28.02.2018 Aufrufe

E_1936_Zeitung_Nr.080

E_1936_Zeitung_Nr.080

E_1936_Zeitung_Nr.080

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BERN, Freitag, 2. Oktober <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N° 80<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgab« A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

10.—<br />

Erscheint Jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1, mal „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97. Bern<br />

Telephon 28.222 • Postcheck III414 • Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschtftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

INSERTIONS-PREISs<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserat« nach Spezialtarü<br />

Inseratenscbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

Nach der Abwertung<br />

Seinem Abwertungsbeschluss vom letzten<br />

Samstag hat der Bundesrat bereits am Montag,<br />

bevor das Parlament noch davon «in<br />

zustimmendem Sinn Kenntnis genommen»,<br />

die ersten praktischen Ausführungsbestimnuingen<br />

folgen lassen: den Beschluss gegen<br />

die Preiserhöhungen, der dem Volkswirtschaftsdepartement<br />

die gesetzliche Waffe in<br />

die Hand gibt, um eine spekulative Ausnützung<br />

der durch die Abwertung gesehaffenen Lage<br />

zu verhindern, das Verbot der Preissteigerungen<br />

und die Anordnung von Bestandesaufnahtnen<br />

für gewisse Warenkategorien, darunter<br />

auch das Benzin.<br />

Wenn auch diese Massnahmen den Willen<br />

unserer Exekutive dokumentieren, mit starker<br />

Hand zuzugreifen, um allenfalls aufkeimende<br />

* freibeuterische» Gelüste zu ersticken, so<br />

kann von einer Abklärung der Situation noch<br />

keine Rede sein. Völlig undurchsichtig liegt<br />

sie vor uns und mehr als dürftig sind die Anhaltspunkte,<br />

welche den Kurs andeuten könnten,<br />

den der Bundesrat jetzt einzuschlagen<br />

•gedenkt. Davon aber hängt alles ab, damit<br />

entscheidet sich die Frage über Sinn oder Unsinn<br />

der Abwertung. Was wir heute kennen,<br />

ist lediglich das Gefäss; von seinem Inhalt<br />

dagegen wissen wir nichts. ,Wir tappen vorläufig<br />

noch im Dunkeln darüber, wie die Umorientierung<br />

unserer Handels-, Zoll-,und Fiskalpolitik<br />

sich schliesslich präsentiert, anders<br />

ausdrückt: was aus der Abwertung gemacht<br />

wird. Dass sie, soll sie nicht zum grossen<br />

Teil zur Illusion herabsinken und sich<br />

selbst aufgeben, eine solche Neugestaltung<br />

zwangsläufig erfordert, daran allerdings kann<br />

nicht der leiseste Zweifel aufkommen, Und<br />

wir haben diese Auffassung auch bereits ausgesprochen,<br />

als wir schrieben, dass der Bund<br />

nur die Wahl habe, entweder die nachteiligen<br />

iFolgen der Abwertung durch Zollerleichterungen<br />

und Lockerung der Kontingentierung zu<br />

kompensieren oder — im umgekehrten Fall<br />

— durch eine Schwächung der Kaufkraft des<br />

Volkes unsere Wirtschaft dem Chaos und der<br />

Verelendung auszuliefern.<br />

Konsequenzen.<br />

Dürfen wir es als Hoffnungsschimmer dafür<br />

deuten, der Bundesrat werde mit seiner<br />

absurden Subventionspolitik, der als Korrelat<br />

die ebenso unsinnige fiskalische Auspowerung<br />

anderer Wirtschaftskreise, allen voran des<br />

Automobils, gegenüberstand, nunmehr aufräumen<br />

und die Parole der Entlastung auf seine<br />

Was geschieht mit dem Benzinpreis?<br />

Fahne schreiben, nachdem Bundespräsident<br />

Dr. Meyer erklärt hat, das Volumen des Verkehrs<br />

müsse jetzt wieder zunehmen? Soll der<br />

Verkehr wirklich neuen Auftrieb erhalten,<br />

dann heisst das<br />

1. dass die aus der Abwertung resultierende<br />

Erhöhung des Benzinpreises um 4 Rappen<br />

nicht etwa dem Strassenverkehr<br />

überbürdet, sondern vom Bund getragen<br />

werde;<br />

2. dass der Plan der Spritbeimischung, die<br />

unmittelbar auf eine Verteuerung hinausläuft,<br />

endgültig ad aeta gelegt werde und<br />

3. dass man an eine fühlbare Herabsetzung<br />

der gegenwärtigen Zollansätze herantrete.<br />

Wird der Band ein Opfer bringen ?<br />

Wir warten auf die Taten des Bundesrates,<br />

dem in seinen Vollmachten das Instrument zur<br />

Verfügung steht, das Ansteigen des Kostenniveaus<br />

in der Binnenwirtschaft auf ein Minimum<br />

zu beschränken. Schlag auf Schlag, so<br />

hat er verkündet, sollen sich seine Anordnungen<br />

folgen. Was uns Automobilisten anbelangt,<br />

die wir uns ja; von seiten des Fiskus<br />

Von jeher einer besonders liebevollen, sozusagen<br />

einer «Vorzugsbehandlung», erfreuen<br />

durften und ihm in Form von Zöllen und Abgaben<br />

nahezu eine halbe Milliarde eingebracht<br />

haben, so drängt sich natürlich in erster Linie<br />

die Frage auf, wie sich die Dinge mit dem<br />

Benzinpreis entwickeln werden. Nun, wir sind<br />

der Kopfrechnung darüber enthoben. Niemand<br />

anders als Bundesrat Obrecht hat sie<br />

für uns besorgt, demonstrierte er doch dem<br />

Nationalrat gerade am Exempel des Benzins<br />

die Auswirkungen der Abwertung auf die<br />

Preisgestaltung. Wie die Rechenoperation<br />

aussieht? Nun, der heutige Säulenpreis von<br />

43 Rappen umfasst 24 Rappen an Zoll, 5 Rappen<br />

für die Pumpenhalter, 4 Rappen für den<br />

Grossisten, zusammen somit 33 Rappen. Also<br />

stellen sich die Warenpreiskosten auf 10<br />

Rappen. Nur dieser Betrag unterliegt 'der<br />

durch die Abwertung bedingten 40prozentigen<br />

Verteuerung. Was besagt, dass das Benzin<br />

um vier Rappen pro Liter ansteigen würde.<br />

Macht nach Adam Riese einen Aufschlag von<br />

43 auf 47 Rappen.<br />

Nun hat allerdings Bundesrat Obrecht in<br />

diesem Zusammenhang eine Anspielung darauf<br />

gemacht, der Bund könnte diese Steigerung<br />

auf dem Weg einer<br />

Zollreduktion kompensieren.<br />

Beginnt es wirklich und wahrhaftig zu tagen?<br />

Bricht doch endlich die Einsicht durch, dass<br />

die fiskalische Tragkraft des Automobils an<br />

ihrem Ende angelangt ist, dass der Bund sich<br />

selbst und der ganzen Wirtschaft den denkbar<br />

schlechtesten Dienst erweisen würde,<br />

wollte er dem Strassenverkehr ein neues Opfer<br />

zumuten? Er könnte auf dem Benzinzoll<br />

einen Abstrich vornehmen... Ob aber auch<br />

der Wille dazu vorhanden ist, diese Konsequenz<br />

zu ziehen, die nicht mehr und nicht weniger<br />

bedeutet als eine vollkommene Abkehr<br />

von der dem Auto gegenüber bisher praktizierten<br />

Politik der endlosen Steuerschraube?<br />

Die Botschaft hören wir wohl, allein ob der<br />

Bundesrat die. fast übermenschliche Selbstüberwindung<br />

aufbringt, die nötig wäre, um<br />

sich zu einer Entsagung durchzuringen, das<br />

steht auf einem andern Blatt<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Paris, 30. Sept. <strong>1936</strong>.<br />

Der Pariser Salon hat es in sich, kein Wunder<br />

also, dass vor seiner Eröffnung jeweils<br />

ein Rätselraten anhebt, was das kommende<br />

Jahr im Automobilbau wohl Neues bringen<br />

werde. Man hört meist vorher schon aller-<br />

Jiand munkeln über technische Neuerungen,<br />

über neue Modelle, die der Oeffentlichkeit<br />

'zum erstenmal hier vorgeführt werden sollen,<br />

und ist gespannt, ob sich die gehegten Erwartungen<br />

in jeder Weise erfüllen.<br />

Es wäre wohl nicht leicht, die vielen<br />

Gründe zu eruieren, die dazu führten, dass<br />

gerade der Pariser Salon diese wichtige Rolle<br />

der Neuorientierung für die kommende, automobilistische<br />

Saison übernommen hat. Jedenfalls<br />

zählt es. schon zur Tradition, dass sich<br />

die massgebenden<br />

konstruktiven Richtlinien<br />

meist schon hier fürs ganze kommende Jahr<br />

sehr deutlich abzeichnen und an den entsprechenden<br />

Ausstellungen in den andern Ländern<br />

nur noch klarer herausarbeiten.<br />

Sicher ist es nicht allein der Zeitpunkt,<br />

welcher der grossen Veranstaltung der alten<br />

Seinestadt diesen Vorrang gesichert hat. Es<br />

spielen im Gegenteil noch andere Motive mit,<br />

die ihr hierin sehr zustatten kommen. Wer<br />

würde es wohl abschlagen, einmal für ein<br />

paar Tage die Lebendigkeit der französischen<br />

Kapitale, ihr sprudelndes Etwas, das nicht so<br />

leicht zu beschreiben ist, auf sich einwirken<br />

zu lassen, besonders wenn das Angenehme<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Spritbeimischung sanktioniert<br />

Fragen der Verkehrswerbung.<br />

Montlh§ry-Rennbahn wieder in<br />

Schwierigkeiten.<br />

Luftrennen London-<br />

Johannisburg.<br />

Störungen in den Feldspulen<br />

der Lichtmaschinen.<br />

Beilage:<br />

Technische Vorschau zum Pariser Salon <strong>1936</strong><br />

noch mit dem Nützlichen verbunden werden<br />

kann? Und dann darf man wohl behaupten,<br />

dass sich die Ausstrahlungen dieser pulsierenden<br />

Grossstadt und ihre stets freundliche Geisteshaltung<br />

auch in der Ausstellung bemerkbar<br />

machen,, was ihr das Gepräge des Gelösten<br />

und Erfrischenden zu geT>en vermag.<br />

Es ist deshalb gewiss keine schlechte Politik,<br />

wenn nicht nur die französischen, sondern<br />

auch ein Teil der ausländischen Fabriken ihre<br />

neuen Modelle gerade hier debütieren lassen<br />

und nicht warten, bis ihre eigene, nationale<br />

Ausstellung eröffnet wird. So geschieht es,<br />

dass der Pariser Salon punkto internationaler<br />

Vertretung nicht so leicht zu überbieten ist.<br />

Es gibt Zeiten, in denen die Entwicklung<br />

einen stürmischen, beinahe revolutionären<br />

Verlauf nimmt, und wieder andere, in denen<br />

sie sich auf den Ausbau der neuen Konstruktionsmerkmale<br />

und ihre technische Verfeinerung<br />

konzentriert Und soweit sich aus einer<br />

ersten Besichtigung ergab, befinden wir uns<br />

gerade jetzt in einer solchen<br />

Periode des langsamen Fortschrittes.<br />

Einigen Stürmern i|nd Drängern unter den<br />

Konstrukteuren scheint allerdings die Weisheit,<br />

dass man bestehende Stellungen auch in<br />

der Technik erst ausbauen soll, bevor man<br />

zu neuen, aufs Ganze gehenden Angriffen ansetzt,<br />

noch nicht zum Bewusstsein gekommen<br />

zu sein. Hieraus erklärt sich die auf verschiedenen<br />

Ständen beobachtete Tendenz des<br />

sprungweisen •Uebergehens zu Formen, die<br />

F E U I L L E T O N<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

15. Fortsetzung.<br />

Lukas hielt Sybils Hände umklammert und<br />

erzählte. Er sah dies verschollene Garderobenzimmer<br />

vor sich, als hätte er es seit<br />

jenem Abend nie mehr verlassen. Er dachte<br />

an Rosina, als wäre sie die einzige Geliebte<br />

seines Lebens und das Leben selber gewesen.<br />

Jetzt, nach vierzehn Jahren, begriff er,<br />

was ihm damals geschehen war.<br />

« Nach ein paar Minuten hat es geläutet.<br />

Die Pause war um, wir mussten uns verabschieden.<br />

Und dann...»<br />

Dann war das Wunderbare geschehen:<br />

dass Rosina zu ihm trat, zu ihm, diesem<br />

Nichts von Fähnrich. «Ich fahre mit dem<br />

Nachtschnellzug nach Prag — ein Gastspiel<br />

für vierzehn Tage. Wenn ich zurückkomme,<br />

werden Sie eine Tasse Tee bei mir trinken,<br />

Herr Fähnrich ? » Sie sah ihn an, reichte ihm<br />

die Hand. Ihr Mund stand halb offen, ein<br />

nacktes, scharlachrotes Tier."..<br />

Das war alles gewesen. Eine Woche später<br />

wurde Lukas zur Marschkompagnie eingeteilt,<br />

in die Karpathen verschickt.<br />

«Im Frühjahr hab ich den Säbelhieb über<br />

die Stirn bekommen, kam heim, ins Krankenhaus<br />

.»<br />

Jetzt erinnerte er sich an alles, sogar an<br />

Dinge, die er nie zu denken gewagt, vor<br />

sich selbst verborgen hatte, in den geheimsten<br />

Kammern des Herzens.<br />

«Damals, verstehst du damals hab<br />

ich geheiratet. Ich habe Angst vor Rosina<br />

gehabt. ><br />

Das geschnitzte Eichentor fiel zu, es gab<br />

ein kurzes, dumpfes Dröhnen. Dunkler, steinkühler<br />

Flur. Dann kam der Hof, von vier<br />

hohen Hausfronten begrenzt. Leitungsdrähte<br />

spannten sich von einer Seite zur andern,<br />

ein dichtes Netz. Und über allem der Himmel,<br />

unendlich, blau und hoch. Die Wolken<br />

hatten sich verzogen, blasser Mond stand<br />

über den Dächern.<br />

Sybil blieb stehen, bog den Kopf zurück.<br />

«Der Mond...»<br />

Sie hob die Hand und deutete hinauf.<br />

«Wie schön auch Sterne, viele<br />

Sterne!»<br />

Eine Kirchenglocke rief tief und langsam:<br />

Zwölf!<br />

«Hör nicht hin», flüsterte Sybil. «Liebling,<br />

hör nicht hin.»<br />

Dann gingen sie weiter, Himmel, Mond<br />

und Sterne über sich.<br />

Siebentes Kapitel.<br />

Die rotsamtene Liftzelle schwebt hoch, die<br />

Stockwerke schweben mit und auch das<br />

Herz. So leicht und schön ist alles, aber<br />

trotzdem wird man ein wenig schwindlig<br />

von diesem Gleiten, Steigen, Aufwärtsfliegen.<br />

Erste Etage, zweite Etage. Lukas atmete<br />

dünnen, rosigen Nebel ein und lächelte. Er<br />

war glücklich, er musste lächeln, mit halbgeöffnetem<br />

Mund und blanken Zähnen. An<br />

die Glastür gelehnt, sah er Stockwerke hinuntertauchen,<br />

breite Mauern vorbeiziehen.<br />

Leuchtend stieg der Lift durch die Dunkelheit<br />

empor.<br />

Schwebende Kammer aus Samt und Holz,<br />

Sybil, kühle, glatte Glasscheiben — Lukas<br />

erinnerte'' sich an Worte wie * Gipfel des<br />

Lebens» — und fand sie voll Musik und<br />

Sinn. Jetzt schien ihm, als hätte er diese<br />

Worte schon seit Jahren und Jahren in sich<br />

getragen, ohne sie aussprechen zu dürfen.<br />

Bei der dritten Etage dachte Lukas an<br />

Gertie. Er klagte sie nicht an, er versuchte<br />

nur, ihr ganz objektiv die Situation klarzumachen<br />

: « Viele Wege mit dir, schöne, reinliche<br />

mit Meilensteinen und einem Ziel.<br />

Aber immer auf ebener Erde gegangen ! Erst<br />

jetzt, Gertie, erst jetzt...»<br />

Sybil sass auf dem schmalen roten Bänkchen,<br />

schweigsam und ernst.<br />

« Was hast du ? » erkundigte sich Lukas<br />

besorgt<br />

« Nichts, Liebling.»<br />

Unmöglich, Lukas zu sagen, dass Stasi<br />

wahrscheinlich noch nicht schlief, im Vorzimmer<br />

sitzen würde, um ihr Kommen zu<br />

erwarten. Stasi, die seit dreissig Jahren<br />

Ruhe, Eigentum und Würde der Familie bewachte.<br />

Konnte man von der Seele einer<br />

armen Haushälterin verlangen, dass sie verstünde,<br />

was Liebe und Schicksal heisst?<br />

Dass sogar ein Dichter diese Stunde aus<br />

Sybils Leben vorausgeahnt und gesagt hatte<br />

: Herzen haben keine Erziehung... Aber<br />

Stasi wusste nichts von, solchen Dingen.<br />

Sie würde nur das begreifen: um zwölf<br />

Uhr nachts kommt ein fremder Mann ins<br />

Haus !<br />

Sybil presste die'Lippen zusammen und<br />

war entschlossen, über jedes Hindernis hinwegzustürmen.<br />

Wenn Stasi dabei den Glauben<br />

an die Menschheit verlor, so tat es<br />

auch nichts. Es war sinnlos, an anderes zu<br />

glauben als an Liebe...


ihrer Zeit, ähnlich wie der alte Rumplerwagen,<br />

um einige Pferdelängen vorauseilen und infolgedessen<br />

auf einen. Publikumserfolg wohl<br />

mehr kuriositätshalber rechnen dürfen.<br />

Am ausgeprägtesten zeigt sich dies in einer<br />

Minderzahl der ausgestellten Karosserien.<br />

Man ist gewohnt,, in Paris geschmackvolle<br />

Wagen von kaum zu überbietender Eleganz<br />

anzutreffen und begegnet selbstverständlich<br />

auch diesmal Fahrzeugen, die geradezu eine<br />

Augenweide darstellen. Umsomehr überrascht<br />

es, wenn auf der Suche nach neueren Formen<br />

einige der gezeigten Modelle den Gesetzen<br />

der Aesthetik zu widersprechen scheinen. Abgesehen<br />

von diesen krassen Ausnahmen aber<br />

geht das langsame Herausschälen einer<br />

immer<br />

vollkommeneren Stromlinienform<br />

aus den bisherigen Karosserien kaum merkbar<br />

weiter, was mancherorts schon dazu<br />

führte, dass der Gepäckraum sich fast ganz<br />

in die fliessend abfallende Linie des Hecks<br />

einfügt.<br />

An einigen der neuen Modelle mehren sich<br />

die Zeichen einer häufigen Verwendung von<br />

allerhand verschnörkelten Zierteilen, die dazu<br />

bestimmt, sind, das Aeussere der Wagen zu<br />

beleben und in ihrer Durchbildung fast ein<br />

wenig an die geschmackvolleren unter den<br />

Verzierungen der Jugendstilzeit erinnern.<br />

Im Innern der Karosserie<br />

haben sich vor allen Dingen zwei Einzelheiten<br />

weiter verändert, nämlich die Geräumigkeit<br />

und dann das ganze Drum und Dran der verschiedenen<br />

Bedienungshebel. Man ist es schon<br />

gewohnt, dass der Handbremshebel nicht unbedingt<br />

neben dem Schalthebel aus dem Boden<br />

herauswachsen muss, und sich daneben<br />

oder darunter am Schaltbrett auch ganz gut<br />

ausnimmt. Neuerdings verlegt man ihn nun<br />

im Gegensatz zum Schalthebel gern auf die<br />

linke Seite des Lenkrades, während vielfach<br />

der Winker- und Abblendschalter in Griffnähe<br />

an der Lenksäule'sitzen. Scheinbar nur eine<br />

Kleinigkeit, vermag doch diese Verbesserung<br />

, durch Verkürzung der Armbewegungen beim<br />

Fahren die Fahrsicherheit erheblich zu steigern,<br />

was bei den hohen Geschwindigkeiten,<br />

die man heute verlangt, immerhin ins Gewicht<br />

fällt.<br />

Eine Neuerung, die der Nichteingeweihte<br />

kaum erwartet hat, weisen verschiedene<br />

Amerikanermodelle auf, die doch sonst zu<br />

den traditionellen Verfechtern der Linkssteuerung<br />

gehörten. Man trifft nämlich darunter<br />

eine ganze Reihe von Vertretern der<br />

Autogattung-mit Rechtssteuerung an.<br />

Die /<br />

Chassis<br />

gehen ihren dem Auge des eiligen Beobachters<br />

meist verborgenen .Entwicklungsweg<br />

weiter. Kastenprofile finden immer weitere<br />

Verwendung auch bei Marken, die bisher an<br />

der konservativen Bauart festhielten. Produktionstechnisch<br />

bedingte diese Ausführung eine<br />

Umstellung auf vermehrte Anwendung der<br />

Schweissung bei der Rahmenfabrikation,<br />

was in Grossbetrieben keine geringen Umstellungen<br />

erforderte.<br />

Die unabhängige Abfederung der Räder erlebt<br />

zwar dauernd neue Verfeinerungen, doch<br />

scheint der Grossteil der Konstrukteure, die<br />

von deren Anwendung bisher Abstand nahmen,<br />

auch dieses Jahr an den Starrachsen<br />

v<br />

festgehalten zu haben.<br />

Vierte Etage. Der Aufzug hielt, aber Lukas<br />

bemerkte es nicht.<br />

Sybil legte vorsichtig die Hand auf seinen<br />

Aermel.<br />

« Komm...»<br />

Er ging neben ihr her, noch immer rosigen<br />

Nebel vor den Augen, erkannie unklar eine<br />

Wohnungstür. Der Schlüssel schnappte,<br />

weisses Licht brach auf — ach so, das war<br />

ein Vorzimmer. Eine knurrige, dicke Frau<br />

Stand da, nahm ihm Hut und Aktentasche ab.<br />

Lukas lächelte ihr im Vorbeigehen freundlich<br />

zu, aber da war die Alte schon zurückgeblieben,<br />

in die Tiefe versunken, wie ein<br />

dunkles Stockwerk.<br />

Viele Türen. Ein Salon mit nacktem Parkett,<br />

weisse Stofflaken über Möbel und<br />

Lüster. Ein zweites Zimmer, hohe Bücherschränke,<br />

eine riesige Landkarte, zusammengerollte<br />

und verpackte Teppiche. Es roch<br />

nach Kampfer und Abreise. Lukas spürte<br />

einen kurzen Stich, es schmerzte, traf mitten<br />

ins Herz.<br />

v « Gib acht! » befahl Sybil und wich vorsichtig<br />

einer vermummten Sesselbarrikade<br />

aus. « Wie hässlich und kahl das alles ist.<br />

Aber vielleicht hat Stasi noch mein Schlafzimmer<br />

verschont.»<br />

Lukas hörte wieder das Summen des<br />

Lifts, war glücklich und schwindlig. Er blieb<br />

stehen und starrte den Fussboden an.<br />

* Sybil ging langsam weiter. Eine Tür bewegte<br />

sich, dann kam das leise Knacken des<br />

elektrischen Schalters.<br />

< Wo bleibst du ? > fragte Sybil. aus dem<br />

Nebenzimmer.<br />

Es gab einen kleinen Ruck, der Aufzug<br />

hielt. Lukas wurde wach und ruhig.<br />

Toyoda, eine neue Automarke.<br />

In Japan ist eine neue Automobilfabrik in<br />

Betrieb gesetzt worden, deren Produkte auf<br />

den klangvollen Namen Toyoda hören. Die<br />

Form der ersten Modelle kann man allerdings<br />

nicht gerade als klassisch bezeichnen, man<br />

müsste denn seinem Empfinden Zwang antun.<br />

Störend wirkt vor allem das für einen modernen<br />

Wagen sehr altmodisch anmutende<br />

« Zigeunerverdeck ». Sein Sechszylindermotor<br />

von 1S40 ccm Hubraum soll bei einer Drehzahl<br />

von 3000 U. Min. 65 (?) PS entwickeln.<br />

Liquidation der Automobilfabrik Talbot-Paris.<br />

Das Pariser Handelsgericht hat soeben die<br />

gerichtliche Liquidierung der französischen<br />

Automobilfabrik Talbot verfügt. Bekanntlich<br />

hatte das über 1000 Arbeiter beschäftigende<br />

Unternehmen (Kapital 20 Mill. Fr.) die Stilllegung<br />

wegen dauernder Unrentabilität angekündigt.<br />

Die Kreditwünsche wurden von der<br />

Regierung abgewiesen. Neben Automobilen<br />

wurden auch Motorboote und Flugzeuge hergestellt.<br />

Auch im<br />

Motorenbau<br />

sind umwälzende Neuerungen nicht zu beobachten.<br />

Man begnügt sich mit einem langsamen<br />

Fortschreiten im bisherigen Sinne,<br />

d. h. in der Richtung auf Erhöhung der Kompression.<br />

Ein gewichtiger Teil der wieder in<br />

Gunst stehenden Vierzylindermotoren ist zur<br />

Erhöhung der Steifigkeit der Kurbelwelle mit<br />

einem dritten Kurbelwellenlager ausgerüstet,<br />

was dem ruhigen Lauf nur förderlich sein<br />

kann.<br />

Also alles Verbesserungen, die den inneren<br />

Wert der Wagen wohl erhöhen, die aber andererseits<br />

keineswegs irgendwelche Umwälzungen<br />

bedeuten.<br />

Nach der Abwertung<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

Gebrannte Kinder fürchten das Feuer. Erst<br />

wird er beweisen müssen, ob er gesonnen ist,<br />

die Worte Bundespräsident Meyers, dass die<br />

Behörden zusammenwirken sollten, um aus<br />

dem durch einen Notstand hervorgerufenen<br />

Abwertungsbeschluss das Beste zu machen,<br />

in die Tat umzusetzen. Einen ersten Schritt<br />

nach dieser Richtung hin scheint die gemeinsame<br />

Sitzung des Chefs des Volkswirtschaftsdepartements<br />

mit den beiden Zolltarifkommissionen<br />

zu bilden, in deren Mittelpunkt die<br />

Beratung darüber stand, welche Massnahmen<br />

geeignet wären, um in erster Linie für die<br />

aus dem Ausland importierten lebenswichtigen<br />

Waren die Folgen der Abwertung zu<br />

verhindern. Von der Preisgestaltung des<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG. 2. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 80<br />

istischer<br />

Blendungsfreie Autobeleuchtung mit polarisiertem<br />

Licht auch hinsichtlich Preisfrage<br />

gelöst.<br />

Die Frage der Verwendung von polarisiertem<br />

Licht zur Beleuchtung der Fahrbahn<br />

durch die Autoscheinwerfer rückt ihrer Lösung<br />

immer näher. So wie die Dinge jetzt<br />

liegen, kann man mit einer recht baldigen<br />

praktischen Verwirklichung rechnen. Um die<br />

Verwendung grosser, polarisierender Filme,<br />

die über die ganzen Gläser der Scheinwerfer<br />

gelegt werden müssten, zu vermeiden, besteht<br />

nämlich die Möglichkeit, Stirnlampen mit Ellipsoidspiegel<br />

zu verwenden, in dessen einem<br />

Brennpunkt die Lampe steht, während man<br />

nahe dem andern ein kleines Stück polarisierenden<br />

Films anbringt.<br />

Reifen mit Seidengewebe ?<br />

In einer Mailänder Fabrik sollen Versuche<br />

im Gang sein, die bisher aus Baumwolle hergestellte<br />

Karkasse der Autoreifen durch Seide<br />

zu ersetzen. Die-bis jetzt erzielten Resultate<br />

haben dem Vernehmen nach befriedigt.<br />

Benzins, das ganz zweifellos ebenfalls als<br />

unentbehrlicher Bedarfsartikel angesprochen<br />

werden muss, war dabei freilich nicht die<br />

Rede. Wohl aber hat unser Finanzminister<br />

bei der Behandlung des Alkoholbudgets vor<br />

dem Nationalrat die Erklärung abgegeben,<br />

dass in Zusammenhang mit der Abwertung<br />

auch die Frage des Benzinpreises geprüft<br />

werde und dass es sich nach dessen Festsetzung<br />

durch das Volkswirtschaftsdepartement<br />

einrichten lassen sollte, eine Aenderung<br />

auch dann zu verhindern, wenn die Spritbeimischung<br />

zur Tatsache werde.<br />

Der geneigte Leser merkt etwas. In eine<br />

weniger gewundene Form umgeprägt, lässt<br />

sich diese Erklärung dahin deuten, dass die<br />

mit der Durchführung des Beimischungszwangs<br />

unabwendbar gewordene Benzinverteuerung<br />

aufgeschluckt und verschmolzen<br />

werden soll mit der Neugestaltung des Benzinpreises,<br />

die sich als Folge der Abwertung<br />

aufdrängt. Selbst unverwüstliche Optimisten<br />

aber werden sich sträuben, zu glauben, die<br />

Abwertung habe beim Bundesrat einen derart<br />

tiefgreifenden Wandel der Mentalität gegenüber<br />

dem Auto heraufbeschworen, dass er<br />

sich bereit finde, die sowohl durch die Abwertung<br />

als auch durch den inzwischen beschlossenen<br />

Beimischungszwang hervorgerufene<br />

Preissteigerung des Benzins generös<br />

dem Fiskus zu überbürden. Machen wir uns<br />

nichts vor und wiegen wir uns nicht in trügerische<br />

Hoffnungen: so wie die Dinge heute<br />

liegen, müssen wir abermals eine Heraufsetzung<br />

des Benzinpreises gewärtigen. Proteste<br />

helfen uns da nicht weiter; den Bundesrat<br />

aber würde die volle Verantwortung für<br />

die unabsehbaren Folgen eines solchen Vorgehens<br />

treffen.<br />

« Hier bin ich. ><br />

Er ging ein paar Schritte vorwärts, über<br />

die Schwelle, in Sybils Zimmer.<br />

An der einen Wand stand ein weisses<br />

Bett, es war das erste, was Lukas sah, und<br />

es überraschte ihn. In so klösterlich schmalen<br />

Betten ruhen sie, die heidnischen Prinzessinnen,<br />

diese Damen der grossen Welt ?<br />

Auf dem Kopfkissen lag ein abgeschabter<br />

Elefant aus grauem Plüsch. Scheinbar hielt<br />

Sybil sich noch immer an die heiligen Riten<br />

der Kinderzeit. Vielleicht kam auch jeden<br />

Abend diese alte, dicke Frau ans Bett, strich<br />

die Decke glatt, löschte das Licht und sagte<br />

in die Dunkelheit hinein : Schllif gut, schlaf<br />

ein...<br />

Lukas betrachtete nachdenklich das grosse<br />

Rechteck des Fensters. Der Spitzenvorhang<br />

rührte sich leicht im Windatem der bleichen,<br />

warmen Nacht.<br />

Dann entdeckte er den Toilettetisch, Kristallschalen<br />

und Fiacons,. holdes Durcheinander,<br />

das in die Spiegelscheibe hineinglänzte.<br />

Auf dem Divan lag ein Kimono, die schwefelgelben,<br />

weiten Aermel ausgebreitet, und<br />

wartete.<br />

• «Sybil...», sagte Lukas. Aber er meinte<br />

damit den süssen, trockenen Duft des Zimmers,<br />

den leuchtenden Seidenmantel und das<br />

kleine, weisse Nonnenbett. So sehr fand er<br />

sie in allen diesen Dingen wieder, dass er<br />

ein paar Minuten lang vergass, dass Sybil<br />

neben ihm stand.<br />

Auf einem Taburett lag ein aufgeschlagenes<br />

Buch. Vielleicht hatte sie darin gelesen,<br />

ehe sie zu Marion ging ? Wie merkwürdig:<br />

heute nachmittag, ein paar Stunden bevor<br />

das Leben begann, hatte Sybil noch Zeit gehabt,<br />

ein Buch zu lesen... Jetzt lag es da,<br />

mitten im Wort verlassen, töricht und stumm<br />

geworden.<br />

Im Nebenzimmer wurden Schritte laut,<br />

schlürften langsam vorbei. Lukas sah auf,<br />

horchte.<br />

«Stasi hat die Lampen ausgelöscht», erklärte<br />

Sybil. « Jetzt ist sie wieder fort —<br />

hörst du ? »<br />

Und bevor er-sprechen konnte:<br />

«Lass nur, denk nicht an sie. Ich hab dir<br />

doch erzählt, dass wir keine ehrbare Familie<br />

sind. Stasi ist gewöhnt, dass wir ihr<br />

Kummer machen.»<br />

«Ich...»<br />

Lukas erinnerte sich plötzlich, dass er<br />

siebenunddreissig Jahre und erwachsen war.<br />

Und dass Erwachsene gewisse Verpflichtungen<br />

haben; zum Beispiel diese : eine Dame<br />

nicht vor ihrem Dienstmädchen zu kompromittieren.<br />

« Ich habe nicht gedacht, dass... verzeih,<br />

Sybil.»<br />

Sybil strich sich langsam über die Stirn.<br />

Vielleicht hatte sie Kopfschmerzen, oder sie<br />

wollte Lukas ihr Gesicht nicht sehen lassen.<br />

« Was soll ich dir verzeihen ? Dass ich<br />

dich erst heute getroffen habe? Dass ich<br />

dich liebe ? Dass wir in ein paar Stunden<br />

Abschied nehmen müssen ? »<br />

Jetzt erst sah Lukas die Reisekoffer. Sie<br />

waren mitten im Zimmer aufgebaut, hoch<br />

und klobig — er begriff nicht, wie es bisher<br />

möglich war, sie nicht zu erblicken.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Spritbeimischung sanktioniert.<br />

