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E_1936_Zeitung_Nr.075

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BERN, Dienstag, 15. September <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N« 75<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozusehlaf, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversieh.) Vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Aussähe C (mit Insassenversicheruna) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Die Auswirkungen der eidg. Benzinzollpolitik<br />

Bei der am 25. Juni 1935 durch dringlichen<br />

Bundesbeschluss vorgenommenen Erhöhung<br />

des BenzJnzolles von 20 Fr. auf 28 Fr. pro<br />

100 kg Benzin, resp. von 17 auf 23% Rappen<br />

pro Liter, setzte unsere oberste Landesbehörde<br />

einen Importrückgang von 10—15 %<br />

der im Jahre 1934 erzielten Maximaleinfuhr<br />

von 218,540 t in Rechnung. Man nahm also<br />

eine weitere jährliche Benzin- und Benzoleinfuhr<br />

von 186,000 bis 197,000 t an. Immerhin<br />

setzte der eidg. Finanzminister die ungeachtet<br />

des Importausfalles aus «dieser Zollerhöhung<br />

resultierenden Mehreinnahmen auf<br />

16 Millionen Fr. fest, welche Summe denn<br />

auch ins Finanzprogramm 2 eingestellt<br />

wurde.<br />

Nun kamen während der ersten 8 Monate<br />

des laufenden Jahres im ganzen 1,260,288 q<br />

Benzin und Benzol zur Einfuhr gegenüber<br />

1,374,259 q während der vorjährigen Parallelperiode,<br />

d.h. der Import ging um 113,971 q<br />

zurück. Nachstehende Darstellung vermittelt<br />

ein genaues Bild dieses mehr als Sprozentigen<br />

Rückganges:<br />

Benzin- und Benzoleinfuhr.<br />

1934 1935 <strong>1936</strong><br />

q q; q<br />

Januar 111011 118 863 95 207<br />

Februar 113 457 129 003 127 040<br />

März 158 362 125 406 135 541<br />

April 176 516 164 986 157 306<br />

Mai 214 384 195 990 177 542<br />

Juni 208 291 215 828 185 273<br />

Juli 209 035 211519 182 916<br />

August 238 769 212 664 199 463<br />

September 200 347 202187<br />

Oktober 220 748 207 826<br />

November 169 272 147 957<br />

Dezember 165 278 134 695<br />

2 185 470 2066 925<br />

Zugegeben ist nun, dass sich dieser Rückschlag<br />

in den erwarteten Bahnen bewegt.<br />

Die bedenklichen Folgen der durch diese<br />

Tatsache hervorgerufenen Erwerbsschrumpfung<br />

beim gesamten Automobilgewerbe allerdings<br />

sind in dieser Rechnung nicht inbegriffen,<br />

wiegen aber zweifellos viel schwerer<br />

als gemeinhin angenommen. Immerhin verzeichnen<br />

mit Ausnahme des März alle vergangenen<br />

Monate zum Teil ganz erhebliche<br />

Einfuhrausfälle. Wir verweisen nur auf den<br />

August <strong>1936</strong>, die typische automobilistische<br />

Hochsaison, mit seiner um 13,201 q geringeren<br />

Importziffer. Dass der motorisierte<br />

Strassenverkehr auf diese starke Erhöhung<br />

des Benzinpreises nicht stärker reagierte,<br />

F E U I L L E T O N<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

10. Fortsetzung.<br />

Ich bin für meinen Onkel und gegen die Vernunft.<br />

Aber gerade deshalb hab ich manchmal<br />

eine solche Sehnsucht nach Menschen,<br />

bei denen man nicht fürchten muss, dass sie<br />

eines Morgens nicht mehr zum Frühstück er-<br />

10.-<br />

Erscherat jeden Diensten und PrsltafJ<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelfc* Ulto"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 • Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

also nicht noch wesentlichere Einbussen verzeichnet,<br />

ist der beste Beweis für dessen bedeutsame<br />

Stellung innerhalb der schweizerischen<br />

Verkehrswirtschaft, in erster Linie<br />

als Preisregulator hinsichtlich der übersetzten<br />

Tarifansätze der Schiene. Gerade die<br />

ganz aussergewöhnliche Verquickung aller<br />

schweizerischen Wirtschaftsfragen und Wirtschaftsnöte<br />

führt in letzter Zeit immer mehr<br />

zur Erkenntnis, dass unser Land ganz einfach<br />

gezwungen ist, seine ganze Wirtschaftsführung<br />

und Preisbildung vernünftigerweise<br />

wieder mehr nach dem ausländischen Niveau<br />

zu orientieren. Dabei gewinnt die Ueberzeugung<br />

zusehends an Ausdehnung: Hohe inländische<br />

Transportkosten bedeuten unbedingt<br />

eine Fesselung von Industrie, .Handel<br />

und Gewerbe. Mag^ daher allen Tariffragen<br />

der Schiene noch so sehr der Ruf des noli<br />

me tangere vorausgehen, unsere Wirtschaft<br />

muss von diesem Hemmschuh befreit werden.<br />

Es geht nicht an, aus Schrecken vor<br />

der unerfreulichen Situation unserer Bundesbahnen,<br />

die Augen vor den immer gebieterischer<br />

werdenden Notwendigkeiten zu ! verschliessen<br />

und die Lage durch ein in die<br />

Höheschrauben der Transportkosten der<br />

Strasse zu retten versuchen. Diese unglückliche<br />

Preispolitik wird sich je länger je mehr<br />

rächen, als unser Land nicht nur eine<br />

schlechte Rohstoffbasis, sondern dazu noch<br />

eine nicht viel bessere Verkehrslage aufweist.<br />

Wenn wenigstens die Drosselung der natürlichen<br />

Verkehrsentwicklung der Strasse<br />

infolge übermässiger Belastung der Treibstoffe<br />

sich einzig in rückläufigen Benzin- und<br />

Benzol-Einfuhrziffern bemerkbar machte ! In<br />

immer schärferem Masse machen sich jedoch<br />

die nachteiligen Folgen dieser Politik auch<br />

beim Import der Motorfahrzeuge und deren<br />

Zubehörteilen geltend. Um so bemühender<br />

das gegenwärtige Schauspiel der unterschiedlichen<br />

politischen Behandlung von Benzin<br />

und Bier! So sehr wir den Brauern und<br />

Wirten Erfolg wünschen in ihrer Abwehr<br />

gegen die steten neuerlichen Beutezüge des<br />

Bundesfiskus, so sehr müssen wir darauf<br />

dringen, dass auch den Benzinkonsumenten<br />

und den 50,000 im schweizerischen Automobilgewerbe<br />

Beschäftigten Recht widerfahre.<br />

Man messe mit gleicher Elle !<br />

Im Gegensatz zu den Benzin- und Benzolimporten<br />

ist die Entwicklung der Gasölimporte<br />

schon heute als höchst bedenklich zu<br />

qualifizieren :<br />

Sybil klammerte die Hände um Lukas'<br />

Nacken und horchte. Knisterte es nicht durch<br />

die Stille, ruhelos, wie Schutt in bröckelndem<br />

Mauerwerk?<br />

«Vielleicht kommt ein Gewitter...»<br />

Lukas prüfte den Himmel und beugte sich<br />

verliebt zu ihrem Mund.<br />

«Hilf mir doch — so hilf mir doch...»<br />

Alber Sybil flüsterte, ohne die Lippen zu<br />

regen, es klang nur wie ein Hauch.<br />

«Sie seufzte», dachte Lukas bedrückt Aber<br />

er vergass es gleich.<br />

«Also so siehst du aus... warum lachst du?<br />

Bin ich kindisch, Lieber? loh will dich ansehen,<br />

so lange ich es noch kann. Denn<br />

morgen — — nein, wir denken jetzt nicht<br />

an morgen! Was hast du an der Schläfe —<br />

eine Narbe ? Warst du im Krieg ? Ist es<br />

schrecklich gewesen ? ><br />

Sybil sprach hastig, wartete keine Antwort<br />

ab. Ihre Stimme jagte immer weiter, beschwörend,<br />

atemlos. So viele Worte mussten<br />

noch gesagt werden, und es war spät,<br />

die Minuten tickten vorbei, unersetzlich und<br />

kostbar wie nie vorher.<br />

« Du musst mir erzählen, du musst mir viel<br />

erzählen ! Hast du Geschwister, Freunde ?<br />

Du bist fleissig, nicht wahr ? Sitzst immer<br />

über deinen Plänen, rechnest, zeichnest ?<br />

Und wenn du den Bau kontrollierst, dann<br />

grüssen dich die Arbeiter, haben Respekt vor<br />

dir... Bist du freundlich zu ihnen, bist du<br />

ein guter Herr? Dass ich dich früher nie<br />

gesehen hab, die Stadt ist doch so klein, jeder<br />

kennt jeden. Und nicht einmal deinen<br />

Namen hab ich gehört... Alber wir leben ja<br />

hin, wissen nicht einmal von uns selbst etwas<br />

Genaues...»<br />

« Wir ... », sagte Sybil. Sie zuckte verächtlich<br />

die Brauen. «Lackierte Puppen in<br />

einer Spielzeugwelt. Alles so hübsch, so<br />

bunt, so niedlich — und klein wie unser Hirn.<br />

Der Golfplatz, das Motorboot, man trägt<br />

Blau, und Angela hat ihren geschiedenen<br />

Gatten wieder geheiratet. Bar, die Bridgepartie,<br />

Theater — wird Tulipan das Derby<br />

machen ? So leben wir, siehst du, es ist ein<br />

furchtbares Leben, ich hatte so viel Pläne,<br />

ich wollte... Nein, nicht wieder küssen !<br />

Sei gut, sei lieb, leg deinen Kopf an meine<br />

Gasölimporti<br />

1934 1935 <strong>1936</strong><br />

q 1 q<br />

Januar<br />

Februar<br />

7 931<br />

4 073<br />

14669<br />

2 707 *<br />

1861<br />

14Ö7<br />

März 2650 9601 5040<br />

April 7 672 11130 1021<br />

Mai 3 977 9 803 3032<br />

Juni 5 371 13 084 6163<br />

Juli 5 346 5198 2 916<br />

August 5 238 12 730 10 086<br />

September 3166 17 672<br />

Oktober 9 337 22187<br />

November 18 498 12 527<br />

Dezember 12 089 22168<br />

85 329 153 476<br />

Einer Einfuhr von 78,922 q während der<br />

ersten 8 Monate des Vorjahres stehen in der<br />

diesjährigen Vergleichsperiode ganze 31,626 q<br />

gegenüber. Dabei weist der Monat August<br />

mit seiner Mindereinfuhr von rund 2500 q<br />

verglichen mit dam vorjährigen Parallelmonat<br />

noch die höchste Importmenge von allen<br />

8 Berichtsabschnitten des laufenden Jahres<br />

auf. Es beträgt demnach der Rückschlag bei<br />

den Gasölimporten 47,296 q oder volle 58 % \<br />

Diese Ziffern dürften doch sicher selbst für<br />

imsern Bundesrat Beweiskraft genug besitzen<br />

hinsichtlich der Zweischneidigkeit seiner<br />

Benzin- und Gasölpolitik. Oder wird zuständigen<br />

Orts erst der Ruin der schweizerischen<br />

Automobilwirtschaft, insbesondere<br />

des Schwerverkehrs, als beweiskräftig anerkannt<br />

?<br />

Doch während die Einfuhrziffern für Benzin,<br />

Benzol, Gasöl, Motorfahrzeuge verschiedenster<br />

.Kategorien einem ununterbrochenen<br />

Schrumpfungsprozess unterliegen, der mit<br />

Bezug auf die Lage der schweizerischen<br />

Motorfahrzeug- und Zubehörindustrien, des<br />

Garagen- und Reparaturgewerbes Schlimmstes<br />

voraussehen lässt, gibt es in der schweizerischen<br />

Aussenhandelsbi'lanz wenigstens<br />

eine Position, die sich in stetigem Aufstieg<br />

befindet: die ominösen,- weder durch juristische<br />

noch kommerzielle Kunstkniffe zu<br />

begründenden Alkoholimporte.<br />

Alkoholimporte:<br />

1934 1935 <strong>1936</strong><br />

bl hl hl<br />

Januar 6908 567 2848<br />

Februar 5700 132 3227<br />

März 3551 133 1887<br />

April 6369 — 2834<br />

Mai 3781 472 3982<br />

Juni 3686 — 2643<br />

Juli 934 — 3937<br />

August 4221 — 3754<br />

September 2795 —<br />

Oktober 1653 414<br />

November 2817 2249<br />

Dezember 1702 4895<br />

44,117 8862<br />

Benzin, Benzol und Gasöl stellen Produkte<br />

dar, zu deren Einfuhr wir gezwungen sind.<br />

Schulter. Ich will dein Gesicht kennen, ich<br />

will es auswendig lernen, dass ich es noch an<br />

meinem letzten Tag aufsagen kann wie einen<br />

Spruch: hohe Stirn, schöner Mund, schöne<br />

Augen... aber die sind noch nicht erwachsen,<br />

die sind um zwanzig Jahre jünger als<br />

du! Ich kann mir denken, dass deine Mutter<br />

sehr stolz ist auf dich... Ich habe schon<br />

lang keine Eltern, Mama ist gestorben, da<br />

war ich noch ein kleines Mädchen. Aber man<br />

darf nicht davon sprechen — sie ist nicht<br />

daheim gestorben, sondern in der Wohnung<br />

ihres Geliebten. Ein Tenor, berühmt... ich<br />

habe Photos von ihm gesehen, mein Gott,<br />

ein fetter, gelangweilter Mann, aber sie muss<br />

ihn sehr geliebt haben. Ich hab alles erst<br />

viel später erfahren, niemand durfte davon<br />

wissen. Es hätte Papa die Karriere kosten<br />

können ! Mama war so schön — ach, so<br />

schön # und zart und elegant! »<br />

Syb'il beugte den Kopf und starrte in die<br />

schwankenden Lichtkugeln der Laternen.<br />

< Ich erinnere mich noch deutlich an sie.<br />

Ihr Haar war dunkel wie meines, und sie<br />

hatte immer den Mund ein wenig offen. Es<br />

war so drollig, es sah aus, als staunte sie unaufhörlich<br />

über das Leben. Sie war erst vierunddreissig<br />

— ein Herzschlag, aus. Noch im<br />

Sarg war sie eine kleine süsse Dame, die das<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach Spadaltarit<br />

Inseratengehluss 4 Tan« vor Erscheinen der Nummern<br />

Wir berichten heute<br />

Ober:<br />

Kampf der Beimischung.<br />

Grosser Preis von Italien:<br />

Abermals Rosemeyer auf<br />

Auto-Union.<br />

Verkehrsteilung in Schweden.<br />

Oesterreichische Erfahrungen<br />

mit der Spritbeimischung.<br />

Titlis-Autotunnelprojekt.<br />

Alkohol aber gibt es innerhalb der schweizerischen<br />

Grenzpfähle seit Bestehen des neuen<br />

Alkoholgesetzes in Hülle und Fülle. Die eidgenössischen<br />

Schnapsquellen sollen in den<br />

letzten Jahren so reichlich geflossen sein,<br />

dass sich der Alkoholdirektor auf die Suche<br />

nach zu mietenden Tanks begeben musste.<br />

Die der Alkoholverwaltung gehörenden DeJsberger<br />

Tanks aber standen zur selben Zeit<br />

gratis zur Verfügung einer Basler Firma !<br />

Noch immer macht das Märchen vom typisch<br />

schweizerischen Geschmäcklein des einheimischen<br />

Alkohols die Runde, als Tarnung<br />

wohl für die ausländischen Spritimporte.<br />

Der Vizedirektor der eidg. Alkoholverwaltung<br />

spinnt den Fäden gar noch weiter : Die<br />

kapitalintensive chemische Auslandskonkurrenz<br />

der schweizerischen chemisch-pharmazeutischen<br />

Branche würde nämlich, so ineint<br />

er, bei Verwendung von erstklassigem inländischem<br />

Industriesprit durch die letztere<br />

schon dafür sorgen, dass Japaner, Chinesen,<br />

Malayen und am Ende auch Hottentotten<br />

sich wegen des typisch schweizerischen<br />

Sohnapsgeschmäckleins solcher Produkte beschweren.<br />

1304 hl Alkohol wurden während der ersten<br />

8 Monate des Vorjahres eingeführt. Dies<br />

Jahr beträgt der Import während der gleichen<br />

Zeitspanne 25,122 hl Sprit, d. h. 1800 %<br />

mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode<br />

! Selbst wenn man die Ausfuhrziffern<br />

unserer chemischen Industrie durch ein Vergrösserungsglas<br />

betrachtet, findet man beim<br />

besten Willen keine Exportzunahme, wie sie<br />

sich in konsequenter Auswirkung der Tannersehen<br />

Einfuhrbegründungen ergeben musste.<br />

Wie lange soll sich eigentlich der Steuerzahler<br />

noch durch solch fürstlich entlöhnte Märchenerzähler<br />

zum Narren halten lassen ?<br />

Schluss mit der Misswirtschaft forderte<br />

der 5. Juli <strong>1936</strong>. Wer ist verantwortlich für<br />

deren Fortdauern? Und was sagt der Bundesrat<br />

zu diesen Praktiken?<br />

Kruzifix zwischen den Händen hielt wie einen<br />

Blumenstrauss...<br />

Ich glaube, wir sind keine ehrbare Familie<br />

», sagte Sybil. « Man hält uns nur dafür<br />

weil wir immer versuchten, unsere Geschiebten<br />

heimlich abzumachen, ohne dass es andere<br />

erfuhren. Sogar Papa, dieser geliebte<br />

Bürokrat, hat am Ende Schande über uns<br />

gebracht, und man musste lügen, vertuschen,<br />

die Vorhänge zuziehen. Ach, alle meine Verwandten<br />

: sie sind so korrekt, Tag für Tag<br />

nichts als ehrbar, und dann, plötzlich, da<br />

packt es sie, und sie gehen hin und tun unsinnige<br />

Dinge. Ein Onkel von mir fuhr als<br />

Fünfzigjähriger nach Siam, um zu jagen.<br />

Glaubst du, dass es dort überhaupt Wild<br />

gibt ? Ich glaub es nicht. Er hatte genug von<br />

seiner Anständigkeit und wollte vagabundieren.<br />

Sechs Jahre lang hörte man kein Wort<br />

von ihm, wir hielten ihn alle für tot. Aber<br />

dann kam er zurück, wie von einem Spaziergang,<br />

war wieder vernünftig, legte Patience<br />

und spielte Schach mit seinen Söhnen...<br />

Ich finde, das ist eine gute Art zu leben.


