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E_1936_Zeitung_Nr.082

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BERN, Freitag, 9. Oktober <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N° 82<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PH EISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Ft. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversieh.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Verkehrswirtschaftliche Probleme<br />

im Spiegel der Abwertung<br />

Was zu erwarten stand, ist prompt eingetroffen.<br />

Wir haben ja nicht einen Augenblick<br />

daran gezweifelt, dass früher oder später<br />

irgend einem ganz besonders erleuchteten Gehirn<br />

die geniale Idee entspringen würde, die<br />

durch die Frankenabwertung geschaffene<br />

Lage zugunsten der Bahnen auszunützen und<br />

den Autoverkehr vollends zu bodigen. Und<br />

siehe da: der Retter der Bahnen ist erstanden!<br />

Im nämlichen bernischen Blatt, das<br />

schon bei der Protestkundgebung der Automobilisten<br />

am 5. Juli durch eine von bemerkenswerten<br />

Verwandlungskünsten zeugende<br />

Haltung «geglänzt» hatte, gelangt dieser<br />

Heilsbringer zum Wort. Hören wir, was seine<br />

Botschaft verkündet:<br />

« Sicher ist, dass die Abwertung in ihrem<br />

Zusammenhang mit der Gestaltung des Benzinpreises<br />

sich für die Bahnen günstig auswirken<br />

kann. Der Benzinpreis wird um 6—7 Rappen<br />

pro Liter steigen, sofern nicht die Herkunftsländer<br />

ebenfalls abwerten, was derzeit unwahrscheinlich<br />

erscheint. Auch die Wagen kosten, bei<br />

gleichbleibenden Zollansätzen, erheblich mehr.<br />

Es wird also kostspieliger sein als bisher, die<br />

Bahn zu konkurrenzieren, zumal diese durch die<br />

, fortschreitende Elektrifizierung in. Sachen .Triebstoff<br />

ihrerseits weitgehend vom Ausland unabhängig<br />

geworden ist. »<br />

Das aber ist nicht der einzige Nutzen (siel<br />

Red.) Die Bahnen können mit einer Verkehrsbelebung<br />

rechnen, die besonders im ausländischen<br />

Personenverkehr beträchtlich werden dürfte,<br />

aber auch im Inland nicht zu unterschätzen<br />

ist...<br />

"Während es sich beim Benzinpreis und bei<br />

der Verkehrsbelebung um Faktoren handelt, welche<br />

mehr oder weniger sicher in die Rechnung<br />

gestellt werden können, steht dahin, ob und inwieweit<br />

in bezug auf die Zinslasten die Frankenabwertung<br />

für die Bahnen eine Entlastung<br />

bedeutet... »<br />

Man greift sich an den Kopf bei der Lektüre<br />

dieser Suada, man staunt ob der geradezu<br />

herausfordernden Unbekümmertheit,<br />

womit der von Kenntnissen über wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge offentsichtlich völlig<br />

unbeschwerte Verfasser die Welt mit seinen<br />

Weisheiten beglückt. Die schlechterdings ans<br />

Groteske grenzende Naivität, die rührende<br />

Einfalt und Selbstsicherheit, die ihn das<br />

grosse Wort von einem Nutzen aus der gänzlichen<br />

Abwürgung des Strassenverkehrs stammeln<br />

lassen, könnten beinahe versöhnlich<br />

stimmen, müssten wir nicht die Möglichkeit<br />

berücksichtigen, dass diese absurden Tiraden<br />

da und dort sogar ernst genommen würden.<br />

Das aber ist gerade Grund genug, uns mit diesem<br />

Elaborat etwas näher zu beschäftigen.<br />

Erscheint Jeden Dienstag and Freitag<br />

wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 • Postcheck III414 • Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

Ein Weg zur Bahnsanierung • der Abwertungsgewinn<br />

der Nationalbank.<br />

Wie liegen eigentlich heute die Dinge? Vorweg<br />

muss man sich im klaren darüber sein,<br />

dass sich mit der Abwertung die Lage der<br />

S.B.B. weder zum Bessern noch zum Schlechtem<br />

wendet. Aber da sind die 656 Millionen<br />

buchmässigen Gewinne, welche die Nationalbank<br />

durch die Devalvation erzielt hat. Immerhin<br />

kein Pappenstiel. Und wenn wir den<br />

Gedanken zur Diskussion stellen, ob dieser<br />

Betrag nicht zur Sanierung der Bundesbahnen<br />

verwendet werden sollte, dann wissen wir<br />

uns damit durchaus nicht allein. Im Gegenteil.<br />

Wir befinden uns sogar in illustrer Gesellschaft,<br />

ist doch eben diese Frage bei der<br />

Behandlung des S. B. B.-Geschäftsberichtes<br />

1935 im Nationalrat auch von den Kommissionsreferenten<br />

angeschnitten worden. Bringt<br />

man obendrein noch den Mut und die Festigkeit<br />

auf, den kalten Lohnabbau beim Bahnpersonal<br />

durchzuführen, dessen Privilegien<br />

eine gewisse Rückbildung wohl vertragen, so<br />

w|re damit eine weitere Etappe auf dem Weg<br />

zur Sanierung zurückgelegt. Aber eben:<br />

Rückgrat und harte Hand gegenüber den Gewerkschaften!<br />

Darin läge ein wirklicher Nutzen<br />

für die Bahnen.<br />

« Die Abwertung kann sich in ihrem-Zusammenhang<br />

mit der Gestaltung des Benzin*-<br />

Preises für die Bahnen günstig auswirken»,<br />

orakelt mit hellseherischer Sicherheit Herr<br />

-i- in seinem oben zitierten Spruch. Sicher<br />

könnte sie das, denn nichts wäre einfacher<br />

als durch Beibehaltung des bisherigen Benzinzollansatzes,<br />

d. h. durch eine dem vollen<br />

Ausmass der Abwertung entsprechende Erhöhung<br />

des Brennstoffpreises dem Automobilverkehr<br />

den Rest zu geben, auf dass ihm<br />

die Lust an der Konkurrenzierung der Bahnen<br />

gründlich ausgetrieben werde. Der Bundesrat<br />

scheint jedoch den wirtschaftlichen Unsinn<br />

eines solchen Experimentes erkannt zu<br />

haben und nicht gesonnen zu sein, Sirenengesängen,<br />

wie sie der erwähnte Einsender<br />

von sich gibt, Gehör zu schenken. Aus allen<br />

Lagern bedeutet man ihm heute : Abbau der<br />

Zölle, Lockerung der Kontingente, endgültige<br />

Absage an den Unfug der Subventionen,;<br />

Herabsetzung der Steuern. Man führt ihm zu<br />

Gemüte, dass es gerade der unerhörte<br />

Steuerdruck gewesen sei, der unsere Wirtschaft<br />

in die Sackgasse hineinmanövriert<br />

hat, worin sie sich gegenwärtig befindet.<br />

Und das Motorfahrzeug weiss ein Lied davon<br />

zu singen, dass ihm der Bund in steuerlichen<br />

Belangen je länger desto mehr eine<br />


Gesetz werde, sofern man es nur «richtig und<br />

zweckmässig» zu handhaben versteht, dem Strassentransport<br />

ein Ende setzen. Niemand wird mehr<br />

einen Lastwagen kaufen und obendrein sorgt die<br />

eidgenössische Verkehrsabgabe für eine derartige<br />

Belastung der bereits vorhandenen Fahrzeuge, dass<br />

es ein Ding der Unmöglichkeit sein wird, sie weiter<br />

zu betreiben.<br />

#<br />

Am 14. Oktober tritt die Via Vita in Bern<br />

zusammen, um, soweit wir orientiert sind,<br />

das Projekt einer eingehenden Aussprache zu<br />

unterziehen, in deren Rahmen u. a. auch ein<br />

Bericht der Herren Dechevrens und Zipfel<br />

entgegengenommen werden soll, der zwei<br />

Experten, von denen die Bahnen jüngst noch<br />

zu behaupten wagten, sie stünden auf ihrer<br />

Seite und träten für ihre Thesen ein. Umgekehrt<br />

ist auch gefahren, denn das Ergebnis,<br />

das diese Konferenz zeitigen dürfte, wird<br />

alles andere als ein Plädoyer für die Schiene<br />

sein.<br />

Wie wir vernehmen, wird übrigens die Aspa<br />

mit einem Gegenentwurf aufwarten. Die Dinge<br />

sind hier bereits so weit gediehen, dass er<br />

am vergangenen Mittwoch der Spezialkommission<br />

für Bahn- und Autofragen unterbreitet<br />

werden konnte. In nächster Zeit wird<br />

sich auch der Zentralvorstand damit befassen,<br />

worauf die Aspa ihr Gegenproiekt vor<br />

eine ausserordentliche Generalversammlung<br />

bringt, die am 18. Oktober in Biel stattfindet.<br />

Auch in der Tagespresse begegnet das<br />

Projekt Pilet-Golaz keiner Gegenliebe, wie<br />

das «Winterthurer Tagblatt» beweist, das<br />

dem Entwurf folgenden Kommentar widmet:<br />

« Wie man weiss, liegt ein Prospekt Pilet<br />

über eine neue Verkehrsregelung auf der<br />

Strasse vor, das dem gewerbsmässigen Strassentransport<br />

schwere Fesseln und Belastungen<br />

auferlegen will und sogar den Werkverkehr<br />

weder von Belastungen noch von Einschränkungen<br />

ausnimmt. Dieses Projekt bedeutet<br />

einen schweren Schlag gegen die<br />

Handels- und Gewerbefreiheit, es wirkt kostensteigernd<br />

und bedeutet den sichern Ruin<br />

der schweizerischen Automobilindustrie.<br />

Nachdem nun schon am Tage nach dem Abwertungsbeschluss<br />

vom Bundesrate erklärt<br />

worden ist, die unnatürliche Ausrichtung von<br />

Fabrikationszuschüssen für Auslandsaufträge<br />

höre sofort auf, wäre zu erwarten, dass eine<br />

so unnatürliche Unterbindung der freien Konkurrenz,<br />

wie sie der Plan Pilet bedeutet, in<br />

der Versenkung verschwinde. Dies um so<br />

mehr, als, wie erwähnt, die Konkurrenzfähigkeit<br />

der Bahn auf dem Wege der Abwertung<br />

bereits sehr stark gesteigert wurde. Sollte<br />

der Bundesrat nicht selbst zudem einzig vernünftigen<br />

Entschluss kommen, das Projekt<br />

Pilet unter den total veränderten Verhältnissen<br />

fallen zu lassen und vorläufig einmal das<br />

Resultat der viel weitergehenden und -wirkenden<br />

Abwertung auch auf dem Gebiet des<br />

Transportwesens zu erproben, so wird gegen<br />

das wirtschaftsfeindliche, preissteigernde, industrievernichtende<br />

Projekt von Seite der<br />

Wirtschaft mit aller Energie Sturm gelaufen<br />

werden müssen.<br />

Die Bundesbahnen müssen dazu kommen,<br />

auf eigenen Füssen zu stehen, ohne dass dem<br />

Strassenverkehr Fesseln auferlegt werden<br />

müssen, die gegen das Prinzip der nach der<br />

Abwertung hoffentlich wieder auflebenden<br />

Wirtschaftsfreiheit gehen. »<br />

wieder in Nebel versunken und die Luft matt<br />

und giftig geworden...<br />

«Ich habe nicht über dich gelacht. Lukas,<br />

du bist ein dummes Kind, ein Bambino mit<br />

grauen Schläfen und einem Gesicht wie ein<br />

erwachsener Mann.» — Sie sah ihn prüfend<br />

an, fuhr fort:<br />

"• «Ich weiss nicht, wieso es dir Vergnügen<br />

machen kann, zu glauben, dass ich dich auslache<br />

...»<br />

Auch Zank ist ein Weg, überlegte Sybil.<br />

Nicht so schön wie der erste. Aber alles ist<br />

besser, als dazusitzen und sich zu ängstigen.<br />

Vor lauter Frucht, taktlos zu werden, sind<br />

wir grob miteinander... Man lernt nie aus,<br />

das Leben ist unsagbar kompliziert, unter gewissen<br />

Umständen kann eine Ohrfeige zarter<br />

sein als ein Seufzer. Armer Lukas, er<br />

gibt nicht einmal Antwort? Nun Trauben essen<br />

ist genau so ablenkend wie Zank. Aber so<br />

viel Obst, — ihm wird noch schlecht werden.<br />

Das kann nicht gut ausgehen...<br />

Sie trieben im Schweigen hin, hoffnungslos,<br />

zwei kleine Boote in Seenot<br />

Durch das offene Fenster war ein Insekt<br />

ins Zimmer gekommen, schwirrte surrend<br />

und taumelnd um die Lampe.<br />

«Ein Schmetterling!» sagte Sybil freundlich.<br />

Sie war beglückt, ein Gesprächsthema<br />

gefunden zu haben. «Wie hübsch er ist !><br />

«Eine Motte!» korrigierte Lukas. Er zündete<br />

nervös eine Zigarette an. «Oh, pardon,<br />

— ich habe nicht gesehen, dass du auch rauchen<br />

willst.»<br />

Als er sich über das Tischchen beugte, um<br />

Sybil das brennende Streichholz zu reichen,<br />

fiel auf dem Korridor klappernd eine Tür ins<br />

Schloss.<br />

Vertrauen und Mitarbeit heischt der Bundesrat<br />

vom Volk bei seinen neuen Massnahmen.<br />

Wir sind bereit, sie ihm zu gewähren,<br />

sofern er den Beweis dafür erbringt, dass<br />

mit dem neuen Wirtschaftskurs auch ein anderer<br />

Geist bei ihm Einzug gehalten hat, der<br />

unvereinbar ist mit dem Bruch von Versprechungen.<br />

Benzinpreis und «Verkehrsbelebung» bei<br />

den Bahnen.<br />

Eine Benzinpreiserhöhung um 6—7 Rp. und<br />

Hand in Hand damit eine Verkehrsbelebung<br />

bei den Bahnen dürfen als mehr oder weniger<br />

sichere Faktoren in die Rechnung gestellt<br />

werden, spinnt der erwähnte Einsender<br />

seine lichtvollen Gedankengänge weiter aus<br />

und legt damit abermals Zeugnis ab von der<br />

souveränen Verachtung, womit er sich über<br />

alle Erfahrungstatsachen hinwegsetzt. Als ob<br />

die Bahnen zu neuem Leben erstünden, wenn<br />

der Strassenverkehr vollkommen geknebelt<br />

am Boden liegt! Machen wir die Probe aufs<br />

Exempel; wir brauchen dabei gar nicht weit<br />

zurückzugreifen. Dank der unerhörten fiskalischen<br />

Belastung, welche dem Automobil mit<br />

der Benzinzollerhöhung vom 25. Juni 1935<br />

Seine Bahnen hatten Mensch und Gut von<br />

der Strasse abgezogen. Sie entluden das,<br />

was sie sammelten, auf Bahnhöfen, die in den<br />

meisten Fällen ganz zufällig irgendwo hingesetzt<br />

worden waren. Dass die Plätze für<br />

die Bahnhöfe in alten Städten* meist unglücklich<br />

gewählt worden sind, liegt daran, dass<br />

die ersten Bahnbauten fast durchweg Privatunternehmungen<br />

(Aktienbahnen mit kurzen<br />

Strecken) waren, welche ihre Endpunkte dorthin<br />

setzten, wo Gelände wohlfeil war oder<br />

sogar von Eigentümern zur Verfügung gestellt<br />

wurde, die sich davon eine rasche Wertsteigerung<br />

ihrer sonstigen Liegenschaften versprachen.<br />

Verkehrsunternehmung und Bodenspekulation<br />

gingen fatale Verbindungen ein; 1<br />

im Zeitalter des Frühkapitalismus rissen<br />

« weitblickende » und unbedenkliche Gründer»<br />

oft Industrieritter mit spekulativen Instinkten,<br />

Aufgaben an sich, die die öffentliche Hand<br />

hätte bewältigen müssen. Dazu war sie aber<br />

im Zeitalter des Notabeln-Parlamentarismus,<br />

des Nachtwächterstaates und der Freihandelsidee<br />

völlig ungeeignet. So kam es auch, dass<br />

den Versuchen des 19. und 20. Jahrhunderts,<br />

ihren repräsentativen Verpflichtungen nachzukommen,<br />

trotz erheblicher Geldaufwendungen<br />

der grosse Zug fehlte. Seitdem eine bürgerliche<br />

Welt im Staate mitbestimmte, die die<br />

Maßstäbe aus der Privatwirtschaft ins öffentliche<br />

Leben zu übertragen imstande war<br />

(was im Leben des einzelnen eine Tugend ist,<br />

ist in dem des Staates und des Volkes noch<br />

lange nicht am Platze), knauserte man früher<br />

meist an den Ausüben für das Repräsentative,<br />

weil sie sich nicht «zu rentieren»<br />

schienen.<br />

Sybil horchte, ohne sich zu regen. Sie vergass<br />

auch, dass sie eine Zigarette in der Hand<br />

hielt, und blickte schwermütig in die kleine<br />

Streichholzflamme.<br />

«Lukas, hör mich an...»<br />

Sie wirbelte die Zigarette zwischen den<br />

Fingern.<br />

«Es ist so... hast du auch gehört, wie die<br />

Tür zufiel? Stasi schleicht sicher im Vorzimmer<br />

herum und denkt, dass hier heimliche<br />

Dinge geschehen...»<br />

Sybil brach entschlossen die Zigarette in<br />

zwei Stücke und liess sie auf die Tischplatte<br />

fallen.<br />

«Ja, und deshalb sind wir jetzt so elend<br />

und fremd! Sieh mich doch nicht so an,<br />

sonst kann ich nicht weitersprechen.. Wollen<br />

wir nicht aufrichtig sein? Die Wahrheit ist<br />

immer das Beste. Ich bin eine Frau und hab'<br />

mein Herz an viele Dinge gehängt, die ich<br />

dann vergessen und im Stich gelassen habe.<br />

Aber die Wahrheit liebe ich, seit ich denken<br />

kann.»<br />

Sybil starrte träumend in die Luft. Die rote<br />

Sonne, die der Sechzehnjährigen geleuchtet<br />

hatte, war erloschen. Der Traum von Einsamkeit'das<br />

Glück der Schienenstränge, —<br />

alles hatte versinken müssen, damit das Banner,<br />

auf dem «Wahrheit!» stand, rein blieb.<br />

«Den ganzen Abend lang waren wir glücklich!<br />

Und wir waren so mutig... Aber seit<br />

wir in diesem Zimmer sind, sind wir zu feig<br />

geworden, uns auch nur anzusehen. Wir<br />

führen Gespräche wie die Narren. Interessiert<br />

es dich vielleicht, ob ein Schmetterling oder<br />

eine Motte um die Lampe fliegt? Meinetwegen<br />

kann es ein Eisbär sein... Ach, wie dumm<br />

und feig wir geworden sind! Und alles nur<br />

deshalb, weil Stasi annimmt... weil deine<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 9. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 8 2<br />

