E_1936_Zeitung_Nr.092
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BERN» Freitag, 13. November <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
32. Jahrgang - N°S2<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Ausgab« A (ohne Versicherung) halbjahrlieh Ft. 5.-, jährlich Fr.<br />
Ausland mit Portozusehlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />
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Ausgabe C (mit Insassenversicherunß) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Etwas mehr Wahrheit, bitte!<br />
Der aufsehenerregende Einnahmenrückgang,<br />
den die S.B.B, im Monat September<br />
<strong>1936</strong> zu verzeichnen hatten, wird von<br />
ihnen dem Volk mit der «Begründung» dargeboten,<br />
dass neben der Wirtschaftskrise<br />
die leidige Automobilkonkurrenz daran<br />
Schuld trage. Dabei führen aber die S. B. B.<br />
im selben Communique einige Zeilen weiter<br />
unten unbekümmert aus, der Transitverkehr<br />
sei am Rückgang des Güterverkehrs am<br />
stärksten beteiligt. Auch eine kommentierende<br />
Pressemitteilung der S.B.B, stösst<br />
ins gleiche Hörn. Wer sich in diesen Dingen<br />
etwas auskennt, der staunt ob der Leichtfertigkeit,<br />
um nicht zu sagen Unverfrorenheit,<br />
womit hier das Automobil wieder als<br />
Störefried hingestellt und dem Publikum etwas<br />
vorgemacht wird. Nehmen wir zuerst<br />
den Transitverkehr vor. Die S.B.B, wissen<br />
genau, dass für diese Verkehrsart der Lastwagen<br />
überhaupt nicht in Betracht kommt.<br />
Also scheidet das Automobil für rund 60 bis<br />
70% des Güterverkehrrückganges des Monats<br />
September ohnehin aus. Und dann der<br />
übrige sehweize/ische Verkehr! Es muss und<br />
wird den Bundesbahnen bekannt sein, dass<br />
naCh den Angaben des Eidgenössischen Statistischen<br />
Amtes der Lastwagenverkehr der<br />
Schweiz im Rückgang begriffen ist. Es muss<br />
und wird ihnen ferner bekannt sein, dass die<br />
vom Kanton Zürich alljährlich vorgenommenen<br />
Strassenverkehrszählungen seit 1934 ebenfalls<br />
eine Abnahme des Lastwagenverkehrs<br />
aufdecken, zumal die weitaus überwiegende<br />
Mehrheit der Zahlstellen des Kantons eine<br />
Verminderung des von ihnen erfassten Bestandes<br />
an Lastwagen festgestellt hat. Es<br />
muss und wird den S. B. B. schliesslich bekannt<br />
sein, dass auch im Strassentransportgewerbe<br />
die Folgen der Wirtschaftskrise sich<br />
immer deutlicher spürbar machen, und dass<br />
heute der Umfang des Lastwagenverkehrs<br />
durchschnittlich hinter demjenigen<br />
Jahre erheblich zurücksteht.<br />
früherer<br />
Wer aber glaubt, die SBB fühlten sich<br />
veranlasst, diesen elementarsten Tatsachen<br />
Rechnung zu tragen und verzichteten endlich<br />
darauf, ihre monatlichen Communiques<br />
über die Betriebsresultate mit der billigen<br />
Ausrede der unangenehmen Autokonkurrenz<br />
zu verschönern und den Verkehrsrückgang<br />
dadurch zu bemänteln, der täuscht sich. Die<br />
in der September-Meldung aufgestellte Behauptung<br />
der S. B. B. ist unwahr, ist aus der<br />
Luft gegriffen, weil sie nicht imstande sein<br />
Musik der Nacht.<br />
Roman von Joe Lederer.<br />
26. Fortsetzung.<br />
« Lukas », flüsterte Sybil langsam, « was für<br />
Zukunftspläne hätte ich? Du musst mir sagen,<br />
was ich für gefährliche Pläne hatte..»<br />
« Es kann sein, dass ich das alles zu schwer<br />
nehme», sagte er plötzlich sehr vernünftig.<br />
«Aber du bist so wunderbar, Sybil, mit<br />
keiner Frau vergleichbar, — du weisst nicht,<br />
wie ich dich liebe! Diese Stunden, in denen<br />
ich geglaubt habe, dass du für mich verloren<br />
bist, waren schrecklich wie die Hölle. Aber<br />
ich kann mein Wort nicht brechen.»<br />
Er presste die Lippen zusammen und<br />
schwieg. Nach einer Weile sprach er weiter,<br />
monoton, als läse er die Worte von irgendwo<br />
ab.<br />
«Ich kann Gertie nicht verlassen. Ich darf<br />
nicht, ich will nicht. Sybil, du musst mich<br />
verstehen, das darf nicht sein.»<br />
Sie sagte ruhig:<br />
« Lukas, du träumst. Du träumst Dinge, die<br />
10.—<br />
Encbeint Jeden Dienstag und Fnltaf<br />
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Geschäftsstelle Zürich! Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
werden, den Beweis dafür anzutreten.- Was<br />
das Schweizervolk verlangen darf und muss,<br />
das ist: dass in diesen offiziellen Pressemitteilungen<br />
der Wahrheit etwas mehr Ehre<br />
angetan werde. Es heisst seine Urteilsfähigkeit<br />
denn doch merkwürdig einschätzen,<br />
wenn immer und immer wieder versucht<br />
wird, den katastrophalen Verkehrsrückgang<br />
mit Gründen zu erklären, über die jeder Verkehrsfachmann<br />
und jeder Eingeweihte den<br />
Kopf schüttelt. Man nehme sich doch einmal<br />
die Mühe, man bringe endlich den Mut auf,<br />
den Ursachen des Verkehrsrückganges gründlich<br />
nachzugehen und sie da zu suchen, wo<br />
sie effektiv sind. Aber es ist ja heute leider<br />
so, man zögert und zaudert und schreckt<br />
davor zurück, die S. B. B. organisatorisch<br />
und betriebstechnisch zu verbessern und zu<br />
sanieren, denn man hat ja nun ein bedeutend<br />
einfacheres Mittel gefunden: r"en angeblichen<br />
Konkurrenten, will sagen den Lastwagen, an<br />
die Wand zu drücken, um an den übersetzten<br />
Jede Automobilfabrik setzt ihren Ehrgeiz<br />
darein, für die Bequemlichkeit ihrer. Käufer<br />
so viel zu tun wie nur irgend möglich. Der<br />
Kundendienst, den die Fabriken anstreben,<br />
bleibt hinter jenem etwa der Benzinfirmen<br />
nicht zurück. Aber doch gibt es da ein Gebiet,<br />
das von den meisten Fabriken recht<br />
stiefmütterlich behandelt wird: die Erleichterung<br />
einer schnellen Abfertigung an der<br />
Tankstelle. Und es ist bezeichnend, wenn ein<br />
Säulenhalter den Ausspruch getan, dass jeder<br />
Automobilkonstrukteur gelegentlich einmal<br />
ein oder zwei Tage Tankdienst tun sollte,<br />
und zwar «Tankdienst mit allen Schikanen»,<br />
wie er ihn sich selbst als Automobilist<br />
wünscht. Dann würde er bald merken :<br />
« Service predigen ist nicht schwer —<br />
Tankwart sein dagegen sehn»<br />
Was Autofahrer von einem guten Service<br />
an der Tankstelle verlangen ?<br />
Schnellste Abfertigung beim Tanken;<br />
Kühlwasser nachfüllen;<br />
Oelstand prüfen, Oel ergänzen, ext. Oelwechsel;<br />
ich nie, nie gedacht habe, Glaubst du mir?<br />
Mein Engel, ich will, dass du mich ansiehst!»<br />
Als er den Kopf hob, küsste sie ihn. Sie<br />
legte die Arme um seinen Nacken und lächelte.<br />
Aber es war ein Lächeln so ohne jeden<br />
Glanz, als hätte sie es in dem Land der<br />
ewigen Nacht gelernt<br />
«Warum quälst du uns, Liebling? Es ist<br />
Wahnsinn, zu glauben, dass ich Ganz beieinander<br />
bleiben ? »<br />
Sie sagte plötzlich laut, was sie nur zu<br />
denken meinte:<br />
« Hier in dieser Stadt, wo uns jeder kennt,<br />
wo jeder...»<br />
«.Wahrscheinlich wären wir fortgereist»,<br />
sagte Lukas müde. « Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
wenn man entschlossen ist, ein neues<br />
Leben, anzufangen.»<br />
Er sah ihr verstört in die Augen.<br />
«Es ist unmöglich, Sybil, unausdenkbar!<br />
Ich liebe dich, nur dich, — aber du darfst<br />
nicht verlangen, dass ich Gertie im Stich<br />
lasse. Ich glaube nicht, dass sie mich so leidenschaftlich<br />
liebt, als dass sie es nicht ertragen<br />
könnte, ohne mich zu sein. Gertie<br />
könnte ganz gut ohne mich sein und das<br />
Bürschle zu einem ordentlichen Mann erziehen,<br />
— ich mache mir nicht vor, dass ich<br />
unentbehrlich bin in ihrem Leben. Aber sie<br />
Eisenbahnfrachtansätzen festhalten und die<br />
wegen des Autos gewährten billigen Ausnahmetarife<br />
wieder rückgängig machen zu<br />
könnefl, mag auch darunter die ganze Verkehrs-<br />
und Volkswirtschaft Schaden leiden.<br />
Ein Glück, dass die statistischen Erhebungen<br />
über den Güterverkehr auf der Strasse<br />
endlich ein einwandfreies und zuverlässiges<br />
Bild von der Struktur und dem Umfang dieses<br />
Verkehrs vermitteln. Dabei ergibt nämlich<br />
eine eingehende Prüfung der Juli-Resultate<br />
eindeutig, dass der grösste Teil des<br />
Lastwagenverkehrs nimmermehr an die SBB<br />
zurückfallen wird, weil es sich dabei um<br />
ausgesprochenen Nahverkehr oder um Transporte<br />
nach Gegenden handelt, wo keine Bahnen<br />
hinführen, für welche die S. B. B. somit<br />
. nicht in Betracht fallen.<br />
Die Oeffentlichkeit muss inskünftig die<br />
« Erklärung » der Betriebsresultate der SBB<br />
mit der lästigen Autokonkurrenz zurückweisen.<br />
Sie hat Anspruch auf eine wahrheitsgetreue<br />
Darlegung des Sachverhaltes, wenn<br />
diese Communiques überhaupt noch ernst genommen<br />
werden sollen. Ernst genug ist dieser<br />
kontinuierliche Verkehrsrückgang der<br />
S. B.B. allerdings. V<br />
Wünsche, die noch der Verwirklichung harren<br />
Was man auf den Ausstellungen noch umsonst sucht.<br />
Reinigen von Windschutzscheibe, Nummernschildern,<br />
Scheinwerfern;<br />
Reifenpflege.<br />
Prüft man nun, was bei den verschiedenen<br />
Wagentypen getan wurde, um diesen Tankdienst<br />
so glatt und reibungslos als möglich<br />
zu gestalten, dann findet man immerhin dies<br />
und jenes auszusetzen.<br />
Die Tankstutzen z.B. weisen häufig eine<br />
zu enge Öffnung auf, sie sitzen oft versteckt<br />
und sind schwer auffindbar. Manchmal ist es<br />
fast unmöglich, den Hahn des Pumpenschlauches<br />
an den Tankstutzen heranzubringen,<br />
ohne den Lack zu beschädigen. Der Tankverschluss<br />
beansprucht viel Zeit beim Oeffnen<br />
und Schliessen, wenn es sich um einen<br />
Schraubverschluss handelt. Bajonettverschlüsse<br />
sind schon besser, aber das Ideal<br />
stellt doch ein Schnappverschluss dar, weil<br />
er sich sehr schneM öffnen und schliessen<br />
lässt und ausserdem nicht verloren gehen<br />
kann.<br />
Die gleichen Wünsche wie beim Tankverschluss<br />
gelten auch für den<br />
vertraut mir — und darüber kann ich nicht<br />
hinweg, Sybil. Wenn ich mich jetzt auf und<br />
davon mache, dann nehme ich ihr Vertrauen<br />
mit und muss aus unserem Haus fortgehen<br />
wie ein Zechpreller. Wenn ich Gertie von dir<br />
erzählen würde, sie würde mich sofort freigeben.<br />
Lang bevor das Bürschle kam, hat sie<br />
mir vorgeschlagen, wenn ich einmal eine<br />
andere lieben sollte, würden wir uns scheiden<br />
lassen, — wegen unüberwindlicher Abneigung,<br />
damit es für die Welt sauber und glatt<br />
aussähe. Das war damals nur Geschwätz, ein<br />
bisschen edel, ein bisschen sinnlos, — aber<br />
Gertie ist im Stand, sich daran zu erinnern<br />
und es einzuhalten. Scheidung aus unüberwindlicher<br />
Abneigung ... zwölf Jahre waren<br />
wir unüberwindlich einander zugeneigt !<br />
Liebe, Gute, du begreifst jetzt, dass ich mich<br />
nie von Gertie trennen darf ? »<br />
«Nein* das darfst du nicht», bestätigte<br />
Sybil. «Es sieht aus, als könnte ich jetzt<br />
zwischen dir und Gertie wählen. Aber ich<br />
habe doch keine Wahl mehr, ich habe mich<br />
schon längst entscheiden müssen, damals, als<br />
ich dich noch nicht kannte ! »<br />
« Ich verstehe alles », sagte Sybil. «Ich<br />
gebe dir recht. Aber sprich niclU mehr davon,<br />
Lukas. 0 bitte, bitte, sprich nicht mehr<br />
davon.»<br />
INSERTIONS-PREIS:<br />
Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Baum 45 Rpt<br />
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Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />
Wir berichten heute<br />
über:<br />
Grobe oder leichte Fahrlässigkeit?<br />
Abbau der bernischen Motorfahrzeuggebühren?<br />
Neue Rekorde Caracciolas.<br />
Massenträgheit als Getriebeprinzip.<br />
Beilage:<br />
Kühlerverschluss :<br />
Gute und leichte Zugänglichkeit, grosse Öffnung<br />
und Schnappverschluss. Es bedeutet<br />
natürlich einen gewissen Nachteil, dass "der<br />
Kühlerstutzen heute wegen der Stromlinie<br />
unter die Motorhaube wandern musste, aber<br />
noch unangenehmer ist es, wenn man den<br />
Stand des Kühlwassers eines gebogenen<br />
Rüssels wegen gar nicht ohne weiteres feststellen<br />
kann und infolgedessen häufig Wasser<br />
unnötigerweise,auffüllen lässt,.wodurch dann<br />
später unter Umständen die Gefrierschutzlösung<br />
beim Ueberlaufen des Wassers mit<br />
ausrinnt.<br />
« Darf ich den Oelstand prüfen ? » — so<br />
soll der serviceman jeden Fahrer fragen —<br />
in beiderseitigem Interesse. Aber er tut es<br />
nur selten. Warum nicht ? Weil er Angst hat,<br />
sich zu blamieren. Denn es ist durchaus<br />
nicht einfach, immer zu wissen, wo sich der<br />
Oelmeßstab<br />
befindet. Und wenn der «Mann von der<br />
Tankstelle.» es ungefähr weiss, dann bereitet<br />
es ihm oft Schwierigkeiten, ihn aus dem Gewühl<br />
der Zubehör herauszufinden. Liesse<br />
sich denn nicht auf diesem Gebiete eine gewisse<br />
Normung, unter allen Fabriken anstreben<br />
? Als Fahrer würden wir es begrüssen,<br />
wenn bei allen Motoren der Oelmeßstab an<br />
etwa derselben Stelle sässe und gut gekennzeichnet<br />
wäre (leuchtend roter Griff!), damit<br />
der Tankwart selbst und ohne unsere Hilfe<br />
unsern Wagen schnell und einwandfrei abfertigen<br />
kann. Dort, wo an Stelle eines Messstabes<br />
ein Schwimmer mit Skala vorhanden<br />
ist, gilt für deren Anordnung natürlich das<br />
gleiche.<br />
Ebensolche Verlegenheit bereitet es manchem<br />
serviceman, Oel nachzufüllen, denn<br />
auch der<br />
Sie hielten sich noch immer umarmt, und<br />
Lukas drehte den Kopf ein wenig zur Seite,<br />
um ihr Handgelenk zu küssen. So sanft war<br />
diese Berührung, dass er ihren Puls fühlen<br />
konnte. Leise und schnell kam ihr Herzschlag<br />
durch die Bronzehaut.<br />
Viel später erinnerte sich Lukas an nichts<br />
so deutlich wie an diesen Augenblick, in dem<br />
er unter seinen Lippen Sybils Leben hinjagen<br />
fühlte, leise, hastig und voll Unsicherheit.<br />
«Weisst du, woran ich gedacht habe?»<br />
Nein, ^r wusste es nicht.<br />
« Du sagtest vorhin: wahrscheinlich wären<br />
wir fortgereist...»<br />
Sybil schloss die Augen; ihr Körper war<br />
matt und schwer, als schliefe sie. Auch ihre<br />
Stimme war verändert, kam von weit her,<br />
flüsternd und tonlos.<br />
« Stelle dir vor, dass wir eines Tages fortreisen<br />
könnten...»<br />
«Wir zwei», träumte sie, «du und ich<br />
würden eines Tages davonfahren.»<br />
« Nein !»<br />
« Nein...»<br />
Eine Weile blieb es still. Lukas blickte auf<br />
ihr Gesicht nieder, es war unbewegt wie eine<br />
Metallmaske.<br />
« Sybil», sagte er hilflos.
