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E_1936_Zeitung_Nr.045

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BERN, Dienstag, 2. Juni <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N° 45<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aasgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. UnfaUversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Aasgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Die Pfingstbotschaft des Bundesrates<br />

an die Automobilisten:<br />

Der Spritbeimischungszwang grundsätzlich beschlossen.<br />

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 30.<br />

Mai über die Verwendung von Kernobstalkohol<br />

als Motorbetriebstoff Beschluss gefasst. Dabei ist<br />

zu beachten, dass es sich um eine durch die<br />

Verhältnisse aufgezwungene Notmassnahme handelt.<br />

Als Folge des Wegfalles des Exportes von<br />

Mostobst und wegen des starken Rückganges des<br />

Verkaufes von Trinkware haben sich bei der<br />

Alkoholverwaltung die Vorräte stark angehäuft.<br />

Die Erteilung von Bewilligungen zur Einfuhr<br />

von Benzin und Benzol soll deshalb bis auf weiteres<br />

an die Bedingung der üebernahme von<br />

entwässertem Kernobstalkohol durch die Importeure<br />

geknüpft sein.<br />

Die Alkoholverwaltung hat die zur Lieferung<br />

von entwässertem und gebrauchsfähigem Alkohol<br />

erforderlichen Massnahmen zu treffen. Sie ist<br />

befugt, die Entwässerung in konzessionierten<br />

Privatbetrieben vornehmen zu lassen. Eine technische<br />

Kommission wird sich in Verbindung mit<br />

der Gesellschaft zum Studium der Motorbrennstoffe<br />

mit der Prüfung der technischen Einzelheiten<br />

zu befassen haben.<br />

Die jährlich zu Motortreibzwecken abzugebende<br />

Menge Kernobstalkohol soll jedoch<br />

60 000 Hektoliter 100 Prozent nicht übersteigen.<br />

Die wichtige Frage des Preises für den zugeteilten<br />

Alkohol bleibt noch offen. Der Preis soll<br />

durch einen späteren Bundesratsbeschluss festgesetzt<br />

werden, da erst im Zeitpunkt der tatsächlichen<br />

Abgabe des entwässerten. Alkohols die<br />

Möglichkeit bestehe, die Höhe der Benzinverkaufspreise<br />

im Zusammenhang mit allen andern<br />

in Betracht zu ziehenden Faktoren zu prüfen.<br />

Dabei soll der Abgabepreis des beizumischenden<br />

Alkohols nicht die vollen Gestehungskosten der<br />

Alkoholverwaltung erreichen.<br />

So weit das offizielle Communique.<br />

Es ist noch keine zwei Wochen seither, dass<br />

wir an die Ueberraschungstaktik erinnerten,<br />

deren sich der Bundesrat letztes Jahr bediente,<br />

um den Benzinzoll von 20 auf 28 Rappen<br />

zu erhöhen, und dass wir in diesem Zusammenhang<br />

die Frage aufwarfen, ob er diese<br />

bewährte «Operationsmethode» nicht auch<br />

anwenden werde, um den Spritbeimischungszwang<br />

zum Benzin zu verwirklichen. Unser<br />

Misstrauen hat uns leider nur zu recht gegeben:<br />

sozusagen als Pfingstgeschenk präsentiert<br />

uns der Bundesrat einen Beschluss, der<br />

die Einführung des Beimischungszwangs<br />

grundsätzlich gutheisst. Einmal mehr praktiziert<br />

er damit uns Automobilisten gegenüber<br />

die Politik des fait accompli, er schneidet —<br />

bezeichnend genug! — unmittelbar vor Beginn<br />

der Parlamentssession alle Diskussionen<br />

über dieses Problem ab und «klärt» mit einem<br />

Machtwort die prinzipielle Seite der Angelegenheit<br />

ab. Einmal mehr gibt er damit zu<br />

erkennen, wozu die Automobilbesitzer in seinen<br />

Augen heute da sind: um stille zu sitzen,<br />

zu schweigen und zu bezahlen, zu bezahlen<br />

für die Folgen der nicht nur von uns, sondern<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

34. Fortsetzung.<br />

Aber die da drüben wird er allem Anschein<br />

nach kaum durchbringen >, fügte er<br />

hinzu und wies auf das dritte Boot der<br />

.Macedonia', auf das ich jetzt lossteuerte,<br />

und das sich beinahe in der gleichen Höhe<br />

wie wir befand. < Das ist Homers und<br />

Smokes Arbeit. Ich habe Ihnen gesagt, dass<br />

ich lebendige Männer brauche und keine<br />

Leichen. Aber die Freude am Treffen ist eine<br />

zu grosse Versuchung, wenn man erst einmal<br />

schiessen gelernt hat. Haben Sie es je<br />

versucht, Herr van Weyden ? »<br />

Ich schüttelte den Kopf und betrachtete<br />

ihr Werk. Es war in der Tat blutig gewesen,<br />

und jetzt waren sie einfach weitergefahren<br />

und hatten sich unsern anderen drei Booten<br />

bei ihrem Angriff auf die übrigen Feinde angeschlossen.<br />

Das sich selbst überlasseue<br />

Erscheint jeden Dlenstap and Fraitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelb* List*"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 • Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Lowenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

von allen Seiten aufs schärfste kritisierten<br />

Geschäftsführung der eidg. Alkoholverwaltung,<br />

die es binnen weniger Jahre glücklich<br />

fertig gebracht hat, derartige Millionendefizite<br />

auf ihren Karren zu türmen, dass er heute<br />

rettungslos festgefahren ist.<br />

Jetzt wendet man sich huldvoll wieder ans<br />

Automobil, diese bisher so sehr «geschonte»<br />

wirtschaftliche Reserve, ihm überträgt man<br />

die hehre Mission, durch einen neuen Aderlass<br />

der kläglich versagenden Alkoholregie wieder<br />

auf die Beine zu helfen. Abermals folgt man<br />

dabei wie schon bei den vorangegangenen<br />

Benzinzollerhöhungen der Linie des geringsten<br />

Widerstandes, weil es allerdings unbequemer<br />

ist, die Misswirtschaft dieses Regiebetriebes<br />

an der Wurzel zu fassen und für<br />

einen radikalen Kurswechsel zu sorgen und<br />

weil man sich obendrein mit einer Antastung<br />

des Brennhafens kaum populär machen<br />

würde. Was kümmert es einem, dass sogar<br />

im Parlament Stimmen laut wurden, die sich<br />

entschieden gegen eine solche Zumutung an<br />

die Automobilisten wendeten? Die Beutezüge<br />

auf die Taschen des Automobilisten sind<br />

schon lange System, das illustriert mit aller<br />

wünschenswerten Deutlichkeit die Tatsache,<br />

dass man es im Bundeshaus als eine fiskalpolitische<br />

Maxime betrachtet — und auch danach<br />

lebt — das Motorfahrzeug sei dazu da,<br />

um alle möglichen und unmöglichen Löcher<br />

in der Staatskasse zu stopfen und als «Sesam<br />

öffne dich» zu funktionieren, wenn der Fiskus<br />

wieder einmal Geld braucht. Dass man<br />

damit einen Wirtschaftszweig, worin Milliarden<br />

investiert sind und Zehntausende von<br />

Volksgenossen beschäftigt sind, denen genau<br />

so ein Recht auf eine auskömmliche Existenz<br />

zusteht, wie der Landwirtschaft mit ihrem in<br />

die Hunderte von Millionen reichenden Subventionssegen,<br />

dass man das Automobilwesen<br />

der Gefahr des Verblutens aussetzt, darüber<br />

macht man sich nicht die geringsten Gewissensbisse.<br />

Im Gegenteil: je schlimmer das<br />

Auto dran ist, desto besser, so spukt es in<br />

gewissen Köpfen, soll es ja den Bahnen ergehen<br />

...<br />

Boot lag in einem Wellental und rollte wie<br />

trunken über den Schaum, während das lose<br />

Sprietsegel im rechten Winkel herausstak<br />

und im Winde flatterte. Jäger und Puller<br />

lagen hilflos auf dem Boden, der Steurer jedoch<br />

lag quer über dem Schandeckel, halb<br />

über der Reling, seine Arme schleiften das<br />

Wasser, und sein Kopf rollte von einer Seite<br />

zur andern.<br />

« Sehen Sie nicht hin, Fräulein Brewster,<br />

bitte, sehen Sie nicht hin», flehte ich sie an<br />

und war froh, dass sie mir folgte, und dass<br />

ihr dieser Anblick erspart blieb.<br />

«Halten Sie gerade auf den Hauifen los,<br />

Herr van Weyden ! » befahl Wolf Larsen.<br />

Als wir näher kamen, hatte das Feuer aufgehört,<br />

und wir sahen, dass der Kampf vorbei<br />

war. Die beiden letzten Boote waren von<br />

unsern fünf erbeutet worden, und alle sieben<br />

lagen jetzt zusammengedrängt da und warteten<br />

darauf, von uns aufgenommen zu werden.<br />

« Sehen Sie dort! > rief ich unwillkürlich,<br />

indem ich nach Nordwest wies.<br />

« Ja, ich hab' es gesehen >, erwiderte Wolf<br />

Larsen ruhig. Er mass die Entfernung zur<br />

Bei der Einstellung des Bundesrates, der<br />

im Motorfahrzeug — wie er zu beweisen<br />

nicht müde wird — ausschliesslich ein ebenso<br />

willkommenes wie ergiebiges Objekt fiskalischer<br />

Ausbeutung erblickt, muss es wie eine<br />

Ironie anmuten, wenn er an das Vertrauen<br />

des Volkes appelliert, ohne das er nicht regieren<br />

könne. Was uns anbelangt, so erklären<br />

wir schlankweg, dass von Vertrauen in unseren<br />

Kreisen- längst keine Rede mehr sein<br />

kann. Man hat im Bundeshaus wirklich alles<br />

getan und nichts unterlassen, um auch die<br />

letzte Spur davon gründlich zu tilgen. Was<br />

zurückblieb, ist Groll und tiefe Verbitterung<br />

über die Behandlung — um nicht einen stärkeren<br />

Ausdruck zu gebrauchen — die uns<br />

durch unsere Behörden immer wieder zuteil<br />

geworden ist.<br />

Diese Vertrauenskrise beschränkt sich<br />

übrigens nicht bloss auf uns Automobilisten.<br />

Sie zieht viel weitere Kreise und reicht bis ins<br />

Parlament hinein, wie aus dem Entscheid der<br />

beiden Alkoholkommissionen erhellt, ihren<br />

Beschluss über das Alkoholbudget <strong>1936</strong>/37<br />

bis auf die zweite Sessionswoche zu vertagen,<br />

weil der Bundesrat den Voranschlag nicht<br />

auf eine solide Basis zu stellen imstande war.<br />

« Den Leuten kann geholfen werden », sagten<br />

sich unsere "Landes'häüpter, gingen unverzüglich<br />

hin und setzten die Spritbeimischung in<br />

Kraft. Dabei aber bleibt der Kernpunkt<br />

der ganzen Angelegenheit, die Kostenfrage,<br />

noch offen. Mit der Abklärung des zweiten,<br />

in der Luft hängenden Budgetpostens, will<br />

sagen mit der Festsetzung des Uebernahmepreises,<br />

wartet man vorsichtshalber noch zu,<br />

weil man es mit den Bauern nicht verderben<br />

will.<br />

« Anpassung unserer Preise an das Weltniveau<br />

», predigt der Bundesrat bei jeder passenden<br />

und unpassenden Gelegenheit. Seine<br />

Taten aber stehen dieser Forderung diame-<br />

-tral gegenüber, denn anstatt das Kostenniveau<br />

zu senken, bietet er selbst Hand dazu, es auf<br />

Die Probleme der Verkehrsteilung, welche<br />

eng zusammenhängen mit der Sanierung der<br />

Bundesbahnen, stehen gegenwärtig im Vordergrund<br />

des Interesses. Man hat endlich von<br />

einer — wenn auch nur vorläufigen — Stellungnahme<br />

des Bundesrates vernommen, welche<br />

darin zum Ausdruck kommt, dass dieser<br />

zwei Beschlüsse gefasst hat. Danach soll zum<br />

einen die Sanierung der Bundesbahnen und<br />

der Prävatbahnen gleichzeitig mit der Lösung<br />

des Verkehrsteilungsproblems an die Hand<br />

genommen werden. Der zweite Beschluss betrifft<br />

die Personalverhältnisse. Entgegen dem<br />

Vorschlag des Verwaltungsrates der Bundesbahnen,<br />

der eine Aenderung des Personalstatuts<br />

der Bundesbeamten .vorschlug, will<br />

man nun von einer' Modifikation des allgemeinen<br />

Beamtenstatuts absehen, jedoch muss<br />

für das Personal der Bundesbahnen grössere<br />

Anpassungsfreiheit bestehen. Wir gehen wohl<br />

nicht fehl, wenn wir voraussagen, dass dieser<br />

Entschluss des Bundesrates scharfer Opposition<br />

aus den Kreisen der Gewerkschaften<br />

Nebelbank und blieb einen Augenblick stehen,<br />

um die Stärke des Windes an seiner<br />

Backe zu fühlen. «Ich denke, wir schaffen<br />

es. Aber Sie können sich darauf verlassen,<br />

dass mein teurer Bruder uns auf die Sprünge<br />

gekommen ist und gerade auf uns losgeht.<br />

Schauen Sie nur ! »<br />

Der Raüchfleck wuchs plötzlich und war<br />

sehr schwarz.<br />

«Ich werde schon noch mit dir fertig, und<br />

wenn du zehnmal mein Bruder bist! » frohlockte<br />

er. « Du kannst froh sein, wenn deine<br />

alte Maschine nicht in tausend Stücke<br />

springt.»<br />

Als wir beilegten, löste sich das scheinbare<br />

Wirrwarr. Die Boote verteilten sich au\<br />

beide Seiten, und die Leute kamen gleichzeitig<br />

an Bord. Sobald die Gefangenen über die<br />

Reling geklettert waren, wurden sie von<br />

unsern Jägern in die Back geschafft, während<br />

unsere Matrosen die Boote einholten,<br />

sie in wirrem Durcheinander auf Deck fallen<br />

Hessen und sich nicht einmal Zeit nahmen,<br />

sie festzusurren. Wir waren schon in voller<br />

Fahrt; als das letzte Boote aus dem Wasser<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Di* aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp,<br />

