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E_1936_Zeitung_Nr.081

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BERN, Dienstag 6. Oktober <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N° 81<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Abwertung im Lichte der Wirtschaft<br />

Nach der Abwertung des Frankens haben<br />

wir die Strassenbenützer, Organisationen der<br />

Automobilwirtschaft sowie einzelne Firmen um<br />

ihre Auffassung über die Auswirkungen der<br />

Abwertung auf dem Gebiet des Automobilwesens<br />

befragt und veröffentlichen im Nachstehenden,<br />

im Anschluss an die von der Via Vita beim<br />

Bundesrat geltend gemachten Poetulate, die uns<br />

zugekommenen Antworten.<br />

Red.<br />

DIE POSTULATE DER VIA VITA.<br />

Nach ihrer Sitzung vom vergangenen Freitag<br />

hat die Via Vita folgenden Brief an den<br />

Bundesrat gerichtet:<br />

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,<br />

Sehr geehrte Herren Bundesräte!<br />

Der Ausschuss der Via Vita befasste sich<br />

gestern mit der durch die Abwertung veränderten<br />

Lage unserer Volkswirtschaft und insbesondere<br />

unserer Verkehrswirtschaft. Wir<br />

gestatten uns, Ihnen, gestützt auf diese Beratungen,<br />

die nachstehenden Zielsetzungen<br />

und Postulate der Strassenverkehrsinteressenten<br />

darzulegen.<br />

Ohne der Stellungnahme der andern durch<br />

die Abwertung betroffenen Wirtschaftskreise<br />

vorgreifen zu wollen, erachten wir als das<br />

Zentralproblem der gesamten Wirtschaftspolitik<br />

—und wir schätzen uns glücklich, dass<br />

die Sprecher des Bundesrates in der Bundesversammlung<br />

die Richtigkeit dieser Auffassung<br />

bestätigt haben — die Vermeidung von<br />

Preissteigerungen und die Ausnützung der<br />

durch die Abwertung ermöglichten Erleichterungen.<br />

Die zwingende Folgerung aus diesen<br />

Zielsetzungen ist, dass folgende Postulate<br />

raschestens verwirklicht werden müssen:<br />

1. Die Abwertung führt notwendig zu einer<br />

ungefähr vierzigprozentigen Verteuerung aller<br />

aus dem Ausland eingeführten Waren, soweit<br />

diese nicht aus Frankreich oder Holland stammen.<br />

Trotzdem darf das schweizerische<br />

Preisniveau im Interesse des Exportes, des<br />

Fremdenverkehrs als auch der Inlandwirtschaft<br />

nicht oder nur in geringem Masse steigen.<br />

Dies bedingt, dass die Preisbildung auf<br />

Grund der innerschweizerischen Kostenelemente,<br />

insbesondere die Verkehrskosten, eine<br />

#<br />

Entlastung erfahren muss.<br />

Die zu einer solchen Entlastung führenden<br />

Massnahmen, die nach unserer Auffassung in<br />

ihrer Gesamtheit angewendet werden müssen,<br />

sind:<br />

a) die Senkung aller auf dem Strassenverkehr<br />

lastenden Fiskalzölle, mindestens in<br />

dem Umfange, der zur Kompensation der<br />

Importpreissteigerung erforderlich ist;<br />

b) der Verzicht auf jede Belastung des<br />

Strassenverkehrs im Zusammenhang mit<br />

der Sanierung der Alkoholverwaltung;<br />

c) die Ausschaltung aller Tendenzen zur Belastung<br />

der Volkswirtschaft im einseitigen<br />

Interesse anderer Verkehrszweige.<br />

2. Aus den automobilistischen Kreisen kam<br />

seit langem immer wieder der Vorwurf an<br />

die die Fremdenverkehrspolitik leitenden Organisationen,<br />

dass diese ob" der Förderung<br />

des Ausländerverkehrs den innerschweizerischen<br />

Tourismus vernachlässigten. Die Abwertung<br />

macht die schon längst fällige Umstellung<br />

erst recht unaufschiebbar.<br />

Erlauben Sie uns zum Schluss die Bemerkung,<br />

dass wir Sie aus der Sorge um die<br />

Entwicklung unseres Landes mit besonderem<br />

Ernst um die Verwirklichung dieser Postulate<br />

ersuchen; denn wir wissen, dass eine konsequente<br />

Politik zur Niedrighaltung der Preise<br />

auf die psychologischen Faktoren, die letzten<br />

Endes über die weitere Entwicklung der Dinge<br />

entscheiden, den massgebenden Einfluss ausübt<br />

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Bundespräsident,<br />

sehr geehrte Herren Bundesräte,<br />

den Ausdruck unserer vollkommenen<br />

Hochachtung.<br />

/ Via Vita<br />

Der Präsident: Dechevrens.<br />

DIE AUFFASSUNG DER SCHWEIZERI-<br />

SCHEN BENZIN-UNION.<br />

Die schweizerische Benzin-Union erhofft<br />

von der Frankenabwertung eine bald sich bemerkbar<br />

machende Hebung des Fremdenverkehrs,<br />

eine Förderung des Exportes schweizerischer<br />

Fabrikate nach dem Ausland und<br />

damit eine allgemeine Belebung des inländischen<br />

Geschäftes. Als wichtigste Frage erscheint<br />

uns die weitere Aufrechterhaltung<br />

eines schweizerischen Einheitspreises für<br />

Benzin. Die bestehende Marktordnung, die getragen<br />

wird von der schweizerischen Benzin-<br />

Union in ihrer Zusammenarbeit mit den Konsumentenverbänden,<br />

gewährleistet die Beibehaltung<br />

des auf Durchschnittskosten aufgebauten<br />

Einheitspreises. Jede Erschütterung<br />

dieser auf Landesdurchschnitten basierenden<br />

und damit gerechten Marktordnung müsste zu<br />

einer sofortigen Einführung von Regionalpreisen<br />

führen, was für die innere Schweiz,<br />

ganz besonders aber für die Reisegebiete des<br />

Berglandes, damit also für Fremdenverkehr<br />

und Hotellerie, eine erhebliche Erhöhung der<br />

Benzinpreise im Gefolge hätte. Für den Automobilisten<br />

besteht nach der Frankenabwertung<br />

die erste erfreuliche Auswirkung der<br />

vorbildlichen Zusammenarbeit von Lieferanten<br />

und Konsumenten darin, dass dank der<br />

umfassenden Organisation des schweizerischen<br />

Benzinmarktes die Cosuma am vergangenen<br />

Samstag in der Lage war, folgendes<br />

Communique zu verbreiten:<br />

« Cosuma teilt mit, dass die Benzinpreise<br />

auch im Oktober unverändert bleiben.»<br />

Schweizerische Benzin-Union.<br />

CHARLES DECHEVRENS,<br />

Präsident der Schweiz. Syndikalkammer der<br />

Auto-, Motorrad- und Fahrradindustrie usw.<br />

Der Bundesrat hat den richtigen Moment<br />

gewählt. Man kann indessen seine Massnahme<br />

nur im Prinzip gutheissen. Ein Fehler ist damit<br />

begangen worden, dass man in einem festep<br />

Mass abgewertet hat, anstatt den Franken<br />

lediglich dem Pfund anzupassen. Sollten<br />

sich nämlich England und Amerika entschliessen,<br />

auf einer anderen Basis als beispielsweise<br />

auf dem Ansatz von 48 abzuwerten, so<br />

wird sich auch für uns die Notwendigkeit<br />

einer weiteren Abwertung ergeben, womit<br />

wir der Vorteile der eben erst vorgenommenen<br />

verlustig gingen.<br />

Sofern die Lebenskosten nicht steigen, kann<br />

die Abwertung günstige Auswirkungen zeitigen,<br />

macht sich doch bereits eine gewisse<br />

Wiederbelebung der Geschäfte bemerkbar.<br />

Der Bundesrat muss jedoch die Zügel kräftig<br />

in die Hand fassen. Auf keinen Fall darf<br />

eine Verteuerung in der Binnenwirtschaft<br />

eintreten. Diese Folge zu verhindern, hat die<br />

Preiskontrolle ihres Amtes zu walten, müssen<br />

zudem die Zollansätze ermässigt werden.<br />

Bereits hat der Bundesrat diesen Weg eingeschlagen,<br />

wenn vielleicht auch etwas ängstlich.<br />

Warum nur für ein paar wenige Warengattungen<br />

Zollerleichterungen gewähren, anstatt<br />

von allem Anfang an auf sämtlichen Artikeln<br />

eine durchgehende Reduktion von sagen<br />

wir 15% zu dekretieren und dabei für<br />

eine gewisse Anzahl davon gleich noch einen<br />

Schritt weiterzugehen, natürlich mit Ausnahme<br />

des Luxus (dem allerdings das Benzin<br />

auf keinen Fall zugezählt werden darf)?<br />

Oder man hätte, nach einer anderen Formel<br />

Paris, den 1. Oktober <strong>1936</strong>.<br />

Wie sägt doch der Italiener: «Chiva piano,<br />

va sano». Zu deutsch heisst das etwa soviel<br />

wie : «Bedächtigkeit führt am sichersten<br />

zum Ziel.» Nimmt man den Pariser Automobil-Salon<br />

unter die Lupe und wandert von<br />

Marke zu Marke, um die Fortschritte in der<br />

Entwicklung der Personenwagen zu studieren,<br />

die seit letztem Jahre vor sich gingen,<br />

so wird man finden, dass dieses Wort gerade<br />

auf ihn vorzüglich zutrifft.<br />

Die meisten Konstrukteure haben es sich<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Ruesch siegt in England.<br />

Grosser Preis von Amerika.<br />

Nochmals Spritbeimischungszwang.<br />

Stände am Pariser Salon.<br />

Pioniere des Automobils.<br />

Bilder: Seite 8.<br />

vorgehend, die Zölle auf allen für den Lebensunterhalt<br />

unerlässlichen Waren pauschal<br />

herabsetzen können.<br />

Davon abgesehen, müssen sich die Ausgaben<br />

massive Abstriche gefallen lassen, allenvoran<br />

die Subventionen, deren Totalfoetrag<br />

eine Kürzung um sagen wir 15% erfahren<br />

sollte. Wenn sich auch der Bundesrat diesem<br />

dringenden Gebot nicht zu verschliessen<br />

scheint, so hat er seinen Willen, ihm nachzuleben,<br />

einstweilen erst damit dokumentiert,,<br />

dass er die Exportbeiträge fallen Hess, die<br />

einzige Subvention, die noch gerechtfertigt<br />

war. Auf jeden Fall: fort mit den Schutzzöllen!<br />

Der Exekutive bleibt nur die Wahl zwischen<br />

Abwertung und Protektionismus, zwei<br />

Richtungen, die sich schlechterdings nicht<br />

miteinander in Einklang bringen .lassen.<br />

Für uns liegt der Weg unserer Pflicht klar<br />

vorgezeichnet, sofern die Entwicklung der<br />

Dinge uns nicht davon abdrängt. Und diese<br />

Pflicht heisst: Abkehr von der Politik der<br />

Kritik — die zwar gewisse Erfolge gebracht<br />

hat — und entschlossene Mitarbeit an den<br />

neuen Aufgaben. Wenn es uns gelingt, alle<br />

lebendigen Kräfte des Landes um die Regierung<br />

zu scharen, dann dürfen wir hoffen, aus<br />

der durch die Abwertung geschaffenen Lage<br />

all jenes Gute herauszuschöpfen, das sie im<br />

Keim in sich trägt, und der Krise zu entrinnen,<br />

unter deren Druck wir so lange seufzten.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Was der Pariser Salon <strong>1936</strong> technisch bietet<br />

diesmal versagt, mit grossen Neuerungen<br />

herauszurücken und im wesentlichen darauf<br />

beschränkt, die vorhandenen Modelle durch<br />

gewisse Verfeinerungen noch anziehender zu<br />

gestalten. Wo neue Typen herauskamen, halten<br />

sie sich meist in ihrem Aufbau im grossen<br />

und ganzen an die früheren Ausführungen<br />

derselben Marke. Nur ganz wenige Aussteller<br />

zeigen wirklich radikale Aenderungen<br />

und auch hier kommen sie nicht unerwartet,<br />

da sie gewissermassen im Zuge der Entwicklung<br />

liegen.<br />

S B<br />

<strong>1936</strong><br />

Glossen<br />

eines Schlachtenbummlers.<br />

Der diesjährige Salon ist am schönsten dekoriert<br />

Ton allen, die ich bisher sah. Mit einigen der<br />

ausgestellten Marken ist es umgekehrt. Das Bestreben,<br />

seinem neuen Modell unter allen Umständen<br />

ein neues Gesicht zu geben, führt teilweise<br />

zu Formen, die von Geschmacksverirrung<br />

nicht mehr weit entfernt sind. Gott sei Dank nicht<br />

bei allen.<br />

Chiron die Hand gedrückt. Er ist gleicher Meinung.<br />

Seine Worte scheinen mir für den Druck<br />

nicht ganz geeignet.<br />

Dieser Salon steht im Zeichen der wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten und Umwälzungen der letzten<br />

Monate. Die vielen Fabrikbesetzungen sind<br />

schuld, dass die technische'Weiterentwicklung vielfach<br />

unterbleiben musste — so sagt man mir wenigstens<br />

— nun kommt noch die Frankenabwertung<br />

als neues Moment der Unsicherheit dazu — wie soll<br />

man da arbeiten können? Uebrigens Abwertung —<br />

der alte Franken hiess der Poincare-Franken, der<br />

neue (jetzige) ist der «Volksfront-Franken» •.—<br />

nicht zu verwechseln mit unsenn «Volksbank-<br />

Franken >!<br />

M. Louis Renault inspiziert zum letztenmal seinen<br />

Stand vor dem Präsidenten-Besuch. Sein<br />

energiegeladener Kopf trägt heute einen merkwürdigen<br />

Zug der Resignation. La devalvation...<br />

Uebrigens nochmals die Abwertung: Ich habe<br />

einige prominente Industrielle und auch Schweizer<br />

Geschäftsleute über ihre Meinung befragt. Die Antwort<br />

ist überall ein ratloses Achselzucken. Die<br />

Italiener erwarten die für die nächsten Tage vorausgesagten<br />

Entscheidungen ihres Duce. Die Franzosen<br />

erwarten Preiserhöhungen. Die Schweizer<br />

warten ab. Wer aber einen Wagen kaufen will,<br />

der kauft am besten sofort, der Meinung sind sie<br />

alle einstimmig. Umsomehr, als die meisten Modelle<br />

sich technisch kaum geändert haben. Also,<br />

wer Geld hat...<br />

•<br />

Der meistbewunderte Wagen der Ausstellung ist<br />

ein Delahaye mit einer Sport-Spezialkarosserie von<br />

unerhört raffiniertem Luxus. Aber da sieht man's<br />

nun wieder: Wenn ein französischer Karosserie-<br />

Künstler in Luxus machen darf, so ist er nicht<br />

mehr zu halten. Da sitzen nun die Scheinwerfer<br />

in den vordersten Spitzen der Kotflügel, genau an<br />

der exponiertesten Stelle, und die hinteren Kotflügel<br />

gar sind in unendlich feine Spitzen nach<br />

hinten ausgezogen. Und in der spitzigsten Spitze<br />

der Spitzen sitzen, ausgerechnet Schluss-, bzw.<br />

Stopplicht derart, dass sie beim ersten Rückwärtsparkieren<br />

bestimmt zum Teufel gehen. Denn die<br />

bleistiftdünnen Stoßstangen geben etwa soviel<br />

Schutz wie die Gläser selber und wackeln jetzt<br />

schon, wenn einer in der Nähe hustet, derart überzeugend,<br />

dass man sie schon am ersten Ausstellungstag<br />

sacht und still wieder entfernte. Dabei<br />

hätte eine Marke / wie Delahaye einen solchen<br />

Reisser auf seinem Stand gar nicht nötig — er<br />

gehört ohnehin mit Peugeot zu den meistbesuchten.<br />

Warum sieht man übrigens diese gute Marke so<br />

wenig bei uns?<br />

Freitag vormittag schlag 10 Uhr Hesuch des<br />

Präsidenten der Republik. Goldstrotzende Kürassiere<br />

mit schwarzen Fliegenwedeln am Hinterkopf,<br />

Marseillaise — Polizisten — und dann Er. Sehr<br />

sympathisch, sicher ein braver Mann; er gibt sich<br />

Mühe, jedem «seiner Kunden» etwas Angenehmes<br />

zu sagen. Anderthalb Stunden "später hat er seinen<br />

Rundgang beendet und fährt heim im angenehmen<br />

Bewusstsein erfüllter Repräsentationspflicht.<br />

Mlle Ginette, die liebenswürdige Sekretärin des<br />

Salons, hat ein Gedächtnis, unglaublich so was<br />

Mich bat sie doch ßchon seit einigen Jahren nioht<br />

mehr gesehen, aber ohne dass ich mich vorzustellen<br />

brauche, begrüsst sich' mich sofort mit Namen<br />

und drückt mir meine Karte in die Hand.<br />

Wenn doch nur unsere Bundesräte und Politiker<br />

mit einem solchen Erinnerungevermögen begabt<br />

wären! Aber vielleicht können sie das nicht brauchen,<br />

denn ein Haupterfordernis ihres Berufes<br />

scheint es ja zu sein, gegebene Zusicherungen möglichst<br />

schnell vergessen zu können. Nicht?<br />

Der Salon ist dünn, sehr dünn besucht, nicht<br />

einmal meine französischen Berufskollegen können<br />

das ableugnen. Und die bringen doch sonst noch<br />

ganz andere Künststücke fertig!<br />

Probefahrt bei Bugatti. Heiliger Bimbam! Vorsichtig<br />

und ahnungsvoll, wie ich nun einmal bin,<br />

trat ich mit leerem Magen an. Aber es kam nicht<br />

so schlimm — « nur » 150 km — aber in der belebten<br />

Hauptstrasse von St. Cloud. Im dritten Garl?<br />

kam er « nur auf 120. Ich erholte mich ziemlich<br />

rasch. Mit dieser Kanone kann man eogar auch<br />

langsam fahren. Geschmeidig, wie ein Amerikaner,<br />

auch ebenso geräuschlos. Meine Hochachtung!<br />

Talbot zeigt die Wiedereröffnung der Fabrik auf<br />

Montag an. Das soll wohl heissen, wenn's die Gewerkschaften<br />

erlauben?<br />

Die Fortsetzung unseres Roman-Feuilletons<br />

« Musik der Nacht »<br />

folgt in der nächsten Freitagnummer.