Verkehrswirtschaftliche Probleme im Spiegel der Abwertung<br />

Schluss von Seite 1.<br />

zugemutet wurde, hat der Benzinkonsum<br />

unseres Landes von Januar bis und mit August<br />

dieses Jahres um über 15 Millionen Liter<br />

abgenommen. Zollausfall: 3,7 Millionen.<br />

Dazu kommt, als Folge der verminderten<br />

Einfuhr, eine Einbusse an Automobilzöllen in<br />

der Höhe von 1,7 Millionen, kommen aber<br />

auch noch die durch diesen Schrumpfungsprozess<br />

der allgemeinen Volkswirtschaft<br />

(dem Autogewerbe, Handel usw.) zugefügten<br />

Verluste, so dass sich schätzungsweise ein<br />

Gesamtschaden von annähernd 20 Millionen<br />

ergibt. Nach der Logik des Herrn -i- müssten<br />

bei dieser Erdrosselung des Automobil-<br />

Wesens die Bahnen herrlich blühen und gedeihen.<br />

Sie tun ihm den Gefallen nicht, im<br />

Gegenteil. Unaufhaltsam gleiten auch sie<br />

weiter in den Schuldenmorast hinein und<br />

es kann heute schon als eine ausgemachte<br />

Sache gelten, dass das für <strong>1936</strong> budgetierte<br />

Defizit von 69,7 Millionen um ein Erkleckliches<br />

überstiegen und sich um 100 Millionen<br />

herum bewegen wird. Und es ist bezeichnend<br />

dafür, welche Erwartungen die Bahnen<br />

selbst an die Abwertung knüpfen, wenn sie<br />

in ihrem Voranschlag 1937 einen Fehlbetrag<br />

von 70—80 Millionen vorsehen. Herr -i-, was<br />

sagen Sie dazu ? (Schluss folgt.)<br />

Die Strasse im Wandel der Zeit<br />

Schluss aus No. 80.<br />

Daher blieb fast alles dem Zufall überlassen.<br />

Zahlreiche historische Städte erlebten<br />

das Unglück, dass ihre Bahnhöfe nicht an<br />

einer ihrer geschichtlichen Stadtachsen angelegt<br />

wurden, sondern irgendwie seitlich dazu.<br />

Der neue, rasch wachsende Verkehr mündete<br />

dann gewissermassen durch eine Hintertür in<br />

die Stadt und brach sich, immer mächtiger<br />

anschwellend, schliesslich selbst Raum: wieder<br />

in enger Verbindung mit der Bodenspekulation<br />

innerhalb der Stadt. So kam es in wenigen<br />

Jahrzehnten zur Zerstörung unwider-<br />

Frau der Meinung sein wird... weil unsere<br />

Freunde glauben würden... Mein Gott, es<br />

ist so furchtbar! Sie lauern und horchen, was<br />

wir anfangen werden. Sollen wir wirklich<br />

gezwungen sein, das zu tun, was sie von<br />

uns erwarten, nur weil es angenehmer ist,<br />

in einem Zimmer zu sitzen, als durch die<br />

Strassen zu laufen?»<br />

Schöne, freimütige Sybil! Vielleicht gab<br />

es auch andere Frauen, ebenso schön und<br />

freimütig. Lukas bezweifelte es zwar in diesem<br />

Moment, aber rein theoretisch musste es<br />

möglich sein. Doch welche von ihnen besass<br />

zu all diesen Vorzügen noch den grossen<br />

Schwung des Herzens? Keine, keine...<br />

«Es ist üblich, nicht wahr, sich in solchen<br />

Situationen anders zu verhalten, als wir es<br />

tun. Aber warum, sollen wir uns um das<br />

kümmern, Liebling, was in der Welt üblich<br />

ist...»<br />

«Wir verachten die Welt», sagte Sybil. Sie<br />

sprach diese grossen Worte mit kleiner, bescheidener<br />

Stimme. «Und jetzt werde ich<br />

endlich dieses unbequeme Kleid ausziehen<br />

und meinen Kimono nehmen können, ohne<br />

fürchten zu müssen, dass du mich missverstehst.<br />

Ich werde die Tür zum Ankleidezimmer<br />

offen lassen, damit du nicht ganz<br />

verlassen bist...»<br />

Sie stand auf, streichelte im Vorbeigehen<br />

seine Stirn. Er sass noch immer auf dem<br />

niederen Sessel, sie musste sich ein wenig<br />

herunterbeugen.<br />

«Wir verstehen uns, Lieber? Wir sind<br />

einer Meinung?»<br />

«Ja...», murmelte Lukas und zog Sybil an<br />

sich. Er fühlte Sybils Arme, zwei lebendige,<br />

sinnvolle Geschöpfe.<br />

«Liebling, ich möchte mich umkleiden.»<br />

herstellbarer Schätze der Städtebaukunst;<br />

nur weniges hat man uns dort erhalten, wo<br />

die Eisenbahnen in erheblicher Entfernung an<br />

einer Stadt vorbeifuhren und sie so wirtschaftlich<br />

schädigten, indem sie den Verkehr<br />

andern Orten zuführten. In den von ihr befruchteten<br />

Städten aber kam es zur Anlage<br />

seelenloser, aber um so stärker verkehrsbelebter<br />

Strassenzüge. Das hatte Nebenwirkungen,<br />

die nur angedeutet werden können.<br />

So konnte ein geistvoller Künstler einmal<br />

sagen: Das Verbogene in der Seele so vieler<br />

Stadtbewohner komme daher, dass mit der<br />

Zerstörung der geschichtlichen Achsenlage<br />

unserer Städte durch das falsche Einmünden<br />

des Eisenbahnverkehrs auch die seelischen<br />

Achsen verbogen worden seien.<br />

Zur Ehre der Eisenbahn sei ausdrücklich<br />

bemerkt, dass man in späterer Zeit keine<br />

Kosten gescheut hat, repräsentative Bahnhofsbauten<br />

zu schaffen. Natürlich war man aber<br />

meist ausserstande, die Fehler der ersten<br />

Anlage aus der Welt zu schaffen; man hat<br />

sie überhaupt erst spät als solche empfunden.<br />

Dafür bekundete man durch gewaltige Bauten<br />

(es kommt hier nicht darauf an, wie weit<br />

sie gelungen sind) doch eine volle Anerkennung<br />

verdienenden Willen zur Repräsentation,<br />

Es blieb auch nicht bei einzelnen Anstren-*<br />

gungen, sondern vielerorts wurden grossangelegte<br />

Bahnhofsgebäude errichtet Aber<br />

auch die schönsten und grössten Bahnhöfe<br />

können nicht das geben, was nötig ist: eine<br />

repräsentative Verbindung von Stadt und<br />

Land. Sie sind vielmehr einseitig übersteigerte<br />

Ausbauten an einer engbegrenzten Stelle. Die<br />

Zufahrt blieb lieblos behandelt; durch die Eingeweide<br />

der Städte (an Brandmauern entlang)<br />

wurde der Reisende in die Pracht der<br />

Bahnhofshalle geführt, um sie sofort wieder<br />

zu verlassen und dann durch höchst unerfreuliche<br />

Strassenzüge dem Stadtkern zuzustreben.<br />

Heute übersehen wir die Fehler wie die<br />

Schäden dieser Entwicklung. Der krasse<br />

Nützlichkeitsstandpunkt ist überwunden.<br />

Vieles ist bereits gefunden worden. Wie<br />

anders ziehen die neuen Autostrassen durch<br />

die Lande als die am Reissbrett entworfenen<br />

Heerstrassen französischer Könige und<br />

Kaiser, als die reinen Nutzbauten der Eisenbahningenieure.<br />

Mit unendlicher Liebe wurden<br />

jedem der Teilräume die Geheimnisse<br />

seines Pflanzenkleides abgelauscht und ihre<br />

Eigenart gewahrt, wurde der Rhythmus der<br />

Landschaft erforscht und womöglich durch<br />

die neuen Strassenanlagen noch gesteigert.<br />

Kein Zeitalter hat mit gleichem Verantwortungsbewusstsein<br />

Brücken gebaut, zugleich<br />

technisch fortschrittlich und innerlich wie<br />

äusserlich der Talung angepasst, deren<br />

Einschnitt es zu überwinden galt Freilich<br />

ist damit noch längst nicht alles getan. Noch<br />

stehen wir auch vor ungelösten Aufgaben.<br />

Die Frage, wie man nachholen kann, was die<br />

letzten 80 Jahre versäumten, nämlich die<br />

Städte mit der Landstrasse in jeder Beziehung<br />

einwandfrei zu verbinden, beschäftigt<br />

viele Köpfe. Es kann nicht die Aufgabe dieses<br />

Aufsatzes sein, zu den einzelnen Vorschlägen<br />

Stellung zu nehmen oder Ergänzungen<br />

zu versuchen. Aber so viel sei grundsätzlich<br />

gesagt, dass diejenigen recht haben,<br />

welche Grosses wagen wollen, die hohe Ziele<br />

aufstellen.<br />

Gelänge unserer Zeit eine technisch einwandfreie,<br />

zugleich die Pflichten der Repräsentation<br />

erfüllende Lösung der Verbindung<br />

zwischen Landstrasse und Stadtkern, und<br />

wäre es auch der hohen Kosten wegen fürs<br />

erste nur in einigen Städten, so wäre damit<br />

der Durchbruch erfolgt. Aus den Bedingungen<br />

unserer Zeit neugestaltend, wären wir<br />

würdige Nachfolger der grossen Strassenund<br />

Städtebauer einer ruhmvollen Vergangenheit.<br />

Fahrverbot als Strafe für Velofahrer.<br />

Um die Zahl der Verkehrsunfälle einzudäm-'<br />

men, sind in den verkehrsreichen Bezirken<br />

Westdeutschlands seit einiger Zeit strengere<br />

Ueberwachungsmassnahmen ergriffen worden.<br />

Besonders zahlreiche Verstösse gegen die ><br />

Verkehrsbestimmungen werden den Radfah''<br />

rern zur Last gelegt. Nunmehr hat erstmalig<br />

das Bonner Jugendgericht gegen jugendliche<br />

Radfahrer, die durch undiszipliniertes Beneh~<br />

men den Verkehr störten, ein Radfahrverbot<br />

von sechs Wochen ausgesprochen. In<br />

künftigen Fällen verantwortungslosen Verhaltens<br />

soll das Verbot auf sechs Monate ausgedehnt<br />

werden.<br />

Aber Lukas nahm keine Notiz davon, et<br />

war scheinbar völlig taub. Auch das Sprechen<br />

fiel ihm schwer.<br />

Ich liebe dich so, ich — liebe dich so..«<br />

Sybil?»<br />

«Ja?» fragte Sybil unruhig.<br />

«Das ist alles, sonst nichts.»<br />

Er war bleich und seine Augenlider zitterten.<br />

«Sybil...»<br />

Da klirrte ein Glas, zersplitterte laut aul<br />

dem Fussboden.<br />

Lukas fuhr auf.<br />

« Oh ! » sagte Sybil. «Wie nervös du<br />

bist... Ein Glas ist hinuntergefallen, siehst<br />

du ? Vielleicht bin ich mit dem Ellbogen ein<br />

wenig angestossen. Ich glaube nicht, abet<br />

vielleicht könnte es so gewesen sein... ? *<br />

Lukas starrte mit gerunzelten Brauen den<br />

kleinen Trümmerhaufen an.<br />

« Verzeih Sybil — ich mache dir sehr viel<br />

Mühe ! »<br />

Aber Sybil verstand nicht; sie war vott<br />

himmlischer Güte.<br />

« Scherben bringen Glück! Bist du abergläubisch,<br />

Lukas ? In Italien, zum Beispiel*<br />

heisst es, dass ein Buckliger...»<br />

• Sie stockte. Er sass da, blass und trotzig<br />

wie ein Verbrecher auf der Anklagebank.<br />

Ich liebe ihn ! dachte Sybil. Ich liebe, ich'<br />

liebe... Und wenn es Tag wird, muss ich<br />

nach Zürich.<br />

Lukas hob den Kopf und blickte sie an.<br />

« Ja ! » sagte Sybil. « Ja, ja...»<br />

Stasi wandert durch die Zimmer, ein ruheloses<br />

Gespenst in Filzschuhen und schwarzem<br />

Kleid. Sie keucht leise, der dumpf«<br />

Kampfergeruch nimmt ihr den Atem.<br />

(Fortsetzung folgt)


N°82 FREITAG, 9. OKTOBER 1S36 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrich ten<br />

Mit dent 14. Grossen Äutomdbfl-Preis voi<br />

Italien auf der Rennbahn von Monza hat di<br />

diesjährige Sportsaison ihren Abschluss gefunden.<br />

Was noch der Durchführung harrt,<br />

das sind, abgesehen vom Grossen Preis voi<br />

Amerika, einige Veranstaltungen auf britischer<br />

Erde, die jedoch grösstenteils rein nationalen<br />

Charakter aufweisen.<br />

Die verflossene Rennperiode war wiederum<br />

Susserst reich an interessanten Ereignissen,<br />

obwohl zu sagen ist, dass<br />

der Internationale Sportkalender im Laufe<br />

des Jahres einen eigentlichen Schrumpfungsprozess<br />

durchmachte.<br />

Figurierten ursprünglich im Kalendarium der<br />

A. I. A. C. R. 82 Anlässe (Strassen-, Bahn und<br />

Städte-Rundrennen, Bergprüfungs-.Langstrekken-<br />

und Sternfahrten), so wurden nach und<br />

nach 24 dieser vorgesehenen Veranstaltungen<br />

abgeblasen, woran vorab die wirtschaftliche<br />

Lage in Europa im allgemeinen und der italienisch-abessinische<br />

Krieg im besondern die<br />

Schuld tragen.<br />

Die Rennen<br />

der Grand-Prix-Wagen.<br />

Das Jahr <strong>1936</strong>, das dritte der Gültigkei<br />

der internationalen Rennformel, brachte wiederum<br />

Kämpfe von ungeahnter Schärfe zwischen<br />

den führenden Marken der europäischen<br />

Rennwagenindustrie,<br />

lämlich zwischen den deutschen Firmen<br />

Mercedes-Benz und Auto-Union und dem Mailänder<br />

Hause Alfa Romeo. Und zwar nahm<br />

hauptsächlich die erste Halbzeit der zu Ende<br />

gegangenen Saison einen ausserordentlich<br />

spannenden Verlauf, worüber wir Anfang Juli<br />

In der «Automobil-Revue» hi Form einer Zwischenbilanz<br />

referierten. Nachdem die Untertürkheimer<br />

Werke im Vorjahr sozusagen auf<br />

der ganzen Linie dominiert hatten, gingen<br />

sie auch als ausgesprochene Favoriten in die<br />

heurigen Rennen hinein. Es war denn auch<br />

keineswegs überraschend, dass Rudolf Caracciola<br />

gleich den ersten Grossen Preis des<br />

Jahres, denjenigen von Monaco, als Sieger<br />

nach Hause fuhr. In Tripolis wurde er von<br />

Varzi auf Auto-Union abgelöst, in Tunis<br />

schwang wiederum Caracciola obenauf und<br />

dann, ja dann kam wieder einmal Nuvolari,<br />

der im Grossen Preis von Penya-Rhin bei<br />

Barcelona die deutsche Siegesserie endlich<br />

unterbrach und auf dem neuen 12-Zylinder-<br />

Alfa Romeo mit allerdings äusserst knappem<br />

Vorsprung auf Caracciola den ersten Platz<br />

landete. Es war dies das erstemal, dass der<br />

neue Alfa-Rennwagen zu Siegerehren kam.<br />

Waren die italienischen Erzeugnisse so weit,<br />

den deutschen Produkten energisch die Stirne<br />

zu bieten und ihren fast ununterbrochenen<br />

Siegesläufen Einhalt zu tun? So lautete die<br />

Frage aller, die mit dem eropäischen Automobil-Rennsport<br />

durch irgendeinen Faden<br />

verbunden sind. Und mit Spannung sah man<br />

dem acht Tage später zum Austrag gelangenden<br />

Eifel-Rennen entgegen, das von Bernd<br />

Rosemeyer auf Auto-Union gewonnen wurde.<br />

Auf den nächsten drei Plätzen folgte ihm im<br />

Klassement geschlossen die Scuderia Ferrari<br />

mit Nuvolari, Brivio und Farina.<br />

Kein Zweifel also, die italienische Gefahr<br />

bestand und war grösser denn je.<br />

Wiederum acht Tage später rollte im Stadtwäldchen<br />

von Budapest, mit seinen zahlreichen<br />

spitzen Kurven, der erste Grosse Preis<br />

von Ungarn, in welchem Nuvolari, der allzeit<br />

forsche und verwegene Draufgänger, diesmal<br />

sogar auf dem 8-Zylinder Alfa, über Rosemeyer<br />

triumphierte.<br />

Nach dem ungarischen Grand Prix, also<br />

bei Saison-Halbzeit, bot sich das überraschende<br />

Bild, dass sowohl Mercedes-Benz und<br />

Auto-Union, als auch die Scuderia Ferrari<br />

auf Alfa Romeo aus je zwei Rennen siegreich<br />

hervorgegangen waren. Man konnte somit<br />

tatsächlich von einer Gleichwertigkeit der<br />

italienischen und deutschen Boliden sprechen.<br />

Alfa Romeo hatte es ganz offenbar verstanden,<br />

die in den ersten beiden Jahren der Gültigkeit<br />

der internationalen Gewichtsformel<br />

zutage getretenen Kinderkrankheiten auszumerzen.<br />

Als gefährlichster Gegner des Modaneser<br />

Rennstalles war unbedingt die Auto-<br />

Union anzusehen, deren Wagen sich ganz<br />

gross im Schuss zeigten, während Mercedes-<br />

Benz, die in den diesjährigen Rennen mit<br />

einer Neukonstruktion startete, hin und wieder<br />

rabenschwarzes Pech hatte und hinter<br />

den 1935 gezeigten Leistungen ganz offensichtlich<br />

zurückblieb.<br />

Die Spannung stieg ins Unermessliche, als<br />

die drei Hauptgegner mit allem aufbietbaren<br />

Saison-Bilanz<br />

Material am 26. Jufi in den Kampf um den<br />

Grossen Preis von Deutschland zogen, wo die<br />

Auto-Union mit Rosemeyer und Stuck gleich<br />

einen Doppelsieg registrieren konnte, während<br />

sich die neuen Modelle von Mercedes-Benz<br />

auch diesmal noch nicht als fit genug erwiesen<br />

und bei Alfa Romeo bis auf den Grafen<br />

Brivio alles ausfiel. Bis zum Grossen Preis<br />

der Schweiz verblieben noch vier Wochen,<br />

welche Zeit von Mercedes-Benz zur Ueberholung<br />

ihrer Silbergeschosse benützt wurde.<br />

Die Auto-Union hingegen stellte sich in der<br />

Coppa Ciano (Livorno) und in der Coppa<br />

Acerbo (Pescara) erneut Alfa Romeo entgegen,<br />

wobei es in Livorno zu einem dreifachen<br />

Alfa- und in Pescara zu einem zahlenmässig<br />

ebenso starken Auto-Union-Sieg kam. In dem<br />

zum erstenmal als « grande epreuve » organisierten<br />

Grossen Preis der Schweiz gab es gewaltige<br />

Ueberraschungen, indem die drei gestarteten<br />

Alfa Romeo^Rennwagen vorzeitig<br />

ausschieden und bei Mercedes-Benz nur einer<br />

von vier in den Kampf gezogenen Boliden die<br />

ungeheure Zerreissprobe durchhielt, während<br />

die Zschopauer Firma einen dreifachen Erfolg<br />

zu verzeichnen hatte und ausserdem auch<br />

den vierten Wagen auf den 5. Platz brachte.<br />

Der Sieger hiess wiederum Bernd Rosemeyer<br />

Es sollte nicht der letzte Erfolg seiner diesjährigen<br />

glorreichen Saison sein. Im Grossen<br />

Preis von Italien, dem die Rennorganisation<br />

von Mercedes-Benz fernblieb und wo sich die<br />

Auto-Union somit einzig gegen die ebenso<br />

stark — mit vier Wagen — vertretene Scuderia<br />

Ferrari zu verteidigen hatte, schrieb er<br />

sich erneut in das Goldene Buch ein, indem er<br />

mit gut 2 Minuten Vorsprung auf Nuvolari<br />

durch das Ziel raste.<br />

Das bei Halbzeit mit 2:2:2 angegebene<br />

Siegesverhältnis von Auto-Union zu Alfa<br />

Romeo und zu Mercedes-Benz erfuhr also<br />

gegen Schluss der Saison eine gehörige<br />

Korrektur; es steht nunmehr auf<br />

6:3:2<br />

(6mal Auto-Union, in Tripolis, 'Eifel, Deutschland,<br />

Pescara, Bern und Monza; 3mal Alfa<br />

Romeo, in Barcelona, Budapest und Livorno,<br />

und 2mal Mercedes-Benz, in Monte Carlo<br />

und Tunis, wobei zu berücksichtigen ist, dass<br />

Mercedes-Benz in Livorno, Pescara und<br />

Monza nicht an den Start ging).<br />

Bewerten wir die Sieger mit zehn, die<br />

Zweitplacierten mit neun, die Dritten mit acht<br />

Punkten etc., so erhalten wir über die Punkteverteilung<br />

folgendes Bild (in Klammern die<br />

Anzahl der gestarteten Wagen):<br />

Monaco<br />

Tripolis *)<br />

Tunis<br />

Barcelona<br />

Eifel<br />

Budapest<br />

Deutschland *)<br />

Livorno<br />

Pescara<br />

Schweiz *)<br />

Italien *)<br />

Auto-<br />

Union<br />

17 (3)<br />

19 (3)<br />

— (3)<br />

13 (2)<br />

19 (4)<br />

23 (3)<br />

31 (4)<br />

7 (3)<br />

27 (3)<br />

33 (4)<br />

18 (4)<br />

Scuderia<br />

Ferrari<br />

13 (4)<br />

18 (4)<br />

9 (2)<br />

18 (3)<br />

24 (3)<br />

17 (2)<br />

8 (4)<br />

27 (3)<br />

7 (4)<br />

- (3)<br />

22 (4)<br />

79 (28) 207 (36) 163 (36)<br />

*) Rennen über mindestens 500 km Länge.<br />

In den oben erwähnten Veranstaltungen<br />

sind sowohl die Rennen über 500 km, als auch<br />

die internationalen Anlässe bis zu 500 km<br />

Länge inbegriffen. Scheiden wir diese Ereignisse<br />

in der Klassierung voneinander, so sieht<br />

die Sache folgendermassen aus:<br />

Mercedes-<br />

Benz<br />

Rennen über 500 km 34 (13)<br />

Rennen bis 500 km 45 (15)<br />

Grosser Komfort<br />

Mercedes-<br />

Benz<br />

10 (4)<br />

17 (4)<br />

10 (2)<br />

hervorragende mechanische Ausgestaltung,<br />

das sind die Hauptmerkmale der neuen Mod.1937<br />

Auto- Scuderia<br />

Union Ferrari<br />

101 (15) 48 (15)<br />

106 (21) 115 (21)<br />

Während also im «Gesamtklassement» die<br />

Auto-Union überragend dominiert und auch<br />

in den Rennen über 500 km Länge der Scuderia<br />

Ferrari bedeutend überlegen ist, hat<br />

der iModaneser Rennstall bei den internationalen<br />

Rennen bis zu 500 km Länge gegenüber<br />

der Zschopauer Firma ein bescheidenes<br />

Plus zu verzeichnen.<br />

Konnten wir schon in unserer letzt jährigen<br />

Saisonbilanz davon sprechen, dass die Rennen<br />

im allgemeinen schneller, zugleich aber auch<br />

sicherer<br />

geworden seien, so trifft dies erfreulicherweise<br />

auch für die abgelaufene Saison zu. In<br />

den von uns weiter oben angeführten 11<br />

•Hauptrennen des Jahres auf europäischem<br />

Boden war kein einziges Todesopfer zu beklagen,<br />

trotzdem die Spitzen- und somit auch<br />

die Durchschnittsgeschwindigkeiten teilweise<br />

Vertreter für den Kanton BERN: Andre Zumstein, Bern, Muristrasse 64.<br />

Vertreter für den Kanton ZÜRICH: Gustav Bäuerlein. Wallisellen-Zürich, Schwarzackerstrasse 36<br />

14<br />

(2)<br />

(4)<br />

11<br />

- (3)<br />

10 (5)<br />

Gekröpftes Chassis, elektrisch geschweisst, Motor<br />

von maximaler Leistungsfähigkeit bei geringstem<br />

Brennstoffverbrauch, lautloses 4-Gang-Getriebe,<br />

Plattenkupplung mit elastischer Nabe, automatische<br />

Bremsen, welche grösste Sicherheit gewähren, unübertroffene<br />

Abfederung, aussergewöhnliche<br />

Strassenhaltung. Die Karosserien sämtlicher<br />

Modelle sind formschön, geräumig und sehr sorgfältig<br />

gearbeitet.<br />

H OTCHKISS<br />

der in seiner Gesamtheit harmonisch<br />

konstruierte Wagen<br />

7 (4)<br />

Generalvertretung für die Schweiz:<br />

GRAND GARAGE E. MAURER - 50. Bd des Tranchees - GENF<br />

in unerwartetem Masse angestiegen sind, wie<br />

die nachfolgende Tabelle zeigt:<br />

1935 <strong>1936</strong><br />

km/St. km/St.<br />

G.P. von Monaco 93,607 83,195*)<br />

G. P. von Tripolis 197,993 207,603<br />

G. P. von Tunis 162,869 160,324<br />

G.P. von Barcelona 107,815 111,546<br />

Eifelrennen 117,100 117,100<br />

G.P. von Ungarn — 111,892<br />

G. P. von Deutschland 121,100 131,600<br />

Coppa Ciano — **) 120,382<br />

Coppa Acerbo 139.402 139.174<br />

G. P. der Schweiz 144,772 161,777<br />

G. P. von Italien 137,080 135,352<br />

*) Mit Schikanen; **) 1935 auf anderer Strecke.<br />

Die auffälligsten Geschwindigkeits-Erhöhungen<br />

weisen vor allem die Grossen Preise von<br />

Tripolis, von Deutschland und der Schweiz<br />

auf, wobei die Schweiz mit einem Plus von<br />

rund 17 km/St, den Vogel abschiesst. Andere<br />

Rennen, besonders solche mit zahreichen<br />

Kurven und kurzen Geraden wurden bei<br />

mehr oder weniger gleich hohem Tempo gefahren.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Grosser Preis von Amerika.<br />

Nuvolari der Schnellste in den Qualifikationsläufen.<br />

In den vergangenen Tagen hat auf der<br />

Rooseveltfield-Rennstrecke, wo nächsten<br />

Montag der Grosse Preis von Amerika um<br />

die Coupe Vanderbilt ausgetragen wird, ein<br />

äusserst reger Betrieb eingesetzt. Die Amerikaner<br />

Wilburn Shaw und Babe Stapp erreichten<br />

am Sonntag mit 105 km/St, die<br />

beste Rundenzeit, während Marinoni auf<br />

Alfa Romeo, allerdings ohne auf das Ganze<br />

zu gehen, auf 102 km/St, kam. Wie aus New<br />

York verlautet, ist die Bahnoberfläche in<br />

sehr schlechtem Zustand; man könne sich<br />

leicht vorstellen, dass die Strecke nach Beendigung<br />

des Rennens einem einzigen Pulverfelde<br />

gleiche !<br />

Am Montagnachmittag nahmen in Anwesenheit<br />

von zahlreichen Schaulustigen die<br />

Ausscheidungsfahrten der Scuderia Ferrari<br />

ihren Anfang. Vorab haben Nuvolari, Brivio<br />

und Farina an Bord eines Alfa Romeo Achtzylinder-Rennwagens<br />

einige Proberunden gedreht,<br />

um dann im Zwölfzylinder-Modell über<br />

die Piste zu jagen. « Jagen » ist eigentlich<br />

etwas zuviel gesagt, denn auch Nuvolari, def<br />

ganz mächtig loslegte, konnte nicht mehr als<br />

110 km/St. = 3:30,4 herausholen. Er übertraf<br />

damit die vom Amerikaner Gardner am<br />

Vortage aufgestellte Zeit von 3:39,4 um<br />

ganze 9 Sekunden und hat den absoluten<br />

Rundenrekord an sich gerissen. Brivio erledigte<br />

die schnellste Runde in 3:41, Farina<br />

in 3 :41,6, Zeiten, an die von den übrigen<br />

Amerikanern, nämlich Bender, Shaw, Winn,<br />

Salle und Swanson keiner herankam.<br />

Im Verlaufe des Sonntags wurde übrigens!<br />

bekannt, dass<br />

die Sportkommission beschlossen habe, das<br />

Rennen nur über 300 Meilen anstatt wie vorgesehen<br />

über 400 Meilen austragen zu lassen.<br />

Es scheint, dass das Rennen in Anbetracht<br />

der überaus gefährlichen Piste bedeutend<br />

langsamer sein wird, als die Organisatoren ursprünglich<br />

annahmen. Eine Folge davon wäre<br />

natürlich eine gewisse Monotonie, welche<br />

man nun dadurch vermeiden will, dass man<br />

das Rennen um einen Viertel verkürzt.<br />

Brivio und Farina haben die Qualifikationsprobe<br />

am Dienstag bestanden. Auch Nuvolari<br />

hatte seine Fahrt begonnen, musste sie jedoch<br />

wegen einer Motorstörung abbrechen.<br />

Brivio erledigte das vorgeschriebene Pensum<br />

von 5 Runden in 17 :54,2 = 108,816 km/St,<br />

während Farina 18 :16,4 benötigte. Nuvolari<br />

verbesserte übrigens seinen eigenen Rundenrekord<br />

von 3 :30,4 auf 3 :30.<br />

Am Mittwoch hat sich sodann Nuvolari<br />

seiner Aufgabe in glänzender Weise entledigt,<br />

indem er die<br />

5 Runden bei einem Stundenmittel von<br />

112,512 km in 17:09,62<br />

hinter sich brachte. Er hat sich damit bis<br />

heute als der Schnellste erwiesen. Dass dabei<br />

natürlich auch der Rundenrekord fallen<br />

musste, versteht sich am Rand: er beträgt<br />

nun 3:25,42, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 112,800 km/St, gleichkommt.<br />

Von den übrigen Europäern, sowie auch<br />

von den Amerikanern sind die Ergebnisse<br />

ihrer Ausscheidungsläufe zur Zeit noch nicht<br />

bekannt. Dass jedoch Nuvolari, zum mindesten<br />

aber die Scuderia Ferrari als solche als<br />

ausgesprochene Favoritin in den erstmaligen<br />

Kampf zwischen amerikanischen und europäischen<br />

Rennfahrern tritt, liegt nach den vorliegenden<br />

Resultaten auf der Hand.<br />

Für das Rennen haben sich im ganzen 62<br />

Piloten angemeldet, von denen 45 zum Start<br />

zugelassen werden. Der Grosse Preis von<br />

Amerika geht also über 75 Runden a 6,437<br />

km = 482 km 775.