JCcunpf de* {Beimischung*<br />

Kürzlich haben wir unter dem Titel<br />

« Grosskampftage in Sicht » auf der schweizerischen<br />

Automobilwirtschaft drohenden Gefahren<br />

hingewiesen. Dieser Erwerbszweig,<br />

mit seinen zahlreichen direkten und indirekten<br />

Ausstrahlungen auf unsere gesamte<br />

Volkswirtschaft, ja sogar auf die Sohweiz.<br />

Bundesbahnen, soll nun neuerdings in die<br />

Zange genommen werden. Am letzten Dienstag<br />

hat nämlich die nationalrätliche Alkoholkommission<br />

(Präsident: Nationalrat Stutz)<br />

dem Alkoholbudget samt vorgesehener Beimischung<br />

zugestimmt.<br />

Bekanntlich hatte der Ständerat die Vorlage<br />

bereits in seiner Juni-Session angenommen.<br />

Bedauerlich, aber wahr — sämtliche<br />

von den Benzinkonsumenten gegen diesen<br />

wirtschaftlichen Unsinn ins Feld geführten,<br />

wohlbegründeten Argumente haben nichts<br />

gefruchtet. Selbst die Einmütigkeit des<br />

5. Juli <strong>1936</strong> vermochte gewisse Parlamentarier<br />

nicht zu überzeugen und ihnen die Augen<br />

dafür zu öffnen, dass es um eine Frage<br />

geht, die den Existenzkampf weitester<br />

Schichten unseres Volkes noch härter gestaltet.<br />

Wohl ist noch nicht aller Tage Abend,<br />

denn das Plenum des Nationalrates hat sich<br />

in seiner demnächst beginnenden Herbstsession<br />

neuerdings mit dem Alkoholbudget auseinanderzusetzen,<br />

nachdem dieses am zweitletzten<br />

Tag der Junisession nur mit 3 / 12 angenommen<br />

wurde. Dieser in der Geschichte<br />

eidgenössischer Budgets einzig dastehende<br />

Vorgang dürfte also ein recht interessantes<br />

Nachspiel zeitigen- Für den Moment liegen<br />

die Dinge so:<br />

Unabhängig von der Genehmigung oder<br />

Ablehnung des Voranschlages der eidg. Alkoholverwaltung<br />

hatte der Bundesrat laut<br />

Finanzprogramm 2 das Recht, den Beimischungszwang<br />

einzuführen; am 30. Mai <strong>1936</strong><br />

hat er denn auch, entsprechend beschlossen.<br />

Am 15. Juni a. c. genehmigte der Ständerat<br />

das den eidgenössischen Räten vorgelegte<br />

abgeänderte Budget der Alkoholverwaltung,<br />

das einen Einnahmenüberschuss von<br />

504,000 Franken vorsah.<br />

Der Nationalrat hat dieses selbe Budget in<br />

der Folge abgelehnt.<br />

Als Auftakt der letzten Phase ist nun die<br />

Zustimmung der nationalrätlichen Alkoholkommission<br />

zum bundesrätlichen Ergänzungsbericht<br />

vom 28. August a. c. über die<br />

Vorbereitungen für die Durchführung der<br />

Verwertung der nächsten Kartoffel- und<br />

Obsternte erfolgt. Der vom Bundesrat zur<br />

Genehmigung empfohlene Voranschlag der<br />

Alkoholverwaltung sieht nach wie vor die<br />

Beimischung von Sprit zum Benzin vor.<br />

Und nun tritt die Handlung ins entscheidende<br />

Stadium: Behandlung des abgeänderten<br />

Voranschlages durch den Nationalrat in<br />

der Herbstsession!<br />

Noch weiss niemand, wie die Würfel fallen.<br />

Doch hegen wir besser keine trügerischen<br />

Illusionen! Das Ringen wird nicht<br />

leicht sein, denn die hinter und vor den Kulissen<br />

gegen die Benzinkonsumenten mobilisierten<br />

Kräfte sind nicht zu unterschätzen.<br />

Wohl dürfen wir auf ein paar überzeugte und<br />

deshalb unentwegte parlamentarische Streiter<br />

für unsere Sache zählen. Doch vergessen<br />

•wir nicht, dass ihr Stand schwer sein wird —<br />

nicht gegen mittelalterliche, sondern gegen<br />

altertümliche Anschauungen und Auffassungen<br />

gilt es sich zur Wehr zu setzen. Zwei<br />

Vertreter der Via Vita haben in Lausanne<br />

scheinen, weil ihnen nachts die Idee kam,<br />

den Niagara zu durchschwimmen oder die<br />

Bank von Monte Carlo zu sprengen. Ich verehre<br />

Menschen, die genau wissen, was sie<br />

wollen und auf ihren Schild schreiben: ,0b<br />

immer Treu und Redlichkeit'. Im ersten Augenblick<br />

schon hab ich gespürt, dass du zu<br />

ihnen gehörst, zu den Treuen, Redlichen, die<br />

ich immer nur von weitem beobachtet habe...<br />

Liebling, warum bist du so ernst ? Gib mir<br />

deine Hand, ich möchte immer so durch die<br />

Nacht fahren, deine Hand halten, dein Gesicht<br />

streicheln. Dabei sind wir gleich in der Stadt<br />

— ach wir Armen ! » Aber wir bleiben noch<br />

beisammen, ja ? ><br />

Sybil betrachtete ihn unruhig. Warum gab<br />

er keine Antwort ? Sie strich mit dem Zeigefinger<br />

über seine Stirn.<br />

«Fort mit diesen Falten! Woran denkst<br />

du ? Wenn es etwas ist, das dich ärgert,<br />

dann vergiss es für heute... ><br />

< Es ist nichts Ärgerliches », sagte Lukas.<br />

« Nur ein Telephonanruf. »<br />

Er beugte sich vor und rief dem Chauffeur<br />

zu, dass er bei der nächsten Automatenzelle<br />

halten sollte.<br />

Dann fasste er wieder Sybils Hand, streichelte<br />

sie leise. Aber er sprach noch immer<br />

kein Wort, und die Falten auf seiner Stirn<br />

verschwanden nicht. Wahrscheinlich dachte<br />

er nach, aber es musste etwas Wichtigeres<br />

der versammelten Alkoholkommission einmal<br />

mehr erfolglos den Standpunkt der Motorfahrzeughalter<br />

und Benzinkonsumenten in<br />

Sachen Beimischung unterbreitet. Die nachfolgende<br />

schriftliche Fixierung ihrer Argumente<br />

zeigt, dass man selbst für überzeugendste<br />

Darlegungen taub ist:<br />

< Der Bundesrat hat am 26. August d. J. die<br />

« Via Vita > durch die Herren Bundesräte Meyer<br />

und Pilet-Golaz empfangen und wir haben ihn ersucht,<br />

die Möglichkeit einer Entlastung des Motorfahrzeuges<br />

zu prüfen, da die gegenwärtigen Lasten<br />

es geradezu erdrücken und damit diese wichtige<br />

Wirtschaftsbranche in eine äusserst kritische Lage<br />

bringen.<br />

Der Benzinverbrauch sinkt, die Einfuhr von<br />

Wagen ebenso. Handel und Gewerbe können<br />

ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.<br />

Die Industrie ist am Ende angelangt und jede<br />

Woche steigert sich die Zahl der Arbeitslosen dieser<br />

Branche.<br />

Wir führten das Beispiel mannigfacher Staaten<br />

an, insbesondere Oesterreichs, welche die Bedeutung<br />

des Motorfahrzeuges für das Gemeinwohl verstanden<br />

haben und die durch eine den gegenwärtigen<br />

Notwendigkeiten Rechnung tragende Politik eine<br />

rationelle Entwicklung des Strassenverkehrs ermöglicht<br />

haben.<br />

Der Mehrertrag der Fiskaleinnahmen ist bedeutend<br />

gewesen und wir sind überzeugt, dass eine<br />

Entlastung an Stelle einer weiteren Belastung auch<br />

bei uns die gleiche Wirkung hätte.<br />

Wenn ausländische Beispiele geeignet sind zu<br />

überzeugen, so möchten wir Ihnen noch die Beschlüsse<br />

des Grand Conseil Economique de France<br />

anführen, welche von der Regierung eine ernstliche<br />

Herabsetzung der dem Automobil auferlegten Fiskallasten<br />

neben einer Ausbesserung und einem<br />

Ausbau der Strassen verlangen.<br />

Anbei die Uebersetzung des Textes der Resolution:<br />

« In der Absicht, einer allgemeinen Herabsetzung<br />

der Fiskallasten und einer Besserung der nationalen<br />

Volkswirtschaft zu dienen, wäre es zweckmässig<br />

und dringend, versuchsweise die Gebühren<br />

auf flüssige Treibmittel für den Strassenverkehr<br />

um 50 Prozent herabzusetzen, was eine Ermässigung<br />

des Hektoliterpreises für Tourismus-Treibmittel<br />

um Fr. 27.— und der Treibmittel für Lastwagen<br />

um Fr. 13.50 bedeuten würde.»<br />

Geben Sie sich Rechnung davon, wie lebenswichtig<br />

es für uns ist, zu einem möglichst niedrigen<br />

Preis der Motortreibmittel zu gelangen, nachdem<br />

Deutschland, Italien, Oesterreich und nunmehr auch<br />

Frankreich dazu gelangt sind, ihre früheren Methoden<br />

vollkommen umzustürzen. '<br />

Mit der vorgesehenen Herabsetzung wird Frankreich<br />

für Tourismus-Treibmittel zu einem Literpreis<br />

von 40—42 Schweizer Rappen, die Verkehrssteuern<br />

eingeschlossen, kommen, während der gegenwärtige<br />

Preis bei uns 43 Rappen beträgt und ungefähr 15<br />

Rappen zuzusetzen sind :für die Verkehrstaxen und<br />

Gebühren.<br />

So ist die Gesamtlage. Sie zeigt uns klar, dass<br />

jede weitere Belastung ausgeschlossen<br />

ist, dass die fiskalische Höchstbelastung schon überschritten<br />

wurde und dass wir uns in Richtung auf<br />

eine Deflation bewegen müssen.<br />

Um den Voranschlag der Alkoholverwaltung ins<br />

Gleichgewicht zu bringen, wenn ein Gleichgewicht<br />

heute überhaupt möglich ist, wünschen Sie dein<br />

Motorfahrzeug 60 000 hl zu Fr. 70 = Fr. 4 200 000<br />

zu verkaufen.<br />

Diese Verkaufsmenge wird den bestehenden<br />

Stocks entnommen, deren Kaufpreis von Fr. 1.80<br />

auf 25 Rappen pro Liter herabgesetzt wurde.<br />

Wenn es sich um eine einzelne Operation betreffend<br />

60 000 hl handeln würde, so würden wir<br />

die Schlussfolgerung verstehen, welche dahin ginge:<br />

Wir haben zu viel gekauft, zu teuer, wir haben<br />

amortisiert und suchen unseren Stock aufs beste<br />

zu liquidieren. Sie haben uns aber mitgeteilt, dass<br />

es sich um eine provisorische Lösung für mehrere<br />

Jahre handeln soll, so dass Sie notwendigerweise<br />

dazu kommen werden,<br />

Verluste aufzuhäufen,<br />

sei es für das Budget der Alkoholverwaltung, sei es<br />

für das Bundes-Budget.<br />

Ob entwässerter oder nicht entwässerter Alkohol,<br />

zu wieviel Prozent die Mischung hergestellt werden<br />

soll, diese Fragen sind durch die Sachverständigen<br />

noch nicht voll abgeklärt; sicher ist soviel, dass nur<br />

ein Treibmittel mit hohem Alkoholgehalt in Frage<br />

sein als ein Telephongespräch. Ging seine<br />

Redlichkeit so weit, dass er an Konstantin<br />

dachte ? War seine Treue so gross, dass ef<br />

nicht dulden wollte, dass Sybil die Treue<br />

noch mehr verletzte? Ach, diese Treue, sie<br />

war zersprungen wie Glas und kein Prunkf<br />

stück mehr. Die Liebe zu Konstantin war<br />

echt und ohne Falsch, Hess sich beweisen<br />

und nachrechnen wie eine mathematische<br />

Formel. Aber es musste ein Fehler in ihr<br />

stecken, den man bis jetzt nur übersehen<br />

hatte, weil das Endresultat trotzdem stimmte.<br />

In der grossen Rechnung dieser Liebe musste<br />

irgendwo ein furchtbarer Irrtum sein...<br />

Der Wagen schaukelte langsam weiter.<br />

Die Kastanien waren aufgewacht, windbewegt<br />

und raschelnd. Ein wenig Kühle lag in<br />

der Luft, Tau duftete von den Bäumen.<br />

Das Auto tat ein paar holprige Sprünge<br />

und hielt neben einer grauen Telephonzelle.<br />

Lukas murmelte etwas, das eine Entschuldigung<br />

sein sollte, und stieg aus. Aber nach<br />

zwei Schritten blieb er stehen, überlegte,<br />

kam wieder zurück.<br />

« Was hast du ? > fragte Sybil geduldig.<br />

Sie begriff nichts, als dass ihn etwas quälte.<br />

« Lukas, was ist mit dir ? ><br />

Er sah sie ratlos an und versuchte, zu<br />

lächeln. Endlich sagte er:<br />

«Du solltest mitkommen.<br />

allein sein...»<br />

AUTOMOBIL-REVUE T>TFVN9T.AfV 1* RT.PTPATTITTI 1O«M* "WO 75<br />

Ich will nicht<br />

kommen dürfte. Die Erfahrungen sind in den meisten<br />

Staaten überzeugend gewesen.<br />

Wir hätten beispielsweise eine Mischung von<br />

45% Alkohol und 55% Benzin d. h.<br />

60.000 hl Alkohol<br />

70.000 hl Benzin<br />

180.000 hl im Total.<br />

Der Gestehungspreis dieser Mischung -wird der<br />

folgende sein:<br />

60.000 hl a Fr. 70.— = Fr. 4.200.000.—<br />

70.000 hl ä Fr. 8.— = » 560.000.—<br />

Fr. 4.760.000.—<br />

d. h. der Liter zu Fr. —.37.<br />

Dies alles ohne Einbeziehung der Kosten für<br />

die Beimischung, für den Transport und die Verteilung.<br />

Um zu einer Mischung zu gelangen, welche den<br />

Eigentümern von Motorfahrzeugen keine zusätzlichen<br />

Kosten erzeugt, wird man sie zu 15% unter<br />

dem Preise des reinen Benzins verkaufen müssen,<br />

da der Verbrauch der Mischung Alkohol-Benzin<br />

« poids lourd > zwischen 15 und 20% höher ist als<br />

der Benzinverbrauch. (Ergebnisse des Auelandes,<br />

•welches diesen Treibstoff zwischen 15 und 20%<br />

billiger als reines Benzin vertreibt.)<br />

Der Detailpreis würde infolgedessen nicht höher<br />

als 36 Rp. sein dürfen; wenn es möglich wäre,<br />

diesen Treibstoff bei Säulenhaltern unterzubringen,<br />

so müsste das Bundesbudget folgende Belastung<br />

auf sich nehmen:<br />

Verlust an Zoll:<br />

130.000 hl ä Fr. 23.35 = (rund) Fr. 3.000.000.—<br />

Transport-, Beimischungs-, Verteilungskosten<br />

und Handelsspanne<br />

zu Fr. 15.—, pro hl geschätzt<br />

= 130.000 hl a Fr. 15.— = Fr. 2.000.000.—<br />

Verlust für das Bundesbudget Fr. 5.000.000.—<br />

ohne den Verlust zwischen Kaufpreis des Fruchtalkohols<br />

und Verkaufspreis des reinen Alkohols für<br />

Treibmittel einzubeziehen.<br />

Diese Lösung kann nicht in Frage kommen,<br />

denn es ist unmöglich ein Verteilungsnetz für dieses<br />

Treibmittel herzustellen; angesichts der enormen<br />

Investierungskosten und der geringen Verbrauchsmöglichkeiten.<br />

E6 ist vorgeschlagen worden, das die Militärund<br />

Postverwaltung den grösseren Teil der Mischung<br />

übernehmen sollten und dass der Rest den<br />

Zisternenbezügern angeboten werde.<br />

Sie werden mit uns einig gehen, dass weder die<br />

Armee noch die Post oder die Zisternenbezüger<br />

einen Preiszuschlag tragen sollten. Infolgedessen<br />

dürfte der<br />

Verlust für das Bundesbudget<br />

folgendes Bild zeigen:<br />

Verlust an Zollgebühren auf<br />

60.000 hl Fr. 1.410.000.—<br />

Transport-, Beimischung- u. Verteilungekosten,<br />

130.000 hl a<br />

Fr. 2.— > 260.000.—<br />

denen beizuzählen ist, die Preisdifferenz<br />

zwischen dem von der<br />

Militär- und Postverwaltung bezahlten<br />

Preis und dem Preis von<br />

37 Rappen, auf welchen die vorgeschlagene<br />

Beimischung zu stehen<br />

käme Fr. 1.670.000.—<br />

Der<br />

gegenwärtige Durchschnittspreis<br />

für die Militärverwaltung<br />

beträgt Fr. 8.85, von welchem<br />

15% für den Mehrverbrauch abzuzählen<br />

sind = Fr. 7.52, so<br />

dass die Differenz Fr. 29.48<br />

pro hl beträgt, d. h. für 60.000 hl<br />

Die Zisternenbezüger würden ein<br />

Total von 70.000 hl erhalten, das<br />

ihnen zum gegenwärtigen Durchschnittspreis<br />

minus 15%, d. h.<br />

Fr. 29.— pro hl fakturiert werden<br />

müsste.<br />

Differenz Fr. 8.— pro hl<br />

1.770.000.—<br />

560.000.—<br />

Verlust für den Bund Fr. 4.000.000.—<br />

Jedenfalls würde die in Aussicht genommene<br />

Beimischung von Alkohol zu Benzin unserer Volkswirtschaft<br />

kosten:<br />

1. die Differenz zwischen dem gegenwärtigen<br />

Kaufpreis des<br />

Fruohtalkohols Fr. 1.80 pro 1<br />

und dem Verkaufspreis<br />

Fr. 0.70 pro 1<br />

Fr. 1.10 pro 1<br />

Verlust für 60.000 hl Fr. 6.600.000.—<br />

2. den durch die Beimischung und<br />

die Mindestverteilung hervorgerufenen<br />

Verlust von » 4000.000.—<br />

so dass das Bundesbudget belastet<br />

würde mit jährlich Fr. 10.000.000.—.<br />

Sybil stolperte über ihre Handtasche und<br />

warf sie auf den Sitz zurück.<br />

« Gern.»<br />

Sie war bereit, ihn überall zu begleiten<br />

und, falls diese Nacht in der Hölle endigen<br />

sollte, ihn auch dort nicht allein zu lassen.<br />

Aber es war kindisch von ihm, zu verlangen,<br />

dass sie neben ihm blieb, wenn er Telephongespräohe<br />

führte.<br />

Die Zelle war eng wie eine Gruft, roch<br />

nach kaltem Zigarrenrauch und Staub. An<br />

eiserner Kette schwankte ein zerfetztes Telephonbuch.<br />

« Elendsquartier », dachte SybiL Sie hatte<br />

Herzklopfen und war verwirrt, als hätte<br />

Lukas gefordert, dass sie für die nächsten<br />

Jahrzehnte dieses Elendsquartier mit ihm<br />

teilen sollte. Die Hölle schien dagegen ein<br />

friedliches Heim zu sein.<br />

Aber Lukas dachte nicht daran, Schicksalsfragen<br />

zu stellen. Er hatte nervös die<br />

Nummer genannt und hielt jetzt Sybil bei<br />

der Hand, als hätte er Angst, dass sie plötzlich<br />

fortlaufen könnte. Aus dem Hörer blökte<br />

das Verbindungssignal, laut und unermüdlich.<br />

Sybil drückte das Ohr an die Aussenseite<br />

des Hörers, horchte mit<br />

< Es kommt niemand. Es ist doch schon<br />

spät, man wird schlafen. »<br />

Wir halten es für unsere Pflicht, Sie IU ersuchen,<br />

die Lösung des Problems unter dem Gesichtspunkt<br />

der<br />

Herstellung reinen Alkohols<br />

zu prüfen, eine Produktion die nach Vorschlägen,<br />

die der Alkoholverwaltung gemacht -worden sind,<br />

zum Preis von Fr. 5.40 pro hl möglich wäre, wobei<br />

chemisch reiner Alkohol, ohne Geruch noch<br />

Geschmack herstellbar wäre, der zu einem Durchschnittspreis<br />

von über Fr. 70.— pro hl verkauft<br />

werden könnte.<br />

Diese Lösung würde den Verlust von<br />

Fr. 4.000.000.— ausschalten, der durch den Verkauf<br />

und die Verteilung der Mischung Alkohol-<br />

Benzin hervorgerufen würde.<br />

Die Alkoholverwaltung ist genötigt Fr. 1.80 beziehungsweise<br />

Fr. 1.55 für das zu bezahlen, was sie<br />

nur zu Fr. 0.70 oder Fr. 0.80 realisieren kann. Sie<br />

hat die Verpflichtung, die Mengen auf das Minimum<br />

zu beschränken und niemand wird ihr einen<br />

Vorwurf machen, wenn sie fordern würde, dass<br />

die Differenz auf das Konto Subvention für die<br />

Landwirtschaft übernommen werde.<br />

Einschränkung oder Unterbindung der Einfuhr,<br />

Beschränkung der Herstellung von Fruchtalkohol<br />

und Herstellung von absolutem Alkohol, dessen<br />

Stocks im Mobilisationsfalle sofortige Verwendung<br />

für den Fahrzeugverkehr finden könnten, ist unseres<br />

Erachtens eine wirtschaftlich richtige Lösung,<br />

richtiger als ein Beimischungsverfahren zu<br />

forcieren, das dem Staatsbudget Millionen kostet,<br />

ohne irgend jemand von Nutzen zu sein. »<br />

Trotz dieser grossen Eindringlichkeit, die<br />

vor allem auf dem angeführten Tatsachenmaterial<br />

beruht, blieb der Bericht ohne sichtbaren<br />

Einfluss auf die Mehrzahl der Mitglieder<br />

der Alkoholkommission. Wie wird seine<br />

Wirkung auf die übrigen Nationalräte sein?<br />

Wir wagen kaum zu hoffen. Es scheint, als<br />

sei jede Art und Weise gut und richtig, die<br />

zur Vernichtung der schweizerischen Automobilwirtschaft<br />

führt. Dass dadurch die auf<br />

die Motorisierung aufgebaute Neugestaltung<br />

unserer Armee durch die Behörden selbst<br />

vereitelt wird, scheint man noch nicht gemerkt<br />

zu haben. Noch gaben wir keiner der<br />

Stimmen Raum, die im Hinblick auf die Wehranleihe<br />

Zusammenhänge zwischen Belangen<br />

der Armee und den auf dem Automobil ruhenden<br />

Belastungen nachwiesen. Sollte man<br />

allerdings zuständigen Orts die ratenweise<br />

Erwürgung des motorisierten Strassenverkehrs<br />

und die Sanierung der verfuhrwerkten<br />

Alkoholverwaltung zu Lasten Dritter den<br />

landesverteidigungspolitischen Interessen voranstellen,<br />

dann werden wir nicht mehr hinter<br />

dem Berge halten!<br />

Toufismus<br />

Grossglockner meldet Rekordbesuch. Bis<br />

Ende August verzeichnet die Grossglockner-<br />

Alpenstrasse eine Frequenz von 124,300 Passagieren<br />

mit 19,272 Motorfahrzeugen, 4316<br />

Autobussen, 4317 Motorrädern und 6420<br />

Fahrrädern. Im August allein betrug der Anteil<br />

den ausländischen Fahrzeuge an der Gesamtfrequenz<br />

nicht weniger als 50,2 %. Das<br />

stärkste ausländische Kontingent stellte die<br />

Tschechslowakei, und zwar entfielen auf<br />

1000 ausländische Fahrzeuge rund 206 auf<br />

dieses Land. An zweiter Stelle folgt Italien<br />

mit 160 Automobilen. Aus Grossbritannien<br />

kamen 104, aus den Niederlanden 96, Frankreich<br />

93, Deutschland 80, aus der Schweiz<br />

79, Ungarn 47, Belgien 45, Jugoslavien 31,<br />

Dänemark 16, Rumänien 10, Polen 7, Schweden<br />

6 und Aegypten 4 Motorfahrzeuge.<br />

Diese Zahlen beweisen mit aller Deutlichkeit,<br />

dass der Ausbau des schweizerischen<br />

Alpenstrassennetzes ein unbedingtes Erfordernis<br />

und kein Luxus ist. Vielleicht revidiert<br />

gelegentlich auch der eidgenössische<br />

Oberbauinspektor seine im Mai vertretene<br />

Auffassung, dass das Umfahrenwerden der<br />

Schweiz noch nicht eingesetzt habe.<br />

Da riss das Signal ab, eine Frauenstimme<br />

tönte auf, dünn und hell.<br />

« Ja », sagte Lukas. < Ich bin es. Hast du<br />

dich sehr geängstigt? Ich konnte nicht eher<br />

anrufen, es tut mir so leid, es war ganz "unmöglich<br />

...»<br />

Sybil hörte unverständliche Worte summen,<br />

stockend, mit vielen Pausen. Dann kam<br />

eine grosse schwarze Stille.<br />

« Mit wem sprichst du ? » flüsterte Sybil.<br />

« Wer ist das ? ><br />

« Ich habe mit Baurat Wagner eine wichtige<br />

Unterredung >, sagte Lukas in den Apparat<br />

«Und und ich muss noch eine<br />

Menge mit ihm besprechen.» Er log ungeschickt,<br />

aber tapfer. Es klang wie «Hier<br />

stehe ich, Gott helfe mir, ich kann nicht besser<br />

lügen. ><br />

« Ob ich... ? Natürlich, ich hab schon<br />

längst gegessen. Ich komme bald heim, ja,<br />

sehr bald. Aber du sollst nicht warten. Ich<br />

bitte dich...»<br />

Die Stimme unterbrach ihn. Sie hatte nicht<br />

mehr diesen hellen Ton, Unruhe war in ihr,<br />

klang durch alle Worte wie trübes Glockenlauten.<br />

< Eine Ausrede ? » fragte Lukas. Er holte<br />

Atem und erklärte matt:<br />

« Hab ich je Ausreden gebraucht ? »<br />

(Fortsetzung folgt)