Das « Gang hü » im Pianostil,<br />

das man fast allenthalben antrifft, hat ja entschieden<br />

auch sein Gutes. Es ist eine Zeit der<br />

Besinnung, die zwischenhinein sicher einmal<br />

nottut. Was bisher vielleicht zum Teil<br />

Schlagwort war, tritt nun in die Epoche der<br />

Bewährung ein, aus der letztendlich das Beste<br />

als Sieger hervorgeht.<br />

Im Karosseriebau<br />

mehren sich die Zeichen, die darauf hindeuten,<br />

dass die Jahre bis zur allgemeinen Anwendung<br />

der wirklichen Stromlinienform gezählt<br />

sind. Wenn Peugeot eine Stromlinienkarosserie,<br />

wie sie aus der äussern Form<br />

des Typ 402 vielleicht in einigen Jahren hervorgehen<br />

wird, in den Mittelpunkt seines<br />

Standes rückt, so hat er dabei gewiss gefühlsmässig<br />

richtig gehandelt. Was heute noch<br />

sehr ungewohnt anmutet, wird übermorgen<br />

sicher allgemein als notwendig und richtig<br />

anerkannt werden.<br />

Betrachtet man nicht schon jetzt den Tatra-Stromlinienwagen<br />

in seiner unveränderten<br />

Form fast als alten Bekannten, da man<br />

sich an seine Erscheinung seither gewöhnt<br />

hat? Und hat sich nicht der allerdings weit<br />

weniger aus dem Rahmen des üblichen fallende<br />

Chrysler-Stromlinienwagen ebenfalls<br />

allen Kritikastern zum Trotz längst durchgesetzt?<br />

Zum Tummelplatz der Künstler, Karosseriefabrikanten<br />

und «Industrial-Designers»<br />

scheint sich die<br />

Motorhaube<br />

zu entwickeln. Ihr ein neues Gesidht zu verleihen<br />

ist mit ganz geringen Mitteln möglich,<br />

was mancherorts bis zur Neige ausgenützt<br />

•wird. Zierstäbe an der Seite, gegossene Kühlergitter<br />

als Abschluss nach vorn und andere<br />

Mittel dienen dazu. Ueberhaupt wird mit verchromten<br />

Verzierungen nicht überall gespart.<br />

Das Innere der Karosserien<br />

ist, abgesehen von den Aenderungen rund um<br />

den Führersitz, diesmal so ziemlich gleich<br />

geblieben. Nur ein Wunsch besteht immer<br />

noch zu Recht: Wäre es nicht möglich, besonders<br />

bei kleinen und mittleren Wagen,<br />

etwas mehr Bedacht auf den bequemen Einstieg<br />

zum Führersitz zu nehmen? Denn<br />

schiiesslich ist ja der Wagen nicht als Turngerät<br />

gedacht. Die vordem Sitze Hessen sich<br />

mit einfachen Mitteln leicht verschiebbar einrichten,<br />

wie dies an einigen amerikanischen<br />

Wagen bereits zu sehen ist. Erhebliche Aenderungen<br />

vollziehen sich immer noch<br />

am Schaltbrett und in seiner Umgebung. .<br />

Man empfindet deutlich das Streben, die<br />

sämtlichen Bedienungsgriffe so nahe wie<br />

möglich ans Lenkrad heranzurücken, damit<br />

der Fahrer während der Fahrt die Hände<br />

kaum vom Lenkrad nehmen zu müssen<br />

braucht. Der Schalter für das Hörn und die<br />

Äbblendung sitzen neuerdings an vielen Modellen<br />

direkt an der Lenksäule, von wo die<br />

eigentlichen Handhebel bis in die Griffweite<br />

der Hände des Fahrers gelangen. Der<br />

Handbremshebel<br />

sucht ebenfalls nach neuen Lagen, wo er nicht<br />

allzusehr stört. Man hat ihn neuerdings auch<br />

schon an die äussere Karosseriewand versetzt,<br />

so dass man dann auf der einen Seite<br />

ihn, auf der andern aber den Schalthebel zu<br />

bedienen hat. Unter der Voraussetzung, dass<br />

er leicht erreichbar ist, hat auch dia Placierung<br />

unter dem Armaturenbrett viel für sich.<br />

Denn vorläufig gibt's einmal heute nichts zu<br />

essen! Die Hotel- und Restaurations-Gewerkschaft<br />

streikt. Die Etablissements auf den Boulevards —<br />

alles geschlossen, Vorhänge runter. In meinem<br />

Hotel wird zwar nicht gestreikt, aber heimlich, sozusagen.<br />

Alles hat Räuberzivil angelegt, so dass<br />

ich den Portier mit einem Minister verwechsle, dem<br />

er ähnlich sieht. Hoffentlich ist der Minister nun<br />

nicht beleidigt, beim Portier habe ich mich entschuldigt,<br />

Streikposten werden von der Polizei sanft, aber<br />

unwiderstehlich davonkomplimentiert.<br />

In einer offengebliebenen Bar der Rue Auber<br />

eine Streikdelegation, 6 Mann hoch. Der Inhaber,<br />

klein, aber oho! haut dem Wortführer blitzartig<br />

links und rechts eine ins Zifferblatt und feuert<br />

ihn mitsamt seinen 5 Kollegen in einem Haufen<br />

zum Tempel hinaus, bevor sie noch wissen, was<br />

eigentlich passiert ist. Ich bin tiberzeugt, sie wissens<br />

jetzt noch nicht. Die Angestellten grinsen, es<br />

sind scheint's alles Feuerkreuzler. der «Patron», ein<br />

ehemaliger Kriegsflieger — demnach heute einmal<br />

— zur Abwechslung — Fluglehrer. Tüchtig.<br />

Die Fremden verlassen Paris in Panik. Ich aber,<br />

ich habe Mut, ich bleibe. Hunger habe ich auch.<br />

In dunkler Nacht — mein Magen knarrt — (Verzeihung!)<br />

finde ich eine versteckte Bude, darin<br />

eine duftende Knoblauchwurst. Im Hotel sieht<br />

man mich jetzt so merkwürdig an — ist es, weil<br />

ich nun der einzige Gast bin, oder ist es die<br />

Wurst? Der Minister — siehe oben — umkreist<br />

mich in diskretem Abstand. Ich fühle mich schuldbewusst,<br />

aber satt.<br />

Auf dem Boulevard ein «Sidi> mit Pelzen. (Früher<br />

waren's immer Teppiche.) Kein Blaufuchs, eher<br />

Das Instrumentenbrett<br />

scheint sich in der Richtung auf möglichste<br />

Vereinfachung zu entwickeln. Um diesen Eindruck<br />

zu unterstreichen, sind kombinierte Instrumente<br />

mit mehreren Skalen und Zeigern<br />

jetzt grosse Mode.<br />

Dem Scheibenwischer lässt man noch vermehrte<br />

Aufmerksamkeit zukommen, was aus<br />

der da und dort zu treffenden Abänderung ersichtlich<br />

ist. Das Leitmotiv lautet, den Drehpunkt<br />

von oben nach unten zu verlegen. Bei<br />

Schneefall ist diese Lösung besser; ausserdem<br />

wird auch die Möglichkeit ausgeschaltet,<br />

dass der Luftzug den Winker bei rascher<br />

Fahrt in unerwünschter Weise in seiner Funktion<br />

behindert.<br />

Eine von jenen Kleinigkeiten, die bisher am<br />

Wagen noch der Lösung harrten, war das<br />

Türschloss. Um die Türen richtig zu schliessen,<br />

bedurfte es schwungvollen Zuschlagens,<br />

was ein Geräusch verursacht, das bereits<br />

auch ins Geräuschkabinett des Radio-Onkels<br />

Eingang gefunden hat. Der Wunsch nach<br />

einer Türe, die sich ohne « Päng » schliessen<br />

lässt, ist nun in Erfüllung gegangen. Zweifellos<br />

wird das erstmalig bei Studebaker gezeigte<br />

Schloss rasch'weitere Anhänger finden.<br />

Im Motorenbau<br />

hat das neue Jahr nur sehr wenige Aenderungen<br />

grundlegender Natur gebracht. Dazu gehört<br />

die Verwendung eines dritten Kurbelwellenlagers<br />

bei Vierzylindermotoren, die üir<br />

folge der ständigen Erhöhung von Kompression<br />

und Drehzahl notwendig geworden ist.<br />

Berliet und Austin können als Beispiele hiefür<br />

dienen.<br />

Als Neukonstruktion verdient der Motor des<br />

neuen Lanciamodells gebührende Beachtung:<br />

Seine vier verschränkten Zylinder ergeben<br />

eine sehr gedrängte Bauart. Interessant ist<br />

daran unter anderem die Ventilbetätigung<br />

durch Kipphebel. Da nämlich die äusseren<br />

Ventile durch einfache Kipphebel nicht zu erreichen<br />

sind, überträgt sich die Bewegung<br />

vom ersten Kipphebel in der Nähe der zentral<br />

gelegenen Nockenwelle auf weitere, die ihrerseits<br />

die äusseren Ventile betätigen.<br />

Eine leichte Erhöhung des Kompressionsverhältnisses<br />

hat auch weiterhin angehalten.<br />

Unverkennbar ist auch, dass<br />

im Bau von Personenwagen-Dieselmotoren<br />

Fortschritte erzielt<br />

wurden. Bosch hat eine neue Start-Vorrichtung<br />

zur Erleichterung, des Anlassens herausgebracht,<br />

die auf die Glühkerzen ZU verzichten<br />

gestattet. Mit Hil|e einer speziellen<br />

Pumpe spritzt man damit in einen an die Ansaugleitung<br />

angeschlossenen, elektrisch ejr?<br />

hitzten Raum ein paar Tropfen Gasöl ein, r die<br />

verdampfen und ein zündfähiges Gemisch; eijr<br />

zeugen.<br />

" ' , r<br />

Hanomag hat neben seinem Vierzylindernun<br />

noch einen sechszylindrigen Personeriwagen-Diesel<br />

herausgebracht, der zu Vorführzwecken<br />

zur Verfügung steht und bei, 3700<br />

T/Min. 50 Brems-PS hergibt.<br />

Die Kraftübertragung<br />

hat keine grossen Sprünge gemacht. Vorwählgetriebe<br />

und automatische 'Kupplungen<br />

führen sich nur zögernd ein. Der Grund dafür<br />

liegt wohl nicht zuletzt darin, dass sie nicht<br />

immer in dem vom Fahrer gewünschten Moment<br />

schalten. Dieser Vorwurf ist allerdings<br />

bei Panhard durch eine Vorrichtung gegenstandslos<br />

geworden, die eine vorübergehende<br />

Ausschaltung der Automatik bezweckt.. In den<br />

Hinterachsen findet jetzt hauptsächlich bei<br />

den Amerikanern die Hypoid-Verzahnung Anwendung.<br />

Sie verfolgt den Zweck, ein möglichst<br />

geräuschloses Arbeiten bei tiefer Bodenlage<br />

zu gewährleisten.<br />

c Wauwau». Er verlangt 600, mein Kollege, gottesfürchtig<br />

und unerfahren, denkt ihn loszuwerden<br />

und offeriet 50. Schon hat er ihn. Jetzt vergiesst<br />

er Schweisstropfen vor Nachdenken, wie er ihn<br />

über die Grenze bringen soll, ohne geschnappt zu<br />

werden. Geschieht ihm recht, wer wird auch so die<br />

Preise verderben!<br />

Die Kellner streiken, weil sie nur noch 5 Tage<br />

in der Woche arbeiten wollen. Das möchte ich<br />

eigentlich auch. Muss ich doch manchmal 8 Tage<br />

pro Woche arbeiten.<br />

Die. Stechmücken in meinem Zimmer streiken<br />

leider nicht. Auch die bereits erwähnte Wurst<br />

scheint noch nicht, ganz tot gewesen zu sein.<br />

Heute wird mir die hohe Ehre zu teil, vom<br />

Chauffeur des früheren Präsidenten Fallieres zum<br />

Salon geführt zu werden. Diese Ehre kostet mich<br />

genau 6 Franken und für den gleichen Preis können<br />

Sie's auch haben, denn er ist jetzt Taxichauffeur.<br />

Von seinen drei oder vier bunten Vögeln im<br />

Knopfloch kann er nämlich nicht leben. Grandeür<br />

et Decadence.<br />

Das gleiche Wort könnte man auf eine Marke<br />

anwenden, die noch vor kurzem zu den meistgekauften<br />

in Europa .gehörte. Ihr Stand wird direkt<br />

gemieden, obwohl die Wagen sicher nicht besser<br />

und nicht schlechter geworden sind. Wäret du<br />

bei deinen Pneus geblieben.<br />

Auch bei den Zubehörständen glänzen die wirklichen<br />

Neuheiten durch Abwesenheit<br />

Mehrere Wagen haben gleich 3 Scheibenwischer,<br />

die sorgfältig ausgerichtet senkrecht in die Windschutzscheibe<br />

hineinstehen. Von" oben herunter,<br />

wohlverstanden Wenn das schön oder gar praktisch<br />

sein soll, so bedanke ich mich. Türgriffe sind<br />

meistens versenkt; das ist gut.<br />

(Schlüsse folgt)<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 6. Oktober <strong>1936</strong> — JJO 81<br />

Das Chassis<br />

zeigt fast nirgends Aenderungen von massgebendem<br />

Einfluss. Der torsionssteife Rahmen<br />

ist Trumpf. Ein besonders schönes Exempel<br />

bieten die zwei blanken Chassis von Renault,<br />

deren Längsträger aus je zwei U-förmigen<br />

Teilen besteht, die man zusammen-«gesandwicht»<br />

und in ihren Nähten verschweisst hat.<br />

•Als besonderes Merkmal springt<br />

i die vermehrte Verwendung von Silentblock-<br />

Gummilagerungen für alle möglichen Zwecke<br />

in die Augen. Man" findet sie zur Abstützung<br />

der Karosserie auf dem Chassis, zur vibrationsdämpfenden<br />

Aufhängung des Motors, zur<br />

Befestigung von Stossdämpfer und Schubrohr<br />

und sogar bei der Konstruktion von<br />

Schwinghebeln als Drehpunkt.<br />

Die Einzeiabfederung<br />

ist jetzt auf einem Punkte angelangt, wo die<br />

Entwicklung keineswegs mehr stürmisch vor<br />

sich geht. Eine Ausnahme von der allgemeinen<br />

Regel macht der neue Lanciawagen, der<br />

unter die Vollschwingachser gehört. .Hier hat<br />

WIE DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

DARÜBER DENKT.<br />

Die Automobilindustrie gehört zu jenen Industrien,<br />

die notgedrungen ihr gesamtes Rohmaterial<br />

aus dem Auslande beziehen müssen.<br />

Dabei handelt es sich fast durchwegs um sehr<br />

hochwertiges und daher teures Material. Aber<br />

auch einzelne Halbfabrikate müssen im Ausland<br />

gekauft werden, insbesondere solche, die<br />

wegen der Verschiedenartigkeit, der Wagentypen<br />

nur in kleinen Serien hergestellt werden<br />

können und deren Herstellung in der Schweiz<br />

daher nicht lohnend ist. Dazu gibt es Bestandteile,<br />

die wegen dem Patentschutz aus<br />

anderen Ländern bezogen werden müssen.<br />

Genaue Berechnungen haben ergeben, dass<br />

durch die Frankenabwertung eine Verteuerung,<br />

des fertigen Fahrzeugs um etwa 12 Prozent<br />

eintritt. Ob aber diese Verteuerung, in<br />

vollem Umfange von der schweizerischen<br />

Käuferschaft getragen werden muss, lässt sich<br />

noch nicht feststellen. Der endgültigen Preisfestsetzung<br />

muss eine genaue Prüfung all<br />

jener Faktoren vorangehen, die preisverbilligend<br />

wirken können. So wird die Industrie'<br />

zu prüfen haben, ob sie ihr Material nicht in<br />

•vermehrtem Umfange in Ländern beziehen<br />

kann, die gleich der Schweiz ihre Valuta abgewertet<br />

haben.<br />

Die Erwartung weiter Kreise, die Automobilindustrie<br />

werde nach der Frankenabwertung<br />

ihren Export in bedeutendem Umfange<br />

steigern können, dürfte kaum zutreffen. Wie<br />

bereits erwähnt,,muss mit' einer Verteuerung<br />

des fertigen Produkts gerechnet werden. Dazu<br />

kommt, dass gemäss Beschlüssen des Bundesrates<br />

und des Ständerates die Fabrikationszuschüsse<br />

aus den Mitteln der produktiven<br />

Arbeitslosenfürsorge dahinfallen. Beide<br />

Faktoren zusammengerechnet, ergibt sich für<br />

den ausländischen Kunden ein Preis* der nur<br />

unwesentlich unter jenem steht, der ihm vor<br />

der Abwertung angeboten werden konnte.<br />

Eine Ausweitung des Exportes lässt sich also<br />

nicht erwarten. Dies ist ausserordentlich bedauerlich,<br />

da sie einen teilweisen Ausgleich<br />

gegen den infolge der Wirtschaftskrise sinkenden<br />

Absatz in der Schweiz gegeben hätte.<br />

0. Zipfel,<br />

Direktor der AG. Ad. Saurer, Arbon.<br />

AUTOMOBILHANDEL UND ABWERTUNG.<br />

Diejenigen Konzerne, welche in der<br />

Schweiz montieren und noch eine Igrössere<br />

Anzahl Wagen auf Lager haben,, die durch<br />

die Modelle 1937 überholt werden, dürften<br />

die Gelegenheit der Frankenabwertung b.egrüssen,<br />

um diese Wagen zu den bisherigen<br />

Preisen abzustossen. Dass alle durch die<br />

Händler neu importierten Automobile, entsprechend<br />

dem höhern Einstandspreis, auch<br />

teurer abgegeben werden müssen, ist selbstverständlich.<br />

Die Preiserhöhung wird sich, sofern die<br />

Zölle gleichbleiben, um ca. 20 % herum bewegen.<br />

Soweit sofort Ersatzteile vom Ausland bezogen<br />

werden, ist eine sofortige Preiserhöhung,<br />

entsprechend den erhöhten Einstandspreisen,<br />

ebenfalls unumgänglich.<br />

Nach den bundesrätlichen Vorschriften<br />

wird vorläufig beabsichtigt, den Händler zu<br />

zwingen, die Lagerbestände zu den bisherigen<br />

Preisen abzugeben. Sofern der Bundesrat<br />

diese Absicht durchführen sollte, würde<br />

dies den Ruin vieler Geschäfte bedeuten.<br />

Der Kaufmann muss die Lagerbestände so<br />

absetzen, um mit den Eingängen das Lager<br />

wieder zu komplettieren. Ist dies nicht möglich,<br />

so gibt es nur zwei Auswege, entweder<br />

entsprechend grössere Investierung des Geschäftskapitals,<br />

oder Schrumpfung des Betriebes.<br />

Eine sichere Prognose für die kommenden<br />

Aufschläge kann deswegen nicht gestellt<br />

somit Lancia die Hinterachs-Einzelabfederung<br />

erstmals angewendet. Die verschiedenen andern<br />

Marken, die mit neuen Typen mit einzeln<br />

abgefederten Vorderrädern aufwarten,<br />

können durchwegs auf ihre Erfahrung auf<br />

diesem Gebiet hinweisen. Eine Zählung der<br />

mit Einzelabfederung versehenen Marken ergäbe,<br />

dass diese Abfederungsart keine neuen<br />

Vorkämpfer gefunden hat<br />

Welche Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung<br />

lässt der Pariser Salon zu? Man kann die<br />

technischen Eindrücke jier Schau dahingehend<br />

zusammenfassen, dass keinerlei neue Gesichtspunkte<br />

und Tendenzen aufgetaucht sind.<br />

Es mag deshalb berechtigt scheinen, vom<br />

kommenden Jahr im Automobilbau keinerlei<br />

Umwälzungen zu erwarten. Möglich zwar,<br />

dass an den Ausstellungen von England, New<br />

York und Berlin noch eine grössere Zahl<br />

neuer Modelle erscheinen, doch dürften sie<br />

ebenfalls im Zeichen des langsamen Fortschritts<br />

stehen.<br />

-b-<br />

Abwertung im Lichte der Wirtschaft<br />

Fortsetzung von Seite- 1.<br />

werden, weil möglicherweise einzelne Importländer,<br />

welche ihre Währung beibehalten,<br />

für die Schweiz spezielle Exportprämien<br />

aussetzen, wobei sich dann auch die Preise<br />

der übrigen Wagen etwas darnach richten<br />

müssen.<br />

Dr. H. Frei-Zamboni,<br />

Sekretär des Zürcher. Autohändlerverbandes.<br />

KATASTROPHALE AUSWIRKUNGEN,<br />

SAGT DAS SCHWEIZ. AUTOGEWERBE.<br />

Für den Bezug seiner Artikel ist das<br />

schweizerische Autogewerbe hauptsächlich<br />

auf das Ausland angewiesen, und zwar auf<br />

Amerika, England, Deutschland und zum Teil<br />

die nordischen Staaten, also alles Länder, die<br />

für uns heute eine hohe Valuta haben. Es ist<br />

unzweifelhaft, dass die Abwertung des<br />

Schweizerfrankens eine Erhöhung der Einstandspreise<br />

für alle Waren aus den obigen<br />

Ländern von zirka 43 % nach sich ziehen<br />

wird. Natürlich muss sich diese Verteuerung<br />

auch automatisch auf die Verkaufspreise auswirken,<br />

hauptsächlich bei jenen Artikeln, wo<br />

seit-einigen Jahren entsprechend der Forderung<br />

des Bundesrates systematisch abgebaut<br />

worden ist. Diesen Abbau hat das schweizerische<br />

Autogewerbe durchgeführt, weil es sich<br />

bewusst war, dass ein vermehrter Rückgang<br />

des Autoverkehrs nur durch eine Senkung<br />

der Preise vermieden werden könne, um so<br />

die in den letzten Jahren durch die fiskalischen<br />

Massnahmen des Bundes erfolgte Belastung<br />

des Automobils einigermassen auszugleichen.<br />

Fasst man alle Folgen der Abwertung des<br />

Schweizerfrankens zusammen, dann erscheint (<br />

sie für das schweizerische Autogewerbe als<br />

eine Katastrophe, die unsere Existenzgrundlagen<br />

um so schwerer erschüttern wird, als<br />

auch eine neue Erhöhung des Benzinpreises<br />

um 3—4 Rp. pro Liter droht, ohne dabei die<br />

Alkoholmillionen, die der Automobilismus<br />

ausgleichen sollte, zu berücksichtigen.<br />

Die Auswirkungen dieser neuerlichen Preissteigerungen<br />

werden die sein, dass der Automobilist<br />

seinen Fahrbetrieb noch weiter einschränken<br />

wird. Diese voraussehbaren Einschränkungen<br />

sind aber gleichbedeutend dem<br />

Ruin des schweizerischen Autogewerbes.<br />

Das schweizerische Autogewerbe wird sich<br />

auch weiterhin bemühen, seine Verkaufspreise<br />

der heutigen Situation, trotz einer zirka<br />

43% igen Erhöhung der Einstandspreise, anzupassen.<br />

Der Bundesrat weiss schon lange,<br />

dass dieser Wirtschaftszweig schwer notleidend<br />

ist, und deshalb glauben wir, von ihm<br />

fordern und erwarten zu dürfen, dass durch<br />

eine Herabsetzung des stark übersetzten Benzinzolles<br />

die Rettung des schweizerischen<br />

Autogewerbes ermöglicht wird.<br />

Nach der Abwertung unseres Schweizerfrankens<br />

sollte ein Benzinpreis von nicht mehr<br />

als 40 Rp. für die Zukunft in Frage kommen.<br />

Ueberdies müssen jetzt unsere jahrelangen<br />

Forderungen bei den Kantonen um Herabsetzung<br />

der Automobilsteuer einmal ernstlich<br />

geprüft und die Reduktion vorgenommen werden.<br />

Der Einzug der Prämien für die Haftpflicht<br />

der Automobile bedarf ebenfalls einer<br />

Neuregelung, damit die Prämie nur für die<br />

Zeit entrichtet werden muss, da wirklich gefahren<br />

wird. Wir denken hier an ein Markensystem,<br />

wobei jeder Automobilist an einem<br />

beliebigen Postschalter seine Versicherungsmarke<br />

lösen kann.<br />

Unsere oberste Landesbehörde soll und<br />

muss sich absolut klar darüber sein, dass<br />

durch den Ruin des schweizerischen Autogewerjbes<br />

zirka 6000 Familien oder rund<br />

30000 Personen brotlos werden. Deshalb<br />

rechnen wir unbedingt auf ein rasches Einsehen<br />

behördlicherseits..<br />

R. HUHker, Präsident des<br />

Autogewerbeverbandes der Schweiz.


81 — DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Grosser Preis von Amerika<br />

am nächsten Montag<br />

Eine gefährliche Piste.<br />

Zu Ende der vergangenen Woche sind sowohl<br />

die Mannen des Modaneser Rennstalles,<br />

Nuvolari, Brivio und Dr. Farina nach fröhlicher,<br />

abwechslungsreicher Atlantik-Ueberfahrt<br />

auf dem Schnelldampfer «Rex», als<br />

auch der Franzose Philipp Etancelin in New-<br />

York an Land gegangen. Sie alle haben bald<br />

nach der Ankunft in der Neuen Welt die 4<br />

Meilen lange Strassen-Piste in Long Island<br />

draussen in Augenschein genommen, von der<br />

seit Monaten in der Fachpresse der ganzen<br />

Welt die Rede ist, wird sie doch der Schauplatz<br />

des ersten Rennens sein, in welchem<br />

amerikanische und europäische Piloten die<br />

Klingen kreuzen. Es wird sich für Amerika<br />

gewissermassen um eine Sensation handeln,<br />

figurierte doch bis heute in seinem Sportkalender<br />

keine Veranstaltung, die sich mit den<br />

Grossen Preisen auf den europäischen Strassen-Rundstrecken<br />

vergleichen Hesse. In der<br />

Absicht, auch in den Vereinigten Staaten einmal<br />

ein Strassenrennen zu organisieren,<br />

wurde mit ungeheurem Kostenaufwande in<br />

der Nähe des bekannten New-Yorker Flugplatzes<br />

Rooseveltfield — von wo seinerzeit<br />

Lindbergh zu seiner Ozeanüberquerung aufstieg<br />

— eine 4 Meilen = 6,4 km lange Bahn<br />

erstellt, deren schmälste Stelle 18 m, die breiteste<br />

aber 30 m breit ist, so dass Ueberholungen,<br />

selbst in den Kurven, bei grösster<br />

Geschwindigkeit möglich sein werden. iEs ist<br />

weiter nicht verwunderlich, wenn die französischen<br />

und italienischen Rennfahrer drüben<br />

eine Anlage vorzufinden hofften, die den<br />

Grand-Prix-Strecken in Europa, sei es von<br />

Monza, vom Nürburg-Ring oder von Mont-<br />

Ihery etc. gleicht.<br />

1 Doch weit gefehlt! Nichts von alledem!<br />

Die drüben versammelten europäischen Asse<br />

des Volants erklären unisono, so etwas noch<br />

nie gesehen zu haben. Die Roosevelt-Piste<br />

habe<br />

mit den Rennstrecken des Abendlandes<br />

' nicht die geringste Aehnlichkelt,<br />

lasse sich aber auch mit den alten amerikanischen<br />

Rennbahnen nicht vergleichen. Indessen<br />

sind die Amerikaner hoch und heilig<br />

davon überzeugt, die deutschen, französischen<br />

und italienischen Bahn-Anlagen « kopiert» zu<br />

haben. 1,1 km misst die längste Gerade; die<br />

übrige Streckenführung ist äusserst kurvenreich,<br />

Windungen ohne Ende und, man staune!<br />

die ganze Bahn ist topfeben, ohne irgendwelche<br />

Ueberhöhung! Männiglich ist der Ansicht,<br />

dass der Grosse Preis von Amerika<br />

unter diesen Umständen eher einer zirkusmässigen<br />

Veranstaltung ähneln werde als einem<br />

AutomobilnRennen. Die primitivsten Grundsätze,<br />

welche durch die heutige Renntechnik<br />

bedingt sind, hat man ausser Acht gelassen;<br />

alles wurde hingegen getan um dem Publikum<br />

'etwas zu bieten, das es tatsächlich noch nie<br />

gekostet haben dürfte.<br />

Etancelin hat mit einem französischen<br />

Pressevertreter an Bord eines Tourenwagens<br />

die Rundstrecke im 50-Kikxmeter-Tempo abgefahren<br />

und<br />

' sah sich dabei in einer Kurve über die<br />

Bahn hinausgetragen,<br />

was ihn die Aeusserung fallen liess, es werde<br />

am nächsten Montag ein Rennen absetzen,<br />

bei welchem das Publikum Akrobatie in Reinkultur<br />

zu sehen bekäme. Der französische Pilot<br />

macht kein Hehl daraus, dass alles vorgekehrt<br />

worden sei für die Sicherheit des<br />

J ublikums, aber nichts für diejenige der Faher.<br />

Die Organisatoren jedoch, darauf aufmerksam<br />

gemacht, lassen sich durch solche<br />

Feststellungen nicht im geringsten beeindrucken<br />

und sind im Gegenteil der Meinung,<br />

eine reibungslose Abwicklung des Anlasses<br />

sichergestellt zu haben.<br />

Der französischen Meinung schliessen sich<br />

die Leute von der Scuderia Ferrari durchwegs<br />

an. Nuvolari findet den Parcours<br />

unterhaltend und interessant, aber äusserst<br />

schwer und gefährlich.<br />

Er unterhielt sich längere Zeit mit den beiden<br />

bekannten amerikanischen Piloten Shaw<br />

und Ways, die ihm ihre — im Vergleich zum<br />

neuen Alfa — geradezu schmächtig zu nennenden<br />

Maschinen mit dem Vierzylinder-<br />

Miller-Motor zeigten, welche sie am 12. Oktober<br />

im Kampf um die Coupe Vanderbilt<br />

steuern werden. Der Mantuaner ist jedoch<br />

der Ueberzeugung, dass die amerikanischen<br />

Wagen- nicht als ernstliche Gegner des Mailänder<br />

Produktes aufzufassen sind, um so<br />

mehr, als sie in technischer Hinsicht bedeu-<br />

Vor unübersehbaren Mensdhenmassen kam<br />

am letzten Samstag auf der Donington-Park-<br />

Rundstrecke der internationale Grosse Preis<br />

von Donington, das letzte englische Strassenrennen<br />

des Jahres, zum Austrag. Er wurde<br />

zu einem<br />

grossartigen und wohlverdienten Erfolg unseres<br />

Landsmannes Hans Riiesch auf Alfa<br />

Romeo 3800 ccm (8 Zylinder),<br />

der im zweiten Teil des Rennens vom Engländer<br />

Richard Seaman, dem berühmten Delage-Fahrer,<br />

am Steuer abgelöst wurde.<br />

Ruesch/Seaman legten die 306 Meilen bei einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,391<br />

