E_1936_Zeitung_Nr.032
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BERN, Freitag, 17. April <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Rp.<br />
32. Jahrgang - N° 32<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verke<br />
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Kann die Blutprobe erzwungen werden?<br />
Ihr Wert als Beweismittel nach bernischem Strafprozess<br />
Von Dr. W. Röthlisberger, Polizeikommissär, Bern<br />
I.<br />
Die Zunahme der Motorfahrzeuge aller Art<br />
hat den Verkehr in ungeahntem Ausmasse ansteigen<br />
lassen. Leider geht mit dieser Verkehrssteigerung<br />
auch eine Aufwärtsbewegung<br />
der Kurven in der Statistik der Verkehrsunfälle<br />
parallel. Und sie wird kaum eine absteigende<br />
Richtung einschlagen, wenn es nicht<br />
gelingt, die Unfälle auf ein erträgliches Mass<br />
zu reduzieren. Die Bedeutung der dem Autoverkehr<br />
innewohnenden Gefährdung und ihrer<br />
besorgniserregenden Zunahme erhellt aus den<br />
täglichen Erfahrungen, den Publikationen in<br />
der Presse und den Veröffentlichungen der<br />
statistischen Aemter.<br />
Bei den Verkehrsunfällen spielt sehr oft die<br />
Trunkenheit oder Angetrunkenheit des Führers<br />
eine Rolle. Entweder ist sie Hauptursache<br />
oder doch mitbestimmend für das Unfallereignis<br />
gewesen. Es verwundert daher nicht, wenn<br />
sich unsere Strafrichter heute vornehmlich<br />
mit der Behandlung von Verkehrsunfällen zu<br />
befassen haben. Weil nun der Alkohol hier<br />
wiederum, wie gesagt, die Hand im Spiel hat,<br />
wird -der- Frage des Alkoholnachweises vermehrte<br />
Aufmerksamkeit geschenkt Dies namentlich<br />
seit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes<br />
über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr<br />
vom 15. März 1932.<br />
Vom Standpunkt des Strafprozesses aus interessiert<br />
hier vor allem die Frage des<br />
Nachweises der Angetrunkenheit<br />
oder Betrunkenheit bei einer Person (Art 13<br />
MFG.). Nach dieser Gesetzesbestimmung ist<br />
dem Führer der Ausweis für einen Monat<br />
zwingend zu entziehen, wenn er in angetrunkenem<br />
Zustande ein Fahrzeug geführt hat,<br />
und für mindestens ein Jahr, wenn er in diesem<br />
Zustande einen erheblichen Unfall verursacht<br />
hat<br />
Der Entzug des Führerausweises stellt sich<br />
als eine administrative Massnahme dar, der<br />
überdies die gerichtliche Erledigung folgen<br />
muss, resp. vorangeht Und da erhebt sich<br />
denn sofort die wichtige Frage: Wie kann die<br />
Angetrunkenheit oder Betrunkenheit, die das<br />
Gesetz unter Strafe stellt, vom Richter oder<br />
von der Administrativjustizbehörde bewiesen<br />
werden? Welche Beweismittel stehen im konkreten<br />
Fall zur Verfügung? Gewöhnlich werden<br />
es bloss Zeugen sein, auf deren Aussagen<br />
allein man nicht ohne weiteres abstellen darf.<br />
Der Nachweis, dass ein Führer in einem gegebenen<br />
Falle angetrunken war, bietet, wenn<br />
es sich nicht um einen ausgesprochenen<br />
Rauschzustand mit seinen typischen Erscheinungen<br />
handelt, grosse Schwierigkeiten. Dabei<br />
fällt die « Beweislast» für die Angetrunkenheit<br />
der Behörde zu. So gross das verkehrspolitische<br />
Interesse an der Bekämpfung des<br />
Alkoholismus auch sein mag, mit dem Beweis<br />
darf es nicht leicht genommen werden." Alkoholgeruch<br />
allein genügt noch nicht, weil er<br />
subjektiv sehr verschieden ist<br />
Auch andere auffällige Erscheinungen, wie<br />
schwankender Gang, unsichere Bewegungen,<br />
verwirrtes oder auffälliges Reden, die der<br />
Laie als Symptome der Trunkenheit kennt,<br />
sind keineswegs sichere Zeichen dieses Zustandes,<br />
da sie auch durch andere Ursachen<br />
hervorgerufen werden können. Dazu kommt<br />
noch, dass diese auffälligen Merkmale nur bei<br />
erheblichem Mass der Beraüschtheit auftreten,<br />
während gerade-bei- dem für die Verkehrsunfälle<br />
gefährlichsten und häufigsten Stadium<br />
der leichten Angetrunkenheit deren KennzeU<br />
chen nicht so in die Augen springen oder<br />
durch straffe Selbstbeherrschung, plötzliche<br />
Ernüchterung infolge des Unfalles leicht verdeckt<br />
werden können. Trotzdem aber ist die<br />
Alkoholwirkung im Momente des Unfalles<br />
vorhanden gewesen, und trotz der äusserlichen<br />
Ernüchterung Iässt sich der Alkoholgehalt<br />
noch immer feststellen. Wie kann das<br />
geschehen? Offenbar nur auf wissenschaftlichem<br />
Wege. Das klassische Beweismittel für<br />
den Nachweis der Alkoholkonzentration im<br />
Blute bildet die sogenannte<br />
Blutprobe.<br />
Vorläufig steht uns als einzige wissenschaftlich<br />
einwandfreie Methode zum Nachweis<br />
der Trunkenheit und deren Grad der<br />
quantitative Nachweis des Alkohols aus dem<br />
Blute bei Ueberlebenden, aus Blut und Hirn<br />
bei tödlich Verunfallten zur Verfügung. Dabei<br />
wird nach verschiedenen Verfahren vorgegangen,<br />
deren Darstellung jedoch ins Gebiet<br />
der Medizin gehört.<br />
Der'Kernpunkt der Blutprobe liegt nun darin,<br />
dass die Alkoholkonzentration im Blute,<br />
ausgedrückt in Promille, bestimmt wird. Gewöhnlich<br />
nimmt man bei 1 Promille leichte<br />
Betrunkenheit (Angetrunkenheit), bei 2,5 Promille<br />
Betrunkenheit und bei 3 Promille<br />
schwere Betrunkenheit (Rausch) an.<br />
Freilich wird nun gegen die Blutprobe vor<br />
allem der Einwand erhoben, sie verletze die<br />
Persönlichkeitsrechte. Die verfassungsmässige<br />
Garantie des Persönlichkeitsschutzes umfasse<br />
vor allem unbedingt auch die körperliche Integrität,<br />
und der Schutz dieses Rechtsgutes<br />
sei so aufzufassen, dass nur ein ausdrücklicher<br />
Verzicht des Betroffenen eine Verletzungsbefugnis,<br />
wie sie die Anordnung und<br />
Durchführung der Blutprobe erforderlich<br />
mache, begründen könne.<br />
II.<br />
Kantonales Recht entscheidet.<br />
Vorerst sei einmal festgehalten, dass die<br />
Ermittlung des Tatbestandes in das Gebiet der<br />
Strafverfolgung gehört, für welches die Kantone<br />
zuständig sind. Die Frage, ob ein Führer<br />
gezwungen werden könne, sich der Blutprobe<br />
zu unterziehen, beurteilt sich somit nach kantonalem<br />
Recht. Diese Tatsache dürfte unbestritten<br />
sein.<br />
Und nun: Wie verhält sich die Sache nach<br />
bernischem Recht?<br />
Aus der Fassung des Art. 159 Str. V. geht<br />
mit genügender Deutlichkeit hervor, dass der<br />
Untersuchungsrichter nach Einleitung eines<br />
Strafverfahrens als UntersüchUngsmassnahme<br />
die Vornahme einer Blutprobe anordnen kann.<br />
Soweit der Angeschuldigte also in Frage<br />
kommt, dürfte sich hinsichtlich der Zulässigkeit<br />
der Blutprobe wohl eine Bejahung aus<br />
dem Gesetz herauslesen lassen.<br />
Der bernische Richter wird also, wenn die<br />
Voraussetzungen vorhanden sind (Hauptfall:<br />
Verkehrsunfälle mit angetrunkenem Fahrer),<br />
die Blutprobe anordnen können, ohne durch,<br />
das Gesetz daran gehindert zu sein, ebenso<br />
wie er Fingerabdrücke nehmen lassen kann.<br />
Darf die Blutprobe auch von den Organen<br />
der gerichtlichen Polizei im Ermittlungsverfahren<br />
angeordnet werden, also in einem Zeitpunkt,<br />
wo noch keine Strafanzeige beim Untersuchungsrichter<br />
rechtshängig ist?<br />
Nicht nur der Richter, auch die Kriminalpolizei<br />
kann die Blutprobe anordnen.<br />
Weil den ersten Massnahmen nach einer<br />
Straftat erfahrungsgemäss immer die grösste<br />
Wichtigkeit für die Ermittlung des Tatbestandes<br />
und zur Sicherung des Erfolges einer<br />
Strafverfolgung zukommt, müssen die Beam-<br />
rtizitäre Alkoholverwaltung.<br />
Rückblick auf Monte Carlo.<br />
Zwischen «Turbie» und<br />
«Grossem Preis».<br />
Technisches Allerlei.<br />
Tolle Jagd in Monte.<br />
(Bilder Seite 10.)<br />
ten der gerichtlichen Polizei ähnliche Massnahmen<br />
treffen können wie der Untersuchungsrichter.<br />
Wir halten deshalb dafür, dass<br />
bereits die Funktionäre der Kriminalpolizei<br />
die Vornahme der Blutprobe verfügen können.<br />
In der Vornahme der Blutprobe darf u. E.<br />
keine Gefährdung der persönlichen Geltung<br />
erblickt werden, obwohl dies subjektiv gelegentlich,<br />
in der letzten Zeit sogar sehr häufig<br />
so empfunden wird. Etwas Entwürdigendes<br />
liegt in der Blutentnahme sicher nicht. (Ganz<br />
abgesehen davon, dass sie sehr oft als Entlastungsbeweis<br />
dient. Red.) Wer sich ihr widersetzt<br />
und damit der Behörde verunmöglicht,<br />
sich dieses wichtigen Beweismittels zur<br />
Feststellung des wahren Sachverhaltes zu bedienen,<br />
wird sich nicht beklagen können, wenn<br />
aus ändern Indizien auf Angetrunkenheit im<br />
kritischen Moment geschlossen wird.<br />
Damit kommen wir zur Frage, ob die Blutentnahme<br />
erzwungen werden kann<br />
oder nicht. Den Entscheid darüber,, ob der<br />
Motorfahrzeugführer verpflichtet sei, sich der<br />
Blutprobe zu unterziehen, überlässt das MfG.<br />
den Kantonen. Für Bern scheint die Zulässigkeit<br />
unbedingt bejaht werden zu müssen.<br />
Ohne Not freilich soll der Bürger mit der<br />
Blutprobe nicht behelligt werden. Sie soll nur<br />
dann zur Anwendung gelangen, wenn sie objektiv,<br />
erforderlich, wenn ein Verkehrsunfall<br />
mit Personen- oder Sachschaden entstanden<br />
ist. Es genügt aber auch, wenn begründeter<br />
Verdacht auf Trunkenheit des Fahrers • besteht<br />
In erster Linie ist die Blutprobe ein<br />
Beweismittel, das in einem folgenden Strafverfahren<br />
eine Rolle zu spielen -berufen ist<br />
Sie wird nur immer dann gegenüber den Beteiligten<br />
an einem Unfall (meist ist es der<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der Seewolf.<br />
Von Jack London.<br />
23. Fortsetzung.<br />
Ich bahnte mir meinen Weg nach vorn, aber<br />
es war kein grosser Unterschied, welche Seite<br />
ich benutzte, da die Luvreling genau wie die<br />
Leeseite unter Wasser begraben wurde.<br />
Nachdem ich Thomas Mugridge angewiesen<br />
hatte, was er tun sollte, kletterte ich einige<br />
Fuss hoch in die vordere Takelung. Das Boot<br />
war jetzt ganz nahe, und ich konnte genau<br />
sehen, wie es mit dem Bug gerade -im Winde<br />
lag und Mast und Segel über Bord geworfen<br />
hatte und treiben liess, um sie als Seeanker<br />
zu «benutzen. Die drei Männer schöpften das<br />
Wasser aus. Jede Woge entzog sie dem Blick,<br />
und ich wartete erregt und von der Furcht<br />
gepackt, sie nie wieder auftauchen zu sehen.<br />
Das Boot konnte plötzlich auf einem schäumenden<br />
Wellenkamm in die Luft schiessen,<br />
dass der Bug himmelwärts zeigte und ich den<br />
ganzen Boden sah, bis es auf dem Heck zu<br />
stehen schien. Dann sah ich einen Augenblick<br />
die mit wahnsinniger Hast schöpfenden Männer.<br />
In der nächsten Sekunde stürzte das<br />
Boot vornüber in das gähnende Tal. und die<br />
ganze Seite mit dem Achterende stand senkrecht<br />
in die Luft Jedesmal, wenn es wieder<br />
zum Vorschein kam, erschien es mir wie ein<br />
Wunder.<br />
Die ,Ohost' änderte plötzlich ihren Kurs<br />
und hielt ab, und mich durchfuhr der Gedanke,<br />
Wolf Larsen könne die Rettung als unmöglich<br />
aufgegeben haben. Dann aber sah<br />
ich, dass er sich fertig machte, beizudrehen,<br />
und sprang aufs Deck, um bereit zu sein. Wir<br />
lagen jetzt gerade vor dem Wind, und das<br />
Boot befand sich in der gleichen Höhe wie<br />
wir. Ich fühlte, wie wir plötzlich stillstanden,<br />
eine schnelle, drehende Bewegung, und wir<br />
fuhren gerade in den Wind hinein. Als wir<br />
im rechten Winkel lagen, packte uns der<br />
Wind' (dem wir bisher weggelaufen waren)<br />
mit voller Gewalt Unglücklicherweise kehrte<br />
ich ihm zufällig das Gesicht zu. Wie eine<br />
Mauer prallte er gegen mich an und füllte<br />
mir die Lunge mit Luft, die ich nicht imstande<br />
war auszuatmen. Ich wollte ersticken — da<br />
krengte die ,Ghost' nach vorn über, und in<br />
diesem Augenblick sah ich, wie eine ungeheure<br />
See sich hoch über meinem Kopfe erhob.<br />
Ich wandte mich seitwärts, schöpfte tief<br />
Atem und blickte wieder hin. Die Woge überragte<br />
die ,Ghost', und ich blickte gerade zu<br />
ihr empor. Ein _ Sonnenstrahl streifte den<br />
brechenden Rand, und ich sah einen halb<br />
durchsichtigen grünen Schimmer mit milchiger<br />
Schaumkante.<br />
Dann kam sie herab. Die Hölle brach los<br />
— alles geschah auf einmal. Ich erhielt einen<br />
zermalmenden, betäubenden Schlag, der<br />
mich jedoch nicht an .einer bestimmten<br />
Stelle, sondern am ganzen Körper traf. Ich<br />
verlor den- Halt, ich war unter Wasser, und<br />
mir fuhr der Gedanke durch den Kopf, dass<br />
ieizt das Furchtbare kam : ich sollte über<br />
Bord gespült werden ! Mein Körper wurde<br />
hilflos hin und her, um und um geschleudert,'<br />
gestossen und zerhämmert, und als ich den<br />
Atem nicht länger anhalten konnte, drang<br />
mir das beissende Salzwasser in die Lunge.<br />
Aber in allem hatte ich nur einen Gedanken :<br />
den Klüver nach Luv bringen. Ich hatte<br />
keine Furcht vor dem Tode. Ich zweifelte<br />
nicht, dass ich irgendwie durchkommen<br />
musste. Und während der Gedanke, Wolf<br />
Larsens Befehl auszuführen, ununterbrochen<br />
meinem betäubten Bewusstsein vorschwebte,<br />
schien mir, als könnte ich ihn mitten in dem<br />
wilden Chaos am Rade stehen'sehen, wie er<br />
seinen Willen dem Sturm entgegenstemmte<br />
und ihm Trotz bot<br />
Ich stiess hart gegen etwas, das ich für<br />
die Reling hielt, und atmete wieder frische<br />
Luft. Ich versuchte, mich zu erheben, stiess<br />
mir aber heftig den Kopf und wurde auf<br />
Hände und Füsse zurüekgeschleudert. Durch<br />
einen glücklichen Zufall war ich unter den<br />
Backkopf und in eine Tauschlinge gefegt<br />
worden. Als ich auf allen vieren herauskroch,<br />
stiess ich auf Thomas Mugridge, der<br />
als ein stöhnendes Häufchen Elend dalag.<br />
Aber ich hatte keine Zeit zu verlieren, ich<br />
musste den Klüver nach Luv bringen.<br />
Als ich wieder nach vorn kam, schien das<br />
Ende gekommen. Auf allen Seiten tönte Knirschen<br />
und Krachen von Holz, Eisen und<br />
Leinwand. Die ,Ghosf wurde zerrissen und<br />
zerfetzt. Fock und Toppsegel, die bei dem<br />
Manöver aus dem Wind gekommen waren und<br />
aus Mangel an Leuten nicht rechtzeitig geborgen<br />
werden konnten, rissen mit Donnerkrachen<br />
in Fetzen, während der schwere<br />
Baum von Reling zu Reling schlug und zersplitterte.<br />
Die Luft war schwarz von Schiffstrümmern;<br />
losgerissene Taue und. Stags<br />
zischten und wanden sich wie Schlangen,<br />
und mitten in das Gewirr krachte die. Fockgaffel.<br />
Der Baum konnte mich nur um wenige<br />
Zoll verfehlt haben, und das brachte mich<br />
wieder zur Besinnung. Vielleicht war die<br />
Lage doch noch nicht hoffnungslos. Ich erinnerte<br />
mich der Worte Wolf Larsens. Er<br />
hatte erwartet, dass die Hölle, losbrechen<br />
würde, und nun war es. so Weit Aber Wo<br />
war er ? Ich erblickte ihn, wie er das Grosssege]<br />
mit seinen entsetzlichen Muskeln ein-
2 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> — N° 32<br />
Fahrer) angeordnet, wenn sich diese Massnahme<br />
rechtfertigt. In jedem einzelnen Fall<br />
wird geprüft, ob diese Voraussetzung zutrifft<br />
oder nicht. Wie die medizinischen Sachverständigen<br />
versichern, ist bei richtiger Durchführung<br />
der Blutentnahme für den Betroffenen<br />
absolut keine Gefahr vorhanden.<br />
Viel hängt natürlich von der richtigen und<br />
taktvollen Durchführung der Blutprobe ab.<br />
Es gilt hier besonders der allgemeine Satz,<br />
dass bei der zwangsweisen Anordnung der<br />
Blutprobe, wie bei andern Massnahmen, jede<br />
unnötige Strenge zu vermeiden ist. Dabei<br />
bleibt überdies zu bedenken, dass^das Verschulden<br />
des Angeschuldigten niemals allein<br />
durch den Gerichtsmediziner entschieden werden<br />
kann.<br />
Die Auffassung über die ganze hier behandelte<br />
Frage im bernischen Recht lässt sich<br />
wohl nicht besser zur Darstellung bringen, als<br />
wenn wir die Leitsätze eines Kreisschreibens<br />
der Strafkammer zitieren, das seinerzeit erlassen<br />
wurde :<br />
1. Die Blutprobe kann nach dem Verkehrsunfall,<br />
bei dem Personen- oder Sachschaden entstanden<br />
ist, gegenüber den am Unfall beteiligten Personen<br />
(gegenüber dem Schädiger und gegenüber dem Verletzten<br />
oder Geschädigten) bei Trunkenheitsverdacht<br />
vom Richter oder den Organen der gerichtlichen<br />
Polizei angeordnet werden, sofern der Alkoholverdächtige<br />
sich der Blutprobe nicht freiwillig<br />
unterziehen will.<br />
Während die automobilistische Fachpresse<br />
schon seit einiger Zeit auf die unerfreulichen<br />
Zustände in der Alkoholverwaltung aufmerksam<br />
gemacht hat und in diesem Zusammenhange<br />
energisch gegen die Absicht des Bundesrates<br />
aufgetreten ist, das Defizit der Alkoholverwaltung<br />
durch die zwangsweise Mischung<br />
des Benzins mit Alkohol zu vermindern<br />
— auf Kosten der Automobilisten — ist<br />
die Tagespresse lange Zeit mit Schweigen<br />
über die Mißstände in der Verwaltung des<br />
Alkoholmonopols hinweggegangen.<br />
Wir wissen, dass die Einführung des Alkoholmonopols<br />
seinerzeit in erster Linie aus<br />
sozialpolitischen Gründen erfolgt ist. Man<br />
verstand es, das unserem nicht gerade monopolfreundlichen<br />
Volke vorgeschlagene Monopol<br />
für Alkohol aus Kernobst und Tresterrückständen<br />
mit der Begründung zur Annahme<br />
zu empfehlen, dass dadurch der<br />
«Schnapspest» ein Ende gemacht werden<br />
könne und ausserdem für die Bundeskasse<br />
und die Kantone ein erfreulicher finanzieller<br />
Erfolg herausschauen werde.<br />
Die Tatsachen haben aber in den letzten<br />
zwei Jahren diese Erwartungen Lügen gestraft.<br />
Als Folge des neuen Alkoholgesetzes<br />
stehen wir vor:<br />
1. einer Kernobstspritschwemme von grösstem<br />
Ausmass;<br />
2. einer starken Verschlechterung der Qualität<br />
des abgelieferten Kernobstalkohols;<br />
3. einer vermehrten Produktion dieser Sorte<br />
Schnaps, weil alle Obstbaumbesitzer das<br />
Bestreben haben, einen möglichst grossen<br />
2. Soll eine Blutprobe durchgeführt werden, so<br />
hat der diese Massnahme anordnende Funktionär<br />
dafür zu sorgen, dass die Blutentnahme sofort nach<br />
dem Unfall erfolgt<br />
3. Die Blutentnahme und die Durchführung der<br />
Blutprobe hat durch einen patentierten Arzt, unter<br />
Anwendung aller nach dem Stande der medizinischen<br />
Wissenschaft möglichen Vorsichtsmassnahmen<br />
zu geschehen, damit Irrtümer irgendwelcher Art<br />
vermieden und Gefährdungen oder vermeidbare<br />
Schmerzzufügung gegenüber dem Exploranden ausgeschlossen<br />
sind.<br />
4. In allen Anwendungsfällen der Blutprobe hat<br />
der mit ihrer Durchführung beauftragte Arzt vorgängig<br />
der Blutentnahme beim Exploranden eine<br />
körperliche Untersuchung darüber anzustellen, ob<br />
die Blutentnahme nicht dessen Gesundheit gefährden<br />
oder beeinträchtigen könnte. Ist dies der Fall,<br />
so ist die Blutentnahme zu unterlassen.<br />
5. Weigert sich eine Person, die Blutprobe an<br />
sich vornehmen zu lassen, so hat der diese Massnahme<br />
anordnende Polizeibeamte vor der Anwendung<br />
von Zwangsmitteln zu versuchen, den<br />
Exploranden zur Aufgabe seines Widerstandes zu<br />
veranlassen.<br />
In der Blutprobe ist zweifellos ein neues<br />
Beweismittel von unschätzbarer Objektivität<br />
und Zuverlässigkeit gefunden worden. Sie<br />
charakterisiert sich als lang entbehrtes Hilfsmittel<br />
zur Feststellung der Trunkenheit. Aber<br />
auch als Beweismittel, dessen Wert, wie der<br />
eines jeden Beweismittels, vom richterlichen<br />
Takt und der richterlichen Geschicklichkeit<br />
abhängt.<br />
Das Defizit der Alkoholverwaltung<br />
holte. Das Heck des Schoners hob sich<br />
hoch in die Luft, und ich sah seinen Körper<br />
sich-gegen eine weisse Sturzsee abzeichnen,<br />
die schnell vorbeischoss. Alles dies, und<br />
vielleicht noch mehr — eine ganze Welt von<br />
Chaos und Trümmern —, sah, hörte und begriff<br />
ich in vielleicht fünfzehn Sekunden.<br />
Ich hielt mich nicht damit auf, zu sehen,<br />
was aus dem kleinen Boot geworden war,<br />
sondern sprang an den Klüver. Der begann<br />
zu flattern, straffte sich und erschlaffte mit<br />
scharfem Knallen. Aber durch Anziehen der<br />
Schoot und mit Aufbietung aller meiner Kräfte<br />
brachte ich ihn langsam zurück, indem ich<br />
immer einen Augenblick benutzte, wenn er<br />
schlaff war. Das weiss ich: Ich tat mein<br />
Bestes. Ich zog, dass mir das Blut unter den<br />
Nägeln herausspritzte, und während ich arbeitete,<br />
rissen Aussenklüver und Stagsegel<br />
donnernd in Fetzen.<br />
Immer weiter hahlte ich, das Gewonnene<br />
mit einer Doppelschlinge haltend, bis ich beim<br />
nächsten Schlaffwerden weiterzog. Dann<br />
gab der Klüver plötzlich leichter nach; Wolf<br />
Larsen stand neben mir und hahlte allein<br />
weiter, während ich das Segel festmachte.<br />
< Machen Sie schnell! » rief er laut, « und<br />
kommen Sie ! ><br />
Teil des Ertrages zu brennen, um dem<br />
Bund das Produkt gegen einen hohen<br />
Preis anzuhängen;<br />