JJ075 = DIENSTAG, 15. SEPTEMBER' i$3b<br />

Sportnachrichten<br />

Grosser Preis von Italien in Monza<br />

Wiederum Auto Union, wiederum Rosemeyer — Nuvolari (Alfa Romeo)<br />

erringt sich den zweiten Platz — Stuck und Varzi ausgeschieden — Ein<br />

an Kampf und Spannung nicht eben reiches Rennen<br />

DAS TRAINING VOM DONNERSTAG...<br />

Vor mehreren hundert Personen, welche das Geschehen<br />

auf der Piste von den Tribünen aus und in<br />

der Nähe der Boxen mit grösstem Interesse verfolgten,<br />

entwickelte sich am Donnerstag ein reger Trainingsbetrieb.<br />

Rosemeyer, von Delius und Hasse begaben<br />

sich zuerst auf die Bahn. Der blonde Auto-<br />

Union-Fahrer, der in der vergangenen Saison von<br />

Sieg zu Sieg eilte, absolvierte vorerst einige Rekognoszierungsrunden<br />

und ging dann aufs Ganze, Um<br />

schon nach kurzer Zeit mit 2:56,4 (142,856 km/St.)<br />

die schnellste Runde des Tag'es zu drehen, von Delius<br />

erreichte minimal 3:01 und Hasse 3:03. Etwas<br />

später erschienen auch Stuck und Varzi auf der<br />

Piste, von denen der erste als schnellste Zeit 2:58,8<br />

registrierte, während es Varzi mit dem Trainingswagen<br />

auf 3:02 brachte. — Aber auch die Scuderia<br />

Ferrari blieb nicht tatenlos. Sowohl Nuvolari als<br />

auch Farina und Dreyfus trainierten mit dem 12-<br />

Zylinder-Modell, während für Brivio, der am Mittwoch<br />

leicht verunglückte, sein Stallgefährte Pintacuda<br />

eingesprungen ist, dem am Sonntag ein 8-Zylinder-Rennwagen<br />

anvertraut wird. Nuvolaris Minimalzeit<br />

wurde mit 3:00,6 chronometriert.<br />

...UND VOM FREITAG<br />

Die am Donnerstag gefahrenen Zeiten konnten<br />

am Freitag nicht mehr erreicht werden, da der<br />

Grossteil des Trainings verregnet wurde und die<br />

nasse Bahn somit alle Fahrer zu grösster Vorsicht<br />

zwang. Es stellte sich heraus, dass die Piloten bei<br />

nasser Piste durchschnittlich 20 Sekunden mehr benötigen.<br />

Am schnellsten war Achille Varzi mit 3:19,<br />

während Rosemeyer auf 3:20,8 und Stuck auf 3:24<br />

kamen. Die Alfa-Romeo-Leute begannen ihr Training<br />

erst, als der Regen aufgehört hatte und die<br />

Bahn bereits wieder angetrocknet war. doch vermochte<br />

Nuvolari auch diesmal nicht unter 3:06,8 zu<br />

\drehen. Es wird indessen versichert, dass der Manrtuaner,<br />

wie auch die übrigen Mannen von der Scuderia<br />

Ferrari, sehr verhalten fuhren und am Sonntag<br />

etliche km/St, mehr vorlegen können. Na, werden<br />

ja sehen! — Auch die Maserati-Wagen haben<br />

mehrere Runden hinter sich gebracht. Trossis Zeit<br />

auf dem 8-Zylinder wurde mit 3:23 gestoppt, diejenige<br />

von Dusio, ebenfalls auf einem 8-Zylinder,<br />

mit 3:52. Ghersi hat einen 6-Zylinder-Wagen zu<br />

seiner Verfügung, Biondetti einen 8-Zylinder in Linie,<br />

mit dem er jedoch keine beachtenswerten Zeiten<br />

herausholen konnte, da der Motor sehr unregelmässig<br />

arbeitete. Trossis Ersatzpilot Bianco, der im<br />

Rennen der 1500-com-Wagen in Bern so rabenschwarzes<br />

Pech hatte, kam mit 3:29 nahe an die<br />

Zeit des Grafen heran. — Interessant waren am<br />

Freitag auch die Reifenwechsel- und Tank-Experimente,<br />

welche an den Boxen der Scuderia Ferrari<br />

vorgenommen wurden. Man hatte in Bern gesehen,<br />

in welch verblüffender Zeit die Mechaniker der<br />

Auto-Union diese Manöver erledigen und war sich<br />

natürlich hewusst, dass hier noch etliche Sekunden<br />

gewonnen werden können. Es gelang den italienischen<br />

Mechanikern und Helfern, in 25 Sekunden zu<br />

tanken und zwei Hinterreifen zu ersetzen, was als<br />

eine erstaunliche Leistung taxiert werden muss.<br />

€in 7aDoritensieg<br />

Mit dem am letzten Sonntag auf dem Autodrom<br />

von Monza ausgetragenen Grossen<br />

Preis von Italien klang der Reigen der<br />

grandes 6preuves dieser Saison aus. Einmal<br />

mehr feierte dabei die Auto-Union mit Bernd<br />

Rosemeyer einen klaren Triumph, an dem es<br />

nichts zu tippen gibt, nahm doch das Rennen<br />

in jeder Beziehung einen absolut regulären<br />

Verlauf. Allerdings fehlte es dabei fast vollkommen<br />

an Spannung, an unvorhergesehenen<br />

Verschiebungen und an Ereignissen, welche<br />

den etwas monotonen Ablauf der Runden<br />

unterbrochen hätten. Der einzige Kampf<br />

nämlich, den die verhältnismässig bescheidene<br />

Zuschaüermenge erlebte, war die in den<br />

letzten Runden durch Delius inszenierte Jagd<br />

auf Dreyfus, wobei dem Deutschen das Husarenstücklein<br />

gelang, dem Alfa-Piloten noch<br />

rasch vor Torschluss den dritten Platz zu<br />

entreissen.<br />

Nach der vierten Runde übernahm Rosemeyer<br />

die Spitze, um sie, ohne sich je besonders<br />

anstrengen oder gar ausgeben zu<br />

müssen, bis ans Ende der 504 km beizubehalten.<br />

Wie in den Grossen Preisen von<br />

Deutschland und der Schweiz gewann Rosemeyer,<br />

dem in seinem Wagen ein absolut zuverlässiges<br />

mechanisches Mittel zur Verfügung<br />

stand, fast ganz nach Belieben, prompt<br />

auf die Angriffe Nuvolaris reagierend und<br />

ebenso prompt sein Tempo wieder mässigend,<br />

wenn der Gegner nachliess. Gewiss,<br />

es gab so etwas wie einen Zweikampf zwischen<br />

den beiden, aber er erstreckte sich<br />

bloss über 25 Runden und war mit dem Momenf<br />

entschieden, da Nuvolari zum Tanken<br />

an die Boxe fuhr. Während dieser 175 km<br />

herrschte wenigstens etwas Leben in der<br />

Bude, denn sowohl der Deutsche wie der<br />

Italiener spulten ihre Runden in Zeiten unter<br />

3 Minuten herunter.<br />

Trotzdem konnte es niemandem verborgen<br />

bleiben, dass der unentwegt kämpfende<br />

Mantuaner nichts zu bestellen hatte und dass<br />

seine hartnäckigen Versuche, den Gegner zu<br />

erreichen, zur Erfolglosigkeit verurteilt waren.<br />

Von der 5. bis zur 20. Runde fegten die<br />

beiden Spitzenreiter mit beinahe unverändertem<br />

Abstand über die Piste. Nicht dass Rosemeyer<br />

dabei hätte forcieren müssen, im Gegenteil,<br />

er schonte seinen Wagen, wohl in<br />

der Voraussicht, er werde ihn während der<br />

zweiten Hälfte voll beanspruchen müssen.<br />

Aber davon war nicht die Rede, denn die<br />

Würfel fielen schon in der 31. Runde, als<br />

Nuvolari zum erstenmal seinen Tank auffüllen<br />

Hess. Von diesem Augenblick an konnte<br />

es sich Rosemeyer leisten, auf Nummer sieher<br />

zu fahren und seine Runden in 3 Min. 05<br />

bis 3 Min. 010 zu drehen, zumal er sich<br />

ausser jeglicher Gefahr befand, sofern wenigstens<br />

der Wagen durchhielt. Umgekehrt erkannte<br />

Nuvolari klar genug, dass alle Liebesmüh<br />

umsonst, und dass gegen Rosemeyer<br />

kein Kraut gewachsen sei. Also bändigte er<br />

sein Temperament und seinen Tatendrang,<br />

um sich die Anwartschaft auf den 2. Platz<br />

nicht zu versieben.<br />

Leider verschwanden sowohl Stuck wie<br />

auch Varzi bald nach dem Start vom Schauplatz,<br />

womit die Hoffnungen der Auto-Union<br />

allein auf Rosemeyer ruhten. Aber er entledigte<br />

sich seiner Aufgabe 'einmal mehr mit<br />

überzeugender Bravour. Freilich blieb auch<br />

Nuvolari seinem Ruf als Campiomissimo<br />

nichts schuldig, und wenn er auf den Geraden<br />

an Boden verlor, so suchte er ihn auf den gemischten<br />

Strecken des Parcours und in den<br />

Schikanen wieder gut zu machen. Farina<br />

kriegte es mit dem Rennpech zu tun; denn<br />

nach einem vielversprechenden Anfang warf<br />

ihn zuerst ein Reifendefekt zurück. Nicht genug<br />

damit, zwang ihn hernach ein Stossdämpferdefekt<br />

zur Aufgabe. Eine gleichmässige<br />

Partie lieferte Dreyfus, und wenn er sich<br />

gegen Schluss hin von dem mächtig aufkommenden<br />

Delius unterkriegen Hess, so lag das<br />

weniger am Fahrer wie am Wagen, zumal der<br />

Alfa-12-Zylinder, wie man auch in den italienischen<br />

Sportkreisen unumwunden zugibt, in<br />

Nach dem<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

den Belangen der Schnelligkeit nicht an die<br />

Auto-Union herankommt. Die Maserati<br />

standen abermals auf verlorenem Posten<br />

und vermochten überhaupt nicht mitzureden.<br />

Kaum zu zählen waren die Runden, die sie an<br />

Rosemeyer abtreten mussten. Alles in allem:<br />

ein mattes Ende der Saison <strong>1936</strong> und eine<br />

recht magere sportliche Ausbeute. Womit<br />

allerdings der neuerliche Erfolg der Auto-<br />

Union nicht im geringsten geschmälert sein<br />

soll.<br />

Der Verlauf des Rennens.<br />

Bei sengender Hitze nehmen die 12 Wagen<br />

in nachstehender Reihenfolge am Start Aulstellung<br />

:<br />

1. Reihe: Nuvolari (Alfa Romeo), Stuck (Auto-<br />

Union), Rosemeyer (Auto-Union).<br />

2. Reihe: Varzi (Auto-Union), Delius (Auto-<br />

Union).<br />

3. Reihe: Dreyfus (Alfa), Pintacuda (Alfa). Farina<br />

(Alfa).<br />

4. Reihe: Dusio (Maserati), Trossi (Maserati).<br />

5. Reihe: Ghersi (Maserati), Biondetti (Maserati).<br />

Sofort mit dem Startzeichen geht Stuck<br />

auf und davon, gefolgt von Nuvolari, Rosemeyer,<br />

Varzi und Delius. Ein paar kurze<br />

Minuten, da taucht in der Südkurve der silberglänzende<br />

Wagen Stucks als Erster auf;<br />

50 Meter hinter ihm liegt Nuvolari, der Rosemeyer<br />

dicht auf den Fersen hat. Etwas weiter<br />

zurück preschen Varzi, Delius, Dreyfus, Farina,<br />

Trossi Pintacuda, Biondetti und Dusio<br />

vorüber. Ghersi hält wegen Kerzendefekts an<br />

und wird nicht mehr gesehen. Auch in der<br />

2. Runde behauptet sich Stuck in Führung,<br />

aber hinter ihm hat sich Rosemeyer an Nuvolari<br />

vorbei auf den 2. Platz geschoben.<br />

Noch immer trennen Varzi 6 Sekunden von<br />

Nuvolari, im übrigen sind die Positionen unverändert,<br />

aber das Feld hat sich bereits<br />

stark auseinandergezogen. In der 3. Runde<br />

setzt Stuck noch etwas zu; Varzi muss indessen<br />

seinen 4. Platz an Delius abtreten und<br />

auch Dreyfus wie Farina fallen etwas zurück.<br />

Kurz entschlossen setzt Rosemeyer in der<br />

4. Runde zur Attacke auf Stuck an und entwindet<br />

ihm die Spitze, um sie bis zum Schluss<br />

nicht mehr abzugeben. Jetzt leiten die beiden<br />

Sptzenreiter ihre Offensive ein, aber es gelingt<br />

ihnen nicht, Nuvolari abzuhängen, denn<br />

der Mantuaner riecht Lunte und reagiert<br />

unverzüglich. Und wenn die beiden Deutschen<br />

ihre Runden in 3.02 drehen, so verzeichnet<br />

der Italiener Zeiten, die nur um Sekundenbruchteile<br />

höher liegen. Man schreibt die 8.<br />

Runde, da nimmt Nuvolari Stuck aufs Korn,<br />

trägt einen rasanten Angriff vor und knöpft<br />

Grossen Pros von Monaco<br />

Grossen Preis von Tripoli<br />

Grossen Preis von Tunis<br />

Grossen Preis von Frankreich<br />

Grossen Preis der Marne<br />

Grossen Preis von Deauville<br />

Grossen Preis von Deutschland<br />

Grossen Preis der Schweiz<br />

Grossen Bergpreis von Deutschland<br />

ist die<br />

BOSCH-KERZE<br />

auch wieder die<br />

GROSSEN PREIS VON ITALIEN<br />

1«<br />

im<br />

Rosemeyer auf Auto-Union<br />

Die QUALITÄT*-KERZE,<br />

auch im Alltagsgebrauch<br />

BOSCH-KERZE<br />

ihm unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer<br />

den zweiten Platz ab. Auch Varzi hat<br />

sich inzwischen wieder an Delius herangepirscht<br />

Stand nach 10 Randen :<br />

1. Rosemeyer (Auto-Union) 30.48,6, Stundenmittel<br />

136,3.<br />

2. Nuvolari (Alfa Romeo) 31.01.<br />

3. Stuck (Auto-Union) 31.03.<br />

4. Delius (Auto-Union) 31.26.<br />

5. Varzi (Auto-Union) 31.27,3.<br />

6. Dreyfus (Alfa Romeo) 31.41.<br />

Varzis Motor scheint nicht recht im<br />

Strumpf zu sein. Tatsächlich verzichtet denn<br />

auch der Auto-Union-Fahrer in der 12. Runde<br />

auf die Weiterfahrt, doch übernimmt Hasse<br />

an seiner Stelle den Wagen. Nicht für lange<br />

allerdings, dann verschwindet auch er vom<br />

Schauplatz. Rosemeyer ist inzwischen noch<br />

schneller geworden, doch Nuvolari, von seiner<br />

Boxe aus unterrichtet, bleibt ihm die Antwort<br />

nicht schuldig. Aber der Deutsche verfügt<br />

noch über weitere Reserven und in der<br />

14. Runde schafft er eine Zeit von 2 Min. 59,6,<br />

was einem Durchschnitt von 140 km 311 entspricht.<br />

Nach wie vor verteidigt Stuck den<br />

3. Platz und lässt Nuvolari nicht aus dem<br />

Auge. Delius folgt als Vierter und Farina hat<br />

nunmehr seinem Markenkollegen Dreyfus<br />

nach Nachsehen gegeben. Die Jagd zwischen<br />

Nuvolari und Rosemeyer ist in vollem Gang*<br />

da bleibt plötzlich Stuck aus. Er hat mit dem<br />

Hinterteil seines Wagens eine der Schikanen<br />

berührt, wobei der Wagen aus der Kurve<br />

heraus gegen einen Baum geschleudert<br />

wurde.<br />

Glücklicherweise läuft der Zwischenfall für<br />

Stuck mit einigen leichten Schürfungen ab. Bei<br />

ihrer Hetzjagd haben Rosemeyer und Nuvolari das<br />

übrige Feld einfach stehen gelassen und bilden die<br />

Spitzengruppe allein auf weiter Flur. Mit Sperberaugen<br />

bewachen sie sich und kaum verändert<br />

sich der Abstand zwischen ihnen.<br />

Stand bei 20 Runden (140 km):<br />

1. Rosemeyer 1 Std. 01' 10"<br />

2. Nuvolari 1 Std. 01' 23"<br />

3. Deliue 1 Std. 02' 11"<br />

4. Farina 1 Std. 02' 53"<br />

5. Dreyfus 1 Std. 03' jO5"<br />

6. Trossi 1 Std. 05' 54"<br />

Der Durchschnitt des Leaders ist auf 137,4 km/1<br />

St. angestiegen. Im übrigen: Nichts Neues zu vermeiden,<br />

weder von der Front, noch von den < rückwärtigen<br />

Etappen». Eine unverkennbare Monotonie<br />

schleicht sich in das Rennen ein. Die 29. Runde<br />

sieht Farina beim Tanken und beim Reifenwechsel<br />

an der Boxe, wobei er 32 Sek. einbüsst und Dreyfus<br />

den Vortritt überlassen muss. In der nächsten<br />

Runde entschliesst sich auch Nuvolari zum Pneuwechsel,<br />

eine Operation, die ihn 50 Sek. kostet, weil<br />

ein Rad blockiert. Damit steigt Delius vorübergehend<br />

an 2. Stelle empor. Wesentlich besser kommt<br />

Dreyfus weg, dessen Tankhalt in der 31. Runde<br />

bloss 26. Sei. dauert, ein schlagender Beweis für<br />

die Fixigkeit der Mechaniker von Alfa, die damit<br />

ihren deutschen «Kollegen > kaum mehr nachstehen<br />

dürften. Ununterbrochen fast reihen sich jetzt<br />