Oelelnfüllstutzen<br />
verbirgt sich mitunter tückisch und ist nicht<br />
immer so gut zugänglich, wie man es im<br />
Interesse einer raschen Abfertigung wünschen<br />
möchte. Das Wichtigste bleibt, dass<br />
Auto<br />
der Stutzen hochgezogen ist, so dass weder<br />
der Vergaser noch andere Teile die Zugänglichkeit<br />
behindern.<br />
Zu ähnlichen Forderungen führt auch das<br />
Kapitel « Oelwechsel » : grosse Japan will synthetisches Benzin. *<br />
Oeiablass-Scliraube<br />
an der tiefsten Stelle der Oelwanne, damit<br />
das warme Oel möglichst schnell abfliessen<br />
kann. Leider zeigt die Praxis, dass man auch<br />
diese einfach scheinende Notwendigkeit noch<br />
nicht überall erkannt hat. Winzige, schwer<br />
zugängliche Verschraubungen mit Innen- und<br />
Aussenkant, bzw. Vierkant (Spezialschlüssel<br />
!), seitliche Ablass-Schrauben, die nicht<br />
an der tiefsten Stelle der Wanne sitzen —<br />
das alles gibt es. Lage und Abmessungen der<br />
Ablass-Schrauben sollten deshalb ebenfalls<br />
genormt werden.<br />
Der Erfüllung harrt im weitem auch der<br />
Wunsch, Tanköffnung, Kühleröffnung, Oelmess-Stab<br />
und Oelstutzen grundsätzlich auf<br />
der rechten Wagenseite anzuordnen. Im Interesse<br />
eines glatten Verkehrsablaufs hat<br />
jeder Wagen von rechts an die Tankstelle<br />
heranzufahren. Es bedeutet also zunächst<br />
eine Gefahr für den Tankwart, wenn er links<br />
am Wagen, *von der Strassenseite aus, arbeiten,<br />
also die linke Haube öffnen oder an der<br />
linken Wagenseite tanken muss. Obendrein<br />
erleidet die Abfertigung eine Erschwerung,<br />
wenn er genötigt ist, abwechselnd die linke<br />
und die rechte Motorhaube zu öffnen, um die<br />
verschiedenen Manipulationen des Wassereinfüllens<br />
(rechts), des Tankens (links), der<br />
Oelkontrolle (wieder rechts) usw. vorzunehmen.<br />
Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt<br />
wahllos einige der aufden letzten Ausstellungen<br />
gezeigten Typen, so zeigt es sich,<br />
dass bisher gerade dieser Trage recht wenig<br />
l<br />
Beachtung geschenkt wurde. • ,<br />
Es gibt Dinge, die so einfach sind, dass<br />
man denkt, man brauche darüber eigentlich<br />
kein Wort zu verlieren. Dazu gehören vielleicht<br />
auch die vorstehend behandelten. Dürfen<br />
wir daher hoffen, unsere Anreguntren<br />
werden auf guten Boden fallen ? B.<br />
Grobe oder leichte<br />
Fahrlässigkeit?<br />
(Aus dem Bundesgericht.)<br />
Am 12. Dezember 1933 wurden in der Garage<br />
des Autobusbetriebes der stadtzürcherischen<br />
Strassenbahnen abends 10 Uhr die<br />
Bremsen eines Wagens ausgebessert, wobei<br />
dem Angestellten A. ein anderer Angestellter<br />
H. freiwillig Hilfsdienste leistete. Nachdem<br />
die beiden unter dem Wagen liegend gearbeitet<br />
hatten, gab A. seinem Gefährten Auftrag,<br />
den Abzugsschlauch zur Ableitung der<br />
giftigen Gase an den Auspuff zu hängen, da<br />
er nunmehr den Motor vorwärmen werde.<br />
Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er<br />
vom Trittbrett aus die Vorwärmung in Betrieb<br />
und betätigte nach etwa 1% Minuten<br />
den Anlasser. Da aber statt des Leerlaufes<br />
der erste Gang eingeschaltet war, machte<br />
der Wagen einen Sprung vorwärts und der<br />
immer noch unter dem Wagen liegende H.<br />
wurde getötet.<br />
Die Eltern des Verunglückten erhalten von<br />
der «Suval», bei der H. versichert war, eine<br />
Rente. Sowohl sie als die beiden Schwestern<br />
des Verunglückten klagten gegen A. und gegen<br />
die Stadtgemeinde Zürich auf weitergehenden<br />
Ersatz für den Verlust des Versorgers<br />
und auf eine Genugtuungssumme.<br />
Er wusste nicht, ob sie ihn hörte. Aber<br />
plötzlich schlug sie die Lider zurück und sah<br />
ihn an. Sie zitterte.<br />
«Es ist so schön, sich auszumalen, was<br />
alles sein könnte... Ich weiss, es gibt keine<br />
Zukunft für mich. Nie werden wir miteinander<br />
fortreisen. Aber ich will mir vorlügen,<br />
dass einmal ein Tag käme, an dem wir kühn<br />
genug sind, alles zu vergessen und an nichts<br />
zu glauben als an Liebe...»<br />
Sie sagte :<br />
«Wohin würden wir dann reisen ? Die<br />
Welt ist so wunderbar, und wir'werden<br />
glücklich sein. Es gibt Städte, deren Namen<br />
mich verzaubert haben... In Neapel erzählte<br />
mir einmal ein Kutscher, dass sein Mädchen<br />
aus Cagliari sei. Drei Tage lang habe ich<br />
mir diesen Namen vorgesagt wie ein Gedicht.<br />
Am vierten Tag kaufte ich ein Billet. Aber ich<br />
bin nicht abgereist, ich hatte plötzlich Angst,<br />
dass Cagliari klein und hässüch ist. Und ich<br />
wollte meinen Traum behalten, er war so<br />
gross und schön... Aber es gibt Namen, an<br />
die ich unbedingt glaube : St. Josse - ten -<br />
Noode, Bilbao, Alger. Oder wollen wir nach<br />
Libyen ? Denke, wir Hessen eines Tages alles<br />
im Stich, — packen unsere Kofier und verreisen<br />
nach Irgendwo ! »<br />
«Gehen durch fremde Gassen spazieren,<br />
Zur Herstellung synthetischen Treibstoffs<br />
aus Kohle in Japan soll eine neue Gesellschaft<br />
mit einem vorläufigen Kapital von<br />
20 Millionen Yen gegründet werden; später<br />
ist eine Erhöhung des Kapitals auf 50 Mttj<br />
Honen Yen geplant.<br />
Spielstrassen für Kinder in England^<br />
Mit Rücksicht auf den starken Anteil der<br />
Kinder an den Verkehrsunfällen hat die Stadt<br />
Salford eine Beschränkung der Zahl der Verkehrsstrassen<br />
vorgenommen. 170 Strossen<br />
sind für das Automobil völlig gesperrt und<br />
zu Spielstrassen für Kinder erklärt worden.<br />
Alle anderen Strossen hingegen bleiben ausschliesslich<br />
dem Verkehr vorbehalten.<br />
Viermal billiger — zehnmal haltbarer.<br />
Ein amerikanischer Gummifachmann hat<br />
auf einem Kongress festgestellt, dass die modernen<br />
Autoreifen ein Viertel des Vorkriegspreises<br />
kosten, jedoch rund zehnmal so lange<br />
Laufzeiten aufweisen.<br />
Schalldämpfende Hufeisen.<br />
Die Idee hat natürlich in Amerika das<br />
Licht der Welt erblickt. Neuerdings wenden<br />
nämlich die «Spezialisten zur Bekämpfung<br />
des Verkehrslärms •» ihr Augenmerk auch<br />
den Pferden zu. Und sie haben dabei die Entdeckung<br />
gemacht, dass Hufeisen eine äusserst<br />
geräuschvolle Einrichtung seien. Seither<br />
gelten nun drüben Huheisen» aus ganz<br />
besonders widerstandsfähigem Gummi als<br />
dernier cri auf dem Gebiete der Hufbeschläge.<br />
Die Gäule sollen, derart «beschuht*,<br />
zwar auf leiseren Sohlen, aber immerhin<br />
doch nur fast geräuschlos einhertrotten.<br />
Was so an Autos geklaut wird.<br />
Eine soeben veröffentlichte amerikanische<br />
Statistik stellt fest, dass seit dem Jahr 1922<br />
in der ganzen Welt rund 1500 000 Autos, gestohlen<br />
worden sind. In den U.S.A. rechnet<br />
man mit einem täglichen Durchschnitt von<br />
1000 gestohlenen Magern ,. 1<br />
Der Äutobusbetrieb der Stadt Zürich ist<br />
gemäss dem Kranken- und Unfallversicherungsgesetz<br />
versicherungspflichtig und nach<br />
Art. 129, Absatz 2, dieses Gesetzes haftet der<br />
Arbeitgeber, der die ihm in der obligatorischen<br />
Unfallversicherung obliegenden . Prämien<br />
gezahlt hat, für einen Unfall nur dann,<br />
wenn, er ihn absichtlich oder grobfahrlässig<br />
herbeigeführt hat; auch seine Arbeiter oder<br />
Angestellten haften nur bei absichtlicher oder<br />
grobfahrlässiger Herbeiführung des Unfalles.<br />
— Im vorliegenden Falle wiesen die Zürcher<br />
Gerichte die Klage sowohl gegen die Stadt<br />
Zürich als gegen A. unter Verneinung ejner<br />
groben Fahrlässigkeit ab.<br />
Das Bundesgericht hat am 4. November<br />
in Abweichung vom kantonalen Gerichte die<br />
grobe Fahrlässigkeit beim Beklagten A. bejaht.<br />
Er hätte sich vorerst überzeugen sollen,<br />
dass sein Gehilfe seine Weisung verstanden<br />
habe und unter dem Wagen hervorkomme.<br />
Dass er sodann den Anlasser betätigte, ohne<br />
erst nachzusehen, ob ein Gang oder der<br />
Leerlauf eingeschaltet sei, bildete eine grobe<br />
Fahrlässigkeit, weil er nicht wusste, ob H.<br />
nicht immer noch unter dem Wagen liege.<br />
Die Unterlassung dieser elementaren Vor-<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 92<br />
istischer<br />
Scharfer Tabak.<br />
Hatte die Tschechoslowakei das Verbot des<br />
Rauchens am Lenkrad bisher nicht allzu straff<br />
durchgeführt, so soll nunmehr in dieser Hinsicht<br />
gründlicher Wandel geschaffen werden.<br />
Inskünftig genügt es nämlich für den Fahrer,<br />
sich mit brennender Zigarette im stehenden<br />
Wagen erwischen zu lassen, um eine Busse<br />
einzuheimsen.<br />
Verschwindet das Tram aus London ?<br />
In den Londoner Verkehrsbehörden besteht<br />
die Absicht, beim Parlament um die Bewilligung<br />
zur Beseitigung sämtlicher Tramlinien<br />
nachzusuchen. Spät kommt ihr, doch ihr<br />
kommt!<br />
Eine neue Farbe für Verkehrsampeln ?<br />
Wie andere Städte, so hatte auch Paris<br />
bisher in seinen Verkehrsampeln rotes, grünes<br />
und gelbes Licht verwendet. Die zuständigen<br />
Stellen sollen sich nun mit dem Gedanken<br />
tragen, violette Lichtsignale einzuführen,<br />
mit denen kürzlich Versuche unternommen<br />
worden sind.<br />
Lautsprecher im Dienst der Verkehrsregelung.<br />
An besonders gefährdeten Verkehrszentren<br />
in London sollen jetzt nach amtlicher Mitteilung<br />
Lautsprecherwagen eingesetzt werden,<br />
die vor allen Dingen den Fussgängerverkehr<br />
dirigieren sollen.<br />
Die motorisierte Bettlerarmee der USA.<br />
Nach einer Veröffentlichung des *Landstreicherüberwachungsamtes»<br />
der USA. gibt<br />
es zur Zeit in den Vereinigten Staaten rund<br />
25 000 Tramps, die über eigene Automobile<br />
verfügen. Die Vagabundenplage hat durch<br />
diese Motorisierung bereits unerträgliche Ausmasse<br />
angenommen, so dass man sich, insbesondere<br />
auf dem flachen Lande, zu drastischen<br />
Massnahmen zu entschliessen beginnt.<br />
Mehrfach haben Bettler, die während der<br />
Ausübung ihres «Geschäftes» ihren Wagen<br />
am Dorfeingang hatten stehen lassen, bei<br />
ihrer Rückkunft nur noch dessen brennende<br />
Reste' vorgefunden.<br />
sichtsmassnahme kann auch nicht damit entschuldigt<br />
werden, dass der Unfall in später<br />
Stunde eintrat und A. soeben vier Stunden<br />
Dienst geleistet hatte. — Die Klage gegen A.<br />
wurde begründet erklärt und die Angelegenheit<br />
zur Feststellung des Schadenbetrages an<br />
das Obergericht zurückgewiesen.<br />
Dagegen wurde die Klage gegen die Stadtgemeinde<br />
Zürich abgewiesen. Angesichts der<br />
obligatorischen Unfallversicherung käme eine<br />
Haftung der Stadt nur in Frage, wenn sie<br />
bzw. ihre Organe den Unfall absichtlich oder<br />
grobfahrlässig herbeigeführt hätten. Ein Verhalten<br />
ihrer Organe, etwa Unterlassung von<br />
Schutzmassnahmen durch die Betriebsleitung,<br />
hat aber beim Unfall nicht mitgewirkt und<br />
für die Fahrlässigkeit ihres Personals haftet<br />
sie der obligatorischen Unfallversicherung<br />
wegen nicht mehr. Die Klage hat gegenüber<br />
der Stadt Art. 55 des Obligationenrechts angerufen<br />
(Haftung des Geschäftsherrn für den<br />
Schaden, den seine Angestellten und Arbeiter<br />
in Ausübung dienstlicher Verrichtungen verursachen);<br />
diese Haftung kommt aber neben<br />
der obligatorischen Unfallversicherung nicht<br />
mehr in Betracht<br />
Wp.<br />
Abbau der bernischen<br />
Motorfahrzeuggebühren?<br />
Dass die Entwicklung des motorisierten<br />
Strassenverkehrs nicht nur durch die übersetzten<br />
Zollbelastungen auf Motortreibstoffen<br />
behindert wird, sondern ebensosehr, oft sogar<br />
noch eine stärkere Behinderung durch die<br />
kantonalen Verkehrsabgaben erfährt, ist eine<br />
altbekannte Tatsache. Seit Jahren sind deshalb<br />
die am motorisierten Strassenverkehr<br />
interessierten Kreise bestrebt, eine Lockerung<br />
der kantonalen Steuerpraktiken zu erreichen.<br />
Allerdings sind bis anhin die diesbezüglichen<br />
Bemühungen nur in wenigen Kantonen von<br />
Teilerfolgen begleitet gewesen.<br />
Seit Jahren versucht u. a. ebenfalls die<br />
kantonalbernische Strassenverkehrsliga eine<br />
ähnliche Lockerung der Steuerbelastungen,<br />
wie auch der Zahlungsmodalitäten im Kanton<br />
Bern zu erreichen. Da alle diesbezüglichen<br />
Bestrebungen an der sprichwörtlichen Hartköpfigkeit<br />
der Regierung scheiterten, umgekehrt<br />
aber im gesamten Automobilgewerbe<br />
wie auch innerhalb der Automobilisten- und<br />
Motorradfahrerkreise die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse sich zusehends verschlechterten,<br />
hat nun die betr. Liga neuerdings den Versuch<br />
unternommen, die kantonalbernischen<br />
Behörden auf die unbedingte Notwendigkeit<br />
von Steuererleichterungen aufmerksam zu machen.<br />
In einer demnächst an den Regierungsrat<br />
zuhanden des Grossen Rates zu übergebenden<br />
Eingabe wird u. a. der ratenweise<br />
Bezug der Verkehrssteuer sowie die Gewährung<br />
eines Skontos bei ganzjähriger Vorausbezahlung<br />
gefordert, ein Verlangen, das im<br />
privaten Geschäftsverkehr als Norm gilt und<br />
auch hinsichtlich den Beziehungen zwischen<br />
den Automobilisten als Bürger II. Klasse und<br />
dem Staate endlich Geltung erhalten sollte.<br />
Als berechtigtes Postulat stellt die Eingabe<br />
wiederum die Forderung nach Einführung von<br />
Wechselnummern für zwei oder mehrere Wagen<br />
auf, d. h. Besteuerung des stärkern Automobils<br />
mit Uebertragungsberechtigung dieser<br />
Nummer auf den schwächern Wagen, was<br />
wiederum einen vermehrten Benzinkonsum<br />
zur Folge hätte, bei gleichzeitiger Vermehrung<br />
der Arbeitsmöglichkeiten für das Automobilgewerbe.<br />
Im weitern wird an das seit<br />
Jahren aufgestellte Postulat erinnert, allen<br />
über 5 Jahre in Betrieb stehenden Motorfahrzeugen<br />
eine Steuerreduktion zu gewähren.<br />
Die positiven Auswirkungen .einer derartigen<br />
Massnahme können mit aller Deutlichkeit am<br />
deutschen Beispiel abgelesen werden, und es<br />
dürfte eine solche Erleichterung auch den«<br />
bernischen Doppelfahrzeughaltern um so eher<br />
gewährt werden, als der Staat der eigentliche<br />
Nutzniesser eines solchen Entgegenkommens<br />
sein würde, unberücksichtigt der dadurch vornehmlich<br />
dem Automobilgewerbe ermöglichten<br />
vermehrten Arbeitsbeschaffung.<br />
Weiterhin verlangt die Eingabe monatliche<br />
Anrechung der Verkehrssteuer bei Inbetriebsetzung<br />
des Motorfahrzeuges im Laufe des.<br />
Jahres. In Uebereinstimmung damit steht das<br />
Verlangen nach monatlicher Rückvergütung<br />
bei Ausserbetriebsetzung eines Motorfahrzeuges<br />
im Laufe des Jahres. Als letzter<br />
Punkt wird Abbau der übersetzten Gebühren<br />
für Fahrzeugausweise gefordert, und zwar<br />
von Fr. 10.— auf Fr. 5.— für Motorradfahrer<br />
und von Fr. 30.— auf Fr. 10.— für Automobilisten.<br />
Zweifellos wird man auch diesen berechtigten<br />
Forderungen wiederum das abgedroschene<br />
Argument entgegenhalten, der<br />
Staat könne heute unter keinen Umständen<br />
Vorschläge akzeptieren, die seiner Staatskasse<br />
eine Mindereinnahme ergeben müssen.<br />
Diese unkaufmännische, wie auch unzeitgemässe<br />
Argumentation verkennt restlos die<br />
heutige Lage der Privatwirtschaft, insbesondere<br />
diejenige des Automobilgewerbes, der<br />
Automobil- und Zubehörindustrie, und vor<br />
allem nimmt sie keine Rücksicht auf die Ver-<br />
niemand kennt uns, niemand fragt nach ren die gleichen Worte gesprochen hatte. änderungen in der Einkommensschichtung<br />
uns.»<br />
Wann? Wer?<br />
der Motorfahrzeughalter. Anhand zahlreicher<br />
«Wir werden Könige an Zeit sein und Dann sah er plötzlich einen mageren, neunjährigen<br />
Jungen, der durchs Gebüsch der bracht worden, dass der Staat durch einen<br />
Beispiele des Auslandes ist der Beweis er-<br />
nicht mehr horchen müssen, wenn die Uhr<br />
die Stunden ausruft!»<br />
Donau-Auen lief. Manchmal legte er sich Abbau der Motorfahrzeuggebühren überhaupt<br />
«Wir werden uns lieben. Wir werden uns flach auf den Boden, horchte. Nahten sie nichts verliert, sondern im Gegenteil etwas<br />
vertrauen. Wir werden immer, immer beisammen<br />
sein...»<br />
Nur der Strom rauschte, und die Erde war sind die Postulate der kantonalen Strassen-<br />
schon, die Feinde des schwarzen Adlers? gewinnt. Für den Kanton Bern insbesondere<br />
So versuchten sie, ihren wütenden Hunger gut und warm. Der schwarze Adler erhob verkehrsliga um so berechtigter, als die nämliche<br />
Regierung im Kampf um den Bau der<br />
nach Glück zu stillen. Verzweifelt nannten sich und rieb das erhitzte Gesicht mit dem<br />
sie ihre Träume beim Namen.<br />
Taschentuch ab. Verwaschene Tintenflecke Sustenstrasse nicht hoch genug die Bedeutung<br />
dieser Neubaute für den motorisierten<br />
Miteinander sein, Stunde für Stunde, und waren im Tuch, und es roch nach Brot...<br />
womöglich eine kleine Ewigkeit lang. Alles, • Lukas wusste noch alles ganz genau: den Strassenverkehr in den Vordergrund stellen<br />
alles miteinander teilen, und wenn es sein jungen, frischen Junihimmel und den Duft, kann.<br />
muss, auch das Elend.<br />
' der vom Wasser aufstieg. Weidengebüsch,<br />
hartes Schilf... Der schwarze Adler trug<br />
«Sybil, wir reisen nach Irgendwo und kommen<br />
nie mehr hierher zurück!»<br />
klobigen, dürren Ast. Er wollte gegen Bleich-<br />
Waadtländlsche Strassenbauten. Der Grosse<br />
einen Matrosenanzug und in der Hand einen<br />
Lukas musste nach jedem Wort Atem gesichter kämpften, er wollte bis zu den Rat des Kantons Waadt ermächtigt die Regierung,<br />
im Jahre 1937 die Verbesserungs-<br />
holen. « Würdest du mit mir gehen, Sybil ? Huronen und ans Ende der Welt wandern.<br />
Jetzt, heute, in dieser Nacht noch?» Daheim, im Kinderzimmer, lag ein Brief für arbeiten an Alpenstrassen fortzusetzen. Im<br />
«Ob ich... oh, was bist du für ein Narr! die Eltern...<br />
Vordergrund steht die Korrektion des zweiten<br />
Teilstückes des Col des Mosses bei<br />
Ja, ja, tausendmal ja...»<br />
Wie stark die Sonne war! «Es wollt ein<br />
«Fort von dieser Stadt!» sagte Sybil. Sie Jäger jagen», sang der schwarze Adler. Seine Chäteau d'Oex, wofür Kosten im Betrage<br />
starrte in seine Augen und sagte:<br />
Stimme schallte. « dreiviertel Stund' von einer halben Million Fr. vorgesehen sind.<br />
«Fort von Europa!»<br />
vorm Tfigen. wohl in dem grünen Wald!» Ferner wurde der Staatsrat ermächtigt, für<br />
«Fort von Europa...», wiederholte Lukas.<br />
Strassenbau und Strassenkorrektionen im<br />
Er lauschte. Er suchte angespannt in seiner<br />
Fortsetzung folgt. kommenden Jahr die Summe von 450,000 Fr.<br />
Erinnerung nach einer Stimme, die vor Jah-<br />
aufzuwenden. ..
