E_1936_Zeitung_Nr.088
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BERN, Freitag, 30. Oktober <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
32. Jahrgang - N» 88<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Probleme des Schweiz. Benzinmarktes<br />
Die Neuorientierung der schweizerischen<br />
Wirtschaftspolitik infolge der am 26. September<br />
<strong>1936</strong> durch den Bundesrat erlassenen<br />
währungspolitischen Massnahmen hat sowohl<br />
für die Export- als auch für die Inlandsindustrie<br />
ganz neue Probleme geschaffen. Unter<br />
diesen Fragen, welche samt und sonders mehr<br />
oder weniger gebieterisch einer Lösung entgegendrängen,<br />
kommt wohl vor allem den Belangen<br />
des schweizerischen Benzinmarktes<br />
grosse Bedeutung zu. Für unser Land verkörpern<br />
die motorischen Treibstoffe äusserst<br />
wertvolle Produkte, und das nicht etwa nur<br />
mit Rücksicht auf deren überaus «liebevolle<br />
£:Behandlung» durch den Fiskus, sondern vor<br />
allem in ihrer Eigenschaft als Importgut und<br />
hinsichtlich ihrer weittragenden Wichtigkeit<br />
für unsere<br />
militärische und wirtschaftliche Landesverteidigung.<br />
Dass die oben erwähnten Währungsmassnahmen<br />
gerade derart unentbehrliche Verbrauchsgüter,<br />
wie sie Treib- und Brennstoffe dar-<br />
% stellen, recht empfindlich treffen würden, lag<br />
auf der Hand. Schon gar, wenn, wie in diesem<br />
Falle, deren Weltmarktnotierurigen gemessen<br />
am Inlands-Verkaufspreis um das<br />
Sechsfache tiefer liegen. Setzt man zudem die<br />
bisherige Benzinmarktordnung in Rechnung,<br />
dann wird verständlich, dass die Neuregelung<br />
der sich heute präsentierenden Verhältnisse<br />
der schweizerischen Wirtschaftspolitik eine<br />
harte Nuss zu knacken gibt.<br />
Zwei Lösungen sind möglich: Entweder<br />
^Zertrümmerung der bisherigen Marktordnung<br />
w und Sicherstellung des Säulenpreises auf dem<br />
gegenwärtigen Niveau von 43 Rp. pro Liter<br />
durch Aufhebung der Kontingentierung oder<br />
Beibehaltung der alten Marktregelung unter<br />
Anpassung derselben an die veränderten Verhältnisse.<br />
Nun hat sich aber im Zuge der rapid zunehmenden<br />
Motorisierung des schweizerischen<br />
Strassenverkehrs und weil die Benzineinfuhr<br />
während der letzten Jahre zu einem der<br />
/ Grundpfeiler der eidg. Zollpolitik<br />
wurde, unser Benzinmarkt zu einem derart<br />
komplizierten Gebilde ausgewachsen, dass<br />
dessen Beherrschung einem eigentlichen<br />
Kunststück gleichkommt. Kein Wunder also,<br />
wenn wegen dieses kostbaren Stoffes in den<br />
letzten Tagen heisse Kämpfe ausgefochten<br />
wurden! Das Resultat? Rote Köpfe und<br />
hitzige Rededuelle, doch die einigende Lösung<br />
ist bis heute noch nicht gefunden.<br />
Nachdem unsere oberste Landesbehörde<br />
ihrem Grundsatz: Preishaltung auf dem Vorabwertungsniveau<br />
den nötigen Nachdruck verliehen<br />
und durch eine Reihe von Zollreduktionen<br />
und Kontingentsauflockerungen dieser für<br />
unsere gesamte Volkswirtschaft einzig richtigen<br />
Politik auch zum Durchbruch verholfen<br />
hat, verlangen die Tausende von Benzinkonsumenten<br />
heute mit vollem Recht: die Anwendung<br />
des nämlichen Grundsatzes auf das<br />
Benzin. Eine Erhöhung des Benzinpre-ises einzig<br />
und allein der bisherigen Marktordnung<br />
zuliebe, hätte eine erneute Welle des Misstrauens<br />
gegen die seit der Abwertung eingeschlagene<br />
Wirtschaftspolitik zur Folge, was<br />
selbst der Chef des Volkswirtschaftsdepartementes<br />
nicht verantworten könnte. Bundesrat<br />
Obrecht wie der Direktor der Handelsabteilung<br />
des E.V.D. sind sich denn auch dieser<br />
gefährlichen Klippe wohl bewusst.<br />
Im Rahmen der letzten Montag abgehaltenen<br />
Konferenzen hat nun Direktor Hotz die<br />
verschiedenen, am schweizerischen Benzinmarkt<br />
interessierten Kreise über die vom Bundesrat<br />
in Aussicht genommenen Verfügungen<br />
orientiert. In Uebereinstimmung mit den Auffassungen<br />
der ZoHexpertenkommission strebt<br />
dieser eine<br />
Auflockerung der Kontingentswirtschaft<br />
und zwar auf der ganzen Linie an, die auch<br />
vor dem Benzin nicht Halt machen dürfte. Es<br />
muss sich also auch der mit Rücksicht auf<br />
handeis- und landesverteidigungspolitische<br />
Massnahmen auf einem streng gehandhabten<br />
Einfuhr-Kontingentssystem aufgebaute Benzinmarkt<br />
den durch die Abwertung des<br />
Schweizerfrankens geschaffenen neuen Verhältnissen<br />
irgendwie anpassen. Dass es sich<br />
hiebei nicht etwa nur um eine blosse Neuorientierung<br />
der Importwirtschaft . ^ handelt,<br />
sondern um viel weiterreichende Probleme,<br />
bedarf keiner weitern Erörterungen. Einerseits<br />
wird der Bund kaum auf dem Einsatz des<br />
Benzins als handelspolitische Waffe verzichten,<br />
anderseits aber selbst bei freier Gestaltung<br />
der Einfuhr aus zoll- und landesverteidigungspolitischen<br />
Erwägungen eine gewisse<br />
Kontrolle der Benzinwirtschaft beibehalten<br />
wollen.<br />
Die Freigabe der Benzinimporte aber wäre<br />
zweifelsohne gefolgt von einem wahren Benzinpreischaos.<br />
Während der Säulenpreis in den<br />
Grenzzonen um 1—3 Rappen pro Liter unter<br />
das gegenwärtige Niveau zu liegen käme,<br />
hätte man bezüglich Säuleneinheitspreis im<br />
Innern des Landes unbedingt das Nachsehen.<br />
Die differenzierten Frachtzuschläge müssten<br />
zu einer recht<br />
vielgestaltigen Preisskala<br />
führen; namentlich die Berggegenden kämen<br />
schlecht weg. Nun mag zwar eine solche<br />
Lösung scheinbar im Interesse der Benzinkonsumenten<br />
liegen; dass sie aber zu deren<br />
wirklichem Vorteile wäre, davon kann nicht<br />
die Rede sein: Wohl könnte die Eidgenossenschaft<br />
durch das Mittel der Zollreduktion<br />
den, wie wir gesehen haben, unzweckmässigen<br />
Ausgleich über die Aufhebung der Kontingentierung<br />
herbeiführen. Da jedoch die Bundesbehörde<br />
jeder Tangierung des Benzinzolles<br />
durchaus ablehnend gegenübersteht, fällt diese<br />
Möglichkeit wohl dahin.<br />
Wie also kann eine Lösung gefunden werden,<br />
welche ausser der Wahrung der automobilwirtschaftlichen<br />
Interessen auch die Belange<br />
der Landesverteidigung angemessen<br />
berücksichtigt? Unser Volk hat vor kurzem<br />
erst dem Lande die Mittel zur vorgesehenen<br />
vermehrten Motorisierung der Armee zur Verfügung<br />
gestellt. Der Erfolg des gebrachten<br />
Opfers ist jedoch hinfällig*,wenn nicht gleichzeitig<br />
eine ebensoweitgehende<br />
Reserve- und Vorratswirtschaft<br />
auf dem Gebiete des Benzins wie demjenigen<br />
des Getreides Platz greift. ,Dje. bestehenden<br />
und erprobten privatwirtschaftlichen Organisationen<br />
des Benzinhandels vermögen dieser<br />
Forderung zweifellos gerecht zu werden, unter<br />
zwei Voraussetzungen allerdings: Einmal<br />
werden sich die am Benzinimport beteiligten<br />
Firmen nur dann im gewünschten Masse eindecken,<br />
wenn sie die Gewähr haben, diese auf<br />
längere Sicht zu haltenden Lager auch abstossen<br />
zu können, und zum andern kann man<br />
den wenigen, gegenwärtig Kontingente erhaltenden<br />
Firmen die Bildung solcher Reserven<br />
Man muss zugeben, dass das kürzlich erschienene<br />
Buch von Vital Gawer, « Die Eisenbahnkrise,<br />
ihre Ursachen und ihre Entwicklung<br />
», in verschiedener Beziehung eine<br />
Lücke ausfüllt,^ die jeder, der sich mit<br />
dem Problem der Eisenbahnkrise befasste,<br />
schmerzlich empfunden hat. Eine. Vergleichsmöglichkeit<br />
mit verschiedenen Ländern fehlte<br />
und so wurde sehr oft verallgemeinert, ohne<br />
dass wirkliche Grundlagen für eine vergleichende<br />
Betrachtung vorlagen. Man hat<br />
unsern Bundesbahnen oft zum Vorwurf gemacht,<br />
dass 'sie überkapitalisiert seien und<br />
Hippolyt Saurer t<br />
(Siehe unsern Nekrolog in Nr. 87)<br />
nicht zumuten, d. h. die Zahl der Importeure<br />
muss ohne direkte Freigabe des Marktes erhöht<br />
werden. Denn würde die Benzineinfuhr<br />
einfach dem freien Spiel der Kräfte überlassen,<br />
so müsste mit dem Einsetzen einer schaffen<br />
Konkurrenz gerechnet werden, die den<br />
Zusammenbruch der heutigen Preisregelung<br />
zur Folge hätte.<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
Eisenbahnkrise nnd Antofconknrrenz<br />
i.<br />
dass deren Leiter es in dieser Hinsicht an<br />
einer vorausschauenden Politik haben fehlen<br />
lassen. Da zeigt uns die Studie von Dr.<br />
Gawer, dass auch andere Staatsbahnen am<br />
selben Fehler leiden und dass es in dieser<br />
Hinsicht im Auslande nicht viel besser steht<br />
als bei uns.<br />
Für uns ist das Buch von Gawer wertvoll,<br />
weil es sich auch mit dem Automobil als<br />
«Konkurrenz» des Bahnbetriebes befasst. Allerdings<br />
vermag sich der Verfasser hier von<br />
Voreingenommenheit nicht zu befreien,<br />
wie wir bei der Betrachtung des Kapitels<br />
Musik der Nacht.<br />
Roman von Joe Lederer.<br />
22. Fortsetzung.<br />
In der Stunde zwischen drei und vier<br />
werden die Schatten riesig und geheimnisvoll.<br />
Wie ein laues, duftendes Bad ist die Luft.<br />
Die Augustnacht feiert ihre Herrschaft mit<br />
Wohlgerüchen, Dunkelheit und Schweigen.<br />
Sie liebt die Liebenden, die Bettler und die<br />
Schlaflosen.<br />
«Ich! Ich! Ich!» flüstert die Nacht eine<br />
ganze Stunde lang. Aber um vier verstummt<br />
sie und erbleicht.<br />
Neuntes Kapitel<br />
• Der gelbe Seidenkimono leuchtete matt im<br />
Halbdunkel. Er war mit Bäumen, Pagoden,<br />
Drachen und Blumen bestickt.<br />
«Ein ganzes Bilderbuch!» konstatierte Lukas.<br />
Er lag rieben Sybil auf dem Diwan,, ein<br />
wenig schläfrig und sehr glücklich. Von dem<br />
grossen, wütenden Schmerz der vergangenen<br />
Stunden war nur eine undeutliche Erinnerung<br />
zurückgeblieben, verschwommen und<br />
blass. Der Lauf durch die Strassen, sein<br />
Haus, Park und Garten, die Bar... Sein Hirn<br />
erinnerte sich, aber sein Herz wusste nichts<br />
mehr davon. Sein Herz war erfüllt mit dem<br />
Bewusstsein, dass es herrlich sei, zu leben.<br />
Nichts Feindliches war auf der Welt, nicht<br />
Streit, noch Jammer. Es gab keine Minuten<br />
mehr, alles war ein sanfter, köstlicher Traum,<br />
jenseits der Zeit und über alle Wirklichkeit<br />
hinaus.<br />
Seit Lukas wieder in das Zimmer getreten<br />
war, fühlte er diese grosse Sicherheit: alles,<br />
was geschieht, ist wunderbar...<br />
Wunderbar war es gewesen, in dem hellen<br />
Badezimmer den letzten Rest von Elend und<br />
Whiskydurist abzuspülen, unter dem sprudelnden<br />
Wasser wieder kühl und frisch zu<br />
werden.<br />
«Es kann nie wieder Morgen werden...»,<br />
dachte Lukas. «Und wenn doch ein neuer Tag<br />
kommt, dann wird das Leben anders sein<br />
als bisher.»<br />
«Wie wird es sein?» überlegte er. Aber er<br />
fand nur diese Antwort: «...anders als<br />
bisher.»<br />
Aus der Verzauberung der Umarmung hatten<br />
sie den Weg gefunden zu Zärtlichkeit und<br />
Vertrauen. In der schattenvollen Finsternis<br />
hatten sie leise Gespräche geführt, zaghaft<br />
und voll zielloser Sehnsucht. Es waren<br />
törichte Dinge, die sie sich zugeflüstert haben,<br />
— aber jedes arme Wort war beladen<br />
mit Entzückung.<br />
«Wir gehören zueinander.. .»<br />
«Wir werden uns immer, immer lieben..»<br />
«Nie mehr können wir einsam sein nach<br />
dieser Nacht!»<br />
«Wie schön du bist, schön und stark und<br />
gut. Du bist mein wunderbarer Geliebter.. .><br />
«Du bist die Frau, von der ich als Kind geträumt<br />
habe... endlich hab ich.dich gefunden.»<br />
Jenseits aller Zeit und über alle Wirklichkeit<br />
hinaus, waren die kleinen Wortboote<br />
durch Dunkel gezogen, beladen mit dem inbrünstigen<br />
Gestammel ihrer Herzen.<br />
Als dann der Taumel dieser Seligkeit langsam<br />
abklang, als sie wieder in die Aussenwelt<br />
zurückgleiten mussten, waren sie sanfter<br />
geworden, vertrauensvoll und wahrhaft<br />
glücklich.<br />
Es schien ihnen jetzt unwichtig, ob sie zueinander<br />
sprachen, was sie sagten — oder ob<br />
sie schwiegen. Auch dieses Schweigen war<br />
innige und vollkommene Gemeinsamkeit, ein<br />
letztes keusches Liebesbekenntnis.<br />
Lukas lächelte. Seine Blicke wanderten<br />
durch das dämmerige Zimmer. Alles war<br />
überraschend wirklich: die hohe Tür, Sessel<br />
und Koffer, der matte Widerschein der<br />
Wir berichten heute<br />
Ober:<br />
Bundesgericht und Unterhalt<br />
der Simplonstrasse.<br />
Zu Caracciolas neuen Internat.<br />
Rekorden.<br />
Hypoid-Hinterachsen.<br />
Strassenverkehrsunfälle in der<br />
Schweiz.<br />
Beilage:
« Die Automobifkonkurrenz > sehen werden.<br />
Immerhin hat er aber in seinem Buch eine<br />
Menge von Tatsachen zusammengetragen,<br />
die erlauben, sich ein wirkliches Bild von<br />
den Einwirkungen der Automobilkonkurrenz<br />
auf die Bahnbetriebe zu machen. Sehr interessant<br />
ist es auch, zu verfolgen, in welch<br />
verschiedener Weise die Eiseribahnverwaltungen<br />
auf die drohende Konkurrenz des<br />
Automobils reagiert haben. Gawer bestätigt<br />
in seinen Untersuchungen, däss die Bundes 1 -<br />
bahnen dabei keine-sehr glückliche Hand gehabt<br />
haben.<br />
Der erste Abschnitt befasst sich mit den<br />
schweizerischen Hauptbahnen in Vergangenheit<br />
und Gegenwart. Der Verfasser ist der<br />
Ansicht, däss kaum in einem Staate der Welt<br />
das Volk sich so intensiv mit der Verstaatlichung<br />
der Eisenbahnen befasst hat wie.wir.<br />
Die Frage hat am 19. Jahrhundert das Volk<br />
am meisten bewegt, abgesehen vielleicht<br />
vom Problem der Schaffung des Bundesstaates.<br />
Wir erfahren, dass die Bundesbahnen<br />
zu einem, stärk übersetzten Preis vom<br />
Staat gekauft worden sind, und dass darin<br />
schon die erste Ursache der unglücklichen<br />
Finanzpolitik lag. Als zweiten Grund deckt<br />
Gawer die Tatsache auf. dass man es versäumt<br />
hat, die SBB mit einem Eigenkapita!<br />
In Form eines Dotationskapitals auszustatten.<br />
So waren sie von Anfang an auf Fremdkapital<br />
aufgebaut.<br />
Gawer schreibt: « Heute muss man diese<br />
Form der Finanzierung als eine ausgesprochene<br />
Fehlkonstruktion bezeichnen, die sich<br />
überhaupt nur daraus erklären lässt, dass<br />
zur Zeit der Verstaatlichung die Verkehrsund<br />
Einnahmeentwicklung der Schweizerbahnen<br />
eindeutig nach oben tendierte und<br />
dass die Bahnen damals noch ein fast unbeschränktes<br />
Verkehrsmonopol besassen, dessen<br />
Aushöhlung durch das Automobil niemand<br />
vorauszusehen wusste!<br />
Im Anschluss daran beschäftigt sich der<br />
Verfasser mit den Leistungen der Bundesbahnen<br />
bis zum Weltkrieg und besonders<br />
ausführlich mit den Sogenannten bahnfremden<br />
Lasten. Diese letzteren, werden auf total<br />
.459 Mill. Fr. beziffert. Eine weitere grosse<br />
Belastung im Interesse des Landes bedeutete<br />
die Elektrifizierung, die total 785 Mill. Fr.<br />
erforderte und während Jahren annähernd<br />
10.000 Arbeiter beschäftigte.<br />
Was uns jedoch hier speziell interessiert,<br />
das ist die Behandlung der Automobilkonkurrenz.<br />
Auf 10 Seiten seines Buches entwickelt<br />
Gawer .seine Gedanken über, die<br />
Einflüsse der Autokonkurrenz auf den<br />
Betrieb der Staatsbahn.<br />
Er stellt zunächst fest, dass die Bahnen ihre<br />
monopolähnliche Stellung eingebüsst haben.<br />
Wir bezweifeln jedoch seine Behauptung,<br />
dass der Ausfall der Einnahmen der Bundesbahnen<br />
durch die Konkurrenz des Lastautomobils<br />
40—50 Mill. Fr. beträgt. Die im Gang<br />
befindliche Güterzählung im Strassentransport<br />
wird darüber Aufschluss geben. Wenn<br />
Gawer sodann die Ungleichheiten des Wettbewerbes<br />
aufzählt und dabei die Auffassung<br />
vertritt, die Eisenbahnen stehen im Dienste<br />
der Volkswirtschaft, das Automobil aber<br />
werde «ausschliesslich im eigenwirtschaftlichen<br />
Interesse seines Besitzers betrieben »,<br />
so müssen wir dieser Behauptung, die vor<br />
ihm schon Professor Saitzew aufgestellt hat,<br />
mit aller Entschiedenheit bestreiten. Kommt<br />
denn dem Automobil keine wirtschaftliche<br />
Lampe im Spiegel. Unmöglich, dass man einmal<br />
durch die Nacht gejagt war, einsam wie<br />
ein Verdammter.<br />
Plötzlich fiel ihm ein:<br />
«Sybil, — du hast mir noch nicht erzählt,<br />
was du die ganze Zeit über getan hast!»<br />
Er richtete sich halb auf und sah sie erwartungsvoll<br />
an.<br />
«Aber, Lukas! Unser Pakt, unser Bündnis,<br />
der Geheimvertragr wir wollen nie, nie wieder<br />
über diese Unglücksstunden sprechen!»<br />
«Natürlich», erklärte Lukas sehr vernünftig.<br />
«Wir wollen nicht mehr davon sprechen,<br />
ich möchte nur wissen, was du...»<br />
«Diese Schwüle!» sagte Sybil. «Glaubst du,<br />
dass es regnen wird?»<br />
«Sybil, — bitte!»<br />
«Vielleicht kommt ein grosser Regen und<br />
heute nacht beginnt der Herbst.»<br />
Aber er blieb hartnäckig.<br />
«Ich möchte aber wissen, was du in dieser<br />
Zeit angefangen hast...»<br />
Sybil lächelte schüchtern.<br />
«Ich habe zum Fenster hinausgesehen. Und<br />
Bedeutung zu ? Diese These zu vertreten<br />
heisst blind an den Tatsachen vorübergehen.<br />
Natürlich beruht der Betrieb des Automobils<br />
als Beförderungsmittel auf einer kaufmännischen<br />
Berechnung, die sich auf eine sinngemässe<br />
Gegenüberstellung von Unkosten und<br />
Einnahmen gründet, aber dieses Prinzip gilt<br />
doch wohl auch für die Bahnen,, denn sie<br />
müssen doch, obschon Staatsbetrieb, Ausgaben<br />
und Einnahmen ebenfalls in eine kaufmännisch<br />
gerechtfertigte Relation bringen.<br />
Das Automobil kenne keine Verpflichtungen<br />
gegenüber der Allgemeinheit! Ja, sind<br />
denn die Steuern, welche die Automobilisten<br />
bezahlen,, sind die 50 Millionen jähjrlfehen<br />
Benzinzolls keine Verpflichtungen gegenüber<br />
der Allgemeinheit :•?<br />
Doch weiter: die Eisenbahnen kommen<br />
allein für den Unterhalt dei, Fahrbahn auf;<br />
das Automobil lasse seine Fährbahn — die<br />
Strasse — aus-* öffentlichen" Mitteln bezahlen.<br />
Ein ..reichlich abgedroschener und schon so ;<br />
oft -widerlegter«Spruch, idäss, er auch dem.<br />
Verfasser" nicht mehr hätte unterlaufen dürfen.<br />
Man wird den Eindruck nicht los, dass<br />
er hier sklavisch die Eisenbahnliteratur, d, h.<br />
die Propagandaschriften der . Bahnverwaltung<br />
kopiert hat. Denn Tatsache ist,: dass<br />
das.Automobil mindestens zwei Drittel der<br />
Kosten des Strassenbaues deckt, wobei zu<br />
beachten bleibt, dass die Strasse zum Teil<br />
noch anderen Benutzern dient, den Pferdefuhrwerken,.,<br />
Radfahrern und Fussgängern,<br />
und dass deshalb der Allgemeinheit die<br />
Pflicht erwächst, etwas an die Strassenlasten<br />
zu bezahlen. Ausserdem vergisst Gawer<br />
dabei, die Zölle für Benzin in Berechnung<br />
zu ziehen, er «übersieht» die Tatsache,<br />
dass, entgegen der Verfassung, ein so<br />
hoher Zollansatz von 320•% des Wertes auf<br />
diesem lebenswichtigen Erzeugnis steht. Mit<br />
einer rein fiskalischen Betrachtungsweise'<br />
kommt man hier nicht aus, und keine objek*<br />
tive Betrachtungsweise kann dem Verlangen'<br />
die Rechtertigung absprechen, dass die exorbitanten<br />
Benzinzölle wieder auf die Strasse<br />
zurückfliessen. Dass man andere Lasten! wie<br />
Beförderungszwang* Fahrpfanpfficht,:' 'Tarifpflicht<br />
nicht ohne weiteres auf das Ati'tpmohil<br />
übertragen kann, ergibt sich aus der verschiedenen<br />
Natur der beiden Beförderungsmittel.<br />
Man muss es als erstaunlich und befremdend<br />
bezeichnen, dass ein in Verkehrsdingen,<br />
so wohl unterrichteter Autor gegenüber dem<br />
Automobil in eine derart oberflächliche Ur^<br />
teilsweise verfällt und unbesehen Behauptungen<br />
übernimmt, die einer sachlichen Prüfung<br />
nicht standhalten. .,,,.,,,,.,<br />
Wie zu erwarten, beschäftigt sich der Verfasser<br />
auch mit der Eingabe des Motorlästwagenverbandes,<br />
worin die gegenseitige Konkurrenz<br />
der Automobilbetriebe nachgewiesen<br />
wird. Dabei wäre freilich zu sagen,' dass'jdter<br />
dem Druck der Wirtschaftskrise aiicW^ie<br />
Bahnen Kampftarife aufgestellt haben, die<br />
auf. keine wirtschaftliche'Rendite-Mpii&Zffitspruchr<br />
machen können vrid dass'dieeid'g.<br />
Post seit Jahren mit dem Automobil Personen<br />
zu untersetzten Preisen befördert, nach<br />
ihren eigenen Angaben mit Fr. 1.35 Verlust<br />
Nun werden zur Zeit wieder einmal Erhebungen<br />
hinsichtlich vorhandener Tanks und<br />
deren Kapazität zur Lagerung von Treibstoffen<br />
durchgeführt. Den Bedürfnissen der Landesverteidigung<br />
werden diese kaum genügen,<br />
um so mehr als die grössten derselben im<br />
Grenzgebiet der Schweiz liegen. -Was läge<br />
näher, als die Neuordnung der Benzinmarkt^<br />
Verhältnisse mit der Schliessung^ dieser eventuell<br />
verhängnisvoll werdenden Lücke zu verquicken,<br />
die sich bietende einzigartige-Möglichkeit<br />
beim Schöpfe zu packen? Könnte der<br />
Ausweg aus dem'Dilemma nicht heissen": ; ' !-;<br />
Auflockerung der Kontingentierung der<br />
Benzinimporte in dem Sinne, dass ausser den<br />
