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E_1936_Zeitung_Nr.088

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BERN, Freitag, 30. Oktober <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N» 88<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Probleme des Schweiz. Benzinmarktes<br />

Die Neuorientierung der schweizerischen<br />

Wirtschaftspolitik infolge der am 26. September<br />

<strong>1936</strong> durch den Bundesrat erlassenen<br />

währungspolitischen Massnahmen hat sowohl<br />

für die Export- als auch für die Inlandsindustrie<br />

ganz neue Probleme geschaffen. Unter<br />

diesen Fragen, welche samt und sonders mehr<br />

oder weniger gebieterisch einer Lösung entgegendrängen,<br />

kommt wohl vor allem den Belangen<br />

des schweizerischen Benzinmarktes<br />

grosse Bedeutung zu. Für unser Land verkörpern<br />

die motorischen Treibstoffe äusserst<br />

wertvolle Produkte, und das nicht etwa nur<br />

mit Rücksicht auf deren überaus «liebevolle<br />

£:Behandlung» durch den Fiskus, sondern vor<br />

allem in ihrer Eigenschaft als Importgut und<br />

hinsichtlich ihrer weittragenden Wichtigkeit<br />

für unsere<br />

militärische und wirtschaftliche Landesverteidigung.<br />

Dass die oben erwähnten Währungsmassnahmen<br />

gerade derart unentbehrliche Verbrauchsgüter,<br />

wie sie Treib- und Brennstoffe dar-<br />

% stellen, recht empfindlich treffen würden, lag<br />

auf der Hand. Schon gar, wenn, wie in diesem<br />

Falle, deren Weltmarktnotierurigen gemessen<br />

am Inlands-Verkaufspreis um das<br />

Sechsfache tiefer liegen. Setzt man zudem die<br />

bisherige Benzinmarktordnung in Rechnung,<br />

dann wird verständlich, dass die Neuregelung<br />

der sich heute präsentierenden Verhältnisse<br />

der schweizerischen Wirtschaftspolitik eine<br />

harte Nuss zu knacken gibt.<br />

Zwei Lösungen sind möglich: Entweder<br />

^Zertrümmerung der bisherigen Marktordnung<br />

w und Sicherstellung des Säulenpreises auf dem<br />

gegenwärtigen Niveau von 43 Rp. pro Liter<br />

durch Aufhebung der Kontingentierung oder<br />

Beibehaltung der alten Marktregelung unter<br />

Anpassung derselben an die veränderten Verhältnisse.<br />

Nun hat sich aber im Zuge der rapid zunehmenden<br />

Motorisierung des schweizerischen<br />

Strassenverkehrs und weil die Benzineinfuhr<br />

während der letzten Jahre zu einem der<br />

/ Grundpfeiler der eidg. Zollpolitik<br />

wurde, unser Benzinmarkt zu einem derart<br />

komplizierten Gebilde ausgewachsen, dass<br />

dessen Beherrschung einem eigentlichen<br />

Kunststück gleichkommt. Kein Wunder also,<br />

wenn wegen dieses kostbaren Stoffes in den<br />

letzten Tagen heisse Kämpfe ausgefochten<br />

wurden! Das Resultat? Rote Köpfe und<br />

hitzige Rededuelle, doch die einigende Lösung<br />

ist bis heute noch nicht gefunden.<br />

Nachdem unsere oberste Landesbehörde<br />

ihrem Grundsatz: Preishaltung auf dem Vorabwertungsniveau<br />

den nötigen Nachdruck verliehen<br />

und durch eine Reihe von Zollreduktionen<br />

und Kontingentsauflockerungen dieser für<br />

unsere gesamte Volkswirtschaft einzig richtigen<br />

Politik auch zum Durchbruch verholfen<br />

hat, verlangen die Tausende von Benzinkonsumenten<br />

heute mit vollem Recht: die Anwendung<br />

des nämlichen Grundsatzes auf das<br />

Benzin. Eine Erhöhung des Benzinpre-ises einzig<br />

und allein der bisherigen Marktordnung<br />

zuliebe, hätte eine erneute Welle des Misstrauens<br />

gegen die seit der Abwertung eingeschlagene<br />

Wirtschaftspolitik zur Folge, was<br />

selbst der Chef des Volkswirtschaftsdepartementes<br />

nicht verantworten könnte. Bundesrat<br />

Obrecht wie der Direktor der Handelsabteilung<br />

des E.V.D. sind sich denn auch dieser<br />

gefährlichen Klippe wohl bewusst.<br />

Im Rahmen der letzten Montag abgehaltenen<br />

Konferenzen hat nun Direktor Hotz die<br />

verschiedenen, am schweizerischen Benzinmarkt<br />

interessierten Kreise über die vom Bundesrat<br />

in Aussicht genommenen Verfügungen<br />

orientiert. In Uebereinstimmung mit den Auffassungen<br />

der ZoHexpertenkommission strebt<br />

dieser eine<br />

Auflockerung der Kontingentswirtschaft<br />

und zwar auf der ganzen Linie an, die auch<br />

vor dem Benzin nicht Halt machen dürfte. Es<br />

muss sich also auch der mit Rücksicht auf<br />

handeis- und landesverteidigungspolitische<br />

Massnahmen auf einem streng gehandhabten<br />

Einfuhr-Kontingentssystem aufgebaute Benzinmarkt<br />

den durch die Abwertung des<br />

Schweizerfrankens geschaffenen neuen Verhältnissen<br />

irgendwie anpassen. Dass es sich<br />

hiebei nicht etwa nur um eine blosse Neuorientierung<br />

der Importwirtschaft . ^ handelt,<br />

sondern um viel weiterreichende Probleme,<br />

bedarf keiner weitern Erörterungen. Einerseits<br />

wird der Bund kaum auf dem Einsatz des<br />

Benzins als handelspolitische Waffe verzichten,<br />

anderseits aber selbst bei freier Gestaltung<br />

der Einfuhr aus zoll- und landesverteidigungspolitischen<br />

Erwägungen eine gewisse<br />

Kontrolle der Benzinwirtschaft beibehalten<br />

wollen.<br />

Die Freigabe der Benzinimporte aber wäre<br />

zweifelsohne gefolgt von einem wahren Benzinpreischaos.<br />

Während der Säulenpreis in den<br />

Grenzzonen um 1—3 Rappen pro Liter unter<br />

das gegenwärtige Niveau zu liegen käme,<br />

hätte man bezüglich Säuleneinheitspreis im<br />

Innern des Landes unbedingt das Nachsehen.<br />

Die differenzierten Frachtzuschläge müssten<br />

zu einer recht<br />

vielgestaltigen Preisskala<br />

führen; namentlich die Berggegenden kämen<br />

schlecht weg. Nun mag zwar eine solche<br />

Lösung scheinbar im Interesse der Benzinkonsumenten<br />

liegen; dass sie aber zu deren<br />

wirklichem Vorteile wäre, davon kann nicht<br />

die Rede sein: Wohl könnte die Eidgenossenschaft<br />

durch das Mittel der Zollreduktion<br />

den, wie wir gesehen haben, unzweckmässigen<br />

Ausgleich über die Aufhebung der Kontingentierung<br />

herbeiführen. Da jedoch die Bundesbehörde<br />

jeder Tangierung des Benzinzolles<br />

durchaus ablehnend gegenübersteht, fällt diese<br />

Möglichkeit wohl dahin.<br />

Wie also kann eine Lösung gefunden werden,<br />

welche ausser der Wahrung der automobilwirtschaftlichen<br />

Interessen auch die Belange<br />

der Landesverteidigung angemessen<br />

berücksichtigt? Unser Volk hat vor kurzem<br />

erst dem Lande die Mittel zur vorgesehenen<br />

vermehrten Motorisierung der Armee zur Verfügung<br />

gestellt. Der Erfolg des gebrachten<br />

Opfers ist jedoch hinfällig*,wenn nicht gleichzeitig<br />

eine ebensoweitgehende<br />

Reserve- und Vorratswirtschaft<br />

auf dem Gebiete des Benzins wie demjenigen<br />

des Getreides Platz greift. ,Dje. bestehenden<br />

und erprobten privatwirtschaftlichen Organisationen<br />

des Benzinhandels vermögen dieser<br />

Forderung zweifellos gerecht zu werden, unter<br />

zwei Voraussetzungen allerdings: Einmal<br />

werden sich die am Benzinimport beteiligten<br />

Firmen nur dann im gewünschten Masse eindecken,<br />

wenn sie die Gewähr haben, diese auf<br />

längere Sicht zu haltenden Lager auch abstossen<br />

zu können, und zum andern kann man<br />

den wenigen, gegenwärtig Kontingente erhaltenden<br />

Firmen die Bildung solcher Reserven<br />

Man muss zugeben, dass das kürzlich erschienene<br />

Buch von Vital Gawer, « Die Eisenbahnkrise,<br />

ihre Ursachen und ihre Entwicklung<br />

», in verschiedener Beziehung eine<br />

Lücke ausfüllt,^ die jeder, der sich mit<br />

dem Problem der Eisenbahnkrise befasste,<br />

schmerzlich empfunden hat. Eine. Vergleichsmöglichkeit<br />

mit verschiedenen Ländern fehlte<br />

und so wurde sehr oft verallgemeinert, ohne<br />

dass wirkliche Grundlagen für eine vergleichende<br />

Betrachtung vorlagen. Man hat<br />

unsern Bundesbahnen oft zum Vorwurf gemacht,<br />

dass 'sie überkapitalisiert seien und<br />

Hippolyt Saurer t<br />

(Siehe unsern Nekrolog in Nr. 87)<br />

nicht zumuten, d. h. die Zahl der Importeure<br />

muss ohne direkte Freigabe des Marktes erhöht<br />

werden. Denn würde die Benzineinfuhr<br />

einfach dem freien Spiel der Kräfte überlassen,<br />

so müsste mit dem Einsetzen einer schaffen<br />

Konkurrenz gerechnet werden, die den<br />

Zusammenbruch der heutigen Preisregelung<br />

zur Folge hätte.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Eisenbahnkrise nnd Antofconknrrenz<br />

i.<br />

dass deren Leiter es in dieser Hinsicht an<br />

einer vorausschauenden Politik haben fehlen<br />

lassen. Da zeigt uns die Studie von Dr.<br />

Gawer, dass auch andere Staatsbahnen am<br />

selben Fehler leiden und dass es in dieser<br />

Hinsicht im Auslande nicht viel besser steht<br />

als bei uns.<br />

Für uns ist das Buch von Gawer wertvoll,<br />

weil es sich auch mit dem Automobil als<br />

«Konkurrenz» des Bahnbetriebes befasst. Allerdings<br />

vermag sich der Verfasser hier von<br />

Voreingenommenheit nicht zu befreien,<br />

wie wir bei der Betrachtung des Kapitels<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

22. Fortsetzung.<br />

In der Stunde zwischen drei und vier<br />

werden die Schatten riesig und geheimnisvoll.<br />

Wie ein laues, duftendes Bad ist die Luft.<br />

Die Augustnacht feiert ihre Herrschaft mit<br />

Wohlgerüchen, Dunkelheit und Schweigen.<br />

Sie liebt die Liebenden, die Bettler und die<br />

Schlaflosen.<br />

«Ich! Ich! Ich!» flüstert die Nacht eine<br />

ganze Stunde lang. Aber um vier verstummt<br />

sie und erbleicht.<br />

Neuntes Kapitel<br />

• Der gelbe Seidenkimono leuchtete matt im<br />

Halbdunkel. Er war mit Bäumen, Pagoden,<br />

Drachen und Blumen bestickt.<br />

«Ein ganzes Bilderbuch!» konstatierte Lukas.<br />

Er lag rieben Sybil auf dem Diwan,, ein<br />

wenig schläfrig und sehr glücklich. Von dem<br />

grossen, wütenden Schmerz der vergangenen<br />

Stunden war nur eine undeutliche Erinnerung<br />

zurückgeblieben, verschwommen und<br />

blass. Der Lauf durch die Strassen, sein<br />

Haus, Park und Garten, die Bar... Sein Hirn<br />

erinnerte sich, aber sein Herz wusste nichts<br />

mehr davon. Sein Herz war erfüllt mit dem<br />

Bewusstsein, dass es herrlich sei, zu leben.<br />

Nichts Feindliches war auf der Welt, nicht<br />

Streit, noch Jammer. Es gab keine Minuten<br />

mehr, alles war ein sanfter, köstlicher Traum,<br />

jenseits der Zeit und über alle Wirklichkeit<br />

hinaus.<br />

Seit Lukas wieder in das Zimmer getreten<br />

war, fühlte er diese grosse Sicherheit: alles,<br />

was geschieht, ist wunderbar...<br />

Wunderbar war es gewesen, in dem hellen<br />

Badezimmer den letzten Rest von Elend und<br />

Whiskydurist abzuspülen, unter dem sprudelnden<br />

Wasser wieder kühl und frisch zu<br />

werden.<br />

«Es kann nie wieder Morgen werden...»,<br />

dachte Lukas. «Und wenn doch ein neuer Tag<br />

kommt, dann wird das Leben anders sein<br />

als bisher.»<br />

«Wie wird es sein?» überlegte er. Aber er<br />

fand nur diese Antwort: «...anders als<br />

bisher.»<br />

Aus der Verzauberung der Umarmung hatten<br />

sie den Weg gefunden zu Zärtlichkeit und<br />

Vertrauen. In der schattenvollen Finsternis<br />

hatten sie leise Gespräche geführt, zaghaft<br />

und voll zielloser Sehnsucht. Es waren<br />

törichte Dinge, die sie sich zugeflüstert haben,<br />

— aber jedes arme Wort war beladen<br />

mit Entzückung.<br />

«Wir gehören zueinander.. .»<br />

«Wir werden uns immer, immer lieben..»<br />

«Nie mehr können wir einsam sein nach<br />

dieser Nacht!»<br />

«Wie schön du bist, schön und stark und<br />

gut. Du bist mein wunderbarer Geliebter.. .><br />

«Du bist die Frau, von der ich als Kind geträumt<br />

habe... endlich hab ich.dich gefunden.»<br />

Jenseits aller Zeit und über alle Wirklichkeit<br />

hinaus, waren die kleinen Wortboote<br />

durch Dunkel gezogen, beladen mit dem inbrünstigen<br />

Gestammel ihrer Herzen.<br />

Als dann der Taumel dieser Seligkeit langsam<br />

abklang, als sie wieder in die Aussenwelt<br />

zurückgleiten mussten, waren sie sanfter<br />

geworden, vertrauensvoll und wahrhaft<br />

glücklich.<br />

Es schien ihnen jetzt unwichtig, ob sie zueinander<br />

sprachen, was sie sagten — oder ob<br />

sie schwiegen. Auch dieses Schweigen war<br />

innige und vollkommene Gemeinsamkeit, ein<br />

letztes keusches Liebesbekenntnis.<br />

Lukas lächelte. Seine Blicke wanderten<br />

durch das dämmerige Zimmer. Alles war<br />

überraschend wirklich: die hohe Tür, Sessel<br />

und Koffer, der matte Widerschein der<br />

Wir berichten heute<br />

Ober:<br />

Bundesgericht und Unterhalt<br />

der Simplonstrasse.<br />

Zu Caracciolas neuen Internat.<br />

Rekorden.<br />

Hypoid-Hinterachsen.<br />

Strassenverkehrsunfälle in der<br />

Schweiz.<br />

Beilage:


« Die Automobifkonkurrenz > sehen werden.<br />

Immerhin hat er aber in seinem Buch eine<br />

Menge von Tatsachen zusammengetragen,<br />

die erlauben, sich ein wirkliches Bild von<br />

den Einwirkungen der Automobilkonkurrenz<br />

auf die Bahnbetriebe zu machen. Sehr interessant<br />

ist es auch, zu verfolgen, in welch<br />

verschiedener Weise die Eiseribahnverwaltungen<br />

auf die drohende Konkurrenz des<br />

Automobils reagiert haben. Gawer bestätigt<br />

in seinen Untersuchungen, däss die Bundes 1 -<br />

bahnen dabei keine-sehr glückliche Hand gehabt<br />

haben.<br />

Der erste Abschnitt befasst sich mit den<br />

schweizerischen Hauptbahnen in Vergangenheit<br />

und Gegenwart. Der Verfasser ist der<br />

Ansicht, däss kaum in einem Staate der Welt<br />

das Volk sich so intensiv mit der Verstaatlichung<br />

der Eisenbahnen befasst hat wie.wir.<br />

Die Frage hat am 19. Jahrhundert das Volk<br />

am meisten bewegt, abgesehen vielleicht<br />

vom Problem der Schaffung des Bundesstaates.<br />

Wir erfahren, dass die Bundesbahnen<br />

zu einem, stärk übersetzten Preis vom<br />

Staat gekauft worden sind, und dass darin<br />

schon die erste Ursache der unglücklichen<br />

Finanzpolitik lag. Als zweiten Grund deckt<br />

Gawer die Tatsache auf. dass man es versäumt<br />

hat, die SBB mit einem Eigenkapita!<br />

In Form eines Dotationskapitals auszustatten.<br />

So waren sie von Anfang an auf Fremdkapital<br />

aufgebaut.<br />

Gawer schreibt: « Heute muss man diese<br />

Form der Finanzierung als eine ausgesprochene<br />

Fehlkonstruktion bezeichnen, die sich<br />

überhaupt nur daraus erklären lässt, dass<br />

zur Zeit der Verstaatlichung die Verkehrsund<br />

Einnahmeentwicklung der Schweizerbahnen<br />

eindeutig nach oben tendierte und<br />

dass die Bahnen damals noch ein fast unbeschränktes<br />

Verkehrsmonopol besassen, dessen<br />

Aushöhlung durch das Automobil niemand<br />

vorauszusehen wusste!<br />

Im Anschluss daran beschäftigt sich der<br />

Verfasser mit den Leistungen der Bundesbahnen<br />

bis zum Weltkrieg und besonders<br />

ausführlich mit den Sogenannten bahnfremden<br />

Lasten. Diese letzteren, werden auf total<br />

.459 Mill. Fr. beziffert. Eine weitere grosse<br />

Belastung im Interesse des Landes bedeutete<br />

die Elektrifizierung, die total 785 Mill. Fr.<br />

erforderte und während Jahren annähernd<br />

10.000 Arbeiter beschäftigte.<br />

Was uns jedoch hier speziell interessiert,<br />

das ist die Behandlung der Automobilkonkurrenz.<br />

Auf 10 Seiten seines Buches entwickelt<br />

Gawer .seine Gedanken über, die<br />

Einflüsse der Autokonkurrenz auf den<br />

Betrieb der Staatsbahn.<br />

Er stellt zunächst fest, dass die Bahnen ihre<br />

monopolähnliche Stellung eingebüsst haben.<br />

Wir bezweifeln jedoch seine Behauptung,<br />

dass der Ausfall der Einnahmen der Bundesbahnen<br />

durch die Konkurrenz des Lastautomobils<br />

40—50 Mill. Fr. beträgt. Die im Gang<br />

befindliche Güterzählung im Strassentransport<br />

wird darüber Aufschluss geben. Wenn<br />

Gawer sodann die Ungleichheiten des Wettbewerbes<br />

aufzählt und dabei die Auffassung<br />

vertritt, die Eisenbahnen stehen im Dienste<br />

der Volkswirtschaft, das Automobil aber<br />

werde «ausschliesslich im eigenwirtschaftlichen<br />

Interesse seines Besitzers betrieben »,<br />

so müssen wir dieser Behauptung, die vor<br />

ihm schon Professor Saitzew aufgestellt hat,<br />

mit aller Entschiedenheit bestreiten. Kommt<br />

denn dem Automobil keine wirtschaftliche<br />

Lampe im Spiegel. Unmöglich, dass man einmal<br />

durch die Nacht gejagt war, einsam wie<br />

ein Verdammter.<br />

Plötzlich fiel ihm ein:<br />

«Sybil, — du hast mir noch nicht erzählt,<br />

was du die ganze Zeit über getan hast!»<br />

Er richtete sich halb auf und sah sie erwartungsvoll<br />

an.<br />

«Aber, Lukas! Unser Pakt, unser Bündnis,<br />

der Geheimvertragr wir wollen nie, nie wieder<br />

über diese Unglücksstunden sprechen!»<br />

«Natürlich», erklärte Lukas sehr vernünftig.<br />

«Wir wollen nicht mehr davon sprechen,<br />

ich möchte nur wissen, was du...»<br />

«Diese Schwüle!» sagte Sybil. «Glaubst du,<br />

dass es regnen wird?»<br />

«Sybil, — bitte!»<br />

«Vielleicht kommt ein grosser Regen und<br />

heute nacht beginnt der Herbst.»<br />

Aber er blieb hartnäckig.<br />

«Ich möchte aber wissen, was du in dieser<br />

Zeit angefangen hast...»<br />

Sybil lächelte schüchtern.<br />

«Ich habe zum Fenster hinausgesehen. Und<br />

Bedeutung zu ? Diese These zu vertreten<br />

heisst blind an den Tatsachen vorübergehen.<br />

Natürlich beruht der Betrieb des Automobils<br />

als Beförderungsmittel auf einer kaufmännischen<br />

Berechnung, die sich auf eine sinngemässe<br />

Gegenüberstellung von Unkosten und<br />

Einnahmen gründet, aber dieses Prinzip gilt<br />

doch wohl auch für die Bahnen,, denn sie<br />

müssen doch, obschon Staatsbetrieb, Ausgaben<br />

und Einnahmen ebenfalls in eine kaufmännisch<br />

gerechtfertigte Relation bringen.<br />

Das Automobil kenne keine Verpflichtungen<br />

gegenüber der Allgemeinheit! Ja, sind<br />

denn die Steuern, welche die Automobilisten<br />

bezahlen,, sind die 50 Millionen jähjrlfehen<br />

Benzinzolls keine Verpflichtungen gegenüber<br />

der Allgemeinheit :•?<br />

Doch weiter: die Eisenbahnen kommen<br />

allein für den Unterhalt dei, Fahrbahn auf;<br />

das Automobil lasse seine Fährbahn — die<br />

Strasse — aus-* öffentlichen" Mitteln bezahlen.<br />

Ein ..reichlich abgedroschener und schon so ;<br />

oft -widerlegter«Spruch, idäss, er auch dem.<br />

Verfasser" nicht mehr hätte unterlaufen dürfen.<br />

Man wird den Eindruck nicht los, dass<br />

er hier sklavisch die Eisenbahnliteratur, d, h.<br />

die Propagandaschriften der . Bahnverwaltung<br />

kopiert hat. Denn Tatsache ist,: dass<br />

das.Automobil mindestens zwei Drittel der<br />

Kosten des Strassenbaues deckt, wobei zu<br />

beachten bleibt, dass die Strasse zum Teil<br />

noch anderen Benutzern dient, den Pferdefuhrwerken,.,<br />

Radfahrern und Fussgängern,<br />

und dass deshalb der Allgemeinheit die<br />

Pflicht erwächst, etwas an die Strassenlasten<br />

zu bezahlen. Ausserdem vergisst Gawer<br />

dabei, die Zölle für Benzin in Berechnung<br />

zu ziehen, er «übersieht» die Tatsache,<br />

dass, entgegen der Verfassung, ein so<br />

hoher Zollansatz von 320•% des Wertes auf<br />

diesem lebenswichtigen Erzeugnis steht. Mit<br />

einer rein fiskalischen Betrachtungsweise'<br />

kommt man hier nicht aus, und keine objek*<br />

tive Betrachtungsweise kann dem Verlangen'<br />

die Rechtertigung absprechen, dass die exorbitanten<br />

Benzinzölle wieder auf die Strasse<br />

zurückfliessen. Dass man andere Lasten! wie<br />

Beförderungszwang* Fahrpfanpfficht,:' 'Tarifpflicht<br />

nicht ohne weiteres auf das Ati'tpmohil<br />

übertragen kann, ergibt sich aus der verschiedenen<br />

Natur der beiden Beförderungsmittel.<br />

Man muss es als erstaunlich und befremdend<br />

bezeichnen, dass ein in Verkehrsdingen,<br />

so wohl unterrichteter Autor gegenüber dem<br />

Automobil in eine derart oberflächliche Ur^<br />

teilsweise verfällt und unbesehen Behauptungen<br />

übernimmt, die einer sachlichen Prüfung<br />

nicht standhalten. .,,,.,,,,.,<br />

Wie zu erwarten, beschäftigt sich der Verfasser<br />

auch mit der Eingabe des Motorlästwagenverbandes,<br />

worin die gegenseitige Konkurrenz<br />

der Automobilbetriebe nachgewiesen<br />

wird. Dabei wäre freilich zu sagen,' dass'jdter<br />

dem Druck der Wirtschaftskrise aiicW^ie<br />

Bahnen Kampftarife aufgestellt haben, die<br />

auf. keine wirtschaftliche'Rendite-Mpii&Zffitspruchr<br />

machen können vrid dass'dieeid'g.<br />

Post seit Jahren mit dem Automobil Personen<br />

zu untersetzten Preisen befördert, nach<br />

ihren eigenen Angaben mit Fr. 1.35 Verlust<br />

Nun werden zur Zeit wieder einmal Erhebungen<br />

hinsichtlich vorhandener Tanks und<br />

deren Kapazität zur Lagerung von Treibstoffen<br />

durchgeführt. Den Bedürfnissen der Landesverteidigung<br />

werden diese kaum genügen,<br />

um so mehr als die grössten derselben im<br />

Grenzgebiet der Schweiz liegen. -Was läge<br />

näher, als die Neuordnung der Benzinmarkt^<br />

Verhältnisse mit der Schliessung^ dieser eventuell<br />

verhängnisvoll werdenden Lücke zu verquicken,<br />

die sich bietende einzigartige-Möglichkeit<br />

beim Schöpfe zu packen? Könnte der<br />

Ausweg aus dem'Dilemma nicht heissen": ; ' !-;<br />

Auflockerung der Kontingentierung der<br />

Benzinimporte in dem Sinne, dass ausser den<br />

bisherigen Einfuhrbewilligungen^ welche sich<br />

bekanntlch auf einige wenige Grossimporteure<br />

beschränken, eine gewisse Zahl neuer Bewilligungen<br />

erteilt wird, deren Abgabe von der<br />

dann... ich kann mich wirklich nicht mehr<br />

erinnern, Liebes.»<br />

M<br />

«Mir geht es genau so!»<br />

Er drehte beschämt den Köpf zur Seite und<br />

küsste Sybils Schulter« Die gelbe Seide<br />

drängte sich weich an sein Gesicht.<br />

«Schön ist das», meinte Lukas einfältig.<br />

«Die vielen gestickten Bilder...»<br />

.. «Ich trage diesen Kimono so> gern! Man<br />

langweilt sich nie, wenn man ihn anhat. Und<br />

man kann sich einbilden, die ganze Welt ,zu<br />

sein... Ueber meinem linken Knie geht die<br />

Sonne auf, und vor meinem Herzen liegt ein<br />

furchtbarer Drache. Das ist sehr beruhigend..<br />

In den Aermelfalten blühen zu jeder Jahres?<br />

zeit Blumen. Und die Flamingos hast<br />

du sie schon gesehen? Ueber meinem Rücken<br />

reist eine ganze Flamingowolke!»<br />

Sybil setzte sich eifrig hoch, drehte Lukas<br />

ihre Schultern zu.<br />

«Ja!» sagte Lukas gedankenvoll. Er sah<br />

ihren Nacken an. Der Reflex der gelben Seide<br />

Hess die Haut noch dunkler erscheinen. Jetzt<br />

schimmerte sie wirklich wie Metall, .tiefbraun<br />

t und geheimnisvolL Konnte eis unter dieser<br />

AUTOMOBTL-REVUE FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° \<br />

pro Reisenden. Dabei gehen wir mit dem<br />

Verfasser" durchaus einig, dass eine Ordnung<br />

in die gegenseitige Konkurrenz von Eisenbahn<br />

und Automobil kommen muss. Aber<br />

diese Ordnung darf nicht einseitig zugunsten<br />

der Bahnen ausfallen.<br />

DFe richtige Teilung des Verkehrs.<br />

Jedem Verkehrsmittel gebührt derjenige<br />

Teil des Verkehrs, für den es von Natur aus<br />

besser geeignet ist. Den Bahnen der Fernund<br />

Massen verkehr von Gütern "und Personen,<br />

dem Automobil der individuelle Haus-<br />

Hausverkehr, der Nahverkehr und der<br />

Transport empfindlicher Güter. Aber die im<br />

Projekt zu einem dringlichen Bundesbeschluss<br />

über den Transport von Personen und Gütern<br />

mit Motorfahrzeugen ]vorgeschlagene<br />

Regelung überspannt in dieser Hinsicht den<br />

Bogen in einer Art und W^ise, die sie als<br />

undiskutierbar erscheinen lässt. Sie ist vollkommen<br />

einseitig als Schütz der Bahnen vor<br />

unliebsamer Konkurrenz gedacht. Eine Konzessionierung<br />

des Fernverkehrs mag sich<br />

rechtfertigen, nicht abef diejenige des Nahverkehrs<br />

unil des Werkverkehrs, die jede<br />

pr.ei^bestimniendeMitwirkung des Automobils<br />

itmGutefi und -Personenverkehr ausschalten<br />

und den Bahnen praktisch wieder das Monopol<br />

verschaffen würde. Dass damit der Wirtschaft<br />

nicht gedient ist, liegtauf der Hand.<br />

Und noch eines: Gerade die Automobilkonkurren,z<br />

ist es gewesen, welche die Bahnen<br />

zu einer Anpassung .gezwungen hat. Ohne<br />

diese Konkurrenz könnten wir noch heute auf<br />

gewisse Verkehrsbesehleunigungen und Erleichterungen<br />

warten, aber von diesen wohltätigen<br />

Wirkungen der Automobilkonkurrenz<br />

ist im Buch V. Gäwers keine Rede. Und doch<br />

waren sie es schliesslich, welche die Bundesbahnen<br />

gezwungen haben, durch die Sesa die<br />

Haus-Hausbeförderung aulzunehmen und eine<br />

— wenn auth bescheidene — Zusammenarbeit<br />

von Bahn und Automobil herbeizuführen.<br />

Vollkommene Gleichheit der Wettbewerbsbedingungen<br />

für die beiden Verkehrsmittel<br />

zu schaffen, wie es der Verfasser verlangt,<br />

wird nie gelingen» Dazu sind die beiden Beförderungsmittel<br />

zu verschieden. Es hiesse<br />

das Automobil seiner Vorteile berauben,<br />

wenn man es einem Fahrplan, einer unbedingten<br />

Beförderungspflicht unterstellen<br />

wollte. Gerade in seiner Beweglichkeit liegt<br />

dar technische Vorteil des neuen Verkehrsmittels<br />

lind diese darf man ihm'nicht künstlich<br />

nehmen. Glaubt man denn im Ernst, das<br />

•^tömobif könne je wieder aus dem Verkehrsleben"<br />

ausgeschaltet werden? Wenn der<br />

gewerbliche Lastwagenverkehr gedrosselt<br />

wird, so übernimmt eben der Werkverkehr<br />

dessen ?Rolle.<br />

Probleme des Schweiz. Benzinmarktes<br />

(Scliluss von Seite 1.1<br />

Verpflichtung zur Haltung der notwendigen<br />

Benzinreserven abhängt? Um eine Erschwerung<br />

der Marktkontrolle zu vermeiden, kämen<br />

nur Grossbezüger in Frage. Diese Lösung<br />

würde allerdings von den Importeuren ein gewisses<br />

Preisopfer verlangen. Doch rechnen<br />

diese Kreise bereits heute mit einem solchen<br />

Anziehen der Preisschlinge, ohne allerdings<br />

die Erwartung'aufzugeben, dass der Bund<br />

durch angemessene Reduktion des Benzinzolles'ebenfalls<br />

Entgegenkommen zeige. Auf<br />

dies letztere hätten übrigens sowohl Benzinimpörteure<br />

als -konsumenten billiges Anrecht,<br />

denn verschiedene Positionen, wie auch der<br />

am 25. Juni 1935 erhöhte Zuckerzoll sind bis<br />

auf das Benzin in konsequenter Verfolgung<br />

der neuen bundesrätlichen Wirtschaftspolitik<br />

bereits reduziert worden. Und was dem einen<br />

recht ist, dürfte dem andern billig sein!<br />

Bronzehaut Muskeln geben, Adern, Blut?<br />

Rührend schmal war der Nacken, gebrechlich,<br />

als gehörte er einer Vierzehnjährigen.<br />

«Wie alt bist du?» fragte Lukas und streichelte<br />

leise den Flamingoschwarm.<br />

«Vierundzwanzig.»<br />

Sybil wandte sich um, knüllte die Kissen<br />

zusammen und streckte sich aus.<br />

«Für mein Alter bin :ich noch ziemlich<br />

rüstig, nicht wahr? Das kommt vom Sport,<br />

Liebling. Eislaufen. Wenn nur schon<br />

Winter wäre..* Der Sommer in der Stadt<br />

bekommt mir nicht, man wird krank in dieser<br />

Schwüle. Ich habe jetzt oft daran gedacht,<br />

einen dieser fjämingos zu satteln und fortzufliegen,<br />

weit,, — irgendwohin, wo die Welt<br />

blau und kühl ist. Aber ich musste hier bleiben,<br />

es war so viel zu ordnen und wie<br />

gut, dass ich ^hierbleiben musste! Weisst du,<br />

was ich die ganze Zeit denke? Dass wir auf<br />

einer Wiese liegen...' ich bin so klein und<br />

glücklich und verloren, ganz wie auf einer<br />

Wiese....»<br />

i ".:,. ' (Fortsetzung folgt)<br />

Unterhalt der Simplonstrasse.<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Das Wallis gehört zu den Kantonen, die<br />

vom Bunde alljährlich gemäss Art. 30 der<br />

Bundesverfassung mit Rücksicht auf ihre<br />

internationalen Alpenstrassen eine Entschädigung<br />

erhalten. Diese Entschädigung ist auf<br />

100 000 Fr. festgesetzt, während der Unterhalt<br />

der allein als international im Sinne der<br />

Verfassung anerkannten Simplonstrasse alljährlich<br />

nur 20-^30 000 Fr. erfordert.<br />

Im neuen Walliser Strassengesetz von 1935<br />

ist die Klassifikation dei Strassen einem Dekret<br />

des Grossen Rates überlassen geblieben.<br />

Dieses Dekret vom 8. Juli/11. September <strong>1936</strong><br />

zählt die Simplonstreeke von Brig bis Ried-<br />

Brig und von Simplon-Dorf bis Gondo zu den<br />

Kantonsstrassen, Kategorie B, an deren Unterhalt<br />

und Umbau neben dem Kanton auch<br />

die Gemeinden beizutragen haben. — Die<br />

Stadtgemeinde Brig wandte sich in einem<br />

beim Bundesgerichte eingereichten staatsrechtlichen<br />

Rekurse ge^en diese Belastung,<br />

die dem Sinn und Geiste des Art. 30 BV<br />

widerspreche, solange der Unterhalt der Simplonroute<br />

nicht einmal den vom Bunde geleisteten<br />

Beitrag aufzehre.<br />

Auf die materielle Beurteilung dieses Rekurses<br />

ist das Bundesgericht durch Beschluss<br />

vom 23. Oktober nicht eingetreten. Wie aus<br />

Ait. 175, Ziffer 3 und Art. 178, Ziffer 2 des<br />

Bundesgesetzes über die Organisation der<br />

Bundesrechtspflege hervorgeht, kann es sich<br />

beim staatsrechtlichen Rekurs nur um Beschwerden<br />

von Bürgern oder Korporationen<br />

wegen der Verletzung verfassungsmässiger<br />

Rechte handeln, die sie durch allgemein verbindliche<br />

oder sie persönlich betreffende Verfügungen<br />

oder Erlasse erlitten haben. Aus<br />

dem zur Begründung der Beschwerde herangezogenen<br />

Art. 30 BV aber, der sich mit dem<br />

Rechtsverhältnis zwischen Kantonen und Gemeinden<br />

nicht befasst, können keinerlei Verfassungsrechte<br />

der Gemeinde hergeleitet werden,<br />

die durch das angefochtene Grossratsdekret<br />

verletzt sein könnten. Wp.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Die Walenseetalstrasse marschiert. Der<br />

Beschluss des Bundesrates, die Fortsetzung<br />

der Kerenzerbergstrasse zu subventionieren,<br />

hat bewirkt,dass in der Ostschweiz die Bestrebungen<br />

für den Bau einer Walenseetalstrasse<br />

sich weiter intensiviert haben. Am 3. Oktober<br />

wurden in Flums die st gallischen Interessenten<br />

mobil gemacht und nun greift die Bewegung<br />

auch auf die östlichen Teile des<br />

Kantons St. Gallen und Zürich über, abgesehen<br />

davon, dass sich auch Graubünden einmütig<br />

für die Realisierung der Talstrasse einsetzt<br />

Man versteht es in diesen ostschweizerischen<br />

Gebieten nur schwer, dass sich das<br />

eidg. Oberbauinspektorat auf die Kerenzerbergstrasse<br />

versteift und die Walenseetalstrasse<br />

auf die lange Bank zu schieben sucht.<br />

Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn<br />

die Aktion « Pro Walenseetalstrasse » in ein<br />

beschleunigtes Tempo eintreten soll. Nachdem<br />

sich schon in Mels ein Aktionskomitee<br />

gebildet hatte, geht man daran, solche auch<br />

in Rapperswil und Zürich zu schaffen/um die<br />

Bewegung ins Volk zu tragen, Am 23. Oktober<br />

hat in Rapperswil unter dem Vorsitz von<br />

Bezirksammann Schmucki, Uznach, eine Konferenz<br />

von Vertretern des Regierungsrates<br />

St. Gallen, des Stadtrates Zürich, aller sanktgallischen<br />

und zürcherischen Gemeinden des<br />

Gasterlandes und der Verkehrsinteressenten<br />

des Seegebietes stattgefunden, die nach einem<br />

Referat von Landammann Kobelt, und nach<br />

ausgiebiger Diskussion ein Aktionskomitee<br />

unter dem Präsidium von Bezirksammana<br />

Schmucki bestellte.<br />

Auf den 8. November wird nun eine Volksversammlung<br />

nach Rapperswil einberufen, an<br />

der mit einer Resolution für die Walenseetalstrasse<br />

Stellung genommen und deren baldige<br />

Ausführung verlangt werden soll.<br />

Am 7. Oktober haben übrigens die Kantonsregierungen<br />

von Zürich, St. Gallen und Graubünden<br />

in einer dringenden Eingabe den<br />

Bundesrat ersucht, durch einen raschen Entscheid<br />

der Subventionsfrage die Inangriffnahme<br />

der Arbeiten an der rechtsufrigen<br />

Walenseetalstrasse im Jahre 1937 zu ermöglichen.<br />

' V<br />

Sfran«<br />

Ausbau der Gotthardstrasse. Die Vorlage<br />

des Regierungsrates des Kantons Uri über<br />

den Ausbau der Nordrampe der Gotthardstrasse<br />

im Kostenvoranschlag von 5 Mill.<br />

Fr., woran der Bund an Subventionen 75 %<br />

zugesichert hat, wurde vom Urner Landrat<br />

mit allen gegen zwei Stimmen angenommen.<br />

Zwischen Wassen und Göschenen sind die<br />

Bauarbeiten bereits in Angriff genommen<br />

worden, und zwar wird zur Zeit die Strasse<br />

auf. eine Breite von 6 m ausgebaut, unter<br />

gleichzeitiger Verstärkung und Verbreiterung<br />

der Brücken und Errichtung von Stütz- und<br />

Futtermauern, so dass, nach Fertigstellung,<br />

dieses Strassenstück allen Anforderungen<br />

des modernen Automobilverkehrs entsprechen<br />

dürfte.


NO 88 FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

$P '••• *•*•«§•••£«§•#«•»<br />

Rekordversuche von Mercedes<br />

wegen Schlechtwetterlage<br />

abgebrochen.<br />

Einzelheiten über den « neuen Mercedes ».<br />

Rennleiter Neubauer hat sich am Mittwoch<br />

früh gezwungen gesehen, die Rekordversuche<br />

auf der Autobahn Frankfurt-Heidelberg vorerst<br />

abzubrechen, nachdem ihm von der<br />

Flugwetterwarte erklärt worden war, dass<br />

einstweilen nicht mit einer Besserung des<br />

nassen und stark windigen Wetters zu rechnen<br />

sei. Der Wetterdienst ist sogar der Auffassung,<br />

es werde sich in den nächsten 14<br />

Tagen kaum etwas ändern, er erwartet jedoch<br />

für die Zeit vom 10.-15. November die<br />

ersten winterlichen Fröste, die meist mit<br />

Windstille und Gutwetterlage aufzutreten<br />

pflegen. Es bleibt also vorerst bei den bisher<br />

aufgestellten Rekorden der Klasse B, 5000<br />

bis 8000 ccm, über den fliegenden Kilometer,<br />

die fliegende Meile und die fliegenden 5 Kilometer,<br />

deren genaue Resultate wir nachstehend<br />

nochmals bringen :<br />

Fliegender Kilometer;<br />

f. Versuch: 10,88—10,16 Sekunden. Mittel 10,52 Sek.<br />

= 341,555 km/h.<br />

2. Versuch: 10,42—10,09 Sekunden, Mittel 10,25 Sek-<br />

== 351,000 km/h.<br />

3. Versuch: 10,20—9,80 Sekunden, Mittel 10,00 Sek.<br />

= 358,500 km/h.<br />

4. Versuch: 10.08—9.68 Sekunden, Mittel 9,88 Sek.<br />

= 364,372 km/h.<br />

Fliegende Meile:<br />

1. Versuch: 17,23—16,06 Sek., Mittel 16,645 Sek.<br />

= 348,175 km/h.<br />

2. Versuch; 16,46—16,25 Sek., Mittel 16,355 Sek.<br />

= 354,000 km/h.<br />

3 Versuch: 16,11—15,90 Sek., Mittel 16,005 Sek.<br />

= 362,000 km/h. *<br />

4 Versuch: 16.00—15,57 Sek., Mittel 15,785 Sek.<br />

= 367,033 km/h.<br />

Fliegende 5 Kilometer:<br />

53,19—52,52 Sek., Mittel 52,855 Sek. = 340.554 km/h.<br />

Die Rekorde über den fliegenden Kilometer<br />

und die fliegende Meile standen bisher<br />

auf 321,429 und 323,125 km/St, und wurden<br />

im Sommer 1935 von Nuvolari auf dem Alfa-<br />

Romeo-Bimotore auf der Autostrada von<br />

Lucca geschaffen. Den Rekord über die fliegenden<br />

5 Kilometer, aufgestellt im März dieses<br />

Jahres auf der Autobahn Frankfurt-<br />

Heidelberg, hielt Hans Stuck mit 312,419<br />

km/St.<br />

Was bisher erreicht und um ein Erkleckliches<br />

verbessert worden ist, sind also nur<br />

3 Klassenrekorde. Da alle Rekorde mit fliegendem<br />

Start bis 10 km sich im Besitz<br />

Campbells befinden, wird also hier nur der<br />

Stucksche Weltrekord über 10 Meilen angegriffen<br />

werden. Man hofft dabei, die bisher<br />

aufgestellten Klassenrekorde nochmals erheblich<br />

zu verbessern. Weiter ist beabsichtigt,<br />

den beiden Weltrekorden über den stehenden<br />

Kilometer und die stehende Meile,<br />

die von Stuck bzw. Caracciola mit 163,451<br />

bzw. 188,656 km/St, gehalten werden, auf<br />

den Leib zu rücken.<br />

Nur kurz noch einiges über den neuen<br />

Rennwagen von Mercedes. Es ist verständlich,<br />

dass man von Stuttgart aus die Rekordfahrten<br />

zunächst unter der Flagge von<br />

Reifenversuchen segeln Hess, obgleich die<br />

Leute vom Bau sofort wussten, dass man auf<br />

der Autobahn Gelegenheit haben werde, den<br />

neuen Rennmotor, der im Laufe dieses Jahres<br />

entwickelt wurde, zu sehen. Es handelt<br />

sich dabei, wie bereits gemeldet, um einen<br />

Zwölfzylinder-V-Motor, wovon jede Zylinderreihe<br />

am vorderen Ende je einen Kompressor<br />

hat. Der Motor ist mit 4 Vergasern<br />

und 4 Nockenwellen ausgerüstet, dreht hjs<br />

zu 6000 Touren und wird auf eine Leistung<br />

von annähernd 600 PS geschätzt, also eine<br />

gewaltige Kraft für einen 5,6-Liter-Motor,<br />

der übrigens auf der Autobahn einen ganz<br />

ausgezeichneten Eindruck hinterliess, bei jedem<br />

Start sofort ansprang und durch seinen<br />

ungewöhnlichen Anzug gewaltig imponierte.<br />

Kein Zweifel, dass Mercedes mit diesem<br />

neuen Motor, von dem Caracciola begeistert<br />

ist, im nächsten Jahr ins Rennen gehen wird.<br />

Wenn auch gesagt wird, dass das Chassis<br />

des Rekordwagens dasselbe sei wie das<br />

Rennchassis der vergangenen Sportsaison,<br />

so muss man doch annehmen, dass einige<br />

Verbesserungen vorgenommen worden sind.<br />

Wie ich höre, ist Röhr, der seit einem Jahr<br />

als Konstrukteur bei Daimler-Benz wirkt,<br />

selbst einmal mehrere Runden mit dem<br />

Rennwagen auf dem Nürburgring gefahren<br />

und wird dabei auf die Mängel des Chassis<br />

gekommen sein. Es ist natürlich im Augenblick<br />

schwer, zu sagen, ob die bessere<br />

Strassenlage auf das Konto der Stromlinienkarosse<br />

geht. Darüber jedoch kann kaum ein<br />

Zweifel bestehen, dass es gelungen ist. die<br />

'-<br />

Caracciola fährt auf dem neuen 12-Zylinder-Mercedes 3 neue intern. Rekorde<br />

Links: Der neue 12-Zylinder-Mercedes in Fahrt auf der Reichsautobahn. Bei 5,6 Liter Zylindenn halt und einer Drehzahl von 5500—6000 pro Minute<br />

entwickelt der Motor mindestens seine 600 PS. Die beiden Zylinderreihen zu je sechs Zylindern eind in V-Form angeordnet und in einem Winkei von<br />

ca. 90 Grad gegeneinander geneigt. Jede davon besitzt ihren eigenen Kompressor und zwei Doppel Vergaser. Frappant die Aehnlichkeit der nach den<br />

letzten Erkenntnisse^ der Aerodynamik gebauten Karosserie mit dem «Blauen Vogel» Campbells. Von vorn gesehen erinnert sie in ihrer Form und mit<br />

den windschnitligen Linien an eine Flugzeugtragfläche. Im Gegensatz zu den Rekordfahrten, die vor zwei Jahren bei Budapest unternommen wurden,<br />

ist man jedoch von der Rennlimousine wieder abgekommen: der Führersitz liegt frei, aber allerdings wird er von der Aluminiüm-Umkleidung soweit<br />

umschlossen, dass nur gerade der Kopf des Piloten freibleibt. Doch das genügt, um ihm den notwendigen Kontakt mit der Strasse zu verschaffen.<br />

Rechte : Caracciola hat gut lachen!<br />

früheren Unzulänglichkeiten am Chassis nunmehr<br />

restlos zu überwinden. Es war eine<br />

Sensation, zu sehen, wie Caracciola schnurgerade<br />

seine Bahn zog, ohne auch nur einen<br />

Augenblick aus der Richtung zu geraten, es<br />

sei denn, dass er in einen Windwirbel kam,<br />

wie sie ihm verschiedentlich zu schaffen<br />

machten. « Mit diesem Wagen » — so meinte<br />

Caracciola — «gibt es eine interessante<br />

.§portsaison 1937 !» Hans Bretz.<br />

Wollen Sie<br />

bei jeder Witterung<br />

sicher fahren, den Brennstoffkonsum auf ein<br />

Minimum reduzieren, die Lebensdauer des<br />

Motors verdoppeln und das Fahren angenehmer<br />

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Um die neue Rennformel,<br />

Frankreich und Belgien bereits abgesprungen.<br />

Bekanntlich hat die A.I.A.CJR. vor wenigen<br />

Wochen eine neue Rennformel für die Jähre<br />

1938 bis 1940 beschlossen. Sie sieht Wagen<br />

mit und ohne Kompressor vor, wobei für<br />

Kompressorwagen ein Koeffizient von 50 %<br />

bestimmt wurde, d. h. also, dass bei einer Beschränkung<br />

des Zylinderinhaltes von höchstens<br />

4,5 Liter für kompressorlose Wagen, der<br />

Wagen mit Kompressor nur 3 Liter Zylinderinhalt<br />

haben darf. Die Formel bedeutet zunächst<br />

soviel, dass wohl alle Firmen der<br />

deutschen und italienischen Rennindustrie,<br />

nicht zuletzt auch Bugatti, daran gehen müssen,<br />

neue Wagen zu konstruieren, wobei man<br />

noch nicht weiss, welcher Wagen die grössten<br />

Chancen hat, so dass man sich sogar vielleicht<br />

gezwungen sieht, Wagen mit und ohne<br />

Kompressor zu bauen. Das aber bedeutet gewaltige<br />

Investionen, so dass es verständlich<br />

äst, wenn die Industrie von der A. I. A. C. R.<br />

verlangt, dass nun auch mindestens eine garantierte<br />

Anzahl von Grand Prix nach der<br />

neuen Formel ausgetragen werden. Man<br />

sprach in Kreisen des Bureau Permanent von<br />

10 Rennen dieser Art. Inzwischen aber hörte<br />

man bereits, dass Frankreich und Belgien<br />

nicht mitmachen wollen.<br />

Letzte Sportnachrichten<br />

Bugatti rüstet zur Rekordjagd. Der 3,3-Liter-<br />

Grand-Prix-Bugatti wird nächstens seine Rekordversuche<br />

in der Klasse C wieder aufnehmen. Worauf<br />

es der Molsheimer Konstrukteur diesmal abgesehen<br />

hat, das sind die langen Distanzen, soll sich<br />

doch das Unternehmen auf 24. Stunden erstrecken.<br />

Als Fahrer sind Robert Benoist, Wimille und Williams<br />

vorgesehen.<br />

185 km/St, mit einem Kleinwagen. Die Piste<br />

von Brooklands bildete letzter Tage den Schauplatz<br />

einer Rekordfahrt des Engländers Dodson,<br />

der mit einem 744 ccm Austin gleich drei internationale<br />

Klassenrekorde zur Strecke brachte,<br />

nämlich: 100 km in 32:32,516 (184,343 km/St.),<br />

100 Meilen in 52,08,840 (185,313 km/St.) und<br />

1 Stunde = .183,410 km/St. Daneben gelang es<br />

auch Appleton auf« einem Maserati-Riley, von<br />

1089 ccm, den bisherigen Klassen-Bestleistungen<br />

über den Kilometer und die Meile mit stehendem<br />

Start das Lebenslicht auszublasen. Er erledigte<br />

den Kilometer mit einem Durchschnitt von 132,034<br />

und die Meile mit einem solchen von 146,901 km/St.<br />

Die neuen Signale bei den Rennen. Die Internationale<br />

Sportkommission hat die Bestimmungen<br />

über die Signalgebung bei den Rennen einer Revision<br />

«unterzogen und dabei folgende neue Nachregelung<br />

getroffen:<br />

Rot bedeutet inskünftig: Sofort anhalten.<br />

Gelb: Achtung, Gefahr!<br />

Grün: Freie Bahn.<br />

Schwenken eines blauen Signals: Zeichen für<br />

das Ueberholen.<br />

Schwarz (zusammen mit einen Nummer): Anhaltesignal<br />

für den betreffenden Wagen.<br />

Schwarz und weiss karriert (zusammen mit einer<br />

Nummer): Signal « Ende/des Rennens» für den<br />

betreffenden Wagen.


AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 88<br />

Hypoid-HInterachsen<br />

und andere Möglichkeiten zur Tieferlegung der Kardanwelle.<br />

Die im Automobilbau beobachtete Tendenz<br />

zur Tieferlegung des Wagenbodens und damit<br />

auch des Schwerpunktes des ganzen<br />

Wagen hat die Konstrukteure vor die Notwendigkeit<br />

gestellt, neue Lösungen für die<br />

Ausführung des Hinterachsantriebes zu suchen,<br />

die eine gewisse Senkung der Kardanwelle<br />

ermöglichen. Solange man sie nicht<br />

fand, hiess es, sich damit begnügen, die tiefere<br />

Schwerpunktlage gegen einen aus dem<br />

Boden herausragenden Tunnel für die Kardanwelle<br />

einzutauschen, der zwar kein grobes<br />

Hindernis darstellte, vielleicht aber einen<br />

kleinen Schönheitsfehler, der sich nicht umgehen<br />

Hess. Uebrigens sind wir auch heute<br />

noch nicht so weit, dass mit einem Schlag<br />

bei der Qrosszahl der Modelle der Boden<br />

wieder als ebene Fläche gestaltet werden<br />

kann. Allerdings aber zeigen sich wichtige<br />

Ansätze für eine Wandlung in dieser Richtung,<br />

die wir hier kurz durchgehen wollen.<br />

Am ehesten lässt sich natürlich<br />

ein ebener Wagenboden<br />

bei einem Fahrzeug der grossen Klasse erreichen.<br />

Etwas schwieriger wird die Sache<br />

beim Kleinwagen, doch gelingt es auch hier<br />

immerhin, durch die Anwendung der zu besprechenden<br />

Hinterachskonstruktionen, die<br />

Höhe des Vorsprungs im Wagenboden auf<br />

ein Mindestmass zu reduzieren.<br />

Die an den meisten Wagen zu treffende<br />

orthodoxe Hinterachsbauart<br />

bedient sich zur Kraftübertragung eines<br />

Kegelradpaares mit Spiralverzahtiung, bestehend<br />

aus dem grossen Tellerrad des Differentials<br />

und dem Antriebsritzel. Dabei<br />

Spiralverzahntes Kegelradpaar einer normalen Hinterachse<br />

bestehend aus Tellerrad des Differentials<br />

nebet Antriebsritzel. Die Achsen beider Kegelräder<br />

schneiden sich.<br />

schneidet sich die Achse des durch die<br />

Kardanwelle angetriebenen Ritzels mit der<br />

Achse der Hinterräder, wodurch die Stellung<br />

des hintern Angriffpunktes der Kardanwelle<br />

bestimmt ist, was naturgemäss zu einer<br />

ziemlich hohen Lage derselben führen muss.<br />

Will man den Boden trotzdem so tief wie<br />

möglich legen, so bleibt nichts anderes übrig,<br />

als ihn neben der Welle zu versenken und<br />

diese mit einer geeigneten Blechverschalung<br />

zuzudecken, wie man ihn heute bei sehr<br />

vielen mittleren und kleinen Wagen — mit<br />

Ausnahme vielleicht der Vorderradtriebler —<br />

begegnet.<br />

Unter den Möglichkeiten zur Senkung des<br />

hintern Endes der Kardanwelle nennen wir<br />

in erster Linie<br />

die Anwendung eines Schneckengetriebes<br />

an Stelle des Kegelradpaares der Hinterachse.<br />

Bisher hat man diese Lösung hauptsächlich<br />

bei einer grossen Zahl von Lastwagen<br />

ausländischer Konstruktion verwirklicht,<br />

so dass ausreichende • Erfahrungen zur<br />

Verfügung 1 stehen. Da die Schnecke unter<br />

Gehäuse eines Schneckenantriebs. Die Schnecke liegt<br />

unterhalb des Differentials, wodurch eine sehr tiefe<br />

Lage der Kardanwelle erreicht wird.<br />

das von ihr angetriebene Schneckenrad zu<br />

liegen kommt, gewinnt man mit dieser Bauart<br />

10 oder mehr Zentimeter gegenüber Hinterachsgetrieben<br />

mit Kegelrädern. Begreiflich<br />

deshalb, dass sie sich jetzt auch im Personenwagenbau<br />

Eingang verschafft, wo sie<br />

zwar keine gänzliche Neuheit darstellt, jedoch<br />

immerhin bei modernen Wagen in letzter<br />

Zeit nicht mehr zu finden war. Seitdem<br />

man es verstanden hat, mit Hilfe der Spiralverzahnung<br />

auch den lästigen « Gesang » der!<br />

Kegelräder zum Verstummen zu bringen,<br />

glaubte man, auf die mit einem etwas geringeren<br />

Wirkungsgrad arbeitenden Schnekkengetriebe<br />

verzichten zu können.<br />

Einen ganz andern Weg beschritten französische<br />

Ingenieure, indem sie<br />

zur Senkung des Hinterachsantriebes eine<br />

doppelte Rücksetzuns<br />

wählten. Auch hier sind es die Lastwagen<br />

oder genauer gesagt die Omnibuschassis,<br />

welche die Vorzüge dieser Lösung praktisch<br />

unter Beweis stellten. Die doppelte Rücksetzung<br />

der Hinterachse kommt dadurch zustande,<br />

dass neben der Uebersetzung in der<br />

Hinterachsmitte eine weitere Reduktion der<br />

Drehzahl der Räder durch aussen gelegene<br />

Stirnradübersetzungen erreicht wird, deren<br />

eines Zahnrad auf der Achse der Hinterräder<br />

sitzt, während das andere dieses von unten<br />

antreibt. Der mnze Hinterradantrieb mit<br />

Doppelte Rücksetzung eines Personenwagens. Man<br />

beachte die zweite auseen gelegene Rücksetzung,<br />

dank der die Hinterachsmitte tiefer zu liegen<br />

kommt als die Achse der Hinterräder.<br />

allem «Drum und Dran » kann dabei tiefer<br />

verlegt werden, weil nun seine Achse mit<br />

dem untern Zahnrad übereinstimmen muss.<br />

Der Zweck einer Senkung der Hinterachse<br />

lässt sich auch mit Rädern gleicher Orösse<br />

erreichen, falls der Bodenabstand unter dem<br />

Hinterachsgehäuse dadurch bei Verwendung<br />

des bisherigen, grossen Tellerrades nicht auf<br />

ein unzulässiges Mass verringert wird.<br />

Ein weiteres Mittel zur Tieferlegung der<br />

Kardanwelle<br />

ohne wesentliche Aenderung der Hinterachse<br />

erwähnten wir unlängst in einer kurzen<br />

Notiz. Danach verlegt man die Kardanwelle<br />

nicht mehr so, dass sie ungefähr die Verlängerung<br />

der Achse des Antriebsritzels der<br />

Hinterachse bildete, sondern man lässt sie<br />

nach hinten stärker abfallen. Die Hinterachse<br />

dreht man um einen gewissen Winkel, so<br />

dass ihr Antriebsstummel schräg nach unten<br />

gerichtet ist und verbindet den Kardanantrieb<br />

mit ihm unter Zwischenschaltung<br />

Opel habe in den ersten 9M Monaten<br />

dieses Jahres 100,000 Wagen hergestellt<br />

und damit das sechste Hunderttausend<br />

von Opelwagen seit Gründung der Firma<br />

vollendet.<br />

Dass die amerikanische Regierung eine<br />

grössere Zahl neuer Jagdflugzeuge mit<br />

lOOOpferdigen Motoren bestellt habe, die<br />

eine Geschwindigkeit von 505 kmjSt. erreichen<br />

sollen.<br />

Von einem auf den 31. Mai 1937 angesetzten<br />

Luftrennen New York-Paris, das<br />

vom französischen Aeroclub veranstaltet<br />

wird und für das Preise im Gesamtbetrag<br />

von 2 Millionen französischen Franken<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Dass die deutsche Ruhr-Chemie-Gesellschaft<br />

mit dem japanischen Mitsui-Konzern<br />

über den Lizenzbau einer Benzin-Synthetisier-Anlage<br />

von 35 000 Tonnen Jahreslefr<br />

stung in Verhandlung steht.<br />

Von einem amerikanischen Brennstoff*<br />

filter für Dieselmotoren, der sich während<br />

des Betriebes reinigen lässt und der noch<br />

Partikelchen von der Grössenordnung eines<br />

Hunderttausendstel-Millimeters zurückhalten<br />

soll.<br />

Dass die Fabrikanlagen von Hispano-<br />

Suiza in Guadalajarra, in denen die Madrider<br />

Regierung Munition herstellen Hess,<br />

durch einen Bombenangriff der Nationalisten<br />

nunmehr dem Erdboden gleich gemacht<br />

wurden.<br />

Es sei der deutschen chemischen Industrie<br />

gelungen, das Benzin durch Zusatz<br />

eines bestimmten Stoffes in eine feste Form<br />

überzuführen, aus der es vor Gebrauch<br />

unter Druck wieder in den flüssigen Zustand<br />

zurückverwandelt wird.<br />

Dass im Laufe der Londoner Olympiaschau<br />

Wagen im Gesamtbetrage von 50<br />

Millionen Pfund verkauft worden sind.<br />

Eine englische Firma soll innerhalb dreier<br />

Tage Aufträge für 100 000 Wagen erhalten<br />

haben. Da staunt der Laie und der Fachmann<br />

wundert sich.<br />

CORD<br />

Die Uebel müssen an der Wurzel beseitigt werden!<br />

Ein langer Funke ist absolute Notwendigkeit für<br />

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N° 88 — FREITAG, 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOM OBIL-REVUE 5<br />

eines neuen Gelenkes, dessen wesentliches Werte erreicht, weil selbst dann, wenn man B^ • ^^ j ^ yum r i^^<br />

Merkmal darin besteht, dass es trotz des das Ritzel so stark wie praktisch möglich T__^,T^.zr^?f_"-Tr _____'"_*^^<br />

Winkels der beiden Achsen einen gleiehför- nach unten rückt, die Umfangsbewegungen<br />

migen Antrieb des Stummels gewährleistet, der beiden Zahnräder an den Berührungsstel- Wenn das Gewinde eines Stehbolzens<br />

Die Kardanwelle besitzt nach wie vor ihre len noch weit davon entfernt sind, einen rech- im Aluminiumgehäuse locker geworden Ist,<br />

beiden Kreuzgelenke, welche die Ausschläge ten Winkel oder auch nur einen solchen von so kann man sich aus der Verlegenheit helder<br />

Hinterachse aufzunehmen haben. Interes- 45° miteinander zu bilden.<br />

fen, indem man an Stelle des ursprünglichen<br />

sant ist diese Ausführung speziell in fabrika-<br />

Bolzens A einen zweiten B herstellt und<br />

torischer Hinsicht, weil sie die Beibehaltung D!e Zahnform der Hypoidkegelräder<br />

der bisherigen Hinterachse mit einigen ge- S|j Hg<br />

ringfügigen Abänderungen gestattet. weicht ziemlich stark von der normalen s ^EJ<br />

Eine Neuerung, die sich erst jetzt in gros- Ausführung ab. Im Schnitt gesehen sind ihre f# ^j<br />

beiden<br />

sem Umfang durchsetzt, obwohl die fabrika-<br />

Zahnflanken nicht symmetrisch zu- |j| j |||<br />

tionstechnischen Voraussetzungen für deren einander. Vielmehr ist diejenige auf derkon- 'fe %5g<br />

Verwirklichung schon seit 1926 gegeben wa- kaven z ahnseite etwas flacher, auf der kon- = |p|<br />

vexen Seite<br />

ren, finden wir in den sogenannten<br />

dagegen ein wenig gewölbter als • _~J _*ä:<br />

bei normaler Verzahnung. Trotzdem lassen<br />

ti rerrn B<br />

Hypoid-Hinterachsgetrieben. sich die Tellerräder auf den bisherigen Zahn- . . „<br />

rad-Werkzeugmaschinen nach dem Abwälz- einschraubt, der mit. einem grosseren Ge-<br />

Sie stellen m gewisser Beziehung ein Mit- verfahren herstellen, ohne dass grosse Aen- winde versehen ist und dazu einen Kragen<br />

telding zwischen Kegelradantrieb mit Spiral- Gerungen vorgenommen werden müssen. Auch mit Versenkkonus aufweist, wodurch er<br />

Verzahnung und Schneckenantrieb dar. Hat MTrr *S müssen neben der schon erwähnten grossen Vertreter-Adressen für den Bezug von Rädern mit<br />

^«wlMW^<br />

Laufruhe und der Tieferlegung der Kardan- gepressten Stahlspeichen angeben, die sich gegenwelle<br />

auch noch folgende Punkte wenigstens<br />

wär ' ig . so 8 sse * ? e 'i e " he " erfreuen?<br />

5SÄ^ angedeutet werden: Die Hypoidverzahnung A n t w o r t: Brieflich m.tgetealt.<br />

ferrad nicht a schne O iden,ViebeTdirspirai e ver n Z ahnten gestattet, Ritzel mit kleinerer Zähnezahl zu Frage 9996. Vermehrte Abnützung Infolge Frel-<br />

Kegelrädern in unserer ersten Abbildung. Vielmehr verwenden, als dies bei Spiralverzahnung ' a " f ? Ic n bl n «* Besitze eines Wagens mit Freiliegt<br />

hier das Antriebsritzel und damit auch das möglich ist. Daher lassen sich Hinterachs- •'••^X^nfi<br />

u ,^er Benützung des Freilaufes<br />

nle<br />

Hinterende der Kardan^He unter der Hinterachs- übersetzunsren bauen die mit Soiralverzah-<br />

u .¥ r 6O- 7 Okm/St fahre Nun wurde mir von<br />

mj tte Übersetzungen öduen, aie ran opirdivcr^du- verschiedenen Fachleuten die Einschaltung des<br />

nung nicht denkbar Wären, weil der Durch- Freilaufes abgeraten, weil durch seine Verwendung<br />

messer des Ritzels zu klein ausfallen würde. Kupplung, Kreuzgelenke und Bremsen angeblich<br />

ZU ttm, deren beide Zahnräder ohne irgend- rv«- Hin+pr^hc» prfäVirt anceorripm momV stärker beansprucht würden. Ich bitte Sie nun um<br />

eine Gleitbewegung aufeinander abrollen, so SL H £"merffanfschen Tdl keSleT e n- I ? r \ M e^ " ««« Angelegenheit Ich selbst<br />

S<br />

arbeitet t\pr ^fhnpnifpnqntriph mit Pinpr Win<br />

mecnaniscnen leil, Keiner ei ein- gi aube mcht daran, dass der Freilauf diese schadarbeitet<br />

der Schneckenantrieb mit einer rein sch ne idende Veränderung, worin ebenfalls liehe Wirkung haben kann. W. S. in Z.<br />

gleitenden Bewegung in den Beruhrungshmen ej n Vorteil liegt Zudem ertragen die Hypoid- Antwort: Wir halten Bedenken in dieser<br />

von Schnecke und Schneckenrad. räder gleiclien Durchmessers eine grössere Rötung für unbegründet soweit sie die Kupplung<br />

^ Das Hypoidgetriebe ähnelt im Aufbau in Belastung als solche mit Spiralverzahnung, S^Äo^r^wiS<br />

Talfahrten soll der Freilauf zur Schonung der<br />

Bremsen ausser Funktion gesetzt werden. Auch<br />

die Vollziehungsverordnung zum Motorfahrzeuggesetz<br />

verlangt dies ja ausdrücklich (Art. 50). #<br />

Frag« 9997. Brennstoffverbrauch und Geschwindigkeit<br />

Ich hatte mit einigen Bekannten<br />

eine Diskussion darüber, ob der Benzinverbrauch<br />

für eine bestimmte Strecke von der Fahrgeschwindigkeit<br />

abhänge oder nicht Angenommen, ein Wagen<br />

fahre die gleiche Strecke einmal mit Vollgas<br />

in einer halben Stunde und das zweitemal mit<br />

Halbgas in einer ganzen Stunde, so müsste man<br />

doch annehmen, dass er in beiden Fällen gleich<br />

viel Brennstoff braucht. Oder zum mindesten sollte<br />

die Differenz nicht sehr beträchtlich sein. Was ist<br />

Ihre Ansicht hierüber? S. K. in A.<br />

Antwort: Wir nehmen an, dass unter Halbgas<br />

eine Stellung des Gaspedals gemeint ist, bei<br />

welcher der Benzinverbrauch nur halb so hoch ausfallen<br />

kann, wie bei Vollgas, was nicht unbedingt<br />

bei der Mittelstellung des Gaspedals einzutreten<br />

brauch!;. Der grundsätzliche Irrtum, welcher in<br />

der Fragestellung enthalten ist, liegt darin, dass<br />

angenommen wird, der Wagen brauche nur die<br />

doppelte Leistung, um zweimal so schnell fahren<br />

zu können. Wenn allerdings nur der zu überwindende<br />

Steigungs- und Rollwiderstand sich der Fortbewegung<br />

entgegenstellten, so würde sich ungefähr<br />

eine proportionale Zunahme der Leistung ergeben und<br />

somit der Brennstoffverbrauch einigermassen konstant<br />

ausfallen. Gewisse Unterschiede können auch<br />

dann nicht vermieden werden, weil der Brennstoffverbrauch<br />

pro Leistungseinheit mit der Motordrehzahl<br />

sich in gewissen Grenzen verändert. Besonders<br />

bei den bei Höchstgeschwindigkeiten erreichten<br />

hohen Drehzahlen nimmt er ziemlich stark zu. Der<br />

Hauptgrund für den höheren Gesamt-Brennstoffverbrauch<br />

liegt aber beim Luftwiderstand, welcher<br />

nicht proportional der Geschwindigkeit, sondern mit<br />

ihrem Quadrate anwächst. Er hat es also zur<br />

i Hauptsache auf dem Gewissen, wenn man bei<br />

hohen Fahrgeschwindigkeiten für eine bestimmte<br />

Strecke mehr Benzin braucht, als wenn man langsam<br />

fährt.<br />

-b-<br />

Frage 9998. Bremsbelag. Einer meiner Bekannten<br />

empfiehlt mir die Montage eines Bremsbelages,<br />

dessen Name mir bis heute völlig unbekannt ist.<br />

Ich möchte indessen keinerlei Risiko laufen und<br />

bitte Sie um Ihre Mitteilung, was S?e davon halten.<br />

A. S. in B.<br />

Antwort: Das Produkt ist uns ebenfalls töllj?<br />

unbekannt, weshalb wir uns über dessen Eignung<br />

auch nicht auslassen können. Es ist wohl möglich,<br />

dass es den bekannten Marken ebenbürtig ist, doch<br />

fehlt uns darüber jegliche Erfahrung.<br />

Sie haben ganz recht, wenn Sie nach dem englischen<br />

Grundsatz gehen « Safety first», denn<br />

schliesslich hängt von den Bremsen Ihre eigeno<br />

^•nancher Beziehung dem spiralverzahnten woraus sich die Konsequenz ergibt, dass man griff abgefedert ist, so dass harte Stösse nicht auf-<br />

Kegelradpaar normaler Hinterachsen, mit der mit einem um ca. 10% kleineren Tellerrad treten können. Ob eine raschere Abnützung der<br />

einzigen Ausnahme, dass die Achse des Rit- auskommen kann. ' Bremsbeläge durch den Freilauf hervorgerufen<br />

zels sich nicht mit der Drehachse des Teller- Ob sich die vorläufig von zahlreichen ame- "1^,7^,^?^ zÄ<br />

rades schneidet, sondern tiefer hegt als diese, rikanischen Fabrikanten bevorzugte Verzah- lassen des Gaspedals nicht mehr als Bremse, und<br />

Damit führen die Zähne, der beiden Kegel- nungsart schliesslich im Automobilbau allge- man ist deshalb allein auf die Wirkung der Radräder<br />

nicht mehr eine reine Abwälzbewe- mein durchsetzen wird, lässt sich nicht mit b f mse * angewiesen Ein Fahrer nun, der gewohnt Interesse daran, ihren Ruf auch in Zukunft zu<br />

Sicherheit ab. Die altbewährten Marken haben ein<br />

~.._~ „{„• „j„ „,,„ „• i i t,„_j„ii _ „ . . . . . , . , , . ist, nahe an ein Hindernis neranzufahren und<br />

bewahren und eine Qualität zu liefern, die ihm<br />

gerecht wird. Auch wenn auf diese Weise der Neubelag<br />

etwas teurer kommt, würden wir Ihnen doch<br />

gung aufeinander aus, vielmehr handelt es Sicherheit voraussagen, denn bei kleineren da' nn pIötzHch zu bremseili mag vielleicht eine etwas<br />

raten, eine der Marken auszuwählen, die wir Ihnen<br />

schriftlich bekanntgeben.<br />

sich hier um eine kombinierte Abwarts- Wagen dürfte eine Tieferlegüng der Kardan- höhere Abnützung der Bremsbeläge konstatieren,<br />

Gleitbewegung, die sich in einer hohen Lauf- welle von 60 bis 75 mm, wie sie damit in den wenn e* dauernd mit Freilauf fährt. Wenn er daruhe<br />

wohltätig auswirkt. Bereich der Möglichkeiten rückt, nicht immer | e ?f n s e .? ohnt «t. normalerweise schon längere<br />

~, . , ... , , „ , , .. . , '.,, , , Zeit vor K.urven uas wegzunehmen, so wird er sich<br />

Gleichzeitig erkennt man aber auch, dass genügen, um einen ganz ebenen Wagenboden rasch an den F re n auf ?ew öhnen und seines Vordiese<br />

gleitende Verschiebung nur geringfügige • ZU erhalten. - -b- teils'der Brennstoffersparnis teilhaftig werden. Auf<br />

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— FREITAG. 30. OKTOBER <strong>1936</strong> AlTOMOBIL-REVUE<br />

Die Strassenverkehrsunfälle<br />

in der Schweiz.<br />

Die vom Eidg. Statistischen Amt durchgeführten<br />

Erhebungen über die Strassenverkehrsunfälle<br />

für das erste Halbjahr <strong>1936</strong> lassen<br />

erkennen, dass die schon im Vorjahre<br />

deutlich ausgeprägte Verminderung aller Unfälle<br />

im ersten Semester des laufenden Jahres<br />

eine weitere Fortsetzung zu verzeichnen hat.<br />

Dagegen ist die Zahl der Unfälle mit verunfallten<br />

Personen und die der Verunfallten<br />

selbst wieder angewachsen, resp. wir verzeichnen<br />

weniger, dafür im Durchschnitt<br />

schwerere Unfälle.<br />

Strassenverkehrsunfälle in den ersten 8 Monaten<br />

1935 und <strong>1936</strong>.<br />

Unlllla mit<br />

Online im rerunfallten Verunfallt« Davon<br />

ganzen Personen Personen getötet<br />

1. Halbi. 8646 8364 3966 4081 4783 4000 267 263<br />

Auf 1000 Unfälle entfielen im ersten Halbjahr<br />

1935 553 verunfallte Personen gegenüber<br />

586 Verletzten und Getöteten im nämlichen<br />

Berichtsabschnitt des laufenden Jahres. In<br />

dieser Beziehung pflegt das erste Quartal des<br />

Jahres regelmässig günstiger abzuschneiden,<br />

weil der saisonmässige Anstieg des Fernverkehrs"verhältnismässig<br />

mehr schwere Unfälle<br />

mit sich bringt. Während im ersten Vierteljahr<br />

auf 1000 Unfälle 518 Verunfallte entfielen,<br />

waren es im zweiten Quartal deren 620.<br />

Strassenverkehrsunfälle in den Großstädten und in<br />

der übrigen Schweiz in den ersten sechs Monaten<br />

1935. <strong>1936</strong>').<br />

Ifntt.'!» mit<br />

Unlllle im verunfallten Verunfallt« Davon<br />

ganzen Personen Personen getötet<br />

1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong><br />

Zürich 1894 1902 595 652 652 715 20. 18<br />

Basel 449 408 230 203 257 235 6 4<br />

Genf 854 851 270 282 302 323 11 8<br />

Bern 356 321 162 157 187 186 9 5<br />

Großstädte<br />

Schweiz 5051 4882 2623 2787 3281 3441 201 228<br />

Schweiz<br />

total 8604 8364 3880 4081 4679 4900 247 263<br />

') Die definitiven Ergebnisse der Großstädte werden<br />

nur für das ganze Jahr festgestellt; daher liegen<br />

auch für das VoTjahr nur die etwas zu niedrigen<br />

provisorischen Halbjahreszahlen vor. Um die<br />

Vergleichbarkeit mit den Zahlen für die übrige<br />

Schweiz zu wahren, wurde anstatt der definitiven<br />

Semestertotate für 1935 gleichfalls die etwas zu<br />

niedrigen provisorischen Semestertotale eingesetzt.<br />

Dadurch erklärt sich die Verschiedenheit der Totale<br />

von Tabelle 1 und 2.<br />

Die Entwicklung der Strassenverkehrsunfälle<br />

verlief ähnlich wie in der übrigen<br />

Schweiz: Die Unfälle nahmen um ein weniges<br />

ab, die Zahl der verunfallten Personen<br />

war dagegen grösser als im Vorjahre. Auf<br />

die Großstädte entfallen gewöhnlich etwa zwei<br />

Fünftel aller Strassenverkehrsunfälle und rund<br />

drei Zehntel der Verunfallten. Auch in der:<br />

Berichtsperiode hat sich an diesem herkömm-"<br />

liehen Verhältnis nichts geändert. Der .seit<br />

jeher kleine Anteil der Großstädte an den<br />

tödlichen Unfällen ist auf 133 von 1000 gesunken.<br />

Für den milderen Verlauf der städti*<br />

sehen Verkehrsunfälle zeugt die Tatsache,<br />

dass auf 1000 Verkehrsunfälle in Zürich, Ba-r<br />

sei, Bern und Genf 10 Todesfälle, in der übrigen<br />

Schweiz hingegen aber deren 45 kamen.<br />

1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong> 1935 <strong>1936</strong><br />

Januar 1268 1037 403 425 492 494 32 29<br />

Februar 907 1051 337 447 387 508 26 42<br />

März 1173 1266 48§ 624 558 734 34 36<br />

April 1460 1400 730 674 856 813 40 36Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />

Mai 1853 1786 967 955 1155 1177 73 67<br />

Die Befahrbarkeit der Alpenstrassen hat sich infolge<br />

der Schneefälle der letzten zwei Tage stark<br />

Juni 1985 1824 1041 956 1335 1174 62 53<br />

1. Viertelj. 3348 3354 1228 1496 1437 1736 92 107verändert. Donnerstag vormittag ist die Lage für<br />

2. Viertelj. 5298 5010 2738 2585 3346 3164 175 156die hauptsächlichsten Alpenstrassen folgende:<br />

Nicht mehr fahrbar sind folgende Pässe:<br />

Simplon - St. Gotthard (auf der Südseite ohne<br />

Ketten offen bis Station Airolo, auf der Nordseito<br />

Ketten notwendig zwischen Wassen und Göschenen),<br />

grosser St. Bernhard - Forclaz, Montots,<br />

Jaun (50 cm Schnee), Alhula - Flüelä - Furka,<br />

Grimsel-Oberalp.<br />

Mit Kelten fahrbar sind:<br />

Im Jura: Marchairuz und die Straese St. Cergue<br />

- La Cure, Vue des Alpes, Etroits, La Tourne.<br />

Im Waadtland und Wallis: Mosses (5 cm<br />

Schnee), Pillon (20 cm Schnee), Sierre - Montana<br />

(die Strasse wird Donnerstagnachmittag mit Ketten<br />

befahrbar sein), Pas de Morgins (10 cm Schnee).<br />

In Graubünden: Bernina, Julier (20—30 cm<br />

Schnee mit Ketten fahrbar), Lenzerheide, Maloja,<br />

Ofen, San Bernardino, Splügen, Umbrail, Wolfgang.<br />

Alle andern Schweizerstrassen sind heute noch<br />

ohne Ketten befahrbar.<br />

T. C. S.<br />

SEKTION GRAUBÜNDEN. Generalversammlung.<br />

Recht zahlreich waren die Mitglieder der Sektion<br />

total 3553 3482 1257 1294 1398 1459 46 35zur ordentlichen Generalversammlung erschienen,<br />

Uebrige<br />

welche diesmal in Malans abgehalten wurde, so<br />

dass der Sektionspräsident, Handelssekretär Dr.<br />

AI. Brügger, im grossen Saale der « Krone » eine<br />

stattliche Versammlung begrüssen konnte." •, Die<br />

statutarischen Geschäfte konnten glatt erledigt<br />

werden. Nach Genehmigung des Protokolls de?<br />

letztjährigen Generalversammlung: wurden der Jati-:<br />

resbericht und der Rechnungsbericht gutgeheissen<br />

und dem Kassier Decharge erteilt Bei der Be- ;<br />

handlung des Budgets wurde, die Herabsetzung des<br />

Jahresbeitrages von ursprünglich 11 Fr. und gegenwärtig<br />

9 Fr. auf 8 Fr. beschlossen.<br />

Im zwölfköpfigen Vorstand — Vizepräsident C.<br />

Conrad, Optiker, (Kassier 0. Hürsch, Konditor,<br />

beide in Chur — waren 4 Ersatzwahlen zu treffen.<br />

Auch sie'gingen glatt'-yohstatten. Es, treten neu<br />

in den Vorstand ,ein die Herren: Rarhp, JJWilly,<br />

H. Ullius, alle in Chur, und Spiess, Lenzerheide.<br />

Von den 3 ß-echnungsrevispren waren 2 neu zu<br />

wählen, da ein Rücktritt vorlag und' fierr Ullius<br />

in den Vorstand gewählt wurde. Als neue Revisoren<br />

beliebten die Herren Dosch un-d Barfuss, beide in<br />

Chur. - ' , .<br />

Im Anschluss daran wurde ein lehrreicher Verkehrsfilm,<br />

der zur Aufklärung über die Gefahren<br />

des Strassenverkehrs in den Schulen dienen soll,<br />

ge^pis^t.<br />

' - .Die- Versammlung nahm ' eine R e s o l'u.t'i o n<br />

an, in welcher der Hoffnung Ausdruck gegeben<br />

wurde, da-ss- das Projekt einer W allen seet<br />

a 1 s t r a s » e vor allen andern grösseren StrassenprO'ekten<br />

zur Ausführung gelangen werde.<br />

Das darauf, folgende Bankett vereintste gegen<br />

70 Teilnehmer bei einem währschaften Mittagessen.<br />

Per Vizepräsident nahm dahei die Gelegenheit wahr,<br />

dje Resultate der Geschick liebkeitsfahrt<br />

friitzuteilen, die vor der Versammlung auf der<br />

Strecke' Zizers-Malans organisiert worden war. Als<br />

Erster stand der Vizepräsident, Herr Conrad, selber<br />

obenan, während der Sektionspräsident an zweiter<br />

Stelle rangierte. • Der vom T. C. S., Sektion Graubünden,<br />

gestiftete Wanderbecher ging damit in die<br />

Hände des Vizepräsidenten über.<br />

Eine schöne Fahrt über die Festung Luriensteig<br />

nach Sarsrans lind Mels schloss am Nachmittag den<br />

offiziellen Teil der wohlgelungenen Tagung ah.<br />

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auch eine' kostenlose Stellenvermittlunar in sich.<br />

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werden, deren Dienstherr o^er Dienstfirma<br />