4. einem Verlust der Alkoholverwaltung von<br />
23 Mill. Fr., weil im letzten Jahre Waren<br />
im Gesamtwerte von nur 7 Mill. Fr. mit<br />
über 30 Mill. Fr. bezahlt werden mussten.<br />
5. Statt 24 Mill. Fr. Ueberschuss pro Jahr,<br />
welche das Alkoholamt an die Bundeskasse<br />
abgeben sollte, stellt sich ein Gewinnentgang<br />
von 50 Mill. Fr. heraus.<br />
Das Fazit der durch das Alkoholmonopol<br />
eingeführten Ordnung sind 28 Mill. Fr. Schulden<br />
an Bund und Kantone und ein Lager von<br />
200,000 hl unverkäuflichen Sprits und Branntweins<br />
aus Kernobst, mit dem die Alkoholverwaltung<br />
nichts anzufangen weiss, weil die<br />
Ware für Trinkschnaps nicht verwendbar ist.<br />
Jetzt erinnert man sich wieder der Automobilisten!<br />
Sie sollen einspringen und über<br />
die 40prozentige Benzinzollerhöhung hinaus<br />
noch 3—4 Rp. pro Liter extra bezahlen für<br />
ein 3 %-Beimischung dieses unverkäuflichen<br />
Bundesschnapses. Zugunsten der im Alkoholgesetz<br />
schon sehr gut weggekommenen<br />
Landwirtschaft soll also eine Wirtschaftsgruppe<br />
(Automobilisten) einseitig belastet<br />
werden. Gegen diese Politik wenden<br />
wir uns energisch. Wenn man schon die<br />
Landwirtschaft subventionieren will, dann<br />
soll dies wenigstens offen und ehrlich geschehen<br />
und nicht mit solchen versteckten<br />
Praktiken, die sich wirtschaftlich durch nichts<br />
rechtfertigen lassen.<br />
Ueber die Revision der Alkoholgesetzgebung<br />
sprach am letzten Mittwoch in der Bernischen<br />
Volkswirtschaftlichen Gesellschaft<br />
der Direktor der Eidg. Alkoholverwaltung,<br />
Dr. Tanner. Uns Automobilisten interessiert<br />
an seinen Ausführungen natürlich vor allem<br />
die Frage der Spritbeimischung zum Benzin.<br />
Und da verdient denn der Ausspruch unseres<br />
«Alkoholdirektors» festgehalten zu werden,<br />
man müsse sich darüber klar sein, dass die<br />
Beimischung nur als Notmassnahme betrachtet<br />
werden dürfe, welche darin begründet<br />
liege, dass es heute nicht mehr möglich sei,<br />
die Obstüberschüsse zu exportieren. Ebenso<br />
bezeichnete auch der zweite Referent des<br />
Abends, Nationalrat Stähli, den Beimischungszwang<br />
als einen Notbehelf. Indessen eröffnen<br />
sich daneben noch andere Möglichkeiten, den<br />
entwässerten Alkohol als Treibstoff zu verwenden,<br />
denn zahlreich sind die Versuche zu<br />
neuen Lösungen, welche die Technik auf diesem<br />
Gebiete, zum Teil bereits mit Erfolg anstellt.<br />
Noch einmal griff in seinem Schlussvotum<br />
Herr Dr. Tanner dieses Problem auf,<br />
wobei er betonte, es ginge denn doch zu weit,<br />
dem Automobilisten über den Beimischungszwang<br />
hinaus auch noch die Pflicht zur Vornahme<br />
technischer Aenderungen an seinem<br />
Wagen aufzuerlegen. Anders ausgedrückt:<br />
das Gemisch müsse sich ohne solche Aenderungen<br />
für jeden Wgen verwenden lassen.<br />
Ich folgte ihm und bemerkte, dass trotz<br />
Vernichtung und Verderben noch eine gewisse<br />
Ordnung herrschte. Die ,Ghost' drehte<br />
bei. Sie war immer noch seetüchtig. Waren,<br />
auch die andern Segel fort, so hielt sich das<br />
Schiff, da der Klüver nach Luv gebracht und<br />
das Großsegel flach niedergeholt war, doch<br />
noch mit der Bug gegen die wütende See.<br />
Ich blickte mich nach dem Boote um, und<br />
während Wolf Larsen die Bootstalje klarmachte,<br />
sah ich, wie es sich in Lee, keine<br />
zwanzig Fuss entfernt, auf einer grossen<br />
Woge hob. Und so genau hatte Wolf Lajsen<br />
seine Massnahmen berechnet, dass wir gerade<br />
darauf zutrieben, so dass wir nichts zu<br />
tun hatten, als die Taljen an jedem Ende<br />
einzuhaken und das Boot an Bord zu hissen.<br />
Aber das war leichter gesagt als getan. Im<br />
Bug stand Kerfoot, während Oofty-Oofty am<br />
Heck und Kelly mittschiffs standen. Als wir<br />
näher trieben, wurde das Boot von einer<br />
Woge gehoben, und wir sanken in das Wellental,<br />
bis ich gerade vor mir die drei Männer<br />
die Köpfe beugen und nach uns auslugen<br />
sah. Im nächsten Augenblick wurden wir gehoben<br />
und emporgeschwungen, während sie<br />
tief hinabsanken. Es musste fast ein Wunder<br />
geschehen, wenn die nächste See nicht die<br />
Rückblick auf Monte Carlo<br />
Die Deutschen wieder in Front.<br />
Die Spannung, womit man in der Automobilweit<br />
dem ersten Grosskampf dieses Jahres entgegengesehen,<br />
hat sich gelegt. Die Würfel sind gefallen:<br />
wiederum hat Mercedes seinen Namen als Sieger<br />
in das goldene Buch dieses schweren Rundrennens<br />
eingetragen, Auto-Union belegt den zweiten und<br />
dritten Platz.<br />
Was den Sieg der Deutschen auf dem tollen<br />
Karussell von Monte Carlo kennzeichnet und ihm<br />
sein besonderes Gewicht verleiht, ist die überzeugende<br />
Klarheit und Eindeutigkeit, womit er errungen<br />
wurde. Wäre es auch verfrüht, sich schon<br />
nach diesem Auftakt in Prognosen über die Kräfteverteilung<br />
bei den kommenden Rennen zu ergehen,<br />
so deutet doch das Resultat dieser ersten «Grande<br />
Epreuve» darauf hin, dass Deutschland auch<br />
während der Saison <strong>1936</strong> eine erste Rolle<br />
zu spielen berufen ist und dass seiner im<br />
Laufe der beiden letzten Jahre begründeten Vormachtstellung<br />
auf dem Gebiete des internationalen<br />
Automobilsports wohl kaum von irgend einer Seite<br />
her eine ernsthafte Erschütterung droht. Denn<br />
natürlich haben sich weder Mercedes noch Auto-<br />
Union auf den Lorbeeren zur Ruhe begeben. Mit<br />
der ihnen eigenen ZähigkeH und Gründlichkeit<br />
wussten die beiden Fabriken während der Wintermonate<br />
ihre Wagen noch weiter zu verbessern, und<br />
wenn sie auch auf einem Parcours wie demjenigen<br />
der monegaskischen Stadt niemals voll ausgefahren<br />
werden können, so haben dafür Bremsen, Kupplung<br />
und Getriebe die Zerreissprobe glänzend bestanden.<br />
Mit chronometrischer Reselmässigkeit<br />
spulten der Mercedes Caracciolas und die beiden<br />
Aiito-Union Stucks und Varzis ihre Runden herunter.<br />
Nicht zuletzt stellt sich indessen ihr Triumph<br />
auch als die Frucht einer peinlich gewissenhaften,<br />
bis in die. letzte Kleinigkeit gehende Vorbereitung,<br />
dar.<br />
Caracciola in Hochform.<br />
Einmal mehr hat Caracciola Zeugnis seiner virtuosen<br />
Fahrkunst und seiner nie versagenden Zuverlässigkeit<br />
abgelegt. Sein Erfolg ist um so höher<br />
zu veranschlagen, als sich «Rudi» schon kurz nach<br />
dorn Start durch den Zwischenfall an der Schikane<br />
der Unterstützung durch seine Markengenossen<br />
beraubt sah und vollkommen auf seine<br />
eigene Kraft angewiesen war. Auf ihm allein<br />
ruhten von jenem Augenblick an die Hoffnungen<br />
seiner Fabrik, und er hat sie in einer Art und<br />
Weise erfüllt, die eines Meisters würdig ist. Nach<br />
der ersten Runde schon, als er Nuvolari in nervenaufpeitschendem<br />
Duell zuerst den Vortritt überlassen<br />
hatte, um ihn nachher um so leichter abzuschütteln,<br />
stand sein Sieg kaum mehr ausser<br />
Frage. Im Handumdrehen vergrösserte er seinen<br />
Vorsprung auf eine Runde und wurde gegen den<br />
Schluss hin immer schneller, trotzdem ihm keiner<br />
seiner Gegner mehr etwas anzuhaben vermochte.<br />
Für Mercedes bedeutet Caracciolas Triumph aber<br />
auch insofern eine besondere Genugtuung, als sich<br />
das neue, kürzere Modell, das hier zum erstenmal<br />
eingesetzt wurde, in jeder Hinsicht hervorragend<br />
bewährte und die Feuertaufe in überzeugender<br />
Manier absolvierte.<br />
Die Hochsaison von Monte Carlo hat sich<br />
automatisch verschoben. Während irüher die<br />
Luxuspaläste der grossen Hotels und die<br />
Spielsäle im Februar überfüllt und manchmal<br />
sogar «geschlossen» waren, ist jetzt zu<br />
Ostern kein Zimmer mehr zu haben und<br />
kein Platz im Casino frei. Der erste Grand<br />
Prix von Monaco hat diese Saisonveränderung<br />
mit sich gebracht. Sehr geschickt hat<br />
die Rennleitung ein Datum herausgegriffen,<br />
das sowohl für die Automobilfabriken als<br />
auch für die Zuschauer so günstig liegt wie<br />
kein anderes. Saisoneröffnung ! Osterferien !<br />
Schluss einer monatelangen Rennpause!<br />
Neue oder verbesserte Wagen ! Andere Fahrer<br />
auf andern Wagen ! und — traditionelles<br />
Sonnenwetter...<br />
Das mit dem Sonnenwetter war diesmal<br />
— beim 8. Grand Prix allerdings Essig.<br />
Schon das erste Training am Donnerstagmorgen<br />
fand bei strömendem Regen statt. In<br />
den Zwischentagen stürmte und windete es,<br />
dass es eine Art hatte — die Zuschauerinnen<br />
und Autogrammsammlerinnen in ihren som-<br />
'Ghost' auf die winzige Eierschale niederschmettern<br />
sollte.<br />
Aber da warf ich dem Kanaken, Wolf<br />
Larsen vorn Kerfoot das Tau zu. Beide<br />
Taue waren in einem Nu eingehakt, und die<br />
drei Männer nahmen gewandt den richtigen<br />
Augenblick und sprangen gleichzeitig an<br />
Bord des Schoners. Als die .Ghost' sich jetzt<br />
seitwärts überlegte, wurde das Boot an der<br />
Schiffswand aus dem Wasser gehoben, und<br />
ehe wir wieder hinüberkrengten, hatten wir<br />
es schon an Bord geheisst und kieloben auf<br />
das Deck gelegt. Ich bemerkte, dass Kerfoots<br />
linke Hand von Blut troff. Sein Mittelfinger<br />
war zu Brei zerquetscht worden. Aber<br />
er gab kein Zeichen des Schmerzes und half<br />
uns mit der rechten Hand, das Boot auf seinem<br />
Platz festzumachen.<br />
«Bring' den Klüver rüber, Oofty !» befahl<br />
Wolf Larsen, als wir eben mit dem Boot<br />
fertig waren. « Kelly, komm nach achtern<br />
und lass das Großsegel locker! Und du,<br />
Kerfoot, geh nach vorn und sieh, was aus<br />
Köchlein geworden ist! Herr van Wevden,<br />
gehen Sie nach oben und schneiden Sie alles<br />
lose Zeug weg, das Ihnen in die Quere<br />
kommt ! »<br />
Nuvolari muss die Segel streichen.<br />
Schien es während des ersten Viertels, als •würde<br />
die Partie zwischen Caracciola und Nuvolari ausgemacht,<br />
so fiel der wiederum gross fahrende campionissimo,<br />
nachdem ihm Garacciola eine endgültige<br />
Absage erteilt, immer mehr zurück. Der umgeänderte<br />
Alfa, die grosse Unbekannte der Rechnung,<br />
sah sich ausser Stande, dem Tempo des<br />
Mercedes zu folgen und Nuvolari musste es schliesslieh<br />
geschehen lassen, dass zuerst Stuck und hernach<br />
auch Varzi, die taktisch klug und vorsichtig<br />
operiert hatten, mit unwiderstehlichem Elan an<br />
ihm vorbeizogen. Ueber lange Runden fegten die<br />
beiden Piloten der Auto-Union mit verblüffender<br />
Regelmässigkeit und immer im selben Abstand<br />
hintereinander über die regennasse Bahn, gaben<br />
gegen den Schluss noch etwas zu und legten einen<br />
grandiosen Endspurt hin, der männiglich in helle<br />
Begeisterung versetzte und in dessen Verlauf Stuck<br />
die beste Rundenzeit auf sein Konto brachte.<br />
Und die andern.<br />
Mehr als ehrenvoll zog sich W i m i 11 e mit dem<br />
3,3-Liter-B u g a 11 i aus der Affäre. Von der 13.<br />
bis zur 100. Runde behauptete er sich unentwegt<br />
auf dem 5. Platz, mit einer Selbstverständlichkeit,<br />
die in Erstaunen setzte. Maserati hatte mit<br />
seinen neuen Modellen einen schweren Stand und<br />
war eigentlich nie recht im Bild. Zwar stiess<br />
Trossi im ersten Fünftel bis auf den 6. Rang vor,<br />
wurde jedoch nachher zurückgeworfen und verschwand<br />
vom Schauplatz, während sich Etancelin<br />
und Ghersi von Anbeginn an im Hintertreffen aufhielten.<br />
Dass bei dem kläglichem Versagen der Wetterregie,<br />
bei dem sintflutartigen Regen, der die Strecke<br />
unter Wasser setzte und sie in eine Rutschbahn<br />
verwandelte, die früheren Rekorde unangetastet<br />
blieben, kann niemanden verwundern. Ein phantastisches<br />
Bild, wie die Wagen, eingehüllt in eine<br />
Wolke stiebenden Wassers, brüllend vorüberschössen,<br />
wie von den Rädern meterhohe Fontänen<br />
emporrauschten. Unter solchen Verhältnissen<br />
gestaltete sich das Ueberholen nicht gerade zu<br />
einem Vergnügen, denn ohne eine kräftige Dusche<br />
ging's dabei nicht ab. Freilich hat nicht allein<br />
der Regen den starken Ausfall von 50 Prozent auf<br />
dem Gewissen.<br />
Denn die Ursache des Intermezzos, das sich in<br />
der zweiten Runde bei der Schikane abspielte und<br />
auf einen Schlag vier Mann der Spitzengruppe<br />
kampfunfähig machte, bildete ein grosser Oelfleok.<br />
Ohne dieses «Gemenge» freilich, wobei Leute von<br />
der Klasse eines Chiron, eines Brauchitsch, eines<br />
Tadini auf der Strecke blieben, hätten die Dinge<br />
vielleicht einen etwas andern Verlauf genommen.<br />
Aber es wäre ein müssiges Unterfangen, Betrachtungen<br />
darüber anzustellen, wie es herausgekommen<br />
wäre, wenn ... Auch so wohnten die Zuschauer<br />
einem Kampf bei, der reich war an Peripetien<br />
und spannenden Momenten.<br />
Siehe Bilder auf Seite 10.<br />
Zwischen, Turbie' und, Grossem Preis'<br />
merhellen Seidenkleidern zitterten nicht nur<br />
nach Unterschriften, sondern auch vor Kälte<br />
— und im Westen Frankreichs, in England<br />
und in der Schweiz schneite es höchst unzeitgemäss.<br />
Warum sollte es daher nicht am<br />
Ostermontag giessen, strömen und ganze<br />
Wasserfälle regnen ?<br />
Viele Menschen stehen auf dem Standpunkt,<br />
dass die Welt untergehen muss, weil<br />
es im Winter föhnte und jetzt, im Frühling,<br />
Kältewellen und Regengüsse einander ablösen.<br />
Die Rennfahrer dahingegen sind der<br />
Meinung, dass das nicht in Frage kommt,<br />
solange sie Engagements haben und Grand<br />
Prix ausgeschrieben und gefahren werden.<br />
Schon das Turbierennen stand unter dem<br />
Zeichen ausgesprochenen Aprilwetters. 220<br />
Teilnehmer, die sich zum grössten Teil aus<br />
den Konkurrenten der Paris-Nice-Fahrt zusammensetzten,<br />
fanden sich am Start dieses<br />
ältesten Bergrennens der Welt — vor vierzig<br />
Jahren wurde es zum erstenmal gefahren<br />
— zusammen.<br />
(Fortsetzung S. 3.)<br />
Und nachdem er seine Befehle erteilt hatte,<br />
sprang er in seiner eigentümlichen tigerhaften<br />
Weise nach achtern zum Rade. Während<br />
ich mühsam die Wanten zum Fockmast<br />
hinaufkletterte, setzte sich die ,Ghost' langsam<br />
in Bewegung. Als wir diesmal ins Wellental<br />
sanken und von Sturm und See mehr<br />
herumgeschleudert wurden, konnten keine<br />
Segel mehr eingeholt werden, und auf halbem<br />
Wege zu den Dwarssalingen wurde ich<br />
durch die Gewalt des Windes so gegen die<br />
Takelung gepresst, dass es mir unmöglich<br />
gewesen wäre, zu fallen. Die ,Ghost' lag fast<br />
ganz auf der Seite, und die Masten standen<br />
parallel zum Wasser, so dass ich, wenn ich<br />
das Deck der ,Ghost' sehen wollte, nicht hinunter,<br />
sondern beinahe im rechten Winkel<br />
blicken musste. Aber ich sah das Deck gar<br />
nicht, denn dort, wo es hätte sein sollen,<br />
war nichts als kochendes Wasser, aus dem<br />
nur zwei Masten herausragten; das war<br />
alles. Einen Augenblick war die ,Ghost' ganz<br />
unter dem Meere begraben. Als sie jetzt allmählich<br />
vor den Wind ging und der seitliche<br />
Druck geringer wurde, richtete sie sich<br />
langsam auf, und ihr Deck durchbrach wie<br />
ein Walrücken die Meeresfläche.<br />
Fortsetzung folgt.
N° 32 — FREITAG. 17. APRIL 1938 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Stuck fährt neuen Streckenrekord an der<br />
Turbie.<br />
Schon das 5-Uhr-Morgentraining am Tag<br />
vor dem Rennen Hess darauf schliessen, dass<br />
der von dem Turbiespezialisten WimiLle im<br />
Vorjahr aufgestellte Rekord von 3,43 fallen<br />
würde. Obwohl die Strecke teilweise glatt,<br />
teilweise trocken war, gelang es Stuck mit<br />
dem Trainingswagen der Auto-Union, die<br />
Zeit des Vorjahrssiegers um 4 Sekunden zu<br />
unterbieten und mit 3,39 Minuten Wimille<br />
zu schlagen, der um Sekundenbruchteile nicht<br />
an seine vorjährige Zeit herankam. Nächstes<br />
Jahr dürfte es einen heissen Kampf um die<br />
wertvolle Turbietrophäe absetzen, denn Wimille;<br />
Dreyfus und Stuck haben sie jetzt je<br />
zweimal gewonnen ...<br />
Eben dieser Trainingswagen der Auto-<br />
Union machte am Samstagstraining zum<br />
Grossen Preis Sensation. Delius, der verhältnismässig<br />
schnelle Runden fuhr, hatte<br />
scheinbar versucht, der Fährte Nuvolaris zu<br />
folgen und dabei übersehen, dass dieses<br />
Tempo für ihn doch ein wenig zu schnell sei.<br />
Mit einem Male sah man die Zuschauer auf<br />
den Tribünen sich schreiend und gestikulierend<br />
erheben, die Köpfe der Schikane am<br />
Quai zugewandt. « Er ist ins Wasser gestürzt<br />
! » « Auch der Wagen liegt im Meer ! »<br />
tönte es von allen Seiten. Und schliesslich<br />
sah man ein schnelles Motorboot zum andern<br />
Ufer kreuzen und den Fahrer einem Sanitätswagen<br />
übergeben...<br />
Was war passiert ?<br />
Lediglich die Sandsäcke flogen durch<br />
den Anprall ins Bassin. Delius selbst kam<br />
unter den mit allen vier Rädern nach oben<br />
gerichteten Wagen zu liegen und wurde so<br />
gut wie unverletzt von den bereitstehenden<br />
Helfern hervorgezogen.<br />
Am Abend vor dem Rennen lastete eine<br />
nervöse Spannung über den Besuchern<br />
Monte Carlos. Wenige nur bekamen in den<br />
Casinosaal Einlass, wo die 16 glücklichen<br />
Besitzer der Sweepstake-Hauptlose gezogen<br />
wurden. Phantastisch-prunkvoll war die Aufmachung.<br />
Wie Aufnahmen zu einem Grossfilm<br />
muteten die silbernen Riesentrommeln<br />
an, vor denen acht weissgekleidete Jungfrauen<br />
postiert waren, die auf Kommando<br />
und beim Drehen der Trommel im Schemwerferlicht<br />
in die acht Oeffnungen zu greifen<br />
und die Lose hervorzuziehen hatten...<br />
Der bescheidene Bira.<br />
Dieser junge, begabte Sportsmann fiel<br />
schon im Vorjahr in Bern auf. Es gab viele,<br />
die diesmal.auf ihn getippt hatten. Und war<br />
auch der erste Platz noch nicht für ihn<br />
«drin» gewesen, so hielt er den zweiten<br />
so sicher, dass er beim Ausscheiden Tennis,<br />
der auf der verölten Strasse ins Schleudern<br />
geraten und angefahren war, das Rennen<br />
unangefochten unter Dach bringen konnte.<br />
Seine Verehrer und Verehrerinnen aber suchten<br />
ihn überall umsonst. Nur die wenigsten<br />
wussten, dass er sich still und bescheiden<br />
auf seine Privatjacht zurückgezogen hatte,<br />
die unerkannt schon seit Tagen im Hafen<br />
Monacos vor Anker lag.<br />
Sturm vor dem Sturm...<br />
Im allgemeinen heisst es eigentlich « Ruhe<br />
vor dem Sturm». Aber der Ostersonntag<br />
brauste mit einer derartigen Windstärke<br />
über Meer und Land, dass von Ruhe weder<br />
innerlich noch äusserlich die Rede sein<br />
konnte.<br />
Wetten, wo man hinhörte. «Ich tippe auf<br />
den Chiron — der hat die schnellste Runde<br />
gedreht und kennt die Bahn !»<br />
«Deswegen braucht er doch nicht zu gewinnen<br />
!»<br />
« Aber der Nuvolari! »<br />
« Hier gewinnt keiner zweimal!»<br />
« Alle 7 Jahre war's ein anderer und deshalb<br />
setze ich auf Caracciola oder Stuck ! »<br />
« Wer wird denn so abergläubisch sein !»<br />
« Aber ich bitte Sie, am 13. April! »<br />
« Und der junge Farina, und Rosemeyer ? »<br />
«Hier muss man erst ein paarmal gefahren<br />
sein — um anzukommen... Denken Sie,<br />
bei den Kleinwagen waren 50 % Ausfall! »<br />
« Na, dann kommen bei den Grossen vielleicht<br />
nur 10 % an, und dann kann ich nichts<br />
mehr gewinnen...»<br />
Solche und ähnliche Unterhaltungen<br />
schwirrten von Hotel zu Hotel, von Promenade<br />
zu Casino und von Ohr zu Ohr...<br />
Und dann erwachten die vielen Tausende<br />
und die 18 Fahrer am Ostermontag und der<br />
Himmel war grau, hatte seine Schleusen geöffnet<br />
und in Sturzbächen ergoss es sich aus<br />
den Wolken.<br />
Man harrte aus im Regen — trotz nasser<br />
Röcke und tropfender Strümpfe — man erhob<br />
sich klopfenden Herzens als sich die<br />
Startflagge senkte und die brüllenden PS<br />
von danneh stürmten... Zwei Mercedes und<br />
Nuvolari in der ersten Reihe. Wer im Regen<br />
die Spitze gewann, war im Vorteil. Wer<br />
würde als Erster aus dem Tunnel erscheinen?<br />
Chiron, Nuvolari oder...<br />
Caracciola mit Sekundenvorsprung. .„<br />
führte das Feld an. Chiron fehlt, Brauchitsch<br />
fehlt — ein Alfa fehlt — Nuvolari hinter dem<br />
Mercedes und dann die drei Unionwagen mit<br />
Abstand.<br />
Drei Stunden währt die Jagd in der Regenflut.<br />
Caratsch führt, lässt Nuvolari vor,<br />
hetzt ihn, nimmt wieder die Spitze. Stuck<br />
überholt Rosemeyer und Varzi, der seinem<br />
Teamgenossen das Tempo zu verhalten fuhr<br />
und macht sich auf die Verfolgung Nuvolaris,<br />
der seinerseits gegen Caracciola immer<br />
mehr an Boden verliert.<br />
Gefährdet liegt der weisse Mercedes vorn.<br />
Aber auch Stuck holt auf, jede Runde Sekunden<br />
um Sekunden, und schliesslich .gelingt<br />
es ihm, der auch die schnellste Runde<br />
des Tages fährt, an Nuvolari vorbeizukommen<br />
und ihm durch die Latten zu gehen. Inzwischen<br />
hat auch den jungen Rosemeyer<br />
das Schicksal ereilt. Vor dem H6tel de Paris<br />
kommt er in einer Oellache ins Schleudern,<br />
fandet in der Bretterumzäunung und steigt,<br />