Grössere Inserate nach Speziattarit.<br />

lnserotenschluss 4 Tan« vor Erscheinen der Nummern<br />

Wir berichten heute<br />

Pariser Strassenbaukongress.<br />

Autosport über die Pfingsttage.<br />

Prageis trasse.<br />

Ober:<br />

Preßstoffe und deren Verwendung<br />

am Auto.<br />

Aufbau im Sportflugwesen.<br />

Das Leben Sir Herbert Austins.<br />

dem Wege von Massnahmen, wie dem Spritbeimischungszwang,<br />

in die Höhe zu treiben,<br />

ganz zu schweigen davon, dass er es duldet,<br />

wenn unter seinen Augen auch auf andern<br />

Gebieten Verteuerungen eintreten.<br />

(Schluss auf Seite 2).<br />

Probleme der Verkehrsteilung<br />

und ganz allgemein aus dem Lager der Anhänger<br />

der Staatsbetriebe begegnen wird.<br />

Grundsätzliche Fragen.<br />

Bei der Gesetzgebung stellt sich heute die<br />

grundsätzliche Frage: Soll sie im Sinne unserer<br />

Verfassung eine liberale Einstellung<br />

bewahren, die gegeben ist durch das verfassungsmässige<br />

Recht auf Handels- und Gewerbefreiheit,<br />

oder soll die Staatsnotwendigkeit<br />

dazu führen, dass das freie Gewerbe im<br />

Sinne einer berufsständischen Ordnung^ eingeschränkt<br />

wird? Es scheint, dass auch die<br />

Befürworter des Staatssozialismus, die in den<br />

staatlichen Verkehrsbetrieben eine starke<br />

Stütze ihrer politischen Macht erblicken, eher<br />

für eine monopolistische Lösung zu haben<br />

wären als für die Aufrechterhaltung der bisherigen<br />

Ordnung.<br />

Wir stehen heute in einer Uebergangszeit,<br />

in der es ganz besonders schwierig ist, sich<br />

für die eine oder andere Lösung zu entschei-<br />

gehoben wurde und über die Reling schwang,<br />

waren bereits alle Segel gesetzt.<br />

Eile tat denn auch not. Die .Macedonia'«<br />

deren Schlot schwärzesten Rauch ausstiess,<br />

kam aus Nordwest herangejagt. Ohne die<br />

Boote, die ihr geblieben waren, zu beachten,<br />

hatte sie ihren Kurs so gesetzt, dass sie uns<br />

überholen musste. Sie fuhr nicht gerade auf<br />

uns los, sondern ihr Kurs bildete einen spitzen<br />

Winkel zu dem unsern, und wir mussten<br />

uns gerade am Rande der Nebelbank treffen.<br />

Dort oder nirgends konnte die .Macedonia'<br />

hoffen, uns zu fangen. Die einzige Rettung<br />

der ,Ghost' wiederum war, diesen Punkt vor<br />

der .Macedonia' zu erreichen.<br />

Wolf Larsen steuerte. Seine Augen funkelten<br />

und blitzten, während sie von einem zum<br />

andern sprangen. Bald durchforschte er die<br />

See in Luv nach Anzeichen, ob der Wind<br />

sich legte oder auffrischte, bald blickte er<br />

nach der .Macedonia', dann wieder schweiften<br />

seine Augen über die Segel, und er gab<br />

Befehl, hier eine Leine zu lockern, dort eine<br />

anzuziehen, bis er aus der .Ghost' alles herausholte,<br />

was sie zu leisten vermochte. Aller<br />

Streit, aller Groll war vergessen, und ich


den. Während man in politischer Hinsicht<br />

einer grundsätzlich klaren Lösung: entweder<br />

Staatsbetrieb oder Privatbetrieb, den Vorzug<br />

geben müsste, sind die wirtschaftlichen Rücksichten<br />

für die> Behörden zwingend. Wirtschaftliche<br />

Rücksichten sprechen aber eher<br />

für eine Lösung, welche zwar die private<br />

Tätigkeit im Verkehrswesen einschränkt, aber<br />

ohne durch Verfolgung von Monopoltendenzen<br />

eine Verknöcherung der Betriebe einzuleiten.<br />

Es hat sich in allen Staaten gezeigt, dass<br />

die freie Konkurrenz zu unhaltbaren Zuständen<br />

führt. Das Lastwagengewerbe hat — unter<br />

dem Druck der Notlage — die Tarife für<br />

die Beförderung von Gütern und Personen<br />

immer weiter ermässigt, zuletzt auch unter<br />

die Grenze wirtschaftlicher Existenzmöglichkeit.<br />

Bereits ist es soweit, dass die Aspa, der<br />

Verband Schweiz. Lastwagenbesitzer, in einer<br />

Eingabe an den Bundesrat vom 30. März <strong>1936</strong><br />

die Konzessionierung des Lastwagengewerbes<br />

und die Einführung einer gesetzlichen Tarifordnung<br />

verlangt.<br />

Durch die Ablehnung des Verkehrsteilungsgesetzes<br />

haben sich leider die Verhältnisse<br />

bei uns stark kompliziert Die Behörden sehen<br />

sich nun vor die Frage gestellt, ob sie auf<br />

den im Verkehrsteilungsgesetz vorgeschlagenen<br />

Konzessionszwang verzichten sollen, um<br />

den Lastwagenverkehr durch blosse fiskalische<br />

Belastung (speziell des Fernverkehrs)<br />

einzudämmen. Von der straffen Ordnung<br />

durch Konzessionszwang, zwangsweise Vereinigung<br />

der Transporteure in einem Berufsverband<br />

und staatlich aufgestellte Tarifordnung<br />

bis zur Monopolisierung der gesamten<br />

Verkehrseinrichtungen durch Uebernahme des<br />

motorisierten Güterverkehrs durch die Bundesbahnen,<br />

gibt es viele Möglichkeiten der<br />

Ordnung.<br />

Verkehrsregelung im Auslande.<br />

Das Ausland kennt dieselben Sorgen, und<br />

es ist für uns lehrreich, wenn wir einen Blick<br />

auf die Regelung der Verkehrsteilung in andern<br />

Staaten werfen.<br />

Fassen wir zunächst die Länder mit straffer<br />

nationaler Regierung ins Auge. In<br />

Deutschland und Oesterreich wurde die Lösung<br />

der Verkehrsregelung vor allem auch<br />

nach wirtschaftlichen Rücksichten getroffen.<br />

Deutschland, das zuerst durch Tarifvorschriften<br />

und fiskalische Belastung eine Einschränkung<br />

des ungeregelten Wettbewerbes<br />

anstrebte, musste die Fruchtlosigkeit dieses<br />

Beginnens einsehen. Die neue Regierung entschloss<br />

sich, die Steuermassnahmen wieder<br />

rückgängig zu machen und die Automobilwirtschaft<br />

durch fiskalische Erleichterungen<br />

zu fördern. Ein Reichskraftwagentarif wurde<br />

erlassen und damit eine Regelung des Güterfernverkehrs<br />

in die Wege geleitet. Dabei blieb<br />

der Nahverkehr grundsätzlich von der Konzessionierung<br />

frei. Im allgemeinen ist zu sagen,<br />

dass die deutsche Lösung sich innert<br />

sehr vorsichtigen Grenzen hält und dass sie<br />

dem Werkverkehr nicht zu nahe getreten ist.<br />

Oesterreich hat mit der Lastkraftwagenverkehrsordnung<br />

nach zwei Richtungen eine<br />

Drosselung dieses Verkehrs erreicht. Der<br />

Güterverkehr mit Lastwagen wurde an die<br />

Einhaltung von Mindesttarifen geknüpft, die<br />

so hoch sind, dass sie die Bahnen vor Tarifunterbietungen<br />

schützen; dem Werkverkehr<br />

auferlegte man Distanzbeschränkungen in der<br />

Weise, dass der private Wagen nur bis zu<br />

einer Entfernung von 100 km vom Standorte<br />

verkehren kann. Nach den bisherigen Erfahrungen<br />

ist der Güterverkehr mit Lastwagen<br />

stark zurückgegangen. Zu einem grossen Teil<br />

werden diese Fahrzeuge von den Besitzern<br />

entweder gar nicht oder nur in einem sehr<br />

geringen Umfange benützt.<br />

TTO<br />

OR^T<br />

In den Vereinigten Staaten, wo früher keinerlei<br />

Einschränkungen, weder bezüglich der<br />

Tarife noch bezüglich der Arbeitszeit, für den<br />

.-astwagenverkehr bestanden, ist nunmehr<br />

ibenfalls die staatliche Konzessionierung unter<br />

Aufsicht des Bundesverkehrsamtes durchgeführt<br />

worden. Die gewerblichen Transporteure<br />

haben dem Bundesverkehrsamt ihre<br />

Rechnungsführung zu unterbreiten und sich<br />

über eine solide Finanzgebarung auszuweisen.<br />

Als Sanktion steht hinter diesen Vorschriften<br />

der Entzug der Konzession.<br />

Besondere Schwierigkeiten bietet die Tariffrage.<br />

Während man in England darauf verzichtet,<br />

den Lizenznehmern Tarifvorschriften<br />

zu machen und der Ansicht huldigt, dass die<br />

hohen Anforderungen, denen die Unternehmer<br />

zu genügen haben, verbunden mit der strengen<br />

Kontrolle, von selbst ein angemessenes<br />

Preisniveau bewirken, ist man in den Vereinigten<br />

Staaten zu einer umfassenden Tarifgesetzgebung<br />

übergegangen. Bekannte und<br />

feste Tarife für die Verkehrsmittel sind nach<br />

amerikanischer Auffassung eine unentbehrliche<br />

Grundlage für eine gesunde Verkehrswirtschaft.<br />

Durch das Konzessionsgesetz vom<br />

1. Oktober 1935 wurden die Lastwagentransporteure<br />

verpflichtet, ihre Tarife zu veröf-<br />

Die Pf ingstbotsehaft des Bundesrates<br />

an die Automobilisten<br />

A propos Kosten: Dass die Kardinalfrage<br />

des « Gemischpreises » schlussendlich wiederum<br />

auf dem Rücken des Automobils gelöst<br />

werden soll, darauf müssen wir uns gefasst<br />

machen. Behält sich denn der Bundesrat nicht<br />

freie Hand vor, wenn er gerade diese entscheidende<br />

Seite des ganzen Problemenkomplexes<br />

noch offen lässt? Die neun Millionen,<br />

um welche das Budget der Alkoholverwaltung<br />

«mit einem Schlag» verbessert werden<br />

soll, müssen doch irgendwoher kommen. Und<br />

man wird sie, nach bewährtem Rezept, eben<br />

dort zu holen trachten, wo man sie zu finden<br />

hofft: beim Automobilisten. Seien wir uns<br />

darüber klar, dass es dem Bund nicht nur<br />

Paris, 28. Mai <strong>1936</strong>.?<br />

Die Fortschritte im Automobilbau haben die Verbesserung<br />

der Strassen zur Folge gehabt, man kann<br />

aber auch von einer Wechselwirkung zwischen beiden<br />

sprechen. So ist alles, was die Verkehrswege<br />

betrifft, für die Automobilisten ungemein wichtig geworden;<br />

die reinen Baufragen lassen sich kaum<br />

mehr von automobilistischen Problemen trennen.<br />

Dies erwies sich auch auf dem eben in Paris<br />

zu Ende gegangenen Strassenkongress, der neben<br />

reinen strassen-konstruktiven Aufgaben solche von<br />

stärkster Bedeutung für die Autofahrer behandelt<br />

hat, wie i. B. die Schleuderwirkung der verschiedenen<br />

Oberflächen und neue Apparate zu ihrer Bestimmung,<br />

die Errichtung von Radfahrwegen und<br />

Fussgängerkreuzungen, die Entwicklung der Strassenkennzeichen,<br />

die Fortschritte in der<br />

war erstaunt über die Bereitwilligkeit, mit<br />

der die Mannschaft, die so lange seine Brutalität<br />

erduldet hatte, jetzt seine Befehle ausführte.<br />

Seltsam : ich musste an den unglücklichen<br />

Johnson denken, und als wir uns so<br />

über die Wellen hoben und ganz auf die<br />

Seite legten, wurde ich mir eines Bedauerns<br />

bewusst, dass er jetzt nicht am Leben und<br />

mit dabei war. Er hatte de ,Qhost' so geliebt,<br />

und ihre Manövrierfähigkeit hatte ihn so begeistert.<br />

« Holt lieber eure Gewehre, Jungens >, rief<br />

Wolf Larsen unsern Jägern zu, und die fünf<br />

Mann stellten sich, die Büchsen in der Hand,<br />

an die Leereling und warteten.<br />

Die .Macedonia' war jetzt nur noch eine<br />

Meile entfernt, der schwarze Rauch wälzte<br />

sich im rechten Winkel aus ihrem Schornstein,<br />

so wahnsinnig durchpflügte sie mit<br />

ihrer Fahrt von siebzehn Knoten die Wogen.<br />

« Heulend durch Meer ! » zitierte Wolf<br />

Larsen, während er auf sie blickte. Wir<br />

schafften nicht mehr als neun Knoten, aber<br />

die Nebelbank war jetzt ganz nahe. Ein<br />

Rauchballen löste sich vom Deck der .Macedonia'.<br />

Wir hörten einen schweren Knall,<br />

und in unserm Großsegel zeigte sich ein<br />

rundes Loch. Sie schössen auf uns mit einer<br />

der kleinen Kanonen, die sie dem Gerücht<br />

nach an Bord hatten. Unsere Leute, die mittschiffs<br />

in einem Haufen zusammenstanden,<br />

schwangen die Mützen und erhoben ein<br />

Hohngeschrei. Wieder ein grosser Rauchballen<br />

und ein lauter Knall. Diesmal ging die<br />

Kugel nicht mehr als zwanzig Fuss achtern<br />

vorbei und tanzte zweimal in Luv von Welle<br />

zu Welle, ehe sie versank.<br />

Mit Gewehren wurde nicht geschossen aus<br />

dem einfachen Grunde, weil alle Jäger der<br />

.Macedonia' entweder in den Booten oder<br />

unsere Gefangenen waren. Als der Abstand<br />

zwischen den beiden Fahrzeuge noch eine<br />

halbe Meile betrug, riss ein dritter Schuss<br />

ein zweites Loch in unser Großsegel. Dann<br />

verschwanden wir im Nebel. Er legte sich<br />

um uns und verbarg uns mit seinen dichten,<br />

feuchten Schleiern.<br />

Der plötzliche Uebergang wirkte erschreckend.<br />

Eben noch waren wir in dem<br />

klaren Sonnenschein, mit dem blauen Himmel<br />

über uns, gesegelt, während die Wogen<br />

weit bis zum Horizont rollten und sich brachen<br />

und ein Schiff sich, Rauch, Feuer und<br />

eiserne Geschosse speiend, wie toll auf uns<br />

losstürzte. Und auf einmal, nur den Bruchteil<br />

einer Sekunde später, war die Sonne<br />

ausgelöscht, es gab keinen Himmel mehr,<br />

selbst unsere Mastspitzen waren dem Blick<br />

entzogen, und unser Horizont war so. wie<br />

ihn tränenverschleierte Augen sehen mögen.<br />

Beleuchtung von Landstrassen.<br />

Namentlich das letztere Kapitel ist in hohem Masse<br />

geeignet, die Aufmerksamkeit zu fesseln, ist doch<br />

damit, das heisst mit der permanenten Beleuchtung<br />

der Strassen, eiries der die Sicherheit am meisten<br />

gefährdenden Elemente, die Blendwirkung der<br />

Scheinwerfer, ausgeschaltet! Ein Ziffernbeispiel<br />

hierfür ist bezeichnend: Auf der seit 1934 ständig<br />

beleuchteten, rund 9 Kilometer messenden Strecke<br />

Versailles-St. Cloud haben sich vor der Beleuchtung<br />

im Jahre 1933 8 nächtliche Verkehrsunfälle ereignet,<br />

im Jahre 1934 bloss 2.<br />

Neben der obengenannten Strecke Versailles-Paris<br />

ist die Rivierastrasse Cannes-Menton auf eine<br />

Länge von 65 Kilometer und jüngst die Route Bleue<br />

in einem Teilabschnitt von Grenoble mit permanenfentlichen<br />

und gegen jedermann gleichmässig<br />

in Anwendung zu bringen.<br />

Welches ist die schweizerische Lösung ?<br />

Wir möchten uns nicht anmassen, ein allgemein<br />

gültiges Rezept für die Schweiz anzupreisen.<br />

In der Eingabe der Aspa wird<br />

sowohl die Konzessionierung des Fernverkehrs<br />

wie die Einführung einer Tarifordnung<br />

verlangt. Frei bleiben soll auf alle Fälle der<br />

Werkverkehr. Fraglich ist, ob der Güterverkehr<br />

auf grössere Entfernung mit Schwerlastwagen<br />

besonderen fiskalischen Abgaben unterworfen<br />

werden soll. Besonderer Prüfung<br />

bedarf auch die Frage der Kennzeichnung der<br />

Fahrzeuge für die Kontrolle. Ein Zwangszusammenschluss<br />

der konzessionierten Unternehmer<br />

würde wohl kaum auf die Sympathie<br />

unseres Volkes zählen können, ebensowenig<br />

wie eine monopolistische Lösung, wie<br />

sie von Gewerkschaftsseite aus betrieben<br />

wird.<br />

Leitender Grundsatz muss das öffentliche<br />

Interesse bleiben, das verlangt, dass sowohl<br />

der Bahn wie dem Automobil die Existenz<br />

(Schluss.)<br />

nicht verunmöglicht wird. Technische und<br />

wirtschaftliche Fortschritte müssen sich auch<br />

innerhalb einer staatlichen Ordnung frei entfalten<br />

können.<br />

gr.<br />

darum zu tun ist, durch den « mßlange federal»<br />

Raum für die neuen anfallenden<br />

Schnapsvorräte zu schaffen, sondern dass er<br />

dabei, das Nützliche mit dem Angenehmen<br />

verbindend, auch das « Geschäftliche », die<br />

Abwälzung des Alkoholdefizits auf das Motorfahrzeug,<br />

nicht vergisst. Dagegen aber machen<br />

wir mit letzter Entschlossenheit Front,<br />

nicht bloss deshalb, weil es volkswirtschaftlich<br />

ein purer nonsens ist, das Benzin, das<br />

uns an der Grenze auf 7,5 Rappen pro Liter<br />

zu stehen kommt, durch 25- bis 30mal teureren<br />

Sprit zu ersetzen, sondern auch aus<br />

dem Grund, weil wir eine weitere Belastung<br />

weder tragen können noch wollen.<br />

Pariser Strassenbaukongress.<br />

Radfahrwege, verbesserte Strassenkenhzeichen,-Beleuchtung der Verkehrswege.<br />