die Verpflegungshalte aneinander. Rosemeyer landet<br />

in der 35. Runde an seiner Boxe, wechselt die<br />

beiden Hinterreifen und fasst neuen Brennstoff, 39<br />

Sekunden gehen dabei drauf, aber der Vorsprung,<br />

den sich der Deutsche in der ersten Hälfte des Rennens<br />

errungen, genügt vollauf, um ihm auch weiterhin<br />

die Führung zu sichern. Bei 35 Runden, d. h.<br />

in der Mitte des Rennens, lautet die Rangordnung:<br />

1. Rosemeyer 1 Std. 46" 01"<br />

. 2. Delius 1 Std. 48' 25»<br />

3. Nuvolari 1 Std. 49' 14"<br />

4. Farina 1 Std. 50' 50"<br />

5. Dreyfue 1 Std. 51' 24"<br />

Nunmehr ist jedoch die Reihe auch an Delns,<br />

der bei der Reparatur einer Oelleitung 6 Minuten<br />

und damit etliche Plätze verliert. Farina ist jetzt<br />

Dritter und Dreyfus Vierter. Abermals schaltet in<br />

der 39. Runde Farina einen Tankhalt ein, denn das<br />

Reservoir der Alfa besitzt ein bedeutend kleineres<br />

Fassungsvermögen als dasjenige der Auto-Union.<br />

Die Entscheidung ist gefallen; immer stärker<br />

bricht die Eintönigkeit durch. Nuvolari verzeichnet<br />

in der 40. Runde einen Rückstand von 1 Min.<br />

26 Sek., den aufzuholen glatt ein Ding der Unmöglichkeit<br />

ist. Zwischenhinein lässt sich Trossi am<br />

Lenkrad seines Maserati durch Bianco ersetzen, der<br />

das Rennen hübsch gemächlich und geruhsam zu<br />

Ende fährt. Auch Rosemeyer darf sich jetzt ordentlich<br />

Zeit lassen, zumal ihm von. Nuvolari längst<br />

keine Gefahr mehr droht. Kein Wunder, dass die<br />

Rundenzeiten des Deutschen auf 3,06 anwachsen<br />

und dass der Durchschnitt nach 50 Runden auf<br />

135,6 km/St gesunken ist. In der 57. Runde bleibt-<br />

Farina in einer Schikane hängen — immer und<br />

immer wieder diese heimtückischen Schikanenl —<br />

verbiegt dabei ein Rad, beschädigt obendrein die<br />

Hinterachse und hat keine andere Wahl mehr, als<br />

zum Rückzug za blasen. Auch Dreyfus verpflegt<br />

jetzt zum zweitenmal und benötigt dafür 27 Sek.<br />

Nuvolari erledigt diese Angelegenheit kurz darauf<br />

in 47 Sek. und muss dabei weiteres Terrain an<br />

Rosemeyer abtreten. Die Monotonie wäre geradezu<br />

lähmend, entfesselte nicht in diesem Moment Delius<br />

eine Verfolgungsjagd auf Dreyfus, um seinen<br />

dritten Platz zurückzuerobern. Und siehe, der < Anschlag»<br />

glückt; unaufhaltsam stösst der Deutsche<br />

vor; 7 Runden vor Schluss hat er es geschafft<br />

und seinen Gegner geschnappt. Ein paar Minuten<br />

noch und Rosemeyer passiert nach einem glänzenden,<br />

taktisch klug gefahrenen Rennen das Zielband<br />

als Sieger, umbraust vom Jubel der Menge, die<br />

natürlich auch Nuvolari eine rauschende Ovation<br />

darbringt<br />

Schlussklassement.<br />

1. Rosemeyer auf Auto-Union, 72 Runden = 504<br />

km in 3:43:25 (Stundenmittel 135,352 km).<br />

2. Nuvolari auf Alfa Romeo, 3:45:30,6.<br />

3. Delius auf Auto-Union 3:44:07,2 (70 Runden).<br />

4. Dreyfus auf Alfa Romeo, 3:44:59 (70 Runden).<br />

5. Pintacuda auf Alfa Romeo, 3:44:11,4 (68 Runden).<br />

6. Dusio auf Maserati 3:45:13,4 (59 Runden).<br />

7. Bianco-Trossi auf Maserati 3:44:59,8 (49 Runden).<br />

Schnellste Runde: Rosemeyer (Auto-Union), der<br />

die 14. Runde in 2 Min. 59,6 Sek., d. h. mit einem<br />

Stundenmittel von 140.311 km, absolviert.


eiste Schweizerische<br />

Jladiostafeüe <strong>1936</strong><br />

Diese grossangelegte Propaganda-Aktion<br />

für den schweizerischen Rundspruch verband<br />

alle Schweizer Studios. Die 6 verschiedenen<br />

Mannschaften mit ihren Läufern, Radfahrern,<br />

Schwimmern, Automobilisten, Reitern<br />

und Fliegern usw. fochten einen Qrosskampf<br />

um das goldene Mikrophon aus. Von<br />

Bern führte die Strecke nach Lugano, von<br />

dort nach Zürich, Basel, Genf und> über Lausanne<br />

zurück nach Bern.<br />

Am Sonntag morgen schickt der Starter auf<br />

dem Bundesplatz die 6 Mannschaften auf ihre 821,3<br />

km lange Reise. Die Läufer machen den Beginn<br />

und der Berner Salvisberg führt bis zur Abnahmestelle<br />

durch die Radfahrer. Im folgenden Teilstück<br />

unterläuft dem Berner Radfahrer das Missgeschick,<br />

die Stafettenrolle fallen zu lassen. In voller Jagd<br />

geht es jetzt mit der zweiten Rädfahrerablösung<br />

bergab ins Belpmoos. Mit den Konkurrenten fährt<br />

ein ganzer Schwärm von offiziellen und halboffiziellen<br />

Autos. Wir sind noch 500 m vom Flugplatz<br />

entfernt und erwarten jeden Augenblick das Surren<br />

der aufsteigenden Flugzeuge zu hören. Aber es<br />

bleibt still. Die ungünstigen Wettermeldungen haben<br />

die Rennleitung gezwungen, das Schlechtwetterpnogramm<br />

durchzuführen, womit sich die Gesamtstrecke<br />

auf 626,3 km verkürzt. Auch für den Fall,<br />

dass die Flugzeuge Lugano gut erreicht hätten,<br />

muss man befürchten, dass sie infolge des Nebels<br />

nicht mehr aufsteigen können, um so mehr, als<br />

auch Zürich schlechtes Wetter meldet<br />

Die Strecke Lugano-Bellinzona<br />

trird aber trotzdem durchlaufen und durchfahren.<br />

Die Zeiten der einzelnen Mannschaften gelten auch<br />

für das Gesamtklassement. Während Zürich als<br />

erste Mannschaft auf dem Flugplatz Belpmoos eintrifft,<br />

gefolgt von Lausanne und Lugano, holt Lugano<br />

bei der Etappe Lugano-Bellinzona über zwei<br />

Minuten auf, so dass in Bellinzona Lugano mit<br />

zwei Minuten Vorsprung an erster Stelle steht, vor<br />

Lausanne und Genf.<br />

Bern-Zürich und Zürich-Basel.<br />

Grosse*<br />

Der Grosse Preis von Italien in Monza. Das Defilä der Konkurrenten vor der Ehrentribüne. Vorn die drei Alfa von Dreyfus (No 24), Brivio (20) und<br />

Nuvolari (18), dahinter die vier Auto-Union von Stuck (No 2), Rosemeyer (4), Varzi (6) und Delius (8).<br />

Rechts: Rosemeyer auf Auto-Union, der nachmalige Sieger, führt den Tanz mit ein paar Metern Vorsprung ror Nuvokri, der als Zweiter einkam.<br />

Gesamtresultate der drei Etappen Lugano-<br />

Bellinzona, Bern-Zürich und Zürich-Basel.<br />

1. Lugano 3.01'20,9"<br />

2. Basel 3.07'17,2"<br />

3. Zürich 3.08'00,4"<br />

4. Genf 3.08'22,8"<br />

5. Bern 3.17'00,2"<br />

6. Lausanne 3.17*29,2"<br />

Überraschungen während der Etappe Basel-<br />

Genf.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 15- SEPTEMBER <strong>1936</strong> = N° 75<br />

l»»c»<br />

ȣ* von Italien im Bild<<br />

Nach der Kreuzfahrt der Motorboote im Genfer<br />

Hafen tragen Läufer und knatternde Motorräder<br />

die Stafette nach Versoix. Dort wird sie von Automobilisten<br />

übernommen, welche sie in rasender<br />

Fahrt nach dem Stade de Vidy bei Lausanne<br />

führen.<br />

Und wirklich trifft die erwartete Ueberraschung<br />

ein: die 6 Automobile, deren Maximalpferdestärke<br />

reglementarisch festgelegt ist, langen wider Erwarten<br />

mit beträchtlichen Abständen ein. Der Zürcher<br />

Fischer durchfährt die 46,2 km in rund 20<br />

Minuten, gefolgt von Scheibler (Bern), den Wagen<br />

von Genf und Lugano. Der Basler Dr. Karrer, dessen<br />

Wagen tags zuvor verbrannt war und der einen<br />

Ersatzwagen fuhr, kam als Letzter an. Damit ist<br />

Zürich vor Lugano an die erste Stelle gerückt.<br />

Die Geherstrecke von 4,4 km hat die Luganeser<br />

noch weiter ins Hintertreffen geworfen. Frigerio<br />

läuft mit über 10 Minuten Verspätung auf den<br />

Ersten ein, wobei allerding« zu bedenken ist, dass<br />

er am Vortage das Wettgehen «Rund ums Elsass»<br />

bestritten hat<br />

Letzter Akt: die Entscheidung in Bern. Schon<br />

donnern die Flugzeuge, die Läufer stehen voller<br />

Spannung bereit. 12000 Zuschauer umsäumen die<br />

Arena. Ein Läufer, zwei Radfahrer und ein Faltbootfahrer<br />

werden noch für die Farben ihrer<br />

Equipen in den Kampf ziehen. Ein Reiter und<br />

zum Schluss ein Läufer, derselbe, der am Morgen<br />

die Startstrecke gelaufen ist, bestreiten den Finish.<br />

Wer wird das goldene Mikrophon erringen?<br />

Im Stadion Neufeld.<br />

Wachsende Spannung liegt über dem Neufeld-<br />

Stadion, dessen Tribünen dicht besetzt sind.<br />

Wer wird als Erster auf dem Kampfplatz auftauchen<br />

und damit über Sieg oder Niederlage seiner<br />

Mannschaft entscheiden? Da. Wirz erscheint,<br />

der Läufer der Equipe Zürich! Kurz hernach<br />

stürmt der Basler in den Kampfplatz und lebhafter<br />

Beifall empfängt den kleinen Tessiner. Die<br />

Würfel sind gefallen, die cSchlacht> ist aus.<br />

Endklassement aller 6 Etappen :<br />

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ff 75 DTBNSTÄG, IS. .SEPTEMBER AUTOMOBIL-I?EVÜE<br />

Ein lehrreiches fiskalpolitisches<br />

Beispiel.<br />

Die Einstellung Oesterreichs<br />

dem Motorfahrzeug ist, von jener .Zwiespältigkeit<br />

beherrscht, die in den letzten Jahren<br />

«uch für die Kräftverk'ehrspolittk anderer<br />

leuropäischer Länder massgebend geworden<br />

ist. jährend die Regierung dem'Personenwagen<br />

steuerliche Erleichterungen' gewährt<br />

hat, um ihm nach den schweren EinBussen<br />

im Verlaufe der Krise, wieder aufzuhelfen,<br />

hielt sie beim Lastauto "krampfhaft an einem<br />

System von Beschränkungen fest» das, hier<br />

wie auch anderwärts keinen andeÄjSZweck<br />

Chatte, als den Wettbewerb der Sträsise gegenüber<br />

der Eisenbahn auf ein j^mtestmass<br />

>zu beschränken.<br />

Die Folgen einer solchen Poffiifc müssen<br />

für den Automobilverkehr eines Landes von<br />

der wirtschaftlichen Struktur Oesterreichs<br />

«denkbar ungünstig sein. Der Nutzen, der dem<br />

•privaten Personenwagenyerkehr daraus erwachsen<br />

ist, dass die auf ihm' ruhenden öffentlichen<br />

Lasten eine Milderung erfahren<br />

Biaben, kann die Schäden nicht aufwiegen,<br />

jdie sich aus der Lähmung des gewerblichen<br />

tSchwerverkehrs ergeben haben.<br />

Die von der < Arbeitsgemeinschaft für das<br />

fKraftfahrwesen in Oesterreich» kürzlich veröffentlichten<br />

Ziffern der Bestandsstatistik beweisen<br />

die Richtigkeit dieser Feststellung 1<br />

/besser als lange Auseinandersetzungen:<br />

Motorfahrzeugbestand In Oesterreich*)<br />

Personen- Last- Omni-<br />

•wagen Taiis -wagen**) busse "Total<br />

«933 17.830 5.161 15.377 2.407 40,775<br />

Ü934 18.496 5.050 15.200 2.397 41.143<br />

1935 20.802 5.052 15.478 2.478 43.810<br />

Ü936 23.973 4.960 15.320 2.545 46.798<br />

*) Stand jeweik per 30. Juni.<br />

**) Einschl. Spezialfahrzeuge. :<br />

Urteilt man lediglich nach den Gesamtziflern,<br />

so hat sich in den letzten Jahren eine<br />

bemerkenswerte Erholung im österreichischen<br />

Autoverkehr durchzusetzen vermocht.<br />

Genauer betrachtet zeigt sich jedoch, dass<br />

diese Erholunng ausschliesslich auf den Personenwagen<br />

beschränkt geblieben ist. Besonders<br />

deutlich treten dabei die günstigen Auswirkungen<br />

der im Frühjahr 1935 aufgehobenen<br />

Steuer für diese Fahrzeuggruppe in Erscheinung,<br />

während die unverändert gebliebenen,<br />

den Gütertransport einengenden Beschränkungen<br />

in einer klar sichtbaren Stagnation<br />

des Nutzkräftverkehtr zum Ausdruck<br />

kommen. Die Tatsache, dass der Bestand an<br />

Lastwagen trotz der Wirtschaftsbelebimg im<br />

letzten Jahr sogar einen Rückgang erfahren<br />

Tiat, wiegt in der Bilanz der Motorisierung<br />

Oesterreichs um so schwerer, als ; attcti die<br />

Zunahme der im Verkehr befindlichen Personenfahrzeuge<br />

sich überwiegend auf Kleinwagen<br />

beschränkt.<br />

Unter diesen Umständen können sich in<br />

Oesterreich vorerst auch jene belebenden<br />

Kräfte nicht voll entfalten, die In andern<br />

Ländern vom Wiederaufstieg des motorisierten<br />

Strassenverkehrs auf die Volkswirtschaft<br />

ausgegangen sind. Kennzeichnend ist z.B.,<br />

dass man in Fachkreisen die Steigerung, des<br />

österreichischen Benzinverbrauchs für <strong>1936</strong><br />

gegen das Vorjahr nur mit 4—5 % veranschlagt,<br />

obwohl sich die Zahl der Personenwagen<br />

um 15 % 'erhöht bat. Anderseits hat<br />

die Drosselung des Nützkraftverkehrs den<br />

Bahnen keinen ersichtlichen Vorteil gebracht,<br />

denn die Einnahmen der Bundesbahnen haben<br />

sich in den Monaten Januar—Juni dieses<br />

Jahres gegen den Vergleichsabschnitt <strong>1936</strong><br />

um 2,5 Millionen S auf 122*6 Millionen S<br />

vermindert, nachdem de,r Rückgang, im Vorjahr<br />

gegen 1934 3,6 Millionen S betragen<br />

hatte.<br />

Redifsp<br />

Vorsicht beim Wenden!<br />

Mas dem Bnndesgerldht.) '<br />

Auf der Strasse Fleurier - Les Verrieres<br />

folgten sich am 16. Oktober 1933 ein Auto<br />

und ein Motorrad in etwa 100 m Entfernung<br />

und einem Tempo von ungefähr 60 km. Als<br />

sich das Auto der von Les Bayards herkommenden<br />

Strasse näherte, wollte der ^ütomq-'<br />

bilist seinen Wagen wenden. Die Strasse na


R AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 15. SEPTEMBER <strong>1936</strong><br />

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6 8 4/5 1935 4200—<br />

6 13 4/5 1931 1700—<br />

6 13 6/7 1932 2800—<br />

6 13 4/5 1933 3000—<br />

4 7 2/4 1927 600—<br />

4 7 2 1928 700—<br />

6 15 4 1928 450—<br />

6 18 4/5 1929 800—<br />

6 15 4 1930 700—<br />

6 13 4/5 1930 700—<br />

4 12 4/5 1930 450—<br />

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Die Kehlen schlacken mit Behagen<br />

Des Gerstensaftes weisse Kragen;<br />

Der Ranch der Stumpen sehwärt die Luft,<br />

Erfüllt den Raum mit seinem Dutt.<br />

Fahrt Ftitzig fort: „Ja, die Revue<br />

Enttäuschte mich nun wirklich nie,<br />

Sie hat mich aus verzwickten Lagen<br />

Schon oft befreit, ich muss es sagen.<br />

Einst musst' ich einem alten Kunden<br />

Mehr als zweitausend Franken stunden,<br />

Er hatte einen Hauten War*,<br />

Dagegen keinen Cent in bar.<br />

Ich hatte einen Wagen notig,<br />

Drum machte ich mich anerbötig<br />

Dam beim Verkaufe beizusteh'n<br />

Und ihm das ganze Ding zu dreh'n.<br />

Ein Inserat in der Revue<br />

Verschuf uns Int'ressenten, die<br />

Die Waren gegens Auto nahmen,<br />

Wodurch wir prompt zum Ziele kamen."<br />

witzig wie Plitzte,<br />

Benutze die Auto-Eevue,<br />

Sie spart Dir viel Arbeit und Müh'<br />

Druck. Cliche> 'und Verlag: HALLWAG A.-G., Hällersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bfirn.