im Arm einen Blumentopf, den er in der Eile<br />
mitgenommen hat, aus dem Wagen. Beide<br />
Unionwagen wurden kurz sicherheitshalber<br />
getankt.<br />
Caracciola fuhr,, schon fast in die regengraue<br />
Dämmerung hinein, als vielbejubelter<br />
und verdienter Sieger den ersten Grand<br />
Prix des Jahres <strong>1936</strong> für sein Land und das<br />
Mercedes-Werk nach Hause — gefolgt von<br />
den beiden Wagen der Auto-Union: Varzi<br />
und Stuck. Als Vierter sauste Nuvolari, der<br />
Volksliebling, durchs Ziel.<br />
Rosen, Kränze, Lorbeer, Photographen,<br />
Glückwünsche, glückstrahlende Sieger, der<br />
Europameister 1935 an der Spitze — aber<br />
fast noch glückstrahlendere Losbesitzer, die<br />
ihren vier Fahrern Dank und Anerkennung<br />
zollen werden. E. S.<br />
S|>oa*<<br />
•am J&uslaincl<br />
Seaman gewinnt die Trophäe des britischen<br />
Weltreichs.<br />
Das fünft© internationale Rennen um die Trophäe<br />
des britischen Weltreiches, das am Samstag<br />
vor acht Tagen zum erstenmal auf der Donington<br />
Parkbahn gefahren "wurde, erzielte einen ausserordentlichen<br />
Fahrer- und Publikumserfolg. Zirka<br />
15 000 Personen umsäumten die Rennstrecke und<br />
wohnten einem wahrhaft aufregenden Kampfe bei,<br />
der durch das Duell zwischen Seaman auf Maserati<br />
und Fairfieli auf E.R. A. in der Schlussphase<br />
ungemein an Spannkraft gewann.<br />
Auch heult nach<br />
Rekanntlich schweben zwischen amerikanischen<br />
Veranstaltern und europäischen, darunter auch<br />
deutschen Rennställen, Verhandlungn über eine<br />
Beteiligung der europäischen Fahrer-Elite an den<br />
grossen amerikanischen Autorennen. Als Grosse<br />
Preise waren zwei Rennen in Aussicht genommen,<br />
die über je 400 Meilen (ca. 640 km) führen sollten,<br />
und die für den 27 Juni und den 12. Oktober<br />
angesetzt waren. Für diese Rennen befindet sich,<br />
nur 20 Meilen von New York entfernt bei Mineola,<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft des Roosevelt-<br />
Flughafens, eine Rennbahn im Bau. Soweit heute<br />
zu übersehen ist, wird sie allerdings im Sommer<br />
noch nicht fertiggestellt sein, so dass der Termin<br />
auf den 12. Oktober verschoben worden ist.<br />
Die amerikanische Rennbahn, deren Lageplan<br />
wir veröffentlichen, ist nach völlig neuen Gesichtspunkten<br />
gebaut. Sie hat ihre eigenartige Form daher<br />
erhalten, weil nur eine verhältnismäesig kleine<br />
Baufläche zur Verfügung stand, in die künstlich eine<br />
lange Strecke eingebaut werden soll. Ihr Hauptmerkmal<br />
liegt darin, dass die Strecken sechsmal<br />
in unmittelbare Nähe der Haupttribünen führt. Die<br />
Nach einem Rennen, das während den ersten<br />
dreieinhalb Stunden fast durchwegs von Fairfield<br />
angeführt wurde, rückte in der 87. von insgesamt<br />
100 zurückzulegenden Runden der äusserst rasche<br />
Maserati von R. Seaman auf den ersten Platz vor.<br />
Bis dahin fegten die beiden Rennwagen immerfort<br />
im ziemlich gleichen Tempo über die Piste. Seaman,<br />
den wir auch vom Kleinwagenrennen in Bern her<br />
als einen kühnen Draufgänger kennen, drehte gewissermassen<br />
kurz vor Torschluss ganz gewaltig<br />
auf und vermochte so mit einem Vorsprung von<br />
42 Sekunden gegenüber Fairfield über die Ziellinie<br />
zu rasen.<br />
Die englischen E. R. A.-Wagen zeichneten sich<br />
während des ganzen Rennens durch ihre erstaunliche<br />
Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit aus. Von<br />
den fünf gestarteten vermochten sich vier zu klassieren,<br />
und zwar im 2., 4., 7. und 8. Rang, während<br />
der siamesische Prinz « B. Bira » infolge Verletzung<br />
eines Auges durch einen Stein aussefieiden<br />
musste.<br />
wie schon seit 20 Jxtfvtw, fateett auf, d&t<br />
jQam&ti IDeÜ mefoi £eule aal Qaoduewi=<br />
xds auf fegend einet andern, fflwi&e.<br />
Diese Tatsache —der unbestrittene. Seine Griffigkeit ist unübertrof-<br />
sein Bremsweg bis zu 16°/ 0<br />
Beweis von Ooodyears Ueberlegen-fenheit<br />
— beruht weder auf Glück, kürzer als mit andern bekannten<br />
noch auf Zufall oder Behauptungen,<br />
sondern auf dem Urteil des er eine bis 43 % grössere Kilome-<br />
Marken-Reifen. Trotzdem erreicht<br />
strengsten Richters — des Automobilistenmem<br />
Gleitschutz. Und das Wichter-Leistung<br />
bei absolut wirksa-<br />
Einen überzeugenden Beweis seiner<br />
hohen Leistungsfähigkeit hat des neuen All-Weather G-3 betigste:<br />
Obwohl die Herstellung<br />
GOODYEAR mit dem neuen All- deutend teurer zu stehen kommt,<br />
Weather G-3 erbracht. bezahlen Sie dafür nicht mehr.<br />
JCautenSie deshalbl£»»tcßteuuUnt JUifen: QoodgeacQ~3<br />
The Goodyear Tire & Rubber Export Co., Zürich<br />
Hohlstrasse 110 Telephon 32.758<br />
Eine neue amerikanische Rennbahn<br />
Einweihung durch deutsche Wagen<br />
Gesamtstrecke hat eine Länge von vier Meilen<br />
(6,4 km). Sie besteht aus einer langen Geraden<br />
vor den Tribünen, in der auch die Start- und Ziellinie<br />
liegt. Der übrige Kurs, der von dieser Geraden<br />
ausgeht bzw. wieder in sie zurückführt, setzt<br />
sich aus drei grossen Schleifen zusammen, von.<br />
denen zwei 8 und die eine Schleife 5 schwierige<br />
Kurven aufweisen. Die Ha«ptkurven in den einzelnen<br />
Schleifen sind durchschnittlich auf 200 bis<br />
300 m an die Tribünen herangerückt. Man kann<br />
von jedem Sitzplatz aus fast die gesamte Strecke<br />
überblicken. Für den Bau dieser Rennstrecke ist<br />
eine eigene Gesellschaft gegründet worden, die<br />
übep ein Kapital von 800.000 Dollar verfügt. Die<br />
Strassenbreite beträgt an der schmälsten iStelle<br />
rund 20 m und erweitert sich, in den Kurven bis<br />
auf rund 33 m. Ausserdem sind noch seitliche<br />
Bankette vorgesehen, die im Notfall einen zusätzlichen<br />
Auslauf von 7 m Breite ergeben. Die Strecke<br />
soll auf der Geraden eine Geschwindigkeit von ungefähr<br />
250 km/St, zulassen. Die Kurven sind so<br />
ausgebaut, dass man mit einem Durchschnitt von<br />
ca. 150 km/St, über den ganzen Kurs rechnet.<br />
Anfänglich befand sich «B. Bira > während<br />
etwas mehr als 12 Runden an der Spitze des Feldes.<br />
Alsbald musste er die Führung desselben an<br />
Seaman abgeben, welcher seinerseits kurz darauf<br />
von Fairfield überholt wurde, der den ersten Platz<br />
bis zur 87. Runde besetzte, um dann, wie oben<br />
erwähnt, definitiv durch Seaman auf den aweiten<br />
Rang distanziert zu werden.<br />
Resultate:<br />
1. R. J. B. Seaman auf 2,6-1-Maserati, in 3 St<br />
54' 16", 106-724 km/St.; 2. P. G. Fairfield auf<br />
1,5-1-E. R. A., in 3 St. 54'58", 105,582 km/St.;<br />
3. W. G. Everitt auf 2,6-1-Alfa Romeo, in 3 St.<br />
59'13", 104,456 km/St.; 4. Cyril Paul auf 1,5-1-<br />
E. R. A., in 4 St. 3'20". 101,930 km/St.<br />
Die Paris-Nizza-Fahrt abgeschlossen.<br />
Am Montag vor acht Tagen wurde, wie wir in<br />
der letzten Nummer noch kurz berichten konnten,<br />
die letzte Etappe der Zuverlässigkeitsfahrt Paris-<br />
Nizza zurückgelegt, welche von Aix-en-Provence<br />
nach der Hauptstadt der Gote d'Azur führte. Die<br />
verbliebenen 39 Konkurrenten erreichten das Ziel<br />
gegen Mittag ohne jegliche Zwischenfälle. Im Laufe<br />
des Nachmittags kamen auf dem Quai des Etats-<br />
Unis verschiedene Geschicklichkeitswettbewerbe zur<br />
Durchführung, nämlich eine Lenkprüfung, eine<br />
Beschleunigungsprüfung, sowie ein 300 Meter-Rennen<br />
mit anschliessender Bremsprüfung.<br />
Nach 48stündiger Ruhepause begaben sich dl«<br />
Piloten am Donnerstag ins Turbie-Bergrennen,<br />
dessen Resultate ebenfalls in das Gesamtklassement<br />
einbezogen wurden, das nun folgendermassen lautet:<br />
1. Schell auf Delahaye; 2. Carriere auf Matford;<br />
3. Mlle Lamberjack auf Hotchkiss; 4. Pouderoux<br />
auf X.; 5. Lapchin auf Riley; 6. Mme Rouault auf<br />
Delahaye; 7. Perrot auf Delahaye; 8. Florimond<br />
auf Hotchkiss; 9. Le Begue auf Delahaye; 10. Paul<br />
auf Delahaye; 11. Michel Paris auf Delahaye; 12.<br />
Godard auf Licorne; 13. Mme Siko auf Delahaye;<br />
14. Rossi auf Talbot; 15. Mme Dubuc-Taine auf<br />
Licorne; 16. De Chateaubrun auf Bugatti; 17. Savoye<br />
auf Singer; 18. Mme Mareuse auf Hotchkisg;<br />
19. Peguy auf Talbot; 20. Vallee auf Hotchkiss; 21.<br />
Chaumette auf Talbot; 22. Barre auf X.; 23. Legr»<br />
auf Panhard; 24. Angelvin auf Singer; 25. Caffart<br />
auf Delahaye; 26. Pfister auf X., 27. Robert auf<br />
Lancia; 28. Tjeer de Boer auf Chevrolet; 29. Trintignant<br />
auf Terraplane; 30. Bouvier auf Bugatti;<br />
31. Testers auf Lincoln; 32. Mme Schell auf Delahaye;<br />
33. Lord Patrick Stuart auf M. G. Magnett».<br />
Klasse bis 1500 cem: Lapchin auf Riley.<br />
Autocars: Lamberjack auf Saurer-Diesel.<br />
Damenpreis: Mlle Lamberjack auf Hotchkiss.<br />
$•»«»••# fn de» Schweiz<br />
Qrosser Preis von Genf.<br />
Obwohl die Würfel in dieser Angelegenheit noch<br />
nicht gefallen sind, kann schon heute gesagt werden,<br />
dass die in Aussicht genommene neue Rundstrecke<br />
in der Nähe des Völkerbundpalais dem Circuit<br />
von Eaux-Vives mindestens ebenbürtig ist. Die<br />
Betonstrasse, welche durchgehend 9—12 Meter<br />
Breite und Steigungen und Gefälle bis zu 5 % aufweist,<br />
hat zudem den grossen Vorteil, dass fast<br />
keine Ausbesserungen nötig sind.<br />
In Genfer A.G.S.-Kreisen wird nach wie vor nur<br />
die Philhelvetische Gesellschaft als Organisatorin<br />
anerkannt; diese allein hat man seinerzeit mit den<br />
organisatorischen Arbeiten betraut. Die Asulina AG.<br />
hingegen ist fallen gelassen und durch die neue<br />
Finanzgruppe Sehmidt-Gallay-Folliet ersetzt worden.<br />
Gegenüber dem Publikum ist die Philhelvetische<br />
Gesellschaft dadurch gedeckt, als der jedem<br />
verkauften Los rechtlich zukommende Betrag deponiert<br />
worden ist. Einzig die verschiedenen Wohlfahrtsinstitutionen,<br />
die ursprünglich als Partizipanten<br />
an den Einnahmen aus dem Losverkauf<br />
bezeichnet wurden, müssen damit rechnen, daes<br />
ihre Erwartungen nicht in Erfüllung gehen.<br />
Bis heute sind der Kasse aus der Sweepstake-<br />
Lotterie Fr. 200.000.— zugeflossen, von denen<br />
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• •<br />
Noch ein Drehschiebermotor.<br />
Ein englischer Konstrukteur baut gegenwärtig<br />
einen neuen Vierzylinder-Zweitaktmotor<br />
von 1100 ccm Hubvolumen, dessen<br />
Auslassöffnung am obern Zylinderende durch<br />
einen rotierenden Schieber spezieller Konstruktion<br />
gesteuert wird. Die Spülluft tritt<br />
durch die Spülschlitze unten in den Zylinder<br />
ein und bewegt sich hierauf spiralförmig zum<br />
Auspuff hin, indem sie die Abgase abdrängt.<br />
1) Rotierender Auspuffschieber, 2) Spülöffnung zum<br />
Eintritt des Spijlgemisohes, 3) untere Oeffnung des<br />
nnter die Spülöffnungen hinabreichenden Wassermantels.<br />
»«hes Allerlei<br />
Die wesentlichen Merkmale des Drehschiebers<br />
bestehen einmal darin, dass er aus<br />
mehreren teleskopartig ineinander gesteckten<br />
Röhren besteht, die sich miteinander drehen<br />
und zum weiteren in der beidseitigen Kühlung<br />
des Schiebers. In unserem Bilde ist<br />
zwar nur der äussere Kühlmantel sichtbar,<br />
doch ist auch das 5 Auspuffrohr im Innern des<br />
Schiebers mit einem Kühlmantel versehen.<br />
Die Erwartungen, welche der Erbauer in<br />
Bezug auf seine Leistung hegt, können wir<br />
allerdings nicht teilen. Er hofft nämlich, damit<br />
die Literleistung von Hochleistungs-<br />
Viertaktmotoren verdoppeln zu können.<br />
Uebrigens sind schon viele Erfinder am<br />
schwierig zu meisternden Drehschieberproblem<br />
gescheitert.<br />
Der Andreau-Motor.<br />
Viel zu wenig bekannt geworden ist der<br />
Andreau-Motor, dessen Antriebsmechanismus<br />
auf verhältnismässig einfache Art die Wirkungsweise<br />
so verändert, dass der Expansions-<br />
und Auspuffhub des Kolbens beträchtlich<br />
länger ausfällt als der Ansaug- und Kompressionshub.<br />
Man erreicht dies dadurch,<br />
dass die Pleuelstange an ihrem untern Ende<br />
nicht auf die Kurbelwelle selbst, sondern gemeinsam<br />
auf zwei weitere Pleuel arbeitet,<br />
von denen jeder auf einer eigenen Kurbelwelle<br />
sitzt. Die eine der letzteren ist unten<br />
im Kurbelgehäuse gelegen, und zwar nicht<br />
direkt unter dem Zylinder, sondern etwas<br />
nach der Seite verschoben. Die zweite, welche<br />
mit der ersten durch Stirnräder in Verbindung<br />
steht und halb so schnell umläuft<br />
wie diese, ist dagegen höher oben am Motor<br />
gelagert.<br />
Versuche mit einem Motor dieser Art sollen<br />
sehr günstige Resultate gezeitigt haben,<br />
indem es gelang, den Brennstoffverbrauch<br />
auf 200 gr/PS/St. hinunter zu drücken. Dagegen<br />
konnte der mechanische Aufbau des<br />
Versuchsmotors nicht voll befriedigen, weshalb<br />
man seine Weiterentwicklung fallen<br />
Hess. Schade, denn so überaus kompliziert<br />
war doch diese Bauart gar nicht.<br />
Wieder eine neue Abfederungsart. Ein italienischer<br />
Erfinder konstruierte eine neue<br />
Einzelabfederung für Vorder- und Hinterräder,<br />
die an einem Fiat-Baliila eingebaut<br />
wurde. Sie ergibt punkto Weichheit der Abfederung<br />
vorzügliche Resultate. Ein weiterer<br />
Vorteil liegt darin, dass sich die Räder absolut<br />
senkrecht bewegen, ohne sich dabei<br />
gleichzeitig noch seitlich zu verschieben, wie<br />
dies bei Parallelogrammführüngen üblich ist.<br />
Zu jedem Rad gehören zwei parallele und<br />
senkrechte am Chassisrahmen befestigte<br />
Führungszylinder. In ihnen bewegen sich die<br />
zwei an jeder Radachse angebrachten senkrechten<br />
Kolben.<br />
Zwischen diesen zwei hintereinanderliegenden<br />
Führungszylindern findet man noch<br />
einen dritten Zylinder eingefügt, der eine<br />
Spiralfeder und einen hydraulischen Stossdämpfer<br />
enthält. Um die Ausschläge möglichst<br />
reibungslos zu gestalten, fügte man<br />
zwischen den Führungszylinder und Kolben<br />
rundherum Kugeln ein. Es handelt sich hier<br />
wohl um den ersten erfolgreichen Versuch<br />
der Verwendung von Kugellagern zur Vermeidung<br />
der Reibung zwischen Zylindern<br />
und Kolben. Der Kugelkäfig weist in diesem<br />
Fall nicht Ringform auf, sondern er ist als<br />
Zylinder gestaltet.<br />
Schlupf der Pneus aui der Strasse.<br />
Die meisten gebräuchlichen Wagen besitzen<br />
keine solch ungestüme Beschleunigung,<br />
dass die Räder auf trockenen Strassen einen<br />
merklichen Schlupf zeigen. Auf nassen<br />
Strassen dagegen erreicht der Schlupf bei sehr<br />
rascher Beschleunigung und hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
immerhin 2,5—5%.<br />
Versuche mit einem- Kompressorwagen, die<br />
naturgemäss eine hohe Leistung pro Gewichtseinheit<br />
besitzen, zeigten, dass der<br />
Schlupf an ihren Reifen 50% erreichen kann.<br />
Alsdann müssen sich die Räder beim Anfahren<br />
doppelt so rasch drehen, als dies der<br />
Geschwindigkeit entspricht. Hiebei handelte<br />
es sich, wohlgemerkt, nicht um Rennwagen,<br />
sondern um ein mit Kompressor ausgerüstetes<br />
Serienfahrzeug.<br />
Scheinwerfer, der sich mit dem Lenkrad<br />
dreht. Um die Beleuchtung in Kurven zu verbessern,<br />
baut eine Firma neuerdings Scheinwerfer,<br />
von denen sich jeweils der auf der<br />
Innenseite der Kurve Hegende beim Einschlag<br />
des Steuerrades mitdreht, während<br />
der zweite weiterhin geradeaus leuchtet. Die<br />
Uebertragung der Bewegung des Steuerrades<br />
auf die Lampen erfolgt nicht mechanisch,<br />
sondern auf elektrischem Weg über Kontakte<br />
am Lenkstock, die mit Elektromagneten in<br />
den Lampengehäusen in Verbindung stehen.<br />
Diese Magnete drehen Reflektor und Lampe<br />
des Scheinwerfers miteinander um eine senkrechte<br />
Achse, sobald die entsprechenden<br />
Kontakte am Lenkstock beim Kurvenfahren<br />
geschlossen werden.<br />
Vom Motor angetriebener Scheibenwischer.<br />
Eine englische Firma hat zum Einbau an<br />
Vauxhall-Wagen einen Scheibenwischer entwickelt,<br />
der von der Nockenwelle des Motors<br />
über Zahnräder und ein Kabel angetrieben<br />
wird. Das Kabel endet in dem am Schaltbrett<br />
angebrachten Wischergetriebe, das ein<br />
1 :17 untersetztes Schneckengetriebe enthält.<br />
Da sich die Nockenwelle nur halb so rasch<br />
dreht wie die Kurbelwelle und auch die<br />
Zahnräder ein Uebersetzungsverhältnis von<br />
mehr als 1:2 aufweisen, macht der Scheibenwischer<br />
auf ungefähr 70 Umdrehungen<br />
des Motors nur eine einzige Schwingbewegung.<br />
Sfromverbraucher- und kein Ende.<br />
Die Batterie stellt keinen Leistungsspeicher von<br />
unbegrenztem Inhalt dar, sondern ein Reservoir, das<br />
bald ausgepumpt ist. Meist haben Wagenbatterien<br />
eine Ampere-Stundenzahl, die zwischen 50 und 70<br />
schwankt. Je nachdem sie 3 oder 6*Zellen besitzen,<br />
beträgt ihre Spannung rund 6 bzw. 12 Volt.<br />
Ein kleines Lämpchen (Parklicht) kommt vielleicht<br />
mit 6 Watt aus. Bei einer 6-Volt-Batterie<br />
entspricht dies einer Stromentnahme von einem<br />
Ampere, so dass das Lämpchen bei einer Batterie<br />
von 70 Ampere 70 Stunden lang brennen müsste,<br />
bevor sie erschöpft wäre. Dagegen benötigt eine<br />
Scheinwerferlampe 35 Watt, d. h. bei 6 Volt ungefähr<br />
6 Ampere. Wehe deshalb dem Automobilisten,<br />
der vergisst, zum Parken die kleinen Lämpchen einzuschalten<br />
und statt dessen die Scheinwerfer brennen<br />
lässt. Nach kurzer Zeit entleert sich die Batterie<br />
so weit, dass ihre Spannung zum Anlassen<br />
nicht mehr genügt. Denn der Anlasser ist ein sehr<br />
gefrässiger Geselle. Wenn das Oel kalt ist, nimmt<br />
er bis gegen 500 Ampere Strom auf. Solche Mengen<br />
vermag aber die Batterie nur im geladenen<br />
Zustand ganz kurzzeitig abzugeben.<br />
Weit bescheidener sind die Ansprüche der mei-'<br />
15<br />
T>ec üoescAec<br />
Der plötzliche Witterungsumschlag<br />
und die damit eingetretene rauhe Witterung haben<br />
wahrscheinlich manchem Automobilisten einen argen<br />
Streich gespielt.<br />
Die Folgen hievon sind:<br />
mühevolles Anfahren,<br />
unregelmässige Arbeitsweise des Motors,<br />
übermässiger Brennstoffverbrauch etc. etc.<br />
Schützen Sie sich gegen diese ständigen Gefahren:<br />
verschaffen Sie sich ein augenblickliches Anspringen<br />
des Motors und ein sofortiges Inbetriebsetzen des<br />
Wagens, bei gleichzeitig niedrigerem Brennstoffkonsum.<br />
Dies erreichen Sie allein dadurch, dass Sie Ihren<br />
Motor durch Ihren Garagisten mit einem<br />
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Vollkommenheit des A%U W {beigetragen<br />
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N° 32 — FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
sten übrigen Stromverbraucher. Immerhin verzehrt<br />
der Richtungswinker auch seine 6 Ampere. Dies<br />
lässt es begreiflich erscheinen, dass seine Zelluloidhaut<br />
vom eingebauten Lämpchen gern angeschmort<br />
wird, weil ja doch ein grosser Teil des verbrauchten<br />
Stromes sich nicht in Licht, sondern in Wärme ver-'<br />
wandelt.<br />
Ein einfacher Scheibenwischer dagegen begnügt<br />
sich mit 1% Ampere. Das Hörn kommt erklärlicherweise<br />
als Dauerbraucher nur zur Sicherung<br />
gegen Diebstahl in Frage. Es schadet deshalb<br />
nichts, wenn sein Verbrauch 6 Ampere oder noch<br />
etwas höhere Werte erreicht. Wer sich einen Radio<br />
im Wagen einbauen will, muss mit weiteren 6 Amp.<br />
rechnen (immer bezogen auf eine Spannung von<br />
6 Volt).<br />
Pra^sdie<br />
nlce<br />
Sauberkeit auch unter dem Wagen.<br />
Wer Wert auf eine lange Lebensdauer des<br />
Wagens legt, darf ihn nicht nach dem Prinzig<br />
pflegen, das so schön heisst: «Oben hui<br />
und unten pfui! » Denn unter der Schmutzkruste<br />
beginnen alsbald Rost und Fäulnis<br />
ihre Zerstörungsarbeit. Es lohnt sich deshalb,<br />
auch die Unterpartie beim Putzen zu berücksichtigen,<br />
selbst wenn es notwendig werden<br />
sollte, dass man zum Säubern einen Spachtel<br />
zu Hilfe nimmt. Der Rest lässt sich hierauf<br />
mit Bürste und Wasser wegfegen.<br />
Nun erst zeigt sich, ob nicht der Anstrich<br />
da und dort einer Ausbesserung bedarf. Abgesehen<br />
davon, dass ein intakte Farbschicht<br />
Holz und Eisen gegen Fäulnis und Rostansatz<br />
schützen, verschafft sie der Wagenunterseite<br />
auch eine gepflegtes Aussehen.<br />
Wo sich Holzteile durch Quietschen bemerkbar<br />
machen, hilft manchmal eine Behandlung<br />
mit der Oelsprühpistole.<br />
Die Chassis-Schmierung.<br />
Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, dass<br />
mit einer eingebauten Zentralschmierung<br />
jede Wartung und Kontrolle überflüssig<br />
wird. Es ist auch notwendig, die eigentlichen<br />
Schmierelemente auf ihre Dichtheit und<br />
ünktionsfähigkeit zu kontrollieren. Wer<br />
Dauerschmierung an seinem Wagen hat, der<br />
muss nach wenigstens 20,000 km nachschauen,<br />
ob etwa das rote Notsignal an den Oelern<br />
oder Fettern erscheint. Besser, er tut es<br />
schon nach 10,000 km.. Gegebenenfalls muss<br />
nachgefüllt werden. Und wenn ein Fahrgestell<br />
überhaupt nur mit den althergekommenen<br />
Schmiernippeln versehen ist, da muss in<br />
viel kürzeren Zeitabständen die Fettpresse<br />