AOS-Mitsflied ist. Die nähern Bestimmungen enthält<br />

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Die Entführung<br />

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aus der furchtbar bitteren Rinde des Fieberbaumes,<br />

von den Indianern Quina-Quina genannt, war immer<br />

ein grosses Geschäft. Die Rindenhändler in<br />

Bolivien und Peru wussten sehr wohl, welch ein<br />

aussichtsreiches Weltmonopol die wilden Fieberrindenbäume<br />

in den regenverhangenen Andenwäldern<br />

bedeuteten, und die Regierungen dieser<br />

Länder wussten es auch. Denn Fieberbäume gab<br />

es damals nirgends sonst auf der Erde.<br />

Aber die Regierungen von Holland und England<br />

machten sich über den kostbaren Rohstoff<br />

der Chinarinde auch ihre Gedanken. «Chinin war<br />

schliesslich eine Lebensfrage für diese Länder mit<br />

ihrem grossen Kolonialbesitz. Wer konnte wissen.<br />

Ob sich nicht bald die Axt des letzten Rindensammlers<br />

an den Stamm des letzten Fieberbaumes<br />

legen würde? Was dann? Die Folgen waren nicht<br />

auszudenken. Die südamerikanischen Rindenhändler<br />

behaupteten zwar, der Fieberbaum könne nicht<br />

angepflanzt werden. Ob aber ein Versuch sich<br />

nicht trotzdem lohnte? Das wäre ein dauerndes<br />

Millionengeschäft!<br />

Eine Regierung bestellt.<br />

Der holländische Kolonialminister Hess den<br />

deutschen Gartenmeister und Botaniker Justus<br />

Hasskarl zu einer geheimen Besprechung zu sich<br />

rufen. Zwei Tage später konnte man in allen<br />

Pariser <strong>Zeitung</strong>en lesen, dass besagter Herr Hasskarl,<br />

der Ostindien aus langjähriger Gärtner-Erfahrung<br />

kannte, den Auftrag hatte, Samen und<br />

Pflanzen des Fieberbaumes aus Südamerika nach<br />

Ostindien zu entführen. Auf solche <strong>Zeitung</strong>en, auf<br />

diesen Mann hatten die heissblütigen Rindenhändler,<br />

die untereinander einen stillen Ring bildeten<br />

und denen die Pistole ziemlich locker in der<br />

Tasche sass, nur gewartet.<br />

Statt seiner erschien an der südamerikanischen'<br />

Westküste ein unbekannter Monsieur Müller,.Ethnologe,<br />

der sich beileibe nicht für junge Fieber'<br />

bäume, sondern nur ganz allgemein für Land und<br />

Leute interessierte. Gegen ihn hatte man weder<br />

in Bolivien noch in Peru Bedenken. Es gab ja<br />

noch keinen Bildtelegraphen, und man ahnte nicht,<br />

dass dieser nette Herr Müller der gefährliche<br />

Mann selbst war, auf den man gewartet hatte.<br />

Jahrelange Bergfahrten in die nebelumschleierten<br />

Urwälder folgten. Der unermüdliche, angebliche<br />

Gelehrte wurde von den Einheimischen zuerst<br />

belächelt, dann vergessen. Die mühsam gesammelten<br />

Pflanzen wurden von Hasskarl eigen«<br />

händig verpackt, die Kisten sorgfältig in Woll«<br />

ballen verborgen und an Bord eines Schiffes geschmuggelt,<br />

das nach Panama ging. Aber leider<br />

war die Tarnung so gut, dass selbst der in Panama<br />

bestimmte Mittelsmann sich täuschen Hess. Die<br />

Sendung blieb einige Tage im Hafen von Panama<br />

Offen in der Sonne liegen. Sämtliche Pflanzen,<br />

die mühevolle Arbeit von Jahren, waren verdorrt.<br />

Ein Kriegsschiff für 78 junge Pflanzen.<br />

Hasskarl musste es noch einmal versuchen. Die<br />

holländische Regierung sandte ihm ein Kriegsschiff.<br />

Tatsächlich gelang es ihm noch einmal, 500<br />

Pflanzen, in 24 Kisten verpackt, in einem offenen<br />

Hafenboot bis an die Bordwand des «Prinz Frederick<br />

Henrik» zu bringen. Schon hatte er sich -verdächtig<br />

gemacht. Schon waren ihm Verfolger auf<br />

der Spur. Er hatte es wirklich eilig mit seinen<br />

kostbaren Kisten, — der Kapitän der Fregatte<br />

nahm ihn nicht auf.<br />

Der biedere Kapitän Braam van Honkgeest war<br />

nämlich tief beleidigt, dass seine Regierung ihn<br />

über den Ozean schickte, nur um einem unscheinbaren<br />

Zivilisten mit seinen lumpigen Kisten als<br />

Frachtschiffer zu dienen. Deshalb behandelte er<br />

Hasskarl wie Luft, übersah seine schriftlichen Vollmachten<br />

und antwortete auf alle dringenden Bitten<br />

nur mit einem Achselzucken. Die Hafenbehörden<br />

waren im Begriff, die Kisten zu beschlagnahmen.<br />

Er möchte seinen Matrosen doch nur den<br />

Befehl geben, die Kisten an Bord zu winden? Der<br />

Kapitän schwieg, und seine Leute rührten keinen<br />

Finger.<br />

Aber der englische Konsul am Ort verstand<br />

offenbar etwas mehr von der Bedeutung eines<br />

Weltmonopols als der ehrliche, pedantische Kappen.<br />

Er half Hasskarl und seinen Kisten aus der<br />

Klemme, indem er den Kapitän offiziell von dem<br />

Auftrag und den ordnungsmässigen Vollmachten<br />

des Deutschen benachrichtigte. Nun konnte der<br />

Kommandant der Fregatte sich nicht länger sträuben.<br />

Die Kisten kamen an Bord. Unter der Hand<br />

bot der englische Konsul Hasskarl «jeden Preis»<br />

Markt in Unterseen<br />

für die unbezahlbare-Sendung, falls dieser sich<br />

nicht länger mit dem halsstarrigen Kapitän herumärgern<br />

und die Pflanzen der englischen Regierung<br />

in die Hände spielen wollte. Das Angebot wurde<br />

abgelehnt.<br />

Die Entführung missglückt.<br />

Der Kapitän der Fregatte war wütend. Wenn<br />

er es auch nicht wagte, dem Wortlaut seiner Instruktion<br />

offen entgegenzuhandeln, so hatte er<br />

doch sehr bald heraus, weshalb der lästige Gast<br />

die dummen Kisten ausgerechnet auf dem Deck<br />

aufgestellt wissen wollte.-' Davon stand in der Instjjjktion<br />

seiner Regierung nichts geschrieben, behalrtte^der<br />

KommähdäW und verstaute die luftbedürftige,<br />

empfindliche Ladung tief unten im<br />

untersten Schiffsraum. Es war ein Wunder, dass<br />

bei der Ankunft in Batavia noch 78 Pflanzen lebten.<br />

Fkoto HinaM Frotb«)<br />

Die damit angelegten jungen Pflanzungen<br />

entwickelten sich unbefriedigend. Es zeigte sich,<br />

dass die Holländer von den zahlreichen Sorten<br />

des Fieberbaumes noch nicht die richtige erwischt<br />

hatten, auf die es ankam. Immerhin hatte<br />

Hasskarl seinen Auftrag erfüllt; er war dafür<br />

durch Orden, Medaillen und eine Pension ausgezeichnet,<br />

musste aber erleben, dass seine ihm<br />

nachreisende Familie auf der Ueberfahrt nach<br />

Java mit dem Segelschiff unterging. Offenbar<br />

brachte es wenig Glück, einen Kontinent zu berauben.<br />

Trotzdem war inzwischen schon ein Engländer<br />

unterwegs, um den begehrten. Baum in den<br />

Besitz Englands zu bringen.<br />

Ein erbitterter Kampf.<br />

Es war der Engländer Markham, der sich die<br />

grosse Aufgabe gestellt hatte, Südamerika das<br />

Monopol des wertvollen Fieberbaumes zu rauben<br />

und eine genügende Menge Samen nach Britischindien<br />

zu bringen. Aber die einheimischen Rindenhändler,<br />

die ihre Existenz bedroht sahen, trafen<br />

ihre Abwehrmassnahmen. Sie verliessen sich nicht<br />

so sehr auf die Zollbeamten und das amtliche Ausfuhrverbot,<br />

sondern mehr auf ihre eigenen Au*<br />

gen, ihre eigene Schnelligkeit und die Pistolen irt<br />

ihren Gürteln. Bald wurde Markham auf seinen<br />

Fahrten durch die Andenwälder offensichtlich ver»<br />

folgt. Besonders der erbitterte Rindenhändler<br />

Marfel hatte sich verschworen, den Engländer nicht<br />

lebend mit den kostbaren Samen aus dem lande<br />

entkommen zu lassen. Mehrfach lauerte er Markham<br />

auf, der aber gewarnt wurde und nur durch<br />

eilige Flucht auf schmalen Bergpfaden der angedrohten<br />

Abrechnung entging. So wurden auch die<br />

Maultierlasten mit den Samen gerettet. Aber die<br />

geheime Verbindung der Rindenhändler gab den<br />

Kampf auch jetzt noch nicht auf. Die kostbare<br />

Fracht lagerte schon auf dem Leichter im kleinen<br />

Hafen von Islay, als eines Nachts von unbekannten<br />

Händen Löcher in die Samenkisten gebohrt<br />

wurden, durch die dann heisses Wasser gegossen<br />

werden sollte, zweifellos ein unfehlbares Mittel,<br />

um die Keimkraft der Samen zu vernichten.<br />

Männer müssen sterben.<br />

Markham hatte glücklicherweise nicht den Ehrgeiz,<br />

als der alleinige Ueberbringer des Fieberbaumes<br />

nach Ostasien zu gelten. Er wusste sehr<br />

gut, dass zwischen Quito und Arequipa seit Jahrzehnten<br />

ein Landsmann von ihm sein Wesen trieb,<br />

der für diese Aufgabe der gegebene Mann war,<br />

ein gewisser Charles Ledger, der sich schon 1845<br />

mit einer Expedition von 56 Köpfen in die Caravaya-Wälder<br />

aufgemacht hatte, um hier die sagenhaften<br />

Fieberbäume zu suchen, zwei Monate lang,<br />

aber vergeblich. Zwei Jahre später hatte er nicht<br />

weniger als "1400 Pfund in die Ausrüstung mit dem<br />

jungen Blackhouse gesteckt, der dann von den<br />

wilden Chunchos ermordet wurde. Ledger gab<br />

sein Ziel nicht auf. Er machte allein, nur von seinem<br />

Indianerführer Manuel Incra Manai begleitet,<br />

einen Vorstoss an den Amazonas.<br />

Jahre waren seitdem verstrichen, als Ledger von<br />

seinem Landsmann um seine Mitwirkung bei dem<br />

Raub des Fieberbaumes gebeten wurde. Er sagte<br />

zu, ging aber nicht selbst in die Berge hinaus,<br />

das wäre aufgefallen. Er sandte vielmehr seinen<br />

Indianer mit dessen Söhnen in die verbotenen<br />

Wälder. Vier Jahre lang arbeiteten sie hier als<br />

Rindensammler. Viermal sahen sie dabei die Fieberbäume<br />

blühen, aber jedesmal zerstörte ein<br />

Aprilfrost die Blüte, und es gab keine Früchte,<br />

keine Samen. Sowie der Frost aber im fünften<br />

Jahr ausolieb, hatte Mr. Ledger pünktlich eine<br />

genügende Menge Samen von der wertvollsten<br />

und ertragreichsten Fieberbaumart, die es gibt. Sie<br />

war noch unbekannt,! und die Botaniker nannten<br />

Sie ihrem Entdecker zu Ehren Chinchona Ledgeriana.<br />

Um ganz sicher zu gehen, sandte Ledger seine<br />

ihm treu ergebenen Indianer noch einmal in die<br />

gefährlichen Bergwälder hinauf. Hier war man<br />

inzwischen ihrem Vorhaben auf die Spur gekommen.<br />

Der alte Indio starb unter den wütenden<br />

Misshandlungen des Corregidors von Coroico.


10<br />

Automobil-Revue —<br />

y&l><br />

Seine Söhne brachten die Nachricht an Ledger.<br />

Um die gleiche Zeit wurden die Samen Ledgers,<br />

die Blut gekostet hatten und Millionen wert waren,<br />

von seinem ahnungslosen" Bruder in London für<br />

einen lächerlich geringen Preis zur einen Hälfte<br />

an die englische, zur anderen an die holländische<br />

Regierung verkauft!<br />

Wer ist dieser Charles Ledger?<br />

So fragt man unwillkürlich. Wer war der Mann,<br />

der nur seine Leute zu schicken brauchte, wo<br />

andere sich lange Jahre hindurch selber abmühten,<br />

um schliesslich zu entdecken, dass sie die falschen<br />

Samen erobert hatten?<br />

Seiner Mutter durchgebrannter Sohn, sonst<br />

nichts, war Charles Ledger wie so viele andere<br />

Glücksjäger und Abenteurer eines Tages an der<br />

langen Westküste Südamerikas gelandet. Lange<br />

ge/iug hatte er auf die grosse Gelegenheit seines<br />

Lebens gewartet. Er hatte sich hierin und darin<br />

versucht, hatte geholfen, alte Regierungen' zu<br />

stürzen und neue in den Sattel zu heben, um<br />

nach kurzer Zeit auch diese wieder fallen zu<br />

sehen. Vielleicht begann dieses damals in Südamerika<br />

es nur in Südamerika. Wie aber, wenn es gelänge,<br />

sehr beliebte Spiel ihm, dem Engländer,<br />

bald langweilig zu werden. Charles Ledger war dieses einzigartige Monopol zu durchbre-<br />

chen? So kam Charles Ledger zu dem grössten<br />

ein Mann, der mit offenen Augen und Ohren Aßenteuer seines Lebens, noch grösser, noch<br />