II. Blatt<br />

BERN, 15. Sept. <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue<br />

No 75<br />

II. Blatt<br />

BERN, 15. Sept. <strong>1936</strong><br />

Der neue Wolseley 14/56 PS 6-Zylinder<br />

(Nach schweizerischer Steuerberechnung 9/56 PS)<br />

Mit diesem neuen Modell, das den bisherigen<br />

Typ «14 » von Wolseley ersetzt, bringt<br />

die Firma einen Wagen auf den Markt, der<br />

punkto Komfort und Verfeinerungen im technischen<br />

Aufbau allen Ansprüchen gerecht werden<br />

dürfte, die man an einen modernen Wagen<br />

der mittleren Grössenklasse zu stellen<br />

gewohnt ist. Seine Abmessungen gestatten,<br />

auf der hinteren Bank bequem drei Personen<br />

unterzubringen, während die Breite der<br />

Wagen-Vorderpartie dem Fahrer und einem<br />

Passagier reichlichen Ellbogenraum lässt.<br />

Der Motor<br />

musste sich gegenüber dem letzten Jahr verschiedene<br />

Aenderungen gefallen lassen, die<br />

allerdings keineswegs etwa unerprobte Neuerungen<br />

darstellen, hatten sie doch durchwegs<br />

^Gelegenheit, sich am letztjährigen nächstfcrösseren<br />

Modell 16 zu bewähren. Wir nennen<br />

da die Verlängerung des Hubes von 90 auf<br />

mm, wodurch sich der Hubraum auf<br />

»818 ccm vergrößerte, und die Bremsleistung<br />

auf 54 PS bei 4000 U/Min, erhöhte, ferner<br />

«die Abänderung des Steuerungsantriebes, der<br />

Jetzt nicht mehr von einer obenliegenden Nokkenwelle,<br />

sondern von unten über Stossßtangen<br />

und Kipphebel erfolgt. Man rühmt<br />

«deshalb dem Motor nach, dass sich sein Zylinderkopf<br />

zur Entrussung besonders leicht<br />

demontieren lasse.<br />

Nach Fahrversuchen der englischen Zeitschrift<br />

« The Autocar » erteilt der Motor dem<br />

•Wagen eine Maximalgeschwindigkeit<br />

115 km/Std. im direkten Gang. Die Motordrehzahl<br />

steigt hierbei auf 4600 U/Min.,<br />

während sie bei einer normalen Fahrgeschwindigkeit<br />

von 70 km/Std. 2840 U/Min, erreicht.<br />

Für die gute Literleistung des Motors<br />

ist nicht zuletzt die verhältnismässig hohe<br />

Verdichtung von 1 :6,3 verantwortlich, die<br />

natürlich auch den Brennstoffverbrauch günstig<br />

beeinflusst..<br />

Von besonders ingeniöser Bauart sind die<br />

Kolben, deren obere Partie aus Aluminium<br />

besteht, um der guten Wärmeleitfähigkeit dieses<br />

Materials in der Umgebung des Kolbenbodens<br />

teilhaftig zu werden. Der Kolbenmantel<br />

dagegen besteht zur Verminderung der<br />

Abnützung aus Stahl. Für die sorgfältige<br />

Durchbildung des Motors sprechen weiter die<br />

spezielle Anordnung der Oelansaugöffnung,<br />

die sich ständig an der Oberfläche des Oels<br />

im Motorsumpf hält, wodurch nur sauberes<br />

Oel ins Schmiersystem gelangt. Die schwereren<br />

Verunreinigungen dagegen setzen sich in<br />

Seitenansicht des<br />

Wolseley 14/56 PS.<br />

der untersten Partie des Oelsumpfes nieder,<br />

von wo sie keine Gelegenheit haben, in den<br />

Oelkreislauf einzutreten.<br />

Das Chassis<br />

ist gegenüber der diesjährigen Ausführung<br />

noch verwindungssteifer geworden. Seine<br />

hohlen, kastenförmigen Längsträger weisen<br />

zur Qewichtserleichterung im Steg zahlreiche<br />

Bohrungen auf.<br />

Merkwürdig berührt auf den ersten Blick,<br />

dasSidie Vorderräder noch nicht einzeln ab-<br />

gefedert sind, doch darf man hier nicht<br />

ausser Acht lassen, dass der Wagen eben<br />

die englische Konstruktionspraxis verkörpert<br />

und dass sich unter den englischen Konstrukteuren<br />

bisher erst eine Minderheit zur Bevorzugung<br />

der.Einzelabfederung durchringen<br />

konnte. Die hydraulischeff Stossdämpfer und<br />

vibrationsfreie Aufhängung des Motors gewährleisten<br />

ohnedies eine weiche und angenehme<br />

Fahrt.<br />

Eine Anzahl von « Schikanen »<br />

verdienen ganz besonderer Erwähnung. Als<br />

grosse Annehmlichkeit registrieren wir das<br />

Vorhandensein einer hydraulischen Wagenhebe-Einrichtung,<br />

deren vier Stempel das<br />

Fahrzeug in weniger als einer Minute hoch<br />

genug heben, um einen.Pneu auswechseln zu<br />

können.<br />

Während an den meisten Wagen lediglich<br />

der Sitz des Fahrers verstellbar eingerichtet<br />

ist und das Lenkrad unbeweglich auf seinem<br />

« angestammten» Platze verharrt, hat Wolseley<br />

eine. Lenksäule, geschaffen, bei der sich<br />

das Lenkrad verstellen und der jeweiligen,<br />

bequemsten-Lage anpassen lässt. Ein kleiner<br />

Handgriff an der Lenksäule und schon ist's<br />

geschehen!<br />

Dank der sorgfältigen Ausbildung der Entlüftung<br />

des Wagens und der guten Abdichtung<br />

gegen den Mbtorraum hin können übelriechende<br />

und giftige Abgase sich nicht im<br />

Innenraum des Wagens ansammeln. Dabei<br />

wurde ein heute oft benutztes Verfahren angewandt,<br />

um das Austreten von Oeldämpfen<br />

aus dem Moor zu verhindern. Es besteht darin,<br />

dass man die Dämpfe vom Luftfilter ansaugen<br />

lässt. Und nun noch eine Einzelheit,<br />

welche der Steigerung des Komforts dient:<br />

Damit man sich in dem geräumigen Innenraum<br />

nicht allzu einsam vorkommt, wenn<br />

man- die hintere Sitzbank nur zu zweien benützt,<br />

weist nämlich die Rücklehne in der<br />

Mitte einen herausklappbaren Teil auf, der<br />

breit genug ist, um zwei Personen eine Armstütze<br />

zu gewähren. Eine Kleinigkeit vielleicht?<br />

Oder doch mehr? Letzten Endes sind<br />

es doch manchmal gerade solche Details, die<br />

sehr viel ausmachen und einem den Wagen<br />

erst so recht eigentlich zum unentbehrlichen<br />

Gefährten werden lassen. Man wird sie spä-<br />

Mx- kaum noch missen wollen... #<br />

Von einem kleinen Irrtum, den uns<br />

der Setzkastenkobold in der letzten Nummer<br />

spielte, indem dort in der zweiten<br />

Notiz beim Niederdruckverfahren eine Verdichtung<br />

von 1:55 angegeben war, während<br />

sie natürlich richtigerweise 1:5,5 beträgt.<br />

Dass die Schmutz-Bremsen AG. in Bern<br />

mit der bekannten Teves AG. in Frankfurt<br />

am Main einen Lizenzvertrag abgeschlossen<br />

haben, um die Schmutz-Bremsen nunmehr<br />

auch in Deutschland herzustellen.<br />

Dass eine amerikanische Automobil?<br />

fabrik ihre Fensterrahmen aus einer neuen<br />

Pressmasse herstellt, wodurch sich gegenüber<br />

der bisherigen Stahlausführung pro<br />

Wagen 4,5 kg einsparen lassen. Allerdings<br />

sollen die rohen Pressrahmen etwas teurer<br />

zu stehen kommen, was sich aber durch<br />

die einfachere Nachbehandlung (Wegfall<br />

von Verchromung und Polieren, da der<br />

Kunststoff metallfarbig ist) mehr als einholen<br />

lässt.<br />

Dass die von uns vor längerer Zeit beschriebenen<br />

Versuche mit Kurzwellensendern<br />

und Empfängern zur Zeichengebung<br />

vor dem Ueberholen auf einer Wellenlänge<br />

von 4 m erfolgreich durchgeführt<br />

werden konnten.<br />

Von einem neuen Leichtmetallkolben,<br />

der rund um das Kolbenbolzen-Auge Querrillen<br />

zur Verhinderung des Anfressens<br />

aufweist und der so konstruiert ist, dass<br />

er sich durch die Erwärmung gleichmässig<br />

rund ausdehnt und auch durch die Gasdruckkräfte<br />

nicht deformiert wird, so dass<br />

er mit sehr geringem Spiel eingebaut werden<br />

darf.<br />

Von einer Autodafee im «wahrsten Sinne»<br />

des Wortes, die nicht in Spanien, sondern<br />

in Kapstadt abgehalten wurde, indem man<br />

80 rücksichtslosen Fahrern ihre Autos abnahm<br />

und auf einem Platz vor der Stadt<br />

dem Flammentode überlieferte.<br />

Zwei Fliegerbücher<br />

Ein Amerikanerwagen<br />

Mit minimalem Benzinverbrauch<br />

In der Schweiz montiert.<br />

Der Dodge <strong>1936</strong> gilt nicht umsonst als<br />

Prototyp der neuzeitlichen Automobilkonstruktion:<br />

Er ist schmissig in der Linien»<br />

führung — luxuriös ausgestattet — der<br />

härtesten Beanspruchung gewachsen —<br />

unter allen denkbaren Verhältnissen<br />

aussergewöhnlich angenehm und sicher<br />

zu fahren — sparsam im Brennstoffverbrauch<br />

— und dazu durch<br />

Saurer in Arbon montiert.<br />

Fratelli Ambrosoli, Locarno<br />

BASEL: Ed. ConteUy Hochfitrasse 26<br />

BERN: Gebr. Marti, Eigerplatz 2<br />

BRUGG: Zulauf, Garage<br />

LANGENTHAL: Moser & Cie.<br />

LUZERN: Capitol-Garage<br />

WEINFELDEN: J. Minikus, Schlossgarag»<br />

WINTERTHUR: H. Roos<br />

ZÜRICH: Garage-Metropol A^G., ütoquai 49<br />

JOHN TRANUM<br />

Ein Leben zwischen Himmel<br />

und Erde<br />

Umfang 240 Seiten mit 16 Photos<br />

Kartoniert Fr. 4.15,, Leinen Fr. 5.6S<br />

John Tranum gilt als der kühnste Fallschirmabspringer<br />

der Welt. Tausende von<br />

Menschen hat er durch seine unglaublichen<br />

Leistungen begeistert. Man kann dieses<br />

Buch kaum aus der Hand legen, ohne es<br />

von der ersten bis zur letzten Seite gelesen<br />

zu haben. Es packt und reißt mit,<br />

und man sieht den Luftakrobaten, Kunstflieger<br />

und Fallschirmpüoten förmlich vor<br />

sich, wie er immer wieder neue Sensationen<br />

sucht und ausführt, wie es in den<br />

verzweifeltsten Situationen zum Schluß doch<br />

immer wieder einigermaßen günstig für<br />

ihn ausgeht bis zu dem Märztag 1935, wo<br />

der Tod ihn von der Ausfuhrung seines<br />

Weltrekordabsprunges zurückhält.<br />

Ein englischer Flieger<br />

erzählt<br />

Fast 2 Millionen Kilometer durch die Luft<br />

Von Captain G. P. OLLEY<br />

Mit "einem Vorwort von Hauptmann Kohl<br />

Umfang 240 Seiten mit 16 Photos<br />

Kartoniert Fr. 4.15, Leinen Fr. 5.65<br />

Olley ist ein englischer Kriegsflieger, der<br />

auch heute noch als Verkehrspilot tätig ist.<br />

Fast 2 Millionen Luftkilometer hat er zurückgelegt.<br />

Aus den 20 Jahren seiner<br />

erlebnisreichen Fliegerlaufbahn erzählt<br />

er. Der Bericht beginnt mit seiner fliegerischen<br />

Ausbildung und den Abenteuern<br />

als Frontflieger. Und dann schildert Olley<br />

Einzelheiten aus der unendlichen Fülle<br />

dessen, was er als Pilot, der besonders<br />

zu Spezialflügen nach allen Erdteilen Verwendung<br />

findet, beobachtet hat. Persönlichkeiten<br />

der Diplomatie, Dollarmillionäre,<br />

Großwildjäger, Filmstars, Kranke, Tiere<br />

und kostbare Pflanzen hat er in die entlegensten<br />

Gebiete der Erde geflogen. So ist<br />

Olley wie kaum ein anderer berufen, die<br />

unbegrenzten Möglichkeiten der Luftwege<br />

darzustellen. Sein Buch bietet auch dem<br />

' Fachmann Unterhaltung und Anregung.<br />

In allen Buchhandlungen und Bahnhoffciosken<br />

erhältlich, sonst beim<br />

Wilhelm-Goldmann-Verlag,<br />

Bern, Viktoriarain 16


8 AUmr.OBIL-REVUE DIENSTAG, 15. SEPTEMBER <strong>1936</strong> — N° 75<br />

Praktisches Wissen<br />

i Quietschgeräusche bei Bremsen.<br />

Bei Automobilbremsen tritt beim Anhalten<br />

kurz vor dem Stillstand oft ein lästiges<br />

Quietschgeräusch auf. Nach Versuchen von<br />

Buchmann (Heinrich Hertz-Institut für<br />

Schwingungsforschung) ist dies darauf zurückzuführen,<br />

dass die Bremstrommel in<br />

Schwingungen gerät. Es wurde dazu eine<br />

Automobilbremstrommel, deren Quietschgeräusch<br />

eine Tonhöhe von 600^-700 Hz besass,<br />

auf elektrischem Wege erregt. Im Bereich<br />

dieser Frequenzen führte dabei die<br />

Trommel radiale Schwingungen aus. Die<br />

Schwingungserregung kann nur eintreten,<br />

wenn die Reibung mit wachsender Gleitgeschwindigkeit<br />

abnimmt. Ein solcher Verlauf<br />

der Charakteristik entsteht, wenn sich zwischen<br />

Bremsbelag und Trommel ein Flüssigkeitsfilm<br />

befindet. Bei trockenen Bremsbelägen<br />

wächst aber die Reibung mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit. Das Auftreten eines<br />