ter Beleuchtung versehen. Je Kilometer werden 40<br />

Lichtquellen angebracht.<br />

Radfahrwege.<br />

Vier- bis fünftausend tödliche Unfälle, denen zumeist<br />

die Badfahrer zum Opfer fallen, werden jährlich<br />

in Frankreich gezählt. Es gibt an 8 Millionen<br />

Radfahrer gegenüber 2 Millionen Automobile. Man<br />

müsse also etwas Aehnliches wie in Deutschland<br />

schaffen, wo eine eigene Vereinigung für den Bau<br />

von Radfahrwegen besteht, die die Errichtung von<br />

bisher 4000 Kilometer Radfahrwege durchgesetzt<br />

hat, davon 3000 Kilometer in der Umgebung der<br />

grossen Städte und an 1000 Kilometer als Touristenpfade.<br />

Vor dem Kriege gab es in Frankreich 1180 Kilometer<br />

Radfahrstrecken, sie sind zumeist verfallen<br />

und nur wenig wiederhergestellt worden. Es wird<br />

verlangt, dass bei genügend breiten Strassen in je<br />

der Fahrtrichtung je ein mindestens 1,20 Meter brei<br />

ter Pfand vorgesehen sei, und wo nur ein Radfahrweg<br />

möglich sei, müsse er ein Mindestmass von<br />

1,80 Meter aufweisen. In dem neuen, mit 900 Mil<br />

Honen bedachten Bauprogramm sei indessen au<br />

Radfahrwege keinerlei Bedacht genommen, wahrem'<br />

in allen europäischen Ländern mit Ausnahme Englands<br />

die Notwendigkeit nicht nur bejaht, sondern<br />

auch in die Tat umgesetzt wurde.<br />

Strassenkennzeichen und Signalisierung.<br />

Ein Vortrag von M. Thirot gibt die Geschieht<br />

der Wegmarkierung von ihrem Anfang bis zur Gen<br />

fer Beschlussfassung der Vereinheitlichung im Jahre<br />

1931, die trotz der Zustimmung der verschiedenen<br />

Länder noch nicht überall und auch in Frankreich<br />

nicht Allgemeingut geworden ist.<br />

Der graue Nebel trieb wie feiner Sprühregen<br />

an uns vorbei. Jedes Wollfäserchen an unsern<br />

Kleidern, jedes Härchen auf unserm<br />

Kopfe und in unserm Gesicht war mit kristallenen<br />

Kügelchen wie mit Juwelen besetzt.<br />

Die Wanten troffen vor Nässe; es tropfte<br />

von dem Tauwerk über uns, und an der<br />

Unterseite der Spieren nahmen die Tropfen<br />

die Form langer fliessender Reihen an, die<br />

sich bei jedem Ueberholen des Schoners loslösten<br />

und wie ein Sturzregen auf das Deck<br />

geschleudert wurden. Ich hatte ein Gefühl<br />

des Eingesperrtseins und Erstickens. Wie<br />

das Geräusch, das das Schiff bei seinem<br />

Stampfen durch die Wogen machte, von dem<br />

Nebel zurückgeworfen wurde, so auch die<br />

Gedanken. Der Geist bebte zurück vor der<br />

Betrachtung einer Welt jenseits der Schleier,<br />

die uns umschlossen. Dies war die Welt, das<br />

Universum selbst, seine Grenzen waren so<br />

eng, dass es einem verlangte, beide Arme<br />

auszustrecken und sie zurückzustossen. Alles<br />

andere war nur ein Traum, ja nichts als<br />

Erinnerung an einen Traum.<br />

Es war unheimlich, geisterhaft. Ich sa^<br />

Maud Brewster an und fühlte, dass es ihr<br />

ähnlich ging. Dann sah ich auf Wolf Larsen,<br />

aber auf ihn schien es keinen Eindruck zu<br />

machen. Sein ganzes Interesse galt lediglich,<br />

der Gegenwart und ihren Erfordernissen. Er<br />

DIENSTAG, 2. JUNI <strong>1936</strong> — N c 43<br />

Die A.=Jl. im Wtteil det £esec<br />

...dass ich Ihre Bestrebungen für die Interessen<br />

der Abonnenten der < A.-R. •» voll<br />

zu würdigen und zu schätzen weiss und<br />

auch von Mitabonnenten in gleichem Sinne<br />

öfters Ihnen günstige Aeusserungen entgeengenommen<br />

habe. Ich hoffe, dass nach<br />

und nach der Kampf für das Recht und eine<br />

anständigere Belastung des Autos Erfolg haben<br />

werden. F. A. in R.<br />

Ihr Blatt hat mich immer sehr interessiert<br />

und mein Urteil über dasselbe kann nur<br />

ausserordentlich gut lauten. J. M. in G.<br />

Ich kaufe seit vielen Jahren Ihre < A.-R.»<br />

regelmässig an den Kiosken der Bahnhöfe.<br />

Ich lese sie stets mit allergrösstem Interesse<br />

und freue mich stets auf deren Erscheinen.<br />

F. E. in B.<br />

Darüber hinaus fordert er, dass man besonders<br />

den Strassenkreuzungen erhöhte Aufmerksamkeit<br />

schenke, alle Behinderungen der Sicht durch Bäume<br />

und Strauchwerk, Reklametafeln oder Buden schleunigst<br />

entferne. Der Vertreter Luxemburgs teilt hierzu<br />

mit, dass in seinem Lande sämtliche Reklametafeln<br />

in der Landschaft verboten worden seien.<br />

Weiter verlangt er, dass die in den Städten bereits<br />

in Wirksamkeit stehenden automatischen Signalvorrichtungen<br />

auch auf den Landstrassen zur Anwendung<br />

gelangen, wie es in England z. B. auf der<br />

von London nach dem Süden führenden Hauptstrasse<br />

ah den häuptsächlichsten Kreuzungen schon<br />

der Fall ist.<br />

Auch die Kennzeichnung der<br />

Bahnübergänge<br />

sei ungenügend. In Frankreich gibt es 35 000 Bahnkreuzungen,<br />

deren Umbau (Unter- oder Ueberführung)<br />

an 70 Milliarden kosten würde; deshalb kämen<br />

nur die verkehrsreichsten Stellen für einen<br />

Umbau in Betracht, alle jedoch müssten besser gekennzeichnet<br />

werden, weil die zur Zeit üblichen<br />

Dreieckstafeln die Unfälle nicht zu verhüten vermögen.<br />

Es wird auf die Länder verwiesen (Amerika,<br />

Deutschland), wo automatische Vorrichtungen<br />

das Heranahen eines Zuges wirksam ankünden.<br />

Der Vortrag geht auch auf den Mangel an Einheitlichkeit<br />

der Farbengebung fr die Verkehrszeichen<br />

ein, auf die Vielfältigkeit der Form von Leuchtsäulen,<br />

ihre oft unzweckmässige Aufstellung usw.<br />

Auch die reichlichere Verwendung von Katzenaugen<br />

und reflektierenden Flächen wird gefordert<br />

und darauf hingewiesen, dass die Zunahme des<br />

Verkehrs die Verkehrskennzeichen und Sicherungsmassnahmen<br />

ebenso wichtig mache wie die Herstellung<br />

geeigneter Strassendecken.<br />

Der neue Apparat zur Messung des Gleitens.<br />

In einem gründlichen Vortrage, der die Gleiteigenschaften<br />

der verschiedenen Beläge und ihre<br />

Messbarieit zum Gegenstande hatte, beschrieb Mathieu<br />

den neuen Apparat von M. Collet. Stradograph<br />

Benannt, der in der Hauptsache aus einem<br />

Zweiradsatz besteht, an einen Zugwagen angehängt<br />

wird und auf seinem Instrumentenbrett mit Schreibrolle<br />

acht Feststellungen automatisch aufzeichnet,<br />

und zwar Steigung oder Gefälle der Strasse, Bremsdruck,<br />

Zugkraft, Fahrgeschwindigkeit, Seitengleiten<br />

des linken Rades, Seitengleiten des rechten Rades,<br />

Strassenstösse und Höchst- und Mindestwerte von<br />

Einzelbeobachtungen. Diese Vorrichtung ist ungemein<br />

sinnreich und kann in der so wichtigen Frage<br />

des Schleuderns wertvolle Aufschlüsse bringen.<br />

Ausstellung der Strassenbaugeräte.<br />

Mit dem Kongress war eine Ausstellung und<br />

Vorführung neuerer Geräte und Maschinen verbunden,<br />

von denen etliche erwähnt seien; so ein neuer<br />

Sandstreuwagen mit Stahllamellen-Rollboden und<br />

einem bemerkenswerten Führersitz. Dieser weist<br />

zwei gegenüberliegende Sitzbänke auf, ebenso Doppelpedale;<br />

der Wagenlenker ist somit in der Lage,<br />

die Rückwärtsfahrt nach vorne blickend auszuführen,<br />

indem er sich auf den gegenüberliegenden Sitz<br />

setzt.<br />

Automatische Splittstreuer, automobilisierte Teerund<br />

Bitumenkocher und Sprengwagen, Motorwalzen<br />

verschiedener Konstruktion, neue Materiallastwagen<br />

mit pneumatischer Sand-, Kiesförderung, und andere<br />

Anwendungsformen des Benzin- oder Dieselmotors<br />

in den Strassenbaugeräten zeigen, in weleher<br />

Weise das Schwerautomobil und das Raupenfahrzeug<br />

den Bau der Strassenmaschinen beeinflussen,<br />

die man sich heute ohne den Motor nicht<br />

mehr denken kann.<br />

Auch die Vorführung der Strassenbeleuchtung<br />

in Vincennes bot viel Interessantes. Ing. L. Jonasz.<br />

stand immer noch am Steuerrade, und ich<br />

fühlte, dass er die Zeit mass, den Lauf der<br />

,Ghost' nach Lee berechnete.<br />

« Gehen Sie nach vorn und halten Sie hart<br />

an den Wind, aber ohne Lärm», sagte er<br />

'eise zu mir. « Holen Sie zuerst die Toppsegel<br />

ein. Stellen Sie an alle Schoote Leute.<br />

Aber kein Rasseln von Blöcken und kein<br />

lautes Wort. Keinen Lärm, hören Sie ! »<br />

Als alles bereit war, wurde der Befehl<br />

« Hart an den Wind ! » von Mann zu Mann<br />

weitergegeben, bis er mich erreichte; und<br />

die .Ghost' schwang sich wirklich fast geräuschlos<br />

um die Backbord-Halsen herum.<br />

Das einzige, was man hörte — einige Seisinge,<br />

die im Winde flatterten, ein paar<br />

Böcke, die knarrten, eine Rolle, die kreischte<br />

—, wurde geisterhaft von der schweren<br />

Decke, die uns einhüllte, zurückgeworfen.<br />

Wir waren kaum mit dem Manöver fertig,<br />

als der Nebel sich plötzlich zu verdünnen<br />

schien, wir uns wieder im Sonnenschein befanden,<br />

und das Meer bis zum Horizont ausgebreitet<br />

vor uns lag. Aber der Ozean war<br />

leer. Keine zornige .Macedonia' durchbrach<br />

die Fläche oder verdunkelte den Himmel mit<br />

ihrem Rauch. Wolf Larsen brasste sofort<br />

vierkant und lief am Rande der Nebelbank<br />

entlang. Seine Absicht war einleehtend.<br />

(Fortsetzung folgt.)


45 — DIENSTAG, 2. JUNI 1938 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Grosser Preis von Indianapolis.<br />

Neuer Rekord.<br />

Im klassischen Grossen Preis von Indianapolis,<br />

welcher am letzten Samstag über 500<br />

Meilen = 804,670 km ausgefochten wurde,<br />

siegte Louis- Meyer mit einem Mittel von<br />

174,525 km/St Dadurch ist der von Petillo<br />

im Vorjahr aufgestellte Rekord von 170,940<br />

km/St geschlagen worden. An zweiter Stelle<br />

klassierte sich Ted Morn mit 174,079 km/St<br />

und im dritten Rang Mauri Rose.<br />

Bol d'Or-24-Stunden-Rennen.<br />

Von Sonntagabend 17.30 Uhr bis Montag<br />

17.30 Uhr fand im Walde von Saint-Germain<br />

das 24-Stunden-Rennen der Automobile um<br />

den Bol d'Or-Preis statt 24 Konkurrenten<br />

begaben sich in den Kampf, der teilweise<br />

äusserst belebt war. Von Anfang an befand<br />

sich Maillard-Brune auf M. G. mit kurzem<br />

Unterbruch an der Spitze des Feldes. Nach<br />

der 20. Stunde wurde er von Gordini, dem<br />

Sieger des Kleinwagenrennens von Marseille,<br />

arg bedrängt Ein Boxenaufenthalt Maillards<br />

in der 22. Stunde bildete für Gordini die wiilkommene<br />

Gelegenheit, um die Rolle des Leaders<br />

zu übernehmen, welche er bis zum<br />

Schlüsse nicht mehr abtrat<br />

Resultate:<br />

1. Gordini (Simca-Fiat) 521 Runden — 2067,960<br />

Kilometer = 90,200 km/St, (bestehender Stundenrekord<br />

geschlagen).<br />

2. Maillard-Brune (M. G.) 14 Runden zurück.<br />

3. Grignard (Amilcar).<br />

4. Zanardi (Fiat-Simca).<br />

5. Horvilleur (Amilcar).<br />

6. Martin (Simca-Fiat).<br />

7. Delpech (Rosengart).<br />

"\ Breillet (Salmson).<br />

Grand Prix des Frontieres.<br />

Bei denkbar ungünstiger Witterung wurde<br />

am Pfingstsonntag auf der Rundstrecke von<br />

Chimay der grosse belgische Grenzpreis über<br />

20 Runden = 217 km 400 ausgefahren. Beim<br />

Start rissen Rtiesch (Schweiz) auf Maserati<br />

und Barowski sofort die Führung an sich. Bereits<br />

in der dritten Runde schied Durand aus<br />

und Rüesch blieb infolge einer Panne ebenfalls<br />

mitten auf der Piste liegen, so dass Barowski<br />

das Kommando übernehmen konnte.<br />

In der 9. Runde überschlug er sich indessen<br />

mit seinem Wagen, der fast gänzlich demoliert<br />

wurde, während der Fahrer wie durch<br />

ein Wunder keine Verletzungen davontrug.<br />

Schon bei Halbzeit Hess sich vorausahnen,<br />

dass der Holländer Hertzberger auf M. G.<br />

das Rennen zu seinen Gunsten entscheiden<br />

dürfte. Und so kam es auch. Hertzberger fuhr<br />

?ls Erster durch das Ziel; auf den Ehren-<br />

"plätzen landeten nach hartem Kampfe Foury<br />

und Madame Itier.<br />

Resultate:<br />

1. Herhberger (M. G.) 1 Std. 48 MFn. 30 Sek.<br />

(120,250 km/St.).<br />

2. Foury (Bugatti) 1 Std. 55 Min. 40 Sek.<br />

3. Madame Itier (Bugatti) 1 Std. 57 Min. 37 Sek.<br />

4. Herkuleyns (M. G.).<br />

Im Kleinwagen-Rennen<br />

auf der Insel Man.<br />

das am vergangenen Donnerstag zum Austrag<br />

kam und ausschliesslich für Rennwagen<br />

bis zu 1500 cem Zylinderinhalt reserviert war,<br />

führte der Engländer<br />

Richard J. B. Seaman<br />

seinen Delage zu einem überlegenen Sieg.<br />

Dieser Erfolg ist um so eklatanter, als Seaman<br />

mit seiner von Lord How« übernommenen,<br />

zehn Jahre alten Maschine (also beinahe<br />

so etwas wie die seinerzeitige «Qrossmut-I<br />

Resultate:<br />

1. Richard J. B. Seaman auf Delage.<br />

2. Prinz « B. Bira » auf E. R. A.<br />

3. Cyril Paul auf E.B.. A.<br />

4 Pat Fairfield auf E.R. A.<br />

5. Lehoux auf E. R. A,<br />

6. Manby auf E. R. A.<br />

19 am Start, 6 am Ziel.<br />

ter» Rosenbergers) die gefürchtete Konkurrenz<br />

der E. R. A.-Konstruktionen glatt hinter<br />

sich wies. Als Zweiter folgte nach dem Sieger<br />

der siamesische «Prinz B. Bim» mit nicht<br />

weniger als 1 Minute 17 Sekunden Abstand.<br />

Auf den übrigen 4 Plätzen des Schlussklassements<br />

befinden sich nur E. R. A.-Wagen. Alles<br />

andere, darunter also auch unser Landsmann<br />

Kautz auf Maserati, musste vorzeitig<br />

ausscheiden.<br />

Seaman gewann das Rennen, welches ausserordentlieh<br />

rasch war, mit einer Stundengeschwindigkeit<br />

von 69,76 Meilen = über 110<br />

km/St Es passierte auf der gefährlichen<br />

Rennstrecke nicht ein einziger schwerer Unfall.<br />

Cyril Paul, welcher im Generalklassement<br />

an dritter Stelle figuriert, flog während<br />

der sausenden Fahrt ein Stein ins Gesicht,<br />

der ihm die Wange bis auf den Knochen aufriss.<br />

-u-<br />

Vor neuen Grosskämpfen<br />

In Barcelona.<br />

Nach einer dreiwöchigen Ruhepause werden<br />

sich die deutschen und italienischen Rennwagen<br />

am 7. Juni im Grossen Preis von<br />

Penya Rhin auf der Montjuich-Rundstrecke<br />

in Barcelona den nächsten grimmigen Strauss<br />

liefern. Die Piste (3 km 790 lang und 80 mal<br />

zurückzulegen = 203 Kilometer) hat einen<br />

ausserordentlich gewundenen Charakter. Sie<br />

weist verschiedene Haarnadelkurven auf und<br />

ist nur unwesentlich schneller als diejenige<br />

von Monaco. Caracciola, Fagioli und Nuvolari<br />

konnten letztes Jahr selbst in ihren raschesten<br />

Runden die 111 km/St.-Grenze nicht überschreiten.<br />

Es kommt also in Montjuich wie in<br />

Monte Carlo vor allem auf die Bremseigenschaften<br />

und erst in zweiter Linie auf die Geschwindigkeit<br />

an. Aus diesem Grunde darf man<br />

wohl behaupten, dass die deutschen und italienischen<br />

Konkurrenten ziemlich gleichwertig<br />

in den Kampf ziehen werden. Mercedes-<br />

Benz lässt sich, wie schon heute feststeht,<br />

durch Caracciola und Chiron, Auto-Union<br />

durch Varzi und Rosemeyer vertreten.<br />

Die Scuderia Ferrari ihrerseits entsendet Nuvolari<br />

und Brivio mit den 12-Zylinder-Modellen<br />

von Alfa Romeo an den Start, während<br />

man noch nicht im Klaren darüber ist, wem<br />

man den 8-Zylinder-Wagen anvertrauen soll.<br />

Aller Voraussicht nach dürfte sich auch die<br />

Fabrikmannschaft von Maserati mit Tenni<br />

und Trossi für die Teilnahme am Rennen<br />

entsohliessen und von Bugatti wird wahrscheinlich<br />

Wimille mit von der Partie sein. -y.<br />

Italien hofft<br />

auf den 12-ZylInder-Alfa.<br />

Für Italien hat die Saison der grossen intern.<br />

Rennen nicht gerade einen vielversprechenden Anfang<br />

genommen. Weder in Tripolis noch in Tunis<br />

vermochte es sich durchzusetzen. Trotzdem aber<br />

ist man weit entfernt davon, den Mut sinken zu<br />

lassen und die. Hoffnung auf die ITeberwindung<br />

der deutschen Suprematie aufzugeben, wie die Veröffentlichungen<br />

in der italienischen Sportpresse<br />

erkennen lassen. Für unsern südlichen Nachbarn<br />

ist die Situation auch nach dem Siez der Auto<br />

Union in Tripolis und nach dem Triumph von<br />

Mercedes in Tunis noch nicht abgeklärt Denn, so<br />

wird argumentiert, die Scuderia Ferrari, Italiens<br />

stärkste Waffe, ist bei diesem Saisonauftakt aus<br />

dem Pech nicht herausgekommen. Erst wurde Farina<br />

(durch seinen Trainingsunfall in Monza)<br />

ausser Gefecht gesetzt, dann in Tripolis auch Nuvolari.<br />

In mechanischer Einsicht fiel das Debüt<br />

der neuen Wagen vollkommen befriedigend aus;<br />

gescheitert aber sind sie an der Reifenfrage. Ferrari<br />

wird sich also mit diesem Problem, das schon<br />

bei den Versuchsfahrten auftauchte, eingehend beschäftigen<br />

müssen. Und die italienische Sportpresse<br />

zögert nicht, sich dem Leiter des Modenenser Rennstalls<br />

anzuschliessen, der erklärte, die Konstruktion<br />

von Rennwagen müsse ein unfruchtbares Beginnen<br />

bleiben, solange sich nicht die ganze nationale Industrie<br />

an die Seite der Alfa Romeo stelle, um es<br />

in seinem Kampf um die Zurückeroberunjr seiner<br />

frühern Position zu unterstützen. Heute nämlich<br />

dürfte der Renwagenbau nicht länger als die Angelegenheit<br />

eines Einzelnen betrachtet werden, vielmehr<br />

müssten sich sämtliche interessierten Industriezweige<br />

in dem Dienst stellen.<br />

Dabei weist man in Italien auf das deutsche<br />

Beispiel hin, wo die Industrie in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Auto-Konstrukteuren steht: die chemische<br />

Industrie für die Brennstoffe, die Gummiwerke<br />

für die Reifen, die metallurgische Industrie<br />

für die Legierungen etc. Unter solchen Umständen<br />

müsse man sich über die sportlich einzigartigen<br />

und technisch hervorragenden Resultate der deutschen<br />

Rennwagen nicht weiter wundern.<br />

Italien scheint aber gewillt, von den Deutschen<br />

zu lernen, denn von ungefähr kommt es nicht, wenn<br />

sieh jetzt Stimmen erheben, die verlangen, dass<br />

man diesem Beispiel folge, um so eher, als es ja<br />

der Industrie, ungeachtet der aussergewöhnlichen<br />

Verhältnisse, gelungen sei, Wagen hervorzubringen,<br />

die das Zeug haben, den Deutschen die Stirne zu<br />

bieten. So gross ist das Vertrauen, das man dem<br />

neuen Alfa entgegenbringt. Wobei man sich allerdings<br />

über die gegenwärtige Stärke der Auto Union<br />

und Mercedes keinen Illusionen hingibt, weiss man<br />

doch, dass sie besser gerüstet, dass die Wagen<br />

leistungsfähiger sind denn je.<br />

In diesem Zusammenhang erfährt man übrigens<br />

auch präzise Einzelheiten über den Motor des<br />

neuen 12-Zylinder-Alfa-Romeo, dessen Dimensionen<br />

die selben sind wie beim 8-Zylinder. Er besitzt eine<br />

Bohrung von 70 mm und einen Hub von 88 mm,<br />

woraus sich ein Zylinderinhalt von 4084 cem ergibt.<br />

Mit diesem reduzierten Hub lässt sich ohne<br />

nachteilige Folgen eine Tourenzahl von 6000 erreichen.<br />

Ueber die Leistung des neuen Motors liegen<br />

genaue Angaben zwar nicht vor, doch muss sie<br />

sich um die 380-^400 PS herum bewegen. Ob sich<br />

die Schöpfung Janos auf « gemischten » Strecken,<br />

auf denen das Reifenproblem keine so gewichtige<br />

Rolle spielt, besser bewähren wird, muss die Zukunft<br />

lehren. Vielleicht bringt schon der Grosse<br />

Preis von Penya Rhin (Barcelona) Klarheit in<br />

diese Frage.<br />

Internatronales Eifelrennen.<br />

14. Juni <strong>1936</strong>.<br />

Ausschreibung erschienen. Die Ausschreibung<br />

zu dem von der Obersten Nationalen Sportbehörde<br />

für die Deutsche Kraftfahrt zu veranstaltenden<br />

Eifelrennen auf dem Nürburgring ist erschienen<br />

und in den letzten Tagen den bedeutendsten Rennfahrern<br />

und Rennställen des In- und Auslandes<br />

zugegangen. Es ist bemerkenswert, dass dieses<br />

Eifelrennen neben dem Grossen Preis von Deutschland<br />

für Rennwagen und dem Grossen Preis von<br />

Europa für Motorräder das einzige grosse Rundstreckenrennen<br />

für Motorräder und Wagen ist, da<br />

bekanntlich das Avusrennen wegen der Vorbereitungen<br />

zur Olympiade in diesem Jahre ausfallen<br />

muss. Somit konzentriert sich bereits heute das<br />

Interesse der gesamten motoreportlichen Welt auf von Monaco mit von der Partie. Zwischen den<br />

die bevorstehenden grossen Ereignisse auf dem einzelnen Ausscheidungsrennen wird ein Radrennen<br />

durchgeführt, so dass die Zuschauer ein ab-<br />

Nürburgring. Während auf der Rennstrecke die<br />

deutsch© Industrie fast ohne Unterbrechung wechslungsreiches Menü vorgesetzt erhalten. ±<br />

immer neue Versuchefahrten machte, entstand<br />

neben der Rennstrecke eine neue Zufahrtstrasse<br />

zum Nürburgring, die in dem Teilstücke zwischen<br />

Döttinger Höhe und dem sogenannten «Potsdamer Flu^nolizen<br />

Platz» zum Eifelrennen fertiggestellt ist und eine<br />

grosso Entlastung für de n gesamten Verkehr am<br />

Nürburgring bereits jetzt mit sich bringen dürfte.<br />

Diese neue Zufahrtstrasse ist von Norden und Der Diesel-Flugmotor im Vormarsch. Nach der<br />