durch die neue Welt wanderte. Nachdem er am<br />

Beispiel des Fieberbaumes das grosse Spiel um<br />

Hexenkünste<br />

den Reichtum ganzer Erdteile erst einmal mitgemacht<br />

hatte, ergriff es ihn wie eine Leidenschaft,<br />

er kam nicht los davon.<br />

Auf seinen Fahrten über die Anden hatte er<br />

schon lange die zahmen Herden der Alpakas und<br />

die noch zierlicheren, wilden Vikugnas gesehen.<br />

Er kannte ihre feine, fast unvergängliche Wunderwolle,<br />

warm im Winter, kühl im Sommer, mit dem<br />

unbeschreiblichen seidigen Glani;. Er wussteszwar<br />

noch nicht, dass Prinz Albert in persönlicher Audienz<br />

eine Abordnung der Weber von Bradford<br />

empfangen hatte, um ein Stück Stoff für die Königin<br />

Viktoria entgegenzunehmen, gewoben aus der<br />

Wolle jener beiden schneeweissen Alpakas, die im<br />

Park des Königsschlosses zu Windsor als Lieblinge<br />

Ihrer Majestät auf dem smaragdgrünen Rasen<br />

spielten und tollten. Aber er war dabei gewesen,<br />

als diese Tiere mit einem Dutzend anderer im<br />

Hafen von Arica im Auffrag Lord Derby's eingeschifft<br />

wurden.<br />

Alpakawolle, aus der damals die Modestoffe<br />

und die Fahnen- aller Länder gemacht wurden,<br />

stieg ständig im Preis. Alpakas und Vikugnas gab<br />

wilder, als es die Entführung des Fieberbaumes<br />

war.<br />

der Photog^rapliie<br />

Der Farbenfilm ist da! — Das Neueste vom Fernsehen — ^ ;<br />

Der lebende Magen wird photograpbiert<br />

» Der Farbenfilm ist da!<br />

Farbenfilm? — Wir haben so etwas gelegentlich<br />

im Kino gesehen, und es war ziemlich scheusslich:<br />

wir sahen «kolorierte» Filme, deren giftgrüne und<br />

grellrote Farbtöne an Hässlichkeit und völliger Unähnlichkeit<br />

mit den wirklichen Naturfarben kaum<br />

zu überbieten waren. Nun, das waren eben<br />

nur recht kümmerliche Vorstufen zum wirklichen,<br />

also nicht nachträglich «kolorierten» Farbenfilm,<br />

mit dem sich zahlreiche Wissenschaftler schon seit<br />

geraumer Zeit sehr eingehend beschäftigen. Diese<br />

Bemühungen haben jetzt zu recht erfreulichen Erfolgen<br />

geführt; es gibt neuerdings einen von der<br />

Agfa hergestellten farbigen Film (den sogenannten<br />

Agfacolor-Linsenrasterfilm), der für sehr viele<br />

Zwecke bereits eine durchaus befriedigende Lösung<br />

des so lange vergeblich umkämpften Problems<br />

des Farbenfilms bedeutet. Die Teilnehmer<br />

des Kongresses der Deutschen Naturforscher und<br />

Aerzte sahen in Hannover kürzlich zum ersten<br />

Male Farbenfilme, die mit diesem Material aufgenommen<br />

waren. Es wurden Aufnahmen von Rosengärten,<br />

bunten Volkstrachten usw. gezeigt, die<br />

durchaus «naturecht» wirkten und bewiesen, wie<br />

sehr die Kinofilme gewinnen werden, wenn die<br />

neuen Verfahren erst allgemein anwendbar sind.<br />

Ganz so weit ist es allerdings heute noch nicht;<br />

zwar ist das Problem des Farbenfilms nunmehr<br />

bereits in «publikumsreifer» Weise gelöst, aber<br />

noch bleibt die Aufgabe, das farbige Original<br />

ohne allzu grosse Kosten und in der gleichen Echtheit<br />

auf die Filmkopie oder den Papierabzug<br />

zu bringen. — Diese Dinge sind aber bereits<br />

energisch in Angriff genommen worden, und die<br />

ersten farbigen Filme werden wohl bald in unseren<br />

Kinos auftauchen. Mit einer der üblichen Kleinkameras<br />

(Leica, Contas usw.) kann man aber<br />

schon jetzt ganz ausgezeichnete farbige' Aufnahmen<br />

machen und mit den gebräuchlichen Amateurapparaten<br />

sogar farbige — und zwar sehr gute!<br />

— Filme herstellen; Für den Amateur ist also nunmehr<br />

das Problem des Farbenfilms'gelöst!<br />

Das Neueste vom Fernsehen.<br />

Eine besonders aktuelle und zukunftsreiche Aufgabe<br />

der modernen Photpgraphie besteht darin,<br />

gemeinsam mit den Technikern und Physikern die<br />

allge'meine Einführung der drahtlosen Bildübertragung,<br />

des «Fernsehens», möglich zu machen.<br />

Es ist ja bekannt, dass man für besondere, Zwecke<br />

Bilder, Dokumente, Steckbriefe usw. schon seit<br />

einiger Zeit auf diese Weise übertragen kann. Das<br />

interessiert aber die meisten von uns erheblich<br />

Wärme heilt!<br />

Bei Erkältungen ist<br />

daselektr. Heizkissen<br />

SOLIS ein bewährtes<br />

Mittel. Vier<br />

Wärmestuten! Hält<br />

jahrelang, ab Fr.21.-<br />

in Elektrizitäts- und<br />

Sanitätsgeschäften.<br />

weniger als das «drahtlose Fernkino», mit dessen<br />

Hilfe es möglich sein wird,, irgendein wichtiges<br />

Ereignis am Fernseh-Enpfänger zu Hause; mit-f<br />

erleben zu können. Kürzlich gingen durchfalle<br />

deutschen <strong>Zeitung</strong>en Berichte über die neuesten<br />

Fernseh-Versuche der Reichspost am Brocken, bei<br />

denen es gelang, einen von Berlin übertragenen,<br />

Film in recht guter Wiedergabe zu empfangen.; Es<br />

ist anzunehmen, dass wir 'schon in absehbarer Zeit<br />

einen im Preise erschwinglichen Fernseh-Empfqnger<br />

haben werden, wenn auch im Augenblick noch<br />

zahlreiche technische Schwierigkeiten überwunden<br />

werden müssen, ehe das «Fernkino für jeder- •<br />

mann» Wirkljchkeit wird. : , •,-,,.<br />

Ein sehr wesentlicher Fortschritt auf diesem Gebiete<br />

ist darin zu erblicken, dass es jetzt gelungen<br />

ist, die Zeitspanne zwischen dem Ablauf des<br />

photographisch aufzunehmenden Ereignisses [etwa<br />

einer politischen Kundgebung, einer sportlichen<br />

Veranstaltung usw.) und seiner Uebertragung = im<br />

«Fernkino» in geradezu erstaunlicher Weise -herabzudrücken.<br />

Diese Zeitspanne ist so kurz,.dass<br />

wir am zukünftigen Fernseh-Empfänger dem Abtauf<br />

des zu übertragenden Geschehnisses praktisch<br />

ohne Zeitverlust folgen werden. Das wird durch<br />

einen neuen Apparat ermöglicht, mit dessen Hilfe<br />

der zur Uebertragung verwandte Film in weniger<br />

als einer halben Minute nach der Aufnahme entwickelt,<br />

fixiert und drahtlos übertragen, werden<br />

kann. Die Uebertragung geschieht vom noch nassen<br />

Film, wobei gleichzeitig auf elektrischem Wege<br />

das Film-Negativ in ein Positiv — also fertig zur<br />

Vorführung am Empfänger — umgewandelt wird!<br />

Der lebende Magen wird photographiert!<br />

Ein besonderes Hexenkunststück der modernen<br />

Photographie wurde kürzlich auf medizinischem<br />

Gebiete erreicht. Bei den relativ häufigen Erkrankungen<br />

des Magens ist es für den Arzt naturgemäss<br />

ausserordentlich wichtig, den Ma^en von<br />

innen sehen und beobachten zu können. Schon<br />

seit einiger Zeit verwendet man zu diesem Zwecke<br />

sogenannte «Gastroskope».. Das sind lange Rohre/<br />

in denen sich optische Linsen befinden, mit denen<br />

man direkt vom Mund aus in den Magen hineinsehen<br />

kann. Neuerdings ist nun die Magenphotographie<br />

erfunden worden, bei der eine winzige<br />

Kamera in den Magen eingeführt und kleine Auf- ><br />

nahmen von der Magenschleimhaut gemacht werden.<br />

Zwei deutsche Forscher haben einen von<br />

aussen lenkbaren Magen-Photoapparat konstruiert,<br />

mit dem man nach Belieben jede gewünschte<br />

Stelle der Magenschleimhaut einstellen und auch<br />

um Ecken herum und in Buchten hinein photographieren.<br />

kann. Dieses Verfahren ist für Arzt<br />

und Patient ungemein wichtig, weil es ganz genaue .<br />

Abbildungen 'des Magens liefert, mit deren Hilfe<br />

eine frühzeitige Erkennung schwerer Magenkrankheiten,<br />

besonders des Krebses, möglich ist.- '';<br />

Belichtungszeit: Eine Millionstel-Sekunde! •<br />

In den letzten Jahren ist das Tempo der phototechnischen<br />

Entwicklung immer rascher geworden, *<br />

so rasch, dass der Photo-Amateur ihr nur mit grosse<br />

n Schwierigkeiten zu folgen vermag. Die Empfindlichkeit<br />

der handelsüblichen Filme konnte in erstaunlicher<br />

Weise gesteigert werden (sie ist heute<br />

rund zehnmal so gross wie im Jahre - #24!),-die .<br />

Dämmerstunde<br />

Traumgoldner Schein<br />

Durchwebet den Raum,<br />

Sanftes Verdämmern<br />

In dunkelnde Nacht.<br />

Leise und sacht<br />

Gedanken entschwinden,<br />

Süsses Versinken<br />

Ins ruhende Sein.<br />

Selige Träume,<br />

Des Herzens Erfüllung,<br />

Kurzes Erhaschen<br />

Zerrinnender Schäume!<br />

infrarot-empfindliche Platte reagiert auf Lichfeindrücke,<br />

die für unser Auge gar nicht vorhanden<br />

sind, Zeitlupe und Zeitraffer erobern der Photographie'Gebiete,<br />

die ihr vollständig verschlossen<br />

zu sein schienen. Es ist heute möglich geworden,<br />

mit Hilfe der beiden zuletzt erwähnten Verfahren<br />

die verstecktesten Geheimnisse der Natur aufzuspüren<br />

— es gibt einige wissenschaftliche Filme<br />

aus der letzten Zeit, die bei aller Sachlichkeit des<br />

Themas etwas geradezu Unheimliches an sich<br />

haben, weil sie uns Vorgänge in unserem Körper<br />

zeigen, bei denen wir bisher nie geglaubt hätten,<br />

sie jemals im Film sehen zu können. So wurden<br />

unlängst auf einem wissenschaftlichen Kongress<br />

Filme vorgeführt, die — am lebenden Objekt aufgenommen!—<br />

mit" aller Deutlichkeit die feinsten<br />

Lebenserscheihungen in den Zellen und Adern<br />

' des Körpers zeigten; ein anderer Film verschaffte<br />

dem erstaunten Beschauer Einblicke in die ungeheuer<br />

komplizierten Vorgänge, die sich bei der<br />

' allerersten Teilung und Entwicklung der befruchteten<br />

Ekelte'eines Wirbeltieres abspielen. Ein dritter,<br />

besonders unheimlicher Film schliesslich führte die<br />

Entwicklung und das Verhalten von bösartigen<br />

(Krebs!) Zellen im lebenden Körper vor. Es ist<br />

heute tatsächlich So, dass der modernsten Photographie<br />

kaum ein Gebiet triehr verschlossen Ist; mit<br />

Mikrofilm, Zeitraffer usw. entschleiert sie das Geheimnis<br />

irgendeines «unsichtbaren» Bakteriums,<br />

während sie auf der anderen Seite neue Sterne<br />

in unbekannten Tiefen des Weltalls auffindet. (Die<br />

meisten grossen astronomischen Entdeckungen der<br />

letzten Zeit sind mit Hilfe der photographischen<br />

Platte gelungen!)<br />

Die Photographie^ hat das erreicht, wonach wir<br />

Menschen vergeblich gestrebt haben und streben<br />

werden: sie hat über die Zeit gesiegt! Es ist ganz<br />

gleichgültig, ob irgendein Vorgang sehr rasch<br />

oder sehr langsam abläuft — die Photographie<br />

mächt ihn sichtbar. Ihr imponiert weder das für<br />

unser Auge unsichtbar langsam verlaufende Wachsen<br />

einer Pflanze -^ das macht sie mit dem «Zeitraffer»<br />

sichtbar — noch die Geschwindigkeit des<br />

Blitzes, den man ja schon mit einem ganz gewöhnlichen<br />

Apparat aufnehmen kann. Die «Rekordleistung»<br />

einer souveränen Beherrschung der Photographie<br />

über noch so rasch ablaufende Vorgänge<br />

ist kürzlich bei wissenschaftlichen Aufnahmen physikalischer<br />

Erscheinungen aufgestellt worden: man<br />

kam dabei auf eine Belichtungszeit von einer<br />

Millionstel-Sekunde! Ist es bei einer solchen Leistung<br />

nicht wirklich angebracht, von «Hexenkünsten»<br />

der Photographie zu sprechen?<br />

Dr. H. Schäfer.<br />

»er Klub<br />

der Kavaliere<br />

In Paris herrscht nach dem Bericht französischer<br />

<strong>Zeitung</strong>en eine lebhafte Meinungsverschiedenheit<br />

über das— nicht gerade lebenswichtige<br />

— "Problem, ob ein vor einigen Monaten<br />

in Detroit gegründeter «Klub der Kavaliere »<br />

in der französischen'Hauptstadt sein Gegenstück<br />

finden solle oder nicht. Der amerikanische<br />

Klub ist eine Vereinigung junger Leute,<br />

die über gesellschaftliche Talente verfügen und<br />

sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen,<br />

dass sie Damen, deren Gatten oder Brüder<br />

durch Berufstätigkeit an der Erfüllung ihrer<br />

Kavalierspflichxen verhindert sind, ins Theater,<br />

ins Kino, in ein Restaurant oder auf einen<br />

Ball begleiten. Von diesen jungen Leuten wird<br />

elegantes Auftreten, Gewandtheit in der Kon-<br />

.versation, vollendete Beherrschung vornehmer<br />

Manieren verlangt. Der Klub hat seinen genauen<br />

Tarif: die niedrigste Taxe wird für Kavaliersdienste<br />

in der Zeit vor Mitternacht bezahlt.<br />

Die Stunden bis drei Uhr früh sind<br />

Idett Bing.<br />

•schon beträchtlich teurer. Die Damen aber, die<br />

so unverbesserliche Nachtschwärmerinnen sind,<br />

dass sie bis sieben Uhr früh eines Kavaliers<br />

bedürfen, der gute Miene zum bösen Spiel<br />

macht, auch;das leiseste Gähnen galant unterdrückt<br />

und beständig versichert, dass die Gnädigste<br />

entzückend sei und er sich glänzend<br />

unterhalte, müssen für diese hohen Ansprüche<br />

auch eine ganz besonders hohe Gebühr bezahlen.<br />

Wobei es sich von selbst versteht, dass<br />

nicht die Damen, sondern ihre Gatten, Väter<br />

oder Brüder die Zeche bezahlen müssen. Der<br />

Begriff « Zeche » ist übrigens ganz wörtlich zu<br />

nehmen. Besucht eine Dame mit einem ihr vom<br />

Detroiter Klub der Kavaliere zur Verfügung<br />

gestellten Begleiter ein Restaurant, Theater,<br />

Kino oder ein sonstiges Vergnügungslokal, so<br />

trägt sie die Kosten für beide. Sie ersetzt ihrem<br />

Ritter seine Auslagen für die Mahlzeit, für<br />

Eintrittskarten, Garderobe, ja sogar für die<br />

Blumen, die er ihr artig überreicht.<br />

Die Wochenend-Begleiter.<br />

Mit allen diesen Eigenheiten des amerikanischen<br />

Klubs könnte man sich auch in Paris<br />

befreunden. Was aber den Widerspruch französischer<br />

<strong>Zeitung</strong>en gegen die Gründung eines<br />

« Klubs der Kavaliere » nach Detroiter Muster<br />

hervorgerufen hat, sind Erfahrungen, die man<br />

in Detroit mit den sogenannten Weekend-Kavalieren<br />

gesammelt hat. Der amerikanische<br />

Klub stellt nämlich den geehrten Damen —<br />

selbstverständlich gegen eine entsprechend<br />

hohe Gebühr— auch für die Zeit von' Freitagabend<br />

bis Sonntagabend Begleiter zur Verfügung,<br />

mit denen sie das Weekend'verbringen<br />

können. Dabei ereigneten sich nun einige Unzukömmlichkeiten,<br />

programmwidrige Liebesaffären,<br />

Gefühlskomplikationen, die in den<br />

Statuten des Klubs nicht vorgesehen waren.<br />

Da es in Detroit kürzlich zu lebhaften Konflikten<br />

zwischen einigen Gatten, Vätern, Brüdern<br />

der betreffenden Damen und der Klubleitung<br />

kam, wünscht man in Paris ähnliche<br />

Erfahrungen zu vermeiden und lehnt lieber von<br />

vornherein eine derartige Klubgründung ab.<br />

Der Mann kocht,<br />

die Frau schiesst Goals<br />

Die hübsche, schlanke Blondine Maria Lutz,<br />

die beim Wiener Damenfussballklub «Tempo»<br />

auf dem Posten eines Mittelhalfs spielt, soll<br />

zugunsten des Sports ihre Hauswirtschaft und<br />

ihr Kind vernachlässigt haben. Der Gatte der<br />

Fussballerin, Karl Lutz, führt in der Scheidungsklage<br />

aus, dass Frau Marie ihre gesamte<br />

Zeit dem Fussballsport widme. Die Folge ist,<br />

dass der Gatte für sich und seinen zehnjährigen<br />

Knaben kochen und die Wirtschaft führen<br />

muss, während die Frau die Zeit im Kreise der<br />

Fussballerinnen verbringt. Auch die Erziehung<br />

des Kindes habe unter diesen Verhältnissen<br />

arg gelitten. Die Fussballerin wendet ein, es<br />

sei unrichtig, dass sie die Hauswirtschaft zugunsten<br />

des Sports vernachlässige. Als Prozesszeuginnen<br />

Sind unter anderen die Vereinsobmännin<br />

der Fussballerinnen und die Kapitänin<br />

geführt.<br />

Ans IS Cents wird ein Vermögen<br />

Seifsam und romantisch sind Markenschicksale.<br />

Ich hielt Markensammeln für eine sehr monotone<br />

Beschäftigung: Lupe nehmen, einpicken, zu Sammlern<br />

laufen, Marken kaufen, Lupe nehmen und<br />

wieder ins Album picken...<br />

Und nun hat man mir Schicksale berühmter<br />

Marken erzählt. Romanhafte Schicksale, beeinflusst<br />

von der grossen Weltgeschichte und kleinen<br />

politischen Wirren. Auch humorvoll sind die Geschichten<br />

mancher Marken. Zum Beispiel die Geschichte<br />

einer Marke der Philippinen, die im, Jahre<br />

1932 herauskam. Schöne Landschäftsbilder, dazu<br />

bestimmt, den Stolz der Philippinen auf ihre Heimat<br />

zu heben, sollten auf den Marken aufscheinen.<br />

Die Naturschönheiten der Philippinen hatten<br />

ouf den Marken sichtbar zu werden. Eine Achtzehncentsmarke<br />

erschien: die Pagsanjanfälle, berühmte,<br />

schöne Wasserfälle der Philippinnen, sollten<br />

sie. zieren. In Wirklichkeit zeigte die Marke<br />

irgendeinen amerikanischen Wasserfall. Der ausführende<br />

Künstler scheint die Vorlage verloren und<br />

irgendeine Wasserfallphotographie zum Nachzeichnen<br />

verwendet zu haben. Nach Bekanntwerden<br />

des Irrtums wurde die ganze Serie eingezogen.<br />

Aber die Philatelisten suchen fieberhaft nach<br />

Marken mit diesem Irrtum...


— Automobil-Revue 11<br />

Geschichten, die das Leben schrieb (Fortsetzung):<br />

Juanlta - die Hexe<br />

Tatsachenbericht von Christian Windecke<br />

In südlichen Ländern, sind abergläubische<br />

Vorstellungen im Volke, die an das finsterste<br />

Mittelalter erinnern, auch heute noch nichts<br />

Seltenes. Besonders in Italien und Spanien<br />

spielt der Glaube an den « bösen Blick » eine<br />

oftmals unheilvolle Rolle. Im Jahre 1932 verbreitete<br />

sich in Südspanien das Gerücht von<br />

einer jungen « Hexe », die über die verhängnisvolle<br />

Gabe des bösen Blickes verfügen<br />

sollte und den Menschen, mit denen sie in<br />

nähere Berührung komme, Unglück bringe.<br />

Diese böse Hexe war nun aber kein altes,<br />

buckliges Weib, wie man wohl vermuten<br />

könnte, sondern ein blutjunges, bildschönes Zigeunermädchen,<br />

dessen glutvolle dunkle Augen<br />

jene verderbliche Zaubermacht besitzen sollten.<br />

Man nannte sie Juanita, und das war<br />

auch alles, was man über sie wusste. Ihr Familienname<br />

war ebenso unbekannt wie ihre<br />

Herkunft. Niemand kannte ihre Eltern. Eines<br />

frühen Morgens hatte vor der Tür eines armen<br />

Bauern in der Nähe von Gibraltar, in schmutzige<br />

Lumpen eingehüllt, ein kleines Kind gelegen,<br />

das jämmerlich weinte und mit den Beinen<br />

strampelte. Hier fand es die Frau des<br />

Bauern, die es mitleidig zu sich nahm und aufzog.<br />

Der kleine Findling wurde Juanita genannt.<br />

Das Zigeunermädchen wuchs heran und<br />

verrichtete willig und bescheiden die Dienste<br />

einer Magd in dem ärmlichen Haushalt. Je<br />

älter sie wurde, desto eindrucksvoller entfaltete<br />

sich ihre Schönheit. Von allen Mädchen<br />

im Dorfe war Juanita unbestreitbar das<br />

schönste. Ihr Wuchs war von vollendetem<br />

Ebenmass, ihre dunklen Augen leuchteten glutvoll<br />

und ihr dichtes, pechschwarzes Haar fiel<br />

ihr in schweren Locken über den Nacken.<br />

Ihr Gang war stolz, und wenn sie mit dem<br />

Wasserkrug auf dem Kopfe vom Brunnen kam,<br />

glich sie in Haltung und Anmut einer Königin.<br />

Das Merkwürdigste an ihr aber waren ihre<br />

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Dieser vernunftige<br />

Mann lachte über das Gerücht, dass sie eine<br />

Hexe sein sollte und erklärte dem verschüchterten<br />

und gehetzten Mädchen, dass er an sol-<br />

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starb unter seltsamen Umständen. Sofort<br />

suchte man die Schuld an dem Tode des Kindes<br />

dem « bösen Blick » der jungen Zigeunerin<br />

zuzuschreiben und erwartete, dass der Vater<br />

die Hexe davonjagen werde. Allein der Gutsbesitzer<br />

dachte nicht daran, da er wusste, dass<br />

Juanita keine Schuld treffe. Juanita schien<br />

gerettet. Doch das Schicksal hatte es anders<br />

bestimmt.<br />

Auf dem Gutshof arbeitete nämlich ein<br />

Knecht, der dem Zauber der Schönheit des<br />

jungen Zigeunermädchens erlegen war und sie<br />

mit seinen Liebesanträgen verfolgte. Obgleich<br />

W. Häusler - Zepf, Ölten er bald merkte, dass seine Bemühungen erfolglos<br />

blieben, Hess er doch nicht von ihr ab und<br />

suchte sich ihr, wo er nur konnte, zu nähern.<br />

Als er nun eines Abends den Versuch machte,<br />

sie mit Gewalt zu umarmen, versetzte Juanita<br />

ihm einen Schlag ins Gesicht, so dass er<br />

zurücktaumelte. Der Knecht wusste jetzt, woran<br />

er war und hatte hinfort nur einen Gedanken,<br />

sich an Juanita zu rächen. Da ihm bekannt<br />

war, dass die junge Zigeunerin in dem Rufe<br />

stand, eine Hexe zu sein, beschloss er, sich<br />

diesen Umstand zunutze zu machen.<br />

Eines Nachts weckte Juanita Lärm und Ge-<br />

und diskret erfolgt der<br />

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schrei aus dem Schlaf. Der Raum, in dem sie<br />

mit den Mägden zusammenschlief, war von<br />

Feuerschein taghell erleuchtet. Der Stall, in<br />

dem das Vieh stand, brannte lichterloh. Während<br />

die Mägde hinauseilten, blieb Juanita<br />

zurück und schnürte in wahnsinniger Hast ihr<br />

Bündel. Dann lief sie, von niemand bemerkt,<br />

hinaus in die Nacht und rannte davon. Die<br />

Angst, man werde sie der Brandstiftung besichtigen,<br />

trieb sie fort. Ihre Flucht lenkte natürlich<br />

sofort den Verdacht auf sie und bestärkte<br />

auch die Polizei in ihrem Argwohn,<br />

sie habe den Stall in Brand gesteckt. Gegen<br />

das flüchtige Zigeunermädchen wurde ein<br />

Steckbrief erlassen und die Polizeiorgane angewiesen,<br />

nach ihr zu fahnden.<br />

Wieder irrte Juanita in der Sonnenglut auf<br />

den Landstrassen umher, wo sie an einem<br />

Haus vorüber kam, um Nahrung und einen<br />

Trunk bittend. Die Nacht brachte sie im Freien<br />

zu, unter dem glitzernden Sternenmantel der<br />

Nacht. Nach einigen Wochen gelangte sie auf<br />

ihrer Wanderung in die Nähe von Sevilla. Die<br />

Sonne brannte unbarmherzig um die Mittagszeit<br />

und die einsame Wanderin drohte vor<br />

Augen, deren Feuer niemand zu widerstehen dende Funke, um die drohende Entladung herbeizuführen.<br />

vermochte und die jeden unfehlbar in ihren<br />

Diese kam, als wider Erwarten<br />

Bann schlugen, auf den sie sich richteten. die alte Grossmutter plötzlich starb. Sei es<br />

Aber ihre Schönheit, die sie über alle anderen nun aus Bosheit, sei es aus Dummheit, der<br />

hinaushob, sollte ihr zum Verhängnis werden.<br />

Juanita hatte keine Freundin im Dorfe, denn<br />

Bauer beschuldigte Juanita, seine alte Mutter<br />

durch ihren « bösen Blick » ins Grab gebracht<br />

jedes Mädchen sah mit Neid, wie ihr die Bur- zu haben. Nicht genug damit, packte er unter<br />

sehen voll Bewunderung nachblickten und dem Beifall der ganzen Familie das schluchzende<br />

hasste sie insgeheim, weil sie so schön war.<br />

Mädchen am Arm und warf es zur Tür<br />

Juanita jedoch blieb unnahbar und lächelte hinaus mit der Drohung, sie solle sich nicht<br />

nur kühl, wenn ein besonders zudringlicher wieder blicken lassen. Im Dorfe aber verbrei-<br />

Bursche ihr seine Verliebtheit deutlicher zu tete sich das Gerücht, Juanita sei eine Hexe<br />

Durst und Erschöpfung<br />

zeigen suchte. Zu ihrem Unglück hatte der und habe durch den Zauber ihrer Augen den<br />

Bauer, der sie bei sich aufgenommen hatte, Tod der alten Frau verschuldet. Vergeblich<br />

eine Tochter,. die in einen der Bauernsöhne pochte das Mädchen an die Türen der übrigen<br />

verliebt war. Dieser jedoch wollte nichts von Dorfbewohner. Niemand wollte sie bei sich<br />

ihr wissen, sondern war dem Zauber der dunklen<br />

aufnehmen, denn jeder hatte Angst vor ihr<br />

Augen Juanitas verfallen. Eines Abends und befürchtete, von dem gleichen Schicksal<br />

passte er eine günstige Gelegenheit ab und betroffen zu werden wie die alte Frau. Nachdem<br />

man ihr überall die Tür gewiesen hatte,<br />

näherte sich Juanita, als sie gerade ausserhalb<br />

des Hauses beschäftigt war. Mit leidenschaftlichen<br />

Worten gestand er ihr seine Liebe und ihren Habseligkeiten auf dem Rücken, das<br />

verliess Juanita, ein armseliges Bündel mit<br />

versuchte das schöne Mädchen zu umarmen.<br />

Juanita sties ihn jedoch zurück und lief davon.<br />

Diesen dramatischen Auftritt hatte zufällig<br />

die alte Mutter des Bauern beobachtet<br />

und nichts Angelegentlicheres zu tun, als ihre<br />

Beobachtung ihrem Sohne mitzuteilen, wobei<br />

sie log, Juanita habe sich von dem Burschen<br />

küssen und umarmen lassen. Ihre Enkelin, die<br />

ebenfalls davon erfuhr, schenkte den .Worten<br />

ihrer Grossmutter ebenfalls Glauben und verzehrte<br />

sich vor Hass und Neid auf ihre vermeintlich<br />

glückliche Rivalin. Auch dem<br />

Copyright by tha Author<br />

Dorf, das sie einstmals gastlich aufgenommen<br />

hatte und jetzt als gefährliche Hexe verstiess.<br />

Sie wanderte auf der staubigen Landstrasse<br />

bis zum nächsten Dorf, in der Hoffnung, hier<br />

eine Zuflucht zu finden. Doch sie sollte grausam<br />

enttäuscht werden, denn kaum hatte man<br />

sie hier erblickt, als sich die Dorf Jugend zusammenrottete<br />

und sie mit Steinen bewarf, so<br />

dass sie das Weite suchen musste. Hatte sie<br />

schlieslich in einer Ortschaft bei mitleidigen<br />

Leuten Aufnahme gefunden, so fand diese<br />

Gastfreundschaft doch schon bald ein rauhes<br />

Bauern war der berichtete Vorfall nichts we- Ende, sobald auch hierher das Gerücht von<br />

niger als angenehm, hätte er doch den Burschen,<br />

ihrem « bösen Blick » gedrangen war. Dieses<br />

der Juanita nachstellte, nur zu gern als folgte ihr wie ein Schatten, wohin sie auch<br />

seinen Schwiegersohn gesehen. Alle diese kam. Die erregten Dorfbewohner rotteten sich<br />

Umstände trafen zusammen, um eine Juanita<br />

feindliche und gehässige Stimmung heraufzu-<br />

zusammen und der Gemeindevorsteher wusste<br />

nichts Besseres zu tun, als ihr zu raten, sich<br />

beschwören, und es'fehlte nur noch der, zün-"''Schleunigst aus dem Staube zu machen, da er<br />

'S sonst für ihre Sicherheit nicht einstehen könne.<br />

e So zog Juanita als Verfemte von Ort zu Ort,<br />

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•'" unstet und flüchtig, begleitet von dem verhäng-<br />

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nisvollen Schatten ihres Makels, des « bösen<br />

' Blickes ». Auf ihrer Wanderung gelangte sie<br />

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zusammenzubrechen.<br />

Müde und zerschlagen und an ihrem Dasein<br />

verzweifelnd, hockte sie sich an den Strassenrand<br />

hin, um ein wenig auszuruhen. Da kam<br />

ein mächtiges Auto angebraust, das zu ihrem<br />

Schrecken dicht neben ihr anhielt. Am Steuer<br />

sass ein elegant gekleideter Herr, der, sobald<br />

er das schöne Mädchen erblickte, ausstieg und<br />

auf sie zuschritt. Juanita wollte weglaufen,<br />

doch irgend etwas hielt sie zurück und sie<br />

blieb sitzen. Und als der feine Herr sie, freundlich<br />

lächelnd, einlud, ihn zu begleiten, bestieg<br />

das arme Zigeunermädchen nach kurzem Zaudern<br />

das Auto und fuhr mit dem unbekannten<br />

Manne davon. Alles das erschien ihr wie ein<br />

schöner Traum, und immer wieder blickte sie<br />

ihren Retter an, als könnte sie nicht glauben,<br />

dass das alles Wirklichkeit sei und nicht ein<br />

flüchtiges Trugbild ihrer Phantasie. Aber es<br />

war Wirklichkeit, und der Retter in der Not<br />

war ein reicher, junger spanischer Adeliger,<br />

Fernandez Gonsalez y Balba. Juanita sehen<br />

und sich in das schöne Mädchen verlieben, war<br />

für ihn eins. Er bewohnte dicht bei Sevilla<br />

eine einsam in einem grossen Garten gelegene<br />

Villa, wohin er seinen kostbaren Fund brachte.<br />

Nachdem er die Ausgehungerte mit Speise<br />

und Trank gestärkt hatte, bat er sie, ihm von<br />

ihr zu erzählen. Und Juanita erzählte ihm vertrauensvoll<br />

von ihrem armseligen. Leben und<br />

ihrem traurigen Schicksal, dass die Menschen<br />

sie des bösen Blickes bezichtigten, vor ihr als<br />

einer Hexe das Kreuz schlagen und dass sie<br />

von dem Gutshofe geflohen sei, um nicht wegen<br />

des Brandes, an dem sie schuldlos sei, gesteinigt<br />

zu werden. Fernandez hatte bereits in<br />

der <strong>Zeitung</strong> gelesen, dass sie von der Polizei<br />

wegen Verdachts der Brandstiftung gesucht<br />

wurde und tat daher alles, um ihren Aufenthalt<br />

geheim zu halten. Er kaufte ihr schöne Kleider<br />

und schenkte ihr Schmucksachen, so dass<br />

niemand in der vornehm gekleideten jungen<br />

Dame das ärmliche Bettelkind von früher wiedererkannt<br />

hätte. Juanitas Dankbarkeit für<br />

alles, was er für sie tat, verwandelte sich bald<br />

in tiefe Zuneigung. Und eines Abends widerstand<br />

sie nicht länger seinen leidenschaftlichen<br />

Bitten und wurde seine Geliebte. Und beide<br />

waren glücklich im Gefühl ihrer gegenseitigen<br />

Liebe.<br />

Irgendein unglücklicher Zufall wollte es<br />

aber, dass Juanitas Aufenthalt in der Villa des<br />

Fernandez bekannt wurde. Die schlimmen Folgen<br />

dieser Entdeckung Hessen nicht lange auf<br />

sich warten. Leute aus dem Volk rotteten sich<br />

vor der Villa zusammen und verlangten lärmend<br />

die Auslieferung der Hexe. Man suchte<br />

sogar mit Gewalt in das Haus einzudringen,<br />

um sie zu holen und zu steinigen. Von ihrer<br />

Anwesenheit in der Villa hatte aber auch die<br />

Polizei Kenntnis erhalten, die alsbald an Ort<br />

und Stelle erschien und, trotz des heftigen<br />

Einspruches von Fernandez, Juanita verhaftete,<br />

um sie in das Gerichtsgefängnis einzuliefern.<br />

Fernandez war untröstlich über den Verlust<br />

des geliebten Mädchens. Da er von ihrer Unschuld<br />

an dem Brande fest überzeugt war, beschloss<br />

er, nichts unversucht zu lassen, um ihre<br />

Freilassung zu erreichen. Er beauftragte daher<br />

einen Detektiv mit den Nachforschungen nach<br />

dem Brandstifter. Nach mühevollen und langwierigen<br />

Beobachtungen gelang es dem Detektiv,<br />

herauszubekommen, dass niemand anders<br />

als der von Juanita abgewiesene Knecht den<br />

Viehstall aus Rache angezündet hatte, konnte<br />

er doch mit Sicherheit darauf rechnen, dass<br />

der Verdacht sofort auf die Hexe fallen werde.<br />

Juanita wurde daraufhin freigelassen, nachdem<br />

sich ihre Unschuld klar herausgestellt<br />

hatte und kehrte zu ihrem Geliebten zurück,<br />

während, der Knecht verhaftet und zu einer<br />

längeren Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Fernandez,<br />

der erkannt hatte, dass Juanita nicht<br />

nur einen schönen Körper, sondern auch ein<br />

gutes Herz besass und eine treue und zuverlässige<br />

Hausbesorgerin war, entschloss sich,<br />

allen Widerständen seiner Verwandten zum<br />

Trotz, die schöne Hexe zu heiraten. Und so geschah<br />

es, dass Juanita, das arme, verfemte<br />

Zigeunermädchen, die glückliche Frau eines<br />

spanischen Adeligen wurde.


12 AutomoMl-Bevue —<br />

Hftetfeelen<br />

t, nun ruftet ftc$ Zlatuv 3um Sterben!<br />

tt>te bie Reibet ringsum ftdj entfärben,<br />

unb fdjon JTebel fdjleidjen grau burcfj's<br />

Stille voavb es in bes VOalbes fallen,<br />

tinb bie fallen, weifen Blätter fallen<br />

taumelnb von öen Zäunten obne Safjl><br />

33tatterfaII! IDofjt fernten tmr bein ttTafjnen,<br />

unb erfdjauernb fpüren wir ein 2lf?nen<br />

»on bes dg'ncn Seins t) ergänglicfc.f eit;<br />

leife raunt öte 2ttterfeelenflage:<br />

„Jltenfdj, ge3ab.lt finb ja audj beine Za^e,<br />

Sifi bu bodj ein fterblidj Kinb ber<br />

Ttxm, fo laft uns 3U ben (Sräbetn geb.en f<br />

tinfre leiste #rtcbensftatt 3U fefjen<br />

tinb i>cn ©ri, «>o unfre JTtcbßn ruij'n;<br />

tb.rer gilt es b.eute 3U gebenfett,<br />

ib.nen wollen tmr noefr. £iebe fdjenfett,<br />

©räber fdjmücfen, iljre £rub,'n.<br />

Gewiss war es nur eine Einbildung<br />

von ihm... Aber wenn man solche Worte<br />

hört, tief im Erdinnern versenkt, in der feuchten<br />

Dunkelheit und noch dazu das Eisen gegen den<br />

Stein reiben hört — dann vergisst man wohl, was<br />

Einbildung ist... Dort war alles Blendwerk...<br />

mein lieber Signor; wir Menschen, wir sind ja<br />

ganz kleine Wesen, während dieser Berg, der<br />

doch bis zum Himmel hinansteigt!... Der Berg,<br />

dessen Körper wir durchbohrt haben,- man muss es<br />

gel JF*,\xxMLil£.on.<br />

an der neuen Rheintalstrasse<br />

gesehen haben, um es ganz zu verstehen I... Man<br />

muss den schwarzen Schlund gesehen haben, den<br />

wir durchbohrt haben, wir, kleine Menschenkinder...<br />

Wir stiegen dort hinein am frühen Morgen,<br />

bei Sonnenaufgang; die Sonne sandte uns<br />

einen traurigen Blick nach, weil Wir sie verliessen,<br />

um in den Schoss der Erde hinunterzusteigen...<br />

Man muss unsere Maschinen gesehen haben und<br />

den düstern Anblick des Berges... Man muss das<br />

dumpfe Getöse vernommen naben, das aus dem<br />

Innern wiederhallte! Welche Explosionen! Es klang<br />

wie das Lachen eines Wahnsinnigen.<br />

Er betrachtete seine Hände, schob seine Medaille<br />

auf seiner blauen Jacke zurecht und stiess<br />

einen tiefen Seufzer aus.<br />

Ja, der Mensch versteht zu arbeiten, setzte er<br />

mit sichtlichem Stolze fort. Oh! Signor, wenn er<br />

nur arbeiten will, dann erst wird dieses kleine Geschöpf<br />

eine unüberwindliche Macht! Und glauben<br />

Sie mir, Signor, am Ende wird der Mensch fähig<br />

sein, alles zu vollbringen — alles, was er nur<br />

wird wollen!... Ganz am Anfang wollte mein Vater<br />

nicht daran glauben: «Den Berg durchbohren,<br />

von einem Lande zum andern, das ist gegen das<br />

Gesetz Gottes, der die Erde geteilt hat durch Gebirgsmauern...<br />

Ihr werdet schon sehen, die Madonna<br />

wird nicht mit Euch sein.. .> Er hat sich<br />

§eirrt, der Alte; die Madonna war mit allen denen,<br />

ie sie liebten. Späterhin dachte mein Vater ebenso,<br />

weil er sich mächtiger fühlte als der Berg.<br />

— Aber es gab eine Zeit, wo er an den Feiertagen<br />

vor einer Flasche Wein am Tische sitzend<br />

zu sagen pflegte, indem er auf den Berg hinzeigte:<br />

«Kinder Gottes» — er liebte es, uns so zu<br />

nennen, denn er war gut und gläubig — «Kinder<br />

Gottes, man darf nicht so gegen'die Erde kämpfen;<br />

sie wird sich rächen für ihre Wunden, die wir<br />

ihr gemacht! Nehmt Euch in achtl Wir werden den<br />

Berg durchbohren bis tief ins Herz hinein, und<br />

wenn wir da angelangt sein werden, wird er uns<br />

verruchten, er wird auf uns Feuer speien ..., denn<br />

der Schoss der Erde ist ein Feuerherd... Wir<br />

wussten es, alle ... die Erde bearbeiten ..., das ist<br />

stürzte, leuchtete uns das rote Licht einer Fackel<br />

entgegen, und wir sahen ein schwarzes Gesicht,<br />

mit Schweiss bedeckt, auf dem die Freudentränen<br />

runterflossen und dann noch Gesichter und noch<br />

Fackeln ... Jubelschreie erschollen ... Ach! Ich versichere<br />

Sie, dass das der schönste Tag meines Lebens<br />

war... Wenn ich mich daran erinnere,<br />

fühle ich, dass ich nicht umsonst gelebt habe...<br />

Diese Arbeit, das war mein eigenstes Werk... ein<br />

heiliges Werk, Signor! Ich schwöre es Ihnen!...<br />

ja sehr gut... ihrer Fruchtbarkeit verhelfen ... das Und als wir aus dem Tunnel traten, am hellichten<br />

ist uns ja angeordnet... aber was tun wir, wirTage, der Sonne zu, hat so mancher von vns sich<br />

verstümmeln sie... Ihr seht doch, je tiefer wir in auf die Erde geworfen und hat sie geküsst unter<br />

sie eindringen, desto heisser wird die Luft, und es Tränen... Das war herrlich! Ja, wir haben den<br />

wird uns immer schwerer zu atmen .. .><br />

besiegten Berg umarmt, wir haben die Erde geküsst<br />

... Von diesem Tage an wurde die Erde für<br />

Der Mann lachte leise vor sich hin und zupfte<br />

mit beiden Händen an seinem Schnurrbarte. mich ein geliebtes Wesen, und ich habe sie zu<br />