N" 92 ^ FREITAG. 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Caracciola fährt Weltrekord<br />
Stuck's Zehn-Meilen-Rekord von 286 km/St, auf 333 km/St, verbessert.<br />
Wettkampf zwischen Flugzeug und Rennwagen.<br />
Frankfurt, 11. Nov. <strong>1936</strong>.<br />
Von Rekordwetter konnte man am heutigen<br />
Mittwoch bei Wiederaufnahme der<br />
Mercedes-Rekordversuche wahrlich nicht<br />
sprechen. Regen in der Nacht und demzufolge<br />
nasse Stellen auf der Autobahn, dazu<br />
ein starker Wind aus Südwest : das sind<br />
keine guten Voraussetzungen für Versuche,<br />
wie sie heute geplant waren. Rennleiter<br />
Neubauer hätte sogar wahrscheinlich die aufgemacht werden musste. Das gleiche gilt<br />
Versuche überhaupt abgeblasen und aufvon den Continental-Reifen, die vorne bisher<br />
über eine Distanz von 288 km diese hohen<br />
besseres Wetter gewartet, wenn nicht Ufa<br />
und Fox mit einem grossen Operateurstab Geschwindigkeiten durchgestanden haben,<br />
nach hier gekommen wären, um den Wagen während die Hinterreifen nach den letzten<br />
bei einer Rekordfahrt, wenn möglich sogar Versuchen gewechselt wurden, da sie kleine<br />
Weltrekordfahrt zu sehen. Da die Ufa aufEinschnitte zeigten.<br />
der Autobahn arbeitete, hatte sich die Fox<br />
ein Flugzeug gechartert, aus dem der Kameramann<br />
Stoll, auf dem Bauche liegend,<br />
Aufnahmen machen wollte. Na, und das muss<br />
eben geübt werden bis es klappt. Denn —<br />
es ist nicht gerade einfach, beide Fahrzeuge<br />
mit gleichen Geschwindigkeiten zu steuern,<br />
da Caracciola, der heute<br />
in einer völlig geschlossenen Limousine<br />
sass, natürlich keine Verständigung mit<br />
« oben» aufnehmen konnte, während es für<br />
den Piloten ebenfalls schwer war, den genauen<br />
Geschwindigkeiten des Rennwagens<br />
zu folgen, um so weniger, als die hier eingesetzte<br />
Heinkel in der Spitze sogar erheblich<br />
hinter der Leistung des Rennwagens zurückbleibt<br />
! Der Sicherheit halber Hess man<br />
die ganze Zeitnahme auf 5 km. 5 und 10<br />
Meilen stehen, um eventuell gefahrene Rekorde<br />
mitnehmen zu können, obgleich man<br />
bei dem starken Gegenwind kaum damit<br />
rechnen konnte!<br />
Wie gross jedoch war unsere Ueberraschung,<br />
als Caracciola nach dreimaligem<br />
Versuch aus Richtung Darmstadt zurückkam<br />
und die Zeitnahme uns telephonisch mitteilen<br />
Hess* dass verschiedene Rekorde gepurzelt<br />
seien. Während Caracciola am Ziel, das<br />
übrigens heute direkt gegenüber der Zeppelinhalle<br />
lag, von den Filmleuten weiter « verarztet<br />
» wurde, um in der Wochenschau ein<br />
Bild seiner Eindrücke zu geben, erfuhren wir<br />
am Telephon, dass nicht nur zwei Klassenrekorde<br />
der Klasse B, 5—8000 ccm, geschlagen,<br />
sondern ein neuer Weltrekord erheblich<br />
verbessert werden konnte, eine Nachricht,<br />
die mit grossem Hallo und viel Beifall aufgenommen<br />
wurde. Bei seinen ersten Versuchen<br />
vor 14 Tagen hatte Caracciola drei<br />
Klassenrekorde aufgestellt, und zwar: 1 km<br />
mit fliegendem Start mit 364,372, eine Meile<br />
mit fliegendem Start mit 367,033, und die<br />
5 km mit fliegendem Start mit 340,554 km/St.<br />
Bei seiner heutigen Rekordfahrt<br />
verbesserte er die 5 Meilen mit fliegendem<br />
Start von 291,035 km/St. (Stuck auf<br />
Auto-Union) auf 336,838,' die 10 km mit<br />
{liegendem Start von 288,612 (Stuck auf<br />
Auto-Union) auf 331,889, und die 10 Meilen<br />
mit fliegendem Start von 286,451<br />
(Stuck auf Auto-Union) auf 333,484<br />
km/St.!<br />
Bekanntlich sind alle Weltrekorde mit fliegendem<br />
Start bis 10 km in den Händen von<br />
Campbell, die dieser mit seinem Ueberrennwagen<br />
in Amerika aufstellte, so dass nur der<br />
Zehnmeilenrekord als Weltrekord gilt. Zweifellos<br />
bestand die Absicht, heute in einer<br />
schneidigen Zehnmeilenfahrt all diese Rekorde<br />
noch weit höher zu schrauben, vielleicht<br />
sogar die vor 14 Tagen aufgestellten<br />
Rekorde bedeutend zu überbieten. Man hat<br />
aber einsehen müssen, dass dies bei dem<br />
hier vorherrschenden Wetter ein Ding der<br />
Unmöglichkeit ist, so dass man sich vorerst<br />
mit den jetzt erzielten Ergebnissen zufrieden<br />
gibt, um so mehr, als die Verbesserungen ja<br />
tatsächlich ganz erheblich sind !<br />
Da aber die Rekorde über den stehenden<br />
Kilometer und die stehende Meile ebenfalls<br />
Weltrekorde sind, ist beabsichtigt, wenigstens<br />
noch diese beiden Bestleistungen zu verbessern.<br />
Den stehenden Kilometer hält Hans<br />
Stuck mit 163 und die stehende Meile Rudolf<br />
Caracciola mit 188 km/St. Für Donnerstag ist<br />
zwar wieder schlechtes Wetter angezeigt.<br />
(Sonderbericht der «Automobil-Revue».)<br />
Man hofft jedoch, für wenige Minuten soviel<br />
Gutwetterlage zu haben, dass es möglich sein<br />
wird, diese beiden Rekorde ebenfalls bedeutend<br />
zu verbessern, womit Mercedes sechs<br />
neue Klassenrekorde und drei neue Weltrekorde<br />
an sich gebracht hätte, ohne Zweifel<br />
eine ganz erhebliche Leistung bei einem<br />
völlig neuen Motor, der sich übrigens bis<br />
jetzt ganz ausgezeichnet gehalten hat, da in<br />
keiner Fahrtpause bisher die Haube überhaupt<br />
Carracciola selbst ist von seinen heutigen<br />
Versuchen ausserordentlich befriedigt, um so<br />
mehr, als die Rekordfahrt dadurch an sportlichem<br />
Reiz gewann, dass er mit der Heinkel<br />
einen kleinen Wettkampf aufnehmen konnte,<br />
den diese nur bei Rückenwind durchzustehen<br />
vermochte.<br />
Wenn also in den nächsten Tagen die beiden<br />
Rekorde über stehenden Kilometer und<br />
stehende Meile gebrochen sind, wird Mercedes<br />
seine diesjährigen Rekordfahrten beenden<br />
und, wie wir hören, nunmehr alle Kräfte<br />
auf eine<br />
Mittel: 2' 53,73" = 333,484 km/St.<br />
Dieser Rekord ist zugleich Welt- und Int. Klassen-Rekord.<br />
(Alter Rekord von Hans Stuck: 3:22,255<br />
= 286,451 km/St.<br />
(Alter Klassenrekord von Hane Stuck: 288,612<br />
km/St.).<br />
-Auf der Brooklands - Bahn hat Charles<br />
Dodson seine Rekordversuche mit dem<br />
(Riley), Frl. Petre (>Riley), Taruffi (Maserati)<br />
und Wimille (Bugatti) auch der Schwei-<br />
fabelhaft schnellen kleinen Austin Ende der<br />
letzten Woche fortgesetzt und bei dieser Gelegenheit<br />
dem Münchner Bobby KoMrausch<br />
zer Hans Ruesch auf Alfa Romeo an<br />
den Start gehen.<br />
einen internationalen R-ekord der Klasse H<br />
(750 ccm) entrissen, den dieser am 10. Oktober<br />
auf der Reichsautobahn Frankfurt a. M.<br />
—Darmstadt aufstellte. Es handelt sich um<br />
die Klassenbestzeit über den Kilometer<br />
mit stehendemStart. Dodson legte<br />
diesen mit einem Durchschnitt von 134,512<br />
km/St, zurück, während Kohlrausch auf<br />
Magic-Midget 133,100 km/St, erreichte.<br />
Die 500 Meilen von Indianapolis 1937.<br />
Das Reglement in grossen Zögen.<br />
Soeben ist das Reglement für die nächstjährigen<br />
500 Meilen von Indianapolis erschienen.<br />
Das maximale Hubvolumen der teilnehmenden<br />
Wagen ist wie beim Grossen Preis von<br />
Amerika auf 6 Liter festgesetzt, während das<br />
Weiterentwicklung der neuen Rennwagen Mindestgewicht der Boliden — ohne Brennstoff<br />
und Wasser — 815 kg betragen soll.<br />
konzentrieren. Zu diesem Zweck werden<br />
neue Versuchsfahrten unternommen, und man Als geringste Spurweite wird 1,32 m verlangt;<br />
geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass die Karosserie muss zweiplätzig und auf der<br />
auf der Bahn von Monza in den nächsten Höhe des Sitzes mindestens 78 cm breit sein.<br />
Wochen recht reger Betrieb sein wird. Das Eine Novität des Reglements besteht darin,<br />
bedeutet also, dass eine kleine Serie der dass als Brennstoff ein handelsübliches Benin<br />
vorgeschrieben ist, dessen Zusammen-<br />
neuen Zwölfzylinder-Motoren fertiggestellt<br />
ist und jetzt einer Dauerprüfung unterzogen setzung in einem besondern Anhang zum<br />
wird. _.. Hans Bretz. .. „• Reglement bekanntgegeben wird.<br />
der gute Gleitschutz durch Eis und Schnee<br />
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Zürich, Löwenstrasse 31, Telephon 58.824<br />
. DIE RESULTATE<br />
10 MEILEN MIT FLIEGENDEM START:<br />
Hinfahrt: 2' 56,76"<br />
Rückfahrt: 2' 50,70"<br />
5 MEILEN MIT FLIEGENDEM START:<br />
Hinfahrt: 1' 26,53"<br />
Rückfahrt: 1' 25,48"<br />
Mittel: V 26,005" = 336,838 km/St.<br />
(Alter Klassenrekord von Hane Stuck: 1:39,535<br />
= 291,035 km/St.).<br />
10 KILOMETER MIT FLIEGENDEM START:<br />
Hinfahrt: 1' 49'98"<br />
Rückfahrt: 1' 46,96"<br />
Mittel: 1' 48,47" = 331,889 km/St.<br />
Und noch ein Rekord :<br />
Dodson auf dem 750-ccm-Austin-Rennwagen.<br />
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Fachgeschäften erhältlich. Verlangen Sie aber ausdrücklich<br />
Original-Union-Schneeketten mit der Armbrustplombe.<br />
JAOOI • WOTHKICH<br />
In den Bedingungen wird ferner festgehalten,<br />
dass die Konkurrenten im Ausscheidungslauf<br />
über 10 Runden eine durchschnittliche<br />
Geschwindigkeit von mindestens 169 km/St,<br />
erreichen müssen. Für Fahrzeuge mit Dieselmotor<br />
beträgt dieses Mittel 164 km/St. #<br />
Die Nennfrist läuft am 1. Mai 1937 ab.<br />
Ein neuer Rennstall: Scuderia Ambrosiana.<br />
Unter der Bezeichnung «Scuderia Arribrosiana»<br />
hat sich in Italien eine neue Renn-<br />
Organisation gebildet, welcher V i 11 o r e s i,<br />
C o r t e s e und ein dritter, noch nicht bestimmter<br />
Fahrer angehören werden. Die<br />
Mannschaft verfügt über drei Maserati-Rennwagen,<br />
wovon zwei mit 1,5 Liter und 1 mit<br />
1100 ccm Zylinderinhalt.<br />
Am Grossen Preis von Südafrika 1937,<br />
der als erster Grand Prix der kommenden<br />
Saison am 1. Januar auf der Rundstrecke bei<br />
East London zur Durchführung gelangt, wird<br />
ausser Earl Howe (E.R.A. und Bugatti), Seaman<br />
(Delage), Fairfield (E.R.A.), Cyril Paul<br />
Die nächstjährigen Rennen im Donington»<br />
Park.<br />
Im Parke von Donington werden im Sommer<br />
1937 folgende sportlichen Veranstaltungen<br />
zum Austrag kommen:<br />
10. April: Empire Trophy Race.<br />
12. Mai; International Trophy Race:<br />
12. Juni: Nuffield Trophy Race.<br />
24. Juli: 12-Stunden-Sportwagen-Rennen.<br />
28. August: Internationales 200-Meilen-Rennen.<br />
2. Oktober: Grosser Preis von Donington.<br />
LUFTFAH<br />
Australien verzeichnet einen starken Aufschwung<br />
der Aviatik.<br />
Die offizielle Regierungsstatistik der australischen<br />
Luftfahrt gibt bekannt, dass während<br />
des Jahres 1935 die australischen Luftverkehrsgesellschaften<br />
zusammen 5J4 Millionen<br />
Meilen zurückgelegt haben. Insgesamt<br />
wurden auf diesen Flügen 62 910 Passagiere<br />
befördert. Der Luftfrachtverkehr verzeichnet<br />
ein Total von 8463 Tonnen, während die Luftpost<br />
eine Höhe von 70 Tonnen erreichte. Die<br />
Zahl der Privatpiloten stieg von 467 auf 680,<br />
diejenige der Verkehrspiloten von 210 auf 212.<br />
Eine Zunahme ist ebenfalls in der Zahl der<br />
Flugzeuge zu verzeichnen, die sich von 200<br />
auf 227 erhöhte.<br />
Eine holländische Fluglinie nach Südafrika ?<br />
Die holländische Fluggesellschaft K.L. M.<br />
steht gegenwärtig mit verschiedenen Regierungen<br />
in Unterhandlungen zwecks Eröffnung<br />
einer Luftlinie Holland—Kapstadt, und zwar<br />
in Betriebsgemeinschaft mit einem englischen<br />
Unternehmen. Im Gegensatz zur heutigen<br />
englischen Reichslinie, die von Brindisi über<br />
Kiro nach dem Sudan und der Ostküste<br />
entlang führt, wollen die Holländer die westliche<br />
Route einschlagen, nämlich von Amsterdam<br />
über Biarritz, Casablanca, Dakar, Devalao,<br />
Banana, Walfischbay nach Kapstadt.<br />
Man hofft, die Linie am 1. Mai 1937 eröffnen<br />
zu können, sofern die Durchflugserlaubnis<br />
einiger Länder bis dann erteilt wird.<br />
Schlafflugzeuge im amerikanischen Luftverkehr.<br />
Die Fluggesellschaft American Airlines unternimmt<br />
gegenwärtig eine starke Aktion für<br />
die Propagierung des transkontinentalen<br />
Nachtluftverkehrs zwischen New York und<br />
Los Angeles, einer Strecke von 4460 km. Die<br />
Gesellschaft befliegt diese Strecke seit dem<br />
1. Oktober zweimal nachts in beiden Richtungen<br />
mit dem neuen DST - Douglas - Schnellflugzeug,<br />
in welchem Betten für 14 Passagiere<br />
vorhanden sind. Die Flugzeiten betragen<br />
in westlicher Richtung 17 Std. 41 Min.,<br />
in östlicher Richtung sogar nur 15 Std. 50 Min.<br />
Ein neuartiges Versuchsflugzeug. Der französische<br />
Ingenieur Bechereau hat ein kleines<br />
Versuchsflugzeug von nur 6,5 m Spannweite<br />
und 5 m Länge gebaut, das einen 40-PS-<br />
Motor besitzt, mit Flugzeugführer ein Fluggewicht<br />
von knapp 280 kg hat und ungewöhnliche<br />
Baugrundsätze vertritt. Die Tragfläche<br />
besteht eigentlich aus zwei Tragflächen,<br />
die staffeiförmig untereinander liegen<br />
und als Spaltflügel wirken können. Sie können<br />
einander genähert oder voneinander entfernt<br />
werden. Rumpf und Leitwerk sind wie<br />
bei den üblichen Maschinen. Besonders bemerkenswert<br />
ist die Tatsache, dass Bechereau<br />
einer der erfahrensten französischen<br />
Flugzeugkonstrukteure ist und schon vor<br />
Jahrzehnten die berühmten Flugzeugtypen<br />
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N° 92 — FREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBTL-REVUE fi<br />
Massenträgheit als Getriebe-Prinzip<br />
Aufbau und Wirkungsweise des stufenlosen Getriebes von Hobbs.<br />
Das Phänomen der Masseträgheit hat bisher<br />
in der Technik im positiven und auch im<br />
negativen Sinn schon eine grosse Rolle gespielt.<br />
Entweder bediente man sich seiner<br />
oder aber man stiess sich daran, weil es der<br />
Entwicklung da und dort bestimmte Grenzen<br />
setzte. Im Bau von stufenlosen Getrieben<br />
haben schon eine ganze Reihe von Erfindern<br />
versucht, sich die Masseträgheit zunutze zu<br />
machen, doch handelte es sich dabei meist<br />
um derart komplizierte Mechanismen, dass<br />
deren Aussichten sogar unter der Annahme<br />
weitgehender technischer Vervollkommnungen<br />
sehr zweifelhaft erscheinen. Einem Engländer,<br />
Mr. Hobbs, ist nun scheinbar der<br />
Wurf doch gelungen, denn sein Getriebe<br />
übertrifft an Einfachheit des Aufbaus entschieden<br />
die normalen Wechselgetriebe mit<br />
Synchronisiervorrichtung, wie sie heute allgemein<br />
gebräuchlich sind.<br />
Die Konstruktion des Getriebes<br />
lässt sich am leichtesten an Hand einiger<br />
Skizzen erläutern. Als wichtigsten Teil enthält<br />
es eine Art Planetengetriebe, das jedoch<br />
(Abb. 1) lediglich aus dem Planetenkäfig V<br />
mit den Planetenrädern R sowie dem innern<br />
Zahnrad S besteht. Dagegen fehlt der sonst<br />
aussen um die Planetenräder gelegte Zahnkranz<br />
mit Innenverzahnung vollkommen.<br />
Treibt man also den Käfig V durch seine<br />
Welle K an, während man das Stirnrad S<br />
festhält, so würden sich die Planetenräder<br />
Abb. 1. Schema der hauptsächlichsten, beweglichen<br />
Teile im Innern des Trägheits-Drehmomentwandlers<br />
von Hobbs. G = angetriebene Welle; E = exzentrische<br />
Gewichte auf den Achsen der Planetenräder;<br />
K = Antriebswelle vom Motor her; R = Planetenrad;<br />
S = inneres Zahnrad des Planetengetriebes;<br />
V = Planetenkäfig.<br />
einfach darauf abwälzen, ohne dass eine<br />
Kraftübertragung zustande käme.<br />
Nun sitzen aber auf den Achsen der verschiedenen<br />
Planetenräder exzentrische Gewichte<br />
E, die bei der Drehung der Planetenräder<br />
mitrotieren müssen. Hiedurch tritt in<br />
der Wirkungsweise eine radikale Aenderung<br />
ein.<br />
Die Exzentergewichte<br />
erfahren nämlich bei jeder Umdrehung der<br />
Planetenräder eine periodische Beschleunigung<br />
bzw. Verzögerung ihrer absoluten Geschwindigkeit.<br />
Diese setzt sich nämlich zusammen<br />
aus der konstanten Umdrehungsgeschwindigkeit<br />
des Planetenkäfigs um seine<br />
Achse und der Umdrehungsgeschwindigkeit<br />
der Gewichte um die ständig fortschreitenden<br />
Achsen der Planetenräder. Sind die Gewichte<br />
in der gezeigten Stellung angelangt,<br />
so addieren sich die beiden Geschwindigkeiten<br />
zueinander. Mit andern Worten : In diesem<br />
Moment hat das Gewicht seine höchste<br />
Geschwindigkeit erlangt. Bei der weiteren<br />
Drehung nähern sich die Gewichte immer<br />
mehr der Achse des Käfigs, wobei ihre Bewegungsrichtung<br />
nach ungefähr einer Vierteldrehung<br />
des Käfigs dem Drehsinn desselben<br />
entgegengerichtet ist. Die obslute Geschwindigkeit<br />
der Gewichte ist damit auf<br />
ihren tiefsten Punkt gesunken, um bei der<br />
weiteren Drehung allmählich wieder auf das<br />
Maximum zu steigen usw. Sie verändert sich<br />
also bei der gleichmässigen Rotation des<br />
Käfigs ständig zwischen einem Minimum jind<br />
einem Höchstwert. Diese Wirkungsweise bedingt<br />
die eingangs erwähnten<br />
Massenkräfte.<br />
Sie sind so gerichtet, dass sie das Stirnrad<br />
S abwechslungsweise bald vorwärts und<br />
bald rückwärts zu drehen suchen. Wird es<br />
an der Drehung verhindert, so kommt statt<br />
dessen eine periodische Kraftwirkung bald in<br />
der einen und gleich darauf in der andern<br />
Richtung zustande. Um den Antrieb aber<br />
überhaupt zu ermöglichen, dürfen die An-,<br />
triebsimpulse immer nur in der gleichen<br />
Richtung wirken. Das heisst also, dass es<br />
gilt, die rückwärts drehenden Kraftstösse<br />
unschädlich machen.<br />
Zu diesem Zweck schaltet man nun (Abb.<br />
2) zwischen den Kar danantrieb und das Getriebe<br />
zwei Teile ein, nämlich einen Freilauf<br />
(A, B und F) und eine elastische Welle ß.<br />
Der Freilauf dient dazu, ausschliesslich die<br />
vorwärts drehenden Impulse weiterzuleiten,<br />
die elastische Welle soll anderseits — ähnlich<br />
wie ein zur Abfederung verwendeter<br />
Torsionsstab — alle durch den Antrieb be-<br />
Abb. 2. Vollständiges Schema des Getriebes von<br />
Hobbs. A = mit dem Getriebegehäuse fest verbundener<br />
Teil des Freilaufs; B = mit der angetriebenen<br />
Welle verbundener Teil des Freilaufe; G =<br />
angetriebene Welle, die zur Kardanwelle führt;<br />
E == exzentrische Gewichte auf der Achse der<br />