bisherigen Einfuhrbewilligungen^ welche sich<br />
bekanntlch auf einige wenige Grossimporteure<br />
beschränken, eine gewisse Zahl neuer Bewilligungen<br />
erteilt wird, deren Abgabe von der<br />
dann... ich kann mich wirklich nicht mehr<br />
erinnern, Liebes.»<br />
M<br />
«Mir geht es genau so!»<br />
Er drehte beschämt den Köpf zur Seite und<br />
küsste Sybils Schulter« Die gelbe Seide<br />
drängte sich weich an sein Gesicht.<br />
«Schön ist das», meinte Lukas einfältig.<br />
«Die vielen gestickten Bilder...»<br />
.. «Ich trage diesen Kimono so> gern! Man<br />
langweilt sich nie, wenn man ihn anhat. Und<br />
man kann sich einbilden, die ganze Welt ,zu<br />
sein... Ueber meinem linken Knie geht die<br />
Sonne auf, und vor meinem Herzen liegt ein<br />
furchtbarer Drache. Das ist sehr beruhigend..<br />
In den Aermelfalten blühen zu jeder Jahres?<br />
zeit Blumen. Und die Flamingos hast<br />
du sie schon gesehen? Ueber meinem Rücken<br />
reist eine ganze Flamingowolke!»<br />
Sybil setzte sich eifrig hoch, drehte Lukas<br />
ihre Schultern zu.<br />
«Ja!» sagte Lukas gedankenvoll. Er sah<br />
ihren Nacken an. Der Reflex der gelben Seide<br />
Hess die Haut noch dunkler erscheinen. Jetzt<br />
schimmerte sie wirklich wie Metall, .tiefbraun<br />
t und geheimnisvolL Konnte eis unter dieser<br />
AUTOMOBTL-REVUE FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° \<br />
pro Reisenden. Dabei gehen wir mit dem<br />
Verfasser" durchaus einig, dass eine Ordnung<br />
in die gegenseitige Konkurrenz von Eisenbahn<br />
und Automobil kommen muss. Aber<br />
diese Ordnung darf nicht einseitig zugunsten<br />
der Bahnen ausfallen.<br />
DFe richtige Teilung des Verkehrs.<br />
Jedem Verkehrsmittel gebührt derjenige<br />
Teil des Verkehrs, für den es von Natur aus<br />
besser geeignet ist. Den Bahnen der Fernund<br />
Massen verkehr von Gütern "und Personen,<br />
dem Automobil der individuelle Haus-<br />
Hausverkehr, der Nahverkehr und der<br />
Transport empfindlicher Güter. Aber die im<br />
Projekt zu einem dringlichen Bundesbeschluss<br />
über den Transport von Personen und Gütern<br />
mit Motorfahrzeugen ]vorgeschlagene<br />
Regelung überspannt in dieser Hinsicht den<br />
Bogen in einer Art und W^ise, die sie als<br />
undiskutierbar erscheinen lässt. Sie ist vollkommen<br />
einseitig als Schütz der Bahnen vor<br />
unliebsamer Konkurrenz gedacht. Eine Konzessionierung<br />
des Fernverkehrs mag sich<br />
rechtfertigen, nicht abef diejenige des Nahverkehrs<br />
unil des Werkverkehrs, die jede<br />
pr.ei^bestimniendeMitwirkung des Automobils<br />
itmGutefi und -Personenverkehr ausschalten<br />
und den Bahnen praktisch wieder das Monopol<br />
verschaffen würde. Dass damit der Wirtschaft<br />
nicht gedient ist, liegtauf der Hand.<br />
Und noch eines: Gerade die Automobilkonkurren,z<br />
ist es gewesen, welche die Bahnen<br />
zu einer Anpassung .gezwungen hat. Ohne<br />
diese Konkurrenz könnten wir noch heute auf<br />
gewisse Verkehrsbesehleunigungen und Erleichterungen<br />
warten, aber von diesen wohltätigen<br />
Wirkungen der Automobilkonkurrenz<br />
ist im Buch V. Gäwers keine Rede. Und doch<br />
waren sie es schliesslich, welche die Bundesbahnen<br />
gezwungen haben, durch die Sesa die<br />
Haus-Hausbeförderung aulzunehmen und eine<br />
— wenn auth bescheidene — Zusammenarbeit<br />
von Bahn und Automobil herbeizuführen.<br />
Vollkommene Gleichheit der Wettbewerbsbedingungen<br />
für die beiden Verkehrsmittel<br />
zu schaffen, wie es der Verfasser verlangt,<br />
wird nie gelingen» Dazu sind die beiden Beförderungsmittel<br />
zu verschieden. Es hiesse<br />
das Automobil seiner Vorteile berauben,<br />
wenn man es einem Fahrplan, einer unbedingten<br />
Beförderungspflicht unterstellen<br />
wollte. Gerade in seiner Beweglichkeit liegt<br />
dar technische Vorteil des neuen Verkehrsmittels<br />
lind diese darf man ihm'nicht künstlich<br />
nehmen. Glaubt man denn im Ernst, das<br />
•^tömobif könne je wieder aus dem Verkehrsleben"<br />
ausgeschaltet werden? Wenn der<br />
gewerbliche Lastwagenverkehr gedrosselt<br />
wird, so übernimmt eben der Werkverkehr<br />
dessen ?Rolle.<br />
Probleme des Schweiz. Benzinmarktes<br />
(Scliluss von Seite 1.1<br />
Verpflichtung zur Haltung der notwendigen<br />
Benzinreserven abhängt? Um eine Erschwerung<br />
der Marktkontrolle zu vermeiden, kämen<br />
nur Grossbezüger in Frage. Diese Lösung<br />
würde allerdings von den Importeuren ein gewisses<br />
Preisopfer verlangen. Doch rechnen<br />
diese Kreise bereits heute mit einem solchen<br />
Anziehen der Preisschlinge, ohne allerdings<br />
die Erwartung'aufzugeben, dass der Bund<br />
durch angemessene Reduktion des Benzinzolles'ebenfalls<br />
Entgegenkommen zeige. Auf<br />
dies letztere hätten übrigens sowohl Benzinimpörteure<br />
als -konsumenten billiges Anrecht,<br />
denn verschiedene Positionen, wie auch der<br />
am 25. Juni 1935 erhöhte Zuckerzoll sind bis<br />
auf das Benzin in konsequenter Verfolgung<br />
der neuen bundesrätlichen Wirtschaftspolitik<br />
bereits reduziert worden. Und was dem einen<br />
recht ist, dürfte dem andern billig sein!<br />
Bronzehaut Muskeln geben, Adern, Blut?<br />
Rührend schmal war der Nacken, gebrechlich,<br />
als gehörte er einer Vierzehnjährigen.<br />
«Wie alt bist du?» fragte Lukas und streichelte<br />
leise den Flamingoschwarm.<br />
«Vierundzwanzig.»<br />
Sybil wandte sich um, knüllte die Kissen<br />
zusammen und streckte sich aus.<br />
«Für mein Alter bin :ich noch ziemlich<br />
rüstig, nicht wahr? Das kommt vom Sport,<br />
Liebling. Eislaufen. Wenn nur schon<br />
Winter wäre..* Der Sommer in der Stadt<br />
bekommt mir nicht, man wird krank in dieser<br />
Schwüle. Ich habe jetzt oft daran gedacht,<br />
einen dieser fjämingos zu satteln und fortzufliegen,<br />
weit,, — irgendwohin, wo die Welt<br />
blau und kühl ist. Aber ich musste hier bleiben,<br />
es war so viel zu ordnen und wie<br />
gut, dass ich ^hierbleiben musste! Weisst du,<br />
was ich die ganze Zeit denke? Dass wir auf<br />
einer Wiese liegen...' ich bin so klein und<br />
glücklich und verloren, ganz wie auf einer<br />
Wiese....»<br />
i ".:,. ' (Fortsetzung folgt)<br />
Unterhalt der Simplonstrasse.<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Das Wallis gehört zu den Kantonen, die<br />
vom Bunde alljährlich gemäss Art. 30 der<br />
Bundesverfassung mit Rücksicht auf ihre<br />
internationalen Alpenstrassen eine Entschädigung<br />
erhalten. Diese Entschädigung ist auf<br />
100 000 Fr. festgesetzt, während der Unterhalt<br />
der allein als international im Sinne der<br />
Verfassung anerkannten Simplonstrasse alljährlich<br />
nur 20-^30 000 Fr. erfordert.<br />
Im neuen Walliser Strassengesetz von 1935<br />
ist die Klassifikation dei Strassen einem Dekret<br />
des Grossen Rates überlassen geblieben.<br />
Dieses Dekret vom 8. Juli/11. September <strong>1936</strong><br />
zählt die Simplonstreeke von Brig bis Ried-<br />
Brig und von Simplon-Dorf bis Gondo zu den<br />
Kantonsstrassen, Kategorie B, an deren Unterhalt<br />
und Umbau neben dem Kanton auch<br />
die Gemeinden beizutragen haben. — Die<br />
Stadtgemeinde Brig wandte sich in einem<br />
beim Bundesgerichte eingereichten staatsrechtlichen<br />
Rekurse ge^en diese Belastung,<br />
die dem Sinn und Geiste des Art. 30 BV<br />
widerspreche, solange der Unterhalt der Simplonroute<br />
nicht einmal den vom Bunde geleisteten<br />
Beitrag aufzehre.<br />
Auf die materielle Beurteilung dieses Rekurses<br />
ist das Bundesgericht durch Beschluss<br />
vom 23. Oktober nicht eingetreten. Wie aus<br />
Ait. 175, Ziffer 3 und Art. 178, Ziffer 2 des<br />
Bundesgesetzes über die Organisation der<br />
Bundesrechtspflege hervorgeht, kann es sich<br />
beim staatsrechtlichen Rekurs nur um Beschwerden<br />
von Bürgern oder Korporationen<br />
wegen der Verletzung verfassungsmässiger<br />
Rechte handeln, die sie durch allgemein verbindliche<br />
oder sie persönlich betreffende Verfügungen<br />
oder Erlasse erlitten haben. Aus<br />
dem zur Begründung der Beschwerde herangezogenen<br />
Art. 30 BV aber, der sich mit dem<br />
Rechtsverhältnis zwischen Kantonen und Gemeinden<br />
nicht befasst, können keinerlei Verfassungsrechte<br />
der Gemeinde hergeleitet werden,<br />
die durch das angefochtene Grossratsdekret<br />
verletzt sein könnten. Wp.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Walenseetalstrasse marschiert. Der<br />
Beschluss des Bundesrates, die Fortsetzung<br />
der Kerenzerbergstrasse zu subventionieren,<br />
hat bewirkt,dass in der Ostschweiz die Bestrebungen<br />
für den Bau einer Walenseetalstrasse<br />
sich weiter intensiviert haben. Am 3. Oktober<br />
wurden in Flums die st gallischen Interessenten<br />
mobil gemacht und nun greift die Bewegung<br />
auch auf die östlichen Teile des<br />
Kantons St. Gallen und Zürich über, abgesehen<br />
davon, dass sich auch Graubünden einmütig<br />
für die Realisierung der Talstrasse einsetzt<br />
Man versteht es in diesen ostschweizerischen<br />
Gebieten nur schwer, dass sich das<br />
eidg. Oberbauinspektorat auf die Kerenzerbergstrasse<br />
versteift und die Walenseetalstrasse<br />
auf die lange Bank zu schieben sucht.<br />
Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn<br />
die Aktion « Pro Walenseetalstrasse » in ein<br />
beschleunigtes Tempo eintreten soll. Nachdem<br />
sich schon in Mels ein Aktionskomitee<br />
gebildet hatte, geht man daran, solche auch<br />
in Rapperswil und Zürich zu schaffen/um die<br />
Bewegung ins Volk zu tragen, Am 23. Oktober<br />
hat in Rapperswil unter dem Vorsitz von<br />
Bezirksammann Schmucki, Uznach, eine Konferenz<br />
von Vertretern des Regierungsrates<br />
St. Gallen, des Stadtrates Zürich, aller sanktgallischen<br />
und zürcherischen Gemeinden des<br />
Gasterlandes und der Verkehrsinteressenten<br />
des Seegebietes stattgefunden, die nach einem<br />
Referat von Landammann Kobelt, und nach<br />
ausgiebiger Diskussion ein Aktionskomitee<br />
unter dem Präsidium von Bezirksammana<br />
Schmucki bestellte.<br />
Auf den 8. November wird nun eine Volksversammlung<br />
nach Rapperswil einberufen, an<br />
der mit einer Resolution für die Walenseetalstrasse<br />
Stellung genommen und deren baldige<br />
Ausführung verlangt werden soll.<br />
Am 7. Oktober haben übrigens die Kantonsregierungen<br />
von Zürich, St. Gallen und Graubünden<br />
in einer dringenden Eingabe den<br />
Bundesrat ersucht, durch einen raschen Entscheid<br />
der Subventionsfrage die Inangriffnahme<br />
der Arbeiten an der rechtsufrigen<br />
Walenseetalstrasse im Jahre 1937 zu ermöglichen.<br />
' V<br />
Sfran«<br />
Ausbau der Gotthardstrasse. Die Vorlage<br />
des Regierungsrates des Kantons Uri über<br />
den Ausbau der Nordrampe der Gotthardstrasse<br />
im Kostenvoranschlag von 5 Mill.<br />
Fr., woran der Bund an Subventionen 75 %<br />
zugesichert hat, wurde vom Urner Landrat<br />
mit allen gegen zwei Stimmen angenommen.<br />
Zwischen Wassen und Göschenen sind die<br />
Bauarbeiten bereits in Angriff genommen<br />
worden, und zwar wird zur Zeit die Strasse<br />
auf. eine Breite von 6 m ausgebaut, unter<br />
gleichzeitiger Verstärkung und Verbreiterung<br />
der Brücken und Errichtung von Stütz- und<br />
Futtermauern, so dass, nach Fertigstellung,<br />
dieses Strassenstück allen Anforderungen<br />
des modernen Automobilverkehrs entsprechen<br />
dürfte.
NO 88 FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
$P '••• *•*•«§•••£«§•#«•»<br />
Rekordversuche von Mercedes<br />
wegen Schlechtwetterlage<br />
abgebrochen.<br />
Einzelheiten über den « neuen Mercedes ».<br />
Rennleiter Neubauer hat sich am Mittwoch<br />
früh gezwungen gesehen, die Rekordversuche<br />
auf der Autobahn Frankfurt-Heidelberg vorerst<br />
abzubrechen, nachdem ihm von der<br />
Flugwetterwarte erklärt worden war, dass<br />
einstweilen nicht mit einer Besserung des<br />
nassen und stark windigen Wetters zu rechnen<br />
sei. Der Wetterdienst ist sogar der Auffassung,<br />
es werde sich in den nächsten 14<br />
Tagen kaum etwas ändern, er erwartet jedoch<br />
für die Zeit vom 10.-15. November die<br />
ersten winterlichen Fröste, die meist mit<br />
Windstille und Gutwetterlage aufzutreten<br />
pflegen. Es bleibt also vorerst bei den bisher<br />
aufgestellten Rekorden der Klasse B, 5000<br />
bis 8000 ccm, über den fliegenden Kilometer,<br />
die fliegende Meile und die fliegenden 5 Kilometer,<br />
deren genaue Resultate wir nachstehend<br />
nochmals bringen :<br />
Fliegender Kilometer;<br />
f. Versuch: 10,88—10,16 Sekunden. Mittel 10,52 Sek.<br />
= 341,555 km/h.<br />
2. Versuch: 10,42—10,09 Sekunden, Mittel 10,25 Sek-<br />
== 351,000 km/h.<br />
3. Versuch: 10,20—9,80 Sekunden, Mittel 10,00 Sek.<br />
= 358,500 km/h.<br />
4. Versuch: 10.08—9.68 Sekunden, Mittel 9,88 Sek.<br />
= 364,372 km/h.<br />
Fliegende Meile:<br />
1. Versuch: 17,23—16,06 Sek., Mittel 16,645 Sek.<br />
= 348,175 km/h.<br />
2. Versuch; 16,46—16,25 Sek., Mittel 16,355 Sek.<br />
= 354,000 km/h.<br />
3 Versuch: 16,11—15,90 Sek., Mittel 16,005 Sek.<br />
= 362,000 km/h. *<br />
4 Versuch: 16.00—15,57 Sek., Mittel 15,785 Sek.<br />
= 367,033 km/h.<br />
Fliegende 5 Kilometer:<br />
53,19—52,52 Sek., Mittel 52,855 Sek. = 340.554 km/h.<br />
Die Rekorde über den fliegenden Kilometer<br />
und die fliegende Meile standen bisher<br />
auf 321,429 und 323,125 km/St, und wurden<br />
im Sommer 1935 von Nuvolari auf dem Alfa-<br />
Romeo-Bimotore auf der Autostrada von<br />
Lucca geschaffen. Den Rekord über die fliegenden<br />
5 Kilometer, aufgestellt im März dieses<br />
Jahres auf der Autobahn Frankfurt-<br />
Heidelberg, hielt Hans Stuck mit 312,419<br />
km/St.<br />
Was bisher erreicht und um ein Erkleckliches<br />
verbessert worden ist, sind also nur<br />
3 Klassenrekorde. Da alle Rekorde mit fliegendem<br />
Start bis 10 km sich im Besitz<br />
Campbells befinden, wird also hier nur der<br />
Stucksche Weltrekord über 10 Meilen angegriffen<br />
werden. Man hofft dabei, die bisher<br />
aufgestellten Klassenrekorde nochmals erheblich<br />
zu verbessern. Weiter ist beabsichtigt,<br />
den beiden Weltrekorden über den stehenden<br />
Kilometer und die stehende Meile,<br />
die von Stuck bzw. Caracciola mit 163,451<br />
bzw. 188,656 km/St, gehalten werden, auf<br />
den Leib zu rücken.<br />
Nur kurz noch einiges über den neuen<br />
Rennwagen von Mercedes. Es ist verständlich,<br />
dass man von Stuttgart aus die Rekordfahrten<br />
zunächst unter der Flagge von<br />
Reifenversuchen segeln Hess, obgleich die<br />
Leute vom Bau sofort wussten, dass man auf<br />
der Autobahn Gelegenheit haben werde, den<br />
neuen Rennmotor, der im Laufe dieses Jahres<br />
entwickelt wurde, zu sehen. Es handelt<br />
sich dabei, wie bereits gemeldet, um einen<br />
Zwölfzylinder-V-Motor, wovon jede Zylinderreihe<br />
am vorderen Ende je einen Kompressor<br />
hat. Der Motor ist mit 4 Vergasern<br />
und 4 Nockenwellen ausgerüstet, dreht hjs<br />
zu 6000 Touren und wird auf eine Leistung<br />
von annähernd 600 PS geschätzt, also eine<br />
gewaltige Kraft für einen 5,6-Liter-Motor,<br />
der übrigens auf der Autobahn einen ganz<br />
ausgezeichneten Eindruck hinterliess, bei jedem<br />
Start sofort ansprang und durch seinen<br />
ungewöhnlichen Anzug gewaltig imponierte.<br />
Kein Zweifel, dass Mercedes mit diesem<br />
neuen Motor, von dem Caracciola begeistert<br />
ist, im nächsten Jahr ins Rennen gehen wird.<br />
Wenn auch gesagt wird, dass das Chassis<br />
des Rekordwagens dasselbe sei wie das<br />
Rennchassis der vergangenen Sportsaison,<br />
so muss man doch annehmen, dass einige<br />
Verbesserungen vorgenommen worden sind.<br />
Wie ich höre, ist Röhr, der seit einem Jahr<br />
als Konstrukteur bei Daimler-Benz wirkt,<br />
selbst einmal mehrere Runden mit dem<br />
Rennwagen auf dem Nürburgring gefahren<br />
und wird dabei auf die Mängel des Chassis<br />
gekommen sein. Es ist natürlich im Augenblick<br />
schwer, zu sagen, ob die bessere<br />
Strassenlage auf das Konto der Stromlinienkarosse<br />
geht. Darüber jedoch kann kaum ein<br />
Zweifel bestehen, dass es gelungen ist. die<br />
'-<br />
Caracciola fährt auf dem neuen 12-Zylinder-Mercedes 3 neue intern. Rekorde<br />
Links: Der neue 12-Zylinder-Mercedes in Fahrt auf der Reichsautobahn. Bei 5,6 Liter Zylindenn halt und einer Drehzahl von 5500—6000 pro Minute<br />
entwickelt der Motor mindestens seine 600 PS. Die beiden Zylinderreihen zu je sechs Zylindern eind in V-Form angeordnet und in einem Winkei von<br />
ca. 90 Grad gegeneinander geneigt. Jede davon besitzt ihren eigenen Kompressor und zwei Doppel Vergaser. Frappant die Aehnlichkeit der nach den<br />
letzten Erkenntnisse^ der Aerodynamik gebauten Karosserie mit dem «Blauen Vogel» Campbells. Von vorn gesehen erinnert sie in ihrer Form und mit<br />
den windschnitligen Linien an eine Flugzeugtragfläche. Im Gegensatz zu den Rekordfahrten, die vor zwei Jahren bei Budapest unternommen wurden,<br />
ist man jedoch von der Rennlimousine wieder abgekommen: der Führersitz liegt frei, aber allerdings wird er von der Aluminiüm-Umkleidung soweit<br />
umschlossen, dass nur gerade der Kopf des Piloten freibleibt. Doch das genügt, um ihm den notwendigen Kontakt mit der Strasse zu verschaffen.<br />
Rechte : Caracciola hat gut lachen!<br />
früheren Unzulänglichkeiten am Chassis nunmehr<br />
restlos zu überwinden. Es war eine<br />
Sensation, zu sehen, wie Caracciola schnurgerade<br />
seine Bahn zog, ohne auch nur einen<br />
Augenblick aus der Richtung zu geraten, es<br />
sei denn, dass er in einen Windwirbel kam,<br />
wie sie ihm verschiedentlich zu schaffen<br />
machten. « Mit diesem Wagen » — so meinte<br />
Caracciola — «gibt es eine interessante<br />
.§portsaison 1937 !» Hans Bretz.<br />
Wollen Sie<br />
bei jeder Witterung<br />
sicher fahren, den Brennstoffkonsum auf ein<br />
Minimum reduzieren, die Lebensdauer des<br />
Motors verdoppeln und das Fahren angenehmer<br />
gestalten, dann lassen Sie ganz einfach unverzüglich<br />
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Um die neue Rennformel,<br />
Frankreich und Belgien bereits abgesprungen.<br />
Bekanntlich hat die A.I.A.CJR. vor wenigen<br />
Wochen eine neue Rennformel für die Jähre<br />
1938 bis 1940 beschlossen. Sie sieht Wagen<br />
mit und ohne Kompressor vor, wobei für<br />
Kompressorwagen ein Koeffizient von 50 %<br />
bestimmt wurde, d. h. also, dass bei einer Beschränkung<br />
des Zylinderinhaltes von höchstens<br />
4,5 Liter für kompressorlose Wagen, der<br />
Wagen mit Kompressor nur 3 Liter Zylinderinhalt<br />
haben darf. Die Formel bedeutet zunächst<br />
soviel, dass wohl alle Firmen der<br />
deutschen und italienischen Rennindustrie,<br />
nicht zuletzt auch Bugatti, daran gehen müssen,<br />
neue Wagen zu konstruieren, wobei man<br />
noch nicht weiss, welcher Wagen die grössten<br />
Chancen hat, so dass man sich sogar vielleicht<br />
gezwungen sieht, Wagen mit und ohne<br />
Kompressor zu bauen. Das aber bedeutet gewaltige<br />
Investionen, so dass es verständlich<br />
äst, wenn die Industrie von der A. I. A. C. R.<br />
verlangt, dass nun auch mindestens eine garantierte<br />
Anzahl von Grand Prix nach der<br />
neuen Formel ausgetragen werden. Man<br />
sprach in Kreisen des Bureau Permanent von<br />
10 Rennen dieser Art. Inzwischen aber hörte<br />
man bereits, dass Frankreich und Belgien<br />
nicht mitmachen wollen.<br />
Letzte Sportnachrichten<br />
Bugatti rüstet zur Rekordjagd. Der 3,3-Liter-<br />
Grand-Prix-Bugatti wird nächstens seine Rekordversuche<br />
in der Klasse C wieder aufnehmen. Worauf<br />
es der Molsheimer Konstrukteur diesmal abgesehen<br />
hat, das sind die langen Distanzen, soll sich<br />
doch das Unternehmen auf 24. Stunden erstrecken.<br />
Als Fahrer sind Robert Benoist, Wimille und Williams<br />
vorgesehen.<br />
185 km/St, mit einem Kleinwagen. Die Piste<br />
von Brooklands bildete letzter Tage den Schauplatz<br />
einer Rekordfahrt des Engländers Dodson,<br />
der mit einem 744 ccm Austin gleich drei internationale<br />
Klassenrekorde zur Strecke brachte,<br />
nämlich: 100 km in 32:32,516 (184,343 km/St.),<br />
100 Meilen in 52,08,840 (185,313 km/St.) und<br />
1 Stunde = .183,410 km/St. Daneben gelang es<br />
auch Appleton auf« einem Maserati-Riley, von<br />
1089 ccm, den bisherigen Klassen-Bestleistungen<br />
über den Kilometer und die Meile mit stehendem<br />
Start das Lebenslicht auszublasen. Er erledigte<br />
den Kilometer mit einem Durchschnitt von 132,034<br />
und die Meile mit einem solchen von 146,901 km/St.<br />
Die neuen Signale bei den Rennen. Die Internationale<br />
Sportkommission hat die Bestimmungen<br />
über die Signalgebung bei den Rennen einer Revision<br />
«unterzogen und dabei folgende neue Nachregelung<br />
getroffen:<br />
Rot bedeutet inskünftig: Sofort anhalten.<br />
Gelb: Achtung, Gefahr!<br />
Grün: Freie Bahn.<br />
Schwenken eines blauen Signals: Zeichen für<br />
das Ueberholen.<br />
Schwarz (zusammen mit einen Nummer): Anhaltesignal<br />
für den betreffenden Wagen.<br />
Schwarz und weiss karriert (zusammen mit einer<br />
Nummer): Signal « Ende/des Rennens» für den<br />
betreffenden Wagen.