betätigt werden, nach 500, nach 1000 km,<br />
ganz wie es die Schmiertabelle, die jedem<br />
Fahrzeug mitgegeben wird, besagt.<br />
Ted<br />
Sf»F«d**'<br />
Antwort 9772. Oel-Verlretuitg. Zuschrift weitergeleitet.<br />
Frage 9776. Erfahrungen mit Lamellenprofilen<br />
von Michelin und Englebert. Kann mir jemand aus<br />
dem Leserkreis über Erfahrungen bei Verwendung<br />
von Reifen der Marken Michelin und Englebert mit<br />
Lamellen-Profilierung der Laufdecken berichten?<br />
F. M. in St<br />
Frage, 9780. Federung. Die Federung meines<br />
Wagens arbeitet nicht weich genug, was sich besonders<br />
auf den hintern Sitzplätzen störend bemerkbar<br />
macht. Einige Abhilfe schafft schon eine leichte<br />
Verminderung des Luftdruckes der Pneus. Ausserdem<br />
Hess ich die Federn sorgfältig reinigen und<br />
erhoffe davon eine» gewisse Besserung.<br />
Mit welchem Fett oder Oel sollten sie geschmiert<br />
werden, um möglichst lange gut aufeinander zu<br />
gleiten? Sollten die Federn eventuell mit gummiertem<br />
Band umhüllt werden, um sie gegen Feuchtigkeit<br />
zu schützen? Kann der Fehler an den Reibungsstossdämpfern<br />
liegen ? C. S. in Z.<br />
Antwort: Die harte Federung hat ihre Ursache<br />
entweder in der übermässigen Reibung der<br />
Federblätter oder im allzu grossen Widerstand der<br />
Stossdämpfer. Auch kann die Feder von «Natur<br />
aus» zu hart sein, d. h. aus verhältnismässig dikken<br />
und kurzen Federblättern aufgebaut sein.<br />
In diesem letzten Falle würde Abhilfe durch<br />
Einbau neuer Federn geschaffen. Doch würden wir<br />
vorläufig davon absehen und in erster Linie versuchen,<br />
die innere Reibung der Feder zu vermindern.<br />
Hiezu, muss sie, von Rostansätzen auch zwischen<br />
den Blättern gereinigt werden. Durch Schleifen<br />
der Federblätter lässt sich ihre Reibung weiter<br />
vermindern. Zwischenlagen von Nichteisen-Metallen<br />
sind bei guter Schmierung unnötig und können bei<br />
schlechter Schmierung und Eindringen von Wasser<br />
die Korrosion begünstigen.<br />
Zur Schmierung empfehlen wir graphitiorte<br />
Schmiermittel zu verwenden. Eine gelegentliche<br />
Nachschmierung kann mit graphltiertem Spriihöl<br />
erfolgen. Ein Einwickeln der Federn mit gummiertem<br />
Band empfehlen wir, nicht,, da mit einer solchen<br />
Umhüllung versehene Federn gern vernachlässigt<br />
werden. Als einzig zuverlässige Federhüllen kommen<br />
Ledergamaschen in Frage, deren, Schmiernippel<br />
die Abschmierung mit der Fettpresse ermögr<br />
liehen.<br />
'<br />
Eine, besonders weiche Abfederung lässt sich<br />
mit hydraulischen Stossdämpfern erreichen, die in<br />
manchen Beziehungen den trockenen Reibungsstossdämpfern<br />
mit Hartholz - Zwischenlagen überlegen<br />
sind. Es gibt heute auch schon verschiedene Bauarten,<br />
die sich vom Schaltbrett aus regulieren lassen,<br />
um die Dämpfung der Beschaffenheit der<br />
Strassen anzupassen.<br />
Frage 9781. Einstellung der Bremsen. Ich hatte<br />
mit einem Kollegen im Fach einen Disput über<br />
Einstellung von mechanischen Vierradbremsen. Ich<br />
behauptete, dass die vorderen Bremsscheiben zuerst<br />
bremsen sollen und erst nachher die hinteren.<br />
Mein Freund vertritt die gegenteilige Ansicht. Er<br />
glaubt, dass dje hinteren Räder zuerst gebremst<br />
werden sollen. Um dem Disput ein Ende zu<br />
machen, bitte ich Sie um Mitteilung, wer von uns<br />
beiden recht hat. P. S. in T.<br />
Antwort: Richtigerweise sollen die Bremsen<br />
der Hinterräder eine Spur früher zum Anpacken<br />
kommen als die der Vorderräder. Andernfal!« gerät<br />
der Wagen allzu leicht ins Schleudern, wenn z. B. in<br />
einer Kurve gebremst werden muss. Dies hat seinen<br />
Grund darin, dass die Masseträgheitskraft, die<br />
man sich im Schwerpunkte angreifend denken<br />
kann, bei Hinterradbremsung quasi an .den Hinterrädern<br />
hängt und sich damit im stabilen Gleichgewichte<br />
befindet. Bremsen dagegen die Vorderräder<br />
zuerst und versagt dabei die Bodenreibung<br />
•beim einen Rade, so haben wir es mit einem labilen<br />
Gleichgewichtszustande zu tun, der zu starkem<br />
Schleudern führen kann.<br />
Als weiterer Grund für die günstige Wirkung<br />
der früher angreifenden Hinterradbremsen wäre<br />
noch zu erwähnen, -dass die Bremsung die Differentialwirkung<br />
abschwächt, was die Schleudergefahr<br />
ebenfalls vermindert<br />
luvist. S|*aue«l»jaal<br />
Anfrage 585. Haftpflicht für gemieteten Wagen.<br />
Ich mietete bei einem konzessionierten Auto-Vermieter<br />
einen Wagen. Nachdem ich ca. 25 km zurückgelegt<br />
hatte, fing derselbe beim Versuch, den Motor<br />
nach kurzem Unterbruch wieder in Gang zu setzen,<br />
plötzlich Feuer, ohne dass indessen der Motor ansprang.<br />
Das Feuer muss vermutlich vom Anlasser<br />
oder von der Lichtmaschine infolge eines defekten<br />
Kabels entstanden sein, da sieh keine Fehlzündung<br />
durch Anspringen des Motors bemerkbar machte.<br />
Der Sachschaden beträgt ca. 80—100 Fr. Kann mich<br />
der Autovermieter für denselben haftbar machen?<br />
F. M. in Z.<br />
Antwort: Das Obligationenrecht bestimmt,<br />
dass ein Mieter die gemietete Sache wieder in demjenigen<br />
Zustande zurückzugeben hat, in dem er sie<br />
empfangen hat. Daraus folgt somit primär, dass<br />
der Mieter prinzipiell für allen Schaden haftet, den<br />
die Mietsache während der Dauer der Miete erlitten<br />
hat. Selbstverständlich kann er sich aber von<br />
dieser Haftung befreien, wenn er den Nachweis leistet,<br />
dass der entstandene Schäden auf Mängel zurückzuführen<br />
ist, die schon bei Uebergabe der Mietsache<br />
vorhanden waren, oder die während der Mietdauer<br />
eingetreten sind, ohne dass er selbst durch<br />
unsachgemässe Behandlung der Sache für diese<br />
Mängel verantwortlich ist. Daraus folgt somit, dass<br />
der Mieter nur dann haftet, wenn der Schaden<br />
durch ihn verschuldet worden ist, aber nicht der<br />
Vermieter hat den Nachweis zu leisten, sondern umgekehrt<br />
muss der Mieter den Beweis dafür leisten,<br />
dass ihn an dem entstandenen Schaden kein Verschulden<br />
trifft.<br />
. Aus: Ihrem Schreiben ist nicht ersichtlich, auf<br />
welche Ursache der entstandene Brand zurückzu-<br />
1 führen ist. Es ist aber mit ziemlicher Sicherheit<br />
anzunehmen) dass ein Verschulden Ihrerseits nicht<br />
vorliegt, sondern dass der Wagen Ihnen schon in<br />
mangelhaftem Zustande übergeben wurde, nnd dass<br />
dieser mangelhafte Zustand einen Kurzschluss verursachte<br />
und damit den Brand. In diesem Falle ist<br />
Ihre Haftpflicht nicht gegeben.<br />
O<br />
Bftckc»»t£ S dhi<br />
Neuerscheinungen der Autotechnischen Bibliothek.<br />
Der Verlag Richard Carl Schmidt & Co.,<br />
Berlin W62, Lutherstrasse 14, bringt zwei neue<br />
Bändchen Nr. 88 und 69 heraus zur Ergänzung<br />
der unter dem Namen Autotechnische Bibliothek<br />
bekannten Bücherreihe.<br />
Kurz und bündig, trotzdem an Einzelheiten'<br />
reich, gibt das ers.te Büchlein von Dipl.-Ing. W.<br />
Thoelz Auskunft über die Lastwagen mit Gasgeneratorenverschiedener<br />
Bauarten, sowie über den<br />
allgemeinen Aufbau solcher Anlagen.<br />
Im Band 99 beschreibt Ing. P. Möbius VDI die<br />
Möglichkeiten zur Leistungssteigerung und Betriebskostenminderung<br />
der Automobile. In zwei<br />
Hauptteilen wird in leicht fasslicher Weise die Erhöhung<br />
der Wirtschaftlichkeit durch Massnahmen<br />
am Fahrzeug und durch geeignete Wahl der Verbranchsstoffe<br />
behandelt. Angesichts der hohen Belastung<br />
des Automobils wjrd sicher mancher W*-<br />
genbesitzer gerne dieses kleine und doch eingehende<br />
Werk zu Rate ziehen.<br />
•n«lc»l u. Induxtfvfa»<br />
Das Autowunder. So nennt sich ein von der<br />
Schweizer Uhrenindustrie neuerdings hergestellter<br />
Apparat, den man an jedem Wagen nachträglich<br />
einbauen kann. Er vereinigt verschiedene Funktionen<br />
in sich. Einmal schützt er den Motor dadurch<br />
vor dem Anfressen, dass er den Stromkreislauf<br />
des Wagens ausschaltet, sobald der Druck im<br />
Schmiersystem aus irgend einem Grunde nachlässt<br />
oder ganz aufhört. Es ist also bei Verwendung<br />
dieser Vorrichtung nicht mehr möglich, allzulange<br />
mit dünnem Winteröl oder mit ausgeschlagenen<br />
Lagern zu fahren. Denn sobald die Schmierverhältnisse<br />
sich eo stark verschlechtern, dass der<br />
Motor Schaden -nehmen könnte, unterbricht das<br />
«Autowunder» den Stromkreislauf und stellt damit<br />
auch die Zündung ab.<br />
Eine weitere Funktion dieses Apparates besteht<br />
darin, dass er den Wagen vor Diebstahl schützt,<br />
indem er das Hörn dauernd erklingen lässt sobald<br />
ein Unbefugter ihn in Betrieb nehmen will.<br />
Ein versteckt angebrachter Schalter gestattet dem<br />
Besitzer, beim Verlassen des Autos diese Diebstahleicherung<br />
einzuschalten.<br />
6xsne&cJ mc&&4<br />
POUR VOUS EVITER LE DANGER<br />
des routes grässes<br />
de Pasphalte mouillö<br />
des chemins boueux<br />
ROULEZ SUR PNEUS
Sfvassen<br />
Zügenstrasse gesperrt. Der ACS teilt mit, dass<br />
die Zügenstrasse, die Davos mit Tiefenkastei verbindet,<br />
zwischen Schmelzboden und Wiesen durch<br />
Felssturz für den durchgehenden Verkehr gesperrt<br />
ist Die Räumungsarbeiten werden einige Tage in<br />
Anspruch nehmen.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Wir<br />
machen erneut unsere Mitglieder darauf aufmerksam,<br />
dass nächsten Sonntag, den 19. April, nachmittags<br />
2 Uhr, im Rest. z. «Schneggen» in Buchs,<br />
die diesjährige Generalversammlung stattfindet. Die<br />
Traktandenliste ist bereits in vorletzter Nummer<br />
dieses Blattes veröffentlicht worden. Wir erwarten<br />
einen zahlreichen Aufmarsch unserer Mitglieder<br />
aus allen Gauen des Sektionegebietes.<br />
A.C.S.<br />
SEKTION BERN. Ordentliche Generalversammlung.<br />
Mit einer an Einmütigkeit kaum zu überbietenden<br />
Geschlossenheit hat die letzte statutarische<br />
Instanz am 14. April <strong>1936</strong> im Schweizerhof den<br />
Schlusspunkt unter das 31. Lebensjahr der Sektion<br />
Bern gesetzt.<br />
Der Jahresbericht des Präsidenten, der<br />
die Vielseitigkeit des Clublebens in gedrängter Form<br />
•wiederspiegelt, befasste sich einlässlich mit der<br />
durch die Benzinzoll-Erhöhung heraufbeschworenen<br />
Lage und der Ungewissen Haltung das Bundesrates<br />
in Sachen des in letzter Zeit viel genannten Alkohol-Beimischungs-Zwanges.<br />
Trotz der Ungunst der Zeiten war es der Sektion<br />
Bern möglich, ihren Mitgliederbestand<br />
von 984 auf 1042 zu heben und sich damit an die<br />
3. Stelle aller A.C.S.-Sektionen zu setzen. Ein<br />
jahrelanger Wunsch der Clubleitung nach einer<br />
zahlenmäseig stärkeren Vertretung im Gesamtclub<br />
ist damit endlich in Erfüllung gegangen. Im gleichen<br />
Verhältnis wie die Mitgliederzunahme, hat<br />
auch der Zolldokumentendienst eine stärkere Beanspruchung<br />
erfahren. Im Berichtsjahre stellte das<br />
Sekretariat 1318 Triptyks, Grenzpassierscheinhefte<br />
und Freipäese aus, was gegenüber dem Vorjahre<br />
einen Mehranteil von 96 Dokumenten gleichkommt.<br />
Die Jahresrechnung, welehe mit einem<br />
unwesentlichen Rückschlag abschliesst, fand einstimmige<br />
Annahme.<br />
Die Neuwahlen des Vorstandes* für<br />
die Amtsdauer <strong>1936</strong>/37 verliefen samt und sonders<br />
im Sinne der präsidialen Anträge. An Stelle der<br />
ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dir. F. Christen,<br />
Karl Fortmann, Dr. G. Perlet in Bern, sowie<br />
Dr. F. Krähenbühl, A. Schaer in Thun, treten als<br />
vollwertige Nachfolger erstmals in den Vorstand die<br />
Herren F. Christen jun., Hans Kästli. Dir. H. Rufener<br />
in Bern, sowie Arnold Itten und Hans Wüthrich<br />
in Thun, alles erprobte Berater, die teilweise<br />
schon in der Organisation des Grand Prix in vorderer<br />
Linie tätig gewesen sind. Als Präsident<br />
wurde durch Akklamation der bisherige Vorsitzende<br />
Herr Oberst Marbach bestätigt Seine Wiederwahl<br />
Der 18 PS<br />
ist gleichzeitig ein echönes Zeichen des Vertrauens,<br />
das die Mitglieder ihrem umsichtigen Versammlungsleiter<br />
seit 1930 immer und immer wieder bekundet<br />
haben. Leider wird der Abstimmungsverlauf<br />
getrübt durch das Ausscheiden des langjährigen<br />
Vizepräsidenten, Herrn Dr. G. Perlet, dem in<br />
kritischer Zeit die Propaganda-Kommission anvertraut<br />
wurde und dem trotz starker beruflicher Inanspruchnahme<br />
schöne Erfolge beschieden waren.<br />
Der sympathische Arzt ist des Dankes der Sektion<br />
Bern gewiss;<br />
Der alljährliche Brauch der Veteranen-Ehrung<br />
'nach einer Mitgliedschaft im A.C.S. während<br />
20 Jahren) wurde in üblicher Weise durch die Be-<br />
Schenkung mit dem goldenen Veteranen-Abzeichen<br />
vollzogen. Als solche wurden mit Akklamation in<br />
den neuen Stand eingesetzt die Herren Johann<br />
Leuenberger, Kaufmann, Bern; R. Müller-Zolltnger,<br />
Fabrikant, Oberburg; Max Münch, Ingenieur-Architekt,<br />
Bern; Dr. med. E. Rychner, Arzt, Bern und<br />
Murten, wobei von letzterem zu sagen ist, dass er<br />
schon 1898 dem Club beigetreten ist und demnach<br />
als einer der wenigen schweizerischen Automobilisten<br />
die gesamte technische Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />
mitgemacht hat.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Die diesjährige<br />
ordentliche Generalversammlung ist auf<br />
Samstag, den 18. April, abends 18.30 Uhr, im Hotel<br />
Hecht, St. Gallen, angesetzt worden. Im Anschlues<br />
an die statutarischen Geschäfte folgt ein gemeinsames<br />
Nachtessen mit Unterhaltung. Ein Lichtbildervortrag<br />
von Polizeiinspektor Kappeier wird interessante<br />
Aufschlüsse bringen« über die geplanten<br />
Massnahmen zur Hebung der Sicherheit der<br />
Strasse. insbesondere in der Stadt St. Gallen.<br />
Nachdem im letzten Jahr die Gesellschaftsreisen<br />
der «Automobil-Revue> so grossen<br />
Anklang gefunden haben und die damaligen<br />
Teilnehmer uns begeisterte Dankschreiben<br />
zukommen Hessen, haben wir uns<br />
entschlossen, auch dieses Jahr wieder solche<br />
Reisen zu starten.<br />
Gleich das erste Programm ist recht verheissungsvoll<br />
und dürfte sicherlich viele unserer<br />
Leser zum Mitkommen anspornen. Dabei<br />
muss gleich vorweg bemerkt werden,<br />
dass einige der Teilnehmer an unseren letztjährigen<br />
Fahrten sich schon für die Korsika-<br />
Reise gemeldet haben. Es können deshalb<br />
nur noch eine ganz beschränkte Anzahl Teilnehmer<br />
berücksichtigt werden.<br />
Wer sich für diese Reise interessiert, der<br />
schreibe umgehend an das Touristik-Bureau<br />
der «Automobil-Revue», um die nähern Angaben<br />
zu erhalten; es wird ihm bereitwilligst<br />
jegliche Auskunft erteilt. Das vorläufig aufgestellte<br />
Programm ist folgendes:<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> — N° 32<br />
Gesellschaftsfahrt der „Automobil-Revue" nach Süllfrankreich und Korsika<br />
STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />
Weiten tonkinlt» dmtdt I.Ci. OttU— Graf Ul. 43 J44 ZSrldt UL 32 64«<br />
Samstag, 16. Mai, abends: Besammlung in Genf.<br />
Sonntag, 17. Mai: Genf - Nantua - Lyon - Vienne<br />
- Valence - Montelimar - Orange - Avignon,<br />
381 km.<br />
Montag, 18. Mai: Avignon - Nimes - Arles -<br />
Salon - Aix-en-Provence - Marseille, 176 km.<br />
Dienstag, 19. Mai: Marseille - Toulon - Ste. Maxime<br />
- St Raphael - Cannes - Nice, 251 km.<br />
Mittwoch, 20. Mai: Nice, vormittags Besichtigung<br />
von Nice; mittags Einschiffen nach Korsika, abends<br />
Ankunft in l'Ue Rousse.<br />
Donnerstag. 21. Mai: L'Ile Rousse - St. Florent -<br />
Nonza - Luri - Erbalunga - Baßtia, 135 km.<br />
Freitag, 22. Mai: Bastia - Casamazza - Ponte<br />
Leccia - Corte, 70 km.<br />
Samstag, 23. Mai: Corte - Vivario - Vezzani -<br />
Dfifile del'Inzecca - Ghisoni . Vivario - Bocognamo -<br />
Ajaccio, 144 km.<br />
Sonntag, 24. Mai: Vormittags Besichtigung von<br />
Ajaccio, nachmittags Fahrt über Sagone nach Piana,<br />
71 km.<br />
Montag, 25. Mai: Piana - Calanche - Calvi,<br />
92 km. Mittags Einschiffen nach Nice.<br />
Dienstag, 26. Mai: Nice - Grasse - Digne - Sisteron<br />
- Gap - Corps - Grenoble, 337 km.<br />
Mittwoch, 27. Mai: Grenoble - Chambery - Aixles-Bains<br />
- Anneoy - Genf - Lausanne . Bern,<br />
309 km.<br />
LEGENDE:<br />
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Noblesse oblige. Trotz des misslichen Wetters<br />
über die Ostertage setzte ein erfreulicher Autoverkehr<br />
ein. Namentlich der Brünig erhielt starken<br />
Besuch. Während auf der Obwaldnerseite die<br />
Strasse noch einigermassen gut passierbar war,<br />
sah es auf der Bernerseite bedeutend schlimmer<br />
aus. Zahlreiche Autos blieben im Schnee stecken<br />
und mussten die Hilfe eines Bergbauern mit seinem<br />
Pferd in Anspruch nehmen, der sich auch ohne Zögern<br />
in deren Dien6t stellte. Auf meine Bemerkung,<br />
da habe er einmal einen guten Tag gehabt, verneinte<br />
er und sagte: « In den meisten Fällen bin<br />
ich mit 30 und 40 Rappen abgespiesen worden,<br />
trotzdem es vorkam, dass ich den gleichen Wagen<br />
zu wiederholten Malen aus der Patsche helfen<br />
musste. » Am späten Nachmittag habe er dann,<br />
völlig durchnässt sein Pferd in den Stall geführt<br />
Wirkt es nicht beschämend, wenn Automobilisten<br />
sich für die Hilfsbereitschaft anderer auf diese<br />
Weise « erkenntlich » zeigen? H. F. M.<br />
Schluss des redaktionellen Teils. ><br />
Emaillierte Karosserlen. Seit einigen Wochen<br />
liefern die Ford-Werke ihre Karosserien<br />
in Emailfarbe. Die Vorteile dieser<br />
Neuerung liegen auf der Hand. Eine emaillierte<br />
Karosserie wird ihren ursprünglichen<br />
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ist. Die Räumungsarbeiten werden einige Tage in<br />
Anspruch nehmen.<br />
T. C. S.<br />
AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Wir<br />
machen erneut unsere Mitglieder darauf aufmerksam,<br />
dass nächsten Sonntag, den 19. April, nachmittags<br />
2 Uhr, im Rest. z. «Schneggen> in Buchs,<br />
die diesjährige Generalversammlung stattfindet. Die<br />
Traktandenliste ist bereits in vorletzter Nummer<br />
dieses Blattes veröffentlicht worden. Wir erwarten<br />
einen zahlreichen Aufmarsch unserer Mitglieder<br />
aus allen Gauen des Sektionsgebietes.<br />
A.C.S.<br />
SEKTION BERN. Ordentliche Generalversammlung.<br />
Mit einer an Einmütigkeit kaum zu überbietenden<br />
Geschlossenheit hat die letzte statutarische<br />
Instanz am 14. April <strong>1936</strong> im Schweizerhof den<br />
Schlusspunkt unter das 31. Lebensjahr der Sektion<br />
Bern gesetzt.<br />
Der Jahresbericht des Präsidenten, der<br />
die Vielseitigkeit des Clublebens in gedrängter Form<br />
vriederspiegelt, befasste sich einlässlich mit der<br />
durch die Benzinzoll-Erhöhung heraufbeschworenen<br />
Lage und der Ungewissen Haltung des Bundesrates<br />
in Sachen des in letzter Zeit viel genannten Alkohol-Beimischungs-Zwanges.<br />
Trotz der Ungunst der Zeiten war es der Seklion<br />
Bern möglich, ihren Mitgliederbestand<br />
von 984 auf 1042 zu heben und sich damit an die<br />
3. Stelle aller A.G.S.-Sektionen zu setzen. Ein<br />
jahrelanger Wunsch der Clubleitung nach einer<br />
zahlenmäsßig stärkeren Vertretung im Gesamtclub<br />
ist damit endlich in Erfüllung gegangen. Im gleichen<br />
Verhältnis wie die Mitgliederzunahme, hat<br />
auch der Zolldokumentendienst eine stärkere Beanspruchung<br />
erfahren. Im Berichtsjahre stellte das<br />
Sekretariat 1318 Triptyks, Grenzpassierscheinhefte<br />
und Freipasse aus, was gegenüber dem Vorjahre<br />
einen Mehranteil von 96 Dokumenten gleichkommt.<br />
Die Jahresrechnung, welche mit einem<br />
unwesentlichen Rückschlag abschliesst, fand einstimmige<br />
Annahme.<br />
Die Neuwahlen des V or s t an des- für<br />
die Amtsdauer <strong>1936</strong>/37 verliefen samt und sonders<br />
im Sinne der präsidialen Anträge. An Stelle der<br />
ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dir. F. Christen,<br />
Karl Fortmann, Dr. G. Perlet in Bern, sowie<br />
Dr. F. Krähenbühl, A. Schaer in Thun, treten als<br />
vollwertige Nachfolger erstmals in den Vorstand die<br />
Herren F. Christen jun., Hans Kästli, Dir. H. Rufener<br />
in Bern, sowie Arnold Itten und Hans Wüthrich<br />
in Thun, alles erprobte Berater, die teilweise<br />
schon in der Organisation des Grand Prix in vorderer<br />
Linie tätig gewesen sind. Als Präsident<br />
wurde durch Akklamation der bisherige Vorsitzende<br />
Herr Oberst Marbach bestätigt Seine Wiederwahl<br />
ist gleichzeitig ein schönes Zeichen des Vertrauens,<br />
das die Mitglieder ihrem umsichtigen Versammlungsleiter<br />
seit 1930 immer und immer wieder bekundet<br />
haben. Leider wird der Abstimmungsverlauf<br />
getrübt durch das Ausscheiden des langjährigen<br />
Vizepräsidenten, Herrn Dr. G. Perlet, dem in<br />
kritischer Zeit die Propaganda-Kommission anvertraut<br />
wurde und dem trotz starker beruflicher Inanspruchnahme<br />
schöne Erfolge beschieden waren.<br />
Der sympathische Arzt ist des Dankes der Sektion<br />
Bern gewiss;<br />
Der alljährliche Brauch der Veteranen-Ehrung<br />