Planetenräder; F = Rollen des Freilaufs; G = Torsionfielastische<br />
Zwischenwelle; H = Festes Gehäuse;<br />
K == Antriebswelle vom Motor her; R =<br />
Planetenrad; S = inneres Zahnrad des Planetengetriebes;<br />
V = Planetenkäfig.<br />
dingten StÖsse ausgleichen. Das Rückwärtsfahren<br />
erfordert lediglich eine Umschaltung<br />
des Freilaufs, denn es handelt sich hiebei um<br />
eine nach Belieben in beiden Richtungen wirr<br />
kende Bauart.<br />
Im Betrieb arbeitet dieses Getriebe vollkommen<br />
automatisch,<br />
so dass dem Fahrer einzig die Betätigung<br />
des Gaspedals obliegt. Beschleunigt man den<br />
Motor zum Anfahren, so vergrössern sich<br />
auch: die Massenkräfte im Getriebe, die ihrerseits<br />
das hohe Anfahrdrehmoment erzeugen.<br />
Kommt der angetriebene Teil schliesslich auf<br />
eine höhere Drehzahl, so vermindert sich<br />
entsprechend die Drehgeschwindigkeit der<br />
Exzentergewichte um ihre Achsen und damit<br />
auch die Grosse der Massenkräfte. Sobald<br />
der Planetenkäfig und das Stirnrad gleich<br />
schnell rotieren, entspricht dies dem direkten<br />
Antrieb normaler Getriebe. Die Flieh-<br />
Exzentergewichte besorgt dann die<br />
Fortsetzung Seite 6.<br />
Dass die Karosserie des neuen Mercedes-Rekordwagens<br />
im Windkanal die nötigen<br />
«Retuschen» erhielt, um sie* vollkommen<br />
stromliniengerecht zu gestalten. Da<br />
die äussere Form im Längsschnitt ungefähr<br />
einem Tragflächen-Profil entsprach,<br />
ergab sich ein gewisser Auftrieb, der den<br />
Wagen um die Hälfte seines Gewichtes<br />
entlastete und dadurch viel zur Schonung<br />
der Reifen beitrug.<br />
Italien habe sich zur Patentgemeinschaft<br />
über die Kohlehydrierverfahren, die zwischen<br />
Deutschland und U.S.A. besteht,<br />
ebenfalls angeschlossen.<br />
Dass für die deutschen Autobahnen besondere<br />
Maschinen zur Wegräumung des<br />
Schnees in Entwicklung begriffen sind.<br />
Von den Fortschritten des Dieselmotors,<br />
die sich besonders in der Zahl der in Betrieb<br />
gesetzten Motoren dieses Typs wiederspiegelt.<br />
Dieses Jahr wurden insgesamt<br />
schon 1,75 Millionen Stück fabriziert.<br />
Letztjähriges Total fürs ganze Jahr =<br />
ia Millionen Stück.<br />
Der bekannte französische Rennfahrer<br />
Etancelin habe sich in Amerika um den<br />
Führerschein beworben, wobei auch eine<br />
Reihe von Fragen — auf englisch natürlich!<br />
— schriftlich zu beantworten waren.<br />
Resultat: Etancelin fiel durch!<br />
Dass die von der ausländischen Fach"<br />
presse verbreitete Meldung über den Abschluss<br />
der Lizenzverhandlungen zwischen<br />
Saurer und Dodge nicht den Tatsachen<br />
entsprechen. Richtig ist vorläufig nur, dass<br />
ein Dodge-Wagen mit Saurer-Dieselmotor<br />
am New Yorker Auto-Salon gezeigt wird,<br />
was wir schon früher mitteilten.<br />
König Carol habe zu seinem kürzlichen<br />
Prager Besuch einen kugelsicheren Wagen<br />
benützt.<br />
In Auckland (Neuseeland) habe ein<br />
Händler zwei gebrauchte Wagen für zwei<br />
Franken pro Stück gekauft.<br />
Schutz vor Kälte,<br />
die dem Kühler lebensge»<br />
fährlich werden könnte.<br />
Unsere seit langem be»<br />
währten Kühlerdecken<br />
sind rasch montiert und<br />
kosten wenig.<br />
Da nun einmal die Unkosten<br />
unbedingt reduziert werden müssen,<br />
heisst es, die besten Methoden ausfindig machen.<br />
Durch den neuen<br />
MÜLLER
6 AUTOMOBIL-REVUE IFREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 92<br />
elastische Kupplung zwischen Antriebs- und<br />
Abtriebswelle. Wichtig ist, dass die Welle G<br />
in einem ganz bestimmten Grössenverhältnds<br />
zum Wagen, Getriebe und Motor steht, damit<br />
sie durch ihre natürlichen Verdrehungsschwingungen<br />
die Kraftübertragung begünstigt.<br />
Ein paar Worte noch über<br />
Vor- und Nachteile des Getriebes,<br />
die dessen Verwendbarkeit für den Automobilbetrieb<br />
mitbestimmen. Als Vorzug ist natürlich<br />
die Stufenlosigkeit der Kraftübertragung<br />
anzusprechen, ebenso wie die vollständig<br />
automatische Funktion des Getriebes. Als<br />
recht angenehm wird man auch den Freilauf<br />
im Antrieb empfinden, der ein Zurückrollen<br />
am Hang beim Anfahren verhindert.<br />
Nachteilig dagegen wirken ' die Ungleichförmigkeit<br />
des Antriebs und die Unmöglichkeit<br />
der Verwendung des Motors als Bremse.<br />
Dieser letztere Mangel des Systems Hesse<br />
sich indessen durch eine einfache Massnahme<br />
beseitigen, wäre doch dazu nur ein zweiter<br />
Freilauf zwischen angetriebenem und antreibendem<br />
Teil des Getriebes notwendig, der<br />
eingreift, sobald die Drehzahl des Motors<br />
diejenige der Kardanwelle nicht mehr erreicht,<br />
-b-<br />
P»al«tfc«H€»<br />
Vf£ni*a<br />
Reservekanister in den Kofferraum. Manche<br />
Fahrer haben die Gewohnheit, für alle<br />
Fälle stets eine Reservekanne mit Benzin im<br />
Wagen mit sich zu führen. Meist halten die<br />
Verschlüsse solcher Kanister nicht absolut<br />
dicht, so dass entweder Benzin selbst oder<br />
doch wenigstens Benzindämpfe aus ihnen austreten<br />
und der Wagenluft jenes Parfüm mitteilen,<br />
das in konzentrierter Form alles andere<br />
als angenehm empfunden wird. Ist man<br />
darauf angewiesen, längere Zeit diese<br />
Dämpfe einzuatmen, so stellen sich mit der<br />
Zeit Uebelkeit und in schwereren Fällen sogar<br />
Brechreiz ein. Deshalb weg mit dem<br />
Reservebehälter! Im Kofferraum findet sich<br />
meist noch ein geeignetes Plätzchen für ihn.<br />
-b-<br />
Verhalten gegenüber Wild. Es ist sicher<br />
den meisten Automobilisten bekannt, dass<br />
das Wild, wenn es erst einmal in den Licht-»<br />
kegel des Scheinwerfers gelangt ist, wie toll<br />
vor dem Wagen herrennt und die beleuchtete<br />
Strasse nicht mehr verlassen will. Dagegen<br />
wissen noch nicht alle Fahrer, wie sie<br />
dem dahineilenden Tier, das von dem hinterher<br />
fahrenden Wagen wie in einem bösen<br />
Traum vorwärts gejagt wird, die Flucht<br />
seitlich in die « Gebüsche » erleichtern sollen.<br />
Vielfach hilft da schon das blosse Abblenden<br />
und entsprechende Mässigung der<br />
Fahrgeschwindigkeit, weil dann das gehetzte<br />
Tier nicht mehr zwischen zwei eingebildeten<br />
schwarzen Mauern dahinspringt, sondern<br />
auch die Landschaft neben der Strasse wieder<br />
erkennen kann. Möglicherweise bleibt<br />
nichts anderes übrig als überhaupt, anzuhalten<br />
und einen Moment die Parklichter zur<br />
Markierung zu verwenden, damit das geängstigte<br />
Reh — oder was es sonst ist — sich<br />
aus dem Staube machen kann. -b-<br />
T^dhn<br />
fl»<br />
'«»dhi<br />
II. Antwort 10008. Uebermässiger Benzinverbrauch.<br />
Zuschrift weitergeleitet.<br />
Frage 10.013. Trockenkupplung schleift. In letzter<br />
Zeit beobachte ich manchmal, speziell in.;S|pigungen,<br />
dass mein Wagen, Modell 1935, nicht normal<br />
zieht, obwohl der Motor richtig arbeitet Ich<br />
habe den Eindruck, dass die Einscheiben-Kupplung<br />
schleift. Was soll ich unternehmen, um den Schaden<br />
zu- beheben? Den Kupplungsbelag erneuerte<br />
ich vor einem halben Jahr. O. A. in I.<br />
Antwort: Da dieser Wagen Trockenkupplung<br />
hat, kommt in erster Linie die Möglichkeit in Frage,<br />
dass der Kupplungsbelag sich stark abgenützt hat<br />
und ersetzt werden sollte. Auch kann die Kupplungsfeder,<br />
welche die Scheiben zusammenpressen<br />
ffluss, erlahmt sein, was allerdings hier wenig<br />
wahrscheinlich ist.<br />
Dagegen scheint es nicht ausgeschlossen, dass<br />
der Kupplungsbelag verölt ist und deshalb nicht<br />
richtig packt. Am ehesten kann Oel vom Kurbelgehäuse<br />
her in die Kupplung gelangen, wenn die<br />
Kurbelgehäuse-Entlüftungsöffnung verstopft ist. Es<br />
entsteht dann ein gewisser Ueberdruck im Kurbelgehäuse,<br />
der Oel durch das Endlager ins Kupplungsgebäuse<br />
zu drücken vermag. #<br />
Frage 10.014. Bremsweoformel gewünscht. Wie<br />
lautet die Bremswegformel, welche,von den Experten<br />
bei der Führerprüfung verlangt wird? Ist die<br />
Formel für alle Motorfahrzeuge gültig? H. L. in W.<br />
Antwort: Die Experten verlangen nicht<br />
überall die Kenntnis der Bremswegformel. Meist<br />
legen sie mehr Wert darauf, daes der Prüfling die<br />
praktisch bei guten Bremsen erreichbaren Bremswege.kennt.<br />
Eine einfache Zahl, die man sich am<br />
besten merkt, bevor man sich zur Prüfung meldet,<br />
bezieht sich auf den Bremsweg bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />
von 30 km/St. Unter der Voraussetzung<br />
wirksamer Bremsen wird verlangt, da«s er<br />
nicht mehr als 6 m beträgt. Bei der doppelten Geschwindigkeit<br />
von 60 km/St, macht er dagegen<br />
nicht nur 12. sondern 24 m aus, weil sich' die zu<br />
vernichtende Bewegungsenergie, die Wucht, .(.des<br />
Wagens mit dem Quadrate der Geschwindigkeit<br />
erhöht. Wenn also diese zweimal eo gross wird,<br />
so vergrössert sich der Bremsweg auf das Vierfache.<br />
Falls die Geschwindigkeit auf das Dreifache<br />
zunimmt, so wird der Bremsweg gar neunmal<br />
eo lang usw. Zu dieser, bei hohen Geschwindigkeiten<br />
sehr beträchtlichen Strecke, muss dann<br />
noch die vom Moment des Auftauchens der Gefahr<br />
bis zum Betätigen der Bremse zurückgelegte<br />
Strecke addiert werden, um die Strecke zu erhalten,<br />
innerhalb der man den Wagen zum Stillstand<br />
bringen kann: Man rechnet, dass dieser Zustand<br />
eine Sekunde lang dauert. Fährt also ein Wagen<br />
mit 72 km/St., eo wird eine Fahrstrecke von 20 m<br />
zurückgelegt, bevor die Bremsen überhaupt in<br />
Funktion treten.<br />
Die eigentliche Bremswegformel, welche sich<br />
nur auf den während der tatsächlichen Bremsung<br />
zurückgelegten Weg bezieht, lautet:<br />
2Xb<br />
Hierin bedeutet s den Weg in m, V die Geschwindigkeit<br />
in m/Sek., b die auf der Strasse im<br />
besten Fall mögliche Verzögerung in m/Sek.*. Ein<br />
guter Wert für diese Bremeverzögerung, der auch<br />
den oben angeführten Bremswegen entspricht, ist<br />
b = 6 m/Sek. 2 . Zur Kontrolle können wir den<br />
Bremsweg bei 30 km/St. = 8,5 m/Sek. nachrechnen.<br />
Wir erhalten:<br />
8,5' 72<br />
s = = = 6 m.<br />
2X6 12<br />
Wie man sieht, kommt in dieser Formel weder<br />
die Zahl der Räder noch sonst irgend ein Merkmal<br />
des verwendeten Fahrzeugtyps vor. Sie hängt<br />
in keiner Weise davon ab, ob es sich nun um<br />
einen Wagen, ein Motorrad mit oder ohne Seitenwagen<br />
oder auch einen Velofahrer handelt. Von<br />
der Fahrzeugart hängt nur die Wirkung der<br />
Bremsen und damit die Bremsverzögerung b ab,<br />
die hei schlechtem Zustand derselben nicht<br />
6 m/Sek. 2 erreicht. Da dieser Wert aber bei der<br />
Fahrzeugabnahme allgemein verlangt wird, müssen<br />
alle Motorfahrzeuge die erwähnten Bremswege<br />
erreichen, um zum Verkehr überhaupt zugelassen<br />
zu werden.<br />
-b-<br />
s»<br />
Anfrage 629. Wagenmiete durch Unmündige<br />
zieht unter Umständen Schadenhaftung der Elfern<br />
nach sich. Dieses Frühjahr sprachen zwei junge<br />
Herren bei mir vor, um ein Auto zu mieten. Einer<br />
der beiden machte mir die Angabe, es handle sich<br />
um eine Geschäftsfahrt ins Rheintal. Statt dessen<br />
fuhren sie dann aber zu einem Tanzplatz ins Appenzellerland<br />
und demolierten den Wagen durch<br />
zu schnelles Befahren einer Kurve vollständig, wobei<br />
alle vier Insassen Verletzungen davontrugen.<br />
Der Mieter will nun geltend machen, Bremsen und<br />
Steuerung hätten versagt. Der kantonale Experte<br />
fand aber, dass diese Teile, soweit sie überhaupt<br />
eine Untersuchung noch zuliessen, intakt waren.<br />
Der Mieter, welcher wegen Wagendiebstahls vorbestraft<br />
ist (bedingt erlassen, Probezeit 3 Jahre),<br />
wurde vom appenzellischen Kriminalgericht zu acht<br />
V*<br />
echsa<br />
Tagen Gefängnis verurteilt, •weiter «im Entzog ätt<br />
Führerbewilligung und zur Tragung der Kosten.<br />
Ich möchte nun wissen, ob ein Neunzehnjähriger<br />
berechtigt ist, überhaupt einen Wagen zu mieten«<br />
sobald er eine Führerbewilligung hat<br />
Ist nicht die Mutter haftbar, nachdem sie sich'<br />
dafür verwendete, dass ihr Sohn nach dem ersten<br />
Fall die Führerbewilligung neuerdings erhielt?<br />
Wofür muss der gesetzliche Vertreter auf dem<br />
Fragebogen zur Erlangung des Lernfahrausweises<br />
unterschreiben?<br />
Hat die Unterschrift eines Neunzehnjährigen<br />
auf einem Automietvertrag Gültigkeit? J. B. in S.<br />
Antwort: In Frage für die Haftung kommen<br />
Art. 19 und 333 ZGB. Art. 19 ZGB bestimmt, dass<br />
sich unmündige Personen nur mit Zustimmung<br />
ihrer gesetzlichen Vertreter verpflichten können,<br />
dass sie dagegen aus unerlaubten Handlungen<br />
schadenersatzpflichtig werden. Gemäss Art 333<br />
ZGB haftet das Familienoberhaupt für einen verursachten<br />
Schaden, sofern es nicht nachweist, dass<br />
es das übliche und durch die Umstände gebotene<br />
Mass von Sorgfalt in der Beaufsschtignug beobachtet<br />
hat Auf Ihren Fall angewendet ergibt sich<br />
daraus folgendes:<br />
Gemäss Art. 31 der Vollziehungsverordnung zum<br />
MFG bedürfen unmündige Personen zum Erwerb<br />
des Lernfahrausweises der Zustimmung des gesetzlichen<br />
Vertreters. Das Motorfahrzeuggesetz bzw. die<br />
Vollziehungsverordnung dazu erklärt nicht, welche<br />
Bedeutung dieser Zustimmung zivilrechtlich zukommt<br />
Wir glauben nun aber, dass aus dieser<br />
geforderten Zustimmung eine ganz besondere Verpflichtung<br />
des Familienoberhauptes hergeleitet werden<br />
muss, das unmündige Kind in Bezug auf die<br />
Führung von Motorfahrzeugen einer ganz besonderen<br />
strengen Kontrolle zu unterziehen, wenn nicht<br />
andernfalls eine Haftung im Sinne von Art. 333<br />
ZGB zu bejahen ist. Wesentlich ist im vorliegenden<br />
Fall, dass das unmündige Kind bereits wegen Autodiebstahl<br />
zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde,<br />
und dass ihm die Führerbewilligung entzogen wurde,<br />
worauf dann die Mutter selbst bei der Behörde*<br />
sich um die Wiedererteilung der Führerbewilligung<br />
bemühte, owohl ihr Sohn nicht über die moralischen<br />
Qualifikationen zur Führung eines Motorfahrzeugs<br />
verfügte. Wir würden deshalb nicht anstehen, die<br />
persönliche Haftung der Mutter zu bejahen. Daneben<br />
haftet gemäss Art. 19 auch der Sohn aus der<br />
unerlaubten Handlung. Die Vermietung an den<br />
Minderjährigen wäre u. E. ohne weiteres zulässig,<br />
denn da der Unmündige nicht über ein Motorfahrzeug<br />
verfügte, die Mutter aber trotzdem schriftlich<br />
die Zustimmung zum Erwerb des Führerausweises<br />
erteilte, so hat sie damit stillschweigend auch genehmigt,<br />
dass der Sohn gelegentlich Motorfahrzeuge<br />
benutze, wobei es u. E. gleichgültig ist, ob es sich<br />
dabei um unentgeltliche oder entgeltliche Benützung<br />
gehandelt hat.<br />
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N° 92 — FREITAG. 13. NOVEMBER-<strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Vefkehf<br />
Um die Vereinheitlichung der Verkehrs-<br />
Propaganda. Das eidg. Verkehrsamt hat, wie<br />
bekannt ist, ein Projekt über die Vereinheitlichung<br />
der schweizerischen Verkehrswerbung<br />
ausgearbeitet, mit dem sich der Bundesrat<br />
in nächster Zeit befassen wird. Bei<br />
den Bahnen ist der Plan mit gemischten Gefühlen<br />
aufgenommen worden, vor allem deshalb,<br />
weil er die Trennung der offiziellen<br />
SBB-Auslandsbureaus vom Publizitätsdienst<br />
und. deren Ueberleitung in die Verkehrszentrale<br />
vorsieht.<br />
Am vergangenen Freitag hat das Projekt<br />
nun auch den Vorstand der schweizerischen<br />
Verkehrszentrale beschäftigt, wobei er die<br />
Notwendigkeit einer vorläufig internen Reorganisation<br />
anerkannte. Nach der Auffassung<br />
dieses Organs sollen die SBB-Agenturen<br />
mit der Verkehrszentrale verschmolzen<br />
werden, ohne dabei ihres offiziellen Charakters<br />
verlustig zu gehen und ohne auf den<br />
Billetverkauf verzichten zu müssen. Allerdings<br />
dürfe er nicht mehr die Hauptaufgabe<br />
der Bundesbahnbureaus bilden, vielmehr hätte<br />
an dessen Stelle die Verkehrswerbung zu<br />
treten. Im weitern redete der Vorstand einer<br />
vermehrten Propaganda zugunsten der Autotouristik<br />
das Wort, deren Bedeutung von<br />
Tag zu Tag wächst.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION AARCAU. Martini-Ball, unser Clubtall<br />
begegnet auch dieses Jahr recht grossem Interesse,<br />
sind doch bereits über 300 Anmeldungen<br />
eingegangen. Wir haben denn auch keine Mühe<br />
gescheut, den vielseitigen Ansprüchen der Teilnehmer<br />
gerecht zu werden. So sind allein drei erstklassige<br />
Tanz-Orchester verpflichtet worden, die,<br />
jedes nach seiner Art, den Tanzlustigen aufspielen<br />
werden. Attraktionen verschiedenster Gattung bringen<br />
Abwechslung in den fröhlichen, ungezwungenen<br />
und gediegenen Ballbetrieb. Währenddem der Ballbeginn<br />
auf 21 Uhr angesetzt ist, dürfte das kalte<br />
3üfett zwischen 23 und 1 Uhr serviert werden. Dieser<br />
^Anlass bleibt unsern Mitgliedern, ihren Angehörigen,<br />
eingeführten und eingeladenen Gästen reserviert.<br />
SEKTION BERN. November-Mitglieder-Zusammenkunft.<br />
Kommenden Montag, den 16. November,<br />
eröffnet die Sektion Bern des A. C. S. ihre Wintertätigkeit<br />
mit einem Lichtbilder- und Filmvortrag<br />
ihres, Zentralpräsidenten, Herrn Dr. E. Mende. Der<br />
Referent, welcher nach längerer Pause wieder zu<br />
seiner Stämmsektion spricht, bringt in einer grossen<br />
Zahl von Lichtbildern und Schmalfilms die Reise-<br />
Erlebnisse ^ einer mehrwöchigen Autofahrt quer<br />
dfir^h'*Spänienrais°es tfoch keinen Bruderkrieg gab.<br />
.Sicher wird der grosse Saal des Hotels Schweizerhof,<br />
wo die Mitgliederzusammenkunft um 20.15<br />
Uhr stattfindet, wieder ausverkauft sein.<br />
Schnitzeljagd, Samstag, 14. November <strong>1936</strong>. Nach<br />
den bisher eingelaufenen Anmeldungen ist wieder<br />
mit einer erfreulichen Beteiligung zu rechnen, so<br />
dass die Leitung der Fuchsjagd wahrscheinlich wieder<br />
zwei Fuchsfährten legen wird. Dadurch gelingt<br />
es, die ganze Konkurrenz noch vor Einbruch der<br />
Dunkelheit zu beendigen. Nachmeldungen sind bis<br />
morgen Samstag, 12 Uhr, zulässig. Die Konkurrenten<br />
besammeln sich bereits 13.15 Uhr vor dem<br />