Luftfahrt<br />

Alarm im Luftschutz.<br />

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom<br />

18. September <strong>1936</strong>, gestützt auf den Bundesbeschluss<br />

vom 29. September 1934 betreffend<br />

den passiven Luftschutz der Zivilbevölkerung,<br />

eine<br />

Verordnung<br />

erlassen, welche die rechtzeitige Alarmierung<br />

der Bevölkerung bei drohenden Fliegerangriffen<br />

sicherzustellen hat. Nach dieser Verordnung<br />

wird das ganze Gebiet der Schweiz in<br />

Alarmzonen eingeteilt. In jeder Alarmzone<br />

bestehen eine oder mehrere militärische Auswertezentralen,<br />

welche zur Organisation des<br />

militärischen Fliegerbeob'achtungs- und Meldedienstes<br />

gehören. Jede Alarmzone wird von<br />

ihren Auswertezentralen aus alarmiert.<br />

Alle luftschutzpflichtigen Ortschaften haben<br />

eine<br />

Alarmzentrale<br />

einzurichten, welche mit einer Auswertezentrale<br />

der Alarmzone verbunden ist. Nichtluftschutzpflichtige<br />

Ortschaften, die von sich<br />

aus Alarmzentralen einrichten wollen, müssen<br />

den Anschluss an eine Auswertezentrale her-<br />

Das Zeichen « Fliegeralarm »<br />

ist ein periodisch an- und abschwellender<br />

Sirenenton zwischen 250—400 Perioden/Sek.,<br />

welcher 3 Minuten dauert. Das Zeichen<br />

« Endalarm » dagegen ist ein hoher Dauerton<br />

von 400 Perioden/Sek. und ebenfalls von 3<br />

Minuten Dauer.<br />

Der Bund beschafft die vorschriftsmässigen<br />

Geräte für die Alarmanlagen, gibt sie<br />

den Kantonen zuhanden der Gemeinden zum<br />

halben Preise ab und leistet an die effektiven<br />

mstallationskosten nach Prüfung und Abnahme<br />

die Hälfte. Die Kantone haben das Verhältnis<br />

zu bestimmen, in welchem die auf sie<br />

entfallende Hälfte der gesamten Kosten zwischen<br />

ihnen und den luftschutzpflichtigen Gemeinden<br />

ihres Gebietes zu verteilen ist, doch<br />

sind sie dem Bunde gegenüber jedenfalls voll<br />

haftbar.<br />

Die Gemeinden haben für den richtigen<br />

Unterhalt und die Kontrolle ihrer Alarmanlagen<br />

auf eigene Kosten zu sorgen. Die<br />

Alarmanlagen sind in regelmässigen Zeitabständen<br />

auf ihr richtiges Funktionieren im<br />

Betriebe zu prüfen. Die Bevölkerung ist über<br />

das Ertönen der Sirenen zum voraus zu<br />

unterrichten. Die Prüfung der Anlagen darf<br />

nur mit dem Zeichen «Endalarm» vorgenommen<br />

werden. Das Zeichen «Fliegeralarm<br />

» ist im Frieden nur bei Luftschutz-<br />

stellen. Jeder Alarmzentrale wird ein be-übungestimmtes Gebiet,, der Alarmsektor, zur Alarpartement<br />

angeordnet werden.<br />

zulässig, die vom eidg. Militärdemierung<br />

zugewiesen.<br />

Normale Fabriksirenen und ähnliche für<br />

Luftschutzpflichtige Betriebe haben für Anschluss<br />

zu Alarmzentralen und Weitergabe richtungen dürfen nicht im Frequenzbereich<br />

Zeichen irgendwelcher Art verwendete Ein-<br />

des Alarms in ihren Anlagen selbst zu sorgen.<br />

Der Befehl zur Alarmierung wird von wendung von an- und abschwellenden Heul-<br />

von 180-450 Perioden/Sek. arbeiten. Die Ver-<br />

den Auswertezenträlen aus an die angeschlossenen<br />

Alarmzentralen und Bahnhöfe überhaupt untersagt.<br />

tönen zu andern als Luftschutzzwecken ist<br />

gegeben. Die Alarmzentralen alarmieren Der Vollzug dieser Verordnung ist Sache<br />

des eidg.' Militärdepartementes, welches bestimmte<br />

Befugnisse der eidg. Luftschutzkommission<br />

übertragen kann und festsetzt, bis<br />

wann die erforderlichen Einrichtungen bereit<br />

sein müssen.<br />

ihrerseits die Bevölkerung der Ortschaften,<br />

sowie weitere angeschlossene Alarmzentralen,<br />

Betriebe und Instanzen.<br />

Der Befehl für die Aufhebung des Alarmzustandes<br />

wird von den Auswertezentralen<br />

gegeben.<br />

Die Bevölkerung wird durch ortsfeste, zentral<br />

gesteuerte und durch fahrbare Sirenen<br />

alarmiert, welche die luftschutzpflichtigen<br />

Gemeinden bereitzustellen haben. Zur öffentlichen<br />

Alarmierung dürfen nur behördlich zugelassene<br />

Alarmanlagen verwendet werden.<br />

Betriebe aller Art können für die interne<br />

Weitergabe des Alarmes in ihren Anlagen<br />

beliebige Mittel verwenden, vorausgesetzt,<br />

dass diese von der Belegschaft eindeutig<br />

verstanden werden.<br />

Auch Croydon erhält eine Blindlandeeinrichtung.<br />

Das britische Luftministerium hat den Entschluss<br />

gefasst, in Croydon, dem Hauptflughafen<br />

von London, eine Blindlandeeinrichtung<br />

nach dem System Lorenz, das heute auf den<br />

meisten Flugplätzen Europas zu finden ist,<br />

einzurichten. Der etwas verspätete Entschluss<br />

ist auf Experimente mit einer englischen<br />

Blindlandeeinrichtuns: zurückzuführen,<br />

die nicht die gewünschten Erfolge zeitigte; |<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 9. OKTOBER 1938 — 82<br />

Deutschlands Einnahmen aus den Mineralölzöllen.<br />

Wenn bei uns die Benzinzollerträgnisse<br />

heute den Haupteinnahmenposten des<br />

Bundesfiskus darstellen, so liegen die Verhältnisse<br />

in Deutschland ganz ähnlich, denn<br />

auch hier marschieren sie unter den reinen<br />

Finanzzöllen an der Spitze. Von 1930 bis 1935<br />

ist der Ejlös Deutschlands-aus den Mineralölzöllen<br />

von 202 auf 323 Mill. Rm. emporgeschnellt,<br />

währenddem zur gleichen Zeit das<br />

Total der Zolleinnahmen von 1220 auf 1141<br />

Mill. Rm. sank. Den Löwenanteil bestreitet<br />

natürlich auch hier bei den Mineralzöllen das<br />

Benzin.<br />

England forciert die Automobilausfuhr.<br />

Nach zuverlässigen Mitteilungen aus Kreisen<br />

der englischen Automobilindustrie werden in<br />

allernächster Zeit umfassende Massnahmen<br />

zu einer energischen Förderung des englischen<br />

Automobilexportes getroffen werden.<br />

Die Aufmerksamkeit der englischen Industrie<br />

gehört besonders den Absatzgebieten in den<br />

Niederlanden, in den skandinavischen Ländern<br />

und in Oesterreich.<br />

*<br />

Die Kräfteverschiebungen in der amerika-<br />

neuen Automobilsaison einen weiteren kräftigen<br />

Geschäftsaufschwung. Nach Aeusserungen<br />

aus Fachkreisen hofft man im Baujahr<br />

1937 insgesamt 5 Mill. Fahrzeuge abzusetzen.<br />

Bekanntlich hat die amerikanische<br />

nischen Automobilindustrie. Im laufenden<br />

Jahr verzeichnet dieser wichtigste amerikanische<br />

Produktionszweig beachtenswerte Modelle seit Ausbruch der Wirtschaftskrise<br />

Automobilindustrie die Herausbringung neuer<br />

Kräfteverschiebungen. Allerdings hat sich stufenweise vorverlegt. Bis 1929 begann die<br />

die Rängordnung der Grossproduzenten nicht Fabrikation neuer Modelle allgemein erst im<br />

geändert, stehen doch nach wie vor dieDezember; 1930 bereits im November, um<br />

General Motors-Werke an erster, der Fordkonzern<br />

an zweiter und die Chrysler Cor-<br />

der Automobilausstellung in den Monat Sep-<br />

1935 bei entsprechend frühzeitiger Eröffnung<br />

poration an. dritter Stelle. Während jedoch tember vorverlegt zu werden. In dem kürzlich<br />

zu Ende gegangenen Baujahr <strong>1936</strong>, das<br />

General Motors und Chrysler eine Absatzsteigerung<br />

zu verzeichnen hatten, musste sich im Gegensatz zum Vorjahr wieder über<br />

Ford im Vergleich zum Vorjahre einen Absatzrückgang<br />

ausweisen. Die Erzeugung der 4,3 Mill. Automobile hergestellt worden, ge-<br />

volle 12 Monate erstreckte, sind insgesamt<br />

General Motors Corporation ist während den gen 3,1 Mill. Einheiten in dem 10 Monate<br />

4 Hochsaison-Monaten von Mitte März bis umfassenden Baujahr 1935, 2,6 Mill. Wagens<br />

Mitte Juli <strong>1936</strong> gegenüber dem gleichen Voriahresabschnitt<br />

um rund 180,000 auf 780,000 torfahrzeuge im Baujahr 1932.<br />

im normalen Baujahr 1934 und 1,39 MilL Mo-<br />

Wagen gestiegen, während die Produktion<br />

der Chrysler Corporation im nämlichen Zeitabschnitt<br />

um 110,000 auf 410,000 Einheiten<br />

zugenommen hat. Demgegenüber ist im gleichen<br />

Zeitraum die Automobilproduktion der<br />

amerikanischen Fordwerke, um 80,000 auf<br />

450,000 Wagen zurückgegangen.<br />

Als Merkmal der beiden letzten Jahre darf<br />

.innerhalb der amerikanischen Automobilindustrie<br />

das stürmische Vordringen der<br />

Chryslerwerke bezeichnet werden, die die<br />

ehemals starke Ueberlegenheit der beiden<br />

Grosskonzerne General Motors und Ford<br />

heftig attackierten. Dabei darf der Konkurrenzkampf<br />

in seinen ersten Anfangsphasen<br />

als ziemlich ungleichartig bewertet werden,<br />

betrug doch 1929 der Absatz der General<br />

Motors Corporation rund 1,5 Milliarde $, derjenige<br />

der Fordwerke etwas mehr als 1,1<br />

Milliarde $, während Chrysler sich damals<br />

mit dem verhältnismässig bescheidenen Unisatz<br />

von 375 Millionen $ begnügen musste.<br />

1935 betrug der Umsatz der General Motors-<br />

Werke 1,1 Milliarden $, resp. 807 Millionen $<br />

im ersten Semester <strong>1936</strong>. Derjenige der<br />

Chryslerwerke erhöhte sich bis 1935 auf 516<br />

Millionen $, resp. 358,6 Mill, $ im ersten<br />

Halbjahr <strong>1936</strong>. Während der Chrysler-<br />

Absatz im ersten Semester 1931 nur 19 %<br />

des entsprechenden General Motors-Umsatzes<br />

ausmachte, stieg er im ersten Semester<br />

des letzten Jahres auf 50 %, um in den ersten<br />

6 Monaten dieses Jahres einen leichten<br />

Rückschlag auf 44 % zu erfahren.<br />

Heute verspricht sich die amerikanische<br />

Automobilindustrie von der jetzt beginnenden<br />

AB 12. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

für alle<br />

wird der<br />

Wagen<br />

MODELL I 9 3 7,<br />

welcher zur Zeit im<br />

Pariser Automobil - Salon<br />

zu sehen ist, in der<br />

Service-Station der neuen<br />

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NO 82 — FREITAG, 9. OKTOBER <strong>1936</strong><br />

Von Stand zu Stand<br />

Tatra<br />

Äeigt von neuem ausschliesslich seinen Völlstromlinien-Wagen,<br />

der diesmal in Blau gehalten<br />

ist. Diese Konstruktion ist eben ihren<br />

Zeitgenossen in bezug auf aerodynamische<br />

Durchbildung um einen solchen Panthersprung<br />

vorausgeeilt, dass noch einige Automobil-Ausstellungen<br />

vergehen dürften, bevor<br />

sich hier eine sichtbare Veränderung vollzieht.<br />

Eine sehr nette kleine Verbesserung finden<br />

wir in der neuartigen Lösung des Ventilationsproblems.<br />

Die Windschutzscheibe ist am<br />

Wagen fest montiert. Entlang ihrem untern<br />

Rande sind auf der Innenseite eine Menge<br />

kleiner Oeffnungen angebracht, durch welche<br />

die Luft in den Wagen eintreten kann. Ein<br />

Ventilationskanal führt von hier zum Vorderende<br />

des Wagens, wo die frische Luft eintreten<br />

kann. Im Winter lässt sie sich gleichzeitig<br />

erwärmen und ersetzt dadurch die<br />

Heizscheibe auf der ganzen Scheibenbreite.<br />

S.S.<br />

Am Pariser Salon <strong>1936</strong>.<br />

Das Fabrikations - Programm von S.S.<br />

schliesst diesmal zwei Haupttypen ein, und<br />

zwar je ein 1,5- und ein 2,5-Liter-Chassis.<br />

Bei beiden hat sich seit dem Vorjahre nicht<br />

viel geändert — ausser dem Motor, der noch<br />

leistungsfähiger geworden ist und jetzt, im<br />

Falle des grösseren Modells, eine Literleistung<br />

von gut 40 PS hergibt. Beide Wagenmodelle<br />

repräsentieren den typischen, soliden<br />

Gebrauchswagenbau englischer Provenienz.<br />

Das Chassis ist bei beiden nach der sogenannten<br />

Unterschlung-Ausführung gebaut,<br />

dank der Bodenhöhe sowie Totalhöhe der<br />

Fahrzeuge trotz ihrer Geräumigkeit verhältnismässig<br />

niedrig ausfallen. Auch diese Firma<br />

bekennt sich zu den leicht nachstellbaren<br />

Oirlingbremsen, die sich in England schon<br />

grosser Beliebtheit erfreuen. Ebenso ist auch<br />

bei diesem Wagen entsprechend den englischen<br />

Gepflogenheiten für ein leichtes Heben<br />

des Wagens beim Ersetzen der Pneus gesorgt.<br />

Dodge.<br />

Aeusserlich hat sich scheinbar nicht viel<br />

verändert, und man muss schon genau zusehen,<br />

um feststellen zu können, dass der Kühler<br />

entsprechend der gegenwärtig in Amerika<br />

bemerkbaren Tendenz etwas nach vorn<br />

rückte und somit ein wenig stärker über die<br />

Kotflügel hinaus vorsteht. Die Kotflügel sind<br />

voller geworden und das Heck zeigt noch<br />

fliessendere Linien als schon die diesjährigen<br />

Modelle.<br />

Auch Dodge verwendet eine Hinterachse<br />

mit Hypoid-Verzahnung, was die Gesamthöhe<br />

des Wagens vermindern lässt. Was den Aufbau<br />

des Chassis' und des Motors anbetrifft,<br />

so muss man konstatieren, dass sich im ganzen<br />

sehr wenig verändert hat.<br />

Der Motor des am Salon gezeigten 6-Zy-<br />

Hnder-de-Luxe-Modells hat nach wie vor eine<br />

Bohrung von 82,5 und einen Hub von 111 mm<br />

bei einem unveränderten Kompressionsverhältnis<br />

von 5,6. Von der vierfach gelagerten<br />

Kurbelwelle gelangt die Leistung wieder über<br />

eine Einscheiben-Kupplung an das in allen<br />

Gängen (auch Rückwärtsgang!) mit geräuschloser<br />

Spiralverzahnung versehene Dreiganggetriebe,<br />

tu dem auf Wunsch noch ein Schnellgang<br />

geliefert werden kann.<br />

Je nach dem Gewicht des Wagens sind<br />

verschiedene Hinterachsübersetzungen vorgesehen,<br />

die sich zwischen 3,9 beim zweiplätzigen<br />

Coupd und 4,3 beim siebenplätzigen Innenlenker<br />

bewegen.<br />

Im Innern hat sich ebenfalls wenig verändert.<br />

Das Instrumentenbrett, ja, das ist neu<br />

geworden. Der Handbrems- und Schalthebel<br />

aber blieben an ihrem angestammten Platz.<br />

Hotchkiss.<br />

Zu den bekanntesten unter den französischen<br />

Wagen der höheren Preisklasse zählt<br />

auch Hotchkiss. Ausgehend von der Ueberleguttg,<br />

dass den Wageninsassen unabhängig<br />

vom Hubraum des Motors ein bestimmter<br />

Raum zur Verfügung stehen soll, um komfortabel<br />

reisen zu können, führt diese Firma ihre<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

sämtlichen Karosserien in gleicher Grosse<br />

aus. Da auch der kleinste Motor immerhin<br />

noch zur 2-Literklasse gehört, ist dies ohne<br />

weiteres zulässig, weil bei allen Wagen eine<br />

genügende Kraftreserve zur Verfügung steht.<br />

Die Gummilagerung des Motors, Thermostatkontrolle<br />

der Kühlwasser-Temperatur und<br />

geräuschloses Viergang-Synchromesh-Getriebe<br />

gehören zu jenen Einzelheiten, die das<br />

Fahren zum Vergnügen machen. Am ausgestellten<br />

Chassis stechen vor allem die sehr<br />

robuste Konstruktion des Chassisrahmens mit<br />

seinen torsionssteifen, elektrisch geschweissten<br />

Kastenprofilen in die Augen, ferner der<br />

Einbau des Akkumulators ins Schaltbrett und<br />

die mechanischen Bremsen System Hotchkiss<br />

mit automatischer Zentrierung und Kabelübertragung<br />

der Bremskraft.<br />

An Motoren sind folgende Grossen erhältlich:<br />

Je eine 4-Zylinder-Bauart von 2 und 2,3<br />

Liter Hubraum sowie je eine Sechszylinder-<br />

Ausführung von 3, bzw. 3,5 Liter.<br />

Die Karosserien zeigen elegante, zurückhaltende<br />

Linien ohne Irgendwelche Extravaganzen.<br />

Nicht nur die Passagiere, sondern<br />

auch ihr Gepäck finden reichlich Platz in ihrem<br />

geräumigen Gepäckkoffer, der bei den<br />

meisten Modellen auch den Reservereifen aufnimmt.<br />

Humber - Hillman.<br />

Die beiden prominenten englischen Marken<br />

zeigen an ihrem gemeinsamen Stand<br />

insgesamt fünf Wagen, und zwar als Repräsentanten<br />

der grossen Klasse je eine Humber-Pullman-Limousine<br />

und einen Innenlenker,<br />

Modell Snipe, sowie einen Hillman-Innenlenker,<br />

Modell 80. Die kleinen Wagen werden<br />

durch zwei Hillman-Innenlenker, Modell<br />

Mittx, vertreten, deren Vierzylindermotor nur<br />

einen Hubraum von 1185 ccm aufweist.<br />

Die siebenplätzige Pullman-Limousine und<br />

auch der etwas kleinere, kastanienbraune Innenlenker<br />

Typ Snipe sind mit einem Motor<br />

von 4086 ccm ausgerüstet, der an der Bremse<br />

bei 3400 T/Min, rund 100 PS leistet. Bei beiden<br />

finden wir einzeln abgefederte Vorderräder,<br />

die sich auf eine Querfeder abstützen,<br />

was vom fortschrittlichen Geist dieser englischen<br />

Firma zeugt.<br />

Der Hillman, Modell 80, besitzt als nächstkleinerer<br />

Wagen dieses Standes einen Motor<br />

von 3,2 Liter und ebenfalls Einzelabfederung<br />

der Vorderräder. Er ist noch etwas länger<br />

und daher komfortabler als das bekannte<br />

Modell Hawk, das leider auf dem Stande<br />

nicht zu sehen ist. Fortsetzung Seite 6.<br />

Von einer durch das Rheinisch-Westfälische<br />

Kohlensyndikat ausgeschriebenen<br />

Fahrkonkurrenz für Lastwagen von 3,5—4<br />

und 6—6,5 Tonnen Ladegewicht, die mit<br />

Kohlegas-Generatoren zum Verbrennen<br />

von Ruhr-, Aachener und Saarkohle ausgerüstet<br />

sein müssen. Ausgesetzte Geldpreise<br />

totalisieren mehr als 200 000 Fr.<br />

Von einem amerikanischen Wagen mit<br />

hintenliegendem Motor, dessen Aeusseres<br />

von einem normalen Wagen nicht stark<br />

abweicht und der ungefähr 8 (?) Liter<br />

Brennstoff auf 100 Kilometer verbrauchen<br />

soll, trotzdem er den betr. Mitteilungen<br />

nach eine Spitzengeschwindigkeit von 130<br />

kmlSt. erreicht.<br />

I. G. Farbenindustrie hätten mit der Interessengemeinschaft<br />

Math. Stinnes ein<br />

Abkommen zwecks gemeinsamer Ausbeutung<br />

der Patente über die Kohlehydrierung<br />

getroffen.<br />

Von einem Beschleunigungsmesser, dessen<br />

wirksames Element ein Quarzkristall<br />

ist, den das Trägheitsgewicht des Apparates<br />

in seiner elektrischen Achse belastet,<br />

wodurch eine Ladung von bestimmter,<br />

messbarer Spannung erzeugt wird, die sich<br />

der Belastung proportional verändert. Eigenfrequenz<br />

1000—1500/Sek.<br />

Von einem netten «Kleinwagen», den<br />

sich ein amerikanischer Filmphotograph<br />

bauen Hess und der mit seinen 8 Türen<br />

und 12 Sitzplätzen zum Transport eines<br />

ganzen Ensembles ausreicht.<br />

Von einer Langsamkeitsprüfung für Automobile<br />

in Paris, die mit einer mittleren...<br />

Langsamkeit von 0,3965 km/St, von einer<br />

Dame gewonnen worden sein soll.<br />

Dass der Kassationsgerichtshof in Italien<br />

die Busse gegen einen Automobilisten bestätigt<br />

hat, die ihm wegen Verstosses gegen<br />

die guten Sitten auferlegt worden war,<br />

als er seinen Wagen als praktische Badekabine<br />

benutzte, denn — sagte das Gericht<br />

— durch die Wagenfenster konnte man<br />

das Innere allzuleicht überblicken.<br />

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Zwei Fliegerbücher<br />

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Ein Leben zwischen Himmel<br />

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John Tranum gilt ala der kühnste Faüschirmabspringer<br />

derWelt. Tausende von<br />

Menschen hat er durch seine unglaublichen<br />

Leistungen begeistert. Man kann dieses<br />

Buch kaum aus der Hand legen, ohne es<br />

von der ersten bis sur letzten Seite gelesen<br />

zu haben. Es packt und reißt mit,<br />

und man sieht den Luftakrobaten, Kunstflieger<br />

und Fallschirmpiloten förmlich vor<br />

sich, wie er immer wieder neue Sensationen<br />

sucht und ausführt, wie es in den<br />

verzweifeltsten Situationen «umSchluß doch<br />

immer wieder einigermaßen günstig für<br />

ihn ausgeht bis zu dem Märztag 1935, wo<br />

der Tod ihn von der Ausfuhrung «ein««<br />

Weltrekordabsprunges zurückhält.<br />

Ein englischer Flieger<br />

erzählt<br />

Fast 2 Millionen Kilometer durch die Luft<br />

Von Captain G. P. OLLEY<br />

Mit einem Vorwort von Hauptmann Kohl<br />

Umfang 240 Seiten mit 16 Photos<br />

Kartoniert Fr. 4.13, Leinen Fr. 6.63<br />

Olley ist ein englischer Kriegsflieger, der<br />

auch heute noch als Verkehrspilot täng-ist.<br />

Fast 2 Millionen Luftkilometer hat er zurückgelegt.<br />

Aus den 20 Jahren seiner<br />

erlebnisreichen Fliegerlaufbahn erzählt<br />

er. Der Bericht beginnt mit seiner fliegerischen<br />

Ausbildung und den Abenteuern<br />

als Frontflieger. Und dann schildert Olley<br />

Einzelheiten aus der unendlichen Fülle<br />

dessen, was er als Pilot, der besonders<br />

zu Spezialflügen nach allen Erdteilen Verwendung<br />

findet, beobachtet hat. Persönlichkeiten<br />

der Diplomatie, Dollarmillionäre<br />

Großwildjäger, Filmstars, Kranke, Tiere<br />

und kostbare Pflanzen hat er in die entlegensten<br />

Gebiete der Erde geflogen. So ist<br />

Olley wie kaum ein anderer berufen, die<br />

unbegrenzten Möglichkeiten der Luftwege<br />

darzustellen. Sein Buch bietet auch dem<br />

Fachmann Unterhaltung und Anregung.<br />

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Wenn Sie das Gefühl haben,<br />

dass die Ausgaben noch mehr eingeschränkt<br />

werden könnten, so lassen Sie einmal versuchsweise<br />

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Benzinersparnis, die Sie dadurch erzielen,<br />

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der Vergaser in kurzer Zeit zu amortisieren.<br />

Das Düsensystem 20 erhöht die Leistungsfähigkeit<br />

des Motors bei gleichzeitig geringstem<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 9. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 82<br />

Der kleine Hillman Minx endlich, dessen<br />

Chassislängsträger als Hohlprofile ausgebildet<br />

sind, vertritt die Klasse des geräumigen<br />

Kleinautos. Sein mit Siphonkühlung versehener<br />

Vierzylindermotor leistet an der Bremse<br />

33 PS. Interessant ist der Einbau der Batterie<br />

in das Schaltbrett, wodurch sie von der<br />

Motorhaubenseite aus zugänglich wird.<br />

Alfa Romeo.<br />

Die durch ihre Rennerfolge neuesten und<br />

Siteren Datums berühmte italienische Firma<br />

stellt am Salon ihre beiden Wagen mit «Sport-<br />

Temperament», nämlich den 2,3-Liter ohne<br />

Kompressor sowie den 2,9-Liter mit Kompressor<br />

aus.<br />

Vom kleineren Model ist auch ein blankes<br />

Chassis «anwesend», das, technisch gesehen,<br />

viel Interessantes bietet. Sämtliche vier Räder<br />

dieses (und auch des grösseren Wagens)<br />

sind einzeln abgefedert. Die Hinterräder<br />

schwingen an quer zur Fahrtrichtung gelegenen<br />

Hebeln, die durch mehr als einen Meter<br />

lange Torsionsstäbe auf der Innenseite<br />

der Chassis-Längsträger abgefedert werden.<br />

Zur Aufnahme der Bremsreaktion ist die<br />

Bremsplatte mit einer Stütze versehen, die<br />

um eine am Längsträger vor dem Hinterrad<br />

befindliche, gunnmigelagerte Achse schwingt,<br />

welche ungefähr um 45° zur Fahrtrichtung<br />

geneigt liegt.<br />

Vorn finden wir die schon bekannten, übereinanderliegenden<br />

Doppelschwinghebel, die<br />

hier lediglich die Radführung besorgen und<br />

sich zur Abfederung und Stossdämpfung auf<br />

eine in einem Gehäuse eingeschlossene Spiralfeder<br />

abstützen, das auch die Dämpfungsvorrichtung<br />

enthält.<br />

Mit dem kleineren Motor werden drei verschiedene<br />

Ch'assis geliefert, die sich auch<br />

für Limousinen-Aufbauten eignen. Bei 4400<br />

Touren/Min, leistet dieser Sechszylindermotor<br />

mit seiner Bohrung von 70 und seinem Hub<br />

von 100 mm 76 PS, doch kann er für Sportzwecke<br />

sogar auf 95 PS Höchstleistung gebracht<br />

werden, wobei dann aber zwei Vergaser<br />

nötig sind. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt in diesem Falle 145 km/St. Der grössere<br />