km/St, in 4:26:00 zurück.<br />

Auf dem zweiten Platz landete C. E. C.<br />

Martin, ebenfalls auf Alfa Romeo, mit einem<br />

Stundenmittel von 110,103 km und an dritter<br />

Stelle der Engländer Whitehead auf E. R. A.<br />

1,5 Liter mit 108,833 km/St. Prinz Bira verlor<br />

auf dem alten Maserati Seamans beim<br />

Start kostbare Zeit, die er nicht mehr aufzuholen,<br />

vermochte. — Wie wir in der letzten<br />

Nummer ankündigten, brachte der Grosse<br />

Preis von Donington ein Wiedersehen mit<br />

Kaye Don, der einen Delahaye in den Kampf<br />

führte, jedoch, wegen eines Getriebeschadens<br />

ins Hintertreffen geriet.<br />

Nach der ersten der 120 zu fahrenden Runden<br />

lag Cholmondeley - Tapper in Front.<br />

Ruesch auf Alfa Romeo machte ihm das Rennen<br />

jedoch von Anfang äusserst heiss und<br />

eroberte denn auch zu Ende der vierten<br />

Runde die Spitze, die er nicht mehr abgab.<br />

Im Gegenteil, er sicherte sich 1 sogar einen<br />

ansehnlichen Vorsprung, den er von Runde<br />

zu Runde vergrösserte. Bereits nach der 10.<br />

tende Mängel aufweisen, worunter primitive<br />

Bremsen und vollkommen ungenügende Abfederung<br />

für ein Rennen dieser Art nur zwei<br />

der augenfälligsten sind.<br />

Im Verlaufe der Ausscheidungsrennen vom<br />

vergangenen Sonntag, von denen die Resultate<br />

zur Stunde noch nicht vorliegen, wird<br />

man ja bereits ein ziemlich genaues Bild<br />

darüber erhalten haben, wie die Aktien für<br />

die europäischen und amerikanischen Konkurrenten<br />

stehen.<br />

Um den Grossen Preis von Frankreich.<br />

Als Datum für den nächstjährigen Grossen<br />

Preis von Frankreich hat die Sportkommission<br />

des französischen Automobil-Clubs in<br />

ihrer letzten Sitzung den 4. Juli 1937 festgelegt.<br />

Im grossen und ganzen wurde das Reglement<br />

des Grossen Preises von <strong>1936</strong> aufrechterhalten.<br />

Das Rennen bleibt also auch<br />

1937 den kompressorlosen Sportwagen reserviert,<br />

wobei als einziger Unterschied zu registrieren<br />

ist, dass nächstes Mal auch geschlossene<br />

Vehikel zugelassen werden. Für die Wagen<br />

bis zu 1500 ccm Hubvolumen wird 1937<br />

ein spezieller Preis gestiftet, so dass um den<br />

eigentlichen Grand Prix nur Wagen mit über<br />

1500 ccm Zylinderinhalt konkurrieren können.<br />

Es scheint nun mit ziemlicher Sicherheit festzustehen,<br />

dass das Rennen in Montlhäry zum<br />

Austrag gelangt.<br />

Grosser Preis von Monaco 1937.<br />

Das Organisationskomitee des Grossen<br />

Automobilpreises von Monaco hat dieser<br />

Tage in einer Vollsitzung beschlossen, das<br />

nächstjährige Rennen nicht mehr über die<br />

Ostertage austragen zu lassen. Die Veranstaltung,<br />

welche seit einer Reihe von Jähren<br />

den eigentlichen Sportsaisonauftakt bildet,<br />

Hans Rutsch siegt in Donington<br />

Runde lag er 27 Sekunden vor Cholmondeley-Tappers<br />

Maserati, während Whitehead<br />

seinerseits mit dem kleinen E. R. A. nur 11<br />

Sekunden hinter diesem einherfuhr. Um die<br />

30. Runde, also nach dem ersten Viertel des<br />

Rennens, gelang es dem E. R. A.-Piloten, den<br />

2. Platz zu erkämpfen. Bald darauf wurden<br />

jedoch sowohl Cholmondeley als auch<br />

Whitehead von C. E. C. Martins Alfa überholt.<br />

lVjj Stunden nach dem Start fuhr Whitehead<br />

zur Boxe, um Brennstoff zu tanken. Inzwischen<br />

wurde bekannt, dass Cholmondeley-<br />

Tapper bei der Macleanskurve über das Strassenbord<br />

hihausgerannt sei. wobei die Steuerung<br />

seines Maserati so arge Beschädigungen<br />

erlitt, dass an ein Weiterfahren nicht mehr<br />

zu denken war. Dobsons Alfa, der indessen<br />

um einen Rang vorgerückt war, sah sich von<br />

Whiteheads E. R. A., der nunmehr von Walker<br />

geführt wurde, nicht lange hernach wieder<br />

auf den vierten Platz zurückversetzt.<br />

Bei Halbzeit, also genau nach der 60.<br />

Runde, tankte auch der in geradezu bestechender<br />

Form führende Spitzenreiter Hans<br />

Ruesch, dessen bewundernswerte Leistung<br />

um so höher eingeschätzt werden muss, als<br />

es sich um des Zürcher Fahrers ersten Donigton<br />

Grand Prix handelt. Seaman übernahm<br />

den Wagen alsbald und vermochte die von<br />

Ruesch eroberte Position auch bis zum Schluss<br />

des Rennens innezuhalten. Die Bahnrekorde<br />

von der 10. bis zur 120. Runde wurden samt<br />

und sonders geschlagen und der Vorjahrrekord<br />

um ganze 21 Minuten überboten.<br />

Hans Ruesch fuhr auch die schnellste Runde<br />

des Tages. Erwähnen wir noch, dass der<br />

Zuger Rennfahrer Christian Kautz auf Maserati<br />

bald nach Halbzeit wegen eines Maschinenschadens<br />

aufgeben musste.<br />

soll voraussichtlich am 8. August 1937 durchgeführt<br />

werden. Sie wird damit dem Grossen<br />

Preis der Schweiz im internationalen Sportkalender<br />

um 14 Tage vorausgehen.<br />

Prinz Bira organisiert ein Rennen.<br />

Im Lande der weissen Elefanten.<br />

Prinz Bira, der berühmte siamesische<br />

Prinz, welcher in der verflossenen Saison<br />

auf ERA verschiedene Erfolge in die Tasche<br />

steckte und auch am internationalen Kleinwagenrennen<br />

in Bern startete, wo er, in<br />

guter zweiter Position liegend, aufgeben<br />

musste, trägt sich mit dem Gedanken, im<br />

nächsten Sommer auf einer Strassenfundstreeke<br />

in Siam ein Rennen zu organisieren,<br />

welches den Piloten des fernen Ostens reserviert<br />

bleiben soll. « Bira », der im Hauptberuf<br />

Bildhauer ist und die verschiedenen<br />

Kleinwagenrennen, gewissermassen im Ne


solch hohen Geschwindigkeiten zu befahren.<br />

Es wurden denn auch sofort Verhandlungen<br />

mit dem beteiligten Kanton Uri eingeleitet,<br />

um denselben zu veranlassen, den nicht nur<br />

wegen des Klausenrennens, sondern auch<br />

wegen des übrigen Touristenverkehrs unhaltbaren<br />

Zustand durch Ausbau der Klausenstrasse<br />

auf dem Urnerboden zu beseitigen.<br />

Das Verlangen wurde denn auch nirgends<br />

bestritten und die Urner Behörden haben sich<br />

dieses Jahr daran gemacht, die verrufene<br />

Urnerbodenstrecke zu verbessern. Es wurden<br />

Projekte ausgearbeitet und deren Finanzierung<br />

geprüft, wobei sich leider ergab, dass<br />

der Vorschlag für den Bau einer Betonstrasse<br />

der hohen Kosten wegen nicht verwirklicht<br />

werden kann. So musste denn dieses Projekt<br />

leider fallen gelassen und ein etwas weniger<br />

kostspieliges gewählt werden, das nun so<br />

weit gediehen sein soll, dass mit dessen Inangriffnahme<br />

nächstes Frühjahr begonnen<br />

werden dürfte. Der Ausbau wird sich aber<br />

voraussichtlich auf den ganzen Sommer<br />

1937 erstrecken, so dass die Abhaltung des<br />

Klausenrennens im nächsten Jahr schon aus<br />

diesem Grunde verunmöglicht sein dürfte.<br />

Wir wir erfahren, ist denn auch die Abhaltung<br />

des Klausenrennens im nächsten Jahr<br />

von den organisierenden A. C. S.-Sektionen<br />

nicht in Vorschlag gebracht worden, so dass<br />

ein Eintrag im internationalen Automobilsportkailender<br />

1937 unterbleiben wird. Eine<br />

Wiederholung des grössten schweizerischen<br />

Bergrenne'ns wird somit frühestens für 1938<br />

in Betracht kommen.<br />

V<br />

Luftfahrt<br />

Luftrennen<br />

London—Johannisburg.<br />

Eine einzige Equipe am Ziel!<br />

Das Luftrennen London-Johannisburg, welches<br />

wir in der Freitagausgabe bis zu dem<br />

Moment verfolgt haben, da der Spitzenflieger<br />

Captain Halse mit seiner Percival Mew<br />

Gull sozusagen angesichts des letzten fakultativen<br />

Etappenortes Salisbury in Süd-Rhodesia<br />

eine Notlandung vornehmen musste,<br />

wobei er schweren Bruch machte, bedeutet<br />

für die Organisatoren ein eigentliches Fiasko,<br />

zu dem allerdings die Verkettung verschiedener<br />

unglücklicher Umstände ganz<br />

wesentlich beitrug. Von den 9 Flugzeugen"<br />

englischer Provenienz, die am letzten Dienstag<br />

in Portsmouth nach Südafrika starteten,<br />

hat ein einziges das Ziel erreicht, so dass die<br />

Ausfälle über 88 %<br />

betragen, eine Quote, die bis heute wohl in<br />

keinem derartigen Wettbewerb erreicht worden<br />

ist. Einen äusserst tragischen Äbschluss<br />

hat der Flug der Mannschaft Findlay/Morgan/<br />

Waller/Peachy genommen, deren Maschine<br />

sich beim Start von Abercorn in Rhodesia<br />

überschlug und in Trümmer ging. Während<br />

Waller und Peachy nur Verletzungen leichterer<br />

Natur erlitten, wurden Findlay und<br />

Morgan auf der Stelle getötet. Da inzwischen<br />

noch einige Einzelheiten über den Verlauf<br />

des Rennens bekannt geworden sind, geben<br />

wir die Hauptmomente der ganzen Veranstaltung<br />

nochmals in grossen Zügen wieder.<br />

Schon auf der ersten Etappe von London<br />

nach Belgrad blieben Allington und Booth<br />

auf British Airdraft Eagle in Bayern liegen<br />

und fielen aus. Bald nach dem Abflug von<br />

der jugaslawischen Hauptstadt sah sich auch<br />

Miller zur Aufgabe gezwungen und Viktor<br />

Smith, «the Unlucky», wie er in britischen<br />

Aviatikerkreisen genannt wird, da er in all<br />

seinen luftsportlichen Unternehmungen von<br />

rabenschwarzem Pech verfolgt ist, schied in<br />

Mazedonien aus der Konkurrenz, nachdem<br />

er seinen Apparat bei einer Notlandung nicht<br />

mehr rechtzeitig abfangen konnte und es<br />

einmal mehr Bruch gab. Tommy Rose endlich<br />

passierte ein ähnliches Malheur bei seiner<br />

Ankunft in Kairo, was ebenfalls das Zei-<br />

•chen zum Abbruch des Rennens war.<br />

Es dauerte nicht lange, bis im ohnehin<br />

bereits gehörig gelichteten Felde weitere<br />

Lücken eintraten. In Khartum blieb Clouston<br />

stecken; ein Kolbendefekt warf auch ihn unbarmherzig<br />

aus dem Wettbewerb und den<br />

einzigen Konkurrenten, der ihm zeitlich um<br />

6 Stunden voraus war, Captain Halse, traf,<br />

wie berichtet, das Schicksal kurz vor Salisbury,<br />

wo er, der als grosser Favorit gestartet<br />

war, seine Maschine ebenfalls bei einer<br />

Notlandung zertrümmerte.<br />

Verblieben noch Scott und Gtithrle, die am<br />

Mittwochabend um 19 Uhr 35 in Abercorn<br />

niedergingen und alsdann von einer solchen<br />

Müdigkeit übermannt wurden, dass an ein<br />

Weiterfliegen nicht gedacht werden konnte.<br />

Sie nahmen die letzte Etappe um 3.45 Uhr<br />

Donnerstag früh in Angriff und erreichten<br />

das Ziel, Johannisburg, um 11.36 Uhr vormittags,<br />

nachdem sie diese Stadt mit der bri-,<br />

tischen Metropole in<br />

••-;.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 6. Oktober 1938 •— N" 81<br />

52 Stunden 56 Minuten<br />

verbunden hatten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 195 km/St, entspricht.<br />

Wenn dieses Resultat schon eine ganz respektable<br />

Leistung darstellt, so ist doch nicht<br />

anzunehmen, dass die Organisatoren davon<br />

befriedigt sind, hofften sie doch, der Sieger<br />

werde für die 9700-km-Strecke maximal 34<br />

bis 36 Stunden benötigen.<br />

Von den beiden übrigen Equipen musste<br />

LIewelyn mit seinem Begleiter Hughesdon<br />

in der Nähe des Tanganyikasees niedergehen;<br />

auch sein Apparat wies zu grosse Beschädigungen<br />

auf, als dass eine Fortsetzung<br />

des Raids hätte in Frage kommen können.<br />

Findlay/Morgan/Waller/Peachy endlich sind<br />

einem Unglück zum Opfer gefallen, das wir<br />

weiter oben bereits beschrieben haben.<br />

Das englischerseits äusserst pompös aufgezogene<br />

Rennen, für welches der südafrikanische<br />

Grossindustrielle Schlesinger 10,000<br />

Pfd. Sterling stiftete, hat somit ein Ende genommen,<br />

das man in Fachkreisen wohl nicht<br />

im entferntesten vorausahnte. Fy.<br />

Ein neuer schweizerischer<br />

Segelflug-Dauerrekord<br />

wurde vom Berner Segelflieger Fritz<br />

Schreiber, einem Bruder des Oberexperten<br />

für Segelflug beim eidg. Luftamt, Hermann<br />

Schreiber, am vergangenen Dienstag/Mittwoch<br />

aufgestellt. Er verbesserte an Bord<br />

eines Spyr-Seglers den vom Oltener Segelflieger<br />

Glur unlängst etablierten schweizerischen<br />

Dauerflugrekord von 16 :12 :00 auf<br />

25 : 50 : 00!<br />

«Himmeislaus» auch in Frankreich<br />

verboten.<br />

Die vielerorts nicht verstandene Zurückhaltung<br />

der Schweizer Flugsportbehörden und<br />

Abnahmestellen hat nun eine glänzende Rechtfertigung<br />

erfahren, indem selbst in Frankreich,<br />

dem Geburtslande der « Pou-du-Ciel»,<br />

die technischen Behörden nach eingehenden<br />

Prüfungen dazu gekommen sind, den Maschinen<br />

dieser Bauart keine Flugbewilligung zu<br />

erteilen, da sie in verschiedener Richtung<br />

nicht den Vorschriften für Sicherheit und Stabilität<br />

entsprechen. Selbst mit stärkeren Motoren<br />

wird der «Himmelslaus» das Flugfähigkeitszeugnis<br />

vorenthalten und dem<br />

schwergeprüften und enttäuschten Konstrukteur<br />

eine durchgreifende Abänderung seiner<br />

Konstruktion anempfohlen. Durch diesen Entscheid<br />

hat ein viel Todesopfer aufweisendes<br />

Kapitel der Popularisierung des Flugsportes<br />

und des Flugzeuges für jedermann einen Halt<br />

gemacht, den zum Beispiel unsere technischen<br />

Organe des Luftamtes vorausgesehen haben.<br />

Neuer Welthöhenrekord<br />

im Flugzeug.<br />

Der vom Franzosen Detre im vergangenen<br />

August aufgestellte und auf 14,843 m hinaufgeschraubte<br />

Welthöhenrekord im Landflugzeug<br />

ist neuerdings überboten worden. Rekordbrecher<br />

ist diesmal der englische Geschwaderführer<br />

Swayne. Er ist am Dienstagvormittag<br />

vom Flugplatz Farnborough in<br />

England aufgestiegen und hat die respektable<br />

Höhe von 15,230 m erreicht<br />

Swayne bediente sich einer Bristol-Eindecker-Spezialkonstruktion,<br />

welche mit einem<br />

«Bristol-Pegasus»-Motor von 860/900 PS ausgerüstet<br />

ist. Der Flug dauerte genau 3*£<br />

Stunden. Auf 15,000 m Höhe wurde von<br />

Swayne eine Temperatur von —39 Grad gemessen.<br />

Swissair-Verkehr im August <strong>1936</strong>.<br />

Die soeben bekanntgegebenen Verkehrsziffern<br />

der Swissair für den Monat August zeigen<br />

wiederum — trotz der nicht gerade ideal<br />

zu nennenden Witterungsverhältnisse — eine<br />

erfreuliche Aufwärtsbewegung. Der gesamte<br />

Streckenverkehr umfasste 692 Flugstunden,<br />

während welcher eine Totalstrecke von<br />

158,564 km zurückgelegt wurde. Insgesamt<br />

wurden im August 206,761,3 Tonnenkilometer<br />

im regelmässigen Verkehr angeboten; die<br />

Ausnutzung betrug 135,063,8 tkm oder 65,3<br />

Prozent, ein recht bemerkenswertes Resultat.<br />

Die Regelmässigkeitsquote des Streckendienstes<br />

wurde mit 97,8 % errechnet, während<br />

die Pünktlichkeit mit 93,4 % etwas gesunken<br />

ist.<br />

Der Luftverkehr Paris-London 17 Jahre alt.<br />

Letzte Woche wurde auf dem Flugplatz<br />

Croydon das Jubiläum des 17. Jahrestages<br />

der ersten Luftverkehrslinie London-Paris<br />

gefeiert. Der Pilot des ersten Verkehrsflugzeuges<br />

der Strecke war Capt. Bill Lawford,<br />

der immer noch als Kontrolloffizier des Flugplatzes<br />

Croydon aktiv im Luftverkehr tätig<br />

ist. Die beiden ersten Passagiere dieser Linie<br />

sind seinerzeit als Helden gefeiert worden,<br />

während heute täglich Hunderte von Passagieren<br />

in bequemen Riesenflugzeugen zwischen<br />

London und Paris befördert werden.<br />

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DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

V>U dUV>w4d tidea<br />

Alkoholbudget- und Beimischungsdebatte im Nationalrat.<br />

Das Parlament hat gesprochen. Mit der<br />

Annahme des famosen Alkoholbudgets durch<br />

den Nationalrat, das er in der Junisession —<br />

entgegen allen geheiligten parlamentarischen<br />

Gepflogenheiten — an den Bundesrat zurückgewiesen,<br />

ist uns der Spritbeimischungszwang<br />

endgültig und unwiderruflich beschert worden.<br />

Ueber das flammende, von leidenschaftlichem<br />

Gerechtigkeitssinn getragene «J'accuse»<br />

des Genfers Lachenal, über die eindringliche<br />

Warnung Minister Stuckis, über die<br />

Bedenken des Unabhängigen Schnyder hinweg<br />

hat die Volksvertretung in kühler Gelassenheit<br />

die Zumutung sanktioniert, das Automobil<br />

für das klägliche Versagen der Alkoholverwaltung,<br />

für das Fiasko eines Regiebetriebes<br />

büssen zu lassen, woran es nicht der<br />

Schimmer einer Schuld trifft Das möchten<br />

wir auch heute wieder festgehalten haben.<br />

Man komme uns nicht mit dem «tröstlichen »<br />

Einwand, das Motorfahrzeug kriege ja die<br />

Folgen der Beimischung nicht zu spüren.<br />

Schon der mit dem Beschluss geschaffene<br />

Präzedenzfall gibt zu den schwersten Bedenken<br />

Anlass, ist er doch geeignet, eine ganz<br />

neue, ungemein «vielversprechende» Aera<br />

fiskalpolitischer Tätigkeit einzuleiten, der sich<br />

wunderbare Wege eröffnen..*<br />

Ganz unerwartet freilich kam dieser Ausgang<br />

der Redeschlacht nicht, denn das Alkoholbudget<br />

fand einen Nationalrat vor, dessen<br />

Widerstandswille durch die vorangegangene<br />

Debatte über die Abwertung erschüttert und<br />

ins Wanken geraten war. Und wer die mehrstündige<br />

Diskussion verfolgte, der konnte sich<br />

des Eindrucks nicht erwehren, als ob der<br />

etwas mitgenommene Rat nur darauf dränge,<br />

unter dieses leidige Kapitel Alkohol, von dem<br />

man nachgerade genug hatte, endlich einmal<br />

den Schlußstrich zu ziehen, ob gehauen oder<br />

gestochen.<br />

Wenn es dessen überhaupt noch bedurfte,<br />

so wurde ihm dieser Entschluss erleichtert<br />

durch den Rückzug von Herrn Lachenais<br />

Rückweisungsantrag. Was ihn dazu bewogen<br />

haben mag? Wohl die bindende Zusage Bundespräsident<br />

Meyers, dass mit der Genehmigung<br />

des Budgets noch nichts über eine Erhöhung<br />

des Benzinpreises als Folge der Beimischung<br />

ausgesagt sei und dass der Bericht<br />

über die Reorganisation der Alkoholverwaltung<br />

ungefähr auf Jahresende erscheine. In<br />

Zusammenhang mit der Abwertung werde der<br />

Benzinpreis eine Neuregelung erfahren und<br />

dabei sollten sich Mittel und Wege finden lassen,<br />

den Beimischungszwang ohne eine Preisveränderung,<br />

ohne Mehrbelastung des Automobilisten<br />

zu verwirklichen.<br />

Um es zu wiederholen: Mit der Abwertung<br />

steigt der Benzinpreis an der Grenze um 3—4<br />

Rappen, sagen wir um 3,5 Rp. Darin aber,<br />

dass der Bundesrat neben der sofortigen Bestandesaufnahme<br />

für Kohle, Mehl, Hafer usw.<br />

auch diejenige für Benzin angeordnet hat,<br />

scheint doch das Eingeständnis zu liegen, er<br />

zähle auch den Treibstoff mit zu den unentbehrlichen<br />

Bedarfsartikeln. Sofern nun aber<br />

der in einsamer Höhe thronende Benzinzollansatz<br />

von 320 % des Warenwertes um 3,5<br />

Rp. ermässigt werden sollte, darf man wohl<br />

annehmen, der Bund werde es (wenn's auch<br />

schwer fällt) über sich bringen, gleich auf<br />

4,5 Rp. zu gehen, womit das Gemisch dann<br />

auf 43 Rp. zu stehen käme. Mit einer blossen<br />

Anpassung des Zolls, mit der Beibehaltung<br />

des status quo also kann sich der motorische<br />

Verkehr indessen nicht zufrieden geben. Wie<br />

hat sich doch Bundespräsident Meyer geäussert:<br />

Der Verkehr müsse sich wieder beleben!<br />

Die logische Konsequenz daraus aber heisst:<br />

Herab mit dem Benzinpreis auf 36 Rappen!<br />

Dann wird der Verkehr neue Impulse, neuen<br />

Auftrieb erhalten. Wer a sagt, Herr Bundespräsident,<br />

muss auch b sagen!<br />

FILM DER DISKUSSION<br />

Herr Stutz, der Kommissionsreferent, will die<br />

Frage der Beimischung von Alkohol zum Benzin<br />

zuerst anschneiden, weil sie in der automobilistischen<br />

Presse sehr starke Diskussionen ausgelöst hat.<br />

Die von der Alkoholverwaltung eingesetzte technische<br />

Kommission hat veranlasst, dass die Eidg.<br />

Materialprüfungsanstalt in Verbindung mit der<br />

Postverwaltung Versuche nach dieser Richtung hin<br />

durchführte.<br />

In seinem Bericht kommt Prof. Sohlaepfer zum<br />

Ergebnis, dass die Beimischung von 15—20°/o Alkohol<br />

einen Treibstoff liefere, der den Nutzeffekt<br />

des reinen Benzins übertreffe, ohne dass Aenderungen<br />

am Motor nötig wären. Die Verwendung<br />

von unentwässertem Alkohol unter Beigabe eines<br />

Stabilisators lieferte in ebenem Gelände günstige<br />

Resultate, doch tritt ein beträchtlicher Mehrverbrauch<br />

ein, sobald Steigungen zu überwinden sind;'<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Für die Beimischung kommt nur entwässerter Alkohol<br />

in Frage, ein Standpunkt, den auch die Ver-<br />

müssen Bewegungsfreiheit und Möglichkeit der Entkoholverwaltung<br />

su betrauen. Dem « neuen Mann ><br />

treter der Armee teilen. Auf jeden Fall ist diefaltung gegeben werden, denn es wäre ein Unding,<br />

Frage der Beimischung nach der technischen Seite ihm zuzumuten, in den Fußstapfen seines Vorgängers<br />

zu wandeln und dessen Ideen zu übernehmen.<br />

hin abgeklärt. Im übrigen empfiehlt die Kommission,<br />

vorderhand nur eine Entwässerungsanlage Hier ist ein Fehler begangen worden, eine Herausforderung<br />

an die Adresse jener, die ehrlich und<br />

in Betrieb zu nehmen, deren Standort sich in der<br />

Innerschweiz befinden müsste.<br />

aufrichtig bemüht waren, dem Bundesrat die Gefahren<br />

aufzuzeigen, die sich erheben, wenn der<br />

Wenn die Via Vita in ihrer Eingabe vom 5. September<br />

eine Einschränkung oder Unterbindung der bisherige Weg weiter beschritten wird.<br />

Alkoholeinfuhr verlangt und die Behauptung aufgestellt<br />

hat, die Alkoholverwaltung zahle bei derin der Mangelhaftigkeit des Gesetzes<br />

Gewiss, das katastrophale Defizit liegt zum Teil<br />

begründet.<br />

Beimischung eine Million drauf, so ist darauf zu<br />

erwidern, dass sie einzig am Importsprit verdienen<br />

kann. Mittel und Wege zur Beschränkung der Alkoholproduktion<br />

werden gesucht und befinden sich<br />

zur Zeit teilweise auch bereits in Anwendung. Zu<br />

überlegen bleibt, ob die Entwässerung nicht zusammen<br />

in einem Arbeitsgang mit der Rektifikation<br />

verbunden werden könnte. Der Nationalrat hat das<br />

Budget zurückgewiesen mit dem Auftrag, den ganzen<br />

Komplex der Alkoholfrage nochmals zu studieren.<br />

Das ist geschehen. Die Fachkommission hat<br />

eine ganze Reihe neuer Massnahmen angeregt. Was<br />

heute noch fehlt, sind die Vorschläge für eine Förderung<br />

der Umstellung des Obstbaues. Aenderungen<br />

am Budget sind vom Bundesrat nicht beantragt worden,<br />

wohl aber hat er Erklärungen über die von<br />

ihm beabsichtigte Neuordnung abgegeben. Zweifellos<br />

werden einige Ausgabeposten des Budgets<br />

durch die Abwertung eine Reduktion erfahren, so<br />

dass der auf eine halbe Million berechnete Ueberschuss<br />

bestimmt überstiegen wird.<br />

Herr Paschoud referiert in französischer Sprache<br />

für die Kommission. Ohne eine Aenderung des<br />

gegenwärtigen Systems kann man dem Bund nicht<br />

zu Neueinnahmen verhelfen. Wenn nun die Umstellung<br />

des Alkoholregimes erfolgen muss, so erhebt<br />

sich dabei auch die Frage, ob es nicht angezeigt<br />

wäre, zum alten System zurückzukehren, denn<br />

die gegenwärtige Regelung lähmt den Handel vollständig.<br />

Der Redner befassj sich sodann mit den<br />

in der Nachtragsbotschaft angeführten Massnahmen<br />

und kommt dabei auch auf die Spritbeimischung<br />

zu sprechen, das einzige Mittel, um den<br />

Vorräten einen Abfluss zu verschaffen. Es handelt<br />

sich hier lediglich um eine vorübergehende und in<br />

quantitativer Hinsicht beschränkte Hilfe. Durch<br />

dieses Vorgehen würde der Benzinpreis um einen<br />

Rappen erhöht, aber auf der andern Seite bietet es<br />

nicht zu unterschätzende Vorteile für die Landesverteidigung.<br />

„Zart mit diesem !Badget und dem O&eU<br />

mi&chuHQSizwang." faedeet TlatUutattat<br />

£adienal.<br />

Herr Lachenal dankt dem — übrigens im Saal<br />

anwesenden — Alkoholdirektor Tanner dafür, dass<br />

er die Konsequenzen gezogen und seine Demission<br />

eingereicht hat. Um so grösser ist die Verblüffung,<br />

dass Bundesrat und Finanzdepartement von diesem<br />

Rücktritt noch keine Kenntnis haben nehmen<br />

wollen und noch keine Anstalten für die Wahl eines<br />

Nachfolgers getroffen worden sind. Es ist auch<br />

ein starkes Stück, dass im Departement die Absicht<br />

bestand, den bisherigen Inhaber dieses Postens<br />

mit der Prüfung der Reorganisation der Al-<br />

Aber der Vorwurf kann Herrn Tanner nicht erspart<br />

bleiben, dass er nicht sofort Alarm schlug,<br />

als er der bedenklichen Entwicklung der Dinge gewahr<br />

wurde, dass er sie durch Budgets verschleierte,<br />

welche der Wirklichkeit nicht gerecht wurden.<br />

Heute scheint der Bundespräsident einen n$eh<br />

gefährlicheren Weg einschlagen zu wollen, denn betrachtete<br />

man in den bisherigen Kritiken gegen die<br />

Alkoholverwaltung den Bundesrat mehr als ein<br />

Opfer denn als Miturheber, so darf man sich nicht<br />

wundern, wenn das Volk jetzt anfängt, die Verantwortlichkeit<br />

direkt dem Bundesrat zuzuschieben, sofern<br />

er auf seinem bisherigen Verhalten beharrt.<br />

Das Vorgehen, nacheinander zwei Budgets auszuarbeiten,<br />

von denen keines der Wirklichkeit Rechnung<br />

trug und deren fiktive Verbesserung einzig<br />

und allein auf dem famosen Spritbeimischungszwang<br />

beruhte, dieses Vorgehen hat das Mass voll<br />

gemacht. Man will 60.000 Hektoliter Alkohol in<br />

Brennstoff umwandeln, aber dabei besteht gar keine<br />

definitive Absicht, die Beimischung zu verwirklichen,<br />

noch sind die hiefür nötigen Vorarbeiten an<br />

die Hand genommen worden. In Tat und Wahrheit<br />

schliesst das Budget mit einem<br />

Defizit von 5% Millionen<br />

ab. Ueber die Beimischung hat man vcn den Kommissionsreferenten<br />

nur Banalitäten vernommen.<br />

Die Frage ist nicht die, ob es gelingt, dem Benzin<br />

10% oder 20% Alkohol beizumischen, sondern die,<br />

wie teuer das "Experiment zu stehen kommt, ob es<br />

nützlich und angezeigt ist. Warum stellt man den<br />

Einnahmen aus dem Verkauf von 60.000 Hektoliter<br />

Alkohol nicht den allerdings weniger erfreulichen<br />

Posten der direkten und indirekten Kosten gegenüber,<br />

die sich um 2,5 Millionen herum bewegen?<br />

Diese Summe nämlich erheischt die Einführung der<br />

Spritbeimifichung. Gewiss sind Versuche mit dem<br />

Gemisch unternommen worden, aber die Erfahrungen<br />

haben gelehrt, dass die Zukunft dem Dieselmotor<br />

gehört. Man frage doch einmal die Post- und<br />

Telegraphenverwaltung um ihre Meinung und man.<br />

wird die Antwort erhalten, dass die Alpenwertungsfahrt<br />

klar und einwandfrei die Ueberlegenheit<br />

des Diesels erwiesen hat.<br />

Warum wagt man nicht, ein Budget mit einem<br />

Fehlbetrag von 5,6 Millionen vorzulegen, wie es den<br />

Tatsachen entspricht? Weil man Angst vor dem<br />

Geständnis hat, die Regie arbeite mit Verlust Als<br />

ob das ein Geheimnis wäre! Ich würde auch einen<br />

defizitären Voranschlag annehmen, weil ich mir<br />

nicht verhehle, dass man heute daran nichts ändern<br />

kann. Wenn ich die Rückweisung beantrage,<br />

so liegt darin das einzige Mittel, um die Behörden<br />

zu zwingen, wenigstens einen<br />

Versuch zur Verbesserung der Lage<br />

zu unternehmen, die sie zwar selbst wünschen, all<br />

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welche sie aber nur mit unverständlichem Zögern<br />