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 88<br />
Hypoid-HInterachsen<br />
und andere Möglichkeiten zur Tieferlegung der Kardanwelle.<br />
Die im Automobilbau beobachtete Tendenz<br />
zur Tieferlegung des Wagenbodens und damit<br />
auch des Schwerpunktes des ganzen<br />
Wagen hat die Konstrukteure vor die Notwendigkeit<br />
gestellt, neue Lösungen für die<br />
Ausführung des Hinterachsantriebes zu suchen,<br />
die eine gewisse Senkung der Kardanwelle<br />
ermöglichen. Solange man sie nicht<br />
fand, hiess es, sich damit begnügen, die tiefere<br />
Schwerpunktlage gegen einen aus dem<br />
Boden herausragenden Tunnel für die Kardanwelle<br />
einzutauschen, der zwar kein grobes<br />
Hindernis darstellte, vielleicht aber einen<br />
kleinen Schönheitsfehler, der sich nicht umgehen<br />
Hess. Uebrigens sind wir auch heute<br />
noch nicht so weit, dass mit einem Schlag<br />
bei der Qrosszahl der Modelle der Boden<br />
wieder als ebene Fläche gestaltet werden<br />
kann. Allerdings aber zeigen sich wichtige<br />
Ansätze für eine Wandlung in dieser Richtung,<br />
die wir hier kurz durchgehen wollen.<br />
Am ehesten lässt sich natürlich<br />
ein ebener Wagenboden<br />
bei einem Fahrzeug der grossen Klasse erreichen.<br />
Etwas schwieriger wird die Sache<br />
beim Kleinwagen, doch gelingt es auch hier<br />
immerhin, durch die Anwendung der zu besprechenden<br />
Hinterachskonstruktionen, die<br />
Höhe des Vorsprungs im Wagenboden auf<br />
ein Mindestmass zu reduzieren.<br />
Die an den meisten Wagen zu treffende<br />
orthodoxe Hinterachsbauart<br />
bedient sich zur Kraftübertragung eines<br />
Kegelradpaares mit Spiralverzahtiung, bestehend<br />
aus dem grossen Tellerrad des Differentials<br />
und dem Antriebsritzel. Dabei<br />
Spiralverzahntes Kegelradpaar einer normalen Hinterachse<br />
bestehend aus Tellerrad des Differentials<br />
nebet Antriebsritzel. Die Achsen beider Kegelräder<br />
schneiden sich.<br />
schneidet sich die Achse des durch die<br />
Kardanwelle angetriebenen Ritzels mit der<br />
Achse der Hinterräder, wodurch die Stellung<br />
des hintern Angriffpunktes der Kardanwelle<br />
bestimmt ist, was naturgemäss zu einer<br />
ziemlich hohen Lage derselben führen muss.<br />
Will man den Boden trotzdem so tief wie<br />
möglich legen, so bleibt nichts anderes übrig,<br />
als ihn neben der Welle zu versenken und<br />
diese mit einer geeigneten Blechverschalung<br />
zuzudecken, wie man ihn heute bei sehr<br />
vielen mittleren und kleinen Wagen — mit<br />
Ausnahme vielleicht der Vorderradtriebler —<br />
begegnet.<br />
Unter den Möglichkeiten zur Senkung des<br />
hintern Endes der Kardanwelle nennen wir<br />
in erster Linie<br />
die Anwendung eines Schneckengetriebes<br />
an Stelle des Kegelradpaares der Hinterachse.<br />
Bisher hat man diese Lösung hauptsächlich<br />
bei einer grossen Zahl von Lastwagen<br />
ausländischer Konstruktion verwirklicht,<br />
so dass ausreichende • Erfahrungen zur<br />
Verfügung 1 stehen. Da die Schnecke unter<br />
Gehäuse eines Schneckenantriebs. Die Schnecke liegt<br />
unterhalb des Differentials, wodurch eine sehr tiefe<br />
Lage der Kardanwelle erreicht wird.<br />
das von ihr angetriebene Schneckenrad zu<br />
liegen kommt, gewinnt man mit dieser Bauart<br />
10 oder mehr Zentimeter gegenüber Hinterachsgetrieben<br />
mit Kegelrädern. Begreiflich<br />
deshalb, dass sie sich jetzt auch im Personenwagenbau<br />
Eingang verschafft, wo sie<br />
zwar keine gänzliche Neuheit darstellt, jedoch<br />
immerhin bei modernen Wagen in letzter<br />
Zeit nicht mehr zu finden war. Seitdem<br />
man es verstanden hat, mit Hilfe der Spiralverzahnung<br />
auch den lästigen « Gesang » der!<br />
Kegelräder zum Verstummen zu bringen,<br />
glaubte man, auf die mit einem etwas geringeren<br />
Wirkungsgrad arbeitenden Schnekkengetriebe<br />
verzichten zu können.<br />
Einen ganz andern Weg beschritten französische<br />
Ingenieure, indem sie<br />
zur Senkung des Hinterachsantriebes eine<br />
doppelte Rücksetzuns<br />
wählten. Auch hier sind es die Lastwagen<br />
oder genauer gesagt die Omnibuschassis,<br />
welche die Vorzüge dieser Lösung praktisch<br />
unter Beweis stellten. Die doppelte Rücksetzung<br />
der Hinterachse kommt dadurch zustande,<br />
dass neben der Uebersetzung in der<br />
Hinterachsmitte eine weitere Reduktion der<br />
Drehzahl der Räder durch aussen gelegene<br />
Stirnradübersetzungen erreicht wird, deren<br />
eines Zahnrad auf der Achse der Hinterräder<br />
sitzt, während das andere dieses von unten<br />
antreibt. Der mnze Hinterradantrieb mit<br />
Doppelte Rücksetzung eines Personenwagens. Man<br />
beachte die zweite auseen gelegene Rücksetzung,<br />
dank der die Hinterachsmitte tiefer zu liegen<br />
kommt als die Achse der Hinterräder.<br />
allem «Drum und Dran » kann dabei tiefer<br />
verlegt werden, weil nun seine Achse mit<br />
dem untern Zahnrad übereinstimmen muss.<br />
Der Zweck einer Senkung der Hinterachse<br />
lässt sich auch mit Rädern gleicher Orösse<br />
erreichen, falls der Bodenabstand unter dem<br />
Hinterachsgehäuse dadurch bei Verwendung<br />
des bisherigen, grossen Tellerrades nicht auf<br />
ein unzulässiges Mass verringert wird.<br />
Ein weiteres Mittel zur Tieferlegung der<br />
Kardanwelle<br />
ohne wesentliche Aenderung der Hinterachse<br />
erwähnten wir unlängst in einer kurzen<br />
Notiz. Danach verlegt man die Kardanwelle<br />
nicht mehr so, dass sie ungefähr die Verlängerung<br />
der Achse des Antriebsritzels der<br />
Hinterachse bildete, sondern man lässt sie<br />
nach hinten stärker abfallen. Die Hinterachse<br />
dreht man um einen gewissen Winkel, so<br />
dass ihr Antriebsstummel schräg nach unten<br />
gerichtet ist und verbindet den Kardanantrieb<br />
mit ihm unter Zwischenschaltung<br />
Opel habe in den ersten 9M Monaten<br />
dieses Jahres 100,000 Wagen hergestellt<br />
und damit das sechste Hunderttausend<br />
von Opelwagen seit Gründung der Firma<br />
vollendet.<br />
Dass die amerikanische Regierung eine<br />
grössere Zahl neuer Jagdflugzeuge mit<br />
lOOOpferdigen Motoren bestellt habe, die<br />
eine Geschwindigkeit von 505 kmjSt. erreichen<br />
sollen.<br />
Von einem auf den 31. Mai 1937 angesetzten<br />
Luftrennen New York-Paris, das<br />
vom französischen Aeroclub veranstaltet<br />
wird und für das Preise im Gesamtbetrag<br />
von 2 Millionen französischen Franken<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Dass die deutsche Ruhr-Chemie-Gesellschaft<br />
mit dem japanischen Mitsui-Konzern<br />
über den Lizenzbau einer Benzin-Synthetisier-Anlage<br />
von 35 000 Tonnen Jahreslefr<br />
stung in Verhandlung steht.<br />
Von einem amerikanischen Brennstoff*<br />
filter für Dieselmotoren, der sich während<br />
des Betriebes reinigen lässt und der noch<br />
Partikelchen von der Grössenordnung eines<br />
Hunderttausendstel-Millimeters zurückhalten<br />
soll.<br />
Dass die Fabrikanlagen von Hispano-<br />
Suiza in Guadalajarra, in denen die Madrider<br />
Regierung Munition herstellen Hess,<br />
durch einen Bombenangriff der Nationalisten<br />
nunmehr dem Erdboden gleich gemacht<br />
wurden.<br />
Es sei der deutschen chemischen Industrie<br />
gelungen, das Benzin durch Zusatz<br />
eines bestimmten Stoffes in eine feste Form<br />
überzuführen, aus der es vor Gebrauch<br />
unter Druck wieder in den flüssigen Zustand<br />
zurückverwandelt wird.<br />
Dass im Laufe der Londoner Olympiaschau<br />
Wagen im Gesamtbetrage von 50<br />
Millionen Pfund verkauft worden sind.<br />
Eine englische Firma soll innerhalb dreier<br />
Tage Aufträge für 100 000 Wagen erhalten<br />
haben. Da staunt der Laie und der Fachmann<br />
wundert sich.<br />
CORD<br />
Die Uebel müssen an der Wurzel beseitigt werden!<br />
Ein langer Funke ist absolute Notwendigkeit für<br />
sofortiges Anspringen des Motors.<br />
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N° 88 — FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOM OBIL-REVUE 5<br />
eines neuen Gelenkes, dessen wesentliches Werte erreicht, weil selbst dann, wenn man B^ • ^^ j ^ yum r i^^<br />
Merkmal darin besteht, dass es trotz des das Ritzel so stark wie praktisch möglich T__^,T^.zr^?f_"-Tr _____'"_*^^<br />
Winkels der beiden Achsen einen gleiehför- nach unten rückt, die Umfangsbewegungen<br />
migen Antrieb des Stummels gewährleistet, der beiden Zahnräder an den Berührungsstel- Wenn das Gewinde eines Stehbolzens<br />
Die Kardanwelle besitzt nach wie vor ihre len noch weit davon entfernt sind, einen rech- im Aluminiumgehäuse locker geworden Ist,<br />
beiden Kreuzgelenke, welche die Ausschläge ten Winkel oder auch nur einen solchen von so kann man sich aus der Verlegenheit helder<br />
Hinterachse aufzunehmen haben. Interes- 45° miteinander zu bilden.<br />
fen, indem man an Stelle des ursprünglichen<br />
sant ist diese Ausführung speziell in fabrika-<br />
Bolzens A einen zweiten B herstellt und<br />
torischer Hinsicht, weil sie die Beibehaltung D!e Zahnform der Hypoidkegelräder<br />
der bisherigen Hinterachse mit einigen ge- S|j Hg<br />
ringfügigen Abänderungen gestattet. weicht ziemlich stark von der normalen s ^EJ<br />
Eine Neuerung, die sich erst jetzt in gros- Ausführung ab. Im Schnitt gesehen sind ihre f# ^j<br />
beiden<br />
sem Umfang durchsetzt, obwohl die fabrika-<br />
Zahnflanken nicht symmetrisch zu- |j| j |||<br />
tionstechnischen Voraussetzungen für deren einander. Vielmehr ist diejenige auf derkon- 'fe %5g<br />
Verwirklichung schon seit 1926 gegeben wa- kaven z ahnseite etwas flacher, auf der kon- = |p|<br />
vexen Seite<br />
ren, finden wir in den sogenannten<br />
dagegen ein wenig gewölbter als • _~J _*ä:<br />
bei normaler Verzahnung. Trotzdem lassen<br />
ti rerrn B<br />
Hypoid-Hinterachsgetrieben. sich die Tellerräder auf den bisherigen Zahn- . . „<br />
rad-Werkzeugmaschinen nach dem Abwälz- einschraubt, der mit. einem grosseren Ge-<br />
Sie stellen m gewisser Beziehung ein Mit- verfahren herstellen, ohne dass grosse Aen- winde versehen ist und dazu einen Kragen<br />
telding zwischen Kegelradantrieb mit Spiral- Gerungen vorgenommen werden müssen. Auch mit Versenkkonus aufweist, wodurch er<br />
Verzahnung und Schneckenantrieb dar. Hat MTrr *S müssen neben der schon erwähnten grossen Vertreter-Adressen für den Bezug von Rädern mit<br />
^«wlMW^<br />
Laufruhe und der Tieferlegung der Kardan- gepressten Stahlspeichen angeben, die sich gegenwelle<br />
auch noch folgende Punkte wenigstens<br />
wär ' ig . so 8 sse * ? e 'i e " he " erfreuen?<br />
5SÄ^ angedeutet werden: Die Hypoidverzahnung A n t w o r t: Brieflich m.tgetealt.<br />
ferrad nicht a schne O iden,ViebeTdirspirai e ver n Z ahnten gestattet, Ritzel mit kleinerer Zähnezahl zu Frage 9996. Vermehrte Abnützung Infolge Frel-<br />
Kegelrädern in unserer ersten Abbildung. Vielmehr verwenden, als dies bei Spiralverzahnung ' a " f ? Ic n bl n «* Besitze eines Wagens mit Freiliegt<br />
hier das Antriebsritzel und damit auch das möglich ist. Daher lassen sich Hinterachs- •'••^X^nfi<br />
u ,^er Benützung des Freilaufes<br />
nle<br />
Hinterende der Kardan^He unter der Hinterachs- übersetzunsren bauen die mit Soiralverzah-<br />
u .¥ r 6O- 7 Okm/St fahre Nun wurde mir von<br />
mj tte Übersetzungen öduen, aie ran opirdivcr^du- verschiedenen Fachleuten die Einschaltung des<br />
nung nicht denkbar Wären, weil der Durch- Freilaufes abgeraten, weil durch seine Verwendung<br />
messer des Ritzels zu klein ausfallen würde. Kupplung, Kreuzgelenke und Bremsen angeblich<br />
ZU ttm, deren beide Zahnräder ohne irgend- rv«- Hin+pr^hc» prfäVirt anceorripm momV stärker beansprucht würden. Ich bitte Sie nun um<br />
eine Gleitbewegung aufeinander abrollen, so SL H £"merffanfschen Tdl keSleT e n- I ? r \ M e^ " ««« Angelegenheit Ich selbst<br />
S<br />
arbeitet t\pr ^fhnpnifpnqntriph mit Pinpr Win<br />
mecnaniscnen leil, Keiner ei ein- gi aube mcht daran, dass der Freilauf diese schadarbeitet<br />
der Schneckenantrieb mit einer rein sch ne idende Veränderung, worin ebenfalls liehe Wirkung haben kann. W. S. in Z.<br />
gleitenden Bewegung in den Beruhrungshmen ej n Vorteil liegt Zudem ertragen die Hypoid- Antwort: Wir halten Bedenken in dieser<br />
von Schnecke und Schneckenrad. räder gleiclien Durchmessers eine grössere Rötung für unbegründet soweit sie die Kupplung<br />
^ Das Hypoidgetriebe ähnelt im Aufbau in Belastung als solche mit Spiralverzahnung, S^Äo^r^wiS<br />
Talfahrten soll der Freilauf zur Schonung der<br />
Bremsen ausser Funktion gesetzt werden. Auch<br />
die Vollziehungsverordnung zum Motorfahrzeuggesetz<br />
verlangt dies ja ausdrücklich (Art. 50). #<br />
Frag« 9997. Brennstoffverbrauch und Geschwindigkeit<br />
Ich hatte mit einigen Bekannten<br />
eine Diskussion darüber, ob der Benzinverbrauch<br />
für eine bestimmte Strecke von der Fahrgeschwindigkeit<br />
abhänge oder nicht Angenommen, ein Wagen<br />
fahre die gleiche Strecke einmal mit Vollgas<br />
in einer halben Stunde und das zweitemal mit<br />
Halbgas in einer ganzen Stunde, so müsste man<br />
doch annehmen, dass er in beiden Fällen gleich<br />
viel Brennstoff braucht. Oder zum mindesten sollte<br />
die Differenz nicht sehr beträchtlich sein. Was ist<br />
Ihre Ansicht hierüber? S. K. in A.<br />
Antwort: Wir nehmen an, dass unter Halbgas<br />
eine Stellung des Gaspedals gemeint ist, bei<br />
welcher der Benzinverbrauch nur halb so hoch ausfallen<br />
kann, wie bei Vollgas, was nicht unbedingt<br />
bei der Mittelstellung des Gaspedals einzutreten<br />
brauch!;. Der grundsätzliche Irrtum, welcher in<br />
der Fragestellung enthalten ist, liegt darin, dass<br />
angenommen wird, der Wagen brauche nur die<br />
doppelte Leistung, um zweimal so schnell fahren<br />
zu können. Wenn allerdings nur der zu überwindende<br />
Steigungs- und Rollwiderstand sich der Fortbewegung<br />
entgegenstellten, so würde sich ungefähr<br />
eine proportionale Zunahme der Leistung ergeben und<br />
somit der Brennstoffverbrauch einigermassen konstant<br />
ausfallen. Gewisse Unterschiede können auch<br />
dann nicht vermieden werden, weil der Brennstoffverbrauch<br />
pro Leistungseinheit mit der Motordrehzahl<br />
sich in gewissen Grenzen verändert. Besonders<br />
bei den bei Höchstgeschwindigkeiten erreichten<br />
hohen Drehzahlen nimmt er ziemlich stark zu. Der<br />
Hauptgrund für den höheren Gesamt-Brennstoffverbrauch<br />
liegt aber beim Luftwiderstand, welcher<br />
nicht proportional der Geschwindigkeit, sondern mit<br />
ihrem Quadrate anwächst. Er hat es also zur<br />
i Hauptsache auf dem Gewissen, wenn man bei<br />
hohen Fahrgeschwindigkeiten für eine bestimmte<br />
Strecke mehr Benzin braucht, als wenn man langsam<br />
fährt.<br />
-b-<br />
Frage 9998. Bremsbelag. Einer meiner Bekannten<br />
empfiehlt mir die Montage eines Bremsbelages,<br />
dessen Name mir bis heute völlig unbekannt ist.<br />
Ich möchte indessen keinerlei Risiko laufen und<br />
bitte Sie um Ihre Mitteilung, was S?e davon halten.<br />
A. S. in B.<br />
Antwort: Das Produkt ist uns ebenfalls töllj?<br />
unbekannt, weshalb wir uns über dessen Eignung<br />
auch nicht auslassen können. Es ist wohl möglich,<br />
dass es den bekannten Marken ebenbürtig ist, doch<br />
fehlt uns darüber jegliche Erfahrung.<br />
Sie haben ganz recht, wenn Sie nach dem englischen<br />
Grundsatz gehen « Safety first», denn<br />
schliesslich hängt von den Bremsen Ihre eigeno<br />
^•nancher Beziehung dem spiralverzahnten woraus sich die Konsequenz ergibt, dass man griff abgefedert ist, so dass harte Stösse nicht auf-<br />
Kegelradpaar normaler Hinterachsen, mit der mit einem um ca. 10% kleineren Tellerrad treten können. Ob eine raschere Abnützung der<br />
einzigen Ausnahme, dass die Achse des Rit- auskommen kann. ' Bremsbeläge durch den Freilauf hervorgerufen<br />
zels sich nicht mit der Drehachse des Teller- Ob sich die vorläufig von zahlreichen ame- "1^,7^,^?^ zÄ<br />
rades schneidet, sondern tiefer hegt als diese, rikanischen Fabrikanten bevorzugte Verzah- lassen des Gaspedals nicht mehr als Bremse, und<br />
Damit führen die Zähne, der beiden Kegel- nungsart schliesslich im Automobilbau allge- man ist deshalb allein auf die Wirkung der Radräder<br />
nicht mehr eine reine Abwälzbewe- mein durchsetzen wird, lässt sich nicht mit b f mse * angewiesen Ein Fahrer nun, der gewohnt Interesse daran, ihren Ruf auch in Zukunft zu<br />
Sicherheit ab. Die altbewährten Marken haben ein<br />
~.._~ „{„• „j„ „,,„ „• i i t,„_j„ii _ „ . . . . . , . , , . ist, nahe an ein Hindernis neranzufahren und<br />
bewahren und eine Qualität zu liefern, die ihm<br />
gerecht wird. Auch wenn auf diese Weise der Neubelag<br />
etwas teurer kommt, würden wir Ihnen doch<br />
gung aufeinander aus, vielmehr handelt es Sicherheit voraussagen, denn bei kleineren da' nn pIötzHch zu bremseili mag vielleicht eine etwas<br />
raten, eine der Marken auszuwählen, die wir Ihnen<br />
schriftlich bekanntgeben.<br />
sich hier um eine kombinierte Abwarts- Wagen dürfte eine Tieferlegüng der Kardan- höhere Abnützung der Bremsbeläge konstatieren,<br />
Gleitbewegung, die sich in einer hohen Lauf- welle von 60 bis 75 mm, wie sie damit in den wenn e* dauernd mit Freilauf fährt. Wenn er daruhe<br />
wohltätig auswirkt. Bereich der Möglichkeiten rückt, nicht immer | e ?f n s e .? ohnt «t. normalerweise schon längere<br />
~, . , ... , , „ , , .. . , '.,, , , Zeit vor K.urven uas wegzunehmen, so wird er sich<br />
Gleichzeitig erkennt man aber auch, dass genügen, um einen ganz ebenen Wagenboden rasch an den F re n auf ?ew öhnen und seines Vordiese<br />
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— FREITAG. 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AlTOMOBIL-REVUE<br />
Die Strassenverkehrsunfälle<br />
in der Schweiz.<br />
Die vom Eidg. Statistischen Amt durchgeführten<br />
Erhebungen über die Strassenverkehrsunfälle<br />
für das erste Halbjahr <strong>1936</strong> lassen<br />
erkennen, dass die schon im Vorjahre<br />
deutlich ausgeprägte Verminderung aller Unfälle<br />
im ersten Semester des laufenden Jahres<br />
eine weitere Fortsetzung zu verzeichnen hat.<br />
Dagegen ist die Zahl der Unfälle mit verunfallten<br />
Personen und die der Verunfallten<br />
selbst wieder angewachsen, resp. wir verzeichnen<br />
weniger, dafür im Durchschnitt<br />
schwerere Unfälle.<br />
Strassenverkehrsunfälle in den ersten 8 Monaten<br />
1935 und <strong>1936</strong>.<br />
Unlllla mit<br />
Online im rerunfallten Verunfallt« Davon<br />
ganzen Personen Personen getötet<br />
1. Halbi. 8646 8364 3966 4081 4783 4000 267 263<br />
Auf 1000 Unfälle entfielen im ersten Halbjahr<br />
1935 553 verunfallte Personen gegenüber<br />
586 Verletzten und Getöteten im nämlichen<br />
Berichtsabschnitt des laufenden Jahres. In<br />
dieser Beziehung pflegt das erste Quartal des<br />
Jahres regelmässig günstiger abzuschneiden,<br />
weil der saisonmässige Anstieg des Fernverkehrs"verhältnismässig<br />
mehr schwere Unfälle<br />
mit sich bringt. Während im ersten Vierteljahr<br />
auf 1000 Unfälle 518 Verunfallte entfielen,<br />
waren es im zweiten Quartal deren 620.<br />
Strassenverkehrsunfälle in den Großstädten und in<br />
der übrigen Schweiz in den ersten sechs Monaten<br />
1935. <strong>1936</strong>').<br />
Ifntt.'!» mit<br />
Unlllle im verunfallten Verunfallt« Davon<br />
ganzen Personen Personen getötet<br />
1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong><br />
Zürich 1894 1902 595 652 652 715 20. 18<br />
Basel 449 408 230 203 257 235 6 4<br />
Genf 854 851 270 282 302 323 11 8<br />
Bern 356 321 162 157 187 186 9 5<br />
Großstädte<br />
Schweiz 5051 4882 2623 2787 3281 3441 201 228<br />
Schweiz<br />
total 8604 8364 3880 4081 4679 4900 247 263<br />
') Die definitiven Ergebnisse der Großstädte werden<br />
nur für das ganze Jahr festgestellt; daher liegen<br />
auch für das VoTjahr nur die etwas zu niedrigen<br />
provisorischen Halbjahreszahlen vor. Um die<br />
Vergleichbarkeit mit den Zahlen für die übrige<br />
Schweiz zu wahren, wurde anstatt der definitiven<br />
Semestertotate für 1935 gleichfalls die etwas zu<br />
niedrigen provisorischen Semestertotale eingesetzt.<br />
Dadurch erklärt sich die Verschiedenheit der Totale<br />
von Tabelle 1 und 2.<br />
Die Entwicklung der Strassenverkehrsunfälle<br />
verlief ähnlich wie in der übrigen<br />
Schweiz: Die Unfälle nahmen um ein weniges<br />
ab, die Zahl der verunfallten Personen<br />
war dagegen grösser als im Vorjahre. Auf<br />
die Großstädte entfallen gewöhnlich etwa zwei<br />
Fünftel aller Strassenverkehrsunfälle und rund<br />
drei Zehntel der Verunfallten. Auch in der:<br />
Berichtsperiode hat sich an diesem herkömm-"<br />
liehen Verhältnis nichts geändert. Der .seit<br />
jeher kleine Anteil der Großstädte an den<br />
tödlichen Unfällen ist auf 133 von 1000 gesunken.<br />
Für den milderen Verlauf der städti*<br />
sehen Verkehrsunfälle zeugt die Tatsache,<br />
dass auf 1000 Verkehrsunfälle in Zürich, Ba-r<br />
sei, Bern und Genf 10 Todesfälle, in der übrigen<br />
Schweiz hingegen aber deren 45 kamen.<br />
1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong><br />
Januar 1268 1037 403 425 492 494 32 29<br />
Februar 907 1051 337 447 387 508 26 42<br />
März 1173 1266 48§ 624 558 734 34 36<br />
April 1460 1400 730 674 856 813 40 36Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
Mai 1853 1786 967 955 1155 1177 73 67<br />
Die Befahrbarkeit der Alpenstrassen hat sich infolge<br />
der Schneefälle der letzten zwei Tage stark<br />
Juni 1985 1824 1041 956 1335 1174 62 53<br />
1. Viertelj. 3348 3354 1228 1496 1437 1736 92 107verändert. Donnerstag vormittag ist die Lage für<br />
2. Viertelj. 5298 5010 2738 2585 3346 3164 175 156die hauptsächlichsten Alpenstrassen folgende:<br />
Nicht mehr fahrbar sind folgende Pässe:<br />
Simplon - St. Gotthard (auf der Südseite ohne<br />
Ketten offen bis Station Airolo, auf der Nordseito<br />
Ketten notwendig zwischen Wassen und Göschenen),<br />
grosser St. Bernhard - Forclaz, Montots,<br />
Jaun (50 cm Schnee), Alhula - Flüelä - Furka,<br />
Grimsel-Oberalp.<br />
Mit Kelten fahrbar sind:<br />
Im Jura: Marchairuz und die Straese St. Cergue<br />
- La Cure, Vue des Alpes, Etroits, La Tourne.<br />
Im Waadtland und Wallis: Mosses (5 cm<br />
Schnee), Pillon (20 cm Schnee), Sierre - Montana<br />
(die Strasse wird Donnerstagnachmittag mit Ketten<br />
befahrbar sein), Pas de Morgins (10 cm Schnee).<br />
In Graubünden: Bernina, Julier (20—30 cm<br />
Schnee mit Ketten fahrbar), Lenzerheide, Maloja,<br />
Ofen, San Bernardino, Splügen, Umbrail, Wolfgang.<br />
Alle andern Schweizerstrassen sind heute noch<br />
ohne Ketten befahrbar.<br />
T. C. S.<br />
SEKTION GRAUBÜNDEN. Generalversammlung.<br />
Recht zahlreich waren die Mitglieder der Sektion<br />
total 3553 3482 1257 1294 1398 1459 46 35zur ordentlichen Generalversammlung erschienen,<br />
Uebrige<br />
welche diesmal in Malans abgehalten wurde, so<br />
dass der Sektionspräsident, Handelssekretär Dr.<br />
AI. Brügger, im grossen Saale der « Krone » eine<br />
stattliche Versammlung begrüssen konnte." •, Die<br />
statutarischen Geschäfte konnten glatt erledigt<br />
werden. Nach Genehmigung des Protokolls de?<br />
letztjährigen Generalversammlung: wurden der Jati-:<br />
resbericht und der Rechnungsbericht gutgeheissen<br />
und dem Kassier Decharge erteilt Bei der Be- ;<br />
handlung des Budgets wurde, die Herabsetzung des<br />
Jahresbeitrages von ursprünglich 11 Fr. und gegenwärtig<br />
9 Fr. auf 8 Fr. beschlossen.<br />
Im zwölfköpfigen Vorstand — Vizepräsident C.<br />
Conrad, Optiker, (Kassier 0. Hürsch, Konditor,<br />
beide in Chur — waren 4 Ersatzwahlen zu treffen.<br />
Auch sie'gingen glatt'-yohstatten. Es, treten neu<br />
in den Vorstand ,ein die Herren: Rarhp, JJWilly,<br />
H. Ullius, alle in Chur, und Spiess, Lenzerheide.<br />
Von den 3 ß-echnungsrevispren waren 2 neu zu<br />
wählen, da ein Rücktritt vorlag und' fierr Ullius<br />
in den Vorstand gewählt wurde. Als neue Revisoren<br />
beliebten die Herren Dosch un-d Barfuss, beide in<br />
Chur. - ' , .<br />
Im Anschluss daran wurde ein lehrreicher Verkehrsfilm,<br />
der zur Aufklärung über die Gefahren<br />
des Strassenverkehrs in den Schulen dienen soll,<br />
ge^pis^t.<br />
' - .Die- Versammlung nahm ' eine R e s o l'u.t'i o n<br />
an, in welcher der Hoffnung Ausdruck gegeben<br />
wurde, da-ss- das Projekt einer W allen seet<br />
a 1 s t r a s » e vor allen andern grösseren StrassenprO'ekten<br />
zur Ausführung gelangen werde.<br />
Das darauf, folgende Bankett vereintste gegen<br />
70 Teilnehmer bei einem währschaften Mittagessen.<br />
Per Vizepräsident nahm dahei die Gelegenheit wahr,<br />
dje Resultate der Geschick liebkeitsfahrt<br />
friitzuteilen, die vor der Versammlung auf der<br />
Strecke' Zizers-Malans organisiert worden war. Als<br />
Erster stand der Vizepräsident, Herr Conrad, selber<br />
obenan, während der Sektionspräsident an zweiter<br />
Stelle rangierte. • Der vom T. C. S., Sektion Graubünden,<br />
gestiftete Wanderbecher ging damit in die<br />
Hände des Vizepräsidenten über.<br />
Eine schöne Fahrt über die Festung Luriensteig<br />
nach Sarsrans lind Mels schloss am Nachmittag den<br />
offiziellen Teil der wohlgelungenen Tagung ah.<br />
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auch eine' kostenlose Stellenvermittlunar in sich.<br />
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werden, deren Dienstherr o^er Dienstfirma<br />
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ein grosses Geschäft. Die Rindenhändler in<br />
Bolivien und Peru wussten sehr wohl, welch ein<br />
aussichtsreiches Weltmonopol die wilden Fieberrindenbäume<br />
in den regenverhangenen Andenwäldern<br />
bedeuteten, und die Regierungen dieser<br />
Länder wussten es auch. Denn Fieberbäume gab<br />
es damals nirgends sonst auf der Erde.<br />
Aber die Regierungen von Holland und England<br />
machten sich über den kostbaren Rohstoff<br />
der Chinarinde auch ihre Gedanken. «Chinin war<br />
schliesslich eine Lebensfrage für diese Länder mit<br />
ihrem grossen Kolonialbesitz. Wer konnte wissen.<br />
Ob sich nicht bald die Axt des letzten Rindensammlers<br />
an den Stamm des letzten Fieberbaumes<br />
legen würde? Was dann? Die Folgen waren nicht<br />
auszudenken. Die südamerikanischen Rindenhändler<br />
behaupteten zwar, der Fieberbaum könne nicht<br />
angepflanzt werden. Ob aber ein Versuch sich<br />
nicht trotzdem lohnte? Das wäre ein dauerndes<br />
Millionengeschäft!<br />
Eine Regierung bestellt.<br />
Der holländische Kolonialminister Hess den<br />
deutschen Gartenmeister und Botaniker Justus<br />
Hasskarl zu einer geheimen Besprechung zu sich<br />