Motor ist, im Gegensatz hiezu, ein Achtzylinder<br />

und dreht etwas höher, nämlich<br />

5000 T/Min. Dabei leistet er an der Bremse<br />

ca. 180 PS. Auch bei ihm finden wir die zwei<br />

charakteristischen, obenliegenden Nockenwellen<br />

und den gleichen Hub. Nur die Bohrung<br />

wurde hier um 2 mm kleiner gemacht und<br />

beträgt 68 mm. Dieser Motortyp eignet sich<br />

Eine Marke hat jetzt ihr Lenkrad fast in der<br />

Mitte des Führersitzes.<br />

Wo sitzt dann das holde Gschpusi?<br />

Irgendwo sind die Scheinwerfer tief im Kotflügel<br />

versenkt, vorndran Steinschlag-Gitter.<br />

IKeser Karcssier sollte verurteilt sein, die Wagen<br />

seiner Kunden selber zu waschen. Der würde<br />

sich wundern!<br />

Chrysler liefert jetzt mit Lenkung nach Wunsch<br />

rechts oder links. Das ist ausgezeichnet, denn —<br />

mögen jetzt auch noch so viele über mich herfallen,<br />

ich sag's doch — für den Tourenfahrer, ganz besonders<br />

den Schweizer, ist die Linkslenkung nachteilig.<br />

Auch Gh. Faroux sagt es und die Praxis<br />

der Landstrasse beweist es.<br />

Richtungsanzeiger sollen jetzt auch in Frankreich<br />

obligatorisch sein.<br />

Auf der Strasse sieht man nichts davon.<br />

Der Salon ist-täglich bis abends 11 Uhr geöffnet.<br />

Das ist schon mehr Tierquälerei und nützt «kä<br />

Bitz». Die Verkäufer gähnen nur um so auffälliger.<br />

Der Kellnerstreik ist wieder beendet Der Schaden<br />

geht in die Millionen, denn die Fremden kommen<br />

nicht zurück. Wer bezahlt die Scherben?<br />

Hotchkiss, wie immer, betont vornehm durch<br />

Einfachheit. Gerne nehme ich die liebenswürdige<br />

Einladung von M. Maurer zu einer Vorführung<br />

der neuen 6-Zy].-Sportlimousine an. — , ;<br />

Es war einfach wunderbar! Das weitere bitte<br />

bei Bugatti nachzulesen, nur dass ich eben erst<br />

hauptsächlich für Sportwagen von 1000 bis<br />

1100 kg Gewicht, denen er eine Geschwindigkeit<br />

von 175—185 km/St, zu erteilen vermag.<br />

Also eine «Mordskanone»!<br />

Mit zu den schönsten amerikanischen Wagen<br />

des Salons darf man mit Fug und Recht<br />

die Ausstellungsobjekte von Graham zählen.<br />

Auch das blanke Chassis, das in seiner drehbaren<br />

Aufhängung von allen Seiten bewundert<br />

werden kann, hat es einer, grösseren Zuschauerzahl<br />

angetan.<br />

Wir finden hier bei allen vier Rädern als<br />

Besonderheit den Kolben - Oelstossdämpfer<br />

vor, dessen Prinzip punkto Einfachheit im<br />

Aufbau den «Vogel abgeschossen» hat. , ,,',<br />

Der ganze Stand steht im Zeichen des.<br />

Salon<br />

Glossen eines Schlachtenbummlers<br />

(Schluss.)<br />

Graham.<br />

I93O<br />

zu Mittag gegessen hatte. Es ist aber nichts passiert,<br />

höchstens bin ich noch ein wenig «stürm»,<br />

wissen Sie, wegen den Kurven im 120er Tempo.<br />

Auch habe ich eine kleine Beule an der Stirn, weil<br />

ich den Fahrer gefragt habe, ob der Wagen auch<br />

gute Bremsen hat. Er hat gute Bremsen.<br />

Die Schweiz ist eine Preisinsel in Europa. Mir<br />

Scheint, nicht die einzige. Mir darf diesmal der<br />

Zöllner fest ins unschuldsvolle Antlitz blicken. Mein<br />

Kollege mit der Wauwauhaut fährt eine andere<br />

Richtung.<br />

Der Peugeot-Diesel und auch der von Rochet-<br />

Schneider sind schweizerische Lizenz Oberhänsli.<br />

Ich kenne Herrn Oberhänsli nicht, aber es freut<br />

mich trotzdem.<br />

Die Bosch-Einspritzpumpe dominiert Auch bei<br />

Herrn Oberhänsli.<br />

Der Kellnerstreik ist nur provisorisch abgeblasen,<br />

wegen dem Salon. Innerhalb des Gitters der<br />

Opera kampiert bewaffnetes Militär. Jeden Moment<br />

kann's wieder losgehen.<br />

*<br />

Das bedeutet für mich eventuell eine zweite<br />

Knoblauchwurst Nimmermehr!<br />

Ich Floh!<br />

(Anmerkung f. d. Red.: Aufpassen, dass mir der<br />

Setzer nicht wie letzthin «floh> gross schreibt. Sonst<br />

soll er mich am Abend erwarten, und wir reden<br />

dann nicht mehr Züridütsch, sondern<br />

miteinander.)<br />

Bayrisch<br />

b-r.<br />

Kompressors, den Graham an den meisten<br />

seiner Modelle zeigt. Ebenso wie die übrigen<br />

amerikanischen Kompressorwagen weist auch<br />

Graham einen Zentrifugalkompressor auf,<br />

der ständig mit dem Motor mitdreht.<br />

Das grösste Modell, dessen Motor an<br />

der Bremse 115 PS ergibt, treffen wir in<br />

Form eines dunkelroten, vierplätzigen Innenlenkers<br />

an, dessen Geräumigkeit ganz besonders<br />

auffällt. Die vordere Sitzbank ist<br />

nämlich noch breiter geworden und dazu hat<br />

man den Radstand um 5" oder fast 13 cm<br />

verlängert. Das im Hubraum um 1 Steuer-<br />

PS kleinere Kompressor-Fahrzeug von 105 PS<br />

dagegen besitzt nach wie vor den gleichen<br />

Radstand und nur die Breite wurde ebenfalls<br />

noch etwas vergrössert.<br />

[ Im übrigen hat sich, abgesehen von einzelnen<br />

geringfügigen Retouchen, an der Form<br />

nicht viel geändert. Als kleinsten Typ hat<br />

Graham, wie bisher, den bei uns steuerlich<br />

mit 14,2, in Frankreich mit 16 PS belasteten<br />

kompressorlosen Wagen beibehalten.<br />

Studebaker.<br />

Auch Studebaker hat es sich nicht entgehen<br />

lassen, seine Wagen durch Verwendung der<br />

Hypoidverzahnung in der Hinterachse noch<br />

um einige Zentimeter niedriger machen zu<br />

können, ohne irgendetwas an Innenhöhe zu<br />

opfern. Gegenüber den Modellen des Vorjahres<br />

konnte man durch diese Massnahme nicht<br />

weniger als 77 mm gewinnen.<br />

Einen Schlager bedeutet das neue Türschloss<br />

dieser Marke, das von ganz ungewohnter<br />

Konstruktion ist und ein sehr leichtes<br />

Schliessen der Türe zulässt. Trotzdem man<br />

sie also keineswegs mehr zuschlagen muss,<br />

dass es nur so « chlöpft», ist sie doch gegen<br />

jedes unbeabsichtigte Oeffnen gesichert. An<br />

Stelle der üblichen Schlosszunge ragt hier<br />

eine Art Klinkenrädchen aus dem Türpfosten<br />

heraus, das beim Schliessen in seinen festen<br />

Widerpart am Türpfosten eingreift. Vor zwei<br />

Jahren lasen wir irgendwo, dass der Mann<br />

sich ein Vermögen verdienen könne, der ein<br />

geräuschloses Auto-Türschloss erfinde. Nun<br />

ist es da. Ob der Erfinder dadurch reich<br />

wurde, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis.<br />

Als Neuheit bringt Studebaker eine Vorrichtung<br />

mit elektrischer Auslösung, die gestattet,<br />

den Schnellgang nicht nur bei hohen<br />

Geschwindigkeiten, sondern auch in den niedrigen<br />

Gängen zu benützen.<br />

Im übrigen sind die Karosserien von gewohnter<br />

Eleganz und Geräumigkeit, wie sie<br />

dieser angesehenen amerikanischen Marke<br />

seit jeher nachgerühmt wurde. Oder noch<br />

präziser: Die verminderte Wagenhöhe ergab<br />

noch schönere Linien, ohne dass darunter die<br />

Innenhöhe irgendeine Verringerung erfuhr.<br />

Bianchl.<br />

Diese Firma stellt drei verschiedene Karosseriemodelle<br />

auf einem einzigen Chassis aus,<br />

nämlich einen vierplätzigen Innenlenker mit<br />

zwei Türen und Schiebedach nebst einem<br />

solchen mit festem Dach und vier Türen, und<br />

dazu ein vierplätziges Cabriolet mit zwei Türen.<br />

Sämtliche Wagen zeigen eine mehrfarbige,<br />

ziemlich auffallende Lackierung.<br />

Was sich geändert hat? In erster Linie<br />

wohl die vordere Partie der Karosserie, das<br />

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„Ein andermal" meint unser Hitzig<br />

Und lächelt lustig halb, halb spitzig,<br />

„Verbürgt ich einen dritten Brief,<br />

Bis dass die Bank znr Zahlung rief.<br />

Für mich wars eine Erzblamage,<br />

Ich brauch' doch keine Landgarage!<br />

In der Revue schrieb ich sie aus,<br />

Samt Inventar und Hinterhans.<br />

Und, wirklich, schon nach ein paar Tagen,<br />

Sah ich mit wohligem Behagen,<br />

Wie die Offerten strömten ein,<br />

Leicht würde das Verkaufen sein.<br />

Der Schuldner war natürlich froh,<br />

Er hatte, weiss nicht wie und wo,<br />

Inzwischen schon etwas gefunden<br />

Und war so halb und halb gebunden.<br />

Wir schlugen die Garage los,<br />

Die Sache endete famos,<br />

Bezahlt die Gläubiger und Banken,<br />

Verblieben noch fünftausend Franken.**<br />

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82 FREITAG, 9. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Kühlergesicht und die Kotschützer. Am Chassis<br />

finden wir die. hauptsächlichste Aenderung<br />

gegenüber früher in der Einführung hydraulischer<br />

Bremsen.<br />

Die im übrigen unveränderten Charakteristiken<br />

des Wagens lauten: Vierzylindermotor<br />

mit 68 mm Bohrung und 100 mm Hub,<br />

mit einem Hubraum von nicht ganz 1500<br />

ccm, der an der Bremse bei 4200 T/Min.<br />

42 PS leistet. Die Kurbelwelle ist dreifach<br />

gelagert, während der Motor an fünf Punkten<br />

in Gummi aufgehängt ist Thermosyphonkühlung,<br />

Bosch-12-Volt-Lichtanlage, Stromberg-Vergaser.<br />

Das Chassis ist von orthodoxer Bauart,und<br />

stützt sich auf vier Halbelliptikfedern ab. Das<br />

Totalgewicht des karossierten, vierplätzigen<br />

Innenlenkers beträgt 1200 kg, die Höchstgeschwindigkeit<br />

erreicht 105 km pro Stunde.<br />

Lancia.<br />

Am vergangenen Montag hatten wir Gelegenheit,<br />

den in unserer letzten Nummer beschriebenen<br />

neuen Lancia, Typ Ardennes,<br />

auszuprobieren. Es handelt sich bekanntlich<br />

um ein Chassis mit vier einzeln abgefederten<br />

Rädern, Motor 4 Zylinder 1370 ccm (nicht<br />

1200, wie zuerst irrtümlich gemeldet). Das<br />

Kompressionsverhältnis beträgt 1:5,5, es wird<br />

also mit gewöhnlichem Benzin gefahren, sogar<br />

die in Frankreich übliche Mischung für<br />

Lastwagen kann verwendet werden. Bei 8<br />

Steuer-PS leistet der Motor 50 Pferde an der<br />

Bremse bei 4000 Touren. Diese erstaunliche<br />

Leistung kommt in dem enormen Beschleunigungvermögen<br />

des 800 kg schweren Wagens<br />

sowie in der hohen Spitzengeschwindigkeit<br />

von 125 km (chronometriert), zum<br />

Ausdruck. Die Probefahrt fand statt bei mit<br />

vier Personen besetztem Wagen auf der<br />

Strecke Paris-St. Cloud-Versailles und enthielt<br />

u. a. eine längere Steigung von ca. 8%.<br />

Was das Wägelchen bei dieser Fahrt zeigte,<br />

war direkt phänomenal. Beschleunigung von<br />

0 auf 100 km in 16 Sekunden, Spitzengeschwindigkeit<br />

im dritten Gang ca. 85 km.<br />

Die Steigung wurde im dritten Gang befahren<br />

bei einer Geschwindigkeit zwischen 78<br />

und 82 km, doch hielt der Wagen auch im<br />

direkten Gang mühelos durch, wie sich bei<br />

Wiederholung des Versuches zeigte. Mindestgeschwindigkeit<br />

im direkten Gang etwa 14<br />

bis 16 km. Benzinverbrauch nach Angabe der<br />

Fabrik 8—10 Liter unter Garantie. Um die<br />

Bodenhaftung des Wagens zu beweisen, unternahm<br />

der Fahrer Kunststücke, bei denen<br />

den übrigen Insassen die Frisur sachte nach<br />

oben strebte: Rechtwinklige Kurven im Tempo<br />

von 80 km auf Strassen mit einem Kopfsteinpflaster,<br />

das jeder Beschreibung spottet. Befahren<br />

des gleichen Pflasters im Tempo von<br />

30—120 km, wobei das Gefährt eine bemerkenswerte<br />

Ersehütterungsfreiheit aufwies.<br />

Von besonderer Annehmlichkeit ist, dass die<br />

Einzelabfederung der vier Räder bei den Insassen<br />

nicht jenes eigentümliche Gefühl der<br />

Schwankung erzeugt, wie man es bei anderen<br />

Konstruktionen hie und da findet. Der<br />

Einschlagwinkel der Vorderräder erlaubt<br />

Wendungen von 6 m Radius. Wie wir hören,<br />

wird der Preis dieses Wagens, je nach den<br />

Währungsverhältnissen, bei etwa 6600 bis<br />

6900 Fr. liegen, als vierplätzige Limousine<br />

karossiert, die eine ausnehmend hübsche<br />

Form aufweist. Leider ist das Modell erst in<br />

frühestens drei Monaten lieferbar; es soll<br />

auch ein ö^plätzig karossierter Wagen geliefert<br />

werden. Wie gross die Beachtung<br />

dieses Modells beim Publikum ist, beweist<br />

die Tatsache, dass beim Andrang zu den<br />

Probefahrten am Montag nachmittag eine<br />

Schlägerei nur mit Mühe verhütet werden<br />

konnte.<br />

Ifvassen<br />

Notizen<br />

Segnesstrasse. Um das Proiekt für den<br />

Bau einer Segnesstrasse weiter zu fördern,<br />

hat sich kürzlich ein Komitee konstituiert,<br />

das sich aus 6 Grossräten aus der Gegend<br />

zwischen Uanz und Reichenau zusammensetzt<br />

und dem im weitern auch der Projektverfasser,<br />

Ing. Salis in Flims angehört.<br />

Für eine Strassenverbindung Glärnerland-<br />

Blenio. Die Vereinigung für eine Strassenverbindung<br />

zwischen dem Tessin und dem<br />

Glärnerland hielt kürzlich in Weesen ihre<br />

Jahresversammlung ab, in deren Mittelpunkt<br />

die Diskussion über die gegenwärtig schwebenden<br />

Projekte einer Segnes- und Panixerstrasse<br />

stand, ohne dass man sich indessen<br />

endgültig für den einen oder andern dieser<br />

Pläne entschieden hätte. Vielmehr fasste die<br />

Versammlung folgenden Beschluss :<br />

« Die Jahresversammlung der Vereinigung Glarnerland<br />

- Blenio spricht die Erwartung aus, dass<br />

die für eine direkte Verbindung des Tessins und des<br />

Bündner Oberlandes mit dem Glärnerland aufgestellten<br />

Projekte möglichst bald einer definitiven<br />

Abklärung entgegengefahrt werden, damit die Vereinigung<br />

den zuständigen Behörden ihre Auffassung<br />

darüber unterbreiten kann. »<br />

AUTOSEKTION AARGAU. Vorstandssitzung.<br />

Die Traktandenliste unserer Sitzungen ist immer<br />

so reichhaltig, dass selbst das feinste Diner eines<br />

ersten Hotels damit nicht rivalisieren könnte. Die<br />

Sitzung vom 2. Oktober war diesbezüglich besonders<br />

gut dotiert. Eine schöne Zahl von Neuaufnahmen<br />

konnte erfolgen. An die Eidg. Wehranleihe wird ein<br />

Betrag von Fr. 2000. — zu zeichnen beschlossen. Esdarf<br />

dabei festgestellt werden, dass die Autoverbände<br />

einerseits, wie die Sektionen anderseits, hiefür<br />

namhafte Beträge zeichnen, wie auch Tausende<br />

von Automobilisten privat ebenfalls nicht zurückstehen.<br />

Wir zeigen so unser Verständnis für die<br />

Wehrhaftigkeit unserer Armee, während indessen<br />

die Spitzen gewisser Behörden für die berechtigten<br />

Anliegen der Fahrer sehr wenig übrig haben.<br />

Die Touringhilfe gibt an jeder Sitzung Anlass<br />

zu einer Diskussion; es ist leider festzustellen, dass<br />

sowohl bei Fahrern wie Garagen hierüber ganz falsche<br />

Meinungen herrschen. Eine allgemeine Aufklärung<br />

wäre dringend nötig. Der Schneekettendienst<br />

über den Bözberg wird auch diesen Winter<br />

unter dem Patronat unserer Sektion funktionieren.<br />

Der Strassenbelag beim Stadtturm in Baden hat<br />

sich als sehr gefährlich erwiesen, und es sind dort<br />

schon viele Unglücksfälle passiert. Eine bezügliche<br />

Eingabe unserer Verkehrskommission •wird ausdrücklich<br />

gebilligt. Abhilfe seitens des Stadtrates<br />

Baden ist zugesichert.<br />

An der Gymkhana der Sektion Zürich wird sich<br />

der Aargau ebenfalls durch eine Sektions-Equipe<br />

beteiligen. Wir laden unsere sportlich veranlagten<br />

Mitglieder ein, diese grosszügig organisierte Veranstaltung<br />

zu besuchen. Beachten Sie daher die bezüglichen<br />

Bekanntmachungen der Sektion Zürich.<br />

Auch die Sternfahrt nach Lugano-Gandria soll<br />

unser Interesse finden; Interessenten melden sich,<br />

bei unserm Sportpräsidenten, Hrn. Architekt Fritz<br />

Zumkeller in Brugg (Telephon 4.34).<br />

SEKTION AARGAU. Ballon-Fuchsjagd. Ein<br />

herrlicher Herbsttag war unserer auf Samstag, den<br />

3. Oktober angesetzten Ballon-Fuchsjagd beschieden.<br />

Schon lange vor dem Start des Fuchsballons € Victor<br />

de Beauclair» umsäumte eine grosse Menschenmenge<br />

den abgesperrten Füllplatz beim Gaswerk in<br />

Zofingen. Programmgemäss ging die Füllung vor<br />

sich. Nach dem Ausrüsten und Abwägen- machte<br />

der Fuchs seine ersten Fluchtversuche. Es war ein<br />

köstliches Schauspiel, wie er entgegen den Erwartungen<br />

nicht sofort in die Höhe schoss, sondern mit'<br />

seinen Mitfahrern immer wieder auf die Erde • «niedersackte»<br />

und sie damit so recht auf Herz und<br />

Nieren prüfte. Um 13.35 Uhr endlich flog er davon,<br />

langsam steigend, vom Ostwind getrieben, und erreichte<br />

bald eine Höhe von 1500 bis 2O0O Meter. Die<br />

30 Jäger machten sich auf die Jagd, der grossen"<br />

Strasse über Oftringen-Murgenthal folgend, Richtung<br />

Solothurn.<br />

Noch vor Biel bei Buren an der Aare sank der<br />

Ballon langsam, er hatte bald nur noch eine Höhe<br />

von 100 Metern, und es schien, als wollte er niedergehen.<br />

Die ganze Meute wurde damit ab. der Hauptstrasse<br />

in ein sumpfartiges Gelände gelockt, wo<br />

bald überhaupt kein Weg mehr zu finden war. Wie<br />

Bienen fuhren die Jäger kreuz und quer, um wieder<br />

einen Ausweg zu finden, denn inzwischen warf der<br />

Ballonführer Sand ab und machte sich davon, die<br />

Jägerschar grinsend hinter sich zurücklassend. Doch<br />

am Bielersee war wieder alles beisammen, die 30<br />

Autos, senkrecht über ihnen auf 2000 Meter die goldgelbe<br />

Kugel im Sonnenglanze. Die Windstärke mag.<br />

etwas nachgelassen haben, so dass sich auch die<br />

Verfolgung der Jäger recht gemütlich gestaltete.<br />

Erst vor Neuenburg kam wieder Leben • in die<br />

Kolonne, als der Fuchs unerwartet den Chaumont<br />

überflog. Hier galt es nun, seine Spur nicht zu<br />

verlieren, um so mehr, als seine Zeit bald abgelaufen<br />

war und er innert kurzem landen musste. Teils<br />

den Chaumont überquerend, teils direkt ins Val de<br />

Ruz fahrend, trafen die ersten Jäger in Valangin<br />

ein, als der Ballon sich langsam gegen die Erde<br />

senkte. Er hatte nur noch eine so geringe Höhe,<br />

dass mit seiner Landung direkt oberhalb eines steilen<br />

Hügels bei Valangin gerechnet werden musste.<br />

Die Spitzengruppe Hess denn auch ihre Wägen stehen<br />

und erklomm so rasch wie möglich die Krete.<br />

Der Sieg wäre ihr auch nicht zu nehmen gewesen,<br />

wenn nicht der Fuchs der fletschenden Meute noch<br />

einmal entkommen wäre und durch Abgabe von<br />

Sand weitere 3—4 km zurücklegte, um dann endgültig<br />

auf der Ebene bei Coffrane niederzugehen.<br />

Da waren nun in erster Linie Nachzügler, die die<br />

Felge 16<br />

Felge 17<br />

Felge 18<br />

Felge 19<br />

Felge 20<br />

Felge 21<br />

Felge 22<br />

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20— 26— 30.— 41— 33 X 5 . .<br />

20.— 27.— 32.— 41— 32 x 6 . .<br />

20.— 27.— 35.— 43— 32 x 6 SS<br />

25.— 28.— 38.— 45— 34x7 , .<br />

23.— 29.— 41.— 46— 38 x 7 . .<br />

— 34.— 41.— 46.— 40 x-8 . .<br />

Jagd erfolgreich abschlössen, währenddem die vor<br />

Neüenburg geschickter operierenden Verfolger, die<br />

auch zeitlich richtig rechneten, diesem zweiten Manöver<br />

zum Opfer fielen. Unter Mithilfe aller Beteiligten<br />

wurde der Fuchs auf die Bahn verladen,<br />

dann fuhr man nach Suhr, wo im «Bären» Jäger<br />

und Gejagte sich wieder einfanden, begeistert von<br />

der schönen, abwechslungsreichen Fahrt und der<br />

sportlichen Veranstaltung, für deren Endsieg das<br />

Glück eine ausschlaggebende Bolle spielte. Die<br />

Rangliste lautet:<br />

, 1. Fritz Glaus, Aarau. 2. Ballonpilot Oberlieut.<br />

Michel, Zürich. 3. Rene Gerster, Zurzach. 4. Gh.<br />

Heimgartner, Aarau. 5. J. Frey, Schottland. Den<br />

Damenpreis gewann die bestklassierte Frl. Marlies<br />

Senn, Zofingen. Preise für die besten Schätzungen<br />

mit Bezug auf die Landung erhielten Frau Matter,<br />

Aarau, mit Neuenburg, und G. Heiz, Menziken, mit<br />

Dombresson.<br />

ni.<br />

SEKTION LUZERN. Herbstfahrt. Am Leodegartag<br />

unternahm die Sektion Luzern des A. C. S. rasch<br />

entschlossen eine Herbstfahrt durch das tannengrüne<br />

Toggenburg hinauf zum appenzellischen Luftkurort<br />

Gais, wo man sich im Hotel Krone Rendezvous<br />

gab, um sodann Arbon zuzusteuern, genau gesagt<br />

der Maschinenfabrik Saurer, die mit ihren<br />

Last- und Luxuswagen ja jedem Automobilisten<br />

nähe steht. Was man unter der Führung einiger<br />

^Ingenieure des Etablissements auf dem Rundgang<br />

p.n bis zum äueeersten organisierten Arbeitsmethoden<br />

Wd modernsten Maschinen sah, erregte die Bewunderung'aller.<br />

Wir verfolgten ausserdem die Fabrik"a0cm<br />

der Hispänö-Suiza-Flugmötören für unsere<br />

4rmee in allen Stadien bis zum Prüf stand. Interessante<br />

Einblicke vermittelte uns besonders die Montagehalle<br />

der Chrysler-Automobile, der beliebten<br />

Plymouth und Dodge, ah denen nun Schweizer<br />

Qualitätsarbeit zu fast 60% Anteil hat. — Zum<br />

Schluss führte die Firma ihren 8rädrigen Geländewagen<br />

vor, ein wahres Wunder der Technik,<br />

das mit allen Geländeschwierigkeiten spielend fertig<br />

wird. — Wir möchten auch an dieser Stelle den<br />

gastfreundlichen Herren der Firma dafür danken,<br />

Hass sie uns einen Einblick gewährten in das, was<br />

Schweizer Arbeit und Intelligenz, verbunden mit<br />

Energie und Schaffensfreude, zustande bringen.<br />

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Monatsversammlung vom 3. Okiober.<br />