herantreten.<br />

Ob der Bundesrat den Beimiechungszwang verwirklichen<br />

kann und will, das wissen wir auch<br />

heute nach dem Erscheinen der unglückseligen<br />

Nachtragsbotschaft noch nicht mit Bestimmtheit.<br />

Wohl spricht man von einem Erlös von 5 Millionen<br />

aus den 60 000 Hektolitern Alkohol, aber zugleich<br />

vergisst man, uns über die Absichten des Bundesrates<br />

aufzuklären und begnügt sich mit dem Hinweis,<br />

er sei im Begriff, die Angelegenheit zu studieren<br />

Der Haupteinnahmeposten des Budgets, die<br />

5 Millionen auß der Spritbeimischung, sind zweifelhaft<br />

und anderseits steht auch die Höhe der Ausgaben<br />

heute noch keineswegs fest. Wenn die Direktion<br />

einer Aktiengesellschaft ein derartiges Budget<br />

vorleben würde und später der Konkurs über sie<br />

hereinbräche, dann frage ich mich, ob nicht die<br />

Strafbehörden einschreiten würden, um sie zur Verantwortung<br />

zu ziehen.<br />

Die Automobilisten sind bereit, die Spritbei/nischung<br />

zu akzeptieren, sie sträuben sich nicht gegen<br />

die Entlastung der Regie. Aber sie verspüren<br />

nicht die geringste Lust, für die von der Alkoholyerwaltur.g<br />

immer und immer wieder begangenen<br />

Fehler zu büssen.<br />

Von ihrer Berechtigung hat meine Kritik am<br />

Juni-Budget nichts eingebüest. Es ist nicht aufrichtig.<br />

Brächte man wenigstens den Mut auf, 'ins<br />

jetzt einen Voranschlag zu unterbreiten, der mit<br />

einem Fehlbetrag abschliesst, so besäesen wir wenigstens<br />

die Garantie, inskünftig von derartigen<br />

Missgriffen verschont zu bleiben. Entgegen aller<br />

Vernunft, entgegen allen Grundsätzen der Buchhaltung<br />

frisiert man einen defizitären Voranschlag<br />

um und verheisst uns einen Ueberschuss. Dabei ist<br />

es- durchaus kein Geheimnis, dass sich am Budget<br />

nicht ein Jota geändert hat. Was man une hier<br />

vorsetzt, ist nichts anderes als ein<br />

Papier-Budget.<br />

Im selben Moment, da das Volk die schweren<br />

Auswirkungen der Abwertung zu spüren kriegt, im<br />

selben Moment, da man an den Schweizerbürger<br />

appelliert, die Wehranleihe zu zeichnen, erleben<br />

wir es, dass ein Regiebetrieb, der uns bis heute<br />

35 Millionen gekostet hat, seiner Umstellung und<br />

Anpassung an die veränderte Situation Schwierigkeiten<br />

in den Weg legt. Es fehlt an der Festigkeit<br />

und am Willen, einem Zustand ein Ende zu bereiten,<br />

der die Bezeichnung « Skandal » verdient.<br />

Wäre die Hoffnung berechtigt, dass die Reorganisation<br />

wirklich in einem neuen Geist vorgenommen<br />

würde, ich hätte mich mit Sem Budget einverstanden<br />

erklären können. Daran aber zweifle ich stark,<br />

denn die Botschaft des Bundesrates lässt seine Absichten<br />

nur sehr schwer erkennen. Ich glaube nicht,<br />

dass mein Urteil zu scharf ist, hat doch Ständerat<br />

Käser, der Präsident der ständerätlichen Alkoholkommission,<br />

im ostschweizerischen Tagblatt erklärt,<br />

dass die Regie vor unsaubern Machenschaften<br />

kapituliere und dass für das Geschäftsjahr<br />

1935/36 ein Fehlbetrag von 21 Millionen zu erwarten<br />

stehe, womit das Defizit auf 35 Millionen Fr.<br />

anwachse. Ueberdies habe die Regie für 1935 den<br />

Erlös aus dem Alkoholverkauf auf 15 Millionen<br />

Franken eingeschätzt, in der Tat tmd Wahrheit<br />

aber haben sich die Verkäufe nur auf eine Million<br />

belaufen. Herr Käser kommt zum Sehluss, dass die<br />

Regie den unglaublichsten Umgehungs- und Hinterziehungsmanövern<br />

geduldig zuschaue. Sie müsse<br />

inskünftig den Mut und die Energie aufbringen,<br />

einzuschreiten und ihren geraden Weg zu gehen.<br />

Der, Nachfolger Herrn Tanners sollte sobald als<br />

möglich ernannt und mit den nötigen Vollmachten<br />

und Instruktionen versehen -werden. Die Rückweisung<br />

des Budgets bedeutet, dass der Bundesrat uns<br />

im Dezember einen Bericht vorlegt, der eine<br />

unverzügliche Besserung gewährleistet<br />

Er sage uns doch endlich, ob er eeine Vollmachten<br />

in dem von mir vorgeschlagenen Sinn anwenden<br />

will! Könnte er mir diese Zusicherung geben und<br />

sie durch Taten untermauern, so bestände für mich<br />

kein Grund mehr, dem Budget die Annahme zu<br />

verweigern. So aber wie es sich jetzt präsentiert,<br />

bleibt es ein schemenhaftes Gebilde, dem zuzustimmen<br />

ich nicht verantworten kann.<br />

Der Redner stellt deshalb folgende Anträge:<br />

1. Festhalten an der Differenz.<br />

2. Genehmigung des Voranschlags für Oktobex,<br />

November und Dezember.<br />

3. Der Bundesrat wird eingeladen, im Dezember<br />

einen heuen Voranschlag einzureichen sowie, einen<br />

Bericht, der auf dem Studium und den Anträgen<br />

des Nachfolgers von Herrn Tanner fusst.<br />

Bigler (Fr.-Dem., Bern) betont, dass die Herabsetzung<br />

der Prodüzentenpreise bei den Bauern Beunruhigung<br />

hervorgerufen habe. Die Lösung des Alkoholproblems<br />

darf nicht ihnen auferlegt werden,<br />

und es ist bedauerlich, dass der Bundesrat diesen<br />

Weg gewählt hat (— und für uns Automobilisten?<br />

Red.). Der Redner protestiert gegen die Umkrempelung<br />

der ursprünglichen Bestimmungen des Gesetzes<br />

und beantragt Rückweisung des Budgets.<br />

Meili (B. P., Thurgau) wendet sich gegen die<br />

Richtpreise, die nunmehr die Mindestpreise ersetzen<br />

sollen, während Reinhard (Soz., Bern) gegen alt<br />

Bundesrat Musy polemisiert, den eine erhebliche<br />

Mitschuld an der Lage der Alkoholverwaltung treffe.<br />

Daneben lässt es sich allerdings nicht bestreiten,<br />

dass das Parlament für die gegenwärtigen Zustände<br />

mitverantwortlich ist. Oehninger (B. P., Zürich)<br />

gibt die Erklärung ab, dass die Bauernfraktion<br />

dem Budget zustimme, die differenzierten<br />

Preise, welche der Bundesrat in seinen Massnahmen<br />

zur Durchführung der diesjährigen Ernte vorgesehen,<br />

jedoch ablehne.<br />

See tBundespcäsidmt cepliziect<br />

Bundespräsident Meyer erinnert an die Nachtragsbotschaft,<br />

worin alles Berücksichtigung fand,<br />

was in der Juni-Debatte angeregt wurde. Wenn man<br />

sagt, das Budget sei nicht ehrlich, so ist das ein<br />

Vorwurf gegen die beiden Alkoholkommissionen,<br />

welche seit dem Sommer den Fragenkomplex nach<br />

allen Richtungen geprüft haben. Herr Lachenal<br />

wollte mit seiner Kritik eine Demonstration (!) inszenieren,<br />

wie sie in gewissen Kreisen ja sehr beliebt<br />

ist (oho,'man hat den 5. Juli noch nicht verdaut?!<br />

Red.). Die Nachtragsbotschaft enthält das,<br />

was seit dem Juni in organisatorischer Hinsicht<br />

festgelegt worden ist. Wenn die Revisionsvorlage<br />

noch auf sich warten lässt, so deshalb, weil der<br />

Bundesrat bei der diesjährigen Ernte die von ihm<br />

getroffenen .Vorkehrungen praktisch erproben will.<br />

Ein neuer Entwurf über die Begrenzung der Zahl<br />

der Brennauftraggeber liegt auf dem Tisch des<br />

Bundesrates, ebenso eine Vorlage über den steuerfreien<br />

Eigenbedarf. Bei den neuen Uebernahmepreisen<br />

bringt auch die Landwirtschaft erhebliche<br />

Opfer; das mögen sich jene merken, welche sich<br />

dagegen wehren, das Ihrige an die Sanierung beizutragen<br />

(als ob wir nicht sonst genug und übergenug<br />

auf den Altar des Fiskus legten!).<br />

Im Hintergrund der Kritik, die in ihrer Vehemenz<br />

alle Schranken überschritten hat, steht die<br />

Beimischung. Im Grundsatz ist sie schon vor Monaten<br />

beschlossen worden, und zwar auf Grund der<br />

Untersuchungen der technischen und wissenschaftlichen<br />

Fachkreise, woraus hervorgeht, dass sie die<br />

Brauchbarkeit des Benzins nicht schädigt, wenn sie<br />

mit entwässertem Alkohol erfolgt. An der Konferenz<br />

im Bürgerhaus in Bern, die alle Interessenten<br />

umfasste, ist nicht eine Stimme gegen die Möglichkeit<br />

und die Vernünftigkeit einer solchen Massnahme<br />

laut geworden (ja, weil dabei die Frage des<br />

Preises zum vornherein nicht in die Diskussion einbezogen<br />

worden war. Red.). Dass sie Komplikationen<br />

bringt, soll nicht bestritten werden, sie gelangt<br />

aber auch nicht zur Durchführung ohne Fühlungnahme<br />

mit den Interessenten.<br />

An sich würde die Beimischung keinem Widerstand<br />

begegnen; Anlass zur Kritik gibt die Preisfestsetzung.<br />

Man scheint sich ja auf die grandiose<br />

Demonstration (gemeint ist wiederum der 5. Juli!<br />

Red.) allerhand zugute zu halten. Ein effektiver<br />

Beschluss über den Abgabepreis des Gemischs ist<br />

vom Bundesrat aber noch gar nicht gefasst worden,<br />

vielmehr hat er nur den Uebernahmepreis mit 70<br />

Franken pro hl festgesetzt. Es steht also noch keineswegs<br />

fest, ob das Benzin einen Aufschlag von<br />

0,8 Rp. pro Liter erleiden werde. Dabei hat der<br />

Präsident des Automobil-Clubs, Dr. Mende, an einer<br />

Konferenz erklärt, er wolle sich nicht mit einem absoluten<br />

Nein verabschieden. Wenn sich der Automobilist<br />

wehrt, an die Sanierung der Alkoholverwaltung<br />

herangezogen zu werden, weil er sich sagt,<br />

es treffe ihn keine Schuld, ,so ist das begreiflich.<br />

Beim besten Willen und bei allen Bemühungen um<br />

eine Reorganisation aber lässt sich die Alkoholverwaltung<br />

nicht anders sanieren als durch allseitige<br />

Opfer.<br />

Mit der Abwertung hat sich indessen die Lag«<br />

geändert. Die Frage des Benzinpreises wird einer<br />

neuen Untersuchung unterzogen, zusammen mit<br />

allen andern Preisfragen.<br />

Wenn die Vorräte einmal aufgebraucht sind,<br />

wird das Defizit von selbst verschwinden. Von der<br />

Demission Herrn Tanners hat das Finanzdepartement<br />

Kenntnis genommen und die Mitteilung auch<br />

an den Bundesrat weitergeleitet. Aber wir brauchen<br />

Herrn Tanner noch, weil uns bei den organisatorischen<br />

Arbeiten, die nun bevorstehen, kein Neuling<br />

beraten kann. Wir müssen einen Mann zur Seite<br />

haben, der sich in allen Einzelheiten auskennt. Sowohl<br />

die ständerätliche als auch die nationalrätliche<br />

Kommission ist, mit Ausnahme Herrn Biglers, einstimmig<br />

für den Voranschlag eingetreten.<br />

Seiler (Fr.-Dem., Baselland) setzt sich für die<br />

Annahme des Budgets ein. Das Uebel liegt schon<br />

in der Verfassung, dazu kommt der Druck des Parlaments<br />

auf die Alkoholverwaltung, kommen zahlreiche<br />

innere Widersprüche. Seit der Sommer-Session<br />

ist eine gewaltige Arbeit geleistet worden; es<br />

trifft nicht zu, dass das Budget den Stempel der<br />

Unehrlichkeit an sich trage. Zweifellos bilden die<br />

4,2 Mill. Einnahmen aus der Spritbeimischung den<br />

strittigen Posten. Darüber heisst es sich klar werden,<br />

oh wir ihn im Budget haben müssen. Man vergesse<br />

nicht, dass der Voranschlag in einem Zeitpunkt<br />

aufgestellt werden muss, da sich dessen<br />

Hauptelemente noch nicht überblicken lassen. Nach<br />

ruhiger Ueberlegung sollte man das Budget genehmigen<br />

mit dem Bewusstsein, dass es nicht anders<br />

gestaltet sein kann, weil es unmöglich ist, alles vorauszusehen.<br />

Vonmoos (Fr., Graubünden) bittet den Bundesrat<br />

schon aus Gründen der Landesverteidigung, am<br />

Beimischungszwang festzuhalten. Die Motorisierung<br />

der Armee erfordert bedeutende Mengen von<br />

Brennstoffvorräten. Im übrigen sollte der Bundesrat<br />

die Errichtung privater Entwässerungsanlagen<br />

begünstigen, ebenso wie er es sich angelegen lassen<br />

sein sollte, .die Gewinnung von Alkohol aus der<br />

Holzkohlenverzuckerung zu fördern.<br />

Schnyder (Unabh., Zürich) fordert ein rascheres<br />

Tempo in der Umstellung. Wenn der Beimischungszwang<br />

beschlossen wird, so ist dies der einfachste<br />

Weg, sich der Spritüberschüsse zu entledigen. Damit<br />

aber laufen wir auch Gefahr, dass die ganze<br />

Umstellung wieder einschlafen und alles beim alten<br />

bleiben würde.<br />

Muüstec StudU bucht eine £OHZC füc<br />

das Autal<br />

Stucki (Fr., Bern): Die von Herrn Lachenal vertretene<br />

Auffassung wird in weitesten Kreisen des<br />

Volkes geteilt, muss also ernst genommen werden.<br />

Psychologisch und politisch kommt der finanziellen<br />

Seite des Beimischungszwanges eine Bedeutung zu,<br />

die man nicht unterschätzen darf. Damit stösst man<br />

grosse Kreise des Landes ab, man erweckt bei ihnen<br />

den Glauben, sie werden ungerecht behandelt. Der<br />

Redner steht nicht im Geruch eines Automobilfreundes,<br />

er ist auch gegen den Verbandsterror am<br />

5. Juli mit aller Entschiedenheit aufgetreten. Im<br />

Kampf gegen die Automobilisten hat er indessen<br />

die Ueberzeugung gewonnen, dass es ein unverzeihlicher,<br />

schwerer Fehler wäre, einer Wirtschaftsgruppe<br />

gegenüber, die der Fiskus schon ausserordentlich<br />

stark heranzieht, auch nur die allergeringste<br />

zusätzliche Belastung in Verbindung mit<br />

der Alkoholfrage zuzumuten. Dabei handelt es sich<br />

keineswegs um die 0,8 Rappen, denn nach den<br />

Erklärungen des Bundespräsidenten ist der Entscheid<br />

über den Abgabepreis noch gar nicht gefallen.<br />

Wenn durch die Abwertung den Automobilisten<br />

neue Lasten zugemutet würden, dann<br />

könnte man dies verstehen, denn das hätte bei<br />

ihnen den Eindruck einer Naturkatastrophe erweckt,<br />

der man sich untenwerfen muss. Viel schlimmer<br />

aber ist es, ihnen kleinere Lasten aufzubürden,<br />

wenn sie in Verbindung stehen mit dem Misserfolg<br />

eines schlechten Gesetzes. Das erträgt man nicht,<br />

und darin liegt das psychologische Moment, das es<br />

im Auge zu behalten gilt. Man hüte sich davor, bei<br />

ihnen den Eindruck aufkommen zu lassen, sie<br />

hätten für Sünden zu büssen, für die sie nicht<br />

verantwortlich sind.<br />

Musy (Kath.-kons., Freiburg) verteidigt sich<br />

gegen die Kritik Reinhards und betont, dass die<br />

heutige Lage aus der Täuschung der Behörden bei<br />

ihren Erhebungen entstanden ist.<br />

Nach einem Votum Grünenfelders (Kath.-kons.,<br />

St. Gallen) und nach einer Replik Reinhards auf<br />

die Darlegungen von alt Bundesrat Musy erhält<br />

der Kommissionsreferent Stutz nochmals das Wort,<br />

wobei er den Vorwurf Lachenais, die Berichterstattung<br />

sei banal gewesen, zurückweist. Er bestreitet<br />

auch, dass die Verwirklichung des Beimischungszwanges<br />

das Interesse an der Umstellung auf den


N° 81 — DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Obstbau und an der Gesetzesrevision beeinträchtigen.<br />

Lachenal charakterisiert seinen Rückweisungsantrag<br />

als einen Protest gegen die Zumutung, mit<br />

der Benzinverteuerung um einen Rappen die Automobilisten<br />

für das Versagen der Alkoholverwaltung<br />

büssen zu lassen. Er ist bereit, den Antrag zurückzuziehen,<br />

sofern Bundespräsident Meyer ihm die<br />

Zusicherung geben kann, dass die Erhebung dieses<br />

Zuschlages unterbleibt. Im weitern wünscht er die<br />

möglichst baldige Vorlegung des Berichtes über die<br />

Reorganisation der Alkoholverwaltung; damit würde<br />

eine gewisse Beruhigung eintreten.<br />

Bundespräsident Meyer weist darauf hin, dass<br />

die Annahme des Budgets nicht gleichbedeutend sei<br />

mit einem Beschluss in der Frage des Beimischungspreises<br />

und dass sie keine Billigung der Kostenüberwälzung<br />

enthalte. Der Beimischungszwang ist<br />

beschlossen, der Preis wird aber vorläufig nicht<br />

festgelegt, zumal ja nach der Abwertung sämtliche<br />

Preispositionen, die mit dem Ausland in Beziehung<br />

stehen, darunter auch diejenige des Benzins, neu<br />

überprüft und geregelt werden müssen. Wenn dann<br />

das Volkswirtschaftsdepartement den Benzinpreis<br />

bestimmt, so sollte es sich einrichten lassen, dass<br />

aus der Einführung der Beimischung keine weitere<br />

Verfeuerung entsteht. Damit könnten sich auch die<br />

Vertreter des Automobils wohl begnügen. Auf die<br />

zweite Frage Lachenais eingehend, erklärt Bundespräsident<br />

Meyer, der Bericht über die Reorganisation<br />

der Alkoholverwaltung werde ungefähr bis Ende<br />

des Jahres festgestellt sein.<br />

Unter diesen Umständen und angesichts der ihm<br />

vom Bundespräsidenten abgegebenen Zusicherungen<br />

zieht Herr Lachenal seinen Rückweisungsantrag<br />

zurück und das Budget der Alkoholverwaltung wird<br />

einstimmig genehmigt.<br />

Aus dem Bundesrat<br />

Fristverlängerung für provisorisch<br />

bewilligte Vorrichtungen<br />

am Auto.<br />

Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />

hat am 1. Oktober folgendes Rundschreiben<br />

an die kantonalen Regierungen erlassen:<br />

Wir nehmen Bezug auf unser Kreisschreiben<br />

vom 10. Oktober 1935 betreffend die in<br />

Anwendung von Art. 12, Abs. 5, der Vollziehungsverordnung<br />

zum eidgenössischen Automobilgesetz<br />

zum Sammeln von Erfahrungen<br />

provisorisch zugelassenen Vorrichtungen und<br />

verlängern hiermit die auf Ende <strong>1936</strong> befristeten<br />

Bewilligungen bis 31. Dezember 1938. Es<br />

betrifft dies:<br />

I. Beleuchtung.<br />

a) Allgemeines.<br />

1. Verzicht auf das Stopplicht bei Motorwawagen,<br />

deren Geschwindigkeit 20 km/St,<br />

nicht übersteigen kann (unser Kreislchreiben<br />

vom 6. Dezember <strong>1936</strong>);<br />

ZVerzicht auf das rote Schlusslicht der land-<br />

', wirtschaftlichen Traktoren. Eine rote<br />

Reflexlinse von mindestens 5 cm Durchmesser<br />

genügt;<br />

3. Betreffend Beleuchtung der Gepäcktransportanhänger<br />

siehe Ziffer II. 4 hiernach.<br />

b) Zulassung bestimmter Beleuchtungssysteme.<br />

.1. Frey-Licht, unter gewissen Bedingungen;<br />

2. « Kurvli »-Nebel- und Kurvenlicht (System<br />

Krumper), unter gewissen Bedingungen;<br />

3. Osram-Bilux-Ambra-Lampe mit Gelbfärbung;<br />

4. Perpetuum-Schirm;<br />

5. Philips-Selektivalampen mit kadmiumgelbem<br />

Glas;<br />

6. SWE-Licht (als Nebellicht);<br />

7. Tungsram-Bicolor-Lampen, Sockelbezeichnung<br />

Duolux A 78-51 und Duolux A 78-61;<br />

8. Zeiss-Zeseaps-Scheimverfer, unter gewissen<br />

Bedingungen.<br />

II. Bremsen.<br />

1. Verzicht auf Vierradbremsen für" Motorwagen,<br />

deren Höchstgeschwindigkeit 20<br />

km/St, nicht übersteigen kann;<br />

2. Verzicht auf schon im Verkehr stehenden<br />

landwirtschaftlichen Traktoren auf die<br />

Bremseinrichtung gemäss Art. 38, Abs. 1,<br />

lit. b, MFV. Eine Bremseinrichtung mit<br />

einer Bedienungsvorrichtung genügt;<br />

3. Verzicht auf die Bremse bei Einrad-Anhängern<br />

bis zu 800 kg Gesamtgewicht;-<br />

4. Verzicht auf die Bremse, den Unterlegkeil<br />

und die vordere und hintere Beleuchtungsvorrichtung<br />

(an deren Stelle genügt hinten<br />

links eine rote Reflexljnse von mindestens<br />

5 cm Durchmesser) bei Gepäcktransportanhängern<br />

a) an schweren Gesellschaftswagen, die<br />

fahrplanmässig auf einer bestimmten<br />

Strecke verkehren, soweit diese Anhänger<br />

ein Gesamtgewicht von 1 t nicht<br />

übersteigen, höchstens 3,8 m lang (inklusive<br />

Deichsel), 1,5 m breit und 2,1 m<br />

hoch sind (alle Masse inklusive Ladung),<br />

b) an Personenwagen, die fahrplanmässig<br />

auf einer bestimmten Strecke verkehren,<br />

soweit diese Anhänger ein Gesamtgewicht<br />

von 500 kg nicht übersteigen,<br />

höchstens 2,5 m lang (inklusive Deichsel),<br />

1,2 m breit und 1,8 m hoch sind<br />

(alle Masse inklusive Ladung).<br />

Die rückwärtigen Beleuchtungsvorrichtungen<br />

des Zugwagens müssen zu äusserst<br />

links angebracht sein.<br />

III. Bereifung.<br />

• Luftkammerreifen für die Anhänger.<br />

IV. Besondere Vorrichtungen für Traktoren.<br />

1. Verzicht auf die Anbringung einer Schutzvorrichtung<br />

für den Führersitz auf allen<br />

schon verkehrenden oder in der Versuchszeit<br />

neu in Verkehr kommenden Industrietraktoren<br />

mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 20 km/St., die nachweisbar auch in der<br />