rufen. Zwei Tage später konnte man in allen<br />
Pariser <strong>Zeitung</strong>en lesen, dass besagter Herr Hasskarl,<br />
der Ostindien aus langjähriger Gärtner-Erfahrung<br />
kannte, den Auftrag hatte, Samen und<br />
Pflanzen des Fieberbaumes aus Südamerika nach<br />
Ostindien zu entführen. Auf solche <strong>Zeitung</strong>en, auf<br />
diesen Mann hatten die heissblütigen Rindenhändler,<br />
die untereinander einen stillen Ring bildeten<br />
und denen die Pistole ziemlich locker in der<br />
Tasche sass, nur gewartet.<br />
Statt seiner erschien an der südamerikanischen'<br />
Westküste ein unbekannter Monsieur Müller,.Ethnologe,<br />
der sich beileibe nicht für junge Fieber'<br />
bäume, sondern nur ganz allgemein für Land und<br />
Leute interessierte. Gegen ihn hatte man weder<br />
in Bolivien noch in Peru Bedenken. Es gab ja<br />
noch keinen Bildtelegraphen, und man ahnte nicht,<br />
dass dieser nette Herr Müller der gefährliche<br />
Mann selbst war, auf den man gewartet hatte.<br />
Jahrelange Bergfahrten in die nebelumschleierten<br />
Urwälder folgten. Der unermüdliche, angebliche<br />
Gelehrte wurde von den Einheimischen zuerst<br />
belächelt, dann vergessen. Die mühsam gesammelten<br />
Pflanzen wurden von Hasskarl eigen«<br />
händig verpackt, die Kisten sorgfältig in Woll«<br />
ballen verborgen und an Bord eines Schiffes geschmuggelt,<br />
das nach Panama ging. Aber leider<br />
war die Tarnung so gut, dass selbst der in Panama<br />
bestimmte Mittelsmann sich täuschen Hess. Die<br />
Sendung blieb einige Tage im Hafen von Panama<br />
Offen in der Sonne liegen. Sämtliche Pflanzen,<br />
die mühevolle Arbeit von Jahren, waren verdorrt.<br />
Ein Kriegsschiff für 78 junge Pflanzen.<br />
Hasskarl musste es noch einmal versuchen. Die<br />
holländische Regierung sandte ihm ein Kriegsschiff.<br />
Tatsächlich gelang es ihm noch einmal, 500<br />
Pflanzen, in 24 Kisten verpackt, in einem offenen<br />
Hafenboot bis an die Bordwand des «Prinz Frederick<br />
Henrik» zu bringen. Schon hatte er sich -verdächtig<br />
gemacht. Schon waren ihm Verfolger auf<br />
der Spur. Er hatte es wirklich eilig mit seinen<br />
kostbaren Kisten, — der Kapitän der Fregatte<br />
nahm ihn nicht auf.<br />
Der biedere Kapitän Braam van Honkgeest war<br />
nämlich tief beleidigt, dass seine Regierung ihn<br />
über den Ozean schickte, nur um einem unscheinbaren<br />
Zivilisten mit seinen lumpigen Kisten als<br />
Frachtschiffer zu dienen. Deshalb behandelte er<br />
Hasskarl wie Luft, übersah seine schriftlichen Vollmachten<br />
und antwortete auf alle dringenden Bitten<br />
nur mit einem Achselzucken. Die Hafenbehörden<br />
waren im Begriff, die Kisten zu beschlagnahmen.<br />
Er möchte seinen Matrosen doch nur den<br />
Befehl geben, die Kisten an Bord zu winden? Der<br />
Kapitän schwieg, und seine Leute rührten keinen<br />
Finger.<br />
Aber der englische Konsul am Ort verstand<br />
offenbar etwas mehr von der Bedeutung eines<br />
Weltmonopols als der ehrliche, pedantische Kappen.<br />
Er half Hasskarl und seinen Kisten aus der<br />
Klemme, indem er den Kapitän offiziell von dem<br />
Auftrag und den ordnungsmässigen Vollmachten<br />
des Deutschen benachrichtigte. Nun konnte der<br />
Kommandant der Fregatte sich nicht länger sträuben.<br />
Die Kisten kamen an Bord. Unter der Hand<br />
bot der englische Konsul Hasskarl «jeden Preis»<br />
Markt in Unterseen<br />
für die unbezahlbare-Sendung, falls dieser sich<br />
nicht länger mit dem halsstarrigen Kapitän herumärgern<br />
und die Pflanzen der englischen Regierung<br />
in die Hände spielen wollte. Das Angebot wurde<br />
abgelehnt.<br />
Die Entführung missglückt.<br />
Der Kapitän der Fregatte war wütend. Wenn<br />
er es auch nicht wagte, dem Wortlaut seiner Instruktion<br />
offen entgegenzuhandeln, so hatte er<br />
doch sehr bald heraus, weshalb der lästige Gast<br />
die dummen Kisten ausgerechnet auf dem Deck<br />
aufgestellt wissen wollte.-' Davon stand in der Instjjjktion<br />
seiner Regierung nichts geschrieben, behalrtte^der<br />
KommähdäW und verstaute die luftbedürftige,<br />
empfindliche Ladung tief unten im<br />
untersten Schiffsraum. Es war ein Wunder, dass<br />
bei der Ankunft in Batavia noch 78 Pflanzen lebten.<br />
Fkoto HinaM Frotb«)<br />
Die damit angelegten jungen Pflanzungen<br />
entwickelten sich unbefriedigend. Es zeigte sich,<br />
dass die Holländer von den zahlreichen Sorten<br />
des Fieberbaumes noch nicht die richtige erwischt<br />
hatten, auf die es ankam. Immerhin hatte<br />
Hasskarl seinen Auftrag erfüllt; er war dafür<br />
durch Orden, Medaillen und eine Pension ausgezeichnet,<br />
musste aber erleben, dass seine ihm<br />
nachreisende Familie auf der Ueberfahrt nach<br />
Java mit dem Segelschiff unterging. Offenbar<br />
brachte es wenig Glück, einen Kontinent zu berauben.<br />
Trotzdem war inzwischen schon ein Engländer<br />
unterwegs, um den begehrten. Baum in den<br />
Besitz Englands zu bringen.<br />
Ein erbitterter Kampf.<br />
Es war der Engländer Markham, der sich die<br />
grosse Aufgabe gestellt hatte, Südamerika das<br />
Monopol des wertvollen Fieberbaumes zu rauben<br />
und eine genügende Menge Samen nach Britischindien<br />
zu bringen. Aber die einheimischen Rindenhändler,<br />
die ihre Existenz bedroht sahen, trafen<br />
ihre Abwehrmassnahmen. Sie verliessen sich nicht<br />
so sehr auf die Zollbeamten und das amtliche Ausfuhrverbot,<br />
sondern mehr auf ihre eigenen Au*<br />
gen, ihre eigene Schnelligkeit und die Pistolen irt<br />
ihren Gürteln. Bald wurde Markham auf seinen<br />
Fahrten durch die Andenwälder offensichtlich ver»<br />
folgt. Besonders der erbitterte Rindenhändler<br />
Marfel hatte sich verschworen, den Engländer nicht<br />
lebend mit den kostbaren Samen aus dem lande<br />
entkommen zu lassen. Mehrfach lauerte er Markham<br />
auf, der aber gewarnt wurde und nur durch<br />
eilige Flucht auf schmalen Bergpfaden der angedrohten<br />
Abrechnung entging. So wurden auch die<br />
Maultierlasten mit den Samen gerettet. Aber die<br />
geheime Verbindung der Rindenhändler gab den<br />
Kampf auch jetzt noch nicht auf. Die kostbare<br />
Fracht lagerte schon auf dem Leichter im kleinen<br />
Hafen von Islay, als eines Nachts von unbekannten<br />
Händen Löcher in die Samenkisten gebohrt<br />
wurden, durch die dann heisses Wasser gegossen<br />
werden sollte, zweifellos ein unfehlbares Mittel,<br />
um die Keimkraft der Samen zu vernichten.<br />
Männer müssen sterben.<br />
Markham hatte glücklicherweise nicht den Ehrgeiz,<br />
als der alleinige Ueberbringer des Fieberbaumes<br />
nach Ostasien zu gelten. Er wusste sehr<br />
gut, dass zwischen Quito und Arequipa seit Jahrzehnten<br />
ein Landsmann von ihm sein Wesen trieb,<br />
der für diese Aufgabe der gegebene Mann war,<br />
ein gewisser Charles Ledger, der sich schon 1845<br />
mit einer Expedition von 56 Köpfen in die Caravaya-Wälder<br />
aufgemacht hatte, um hier die sagenhaften<br />
Fieberbäume zu suchen, zwei Monate lang,<br />
aber vergeblich. Zwei Jahre später hatte er nicht<br />
weniger als "1400 Pfund in die Ausrüstung mit dem<br />
jungen Blackhouse gesteckt, der dann von den<br />
wilden Chunchos ermordet wurde. Ledger gab<br />
sein Ziel nicht auf. Er machte allein, nur von seinem<br />
Indianerführer Manuel Incra Manai begleitet,<br />
einen Vorstoss an den Amazonas.<br />
Jahre waren seitdem verstrichen, als Ledger von<br />
seinem Landsmann um seine Mitwirkung bei dem<br />
Raub des Fieberbaumes gebeten wurde. Er sagte<br />
zu, ging aber nicht selbst in die Berge hinaus,<br />
das wäre aufgefallen. Er sandte vielmehr seinen<br />
Indianer mit dessen Söhnen in die verbotenen<br />
Wälder. Vier Jahre lang arbeiteten sie hier als<br />
Rindensammler. Viermal sahen sie dabei die Fieberbäume<br />
blühen, aber jedesmal zerstörte ein<br />
Aprilfrost die Blüte, und es gab keine Früchte,<br />
keine Samen. Sowie der Frost aber im fünften<br />
Jahr ausolieb, hatte Mr. Ledger pünktlich eine<br />
genügende Menge Samen von der wertvollsten<br />
und ertragreichsten Fieberbaumart, die es gibt. Sie<br />
war noch unbekannt,! und die Botaniker nannten<br />
Sie ihrem Entdecker zu Ehren Chinchona Ledgeriana.<br />
Um ganz sicher zu gehen, sandte Ledger seine<br />
ihm treu ergebenen Indianer noch einmal in die<br />
gefährlichen Bergwälder hinauf. Hier war man<br />
inzwischen ihrem Vorhaben auf die Spur gekommen.<br />
Der alte Indio starb unter den wütenden<br />
Misshandlungen des Corregidors von Coroico.
10<br />
Automobil-Revue —<br />
y&l><br />
Seine Söhne brachten die Nachricht an Ledger.<br />
Um die gleiche Zeit wurden die Samen Ledgers,<br />
die Blut gekostet hatten und Millionen wert waren,<br />
von seinem ahnungslosen" Bruder in London für<br />
einen lächerlich geringen Preis zur einen Hälfte<br />
an die englische, zur anderen an die holländische<br />
Regierung verkauft!<br />
Wer ist dieser Charles Ledger?<br />
So fragt man unwillkürlich. Wer war der Mann,<br />
der nur seine Leute zu schicken brauchte, wo<br />
andere sich lange Jahre hindurch selber abmühten,<br />
um schliesslich zu entdecken, dass sie die falschen<br />
Samen erobert hatten?<br />
Seiner Mutter durchgebrannter Sohn, sonst<br />
nichts, war Charles Ledger wie so viele andere<br />
Glücksjäger und Abenteurer eines Tages an der<br />
langen Westküste Südamerikas gelandet. Lange<br />
ge/iug hatte er auf die grosse Gelegenheit seines<br />
Lebens gewartet. Er hatte sich hierin und darin<br />
versucht, hatte geholfen, alte Regierungen' zu<br />
stürzen und neue in den Sattel zu heben, um<br />
nach kurzer Zeit auch diese wieder fallen zu<br />
sehen. Vielleicht begann dieses damals in Südamerika<br />
es nur in Südamerika. Wie aber, wenn es gelänge,<br />
sehr beliebte Spiel ihm, dem Engländer,<br />
bald langweilig zu werden. Charles Ledger war dieses einzigartige Monopol zu durchbre-<br />
chen? So kam Charles Ledger zu dem grössten<br />
ein Mann, der mit offenen Augen und Ohren Aßenteuer seines Lebens, noch grösser, noch<br />
durch die neue Welt wanderte. Nachdem er am<br />
Beispiel des Fieberbaumes das grosse Spiel um<br />
Hexenkünste<br />
den Reichtum ganzer Erdteile erst einmal mitgemacht<br />
hatte, ergriff es ihn wie eine Leidenschaft,<br />
er kam nicht los davon.<br />
Auf seinen Fahrten über die Anden hatte er<br />
schon lange die zahmen Herden der Alpakas und<br />
die noch zierlicheren, wilden Vikugnas gesehen.<br />
Er kannte ihre feine, fast unvergängliche Wunderwolle,<br />
warm im Winter, kühl im Sommer, mit dem<br />
unbeschreiblichen seidigen Glani;. Er wussteszwar<br />
noch nicht, dass Prinz Albert in persönlicher Audienz<br />
eine Abordnung der Weber von Bradford<br />
empfangen hatte, um ein Stück Stoff für die Königin<br />
Viktoria entgegenzunehmen, gewoben aus der<br />
Wolle jener beiden schneeweissen Alpakas, die im<br />
Park des Königsschlosses zu Windsor als Lieblinge<br />
Ihrer Majestät auf dem smaragdgrünen Rasen<br />
spielten und tollten. Aber er war dabei gewesen,<br />
als diese Tiere mit einem Dutzend anderer im<br />
Hafen von Arica im Auffrag Lord Derby's eingeschifft<br />
wurden.<br />
Alpakawolle, aus der damals die Modestoffe<br />
und die Fahnen- aller Länder gemacht wurden,<br />
stieg ständig im Preis. Alpakas und Vikugnas gab<br />
wilder, als es die Entführung des Fieberbaumes<br />
war.<br />
der Photog^rapliie<br />
Der Farbenfilm ist da! — Das Neueste vom Fernsehen — ^ ;<br />
Der lebende Magen wird photograpbiert<br />
» Der Farbenfilm ist da!<br />
Farbenfilm? — Wir haben so etwas gelegentlich<br />
im Kino gesehen, und es war ziemlich scheusslich:<br />
wir sahen «kolorierte» Filme, deren giftgrüne und<br />
grellrote Farbtöne an Hässlichkeit und völliger Unähnlichkeit<br />
mit den wirklichen Naturfarben kaum<br />
zu überbieten waren. Nun, das waren eben<br />
nur recht kümmerliche Vorstufen zum wirklichen,<br />
also nicht nachträglich «kolorierten» Farbenfilm,<br />
mit dem sich zahlreiche Wissenschaftler schon seit<br />
geraumer Zeit sehr eingehend beschäftigen. Diese<br />
Bemühungen haben jetzt zu recht erfreulichen Erfolgen<br />
geführt; es gibt neuerdings einen von der<br />
Agfa hergestellten farbigen Film (den sogenannten<br />
Agfacolor-Linsenrasterfilm), der für sehr viele<br />
Zwecke bereits eine durchaus befriedigende Lösung<br />
des so lange vergeblich umkämpften Problems<br />
des Farbenfilms bedeutet. Die Teilnehmer<br />
des Kongresses der Deutschen Naturforscher und<br />
Aerzte sahen in Hannover kürzlich zum ersten<br />
Male Farbenfilme, die mit diesem Material aufgenommen<br />
waren. Es wurden Aufnahmen von Rosengärten,<br />
bunten Volkstrachten usw. gezeigt, die<br />
durchaus «naturecht» wirkten und bewiesen, wie<br />
sehr die Kinofilme gewinnen werden, wenn die<br />
neuen Verfahren erst allgemein anwendbar sind.<br />
Ganz so weit ist es allerdings heute noch nicht;<br />
zwar ist das Problem des Farbenfilms nunmehr<br />
bereits in «publikumsreifer» Weise gelöst, aber<br />
noch bleibt die Aufgabe, das farbige Original<br />
ohne allzu grosse Kosten und in der gleichen Echtheit<br />
auf die Filmkopie oder den Papierabzug<br />
zu bringen. — Diese Dinge sind aber bereits<br />
energisch in Angriff genommen worden, und die<br />
ersten farbigen Filme werden wohl bald in unseren<br />
Kinos auftauchen. Mit einer der üblichen Kleinkameras<br />
(Leica, Contas usw.) kann man aber<br />
schon jetzt ganz ausgezeichnete farbige' Aufnahmen<br />
machen und mit den gebräuchlichen Amateurapparaten<br />
sogar farbige — und zwar sehr gute!<br />
— Filme herstellen; Für den Amateur ist also nunmehr<br />
das Problem des Farbenfilms'gelöst!<br />
Das Neueste vom Fernsehen.<br />
Eine besonders aktuelle und zukunftsreiche Aufgabe<br />
der modernen Photpgraphie besteht darin,<br />
gemeinsam mit den Technikern und Physikern die<br />
allge'meine Einführung der drahtlosen Bildübertragung,<br />
des «Fernsehens», möglich zu machen.<br />
Es ist ja bekannt, dass man für besondere, Zwecke<br />
Bilder, Dokumente, Steckbriefe usw. schon seit<br />
einiger Zeit auf diese Weise übertragen kann. Das<br />
interessiert aber die meisten von uns erheblich<br />
Wärme heilt!<br />
Bei Erkältungen ist<br />
daselektr. Heizkissen<br />
SOLIS ein bewährtes<br />
Mittel. Vier<br />
Wärmestuten! Hält<br />
jahrelang, ab Fr.21.-<br />
in Elektrizitäts- und<br />
Sanitätsgeschäften.<br />
weniger als das «drahtlose Fernkino», mit dessen<br />
Hilfe es möglich sein wird,, irgendein wichtiges<br />
Ereignis am Fernseh-Enpfänger zu Hause; mit-f<br />
erleben zu können. Kürzlich gingen durchfalle<br />
deutschen <strong>Zeitung</strong>en Berichte über die neuesten<br />
Fernseh-Versuche der Reichspost am Brocken, bei<br />
denen es gelang, einen von Berlin übertragenen,<br />
Film in recht guter Wiedergabe zu empfangen.; Es<br />
ist anzunehmen, dass wir 'schon in absehbarer Zeit<br />
einen im Preise erschwinglichen Fernseh-Empfqnger<br />
haben werden, wenn auch im Augenblick noch<br />
zahlreiche technische Schwierigkeiten überwunden<br />
werden müssen, ehe das «Fernkino für jeder- •<br />
mann» Wirkljchkeit wird. : , •,-,,.<br />
Ein sehr wesentlicher Fortschritt auf diesem Gebiete<br />
ist darin zu erblicken, dass es jetzt gelungen<br />
ist, die Zeitspanne zwischen dem Ablauf des<br />
photographisch aufzunehmenden Ereignisses [etwa<br />
einer politischen Kundgebung, einer sportlichen<br />
Veranstaltung usw.) und seiner Uebertragung = im<br />
«Fernkino» in geradezu erstaunlicher Weise -herabzudrücken.<br />
Diese Zeitspanne ist so kurz,.dass<br />
wir am zukünftigen Fernseh-Empfänger dem Abtauf<br />
des zu übertragenden Geschehnisses praktisch<br />
ohne Zeitverlust folgen werden. Das wird durch<br />
einen neuen Apparat ermöglicht, mit dessen Hilfe<br />
der zur Uebertragung verwandte Film in weniger<br />
als einer halben Minute nach der Aufnahme entwickelt,<br />
fixiert und drahtlos übertragen, werden<br />
kann. Die Uebertragung geschieht vom noch nassen<br />
Film, wobei gleichzeitig auf elektrischem Wege<br />
das Film-Negativ in ein Positiv — also fertig zur<br />
Vorführung am Empfänger — umgewandelt wird!<br />
Der lebende Magen wird photographiert!<br />
Ein besonderes Hexenkunststück der modernen<br />
Photographie wurde kürzlich auf medizinischem<br />
Gebiete erreicht. Bei den relativ häufigen Erkrankungen<br />
des Magens ist es für den Arzt naturgemäss<br />
ausserordentlich wichtig, den Ma^en von<br />
innen sehen und beobachten zu können. Schon<br />
seit einiger Zeit verwendet man zu diesem Zwecke<br />
sogenannte «Gastroskope».. Das sind lange Rohre/<br />
in denen sich optische Linsen befinden, mit denen<br />
man direkt vom Mund aus in den Magen hineinsehen<br />
kann. Neuerdings ist nun die Magenphotographie<br />
erfunden worden, bei der eine winzige<br />
Kamera in den Magen eingeführt und kleine Auf- ><br />
nahmen von der Magenschleimhaut gemacht werden.<br />
Zwei deutsche Forscher haben einen von<br />
aussen lenkbaren Magen-Photoapparat konstruiert,<br />
mit dem man nach Belieben jede gewünschte<br />
Stelle der Magenschleimhaut einstellen und auch<br />
um Ecken herum und in Buchten hinein photographieren.<br />
kann. Dieses Verfahren ist für Arzt<br />
und Patient ungemein wichtig, weil es ganz genaue .<br />
Abbildungen 'des Magens liefert, mit deren Hilfe<br />
eine frühzeitige Erkennung schwerer Magenkrankheiten,<br />
besonders des Krebses, möglich ist.- '';<br />
Belichtungszeit: Eine Millionstel-Sekunde! •<br />
In den letzten Jahren ist das Tempo der phototechnischen<br />
Entwicklung immer rascher geworden, *<br />
so rasch, dass der Photo-Amateur ihr nur mit grosse<br />
n Schwierigkeiten zu folgen vermag. Die Empfindlichkeit<br />
der handelsüblichen Filme konnte in erstaunlicher<br />
Weise gesteigert werden (sie ist heute<br />
rund zehnmal so gross wie im Jahre - #24!),-die .<br />
Dämmerstunde<br />
Traumgoldner Schein<br />
Durchwebet den Raum,<br />
Sanftes Verdämmern<br />
In dunkelnde Nacht.<br />
Leise und sacht<br />
Gedanken entschwinden,<br />
Süsses Versinken<br />
Ins ruhende Sein.<br />
Selige Träume,<br />
Des Herzens Erfüllung,<br />
Kurzes Erhaschen<br />
Zerrinnender Schäume!<br />
infrarot-empfindliche Platte reagiert auf Lichfeindrücke,<br />
die für unser Auge gar nicht vorhanden<br />
sind, Zeitlupe und Zeitraffer erobern der Photographie'Gebiete,<br />
die ihr vollständig verschlossen<br />
zu sein schienen. Es ist heute möglich geworden,<br />
mit Hilfe der beiden zuletzt erwähnten Verfahren<br />
die verstecktesten Geheimnisse der Natur aufzuspüren<br />
— es gibt einige wissenschaftliche Filme<br />
aus der letzten Zeit, die bei aller Sachlichkeit des<br />
Themas etwas geradezu Unheimliches an sich<br />
haben, weil sie uns Vorgänge in unserem Körper<br />
zeigen, bei denen wir bisher nie geglaubt hätten,<br />
sie jemals im Film sehen zu können. So wurden<br />
unlängst auf einem wissenschaftlichen Kongress<br />
Filme vorgeführt, die — am lebenden Objekt aufgenommen!—<br />
mit" aller Deutlichkeit die feinsten<br />
Lebenserscheihungen in den Zellen und Adern<br />
' des Körpers zeigten; ein anderer Film verschaffte<br />
dem erstaunten Beschauer Einblicke in die ungeheuer<br />
komplizierten Vorgänge, die sich bei der<br />
' allerersten Teilung und Entwicklung der befruchteten<br />
Ekelte'eines Wirbeltieres abspielen. Ein dritter,<br />
besonders unheimlicher Film schliesslich führte die<br />
Entwicklung und das Verhalten von bösartigen<br />
(Krebs!) Zellen im lebenden Körper vor. Es ist<br />
heute tatsächlich So, dass der modernsten Photographie<br />
kaum ein Gebiet triehr verschlossen Ist; mit<br />
Mikrofilm, Zeitraffer usw. entschleiert sie das Geheimnis<br />
irgendeines «unsichtbaren» Bakteriums,<br />
während sie auf der anderen Seite neue Sterne<br />
in unbekannten Tiefen des Weltalls auffindet. (Die<br />
meisten grossen astronomischen Entdeckungen der<br />
letzten Zeit sind mit Hilfe der photographischen<br />
Platte gelungen!)<br />
Die Photographie^ hat das erreicht, wonach wir<br />
Menschen vergeblich gestrebt haben und streben<br />
werden: sie hat über die Zeit gesiegt! Es ist ganz<br />
gleichgültig, ob irgendein Vorgang sehr rasch<br />
oder sehr langsam abläuft — die Photographie<br />
mächt ihn sichtbar. Ihr imponiert weder das für<br />
unser Auge unsichtbar langsam verlaufende Wachsen<br />
einer Pflanze -^ das macht sie mit dem «Zeitraffer»<br />
sichtbar — noch die Geschwindigkeit des<br />
Blitzes, den man ja schon mit einem ganz gewöhnlichen<br />
Apparat aufnehmen kann. Die «Rekordleistung»<br />
einer souveränen Beherrschung der Photographie<br />
über noch so rasch ablaufende Vorgänge<br />
ist kürzlich bei wissenschaftlichen Aufnahmen physikalischer<br />
Erscheinungen aufgestellt worden: man<br />
kam dabei auf eine Belichtungszeit von einer<br />
Millionstel-Sekunde! Ist es bei einer solchen Leistung<br />
nicht wirklich angebracht, von «Hexenkünsten»<br />
der Photographie zu sprechen?<br />
Dr. H. Schäfer.<br />
»er Klub<br />
der Kavaliere<br />
In Paris herrscht nach dem Bericht französischer<br />
<strong>Zeitung</strong>en eine lebhafte Meinungsverschiedenheit<br />
über das— nicht gerade lebenswichtige<br />
— "Problem, ob ein vor einigen Monaten<br />
in Detroit gegründeter «Klub der Kavaliere »<br />
in der französischen'Hauptstadt sein Gegenstück<br />
finden solle oder nicht. Der amerikanische<br />
Klub ist eine Vereinigung junger Leute,<br />
die über gesellschaftliche Talente verfügen und<br />
sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen,<br />
dass sie Damen, deren Gatten oder Brüder<br />
durch Berufstätigkeit an der Erfüllung ihrer<br />
Kavalierspflichxen verhindert sind, ins Theater,<br />
ins Kino, in ein Restaurant oder auf einen<br />
Ball begleiten. Von diesen jungen Leuten wird<br />
elegantes Auftreten, Gewandtheit in der Kon-<br />
.versation, vollendete Beherrschung vornehmer<br />
Manieren verlangt. Der Klub hat seinen genauen<br />
Tarif: die niedrigste Taxe wird für Kavaliersdienste<br />
in der Zeit vor Mitternacht bezahlt.<br />
Die Stunden bis drei Uhr früh sind<br />
Idett Bing.<br />
•schon beträchtlich teurer. Die Damen aber, die<br />
so unverbesserliche Nachtschwärmerinnen sind,<br />
dass sie bis sieben Uhr früh eines Kavaliers<br />
bedürfen, der gute Miene zum bösen Spiel<br />
macht, auch;das leiseste Gähnen galant unterdrückt<br />
und beständig versichert, dass die Gnädigste<br />
entzückend sei und er sich glänzend<br />
unterhalte, müssen für diese hohen Ansprüche<br />
auch eine ganz besonders hohe Gebühr bezahlen.<br />
Wobei es sich von selbst versteht, dass<br />
nicht die Damen, sondern ihre Gatten, Väter<br />
oder Brüder die Zeche bezahlen müssen. Der<br />
Begriff « Zeche » ist übrigens ganz wörtlich zu<br />
nehmen. Besucht eine Dame mit einem ihr vom<br />
Detroiter Klub der Kavaliere zur Verfügung<br />
gestellten Begleiter ein Restaurant, Theater,<br />
Kino oder ein sonstiges Vergnügungslokal, so<br />
trägt sie die Kosten für beide. Sie ersetzt ihrem<br />
Ritter seine Auslagen für die Mahlzeit, für<br />
Eintrittskarten, Garderobe, ja sogar für die<br />
Blumen, die er ihr artig überreicht.<br />
Die Wochenend-Begleiter.<br />
Mit allen diesen Eigenheiten des amerikanischen<br />
Klubs könnte man sich auch in Paris<br />
befreunden. Was aber den Widerspruch französischer<br />
<strong>Zeitung</strong>en gegen die Gründung eines<br />
« Klubs der Kavaliere » nach Detroiter Muster<br />
hervorgerufen hat, sind Erfahrungen, die man<br />
in Detroit mit den sogenannten Weekend-Kavalieren<br />
gesammelt hat. Der amerikanische<br />
Klub stellt nämlich den geehrten Damen —<br />
selbstverständlich gegen eine entsprechend<br />
hohe Gebühr— auch für die Zeit von' Freitagabend<br />
bis Sonntagabend Begleiter zur Verfügung,<br />
mit denen sie das Weekend'verbringen<br />
können. Dabei ereigneten sich nun einige Unzukömmlichkeiten,<br />
programmwidrige Liebesaffären,<br />
Gefühlskomplikationen, die in den<br />
Statuten des Klubs nicht vorgesehen waren.<br />
Da es in Detroit kürzlich zu lebhaften Konflikten<br />
zwischen einigen Gatten, Vätern, Brüdern<br />
der betreffenden Damen und der Klubleitung<br />
kam, wünscht man in Paris ähnliche<br />
Erfahrungen zu vermeiden und lehnt lieber von<br />
vornherein eine derartige Klubgründung ab.<br />
Der Mann kocht,<br />
die Frau schiesst Goals<br />
Die hübsche, schlanke Blondine Maria Lutz,<br />
die beim Wiener Damenfussballklub «Tempo»<br />
auf dem Posten eines Mittelhalfs spielt, soll<br />
zugunsten des Sports ihre Hauswirtschaft und<br />
ihr Kind vernachlässigt haben. Der Gatte der<br />
Fussballerin, Karl Lutz, führt in der Scheidungsklage<br />
aus, dass Frau Marie ihre gesamte<br />
Zeit dem Fussballsport widme. Die Folge ist,<br />
dass der Gatte für sich und seinen zehnjährigen<br />
Knaben kochen und die Wirtschaft führen<br />
muss, während die Frau die Zeit im Kreise der<br />
Fussballerinnen verbringt. Auch die Erziehung<br />
des Kindes habe unter diesen Verhältnissen<br />
arg gelitten. Die Fussballerin wendet ein, es<br />
sei unrichtig, dass sie die Hauswirtschaft zugunsten<br />
des Sports vernachlässige. Als Prozesszeuginnen<br />
Sind unter anderen die Vereinsobmännin<br />
der Fussballerinnen und die Kapitänin<br />
geführt.<br />
Ans IS Cents wird ein Vermögen<br />
Seifsam und romantisch sind Markenschicksale.<br />
Ich hielt Markensammeln für eine sehr monotone<br />
Beschäftigung: Lupe nehmen, einpicken, zu Sammlern<br />
laufen, Marken kaufen, Lupe nehmen und<br />
wieder ins Album picken...<br />
Und nun hat man mir Schicksale berühmter<br />
Marken erzählt. Romanhafte Schicksale, beeinflusst<br />
von der grossen Weltgeschichte und kleinen<br />
politischen Wirren. Auch humorvoll sind die Geschichten<br />
mancher Marken. Zum Beispiel die Geschichte<br />
einer Marke der Philippinen, die im, Jahre<br />
1932 herauskam. Schöne Landschäftsbilder, dazu<br />
bestimmt, den Stolz der Philippinen auf ihre Heimat<br />
zu heben, sollten auf den Marken aufscheinen.<br />
Die Naturschönheiten der Philippinen hatten<br />
ouf den Marken sichtbar zu werden. Eine Achtzehncentsmarke<br />
erschien: die Pagsanjanfälle, berühmte,<br />
schöne Wasserfälle der Philippinnen, sollten<br />
sie. zieren. In Wirklichkeit zeigte die Marke<br />
irgendeinen amerikanischen Wasserfall. Der ausführende<br />
Künstler scheint die Vorlage verloren und<br />
irgendeine Wasserfallphotographie zum Nachzeichnen<br />
verwendet zu haben. Nach Bekanntwerden<br />
des Irrtums wurde die ganze Serie eingezogen.<br />
Aber die Philatelisten suchen fieberhaft nach<br />
Marken mit diesem Irrtum...