Nach der Ernennung<br />

eines Stimmenzählers wurde<br />

vorerst Raymond Tschopp einstimmig<br />

als 1. Kassier in seinem<br />

Amte bestätigt, das er beim<br />

Tode von Marcel Agassis übernommen<br />

hatte. Hierauf wurde zur Wahl des 2. Kassiers<br />

geschritten; vorgeschlagen war Ernst Baumgartner,<br />

der denn auch einstimmig gewählt wurde.<br />

Nach Genehmigung des Protokolle stimmte die Versammlung<br />

drei Neuaufnahmen von Aktivmiteliedern<br />

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zu. Hierauf folgte eine längere Diskussion über<br />

ein weiteres Engagement für den Familienabend,<br />

ein definitiver Beschluss wurde jedoch noch nicht<br />

gefasst. Einmütig wurde auch beschlossen, in Zukunft<br />

jede böswillige Nachrede über den Club gerichtlich<br />

zu ahnden.<br />

In anerkennenden Worten gedachte der Präsident<br />

der zahlreichen Beteiligung beim Besuche der<br />

Ruhestätten unserer verstorbenen Mitglieder im<br />

Friedental. Von verschiedenen Mitgliedern wurde<br />

der Wunsch geäussert, in Zukunft jeden Monat<br />

einen Sonntagnachmittag der geselligen Zusammenkunft<br />

zu widmen, eine Anregung, die allgemein begrüsst<br />

wurde, hat doch die letzte unserer Zusammenkünfte<br />

bei allen Teilnehmern den besten Eindruck<br />

hinterlassen. Schluss der Versammlung:<br />

22.30 Uhr. E.<br />

Touristikbulletin des Ä. C.S.<br />

Befahrbarkeit der Alpenstrassen. Infolge der<br />

reichen Schneefälle der letzten Tage sind in der<br />

Schweiz gegenwärtig folgende Pässe für den Automobilverkehr<br />

gesperrt: ALbula, Furka, Grimsel,<br />

Grosser St. Bernhard, Klausen, Oberalp und Umbrail.<br />

Die nachstehenden Hochalpenstrassen sind noch<br />

mit Ketten befahrbar: Bernina, Flüela, Forclaz,<br />

Jaun, Julier, Lukmanier, Maloja, Marchairuz, Monthey,<br />

Ofen, Pillon, San Bernardino, St. Gotthard<br />

(Ketten ab Wassen bis Airolo), Simplon, Splügen<br />

und Wolfgäng. Die übrigen Uebergänge, wie Brünig,<br />

Mosses usw., sind noch ohne Ketten passierbar.<br />

den<br />

'h «x» »de m<br />

Verkehrsvorschriften für die Sportplätze<br />

«Hardturm» und «Förrlibuck» In Zurieh.<br />

Der Polizeivorstand der Stadt Zürich teilt mit:<br />

Für den Verkehr zu und von den Sportplätzen<br />

«Hardturm und «Förrlibuck» anläeslich Veranstaltungen<br />

werden folgende Vorschriften erlassen:<br />

1. Von der Stadt her ist auf der oberen Hardturmstrasse<br />

zuzufahren; die Wegfahrt nach der Stadt<br />

hat auf der unteren Hardturmstrasee (Hardhof)<br />

talabwärts über die Hönggerbrücke gegen Höngg<br />

oder auf der Industriestraese gegen Altstetten zu<br />

erfolgen.<br />

2. Vom Limmattal her ist auf der Industrie- oder<br />

auf der unteren Hardturmstrasse zu- und aaf<br />

der oberen Hardturmstrasse stadteinwärts wegzufahren.<br />

3. Motordroschken, Polizei- und Sanitätsfahrzenge,<br />

Lieferungswagen und Fahrzeuge von Komiteemitgliedern<br />

sind, sofern sie von den ihnen vorbehaltenen<br />

Aufstellungs- und Wendemöglichkeiten<br />

Gebrauch machen, von den Vorschriften unter<br />

1 und 2 ausgenommen.<br />

4. Fahrzeuge, die von der Stadt nach den Sportplätzen<br />

fahren, sind auf der Hardturm- und auf<br />

der Industriestrasee, Richtung talwärts zu parkieren.<br />

5. Fahrzeuge, die vom Limmattal her nach den<br />

Sportplätzen fahren, sind auf der oberen Hardturmstrasse<br />

(Bahnseite), Richtung stadteinwärts<br />

zu parkieren.<br />

6. Taxameter-Automobilen, die Fahrgäste zum<br />

Sportplatz «Förrlibukc» führen oder dort abholen,<br />

ist die Zu- und Wegfahrt auf der unteren<br />

Förrlibuckstrasse (Teiletück zwischen den Sportplätzen<br />

Hardturm und Förrlibuck) gestattet.<br />

Diese Fahrzeuge dürfen auf dem genannten<br />

Teilstück der Förrlibucketrasse in Fahrrichtuns<br />

stadtauswärts am äussersten Fahrbahnrand<br />

rechts parkiert werden.<br />

7. Zu- und Wegfahrt auf anderen als den angewiesenen<br />

Straseen, ebenso das Aufstellen von Fahrzeugen<br />

an anderen als den angewiesenen Oert-<br />

Ikhkeiten und das Wenden auf den Parkplätzen<br />

sind verboten.<br />

8. Zuwiderhandlung hat Polizeibusse nach Massgabe<br />

der Allgemeinen Polizeiverordnung zur<br />

Folge.<br />

Der Regierungerat hat diese Verkehrsvorsehriften<br />

mit Beschluss vom 13. August <strong>1936</strong> genehmigt.<br />

Den Anordnungen der Polizeiorgane ist Folge zu<br />

leisten.<br />

Redaktion:<br />

Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmiyer (abw.)<br />

Dipl. Ing. F. O. Weber.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe:<br />

O. E. Wagner. — Ren* Baebler.


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BERN, Freitag, 9. Oktober <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 82<br />

Abenteuer um Alpak<br />

Achhing! Achtung! Diebstahl an einem Kontinent!<br />

Einen Tag später, nachdem der Agent Lord<br />

Derby's die erste kleine Herde von 16 Alpakas<br />

im Hafen von Arica glücklich an Bord und damit<br />

vom Boden des südamerikanischen Festlandes<br />

fortgeschaft hatte, wurde bei den Hafenbehörden<br />

schon wieder ein Transport lebender Alpakas angemeldet,<br />

diesmal für Rechnung irgendeines unbekannten<br />

deutschen Kaufmannes.<br />

Moment! Die Zollbeamten stutzten, zögerten,<br />

dachten nach. Der Befrachter berief sich auf die<br />

widerspruchslose Einschiffung der Tiere am Tage<br />

vorher. Warum den heute plötzlich Schwierigkeiten?<br />

Lebende Alpakas und Vikugnas — diese<br />

Ware sei im Zolltarif nicht vorgesehen? Aber dann<br />

hätte Lord Derby —<br />

Nun, Senor, das war es ja gerade! Ein millionenschwerer,<br />

etwas verrückter Lord, der seiner<br />

mächtigen Königin ein lebendes Spielzeug<br />

schickte, das lässt sich denken, das reimt sich zusammen.<br />

Was aber will wohl so ein rechnender<br />

deutscher Kaufmann mit den niedlichen Tieren?<br />

Schon dämmerte es in den Gehirnen. Sicherlich<br />

gab es auch in Deutschland Hochweiden, Gebirge,<br />

auf denen Platz genug war für grosse<br />

Herden weidender Alpakas. Es war klar, die<br />

kostbaren Alpakas und Vikugnas, die grosse<br />

Hoffnung und das Monopol Boliviens und Perus,<br />

sie waren in Gefahr, gestohlen zu werden. Wie<br />

ein Lauffeuer ging es durch* die Häfen. Achtung!<br />

Achtung! Diebstahl an unserem Kontinent!<br />

Gefahr vorbei?<br />

General Ygain, Präfekt von Tacna, Hess die<br />

(leine Herde im Hafen von Arica festhalten und<br />

alarmierte schleunigst die Regierungen und Parlamente<br />

von Bolivien und Peru. In seltener Einmütigkeit<br />

verfügte bald darauf ein Kabineüsbeschluss<br />

vom April 1845 ein strenges Ausfuhrverbot für<br />

lebende Alpakas und Vikugnas.<br />

Es war höchste Zeit gewesen, denn zugleich<br />

mit dem eiligen Rundschreiben an die Hafenbehörden<br />

wurde bekannt, dass die Regierung von<br />

Neu-Süwales eine hohe Prämie demjenigen versprach,<br />

dem es gelang, ein paar lebende Exemplare<br />

der begehrten Tiere nach Australien zu bringen!<br />

Schade, bedauerten die Abenteurer, die sich<br />

zwischen Panama und Feuerland an der Westküste<br />

herumtrieben, schade, unmöglich, zu spät!<br />

Nur einer unter ihnen behauptete das Gegenteil.<br />

Es war Charles Ledger. Ja, in einem Kreis von guten<br />

Bekannten verschwor er sich laut, er und niemand<br />

anders, er allein, er würde es schaffen.<br />

Alpakas nach Australien? Warum nicht? Schön!<br />

Aber die Wände hatten Ohren. Unser Mann<br />

merkte bald, wie er von nun an auf Schritt und<br />

Tritt beobachtet wurde. Man gab sich bald keine<br />

Mühe mehr, diese Tatsache vor ihm zu verbergen,<br />

lachte ihm offen ins Gesicht. Alpakas nach Australien,<br />

Mr. Ledger? Nie!<br />

Kameradschaftlich stimmte er dann in das Gelächter<br />

ein — zum letzten Male. Denn eines Tages<br />

hatte der zähe Engländer den Hafenmeistern<br />

und Zollbeamten, seinen guten Bekannten von<br />

ehemals und jetzigen Wächtern, all diesen vergnügten<br />

Caballeros, die sich ihrer Sache schon so<br />

sicher waren, den Rücken gekehrt. Sie mochten<br />

lachen, er aber schwieg, verschwand und handelte.<br />

Ein Gut an der Grenze.<br />

Hoch oben auf der Puna, der öden Hochfläche<br />

zwischen den ragenden Gipfelketten der Kordilleren,<br />

für einen Spottpreis ein ausgedehntes Weidegut<br />

kaufen — wer konnte und wollte dem soliden<br />

englischen Herrn, der sich wie die englische<br />

Tuchmetropole schlicht und einfach als Mr. Leeds<br />

anreden Hess, diese sonderbare Schrulle verwehren?<br />

Sonderbarer Zufall nur, dass dfe Grenze von Bolivien<br />

und Peru durch dieses Gut mitten hindurchging!<br />

Die nächsten Grenzposten dachten anfangs<br />

Wie die Wunder wolle nach Australien kam<br />

der reden die Burschen bald eine andere Sprache.<br />

an Waffenschmuggel. Sie untersuchten mehrfach zerschlagen sich die Köpfe, um einen neuen Präsi- So ging es nicht weiter, das würden sie nicht mehr<br />

die dichte Wolle der an der Grenze hinüber und denfschaftskandidaten, den, was sie nicht wissen, | ange mitmachen, das musste anders werden,<br />

herüberweidenden kleinen Alpakaherde, ob nicht<br />

r schon längst eine Revolverkugel ereilt hat. Sie bil- g s wurc j e anders. Mr. Ledger brauchte seine<br />

Patronengurte darunter versteckt, Revolver in dem den kein Hindernis, keine Gefahr. Aber — Leeds hungernden und durstenden Leute nicht von geoder<br />

hängenden Haarkleid eingeknotet waren.<br />

Ledger hat nicht an die Indianer gedacht! waltsamen Ueberfällen zurückzuhalten.<br />

Aber nie fand sich auch nur eine einzige Eine Art irregulärer Truppe, bewachen die Inkleine<br />

Patrone, und der Verdacht verflog. Tat- dios, die früheren Herren des Landes, die hohen Der schwarze Andentod der Puna.<br />

sächlich schien der merkwürdige Herdenbesitzer Andenpässe auch weiterhin, ohne zu wissen, für Merkwürdig! Die Steinwürfe aus dem Hinterhalf,<br />

an nichts anderes als an seine Tiere zu denken. wen. Sie tun es einfach aus dem Gefühl uralten die Hindernisse auf den Wegen hörten plötzlich<br />

Nach sechs Jahren war er schon Herr über ein» * Erstbesitzes. Verarmt, verdreckt, verkommen, ha- auf. £j nes Tages der Teufel mochte sich mit<br />

ansehnliche Herde von 600 Alpakas, kannte die ben sie aus ihrer grossen Vergangenheit zwei den | n dj os auskennen fand man sogar • auf<br />

eigenartigen Gewohnheiten der seltsamen Tiere pj nge bewahrt: unauslöschlichen Hass gegen die e; nem Steinhaufen offenbar für die Hirten bereitwie<br />

kein Weisser vor ihm, verfügte über einen treu» weissen Nachfahren des grausamen Pizarro und gestellte Speise und Trank, Maisbrot und Wasser,<br />

ergebenen Stab eingeborener Indiohirten, misch- jheisse Liebe zu ihren, ehemals den Inkakönigen Während die ausgehungerten Arrieros sich darblütiger<br />

Arrieros. „ geweihten Alpakas und Vikugnas. Der Wollmarkt über hermachten, beschäftigte sich Charles Ledger<br />

Sechs Jahre auf der Puna! Dann hat der merk- der Welt ist ihnen gleichgültig, aber der weisse nachdenklich damit, den künstlichen Geröllhügel<br />

würdige Hirte plötzlich seine Herde verlasseh. Mann an der Spitze einer solchen Herde muss abzutragen. Er hatte noch nicht lange gearbeitet.<br />

Nicht jeder Gutsbesitzer auf der einsamen Puna notwendig ihre Feindschaft erregen. da blieb seinen Leuten der Bissen in der Kehle<br />

kann sich eine lange Reise leisten. Mr. Leeds aber , Deshalb schwirren sehr bald die Bolas, die stecken,<br />

wird von seinen rauhen Leuten nicht nur verehrt, ^y ürfkuge | nf aus dem Hinterhalt. Engpässe finden Denn der tote Indianer, der nur oberflächlich<br />

sondern geliebt. Siehalten die Herde zusammen; ^ h djurch Geröll versperrt. Künstliche Steinlawi- unter den Steinen versteckt gewesen war und<br />

sie warten auf seine Rückkehr.<br />

J hen donnern von den Abhängen herab. In passi- jetzt zum Vorschein kam, war — das sah man<br />

Er sagt ihnen nicht, dass er in Australien war,—yenf Widerstand wird in den Hütten alles verwei- deutlich — an der Pest gestorben. Auf der Puna<br />

dass er die Reise nur gemacht hat, um die neuen r« ferf/ da - s die KaFäwane braucht: Weide, Wasser, herrschte die Pest!<br />

Weideplätze des neuen Kontinents zu prüfen/ &"$bmuvtota für die Hirten und sogar das unen,.<br />

hat tatsächlich geeignete Flächen nördlich der behrliche Herdfeuer.<br />

est<br />

Waffe.<br />

Twofold Bay gefunden. Er kehrte befriedigt zurück, Waya# k!uge Mu" lQj geh , ^ denn komm dodv | n diohirten suchten ihr Heil in der Flucht, de-<br />

Die Indios und Arrierros merkten, dass ihr Herr ^ n tüchtiges Tierchen!» So umschmeicheln die sertierten und wurden — sterbend gefunden. Es<br />

verändert ist. Er ist nachdenklicher als früher, in y er wegenen Gestalten der Arrieros gewohnheits- gab kein Entkommen. Die Seuche lagerte landauf,<br />

seinen Zügen spiegelt sich eine Entschlossenheit, mässig den Tross der Tragtiere, aber untereinan- landab über der Puna, hatte schon 300,000 Tote<br />

wie sie sie lieben. Sie stellen ihm vor, dass die<br />

Herde für den engen Raum des von ihm gekauften ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ %^^^^


10 Automobil-Revue — N° 82<br />

Sonnenuntergang<br />

(Ein Largo)<br />

Flüssiges Gold ...<br />

Darauf ein Segel traumverloren<br />

Langsam gen Westen gleitend,<br />

Wo in Schönheit die Sonne<br />

Hinter den Höhen verglüht...<br />

Man könnte meinen, sie blutet.<br />

Diesseits<br />

Am einsamen Ufer<br />

Ein Mann ...<br />

Der fernen Geliebten gedenkend,<br />

Von Sehnsucht ergriffen<br />

Wie Sonne und Segel.<br />

Flüssiges Gold ...<br />

Müdplätschemder Wellenschlag ...<br />

Darüber ewiges Heimweh —<br />

Hans Jul. Denzler.<br />

gefordert. Die Eingeborenen nahmen die furchtbare<br />

Krankheit als ein Zeichen der alten Götter in<br />

stummer Demut hin. Sie sahen in ihr die Strafe<br />

dafür, dass sie den weissen Mann mit seiner heiligen<br />

Herde ungehindert hatten ziehen lassen. Zugleich<br />

aber erkannten sie darin die furchtbare<br />

Waffe, die ihnen die Götter nicht ohne Grund<br />

in ihre geschwächten Hände gaben.<br />

Sie begruben also ihre Pesttoten nicht, sondern<br />

schleppten sie, unbesorgt um jede Ansteckungsgefahr,<br />

meilenweit bis an die Strosse der grossen<br />

Herde, verscharrten die Leichen hier flüchtig auf<br />

den Kreuzwegen, legten sie offen an den Wegrand,<br />

hinter Büsche, in die Nähe der Quellen.<br />

Bereitwillig kamen sie jetzt und brachten den<br />

Wanderern grosse Krüge mit Wasser, Essig und<br />

Wein an den staubtrockenen Weg, verschwiegen<br />

aber, dass sie mit der Flüssigkeit vorher die Leiber<br />

ihrer Pestleichen abgewaschen hatten.<br />

Wie durch ein Wunder gerettet.<br />

Immer schwerer wurde es den Arrieros, mit nagendem<br />

Hunger zusehen zu müssen, wie der Herr<br />

der Herde die verlockenden Krüge, die sich immer<br />

wieder am Wegrand bereitgestellt fanden,<br />

einfach zerschlug und das Maisbrot in den Staub<br />

trat. Bald lockten sogar blanke Silbertaler neben<br />

den Brotlaiben, erst einer, dann mehr, bis zu kleinen<br />

Haufen von zwölf Stück. So opferten die von<br />

fanatischer Leidenschaft entzündeten Eingeborenen<br />

ihre ganze Habe, um wenigstens den schwarzen<br />

Tod noch in die fernen Länder der Weissen zu<br />

schicken, ehe er sie selber ereilte. Eines Tages geschah<br />

das Unvermeidliche. Die Treiber waren diesmal<br />

früher an dem von unsichtbaren Händen gedeckten,<br />

tödlichen Tisch als Charles Ledger. Er<br />

versuchte, ihre Kette zu durchbrechen. Er zog<br />

den Revolver, um die Brantweinkrüge zu zerschiessen,<br />

aber auch die Arrieros zogen die ihren<br />

aus dem Gürtel.<br />

«Genug, Senor! Jetzt wollen wir essen, jetzt<br />

wollen wir trinken !><br />

Das ist das Ende, musste Ledger denken, denn<br />

wie sollte er allein die Herde von über tausend<br />

Tieren wohl an die Küste bringen? Damit Hess er<br />

sich etwas abseits nieder und betrachtete die traurige<br />

Fiesta, die da gefeiert wurde. Lachend, fluchend<br />

langten seine Leute zu, wurden unter der<br />

Wirkung des Branntweins lustig und lärmend, so<br />

dass sie übermütig mit den grossen, alten Silberstöcken<br />

klimperten, aber dann wurden sie stiller.<br />

Noch viel zu nüchtern, fanden sie, lag endlich<br />

alles auf der Erde umher. Die Blicke trafen sich<br />

manchmal, aber gesprochen wurde nicht. Der Tod<br />

war ihnen allen sicher. Wann würde er kommen?<br />

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N°82 — Automobil-Revue 11<br />

tter<br />

« Teifl, Teifi, is dös an Bock », meinte der<br />

Jagdaufseher, als wir auf Kilometerdistanz,<br />

den Feldstecher am Auge, den pechschwarzen<br />

Garns beäugten, der soeben über den jenseitigen<br />

Bergkamm wechselte und nun auf einer<br />

Zinne verhoffte — seine schemenhaft dunkle<br />

Gestalt mit stolz überlegener Gebärde mitten<br />

in die vorwinterlich weisse Gebirgslandschaft<br />

hineinstellend, als wüsste er, mit welcher Bewunderung<br />

und Leidenschaft wir seine Erscheinung<br />

musterten.<br />

Ja, Bewunderung in höchstem Masse zollten<br />

wir ihm! Der berühmteste Filmstar, selbst<br />

von Angesicht zu Angesicht gesehen, hätte<br />

neben jenem Naturgeschöpf nur eine ganz<br />

untergeordnete Rolle gespielt! — Schwärmer,<br />

wird dieser oder jener Leser hier vielleicht<br />

kritisierend einwenden und unser Gebaren<br />

mit einem verständnislosen Kopfschütteln beantworten.<br />

« Wenn ihr's nicht fühlt — », kann<br />

man jenen Unwissenden nur mit «Faust»<br />

entgegnen und wird sich dabei doppelt freuen,<br />

eines solchen Anblickes teilhaftig zu werden:<br />

ein Garns, eines der interessantesten Tiere<br />

der Alpenwelt in freier Wildbahn! Jetzt, in<br />

der unmittelbaren Gegenüberstellung mit dem<br />

scheuen Bewohner von Fels und Firn erlebe<br />

ich erst so recht die volle Zugehörigkeit zu<br />

jener Welt, die ich im Gedränge und Getriebe<br />

.und Gehetz der Großstadt ersehnte: Stille,<br />

abseitige Naturbezirke, möglichst ohne irgendwelche<br />

sichtbare oder spürbare Bezogenheit<br />

auf «kulturfördernde Menschenwerke» und<br />

«zivilisatorische Errungenschaften», verschwiegene<br />

Landschaft, die Land schafft —<br />

nicht mit Häusern, Höfen und Hochspannungsleitungen<br />

überwuchert, nicht von Maschinen<br />

und technischen Behelfen gezeichnet,<br />

nein, dafür aber noch den letzten heimlichen<br />

und geheimnisvollen Zauber ferner Vorzeitige<br />

offenbarend und dem Erahnen und Erfühlen<br />

weitentrückter Wildniswelt köstlich<br />

freien Spielraum überlassend. Darum liebe<br />

ich die Gamsjagd — der Bühne wegen, auf<br />

der sie sich abspielt Nirgendwo fühle ich<br />

•mich freier, stärker und mächtiger, gleichzeitig<br />

aber auch abhängiger, demütiger und kleiner<br />

als in entlegener Bergeinsamkeit. Wer<br />

anders als der Gamsjäger darf den köstlichen<br />

und beglückenden Reiz dieser Gegensätzlichkeit<br />

in so besonderem Masse erleben! Eben<br />

noch wähnte man sich mutig und sicher genug,<br />

den Fuss an steiler Lehne anzustemmen<br />

und dem flüchtigen Grattier auf seinem gefährlichen<br />

Pfade zu folgen. Doch da führt des<br />

sprunggewohnten Wildes Wechsel, von tükkischen<br />

Fährnissen des Steilhanges umlauert,<br />

dahin, wo selbst der sichere Tritt des geübten<br />

3erggängers sich nicht mehr vorwärts wagt<br />

u>ac3c Wa<br />

Eine Gemsjagdplauderei von Paul Vetterli<br />

und die Grosse der Gefahr zur Umkehr<br />

mahnt. Nicht leichten Herzens gibt der Weidmann<br />

auf! Denn der Grosse der Gefahr fast<br />

ebenbürtig (wie oft schon todbringend, wenn<br />

sie grösser ist!) erweist sich jene Leidenschaft,<br />

die jedes echte Jägerherz erfüllt und<br />

alles jägerische Tun, vom stillen, gedulderprobten<br />

Ansitz bis zur verwegenen Birsch<br />

im Felsgelände, beeinflusst und bestimmt.<br />

Jagdleidenschaft! Gewiss unverständlich<br />

für den, dessen Seele und Gemüt überhaupt<br />

noch nie von starken Leidenschaften erschüttert<br />

und durchwühlt worden sind; aber nicht<br />

weniger unbegreiflich allen jenen, deren Leidenschaftlichkeit<br />

lediglfch in der Hörigkeit<br />

gegenüber gewissen Kulturauswüchsen, wenn<br />

nicht in Sensationslüsternheit und ichbetonter<br />

Zerstreuungsgier besteht. In der Brust des<br />

richtigen Jägers lebt vor allem der Trieb zur<br />

Naturverbundenheit. Mit leidenschaftlicher<br />

Liebe hängt er an allem, was dem ursprünglichen,<br />

gottgeschaffenen Draussen angehört,<br />

sei es Berg, Baum oder Busch, Getier oder<br />

Gestein — genug, dass es in irgendeiner<br />

Weise, erkennbar und erlebnismächtig, das<br />

unverbildete und unentstellte Antlitz der Allmutter<br />

Natur zu offenbaren vermag.<br />

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Natur, unberührteste Natur ist es, der unsere<br />