Der Nationalrat genehmigt das Alkoholbudget<br />

<strong>1936</strong>/37.<br />

Nach temperamentvoller Debatte hat der<br />

Nationalrat gestern Donnerstag das famose<br />

Budget der Alkoholverwaltung <strong>1936</strong>/37 angenommen,<br />

das er in der Junisession zurückgewiesen.<br />

Damit ist auch der Spritbeimischungszwang<br />

vollendete Tatsache geworden, trotzdem<br />

eine ganze Reihe von Kardinalfragen,<br />

welche damit zusammenhängen, von einer<br />

Abklärung noch weit entfernt sind, trotzdem<br />

der Staat bei diesem wirtschaftlich unverantwortlichen<br />

und finanziell absurden «Geschäft»<br />

eine Million Franken draufzahlt,<br />

nur um die riesigen Spritvorräte abzustossen,<br />

die sich dank der Misswirtschaft der Alkoholverwaltung<br />

angesammelt haben. Wiederum<br />

ritt Nat. Lachenal (Genf) eine mutige Attacke<br />

gegen die ungeheuerliche Zumutung, die Automobilisten<br />

für die Sünden eines vollkommen<br />

verfuhrwerkten Regiebetriebs als tributpflichtig<br />

zu erklären, indem er abermalige Rückweisung<br />

des Budgets beantragte, seinen Antrag<br />

jedoch am Schluss der Diskussion zurückzog,<br />

als ihm Bundespräsident Meyer die Zusicherung<br />

gab, in der Annahme des Budgets liege<br />

noch kein Beschluss über die Frage des Gemischpreises,<br />

der vorläufig nicht festgelegt<br />

werde. Eine Ueberraschung bildete das<br />

Votum Herrn Stuckis, der den Rückweisungsantrag<br />

Lachenal unterstützte, vor der<br />

Beschreitung des Wegs der Beimischung<br />

warnte und es als unverzeihlich schweren<br />

psychologischen Fehler bezeichnete, dem<br />

Automobilisten auch nur die allergeringste zusätzliche<br />

Belastung zuzumuten und ihn für den<br />

Misserfolg eines schlechten Gesetzes büssen<br />

zu lassen. Aber die efffdringliche Mahnung<br />

verhallte ungehört.<br />

Wir kommen in der nächsten Nummer ausführlicher<br />

auf die unter verschiedenen Gesichtspunkten<br />

interessante Debatte zurück.<br />

Fragen der Verkehrswerbung<br />

vor dem Parlament.<br />

Während der Sommersession des Parlaments<br />

hatte Nationalrat von Allmen ein Postulat über die<br />

Schaffung einer Einheitsorganisation für die<br />

schweizerische Verkehrswerbung eingereicht, das.<br />

v<br />

wir hier im Wortlaut wiedergeben:<br />

« Der Bundesrat wird eingeladen, zu prüfen,<br />

ob nicht unverzüglich die Schaffung einer Einheitsorganisation<br />

für die schweizerische Verkehrswerbung<br />

durch folgende Massnahmen herbeizuführen<br />

sei: 1. Beauftragung des eidgenössischen<br />

Amtes für Verkehr zur sofortigen<br />

Schaffung der organisatorischen und finanziellen<br />

Voraussetzungen für die Einheitsorganisation.<br />

Zwecks Zusammenfassung aller Mittel<br />

(Bund und Privatwirtschaft) wäre der bisherige<br />

* Gemeinschaftsfonds (Bundesbahnen, Postverwaltung,<br />

Verkehrszentrale, Verkehrsamt) in einen<br />

Zentralfonds für Verkehrswerbung umzuwandeln.<br />

2. Anpassung der Sektion «Publizität» des<br />

kommerziellen Dienstes der Schweizerischen<br />

Bundesbahnen durch Abtretung der Auslandagenturen<br />

an die Einheitsorganisation. Dadurch<br />

wird die zentrale Leitung aller Werbemassnahmen<br />

im Auslande ermöglicht 3. Schaffung der<br />

geeigneten Voraussetzungen für die Auslandwerbung<br />

durch a) Neuordnung der Normaltransporttarife,<br />

b) Schaffung des Feriengeneralabonnements<br />

nach Projekt Bittel unter Revision<br />

der Anschlussbillettverträge und Ausdehnung<br />

auf sämtliche konzessionierten Transportanstalten<br />

der Schweiz (Bahnen, Schiffahrt, Auto,<br />

Luftverkehr) ><br />

Am letzten Mittwoch gelangte nun das Geschäft<br />

im Nationalrat zur Behandlung. Die mangelhafte<br />

Organisation unserer Werbung trägt, wie Herr von<br />

Allmen ausführte, mit die Schuld an der Schrumpfung<br />

unseres Verkehrs. Was uns heute not tut, ist<br />

eine Zusammenfassung aller Mittel, welche für diesen<br />

Zweck ausgegeben werden. Zwischen den 2.2<br />

Millionen, die den S. B. B. für ihre Propaganda<br />

zur Verfügung stehen, und den 700,000 Fr., womit<br />

die Schweiz. Verkehrszentrale dotiert wird,-besteht<br />

ein starkes Missverhältnis. Auch der bestehende<br />

Gemeinschaftsfonds erfüllt seine Aufgabe als Sammelstelle<br />

aller Mittel für die Verkehrswerbung nur<br />

ungenügend. Seit der Gründung der Auslandsagenturen<br />

der" S. B. B. hat sich die Struktur des<br />

Reiseverkehrs grundlegend verändert. Der Autotourismus<br />

und der Luftverkehr sind neu hinzugekommen<br />

und in unaufhaltsamer Entwicklung begriffen.<br />

Ob die Angestellten der S. B. B. nun gerade<br />

die richtigen Leute sind, um die Propaganda für<br />

diesen Verkehr zu besorgen, daran kann man immerhin<br />

zweifeln.<br />

Eine zweckmässige und wirksame Werbung erfordert<br />

ein einheitliches Kommando und eine einheitliche<br />

Durchführung. Heute stützt sie sich auf<br />

zwei Organisationen, die S. V Z. und den Publizitätsdienst<br />

der S. B. B. Die Versuche, diesen Dualismus<br />

zu beseitigen, sind vollständig gescheitert.<br />

Der Redner verlangte die Lösung der S.B.B.-Agenturen<br />

von den Bahnen und deren Zuteilung an die<br />

S. V. Z. Eine Reorganisation unserer Verkehrswerbung<br />

erlangt heute im Zeichen der Abwertung<br />

allergrösste Bedeutung. Die neue Situation muss<br />

voll ausgenützt werden.<br />

Bundesrat Pilet unterstrich zunächst die Tatsache,<br />

dass die durch das Postulat angeschnittenen<br />

Probleme durch die Abwertung neue Aspekte gewinnen.<br />

Im übrigen sind die Hauptgedanken de«<br />

Postulates richtig: das Ziel muss «o oder so erreicht<br />

werden. Nichts hindert also die Entgegennahme<br />

des Postulates. Eine Vereinheitlichung<br />

unserer Verkehrspropaganda-Organisation lässt 6ich<br />

nicht mehr umgehen wobei man auch die<br />

Handelsvertretungen der Schweiz, die Gesandtschaften<br />

und Konsulate für diese Aufgabe mit heranziehen<br />

könnte. Allerdings wird es Schwierigkeiten<br />

bereiten, ihnen die S. B. B.-Agenturen zu unterstellen.<br />

Im übrigen hat das eidg. Verkehrsamt<br />

ebenfalls ein Projekt der Vereinheitlichung der<br />

Propaganda ausgearbeitet, dessen Schlussfolgerungen<br />

sich mit den Forderungen Herrn von Allmens<br />

praktisch decken.


HO 80 — FREITAG. 2. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

Sportnachrichten<br />

Um das Weiterbestehen der Montlhery-Rennbahn<br />

Wird der „Grosse Ausstellungspreis 1937" im Pariser<br />

Bois de Boulogne gefahren?<br />

Das WefferEestehen der Rennbahn von<br />

Linas-Montlhery, welche seinerzeit mit<br />

einem gewaltigen Kostenaufwand erstellt<br />

wurde, ist erneut in Frage gestellt. Unsere<br />

Leser werden sich erinnern, dass sich die<br />

Verwaltung des riesigen Autodroms bereits<br />

im Herbst 1935 gezwungen sah, infolge der<br />

prekären Lage um einen Vergleich nachzusuchen,<br />

der ihr denn auch vom Handelsgericht<br />

bewilligt wurde, wodurch die Gesellschaft<br />

in die Lage versetzt war, den Betrieb<br />

auf der Rennstrecke in regulärer Weise<br />

weiterzuführen.<br />

•<br />

So grossartig die ganze 'Anlage in ihrer<br />

Art ist — handelt es sich doch umdie<br />

schnellste Piste der Welt,<br />

so sehr macht sich eigentlich seit Bestehen<br />

dieses Monumentalwerkes ein grosser Mangel<br />

an Einnahmen spürbar, welche für den<br />

Unterhalt der Beton- wie der Strassenrundstrecke<br />

absolut notwendig sind. Die verschiedenen<br />

Anlagen leiden vorab unter den<br />

atmosphärischen Einflüssen ganz ausserordentlich.<br />

Es wurde allerdings immer wieder darauf<br />

hingewiesen, dass die Lage der Rennbahn<br />

mit daran Schuld trage, dass sie sich nicht<br />

selbst erhalten könne. Sie ist weit von Paris<br />

entfernt, zu weit, um gewaltige Menschenmassen<br />

aus der Stadt und ihrer Umgebung<br />

anzuziehen. Zudem sind auch die Zufahrtsstrassen<br />

für den motorisierten Verkehr<br />

durchaus ungenügend. Die sehr spärlichen<br />

Einnahmen, die an den Rennanlässen in<br />

Montlhery — sogar am diesjährigen Grossen<br />

Preis von Frankreich für Sportwagen — zu<br />

verzeichnen waren, reichen oft gerade aus,<br />

um die notwendigsten Ausgaben (Vorbereitung<br />

der Strecke für das Rennen usw.) zu<br />

decken.<br />

Nun ist die Montlherybahn auch eine ausgezeichnete<br />

Versuchsstrecke,<br />

ein ständiges Laboratorium für die französische<br />

Industrie.<br />

wo diese die praktische Auswirkung ihrer<br />

theoretischen Berechnungen feststellen kann.<br />

Aber auch hieraus resultierten höchst bescheidene<br />

Einnahmen und es ist unmöglich,<br />

aus den entsprechenden Syndikaten weitere<br />

Mittel herauszupressen.<br />

Es wird deshalb in der französischen<br />

Fachpresse vorgeschlagen, dass eigentlich<br />

der Staat, der im Falle des Blühens und<br />

Gedeihens der Rennbahn ja der hauptsächlichste<br />

Nutzniesser wäre, eine Subvention an<br />

die Verwaltung der Gesellschaft ausrichten<br />

sollte. Die fortwährenden Instandstellungsarbeiten<br />

an den verschiedenen Pisten erfordern<br />

alljährlich mindestens 4—IV2. Million<br />

franz. Fr.<br />

In diesem Zusammenhang wird auch wieder<br />

einmal die Frage eines<br />

Grossen Preises von Frankreich 1937 im<br />

Pariser Bois de Boulogne<br />

aufgerollt, von der zu Beginn dieses Jahres<br />

in der «Automobil-Revue» ebenfalls die<br />

Rede war. Bekanntlich hat der AC de France<br />

diesbezüglich schon umfangreiche Projekte<br />

ausgearbeitet, die jedoch im Pariser Stadtrat<br />

auf starke Opposition gestossen sind. Die<br />

Gegner des Planes wiesen darauf hin, dass<br />

der klassische Grosse Preis von Frankreich<br />

auf der Montlhery-Rennbahn nicht streitig<br />

gemacht werden sollte, namentlich nicht im<br />

Hinblick auf die ohnehin bedrängte Lage, in<br />

welcher sich die Gesellschaft befinde. Auf<br />

alle Fälle aber wurde hervorgehoben, dass<br />

es nicht am Platze wäre, den Grossen Ausstellungspreis<br />

im Bois de Boulogne und<br />

den Grossen Preis von Frankreich in Montlhery<br />

zu organisieren, da durch eine solche<br />

Zersplitterung der Erfolg beider Veranstaltungen<br />

in Frage gestellt sei.<br />

Ein neues Projekt, das beide Rennen ausgefahren<br />

sehen will, lautet nun dahin, es sei<br />

das Automobilrennen im Bois de Boulogne<br />

auf den Monat August anzusetzen, zu einem<br />

Zeitpunkt also, da infolge der zahlreichen in<br />

der französischen Metropole stattfindenden<br />

Anlässe ein Besuchererfolg zum voraus feststünde.<br />

Der klassische Grosse Preis von<br />

Frankreich aber wäre wie gewöhnlich Ende<br />

Juni/Anfang Juli in Linas-Montlhery auszutragen,<br />

wodurch eine Kollision der zwei<br />

automobilrennsportlichen Ereignisse vermieden<br />

würde.<br />

Die Rekordjagd<br />

nimmt ihren Fortgang.<br />

Weltrekorde am laufenden Band.<br />

Es geht in den letzten Wochen keine Nummer<br />

in Druck, ohne dass nicht von neuen<br />

Welt- und internationalen Rekorden zu berichten<br />

wäre. Und wiederum ist es Jenkins,<br />

der auf dem Salzsee im Staate Utah, .dieser<br />

nachgerade zu Berühmtheit gelangten Rekordstätte,<br />

in den vergangenen Tagen neue<br />

Rekordleistungen vollbracht hat, und zwar<br />

handelt es sich um 8 Weltrekorde, nämlich:<br />

100 Meilen: 272,870 km/St<br />

1 Stunde: 275,174 km/St.<br />

200 Meilen: 275,200 km/St.<br />

500 Meilen: 270,070 km/St.<br />

3 Stunden: 271,089 km/St.<br />

1000 Kilometen 268,174 km/St.<br />

6 Stunden: 267,044 km/St.<br />

1000 Meilen: 266,709 km/St.<br />

AM GROSSEN PREIS VON DONINGTON,<br />

der morgen Samstag zum Austrag kommt,<br />

steuert der Engländer Seaman den Alfa<br />

Romeo von Hans iRüeseh, da sein 1500-ccm-<br />

Delage, mit dem er in der vergangenen Saison<br />

zahlreiche Triumphe feierte, im Hinblick<br />

auf den Grossen Preis von Südafrika (1.<br />

Januar 1937) überholt wird. Im übrigen Verlautet,<br />

dass auch Kaye Don, der seit seinem<br />

Unfall auf der Insel Man im Mai 1934 dem<br />

aktiven Rennsport fernblieb, am letzten britischen<br />

Strassenrennen der Saison teilzunehmen<br />

gedenke.<br />

AUTOMOBIL-REVUE.<br />

DIE FRANZOSEN SCHIFFEN SICH<br />

NACH NEW YORK EIN<br />

Jean-Pierre Wimille, Raymond Sommer<br />

und Raph verliessen Europa am vergangenen<br />

Mittwoch an Bord des Dampfers «Ile-de-<br />

France», um sich nach New York zu begeben,<br />

wo sie am 12. Oktober den Grossen<br />

Preis von Amerika bestreiten werden. Wimille<br />

steuert, wie bekannt, einen Bugatti, die<br />

übrigen beiden einen Alfa Romeo.<br />

In Genua hat sich sodann der « Generalstab<br />

» von Maserati an Bord des « Conte di<br />

Savoia» eingeschifft: Conte Trossi, L. Rovere<br />

und-C. Filippini, welche indessen nicht<br />

zur Teilnahme am 400-Meilen-Rennen nach<br />

drüben reisen, sondern lediglich studienhalber.<br />

§B»O<br />

Automobil-Sternfahrt<br />

nach Gandria.<br />

Ziel in Gandria erreichen wollen. Für die<br />

Teilnehmer besteht die einzige Bedingung<br />

darin, dass sie die offizielle Kontrolle in<br />

Gandria anzufahren haben. Jeder Pilot erhält<br />

eine Startnummer, welche auf der Windschutzscheibe<br />

gut sichtbar aufzukleben ist.<br />

Von der Festsetzung einer mittleren Geschwindigkeit<br />

wurde abgesehen, ebenfalls ist<br />

die Zeit der Abfahrt an den einzelnen Startpunkten,<br />

die sich die Konkurrenten selbst<br />

auswählen können, nicht vorgeschrieben. Die<br />

Änkunftskontrolle vor dem Messegebäude in<br />

Lugano ist am 10. Oktober von 14 bis 18 Uhr<br />

geöffnet. Alle Sternfahrtteilnehmer, welche<br />

die Zielkontrolle in der angegebenen Zeit<br />

passieren, erhalten als Preis einen Kunstgegenstand,<br />

welcher die neue Gandriastrasse<br />

darstellt. Speziaipreise kommen denjenigen<br />

ACS- und TCS-Sektionen zu, welche an der<br />

Sternfahrt am stärksten vertreten sind, ferner<br />

jenem Piloten, der die grösste Strecke<br />

zurückgelegt hat. Anmeldungen sind zu richten<br />

an das Sekretariat des ACS, Sektion<br />

Tessin (Lugano, Quai V. Vela, Tel. 21.90,<br />

Postchek XIa 1141) oder an das Sekretariat<br />

des TCS Sektion Tessin (Lugano, Piazza B.<br />

Luini (Tel. 25.30, Postchek XIa 1001). Meldeschluss<br />

9. Oktober 18 Uhr. Die Nennungen<br />

müssen von der Einschreibegebühr (Fr. 6)<br />

begleitet sein.<br />

Luftfahrt<br />

•n «9ea» Schweiz<br />

Luftrennen<br />

London—Johannisburg.<br />

Zu dem von uns unlängst an dieser Stelle<br />

angekündigten Luftrennen London—Johannisburg<br />

sind am Dienstagmorgen ab 6.30 Uhr in<br />

einminütigen Intervallen neun Flugzeuge mit<br />

total 15 Mann Besatzung vom Flugplatz Portsmouth<br />

gestartet. Es handelt sich um folgende<br />

Equipen: Capt. Halse auf Percival Mew Gull;<br />

Allington und Booth auf British Aircraft<br />

Eagle; Tommy Rose und Bagshaw auf British<br />

Aircraft Double Eagle; Clouston auf<br />

Miles Hawk; Llewelyn und Hugesdon auf<br />

Percival Vega Gull; Miller auf Percival Mew<br />

Gull; Scott und Guthrie auf Percival Vega<br />

Gull; Victor Smith auf Miles Sparow Hawk;<br />

Waller, Findlay, Peachy und Morgan auf<br />

Airspeed Envoy. Von den genannten Apparaten<br />

ist ein einziger, derjenige der Mannschaft<br />

Waller-Findlay, mit einem Radio-Empfangs-<br />

und -Sendegerät ausgerüstet. Alle Maschinen<br />

starteten ohne jeden Zwischenfall, mit<br />

Ausnahme des Miles Hawk von Victor Smith,<br />

der beim Abflug viel Zeit verlor«<br />

Von Kontinent zu Kontinent.<br />

Die Konkurrenten verliessen Portsmoufh in<br />

Richtung Belgrad, welches reglementarisch<br />

vorgeschriebener Etappenpunkt ist. Der mehrfache<br />

Rekordinhaber auf der Südafrikastrecke,<br />

Tommy Rose, nahm in Linz um<br />

11.27 Uhr und in Wien um 12.07 Uhr Zwischenlandungen<br />

vor. An beiden Plätzen wurde<br />

er von Llewelyn, der ebenfalls von Afrikaflügen<br />

her bestens bekannt ist, dicht gefolgt*<br />

Auf dem Belgrader Flugplatz ging als Erster<br />

Capt. Halse um 12.08 Uhr nieder, nachdem er<br />

die erste Etappe im Nonstop-Flug bei einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 325 km/St,<br />

hinter sich gebracht hatte. Bereits um 12.35<br />

Uhr nahm er den Weiterflug nach Kairo, dem<br />

nächsten obligatorischen Landeplatz, auf. Als<br />

Zweiter traf um 12.42 Uhr Clouston in der<br />

Die Sektionen Tessin des AOS und desjugoslawischen Kapitale ein. Ihm folgten um<br />

TCS organisieren am 10. Oktober, anlässlich 12.56 Uhr Waller/Findlay, während Smith<br />

der Messe und des Winzerfestes in Lugano, und Allington/Booth gleichzeitig um 14.04 Uhr<br />

eine Automobilsternfahrt nach Gandria, an landeten; Scott und Llewelyn erschienen über<br />

welcher alle Automobilisten teilnehmen können,<br />

welche im Besitze eines Fahrausweises Rose tauchte alsbald auf, um nach kurzer<br />

dem Flugplatz um 14.15 Uhr. Auch Tommy<br />

sind. Die Veranstaltung findet bei jedem Zwischenrast die zweite Etappe «unter die<br />

Wetter statt, wobei es den Konkurrenten Füsse» zu nehmen. Infolge einer Motoren-<br />

musste er jedoch nach Belgrad überlassen ist, auf welchem Wege sie dasstörung zurückkehren.<br />

Halse trug sich 19.10 Uhr (GMT.) in Kairo<br />

in die Kontrolle ein, um schon 19.47 Uhr in<br />

Richtung Khartum zu verschwinden. Clouston<br />

machte um 19.39 Uhr seine Aufwartung und<br />

enteilte um 20.02 Uhr den Blicken der zahlreich<br />

herbeigeströmten Zuschauer. Findlay/<br />

Waller trafen um 20.09 Uhr ebenfalls ein. Sie<br />

starteten eine halbe Stunde später zur Nachtetappe<br />

nilaufwärts. Inzwischen wurde bekannt,<br />

dass Miller, Smith und Allington das<br />

Rennen in Belgrad aufgegeben hatten.<br />

Um 22.15 Uhr am Dienstagabend wurde in<br />

Kairo ferner der Anflug von Scott und drei<br />

Minuten später derjenige von Llewelyn registriert.<br />

Tommy Rose, der nach Mitternacht<br />

über der ägyptischen Metropole seine Kreise<br />

zog, beschädigte bei der Landung das Fahrgestell<br />

seines Apparates und musste aufgeben.<br />

Die nächsten, diesmal fakultativen Zwischenlandungen<br />

wurden aus Khartum gemeldet.<br />

Dort verabschiedete sich nach Brennstoffaufnahme<br />

der Spitzenflieger Halse um<br />

01.14 Uhr. Clouston, der kurz vor 3 Uhr niederging,<br />

sah sich wegen eines Bruches der<br />

Oelleitung gezwungen, einen längeren Halt zu<br />

Reparaturzwecken einzuschalten. Um 5.45<br />

Uhr nahmen Scott und Llewelyn neuen Brennstoff<br />

auf und machten sich alsdann wieder<br />

auf den Weg nach dem 5784 Kilometer entfernten<br />

Ziel.<br />

Um 5.55 Uhr landete Captain Halse in Kissumu<br />

(Kenia), um eine halbe Stunde später<br />

nach Mbeya (Tanganyika) weiterzufliegen,<br />

wo er 12.10 Uhr nach zehnminütigem Aufenthalt<br />

in Richtung Salisbury entschwand. Er<br />

befand sich somit um diese Zeit an der Spitze<br />

der fünf noch im Rennen verbliebenen Konkurrenten.<br />

Jäher Abschluss.<br />

Wie wir kurz vor Redaktionsschluss erfahren,<br />

musste Capt. Halse, der grosse Favorit<br />

des Rennens, mit seiner Percival Mew<br />

Gull 30 km von Salisbury (Süd-Rhodesien)<br />

entfernt zu einer Notlandung schreiten, wobei<br />

sein Apparat zerstört wurde. Der Flieger<br />

kam mit leichten Verletzungen davon. Halse<br />

führt den Zwischenfall auf das unregelmässige<br />

Funktionieren der Bordinstrumente zurück.<br />

Nach seinem Ausscheiden befanden<br />

sich nur noch vier Mannschaften, und zwar<br />

Scott/Guthrie, Llewelyn/Hugesdon, Waller/<br />

Findlay und Clouston unterwegs. Was diesen<br />

anbetrifft, ist es zudem unwahrscheinlich,<br />

dass er seinen in Khartum unterbrochenen<br />

Flug fortsetzen kann. Man hat bei seinem<br />

Motor einen Kolbendefekt festgestellt Fy.<br />

Deutschland-Staffelflug<br />

schweizerischer Sportflieger.<br />

b. Die Vorbereitung des grossen Ausland-<br />

Staffelfluges der schweizerischen Sportflieger<br />

nach Deutschland sind abgeschlossen. Auf<br />

Grund fliegerischer Erwägungen ist in der<br />

einzuschlagenden Flugroute eine Aenderung<br />

eingetreten. Der Start wurde endgültig auf<br />

Montag den 5. Oktober festgesetzt. Er wird<br />

auf dem Berner Flugplatz Belpmoos zirka<br />

8 Uhr früh erfolgen, sofern das Wetter und<br />

Ein Cabriolet -<br />

zum Preise einer Limousine!<br />

Fabrikneue Terraplan und Hudson in gediegener Luxusausführung. Sehr wirtschaftliche<br />

Wagen mit erstklassigen Schweizer Karosserien. Günstige Eüüauschkonditionen<br />

C. SCHLOTTERBECK, AUTOMOBILE A.-G, BASEL, Tel. *24.860 - ZÜRICH, Tel. 26.964


eventuelle Nebelbildungen es erlauben. Blindflug<br />

kommt natürlich nicht in Frage, da ja<br />

unsere Sportflugzeuge nicht mit den nötigen<br />

Einrichtungen für Funk usw. eingerichtet<br />

sind.<br />

Der erste Tag, 5. Oktober, bringt den Flug<br />

Bern - Stuttgart - Halle/Leipzig - Berlin. Die<br />

einzelnen Etappenlängen betragen: Bern-<br />

Stuttgart 229 km; Stuttgart-Halle/Leipzig<br />

385 km; Halle/Leipzig-Berlin 130 km. Am<br />

6. Oktober wird in Berlin ein Ruhetag eingelegt.<br />

In der deutschen Reichshauptstadt<br />

landen die Flieger auf dem neuen Sportflugplatz<br />

Rangsdorf im Süden der Stadt.<br />

Der Rückflug wird am 7. Oktober angetreten,<br />

und zwar über die Route Berlin - Halle/<br />

Leipzig - Nürnberg - Bern. Die einzelnen<br />

Etappenlängen betragen : Berlin-Halle/Leipzig<br />

130 km; Halle/Leipzig - Nürnberg 230 km;<br />

Nürnberg - Bern 395 km.<br />

Die Flüge Stuttgart - Halle/Leipzig (385<br />

Hm) und Nürnberg-Bern (395 km) werden als<br />

Streckenflüge für die höhere Ausbildung mit<br />

Einzelstart geflogen, für welche ein Minimum<br />

von 350 km verlangt wird. Die gesamte<br />

Reisestrecke beträgt 1499 km.<br />

Bedauerlicherweise wird der bekannte<br />

Oblt. Walo Hörning-Bern nicht an diesem<br />

Flug teilnehmen können. Er Hegt immer<br />

noch im Spital in La Chaux-de-Fonds. Die<br />

Führung der Staffel Hegt in den Händen von<br />

Hptm. Willy Eberschweder. Ihre endgültige<br />

Zusammensetzung ist die folgende :<br />

Ebersehweiler-Cpresole<br />

Moth HB-UPO<br />

Brunner-Zbinden Büehler-Buehli<br />

Bücker HB-RAF Bücker HB-UBU<br />

Tschannen-Siegfried Moret-Lauri Lauber-Stöcklin<br />

Moth HB-ÜBA Blackb. HB-ULU Moth HB-ÜAS<br />

FSu^notizen<br />

Propagandaschaunlegen und Jugendwettbewerb<br />

für Modellflugzeuge in Bern. Im Verein<br />

mit dem Motor- und Segelflugsport hat<br />

auch der Modellflugzeugsport einen riesigen<br />

Aufschwung genommen. Ueberall erstehen<br />

Modellbaugruppen, welche vorab der Jugend<br />

die Elementarkenntnisse des Flugzeubaues<br />

und die ersten Einblicke in die Grundgesetze<br />

des Fluges schwerer als Luft vermitteln und<br />

so denjenigen, welche sich später selbst im<br />

Flugsport betätigen wollen, die handwerklichen<br />

und theoretischen Grundlagen verschaffen.<br />

Nach mehreren Lehrerkursen für<br />

bernische Lehrer wird der Modellbau jetzt<br />

auch an zahlreichen Schulen betrieben.<br />

Um einerseits der Jugend die Möglichkeit<br />

zu geben, das Erreichte zu zeigen, anderseits<br />

auch dem weitern Publikum Einblick in diesen<br />

schönen Sport zu geben, führt die Modellbaugruppe<br />

des Berner Aeroclub Sonntag den 4.<br />

Oktober auf dem Beundenfeld ein Meeting<br />

durch. Der Vormittag ist einem Jugendwettbewerb<br />

gewidmet, der Nachmittag einer umfassenden<br />

Demonstration der verschiedensten<br />

Modelle; so wird ein Vergleichsfliegen<br />

älterer und modemer Modelle, eine Vorführung<br />

von Hochleistungsmodellen und von<br />

Modellen mit Benzinmotor durchgeführt.<br />

Ferner erfolgt eine Demonstration der verschiedenen<br />

Startarten, vom Handstart bis zu<br />

den Hochstarts mit Gummiseil, dem Windenund<br />

Schlepphochstart. Ausserdem werden die<br />

Zuschauer einen Massenstart aller Modelle<br />

zu sehen bekommen, welche am Jugendwettbewerb<br />

teilgenommen haben und einen Start<br />

von Heissluftballons.<br />

Zum Jugendwettbewerb sind alle modellbauenden<br />

Mädchen, Knaben und Jünglinge<br />

bis zum 18. Altersjahr eingeladen. Beurteilt<br />

werden nicht nur die Flugleistungen, sondern<br />

auch die saubere Bauweise, und den Siegern<br />

winken zahlreiche schöne Preise, worunter<br />

auch ein Gratisflug. Die Bauprüfung wird<br />

durch Fachleute der Modellbaugruppe des<br />

Berner Aeroclub, dessen Mitglieder vom<br />

Wettbewerb ausgeschlossen sind, vorgenommen.<br />

Bei der Fluanrüfung — es erfolgt Handstart<br />

von einem Podium aus — entscheiden<br />

Dauer des Fhizes und zurückgelegte Strecke.<br />

Für das Endklassement entscheiden die<br />

Punkte aus beiden Prüfungen. Interessenten<br />

können sich melden: Im Verkehrsbtireau,<br />

Bundesgasse 18, bei der Franz Carl Weber<br />

AG, Marktgasse 40, bei Zaugg & Co., Kramsrasse<br />

78, und bei G. Friedli, Bureaubedarf,<br />

Bernstrasse 93, Bümpliz. An diesen Stellen<br />

sind auch Meldeformulare erhältlich, ebenso<br />

die Reglemente der Prüfungen für die Jugend.<br />

Der Flugplatz Bern im August <strong>1936</strong>. Von<br />

den im Monat August vorgesehenen 416 Flugkursen<br />

über Bern konnten die Alpar-Verkehrsflugzeuge,<br />

trotz verschiedener ungute<br />

stiger Wetterlagen, deren 409 durchführen,,,<br />

was einer Regelma'ssigkeit von 98,3 % entspricht.<br />

Die Zahl der auf den Fluglinien beförderten<br />

Passagiere betrug 798 oder 20 %<br />

mehr als im Vormonat.<br />

Die beförderte Fracht erreichte ein Gewicht<br />

von 1790 kg, die Postsendungen ein<br />

solches von, 10,120 kg und das Uebergepäck<br />

2400 kg.<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 2. OKfQBER <strong>1936</strong> — N° 80<br />