'nach einer Mitgliedschaft im ACS. während<br />
20 Jahren) wurde in üblicher Weise durch die Beschenkung<br />
mit dem goldenen Veteranen-Abzeichen<br />
vollzogen. Als solche wurden mit Akklamation in<br />
den neuen Stand eingesetzt die Herren Johann<br />
Leuenberger, Kaufmann, Bern; R. Müller-Zollinger,<br />
Fabrikant, Oberburg; Max Münch, Ingenieur-Architekt,<br />
Bern; Dr. med. E. Rychner, Arzt, Bern und<br />
Murten, wobei von letzterem zu sagen ist, dass er<br />
schon 1898 dem Club beigetreten ist und demnacb/<br />
als einer der wenigen schweizerischen Automobilisten<br />
die gesamte technische Entwicklung des Mo-,<br />
torfahrzeuges mitgemacht hat.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Die diesjährige<br />
ordentliche Generalversammlung ist auf<br />
Samstag, den 18. April, abends 18.30 Uhr, im Hotel<br />
Hecht, St. Gallen, angesetzt worden. Im Anschluss<br />
an die statutarischen Geschäfte folgt ein gemeinsames<br />
Nachtessen mit Unterhaltung. Ein Lichtbildervortrag<br />
von Polizeiinepektor Kappeier wird interessante<br />
Aufschlüsse bringen« über die geplanten<br />
Massnahmen zur Hebung der Sicherheit der<br />
Strasse. insbesondere in der Stadt St. Gallen.<br />
Gesellschaftsfahrt der „Automobil-Revue" nach Südfrankreich und Korsika<br />
Nachdem im letzten JahT die Gesellschaftsreisen<br />
der «Automobil-Revuo so grossen<br />
Anklang gefunden haben und die damaligen<br />
Teilnehmer uns begeisterte Dankschreiben<br />
zukommen Hessen, haben wir uns<br />
entschlossen, auch dieses Jahr wieder solche<br />
Reisen zu starten.<br />
Gleich das erste Programm ist recht verheissungsvoll<br />
und dürfte sicherlich viele unserer<br />
Leser zum Mitkommen anspornen. Dabei<br />
muss gleich vorweg bemerkt werden,<br />
dass einige der Teilnehmer an unseren letztjährigen<br />
Fahrten sich schon für die Korsika-<br />
Reise gemeldet haben. Es können deshalb<br />
nur noch eine ganz beschränkte Anzahl Teilnehmer<br />
berücksichtigt werden.<br />
Wer sich für diese Reise interessiert, der<br />
schreibe umgehend an das Touristik-Bureau<br />
der «Automobil-Revue», um die nähern Angaben<br />
zu erhalten; es wird ihm bereitwilligst<br />
jegliche Auskunft erteilt. Das vorläufig aufgestellte<br />
Programm ist folgendes:<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 17. APRIL <strong>1936</strong> 32<br />
Tolle<br />
P«-^«I<br />
•n ITIonacro<br />
Linis: Der Moment unmittelbar nach dem Startzeichen. Rechts aussen (im Bilde) 6tösst Caracciola<br />
(No. 8) bereits vor, Nuvolari (Mitte) und Chiron (links im Bild) setzen sich eben in Bewegung.<br />
Unten: Das Duell Caracciola-Nuvolari.<br />
Links unten: Stuck (No. 2) geht in der Steigung zum Kasino hinauf an Etancelin vorbei.<br />
Rechte unten:<br />
Ein Zwischenfall, hervorgerufen<br />
durch VerÖlung<br />
der Piste, setzte in der<br />
2. Runde an der Schikane<br />
gleich-vier Fahrer ausser<br />
Gefecht<br />
Zahlen, welche sprechen!<br />
Am 23. Dezember 1934 wurde mit dem Bau der Pneufabrik in Pratteln bei Basel begönne^<br />
Am 7. Juni 1935 wurden die ersten Schweizer Firestone-Reifen fabriziert.<br />
Geplant waren 200 Reifen pro Tag oder ca. 60 000 pro Jahr.<br />
Durch die grosse Nachfrage musste die Fabrikation aber bald erhöht werden und<br />
heute, nicht einmal 10 Monate später, beträgt diese schon ca. 350 Reifen täglich.<br />
Bereits wurden Massnahmen getroffen, die Produktion demnächst auf<br />
H t • Reifen pro Tag zu erhöhen.<br />
Diese Zahlen beweisen, dass die Automobilisten dem Schweizer Firestone-Reifen ihr<br />
Vertrauen gegeben haben.<br />
Schweizer Firestone-Reifen werden auch Sie nicht enttäuschen;<br />
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BERN, Freitag, 17. April <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 32<br />
£ob der tttunfatt<br />
$
12 Automobil-Revue — N° 32<br />
« Da, wo es Prozäss gwünnt, verlürt d'Chutte,<br />
und da wo-n-en verlürt, no 's Hemli derzue ».<br />
« War Nyd u Hass gab Gras, so läbti mängi<br />
Chue dest bas », sagt ein träfes Wort, doch<br />
hat man nebst dem Neid auch Anerkennung<br />
bereit: « Jede Müller ist en Schölm, aber nid<br />
jede Schölm en Müller ». Wer die Rechnung<br />
ohne den Wirt macht, dem sagt man: « Es isch<br />
guet Hamme z'siede, wenn d'Chatz fürt isch ».<br />
Manche von diesen Sprüchen sind Warnungen<br />
vor Vertrauensseligkeit; «Lappi, tue<br />
d'Augen uf oder de Gäldseckel », soll dereinst<br />
am Schaffhausertor zu Zürich gestanden haben,<br />
eine deutliche Ermunterung !ür die zur Stadt<br />
fahrenden Bauern. Der Walliser sagt ebenfalls<br />
drastisch: «Meinu und nit wissu hat scho<br />
menge Biderma b'schissu ». Aber unrecht Gut<br />
gedeiht auch in der'Schweiz nicht: «^An einzige<br />
uhgrechte Chryzer, frisst hundert derzue »,<br />
meint der Walliser, und «Wer um as guets<br />
Wort nyt tuot, dem geit es seltu guot». Es<br />
fehlt aber auch an der Schadenfreude nicht —<br />
der Appenzeller bekennt: «Di aanzig ond<br />
schönscht Freud off Gottserdbode ischt halt<br />
all no d'Schadefreud! »<br />
Die Appenzeller gelten nebst den Baslern<br />
als die schlagfertigsten Witzbolde der Schweiz;<br />
wir können uns nicht versagen, auch davon ein<br />
paar Beispiele herzusetzen: Ein Vater tadelte<br />
sein Söhnchen: « Schäm di. Wenn i näbis derigs<br />
g'macht hett, so hett-mi minn Vatter<br />
z'Hudle-n-ond z'Fetze g'schlage». — Der Sohn:<br />
« Joo — Vatter! Denn hascht du weleweg kann<br />
gschyde Vatter gkaa!» — Vater: «'s Muul<br />
zue, Luusbub! Weleweg en gschydere-n-as<br />
dul » — Eine andere Appenzeller Anekdote:<br />
«Jokeb! Woromm chönnd-r nie zuemmr i<br />
d'Cherche?» fragt der Pfarrer. «Joo, woromm,<br />
Herr Pfarer! I ha's halt mit euere Predege<br />
graad eso, aas wenn i gieng mit eme Chratte<br />
gi Wasser hole; wenn i amme hää chomm, so<br />
hani nütz meh!» — Ein anderer Pfarrer tadelte<br />
einen Buben, der am heiterhellen Tag<br />
unter einem Baum faulenzte. Der Bub erwiderte:<br />
« Herr Pfarer! Wenn i no näbes ringers<br />
wösst, ond so täät is ».<br />
Diese wenigen Proben mögen genügen, um<br />
die Alltäglichkeit der Mundart herauszuheben<br />
zur Trägerin von Gedankengut, Witz und<br />
Weisheit. Aber noch höher hinaufgehoben<br />
haben sie die. Dichter, zur Königin gekrönt und<br />
sie mit einem so zarten, leuchtenden, zierlichen<br />
Geschmeide umgeben wie irgend eine<br />
Sprache. Lyrik und Dramatik sind die Gärten<br />
und Ackerfelder der Dialektdichter, und es<br />
blüht ihnen auf dem kleinen Raum des Landes<br />
der Ruhm und die Liebe des Volkes, das seine<br />
Mundart im Spiegel einer sonntäglichen und<br />
herzensnahen Dichtung von neuem lieben und<br />
hegen lernt. So bleibt die angestammte Mundart<br />
das Heimatgut, das unverlierbar ins Gedächtnis<br />
des Kindes gepflanzt wird und es auf<br />
Lebenszeit bindet an das Erdreich der Vorfahren.<br />
Derjenige Herr, welcher ...<br />
Eines Tages stand in einem Blatte folgende Anzeige<br />
: « Der Herr, der gestern in der Mullerstrasse<br />
eine Brieftasche fand und einsteckte, wurde erkannt<br />
und wird hiemit aufgefordert, sie dem Eigentümer<br />
zurückzustellen.» Am andern Tage konnte man im<br />
gleichen Blatte lesen: «Der Herr, der vorgestern<br />
n der Müllerstrasse die Brieftasche fand und erkannt<br />
wurde, ersucht den Eigentümer, sie bei ihm abholen<br />
zu wollen.»<br />
Junge Leute von beute.<br />
Frau H., eine lebenslustige Siebzigerin, feiert<br />
ihren 51. Hochzeitstag. Bei dieser Gelegenheit sagt<br />
sie stolz: « Das gibt es heutzutage bei den jungen<br />
Leuten auch nicht mehr, dass sie 80 Jahre verheiratet<br />
sind.»<br />
Jäso ...<br />
Ein Vertreter für Staubsauger — so erzahlt die<br />
«Elektroindustrie» — spricht in einem einsam<br />
gelegenen Hause vor und versucht, die Hausfrau<br />
von den Vorzügen seines Fabrikats zu überzeugen.<br />
Um dem Drängen ein Ende zu bereiten, erlaubt<br />
sie dem Reisenden schliesslich die Vorführung<br />
des Gerätes. Er verlangt Asche und Sand, streut<br />
eine ganze Menge davon auf den Teppich vmd<br />
stampft darauf herum. Dann geht er hinaus zu seinem<br />
Wagen, kommt mit dem Staubsäuger zurück, blickt<br />
im Zimmer umher und fragt die Hausfrau: «Wo<br />
händ er de Stecker? » Worauf diese antwortet: « Ja,<br />
mir händ kei Elektrisch ...»<br />
IndividuaMock<br />
«Ich habe unseren Wagen etwas unilackieren<br />
lassen — du hast doch nichts dagegen? »<br />
Wenn man alt wird<br />
Aufruhr in der Pension<br />
Das grosse Speisezimmer füllt sich mählich.<br />
— Der Riese aus Niemandsland sitzt bereits<br />
am Tisch, und sein schwerer, schlaffer Oberkörper<br />
lehnt über einem <strong>Zeitung</strong>sblatt. Auf<br />
seinen schwammigen Zügen malt sich ironisches<br />
Staunen.<br />
« Gibt es das noch? — Gibt es so etwas<br />
wirklich noch?» Die kleine Berty Morf, der<br />
eine entzückende Rolle aschblonden Haares in<br />
das frische Sportgesicht, fällt, wendet sich<br />
schnippisch zu dem Dicken: « Was sollte denn<br />
in unserem alten Tagblatt so Aufregendes zu<br />
lesen sein, — hm? » — « Ein ganz seltenes Ereignis<br />
sogar. Denken Sie — ein Schweizer heiratet<br />
eine Schweizerin,» — Rings um die Tafel<br />
Gelächter und betretenes Schweigen. —<br />
« Was soll man da entgegnen? » meint die<br />
schlanke, sanfte Kontoristin neben mir — « es<br />
ist ja wirklich bald eis seltenes Ereignis.» —<br />
Die weisshaarige Directrice aus dem Moden-<br />
Atelier entgegnet in zornig aufwallendem Ton:<br />
« Verrat am Eigenen ist es, wann der Schweizer<br />
die Frauen seines Landes so gering achtet,<br />
seinen Namen, sein Heimatrecht so leicht verschenkt.<br />
»<br />
Der lässig ins Wasser geworfene Stein zieht<br />
weite Kreise, und das Gespräch an der Tafel<br />
steht ausschliesslich im Zeichen des erwachenden<br />
Nationalgefühls. — « Mir könnte das nicht<br />
passieren,» sagt die rundlich-hübsche Bankangestellte,<br />
die auf den schönen Namen « Zürcher<br />
» hört, — «ein Schweizer oder gar keiner.<br />
» — «Bravo!» — «Hört, hört!» —<br />
« Da bin ich gar nicht Ihrer Meinung, » widerspricht<br />
die kleine Morf und wirft ihre herbe<br />
Mädchenschulter hoch — «wenn unsere Herren<br />
fast ausschliesslich fremde Mädchen heiraten,<br />
so machen wir es halt auch so. Mein<br />
Innsbrucker Toni jedenfalls freut sich, dass er<br />
eine Schweizerin zur Frau bekommt.» —<br />
Der Sportlehrer, der einige Jahre in Spanien<br />
gelebt, meint, dass dort Mischehen ganz selten<br />
vorkämen. « Die Rasse hat sich dort ziemlich<br />
rein erbalten. Der Spanier, der eine Fremde<br />
heimführt, wird von seinen Landsleuten sehr<br />
scheel angesehen.» —<br />
«Was kann man da machen? — Wo die '<br />
Liebe hinfällt — da fällt sie hin,» meint die<br />
Pensionsmutter versöhnend, und erzählt beim<br />
Dessert ein kleines, lustiges Intermezzo, so<br />
dass die Diskussion letztendlich doch in allgemeiner<br />
Heiterkeit endet. — «Meine Waschfrau,<br />
eine gemütliche Schwäbin, kommt da<br />
letzthin weinend zum Frühdienst und erwidert<br />
auf meine Frage nach dem Grund: « Ja wissen<br />
Sie, jedesmal wenn ich mit meinem Mann<br />
einen Disput habe oder eine kleine Meinungsverschiedenheit,<br />
gleich heisst es: «Gang du<br />
nur wieder hl. wo d'här cho bisch — du! » —<br />
Und da glauben die Mädchen immer, es sei<br />
ein so grosses Glück, mit einem Schweizer verheiratet<br />
zu sein.» —<br />
All der Tand, den Jugend schätzt,<br />
Auch von mir ward er verehrt:<br />
Locken, Schlipse, Helm und Schwert,<br />
Und die Frauen nicht zuletzt.<br />
Aber nun erst seh ich klar,<br />
Da für mich, den alten Knaben,<br />
Nichts von allem mehr zu haben,<br />
Aber nun erst seh ich klar,<br />
Wie dies Streben weise war.<br />
Zwar vergehen Band und Locken<br />
Und der ganze Zauber bald,<br />
Doch was ich mir sonst gewonnen,<br />
Weisheit, Tugend, warme Socken,<br />
Ach, auch das ist bald zerronnen,<br />
Und auf Erden wird es kalt.<br />
Herrlich ist für alte Leute<br />
Ofen und Burgunder rot<br />
Und zuletzt ein sanfter Tod,<br />
Aber später, noch nicht heute.<br />
Marianne Imhof.<br />
Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Fr abend 17 Aoril Margarethe, Oper von Ch. Gounod<br />
(B-Ab. 15).<br />
Sa. abend 18. April Zu _ m .. erstenmal: Der Janz_ ins<br />
So. nachm. 19. April Rossini in Neapel.<br />
19. April Das Dreimäderlhaus, Operette<br />
nach Schubert.<br />
2D. April Volksvorstellung.<br />
21. April Volks Vorstellung.<br />
So. abend<br />
Mo. abend<br />
Di. abend<br />
Mi. abend<br />
Do. abend<br />
Fr. abend<br />
Sa. abend<br />
So. nacfim<br />
So. abend<br />
Mo. abend<br />
Hermann Hesse.<br />
unc<br />
• •<br />
22. April Tanz ins Glück, Operette.<br />
23. April Kaiserin Josephine.<br />
17. April Der Lügner.<br />
18. April Schwester Vera.<br />
Ein gesundes Schweizer-<br />
Bergbauern-Geschlecht<br />
Eine Schweizerzeitung brachte kürzlich folgende<br />
Notiz: «Gesunde Luft scheint in der<br />
Berggemeinde Muotatal im Kanton Schwyz zu<br />
wehen. Aus dem kleinen Geschlecht Schmidig<br />
leben heute noch acht männliche Personen, die<br />
das respektable Alter von zusammen über 640<br />
Jahren aufweisen, also auf den einzelnen im<br />
Durchschnitt gut 80 Jahre. Drei von ihnen zählen<br />
zusammen 270 Lenze.»<br />
Der Presse-Photograph hat den Weg unter<br />
die Füsse genommen, um die Mannen Schmidig<br />
der Nachwelt im Bilde zu überliefern. Er<br />
suchte jeden einzelnen auf seinem Gütlein auf.<br />
Die Gütlein dieser stämmigen Bergbauern<br />
liegen teilweise gut zwei Wegstunden auseinander.<br />
Jeder der Mannen Schmidig ist noch<br />
täglich auf seinem Betriebe beschäftigt, trotz<br />
hohen Alters und damit verbundener Beschwerden.<br />
Alle bewirtschaften den Boden und ringen<br />
ihm die spärlichen Gewächse ab. Gerade ihrem<br />
harten und einfachen Leben haben sie es aber<br />
zu verdanken, dass sie allesamt heute noch<br />
rüstig sind und die Last ihrer Jahre rüstig tragen.<br />
Kaum eine Schweizergemeinde hat in ihren<br />
Registern ein solch rüstiges Geschlecht aufzuweisen<br />
wie die Berggemeinde Muotatal bei<br />
Schwyz. Mit Stolz weist das Gemeindehaupt<br />
dem Kanzleibesucher das Bürgerregister vor,<br />
an dessen Spitze als älteste Talbewohner die<br />
acht Mannen Schmidig aufgeführt sind.<br />
Als man mit dem Presse-Photograph in<br />
«Meienen», dem Gute Balz Schmidigs, zusammenkam,<br />
um noch ein Gruppenbild anzufertigen,<br />
gab's gar viel zu berichten, hatte man<br />
sich doch schon recht lange Zeit nicht mehr<br />
gesehen. Auch ein guter Tropfen wurde am<br />
einfachen Bauerntische noch getrunken. Dann<br />
wurde jeder einzelne wieder heimgebracht.<br />
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Bei den Tippelbrüdern<br />
der Landstrasse<br />
« Es kehrt alles wieder auf der lieben Erde. ^<br />
Ich tippelte schon ein ganzes Jahr, frech<br />
und harmlos zugleich, durch Europa, als ich<br />
an mir eine Wandlung verspürte, die mich<br />
geradezu ins Bodenlose zu werfen schien.<br />
Ein normaler bürgerlicher Mensch kann in<br />
einer drei- oder vierwöchigen Ferienfahrt<br />
nicht genug bekommen von der blausilbernen<br />
Höhenschönheit der Berge, den kleinen und<br />
grossen Seen im wechselnden Licht des Tages,<br />
von dem traurigen Glänze verlorener Wege,<br />
die in die blaue Hügelwelt führen. Diese<br />
schöne Welt regt ihn auf, wenn er sensibler<br />
Natur ist, manchmal kommt er erschöpfter<br />
heim als er auszog.<br />
Aber ein junger Mann, der auf langen Märschen<br />
durch den April schreitet, die dröhnende<br />
Einkehr des Frühlings mit Sternfall und<br />
kalten Schauern in nächtlichen Heuschobern<br />
als ein beissendes elementares Ereignis bis in 4<br />
Mark spürt, dieser junge Mann ist im Sommer<br />
schon etwas abgebrühter.<br />
Er lässt sich hinter weltstillen Hecken den<br />
Bauch von der Sonne bescheinen, zwickt sich<br />
grüblerisch in seine koketten Bartstoppel und<br />
spuckt mit Prusten und murmelnden Verwünschungen<br />
die fleischigen Kerne unreifer Pflaumen<br />
in die Luft.<br />
Im Herbst kommt er, vorausgesetzt, dass ihn<br />
nicht eine fragwürdige Landstrassenliebe kopfscheu<br />
gemacht hat, im Herbst kommt er bereits<br />
wie ein Seemann daher. Wie ein Seemann,<br />
der sich alle Augenblicke fluchend die<br />
Hosen hochbindet; er greift mit beiden Plattfüssen<br />
breit aus, als sei der Globus Erde ein<br />
schwankend Schiff. Lerchentriller sind ihm zu<br />
lyrisch geworden, er hört lieber eine däftige<br />
Schifferklaviermusik.<br />
Er weiss jetzt auch eine Flasche hellgoldenen<br />
Achkarer zu schätzen — jawohl — prost!<br />
Ein breithüftiges Mädel im Dämmer, und er<br />
liebt mit Inbrunst die grausig knarrenden böhmischen<br />
Waldnächte.<br />
Gott ja — dann kommt der Herbst.<br />
Im Herbst tippelt er da irgendwo am Palatonsee<br />
in Ungarn herum, genau gesagt: zwischen<br />
Fonyodfürdo und Siofok. Diesem<br />
schmetternden Trompetensolo der Farben und<br />
Lichteffekte kann ja kein lebendiger Mensch<br />
widerstehen. Er gibt sich daher auch bedenkenlos<br />
hin. Die Kelter kreischen in den Dörfern.<br />
Vor Seligkeit und Trunkenheit kreischt<br />
er mit. Dieses Kreischen gefällt einigen Musikanten<br />
so gut, dass sie ihn mitnehmen. Er<br />
stöbert nach der Mundharmonika in seinem<br />
Mantelsack. Und nun geht's — heidi — in die<br />
Dörfer.<br />
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mit den Fassen auf und schlugen uns die<br />
Schenkel. Der noch vor kurzem so würdige<br />
Oberst sprang auf den Tisch und improvisierte<br />
«inen Csardas, an einem Fuss ein rassiger<br />
Kavalleriestiefel, am andern — ein richin<br />
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Ein kleines Erlebnis indes möchte ich hier<br />
nicht übergehen. Wir spielten des Abends einmal<br />
vor einem prächtigen alten Schloss am<br />
See auf. Ach dieses Schloss: Düsterer und<br />
schöner könnte es keine Phantasie erdichten,<br />
ein Schloss von Eichendorffscher Romantik<br />
umwittert.<br />
Vom Schlossherrn, einem aktiven ungarischen<br />
Obersten, wurden wir eingeladen. In<br />
einem grossen Esssaal mit allen obligatorischen<br />
Requisiten, wie Gehörn, Waffen und<br />
ehrwürdigen Bildern mit bleichen und langnasigen<br />
Ahnfrauen wurden wir von einem Lakai<br />
bedient. Heil dir, Frau Musika!<br />
Mit dem Schlossherrn auf Du ...<br />
Dann begann das unvermeidliche Becherkreisen.<br />
Ein gläserner»Zweiliterkrug, der mitten<br />
auf dem niedrigen eichenen Tisch stand,<br />
wurde immer wieder frisch gefüllt. Der Oberst<br />
soff immer das Doppelte, hatte bald einen weg<br />
und begann jedesmal, wenn wir ein Liedchen<br />
mit bumm-bumm oder tschingtara beschlossen<br />
hatten, unmotiviert und grässlich zu lachen.<br />
Wir lachten zuerst gezwungen und pflichtschuldigst<br />
mit. Blödsinnig schien es uns, aber<br />
dann kniff es uns in den Backen, unsere feierliche<br />
Musikantenwürde fiel nach und nach wie<br />
ein schlechter Kitt von uns ab. Der behangene<br />
Saal begann zu atmen und sich zu drehen wie<br />
ein lebendiges Etwas. Das Lachen kollerte<br />
gleichsam^aus der Bauchgegend herauf und<br />
erschütterte den ganzen Adam.<br />
Sxhwethotiq&l<br />
Dsr neue SONOTON-<br />
Knochenleitungs - Hörapparat<br />
ist eine Höchstleistung von Wissenschaft<br />
und Technik im Dienste am Schwerhörigen.<br />
Der Sonoton-Knochenhörer bedeutet einen<br />
Markstein in der Hörmitteltechnik. Anschauung<br />
und Gebrauch dieses Apparates<br />
bedeuten für den Schwerhörigen, der gute<br />
Knochenleitung besitzt, einen Markstein<br />
in seinem Leben. Keine Nebengeräusche,<br />
keine Ermüdung des Kopfes oder der<br />
Nerven, kein «Telephonhören», sondern<br />
ein ermüdungsfreiea Hören durch die<br />
Knochenleitung in natürlicher Klangfarbe<br />
und Tonreinheit, das geeignet ist.<br />
Freud»,<br />
Zufriedenheit und<br />
zu bringen. — Auskunft und Lebenslust gewissenhafte<br />
Beratung durch den schwerhörigen<br />
Fachmann:<br />
W.TOKGLEIt , ZÜRICH 7<br />
Haiwnerstr. 98 Telephon 43.183<br />
tiggehender Pantoffel (er hatte geschwollene<br />
Zehen).<br />
Aber es misslang ihm, er fiel und landete<br />
am harten Steinboden auf seinem Allerwertesten.<br />
Er fiel uns in die Arme und nannte uns<br />
mit glucksender Stimme « Freinde », und wir<br />
ihn umgekehrt « Bruder ». — Dann muss ich<br />
eingeschlafen sein...<br />
Als ich nach einer — so schien es mir —<br />
Unvorstellbar langen Zeit erwachte — du lieber<br />
Herrgott — wo befand ich mich? Noch im<br />
Halbschlaf konstatierte ich ungläubig: Ackerwagen<br />
Und nochmals Ackerwagen, silberblitzende<br />
Zigeunerlandauer, Meckern von Fohlen<br />
und Ziegen, im Hintergrund Leinwand und<br />
Buden, Karusselgeklingel. Ja, zum Donnerwetter,<br />
ich reibe mir die Augen, Und ich selber?<br />
In einem Ackerwagen auf einer Schütte Stroh,<br />
mitten im Pferdemarkt von Karad. Von meinen<br />
Gefährten keine Spur. Aber irgendein<br />
guter Geist hat meine Habseligkeiten zu einem<br />
Bündel verschnürt. Als ich darin herumwühle,<br />
entdecke ich wahrhaftig meine Mundharmonika.<br />