Osten her zu erreichen über die Ahrtalstrasse - Deutschen Lufthansa hat bekanntlich die Swissair<br />

Adenau - Nürburg und die von Mayen her über als zweite Luftverkehrsgesellschaft den Diesel-Flutmotor<br />

in den regelmäßigen Linienverkehr einge-<br />

Virneburg führende Strasee (Einmündung Döttinger<br />

Höhe) und führt von hier aus unmittelbar, führt. Die Deutsche Lufthansa beabsichtigt, auf<br />

ohne das Dorf Nürburg zu berühren, zum Start Grund der guten Ergebnisse noch in diesem Jahre<br />

und Zielplatz. Von Süden und Westen her, also etwa 25 Prozent der eingesetzten Flugzeuge mit<br />

von den Zufahrtstrassen, die über Kelberg oder Junkers-Diesel-Flugmetoren auszurüsten, svz.<br />

von Aachen her über Kirmutscheid zum Nürburgring<br />

führen, stösst man am Potsdamer Platz, also Internationale Kunstflug-Meisterschaff. Im Anan<br />

der Kreuzung der Provinzialstrasse Adenau - schluss an den zu Beginn der Olympischen Spiele<br />

Kelberg auf diese neue Zufahrtstrasse, die gleichfalls<br />

die Besucher unmittelbar zum Start- und den Flugplätzen von Rangsdorf und Tempelhof die<br />

in Berlin ausgeschriebenen Sternflug gelangt auf<br />

Zielplatz bringt.<br />

Internationale Kunstflug-(FJugakrobatik)-Mei,sterschaft<br />

zum Austrag. Am 30. Juli werden auf Der Nürburgring war ron jeher dag Ziel der<br />

dem<br />

breitesten Volksmassen, so dass sich auch die Anlegung<br />

von Radfahrwegen als notwendig , erwies,<br />

die ebenfalls in den letzten Wochen stark in Angriff<br />

genommen wurden und bereits zum Eifelrennen<br />

eine weitere Entlastung des Verkehrs am<br />

Nürburgring bringen werden.<br />

Auch die Rennstrecke selbst wurde an einzelnen<br />

Stellen überholt, so dass wir sicher sein dürfen,<br />

dase die Rennfahrer des In- und Auslandes<br />

beim Besuch des Nürburgringes feststellen werden,<br />

dass es nirgendwo eine Rennstrecke gibt, die<br />

schöner und idealer hergerichtet ist, alß der Nürburgring.<br />

Vor dem 24-Stundenrennen von Le Mans.<br />

Nur noch 14 Tage trennen uns vom Dauerrennen<br />

für Sportwagen, welches der AC de<br />

POuest auf der permanenten Sarthe-Rundstrecke<br />

durchführt. Wir haben unlängst an<br />

dieser Stelle die verschiedenen Konkurrenten<br />

und Marken bekanntgegeben. Inzwischen haben<br />

sich nun auch die meisten Equipen gebildet,<br />

die wir nachstehend anführen :<br />

Adler-Mannschaft (von Madame Itier engagiert):<br />

Piloten: Madame Itier und Hans Boetzkes.<br />

Von der Fabrik verpflichtet: Piloten: 1. Wagen<br />

Graf Orsich und X...; 2. Wagen Prinz von Schaumburg-Lippe<br />

und E. Legre; 3. Wagen P. von Guilleaume<br />

und O. Löhr.<br />

Alfa-Romeo-Mannschaft: 1. Wagen Chinetti<br />

und X...; 2. Wagen Graf Merlin und X...; 3. Wagen<br />

Raymond Sommer und X...<br />

Aston-Martin-Mannschaft: Von der Fabrik engagiert;<br />

Piloten 1. Wagen Fairfield und Brackenburg;<br />

2. Wagen Hadlam und Worst; 3. Wagen<br />

Dr. Benjafield und Elves. Von J. C. Noel engagiert:<br />

Piloten Davis und Everitt.<br />

Bentley-Mannschaft: i Wagen von E. R. Hall<br />

engagiert. Pilot: Hall und X...<br />

Buoattl-Mannschaft: 1. Wagen von R. Labric<br />

engagiert (Piloten Labric und X...); 2. Wagen von<br />

Kippeurt engagiert (Piloten Kippeurt und Lecot);<br />

3. Wagen von Nancy engagiert (Piloten Nancy und<br />

Pehache); 4. Wagen von Renaldi engagiert (Piloten<br />

Renaldi und X...).<br />

Citroen-Mannschaft: 1 Wagen von G. Pfieter<br />

engagiert. (Piloten PfisteT und Rault).<br />

Delage-Mannschaft: Von der Fabrik engagiert<br />

1 Wagen (Piloten Frettet und Laly><br />

Delahaye-Mannschaft: 9 Wagen. 2 von der Fabrik<br />

und 7 von Privatfahrern engagiert — Fabrikfahrer:<br />

1. Wagen Piloten Perrot und Dhome;<br />

2. Wagen G. Divo und Girod. — Privatfahrer: von<br />

Michel Paris engagiert (Piloten Paris und Mongin);<br />

von Jacques Menier engagiert (Piloten Maillard-Brune<br />

und Druck); von Villeneuve engagiert<br />

(Piloten Villeneuve und X...); von Mme. Schell engagiert<br />

(Piloten Laury Schell und Carriere); von<br />

Le Begue engagiert (Piloten Le Begue und Banne);<br />

von Porthault engagiert (Piloten Porthault und M.<br />

Marie); von Chaboud engagiert (Piloten Chaboud<br />

und X...).<br />

Ford-Mannschaft: 1 Wagen von Bflney engagiert<br />

(Piloten Bilney und Mlle Richmond).<br />

Frazer-Nash-Mannschaft: 1 Wagen von der<br />

Fabrik engagiert (Piloten Fane und Davies).<br />

VI. GROSSER PREIS VON ALGIER. Die Organisatoren<br />

des Grossen Preises von Algier, der<br />

am 14. Juni auf der Rundstrecke von Bouzarea<br />

stattfindet, treffen mit Hochdruck die letzten Vorarbeiten<br />

zu diesem Rennen, dessen letztjährige<br />

Auflage zu einem durchschlagenden Erfolg wurde.<br />

Wie wir vernehmen, wird die Veranstaltung unter<br />

dem Namen «Targa Bouzarea> nach der internationalen<br />

Sportwagenformel ausgetragen. ±<br />

FÜR DEN GRAND PRIX DER PICARDIE<br />

VOM 21. JUNI, welcher bekanntlich für Rennwagen<br />

bis zu 1500 cem Inhalt reserviert ist, haben<br />

sich bereits eine ganze Reihe berühmter Kleinwagenlenker<br />

angemeldet. U. a. sind acht Teilnehmer<br />

an der diesjährigen Coupe du Prince Rainier<br />

Flugplatz Rangsdorf die Ausscheidungen durchgeführt.<br />

Die Endkämpfe finden im Rahmen eines<br />

3rossflugtages auf dem Flughafen Tempelhof statt,<br />

und zwar am 31. Juli.<br />

Zu dieser Veranstaltung erfolgt ein gemeinsamer<br />

Flug der ausländischen Sternflug-Teilnehmer<br />

nach Tempelhof. Während und nach Beendigung<br />

der Olympischen Spiele finden unter Führung von<br />

Mitgliedern des Aero-Club von Deutschland Touristikflüge<br />

durch die landschaftlich schönsten und<br />

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AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 2. JUNI <strong>1936</strong> — N° 45<br />

Von den heute im Vordergrund des öffentlichen<br />

Interesses stehenden Postulaten auf<br />

Neuanlage von Strassen im Alpengebiet ist<br />

das Postulat auf Bau der Prageistrasse das<br />

weitaus älteste. Schon zu Zeiten der Römer<br />

soll der Pragel als Saumweg benützt worden<br />

sein. Seither hat sich auf seinem Rücken<br />

eine reiche Geschichte abgespielt. Die Benützung<br />

dieses Kürzesten Weges zwischen<br />

Zentral- und Ostschweiz war in unserer vaterländischen<br />

Freiheitsgeschichte mehrmals<br />

ausschlaggebend. Historisch bedeutungsvoll<br />

ist schliesslich auch die Traversierung des<br />

Prageis durch General Suwaroff mit seiner<br />

Armee von 25 000 Mann in den letzten Tagen<br />

der alten Eidgenossenschaft. Die militärgeographische<br />

und strategische Bedeutung des<br />

Prageis wird damit in ganz besonderer<br />

Weise dokumentiert<br />

Diese Stellung, die der Pragel in früheren<br />

Jahrhunderten einnahm, macht es wohl begreiflich,<br />

dass Schwyz und Glarus, sobald<br />

die Landstrassen im Wirtschaftsleben des<br />

Landes eine Rolle zu spielen begannen, immer<br />

und immer wieder, £n Räten und an<br />

Landsgemeinden, den Bau einer fahrbaren<br />

Verbindung über den Pragel anbegehrten. Ein<br />

erstes derartiges, urkundlich nachweisbares<br />

Begehren datiert aus dem Jahre 1736. Seither<br />

sind 200 Jahre verflossen. Die Idee des Pragelstrassehbaues<br />

aber ist geblieben, Beweis<br />

genug für die Kraft kultureller und wirtschaftlicher<br />

Notwendigkeit, die ihr zugrunde liegt.<br />

Die vielfachen Anläufe, die für dieses Projekt<br />

bisher unternommen wurden, aber an<br />

finanziellem Unvermögen immer wieder scheiterten,<br />

sind vor allem mit folgenden Daten<br />

verbunden:<br />

1767- Schwyz unterbreitet Glarüs den Antrag<br />

auf Bau einer « neuen Strasse » über den Pragel.<br />

Glarus weist diesen Antrag für « dieser Mahlen»<br />

von der Hand mit der Begründung, dass Glarus<br />

zur Zeit sich eine solche Baute nicht leisten könne.<br />

1854: Die Standeskommission von Glarus regt bei<br />

Schwyz an, die Angelegenheit wieder in Fluss zu<br />

bringen. 1855: Aufstellung des ersten generellen<br />

Projektes. 1872: Glarner Landsgemeindebeschluss;<br />

die Landsgemeinde erklärt sich bereit, zur Herstellung<br />

fahrbarer Strassen über den Klausen, den<br />

Pragel und den Panixerpass Hand zu bieten, sofern<br />

die betreffenden Nachbarkantone diese Strassen<br />

auf ihrem Gebiete fortsetzen und seitens der<br />

Eidgenossenschaft ein entsprechender Beitrag an<br />

Prageistrasse<br />

die Baukosten geleistet wird. 1898: Wiederaufnahme<br />

der Verhandlungen zwischen den Regierungsräten<br />

von Schwyz und Glarus. 27. November<br />

1900: Der Bundesrat teilt mit, dass die Subventionierung<br />

der Klausenstrasse faktisch ein Präjudiz<br />

bilde für die Prageistrasse. 6. Juli 1901: Der Bundesrat<br />

schreibt, « dass er die Kantone der vollen<br />

Sympathie für das Projekt einer Strassenverbindung<br />

zwischen Glarus und Schwyz versichere ».<br />

1902: Aufnahme eines generellen und eines Detailprojektes<br />

für eine « grosse > Prageistrasse, in verschiedenen<br />

Varianten. April 1908: Gemeinsame Eingabe<br />

des Subventionsgesuches der Kantonsregierungen<br />

von Schwyz und Glarus an den Bundesrat.<br />

27. April 1909: Beschluss des Bundesrates, die Botschaft<br />

über die Subventionierung der Prageistrasse<br />

den eidg. Räten nicht vorzulegen. 1909 bis 1911:<br />

Schritte der Regierungen von Schwyz und Glarus<br />

wegen der Stellungnahme des Bundesrates. 1927:<br />

Neuerlicher Vorstoss. 1932: Aufnahme eines Güterstrassenprojektes<br />

über den Pragel, in Ersatz für<br />

eine « grosse» Prageistrasse, auf deren Verwirklichung<br />

innert absehbarer Zeit aus finanziellen<br />

Gründen keine Hoffnung mehr gesetzt wurde. 1934:<br />

Verhandlungen über die Erstellung der Pragelstrasse<br />

durch den freiwilligen Arbeitsdienst.<br />

Im Anschluss hieran wurde beim Bunde das<br />

Gesuch um Aufnahme der Prageistrasse ins<br />

eidg. Arbeitsbeschaffungsprogramm (Alpenstrassenausbau)<br />

gestellt, unter Beilage der<br />

bestehenden Projekte («grosse» Pragelstrasse<br />

und Güterstrasse). Diese Projekte<br />

wurden in der Folge in ein neues, den Anforderungen<br />

des modernen Verkehrs entsprechendes<br />

Projekt umgearbeitet, das anlässlich<br />

des Inkrafttretens des Bundesbeschlusses über<br />

den Alpenstrassenausbau mit einer Eingabe<br />

dem Bundesrat eingereicht wurde. Die definitive<br />

Stellungsnahme des Bundesrates hiezu<br />

steht heute noch aus. Die grosse eidgenössische<br />

Bedeutung, die der Pragelstrassenbaute<br />

zukommt, berechtigt aber zur Annahme, dass<br />

der Bund das projektierte Werk derart unterstützen<br />

wird, dass mit seiner Inangriffnahme<br />

nicht länger zugewartet werden muss.<br />

Das Projekt.<br />

Projektiert ist die Erstellung einer minimal<br />

6 Meter breiten, den Normalien der Schweiz.<br />

Strassenfachmänner sowie allen modernen<br />

Anforderungen entsprechenden Strasse. Besonderer<br />

Wert wird gelegt auf eine grosszügige,<br />

flüssige und möglichst lawänensichere<br />

Linienführung durch das geologisch und bautechnisch<br />

günstigste Gelände.<br />

Von Schwyz (514 m) aus führt die Strasse<br />

der wilden Muotaschlucht entlang ins langgestreckte,<br />

liebliche Muotatal. Nach }, wo sie sich in eine Verbindung<br />

nach der Schweinalp (1572 m) und<br />

dem Wäggitalersee (900 m, Pragel-Wäggitalersee:<br />

15 km) und eine Verbindung nach<br />

dem Klöntalersee (851 m) teilt. Auf Obersaas<br />

befindet sich wohl der schönste Aussichtspunkt<br />

der ganzen Pragelroute. 2,5 km hiernach,<br />

kurz vor Richisau (1108 m), überschreitet<br />

die Strasse die schwyzerisch-glarnerische<br />

Kantonsgrenze. Von hier wendet sie sich, einen<br />

Seitenblick ins Rossmattertal werfend, dem<br />

Klöntalersee zu. Bei Vorauen erreicht sie ihn<br />

und schmiegt sich nun bis ans andere Ende<br />

bei Seerüti an sein Nordufer, um alsdann in<br />

Glarus bzw. Netstal zu enden.<br />

Heute besteht noch keine Fahrstrasse von<br />

Alp Bergen bis Richisau, auf einer Strecke<br />

von nur rund 8 km, und an den Wäggitalersee,<br />

von Obersaas aus rund 13,5 km. Die<br />

Prageistrasse verlangt demnach zu einem<br />

kleinen Teil einen eigentlichen Neubau. Zum<br />

weitaus grössten Teil braucht lediglich die<br />

bereits bestehende Strasse erweitert und den<br />

Forderungen des heutigen Verkehrs entsprechend<br />

auf Teilstrecken verlegt zu werden.<br />

Die totale Fahrlänge der Strasse von Glarus<br />

nach Schwyz beträgt 47,7 km. Hievoi.<br />

liegen 30,9 km auf Schwyzer und 16,8 km<br />

auf Glarner Gebiet. Die Baukosten sind errechnet<br />

i für die Strecke Schwyz-Glarner<br />

Grenze 6,5 Mill. Fr., Obersaas-Siebnen 3,5<br />

Mill. Fr. und Glarner Grenze-Glarus und Netstal<br />

(mit Einschluss der Strecke Seerüti-Netstal<br />

total 22? km) rund 4 Mill. Fr. = total<br />

14 Mill. Fr.<br />

Die verkehrstechnische Bedeutung.<br />

Der Pragel ist das fehlende Stück in der<br />

Voralpenverbindung Genfersee, Chäteau-<br />

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N° 45 — DIENSTAG, 2."JUNI <strong>1936</strong> ÄÜTÖMOBILIREVUE<br />

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und der Hauptdurchgangsroute Ost<br />

nach West-Südwest. Die Distanz Luzern-<br />

Chur wird durch die Prageistrasse gegenüber<br />

den bestehenden Alpenrouten zwischen<br />

diesen zwei Zentren um mindestens 50 km<br />

oder eineinhalb Autofahrstunden gekürzt. Der<br />

niedrige Kulminationspunkt in Verbindung<br />

damit, dass das Projekt auf möglichste Lawinensicherheit<br />

Bedacht nimmt, würde es<br />

ermöglichen, die Prageistrasse während des<br />

ganzen Jahres offen zu halten, ein Vorzug<br />

der Prageistrasse vor den meisten andern<br />

Alpenstrassen. Schliesslich wäre es jedenfalls<br />

von grossem verkehrstechnischem Wert,<br />

durch die projektierte Pragelverbindung das<br />

Seengebiet des Vierwaldstätter-, des Klöntaler-,<br />

des Wäggitaier- und des Walensees<br />

miteinander zu verbinden.. Auch für die Kantone<br />

St. Gallen und Graubünden wird die<br />

Prageistrasse als eine weitere, wertvolle Verkehrsverbesserung<br />

aus der Inner-, Zentralund<br />

der Westschweiz zu: betrachten sein.<br />

Die militärische Bedeutung.<br />

In -militärischen Kreisen dürfte man darüber<br />

einig sein, dass die Erstellung der Pragelstrasse<br />

von militärischen Gesichtspunkten<br />

aus äusserst notwendig ist. Bei der heutigen<br />

militärgeographischen Lage der Schweiz sieht<br />

sogar ein Laie in militärischen Fragen, dass<br />

-die Schaffung dieser Verbindung Zentral-<br />

Ostschweiz nicht länger hinausgeschoben<br />

werden darf.<br />

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Allein schon die Tatsache, dass durch die<br />

