In den meisten Fällen bin<br />

ich mit 30 und 40 Rappen abgespiesen worden,<br />

trotzdem es vorkam, dass ich den gleichen Wagen<br />

zu wiederholten Malen aus der Patsche helfen<br />

musste. » Am späten Nachmittag habe er dann,<br />

völlig durchnässt sein Pferd in den Stall geführt<br />

Wirkt es nicht beschämend, wenn Automobilisten<br />

sich für die Hilfsbereitschaft anderer auf diese<br />

Weise « erkenntlich » zeigen? H. F. M.<br />

Schluss des redaktionellen Teils. ><br />

Emaillierte Karosserlen. Seit einigen Wochen<br />

liefern die Ford-Werke ihre Karosserien<br />

in Emailfarbe. Die Vorteile dieser<br />

Neuerung liegen auf der Hand. Eine emaillierte<br />

Karosserie wird ihren ursprünglichen<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE THEITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> — N° 32<br />

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zwischen Schmelzboden und Wiesen durch<br />

Felssturz für den durchgehenden Verkehr gesperrt<br />

ist. Die Räumungsarbeiten werden einige Tage in<br />

Anspruch nehmen.<br />

T. C. S.<br />

AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Wir<br />

machen erneut unsere Mitglieder darauf aufmerksam,<br />

dass nächsten Sonntag, den 19. April, nachmittags<br />

2 Uhr, im Rest. z. «Schneggen> in Buchs,<br />

die diesjährige Generalversammlung stattfindet. Die<br />

Traktandenliste ist bereits in vorletzter Nummer<br />

dieses Blattes veröffentlicht worden. Wir erwarten<br />

einen zahlreichen Aufmarsch unserer Mitglieder<br />

aus allen Gauen des Sektionsgebietes.<br />

A.C.S.<br />

SEKTION BERN. Ordentliche Generalversammlung.<br />

Mit einer an Einmütigkeit kaum zu überbietenden<br />

Geschlossenheit hat die letzte statutarische<br />

Instanz am 14. April <strong>1936</strong> im Schweizerhof den<br />

Schlusspunkt unter das 31. Lebensjahr der Sektion<br />

Bern gesetzt.<br />

Der Jahresbericht des Präsidenten, der<br />

die Vielseitigkeit des Clublebens in gedrängter Form<br />

vriederspiegelt, befasste sich einlässlich mit der<br />

durch die Benzinzoll-Erhöhung heraufbeschworenen<br />

Lage und der Ungewissen Haltung des Bundesrates<br />

in Sachen des in letzter Zeit viel genannten Alkohol-Beimischungs-Zwanges.<br />

Trotz der Ungunst der Zeiten war es der Seklion<br />

Bern möglich, ihren Mitgliederbestand<br />

von 984 auf 1042 zu heben und sich damit an die<br />

3. Stelle aller A.G.S.-Sektionen zu setzen. Ein<br />

jahrelanger Wunsch der Clubleitung nach einer<br />

zahlenmäsßig stärkeren Vertretung im Gesamtclub<br />

ist damit endlich in Erfüllung gegangen. Im gleichen<br />

Verhältnis wie die Mitgliederzunahme, hat<br />

auch der Zolldokumentendienst eine stärkere Beanspruchung<br />

erfahren. Im Berichtsjahre stellte das<br />

Sekretariat 1318 Triptyks, Grenzpassierscheinhefte<br />

und Freipasse aus, was gegenüber dem Vorjahre<br />

einen Mehranteil von 96 Dokumenten gleichkommt.<br />

Die Jahresrechnung, welche mit einem<br />

unwesentlichen Rückschlag abschliesst, fand einstimmige<br />

Annahme.<br />

Die Neuwahlen des V or s t an des- für<br />

die Amtsdauer <strong>1936</strong>/37 verliefen samt und sonders<br />

im Sinne der präsidialen Anträge. An Stelle der<br />

ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dir. F. Christen,<br />

Karl Fortmann, Dr. G. Perlet in Bern, sowie<br />

Dr. F. Krähenbühl, A. Schaer in Thun, treten als<br />

vollwertige Nachfolger erstmals in den Vorstand die<br />

Herren F. Christen jun., Hans Kästli, Dir. H. Rufener<br />

in Bern, sowie Arnold Itten und Hans Wüthrich<br />

in Thun, alles erprobte Berater, die teilweise<br />

schon in der Organisation des Grand Prix in vorderer<br />

Linie tätig gewesen sind. Als Präsident<br />

wurde durch Akklamation der bisherige Vorsitzende<br />

Herr Oberst Marbach bestätigt Seine Wiederwahl<br />

ist gleichzeitig ein schönes Zeichen des Vertrauens,<br />

das die Mitglieder ihrem umsichtigen Versammlungsleiter<br />

seit 1930 immer und immer wieder bekundet<br />

haben. Leider wird der Abstimmungsverlauf<br />

getrübt durch das Ausscheiden des langjährigen<br />

Vizepräsidenten, Herrn Dr. G. Perlet, dem in<br />

kritischer Zeit die Propaganda-Kommission anvertraut<br />

wurde und dem trotz starker beruflicher Inanspruchnahme<br />

schöne Erfolge beschieden waren.<br />

Der sympathische Arzt ist des Dankes der Sektion<br />

Bern gewiss;<br />

Der alljährliche Brauch der Veteranen-Ehrung<br />

'nach einer Mitgliedschaft im ACS. während<br />

20 Jahren) wurde in üblicher Weise durch die Beschenkung<br />

mit dem goldenen Veteranen-Abzeichen<br />

vollzogen. Als solche wurden mit Akklamation in<br />

den neuen Stand eingesetzt die Herren Johann<br />

Leuenberger, Kaufmann, Bern; R. Müller-Zollinger,<br />

Fabrikant, Oberburg; Max Münch, Ingenieur-Architekt,<br />

Bern; Dr. med. E. Rychner, Arzt, Bern und<br />

Murten, wobei von letzterem zu sagen ist, dass er<br />

schon 1898 dem Club beigetreten ist und demnacb/<br />

als einer der wenigen schweizerischen Automobilisten<br />

die gesamte technische Entwicklung des Mo-,<br />

torfahrzeuges mitgemacht hat.<br />

SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Die diesjährige<br />

ordentliche Generalversammlung ist auf<br />

Samstag, den 18. April, abends 18.30 Uhr, im Hotel<br />

Hecht, St. Gallen, angesetzt worden. Im Anschluss<br />

an die statutarischen Geschäfte folgt ein gemeinsames<br />

Nachtessen mit Unterhaltung. Ein Lichtbildervortrag<br />

von Polizeiinepektor Kappeier wird interessante<br />

Aufschlüsse bringen« über die geplanten<br />

Massnahmen zur Hebung der Sicherheit der<br />

Strasse. insbesondere in der Stadt St. Gallen.<br />

Gesellschaftsfahrt der „Automobil-Revue" nach Südfrankreich und Korsika<br />

Nachdem im letzten JahT die Gesellschaftsreisen<br />

der «Automobil-Revuo so grossen<br />

Anklang gefunden haben und die damaligen<br />

Teilnehmer uns begeisterte Dankschreiben<br />

zukommen Hessen, haben wir uns<br />

entschlossen, auch dieses Jahr wieder solche<br />

Reisen zu starten.<br />

Gleich das erste Programm ist recht verheissungsvoll<br />

und dürfte sicherlich viele unserer<br />

Leser zum Mitkommen anspornen. Dabei<br />

muss gleich vorweg bemerkt werden,<br />

dass einige der Teilnehmer an unseren letztjährigen<br />

Fahrten sich schon für die Korsika-<br />

Reise gemeldet haben. Es können deshalb<br />

nur noch eine ganz beschränkte Anzahl Teilnehmer<br />

berücksichtigt werden.<br />

Wer sich für diese Reise interessiert, der<br />

schreibe umgehend an das Touristik-Bureau<br />

der «Automobil-Revue», um die nähern Angaben<br />

zu erhalten; es wird ihm bereitwilligst<br />

jegliche Auskunft erteilt. Das vorläufig aufgestellte<br />

Programm ist folgendes:<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> 32<br />

Tolle<br />

P«-^«I<br />

•n ITIonacro<br />

Linis: Der Moment unmittelbar nach dem Startzeichen. Rechts aussen (im Bilde) 6tösst Caracciola<br />

(No. 8) bereits vor, Nuvolari (Mitte) und Chiron (links im Bild) setzen sich eben in Bewegung.<br />

Unten: Das Duell Caracciola-Nuvolari.<br />

Links unten: Stuck (No. 2) geht in der Steigung zum Kasino hinauf an Etancelin vorbei.<br />

Rechte unten:<br />

Ein Zwischenfall, hervorgerufen<br />

durch VerÖlung<br />

der Piste, setzte in der<br />

2. Runde an der Schikane<br />

gleich-vier Fahrer ausser<br />

Gefecht<br />

Zahlen, welche sprechen!<br />

Am 23. Dezember 1934 wurde mit dem Bau der Pneufabrik in Pratteln bei Basel begönne^<br />

Am 7. Juni 1935 wurden die ersten Schweizer Firestone-Reifen fabriziert.<br />

Geplant waren 200 Reifen pro Tag oder ca. 60 000 pro Jahr.<br />

Durch die grosse Nachfrage musste die Fabrikation aber bald erhöht werden und<br />

heute, nicht einmal 10 Monate später, beträgt diese schon ca. 350 Reifen täglich.<br />

Bereits wurden Massnahmen getroffen, die Produktion demnächst auf<br />

H t • Reifen pro Tag zu erhöhen.<br />

Diese Zahlen beweisen, dass die Automobilisten dem Schweizer Firestone-Reifen ihr<br />

Vertrauen gegeben haben.<br />

Schweizer Firestone-Reifen werden auch Sie nicht enttäuschen;<br />

Unterstützen Sie die einheimische Pneufabrikation, wodurch Sie auch der Textilindustrie,<br />

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BERN, Freitag, 17. April <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 32<br />