Blicke, an der trutzigen Gestalt des<br />

Gamsbockes haftend, begegnet sind. Fast unmöglich<br />

zu denken, dass dieses Geschöpf, Gebieter<br />

auf dem Grat, wuchtig in seiner körperlichen<br />

Gedrungenheit wie die vom Aetherblau<br />

abstechenden Felszacken, unsere Nähe<br />

fürchten und vor dem winzigen, erdenkriecherischen<br />

Menschlein da unten in der Tiefe<br />

flüchtig werden könnte! Aber eine Bewegung<br />

unsererseits könnte vielleicht doch genügen,<br />

um den Bock zu vergrämen.<br />

Ein Windstoss — herrlich stellt der<br />

Schwarze seinen zottigen Bart, die bekannten<br />

und vom Jäger (und vom Salontiroler) so<br />

geschätzten langen Granenhaare auf dem<br />

Rücken (nicht am Kinn!). Jetzt zeigt es sich,<br />

wie passend für diese Erscheinung die Bezeichnung<br />

«Wachler » ist. Schon regt sich<br />

der Wunsch, das Gelüsten nach der begehrten<br />

Trophäe — nach Bart und Krücke! Und<br />

schon ist sie erwacht, mächtig geworden, alles<br />

Sinnen und Trachten erfüllend — die Jagdleidenschaft,<br />

jener uralte Trieb, Beute zu machen,<br />

ja mehr: Menschenlist gegen Wildinstinkt<br />

auszuspielen, Herrschaft und Gewalt<br />

zu gewinnen über den in dieser Kreatur verkörperten<br />

Dämon der Wildnis! Jäh folgen<br />

sich Gedanken und Ueberlegungen. Wie an<br />

den Garns herankommen? Von welcher Seite<br />

aus kann ich ihn unbemerkt anbirschen? Des<br />

Bockes Sinne sind scharf. Leicht kann mich<br />

ein Geräusch — das Anschlagen der Bergschuhe<br />

oder des Stockes an einen Stein —<br />

den feinen Lusern des sinnenbegabten Wildes<br />

verraten. Und auf welche Weise soll ich mich<br />

hier im offenen Schneegelände vorwärtsbewegen<br />

— wo mein dunkler Anzug schon auf<br />

Kilometerdistanz vom weissen Hintergrunde<br />

sich abhebt! Nein, von vorne kann ich den<br />

Garns unmöglich angehen. Also den Berg<br />

umgehen? Vielleicht dass von hinten das Anbirschgelände<br />

meinem Vorhaben günstig ist.<br />

Kaum erwogen, muss auch dieser Plan preisgegeben<br />

werden, denn ein Umgehungsweg<br />

von mehreren Stunden wäre zu machen —<br />

und wo bliebe der Bock in dieser Zeit? Er<br />

wird doch wohl keinen Wert darauf legen,<br />

dort oben auf dem Grat stundenlang Umschau<br />

zu halten und sich als Statue zu gebärden.<br />

Besonders jetzt nicht, in der Brunft, da jeder<br />

einigermassen normale Gamsbock auf « Freiersfüssen<br />

» geht und darum Anschluss sucht.<br />

Also keine Möglichkeit, in die Nähe des<br />

heiss begehrten Wildes zu gelangen! Da<br />

bleibt wohl nichts anderes übrig als zu —<br />

verzichten. Resigniert wappne ich mich angesichts<br />

dieser Sachlage mit der Lebensphilosophie<br />

Wilhelm Buschs und erinnere mich,<br />

dass Genügsamkeit auch ein Vergnügen ist<br />

— nämlich an jenen Dingen, die wir nicht<br />

kriegen!<br />

Eigentlich, suggeriere ich mir ein, ist es ja<br />

gar nicht so wichtig, dass ich den Bock erwische.<br />

Man sollte schon dankbar sein, dieses<br />

Wild inmitten einer herrlichen Hochgebirgswelt<br />

überhaupt betrachten zu dürfen —<br />

so von Angesicht zu Angesicht. Da sollten<br />

eigentlich alle beutebegehrlichen Wünsche<br />

zurücktreten. Aber die hohen Krücken und<br />

der wachelnde Bart! Und gestern und vorgestern<br />

haben wir auch kein Weidmannsheil<br />

gehabt — heute ist der letzte Tag meines<br />

Jagdurlaubes. Wie beschämend, als « Schneider<br />

» heimzureisen! — «Schneider»? Ja,<br />

nach dem Inhalte des Rucksackes zu urteilen;<br />

aber nicht nach dem, was ich in meiner Seele<br />

an schönsten, unvergesslichen Eindrücken mit<br />

nach Hause nehme. Wieviel Augenweide hat<br />

mir doch schon der erste Jagdtag (obgleich<br />

er kein Fangtag war) da oben gebracht und<br />

welchen Ohrenschmaus vermittelt! Zauberhaft<br />

beschwörte meine Phantasie den edlen<br />

Recken des Bergwaldes und baute seine<br />

mächtige Erscheinung in all ihren bestrickenden<br />

Einzelheiten vor meinem geistigen Auge<br />

auf — nur weil ich zufällig seine Trittsiegel<br />

im Schneegelände fand. Hörte ich nicht die<br />

Birkhähne kullern — eine « musikalische Unterhaltung<br />

» der um diese Zeit besonders Gesellschaftlichkeit<br />

liebenden sichelfedergeschmückten<br />

Ritter vom schwarz-weiss-roten<br />

Orden! Und dann des naturseligen Blickes<br />

höchster Genuss: Als über mir, «im blauen<br />

Raum verloren», der König der Lüfte, der<br />

schwingengewaltige Steinadler, seine ruhigen<br />

Kreise zog und majestätischen Fluges meine<br />

Gedanken den Niederungen entriss und diese<br />

als ein tief innerlich erlebtes « sursum corda »<br />

zur Höhe entführte! Gestern in der Morgenfrühe?<br />

Welcher Naturfreund hätte uns jenes<br />

seltenen Anblickes wegen nicht beneidet, als<br />

wir das Rudel Rotwild, Hirsche, Muttertiere<br />

und Kälber, längere Zeit beim Aesen in den<br />

Erlenbüschen beobachten konnten! Wie überraschend<br />

empfanden wir das plötzliche Auftauchen<br />

eines Fuchses, der unweit von uns<br />

seinen prächtigen roten Flaus durch die<br />

weisse Landschaft spazieren führte. Wie<br />

leicht hätte ich seiner habhaft werden können,<br />

als er auf mein « Mäuseln » hin auf uns zuschnürte.<br />

Um das Rotwild und eventuell in<br />

der Nähe befindliche Gemsen nicht zu vergrämen,<br />

habe ich auf den Schuss verzichtet<br />

und mich damit begnügt, Meister Reineke<br />

verständlich zu machen, dass es auch zu seiner<br />

praktischen Philosophie im allgemeinen<br />

und zur Erhaltung seiner Gesundheit samt<br />

kostbarem Leben im besonderen gehören<br />

dürfte, nicht gleich auf jeden Mäuschenpfiff<br />

hereinzufallen.<br />

Mitten in die Folge dieser Erinnerungsbilder<br />

fährt ein Ellbogenstoss des Jagdhüters,<br />

begleitet von einem zischenden « Er kommt! ».<br />

Was? Wie? Wer kommt? — Ich traue meinen<br />

Augen nicht — — wie ein schwarzer<br />

Teufel fährt der Bock den Steilhang herunter,<br />

direkt als hätte er vor, uns anzugreifen, auf<br />

uns zu läuft mir buchstäblich «ins Gewehr<br />

hinein ». Ich kann mir dieses merkwürdige<br />

Geschehen nur so erklären: Der Bock<br />

hat uns in seinem blinden Verlangen, seinesgleichen<br />

zu finden, für « Gemsen » gehalten.<br />

Kurz gesagt: Liebe hat ihn blind gemacht,<br />

das heisse Blut unter der zottigen Decke hat<br />

den alten Wachler betört!<br />

Der Erzherzog<br />

von Regensdorf<br />

Der Tod von Wilhelmine Ädamovics, der aus<br />

Warschau gemeldet wird, ruft die Erinnerung an<br />

den unglücklichen Liebesroman Leopold Wölflings,<br />

des gewesenen österreichischen Erzherzogs Leopold<br />

von Toscana, wach. Wölfling, wie er sich<br />

zufolge seines Ungehorsams gegen die Habsburgischen<br />

Hausgesetze umbenennen lassen tnusste,<br />

hat ja seinerzeit in der Gemeinde Regensdorf Aufnahme<br />

ins Bürgerrecht gefunden. Wir entnehmen<br />

die nachstehende Schilderung dem «Prager Montagsblatt»<br />

mitsamt den kleinen Unrichtigkeiten. Dass<br />

der zitierte- Anwalt Lachenal in Genf zuhause ist<br />

und nicht in Paris, wissen unsere Leser schon.<br />

«Wölfling lernte Wilhelmine Ädamovics, die am<br />

1. Mai 1877 zu Lundenburg in Mähren geboren<br />

wurde, im Jahre 1896 in einem kleinen Ort in der<br />

Nähe von Iglau kennen. Es entspann, sich bald ein<br />

Liebesverhältnis, das dahin führte, dass der kaiserliche<br />

Prinz in der Sternwartestrasse in Wien ein©<br />

Villa erwarb, die er gemeinsam mit der Ädamovics<br />

bezog. Mehrere Jahre lang lebte das Paar in ungetrübtem<br />

Liebesglück, bis die Kunde von der unebenbürtigen<br />

Freundin zu den Ohren des Kaisers<br />

Franz Joseph drang. Der Monarch Hess den Erzherzog<br />

zu sich kommen und erteilte ihm in strengem<br />

Ton den Befehl, Wien sofort zu verlassen und eine<br />

weite Reise zu unternehmen. Der Prinz wurde nach<br />

Aegypten gebracht, aber die Entfernung konnte<br />

nichts an den Gefühlen des Verbannten ändern.<br />

Als man dann gar Fräulein Ädamovics zum Verzicht<br />

auf ihn und zum Verlassen Wiens zwingen<br />

wollte, da durchbrach der Erzherzog öffentlich alle<br />

Schranken der Hofetikette und erklärte, dass er nun<br />

die Ädamovics heiraten werde. Von diesem Entschluss<br />

war er nicht abzubringen. Im Januar 1903<br />

heiratete der Erzherzog, der unterdes auf alle seine<br />

Würden verzichtet und den Namen Wölfling angenommen<br />

hatte, denn auch die Ädamovics und liess<br />

sich mit ihr in der Nähe von Zug in der Schweiz<br />

nieder, wo er auch das Bürgerrecht erlangte.<br />

Die Ehe, anfangs sehr glücklich, wurde aber<br />

bald unglücklich, da Wilhelmine immer mehr in<br />

Extravaganzen verfiel. Sie vernachlässigte nicht nur<br />

das Hauswesen und ihr Aeusseres, sondern bestand<br />

auch darauf, dass der Gatte wie ein — Naturmensch<br />

aussehe. Er musste sich das Haar lang wachsen<br />

lassen, durfte sich nicht mehr rasieren und musste<br />

sich wie ein Wilder kleiden. Dazu wurde sie eifersüchtig<br />

und machte Wölfling die furchtbarsten<br />

Szenen.<br />

Die Situation wurde für den Armen noch ungemütlicher,<br />

als Wilhelmine in zwei Schwestern Sukkurs<br />

bei ihren Bizarrerien erhielt. Eines Tages verschwand<br />

Wölfling, um dann in Paris bei dem renommierten<br />

Anwalt Lachenal aufzutauchen, den er mit<br />

der Durchführung der Scheidung beauftragte. Wilhelmine<br />

setzte dem Begehren des Mannes keinen<br />

Widerstand entgegen. Nachdem die Scheidung aus<br />

ihrem alleinigen Verschulden ausgesprochen worden<br />

war, ging sie wieder nach Wien und bezog<br />

mit ihrer jüngeren Schwester Auguste im Hause<br />

Albertgasse 30 in der Josefstadt eine im 2. Stock<br />

gelegene geräumige Wohnung.<br />

Hier lebte sie eine Zeitlang ruhig. Als sie aber<br />

von der Wiederverheiratung Wölflings mit Maria<br />

Magdalena Ritter hörte, trat eine auffallende Veränderung<br />

in ihrem Wesen ein. Sie wurde immer<br />

gereizter, und eines Tages — es war im März<br />

1908 — trat sie ins Zimmer der Schwester und rief<br />

ihr in erregtestem Ton zu, sie möchte sofort einpacken<br />

und die Wohnung verlassen. Die Schwester<br />

erwiderte ihr darauf: «Ja, ich bitt' dich, martere<br />

mich nicht so. Ich gehe ja schon.» Wilhelmine<br />

beruhigte sich und war eine Zeitlang still. Plötzlich<br />

sprang sie auf und sagte, sie werde sich einen<br />

Revolver kaufen und sie niederschiessen. Nun<br />

wurde es der Schwester unheimlich und sie begab<br />

sich aufs Kommissariat, um Schutz gegen die offenbar<br />

irrsinnig Gewordene zu suchen. Die Polizei<br />

brachte sie zur Beobachtung auf die psychiatrische<br />

Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses, von wo<br />

sie jedoch nach einiger Zeit wieder entlassen wurde.<br />

Später siedelte Wilhelmine zu Angehörigen<br />

nach Warschau über, wo sie nun gestorben ist.<br />

Sie soll in der letzten Zeit dahingedämmert haben,<br />

nährte sich von Früchten und war im Aeusseren<br />

sehr vernachlässigt.<br />

300 000 Dollars für 50 000 Witze.<br />

Wie aus New York berichtet wird, hat das grösste<br />

«Witz-Archiv» der U. S. A. für den Betrag von<br />

300 000 Dollars den Besitzer gewechselt. Da dieses<br />

Archiv einen grossen Teil aller Witze geliefert hat,<br />

die in den letzten Jahren in amerikanischen Filmen<br />

vorgekommen sind, herrscht in den Hollywooder<br />

Filmkreisen Heulen und Zähneklappem: Man vermutet<br />

nämlich, dass einer der grossen Filmproduzenten<br />

hinter dem neuen Käufer steckt und sich<br />

auf diese Weise gewissermassen ein Witzmonopol<br />

geschaffen hat. Das Archiv enthält rund 50 000<br />

Witze, von denen natürlich die Mehrzahl über einen<br />

ehrwürdigen Bart verfügt.<br />

cpr.