Von der Alpar wurde« neben dem Streckenverkehr<br />

55 Rund- und Alpenflüge mit total<br />

199 Passagieren im August ausgeführt. Die<br />

Berner Sportflieger unternahmen 680 Schulund<br />

Trainingsflüge, während die Militärflieger<br />

24 Starts und Landungen verzeichnen.<br />

Mit 78 Flugstunden im August weisen die<br />

Berner Segelflieger die höchste diesjährige<br />

Monatsleistung auf.<br />

Paris als Kopfstation des Transozeanverkehrs<br />

?<br />

Vom französischen Aeroclub ist ein Projekt<br />

ausgearbeitet worden, das einen neuen<br />

Flughafen in der Nähe von St. Quentin vorsieht.<br />

Durch eine Reihe von Flußstauungen<br />

soll der kleine See bei St. Quentin derart vergrössert<br />

werden, dass auf ihm auch die<br />

mächtigen Flugboote des kommenden Transatlantikdienstes<br />

starten und landen können.<br />

Direkt neben dem Wasserflugplatz soll sich<br />

dann der Landflugplatz anschliessen, der<br />

ebenfalls so grosse Dimensionen aufweist,<br />

dass er ohne weiteres den bisherigen Flugplatz<br />

von Le Bourget bei Paris ersetzen<br />

kann. Die Verbindung mit Paris erfolgt durch<br />

eine elektrische Schnellbahn, die die Passagiere<br />

in 20 Minuten vom Stadtzentrum zum<br />

Flugplatz-Einsteigeperron bringt. Dieses kühne<br />

aber durchaus realisierbare Projekt hat in<br />

französischen Fachkreisen ziemliches Aufsehen<br />

erregt, da es die praktischste Lösung<br />

darstellt, um Paris zu einem Weltzentrum<br />

des Uebersee-Luftverkehrs zu machen. Das<br />

Projekt wird gegenwärtig von der französischen<br />

Regierung eingehend geprüft.<br />

Henry Ford kauft das Wohnhaus der<br />

Gebrüder Wright.<br />

Henry Ford hat das Haus der Gebrüder<br />

Wright gekauft, in dem sie das erste wirklich<br />

flugfähige Motorflugzeug vor 33 Jahren<br />

bauten. Echt amerikanisch beabsichtigt Ford<br />

das ganze Gebäude Stein um Stein abzutragen<br />

und es in Dearborn wieder aufzubauen.<br />

Gegenwärtig befindet sich das Wright-Haus<br />

noch in Dayton und ein Colffeurladen nimmt<br />

den Raum ein, in dem sich einst die Veloreparäturwerkstatt<br />

der fliegenden Brüder<br />

befand. Der erste Stock, in dem die Erfinder<br />

ihre 1 Pläne entwarfen, ist heute eine Mietwohnung.<br />

Wenig bekannt dürfte sein, dass<br />

dort bereits ein kleiner Windkanal aufgestellt<br />

wurde, mit welchem die Wrights Versuche<br />

an Flügelprofilen machten. Sobald die<br />

Mieter ausgezogen sind, soll das Gebäude<br />

versetzt werden. Jeder Stein erhält eine<br />

Nummer, so dass der wahrheitsgetreue Wiederaufbau<br />

in Dearborn ohne Schwierigkeiten<br />

möglich ist. Das Haus erhält seinen Ehrenplatz<br />

neben dem Originallaboratorium von<br />

Thomas A. Edison, in dem der grosse Erfinder<br />

das elektrische Licht schuf. Henry Ford<br />

betrachtet die Erfindung der Gebrüder<br />

Wright als denjenigen von Edison durchaus<br />

ebenbürtig und möchte für diese grossen<br />

Amerikaner damit eine dauernde und würdige<br />

Erinnerungsstätte schaffen.<br />

Die XV. Luftschiffahrtsausstellung, die vom<br />

13.—29. des kommenden Monats November<br />

im Grand Palais zu Paris stattfinden wird,<br />

verspricht ein sehr grosser Erfolg zu werden,<br />

sowohl hinsichtlich der Qualität des Ausstellungsmaterials<br />

als auch In bezug auf die<br />

Zahl der bis zum heutigen Tage angemeldeten<br />

Aussteller.<br />

Ausser den bereits vorliegenden Anmeldungen<br />

aller französischen Firmen kann das<br />

Organisationskomitee der Ausstellung die Zustimmung<br />

der bedeutendsten Häuser Englands,<br />

der Vereinigten Staaten, Hollands, Polens,<br />

der Tchechoslowakei und der USSR<br />

verzeichnen.<br />

Preis des französischen Luftfahrtministers.<br />

Der französische Luftfahrtminister hat einen<br />

Preis von 400,000 ffr. für denjenigen Flieger<br />

ausgesetzt, der eine Strecke von 5000 km<br />

mit einer höheren Reisegeschwindigkeit als<br />

270 km/St, zurücklegt und damit die Leistung<br />

des Douglas-DC übertrifft.<br />

New York - San Franzisko in IS Stunden.<br />

Durch Indienststellung der neuen Douglas<br />

DC-3 haben die United Airways die Luftreise<br />

von New York nach San Franzisko um 6,<br />

nach Chicago um 4 Stunden verkürzt. Die<br />

Ueberquerung des nordamerikanischen Festlandes,<br />

mehr als 4000 km, bewältigt jetzt<br />

also der planmässige Luftverkehr in nur 15<br />

Stunden.<br />

für atle<br />

am Steuerrad und<br />

AUBURN wird zum<br />

sparsamsten Wagen<br />

seiner Stärkeklasse.<br />

Dual-Ratio, die in Jedem Auburn-Wagen<br />

eingebaute Schnell-Schon-Sparübersetzung<br />

— eine der bedeutendsten Erfindungen im<br />

Automobilbau — reduziert die Tourenzahl<br />

und damit den Kolbenweg im Motor um Yal<br />

Daraus resultiert:<br />

Olympia-Flugdienst Europa-Japan. Die ja-<br />

panische Luftfahrtgesellschaft plant bis zur<br />

Olympiade 1940 ihr Flugnetz erheblich auszubauen.<br />

Bereits im nächsten Jahr soll damit<br />

begonnen werden. Vor allen Dingen soll<br />

ein besonders schneller Reisedienst von Europa<br />

eingelegt werden, der in Zusammenarbeit<br />

mit den grossen europäischen Fluggesellschaften<br />

Deutschlands, Frankreichs und<br />

Englands europäische Olympiagäste In einer,<br />

Woche nach Tokio bringt. Ausserdem soll<br />

aber auch Tokio mit den anderen Grossstädten<br />

Japans durch Fluglinien verbunden<br />

werden.<br />

% weniger Benzinverbrauch<br />

y 3 weniger Oelverbrauch<br />

y 3 geringere Abnutzung des Motors.<br />

Lassen Sie sich den Auburn mit Dual-<br />

Ratio vorführen — der eingebaute Tourenzähler<br />

zeigt ihnen, wie auch mit einem<br />

grossen, starken Wagen sehr sparsam gefahren<br />

wird.<br />

6 UND 8 ZYLINDER.<br />

Dellixe Sedan und Deluxe Cabriolets,<br />

5 Plätze.<br />

Sehr günstige Verkaufspreise.<br />

ÄUTOMOBIIE<br />

BORO U. WERKSTÄTTE: PFLANZSCHULSTR. 9. ZÜRICH. TEL. W.7M<br />

AUSSTELLUNG: THEATERSIRASSE 12. BEIM CORSO. TEL ».«00<br />

Bewährtes Schweizer Erzeugnis<br />

Für alle Wagentypen sofort lieferbar<br />

ACCUMULATORENFABRlk: A.G.<br />

BASEL Mühlegraben 3<br />

Telephon 23364<br />

Schutz dem Polster!<br />

Ein Auto»Polster hält nur selten die<br />

Lebentdauer eine» Wagen» dur*.<br />

Darum lind Pollterüberzüfe — »oa<br />

itj Hand des Fadinianns anf epaut —<br />

'unerfässüch. Wir haben uns in der<br />

Anfertigung solcher spezialisiert,<br />

passen ti? in kurxer Frist an und<br />

berechnen 1 nur mäsaige Preise. Verlangen<br />

Sie doch einmal un»er»ind»<br />

lieh Offerte.<br />

MÜLLBR


N


6 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 2. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 80<br />

Störungen in den Feldspulen der<br />

Lichtmaschinen<br />

(Nachdruck verboten.)<br />

Die Lichtmaschine ist ein einfacher Nebenschlussgenerator,<br />

bei dem die Felder nicht<br />

durch permanente Magnete, sondern durch<br />

Elektromagnete erregt werden, Bei der einmaligen<br />

Erregung eines Elektromagneten<br />

durch elektrischen Strom bleibt im Eisen des<br />

Magneten immer ein Rest von Magnetismus<br />

zurück, der genügt, aus der Maschine durch<br />

Drehen des Ankers eine gewisse Anfangsenergie<br />

herauszuholen. Geht dieser Anfangsstrom<br />

durch die Feldwicklung, so verstärkt er<br />

den Magnetismus der Pole und erhöht zur<br />

gleich den im Anker erzeugten Strom, bis die<br />

Maximalleistung erreicht ist. Man nennt diesen<br />

Vorgang Selbsterregung. Nun ist auch<br />

bei der Lichtmaschine eine Stromregulierung<br />

erforderlich, da sie ja auch bei massiger Geschwindigkeit<br />

des Fahrzeuges genügend<br />

Strom für die Beleuchtung und die Zündung<br />

liefern muss, andererseits aber bei hohen<br />

Touren vor einem Ueberiluss an Strom zu<br />

schützen ist. Die Stromregulierung beruht<br />

auf dem Prinzip der sogenannten dritten<br />

Bürste, welches Prinzip eine Veränderung der<br />

magnetischen Feldstärke bewirkt, einfach dadurch,<br />

dass eine dritte Bürste am Lichtmaschinenkollektor<br />

die Regulierung der Strommenge<br />

vornimmt.<br />

Die Feldspulen der Lichtmaschine, die also<br />

die Erregung der Elektromagnete vornehmen,<br />

können vielfach zu einem Versagen der<br />

Stromerzeugung Veranlassung sein.<br />

Einige ihrer Störungsmöglichkeiten<br />

sollen hier behandelt werden:<br />

Zunächst können die Feldspulen Kurzschluss<br />

haben, hervorgerufen durch beschädigte oder<br />

mangelhafte Isolierung, etwa dadurch, dass<br />

die Spulen beim Einsetzen der Polschuhe<br />

oder anderer Teile der Lichtmaschine gequetscht<br />

wurden. Sind dabei nur wenige Windungen<br />

beschädigt und kurzgeschlossen worden,<br />

so ist eine Störung kaum zu bemerken.<br />

Scheiden aber eine grössere Anzahl Feldwindungen<br />

durch Kurzschluss aus, so vermindert<br />

sich der Ladestrom oder fällt ganz fort. Um<br />

festzustellen, ob Kurzschluss vorliegt, wird<br />

zunächst der Feldspulenstrom gemessen. Ist<br />

er anormal hoch, so ist in den Feldspulen<br />

Kurzschluss vorhanden. Um die betreffende<br />

beschädigte Spule zu finden, wird das Isolierband<br />

an der Verbindung der beiden Spulen<br />

abgenommen, um jede Spule einzeln prüfen<br />

zu können. Die Spule, die die grössere Strommenge<br />

braucht, hat Kurzschluss. Abhilfe<br />

schafft man durch Ersatz der schadhaften<br />

Spule.<br />

Beim Masseschluss der Feldspulen treten<br />

ähnliche Erscheinungen wie vorerwähnt auf.<br />

Auch hier trägt eine mangelhafte oder beschädigte<br />

Isolierung die Schuld. Es können<br />

aber auch Metallteilchen zwischen Feldspule<br />

und Gehäuse oder Polschuhen vorhanden<br />

sein, die zu beseitigen sind. Um den Masseschluss<br />

als solchen zu erkennen, werden beide<br />

Enden der Feldspulenwicklungen getrennt,<br />

und nun legt man eine Prüflampe zwischen<br />

Wicklung und Gehäuse an. Hat man den<br />

Masseschluss gefunden, so ist die Feldspulenwicklung<br />

neu zu isolieren oder gegebenenfalls<br />

die schadhafte Spule auszutauschen.<br />

Bei einer Unterbrechung im Feldspulenstromkreis<br />

ladet die Lichtmaschine nicht. Die<br />

Ursache der Unterbrechung liegt in schadhaften<br />

Lötstellen an den Verbindungen begründet,<br />

oder die Windungen sind durch zu<br />

hohe Beanspruchung oder durch Unfall unterbunden.<br />

Um den Fehler aufzufinden, trennt<br />

man die Enden der Feldspulenwindungen,<br />

und nun wird der Feldstrom gemessen. Ist<br />

der Stromkreis unterbrochen, so steht entsprechend<br />

der Stromdurchgang auf Null. Das<br />

Isoliersband an den Windungen der Spulen<br />

wird entfernt, um jede Spule einzeln nachprüfen<br />

zu können. Findet sich der Bruch an<br />

einer aussenliegenden Bruchstelle, so kann er<br />

leicht repariert werden; liegt er aber innerhalb<br />

der Spule, so muss man diese erneuern.<br />

Eine ausgebrannte Feldspule verändert die<br />

Ladewirkung der Lichtmaschine. Man erkennt<br />

sie daran, dass ihre Isolation verkohlt<br />

oder ausgebrannt ist. Das Aussehen der Spule<br />

rührt daher, dass die Lichtmaschine mit offenem<br />

Stromkreis lief oder einen zu hohen,<br />

Widerstand im Stromkreis hatte. Hierdurch<br />

entsteht eine anormal hoch ansteigende Voltstärke<br />

und damit auch ©ine starke Erhöhung<br />

des Feldstromes. Die dabei auftretende Ueberhitzung<br />

führt zum Verkohlen oder Verbrennen<br />

der Spule.'. Bevor neue Feldspulen eingebaut<br />

werden, sind alle Leitungen im Ladestromkreis<br />

nachzusehen, desgleichen auch alle Verbindungen<br />

und insbesondere die Batterieklemmen.<br />

Eine falsch angeschlossene Feldstpule verursacht<br />

zu geringen oder gar keinen Strom, obwohl<br />

dabei vielleicht der Feldstrom normal<br />

ist. Um den Fehler zu entdecken, schaltet<br />

man die Feldspulenwicklung in einen Batteriestfbmkreis<br />

ein. Hierauf legt man einen<br />

kleinen Kompass aussen an der Lichtmaschine<br />

erst an den einen und dann an den anderen<br />

Pol an. Der Kompasszeiger soll einmal nach<br />

Süd, das andere Mal nach Nord weisen. Ist<br />

die Feldspule falsch eingesetzt, so werden<br />

beide Pole die gleiche Polarität zeigen.<br />

Ist die Polarität vertauscht, so klappern die<br />

Kontakte am Rückstromunterbrecher, ausserdem<br />

tritt starke Funkenbildung auf. Der<br />

Amperemeter zeigt unregelmässige Entladung<br />

an. Vertauschte Polarität beruht auf<br />

falschen Batterieanschlüssen, und zwar sind<br />

sie möglicherweise bei einer Prüfung der<br />

Lichtmaschine vertauscht worden. Zur Ermittlung<br />

des Fehlers wird der Motor abgestellt,<br />

und hierauf schaltet man alle Lampen<br />

ein. Jetzt soll der Amperemeter am Armaturenbrett<br />

Entladung anzeigen. Steht er auf<br />

Ladung, so sind die Batterieanschlüsse umzuwechseln.<br />

Weist der Amperemeter auf<br />

Entladung, so sind wohl die Batterieanschlüsse<br />

richtig, jedoch hat die Lichtmaschine vertauschte<br />

Polarität. Zur Beseitigung des Mangels<br />

werden die Batterieanschlüsse gewechselt.<br />

Hierauf schliesst man die Kontakte des<br />

Rückstromunterbrechers für einen Augenblick,<br />

womit sich die Polarität der Lichtmaschine<br />

richtig einstellt.<br />

Lose Polschuhe verursachen Geräusche in<br />

der Lichtmaschine und führen zu Schleifspuren<br />

in den Ankerlamellen. Der Grund liegt in<br />

losen oder gebrochenen Befestigungsschrauben<br />

der Polschuhe. Zur Reparatur wird der<br />

Anker abgenommen, dann presst man die Polschuhe<br />

mit einer geeigneten Vorrichtung gegen<br />

das Gehäuse und zieht die Schrauben<br />

fest an. Ein Blick auf den Anker stellt fest,<br />

ob Ankerkern oder Ankerwicklung beschädigt<br />

ist.<br />

Ladet die Lichtmaschine nicht, so sind<br />

unter Umständen die Leitungen unterbrochen,<br />

und zwar ist es möglich, dass die Anschluss-<br />

(Fortsetzung Seite 7.)<br />

Dass für die an den nächstjährigen Mo«<br />

dellen vielfach vorgesehenen Hypoid Hin*<br />

terachsen SpezialSchmiermittel nötig wer"<br />

den, um einen befriedigenden Betrieb zvt<br />

ermöglichen.<br />

Es sei ein neuer Prozess zum Herstellen<br />

eines galvanischen Ueberzugs aus korrosionsfesten<br />

Tungsteinlegierungen entwickelt<br />

worden, der sehr dicht und widerstandsfähig<br />

sein soll und 35—50 Prozent<br />

Tungstein enthält. Durch Erhitzung in<br />

kohlestoffhaltigen Gasen soll es möglich<br />

sein, das Tungsteinmetall in ein Karbid<br />

von der Härte 9J5 (Diamant = 10) zu verwandeln,<br />

das erst bei einer Temperatur<br />

von 2800 Grad schmilzt und durch seine<br />

Eigenschaft sich in der Automobiltechnik<br />

da und dort einführen dürfte.<br />

Ein Amerikaner habe sich einen Kolben<br />

patentieren lassen, dessen wesentliches<br />

Merkmal in einer in seinem Innern angebrachten<br />

Oeltasche bestehe, deren Inhalt<br />

durch die Kolbenbewegung abwechslungsweise<br />

an den Kolbenboden und die Kolbenwände<br />

geschleudert wird und damit einen<br />

besseren Wärmeabfluss vom Kolbenboden<br />

gewährleistet.<br />

Dass man im Aethyl-Nitrat ein Antiklopfmittel<br />

für Dieselöle gefunden habe»<br />

das sich bei einer 25prozentigen Zugabe<br />

dieser Substanz zum Gasöl der Zündverzug<br />

desselben auf einen Drittel des ursprünglichen<br />

Wertes, also z. B. von 0J003<br />

auf OftOl Sek. verkürzt.<br />

Von einem neuen Instrument zum Messen<br />

der Dicke von Autoläckschichten, das<br />

im wesentlichen aus einem aussen an die<br />

Lackschicht zu haltenden Teil und einer<br />

in diese eindringenden sehr feinen Nadel<br />

besteht, die einen elektrischen Stromkreis<br />

von geringer Intensität schliesst, sobald<br />

sie mit Karosserieblech in Kontakt kommt,<br />

worauf man am Instrument abliest, wie<br />

weit die Nadel bis dahin eindrang.<br />

Dass die Vorteile der unabhängigen Abfederung<br />

der Vorderräder, wie gerüchtweise<br />

verlautet, nunmehr in Bälde auch<br />

den Käufern oder Besitzern von Balillas<br />

zugänglich gemacht werden sollen.<br />

ROLLSY<br />

MOTOR OIL<br />

OSRAM<br />

B1LUX<br />

AM6ÜA<br />

Sei auf Deine Sicherheit und Bequemlichkeit<br />

bedacht! Verwende Osram* Auto-Lampen,<br />

im Scheinwerfer Osram-Bilux und an<br />

allen anderen Brennstellen die bewährten<br />

Osram-Typen, die es für jeden Wagen gibt.<br />

entspricht allen Anforderungen<br />

höchste Schmierkraft<br />

REO<br />

rassiger Antrieb<br />

für vorzügliche<br />

Obenschmierung<br />

Gunstige Occasion!<br />

SAURER<br />

Type 3 BLP, mit moderner 30pI. Pullman-Karosserie,<br />

nur 70 000 km gefahren, wegen Betriebsänderung sofort<br />

billig abzugeben. Günstige Zahlungsbedingungen.<br />

Anfragen unter Chiffre Z3971 an die 12028<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />

Billig zu verkaufen<br />

Camionnette<br />

1—1,2 Tonnen, ganz neu. 10711<br />

Nachfragen gefl. unter Chiffre 15619 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

HORCH<br />

12 Zylinder, nur 48 000 km gefahren, sehr gut<br />

unterhalten. — Anfragen unter Chiffre D 5884 Q<br />

an Publicitas, BaseL 73713<br />

Werben...<br />

mit Erfolg für eine Ware<br />

oder eine Sache werben, dazu<br />

braucht es riel Erfahrung,<br />

kommerzielles Wissen und<br />

technisch-künstlerisches<br />

Können. Mit einem Wort:<br />

Fachleute. — Schenken Sie<br />

uns Ihr Vertrauen! Wir bringen<br />

neues Leben in Ihre<br />

Reklame; wir reorganisieren<br />

Ihren Betrieb und heben<br />

damit Ihre Rendite.<br />

Werbezentrale für Handel o. Industrie, Zürich 7, llienstr. W<br />

Beste Referenzen zur Verfügung<br />

ERNST HÜRLIMANN, WÄDENSWIL<br />

ABTEILUNG: OELE und BENZINE<br />

Räder • Achsen • Gehäuse<br />

Modernste Spezialwerkstätte fürs<br />

RICHTEN<br />

und Instandstellen von Felgen, Scheiben- und Drahtspeichenrädern,<br />

Vorder- und Hinterachsen, Diff.-<br />

Wellen eto. Großes Lager in Drahtspeichen beliebiger<br />

Stärke und Länge. - Zwanzigjährige Erfahrung.<br />

Z 0 R I C H 8, Dufourstrasse 201<br />

Tel. 46.868 - Außer Geschäftszeit! Tel. 911.105


N°80<br />

FREITAG, 2. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

leitimg am Anker reibt oder dass sie beim<br />

Einbau der Lichtmaschine verklemmt oder<br />

beschädigt wurde. Die Leitungen untersucht<br />

man mit Hilfe einer Prüflampe. Ist der<br />

Schaden aufgefunden, so wird er durch Isolation<br />

beseitigt, bzw. durch Einziehen einer<br />

neuen Leitung behoben. Die neue Leitung ist<br />

so zu befestigen, dass sie mit dem Anker<br />

nicht in Berührung kommen kann.<br />

Wenn wir also an der Lichtmaschine irgendwelche<br />

Störungen feststellen, wenn sie<br />

versagt, oder wenn störende Geräusche zu<br />

bemerken sind, so wird man an Hand der<br />

vorangegangenen Ratschläge zunächst die<br />

Feldspulen daraufhin zu prüfen haben, ob sie<br />

nicht Sitz und Ursache des Versagens der<br />

Lichtmaschine sind. Die Reparaturen an<br />

den Feldspulen können sich im grossen und<br />

ganzen nur darauf beschränken, dass Isolationsfehler<br />

an den Zuleitungen oder falsche<br />

Anschlüsse beseitigt und richtiggestellt werden.<br />

Sind die Feldspulen selbst innerlich beschädigt,<br />

so hat es keinen Zweck, diese Schäden<br />

durch irgendwelche Eingriffe beseitigen<br />

zu wollen. In solchen Fällen ist es richtiger<br />

Und führt schneller zum Ziel, wenn man gerade<br />

die f eidspulen erneuert oder auswechselt.<br />

N.<br />

Praktische<br />

W^nke<br />

Um ein festsitzendes Schwimmergehäuse<br />

oder irgend einen andern zylindrischen Teil,<br />

der sonst keinen Halt bietet, loszuschrauben,<br />

bedient man sich mit Vorteil eines Lederriemens.<br />

Man legt ihn um das Gehäuse, zieht<br />

sein Ende durch die Metallschlaufe, worauf<br />

man ihn so fest als möglich spannt und nun<br />

das freie Ende als Handgriff benützt, um das<br />

widerspenstige Gewinde schliesslich doch zu<br />

besiegen. In hartnäckigen Fällen kann man<br />

den Riemen noch mit Kolophonium einreiben,<br />

was einen bessern Halt gewährleistet und die<br />

Politur des Schwimmergefässes nicht zerkratzt,<br />

-b-<br />

Feinreibahlen. Um eine Bohrung nach dem<br />

Ausreiben noch ganz besonders genau auszuführen,<br />

bedient man sich mit Vorteil einer<br />

einschneidigen Spezialreibahle. Diese bestellt<br />

aus einem zylindrisch geschliffenen Führungskörper,<br />

aus dem eine einzelne Schneide<br />

um ungefähr 0,02 mm vorragt, die nachgeschliffen<br />

und hierauf nachgestellt werden<br />

kann. Die hohe Genauigkeit der damit bearbeiteten<br />

Bohrungen hat ihre Begründung<br />

darin, dass die Führung des Werkzeuges<br />

durch den zylindrischen Führungsteil geschieht<br />

und nicht durch die Schneiden wie<br />

bei gewöhnlichen Reibahlen. Für jede Bohrung<br />

ist allerdings eine eigene Feinreibahle<br />

notwendig, da sich die Nachstellung nicht<br />

auf die Verwendung für grössere Bohrungen<br />

ausdehnen lässt<br />

-b-<br />

Ratseihafter Gummischwund. Gelegentlich<br />

macht ein Automobilist die eigenartige Beobachtung,<br />

dass der Reifen an einem einzigen<br />

Rade sich in ganz ungeheurer Weise abnutzt,<br />

während die übrigen drei Reifen nur ganz<br />

normale Gebrauchserscheinungen zeigen. Eigentlich<br />

ist die Geschichte gar nicht so sehr<br />

rätselhaft, und es ist beinahe verwunderlich,<br />

dass der Fahrer nicht schon vor längerer<br />

Zeit gemerkt hat, dass an seinem Wagen<br />

etwas nicht stimmte, dass er gelegentlich<br />

zum Schleudern neigte, was vorher nicht der<br />

Fall war. Die Sache ist nämlich wahrscheinlich<br />

die, dass das Rad, dessen Pneu sich so<br />

stark abnutzt, viel kräftiger als die andern<br />

Räder gebremst wird, ja vielleicht bei starkem<br />

Bremsen sogar blockiert wird. Jedes<br />

Bremsen aber kostet, wie man ja weiss,<br />

Gummi. Wenn also sich die angegebene Erscheinung<br />

bemerkbar macht, so ist anzunehmen,,<br />

dass aus irgend welchen Ursachen die<br />

Bremse des betreffenden Rades sich in ihrer<br />

Einstellung verändert hat, viel zu kräftig<br />

bremst. Dem Fehler, der .leicht die böse<br />

Schleudergefahr auslösen kann, ist natürlich<br />

ohne Schwierigkeit abzuhelfen. Wer in einer<br />

grössern Stadt wohnt, tut am besten," wenn<br />

er zu einer ' der Kundendienststeilen der<br />

grossen Oelfirmen fährt. Hier, werden die<br />

Bremsen mit Hilfe genauer Kontrollapparate<br />

vollkommen gleichmässig eingestellt und das<br />

sogar völlig kostenlos.<br />

T««l»n<br />

*•»<br />

eck<br />

«•«al<br />

Frage 9971. Benzinstandsmesser für den Wagen.<br />

Sie schrieben kürzlich und ebenso in einer weiter<br />

zurückliegenden Nummer der A.R. von neuen Benzinstandsmessern,<br />

die auf elektrischem Wege, funktionieren.<br />

Nun sah ich schon ein anderes Messgerät<br />

an einem älteren Lancia-Wagen, dessen Arbeitsweise<br />

mir nicht genau bekannt ist. Könnten Sie mir<br />

darüber genaueren Aufschlug» erteilen? Es handelt<br />

sich um den unter dem Namen Isfivex vertriebenen<br />

•^enzinst'andsmesser. E. H. in B.<br />

Antwort: Der erwähnte Benzinstandsmesser<br />

arbeitet folgendermassen: Im Benzintank befindet<br />

sich kein Mechanismus irgendwelcher .Art, sondern<br />

lediglich ein unten offenes Tauchrohr. Öieses Tauchrohr<br />

hat an seinem oberen Ende zwei Anschlüsse,<br />

wovon der eine zur Benzinuhr und der andere zu<br />

einer Hähdpumpe führt. Pumpt man nun mit der<br />

ÄÜTOMOBIL-HEVUE<br />

Handpumpe Lnft in das Tauchrohr, so verdrängt<br />

diese den Brennstoff aus ihm. Je höher der Luftdruck<br />

steigt, desto mehr Benzin wird aus dem Rohr<br />

verdrängt, bis es schliesslich keinen Brennstoff, sondern<br />

nur noch Luft enthält Pumpt man weiter, so<br />

treten die Luftblasen einfach unten beim Rohr aus<br />

Und steigen durch das Benzin auf; der Druck im<br />

Anfrage 620. Inwieweit ist der Automobilist bei<br />

Schema der älteren Ausführung dieser Benzinuhr. Unfällen haftbar, die anlässlich einer Kollision mit<br />