£ob der tttunfatt<br />

$


12 Automobil-Revue — N° 32<br />

« Da, wo es Prozäss gwünnt, verlürt d'Chutte,<br />

und da wo-n-en verlürt, no 's Hemli derzue ».<br />

« War Nyd u Hass gab Gras, so läbti mängi<br />

Chue dest bas », sagt ein träfes Wort, doch<br />

hat man nebst dem Neid auch Anerkennung<br />

bereit: « Jede Müller ist en Schölm, aber nid<br />

jede Schölm en Müller ». Wer die Rechnung<br />

ohne den Wirt macht, dem sagt man: « Es isch<br />

guet Hamme z'siede, wenn d'Chatz fürt isch ».<br />

Manche von diesen Sprüchen sind Warnungen<br />

vor Vertrauensseligkeit; «Lappi, tue<br />

d'Augen uf oder de Gäldseckel », soll dereinst<br />

am Schaffhausertor zu Zürich gestanden haben,<br />

eine deutliche Ermunterung !ür die zur Stadt<br />

fahrenden Bauern. Der Walliser sagt ebenfalls<br />

drastisch: «Meinu und nit wissu hat scho<br />

menge Biderma b'schissu ». Aber unrecht Gut<br />

gedeiht auch in der'Schweiz nicht: «^An einzige<br />

uhgrechte Chryzer, frisst hundert derzue »,<br />

meint der Walliser, und «Wer um as guets<br />

Wort nyt tuot, dem geit es seltu guot». Es<br />

fehlt aber auch an der Schadenfreude nicht —<br />

der Appenzeller bekennt: «Di aanzig ond<br />

schönscht Freud off Gottserdbode ischt halt<br />

all no d'Schadefreud! »<br />

Die Appenzeller gelten nebst den Baslern<br />

als die schlagfertigsten Witzbolde der Schweiz;<br />

wir können uns nicht versagen, auch davon ein<br />

paar Beispiele herzusetzen: Ein Vater tadelte<br />

sein Söhnchen: « Schäm di. Wenn i näbis derigs<br />

g'macht hett, so hett-mi minn Vatter<br />

z'Hudle-n-ond z'Fetze g'schlage». — Der Sohn:<br />

« Joo — Vatter! Denn hascht du weleweg kann<br />

gschyde Vatter gkaa!» — Vater: «'s Muul<br />

zue, Luusbub! Weleweg en gschydere-n-as<br />

dul » — Eine andere Appenzeller Anekdote:<br />

«Jokeb! Woromm chönnd-r nie zuemmr i<br />

d'Cherche?» fragt der Pfarrer. «Joo, woromm,<br />

Herr Pfarer! I ha's halt mit euere Predege<br />

graad eso, aas wenn i gieng mit eme Chratte<br />

gi Wasser hole; wenn i amme hää chomm, so<br />

hani nütz meh!» — Ein anderer Pfarrer tadelte<br />

einen Buben, der am heiterhellen Tag<br />

unter einem Baum faulenzte. Der Bub erwiderte:<br />

« Herr Pfarer! Wenn i no näbes ringers<br />

wösst, ond so täät is ».<br />

Diese wenigen Proben mögen genügen, um<br />

die Alltäglichkeit der Mundart herauszuheben<br />

zur Trägerin von Gedankengut, Witz und<br />

Weisheit. Aber noch höher hinaufgehoben<br />

haben sie die. Dichter, zur Königin gekrönt und<br />

sie mit einem so zarten, leuchtenden, zierlichen<br />

Geschmeide umgeben wie irgend eine<br />

Sprache. Lyrik und Dramatik sind die Gärten<br />

und Ackerfelder der Dialektdichter, und es<br />

blüht ihnen auf dem kleinen Raum des Landes<br />

der Ruhm und die Liebe des Volkes, das seine<br />

Mundart im Spiegel einer sonntäglichen und<br />

herzensnahen Dichtung von neuem lieben und<br />

hegen lernt. So bleibt die angestammte Mundart<br />

das Heimatgut, das unverlierbar ins Gedächtnis<br />

des Kindes gepflanzt wird und es auf<br />

Lebenszeit bindet an das Erdreich der Vorfahren.<br />

Derjenige Herr, welcher ...<br />

Eines Tages stand in einem Blatte folgende Anzeige<br />

: « Der Herr, der gestern in der Mullerstrasse<br />

eine Brieftasche fand und einsteckte, wurde erkannt<br />

und wird hiemit aufgefordert, sie dem Eigentümer<br />

zurückzustellen.» Am andern Tage konnte man im<br />

gleichen Blatte lesen: «Der Herr, der vorgestern<br />

n der Müllerstrasse die Brieftasche fand und erkannt<br />

wurde, ersucht den Eigentümer, sie bei ihm abholen<br />

zu wollen.»<br />

Junge Leute von beute.<br />

Frau H., eine lebenslustige Siebzigerin, feiert<br />

ihren 51. Hochzeitstag. Bei dieser Gelegenheit sagt<br />

sie stolz: « Das gibt es heutzutage bei den jungen<br />

Leuten auch nicht mehr, dass sie 80 Jahre verheiratet<br />

sind.»<br />

Jäso ...<br />

Ein Vertreter für Staubsauger — so erzahlt die<br />

«Elektroindustrie» — spricht in einem einsam<br />

gelegenen Hause vor und versucht, die Hausfrau<br />

von den Vorzügen seines Fabrikats zu überzeugen.<br />

Um dem Drängen ein Ende zu bereiten, erlaubt<br />

sie dem Reisenden schliesslich die Vorführung<br />

des Gerätes. Er verlangt Asche und Sand, streut<br />

eine ganze Menge davon auf den Teppich vmd<br />

stampft darauf herum. Dann geht er hinaus zu seinem<br />

Wagen, kommt mit dem Staubsäuger zurück, blickt<br />

im Zimmer umher und fragt die Hausfrau: «Wo<br />

händ er de Stecker? » Worauf diese antwortet: « Ja,<br />

mir händ kei Elektrisch ...»<br />

IndividuaMock<br />

«Ich habe unseren Wagen etwas unilackieren<br />

lassen — du hast doch nichts dagegen? »<br />

Wenn man alt wird<br />

Aufruhr in der Pension<br />

Das grosse Speisezimmer füllt sich mählich.<br />

— Der Riese aus Niemandsland sitzt bereits<br />

am Tisch, und sein schwerer, schlaffer Oberkörper<br />

lehnt über einem <strong>Zeitung</strong>sblatt. Auf<br />

seinen schwammigen Zügen malt sich ironisches<br />

Staunen.<br />

« Gibt es das noch? — Gibt es so etwas<br />

wirklich noch?» Die kleine Berty Morf, der<br />

eine entzückende Rolle aschblonden Haares in<br />

das frische Sportgesicht, fällt, wendet sich<br />

schnippisch zu dem Dicken: « Was sollte denn<br />

in unserem alten Tagblatt so Aufregendes zu<br />

lesen sein, — hm? » — « Ein ganz seltenes Ereignis<br />

sogar. Denken Sie — ein Schweizer heiratet<br />

eine Schweizerin,» — Rings um die Tafel<br />

Gelächter und betretenes Schweigen. —<br />

« Was soll man da entgegnen? » meint die<br />

schlanke, sanfte Kontoristin neben mir — « es<br />

ist ja wirklich bald eis seltenes Ereignis.» —<br />

Die weisshaarige Directrice aus dem Moden-<br />

Atelier entgegnet in zornig aufwallendem Ton:<br />

« Verrat am Eigenen ist es, wann der Schweizer<br />

die Frauen seines Landes so gering achtet,<br />

seinen Namen, sein Heimatrecht so leicht verschenkt.<br />

»<br />

Der lässig ins Wasser geworfene Stein zieht<br />

weite Kreise, und das Gespräch an der Tafel<br />

steht ausschliesslich im Zeichen des erwachenden<br />

Nationalgefühls. — « Mir könnte das nicht<br />

passieren,» sagt die rundlich-hübsche Bankangestellte,<br />

die auf den schönen Namen « Zürcher<br />

» hört, — «ein Schweizer oder gar keiner.<br />

» — «Bravo!» — «Hört, hört!» —<br />

« Da bin ich gar nicht Ihrer Meinung, » widerspricht<br />

die kleine Morf und wirft ihre herbe<br />

Mädchenschulter hoch — «wenn unsere Herren<br />

fast ausschliesslich fremde Mädchen heiraten,<br />

so machen wir es halt auch so. Mein<br />

Innsbrucker Toni jedenfalls freut sich, dass er<br />

eine Schweizerin zur Frau bekommt.» —<br />

Der Sportlehrer, der einige Jahre in Spanien<br />

gelebt, meint, dass dort Mischehen ganz selten<br />

vorkämen. « Die Rasse hat sich dort ziemlich<br />

rein erbalten. Der Spanier, der eine Fremde<br />

heimführt, wird von seinen Landsleuten sehr<br />

scheel angesehen.» —<br />

«Was kann man da machen? — Wo die '<br />

Liebe hinfällt — da fällt sie hin,» meint die<br />

Pensionsmutter versöhnend, und erzählt beim<br />

Dessert ein kleines, lustiges Intermezzo, so<br />

dass die Diskussion letztendlich doch in allgemeiner<br />

Heiterkeit endet. — «Meine Waschfrau,<br />

eine gemütliche Schwäbin, kommt da<br />

letzthin weinend zum Frühdienst und erwidert<br />

auf meine Frage nach dem Grund: « Ja wissen<br />

Sie, jedesmal wenn ich mit meinem Mann<br />

einen Disput habe oder eine kleine Meinungsverschiedenheit,<br />

gleich heisst es: «Gang du<br />

nur wieder hl. wo d'här cho bisch — du! » —<br />

Und da glauben die Mädchen immer, es sei<br />

ein so grosses Glück, mit einem Schweizer verheiratet<br />

zu sein.» —<br />

All der Tand, den Jugend schätzt,<br />

Auch von mir ward er verehrt:<br />

Locken, Schlipse, Helm und Schwert,<br />

Und die Frauen nicht zuletzt.<br />

Aber nun erst seh ich klar,<br />

Da für mich, den alten Knaben,<br />

Nichts von allem mehr zu haben,<br />

Aber nun erst seh ich klar,<br />

Wie dies Streben weise war.<br />

Zwar vergehen Band und Locken<br />

Und der ganze Zauber bald,<br />

Doch was ich mir sonst gewonnen,<br />

Weisheit, Tugend, warme Socken,<br />

Ach, auch das ist bald zerronnen,<br />

Und auf Erden wird es kalt.<br />

Herrlich ist für alte Leute<br />

Ofen und Burgunder rot<br />

Und zuletzt ein sanfter Tod,<br />

Aber später, noch nicht heute.<br />

Marianne Imhof.<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Fr abend 17 Aoril Margarethe, Oper von Ch. Gounod<br />

(B-Ab. 15).<br />

Sa. abend 18. April Zu _ m .. erstenmal: Der Janz_ ins<br />

So. nachm. 19. April Rossini in Neapel.<br />

19. April Das Dreimäderlhaus, Operette<br />

nach Schubert.<br />

2D. April Volksvorstellung.<br />

21. April Volks Vorstellung.<br />

So. abend<br />

Mo. abend<br />

Di. abend<br />

Mi. abend<br />

Do. abend<br />

Fr. abend<br />

Sa. abend<br />

So. nacfim<br />

So. abend<br />

Mo. abend<br />

Hermann Hesse.<br />

unc<br />

• •<br />

22. April Tanz ins Glück, Operette.<br />

23. April Kaiserin Josephine.<br />

17. April Der Lügner.<br />

18. April Schwester Vera.<br />

Ein gesundes Schweizer-<br />

Bergbauern-Geschlecht<br />

Eine Schweizerzeitung brachte kürzlich folgende<br />

Notiz: «Gesunde Luft scheint in der<br />

Berggemeinde Muotatal im Kanton Schwyz zu<br />

wehen. Aus dem kleinen Geschlecht Schmidig<br />

leben heute noch acht männliche Personen, die<br />

das respektable Alter von zusammen über 640<br />

Jahren aufweisen, also auf den einzelnen im<br />

Durchschnitt gut 80 Jahre. Drei von ihnen zählen<br />

zusammen 270 Lenze.»<br />

Der Presse-Photograph hat den Weg unter<br />

die Füsse genommen, um die Mannen Schmidig<br />

der Nachwelt im Bilde zu überliefern. Er<br />

suchte jeden einzelnen auf seinem Gütlein auf.<br />

Die Gütlein dieser stämmigen Bergbauern<br />

liegen teilweise gut zwei Wegstunden auseinander.<br />

Jeder der Mannen Schmidig ist noch<br />

täglich auf seinem Betriebe beschäftigt, trotz<br />

hohen Alters und damit verbundener Beschwerden.<br />

Alle bewirtschaften den Boden und ringen<br />

ihm die spärlichen Gewächse ab. Gerade ihrem<br />

harten und einfachen Leben haben sie es aber<br />

zu verdanken, dass sie allesamt heute noch<br />

rüstig sind und die Last ihrer Jahre rüstig tragen.<br />

Kaum eine Schweizergemeinde hat in ihren<br />

Registern ein solch rüstiges Geschlecht aufzuweisen<br />

wie die Berggemeinde Muotatal bei<br />

Schwyz. Mit Stolz weist das Gemeindehaupt<br />

dem Kanzleibesucher das Bürgerregister vor,<br />

an dessen Spitze als älteste Talbewohner die<br />

acht Mannen Schmidig aufgeführt sind.<br />

Als man mit dem Presse-Photograph in<br />

«Meienen», dem Gute Balz Schmidigs, zusammenkam,<br />

um noch ein Gruppenbild anzufertigen,<br />

gab's gar viel zu berichten, hatte man<br />

sich doch schon recht lange Zeit nicht mehr<br />

gesehen. Auch ein guter Tropfen wurde am<br />

einfachen Bauerntische noch getrunken. Dann<br />

wurde jeder einzelne wieder heimgebracht.<br />

(Photopress)<br />

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Unterhaltungs- u. Gaststätten<br />

Abends 8K Dhr. Sonntag<br />

nachm. 3H Uhr<br />

19. April 3 Uhr: Die erste Legion.<br />

19. April Schwester Vera.<br />

20. April Gastspiel Dramat. Verein Zürich:<br />

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AutomoMl-Revue 13<br />

Bei den Tippelbrüdern<br />

der Landstrasse<br />

« Es kehrt alles wieder auf der lieben Erde. ^<br />

Ich tippelte schon ein ganzes Jahr, frech<br />

und harmlos zugleich, durch Europa, als ich<br />

an mir eine Wandlung verspürte, die mich<br />

geradezu ins Bodenlose zu werfen schien.<br />

Ein normaler bürgerlicher Mensch kann in<br />

einer drei- oder vierwöchigen Ferienfahrt<br />

nicht genug bekommen von der blausilbernen<br />

Höhenschönheit der Berge, den kleinen und<br />

grossen Seen im wechselnden Licht des Tages,<br />

von dem traurigen Glänze verlorener Wege,<br />

die in die blaue Hügelwelt führen. Diese<br />

schöne Welt regt ihn auf, wenn er sensibler<br />

Natur ist, manchmal kommt er erschöpfter<br />

heim als er auszog.<br />

Aber ein junger Mann, der auf langen Märschen<br />

durch den April schreitet, die dröhnende<br />

Einkehr des Frühlings mit Sternfall und<br />

kalten Schauern in nächtlichen Heuschobern<br />

als ein beissendes elementares Ereignis bis in 4<br />

Mark spürt, dieser junge Mann ist im Sommer<br />

schon etwas abgebrühter.<br />

Er lässt sich hinter weltstillen Hecken den<br />

Bauch von der Sonne bescheinen, zwickt sich<br />

grüblerisch in seine koketten Bartstoppel und<br />

spuckt mit Prusten und murmelnden Verwünschungen<br />

die fleischigen Kerne unreifer Pflaumen<br />

in die Luft.<br />

Im Herbst kommt er, vorausgesetzt, dass ihn<br />

nicht eine fragwürdige Landstrassenliebe kopfscheu<br />

gemacht hat, im Herbst kommt er bereits<br />

wie ein Seemann daher. Wie ein Seemann,<br />

der sich alle Augenblicke fluchend die<br />

Hosen hochbindet; er greift mit beiden Plattfüssen<br />

breit aus, als sei der Globus Erde ein<br />

schwankend Schiff. Lerchentriller sind ihm zu<br />

lyrisch geworden, er hört lieber eine däftige<br />

Schifferklaviermusik.<br />

Er weiss jetzt auch eine Flasche hellgoldenen<br />

Achkarer zu schätzen — jawohl — prost!<br />

Ein breithüftiges Mädel im Dämmer, und er<br />

liebt mit Inbrunst die grausig knarrenden böhmischen<br />

Waldnächte.<br />

Gott ja — dann kommt der Herbst.<br />

Im Herbst tippelt er da irgendwo am Palatonsee<br />

in Ungarn herum, genau gesagt: zwischen<br />

Fonyodfürdo und Siofok. Diesem<br />

schmetternden Trompetensolo der Farben und<br />

Lichteffekte kann ja kein lebendiger Mensch<br />

widerstehen. Er gibt sich daher auch bedenkenlos<br />

hin. Die Kelter kreischen in den Dörfern.<br />

Vor Seligkeit und Trunkenheit kreischt<br />

er mit. Dieses Kreischen gefällt einigen Musikanten<br />

so gut, dass sie ihn mitnehmen. Er<br />

stöbert nach der Mundharmonika in seinem<br />

Mantelsack. Und nun geht's — heidi — in die<br />

Dörfer.<br />

NORD-AFRIKA<br />

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Huuu, wir schrien, grunzten, tobten, stampften<br />