Ich legte mich wieder auf den Rücken und<br />
blies mit Zungenschlag sehr traurig die Weise<br />
vom «armen Wandergesell». Als ich fertig<br />
war, verspürte ich einen sehr alltäglichen Hunger<br />
und beschloss, mich nach einem Mittagessen<br />
umzusehen.<br />
Aber eines Tages meldet sich der Winter<br />
an. Nebel liegt kalt und feucht auf den fremden<br />
Ebenen. Der junge Mann auf der Landstrasse<br />
pfeift und singt immer seltener. Bald<br />
sind die Füsse kalt, bald der Rücken, die<br />
Landstrassen sind nass und glitschig, und<br />
wenn sich donnernd die letzten Gewitter über<br />
ihm entladen und der Frost nächtens die<br />
Zähne bleckt — weiss der Teufel — schön ist<br />
das ganz und gar nicht mehr!<br />
Ich weiss auch gar nicht, was ich machen<br />
soll. Wenn ich vor den Fenstern auf der geliebten<br />
Mundharmonika blase, dann ist das<br />
bloss noch ein klägliches Wimmern. Früher<br />
hat die ganze Natur mitgespielt, und meine<br />
kleine Musik war die selige Oberstimme in<br />
diesem Konzert, aber jetzt — es ist einfach<br />
abscheulicht Arbeiten? — sagst du, lieber<br />
Mann hinter dem warmen Ofen. Vorgestern<br />
habe ich in einer kleinen Fabrik Kannen gespült<br />
und geputzt. Aber schon am zweiten Tag<br />
war der serbische Gendarm da und hat mich<br />
zum Teufel gejagt. Gestern habe ich einem<br />
liebenswürdigen jüdischen Arzt einer kleinen<br />
Kreisstadt meine letzten Bücher verkauft. Er<br />
hatte in Zürich studiert, und nur darum nahm<br />
er mir Gottfried Kellers Gedichte ab.<br />
Nun bin ich, wenn ich so will, frei von<br />
jeder, wenn auch noch so zarten und angenehmen<br />
Kulturfessel. Ich tipple zwischen Belgrad<br />
und Sarajewo und Folgendes kann ich<br />
als mein unbeschränktes Eigentum anführen:<br />
Ein fragwürdiger englischer Radanzug mit<br />
vier grossen und zwei kleinen Flicken und mit<br />
einem Farbenglanz, als könne er den Herbst<br />
nicht vergessen. Ein paar ziemlich schofle<br />
Schuhe, die aber immerhin den Vorteil erlauben,<br />
dass meine Zehen diesen oder jenen lieben<br />
Dingen ein rührendes Winke-Winke machen.<br />
Ein Kamm mit sechseinhalb Zinken. Eine<br />
Mundharmonika. Eine alte Nummer der Vossischen<br />
<strong>Zeitung</strong> mit einem besonders schönen<br />
Gedicht von Hermann Hesse darin. Eine Zahnbürste<br />
(auf die ich übrigens besonders stolz<br />
bin). Ein Stück Schnur. Als Talismann ein<br />
Billett der Amsterdamer Elektrischen, zwei<br />
Togaltabletten.<br />
Eigentlich doch allerhand, wie? Schon eine<br />
solche Zahnbürste — welcher Kulturfortschritt!<br />
Ich erinnerte mich einer Julibegegnung in<br />
einer verräucherten Kneipe eines österreichischen<br />
Städtchens. Dort sass ein schon «bemooster<br />
» Tippler und Wandervogel. Er<br />
würzte seine Reden mit lateinischen Sprüchen.<br />
Vor 15 Jahren war er Studienassessor in<br />
Deutschland gewesen. Von einer harmlos begonnenen<br />
Ferientour war er nicht wieder zurückgekehrt.<br />
Die Landstrasse hatte ihn « gefressen<br />
», wie man sagt. Oder er sie — das<br />
kann man nie genau feststellen, zudem ist das<br />
zweite unglaubwürdiger. Er verleugnete, vergass<br />
den ganzen Klüngel der Zetermordio<br />
schreienden Verwandtschaft und tippelte, tippelte<br />
...<br />
Ich sehe noch sein von tiefen Erlebnissen<br />
und Erfahrungen gefurchtes Gesiebt vor mir<br />
und dann, wie er rief, indem er sich mir zu-<br />
Begegnung mit der Obrigkeit.<br />
wandte: « Wir sind die Ratten, die das sinkende<br />
Schiff verlassen », und, als ich dumm<br />
dreinschaute, erklärend:<br />
«Das sinkende Schiff ist Europa, mein<br />
Grünling. Wir sind die stummen Boten einer<br />
Sendung, die wir nicht kennen.»<br />
War auch ich eine solche «Ratte»? Hatte<br />
ich vielleicht schon heimlich die Grenze überschritten<br />
bis dahin, wo das Bodenlose, das<br />
grosse Reich der ewigen Vagabondage anfängt?<br />
Kälte, Hetze der Gendarmen, die ersten<br />
Schneefälle, Husten und Katarrhe, ich war<br />
daran, ein Verbitterter, ein Menschenfeind,<br />
ein ewig Verlorener zu werden!<br />
Aber eines Tages genas ich an Leib und an<br />
Seele.<br />
Im Hause eines kleinen serbischen Bauern<br />
fand ich Aufnahme, Arbeit, eine schöne<br />
Menschlichkeit, alles Dinge, an die ich anfänglich<br />
gar nicht mehr glauben wollte.<br />
Eines Tages konnte ich wieder den Hut in<br />
die Höhe werfen und Juhu rufen. Ich hatte<br />
auch allen Grund dazu: Die ersten kleinen<br />
Blümlein blühten im noch kalten Aprilwind.<br />
Die Landschaft erwachte in so weichen,<br />
fraulichen Zügen. Und über mir im Aether, da<br />
ruderten wahrhaftig mit irrem Geschrei wilde<br />
Gänse oder Schwäne. Ich konnte das nicht<br />
genau feststellen, so aufgeregt war ich. Mein<br />
Freund Horduj trat vor das Haus, winkte mir<br />
und rief ein paarmal: « Dobro, dobro! », was<br />
dasselbe wie gut, gut heisst, und dann hörte<br />
ich ganz deutlich, wie er zu meiner Geliebten,<br />
seiner Tochter, sagte:<br />
«Alles kehrt wieder auf unserer lieben<br />
Erde. »<br />
Edouard H. Steenken.<br />
Zeichnungen Jean-Louis Clere.<br />
Rundreise bei den<br />
Ausland-Schweizern<br />
Zwei junge Lausanner Journalisten, Jean Bauverd<br />
und Francis Genoud, sind am 23. März mit<br />
ihrem Auto zu einer Reise um die Welt aufgebrochen.<br />
D. h. um die Welt geht es noch nicht<br />
gleich vom Fleck weg: zuerst machen die beiden<br />
jungen Leute eine Tour durch Mitteleuropa, wo<br />
sie die Gelegenheit zu einer Reihe schon verabredeter<br />
Interviews mit internationalen Sportgrössen<br />
benützen wollen. Erst im Hochsommer fahren sie<br />
dann auf dem Weg über den Balkan, die asiatische<br />
Türkei, Arabien, Pereien, Afghanistan, Indien,<br />
Allein ich sprach im Anfang von einer<br />
Siam, China und Mandschurei nach Japan, von wo<br />
Wandlung, die ich an mir verspürte. Wie begann<br />
sie doch noch gleich...<br />
via Amerika der Rückweg angetreten werden soll.<br />
Die Reise, die im Einvernehmen mit den touristischen<br />
Organisationen der Schweiz unternommen<br />
Es begann plötzlich damit, dass ich die<br />
Frage Warum? stellte, oder die Frage Warum? wird und — im Gegensatz zu vielen ähnlichen<br />
stellte mich. Das ist ja auch gleich.<br />
Unternehmungen — gut und seriös finanziert ist,<br />
Warum tippelst du hier im nassen Dezember<br />
in Serbien auf und nieder? Warum bist zern und Schweizer-Kolonien im fernen Ausland»<br />
wird unter dem Motto «Rundreise bei den Schwei-<br />
du nicht schon längst wieder in der Heimat unternommen und dient daneben — vor allem<br />
und hobelst zum Beispiel, dass die Späne durch Veranstaltung von Lichtbilder'Vorträgen —<br />
fliegen? Ja, warum? warum? warum? Tausendfältig,<br />
wie Pilze aus dem Erdreich, schoss der Reise ist auf 2—3 Jahre veranschlagt. cpr.<br />
der schweizerischen Verkehrswerbung. Die Dauer<br />
da ein ganzes Bündel Fragen auf.<br />
«Du musst nicht etwa denken, Paul, d»ss jcl<br />
gar nichts tue... ich bremse die gaiwe Zeit, damit<br />
der Wagen nicht wieder abwärt« rutscht!»
Automobil-Revue •— N° 32<br />
£ut Schweizer m JCanada<br />
Jakob Stricker: Erlebnisse eines Schweizers in<br />
Kanada. Mit 24 Abb. In Leinen Fr. 6.^, Orell<br />
'.Füssli Verlag, Zürich und Leipzig.<br />
Jakob Stricker:<br />
Erlebnisse eines Schweizers in<br />
Kanada. Mit 24 Abb. In Leinen Fr. 6 . Orell Füssli<br />
Verlag, Zürich und Leipzig.<br />
Ein Appenzeller ist nach Kanada ausgewandert und<br />
Hat im Osten und Westen dieses ungeheuren Landes<br />
neun Jahre lang mit kräftigen Fäusten gearbeitet und<br />
mit offenen Augen beobachtet. Deshalb ist sein Buch<br />
«Erlebnisse eines Schweizers in Kanada» über den einfachen<br />
Tatsachenbericht hinaus gerade heute, in unserer<br />
Zeit, sehr wertvoll. Jakob Stricker zeigt uns, wie heute<br />
das Leben in Kanada für den Auswanderer aussieht.<br />
Wie letzt, in der Krisenzeit, die Arbeitsbedingungen und<br />
Lebensumstände drüben sind, wie man dort wohnt, isst,<br />
arbeitet und verdient als Buschmann im Urwald, als<br />
Gärtner und Erntearbeiter auf den riesigen Farmen, als<br />
Kellner, als Sägereiarbeiter und als selbständiger Unternehmer<br />
im Holzfach. All das macht das Buch des<br />
schlichten Appenzellers zu einem wertvollen Dokument.<br />
•Mit Erlaubnis des Verlages geben wir nachstehend ein<br />
paar muntere Proben daraus.<br />
Am gleichen Tag traf ich zufällig meinen<br />
Freund und erzählte ihm meine Erlebnisse.<br />
Er selbst hatte die ganze Zeit über keine Arbeit<br />
gefunden. Wir bummelten plaudernd in<br />
der Stadt herum. In der St. Catherine Street<br />
drehten sich zwei Herren nach uns um und<br />
sagten: Aha, auch Schweizer.<br />
Gleich ging ein gegenseitiges Ausfragen an.<br />
Die beiden waren Zürcher und, wie sich bald<br />
herausstellte, grosse Aufschneider. Der eine<br />
gab sich als Waldbahnbau-Ingenieur aus, der<br />
andere als Kinooperateur. Als ich diesen zweiten<br />
fragte, warum er denn nach Kanada ausgewandert<br />
sei, wenn er doch in Zürich eine so<br />
gutbezahlte Stelle gehabt habe, wie er erzähle,<br />
antwortete er:<br />
« Ach, ich hatte grosses Pech. Mein Vater<br />
wollte das grösste Kino Zürichs kaufen, aber<br />
es fehlten ihm noch 10 000 Fr. für die Anzahlung<br />
von 40 000. Ich bat den Besitzer um<br />
drei Tage Geduld und um die Zusicherung, das<br />
Kino so lange keinem anderen Interessenten<br />
zu verkaufen. Das versprach er. Ich suchte<br />
nun meine Verwandten auf und konnte bei<br />
ihnen die 10 000 Fr. mit Leichtigkeit auftreiben.<br />
Schon am nächsten Tage ging ich mit Vater<br />
zusammen zum Besitzer, um den Kauf abzuschliessen.<br />
Dieser saubere Herr erklärte aber,<br />
es tue ihm leid, das Kino sei schon verkauft.<br />
Nun war ich so wütend, dass ich meinem Vater<br />
sagte, ich habe jetzt die Nase voll von der<br />
Schweiz und wandere nach Kanada aus. Und<br />
das tat ich auch. »<br />
Als er dieses Märchen fertig erzählt hatte,<br />
fragte ich ihn, ob er auch schon etwas von<br />
jeher grossen Kuh in New-York gehört habe,<br />
und gab folgende Geschichte zum besten:<br />
«-Ich habe gehört, in New-York haben sie<br />
die grösste Kuh der Welt. Jeden Tag müssen<br />
100 Wagenladungen Heu in ihren Stall gesehäfft<br />
werden, und das frisst sie alles. Jetzt<br />
hat,diese Kuh zwei Kälber bekommen. Aber<br />
diese beiden Kälber sind noch lange nicht so<br />
gross wie Ihr zwei! »<br />
Wir beide lachten uns krumm, die zwei<br />
Zürcher aber verdufteten beleidigt und wir waren-•froh;<br />
diese- Grosshansen los zu sein. Es<br />
stellte sich später heraus, dass beide durch das<br />
Emigrationsbureau in Zürich ausgewandert waren,<br />
und damit ist gesagt, dass ihnen Bund,<br />
Kanton und Heimatgemeinde zu je einem Drittel<br />
dje Reise bezahlt haben., Es sind mir noch<br />
viele solche Märchen erzählt worden, und es<br />
ist leider eine Tatsache, dass immer jene die<br />
grössten Prahlhanse waren, die vom Konsulat<br />
unterstützt werden mussten. Geld erhielten sie<br />
zwar nicht, sondern Gutscheine für Essen und<br />
Schlafen, die dann von den Logisgebern beim<br />
Konsulat in Bargeld umgewechselt werden<br />
konnten. Mancher ist nach Kanada ausgewandert<br />
im Glauben, man müsse hier nicht, viel<br />
arbeiten, man brauche nur auf ein Pferd zu<br />
sitzen, den ganzen Tag auf der Farm herumzureiten<br />
und den Cowboy zu spielen. Es ist aber<br />
so,. dass man hier und in ganz Amerika viel<br />
mehr arbeiten muss als in Europa, wenn man<br />
es auf einen grünen Zweig bringen will. .<br />
Der Sägereibesitzer beschäftigte im Sommer<br />
und Herbst drei Mann mit eigenen Lastautos,,<br />
die Bahnschwellen zur Station zu .führen.hatten.<br />
Da zwischen allen Bewohnern.des,kleinen<br />
Ortes gute Kameradschaft herrschte, Hessen<br />
uns diese Chauffeure jeweils gern (mitfahren,<br />
ja sie hielten sogar von sich aus, bei Fussgän-,<br />
gern an und luden sie ein, aufzusitzen. Einer<br />
von ihnen hiess Pitt, ein übermütiger Kerl, von<br />
dem ich später noch etwas anderes erzählen<br />
werde. Er traf mich eines Tages im Wald,<br />
hielt an und Hess mich hinten auf die .Bahnschwellen<br />
sitzen. Nach kurzer Zeit stoppte er<br />
plötzlich, sprang aus der Kabine und rief:<br />
«Jack,: sieh dort, auf jenem Baum sitzt ein<br />
junger Bär! »<br />
='<br />
Wirklich sah ich kurz vor uns ein Bärchen<br />
von der Grosse eines mittleren Hundes etwa<br />
drei Meter hoch in einem Baum. Den wollte<br />
sich Pitt herunterholen. Er bat darum seinen<br />
Gehilfen, ganz langsam weiterzufahren' und<br />
kletterte zu mir auf die Schwellen. Dort ergriff<br />
er die Pickeroo, ehr Werkzeug zum Verladen<br />
der Bahnschwellen. Als wir "nahe an<br />
dem Baum vorbeifuhren, sprang Pitt hoch,<br />
konnte das Bärchen an den Hinterbeinen erfassen<br />
und riss es herunter. In vollem<br />
Schwung schlug er es dann über die scharfe<br />
Kante der Schwellen. Ein Schrei, und der<br />
drollige Kleine streckte sich, der Schlag hatte<br />
ihm das Genick gebrochen.<br />
Plötzlich hörten wir ein lautes Knacken und<br />
Brummen. Da mussten die alten Bären in der<br />
Nähe gewesen sein und unsere Tat beobachtet<br />
haben. In hellen Sätzen kamen sie auf uns.zu.<br />
Es ist kaum zu glauben, wie flink diese plumpen<br />
Tiere die grössten Baumstämme überspringen<br />
können. Der Chauffeur gab Gas und<br />
fuhr so rasch wie möglich davon, während Pick<br />
und ich uns mit den Pickeroos bewaffneten, um<br />
die Bären abzuwehren, falls sie auf unseren<br />
Wagen springen wollten. Sie waren uns<br />
schon bedenklich nahe gekommen. Auf die<br />
Dauer hielten sie aber das Rennen nicht aus<br />
und blieben zurück, während wir. mit unserer<br />
Beute wohlbehalten am. Bahnhof "ankamen.<br />
Auch bei unserer Rückkehr auf dem gleichen<br />
Wege Hess sich keiner von ihnen mehr erblicken.<br />
Frühling am Qenfersee<br />
Abends fünf Uhr brachte mich der Mechaniker<br />
zur Polizei und verlangte «ine Fahrbewilligung<br />
für mich. Ohne langes Fragen erhielt ich den<br />
Führerschein; er kostete jährlich nur 1 Dollar.<br />
Am gleichen Abend stellte ich einen Chauffeur<br />
und einen Gehilfen an. Tagsüber, wenn ich<br />
im Walde beschäftigt war, hatte der Chauffeur<br />
den Lastwägen zu führen; nach dem Abendessen<br />
machte ich jeweils noch ein bis zwei<br />
Fahrten* Weil ich an den steilen Hängen sehr<br />
viel Mühe hatte, die Telephonstangen aufzustapeln,<br />
musste ich danach trachten, sie so<br />
schnell wie möglich abzuführen.<br />
• * •<br />
Nach einigen schönen Tagen in Basel fuhr<br />
ich ins Appenzellerland und verweilte" hier<br />
einige Zeit im filternhaus. Pflichtgemäss ging<br />
ich auf die Polizei, um mich anzumelden —<br />
zum erstenmal seit neun Jahren. Die erste<br />
Frage, die der Mann an miph richtete, war:<br />
Und was haben Sie zu versteuern? Das ist der<br />
liebevolle Empfang von Auslandschweizern.<br />
Wenn ich jeweils in der <strong>Zeitung</strong> lese, es<br />
müsse dafür gesorgt werden, dass, die Heimat<br />
mit den Auslandschweizern in engere Fühlung<br />
komme, .dann gerate ich jedesmal in Wut. Die<br />
ganzen neun Jahre lang hat sich kfein Teufel<br />
um mich gekümmert, und ich war auch nie<br />
auf Unterstützung vom Konsulat angewiesen.<br />
Erst nach meiner Rückkehr zeigte das Heimatland<br />
Interesse-an mir, vor allem die Steuerverwaltüngen<br />
des Heimat- und Wohnorts. Findet<br />
aber ein zurückgekehrter Auslandschweizer<br />
keine Arbeit, dann muss er selbst sehen, wo<br />
und wie er einen Unterhalt findet; da haben<br />
die Behörden kein Interesse mehr an ihm. Wie<br />
viele Schweizer sind in Uebersee arbeitslos<br />
und bekommen nicht die kleiaste Unterstüt-<br />
Am 1. März 1930 konnte ich mein Camp<br />
wieder eröffnen und ging daran, die letzten<br />
Poles aus jenem Wald herauszuschaffen. Die<br />
Bäume standen alle an einem sehr steilen<br />
Hang, wo man stellenweise mit den Pferden<br />
nicht zukommen konnte. Der Abtransport war<br />
darum sehr schwierig.<br />
Ich wollte mich dieses Jähr besonders anstrengen<br />
und recht viel Geld verdienen, denn<br />
es war mein Wunsch, Weihnachten in d£r<br />
Schweiz mit meinen Angehörigen zu feiern.<br />
Auch mein Schatz sehnte sich sehr nach meiner<br />
Rückkehr. Um mehr verdienen zu können und<br />
unabhängig zu sein, beschloss ich nun, wie beabsichtigt,<br />
ein Lastauto anzuschaffen. Ich fuhr<br />
nach Vancouvef und kaufte dort einen 5-Tonnen-Lastwagen,<br />
Marke Fageol-Ruck, mit An-<br />
Linie diesen Landsleuten zu helfen, statt imzung]<br />
Man hätte die Pflicht, in allererster<br />
hänger. Im Kaufpreis war die Fahrtaxe für mer und immer wieder den Ausländern, die<br />
ein Jahr inbegriffen. Da ich noch nie einen sich doch nachher über uns dumme Schweizer<br />
Lastwagen mit Anhänger gefahren hatte, anerbot<br />
sich die Firma, mich genau anzulernen. diesen Jahren im Ausland nie etwas geschenkt<br />
nur lustig machen. Ich selbst habe in allen<br />
Morgens 8 Uhr setzte ich mich in ihrem grossen bekommen. In Amerika heisst es: Vogel friss<br />
Verkaufslokal ans Steuer, ein Mechaniker, sass oder stirb!' '<br />
neben mir und unterrichtete mich. Nach einer<br />
Stunde verliessen wir den Saal und fuhren<br />
ganz langsam durch die Stadt. Auf freier<br />
Strasse musste ich dann schneller fahren, anhalten,<br />
rückwärts fahren, wenden und so weiter,<br />
bis ich mit dem Wagen vertraut war.<br />
JCieine Jiitte'dunqeH<br />
Aus dem<br />
lecien&iidec&uch<br />
Der Name Tessin<br />
Erst seit dem Jahre 1798 trägt die Südschweiz<br />
den Namen des Hauptflusses Tessin.<br />
Vorher hiessen die Talschaften südlich des<br />
Gotthard die acht ennetbirgischen oder die italienischen<br />
Vogteien. Die erste Vereinigung,<br />
die vom Helvetischen Grossen Rat auf Antrag<br />
Konrad Eschers beschlossen wurde, blieb aber<br />
zunächst auf dem Papier. Die von Peter Ochs<br />
im gleichen Jahr entworfene Verfassung sah<br />
die zwei Kantone Lugano und Bellinzona vor.<br />
Die zweite helvetische Verfassung vom Jahre<br />
1802 schloss die beiden Teile wieder zusammen<br />
zum Kanton Tessin. Durch die Mediationsakte<br />
Napoleons wurde 1803 der Name endgültig<br />
eingeführt, svz.<br />
Die Namen der Apostel in Leonardos Cenaeolo<br />
Die grosse Darstellung des Abendmahls von<br />
Leonardo da Vinci im Refektorium von Santa<br />
Maria delle Grazie in Mailand würde keine ,<br />
sichern Anhaltspunkte für die Identifizierung '<br />
aller Apostel geben, wenn nicht die wertvollste,<br />
besterhaltene Kopie beschriftet wäre.<br />
Diese in der Kunstgeschichte berühmte Wiedergäbe<br />
füllt ein Spitzbogenfeld an der Westseite<br />
der Kirche S. Ambrogio im kleinen Tessiner<br />
Dörfchen Ponte Capriasca bei Lugano. Sie<br />
ist kurz nach der Mitte des 16. Jahrhundert«<br />
entstanden, svz.<br />
Ein Bilderbuch im Kirchenfenster.<br />
Wem es vergönnt ist, einige Frühlings-<br />
Ferientage am Thunersee zu verbringen, der<br />
sollte nicht verfehlen, eines der vollkommensten<br />
Werke aus der Frühzeit der schweizerischen<br />
Glasmalerei, die das Leben und Leiden<br />
Christi darstellenden 24 Scheiben in der<br />
Kirche von Hilterfingen zu sehen. Man nimmt<br />
an, dass die wohl von Meister Hans Noll aus<br />
Bern stammenden Glasbilder, deren grossartige<br />
Linienführung einen hervorragenden Künstler<br />
verrät, zur Zeit des Kircheneubaues um 1470<br />
von der Familie von Scharnachtal gestiftet<br />
worden sind.<br />
svz.<br />
Courtelary<br />
Pensionat und Haushaltungsschule<br />
„Le Presbytere"<br />
Qura)<br />
lehrt perfekt Französisch, Italienisch, Englisch,<br />
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Das Goldiitzcfcen<br />
ist eine praktische Erfindung, die. auch den Automobilisten<br />
interessieren wird: Ein Klappstuhl mit<br />
Lattensitz, der mit einem einfachen Griff auf- und<br />
wieder zusammengeklappt werden kann. Wer<br />
spazieren fährt und an einem schönen Aussichtspunkt<br />
Siesta halten oder Picknicken will, hat im<br />
«Goldsitzchen» eine willkommene kleine Gartenbank,<br />
die sich auch als Notsitz im Auto, als Tischchen<br />
oder als Schemel im Haushalt verwenden<br />
lässt und den Vorteil bietet, dass es zusammengelegt<br />
nur einen bescheidenen Raum einnimmt<br />
Kleines Schweizer. Jahrbuch.<br />
Ein Handbuch der Schweiz im Taschenformat<br />
ist das « Kleine Schweizer Jahrbuch », das die Firma<br />
Chocolat Suchard S. A. in Serrieres-Neuchätel kürzlich<br />
herausgegeben hat Es enthält nicht nur einen<br />
kurzen Abriss der Schweizergeschichte, Angaben<br />
über die eidgenössischen Räte, über Masse, Gewichte,<br />
Bahn- und Posttaxen und über die ausländischen<br />
Vertretungen der. Schweiz, sondern rekapituliert<br />
in kurzen Worten das statistische Wissen<br />
über alle Schweizer Kantone, begleitet.von einer<br />
kurzen Charakteristik der Landschaft und des<br />
Volkes. Ein höchst nützliches Heftchen im Taschenformat,<br />
das eine erstaunliche Vielfalt von Wissenswertem<br />
vereinigt.<br />
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Tel. 2.11. (Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Höfliche Empfehlung Steiqer-Qurtner.