Instrument und Pumpe sind- noch voneinander getrennt.<br />

1) Luftpumpe; 2) Messgerät; 3) T-An-seinen Radfahrerweg benutzt hatte? Hierin hatte<br />

einem Radfahrer entstanden ist, wenn derselbe nicht<br />

schlußstück des Tauchrohree.<br />

Meßsyetem aber erhöht sich nicht mehr.<br />

Die Messuhr misst nun lediglich den Luftdruck<br />

im Tauchrohr. Sobald ihr Zeiger beim<br />

Pumpen nicht mehr steigt, ist das ganee<br />

Tauchrohr mit Luft gefüllt. Da der hiebei erreichte<br />

Luftdruck dem Flüssigkeitsstand im Benzintank<br />

proportional ist, kann man das empfindliche<br />

Manometer für den zugehörigen Tank in Liter<br />

Brennstoff eichen. Bei neueren Ausführungen sind<br />

Pumpe und Messuhr zu einem Aggregat zusammenzefasst.<br />

-b-<br />

Fragt 9972. Ermittlung der Motordrehzahl aus<br />

der Fahrgeschwindigkeit. Ich kaufte im vergangenen<br />

Herbst einen alten Wagen, den ich selbst komplett<br />

überholte. Nun möchte ich, neugierig wie ich<br />

bin v auch die Drehzahl des Motors kennen, die man<br />

mir bisher nicht mitteilen konnte. Läset sie eich<br />

nun nicht in anderer Weise ausrechnen? Ich denke<br />

mir, es müsste doch beispielsweise möglich sein,<br />

sie aus der Fahrgeschwindigkeit zu ermitteln. Wie<br />

muss ich da vorgehen? F. Z. in A-<br />

'Antwort: Es ist eehr wohl möglich, die Motordrehzahl<br />

aus der Fahrgeschwindigkeit zu bestimmen,<br />

falls man das Uebersetzungsverhältnis der<br />

Hinterachse kennt. Soll neben dem direkten auch<br />

ein niedrigerer Gang berücksichtigt werden, eo<br />

müsste man auch das Uebersetzungsverhältnis im<br />

Getriebekasten kennen. Die Formel für die Berechnung<br />

der minutlichen Motordrehzahl im direkten<br />

Gang lautet<br />

V X Ui X 265 X s<br />

= Umdrehungen/Minute.<br />

R<br />

Hierin bedeuten V die Fahrgeschwindigkeit in<br />

km/St., TTi die Hinteracheüheräetzung, die gewöhnlich<br />

zwischen 4 und 6 schwanken wird, weiter<br />

R den Rollradius der Reifen der Treibräder in cm.<br />

Infolge der Eindrückung des belasteten Pneus ist<br />

dieser Radius um etwa 1—2,5 cm kleiner als der<br />

Halbmesser des unbelasteten Pneus, s stellt ein*i<br />

Koeffizienten dar, welcher den Schlupf der Treibräder<br />

berücksichtigt, da sich durch ihn die Motordrahzähl<br />

noch etwas erhöht. Auf guten, trockenen<br />

Strassen ist er allerdings gering und kann •vernachlässigt<br />

werden. Auf na-ssen Straesen beträgt<br />

er 2—5% so dass s = 1,02 bis 1,05 ausmacht.<br />

•Wenn die Motordrehzahl aus der Geschwindigkeit«<br />

in einem niedrigeren Gang errechnet werden<br />

soll, so muss obige Formel noch mit einem Paktor<br />

Us multipliziert werden, welcher der Uebersetzung<br />

im Getriebekasten entspricht. Handelt es<br />

sich um einen Schnellgang, so wird dieser Faktor<br />

kleiner als 1; im andern Fall ist er grösser als 1.<br />

Beispiel: V = 100 km/St., Ui = 12:65,<br />

R, = 36 cm, e = 1,00, d. h. kein Schlupf. Fahrt<br />

im direkten Gang.<br />

100 X 65 X 265 X 1,00<br />

4000 TJ/Min.<br />

fit<br />

12 X 36.<br />

• ••<br />

futisf.<br />

«•»<br />

'«eck<br />

ich letzthin einen «kleinen Fall >, der allerdings<br />

keine erheblichen Folgen hatte:<br />

Die Strasse zwischen P. (Unterführung) und<br />

Dorf M. ist neu erstellt worden, breit, eben, mit<br />

MakJcadambelag. Nun hatte die Baudirektion den<br />

genialen (!) Gedanken, diese breite Bahn wieder zu<br />

beschneiden, indem sie ca. alle 4 m einen Zementsockel<br />

setzte. Runde Sockel, ca. 60 cm hoch, armiert,<br />

weiss gestrichen, wodurch die Fahrbahn wieder<br />

auf « Normalbreite » gedrängt wurde. Die Radfahrer<br />

sollen (!) von jetzt ab hinter den Sockeln<br />

fahren, Raum ca. 1,50 in, links und rechts von der<br />

Strasse. Bei Befahren dieser Strecke wollte es der<br />

Zufall,. dass ich einen Radfahrer streifte, der auf<br />

der Autobahn und nicht hinter den Sockeln fuhr.<br />

Mit ein paar Kratzern ging die Sache ab und ist<br />

erledigt.<br />

Wie würde sich nun die rechtliche Frage gestalten,<br />

wenn ein ernsterer Unfall sich ereignet<br />

hätte? T. F. in L.<br />

Antwort: Art. 71 der Vollziehungsverordnung<br />

zum M.F.G. bestimmt, dass der Radfahrer<br />

verpflichtet ist, vorhandene Fahrradstreifen zu benützen.<br />

Die Zuwiderhandlung gegen diese Vorschrift<br />

zieht in erster Linie die polizeiliche Straffälligkeit<br />

des Radfahrers nach sich. In zivilrechtlicher<br />

Hinsieht hat jedoch die Uebertretung dieses<br />

Verbotes keineswegs eine völlige Befreiung des Automobilführers<br />

zur Folge. Vielmehr ist von Fall zu<br />

Fall festzustellen, ob und in welchem Umfange den<br />

Motorfahrzeugführer an der Kollision mit einem in<br />

dieser Weise vorschriftswidrig fahrenden Radfahrer<br />

ein Mitverschulden trifft. Erkennt der Motorfahrzeugführer<br />

diesen rechtzeitig, so berechtigt ihn dies<br />

selbstverständlich nicht, nun einfach sorglos weiterzufahren,<br />

ohne ihm die nötige Beachtung zu schenken.<br />

Anders ist die Beurteilung, wenn sich die Kollision<br />

z. B. in einer Kurve ereignet hat, die unter<br />

Umständen auch noch wenig übersichtlich ist. Der<br />

Motorfahrzeuglenker soll damit rechnen dürfen,<br />

dass sich vor ihm kein langsamer fahrendes Fahrzeug<br />

befindet und dass er demzufolge mit einem<br />

entsprechenden Tempo fahren darf. Trifft er nun<br />

in der Kurve unerwarteterweise auf einen verkehrswidrig<br />

fahrenden Radfahrer und kann er nicht<br />

mehr rechtzeitig anhalten, so wird wohl das ausschliessliche<br />

Verschulden beim Radfahrer liegen.<br />

Die Uebertretung von Art. 71 VV. wird u. E. immer<br />

dazu führen müssen, mindestens ein Mitverschulden<br />

des Radfahrers anzunehmen.<br />

Permanenter<br />

XI UtOtnCli*JCt<br />

TS'&JM*<br />

Tel<br />

Badenerstr. 527, ZÜRICH<br />

7O.777<br />

Autohalte<br />

Zu verkaufen<br />

1 BERNA-Lastwagen<br />

Type G 4, 5—8 Tonnen, auf Pneus 40X8".<br />

1 BERNA-Lastwagen<br />

Type G 3a, 5 Tonnen, vorn auf Pneus, hinten<br />

auf Hohlgummi.<br />

1 BERNA-Lastwagen<br />

C 2, 4 Tonnen, vorn auf Pneus, hinten auf<br />

Hohlgummi.<br />

Alle drei Wagen in gutem, fahrbereitem Zustand,<br />

günstig abzugeben. — Äsichügung jederzeit bei:<br />

12349 A Beck & Co., Mühle, Landshut-Utzenstorf.<br />

Zu kaufen, gesucht<br />

m Qualitätswagen<br />

Occasion, Limousine<br />

4/5plätzig, Modell 36 oder 35.<br />

Offerten unter Chiffre 54 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zukaufen<br />

gesucht<br />

so) 2 bis 3<br />

CHRYSLER<br />

An Zahlung- müsste Occasions-FIAT<br />

genommen Schneekette<br />

werden. 12575<br />

Offerten unter Chiffre für BABY-FORD. 73732<br />

15620 an die<br />

M. Meyer, Neuackerstr. 10,<br />

Automobil-Revut, Bern. Zollikerberg bei Zürich.<br />

Lieferungswagen<br />

älterer Jahrgänge (1927 bis<br />

1930), mechanisch gut er-mihalten. — Offerten mit Tragkraft ca. 1000 kg.<br />

geschlossenem Kasten,<br />

genauen Angaben u. Preis Nur guterhaltener, neue-<br />

Wagen als Occasion<br />

unt. Chiffre 51 an dierer<br />

Automobil-Revue, Bern. wird gekauft.<br />

Eilofferten unter Chiffre<br />

50 an die<br />

Zukaufen<br />

gesucht<br />

ca. 2000 kg<br />

la. Auto-Oel<br />

Zukaufen<br />

gesucht<br />

80,81) ein<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Zukaufen<br />

gesucht<br />

1 Skihalter<br />

Billig zu verkaufen -<br />

einige schöne, wenig gefahrene<br />

6-bis7-PlätzerWagen<br />

Spicher & Co, Bahnhof-Garage, Friboura. Tel. 17.00.<br />

Oceasion zu verkaufen<br />

5-Tonnen-Wagen<br />

SAURER<br />

80,81) mit 30-Plätzer-Karosserie, 5-Meter-Ladebrücke,<br />

Schnellgang und Schmutzbremse, sehr wirtschaftlicher<br />

Wagen.<br />

Offerten unter Chiffre 61 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Wenn Sie sich am<br />

eine Stelle bewerben<br />

dann vergessen Sie<br />

nicht, daß wahrscheinlich<br />

eine grosse Zahl<br />

Offerten eingehen und<br />

Sie zu Ihrem eigenen<br />

Vorteil die<br />

Beantwortung er»<br />

leichtern können,<br />

Indem Sie der Offerte<br />

ein frankiertes Kuvert<br />

mit Ihrer Adresse beifügen.<br />

Administration der ,,Automobil-Revue",<br />

Bern.<br />

>•••••••••••••••••••••••»•••••••<br />

• Routiniertem Techniker oder Kaufmann wird<br />

] \ Beteiligung an aussichtsreichem Unternehmen (<br />

der Lastwagen r und Traktorenbranche mit<br />

bei aktiver Mitarbeit per sofort geboten. —<br />

Eventuell auch passive Beteiligung. Schriftl.<br />

Anfragen an das Treuhandbureau<br />

R.Maneter, Zur loh 2, Tödistrasse 47<br />

Saurer<br />

Lastwagen<br />

3-T.-Kipper I<br />

neu revidiert, wird umständehalb,<br />

billig verkauft.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

Z 3955 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.<br />

2 neue<br />

Fr. 50.000.—<br />

f-W V W V^V^^^^ • • • • • • • • • • • • • • • • • • V V V T^<br />

D. K. W.<br />

Cabriolets, 4 PL, m. Stahlblechkarosserien,<br />

Schweizer<br />

Ausführg., ohne Preisaufschlag<br />

zu verkaufen.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

15622 an die 12840<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

80) Jung., tticht. u. solid.<br />

Gärtner-Chauffeur<br />

sucht Stelle. Derselbe ist<br />

mit mechanischen Arbeiten<br />

vertraut. Gute Zeugnisse<br />

und Referenzen zu Diensten.<br />

— Off. sind zu rieht,<br />

unter Chiffre 59 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Jahrg. 1932, gelöst für 36,<br />

7,6 PS, 44000 km, frisch<br />

gespritzt, in gutem Zustand,<br />

zu. Fr. 1400.—.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

63 an die<br />

Dieses stabilisierte Mineralöl, wird<br />

dem Spiel des Motors angepasst.<br />

Sommer u. Winter das gleiche Oel!<br />

Gen.-vertr. 1. d. Schweiz: J. Sehnyder, St. Niklausstr. 54, Solothorn<br />

STELLEN-MARKT<br />

79,80) Guteingeführte Firma der Ersatzteilbranche<br />

sucht' tüchtigen<br />

ANGESTELLTEN<br />

welcher den Einkauf selbständig zu besorgen hat<br />

und Erfahrung im Umgang mit der Kundschaft besitzt.<br />

Engl. und französ. Sprachkenntnisse erwünscht,<br />

Eintritt nach Uebereinkunft. — Offerten mit Angabe<br />

der Gehaltsansprüche, Zeugniskopien sowie<br />

Photo erbeten unter Chiffre 44 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Tüchtigem, fleissigem Arbeiter mit guten Zeugnissen<br />

oder Referenzen wird in gutbeschäftigtem<br />

Unternehmen vieljährige<br />

Dauerstellung<br />

geboten, bei Uebernahme einer Hypothek auf<br />

Wohnhaus im Betrag von Fr. 7000 bis 9000 (weit<br />

innert Assekuranz). Ernsthafte Interessenten<br />

erhalten nähere Auskunft unter Chiffre 15610<br />

durch die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

AUTOMECHANIKER CHAUFFEUR<br />

79,80) mit 12jähr. Praxis,<br />

80) Wegen Nichtgebrauch<br />

79,80) bestandenen Alters,<br />

sucht Stelle als Vorarbeiter<br />

oder Mechaniker. Su-<br />

Praxis, in sämtl. Haus-<br />

zu verkaufen:<br />

m. 15jähriger, unfallfreier<br />

ADLER<br />

chender war 4M Jahre u. Gartenarbeiten bewandert,<br />

Deutsch u. Französ.<br />

Vorarbeiter und ist mit<br />

allen Repar. sowie elektr. sprech., sucht Beschäftigung<br />

jeder Art, auch auf<br />

Schweissen und Spenglerarbeiten<br />

bestens vertraut<br />

TRUMPF<br />

Lieferungs- od. Lastwagen.<br />

Prima Zeugnisse u. Referenzen.<br />

— Offerten unt. ferenzen zu Dienst Offert,<br />

Prima Zeugnisse u. Re-<br />

Chiffre 48 an die unt. Chiffre 47 an die<br />

Automobil-Revue, Bern. ' Automobil-Revue, Bern.<br />

Tüchtiger, solider, fachmännischer<br />

Fahrer, gelernter<br />

MECHANIKER,<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

sucht Stelle als<br />

Chauffeur<br />

auf Luxus- oder Lastwagen.<br />

Wenn möglich auf<br />

Lastwagen. Prima> Zeugnisse<br />

und Referenzen vorhanden.<br />

— Offerten unter<br />

Chiffre 73686 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

CHAUFFEUR<br />

80,82) 28 J. alt, solid u.<br />

zuverlässig, sucht Stelle in<br />

Privat, Hotel od. Kuranstalt<br />

etc. Deutsch, Franzu.<br />

Engl. sprech., gut vertraut<br />

in Wagenpflege und<br />

kl. Reparaturen. Zeügn.<br />

u. Refer. zu Dienst. Frei<br />

ab 15. Okt. Offerten erbet<br />

unt. Chiffre 34 an die<br />

Automobil-Revue. Bern,


ft AUTOMOBIL-REVUE FREITAG. 2. OKTOBER <strong>1936</strong> 80<br />

Die Strasse im Wandel der Zeit<br />

Hierüber finden wir in einem Aufsatz «Die<br />

grosse Aufgabe » in der « Strasse » folgende<br />

interessante Gedanken:<br />

Die feudalen Zeitalter hatten bei allen ihren<br />

Anlagen Sinn für das Mehr-als-nur-Nützliche.<br />

Sie wussten zu repräsentieren, sie fühlten<br />

ihre Verpflichtung dazu. Die Macht und<br />

Grosse des Vaterlandes, der Vaterstadt<br />

musste auch in Strassenanlagen und öffentlichen<br />

Bauten zu deutlicher Geltung kommen.<br />

Das gelang.<br />

Immerhin verspüren wir Unterschiede, weil<br />

die Baugesinnung wechselte. Die Dome,<br />

Stadttore und Marktplätze der mittelalterlichen<br />

Zeit schuf eine Gemeinschaft; verhältnismässig<br />

kleine Städte von 10 000 bis 20 000<br />

Einwohnern errichteten unverhältnismässie<br />

grosse Bauten, deren unvergänglichen Zauber<br />

wir ehrfürchtig bestaunen. Mit der grossen<br />

Zeitenwende der Renaissance enden sie, der<br />

Individualismus siegt. Die Einzelperson errichtet<br />

sich (ihrer Familie), um vor Mit- und<br />

Nachwelt zu glänzen, Paläste, Hofkirchen<br />

und Prachtstrassen. Sie sucht dabei ihren<br />

eigenen Nutzen, will ihren Reichtum oder<br />

ihren Geschmack zeigen, ihrem eigenen oder<br />

ihrer Geliebten Vergnügen Genüge tun. Mit<br />

gewissen Einschränkungen finden wir an<br />

ihren Bauten Gefallen, ebenso an den prachtvollen<br />

Anlagen des Barocks. Wir bestaunen<br />

auch die kühle Grosse klassizistischer Strassenbauten.<br />

Mit noch gemischteren Gefühlen<br />

stehen wir dem gegenüber, was seit der Mitte<br />

des letzten Jahrhunderts entstand: den Strassendurchbrüchen<br />

im Paris Napoleons III., der<br />

Nichts unterscheidet es klarer von den vorhergehenden<br />

Zeiten als die Tatsache, dass die<br />

Entfernungen zwischen den Erzeugungsorten<br />

und den Stätten des Verbrauchs immer grösser<br />

wurden. Die Verbesserung der Verkehrsmittel<br />

beschleunigte die Reisen von Mensch<br />

und Gut. Sie verbilligte die Reisekosten. Immer<br />

weitere Gebiete wurden so miteinander<br />

verkehrsmässig und wirtschaftlich verflochten;<br />

die Arbeitsteilung wurde verfeinert. Der<br />

Verkehr nahm verhältnismässig und absolut,<br />

rasch zu. Diese Entwicklung ist ebensosehr<br />

ein Ergebnis der beginnenden und rasch fortschreitenden<br />

Technisierung, wie gleichzeitig<br />

eine Ursache für das Tempo ihres 'weiteren<br />

Vorwärtsschreitens.<br />

Diese Entwicklung, welche Einsichtige bereits<br />

zwischen 1825 und 1840 erkannten,<br />

wurde von fortschrittlich Gesinnten stürmisch<br />

begrüsst. Die Aufgaben aber, die zugleich<br />

den Erbauern der neuen Verkehrsmittel erwuchsen,<br />

wurden nicht erkannt. Das bürgerliche<br />

Zeitalter, das mit den Anfängen des technischen<br />

zusammenfällt, übersah sie. Das, was<br />

wir als besonders peinlich empfinden in der<br />

verfehlten Bauleistung der letzten hundert<br />

Jahre, ist das Versagen dieser Aufgabe gegenüber.<br />

Das Auseinanderklaffen zwischen<br />

Soll und Ist hat die Peinlichkeiten in der Landschaft<br />

und in den Städten hervorgerufen.<br />

Es mag zugegeben werden, dass die Aufgabe,<br />

vor die unsere Grossväter und Urgrossväter<br />

gestellt waren, auch dann schwer zu<br />

lösen gewesen wäre, wenn man sie selbst<br />

sofort erkannt hätte, weil es an Vorbildern<br />

Prachtstrasse am Ringe in Wien, der scho-fehlte und weil der Strasseribau, der im ausgehenden<br />

18. und im jungen 19. Jahrhundert<br />

so grosse Fortschritte gemacht hatte, nun<br />

plötzlich zurückblieb gegenüber dem neuent-<br />

nungslosen, gewaltsamen Umgestaltung Roms<br />

seit 1870.<br />

Wejin also mit dem liberalen Zeitalter auch<br />

nicht alles sofort aufhörte, so ist das, was<br />

seither geschaffen wurde, doch mit den Werken<br />

der vorhergehenden Zeiten nicht gleichzusetzen<br />

und schon gar nicht mit den repräsentativen<br />

Glanzleistungen des Altertums.<br />

Dies verstärkte Unbehagen kommt nicht etwa<br />

nur daher, dass das liberale Zeitalter keinen<br />

eigenwüchsigen Baustil mehr hervorbrachte,<br />

dass es im besten Fall Vergangenes nachahmte,<br />

ohne selbst schöpferisch zu werden.<br />

Das ist ein Grund, aber er entscheidet nicht.<br />

Wichtiger ist folgendes. Etwa vor hundert<br />

Jahren begann das technische Zeitalter.<br />

Der englische Bremsbelag]<br />

wickelten Verkehrsmittel, der Eisenbahn.<br />

Zwischen 1850 und 1900 verödete die Landstrasse.<br />

Einst Sammelbecken allen Verkehrs,<br />

des Nah-, des Mittel- und des Fernverkehrs,<br />

wurde sie erst auf den Mittel- und später<br />

(nach dem Ausbau der Klein- und Lokalbahnen)<br />

sogar auf den Nahverkehr beschränkt.<br />

Die wenigen repräsentativen Strassen im<br />

Lande und ihre zahlreichen Gegenstücke in<br />

der Stadt verloren ihre Funktion. Auf Strassen<br />

kamen schliesslich nur noch Milch-, Gemüse-<br />

und Obstfuhrwerke an. Torbauten,<br />

deren einstige Verteidigungsaufgabe schon<br />

längst gefallen war, und Triumphbogen hatten<br />

ihren Sinn eingebüsst. Viele sind als unzweckmässig<br />

empfunden und abgerissen worden;<br />

sie « standen nur im Wege ». Wem? Einem<br />

neuen Verkehr, der andere als die hergebrachten<br />

Wege in die Stadt fand.<br />

WÄ<br />

(Schluss folgt.)<br />

aftlfches<br />

Steigende Umsätze Im deutschen Motorfahrzeughandel.<br />

In den ersten 7 Monaten<br />

des laufenden Jahres stellt sich der Wert der<br />

zugelassenen Personenwagen auf 379,8 Mill.<br />

Rm. gegenüber 330,4 Mill. Rm. in der vorjährigen<br />

Parallelperiode. Im Juli beträgt der<br />

Wert der abgesetzten Personenwagen 62,7<br />

gegenüber 61 Mill. Rm. im Juli 1935. Die<br />

entsprechenden Wertsteigerungen betragen<br />

2,8 % für den Juli, bzw. 14,9 % für die ersten<br />

7 Monate dieses Jahres.<br />

Die finanziellen Auswirkungen der deutschen<br />

Autosteuerreform. Die Aufhebung der<br />

Verkehrssteuer für neu zugelassene Personenfahrzeuge<br />

bildet ein wichtiges Stück<br />

der von der nationalsozialistischen Regierung<br />

eingeschlagenen neuen Automobilpolitik.'Während<br />

die volkswirtschaftliche Wirkung<br />

dieser Steuerreform alsbald in einer<br />

raschen Zunahme von Beschäftigung und<br />

Produktion der Motorfahrzeugindustrie in die<br />

Erscheinung trat, ist ihre Rückwirkung auf<br />

den Steuerertrag in vollem Umfange erst später<br />

sichtbar geworden. Aus einer Untersuchung<br />

über die Kraftfahrzeugsteuer vor<br />

und nach ihrer Reform von 1933, die das<br />

Statistische Reichsamt veröffentlicht hat,<br />

geht hervor, dass das Aufkommen aus den<br />

Verkehrssteuern im Rechnungsjahr 1935<br />

trotz Aufhebung der Steuer für Personenwagen<br />

noch etwa zwei Drittel der Summe<br />

des Rechnungsjahres 1929 betrug. Der Rückgang<br />

des Steuerertrages, der durch das Ausscheiden<br />

von nicht abgelösten Personenwagen<br />

bisher eingetreten ist und noch weiterhin<br />

eintritt, dürfte in absehbarer Zeit aufgewogen<br />

werden durch das Mehraufkommen<br />

aus den neu hinzukommenden Lastwagen,<br />

Omnibussen usw., so dass in einigen Jahren<br />

wieder mit steigenden Steuererträgen zu<br />

rechnen Ist. Die Höhe der Steuereinnahmen<br />

stuft sich regional im allgemeinen von den<br />

industriellen zu den agrarischen Gebieten ab,<br />

doch besteht keine durchlaufende Parallelität<br />

zwischen Wirtschaftsstruktur und Steuerlös.<br />

Die Fordwerke in Oesterreich. Bekanntlich<br />

werden seit einiger Zeit zwischen den österreichischen<br />

Graef- und Stiftwerken und der<br />

europäischen Vertretung der Fordwerke<br />

Verhandlungen zwecks Abschluss einer Arbeitsgemeinschaft<br />

geführt. Zweck dieser Unterhandlungen<br />

ißt die billigere Absetzung<br />

von Fordwagen in Oesterreich, sei es nun<br />

durch Ueberlassung der Lizenzrechte an die<br />

Wiener Automobilfirma oder durch Import<br />

von Bestandteilen. Zunächst soll die Einführung<br />

eines Montagebetriebes projektiert sein,<br />

wobei die erforderlichen Maschinenteile aus<br />

den Kölner Fordwerken nach Wien gebracht<br />

werden sollen. Durch diese Neuorientierung<br />

hoffen die Graef- und Stiftwerke einen grössern<br />

Einfluss auf die Gestaltung des österreichischen<br />

Personenwagenmarktes zu erhalten.<br />

Allerdings stehen der Realisierung<br />

dieser Projekte handelspolitische Schwierigkeiten<br />

entgegen, indem das Handels-, resp.<br />

das Finanzministerium nicht gewillt zu sein<br />

scheint, die zollfreie Einfuhr der erforderlichen<br />

Montagestücke nach Oesterreich zu<br />

bewilligen. Dessen ungeachtet scheinen aber<br />

die Vorbereitungen für Montage von Fordwagen<br />

bei Graef und Stift bereits in Angriff<br />

genommen, so dass solche Personenautomobile<br />

binnen kurzem auf dem österreichischen<br />

Automobilmarkt erscheinen dürften.<br />

Delage in England. Dem Vernehmen nach soll<br />

Louis Delage sein Einverständnis mit einem Plan<br />

erklärt haben, welcher den Bau seiner Wagen in<br />

England vorsieht. Die Fabrik würde in unmittelbarer<br />

Nähe Londons errichtet.<br />

Treibstoffpreisermässigung in der Tschechoslowakei.<br />

Der Protest der tschechischen Automobilisten<br />

gegen die Verteuerung des Betriebsstoffes hatte Erfolg.<br />

Unter dem Druck der Oeffentlichkeit und der<br />

Regierung ist die Ende August von der tschechoslowakischen<br />

Benzinkonvention durchgeführte<br />

Preiserhöhung für das Treibstoffgemisch teilweise<br />

(um Yi) rückgängig gemacht worden.<br />

Jugoslawisch • rumänisches Benzinabkommen.<br />

Nach dem kürzlich zwischen Jugoslawien und Rumänien<br />

abgeschlossenen Benzinabkommen erhält<br />

Jugoslawien auf rumänischem Gebiet ein eigenes<br />

Petroleumvorkommen zur Verfügung gestellt. Von<br />

hier aus wird eine Röhrenleitung bis zur Donau gelegt,<br />

um von dem neuzuerrichtenden Hafen das<br />

Benzin und Petroleum auf eigenen Schiffen direkt<br />

nach Jugoslawien zu verfrachten.<br />

der nicht pfeift und<br />

rassig in der Bremswirkung<br />

ist<br />

A. WUST-REBSAMEN<br />

R UT I-Zürich<br />

TELEPHON 54<br />

ADED BHAKE<br />

Wirklich ausserordentliche<br />

Gelegenheit!<br />

BUICK<br />

8 Zyl., 1931, Limousine, 4türig, 18 Steuer-PS, nur<br />

ca. 30000 km gefahren, in sehr gutem Zustande, ist<br />

bei sofortiger Wegnahme billig abzugeben. 12689<br />

ACAR A.-G., Seehofstr. 15, Zürich. Tel. 26.828.<br />

79,80) Zu verkaufen:<br />

1 Ford-Baby, 5 PS, Modell<br />

33, mit Taxe und<br />

Versieh., wie neu, mit<br />

Schiebedach, zu 1600 Fr.<br />

1 Fiat 520, 6-Plätzer, 11<br />

PS, in fahrbereitem Zustand,<br />

zu Fr. 450.—<br />

1 Isotta-Fraschini-Motor,<br />

mit ganz neuen Kolben,<br />

Zy<br />

12 PS, Mod. <strong>1936</strong>, ganz<br />

wenig gefahren, engl. Qualitätsmarke,<br />

mit Fabrikgarantie.<br />

— Sehr günstiger<br />

Preis. 12391<br />

MERCEDES-<br />

BENZ<br />

6 Zyl., 10 PS, 4/5-Plätzer,<br />

Limousine, Mod. 29, in Ia.<br />

Zustand. Preis Fr. 1500.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

auf Fahrgestell montiert,<br />

zu Fr. 250.—<br />

57 an die 80)<br />

1 Hinterächs-Welle zu<br />

Lancia, Typ Pentayoia, Automobil-Revue. Bern.<br />

Spezialausführung, fast 80,81,82)<br />

neu, zu Fr. 55.—<br />

FORD<br />

1 neues Dreigangwechsel-<br />

Getriebe für Chevrolet,<br />

6 Zylinder, zu Fr. 80.—<br />

J. Bosshard, Bottenwil.<br />

Fabrikneuer<br />

Sechs-<br />

Postfach 135, Zürich 7.<br />

'<br />

L1NINC<br />

Zu verkaufen<br />

TUDOR<br />

geschlossen, 17 PS, gut<br />

erhalten, Fr. 2000.— Barzahlung.<br />

— Offerten unt.<br />

Chiffre 58 an die<br />

Automobil-Revue. Bern.<br />

Neuwertige"»"<br />

OCCASIOW !<br />

D.K.W.<br />

1935/36, aus Privathand,<br />

4 PL, Limousine, 8000 km<br />

gef., gegen bar Fr. 2300.-.<br />

/<br />

Offerten unter Chiffre<br />

Z 3980 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau- Zürich.<br />

m neuzeitlichen Wagen<br />

Tel. Nr.<br />

AMRISWIL Ritzi & Wagner Central-Garage 500<br />

BERN C. Ceresole & Cie. Länggaßstr. 95 28.805<br />

BERN Paul Lindt, Garage Elite, Murtenstr. 17 26.222<br />

LUGANO H. Morel, Via Lavizzari 2 a 2651<br />

ST. GALLEN Ritzi & Wagner Central-Garage 3200<br />

SCHAFFHAUSEN Munot-Garage A.-G., Wagenstr. 10 3.33<br />

TH. WILLY<br />

fcüZERN m 22.235<br />

Zu verkaufen moderner<br />

Car Alpin<br />

16plätzig, auf SAURER-Chassis 2 BNP, in tadellosem<br />

Zustand. Günstige Zahlungsbedingungen.<br />

Offerten unter Chiffre Z 3974 an die 12028<br />

Automobil-Ttevue, Bureau Zürich.<br />

Zu verkaufen<br />

79,80) wegen Nichtgebrauch guterhaltener<br />

5-Toniien-Lastwagen<br />

(Benzinmotor), mit 3-Seiten-Kipper, zu äusserst niedrigem<br />

Preise.<br />

«SKAG» Steuerungen und Kupplungen A.-C<br />

ZDricii 11-Oerlikon, Andreasstrasse 9.<br />

Zu verkaufen<br />

ALFA ROMEO<br />

6 C Turismo, 4/5-Plätzer<br />

BALILLA<br />

4-Plätzer,<br />

CAftgtONKETTE<br />

f<br />

BERNA<br />

1,2 Tonnen, ^<br />

Alle Wagen in prima Zustand.<br />

SPICHER & CO., FRIBOURG<br />

Bahnhof-Garage. — Telephon 17.00.<br />

80) Speeder. 7 PS, v. Her<br />

renfahre_r aus erster Hand,<br />

sehr gut erhalten, garan-<br />

kaufen Sie vorteilhaft bei<br />

tiert erst 40000 km gefahren,<br />

frisch revidiert,<br />

Baumberger & Forster<br />

A.-G., Stampfenbachstr. 12,<br />

zum Preis von Fr. 1900.-.<br />

b. Central, Zürich 1. Telephon<br />

41.688/89.<br />

Offerten unter Chiffre<br />

11251<br />

Z 3979 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.<br />

Fr 2800.—<br />

Fr. 18C0.-<br />

Fr. 3200.—<br />

10711<br />

Gute und billige<br />

Cc;asionen


N° 80 — FREITAG, 2. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

Mehr als die Hälfte der Gäste<br />

vom Auto. * *<br />

Aus der St. Moritzer Autostatistik.<br />

Trotzdem die Totalzahl der in St Moritz<br />

bis 20. September abgestiegenen Gäste von<br />

28,852 au 27,011 zurückgegangen ist und die<br />

Logiernachtzahl von 141,597 auf 112,290 zurückging,<br />

ist die Zahl der mit Automobilen<br />

(Privat- und Gesellschaftswagen) angekommenen<br />

Gäste mit 14,524 etwas höher als letztes<br />

Jahr und beträgt über die Hälfte der<br />

überhaupt in St. Moritz abgestiegenen Gäste.<br />

Ebenso ist die Zahl der Logiernächte der<br />

Gäste, die mit Autos angekommen sind, mit<br />

,35,478 wohl etwas niedriger als im Vorjahr,<br />

dagegen im Verhältnis zur Totalzahl der<br />

Logiernächte höher und beträgt nun bald ein<br />

volles Drittel der überhaupt verzeichneten<br />

Logiernächte.<br />

Motorfahrzeugverkehr<br />

Im Kanton Glarus 1935.<br />

Soeben ist der regierungsrätliohe Amtsbericht<br />

pro 1935/36 erschienen. Danach beliefen sich die<br />

Einnahmen des Staates an Motorfahrzeugsteuern<br />

und Gebühren im Jahre 1935 auf netto Franken<br />

160.626. 20, woran die Motorräder einen Anteil von<br />

genau 5% lieferten. An Gebühren und Versicherungsprämien<br />

der Fahrräder gingen Fr. 11.115.05<br />

ein, so dass dem Kanton zur Verwendung für den<br />

Strassenbau Fr. 171.741.25 verblieben, wozu noch<br />

der Benzinzollanteil einzurechnen ist, der sich für<br />

1935 auf Fr. 244.624.— stellte. Im Jahre 1934 hatten<br />

die Steuern und Gebühren Fr. 182.870.95 abgeworfen.<br />

Die Zahl der Motorfahrzeuge, für -welche die<br />

Verkehrsbewilligung 1935 gelöst worden war, stellt<br />

sich bei den Automobilen auf 584 (gegen 569 im<br />

Jahr .1934), bei den Motorrädern auf 207 (gegen<br />

209).<br />

Nach Marke und Herstellungsland lassen sich<br />

die Motorfahrzeuge wie folgt ausscheiden:<br />

Von den Personen- und Lieferungswagen stamm-<br />

verständlich zu machen und auch die internatio-<br />

sportliche und touristische Bedeutung des<br />

en 128 aus Amerika, 99 aus Italien, 89 ausnale,<br />

Deutschland, 61 aus Frankreich, 59 aus England, Automobils zu fördern.<br />

7 aus Oesterreich, 2 aus Belgien, und nur 9 waren<br />

schweizerischen Ursprungs; bei den Lastwagen<br />

stellten umgekehrt die schweizerischen Marken das<br />

Hauptkontingent mit 41, während aus Amerika 30,<br />

Vor geschlossenen Barrieren die Wagen<br />

nicht nebeneinander aufstellen. Verkehrsstörungen<br />

au! Bahnübergängen gefährden nicht<br />

nur den Eisenbahnverkehr, sondern auch das<br />

eigene Leben.<br />

Italien 7, Frankreich 3, Deutschland 2 und Belgien<br />

1 Fahrzeug stammen. Die Motorräder verteilen sich<br />

wie-folgt: Schweiz 106,- England-43, Deutschland 24 r<br />

-U. S. A. 14, Belgien 11, Oesterreich 4, Frankreich 3,<br />

Italien 2.<br />

Alle neu in Verkehr gebrachten und die altern,<br />

von auswärts « zugewachsenen > Fahrzeuge wurden<br />

vom technischen Experten nachgeprüft. Diese Kontrolle<br />

hat sich vielfach als nützlich und notwendig<br />

erwiesen, da Zustand und Ausrüstung nicht immer<br />

als einwandfrei taxiert werden konnten. :<br />

Immer wieder kommt es vor, dass nur der eine<br />

der beiden Scheinwerfer brennt. Zu häufigen Beanstandungen<br />

gab ferner die Feststellung Anlass,<br />

dass die Abblendung nicht richtig eingestellt ist<br />

oder nicht funktioniert, dass die hintere Beleuchtung,<br />

besonders das Stopplicht, nicht intakt ist,<br />

dass hauptsächlich an alten Wagen die Steuerung<br />

zu viel Spiel tat, dass am Motorrad der gesetzlich<br />

vorgeschriebene Geschwindigkeitsmesser fehlt etc.<br />

Im Jahre 1935 waren 1161 Personen Im Besitze<br />

eines Führerausweises, wovon 1045 männlichen und<br />

116 weiblichen Geschlechts.<br />

Was namentlich das Alter -und Geschlecht der<br />

Auto- und Motorradfahrer anbelangt, so bietet die<br />

hier wiedergegebene Zusammenstellung interessante<br />

Aufschlüsse:<br />

Pferdefuhrwerk überfahren und tödlich verletzt;<br />

1 Frau wurde von einem Personenauto überfahren<br />

und starb an den erlittenen schweren Verletzungen;<br />

1 Motorradfahrer fuhr in betrunkenem Zustand in<br />

rasendem Tempo in ein Fuhrwerk und blieb tot liegen;<br />

1 Motorradfahrer verunglückte auf der Heimfahrt<br />

nach durchzechter Nacht tödlich, indem er in<br />

den Strassenfried hineinfuhr; ein Motorradfahrer<br />

kollidierte mit einem unkorrekt fahrenden Velo,<br />

stürzte und blieb tot liegen.<br />

Zeitlich ereigneten sich die Unfälle wie folgt:<br />

in den Monaten Januar 8, Februar 1, März 3, April<br />

5, Mai 11, Juni 11, Juli 15, August 18, September<br />

12, Oktober 9, November 7, Dezember 5; nach Wochentagen:<br />

Sonntag 23, Montag 11, Dienstag 17,<br />

Mittwoch 13, Donnerstag 16, Freitag 9, Samstag 16;<br />

nach Tageszeit: von Mitternacht bis Mittags 12.00<br />

Uhr 27, von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr 57, von 18.00<br />