— Automobil-Revue 11<br />
Geschichten, die das Leben schrieb (Fortsetzung):<br />
Juanlta - die Hexe<br />
Tatsachenbericht von Christian Windecke<br />
In südlichen Ländern, sind abergläubische<br />
Vorstellungen im Volke, die an das finsterste<br />
Mittelalter erinnern, auch heute noch nichts<br />
Seltenes. Besonders in Italien und Spanien<br />
spielt der Glaube an den « bösen Blick » eine<br />
oftmals unheilvolle Rolle. Im Jahre 1932 verbreitete<br />
sich in Südspanien das Gerücht von<br />
einer jungen « Hexe », die über die verhängnisvolle<br />
Gabe des bösen Blickes verfügen<br />
sollte und den Menschen, mit denen sie in<br />
nähere Berührung komme, Unglück bringe.<br />
Diese böse Hexe war nun aber kein altes,<br />
buckliges Weib, wie man wohl vermuten<br />
könnte, sondern ein blutjunges, bildschönes Zigeunermädchen,<br />
dessen glutvolle dunkle Augen<br />
jene verderbliche Zaubermacht besitzen sollten.<br />
Man nannte sie Juanita, und das war<br />
auch alles, was man über sie wusste. Ihr Familienname<br />
war ebenso unbekannt wie ihre<br />
Herkunft. Niemand kannte ihre Eltern. Eines<br />
frühen Morgens hatte vor der Tür eines armen<br />
Bauern in der Nähe von Gibraltar, in schmutzige<br />
Lumpen eingehüllt, ein kleines Kind gelegen,<br />
das jämmerlich weinte und mit den Beinen<br />
strampelte. Hier fand es die Frau des<br />
Bauern, die es mitleidig zu sich nahm und aufzog.<br />
Der kleine Findling wurde Juanita genannt.<br />
Das Zigeunermädchen wuchs heran und<br />
verrichtete willig und bescheiden die Dienste<br />
einer Magd in dem ärmlichen Haushalt. Je<br />
älter sie wurde, desto eindrucksvoller entfaltete<br />
sich ihre Schönheit. Von allen Mädchen<br />
im Dorfe war Juanita unbestreitbar das<br />
schönste. Ihr Wuchs war von vollendetem<br />
Ebenmass, ihre dunklen Augen leuchteten glutvoll<br />
und ihr dichtes, pechschwarzes Haar fiel<br />
ihr in schweren Locken über den Nacken.<br />
Ihr Gang war stolz, und wenn sie mit dem<br />
Wasserkrug auf dem Kopfe vom Brunnen kam,<br />
glich sie in Haltung und Anmut einer Königin.<br />
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Mann lachte über das Gerücht, dass sie eine<br />
Hexe sein sollte und erklärte dem verschüchterten<br />
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starb unter seltsamen Umständen. Sofort<br />
suchte man die Schuld an dem Tode des Kindes<br />
dem « bösen Blick » der jungen Zigeunerin<br />
zuzuschreiben und erwartete, dass der Vater<br />
die Hexe davonjagen werde. Allein der Gutsbesitzer<br />
dachte nicht daran, da er wusste, dass<br />
Juanita keine Schuld treffe. Juanita schien<br />
gerettet. Doch das Schicksal hatte es anders<br />
bestimmt.<br />
Auf dem Gutshof arbeitete nämlich ein<br />
Knecht, der dem Zauber der Schönheit des<br />
jungen Zigeunermädchens erlegen war und sie<br />
mit seinen Liebesanträgen verfolgte. Obgleich<br />
W. Häusler - Zepf, Ölten er bald merkte, dass seine Bemühungen erfolglos<br />
blieben, Hess er doch nicht von ihr ab und<br />
suchte sich ihr, wo er nur konnte, zu nähern.<br />
Als er nun eines Abends den Versuch machte,<br />
sie mit Gewalt zu umarmen, versetzte Juanita<br />
ihm einen Schlag ins Gesicht, so dass er<br />
zurücktaumelte. Der Knecht wusste jetzt, woran<br />
er war und hatte hinfort nur einen Gedanken,<br />
sich an Juanita zu rächen. Da ihm bekannt<br />
war, dass die junge Zigeunerin in dem Rufe<br />
stand, eine Hexe zu sein, beschloss er, sich<br />
diesen Umstand zunutze zu machen.<br />
Eines Nachts weckte Juanita Lärm und Ge-<br />
und diskret erfolgt der<br />
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schrei aus dem Schlaf. Der Raum, in dem sie<br />
mit den Mägden zusammenschlief, war von<br />
Feuerschein taghell erleuchtet. Der Stall, in<br />
dem das Vieh stand, brannte lichterloh. Während<br />
die Mägde hinauseilten, blieb Juanita<br />
zurück und schnürte in wahnsinniger Hast ihr<br />
Bündel. Dann lief sie, von niemand bemerkt,<br />
hinaus in die Nacht und rannte davon. Die<br />
Angst, man werde sie der Brandstiftung besichtigen,<br />
trieb sie fort. Ihre Flucht lenkte natürlich<br />
sofort den Verdacht auf sie und bestärkte<br />
auch die Polizei in ihrem Argwohn,<br />
sie habe den Stall in Brand gesteckt. Gegen<br />
das flüchtige Zigeunermädchen wurde ein<br />
Steckbrief erlassen und die Polizeiorgane angewiesen,<br />
nach ihr zu fahnden.<br />
Wieder irrte Juanita in der Sonnenglut auf<br />
den Landstrassen umher, wo sie an einem<br />
Haus vorüber kam, um Nahrung und einen<br />
Trunk bittend. Die Nacht brachte sie im Freien<br />
zu, unter dem glitzernden Sternenmantel der<br />
Nacht. Nach einigen Wochen gelangte sie auf<br />
ihrer Wanderung in die Nähe von Sevilla. Die<br />
Sonne brannte unbarmherzig um die Mittagszeit<br />
und die einsame Wanderin drohte vor<br />
Augen, deren Feuer niemand zu widerstehen dende Funke, um die drohende Entladung herbeizuführen.<br />
vermochte und die jeden unfehlbar in ihren<br />
Diese kam, als wider Erwarten<br />
Bann schlugen, auf den sie sich richteten. die alte Grossmutter plötzlich starb. Sei es<br />
Aber ihre Schönheit, die sie über alle anderen nun aus Bosheit, sei es aus Dummheit, der<br />
hinaushob, sollte ihr zum Verhängnis werden.<br />
Juanita hatte keine Freundin im Dorfe, denn<br />
Bauer beschuldigte Juanita, seine alte Mutter<br />
durch ihren « bösen Blick » ins Grab gebracht<br />
jedes Mädchen sah mit Neid, wie ihr die Bur- zu haben. Nicht genug damit, packte er unter<br />
sehen voll Bewunderung nachblickten und dem Beifall der ganzen Familie das schluchzende<br />
hasste sie insgeheim, weil sie so schön war.<br />
Mädchen am Arm und warf es zur Tür<br />
Juanita jedoch blieb unnahbar und lächelte hinaus mit der Drohung, sie solle sich nicht<br />
nur kühl, wenn ein besonders zudringlicher wieder blicken lassen. Im Dorfe aber verbrei-<br />
Bursche ihr seine Verliebtheit deutlicher zu tete sich das Gerücht, Juanita sei eine Hexe<br />
Durst und Erschöpfung<br />
zeigen suchte. Zu ihrem Unglück hatte der und habe durch den Zauber ihrer Augen den<br />
Bauer, der sie bei sich aufgenommen hatte, Tod der alten Frau verschuldet. Vergeblich<br />
eine Tochter,. die in einen der Bauernsöhne pochte das Mädchen an die Türen der übrigen<br />
verliebt war. Dieser jedoch wollte nichts von Dorfbewohner. Niemand wollte sie bei sich<br />
ihr wissen, sondern war dem Zauber der dunklen<br />
aufnehmen, denn jeder hatte Angst vor ihr<br />
Augen Juanitas verfallen. Eines Abends und befürchtete, von dem gleichen Schicksal<br />
passte er eine günstige Gelegenheit ab und betroffen zu werden wie die alte Frau. Nachdem<br />
man ihr überall die Tür gewiesen hatte,<br />
näherte sich Juanita, als sie gerade ausserhalb<br />
des Hauses beschäftigt war. Mit leidenschaftlichen<br />
Worten gestand er ihr seine Liebe und ihren Habseligkeiten auf dem Rücken, das<br />
verliess Juanita, ein armseliges Bündel mit<br />
versuchte das schöne Mädchen zu umarmen.<br />
Juanita sties ihn jedoch zurück und lief davon.<br />
Diesen dramatischen Auftritt hatte zufällig<br />
die alte Mutter des Bauern beobachtet<br />
und nichts Angelegentlicheres zu tun, als ihre<br />
Beobachtung ihrem Sohne mitzuteilen, wobei<br />
sie log, Juanita habe sich von dem Burschen<br />
küssen und umarmen lassen. Ihre Enkelin, die<br />
ebenfalls davon erfuhr, schenkte den .Worten<br />
ihrer Grossmutter ebenfalls Glauben und verzehrte<br />
sich vor Hass und Neid auf ihre vermeintlich<br />
glückliche Rivalin. Auch dem<br />
Copyright by tha Author<br />
Dorf, das sie einstmals gastlich aufgenommen<br />
hatte und jetzt als gefährliche Hexe verstiess.<br />
Sie wanderte auf der staubigen Landstrasse<br />
bis zum nächsten Dorf, in der Hoffnung, hier<br />
eine Zuflucht zu finden. Doch sie sollte grausam<br />
enttäuscht werden, denn kaum hatte man<br />
sie hier erblickt, als sich die Dorf Jugend zusammenrottete<br />
und sie mit Steinen bewarf, so<br />
dass sie das Weite suchen musste. Hatte sie<br />
schlieslich in einer Ortschaft bei mitleidigen<br />
Leuten Aufnahme gefunden, so fand diese<br />
Gastfreundschaft doch schon bald ein rauhes<br />
Bauern war der berichtete Vorfall nichts we- Ende, sobald auch hierher das Gerücht von<br />
niger als angenehm, hätte er doch den Burschen,<br />
ihrem « bösen Blick » gedrangen war. Dieses<br />
der Juanita nachstellte, nur zu gern als folgte ihr wie ein Schatten, wohin sie auch<br />
seinen Schwiegersohn gesehen. Alle diese kam. Die erregten Dorfbewohner rotteten sich<br />
Umstände trafen zusammen, um eine Juanita<br />
feindliche und gehässige Stimmung heraufzu-<br />
zusammen und der Gemeindevorsteher wusste<br />
nichts Besseres zu tun, als ihr zu raten, sich<br />
beschwören, und es'fehlte nur noch der, zün-"''Schleunigst aus dem Staube zu machen, da er<br />
'S sonst für ihre Sicherheit nicht einstehen könne.<br />
e So zog Juanita als Verfemte von Ort zu Ort,<br />
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•'" unstet und flüchtig, begleitet von dem verhäng-<br />
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nisvollen Schatten ihres Makels, des « bösen<br />
' Blickes ». Auf ihrer Wanderung gelangte sie<br />
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zusammenzubrechen.<br />
Müde und zerschlagen und an ihrem Dasein<br />
verzweifelnd, hockte sie sich an den Strassenrand<br />
hin, um ein wenig auszuruhen. Da kam<br />
ein mächtiges Auto angebraust, das zu ihrem<br />
Schrecken dicht neben ihr anhielt. Am Steuer<br />
sass ein elegant gekleideter Herr, der, sobald<br />
er das schöne Mädchen erblickte, ausstieg und<br />
auf sie zuschritt. Juanita wollte weglaufen,<br />
doch irgend etwas hielt sie zurück und sie<br />
blieb sitzen. Und als der feine Herr sie, freundlich<br />
lächelnd, einlud, ihn zu begleiten, bestieg<br />
das arme Zigeunermädchen nach kurzem Zaudern<br />
das Auto und fuhr mit dem unbekannten<br />
Manne davon. Alles das erschien ihr wie ein<br />
schöner Traum, und immer wieder blickte sie<br />
ihren Retter an, als könnte sie nicht glauben,<br />
dass das alles Wirklichkeit sei und nicht ein<br />
flüchtiges Trugbild ihrer Phantasie. Aber es<br />
war Wirklichkeit, und der Retter in der Not<br />
war ein reicher, junger spanischer Adeliger,<br />
Fernandez Gonsalez y Balba. Juanita sehen<br />
und sich in das schöne Mädchen verlieben, war<br />
für ihn eins. Er bewohnte dicht bei Sevilla<br />
eine einsam in einem grossen Garten gelegene<br />
Villa, wohin er seinen kostbaren Fund brachte.<br />
Nachdem er die Ausgehungerte mit Speise<br />
und Trank gestärkt hatte, bat er sie, ihm von<br />
ihr zu erzählen. Und Juanita erzählte ihm vertrauensvoll<br />
von ihrem armseligen. Leben und<br />
ihrem traurigen Schicksal, dass die Menschen<br />
sie des bösen Blickes bezichtigten, vor ihr als<br />
einer Hexe das Kreuz schlagen und dass sie<br />
von dem Gutshofe geflohen sei, um nicht wegen<br />
des Brandes, an dem sie schuldlos sei, gesteinigt<br />
zu werden. Fernandez hatte bereits in<br />
der <strong>Zeitung</strong> gelesen, dass sie von der Polizei<br />
wegen Verdachts der Brandstiftung gesucht<br />
wurde und tat daher alles, um ihren Aufenthalt<br />
geheim zu halten. Er kaufte ihr schöne Kleider<br />
und schenkte ihr Schmucksachen, so dass<br />
niemand in der vornehm gekleideten jungen<br />
Dame das ärmliche Bettelkind von früher wiedererkannt<br />
hätte. Juanitas Dankbarkeit für<br />
alles, was er für sie tat, verwandelte sich bald<br />
in tiefe Zuneigung. Und eines Abends widerstand<br />
sie nicht länger seinen leidenschaftlichen<br />
Bitten und wurde seine Geliebte. Und beide<br />
waren glücklich im Gefühl ihrer gegenseitigen<br />
Liebe.<br />
Irgendein unglücklicher Zufall wollte es<br />
aber, dass Juanitas Aufenthalt in der Villa des<br />
Fernandez bekannt wurde. Die schlimmen Folgen<br />
dieser Entdeckung Hessen nicht lange auf<br />
sich warten. Leute aus dem Volk rotteten sich<br />
vor der Villa zusammen und verlangten lärmend<br />
die Auslieferung der Hexe. Man suchte<br />
sogar mit Gewalt in das Haus einzudringen,<br />
um sie zu holen und zu steinigen. Von ihrer<br />
Anwesenheit in der Villa hatte aber auch die<br />
Polizei Kenntnis erhalten, die alsbald an Ort<br />
und Stelle erschien und, trotz des heftigen<br />
Einspruches von Fernandez, Juanita verhaftete,<br />
um sie in das Gerichtsgefängnis einzuliefern.<br />
Fernandez war untröstlich über den Verlust<br />
des geliebten Mädchens. Da er von ihrer Unschuld<br />
an dem Brande fest überzeugt war, beschloss<br />
er, nichts unversucht zu lassen, um ihre<br />
Freilassung zu erreichen. Er beauftragte daher<br />
einen Detektiv mit den Nachforschungen nach<br />
dem Brandstifter. Nach mühevollen und langwierigen<br />
Beobachtungen gelang es dem Detektiv,<br />
herauszubekommen, dass niemand anders<br />
als der von Juanita abgewiesene Knecht den<br />
Viehstall aus Rache angezündet hatte, konnte<br />
er doch mit Sicherheit darauf rechnen, dass<br />
der Verdacht sofort auf die Hexe fallen werde.<br />
Juanita wurde daraufhin freigelassen, nachdem<br />
sich ihre Unschuld klar herausgestellt<br />
hatte und kehrte zu ihrem Geliebten zurück,<br />
während, der Knecht verhaftet und zu einer<br />
längeren Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Fernandez,<br />
der erkannt hatte, dass Juanita nicht<br />
nur einen schönen Körper, sondern auch ein<br />
gutes Herz besass und eine treue und zuverlässige<br />
Hausbesorgerin war, entschloss sich,<br />
allen Widerständen seiner Verwandten zum<br />
Trotz, die schöne Hexe zu heiraten. Und so geschah<br />
es, dass Juanita, das arme, verfemte<br />
Zigeunermädchen, die glückliche Frau eines<br />
spanischen Adeligen wurde.