Prageistrasse dem AutotouriSmus ein Alpenseengebiet<br />

erster Ordnung erschlossen wird,<br />

wird dieser ganzen Gegend einen zweifellos<br />

bemerkenswerten zusätzlichen Fremdenverkehr<br />

bringen. Eine Intensivierung des Fremdenverkehrs<br />

wird sich auch daraus ergeben,<br />

dass durch die Prageistrasse die zentralschweizerischen<br />

Fremdenverkehrsgebiete den<br />

ostschweizerischen und bündnerischen nähergebracht<br />

werden. Hand in Hand damit wird<br />

die Prageistrasse diesen Gebieten zu einer<br />

Verlängerung ihrer Fremdensaison verhelfen.<br />

Eine Steigerung des Fremdenverkehrs ist<br />

auch daraus zu erhoffen, dass alpine Autorundfahrten<br />

durch herrliche Gegenden in<br />

nächster Nähe grosser Bevölkerungszentren<br />

(Zürich und Luzern) erschlossen werden. Von<br />

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Automobil-Revue<br />

N°45 No 15<br />

II. Blatt<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Juni <strong>1936</strong><br />

BERN, 3. Juni <strong>1936</strong><br />

Tedin. Rurtdlsdiau<br />

Preßstoffe<br />

Die moderne chemische Industrie bringt<br />

feine grosse Menge von Kunststoffen hervor,<br />

ohne die das moderne Automobil überhaupt<br />

undenkbar wäre. Vom strahlenden Kleid des<br />

Wagens, der empfindlichen Spritzlackhaut,<br />

bis zum Bremsbelag und zu manchen Teilen<br />

der elektrischen Ausrüstung finden wir eine<br />

Menge von Anwendungsbeispielen für die<br />

Produkte der chemischen Industrie,<br />

Ein Teil dieser auf chemischem Wege erzeugten<br />

Rohstoffe für das Automobil lässt<br />

sich durch Einpressen in geeignete Formen<br />

zum gewünschten Endprodukt verarbeiten.<br />

Wir denken da an die Bremsbeläge, die Betätigungsknöpfe<br />

am Armaturenbrett und am<br />

Schalthebel, sowie an die Isolierstoffe der<br />

elektrischen Ausrüstung.<br />

Als eigentliche Preßstoff-Fabrikate von hotnogener<br />

Struktur interessieren uns in diesem<br />

Zusammenhange hauptsächlich die beiden<br />

letztgenannten Kategorien von Automobilbestandteilen.<br />

Die meisten von ihnen<br />

sind aus dem als « Bakelit» bekannt gewordenen<br />

Material angefertigt, das sich zur Herstellung<br />

von allen möglichen durchscheinenden<br />

oder undurchsichtigen Gegenständen<br />

eignet<br />

Seine gute Isolationsfähigkeit prädestiniert<br />

9en Bakelit zum Baustoff für die Elektroindustrie,<br />

wo er sich auch bereits weitgehend<br />

eingeführt hat. Gegenüber den meisten<br />

Isolierstoffen besitzt er bestimmte Vorzüge,<br />

die zum Teil in seiner guten Formbarkeit<br />

und weiter darin begründet liegen, dass er<br />

im Gegensatze zu Fiber nicht hygroskopisch<br />

Ist.<br />

Interessante Möglichkeiten erschliesst auch<br />

die Tatsache, dass man diesen Stoff mit Papier<br />

oder Geweben «armieren » kann, wodurch<br />

sich seine mechanischen Eigenschaften<br />

so weitgehend verbessern lassen, dass man<br />

ihn sogar zu Zahnrädern für mittlere Belastungen<br />

verwenden kann.<br />

Woraus besteht Bakelit ?<br />

Als Grundstoffe für die Erzeugung von<br />

Bakelit kommen Phenol, besser bekannt unter<br />

dem Namen Karbolsäure, sowie Formaldehyd<br />

in Frage. Phenol seinerseits erhält man aus<br />

Kohlenteer in Form weisser Kristalle, die bei<br />

Erhitzung leicht schmelzen und sich auch<br />

durch Zugabe von ein wenig Wasser verflüssigen<br />

lassen.<br />

Das Formaldehyd stellt man durch Ueber :<br />

leiten eines Gemisches aus Luft und Holzälkoholdämpfen<br />

über geheizte Kupfer- oder<br />

Platinflächen her, wodurch der Alkohol infolge<br />

Kontaktwirkung (Katalyse) teilweise<br />

oxydiert wird. Hiebei entsteht Formaldehyd<br />

in Gasform, das man aufgelöst in Wasser<br />

unter dem Namen Formalin im Handel erhält.<br />

Wenn man nun Phenol und gelöstes Formaldehyd<br />

in einem geschlossenen Kessel mit<br />

Heizmantel auf eine gewisse Temperatur erwärmt,<br />

so setzt eine chemische Reaktion ein,<br />

wobei sich das Formaldehyd und das Phenol<br />

miteinander verbinden. Nach wenigen Stunden<br />

ist diese Umsetzung beendet und man<br />

findet im Kessel schichtweise übereinander<br />

zwei Flüssigkeiten, nämlich oben eine wässerige<br />

Lösung und darunter eine gewisse<br />

Menge des geschmolzenen Endproduktes aus<br />

dieser Umsetzung.<br />

In seinem Urzustände lässt sich der Bakelit<br />

durch massige Erwärmung erweichen; ausserdem<br />

ist er in Alkohol und Aceton löslich.<br />

Hat man ihn aber einmal für kurze Zeit einer<br />

stärkeren Erwärmung ausgesetzt, so lässt er<br />

sich nicht mehr erweichen. Im Gegenteil, er<br />

verhärtet sich um so mehr, je länger man ihn<br />

erwärmt. Diese Härtung liegt in einem weiteren<br />

chemischen Vorgang begründet, einer<br />

inneren Umwandlung des Bakelits. Er verliert<br />

in diesem Zustande seine Löslichkeit in<br />

Alkohol und Aceton und wird chemisch so<br />

immun, dass ihm sogar die meisten Säuren<br />

nichts anzuhaben vermögen.<br />

Als Füllstoff setzt man dem Bakelit Holzmehl<br />

oder Asbest zu, wodurch sich die technischen<br />

Eigenschaften der daraus fabrizierten<br />

Gegenstände in gewissen Grenzen verändern<br />

lassen. Wo grosse Festigkeit benötigt<br />

wird, dienen die erwähnten Papier- oder<br />

Gewebeeinlagen dazu, ihm diese zu verleihen.<br />

Ein Zusatz von Graphit verbessert die<br />

Gleiteigenschaften von Bakelitteilen sehr wesentlich.<br />

Zur<br />

Herstellung von Pressteilen<br />

verwendet man den Bakelit in seiner erweichbaren<br />

! Abart. In den geheizten Pressformen<br />

erwärmt er sich während des Pressvorganges<br />

so,stark, dass er in den. harten<br />

Zustand übergeht.<br />

Die mit Holzmehl durchsetzte Pressmasse<br />

eignet sich am besten für die Fabrikation<br />

von Teilen für die elektrische Ausrüstung des<br />

Wagens. Man gibt das Rohmaterial in Pulverform<br />

in die Presswerkzeuge und presst<br />

es unter hdyraulischem Druck in die gewünschte<br />

Gestalt, wobei es sein Volumen<br />

um ca. 60 % verringert. Man braucht nicht<br />

zu befürchten, dass sich die Pressteile nachträglich<br />

verziehen könnten, da Bakelit keine<br />

Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt.<br />

In dieser Art entstehen die mannigfaltigsten<br />

Produkte, wie Verteilerköpfe für die<br />

Zündung, Bürstenhalter für die elektrischen<br />

Maschinen, Verschalungen für Armaturen<br />

usw. Viel Arbeit erspart man sich dadurch,<br />

dass Metallteile, wie Klemmen, Steckdosen<br />

und Gewindemuttern direkt eingepresst werden<br />

können. Jedes Stück kommt in gebrauchsfertigem<br />

Zustand aus der Presse und<br />

benötigt, abgesehen vielleicht vom Entfernen<br />

des Pressgrates,' keine weitere Nacharbeit.<br />

Ausserdem lässt sich das Material ohne weiteres<br />

noch nachträglich bearbeiten.<br />

Nicht selten trifft man Zahnräder aus<br />

Bakelit mit Gewebeeinlagen<br />

an, die sich durch einen besonders ruhigen<br />

und weichen Lauf auszeichnen. Solche Zahnräder<br />

eignen sich als Antrieb für Geschwindigkeitsmesser,<br />

sie kommen dank ihres geräuschlosen<br />

Laufs auch als Antriebsräder für<br />

die Nockenwelle in Frage. Man verwendet<br />

sie stets in Kombination mit genau bearbeiteten<br />

Metallzahnrädern. Wo es sich nur um<br />

die Übertragung sehr kleiner Kräfte handelt,<br />

dürfen ausnahmsweise auch einmal zwei<br />

Bakelitzahnräder miteinander in Eingriff stehen.<br />

Im Kontakte mit abgenützten oder unbearbeiteten<br />

Zähnen nützt sich das Material<br />

begreiflicherweise rasch; ab. .Sehr wichtig<br />

Von einem neuen, nicht rostenden Stahl,<br />

den ein englischer Ingenieur erfand, und<br />

dessen Hauptvorteile in der Billigkeit seiner<br />

Herstellung und der Möglichkeit liegen, ihn<br />

mit andern Stählen zusammenzuschweissen,<br />

so dass der gewöhnliche Stahl nun mit einer<br />

dünnen Schicht seiner nichtrostenden Abart<br />

überzogen werden kann, die ihn vor allen<br />

korrosiven Angriffen schützt.<br />

Dass in Deutschland ein neuer Prozess<br />

zur synthetischen Herstellung von Benzin<br />

demnächst industriell ausgebeutet werden<br />

soll, der eine um zirka 30 % billigere Fabrikation<br />

erlaubt als bisherige Verfahren.<br />

Dass amerikanische Ingenieure sich allen<br />

Ernstes mit dem Studium eines Wagens mit<br />

Heckmotor befassen, dessen Fussboden tiefer<br />

liegen soll und der ausserdem ein sehr<br />

niedriges Gewicht pro PS aufweisen wird.<br />

Dass kommende Automobilbrennstoffe<br />

nach Ansicht eines bekannten amerikanischen<br />

Ingenieurs einen Oktanwert von 78<br />

bis 80, eine flachere Siedekurve und einen<br />

ungefähr gleich hohen Dampfdruck haben<br />

sollten wie die bisherigen Benzine.<br />

ist eine gute Schmierung für die Bakelitzahnräder,<br />

die übrigens durch Fett oder Oel<br />

in keiner Weise angegriffen werden.<br />

Neben diesem bekanntesten aller Pressstoffe<br />

erzeugt die chemische Industrie neuerdings<br />

noch andere Stoffe mit ähnlichen<br />

Eigenschaften aus allen möglichen Rohstoffen,<br />

die als Nebenprodukte irgend eines Fabrikationsganges<br />

billig anfallen. Man spricht<br />

sogar schon davon, dass eine grosse amerikanische<br />

Automobilfirma sich allen Ernstes<br />

mit dem Plane trägt, zur Erzeugung von<br />

Preßstoffen künftig unter anderem Sojabohnen<br />

zu verwenden. Das letzte Wort in der<br />

Entwicklung der Preßstoffindustrie scheint<br />

also noch längst nicht gesprochen zu sein.<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 2. 'JUNI <strong>1936</strong> — N°<br />

i>»al«t<br />

s«ta«e»<br />

Eine praktische Neuerung, die an jedem<br />

Wagen nachträglich angebracht werden<br />

kann, besteht in einer kleinen Vorrichtung<br />

zum Abwischen des Oelmeßstabes bevor<br />

man ihn zum Messen des Oelstandes eintaucht.<br />

Der Erfinder, ein Landsmann, hat sich zu<br />

diesem Zwecke folgende Vorrichtung ausgedacht<br />

: Auf einer zweizinkigen Gabel aus<br />

Draht stecken zwei Filzröllchen, zwischen<br />

denen man den Qelmeßstab zum Reinigen<br />

durchzieht. Die Gabel selbst ist am Verschlussdeckel<br />

des Kurbelgehäuses befestigt.<br />

Von den kleinen Filzstücken tropft überschüssiges<br />

Oel wieder ins Kurbelgehäuse<br />

zurück. Die Ablesung ist auch dann leicht,<br />

wenn die Filzröllchen von Schmieröl durchtränkt<br />

sind.<br />

-b-<br />

Die Wirkung des automatischen Zündverstellers<br />

erklärt sich sehr einfach damit, dass<br />

zur richtigen Durchzündung des Gemisches<br />

eine gewisse Zeitspanne erforderlich ist. Bei<br />

langsamem Laufe des Motors muss die Zündung<br />

später erfolgen als bei hohen Drehzahlen,<br />

damit das Gemisch im obern Totpunkte<br />

richtig durchzündet ist. Wenn die Zündung<br />

zu spät erfolgt, so lässt die Leistung des<br />

Motors nach, wenn sie zu früh eintritt, beginnt<br />

er zu klopfen. Die Verstellung des<br />

Zündpunktes geschieht durch Verdrehen des<br />

Nockenringes, was man früher mit Hilfe des<br />

Zündhebels am Lenkrade besorgte. Heute<br />

übernimmt ein automatischer Regler diese<br />

Funktion. «<br />

Antwort 9823. Aufgummierung von Pneus. Zuschrift<br />

weitergeleitet.<br />

Antwort 9829. Auspuffgas-Analysator. Zuschrift<br />

weitergeleitet.<br />

Frage 9828. Konstrukteure von Wellblechgara-<br />

B«n. Können Sie mir Adressen von Konstrukteuren<br />

•von Wellblechgaragen bekanntgeben? A.B. in G.<br />

Frage 9832. Holzgasanlage. Nach den Beschreibungen<br />

würde der Betrieb mit Hobgas für meinen<br />

Zweck noch billiger sein als Rohöl. Da ich eine<br />

transportable Motorsägerei habe, wäre es doch<br />

wünschenswert, wenn das Abfallholz, das bereits<br />

auf dem Arbeitsplatz liegt, Verwendung finden<br />

könnte, anstatt Rohöl aus dem Auslande zu kaufen<br />

und manchmal noch weit in die Berge hinauf<br />

KEINE SCHMUTZIGEN LAPPEN MEHR<br />

10 Tage<br />

transportieren zu lassen. Möchte daher gerne<br />

einige Fragen beantwortet haben:<br />

1. Kann jedes Abfallholz, sogar auch Sägemehl<br />

verwendet werden? 2. Muss dasselbe nur in gut<br />

trockenem Zustande verwendet werden? 3. Kann<br />

jeder beliebige Motor, ob Benzin oder Rohöl, ob<br />

Zwei- oder Viertaktmotor sich dazu eignen? 4. Wieviel<br />

würde eine Holzvergaeungseinrichtung kosten<br />

und wieviel Holz würde es in ca. 10 Betriebsstunden<br />

für 6 PS Verbrauchen? 5. Handelt es sich<br />

bei dieser Vergasungsart genau um dieselbe wie<br />

bei den neuen «Prespa»-Kocbherden? E. R. in M.<br />

Antwort- In den bisher bekannt gewordenen<br />

Gasgeneratoren' kann nur Holz verbraucht werden,<br />

das genügend zerkleinert ist. Im übrigen eignet<br />

«ich so ziemlich jedes Holz, das eine vielleicht<br />

etwas besser und das andere weniger gut. Sägemehl<br />

kann in Mehlform in normalen Gasgeneratoren<br />

nicht verwendet werden, wobei dahingestellt<br />

bleibt, ob es nicht möglich wäre, daraus mit gewissen,<br />

Zugätzen Briketts zu formen und. diese zu<br />

verfeuern. Das Brennholz braucht nicht trocken<br />

zu sein, sondern darf auch im nassen Zustande<br />

eingefüllt werden.<br />

Grundsätzlich kann Holzgas sowohl für Zweitakt-<br />

als auch für Viertakt-Motoren Verwendung<br />

finden. Da Ihnen AMallholz natürlich immer<br />

noch billiger zu- stehen kommt als Dieselöl, würde<br />

sich unter Umständen sogar der Umbau des sparsamon<br />

Dieselmotors auf Holzgasbetrieb lohnen.<br />

Der. Verbrauch richtet sich nach der effektiven<br />

Bremsleistitng, nicht ptwa nach der Stenerleistung.<br />

Er beträgt pro PS-Stunde ca. 0.6—0,8 kg, also<br />

in 10 Stunden bei einer Bremslpistung von 6 PS<br />

eOmal diesen Betrag, d. h. 36—48 kg..<br />

Es existieren verschiedene Systeme von Gasgeneratoren,<br />

von denen nur eines mit dem Kleingasgenerator<br />

1 am «Prespa»-Herd identisch sein<br />

kann. Im Prinzip ist die Vergasungsart bei hpiden<br />

gleich geartet. W.<br />

Frag« 9833. Klingeln nach Einbau neuer. Kolben.<br />

Nachdem ich an meinem Wagen älteren Modells<br />

neue Leichtmetallkolben einbauen Hess, beginnt<br />

er beim Befahren von Steigungen im direkten<br />

Gang und bei andern Gelegenheiten sehr leicht zu<br />

klingeln. Ich versuchte es schon mit einem Kraftstoffzusatzmittel,<br />

leider ohne Erfolg. Das Klopfen<br />

blieb, wenn auch der Motor ruhiger und weicher<br />

lief. Schliesslich Hess ich ebenfalls ohne Erfolg die<br />

Zündung zurückstellen, d. h. einen Erfolg hatte<br />

diese Massnahme, nämlich die, dass die Motorleistung<br />

etwas nachliess. Wozu raten Sie mir unter<br />

diesen Umständen? E. B. in S.<br />

Antwort: Der Einbau von Leichtmetallkolben<br />

verursacht an Ihrem Wagen deshalb ein Klingeln,<br />

weil damit eine Erhöhung der Kompression gegenüber<br />

früher verbunden war, indem bestimmt die<br />

neuen Kolben von Mitte Kolbenzapfen bis Oberkante<br />

Kolbenboden höher sind als die alten Kolben.<br />

Mit einer solchen Kompressionserhöhung ist normalerweise<br />

eine Verminderung des Brennstoffverbrauches<br />

verbunden, was auch den Grund dafür<br />

darstellt, dass man sie anwendet.<br />

Die Zündung stellt man normalerweise bei einer<br />

Erhöhung der Kompression ganz wenig zurück,<br />

doch tritt dabei auf keinen Fall eine Leistungsyer-.<br />

minderung ein. Wenn Sie eine solche konstatiren,<br />

so ist das ein Zeichen dafür, dass die Zündung zu<br />

iweit zurückgestellt wurde.<br />

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Nun zur Abhilfe des Klingeins: Wir raten Ihnen,<br />