bis 24. 00 Uhr 21.<br />

Im übrigen verteilen sich die Unfälle auf folgende<br />

1 Unfallstellen: offene Strassen 27, bebaute<br />

Strassen 19, Strassenkreuzungen 7, Strasseneinmundungen<br />

17, Plätze- 7, Kurven 16, Brücken 6,<br />

Bergstrassen 6,<br />

Als abgeklärte Ursachen der Unfälle sind zu<br />

bezeichnen: Schleudern infolge schlüpfriger, nasser<br />

oder vereister Strasse (Nichtbeachten.der obwaltenden<br />

Strassenverhältnisse) 8 Unfälle, Kreuzen an<br />

schmaler Stelle 5, zu schnelles, den obwaltenden<br />

Strassen- und Verkehrsverhältnissen nicht angepasstes<br />

Fahren 21, plötzliches Stoppen und Schleudern<br />

4, unachtsames Rückwärtsfahren 2, Unvorsichtigkeit<br />

von Fussgängern 5, Nichtahblenden 2,<br />

Nichtgewähren des Vortrittsrechtes 4. Linksfahren<br />

und Kurvenschneiden 19,. Unvorsichtigkeit im Vorfahren<br />

und Ueberholen 8, Mangelhafte Bremsen 4,<br />

Defekt am Fahrzeug 1, Nichtfunktionieren des<br />

Stopplichts 1, Mangelhaftes Licht 1, Erschrecken<br />

und Scheuwerden von Tieren 2, Unvorsichtiges und<br />

unkorrektes Velofahren 3, Betrunkenheit 5; aus unbekannten<br />

Ursachen ereigneten sich 10 Unfälle.<br />

Reglement zum Genfer Automobil-<br />

und Fahrrad-Salon 1937.<br />

12.—21. März 1937.<br />

Soeben ist das Reglement zur XIV. Internationalen<br />

Automobil- und Fahrrad-Auestellung in der<br />

Schweiz erschienen, welche vom 12. bis 21. März<br />

1937 unter der Benennung «Salon international de<br />

1'Automobile ä Geneve» im Genfer- Ausstellungs-<br />

Palast abgehalten wird. Sie steht unter dem hohen<br />

Patronate des Schweizerischen Bundesrates, demjenigen<br />

der «Chambre Syndicale Suisse de i'Industrie<br />

de l'Automobile, du Cycle et parties qui s'y<br />

rattachent», durch das Bureau Parmanent International<br />

des Constructeurs d'Automobiles in Paris<br />

als nationale Instanz anerkannt und des «JSyndikats<br />

des Automobilhandels und der Garagen-Industrie<br />

in der Schweiz».<br />

Zweck dieser Ausstellung ist, den Fabrikanten<br />

und Händlern der Branche in der Schweiz, sowie<br />

den ausländischen Automobil- und Zubehör-Fabrikanten<br />

Gelegenheit zu geben, in weiten Kreisen mit<br />

den schweizerischen Automobilinteressenten in Verbindung<br />

zu treten. Dem Käuferpüblikum wird eine<br />

möglichst gute Uebersicht über die Automobilproduktion<br />

und der damit zusammenhängenden Industrie,<br />

sowie über die wirtschaftliche Bedeutung des<br />

Automobils vermittelt. Ferner wird mit der Ausstellung<br />

bezweckt, das Automobil weitem Kreisen<br />

Folgende Gruppen werden an der Internationalen<br />

Automobil-Ausstellung zugelassen:<br />

1. Personen-Automobile und Chassis.<br />

2. Nutzfahrzeuge und Kraftomnibusse.<br />

3., Karosserien für Automobile und Lastfahrzeuge<br />

(nur auf Chassis von ausgestellten Marken).<br />

4. Motoren. -— Industrielle und landwirtschaftliche<br />

Motorenaggregate.<br />

5. Motor- und Fahrräder.<br />

6. Nautik, Schiffahrtsgruppen, Innenbord- und<br />

Aussenbord-Motoren, verschiedene Schiffe, Bordgeräte,<br />

Zubehör, usw<br />

7. Zubehör und Bestandteile aller Art für Automobile<br />

und Fahrräder, Räder und Bereifungen,<br />

elektr. Ausrüstungen.<br />

8. Werkzeuge und Garagen-Einrichtungen. Maschinen<br />

für die Herstellung und die Reparatur<br />

s<br />

• von Automobilen, TahrrädernTusw." '. ^<br />

9. Rohmaterialien und Halbfabrikate, Gesenkschmiede,<br />

Stahlwerke und Giesserei, Benzine<br />

und Oele, Lackfarben, Reinigungsmittel, usw.<br />

10. Sport-Ausrüstungen, Touristik, Camping, Fachliteratur.<br />

Es werden zugelassen? ,,<br />

1. Fabrikanten mit ihren« eigenen Erzeugnissen,<br />

die in der Schweife niedergelassen .und vor dem<br />

1. Dezember <strong>1936</strong>! im Handelsregister eingetragen<br />

sind.<br />

r,<br />

2. Anerkannte Händler und Vertreter, in der<br />

Schweiz niedergelassen, und vor dem l.Dezem-;<br />

ber <strong>1936</strong> für die ihre Anmeldung betreffende<br />

Branche im Handelsregister eingetragen.<br />

3. Ausländische Fabrikanten mit ihren eigenen<br />

Erzeugnissen (ausser Gruppe 3).<br />

Anmeldungen müssen rechtsgültig unterzeichnet<br />

und; vor; Ablauf der Anmeldefrist, die auf späte-<br />

Jahn 18-20 21-30 31-40 41-10 11-60 «1-70 Her 70 Totil<br />

männlich 38 390 317 181 95 23 1 1045<br />

weiblich 5 46 42 14 9 — — 116 Tourenfrage . Nach Grenoble und Bourg-en<br />

43 436 359 195 104 23 1 1161Bresse. Chaux-de-Fönds soll Ausgangspunkt für<br />

Wegen Verkehrsgefährdung und wiederholter eine Fahrt sein, die über den Col de la Forlaz, dann<br />

Üebertretung gesetzlicher Bestimmungen mussten nach Grenoble, von Grenoble nach Bourg-en-Bresse<br />

eine Anzahl Verwarnungen und Androhung des und zurück nach Chaux-de-Fonds führt. Vier Tage<br />

Füherausweisentzuges ergehen. Der Ausweis selbst stehen zur Verfügung. Welche Route und welche<br />

wurde in fünf Fällen entzögen. ; ••<br />

Etappeneinteilung raten Sie mir?<br />

Antwort: Wir raten zu folgender Reiseroute:<br />

Das Kapitel Unfälle.<br />

1. Etappe: La Ghaux-de-Fonds - Neuchatel -<br />

105 Strassenverkehrsunfälle wurden im Jahre Yverdon - Echallene - Lausanne - Vevev - Montreux<br />

- Aigle - St. Maurice - Col de la Forclaz -<br />

1935 registriert (1933: 99, 1934; 95). Daran waren<br />

beteiligt: 12 Fussgänger, 1 Reiter, 104 Personenwagen,<br />

28 Lastwagen, 22 Motorräder, 1 Autobus, 2. Etappe: Chamonix - Sallanches - Flumet -<br />

Col des Montets - Chamonix.<br />

198 km.<br />

1 Traktor, 3 Anhänger, 23 Fahrräder, 3 Pferdefuhrwerke,<br />

1 Handwagen, 1 Viehherde. Bei 33 Un-<br />

155.km.<br />

Albertville - Montmelian - Le Touvet - Grenoble.<br />

fällen entstand Personen- und Sachschaden, bei 67 3. Etappe: Grenoble - Col de Porte - St. Laurentnur<br />

Sachschaden und bei 5 nur Personenschaden. Les Echelles - St. Jean - Chambe'ry - Aix-les-Bains -<br />

Bei 38 Unfällen wurden total 44 Personen verletzt, Albens - Alby - Annecy - Frangy - Bellegarde -<br />

nämlich 22 Lenker und Insassen, 10 Fussgänger Nantua - la Cluse - CeyzMat - Bourg-en-Bresse.<br />

und 12 Velofahrer; von diesen sind 33 erwachsene<br />

220 km.<br />

Personen und 11 Kinder. 5 Unfälle verliefen 1 mit 4. Etappe: Bourg-en-Bresse - Jasseron - Thoirette<br />

- Dortan - Vauxles St. Cl. - St. Claude - Cin-<br />

tödlichem Ausgang: 1 Knabe wurde von einem<br />

quetral - la Mouille - Morez - St. Laurent - Champagnole<br />

- Frasne - Chaffoig - Pontarlier - Morteau -<br />

Le Locle - La Chaux-de-Fonds. 221 km.<br />

Tourenfrage . Ueber Gandriastrasse nach<br />

Strcsa. Durch Graubünden und dann über die neue<br />

Gandriastrasse möchte ich nach Lugano und Varese<br />

und dann über Stresa und den Sinrplon wieder zurück.<br />

Ausgangspunkt der Fahrt Küsenacht. Varese<br />

sollte wenn möglich Etappenort sein. Im Maximum<br />

stehen 4 Tage zur Verfügung.<br />

Antwort: Wir raten zu folgender Route:<br />

1. Etappe: Küssnacht - Gold an - Sattel - Pfäffikon<br />

- Näfels - Kerenzerberg - Wallenstadt - Sargans<br />

- Ragaz - Landcpiart - Chur - Lenzerheide -<br />

Tiefenkastei - Savognin - Bivio - Silvaplana - St<br />

Moritz.<br />

216 km.<br />

2. Etappe: St. Moritz - Maloja - Castasegna -<br />

Cbiavenna - Spinida - •Gravedpna. - Menaggio - Por-r N<br />

lezza, - Gandriastrasse - Lugano - Ponte Treea •»<br />

Varese.<br />

154 km.<br />

3. Etappe: Varese und auf der Autostrasse nach<br />

v<br />

x<br />

Gallarate - und von ,dort auf der Autostrasse bis<br />

Seste Calende - Arona - Stresa - Gravellona - Domodossola<br />

- Iselle - Simplonpass - Brig - Gletsch.<br />

202 km.<br />

4. Etappe: Gletsch - Grimselpass - Meiringen -<br />

Brünigpass - Sarnen - Luzern - Küssnacht. 114 km.<br />

f Wir würden empfehlen, am zweiten Tag nicht<br />

nur bis Varese, sondern biß Stresa zu fahren, was<br />

nur 61 km mehr bedeutet und dann eventuell in<br />

Stresa einen Tag Aufenthalt zu machen, um die<br />

Borromäischen Inseln zu besuchen. Die Zeit würde<br />

reichen, um am 4. Tag dann von Stresa aus über<br />

^den Simplon und Grimselpass - Brünigpass nach<br />

' Kiissnacht zurückzufahren.-<br />

SEKTION AARGAU. Ballonfuchsjagd. Die auf<br />

den 26. oder 27. September angesetzte Ballonfuchs^<br />

Jagd ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Der<br />

Fuchs, der in der Nacht vom Samstag auf den<br />

Sonntag zusammengekauert vor dem Gasometer lag,<br />

ist so nass geworden, dass man ihm zuerst das<br />

Fell trocknen muss. Er hat aber den Mut nicht verloren<br />

und kommt morgen Samstag wieder. Selbstverständlich<br />

werden auch die Jäger wieder vollzählig<br />

und sogar noch zahlreicher erscheinen. Schönere<br />

Tage müssen ja wieder kommen. Die Ballonverfolgung<br />

ist also neu angesetzt auf Samstag, den 3. Oktober,<br />

mit Verschiebungsmöglichkeit auf Sonntag,<br />

den 4. Oktober <strong>1936</strong>. Im Programm treten keine<br />

Aenderungen ein. 12.30 Uhr: Besammlung aller<br />

Teilnehmer beim Gaswerk in Zofingen. 13 Uhr:<br />

Start des Ballons und der Automobile. Ca. 19 Uhr:<br />

Freisverteilung und gemütliche Unterhaltung im<br />

«•Bären » in Suhr, wozu speziell auch die nicht<br />

konkurrierenden Mitglieder herzlich eingeladen<br />

sind. Die Telephon-Zentrale Aarau gibt am 3. oder<br />

4; Oktober ab 9 Uhr morgens Auskunft über Abhaltung<br />

oder Verschiebung. Die bereits erfolgten<br />

Anmeldungen betrachten wir als erneuert und füx<br />

den -neuen Termin gültig. Anmeldetermin: Freitag-,,<br />

den 2. Oktober <strong>1936</strong>, 12 Uhr. Nenngeld: Fr. 5.—<br />

pro Auto. Das Reglement und ausführliche Programm<br />

kann bei unserem Sekretariat in Aarau<br />

(Telephon 20.60) bezogen werden.<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Von den Schulreisen. Ueberall, landauf, landab,<br />

werden alljährlich Schulreisen ausgeführt, und die<br />

meisten noch immer mit den Bahnen. EH ist ganz<br />

natürlich, dass ein Lehrer vorgängig einer Reise<br />

von jedem Kind zuerst erfahren will, wieviel Geld<br />

es von daheim aufbringen kann. Er richtet sich ja<br />

gern nach den Wünschen der Schüler, was diel<br />

Reiseziele anbelangt, wenn das Geld zusammenkommt.<br />

«Niesen gefällig?» — «Schon gewesen!» —•<br />

«Brienzer Rothorn?» — «Schon gewesen!» —<br />

«Scheidegg» — «Schon gewesen!» — «Lötschental?»<br />

— «Schon gewesen!» — «Weissenstein?» — Schon<br />

gewesen!» — «Chasseral?» — «Schon gewesen!» —<br />

«Rigi-Vierwaldstättersee?» — «Schon gewesen!» —<br />

«Furka-Grimsel?» — «Schon gewesen!» So tönt's<br />

im Chor zurück. Wer ist dieser Chor? Die Kinder<br />

der Eisenbahner! Da haben wir's also. Es wird<br />

halt doch brav gefahren, nicht hur von den Automobilisten,<br />

sondern auch von andern Leuten, den<br />

Bahnangestellten und ihren Kindern. Man muss<br />

einmal angesichts der finanziellen Notlage der<br />

Bahnen ganz energisch abfahren, mit den Vergünstigungen<br />

aller Art, namentlich mit Freikarten und<br />

Beamtenbilletten mit ihrer Ermässigung um vier<br />

Fünftel. Das ist doch einfach grotesk und sollte<br />

sofort abgeschafft werden. Klarer Kurs! Mit fester<br />

Hand drauf! Wenn ,inan immer über die Autos<br />

schimpft, so dürfen die Automobilisten auch einmal<br />

den Spiess umkehren und' den Zeigfinger auf diese<br />

Dinge legen/ die sich zu einem Krebsübel der<br />

Transportanstaltea ausgewachsen haben. 0.<br />

Welch kleine Mühe bedeutet die Betätigung<br />

des Richtungsanzeigers, wenn man bedenkt,<br />

dass alle Anstrengungen"der Welt einen verursachten<br />

Unfall nicht ungeschehen machen<br />

können.<br />

Haftpflichtversicherung. In der «Automobil-<br />

Revue » vom 8. September wurde von einer « Auto-<br />

Haft » Luzern gesprochen, die, in Verbindung mit<br />

den führenden Verbänden, eine Selbstversicherungf<br />

der Motorfahrzeugbesitzer anstrebt.<br />

Es ist eigentlich erstaunlich, dass dieser an und<br />

für sich alte und sicher gute Gedanke bis heuto<br />

noch nicht verwirklicht worden ist. Die verschiedenen<br />

Motorrad- und Automobil-Clubs mit ihrer grossen<br />

Mitgliederzahl wären m. E. geradezu prädestiniert,<br />

mit ihren gut ausgebauten Organisationen<br />

Hand zur Durchführung dieser Idee zu bieten. Ich<br />

bin überzeugt, dass besonders die Klubmitglieder<br />

ein etwas aktiveres Vorgehen ihrer Zentralvorstände<br />

in dieser Richtung begrüssen würden.<br />

Wie ja bereits bekannt wurde, sollen für das<br />

nächste Jahr wiederum bedeutende Prämienerhöhungen<br />

für Lastwagen und Motorräder — man<br />

spricht von 20—30 % — bevorstehen. Eine Selbstversicherung<br />

der Motorfahrzeugbesitzer dürfte gerade<br />

in diesem Augenblick ein wenig bremsend<br />

wirken. Der kluge Mann baut vor! Deshalb würde<br />

T.F. . Nach Graubanden und Tessln. Wie<br />

soll ich mir eine Reise einteilen, die von Genf über<br />

Bern - Luzern - Klausenstrasse nach Granbünden<br />

- Tessin - Gotthard - Furka wieder nach Genf<br />

zurückführen soll, und für welche 5 Tage zur Verfügung<br />

stehen?<br />

Antwort: fWiar raten *u folgender Reisoroute:<br />

1. Etappe: Geneve - Lausanne - Moudon - Payerne<br />

- Murten - Bern - Worb - Signau - Langnau<br />

- Escholzmatt - Wolhusen - Luzern. .244 km.<br />

2. Etappe: Luzern - Küssnacht - Weggis - Gersau<br />

- Brunnen - Axenstrasse - Altdorf - Klausenpass<br />

- Linthal - Schwanden - Glarus Näfels -<br />

Kerenzerberg - Wallenstadt - Sarganz - Ragaz -<br />

Landquart - Chur . Reichenau - Thusis, 210 km. ich die Idee der Selbstversicherung<br />

3. Etappe: Thusis - Viamala - Arideer - Splügen<br />

- Mesocco - Roveredo - Bellinzona - Monte<br />

Ceneri - Lugano, 130 km.<br />

. 4. Etappe: Lugano - Monte Ceneri - Gordola -<br />

Locarnö - Gordola - Bellinzona - Biasca - Faido -<br />

Airoloi- Gotthardpass - Hospenthal - Furkapass -<br />

Gletsch, 170 km. ' r<br />

5. Etappe: Gletsch - Münster - Fiesch - Brig -<br />

Visp - Sierra - Sion - Martigny - St. Maurice -<br />

Aigle - Montreux - Vevey - Lausanne - Geneve,<br />

265 km. Lu.<br />

AkU:<br />

BuZSU<br />

crmrru Alien<br />

A. C. «.<br />

d«c»n Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Mit Jieschluss vom 8. August<br />

<strong>1936</strong> hat der Chauffeur-Verein<br />

Schaifhaüsen die nachfolgend<br />

bezeichneten Mitglieder ausgeschlossen;<br />

H. Schmid, Gärtner;<br />

H. Graf, Chauffeur; H. Lutz, Chauffeur; H. Spahn,<br />

Chauffeur; 0. Mengel, Chauffeur; E. Panzer, Chauffeur;<br />

H. Marti, Chauffeur; W, Marti, Chauffeur,<br />

stens 31. Oktober <strong>1936</strong> festgesetzt worden ist, an<br />

alle in"Schaffhausön. Dieser Beschjussist seinerzeit<br />

das' Sekretariat der int, Automobil-Ausstellung in in der- «Automobil-Revue» • vom 14. August - veröffentlicht<br />

worden. Der Cbauffeur-Verein Schaffhau-<br />

Gpnf. 1. Place du Lac, gesandt werden. ' ><br />

een sieht sich nun veranlagst, diesen Ausschliessungsbeschlues<br />

zurückzunehmen. Im Momente der<br />

iSp»*«BcIa<br />

Beschlussfassung lag nämlich bereits die Austrittserklärung<br />

der oben Genannten vor und der Chauffeur-Verein<br />

war der irrigen Auffassung, dass diese<br />

Austrittserkl^rung ungültig sei. Nachdem sich herausgestellt<br />

hat, dass nach den Vereinsstatuten der<br />

Austritt jederzeit frei steht, fallen die Voraussetzungen<br />

für einen formellen Ausschluss dabin.<br />

Die nächste Monatsversammlung findet am Donnerstag,<br />

den 8. Oktober im Hotel Löwen statt.<br />

Der Vorstand.<br />

d


10 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG. 2. OKTOBER 1998 — lf> 80<br />

Dann probieren Sie einmal den ADLER-<br />

Trumpf. Sie fühlen die absolute Sicherheit<br />

in Kurven.<br />

An der direkten Verbindung von Steuerung<br />

und Antrieb — an der Tieftage des Schwerpunktes<br />

liegt's! Mit<br />

AitLi:<br />

Der Sparsame:<br />

Sobald die Farbscftidit zo dünn wird, lasse<br />

idi neu lackieren. Das kommt billiger, ols<br />

wenn die Karosserie entrostet werden muß.<br />

Wer sparen undseinenWagen schonen will,<br />

gelangt rechtzeitig an den Autolackierer.<br />

Keine Pannen mehr ...<br />

durch NSgel usw., denn NO-FIATZ Ist dos Ideale<br />

Nagelschutzmittel für alle Luftschlauche, das<br />

jede Undichtigkeit unverzüglich und dauernd<br />

hermetisch verschliesst. Es greift garantiert<br />

weder Gummi, noch das Ventil an. Einfachere*<br />

brauchsanweisung, keine Demontage der Räder<br />

oder des Ventils.<br />

NO-FLATZ erspart viele Unannehmlichkeiten. Es<br />

ist neu für die Schweiz, im Ausland jedoch seit<br />

Jahren erprobt. Ein Versuch lohnt sich,.<br />

Erhtltllch In gutan Qaragen.<br />

Prospekte, staatl. Atteste und Bezugsqueflei»»<br />

nachweis durch:<br />

BUFRI A.-G., ZÜRICH<br />

Brandschenkestrasse 43 Telephon 75.789<br />

Aarau: H. Bruggisser<br />

Baden: Mario Zarattini<br />

Bern: Sulgeneck-Garage A.Q.^<br />

Olarus: Rud. Iselin<br />

Kradolf: G. Stump<br />

Luzern: Ernst Epper<br />

Neuhausen: Christian Guyan<br />

Auto-Abbruchs<br />

Zollikofen-Bern<br />

Hans Zysset, Tel. 47.011,<br />

liefert Ihnen sofort Bestandteile<br />

aller Marken zu<br />

billigen Preisen. Ankauf<br />

v. verunfallten Wagen etc.<br />

Ersatzteile<br />

für 10829<br />

Lancia - Lambda<br />

aller Serien, bei H. Eggmann,<br />

Lessingstrasse 1,<br />

Zürich 2. Tel. 53.223.<br />

Für ca. 2 Monate Mietgesuch<br />

von hydr. 2,5-Tonnen-3-Seiten-<br />

73724<br />

Kipper<br />

mit oder ohne Steuer.<br />

Vers. u. Chauffeur. Ford<br />

bevorzugt. Eilofferten unt.<br />

Chiffre A 36239 Lz an<br />

Publicitas, Luzern.<br />

wird das Fahren zur Erholung.<br />

Junior<br />

Trumpf<br />

Diplomat<br />

S PS<br />

8 PS"<br />

15 PS<br />

BORO U. WERKSTÄTTE: PFUNZSCHULSTR. 9, ZÜRICH, TEL. 72.733<br />

AUSSTELLUNG: THEATERSTRASSE 12. BEIM CORSO. TEL 22.800<br />

(60 Stück) für Plymouth<br />

und Chrysler-Modelle 50,<br />

58, 60, 70, 72, 80; en bloc<br />

oder detail, zu Spottpreis<br />

abzugeben. AMAG, Automobil-<br />

und Motoren A.-G.,<br />

Kreuzstrasse 4. Zürich 8.<br />

Ölten:<br />

Wyss & Bau mann<br />

Pfäfflkon (Zeh.): • Kläui-Bretscher<br />

Rheineck: Paul Mailer & Co.<br />

Sevelen: Paul Thalmann<br />

Schwyz: Paul Durrer<br />

Wädenswll: Hans Räber<br />

Wil (St. G.): Emil Kuhn<br />

Chr. Stooss, Anhängerbau,<br />

Albisrieden-Zürich.<br />

iDccasions-<br />

Anhänger<br />

Der ganze Lastzug befindet sich in einwandfreiem,<br />

sehr gutem Zustand. ><br />

Offerten unter Chiffre 15621 an die 12389 A sofort billig abgegeben.<br />

Automobil-Revue, Bern. J. Hauser, Kreuz-Garage,<br />

Zürich 8, Zollikerstrasse<br />

9. ' 12258<br />

Wie soll der Automobilist von<br />

Ihnen u. Ihren Fabrikaten wissen,<br />

wenn er nie von Ihnen hört?<br />

auf Luftbereifung, den<br />

Vorschriften entsprechend.<br />

Merk & Beer, Anhängerbau,<br />

Müllheim (Thufg.).<br />

Tel. 285.<br />

(Ab 15. Okt in Aarburg.)<br />

mit Service-Station, an prima Verkehrslage, zu ver-denkbakaufen. J*"~ Einzigartige Kaufgelegenheit! 73730 gr. Garten, Garage, als sicheres Refugiunv und Geld-<br />

schönst, unverbaubar gelegen, Seenähe, mit<br />

A. Schlegel, Zürich 2, Bederstrasse 72. (1379) anlage, zu verkaufen. 12377<br />

Osc. Schlauer, Zürich, Bahnhofstrasse 37. (3547)<br />

grosse, schöne Räume, eingebautes Bad, modernster<br />

Komfort, zentral und'ruhig gelegen.<br />

Offerten unter Chiffre Z 3948 an die<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />

Preise ab Fr. 4650.-<br />

UR AUTOMOBILE<br />

80.81) Ein grosser Posten<br />

KotflügeJ<br />

Garage-Auto-Reparatur-Werkstatt<br />

In Zürich<br />

Kreis 8, p. sof. zu vermieten<br />

Dreizimmerwohnung<br />

Zu verkaufen<br />

neue 11196<br />

2-Rad-Anhänger<br />

sowie<br />

2 Langholz-Anhänger<br />

(Occasion).<br />

Vorteilhaft zu verkaufen<br />

International - Traktor<br />

mit autom.<br />

Dreiseitenklpp-Anhänger<br />

Zu verkaufen<br />

Weg. Nichtgebrauch wird<br />

elektrischer<br />

Wagen-Lift<br />

(Rahmen-Lift)<br />

Lassen Sie die<br />

•Automobil-Revue"<br />

werben<br />

4-Familien-Sitz in St. Moritz<br />

Zu verkaufen<br />

oder zu vermieten<br />

Autoreparatur-Werkstätte<br />

an guter Lage in Z ü r i c h<br />

tadellos eingerichtet, neues Werkzeug, Spezialmaschine,<br />

versch. grosse Boxen. Vorteilhafter<br />

Preis. 12493<br />

Offerten unter Chiffre Z 3951 an die<br />

Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />

Zu verkaufen<br />

Pneurill-<br />

« Maschine •<br />

80) System wie ADER-<br />

SO L, kompl., in sehr gutem<br />

Zustand, mit oder<br />

ohne Motor, 500 V.<br />

V. Birbaum, Basel,<br />

Brunngasse 7. Tel. 24.670.<br />

Auto-Occasion!<br />

CHRYSLER<br />

so) Cabriolet<br />

Modell 77, 1930, 6 Zyl., 4<br />

PL, 22 PS, 2 Reserveräder,<br />

grau, neues Verdeck, in<br />

tadellosem Zustande, zu<br />

verkaufen für Fr. 2000.—<br />

(Anschaffungspreis Fr.<br />

21000.—). Adresse unter<br />

Chiffre 60 durch die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

[Auto-Pflege<br />

konserviert<br />

verlängert d<br />

dauer der<br />

Ertiältlich ki Autozubehoik<br />

geschaffen und Drogerien.<br />

Heinrich Wagner* Co.<br />

Seehofstrasse 16, Zürich 8<br />

Tel. 47.410<br />

Generalvertretung f. d. Schwe'z<br />

der E.J. du Pont de NemourscCo<br />

V^TOGNÄZZO<br />

Ankauf von alten<br />

und verunfallten<br />

Personen- und<br />

Lastautos.<br />

Verwerfung von<br />

Grosse Bestandteilen Ersatzteil<br />

lager von über 200<br />

verschied Marken.<br />

Kompl. Motoren,<br />

Cardane,<br />

Getriebe, etc,<br />

Grosses Lager in<br />

guten Occasions-<br />

Personen- und<br />

Lastautos<br />

Konkurs-Steigerung.<br />

Aus einer Konkursmasse wird Dienstag, den 6. Oktober <strong>1936</strong>, von 14 Uhr<br />

an, vor dem Gantlokal des Amthauses in Bern, öffentlich versteigert:<br />

1 Personen-Automobil, Marke ADLER Trumpf<br />

Roadster, 2 Plätze, grau, Vierzylinder-Motor, 8,4 PS, 5 bereifte Räder, rotes<br />

Lederpolster, gefahrene Kilometer lt Zahler 25100, Wagen ist in gutem<br />

Zustand. 73731 Konkursamt, Bern.<br />

Lastwagen<br />

5/6 Tonnen 12028<br />

BERNA<br />

DIESEL<br />

mit Dreiseitenkipper, gut<br />

erhalten, sofort billig abzugeben.<br />

— Auskunft ert.<br />

Chiffre Z3953 der Automobil-Revue,<br />

Bur. Zürich.<br />

wirksamste Nagelschutz-Mittel<br />

Zu verkaufen<br />

zwei absolut neue<br />

Amerikanerwagen<br />

erster Marke, 6 ou 8 Zylinder, mit Fabrikgarantie,<br />

ca. 50% unter Katalogpreisen. 10711<br />

Nachfragen gefl. unter Chiffre 15618 an die<br />

Automobil-Rivue, Bern.<br />

Der Meier dreht an seiner Kiel<br />

Er eilersficbtelt gern and viel:<br />

„Hast einen andern Lieferwagen?<br />

Da merkst anch nichts von schlechten Tagen".<br />

Erst lächelt Hitzig still and stamm<br />

Dann meint er: „Faselst Da doch dumm!<br />

Die Neiderei, Da wirst es sehen,<br />

Wird Dir den Kopf noch ganz verdrehen"«<br />

„Wohl fahr der alte immer noch,<br />

Doch trank er Oel wie ein Moloch;<br />

Reparaturen gab's in Hänfen,<br />

Kurz — er war gänzlich ausgelaufen."<br />

„Ich frag* Euch: — Ist es da gescheiter,<br />

Man macht im alten Tempo weiter!<br />

Da lohnt ein andrer Wagen sich<br />

Auf alle Fälle sicherlich.«<br />

\<br />

„Nun ist vor allem eines wichtig:<br />

Den finden, der für Dich ist richtig,<br />

Der leistet au das Tag für Tag<br />

Was Dein Geschäft verlangen mag.**<br />

„Ein Kaulgesuch in der .Revue' —<br />

Seit Jahren schon benütz' ich sie —<br />

Verschafft Offerten ohne Zahl<br />

Da hast Da nur die Qual der Wahl.«<br />

„So fand ich meinen Lieferwagen;<br />

Er läuft sehr gut, ich muss es sagen,<br />

Und kostet dazu wenig Geld.<br />

Er ist grad das, was mir gefällt"<br />

iniiiiiiüiiniiiiiioiiiii<br />

Sei witzig wie Ffitzig,<br />

Benutze die Auto-Revue,<br />

Sie spart Dir viel Arbeit and Müh'<br />

Druck, Glichet und Verlag: HALLWAG A.-G., HaJlersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Born,


BERN, Freitag, 2. Oktober <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 80<br />