Landwirtschaft verwendet werden; ferner<br />

auf den jetzt schon verkehrenden Traktoren<br />

mit einer Höchstgeschwindigkeit von<br />

20 km/St., die nur als Industräetraktoren<br />

verwendet werden;<br />

2. Verzicht auf Rüückblickspiegel, Scheibenwischer<br />

und Fahrtrichtungsanzeiger für<br />

alle 20 km/St.jQeschwindigkeit nicht übersteigenden<br />

Traktoren, die gemäss vorstehender<br />

Ziffer 1 die Schutzvorrichtung des<br />

Führersitzes nicht zu haben brauchen.<br />

V.<br />

Fahrtrichtungsanzeiger für Motorräder, die<br />

aus zwei bei Tag und Nacht orange leuchtenden<br />

Zeigern bestehen, von denen der eine in<br />

der Mitte vorn und der andere in der Mitte<br />

hinten am Motorrad angebracht ist und die<br />

bei Betätigung beide gleichzeitig nach der<br />

gewünschten Richtung hin ausschlagen, wobei<br />

die Richtung auf grössere 'Entfernung deutlich<br />

wahrnehmbar sein muss.<br />

VI.<br />

Anhänger an Personenwagen zum Transport<br />

von Segelflugzeugen bis zu einer Gesamtlänge<br />

von 11 m, unter gewissen Bedingungen.<br />

VII.<br />

Leuchtendes Kontrollschüd «Olgiati» mit<br />

weisser Zelluloidplatte.-<br />

V^a*l«Bha»<br />

Er spukt noch immer, der «Wunschtraum»<br />

gewisser Köpfe nach der Einführung eines<br />

autofreien Sonntags. So hat der evangelische<br />

Pressedienst sich veranlasst gefühlt,<br />

diese bizarre Forderung neuerdings aufzugreifen,<br />

weiss er doch zu berichten, dass in<br />

der religiösen Presse und in kirchlichen<br />

Verbänden immer deutlicher der Ruf nach<br />

autofreien Festtagen erhoben werde. Einige<br />

verlangen für die Zukunft einen autofreien<br />

Karfreitag, andere einen autofreien Bettag.<br />

So schrieb der «Schweizer Sonntagsfreund»<br />

u. a. :. « Dass ein solcher autofreier Bettag<br />

organisatorisch durchführbar wäre, das hat<br />

die Via Vita glänzend bewiesen. Sie würde<br />

sich den Dank des ganzen Schweizerlandes<br />

sichern, wenn sie diesen von Tausenden<br />

unterstützten Ruf aufnähme und erfüllte:<br />

Gebt uns den autofreien Bettag! Wir hoffen,<br />

dass einflussreiche Stellen, wie etwa der<br />

Schweizerische evangelische Kirchenbund<br />

und die Konferenz der schweizerischen Bischöfe,<br />

diese Forderung aufnehmen und zum<br />

Ziel führen.» Es geht doch nichts über die<br />

heilige Einfalt!<br />

Die Strassenverkehrsunfälle in Basel im<br />

Jahr 1935. Das soeben erschienene ausgezeichnete<br />

«Statistische Jahrbuch des Kantons<br />

Baselstadt > für 1935 befasst sich auch<br />

in ausführlichen Darstellungen mit Verkehrsfragen<br />

und insbesondere mit Betrachtungen<br />

über den Verkehrsunfall. In einem Anhahg<br />

fasst der Leiter des Basler statistischen Afntes,<br />

Dr. Jenny; die Resultate der Erhebungen<br />

in einem kurzen Artikel zusammen, den wir<br />

wegen seines allgemeingiltigen Inhalts im<br />

folgenden auszugsweise wiedergeben:-.<br />

Wiederum ist die Gesamtzahl der polizeilich<br />

gemeldeten Strassenverkehrsunfälle gegenüber<br />

dem V,orjahr weiter gesunken. Gegenüber<br />

der Höchstzahl von 1135 im Jahre<br />

1932 sind es nun im Jahre 1935 mit 969 Meldungen<br />

156 oder 14 % weniger. Aus der für<br />

die Jahre 1931—1933 fast konstanten Zahl der<br />

Meldungen durfte man auch auf deren Vollständigkeit<br />

für das Käntonsgebiet, von den<br />

Bagatellfällen natürlich abgesehen, schliessen.<br />

Verglichen mit dem fünfjährigen Durchschnitt<br />

1930/34 bleibt die Zahl der Fälle des Jahres<br />

1935 gut um 10 % zurück, und man wird<br />

diesen deutlichen Rückgang, der Zufälligkeiten<br />

ausschliesst, den Verkehrsregelungen der<br />

Behörde zuschreiben dürfen... Unter den<br />

Monaten weisen nur Januar, Mai und Juni<br />

Zunahmen auf, unten den Tagesstunden nur<br />

die 11., 14. und 15., diese letztere einzig sehr<br />

stark.<br />

Was die beteiligten Objekte anbetrifft, ist<br />

zu bemerken, dass bei einem Gesamtrückgang<br />

von 2163 auf 1895, also um 268, die<br />

Fussgänger einzig eine Zunahme aufweisen,<br />

und zwar von 159 auf 182. Bei den Automobilen<br />

dagegen, die fast die Hälfte der Beteiligten<br />

stellen, beträgt der Rückgang 206, bei<br />

den Velos 74. Seit 1933 ist die Beteiligung<br />

der Automobile um 479 oder 35 % zurückgegangen.<br />

Bei den Gliederungen nach Zusammenstossarten<br />

machen nur die Gruppen<br />

Autos oder Velos mit Fussgängern sowie die<br />

nicht näher bezeichnete Gruppe der « übrigen<br />

> Ausnahmen von der allgemeinen rückläufigen<br />

Bewegungserscheinung. Beim «Fus£ganger»<br />

wird also eine etwas intensivere<br />

Verkehrsbelehrung einsetzen müssen ..i *<br />

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8<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 6. Oktober <strong>1936</strong> — N° 81<br />

9aris <strong>1936</strong> im «Bilde<br />

ß I AN CHI<br />

Gesamtüberblick über den Pariser Salon <strong>1936</strong>.<br />

Der Präsident der Republik, Lebrun, besichtigt<br />

Cotal-Vorwähl-Getriebe, das an verschiedenen<br />

den Pariser<br />

französischen<br />

Salon. Er interessiert sich hier für das<br />

Marken Verwendung findet<br />

Ein Ausschnitt des Standes von Austin. Rechts aussen das Chassis des kleinen Austin von 750 ccm<br />

Zylinderinhalt. Als Neuerungen weist dieser Wagen Girlingbremsen, dreifach gelagerte Kurbelwelle<br />

vordere Abstüizung • des Schubrohres in Gummi auf.<br />

Bugatti 3,3-Liter-Motor mit zwei obenliegenden Nockenweljen, dessen Konstruktion aus dem Rennwagenbau<br />

bekannt ist und der mit oder ohne Kompressor auch in die Personenwagen eingebaut wird.<br />

Das Stromlinienwagen-Modell 1940 (?) von Peugeot, das im Mittelpunkt der Aufteilung dieser Firma<br />

steht.<br />

Das ntue RMault-GesichL Woran erinnert es auch schon?<br />

Mercedes-Benz. Typ 540 mit Kompressor. 2—3sitziges Coupe mit allen Schikanen.<br />

Der Stromlinien-Sportwagen Im Ztntrum d*s Standes von Delahaye.


W>81<br />

II. Blatt<br />

BERN, 6. Okt. <strong>1936</strong><br />

N»81<br />

II. Blatt<br />

BERN, 6. Okt. <strong>1936</strong><br />

Ein Rundgang durch die Stände<br />

am Pariser Salon <strong>1936</strong><br />

Mercedes.<br />

Diese Firma, die schon in allen Zweigen<br />

des Automobilismus Hervorragendes geleistet<br />

•hat und dank ihrer Tradition, die auf die ersten<br />

Anfänge des Automobilbaues überhaupt<br />

zurückgeht, wie wenige dazu berufen ist, an<br />

der Weiterentwicklung der Wagen einen gewichtigen<br />

Anteil zu nehmen, hat sich in ihrer<br />

Entwicklungsarbeit diesmal eine kleine Atempause<br />

gegönnt. Selbstverständlich fehlt unter<br />

den Ausstellungsobjekten auch der 170 V<br />

nicht, der sich seit seinem Erscheinen bereits<br />

als sehr glücklicher Wurf erwies,, wofür seine<br />

Der Heck-Motor 3es Mercedes<br />

170 H. 1) Warmluftführung<br />

zum Innern<br />

der Karosserie; 2) Auspuffrohr;<br />

3) Kühler; 4)<br />

Ventilator; 5) Kühlwaesertank;<br />

6) Luftführung<br />

«um Vergaser; 7) Luftfilter,<br />

Verkaufserfolge sprechen. Sein Fahrgestell<br />

ist auch hier, wie schon in Genf, blank ausgestellt.<br />

An Karosserien stehen eine grosse<br />

Auswahl von Typen zur Verfügung, die diesen<br />

Vollschwingachser für die verschiedensten<br />

Zwecke geeignet machen.<br />

In gewissem Sinne als Neuheit ist der Dop-<br />

pelschwingachser Typ 230 zu werten, der aus<br />

dem früheren Modell 200 heraus entwickelt<br />

wurde. Er entspricht, abgesehen vom Motor,<br />

dessen Hubvolumen eine Vergrösserung um<br />

zirka 12% erfuhr, im Grundaufbau »der mit<br />

dem langen Radstand versehenen Ausführung<br />

dieses erwähnten Modells. Vertreten ist er<br />

durch einen moosgrünen Innenlenker mit 4<br />

bis 5 Plätzen.<br />

DrjppeTscrrwfngachschassis, als Vorführwagen<br />

zur Verfügung steht. Als Hauptneuerung besitzt<br />

er nun eine Bosch-Vorwärmvorrichtung,<br />

dank der die Glühkerzen für den Kaltstart<br />

wegfallen durften.<br />

Der Doppelschwingachser Modell 290 ist<br />

auf dem Stand von Mercedes in,Form eines<br />

zweitürigen, zweifenstrigen Cabriolets vertreten.<br />

Der neue Achtzylinder-Doppelschwingachswagen<br />

Modell 540 mit Kompressor, das<br />

gewichtigste Prachtstück des Mercedes-Standes,<br />

ist auf höchste Ansprüche zugeschnitten.<br />

Mit einer gestoppten Höchstgeschwindigkeit<br />

von 160 km/St, gehört er zu den leistungsfähigsten<br />

Sportwagen überhaupt. An seiner<br />

Karosserie fällt neben der wuchtigen Linie<br />

das ausserordentliche Raffinement auf, mit<br />

dem auch auf die hintersten Details Bedacht<br />

genommen wurde. Sogar die Ersatzräder legen<br />

Zeugnis davon ab, indem ihre Felgen<br />

ebenso wie die montierten Räder verschliessbare<br />

Hülsen zum Anbringen von Auswuchsgewichten<br />

besitzen.<br />

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung<br />

für die Zukunft dürfte sich schliesslich der<br />

Renault<br />

neuerdings vervollkommnete Personenwagen- Auch diese grosse französische Firma<br />

Dieselmotor erweisen, der, eingebaut in einkonnte sich entsprechend der allgemeinen<br />

Tendenz des diesjährigen Salons darauf beschränken,<br />

durch Verbesserung einiger Einzelheiten<br />

und ein neues Kühlergesicht den<br />

diesjährigen Modellen ihr eigenes Gepräge zu<br />

geben. Man konstatiert insbesondere, dass<br />

diesmal das Hauptgewicht auf die grösseren<br />

Typen gelegt wurde, Modelle, die mit ihren<br />

5—8 Sitzplätzen punkto Grosse den Vergleich<br />

mit den geräumigen Karosserien amerikanischer<br />

Provenienz sehr wohl aushalten.<br />

Im mechanischen Teil hat sich neben den<br />

6- und 8-Zylindermotoren, die einen tiefer<br />

hinabreichenden Kühlmantel erhielten, grundsätzlich<br />

nichts verändert. Einen sehr stabilen<br />

Eindruck hinterlassen die ausgestellten<br />

blanken Chassis, deren kastenförmige Längsträger<br />

aus zwei sandwichartig mit ihren Flanschen<br />

zusammengeschweissten Längsträgern<br />

bestehen und untereinander durch wenige<br />

ebenfalls torsionssteife Rohre verbunden sind.<br />

Die Aufhängung des Wagens in drei Punkten<br />

stellt keine Neuheit dar. Ihr wesentliches<br />

Merkmal besteht in der Anwendung von zwei<br />

normalen Halbelliptikfedern für die Abstützung<br />

der Vorderachse und einer querliegenden<br />

ebensolchen Feder für die starre Hinterachse.<br />

In den nichtfranzösischen Ländern<br />

wird man am Chassis nicht zuletzt den Uebergang<br />

zu den Reifendimensionen auf Zollbasis<br />

als angenehme Neuerung zu schätzen wissen.<br />

Zu jenen Kleinigkeiten, die so quasi das<br />

Tüpfchen aufs i bedeuten, zählen die an den<br />

grösseren Modellen vorgesehenen Kofferräume,<br />

die sowohl ,von aussen als auch vom<br />

Wageninnern zugänglich sind, ferner die in<br />

doppelter Garnitur vorn und hinten angebrachten<br />

Winker, die ebenfalls in zweifacher<br />

Ausführung angebrachten Hörner und was<br />

der Dinge mehr sind.<br />

Lancia.<br />

überrascht den Besucher seines Standes mit<br />

einer Neuheit, dem Typ Ardennes, der als Innenlenker<br />

gezeigt wird. Während seine Motorhaube<br />

immer noch das bekannte Lancia-<br />

Gesicht zeigt, ist der Hinterteil nach den<br />

Erfordernissen der Aerodynamik ausgebildet,<br />

wobei der Gepäckraum nicht über die her*<br />

untergezogene Rückwand vorsteht.<br />

Um die Zugänglichkeit zum Motor und seinem<br />

Zubehör, die ja bekanntlich bei modernen<br />

Wagen manchmal zu wünschen übrig<br />

lässt, zu verbessern, ist neben den seitlichen<br />

Flügeln der Motorhaube auch die Kühlerverschalung<br />

demontabel eingerichtet Hiemit gewinnt<br />

man Zugang zur Lichtmaschine und<br />

Brennstoffpumpe, die vor dem Kühlerblock<br />

angebracht ist. Der Vierzylindermotor von<br />

rund 1200 ccm Hubraum bietet dank seiner<br />

einzigartigen Bauart ganz besonderes Interesse.<br />

Seine Zylinder sind nämlich in leichter<br />

V-Form verschränkt angeordnet, womit sich<br />

eine besonders gedrängte Bauart erzielen<br />

Hess. Ein Schnittmodell führt einer interessierten<br />

Besucherschar die Betätigung der<br />

Ventile vor Augen. Eine zentral gelegene<br />

Nockenwelle betätigt die auf der Innenseite<br />

(Einlass) gelegenen Ventile über Kipphehel<br />

und die Auspuffventile über eine Kombination<br />

von Kipphebeln.<br />

Das Chassis, das im Gesamtaufbau demie-»<br />

nigen des grössern Typs Belna ähnelt, weist<br />

im Gegensatz zur bisherigen Tradition vorn<br />

und hinten Einzelabfederung auf. Dieses Mo*<br />

dell stellt damit den einzigen Wagen dar, der<br />

auf die Pariser Ausstellung dieses Jahres mit<br />

einer neuen Einzelabfederung der Hinterräder<br />

herauskam.<br />

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10 AUTQMÜB1L-REVUE DIENSTAG, 6. Oktober <strong>1936</strong> — N°<br />