Quietschgeräusches ist daher wahrscheinlich<br />

an das Vorhandensein einer Flüssigkeitsschicht<br />

gebunden. Für diese Auffassung<br />

spricht auch die Beobachtung, dass bei den<br />

Versuchen die heissgelaufene Bremse fast<br />

nie quietschte und dass Feuchtigkeit aufsaugende<br />

Bremsbeläge weniger zum Quietschen<br />

neigen als metallähnlich harte. A.<br />

•»»«•Itt<br />

sehe Winke<br />

Nicht zu viel ölen ! Vom Beginn seiner<br />

motorsportlichen Laufbahn an wird dem<br />

Autosäugling immer wieder gepredigt: wer<br />

gut schmerr, der gut fährt! Immer gut ölen,<br />

immer gut schmieren — dann läuft alles<br />

buchstäblich wie in Butter ! Und entsprechend<br />

dieser guten Lehre spart der folgsame<br />

Autler nicht mit Oel und Fett, und alles läuft<br />

ruhig und schön. Bis eines Tages die Maschine<br />

plötzlich stehen bleibt. Nanu ? Benzin<br />

ist da, die Kompression ist nicht « verbogen»,<br />

die Zündung... ja, wo ist die geblieben<br />

? Keine noch so schwache Andeutung<br />

von Strom ! Und wenn man der Sache nachgeht,<br />

hat man zu gut geölt. Die Lichtmaschine<br />

nämlich! Das Oel hat den Kollektor<br />

mit einem hübschen Film fettig überzogen,<br />

hat die Kohlenbürsten durchtränkt — und da<br />

gibt es natürlich keinen Kontakt mehr! Vorsicht<br />

daher bei der Ölung der Lichtmaschine<br />

— ein paar Tropfen für sie in längeren Zeitabständen<br />

reichen vollkommen aus. cpr.<br />

Die Scheinwerfer stehen falsch. Gelegentlich<br />

erlebt man es zu seiner Ueberraschung,<br />

dass man in der Dunkelheit von entgegenkommenden<br />

Autlern angeblinkt wird, zum<br />

Zeichen, dass sie sich geblendet fühlen, obwohl<br />

man selbst als höflicher Mann schon<br />

abgeblendet hat. Das Iä'sst darauf schliessen,<br />

dass die Scheinwerfer nicht richtig eingestellt<br />

sind. Besonders bei neuen Wagen, die<br />

gerade erst aus der Fabrik kommen, kann<br />

man diese Flüchtigkeitsfehler in der Montage<br />

recht häufig feststellen. Es kann aber auch<br />

sein, dass infolge der durch das Fahren hervorgerufenen<br />

Erschütterungen die Scheinwerfer<br />

sich etwas gelockert und oben etwas<br />

nach hinten geneigt haben, so dass tatsächlich<br />

trotz Abblendens andere Fahrer geblendet<br />

werden. Schliesslich auch kann der Fehler<br />

darin liegen, dass die Scheinwerfer eingestellt<br />

wurden, als die Hintersitze des Wagens<br />

nicht besetzt waren ; wenn dann der<br />

Wagen hinten belastet wird, werden die<br />

Scheinwerfer naturgemäss etwas nach oben<br />

gerichtet und können auch bei Abblendlicht<br />

blenden.<br />

Wenn man also wiederholt angeblinkt wird,<br />

so soll man unbedingt die Einstellung seiner<br />

Scheinwerfer entsprechend abändern, cpr.<br />

Verchromte «Kleinigkeiten» bedürfen auch<br />

der Pflege. Am modernen Wagen sind eine<br />

Menge kleiner und grosser Teile als Schutz<br />

gegen die Angriffe der atmosphärischen<br />

Luftfeuchtigkeit verchromt ausgeführt. Während<br />

man die Pflege der grossen Chromteile<br />

schon darum nicht vernachlässigt, weil ihr<br />

Glanz wesentlich zum guten Aussehen des<br />

Wagens beiträgt, so kann es leicht passieren,<br />

dass die kleineren verchromten Partien<br />

übersehen werden, da sie keine grosse und<br />

zusammenhängende Fläche aufweisen und infolgedessen<br />

ein Ermatten nicht so stark in<br />

Erscheinung tritt.<br />

Wenn dann nach einiger Zeit Korrosionserscheinungen,<br />

die mit einem Rostanflug vergleichbar<br />

sind, auftreten, so wird es höchste<br />

Zeit, dass man Remedur schafft. Ueberraschend<br />

gelingt dies durch Behandlung mit<br />

einer in Paraffinöl getauchten Zahnbürste,<br />

die in kurzer Zeit die ganzen Rostspureh<br />

entfernt. Bei grössern polierten Flächen eignet<br />

sich dagegen diese Methode nicht, was<br />

hier ausdrücklich festgehalten sei. -b- .<br />

T«*«h<br />

«•><br />

««fax«<br />

Frag« 9951. Lieferant von Komprtssortn.<br />

liefert die UTO-Kompressoren? A. S. in B.<br />

Antwort: Adresse schriftlich mitgeteilt.<br />

Wer<br />

Frage 9952. Sorgen mit der Konuskupplung.<br />

Mein alter Wagen hat in letzter Zeit eine unangenehme<br />

Eigenart entwickelt, indem seine Kupplung<br />

stark rupft. Es handelt sich hiebei um eine Konuskupplung<br />

mit Lederbelag. R. Z. in D.<br />

Antwort: ,Da diese Störung erst seit kurzem<br />

auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass der Lederbelag<br />

zu trocken geworden ist und brüsk angreift.<br />

Das Mittel zur Abhilfe besteht darin, dass man das<br />

Leder mit einer Holzraspel aufrauht und darauf mit<br />

Fischtran einreibt, welch letzte Behandlung solche<br />

Belage auch vor der Inbetriebnahme erhalten.<br />

Konuskupplungen sind im allgemeinen dafür<br />

bekannt, dass sie ein wenig rauh eingreifen, weshalb<br />

man heute im Automobilbau hauptsächlich flache<br />

Scheibenkupplungen verwendet. -b-<br />

Frage 9953. Zusätzliche, elektrische Benzinpumpe.<br />

Da seit einiger Zeit meine Brennstoffpumpe<br />

(mechanischer Typ) nicht mehr einwandfrei<br />

funktioniert und trotz verschiedener Revisionen' der<br />

Fehler nicht gefunden wurde, möchte ich eine elektrische<br />

Benzinpumpe parallel schalten. Halten Sie<br />

dies für richtig und hat es in keiner Weise irgend<br />

einen ungünstigen Einfluss? F. K. in S.<br />

Antwort: Falls es tatsächlich unmöglich ist,<br />

die Pumpe hier reparieren zu lassen, so könnte immer<br />

noch daran gedacht werden, sie zu demontieren,<br />

sie zur Revision in die Fabrik zu senden und<br />

einstweilen mit einer Ersatzpumpe zu fahren. Eine<br />

Parallelschaltung einer gut arbeitenden und einer<br />

streikenden Pumpe können wir als technisch nicht<br />

einwandfrei nicht empfehlen, obwohl sich dadurch<br />

weiter keine Störungen ergeben werden, es sei<br />

denn, dass die Ventile der mechanischen Pumpe<br />

nicht mehr dicht schliessen. Wenn auf die mechanische<br />

Brennstoffpumpe verzichtet werden soll, so<br />

könnte schliesslich auch die ganze Pumpenarb»'t<br />

der elektrischen Pumpe überlassen werden. 00<br />

Frage 9954. 7—8-PS-Wagendaten. Wie hoch<br />

stellt sich der Benzinverbrauch eines 7—8-PS-Wagens<br />

im Durchschnitt? Und wieviel Oel verbraucht<br />

solch ein Wagen? Kann man einen Unterschied<br />

im Oel- und Brennstoffverbrauch entdecken, wenn<br />

man das einemal mit unbesetztem Automobil fährt<br />

und das nächstemal mit vollbesetztem Wagen? Wie<br />

hoch ist dieser Unterschied ungefähr? M. V. in S.<br />

Antwort: Der Brennstoffverbrauch eines<br />

Fahrzeugs dieser Grössenklasse schwankt im allgemeinen<br />

zwischen 10 und 12 Liter Benzin/100 km.<br />

Den Oelverbrauch darf man mit 1—1,5 Liter pro<br />

1000 km einsetzen und bleibt damit immer noch auf<br />

der sicheren Seite.<br />

Ein Unterschied im Oelverbrauch ist nicht festzustellen,<br />

wenn man statt allein mit vollbesetztem<br />

Wagen fährt. Der Unterschied im Benzinverbrauch<br />

beziffert sich auf rd. 10 Prozent, wenn man noch<br />

drei Mitfahrer mitnimmt, ist also nicht sehr beträchtlich,<br />

-b-<br />

Frage 9955. Vorfeile einer DoppelzDndung. Hat<br />

es einen Zweck, an einem Motor sowohl Magnetais<br />

auch Batteriezündung nebeneinander vorzusehen?<br />

Mir scheint diese Duplizität absolut" unerwünscht, da<br />

sie eine Komplikation ohne wesentliche Vorteile<br />

bringt Denn die Betriebssicherheit ist doch heute<br />

so ausgezeichnet, dass ein Zündsystem absolut genügen<br />

sollte. F. W. in W.<br />

Antwort: Zugegeben, dass die Zünder heute<br />

so zuverlässig arbeiten, dass normalerweise ein Nebeneinander<br />

von zwei Zündapparaten nicht erwünscht<br />

ist, weil es die Maschine verteuern müsste.<br />

Etwas anderes ist es aber, wenn es sich nicht um<br />

Automobile, sondern um Flugmotoren handelt, denn<br />

dort verlangt man möglichst noch mehr als hundertprozentige<br />

Sicherheit (so dies möglich wäre!), und<br />

deshalb schreiben die Gesetze in vielen Ländern vor,<br />

dass Flugmaschinen ein doppeltes Zündsystem<br />

haben. Doppelt genäht hält nun einmal besser.<br />

Uebrigens haben die zwei vorgesehenen Zündkerzen<br />

noch einen anderen Zweck, der allerdings<br />

mehr im Hintergrund liegt. Sie verbessern nämlich<br />

den Wirkungsgrad des Motors, wenn sie sich im<br />

Verbrennungsraum ungefähr gegenüberliegen oder<br />

doch weit genug voneinander entfernt sind. Messungen<br />

mit Abgas-Analysatoren ergaben, dass die<br />

Abgase bei einem Versuchsmotor, der einmal mit<br />

einer und nachher mit zwei Kerzen betrieben wurde,<br />

im letzteren Fall beträchtlich weniger unverbrannte<br />

Reste enthielten. Auch Verbrauchsmessungen stimmen<br />

mit diesem Resultat überein. Dieser bessere<br />

Wirkungsgrad des Doppelzünder-Motors rührt davon<br />

her, dass sich bei ihm die Verbrennung rascher<br />

durch den Verbrennungeraum fortpflanzt, da die<br />

Entzündung an zwei weit entfernten Punkten erfolgt.<br />

^<br />

fuvastf.<br />

Sf»<br />

edhs<br />

Anfrage . Verlorene Papiere des Wagens. Im<br />

November 1935 kaufte ich einen alten Bugatti-<br />

Wagen. Ueber den Winter habe ich ihn komplett<br />

revidiert und betriebsfertig gemacht. Da der Wagen<br />

aber lange nicht mehr eingelöst wurde, sind die<br />

Ausweispapiere wie Zollquittung etc. verloren gegangen.<br />

Die Chassis-Nummer ist nicht mehr vorhanden.<br />

Die Motornummer lautet 1299. Ich möchte<br />

den Wagen nun einlösen und bitte Sie, mir mitzuteilen,<br />

was ich in diesem Falle zu tun habe. * J B. in Z.<br />

Antwort: Sie geben leider in Ihrer Zuschrift<br />

nicht an. welches Modelljahr der fragliche Bugatti-<br />

Wagen ist. Die Oberzolldirektion in Bern führt seit<br />

dem Jahre 1930 'eine Kontrolle über sämtliche Wagen.<br />

Unter Angabe der Motornummer ist es ohne<br />

weiteres möglich, eine Verzollungsbestätigung zu erhalten,<br />

sofern der Wagen nicht vor dem Jahre 1930<br />

eingeführt wurde. Sollte der Wagen schon früher<br />

eingeführt worden sein, so hätten Sie an Hand von<br />

entsprechenden Bestätigungen der kantonalen Motorfahrzeugkontrollen<br />

den Nachweis zu leisten, dass<br />

der Wagen seit mehreren Jahren in der Schweiz<br />

stand und unter Schweizer Nummern zum Verkehr<br />

zugelassen war. In diesem Falle wird Ihnen die<br />

Oberzolldirektion in Bern eine entsprechende Erklärung<br />

über die erfolgte Verzollung ausstellen.<br />

Was sodann noch die von Ihnen als verloren angegebene<br />

Chassisnummer anbetrifft, so teilen wir<br />

Ihnen mit, dass Bugatti keine getrennten Chassisnummern<br />

führt, sondern nur Motornummern, die<br />

gleichzeitig auch für das Chassis gelten. O<br />

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N« 75 DIENSTAG, 15. SEPTEMBER T93Ö AUTOMOBIL-REVUE<br />

Das schwedische Verkehrsteilungsproblem<br />

Wie in zahlreichen anderen Ländern, sind<br />

auch in Schweden Kräfte am Werk, die auf<br />

eine Beschränkung des motorisierten Strassenverkehrs<br />

zugunsten der Eisenbahn hinzielen.<br />

Auch hier haben die interessierten Kreise<br />

es nicht als ihre einzige Aufgabe betrachtet,<br />

die Sanierung der Bahnen durch eine Reorganisation<br />

an Haupt und Gliedern: durch<br />

technische und administrative Verbesserungen<br />

und durch Anpassung der Verkehrsleistungen<br />

an die veränderten Bedürfnisse der<br />

Verkehrsnehmer herbeizuführen, sondern ihre<br />

ganze Weisheit hat sich darin erschöpft, eine<br />

Koordination zwischen Schiene und Strasse<br />

anzustreben, die nach bekanntem Rezept das<br />

Automobil der Kontrolle und Verfügungsgewalt<br />

der Eisenbahnen unterwerfen sollte.<br />

Dank der Einsicht des Parlaments ist dieser<br />

Anschlag auf den Verkehr der Strasse vereitelt<br />

worden und es sieht so aus, als ob dem<br />

Automobilverkehr Schwedens auch weiterhin<br />

seine Bewegungsfreiheit erhalten bleiben<br />

soll.<br />

Bereits im Jahre 1934 hatte die Regierung<br />

einen Ausschuss eingesetzt, der eingehende<br />

Untersuchungen darüber anstellen sollte, welche<br />

Schritte zweckmässigerweise zur «Regelung»<br />

des gewerblichen Motorfahrzeugverkehrs<br />

unternommen werden könnten. Im<br />

Mai vorigen Jahres legte der Ausschuss seinen<br />

Bericht vor, der jedoch beim Publikum<br />

und in der Presse eine so schlechte Aufnahme<br />

fand, dass die Regierung darauf verzichtete,<br />

irgendwelche Massnahmen zur Durchführung<br />

der vom Komitee gemachten Vorschläge<br />

zu ergreifen.<br />

Die Interessenten der Bahnen Hessen Jedoch<br />

die Sache nicht auf sich beruhen. Auf<br />

ihr Betreiben wurde im Dezember 1935 ein<br />

neuer inoffizieller Ausschuss gebildet, in dem<br />

der bekannte schwedische Strassen- und<br />

Wasserbau-Fachmann Lübeck präsidierte.<br />

Auch dieser Ausschuss sollte sich in erster<br />

Linie mit dem Problem befassen, wie die<br />

verschiedenen Transportmittel zu koordinieren<br />

seien, um im Rahmen eines kontrollierten<br />

Wettbewerbs die günstigsten Ergebnisse<br />

sicherzustellen. Im besonderen wurde ihm<br />

aufgegeben, die Möglichkeit und Zweckmäs*<br />

sigkeit einer Aufteilung des beruflichen Strassenverkehrs<br />

in Lang- und Kurztransporte in<br />

der Absicht zu erforschen, die ersteren einer<br />

besonderen Kontrolle zu unterstellen. Dabei<br />

sollte auch geprüft werden, wie sich die geltenden<br />

Konzessionsbestimmungen am besten<br />

verschärfen Hessen, um diese Kontrolle so<br />

wirksam wie möglich zu gestalten. Schliesslich<br />

hatte das Komitee darüber zu berichten,<br />

ob eine Aenderung in der geltenden Motorfahrzeugbesteuerung<br />

unter dem Gesichtswinkel<br />

einer zusätzlichen Belastung der schweren<br />

Wagenklassen wünschenswert sei.<br />

Wie vorauszusehen war, lauteten die Empfehlungen<br />

des Lübeck-Ausschusses ganz im<br />

Sinne der angestrebten Beschränkungen des<br />

Strassenverkehrs. Der im März dieses Jahres<br />

veröffentlichte Bericht stimmte in allen<br />

wesentlichen Punkten mit den Ergebnissen<br />

tiberein, zu denen bereits das Regierungs-<br />

Komitee gekommen war; insbesondere wurde<br />

die Teilung des motorisierten Strassenverkehrs<br />

in einen Fern- und Kurzstreckenverkehr<br />

und dementsprechend die Einführung<br />

unterschiedlicher Beförderungsbestimmungen<br />

auf das wärmste befürwortet.<br />

Dieser Bericht hat in der schwedischen<br />

Oeffentlichkeit natürlich die gebührende Ablehnung<br />

gefunden. Unter dem Eindruck der<br />

scharfen Pressekritiken hat die Regierung<br />

sich veranlasst gesehen, ihn einem besonderen<br />

Ausschuss des Rijksdags zur Prüfung<br />

vorzulegen. Mit grosser Mehrheit hat dieser<br />

Ausschuss den Bericht verworfen und eine<br />

neue Untersuchung des ganzen Fragenkomplexes<br />

empfohlen. Diesmal ist allerdings die<br />

sehr wichtige Bedingung gestellt worden,<br />

dass künftige Vorschläge für eine Neuregelung<br />

des Kraftverkehrs keine Bestimmungen<br />

vorsehen dürfen, die darauf abzielen, seine<br />

Freiheit fühlbar einzuengen. Das Rijksdags-<br />

Komitee empfahl weiterhin, dass die Bahnen<br />

vor allem danach trachten müssten, aus eigener<br />

Kraft ihre heutigen Schwierigkeiten<br />

zu überwinden, mit der Rationalisierung des<br />

Bahnbetriebs endlich zu beginnen und ihre<br />

Verkehrstarife einer gründlichen Revision zu<br />

unterziehen.<br />

Ende Juni hat der Rijksdag über den Bericht<br />

des Sonderausschusses beraten. In beiden<br />

Kämmern wurden die Empfehlungen des<br />

Lübeck - Ausschusses niedergestimmt. Der<br />

schwedische Automobilverkehr braucht fürs<br />

erste kaum mehr zu befürchten, die Kosten<br />

für die Reorganisation der Eisenbahnen tragen<br />

zu müssen.<br />

Sehr komplettes Lager zu neu herabgesetzten General-Motors-Preisen in<br />

Und welch unergründliche Massnahme<br />

sieht der bei uns in Vorbereitung befindliche<br />

dringliche BundesratsbescMuss zur Sanierung<br />

des schweizerischen Verkehrswesens<br />

vor? Am 3. September a. c. ist in einer dreistündigen<br />

Besprechung zwischen dem Chef<br />

des eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartements<br />

und der Geschäftsleitung des<br />

Personals öffentlicher Dienste u. a. auch das<br />

Problem Schiene-Strasse erläutert worden.<br />

Diese Aussprache wurde mehr oder weniger<br />

dazu benützt, den Bundesrat über die durch<br />

die bisherigen Projekte betreffend die Sanierung<br />

des Verkehrswesens, besonders zwischen<br />

der Leitung der Bundesbahnen einerseits<br />

und dem gesamten Personalkörper<br />

dieses grössten Bundesbetriebes anderseits<br />

geschaffenen Spannungen " zu orientieren.<br />

Wie einseitig, aber auch kurzsichtig<br />

die Einstellung des Bundesbahnpersonals zu<br />

den in Vorbereitung befindlichen Massnahmen<br />

ist, geht wieder einmal mehr aus dem Leitartikel<br />

des letzten «Eisenbahners» hervor,<br />

steht doch u. a. darin geschrieben:<br />

! « Die Automobilisten wehren sich mit allen Mitteln<br />

gegen den sog. Beimischungszwang, gegen die<br />

geplante eidgenössische Verkehrssteuer, gegen jedes<br />

Opfer (!), das man ihnen mit Rücksicht auf die<br />

Finanzlage des Staates zumuten will und sie haben<br />

ihrem Unmut am 5. Juli in recht eigentümlicher<br />

Weise Luft gemacht. Ihre Opposition richtet sich<br />

auch gegen eine vernünftige und im allgemeinen<br />

Interesse liegende Regelung des Verkehrs zwischen<br />

Schiene und Strasse. Sie fahren in ihren <strong>Zeitung</strong>en<br />

in scharfer Weise über den Bund her, kritisieren<br />

den Staat nach Kanten und Noten, sie finden<br />

aber trotzdem — oder vielleicht gerade deswegen?<br />

— stets willig Gehör beim Bundesrat als<br />

oberste Landesbehörde. »<br />

Eine Gewerkschaft, die auf einem Lohnniveau<br />

sitzt, das vom ganzen Schweizervolk<br />

getragen werden muss, deren engstirnige<br />

Opposition gegen jede Anpassung und nicht<br />

zuletzt für Fracht- und' Personentarifansätze<br />

verantwortlich ist, die in der Welt nicht ihresgleichen<br />

finden, ist zuletzt berufen, den<br />

Automobilisten neue Opfer aufbürden zu wollen,<br />

um sich so gut als möglich selbst um<br />

die Tragung derselben herumzudrücken.<br />

Zickzack In der Strassenbaupolitik.<br />

Am 5./6. September a. c. tagte in Arosa die Delegiertenversammlung<br />

des bündnerischen Hoteliervereins.<br />

Bei diesem Anlass erfolgte auch eine<br />

Orientierung über die Beratungen und Entschlüsse<br />

des Bundesrates betr. Ausbau der Alpenstrassen.<br />

Mit Befremden stellten die Bündner Hoteliers dabei<br />

fest, dass den Bedürfnissen und Interessen der<br />

bündnerischen Verkehrspolitik in keiner Weise<br />

Rechnung getragen wurde. Nach Ansicht der Versammlung<br />

kann eine verbesserte Kerenzerbergstrasse<br />

Obstalden-Quarten die Walenseetalstrasse<br />

nicht ersetzen und es muss die vorgeschlagene Lösung<br />

deshalb abgelehnt werden. Graubünden,—<br />

dessen landesgesetzlicher Anspruch auf eine Östalpenbahn<br />

bis heute unbefriedigt blieb — habe<br />

schon aus diesem Grunde unbedingt Anspruch auf<br />

eine erstklassige, während den Sommer- und Wintermonaten<br />

fahrbare Zufahrtsstrasse. Die bündnerische<br />

Hotellerie müsse deshalb mit äusserster<br />

Energie auf den Bau der Walenseetalstrasse dringen.<br />

Jedes neue Alpenstrassenproiekt in diesem<br />

Gebiete falle solange ausser Diskussion, als der<br />

Bau der Walenseetalstrasse nicht gesichert sei.<br />

Nur diese diene den Interessen des ganzen Kantons.<br />

Sollten späterhin weitere Strassenprojekte in<br />

Betracht gezogen werden, dann falle die Wahl<br />

zwischen den heute genannten Segnes- und Panixerstrassen<br />

zweifellos zugunsten der letzteren aus:<br />

Uns erscheint es jedenfalls sehr fraglich, dass<br />

eine derartige, auf die Spitze getriebene Interessenpolitik<br />

den Bedürfnissen unseres Landes gerecht<br />

zu werden vermag. Die Linienführung unserer<br />

Eisenbahnen liefert uns hinreichend Anschauungsmaterial<br />

über eine Verkehrspolitik, die nicht<br />

gerade erfreuliche Früchte zeitigte und nicht zuletzt<br />

für die Schuldenwirtschaft der Bahnen verantwortlieh<br />

zu machen ist. Ausgerechnet in dem<br />

Momente, da mit eidgenössischer Unterstützung<br />

endlich einmal Alpenstrassenbauten in Angriff genommen<br />

werden sollen, machen sich Kräfte bemerkbar,<br />

die das noch auf schwachen Füssen stehende<br />

Werk zu unterminieren versuchen. Würde'<br />

wenigstens das Bündner Oberland die grossen<br />

Fremdenverkehrszentren dieses Kantons beherbergen,<br />

dann stünde eine Verbindung dieses Landesteils<br />

mit dem Kanton Glarus wirklich im Mittelpunkt<br />

des Interesses. Unbegreiflich, wie man<br />

alte, aus dem letzten Jahrhundert datierende Eieenbahnansprüche<br />

heute in die Waagschale der<br />

Strassenbaupolitik zu werfen versucht. Der Kanton<br />

Graubünden zeigt wieder einmal mehr die<br />

schwachen Stellen der schweizerischen Verkehrspolitik.<br />

Mit mindestens ebenso grosser Berechtigung<br />

könnten schliesslich alle Landesteile ihre<br />

Ansprüche anmelden. Dieses «Hüst und Hott» im<br />

Strassenbau reiht sich würdig an dasjenige im seinerzeitigen<br />

Eisenbahnbau anl Von letzterem blieb<br />

ein Schuldenberg, der nicht nur uns, sondern noch<br />

den kommenden Generationen manche Nuss zu<br />

knacken gibt. Wollen wir auf dem Gebiete des<br />

Strassenbaues aus lauter Kantönligeist ebenso<br />

«fürsorglich» sein?<br />

Die Verkehrsunfälle im Kanton Thurgau. Im<br />

Monat August ereigneten sich auf dem Gebiete des<br />

Kantons Thurgau insgesamt 54 Verkehrsunfälle,<br />

wovon 3 einen tödlichen Ausgang zur Folge hatten.<br />

In 11 Fällen wurden 11 Personen schwer, aber nicht<br />

tödlich verletzt, während in 41 Fällen 27 Personen<br />

leichte Verletzungen erlitten. Der durch die Unfälle<br />

verursachte Sachschaden beläuft sich auf über<br />

Fr. 11.000.—. Aus der statistischen Zusammenstellung<br />

der Unfallursachen geht hervor, dass allein<br />

23 Velofahrer die primäre Ursache eines Unfalles<br />

waren. Unvorsichtiges Fahren und Nichtbeachten<br />

des Vortrittsrechtes hatten 18 Unfälle zur Folge,<br />

übersetztes Tempo und Nichtbeherrschen des Fahrzeuges<br />

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10<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 15. SEPTEMBER <strong>1936</strong> — N° 75<br />