Schneidig und blitzend fährt er drauf los ... «">» Hannes.<br />

Vom Leben und Sterben des Automobils<br />

Gespenster<br />

«Schön, sich wieder einmal regen und<br />

rosten zu köhnenl» meint ein alter Chevrault. «M<<br />

haf zwar genug gearbeitet und seine Ruhe redlii<br />

Yerdjfatnt.it Herrgott, wieviele Kilometer musste hh<br />

jahraus,, jahrein mit meinem Zigarrenreisenden/abspuJeW,<br />

bergauf, bergab, Sommer und Wintei/Tag<br />

und. Nachtl Was musste ich draussen,, im fteggj<br />

-herumstehen; was wurde ich roh in Grossgaragen<br />

herl>mgeschobenl Zum Glück entstamme ich einer<br />

berühmten Serie, deren Bestandteile noch gesucht<br />

find, und so werde ich mich bald in meine Partikel<br />

auflösenund. ins Nirwana versinken können. Uahl<br />

_ J'arcjonj» sagt der Chevrault und schlägt wohlerzogen<br />

)ein Vorderrad etwas ein, was bei den<br />

Menschen der den Mund bedeckenden Hand entsprechen<br />

dürfte.<br />

«Na,. alter Knabe, sie sind ja schliesslich im<br />

Leben reichlich bewundert worden von den Ladenmädchen,<br />

die so gerne mitgefahren sind. Solche<br />

Erinnerungen hm doch im Alter wohl!» sagt ein offerier<br />

Tourenwagen .südlicher Abstammung. «Es ist<br />

ja-heute noch grossartig, wie die Mädchenherzen<br />

dem, Autofahrer : zufliegen;-das Auto mag recht<br />

alt, und „gebrechlich sein, ..wenn's nur der Fahrer<br />

nicht ist.. Ein schöner Gedanke für ein Auto wie<br />

Sie, seinem Herrn,,so. dienen zu können, auch<br />

wenn's ein bisschen nach Bestechung riecht. Ich<br />

habe ja-meine Pensionierung auch verdient. Mein<br />

•Ruhm stand in allen Fachblättern, ich gehörte<br />

•inem bekannten Sportjournalisten, den ich durch<br />

halb Europa tragen musste. Der Mann tat nobel,<br />

ober wir haben 1 gar'nicht*so distinguiert gelebt;<br />

recht plebejisch "musste ich oft wohnen, in Ställen<br />

und Scheunen,.ich,; «in rassenrefner Fucile, denken<br />

iS\* dochl Dfe Menschen.reden von Ahnen, aber<br />

"ytt» ahnen die davon! Auf die Tourenzahl kommt<br />

es* an: je mehr Touren in der Minute man hat,<br />

desto rassiger ist .unsereiner. Und das Chassis ist<br />

wichtig., Schauen Sie,'wie modern wir schon<br />

waren: in der 'Schwerpunktlage kann- ich es jetzt<br />

noch' mit den Neuesten aufnehmen. Noch viele<br />

meiner Brüder sind am Leben. Ich werde mich für<br />

sie langsam auflösen, wie Sie, Herr Chevrault!<br />

Bloss die:Hochdruckpneus, die machen den jungen<br />

Damen von- heute Hühneraugen, per Bacco!»<br />

«Voyez; eher ami, bei mir geht es umgekehrt»,<br />

lässt sich ein hoher, schmaler Orangeot vernehmen.<br />

«Ich fuhr meine Clientele auf weichen Boudins,<br />

aber dafür war ich; sehr hoch. Umgekippt,<br />

wie die bösen'Leute sagen, bin ich zwar-nie.<br />

Mein Tod war dafür eine Injustice, eine Tragedie.<br />

Ich spreche lieber nicht davon.»<br />

«Dann lassen Sie äs äben bläiben,» brummt in<br />

breitem Grossratsdeutsch ein dicker Kerl nebenan.<br />

«Sähen Sie, unsereins pfeift uf den Adel, Chassis<br />

hin, Chassis her, ufs Herz, uf den Motor, kommt es<br />

an) Und dar isch bei mir xund, kärnxund!»<br />

«Dat is ja jrossartig, so'n Mischling redet da<br />

ibahaupt mit?», ruft ein hoher Dolores mit scharfem<br />

Spitzkühler, scharfeckigen Kotflügeln und<br />

einem dicken Riemen voller • Klubabzeichen über<br />

der Motorhaube. «Zeigen Sie mal erst Ihren Kühler,<br />

lassen Sie man Ihre Marke seh'n!»<br />

«D Schnorre zue, ich bin am Zürcher,-namens<br />

Seiler. Wenn auch nicht gerade bei' Sempach, so<br />

war ich doch am ersten Klausenrennen dabei.<br />

Ich gehöre noch zur soliden Vorkriegsgeneration.<br />

Damen habe ich noch getragen, wirkliche Damen.<br />

Das kennt Ihr ja gar nicht mehr. Damals hat man<br />

sich des Autos fast etwas geschämt, man verhüllte<br />

sich lieber bescheiden in Decken, Staubmäntel<br />

und Schleier. Die heutige Ladung fährt ja<br />

fast nackig in den Wagen herum. Früher habe<br />

ich noch mit den Trittbrettern vor Aufregung gezittert,<br />

wenn ich einen lebendigen Damenfuss oder<br />

gar ein Stück Seidenstrumpf sehen konnte. Ihr jungen<br />

Schnaufer dagegen würdigt nicht einmal mehr<br />

auf ehrlich-begehrliche Männerart, was man heute<br />

alles sehen kann, wenn so ein Meiteli seine rassigen<br />

Haxen in einem niederen Wägeli verstaut! Im<br />

Krieg war ich zuerst Militärautö, bis der Bund<br />

genug eigene Wagen hatte. Allerdings hat mir<br />

dann eine Lumpenfahrt mit gemaustem Schampus<br />

die Stelle gekostet. Als Traktor musste ich dafür<br />

in einem Härdöpfelacker für das hungrige Vaterland<br />

krüppeln. Nach dem Krieg wurde- ich mit<br />

deinem Chathäm-Chassis kombiniert. Uebrigens, wer<br />

• von Euch ist überhaupt schon so gut wie verkauft.?<br />

'Morgen komme ich in eine' Fahrschule als Modell<br />

eines interessanten, ventillosen Motors." Dann können<br />

diese Gäxnasen an mir technische Rätsel<br />

lösen, die da fahren lernen wollen, um ihre Tangoschwengel<br />

spazieren zu führen.»<br />

' «Fahrschule, ein schönes Ende, so rostfrei und<br />

so lackiert!» lässt sich ein stattlicher Quick vernehmen.<br />

«Schlimm ist es mir ergangen. Ich habe<br />

mit meinem Besitzer hochnobel angefangen und<br />

im Elend geendet. Der war zwar bloss Magazinchef<br />

in einer Seifenfabrik, hat sich aber doch<br />

schon ein Auto geleistet, als es noch ein grosser<br />

Luxus war. Meine Marke Quick war in den*' Zwanzigerjahren<br />

der Traum jedes reichgewordenen<br />

Handwerkers. Wir verschafften ihnen Geltung,<br />

sonst aber hatten wir nichts Gescheiteres zu tun,<br />

als Sonntags den Wirtschaften nachzufahren, die<br />

Forellen und Güggeli ausgeschrieben hatten. Mein<br />

Besitzer hat mich zugleich mit seiner zweiten Frau<br />

angeschafft, denn die hatte es hoch im Kopf.<br />

Ich wurde wundervoll gepflegt vom Geschäftschauffeur,<br />

bekam reines Flugmotorbenzin zu trinken,<br />

am Geschäftstank natürlich, und nach Bureauschluss<br />

trug ich meistens im Koffer ein Fässchen<br />

Schmierseife heim, das der Besitzer den<br />

Nachbarn verkaufte und so sich das Geld für<br />

meine Steuern und andern Ansprüche beschaffte.<br />

auf dem Auto-Friedhof<br />

In der weiten, öden Ebene, da, wo die grosse<br />

Stadt sich in regellose Häuser, Bauplätze, Lagerschuppen,<br />

Unkrautwüsten und Pflanzplätze auflöst,<br />

liegt der Friedhof der Automobile in der dunklen<br />

Sommernacht. Es ist warm, man hat ein Gewitter<br />

erwartet, aber es hatte nicht die Kraft, loszubrechen.<br />

Am Himmel treiben rasch die Wolken vorüber,<br />

manchmal leuchtet das Land in hellem Mondlicht<br />

auf, das gleich wieder verlischt.<br />

Die Sommerschwüle, die Müdigkeit, die kuriosen<br />

Düfte aus den wilden Unkrauthecken, die blecherne,<br />

rostige Gerumpelromantik, das alles wirkt<br />

gespenstisch und leise berauschend.<br />

Heftiger stösst der Wind, rascher'wechselt das<br />

Licht. Irgendwo hat sich ein Kabel losgerissen, an<br />

dessen Ende weiss Gott wieso eine dicke Schraubenmutter<br />

hängen geblieben ist und nun wie ein<br />

Pendel baumelt. Jetzt berührt die Schraube eine<br />

leere Bremstrommel, dass sie wie eine Glocke aufklingt<br />

in regelmässigen Schlägen.<br />

Mitternacht! Wie komisch, ein Friedhof der<br />

Technik leistet sich eine Geisterstunde. Da erhebt<br />

sich schon ein merkwürdiges Getümmel auf dem<br />

Hof.<br />

Alte, hochbeinige Wagen fangen an, sich, in<br />

den Karosseriefedern zu wiegen wie Kleinkinder im<br />

Federbett. Getriebe röhren und husten wie beim<br />

Schalten in Stümperhänden. Differentiale heulen<br />

öldurstig auf wie Kettenhunde. Alte Klaxons rülpsen<br />

wieder, Pneus zischen auf. Kühler geben rostigen<br />

Geifer von sich. Ein alleinstehender Auspufftopf<br />

lässt einen Tropfen Benzin zerknallen. Da<br />

mahlen auch schon "alle Anlasser wie Kaffeemühlen,<br />

Motoren niesen, und mit einem Mate brummen<br />

diese Kraftspender alle wie zu Lebzeiten. Langsam<br />

legt sich der Spektakel, und nun hört man<br />

menschliche Worte heraus. Noch saust der Lärm<br />

wie eine Bubenbadanstalt, dann noch wie ein<br />

Kaffeehaus, und nun wird das Gespräch der alten<br />

Automobile verständlich.<br />

und dann sagt man schliesslich: «Es isch no guet abgloffe.»<br />

Photo Hannes Froebel


12<br />

Antomobfl-Revne —<br />

ww<br />

Haben Sie<br />

Ihre Lösung für den<br />

Ich habe meinen Besitzer wenig gekostet. An den<br />

Ferientouren beförderte ich Leute «gegen Benzinentschädigung»,<br />

die man durch Inserate gefunden<br />

hatte. Aber dann kam der Schwindel im<br />

Geschäft aus. Nun konnte ich die noble Madame<br />

nicht mehr zum Gemüseladen an die nächste<br />

Ecke führen, wo sie ihre Rübli kaufte, nun blieb<br />

ich im Stall und wurde immer mehr vernachlässigt.<br />

Zuletzt ersteigerte und verkaufte mich der Garagebesitzer,<br />

wütend über den geringen Erlös, an einep<br />

Italiener, der den Abbruchhandel als Spezialität<br />

treibt. Ach, wir werden<br />

schon eingeschickt?<br />

(bis 15. Oktober)<br />

I.Preis Fr.200.— in bar!<br />

Jede richtige Lösung tvird prämiert.<br />

Der LABICO-SERVICE<br />

vermittelt<br />

doch so oft nur den<br />

Ihnen ausschliesslich<br />

vertrauenswürdige<br />

Hotels und<br />

Speise-Restaurants.<br />

ein lotteriger, alter Geier. «BIoss um sein Schmusbänklein<br />

gleich mit sich zu führen, schön gegen<br />

Regen, Kälte und Blicke geschützt. So ist es jedtnfalls<br />

mir gegangen. Ich habe drum auch rundhtrum<br />

Vorhänge, und so brauchte ich nicht zu erröttn.<br />

Nur mit den Sprungfedern der hintern<br />

Sitzbank habe ich manchmal schüchtern gtseufzt,,.»<br />

damit schlägt er In heuchlerischer<br />

Züchtigkeit seine Parklichter nieder. Nun aber<br />

hält es der Orangeat nicht mehr au», «Sehtn Si*<br />

meine Pockennarben auf dem lack? Brandwunden,<br />

jawohlI Angezündet hat mich mein Besitzer,<br />

und niemand anders als ich weist es. Mein Besitzer<br />

hat esschlau angestellt. Er veränderte etwas<br />

an Zündung, Vergaser und Brennstoffzufuhr, liess<br />

darauf einen Mechaniker den Fehler suchen, und<br />

da ihn dieser nicht gleich fand, schalt er ihn zum<br />

Scheine aus, damit «r tin Alibi hatte. Und nur<br />

200 Meter von hier hat er mich... bin ich verbrannt,<br />

damit die Abschleppkosten für mein Wrack<br />

recht klein waren.» Die andern Wagen sind indigniert.<br />

«Wissen Sie auch, was für schwere Beschuldigungen<br />

Sie aussprechen? Lag ein glaubhaftes<br />

Motiv denn überhaupt vor?», fragte der korrekte<br />

deutsche Dolores. «Selbstverständlich. Ich war<br />

gut gegen Kaskoschaden versichert. Und weil die<br />

Freundin meines Besitzers sich immer lustig machte<br />

über meine hohen altmodischen Formen, wollte er<br />

mich es werden lassen. Da ihm aber das Geld<br />

fehlte, machte er es mit einem Versicherungsbetrug.<br />

Mon Dieu, wie hart ist er aber gestraft<br />

worden! Er hat diese Frau geheiratet und nun<br />

betrügt sie ihn schandbar. Gut, dass seine Hörner<br />

keine Boschhörner sind, man würde den Skandal<br />

in der ganzen Schweiz herum hören, hahal»<br />

«Nun ja, betrogen und verraten fühlen wir uns<br />

ja alle auch. Einst waren wir die grosse Liebe<br />

unserer Herren, jetzt sind sie froh, dass sie uns<br />

los sind,» bemerkte der gemütvolle Quick. «Wir<br />

Frauen zuliebe angeschafft!»<br />

könnten eigentlich mal alle zusammen unsere<br />

«Tja, Sie könnten Recht haben,» geruht ein<br />

Hörner ertönen lassen und die schnöde Menschenbande<br />

erschrecken!»<br />

hellgelber Aubysler-Supersport-Kompressor zu bemerken,<br />

der bisher wie eine Sphinx dagelegen<br />

hat, weil sein Besitzer ihm die Federarme vorn<br />

Begeistert klatschen alle mit ihren Türen. Der<br />

gegeneinandergestaucht hatte, als er in eine<br />

Zürcher zählt «Eis, zwei, drü!» und über das Feld<br />

Mauer fuhr. «Mein Besitzer hat mit mir den Tod<br />

erschallt ein ohrbetäubendes Getute. Wie auf<br />

gesucht wegen einer untreuen Frau. Die <strong>Zeitung</strong>en<br />

schrieben zwar anders, bis zum Bankkrach<br />

Kommando schweigen alle und tun als ob sie<br />

schliefen. Von den Kirchtürmen schlägt es Eins und<br />

nachher, als es sich erwies, dass der junge Besitzer<br />

sich wegen dieser Frau ruiniert hatte.<br />

ein leiser Regen hat eingesetzt.<br />

Herrgott,<br />

hatte ich ein LebenI Nur moussierendes<br />

Esso und Dynamin hatte ich zu trinken, denn Bundesfusel<br />

verdaue ich schon gar nicht, ich weiss<br />

das von manchen Auslandsfahrten. Wenn ich ja<br />

bloss an die eleganten Parfüms denke, die über<br />

meine Polster schwebten ...><br />

«Ach ja, die Menschenweiber, aber ich kann's<br />

ja nicht sagen !>, seufzte wieder der Orangeot.<br />

«Hihi, wenn es ausschliesslich Damen ohne<br />

Unterleib gäbe, so wie ich eine unter den Autos<br />

bin!», lacht jetzt hässlich ein sonderbares Gefährt,<br />

ein Lastwagen mit Sechsradantrieb und ohne<br />

Ladebrücke, offenbar eine Kreuzung zwischen<br />

Tank und Traktor. Missbilligend überhört man<br />

das konstruktive Monstrum, hat es sich doch herumgesprochen,<br />

dass es ein technisches Plagiat<br />

sei.<br />

«Renommiert doch nicht so naiv mit Euern<br />

Menschenweibern. Wenn einer davon etwas<br />

sagen kann, so bin ich es!», spricht mit grober<br />

Stimme ein grosses Landaulet, dem man von<br />

weitem den alten Taxi ansieht. «Schliesslich habe<br />

ich am meisten gesehen. Zu mir kamen die Leute,<br />

bei denen es pressierte. Nicht nur auf den Zug.<br />

Auch obdachlose Menschlein habe ich in langen,<br />

sanften Fahrten zueinander bringen dürfen. Hingeschaut<br />

habe ich nie, aber es wird nicht so<br />

schlimm gewesen sein, wie alte verhinderte Kracher<br />

in ihrem gelben Neid daherreden. Manchmal<br />

habe ich mich ja schon ein bisschen verwundert,<br />

wenn dann so ein armer, schüchterner Teufel<br />

plötzlich ein sündhaftes Geld fröhlich zahlen<br />

konnte. Wie lange es ihn noch gefreut hat,<br />

interessierte mich allerdings nie...»<br />

«Darum kauft der Jüngling dann einen eigenen<br />

Wagen, gehauen oder gestochen,» meint<br />

Märchen<br />

der Neuzeit<br />

Ludwig Anton<br />

Es war einmal ein Mann, der lenkte sein<br />

Automobil durch die Strassen einer Stadt. Als<br />

er zu einer Kreuzung kam, fuhr unglücklicherweise<br />

im gleichen Augenblick ein Lastkraftwagen<br />

aus der. Querstrasse. Beide bremsten,<br />

aber einen kleinen Moment zu spät, und stiessen<br />

ziemlich heftig zusammen. Es gab einen<br />

lauten Krach und einige heftige Stösse, dann<br />

standen beide Gefährte, ineinander verkeilt,<br />

mitten auf der Kreuzung. Es gelang den beiden<br />

Männern auch sogleich, die Wagen auseinandefzubekommen,<br />

und so fuhren sie an<br />

den nächsten Gehsteigrand, um den Verkehr<br />

nicht zu stören; dann stiegen sie aus und besahen<br />

sich den Schaden. « .,<br />

«Es tut mir schrecklich leid, was ich da<br />

angerichtet habe,» sagte der Mann zu dem<br />

Lastkraftwagenlenker. «Es war ganz meine<br />

Schuld. »<br />

Dieser, ein Huhne von Gestalt, nahm seine<br />

Mütze vom Kopf und kratzte sich nachdenklich<br />

hinter dem Ohr. «Nein, keineswegs,<br />

Herr, » sagte er freundlich abwehrend, « es<br />

war meine Schuld. Ich hätte nicht so rasch<br />

um die Ecke fahren dürfen.»<br />

Der andere hob abwehrend die Hand. « Ich<br />

selbst bin über fünfzig gefahren, » sagte er,<br />

« ich will es nicht verheimlichen. »•-- •<br />

Der Lastkraftwagenlenker schüttelte den<br />

Kopf. « An mir wäre es gewesen, Vorsicht zu<br />

üben. Schauen Sie nur her, wie arg Ihr Kotflügel<br />

verbogen ist.»<br />

«Das macht nichts. Das kann leicht geradegehämmert<br />

werden, und ausserdem wollte<br />

ich* den Wagen schon längst frisch lackieren<br />

lassen. Das geht jetzt in einem.»- Er ging ein<br />

paar Schritte weiter, wo das Lastauto stand.<br />

« Schrecklich I » rief er entsetzt. « Ich habe<br />

Ihnen die Stossfänger ganz heruntergerissen.»<br />

«Nicht der Rede wert, Herr,» entgegnete<br />

der Lastkraftwagenlenker. « Deswegen lassen<br />

Sie sich keine grauen Haare wachsen., Das<br />

kann für einen Pappenstiel gerichtet werden.»<br />

« Dann wäre also alles soweit in Ordnung?) »<br />

« Ja, gewiss. Guten Tag. »<br />

« Auf Wiedersehen. » .<br />

Beide Männer setzten sich an du Lenkrad<br />

ihrer Wagen und fuhren weiter.<br />

Es war einmal ein Mann, der ging zum<br />

Zahnarzt. Als er in den Warteraum kam,<br />

nannte er der Assistentin seinen Namen. Sie<br />

blickte auf den Vormerkkalender und sagte:<br />

« Sie sind für 10.20 Uhr bestellt. Es ist jetzt<br />

genau 10.19 Uhr. Der Herr Doktor wird Sie<br />

in einer Minute vornehmen. »<br />

Um lTüttcrnad)t<br />

ßteg bic tlaäit ans £anb,<br />

träumen*) an bcv Serge VOanb,<br />

2tuge ftefjt bic Qolb'nc V0a$c nun<br />

Per $tit in gleichen Schalen ftillc xuifn;<br />

Unb tcäcv raufdjen bic Quellen f?ert>or,<br />

Sie fingen bcv Htutter, bcx Xlaäit, jns ©fjr<br />

ücm Sage,<br />

Pom fjeute getoefenen Sage.<br />

Das uralt alte Sc^fummerHeö,<br />

Sie adjtet's ntdjt, fte tft es müb';<br />

3^r Hingt öes fjtmmcls Sichte füfjer notf|,<br />

2>er flüdjt'gcn Stunben gleidjgcfdjttmng'nes 3o$*<br />

Z)oc$ immer behalten bic Quellen bas TOott<br />

€s fingen bic tüaffer im Schlafe noäi fort<br />

Pom £age,<br />

Dom f?eute gewefenen Sage.<br />

4öuarö Hlörtte.<br />

Genau sechzig Sekunden später öffnete sich<br />

die Tür zum Ordinationszimmer, und der Zahnarzt<br />

bat ihn, einzutreten.<br />

Hier könnte das Märchen enden, denn es ist<br />

wirklich wunderbar. Aber es wird noch<br />

schöner.<br />

Nachdem der Mann auf dem bekannten<br />

Stuhl Platz genommen hatte, bat ihn der Arzt,<br />

den Mund recht weit zu öffnen. Dann untersuchte<br />

er das Gebiss sehr genau und sagte:<br />

«Ich kann nicht das Geringste finden. Ihre<br />

Zähne sind in bester Verfassung. Ich weiss<br />

gar nicht, weshalb Sie gekommen sind.»<br />

« Aus Vorsicht, Herr Doktor, » antwortete<br />

der Mann. « Was bin ich schuldig? »<br />

« Nichts, mein Herr. Ich habe Sie ja nicht<br />

behandelt.»<br />

Es war einmal ein Mwnn, der ging in ein<br />

Kaffeehaus, in dem er nicht Stammgast war.<br />

Er bestellte eine Tasse Tee und elf verschiedene<br />

<strong>Zeitung</strong>en. Der Kellner brachte ihm nicht<br />

nur den Tee, sondern auch innerhalb von fünf<br />

Minuten die bestellten elf <strong>Zeitung</strong>en. Dann<br />

sagte er:<br />

T\ in<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O.R.Wagners<br />

CHTourlng, Föhrer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C.S.<br />

Herbst-<br />

Zugerland<br />

Ausflug ins<br />

T.C.S.<br />

A.C.S.<br />

Ist und isst man ausgezeichnet.<br />

Pension v. Fr. 7.-bis 8.-an. Ruhig,<br />

sonnig und behaglich. Strandbad.<br />

See-Terrasse. Garage. Tel. 44.110<br />

A. Schwyter-Wörner, Bes.<br />

« Wünschen Sie vielleicht noch Gebäck?! —<br />

Nein?! — Nun, hier sind noch einige <strong>Zeitung</strong>en,<br />

die Sie vielleicht auch gerne lesen<br />

möchten.»<br />

Als der Mann den Tee getrunken und die<br />

<strong>Zeitung</strong>en gelesen hatte, rief ers c Bitte<br />

zahlen! »<br />

Der Kellner, der etwa drei Tische weit eni*<br />

fernt stand, ging nicht erst in die entgegengesetzte<br />

Richtung des Lokals, um dort irgend<br />

eine zwecklose Handlung auszuführen oder mit<br />

einem Gast ein gleichgültiges Gespräch zu führen,<br />

sondern kam sofort zum Tisch des Gastes<br />

und kassierte dessen Zeche ein.<br />

Es war einmal eine Frau, die ging mit ihrem<br />

Mann durch die Strassen der Stadt spazieren.<br />

Vor einem Modengeschäft blieben sie stehen<br />

und betrachteten in den Schaufenstern die ausgestellten<br />

Kleider.<br />

« Schau dir einmal dieses Kleid an, da hinten<br />

links, ja, das dunkelblaue,» sagte sie.<br />

«Ist das nicht bezaubernd? So einfach im<br />

Schnitt und doch so elegant! Und es kostet<br />

gar nicht viel. »<br />

«Wir sind nächste Woche zu der Verlobungsfeier<br />

bei Kramers eingeladen, » sagte<br />

der Mann. « Willst du nicht hineingehen und<br />

es dir zeigen lassen? »<br />

« Ich habe auch schon daran gedacht, » antwortete<br />

die Frau. «Aber für so ein Kleid<br />

muss man jünger sein und eine bessere Figur<br />

haben als ich. Es war sehr nett von dir, es<br />

mir anzutragen. Aber das schwarze vom vorigen<br />

Jahr wird bestimmt genügen.»<br />

Es waren einmal zwei Männer, die einander<br />

flüchtig kannten. Eines Tages trafen sie zufällig<br />

in der Strassenbahn zusammen.<br />

« Wie geht es Ihnen? » fragte der eine.<br />

« Interessiert Sie das wirklich? » erkundigte<br />

sich der andere.<br />

« Nein. »<br />

Zugersee — Aegerisee — Zugerberg<br />

GutgefOhrte Hotels. Pensionen und Kinderheime.<br />

Auskünfte und Prospekte durch das kant. Verkehrsbureau Zug.<br />

Unterägeri<br />

fQr Ferien- und Kuraufenthalt.'<br />

Gut geführte Hotels und Pensione<br />

Ueber ein Dutzend Kinder-Kurhäuser,<br />

n.<br />

Prospekte und Auskunft durch das Verkehrsbureau Unterägerl. Telephon 74.<br />

Höllgrotten BAAR<br />

Walchwil<br />

an der neuen Auto-Strasse<br />

Hotel Kurhaus z e<br />

GUGGITHAL ob Zug<br />

AUTOMOBILISTEN<br />

sind gute Kunden<br />

Schönste Tropfsteinhöhlen<br />

der Schweiz.<br />

Naturwunder I. Ranges.<br />

Gewinnen Sie dieselben<br />

durch das Auto-Magazin<br />

das vielbesuchte Restaurant am Zugerberg.<br />

Prachtvolle Aussicht. Grosser Garten. Neue<br />

Morgenthaler-Kegelbahn. Garage. Tel. 40.020.