Fiat.<br />

Diese Firma ist in Paris unter zwei verschiedenen<br />

Namen vertreten. Während an<br />

dem unter dem Namen Fiat «segelnden»<br />

Stand ausschliesslich die Vertreter des Typs<br />

1500 anzutreffen sind, werden die zwei kleineren<br />

Typen Balilla und Modell 500 am Stande<br />

von Simca gezeigt. Diese Unterteilung der<br />

Fiatwagen hat ihre Begründung darin, dass<br />

die zwei kleineren Bauarten von Simca in<br />

Frankreich hergestellt werden und nur die<br />

grösseren Wagen Importprodukte sind.<br />

Bei Fiat finden wir neben zwei vierplätzigen<br />

Serienkarosserien vom Typ 1500 ausserdem<br />

ebensoviele Spezialkarosserien, die durch Pi-<br />

Der Führersitz des Fiat 500. 1) Anlasser-Betätigung;<br />

2) Zündschlüssel; 3) Startklappen-Betätigung;<br />

4) Schalthebel; 5) Handbremshebel; 6) Benzinhahn.<br />

nin und Farina hergestellt wurden. Darunter<br />

fallen speziell die edlen Linien eines grauen,<br />

zweiplätzigen Coup6s auf, das im Vordergrunde<br />

der Ausstellung steht. Neben ihm finden<br />

wir ein blaues Cabriolet mit vier Plätzen.<br />

Der Stand von Simca ist dauernd von einer<br />

grossen Besucherzahl belagert, die sich für<br />

die ausgestellten Kleinfahrzeuge, hauptsächlich<br />

aber für den zweiplätzigen Typ 500 interessieren,<br />

der für Paris neu ist und auch als<br />

blankes Chassis gezeigt wird.<br />

Da wir alle diese Wagenmodelle schon bei<br />

früherer Gelegenheit ausführlicher besprochen<br />

haben, können wir hier auf eine Beschreibung<br />

•verzichten.<br />

Bugatti.<br />

Diese Firma, die sich auf die Fabrikation<br />

von hochklassigen Wagen spezialisiert<br />

hat, baut in alle ihre Modelle den von den<br />

Eennmodellen her bekannten 3,3-Liter-Motor<br />

ein. Beim Modell Grand Sport besitzt<br />

der Motor zur Steigerung seiner ohnehin<br />

hervorragenden Leistung noch einen Kompressor,<br />

doch machen schon die kompressorlosen<br />

Wagen laut Fabrikgarantie in<br />

der Ebene ehrliche 150 km/St., was den<br />

meisten Sonntags- und auch sogar den<br />

routinierten Werktagsfahrern genügen<br />

dürfte. Es handelt sich bei diesem Motor<br />

um die bewährte Bugatti-Konstruktion<br />

mit zwei obenliegenden Nockenwellen, wie<br />

man sie dieses Jahr sogar für den neuen<br />

- Grand-Prix-Wagen beibehalten hat. —•<br />

Bemerkenswert ist die ausgezeichnete<br />

Strassenlage dieser auf Grund der Benn-<br />

. erfahrungen entstandenen Wagen. Man<br />

hat, wie wir konstatieren konnten, auch<br />

bei Höchstgeschwindigkeiten ein absolut<br />

sicheres Gefühl. Wenn man anhand früherer<br />

Erfahrungen glaubte, einen etwas<br />

lauten Motorgang voraussetzen zu müssen,<br />

so zeigte sich auf der Fahrt, dass diese<br />

Erwartung sich bis zu einer Geschwindigkeit<br />

von fast 100 km/St, nicht erfüllte.<br />

Erst von da an steigerte sich das Motorgeräusch<br />

um eine Spur.<br />

Ausgestellt hat Bugatti eine beträchtliche<br />

Zahl dieses Modells mit verschiedenen<br />

Karosserien. Am Chassis selbst hat<br />

sich ja nichts von Belang irgendwie geändert.<br />

Im Vordergrund des Publikumsinteresses<br />

steht wohl jener silberige offene<br />

Sport-Zweisitzer mit aerodynamischer<br />

Verkleidung der Kader. Die Verschalung<br />

der Vorderräder ist bei ihm in zwei Teile<br />

gegliedert, von denen sich der vordere<br />

mit den Kadern einschlagen lässt. Die hintere,<br />

auslaufende Partie ist dagegen fest<br />

mit dem Chassis verbunden.<br />

Als weiteres, ganz besonders schönes<br />

Ausstellungsobjekt fiel uns ein zweiplätziges<br />

Coupe auf, dessen edle Linien für<br />

einen Concours d'Elegance wie gemacht<br />

erschienen. Und nun noch eine Mitteilung,<br />

die sicher allgemeinem Interesse begegnen<br />

wird: Die schweizerische Bugatti-Filiale<br />

ist frisch organisiert worden.<br />

Adler.<br />

Am Stande von Adler grüssen uns die<br />

altbekannten Gesichter, die sich kaum<br />

verändert haben. Auch der mechanische<br />

Teil konnte, abgesehen von einigen Kleinigkeiten,<br />

ins neue Automobiljahr hinüber<br />

mitgenommen werden. Bei den kleinen<br />

Serienmodellen bemerken wir eine<br />

gegen früher etwas vermehrte Bombierung<br />

der Seitenwände, was die Linie zweifellos<br />

noch .verbessert hat<br />

Zu den neuen Annehmlichkeiten zählen<br />

wir den an die Lenksäule montierten Abblendschalter,<br />

wie er dieses Jahr bei einer<br />

grossen Zahl von Wagen en vogue ist. Zu<br />

seiner Betätigung braucht der Fahrer die<br />

Hände nicht vom Lenkrad zu heben, da<br />

er sich leicht mit der Fingerspitze erreichen<br />

lässt. Der Getriebeschalthebel sitzt<br />

wie bisher unter dem Lenkrad an der<br />

Lenksäule, also ebenfalls in nächster<br />

Griffnähe.<br />

Neben diesen Fahrzeugen der kleineren<br />

Klasse hat Adler weiter zwei auf die grösseren<br />

Chassis-Modelle aufgebaute Cabriolets<br />

mit drei und vierplätzigen Karosserien<br />

am Stand. Auch bei ihnen lassen sich<br />

höchstens Detail-Aenderungen erkennen,<br />

während sich der Wagen in seinen Grundzügen<br />

gar nicht verändert hat.<br />

Auto-Union:<br />

Audi, D.K.W.. Horch, Wanderer.<br />

Dieser international durch seine Rennerfolge<br />

berühmt gewordene Konzern zeigt<br />

Vertreter einer jeden seiner verschiedenen<br />

Mitgliedfirmen. Neukonstruktionen gründlegender<br />

Art sind nicht anzutreffen, dagegen<br />

findet sich im Mittelpunkt der Ausstellungsobjekte<br />

ein Wagen, der als verhältnismässig<br />

junge Schöpfung noch nicht<br />

allgemein bekannt geworden sein dürfte:<br />

Der Wanderer-Sportwagen mit Kompressor,<br />

der erstmals dieses Jahr in Berlin<br />

auftauchte. Karossiert ist er als Sport-<br />

Zweisitzer mit elfenbeinfarbener, schwarz<br />

verzierter Lackierung, dessen Schnitt<br />

schon seine Rasse vermuten lässt. Sein<br />

sechszylindriger 2-Liter-Motor mit ständig<br />

mitlaufendem Kompressor erteilt ihm denn<br />

auch eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

145—150 km/St., da er 85 PS zu leisten vermag.<br />

Seine übrigen Hauptmerkmale lassen<br />

sich stichwortweise folgendermassen<br />

zusammenfassen: Kastenrahmen vorn auf<br />

Schwingachsen, hinten aber auf Schwebeachse<br />

abgestützt, Gewicht 1000 kg, verbürgt<br />

gute Beschleunigungseigenschaften,<br />

hydraulische Bremsen, Eindruckzentralschmierung.<br />

Als weitere Modelle figurieren auf dem<br />

Stand ein Wanderer-Vollschwingachser<br />

mit Sechszylinder-Motor von 2,3 Liter Zylinderinhalt,<br />

der dank seiner siebenfach<br />

gelagerten Kurbelwelle und den übrigen<br />

Konstruktionsmerkmalen hervorragend<br />

geräuschlos und vibrationsfrei läuft; ferner<br />

der bekannte Frontantriebswagen von<br />

Audi, der als Cabriolet karossiört ist"und<br />

nur unerhebliche Abänderungen gegenüber<br />

dem letzten Jahrgang aufweist; und<br />

endlich als dritten und vierten im Bunde<br />

der Vollschwingachser die Horchwagen,<br />

Modelle 853 und 830 BL, von denen der<br />

erste einen achtzylindrigen 5-Liter-Reihenmotor,<br />

Servobremsen und Kastenrahmen<br />

aufweist und als Sport-Cabriolet karosiert<br />

ist, während der zweite den bekannten<br />

V-Motor von 3,5 Liter Hubraum<br />

unter seiner Haube birgt.<br />

Als Vertreter der Kleinwagenklasse<br />

endlich beschickt die Auto-Union ihren<br />

Stand mit dem Zweizylinder-Zeitakter von<br />

DKW, dessen Motor und Aufbau dank<br />

seiner weiten Verbreitung schon zu den<br />

alten Bekannten zählt.<br />

Berliet.<br />

Diese berühmte Lyoner Fabrik hat sich<br />

schon in früheren Jahren nfeben dem Lä#-<br />

wagenbau auch mit der Herstellung von<br />

Personenwagen abgegeben. Eine Zeitlang<br />

hat sie dann das Hauptgewicht auf die<br />

Weiterentwicklung ihrer Lastwagen gelegt<br />

und kommt nunmehr dazu zurück,<br />

auch dem Personenwagen ihr besonderes<br />

Augenmerk zuzuwenden.<br />

Auf dem Personenwagenstand ist sie<br />

neben verschiedenen karossierten Wagen<br />

auch mit einem neudurchkonstruierten<br />

Personenwagen-Chassis von 2, Liter Hubraum<br />

vertreten. Sein Vierzylindermotor<br />

ist dreifach gelagert und erteilt dem Fahrzeug<br />

eine Höchstgeschwindigkeit von ca.<br />

120 bis 125 km/St. Die Abstützung des<br />

Rahmens geschieht vorn durch eine Querfeder,<br />

die zur Führung der Räder beidseitig<br />

durch-zwei übereinander liegende<br />

Schwinghebel mit Silentblock-Lagerung<br />

unterstützt wird.'<br />

Die Hinterachse ist starr und weist zur<br />

Uebertragung ,der Bremskräfte auf. das<br />

Chassis ein Schubrohr auf, in dessen Innerem<br />

die "hintere Hälfte der Antriebswelle<br />

nach hinten führt. Hydraulische<br />

Stossdämpfer hinten und Reibungsstossdämpfer<br />

vorn, die direkt auf den untern<br />

Schwinghebeln sitzen, komplettieren das x<br />

Bild der Abfederung dieses bemerkenswerten<br />

Wagens.<br />

Aufgefallen ist uns, dass auch Berliet<br />

den Schalthebel und Handbremshebel<br />

nicht auf der gleichen Seite des Lenkrades<br />

anordnet.<br />

Einen besonders reichhaltig beschickten<br />

Stand zeigt Berliet neben seinem Lastwa--<br />

genstand der Haupthalle noch im Erdgeschoss.<br />

Der Hauptakzent liegt dort auf der<br />

Anwendung billiger Brennstoffe, sei es<br />

nun durch den Dieselmotor, der auf Grund<br />

einer Ricardo-Lizenz gebaut wird, oder<br />

durch den Berliet-Imbert-Holzgas-Lastwagen,<br />

der mit einem speziellen für Holzgasbetrieb<br />

gebauten Motor versehen" ist. Wir<br />

finden hier noch die grossen Gas-Reiniger,<br />

welche seit der Einführung der Gaskühlung,<br />

wie sie die Firma Imbert seither<br />

baut, in Wegfall kommen durften.<br />

Interessant ist auch ein schwerer Lastwagen<br />

mit nach vorn neben den Motor gerücktem<br />

Führersitz, wodurch 1,2 m an<br />

Länge profitiert werden, was entweder<br />

dem Lenkradius oder der manchmal benötigten<br />

grossen Brückenlänge zustatten<br />

kommt.<br />

, Austin.<br />

Recht zahlreich rückt Austin mit seinen<br />

Neukonstruktionen, die wir vor einigen<br />

Wochen signalisieren konnten, auf. Das<br />

heisst, es handelt sich auch hier mehr um<br />

eine Weiterentwicklung bestehender Bauarten,<br />

die durch Verbesserungen an Einzelheiten<br />

ohne grundlegende Aenderung<br />

der Konstruktionsgedanken entstanden.<br />

Nehmen wir uns gerade einmal das<br />

Chassis des Austin Baby vor. Sein Rahmen<br />

konnte mit geringen Abänderungen<br />

seit 1922 beibehalten werden und zeigt die<br />

heute auch an andern Kleinwagen angetroffene<br />

Hinterrad-Abstützung mittels<br />

Viertel-Elliptikfedern, welche am Hinterende<br />

des Chassis fixiert und quasi als<br />

seine elastische Verlängerung aufzufassen<br />

sind. Das Schubrohr, dem die Uebertragung<br />

der Bremskräfte vom Hinterachsgehäuse<br />

auf den Rahmen obliegt, ist jetzt an<br />

seinem vordem Drehpunkt in Silent-<br />

Biocks gelagert. Die leicht nachstellbare<br />

Girlingbremse mit Drahtseilzug hat auch<br />

hier Eingang gefunden.<br />

Eine wichtige Neuerung zeigt der vierzylindrige<br />

Motor, dessen Kurbelwelle neuerdings<br />

dreifach gelagert ist, was einen<br />

ruhigeren Lauf gewährleistet.<br />

An den grösseren Wagen änderte sich<br />

vor allem die Karosserien, die sich in gefällig<br />

zurückhaltenden Formen ergehen.<br />

Die Motoren aller Wagen, also auch die<br />

Die Kurbelwelle des Austin 7 hat ein drittes Lager<br />

in ihrer Mitte erhalten, wodurch sie bedeutend steifer<br />

geworden ist. 1) Rollenlager; 2) Gleitlager in<br />

Kurbelwellenmitte; 3) doppelte Kugellagerung,<br />

Sechszylinder, sind in Gummi gelagert,<br />

so dass sich Vibrationen nicht auf das<br />

Chassis übertragen können. Ist es nötig<br />

zu sagen, dass sämtliche Wagen Lederpolsterung<br />

aufweisen, die Stören für das<br />

Rückfenster vom Fahrer betätigt werden<br />

können, der Wagen mit einem Gepäckraum<br />

versehen ist, in dem ein Gepäckstück<br />

nicht mit Einbuchtungen und Vorsprüngen<br />

in Konflikt kommt, während in<br />

seinem «Parterre» genügend Platz vorhanden<br />

ist, um auch den Reservepneu zu<br />

verstauen.<br />

Hanomag.<br />

Als Hauptattraktionspunkt finden wir bei<br />

Hanoniag einen Wagen mit eingebautem Vierzylinder-Dieselmotor.<br />

Ihm ist ausserdem ein<br />

grösserer Bruder erstanden, der bei gleicher<br />

Bohrung und dem bisherigen Hub einen Hubraum<br />

von 2,4 Liter besitzt, im übrigen aber<br />

der Vierzylinder-Ausführung in allen Stücken<br />

nachgebildet ist. Wie sie besitzt er eine<br />

Bosch-Anwärmvorrichtung, durch welche die<br />

Glühkerzen in Wegfall kommen. Bei der gegenwärtigen<br />

Devisenlage Deutschlands erweckt<br />

dieser Fortschritt im Bau der kleinen<br />

Dieselmotoren begreiflicherweise beträchtliches<br />

Interesse, denn an Sparsamkeit im<br />

Brennstoffverbrauch lässt sich der Diesel eben<br />

einfach nicht schlagen.<br />

Ebenfalls neu istdie-jetzt auf Wünsch eingebaute,<br />

automatische Kupplung, deren Modell<br />

man anlässlich des Genfer Salons schon<br />

bewundern konnte. Was -die bisherigen Modelle<br />

Garant, Rekord und. Sturm anbetrifft, so<br />

sind sie-mit geringen Modifikationen auch ins<br />

"Heue Fabrikationspragramm eingegangen und<br />

am Stande vertreten. Ihr Aufbau und ihre<br />

Abmessungen dürfen deshalb als bereits, bekannt<br />

vorausgesetzt werden.<br />

Packard.<br />

tft 2fi£ 01<br />

Wie die meisten Aussteller konnte sich<br />

; auch Packard diesmal im wesentlichen, mit<br />

geringen. Abänderungen einiger -Einzelheiten<br />

J begnügen, ohne sich auf einen neuen, von der<br />

Firma bisher an keinem Modell beschrittenen<br />

Weg zu begeben. Als wichtigste Neuerung<br />

'.verdient die Einführung der hydraulischen<br />

, Bremse besondere Erwähnung..<br />

Weiter ist hervorzuheben, dass sich dieser<br />

Vertreter des klassischen amerikanischen<br />

Aütomobilbaues nunmehr vollkommen zur<br />

Eiazelabfederung der Vorderräder bekennt,<br />

Besichtigung des Pariser Salons<br />

durch Präsident Lebrun.<br />

Paris (Sonntag), 4. Oktober <strong>1936</strong>.<br />

Der meist als erster «Jour de Gala» vorgesehene<br />

Freitag bringt dem Automobil-Solon die Ehre des<br />

Besuches von Herrn Lebrun, Präsident der Republik.<br />

Zur angesetzten Stunde sind verhältnismässig<br />

nur wenige Besucher anwesend, wie denn überhaupt<br />

während der ganzen Zeit, ausgenommen<br />

vielleicht Sonntag, der Besuch nicht so rege i«t<br />

wie andere Jahre. Die Krise macht sich darin deutlich<br />

bemerkbar und sollte ja auch im Streik des<br />

Hotelpersonals vom Samstag ihren Niederschlag<br />

finden.<br />

Mit dem Heranrücken der zehnten Stunde des<br />

Vormittags macht sich bei den Anwesenden eine<br />

gewisse gespannte Erwartung bemerkbar. Wer Reinen<br />

Platz nicht verlassen kann, wie beispielsweise<br />

die Zubehör-Vertreter auf der Balustrade, der wendet<br />

zum mindesten seine Blicke dem Haupteingan?<br />

zu, wo inzwischen die Ehrenwache in ihren alten,<br />

Uniformen Aufstellung genommen hat. Das !>••<br />

rühmte Musikkorps der Garde Republicaine warte*<br />

nur auf den Moment des Einsatzes. Punkt zehn<br />

Uhr ertönen die Kommandos der Ehrenwache, die<br />

mit gezücktem Krummsäbel in den «Senkel> fährt*<br />

Beim Erscheinen des Präsidenten in der Halle<br />

wird zur Begrüssung die Marseillaise gespielt.<br />

Blitzlichter zucken an allen Ecken und Enden auf<br />

und Photographen nehmen den Präsidenten au«<br />

diskreter Entfernung aufs Korn. Auch bei seinem •<br />

nachfolgenden Rundgang durch die Stände, wobei<br />

er in erster Linie die französischen Fabrikate, daneben<br />

aber auch beispielsweise Mercedes, besucht<br />

und sich an jedem Stande vom Chef der betreffenden<br />

Firma instruieren lässt, sparen die Photo-*<br />

reporter ihr Material nicht, ja zeitweise wird gerade<br />

serienweise «gefeuerwerkt».<br />

Uebereifrige Besucher und Reporter werden von<br />

den zahlreichen Polizisten, die ihm voraus den<br />

Weg «freilegen», zur Seite geschoben und in ihre<br />

Schranken zurückgewiesen, was angesichts der erwähnten,<br />

geringen Zußchauerzahl keine grosse<br />

Mühe machte.<br />

Die diesmal ausgezeichnet gelungene Decken*<br />

Dekoration ersetzt mit ihrer sonnenlichtvortäusehenden<br />

Beleuchtung das schöne Wetter, das dem<br />

Salon leider erst in seiner zweiten Hälfte hoM<br />

sein sollte. Dank der hellfarbigen Ausführung der<br />

Stoffbespannungen ist die ganze Halle bei schönem<br />

Wetter auch vom Tageslicht allein sehr gut beleuchtet,<br />

besser wohl als in manchen früheren<br />

Jahren.<br />

während bisher nur der «kleine » Achtzylinder<br />

Packard damit ausgerüstet war.<br />

Der neue Packard Sechszylinder dürfte<br />

wohl erst in New York zum ersten Male ausgestellt<br />

werden. Jedenfalls haben wir ihn auf<br />

dem Stande von Packard noch nicht angetroffen.<br />

Skoda.<br />

Diese dank ihren Leistungen auf allen Gebieten<br />

des Maschinenbaues, im Bau von Heeresmaterial<br />

und Automobilen berühmt gewordene<br />

tschechische Firma stellt in Paris<br />

ausschliesslich ihren Kleinwagen Typ 420<br />

aus, dessen interessantes Zentralrohrchassis<br />

man am letzten Genfer Salon bewundern<br />

konnte. Schwingachsen an allen vier Rädertl<br />

sowie der ganze Aufbau stempeln es zu einem<br />

der modernsten Kleinauto-Chassis. Da sich<br />

seit Genf in seiner Konstruktion keine wesentliche<br />

Veränderung vollzogen hat, können<br />

wir auf eine Beschreibung verzichten, um so>^<br />

mehr, als es sich natürlich ausschliesslich um<br />

Serienkarosserien handelt.<br />

Peugeot<br />

Der Stand von Peugeot kann mit allerhand<br />

Neuem aufwarten, sogar mit einem Modell,<br />

das vielleicht einmal 1940 oder noch später in<br />

Produktion genommen wird und wohl am<br />

ehesten eine Art Versuchsballon darstellt, um<br />

die Reaktion der öffentlichen 'Meinung zu erkunden<br />

und gleichzeitig das automobilistisch<br />

interessierte Publikum auf kommende Dinge<br />

vorzubereiten. Die Linie dieses ganz der<br />

Stromlinie verschriebenen Wagens lehnt sich<br />

sehr stark an die Form eines Flugzeugrumpfes<br />

an, welchen Eindruck die auf dem Rükken<br />

angebrachte Stabilisierflosse noch verstärkt.<br />

Da die hintere Wagenpartie in ein<br />

schlankes Heck ausläuft, hat man an Stelle<br />

eines normalen, horizontalen Stossfängers<br />

eine vertikale Pufferschiene vorgesehen.<br />

Als Basis für diesen Zukunftsaufbau diente<br />

ein Chassis vom Typ 402, das mit einem<br />

Cotal-Vorwählgetriebe ausgerüstet ist Aus<br />

dem Schaltbrett ragt an Stelle des Schalthebels<br />

ein Reversierschaltknopf hervor. Sogar<br />

die'Windschutzscheibe konnte sich der Unterordnung<br />

unter den Gedanken der Stromlinien<br />

nicht entziehen und ist deshalb aus gebogenem<br />

Sekurit angefertigt. Ausstellen lässt sie sich<br />

natürlich unter diesen Umständen nicht.<br />

Um die Winker vor dem enormen Luftzug<br />

zu schützen, denn der Wagen macht mit dem<br />

normalen Motor des Typ 402 seine 140 km/St.,<br />

was gegenüber dem heutigen Modell 402 einen<br />

Gewinn von 20 km/St, bedeutet, verlegte man<br />

ihre Drehpunkte nach unten.<br />

Als Ueberraschung Nr. 2 präsentiert Peugeot<br />

die « jüngere Schwester » des bisherigen<br />

und ohne Aenderungen beibehaltenen Modells<br />

402. In der äussern Form und ebenso im Gesamtaufbau<br />

auch des mechanischen Teils<br />

lässi sich eine frappante Familienähnlichkeit<br />

mit dem 402 nicht verleugnen. Als Ausnahme<br />

von dieser Regel sei beiläufig auf den Schalthebel<br />

hingewiesen, der hier in normaler Weise<br />

auf dem Getriebekasten sitzt, beim grösseren<br />

Modell aber aus dem Armaturenbrett hervor«<br />

ragt, Fodsetzuno Seite 11.


N° 81 — DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

Pioniere de$ Automobils<br />

Daimler-Benz<br />

Im vergangenen Frühling waren es 50 Jahre,<br />

dass Carl Benz vom kaiserlichen Patentamt in<br />

Berlin ein Patent über ein motorisch betriebenes<br />

Fahrzeug erhielt.<br />

Wir haben seinerzeit in der Automobil-Revue<br />

die Patentschrift wiedergegeben und das patentierte<br />

Fahrzeug näher beschrieben. Zweifelsohne<br />

handelte es sich um das erste in der praktischen<br />

Verwendung stehende und dann weiter bis zur<br />

vollen Verwertbarkeit entwickelte Automobil. Wenige<br />

Monate vorher, im August 1885, hatte das<br />

kaiserliche Patentamt in Berlin bereits an Gottlieb<br />

Daimler in Cannstatt zu seinem Grundpatent vom<br />

16. 12. 1883 über den ersten schnellaufenden Verbrennungsmotor<br />

ein Zusatzpatent für motorisch<br />

' angetriebene Fahrzeuge erteilt.<br />

Zwei selbständige Erfinder nebeneinander.<br />

Vollkommen unabhängig voneinander und ohne<br />

gegenseitige Kenntnis der Vorarbeiten und Versuche<br />

hatten die beiden grossen Männer den Gedanken<br />

des Kraftfahrzeugs aufgegriffen und technisch<br />

soweit entwickelt, dass an seine Verwirklichung<br />

herangegangen werden konnte. Die konstruktiven<br />

und technischen Grundideen waren erkannt<br />

und die Lösung der Probleme soweit gelungen,<br />

dass das Grundsätzliche bis auf den heuitgen<br />

Tag Geltung behalten hat.<br />

Doch mit der Erteilung der beiden Patente waren<br />

die gewaltigen Hindernisse, die sich vor den<br />

beiden grossen Erfindungen auftürmten, naturgemäss<br />

noch nicht überwunden. Wenn man heute<br />

•auf die verhältnismässig kurze Entwicklungsperiode<br />

•dieser.50 Jahre zurückblickt, kommt man zu dem<br />

Ergebnis, dass es mit die Zeitgenossen der beiden<br />

Erfinder gewesen sind, die der Entwicklung des<br />

AutomobiFs in seinen Anfängen grosse Schwierigkeiten<br />

in den Weg gelegt haben. Von verständnislosen<br />

Mitbürgern wegen der pferdelosen Wagen,<br />

die im Anfange noch nicht recht allein laufen<br />

wollten, verhöhnt und verlacht, blieben die beiden<br />

Männer unerschütterlich davon überzeugt, däss<br />

sich ihre Ideen verwirklichen lassen.<br />

Als Absatzgebiet stand in der Anfangszeit vorwiegend<br />

das damals sportlich stark interessierte<br />

Ausland zur Verfügung, wo sich auch kaufkräftige<br />

Kunden und Kapital fanden.<br />

Beginn der fabrikmässigen Erzeugung.<br />

Schon zehn Jahre vor der Jahrhundertwende<br />

haben beide Erfinder Fabriken für die Herstellung<br />

ihrer Wagen errichtet, und zwar Carl Benz die<br />

.Firma Benz & Co. in Mannheim und Gottlieb<br />

Daimler die Daimler-Motoren-Gesellschaft in Cannstatt<br />

bei Stuttgart.<br />

Das neue Beförderungsmittel erwarb sich in<br />

der ganzen Walt immer mehr Vertrauen und Anhänger<br />

und überwand auch die Bedenken, die<br />

amtlicherseits ursprünglich dagegen geltend gemacht<br />

worden waren. Die Menschheit stand inmitten<br />

einer Wende in der Geschichte des Verkehrswesens,<br />

und damit in den Begriffen über Zeit<br />

und Raum überhaupt. Bereits zeichneten sich die<br />

Umrisse der grossen Entwicklung ab, welche sich<br />

dem Motor als Schöpfer und Beherrscher neuer<br />

gewaltiger technischer und wirtschaftlicher Leistungsgebiete<br />

eröffnen sollte. Ihrer Zeit vorauseilend,<br />

erkannten die beiden Pioniere die ungeheuren<br />

Zukunftsmöglichkeiten des Motors.<br />

Mehr und mehr wandelte sich das Auto unter<br />

den Händen geschickter Konstrukteure. Jedes<br />

Jahr brachte neue Fortschritte und Verbesserungen;<br />

die Geschwindigkeiten steigerten sich (und sowohl<br />

die Form als auch die Ausstattung erinnerten kaum<br />

noch an das erste Fahrzeug. Die erweiterten<br />

Benz-Werke in Mannheim und das nach Untertürkheim<br />

übersiedelte Daimler-Werk waren und<br />

blieben Schrittmacher auf dem Wege der Weiterentwicklung<br />

des Motorfahrzeugs, sowohl auf dem<br />

Gebiete der Personen- als auch der Güterbeförderung.<br />

Ausserdem schlössen die Werke verschiedene<br />

Interessengemeinschaften ein, durch welche die<br />

Bedeutung und Stosskraft der Stammgesellschaften<br />

im Hinblick auf die kommende Nutzfahrzeug-Fabrikation<br />

wesentlich gehoben und der Aktionsradius<br />

erweitert wurde.<br />

Die Entwicklung nach der Jahrhundertwende.<br />

Von Jahr zu Jahr stiegen die Produktionsziffern<br />

der Daimler- und Benz-Fahrzeuge und mit ihnen<br />

die Belegschaften der beiden Werke, der Absatz<br />

dehnte sich und trug vor allem auch durch grosse<br />

Lieferungen nach dem Ausland und Uebersee<br />

dazu bei, den Namen Daimler und Benz<br />

internationales Ansehen zu verschaffen. Schon<br />

1911 konnten die Benz-Werke in Mannheim den<br />

Ruf für sich beanspruchen, die grösste Automobilfabrik<br />

Europas zu sein; sie hatten schon damals<br />

eine Bau-Serie von 1000 Wagen aufgelegt.<br />

Ein weiteres Kennzeichen der Aufstiegperiode<br />

beider Firmen waren die beispiellosen Erfolge, die<br />

se mit. ihren Fabrikaten auf Rennen und sonrigen<br />

Wettbewerben erzielten. Die Geschichte<br />

ler Automobilrennen beginnt mit den Namen<br />

Daimler und Benz und blieb mit ihnen bis zum<br />

heutigen Tag untrennbar verbunden. Es gab schon<br />

in jenen Janren keine Rennveranstaltung von Bedeutung,<br />

welche nicht die Fahrzeuge von Daimler<br />

und Benz am Start und meist auch als überlegene<br />

Sieger am Ziel sah. Namen leuchten auf<br />

wie Prinz-Heinrich-Fahrt, Herkomer-Konkurrenz,<br />

Semmering-tfennen, Gordon-Benett-Rennen u.a.m.,<br />

zugleich stolze Erinerungen für beide Firmen In<br />

einem ruhmvollen, aber auch arbeitsreichen Ausschnitt<br />

ihrer Entwicklung.<br />

Ein staunenswerter Rekord.<br />

Der gewaltige Respekt, den diese Leistunger<br />

abnötigten, steigerte sich zur Bewunderung, alr<br />

"es Benz gelang, 1911 in Amerika in der Bucht von<br />

Daytona einen Weltrekord aufzustellen, bei dem<br />

«ein Fahrzeua einen Stundendurchschnitt von 228<br />

in Gegenwart und Vergangenheit<br />

Kilometer erreichte. Erst neun Jahre später konnte<br />

dieser Rekord gebrochen werden.<br />

Mit dem dreifachen deutschen Sieg im Grand<br />

Prix 1914 schloss das vielseitige autosportliche<br />

Geschehen der Vorkriegszeit ab.<br />

Ein Jahr vorher konnten aber noch die Benz-<br />

Werke unter stärkster Konkurrenz den Kaiser-Preis<br />

für den besten deutschen Flugzeugmotor erringen.<br />

Die Erzeugnisse der Daimler und Benz besassen<br />

bei Kriegsausbruch unumstrittene Weltgeltung.<br />

Eine Entwicklung war eingeleitet, die nach menschlichem<br />

Ermessen die beiden Firmen zu glanzvoller<br />

Höhe führen musste.<br />

Der Ausbruch des Weltkrieges<br />

zerbrach diese grossen und wohlbegründeten<br />

Hoffnungen und zerstörte einen Aufstieg, der fast<br />

greifbar vor diesen beiden Unternehmungen lag.<br />

Das schwere nationale Schicksal und der Kriegszustand<br />

mit rund zwei Dutzend gegnerischen Staaten<br />

forderte die restlose Inanspruchnahme der Fabriken<br />

für die Zwecke der Landesverteidigung. Die<br />

Erzeugnisse privater Fahrzeuge kam unter diesen<br />

Umständen überhaupt nicht mehr in Betracht.<br />

Der konstruktive Rückschlag des Weltkrieges und<br />

die Schwierigkeiten nach dem Kriege.<br />

Die schwerste Not, die für die deutsche Automobilindustrie<br />

entstand, lag darin, dass die Wagen<br />

der Vorkriegszeit konstruktiv nicht weiter<br />

entwickelt werden konnten. Während in allen<br />

Ländern nach wie vor Privatfahrzeuge gebaut und<br />

daher deren Konstruktion sich immer weiter verbesserte,<br />

lag dieser Zweig bei den Mittelmächten<br />

vollkommen darnieder. Es fehlte an Geld und<br />

Material, irgendwelche Versuche anzustellen, und<br />

die konstruktiven Köpfe mussten in den Dienst der<br />

Kriegsindustrie gestellt werden.<br />

Als der Friede kam, erhoben sich für den Neuaufbau<br />

der Produktion unvorstellbare Schwierigkeiten.<br />

Die Produktionsmittel waren auf das Aeusserste<br />

abgenutzt, der Maschinenpark und die Fabrikeinrichtungen<br />

zum Teil unbrauchbar.<br />

Man stand eigentlich vor einem vollkommen<br />

neuen Anfang. Die Verbindungen auf dem Weltmarkt<br />

waren zerstört und ihre Wiederanknüpfung<br />

in psychologischer Hinsicht wie auch durch die<br />

Abkapselung der verschiedenen Staaten, besonders<br />

der Nachfolgestaaten, fast unmöglich. Zudem<br />

befand man sich im eigenen Lande inmitten<br />

eines politischen Umschwungs, Von dem man nfcht<br />

wusste, was er letzten Endes bringen würde. Das<br />

Automobil galt als Luxusgegenständ und war daher<br />

übertriebenen Steuerbelastungen ausgesetzt.<br />

Dazu kam die verheerende Inflation, die jede geschäftliche<br />

Kalkulation unmöglich machte.<br />

Der Neuaufbau.<br />

Die Schwere der Situation erkennend, schlössen<br />

die Firmen «Daimler Motoren-Gesellschafti<br />

und «Benz & Cie., Aktiengesellschaft» im Jahre<br />

1924 einen Interessengemeinschaftsvertrag, dem im<br />

Jahre 1926 die völlige Fusion der beiden Weltfirmen<br />

folgte. Die Geschäftsleitung, durch neue<br />

Männer ergänzt, hatte das Steuer des auf den<br />

Wogen einer irregeleiteten und ziellosen Wirtschaftspolitik<br />

wild schaukelnden Schiffes fest irj die<br />

Hand genommen. Ein neuer Geist zog ein in die<br />

Werkstätten und Bureaus, ein kämpferischer Geist,<br />

der wieder Anschluss suchte und fand an die Vorbilder<br />

der Gründer Gottlieb Daimler und Carl<br />

Benz.<br />

Eine fast übermenschliche Arbeit harrte der<br />

neuen Geschäftsleitung. Es galt — trotz äusserst<br />

beschränkter Finanzmittel — eine Umstellungsarbeit<br />

vorzunehmen, die den Zeiterfordernissen<br />

Rechnung trug. Auch in konstruktiver Hinsicht<br />

wurde eine grundlegende Umstellung auf allen<br />

Gebieten des Automobil- und Motorenbaues in<br />

Angriff genommen. Nicht immer war diesen Bemühungen<br />

Glück beschieden; Erfolge wechselten<br />

mit Rückschlägen. Doch zielklar und zielsicher<br />

verfolgte die Geschäftsleitung den Weg, durch<br />

konsequentes Zusammenfassen aller Kräfte das<br />

Erbe der Väter nicht nur zu erhalten, sondern<br />

es wieder zu gesundem und kräftigem Blühen ZB<br />

bringen.<br />

Es war ein glückliches Schicksat, dass dieser<br />

neue Abschnitt in der Geschichte des Unternehmens<br />

noch früh genug anbrach, um das Fundament<br />

seiner künftigen Entwicklung vor bevorstehenden<br />

zerstörenden Stürmen zu Kräftigen. Neue<br />

schwere Sorgen brachen über die Industrie herein,<br />

als eine verkehrsfeindliche und kurzsichtige Wirtschaftspolitik<br />

der damaligen Regierungen mit dem<br />

Jahre 1926 zu einem sprungweisen scharfen Abbau<br />

der Automobilzölle schritt und damit die<br />

deutsche Automobilindustrie inmitten ihrer Aufbauarbeit<br />

dem Flankenstoss der ausländischen, in<br />

Sonderheit amerikanischen Auto-Invasion aussetzte.<br />

Da die Umstellung der deutschen Automobilindustrie<br />

dem schnellen Tempo des Zollabbaus unmöglich<br />

zu folgen vermochte, brachte jede Zollherabsetzung<br />

automatisch einen Preissturz mit sich,<br />

und führte damit zu ganz enormen Verlusten. Es<br />

kam zur Blütezeit der ausländischen Montagewerkstätten<br />

und gleichzeitig zum Substanzverkehr der<br />

deutschen Werke. Die vielseitigen Belastungen<br />

durch behördliche Massnahmen stiegen und erstickten<br />

jede gesunde Aufstiegsmöglichkeit im<br />

Keim. Ueber diese gefährlichen Erschütterungen<br />

half auch nicht der steigende Absatz in den<br />

Jahren 1927 bis 1929 hinweg, weil er sich unter<br />

gleich ungünstigen Verhältnissen vollzog.<br />

Der beginnende Aufstieg.<br />

Nur harte Entschlüsse und deren konsequente<br />

Durchführung boten Gewähr dafür, dass sich die<br />

Firma Daimler-Benz in dieser schweren Zeit durchsetzen<br />

könne. Unverdrossen wurde immer wieder<br />

die Anpassung der Typenprogramme an die sich<br />

fortwährend ändernden Verhältnisse betrieben und<br />

an der Herausbringung neuer Konstruktionen und<br />

Modelle gearbeitet. So gelang es, die Firma innerlich<br />

zu festigen und zu füsten, so dass sie die<br />

mit den Jahren 1930/31 beginnende, ungeheuer<br />

schwere und durch die folgende Weltkrisis verschärfte<br />

Wirtschaftskatastrophe, die sich gerade<br />

in der Automobilindustrie verheerend auswirkte,<br />

verhältnismässig gut überstehen konnte.<br />

Die nun wiedergefundene gesunde innere Kraft<br />

der vereinigten Firma Daimler-Benz kam in der<br />

verschärften Krise des Jahres 1932 besonders zum<br />

Ausdruck, als es gelang, trotz des Absinkens der<br />

deutschen Produktionsziffer auf nur 50,000 Fahrzeuge<br />

als einzige Firma den Absatz in Personenwagen<br />

zu erhöhen. Damit war eine Aufwärtsentwicklung<br />

begonnen, die das Ergebnis eines harten<br />

Kampfes darstellte, und die dann in der Folge<br />

zu'einer unerhörten Blüte führte.<br />


14 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Doppeljubiläum bei Bosch<br />