12 Automobil-Revue — N° 82<br />

®ec bekehxtc Autofciftd<br />

Humoreske von Ludwig Nagy.<br />

«Ach, diese vielen Autos!» murrte der arme<br />

Mann, der für ein mageres Gehalt von früh<br />

bis abends in einem Bureau schrieb, « was für<br />

einen furchtbaren Lärm die machen! Und es<br />

werden ihrer immer mehr, Tag für Tag rasen<br />

ihrer mehr umher.»<br />

Und als er seine Wohnung, das heisst sein<br />

möbliertes Zimmer, wechselte und aus einer<br />

stillen Strasse in eine verkehrsreiche kam, da<br />

konnte er halbe Nächte nicht schlafen. Ein<br />

Auto nach dem andern sauste unter seinem<br />

Fenster vorbei. Sie ratterten und tuteten. Sogar<br />

aus dem Halbschlaf fuhr er immer auf,<br />

so oft durch sein Fenster die eigentümliche<br />

Tonleiter einbrach; zuerst ein unheilvolles und<br />

drohendes Raunen, und als es stärker wurde,<br />

mischte sich in das Geräusch ein an den Nerkonnte<br />

er auch diese Nacht nicht schlafen. Er<br />

versuchte, sich mit dem alle Minuten von<br />

neuem einsetzenden Sausen und Dröhnen anzufreunden,<br />

doch gelang ihm dies nicht. Tut<br />

nichts! — dies war seine erste Einstellung, als<br />

das Tuten einsetzte, doch die «Tut-nichts-<br />

Stimmung » währte nur so lange, bis das Auto<br />

unter seinem Fenster ankam und der Lärm<br />

sich zum Maximum steigerte, denn dann<br />

packte den armen Mann plötzlich die Wut,<br />

er hätte aus dem Bett springen, ans Fenster<br />

stürzen und dem tollen Maschinentier nachschiessen<br />

mögen. Unterdrückte er jedoch seine<br />

Wut, so fiel sie aus dem Hinterhalt über ihn<br />

her als eine Form des Schreckens, die sich<br />

auf folgende Weise ausdrückt: «Ah, gleich<br />

trifft mich der Schlag ».<br />

Herbstabend<br />

Schon leuchtet rot der wilde Wein,<br />

der dicht die Mauer rings umkränzt<br />

indessen nah dem Feuerschein<br />

des Holders schwarze Dolde glänzt«<br />

Durch dörre Blätter rauscht mein Fuss<br />

und Herbstzeitlosen stehn im Feld.**<br />

Kühl haucht der Wind, als ging ein Gruss<br />

des Todes schauernd durch die Welt.<br />

Aus grauen Abendwolken sprüht<br />

ein Regen über Wald und Tal,<br />

die Sonne scheidet und verglüht<br />

mit einem letzten müden Strahl.<br />

So hebt des Jahres Sterben an —<br />

Ein mildes Hingehn ohne Pein,<br />

ein ruhevolles Todesnahn ..,<br />

Noch flammt wie Glut der wilde Wein.<br />

Emil Hüglu<br />

ven zerrendes Surren, Klappern, Rattern;<br />

sauste aber der Wagen gerade am Fenster<br />

vorbei, so erinnerte es an das Tosen eines<br />

Orkans und eines Erdbebens zusammen. Erst<br />

nach diesem Höhepunkt legte sich der Lärm,<br />

doch erstarb er nur langsam und qualvoll,<br />

auch aus der Ferne noch drohend und unheilverkündend.<br />

Mit dem armen Mann war es so weit gekommen,<br />

dass er einen Nervenarzt aufsuchen<br />

musste. Er klagte über Schlaflosigkeit, Müdigkeit,<br />

nervöse Zustände, erzählte, dass er<br />

sein Herz fühle, auf seiner Schädeldecke ein<br />

Druck laste, klagte, er habe viel zu tun, bekäme<br />

wenig Gehalt, habe furchtbare Sorgen,<br />

könne den geringsten Lärm nicht mehr ertragen,<br />

sein möbliertes Zimmer befände sich<br />

gerade in der Mitte der Hölle, er klagte sämtliche<br />

Verkehrsmittel der Welt an, insbesondere<br />

aber die Autos.<br />

Der Arzt, ein kluger Mann, Hess ihn reden,<br />

machte nur hin und wieder eine Bemerkung.<br />

Ueber den Autolärm zum Beispiel sagte er<br />

folgendes:<br />

«Der Autolärm macht niemanden nervenkrank.<br />

Denken Sie doch an das Eisenbahnrattern,<br />

das Stampfen der Schiffsmaschinen,<br />

an die Druckereien, an die dröhnenden Maschinenräume<br />

— und an die inmitten dieser<br />

Lärmorgien schuftenden Arbeiter und Angestellten.<br />

»<br />

« Alles hängt davon ab », erklärte der Arzt<br />

weiter, « wie unsere seelische Einstellung zum<br />

Lärm ist. Man muss den Autolärm lieben und<br />

darf ihn nicht hassen. Tun Sie das, und die<br />

Autos werden Ihren Schlaf nicht stören. Man<br />

muss das Auto lieben! Freilich, es ist leicht,<br />

dies jemand zu raten, jedoch schwer, den Rat<br />

zu befolgen. Aber die Zeit und die Gewohnheit<br />

werden Ihnen helfen. Inzwischen müssen<br />

Sie eine kleine Wendung in der Richtung<br />

machen, die zur Liebe fürs Auto führt: Denken<br />

Sie daran, dass das Auto nicht nur ein<br />

ratternder und tutender, ein surrender und<br />

rasselnder Kasten ist, sondern auch eine hervorragende<br />

Erfindung, eine... geizen wir<br />

nicht mit den Worten, eine.., siegreiche Errungenschaft<br />

der Technik, Das Auto ist, sprechen<br />

wir es ungeniert aus, ein Gradmesser<br />

der Kultur. Ein Segen für die Menschheit, Ein<br />

notwendiges und unentbehrliches Verkehrsmittel.<br />

Aber denken Sie auch daran, dass es<br />

Ihnen ebenfalls einmal besser gehen, dass es<br />

auch für Sie angenehm sein wird, hin und<br />

wieder mit dem Auto eine Fahrt zu machen.»<br />

Diese Ausführungen verfehlten nicht ihre<br />

Wirkung auf den armen Mann. Trotzdem<br />

Zeichnung Wohnlich,' jf<br />

Wichtig ist aber schliesslich nur, dass er<br />

dennoch einzusehen begann, die Schuld liege<br />

bis zu einem gewissen Grad auch bei ihm. Das<br />

war bereits eine Wandlung, und er bemerkte<br />

sie an sich auch dann, wenn er tags durch die<br />

Strassen schritt und an Stellen mit regem<br />

Verkehr auf die andere Seite hinübergehen<br />

musste. Es war erstaunlich, wie brav, wie vorsichtig<br />

er am Rand des Bürgersteiges stehen<br />

blieb, abwartete, dass der Fahrdamm frei<br />

werde, und langsam, in aller Ruhe auf die<br />

andere Seite hinüberspazierte. Er stellte fest:<br />

wenn der Fussgänger acht gibt, so ist das<br />

Auto vielleicht gar nicht so gefährlich. Man<br />

muss nur gefälligst zur Kenntnis nehmen,<br />

dass es auf den Strassen dahinfährt. Von da<br />

ab erschien ihm auch der Lärm der Autos<br />

nicht mehr so widerwärtig. Es kam sogar vor,<br />

dass die sich überschlagenden Laute der sonderbar<br />

kreischenden Hupen ihm ein Lachen<br />

entlockten. Ei, ei, armer Mann, Sie beginnen<br />

ja allmählich in das beinahe entgegengesetzte<br />

Extrem hinüberzugleiten! Was für winzige<br />

Geheimnisse lauern da im Hintergrund, beziehungsweise<br />

in der Tiefe der Seele? Es<br />

scheint fast, als hätten Sie Wochen hindurch<br />

die vielen Aengste und das NichtschlafenkörTnen<br />

nur zu simulieren beliebt. Es besteht' der<br />

Verdacht, armer Mann, dass Sie auf das Auto<br />

gewissermassen deshalb böse sind, weil es<br />

einem andern gehört, oder zumindest: weil<br />

ein anderer darin fährt! Oder aber man könnte<br />

auch den Verdacht schöpfen, dass... na ja,<br />

wie soll ich es nur sagen: mit Ihnen vielleicht<br />

eine Veränderung vor sich gegangen ist, oder<br />

aber Ihre Aussichten sich zumindest gebessert<br />

haben.<br />

Genau lassen sich diese Dinge nicht feststellen,<br />

und noch weniger lässt sich ihre Bedeutung<br />

abmessen — doch ist es Tatsache,<br />

dass es dem armen Mann um diese Zeit bereits<br />

etwas besser ging, natürlich materiell.<br />

Es war aus ihm ein konsolidierter Mann geworden,<br />

der auch selbst hin und wieder ein<br />

Auto in Anspruch zu nehmen pflegte. Wenn<br />

ihn zum Beispiel auf einer grösseren Entfernung<br />

von seiner Wohnung der Regen überraschte.<br />

Oder wenn er — oho! nicht nur bei<br />

einem traurigen, sondern auch bei einem fröhlichen<br />

Anlass — cherchez la femme — mit<br />

einer Frau ins Grüne soupieren fuhr. Bei derartigen<br />

Anlässen fand er — nicht im Falle<br />

eines Regenschauers, sondern im Falle einer<br />

Frau — das dahingleitende Auto recht angenehm,<br />

Es ratterte, raste, sauste nicht mehr,<br />

sondern glitt dahin. Auch die Worte, die man<br />

benützt, ändern sich. Und, Wunder der Wunder,<br />

der konsolidierte Mann hörte nunmehr<br />

nicht das geringste unangenehme Rasseln und<br />

Surren. Das Tuten aber war etwas dermassen<br />

Notwendiges, dass der vulgäre Standpunkt,<br />

ob die Töne der Hupe angenehm oder unangenehm<br />

seien, völlig seinem Gehirn entfiel,<br />

wenn er diese Töne überhaupt wahrnahm. So<br />

ergeht es bisweilen dem armen Mann, wenn<br />

aus ihm ein konsolidierter Mann wird.<br />

Später — wie dies ja zu erwarten war —<br />

tätigte der konsolidierte, beziehungsweise nunmehr<br />

wohlsituierte Mann die grösseren Geschäfte<br />

jenes Unternehmens, das ihn auch<br />

bisher unter seinen Fittichen gehalten hatte.<br />

Er fuhr beinahe immer im Auto, denn er tätigte,<br />

wie ich schon sagte, «grössere Geschäfte<br />

». So ein Auto ist unübertrefflich, man<br />

kann damit fabelhaft arbeiten. Oh, man erledigt<br />

damit fünfzigmal so viel, wie wenn man<br />

zu Fuss geht. Nämlich, was die Zeit betrifft.<br />

Und kalkuliert man dazu auch noch ein, dass<br />

der Schwarz dem im Auto Vorfahrenden einen<br />

Auftrag gibt, der Fussgänger aber mit<br />

einer langen Nase abziehen muss, so müssen<br />

wir sagen: hundertmal so viel. Auf einer Geschäftstour,<br />

besonders nach einem erhaltenen<br />

Auftrag, summt das Auto wie ein riesiges<br />

Bienlein. Riesig, weil es gross, Bienlein, weil<br />

es ein Engel ist. Das rhythmische Tuten der<br />

Hupe ist geradezu wie der Ton einer himmlischen<br />

Posaune. Es gehört geradezu zu den<br />

Die Versuche, die von dem berühmten russischen<br />

Professor Pavlov seinerzeit mit erfrorenen<br />

Hundeherzen vorgenommen worden waren, sind<br />

jetzt mit den Herzen gestorbener Kinder fortgesetzt<br />

worden. Die Wiederbelebung von isolierten<br />

Kinderherzen ist in. 71 Fällen an der Kinderklinik<br />

des zweiten Moskauer Staatskrankenhauses versucht<br />

worden und in vielen Fällen gelungen, besonders<br />

dann, wenn das Kind in früherem Alter<br />

gestorben war; so gelangen bei Tod im ersten Monat<br />

nach der Geburt 80 % aller Wiederbelebungsversuche<br />

an Herzen. Auch die Todesursache erwies<br />

sich als bedeutsam für die Möglichkeit der<br />

Herzbelebung: Bei Durchfall und bei Tuberkulose<br />

wurden die besten, bei Ruhr und Scharlach<br />

die schlechtesten Erfolge erzielt. Namentlich<br />

dann, wenn dem toten Gewebe eine Adrenalin-<br />

Injektion verabfolgt wurde, Hess sich eine tagelang<br />

anhaltende Wiederbelebung in der sog. «Herzkammer»<br />

erreichen, einem Apparat, in dem die<br />

Herzadern an Behälter angeschlossen sind, aus<br />

denen unter bestimmtem Druck eine Nahrungsflüssigkeit<br />

durch das Herz gepumpt wird.<br />

In 20 Jahren gibt es kein Petroleum mehr!<br />

Diese alarmierende Behauptung hat der britische<br />

Oelmagnat Sir John Cadman auf der Weltkraftkonferenz<br />

in Washington aufgestellt und begründet.<br />

Sollte sie tatsächlich zutreffend sein, so stünde die<br />

Technik der Erde vor einer Umwälzung, wie sie<br />

sie bisher noch nicht erlebt hat; insbesondere wäre<br />

damit eine ungeahnte Erhöhung der Wichtigkeit<br />

der Elektrizität und insbesondere der «weissen<br />

Kohle», der natürlichen Wasserkräfte verbunden.<br />

Es könnte sein, dass in einem solchen Falle die<br />

internationale Bedeutung der Schweiz in einem<br />

Masse anwachsen, das Interesse ihrer Nachbarn<br />

derart steigern würde, dass die politischen Folgen<br />

gar nicht abzusehen wären.<br />

Aber immerhin handelt es sich ja vorläufig nur<br />

um eine unbewiesene Behauptung...<br />

Rausch durch die Haut.<br />

Im British Medical Journal» wird ein Fall beschrieben,<br />

in dem ein achtjähriger Knabe als Operationsvorbereitung<br />

Alkoholumschläge um beide<br />

Beine erhielt. In kürzester Zeit zeigte sich ein<br />

ausserordentlicher Erregungszustand, der in Bewusstlosigkeit<br />

überging. Die Pupillen verengten<br />

sich, der Hornhautreflex verschwand, die Herztätigkeit<br />

war stark gesteigert, schliesslich erfolgte<br />

Wonnen des Autos. Selbst wenn man e« nicht<br />

brauchte, musste man es anwenden« wie beim<br />

Film die Musik.<br />

Und dann — was soll ich noch sagen? Der<br />

arme Mann wurde der Direktor des Unternehmens,<br />

war also nunmehr ein reicher Mann*<br />

Er fuhr im eigenen Auto. Er wohnte in einem<br />

verkehrsreichen, lärmenden Viertel, schlief in<br />

einem auf die Strasse führenden Zimmer bei<br />

offenem Fenster tief wie ein Toter. Er liebt«<br />

sein Auto, wie in früheren Zeiten die Herren<br />

ihre Pferde geliebt haben mögen, wie ein lebendiges,<br />

edles Tier; vielleicht täschelte er<br />

ihm manchmal auch den Hals, ganz bestimmt'?<br />

aber hätte er ihm gerne aus der Hand ein<br />

bisschen Benzin zu trinken gegeben.<br />

Alles war bereits in Ordnung: Herztätigkeit,<br />

Schlaf und Verdauung — nur die Fussgänger<br />

ärgerten ihn manchmal. Denn ich bitte<br />

Sie, diese Fussgänger sind so leichtsinnig! So<br />

unvorsichtig! So rücksichtslos! Der arme Autofahrer<br />

fühlt sich ihretwegen niemals rollkommen<br />

sicher. Sie gehen blindlings über die<br />

Strasse, ohne nach rechts oder nach links zu<br />

blicken. Gehen wie die Schafe. Mancher —<br />

grenzenlose Unverschämtheit! — liest sogar<br />

die <strong>Zeitung</strong>, während er zum Beispiel über die<br />

Ringstrasse geht.<br />

(Einzig berechtigte Uebertragung aus dem<br />

Ungarischen von Stefan J. Klein.)<br />

Sensation Ut dec Tlatuc<br />

2)as Moskauec « 3Ux/zttwMidec»<br />

starkes Erbrechen — alles die typischen Anzeichen<br />

einer schweren Alkoholvergiftung. Auch die Folgeerscheinungen,<br />

der «Kater», blieben nicht aus. cpr.<br />

Pinguine auf Reisen.<br />

Die norwegische Regierung, die sich die Pfleg*<br />

der polaren Tierwelt sehr angelegen sein lässt, hat<br />

aus der Antarktis eine Anzahl von Pinguinen nach<br />

dem Norden kommen lassen, um sie hier heimisch<br />

zu machen. In einem der am weitesten nördlich<br />

gelegenen Fjorde hat man bisher 4 Pinguinfamilien<br />

angesiedelt; allem Anscheine nach fühlen sich die<br />

Vögel in ihrer neuen Umgebung durchaus wohl.<br />

Zu gleicher Zeit lassen norwegische und britischa<br />

Schiffahrtskreise einen Alarmruf an die interessierten<br />

Regierungen ergehen, Maisnahmen zu einer<br />

Einschränkung des Walfischfanges zu ergreifen,<br />

bevor es dazu zu spät ist. Die modernen Fangmethoden<br />

in Verbindung mit der vergrösserten<br />

Geschwindigkeit der Fischereidampfer ermöglichen<br />

derartige Vernichtungsfeldzüge unter den Walen,<br />

dass zu befürchten Steht, dass dieser riesige Meersäuger<br />

in wenigen Jahren auf die Liste der ausgestorbenen<br />

Tiere gesetzt werden kann. Es wird<br />

angeregt, den bestehenden Fang-Gesellschaften<br />

nur ein beschränktes Quantum von Walen pro Jahr<br />

zuzugestehen und die Gründung von neuen Gesellschaften<br />

überhaupt zu verbieten.<br />

cpr.<br />

Die Strumpfhandlung im Kahmagen.<br />

nr. Das königliche Veterinär-Institut in London<br />

ist allmählich im ganzen britischen Imperium berühmt<br />

geworden wegen der sensationellen Operationen,<br />

die dieses Tierinstitut in den letzten Jahren<br />

an Hunden, Katzen und anderem Hausgetier ausführte.<br />

— Es ist gar nichts Besonderes mehr, einem<br />

Pferd einen künstlichen Zahn einzusetzen. Sogar<br />

Katzen mit künstlichen Pfoten laufen herum. Hunden,<br />

die Diamantringe verschluckten, holte man die<br />

Ringe heraus, ohne dass die Hunde dabei ums<br />

Leben kamen. Eine Kuh befreite man von einem<br />

Regenschirm, den diese verschluckt hatte. Eine<br />

andere erlöste man von 16 Paar Strümpfen.<br />

Fischfang mit Spinnennetxen.<br />

nr. Die Spinnen von Neu-Guinea sind riesengrosse,<br />

starke und fieissige Tiere. Sie spinnen<br />

Netze, die so dick sind, dass sich unter Umständen<br />

sogar kleine Vögel darin verfangen können, die<br />

dann von den gefrässigen Spinnentieren mit Wonne<br />

verzehrt werden.<br />

Die Eingeborenen von Neu-Guinea aber verwenden<br />

diese Netze zu einem anderen Zweck: Sie<br />

nehmen sie vorsichtig ab und spannen sie im Wasser<br />

auf. Wenn ein Fisch in diese Netze kommt, ist er<br />

rettungslos verloren. Das Netz ist zwar zerrissen,<br />

aber die fleissigen Spinnen von Neu-Guinea sorgen<br />

für Nachlieferung.


82 —• Automobil-Revue<br />

13<br />

JCasmeüschec Spxechsaid<br />

Anfrage Frl. H. R., Z. Sie fragen uns, ob Sie<br />

'dqs Ihnen bereits als sehr unschön vorkommende<br />

Doppelkinn noch mit Massage zum Verschwinden<br />

bringen, und ob wir Ihnen auch im übrigen eine<br />

Gesichtsmassage zur Verschönerung Ihres Teints<br />

empfehlen könnten.<br />

Zur Vorbeugung und zur Behandlung eines<br />

Doppelkinns haben sich in erster Linie Bewegungsübungen<br />

mit Kopf und Hals bewährt. Die Massage<br />

allein wird Sie nicht zum Ziele führen. Man kann<br />

damit weder einen übermässigen Fettansatz zum<br />

Verschwinden bringen, noch die Muskulatur des<br />

Mundbodens und des Halses kräftigen, was. aber<br />

Voraussetzungen zur Beseitigung des Doppelkinnes<br />

sind. Die auszuführenden gymnastischen Uebungen<br />

sind sehr einfach und bestehen in erster Linie<br />

in Kopfbeugen, so, dass Sie den Kopf rhythmisch<br />

stark nach hinten beugen und dann nach vorne<br />

auf die Brust senken, dies nacheinander ungefähr<br />

zwölfmal. Anschliessend führen Sie das Kopfpendeln<br />

aus, indem Sie den Kopf abwechselnd auf<br />

die rechte und auf die linke Schulter neigen und<br />

dies ebenso oft wie bei der ersten Uebung wiederholen.<br />

Diese Uebungen schliessen Sie mit Kopfkreisen<br />

ab, wobei Sie den Kopf abwechselnd so<br />

weit als möglich nach links und nach rechts wenden.<br />

Diese Lieblingen nehmen sehr wenig Zeit in<br />

Anspruch und müssen morgens und abends vorgenommen<br />

werden. Sie müssen ohne Kraftanstrengung<br />

erfolgen und werden im Verlaufe der Uebungen<br />

Immer fliessender und anmutiger vor sich<br />

gehen.<br />

lieber die Gesichtsmassage sind die Meinungen<br />

der Fachleute sehr geteilt. Sie wird meistens gegen<br />

Runzeln und Falten angewendet und empfohlen.<br />

Wenn diese Massage nicht mehr schaden soll, als<br />

sie nützt, so muss sie sachgemäss und sehr vorsichtig<br />

ausgeübt werden. Am besten überlässt<br />

man ihre Ausführung überhaupt dem Fachkundigen.<br />

Die leichte Applikation der Tages- und<br />

Nachtcremes mit den Fingerspitzen bedeutet für<br />

die Gesichtshaut schon eine vollauf genügende<br />

Massage. Mqn soll bei dieser täglichen Gesichtspflege<br />

beachten, dass man die Stirn von der Mittellinie<br />

nach den Seiten zu massiert, ebenso die<br />

Oberlippe, wobei man bei letzterer die Fingerspitzen<br />

bald wangenwärts, bald kinnwärts auslaufen<br />

lässt. Die Seitenflächen der Nase und der Wangen<br />

streicht man auf- und abwärts im rhythmischen<br />

Wechsel, währenddem man die Partie unter den<br />

Augen wiederum nur seitwärts streicht. Von der<br />

Anwendung irgendwelcher Apparate ist ganz abzuraten,<br />

es wird mit ihnen sehr leicht zu kräftig<br />

verfahren und man kann mit ihnen die Gesichtshaut,<br />

insbesondere das Unterhautzellgewebe, genau<br />

so wie durch zu starkes Massleren mit der Hand<br />

schädigen. Oft sind Blutungen in die Haut die<br />

Folge eines solchen unvorsichtigen Vorgehens, wodurch<br />

eine Pigmentierung des Teints verursacht<br />

werden kann, die nicht mehr zum Verschwinden<br />

zu bringen ist. Diese Gefahren sind geringer bei<br />

der Anwendung der Klopfmassage des Gesichts,<br />

die nur mit den Fingerspitzen erfolgen soll. Auch<br />

mit dieser Massage bewirkt man eine gewisse Förderung<br />

der Blut- und Lymphzirkulation im Gesicht<br />

und damit eine örtliche Anregung des Stoffwechsels,<br />

eine Belebung der Gesichtshaut. Im Kampf<br />

gegen Runzeln una Gesichtsfalten ist am aussichtsreichsten<br />

die Umstellung auf eine mehr vegetabilische<br />

Kost: viel Obst und Gemüse, womit wir<br />

durch Stoffwechselförderung des ganzen Organismus<br />

eine Verjüngung erzielen, die durch Gesichtsdampfbäder<br />

und verschiedene Waschungen und<br />

Packungen auf die wirkungsvollste und natürlichste<br />

Weise unterstützt werden kann. Bi.<br />

Anfragen sind zu richten an die Automobil-<br />

Revue, kosm. Sprechsaal, Zürich, Löwenstrasse 51.<br />

Das renovierte Schlösschen Wörth<br />

bei Neuhausen<br />

Von Staatsarchivar Dr. Werner.<br />

Das Schlösschen Wörth freut nicht nur die<br />

Schaffhauser, die es besitzen, auch die Völkerscharen<br />

aus aller Welt ziehen über die Brücke<br />

auf die Terrasse der kleinen Wasserburg, um von<br />

hier aus nächster Nähe das unerschöpfliche Wunder<br />

des Rheinfalls zu bestaunen. Unsere Burg im Werd,<br />

wie sie früher immer hiess, muss etwa im 12. Jahrhundert<br />

entstanden sein. Sie ersetzte das uralte<br />

Strassenkastell auf der nahen Anhöhe, dem Ottersbühl,<br />

als der Wasserweg vom Rheinfall abwärts<br />

zu grösserer Bedeutung kam. Für die Erhebung<br />

des Zolls, wie auch als Schutz für die Reisenden<br />

und Waren, war ein festes Gebäude mit trotzigen<br />

Mauern nötig an dem Orte, wo die Güter von den<br />

Wagen auf die Weidlinge verfrachtet wurden. Das<br />

Schlösschen war somit keine feudale Burg mit ritterlichen<br />

Wohngemächern, sondern eine Zollstätte,<br />

ein wohlgesichertes Amtshaus, in welches die<br />

Besitzer ihre Verwalter oder Meyer setzten. Ursprünglich<br />

war die Zolleinnehmerei wohl königliches<br />

Recht (Regal). Aber vom 13. Jahrhundert an sehen<br />

wir die Herzöge von Oesterreich als Lehensherren<br />

über Werd auftreten.<br />

Anlässlich der Reformation wurden alle Güter,<br />

Einkünfte und. Rechte des Klosters Allerheiligen,<br />

das dannzumal Lehensbesitzer war, vom Staat in<br />

weltliche Verwaltung genommen, so auch die Burg<br />

im Werd. Der Kanton Schaffhausen ist heute noch<br />

Eigentümer des Schlösschens Wörth, bzw. der<br />

kant. Kirchen- und Schulfonds, in welchem das alte<br />

Klettervermögen ruht. Einige hundert Jahre lang<br />

sass die Fischer- und Schifferfamilie Geizer im<br />

Schlösschen Wörth, das sie zu Erblehen trug. Ar.rio<br />

1835/36 wurde das alte Bauwerk renoviert und<br />

danach vom Staat an Gastwirte verpachtet. Heute<br />

kann daher das 100jährige Wirtschaftsjubiläum des<br />

Schlösschens gefeiert werden. Leider war der Umbau<br />

von 1835 verderblich für die Burg als Baudenkmal,<br />

und bei späteren Renovationen des 19.<br />

Jahrhunderts wurde weiter gesündigt. Durch die<br />

neuesten Wiederherstellungen und Verbesserungen<br />

in den letzten Monaten konnte aber vieles wieder<br />

gutgemacht werden. Das Schlösschen Wörth darf<br />

sich heute dem kritischen Beobachter und Benutzer<br />

wieder mit Stolz zeigen.<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmld.<br />

Ze^sdir^ften<br />

WORINOER BERN<br />

Für Eltern— und Kinderfreunde ist die «Eltern-<br />

Zeitschrift für Pflege und Erziehung des Kindes»<br />

in allen Fragen der Pflege und Erziehung ein unientbehrlicher<br />

praktischer Ratgeber. Kinderärzte<br />

und Psychologen zeigen in dieser Zeitschrift in<br />

trefflichen Ausführungen den Weg zur gesunden<br />

körperlichen und geistigen Entwicklung. Die Erfahrungen<br />

aus dem Kreise der Leserinnen im<br />

Sjrechsaal ergänzen am besten die ärztlichen Berichte.<br />

Die Spiel- und Beschäftigungsecke gibt kurze<br />

Anleitungen, wie das Kind auch beim Spielen lernen<br />

kann. Praktische Winke und Ratschläge, Anregungen<br />

zu zweckmässiger Kleidung und Handarbeitsvorlagen<br />

stehen der Mutter in allgemeinen<br />

Haushaltungsfragen helfend zur Seite. — Aus dem<br />

soeben erschienenen Septemberheft geben wir einige<br />

Titel bekannt: « Richtet nicht... », « Zwei dänische<br />

Erziehungsheime», « Die Lüge», « Streit in der<br />

Kinderstube », « Honig, ein nicht genug geschätztes<br />

Volksgut», « Tageslauf des Säuglings >, « Zahnkrankheit>,<br />

«Fusskrankheiten beim Kleinkind» usw.<br />

Das Jahres-Abonnement dieser Monats-Zeitschrift<br />

kostet Fr. 7.—, halbjährlich Fr. 3.70. Probenummern<br />

versenden kostenlos alle Buchhandlungen und<br />

die Zeitschriften-Abteilung des Art. Institut Orell<br />

Füssli; Zürich 3.<br />

.**-<br />

Kommende Ereignisse I<br />

Baden. 11. Oktober: Konzert das MSnnerchor« Harmonie (Kur-<br />

Mal).<br />

Basel. 10.—17. Oktober: Radio-Ausstellung (Halle D der Mustermesse).<br />

13. Oktober: I. Symphoniekonzert, unter Leitung von H. Münch<br />

Beethoven-Abend. Solist: Arthur Schnabel, Klavier<br />

(Musiks.).<br />

II,—23. Oktober: Vorführungen von Grock, im Kuch'in-<br />

Theater.<br />

Bern. 17. Oktober: Franz. Aufführungen der Karsenty-Theatertruppe.<br />

18. Oktober: Schweiz. Gehermeisterschaften.<br />

Bis 31. Oktober: Ausstellung in der Landesbibliothek:<br />

Schweizer Illustratoren des X!X. und XX. Jahrhunderts.<br />

Biel. 18./19. Oktober: Aufführung der Oper von Gluck «Orpheus«<br />

durch d. «Fauvette» und «Chorale», unter Mitwirkung<br />

des Goetheanuxn Dornach (Ballett), im Capitole.<br />

Bixifeld. 18. Oktober: Flugtag.<br />

Genf. 14./18. Oktober: Session du Congres international dei<br />

Travaux d'Hygiene Publique.<br />

lt. Oktober: Recital de piano de MUe Perrotet.<br />

Garsau. 11. —16. Oktober: Schweiz. Kurs für Wanderleiter im<br />

Rotschuo-Jugendheim, veranstaltet vom Schweiz. Bund<br />

für Jugendherbergen.<br />

Lausanne. 13. Oktober: Ouvertüre de la Saison dea Concorts<br />

symphoniques.<br />

13. Oktober: Ouvertüre de la Saison Comedies au Theitre<br />

municipal.<br />

Lugaao. 17., 24. und 31. Oktober: Golfwettspiele (Certenago-<br />

Caslano-Morcote und Ponte Tresa-Becher).<br />

12.—18. Oktober: Internationales Tennisturnier-Meisterschaft<br />

des Tessins (Campo Marzio).<br />

Lnnxn. 18. Oktober bis 6. Dezember: Ausstellung innerschweiz.<br />

Malerei und Plastik des XV. und XVI. Jahrhunderts aus<br />

öffentlichem und privatem Besitz (Kunstmuseum).<br />

Montreux, Im Oktober: Winzerfest.<br />

NnMaburg. 14. Oktober: Conference de M. Willy Frestre sur<br />

«Les premiers blaues chez les ehasseurs de tetes», aveo<br />

projeeüons (Salle des Conferences).<br />

Bis 18. Oktober: Exposition de peinture: Aime Barraue,<br />

Ch. Barraud, A. Evard, Ph. Zysset, et estampes japonaises<br />

1790-18S0.<br />

Safperswll. 17.—19. Oktober: Aufführungen der Dramatischen<br />

Gesellschaft der.Operette «Der fidele Bauer», von Leo<br />

Fall (Regie Oberreg. Goldner, Stadttheater Zürich,<br />

musikalische Leitung Dir. Fessler, Baar).<br />

Solotimm. 17. Oktober: SOjähriges Jubiläum des Schweizerischen<br />

Alpenclubs.<br />

Wintuthur. Bis 18. Oktober: Ausstellung im Kunstmuseum.<br />

Alb. Bosshard, O. Ernst, Gust. Weiss.<br />

Zürich. 17. Oktober bis IS. November: Ausstellung im Koller-<br />

Atelier: Maurice Barraud, Alex. Rochat, Eug. Martin,<br />

B, Vautier und Aquarelle von Ignaz Epper.<br />

Bis 21. Oktober: Kunsthaus; Ausstellung Fr. Boscorits,<br />

P. Chiesa, A. Maurer u. a. ro.<br />

4/4/4/<br />

Jeder von uns — ob gross, ob klein — ob reich, ob<br />

arm — steuert unermüdlich einem bestimmten Ziel entgegen.<br />

Meistens lässt ein gewisser Geldbetrag das Ziel<br />

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lassen. Auf! Versuchen Sie Ihr Glück — frisch gewagt,<br />

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voraus! Bald ist es wieder erreicht, dieses Ziel—bald sind<br />