N°80 — Automobil-Revue'<br />

13<br />

Geschichten, die das Leben schrieb<br />

Tatsachenberichte von Christian Windeke<br />

Vor mehr als 2 Jahrzehnteii beschäftigte ein<br />

Kriminalfall, dessen Opfer ein spanischer<br />

Grande war, die Oeffentlichkeit Spaniens auf<br />

das lebhafteste. Besonders in der Madrider<br />

Gesellschaft erregte er das grösste Aufsehen.<br />

Tagelang brachten die <strong>Zeitung</strong>en spaltenlange<br />

Berichte über den geheimnisvollen Mord, der<br />

trotz der fieberhaften Bemühungen der Polizei<br />

ein ungelöstes Rätsel blieb. So lange, bis vor<br />

5 Jahren der Schleier fiel und ein erschütterndes<br />

Drama enthüllte, in dessen Mittelpunkt<br />

eine Frau stand. Es war die Gattin des Ermordeten,<br />

deren Leben eine Tragödie der<br />

Schuld und ein Hohelied der Sühne war.<br />

Graf Alfonso Sebradalla entstammte dem<br />

spanischen Uradel und war ein reicher Grossgrundbesitzer<br />

in der Nähe von Madrid. Man<br />

schätzte den Wert des Vermögens auf 25 Millionen<br />

Pesetas. Das Schicksal hatte ihm alles<br />

gegeben, wonach des Menschen Herz verlangt,<br />

Reichtum, Gesundheit, Ansehen, aber auch, da<br />

nun einmal nichts im Leben vollkommen ist,<br />

einen leichten Sinn, allzu unbeschwert von<br />

dem Gefühl der Verantwortung. Dieser Charakterfehler<br />

war es, an dem er scheitern sollte<br />

und der das verhängnisvolle Drama heraufbeschwor.<br />

Graf Sebradalla lernte Donna Dolorosa kennen,<br />

eine junge Dame, die einer der ersten<br />

Adelsfamilien des Landes angehörte und wegen<br />

ihrer vollendeten Schönheit viel umworben<br />

war. Unter ihren Bewerbern war es besonders<br />

ein angesehener Arzt, der sich leidenschaftlich<br />

in sie verliebt hatte und sich um ihre Gunst<br />

bemühte. Allein Donna Dolorosa wollte* nichts<br />

von ihm wissen und wies seinen Heiratsantrag<br />

zurück. Ihr Herz gehörte dem Grafen Alfonso<br />

Sebradalla. Es war bei ihr Liebe auf den ersten<br />

Blick. Sie fühlte, dass dies der Mann<br />

war, dem einzig sie angehören konnte und der<br />

allein imstande war, sie glücklich zu machen.<br />

Auch Graf Alfonso fühlte sich zu dem schönen<br />

Mädchen hingezogen, doch wusste er, dass sie<br />

für ihn nur eine unter vielen war, freilich eine,<br />

die alle anderen überstrahlte. Als er bemerkte,<br />

dass seine Huldigungen auf fruchtbaren Boden<br />

fielen, da war es vor allem seine Eitelkeit, die<br />

durch diese Entdeckung befriedigt wurde. War<br />

doch das abweisende Benehmen und die Zurückhaltung<br />

der schönen Dolorosa allgemein<br />

bekannt. Nun war er der Sieger! Auch war<br />

er des Junggesellenlebens müde und der bezahlten<br />

Liebesfreuden satt. Er sehnte sich nach<br />

einer Gattin, mit der er sich in der Gesellschaft<br />

sehen lassen konnte, nach einer Frau,<br />

um die ihn seine Freunde beneiden würden.<br />

Donna Dolorosa war es wert, die Frau eines<br />

spanischen Granden und Millionärs zu sein.<br />

Sie würde ihm treu sein, dafür bürgte ihr Charakter<br />

und ihre Erziehung, und sie würde ihn<br />

lieben, nur ihn, das hatte er bereits bei den<br />

'e ^Oüsserin<br />

ersten Worten gefühlt, die er mit ihr gewechselt<br />

hatte. Und so war es geschehen, dass<br />

Graf Alfonso um ihre Hand angehalten hatte.<br />

Die Hochzeit fand unter grossem Prunk statt<br />

und vereinigte die Elite des spanischen Hochadels.<br />

Das neuvermählte Paar nahm auf einem<br />

der Güter des Grafen Aufenthalt, Da, zwei<br />

Tage nur nach der Hochzeit, geschah das Unerwartete.<br />

Hinter einem Gebüsch im Garten der Villa,<br />

die das junge Paar bewohnte, fand in der<br />

Frühe des Morgens der Gärtner seinen Herrn<br />

auf dem Boden liegend. Er war tot. Aus seiner<br />

Brust sickerte Blut. Unzweifelhaft war er<br />

ermordet worden. Von wem und weshalb?<br />

Diese Fragen bemühte sich die Kriminalpolizei<br />

zu lösen, die alsbald auf dem Schauplatz der<br />

grausigen Tat erschien. Die Nachforschungen<br />

wurden mit grösstem Eifer betrieben. Der Verdacht<br />

richtete sich zuerst auf den Arzt, dessen<br />

Bewerbungen Donna Dolorosa zurückgewiesen<br />

hatte. Er wurde verhaftet und einem strengen<br />

Verhör unterzogen. 48 Stunden darauf wurde<br />

er jedoch wieder freigelassen, da er für die<br />

Zeit, in der der Mord geschehen sein musste,<br />

ein einwandfreies Alibi nachweisen konnte.<br />

Nunmehr richtete sich der Verdacht gegen den<br />

Kammerdiener des Grafen. Man vermutete,<br />

er habe im Auftrage einer früheren Freundin<br />

des Grafen seinen Herrn erstochen. Allein<br />

auch diese Spur erwies sich als falsch. Zwei<br />

andere Verhaftungen führten zu keinem besseren<br />

Ergebnis. Der Täter war und blieb unauffindbar,<br />

und nach Verlauf von 2 Jahren<br />

stellte die Polizei ihre Ermittlungen ein. Eine<br />

Mordtat, die ungesühnt blieb, wie so manche<br />

andere, deren Protokolle in den Aktenschränken<br />

verstaubten. Aber blieb sie wirklich ungesühnt?<br />

Die junge Gräfin schien über den Tod ihres<br />

Gatten untröstlich. Von namenlosem Schmerz<br />

gebeugt, war sie dem Sarge ihres Mannes gefolgt.<br />

Nachdem die Begräbnisfeierlichkeiten<br />

vorüber waren, schloss sie sich im Schlafzimmer<br />

ihrer Villa ein. Sie hat es nie mehr verlassen.<br />

Ihr Gram und ihre Trauer machten<br />

ihr jede Berührung mit der Aussenwelt unerträglich.<br />

Ein paar Monate lang empfing sie<br />

noch die Besuche ihrer Verwandten, die erschüttert<br />

die Verwandlung der einst so lebensfrohen<br />

Frau in eine von Schmerz und Leid<br />

Verstörte feststellten. Dann empfing sie auch<br />

diese nicht mehr und schloss sich nunmehr<br />

gänzlich von der Umwelt ab. Sie versperrte<br />

die Türe des Schlafzimmers und öffnete sie<br />

nur ein wenig, um sich von dem Stubenmädchen<br />

das tägliche Essen reichen zu lassen.<br />

Diese Bediente war das einzige lebende Wesen,<br />

mit dem sie 20 Jahre hindurch gesprochen<br />

hat. War diese freiwillige Gefangenschaft, die<br />

Gräfin Dolorosa sich auferlegtet schon seltsam,<br />

so war ein anderer Umstand noch merkwürdiger<br />

und rätselhafter. Sie Hess sich nämlich<br />

täglich alle nur erreichbaren spanischen<br />

<strong>Zeitung</strong>en bringen, etwa 30 an der Zahl, die<br />

sie, nachdem sie sie gelesen hatte, wieder<br />

herausreichte. Da bemerkte eines Tages das<br />

Dienstpersonal, dass sie aus sämtlichen <strong>Zeitung</strong>en<br />

alle Todesanzeigen herausgeschnitten<br />

hatte.' Diese Entdeckung bekräftigte die Dienerschaft<br />

noch mehr in dem Glauben, dass ihre<br />

Herrin den Verstand verloren habe. 20 lange<br />

Jahre hindurch öffnete sich Tag für Tag der<br />

Spalt der Tür, durch den das Essen und die<br />

<strong>Zeitung</strong>en gereicht wurden. Was sonst in dem<br />

Zimmer vorging, wusste niemand. Niemand<br />

bekümmerte sich auch darum, was Grafin Dolorosa<br />

den langen Tag und die langen Nächte<br />

machte. In der Gesellschaft war sie bald in<br />

Vergessenheit geraten und ihre Dienerschaft<br />

war zufrieden, ihren reichlichen Lohn zu erhalten<br />

und kümmerte sich nicht weiter um das<br />

Schicksal ihrer Herrin.<br />

Eines Tages jedoch öffnete sich die Schlafzimmertür<br />

nicht wie gewöhnlich, auch nicht<br />

auf das heftige Klopfen des Stubenmädchens,<br />

sondern blieb verschlossen. Als auch des<br />

Abends keine Antwort erfolgte und im Zimmer<br />

alles ruhig blieb, befürchtete das Mädchen,<br />

dass die Gräfin vielleicht erkrankt sei,<br />

vielleicht von einer plötzlichen Ohnmacht befallen<br />

sei, die sie daran hinderte, sich bemerkbar<br />

zu machen und die Türe zu öffnen. Man<br />

holte daher einen Schlosser, der die Türe aufschloss<br />

und drang in das Zimmer ein.<br />

Was die Eintretenden erblickten, war ungewöhnlich<br />

und grauenhaft. Auf ihrem Bette<br />

lag lang ausgestreckt und in unglaublich verwahrlostem<br />

Zustand, mit verwildertem Haar<br />

und weitgeöffneten Augen, Gräfin Dolorosa.<br />

Sie war tot. In der verkrampften Hand hielt<br />

sie eine aus Brotkrumen geformte Puppe. Die<br />

Wände des Zimmers aber waren über und über<br />

bis zur Decke hinauf mit aus den <strong>Zeitung</strong>en<br />

ausgeschnittenen Todesanzeigen bedeckt, die<br />

die Gräfin dort mit Reissnägeln befestigt<br />

hatte. Unter dem Kopfkissen fand man ein<br />

Testament, in dem Gräfin Dolorosa ihr gesamtes<br />

Vermögen in Höhe von 25 Millionen Pesetas<br />

der Kirche vermacht hatte. Auf ihrem<br />

Schreibtisch aber lag ein Brief, dessen Parier<br />

bereits verblichen und dessen Schrift längst<br />

verblasst war. Er musste schon vor vielen<br />

Jahren geschrieben worden sein. Dieser Brief<br />

war die grösste Ueberraschung, denn er löste<br />

das Rätsel der vor 20 Jahren geschehenen<br />

Mordtat. Dieser Brief war ein Bekenntnis und<br />

lieferte zugleich den Schlüssel zu dem absonderlichen<br />

Leben, das die Tote 20 Jahre lang<br />

geführt hatte. Aus ihren Aufzeichnungen ging<br />

klar und deutlich hervor, was sich kurz nach<br />

der Hochzeit in der Villa ereignet hatte.<br />

Folgendes war geschehen. In der der Hochzeitsnacht<br />

folgenden Nacht war Gräfin Dolorosa<br />

aus dem Schlaf erwacht. Irgend ein Geräusch<br />

hatte sie aufgeschreckt. War es der<br />

nächtliche Wind, der an den Fensterläden gerüttelt<br />

hatte, waren es Einbrecher? Angstvoll<br />

stand sie auf und öffnete die Tür zu dem<br />

Schlafzimmer ihres Gatten, Als ihr auf ihre<br />

Frage niemand antwortete, drehte sie das<br />

Licht an und sah zu ihrem Erstaunen, dass<br />

das Bett ihres Mannes leer war. Von bösen<br />

Ahnungen gepackt, durcheilte sie die Zimmer,<br />

riss die Türen auf, aber ihr Gatte war nirgends<br />

zu finden. Sie trat auf den Gang hinaus und<br />

horchte die Treppe zum oberen Stockwerk hinauf.<br />

Ein Geräusch Hess sie zusammenfahren.<br />

Leise schlich sie die Treppe zum 1. Stock hinauf.<br />

Plötzlich blieb säe wie angewurzelt stehen.<br />

War das nicht das Lachen ihres Gatten,<br />

das sie so gut kannte, dieses unbändige, kraftstrotzende<br />

Lachen, das sie so liebte? Es<br />

musste aus einem der Zimmer kommen, in<br />

denen die Dienerschaft untergebracht war. Mit<br />

einem Satz war sie im 1. Stock angelangt und<br />

horchte. Jetzt vernahm sie deutlich seine<br />

Stimme. Sie drang aus dem Zimmer ihrer<br />

Zofe.<br />

Gräfin Dolorosa wusste genug. Einer Ohnmacht<br />

nahe taumelte sie die Treppe hinunter<br />

und warf sich fassungslos schluchzend auf das<br />

Bett. Betrogen und verraten schon am ersten<br />

Tage nach der Hochzeit von dem Manne, den<br />

sie so liebte. Ihre zarten, kleinen Hände ballten<br />

sich zur Faust und nur ein Gedanke war<br />

in ihrem Hirn: Rache für die Schmach, die ihr<br />

Gatte ihr angetan hatte. Als er ihr beim Frühstückstisch<br />

unbefangen, als sei nichts geschehen,<br />

gegenübertrat und sie küssen wollte, stiess<br />

sie ihn zurück und stellte ihn zur Rede. Graf<br />

Alfonso dachte nicht daran zu leugnen, sondern<br />

gab ihr eine herausfordernde Antwort<br />

und verliess das Zimmer. Er schritt in den<br />

Garten hinaus, wo gerade die Vögel in den<br />

Bäumen und Gebüschen ihr Morgenlied anstimmten<br />

und der Tau auf Blumen und Gräsern<br />

im Strahl der Morgensonne glitzerte. Rasend<br />

vor Wut stürzte seine Gattin in ihr<br />

Schlafzimmer und entnahm einem kunstvoll<br />

geschnitzten Kasten aus Ebenholz einen zierlichen<br />

Dolch. Dann eilte sie ihrem Gatten in<br />

den Garten nach. Vor einem dichten Gebüsch<br />

erreichte sie den Ahnungslosen und stiess ihm<br />

mit aller Kraft den zierlichen Dolch in den<br />

Rücken. Ohne auch nur einen Laut von sich<br />

zu geben, stürzte Graf Alfonso, zu Tode getroffen,<br />

zu Boden. Von niemand gesehen, eilte<br />

die Mörderin in die Villa zurück, wo sie sofort<br />

den Dolch von den Blutspuren reinigte<br />

und in den Ebenholzkasten zurücklegte. Jetzt<br />

erst wurde ihr bewusst, was sie getan hatte.<br />

Und da brach sie zusammen unter der Last<br />

ihres furchtbaren Wissens um das Verbrechen,<br />

das sie begangen hatte, und sie beschloss, ihre<br />

Tat zu sühnen durch Gebet und freiwilligen<br />

Verzicht auf alle Freuden des Daseins bis an<br />

das Ende ihres Lebens.* Und so betete und<br />

büsste sie in dem selbstgewählten Gefängnis<br />

und merkte nicht, dass ihr Geist sich in der<br />

grausamen Qual der Einsamkeit und Verlassenheit<br />

trübte und verwirrte, und wusste nicht,<br />

dass ihr Geist schon längst tot war, ehe noch<br />

ihr Leben dem Tode verfallen war.<br />

Mme Dr. med. S. Boehnlen, Luzern<br />

Sempacher Strasse 3 Telephon 22.187<br />

Sprechstunden: 9—12 und 2—7 Uhr<br />

Jede Dame kann sich eine Behandlung bei mir leisten. Eine<br />

•ollständige Reinigung der Gesichtshaut 3—4 Fr. Verjttngungsbehandlung<br />

mit allen besterprobten Produkten<br />

4-6 Fr. Entfernung aller Schönheitsfehler. Kosmetische<br />

Operationen. Kostenlose Beratung und Anleitung zur<br />

Selbstbehandlung. Verkauf von Schönheitspflegemitteln<br />

zu äusserst billigen Preisen.<br />

Praktische Bureaumöbel<br />

erleichtern die Arbeit!<br />

JQägfemeine<br />

Versicherung ^Aktientizselkchaft injkrn<br />

Bern, Bundesgasse 18<br />

Courtelary<br />

lehrt perf. Französisch, Italienisch, Englisch, Haushalt<br />

usw. Sport, Musik. Winterkursbeginn: Anfangs<br />

Oktober <strong>1936</strong>. Mittelmässige Preise. Vorzügl. Ski-<br />

Gelegenheiten. Beste Referenzen. Prosp. Gebirgslage,<br />

700 m Höhe. Herr u. Frau Pfarrer Voumard.<br />

MINERVA<br />

gründliche<br />

Pensionat und Haushaltungsschule<br />

„Le Presbytere"<br />

Zürich<br />

"*• A T U R I T Ä Tsvorbereitung<br />

HANDELS-DIPLOM<br />

Ausbildung zur Arztgehilfin. Vorbereitung zur Vorprüfung der<br />

Eidg. Revisorenprüfung.<br />

Ich liefere Ihnen komplette neuzeitliche Büroeinrichtungen<br />

und Herrenzimmer. Auch Einzelmöbel<br />

wie Diplomaten und Bücherschränke in<br />

verschiedenen Ausführungen. In beliebigen Holzarten<br />

in Nussbaum, Eiche, Buche, Limb«, auch<br />

halbhart In erstklassiger Ausführung, mattspritzlackiert<br />

oder anpoliert. Bitte Katalog verlangen.<br />

A. ERNST, Möbelfabrik<br />

HOLZIKEN (Aargau)<br />

GENF Rest, du Pärc des Eaux-Vives<br />

Vortügl. Lage. Menüs von Fr. 3.50 bis 5 . Gl. Haus:<br />

Rest, du Nord, Grand Quai 12, I. Stock.<br />

W. Haurl, Restaurateur.<br />

GENF<br />

Hotel de l'Ecu<br />

Ruhige Lage am See, im Zentrum der Stadt. Aller<br />

moderner Komfort. Zimmer ab Fr. 5.—, mit Badzlmmer<br />

Fr. 7.-. Pension ab Fr. 12.-. P. Haake, Bes.<br />

Unfall-<br />

Erblindungs-<br />

Haftpflicht-<br />

Feuer-<br />

Einbruch-<br />

Glas-<br />

Wasser-<br />

Auto-<br />

Garantie-<br />

Regen-<br />

Reisegepäck-<br />

Transport-<br />

VERSICHERUNGEN


Automobil-Revue<br />

N» 80<br />

Dsr seifsame Friedhof<br />

Weit weg vom unruhvollen Strassenverkehr, am<br />

Ufer der eilig fliessenden Limmat, liegt in ländlicher<br />

Stille der Ort, wo unbrauchbar gewordene Autos<br />

allerdings meist nur eine vorübergehende «Ruhestatt»<br />

finden. Endgültiges Ausruhen gibt es für sie<br />

auch hier nicht, — sie, die einmal Hunderte, vielleicht<br />

1 Tausende von Kilometern in rasender Fahrt<br />

auf weiten Strossen zurückgelegt haben, denn<br />

über kurz oder lang findet der eine oder andere<br />

Teil des ausser Dienst gestellten Wagens wieder<br />

einen Käufer. Beinahe an jedem Vehikel ist noch<br />

gegangen. Das gibt ihm ein armseliges Aussehen.<br />

Man muss unwillkürlich an die plattgetretenen<br />

Schuhe eines Landstreichers denken. Kostbare<br />

Wagen, die 50.000 Franken und mehr gekostet<br />

haben mochten, denen aber ein schwerer Zusammenstoss<br />

ein jähes Ende bereitet, haben neben billigen<br />

Schnappern Platz gefunden. Da steht auch<br />

einer mit leerer Bauchhöhle. Der Motor fehlt, das<br />

ganze «Eingeweide» ist ihm herausgerissen. Daneben<br />

liegt das Gerippe eines vollständig ausgebrannten<br />

Wagens. Einem andern ist die Seitenwand<br />

eingedrückt, Kotflügel und Trittbrett wegrasiert<br />

und die Fensterscheiben zertrümmert. Arg mitgenommen<br />

von den Tücken eines kürzern oder längern<br />

Lebens, sind viele nicht mehr nach ihrer Fabrikmarke<br />

zu erkennen.<br />

Letzter Parkplatz.<br />

• Photo Wiesner<br />

Amortisation<br />

KLEINE GESCHICHTE VOM AUTO<br />

«Wenn Sie diesen Qualitätswagen kaufen, »<br />

Hatte der Verkäufer im Tone eines Volkswirtschaftlers<br />

zu mir gesagt, «können Sie überhaupt<br />

nicht zu Schaden kommen. Nehmen wir<br />

Yon Bumerang<br />

an, Sie fahren ihn sechs Jahre, dann ist er<br />

amortisiert; sollten Sie aber schon nach vier<br />

Jahren Lust auf ein neues Modell verspüren,<br />

so verlieren Sie erst rechts nichts, denn nach<br />

vier Jahren hat dieser moderne Wagen noch<br />

immer einen Handelswert von 1500 Franken,<br />

Die Amortisation ist Ihnen auf jeden Fall<br />

sicher. »<br />

Als ich den Qualitätswagen vier Jahre gefahren<br />

hatte und seine Ventile das Geräusch<br />

eines fernen Hammerwerks verbreiteten, die<br />

Polster niedliche Aushöhlungen wie der Boden<br />

einer Spiegeleierpfanne zeigten und die einst<br />

dunkelblaue Motorhaube Anflüge sämtlicher<br />

Spektralfarben aufwies, entschloss ich mich,<br />

ihn zu verkaufen. Im Inseratenteil der <strong>Zeitung</strong><br />

fiel mein Blick auf eine Annonce,<br />

worin eine Garage gebrauchte Autos gegen eine<br />

minime Standgebühr in kommissionsweisen<br />

Verkauf nahm. Der Inhaber dieses Instituts<br />

war ein sehr kulanter Mann, der meinen Wagen<br />

durchaus annehmbar und einen Preis von<br />

1200 Franken angemessen fand. Ich warf einen<br />

wehmütigen Blick auf meinen vierjährigen Begleiter,<br />

streichelte die noch tadellos erhaltenen<br />

Scheinwerfer, Hess das Hörn ertönen, zeigte<br />

das vollkommen intakte Schloss des Kofferraums<br />

und fragte schüchtern: « 1500 wäre zu<br />

viel? » Der joviale, rundliche Garagier verkniff<br />

die Augen und schüttelte den Kopf: «Für<br />

'1200 kann er grade noch weggehen, aber wir<br />

müssen uns beeilen, damit er diese Saison noch<br />

verkauft wird. Im Herbst ist er schon wieder<br />

weniger wert.» Dieses Argument machte mir<br />

einen gewaltigen Eindruck und wir wurden<br />

handelseinig, dass ich pro Monat eine Standgebühr<br />

von dreissig Franken, zahlbar beim<br />

Verkauf des Autos, entrichte. In diesem bescheidenen<br />

Preis waren sämtliche Bemühungen<br />

des Unternehmens, meinen Wagen Kauflustigen<br />

mundgerecht zu machen, inbegriffen.<br />

Inzwischen kaufte ich einen neuen Wagen,<br />

denn die 1200 Franken für den alten waren<br />

mir sicher und ich hatte ein ganz gutes Geschäft<br />

gemacht. Es fehlte eigentlich nur noch<br />

eine Kleinigkeit und das war ein Käufer für<br />

mein tadellos erhaltenes und spottbilliges Auto.<br />

Aus schicksalshaften Gründen, die uns ewig<br />

ein Rätsel bleiben, weil sie ohne Gesetzmässigkeit<br />

unserem Leben eine andere Richtung geben,<br />

als wir erwarten, wollte kein Käufer in<br />

meinen Wagen beissen. Andere Autos kamen<br />

und gingen, das Institut des jovialen Garagiers<br />

blühte, aber mein Wagen blieb auf seinem<br />

Plätzchen und verwelkte. Für dreissig Franken<br />

pro Monat. Herausnehmen wollte ich ihn<br />

nicht, denn dann wären die Einstellgebühren,<br />

die inzwischen den Preis für einen bequemen<br />

Klubfauteuil, von dem ich träumte, ausmachten,<br />

nutzlos vertan gewesen.<br />

« Es waren schon drei Leute da, die sich lebhaft<br />

für Ihre Limousine interessieren,» erklärte<br />

der freundliche Tankwart; einer von ihnen war<br />

besonders begeistert, er wartet nur noch auf<br />

eine Erbschaft, die ihm zurzeit vor Gericht<br />

streitig, gemacht wird,, dann kauft er den ^Wagen<br />

sofort; gegen bar.,»-.Daraufhin stieg-das<br />

Barometer meiner Hoffnung auf «"Schön *, und<br />

ich wartete, bis zum Raride mit Zuversicht gefüllt.<br />

' / ,'<br />

Am Ende r des ersten Jahres, das seit dem<br />

denkwürdigen .Tage der Einstellung, f, meiner<br />

Fahrhabe verflossen, ;war, J überschlujgeli,, wir<br />

rasch die Bilanz, Die •Einste.llgebührefl Saiten<br />

sich auf 360 Franken zusammengeläppert, wozu<br />

noch eine. Kleinigkeit von, 25 Franken für<br />

Benzin zu Versuchsfahrten mit Kaufinteressenten<br />

kam. Mein Schmerz über diese Verlustsumme<br />

wurde allerdings durch die Gewissheit<br />

gemildert, dass ich das Geld nicht zu zahlen<br />

brauchte; die Spesen wurden gemäss unserem<br />

Vertrag einfach vomi Verkaufspreis des Wagens<br />

abgezogen. «Es bleiben mir immerhin<br />

noch 800 Franken, wenn jetzt beispielsweise<br />

der Interessent mit der Erbschaft morgen eintrifft,<br />

» sagte ich halblaut zu mir. Der Garagier,<br />

der sich mit einem ungespitzten Bleistift<br />

geheimnisvolle Notizen machte, schob seine<br />

Mütze übers Ohr und meinte: « Gewiss, letztes<br />

Frühjahr hatte das gestimmt, aber ihr Auto<br />

hat sich inzwischen abgewertet. Wir bekommen<br />

für seinen Jahrgang heute höchstens noch<br />

900 Franken, Das Angebot ist zu grosse geworden.<br />

Unser Gewerbe ist verflucht schlecht<br />

daran, mein Herr. »<br />

Was sollte ich tun?; Etwa die-tadellos erhaltene<br />

Limousine jetzt herausnehmen gegen<br />

Bezahlung der 385 Fr. Standgebühren und Spesen,<br />

ohne einen Käufer für sie zu haben? Ausgeschlossen.<br />

Im Geheimen fühlte ich, wie sich<br />

die Chancen eines Gewinns mit'dem Quadrat<br />

der Zeit verschlechterten: die Unkosten wuchsen<br />

ebensoviel, wie der Verkaufswert des Vehikels<br />

sank. Zu irgendeinem Datum mussten<br />

sich diese beiden Abszissen in der Schicksalsrechnung<br />

meines Autos auf der Null-Linie<br />

treffen,..<br />

Dieses unvergessliche Ereignis traf nach weiteren<br />

11 Monaten ergebenen Wartens in Gestalt<br />

folgender Schlussabrechnung seitens des<br />

immer freundlichen, wie ein Rosenapfel strahlenden<br />

Vorstehers des Verkaufsinstituts ein,<br />

der mir auf einer alten Adlermaschine schrieb:<br />

« Sehr geehrter Herr Bumerang! Sie haben<br />

lange warten müssen, aber zuletzt ist doch<br />

noch alles gut herausgekommen. Ich habe<br />

Ihren alten Wagen gestern einem nicht sehr<br />

wählerischen Käufer anhängen können. Dank<br />

meinem geschickten Unterhandeln, wofür ich<br />

ja weiter nichts beanspruche, konnte ich den<br />

Mann zur Barzahlung einer höheren Summe<br />

bewegen, als der Wagen heute eigentlich wert<br />

ist. Ich freue mich ehrlich, dass alles so gut<br />

gegangen ist und Sie für Ihr Warten entschädigt<br />

sind. Unsere Schlussabrechnung stellt sich<br />

demnach wie folgt:<br />

Verkauf Ihres Vierplätzers Fr, 700.—<br />

Vertragliche Standgebühren » 690.—<br />

Benzin zu Vorführungszwecken » 31.—<br />

Saldo zu meinen Gunsten Fr. 21.—<br />

Ich darf Sie bitten, mir denselben auf mein<br />

Postscheckkonto einbezahlen zu wollen.<br />

Hochachtungsvoll<br />

Charly K.^»<br />

etwas, das neuer Dienstbarkeit zugeführt werden<br />

kann, sei es ein Zahnrad, ein Kühler oder ein Vergaser.<br />

Stückweise wird ihm das «Innerste» herausgeholt<br />

und genau nach Brauchbarkeit „ oder Unbrauchbarkeit<br />

untersucht. Was nicht mehr verwendbar<br />

ist, kommt zum Alteisenhaufen.<br />

Nummernlos steht Wagen neben Wagen. Riesige<br />

Arbeitstiere, die einmal ungeheure Lasten getragen,<br />

neben einem niedlichen Zweispänner, dessen<br />

graue Plüschpolsterung noch gut erhalten und dessen<br />

Aeusseres keine. Beschädigung zeigt. Keine<br />

Beule ist an ihm, nur den Reifen ist die Luft aus-<br />

Beatme o<br />

Oijono<br />

Was könnte wohl nicht von diesen Wagen erzählt<br />

werden, wenn man ihr Schicksal und ihre<br />

Vergangenheit kennen würde. Manch einer mag<br />

weite Reisen in ferne Länder, zu Frühlings- und<br />

Sommerszeiten, manch anderer schwere Sturmfahrten<br />

hinter sich haben, und wo mögen alle die<br />

lustigen und vielleicht auch traurigen Menschen<br />

weilen, die einst in ihren weichen Polstern gesessen<br />

haben? Liegt es nicht wie stumme Tragik über<br />

all den elenden Wracks, die eines Tages von der<br />

Strasse an diesen stillen Ort abgeschleppt werden<br />

mussten?<br />

Lilly Wiesner.<br />

Eine neue Automobilkarte<br />

für herbstliche Fahrten in das Weinland<br />

urgund<br />

Ein Fünffarbendruck 1:300,000 von Burgund und den benachbarten<br />

Gebieten (Schweiz, Savoyen, Jura, Ain etc.)<br />

' Preis Fr. 2.80.<br />

^ A'lV.Inn D«!..<br />

In allen Buchhandlungen zu beziehen, oder direkt beim<br />

Verlag H ALL WAG<br />

A.G., Bern<br />

und bei der AUTOMOBIL-REVUE.ZU RICH 1, Löwenstrasse 51.


in. Blatt<br />

Äutomobil-Revue<br />

Nr. 80<br />

BERN, 2. Oktober <strong>1936</strong><br />

Besuch beim Zinngiesser<br />

Die Schweiz ist reich an guten, alten Zinnsachen.<br />

Besonders aus dem 18. Jahrhundert<br />

sind viele auf uns gekommen. So manche<br />

wichtigen Kannen stehen noch in Schweizer<br />

Häusern. Sie tauchen immer wieder auf Auktionen<br />

auf, zieren unsere Museen, vererben sich<br />

in den Familien. Unsere Städte besassen früher<br />

eine Reihe von Zinngiessereien, deren Inhaber<br />

uns mit Namen und Meisterzeichen bekannt<br />

sind. Manche Kannen sind typisch für<br />

Zinnteller<br />

Entwurf und Gravierung: Gewerbeschule Zürich,<br />

Fachklasse für Metallarbeiten, 1925<br />

ihren Herstellungsort. Wir dürfen beinahe sagen,<br />

jeder Kanton habe seine ihm eigentümliche<br />

Form herausgebildet. Denken wir beispielsweise<br />

an die bald rund, bald sechseckig<br />

geformte Zürcher Kanne mit dem Schraubendeckel.<br />

Erinnern wir uns an die schwungvollen,<br />

bauchigen Formen der Westschweiz, von<br />

denen die wuchtigen Walliser Kannen mit der<br />

Tragkette am meisten hervortreten. Auch Bern<br />

schenkte der Nachwelt eine typische Form<br />

mit tief .ansetzendem, sehr langem Ausguss.<br />

Basel und Solothurn wie St. Gallen bildeten<br />

eigene Modelle heraus, Graubünden zeigt<br />

ebenfalls die Sechseckkanne mit Ringhenkelverschluss.<br />

Ausser diesen Tränkgefässen, die unter anderm<br />

bei Schützenfesten und auf den Trink-<br />

' stuben der Zünfte wichtig waren, tritt das Essgeschirr<br />

hervor, das herzustellen eine dankbare<br />

Aufgabe der einheimischen Zinngiesserei<br />

Stadttheater Ab ends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

uhr:<br />

Ff. abend 2. Okt. 7^ Tannhäuser, Oper von<br />

Rieh. Wagner (B-Ah. 2), mit<br />

Albert Seibert a. G.<br />

Sa. abend 3. Okt. Welturaufführung: 3 X Georges,<br />

Operette in 7 Bildern, v. Paul<br />

Burkhard.<br />

SO. nachm. 4. Okt. Martha, Oper von Fr. v. Flotow.<br />

SO. abend 4. Okt. Die lustige Witwe.<br />

Mo. abend 5. Okt. Heiterer Abend mit Oela Llpinskaja.<br />

Di. abend 6. Okt. Volksvorstellung.<br />

Mi. abend 7. Okt. Madame Butterfly.<br />

8. Okt. 3 X Georges.<br />

Schauspielhaus A^8<br />

SK m»• sonn<br />

tag nachm. 3H Uhr.<br />

Fr. abend 2. Okt. f Gastspiel Curt Götz u. Valerie<br />

Sa ahpnrl 1 flkt I v Martens:<br />

-<br />

D ed. Hiob<br />

sa. anenfl 3. OKt. [ Praeioriu$.<br />

SO. nachm. 4. Okt. 3K Uhr: Der Widerspenstigen<br />

Zähmung, Lustspiel v. Shakespeare.<br />

SO. abend 4. Okt. Gastspiel Curt Götz und Valerie<br />

v. Martens: Dr. med. Hiob Prätori<br />

us.<br />

Mo.<br />

DL<br />

unc<br />

• •<br />

5. Okt.<br />

6. Okt.<br />

Gastspiel des beliebten Filmkomikers<br />

vom Theater i. d.<br />

Josefstadt Wien Hans Moser:<br />

Mein Sohn — der Minister,<br />

Komödie v. Andre Birabeau.<br />

Gymnastik — Tanz<br />

im Conservatoire de Danse, Obere Zäune 20<br />

Ltg.: Mario Volkart, du Th


1.<br />

4.<br />

13.<br />

14.<br />

16.<br />

17.<br />

19.<br />

20.<br />

22.<br />

24.<br />

23.<br />

27.<br />

28.<br />

30.<br />

33.<br />

34.<br />

36.<br />

37.<br />

39.<br />

40.<br />

41.<br />

43.<br />

45.<br />

47.<br />

48.<br />

50.<br />

Sl.<br />

Rätsel - Ecke<br />

Poetisches Auto-Kreuzworträtsel<br />

Waagrecht:<br />

In Versen will ich die Legende machen:<br />

Das ist ein Gutschein für schöne Sachen.<br />

Aus Oesterreich stammt dieser Luxuswagen,<br />

Hier tut man Autos übernachten, auch übertagen.<br />

Ein Auto, klein das Ganze,<br />

Früher nannt' man's Strassenwanze.<br />

Das alte Irland hat ein grün' Gesicht,<br />

Auf «Bonzen» reimt sich dies' Gewicht.<br />

Der Dichter lebt von dieser Göttin Kuss,<br />

Vom Berg nach 20 hinab man muss.<br />

Hier steht ein Artikel, unbestimmt und klein,<br />

«Unter» heisst's als Vorsilbe im Latein.<br />

Ein Fremdwort für des Berges Spitze,<br />

Das Haustier wälzt sich in der Pfütze.<br />

Japans Münze (wenn y gleich i),<br />

Fastenmonat Mohammeds steht hie.<br />

Die Renaissance nannt' so den Herrn,<br />

Ein Held, etwa wie der von Bern.<br />

«Beweggrund» steht im Duden wohl,<br />

Ein wildes Mädchen, vieler Streiche voll.<br />

Laufet, hastet, rennet im Imperativ,<br />

Ein Staat, in Afrikas Süden tief.<br />

Feiern, frohe Tage voller Lust,<br />

Die schönsten Blumen drückt das Mädchen an<br />

die Brust.<br />

Und nun wieder Latein: oberhalb, oben;<br />

Unheilsgöttin der Griechen, Wir wollen dich<br />

nicht loben.<br />

Aus der Schweiz stammt dies' Automobil,<br />

Ein Getränk, die Briten trinken's viel.<br />

Erfrischung durch des Wassers Kühle,<br />

Badenweiler<br />

Thermalbad im südl.<br />

Schwarzwald<br />

Geöffnet von Mitte März bis Ende Oktober<br />

52. Göttin der Morgenröte, nicRt der Abendschwüle<br />

53. Vorsilbe verneinende Bedeutung hat,<br />

54. In Annam eine grosse Stadt.<br />

56. Im Tirol ein Passionsspielort,<br />

58. «Ign» heisst dies sinnlos Wort.<br />

59. Musikzeichen jeder Psalm wohl hat,<br />

61. Bei Konstantinopel See und Stadt.<br />

63. Futterpflanze steht grün im Feld,<br />

64. Dies' Automobil gar manchem gefällt.<br />

65. Aus Frankreich nun ein Autowagen.<br />

66. Wes' Landes tut dies' Wort aussagen<br />

(ein allgemeiner Sammelbegriff);<br />

67. Zum Schluss ein Gewässer, oft seicht, oft auch<br />

tief.<br />

Senkrecht:<br />

1. Das Kindermädchen kennt seine Pflicht, •••••"<br />

2. Diese Naturkraft kennt man noch lange nicht.<br />

3. «Sich nähern», dieses Wort bedeutet,<br />

4. Durch Aarau dieser Schweizer schreitet.<br />

5. Ein Gebirg an Europas Rand,<br />

6. 6 fliesst als als Fluss durch Polens Land.<br />

7. Ein Kantonszeichen im Nummernschild,<br />

8. Schon wieder ein Auto; es fährt gar wild.<br />

9. Vorname des Mannes (nimm j gleich i).<br />

10. An der Donau Du findet sie,<br />

Diese Stadt im Bulgarenland;<br />

11. Die Wüstenvögel stecken den Kopf in den Sand.<br />

12. Weg das Barthaar (in der Mehrzahl),<br />

13. Ein Getriebeteil, des' Bruch bringt Qual.<br />

15. Den Berg hinauf geht schnell das Rennen,<br />

18. «Geflügelt Wort» kann man's auch nennen.<br />

21. In England spricht man so ihn an,<br />

Hotel Römerbad<br />

170 Betten. Zahlreiche Zimmer mit<br />

Privatthermalbad und W. C.<br />

Terrassen-Restaurant mit Blick auf<br />

Rheintal und Vogesen. 18 Autoboxen<br />

Gebrüder Jonex<br />

* Gratis #<br />

und diskret erfolgt, der<br />

Versand meines illustr.<br />

Kataloges Nr. 6 über sämtliche<br />

Sanitäts- u. Gummiartikel,<br />

Frauendouchen etc.<br />

; S. Recla-Bücheli, Chur,<br />

Martinsplatz 6. I. St<br />

Wenn Sie ohne grosse Auslagen Sj>91111 ©nd© XtOlllAllC lesen wollen, so lassen Sie unverzüglich<br />

vom Verlag Hallwag in Bern eine kostenlose Probenummer der neuen Wochenschrift '<br />

kommen. Sie bringt an erster Stelle stets einen Hauptroman, der jeweils Ober 3 bis 4 Nummern läuft; daneben<br />

in jeder Nummer mehrere abgeschlossene Kurzromane und Kurzgeschichten, sowie allerlei Interessantes<br />