In jüngster Zeit beging Herr Robert Bosch seinen<br />

75. Geburtstag, während gleichzeitig die Firma<br />

Robert Bosch A.-G. den fünfzigjährigen Bestand<br />

feierte. Diese seltene Doppelfeier rechtfertigt einen<br />

Rückblick auf die Entwicklung des von Robert<br />

Bosch gegründeten Unternehmens.<br />

Robert Bosch wurde am 23. September als<br />

achtes Kind eines Bauern und Wirtes in Albeck<br />

bei Ulm geboren. In Ulm besucht Bosch die Realschule,<br />

Um sodann bei einem Mechaniker und<br />

Optiker als Lehrling einzutreten. Nach einer Wanderzeit<br />

und nach Leistung des Militärdienstes findet<br />

Robert Bosch Stellung als Mechaniker bei<br />

Schuckert in Nürnberg, bei Bergmann in New-<br />

York und bei Siemens in Woolwich. Dann eröffnet<br />

er<br />

1886 die erste Bosch-Werkstätte<br />

In einem Hinterhaus der Rotebühlstrasse in Stuttgart.<br />

Mit einem Gesellen und einem Lehrling werden<br />

Apparate aller Art gebaut und instandgesetzt.<br />

Bosch war damals Spezialist für Klingelanlagen<br />

in Gasthöfen.<br />

1887 der erste Zündapparat.<br />

Ein merkwürdiger, auf nebensächlichen Ursachen<br />

beruhender Zufall verschafft Bosch im<br />

Jahre 1887 den Auftrag zur Konstruktion eines<br />

Niederspannungs-Magnetzünders mit Abreissvorrichtung<br />

für einen kleinen Maschinenbauer. Damit<br />

wendet sich Bosch einem neuen Arbeitsgebiet<br />

zu, das ihn ganz fesselt und niemals mehr loslässt.<br />

Sein kleines handliches Unternehmen entwickelt<br />

sich langsam, aber stetig. Sechs Mechaniker<br />

werden von Bosch beschäftigt, und die Werkstatt<br />

wird in einen grösseren Raum verlegt. Im<br />

Jahre 1891 sind es acht Mechaniker, darunter als<br />

Lehrling Gottlob Honold, der später erster technischer<br />

Leiter des Unternehmens wird.<br />

Der tausendste Magnetzünder<br />

Wird am H.Oktober 1896 geliefert. Es handelt<br />

sich durchwegs um Niederspannungs-Magnetzünder<br />

für ortsfeste Motoren. In diesem. Jahr werden<br />

auch die ersten Versuche mit Magnetzündung an<br />

einem Motorrad und an einem Benzin-Automobil<br />

gemacht. Sie verlaufen erfolgreich, und nach<br />

vielen Mühen gelingt es Bosch, zwei Jahre später<br />

Daimler zu veranlassen, in seinen Automobilen<br />

Bosch-Magnetzünder einzubauen.<br />

Jahr 1931 neuerdings einen Rückschlag, der die<br />

Firmenleitung verantlasst, in grösserem Umfange<br />

die Erzeugung von<br />

Elekfro-Werkzeugen<br />

aufzunehmen. Die Zahl der Arbeiter beträgt im<br />

Jahre 1932 8400, im folgenden Jahr werden<br />

verschiedene weitere elektrische Geräte, so eine<br />

elektrische Blechschere und ein elektrischer Gravierer,<br />

in Herstellung genommen. Die Zahl der<br />

Arbeiter steigt 1933 auf 11,000 und 1934 auf<br />

Wenn man das fertige Fabrikat vor sich sieht,<br />

so ersteht in jedem technisch Interessierten der<br />

Wunsch, die Herstellung all der technischen Wunderwerke<br />

einmal genau verfolgen zu können. Allerdings<br />

erfordert eine Besichtigung der zahlreichen<br />

und riesigen Fabriken der Robert Bosch A.-G.<br />

viele Tage, wenn man nur einigermassen durch<br />

alle Abteilungen gelangen will. Deswegen können<br />

auch wir uns in der nachfolgenden kurzen Schilderung<br />

nur darauf beschränken, den Film des<br />

Werdeganges einiger der bekanntesten Bosch-<br />

Erzeugnisse abrollen zu lassen.<br />

Die Giesserei vermittelt uns einen Begriff von<br />

der Herstellung von Grundelementen für unzählige<br />

verschiedene Bosch-Erzeugnisse. Bei der Betrachtung<br />

des weiteren Fabrikationsvorganges in<br />

den verschiedenen Abteilungen trifft man immer<br />

wieder diese Gussteile an.<br />

Die Scheinwerferherstellung<br />

?st für den Automobilisten selbstverständlich besonders<br />

interessant. Da führt uns der Weg zuerst<br />

in das gigantische Presswerk, worin riesige<br />

Maschinen aus Blechtafeln die verschiedensten<br />

Formen stanzen. Mit einem einzigen Schlag wird<br />

aus einer grossen Blechtafel eine kreisrunde<br />

Scheibe ausgeschnitten und zu dem Reflektor geformt.<br />

In weiteren Maschinen erfolgt die genaue<br />

Bearbeitung des Innen- und Aussenrandes des<br />

Reflektors. Dazwischendurch muss der Reflektor in<br />

einen Glühofen wandern, damit die beim Pressen<br />

im Material entstandenen Spannungen verschwinden<br />

und damit er seine gleichmässige Form auch<br />

dann beibehält, wenn der überstehende, form-<br />

Die Hochspannungszündung<br />

war damals noch unbekannt. Man verwendete die<br />

Niederspannungszündung mit Abreisszündkerzen,<br />

die ursprünglich mechanisch und später bei den<br />

baltende Rand m einem weiteren Arbeitsgang<br />

Bosch-Abreisszündkerzen elektromagnetisch be-<br />

weggestanzt wird<br />

tätigt wurden. Im Herbst des Jahres 1901 gelingen<br />

Bosch die Versuche mit einer neuartigen<br />

Hochspannungszündung, womit die Konstruktion<br />

des Explosionsmotors um ein entscheidendes Stück<br />

vorwärtsgebracht wird.<br />

Die achtstündige Arbeitszeit<br />

wird von Robert Bosch am 1. August 1906 1h seinem<br />

nunmehr 562 Arbeiter und Angestellte zählenden<br />

Unternehmen eingeführt, eine für die damaligen<br />

Anschauungen hervorragende soziale Tat<br />

Aus Anlass der Herstellung der ersten halben Million<br />

Magnetzünder führt Bosch im Jahre 1910 in<br />

seinem rund 2000 Arbeiter zählenden Werk den<br />

freien Samstag-Nachmittag ein. Ueberall wird<br />

der Raum zu eng, und es müssen neue Fabrikanlagen<br />

gebaut werden, eigene Giessereien und<br />

Kraftwerke entstehen.<br />

Bei Kriegsausbruch<br />

sind bei Bosch 4726 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.<br />

Die durch den Krieg verursachte Umstellung<br />

war daher für die Firma ausserordertflich<br />

einschneidend, mussten doch die Fabriken<br />

auf die Lieferung von Heeresbedarf eingerichtet<br />

werden.<br />

Als Folge des Weltkrieges werden die Auslandsverbindungen<br />

durch Beschlagnahme der<br />

Zweigunternehmungen unterbrochen. Robert Bosch,<br />

der durch den Krieg nicht reicher werden wollte,<br />

stiftet für Spitäler und für die Neckarkanalisation<br />

grosse Summen.<br />

Nach Friedensschluss<br />

schreitet die Leitung des Unternehmens unverzagt<br />

an den Wiederaufbau der Auslandsverbindungen.<br />

Gewaltige Schwierigkeiten sind in dieser Hinsicht<br />

zu überwinden.<br />

Krisen der Nachkriegszeit.<br />

Nach einer durch die Inflation hervorgerufenen<br />

Scheinkonjunktur tritt 1926 eine schwere<br />

Wirtschaftskrise ein, welche die Zahl der Arbeiter<br />

von 14000 auf 7000 zusammenschmelzen lässt.<br />

Die ständig ansteigende amerikanische Konkurrenz<br />

zwingt zu grundlegender Umstellung in Konstruktion<br />

und Fabrikation. Die Konstruktionen<br />

müssen auf eine einfachere und doch gleich<br />

leistungsfähigere Bauart umgestellt werden, in<br />

der Fabrikation ist der Uebergang zur Fertigung<br />

am laufenden Band unvermeidlich. Damit eröffnet<br />

sich für Bosch die Möglichkeit einer entschei-<br />

Robert Bosch am Anfang «einer Laufbahn.<br />

15,000, bis das Werk im Jahre <strong>1936</strong> eine Belegschaftszahl<br />

von fast 19,000 Köpfen umfasst<br />

Für Dieselmotoren<br />

baut Bosch seit 1925 Einspritzpumpen. Bekanntlich<br />

ist die Einspritzpumpe das entscheidende Gerät<br />

des Dieselmotors. Der Herstellung zuverlässiger<br />

und leichtregulierbarer Einspritzpumpen stehen<br />

denden Preissenkung und der Anpassung an diebedeutende Schwierigkeiten im Wege. Bosch ist<br />

amerikanische Konkurrenz. Zugleich gelingt es, es gelungen, ein Gerät zu schaffen, das sich in<br />

auch den Auslandsabsatz wieder in bedeutendem kurzer Zeit die ganze Welt erobern konnte. Dadurch<br />

wurde dem Unternehmen die seltene Umfange zurückzugewinnen. Trotzdem bringt das<br />

Möglichkeit<br />

zuteil, auf zwei verschiedenen Konstruktionsgebieten<br />

durch eine entscheidende Pioniertat<br />

Grosses zu leisten.<br />

Wenn heute auch infolge der allenthalben<br />

bestehenden Autarkiebestrebungen der Export<br />

nicht mehr jene prozentuelle Höhe erreicht,<br />

die er einst besass, so werden doch auch heute<br />

noch von allen Ländern der Erde Bosch-Erzeugnisse<br />

dank ihrer hervorragenden Qualität und<br />

kaum zu übertreffenden Zuverlässigkeit geschätzt<br />

und gekauft.<br />

Ein Rnnd^an^ durch die Boschwerke<br />

sen vielen Teilprüfungen ist es nach menschlichem<br />

Ermessen vollkommen ausgeschlossen, dass das<br />

fertige Fabrikat irgendwelche Mängel aufweist.<br />

Die Herstellung der Dynamomaschinen.<br />

Haben wir in der Scheinwerferabteilung die<br />

Erzeugung der mechanischen Elemente bewundert,<br />

so ist es bei der Fertigung der Lichtmaschinen in<br />

erster Linie der elektrische Teil, der uns in Staunen<br />

versetzt.<br />

Im Presswerk sammeln sich die Formstangen<br />

aus Kupfer und Tafeln aus Isolationsmaterial.<br />

Nach einer Kontrolle auf Masshaltigkeit und<br />

Oberfläche, auf die Wärmebeständigkeit und<br />

Druckfestigkeit werden in den Pressen die einzelnen<br />

kleinen Segmente des Kollektors gestanzt.<br />

Diese wandern zu einer Prüfstelle und werden<br />

dann in wechselvollen Reihen zu Lamellen zusammengesetzt.<br />

Gleichzeitig entstehen in einem<br />

anderen Teil des Werks die Kollektorbüchsen, und<br />

Rundstäbe verwandeln sich zu konischen Kollektorringen.<br />

Diese Einzelteile, sowie die isolierenden<br />

Streifen und Ringe aus Glimmer, die auch wieder<br />

einzeln geprüft worden sind, treffen nun an einer<br />

Stelle zusammen, dem Ort, wo der Kollektor seinen<br />

Entwicklungsgang beendet. Ueberflüssig, zu bemerken,<br />

dass auch er eine Prüfsfelle passiert, wo<br />

die einzelnen Lamellen auf Isolation und der<br />

ganze Kollektor auf Masshaltigkeit und Schleuderfestigkeit<br />

geprüft wird.<br />

Anderseits stanzt das Presswerk aus dünnen<br />

Stahlblechen sternförmige Gebilde, die den Kern<br />

des Ankers zu bilden bestimmt sind. Mit Rücksicht<br />

auf den remanenten Magnetismus stellt man ja bekanntlich<br />

den Ankerkern nicht aus einem massiven<br />

Stück her, sondern aus einzelnen Blechstük-<br />

Ein Teil der Bosch-Fabriken, worin ausschliesslieh Scheinwerfer für Automobile, Motorräder und<br />

Velos hergestellt werden.<br />

Die nächste Etappe in der Scheinwerferherstellung<br />

bildet die Galvanisierabteilung. In grossen aus Fiber gestanzt, die als erstes und letztes Stück<br />

ken. Ausserdem werden in gleicher Form Sterne<br />

Bädern erfolgt die chemische Reinigung des Bleches,<br />

hierauf die Vernickelung und nach einer der Wicklung zu vermeiden. Die Dreherei hat<br />

Verwendung finden, um Isolationsverletzungen an<br />

neuerlichen Reinigung schliesslich die Versilberung. gleichzeitig die Ankerachsen aus Stahlstäben an-<br />

Vernickelung und Versilberung gehen auf demgefertigt. Dann vereinigen sich diese Teile, und<br />

bekannten Wege der Elektrogalvanisation vor sich. durch das Aufpressen der lamellenförmigen Sterne<br />

Was jedoch hier auffällt, ist der vollautomatische auf die Achse entsteht der Anker, der eine Prüfung<br />

über sich ergehen lassen muss, worauf der<br />

Kollektor aufgepresst wird.<br />

Im weiteren Ablauf des Arbeltsprozesses nimmt<br />

dfe Wicklerei diesen mechanischen Grundteil auf.<br />

Einer solchen Wickelmaschine kann man geradezu<br />

stundenlang zusehen und kommt dabei aus dem<br />

Staunen über die tlntelligenz> nicht heraus, womit<br />

die Maschine die einzelnen Drahtwindungen in<br />

die schmalen Ausnehmungen legt und den Anker<br />

immer wieder um ein Stückchen weiterbewegt.<br />

Die folgende «Station» besorgt das Verlöten<br />

der Drahtenden an den einzelnen Lamellen des<br />

Kollektors. Durch besondere Maschinen werden<br />

die isolierten Drahtenden in Schlitze der einzelnen<br />

Lamellen eingepresst, der Kollektor taucht senkrecht<br />

in ein Zinnbad, wobei die Achse und der Teil<br />

des Kollektors, auf dem später die Kohlen schlei-<br />

Vorgang vom Anfang bis zum Ende<br />

Die weitere Herstellungsarbeit, das Aufpolieren<br />

des versilberten Reflektors, ist dann wieder eine<br />

Handarbeit an Spezialmaschinen.<br />

Daran schliesst sich das Zusammensetzen der<br />

Scheinwerfer ebenfalls am laufenden Band.<br />

Die Scheinwerferkontrolle.<br />

Die Scheinwerfer werden mechanisch und optisch<br />

geprüft. Diesem Zweck dient vor allem eine<br />

Schüttelvorrichtung. Wenn man sieht, wie hier die<br />

Scheinwerfer mit ihren Gestellen herumtanzen,<br />

möchte man glauben, sie müssten in wenigen Sekunden<br />

ruiniert sein. Aber es handelt sich darum,<br />

den Scheinwerfer so zu gestalten, dass er auch<br />

die im Fahrbetrieb auftretenden Stösse sicher<br />

aushält.<br />

Andererseits gibt es für die optische Prüfung<br />

einen sogenannten Lichtkanal, einen langen finsteren<br />

Gang, der mit Entfernungsmarken ausgerüstet<br />

ist. Der Scheinwerfer wird eingespannt und<br />

dann wird seine optische Leistungsfähigkeit geprüft.<br />

Die laufenden Prüfungen.<br />

Was die Fabrikation Bosch charakterisiert, ist<br />

der Umstand, dass in die Fliessfertigung nach<br />

jedem dritten oder vierten Arbeitsprozess, oftmals<br />

aber auch nach jedem einzelnen Arbeitsvorgang,<br />

eine Prüfstelle eingeschaltet wird. Mit Mikrometerschrauben<br />

und mit der Lupe, bei der elektrischen<br />

Ausrüstung mit feinsten Spezialmessgeräten,<br />

kontrollieren die Arbeiter immer wieder,<br />

ob die Teilerzeugnisse vollkommen in Ordnung<br />

sind. Der Aufwand, den diese Prüfungen erheischen<br />

ist ausserordentlich. Er erst lässt es dem<br />

Beschauer begreiflich erscheinen, wieso es<br />

Bosch gelungen ist, einen so ungewöhnlich hohen<br />

Grad von Zuverlässigkeit zu erreichen. Nach die-<br />

fen, durch eine Hülse abgedeckt werden. Das<br />

Verlöten geschieht also in einem Arbeitsvorgang<br />

für alle Lamellen gleichzeitig und vollkommen automatisch.<br />

Selbstredend entgeht auch der Anker einer genauen<br />

Prüfung nicht. Auf einer elektrischen Prüfvorrichtung<br />

wird Lamelle für Lamelle auf Windungs-<br />

und Kurzschluss kontrolliert und festgestellt,<br />

ob keine Lötungen einen zu hohen Widerstand<br />

aufweisen, oder ob Wicklungen unterbrochen<br />

oder am Kollektor unrichtig angeschlossen<br />

sind. Auch auf die Isolierfestigkeit gegen die<br />

Masse, sowie den elektrischen Widerstand der<br />

Wicklung und schliesslich die Ausmasse des<br />

Wickelkopfes erstreckt sich diese Prüfung,.<br />

Verhältnismässig einfach ist der weitere Vorgang<br />

bei der Fertigstellung des Ankers. Nach der<br />

Imprägnierung landet er in einem Trockenofen.<br />

Der Kollektor wird vorgedreht und mit einem Diamant<br />

poliert. Schliesslich stecken gewandte Hände<br />

die Ausgleichs- und Spritzscheiben auf und pres-<br />

DIENSTES, U. iJEföfer Tf99&<br />

Die Bosch-Magnete für Wagen und Flugzeuge werden<br />

unter Starkstrom geprüft, bevor sie auf de»<br />

Markt gelangen.<br />

sen die Kugellager auf. Vor uns liegt ein fertiger,<br />

blitzblanker Dynamoanker, dessen Herstellung das<br />

Werk weniger Minuten bildet. Die weitere Her*<br />

Stellung der Lichtmaschine vollzieht sich sehr rasch.<br />

Der Anker wird in das Polgehäuse eingeführt und<br />

die beiderseitigen Abschlussplatten, die gleichzei*<br />

tig die Lagerträger sind, durch lange Bolzen zu«<br />

sammengezogen. Daran gliedert sich der Einbat»<br />

der Kohlehalter, die Kohle selbst eingeführt und<br />

dann geschlossen. Mit wenigen Handgriffen sind<br />

die elektrischen Verbindungen hergestellt, da3<br />

Spannband aufgelegt und der Regler montiert.<br />

Letzter Akt: die Prüfung der Maschine auf ge*<br />

räuschloses Laufen, auf richtige Stromerzeugung<br />

und auf Hitzebeständigkeit im Dauerlauf, Reinigen<br />

und Lackieren der Aussenseite und endgültige<br />

Fettversorgung der Lager. Früher galt der<br />

Hochspannungsmagnetzünder als die beste, ein*<br />

fachste und zuverlässigste Zündung für den Explosionsmotor.<br />

Für die damalige Zeit war er dies<br />

auch, und für viele Verwendungszwecke, zum Beispiel<br />

an Rennwagen und Flugzeugen, ist er esfheute<br />

noch. Mit dem Hinzukommen der elektrischer»<br />

Lichtanlage erwuchs das Erfordernis nach einer<br />

Batterie und nach einer die Batterie aufladenden<br />

Dynamomaschine. Um sich einen getrennten Einbau<br />

und Antrieb von Magnetzünder und Lichtmaschine<br />

iDynamo) zv ersparen, hat man diese<br />

beiden Geräte in einem gemeinsamen Gehäuse<br />

zu einer mechanischen Einheit vereinigt, ohne<br />

dass deswegen deren elektrische Trennung aufgehoben<br />

worden wäre. Auf diese Weise entstand 1<br />

der Bosch-«Lichtmagnetzünder>. Später setzte sieb<br />

die Batterie-Zündung durch, die den Vorzug der<br />

Einfachheit und Billigkeit hat und ausserdem das<br />

Starten des Motors wesentlich erleichtert. Bei der<br />

Batteriezündung wird der Strom der Batterie auch<br />

für die Zündung verwendet, so dass man für die<br />

Verwandlung des Batteriestromes in Hochspannungs-Zündstrom<br />

und für dessen Verteilung zu<br />

den einzelnen Zündkerzen nur einen Unterbrecher,<br />

eine Zündspule (Induktionsspule) und einen<br />

Verteiler benötigt. Unterbrecher und Verteiler<br />

vereinigt man allgemein zu einem Gerät unter<br />

'der kurzen Bezeichnung «Zündverteiler!, der vom<br />

Motor angetrieben werden muss. Da dieser ausserdem<br />

die Dynamomaschine betätigt, wurde eine<br />

Bauart geschaffen, bei der der Zündverteiler unmittelbar<br />

an die Dynamomaschine angebaut ist.<br />

Dadurch wandelte sich die gewöhnliche Lichtma-*<br />

schiene zum «Lichtbatteriezünder».<br />

Die Ausstattung der Zeppelin-Luftschiffe mit<br />

Bosch-Erzeugnissen.<br />

Es entspricht dem hervorragenden Ruf der<br />

Bosch-Erzeugnisse, dass sowohl das Luftschiff<br />

«Graf Zeppelin>, das mit Benzinmotoren ausgestattet<br />

ist, Bosch-Erzeugnisse aufweist, als auch<br />

das neue Luftschiff «Hindenburg», dessen Kraftquelle<br />

bekanntlich Dieselmotoren bilden. Die<br />

Motoren des «Graf Zeppelin> besitzen Bosch-<br />

Magnetzünder, während die Dieselmotoren de»<br />

letztgenannten Bosch-Einspritzpumpen aufweisen.<br />

Wie sehr sich Robert Bosch stets bemühte, erstklassige<br />

Erzeugnisse zu schaffen, geht aus zwet<br />

Aeusserungen hervor, die den Mann und sei»<br />

Werk charakterisieren:<br />

«Es war mir immer ein unerträglicher Gedanke,<br />

es könne jemand bei Prüfung eines meiner<br />

Erzeugnisse nachweisen, dass ich irgendwie<br />

Minderwertiges leiste. Deshalb habe ich stets<br />

versucht, nur Arbeit, hinauszugeben, die jeder<br />

sachlichen Prüfung standhielt, also sozusagen/<br />

das Beste vom Besten war.><br />

TypJO<br />

Freigegeben im7ahr<strong>1936</strong><br />

1FT8%<br />

ErsfergrosserSiepffosemeyer-Aub-Umonl<br />

Gr.Pr.-vDevfschlandmsX<br />

Letzter grosserSiegRosemeyer-Auh-Unionl<br />

Gr. Preis der Schweiz<br />

Der neueste Bosch-Magnet, Typ JO. Nach seinem<br />

Sieg im Grossen Preis der Schweiz hat Rosemeyer<br />

auf Auto-Union, ausgerüstet mit dem Bosch-Magnet<br />

Typ JO, auch den Grossen Preis von Italien tewonnen,


N° 81 — DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Nenes von Bosch<br />

Die neue grosse Bosch-Nebellampe<br />

Seit Bosch, das grosse Äutozubehörwerk mit fünfzigjähriger Tradition, die 1<br />

Bosch-Nebellampe<br />

geschaffen hat, können « Lichtsorgen » aus dem Abc des Autofahrers verschwinden.<br />

Schon seit Jahren ist die Bosch-Nebellampe von 120 mm Durchmesser die meist<br />

benützte Nebellampe und bis heute sehr beliebt.<br />

Nun Ist aber die grosse Bosch-Nebellampe, auf die so viele Fahrer warten,<br />

ebenfalls lieferbar. Was sie besonders auszeichnet, sei folgend kurz beschrieben:<br />

1. Die Lichtaustrittsöffnung beträgt 170 mm Durchmesser. Ihre äussere Form<br />

und die zu ihrer Herstellung aufgewandte Werkmannsarbeit machen sie zu einem<br />

Zierstück für jeden Wagen.<br />

2. Ihr Lichtbündel strahlt aussergewöhnlich breit (Lichtwänkel 160 °) und hell<br />

auf die Fahrbahn.<br />

3. Ihre optische Einrichtung ist so gebaut, dass praktisch kein Licht nach oben<br />

austritt. Infolgedessen verfügt sie über eine ausgeprägte Hell-Dunkel-Grenze und<br />

blendet nicht<br />

4. Sie entspricht den gesetzlichen Vorschriften in der Schweiz.<br />

5. Die grosse Bosch-Nebellampe wird in zwei Bauarten geliefert, -nämlich mit<br />

feststehendem Spiegel und mit dem sogenannten « Kippspiegel». Bei starkem Nebel<br />

kann der Kippspiegel durch einen im Innern eingebauten Elektromagnet nach vorne<br />

gekippt werden, wodurch das breite Lichtbündel in die bei dichtem Nebel einzig<br />

wirkungsvolle Lage (schräg nach unten) gelenkt wird und so auch den stärksten<br />

Nebel von uritenher durchdringt und aufhellt<br />

In der Bosch-Nebellampe stecken unzählige Versuchserfahrungen im Scheinwerferbau.<br />

Machen Sie sich diese zunutze, indem Sie Ihren Wagen mit der bewährten<br />

Bosch-Nebellampe ausrüsten. Sie erhalten dadurch besseres, breiteres Licht und<br />

ein schöneres Wagengesicht!<br />

Bosch-Nebellampen<br />

sind in folgenden Ausführungen lieferbar:<br />

Die „grosse" mit 170 mm Lichtaustrittsöffnung:<br />

NE 170/1 Feststehender Spiegel, Gehäuse schwarz lackiert, Deckelring<br />

verchromt.<br />

NE 170/3<br />

NE 170/6/1 \<br />

NE 170/12/1 /<br />

NE 170/6/3 \<br />

NE 170/12/3 /<br />

wie oben, jedoch vollständig verchromt.<br />

Elektromagnetisch, neigbarer Spiegel mit 6- od. 12-Volt-Elektromagnet.<br />

Gehäuse schwarz lackiert, Deckelring verchromt.<br />

wie oben, jedoch vollständig verchromt.<br />

Die nenen Klarslchtscheiben NORDLAND<br />

ohne Gummis an g er<br />

Rahmen ganz aus Leichtmetall, 3 Stufenschalter, Kontrollampe, Glas und<br />

Drähte leicht auswechselbar.<br />

Modell Standard<br />

Scheibengrösse 180x460 mm<br />

mit unbedingt dauerhaften Sitz<br />

Modell Doppel<br />

schön geschweisst<br />

Scheibengrösse 180 x 800 mm<br />

Scheibengrösse 180 x 900 mm<br />

Scheibengrösse 180 x 1000 mm<br />

Die „kleine" mit 120 mm LichtauitrittsÖffnung:<br />

NE 120/500 Gehäuse schwarz lackiert, Deckelring verchromt<br />

NE 120/800 Gehäuse vollständig verchromt<br />

Die nene<br />

Bosch - Hoclileistnngs - Zündspule<br />

Viele Motoren erfordern<br />

schlag an der Zündkerze<br />

durch die Art des verwendeten<br />

eine hohe elektrische Span-<br />

Brennstoffs, durch<br />

nung erforderlich. BOSCH<br />

aussergewöhnlich hohe Verdichtung<br />

hat deshalb auf Grund seiner<br />

und vor allem<br />

Erfahrungen eine Hochlei-<br />

wegen der üblich gewordenen<br />

sparsamen Vergasereinstellung<br />

stungszündspule entwickelt.<br />

Durch besonders verlust-<br />

eine besonders<br />

freie und sorgfältige Ausstungszündspule<br />

TH 6/1<br />

hohe Zündspannung. Mit TH 12/1 bildung und Abwägung der<br />

anderen Worten: In vielen<br />

Motoren ist zumFunkenübermagnetisch<br />

und elektrisch<br />

wirksamen Teile gelang es,<br />

ohne Erhöhung des Stromverbrauchs eine Zündspule zu schaffen, die<br />

gegenüber den bisher gebräuchlichen Typen ohne Mehrbeanspruchung<br />

der Unterbrecher-Eontakte erheblich grössere Leistung aufbringt Die<br />

Bosch-Hochleistungs-Zündspule TH 6/1 bzw. TH 12/1 (für 6- bzw. 12-Volt-<br />

Anlagen) ist auch äusserlich mit ihrem stabilen, formschönen Gehäuse aus<br />

dem Isolierwerkstoff «Resitex» und dem eingepressten starken Flansch eine<br />

Hochleistung technischer Formgebung und Verarbeitung.<br />

Verkauf durch die guten Fachgeschäfte


16<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 6. Oktober 193ß - N° 81<br />

MERCEDES-BENZ-AUTOMOBIL A.-G.<br />

BERN: Weissenbühlweg 40. Tel. 25.932<br />

ZÜRICH: Badenerstraße 119, Tel. 51.693<br />

BASEL: Aeschengraben 29. Tel. 47.954<br />

LAUSANNE: 2, Cheznin des Mouettes<br />

Bureau de vente et Service CENEVE,<br />

Garage Lombard, 110. rue Lombard<br />

VERTRETER: AIGLE: F. Lanz - LOCARNO: Motta & Biffoid - LUGANO: Descagni-Ferrari - ÖLTEN: Frey & von Feibert - REIDEN (Luzern)-<br />