mit den Fassen auf und schlugen uns die<br />

Schenkel. Der noch vor kurzem so würdige<br />

Oberst sprang auf den Tisch und improvisierte<br />

«inen Csardas, an einem Fuss ein rassiger<br />

Kavalleriestiefel, am andern — ein richin<br />

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Ein kleines Erlebnis indes möchte ich hier<br />

nicht übergehen. Wir spielten des Abends einmal<br />

vor einem prächtigen alten Schloss am<br />

See auf. Ach dieses Schloss: Düsterer und<br />

schöner könnte es keine Phantasie erdichten,<br />

ein Schloss von Eichendorffscher Romantik<br />

umwittert.<br />

Vom Schlossherrn, einem aktiven ungarischen<br />

Obersten, wurden wir eingeladen. In<br />

einem grossen Esssaal mit allen obligatorischen<br />

Requisiten, wie Gehörn, Waffen und<br />

ehrwürdigen Bildern mit bleichen und langnasigen<br />

Ahnfrauen wurden wir von einem Lakai<br />

bedient. Heil dir, Frau Musika!<br />

Mit dem Schlossherrn auf Du ...<br />

Dann begann das unvermeidliche Becherkreisen.<br />

Ein gläserner»Zweiliterkrug, der mitten<br />

auf dem niedrigen eichenen Tisch stand,<br />

wurde immer wieder frisch gefüllt. Der Oberst<br />

soff immer das Doppelte, hatte bald einen weg<br />

und begann jedesmal, wenn wir ein Liedchen<br />

mit bumm-bumm oder tschingtara beschlossen<br />

hatten, unmotiviert und grässlich zu lachen.<br />

Wir lachten zuerst gezwungen und pflichtschuldigst<br />

mit. Blödsinnig schien es uns, aber<br />

dann kniff es uns in den Backen, unsere feierliche<br />

Musikantenwürde fiel nach und nach wie<br />

ein schlechter Kitt von uns ab. Der behangene<br />

Saal begann zu atmen und sich zu drehen wie<br />

ein lebendiges Etwas. Das Lachen kollerte<br />

gleichsam^aus der Bauchgegend herauf und<br />

erschütterte den ganzen Adam.<br />

Sxhwethotiq&l<br />

Dsr neue SONOTON-<br />

Knochenleitungs - Hörapparat<br />

ist eine Höchstleistung von Wissenschaft<br />

und Technik im Dienste am Schwerhörigen.<br />

Der Sonoton-Knochenhörer bedeutet einen<br />

Markstein in der Hörmitteltechnik. Anschauung<br />

und Gebrauch dieses Apparates<br />

bedeuten für den Schwerhörigen, der gute<br />

Knochenleitung besitzt, einen Markstein<br />

in seinem Leben. Keine Nebengeräusche,<br />

keine Ermüdung des Kopfes oder der<br />

Nerven, kein «Telephonhören», sondern<br />

ein ermüdungsfreiea Hören durch die<br />

Knochenleitung in natürlicher Klangfarbe<br />

und Tonreinheit, das geeignet ist.<br />

Freud»,<br />

Zufriedenheit und<br />

zu bringen. — Auskunft und Lebenslust gewissenhafte<br />

Beratung durch den schwerhörigen<br />

Fachmann:<br />

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Haiwnerstr. 98 Telephon 43.183<br />

tiggehender Pantoffel (er hatte geschwollene<br />

Zehen).<br />

Aber es misslang ihm, er fiel und landete<br />

am harten Steinboden auf seinem Allerwertesten.<br />

Er fiel uns in die Arme und nannte uns<br />

mit glucksender Stimme « Freinde », und wir<br />

ihn umgekehrt « Bruder ». — Dann muss ich<br />

eingeschlafen sein...<br />

Als ich nach einer — so schien es mir —<br />

Unvorstellbar langen Zeit erwachte — du lieber<br />

Herrgott — wo befand ich mich? Noch im<br />

Halbschlaf konstatierte ich ungläubig: Ackerwagen<br />

Und nochmals Ackerwagen, silberblitzende<br />

Zigeunerlandauer, Meckern von Fohlen<br />

und Ziegen, im Hintergrund Leinwand und<br />

Buden, Karusselgeklingel. Ja, zum Donnerwetter,<br />

ich reibe mir die Augen, Und ich selber?<br />

In einem Ackerwagen auf einer Schütte Stroh,<br />

mitten im Pferdemarkt von Karad. Von meinen<br />

Gefährten keine Spur. Aber irgendein<br />

guter Geist hat meine Habseligkeiten zu einem<br />

Bündel verschnürt. Als ich darin herumwühle,<br />

entdecke ich wahrhaftig meine Mundharmonika.<br />

Ich legte mich wieder auf den Rücken und<br />

blies mit Zungenschlag sehr traurig die Weise<br />

vom «armen Wandergesell». Als ich fertig<br />

war, verspürte ich einen sehr alltäglichen Hunger<br />

und beschloss, mich nach einem Mittagessen<br />

umzusehen.<br />

Aber eines Tages meldet sich der Winter<br />

an. Nebel liegt kalt und feucht auf den fremden<br />

Ebenen. Der junge Mann auf der Landstrasse<br />

pfeift und singt immer seltener. Bald<br />

sind die Füsse kalt, bald der Rücken, die<br />

Landstrassen sind nass und glitschig, und<br />

wenn sich donnernd die letzten Gewitter über<br />

ihm entladen und der Frost nächtens die<br />

Zähne bleckt — weiss der Teufel — schön ist<br />

das ganz und gar nicht mehr!<br />

Ich weiss auch gar nicht, was ich machen<br />

soll. Wenn ich vor den Fenstern auf der geliebten<br />

Mundharmonika blase, dann ist das<br />

bloss noch ein klägliches Wimmern. Früher<br />

hat die ganze Natur mitgespielt, und meine<br />

kleine Musik war die selige Oberstimme in<br />

diesem Konzert, aber jetzt — es ist einfach<br />

abscheulicht Arbeiten? — sagst du, lieber<br />

Mann hinter dem warmen Ofen. Vorgestern<br />

habe ich in einer kleinen Fabrik Kannen gespült<br />

und geputzt. Aber schon am zweiten Tag<br />

war der serbische Gendarm da und hat mich<br />

zum Teufel gejagt. Gestern habe ich einem<br />

liebenswürdigen jüdischen Arzt einer kleinen<br />

Kreisstadt meine letzten Bücher verkauft. Er<br />

hatte in Zürich studiert, und nur darum nahm<br />

er mir Gottfried Kellers Gedichte ab.<br />

Nun bin ich, wenn ich so will, frei von<br />

jeder, wenn auch noch so zarten und angenehmen<br />

Kulturfessel. Ich tipple zwischen Belgrad<br />

und Sarajewo und Folgendes kann ich<br />

als mein unbeschränktes Eigentum anführen:<br />

Ein fragwürdiger englischer Radanzug mit<br />

vier grossen und zwei kleinen Flicken und mit<br />

einem Farbenglanz, als könne er den Herbst<br />

nicht vergessen. Ein paar ziemlich schofle<br />

Schuhe, die aber immerhin den Vorteil erlauben,<br />

dass meine Zehen diesen oder jenen lieben<br />

Dingen ein rührendes Winke-Winke machen.<br />

Ein Kamm mit sechseinhalb Zinken. Eine<br />

Mundharmonika. Eine alte Nummer der Vossischen<br />

<strong>Zeitung</strong> mit einem besonders schönen<br />

Gedicht von Hermann Hesse darin. Eine Zahnbürste<br />

(auf die ich übrigens besonders stolz<br />

bin). Ein Stück Schnur. Als Talismann ein<br />

Billett der Amsterdamer Elektrischen, zwei<br />

Togaltabletten.<br />

Eigentlich doch allerhand, wie? Schon eine<br />

solche Zahnbürste — welcher Kulturfortschritt!<br />

Ich erinnerte mich einer Julibegegnung in<br />

einer verräucherten Kneipe eines österreichischen<br />

Städtchens. Dort sass ein schon «bemooster<br />

» Tippler und Wandervogel. Er<br />

würzte seine Reden mit lateinischen Sprüchen.<br />

Vor 15 Jahren war er Studienassessor in<br />

Deutschland gewesen. Von einer harmlos begonnenen<br />

Ferientour war er nicht wieder zurückgekehrt.<br />

Die Landstrasse hatte ihn « gefressen<br />

», wie man sagt. Oder er sie — das<br />

kann man nie genau feststellen, zudem ist das<br />

zweite unglaubwürdiger. Er verleugnete, vergass<br />

den ganzen Klüngel der Zetermordio<br />

schreienden Verwandtschaft und tippelte, tippelte<br />

...<br />

Ich sehe noch sein von tiefen Erlebnissen<br />

und Erfahrungen gefurchtes Gesiebt vor mir<br />

und dann, wie er rief, indem er sich mir zu-<br />

Begegnung mit der Obrigkeit.<br />

wandte: « Wir sind die Ratten, die das sinkende<br />

Schiff verlassen », und, als ich dumm<br />

dreinschaute, erklärend:<br />

«Das sinkende Schiff ist Europa, mein<br />

Grünling. Wir sind die stummen Boten einer<br />

Sendung, die wir nicht kennen.»<br />

War auch ich eine solche «Ratte»? Hatte<br />

ich vielleicht schon heimlich die Grenze überschritten<br />

bis dahin, wo das Bodenlose, das<br />

grosse Reich der ewigen Vagabondage anfängt?<br />

Kälte, Hetze der Gendarmen, die ersten<br />

Schneefälle, Husten und Katarrhe, ich war<br />

daran, ein Verbitterter, ein Menschenfeind,<br />

ein ewig Verlorener zu werden!<br />

Aber eines Tages genas ich an Leib und an<br />

Seele.<br />

Im Hause eines kleinen serbischen Bauern<br />

fand ich Aufnahme, Arbeit, eine schöne<br />

Menschlichkeit, alles Dinge, an die ich anfänglich<br />

gar nicht mehr glauben wollte.<br />

Eines Tages konnte ich wieder den Hut in<br />

die Höhe werfen und Juhu rufen. Ich hatte<br />

auch allen Grund dazu: Die ersten kleinen<br />

Blümlein blühten im noch kalten Aprilwind.<br />

Die Landschaft erwachte in so weichen,<br />

fraulichen Zügen. Und über mir im Aether, da<br />

ruderten wahrhaftig mit irrem Geschrei wilde<br />

Gänse oder Schwäne. Ich konnte das nicht<br />

genau feststellen, so aufgeregt war ich. Mein<br />

Freund Horduj trat vor das Haus, winkte mir<br />

und rief ein paarmal: « Dobro, dobro! », was<br />

dasselbe wie gut, gut heisst, und dann hörte<br />

ich ganz deutlich, wie er zu meiner Geliebten,<br />

seiner Tochter, sagte:<br />

«Alles kehrt wieder auf unserer lieben<br />

Erde. »<br />

Edouard H. Steenken.<br />

Zeichnungen Jean-Louis Clere.<br />

Rundreise bei den<br />

Ausland-Schweizern<br />

Zwei junge Lausanner Journalisten, Jean Bauverd<br />

und Francis Genoud, sind am 23. März mit<br />

ihrem Auto zu einer Reise um die Welt aufgebrochen.<br />

D. h. um die Welt geht es noch nicht<br />

gleich vom Fleck weg: zuerst machen die beiden<br />

jungen Leute eine Tour durch Mitteleuropa, wo<br />

sie die Gelegenheit zu einer Reihe schon verabredeter<br />

Interviews mit internationalen Sportgrössen<br />

benützen wollen. Erst im Hochsommer fahren sie<br />

dann auf dem Weg über den Balkan, die asiatische<br />

Türkei, Arabien, Pereien, Afghanistan, Indien,<br />

Allein ich sprach im Anfang von einer<br />

Siam, China und Mandschurei nach Japan, von wo<br />

Wandlung, die ich an mir verspürte. Wie begann<br />

sie doch noch gleich...<br />

via Amerika der Rückweg angetreten werden soll.<br />

Die Reise, die im Einvernehmen mit den touristischen<br />

Organisationen der Schweiz unternommen<br />

Es begann plötzlich damit, dass ich die<br />

Frage Warum? stellte, oder die Frage Warum? wird und — im Gegensatz zu vielen ähnlichen<br />

stellte mich. Das ist ja auch gleich.<br />

Unternehmungen — gut und seriös finanziert ist,<br />

Warum tippelst du hier im nassen Dezember<br />

in Serbien auf und nieder? Warum bist zern und Schweizer-Kolonien im fernen Ausland»<br />

wird unter dem Motto «Rundreise bei den Schwei-<br />

du nicht schon längst wieder in der Heimat unternommen und dient daneben — vor allem<br />

und hobelst zum Beispiel, dass die Späne durch Veranstaltung von Lichtbilder'Vorträgen —<br />

fliegen? Ja, warum? warum? warum? Tausendfältig,<br />

wie Pilze aus dem Erdreich, schoss der Reise ist auf 2—3 Jahre veranschlagt. cpr.<br />

der schweizerischen Verkehrswerbung. Die Dauer<br />

da ein ganzes Bündel Fragen auf.<br />

«Du musst nicht etwa denken, Paul, d»ss jcl<br />

gar nichts tue... ich bremse die gaiwe Zeit, damit<br />

der Wagen nicht wieder abwärt« rutscht!»