nach einer Ausfahrt den Motor rasch abzustellen<br />

und die Zündkerzen herauszuschrauben, um<br />

zu kontrollieren, ob sie nicht zu heiss werden. Sie<br />

sollen eine hellbraune bis schokoladebraune Färbung<br />

aufweisen. Falls dagegen der Isolator weiss<br />

bis gräulich-blau aussieht und womöglich Schmelzperlen<br />

aufweist, so wären kühlere Zündkerzen einzusetzen.<br />

Als weitere Massnahme kommt die Verwendung<br />

von klopffestem Brennstoff in Frage, der allerdings<br />

etwas teurer ist als normales Benzin. Dass das<br />

Klingeln hauptsächlich beim Befahren einer Steigung<br />

bis Vi bis Vollgas auftritt, stellt eine normale<br />

Erscheinung dar, weil bei mittleren Drehzahlen und<br />

stark geöffneter Drossel der Enddruck der Kompression<br />

am stärksten ausfällt. Wir wiesen darauf<br />

schon in unserer Sprechsaalfrage 9816 « A.-R.» Nr.<br />

41 hin. Die dort gezeigte Kurve trifft für einen<br />

Ford-Motor V-8 zu und gilt im Prinzip auch für<br />

andere Motoren.<br />

Wenn die Verwendung eines klopffesten Brennstoffes<br />

nicht erwünscht ist, so bleibt noch der Ausweg<br />

offen, die Kompression wieder ein wenig zu<br />

erniedrigen, z. B. durch Unterlegen einer höheren<br />

Zylinderkopfdichtung oder ähnliche Massnahmen.<br />

—eh— '<br />

Frage 9S34. Aufgummieren abgenützter Pneus.<br />

Was halten Sie vom Aufgummieren neuer Laufdecken<br />

auf abgenützte Pneus? Wir hörten schon<br />

von durch solche Pneus verursachten Schädigungen.<br />

Da wir eine Anzahl noch sehr gut erhaltener Reifen<br />

besitzen, deren Laufdecke aber abgenützt ist, wären<br />

wir Ihnen sehr verbunden für genaue Angaben<br />

darüber, ob eine Erneuerung des Laufdeckenprofils<br />

durch Aufgummieren zu empfehlen ist. Ist es möglich,<br />

dass die neue Laufdecke bei höhen Beanspruchungen<br />

abreisst? H. F. in Z.<br />

Antwort: Die Aufgummierung von alten<br />

Pneus ergibt, wenn sie von einer wirklich erstklassigen<br />

Werkstätte durchgeführt wird, befriedigende<br />

Resultate. Bedingung ist allerdings, dass der zu<br />

behandelnde Pneu sich noch in einem guten Zustand<br />

befindet und dass ein Laufdeckenprofil aufgummiert<br />

wird, das einen absolut ruhigen Lauf ge-<br />

Prima Gelegenheit!<br />

2y


N° 45 — DIENSTAG, 2. JTTNI <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Luftfaka*<br />

Aufbau Im Sportflugwesen.<br />

Bereits im Jahre 1935 wurden Versuche mit der<br />

Ausbildung von Segelfliegern zu Motorfliegern unternommen,<br />

welche insofern überraschende Ergebnisse<br />

zeitigten, als die beteiligten Segelflieger in<br />

sehr kurzer Zeit ihr erstes Brevet als Motorflieger<br />

absolvieren konnten. Die Fortführung dieser Versuche<br />

im laufenden Jahr brachte deshalb bereits<br />

eine grosse Anzahl von Meldungen.<br />

Im Grunde haben diese planmässig unternommenen<br />

Versuche natürlich nur die andernorts gemachten<br />

Erfahrungen und die logische Ueberlegung<br />

bestätigt. Immerhin wird die Tatsache, da*s<br />

es möglich ist, als Segeflieger in viel kürzerer Zeit<br />

Motorflieger zu werden, schon aus rein finanziellen<br />

Gründen dem Motorflug einen willkommenen<br />

vermehrten Zustrom sichern. Ausserdem ist ein<br />

erster Schritt auch bei uns in der Schweiz getan,<br />

der zu einem systematischen Werdegang in der<br />

flugsportlichen Erziehung<br />

führen wird, indem der flugbegeisterte junge Mann<br />

möglichst frühzeitig in die fliegerische Aktivität<br />

hinenwächst, indem er im Modellbau beginnt, dort<br />

sich die nötigen handwerklichen Fähigkeiten neben<br />

den theoretischen Grundlagen aneignet, dann zum<br />

Segelflug übergehen kann, um — nachdem er<br />

tüchtig Segelfliegen gelernt hat — in die Motoraviatik<br />

zu kommen.<br />

Es ist überaus erfreulich, dass das Eidgenössische<br />

Luftamt, unter dessen Oberaufsicht diese<br />

obenerwähnten Versuche stattgefunden haben, sich<br />

in einem Schreiben an die Sektionen des Aero-<br />

Clubs der Schweiz mit Nachdruck für das, im erwähnten<br />

Sinne aufgebaute Erziehungswerk des<br />

, Ae. G. S. einsetzt. "Wir entnehmen dem Schreiben<br />

folgende grundsätzlichen Punkte, welche in sehr<br />

klarer Weise den Weg weisen, welchen der Flugsport<br />

auf populärer Basis in Zukunft zu gehen haben<br />

wird:<br />

« 1. Der Modellbau ist das gegebene Mittel, den<br />

einzelnen schon frühzeitig, d. h. im aufnahmefähigsten<br />

Alter, dem Fluggedanken dienstbar zu<br />

machen. Die Eindrücke und Erkenntnisse, welche<br />

er vermittelt, stellen die wirksamste Vorbereitung<br />

für eine spätere fliegerische Tätigkeit dar. Aber<br />

auch als Selbstzweck betrieben, kommt ihm eine<br />

hohe Bedeutung zu, •ndem er allgemein für den<br />

Fluggedanken wirbt.<br />

2. Im anschliessenden Segelflug erhält einerseits<br />

das 'Moment der Zusammenarbeit, welches<br />

schon im gruppenmässig betriebenen Modellbau<br />

wertvolle Anregungen zu schaffen vermag, vermehrtes<br />

Gewicht. Der Segelflug ist, wenigstens in<br />

seinen unteren Stufen, ein ausgesprochener Gruppensport<br />

und aus diesem Grunde ebenfalls beson-<br />

Ausland<br />

Deutschland<br />

erlebt Verkehrsaufschwung.<br />

Die Reichsautobahnen.<br />

Nach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht<br />

der Gesellschaft Reichsautobahnen<br />

sind bis heute rund 1 Milliarde RM. in diesem<br />

gewaltigen Werk investiert worden. Im<br />

Jahre 1934 betrugen die Ausgaben 212 Mill<br />

1935 stiegen sie bereits auf 483 Mill., und im<br />

laufenden Jahr sind für Bauarbeiten an den<br />

^eichsautobahnen bereits 300 Mill. RM. ausgegeben<br />

worden. Man muss sich fragen, auf<br />

welche Weise die insgesamt 2000 km, welche<br />

das Reichsautobahnnetz umfassen soll,<br />

finanziert werden. Nach Angaben in der<br />

deutschen Presse ist die endgültige Finanzierung<br />

noch gänzlich ungewiss. Von dem<br />

Grundkapital der Gesellschaft Reichsautobahnen<br />

von 50 Mill. Mark ist die Hälfte noch<br />

nicht einbezahlt. Die vorläufige Finanzierung 1<br />

erfolgt durch Akzeptkredit des Reiches.<br />

Nichtsdestoweniger schreiten die Arbeiten<br />

frisch voran und Generalinspektor Dr. Todt<br />

hofft, bis Ende des Jahres 1000 km Reichsautobahnen<br />

dem Betrieb übergeben zu können.<br />

Heute sind 300 km dem Verkehr erschlossen,<br />

nämlich die Strecken Frankfurt-<br />

Mannheim-Heidelberg, Köln-Düsseldorf, ein<br />

Teilstück der Strecke München-Salzburg und<br />

ein Teilstück der Strecke Hamburg-Bremen.<br />

Die verkehrspolitische Bedeutung der<br />

Reichsautobahnen steht ausser Zweifel. Sie<br />

werden eine starke Beschleunigung des Güterverkehrs<br />

zur Folge haben und auch der<br />

Personenverkehr wird sich in zunehmendem<br />

Masse — sobald einmal ein das ganze Land<br />

überspannendes Netz von Autobahnen vorhanden<br />

ist — dieser neuen Wege bedienen.<br />

Es ist bemerkenswert, dass trotz der Konkurrenz<br />

der Reichsautobahn<br />

die deutsche Reichsbahn<br />

ebenfalls im Zeichen einer Verkehrsbelebung<br />

steht. Die Ergebnisse der Verkehrs- und Betriebsleistungen<br />

wiesen im Vergleich zu 1934<br />

wieder eine beträchtliche Zunahme auf, wobei<br />

der Leistungsumfang des letzten Vorkriegsjahres<br />

teilweise übertroffen wurde. Im<br />

Güterverkehr wuchs die beförderte Menge<br />

gegenüber dem Vorjahr um 14,2 %. im Personenverkehr<br />

beträgt die Steigerung 9,5 %.<br />

Die Gesamteinnahmen des Jahres 1935 belaufen<br />

sich auf 3586 Mill. RM. oder 2593 Mill.<br />

RM. mehr (7,8 %) als im Vorjahr. Die Betriebsrechnung<br />

schliesst mit einem Ueberschuss<br />

der Einnahmen von 152,2 Mill, RM,<br />

gegen 24 Mill. RM. im Jahre 1934.<br />

Durch Entnahme von 26,5 Mill. Mark aus<br />

der Reserve gelang es, die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung auszugleichen.<br />

dera geeignet für die Heranbildung des fliegen<br />

sehen Nachwuchses. Anderseits vermittelt er de<br />

Flugbegeisterten die erste und billige Erfüllung ih<br />

res höchsten Wunsches, selber ein Flugzeug z<br />

steuern. Viele werden auch gar nicht über den Se<br />

gelflug hinaus wollen und sich damit begnügen<br />

den höchsten Leistungen auf seiner Domäne nach'<br />

zustreben.<br />

3. In der Regel eetzt sich aber doch die Jungmannschaft<br />

als'oberstes Ziel die Betätigung im Mo<br />

torflug. Der Segelflug ist vielleicht schöner, dafü<br />

birgt der Motorflug mehr Möglichkeiten, suche ma<br />

nun in ihm den unabhängigen Sport oder die praktische<br />

Anwendung für die Reise. Seine Kosten sin<br />

aber zur Zeit noch so hoch, dass nur der von Haui<br />

aus Bemittelte es sich leisten kann, mit der Ausbi<br />

düng schon im günstigsten Alter zu beginnen. Di<br />

vielen andern, welche in manchen Fällen der Sache<br />

vielleicht eifriger ergeben und fähiger sind,<br />

müssen warten, bis sie sich aus eigener Kraft di<br />

finanziellen Voraussetzungen errungen haben,<br />

es ist nicht immer sicher, dass die Begeisterun<br />

so lange andauert. Ob die Leichtaviatik hier ein<br />

mal eine Aenderung zu bringen vermag, bleibt zunächst<br />

noch eine strittige Frage. Hingegen gebe<br />

Modellbau und Segelflug uns heute schon die Möglichkeit,<br />

die<br />

drängenden Kräfte dem Flugsport zu erhalten.<br />

Der einzelne, welcher aus pekuniären Gründen de<br />

Motorfliegerei für's erste noch fern bleiben muss,<br />

kann in der Wartezeit als Modellbauer und Segelflieger<br />

seihe Tatenlust wachhalten und sich dami<br />

gleichzeitig auf die Motorflugschulung vorbereiten<br />

Die Kosten, für welche er hiebei aufzukommen hat<br />

sind tragbar und abgesehen davon, wird ihm das<br />

was er jetzt auslegt, später bei der Ausbildung zum<br />

Motorflieger zugute kommen, da diese Ausbildun;<br />

den mitgebrachten Kenntnissen entsprechend aucl<br />

kürzer und billiger sein wird. Nebenher sei noch<br />

ein zweiter Vorteil angeführt: Wer als Segelfliege]<br />

keine Erfolge zu verzeichnen hat, wird vernünftigerweise<br />

auch im Motorflug keine Lorbeeren holen<br />

wollen. Kostspielige Versuche am Doppelsteuer,<br />

welche dann noch nicht das gewünschte Ergebni<br />

geben, lassen sich so vermeiden. Der Segelflui<br />

kann also für den Motorflug auch die Funktion<br />

der Ausscheidung ungeeigneter Anwärter übernehmen.<br />

»<br />

Es wird zweifellos nicht schwer fallen, den flie<br />

gerischen Nachwuchs auf die Vorteile dieser syste<br />

matischen Schulung und Ausbildung hinzuweisen<br />

Jedenfalls gehen die verantwortlichen Organe innerhalb<br />

des Sportflugwesens sicher nicht fehl,<br />

wenn sie sich durch dieses stufenweise Vorgehen<br />

einen neuen Impuls, als auch die Möglichkeit<br />

einer Auslese versprechen. Es ist deshalb ausser<br />

ordentlich erfreulich, dass sich das Eidg. Luftam<br />

hier richtunggebend ins Mittel legte. sfp.<br />

Wir möchten der Verwaltung der Bundesbahnen<br />

empfehlen, sich einmal bei den deutschen<br />

Reichsbahnen über die Ursachen dieses<br />

Verkehrsaufschwunges zu erkundigen<br />

Vielleicht könnte sie dabei einiges lernen<br />

vor allem auch, dass nur eine Anpassung an<br />

die Wirtschaft des Landes zu einem Aufschwung<br />

des Verkehrs führen kann. -ner<br />

Verkehr<br />

England will sich Klarheit verschaffen. Mit<br />

dem Ziel, den Behörden zuverlässige und<br />

exakte Angaben zu verschaffen, ist in England<br />

eine auf das ganze Inselreich sich erstreckende<br />

Erhebung über die Verkehrsunfälle<br />

angeordnet worden. Die Polizei hat Auftrag<br />

erhalten, dem Verkehrsministerium über<br />

jeden Strassenunfall, der ernsthaften Schaden<br />

anrichtet, einen alle Einzelheiten berücksichtigenden<br />

Bericht einzureichen. Gestützt<br />

auf die Ergebnisse dieser Statistik hofft<br />

man, den Schleier über die Frage nach besonders<br />

« unfallgefährlichen » Strassen, nach<br />

der Verfassung der Fahrer, Alter der Wagen,<br />

der Geschwindigkeit, der Beschaffenheit der<br />

Fahrbahn usw. lüften zu können. Die Erhebung<br />

soll ausserdem Klarheit darüber liefern,<br />

welche Quote der Unfallziffern auf die<br />

Strassen entfällt, die der 30-Meilen-Geschwindigkeitsgrenze<br />

unterstellt sind, und wie sich<br />

die Dinge auf den übrigen Strassen: gestalten,<br />

auf denen keine Tempobeschränkungen<br />

gelten. In jedem einzelnen Fall erwächst der<br />

Polizei die Pflicht, sich über die vermutlichen<br />

Haupt- und Nebenursachen der von ihr registrierten<br />

Unfälle zu äussern. Ein Schema der<br />

Unfallursachen mit der Kleinigkeit von 64<br />

Rubriken soll den bobbies ihre Aufgabe « erleichtern<br />

» helfen. Ohne Fragebogen gehts<br />

natürlich nicht; in Hunderttausenden von<br />

Exemplaren sind sie an die Polizeistationen<br />

verschickt worden. Neben einer allgemeinen<br />

Charakteristik der Strasse, auf welcher sich<br />

ein Unfall zugetragen hat, d. h. ob es sich um<br />

eine Haupt- oder Nebenstrasse handelt, ob<br />

sie belebt oder frei gewesen sei, neben Angaben<br />

über die Breite der Fahrbahn, die Witr<br />

terungs- und Beleuchtungsverhältnisse, das<br />

Vorhandensein von Verkehrsinseln und Fussgängerstreifen<br />

und über den Zustand der<br />

Strassenoberfläche sollen die Polizeirapporte<br />

auch über Alter und Geschlecht der « beteiligten<br />

» Fahrer Auskunft geben.<br />

Auf diesem nicht mehr ganz ungewöhnlichen<br />

Weg hofft der englische Verkehrsminister,<br />

der brennenden Frage nach den<br />

Gründen der bedenklichen Zustände im<br />

Strassenverkehr auf den Leib zu rücken, um<br />

danach seine Entscheidung über die von den<br />

Automobilisten und Fussgängern erhobenen<br />

Forderungen zu treffen. Gleichzeitig sichert<br />

er sich damit ein solides Fundament für<br />

künftige Massnahmen auf diesem Gebiet.<br />

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Es ist eine Eigentümlichkeit der englischen<br />