Knabenwaisenhaüs in Bern. h.<br />
Hilfe zur Stelle. Die Tagesetappen richten sich nicht<br />
nach Karte und Kilometer, sorfdern nach der Lage<br />
der vorhandenen Benzintankstationen.<br />
Man kann es nach all dem Gehörten und Geschauten<br />
verstehen, wenn Walter Bosehard sich<br />
wieder nach dieser ungebundenen, freien Mongolei<br />
zurücksehnt, wo das Auto einstweilen, allerdings<br />
noch «vereinzelt» auftritt und der Komfort fehlt, wo<br />
es aber nach und nach doch beginnt, die bisherigen<br />
Transportmittel, d. h. die groseen Kamelkarawanen<br />
zu verdrängen.<br />
V<br />
SEKTION ZÜRICH. Rund 1800 Personen hatten<br />
sich am 8. November zur ersten Vortraasmatine'e<br />
•dieses Winters im Apollo-Kino in Zürich emgefun-<br />
den, um ihrem eeit Jahren in Peking lebenden<br />
Landsmann Walter Bosshard bei seinen «Autofahrten<br />
in der Mongolei» zu folgen. Sein Vortrag,<br />
frei von aller Sensationshascherei, entrollte ein von<br />
unsern Vorstellungen völlig abweichendes Bild dieses<br />
grossen asiatischen Reiches, trat den Zuhörern<br />
doch aus den zahlreichen Lichtbildern und dem<br />
Film nicht nur eine schöne eigenartige Landschaft,<br />
sondern auch eine Bevölkerung entgegen, die neben<br />
dem nicht allzu starken Reinlichkeitssinn (man<br />
lebt dort nach dem Leitwort, dass Dreck wärmt)<br />
auch recht viele gute Charakterzüge besitzt<br />
Bosshard unternahm seine Fahrten durch dieses<br />
für den Automobilverkehr sehr geeignete Land<br />
bald mit einem neuen Buick, der einem Fürsten<br />
als Geschenk abzuliefern war, bald mit dem bewährten<br />
«Gobi Express» oder mit einem Militärwagen.<br />
Die Dürftigkeit der vorhandenen Strassen<br />
liess es nicht an Pannen fehlen, aber immer war<br />
d» 1<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Unter der Devise: «Hab Sonne<br />
im Herzen, trotz der Krise»,<br />
startete am letzten Samstagabend,<br />
7. November, das diesjährige<br />
Familienfest der grössen<br />
Chauffeur-Gemeinde im Kaufleu<br />
ten-Talegg-Saale, zu dessen<br />
Gelingen die Mitglieder der Dramatischen Gesellschaft<br />
Neumünster nicht wenig beitrugen.<br />
Das Familienfest wurde mit einem rassigen<br />
Tanz eröffnet und es währte nicht lange, bis die<br />
richtige Stimmung aufkam und männiglich, ob jung<br />
oder alt, mit Hingebung das Tanzbein schwang.<br />
Ein Conferencier waltete seines Amtes in achtem<br />
Züridütsch, trotzdem er den Beweis für die wahrhaft<br />
berlinerische Zungenfertigkeit lieferte. Seine<br />
witzige- Glossen 1 lösten währe Lachsalven hervor<br />
und im Handumdrehen war der Kontakt zwischen<br />
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gespielten Stücken leitete das «Züha» Handharmonika-Orchester<br />
den Bühnenbetrieb ein und<br />
vermochte die Hörer derart zu fesseln, dass sogar<br />
das Trinken (bei solchen Gelegenheiten sonst eine<br />
wichtige Tätigkeit) vergessen wurde. Es zeugt von<br />
gutem Geschmack des Chauffeur-Vereins, dass er<br />
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1 Personenauto ADLER, 1929, 6 Zylinder, 14,83 PS, 6plätzig,<br />
mit Taxameter-Uhr,<br />
1 Personenauto FIAT, 1927, 6 Zylinder, 17,50 PS, mit Taxameter-Uhr,<br />
1 Personenauto BUICK, 1924, 6 Zylinder, 20,14 PS, mit Taxameter-Uhr,<br />
1 Peissonenauto AUBURN, 1926, 6 Zylinder, 18,67 PS, mit<br />
Taxameter-Uhr,<br />
1 Personenauto AUSTRO-DAIMLER, 1926, 6 Zylinder, 13,49<br />
PS, mit Taxameter-Uhr,<br />
1 Personenauto BERLIET, 1925, 4 Zylinder, 5,9 PS, 4/6-<br />
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1 Personenauto MARTINI, 1919, offen, 4 Zyl., 19,44PS, 6pl.,<br />
1 Personenauto MARTINI, 1919, offen, 4 Zylinder, 19,44 PS,<br />
6plätzig<br />
1 Auto Krankenwagen BENZ, 1914, 4 Zylinder, 20,21 PS,<br />
1 Auto Leichenwagen AUSTRO-DAIMLER, 4 Zyl., 18,15 PS,<br />
1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1930, 6 Zylinder,<br />
43,56 PS, 29 Plätze,<br />
1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1928, 4 Zylinder,<br />
41,47 PS, 27 Plätze,<br />
1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1920, 4 Zylinder,<br />
41,47 PS,<br />
1 Gesellschaftswagen-Allwetter LANCIA, 1924, 4 Zylinder,<br />
25,17 PS, 24 Plätze,<br />
1 Gesellschaftswagen-Allwetter BERNA, 1926, 4 Zylinder,<br />
33,85 PS, 27 Plätze,-.<br />
1 Lastwagen CHEVROLET, 1922, 4 Zylinder, 18,4 PS,<br />
Nachmittags 2 Uhr:<br />
Schätzungswerte:.<br />
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» 600.—<br />
» 600.—<br />
» 700.—<br />
» 400.—<br />
1200.—<br />
3500.—<br />
1500.—<br />
2000.—<br />
1800.—<br />
3500.—<br />
500.—<br />
200.—<br />
400.—<br />
400.—<br />
2500.—<br />
» 12000.—<br />
» 3500.—<br />
» 2000.—<br />
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1 Schmiedamboss, 1 Feueresse mit Ventilator, 1 Werkbank, 1 Dieseldrehbank<br />
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mit Stock und Schutzvorrichtung, 1 Eisenbohrmaschine, mit Bohrfutter<br />
bis auf 30 mm, mit Kraftbetrieb, 1 Gewindeschneidzeug mit Kasten, 1 Elektro-<br />
Motor, 5 PS, 1 Transmissionsanlage, 1 kl. Gewindeschneidzeug, 1 Posten div.<br />
Werkzeug, 2 Oefen, 1 Berliet-Motor, 5,7 PS, 27 Stück Wolldecken, 1 Partie<br />
Kugellager, 1 Bosch-Anlasser, div. Taxameter-Uhren, Autoschläuche, neue und<br />
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92) Wo könnte sprachen-<br />
BERN, Freitag, 13. November <strong>1936</strong><br />
Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 92<br />
F r a u e n s c h i c k s a l e<br />
d e r W e l t g e s c h i c h t e<br />
Madame Recamier<br />
Inzwischen war Madame Recamier, hauptsächlich<br />
durch ihre Freundschaft mit Frau von Stael,<br />
zu einer grossen Anzahl politischer Persönlichkeiten<br />
in Beziehung getreten, und ihr Salon war<br />
schon unter dem Konsulat einer der berühmtesten<br />
in Paris. Man fand bei ihr Eugen Beauhamais, der<br />
ihr eipen Ring entwandte und zärtlich hütete, den<br />
General Massena, der ein Band von ihr besass,<br />
das ihn in die Schlachten begleitete, den Dichter<br />
Legouve, der Verse auf sie machte. Man traf<br />
Bemadotte, den späteren Schwedenkönig, Moreau,<br />
den Sieger von Hohenlinden, Benjamin Constant,<br />
den unruhig geistvollen Künstler und Politiker, den<br />
leidenschaftlichen Verteidiger des Individualismus<br />
gegenüber dem Staat, den Verfasser des vortrefflichen<br />
psychologischen Romans «Adolphe». Damals<br />
war Constant noch der erklärte Seelenfreund<br />
der Frau von Stael, der sie auch ins Exil nach<br />
Deutschland begleitete. Später wandte auch er,<br />
freilich mit weniger Erfolg, seine Liebe Madame<br />
Recamier zu. Zu den Hauptpersonen ihres Kreises<br />
aber gehörten schon unter dem Konsulat die<br />
Vettern Montmorency, Adrien, später Herzog von<br />
Laval, und Mathieu, der nachmals, zur Zeit der<br />
Restauration, eine wichtige diplomatische Rolle<br />
spielt. Die Montmorency gehören zu Juliettes<br />
treuesten Verehrern; bei beiden Männern gelang<br />
es ihr, die anfangs heisseren Gefühle in eine überaus<br />
zarte Freundschaft zu wandeln. Besonders bei<br />
Mathieu Montmorency ist es geradezu rührend,<br />
wie er inmitten aller Staatsgeschäfte immer Zeit<br />
findet, sich zärtlich besorgt nach ihrem Ergehen<br />
zu erkundigen, wie er auf allen Wegen ihr folgt,<br />
immer in Furcht, ihre Seele könne bei dem hohlen<br />
Treiben der Gesellschaft Schaden leiden, wie er<br />
sie zu ernster, geistiger Beschäftigung und einer<br />
Vertiefung ihres religiösen Gefühls zu führen<br />
sucht.<br />
Fast alle die genannten Männer waren, wie<br />
Frau von Stael, Gegner Napoleons. So kam es,<br />
dass auch Juliette von Bonaparte mit Misstrauen<br />
beobachtet wurde. Als es bekannt wurde, dass<br />
General Moreau, der gegen Napoleon konspirierte,<br />
der Held ihres Salons sei, wurden ihre<br />
Montagsempfänge verboten. Leicht zu beeinflussen<br />
und weniger vom Verstande als von ihrem<br />
Herzen geleitet, wäre Juliette, von anderen Freunden<br />
umgeben, vielleicht eine begeisterte Verehrerin<br />
Bonapartes gewesen. Seine Feindin wurde sie<br />
aus einem rein persönlichen Grunde: dass er ihre<br />
geliebte und bewunderte Freundin aus Paris auswies.<br />
.Frau von Stael wandte sich bekanntlich zunächst<br />
nach Deutschland. Von Weimar aus schrieb<br />
sie, dass sie Goethe, Schiller und Wieland viel<br />
Schönes von ihrer lieben Juliette erzählt habe,<br />
deren Ruhm längst schon nach Deutschland gedrungen.<br />
Ungefähr um die gleiche Zeit hielt<br />
Kotzebue sich in Paris auf und kündete auch von<br />
hier aus das Lob der vielbewunderten Frau.<br />
Diese kam indessen in eine immer gefährlichere<br />
Stellung. Napoleon war Kaiser geworden.<br />
Er bot den Montmorency eine Staatsstellung an, und<br />
sie lehnten ab. Bei der bekannten engen Verbindung<br />
der beiden Vettern mit Juliette musste dieses<br />
Moment rückwirkend abermals die Haltung Napoleons<br />
gegen Mme Recamier ungünstig beeinflussen.<br />
Dennoch Hess er ihr durch den Polizeiminister<br />
Fouche, der bei ihr verkehrte, vertraulich mitteilen,<br />
dass ein Platz als Palastdame für sie offen<br />
Die schöne Gegnerin Napoleons<br />
Von Dr. G. Ä. Welti<br />
sei. Möglich, dass bei diesem Vorschlag der<br />
Wunsch mitsprach, die schöne Frau in seine Nähe<br />
zu bringen; mehr noch war vielleicht die Erwägung<br />
massgebend,. eine einflussreiche Bundesgenossin<br />
zu erwerben. Aber auch Juliette wies, wie<br />
ihre Freunde, das Anerbieten ohne weiteres zurück.<br />
Bald darauf brach das Bankhaus Recamier zusammen.<br />
Man munkelte, dass der Kaiser an dem Fall<br />
dieses wie einiger anderer Bankhäuser nicht ohne<br />
Schuld sei, und sicherlich wäre Recamier leichter<br />
über die Krisis hinweggekommen, wenn Juliette<br />
sich den Wünschen Napoleons zugänglicher gezeigt<br />
hätte. Die geschäftliche Niederlage ihres<br />
Gatten aber bedeutete für sie eine ziemliche Umwälzung<br />
ihrer äusseren Verhältnisse, ein Zurücktreten<br />
aus dem Glänze üppigen Reichtums in eine<br />
bescheidenere Bürgerlichkeit. Sie ertrug den<br />
Schicksalsschlag mit Fassung und Gleichmut; Mitleid<br />
und Neugier bewirkten, dass sie jetzt fast<br />
noch mehr der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit<br />
wurde. Im folgenden Sommer, 1807, zog<br />
sie sich einige Monate aus Paris zurück und begabi<br />
sich in die Schweiz zum Besuch der Frau von<br />
Stael, die, immer noch im Exil, auf ihrem Landsitze<br />
Coppet bei Genf weilte.<br />
Madame de Stael, die Tochter des aus Genf stammenden<br />
französischen Finanzminieter Necker<br />
1766—1817.<br />
Frau von Stael hatte in Coppet ihren berühmten<br />
Roman «Corinne» geschrieben, und zwar jetzt<br />
mit ihrem Buche über Deutschland beschäftigt. Bei<br />
ihr weilten ihr Sohn August, dessen Erzieher Schlegel<br />
und ihr Freund Benjamin Constant, der aber<br />
gerade damals in stürmischen Erregungen sein<br />
Verhältnis zu der Dichterin zu lösen suchte. Zu<br />
diesem Kreise gesellten sich nun als weitere Gäste<br />
Madame Recamier und Prinz August von Preussen,<br />
zwischen denen sich, gleichsam als Gegenspiel zu<br />
jenem sich seinem Ende zuneigenden Roman, eine<br />
Neigung entspann, die für den preussischen Prinzen<br />
die grosse Liebe seines Leben; «wird*.<br />
1<br />
Prinr August war ein Neffe Friedrichs des<br />
Grossen und ein jüngerer Bruder des 1806 bei<br />
Saalfeld gefallenen Prinzen Louis Ferdinand. Er<br />
hatte als Chef eines Grenadierbataillons an der<br />
Schlacht bei Jena teilgenommen und war am<br />
6. Oktober'1806 bei Prenzlau trotz verzweifelter<br />
Gegenwehr in französische Gefangenschaft geraten.<br />
Auf Ehrenwort freigelassen, hatte er zunächst<br />
eine Reise in die Schweiz unternommen und. die<br />
ihm von Frau von Stael angebotene Gastfreundschaff<br />
angenommen. Prinz August war damals<br />
fünfundzwanzig, Juliette neunundzwanzig Jahre<br />
alt. Sie hatte bei aller Verehrung, die sie empfangen,<br />
noch kein wirkliches Glück kennengelernt,<br />
die Erschütterung ihrer äusseren Verhältnisse<br />
mochte ein Bedürfnis nach Trost in ihr geweckt<br />
haben, und die Umgebung, in der sie sich befand,<br />
diese Atmosphäre hochgespannter Exaltation,<br />
mochte dazu beitragen, dass auch sie der Leidenschaft<br />
zugänglicher war als bisher. Sie erwiderte<br />
die schnell entflammte Neigung des Prinzen, der<br />
mit deutscher Ehrlichkeit und Geradheit um sie<br />
warb und.sie beschwor, eine Scheidung von ihrem<br />
Gatten durchzusetzen, um ihn zu heiraten. Juliette<br />
gab ihre Einwilligung. Sie banden sich beide<br />
durch ein, schriftliches Versprechen, Das des Prinzen<br />
lautet:<br />
Ich schwöre bei meiner Ehre und bei meiner<br />
Liebe, dass ich das Gefühl, das mich an Juliette<br />
Recamier bindet, in seiner ganzen Reinheit bewahren<br />
wijl, dass ich alle mir durch die Pflicht erlaubten<br />
Schritte tun werde, um mich durch das<br />
Band der Ehe mit ihr zu verbinden, und dass ich<br />
keine andere Frau besitzen will, solange ich die<br />
Hoffnung habe, ihr Geschick mit dem meinigen zu<br />
vereinigen.<br />
Coppet, 28. Oktober 1807.<br />
August, Prinz von Preussen.<br />
*<br />
(Fortsetzung)<br />
••> Dieses Versprechen erfolgte kurz vor der Abreise<br />
des Prinzen nach Deutschland. Er schrieb<br />
von unterwegs täglich zärtliche Briefe an die Geliebte,<br />
die im Dezember ebenfalls Coppet verliess,<br />
um nach Paris zurückzukehren. Aber Recamier,<br />
der sich anfangs dem Gedanken an eine Scheidung<br />
zugänglich gezeigt hatte, äusserte nun allerlei<br />
Bedenken, religiöse Skrupel kamen hinzu, und<br />
Juliette verlor mehr und mehr den Mut, einen entscheidenden<br />
Schritt zu tun. Ein Rendez-vous,<br />
das sie dem Prinzen versprochen hatte, hielt sie<br />
nicht ein, obwohl er eine weite Reise deswegen<br />
gemacht, und im Januar des folgenden Jahres<br />
teilte sie ihm nach vielem Schwanken mit, dass sie<br />
ihm nicht angehören könne, da zwischen ihnen<br />
für immer eine Schranke aufgerichtet sei. Das<br />
grössfe, ja einzige Hemmnis aber lag jedenfalls in<br />
ihrer Schwäche, in der übergrossen Zartheit, mit<br />
der sie niemandem weh tun mochte, und in ihrem<br />
Mangel an einer wirklich tiefen, sieghaften Leidenschaftlichkeit.<br />
Der Prinz gab indessen so schnell<br />
Vorurteilen der Konvenienz aufzuopfern, das zeigt<br />
keine Seelenstärke.»<br />
Zweifellos legte Juliette in ihr Verhältnis zum<br />
Prinzen August mehr als Koketterie und weniger<br />
als Leidenschaft. Sie entmutigte ihn niemals ganz.<br />
Am Jahrestage seines Abschiedes von Coppet<br />
schickte sie ihm einen Ring mit der Inschrift: «Je<br />
le reverrai.» Dennoch trat sie noch zweimal von<br />
einem verabredeten Rendez-vous im letzten Augenblick<br />
zurück. Auch liess sie für ihren Verlobten<br />
das schon erwähnte Porträt von Gerard<br />
malen. Man kann sich denken, wie hochbeglückt<br />
August durch das Bildnis seiner schönen Geliebten<br />
war, das bis zu seinem Tode in seinem Berliner<br />
Palais hing, und das nach seinem Tode durch<br />
Testamentsbestimmung wieder an die Geberin zurückfiel.<br />
Juliette litt unter dem Widerstreit ihrer<br />
Gefühle so sehr, dass sie an Selbstmord dachte.<br />
Nach zwei Jahren des Hangens und Bangens verlor<br />
Prinz August endlich die Geduld, und er<br />
schrieb einen Abschiedsbrief, in dem es heissts<br />
«Nachdem Sie mich in so unwürdiger Weise getäuscht<br />
und die feierlichsten Eide gebrochen haben,<br />
die Liebe nur ersinnen konnte, wagen: Sie<br />
jetzt, mich wegen meines Verhaltens gegen-Sie anzuklagen.<br />
Weil mein Stolz mir verbot, mich so<br />
weit zu erniedrigen. Ihnen Vorwürfe zu machen,<br />
halten Sie mich für gleichgültig und trauen mir zu,<br />
dass ich mein Glück in anderen Gefühlen suche.<br />
Unglücklicherweise habe ich mich noch nicht zu<br />
dem Grade der Indifferenz bringen können, den<br />
ich mir aufrichtig wünschte, und ich kenne keine<br />
Benjamin Constant, von Lausanne, als politischer<br />
Schriftsteller, Gegner Napoleons 1767—1830.<br />
andere Zerstreuung als die, mich meinem Vaterlande<br />
so nützlich zu machen, als die Umstände es<br />
irgend gestatten. Niemals könnte ich mit einer<br />
Frau glücklich sein, die Gefühle zu heucheln versteht,<br />
die sie niemals wirklich empfunden haben<br />
kann, und der die Rücksichten der Konvenienz<br />
höher stehen als die der Moral. Ich bitte Sie,<br />
mir nicht mehr zu schreiben; Ihre Briefe tun mir<br />
zu weh. Adieu, zum letztenmal adieu.»<br />
Aber trotz dieses Abschiedsbriefes wurden die<br />
Beziehungen noch nicht abgebrochen. Es wurde<br />
sogar im Herbst 1811 abermals eine Zusammenkunft,<br />
in Schaffhausen, verabredet, und abermals<br />
seine Hoffnung nicht auf. Er bestürmte sie mit — fand sich der Prinz allein dort ein. Madame<br />
Briefen — es sind über hundert erhalten —, in Recamier hatte diesmal wenigstens eine triftige<br />
denen er bittend, grollend, beteuernd um sein Entschuldigung. Sie war gerade in jenen Tagen,<br />
Glück kämpfte. «Wenn Sie mich wirklichen Pflichten<br />
aufopfern wollten,» schreibt er einmal, «so s ausgewiesen worden, und die Sorge um eine neue<br />
vom Bannstrahl Napoleons getroffen, aus Paris<br />
hätte ich nur Bewunderung für eine Grosse, die Unterkunft hinderte sie, ihr Versprechen zu halten.<br />
die Qual meines Lebens wäre. Aber das Glück, Doch sah Prinz August die Geliebte im Jahre 1815<br />
eines Mannes, der sie unsagbar liebt und der auch wieder, da er, als Kommandeur des zweiten norddeutschen<br />
Armeekorps den Ihnen nicht gleichgültig schien, den Launen und<br />
Belagerungs-Feldzug
10 Automobil-Revue — N° 92<br />
in Nordfrankreich leitend, nach Paris kam. Wir<br />
wissen ferner aus den Briefen der Madame Recamier,<br />
dass er sie im Sommer 1818 zufällig in<br />
Aachen traf, wo Juliette zur Kur weilte, und dass<br />
er ihr dort aufs neue Beweise seiner unveränderten<br />
Treue und Zuneigung gab, obwohl seit jenen<br />
Tagen in Coppet zehn Jahre verstrichen waren,<br />
und obwohl Juliette die Vierzig überschritten hatte.<br />
Ja, Prinz August war auch jetzt noch so leidenschaftlich,<br />
dass Madame Recamier ihn bat, Aachen<br />