— Mein Vater war ja nicht der einzige, der so verstehen gelernt, Signor, und ich habe sie angefangen<br />

zu lieben, wie man ein weibliches Wesen<br />

dachte. Und wirklich, je mehr wir in den Tunnel<br />

eindrangen, je mehr Hitze verspürten wir dort. So liebt...<br />

manche der Männer erkrankten und starben auch. — Selbstverständlich bin ich sofort zu meinem<br />

Die heissen Quellen flössen immer reichlicher, die Vater gegangen, auf sein Grab sicherlich! Ob-<br />

ich weiss, dass die Toten nicht mehr Felsenblöcke zerbröckelten und stürzten ein, undwohl hören<br />

zwei meiner Kameraden aus Lugano wurden können ... bin ich doch hingegangen. Man muss<br />

wahnsinnig... Nachts, in den Kasernen, gab esdie Wünsche derer ehren, die für uns gearbeitet<br />

viele, die im Fieber redeten; stöhnend sprangen haben und die eben so viel gelitten, wie wir, nicht<br />

sie aus den Betten in furchtbarer Angst.<br />

wahr? Da bin ich hingegangen auf sein Grab...<br />

«Habe ich denn nicht recht?» rief mein Vater, Und ich stampfte mit meinem Fusse auf die Erde<br />

die Augen voll Entsetzen und immer heftiger hustend.<br />

«Habe ich denn nicht recht?! Die Erde ist die folgenden Worte:<br />

und sprach genau seinem letzten Wunsche gemäss,<br />

unbesiegbar!» — Eines Tages wurde er bettlägerig — Vater... es ist vollbracht! Die Menschen<br />

und stand auch nicht mehr auf. Er war sehr kräftig,<br />

mein alter Vater; er kämpfte mit dem Tode Vater!...<br />

(Uebersetzt von R.B.)<br />

sind die Siegerl... Es ist vollbrachtI... mein<br />

ganze drei Wochen, schweigend, hartnäckig, ohne<br />

eine einzige Klage, wie ein Mensch, der seinen<br />

eigenen Wert kennt.<br />

«Meine Lebensaufgabe ist zu Ende, Paolo,»<br />

sagte er mir eines Abend. «Schone dich und kehre<br />

heim 5 ,», und dass dich die Madonna beschütze!» Kommende Ereignisse |<br />

Dann verstummte er, ausser Atem und blieb lange<br />

Zeit mit geschlossenen Augen liegen... Plötzlich<br />

erhob er sich, warf einen Blick auf die umliegenden<br />

Berge, streckte sich mit einer solchen Kraft,<br />

Kursaal.<br />

Badant 8.Nov.: Oratoiienanfführting des Gemischten Chors im<br />

Basel: 3. Nov.: Konzert des PTO Arte Quartetts (H. HuberaaaO.<br />

dass die Sehnen krachten... Er fasste meine 8. NOT.: Waldlauf in der Hard.<br />

Hand, zog mich an sich und sprach folgende Bern: 31- Okt.: KOnsUerfest im Kasino.<br />

Worte... Das ist die heilige Wahrheit, Signor: 31. Okt. und I.NOT.: Aufführungen der Tanzgruppe Trudi<br />

Schoop (Stadttheater).<br />

«Weisst du, Paolo, mein Sohn,» sagte er, «ich 7. NOT.: Franz. Aufführungen der Karsentr-Theatertruppe.<br />

fange auch daran zu glauben an, dass das Ziel Fribenrg: 8. NOT.: ler concert d'abonnement: M. Blanchet,<br />

erreicht wird; wir werden uns treffen, wir und die<br />

andern, die von der anderen Seite herkommen,<br />

wir werden einander finden ... Du glaubst ja auch<br />

daran, nicht wahr?» Ich glaube ja/ fest daran. «So<br />

ist's recht, mein Sohn. Das muss man. Man muss<br />

handeln im Glauben an den glücklichen Ausgang<br />

und an Gott, der durch die Fürbitte der Madonna<br />

allen guten Taten hilft... Ich bitte dich, mein Sohn,<br />

wenn der Tag kommen wird, wo man zusammentrifft<br />

... komme auf mein Grab und sprich folgende<br />

Worte: «Vater... es ist vollbracht!» Damit<br />

ich es weiss!...»<br />

— Das war so schön! mein lieber Signor...<br />

und ich habe es ihm heilig versprochen ... Er starb<br />

fünf Tage später, und zwei Tage vor seinem Tode<br />

bat er uns, ihn zu begraben am selben Orte im<br />

Tunnel, wo er gearbeitet hatte .. ich glaube aber,<br />

dass er damals schon im Fieber geredet hatte...<br />

(bei Kaiserstuhl)<br />

— Wir und die anderen, die von der entgegengesetzten<br />

Seite bohrten, wir trafen uns im Innern<br />

des Berges am dreizehnten Tage nach dem Tode<br />

meines Vaters. Es war ein toller Tag, Signor! Achl<br />

als wir in der Dunkelheit das Geräusch der unterirdischen<br />

Arbeit der andern hörten, als wir den<br />

Widerhall der Schritte, die uns entgegenkamen<br />

unter der Erde, vernahmen ... begreifen Sie das,<br />

Signor, unter der gewaltigen Wucht der Erdmasse,<br />

die, wenn sie gewollt hätte, uns einfach zermalmen<br />

konnte, uns arme, kleine Wesen, uns alle<br />

mitsammen I... Im Laufe vieler Tage hörten wir<br />

dieses dumpfe Geräusch, das immer deutlicher<br />

wurde und immer genauer, immer vernehmbarer...<br />

Die freudige Ueberschwenglichkeit des Steigers<br />

bemächtigte sich unser... wir arbeiteten daraufhin,<br />

wie die bösen unkörperlichen Geister, ohne<br />

Müdigkeit zu spüren, ohne jegliches Kommando...<br />

Mein Ehrenwort; es war so schön, wie ein Tanz an<br />

einem sonnenhellen Tage... Und alle waren wir<br />

freundlich und gut geworden, wie die Kinder...<br />

Ach! wenn Sie wüssten, wie heftig und leidenschaftlich<br />

im Uebermass der Wunsch werden kann,<br />

in der Finsternis der Erdentiefe irgendeinem<br />

menschlichen Wesen zu begegnen, da, wo jeder<br />

von uns Monate lang, wie ein Maulwurf, vergraben<br />

war.<br />

Er begeisterte sich im Sprechen und kam immer<br />

näher seinem Zuhörer. Er senkte seinen tiefen<br />

Blick in die Augen des andern und fuhr dann ruhiger<br />

aber freudiger forts<br />

— Als endlich die letzte Felsschicht nieder-<br />

pianiste.<br />

Geneve: NOT.: Exposition de MM. Theurulat, Ch. Beer, L.Jacot-<br />

Guülarmot et C.Lambert (Musee RaüO.<br />

NOT.: Exposition d'art decoratif-reliure de Mle Ceeüe<br />

Grandgeorge (AthenÄe).<br />

2., B., 7. NOT.: Recital du Quatuor Pro Arte (Conserratoire).<br />

4. 11. NOT.: Semaine de la Paix (Associations paeifiste»<br />

internationales de GeneTe).<br />

6. Nov.: Recital de chant de Mme Gughelmetfc (Ccraei*<br />

Tatoire).<br />

Lnzern: B.NOT.: Meisterabend (Stadttheater).<br />

Rapper«wü: B.u. 8. NOT.: Aufrührungen der Dramatischen G»<br />

Seilschaft der Operette «Der fidele Bauer» TOB<br />

Leo Fall.<br />

Zürich: 31. Okt.: Radball-Weltmeisterschaft, Terb. mit der Europ<br />

meiaterschaft im Einer-Kunstfahren.<br />

31. Okt.: Welturaufführung «Grete im Glück», Operette<br />

Ton Viktor Reinshagen (Stadttheater).<br />

2. NOT.: Vortrag Dr. Alb. Oeri, Basel: «Die Stellungnahme<br />

der Schweiz zur VBlkerbundsreform (Universitlt<br />

od. E. T. H.)<br />

B.NOT.: Kunstgewerbemuseum: Vortragszyklus Ludwig<br />

Hages: «Zur Einführung in die Charakterkunde».<br />

8. NOT.: Ässball-Länderspiel Schweiz-Oesterreich.<br />

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Itece auf de* &tde?<br />

Die Zoologen sind sich darüber einig. Es gibt<br />

nicht nur unbekannte Tiere auf der Erde, die Erde<br />

wirtvnelt geradezu von ihnen, und nicht nur die<br />

Erde, sondern auch die Luft und das Wasser. Nur<br />

sind diese Tiere keineswegs so, wie der Laie sie<br />

sich vorstellt; es gibt kaum Riesen unter ihnen,<br />

keinesfalls gingantische Saurier, wie sie angeblich<br />

in den südamerikanischen Urwäldern vorkommen<br />

sollen, und auch das Vorhandensein von lebenden<br />

Mammuten in den sibirischen Eiswüsten ist<br />

eine gutgemeinte Phantasie, doch nicht mehr. Es<br />

besteht auch keine Chance, in der Umgebung von<br />

W%<br />

London auf unbekannte Raubtiere zu stossen,-<br />

wenn man unbekannte Grosstiere finden will, muss<br />

man schon in unerforschtere Gegenden der Erde<br />

kommen. Hier allerdings werden noch gelegentlich<br />

Funde gemacht, die sogar die Wissenschaftler<br />

verblüffen. Das berühmteste Beispiel ist die Auffindung<br />

des Okapi, jener Zwerggiraffe, von der man<br />

früher glaubte, sie existiere nur in der Negerphantasie.<br />

Die Entdeckung des Zwergflusspferdes<br />

fällt ebenfalls in das letzte Jahrhundert; auch dieses<br />

Tier wurde in unzugänglichen Gebieten Afrikas<br />

gefunden; in beiden Fällen handelte es sich aber<br />

sozusagen nicht um prinzipiell Neues, sondern um<br />

die Auffindung von Abarten bekannter Säugetiere.<br />

Dieser Satz hat wohl Allgemeingültigkeit. Wenn<br />

man ein grosses «neues> Tier entdeckt, so ist es<br />

entweder eine Seitenlinie oder eine Ahne bekannter<br />

Tierarten, während man nach einem Einhorn<br />

Die Seva-Früchte<br />

sind jetzt reif!<br />

Es dauerte nur 3 Monate! Beeilen Sie<br />

sich, an der Ernte teilzunehmen, sonst<br />

haben Sie das Nachsehen.<br />

Gewiss, aber auch diesmal werden alle<br />

Lose schon etwa 14 Tage vorher - um<br />

den 16. November - ausverkauft sein.<br />

So viel nur noch, um Ihr Vertrauen in<br />

die Seva zu, vertiefen: *<br />

1. Seva die einzige, die bis heute die<br />

enorme Summe von 5'/2 Millionen<br />

in Treffern ausbezahlt hat.<br />

2. Seva die einzige, die Monatsumsätze<br />

von über 1 Million erreicht hat.<br />

3. Seva die einzige, die nicht nur 40,<br />

nicKt nur 50, sondern 60% der Lossumme<br />

in Treffern ausschüttet.<br />

4. Seva die einzige, die sich nicht mit<br />

grossen Haupttreffern begnügt, sondern<br />

gerade in der mittleren Lage<br />

viele Chancen birgt.<br />

Jetzt heisst's: entschlossen handeln -<br />

heute noch! Es bleiben ja nur einige<br />

wenige Tage. Dem Mutigen gehört die<br />

Welt... und das grosse Losl<br />

Lospreis Fr.2O.-(10-Los-Serie- worunter<br />

1 sicherer Treffer - Fr. 200.-) plus 40 Rp.<br />

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derZiehungsliste 30 Rp. mehr. Sie können<br />

auch per Nachnahme bestellen. Lose<br />

ebenfalls bei bernischen Banken und<br />

Privatbahnstationen erhältlich.<br />

oder einem geflügelten Drachen vergebens suchen<br />

würde. In Afrika könnte man vielleicht noch einige<br />

Gazellen- und Antilopenarterj auffinden; auch<br />

Südamerika und der ausstralische Busch könnten<br />

unbekannte Varianten bekannter Arten liefern; am<br />

«fruchtbarsten» scheint jedoch Innerasien, besonders<br />

das Gebiet von Westchina, bzw. Osttibet zu<br />

sein. Wissenschaftliche Expeditionen haben dort<br />

in den letzten Jahren die Bekanntschaft mit dem<br />

blauen Bergschafe gemacht, dem einzigen Wildschaf,<br />

das unterhalb der Bqumgrenze lebt; noch<br />

sensationeller war die Auffindung eines «lebenden<br />

Fossiliums», des schwarz-weissen Bambusbären,<br />

der eine sonst nur in Versteinerungen vorkommende<br />

Stammform der heute lebenden Bärenarten<br />

verkörpert. Vielleicht werden die zoologischen Gärten<br />

der Welt noch Gelegenheit haben, vollkommen<br />

unbekannte Tiere aus dem asiatischen Tierreservoir<br />

zu beziehen.<br />

Je kleiner die Tiere sind, um so grösser ist die<br />

Aussicht, dass sie bisher noch der Aufmerksamkeit<br />

der Menschen entgangen sind, dies gilt mit einer,<br />

nachher zu behandelnden Ausnahme. Jedes Jahr<br />

werden in den Flüssen noch rund 1000 neue Fischarten<br />

entdeckt; besonders reichhaltig scheint der<br />

Nil zu sein, der ständig einige Hundert neue Arten<br />

im Jahre «liefert». Bei den Insekten nimmt man sogar<br />

an, dass die Mehrzahl der Wissenschaft noch<br />

unbekannt ist; die tropischen Insektenparadiese<br />

haben aus technischen und klimatischen Gründen<br />

noch nicht gehörig auf ihre kleinsten Bewohner<br />

- 12 000x<br />

hin geprüft werden können. Einige Zehntausende<br />

von Insektenarten fehlen bestimmt noch zur Komplettierung<br />

der wissenschaftlichen Sammlungen.<br />

Nun die Ausnahme, von der eben die Rede<br />

war. Sie bezieht sich auf den allergrössten Teil<br />

der Erde, auf das Meer. Zwar ist die Öberflächenfaune<br />

der Ozeane schon ziemlich gut bekannt;<br />

was es aber unterhalb einer bestimmten Grenze<br />

an zoologischen Ueberraschungen geben wird. Ist<br />

überhaupt nicht abzusehen. Nachweisbar ist das<br />

Meer in allen seinen Schichten von Fischen, Kopffüsslern<br />

und allen möglichen anderen Bewohnern<br />

geradezu durchsetzt; da man nachgewiesen hat,<br />

dass sogar auf dem Grunde des Meeres, wo es<br />

am allertiefsten ist, nämlich östlich von Japan,<br />

noch lebende Wesen vorkommen, und da in einer<br />

Tiefe vonJJ—9 km ganz abnorme Druckverhältnisse<br />

herrschen, ist hier sogar mit Sicherheit zu sagen,<br />

dass jedes aus dieser Tiefe geborene Lebewesen<br />

dank seiner notwendigerweise abweichenden Körperstruktur<br />

als «neues Tier» bezeichnet werden<br />

muss. Die Mannigfaltigkeit der hier bisher aufgefundenen<br />

Formen lässt sogar die Prophezeiung zu,<br />

dass der Meeresboden noch Tausende unbekannter<br />

Tiere birgt, die freilich erst dann bekannt werden<br />

können, wenn es gelingt, die technischen<br />

Hilfsmittel zur Erschliessung dieser Regionen bereitzustellen.<br />

George F. Randale.<br />

£in Jtfexd als Zitnmeihecc<br />

Von einem nicht alltäglichen Mietenstreit,<br />

dessen Einzelheiten allerdings zu einiger Skepsis<br />

herausfordern, berichten französische <strong>Zeitung</strong>en<br />

aus einer kalifornischen Kleinstadt unweit<br />

von San Franzisco. In einem eleganten<br />

fünfstöckigen Hause mietete ein Herr vier Zimmer<br />

einer im dritten Stockwerk gelegenen<br />

komfortablen Siebenzimmer-Wohnung. «Das<br />

grösste Zimmer werde ich als Stall einrichten<br />

lassen»', erklärte er der Wohnungsinhaberin,<br />

« Sie brauchen keineswegs zu befürchten, dass<br />

mein Pferd, von dem ich mich niemals trenne,<br />

ein unangenehmer Hausgenosse ist. Das Pferd<br />

wiehert nicht, ist auch sonst in jeder Beziehung<br />

ungemein manierlich, vermag ohne die gering*<br />

sten Schwierigkeiten die Treppen hinauf- und<br />

hinunterzusteigen, so dass es keines Liftes bedarf,<br />

und erweist sich als viel angenehmerer<br />

Mitbewohner als so mancher Mensch.»<br />

Da der sonderbare Mieter — es handelt sich<br />

um einen Amerikaner, dem sein Reichtum die<br />

extravagantesten Launen gestattet — für die<br />

vier Zimmer einen phantastischen Preis anbot,<br />

war die Wohnungsinhaberin mit allem einverstanden,<br />

ohne «ich erst mit dem Hauseigentümer<br />

ins Einvernehmen zu setzen. Das Pferd<br />

benahm sich auch durchaus einwandfrei — ein<br />

Vorbild der Korrektheit. Aber die im zweiten<br />

Stockwerk wohnhafte Partei fand, dass das<br />

Pferd einen zu wuchtigen Gang habe. Man<br />

hatte zwar seinen Wohnraum — die Bezeichnung<br />

« Stall » dürfte in diesem Zusammenhang<br />

zu unzart klingen — dick mit Stroh gepolstert.<br />

Trotzdem aber werden die Nerven der Leute,<br />

die unterhalb dieses Raumes wohnen, durch<br />

jede Bewegung des Pferdes irritiert. Ausserdem<br />

erklärten andere Hausparteien, Begegnungen<br />

mit dem Pferde auf der Treppe seien<br />

ihnen unerwünscht — wenn sich das Pferd auch<br />

noch so gentlemanlike benehme. Der Mieter,<br />

der mit dem Geld nicht zu knausern braucht,<br />

hat aber die Bedenken des Hauseigentümers<br />

und der Wohnparteien durch klingende Argumente<br />

zu beschwichtigen gewusst. Nur eine<br />

einzige Partei — die unmittelbar unter dem<br />

Schlafzimmer des Pferdes wohnt — ist unerbittlich<br />

und führt nunmehr gegen den Hauseigentümer,<br />

der gegen das Pferd als Zimmerherrn<br />

nichts eizuwenden hat, einen einigermassen<br />

grotesken Prozess.<br />

JUidyaid»,<br />

sduu\qtUT)khut<br />

Der Vorname Kiplings hat oft die Bewunderer<br />

des jetzt verstorbenen grossen englischen Schriftstellers<br />

irritiert. Er ist einmalig in seiner Art und<br />

kein anderer im ganzen vereinigten Königreich<br />

führt ihn. Lange hat man geglaubt, dass es sich<br />

um eine Erfindung oder um einen vom Autor<br />

anglisierten Namen eine» Hindu handle. Die Wahrheit<br />

ist einfacher und romantischer. Rudyard ist<br />

ein kleiner Fleck in der englischen Provinz Sttaffordshire,<br />

wo einst die Eltern des Verfassers des<br />

Dschungelbuches bei einem Picknick miteinander<br />

bekannt wurden. Ais dann aus den beiden ein<br />

Paar wurde, beschlossen sie, ihren Erstgeborenen<br />

nach der Stätte zu nennen, wo sie sich gefunden<br />

hatten.<br />

Sie Vogel oectecnen das Sinken!<br />

Der bekannte ostpreussische Vogelsachverständige<br />

E. Christofen hat festgestellt, dass die Schönheit<br />

des Vogelgesanges in den letzten Jahrzehnten<br />

erheblich nachgelassen hat. Namentlich beim Buchfink,<br />

bei der Mönchsgrasmücke und beim Sprosser<br />

hat er beachtet, dass die einzelnen «Strophen» des<br />

Gesanges kürzer, einförmiger und im Klange<br />

«trockener» geworden sind; besonders die Mönchsgrasmücke<br />

beherrscht heute nur noch Bruchstücke<br />

ihrer früher wie ein kurzer Marsch oder eine Fanfare<br />

klingenden Tonreihe. Christoleit macht hierfür<br />

die zunehmende Industrialisierung verantwortlich,<br />

durch die die Vögel beunruhigt werden. Allerdings<br />

behaupten andere Vogelforscher, dass, mit Ausnahme<br />

der ziemlich degenerierten Stadtvögel,<br />

vorläufig nicht zu befürchten sei, dass die Vögel<br />

das Singen verlernten.