in. Blatt<br />
Automobil-Revue<br />
Nr. 32<br />
BERN, 17. April <strong>1936</strong><br />
Kleines<br />
Modebrevier<br />
für die Dame am Volant<br />
-nn. Zugegeben, je älter der Führerschein ist,<br />
den die Handtasche der Dame birgt, um so weniger<br />
lüstet es sie, die Umwelt durch einen besonders<br />
pikant ausgedachten Autodress von ihren<br />
diesbezüglichen Fähigkeiten in Kenntnis zu setzen.<br />
Wie gerne lässt sie bei kleinen Vergnügungsfahrten<br />
den ledernen Mantel zu Hause parkieren;<br />
schliesslich und endlich ist man kein «Autosäugling»<br />
mehr, und es tut einem gar nicht mehr so<br />
schrecklich wohl, seine Mitmenschen mit einer kleinen<br />
Extravaganz zu bluffen.<br />
Das will selbstverständlich nicht heissen, die oftmals<br />
sehr klug ausgedachten Neuheiten für die<br />
Dame am Volant verdienten es allesamt, links liegen<br />
gelassen zu werden. Im Gegenteil. Es gibt<br />
darunter Verschiedenes, was seinen sehr nützlichen<br />
Zweck erfüllt und sportlich wirkt, ohne irgendwie<br />
eine Maskerade vorzustellen. Für Touren im grössern<br />
Stil und in offenem Wagen wird man kaum<br />
darum herumkommen, eine lederne, leinene oder<br />
seidene Helmkappe mitzuführen. Eine Weile mag<br />
es hübsch sein, den Wind in den Locken herum»<br />
tollen zu lassen, auf die Dauer jedoch kann es<br />
einem denn doch zu bunt werden. Die lang geschnittene<br />
Rückenfront solcher Kappen hat zudem<br />
den Vorteil, empfindliche Nackenpartien vor Zugluft<br />
zu schützen. Eine der jüngsten Erfindungen<br />
auf diesem Gebiet ist das Helmvisier aus durchscheinendem<br />
Mikamaterial. Ueber den Kopf gestülpt,<br />
bändigt es das Haar und erspart die nicht<br />
immer ästhetisch wirkende Autobrille. Auf Ueberlandreisen<br />
ist auch Lederkleidung durchaus am<br />
Platz. Es gibt jetzt herrliche, weiche Nappa-Jacken<br />
und -Mäntel in freundlich hellen Farbnüancen; sind<br />
sie staubbeschrnutzt, dann genügt es, sie einer einfachen<br />
Wasserbehandlung zu unterziehen, um ihr<br />
Aussehen wieder erfreulich zu wandeln.<br />
Auf Grund unliebsamer Erfahrungen vielleicht<br />
hat die Dame bestimmt schon lange heraus, dass<br />
es sich besser steuern lässt mit dem auf halbhohem<br />
oder niederm Absatz stehenden Schuh als mit den<br />
koketten Modellen mit Louis XV-Absatz. Der Fuss<br />
steht sicher, und die Gefahr des seitlichen Abrutschens<br />
ist geringer. Recht praktisch sind Schoner,<br />
die das hässliche Durchscheuern der Kappen und<br />
Absätze beim Steuern abfangen. Es handelt sich<br />
hierbei um Lederkappen in der Farbe und im Material<br />
des Schuhwerks; sie werden ganz einfach<br />
hinten in den Schuhrand eingehackt. Gute Erfahrungen<br />
hat man auch mit dem Krummfingerhandschuh<br />
gemacht. Er klemmt nicht wie der Handschuh<br />
mit den geraden Fingern und verursacht darum<br />
keine Blutstauungen.<br />
• - ;Es ist momentan Trumpf,seinen Wagen so.sachlich<br />
wie möglich auszustatten. Ueber Mascotten<br />
und Blumenflor wird von der jungen Geheration<br />
Im geschlossenen Wagen hat man sich natürlich<br />
keineswegs an Modevorschriften zu halten. gekichert;, für sie sind solche Dinge<br />
Eines aber ist sicher: wer das Volant manövriert,<br />
den kleidet sportlicher Stil besser als das noch so<br />
entzückend zusammengestellte Phantasiegenre.<br />
Mangel an Ideen für sportliche Anzüge kann man<br />
der derzeitigen Mode wahrhaftig nicht zum Vorwurf<br />
machen, angesichts des Massenaufmarsches<br />
von adretten Tailleurs, englisch-klassisch geschnittenen<br />
Mänteln und Deux-pieces, die mitunter Kostüme<br />
simulieren.<br />
Wenn uns als passendes Geschenk für Kusine<br />
Dorothe oder den Neffen Fritz gar nichts einfallen<br />
will und mit dem Nähkorb für Tante Alwine uns<br />
ein anderer zuvorgekommen ist, entschliessen wir<br />
uns resigniert zum Briefpapier. Wenn es sich dabei<br />
auch um kein originelles Geschenk handelt, so stellen;<br />
wir die Empfänger doch nicht vor die peinliche<br />
Alternative, entweder für den neuen unbrauchbaren<br />
Gegenstand ein passendes Versteck zu finden<br />
oder ihn bei Gelegenheit mit schlechtem Gewissen<br />
weiter zu verschenken. — Zudem will selbst<br />
Briefpapier mit Liebe und sozusagen Psychologie<br />
gewählt sein — denn der Neffe Fritz kann sich<br />
bei seiner Angebeteten ebensogut durch unangebrachtes<br />
Briefpapier seine Chancen verderben als<br />
durch eine schlecht sitzende KrawatteI Wenn er<br />
ihr auf himbeerfarbenem Papier seine Liebe beteuert,<br />
wird sie daraus nicht nur auf seinen<br />
schlechten Geschmack schliessen, sondern bei ihm<br />
ausserdem einen femininen Einschlag wittern, der<br />
ihr gar nicht imponiert und um sich einigermassen<br />
zu rehabilitieren, wird er erst einige kühne Skisprünge<br />
oder einen Boxkampf mit Erfolg bestehen<br />
müssen! Die Schlüsse, die die Empfängerin aus<br />
dem rosaroten Briefpapier zu ziehen glauben darf,<br />
sind also schwerwiegender als bei der Krawatte,<br />
denn, so wird diese Eva folgern, zu geschmackvollen<br />
Krawatten kann man einen Mann eventuell<br />
erziehen, Feminität hingegen wird als Charakterfehler<br />
eingewertet.<br />
Auch nicht auf mauvefarbenem Briefbogen soll<br />
der junge Mann seinen zarten Gefühlen Ausdruck<br />
verleihen, sondern er wähle lieber das neutrale<br />
Weiss ;oder — wenn es farbig sein muss — das<br />
Plauderei über Briefpapier<br />
unquffällige Grau, wobei ihm die Art des Päpieres<br />
immer noch einen weiten Spielraum lässt, seihen<br />
guten Geschmack in Sachen Briefpapier zu bezeugen.<br />
Auf elegantes Büttenpapier hingeseufzte Liebeserklärungen<br />
haben die grössten Chancen, gnädig<br />
aufgenommen zu werden; dieses vornehme<br />
Papier schafft eine Atmosphäre, der s i e nicht<br />
gut widerstehen kann. — Zu parfümiertem Papier<br />
soll e r sich beileibe nicht hinreissen lassen, auch<br />
wenn er selbst für das leicht nach Mille fleurs<br />
duftende Briefchen aus zarter Hemd eine dankbare<br />
Nase hat, sein Brief darf höchstens einen feinen<br />
Zigarettenduft ausströmen oder nach herbem Tabak<br />
riechen!<br />
Anderseits Würde ich dem jungen Mann unbedingt<br />
raten, seinem reichen Orikel Benjamin auf<br />
ganz bescheidenem Briefpapier seine prekäre<br />
Lage gegen Monatsende zu schildern. Das ist gar<br />
nicht so unwesentlich als man denkt,, bei. delikaten<br />
Angelegenheiten, ist es überaus wichtig, auch in<br />
den kleinsten Dingen für die richtige Stimmung<br />
zu sorgen. Selbst die herzerschütterndste Beschreibung<br />
der Lage wird die erstrebte Wirkung verfehlen,<br />
wenn sie auf feudalem Briefpapier vorgebracht<br />
ist, denn des Onkels Stirn wird sich in düstere<br />
Falten legen und seine Gedanken werden<br />
ungefähr die sein: solange der Bengel so teures<br />
Schreibpapier vermag, wird das nicht so schlimm<br />
sein. Ich selbst hatte einmal einen unverhofften<br />
Erfolg, als ich meine Nöte auf einem Fetzen Packpapier<br />
schilderte, natürlich, wenn man nicht einmal<br />
mehr Briefpapier kaufen kann, dann muss es schon<br />
schlimm stehen!<br />
Sissy.<br />
(Photo Rumbucher)<br />
gründlich<br />
passe. Auf Decken und Kissen hingegen will niemand<br />
verzichten, und es wird beiden zur Ehre angerechnet,<br />
wenn-sie bei Nichtgebrauch bereit sind,<br />
sich klein und bescheiden in eine fläche Tasche zu<br />
kuscheln. Auto-Luftkissen sind jetzt auch mit solidem<br />
Lederbezug zu kaufen. Die schweren, wollenen<br />
Decken in Rockform mit Tasche räumen nun<br />
den hübsch gestreiften Seidendecken das: Feld.<br />
Wie in der Mode, liebt man auch sonst die farblichen<br />
Gegensätze; eine zur Nuance des Wagens<br />
kontrastierende "Decke erscheint jetzt als höchster<br />
Schick. Als Reisezubehör fürs Auto ist der handliche,<br />
dreiseitig reissverschlossene Schweinslederkoffer<br />
begehrenswert. Seine elegante Linie, seine<br />
Leichtigkeit wirken bestechend, und da er weich<br />
und nachgiebig ist, kann man ihn überall hineinund<br />
dazwischenstopfen.<br />
Im hellen Gehölz sind die Reiser<br />
verjüngt schon von grünendem Spross.<br />
Hoch in der Luft zieht ein weisser<br />
vom Märzwind gezügelter Tross<br />
aufblinkender Wolken, von Schauern<br />
unsäglicher Sehnsucht urnblaut.<br />
Schieiernd vor uralten Mauern<br />
erschliessen sich Knospen und Kraut.<br />
Amselgesang, der die Toten<br />
verlockt im begrabenen Schrein.<br />
Herzen, die längst verlohten,<br />
schmeicheln sich durstig ein<br />
in das Glitzern der blühenden Lanzen<br />
von heimlich sich spitzendem Gras,<br />
wann Abendsterne tanzen<br />
auf der Wellen gekräuseltem Glas.<br />
Traumumfangene Gelände<br />
schliessen wie Blüten sich zu.<br />
Die Nacht küsst meine Hände<br />
und träufelt mir Tau auf den Schuh;<br />
bereitet mich mit Zeichen,<br />
die voller Fernweh sind,<br />
auf dem Weg, der zwischen den Eichen<br />
in das Gewaltige rinnt.<br />
Damenhüte -<br />
und andere Kleinigkeiten<br />
Damen-Hüte.<br />
Nachdem die Mode durch zwei Saisons hindurch<br />
;fast stabil geblieben ist und. wenig Abwechslung<br />
geboten hat, ist es in diesem Jahr anders geworden.<br />
Der kleine flache Cannot ier behauptet wieder<br />
das Feld, zum Entzücken jener vielen Damen, die<br />
nach wie vor die klassische Mode lieben. Als ganz<br />
besondere Neuheit bringt die elegante Mode Hüte<br />
aus Maline, die aus 40 Lagen Tüll gesteppt sind<br />
und als Ersatz für den feinen Trotteur zum Complet,<br />
Jackenkleid und Strassenkleid getragen werden.<br />
Im. grossen und ganzen haben die Hüte aus<br />
Stroh einen weicheren Charakter als bisher. Sie<br />
präsentieren sich durch sehr schick aufgesteckte<br />
Tül}* und Schleiergarnituren, sehr oft in mehreren<br />
dezenten bunten Farben übereinander, die reizende<br />
Effekte erzielen.<br />
Die vorherrschenden Farben sind dunkelblau,<br />
schwarz und fliegerblau, etwas goldbraun und bleu<br />
in Verbindung mit marine. Bei dunklen Hüten<br />
sind meist mehrfarbige Bandgarnituren vorherrschend,<br />
damit der Charakter des Hutes eine freudige<br />
Nöte bekommt.<br />
Modische Kleinigkeiten.<br />
Das modische Allerlei, wie man es zu nennen<br />
pflegt, wird in der kommenden Frühlings- und<br />
Sommer-Saison wiederum eine wichtige Rolle spielen.<br />
Schon lange vor Frühlingserwachen haben sie<br />
sich angemeldet, die duftigen und farbenfrohen<br />
Neuheiten zur Ausschmückung der sommerlichen<br />
Garderobe.<br />
In Kragen, Jabots, Westen, finden<br />
wir entzückende Neuheiten in verschiedenen modi-,<br />
sehen Formen. Pique in weiss und farbig nimmt<br />
wiederum, einen bedeutenden Platz ein. Strenge<br />
Formen, am Hals anliegend (Stehkragen mit farbiger<br />
Krawatte* Jabpts ,in vielen Variationen),,<br />
wirken sehr vornehm auf Pullovern und Kleidern..<br />
Weitere ;Materialien sind Cloque, bedruckte und<br />
bestickte, Organdis, Georgette, Crepe. Satin, Tüll<br />
mit Lack, sowie Baumwollstoff mit Schottendessin.<br />
Der Posamentenstil setzt sich in der Lingerie mit<br />
Erfolg durch. Kordeln zum Binden, Schleifen aus<br />
Seidentressen, als Verschluss oder Ziermotiv erscheinen<br />
an weissen und cremefarbenen Georgette-<br />
Kragen. In verschiedenen Breiten werden Soutaches<br />
als Umrandung verwendet. Man sieht Kragen<br />
aus Kordeln in allen Modetönen und in reizenden<br />
Motiven, auch mit kleinen Fransen _ oder.<br />
Quasten als Applikationen* sowie Soutache-Kra'gen<br />
mit passendem Gürtel als Garnitur; Es wird auch<br />
viel Handarbeit. verwendet. Als besonders reizender<br />
Aufputz seien echte Spitzenkragen und breite<br />
Spitzen-Jabots in gelblichem Farbton erwähnt.<br />
Frühliugs-Serenade<br />
Ki Man Kerst.<br />
Sehr beliebt sind Blumen, sowohl in einem<br />
wie beiden Knopflöchern der Jacke, auf der Corsage<br />
des Nachmittags- und Abendkleides, wie au,ch<br />
an dessen Decollete als Ranke, die auch, als Achselbandoder<br />
als Dekor des.Gürtels dient. ... ,<br />
Die grosse S c h a 1 m o d e wird weiter anhalten.<br />
Neben den bisher meist getragenen Dreiecktüchern<br />
werden viele Langschals, sowie der von Paris<br />
lancierte Viereckschal getragen. Die Materialien<br />
sind Georgette, Mattcrepe, Marocain, sowie weiche<br />
Seiden-Mousseline. Als bevorzugte Dessins seien<br />
Punkte, grosse Kugeln, Blumen sowie Cachemir<br />
erwähnt. Die Farben sind teilweise zart oder auch<br />
in lebhaften Kombinationen zu sehen. Femer bringt<br />
Paris wiederum originelle Dreieck- und Vierecktücher<br />
aus ganz leichtem Wollgewebe, welche besonders<br />
in zarten Pastellfarben gut wirken.<br />
Für Strassenkleider bevorzugt die Mode kürzere<br />
Röcke, bei Abendkleidern sorgen Schlitze dafür,<br />
dass das Bern sichtbar wird: der Strumpf tritt<br />
also wieder stärker in Erscheinung als bisher. Die<br />
Farben wechseln in gelblicher, bräunlicher und rötlicher<br />
Tönung und umfassen alle Hautfarben in<br />
ihrer ganzen Wandlungsfähigkeit. Bevorzugt wird<br />
reine Naturseide, denn je dünner der Strumpf ist,<br />
um so intensiver kann seine Farbe sein. Er verdeckt<br />
nicht mehr das Bein, sondern liegt auf ihm wie : ein<br />
feiner Puder.<br />
Die Posamentenmode setzt sich in diesem Frühjahr<br />
in verstärktem Masse fort, jedoch noch mehr<br />
tritt die Spitze als besonders favorisiertes Ausschmückungs-Material<br />
in den Vordergrund. Schon<br />
die einfachen Nachmittagskleider sind mit aparten<br />
Kragen garniert* die für Selbstanfertigung auch am<br />
Meter am Lager sind. Das Material dieser Kragen<br />
besteht hauptsächlich aus zarten Chantilly-, Gui'<br />
pure- und Spachtelspitzen sowie aus Satinstöffen<br />
mit Ajour-Applikationen.<br />
Jabots bleiben nach wie vor modern. Bei Hochsommertoiletten<br />
greift man gern zu Lei.nen-<br />
Effekt-Stoffen für Garnituren «sowie auch<br />
für Rüschen oder Pliss&.<br />
Als neuestes Erzeugnis auf dem Markte s ist die<br />
Patentspitze zu nennen, ein Wunder' der<br />
Technik, das sich aussergewöhnlich gut den Vielseitigkeiten<br />
der Mode anpasst. Diese Patentspitze<br />
ist erst gestickt, dann gefärbt, dann bedruckt und<br />
zuletzt geätzt. Sie ist das Resultat einer absolut<br />
neuen Herstellungsweise und dürfte in der kommenden<br />
Mode viel von sich reden machen.<br />
(Aus dem Modebericht der Grands Magasin»<br />
Jelmoli S.A. Zürich.),
16 Automobil-Revue — N° 32<br />
^neLcdoti^n<br />
Trauermoden<br />
Wo ist die trauernde Witwe mit ihrem wehenden<br />
Schleier, mit dem weissberandeten Kapottehütchen,<br />
den breiten Kreppblenden am Kleid denn<br />
hingekommen? Unversehens ist sie aus dem Strassenbild<br />
verschwunden. Ja, selbst in der französischen<br />
Metropole, wo man auf jegliches Trauerzeremoniell<br />
bislang grossen Wert legte, begegnet<br />
man ihr nur noch äusserst selten. Wer nimmt<br />
in unserer raschlebigen Zeit noch regen Anteil am<br />
Schicksal der Mitmenschen, so wie es früher einmal<br />
geschah? Jeder verschliesst darum seine<br />
Trauer vor der Umwelt sorgsam hinter einer Maske<br />
des Alltags, die selbst Kleidervorschriften nicht<br />
mehr gelten lässt.<br />
Ungewollt nähern wir uns hierin wiederum<br />
mehr den Gebräuchen der Antike. Die Menschen<br />
der damaligen Zeit begnügten sich damit, ihr Haar<br />
zum Zeichen der Trauer zu raufen und zu zerzausen<br />
(sicher taten sie dies jedoch nur einmal<br />
und nicht tage-, wochen- oder gar monatelang)<br />
und ihre Gewänder in Stücke zu zerreissen. Auch<br />
verzichteten sie eine Weile auf den Schmuck von<br />
Reifen und Spangen.<br />
Erst im Mittelalter kam die Sitte auf, während<br />
längerer Dauer in Trauerkleidern zu erscheinen.<br />
Schwarz wurde damals zur Trauerfarbe erkoren.<br />
Die dreieckige Spitze der noch jetzt zuweilen<br />
getragenen Trauerkopfbedeckung einer Witwe hat<br />
eine interessante, bis ins Mittelalter zurückreichende<br />
Geschichte. Eine hohe, klare Stirn galt damals<br />
als Schönheitsideal. Wer sie nicht besass,<br />
verschaffte sie sich durch Auszupfen der seitlichen<br />
Stirnhaare. Aus der italienischen Kopftracht wurde<br />
das kleine dreieckige Stirnschleierchen übernommen,<br />
das die Höhe dieser Gesichtspartie ins<br />
schönste Licht rückte. Eine schwarze Trauerhaube<br />
mit dieser sogenannten Febbe oder Schnebbe<br />
trug schon Maria Stuart. Katharina von Medici<br />
Hess sich nach dem Tode ihres Gemahls eine<br />
schwarze Samtkappe in Febbenform anfertigen.<br />
Mit der Zeit wurden die Stirndreiecke immer länger<br />
und bedeckten schliesslich das ganze Gesicht.<br />
Als Anna von Oesterreich um ihren Gatten<br />
Ludwig XIII. trauerte, zeigte sie sich nur noch mit<br />
dem Schnebbenkäppchen, umweht von einem richtigen<br />
Trauerschleier. Eine allgemeine Welle<br />
schwarzer Kleidung setzte gegen Ende des 16.<br />
Jahrhunderts ein. Viele Frauen trugen überhaupt<br />
keine Farben mehr. Wie sollte sich da eine trauernde<br />
Witwe kenntlich machen? Häufig wählten<br />
Frauen deshalb weisse Trauerkteider. Um dem üppigen<br />
Zeremoniell in der Kleidung enthoben zu<br />
sein, zogen sich die trauernden Damen des den<br />
Kleiderprunk liebenden Rokoko zuweilen für einige<br />
Zeit hinter Klostermauern zurück; angetan mit einer<br />
schwarzen Taftmantille, schenkten sie sich später<br />
dann der Welt wieder.<br />
Der Trauerkodex mit seinen Förmlichkeiten und —<br />
sagen wir es rund heraus — mit seinen Schikanen<br />
und tausend Aeusserlichkeiten trieb die tollsten<br />
Blüten zu Ende des 18. Jahrhunderts. Bereits erschienen<br />
regelmässig Modegazetten und ihre Herausgeber<br />
stürzten sich auf die Trauermode, um<br />
sie in allen möglichen und unmöglichen Details<br />
auszuschlachten. So recht herzhaft zu «trauern»<br />
konnten sich nur die reich Begüterten leisten, weil<br />
alles notwendige Drum und Dran ein kleines Vermögen<br />
verschlang. Selbstverständlich war die<br />
Kleidung von Kopf bis Fuss auf Trauer eingestellt.<br />
Soweit Dienerschaft vorhanden war, wurde auch<br />
sie in Schwarz gehüllt. Doch nicht genug! Auch<br />
die Bettlacken durften ebenfalls wenig mehr weiss<br />
sein wie die Taschentücher, in die man sich weinend<br />
schneuzte. Selbst die Ausstattung der Wohnräume<br />
kriegte etwas von der Familientrauer zu verspüren.<br />
Hellfarbene Ueberwürfe wurden gegen<br />
schwarze umgetauscht; Pendulen mit Amoretten<br />
und fröhliche Bilder wurden verhängt. Wer eine<br />
Kalesche samt Pferden sein eigen nannte, liess<br />
den Wagen schwarz lackieren und die Fenster und<br />
Pferderücken schwarz verhängen. Kurzum, es war<br />
Die Amsterdamer Pferde werden bald nicht mehr<br />
mit den Hufen klappern. Die Holländer versetzen<br />
einem schönen romantischen Geräusch den Todesstoss,<br />
denn eie haben, wenigstens in Amsterdam,<br />
einigen Pferden Gummischuhe angezogen; die<br />
Pferde sollen nicht mehr auf dem glatten Asphalt<br />
ausgleiten. Eine Amsterdamer Polizeibrigade hat<br />
diese rauhen Pferdeschuhe für gut befunden.<br />
(8-Uhr-Abendblatt.)<br />
in qll der Düsterkeit dieses «grand deuil». kaum<br />
mehr zu schnaufen und zu leben. Viele entschlossen<br />
sich deshalb zur Mitteltrauer, mit etwas weniger<br />
Schwarz und hier und dort einem Streifchen<br />
Heiterkeit. Die Stufenleiter der Trauer war auch<br />
da aufs genaueste etikettiert. Zuerst wurde stumffarbene<br />
Wolle gewählt, die mit breiten Crepeborten<br />
noch besonders «traurig» aufgeputzt war. Später<br />
wurde schwarze Seide gestattet, und wenn das<br />
ewige Trauerzeug schon anfing, einem tüchtig auf<br />
die Nerven zu fallen, erlaubte die Sitte endlich<br />
eine Mischung von Schwarz und Weiss.<br />
Eine der Satire verschiedentlich Stoff liefernde<br />
Gestalt war zu Beginn unseres Jahrhunderts die<br />
trauernde Witwe. Nicht ganz ohne Grund. Allzu<br />
gerne benützte sie ihre kokette schwarze Uniform<br />
mit dem sehnsüchtig flatternden Schleier dazu, die<br />
Männerwelt nach allen Regeln der weiblichen<br />
Strategie zu betören.<br />
Der Weltkrieg mit seinem grossen Sterben, seiner<br />
Not hat das übertriebene Trauerzeremoniell<br />
plötzlich hinweggefegt. In jener schlimmen Zeit<br />
zog sich die echte Trauer völlig in die Herzen zurück<br />
und bedurfte nicht des mindesten Gepränges.<br />
Wie viele härten damals in Krepp und in Schleiern<br />
herumgehen müssen! Ansichten und Verhältnisse<br />
haben sich bis heute nicht wesentlich geändert.<br />
Noch immer stellen Verluste der nächsten Angehörigen<br />
manches Frauenleben auf eine völlig.andere<br />
Grundlage. Der Trauerkleidung, dieser so<br />
unzweckmässigen Arbeitsuniform, ist sie nicht förderlich.<br />
Wird der Prunk und Zwang der Trauerkonvention<br />
jemals wieder aufkommen? Wohl kaum,<br />
und es gibt heute schon viele Menschen, die völlig<br />