Automobil-Revue •— N° 32<br />

£ut Schweizer m JCanada<br />

Jakob Stricker: Erlebnisse eines Schweizers in<br />

Kanada. Mit 24 Abb. In Leinen Fr. 6.^, Orell<br />

'.Füssli Verlag, Zürich und Leipzig.<br />

Jakob Stricker:<br />

Erlebnisse eines Schweizers in<br />

Kanada. Mit 24 Abb. In Leinen Fr. 6 . Orell Füssli<br />

Verlag, Zürich und Leipzig.<br />

Ein Appenzeller ist nach Kanada ausgewandert und<br />

Hat im Osten und Westen dieses ungeheuren Landes<br />

neun Jahre lang mit kräftigen Fäusten gearbeitet und<br />

mit offenen Augen beobachtet. Deshalb ist sein Buch<br />

«Erlebnisse eines Schweizers in Kanada» über den einfachen<br />

Tatsachenbericht hinaus gerade heute, in unserer<br />

Zeit, sehr wertvoll. Jakob Stricker zeigt uns, wie heute<br />

das Leben in Kanada für den Auswanderer aussieht.<br />

Wie letzt, in der Krisenzeit, die Arbeitsbedingungen und<br />

Lebensumstände drüben sind, wie man dort wohnt, isst,<br />

arbeitet und verdient als Buschmann im Urwald, als<br />

Gärtner und Erntearbeiter auf den riesigen Farmen, als<br />

Kellner, als Sägereiarbeiter und als selbständiger Unternehmer<br />

im Holzfach. All das macht das Buch des<br />

schlichten Appenzellers zu einem wertvollen Dokument.<br />

•Mit Erlaubnis des Verlages geben wir nachstehend ein<br />

paar muntere Proben daraus.<br />

Am gleichen Tag traf ich zufällig meinen<br />

Freund und erzählte ihm meine Erlebnisse.<br />

Er selbst hatte die ganze Zeit über keine Arbeit<br />

gefunden. Wir bummelten plaudernd in<br />

der Stadt herum. In der St. Catherine Street<br />

drehten sich zwei Herren nach uns um und<br />

sagten: Aha, auch Schweizer.<br />

Gleich ging ein gegenseitiges Ausfragen an.<br />

Die beiden waren Zürcher und, wie sich bald<br />

herausstellte, grosse Aufschneider. Der eine<br />

gab sich als Waldbahnbau-Ingenieur aus, der<br />

andere als Kinooperateur. Als ich diesen zweiten<br />

fragte, warum er denn nach Kanada ausgewandert<br />

sei, wenn er doch in Zürich eine so<br />

gutbezahlte Stelle gehabt habe, wie er erzähle,<br />

antwortete er:<br />

« Ach, ich hatte grosses Pech. Mein Vater<br />

wollte das grösste Kino Zürichs kaufen, aber<br />

es fehlten ihm noch 10 000 Fr. für die Anzahlung<br />

von 40 000. Ich bat den Besitzer um<br />

drei Tage Geduld und um die Zusicherung, das<br />

Kino so lange keinem anderen Interessenten<br />

zu verkaufen. Das versprach er. Ich suchte<br />

nun meine Verwandten auf und konnte bei<br />

ihnen die 10 000 Fr. mit Leichtigkeit auftreiben.<br />

Schon am nächsten Tage ging ich mit Vater<br />

zusammen zum Besitzer, um den Kauf abzuschliessen.<br />

Dieser saubere Herr erklärte aber,<br />

es tue ihm leid, das Kino sei schon verkauft.<br />

Nun war ich so wütend, dass ich meinem Vater<br />

sagte, ich habe jetzt die Nase voll von der<br />

Schweiz und wandere nach Kanada aus. Und<br />

das tat ich auch. »<br />

Als er dieses Märchen fertig erzählt hatte,<br />

fragte ich ihn, ob er auch schon etwas von<br />

jeher grossen Kuh in New-York gehört habe,<br />

und gab folgende Geschichte zum besten:<br />

«-Ich habe gehört, in New-York haben sie<br />

die grösste Kuh der Welt. Jeden Tag müssen<br />

100 Wagenladungen Heu in ihren Stall gesehäfft<br />

werden, und das frisst sie alles. Jetzt<br />

hat,diese Kuh zwei Kälber bekommen. Aber<br />

diese beiden Kälber sind noch lange nicht so<br />

gross wie Ihr zwei! »<br />

Wir beide lachten uns krumm, die zwei<br />

Zürcher aber verdufteten beleidigt und wir waren-•froh;<br />

diese- Grosshansen los zu sein. Es<br />

stellte sich später heraus, dass beide durch das<br />

Emigrationsbureau in Zürich ausgewandert waren,<br />

und damit ist gesagt, dass ihnen Bund,<br />

Kanton und Heimatgemeinde zu je einem Drittel<br />

dje Reise bezahlt haben., Es sind mir noch<br />

viele solche Märchen erzählt worden, und es<br />

ist leider eine Tatsache, dass immer jene die<br />

grössten Prahlhanse waren, die vom Konsulat<br />

unterstützt werden mussten. Geld erhielten sie<br />

zwar nicht, sondern Gutscheine für Essen und<br />

Schlafen, die dann von den Logisgebern beim<br />

Konsulat in Bargeld umgewechselt werden<br />

konnten. Mancher ist nach Kanada ausgewandert<br />

im Glauben, man müsse hier nicht, viel<br />

arbeiten, man brauche nur auf ein Pferd zu<br />

sitzen, den ganzen Tag auf der Farm herumzureiten<br />

und den Cowboy zu spielen. Es ist aber<br />

so,. dass man hier und in ganz Amerika viel<br />

mehr arbeiten muss als in Europa, wenn man<br />

es auf einen grünen Zweig bringen will. .<br />

Der Sägereibesitzer beschäftigte im Sommer<br />

und Herbst drei Mann mit eigenen Lastautos,,<br />

die Bahnschwellen zur Station zu .führen.hatten.<br />

Da zwischen allen Bewohnern.des,kleinen<br />

Ortes gute Kameradschaft herrschte, Hessen<br />

uns diese Chauffeure jeweils gern (mitfahren,<br />

ja sie hielten sogar von sich aus, bei Fussgän-,<br />

gern an und luden sie ein, aufzusitzen. Einer<br />

von ihnen hiess Pitt, ein übermütiger Kerl, von<br />

dem ich später noch etwas anderes erzählen<br />

werde. Er traf mich eines Tages im Wald,<br />

hielt an und Hess mich hinten auf die .Bahnschwellen<br />

sitzen. Nach kurzer Zeit stoppte er<br />

plötzlich, sprang aus der Kabine und rief:<br />

«Jack,: sieh dort, auf jenem Baum sitzt ein<br />

junger Bär! »<br />

='<br />

Wirklich sah ich kurz vor uns ein Bärchen<br />

von der Grosse eines mittleren Hundes etwa<br />

drei Meter hoch in einem Baum. Den wollte<br />

sich Pitt herunterholen. Er bat darum seinen<br />

Gehilfen, ganz langsam weiterzufahren' und<br />

kletterte zu mir auf die Schwellen. Dort ergriff<br />

er die Pickeroo, ehr Werkzeug zum Verladen<br />

der Bahnschwellen. Als wir "nahe an<br />

dem Baum vorbeifuhren, sprang Pitt hoch,<br />

konnte das Bärchen an den Hinterbeinen erfassen<br />

und riss es herunter. In vollem<br />

Schwung schlug er es dann über die scharfe<br />

Kante der Schwellen. Ein Schrei, und der<br />

drollige Kleine streckte sich, der Schlag hatte<br />

ihm das Genick gebrochen.<br />

Plötzlich hörten wir ein lautes Knacken und<br />

Brummen. Da mussten die alten Bären in der<br />

Nähe gewesen sein und unsere Tat beobachtet<br />

haben. In hellen Sätzen kamen sie auf uns.zu.<br />

Es ist kaum zu glauben, wie flink diese plumpen<br />

Tiere die grössten Baumstämme überspringen<br />

können. Der Chauffeur gab Gas und<br />

fuhr so rasch wie möglich davon, während Pick<br />

und ich uns mit den Pickeroos bewaffneten, um<br />

die Bären abzuwehren, falls sie auf unseren<br />

Wagen springen wollten. Sie waren uns<br />

schon bedenklich nahe gekommen. Auf die<br />

Dauer hielten sie aber das Rennen nicht aus<br />

und blieben zurück, während wir. mit unserer<br />

Beute wohlbehalten am. Bahnhof "ankamen.<br />

Auch bei unserer Rückkehr auf dem gleichen<br />

Wege Hess sich keiner von ihnen mehr erblicken.<br />

Frühling am Qenfersee<br />

Abends fünf Uhr brachte mich der Mechaniker<br />

zur Polizei und verlangte «ine Fahrbewilligung<br />

für mich. Ohne langes Fragen erhielt ich den<br />

Führerschein; er kostete jährlich nur 1 Dollar.<br />

Am gleichen Abend stellte ich einen Chauffeur<br />

und einen Gehilfen an. Tagsüber, wenn ich<br />

im Walde beschäftigt war, hatte der Chauffeur<br />

den Lastwägen zu führen; nach dem Abendessen<br />

machte ich jeweils noch ein bis zwei<br />

Fahrten* Weil ich an den steilen Hängen sehr<br />

viel Mühe hatte, die Telephonstangen aufzustapeln,<br />

musste ich danach trachten, sie so<br />

schnell wie möglich abzuführen.<br />

• * •<br />

Nach einigen schönen Tagen in Basel fuhr<br />

ich ins Appenzellerland und verweilte" hier<br />

einige Zeit im filternhaus. Pflichtgemäss ging<br />

ich auf die Polizei, um mich anzumelden —<br />

zum erstenmal seit neun Jahren. Die erste<br />

Frage, die der Mann an miph richtete, war:<br />

Und was haben Sie zu versteuern? Das ist der<br />

liebevolle Empfang von Auslandschweizern.<br />

Wenn ich jeweils in der <strong>Zeitung</strong> lese, es<br />

müsse dafür gesorgt werden, dass, die Heimat<br />

mit den Auslandschweizern in engere Fühlung<br />

komme, .dann gerate ich jedesmal in Wut. Die<br />

ganzen neun Jahre lang hat sich kfein Teufel<br />

um mich gekümmert, und ich war auch nie<br />

auf Unterstützung vom Konsulat angewiesen.<br />

Erst nach meiner Rückkehr zeigte das Heimatland<br />

Interesse-an mir, vor allem die Steuerverwaltüngen<br />

des Heimat- und Wohnorts. Findet<br />

aber ein zurückgekehrter Auslandschweizer<br />

keine Arbeit, dann muss er selbst sehen, wo<br />

und wie er einen Unterhalt findet; da haben<br />

die Behörden kein Interesse mehr an ihm. Wie<br />

viele Schweizer sind in Uebersee arbeitslos<br />

und bekommen nicht die kleiaste Unterstüt-<br />

Am 1. März 1930 konnte ich mein Camp<br />

wieder eröffnen und ging daran, die letzten<br />

Poles aus jenem Wald herauszuschaffen. Die<br />

Bäume standen alle an einem sehr steilen<br />

Hang, wo man stellenweise mit den Pferden<br />

nicht zukommen konnte. Der Abtransport war<br />

darum sehr schwierig.<br />

Ich wollte mich dieses Jähr besonders anstrengen<br />

und recht viel Geld verdienen, denn<br />

es war mein Wunsch, Weihnachten in d£r<br />

Schweiz mit meinen Angehörigen zu feiern.<br />

Auch mein Schatz sehnte sich sehr nach meiner<br />

Rückkehr. Um mehr verdienen zu können und<br />

unabhängig zu sein, beschloss ich nun, wie beabsichtigt,<br />

ein Lastauto anzuschaffen. Ich fuhr<br />

nach Vancouvef und kaufte dort einen 5-Tonnen-Lastwagen,<br />

Marke Fageol-Ruck, mit An-<br />

Linie diesen Landsleuten zu helfen, statt imzung]<br />

Man hätte die Pflicht, in allererster<br />

hänger. Im Kaufpreis war die Fahrtaxe für mer und immer wieder den Ausländern, die<br />

ein Jahr inbegriffen. Da ich noch nie einen sich doch nachher über uns dumme Schweizer<br />

Lastwagen mit Anhänger gefahren hatte, anerbot<br />

sich die Firma, mich genau anzulernen. diesen Jahren im Ausland nie etwas geschenkt<br />

nur lustig machen. Ich selbst habe in allen<br />

Morgens 8 Uhr setzte ich mich in ihrem grossen bekommen. In Amerika heisst es: Vogel friss<br />

Verkaufslokal ans Steuer, ein Mechaniker, sass oder stirb!' '<br />

neben mir und unterrichtete mich. Nach einer<br />

Stunde verliessen wir den Saal und fuhren<br />

ganz langsam durch die Stadt. Auf freier<br />

Strasse musste ich dann schneller fahren, anhalten,<br />

rückwärts fahren, wenden und so weiter,<br />

bis ich mit dem Wagen vertraut war.<br />

JCieine Jiitte'dunqeH<br />

Aus dem<br />

lecien&iidec&uch<br />

Der Name Tessin<br />

Erst seit dem Jahre 1798 trägt die Südschweiz<br />

den Namen des Hauptflusses Tessin.<br />

Vorher hiessen die Talschaften südlich des<br />

Gotthard die acht ennetbirgischen oder die italienischen<br />

Vogteien. Die erste Vereinigung,<br />

die vom Helvetischen Grossen Rat auf Antrag<br />

Konrad Eschers beschlossen wurde, blieb aber<br />

zunächst auf dem Papier. Die von Peter Ochs<br />

im gleichen Jahr entworfene Verfassung sah<br />

die zwei Kantone Lugano und Bellinzona vor.<br />

Die zweite helvetische Verfassung vom Jahre<br />

1802 schloss die beiden Teile wieder zusammen<br />

zum Kanton Tessin. Durch die Mediationsakte<br />

Napoleons wurde 1803 der Name endgültig<br />

eingeführt, svz.<br />

Die Namen der Apostel in Leonardos Cenaeolo<br />

Die grosse Darstellung des Abendmahls von<br />

Leonardo da Vinci im Refektorium von Santa<br />

Maria delle Grazie in Mailand würde keine ,<br />

sichern Anhaltspunkte für die Identifizierung '<br />

aller Apostel geben, wenn nicht die wertvollste,<br />

besterhaltene Kopie beschriftet wäre.<br />

Diese in der Kunstgeschichte berühmte Wiedergäbe<br />

füllt ein Spitzbogenfeld an der Westseite<br />

der Kirche S. Ambrogio im kleinen Tessiner<br />

Dörfchen Ponte Capriasca bei Lugano. Sie<br />

ist kurz nach der Mitte des 16. Jahrhundert«<br />

entstanden, svz.<br />

Ein Bilderbuch im Kirchenfenster.<br />

Wem es vergönnt ist, einige Frühlings-<br />

Ferientage am Thunersee zu verbringen, der<br />

sollte nicht verfehlen, eines der vollkommensten<br />

Werke aus der Frühzeit der schweizerischen<br />

Glasmalerei, die das Leben und Leiden<br />

Christi darstellenden 24 Scheiben in der<br />

Kirche von Hilterfingen zu sehen. Man nimmt<br />

an, dass die wohl von Meister Hans Noll aus<br />

Bern stammenden Glasbilder, deren grossartige<br />

Linienführung einen hervorragenden Künstler<br />

verrät, zur Zeit des Kircheneubaues um 1470<br />

von der Familie von Scharnachtal gestiftet<br />

worden sind.<br />

svz.<br />

Courtelary<br />

Pensionat und Haushaltungsschule<br />

„Le Presbytere"<br />

Qura)<br />

lehrt perfekt Französisch, Italienisch, Englisch,<br />

Haushalt usw. Sport, Musik.<br />

Jahreskursbeginn: Ende April. Vorzügliche Ski-Gelegenheiten.<br />

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700 m Höhe. Herrn. Frau Pfarrer Voomard.<br />