zu verlassen und ihr nach Paris vorauszufahren.<br />
Als sie fünf Wochen später endlich nachkam,<br />
hatte er freilich so lange nicht warten können, und<br />
sie hat ihn wohl niemals wiedergesehen. Aber<br />
noch im Jahre 1843 versicherte er ihr, «dass weder<br />
die Zeit noch die Entfernung die zärtliche Freundschaft<br />
habe abschwächen können, die ihn durch<br />
die schönsten Erinnerungen seines Lebens an sie<br />
binde.» Dieser Brief ist einer der letzten. Im Juli<br />
desselben Jahres starb Prinz August auf einer Inspektionsreise<br />
in Bromberg, Er war unvermählt<br />
geblieben.<br />
Im Jahre T810 hatte Frau von Stdel ihr Werk<br />
Ober Deutschland beendet. Um die Genehmigung<br />
der Zensur zu erlangen, wandte sie sich an Juliette,<br />
damit diese bei den massgebenden Persönlichkeiten<br />
ihren Einfluss geltend mache. Aber Napoleon<br />
verfolgte seine alte Gegnerin mit unversöhnlichem<br />
Hass. Die Bemühungen der Madame<br />
Recamier waren erfolglos. Die Genehmigung<br />
wurde nicht nur verweigert, sondern die ganze<br />
französische Ausgabe des Werkes zerstört, der<br />
Verfasserin aufs neue der Aufenthalt in Frankreich<br />
verboten und ihr Verkehr in Coppet streng überwacht.<br />
Aber auch für Juliette hatte ihre treue<br />
Freundschaft böse Folgen. Napoleon sprach bei<br />
einem Feste unverholen aus, dass er jeden als seinen<br />
Feind betrachte, der sich im Salon der Madame<br />
Recamier zeige. Unter diesen Verhältnissen war es<br />
allerdings eine Tollkühnheit, dass Juliette, gleichzeitig<br />
mit Marhieu Montmorency, es unternahm,<br />
ihre trostbedürftige und fast verzweifelte Freundin<br />
in ihrer Verbannung aufzusuchen. Sechsunddreissig<br />
Stunden war sie unter dem Dache der<br />
Frau von Stael, lange genug, dass die Spione des<br />
Kaisers von ihrem Besuche Kenntnis' erhielten.<br />
Noch auf der Rückreise erreichte sie bereits die<br />
Massregeluhg, dass ihr der Aufenthalt innerhalb<br />
40 Meilen im Umkreise von Paris verboten sei. Das<br />
gleiche Schicksal ereilte Montmorency.<br />
(Schluss folgt.)<br />
Irrgang<br />
Endlose Wege ging ich durch die Lande,<br />
Nie fand ich geöffnet ein gastliches Tor.<br />
Wo säumst du, Geliebte, die mich erkor,<br />
Wo weilst du. Ersehnte im Brautgewande,<br />
Die jede Nacht durch meinen Traum gegangen..<br />
Am Tage versankest du im grellen Licht<br />
Der herzlosen Städte, die mich gefangen..*<br />
Dich suchte ich lange, geliebtes Gesicht.<br />
Erwartest du noch in Sehnsucht den Fernen,<br />
Der einst an dir stumm vorübergeschritten;<br />
Mit gesenkter Stirne, ein verträumtes Kind.««<br />
Versunken suchten wir das Los in den Sternen,<br />
Und haben schmerzvoll die Jahre durchlitten:<br />
Zwei Herzen, die einander verfallen sind.<br />
Johannes Vincent Venner.<br />
3OOO Kakteenraupen<br />
erobern zwei Erdteile<br />
Die bisher geschilderten abenteuerlichen Ueberführungen<br />
des Kautschukbaumes, des Fieberrindenbaumes<br />
und der Alpakas und Vikugnas von ihrem<br />
heimatlichen Kontinent nach anderen Erdteilen<br />
Feinde der australischen Melonen, Tomaten, Trauben<br />
und Kartoffeln waren. Diese Untersuchung<br />
wurde erst hinter dem engen Gazedraht der australischen<br />
Station vorgenommen. Bis dahin galten<br />
waren geniale Schachzüge im Kampf um dendie zukünftigen Retter der australischen Erde als<br />
Rohstoff. Heute wird dieser Kampf nicht mehr an besonders gefährliche Fracht.<br />
den Grenzen der Urwälder weitergeführt, sondern<br />
in den Laboratorien der Industrie und der Wissen- * Die entscheidende Ueberfahrt.<br />
schaff, wo die Meister des Mikroskops gnd der<br />
Retorte zu neuen Stoffen vordringen, die die Welt<br />
noch nicht kennt. Aber damit haben die geheimnisvollen<br />
Schiffsladungen von lebenden Wesen,<br />
die über das Schicksal von Ländern und Völkern<br />
entscheiden, noch nicht aufgehört, die Ozeane zu<br />
überqueren.<br />
Die Welt im Kakteenkrieg.<br />
In Australien; in Südafrika, auf Ceylon, auf Hawaii<br />
— überall in den Tropen rüstet sich-der<br />
Mensch zu einem grossartigen Vernichtungsfeldzug<br />
gegen das überhandnehmende Unkraut der<br />
grossen Kakteen, der Stechbirnenpest, wie der Australier<br />
sagt. In Australien, wo die Gefahr am dringendsten<br />
war, ist man, nachdem der Kampf mit<br />
Hacke, Feuer und Gift sich als unzureichend erwies,<br />
zuerst auf den Gedanken gekommen, die<br />
natürlichen Feinde der Kakteen aus ihrer südamerikanischen<br />
Heimat herüberzuholen und auf den<br />
hartnäckigen Landesfeind loszulassen. In Australien<br />
waren vor wenigen Jahren 30 Millionen<br />
Morgen Land dadurch verdorben, in Südafrika<br />
schon 8 Millionen Morgen. Allein die Grosse dieser<br />
Zahlen gibt den merkwürdigen Insektentransporten,<br />
die hier als Hilfstruppen des Menschen<br />
über den Pazifik und den Atlantik geholt wurden,<br />
einen Schimmer von Romantik.<br />
Die gefährliche Fracht der «Sonoma».<br />
Die «Sonoma» fährt vermutlich heute noch im<br />
regelmässigen Liniendienst zwischen San Franzisko<br />
und Sidney. Dieser Dampfer war ausersehen, die<br />
von den australischen Fachleuten in langjähriger<br />
Arbeit in Texas, Florida, Mexiko und Argentinien<br />
gesammelten und auf ihre Kakteenfeindschaft hin<br />
geprüften Insekten von einem Kontinent zum anderen<br />
zu überführen. Die Ueberfahrt der ungewöhnlichen<br />
Fracht geschah in luftigen, tragbaren,<br />
treibhausähnlichen Transportkosten, in denen in<br />
sterilisiertem feuchten Torfmoos die Kakteensprosse<br />
eingepflanzt waren, auf denen wiederum die<br />
Insekten sassen. Zuerst stellte man die Kästen in<br />
den Kühlraum, und sämtliche Tiere gingen ein.<br />
Später liess man sich ein Deck, und der zweite<br />
Offizier von der «Sonoma» wurde allmählich ein<br />
Spezialist im Festzurren der Kästen bei bewegter<br />
See und im Schattengeben unter' der Aequatorsonne<br />
des Pazifik, denn in vier Jahren wurden<br />
auf diese Weise 205 Transportkästen frachtfrei von<br />
San Franzisko nach Sidney geschickt. Uebrigens<br />
war bei all diesen Insekten noch nicht sicher festgestellt,<br />
ob all diese Kakteenfeinde nicht auch<br />
Schalter mit 4 -5,facher «^<br />
E Wärme-Regulierung I^L<br />
Beachten Sie diesen grossen jj£<br />
Vorteil beim Heudssen, und<br />
wählen Sie nur Marke SOLIS<br />
Schluss unserer Artikelserie „Schachzüge um Rohstoffe"<br />
Aber wenn der zweite Offizier von der «Sonoma»<br />
gehofft hatte, bei einem ähnlich folgenschweren<br />
Transport Zeuge und Mithelfer zu sein,<br />
wie ihn einst die Entführung der Kautschuksamen<br />
auf der «Amazonas» darstellte, dann sah er sich<br />
durch die Tücke des Zufalls bitter enttäuscht. Dieser<br />
eine, grosse und entscheidende Transport ging<br />
nämlich als einzige Sendung nicht von San Franzisko,<br />
sondern von Buenos Aires über den Atlantik,<br />
Kapstadt und den Indischen Ozean nach Australien,<br />
und das war so gekommen:<br />
Schon 1914 hatte einer der wissenschaftlichen<br />
Kundschafter Australiens sich einen erklärten KpJ^.<br />
teenfeind im botanischen Garten von BahiaiyprK<br />
gemerkt, einen hübschen kleinen Schmetterling, der<br />
seine Eier an die Kakteensprosse legte, damit die<br />
Raupen es- sich später im saftiggrünen Kakteenfleisch<br />
so wohl sein Hessen wie die Maden'iw<br />
Speck. Eine australische Argentinien-Expedition<br />
hatte das begehrte Insekt nicht wiederfinden können.<br />
Erst 1924 wurde der Schmetterling bei Concordia<br />
in der Provinz Entre Rios wieder entdeckt.<br />
Die Hauptstation der Australier auf dem amerikanischen<br />
Kontinent war in Uvalde in Texas, mehr als<br />
10,000 Kilometer von der Fundstelle des Schmetterlings<br />
entfernt, dessen Raupen den Kakteenkrieg<br />
zugunsten des Menschen entscheiden sollten. Wije<br />
leicht also hätte dieser eine von den 143 von den<br />
Australiern in Erwägung gezogenen Kdkteenfeinden<br />
vergessen werden können! Aber nun hatte<br />
man ihn, und bereits im Mai 1924 traten 3000<br />
Raupen des Schmetterlings Cactoblastis cactorum<br />
die historische Ueberfahrt nach Afrika und Australien<br />
an. Dabei überliess man bei einem kurzen<br />
Aufenthalt in Kapstadt 250 Tiere der südafrikanischen<br />
Regierung. Dieser kleine Transport wurde<br />
zum Ausgangspunkt für die Befreiung ganz Australiens<br />
und Südafrikas, denn bei dieser einen Lädung'von<br />
3000 Raupen ist es geblieben.<br />
deutschen Ostseeküste liegen heute die wichtigsten<br />
Fundstätten des Bernsteins. Die Küste Samlands-, der<br />
Halbinsel bei Königsberg, wird nach den besonders<br />
häufigen Bemsteinfunden als Bernsteinküste<br />
bezeichnet. Da das spezifische Gewicht das Bern-<br />
3000 Raupen tun ihre Pflicht.<br />
steins nur wenig grösser als das des reinen Wassers<br />
ist, schwimmt der Bernstein bisweilen auf dem<br />
Milliarden von Eiern wurden 1927 in den<br />
schlimmsten australischen Kakteenfeldern angesetzt.<br />
Heute kann man die Vermehrung der<br />
salzigen Meerwasser; sonst wird er nahe dem<br />
Strand durch Schöpfen oder von Kähnen aus<br />
Schmetterlinge ruhig sich selbst überlassen. Zweimal<br />
im Jahr fallen Billionen von Raupen im Gross-<br />
durch Stechen gewonnen. Auch durch Grabungen<br />
gelangt man zu Bernsteinfunden; diese Gewinnung<br />
angriff über die Kakteen her, und nach wenigen<br />
ist auch die ertragsreichste. Aus dem Bernsteinbergwerk<br />
bei Palmnicken zum Beispiel stammt der<br />
Wochen liegen ganze Felder und Wälder davon<br />
in kümmerlichen Ueberresten am Boden. Es gibt in<br />
Grossteil der Welterzeugung. Heute wird Bernstein<br />
fast ausschliesslich im Tagbau gewonnen; die<br />
ganz Australien kein einziges Stechbirnenfeld<br />
mehr, das nicht schon von der Kakteenmotte verseucht<br />
ist. Millionen Morgen Land sind schon von<br />
Blaue Erde liegt unter mehreren Erdschichten, wie<br />
Humus, Sand, Braunkohle und Triebsand. Grosse<br />
der Kakteenplage gereinigt,' Bei dem übrigen Teil<br />
Bagger schöpfen die Blaue Erde aus der Tiefe,<br />
ist die Säuberung nur noch eine Frage der Zeit.<br />
die Erde wird gewaschen; sodann wird der Bernstein<br />
ausgelesen oder ausgesiebt.<br />
In Südafrika hat man vor einigen Wochen zum<br />
ersten Male 300,000 Schmetterlingseier, die Nachkommenschaft<br />
jener 250 südamerikanischen Raupen<br />
vom Jahre 1924, in den gefährdetsten Gegenten<br />
des Bernsteins angeführt. Von der grössten<br />
Im Handel werden etwa 200 verschiedene Sorden<br />
des Ostens ausgesetzt. Heute sind es zwar Sorte, Fliesen genannt, wiegt das Stück etwa zwölf<br />
nur einige Morgen Kakteengestrüpp, die von den Dekagramm,- die kleinsten Sorten, die sogenannten<br />
Knibbeln, wiegen kaum, sieben Zehntelgramm.<br />
aus diesen Eiern entschlüpften Raupen vernichtet<br />
sind. Im Herbst aber werden schon'30 Millionen, Nach Grosse, Farbe und Dichtigkeit richtet sich<br />
im nächsten Frühjahr sogar 3 Milliarden Raupen auch der Handelspreis, der zwischen 5 bis 400<br />
die Kakteenpest angreifen. Schon plant man in Schilling für das Kilogramm schwankt.<br />
Australien, ein anderes gefährliches Unkraut<br />
durch ein anderes Insekt zu vernichten. Vielleicht<br />
wird sie also schon gesammelt, vielleicht kreuzt<br />
sie schon den Ozean — die nächste lebend«<br />
Schiffladung, die das Gesicht der Welt verändert,<br />
abenteuerliche, geheimnisvolle, seltsame Fracht)<br />
LB.<br />
Bernstein, der brennende Stein<br />
Wenn das Geld knapp ist, müssen so manche<br />
Dinge unverkauft im Schaufenster liegen bleiben,<br />
so sehr sie auch den Käufer anlocken mögen.<br />
Die moderne Schmuckindustrie hat dem Geldmangel<br />
der Welt Rechnung getragen und den billigen<br />
Zierschmuck als modern erklärt. Nun gibt nicht<br />
mehr der Wert des Materials dem Schmuck seine<br />
Bedeutung, sondern die künstlerische und meist<br />
in der Tat auch geschmackvolle Ausarbeitung. Zu<br />
den vielen Materialien, aus denen Zierschmuck<br />
hergestellt wird, gehört ganz besonders der Bernstein.<br />
t<br />
So feiert der Bernstein nach vielen Jahren<br />
wieder eine Renaissance, die um so mehr zu<br />
begrüssen ist, als die Mannigfaltigkeit seiner<br />
Farben und Formen der Phantasie der Zierschmuckkünstler<br />
ein reiches Arbeitsfeld ermöglicht.<br />
Schon in vorgeschichtlicher Zeit hatte man 'kleine<br />
Figuren, Hals- und Armketten, Knöpfe und Amu-<br />
haare, Vogelfedern, Schnecken, Krebse, Spinnen,<br />
Tausendfüssler und Skorpione findet man im<br />
lette aus Bernstein angefertigt. Das Altertum Bernstein eingeschlossen und für immer konser-<br />
Als Kuriosum sei angeführt, dass man sogar<br />
schrieb dem Bernstein geheime Kräfte zu undviert.<br />
verwendete Berrtsfeinamulette zum Schütze vor<br />
Krankheiten und vor bösen Geistern. Vielleicht<br />
trug dazu auch bei, dass man beim Reiben des<br />
Bernsteines unbekannte,/ mystische Erscheinungen<br />
wahrnahm, die wir als elektrische Erscheinungen<br />
längst kennen.<br />
Der Bernstein ist kein Stein; er ist das Harz<br />
kieferartiger Nadelhölzer, die vor vielen Jahrtausenden<br />
im Norden Europas, in Skandinavien<br />
wuchsen. Damals, im Zeitalter des Tertiärs, auch<br />
Braunlcohlenzeit genannt, senkte sich das Harz,<br />
das aus den Bäumen auf den Waldboden geflossen<br />
war, im Laufe der Jahre tiefer und kam schliesslich<br />
samt dem Waldboden unter den Meeresspiegel<br />
zu liegen. Das Harz würde zerwascheri<br />
und dann in der sogenannten Blauen Erde abgelagert.<br />
Jahrtausende vergingen; es kam die Eiszeit.<br />
Das Diluvialeis und das Meer drangen in die<br />
Erdschichtungen ein und trugen den Bernstein südwärts<br />
in das Diluvium der Ostseeküste. An der<br />
In rundlichen oder scheibenförmigen Stücken<br />
wird der Bernstein gefunden; er kann durchsichtig<br />
wie Glas sein, er kann durchscheinen oder trüb<br />
sein. Die Farben sind mannigfaltig; helles, fast<br />
weisses Gelb; sattes, volles Gelb und Rotbraun<br />
findet sich; äusserst selten aber sind die Farben<br />
Grün und Blau. Der Bernstein glänzt fett und hat<br />
Von Dr. Josef Robert Harrer.<br />
einen muscheligen Bruch. Sein Name stammt vom<br />
niederdeutschen Worte «bernen», das «brennen»<br />
bedeutet. Bernstein, also Brennstein! Er verbrennt<br />
mit einer hellen Flamme und verbreitet dabei angenehmen<br />
Duft.<br />
Sehr häufig findet man im Bernstein Tiere jener<br />
fernen Erdepoche eingeschlossen. Tausende Arten<br />
von Gliedertieren haben sich so unversehrt der<br />
Nachwelt erhalten; an Fliegen und Mücken zählt<br />
man bis heute 650 verschiedene Arten. Alle diese<br />
kleinen Tiere haben vor undenkbar langer Zeit<br />
im Harz ihr Grab gefunden; Erdformationen gingen<br />
dahin. Und das kleine zarte Tierchen wurde<br />
unversehrt bewahrt; es hat den Anschein, als<br />
brauchte man das Käferchen nur aus dem Bernstein<br />
zu lösen, und es müsste sofort weite'rkriechen.<br />
Auch Pflanzenreste (190 Arten), Säugetier-<br />
eine Eidechse und einen Floh im Bernstein gefunden<br />
hat.<br />
Für Schmuck- und Gebrauchsgegenstände wird<br />
der von der Verwitterungskruste befreite Bernstein<br />
auf verschiedene Art bearbeitet. Er wird<br />
geschnitten, auf der Drehbank gerundet oder gefeilt;<br />
durch Polieren erhalten dann die Stücke<br />
ihren weichen Glanz. Und dann wandern die Zigarren-<br />
und Zigarettenspitzen, die glatt polierten<br />
oder mit Facettenschliff versehenen Bernsteinkorallenketten,<br />
die Figuren und Anhänger in alle<br />
Welt, weit bis in den Sudan und den fernen<br />
Orient.<br />
Und auch die Mädchen unseres Landes tragen<br />
die schönen Ketten aus Bernstein, die in der<br />
Sonne so mild leuchten und so sanft durch die<br />
Finger gleiten.<br />
.. Bernstein, nur Bernstein! Nein, Bernstein, der<br />
zum Nachdenken anregt; Bernstein, der uns von<br />
unserer alten Mutter Erde erzählt und von ihrer<br />
Vergangenheit; Bernstein, der aus dem Schoss<br />
der Erde kommt wie sein stolzester Bruder im<br />
Reiche des Schmuckes: der Diamant.<br />
Kommende Ereignisse I<br />
Basel: Bif 22. November: Jubiläumsausstellung Hr. Müller, Mail«<br />
Laroche und jüngere Basler Porträtzeichnungen<br />
(KunsthaUe).<br />
14.NOT.: A.C.S.-BaH.<br />
20. Nov.: Konzert d. Basler Trio, BeethoTen-Abend (Xcmr<br />
serratoriumssaal).<br />
Barn! 14./1S. NOT.: Schubert-Konzert, veranstaltet Ton dar Berner<br />
Liedertafel (Franz. Kirche).<br />
18. NOT.: Bemer Waldlauf (Sportplatz Neufeld).<br />
18./17. NOT.: Symphoniekonzert d. Bern. Musikges. Leitung;:<br />
Luc Balmer als Gastdirigent. Solist: Alex. Kipnia,<br />
Bass. (Kasino.)<br />
21. NOT.: Jahresfeier der Auto-Sektion d. T. C. 5.<br />
Frfbourg: 22. NOT.: Concert avec le concours de Mme Mariatt<br />
Anderson (chant).<br />
Genera: 18. NOT.: Concert de l'Orchettre romand sous la direc<br />
tion de M. Fr. von HoessHn, Bayreuth (Victoria-Hall).<br />
20. NOT.: Concert Tinayre-Cellier (Conservatoire).<br />
21. NOT.: Redtal du Quatuor Lener (Conserratoire).<br />
T ffWif"Tti 16. NOT.: Concert symphonique, dir. M. Fr. Ton<br />
Hoesslin, Bayreuth (Theatre munieipaß.<br />
18.NOT.: Concert du Quatuor Lenei (NouTeaux Concarts).<br />
Lngano: Bis 30. NOT.: Golfnettspiele.<br />
Linn: 19. NOT.: Populäres Symphoniekonzert (Stadttheater).<br />
Bis 6.Dez.: Ausstellung innerschweiz. Malerei und Plastik<br />
des XV. u. XVI. Jahrh. aus öffentl. u. priv. Besitz<br />
(Kunstmuseum).<br />
NneUW 19. Nov.: Concert da musique de chambre avec 1«<br />
concours du trio Busch-Serldn.<br />
Rorscfcach: IS. NOT.: Crosses Konzert, veranstaltet von den<br />
Männerchoren Frohsinn und Helvetia.<br />
St. Gallaat Bis 22. NOT.: Kunstmuseum: Ausstellung E. Ammann<br />
(Basel), E. Schlauer (Uttwil), E. Schenker (Bern).<br />
VeTey: 16. NOT.: Concert Ad. Busch, Tioloniste, Rud. SerHst,<br />
pianiste.<br />
Wintarthur: Bis 22. NOT.: Kunstmuseum: Ausstellung Fred Stauffer,<br />
Hermann Burte-Strübe, Emma Sulzer-Forrer, loh.<br />
T. Tschamer.<br />
Ztxich: 19. NOT.: Liederabend Heinrich Schlusnns (Tonhalle).<br />
20. Nov.: Klavierabend Max Geiger (Tonhalle).<br />
22. Nov.: Konzert d. Reinhart Chors und d. Stadtorchesters<br />
Winterthux: Missa solemnis v. los. Haydn<br />
Bir 22. Novi Kunsthaus: Ausstellung der Küastlezrareirii-<br />
:<br />
«rang Zürich.' Craphiscs.es Kabinett.