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SCHNELL - SCHNELLER - AM SCHNELLSTEN<br />

summe


Automobil-Revue — N° 82<br />

Die Kunst des<br />

Zurechtmachens<br />

Von Dr. P. M. Moufang.<br />

Eine Frau kann nur dann wirklich gut aussehen,<br />

wenn sie alles ihrer Eigenart Wesensfremde von<br />

ihrer äusseren Erscheinung fernhält. Darüber hinaus<br />

müssen durch geeignete Massnahmen die vorhandenen<br />

Vorzüge ins rechte Licht gesetzt werden.<br />

Der Eindruck, den das gepflegte Gesicht<br />

mächt, soll stets mit der ganzen Erscheinung,<br />

mit der Kleidung, der Beleuchtung usw. harmonieren.<br />

Puder ist dann richtig gebraucht, wenn man<br />

«n seiner Anwendung möglichst nichts wahrnimmt.<br />

Denn er soll den Farbton der Haut vor allem ausgleichen<br />

und ihn reiner und pastellartiger gestal-<br />

rund herum weit, wie beim Bauernrock, obzwar<br />

ten. Darum darf dieses Kosmetikum nur in dem es auch das geben wird, denn die Mode ist dieses<br />

individuell in Frage kommenden Farbton und nurJahr eklektisch und lässt jede nach ihrer Fasson<br />

in so geringen Mengen angewendet werden, dass<br />

kein maskenartiger Eindruck entstehen kann. Dunklerer<br />

Teint erfordert ein dunkleres Puder. Für den<br />

Abend, das heisst für künstliche Beleuchtung ist<br />

eine hellere Puderschattierung notwendig als tagswirkt<br />

unnatürlich und leicht lilafarben und altmachend.<br />

Vor allem Pudern ist natürlich der Gebrauch<br />

einer geeigneten Creme als Puderunter-<br />

zu reduzieren. Es gibt ja allerdings böse Zungen,<br />

muss vorher eine kleine Kur absolvieren, um ihn<br />

lage selbstverständlich, um<br />

die behaupten, es ist ein Unsinn, sich mit Fasten,<br />

zu gewährleisten. Auch wi<br />

des Puders weicher.<br />

Massagen usw. zu plagen, um dann, wenn man<br />

«ihn» glücklich los ist, auf der Trümmerstätte ein<br />

Faltenarrangement anzubringen, das «ihn» vor-<br />

• •••• ywn*. UWIUUI Uli. b« I\UI III TT^UCI UII^^IIICIII<br />

vorgeschrieben noch allgemein abgelehnt werden.<br />

Bei bestimmten gesellschaftlichen Anlässen in der<br />

Großstadt ist es kaum zu umgehen. Wer frischen<br />

Teint besitzt, bedarf jedoch selten Rouge für die<br />

Wangen. neuer Heller Teint leint erfordert meist Karminrot,<br />

matter Teint Erdbeerrot. Der passende Farbcharakter<br />

ist individuell bedingt, hängt also nicht von der<br />

Mode ab. Ein schmales Gesicht wird durch<br />

Schminken breiter, wenn man Rouge vom Backenknochen<br />

in der Richtung zu den Ohren und zum<br />

Haaransatz verteilt, während man seitwärts der<br />

Nase hell lässt. Ein breites Gesicht wirkt schmäler,<br />

wenn man Rouge vor allem an den Nasenwurzeln<br />

anlegt und nach dem Munde zu verlängert. In<br />

keinem" Fall darf das verwendete Rouge Konturen<br />

zurücklassen, sondern alle Uebergänge müssen<br />

weich sein. Die beste Wirkung ist vor dem Spiegel<br />

auszuprobieren.<br />

Lippenschminken erfordert, wenn es<br />

ästhetisch wirken soll, eine besondere Zurückhaltung.<br />

Der Farbton des Lippenrots muss mit dem<br />

Wangenrot harmonieren. Um einen etwas grossen<br />

Mund kleiner erscheinen zu lassen, schminkt man<br />

nur den Mittelteil, und zwar herzförmig, aber nicht<br />

die Mundwinkel. Umgekehrt erscheint ein schmaler<br />

und feiner Mund breiter, wenn man mit Lippenrot<br />

über den Rand der Lippen fast hinausschminkt.<br />

Besonders schwierig ist die richtige Behandlung<br />

der Augenbrauen. Zu sportlichen Gesichtern<br />

passt meist .die natürliche Braue am besten. Bei<br />

breiten Gesichtern ist zur besseren ästhetischen<br />

Wirkung oft eine hochgezogene Braue wünschenswert,<br />

so dass aus diesem Grunde vielfach die<br />

Brauen abrasiert und durch einen entsprechend<br />

gezogenen Schminkstrich ersetzt werden. Doch<br />

sollten sich, wenn überhaupt, nur sehr mondäne<br />

, wenn uoernaupt,<br />

Nachdem wir in der verflossenen Saison in so<br />

engen Röcken herumhumpelten, dass wir jedesmal<br />

beim Erklimmen eines Trottoirs zu kurz ausschritten<br />

und fast unter die Autos gerieten, wendet<br />

sich das Blatt. Die Röcke werden wieder weit, und<br />

da sich, wie in der Geschichte, so auch in der<br />

Mode, nie zweimal dasselbe ereignet, ist die Weite<br />

bald vorn, bald rückwärts konzentriert, nicht etwa<br />

selig werden.<br />

Die vom angebrachte Weite streckt die Linie<br />

ungemein, allerdings ist es eine heikle Aufgabe,<br />

die Falten in der Partie des Bauches, verzeihen Sie<br />

das harte Wort, anzubringen, ohne diesen Körperteil<br />

zu unterstreichen. Wer also einen hat, der<br />

ben Weite huldigen können. Eine ringsherum<br />

glockig abstehende Redingote wird auf einem<br />

engen Rock getragen und bringt eine ganz neue<br />

Note in die Silhouette. Ungemein schick wirkt es,<br />

,,,, die Redingote halb aus Pelz, halb aus Wollstoff<br />

ist, zum Beispiel Kragen, Revers und die<br />

Vorderbahnen aus Pelz. Auf den weiten Röcken<br />

muss ein weiter Mantel getrögen werden, Raglanschnitt<br />

und ringsum glockig, ein kleiner Umlegund<br />

kosmetisch gewandte Frauen dieser heiklen . _ , c , . , . ,<br />

Aufgabe unterziehen. Häufiger kommt das Zurechtkl<br />

"agen aus Pelz oder Samt und zwe. ebensolche<br />

zupfen zu starker Augenbrauen in Frage. Bei Streifen, die den Mantel vorn von oben bis unschmalen<br />

und langen Gesichtern gibt eine gerade ten einfassen.<br />

Braue meist einen charakteristischen Halt für den Und , s, |cher Stoff die am besten<br />

guten Gesamteindruck. Eine hochgeschwungene r „ , r , ., o i i •i_ • i<br />

Braue wirkt vor allem bei hohen Stirnen gut. Am fallenden ob Seiden- Faltengruppen oder Wolljersey. ergibt?Jersey, Für Glockenröcke gleichviel<br />

eignet er sich weniger, da ist Taft oder auch<br />

Faille zu empfehlen, ebenso sehr engmaschige<br />

Wollstoffe, die genügend Halt besitzen, um nicht<br />

zu «hängen», wie der schneidertechnische Ausdruck<br />

lautet.<br />

besten sehen Brauen aus, wenn sie etwas die<br />

Breite des Auges überragen. Darum bedarf es in<br />

manchen Fällen ihrer künstlichen Verlängerung<br />

durch Nachziehen mit einem entsprechend getönten<br />

Augenbrauenstift oder mit Augenbrauentusche,<br />

die in ihrem Farbton mit dem Gesamtbild des Gesichts<br />

harmonisieren muss. Eine gute Form und<br />

Farbe der AugenbVauen ist stets besonders wichtig,<br />

da das betrachtende Auge mit Vorliebe auf<br />

den Augenbrauen ruht.<br />

Das Neueste gegen Sommersprossen<br />

Zur Abrundung des Zurechtmachens ist es<br />

oft angebracht, ein wenig Rouge auf die .Ohrläppchen<br />

und auf das Grübchen am Kinn zu ver- ist es dem d Budaoester Budapester flautarzt Hautarzt Dr. Justus gelun-<br />

ael<br />

'Wie die «Kosmetologische Rundschau» mitteilt,<br />

teilen. Doch muss dies ganz unauffällig sein, wenn gen, len, eine neue Methode zu entdecken, durch die<br />

die Sommersprossen beseitigt werden können.<br />

es ästhetisch befriedigend wirken soll. Auch die<br />

Verwendung von Lidschatten kann in Frage kommen.<br />

Die Großstadt und ihre künstliche Beleuchtung<br />

macht den Gebrauch von Schminke oft zu<br />

einem unabweisbaren Erfordernis. Die Harmonie<br />

der Gesamtwirkung darf dabei nie ausser acht<br />

gelassen werden. Denn selbst ein aufs beste zurechtgemachtes<br />

Gesicht kann noch unharmonisch<br />

wirken, wenn Maquillage und Toilette nicht^zusammenstimmen<br />

oder wenn der Körper in seinen<br />

Weile<br />

ist<br />

täuscht. Vielleicht haben sie nicht einmal so Unrecht<br />

damit, und wir werden daraus den logischen<br />

Schluss ziehen, dass die nach vorn konzentrierte<br />

Weite Elfengestalten überlassen werden soll, oder<br />

man lässt sie nicht vom Gürtel ausgehen, sondern<br />

erst von der unteren Hüftenpartie. Die gesteppten<br />

Falten machen auch schlanker als gezogene,<br />

und wenn man alle diese Kniffe beachtet,<br />

so kann man die Mode mitmachen, ohne bloss<br />

von einem Radieschen täglich sein Dasein zu<br />

fristen.<br />

Wenn man die nach rückwärts verlegte Weite<br />

betrachtet, so hat sie den Vorteil, dass die Röcke<br />

sich beim Sitzen nicht abzeichnen. Auch sie muss<br />

sorgfältig ausstudiert werden. Ein Panneau aus<br />

glockigen Falten macht sich sehr gut und ist wohl<br />

die allgemein zugängliche Idealform der neuen<br />

Weite.<br />

Nun erübrigt es sich noch, von der ringsherum<br />

verteilten Weite zu sprechen. Sie kommt weniger<br />

für Kleider in Betracht, als für Mäntel und Redingotes,<br />

obwohl auch diese dem System der hal-<br />

Während bisher mit radikalen Schälkuren gearbeitet<br />

wurde, die auf die Dauer aber auch nicht<br />

immer halfen, oder mit einer chemischen Bleichung<br />

der Gesichtshaut, die indessen auch nur vorübergehend<br />

durchführbar war, geht Dr. Justus den<br />

Pigmentanhäufungen unter der Haut, die die Sommersprossen<br />

ausmachen, dadurch zu Leibe, dass<br />

er sie regelmässig über das ganze Gesicht verteilt.<br />

Das Pigment, das als Sommersprossen störend<br />

unerlässlichj wenn man sein Make up zur vollkom- den sind, und zwar, wie Dr. Justus • behauptet, für<br />

mensten Wirkung bringen will, immer. ,<br />

Was<br />

jLjriinipi<br />

fastet...<br />

Tristan Bemard lüeg<br />

eines Tages in einem<br />

fürstlichen Hotel in der<br />

Bretagne ab, dessen Preise<br />

seinen Rang aber noch<br />

weit überstiegen. Nachdem<br />

Bernard für eine<br />

Fackung Zigaretten mehr<br />

als den vorgeschriebenen<br />

Verkaufspreis hatte zahlen<br />

müssen, ging er am nächsten<br />

Tage demütig zu Seiner<br />

Majestät, dem Portier:<br />

«Verzeihen Sie, bitte —<br />

was kostet eine Fünfzig-<br />

Centimes-Marke?...»<br />

Auto-Mantel, Original Englisch, aus braunem Tweed-Nappi.<br />

(Modell Jelmoli, Photo Pnesnitz, Zürich)<br />

Kleine Wochenschau<br />

Xxt den Sternen steht's geschrieben.<br />

Man muss — einem Bericht aus Pilsen zufolge —<br />

der Astrologie doch Glauben schenken, sogar der<br />

«niederen» Astrologie, die von Strassenhändlem<br />

betrieben wird. In Pilsen liess ein solcher Strassenhändler<br />

die « Schicksale » seiner Klienten bedruckte<br />

Papierröllchen durch einen Papagei aus einem<br />

i Körbchen ziehen. Ein Kunde bekam auf diese<br />

Weise einen Zettel, auf dem ihm « Streit, Arrest und<br />

sonstige Unerfreulichkeiten» prophezeit wurden.<br />

Darauf drehte der Mann dem Papagei den Kragen<br />

um — und schon erfüllte sich die unerwünschte<br />

Prophezeihung. Der Verkäufer fiel, von Passanten<br />

unterstützt, über den Mörder her und verprügelte<br />

ihn auf höchst unerfreuliche Weise; darauf kam<br />

die Polizei, führte den geschlagenen Mann ab, und<br />

schliesslich wurde er wegen Sachbeschädigung<br />

und Erregung öffentlichen Aergemisses zu einer<br />

Woche Arrest verurteilt.<br />

Und da soll noch einer sagen, dass die Sterne<br />

lügen!<br />

Abgeschlagener Schlangenkopf tStet Katze.<br />

nr. Dieses Jahr ist besonders reich an Schlangen.<br />

Schon wieder hatte der Farmer zwei dieser gefährlichen<br />

Tiere erschlagen. Er schlug ihnen die Köpfe<br />

ab und vergrub sie im Sand. Damit wäre ja eigentlich<br />

das Leben einer Schlange endgültig zu Ende —<br />

aber nicht in Wadley.<br />

Kurze Zeit später beobachtete der Farmer seine<br />

grosse Hauskatze, die sich in Krämpfen auf dem<br />

Boden wand. Als er das Tier untersuchte, stellte<br />

er zu seinem Entsetzen fest, dass der Schlangenkopf,<br />

den er zuletzt eingegraben hatte, sich in dem Fell<br />

der Katze festgebissen hatte.<br />

Offenbar hatte die Katze den Schlangenkopf ausgegraben<br />

und war so unglücklich in die Fänge<br />

geraten, dass durch irgendeine Muskelkontraktion<br />

jener Schlangenbiss zustande kam, der noch nach<br />

dem Tode tödliche Wirkung hatte.<br />

Die Gans mit den goldenen Eiern.<br />

nr. Schon seit einigen Tagen beobachtete die<br />

Farmerin Nelly Baker von der North Star-Ranch,<br />

dass ihre schönste und grösste Gans gesundheitlich<br />

nicht ganz in Ordnung war. Die Eier, die sie legte,<br />

waren krumm und windschief und hatten ausserdem<br />

merkwürdig körnige Stellen.<br />

Um Schlimmeres zu verhüten, entschloss sich<br />

Nelly, ihre* Gans einem Familienfest als Braten zu<br />

opfern. Wer aber beschreibt das Erstaunen der<br />

Farmerin, als sie im Innern der Gans, tief in den<br />

Eierstock eingebettet, zahlreiche Goldkörner entdeckte,<br />

die die Grosse eines Reiskornes hatten!<br />

Das Gold in der Gans ist schuld daran, das3<br />

man heute auf 100 Kilometer Umkreis den Boden<br />

der North Star-Ranch durchwühlt. Denn schliesslich<br />

muss auch eine Mustergans ihr Gold irgendwo hernehmen...<br />

«Schokolade-Automaten» im. alten Athen.<br />

Die von der «American School of Classic Studies»<br />

in Athen durchgeführten Ausgrabungen haben u. a.<br />

aus Marmor angefertigte Apparate zutage gefördert,<br />

die eine verblüffende Aehnlichkeit mit den<br />

Schokolade-Automaten unserer Tage haben. Da<br />

indessen Schokolade den alten Hellenen ein unbekannter<br />

Genuss war, musste man nach einem einem<br />

anderen Bestimmungszweck der Apparate suchen<br />

und fand schliesslich heraus, dass sie zur Vergebung<br />

von öffentlichen Aemtem dienten: Man<br />

warf bezeichnete Kugeln in den Apparat, schüttelte<br />

sie durcheinander und zog dann eine Kugel heraus.<br />

Weiter wurde der berühmte Schild des Brasidas<br />

gefunden, den die Athener in der Schlacht bei<br />

Pylos (424 v. Chr.) eroberten und im Triumph heimbrachten.<br />

Mehr als 4000 ausgegrabene Inschriften<br />

beziehen sich auf Gesetze und Verträge; beschriebene<br />

Stimmzettel sowie eine 45 cm grosse Elfenbeinstatuette,<br />

die älteste bisher bekannte Elfenbeinarbeit,<br />

bilden einen weiteren Teil der von den<br />

Amerikanern in Athen gemachten archäologischen<br />

Ausbeute.<br />

cpr.


flfö 82 — Automobil-Revue<br />

15<br />

Rat<br />

lelnEcke<br />

Auto - Marken - Rätsel<br />

I-X>J4LU<br />

Der Onkel macht ein wenig Ferien, weil er<br />

diesmal keinen Kommentar zu schreiben braucht<br />

— vor 14 Tagen wurde ja zum erstenmal der<br />

«Leuchtwegweiser> - Wettbewerb ausgeschrieben,<br />

und die Frist für die Lösung dieser einträglichen<br />

Preisaufgabe ist noch nicht verstrichen. Er findet,<br />

Ihr sollt Euch die prächtige Chance zunutze machen,<br />

die der Wegweiser-Wettbewerb bietet, und<br />

deshalb bringen wir die zwölf mysteriösen Stangen<br />

noch einmal. Bis 15. Oktober habt Ihr Zeit,<br />

um die Landstrassen abzuklopfen und die richtige<br />

Lösung einzusenden. Im übrigen wollen wir nicht<br />

unberatselt bleiben — diesmal sind es die Automarken,<br />

die ihre Kenner suchen.<br />

Schwierige Gutachten.<br />

In Paris hatte sich eine Spanierin von Picasso<br />

in wilder, expressionistischer Manier porträtieren<br />

lassen. Als sie in ihre Heimat zurückfuhr, bekam<br />

sie an der spanischen Grenze mit den Zollbeamten<br />

Schwierigkeiten: sie wollten nicht glauben, dass es<br />

sich um ein Bildnis handle. Man einigte sich schliesslich<br />

darauf, einen sachverständigen Maler zu befragen.<br />

Der betrachtete sich das Werk lange und<br />

meinte dann, es könne vielleicht ein Bildnis sein,<br />

aber dann wäre es nicht die Darstellung eines<br />

Menschen, sondern einer Maschine. Nun witterten<br />

die Zollbeamten einen Spionagefall und zogen einen<br />

Ingenieur zu Rate, der sich mächtig erstaunt diesen<br />

Fall anschaute. Dann lautete sein Gutachten: «Ich<br />

weiss nicht, ob das ein Bildnis ist. Wenn ja, könnte<br />

es vielleicht die Darstellung einer Maschine sein.<br />

Aber jedenfalls ist es ungefährlich, denn es ist todsicher,<br />

dass diese Maschine niemals funktionieren<br />

wurdet» H. M.<br />

Sag es mit Auto-Maxken!<br />

Ein bekannter Rennfahrer beschloss vor einigen<br />

Tagen, Ferien zu machen (Ferien in der Schweiz).<br />

Er sucht ein kleines, unbekanntes Bergdörfchen<br />

auf, niemand darf wissen, wo er ist. Er liebt es<br />

nicht, dass sein Privatleben ausspioniert wird und<br />

in der Presse «Hofnachrichten» erscheinen. Nur<br />

einem Freund schreibt er unterwegs eine Postkarte,<br />

auf der lauter Automarken verzeichnet sind, aber<br />

kein Sterbenswörtchen. Was will der Rennfahrer<br />

mit seinen geheimnisvollen Bilderrätseln? Sicher<br />

geben die Anfangsbuchstaben der zu erratenden<br />

Automarken eine Mitteilung. Wie lautet sie?<br />

Einsendetermin: 16. Oktober.<br />

3iamat w, dec JCunst<br />

Professor Tiller, der Leiter der staatlichen Gemäldegalerie<br />

in Berlin, bemerkte während eines<br />

Winters einen alten Mann, der mit grossem Behagen<br />

auf einer Bank sass und sich die Gemälde<br />

ansah. Der unbekannte Alte kam in der Folge fast<br />

jeden Tag wieder. «Nun, lieber Freund,» sagte<br />

Tiller einmal freundlich, «Sie erwärmen wohl Dir<br />

einsames Herz an der Kunst?» — Nein,» sagte der,<br />

alte Mann, «bloss meinen Rücken an der Dampfheizung.»<br />

Einmal besuchte Mark Twain das Atelier eines<br />

Malers. Der Künstler zeigte ihm ein Bild, an dem<br />

er gerade arbeitete. Mark Twain näherte sich dem<br />

Bild und griff mit dem Finger darauf, um festzustellen,<br />

ob es auf Holz oder Leinwand gemalt sei.<br />

«Was machen Sie, das Bild ist doch noch nass,»<br />

entsetzte sich der Künstler. «Machen Sie sich keine<br />

unnützen Sorgen, ich habe nur aMe Handschuhe an,»<br />

entgegnete ihm Mark Twain.<br />

Das sei jetzt auch Ihre Parole. Viel hängt von der<br />

Kenntnis fremder Sprachen für das weitere Fortkommen<br />

ab. Ob Sie sich um eine bessere Stellung bewerben,<br />

ob Sie Ihre geschäftlichen Beziehungen erweitern,<br />

ob Sie in der Gesellschaft eine Bolle spielen<br />

wollen, immer gewinnen Sie durch die gründliche<br />

Kenntnis fremder Sprachen Vorteile, welche Ihre Unternehmungen<br />

erfolgreicher gestalten. So hat sich<br />

dieses Wissen als, das notwendige Büstzeug des Erfolgreichen<br />

im Lebenskampf erwiesen; es ist das einträglichste<br />

und sicherste Kapital.<br />

Leider hat nicht jedermann das Glück, Sprachen im<br />

Ausland zu erlernen. Und viele hält der berufliche<br />

Erwerb* davon ab, die früher in der Schule erworbenen<br />

Kenntnisse durch einen zeitlich streng vorgeschriebenen<br />

Kurs zu vervollständigen. Hier hilft die<br />

Selbstunterrichtsmethode von Prof. Grand<br />

mit dem grössten Erfolg. Da gibt es kein langweiliges<br />

und ermüdendes Auswendiglernen. Der sprachlich<br />

glänzende Aufbau des Lehrganges passt sich den Forderungen<br />

des praktischen Lebens in allen Teilen an.<br />

Durch fesselnde Lektüre und anschauliche Illustrationen<br />

Iässt sie den Lernenden alle grammatischen<br />

Schwierigkeiten spielend überwinden. Besonders<br />

grossen Wert wird auf gute Aussprache gelegt, Diese<br />

wird im Text für jedes Wort auf unmissverständliche<br />

Weise genau erklärt. Ausserdem sind jedem Kurs<br />

Sprechplatten beigegeben, um dem Lernenden Gelegenheit<br />

zu geben, die Aussprache besonders schwieriger<br />

Laute und Wörter zu kontrollieren und peinlich<br />

genau zu erfassen.<br />

So ist es Ihnen möglich, schon im Verlauf eines einzigen<br />

Jahres einen der Kurse wie<br />

Französisch<br />

Englisch*<br />

Italienisch*<br />

Spanisch*<br />

in 100 Stunden<br />

so durchzuarbeiten, dass Sie die Sprache in Wort und<br />

Schrift beherrschen. Tausende haben das durch ihre<br />

schönen Erfolge mit unserer Methode bewiesen.<br />

Denken Sie an die Freude und Genugtuung, in so kurzer<br />

Zeit ein Kapital wie die perfekte Kenntnis einer<br />

Fremdsprache durch eigene Kraft erworben zu haben!<br />

Und nun überzeugen Sie sich selbst von diesen Vorzügen,<br />

indem Sie jetzt durch den untenstehenden<br />

Gutschein eine kostenlose Probelektion in der gewünschten<br />

Sprache unverbindlich einfordern. Den<br />

kompletten Lehrgang können Sie dann nach Belieben<br />

auf einmal anschaffen oder den Kurs auf Grund von<br />

Monats- oder Vierteljahrsraten zu 2 oder 6 Franken<br />

während eines Jahres abonnieren. Das ist eine Ausgabe,<br />

die sich jedermann leisten kann, zumal sich diese<br />

später tausendfach bezahlt machen wird.<br />

VERLAG HALLWAG, Abt. Sprachwerke, BERN<br />

Ausstellung.<br />

«Ich bitte dich, streich im Katalog die Bilder,<br />

die. wir schon gesehen haben • damit wir keines<br />

irrtümlich zweimal anschauen.» (Le Journal)<br />

AI* einst ein Kunstkenner den Maler Degas in<br />

seinem Atelier besuchte, wunderte er sich, dass<br />

an den Wänden kein einziges Bild dieses Meisters<br />

hing, und machte auch darüber eine Bemerkung.<br />

Da sagte Degas: «Wenn Sie heute einen Degas<br />

erstehen wollen, so verlangt man dafür eine halbe<br />

Million. So teure Bilder kann ich mir eben nicht<br />

leisten.»<br />

Wie Toscanini die Partitur Ton um Ton auswendig<br />

kennt, erzählt folgende kleine Geschichte!<br />

Ein Kontrafagottspieler kam vor einer Probe zu ihm<br />

und klagte ihm sein Leid: sein Instrument sei nicht<br />

in Ordnung, er könne kein Es spielen. Toscanini<br />

stützte eine Weile schweigend den Kopf auf die<br />

Hände und dachte nach, dann klopfte er dem Musiker<br />

freundlich auf die Schulter und sagte: «Das<br />

macht gar nichts. Es<br />

Part vor.»<br />

* * *<br />

kommt heute kein Es in Ihrem<br />

GUTSCHEIN<br />

(Als Drucksache in offenem Kuvert mit 6 Rp. frankieren)<br />

Senden Sie mir sofort unverbindlich:<br />

GRATISPROBEHEFT von<br />

Französisch •<br />

Englisch *<br />

Italienisch*<br />

Spanisch *<br />

• Nichtgewünschtes gefl. s


16 AmomoLÖ-Reviia<br />

No 82<br />

Meldeschluss unseres Wettbewerbes 15. Oktober<br />

Wo sieben diese 12 Leuchtwegweiser?<br />

REGLEMENT für den Leuchtwegweiser-Wettbewerb<br />

L Die Firma Labico- Leuchtwegweiser A.-G., Langnau i. E., veranstaltet<br />

unter der Kontrolle der Automobil - Revue für deren Leser einen<br />

Leuchtwegweiser-Wettbewerb.<br />

2. Zur Teilnahme am Wettbewerb ist jedermann berechtigt. Ausgeschlossen<br />

* von der Teilnahme sind die Angestellten der Labico-Leuchtwegweiser<br />

A.-G. in Langnau, sowie die Angestellten der Automobil-Revue in Bern<br />

und die Familienangehörigen der Angestellten beider Firmen.<br />

3. Die Aufgabe der Teilnehmer am Wettbewerb besteht darin, die sämtlichen<br />

Standorte der in Nr. 78 des „Auto-Magazins" vom 25. September<br />

abgebildeten zwölf Labico-Leuchtwegweiser zu bestimmen. Die Angabe<br />

der Ortschaft genügt. Die Lösungen sind bis zum 15. Oktober <strong>1936</strong><br />

an die Redaktion der Automobil-Revue in Bern einzusenden. Für die<br />

Lösung kann der untenstehende Abschnitt benützt werden. Lösungen<br />

auf anderem Papier, die alle verlangten Angaben enthalten, werden<br />

ebenfalls angenommen.<br />

4. Die richtige Lösung ist bei Notar Marti in .Bern deponiert«<br />

5. Es können nur solche Lösungen berücksichtigt werden, auf denen der<br />

Standort aller zwölf Leuchtwegweiser richtig bestimmt ist und welche<br />

bis zum 15. Oktober <strong>1936</strong> eingesandt werden.<br />

6. Alle richtigen Lösungen werden prämiert. Aus den richtigen Lösungen<br />

werden im Beisein des Notars, eines Vertreters der Firma Labico-Leuchtwegweiser<br />

A.-G. und eines Vertreters der Automobil-Revue drei Freisträger<br />

ausgelost. Für sie stehen zur Verfügung:<br />

ein I. Preis Fr. 200.— in bar<br />

ein II. Preis Fr. 100.— in bar<br />

ein III. Preis Fr. 50.— in bar<br />

Die übrigen Einsender richtiger Lösungen erhalten einen Gutschein im<br />

Wert von Fr. 5.— für einen Barbezug bei einer Firma, die sich der<br />

Reklame der Labico-Leuchtwegweiser bedient<br />

7. Die Veröffentlichung der richtigen Lösung und der Liste der Einsender<br />

richtiger Lösungen erfolgt in Nr. 88 des „Auto-Magazins" am 30. Oktober<br />

<strong>1936</strong>. Die Preise werden anfangs November versandt.<br />

^."

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