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Das Goldiitzcfcen<br />

ist eine praktische Erfindung, die. auch den Automobilisten<br />

interessieren wird: Ein Klappstuhl mit<br />

Lattensitz, der mit einem einfachen Griff auf- und<br />

wieder zusammengeklappt werden kann. Wer<br />

spazieren fährt und an einem schönen Aussichtspunkt<br />

Siesta halten oder Picknicken will, hat im<br />

«Goldsitzchen» eine willkommene kleine Gartenbank,<br />

die sich auch als Notsitz im Auto, als Tischchen<br />

oder als Schemel im Haushalt verwenden<br />

lässt und den Vorteil bietet, dass es zusammengelegt<br />

nur einen bescheidenen Raum einnimmt<br />

Kleines Schweizer. Jahrbuch.<br />

Ein Handbuch der Schweiz im Taschenformat<br />

ist das « Kleine Schweizer Jahrbuch », das die Firma<br />

Chocolat Suchard S. A. in Serrieres-Neuchätel kürzlich<br />

herausgegeben hat Es enthält nicht nur einen<br />

kurzen Abriss der Schweizergeschichte, Angaben<br />

über die eidgenössischen Räte, über Masse, Gewichte,<br />

Bahn- und Posttaxen und über die ausländischen<br />

Vertretungen der. Schweiz, sondern rekapituliert<br />

in kurzen Worten das statistische Wissen<br />

über alle Schweizer Kantone, begleitet.von einer<br />

kurzen Charakteristik der Landschaft und des<br />

Volkes. Ein höchst nützliches Heftchen im Taschenformat,<br />

das eine erstaunliche Vielfalt von Wissenswertem<br />

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Tel. 2.11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />

Höfliche Empfehlung Steiqer-Qurtner.


in. Blatt<br />

Automobil-Revue<br />

Nr. 32<br />

BERN, 17. April <strong>1936</strong><br />

Kleines<br />

Modebrevier<br />

für die Dame am Volant<br />

-nn. Zugegeben, je älter der Führerschein ist,<br />

den die Handtasche der Dame birgt, um so weniger<br />

lüstet es sie, die Umwelt durch einen besonders<br />

pikant ausgedachten Autodress von ihren<br />

diesbezüglichen Fähigkeiten in Kenntnis zu setzen.<br />

Wie gerne lässt sie bei kleinen Vergnügungsfahrten<br />

den ledernen Mantel zu Hause parkieren;<br />

schliesslich und endlich ist man kein «Autosäugling»<br />

mehr, und es tut einem gar nicht mehr so<br />

schrecklich wohl, seine Mitmenschen mit einer kleinen<br />

Extravaganz zu bluffen.<br />

Das will selbstverständlich nicht heissen, die oftmals<br />

sehr klug ausgedachten Neuheiten für die<br />

Dame am Volant verdienten es allesamt, links liegen<br />

gelassen zu werden. Im Gegenteil. Es gibt<br />

darunter Verschiedenes, was seinen sehr nützlichen<br />

Zweck erfüllt und sportlich wirkt, ohne irgendwie<br />

eine Maskerade vorzustellen. Für Touren im grössern<br />

Stil und in offenem Wagen wird man kaum<br />

darum herumkommen, eine lederne, leinene oder<br />

seidene Helmkappe mitzuführen. Eine Weile mag<br />

es hübsch sein, den Wind in den Locken herum»<br />

tollen zu lassen, auf die Dauer jedoch kann es<br />

einem denn doch zu bunt werden. Die lang geschnittene<br />

Rückenfront solcher Kappen hat zudem<br />

den Vorteil, empfindliche Nackenpartien vor Zugluft<br />

zu schützen. Eine der jüngsten Erfindungen<br />

auf diesem Gebiet ist das Helmvisier aus durchscheinendem<br />

Mikamaterial. Ueber den Kopf gestülpt,<br />

bändigt es das Haar und erspart die nicht<br />

immer ästhetisch wirkende Autobrille. Auf Ueberlandreisen<br />

ist auch Lederkleidung durchaus am<br />

Platz. Es gibt jetzt herrliche, weiche Nappa-Jacken<br />

und -Mäntel in freundlich hellen Farbnüancen; sind<br />

sie staubbeschrnutzt, dann genügt es, sie einer einfachen<br />

Wasserbehandlung zu unterziehen, um ihr<br />

Aussehen wieder erfreulich zu wandeln.<br />

Auf Grund unliebsamer Erfahrungen vielleicht<br />

hat die Dame bestimmt schon lange heraus, dass<br />

es sich besser steuern lässt mit dem auf halbhohem<br />

oder niederm Absatz stehenden Schuh als mit den<br />

koketten Modellen mit Louis XV-Absatz. Der Fuss<br />

steht sicher, und die Gefahr des seitlichen Abrutschens<br />

ist geringer. Recht praktisch sind Schoner,<br />

die das hässliche Durchscheuern der Kappen und<br />

Absätze beim Steuern abfangen. Es handelt sich<br />

hierbei um Lederkappen in der Farbe und im Material<br />

des Schuhwerks; sie werden ganz einfach<br />

hinten in den Schuhrand eingehackt. Gute Erfahrungen<br />

hat man auch mit dem Krummfingerhandschuh<br />

gemacht. Er klemmt nicht wie der Handschuh<br />

mit den geraden Fingern und verursacht darum<br />

keine Blutstauungen.<br />

• - ;Es ist momentan Trumpf,seinen Wagen so.sachlich<br />

wie möglich auszustatten. Ueber Mascotten<br />

und Blumenflor wird von der jungen Geheration<br />

Im geschlossenen Wagen hat man sich natürlich<br />

keineswegs an Modevorschriften zu halten. gekichert;, für sie sind solche Dinge<br />