N° 92 — Automobil-Revue 11<br />
M a r g r e t<br />
Halm:<br />
Ein Herr in grosser Verlegenheit<br />
« Ein Herr Dr. «Holzapfel wünscht den Herrn<br />
Direktor zu sprechen, » meldete die Sekretärin<br />
ins Privatbureau des Chefs einer Uhrenfabrik,<br />
«Holzapfel? Kenne ich nicht! Was will<br />
er? » fragte der Chef.<br />
« Er komme in einer dringlichen Angelegenheit,<br />
» erwidert die Sekretärin. «Er ist sehr<br />
aufgeregt, es scheint, als ob etwas »<br />
« Na, da lassen Sie ihn herein, wir werden<br />
ja hören. »<br />
Wenige Minuten später steht ein sehr gut<br />
gekleideter Herr mit ausgezeichneten Manieren<br />
vor dem Chef des Hauses, sichtlich bemüht,<br />
einer starken Erregung Herr zu werden.<br />
« Womit kann ich »<br />
« Holzapfel ist mein Name. Dr. Holzapfel!<br />
Ich habe die Ehre mit Herrn Direktor ? »<br />
«Jawohl, der bin ich, doch ich entsinne<br />
mich nicht — — »<br />
« Ganz richtig, ganz richtig, das glaube ich<br />
gern! Dafür wird sich einer Ihrer Vertreter<br />
um so besser erinnern können, wem er heute<br />
vormittag den Mantel und Brieftasche mit<br />
vierhundertfünfzig Franken gestohlen hat.<br />
Jawohl, ich denke, der Herr weiss das genau!»<br />
« Wie bitte — ich glaube, Sie müssen sich<br />
da in einem grossen Irrtum befinden —, das<br />
heisst —, ich glaube Ihnen selbstverständlich<br />
gern, und was Sie da erzählen, ist furchtbar!<br />
Aber einer meiner Vertreter — —, das ist<br />
wohl ausgeschlossen! » ><br />
Der Chef der Firma hatte sich schon während<br />
der Erzählung des Fremden hoch aufgereckt.<br />
Zum Teufel —, da hatte jemand mit<br />
diesem armen Mann einen schlechten Scherz<br />
getrieben. Scheussliche Situation! Doch aus<br />
unserem Hause — nein — das — das war unmöglich!<br />
« Nichts ist ausgeschlossen, mein Herr, » fiel<br />
Dr. Holzapfel ihm ins Wort. «Wer weiss<br />
heute, wen er vor sich hat? Niemandem —<br />
nie — mandem — sage ich Ihnen, kann man<br />
heutzutage noch trauen, und wenn Sie einen<br />
Menschen vor sich sitzen haben, der Ihnen<br />
den anständigsten Eindruck von der Welt<br />
mächt, so kann es der gerissenste Gauner sein.<br />
Mir wenigstens ist es so ergangen. Lassen Sie<br />
sich erzählen:<br />
< Ich sass gestern abend in Innsbruck im<br />
Wartesaal, wo ich noch ein Glas Wein getrunken<br />
habe, da ich noch eine Stunde Zeit hatte,<br />
bis mein Zug fuhr. Da sitzt ein Herr am<br />
Tisch. Wir kamen ins Gespräch, wie es so<br />
geht, und es stellte sich heraus, dass wir die<br />
gleiche Strecke fuhren. Ich wollte nach Basel<br />
und bis Zürich konnten wir zusammen reisen.<br />
Man unterhielt sich gut mit diesem Manne,<br />
und es war mir recht, ja, sogar sehr angenehm.<br />
Unterwegs erzählte er mir dann, dass er<br />
Vertreter Ihrer Firma sei und schon seit fünfzehn<br />
Jahren für Sie reise.<br />
Der Mann hat einen sehr vertrauenserweckenden<br />
Eindruck gemacht. Als wir in<br />
der Frühe im Zürcher Bahnhof ankamen, ging<br />
ich zum Frühstück, und mein Begleiter verabschiedete<br />
sich.<br />
Kurz vor Abgang des Zuges stand er plötzlich<br />
wieder vor mir. Er habe von. seiner<br />
Firma —'von Ihnen also — einen dringenden<br />
Auftrag, nach Deutschland zu fahren, und da<br />
er wusste, dass er mich wohl hier noch treffen<br />
würde, so könnten wir zusammen weiterfahren<br />
und unsere anregenden Gespräche fortsetzen.<br />
Auch ich war erfreut, denn, wie gesagt, der<br />
Mann hatte mir gefallen! Er machte einen<br />
äusserst gediegenen Eindruck, und ich hätte<br />
ihm jede Gefälligkeit erwiesen, die er von mir<br />
erbeten hätte.<br />
Er schien sich jedoch in einer recht guten<br />
Lage zu befinden. Er hatte bereits, wie er<br />
mir erzählte, auf dieser Reise einen ansehnlichen<br />
Posten Ihrer Erzeugnisse absetzen und<br />
neue Aufträge erlangen können.<br />
Ich habe selten einen Menschen mit solcher<br />
Zufriedenheit von Beruf und Firma sprechen<br />
hören — die meisten nörgeln doch über den<br />
Chef und die schlechten Zeiten —, und das<br />
war ein Grund mehr, diesen Mann namens<br />
Berger sympathisch zu finden.<br />
Sie müssen wissen, ich bin sonst sehr verschlossen<br />
und nicht so leicht geneigt, Vertrauen<br />
zu empfinden. Ich habe meine schlechten<br />
Erfahrungen. Man weiss für gewöhnlich,<br />
wie gesagt, nie, was hinter einem Menschen<br />
steckt, und wenn er einen noch so zuverlässigen<br />
und offenen Eindruck macht.<br />
Es heisst viel, wenn ich Ihnen erkläre, dass<br />
ich mich gefreut hätte, wenn es nicht nur bei<br />
Reisebekannt-<br />
einer üblichen und flüchtigen<br />
schaft geblieben wäre...»<br />
Auch Ihnen kann er gelingen! Bestellen Sie sofort G E F A - L O S E , denn am<br />
ezem er<br />
ist die Ziehung<br />
der helle Verzweiflung widerspiegelte, doch<br />
auch Entschlossenheit, bis zum Aeussersten um<br />
sein Recht zu kämpfen.<br />
« Sie* verzeihen, mein Herr. » Nun war auch<br />
die Stimme des Fabrikanten ernst und sehr<br />
bestimmt geworden. « Was Sie da sagen, ist<br />
eine doppelte Zumutung, die ich nicht gehört<br />
haben will. Ich sagte soeben, dass nur Herren<br />
meiner engsten Familie für uns unterwegs sind.<br />
Es erübrigt sich also, auf das erstere überhaupt<br />
einzugehen. Dass ich, das heisst meine<br />
Firma, für einen Schaden haftet, den Sie erlitten<br />
haben, das erscheint mir denn doch<br />
etwas mehr als grotesk. Wie kämen wir dazu?<br />
Davon kann gar keine Rede sein. Ich habe<br />
volles Mitgefühl für Ihre Lage, gewiss, ich<br />
gebe zu, es ist ganz scheusslich, was Sie da<br />
erzählen, » fuhr der Fabrikant, der sich ange-<br />
Warum sollten nicht auch Sie unter den glücklichen Gewinnern sein ?<br />
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schätze, verträgt Toscanini<br />
nicht im geringsten.<br />
Eines Tages ereignete ea<br />
sich in New York, dass<br />
mehrere Damen ihn wieder<br />
mit derselben Frage<br />
bestürmten. Toscanini antwortete<br />
ausweichend. Da<br />
aber die Damen — meist<br />
sehr reich und einflussreich<br />
— ihm keine Ruhe<br />
gaben, erklärte er schliesslich:<br />
« In diesem Jahre,<br />
meine Damen, habe ich<br />
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Der Direktor bemüht sich mit aller Höflichkeit<br />
und Anteilnahme, die Ungeduld über Dr.<br />
Holzapfels langatmige Ausführungen zu verbergen<br />
und ihn mit keinem Wort zu unterbrechen.<br />
Obwohl er nicht recht weiss, wieso er<br />
dazu kommt, diesen Mann sich anzuhören.<br />
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Dr. Holzapfel fährt fort:<br />
« Und dann geschieht das Unglaubliche! Sie<br />
werden sich meine Enttäuschung vorstellen<br />
können und meine Fassungslosigkeit über die<br />
folgenden Ereignisse, die ich niemals, aber<br />
auch gar nicht in dieser Gesellschaft für möglich<br />
gehalten hätte. Von dem Schaden, der<br />
mir dadurch entstanden und der mich in die<br />
ärgste Verlegenheit gebracht hat, ganz zu<br />
schweigen!<br />
Wie Sie mich hier sehen, stehe ich gänzlich<br />
mittellos und ratlos vor Ihnen. Sie müssen<br />
mir zu meinem Recht, zu meinen Sachen wieder<br />
verhelfen!<br />
Kurz und gut, die überaus peinliche Angelegenheit<br />
mit Ihrem seltsamen Reisenden<br />
spielte sich heute früh folgendermassen ab:<br />
Wir haben in aller Herzlichkeit eben noch<br />
über persönliche Dinge gesprochen. Wir sind<br />
allein in dem Coupe und freuen uns darüber.<br />
Kurz vor Baden habe ich für einige Minuten<br />
das Coupe verlassen und kam erst zurück, als<br />
der Zug schon angefahren war. Doch was sehe<br />
ich da, — der Herr, mein Reisebegleiter seit<br />
gestern abend, ist nicht mehr da —, muss in<br />
Baden ausgestiegen sein, und zwar unter Mitnahme<br />
meines Mantels, in dem sich eine Brieftasche<br />
mit vierhundertfünfzig Franken und all<br />
meinen Papieren befand. Hätte ich nicht in<br />
der Westentasche noch ein wenig Kleingeld<br />
gehabt, ich hätte nicht einmal bis hierher zurückfahren<br />
können. Es hat gerade noch dazu<br />
gereicht. Und nun bin ich hier und frage Sie:<br />
wer ist dieser saubere Herr Berger? Wer ist<br />
der Herr, wo ist der Herr, und vor allem: wo<br />
ist meine Brieftasche und mein Mantel?»<br />
«Ich muss sehr bedauern, mein Herr, Sie<br />
sehen mich völlig ahnungslos! Einen Herrn<br />
dieses Namens kenne ich nicht, und da wir hier<br />
im Hause drei Chefs sind, die zur Familie gehören,<br />
ist immer einer von uns unterwegs, so<br />
dass wir sonst keine Reisenden beschäftigen.<br />
Sie sehen also, dass das Ganze mit uns nichts<br />
zu tun haben kann. »<br />
«Aber mein Herr, Sie werden sich doch<br />
hier nicht herausreden wollen! Der Mann hat<br />
mir ausdrücklich den Namen Ihrer Firma genannt!<br />
Ich irre mich auf gar keinen Fall,, und<br />
er hat mir sogar sehr viel von Ihrem Hause<br />
erzählt, das ein Aussenstehender ganz unmöglich<br />
wissen könnte. Mein Gott, wem bin ich<br />
da in die Hände gefallen? Ist man denn völlig<br />
schutzlos jedem Gauner ausgeliefert? Herr<br />
— es ist ein Reisender Ihres Hauses gewesen!<br />
Ihren Namen hat er genannt! Wie käme er<br />
dazu? Sie sind mir verantwortlich für den erlittenen<br />
Schaden. »<br />
Nun war der Fremde aufgesprungen und<br />
hatte einen sehr heftigen Ton angenommen.<br />
Ein tiefes Rot hatte seinen Nacken überzogen,<br />
und in seine Augen war ein Glanz getreten,
12 N« 92<br />
sichts dieses armen Teufels, der da vor ihm<br />
sass, bereits wieder vollkommen in der Gewalt<br />
hatte, « und wenn ich Ihnen irgendwie<br />
helfen kann »<br />
« Helfen — helfen — wer kann mir in einer<br />
solchen Lage helfen? Ich muss sofort die Polizei<br />
alarmieren — doch was wird das nützen?<br />
Diesen Mann wird niemand für einen Gauner<br />
halten. Doch wer kennt sich heutzutage in<br />
den Menschen aus. Tja — », meinte er dann<br />
nach einigem Grübeln, « Wenn Sie denn tatsächlich<br />
die Güte haben wollten, mir in dieser<br />
misslichen Lage wenigstens soweit zu helfen,<br />
dass ich nach Winterthur fahren kann! Ich<br />
kenne nämlich hier in dieser grossen Stadt<br />
keinen Menschen, der mir nur das Fahrgeld<br />
vorstrecken würde. In Winterthur habe ich<br />
Bekannte, da kann ich hingehen, und sie werden<br />
mir ohne weiteres das Notwendige geben,<br />
um nach Hause zu fahren.<br />
« Gut. Das will ich gerne tun. Sie können<br />
mir ja den Betrag von Winterthur aus zurückschicken,<br />
» meinte der Fabrikant.<br />
« Das wird nicht gut gehen. Ich mochte von<br />
meinen Bekannten nicht mehr annehmen, als<br />
dringend notwendig ist. Wenn ich also bitten<br />
darf, sich noch einen Tag länger zu gedulden,<br />
bis ich zu Hause bin Sie sind sehr gütig,<br />
mein Herr, ich danke Ihnen aufrichtig. Verzeihen<br />
Sie, dass ich Sie so lange aufgehalten<br />
habe!»<br />
Dr. Holzapfel hatte es nun, da der Fabrikant<br />
ihm ein Fünffrankenstück gegeben hatte,<br />
plötzlich sehr eilig, davonzukommen.<br />
« Was man doch für Sachen erlebt, » meinte<br />
der Uhrenfabrikant am Abend, nachdem er am<br />
Stammtisch das Erlebnis mit dem Fremden von<br />
heute vormittag geschildert.<br />
« Sie nicht allein — », meinte da ein anderer<br />
Fabrikant und tat einen tiefen Zug an seiner<br />
Zigarre. Mich hat der Spass zehn Franken gekostet,<br />
bis St. Gallen — jawohl — in St. Gallen,<br />
sagte er mir, wohnt seine Tante »<br />
Das Bankett der Zauberer<br />
Der internationale Kongress der Illusionisten in<br />
München, an dem die Berufszauberer und Amateure<br />
von fünfundzwanzig Ländern teilnahmen<br />
(König Eduard Vffl., selber ein passionierter Liebhaber<br />
der Taschenspielerkunst, schickte ein Begrüssungstelegramm),<br />
hatte unter anderem das<br />
Aparte, dass die offiziellen Persönlichkeiten erfolgreich<br />
verhindert wurden, Tischreden zu halten.<br />
Als bei dem vom Magistrat der Stadt München veranstalteten<br />
Festessen ein Redner das Wort ergriff,<br />
wurde es ihm von einem englischen Zauberkünstler<br />
vom Munde wegeskamotiert. Anstatt<br />
der Begrüssungsworte quollen aus dem Mund<br />
des Sprechers Fahnen in allen Farben, Taschentücher<br />
und eine weisse Maus. Der Toast blieb<br />
ungesprochen, der verwirrte Redner gab es auf<br />
und setzte sich unter grossem Applaus. An diesem<br />
Abend wurden keine Reden mehr gehalten. Nur<br />
der Bürgermeister von San Franzisko, ein alter<br />
Amateur-Illusionist, führte ohne Apparate, ohne<br />
doppelte Taschen, ein Experiment vor: er verblüffte<br />
die Zuschauer durch Vorführung eines ausgeglichenen<br />
städtischen Budgets der kalifornischen<br />
Hauptstadt. Aber zum Verdruss des amerikanischen<br />
Stadtqberhauptes hat ihm dieses Kunststück niemand<br />
geglaubt.<br />
Der Fatalist<br />
Von Maria Hembes.<br />
Er ist das vielbeachtete Original der Strasse<br />
— obwohl er nur ein Hund ist — und nicht<br />
einmal ein rassenreiner. — Ein Bastard also,<br />
so eine Art Halbdackel oder «beinahe-Waldi».<br />
Er gehört meinem behäbigen Nachbarn, dem<br />
Wirt « zur alten Schneckenpost» und hört auf<br />
den Namen «Poldr». — Er ist wohl auch<br />
nicht mehr sehr jung, der «Poldi», das<br />
schwarzbraune dicke Fell um seinen kurzen<br />
Hals bildet eine faltige Wamme, und man<br />
weiss nicht recht, ob die stoische Ruhe, mit<br />
der er allen Gefahren der Strasse trotzt, ein<br />
Erbteil seiner Eltern oder das Pflegma vorgerückten<br />
Alters ist. — Irgendwie gleicht er ein<br />
wenig seinem Meister, der sich wahrscheinlich<br />
auch nicht über eine vornehme Abstammung<br />
ausweisen kann, aber so wie er, gerne draussen<br />
ist, dem Betrieb zuschaut und im übrigen<br />
vor Selbstzufriedenheit strotzt. — Der «Poldi»<br />
setzt sich mit seiner ausgedehnten Körperlichkeit<br />
und seinen vier kurzen Dackelbeinen mitten<br />
in die Strasse, die hier in einen gefährlich<br />
belebten Knotenpunkt einmündet. —<br />
' Signale hupen, die knatternden Geräusche von<br />
Motorfahrzeugen und platzende Pneus schlagen<br />
manchmal wie Bomben ein; aber der<br />
«Poldi» bleibt hocken auf seinem Sonnenplatz,<br />
blinzelt in die weisse Herbstsonne und<br />
wankt und weicht nicht. — Die Sirene eines<br />
eleganten Stromlinien-Autos schreit kurz und<br />
zornig auf vor diesem minderwertigen Verkehrshindernis.<br />
— Aber es muss, gleich vielen<br />
andern, zur Seite ausweichen, wenn es den<br />
«Poldi» nicht überfahren will. — Einmal<br />
fährt so ein schwarz-silberner Koloss denn<br />
auch wirklich über das schwarzbraune Pelzbündel<br />
hinweg, ohne dass seine Räder es berühren.<br />
— Jetzt scheint es aber in Poldis<br />
eine Spur von Lippenrot.<br />
phlegmatischem Hunde-Hirn doch zu dämmern.<br />
— « Das war doch wohl so etwas wie<br />
Fritz Reust.<br />
Gefahr eben, oder? » Er erhebt sich<br />
gemächlich auf seine Vorderläufe, reckt den<br />
Die Frauen rauchen immer mehr.<br />
kurzen Hals mit dem Hundeabzeichen, das<br />
nun plötzlich wie das Symbol eines schützenden<br />
Talismans, wirkt. — « Mein Herr hat adi^i der Frauen an der Gesamtzahl der Raucher immer<br />
Nach der Feststellung mehrerer führender<br />
amerikanischer Zigarettenfabriken nimmt der Anteil<br />
Steuer für mich voll bezahlt — jawohl.jJfcB^" mehr zu. In den meisten Großstädten rauchen die<br />
habe ein Recht da zu sein und zu leben », so?'<br />
ungefähr lässt sich die gleichgültig-furchtloses<br />
Hunde-Miene deuten. — Und jetzt endlich ver-5<br />
zieht er sich — auf das Trottoir — zu seinem»<br />
Meister. — Der Bastard « Poldi * ist ein Fatalist.<br />
— Er trotzt den Gefahren der Strasse;<br />
die ihn täglich umlauern — er verachtet die<br />
Autos und jene, die darinsitzen, ja er vef*<br />
achtet den Tod — und darum — verschmäht<br />
dieser ihn.<br />
Mi dec Sinusse<br />
Zigarette im Rinnstein<br />
Sie erzählte von Luxus<br />
und von der grossen Welt (<br />
sie erzählte vom Leben,<br />
vom Leben ohne Sorgen ums Geld,<br />
sie erzählte das allen ganz ohne Arg,<br />
dem rieselnden Regen, dem Nebel<br />
und auch dem Rinnstein, der sie barg.<br />
Sie lag in den letzten Zügen,<br />
ihre Lebensglut schwand dahin;<br />
weshalb sollte sie da noch lügen?<br />
Schlank war sie, weiss wie Schnee,<br />
und eine Spur von Lippenrot<br />
leuchtete aus dem Strassenkot.<br />
So starb sie — weggeworfen — verbraucht,<br />
eine Zigarette, halb geraucht.<br />
Augen, die kein Leuchten kennen,<br />
die aus einem Gesicht der Not,<br />
aus tiefen Augenhöhlen brennen —<br />
sehen sie.<br />
Eine Hand, die sich nach Arbeit .sehnt —<br />
greift nach ihr.<br />
Ein Körper, der manchmal schlafend,<br />
obdachlos an kalte Mauern lehnt —<br />
bückt sich nach ihr.<br />
Es sind nicht volle Frauenlippen,<br />
durchflutet von rotem, warmem Blut,<br />
die mit ihr spielen.<br />
Gelbe Zähne, ein von Gram zerrissener Mund<br />
erfreuen sich an ihrer Glut.<br />
Sie erschauert nicht vor Wonne,<br />
wenn dieser Mund sie küsst.<br />
Aber es freut sie die Sonne,<br />
die aus den alten Augen grüsst.<br />
Dann stirbt sie —<br />
ganz klein nur liegt sie im Kot.<br />
Ein Fleckchen leuchtet —<br />
Frauen mindestens ebenso viel wie die Manner,<br />
nur auf dem flachen Land ist das Verhältnis etwas<br />
«günstiger» für die Männer.<br />
Dai Leben ist zu kurz. ..<br />
Der englische Pen-Klub gab dieser Tage im<br />
Savoy-Hotel zu Ehren von H. G. Wells, der seinen<br />
siebzigsten Geburtstag feierte, ein Bankett, an dem<br />
mehr als 500 Gäste teilnahmen. ]. B. Priestley führte<br />
den Vorsitz, unter den Anwesenden waren B.<br />
Shaw, Julian Huzley, Andre Maurois und andere<br />
prominente Schriftsteller. H. G. Wells' Rede war<br />
von einem ironisch-pessimistischen Grundton getragen.<br />
Er führte vor allem Beschwerde über die<br />
Kürze des menschlichen Lebens: « Das menschliche<br />
Leben ist kaum halb so lang, wie ich es mir wünsche.<br />
Ich komme mir heute wie ein kleiner Knabe vor,<br />
der mit einer Menge von Spielzeug spielt, das<br />
er rings um sich auf dem Boden ausgebreitet hat.<br />
Und plötzlich kommt die Amme und spricht: « Es<br />
ist spät, mein Kind, du musst die Spielsachen weglegen.»<br />
Und ich habe nicht die geringste Lust,<br />
mein Spielzeug wegzulegen. Ich hasse den Gedanken,<br />
dass man scheiden muss. Ich habe nur<br />
wenige meiner Spiele beendet und einige kaum<br />
begonnen. Am verrücktesten in der heutigen Zeit<br />
ist die Tatsache, dass nur wenige Menschen sich<br />
dem entgegensetzen, in die Rechte oder in die<br />
Linke eingereiht zu werden. Im wirklichen Menschenleben<br />
gibt es weder eine Linke noch eine<br />
Rechte. Die Wissenschaft schreitet vorwärts, sie<br />
geht weder nach rechts noch nach links.»<br />
Komplizierte Mitgift<br />
Zu einem Kaufmann in Lemberg kam ein Nachbar:<br />
«Ich höre, du hast deine Tochter so gut verlobt?<br />
Gratuliere. Aber ich höre auch, du hast dem<br />
Schwiegersohn zehntausend Zloty Mitgift versprochen?<br />
Woher?» Der Kaufmann erklärte es dem<br />
Freunde: «Ein Tausender hin, ein Tausender her,<br />
sind schon zweitausend. Zweitausend borge ich<br />
mir aus, macht viertausend. Auf zweitausend gebe<br />
ich einen Wechsel, sind sechstausend. Zweitausend<br />
bleibe ich schuldig, macht bereits achttausend.<br />
Und wegen der restlichen zweitausend wird doch<br />
die Partie nicht zurückgehn!»<br />
Prunk - Kommoden<br />
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Sa. abend 14. Nov. Grete im Glück.<br />
So. nachm. 15. NOV. Madame Butterfly, Oper von G.<br />
Puccini.<br />
SO. abend 15. Ho». Grete im Glück.<br />
HO. abend 16. NOV. Volksvorstellung.<br />
Di. abend 17. Hol. Schülervorstellung.<br />
Mi. nachm. 18. Nov. Heidi.<br />
Mi. abend 18. Ho«. Grete im Glück.<br />
Dt), abend 19. M. 3 X Georges.<br />
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tag nachm. 8H Uhr<br />
fr. abend 13. NOV. Egmont, Schauspiel von Goethe,<br />
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Sa. abend 14. NOV. Die Thompson Brothers.<br />
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N° 92 — Automobil-Revue<br />
Der Mann, der die Brautpaare<br />
photographierte<br />
Herr Francois Cortin zieht sich ins Privatleben<br />
zurück: das bedeutet für zahlreiche Pariser<br />
Ehepaare einen Anlass zu einer sentimentalen<br />
Erinnerung, Denn bei Herrn Cortin Hess<br />
man sich als Brautpaar photographieren. Gewiss<br />
gibt es in Paris unzählige Photographen,<br />
bei denen sich junge Paare in verliebter, gefühlvoller<br />
oder neckischer Pose photographieren<br />
lassen. Aber Herr Cortin war als Verlobungsphotograph<br />
in Mode und diese Mode hat<br />
im Laufe der Jahrzehnte photographiert habe,<br />
so wäre es wohl eine ganze Armee. Meine<br />
Kundschaften rekrutierten sich aus allen Gesellschaftsschichten.<br />
Denn gerade weil ich als<br />