auf schwarze Kleidung, schwarz gerändertes Papier<br />
verzichten. Andere wiederum tragen sich eine<br />
kurze Zeit schwarz, was wohl als kleines Zugeständnis<br />
an die Ehrlichkeit zu bewerten ist. Manchen<br />
Menschen ist es geradezu ein Bedürfnis,<br />
Trauer auch äusserlich zu dokumentieren. Ebenso<br />
rasch aber distanzieren sie sich dann oftmals von<br />
einem solchen Erlebnis und wünschen sich ohne<br />
spezielle Trauerattribute in der Gesellschaft zu be- :<br />
wegen. Dieser Wunsch ist natürlich. Festkleider,<br />
Hochzeitstoiletten, an denen fröhliche Gedanken<br />
hängen, tragen wir einen Tag, vielleicht wenige<br />
Stunden nur. Die eisernen Gesetze der Trauerkleidung<br />
indessen sollten uns auf Wochen und<br />
Monate hinaus kummervolle Gedanken einflössen<br />
dürfen?<br />
ho.<br />
VoxwÜzige tcke<br />
SäuqÜnqe. sind begehet.<br />
In den Vereinigten Staaten ist die Nachfrage<br />
nach Neugeborenen, die an Kindes Statt angenommen<br />
werden, weit grösser als das Angebot. Während<br />
der letzten drei Jahre haben etwa 25,000<br />
Ehepaare bei Kindervermittlungs-Büros Gesuche<br />
eingereicht, während weniger als 8000 Kinder zur<br />
Adoption zur Verfügung waren. Nebenbei bemerkt,<br />
fast siebzig Prozent der Gesuche fragen<br />
nach Mädchen.<br />
QeschwuuUqkeUeti.<br />
Eine Schnecke legt in der Sekunde 2 Millimeter<br />
zurück, eine Fliege in derselben Zeit 1 Meter,<br />
eine Brieftaube 39 Meter. Ein Windhund gebraucht<br />
ebenso wie ein Rennpferd für die Sekunde<br />
25 Meter. Dieselbe Geschwindigkeit hat<br />
auch der Falke, aber die Schwalbe fliegt beinahe<br />
doppelt so schnell wie die Brieftaube. Der Mensch<br />
legt zu Fuss etwa 1 Meter in der Sekunde zurück,<br />
auf dem Fahrrad aber 12 Meter; als gewandter<br />
Schlittschuhläufer bringt er es auf 10 Meter.<br />
Für den Weg um die Erde, entlang dem Aequator,<br />
brauchte ein Mensch, wenn kein Wasser im<br />
Wege wäre und er keine hohen Gebirge zu überschreiten<br />
hätte, bei einer Marschzeit von täglich<br />
8 Stunden 47 Monate oder fast 4 Jahre. Ein ununterbrochen<br />
fahrender Schnellzug würde die 'Umrundung<br />
des Erdballes schon in 21 Tagen schaffen.<br />
Die Schnecke gebraucht jedoch — 642 Jahre<br />
und 45 Tage und müsste sich bei dem mühsamen<br />
Geschäft durch viele Generationen nacheinander<br />
ablösen lassen.<br />
lütgwüsche Jüicfie<br />
Die Wiener Küche ist vom ungarischen Nachbarland<br />
seit Jahrzehnten weitgehend beeinflusst.<br />
Es gibt in Wien, ja in ganz Oesterreich, kaum ein<br />
Gasthaus, auf dessen Speisekarte «Gulasch> nicht<br />
ständig vermerkt wäre. Man lernte auch einige<br />
Reichtümer der ungarischen Landwirtschaft besonders<br />
schätzen: Melonen und andere üppig gediehene<br />
Früchte, die in ungarischer Erde fabelhaft<br />
wachsen und auch ,die Turkestaner Melone, die<br />
Marillen, die Weingartenpfirsiche. Man liebt Mais,<br />
Gurken und den grünen Paprika, der bei uns<br />
längst nicht mehr nur als Gewürzspender, sondern<br />
als prachtvolles Gemüse, als Salat verzehrt wird.<br />
Es gibt in Ungarn ausgezeichnete Fleischgerichte,<br />
nach Rezepten hergestellt, die sich seit Jahrhunderten<br />
von Generation zu Generation vererben,<br />
die aus der Puszta, aus der Steppe stammen,<br />
die dem Schlossherrn im weiten Grossgrundbesitz<br />
ebenso gut munden wie dem Rosshirten, dem Csikos,<br />
dem Csatlos, der sie auf offenem Feuer seines<br />
Lagers zubereitet.<br />
Wir nennen alle diese scharfen Fleischragouts<br />
«Gulyäs», Gulasch verdeutscht, sogar dann, wenn<br />
sie mit Majoran und dicker Mehlsauce säuerlich<br />
und nicht scharf zubereitet sind und mit einem<br />
ungarischen Gericht gar nichts mehr gemeinsam<br />
haben. Die ungarische Hausfrau unterscheidet genau<br />
zwischen Gulyäs und Pörkölt.<br />
Das Gulasch muss einen sehr klaren Saft haben,<br />
es ist rötlich vom Paprika und Paradeiszusatz und<br />
Wird oft als Eintopfgericht gemacht, in Suppentellern<br />
serviert, mit Suppenlöffel und Besteck. Man<br />
issf. zuerst die Suppe weg, und dann verspeist man<br />
das Fleisch. Pörkölt hat eine dicklichere Sauce.<br />
Teigstreifen werden ins Pörkölt hineingezupft, in<br />
kleinen Stücken, wie Tarhonya, die ungarische<br />
Teigware, diese Küglein, die man als Beigabe zum<br />
Fleisch und auch als selbständiges Gericht liebt<br />
(wie der Südländer seine Makkaroni isst). Pörkölt<br />
ist also eher ein Ragout, Gulasch hat einen fast<br />
klaren, nur durch verröstete Zwiebel, durch Paprika,<br />
mitgekochte grüne Paprika und Paradeis<br />
etwas beschwerten Saft.<br />
Elektrisches Gemüse.<br />
Grosse elektrische Kraftwerke verwenden<br />
die ihnen zur Verfügung stehende, nicht mehr<br />
absetzbare Energie vielfach zum Heizen von<br />
Gewächshäusern. Für das in diesen Treibhäusern<br />
gewonnene Gemüse hat sich die Bezeichnung<br />
« Elektrisches Gemüse » eingebürgert.<br />
So reicht die Abwärme des Grosskraftwerks<br />
Klingenberg zum Beheizen von<br />
Gewächshäusern aus, die eine Bodenfläche<br />
von 10,000 Quadratmetern bedecken.<br />
Vielleicht umsstea Sie noch nicht...<br />
dass seit mehr als 30 Jahren ein Schweizer den<br />
«Postkarten-Weltrekord » innehat? Im Jahr 1905<br />
hat ein Herr Josef Janner in Zürich auf einer gewöhnlichen<br />
Postkarte in 170 Zeilen 6363 Worte untergebracht,<br />
eine Leistung, die seitdem nie überboten<br />
wurde. An zweiter Stelle steht seit dem Jahr 1930<br />
ein Franzose mit 5151 Worten.<br />
dass auch der Pfirsich ans Persien stammt,<br />
von wo ihn die Römer mit nach Europa brachten<br />
(Pfirsich — malus Fersicus, persischer Apfel)?<br />
Dagegen wurde die Apfelsine erst um 1500 von den<br />
Portugiesen unter dem Namen «Chinesischer<br />
Apfel » nach Europa verpflanzt. Der Name « Apfelsine<br />
», d. h. Apfel aus Sina (% China) kam erst im<br />
18. Jahrhundert auf.<br />
dass die Chinesen schon im Jahre 255 vor Chr.<br />
eine Art Druckerkunst besassen. Sie benützten<br />
dazu stempelähnliche Nephritsteine, die sie in<br />
weichen Ton abdrückten. Im Jahr 105 nach Chr.<br />
stellten sie das erste Papier her, 100 Jahre später<br />
taten sie dies bereits fabrikmässig, im 10. Jahrhundert<br />
verwendeten sie es schon als Papiergeld!<br />
Es soll wahesew.<br />
... dass das Grab des französischen Wissenschaftlers<br />
Parmentier, der die Kartoffel in Frankreich<br />
einführte, mit Kartoffelstauden bepflanzt ist.<br />
... dass es in der Welt 5 Millionen Blinde gibt;<br />
... dass das menschliche Gehirn, nach den<br />
letzten anthropologischen Feststellungen, seit den<br />
Tagen des Neanderthaler, nicht um ein einziges<br />
Gramm zugenommen hat — dass die europäischen<br />
Gehirne im Gegenteil in den letzten 10 000 Jahren<br />
an Grosse verloren haben.<br />
Anekdoten um Oscar Wilde.<br />
Der englische Schriftsteller Oscar Wilde erlebt<br />
jetzt eine Auferstehung. Man spielt seine Stücke,<br />
man liest seine Bücher, und der Tonfilm hat ihn<br />
auch entdeckt. «Lady Windermeres Fächer»,<br />
Oscar Wildes bekannte Komödie, mit der er seinen<br />
ersten Bühnensieg errang, ist als Film zu sehen.<br />
Als er nach Verbüssung seiner Strafe in London<br />
eintraf, erwartete ihn am Bahnhof nur Frank Harris.<br />
« Sei mir gegrüsst, Oscar », rief Harris und streckte<br />
ihm beide Hände entgegen. Wilde sah sich enttäuscht<br />
um. Wahrscheinlich suchte er seine begeisterten<br />
Leser.<br />
« Du musst schon entschuldigen », meinte Harris,<br />
« aber ich konnte niemand weiter auftreiben.»<br />
Darauf Wilde: « Wenn England seine Sträflinge<br />
nicht besser behandelt, ist es nicht wert, welche<br />
zu haben.»<br />
* *<br />
In Paris besuchte ihn eine begabte, doch äusserst<br />
unansehnliche Schriftstellerin. Wilde prallte vor<br />
soviel Hässlichkeit zurück. Worauf die Dame ungeniert<br />
erklärte: «Nicht wahr, ich bin die häuslichste<br />
Frau von Paris!»<br />
Er verneigte sich und erwiderte: «Von ganz<br />
Frankreich, gnädige Frau!»<br />
Er war Gast eines Schweizer Kunstfreundes<br />
am Vierwaldstätter See und wurde sehr verwöhnt.<br />
Es gab das herrlichste Essen, noch herrlichere<br />
Weine und ein Panorama ohnegleichen.<br />
Als aber Wilde nach vierzehn Tagen keine<br />
Anstalten zur Abreise machte, verwandelte sich der<br />
Wein in helles Bier.<br />
Oscar fand das schäbig, liess es aber den Gastgeber<br />
nicht merken und trank auch das Bier mit<br />
vollen Zügen. Bald wurde dem ein Riegel vorgeschoben.<br />
Als er eines Abends um eine dritte<br />
Flasche bat, lehnte der Gastgeber mit Bedauern<br />
ab. «Lieber Mister Wilde », sagte er, «Sie verkennen<br />
anscheinend, dass ich nur über begrenzte<br />
Mittel verfüge. »<br />
Am nächsten Tage reiste Oscar ab und sagte<br />
beim Abschied: « Schade, dass ich Sie verlassen<br />
muss. Aber Armut erträgt man am besten allein. »<br />
* *<br />
Gespräch zweier Freundinnen: «Ich werde fas<br />
täglich aufgefordert, zu heiraten. » «Von wem?»<br />
« Von Papa und Mama. »<br />
* *<br />
«Mit meinen beiden Frauen hatte ich furchtbares<br />
Pech!» «Weshalb?» «Die erste lief mir<br />
davon — die zweite aber nicht. »<br />
«Wohin gehen Sie? fragte der Dichter Sonka<br />
den Schriftsteller Olbracht auf dem Wenzelsplatz.<br />
« Einen Freund besuchen.» «Da gehe ich mit»<br />
erklärte Sonka frohbewegt. «Ich habe noch nie<br />
einen gesehen.»<br />
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N°32 — Automobil-Revue 17<br />
Bus !Bee(steak und dec<br />
tuet Aesieqt den 9tunqezsUxik?<br />
Vor kurzem ist in einem Gefängnis in Philadelphia<br />
(Vereinigte Staaten) auf originelle Weise<br />
ein Hungerstreik beigelegt worden, an dem 140<br />
Sträflinge teilnahmen. Zehn Tage dauerte die<br />
passive Revolte schon, die dem Direktor, den<br />
Aerzten und den Wärtern grosses Kopfzerbrechen<br />
bereitete. Leopold Strathern, der wegen Einbruchsdiebstahls<br />
eine längere Strafe zu verbüssen hatte,<br />
war der Anführer des Streiks. Seine Frau war<br />
schwer erkrankt, so dass man mit ihrem Ableben<br />
rechnen musste. Er bat in einem Gesuch, man<br />
möge ihn einen Tag beurlauben, damit er an das<br />
Sterbebett seiner Frau eilen könne. Diese Bitte<br />
wurde ihm abgeschlagen ; als er dann tatsächlich<br />
die Nachricht bekam, dass die Frau gestorben war<br />
und dass man ihm einen Tag Urlaub bewilligt<br />
habe, damit er an der Beerdigung teilnehmen<br />
könne, weigerte er sich, das Gefängnis zu verlassen,<br />
und schwor Rache.<br />
Von Zelle zu Zelle lief die Parole, und am<br />
nächsten Tag begann die Aktion. Nicht ein einziges<br />
der 140 Essgeschirre wurde angerührt. Anfänglich<br />
nahm die Gefängnisleitung die Sache nicht<br />
tragisch, aber als der Hungerstreik immer länger<br />
dauerte und die Sträflinge schon völlig ermattet auf<br />
ihren Pritschen lagen, wurde die Magenrevolte<br />
doch etwas unangenehm. Da erschien in höchster<br />
Not, als bereits eine ganze Anzahl von Sträflingen<br />
bedenklich daniederlag, Patrick Cagney, der Koch<br />
eines grossen Hotels von Philadelphia. Er bot dem<br />
Gefängnisdirektor eine Wette über 100 Dollar an,<br />
dass er den Hungerstreik der Sträflinge innerhalb<br />
eines Tages brechen werde. Der Direktor,, dem<br />
eine Beendigung dieser Revolte sehr am Herzen<br />
lag, ging auf die Wette ein, und schon am nächsten<br />
Morgen machte sich der Meisterkoch an die<br />
Durchführung seiner Aufgabe. In grossen Pfannen<br />
wurden 140 appetitliche Beefsteaks gebraten, die<br />
Patrick Cagney mit all seiner Kochkunst zubereitete,<br />
als gelte es, für das Hochzeitsmahl eines Millionärs<br />
zu rüsten. Ein lieblicher Duft durchzog sehr<br />
bald das graue Haus des Eastem-Gefängnisses,<br />
und die Streikenden, die kraftlos auf ihren Matratzen<br />
lagen, erhoben sich mit verwundertem<br />
Schnuppern und fragten, was hier los sei.<br />
Dann aber begannen erst die wahren Folterqualen<br />
für die Sträflinge. Gegen Mittag wurden<br />
die Klappen ihrer Türen geöffnet und eine Schüssel<br />
erschien vor ihren Augen, in der sich, von köstlich<br />
braunen Zwiebeln und goldgelben Kartoffeln umgeben,<br />
zwei Beefsteaks, meisterlich zubereitet und<br />
paradiesisch duftend, befanden. Die Hungrigen<br />
brauchten nur zuzugreifen, um sich in den Besitz<br />
dieses Essens zu setzen. Ein schwerer Kampf tobte<br />
zwischen den knurrenden Mägen der Gefangenen<br />
und dem Willen, ihre Protestaktion weiterzuführen.<br />
Sieger blieb der Kochkünstler. Nach zweistündigen<br />
Bei einem Konzert am Hofe des Zaren<br />
Nikolaus passierte Liszt das Missgeschick,<br />
dass sein schöner, glänzendweiss gestärkter<br />
Kragen ihm dauernd aus der Soutane heraussprang,<br />
was ihn sichtlich nervös machte.<br />
Darüber wieder amüsierte sich der Zar.<br />
Am Schlüsse des Konzertvortrages ging<br />
der Zar auf Liszt zu, bat um Entschuldigung<br />
wegen seines Lachens und fuhr fort: «Wissen<br />
Sie, Meister, ich habe nämlich immer an Ihren<br />
grossen Dichter Schiller denken müssen! »<br />
Liszt machte ein fragendes Gesicht: «An<br />
Schiller, Majestät ? » Der Zar darauf: « Gewiss,<br />
an den Kampf mit dem Drachen habe<br />
ich gedaeht, da steht doch schon — vorausahnend<br />
sozusagen —: «Und List muss mit<br />
der Stärke streiten! > »<br />
Tantalusqualen riss der Rädelsführer Strathern als<br />
erster die Schüssel mit den Beefsteaks an sich und<br />
begann, sich daran gütlich zu tun. Wie ein Lauffeuer<br />
verbreitete sich die Kunde von diesem «Streik*<br />
bruch» im ganzen Haus. Und fünf Minuten später<br />
sah man 140 ausgehungerte Sträflinge eifrig Beefsteaks<br />
mit Zwiebeln und Kartoffeln essen. Der<br />
gefährliche Hungerstreik war beendet. Der Direktor<br />
rieb sich die Hände und Meister Cagney strich<br />
mit triumphierendem Lächeln seine 100 Dollars<br />
ein.<br />
zb.<br />
Ein tstl mm 5-adc joetuetdU.<br />
Die Gilde der Schildbürger stirbt nicht aus —<br />
auch im Orient nicht. Und in einem kleinen Städtchen<br />
Syriens hat sie jüngst einen Streich vollführt,<br />
der verdient, aufgezeichnet zu werden.<br />
In diesem Städtchen lebte unter vielen anderen'<br />
Eseln ein Esel, der sich durch besondere Halsstarrigkeit<br />
und — Schlagfertigkeit auszeichnete. Diesem<br />
Esel näherte sich friedlich und harmlos einer<br />
der Bürger — und er wurde von dem gefährlichen<br />
Grautier mit einem Tritt in den Unterleib empfangen.<br />
Der Zufall wollte es, dass dieser Tritt gefährlich<br />
wurde und der Mann wenige Tage darauf<br />
starb.<br />
Der Esel aber, dessen Gewissen mit diesem Tod<br />
belastet, wurde vor Gericht zitiert. Man hielt ihn<br />
in Untersuchungshaft, man vernahm ihn und die<br />
Zeugen der Tat. Der Esel wusste nichts auszusagen,<br />
jedenfalls verstand man ihn nicht. Um so<br />
mehr aber die anderen gehörten Zeugen. Es wurden<br />
dicke Protokolle angefertigt und schliesslich —<br />
am Ende des hochnotpeinlichen Verfahrens, fand<br />
eine Gerichtssitzung statt, in der der Dorfpolizist<br />
den Esel seinen Richtern zuführte. Die Protokolle<br />
wurden verlesen, ein Verteidiger des Esels versprach<br />
Besserung, aber der Staatsanwalt forderte die Todesstrafe<br />
für ihn. Und dieser Forderung .gaben die<br />
Richter — drei an der Zahl, nach. Der störrige<br />
und schlagfertige Esel wurde zum Tode verurteilt.<br />
Es kam der Tag der Exekution. Alles Volk war<br />
auf dem Marktplatz versammelt. Der Todeskandidat<br />
wurde herbeigezogen — er zeigte sich an<br />
diesem Tage wohlbegründet besonders störrig. Er<br />
wurde aufs Schafott gezerrt, der Henker kam mit<br />
dem Richtschwert. Dem Esel wurden die Augen<br />
verbunden, und dann trennte ein harter, wohlgezielter<br />
Schwertschlag des Esels Kopf vom Rumpf. Das<br />
feierlich verhängte Urteil war vollzogen. Aber nicht<br />
genug damit: Der Kopf wurde auf einer Stange<br />
zehn Tage lang auf dem Marktplatz des Städtchens<br />
aufgestellt — zur Warnung für alle vorbeitrottenden<br />
Esel, wie da» hohe Urteil meinte.<br />
Diese Geschichte ist kein Märchen, nicht gut<br />
erfunden, sondern wahr und geschehen in Syrien<br />
im Februar des Jahres <strong>1936</strong>.<br />
(Hamburger Fremdenblatt.)<br />
Det lüitz um JUaviec<br />
einer schwerreichen Landsmännin zum<br />
Kaffee gebeten. Nach dem Kaffee wurde die<br />
Gastgeberin sehr ungeduldig und aufgeregt,<br />
wofür der Meister keine Erklärung fand. Auf<br />
seine schüchterne Frage nach dem Gründe<br />
der Nervosität, sprudelte sie schliesslich heraus<br />
: « Ja, ja, aber wo haben Sie denn Ihre<br />
Geige ?» Wilhelmj verbeugte sich tief und<br />
antwortete : « Gnädige Frau, meine Geige<br />
lässt sich entschuldigen, sie trinkt keinen<br />
Kaffee.»<br />
Di« Zeichnung zeigt vier Dreiländerecken (Kantonsecken) der Schweiz. Um welche 12 Kantone<br />
bzw. HaLbkantone handelt es sich?<br />
; Liest man die Anfangebuchstaben der Kantone und Halbkantone in der durch die Ziffern angegebenen<br />
Reihenfolge, so entstehen vier dreibuchstabige Wörter. A: Mundart für «besser»; B: Totes Tier;<br />
C und D: dasselbe, im einen Fall französisch, im andern deutsch.<br />
Das Bätsei in Nr. 20<br />
Rätsel-Unglück bei Langenthai.<br />
Der Onkel wagt es kaum zu schreiben, nämlich<br />
dass Ihr fast alle bei Langenthai «verunglückt»<br />
seid, — Ist denn die Gegend so gefährlich? Unser<br />
Geographisches Ratsei « Kreuz und quer durchs<br />
Mittelland » in Nummer 29 hat nur 4 richtige Löser<br />
gefunden, das sind etwa S Prozent aller Einsender.<br />
Euer «Langenthai» heisst in Tat und Wahrheit<br />
Iiotewil. Einige haben Lotzwfl richtig herausgefunden,<br />
sind aber dafür anderswo gestrauchelt,<br />
haben Qensingen statt Oberbipp und Ohringen<br />
statt Oberwinterthur geschrieben, Immensee statt<br />
Inwil, Gals statt Garopelen und Opfikon, wie gar<br />
Oerlikon, statt Oberglatt. Ein Neffe hat sich selber<br />
ziemlich im Kreis herumgeführt und den Namen<br />
einer Veranstaltung erhalten, die — wenn der Setzer<br />
nachkommt — heissen würde:<br />
Bobsalarleblsbiepf<br />
Das ist also nicht die richtige Lösung, sondern sie<br />
lautet: «Automobilsalon Genf». Ich vermute, dass<br />
Ihr das Rätsel von der lätzen Seite her angepackt<br />
habt — ein Neffe gibt du sogar aus freien Stücken<br />
zu: Ihr habt zuerst die Buchstaben gezählt und vermutet,<br />
«s könnte «Automobilsalon Genf» heissen,<br />
worauf Ihr die einzelnen Ortschaften nicht mehr<br />
Ratsei* EEdte<br />
6<br />
GienzenKRätsel<br />
genau auf ihre Lage geprüft habt, wenn der Anfang ><br />
buchstabe gerade in die Reihe hineinpasste.<br />
Auflösung: (<br />
Altstätten.<br />
Schüpfheim.<br />
. Uroasch. Affoltern i. E.<br />
Turbenthal.<br />
Lotzwil.<br />
Oberwinterthur. Oberbipp.<br />
Marthalen.<br />
Nidau.<br />
Oberglatt.<br />
Gampelen.<br />
Baden.<br />
Estavayer.<br />
Innwil. , .<br />
Noreaz.<br />
Luzern.<br />
Freiburg.<br />
Preisträger:<br />
H. Doerki, Seematte Hünibach; H. Meier, Zürich;<br />
E. Wicky, Ruswil; H. Schmid, Frauenfeld.<br />
Natürlich muss jeder selber wissen, wie er am<br />
besten hinter das Rätsel geht — aber Ihr dürft<br />
Euch nicht allzurasch zufrieden geben, wenn die<br />
Sache auch scheinbar stimmt. Die Hauptsache ist:<br />
Ihr habt ein kleines Vergnügen und ein wenig<br />
Kurzweil dabei. Es scheint wirklich auch so zu sein,<br />
denn ein Landwirt aus dem Bernbiet schreibt uns:<br />
« Kann Ihnen verraten, wie die Auflösungen<br />
zugehen: Da sitzen wir alle beisammen, hauptsächlich<br />
die Knechte, und alle haben Karten und<br />
studieren; muss sagen, die Dienstboten haben es<br />
schon manchmal besser getroffen als ich.»<br />
So ist's recht! Wenn Herr und Knecht einander<br />
sogar noch beim Rätsellösen beistehen, so steht es<br />
gut mit dem Gewerbe.<br />
Der Onkel hofft, er werde das Vergnügen<br />
haben, bald wieder eine grosse Schar von richtigen<br />
Lösern vorführen zu können. Zum Beispiel das<br />
neue Rätsel dürfte nicht schwierig sein — es geht<br />
ja in diesem Fall nicht um abseits liegende Dörfer,<br />
sondern um Adern auf dem Kartenbild, die dem<br />
Auge von der Schule her vertraut sein dürften.<br />
Darum auf zu unserer fröhlichen Grenzbereinigung!<br />
Tennin: 24. April.<br />
«Sie lieben doch wohl eicner auch gute Muiik?»<br />
Sutomobil-Bevue « N° 32<br />
es<br />
(Aufnahmen Photopress)<br />
' Melchior, 89jährig, war 50 Jahre lang Wildheuer<br />
Die Brüder Schmidig im Muotatal<br />
Georg Leonhard, 73 Jahre alt, ledig, Viehhüter<br />
Balz Schmidig<br />
Alois (der Jüngere) Schmidig bewirtschaftet sein<br />
Gütlein auf dem «Ahornberg».<br />
Dominik Schmidig<br />
Alois Schmidig wohnt in «Meierten» im Muotatal.<br />
91 Jahre alt, Landwirt.<br />
Josef Franz Schmidig, 73 Jahre alt, wohnt im Dorfe<br />
Muotathal.