Eines aber ist sicher: wer das Volant manövriert,<br />

den kleidet sportlicher Stil besser als das noch so<br />

entzückend zusammengestellte Phantasiegenre.<br />

Mangel an Ideen für sportliche Anzüge kann man<br />

der derzeitigen Mode wahrhaftig nicht zum Vorwurf<br />

machen, angesichts des Massenaufmarsches<br />

von adretten Tailleurs, englisch-klassisch geschnittenen<br />

Mänteln und Deux-pieces, die mitunter Kostüme<br />

simulieren.<br />

Wenn uns als passendes Geschenk für Kusine<br />

Dorothe oder den Neffen Fritz gar nichts einfallen<br />

will und mit dem Nähkorb für Tante Alwine uns<br />

ein anderer zuvorgekommen ist, entschliessen wir<br />

uns resigniert zum Briefpapier. Wenn es sich dabei<br />

auch um kein originelles Geschenk handelt, so stellen;<br />

wir die Empfänger doch nicht vor die peinliche<br />

Alternative, entweder für den neuen unbrauchbaren<br />

Gegenstand ein passendes Versteck zu finden<br />

oder ihn bei Gelegenheit mit schlechtem Gewissen<br />

weiter zu verschenken. — Zudem will selbst<br />

Briefpapier mit Liebe und sozusagen Psychologie<br />

gewählt sein — denn der Neffe Fritz kann sich<br />

bei seiner Angebeteten ebensogut durch unangebrachtes<br />

Briefpapier seine Chancen verderben als<br />

durch eine schlecht sitzende KrawatteI Wenn er<br />

ihr auf himbeerfarbenem Papier seine Liebe beteuert,<br />

wird sie daraus nicht nur auf seinen<br />

schlechten Geschmack schliessen, sondern bei ihm<br />

ausserdem einen femininen Einschlag wittern, der<br />

ihr gar nicht imponiert und um sich einigermassen<br />

zu rehabilitieren, wird er erst einige kühne Skisprünge<br />

oder einen Boxkampf mit Erfolg bestehen<br />

müssen! Die Schlüsse, die die Empfängerin aus<br />

dem rosaroten Briefpapier zu ziehen glauben darf,<br />

sind also schwerwiegender als bei der Krawatte,<br />

denn, so wird diese Eva folgern, zu geschmackvollen<br />

Krawatten kann man einen Mann eventuell<br />

erziehen, Feminität hingegen wird als Charakterfehler<br />

eingewertet.<br />

Auch nicht auf mauvefarbenem Briefbogen soll<br />

der junge Mann seinen zarten Gefühlen Ausdruck<br />

verleihen, sondern er wähle lieber das neutrale<br />

Weiss ;oder — wenn es farbig sein muss — das<br />

Plauderei über Briefpapier<br />

unquffällige Grau, wobei ihm die Art des Päpieres<br />

immer noch einen weiten Spielraum lässt, seihen<br />

guten Geschmack in Sachen Briefpapier zu bezeugen.<br />

Auf elegantes Büttenpapier hingeseufzte Liebeserklärungen<br />

haben die grössten Chancen, gnädig<br />

aufgenommen zu werden; dieses vornehme<br />

Papier schafft eine Atmosphäre, der s i e nicht<br />

gut widerstehen kann. — Zu parfümiertem Papier<br />

soll e r sich beileibe nicht hinreissen lassen, auch<br />

wenn er selbst für das leicht nach Mille fleurs<br />

duftende Briefchen aus zarter Hemd eine dankbare<br />

Nase hat, sein Brief darf höchstens einen feinen<br />

Zigarettenduft ausströmen oder nach herbem Tabak<br />

riechen!<br />

Anderseits Würde ich dem jungen Mann unbedingt<br />

raten, seinem reichen Orikel Benjamin auf<br />

ganz bescheidenem Briefpapier seine prekäre<br />

Lage gegen Monatsende zu schildern. Das ist gar<br />

nicht so unwesentlich als man denkt,, bei. delikaten<br />

Angelegenheiten, ist es überaus wichtig, auch in<br />

den kleinsten Dingen für die richtige Stimmung<br />

zu sorgen. Selbst die herzerschütterndste Beschreibung<br />

der Lage wird die erstrebte Wirkung verfehlen,<br />

wenn sie auf feudalem Briefpapier vorgebracht<br />

ist, denn des Onkels Stirn wird sich in düstere<br />

Falten legen und seine Gedanken werden<br />

ungefähr die sein: solange der Bengel so teures<br />

Schreibpapier vermag, wird das nicht so schlimm<br />

sein. Ich selbst hatte einmal einen unverhofften<br />

Erfolg, als ich meine Nöte auf einem Fetzen Packpapier<br />

schilderte, natürlich, wenn man nicht einmal<br />

mehr Briefpapier kaufen kann, dann muss es schon<br />

schlimm stehen!<br />

Sissy.<br />

(Photo Rumbucher)<br />

gründlich<br />

passe. Auf Decken und Kissen hingegen will niemand<br />

verzichten, und es wird beiden zur Ehre angerechnet,<br />

wenn-sie bei Nichtgebrauch bereit sind,<br />

sich klein und bescheiden in eine fläche Tasche zu<br />

kuscheln. Auto-Luftkissen sind jetzt auch mit solidem<br />

Lederbezug zu kaufen. Die schweren, wollenen<br />

Decken in Rockform mit Tasche räumen nun<br />

den hübsch gestreiften Seidendecken das: Feld.<br />

Wie in der Mode, liebt man auch sonst die farblichen<br />

Gegensätze; eine zur Nuance des Wagens<br />

kontrastierende "Decke erscheint jetzt als höchster<br />

Schick. Als Reisezubehör fürs Auto ist der handliche,<br />

dreiseitig reissverschlossene Schweinslederkoffer<br />

begehrenswert. Seine elegante Linie, seine<br />

Leichtigkeit wirken bestechend, und da er weich<br />

und nachgiebig ist, kann man ihn überall hineinund<br />

dazwischenstopfen.<br />

Im hellen Gehölz sind die Reiser<br />

verjüngt schon von grünendem Spross.<br />

Hoch in der Luft zieht ein weisser<br />

vom Märzwind gezügelter Tross<br />

aufblinkender Wolken, von Schauern<br />

unsäglicher Sehnsucht urnblaut.<br />

Schieiernd vor uralten Mauern<br />

erschliessen sich Knospen und Kraut.<br />

Amselgesang, der die Toten<br />

verlockt im begrabenen Schrein.<br />

Herzen, die längst verlohten,<br />

schmeicheln sich durstig ein<br />

in das Glitzern der blühenden Lanzen<br />

von heimlich sich spitzendem Gras,<br />

wann Abendsterne tanzen<br />

auf der Wellen gekräuseltem Glas.<br />

Traumumfangene Gelände<br />

schliessen wie Blüten sich zu.<br />

Die Nacht küsst meine Hände<br />

und träufelt mir Tau auf den Schuh;<br />

bereitet mich mit Zeichen,<br />

die voller Fernweh sind,<br />

auf dem Weg, der zwischen den Eichen<br />

in das Gewaltige rinnt.<br />

Damenhüte -<br />

und andere Kleinigkeiten<br />

Damen-Hüte.<br />

Nachdem die Mode durch zwei Saisons hindurch<br />

;fast stabil geblieben ist und. wenig Abwechslung<br />

geboten hat, ist es in diesem Jahr anders geworden.<br />

Der kleine flache Cannot ier behauptet wieder<br />

das Feld, zum Entzücken jener vielen Damen, die<br />

nach wie vor die klassische Mode lieben. Als ganz<br />

besondere Neuheit bringt die elegante Mode Hüte<br />

aus Maline, die aus 40 Lagen Tüll gesteppt sind<br />

und als Ersatz für den feinen Trotteur zum Complet,<br />

Jackenkleid und Strassenkleid getragen werden.<br />

Im. grossen und ganzen haben die Hüte aus<br />

Stroh einen weicheren Charakter als bisher. Sie<br />

präsentieren sich durch sehr schick aufgesteckte<br />

Tül}* und Schleiergarnituren, sehr oft in mehreren<br />

dezenten bunten Farben übereinander, die reizende<br />

Effekte erzielen.<br />

Die vorherrschenden Farben sind dunkelblau,<br />

schwarz und fliegerblau, etwas goldbraun und bleu<br />

in Verbindung mit marine. Bei dunklen Hüten<br />

sind meist mehrfarbige Bandgarnituren vorherrschend,<br />

damit der Charakter des Hutes eine freudige<br />

Nöte bekommt.<br />

Modische Kleinigkeiten.<br />

Das modische Allerlei, wie man es zu nennen<br />

pflegt, wird in der kommenden Frühlings- und<br />

Sommer-Saison wiederum eine wichtige Rolle spielen.<br />

Schon lange vor Frühlingserwachen haben sie<br />

sich angemeldet, die duftigen und farbenfrohen<br />

Neuheiten zur Ausschmückung der sommerlichen<br />

Garderobe.<br />

In Kragen, Jabots, Westen, finden<br />

wir entzückende Neuheiten in verschiedenen modi-,<br />

sehen Formen. Pique in weiss und farbig nimmt<br />

wiederum, einen bedeutenden Platz ein. Strenge<br />

Formen, am Hals anliegend (Stehkragen mit farbiger<br />

Krawatte* Jabpts ,in vielen Variationen),,<br />

wirken sehr vornehm auf Pullovern und Kleidern..<br />

Weitere ;Materialien sind Cloque, bedruckte und<br />

bestickte, Organdis, Georgette, Crepe. Satin, Tüll<br />

mit Lack, sowie Baumwollstoff mit Schottendessin.<br />

Der Posamentenstil setzt sich in der Lingerie mit<br />

Erfolg durch. Kordeln zum Binden, Schleifen aus<br />

Seidentressen, als Verschluss oder Ziermotiv erscheinen<br />

an weissen und cremefarbenen Georgette-<br />

Kragen. In verschiedenen Breiten werden Soutaches<br />

als Umrandung verwendet. Man sieht Kragen<br />

aus Kordeln in allen Modetönen und in reizenden<br />

Motiven, auch mit kleinen Fransen _ oder.<br />

Quasten als Applikationen* sowie Soutache-Kra'gen<br />

mit passendem Gürtel als Garnitur; Es wird auch<br />

viel Handarbeit. verwendet. Als besonders reizender<br />

Aufputz seien echte Spitzenkragen und breite<br />

Spitzen-Jabots in gelblichem Farbton erwähnt.<br />

Frühliugs-Serenade<br />

Ki Man Kerst.<br />

Sehr beliebt sind Blumen, sowohl in einem<br />

wie beiden Knopflöchern der Jacke, auf der Corsage<br />

des Nachmittags- und Abendkleides, wie au,ch<br />

an dessen Decollete als Ranke, die auch, als Achselbandoder<br />

als Dekor des.Gürtels dient. ... ,<br />

Die grosse S c h a 1 m o d e wird weiter anhalten.<br />

Neben den bisher meist getragenen Dreiecktüchern<br />

werden viele Langschals, sowie der von Paris<br />

lancierte Viereckschal getragen. Die Materialien<br />

sind Georgette, Mattcrepe, Marocain, sowie weiche<br />

Seiden-Mousseline. Als bevorzugte Dessins seien<br />

Punkte, grosse Kugeln, Blumen sowie Cachemir<br />

erwähnt. Die Farben sind teilweise zart oder auch<br />

in lebhaften Kombinationen zu sehen. Femer bringt<br />

Paris wiederum originelle Dreieck- und Vierecktücher<br />

aus ganz leichtem Wollgewebe, welche besonders<br />

in zarten Pastellfarben gut wirken.<br />

Für Strassenkleider bevorzugt die Mode kürzere<br />

Röcke, bei Abendkleidern sorgen Schlitze dafür,<br />

dass das Bern sichtbar wird: der Strumpf tritt<br />

also wieder stärker in Erscheinung als bisher. Die<br />

Farben wechseln in gelblicher, bräunlicher und rötlicher<br />

Tönung und umfassen alle Hautfarben in<br />

ihrer ganzen Wandlungsfähigkeit. Bevorzugt wird<br />

reine Naturseide, denn je dünner der Strumpf ist,<br />

um so intensiver kann seine Farbe sein. Er verdeckt<br />

nicht mehr das Bein, sondern liegt auf ihm wie : ein<br />

feiner Puder.<br />

Die Posamentenmode setzt sich in diesem Frühjahr<br />

in verstärktem Masse fort, jedoch noch mehr<br />

tritt die Spitze als besonders favorisiertes Ausschmückungs-Material<br />

in den Vordergrund. Schon<br />

die einfachen Nachmittagskleider sind mit aparten<br />

Kragen garniert* die für Selbstanfertigung auch am<br />

Meter am Lager sind. Das Material dieser Kragen<br />

besteht hauptsächlich aus zarten Chantilly-, Gui'<br />

pure- und Spachtelspitzen sowie aus Satinstöffen<br />

mit Ajour-Applikationen.<br />

Jabots bleiben nach wie vor modern. Bei Hochsommertoiletten<br />

greift man gern zu Lei.nen-<br />

Effekt-Stoffen für Garnituren «sowie auch<br />

für Rüschen oder Pliss&.<br />

Als neuestes Erzeugnis auf dem Markte s ist die<br />

Patentspitze zu nennen, ein Wunder' der<br />

Technik, das sich aussergewöhnlich gut den Vielseitigkeiten<br />

der Mode anpasst. Diese Patentspitze<br />

ist erst gestickt, dann gefärbt, dann bedruckt und<br />

zuletzt geätzt. Sie ist das Resultat einer absolut<br />

neuen Herstellungsweise und dürfte in der kommenden<br />

Mode viel von sich reden machen.<br />

(Aus dem Modebericht der Grands Magasin»<br />

Jelmoli S.A. Zürich.),


16 Automobil-Revue — N° 32<br />

^neLcdoti^n<br />

Trauermoden<br />

Wo ist die trauernde Witwe mit ihrem wehenden<br />

Schleier, mit dem weissberandeten Kapottehütchen,<br />

den breiten Kreppblenden am Kleid denn<br />

hingekommen? Unversehens ist sie aus dem Strassenbild<br />

verschwunden. Ja, selbst in der französischen<br />

Metropole, wo man auf jegliches Trauerzeremoniell<br />

bislang grossen Wert legte, begegnet<br />

man ihr nur noch äusserst selten. Wer nimmt<br />

in unserer raschlebigen Zeit noch regen Anteil am<br />

Schicksal der Mitmenschen, so wie es früher einmal<br />

geschah? Jeder verschliesst darum seine<br />

Trauer vor der Umwelt sorgsam hinter einer Maske<br />

des Alltags, die selbst Kleidervorschriften nicht<br />

mehr gelten lässt.<br />

Ungewollt nähern wir uns hierin wiederum<br />

mehr den Gebräuchen der Antike. Die Menschen<br />

der damaligen Zeit begnügten sich damit, ihr Haar<br />

zum Zeichen der Trauer zu raufen und zu zerzausen<br />

(sicher taten sie dies jedoch nur einmal<br />

und nicht tage-, wochen- oder gar monatelang)<br />

und ihre Gewänder in Stücke zu zerreissen. Auch<br />

verzichteten sie eine Weile auf den Schmuck von<br />

Reifen und Spangen.<br />

Erst im Mittelalter kam die Sitte auf, während<br />

längerer Dauer in Trauerkleidern zu erscheinen.<br />

Schwarz wurde damals zur Trauerfarbe erkoren.<br />

Die dreieckige Spitze der noch jetzt zuweilen<br />

getragenen Trauerkopfbedeckung einer Witwe hat<br />

eine interessante, bis ins Mittelalter zurückreichende<br />

Geschichte. Eine hohe, klare Stirn galt damals<br />

als Schönheitsideal. Wer sie nicht besass,<br />

verschaffte sie sich durch Auszupfen der seitlichen<br />

Stirnhaare. Aus der italienischen Kopftracht wurde<br />

das kleine dreieckige Stirnschleierchen übernommen,<br />

das die Höhe dieser Gesichtspartie ins<br />

schönste Licht rückte. Eine schwarze Trauerhaube<br />

mit dieser sogenannten Febbe oder Schnebbe<br />

trug schon Maria Stuart. Katharina von Medici<br />

Hess sich nach dem Tode ihres Gemahls eine<br />

schwarze Samtkappe in Febbenform anfertigen.<br />

Mit der Zeit wurden die Stirndreiecke immer länger<br />

und bedeckten schliesslich das ganze Gesicht.<br />

Als Anna von Oesterreich um ihren Gatten<br />

Ludwig XIII. trauerte, zeigte sie sich nur noch mit<br />

dem Schnebbenkäppchen, umweht von einem richtigen<br />