mondäner Photograph galt, hatten auch zahllose<br />
Angestellte den Wunsch, sich von mir verewigen<br />
zu lassen. Und ich bin stolz darauf,<br />
dass meine Klientel aller Gesellschaftskategorien<br />
mit mir zufrieden war. Ich bemühte mich<br />
nach Möglichkeit, die konventionellen Posen<br />
sehr lange gedauert. « Ich glaube, dass ich der Brautpaare — den männlich energischen<br />
mir meine Altersruhe redlich verdient habe, » Blick des Bräutigams, das holde Lächeln der<br />
erzählte der zweiundachtzig jährige Herr Cortin<br />
dem Mitarbeiter eines Pariser Blattes, « ich Pose der Verlobten, die sich aneinander-<br />
Braut, die millionenmal photographierte fade<br />
habe vor einiger Zeit mein fünfzigjähriges Berufsjubiläum<br />
gefeiert. Würde ich die Braut-<br />
sich nach den Wünschen seiner Kundschaften<br />
schmiegen — zu vermeiden. Aber man muss<br />
paare an mir vorbeidefilieren lassen, die ich richten.<br />
-s. >. •>"-<br />
"-*•••.<br />
Zuweilen geschah es, dass Paare, die sich<br />
in ihrer Verlobungszeit von mir hatten photographieren<br />
lassen, mich viele Jahre später besuchten,<br />
um Bilder nachzubestellen oder auch,<br />
um Erinnerungen aufzufrischen. Und es war<br />
für mich immer ein ziemlich melancholischer<br />
Anblick, wenn ich sah, wie der Zeitablauf<br />
diese Brautpaare von einst verwandelt hatte.<br />
Vor ein paar Monaten war übrigens eine<br />
schwarzgekleidete junge Frau bei mir, die sich<br />
vor vier oder fünf Jahren mit ihrem Verlobten<br />
von mir hatte photographieren lassen. Nun<br />
war sie verwitwet, ihr Mann war bei einem<br />
Eisenbahnunfall ums Leben gekommen. Sie<br />
war zu mir gekommen, um den Raum wiederzusehen,<br />
der ffir sie eine liebe Erinnerung bedeutete.<br />
Sie bekam einen Weinkrampf, und<br />
es erwies sich als unmöglich, sie zu beruhigen.<br />
Zwei Tage später las ich, dass sie sich mit<br />
Zyankali vergiftet habe. Es ist auch schon<br />
vorgekommen, dass Leute, deren Ehe längst<br />
geschieden war, in einer sentimentalen Anwandlung<br />
zu mir kamen, um die Kopie eines<br />
alten Bildes zu bestellen, das sie Einblick in<br />
menschliche Schicksale gewinnen Hess.»<br />
wMi i<br />
Entzauberung<br />
des Zaubers:<br />
J)as Qehünwisdes Wkssectvecfens<br />
Ein Geschicklichkeitsakt, der als Sensationsnummer<br />
auf Varietes überall Aufsehen erregte<br />
und meist von Japanern vorgeführt wurde,<br />
konnte seiner Mechanisierung nicht entgehen.<br />
Der Trick ist unter dem Namen « der japanische<br />
Messerwurf » bekannt und in den meisten<br />
Großstädten der Welt gezeigt worden.<br />
Früher in echter, einwandfreier Geschicklichkeit<br />
und Arbeit, heute oft in Form eines<br />
Apparates, der vom Unbegabtesten vorgeführt<br />
werden kann, und — das ist das Merkwürdigste<br />
r- trotzdem gefällt und für echt gehalten<br />
wird.<br />
Auf der Bühne steht ein dickes Brett aufrecht,<br />
vor das, in Kabaretts meist nach einer<br />
vorhergegangenen Tanz-, Kampf- und Entkleidungsszene,<br />
ein Mädchen von ihrem Partner<br />
gestellt wird. Der Partner, mit einem Kimono<br />
bekleidet, nimmt eine Anzahl dolchartiger<br />
Messer in die dem Publikum zugewandte<br />
Hand, so dass sie teilweise vom Kimonoärmel<br />
verdeckt sind. Mit der anderen Hand nimmt er<br />
von den vielen Messern eines, zielt, und wirft<br />
es — scheinbar — knapp neben dem Kopf des<br />
Mädchens, ins Brett. Schon hat er ein zweites<br />
Messer, wirft es, ein drittes, viertes folgt, bis<br />
der Oberkörper des Mädchens von Messern<br />
umrahmt ist.<br />
Das Publikum ist begeistert von der Ruhe<br />
des Mädchens und der Sicherheit des Japaners,<br />
klatscht wie rasend Beifall und weiss<br />
nicht, dass die ganze Sache bloss vom Mädchen<br />
allein gemacht wird und — dass die Messer<br />
in den Händen des Partners nie weniger<br />
werden.<br />
Ein aufmerksamer Beobachter, der die Bühne<br />
als Blickfeld in zwei Teile teilt, wird sofort<br />
sehen, dass nie ein Dolchmesser durch die Luft<br />
fliegt.<br />
Denn das Brett ist hohl und vom scheinbaren<br />
Einschlagen der Messer faserig und alt.<br />
Das Mädchen hält das Brett angstvoll und<br />
krampfhaft am unteren Teil fest, in Wirklichkeit<br />
liegen die vier Finger jeder Hand an einer<br />
Tastatur, deren Knöpfe einzeln, bei jedem<br />
scheinbaren Messerwurf des Partners, niedergedrückt<br />
werden, worauf die Messer neben<br />
dem Kopf und dem Körper aus dem Brett<br />
schnellen. Es ist sogar vorgesorgt, dass ein<br />
bestimmter Knopf, meist nach dem dritten<br />
Wurf, ein Messer zu Boden fallen lässt, um so<br />
geschickt eine Ungeschicklichkeit des Partners<br />
vorzutäuschen.<br />
Entzauberter Zauber. Macht nichts! — Den<br />
Zauberern, die sehr begabt und tüchtig sind,<br />
wird schon wieder etwas anderes einfallen.<br />
1. 250,000.-<br />
2. 100,000.-<br />
3. 50,000-<br />
4. 40,000.-<br />
5. 25,000.-<br />
,.. 2x 20,000.-<br />
•" 10 x 10,000>;<br />
Die Tage kurz<br />
vor der Ziehung,<br />
an welchen wir<br />
bei Seva I, II und III<br />
Tagesumsätze von<br />
rund Fr. 100 000.-<br />
bewältigen mussten,<br />
stehen auch<br />
diesmal wieder vor<br />
der Tür.<br />
Im letzten<br />
Moment<br />
wollen noch all' jene mitmachen,<br />
die stets auf morgen verschieben,<br />
was besser heute getan würde.<br />
Dann sollten wir hundert Hände,<br />
hundert Ohren haben. Telephon<br />
und Telegraph kommen vom Morgen<br />
bis zum Abend nicht zur<br />
Ruhe. Und was ist das Ende vom<br />
Lied: Dass Tausende und aber<br />
Tausende nicht mehr bedient werden<br />
können.<br />
Wie wärs, lieber Leser,<br />
wenn wir diese Hast der letzten<br />
Stunde diesmal vermeiden würden<br />
— in Ihrem u. auch unserm Interesse?<br />
Die Hast<br />
der letzten Stunde!<br />
Gewinnchance:<br />
Sie hangt nicht vom Lospreis, nicht<br />
vom Haupttreffer ab, sondern vom<br />
Trefferplan im Verhältnis zur Lossumme.<br />
Das allein ist massgebend.<br />
Und hier steht Seva weit an der<br />
,Spitze: Sie schüttet nicht weniger<br />
als 6O% der Lossumme in Treffern<br />
aus. Ausser grossen. Haupttreffern<br />
birgt sie gerade in der mittleren<br />
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Nouo<br />
Gustav Renker, Franzosengold. Ein Alpen«<br />
roman. Verlag von Friedrich Reinhardt, Basel.<br />
Preis geb. Fr. 6.—. Wieder legt Gustav Renker<br />
einen neuen Roman vor, der wie die meisten seiner<br />
Werke die Alpen zum Schauplatz hat. Die Saga<br />
von dem durch die Franzosen im lahre 1798 im<br />
Bergsee versenkten Kriegsschatz bietet den Ausgangspunkt<br />
für die sich dramatisch steigernde<br />
Handlung, in deren Mittelpunkt der Kampf zwischen<br />
Vater und Sohn steht. Mit sichern Strichen sind die<br />
Gestalten gezeichnet und fügen sich prachtvoll ein<br />
in den Rahmen der Walliser Landschaft, die der<br />
Dichter überzeugend zu gestalten versteht. Ueberraschend<br />
— aber gelungen ist der Ausgang des<br />
Romanes. Die Sprache ist stark und einfach. Ein<br />
gutes Buch für unsere Volksbibliotheken. h. 1.<br />
Rudolf Schnetzer, «Im Schatten der Gefahr».<br />
Ein Gebirgsroman. Verlag von Friedrich Reinhardt,<br />
Basel, Preis geb. Fr. 7.—. Rudolf Schnetzer, bekannt<br />
durch seine Veröffentlichungen in <strong>Zeitung</strong>en<br />
und Zeitschriften, legt jetzt sein erstes, grösseres<br />
Werk in Buchform vor, damit von neuem sein Können<br />
beweisend.<br />
Scharf herausgemeisselt sind die Hauptpersonen<br />
dieses Volksromanes, — der die Bedrohung eines<br />
Bergdorfes schildert, — in ihrer Wirkung stark wie<br />
Holzschnitte. Grossartig gezeichnet ist der Bauer<br />
des Schilthofes, sein verbissener Kampf um Haus<br />
und Land; glänzend die junge, herbe Magd des<br />
Heerhofes, die den Hof aus Liebe zu dem jungen<br />
Bauern vor Verwahrlosung bewahrt hat.<br />
Aber nicht nur die Menschen versteht Schnetzer<br />
in der ihm eigenen, einfachen Art zu schildern,<br />
sondern auch die Naturkatastrophen gestaltet er in<br />
meisterhafter und doch schlichter Weise, so dass<br />
man von Seite zu Seite des Buches mehr gepackt<br />
wird. Seine Sprache ist einfach und klar, vermeidet<br />
jede Effekthascherei. So stellt dieses Buch einen<br />
Volksroman im besten Sinne dar und man freut<br />
sich nach all dem gekünstelten Kram, den man in<br />
den letzten Jahren immer wieder vorgesetzt bekam,<br />
jetzt umsomehr dieser herben, gesunden Kost. h. 1.<br />
Redaktion des Auto-Magazins:<br />
Dr. Hans Rud. Schmid.<br />
• • OB»
Automobil-Revue — lf 92<br />
Wir sehen; dass die Mode in ihren Produktionen<br />
sich in ruhigen Bahnen bewegt, eine Erscheinung,<br />
die die Modelle des Herbstes bestätigen.<br />
Denn wenn die ersten Eindrücke sich verebbt<br />
haben, so zeigt sich, dass neben den neuen Einfällen<br />
doch die entscheidenden grundlegenden<br />
Formen vielfach die gleichen bleibep.<br />
Der Pelz hat auf allen Linien den Sieg davongetragen,<br />
er ist das charakteristische und beliebteste<br />
Material für alle Wintermoden.<br />
Das Entzücken der Frauen werden Kostüme und<br />
Mäntel sein, bei denen Stoffe mit Pelzen-in schöner<br />
Weise zusammengestellt sind. So-zum Beispiel<br />
setzt als Schal Silberfuchs auf einem schwarzgrauen<br />
Stoffmantel an der Schulter an und reicht<br />
bis zur Taille, oft sogar bis zum Saum herunter.<br />
Ein schwarzes Kostüm mit Pelzverbrämung aus<br />
Persianer zeigt, dass der glockige Schoss der<br />
Jacke und der Rückenteil aus diesem Fell verfertigt<br />
sind. Für Nachmittagsmäntel wählt man gern<br />
grosse Nerzkragen und Manschetten. Auf einem<br />
anderen Wollstoffmantel sieht man eine ganz<br />
tiefe Passe, der Gürtel und Kappe dazu aus einem<br />
fein getönten Nutria.<br />
Die Silberfuchs-Pelerine aus mehreren Fellen,<br />
die in verschiedenen Richtungen verarbeitet sind,<br />
gilt noch immer als der elegante Umhang über<br />
das Nachmittags- und Abendkleid.<br />
Was die neuen Pelzmäntel betrifft, so war vorauszusehen,<br />
dass die Linie der taillierten glockigen<br />
Mäntel sich auch auf die Pelzmode übertragen<br />
würde. Auch da ist die Schulter durch eingesetzte<br />
Aermel verbreitert, die Taille leicht verkürzt<br />
und den Halsabschluss bilden entweder<br />
Schalkragen, tiefere Kutscherkragen oder nur<br />
kleine Stehkragen, wie man sie schon im Sommer<br />
gesehen hat. Die Siebenachtel-Mäntel werden in<br />
allen Kollektionen gezeigt, aus schwarzem Persianer,<br />
für grössere Portemonnaies aus weichem, seidigen<br />
Breitschwanz und für jugendliche Gestalten<br />
grauer indischer Breitschwanz. Sportlichem Charakter<br />
entsprechen diese Mäntel mit Gürtel und<br />
quersitzenden Taschen. Oft fällt gleich von der<br />
Schulter aus der Mantel weit und glockig im Rükken<br />
bei verhältnismässig geraden Vorderteilen.<br />
Der ausgesprochene Sportmantel, der Nutriamantel<br />
zum Beispiel, ist wie bisher gerade geschnitten<br />
und hat den bekannten flach liegenden Kragen.<br />
P.T.<br />
Elegantes Gesellschaftskleid aus Crepe Cazella mit grossem Ferienmotiv.<br />
(Modell Jelmoli, Zürich. Photo Haenchen)<br />
£Der Yerschfuss<br />
am modernen J^leid<br />
Die neue Zeit ist bestrebt. Praktisches und<br />
Schönes zu verbinden. Die nutzlosen Nippesgegenstände<br />
sind aus den Wohnungen verschwunden,<br />
dafür haben alle Gebrauchsgeräte schöne<br />
und ansprechende Formen und erfreuliche Farben<br />
erhalten. Sie wurden zum Schmuck des Heimes.<br />
Ebenso war es auf dem Gebiet der Mode. Wo<br />
früher an Kleidern und Blusen die Verschlüsse<br />
ängstlich unter Leisten verborgen wurden, da ist<br />
auch heute ein verzierender Verschluss angebracht<br />
worden. Knöpf« sollen wirklich schliesseru<br />
Schleifen sollen zum Binden sein. Die grosse Errungenschaft<br />
unserer Zeit aber ist der Reissverschluss;<br />
die geniale Erfindung wurde durch technische<br />
Vollkommenheit zur schönen und reizvollen<br />
Zierde der Mode gesteigert. «Chromo-Zipp»<br />
leuchtet in allen Farben, in gleichgetönte Bändchen<br />
eingearbeitet. In jeder Länge, in jeder Art<br />
kann die erfinderische Schneiderin diese bahnbrechende<br />
Neuheit bestellen, die Verschluss und<br />
Schmuck zugleich ist. Leicht, aus einer Zellhornmasse,<br />
stört er die Linien der Kleider nicht. Nach<br />
Madame Schiaparellis Beispiel, die ihre Kollektion<br />
ganz mit diesen wunderbaren und erprobten Behelfen<br />
ausstattete, arbeitet jetzt auch die Wiener<br />
Modeschöpferin Sportkleider, Jumper und Blusen,<br />
aber auch eleganteste Nachmittags- .und zarteste<br />
Abendmodelle mit Chromo-Zippstreifen, die einmal<br />
in der Farbe des Kleides unauffällig bleiben,<br />
dann wieder in Kontrasttönung aufleuchten. Und<br />
wie rasch und mühelos ist die moderne, immer in<br />
Eile begriffene Frau mit diesem Verschluss angekleidet<br />
— er ist eben modern und entspricht der<br />
Gegenwart und der Zukunft.<br />
Amerikanische<br />
Gesichtsmasken and Packungen<br />
Die moderne amerikanische Kosmetik ist in<br />
der Verwendung von Packungen und Gesichtsmasken<br />
führend, weil ihr eine medizinische<br />
Spezialforschung bestimmte Kenntnisse und<br />
Erkenntnisse zur Verfügung stellt, welche man<br />
in Europa bisher vielfach nur im Resultat<br />
kennt. Verfahren, welche auf wissenschaftlicher<br />
Beherrschung der Wirkung bestimmter<br />
chemischer Stoffe beruhen, sind natürlich den<br />
altüberlieferten volkstümlichen Kräuterpackungen<br />
und anderen einfachen Massnahmen in<br />
mancher Hinsicht überlegen. Es gibt heute<br />
Packungen zur Erfrischung müder Gesichter,<br />
zur Verjüngung des Teints, zur Bekämpfung<br />
von Hautunreinigkeiten und zu anderen kosmetischen<br />
Zwecken. Die meisten Masken wollen<br />
eine Erhöhung der Blutzirkulation oder eine<br />
Verkleinerung grosser Poren bewirken. Die<br />
Anwendungs-Methode ist gewöhnlich ungefähr.<br />
Vorteilhafte<br />
Absteigequartiere<br />
Basel<br />
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Hs. Rebmann.<br />
Ton Dr. P. M. Monfang<br />
ein und dieselbe. Nach vorheriger gründlicher<br />
Gesichtsreinigung mit einem der üblichen Mittel<br />
wird die zur Packung dienende Mischung<br />
als Paste auf das Gesicht aufgetragen und<br />
bleibt dort eine von Fall zu Fall verschieden<br />
lange Zeit liegen, damit die in der langsam<br />
erstarrenden Maske befindlichen speziellen<br />
Substanzen ihre Wirkung ausüben können.<br />
Darauf wird die Masse wieder abgenommen<br />
und das ganze Gesicht sorgfältig abgespült. Je<br />
nach dem muss eine solche Packung kurmässig<br />
einmal oder mehrmals in der Woche angewendet<br />
1 werden, bis die volle Wirkung erreichtet.<br />
Gegen zu heisse und zu fette Haut z. B. kann<br />
eine Packung gemacht werden, die aus weisser<br />
Tonerde, Talkumpuder, Magnesiumkarbonat<br />
und Hamamelis-Lösung besteht. Die Mengen<br />
der einzelnen Bestandteile bestimmen sich<br />
nach der individuellen Erfahrung. Nimmt man<br />
Borsäure an Stelle von Magnesiumkarbonat, so<br />
ist die Erfrischung grösser. Die Maske ist<br />
harmlos und braucht jeweils nur wenige Minuten<br />
aufgelegt zu werden, um ihre volle<br />
Wirkung zu entfalten. — Um bleichem Teint<br />
ein besseres Kolorit zu verleihen und um die<br />
Blutzirkulation zu erhöhen, ist eine Packung<br />
brauchbar, die aus Tonerde, Talkum, Magnesiumkarbonat,<br />
österreichischer Fuller-Erde,<br />
Peru-Balsam und Wasser besteht. Die Substanzen<br />
sind in der Drogerie oder in der Apotheke<br />
erhältlich. Die Maske bleibt, bis sie<br />
trocken ist, auf der Haut. — Sehr anregend ist<br />
eine unter Verwendung von Monoglyzerin-<br />
Stearat, Peru-Balsam und Wasser hergestellte<br />
Maske. Während die aufgetragene Paste trokken<br />
wird, ruft sie erst ein Prickeln auf der<br />
Haut hervor, dann — weil das Blut in die<br />
feinen Hautgefässe strömt — ein Wärmegefühl.<br />
Auch spürt man, wie die Haut sich zusammenzieht.<br />
Nach drei bis zehn Minuten wird die<br />
erstarrte Maske heruntergespült. Das angenehme<br />
Prickeln in der Haut hält aber noch<br />
längere Zeit an. — Gesichtsmasken, in denen<br />
Säuren, Schwefel, Kampfer und andere genau<br />
zu dosierende Substanzen von oft starker Wirkungsmöglichkeit<br />
enthalten sind, können nur<br />
von erfahrenen Fachkräften zusammengestellt<br />
und aufgelegt werden. Es ist wichtig, genau zu<br />
wissen, welche Bestandteile in einer Packung,<br />
die man anwendet, enthalten sind, weil manche<br />
Haut gegenüber einzelnen chemischen Substanzen<br />
empfindlicher ist als ein anderer Teint,<br />
so dass man auf diesem modernen kosmetischen<br />
Gebiet stark individualisieren muss. Allen<br />
Packungen gemeinsam ist, dass sie die<br />
Haut für eine kurze Zeit von der Luft abschliessen.<br />
Darum können die in den Masken<br />
jeweils enthaltenen speziellen Mittel während<br />
dieser Zeit besonders intensiv auf die Haut<br />
einwirken. Doch nur eine öfter wiederholte<br />
Anwendung von Packungen kann dauernde Erfolge<br />
herbeiführen.<br />
Herzliches<br />
über<br />
die<br />
Mode<br />
Das Herz ist zu einer Modeangelegenheit geworden<br />
und die Mode mehr denn je zu einer<br />
richtigen Herzensangelegenheit. Nie haben Frauen<br />
leichtsinniger mit Herzen gespielt, nie herzloser<br />
über sie verfügt, nie haben Herzen mehr spitze<br />
Nadelstiche erdulden müssen als bei der gegenwärtigen<br />
Mode. Wenn aus dieser Sachlage trotzdem<br />
nicht mehr Herzenskonflikte, nicht mehr Herzweh<br />
als üblich entstanden ist, so ist dies nur dem<br />
Umstände zu verdanken, dass es sich um aussergewöhnlich<br />
geduldige Herzen handelt, die weder<br />
räch- noch eifersüchfig sind. Solche unempfindliche<br />
Herzen gibt es nämlich, aber sie sind dann<br />
gewöhnlich aus Filz, Samt oder Seide. — Auch<br />
der währschafte Spruch vom Herzen auf dem<br />
rechten Fleck haben, von dem in politischen und<br />
Trauerreden so gern und ausgiebig Gebrauch gemacht<br />
wird, hat seine Gültigkeit verloren und ist<br />
der Mode zum Opfer gefallen. Denn die Damen<br />
tragen heuer ihr Herz auf jedem x-beliebigen und<br />
mit Vorliebe sogar auf dem verkehrten Fleck! Auch<br />
mit der Farbe will es nicht mehr stimmen. Herzen<br />
müssen nicht mehr unbedingt himbeerrot oder<br />
blutrot sein, wie es primitive Heiligenbilder und<br />
Lebkuchenherzen wahr haben wollen, sondern<br />
man liebt sie in hoffnungsvollem Grün, in unschuldsvollem<br />
Weiss oder sogar in Schwarz, aber<br />
es soll streng verboten sein, daraus Schlüsse zu<br />
ziehen... Es gibt gestickte und gestrickte Herzen<br />
(geflickte soll es schon immer gegeben haben),<br />
diskrete und aufdringliche. Eine Massenproduktion<br />
hat eingesetzt. Nach dem ewigen Gesetz der<br />
Hausse und Baisse wird aber mit Bestimmtheit mit<br />
einer Deflation zu rechnen sein. Schon soll die<br />
Nachfrage von Herzen nochgelassen haben, was<br />
bei der Damenwelt und in den Modeateliers<br />
herzzerreissende Szenen verursacht haben soll.<br />
Sissy.<br />
Kleine Ueberraschung.<br />
Der französische Dramatiker Julius Berry erzählt:<br />
« Neulich war ich mit einer kleinen Tänzerin so<br />
weit, dass wir abends zusammen im Cabinet particulier<br />
essen wollten. Aber ich müsse auch ihre Mutter<br />
einladen, denn die sei sehr prüde, drängte sie.<br />
Ich tat es und vertraute darauf, die Alte schon zur<br />
richtigen Zeit los zu werden.<br />
Die Mutter trank sehr viel, und auch mit der<br />
Kleinen ging alles gut. Beim Dessert sagte ich mir:<br />
« Jetzt ist der Zeitpunkt da, aber wie kriege ich die<br />
Alte fort? »<br />
In diesem Augenblick neigt sich diese zu mir<br />
und flüstert zärtlich:<br />
« Wie wäre es, wenn man jetzt die Kleine nach<br />
Hause schickte?»<br />
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Im.ro.er in der Rolle.<br />
Ein bekannter Schauspieler besprach mit dem<br />
Anwalt seinen Scheidungsprozess. Die Tagsatzung<br />
war bereits ausgeschrieben. Interessiert fragte der<br />
Schauspieler: «Sagen Sie, Herr Doktor, wer spielt<br />
idenn eigentlich den Richter?»<br />
Abreise.<br />
«Nun wäre alles in bester Ordnung. Die Kinder<br />
sind bei den Grosseltem, der Papagei bei Tante<br />
Fried«, Fifi bleibt drei Wochen im Tierschutzverein<br />
und du Radio hat Onkel Emil übernommen. Wir<br />
können jetzt in aller Ruhe wegfahren.» «Wozu<br />
eigentlich? Bedenk doch nur, welche Erholung wir<br />
jetzt zu Hause haben könnten.»<br />
Im Gattzimmer des Hotels einer kleinen Stadt<br />
sitzen zwei Reisende, von denen der eine vergeblich<br />
eine Unterhaltung in Gang bringen will..<br />
Schliesslich fragt er den Schweigsamen: «Haben<br />
Sie in Ihrem Zimmer auch so viele Wanzen?»
16 'Automobil-Revue ~ N° 92<br />
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