12 AutomoMl-Bevue —<br />
Hftetfeelen<br />
t, nun ruftet ftc$ Zlatuv 3um Sterben!<br />
tt>te bie Reibet ringsum ftdj entfärben,<br />
unb fdjon JTebel fdjleidjen grau burcfj's<br />
Stille voavb es in bes VOalbes fallen,<br />
tinb bie fallen, weifen Blätter fallen<br />
taumelnb von öen Zäunten obne Safjl><br />
33tatterfaII! IDofjt fernten tmr bein ttTafjnen,<br />
unb erfdjauernb fpüren wir ein 2lf?nen<br />
»on bes dg'ncn Seins t) ergänglicfc.f eit;<br />
leife raunt öte 2ttterfeelenflage:<br />
„Jltenfdj, ge3ab.lt finb ja audj beine Za^e,<br />
Sifi bu bodj ein fterblidj Kinb ber<br />
Ttxm, fo laft uns 3U ben (Sräbetn geb.en f<br />
tinfre leiste #rtcbensftatt 3U fefjen<br />
tinb i>cn ©ri, «>o unfre JTtcbßn ruij'n;<br />
tb.rer gilt es b.eute 3U gebenfett,<br />
ib.nen wollen tmr noefr. £iebe fdjenfett,<br />
©räber fdjmücfen, iljre £rub,'n.<br />
Gewiss war es nur eine Einbildung<br />
von ihm... Aber wenn man solche Worte<br />
hört, tief im Erdinnern versenkt, in der feuchten<br />
Dunkelheit und noch dazu das Eisen gegen den<br />
Stein reiben hört — dann vergisst man wohl, was<br />
Einbildung ist... Dort war alles Blendwerk...<br />
mein lieber Signor; wir Menschen, wir sind ja<br />
ganz kleine Wesen, während dieser Berg, der<br />
doch bis zum Himmel hinansteigt!... Der Berg,<br />
dessen Körper wir durchbohrt haben,- man muss es<br />
gel JF*,\xxMLil£.on.<br />
an der neuen Rheintalstrasse<br />
gesehen haben, um es ganz zu verstehen I... Man<br />
muss den schwarzen Schlund gesehen haben, den<br />
wir durchbohrt haben, wir, kleine Menschenkinder...<br />
Wir stiegen dort hinein am frühen Morgen,<br />
bei Sonnenaufgang; die Sonne sandte uns<br />
einen traurigen Blick nach, weil Wir sie verliessen,<br />
um in den Schoss der Erde hinunterzusteigen...<br />
Man muss unsere Maschinen gesehen haben und<br />
den düstern Anblick des Berges... Man muss das<br />
dumpfe Getöse vernommen naben, das aus dem<br />
Innern wiederhallte! Welche Explosionen! Es klang<br />
wie das Lachen eines Wahnsinnigen.<br />
Er betrachtete seine Hände, schob seine Medaille<br />
auf seiner blauen Jacke zurecht und stiess<br />
einen tiefen Seufzer aus.<br />
Ja, der Mensch versteht zu arbeiten, setzte er<br />
mit sichtlichem Stolze fort. Oh! Signor, wenn er<br />
nur arbeiten will, dann erst wird dieses kleine Geschöpf<br />
eine unüberwindliche Macht! Und glauben<br />
Sie mir, Signor, am Ende wird der Mensch fähig<br />
sein, alles zu vollbringen — alles, was er nur<br />
wird wollen!... Ganz am Anfang wollte mein Vater<br />
nicht daran glauben: «Den Berg durchbohren,<br />
von einem Lande zum andern, das ist gegen das<br />
Gesetz Gottes, der die Erde geteilt hat durch Gebirgsmauern...<br />
Ihr werdet schon sehen, die Madonna<br />
wird nicht mit Euch sein.. .> Er hat sich<br />
§eirrt, der Alte; die Madonna war mit allen denen,<br />
ie sie liebten. Späterhin dachte mein Vater ebenso,<br />
weil er sich mächtiger fühlte als der Berg.<br />
— Aber es gab eine Zeit, wo er an den Feiertagen<br />
vor einer Flasche Wein am Tische sitzend<br />
zu sagen pflegte, indem er auf den Berg hinzeigte:<br />
«Kinder Gottes» — er liebte es, uns so zu<br />
nennen, denn er war gut und gläubig — «Kinder<br />
Gottes, man darf nicht so gegen'die Erde kämpfen;<br />
sie wird sich rächen für ihre Wunden, die wir<br />
ihr gemacht! Nehmt Euch in achtl Wir werden den<br />
Berg durchbohren bis tief ins Herz hinein, und<br />
wenn wir da angelangt sein werden, wird er uns<br />
verruchten, er wird auf uns Feuer speien ..., denn<br />
der Schoss der Erde ist ein Feuerherd... Wir<br />
wussten es, alle ... die Erde bearbeiten ..., das ist<br />
stürzte, leuchtete uns das rote Licht einer Fackel<br />
entgegen, und wir sahen ein schwarzes Gesicht,<br />
mit Schweiss bedeckt, auf dem die Freudentränen<br />
runterflossen und dann noch Gesichter und noch<br />
Fackeln ... Jubelschreie erschollen ... Ach! Ich versichere<br />
Sie, dass das der schönste Tag meines Lebens<br />
war... Wenn ich mich daran erinnere,<br />
fühle ich, dass ich nicht umsonst gelebt habe...<br />
Diese Arbeit, das war mein eigenstes Werk... ein<br />
heiliges Werk, Signor! Ich schwöre es Ihnen!...<br />
ja sehr gut... ihrer Fruchtbarkeit verhelfen ... das Und als wir aus dem Tunnel traten, am hellichten<br />
ist uns ja angeordnet... aber was tun wir, wirTage, der Sonne zu, hat so mancher von vns sich<br />
verstümmeln sie... Ihr seht doch, je tiefer wir in auf die Erde geworfen und hat sie geküsst unter<br />
sie eindringen, desto heisser wird die Luft, und es Tränen... Das war herrlich! Ja, wir haben den<br />
wird uns immer schwerer zu atmen .. .><br />
besiegten Berg umarmt, wir haben die Erde geküsst<br />
... Von diesem Tage an wurde die Erde für<br />
Der Mann lachte leise vor sich hin und zupfte<br />
mit beiden Händen an seinem Schnurrbarte. mich ein geliebtes Wesen, und ich habe sie zu<br />
— Mein Vater war ja nicht der einzige, der so verstehen gelernt, Signor, und ich habe sie angefangen<br />
zu lieben, wie man ein weibliches Wesen<br />
dachte. Und wirklich, je mehr wir in den Tunnel<br />
eindrangen, je mehr Hitze verspürten wir dort. So liebt...<br />
manche der Männer erkrankten und starben auch. — Selbstverständlich bin ich sofort zu meinem<br />
Die heissen Quellen flössen immer reichlicher, die Vater gegangen, auf sein Grab sicherlich! Ob-<br />
ich weiss, dass die Toten nicht mehr Felsenblöcke zerbröckelten und stürzten ein, undwohl hören<br />
zwei meiner Kameraden aus Lugano wurden können ... bin ich doch hingegangen. Man muss<br />
wahnsinnig... Nachts, in den Kasernen, gab esdie Wünsche derer ehren, die für uns gearbeitet<br />
viele, die im Fieber redeten; stöhnend sprangen haben und die eben so viel gelitten, wie wir, nicht<br />
sie aus den Betten in furchtbarer Angst.<br />
wahr? Da bin ich hingegangen auf sein Grab...<br />
«Habe ich denn nicht recht?» rief mein Vater, Und ich stampfte mit meinem Fusse auf die Erde<br />
die Augen voll Entsetzen und immer heftiger hustend.<br />
«Habe ich denn nicht recht?! Die Erde ist die folgenden Worte:<br />
und sprach genau seinem letzten Wunsche gemäss,<br />
unbesiegbar!» — Eines Tages wurde er bettlägerig — Vater... es ist vollbracht! Die Menschen<br />
und stand auch nicht mehr auf. Er war sehr kräftig,<br />
mein alter Vater; er kämpfte mit dem Tode Vater!...<br />
(Uebersetzt von R.B.)<br />
sind die Siegerl... Es ist vollbrachtI... mein<br />
ganze drei Wochen, schweigend, hartnäckig, ohne<br />
eine einzige Klage, wie ein Mensch, der seinen<br />
eigenen Wert kennt.<br />
«Meine Lebensaufgabe ist zu Ende, Paolo,»<br />
sagte er mir eines Abend. «Schone dich und kehre<br />
heim 5 ,», und dass dich die Madonna beschütze!» Kommende Ereignisse |<br />
Dann verstummte er, ausser Atem und blieb lange<br />
Zeit mit geschlossenen Augen liegen... Plötzlich<br />
erhob er sich, warf einen Blick auf die umliegenden<br />
Berge, streckte sich mit einer solchen Kraft,<br />
Kursaal.<br />
Badant 8.Nov.: Oratoiienanfführting des Gemischten Chors im<br />
Basel: 3. Nov.: Konzert des PTO Arte Quartetts (H. HuberaaaO.<br />
dass die Sehnen krachten... Er fasste meine 8. NOT.: Waldlauf in der Hard.<br />
Hand, zog mich an sich und sprach folgende Bern: 31- Okt.: KOnsUerfest im Kasino.<br />
Worte... Das ist die heilige Wahrheit, Signor: 31. Okt. und I.NOT.: Aufführungen der Tanzgruppe Trudi<br />
Schoop (Stadttheater).<br />
«Weisst du, Paolo, mein Sohn,» sagte er, «ich 7. NOT.: Franz. Aufführungen der Karsentr-Theatertruppe.<br />
fange auch daran zu glauben an, dass das Ziel Fribenrg: 8. NOT.: ler concert d'abonnement: M. Blanchet,<br />
erreicht wird; wir werden uns treffen, wir und die<br />
andern, die von der anderen Seite herkommen,<br />
wir werden einander finden ... Du glaubst ja auch<br />
daran, nicht wahr?» Ich glaube ja/ fest daran. «So<br />
ist's recht, mein Sohn. Das muss man. Man muss<br />
handeln im Glauben an den glücklichen Ausgang<br />
und an Gott, der durch die Fürbitte der Madonna<br />
allen guten Taten hilft... Ich bitte dich, mein Sohn,<br />
wenn der Tag kommen wird, wo man zusammentrifft<br />
... komme auf mein Grab und sprich folgende<br />
Worte: «Vater... es ist vollbracht!» Damit<br />
ich es weiss!...»<br />
— Das war so schön! mein lieber Signor...<br />
und ich habe es ihm heilig versprochen ... Er starb<br />
fünf Tage später, und zwei Tage vor seinem Tode<br />
bat er uns, ihn zu begraben am selben Orte im<br />
Tunnel, wo er gearbeitet hatte .. ich glaube aber,<br />
dass er damals schon im Fieber geredet hatte...<br />
(bei Kaiserstuhl)<br />
— Wir und die anderen, die von der entgegengesetzten<br />
Seite bohrten, wir trafen uns im Innern<br />
des Berges am dreizehnten Tage nach dem Tode<br />
meines Vaters. Es war ein toller Tag, Signor! Achl<br />
als wir in der Dunkelheit das Geräusch der unterirdischen<br />
Arbeit der andern hörten, als wir den<br />
Widerhall der Schritte, die uns entgegenkamen<br />
unter der Erde, vernahmen ... begreifen Sie das,<br />
Signor, unter der gewaltigen Wucht der Erdmasse,<br />
die, wenn sie gewollt hätte, uns einfach zermalmen<br />
konnte, uns arme, kleine Wesen, uns alle<br />
mitsammen I... Im Laufe vieler Tage hörten wir<br />
dieses dumpfe Geräusch, das immer deutlicher<br />
wurde und immer genauer, immer vernehmbarer...<br />
Die freudige Ueberschwenglichkeit des Steigers<br />
bemächtigte sich unser... wir arbeiteten daraufhin,<br />
wie die bösen unkörperlichen Geister, ohne<br />
Müdigkeit zu spüren, ohne jegliches Kommando...<br />
Mein Ehrenwort; es war so schön, wie ein Tanz an<br />
einem sonnenhellen Tage... Und alle waren wir<br />
freundlich und gut geworden, wie die Kinder...<br />
Ach! wenn Sie wüssten, wie heftig und leidenschaftlich<br />
im Uebermass der Wunsch werden kann,<br />
in der Finsternis der Erdentiefe irgendeinem<br />
menschlichen Wesen zu begegnen, da, wo jeder<br />
von uns Monate lang, wie ein Maulwurf, vergraben<br />
war.<br />
Er begeisterte sich im Sprechen und kam immer<br />
näher seinem Zuhörer. Er senkte seinen tiefen<br />
Blick in die Augen des andern und fuhr dann ruhiger<br />
aber freudiger forts<br />
— Als endlich die letzte Felsschicht nieder-<br />
pianiste.<br />
Geneve: NOT.: Exposition de MM. Theurulat, Ch. Beer, L.Jacot-<br />
Guülarmot et C.Lambert (Musee RaüO.<br />
NOT.: Exposition d'art decoratif-reliure de Mle Ceeüe<br />
Grandgeorge (AthenÄe).<br />
2., B., 7. NOT.: Recital du Quatuor Pro Arte (Conserratoire).<br />
4. 11. NOT.: Semaine de la Paix (Associations paeifiste»<br />
internationales de GeneTe).<br />
6. Nov.: Recital de chant de Mme Gughelmetfc (Ccraei*<br />
Tatoire).<br />
Lnzern: B.NOT.: Meisterabend (Stadttheater).<br />
Rapper«wü: B.u. 8. NOT.: Aufrührungen der Dramatischen G»<br />
Seilschaft der Operette «Der fidele Bauer» TOB<br />
Leo Fall.<br />
Zürich: 31. Okt.: Radball-Weltmeisterschaft, Terb. mit der Europ<br />
meiaterschaft im Einer-Kunstfahren.<br />
31. Okt.: Welturaufführung «Grete im Glück», Operette<br />
Ton Viktor Reinshagen (Stadttheater).<br />
2. NOT.: Vortrag Dr. Alb. Oeri, Basel: «Die Stellungnahme<br />
der Schweiz zur VBlkerbundsreform (Universitlt<br />
od. E. T. H.)<br />
B.NOT.: Kunstgewerbemuseum: Vortragszyklus Ludwig<br />
Hages: «Zur Einführung in die Charakterkunde».<br />
8. NOT.: Ässball-Länderspiel Schweiz-Oesterreich.<br />
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Die Zoologen sind sich darüber einig. Es gibt<br />
nicht nur unbekannte Tiere auf der Erde, die Erde<br />
wirtvnelt geradezu von ihnen, und nicht nur die<br />
Erde, sondern auch die Luft und das Wasser. Nur<br />
sind diese Tiere keineswegs so, wie der Laie sie<br />
sich vorstellt; es gibt kaum Riesen unter ihnen,<br />
keinesfalls gingantische Saurier, wie sie angeblich<br />
in den südamerikanischen Urwäldern vorkommen<br />
sollen, und auch das Vorhandensein von lebenden<br />
Mammuten in den sibirischen Eiswüsten ist<br />
eine gutgemeinte Phantasie, doch nicht mehr. Es<br />
besteht auch keine Chance, in der Umgebung von<br />
W%<br />
London auf unbekannte Raubtiere zu stossen,-<br />
wenn man unbekannte Grosstiere finden will, muss<br />
man schon in unerforschtere Gegenden der Erde<br />
kommen. Hier allerdings werden noch gelegentlich<br />
Funde gemacht, die sogar die Wissenschaftler<br />
verblüffen. Das berühmteste Beispiel ist die Auffindung<br />
des Okapi, jener Zwerggiraffe, von der man<br />
früher glaubte, sie existiere nur in der Negerphantasie.<br />
Die Entdeckung des Zwergflusspferdes<br />
fällt ebenfalls in das letzte Jahrhundert; auch dieses<br />
Tier wurde in unzugänglichen Gebieten Afrikas<br />
gefunden; in beiden Fällen handelte es sich aber<br />
sozusagen nicht um prinzipiell Neues, sondern um<br />
die Auffindung von Abarten bekannter Säugetiere.<br />
Dieser Satz hat wohl Allgemeingültigkeit. Wenn<br />
man ein grosses «neues> Tier entdeckt, so ist es<br />
entweder eine Seitenlinie oder eine Ahne bekannter<br />
Tierarten, während man nach einem Einhorn<br />
Die Seva-Früchte<br />
sind jetzt reif!<br />
Es dauerte nur 3 Monate! Beeilen Sie<br />
sich, an der Ernte teilzunehmen, sonst<br />
haben Sie das Nachsehen.<br />
Gewiss, aber auch diesmal werden alle<br />
Lose schon etwa 14 Tage vorher - um<br />
den 16. November - ausverkauft sein.<br />
So viel nur noch, um Ihr Vertrauen in<br />
die Seva zu, vertiefen: *<br />
1. Seva die einzige, die bis heute die<br />
enorme Summe von 5'/2 Millionen<br />
in Treffern ausbezahlt hat.<br />
2. Seva die einzige, die Monatsumsätze<br />
von über 1 Million erreicht hat.<br />
3. Seva die einzige, die nicht nur 40,<br />
nicKt nur 50, sondern 60% der Lossumme<br />
in Treffern ausschüttet.<br />
4. Seva die einzige, die sich nicht mit<br />
grossen Haupttreffern begnügt, sondern<br />
gerade in der mittleren Lage<br />
viele Chancen birgt.<br />
Jetzt heisst's: entschlossen handeln -<br />
heute noch! Es bleiben ja nur einige<br />
wenige Tage. Dem Mutigen gehört die<br />
Welt... und das grosse Losl<br />
Lospreis Fr.2O.-(10-Los-Serie- worunter<br />
1 sicherer Treffer - Fr. 200.-) plus 40 Rp.<br />
Porto auf Postcheck III10026 - Adr.:<br />
Seva-Lotterie, Bern. Bei Vorbestellung<br />
derZiehungsliste 30 Rp. mehr. Sie können<br />
auch per Nachnahme bestellen. Lose<br />
ebenfalls bei bernischen Banken und<br />
Privatbahnstationen erhältlich.<br />
oder einem geflügelten Drachen vergebens suchen<br />
würde. In Afrika könnte man vielleicht noch einige<br />
Gazellen- und Antilopenarterj auffinden; auch<br />
Südamerika und der ausstralische Busch könnten<br />
unbekannte Varianten bekannter Arten liefern; am<br />
«fruchtbarsten» scheint jedoch Innerasien, besonders<br />
das Gebiet von Westchina, bzw. Osttibet zu<br />
sein. Wissenschaftliche Expeditionen haben dort<br />
in den letzten Jahren die Bekanntschaft mit dem<br />
blauen Bergschafe gemacht, dem einzigen Wildschaf,<br />
das unterhalb der Bqumgrenze lebt; noch<br />
sensationeller war die Auffindung eines «lebenden<br />
Fossiliums», des schwarz-weissen Bambusbären,<br />
der eine sonst nur in Versteinerungen vorkommende<br />
Stammform der heute lebenden Bärenarten<br />
verkörpert. Vielleicht werden die zoologischen Gärten<br />
der Welt noch Gelegenheit haben, vollkommen<br />
unbekannte Tiere aus dem asiatischen Tierreservoir<br />
zu beziehen.<br />
Je kleiner die Tiere sind, um so grösser ist die<br />
Aussicht, dass sie bisher noch der Aufmerksamkeit<br />
der Menschen entgangen sind, dies gilt mit einer,<br />
nachher zu behandelnden Ausnahme. Jedes Jahr<br />
werden in den Flüssen noch rund 1000 neue Fischarten<br />
entdeckt; besonders reichhaltig scheint der<br />
Nil zu sein, der ständig einige Hundert neue Arten<br />
im Jahre «liefert». Bei den Insekten nimmt man sogar<br />
an, dass die Mehrzahl der Wissenschaft noch<br />
unbekannt ist; die tropischen Insektenparadiese<br />
haben aus technischen und klimatischen Gründen<br />
noch nicht gehörig auf ihre kleinsten Bewohner<br />
- 12 000x<br />
hin geprüft werden können. Einige Zehntausende<br />
von Insektenarten fehlen bestimmt noch zur Komplettierung<br />
der wissenschaftlichen Sammlungen.<br />
Nun die Ausnahme, von der eben die Rede<br />
war. Sie bezieht sich auf den allergrössten Teil<br />
der Erde, auf das Meer. Zwar ist die Öberflächenfaune<br />
der Ozeane schon ziemlich gut bekannt;<br />
was es aber unterhalb einer bestimmten Grenze<br />
an zoologischen Ueberraschungen geben wird. Ist<br />
überhaupt nicht abzusehen. Nachweisbar ist das<br />
Meer in allen seinen Schichten von Fischen, Kopffüsslern<br />
und allen möglichen anderen Bewohnern<br />
geradezu durchsetzt; da man nachgewiesen hat,<br />
dass sogar auf dem Grunde des Meeres, wo es<br />
am allertiefsten ist, nämlich östlich von Japan,<br />
noch lebende Wesen vorkommen, und da in einer<br />
Tiefe vonJJ—9 km ganz abnorme Druckverhältnisse<br />
herrschen, ist hier sogar mit Sicherheit zu sagen,<br />
dass jedes aus dieser Tiefe geborene Lebewesen<br />
dank seiner notwendigerweise abweichenden Körperstruktur<br />
als «neues Tier» bezeichnet werden<br />
muss. Die Mannigfaltigkeit der hier bisher aufgefundenen<br />
Formen lässt sogar die Prophezeiung zu,<br />
dass der Meeresboden noch Tausende unbekannter<br />
Tiere birgt, die freilich erst dann bekannt werden<br />
können, wenn es gelingt, die technischen<br />
Hilfsmittel zur Erschliessung dieser Regionen bereitzustellen.<br />
George F. Randale.<br />
£in Jtfexd als Zitnmeihecc<br />
Von einem nicht alltäglichen Mietenstreit,<br />
dessen Einzelheiten allerdings zu einiger Skepsis<br />
herausfordern, berichten französische <strong>Zeitung</strong>en<br />
aus einer kalifornischen Kleinstadt unweit<br />
von San Franzisco. In einem eleganten<br />
fünfstöckigen Hause mietete ein Herr vier Zimmer<br />
einer im dritten Stockwerk gelegenen<br />
komfortablen Siebenzimmer-Wohnung. «Das<br />
grösste Zimmer werde ich als Stall einrichten<br />
lassen»', erklärte er der Wohnungsinhaberin,<br />
« Sie brauchen keineswegs zu befürchten, dass<br />
mein Pferd, von dem ich mich niemals trenne,<br />
ein unangenehmer Hausgenosse ist. Das Pferd<br />
wiehert nicht, ist auch sonst in jeder Beziehung<br />
ungemein manierlich, vermag ohne die gering*<br />
sten Schwierigkeiten die Treppen hinauf- und<br />
hinunterzusteigen, so dass es keines Liftes bedarf,<br />
und erweist sich als viel angenehmerer<br />
Mitbewohner als so mancher Mensch.»<br />
Da der sonderbare Mieter — es handelt sich<br />
um einen Amerikaner, dem sein Reichtum die<br />
extravagantesten Launen gestattet — für die<br />
vier Zimmer einen phantastischen Preis anbot,<br />
war die Wohnungsinhaberin mit allem einverstanden,<br />
ohne «ich erst mit dem Hauseigentümer<br />
ins Einvernehmen zu setzen. Das Pferd<br />
benahm sich auch durchaus einwandfrei — ein<br />
Vorbild der Korrektheit. Aber die im zweiten<br />
Stockwerk wohnhafte Partei fand, dass das<br />
Pferd einen zu wuchtigen Gang habe. Man<br />
hatte zwar seinen Wohnraum — die Bezeichnung<br />
« Stall » dürfte in diesem Zusammenhang<br />
zu unzart klingen — dick mit Stroh gepolstert.<br />
Trotzdem aber werden die Nerven der Leute,<br />
die unterhalb dieses Raumes wohnen, durch<br />
jede Bewegung des Pferdes irritiert. Ausserdem<br />
erklärten andere Hausparteien, Begegnungen<br />
mit dem Pferde auf der Treppe seien<br />
ihnen unerwünscht — wenn sich das Pferd auch<br />
noch so gentlemanlike benehme. Der Mieter,<br />
der mit dem Geld nicht zu knausern braucht,<br />
hat aber die Bedenken des Hauseigentümers<br />
und der Wohnparteien durch klingende Argumente<br />
zu beschwichtigen gewusst. Nur eine<br />
einzige Partei — die unmittelbar unter dem<br />
Schlafzimmer des Pferdes wohnt — ist unerbittlich<br />
und führt nunmehr gegen den Hauseigentümer,<br />
der gegen das Pferd als Zimmerherrn<br />
nichts eizuwenden hat, einen einigermassen<br />
grotesken Prozess.<br />
JUidyaid»,<br />
sduu\qtUT)khut<br />
Der Vorname Kiplings hat oft die Bewunderer<br />
des jetzt verstorbenen grossen englischen Schriftstellers<br />
irritiert. Er ist einmalig in seiner Art und<br />
kein anderer im ganzen vereinigten Königreich<br />
führt ihn. Lange hat man geglaubt, dass es sich<br />
um eine Erfindung oder um einen vom Autor<br />
anglisierten Namen eine» Hindu handle. Die Wahrheit<br />
ist einfacher und romantischer. Rudyard ist<br />
ein kleiner Fleck in der englischen Provinz Sttaffordshire,<br />
wo einst die Eltern des Verfassers des<br />
Dschungelbuches bei einem Picknick miteinander<br />
bekannt wurden. Ais dann aus den beiden ein<br />
Paar wurde, beschlossen sie, ihren Erstgeborenen<br />
nach der Stätte zu nennen, wo sie sich gefunden<br />
hatten.<br />
Sie Vogel oectecnen das Sinken!<br />
Der bekannte ostpreussische Vogelsachverständige<br />
E. Christofen hat festgestellt, dass die Schönheit<br />
des Vogelgesanges in den letzten Jahrzehnten<br />
erheblich nachgelassen hat. Namentlich beim Buchfink,<br />
bei der Mönchsgrasmücke und beim Sprosser<br />
hat er beachtet, dass die einzelnen «Strophen» des<br />
Gesanges kürzer, einförmiger und im Klange<br />
«trockener» geworden sind; besonders die Mönchsgrasmücke<br />
beherrscht heute nur noch Bruchstücke<br />
ihrer früher wie ein kurzer Marsch oder eine Fanfare<br />
klingenden Tonreihe. Christoleit macht hierfür<br />
die zunehmende Industrialisierung verantwortlich,<br />
durch die die Vögel beunruhigt werden. Allerdings<br />
behaupten andere Vogelforscher, dass, mit Ausnahme<br />
der ziemlich degenerierten Stadtvögel,<br />
vorläufig nicht zu befürchten sei, dass die Vögel<br />
das Singen verlernten.