Ober den Film, die Mode und die moderne Schönheitspflege. DlC ROIllll.HECJU.el Iß<br />

(kurz „Quelle" genannt) erscheint wöchentlich einmal, am Samstag, und ijt an jedem Bahnhofkiosk, zum<br />

überaus bescheidenen Preise von 3O JicVppeil erhältlich. Es ist nicht nötig, dass Sie- für den<br />

regelmässigen Bezug ein Abonnement auf die „Quelle" eingehen und einen. grösseren Betrag zum voraus erlegen.<br />

Gehen Sie einfach am Samstag nachmittag oder am Sonntag zum nächsten Bahnhofkiosk und holen<br />

Sie dort Ihre Nummer ab. — Sollte dies Ihrerseits mit Umständen verbunden sein, so sind wir natürlich sehr<br />

gerne bereit, Ihnen die „Quelle" jeweils sofort nach Erscheinen per Post. zuzustellen. — Für einen überaus<br />

bescheidenen Preis gibt Ihnen die „Quelle" eine.spannende Auslese von Romanen, fortwährend neue, lesenswerte<br />

Kurzgeschichten, allerlei Interessantes aus dem Reiche der Mode, der Schönheitspflege und -des Films.<br />

YEBLAG HALLWAG • Breitenrainstrasse 97 -BERN<br />

23.<br />

26.<br />

27.<br />

29.<br />

31.<br />

32.<br />

33.<br />

34.<br />

35.<br />

37.<br />

38.<br />

42.<br />

44.<br />

46.<br />

48.<br />

49.<br />

55.<br />

56.<br />

57.<br />

58.<br />

60.<br />

61.<br />

62.<br />

63.<br />

Nun sag' ich's gleich: dies Wort heisst Ran.<br />

An meiner Seite im gleichen Schritt und Tritt<br />

Geht er, einen bessern find'st Du nit.<br />

Die Grassteppe, weit und flach und tot,<br />

Mehrzahl des kleinen Wortes «Not».<br />

Vom Auto ist dies das Herz.<br />

Moses' Berg, doch zum Scherz<br />

Schreib' mit e statt a ich ihn;<br />

Ehrengruss und -schuss ist hier der Sinn.<br />

Es trägt's der Esel und das Pferd am Fuss,<br />

Er gibt ihr gerne einen Kuss.<br />

Ein Fürstentitel im Abessinierland,<br />

Als Buchstab' den alten Griechen wohlbekannt.<br />

Schwer lastet's auf dem Automobil,<br />

Auch «lenken» nenn' ich's, wenn ich will.<br />

Einleuchtend' Punkt im Weltenraum,<br />

Dies' Auto war' schon lang mein Traum.<br />

Als Insel liegt's an Englands Küste;<br />

Wenn der Gelehrte genau nur wüsste<br />

Die Bedeutung des Atomes Teil.<br />

Weiblicher Vornam' nenn' ich's in Eil 1 .<br />

Ein schweres Wort: Stadt in Ostfriesland;<br />

Als Komponist der Marseillaise bekannt<br />

Ist Rouget de... (die Punkte nun ersetz');<br />

Weiblicher Vornam', wer errät's?<br />

Ein Teil des Bühnenspiels; ich frage:<br />

Tochter des Kadmos aus der griechischen Sage?<br />

Das Lexikon nennt's «Uferstrasse»;<br />

Nun eine Abkürzung kühner Rasse:<br />

«Königlicher Marine-Admiral».<br />

Damit ist aus des Rätsels Qual.<br />

Einsendetermin: 9. Oktober.<br />

Normal"<br />

sei das Grenzenrätse! in Nr. 76 gewesen, liest der<br />

Onkel in dem Briefchen der Nichte Klärli, und<br />

wirklich, es wird weder über allzugrosse Schwierigkeiten,<br />

noch Ober allzugrosse Leichtigkeit geklönt.<br />

Immerhin findet der Onkel, es seien zuwenig<br />

falsche Lösungen eingegangen, an denen er<br />

seine Schadenfreude weiden könnte. — Nur eine<br />

ist falsch, diese aber gründlich! Und da ein<br />

fleissiger Neffe das Ergebnis sogar in Reime gefasst<br />

hat, lassen wir ihn sein Versli aufsagen:<br />

Des Grenzenrätsels «harte> Nuss<br />

Hab' ich geknackt mit viel Genuss:<br />

Deutschland, Polen und Tschechei;<br />

Jetzt hab 1 ich's gleich dann, eins, zwei, drei —<br />

Und schon schält sich aus DE, TS, PO<br />

Des Rätsels Lösung mit DEPOTS.<br />

Das zweite ist noch schärfere Beiz 1 —<br />

Doch nein — da ist das Frankenreich —<br />

Und da Italien — da die Schweiz:<br />

Draus resultiert der FRITSCH sogleich.<br />

Das letzte macht mir wenig Pein,<br />

Denn da erkenn' ich Liechtenstein,<br />

Oesterreich und Schweiz die Lösung geben:<br />

FLACH ist das Synonym für «eben». H. D.<br />

Eine Nichte, die in den Ferien weilte, hat sich<br />

sogar in'die Stadt bemüht, um eine Nummer der<br />

Auto-Revue am Kiosk zu kaufen, nur weil sia<br />

wissen wollte, was der Onkel wegen des «Gnus»<br />

für eine Ausrede haben werde. Ihr stellt ihm ja<br />

ein schönes Zeugnis aus! Und dann kommt noch<br />

eine Nichte mit, dem Vorschlag, der Onkel sollte<br />

\sein Bild ins Blättli tun, damit sie das Alter erraten<br />

•^könne. Kinder, das ist gefährlich. Ihr wäret näm-<br />

'"iich gewaltig enttäuscht von wegen der grauen<br />

,' Haare, die die Nichten und Neffen dem Onkel<br />

schon anegmacht haben.<br />

Nun muss er noch ein ernstes Wort mit Euch<br />

reden,-nämlich wegen des Leuchtwegweiser-Wettbewerbes.<br />

Da solltet Ihr unbedingt alle mitmachen,<br />

die Lösungsfrist geht ja bis zum 15. Oktober,<br />

und die Chance, 200 Fränkli zu gewinnen {ja in<br />

Bern sagt man jetzt konsequent «Fränkli»] ist auch<br />

•.nicht zu verachten. Aber aufpassen, es sind ein<br />

paar giftige Leuchtwegweiser dabei. Passt auf,<br />

dass ihr scnön daran vorbeikommt und ihnen nicht<br />

ins Gehege fährt!<br />

Neuhausen am Rheinfall<br />

I.—7. Okt. Basel: Festspiel zur «Vereinigungsfeier 1892», Ton<br />

Hans Huber und Rud. Wackemagel. Wiederaufführung<br />

(Mustermesse, Halle VI).<br />

3.u.4. Okt. Basel: 50jähriges Jubiläum des Kantonal-TurnTerbande»<br />

Basel-Stadt.<br />

3. Okt. Genf: Rädtal du Quahior rocal Kodroff (Salla eentisle).<br />

3.— H. Okt. Locaxno-Montt: Einfühningskurs in das Kunstschaffen,<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene, unter Leitung von<br />

Bildhauer Hänny, Bern. Veranstaltet von der Vereinigung<br />

für Freizeit und Bildung.<br />

3.—13. Okt. Lugano: Luganeser Messe und Winzerfest (Festspiel,<br />

Umzug usw.).<br />

3.U.4. Okt. Neuenburg: Winzerfest mit Umzug.<br />

3.U.26. Okt. St. Gallen: Ausstellung im Kunstmuseum, PUstik TOB<br />

W. Schwarzmann u. M. Nehlinger, Malerei und Graphik,<br />

von W. Thaler.<br />

3.-3. Okt. Zürich: Knabenschiessen im Albisguüi.<br />

3 Okt bis IS Jan. Zürich: Ausstellung «Die weite Welt» (Gecgraphieunterricht<br />

auf der Sefcundarschulstufe, im Pestalozzianum.<br />

_<br />

3. Okt. Zürich: Welturaufführung «Dreimal Georges», Operette<br />

von Paul Burkhard (Stadttheater).<br />

3.U.4. Okt. Zürich: Internat. Katzenausstellung (Tonhalle).<br />

4.-23. Okt. Bern: Ausstellung im Rahmen der Sohweizerwoch«<br />

des Oberland. Heimatwelkes in Verbindung mit dem<br />

Verkehrsverein des Bempr Oberlandes.<br />

4. Okt. Biel: Grosse flugsportliche Veranstaltung auf dem Bieler<br />

Flugplatz. Organisiert vom Äero-C!ub Biel.<br />

Bis zum 7. Okt. Lausanne: Exposition «L'art graphique suissa<br />

de 1830 ä la fin du XDCe siede» (Palais de Runune).<br />

4.U.S. Okt. Lausanne: Grandes Fetes du IVe Centenaire de la<br />

Reformation.<br />

4., S. u. 6. Okt. Thun: Thuner Ausschiesset mit Armbrustschiessen<br />

der Kadetten (Dienstag morgen Gesslerschiessen).<br />

4. Okt. Zürich: Marsch rund um den Zürichsee.<br />

6. Okt. Basel: I. Abend der Gesellschaft für Kammermusik (Han»<br />

Huber-Saal): Adolf Busch Hud. Serkin.<br />

8. Okt. Luzern: Eröffnung der Stadttheater-Spielzeit.<br />

8.—11. Okt. Lausanne: Finales du Concours romand de cnanteun<br />

amateurs (Theatre municipal). .<br />

9 Okt. Genf: Recital de piano Rud. Serkin (Conservatoixe).<br />

10.—29. Okt. Genf: Exposition Emile Bresseler, org. par la Classe<br />

des Beaux-Arts (Athenee).<br />

10. Okt. Bern: Aufführung von «Hansjoggel im Paradies», Ton<br />

Lesen (Stadttheater).<br />

10. Okt. Lugano: Golfwettspiele (Certenago-Caslano-Morcöte und<br />

Ponte Tresa-Becher).<br />

10. Okt. Zürich: Schnitzeljagd des A. C. S., Sektion Zürich.<br />

Oktober. Montreux: Winzerfest.<br />

Auflösung des Grenzenrätsels.<br />

A: I. Deutschland. 2. Polen. 3. Tschechoslowakei.<br />

(Depots.)<br />

B: 1. Frankreich. 2. Italien. 3. Schweiz. (Fritsch.)<br />

C: 1. Liechtenstein (FL). 2. Oesterreich (A).<br />

3. Schweiz (CH). (Flach.)<br />

Liste det richtig eingesandten Lösungen:<br />

F. Achermann-Durrer, Starts ;J. Aebischer, Merenschwand;<br />

A. Bachofen, Glarus; M. Bächtiger, Basel;<br />

A.,Bänninger, Klein-Andelfingen; Frau R. Bedert,<br />

Solothurn; C. Burgener, Rorschach; E. Burkhalter<br />

jun., Grosshöchstetten; M. Canale, Brienz; H. Dahinden,<br />

Wolhusen; H. Dettwiler, Gelterkinden; R.<br />

Dreyer, Zürich; H. Eberhard, Rüegsau; R. Ehrsam,<br />

Wadenswü; M. Fuchs, Basel; E. Hauser, Bertschikon;<br />

F. Henschen, Basel; H. Hohl, Herisau, F. Hübscher,<br />

Feuerthalen; Frau T. Hunziker-Aichele, Riehen; P.<br />

Koch, Vissoie; Dr. C. Körber, Meiringen; Frau<br />

Krähenbühl, Niederwangen; Frl. K. Küderli, Montreux;<br />

V. Küng, St. Gallen; A. Künzle jun., Wattwil;<br />

E. Lindenmaier, Basel; H. Meier, Zürich; F. Niedermoser,<br />

Schaffhausen; Frau E. Ochsner, Schaffhausen;<br />

Dr. jur. E. Pf ister, Zürich; R. Räz, Biel; W. Rothen,<br />

Bem; Frl. T. Ruchti, Münchenbuchsee; Frl. R. Siegrist,<br />

Ölten; H. Sommer, Zürich; J. Suter jun., Luzern;<br />

R. Scheitlin, Zofingen; H. Schmid, Zürich; L. Schmitt,<br />

Basel; L.L. Schmidlin-Lindt, Langenbielau; Hr. Schneider,<br />

Buchs; Frau J. Schubiger, Uznach; K. Steidel,<br />

Baden; A. Stuber-Rutishauser, Zug; Frl. M. Vetsch,<br />

Buchs; Frl. N. Weiss, Affoltem; F. Wenger, Bern;<br />

E. Wettstein, Zürich; Frl. M. Wildbolz, Bern; Frl. E.<br />

Winteler, Glarus; Frau M. Wyss, Kriens; Frl. H.<br />

Wunderli, Perlen; A. Zängerle, St. Gallen.<br />

Preisträger:<br />

R. Dreyer, Zürich; R. Räz, Biel; Frl. H. Wunderli,<br />

Perlen.<br />

Automobil-Revue —» N° 80<br />

Kommende Ereignisse |<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.<br />

ACS HotelBeilevuei.c.s.<br />

Schönste Aussichtsterrassen auf den Rheinfall. Forellen. Zimmer mit fl. Wasser. Bader. Eigene Garage und<br />

Parkplatz. Tel. 548. Rheinfall-Beleuchtungsprogramm kostenlos.<br />

A. Widmer, Bes.<br />

VorteilhatteiMon«^^<br />

. n H o t e l Champs-Fleuris<br />

AnQTPlCPfflllfll'tlPI'P22 Zimmer - Wunderbare Lage inmitten von<br />

nMWlWIglrlQMUI Ulfl V F e l d e r n gelegen, gegenüber Luftseilbahn.<br />

' A l l e r Komfort* Telephon 45<br />

Ostschweiz••••».. «•••• «••-- ^Z^<br />

Altstätten (Rheintal) Gasth. u. Metzg. z. K r e u z .<br />

i Gutbürgerliches Hai» am Marktplatz. - Zimmer zuElHG HGUG<br />

_flB<br />

*_S«i«sHH<br />

5 Fr. 2.50. Bekannt lür gute Küche und Keller. Garage.«•••*» ••«*•«»» _®l83_PSe JH<br />

* Tel. 43. F. Ineichen, B e s . X S t f i & S S S d s l J r<br />

— CDItfA Älllr<br />

Kesswil r R o^an n 8 8 h e o%n Gasthaus SeetalL 111 HA ^^ÜF<br />

Altbek. Landpasthof. Gütgeführte Butterküche. F i s c h - ^<br />

Spezialitäten. Zimmer v. Fr. 2.— an. Schattiger Garten.<br />

MÄ- Garage Tel 4883 FaÄ?rÄ B Äkomplett für nur mit Fr< Köfferchen<br />

St. Gallen Hotel Walhalla-Terminus.<br />

190 "~<br />

T.C.S. A.C.s. Batmhofplatz. Grösstes Haus am Platze m i t den modernen Vorrichtungen: Normale<br />

; (tOO B.). Mod. Komi. App. m. Bad. Z.-Telephon. Garage.4reihige Tastatur, normale Walzenbreite, lan-<br />

Z. ab Fr. 4.-. Menüs zu Fr. 2.30, 3.- u. 4.-. Tel. 487ger und bequemer Zeilenschalthebel, Rand-<br />

——«————————————-———————.lösetaste, Walzenfreilauf, Rücktaste usw.<br />

^ ^ D i e neue ERIKA L ist durch und durch<br />

ZAYttl*2lljCdt^V r f!1'ZQualität. Sie bat, wie die andern weltberühm-<br />

•"^»•»•* •»»»*••» VT « ? » Ä # t e n Erika-Modelle, patentierte Tastenhebel-<br />

«—^——————^————————konstruktion: Die Tasten bleiben beim Nieder-<br />

_ , U«*«l !/•.»


N° 80 — Automobil-Revue<br />

Jxut Jüepwtaist gtn&tos<br />

Das JitotsMayazin,<br />

Zurzeit weilt der berühmte Jan Kiepura in seiner<br />

Heimat Polen, wo er zugunsten der verschiedensten<br />

Veranstaltungen unentgeltlich auftritt. In<br />

einer Pressebesprechung, in der er von seiner Warschauer<br />

Universitätszeit erzählte, erinnert sich Meister<br />

Kiepura wehmütig lächelnd, dass er als Student<br />

an chronischem Geldmangel litt. Er hatte oft<br />

nicht einmal den Groschen für die Strassenbahnfahrt<br />

zur Universität. In solchen Fällen gelang es<br />

ihm aber immer, ohne erwischt zu werden,<br />

«schwarz» zu fahren. Jetzt, meinte Kiepura, habe<br />

ich deshalb kleine Gewissensbisse und möchte<br />

gerne meine Studentenstreiche wieder gutmachen.<br />

Ich stelle also der Warschauer Strassenbahndirektion<br />

500 Zloty für arme Kinder der Strassenbahnschaffner<br />

zur Verfügung.<br />

Geruchfilm-Gestankfilm.<br />

Mit einem kläglichen Durchfall endete eine in<br />

London veranstaltete Studio-Vorführung eines « Super-Films<br />

», in dem die Errungenschaften modernster<br />

Filmtechnik, Ton-, Färb- und Plastikfilm mit der<br />

Erfindung des Geruchfilms kumuliert werden<br />

sollten. Da die Illusion des Geruchs nicht wie die<br />

des Tons und der Farbe durch Wellen geschaffen<br />

wird, sondern durch äusserst fein verteilte Materie<br />

in der Luft, wurde versucht, bei den einzelnen<br />

Szenen die nötige « Geruchs-Atmosphäre» durch<br />

Spritzen zu vermitteln, die verschiedene Gerüche<br />

in den Saal schleuderten. Der Anfang der Vorstellung<br />

verlief noch befriedigend, da das Publikum<br />

noch damit einverstanden war, das Parfüm der<br />

Hauptdarstellerin und den typischen Garagengeruch<br />

kennenzulernen; dann aber zeigte sich, dass<br />

die Ventilation noch nicht auf der Höhe war. Die einzelnen<br />

Gerüche « überblendeten » sich, es gelang<br />

nicht, sie aus dem Saal zu entfernen, und gegen<br />

Schluss der Aufführung herrschte ein unbeschreiblicher<br />

Duftwirrwarr, der einhellig als Gestank bezeichnet<br />

wurde.<br />

Kinos für Rauchet und Nichtraucher.<br />

Im Verband der Londoner Kinobesitzer werden<br />

gegenwärtig Verhandlungen über die Frage des<br />

Rauchens geführt. In den meisten Londoner Kinos<br />

ist das Rauchen polizeilich erlaubt; da hierdurch<br />

aber manche Kinofreunde und Tabakfeinde vom<br />

Besuche abgehalten werden, sollen besondere<br />

Kinos für Raucher und für Nichtraucher eingerichtet<br />

werden.<br />

cpr.<br />

Am Theater Molieres wurde ein neues Stück<br />

von Corneille einstudiert. Ein Schauspieler, der<br />

eine Stelle seiner Rolle nicht verstand, wandte sich<br />

an seinen Direktor um Rat. Aber auch Moliere<br />

konnte aus den Versen Comeilles nicht klug werden<br />

und hiess den Schauspieler warten, bis der Dichter<br />

selbst käme, den er dann fragen werde. Corneille<br />

kam, las die fragliche Stelle, stutzte, las sie noch<br />

einmal, dachte angestrengt nach und sagte schliesslich:<br />

«Leider weiss ich jetzt auch nicht mehr, was<br />

ich damit gemeint habe. Sprechen Sie aber getrost<br />

die Verse auf der Bühne. Diejenigen, die sie nicht<br />

verstehen, werden sie am meisten bewundern.» Ms.<br />

Es ist vom menschlichen Standpunkt aus gesehen,<br />

rühmenswert, wenn ein bedeutender Bühnenkünstler<br />

die Annahme eines Engagements davon<br />

abhängig macht, dass auch seiner — vielleicht<br />

minder begabten — Gattin Spielgelegenheit gegeben<br />

wird. Bei solchem Anlass kommt es in einer Theaterdirektion<br />

zu folgender Unterhaltung: Der Direktor:<br />

«Also zweitausend Kronen sagen Sie? Gut. Ich bin<br />

einverstanden.» Der sehr bekannte Schauspieler:<br />

«Und welche Gage zahlen Sie, wenn meine Frau<br />

mitspielt?» Der Direktor: «Tausend.»<br />

Ein Herr kommt an die Konzertkasse und sagt<br />

zur Kartenverkäuferin:<br />

«Vielleicht haben Sie noch einen Sitzplatz, so<br />

recht versteckt, hinter einer Säule oder so?»<br />

Slumatim ÖfJheaiet<br />

«Gewiss, mein Herr. Hier habe ich gerad« •«<br />

einen Sitz.»<br />

«Dann tun Sie ihn weg und geben Sie mir einen<br />

anständigen.»<br />

ZnqÜsche JCiutsUecschecse<br />

Gainsborough malte einst den Schauspieler<br />

Garrick. Das Bild wollte absolut nicht ähnlich werden.<br />

Schliesslich rief der Maler verdriesslich aus:<br />

«Gott verdamm mich, Sie können jedes Gesicht<br />

nachmachen und haben selber keines.»<br />

Eine Dame sagte zu Whistler: «Ich ging httf«<br />

früh an der Themse spazieren. Die Luft war so<br />

durchsichtig, dass sie mich fast an einig© Bvrer<br />

Gemälde erinnerte.» — «Ja, ja,» erwiderte Whiitler,<br />

«nach und nach kommt die Natur auch auf den<br />

Trick.»<br />

* *<br />

Der vergessliche Professor. Der Herr FroftMor<br />

war derart mit seinen Büchern beschäftigt, da» er<br />

seine Frau vernachlässigte. «Ich wollte, ich wäre<br />

ein Buch, du würdest dich dann mehr um mich<br />

kümmern,» beklagte sie sich. «Ja, meine Liebe,<br />

und zwar ein Kalender, ich hätte auch nicht« dagegen,»<br />

antwortete der Professor. «Ein Kalwndtr?<br />

Warum gerade ein Kalender?» «Weil ich ihn dann<br />

alle Jahre neu bekäme,» meinte der Philosoph.<br />

WORINGER BERN<br />

entgegen<br />

Jeder von uns — ob gross, ob klein — ob reich, ob<br />

arm _ steuert unermüdlich einem bestimmten Ziel entgegen.<br />

Meistens lässt ein gewisser Geldbetrag das Ziel<br />

schneller erreichen. Wieviel soll es in IHREM Fall sein?<br />

1000 - 10000 - 100000 oder gar 250 000 Fr.? Mit<br />

einem Einsatz von nur Fr. 20.— kann Seva Ihnen in<br />

kürzester Frist mehr geben, als Sie sich Je hätten träumen<br />

lassen. Auf! Versuchen Sie Ihr Glück — frisch gewagt,<br />

ist halb gewonnen!!!<br />

Ziehung kurz bevorstehend!<br />

UnserZiel ist dieZiehung! AlleMaschinen mit Volldampf<br />

voraus! Bald ist es wieder erreicht, diesesZiel-bald sind<br />

keine Lose mehr zu haben. Handeln Sie heute noch, um<br />

so mehr, weil Seva die einzige Lotterie ist, die nicht<br />

weniger als 60 % der Lossumme in Treffern ausschüttet.<br />

Lospreis Fr. 20.— (nehmen Sie gerade mit einigen<br />

Freunden eine 10-Los-Serie ä Fr.200.-, enthält sie doch<br />

mindestens einen Treffer) plus 40 Rp. Porto auf Postcheck<br />

III10026. - Adr.: Seva-Lotterie, Bern. Bei Vorbestellung<br />

der Ziehungsliste 30 Rp. mehr. Sie können<br />

auch per Nachnahme bestellen. Lose auch bei bernischen<br />

Banken erhältlich.<br />

$$t neuer<br />

Sfttpfl<br />

Wenn Sie sicher sein wollen, daß Ihr<br />

neuer Anzug in Farbe, Muster und<br />

Form modern, in Stoff und Verarbeitung<br />

handwerklich solid und<br />

im Preis wirklich vorteilhaft ist, dann<br />

geben Sie, bei sachlicher Prüfung,<br />

PKZ den Vorzug.<br />

P K Z- Anzüge in exklusiven englischen<br />

und feinen, neuen Schweizer-Stoffen<br />

Fr. 48.- 58.- 68.- 78.- 88.- 98.-<br />

110.- 120.- 130.« bis 150.-<br />

Verlassen Sie sich immer<br />

auf dieses Zeidien im Kleid!<br />

SCHNELL - SCHNELLER - AM SCHNELLSTEN<br />

Basel, Bern, Biel, La Ghaux-de-Fonds, Geneve,<br />

Lausanne. Lugano, Luzern, Neuchätel, St Gallen,<br />

Winterthur, Zürich 1.


Ost der 9)tensch roirklich einmalig?<br />

Ist ihr Lachein dasselbe?<br />

Ann Robinson (links) hat die Arbeit, und Olivia De Haviland den Ruhm. Trotzdem scheinen die<br />

beiden ganz zufrieden zu sein,<br />

(Atlantic-Photö.)<br />

Doppel ganger<br />

Von J. R. Harrer.<br />

Kein Mensch ist einfach auf der Welt, jeder<br />

rtat einen Doppelgänger, mancher sogar mehrere.<br />

Es kann sein, dass der teser dieser Zeilen jetzt<br />

entrüstet ausruft: «Ich, ich bin nur einmal auf der<br />

Welt! Ich wüsste nicht, dass mein Konterfei noch<br />

sonst zu sehen wäre!» Der Leser hat unrecht; er<br />

kann ja nicht wissen, dass in Marseille im Stadtteil<br />

La Capelette ein bereits dreimal wegen Passfälschung<br />

vorbestrafter Reithosenschneider wohnt,<br />

der eben dem entrüsteten Leser so täuschend<br />

ähnlich sieht, dass der Leser für den Schneider,<br />

sollte er ein viertesmal in den Kerker wandern<br />

müssen, das Marseiller Gefängnis aufsuchen<br />

könnte; und der Wärter würde nur sagen-. «Ah,<br />

George, hat man dich wieder gefasst? Willst du<br />

wieder in deine Lieblingszelle?»<br />

Wenn aber der Leser zufällig eine hochstehende<br />

Persönlichkeit sein sollte, etwa Bernard<br />

Shaw, so wird er sagen: «Ja, ich habe selbstverständlich<br />

eine Reihe von Doppelgängern. Einer<br />

davon schaut mir sogar noch viel ähnlicher, als<br />

ich mir selbst ähnlich sehe!»<br />

Dieser Ausspruch hat tatsächlich seine Berechtigung.<br />

Vor Jahren veranstaltete eine grosse Zeitschrift<br />

ein Preisausschreiben. Sie brachte eine<br />

Reihe sehr berühmter, sehr bekannter Persönlichkeiten,<br />

deren Bilder in aller Welt verbreitet waren.<br />

Die Bilder erschienen ohne Namen; neben<br />

jedem dieser Bilder befand sich das Bild des Doppelgängers.<br />

Es war nun zu erraten, wer der wirb<br />

liehe Träger des grossen Namens und wer nur der 1<br />

Doppelgänger war. Der weitaus grösste Teil de?<br />

Einsender hatte in vielen Fällen den Doppelgähgef<br />

zum Original und den berühmten Mann zum Dop ;<br />

pelgänger erhoben. Man sieht, dass es in Maf^<br />

seille oder Paris oder New Orleans tatsächlich<br />

einen Mann, eine Frau geben kann, die unserem<br />

Leser oder unserer Leserin noch mehr ähnlich<br />

sehen, als die beiden eben sich selbst ähnlich sind.<br />

Berühmte Persönlichkeiten haben ihre Eigenheiten.<br />

Sei es, dass sie — wie weiland Napoleop<br />

— eine gewisse Frisur bevorzugen, sei es, dass sie<br />

sich sonst von der Umwelt abheben: jedenfalls finden<br />

sie eben dadurch leichter einen Doppelgänger,<br />

weil oft eine kleine Frisuränderung genügt,<br />

um auch bei sonstiger Verschiedenheit eine auffallende<br />

Aehnlichkeit vorzutäuschen. Wenn dann<br />

noch der Doppelgänger die Gesten, die Kopfhal-<br />

Welche ist Dolores del Rio?<br />

"Wenn wir es auch niemals auf der Leinwand bemerken, so wissen wir doch schon längst, dass<br />

alle Stars in Hollywood ihre Doubles haben, die weniger wichtige Momente, oder Szenen ohne<br />

Grossaufnahmen für ihre berühmten Zwillinge spielen. Die Aehnlichkeit dieser Zufallszwillinge<br />

ist wirklich in den meisten Fällen frappierend.<br />

Die rassige Kubanerin Dolores del Rio mit ihrem Double Carmen la Rue (rechts). Ob Carmen wohl<br />

eines Tages den Ruhm der Dolores in den Schatten stellen wird? (Atlantic-Photo.)<br />

tung und andere Aeusserlichkeifen nachzuahmen<br />

versteht, ist auf einmal ein zweiter Mussolini auf<br />

der Welt.<br />

Da kommen wir eigentlich schon auf das bewusste<br />

Doppelgängertum zu sprechen. Es gibt<br />

heuer gottlob nicht mehr hunderttausend Greta<br />

Garbos in den Strossen der Weltstädte; aber noch<br />

kurzer Zeit wollten viele junge Mädchen durchaus<br />

nicht anders aussehen als Greta Garbo. Wenn sie<br />

sich damit begnügten, die Haartracht der göttlichen<br />

Garbo nachzuahmen, ging es ja noch an.<br />

Aber dann wurde auch die seltsame Melancholie<br />

Mädchen gesehen!» Und Richard: «Ich? Dass ich<br />

nicht weine! Ich? Das war mein Doppelgänger^<br />

Wenn sich noch dazu die zwei Doppelgänger gut<br />

verstehen — denn jeder ist ein Doppelgänger! —,<br />

dann haben sie das schönste Leben auf der Weltj<br />

sie führen ihr Dasein, unberührt vom Zufall, gefeit<br />

gegen jede Gefahr. Das in den Augen urn<br />

nachsichtiger Nebenmenschen Schlechte hat eben<br />

immer der Doppelgänger getan,- und das Schöne,<br />

Lobenswerte — das haben beide getan.<br />

Mit einer kleinen, uralten Geschichte aus<br />

China sei geschlossen. Ein von einem Europaschiff<br />

Geraubter wurde zum Leibsklaven eines reichen<br />

und die Trauer der Garboaugen nachgeahmt.<br />

Dass das nicht immer, man kann sagen nie, gelang,<br />

war einer der Gründe, dass man an den weissen Sklaven: «Hier, schau dir das Bild anl<br />

Chinesen gemacht; dieser sagte einmal zu dem<br />

jungen Mädchen nicht verzweifelte.<br />

Das ist mein Feind! Bring ihn um!» Drei Tage spä-'<br />

Wer einen richtigen Doppelgänger bei derter hatte der Weisse 35 Chinesen umgebracht. Für<br />

Hand hat, der ist ein beneidenswerter Mensch. ihn waren alle Chinesen Doppelgänger.<br />

Man geht zum Beispiel mit einem netten Mädchen Da hat es der Leser doch besser; ihn verwechselt<br />

man bestimmt nicht mit dem Raubmörder aus<br />

Arm in Arm und denkt an nichts. Abends sagt die<br />

Gattin: «Richard, du wurdest heute mit einem «seiner Gasse», ausser er ist es selbst.<br />

Die Doppelgängerin im Spiegel.<br />

Eine reizvolle und seltene Aufnahme der amerikanischen Filmschauspielerin Josephine Hutchinfion.<br />

Man könnte fragen: Wer spiegelt wen? .(Atlantic-Ehoto \<br />

Die kleine Doppelgängerin.<br />

Welches ist Shirley Temple? Das Mädchen rechts, das dem kleinen amerikanischen Filmstar sehr<br />

ähnlich sieht, heisst Traudl Stark und wohnt in Wien, es ist das Töchterlein eines österreichischen<br />

Fliegeroffiziers. Man hat gleichzeitig mit der Aehnlichkeit Traudls auch ihr Filmtalent<br />

entdeckt Nun heisst es, Traudl sei von den Amerikanern als Doppelgängerin von, Shirley<br />

Temple engagiert worden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!