Gebr. Zimmerli - ST. GALLEN: A. Germann - SCHAFFHAUSEN: F. Hübscher - SOLOTHURN: Schnetz & Co. - SURSEE: F. Wyder's Erben


PT° 81 — DIENSTAG, 6. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

AUTUMOBIL-KEVUE 11<br />

Stände am Pariser Salon<br />

(Fortsetzung.)<br />

Delahaye.<br />

Im Zentrum des Publikums-Interesses steht<br />

hier der pikfeine, cremefarbige Roadster mit<br />

'den gelben Verzierungen, dessen schönen Leib<br />

man dank der Ausstellung auf einer motorisch<br />

angetriebenen Drehscheibe aus allen Perspektiven<br />

gemessen kann. Natürlich handelt es<br />

sich hier um eine Spezialkarosserie, deren<br />

Schöpfer wir unbekannterweise aus seinem<br />

Werk als Künstler und nicht als Techniker<br />

erkennen.<br />

Diese Wahrnehmung wird noch dadurch<br />

unterstrichen, dass die Serienmodelle gerade<br />

dieser Marke eher eine zurückhaltend gediegene<br />

Note anschlagen und beispielsweise auf<br />

den praktischen, grossen Gepäckraum nicht<br />

verzichtet haben, um durch einen solchen Verzicht<br />

die Rückenlinie noch fliessender zu gestalten.<br />

Wer sich dieser Zweckmässigkeits-<br />

Einsicht nicht zu öffnen vermag, dem stehen<br />

daneben einige Modelle mit speziell strömungsgünstig<br />

ausgebildetem Heck zur Ver-<br />

Sügung, die den Akzent ebenfalls auf eine<br />

jgrosse Geräumigkeit des Kofferraums legen,<br />

ohne ihn jedoch aus der Rückwand im geringsten<br />

hervortreten zu lassen.<br />

Als Neuerscheinung sei der Typ 148 (18<br />

Steuer-PS) erwähnt, dessen obengesteuerter<br />

6-Zylindermotor mit Fallstromvergaser an<br />

Sder Bremse 85 PS abgibt. Das Vierganggetriebe<br />

kann auf Wunsch gegen ein Cotal-Vorjvählgetriebe<br />

vertauscht werden. Bei einem<br />

[Wagengewicht von nur 1050 kg steht diesem<br />

fahrzeug ungewöhnliches Beschleunigungsvermögen<br />

und eine sehr bedeutende Kraftireserve<br />

zur Verfügung. Auch hier trifft man<br />

Wie an diesem Salon mehrfach gezeigte.Anordnung<br />

von Schalt- und Bremshebel, von<br />

Idenen jeder auf einer Seite des Lenkrades-anfeebracht<br />

ist<br />

Matford.<br />

Die französische Ford-Gesellschaft ist mit<br />

einer stattlichen Zahl ihrer Serienmodelle,<br />

inklusive einem blanken Chassis, im Salon<br />

vertreten. Ihr Fabrikationsprogramm umfasst<br />

neben dem Matford, der französischen Version<br />

des berühmten Ford V-8 mit einem Hubraum<br />

von 3,6 Litern, auch ein im Prinzip identisches<br />

Modell mit einem solchen von nur<br />

2,2 Liter. Daneben fabriziert Matford als<br />

Luxuswagen den Lincoln-Zephyr.<br />

. Ueberden V-8-Motor von Ford.npch. Wojöte<br />

zu verlieren, hiesse Wasser in den Rhein trägen.<br />

Sein kleinerer Bruder leistet bei der<br />

gleichen Normal drehzahl von 3800 TJMin. immerhin<br />

noch 65 PS (gegen 90 der grossen<br />

Ausführung), was dem im Radstand um<br />

10 cm verkürzten Wagen noch ein günstiges.<br />

Leistungsgewicht sichert: Diese Verkürzung<br />

des Radstandes stellt die Hauptänderung' gegenüber<br />

dem normalen Typ dar. Im übrigen<br />

Sivassen<br />

Für die rechtsufrige Walenseestrasse. Anläss-v<br />

lich der Gewerbeau'sstellurig in Flums hielt der<br />

st. gallische Landammann Dr. Kobelt ein Referat,<br />

•über das Projekt einer Walensee-Talstrasse,; das'<br />

auch in Dr. Moler, dem Churer Stadtpräsidenten,<br />

einen Befürworter fand, während Öbering. Plattner<br />

(Zürich) das Problem von der fach technischen<br />

Seite aus beleuchtete. Die von etwa 8ÖO Mann besuchte<br />

Versammlung hiess folgende Resolution guti.<br />

«Die aus dem St. Galler Oberland unter Zuzug<br />

aus Graubünden, Zürich und Glarus stark besuchte<br />

Volksversammlung vom 3. Oktober in Flums stellt<br />

fest, dass nach wie vor selbst eine bestausgebaute,<br />

fcerenzerbergstrasse den Anforderungen der Ostschweiz<br />

nach einer ganzjährigen nationalen und'<br />

internationalen Nord-Süd-Verbindungsstrasse nicht<br />

genügen kann. Die Subventionierung der* Kerenzer- 1<br />

bergstrasse darf kein Präjudiz bilden gegen die<br />

rechtsufrige Walensee-Talstrasse. Die Versamm^ •<br />

hing betrachtet das finanziell undurchführbare und<br />

die ostschweizerischen Fremdenzentren . schwer<br />

schädigende Panixerprojekt als Ablen.kungsmanöver,<br />

um den Ausbau der Walenseestrasse zu verzögern<br />

und zu verhindern. Die Versammlung erklärt<br />

feierlich, dass die Ostschweiz den Kampf um<br />

ihr Recht auf eine Walensee-Talstrasse nie aufgeben<br />

wird. Die St. Galler Regierung wird ersucht,<br />

äem hohen Bundesrat unzweideutig zu erklären,.,<br />

dass der Kanton St. Gallen sich weigere* die Kerenzerbergstrasse<br />

auf seinem Gebiet abzunehmen,<br />

und weiterzuführen, solange nicht ein unwiderruflicher<br />

Bundesratsbeschluss den Bau der rechtsufrigen<br />

Walensee-Talstrasse sichert. Die drei Regierungen<br />

von Zürich, Graubünden und St. Gallen<br />

werden ersucht, in Bern keinen Zweifel über die<br />

unbedingte Forderung der Ostschweiz nach einer<br />

Walensee-Talstrasse aufkommen zu lassen.»<br />

Verbesserung der Strasse nach Engelberg.<br />

Seit kurzem befinden sich die Korrektionsarbeiten<br />

an der ßergstrasse von Grafenort<br />

nach Engelberg beim sogenannten c Rosshimmel<br />

> im Gang. Die Strasse wird hier auf<br />

eine Breite von 7 m ausgebaut. Trotz dieser<br />

Der V-12-Molor des Lincoln-Zephyr, der in manchen<br />

Stücken dem des Ford V-8 ähnlich sieht.<br />

finden wir auch bei ihm denselben Rahmen<br />

mit X-Taverse, die gleiche Spur vorn und<br />

hinten, die Trockenscheiben-Kupplung und<br />

das Synchromesh-Dreiganggetriebe.<br />

Sämtliche Modelle sind in allen gebräuchlichen<br />

Karosserieformen lieferbar, angefangen<br />

vom Coach bis zum Coupe und Serien-<br />

Cabriolet.<br />

Panhard.<br />

In nächster Nähe des Eingangs treffen wir<br />

auf den Stand von Panhard, einer Firma, die<br />

durch das zähe Festhalten am Schiebermotor<br />

und ihre schon früher gezeigten Panorama-<br />

Windschutzscheiben vom Rahmen des üblichen<br />

etwas abweicht. Im ganzen Gesichtsbereich<br />

des Fahrers befindet sich keine Säule,<br />

deren Breite den Augenabstand übertrifft, so<br />

dass hier für die Sicht keinerlei tote Winkel<br />

auftreten; Um auch nach der Seite und sogar<br />

gegen hinten die Aussicht frei von Hindernissen<br />

zu machen, wurde die Säule zwischen den<br />

zwei Seitenfenstern der normalen, geschlossenen<br />

Wägen am 1 untern Ende stark nach hinten<br />

gezogen. '',<br />

Die Karosserie ist sehr geräumig gehalten<br />

und bietet dank dem iMittelsteuer für drei Personen<br />

Räum. Uebrigehs ist das Lenkrad nicht<br />

genau zentral : gelegen, so dass der rechte<br />

Passagiersitz auf der Vorderbank etwas enger<br />

ausfällt als der zur Linken des Fahrers. Die<br />

äussere Form der, Karosserien zeigt einen<br />

eigenartigen, originellen Stil, der in mancher<br />

Beziehung vom üblichen abweicht.<br />

ßiri VorführObjekt klärt über die Wirkungsweise^<br />

der'durch das Vakuum der Ansaugleitung<br />

betätigten, automatischen Kupplung auf,<br />

welche die Bedienung; des Kupplungspedals<br />

überflüssig macht. Um auf die Motorbremse<br />

bei Talfahrten doch nicht verzichten zu müssen,<br />

hat man. einen Betätiguhgsknopf vorgesehen,<br />

durch den die Automatik ausser Funktion<br />

gesetzt wird. !<br />

Arbeiten erleidet der Automobilyefkehr keinen<br />

1 Unterbruch. ,<br />

" Trennung von Auto und Velo. Wenn Herr<br />

Regierungsrat Wehk" als- Präsident des<br />

schweizerischen Autostrassenvereins letzten<br />

Donnerstag die Wanderausstellung für Radfahrwege<br />

in Basel eröffnen konnte, so ist<br />

.dies der tatkräftigen: Initiative von Herrn<br />

Dr. Th. Gubler zu verdanken. Er hat es verstanden,<br />

die vom technischen Leiter der<br />

Reichsgemeinschaft für Radwegebau, Dr.<br />

Schacht, zusammengestellte Wanderausstellung,,<br />

durch aus; der ganzen Schweiz von ihm<br />

selbst, züsänimengetragenes Material erweitert,-uns<br />

Mn> auch in der Schweiz zugänglich<br />

zu machen. Nachdem Dr. Schacht kurz<br />

Wissen Sie, dass YACCO mit seinem<br />

stabilisierten Mineralöl 85% aller<br />

Automobil-Weltrekorde besitzt?<br />

Gen.-Vertr. I. d. Schweiz: 4. Schnyder, St. Niklausstr. 54, Solothum<br />

über die "Entwicklung und den heutigen<br />

Standides Radweggedankens in Deutschland<br />

orientiert hattet ergriff Herr Dr., Gubler das<br />

Wort zu einer knappen Einführung der zahlreichen<br />

Gäste in idas Wesen und die Idee,<br />

in die Zweckmässigkeit, die" Entwicklung<br />

und Notwendigkeit' des Radfahrweges bei<br />

uns in der Schweiz,- Die Kantone Baselstadt<br />

und Zürich sind, auf'dem Weg der Verwirklichung<br />

des-Gedankens schon ein beträchtliches'Stück<br />

gegangen und sie werden gefolgt<br />

von den Kantonen Solothurn, Luzern,<br />

ölarus Und St. Gallen. ', Unfallzählungen auf<br />

Strassen mit und auf Stfassen ohne Radfahrwege<br />

11 haben auf 10 km ein Verhältnis von<br />

3izü 25 (!) ergeben, so dass ; Behörden sund<br />

Kantone, die. heute mit dem Bau solcher Radfahrwege<br />

hintänhalten, sich eine grosse Verantwortung<br />

"aufladen. Man begreift ohne weiteres,<br />

dass Deutschland, das mit seinen<br />

17,000,000 Radfahrern einen Drittel des Fahrradbestandes<br />

der Welt aufweist, auf diesem<br />

Gebiete weit voran ist. Besitzt doch eine<br />

Stadt wie Magdeburg bereits 350 km Radwege<br />

im Stadtgebiet. Es bestehen in unserm<br />

Nachbarstaat im Norden bereits 7500 km<br />

Radwege.<br />

Da nun einmal, zum mindestens im städtischen<br />

Gebiet, in Europa das Fahrrad den<br />

Verkehr beherrscht, ist seine Trennung vom<br />

rascheren Automobil zu einer Tagesfrage geworden.<br />

Schon vor 35 Jahren hat sich Herr<br />

Dr. Gubler zum erstenmal für diesen Gedanken<br />

eingesetzt, jedoch erst ein Vierteljahrhundert<br />

später wurde die Idee in der Tagespresse<br />

aufgegriffen. Seither ist allerdings<br />

der Ruf nach solcher Trennung, nach dem<br />

Bau von Radwegen, nicht mehr zum Schweigen<br />

gekommen.<br />

Während des anschliessenden, von Herrn<br />

Dr. Gubler fortlaufend erläuterten Rundgangs<br />

durch die an höchst instruktivem und anschaulichem<br />

Material reiche Ausstellung<br />

selbst, hielten wir an interessanten Gedanken<br />

fest die Fortführung der Radwege über<br />

Strassenkreuzungen, was die Radfahrer zu<br />

korrektem Hintereinanderfahren anhält, sowie<br />

das Bestreben, die Radwege, wenn nicht<br />

ganz von den Ueberlandstrassen zu trennen,<br />

So doch womöglich ausserhalb vorhandener<br />

Bäume zu verlegen, was die Gefahr des Miteinbeziehens<br />

dieser Streifen in den Automobilverkehr<br />

zum vornherein ausschliesst.<br />

Es ist der Mithilfe der Regierung sowie<br />

der tatkräftigen Unterstützung des ACS und<br />

des TCS zu danken, dass diese allen Verkehrsteilnehmern,<br />

Radfahrern, Fussgängern<br />

und Automobilisten zu empfehlende, unentgeltliche<br />

Ausstellung in zentraler Lage, im<br />

ersten Stock des Stadtkasinos untergebracht<br />

werden konnte.<br />

rbc.<br />

Ce»elz3ebun^<br />

Ein neuer Anlauf. Nachdem am 15. Dezember<br />

1935 die Revision des schaffhauserischen<br />

Gesetzes über die Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />

in der Volksabstimmung verworfen<br />

worden war, unterbreitet der Regierungsrat<br />

jetzt dem Grossen Rat einen neuen<br />

Revisionsentwurf. An Erleichterungen gegenüber<br />

dem jetzigen Gesetz sind vorgesehen:<br />

die quartalweise Einlösungsmöglichkeit, Ratenzahlung,<br />

50% ige Reduktion der Steuer<br />

auf Landwirtschaftstraktoren und Bevorzugung,<br />

einheimischer Produkte. Die im abgelehnten<br />

Entwurf vorgesehene starke Be-i<br />

Steuerung der Lastwagen wurde fallen gelitssen.<br />

Dagegen sind die mittleren Kategotpo:der.<br />

Motorfahrzeuge stärker belastet<br />

Ausland<br />

Kohlehydrierung als Mittel der Arbeitsbeschaffung.<br />

Die französische Regierung trägt<br />

sich mit der Absicht, im Rahmen ihres Arbeitsbeschaffungsprogramms<br />

auch die Herstellung<br />

von synthetischem Benzin an die<br />

Hand; zu netfmen. Bereits hat denn auch das<br />

Office National des Combüstibles Liquides<br />

sich dazu geäussert, welche der bisher praktizierten<br />

Hydrieryerfahren, bei denen Steinkohle,<br />

Braunkohle oder Erdölrückstände als<br />

Ausgangsmaterial dienen, zur Anwendung<br />

gelangen sollen. Es mag angezeigt sein* in<br />

diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen;<br />

dass Frankreich bisher nur zwei Anlagen für<br />

die Kohlehydrierung besass, deren Produktion<br />

sich jedoch in bescheidenen Grenzen<br />

,hielt und die Treibstoffversorgung des Landes<br />

nur unwesentlich zu beeinflussen vermochte.<br />

Angesichts, der Tatsache, dass es<br />

bisher nicht gelungen ist, privates Kapital für<br />

die Kohleverflüssigung zu finden, beabsichtigt<br />

nun die Regierung, die aus, dem Arbeitsbeschaffungskredit<br />

verfügbaren Mittel diesem<br />

Zweck dienstbar zu machen.<br />

A. eis*<br />

SEKTION ZÜRICH. Die WintergerieralveVsammlung<br />

mit Martinimahl ist vom 12. auf den 19.<br />

November verschoben worden. Die Vergnügungskommission<br />

stellt für diesen Anlass wieder eine lustige<br />

Revue und eine amüsante Schnitzelbank nebst<br />

andern Darbietungen in Aussicht. — Grosses Interesse<br />

dürfte der ersten Vortragsmatinee vom 8. November<br />

zukommen. Der schon seit vier-Jahren in<br />

China weilende Schweizerforscher Walter Bosshafd,<br />

Peking, welcher Ende Oktober in die Schweiz zurückkehrt,<br />

wird erstmals in der Zürcher Sektion des<br />

ACS seinen interessanten Film- und Lichtbildervor<br />

trag über c Autofahrten in def Mongolei > halten, -<br />

Grosses Interesse hat die . Schnitzeljagd vom .3.<br />

Oktober gefunden, ein Zeichen'dafür, das» die Neuerung,<br />

an Stelle des gemeinsamen Startes dem Einzelstart<br />

den Vorzug zu geben, letztes Jahr besten<br />

Anklang gefunden hat.. Um t8& .üir besammelten<br />

sich die 25 Konkurrenten in Dübendorf, wo ihnen<br />

die letzten Instruktionen gegeben wurden. Von- Dubendorf<br />

aus ging es über Wangen und Oberillnau<br />

nach Agasul und über Weisslingen und die Kyburg<br />

hinab'ins Tösstal nach Sennhof. Von Seen aus<br />

wurde .links in den Eschenbergwald abgezweigt und<br />

an Winterthurs Toren vorbei Töss erreicht, von wo<br />

es auf unbekannten Zickzackwegen über Neuburg<br />

und Oberwagenburg hinüber nach Pfungen und an<br />

den dortigen Rebhängen aufwärts nach Buch ging.<br />

Dann eine lohnende Abfahrt durch die herbstliche<br />

Ircheigegend, am Schloss Berg vorbei nach Flaach<br />

und zum Ziel beim Gasthof zur «Ziegelhütte» am<br />

Rhein, in dessen gastliche Räume sich der Fuchs<br />

zurückgezogen hatte.<br />

Zirka 150 Meter nach jeder Strassenkreuzung<br />

resp. -abzweigung waren Schnitzel gestreut, und da<br />

es der Strassen recht Tuele oiod Terzwickte gab, wurdeir<br />

an Fahrer und Wagen ansehnliche Anforderungen<br />

gestellt.<br />

Die Konkurrenten gingen mit um "so greiserem<br />

Eifer ans Werk, als die Schnitzeljagd den letzten<br />

Wettbewerb der diesjährigen Sektionsmeieterschaft<br />

darstellte. Da die erstplacierten Meisterschaftsanwärter<br />

sehr nahe beieinander lagen, konnte ein<br />

guter oder schlechter Platz den Ausschlag geben,<br />

zumalen einige Konkurrenten erst zwei der vorgeschriebenen<br />

drei Wettbewerbe absolviert hatten-<br />

Es wurden denn auch durchweg sehr gute Zeiten<br />

gefahren, die Fahrer hatten das Kehren * auf der<br />

Strasse aus dem «ff» los und freuten sich an dieser<br />

gutaufgezogenen, herbstlichen. Autopirsch, die<br />

dann im Gasthof «Kreuz» in Rafz ihren Abechluss<br />

bei einem frohgestimmten Nachtessen fand, zu dem<br />

sich auch zahlreiche andere. Mitglieder mit ihren<br />

Angehörigen eingefunden hatten. Nach Begrüssung<br />

durch Herrn Präsident Gasemann und Ueberreichung<br />

eines Blumengrusses durch herzige in<br />

Rafzer Trachten gekleidete Kinder des grossen<br />

Gartenbaugeschäftes Gebr. Hauenstein konnte Herr<br />

W. Badertscher, Präsident der Sportkommission,<br />

folgende Rangliste der bei prächtigem Herbstwetter<br />

vorzüglich verlaufenen Schnitzeljagd bekannt<br />

geben, wozu beigefügt sei, dass drei Konkurrenten<br />

im Laufe des Wettbewerbes wegen Wagendefekles<br />

ausschieden und zwei weitere Konkurrenten trotz<br />

guten Zeiten der Klassierung wegen Nichtpassierens<br />

aller vier Kontrollposten verlustig gingen:<br />

1. Köberle G., Zürich, 1 Std. 24 Min. 50,4 Sek.;<br />

2. Bosshard W., Dürnten, 1:32:14; 3. Jenny W.,<br />

Zürich, 1:35:59,8; 4. Ulrich A., Zürich, 1:44:03,6;<br />

5. Schober E., Zürich, 1:47:11; 6. Scotoni A. E.,<br />

Zürich, 1:56:08,6; 7. Borsari Frl., Zollikon,' 1:56'<br />

09,8; 8. Borsari Dr., Zollikon, 2:10:47; 9. Brändli<br />

Dr., Winterthur, 2:11::13,6; 10. Campolongo E.,<br />

Zürich, 2:19:00,4; 11. Zimmermann M., Zürich,<br />

2:20:01; 12. Spillmann J., Zollikon, 2:23:01,8; 13.<br />

Schmidt C. .Zürich, 2:30:19,4; 4. Bosshardt A.,<br />

Zürich, 2:31:15;8;"' 15: Locher W., Zürich, 2:35:34;<br />

16,- Engler A., Zürich T 2:41:53,8; 17. Fischer' K.,<br />

Zürich 2:55:05,2; 18. Müller A., Zürich, 3:00:41.8;<br />

19. Levy M„ Zürich;' 3:06:31,4; 20. Locher M., Kilchberg,<br />

3:33:40,8. — Totaldistanz ca. 58 km..<br />

Die Resultate zeigten, idasa die Fährte sehr gut<br />

gelegt war, dass aber, auch allzu rasches Fahren<br />

wenig Vorteil brachte, Fuchsjagden können auch<br />

mit dem Kopf gewonnen werden. Die zwei, ersten<br />

Elätze wurden übrigens, von zwei" Amateuren belegt.<br />

' V<br />

&U9C «leni Yetbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Monatsversammlung, 'Mittwoch<br />

den- 7. Oktober <strong>1936</strong>, 20.15 Uhr<br />

im Lokal Du Pont. Wir ersuchen<br />

unsere verehrten Mitglieder,<br />

vollzählig und pünktlich<br />

teilzunehmen, da , wichtige Beschlüsse<br />

zu fassen sind. Wir<br />

appellieren ah unsere Mitglie^<br />

der, in Zukunft die Versammlungen und Anlässe<br />

laut Jahresprogramm zu beachten. Der .Verein organisiert<br />

wiederum einen Flugtajj, der von. unserem<br />

Aktivmitglied und Pilot Ernst Zweifel durchgeführt<br />

wird. Anmeldungen werden an der Versammlung<br />

feqtgegen -genommen.,..Flugpreis Fr. 8..— inkl. Veri<br />

Sicherung pro- Person. Die Veranstaltung' findet<br />

Sonntag,, iea .11- Oktober <strong>1936</strong>, nachmittags ab<br />

1.30 Uhr statt, wo ebenfalls noch Anmeldungen angenommen<br />

werden. Im Anschhiss an den 1 Flugtag<br />

erfolgt der Sauserbummcl. Wir laden alle Mitglieder<br />

mit Ihren Angehörigen _und_ .Freunde_,_herzlich<br />

ein und erwarten recht zahlreichen Besuch.<br />

Mit Cbauffeurgrüss: Der Vorstand und Pilot. '<br />

• N. B. Bei schlechter Witterung wird der Flugfag<br />

auf' Sonntag, den 18.'Oktober <strong>1936</strong> verschoben.<br />

. • ' •• ^ •- .. . x . . .<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Clearingverkehr Schweiz-Italien.<br />

Einkaufe in der Schweiz domizilierfer Touristen<br />

während ihres Aufenthaltes in Italien. Die Schweizerische<br />

Verrechnungsstelle, Börs,enstrasse '26, Zürich,<br />

als 'vom Bundesrat mit der "Durchführung des<br />

Clearingverkehrs.. miL-dem... Ausland.betrautes offizielles<br />

Organ, macht ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />

'dass: - •>- •<br />

1. Waren, welche von in der Schweiz domizilier^<br />

ten Touristen w&hrend ihres Aufenthaltes in Italieii<br />

zwecks nachheriger Einfuhr-in die Schweiz gekauft<br />

werden, gemäss den.Bestimmungen des mit Italien<br />

abgeschlossenen Zahlungsabkommens- vom '3. Dezember<br />

1935 im -Wege des schweizerisch-italienir<br />

sehen Clearings bezahlt werden müssen. Eine Bar-<br />

.Zahlung solcher Waren an, Ort.und Stelle ist unzutlässig.<br />

Um nachträgliche Unannehmlichkeiten miH<br />

den schweizerischen Glearftigorganen zu vermeiden!,<br />

.sollen, Käufe in Italien nur abgeschlossen werden!,<br />

wejin der Verkäufer bereit ist, auf Barzahlung zi<br />

vei ziehten und eine Zahlung, we.lc.he rder Kaufet<br />

ihm im Clearingwege aus der Schweiz zukommea<br />

zu lassen hätte, entgegenzunehmen. Da dem Verkäuifer<br />

eine Kreditgewährung an einen Unbekannte^<br />

nicht wohl zugemutet werden kann, wird s tter Verjsand<br />

der Ware in den meisten Fällen erst nach<br />

Eintreffen der Clearingzahlung in Italen stattfinfden<br />

können. |<br />

t. Von den Clearingbestimmungen„.^ausgenom>inen<br />

sind in Italien gekaufte sog. «Reiseandenken»,,<br />

soweit dieselben den Wert von Fr. .50^- (fünfzig<br />

Schweizerfranken) pro Person /nicht übersteigen,<br />

fliese Art Käufe^ werden .als- unter den Begriff<br />

«Reiseaußlagen» feilend betrachtet und dürfen deshalb<br />

am Kaufsiwt^in Lire beglichen werden. '<br />

3: Wer für Einfuhren von Waren italienischen<br />

•Ursprungs -durch direkfe-.Zahlungsjn Italien oder<br />

durch" Anwendung eitler anderen unzulässigen Zah;-<br />

lungsart-.gegien die Clearfngbestlirimung«n yprstösst,<br />

rhat 'für den\ dem Clearing, entgangenen Betraf<br />

Nachzahlung im CleaWngwegV zii "•leisten. \Ausseqdem<br />

können; für solche'. Clearingveretösse^ ijoch die<br />

in Art. 12 des Bundesratsbeschlusses vom 9. 12. 35<br />

niedergelegten Strafbest.immungen (Busse bis auf<br />

Fr. 10.000— oder Gefängnis bis auf-, 12. Monato;<br />

beide Strafen können Verbunden werden) in Anwendung<br />

kommen.<br />

Schwelzerische Verrechnungsstelle.<br />

Redaktion:<br />

Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer (abw.)<br />

Dipl. Ina. F. O. Weber.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe.:<br />

O, E. Wagner, r-> Rena Baebier,


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