14 Automobil-Revue —<br />
Nun haben es die Frauen wieder eilig, sich mit<br />
allen Waffen der Schönheit auszurüsten. Sie sind<br />
mit ihrer Verwandlung gründlich beschäftigt, bestreben<br />
sich, ihre Umgebung durch ihr neues, verschönertes<br />
Aussehen zu überraschen. Es gibt einen<br />
alten, französischen Satz der sagt: une femme mal<br />
peignee a toujours l'air sale. Diese Bemerkung<br />
ist gar nicht so unzutreffend. Es liegt viel Aufgeräumtheit<br />
und'Frische in einer'gut gehaltenen Frisur.<br />
Namentlich heute braucht sie mehr Sorgfalt;<br />
denn die allgemein getragenen Locken wollen gepflegt<br />
sein. Sie schenken aber dafür der Frau viel<br />
grösseren weiblichen Reiz als dies bei der kurzen,<br />
glatten Frisur noch vor wenigen Saisons der Fall<br />
gewesen ist. Heute gelten lockere Frisuren etwas,<br />
die ein zierliches Köpfchen herzaubern, die eine<br />
schöne Umrisslinie bringen und mit dem Gesicht<br />
harmonisch zusammengehen. Es wird dabei angestrebt,<br />
dass der Scheitel tief rechts sitzt und kurz<br />
ist. Damit wird mit steifer Symmetrie gebrochen;<br />
beide Kopfseiten erhalten eine ganz verschiedene<br />
Belebunng. Nach links, beinahe parallel mit der<br />
Stirne, die meistens frei bleibt, zieht sich die grössere<br />
Haarmasse hin. Die Haare werden nach hinten<br />
hochgenommen, um sich, in leicht gelösten<br />
Locken, nach vorn hin etwas zu überschlagen. Die<br />
Ohren sind zu kaum einem Drittel vom Haar bedeckt,<br />
liegen im Bereich schön gelegter Locken.<br />
Auch rechts rollt sich die kleinere Zahl etwas nach<br />
vorn, wie Wellen, die einem besonderen Rhythmus<br />
gehorchen. Beide Lockengruppen setzten sich in<br />
einer weichen, geschlossenen Rolle fort, womit der<br />
Praktische Frisur mit Nackenwelle.<br />
(Creation Gebr. Bachmann, Zürich.)<br />
Kranz anmutig schliesst. So wirkt sich die neue,<br />
für den Alltag ausgezeichnet passende und haltbare<br />
Engelsfrisur aus. Sie steht den meisten Frauen<br />
recht gut, da sie sich ihrem wechselnden Gesichtstypus<br />
mit kleinen Aenderungen ausgezeichnet anpassen<br />
lässt. Natürlich setzt sie gut ausgeführte<br />
Dauerwellen voraus. Junge Mädchen wie manche<br />
Frauen bleiben auch abends dabei; die jungen<br />
Damen tragen dazu einen schmalen, ziemlich weit<br />
nach hinten gerückten Blumenkranz. Für Blondinen<br />
mit reichem Haar lässt sich eine üppigere, namentlich<br />
abends gern gewählte Haartracht ausführen.<br />
Hier sehen wir einen, gegen die Stirnmitte<br />
hingerückten Lockenbausch und wieder nach<br />
hinten hochgenommenes, in vollen Locken dem<br />
Kopf anliegendes, teilweise etwas aufstrebendes<br />
Haar, das wieder« in Nackenrollen oder dicht<br />
stehende, einzelne Locken übergeht. Diese Art der<br />
Engelsfrisur, von der es für Brünette eine aufge-<br />
nsiir<br />
Lockenfrisur für Blondinen, abends mit Blume.<br />
(Creation Gebr. Bachmann, Zürich.)<br />
lockerte, kleidsame Spielart gibt, sieht festlich aus,<br />
passt sich dem Stil grosser Abendkleider eng an.<br />
Blumen erheitern sie, die sich in ihrer Gestalt mit<br />
den beinahe blattartigen Locken schön verbinden.<br />
Die gleichen Blumen, die am Ausschnitt duftig<br />
wirken, zieren auch die Frisur. Nicht alle Frauen<br />
verfügen jedoch über genügend langes Haar, um<br />
diese Locken auszuführen. Sie haben den Nacken<br />
angeschnitten, als es galt, zu schwimmen, ßie<br />
müssen nun etwas Geduld haben und sich ilie<br />
Haare in Wellen legen lassen, bis die Nackentcille<br />
ausführbar ist. Damit wird übrigens schön 4iel<br />
Weichheit erzielt. Im übrigen Wird:es immer&esichtszüge<br />
geben, die mit einer ganz einfachen<br />
Frisur vorteilhaft aussehen, was ihnen auch heute<br />
nicht verwehrt wird, obschon die Mode anderes<br />
erstrebt. Zöpfe dagegen fallen immer noch* der<br />
Schere zum Opfer und kommen uns kurios vor.;<br />
E. Seh.<br />
Wie bezaubernde Stimme<br />
Aus Riga wird berichtet: Die lettischen Zollbeamten<br />
führen seit einiger Zeit einen energischen<br />
Kampf gegen den immer mehr überhandnehmenden<br />
Schmuggel. Insbesondere ist es die Damenwelt,<br />
die unter allen möglichen Kniffen hochwertige<br />
Pariser und Wiener Modemodelle unverzollt<br />
einschmuggeln will. Vor wenigen Tagen passierte<br />
die litauische Opernsängerin Darlys Drangeliene,<br />
die sich auf eine Gastspielreise nach Riga "begab,<br />
die Grenze. Die Künstlerin, die in ihrer Heimat zu<br />
den elegantesten und bestangezogenen Damen<br />
zählt, führte auch diesmal eine grosse Zahl der<br />
herrlichsten Toiletten mit sich. Als nun der Grenzbeamte<br />
verlangte, dass sie diese Kleider verzolle,<br />
erklärte sie, sie sei Sängerin und benötige diese<br />
Toilette zur Ausübung ihres Berufes. Der Zöllner<br />
entgegnete ihr, dass dieser Trick allzuoft angewendet<br />
werde und gar nicht mehr ziehe. Kurz entschlossen<br />
bat ihn die Drangeliene, Platz zu nehmen.<br />
Sie sang zuerst die «Butterfly>-Arie und dann<br />
die Arie der Tosca — das ganze Publikum des<br />
Zuges hatte sich inzwischen um den Waggon<br />
geschart. Von ihrer Kunst hingerissen, erklärte der<br />
Zollbeamte, er zweifle nicht mehr daran, dass; sie<br />
Künstlerin sei. Darlys Drangeliene durfte, ohne ihre<br />
Garderobe zu verzollen, nach Riga Weiterreisen,<br />
wo sie ebenso durchschlagenden Erfolg hatte wie<br />
im Grenzbarmhof.<br />
Kosmetischer Humor.<br />
«Schon wieder willst du Geld?!» wunderte sich<br />
der Ehemann. «Und gleich dreissig Franken? Wozu<br />
denn?» — «Ich gehe in den Salon für Schönheitspflege.»<br />
— «Ach so! Da hast du sechzig!»<br />
Der Gatte sieht zu, wie sich seine Frau mit der<br />
heissen Lockenschere hinten die Haare einrollt,<br />
wie es die Mode jetzt fordert. «Weshalb lässt du<br />
dein Haar nicht so, wie es ist?» fragte er. «Wenn<br />
die Natur gewollt hätte, dass dein Haar hinten<br />
lockig sein soll, dann würde es auch lockig sein.»<br />
— Darauf meint sie: «Die Natur weiss aber, dass<br />
ich jetzt alt genug bin, es selbst zu besorgen.»<br />
Humor auf Reisen.<br />
Programmänderung. Als der Reisende im<br />
Hotel seinen Koffer auspackte, sagte er zu dem<br />
Stubenmädchen: «Was ist denn in diesem Nest los?<br />
Wohin kann man heute abend gehen?», — «Heute<br />
ist gar nichts los. Erst morgen.» — «Und was ist<br />
morgen?» — «Morgen habe ich Ausgang.»<br />
Schutz<br />
den ^Slaaren<br />
Von Dr. P. M. Moufang.<br />
Die Erhaltung eines gutaussehenden, natürlichen<br />
und reichen Haarwuchses ist für beide<br />
Geschlechter wichtig. Denn oft hängen erfolgreiches<br />
Auftreten und berufliche Wirkung<br />
weitgehend davon ab. Wenn Glatzen bei<br />
Frauen seltener sind als bei Männern, so rührt<br />
dies häufig daher, dass das schöne Geschlecht<br />
mehr darauf bedacht ist, beizeiten das Notwendige<br />
zu tun. Das beste ist auch hier das<br />
Vorbeugen. Sobald sich Schuppen im Kopfhaar<br />
zeigen, die oft wie ein feiner Puder stäuben,<br />
so ist das ein Signal, dass alsbald etwas<br />
geschehen muss, soll nicht über kurz oder lang<br />
ein vermeidbarer Haarausfall nachfolgen.<br />
Diese kleieartigen Schuppen oder Schinnen<br />
sind nichts anderes als eine Abschilferung der<br />
obersten Zellen der Hornhaut. Häufig tritt<br />
• gleichzeitig auch eine starke Absonderung der<br />
Talgdrüsen, eine sogenannte Seborrhoe, d. h.<br />
Fettfluss, in Erscheinung. Wartet man zu, so<br />
kann das Haar nicht mehr, wie notwendig,<br />
durch die Blut- und Lymphgefässe der Haut<br />
von innen her ernährt werden, weil die Verhornung<br />
dann schon bis zu den Wurzelscheiden<br />
des Haares fortgeschritten ist. Würde dieser<br />
Punkt erst einmal erreicht, so fällt das<br />
Haar unweigerlich aus. Greift man aber beim<br />
ersten Anzeichen oder bald danach ein, so<br />
können verhältnismässig einfache Mittel helfen.<br />
Kopfwaschungen mit Wasser und Seife<br />
bewirken wohl eine gewisse Reinigung, aber<br />
sie allein können die Schuppen nicht beseitigen.<br />
Dazu ist vielmehr ein Waschen mit dem«<br />
sogenannten Hebraschen Seifenspiritqs erforderlich,<br />
der in der Drogerie oder Apotheke erhältlich<br />
ist. Man verreibt eine hohle Handvoll<br />
dieses Grundstoffs gründlich auf dem ganzen<br />
Kopf und verteilt dann ebenso eine Handvoll<br />
lauwarmes Wasser über den ganzen Haarboden.<br />
Wenn man das dreimal hintereinander<br />
wiederholt, bildet sich auf dem Kopfe ein besonderer<br />
Seifenschaum. Um ganz zu wirken,<br />
muss dieser Schaum zehn Minuten lang auf<br />
'"dem Kopfe belassen werden. Dann aber wird<br />
&r mit reichlich lauwarmem Wasser vollständig<br />
abgespült. Nach gutem Trocknen des Haares<br />
ist es oft auch angezeigt, die Kopfhaut noch<br />
mit einem zehnprozentigen Sulfoformöl einzureiben.<br />
Damit dieses Oel überall hingelangt,<br />
muss man jeweils einen Teil des Haares abscheiteln<br />
und ein wenig Oel genau einreiben.<br />
Diese Behandlung bewirkt in kurzer Zeit ein<br />
Aufhören der lästigen Schuppenbildung und<br />
ebenso in wenigen Wochen ein Aufhören etwaigen<br />
Haarausfalls. Von da an erst können<br />
Eine kitschige<br />
Geschichte<br />
Eine fast unglaubliche Geschichte, die an<br />
einen Groschen-Roman erinnert, ist in Biarritz<br />
passiert. In einem eleganten Hotel war ein<br />
reicher Amerikaner abgestiegen, den man den<br />
Baumwollkönig von New Orleans nannte. Er<br />
verlangte nach einer Stenographin, und bekam<br />
den Besuch einer besonders hübschen Person,<br />
die er freilich.zuerst gar nicht näher in Augenschein<br />
nahm, so sehr beschäftigte ihn das Diktat.<br />
Als aber Herr Warrens, so heisst der<br />
Baumwollkönig, das junge Fräulein ordentlich<br />
ansah, erbleichte er und unterbrach seine Arbeit.<br />
Er beschwor das Mädchen, ihm sogleich<br />
zu sagen, wie sie heisse und wie alt sie sei,<br />
denn sie habe eine verteufelte Aehnlichkeit mit<br />
irgend wem; und ob sie etwa Verwandte in<br />
Rouen habe? Fräulein Dorette Beliier verriet,<br />
dass sie so heisse, neunzehn Jahre alt sei, und<br />
dass ihre Mutter aus Rouen stammte; doch<br />
seien sie beide vor siebzehn Jahren nach London<br />
übersiedelt, wo sich Mama als Sprachlehrerin<br />
fortbrachte, bis sie, vor neun Jahren,<br />
starb. Daraufhin schloss Mister Warrens das<br />
hübsche Mädchen in seine Arme (es sah draussen<br />
vor dem Strand die Yacht des Amerikaners<br />
und wehrte sich nicht...). Und er erklärte der<br />
Verblüfften: er habe vor etwa zwanzig Jahren<br />
ihre Mama»in einem französischen Feldspital<br />
kennengelernt, als er, amerikanischer Leutnant,<br />
schwer verwundet, dort zu liegen kam. Er habe<br />
sich in die Pflegerin, die ihn rettete, verliebt,<br />
und seine Liebe sei auch erwidert worden. Sie<br />
seien beide sehr glücklich miteinander gewesen,<br />
doch habe er der Frau verheimlicht, dass er<br />
bereits in Amerika verheiratet sei. Als sie e».<br />
erfuhr, habe sie ihn verlassen. Er habe später<br />
in Erfahrung gebracht, dass die ehemalige Pflegerin<br />
ein Mädchen geboren habe und nach<br />
London übersiedelt sei, doch konnte er ihre<br />
Adresse nicht ausfindig machen. Dorette Bel-<br />
Iier gestand, dass ihre Mama ihr ihren Vater<br />
nie nennen konnte. Und so erkannten sie einander,<br />
Vater und Tochter, und in die Arme<br />
sanken sich beide. Dorette, die Stenotypistin,<br />
ist rasch zur Milliardärstochter avanciert, und<br />
augenblicklich ist sie bereits zu Schiff nach<br />
ihrem neuen Vaterland.<br />
men «Liliom» bekannt und gefürchtet. Er war weniger<br />
zügellos als der Theaterheld Molnars. der<br />
Haarwässer, die je nach Bedarf zum Aus-autrocknen (mit Alkohol) oder zum Einfetten<br />
allen Bühnen der Erde, auch in Japan, bekannt<br />
(mit Oel) dienen, für die Gesunderhaltung des<br />
Haarbodens und zur Förderung des Haarwuchses<br />
ihre volle Wirkung entfalten.<br />
Warnung!<br />
Stimme hell wie Glockenton,<br />
Reife, rote Lippen,<br />
Glühend wie des Feldes Mohn,<br />
Lockend dran zu nippen.<br />
Wortgepränges süsser Schwall,<br />
Engel zu umgarnen,<br />
Herze härter wie Metall, —<br />
Knabe lass dich warnen!<br />
Rosenblüte, Lockenduft,<br />
Schmeichelnde Gesänge;<br />
Wenn dich die Sirene ruft,<br />
Geh nicht in die Fänge!<br />
Heinrich Briner.<br />
Ich verkaufe wieder<br />
Rasierklingen<br />
Auf vielseitigen Wunsch und durch das überaus<br />
grosse Lob der Rasierklinge „Tschy" habe ich den<br />
Entschluss gefasst, dieselbe eigens für mich anfertigen<br />
zu lassen. Die Rasierklinge „Tschy" ist<br />
nur bei mir erhältlich. Ich garantiere, dass dieselbe<br />
aus bestem Schwedenstahl 0,10 mm, hauchdünn<br />
und erstklassiges Schweizerfabrikat ist, und,<br />
was die Hauptsache ist,<br />
eine Klinge wie die andere<br />
ist gleich gut. Das Paket,<br />
20 Stück Rasierklingen,<br />
kostet nur<br />
1.50<br />
Kein Nachnahme-Versand. Portofreier<br />
Versand nur geg. Erzählung<br />
auf Postcluckkonto VIII / 21.735<br />
Arthur Giese<br />
Talstrasse 9, ZÜRICH<br />
zwischen Baur au Lac und<br />
Börse — Telephon 74.604<br />
Das Stammpublikum des Stadtwäldchens, des Budapester<br />
«Wurstelpraters>, beklagt den Tod Julius<br />
Suranyis, des volkstümlichen Hutschenschleuderers.<br />
Nach • seinem Vorbild hat Franz Molnar seinen<br />
«Liliom» gestaltet. Das wusste nicht nur Suranyi -<br />
sondern das ganze Stammpublikum des Stadtwäldchens.<br />
Das trug ihm die grosse Volkstümlichkeit<br />
ein. Suranyi war Jahrzehnte unter dem Na-<br />
und geliebt ist. Er war verheiratet und lebte mit<br />
seiner Julika in glücklicher Ehe. Hier musste eben<br />
die Bücherromantik hinter die Wirklichkeif zurücktreten.<br />
Suranyi war in seiner Jugend ein strammer,<br />
toller Bursche. Die Weiblichkeit des vierten<br />
Standes schwärmte für ihn, und er hat mit eifersüchtigen<br />
Widersachern manchen schweren Strauss<br />
ausgefochfen.' Schliesslich landete er im Hafen der<br />
Ehe. Molnar lernte diese eigenartige Stadtwäldchenfigur<br />
zu Beginn des Jahrhunderts kennen. Suranyi<br />
erzählte mit Stolz, wie er mit dem Dichter im<br />
Wirtshaus «Zur Triesterin> zechte und dabei bunte<br />
Geschichten aus seinem Leben zum besten geben<br />
musste. Denn Liliom war nicht nur ein Herzenbrecher<br />
und Raufbold, er war auch ein guter Geschichtenerzähler.<br />
Nun ist er, wie Molnars Liliom,<br />
in die Himmelsgefilde eingezogen. Die Literaturgeschichte<br />
weiss von vielen Vorbildern unsterblicher<br />
Dichtergestalten zu berichten. Legenden spinnen<br />
sich uVn das Leben derjenigen, die ein Dichter<br />
in seinem Werk eingefangen hat. Bei Suranyi ist<br />
die Legende zur Wirklichkeit und die Wirklichkeit<br />
zur Legende geworden. Er hat seinen Ruhm im<br />
Leben in vollen Zügen genossen, und wenn unsere<br />
Zeit dafür Müsse und Sinn hätte, würde auf seinem<br />
Grabmal die Inschrift gesetzt werden: «Hier<br />
ruht Liliom, der Hutschenschleuderer, der durch<br />
einen Dichter zu Ruhm gelangt ist.»<br />
für Korridor<br />
Wohnzimmer<br />
Esszimmer<br />
Liliom<br />
Prunk- Kommoden<br />
A. Berberich, SSLiX Zürich 8<br />
beim Stadttheater
N° 88 — Automobil-Revue 15<br />
Sa ist das £ebett<br />
Rä f seluErcrltf «<br />
A&tnteue* eines dexlenfisctiexs<br />
Von dem furchtbaren Abenteuer eines Perfenfischers<br />
berichten französische Blätter aus<br />
Mexiko. An einem Küstenstrich, an dem seit<br />
mehreren Generationen keine Haifische beobachtet<br />
worden sind, wurde kürzlich ein Perlenfischer<br />
von einem Haifisch überfallen und erlitt<br />
fürchtbare Verletzungen. Was diesem Fall eine<br />
besondere Merkwürdigkeit verleiht, ist der Umstand,<br />
dass sich der Perlenfischer nicht mehr<br />
unter Wasser, sondern bereits in seinem Boot<br />
befand, als ihn der Haifisch attackierte. Der<br />
Perlenfischer hatte an diesem Tage reiche<br />
Beute gemacht. Seine Arbeit in der Meerestiefe<br />
— er befand sich in ziemlicher Entfernung<br />
von der Küste — war ohne jeden Zwischenfall<br />
verlaufen. Erschöpft nahm er in seinem<br />
Boot eine kleine Mahlzeit ein, als das<br />
Boot plötzlich durch einen furchtbaren Schlag<br />
umgeworfen wurde und der Perlenfischer, der<br />
seine Taucherrüstung schon abgelegt hatte, ins<br />
Meer stürzte. Der Mexikaner sah zu seinem<br />
Entsetzen in seiner nächsten Nähe den aufgerissenen<br />
Rachen eines Haifisches. Der riesige<br />
Raubfisch schlug in rasendem Zorn das<br />
Boot in Trümmer. Diesen Augenblick benützte<br />
der Perlenfischer, der selbstverständlich ein<br />
ausgezeichneter Schwimmer ist, zu einem<br />
Fluchtversuch. Mit mächtigen Stössen schwamm<br />
er. der Küste zu. Schon glaubte er sich der<br />
Gefahr entronnen, als plötzlich in seiner nächsten<br />
Nähe wieder der Haifisch auftauchte.<br />
Die Bestie biss dem Unglücklichen das Jinke<br />
Bein ab, und er wäre in Stücke gerissen worden<br />
r wenn nicht die furchtbare Gefahr, in der<br />
er sich befand, vom Ufer beobachtet worden<br />
wäre. Mehrere seiner Kameraden, die seinen<br />
Fluchtversuch beobachtet hatten, kamen ihm<br />
harpunenbewehrt zu Hilfe. Es gelang ihnen<br />
zunächst, den Haifisch von seinem Opfer abzulenken<br />
und den Schwerverletzten in einem<br />
Boot zu bergen. In einem zweiten Boot begannen.-<br />
fünf Fischer, jeder mit einer mächtigen<br />
Harpune bewaffnet, die Jagd auf das Ungeheuer.<br />
Als sich aber der Haifisch in tobsüchtiger<br />
Wut gegen ihr Boot wandte, hielten sie<br />
es trotz ihrer Harpunen für klüger, auf den<br />
Kampf mit der offenbar völlig ausgehungerten<br />
Bestie, die in mörderischer Wut, unbekümmert<br />
um die drohenden Harpunen, immer neue Angriffe<br />
gegen das Boot unternahm, zu verzichten<br />
und möglichst schnell ans Ufer zu rudern.<br />
Jjcaqische £ie&e auf dec feufelsinsel<br />
Stadttheater Ab ends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Fr. abend 30. Okt. Iphigenia in Aulis, Oper von<br />
Gluck, mit Sigrid Onegin a. G.<br />
(B-Ab. 4).<br />
Sa. nachm. 31. Okt. Heidi.<br />
Sa. abend 31. Okt. 3 X Georges.<br />
So. nachm. 1. NOV. 3 X Georges.<br />
So. abend 1. Nov. Hoffmanns Erzählungen, Oper<br />
von J. v. Offenbach.<br />
MO. abend 2. NOV. Trudi Schoop: Die blonde Marie.<br />
Di. abend<br />
uric<br />
3. NOV. Trudi Schoop: Die blonde Marie.<br />
Mi. nachm. 4. Nov. Heidi.<br />
Mi. abend 4. Nov. 3 X Georges.<br />
Schauspielhaus Abend8 8 « *"»*• Sonn -<br />
tag nachm. 3H Uhr<br />
Fr. abend 30. Okt. Neu « Offiziere, Schauspiel von<br />
Georg Fräser.<br />
Sa. abend 3t. Okt. P«r Gynt, Schauspiel y. Ibsen,<br />
Musik von Grieg.<br />
So. nachm.' I.NOV. 3H Uhr: Dr. tned. Hlob Praeto-<br />
'••'•• rlus, Facharzt für Chirurgie u.<br />
Frauenleiden, Komödie v. Curt<br />
Götz.<br />
SO. abend , 1. NOV. Neun Offiziere, Schauspiel von<br />
Georg Fräser.<br />
Gymnastik — Tanz<br />
im Conservatoire de Danse, Obere ZSune 20<br />
Ltg.. Mario Volkart, du Theätre nat. d<<br />
l'Opera de Paris Allgemeine Körperkultur<br />
Rhythm. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schöne,<br />
belle Säle, Douchen. Massage.<br />
Kürzlich hat der bekannte englische Reiseschrifteller<br />
Nicol Smith die Teufelsinsel besucht.<br />
Er erzählt den tragischen Roman einer weissen<br />
Frau, der einzigen gebildeten Frau, die auf den<br />
Inseln zu finden ist. Es ist Madame Duez, einstmals<br />
eine verwöhnte Dame der Pariser Gesellschaft.<br />
Ihr Gatte, ein hoher Beamter, wurde angeklagt,<br />
bei der Trennung von Staat und Kirche in<br />
Frankreich grosse Gelder veruntreut zu haben, und<br />
zu zwölf Jahren Teufelsinsel verurteilt. Nach diesem<br />
Urteilsspruch blieb dem Manne fürs Leben<br />
keine Hoffnung mehr — ausser der Treue seiner<br />
Frau. Frau Duez erklärte, sie wolle nach den<br />
zwölf Jahren der Gefängnishaft ihrem Manne folgen<br />
und sein Leben als Kolonist mit ihm teilen.<br />
Und sie hielt Wort. Zwölf Jahre, von 1910 bis<br />
1922, lebte sie in tiefster Zurückgezogenheit in<br />
Frankreich, im zwölften traf sie ihre Vorbereitungen<br />
für die Wiedervereinigung mit ihrem Gatten.<br />
Zu diesem Zweck musste sie sich zunächst von<br />
ihm scheiden lassen, weil es ihr nur auf diese<br />
Weise möglich war, wieder in den Besitz ihres<br />
Vermögens zu kommen, das, solange sie in ehelicher<br />
Gemeinschaft mit Duez lebte, dem Staat<br />
verpfändet war. Beim Wiedersehen erkannte<br />
Frau Duez ihren Gatten kaum. Aber sie fingen<br />
alle beide tapfer an, aus den Trümmern noch einmal<br />
ein gemeinsames Leben aufzubauen. Zunächst<br />
erwarben sie von der französischen Regierung<br />
eine kleine Insel «lief de Mere», die ihre Heimat<br />
werden sollte. Dann nahmen sie zwei Dutzend<br />
«Iib6r6s> in Dienst und legten in dem unbarmherzigen<br />
Boden die Grundlagen für ein Haus und<br />
einen Garten. Duez musste selber zupacken. Er tat<br />
es bereitwillig. Aber sie konnten für die Gemüse,<br />
die sie zogen, oder für die Fische, die sie fingen,<br />
nur sehr schwer Abnehmer finden. Nicht, dass die<br />
Leute ihre Ware nicht gewollt hätten, aber niemand<br />
gönnte in Guayana dem andern etwas Gutes.<br />
Nach und nach ging ihr Geld zu Ende. Nicht<br />
aber ihre Hoffnung. Sie rechneten darauf, dass<br />
Duez die Erlaubnis erhalten würde, nach Frankreich<br />
zurückzukehren. Sie nahmen sogcir den<br />
Waisenknaben George an Kinrlesstatt an. George<br />
fiel ins Wasser und ertrank. Sie glaubten, dieser<br />
Schmerz sei der letzte, der ihnen in diesem Lande<br />
bestimmt wäre. Das war ein Irrtum. Das he'ssersehnte<br />
Schriftstück kam 1932 aus Paris. Es brachte<br />
die Mitteilung, dass Duez die Erlaubnis, nach<br />
Frankreich zurückzukehren, verweigert wurde. Er<br />
sollte auf Lebenszeit in Guayana bleiben. Auf<br />
Lebenszeit? Es war ein tragischer Witz. Zwei' Monate<br />
später war er tot. Seine Witwe ist in<br />
Guayana geblieben. Natürlich könnte sie nach<br />
Frankreich zurückkehren. Aber das Leben hätte<br />
dort für sie keinen Inhalt mehr. Ausserdem ist sie völlig<br />
verarmt. So lebt sie noch immer an dieser mörderischen<br />
Küste, eine einsame, hoffnungslose, für<br />
ihre fünfzig Jahre, vorzeitig ergraute Frau.<br />
£ustiges Gefängnis<br />
Im Gefängnis von Sabinov in der Tschechoslowakei<br />
hatten es die Gefangenen besonders ,gut.<br />
Der Gefangenenwärter trank gerne ein Gläschen,<br />
wenn er dazu eingeladen wurde. Die Gefangenen<br />
luden ihn ein. Fast jede Nacht unternahmen sie<br />
gemeinsam mit ihrem Aufseher Kneiptouren durch<br />
die verschiedenen Lokale und kehrten erst gegen<br />
Morgen zurück, um sich am Tage auszuschlafen.<br />
Und wenn nicht zufällig ein Vorgesetzter den Wärter<br />
mit seinen Schutzbefohlenen um 3 Uhr früh im Wirtshaus<br />
angetroffen hätte, würde es in Sabinov noch<br />
jetzt ein lustiges Gefängnis geben; so aber gibt es<br />
nur einen Gefangenen mehr: den ehemaligen<br />
Gefangenenwärter.<br />
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Der Onkel gratuliert<br />
allen 329 richtigen Lösern des Leuchtwegweiser-<br />
Wettbewerbes zu ihrer glänzenden Leistung. Das<br />
Rätsel war nämlich gar nicht besonders leicht; für<br />
viele Leuchtwegweiser genügte es wdhl, dass map<br />
auf der Karte nachschaute — aber es waren einige<br />
dabei, die man persönlich gesehen haben<br />
musste. Jeder von den «richtigen> erhält in den<br />