Trauerschleier. Eine allgemeine Welle<br />

schwarzer Kleidung setzte gegen Ende des 16.<br />

Jahrhunderts ein. Viele Frauen trugen überhaupt<br />

keine Farben mehr. Wie sollte sich da eine trauernde<br />

Witwe kenntlich machen? Häufig wählten<br />

Frauen deshalb weisse Trauerkteider. Um dem üppigen<br />

Zeremoniell in der Kleidung enthoben zu<br />

sein, zogen sich die trauernden Damen des den<br />

Kleiderprunk liebenden Rokoko zuweilen für einige<br />

Zeit hinter Klostermauern zurück; angetan mit einer<br />

schwarzen Taftmantille, schenkten sie sich später<br />

dann der Welt wieder.<br />

Der Trauerkodex mit seinen Förmlichkeiten und —<br />

sagen wir es rund heraus — mit seinen Schikanen<br />

und tausend Aeusserlichkeiten trieb die tollsten<br />

Blüten zu Ende des 18. Jahrhunderts. Bereits erschienen<br />

regelmässig Modegazetten und ihre Herausgeber<br />

stürzten sich auf die Trauermode, um<br />

sie in allen möglichen und unmöglichen Details<br />

auszuschlachten. So recht herzhaft zu «trauern»<br />

konnten sich nur die reich Begüterten leisten, weil<br />

alles notwendige Drum und Dran ein kleines Vermögen<br />

verschlang. Selbstverständlich war die<br />

Kleidung von Kopf bis Fuss auf Trauer eingestellt.<br />

Soweit Dienerschaft vorhanden war, wurde auch<br />

sie in Schwarz gehüllt. Doch nicht genug! Auch<br />

die Bettlacken durften ebenfalls wenig mehr weiss<br />

sein wie die Taschentücher, in die man sich weinend<br />

schneuzte. Selbst die Ausstattung der Wohnräume<br />

kriegte etwas von der Familientrauer zu verspüren.<br />

Hellfarbene Ueberwürfe wurden gegen<br />

schwarze umgetauscht; Pendulen mit Amoretten<br />

und fröhliche Bilder wurden verhängt. Wer eine<br />

Kalesche samt Pferden sein eigen nannte, liess<br />

den Wagen schwarz lackieren und die Fenster und<br />

Pferderücken schwarz verhängen. Kurzum, es war<br />

Die Amsterdamer Pferde werden bald nicht mehr<br />

mit den Hufen klappern. Die Holländer versetzen<br />

einem schönen romantischen Geräusch den Todesstoss,<br />

denn eie haben, wenigstens in Amsterdam,<br />

einigen Pferden Gummischuhe angezogen; die<br />

Pferde sollen nicht mehr auf dem glatten Asphalt<br />

ausgleiten. Eine Amsterdamer Polizeibrigade hat<br />

diese rauhen Pferdeschuhe für gut befunden.<br />

(8-Uhr-Abendblatt.)<br />

in qll der Düsterkeit dieses «grand deuil». kaum<br />

mehr zu schnaufen und zu leben. Viele entschlossen<br />

sich deshalb zur Mitteltrauer, mit etwas weniger<br />

Schwarz und hier und dort einem Streifchen<br />

Heiterkeit. Die Stufenleiter der Trauer war auch<br />

da aufs genaueste etikettiert. Zuerst wurde stumffarbene<br />

Wolle gewählt, die mit breiten Crepeborten<br />

noch besonders «traurig» aufgeputzt war. Später<br />

wurde schwarze Seide gestattet, und wenn das<br />

ewige Trauerzeug schon anfing, einem tüchtig auf<br />

die Nerven zu fallen, erlaubte die Sitte endlich<br />

eine Mischung von Schwarz und Weiss.<br />

Eine der Satire verschiedentlich Stoff liefernde<br />

Gestalt war zu Beginn unseres Jahrhunderts die<br />

trauernde Witwe. Nicht ganz ohne Grund. Allzu<br />

gerne benützte sie ihre kokette schwarze Uniform<br />

mit dem sehnsüchtig flatternden Schleier dazu, die<br />

Männerwelt nach allen Regeln der weiblichen<br />

Strategie zu betören.<br />

Der Weltkrieg mit seinem grossen Sterben, seiner<br />

Not hat das übertriebene Trauerzeremoniell<br />

plötzlich hinweggefegt. In jener schlimmen Zeit<br />

zog sich die echte Trauer völlig in die Herzen zurück<br />

und bedurfte nicht des mindesten Gepränges.<br />

Wie viele härten damals in Krepp und in Schleiern<br />

herumgehen müssen! Ansichten und Verhältnisse<br />

haben sich bis heute nicht wesentlich geändert.<br />

Noch immer stellen Verluste der nächsten Angehörigen<br />

manches Frauenleben auf eine völlig.andere<br />

Grundlage. Der Trauerkleidung, dieser so<br />

unzweckmässigen Arbeitsuniform, ist sie nicht förderlich.<br />

Wird der Prunk und Zwang der Trauerkonvention<br />

jemals wieder aufkommen? Wohl kaum,<br />

und es gibt heute schon viele Menschen, die völlig<br />

auf schwarze Kleidung, schwarz gerändertes Papier<br />

verzichten. Andere wiederum tragen sich eine<br />

kurze Zeit schwarz, was wohl als kleines Zugeständnis<br />

an die Ehrlichkeit zu bewerten ist. Manchen<br />

Menschen ist es geradezu ein Bedürfnis,<br />

Trauer auch äusserlich zu dokumentieren. Ebenso<br />

rasch aber distanzieren sie sich dann oftmals von<br />

einem solchen Erlebnis und wünschen sich ohne<br />

spezielle Trauerattribute in der Gesellschaft zu be- :<br />

wegen. Dieser Wunsch ist natürlich. Festkleider,<br />

Hochzeitstoiletten, an denen fröhliche Gedanken<br />

hängen, tragen wir einen Tag, vielleicht wenige<br />

Stunden nur. Die eisernen Gesetze der Trauerkleidung<br />

indessen sollten uns auf Wochen und<br />

Monate hinaus kummervolle Gedanken einflössen<br />

dürfen?<br />

ho.<br />

VoxwÜzige tcke<br />

SäuqÜnqe. sind begehet.<br />

In den Vereinigten Staaten ist die Nachfrage<br />

nach Neugeborenen, die an Kindes Statt angenommen<br />

werden, weit grösser als das Angebot. Während<br />

der letzten drei Jahre haben etwa 25,000<br />

Ehepaare bei Kindervermittlungs-Büros Gesuche<br />

eingereicht, während weniger als 8000 Kinder zur<br />

Adoption zur Verfügung waren. Nebenbei bemerkt,<br />

fast siebzig Prozent der Gesuche fragen<br />

nach Mädchen.<br />

QeschwuuUqkeUeti.<br />

Eine Schnecke legt in der Sekunde 2 Millimeter<br />

zurück, eine Fliege in derselben Zeit 1 Meter,<br />

eine Brieftaube 39 Meter. Ein Windhund gebraucht<br />

ebenso wie ein Rennpferd für die Sekunde<br />

25 Meter. Dieselbe Geschwindigkeit hat<br />

auch der Falke, aber die Schwalbe fliegt beinahe<br />

doppelt so schnell wie die Brieftaube. Der Mensch<br />

legt zu Fuss etwa 1 Meter in der Sekunde zurück,<br />

auf dem Fahrrad aber 12 Meter; als gewandter<br />

Schlittschuhläufer bringt er es auf 10 Meter.<br />

Für den Weg um die Erde, entlang dem Aequator,<br />

brauchte ein Mensch, wenn kein Wasser im<br />

Wege wäre und er keine hohen Gebirge zu überschreiten<br />

hätte, bei einer Marschzeit von täglich<br />

8 Stunden 47 Monate oder fast 4 Jahre. Ein ununterbrochen<br />

fahrender Schnellzug würde die 'Umrundung<br />

des Erdballes schon in 21 Tagen schaffen.<br />

Die Schnecke gebraucht jedoch — 642 Jahre<br />

und 45 Tage und müsste sich bei dem mühsamen<br />

Geschäft durch viele Generationen nacheinander<br />

ablösen lassen.<br />

lütgwüsche Jüicfie<br />

Die Wiener Küche ist vom ungarischen Nachbarland<br />

seit Jahrzehnten weitgehend beeinflusst.<br />

Es gibt in Wien, ja in ganz Oesterreich, kaum ein<br />

Gasthaus, auf dessen Speisekarte «Gulasch> nicht<br />

ständig vermerkt wäre. Man lernte auch einige<br />

Reichtümer der ungarischen Landwirtschaft besonders<br />

schätzen: Melonen und andere üppig gediehene<br />

Früchte, die in ungarischer Erde fabelhaft<br />

wachsen und auch ,die Turkestaner Melone, die<br />

Marillen, die Weingartenpfirsiche. Man liebt Mais,<br />

Gurken und den grünen Paprika, der bei uns<br />

längst nicht mehr nur als Gewürzspender, sondern<br />

als prachtvolles Gemüse, als Salat verzehrt wird.<br />

Es gibt in Ungarn ausgezeichnete Fleischgerichte,<br />

nach Rezepten hergestellt, die sich seit Jahrhunderten<br />

von Generation zu Generation vererben,<br />

die aus der Puszta, aus der Steppe stammen,<br />

die dem Schlossherrn im weiten Grossgrundbesitz<br />

ebenso gut munden wie dem Rosshirten, dem Csikos,<br />

dem Csatlos, der sie auf offenem Feuer seines<br />

Lagers zubereitet.<br />

Wir nennen alle diese scharfen Fleischragouts<br />

«Gulyäs», Gulasch verdeutscht, sogar dann, wenn<br />

sie mit Majoran und dicker Mehlsauce säuerlich<br />

und nicht scharf zubereitet sind und mit einem<br />

ungarischen Gericht gar nichts mehr gemeinsam<br />

haben. Die ungarische Hausfrau unterscheidet genau<br />

zwischen Gulyäs und Pörkölt.<br />

Das Gulasch muss einen sehr klaren Saft haben,<br />

es ist rötlich vom Paprika und Paradeiszusatz und<br />

Wird oft als Eintopfgericht gemacht, in Suppentellern<br />

serviert, mit Suppenlöffel und Besteck. Man<br />

issf. zuerst die Suppe weg, und dann verspeist man<br />

das Fleisch. Pörkölt hat eine dicklichere Sauce.<br />

Teigstreifen werden ins Pörkölt hineingezupft, in<br />

kleinen Stücken, wie Tarhonya, die ungarische<br />

Teigware, diese Küglein, die man als Beigabe zum<br />

Fleisch und auch als selbständiges Gericht liebt<br />

(wie der Südländer seine Makkaroni isst). Pörkölt<br />

ist also eher ein Ragout, Gulasch hat einen fast<br />

klaren, nur durch verröstete Zwiebel, durch Paprika,<br />

mitgekochte grüne Paprika und Paradeis<br />

etwas beschwerten Saft.<br />

Elektrisches Gemüse.<br />

Grosse elektrische Kraftwerke verwenden<br />

die ihnen zur Verfügung stehende, nicht mehr<br />

absetzbare Energie vielfach zum Heizen von<br />

Gewächshäusern. Für das in diesen Treibhäusern<br />

gewonnene Gemüse hat sich die Bezeichnung<br />

« Elektrisches Gemüse » eingebürgert.<br />

So reicht die Abwärme des Grosskraftwerks<br />

Klingenberg zum Beheizen von<br />

Gewächshäusern aus, die eine Bodenfläche<br />

von 10,000 Quadratmetern bedecken.<br />

Vielleicht umsstea Sie noch nicht...<br />

dass seit mehr als 30 Jahren ein Schweizer den<br />

«Postkarten-Weltrekord » innehat? Im Jahr 1905<br />

hat ein Herr Josef Janner in Zürich auf einer gewöhnlichen<br />

Postkarte in 170 Zeilen 6363 Worte untergebracht,<br />

eine Leistung, die seitdem nie überboten<br />

wurde. An zweiter Stelle steht seit dem Jahr 1930<br />

ein Franzose mit 5151 Worten.<br />

dass auch der Pfirsich ans Persien stammt,<br />

von wo ihn die Römer mit nach Europa brachten<br />

(Pfirsich — malus Fersicus, persischer Apfel)?<br />

Dagegen wurde die Apfelsine erst um 1500 von den<br />

Portugiesen unter dem Namen «Chinesischer<br />

Apfel » nach Europa verpflanzt. Der Name « Apfelsine<br />

», d. h. Apfel aus Sina (% China) kam erst im<br />

18. Jahrhundert auf.<br />

dass die Chinesen schon im Jahre 255 vor Chr.<br />

eine Art Druckerkunst besassen. Sie benützten<br />

dazu stempelähnliche Nephritsteine, die sie in<br />

weichen Ton abdrückten. Im Jahr 105 nach Chr.<br />

stellten sie das erste Papier her, 100 Jahre später<br />

taten sie dies bereits fabrikmässig, im 10. Jahrhundert<br />

verwendeten sie es schon als Papiergeld!<br />

Es soll wahesew.<br />

... dass das Grab des französischen Wissenschaftlers<br />

Parmentier, der die Kartoffel in Frankreich<br />

einführte, mit Kartoffelstauden bepflanzt ist.<br />

... dass es in der Welt 5 Millionen Blinde gibt;<br />

... dass das menschliche Gehirn, nach den<br />

letzten anthropologischen Feststellungen, seit den<br />

Tagen des Neanderthaler, nicht um ein einziges<br />

Gramm zugenommen hat — dass die europäischen<br />

Gehirne im Gegenteil in den letzten 10 000 Jahren<br />

an Grosse verloren haben.<br />

Anekdoten um Oscar Wilde.<br />

Der englische Schriftsteller Oscar Wilde erlebt<br />

jetzt eine Auferstehung. Man spielt seine Stücke,<br />

man liest seine Bücher, und der Tonfilm hat ihn<br />

auch entdeckt. «Lady Windermeres Fächer»,<br />

Oscar Wildes bekannte Komödie, mit der er seinen<br />

ersten Bühnensieg errang, ist als Film zu sehen.<br />

Als er nach Verbüssung seiner Strafe in London<br />

eintraf, erwartete ihn am Bahnhof nur Frank Harris.<br />

« Sei mir gegrüsst, Oscar », rief Harris und streckte<br />

ihm beide Hände entgegen. Wilde sah sich enttäuscht<br />

um. Wahrscheinlich suchte er seine begeisterten<br />

Leser.<br />

« Du musst schon entschuldigen », meinte Harris,<br />

« aber ich konnte niemand weiter auftreiben.»<br />

Darauf Wilde: « Wenn England seine Sträflinge<br />

nicht besser behandelt, ist es nicht wert, welche<br />

zu haben.»<br />

* *<br />

In Paris besuchte ihn eine begabte, doch äusserst<br />

unansehnliche Schriftstellerin. Wilde prallte vor<br />

soviel Hässlichkeit zurück. Worauf die Dame ungeniert<br />

erklärte: «Nicht wahr, ich bin die häuslichste<br />

Frau von Paris!»<br />

Er verneigte sich und erwiderte: «Von ganz<br />

Frankreich, gnädige Frau!»<br />

Er war Gast eines Schweizer Kunstfreundes<br />

am Vierwaldstätter See und wurde sehr verwöhnt.<br />

Es gab das herrlichste Essen, noch herrlichere<br />

Weine und ein Panorama ohnegleichen.<br />

Als aber Wilde nach vierzehn Tagen keine<br />

Anstalten zur Abreise machte, verwandelte sich der<br />

Wein in helles Bier.<br />

Oscar fand das schäbig, liess es aber den Gastgeber<br />

nicht merken und trank auch das Bier mit<br />

vollen Zügen. Bald wurde dem ein Riegel vorgeschoben.<br />

Als er eines Abends um eine dritte<br />

Flasche bat, lehnte der Gastgeber mit Bedauern<br />

ab. «Lieber Mister Wilde », sagte er, «Sie verkennen<br />

anscheinend, dass ich nur über begrenzte<br />

Mittel verfüge. »<br />

Am nächsten Tage reiste Oscar ab und sagte<br />

beim Abschied: « Schade, dass ich Sie verlassen<br />

muss. Aber Armut erträgt man am besten allein. »<br />

* *<br />

Gespräch zweier Freundinnen: «Ich werde fas<br />

täglich aufgefordert, zu heiraten. » «Von wem?»<br />

« Von Papa und Mama. »<br />

* *<br />

«Mit meinen beiden Frauen hatte ich furchtbares<br />

Pech!» «Weshalb?» «Die erste lief mir<br />

davon — die zweite aber nicht. »<br />

«Wohin gehen Sie? fragte der Dichter Sonka<br />

den Schriftsteller Olbracht auf dem Wenzelsplatz.<br />

« Einen Freund besuchen.» «Da gehe ich mit»<br />

erklärte Sonka frohbewegt. «Ich habe noch nie<br />

einen gesehen.»<br />

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N°32 — Automobil-Revue 17<br />