14 Automobil-Revue —<br />

Nun haben es die Frauen wieder eilig, sich mit<br />

allen Waffen der Schönheit auszurüsten. Sie sind<br />

mit ihrer Verwandlung gründlich beschäftigt, bestreben<br />

sich, ihre Umgebung durch ihr neues, verschönertes<br />

Aussehen zu überraschen. Es gibt einen<br />

alten, französischen Satz der sagt: une femme mal<br />

peignee a toujours l'air sale. Diese Bemerkung<br />

ist gar nicht so unzutreffend. Es liegt viel Aufgeräumtheit<br />

und'Frische in einer'gut gehaltenen Frisur.<br />

Namentlich heute braucht sie mehr Sorgfalt;<br />

denn die allgemein getragenen Locken wollen gepflegt<br />

sein. Sie schenken aber dafür der Frau viel<br />

grösseren weiblichen Reiz als dies bei der kurzen,<br />

glatten Frisur noch vor wenigen Saisons der Fall<br />

gewesen ist. Heute gelten lockere Frisuren etwas,<br />

die ein zierliches Köpfchen herzaubern, die eine<br />

schöne Umrisslinie bringen und mit dem Gesicht<br />

harmonisch zusammengehen. Es wird dabei angestrebt,<br />

dass der Scheitel tief rechts sitzt und kurz<br />

ist. Damit wird mit steifer Symmetrie gebrochen;<br />

beide Kopfseiten erhalten eine ganz verschiedene<br />

Belebunng. Nach links, beinahe parallel mit der<br />

Stirne, die meistens frei bleibt, zieht sich die grössere<br />

Haarmasse hin. Die Haare werden nach hinten<br />

hochgenommen, um sich, in leicht gelösten<br />

Locken, nach vorn hin etwas zu überschlagen. Die<br />

Ohren sind zu kaum einem Drittel vom Haar bedeckt,<br />

liegen im Bereich schön gelegter Locken.<br />

Auch rechts rollt sich die kleinere Zahl etwas nach<br />

vorn, wie Wellen, die einem besonderen Rhythmus<br />

gehorchen. Beide Lockengruppen setzten sich in<br />

einer weichen, geschlossenen Rolle fort, womit der<br />

Praktische Frisur mit Nackenwelle.<br />

(Creation Gebr. Bachmann, Zürich.)<br />

Kranz anmutig schliesst. So wirkt sich die neue,<br />

für den Alltag ausgezeichnet passende und haltbare<br />

Engelsfrisur aus. Sie steht den meisten Frauen<br />

recht gut, da sie sich ihrem wechselnden Gesichtstypus<br />

mit kleinen Aenderungen ausgezeichnet anpassen<br />

lässt. Natürlich setzt sie gut ausgeführte<br />

Dauerwellen voraus. Junge Mädchen wie manche<br />

Frauen bleiben auch abends dabei; die jungen<br />

Damen tragen dazu einen schmalen, ziemlich weit<br />

nach hinten gerückten Blumenkranz. Für Blondinen<br />

mit reichem Haar lässt sich eine üppigere, namentlich<br />

abends gern gewählte Haartracht ausführen.<br />

Hier sehen wir einen, gegen die Stirnmitte<br />

hingerückten Lockenbausch und wieder nach<br />

hinten hochgenommenes, in vollen Locken dem<br />

Kopf anliegendes, teilweise etwas aufstrebendes<br />

Haar, das wieder« in Nackenrollen oder dicht<br />

stehende, einzelne Locken übergeht. Diese Art der<br />

Engelsfrisur, von der es für Brünette eine aufge-<br />

nsiir<br />

Lockenfrisur für Blondinen, abends mit Blume.<br />

(Creation Gebr. Bachmann, Zürich.)<br />

lockerte, kleidsame Spielart gibt, sieht festlich aus,<br />

passt sich dem Stil grosser Abendkleider eng an.<br />

Blumen erheitern sie, die sich in ihrer Gestalt mit<br />

den beinahe blattartigen Locken schön verbinden.<br />

Die gleichen Blumen, die am Ausschnitt duftig<br />

wirken, zieren auch die Frisur. Nicht alle Frauen<br />

verfügen jedoch über genügend langes Haar, um<br />

diese Locken auszuführen. Sie haben den Nacken<br />

angeschnitten, als es galt, zu schwimmen, ßie<br />

müssen nun etwas Geduld haben und sich ilie<br />

Haare in Wellen legen lassen, bis die Nackentcille<br />

ausführbar ist. Damit wird übrigens schön 4iel<br />

Weichheit erzielt. Im übrigen Wird:es immer&esichtszüge<br />

geben, die mit einer ganz einfachen<br />

Frisur vorteilhaft aussehen, was ihnen auch heute<br />

nicht verwehrt wird, obschon die Mode anderes<br />

erstrebt. Zöpfe dagegen fallen immer noch* der<br />

Schere zum Opfer und kommen uns kurios vor.;<br />

E. Seh.<br />

Wie bezaubernde Stimme<br />

Aus Riga wird berichtet: Die lettischen Zollbeamten<br />

führen seit einiger Zeit einen energischen<br />

Kampf gegen den immer mehr überhandnehmenden<br />

Schmuggel. Insbesondere ist es die Damenwelt,<br />

die unter allen möglichen Kniffen hochwertige<br />

Pariser und Wiener Modemodelle unverzollt<br />

einschmuggeln will. Vor wenigen Tagen passierte<br />

die litauische Opernsängerin Darlys Drangeliene,<br />

die sich auf eine Gastspielreise nach Riga "begab,<br />

die Grenze. Die Künstlerin, die in ihrer Heimat zu<br />

den elegantesten und bestangezogenen Damen<br />

zählt, führte auch diesmal eine grosse Zahl der<br />

herrlichsten Toiletten mit sich. Als nun der Grenzbeamte<br />

verlangte, dass sie diese Kleider verzolle,<br />

erklärte sie, sie sei Sängerin und benötige diese<br />

Toilette zur Ausübung ihres Berufes. Der Zöllner<br />

entgegnete ihr, dass dieser Trick allzuoft angewendet<br />

werde und gar nicht mehr ziehe. Kurz entschlossen<br />

bat ihn die Drangeliene, Platz zu nehmen.<br />

Sie sang zuerst die «Butterfly>-Arie und dann<br />

die Arie der Tosca — das ganze Publikum des<br />

Zuges hatte sich inzwischen um den Waggon<br />

geschart. Von ihrer Kunst hingerissen, erklärte der<br />

Zollbeamte, er zweifle nicht mehr daran, dass; sie<br />

Künstlerin sei. Darlys Drangeliene durfte, ohne ihre<br />

Garderobe zu verzollen, nach Riga Weiterreisen,<br />

wo sie ebenso durchschlagenden Erfolg hatte wie<br />

im Grenzbarmhof.<br />

Kosmetischer Humor.<br />

«Schon wieder willst du Geld?!» wunderte sich<br />

der Ehemann. «Und gleich dreissig Franken? Wozu<br />

denn?» — «Ich gehe in den Salon für Schönheitspflege.»<br />

— «Ach so! Da hast du sechzig!»<br />

Der Gatte sieht zu, wie sich seine Frau mit der<br />

heissen Lockenschere hinten die Haare einrollt,<br />

wie es die Mode jetzt fordert. «Weshalb lässt du<br />

dein Haar nicht so, wie es ist?» fragte er. «Wenn<br />

die Natur gewollt hätte, dass dein Haar hinten<br />

lockig sein soll, dann würde es auch lockig sein.»<br />

— Darauf meint sie: «Die Natur weiss aber, dass<br />

ich jetzt alt genug bin, es selbst zu besorgen.»<br />

Humor auf Reisen.<br />

Programmänderung. Als der Reisende im<br />

Hotel seinen Koffer auspackte, sagte er zu dem<br />

Stubenmädchen: «Was ist denn in diesem Nest los?<br />

Wohin kann man heute abend gehen?», — «Heute<br />

ist gar nichts los. Erst morgen.» — «Und was ist<br />

morgen?» — «Morgen habe ich Ausgang.»<br />

Schutz<br />

den ^Slaaren<br />

Von Dr. P. M. Moufang.<br />

Die Erhaltung eines gutaussehenden, natürlichen<br />

und reichen Haarwuchses ist für beide<br />

Geschlechter wichtig. Denn oft hängen erfolgreiches<br />

Auftreten und berufliche Wirkung<br />

weitgehend davon ab. Wenn Glatzen bei<br />

Frauen seltener sind als bei Männern, so rührt<br />

dies häufig daher, dass das schöne Geschlecht<br />

mehr darauf bedacht ist, beizeiten das Notwendige<br />

zu tun. Das beste ist auch hier das<br />

Vorbeugen. Sobald sich Schuppen im Kopfhaar<br />

zeigen, die oft wie ein feiner Puder stäuben,<br />

so ist das ein Signal, dass alsbald etwas<br />

geschehen muss, soll nicht über kurz oder lang<br />

ein vermeidbarer Haarausfall nachfolgen.<br />

Diese kleieartigen Schuppen oder Schinnen<br />

sind nichts anderes als eine Abschilferung der<br />

obersten Zellen der Hornhaut. Häufig tritt<br />

• gleichzeitig auch eine starke Absonderung der<br />

Talgdrüsen, eine sogenannte Seborrhoe, d. h.<br />

Fettfluss, in Erscheinung. Wartet man zu, so<br />

kann das Haar nicht mehr, wie notwendig,<br />

durch die Blut- und Lymphgefässe der Haut<br />

von innen her ernährt werden, weil die Verhornung<br />

dann schon bis zu den Wurzelscheiden<br />

des Haares fortgeschritten ist. Würde dieser<br />

Punkt erst einmal erreicht, so fällt das<br />

Haar unweigerlich aus. Greift man aber beim<br />

ersten Anzeichen oder bald danach ein, so<br />

können verhältnismässig einfache Mittel helfen.<br />

Kopfwaschungen mit Wasser und Seife<br />

bewirken wohl eine gewisse Reinigung, aber<br />

sie allein können die Schuppen nicht beseitigen.<br />

Dazu ist vielmehr ein Waschen mit dem«<br />

sogenannten Hebraschen Seifenspiritqs erforderlich,<br />

der in der Drogerie oder Apotheke erhältlich<br />

ist. Man verreibt eine hohle Handvoll<br />

dieses Grundstoffs gründlich auf dem ganzen<br />

Kopf und verteilt dann ebenso eine Handvoll<br />

lauwarmes Wasser über den ganzen Haarboden.<br />

Wenn man das dreimal hintereinander<br />

wiederholt, bildet sich auf dem Kopfe ein besonderer<br />

Seifenschaum. Um ganz zu wirken,<br />

muss dieser Schaum zehn Minuten lang auf<br />

'"dem Kopfe belassen werden. Dann aber wird<br />

&r mit reichlich lauwarmem Wasser vollständig<br />

abgespült. Nach gutem Trocknen des Haares<br />

ist es oft auch angezeigt, die Kopfhaut noch<br />

mit einem zehnprozentigen Sulfoformöl einzureiben.<br />

Damit dieses Oel überall hingelangt,<br />

muss man jeweils einen Teil des Haares abscheiteln<br />

und ein wenig Oel genau einreiben.<br />

Diese Behandlung bewirkt in kurzer Zeit ein<br />

Aufhören der lästigen Schuppenbildung und<br />

ebenso in wenigen Wochen ein Aufhören etwaigen<br />

Haarausfalls. Von da an erst können<br />

Eine kitschige<br />

Geschichte<br />

Eine fast unglaubliche Geschichte, die an<br />

einen Groschen-Roman erinnert, ist in Biarritz<br />

passiert. In einem eleganten Hotel war ein<br />

reicher Amerikaner abgestiegen, den man den<br />

Baumwollkönig von New Orleans nannte. Er<br />

verlangte nach einer Stenographin, und bekam<br />

den Besuch einer besonders hübschen Person,<br />

die er freilich.zuerst gar nicht näher in Augenschein<br />

nahm, so sehr beschäftigte ihn das Diktat.<br />

Als aber Herr Warrens, so heisst der<br />

Baumwollkönig, das junge Fräulein ordentlich<br />

ansah, erbleichte er und unterbrach seine Arbeit.<br />

Er beschwor das Mädchen, ihm sogleich<br />

zu sagen, wie sie heisse und wie alt sie sei,<br />

denn sie habe eine verteufelte Aehnlichkeit mit<br />

irgend wem; und ob sie etwa Verwandte in<br />

Rouen habe? Fräulein Dorette Beliier verriet,<br />

dass sie so heisse, neunzehn Jahre alt sei, und<br />

dass ihre Mutter aus Rouen stammte; doch<br />

seien sie beide vor siebzehn Jahren nach London<br />

übersiedelt, wo sich Mama als Sprachlehrerin<br />

fortbrachte, bis sie, vor neun Jahren,<br />

starb. Daraufhin schloss Mister Warrens das<br />

hübsche Mädchen in seine Arme (es sah draussen<br />

vor dem Strand die Yacht des Amerikaners<br />

und wehrte sich nicht...). Und er erklärte der<br />

Verblüfften: er habe vor etwa zwanzig Jahren<br />

ihre Mama»in einem französischen Feldspital<br />

kennengelernt, als er, amerikanischer Leutnant,<br />

schwer verwundet, dort zu liegen kam. Er habe<br />

sich in die Pflegerin, die ihn rettete, verliebt,<br />

und seine Liebe sei auch erwidert worden. Sie<br />

seien beide sehr glücklich miteinander gewesen,<br />

doch habe er der Frau verheimlicht, dass er<br />

bereits in Amerika verheiratet sei. Als sie e».<br />

erfuhr, habe sie ihn verlassen. Er habe später<br />

in Erfahrung gebracht, dass die ehemalige Pflegerin<br />

ein Mädchen geboren habe und nach<br />

London übersiedelt sei, doch konnte er ihre<br />

Adresse nicht ausfindig machen. Dorette Bel-<br />

Iier gestand, dass ihre Mama ihr ihren Vater<br />

nie nennen konnte. Und so erkannten sie einander,<br />

Vater und Tochter, und in die Arme<br />

sanken sich beide. Dorette, die Stenotypistin,<br />

ist rasch zur Milliardärstochter avanciert, und<br />

augenblicklich ist sie bereits zu Schiff nach<br />

ihrem neuen Vaterland.<br />

men «Liliom» bekannt und gefürchtet. Er war weniger<br />

zügellos als der Theaterheld Molnars. der<br />

Haarwässer, die je nach Bedarf zum Aus-autrocknen (mit Alkohol) oder zum Einfetten<br />

allen Bühnen der Erde, auch in Japan, bekannt<br />

(mit Oel) dienen, für die Gesunderhaltung des<br />

Haarbodens und zur Förderung des Haarwuchses<br />

ihre volle Wirkung entfalten.<br />

Warnung!<br />

Stimme hell wie Glockenton,<br />

Reife, rote Lippen,<br />

Glühend wie des Feldes Mohn,<br />

Lockend dran zu nippen.<br />

Wortgepränges süsser Schwall,<br />

Engel zu umgarnen,<br />

Herze härter wie Metall, —<br />

Knabe lass dich warnen!<br />

Rosenblüte, Lockenduft,<br />

Schmeichelnde Gesänge;<br />

Wenn dich die Sirene ruft,<br />

Geh nicht in die Fänge!<br />

Heinrich Briner.<br />

Ich verkaufe wieder<br />

Rasierklingen<br />

Auf vielseitigen Wunsch und durch das überaus<br />

grosse Lob der Rasierklinge „Tschy" habe ich den<br />

Entschluss gefasst, dieselbe eigens für mich anfertigen<br />

zu lassen. Die Rasierklinge „Tschy" ist<br />

nur bei mir erhältlich. Ich garantiere, dass dieselbe<br />

aus bestem Schwedenstahl 0,10 mm, hauchdünn<br />

und erstklassiges Schweizerfabrikat ist, und,<br />

was die Hauptsache ist,<br />

eine Klinge wie die andere<br />

ist gleich gut. Das Paket,<br />

20 Stück Rasierklingen,<br />

kostet nur<br />

1.50<br />

Kein Nachnahme-Versand. Portofreier<br />

Versand nur geg. Erzählung<br />

auf Postcluckkonto VIII / 21.735<br />

Arthur Giese<br />

Talstrasse 9, ZÜRICH<br />

zwischen Baur au Lac und<br />

Börse — Telephon 74.604<br />

Das Stammpublikum des Stadtwäldchens, des Budapester<br />

«Wurstelpraters>, beklagt den Tod Julius<br />

Suranyis, des volkstümlichen Hutschenschleuderers.<br />

Nach • seinem Vorbild hat Franz Molnar seinen<br />

«Liliom» gestaltet. Das wusste nicht nur Suranyi -<br />

sondern das ganze Stammpublikum des Stadtwäldchens.<br />

Das trug ihm die grosse Volkstümlichkeit<br />

ein. Suranyi war Jahrzehnte unter dem Na-<br />

und geliebt ist. Er war verheiratet und lebte mit<br />

seiner Julika in glücklicher Ehe. Hier musste eben<br />

die Bücherromantik hinter die Wirklichkeif zurücktreten.<br />

Suranyi war in seiner Jugend ein strammer,<br />

toller Bursche. Die Weiblichkeit des vierten<br />

Standes schwärmte für ihn, und er hat mit eifersüchtigen<br />

Widersachern manchen schweren Strauss<br />

ausgefochfen.' Schliesslich landete er im Hafen der<br />

Ehe. Molnar lernte diese eigenartige Stadtwäldchenfigur<br />

zu Beginn des Jahrhunderts kennen. Suranyi<br />

erzählte mit Stolz, wie er mit dem Dichter im<br />

Wirtshaus «Zur Triesterin> zechte und dabei bunte<br />

Geschichten aus seinem Leben zum besten geben<br />

musste. Denn Liliom war nicht nur ein Herzenbrecher<br />

und Raufbold, er war auch ein guter Geschichtenerzähler.<br />

Nun ist er, wie Molnars Liliom,<br />

in die Himmelsgefilde eingezogen. Die Literaturgeschichte<br />

weiss von vielen Vorbildern unsterblicher<br />

Dichtergestalten zu berichten. Legenden spinnen<br />

sich uVn das Leben derjenigen, die ein Dichter<br />

in seinem Werk eingefangen hat. Bei Suranyi ist<br />

die Legende zur Wirklichkeit und die Wirklichkeit<br />

zur Legende geworden. Er hat seinen Ruhm im<br />

Leben in vollen Zügen genossen, und wenn unsere<br />

Zeit dafür Müsse und Sinn hätte, würde auf seinem<br />

Grabmal die Inschrift gesetzt werden: «Hier<br />

ruht Liliom, der Hutschenschleuderer, der durch<br />

einen Dichter zu Ruhm gelangt ist.»<br />

für Korridor<br />

Wohnzimmer<br />

Esszimmer<br />

Liliom<br />

Prunk- Kommoden<br />

A. Berberich, SSLiX Zürich 8<br />

beim Stadttheater


N° 88 — Automobil-Revue 15<br />

Sa ist das £ebett<br />

Rä f seluErcrltf «<br />

A&tnteue* eines dexlenfisctiexs<br />

Von dem furchtbaren Abenteuer eines Perfenfischers<br />

berichten französische Blätter aus<br />

Mexiko. An einem Küstenstrich, an dem seit<br />

mehreren Generationen keine Haifische beobachtet<br />

worden sind, wurde kürzlich ein Perlenfischer<br />

von einem Haifisch überfallen und erlitt<br />

fürchtbare Verletzungen. Was diesem Fall eine<br />

besondere Merkwürdigkeit verleiht, ist der Umstand,<br />

dass sich der Perlenfischer nicht mehr<br />

unter Wasser, sondern bereits in seinem Boot<br />

befand, als ihn der Haifisch attackierte. Der<br />

Perlenfischer hatte an diesem Tage reiche<br />

Beute gemacht. Seine Arbeit in der Meerestiefe<br />

— er befand sich in ziemlicher Entfernung<br />

von der Küste — war ohne jeden Zwischenfall<br />

verlaufen. Erschöpft nahm er in seinem<br />

Boot eine kleine Mahlzeit ein, als das<br />

Boot plötzlich durch einen furchtbaren Schlag<br />

umgeworfen wurde und der Perlenfischer, der<br />

seine Taucherrüstung schon abgelegt hatte, ins<br />

Meer stürzte. Der Mexikaner sah zu seinem<br />

Entsetzen in seiner nächsten Nähe den aufgerissenen<br />

Rachen eines Haifisches. Der riesige<br />

Raubfisch schlug in rasendem Zorn das<br />

Boot in Trümmer. Diesen Augenblick benützte<br />

der Perlenfischer, der selbstverständlich ein<br />

ausgezeichneter Schwimmer ist, zu einem<br />

Fluchtversuch. Mit mächtigen Stössen schwamm<br />

er. der Küste zu. Schon glaubte er sich der<br />

Gefahr entronnen, als plötzlich in seiner nächsten<br />

Nähe wieder der Haifisch auftauchte.<br />

Die Bestie biss dem Unglücklichen das Jinke<br />

Bein ab, und er wäre in Stücke gerissen worden<br />

r wenn nicht die furchtbare Gefahr, in der<br />

er sich befand, vom Ufer beobachtet worden<br />

wäre. Mehrere seiner Kameraden, die seinen<br />

Fluchtversuch beobachtet hatten, kamen ihm<br />

harpunenbewehrt zu Hilfe. Es gelang ihnen<br />

zunächst, den Haifisch von seinem Opfer abzulenken<br />

und den Schwerverletzten in einem<br />

Boot zu bergen. In einem zweiten Boot begannen.-<br />

fünf Fischer, jeder mit einer mächtigen<br />

Harpune bewaffnet, die Jagd auf das Ungeheuer.<br />

Als sich aber der Haifisch in tobsüchtiger<br />

Wut gegen ihr Boot wandte, hielten sie<br />

es trotz ihrer Harpunen für klüger, auf den<br />

Kampf mit der offenbar völlig ausgehungerten<br />

Bestie, die in mörderischer Wut, unbekümmert<br />

um die drohenden Harpunen, immer neue Angriffe<br />

gegen das Boot unternahm, zu verzichten<br />

und möglichst schnell ans Ufer zu rudern.<br />

Jjcaqische £ie&e auf dec feufelsinsel<br />

Stadttheater Ab ends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Fr. abend 30. Okt. Iphigenia in Aulis, Oper von<br />