nächsten Tagen seinen Fünfliber in Form eines Bezugsscheines,<br />
den er ganz nach Belleben in Benzin,<br />
Reparaturen, Göggeli oder sanfte Nachtruhe umwandeln<br />
kann. Dazu kommen noch die drei Ganzglücklichen,<br />
denen durch die zarte Hand eines<br />
Bureaufräuleins, der «Automobil-Revue» das Los<br />
eines Geldpreises zufiel.<br />
Der Onkel kondoliert<br />
ebenso herzlich den Lösern, die vom Pech verfolgt<br />
waren und mit Spannung dis Liste der «richtigen»<br />
zur Hand nehmen und sie mit Enttäuschung weglegen.<br />
Der Onkel Weiss auch ganz genau, dass<br />
dieses Bataillon von 814 Einsendern das Richtige<br />
gemeint hat. Aber man sollte das Richtige nicht<br />
nur meinen, sondern auch sagen.<br />
Engherzig war die Jury des Wettbewerbes<br />
nicht. Sie hat zum Beispiel für den Leuchtwegweiser<br />
«Lausanne» auch die Bezeichnungen «Vidy»,<br />
«Ouchy» ohne weiteres angenommen. Sie hat sich<br />
auch aus den orthographischen Fehlern nichts gemächt:<br />
einige machten ein «Vichy» aus «Vidy» und<br />
«Ouchy», und ein ganz grosser Geograph schrieb<br />
«Teilsberg» statt. Dejsberg. Alles das wurde als<br />
richtig anerkannt.<br />
Hingegen mussten natürlich die Ortsbezeichnungen<br />
mit dem Standort des Leuchtwegweisers<br />
übereinstimmen. Da wäre viel zu erzählen I Wohl<br />
den meisten Lösern hat der Wegweiser Nr. 3<br />
(Wattwil) Schwierigkeiten' bereitet. Wo dieser<br />
Wegweiser nicht überall stehen sollte I In Altstätten,<br />
in Wil (St. Gallen), in Rheineck, in St. Marqrethen,<br />
in Buchs (St. Gallen), ja sogar in Pfäffikon<br />
iSchwyz). Das war natürlich zuviel. Statt Frauenfeld<br />
haben viele «Winterthur» angegeben (Nr. 5)<br />
.' Ausstellung moderner Kunst.<br />
«Sind Sie wahnsinnig? Was soll dieses Bild<br />
hier bedeuten? *<br />
(New Yorker.)<br />
Alexander Dumas wurde einmal gefragt, was<br />
ein Wechsel sei. Da zog Dumas ein Wechselformular<br />
aus der Tasche und sagte: « Siehst Du, das kostet<br />
30 Centimes. Und wenn ich meine .Unterschrift<br />
darauf setze, ist es wertlos.»<br />
•Sie: «Du scheinst ja nicht entzückt darüber gewesen<br />
zu^ sein, das Jahresende, mit mir zu verbringen!<br />
» Er: « Ach, das war's nicht —: — wenn<br />
ich nicht ein neues mit dir beginnen musste»<br />
Immer wieder Bernard Shaw...<br />
Einmal wurde die Frage erörtert, wer im jenseitigen<br />
Leben lieber im Himmel und wer lieber<br />
in der Hölle sein wollte. Da erklärte Bernard Shaw,<br />
der anwesend war, kurz: «Was das Klima anbelangt,<br />
ziehe ich den Himmel vor, was die Gesellschaft<br />
anlangt, die Hölle.»<br />
Bernard Shaw sagte einmal: «Es gibt zwei<br />
Sorten von unglücklichen Menschen: solche, denen<br />
ihr Herzenswunsch all ihr Leben lang nicht in Erfüllung<br />
geht, und solche, denen er in Erfüllung<br />
geht. Die ersteren sind immerhin noch die Glücklicheren<br />
von beiden.»<br />
Der Direktor einer Filmfirma besuchte G.B.<br />
Shaw, um die Verfilmungrechte an einem Shawschen<br />
Stück zu erwerben. Shaw erklärte sich zu allem<br />
bereit und fand die ihm gebotene Summe angemessen.<br />
«Sie können mit meinem Stück machen, was<br />
Sie wollen», sagte er. ^(Kürzen Sie es nach Belieben<br />
oder verlängern Sie es, wie es Ihnen passt, Sie<br />
können auch neue Personen einführen — alles, was<br />
Sie wollen. Nur eine Bedingung stelle ich: Sie<br />
müssen den Titel des Stücks ändern und dürfen<br />
meinen Namen nicht nennen.»<br />
Tierchen, fn einem Eisenbahnabteil sitzt eine<br />
Dame mit einem Hündchen auf dem Schoss. Ein<br />
nettes Tierchen, das sich aber unausgesetzt kratzt.<br />
Die Mitreisenden werden unruhig und rücken<br />
immer weiter ab, worauf die Dame fragt: «Sie lieben<br />
Tiere wohl nicht?» «Nicht unter einer gewissen<br />
Grosse...»<br />
— und doch hätten die noch schwach lesbaren<br />
Reklameschilder auf die Spur geholfen, wenn man<br />
ein Telephonbuch zur Hand genommen hätte I<br />
Item, der Schuss isch dusse. Die einen mögen<br />
sich über ihren heutigen Erfolg freuen, die andern<br />
auf den nächsten. Eine Mahnung möchte der<br />
Onkel aber allen Lösern mitgeben. Dass zwei<br />
Glieder einer Familie, jedes für sich, eine Lösung<br />
schickt, ist in Ordnung. Es geht aber nicht an, dass<br />
zehn oder zwanzig Lösungen von der gleichen<br />
Handschrift geschrieben, und wenn's gut geht,<br />
:noch von irgend jemand unterschrieben werden.<br />
Auf keinen Fall ist es statthaft, dass eine Person<br />
für eine andere unterschreibt. Also auch da masshalten,<br />
selbst wenn es Fünfliber regnet, wie hier.<br />
Mit dem Fünfliber in der Tasche — oder im<br />
Davonschwimmen — gehen wir zur Rätsel-Tagesordnung<br />
über. Ein Silbenversteckrätsel wird, so<br />
hofft der Onkel, ein wenig Abwechslung in die<br />
Stubenhockerei bringen, die das stürmisch-kalte<br />
Wetter uns auferlegt.<br />
Silbenversteckrätsel<br />
a, auch, bau, be, be, beck, de, der, dy, ers,<br />
gen, gen, gntt, gung; in, la, la le, len, li, li, lü,<br />
mann, mit, mit, mon, muss, my, na, pis, po, pool,<br />
res, ri, rieht, se, sei, ste, ta, tag, tan, te, te, ter,<br />
tut, um, nn, ver, ver, wei, wisch, zi, zu.<br />
Aus obigen Silben sind 18 Wörter nachfolgender<br />
Bedeutung zu bilden. Jedem dieser Wörter ist eine<br />
fett gedruckte Silbe zu entnehmen. Diese Silben,<br />
nacheinandergelesen, ergeben einen Reim von<br />
Wilhelm Buscb.<br />
1. Mohamedan. Bettelmönch. 2. Grosse Rosine.<br />
3. Geheimkult. 4. Zwang. S. Sprengstoff. 6. Schulmässige<br />
Belehrung. 7. Anteilnahme. 8. Hansastadt.<br />
9. Berührungslinie. 10. Lasurstein. 11. Bienenkönigin.<br />
12. Maisspeise. 13. Altägypt. König. 14.<br />
Landmann. 15. Tageszeit. 16. Grösste engl. Hafenstadt.<br />
17. Unterhaltung. 18. Fromme Sage.<br />
33as Auta= / JJlagaiin lacht<br />
Ans der grossen Politik.<br />
In der Völkerbundsstadt stand eines Tages eine<br />
für Rumänien wichtige Frage zur Entscheidung und<br />
Titulescu erkundigte sich beim französischen Delegierten<br />
Joseph Barthelemy, welche Haltung Frankreich<br />
einnehmen werde. Er erhielt die Versicherung:<br />
«Wir werden Sie unterstützen, auch wenn Sie im<br />
Unrecht sind.» Worauf Titulescu antwortete: «In<br />
einem gleichen Fall würde ich nicht einmal daran<br />
denken, dass Frankreich im Unrecht sein könnte.»<br />
Eine reiche Amerikanerin, die Mr«. Roosevelt<br />
flüchtig kannte, kam eines Tages ins Weisse Haus.<br />
Sie wartete eine ganze Weile in einem kleinen Salon<br />
und wurde dann in einen grossen Empfangssalon<br />
geführt, wo sie von Mrs. Roosevelt empfangen<br />
wurde. Als sie sich verabschiedete, schlug ihr die<br />
Frau des Präsidenten einen Rundgang durch das<br />
Weisse Haus unter der Führung eines Sekretärs<br />
vor. Der junge Mann begann damit, der Dame den<br />
kleinen Salon zu zeigen, in dem sie gewartet hatte.<br />
«Hier», meinte er, «warten die Leute, denen wir<br />
keine Bedeutung beimessen.»<br />
Ein Gemischtwarenhändler schreibt seinem<br />
Lieferanten in der Stadt eine Postkarte folgenden<br />
Inhalts: «Schicken Sie mir sofort einen Sack Reis<br />
wie zuletzt, aber sehr schnell, weil ich keinen<br />
Reis mehr habe. Achtungsvoll J. A.» Bevor er die<br />
Karte aufgibt, setzt er hinzu: « Gerade sagt mir<br />
meine Frau, dass noch ein halber Sack Reis da ist,<br />
also schicken Sie mir vorläufig keinen. D. O.»<br />
Clemenceau war ein leidenschaftlicher Jäger.<br />
Einst schoss er eine Wildgans, sie fiel nieder,<br />
während ein Haufen Vögel sich «aus dem Schilf<br />
erhob und in einer geschlossenen Formation in<br />
den Himmel entschwebte. Clemenceau erkundigte<br />
sich, was es für Vögel seien, die er aufgescheucht<br />
hatte, und erfuhr, dass es Stare waren. Verloren<br />
blickte er ihnen nach: „ Das nenn' ich eine kompackte<br />
Majorität..."<br />
«'Vorwärts, beeilt euch mit der Maurerarbeit<br />
ein bisschen. Hier wartet ja bereits der Fensterputzer<br />
auf seine Arbeitl»
16 Automobil-Revue — N° 88<br />
Leuchtweg weiser -Wettbewerb<br />
(Mitteilungen des Rätsel-Onkels siehe Seite 15)<br />
Die richtige Lösung des von der Firma Labico-Leuchtwegweiser<br />
A.-G. in Langnau i. E. unter der Kontrolle der «Automobil-Revue»<br />
durchgeführten Leuchtwegweiser-Wettbewerbs lautet:<br />
Lösung: l.Reichenau; 2.Lausanne; 3.Wattwil; 4.Santa Maria i.M.;<br />
5. Frauenfeld; 6. Bern; 7. Schwyz; 8. Altdorf; 9. Yverdon;<br />
10. Neuhausen; 11. Delsberg; 12. Bellinzona.<br />
- Es gingen 1143 Lösungen ein, davon waren 329 richtig. Die ausgelosten<br />
Preisträger sind:<br />
I. Preis (Fr. 200.- in bar):<br />
Roland Ducommun, Grenchen<br />
II. Preis (Fr. 100.- in bar):<br />
Emil Fust, Wil (St. Gallen)<br />
III. Preis (Fr. 50.- in bar):<br />
Jakob Riedi, Gossau (St. Gallen) Eleanor Powell Photo Metto-Goldwyn-MaTer<br />
Die nachstehenden Einsender richtiger Lösungen erhalten je einen Gutochein für einen Bezug<br />
von Waren im Betrage von Fr. 5.— bei einer Firma, die sich der Labico-Leuchtwegweiser-Reklame<br />
bedient:<br />
G. Acheret, Oberwinterthur; Eduard Adler, Buchen-Staad;<br />
W. Aebersold, Pieterlen; Frau I. Aebischer-Räber,<br />
Merenschwand; J. Äebischer, Merenschwand;<br />
M. Alder-Thalmann, Winterthur; U. Alder,<br />
Zürich 6; M. AUemann, Winterthur; F. Aeschbacher,<br />
Winterthur; R. Aubry, Bern; Dr. F. Augsburger,<br />
Montier.<br />
J. Bachmann, Winterthur; A. Bachofner, Töss-<br />
Winterthur; W.Bader, Wattwil; Frl.I.Bader, Wattwil/St.<br />
G.; E.Bader, Altdorf; C. B. Bailo, Zürich 3;<br />
H. Bänninger, Winterthur; F. Barbaglia-Müller, Biel;<br />
B.Becker, Wattwil; A. Beiner, Bern; E.Benz, Suhr;<br />
M. Berger, Biel; Frau E. Bernath-Beyeler, Thayngen;<br />
R. Bernath, Thayngen; R. Bernhard, Winterthur; R.<br />
Bieri, Biel 7; H. Binkert, Arbon; Dr. med. J. Birchmeier,<br />
Mels/St. G.; M. Bischof, Niederteufen; Mme<br />
P. Bischoff, Lucerne; P. Bischoff, Luzern; G. Blanchoud,<br />
Lausanne; E. Blaser, Trubschachen; Frau<br />
L. Bleiker-Leibundgut, Zuchwil; F. Bögli, Bern; N.<br />
Boenk, Nesslau; Frau Dr. Boesch-Hess, Wattwil;<br />
J. Bosch, Wattwil; L. P. Boesinger, Neuallschwil;<br />
R. Bosshard, Wil; E. Brandenberger, Winterthur;<br />
H. Briner, Wil; J. Brogle, Merenschwand; Frau H.<br />
Brogle-Isler, Merenschwand; R. Brosiger, Solothum;<br />
H. Bucher, Belp; M. Büchi, Winterthur; H. Burckhardt,<br />
Bern.<br />
F. Caduff, Schwyz; H. Christen, Suhr; W. Christen<br />
Suhr; Fr. Christen-Gysi, Suhr; G. Ciaer, Uzwil;<br />
R. Clot, Neuchätel; Frl. A. Colombo, Zürich 3.<br />
E. Deubelbeis, Zürich 8; O.Dietrich jun., Basel;<br />
Frau L. Dwirsch, Andermatt; G. Dürsteier, Veitheim.<br />
H. Egger, Zürich-Höngg; Meile N. Egger, Tavannes;<br />
Dr.'A. Eggli, Biel; H. A. Eggli, Bern; K.<br />
Ehrsam, Arbon; V. Ender-Fuhrer, St. Gallen; K.<br />
Enderlin, Winterthur-Töss.<br />
Frl. M. Falizi, Winterthur; O. Fierz, St. Gallen;<br />
Frau J. Fischer-Amhof, Merenschwand; J. Fischer,<br />
Merenschwand; V. Fischer, Merenschwand; Frau<br />
M. Fischer-Wetli, Merenschwand; P. Fischer, Winterthur;<br />
R. Fischer, Leubringen/Bem; Dr. H. Fischer,<br />
Biel; Frl. M. Flückiger, Rohrbach; K. Forster, Wil;<br />
H. Forster, Rohrbach; W. Frei-Wehrli, Eschlikon;<br />
Frl. E. Frei, Eschlikon; E. Friedau, Winterthur; K.<br />
Friess, Kilchberg b. Zeh.; H. Früh, Münchwilen;<br />
Frau M. Früh-Wehrli, Münchwilen; J. Früh, Münchwilen;<br />
P. Früh, Münchwilen.<br />
M. Gamper, Winterthur; K. Geiger, Winterthur;<br />
H. Geissbühler, Bern; H. Giger, Winterthur; Frl.<br />
E. Gloor, Brugg; G. Gloor, Zug; Mme G. Golay-<br />
Maurer, Montreux; Frl. H. Götsch, Töss-W'thur;<br />
H. Graf, Kaufmann, Burgdorf; R. Graf, Winterthur;<br />
A. Grämiger, Zürich 9; H. Greuter, Münchwilen;<br />
G. Greutmann, Winterthur; M. Greutmann, Winterthur;<br />
K. Greutmann, Winterthur; G. Grosjean, Zürich<br />
1; K. Gross-Keller, Veitheim; J. Gruber, Oberriet;<br />
C. Gysin-Rieder, Liestal; C. Gysier, Winterthur.<br />
/<br />
H. Habisreutinger, Uzwil; F. Hadom, Töss-W'thur'<br />
E. Halbeis, Hedingen; Frl. A. Halbeis, Hedingen'<br />
R. Haldemann, Bem; E. Haller, Altstetten; H. Han"<br />
gartner, Winterthur; G. Hardegger, Wil; W. Hauser,<br />
Winterthur; H. Hasle, Winterthur; E. Heggendom,<br />
Langenbruck; A. Helbling, Kempraten-Rapperswil;<br />
H. Helbling, Rapperswil; K. Helg, Wü; Frl. M.Henser,<br />
Wil; W. Herdener, Zürich 2; H.Hertel, Luzem;<br />
E. Heuer, Studen; Frl. M. Hofmann, Bern; Hohl,<br />
Ober-Heizer, Wil; M. Hollenweger, Winterthur;<br />
C. Hotz-Lang, Töss; H. Huber, Seen-W'thur; M.<br />
Huber jun., St. Gallen; H. Huber, Belp; M.Huber-<br />
Leder, Belp; Frl. M. Huber, Belp; H. Hulftegger,<br />
Zürich 2; W. Hungerbühler, Winterthur; Q. Hunziker,<br />
Biel-Bözingen; Frl. R. Hürlimann, Langenthai; J, Hüsser,<br />
Bern.<br />
J. Jenni, Winterthur; H. Jenny, Winterthurr H<br />
Imhof, Münchwilen; Frau M.Jossi, Biel; G. Jost,<br />
Bern; Frl. L. Jost, Bern.<br />
H. Kaiser, Zug; Ch. Q. Katschak, Luzem; C.<br />
Keiser, Zug; P. Keiser, Luzem; W. Keller, Winterthur;<br />
E. Keller, Bern; Keller F., Bern; J. Keller,<br />
Winterthur; Frau I. Keppeler, Rheineck; Kipfer,<br />
Bern; O. Kirchhofer, St. Gallen; E. Knecht, Sankt<br />
Gallen; P. Koch-Hasler, Zürich 7; A. Kofier, Wintßj:-<br />
thur; F. Kronenberg, Luzem; L. Kubier, Winterthur;<br />
P. Kühnis, Oberriet; R.F. Kundert, Lotzwil; v^JL<br />
Künzle, Wattwil; K. Kürsteiner, Zug; I. Kuser, Winterthur.<br />
P. Lang, Bern; V. Ledergerber» Winterthur; Frl.<br />
M. Lenz, Wil; W. Lenzinger, Grenchen; E. Lenzinger,<br />
Grenchen; Frl. T. Lenzinger, Grenchen;<br />
Wl. Lenzinger, Solothum; E. Leuenberger, Grenchen;<br />
H. Leuenberger, Grenchen; Frau O. Leutenegger-<br />
Leutenegger, Simach; Frl. A. Lüthy, Bern.<br />
R. Magnenat, Cronay; G.Mariotti, Bern; J. Marti,<br />
Gümligen; M. Massara, Bern; R. Mayer, Winterthur;<br />
A. Mayer, Merano; E.Meier, Zürich 8; Frau R.<br />
Meier, Teufen; St. Meier, Winterthur; Frau P. Meisenberger,<br />
Lurem; P. Meister, Schaffhausen; O. Michel,<br />
Winterthur; C. Mischler, Schwarzenburg; W. Moser-<br />
Pfend, Solothum; P. Müller, Bem; E. O. Müller,<br />
Zürich 10; Frl. A. Müller, Biel; K. Müller, Veitheim;<br />
Frl. M. Müller, Winterthur; E. Müller, Töss-W'thur;<br />
Frl. L. Musch, Grenchen.<br />
H. Naef, Winterthur; E. Niederer, Basel 7; Frau<br />
B. Niederer-Schär, Basel.<br />
F. Obrist, Windisch; W. Obrist, Garage,Windisch;<br />
Frl. T. Oswald, Amriiwil.<br />
G. Pellaton, Bern; Frl. H. Peterli, Wü; K. Peterli-<br />
Tuason, Wil; F. Petermann, Beme; K. Pe,yer, Basel;<br />
Dr. E. Pfister, Zürich 6; E. Pfister-Schüepp, Zürich 6;<br />
Frau E. Pfister, Zürich 6; Frau E. Pfister, Zürich 6:<br />
Reg.Nr.5198.<br />
Bescheinigung,<br />
Der unterzeichnete Hans Marti,Notar des Kantons Bern mit<br />
Bureau In Bern beurkundet hiermit:<br />
jm Leuchtwegwe.lser-Wettbewer"b der Firma Lablco Leuehtiregweiser<br />
A.G. m Langnau I.E. unter Kontrolle der Autoraotoll-Revue,<br />
wurden heute an Hand der beim unterzeichneten Notar deponierten<br />
richtigen Lösungen,im Beiseln je eines Vertreters der Lablco<br />
LeucMwegweiser A.G. und der Automobil Revue die drei Preisträger<br />
ausgelost. Diese Auslosung ergab folgendes Resultat:<br />
I.Preis -Roland Ducommun. Hotel Burgunderhalle,Grenchen.<br />
H.Prel8 :Emil Fust,Prokurist,Titlisstrasöe,Vil.st.Gallen.<br />
in.Preis:jakoi3 Riedi, Textilwerk,Gossau,st.öallen.<br />
Beurkundet im Bureau des unterzeichneten Hotars in Bern,<br />
den einundzwanzigsten Oktober eintausend neunhundert sechsundarelssig.<br />
D.D.21.Oktober <strong>1936</strong>.<br />
IR2702J<br />
Ueber Nacht berühmt:<br />
lieber Nacht berühmt geworden: ein Wort, das<br />
so märchenhaft klingt, dass man sich unwillkürlich<br />
dagegen sträubt, es für wahr zu nehmen.<br />
Und doch: In diesem einen, besonderen Falle<br />
trifft es zu: ein junges Mädchen, das seinen Tänzerinnen-Beruf<br />
liebt, aber bisher nie über kleine<br />
Rollen in Revuen hinausgekommen ist, macht durch<br />
einen Glückszufall eine Filmprobeaufnahme. Die<br />
Probeaufnahme wird — unter vielen anderen —<br />
dem Produktionschef eines der grössten amerikanischen<br />
Filmunternehmen, der Metro-Goldwyn-Mayer,<br />
.vorgeführt. Der Produktionschef stutzt — lässt sich<br />
den kurzen Streifen noch einmal vorführen —<br />
fragt nach dem Namen der unbekannten Tänzerin<br />
— und erklärt: «Eleanor Powell ist die Hauptdarsfellerin<br />
unseres nächsten Films.><br />
Das Wort eines grossen Mannes gilt. Eleanor<br />
Powell wurde sofort engagiert, zunächst nur für<br />
einen Film «Broadway Melodie». Noch ''niemals<br />
vorher hat sie gefilmt, auch auf der Bühne keine<br />
Sprechrollen gehabt, sondern nur immer getanzt.<br />
Es stellt sich heraus, dass sie nicht nur eine Tänzerin<br />
ist, die in ihrem Fach tüchtig und begabt ist:<br />
sie tanzt sowohl Ballett der alten Schule — Spitzentanz<br />
— wie auch akrobatische, und Steptänze<br />
— sondern sie kann auch singen und sprechen.<br />
Noch dazu ist sie hübsch — nicht eine Dutzendschönheit<br />
mit einem Puppengesicht, sondern ein<br />
frischer, sportlicher Typ mit persönlichem Charme<br />
und einer eigenen Note, die so leicht nicht kopiert<br />
werden kann.<br />
Am Tage nach der New Yorker Uraufführung<br />
«Broadway Melodie» war Eleanor Powell Stadtgespräch<br />
und ist es heute noch. Jeder sagt dem<br />
anderen: «Du musst dir dieses Mädchen ansehen!»<br />
Alle <strong>Zeitung</strong>en, Magazine, Zeitschriften bringen<br />
ihre Bilder mit sensationellen Unterschriften.<br />
Eleanor Powell, gestern noch unbekannt, weiss sich<br />
heute nicht mehr vor Reportern zu retten, von denen<br />
sich vor zehn Tagen nicht einmal einer nach<br />
ihr umgedreht hätte. Sie hat einen langjährigen<br />
Filmvertrag in der Tasche — und niemand ist überraschter<br />
über diese Tatsache als sie selbst.<br />
Mit sechs Jahren hat sie ihren ersten Tanzunterricht<br />
bekommen, nicht als Berufsausbildung, sondern<br />
mehr zum Vergnügen. Dreizehn Jahre war<br />
sie alt, als ein Revueunternehmer sie am Strand<br />
M. Pittet-Cand, Oron-la-ville; G. Pöll, Winterthur;<br />
E. Pulfer, Biel.<br />
A. Räber, Merenschwand; Frau R. Rampinelli,<br />
Schaff hausen; E. Rampinelli, Schaff hausen; K. Rauch,<br />
Veitheim; W. Reber, Biel; FrauH. Regli, Andermatt;<br />
W. Regli, Andermatt; B. Regli, Andermatt; H. Rieder,<br />
Luzem; O. Rone, Winterthur; Frl. Y. Roth,<br />
Bern; E. Rüegg jun., Seen-W'thur; K. Kuhn, Winterthur;<br />
Frl. A. Rutz, Gossau IX; G. Ryter, Biel.'<br />
F. Salathe, Morges; H. Seüer, ? Dr. H. Senn,<br />
Au IX; P. Siegel-Kägi, Zürich 1; W. Siegel, Zürich 1;<br />
Ch. Siegrist, Zürich 8; E. Siegrist, Zürich 3; M. Sigrist,<br />
Langnau i. E.; Frl. L. Sigrist, Neuveville; W. Sigrist,<br />
Kleindietwtl; W. Simon, Bienne; A. Sporrer, Winterthur;<br />
H. Sprenger, Uzwil; O. Sprenger-Rupp, Aarau;<br />
H. Sulzer, Oberwinterthur; Frl. L. Supertaxo, Biel;<br />
E. Schatzmann, Bie^; M. Schelling, Bern;L. Scherrer,<br />
Zürich 10; Frl. Dr. M. Schlaefli, Zürich; E. Schlupp,<br />
Bern; H. U. Schmidlin, Zürich Vü; O. Schmidt, Basel;<br />
P. Schmidt, Wabern; Frau Schmutz-Neuenschwander,<br />
Biel; Frl. H. Schneeberger, Bern; H. Schneeberger,<br />
Bern; P. Schorr, Spengler, Winterthur; H. Schreiber,<br />
Grenchen; K. Schwegler, Recherswil; G. Schwerzmann,<br />
Luceme; M. Stadelmann, Teufen; H. Stadelmann.<br />
Teufen; W. Stäuble, Zürich 7; J. Sfaub-Gehri,<br />
Biel-Bözingen; Ch. Steiner, Vevey; Frl. R. Stern,<br />
Bern; R. Stingelin, Ober-Winterthur; E. Stöckli, Kehrsatz;<br />
W. Stucki, Madretsch; Frl. L. Stüssi, Niederglatt.<br />
Q)/eanor ^/owell<br />
eines Seebades tanzen sah. Solche Leute haben<br />
scharfe Augen. Der Mann sah mit einem Blicke<br />
dass dieses Mädchen aussergewöhnlich talentiert<br />
war. Er engagierte sie nach Rücksprache mit ihrer<br />
stolzen Mutter für ein Kabarett. Damit war die<br />
Berufsfrage des kleinen Provinzmädchens entschieden.<br />
Die nächsten drei Jahre gehörten abwechselnd<br />
der Schule und dem Geldverdienen, das für<br />
sie ein reines Vergnügen war: sie tanzt so gern,<br />
dass sie selbst heute, in den Pausen- zwischen<br />
Filmaufnahmen, stept, «um sich ein bisschen aufzufrischen»,<br />
wie sie sagt.<br />
Aber damals konnte sie noch nicht Step tanzen.<br />
Mit sechzehn Jahren sollte sie ihr erstes Engagement<br />
für eine Revue bekommen, es wurde<br />
ihr jedoch zur Bedingung gemacht, dass sie auch<br />
steptanzte.<br />
Eleanor antwortete prompt auf diese Bedingung:<br />
bei einem der bekanntesten Steptänzer der<br />
New Yorker Bühnen, Jack Donahue, nahm sie genau<br />
zehn Stunden Unterricht. Mehr brauchte sie<br />
nicht. Danach war sie perfekt. In der ersten Revue<br />
hatte sie grossen Erfolg und tanzte danach noch in<br />
mehreren anderen Revuen — bis sie eben, so<br />
ganz nebenbei, die Filmprobeaufnahme absolvierte.<br />
Sie hatte sich eigentlich gar nichts dabei<br />
gedacht — was ist schliesslich beim Film für eine<br />
Tänzerin zu holen? Zu ihrem Glück fand man,<br />
dass der Film von ihr eine Menge zu holen habe.<br />
Jetzt, nachdem sie die Rolle in «Broadway Melodie»<br />
gespielt hat, erfüllt sie nur noch ihren Vertrag<br />
mit einer New Yorker Bühne und tritt den<br />
Winter über in einer Revue «At Home Abroad»<br />
auf. Danach kehrt sie nach Hollywood zurück, um<br />
die Berühmtheit, die sie «über Nacht» errungen<br />
hat, zu festigen und weiter aufzubauen.<br />
Eleanor Powell: ein Name, den man sich merken<br />
muss. Sie kann die Saharet von morgen sein.<br />
Es ist vielleicht nicht so schwer, über Nacht berühmt<br />
zu werden, wie: es zu bleiben. Ihr wird es<br />
leicht fallen, denn ihr gehört heute schon nicht nur<br />
die Bewunderung der Männer, sondern auch die<br />
Zuneigung der Frauen, die sich an ihrer graziösen<br />
Leichtigkeit auflockern, und das tänzerisch Heitere<br />
ihres Spiels ins Leben übertragen. Erfolg ist kein<br />
Geheimnis: mqn muss nur Eleanor Powell sehen, um<br />
zu wissen, wie leicht man Erfolg haben kann. —<br />
Wie leicht? —<br />
Mme J. Tanner, Geneve; H. O. Tanner, Geneve.<br />
E. Teutsch, Biel; A. Thalmann, Heerbrugg; H;<br />
Thomann, Münchwilen; W. Thomann, Winterthur;<br />
Frl. E. Thuli, Zürich 6; E. Triebold, Grenchen;<br />
W. Triebold-Ris, Grenchen; F. Trümpy, Mitlödi;<br />
Frl. M. Trümpy, Winterthur; Frl. N. Tschanz, Bern;<br />
Frau V. Tuason, Wil; Frl.B. Tuffli, Wü.<br />
F. Ungricht, Winterthur.<br />
R. Vercelli, Beme; Frl. M. Vetsch, Buchs; Frau<br />
Vogelsanger, Uzwü; A. Vogt-Wullimann, Grenchen.<br />
Dr. R. Wacker, Solothum; H. Wackli, Bern; E.<br />
Walder, Pieterlen; G.Walter, Winterthur; E. J.<br />
Walter, Zürich 1; V. Walty, Winterthur; Frl. M.<br />
Wandfluh, Bem; Frl. L. Wamat, Basel; Frl. A. Weber,<br />
Buchen-Staad; Frl. M. Weber, Zürich 6; P. Wegener,<br />
Sion; Frau M. Wehrli-Büchi, Eschlikon; H. Weibel-<br />
Steiner, Biel 7; A. Weiss, Oberseen-Seen; Dr. med.<br />
dent. C. Welti, Zürich 2; F. Wenger, Bem; E. Weniger,<br />
Basel; E. Wettstein, Zürich 4; W. Wittwer,<br />
Burgdorf; F. Wittwer, Burgdorf; Frl. E. Wüst, Zürich<br />
6; E. Wüst, Vordermeggen; Frau M. Wüst-<br />
Giger; Luzem; A. Wüthrich, Bem; Frl. H. Wyss,<br />
Bern; Frl. G. Wyss, Bem; R. Wyss, Bem; F. Wyss,<br />
Winterthur.<br />
Zängerle A., St. Gallen; Frau Dr. Zimmerli,<br />
Zürich; W. ZündeL. Winterthur; O. Züger-Steiger,<br />
Rossrüti b. Wü 9; P. Zürcher, Biel; G. Zwicky, Davos-Platz.