Automobil-Industrie, dass sich die Gründer der<br />

Werke noch heute vielfach an deren Spitze befinden.<br />

Die Persönlichkeit gewinnt in diesem Zusammenhang<br />

begreiflicherweise an Bedeutung,<br />

und es kommt nicht von ungefähr, dass der<br />

heutige Sir Herbert Austin sich einer so gewaltigen<br />

Popularität erfreut, dieser Mann, der seine<br />

eigene Gründung aus kleinsten Anfängen zum<br />

Weltunternehmen erheben konnte. Sir Herbert<br />

ist heute 69 Jahre alt und wie wir kürzlich auf<br />

der Berliner Ausstellung wahrnehmen konnten,<br />

noch von erstaunlicher Rüstigkeit. Das lange<br />

und reiche Leben, das ihm zu führen vergönnt<br />

war, war ein Leben der Arbeit und Erfahrung.<br />

Zufälle gab es kaum, seine Willenskraft und<br />

seine Fähigkeit, Erfahrungen zu verarbeiten,<br />

schufen den Mann und Techniker wie den Industrieführer,<br />

als der er heute gelten muss.<br />

Herbert Austin entstammt einem kleinen Dorf<br />

«Little Missendem, das niemand kennt, und von<br />

dem selbst die guten englischen Autoführer keinerlei<br />

Notiz zu nehmen scheinen. Sein Vater<br />

war ein Farmer. Weder von mütterlicher noch<br />

väterlicher Seite ist eine technische Begabung<br />

oder Betätigung bekannt. Sein Vater trat noch<br />

vor Schulantritt des Sohnes in die Dienste des<br />

Grafen Fitzwilliam, dessen Gut er zur Verwaltung<br />

übernahm. Bis zur nächstgelegenen Schule<br />

musste der kleine Herbert Austin 8 km zurücklegen,<br />

einen Weg, den er im Winter wie im<br />

Sommer zweimal täglich zu Fuss zurücklegte.<br />

Schon in frühester Jugend galt seine Vorliebe<br />

technischen Dingen. Tn den langen Winter-<br />

Sir Herbert Austin<br />

Ein kurzer Abriss seines Lebens<br />

Liegenschafts-Markt<br />

abenden verbrachte er Stunden auf Stunden mit<br />

dem Aufzeichnen von geometrischen Figuren<br />

oder von bestehenden und ausgemachten Maschinen.<br />

Seine Phantasie und seine zeichnerische<br />

Begabung fanden hierin ein reiches Betätigungsfeld.<br />

Den Eltern des kleinen Austin entging<br />

dieses Talent nicht. Nach Abschluss der<br />

Volksschule sandten sie ihn darum in eine Fortbildungsschule,<br />

hoffend, dass die hier erworbenen<br />

Kenntnisse seinem weiteren Fortkommen<br />

als Architekt behilflich sein würden. Zwei Jahre<br />

verblieb der junge Austin bei dieser Arbeit,<br />

dann galt es, sich zum Lebenskampf zu rüsten.<br />

Während Herbert Austin auf seine erste<br />

Chance wartete, trat ein Onkel des jungen<br />

Herbert in Erscheinung, ein Bruder seiner Mutter,<br />

der einen kleinen technischen Betrieb in<br />

Australien führte und viele Wunderdinge aus<br />

diesem entlegenen Weltteil zu erzählen wusste.<br />

Der junge Herbert war von diesen Geschichten<br />

ehrlich ergriffen. Nach hartnäckigem Zureden<br />

und endlosen Diskussionen mussten sich die Eltern<br />

dem Willen ihres Sohnes beugen und ihre<br />

Einwilligung zur Reise nach Australien geben.<br />

Der Onkel, in dessen Lehre er trat, besass<br />

eine kleine mechanische Werkstatt, die sich mit<br />

allerlei Reparaturen befasste. Hier verblieb der<br />

junge Austin während zweier Jahre, während<br />

deren er in harter Arbeit vieles lernte. Dann<br />

wechselte er hinüber zur Crossley-Niederlassung<br />

in Melbourne, die bereits damals Gasmaschinen<br />

herstellte und in Australien eine Zweigniederlassung<br />

unterhielt. Nachdem auch hier<br />

einige Lehrjahre verbracht waren, bot sich ihm<br />

die Gelegenheit, in einer Giesserei Beschäftigung<br />

zu rinden. Seine Lehrzeit ;war inzwischen<br />

abgelaufen. Als Ingenieur fand er in einer<br />

mechanischen Schafscherenfabrik eine Stellung.<br />

Verschiedene Verbesserungen, die er im<br />

Laufe seiner Tätigkeit heraustüftelte, hoben<br />

sein Ansehen und brachten ihm bald die Leitung<br />

der Wolseley-Schafscherenfabrik ein, deren<br />

Vorstand er übrigens noch heute angehört.<br />

Die englische Wolseley-Fabrik war inzwischen<br />

notleident geworden und bedurfte einer<br />

durchgreifenden Reorganisation. Austin wurde<br />

mit dieser heiklen Aurgabe betraut und reiste<br />

1893 nach England zurück.<br />

Ein in jeder Beziehung verzweifeltes Bild bot<br />

sich ihm dar. Austin ging ganz systematisch an<br />

die Arbeit, mit dem Erfolg, dass die Wolseley-<br />

Werke nach und nach wieder in geordnete Verhältrtisse<br />

gelangten. Der Schafscnerenabteilung<br />

wurde eine weitere angeschlossen, die sich mit<br />

der Herstellung von Werkzeugen und Fahrradteilen<br />

befasste. Von hier aus warder Weg zum<br />

Automobil nicht mehr weit, denn wie so oft<br />

schon erwies sich das Fahrrad auch hier als<br />

Schrittmacher des Automobils.<br />

In diese Atmosphäre platzte eines Tages; die<br />

Nachricht, dass in Paris ein sogenanntes Automobil<br />

dem staunenden Publikum vorgeführt<br />

worden sei. Austin reiste schnell entschlossen<br />

dorthin. Als er nach einigen Tagen wieder zurückkehrte,<br />

stand er ganz im Banne des Gesehenen.<br />

Sein Lebensziel war fortan gegeben.<br />

Nach Abschluss der Tagesarbeit widmete Austin<br />

seine Abend- und Nachtstunden nunmehr dem<br />

Bau eines von ihm entworfenen Automobils.<br />

Obwohl von Austin selbst hergestellt, kam das<br />

Fahrzeug bei seiner Fertigstellung unter dem<br />

Namen Wolseley an die Oeffentlichkeit. Der<br />

Wagen wurde in 1896 im Londoner Cristall-<br />

Palace ausgestellt.<br />

Unnötig zu sagen, dass Austins Namen zu<br />

dieser Zeit in aller Munde war. Ein Zufall<br />

brachte ihn mit dem damaligen Sir Hiram Maxim<br />

zusammen, der als Mitinhaber der Firma<br />

Vickers & Maxim eine bedeutende Rolle in der<br />

englischen Industrie spielte. Nach und nach erwuchs<br />

zwischen beiden Männern ein gewisses<br />

Vertrauensverhältnis. Die Werkzeugabteilung<br />

der Wolseley-Werke wurde von Vickers & Maxim<br />

aufgekauft und in die «Wolseley-Maschinen-<br />

und Automobilfabrik> umbenannt, Austin<br />

selbst aber zu deren Direktor berufen.<br />

1901 wurde die Produktion des liegenden<br />

Einzylinder Wolseley-Wagens aufgenommen.<br />

Die Fahrzeuge fanden rasch ihre Abnehmer. So<br />

entwickelte sich das Werk von Jahr zu Jahr,<br />

wenn auch in nur massigem Tempo. Im Jahre<br />

1903 wurde das Erstlingsmodell durch einen stehenden<br />

Zweizylinder abgelöst. Der Wagen war<br />

im Auftrage J. D. Siddeleys angefertigt und mit<br />

Kardan-Uebertragung ausgerüstet worden und<br />

erschien unter dessen Namen auf dem Markt.<br />

Trotz einer durchaus normal verlaufenden Entwicklung<br />

zeigte sich das Vickers-Direktorium mit<br />

den Fortschritten ihrer Auto-Abteilung nicht<br />

eben zufrieden, und so kam es schltesslich 1905<br />

zu einer Trennung, die zugleich den Grundstein<br />

der heutigen Austin-Werke legte.<br />

Die Austin-Werke in ihrer heutigen Ausdehnung.<br />

Zu dieser Zeit besass Herbert Austin nicht<br />

sehr erhebliche Mittel. Mit Hilfe eines Freundes,<br />

Capt. Frank Kayser, brachte er mit Müh und<br />

Not 15,000 Pfund Sterling zusammen.<br />

Anfänglich entwickelte sich das Unternehmen<br />

nur Tangsam, dann mit zunehmender Geschwindigkeit.<br />

Bei Anlass einer Kapitalerhöhung<br />

um 250,000 Pfund Sterling wurde der Privatcharakter<br />

des bisherigen Unternehmens verlassen<br />

und eine öffentliche Aktien-Gesellschaft geschaffen.<br />

Bei Ausbruch des Krieges wurde das Werk,<br />

das rund 2000 Arbeiter und Angestellte beschäftigte,<br />

auf die Herstellung von Heeresmate-'<br />

rial umgestellt. Die Fabrik nahm nunmehr sehr<br />

bald Riesendimensionen an. Der Uebergang<br />

zur Friedenswirtschaft stellte Herbert Austin, der<br />

um seiner Verdienste während der Kriegszeit<br />

willen in den Adelsstand erhoben worden war,<br />

nochmals vor schwierige Probleme. Das Maschinenmaterial<br />

war restlos heruntergewirtschaftet,<br />

die Arbeiterschaft dem alten Gewerbe völlig<br />

entfremdet. Indessen fand der neu herausgebrachte<br />

20 PS beim Publikum günstige Aufnahme.<br />

Ihm folgte bald %n kleiner 12 PS, aber<br />

erst der 1922 auf den Markt geworfene Austin<br />

seven gab das Zeichen zu dem überwältigenden<br />

Aufstieg, der die Austinwerke zu ihrer heutigen<br />

Bedeutung und Grosse emporgehober.<br />

Die Jahresproduktion schnellte von 2500 im<br />

Jahre 1922 auf 60,000 1929, Die Belegschaft<br />

wuchs in dieser Zeitspanne auf 13,000 an. Heute<br />

beschäftigen die Austin-Werke rund 20,000 Arbeiter<br />

und die Produktion wird auf 80,000 jährlich<br />

beziffert.<br />

Trotz dieser Grosse und der imponierenden<br />

Erfolge hat'das Tempo der Ausdehnung in den<br />

letzten Jahren etwas nachgelassen. Der Druck<br />

der Konkurrenz macht sich allmählich fühlbar.<br />

Noch aber fühlt sich der 69jährige frisch, und<br />

im Kreise seiner Mitarbeit munkelt man bereits<br />

von grossen kommenden Dingen. Efr.<br />

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N° 45 DIENSTAG, 2. JUNI <strong>1936</strong> \UTOMOSIE-E*EVUE:" il<br />