Erfahrungen mit der Spritbeimischung<br />

in Oesterreich.<br />

Ein schwerer Schlag für die österreichische<br />

Mineralölwirtschaft war es, als Mitte 1932<br />

dem Drängen der Agrarier nachgegeben und<br />

die Benzinproduzenten gezwungen wurden,<br />

10,000 hl Spiritus zu übernehmen. Wenn auch<br />

kein Beimischungszwang vorgeschrieben war,<br />

so konnten die Benzinfirmen mit dem zwangsweise<br />

übernommenen Spiritus nichts anderes<br />

machen, als ihn wegen verbotenem Weiterverkauf<br />

beizumischen. Begründet wurde diese<br />

Massnahme mit der Ueberproduktion an Spiritus,<br />

der schlechten Lage der Brennereien<br />

und mit autarktischen Motiven. Dabei nahm<br />

man aber auf die ebenfalls ungünstige Situation<br />

der Erdölindustrie und auf die Tatsache,<br />

dass ein beträchtlicher Teil des für die Spirituserzeugung<br />

notwendigen Rohstoffes ebenfalls<br />

importiert werden muss, keine Rücksicht.<br />

Doch die Agrarier gaben sich damit<br />

nicht zufrieden. Im Januar 1934 wurden die<br />

Verhandlungen über eine Erhöhung der von<br />

den Benzinfirmen zu übernehmenden Spiritusquote<br />

wieder aufgenommen, und da sie<br />

zu keinem Resultat führten, wurde am 6. Juli<br />

1934 eine neue Beimischungszwanigsverordnung<br />

erlassen, die die Beimischung von<br />

50,000 hl Spiritus vorschrieb.<br />

Betrachten wir einmal die volkswirtschaftliche<br />

Rechnung dieser als Hilfe für die Landwirtschaft<br />

gedachten Massnahme. Benzin<br />

kostete damals 10 S pro 100 Liter loko<br />

Wien ohne Abgaben. Die Abgaben, nämlich<br />

Benzinsteuer, Zoll, Warenumsatzsteuer und<br />

Krisensteuer betrugen 34 S, die Spesen<br />

1 S, so dass der Gestehungspreis rund 45 S<br />

pro 100 Liter Benzin ausmachte. Der Wiederverkaufspreis<br />

an die Grossbezüger war damals<br />

48—50 S, der Tankstellenpreis 52—55 S.<br />

Spiritus wurde staatlich von der Spirituszentrale<br />

bewirtschaftet. Der Gestehungspreis<br />

für industriell erzeugten Rohspiritus belief<br />

sich auf SO S, für landwirtschaftlich erzeugten<br />

auf 132 S pro 100 Liter ohne Abgaben.<br />

Da nur wasserfreier Alkohol für die Beimischung<br />

überhaupt verwendet werden kann,<br />

kamen noch 15 S für Raffination und 3 S<br />

für Entwässerung dazu. Die Spesen der Beimischung<br />

betrugen 1 S, so dass sich also<br />

der landwirtschaftliche Spiritus, zu dessen<br />

Gunsten die Beimischungsaktion erfolgen<br />

sollte, auf rund 150 S exklusive aller Abgaben<br />

stellte. Dabei muss noch erwähnt werden,<br />

dass Alkohol eine viel geringere thermische<br />

Energie hat wie Benzin, so dass die erfahruragsgemäss<br />

rationellste Mischung von 80 %<br />

Benzin und 20 % Spiritus auf Grund vieljähriger<br />

Versuche eine 5- bis 8-prozentige -Minderleistung<br />

gegenüber reinem Benzin aufweist,<br />

d. h. dass an Stelle von 100 Liter<br />

Benzin 105 bis 108 Liter Gemisch erforderlich<br />

sind.<br />

Der Benzinkonsum für automobilistische<br />

Zwecke betrug ca. 1,500,000 hl. Da dieser<br />

Menge 50,000 hl Alkohol beigemischt werden<br />

sollten, musste diese Beimischung in der<br />

Weise erfolgen, dass ein Teil dieses Benzinquantums,<br />

nämlich 200,000 hl, im Verhältnis<br />

4 : l mit Spiritus gemischt werden mussten,<br />

so dass für den Konsum 1,250,000 hl reines<br />

Benzin und 250,000 hl Gemisch zur Verfügung<br />

standen. Dies bedeutet zunächst eine<br />

Zersplitterung der bisher einheitlichen Konsumdeckung,<br />

welche die Verkaufs- und Verteilungsspesen<br />

erhöhen musste, wobei noch<br />

berücksichtigt werden muss, dass aus technisch-chemischen<br />

Gründen die bestehenden<br />

Tankstellen nicht gleichzeitig für Benzin und<br />

Gemisch verwendet werden konnten.<br />

Die finanziellen Auswirkungen waren daher<br />

folgende : Die Spirituszentrale verlangte<br />

für den Beimischungsspiritus 80 S pro hl.<br />

Die Benzinfirmen mussten daher statt 45 S<br />

für Benzin inklusive Abgaben 80 S bezahlen,<br />

hatten also bei einem Quantum von 50,000 hl<br />

1,750,000 S Mehrkosten. Dazu kam der Mindererlös<br />

für die 250,000 hl Gemisch, die wegen<br />

der geringeren Leistungsfähigkeit um<br />

5 S pro Hektoliter billiger abgegeben werden<br />

mussten als Benzin. In Ungarn und<br />

Frankreich z. B. war das Gemisch um 10 %<br />

billiger als Benzin. Der Mindererlös betrug<br />

dadurch 1,250,000 S. Zusammen wurde also<br />

die Mineralölwirtschaft mit 3,000,000 S belastet.<br />

Mindestens ebenso bedenklich waren aber<br />

die Wirkungen dieser Beimischungsaktion in<br />

fiskalischer Beziehung. Da der landwirtschaftliche<br />

Spiritus auf 150 S kam, entstand<br />

für die staatliche Spiritusstelle bei Abgabe<br />

von 50,000 hl zu 80 S, für den sie 150 S bezahlen<br />

musste, ein Verlust von 3,500,000 S.<br />

1600 km langer Schlepp-Segelflug.<br />

Kürzlich wurde in vier Etappen die 1600 km<br />

lange Strecke Kapstadt-Johannesburg durch<br />

einen Segelflieger im Schlepp eines Motorflugzeuges<br />

zurückgelegt.<br />

Autostrassenprojekte in Belgien.<br />

Der angekündigte Boa einer Autobahn<br />

Ostende - Brüssel ist bereits in Angriff genommen<br />

worden. Mit der Strecke Brüssel -<br />

Aachen wird ein weiteres Teilstück der<br />

geplanten Autofernverkehrsstrasse London-<br />

Istanbul entstehen. Weiter ist der Bau von<br />

Autostrassen geplant zwischen Brüssel und<br />

Luxemburg, Brüssel und Antwerpen, Brüssel<br />

und Roubaix, Brüssel und Quievrain und<br />

zwischen Antwerpen und Le Zoute.<br />

Sanierung des französischen Automobilmarktes.<br />

Die Syndikalkammer der französischen<br />

Automobilfabrikanten gibt bekamt, dass die<br />

neuen Wagen an die Kundschaft nur zu den<br />

von den Fabrikanten angesetzten Katalogpreisen<br />

verkauft werden. In Erwartung von<br />

Ausführungsbestimmungen haben sich die<br />

Markenhändler bereits verpflichtet, neue Wagen<br />

nicht unter dem Tarife der Fabrikanten<br />

abzusetzen und Gelegenheitswagen nicht<br />

über den offiziell gültigen Höchstpreisen zurückzunehmen.<br />

Deutschlands Neuzulassungen an Motorfahrzeugen.<br />

Im Monat August sind 42,443 Motorfahrzeuge<br />

neu in den Verkehr genommen worden<br />

oder 14% weniger als im Vormonat, immerhin<br />

aber 22% mehr als in der entsprechenden<br />

Vorjahresperiode. An Personenwagen kamen<br />

18,151 oder 13% mehr als im Vormonat, an<br />

Lastwagen 5005 oder 7% weniger und an<br />

Motorrädern 18,400 oder 17% weniger als im<br />

Vormonat neu in den Verkehr.<br />

Dazu kam noch, dass der Staat bei diesen<br />

50,000 hl auf die Abgaben im Ausmass von<br />

34 S pro hl verzichtete, da sich der Preis<br />

von 80 S exklusive aller Abgaben verstand,<br />

ein weiterer Ausfall für den Fiskus von<br />

1,700,000 S, d. h. also ein Gesamtverlust von<br />

5,200,000 S entstand.<br />

Die ganze Spritbeimischungsaktion hatte<br />

einen volkswirtschaftlichen Verlust von über<br />

8 Millionen S zur Folge, dem ein Gewinn<br />

von nur 1 Million S gegenüberstand, ein<br />

deutlicher Beweis dafür, dass der volkswirtschaftliche<br />

Schaden eines interventionistischen<br />

Eingriffes viel grösser ist als der Nutzen,<br />

den eine kleine Zahl von Interessenten<br />

durch ihn erhält. Trotz diesen nicht gerade<br />

ermunternden Tatsachen, die nicht nur<br />

Oesterreich, sondern auch andere Länder<br />

mit der Alkoholbeimischung durchzukosten<br />

haben, will man auch bei uns an dieses zum<br />

vorneherein verfehlte Experiment herantreten.<br />

WÄ<br />

«.ftl.'chc**<br />

Steuererleichterungen, nicht Steuererschwerungen<br />

zur Hebung der Motorisierung. Bekanntlich<br />

versucht Polen als eines der am<br />

schwächsten motorisierten Länder Europas<br />

durch Gewährung von Steuererleichterungen<br />

die Motorisierung, und zwar nicht zuletzt im<br />

Hinblick auf militärische Bedürfnisse, zu<br />

heben. Die Ausführungsbestimmungen zum<br />

Dekret des Staatspräsidenten vom 15. Mai<br />

<strong>1936</strong> betreffs Steuererleichterungen beim<br />

Kaufe von Motorfahrzeugen besagen, dass<br />

diejenigen Käufer, die bis 1. Januar 1938 ein<br />

Motorfahrzeug, einen Traktor oder ein Motorrad<br />

direkt bei einem polnischen Verkaufsunternehmen<br />

erwerben, bei einem Kaufpreis<br />

von nicht mehr als 12,000 Zloty diesen von<br />

der Summe des Jahreseinkommens in Abzug<br />

bringen können. Unter (Motorfahrzeugen sind<br />

alle Teile einschliesslich Fahrgestell und<br />

Karosserie zu verstehen. Der Vorbehalt des<br />

Verkäufers, dass das Fahrzeug bis zur Zahlung<br />

der letzten Verkaufsrate sein Eigentum<br />

istischer<br />

Spielstrassen für Kinder in England.<br />

Um die Beteiligung von Kindern an den<br />

Verkehrsunfällen nach Möglichkeit auszuschliessen,<br />

hat die Stadt Salford eine Beschränkung<br />

der Zahl der Verkehrsstrassen<br />

bleibt, ist für die Zuerkennung der Steuererleichterung<br />

ohne Bedeutung. Die Erleichterung<br />

kann einem Käufer nur einmal gewährt<br />

werden, es sei denn, dass bis zum 1. Januar<br />

1938 ein zweites Fahrzeug gekauft wird und<br />

der alte Wagen über 80 Prozent des Anschaffungswertes<br />

eingebüsst hat.<br />

Gleichzeitig ist zur Herabsetzung der Benzinpreise<br />

die Steuer für Benzin von 12 auf 9<br />

Zloty je 100 kg reduziert worden. Ferner<br />

wurde der für den Strassenfonds bestimmte<br />

Zuschlag auch für Benzin von 12 auf 10,86<br />

Prozent herabgesetzt.<br />

Wie lange geht es noch, und wie gross<br />

müssen die Verluste der schweizerischen Automobilwirtschaft<br />

werden, bis man sich auch<br />

bei uns, und zwar nicht zuletzt im ureigensten<br />

Interesse des Fiskus selbst, zu einer solchen<br />

Steuerpolitik bequemt?<br />

Gründung einer Exportgemeinschaft deutscher<br />

Automobilfabriken. In Berlin ist mit<br />

einem Kapital von 100,000 Rm. die Exportgemeinschaft<br />

deutscher Automobilfabriken<br />

A.G. gegründet worden. Zwecks des Unternehmens<br />

ist die Förderung der Ausfuhr deutscher<br />

Automobile, Motorräder und deren Bestand-<br />

und Zubehörteile durch Ausbau des<br />

ausländischen Kundendienstes. Dem Unternehmen<br />

gehören folgende deutsche Automobilfabriken<br />

an: Auto-Union, Adlerwerke,<br />

Bayrische Motorenwerke, Büssing-NAG,<br />

Daimler-Benz, Hentschel & Sohn, Krupp und<br />

Maybach-Motorenbau.<br />

Aus der Erdölindustrie. Die ersten vier<br />

Monate des laufenden Jahres haben im<br />

Durchschnitt aller an der Erdölgewinnung<br />

beteiligten Länder eine Tagesproduktion von<br />

673,000 t erbracht, eine Zahl, die um mehr<br />

als 7 % höher liegt als im selben Zeitabschnitt<br />

des Vorjahres. An der Spitze maTschiert<br />

Russland mit einer Steigerung der<br />

Ausbeute um 10,7 %, und der Irak bleibt mit<br />

10,4 % nur um ein Geringes zurück, währenddem<br />

in Amerika, das einen Rekordkonsum<br />

an Benzin verzeichnet, die Petrolgewinnung<br />

um 5,9 % angewachsen ist<br />

Zum TitHs-Autotunnelprojekt<br />

Der Gemeinderat von Engelberg hatte auf den<br />

11. September einen weiteren Interessentenkreis zu<br />

einer Besprechung des Titlisdurchstichprojektes eingeladen.<br />

Nach 'diesem Projekt könnte mit einem<br />

Tunnel von ca. 4 km Länge und wenigen Kilometern<br />

Strassenbau die Verbindung Luzern-Engelberg-<br />

Wassen hergestellt werden. Ca. 8 km würden mit<br />

der geplanten Sustenstrasse zusammenfallen. Dass<br />

in weiten Kreisen für ein solches Projekt grosses<br />

Interesse besteht, hat sowohl der Besuch wie der<br />

Verlauf dieser Versammlung bewiesen. Der Talammann<br />

von Engelberg, Dr. K. Amberg, konnte<br />

vorgenommen. 170 Strossen sind für dengegen 20 Offiziere, Vertreter der Regierungen von<br />

Obwalden und Nidwaiden und Verkehrsinteressenten<br />

aus den Kantonen Basel, Aargau, Zürich, Lu-<br />

Durchfahrtsverkehr von Automobilen völlig<br />

gesperrt und zu Spielstrassen für Kinder erklärt<br />

worden. Diese Spielstrassen verteilen sen<br />

zern, Öbwalden, Nidwaiden, Uli und Tessin begrüs-<br />

sich gleichmässig auf die verschiedenen Ḣauptmann Hess, Engelberg, hielt ein Referat<br />

über die militärische Bedeutung des Projektes, wobei<br />

er in der Hauptsache die den Lesern der «Auto-<br />

Stadtteile. Alle andern Strossen hingegen<br />

sind ausschliesslich dem Verkehr vorbehalten, mobil-Revue» bereits bekannten Gedankengänge<br />

spielende Kinder werden hier nicht geduldet. entwickelte (Vergl. Nr. 67 vom 18. August). In Ergänzung<br />

dazu kam er aber auch auf die grosse Be-<br />

Die Spielstrassen sind durch entsprechende<br />

deutung zu sprechen, die dem Projekt in bezug auf<br />

Schilder gekennzeichnet.<br />

die beiden wichtigen strategischen Linien, die durch<br />

das Reusstal und das Haslital führen, zukommt<br />

Gerade diese Ausführungen fanden bei den zahlreich<br />

anwesenden Offizieren das grösste Interesse.<br />

Der deutsche Autotnobilersatzbedarf.<br />

Für die nächsten zwei Jahre schätzt man In der Diskussion, die von Oberst Odermatt, Oberst<br />

den Ersatzbedarf der deutschen Automobil-<br />

Guex, Oberstlt. Cattani (der speziell den grossen<br />

wirtschaft auf 240,000 Einheiten. Für die<br />

Automobilindustrie resultiert daraus eine gute<br />

Auftragsreserve, die aber vornehmlich den<br />

Fabriken kleiner und billiger Wagen zugute<br />

kommen dürfte.<br />

Amerikas Automobilbilanz.<br />

Im Monat August sind nach vorläufigen<br />

Schätzungen insgesamt 270,000 Personenund<br />

Lastwagen hergestellt worden, womit<br />

sich die amerikanische Automobilproduktion<br />

in den ersten 8 Monaten des laufenden Jahres<br />

auf 3212,000 Einheiten stellt. Gegenüber der<br />

entsprechenden Vorjahres-Periode verzeichnen<br />

die diesjährigen Produktionsziffern eine<br />

Zunahme um zirka 13% oder rund dreimal so<br />

viel wie in den ersten 8 Monaten des Krisenjahres<br />

1932, wie dies aus nachstehender Zu~<br />

sammenstellung hervorgeht:<br />

August 8 Monate<br />

1932 90 320 1070 350<br />

1933 236 410 1475 300<br />

1934 234 810 2 215 370<br />

1935 239 990 2 843 940<br />

<strong>1936</strong> 270000 3 212 000<br />

Strassen<br />

Vorteil des ganzjährigen Verkehrs hervorhob),<br />

Oberstlt. Gamma und von Major Farner benützt<br />

wurde, wurde durchwegs die grosse militärische<br />

Wünschbarkeit dieser Verbindung unterstrichen."<br />

Das «weite Referat von Kurdirektor DT. J. Hess<br />

zeigte, dass mit diesem Projekt auch verkehrspolliisch<br />

höchst wertvolle Verbindungen geschaffen<br />

würden und besonders autotouristisch ungeahnte<br />

Möglichkeiten erschlossen würden. Anhand von<br />

eindrucksvollen statistischen Zusammenstellungen<br />

zeigte er den rapiden Aufschwung des Autotouris.<br />

mus auf und bewies den grossen Anteil der Automobilisten<br />

unter den einheimischen und ausländischen<br />

Kurgästen. Ingenieur Bartholomäi versicherte<br />

die Versammlung, dass man in den Automobilistenkreisens<br />

Luzerns diesem Projekte höchst<br />

sympathish gegenüberstehe. Er betonte vor allem,<br />

dass mit einem Durchgangsverkehr durch Engelberg<br />

ein an Naturschönheiten selten reiche Gegend<br />

in zahlreiche Rundfahrten hineinkombiniert werden<br />

könnte.<br />

Sowohl der Vertreter der Regierung von Nidwalden,<br />

Landammann Christen, wie auch der Kulturingenieur<br />

dieses Kantons, Schildinecht, bezeugten<br />

ihr grosses Interesse am vorliegenden Projekt.<br />

Sie liessen aber deutlich durchblicken, dass in Nidwalden<br />

die Entscheidung zwischen diesem Projekte<br />

und der Jinksufrigen VferwaldstStterseestrasse, die<br />

sich ja als Konkurrenzprojekte ausschliessen, noch<br />

nicht gefallen ist. Nachdem der Kanton Nidwaldßn<br />

die Möglichkeit besitzt, sich sozusagen ohne Kosten<br />

und mit fast sämtlichen Gemeinden bei der Realisierung<br />

des Titiisdurchstiches in die internationale<br />

Gotthardroute einzuschalten, dürfte dem Nidwaldnervolk<br />

die Wahl wahrlich nicht schwer fallen.<br />

Der Vertreter der Regierung von Obwalden, Regierungsrat<br />

Infanger und kantonaler Militärdirektor,<br />

begrüsste das Werk indem er nochmals die<br />

grosse militärische Bedeutung desselben hervorhob.<br />

Sehr interessant waren auch die Ausführungen des<br />

Leiters des Verkehrswerbedienstes der Zentralschweiz,<br />

Direktors Leopold Hess, wie auch die automobilistischen<br />

Erwägungen von Dr. Schmidlin vom<br />

A.C.S. Zürich.<br />

'Technisch kann das Problem mit einem 4-kmoder<br />

6-km-Tunnel gelöst werden. Beim 4-km-Tunnel<br />

musste auf der Engelberger Seite die Strasse in einer<br />

Schlaufe über Niedersurenen an den Grassenberg<br />

hinaufgeführt werden. Es könnte dadurch auf<br />

der Urner Seite auf ca. 1700 m Höhe das Kleinalptal<br />

gewonnen werden. Von dort bis an die Sustenstrasse<br />

wären dann noch ca. 2 km Strassenbau nötig.<br />

Vom finanziellen und touristischen Standpunkt<br />

aus wäre diese Lösung vorzuziehen. Beim 6-km-<br />

Tunnel würde das Nordportal auf ca. 1260 m Höhe<br />

unmittelbar über der Talsohle im Talabschluss beginnen.<br />

Das Südportal würde auf 1560 m zu liegen<br />

kommen, so dass im Tunnel auf 6 km ca. 300 m<br />

Steigung zu überwinden wären. Beide Varianten<br />

müssen vorerst noch genau fachmännisch studiert<br />

werden. Die geologischen Verhältnisse dürfen im<br />

grossen und ganzen als durchaus günstig angesehen<br />

werden, da der 4-km-Tunnel vermutlich ganz,<br />

der 6-ikm-Tunnel zu seinem überwiegenden Teil in<br />

die Zone des Erstfelder Granites zu liegen käme.<br />

Genaue Kostenvoranschläge für die beiden Tunnelvarianten<br />

liegen noch nicht vor. Ein Fachmann<br />

schätzte die Kosten auf ca. 10 Millionen Franken.<br />

Man glaubt, dass bei dem hohen militärischen<br />

Werte des Projektes der Bund dermassen daran<br />

interessiert sei, dass er es finanziell ermöglichen<br />

werde. Vielleicht würde die Ueberaeichnung der<br />

Wehranleihe eine Möglichkeit schaffen. Schliesslich<br />

wurde auch mit grossem Applaus der Vorschlag<br />

aus den Automobilistenkreisen Luzerns entgegengenommen,<br />

auf privatem Wege die Geldmittel zu<br />

beschaffen. Nachdem die Schweizer für eine ausländische<br />

Konkurrenzstrasse privat ihr Geld hergegeben<br />

haben, sollte dies auch für «in nationales<br />

Werk von dieser Bedeutung möglich sein. Mit Hilfe<br />

von Arbeitelosen aus unseren Städten, die an diesem<br />

Tunnel- und Strassenbau beschäftigt würden<br />

(als Gegenwert würden die betreffenden Städte die<br />

Arbeitsloßensubvention •dem Werke ausbezahlen) und<br />

mit der Erhebung einer Tunnelgebühr glaubt man<br />

auf die Rechnung kommen zu können.<br />

Die Versammlung beschlöss- einmütig die Gründung<br />

eines Initiativ-Komitees, dem die weitere Verfolgung<br />

dieses militärisch wie verkehrstechnisch so<br />

vielversprechenden Projektes anvertraut wird. Da<br />

die Sustenstrasse durch diese Möglichkeit militärisch<br />

wie verkehrstechnisch noch bedeutend aktueller<br />

wird, dürfte ihr ohne Zweifel die Priorität<br />

zuerkannt werden. Dr. P. H.<br />

Pf EM BACH STR. 69<br />

DAt BESTE BENZ IN FÜR J E DE ! AU TO!