Bus !Bee(steak und dec<br />

tuet Aesieqt den 9tunqezsUxik?<br />

Vor kurzem ist in einem Gefängnis in Philadelphia<br />

(Vereinigte Staaten) auf originelle Weise<br />

ein Hungerstreik beigelegt worden, an dem 140<br />

Sträflinge teilnahmen. Zehn Tage dauerte die<br />

passive Revolte schon, die dem Direktor, den<br />

Aerzten und den Wärtern grosses Kopfzerbrechen<br />

bereitete. Leopold Strathern, der wegen Einbruchsdiebstahls<br />

eine längere Strafe zu verbüssen hatte,<br />

war der Anführer des Streiks. Seine Frau war<br />

schwer erkrankt, so dass man mit ihrem Ableben<br />

rechnen musste. Er bat in einem Gesuch, man<br />

möge ihn einen Tag beurlauben, damit er an das<br />

Sterbebett seiner Frau eilen könne. Diese Bitte<br />

wurde ihm abgeschlagen ; als er dann tatsächlich<br />

die Nachricht bekam, dass die Frau gestorben war<br />

und dass man ihm einen Tag Urlaub bewilligt<br />

habe, damit er an der Beerdigung teilnehmen<br />

könne, weigerte er sich, das Gefängnis zu verlassen,<br />

und schwor Rache.<br />

Von Zelle zu Zelle lief die Parole, und am<br />

nächsten Tag begann die Aktion. Nicht ein einziges<br />

der 140 Essgeschirre wurde angerührt. Anfänglich<br />

nahm die Gefängnisleitung die Sache nicht<br />

tragisch, aber als der Hungerstreik immer länger<br />

dauerte und die Sträflinge schon völlig ermattet auf<br />

ihren Pritschen lagen, wurde die Magenrevolte<br />

doch etwas unangenehm. Da erschien in höchster<br />

Not, als bereits eine ganze Anzahl von Sträflingen<br />

bedenklich daniederlag, Patrick Cagney, der Koch<br />

eines grossen Hotels von Philadelphia. Er bot dem<br />

Gefängnisdirektor eine Wette über 100 Dollar an,<br />

dass er den Hungerstreik der Sträflinge innerhalb<br />

eines Tages brechen werde. Der Direktor,, dem<br />

eine Beendigung dieser Revolte sehr am Herzen<br />

lag, ging auf die Wette ein, und schon am nächsten<br />

Morgen machte sich der Meisterkoch an die<br />

Durchführung seiner Aufgabe. In grossen Pfannen<br />

wurden 140 appetitliche Beefsteaks gebraten, die<br />

Patrick Cagney mit all seiner Kochkunst zubereitete,<br />

als gelte es, für das Hochzeitsmahl eines Millionärs<br />

zu rüsten. Ein lieblicher Duft durchzog sehr<br />

bald das graue Haus des Eastem-Gefängnisses,<br />

und die Streikenden, die kraftlos auf ihren Matratzen<br />

lagen, erhoben sich mit verwundertem<br />

Schnuppern und fragten, was hier los sei.<br />

Dann aber begannen erst die wahren Folterqualen<br />

für die Sträflinge. Gegen Mittag wurden<br />

die Klappen ihrer Türen geöffnet und eine Schüssel<br />

erschien vor ihren Augen, in der sich, von köstlich<br />

braunen Zwiebeln und goldgelben Kartoffeln umgeben,<br />

zwei Beefsteaks, meisterlich zubereitet und<br />

paradiesisch duftend, befanden. Die Hungrigen<br />

brauchten nur zuzugreifen, um sich in den Besitz<br />

dieses Essens zu setzen. Ein schwerer Kampf tobte<br />

zwischen den knurrenden Mägen der Gefangenen<br />

und dem Willen, ihre Protestaktion weiterzuführen.<br />

Sieger blieb der Kochkünstler. Nach zweistündigen<br />

Bei einem Konzert am Hofe des Zaren<br />

Nikolaus passierte Liszt das Missgeschick,<br />

dass sein schöner, glänzendweiss gestärkter<br />

Kragen ihm dauernd aus der Soutane heraussprang,<br />

was ihn sichtlich nervös machte.<br />

Darüber wieder amüsierte sich der Zar.<br />

Am Schlüsse des Konzertvortrages ging<br />

der Zar auf Liszt zu, bat um Entschuldigung<br />

wegen seines Lachens und fuhr fort: «Wissen<br />

Sie, Meister, ich habe nämlich immer an Ihren<br />

grossen Dichter Schiller denken müssen! »<br />

Liszt machte ein fragendes Gesicht: «An<br />

Schiller, Majestät ? » Der Zar darauf: « Gewiss,<br />

an den Kampf mit dem Drachen habe<br />

ich gedaeht, da steht doch schon — vorausahnend<br />

sozusagen —: «Und List muss mit<br />

der Stärke streiten! > »<br />

Tantalusqualen riss der Rädelsführer Strathern als<br />

erster die Schüssel mit den Beefsteaks an sich und<br />

begann, sich daran gütlich zu tun. Wie ein Lauffeuer<br />

verbreitete sich die Kunde von diesem «Streik*<br />

bruch» im ganzen Haus. Und fünf Minuten später<br />

sah man 140 ausgehungerte Sträflinge eifrig Beefsteaks<br />

mit Zwiebeln und Kartoffeln essen. Der<br />

gefährliche Hungerstreik war beendet. Der Direktor<br />

rieb sich die Hände und Meister Cagney strich<br />

mit triumphierendem Lächeln seine 100 Dollars<br />

ein.<br />

zb.<br />

Ein tstl mm 5-adc joetuetdU.<br />

Die Gilde der Schildbürger stirbt nicht aus —<br />

auch im Orient nicht. Und in einem kleinen Städtchen<br />

Syriens hat sie jüngst einen Streich vollführt,<br />

der verdient, aufgezeichnet zu werden.<br />

In diesem Städtchen lebte unter vielen anderen'<br />

Eseln ein Esel, der sich durch besondere Halsstarrigkeit<br />

und — Schlagfertigkeit auszeichnete. Diesem<br />

Esel näherte sich friedlich und harmlos einer<br />

der Bürger — und er wurde von dem gefährlichen<br />

Grautier mit einem Tritt in den Unterleib empfangen.<br />

Der Zufall wollte es, dass dieser Tritt gefährlich<br />

wurde und der Mann wenige Tage darauf<br />

starb.<br />

Der Esel aber, dessen Gewissen mit diesem Tod<br />

belastet, wurde vor Gericht zitiert. Man hielt ihn<br />

in Untersuchungshaft, man vernahm ihn und die<br />

Zeugen der Tat. Der Esel wusste nichts auszusagen,<br />

jedenfalls verstand man ihn nicht. Um so<br />

mehr aber die anderen gehörten Zeugen. Es wurden<br />

dicke Protokolle angefertigt und schliesslich —<br />

am Ende des hochnotpeinlichen Verfahrens, fand<br />

eine Gerichtssitzung statt, in der der Dorfpolizist<br />

den Esel seinen Richtern zuführte. Die Protokolle<br />

wurden verlesen, ein Verteidiger des Esels versprach<br />

Besserung, aber der Staatsanwalt forderte die Todesstrafe<br />

für ihn. Und dieser Forderung .gaben die<br />

Richter — drei an der Zahl, nach. Der störrige<br />

und schlagfertige Esel wurde zum Tode verurteilt.<br />

Es kam der Tag der Exekution. Alles Volk war<br />

auf dem Marktplatz versammelt. Der Todeskandidat<br />

wurde herbeigezogen — er zeigte sich an<br />

diesem Tage wohlbegründet besonders störrig. Er<br />

wurde aufs Schafott gezerrt, der Henker kam mit<br />

dem Richtschwert. Dem Esel wurden die Augen<br />

verbunden, und dann trennte ein harter, wohlgezielter<br />

Schwertschlag des Esels Kopf vom Rumpf. Das<br />

feierlich verhängte Urteil war vollzogen. Aber nicht<br />

genug damit: Der Kopf wurde auf einer Stange<br />

zehn Tage lang auf dem Marktplatz des Städtchens<br />

aufgestellt — zur Warnung für alle vorbeitrottenden<br />

Esel, wie da» hohe Urteil meinte.<br />

Diese Geschichte ist kein Märchen, nicht gut<br />

erfunden, sondern wahr und geschehen in Syrien<br />

im Februar des Jahres <strong>1936</strong>.<br />

(Hamburger Fremdenblatt.)<br />

Det lüitz um JUaviec<br />

einer schwerreichen Landsmännin zum<br />

Kaffee gebeten. Nach dem Kaffee wurde die<br />

Gastgeberin sehr ungeduldig und aufgeregt,<br />

wofür der Meister keine Erklärung fand. Auf<br />

seine schüchterne Frage nach dem Gründe<br />

der Nervosität, sprudelte sie schliesslich heraus<br />

: « Ja, ja, aber wo haben Sie denn Ihre<br />

Geige ?» Wilhelmj verbeugte sich tief und<br />

antwortete : « Gnädige Frau, meine Geige<br />

lässt sich entschuldigen, sie trinkt keinen<br />

Kaffee.»<br />

Di« Zeichnung zeigt vier Dreiländerecken (Kantonsecken) der Schweiz. Um welche 12 Kantone<br />

bzw. HaLbkantone handelt es sich?<br />

; Liest man die Anfangebuchstaben der Kantone und Halbkantone in der durch die Ziffern angegebenen<br />

Reihenfolge, so entstehen vier dreibuchstabige Wörter. A: Mundart für «besser»; B: Totes Tier;<br />

C und D: dasselbe, im einen Fall französisch, im andern deutsch.<br />

Das Bätsei in Nr. 20<br />

Rätsel-Unglück bei Langenthai.<br />

Der Onkel wagt es kaum zu schreiben, nämlich<br />

dass Ihr fast alle bei Langenthai «verunglückt»<br />

seid, — Ist denn die Gegend so gefährlich? Unser<br />

Geographisches Ratsei « Kreuz und quer durchs<br />

Mittelland » in Nummer 29 hat nur 4 richtige Löser<br />

gefunden, das sind etwa S Prozent aller Einsender.<br />

Euer «Langenthai» heisst in Tat und Wahrheit<br />

Iiotewil. Einige haben Lotzwfl richtig herausgefunden,<br />

sind aber dafür anderswo gestrauchelt,<br />

haben Qensingen statt Oberbipp und Ohringen<br />

statt Oberwinterthur geschrieben, Immensee statt<br />

Inwil, Gals statt Garopelen und Opfikon, wie gar<br />

Oerlikon, statt Oberglatt. Ein Neffe hat sich selber<br />

ziemlich im Kreis herumgeführt und den Namen<br />

einer Veranstaltung erhalten, die — wenn der Setzer<br />

nachkommt — heissen würde:<br />

Bobsalarleblsbiepf<br />

Das ist also nicht die richtige Lösung, sondern sie<br />

lautet: «Automobilsalon Genf». Ich vermute, dass<br />

Ihr das Rätsel von der lätzen Seite her angepackt<br />

habt — ein Neffe gibt du sogar aus freien Stücken<br />

zu: Ihr habt zuerst die Buchstaben gezählt und vermutet,<br />

«s könnte «Automobilsalon Genf» heissen,<br />

worauf Ihr die einzelnen Ortschaften nicht mehr<br />

Ratsei* EEdte<br />

6<br />

GienzenKRätsel<br />

genau auf ihre Lage geprüft habt, wenn der Anfang ><br />

buchstabe gerade in die Reihe hineinpasste.<br />

Auflösung: (<br />

Altstätten.<br />

Schüpfheim.<br />

. Uroasch. Affoltern i. E.<br />

Turbenthal.<br />

Lotzwil.<br />

Oberwinterthur. Oberbipp.<br />

Marthalen.<br />

Nidau.<br />

Oberglatt.<br />

Gampelen.<br />

Baden.<br />

Estavayer.<br />

Innwil. , .<br />

Noreaz.<br />

Luzern.<br />

Freiburg.<br />

Preisträger:<br />

H. Doerki, Seematte Hünibach; H. Meier, Zürich;<br />

E. Wicky, Ruswil; H. Schmid, Frauenfeld.<br />

Natürlich muss jeder selber wissen, wie er am<br />

besten hinter das Rätsel geht — aber Ihr dürft<br />

Euch nicht allzurasch zufrieden geben, wenn die<br />

Sache auch scheinbar stimmt. Die Hauptsache ist:<br />

Ihr habt ein kleines Vergnügen und ein wenig<br />

Kurzweil dabei. Es scheint wirklich auch so zu sein,<br />

denn ein Landwirt aus dem Bernbiet schreibt uns:<br />

« Kann Ihnen verraten, wie die Auflösungen<br />

zugehen: Da sitzen wir alle beisammen, hauptsächlich<br />

die Knechte, und alle haben Karten und<br />

studieren; muss sagen, die Dienstboten haben es<br />

schon manchmal besser getroffen als ich.»<br />

So ist's recht! Wenn Herr und Knecht einander<br />

sogar noch beim Rätsellösen beistehen, so steht es<br />

gut mit dem Gewerbe.<br />

Der Onkel hofft, er werde das Vergnügen<br />

haben, bald wieder eine grosse Schar von richtigen<br />

Lösern vorführen zu können. Zum Beispiel das<br />

neue Rätsel dürfte nicht schwierig sein — es geht<br />

ja in diesem Fall nicht um abseits liegende Dörfer,<br />

sondern um Adern auf dem Kartenbild, die dem<br />

Auge von der Schule her vertraut sein dürften.<br />

Darum auf zu unserer fröhlichen Grenzbereinigung!<br />

Tennin: 24. April.<br />

«Sie lieben doch wohl eicner auch gute Muiik?»<br />


Sutomobil-Bevue « N° 32<br />

es<br />

(Aufnahmen Photopress)<br />

' Melchior, 89jährig, war 50 Jahre lang Wildheuer<br />

Die Brüder Schmidig im Muotatal<br />

Georg Leonhard, 73 Jahre alt, ledig, Viehhüter<br />

Balz Schmidig<br />

Alois (der Jüngere) Schmidig bewirtschaftet sein<br />

Gütlein auf dem «Ahornberg».<br />

Dominik Schmidig<br />

Alois Schmidig wohnt in «Meierten» im Muotatal.<br />

91 Jahre alt, Landwirt.<br />

Josef Franz Schmidig, 73 Jahre alt, wohnt im Dorfe<br />

Muotathal.

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