TOURISTIK<br />

Der Wegfall der internationalen Ausweise.<br />

Es ist ja an sich eine erfreuliche Tatsache,<br />

dass der Bundesrat durch Herabsetzung des<br />

Benzinpreises und den Wegfall der internationalen<br />

Zulassungs- und Führerscheine<br />

für ausländische Automobilisten den internationalen<br />

Autotourismus der Schweiz, d. h.<br />

die Einreise ausländischer Autotouristen in<br />

unser Land möglichst zu fördern sucht<br />

Tatsache ist aber auch, dass für die<br />

schweizerischen Automobilisten aus _ diesen<br />

Massnahmen nichts oder doch herzlich wenig<br />

abfällt, denn sie müssen nicht nur nach wie<br />

vor den weit übersetzten Benzinpreis von<br />

•43 Rp. bezahlen, sondern die Schweiz hat<br />

• auch bis heute nur wenige Auslandsstaaten<br />

veranlassen können, hinsichtlich der Befreiung<br />

der ausländischen Autotouristen vom<br />

Erfordernis der internationalen Zulassungsund<br />

Führerscheine Gegenrecht zu halten.<br />

Diese letztere Erleichterung ist vorläufig<br />

schweizerischen Automobilisten gegenüber<br />

nur von Seiten Deutschlands, Oesterreichs,<br />

Frankreichs und Italiens gewährt, ferner von<br />

Belgien, wobei aber letzteres das Zugeständnis<br />

bis Ende <strong>1936</strong> befristet hat.<br />

Es ist wohl kaum zuviel verlangt, wenn<br />

man heute an das ejdg. Justiz- und Polizeidepartement<br />

das Ersuchen stellt, dass unverzüglich<br />

mit den andern der internationalen<br />

Automobilkonvention angeschlossenen europäischen<br />

Ländern Verhandlungen aufgenommen<br />

werden, damit diese gegenüber den<br />

schweizerischen Automobilisten ebenfalls Gegenrecht<br />

halten. Gewiss, mit der Gewährung<br />

dieses Vorteils durch die vier Nachbarstaaten<br />

sind wir schon um ein schönes Stück<br />

vorwärts gekommen, aber es sollten in dieses<br />

« Ding» vor allem auch Holland, Grossbritannien,<br />

die skandinavischen Staaten, Spanien,<br />

Ungarn, Tschechoslowakei, Portugal,<br />

Polen und Jugoslawien miteinbezosren sein<br />

und das belgische Zugeständnis sollte ohne<br />

Fristbeschränkung erweitert werden. Damit<br />

würden die schweizerischen Automobilisten<br />

nicht nur von einer lästigen Formalität, sondern<br />

auch von einer beträchtlichen, jährlichen<br />

Abgabe (Fr. 6) befreit, was um so<br />

mehr gerechtfertigt ist, als verschiedene<br />

Kantone die Passgebühren unstatthaft hoch<br />

hinaufgeschraubt haben; nicht wegen der<br />

Sache an sich oder um das Hotelgewerbe<br />

des Inlandes zu fördern, sondern, weil der<br />

Fiskus wieder einmal Geld nötig hatte. Man<br />

denke also auch einmal an die schweizerischen<br />

Fahrer und befreie sie vollständig<br />

von der unnützen Erfordernis dieser internationalen<br />

Ausweise. V<br />

Veikeht<br />

Verkehrswoche in Bern. Die günstigen<br />

Resultate, welche anlässlich der im Jahre<br />

1935 in Bern stattgefundenen Verkehrswoche<br />

erzielt wurden, haben die kantonalen Behörden<br />

veranlasst, in diesem Jahr ebenfalls eine<br />

ähnliche Veranstaltung in allen grösseren<br />

Städten des Kantons durchzuführen. Die Verkehrswoche<br />

wird in der Zeit vom 6.—13., Juni<br />

in den Städten Bern, Biel, Thun und Burgdorf<br />

stattfinden. Sie soll dazu beitragen, den Lärm<br />

und die Unfälle zu bekämpfen durch Erhöhung<br />

der Verkehrsdisziplin.<br />

UnfersuchunnsbehSrden und Verkehrsunfälle. In<br />

ihrem Jahresbericht 1935 weist die Justizdirektion<br />

des Kantons Zürich darauf hin, dass die Verkehrsunfälle,<br />

die bei den Bezirksanwaltschaften zur Verzeihung<br />

und Untersuchung gelangten, im Berichtsjahre<br />

gegenüber dem Vorjahre etwas zurückgegangen<br />

seien • Bezirksanwaltschaft Zürich 916<br />

(1067), Winterthur 204 (217), Horgen 68 (72),<br />

Meilen 46 (48), Uster 44 (50). Die Rückgänge sind<br />

aber so gering, dass wohl nicht von einer Besserung<br />

in der Verkehrsdisziplin, sondern nur von Schwankungen<br />

im Sinne einer Besserung gesprochen werden<br />

darf. Diese Untersuchungen machen immer<br />

noch einen wesentlichen Teil der Geschäfte aus.<br />

Da sie immer sofort, und zwar in der Regel mit<br />

Augenscheinen und Feststellungen am Tatort in<br />

Angriff genommen werden müssen, belasten sie die<br />

Bezirksanwaltschaften in ausserordentlichem Masse..<br />

Sie werden in der Regel rasch durchgeführt So<br />

zeigt die Bezirksanwaltschaft Zürich. für die Erledigung<br />

solcher Untersuchungen einen durchschnittlichen<br />

Zeitaufwand vn 39,2 Tagen inklusive<br />

Begutachtung durch Experten. Es ist hier eine<br />

wesentliche Besserung im Sinne grösserer Speditivität<br />

festzustellen, da die durchschnittliche Dauer<br />

dieser Untersuchungen im Jahre 19S4 noch 45,76<br />

Tage betrug.<br />

Im Bezirk Meilen wurden bei 46 Verkehrsunfällen<br />

10 Personen getötet und 41 verletzt.<br />

Uebersetztes Tempo in verkehrsreichem Gebiet,<br />

grosse Sorglosigkeit der Motorfahrzeuglenker, und<br />

Velofahrer beim Einmünden von Nebenstrassen in<br />

Hauptstrassen und unsicheres Benehmen der Fussgänger<br />

beim Ueberqueren der Strassen werden als<br />

wesentliche Momente ;bei den insgesamt -46 Verkehrsunfällen<br />

dieses Bezirks gemeldet.<br />

Auch die Bezirke; Ffäffikon und Andelfingon<br />

stellen eine Zunahme der Geschäftslast der Bezirks*<br />

anwaltschaftett, nicht zuletzt >ls Folge der Verkehrsunfälle,<br />

fest<br />

Bunt«» thront<br />

Ein Mammutverband., Am 12. Hai hat die englische<br />

Automobile Associaüon, der grösste Automobil-Verband<br />

der Welt, ihr 600,000. Mitglied in<br />

ihre Reihen aufgenommen.- 1905 mit weniger als<br />

90 Angehörigen und ein paar Pfund auf der Bank<br />

ins Leben gerufen, hat sie sich binnen 30 Jahren<br />

zu ihrer gegenwärtigen imponierenden Grosse entwickelt<br />

Den Anstoss zur Gründung gaben damals<br />

vor allem zwei Momente: der Kampf gegen die<br />

Vorurteile, worunter 'das Auto zu jenen Zeiten<br />

zu leiden hatte und gegen die absurde- Höchstgeschwindigkeit<br />

von 20 Meilen.<br />

Bei Ausbruch des .Krieges zählte die A. A.<br />

83,000 Mitglieder. Das erste Hunderttausend wurde<br />

im Februar 1920 erreicht und 1926 die Grenze der<br />

Viertelmillion überschritten. Am 24. August 1933<br />

war die halbe Million geschafft und in 'den drei<br />

Jahren, die seither verflössen sind, hat sich der<br />

Mitgliederbestand um weitere 100,000 -vermehrt,<br />

Wähhrend der laufenden Saison hat jeder Monat<br />

dem Verband einen Zuwachs um annähernd 8000<br />

Automobilisten gebracht, was nichts anderes heisst.<br />

als dass an Werktagen durchschnittlich alle zwei<br />

Minuten ein neues Mitglied seinen Beitritt erklärte.<br />

A. €. S.<br />

SEKTION ZÜRICH. Das Reglement für das am<br />

14. Juni stattfindende Hindernisfahren sieht ein<br />

Einzel- und ein Paarfahren auf dem Zivilflugplatz<br />

Dübendorf, d. h, auf der Asphaltstrasse zwischen<br />

dem Flugplat7restäurant und den Zivilhangars vor.<br />

Zugelassen sind Touren- und Sportwagen. Eine<br />

Unterteilung der beiden Wagenkategorien nach dem<br />

Zylinderinhalt findet nicht statt, indem durch das<br />

Einlegen geeigneter Schikanen ä la Monte - Carlo<br />

der nötige, gerechte Ausgleich zwischen grossen und<br />

kleinen Wagen geschaffen ist. Dagegen sind die<br />

Fahrer in Amateure und Experten geteilt.<br />

Beim Einzelfahren haben die Teilnehmer die<br />

Prüfungsstrecke viermal, beim Paarfahren, wo die<br />

beiden konkurrierenden Wagen mit einer Schnur,<br />

welche nicht reissen darf, miteinander verbunden<br />

sind, zurückzulegen- Vorgängig der Veranstaltung<br />

hat jeder Fahrer Anspruch auf eine Trainingsrunde.<br />

Für die Bewertung massgebend äst die gefahrene<br />

Zeit,- wobei umgefahrene Kontrollfähnchen vom<br />

Fahrer wieder aufgestellt werden, müssen, während<br />

ein" Passieren der Strecke ausserh'alb der aufgestellten<br />

Hindernisse Ausscheiden zur Folge hat.<br />

Anmeldeschluss and 11. Juni, 18 r Ubr. Nenngeld<br />

Fr. 10.—. Ein Drittel; der teilnehmenden Konkurrenten<br />

erhält Preise. Die Besammlung der Fahrer<br />

erfolgt am 14. Juni lim -7 Uhr, die Konkurrenz<br />

dauert bis um 13 Tlhr, anschliessend Preisverteilung<br />

im Restaurant des * Zivilflugplatzes.<br />

Di« Konkurrenz- zählt für die Sektionsmeister»<br />

Schaft <strong>1936</strong>. Diese steht nach Abhaltung der Geländefahrt<br />

und der Autavia wie folgt: 1. Experten:<br />

1. Gübelin H., Zürich, 4 Punkte; 2. Jenny W.,<br />

Zürich, 6 Punkte; 3. Schober E., Zürich, 8 Punkte.<br />

Es folgen alsdann mit Resultaten von nur einer<br />

Veranstaltung: Mag E., Zürich, 1 Punkt; Bosshardt<br />

A., Zürich, 2 Punkte; Schweizer O., Schwamendingen,,<br />

6 Punkte; Schlotterbeck R., Zürich, 7<br />

Punkte.<br />

2. Amateure: 1. Kahn -H. 0., Küsnacht, und<br />

Locher M., Kilehberg, je 5 Punkte; 3. Bestebreurtje<br />

A., Küsnacht. 14 Punkte. Es' folgen ferner mit Resultaten<br />

von nur einer Veranstaltung: Bertschinger<br />

J., Zürich, 1 Punkt; Müller A.„ Zürich, 3. Punkte;<br />

Borsari A., Zollikon, Seotoni A. 1 , Zürich und Schürmann<br />

K, Zürich mit je 4 Punkten: May A., Zürich,<br />

mit 5 Punkten, und noch weitere fünf Fahrer mit<br />

6—10 Punkten.<br />

Für die Meisterschaft kommen nun noch die<br />

Resultate des Hinderiiisfahrens, der Gymkhana<br />

und der Schnitzeljagd in Betracht. Massgebend<br />

sind die drei besten Resultate, so dass sich noch,<br />

einiges am Gesamtklassement ändern kann. V<br />

T. C. S-<br />

ST. GALLEN-APPENZELL, GRUPPE APPEN-<br />

ZELL A.-RH. Die Sonntag, den 24. Mai durchgeführte<br />

Picknick-Fahrt nach der Luziensteig-<br />

Maienfeld war für die -Teilnehmer ein wirklich abwechslungsreicher<br />

und dankbarer Aueflug.<br />

Von unserem Besammlungsort Buchs fuhr die<br />

Kolonne der «Getreuen» über die Rheinbrücke, um.<br />

durch das Fürstentum Lichtenstein nach der schön<br />

gelegenen Festung Luziensteig zu gelangen, wo<br />

getafelt wurde. Eine sangesfreudige Gesellschaft<br />

der Gruppe Appenzell I.-Rh. eorgte dabei für angenehm'e<br />

Unterhaltung. Um einen guten Tropfen<br />

Maienfelder zu versuchen, wurde auf der Passhöhe<br />

Halt gemacht. Bei Musik, Tanz und Gesang<br />

unterhielten sich alle Anwesenden TCSler un.l<br />

Einheimische vorzüglich, und allzu rasch musstt<br />

wieder aufgebrochen werden, mit Ziel Schloss<br />

Brandis, Maienfeld, in dessen Saale ein währschafter<br />

Vesper eingenommen wurde. Bei dieser Gelegenheit<br />

hiess der Gruppen Präsident Hertr Dr.<br />

H. Fisch alle Teilnehmer willkommen unl gab der<br />

Hoffnung Raum, dass bei künftigen Ausfahrten<br />

die Beteiligung gröeser sei. -Der von Frl. Sutter<br />

und Herrn Albert Sutter getänzte «Appenzeller-<br />

Hierig» (Hierig = Hiesiger oder Unseriger) fand<br />

gute Aufnahme. Unseren rührigen und nimmermüden<br />

Sängerinnen und Musikern der «Hofkäpetle»<br />

sei an dieser Stelle der beste Dank ausgesprochen.<br />

Im Gefühl,, wieder einmal einige fröhliche<br />

und gemütliche .Stunden zugebracht zu<br />

haben, wurde die Heimfährt ^über Ragäz, Sargans<br />

nach Bushs angetreten, 'von ' wo die Teilnehmer<br />

nach freiem Ermessen den -heimatlichen Penaten<br />

zustrebten. ' ' W. N.<br />

9kus dc»n Verbanden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

. , SCHAFFHAUSEN<br />

Monatsversammlung. Um auch<br />

den auswärtigen Kameraden Gelegenheit<br />

zu bieten, an der Monatsversammlung<br />

teilzunehmen,<br />

wird eie vom 4. Juni.auf Samstag<br />

den 6. Juni verschoben.<br />

-. Sehr wichtige Tranktanden. verlangen, einen<br />

Massenaufmarsch, also werte Kollegen, reserviert<br />

euch den Samstag, 6. Juni für unsern Club. Beginn<br />

der Versammlung: 8/4 Uhr, im Vereinslokal<br />

Hotel Löwen. Bringt noch neue Kameraden mit.<br />

Der Vorstand.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Monatsversammlung findet<br />

morgen Mittwoch, den 3. Juni,<br />

abends 20.15 Uhr, im Du Pont,<br />

1. Stock, statt. Wir ersuchen<br />

unsere, Mitglieder vollzählig und<br />

pünktlich teilzunehmen. Unser<br />

rühriges Vereins-Orchester wird<br />

zum zweiten Male seine Wejsen<br />

erklingen lassen. Unter den Traktänden figurleren<br />

mehrere Neuaufnahmen sowie sehr wichtige Besprechungen<br />

und, Beschlüsse, die unbedingtes Erscheinen<br />

aller Mitglieder erfordern.<br />

I-..-, In Anbetracht der Mitwirkung des Vereins-<br />

I .Orchesters .und .mit Rücksicht auf die vielen Neu-<br />

Laufnahmon, soll und darf kein .Mitglied fehlen;<br />

erscheint also bitte geschlossen, alle Teilnehmer sind<br />

Euch sehr dankbar.<br />

i In Erwartung einer vollzähligen Teilnahme unserer<br />

Mitglieder, mit kameradschaftlichem Chauf-<br />

•feurgruss: Der Vorstand und Orchester.<br />

Briefkasfen der Redaktion<br />

-Mitnehmen von Fussgängern. Als eifriger Leser<br />

Ihrer stets interessanten <strong>Zeitung</strong> gestatte, ich mir,<br />

rlhneir einen Vorschlag zu unterbreiten, der nach<br />

meiner Ansicht das Interesse vieler Autofahrer finden<br />

"dürfte.<br />

•:*i5;Dat> ; ich als Kaufmann oftmals wdite Strecken<br />

iiBer.iand fahren mussiünd auch hin und wieder<br />

ÜSterw'e'gs Fiißsgänger aufgeladen habe, so kam ich<br />

auf den Gedanken, ob es nicht möglich wäre, ein-<br />

Iteitlich in der ganzen Schweiz eine Vereinbarung<br />

zii' t treffen; " wonach diejenigen Autofahrer;. welche<br />

an ihrer Windschutzscheibe ein noch zu bestimmendes<br />

Zeichen "befestigt haben, damit ihre. Bereitschaft<br />

bekunden, unterwegs Fussgänger gegen ein<br />

Entselt mitzunehmen.<br />

Die praktische Durchführung stelle ich mir eo<br />

vor, dass die beiden Auto-Clubs allen ihren Mitgliedern<br />

ein solches Zeichen sustellen; dieses könnte<br />

vielleicht' etwas grBsser als eine Postkarte sein,<br />

müsste aus einem haltbaren Material (Celluloid,<br />

Metall usw.) hergestellt werden,, und ßollte ein oder<br />

2 Farben aufweisen, vielleicht so, dass es durch die<br />

•Diagonale in'ein tofes und ein weites Feld geteilt<br />

ist.'Die Hauptsache Ist, dass es schon vori weitem<br />

gut sichtbar ist und leicht an der Windschutzseheibe<br />

in der unteren Ecke gegenüber dem Fahrer<br />

befestigt werden kann. Durch die <strong>Zeitung</strong>en müsste<br />

dann bekanntsesreben werden, dass Autofahrer, welche<br />

dieses Zeichen ausstellen, bereit sind, Fuss-<br />

, ganger über Land (nicht in der Sta-UO mitzunehmen.<br />

Als Taxe denke ich mir 10 Rp. pro Kilometer.<br />

Diese müsste zum voraus entrichtet werden;<br />

falls die genaue Kilometerzahl zum voraus nicht<br />

bekannt ist, so schätzt man sie und macht die<br />

Schlußabrechnung km Ende der Fahrt. Die Taxe<br />

habe ich deshalb auf 10 Rn. angesetzt, damit sie<br />

etwas über derjenisen der Bahn (8 Rp. per kjn),<br />

liegt, so dass von einer Konkurrenzierung der Bahnen<br />

nicht gesprochen werden kann.<br />

'•'• Die Vorteile eines solchen Systems erblicke ich<br />

darin, dass viele Autofahrer dadurch noch „eine<br />

kleine Nebeneinnahme erzielen könnten Aber auch<br />

.mancher Fussgänger ist froh, wenn er für ein<br />

paar Kilometer ein Auto zu bescheidenen Preisen<br />

benützen kann, besonders in Gegenden, wo keine<br />

Bahnlinie vorhanden ist, oder dass Fahren mit dem<br />

Zug infolge schlechten Anschlusses oder Zuspätkpmmens<br />

nicht in Frage kommt. Gleichzeitig wäre<br />

es aber auch möglich, dem hauptsächlich an Sonntagen,<br />

geübten . Unfug, des Anhaltens von Autos<br />

durch Wanderbursehen entgegenzuwirken, denn<br />

eine Bezahlung können oder wollen diese Leute<br />

meistens ni^cht leisten.<br />

Ungelöst ist' für mich allerdings die Versicherungsfrage.<br />

Es wäre zu versuchen, die Versicherungsgesellschaften<br />

anzuhalten, auch in solchen<br />

Fällen eine "Entschädigung zu leisten, denn es handelt<br />

sich ja nicht um einen Taxameterbetrieb.<br />

Bücheptf^sch<br />

Die Ersatzbrennstoffe auf dem Vormarsch. Die<br />

Frage des Ersatzes der eingeführten Triebstoffe für<br />

Motorfahrzeuge durch einheimische Treibmittel hat<br />

in den letzten Jahren durch Erfindungen, Vervollkommnungen<br />

bekannter Verfahren, Drang zur nationalen<br />

Selbständigkeit, Kompensationsmassnahirien<br />

etc. einen mächtigen Auftrieb erfahren. Zahlreiche<br />

Wege sind zur Erreichung dieses Zweckes<br />

vorgeschlagen worden, denen mehr oder weniger<br />

Wert beizumessen ist. Da derartige Probleme auch<br />

in unserem Lande immer mehr auftauchen, ist eine<br />

fachmännische Beleuchtung aller einschlägigen<br />

Fragen sehr angezeigt. In einer instruktiven Broschüre,<br />

verfasst von Herrn Ing. Monteil im Auftrage<br />

des Verbandes Schweizer. Motorlastwagenbesitzer,<br />

wird der neueste Stand der ganzen Ersatztriebstoff-Frage<br />

in technischer und wirtschaftlicher<br />

Beziehung behandelt, um im gegenwärtigen Moment,<br />

wo alle möglichen und unmöglichen Projekte in der<br />

Luft liegen, fachtechnisch richtigen Aufschluss zu<br />

erteilen. Die Schrift ist zudem von zahlreichem<br />

Bildmaterial begleitet, welches die textlichen Ausführungen<br />

wirksam ergänzt. Die Druckschrift ist<br />

vom Verbände wie alle' früheren Publikationeij im<br />

Selbstverlag herausgegeben und kann beim Sekretariat<br />

in Bern, Bahnhofplatz 5, zum Preise' von<br />

Fr. 3.50 bezogen werden. !<br />

Grieben-Reiseführer Band 58: « Kopenhagen und<br />

Umnebunq mit Bornholm», kleine Auszabse -<strong>1936</strong>,<br />

30. Auflage mit 5 Karten und 6 Abbildungen, 73<br />

Seiten. Kopenhagen — eine Küsten- und Hafenstadt<br />

mit ausgesprochen historischem Gepräge.' Wir<br />

erkennen es auf den ersten Blick, mit dem wir<br />

die soeben im Grieben-Verlag »erschienene Neuauflage<br />

des Grieben-Reiseführers « Kopenhagen und<br />

Umgebung mit Bornholm», kleine Ausgabe, .betrachten.<br />

Ein wunderbarer Renaissance-Bau, die<br />

Kopenhagener Börse, grüsst uns als Titelbild 'des<br />

schmucken kleinen Bändchens. Blättern wir ein<br />

wenig in dem Führer, so erfahren wir, dass wertvolle<br />

Kunstschätze, reichhaltige wissenschaftliche<br />

Sammlungen und nicht zuletzt auch eine liebliche<br />

waldreiche Umgebung darauf warten, besucht' zu<br />

werden. _ .. .. .'<br />

Wen also in, diesem Jahr eine Reise nach der<br />

schönen dänischen Hauptstadt führt, wird im vorliegenden<br />

kleinen Band einen zuverlässigen Berater<br />

fiden, dessen Tätigkeit nicht auf die Stadt selbst<br />

beschränkt bleibt, sondern auch die nähere und<br />

weitere Umgebung umfasst. Da bei einem Besuch<br />

Kopenhagens vielfach ein Atistecher nach der Insel<br />

Bornholm gemacht wird (und umgekehrt), hat der<br />

Verla? in die diesjährige Ausgabe des Führers auch<br />

eine knappe, jedoch für einen kurzen Besuch ausreichende<br />

Beschreibung der Insel aufgenommen.<br />

ÄuioinobüwiptsdiaH<br />

Personelles:<br />

... Automobilgesellschaft Sissach-Eptingen. Gustav<br />

Haslpr ist aus dem Verwaltungsrat ausgetreten mvl<br />

an dessen Stelle Ernst Hasler-Heinimann, Sissach.<br />

gewählt worden. Er führt die Unterschrift nicht.<br />

Albert Bollür, Zürich 4. Inhaber der Fa. ist<br />

Albert Boller-Brack, in Kirchberg b. Z., Auto-<br />

Elektro-Werkstätte. Geschäftsdomizil: Badenerstrasse<br />

74.<br />

Vertrlebs-Aktienaesellschaft der India Tyre &<br />

Rubber Co. (Great Britaln) Ltd., Zürich. Pneu-und<br />

Gummiwaren etc. Als weitere Mitglieder wurden in<br />

den Verwaltungsrat gewählt: Henri S. Chaplin,<br />

Kaufmann, Inchinnah (Schottland) und Jean Heinrich<br />

Schärer, Kaufmann, Hombrechtikon. Die Verwaltungsrats-Mitglieder<br />

führen Kollektivunterschrift<br />

zu zweien unter eich oder je mit einem Prokuristen.<br />

Konrad Peter Aktiengesellschaft, Liestal. Handel<br />

mit Fahrzeugen aller Art und deren Zubehören,<br />

Herstellung und Handel mit Maschinen, Führung<br />

von Autogaragen etc. Die Unterschrift von Max<br />

Scheitlin als Dir. ist erloschen. Er gehört weiterhin<br />

als Mitglied ohne Unterschrift dem Verwaltung»'<br />

rat an.<br />

pomiziländerung:<br />

Weltifurrer Internationale Transportaktiengesellschaft,<br />

Zweigniederlassung St. Gallen. Neues Domizil:<br />

St. Leonhardstr. 24.,<br />

Löschung:<br />

Humbert Joly, Zwingen, Autogarage und Handel<br />

mit Motorfahrzeugen. Die Fa. ist infolge Wegzuge«<br />

erloschen.<br />

Einstellung des Konkursverfahrens:<br />

Aschati AG., Automobilistenschutz-Aktiengesellschaft,<br />

Zürich 1, Goethestr. 16. Schutz vor Uebervorteilung<br />

bei Reparaturen. Das Konkursverfahren<br />

ist mangels Aktiven eingestellt worden.<br />

. Schluss des redaktionellen Teils.<br />

Der Nizam von Hyderabad. Der Nizam<br />

von Hyderabad, der kürzlich das Jubiläum<br />

seiner Krönung feierte, gilt als der reichste<br />

Mann der Welt. Er besitzt 50 Automobile.<br />

Am öftesten sieht man ihn aber in seinem<br />

Ford V-8^.<br />

SKODA 5 HP das leistungsfähigste Automobil im Verhältnis zu seinen Steuer-HP<br />

Vler Personen haben im .Skoda bequem<br />

Platz, der Wagen ist geräumiger<br />

und verfügt über einen grossen<br />

Gepäckraum.<br />

Die Skodawerke beziehen im mehrfachen Gegenweit Schweizer Produkte<br />

Auf Bergwegen, die für das Automobil<br />

als unbefahrbar galten, hat er<br />

beispiellose Demonstrationen vollbracht.<br />

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6 Jahren der meistverkaufte Wagen<br />

der Welt und steht zur Zeit wieder<br />

weitaus an erster Stelle.<br />

Einige Bergpässe<br />

sind schon beigelegt «**<br />

In den Alpenfrühling<br />

mit dem offenen Wagen 1<br />

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äusserste Ausnutzung des Brennstoffes<br />

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A. Bosshard, Winterthur / Jean Willi, St. Gallen / Glaus & Co., Aarau / Max<br />

Moser & Cie., Ölten / J. Ammann-Grünert, Weinfelden / J. Kaiser, Zug /<br />

Barino Leoni, Baden / E. Ruckstuhl, Aadorf / Alfr. Sulser, Buchs (StG.) /<br />

L. Dosch, Grand-Garage, Ghur / Ryffel-Altmann, Glarus / Ernst Geiser, Langenthal<br />

/ E. Blank A.-G., Liestal / Gebr. Zimmerli, Reiden / Brulhardt Frerea,<br />

Fribourg.<br />

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Dofonrstr. - Ecke Kreozstr. 15<br />

Telephon 21.333<br />

Tausende von Verkehrs-Unfällen jährlich in<br />

der kleinen Schweiz! — der Haupt-Leidtragende<br />

ist der Automobilist<br />

Er riskiert Gerichtssachen ohne Ende, Ver.<br />

mögen, Ehre, sein eigenes Leben — oft nur<br />

weil die Straßen glitschig, des Nachts licht,<br />

fressend' sind.<br />

Jeder Automobilist ist interessiert am Bau<br />

von verkehrsicheren Straßen:<br />

Betonstraßen sind griffig bei jedem Wetter,<br />

sicher bewegen sich auf ihr sämtliche Fahrzeuge<br />

— scharf heben sich nachts Hindernisse<br />

von ihr ab .——<br />

Mehr Betonstraßen, weniger Unfälle—und nicht<br />

zuletzt auch kleinere Versicherungs-Prämien!<br />

Automobilisten, steht ein für BetonstraBenl<br />

Druck. Glichet und Verlas: HALLWAG JL-G, Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlazsanstalt, Bern.

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