N° 75 — DIENSTAG, 15.. SEPTEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Der Sf. Galler Unionplatz. In den nächsten Tagen<br />

dürfte der verkehrspolizeiliche Umbau des Blujimenberg-Unionplatzes<br />

der Vollendung entgegengehen.<br />

Der Unionplatz •weist zu allen Tageszeiten<br />

und besonders bei Geschäftsanfang und -schluss<br />

einen sehr lebhaften Verkehr auf. Auf dem Union-<br />

;!platz kreuzen sich sechs Strassen und auf dem Bluixnenbergplatz,<br />

der -organisch mit dem Unionplatz<br />

'zusammenhängt, fünf. Der grösste Teil des Fahrzeug-<br />

und Fußgängerverkehrs unserer Stadt geh<br />

über diese Plätze. Durch den erfolgten Umbau,<br />

•welcher eine klare Scheidung des Fussgänger- -und<br />

Fahrverkehrs erstrebte, ist eine möglichst grosse<br />

[Verkehrssicherheit erreicht worden.<br />

••"<br />

Die Führung des Fährverkehrs ' auf dem<br />

Unionplatz vom Hechtplatz nach dem'Bahnhof,<br />

von Osten nach Westen, geht nördlich i*n der<br />

Verkehrsinsel vorbei und umgekehrt zwischen Inse<br />

und Tramhäuschen hindurch. Der Fahrverkehr<br />

nach dem Obern Graben wird zwischen Tramhäus-<br />

|Chen und Gaf6 Neumann und umgekehrt zwischen<br />

'dem Garten der Union und dem Tramhäuschen<br />

'durchgeführt, wodurch diese ibeiden Strassen den<br />

Einbahnverkehr erhalten. Diese Regelung bedingte<br />

J den Einbahnverkehr auch für den Untern Graben<br />

•mit der Einfahrt vom Ünionplatz her, wodurch der<br />

dortige Autopark auf die Ostseite der Strasse verlegt<br />

werden musste.<br />

Auf dem Blumenbergplats wurde der<br />

lAutopark von der Mitte auf beide Seiten hinaus verilegt<br />

und, wie auf dem Unionplatz, mit Steinschwel-<br />

'len eingefasst. Die Fährbahn führt durch die Mitte<br />

des Platzes und ist durch Verkehrsteiler klargelegt<br />

Für den Fussgängerverkehr sind Sijcherheitsstreifen<br />

um, die Verkehrsplätze heVurn. und<br />

idurch den Unionplatz hindurch gezogen, welche mit<br />

Nägeln sichtbar und' durch die Abschrankungen<br />

•zwingend gemacht worden sind. Die Fussgängeretreifen<br />

bieten den Benutzern volle Sicherheit, da<br />

die Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit zu massigen<br />

oder nötigenfalls anzuhalten haben, damit die darauf<br />

befindlichen Fussgänger ungehindert die Fahrbahn<br />

überqueren können.<br />

Die Kanzel für den Verkehrspolizeimann wurde<br />

•auf das vorgezogene nördliche'Trottoir gestellt, von<br />

wo aus der Verkehr sicher geleitet werden kann.<br />

Wenn nun alle Strassenbenützer, die Eussgänger<br />

und Fahrzeugführer, sich der neuen Verkehrsord-<br />

Dung fügen, was nach der Verkehrserziehung auf<br />

dem Hechtplatz leicht sein dürfte, so wird sich der<br />

Verkehr auf diesen Plätzen sicher und reibungslos<br />

abwickeln. C. K.<br />

Jkus d^na<br />

Lese<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Zum Rückgang Im Automobilgewerbe. Kürzlich<br />

•erkündete das Radio, dass im Aütogewerbe, Benzänzinverbrauch<br />

inbegriffen, ein empfindlicher<br />

Rückgang zu konstatieren sei und däss der Bundesrat<br />

diesem Rückgang grösste Aufmerksamkeit<br />

schenke. Vorerst müsste man fragen: Nützt<br />

es etwas, darüber noch Worte zu verlieren und die<br />

Spalten der <strong>Zeitung</strong>en zu füllen? Wie oft ist schon<br />

darauf hingewiesen wördeitt "Genützt hat es nlents,<br />

im Gegenteil. Interessant ist die Tatsache, dass zuerst<br />

die Kinder und verwandten Kinder von Eisenbahnern,<br />

d. h. von Kondukteuren, 'Krämpern und<br />

übrigen Angestellten der Transportanstalten unverblümt<br />

erklären: die Automobilisten seien an der<br />

ganzen Misere^ d.h. der Defizite schuld. Und diese<br />

Verseuchung, diese Vorspiegelung falscher' Tatsachen<br />

ergreift immer weitere Kreise, und man hört immer<br />

am liebsten auf die Draufgänger, nur sollten diese<br />

dann eine geraume Zeit das .Maul halten, wenn sie<br />

falsch- gewaschelt haben. Der Benzinpreis ging ja<br />

bekanntlich von 36 auf 43 Rappen hinauf- Wo ist<br />

nun der Erfolg? Hatten die Bahnen mehr Frequenz?<br />

Warum wagt man es nicht; den Benzinpreis<br />

auf 1 Fr. per Liter hinaufzusetzen? Antwort: So<br />

dumm will halt doch niemand sein. Ein solches<br />

Experiment müsste wohl bald abgeändert werden:<br />

Schreiber dies ist in- keinem Automobil verband und<br />

an keinem Autogewerbe beteiligt. Er beziahlte äff<br />

Zollgebühren für seinen Wagen rund Fr. 2500.-^-.<br />

Hätte der Bund das Geld zu 4% an Zins gelegt, so<br />

könnte er alljährlich Fr. 100.— als. Zinserträgnisse<br />

einstreichen. Sicher brauchen.die wenigsten Schweizerbürger<br />

für Bahnauslagen pro Jahr Fr. 100.—.<br />

Dazu bekommt der Bund von jedem Liter Benzin<br />

ca. 23/4 Rp. Je höher'der Benzinpreis,<br />

desto weniger wird gefahren, das ist<br />

ja sonnenklar. Ich selbst fahre meinen Wagen<br />

jetzt das dritte Jahr. Im letzten Jahr, d. h. seit<br />

der Benzinpreiserhöhung, habe ich 1020 km gefahren.<br />

Voraussichtlich werde ich meinen Wagen nächstes<br />

Jahr einstellen, denn 43 Cts. per. Liter sind mir<br />

einfach zu teuer. Dann greife ich wieder zum Spazierstock<br />

und freue mich über die kommende. 'Katzensteuer,<br />

damit das Miauen im kommenden Hornung<br />

verstummt Und, ich bin eben nicht allein in<br />

meinem^ Denken, und vielen wird jetzt klar, warum<br />

es weniger Reifen braucht, weniger Bestandteile,<br />

weniger Reparaturarbeiten. Die Steuerschraube<br />

muss lockerer werden, dann wird's schon -wieder<br />

gehen. Das ist das beste Mittel zur Ankurbelung<br />

der Wirtschaft. Wer Ohren hat zu hören, der höre!<br />

G. W, in- T,<br />

Dtr wirtschaftliche Unsinn der Spritbeimischung.<br />

Im Artikel « Wer übernimmt die Verantwortung? »<br />

in No. 74 Ihres geschätzten Blattes steht .der Satz:<br />

c Da die Automobilisten und Benzinkonsumenten<br />

jedoch ziemlich sicher einen Teil dieser Zeche<br />

(gemeint ist das Defizit der AlköholVerwaltung)<br />

berappen müssen ...><br />

.7;'.%"<br />

Mit dieser zahmen Einstellung würden wjy "Benzinverbraucher<br />

nicht viel erreichen. Auf alle Fälle<br />

sind wir Automobilisten keinesfalls dieser Meinung<br />

und wir werden uns gegen jede neue Belastung in<br />

irgend welcher Form wehren, auch wenn der<br />

5. Juli, mit der Sympathie grosser Schichten der<br />

Bevölkerung, in verbesserter Auflage wiederholt<br />

werden muss. Wenn wir von einem Fahrzeug, das<br />

wir besitzen, keinen Gebrauch machen, eo ist dies<br />

für niemanden eine Bedrohung, wie ein « zweiter<br />

Marsch der Bauern, auf .Bern, bei dem, es nicht<br />

mehr so glimpflich ablaufen würde, wie beim etsten<br />

»: (Offener Brief des Herrn Laur an He,rrn<br />

National Duttweiler).' Bei dieser' " Gelegenheit<br />

hörte man keine Pfuirufe im Bundeshaus und auch<br />

kein « unerhörte Sprache >^ seitens des Herrn ;Nationalrat<br />

Walther in Lüzern. Wahrscheinlich deshalb<br />

nicht, weil diese Stimme aus dem eigenen<br />

Lager kam. Man sage -uns-also nicht,-^dass-wir<br />

uns eine andere Sprache angewöhnen müssfen.<br />

Man• diskutiert auch viel zu viel in-'den FäcTiizeituneen<br />

des Automobilismus über die technische<br />

Seite des Problems der Alkoholbeimischung und<br />

gibt sich damit den Anschein, einlenken zu wollen.<br />

(Die «A.-R. » hat von Anfang an das Tannersche<br />

Beimischungsprojekt vornehmlich aus wirtschaftlichen<br />

Ueberlegungen heraus bekämpft. Daneben<br />

ist es Pflicht eines Fachblattes, auch die damit<br />

zusammenhängenden technischen Probleme zu<br />

behandeln. Red.) Halten wir den wirtschaftlichen<br />

Unsinn fest, der darin besteht, 6 Millionen Liter<br />

Alkohol im Werte von lM Millionen Franken mit<br />

einem Kostenaufwand von weiteren 1,2 Millionen<br />

Franken zu entwässern, um das so gewonnene Produkt<br />

als Betriebsstoff, der einen Wert von 450.000<br />

Franken darstellt, zu verwenden. Nur in einer<br />

Amtsstube kann ein solches Projekt ausgeheckt<br />

werden. Hat man fm Bundeshause keinen Sinn<br />

dafür, wie aufreizend solche Machenschaften nicht<br />

nur auf den Benziflverbraucher, sondern auf jeden<br />

denkenden Bürger wirken müssen, ganz abgesehen<br />

von Geschichten über < berstend volle Lager > bei<br />

gleichzeitiger Einfuhr grosser Quantitäten ausländischen<br />

Alkohols, wie übrigens auch die verbilligte<br />

Abgabe von Benzin an die in allem und jedem<br />

bevorzugte Wirtschaftsgruppe? Diese kurz vor dem<br />

5. Juli beschlossene Massnahme vermochte übrigens<br />

keinen Keil in die Front der Automobilisten<br />

zu treiben, wie die Ereignisse zeigten.<br />

Im. nämlichen Artikel Ihres Blattes wird der<br />

ehemalige Chef des Volkswirtschaftsdepartementes<br />

mit Recht als zum grossen.Teil für die jetzige Lage<br />

verantwortlich erklärt. Er hat aber doch die Situation<br />

erkannt und wollte das Steuer herumwerfen<br />

(Aarauer Rede). Was geschieht aber seit seinem<br />

Rücktritt? Preisaufschlag auf Preisaufschlag, selbst<br />

auf Artikeln, die, wie die Butter, bei uns nur zum<br />

Vierfachen des Weltmarktpreises zu haben waren.<br />

Die Weinbauern haben das Schlagwort von der<br />

cKrise im Weinhau» erfunden, um beim Subventionssegen<br />

nicht leer auszugehen. Trotz offener<br />

Obstruktion gegen die Weinsteuer setzten diese<br />

Kreise kürzlich beim Bundesrat die neue Belastung<br />

der Konsumenten von ausländischen Weinen durch.<br />

Welche Sprache sprechen denn Leute, die solches<br />

fertig bringen, im Bundeshaus? Zur Besänftigung<br />

der Oeffentlichkeit werden solche Beschlüsse nun<br />

jeweilen mit der Mitteilung versehen, dass ursprünglich<br />

mehr gefordert worden sei, als man jetzt<br />

bewilligt habe. J- Z. in B.<br />

*. C- S.<br />

SEKTION AARGAU. Zur Besichtigung der<br />

Firestone-Pneufabrik in Pratteln sind unsere Mitglieder-mit<br />

ihren Angehörigen und Bekannten eingeladen<br />

auf nächsten Donnerstag, 17. September<br />

<strong>1936</strong>. Punkt 15 Uhr-treffen sich alle Teilnehmer<br />

bei der Fabrik in Pratteln, wo die Gesellschaft, in<br />

Gruppen aufgeteilt, einen Einblick in diese aufs<br />

modernste eingerichteten Werke erhalten wird.<br />

Für die Rückfahrt dürfte ein Rendez-vous-Ort in<br />

Pratteln vereinbart werden. Da die Firestone-<br />

Werke die ungefähre Teilnehmerzahl wissen möchten,<br />

bitten wir, sich bei unserem Sekretariate in<br />

Aarau anmelden zu wollen. Wir hoffen gerne, dass<br />

unsere Mitglieder als Anerkennung für das Entgegenkommen<br />

der Firestone-Werke recht zahlreich<br />

erscheinen werden. .-. , :<br />

SEKTION BERN. Wo fehlt's? Das Sekretariat<br />

der Sektion Bern stellt mit wachsender, Besorgnis<br />

fest, dass mehr als ein Drittel aller'Meldungen<br />

wegen undiszipliniertem Fahren Fälle betreffen,'die<br />

sich auf der Strasse Bern-Thün ereignet haben.<br />

Meistens handelt es sich bei den Anzeigen um gefährliches<br />

Ueberholen (Durchdrücken).<br />

Wer an den letzten schönen Sommersonntagen Gediegenheit<br />

hatte, diese Strasse zu fahren, weiss wie<br />

dicht sich die Wagen in beiden Richtungen aufeinander<br />

folgen und dass ein Ueberholen bei diesem<br />

starken Verkehr geradezu zur Unmöglichkeit wird.<br />

Wenn es der Zufall will, dass ein langsam fahrendes,<br />

Vehikel die Spitze der langen Kolonne" hält,<br />

ist -der Drang zum Vorfahren doppelt gross. Nicht<br />

der schnellfahrende Automobilist ist Schuld an den<br />

vielen Rapporten, wohl aber die für den stossweisen<br />

Ausflugsverkehr gänzlich ungenügende Bern-Thun-<br />

Strasse, welche wegen ihren langen Innerortsstrecken<br />

und der geringen Strassenbreite in der<br />

ganzen Schweiz und nun auch schon im Ausland<br />

verschrien ist.<br />

Leider steht dem Automobilisten zwischen Bern<br />

und Thun keine geeignete Entlastungsstrasse zur<br />

Verfügung, damit der eilige Fahrer einen anderen<br />

Weg nehmen könnte. Er muss rechts der Aare<br />

bleiben und das endlose Kolonnenfahren an Sonntagen<br />

als ein unabwendbares Geschick hinnehmen.<br />

Solange aber der Stfassenbauer die Sache nicht<br />

energisch an die Hand nimmt, solange darf man<br />

auf diesem Strassenstück auch keine" bessere Verkehrsordnung<br />

erwarten. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die Sekfionsmeisterschaft<br />

<strong>1936</strong> geht dem Ende zu, am 3. Oktober folgt als<br />

letzte Veranstaltung die Schnitzeljagd. Die Mitglieder,<br />

haben sich dieses Jahr in erfreulich grosser<br />

Zahl für die Sektionswettbewerbe interessiert, lagen<br />

doch nicht weniger als 17 Experten und 24<br />

Amateure im Rennen. Bekanntlich entscheiden für<br />

die Schlussklassierung die drei besten Resultate jedes<br />

Konkurrenten. Heute, d. h. vor dem. letzten<br />

Wettbewerb, liegen die Resultate so, dass sich folgende<br />

vorläufige Reihenfolge ergibt:<br />

Experten: A. Fahrer mit .3 Resultaten: Gübelin<br />

H., Zürich, 6 Punkte; Jenny W., Zürich, 8 Punkte;<br />

Schober E., Zürich, 14 Punkte; Levy M., Zürich,<br />

18 Punkte; Schlotterbeck R., Zürich, 21 Punkte. —<br />

B. Fahrer mit nur zwei Resultaten: Campolongo E.,<br />

Zürich, 2 Punkte; Bosshardt A., Zürich, und Maag<br />

E., Zürich, je 4 Punkte; Boll} M., Zürich, 14 Punkte;<br />

Corrodi A., Zürich, 16 Punkte. — Es befinden sich<br />

somit noch 10 Fahrer im Wettbewerb, wobei die<br />

Chancen, speziell mit Rücksichtnahme auf die Konkurrenten,<br />

die erst zwei Wettbewerbe bestritten haben,<br />

noch sehr offene sind.<br />

Amateure: A. Fahrer mit drei Resultaten: Kahn<br />

H, G., Küsnacht, 6 Punkte; Locher M., Kilchberg,<br />

7 Punkte; Müller A., Zürich, 12 Punkte; Bertschinger<br />

J., Zürich, 13 Punkte; Scotoni A., Zürich, 21<br />

Punkte; Dr. Brändli M., Winterthur, 23 Punkte. —<br />

Fahrer mit nur zwei Resultaten: Locher W., Zürich,<br />

4 Punkte; Baer W., Zürich, 9 Punkte; Bestebreurtje<br />

A., Küsnacht, Borsari A., Zollikon, und Dr. Borsari<br />

E., ZoJUkon, je 10 Punkte. — Auch hier stehen bei<br />

den noch in Konkurrenz, befindlichen. 11 Teilneh-,<br />

encdi.e ^Chancen ziemlich offen. Den Schlußstrich;<br />

wird auch hier die Schnitzeljagd ziehen.<br />

Begünstigt von einem prächtigen Sommertag<br />

führte die Ortsgruppe Winterthur am 3. September<br />

eine wohlgelungene Säntisfährt ,durch. Durchs;<br />

prächtige Appenzellerland* erreichten die 60 Teil-<br />

'nebimfer'gegen Mittag die Scnwägalpi wo'beim' gemeinsamen<br />

Mittagessen Herr Dr~-G. Hasler im Namen<br />

des Vorstandes der Ortsgruppe Willkomm entbot.<br />

In zwei Fahrten ging's dann mit den roten<br />

Vehikeln der Seilschwebebahn hinauf zur herrlichen<br />

Säntisauslugwarte, wo eine umfassende Fernsicht<br />

der Winterthurer Automobilisten harrte.<br />

..Der von den Damenmitgliedern für den 9. September<br />

vorgesehene Besuch des Strandbades Sonnenfeld<br />

bei Männedorf konnte der unfreundlichen<br />

Witterung wegen leider nicht durchgeführt werden.<br />

Dafür trafen sich die Damen am 10. September zu<br />

einem gemütlichen Tee im Hotel Baur au Lac in<br />

Zürich. Als nächste Veranstaltung ist eine Fahrt<br />

ins Blaue für den Monat Oktober vorgesehen, die<br />

den Teilnehmern verschiedene interessante Ueberraschungen<br />

verheisst.<br />


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B. Was (flr Orte mflssen berühr! werden.<br />

5. Wieviel Zelt steht zur Verfügung.<br />

4. DuTchsehuIHlkhe Tagesetappen in Kilometer.<br />

C Zeitpunkt der Reise.<br />

6. Werden Hotelangaben gewünscht. Bang,<br />

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