Gluck, mit Sigrid Onegin a. G.<br />

(B-Ab. 4).<br />

Sa. nachm. 31. Okt. Heidi.<br />

Sa. abend 31. Okt. 3 X Georges.<br />

So. nachm. 1. NOV. 3 X Georges.<br />

So. abend 1. Nov. Hoffmanns Erzählungen, Oper<br />

von J. v. Offenbach.<br />

MO. abend 2. NOV. Trudi Schoop: Die blonde Marie.<br />

Di. abend<br />

uric<br />

3. NOV. Trudi Schoop: Die blonde Marie.<br />

Mi. nachm. 4. Nov. Heidi.<br />

Mi. abend 4. Nov. 3 X Georges.<br />

Schauspielhaus Abend8 8 « *"»*• Sonn -<br />

tag nachm. 3H Uhr<br />

Fr. abend 30. Okt. Neu « Offiziere, Schauspiel von<br />

Georg Fräser.<br />

Sa. abend 3t. Okt. P«r Gynt, Schauspiel y. Ibsen,<br />

Musik von Grieg.<br />

So. nachm.' I.NOV. 3H Uhr: Dr. tned. Hlob Praeto-<br />

'••'•• rlus, Facharzt für Chirurgie u.<br />

Frauenleiden, Komödie v. Curt<br />

Götz.<br />

SO. abend , 1. NOV. Neun Offiziere, Schauspiel von<br />

Georg Fräser.<br />

Gymnastik — Tanz<br />

im Conservatoire de Danse, Obere ZSune 20<br />

Ltg.. Mario Volkart, du Theätre nat. d<<br />

l'Opera de Paris Allgemeine Körperkultur<br />

Rhythm. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schöne,<br />

belle Säle, Douchen. Massage.<br />

Kürzlich hat der bekannte englische Reiseschrifteller<br />

Nicol Smith die Teufelsinsel besucht.<br />

Er erzählt den tragischen Roman einer weissen<br />

Frau, der einzigen gebildeten Frau, die auf den<br />

Inseln zu finden ist. Es ist Madame Duez, einstmals<br />

eine verwöhnte Dame der Pariser Gesellschaft.<br />

Ihr Gatte, ein hoher Beamter, wurde angeklagt,<br />

bei der Trennung von Staat und Kirche in<br />

Frankreich grosse Gelder veruntreut zu haben, und<br />

zu zwölf Jahren Teufelsinsel verurteilt. Nach diesem<br />

Urteilsspruch blieb dem Manne fürs Leben<br />

keine Hoffnung mehr — ausser der Treue seiner<br />

Frau. Frau Duez erklärte, sie wolle nach den<br />

zwölf Jahren der Gefängnishaft ihrem Manne folgen<br />

und sein Leben als Kolonist mit ihm teilen.<br />

Und sie hielt Wort. Zwölf Jahre, von 1910 bis<br />

1922, lebte sie in tiefster Zurückgezogenheit in<br />

Frankreich, im zwölften traf sie ihre Vorbereitungen<br />

für die Wiedervereinigung mit ihrem Gatten.<br />

Zu diesem Zweck musste sie sich zunächst von<br />

ihm scheiden lassen, weil es ihr nur auf diese<br />

Weise möglich war, wieder in den Besitz ihres<br />

Vermögens zu kommen, das, solange sie in ehelicher<br />

Gemeinschaft mit Duez lebte, dem Staat<br />

verpfändet war. Beim Wiedersehen erkannte<br />

Frau Duez ihren Gatten kaum. Aber sie fingen<br />

alle beide tapfer an, aus den Trümmern noch einmal<br />

ein gemeinsames Leben aufzubauen. Zunächst<br />

erwarben sie von der französischen Regierung<br />

eine kleine Insel «lief de Mere», die ihre Heimat<br />

werden sollte. Dann nahmen sie zwei Dutzend<br />

«Iib6r6s> in Dienst und legten in dem unbarmherzigen<br />

Boden die Grundlagen für ein Haus und<br />

einen Garten. Duez musste selber zupacken. Er tat<br />

es bereitwillig. Aber sie konnten für die Gemüse,<br />

die sie zogen, oder für die Fische, die sie fingen,<br />

nur sehr schwer Abnehmer finden. Nicht, dass die<br />

Leute ihre Ware nicht gewollt hätten, aber niemand<br />

gönnte in Guayana dem andern etwas Gutes.<br />

Nach und nach ging ihr Geld zu Ende. Nicht<br />

aber ihre Hoffnung. Sie rechneten darauf, dass<br />

Duez die Erlaubnis erhalten würde, nach Frankreich<br />

zurückzukehren. Sie nahmen sogcir den<br />

Waisenknaben George an Kinrlesstatt an. George<br />

fiel ins Wasser und ertrank. Sie glaubten, dieser<br />

Schmerz sei der letzte, der ihnen in diesem Lande<br />

bestimmt wäre. Das war ein Irrtum. Das he'ssersehnte<br />

Schriftstück kam 1932 aus Paris. Es brachte<br />

die Mitteilung, dass Duez die Erlaubnis, nach<br />

Frankreich zurückzukehren, verweigert wurde. Er<br />

sollte auf Lebenszeit in Guayana bleiben. Auf<br />

Lebenszeit? Es war ein tragischer Witz. Zwei' Monate<br />

später war er tot. Seine Witwe ist in<br />

Guayana geblieben. Natürlich könnte sie nach<br />

Frankreich zurückkehren. Aber das Leben hätte<br />

dort für sie keinen Inhalt mehr. Ausserdem ist sie völlig<br />

verarmt. So lebt sie noch immer an dieser mörderischen<br />

Küste, eine einsame, hoffnungslose, für<br />

ihre fünfzig Jahre, vorzeitig ergraute Frau.<br />

£ustiges Gefängnis<br />

Im Gefängnis von Sabinov in der Tschechoslowakei<br />

hatten es die Gefangenen besonders ,gut.<br />

Der Gefangenenwärter trank gerne ein Gläschen,<br />

wenn er dazu eingeladen wurde. Die Gefangenen<br />

luden ihn ein. Fast jede Nacht unternahmen sie<br />

gemeinsam mit ihrem Aufseher Kneiptouren durch<br />

die verschiedenen Lokale und kehrten erst gegen<br />

Morgen zurück, um sich am Tage auszuschlafen.<br />

Und wenn nicht zufällig ein Vorgesetzter den Wärter<br />

mit seinen Schutzbefohlenen um 3 Uhr früh im Wirtshaus<br />

angetroffen hätte, würde es in Sabinov noch<br />

jetzt ein lustiges Gefängnis geben; so aber gibt es<br />

nur einen Gefangenen mehr: den ehemaligen<br />

Gefangenenwärter.<br />

Empfehlenswerte<br />

Unterhaltungs- u. Gaststätten<br />

Hungaria - Jonny Bar<br />

Beatengasse 11<br />

Erstkl. Küche, gepflegte Weine. — Täglich<br />

Konzerte erster Orchester. Parkplatz vor<br />

dem Haus.<br />

Inh.: Farn. Zürcher.<br />

LimmatfiaUS am Limmatplatz<br />

Telephon 58.911<br />

Hotel - Restaurant - Säle. Wannen- und<br />

Medizinalbäder. Zimmer m. fl. Wasser 3.50<br />

Zentralheizung. Geheizte Garage im Hause.<br />

Eigener Parkplatz.<br />

Das renovierte<br />

Hotel RothllS Marktgasse 17<br />

offeriert Zimmer m. fliess. Kalt- u. Warm-<br />

Wasser zu Fr. 2.75 u. 3.85, inkl. Bedienung.<br />

Jos. Füchslin-Hensler.<br />

Vegetarisches Rest. Engehaus<br />

General Willestrasse 8<br />

Erstklassige Diätküche. Parkplatz v. d. Haus.<br />

Zeughauskeller am Paradepi a tz<br />

Eine Sehenswürdigkeit. Kücbe und Keller<br />

berühmt Familie Biedermann-Sutter, Besitzer<br />

des Hotel Fneel in Raden b Turm<br />

Nacft'äerfi KINO essen *i/ Qj^l R FÄI<br />

Autoparkplatz - off. bis 24 Uhr - Nüschelerstr. 30<br />

Der Onkel gratuliert<br />

allen 329 richtigen Lösern des Leuchtwegweiser-<br />

Wettbewerbes zu ihrer glänzenden Leistung. Das<br />

Rätsel war nämlich gar nicht besonders leicht; für<br />

viele Leuchtwegweiser genügte es wdhl, dass map<br />

auf der Karte nachschaute — aber es waren einige<br />

dabei, die man persönlich gesehen haben<br />

musste. Jeder von den «richtigen> erhält in den<br />

nächsten Tagen seinen Fünfliber in Form eines Bezugsscheines,<br />

den er ganz nach Belleben in Benzin,<br />

Reparaturen, Göggeli oder sanfte Nachtruhe umwandeln<br />

kann. Dazu kommen noch die drei Ganzglücklichen,<br />

denen durch die zarte Hand eines<br />

Bureaufräuleins, der «Automobil-Revue» das Los<br />

eines Geldpreises zufiel.<br />

Der Onkel kondoliert<br />

ebenso herzlich den Lösern, die vom Pech verfolgt<br />

waren und mit Spannung dis Liste der «richtigen»<br />

zur Hand nehmen und sie mit Enttäuschung weglegen.<br />

Der Onkel Weiss auch ganz genau, dass<br />

dieses Bataillon von 814 Einsendern das Richtige<br />

gemeint hat. Aber man sollte das Richtige nicht<br />

nur meinen, sondern auch sagen.<br />

Engherzig war die Jury des Wettbewerbes<br />

nicht. Sie hat zum Beispiel für den Leuchtwegweiser<br />

«Lausanne» auch die Bezeichnungen «Vidy»,<br />

«Ouchy» ohne weiteres angenommen. Sie hat sich<br />

auch aus den orthographischen Fehlern nichts gemächt:<br />

einige machten ein «Vichy» aus «Vidy» und<br />

«Ouchy», und ein ganz grosser Geograph schrieb<br />

«Teilsberg» statt. Dejsberg. Alles das wurde als<br />

richtig anerkannt.<br />

Hingegen mussten natürlich die Ortsbezeichnungen<br />

mit dem Standort des Leuchtwegweisers<br />

übereinstimmen. Da wäre viel zu erzählen I Wohl<br />

den meisten Lösern hat der Wegweiser Nr. 3<br />

(Wattwil) Schwierigkeiten' bereitet. Wo dieser<br />

Wegweiser nicht überall stehen sollte I In Altstätten,<br />

in Wil (St. Gallen), in Rheineck, in St. Marqrethen,<br />

in Buchs (St. Gallen), ja sogar in Pfäffikon<br />

iSchwyz). Das war natürlich zuviel. Statt Frauenfeld<br />

haben viele «Winterthur» angegeben (Nr. 5)<br />

.' Ausstellung moderner Kunst.<br />

«Sind Sie wahnsinnig? Was soll dieses Bild<br />

hier bedeuten? *<br />

(New Yorker.)<br />

Alexander Dumas wurde einmal gefragt, was<br />

ein Wechsel sei. Da zog Dumas ein Wechselformular<br />

aus der Tasche und sagte: « Siehst Du, das kostet<br />

30 Centimes. Und wenn ich meine .Unterschrift<br />

darauf setze, ist es wertlos.»<br />

•Sie: «Du scheinst ja nicht entzückt darüber gewesen<br />

zu^ sein, das Jahresende, mit mir zu verbringen!<br />

» Er: « Ach, das war's nicht —: — wenn<br />

ich nicht ein neues mit dir beginnen musste»<br />

Immer wieder Bernard Shaw...<br />

Einmal wurde die Frage erörtert, wer im jenseitigen<br />

Leben lieber im Himmel und wer lieber<br />

in der Hölle sein wollte. Da erklärte Bernard Shaw,<br />

der anwesend war, kurz: «Was das Klima anbelangt,<br />

ziehe ich den Himmel vor, was die Gesellschaft<br />

anlangt, die Hölle.»<br />

Bernard Shaw sagte einmal: «Es gibt zwei<br />

Sorten von unglücklichen Menschen: solche, denen<br />

ihr Herzenswunsch all ihr Leben lang nicht in Erfüllung<br />

geht, und solche, denen er in Erfüllung<br />

geht. Die ersteren sind immerhin noch die Glücklicheren<br />

von beiden.»<br />

Der Direktor einer Filmfirma besuchte G.B.<br />

Shaw, um die Verfilmungrechte an einem Shawschen<br />

Stück zu erwerben. Shaw erklärte sich zu allem<br />

bereit und fand die ihm gebotene Summe angemessen.<br />

«Sie können mit meinem Stück machen, was<br />

Sie wollen», sagte er. ^(Kürzen Sie es nach Belieben<br />

oder verlängern Sie es, wie es Ihnen passt, Sie<br />

können auch neue Personen einführen — alles, was<br />

Sie wollen. Nur eine Bedingung stelle ich: Sie<br />

müssen den Titel des Stücks ändern und dürfen<br />

meinen Namen nicht nennen.»<br />

Tierchen, fn einem Eisenbahnabteil sitzt eine<br />

Dame mit einem Hündchen auf dem Schoss. Ein<br />

nettes Tierchen, das sich aber unausgesetzt kratzt.<br />

Die Mitreisenden werden unruhig und rücken<br />

immer weiter ab, worauf die Dame fragt: «Sie lieben<br />

Tiere wohl nicht?» «Nicht unter einer gewissen<br />

Grosse...»<br />

— und doch hätten die noch schwach lesbaren<br />

Reklameschilder auf die Spur geholfen, wenn man<br />

ein Telephonbuch zur Hand genommen hätte I<br />

Item, der Schuss isch dusse. Die einen mögen<br />

sich über ihren heutigen Erfolg freuen, die andern<br />

auf den nächsten. Eine Mahnung möchte der<br />

Onkel aber allen Lösern mitgeben. Dass zwei<br />

Glieder einer Familie, jedes für sich, eine Lösung<br />

schickt, ist in Ordnung. Es geht aber nicht an, dass<br />

zehn oder zwanzig Lösungen von der gleichen<br />

Handschrift geschrieben, und wenn's gut geht,<br />

:noch von irgend jemand unterschrieben werden.<br />

Auf keinen Fall ist es statthaft, dass eine Person<br />

für eine andere unterschreibt. Also auch da masshalten,<br />

selbst wenn es Fünfliber regnet, wie hier.<br />

Mit dem Fünfliber in der Tasche — oder im<br />

Davonschwimmen — gehen wir zur Rätsel-Tagesordnung<br />

über. Ein Silbenversteckrätsel wird, so<br />

hofft der Onkel, ein wenig Abwechslung in die<br />

Stubenhockerei bringen, die das stürmisch-kalte<br />

Wetter uns auferlegt.<br />

Silbenversteckrätsel<br />

a, auch, bau, be, be, beck, de, der, dy, ers,<br />

gen, gen, gntt, gung; in, la, la le, len, li, li, lü,<br />

mann, mit, mit, mon, muss, my, na, pis, po, pool,<br />

res, ri, rieht, se, sei, ste, ta, tag, tan, te, te, ter,<br />

tut, um, nn, ver, ver, wei, wisch, zi, zu.<br />

Aus obigen Silben sind 18 Wörter nachfolgender<br />

Bedeutung zu bilden. Jedem dieser Wörter ist eine<br />

fett gedruckte Silbe zu entnehmen. Diese Silben,<br />

nacheinandergelesen, ergeben einen Reim von<br />

Wilhelm Buscb.<br />

1. Mohamedan. Bettelmönch. 2. Grosse Rosine.<br />

3. Geheimkult. 4. Zwang. S. Sprengstoff. 6. Schulmässige<br />

Belehrung. 7. Anteilnahme. 8. Hansastadt.<br />

9. Berührungslinie. 10. Lasurstein. 11. Bienenkönigin.<br />

12. Maisspeise. 13. Altägypt. König. 14.<br />

Landmann. 15. Tageszeit. 16. Grösste engl. Hafenstadt.<br />

17. Unterhaltung. 18. Fromme Sage.<br />

33as Auta= / JJlagaiin lacht<br />

Ans der grossen Politik.<br />

In der Völkerbundsstadt stand eines Tages eine<br />

für Rumänien wichtige Frage zur Entscheidung und<br />

Titulescu erkundigte sich beim französischen Delegierten<br />

Joseph Barthelemy, welche Haltung Frankreich<br />

einnehmen werde. Er erhielt die Versicherung:<br />

«Wir werden Sie unterstützen, auch wenn Sie im<br />

Unrecht sind.» Worauf Titulescu antwortete: «In<br />

einem gleichen Fall würde ich nicht einmal daran<br />

denken, dass Frankreich im Unrecht sein könnte.»<br />

Eine reiche Amerikanerin, die Mr«. Roosevelt<br />

flüchtig kannte, kam eines Tages ins Weisse Haus.<br />

Sie wartete eine ganze Weile in einem kleinen Salon<br />

und wurde dann in einen grossen Empfangssalon<br />

geführt, wo sie von Mrs. Roosevelt empfangen<br />

wurde. Als sie sich verabschiedete, schlug ihr die<br />

Frau des Präsidenten einen Rundgang durch das<br />

Weisse Haus unter der Führung eines Sekretärs<br />

vor. Der junge Mann begann damit, der Dame den<br />

kleinen Salon zu zeigen, in dem sie gewartet hatte.<br />

«Hier», meinte er, «warten die Leute, denen wir<br />

keine Bedeutung beimessen.»<br />

Ein Gemischtwarenhändler schreibt seinem<br />

Lieferanten in der Stadt eine Postkarte folgenden<br />

Inhalts: «Schicken Sie mir sofort einen Sack Reis<br />

wie zuletzt, aber sehr schnell, weil ich keinen<br />

Reis mehr habe. Achtungsvoll J. A.» Bevor er die<br />

Karte aufgibt, setzt er hinzu: « Gerade sagt mir<br />

meine Frau, dass noch ein halber Sack Reis da ist,<br />

also schicken Sie mir vorläufig keinen. D. O.»<br />

Clemenceau war ein leidenschaftlicher Jäger.<br />

Einst schoss er eine Wildgans, sie fiel nieder,<br />

während ein Haufen Vögel sich «aus dem Schilf<br />

erhob und in einer geschlossenen Formation in<br />

den Himmel entschwebte. Clemenceau erkundigte<br />

sich, was es für Vögel seien, die er aufgescheucht<br />

hatte, und erfuhr, dass es Stare waren. Verloren<br />

blickte er ihnen nach: „ Das nenn' ich eine kompackte<br />

Majorität..."<br />

«'Vorwärts, beeilt euch mit der Maurerarbeit<br />

ein bisschen. Hier wartet ja bereits der Fensterputzer<br />

auf seine Arbeitl»


16 Automobil-Revue — N° 88<br />

Leuchtweg weiser -Wettbewerb<br />

(Mitteilungen des Rätsel-Onkels siehe Seite 15)<br />

Die richtige Lösung des von der Firma Labico-Leuchtwegweiser<br />

A.-G. in Langnau i. E. unter der Kontrolle der «Automobil-Revue»<br />

durchgeführten Leuchtwegweiser-Wettbewerbs lautet:<br />

Lösung: l.Reichenau; 2.Lausanne; 3.Wattwil; 4.Santa Maria i.M.;<br />

5. Frauenfeld; 6. Bern; 7. Schwyz; 8. Altdorf; 9. Yverdon;<br />

10. Neuhausen; 11. Delsberg; 12. Bellinzona.<br />

- Es gingen 1143 Lösungen ein, davon waren 329 richtig. Die ausgelosten<br />

Preisträger sind:<br />

I. Preis (Fr. 200.- in bar):<br />

Roland Ducommun, Grenchen<br />

II. Preis (Fr. 100.- in bar):<br />

Emil Fust, Wil (St. Gallen)<br />

III. Preis (Fr. 50.- in bar):<br />

Jakob Riedi, Gossau (St. Gallen) Eleanor Powell Photo Metto-Goldwyn-MaTer<br />

Die nachstehenden Einsender richtiger Lösungen erhalten je einen Gutochein für einen Bezug<br />

von Waren im Betrage von Fr. 5.— bei einer Firma, die sich der Labico-Leuchtwegweiser-Reklame<br />

bedient:<br />

G. Acheret, Oberwinterthur; Eduard Adler, Buchen-Staad;<br />

W. Aebersold, Pieterlen; Frau I. Aebischer-Räber,<br />

Merenschwand; J. Äebischer, Merenschwand;<br />

M. Alder-Thalmann, Winterthur; U. Alder,<br />

Zürich 6; M. AUemann, Winterthur; F. Aeschbacher,<br />

Winterthur; R. Aubry, Bern; Dr. F. Augsburger,<br />

Montier.<br />

J. Bachmann, Winterthur; A. Bachofner, Töss-<br />

Winterthur; W.Bader, Wattwil; Frl.I.Bader, Wattwil/St.<br />

G.; E.Bader, Altdorf; C. B. Bailo, Zürich 3;<br />

H. Bänninger, Winterthur; F. Barbaglia-Müller, Biel;<br />

B.Becker, Wattwil; A. Beiner, Bern; E.Benz, Suhr;<br />

M. Berger, Biel; Frau E. Bernath-Beyeler, Thayngen;<br />

R. Bernath, Thayngen; R. Bernhard, Winterthur; R.<br />

Bieri, Biel 7; H. Binkert, Arbon; Dr. med. J. Birchmeier,<br />

Mels/St. G.; M. Bischof, Niederteufen; Mme<br />

P. Bischoff, Lucerne; P. Bischoff, Luzern; G. Blanchoud,<br />

Lausanne; E. Blaser, Trubschachen; Frau<br />

L. Bleiker-Leibundgut, Zuchwil; F. Bögli, Bern; N.<br />

Boenk, Nesslau; Frau Dr. Boesch-Hess, Wattwil;<br />

J. Bosch, Wattwil; L. P. Boesinger, Neuallschwil;<br />

R. Bosshard, Wil; E. Brandenberger, Winterthur;<br />

H. Briner, Wil; J. Brogle, Merenschwand; Frau H.<br />

Brogle-Isler, Merenschwand; R. Brosiger, Solothum;<br />

H. Bucher, Belp; M. Büchi, Winterthur; H. Burckhardt,<br />

Bern.<br />

F. Caduff, Schwyz; H. Christen, Suhr; W. Christen<br />

Suhr; Fr. Christen-Gysi, Suhr; G. Ciaer, Uzwil;<br />

R. Clot, Neuchätel; Frl. A. Colombo, Zürich 3.<br />

E. Deubelbeis, Zürich 8; O.Dietrich jun., Basel;<br />

Frau L. Dwirsch, Andermatt; G. Dürsteier, Veitheim.<br />

H. Egger, Zürich-Höngg; Meile N. Egger, Tavannes;<br />

Dr.'A. Eggli, Biel; H. A. Eggli, Bern; K.<br />

Ehrsam, Arbon; V. Ender-Fuhrer, St. Gallen; K.<br />

Enderlin, Winterthur-Töss.<br />

Frl. M. Falizi, Winterthur; O. Fierz, St. Gallen;<br />

Frau J. Fischer-Amhof, Merenschwand; J. Fischer,<br />

Merenschwand; V. Fischer, Merenschwand; Frau<br />

M. Fischer-Wetli, Merenschwand; P. Fischer, Winterthur;<br />

R. Fischer, Leubringen/Bem; Dr. H. Fischer,<br />

Biel; Frl. M. Flückiger, Rohrbach; K. Forster, Wil;<br />

H. Forster, Rohrbach; W. Frei-Wehrli, Eschlikon;<br />

Frl. E. Frei, Eschlikon; E. Friedau, Winterthur; K.<br />

Friess, Kilchberg b. Zeh.; H. Früh, Münchwilen;<br />

Frau M. Früh-Wehrli, Münchwilen; J. Früh, Münchwilen;<br />

P. Früh, Münchwilen.<br />

M. Gamper, Winterthur; K. Geiger, Winterthur;<br />

H. Geissbühler, Bern; H. Giger, Winterthur; Frl.<br />

E. Gloor, Brugg; G. Gloor, Zug; Mme G. Golay-<br />

Maurer, Montreux; Frl. H. Götsch, Töss-W'thur;<br />

H. Graf, Kaufmann, Burgdorf; R. Graf, Winterthur;<br />

A. Grämiger, Zürich 9; H. Greuter, Münchwilen;<br />

G. Greutmann, Winterthur; M. Greutmann, Winterthur;<br />

K. Greutmann, Winterthur; G. Grosjean, Zürich<br />

1; K. Gross-Keller, Veitheim; J. Gruber, Oberriet;<br />

C. Gysin-Rieder, Liestal; C. Gysier, Winterthur.<br />

/<br />

H. Habisreutinger, Uzwil; F. Hadom, Töss-W'thur'<br />

E. Halbeis, Hedingen; Frl. A. Halbeis, Hedingen'<br />

R. Haldemann, Bem; E. Haller, Altstetten; H. Han"<br />

gartner, Winterthur; G. Hardegger, Wil; W. Hauser,<br />

Winterthur; H. Hasle, Winterthur; E. Heggendom,<br />

Langenbruck; A. Helbling, Kempraten-Rapperswil;<br />

H. Helbling, Rapperswil; K. Helg, Wü; Frl. M.Henser,<br />

Wil; W. Herdener, Zürich 2; H.Hertel, Luzem;<br />

E. Heuer, Studen; Frl. M. Hofmann, Bern; Hohl,<br />

Ober-Heizer, Wil; M. Hollenweger, Winterthur;<br />

C. Hotz-Lang, Töss; H. Huber, Seen-W'thur; M.<br />

Huber jun., St. Gallen; H. Huber, Belp; M.Huber-<br />

Leder, Belp; Frl. M. Huber, Belp; H. Hulftegger,<br />

Zürich 2; W. Hungerbühler, Winterthur; Q. Hunziker,<br />

Biel-Bözingen; Frl. R. Hürlimann, Langenthai; J, Hüsser,<br />

Bern.<br />

J. Jenni, Winterthur; H. Jenny, Winterthurr H<br />

Imhof, Münchwilen; Frau M.Jossi, Biel; G. Jost,<br />

Bern; Frl. L. Jost, Bern.<br />

H. Kaiser, Zug; Ch. Q. Katschak, Luzem; C.<br />

Keiser, Zug; P. Keiser, Luzem; W. Keller, Winterthur;<br />

E. Keller, Bern; Keller F., Bern; J. Keller,<br />

Winterthur; Frau I. Keppeler, Rheineck; Kipfer,<br />

Bern; O. Kirchhofer, St. Gallen; E. Knecht, Sankt<br />

Gallen; P. Koch-Hasler, Zürich 7; A. Kofier, Wintßj:-<br />

thur; F. Kronenberg, Luzem; L. Kubier, Winterthur;<br />

P. Kühnis, Oberriet; R.F. Kundert, Lotzwil; v^JL<br />

Künzle, Wattwil; K. Kürsteiner, Zug; I. Kuser, Winterthur.<br />

P. Lang, Bern; V. Ledergerber» Winterthur; Frl.<br />

M. Lenz, Wil; W. Lenzinger, Grenchen; E. Lenzinger,<br />

Grenchen; Frl. T. Lenzinger, Grenchen;<br />

Wl. Lenzinger, Solothum; E. Leuenberger, Grenchen;<br />

H. Leuenberger, Grenchen; Frau O. Leutenegger-<br />

Leutenegger, Simach; Frl. A. Lüthy, Bern.<br />

R. Magnenat, Cronay; G.Mariotti, Bern; J. Marti,<br />

Gümligen; M. Massara, Bern; R. Mayer, Winterthur;<br />

A. Mayer, Merano; E.Meier, Zürich 8; Frau R.<br />

Meier, Teufen; St. Meier, Winterthur; Frau P. Meisenberger,<br />

Lurem; P. Meister, Schaffhausen; O. Michel,<br />

Winterthur; C. Mischler, Schwarzenburg; W. Moser-<br />

Pfend, Solothum; P. Müller, Bem; E. O. Müller,<br />

Zürich 10; Frl. A. Müller, Biel; K. Müller, Veitheim;<br />

Frl. M. Müller, Winterthur; E. Müller, Töss-W'thur;<br />

Frl. L. Musch, Grenchen.<br />

H. Naef, Winterthur; E. Niederer, Basel 7; Frau<br />

B. Niederer-Schär, Basel.<br />

F. Obrist, Windisch; W. Obrist, Garage,Windisch;<br />

Frl. T. Oswald, Amriiwil.<br />

G. Pellaton, Bern; Frl. H. Peterli, Wü; K. Peterli-<br />

Tuason, Wil; F. Petermann, Beme; K. Pe,yer, Basel;<br />

Dr. E. Pfister, Zürich 6; E. Pfister-Schüepp, Zürich 6;<br />

Frau E. Pfister, Zürich 6; Frau E. Pfister, Zürich 6:<br />

Reg.Nr.5198.<br />

Bescheinigung,<br />

Der unterzeichnete Hans Marti,Notar des Kantons Bern mit<br />

Bureau In Bern beurkundet hiermit:<br />

jm Leuchtwegwe.lser-Wettbewer"b der Firma Lablco Leuehtiregweiser<br />

A.G. m Langnau I.E. unter Kontrolle der Autoraotoll-Revue,<br />

wurden heute an Hand der beim unterzeichneten Notar deponierten<br />

richtigen Lösungen,im Beiseln je eines Vertreters der Lablco<br />

LeucMwegweiser A.G. und der Automobil Revue die drei Preisträger<br />

ausgelost. Diese Auslosung ergab folgendes Resultat:<br />

I.Preis -Roland Ducommun. Hotel Burgunderhalle,Grenchen.<br />

H.Prel8 :Emil Fust,Prokurist,Titlisstrasöe,Vil.st.Gallen.<br />

in.Preis:jakoi3 Riedi, Textilwerk,Gossau,st.öallen.<br />

Beurkundet im Bureau des unterzeichneten Hotars in Bern,<br />

den einundzwanzigsten Oktober eintausend neunhundert sechsundarelssig.<br />

D.D.21.Oktober <strong>1936</strong>.<br />

IR2702J<br />

Ueber Nacht berühmt:<br />

lieber Nacht berühmt geworden: ein Wort, das<br />

so märchenhaft klingt, dass man sich unwillkürlich<br />

dagegen sträubt, es für wahr zu nehmen.<br />

Und doch: In diesem einen, besonderen Falle<br />

trifft es zu: ein junges Mädchen, das seinen Tänzerinnen-Beruf<br />

liebt, aber bisher nie über kleine<br />

Rollen in Revuen hinausgekommen ist, macht durch<br />

einen Glückszufall eine Filmprobeaufnahme. Die<br />

Probeaufnahme wird — unter vielen anderen —<br />

dem Produktionschef eines der grössten amerikanischen<br />

Filmunternehmen, der Metro-Goldwyn-Mayer,<br />

.vorgeführt. Der Produktionschef stutzt — lässt sich<br />

den kurzen Streifen noch einmal vorführen —<br />

fragt nach dem Namen der unbekannten Tänzerin<br />

— und erklärt: «Eleanor Powell ist die Hauptdarsfellerin<br />

unseres nächsten Films.><br />

Das Wort eines grossen Mannes gilt. Eleanor<br />

Powell wurde sofort engagiert, zunächst nur für<br />

einen Film «Broadway Melodie». Noch ''niemals<br />

vorher hat sie gefilmt, auch auf der Bühne keine<br />

Sprechrollen gehabt, sondern nur immer getanzt.<br />

Es stellt sich heraus, dass sie nicht nur eine Tänzerin<br />

ist, die in ihrem Fach tüchtig und begabt ist:<br />

sie tanzt sowohl Ballett der alten Schule — Spitzentanz<br />

— wie auch akrobatische, und Steptänze<br />

— sondern sie kann auch singen und sprechen.<br />

Noch dazu ist sie hübsch — nicht eine Dutzendschönheit<br />

mit einem Puppengesicht, sondern ein<br />

frischer, sportlicher Typ mit persönlichem Charme<br />

und einer eigenen Note, die so leicht nicht kopiert<br />

werden kann.<br />

Am Tage nach der New Yorker Uraufführung<br />

«Broadway Melodie» war Eleanor Powell Stadtgespräch<br />

und ist es heute noch. Jeder sagt dem<br />

anderen: «Du musst dir dieses Mädchen ansehen!»<br />

Alle <strong>Zeitung</strong>en, Magazine, Zeitschriften bringen<br />

ihre Bilder mit sensationellen Unterschriften.<br />

Eleanor Powell, gestern noch unbekannt, weiss sich<br />

heute nicht mehr vor Reportern zu retten, von denen<br />

sich vor zehn Tagen nicht einmal einer nach<br />

ihr umgedreht hätte. Sie hat einen langjährigen<br />

Filmvertrag in der Tasche — und niemand ist überraschter<br />

über diese Tatsache als sie selbst.<br />

Mit sechs Jahren hat sie ihren ersten Tanzunterricht<br />

bekommen, nicht als Berufsausbildung, sondern<br />

mehr zum Vergnügen. Dreizehn Jahre war<br />

sie alt, als ein Revueunternehmer sie am Strand<br />

M. Pittet-Cand, Oron-la-ville; G. Pöll, Winterthur;<br />

E. Pulfer, Biel.<br />

A. Räber, Merenschwand; Frau R. Rampinelli,<br />

Schaff hausen; E. Rampinelli, Schaff hausen; K. Rauch,<br />

Veitheim; W. Reber, Biel; FrauH. Regli, Andermatt;<br />

W. Regli, Andermatt; B. Regli, Andermatt; H. Rieder,<br />

Luzem; O. Rone, Winterthur; Frl. Y. Roth,<br />

Bern; E. Rüegg jun., Seen-W'thur; K. Kuhn, Winterthur;<br />

Frl. A. Rutz, Gossau IX; G. Ryter, Biel.'<br />

F. Salathe, Morges; H. Seüer, ? Dr. H. Senn,<br />

Au IX; P. Siegel-Kägi, Zürich 1; W. Siegel, Zürich 1;<br />

Ch. Siegrist, Zürich 8; E. Siegrist, Zürich 3; M. Sigrist,<br />

Langnau i. E.; Frl. L. Sigrist, Neuveville; W. Sigrist,<br />

Kleindietwtl; W. Simon, Bienne; A. Sporrer, Winterthur;<br />

H. Sprenger, Uzwil; O. Sprenger-Rupp, Aarau;<br />

H. Sulzer, Oberwinterthur; Frl. L. Supertaxo, Biel;<br />

E. Schatzmann, Bie^; M. Schelling, Bern;L. Scherrer,<br />

Zürich 10; Frl. Dr. M. Schlaefli, Zürich; E. Schlupp,<br />

Bern; H. U. Schmidlin, Zürich Vü; O. Schmidt, Basel;<br />

P. Schmidt, Wabern; Frau Schmutz-Neuenschwander,<br />

Biel; Frl. H. Schneeberger, Bern; H. Schneeberger,<br />

Bern; P. Schorr, Spengler, Winterthur; H. Schreiber,<br />

Grenchen; K. Schwegler, Recherswil; G. Schwerzmann,<br />

Luceme; M. Stadelmann, Teufen; H. Stadelmann.<br />

Teufen; W. Stäuble, Zürich 7; J. Sfaub-Gehri,<br />

Biel-Bözingen; Ch. Steiner, Vevey; Frl. R. Stern,<br />

Bern; R. Stingelin, Ober-Winterthur; E. Stöckli, Kehrsatz;<br />

W. Stucki, Madretsch; Frl. L. Stüssi, Niederglatt.<br />

Q)/eanor ^/owell<br />

eines Seebades tanzen sah. Solche Leute haben<br />

scharfe Augen. Der Mann sah mit einem Blicke<br />

dass dieses Mädchen aussergewöhnlich talentiert<br />

war. Er engagierte sie nach Rücksprache mit ihrer<br />

stolzen Mutter für ein Kabarett. Damit war die<br />

Berufsfrage des kleinen Provinzmädchens entschieden.<br />

Die nächsten drei Jahre gehörten abwechselnd<br />

der Schule und dem Geldverdienen, das für<br />

sie ein reines Vergnügen war: sie tanzt so gern,<br />

dass sie selbst heute, in den Pausen- zwischen<br />

Filmaufnahmen, stept, «um sich ein bisschen aufzufrischen»,<br />

wie sie sagt.<br />

Aber damals konnte sie noch nicht Step tanzen.<br />

Mit sechzehn Jahren sollte sie ihr erstes Engagement<br />

für eine Revue bekommen, es wurde<br />

ihr jedoch zur Bedingung gemacht, dass sie auch<br />

steptanzte.<br />

Eleanor antwortete prompt auf diese Bedingung:<br />

bei einem der bekanntesten Steptänzer der<br />

New Yorker Bühnen, Jack Donahue, nahm sie genau<br />

zehn Stunden Unterricht. Mehr brauchte sie<br />

nicht. Danach war sie perfekt. In der ersten Revue<br />

hatte sie grossen Erfolg und tanzte danach noch in<br />

mehreren anderen Revuen — bis sie eben, so<br />

ganz nebenbei, die Filmprobeaufnahme absolvierte.<br />

Sie hatte sich eigentlich gar nichts dabei<br />

gedacht — was ist schliesslich beim Film für eine<br />

Tänzerin zu holen? Zu ihrem Glück fand man,<br />

dass der Film von ihr eine Menge zu holen habe.<br />

Jetzt, nachdem sie die Rolle in «Broadway Melodie»<br />

gespielt hat, erfüllt sie nur noch ihren Vertrag<br />

mit einer New Yorker Bühne und tritt den<br />

Winter über in einer Revue «At Home Abroad»<br />

auf. Danach kehrt sie nach Hollywood zurück, um<br />

die Berühmtheit, die sie «über Nacht» errungen<br />

hat, zu festigen und weiter aufzubauen.<br />

Eleanor Powell: ein Name, den man sich merken<br />

muss. Sie kann die Saharet von morgen sein.<br />

Es ist vielleicht nicht so schwer, über Nacht berühmt<br />

zu werden, wie: es zu bleiben. Ihr wird es<br />

leicht fallen, denn ihr gehört heute schon nicht nur<br />

die Bewunderung der Männer, sondern auch die<br />

Zuneigung der Frauen, die sich an ihrer graziösen<br />

Leichtigkeit auflockern, und das tänzerisch Heitere<br />

ihres Spiels ins Leben übertragen. Erfolg ist kein<br />

Geheimnis: mqn muss nur Eleanor Powell sehen, um<br />

zu wissen, wie leicht man Erfolg haben kann. —<br />

Wie leicht? —<br />

Mme J. Tanner, Geneve; H. O. Tanner, Geneve.<br />

E. Teutsch, Biel; A. Thalmann, Heerbrugg; H;<br />

Thomann, Münchwilen; W. Thomann, Winterthur;<br />

Frl. E. Thuli, Zürich 6; E. Triebold, Grenchen;<br />

W. Triebold-Ris, Grenchen; F. Trümpy, Mitlödi;<br />

Frl. M. Trümpy, Winterthur; Frl. N. Tschanz, Bern;<br />

Frau V. Tuason, Wil; Frl.B. Tuffli, Wü.<br />

F. Ungricht, Winterthur.<br />

R. Vercelli, Beme; Frl. M. Vetsch, Buchs; Frau<br />

Vogelsanger, Uzwü; A. Vogt-Wullimann, Grenchen.<br />

Dr. R. Wacker, Solothum; H. Wackli, Bern; E.<br />

Walder, Pieterlen; G.Walter, Winterthur; E. J.<br />

Walter, Zürich 1; V. Walty, Winterthur; Frl. M.<br />

Wandfluh, Bem; Frl. L. Wamat, Basel; Frl. A. Weber,<br />

Buchen-Staad; Frl. M. Weber, Zürich 6; P. Wegener,<br />

Sion; Frau M. Wehrli-Büchi, Eschlikon; H. Weibel-<br />

Steiner, Biel 7; A. Weiss, Oberseen-Seen; Dr. med.<br />

dent. C. Welti, Zürich 2; F. Wenger, Bem; E. Weniger,<br />

Basel; E. Wettstein, Zürich 4; W. Wittwer,<br />

Burgdorf; F. Wittwer, Burgdorf; Frl. E. Wüst, Zürich<br />

6; E. Wüst, Vordermeggen; Frau M. Wüst-<br />

Giger; Luzem; A. Wüthrich, Bem; Frl. H. Wyss,<br />

Bern; Frl. G. Wyss, Bem; R. Wyss, Bem; F. Wyss,<br />

Winterthur.<br />

Zängerle A., St. Gallen; Frau Dr. Zimmerli,<br />

Zürich; W. ZündeL. Winterthur; O. Züger-Steiger,<br />

Rossrüti b. Wü 9; P. Zürcher, Biel; G. Zwicky, Davos-Platz.

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