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E_1936_Zeitung_Nr.092

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BERN» Freitag, 13. November <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N°S2<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgab« A (ohne Versicherung) halbjahrlieh Ft. 5.-, jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozusehlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversfch.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherunß) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Etwas mehr Wahrheit, bitte!<br />

Der aufsehenerregende Einnahmenrückgang,<br />

den die S.B.B, im Monat September<br />

<strong>1936</strong> zu verzeichnen hatten, wird von<br />

ihnen dem Volk mit der «Begründung» dargeboten,<br />

dass neben der Wirtschaftskrise<br />

die leidige Automobilkonkurrenz daran<br />

Schuld trage. Dabei führen aber die S. B. B.<br />

im selben Communique einige Zeilen weiter<br />

unten unbekümmert aus, der Transitverkehr<br />

sei am Rückgang des Güterverkehrs am<br />

stärksten beteiligt. Auch eine kommentierende<br />

Pressemitteilung der S.B.B, stösst<br />

ins gleiche Hörn. Wer sich in diesen Dingen<br />

etwas auskennt, der staunt ob der Leichtfertigkeit,<br />

um nicht zu sagen Unverfrorenheit,<br />

womit hier das Automobil wieder als<br />

Störefried hingestellt und dem Publikum etwas<br />

vorgemacht wird. Nehmen wir zuerst<br />

den Transitverkehr vor. Die S.B.B, wissen<br />

genau, dass für diese Verkehrsart der Lastwagen<br />

überhaupt nicht in Betracht kommt.<br />

Also scheidet das Automobil für rund 60 bis<br />

70% des Güterverkehrrückganges des Monats<br />

September ohnehin aus. Und dann der<br />

übrige sehweize/ische Verkehr! Es muss und<br />

wird den Bundesbahnen bekannt sein, dass<br />

naCh den Angaben des Eidgenössischen Statistischen<br />

Amtes der Lastwagenverkehr der<br />

Schweiz im Rückgang begriffen ist. Es muss<br />

und wird ihnen ferner bekannt sein, dass die<br />

vom Kanton Zürich alljährlich vorgenommenen<br />

Strassenverkehrszählungen seit 1934 ebenfalls<br />

eine Abnahme des Lastwagenverkehrs<br />

aufdecken, zumal die weitaus überwiegende<br />

Mehrheit der Zahlstellen des Kantons eine<br />

Verminderung des von ihnen erfassten Bestandes<br />

an Lastwagen festgestellt hat. Es<br />

muss und wird den S. B. B. schliesslich bekannt<br />

sein, dass auch im Strassentransportgewerbe<br />

die Folgen der Wirtschaftskrise sich<br />

immer deutlicher spürbar machen, und dass<br />

heute der Umfang des Lastwagenverkehrs<br />

durchschnittlich hinter demjenigen<br />

Jahre erheblich zurücksteht.<br />

früherer<br />

Wer aber glaubt, die SBB fühlten sich<br />

veranlasst, diesen elementarsten Tatsachen<br />

Rechnung zu tragen und verzichteten endlich<br />

darauf, ihre monatlichen Communiques<br />

über die Betriebsresultate mit der billigen<br />

Ausrede der unangenehmen Autokonkurrenz<br />

zu verschönern und den Verkehrsrückgang<br />

dadurch zu bemänteln, der täuscht sich. Die<br />

in der September-Meldung aufgestellte Behauptung<br />

der S. B. B. ist unwahr, ist aus der<br />

Luft gegriffen, weil sie nicht imstande sein<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

26. Fortsetzung.<br />

« Lukas », flüsterte Sybil langsam, « was für<br />

Zukunftspläne hätte ich? Du musst mir sagen,<br />

was ich für gefährliche Pläne hatte..»<br />

« Es kann sein, dass ich das alles zu schwer<br />

nehme», sagte er plötzlich sehr vernünftig.<br />

«Aber du bist so wunderbar, Sybil, mit<br />

keiner Frau vergleichbar, — du weisst nicht,<br />

wie ich dich liebe! Diese Stunden, in denen<br />

ich geglaubt habe, dass du für mich verloren<br />

bist, waren schrecklich wie die Hölle. Aber<br />

ich kann mein Wort nicht brechen.»<br />

Er presste die Lippen zusammen und<br />

schwieg. Nach einer Weile sprach er weiter,<br />

monoton, als läse er die Worte von irgendwo<br />

ab.<br />

«Ich kann Gertie nicht verlassen. Ich darf<br />

nicht, ich will nicht. Sybil, du musst mich<br />

verstehen, das darf nicht sein.»<br />

Sie sagte ruhig:<br />

« Lukas, du träumst. Du träumst Dinge, die<br />

10.—<br />

Encbeint Jeden Dienstag und Fnltaf<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1* mal „Gelhe Uste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 -Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich! Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

werden, den Beweis dafür anzutreten.- Was<br />

das Schweizervolk verlangen darf und muss,<br />

das ist: dass in diesen offiziellen Pressemitteilungen<br />

der Wahrheit etwas mehr Ehre<br />

angetan werde. Es heisst seine Urteilsfähigkeit<br />

denn doch merkwürdig einschätzen,<br />

wenn immer und immer wieder versucht<br />

wird, den katastrophalen Verkehrsrückgang<br />

mit Gründen zu erklären, über die jeder Verkehrsfachmann<br />

und jeder Eingeweihte den<br />

Kopf schüttelt. Man nehme sich doch einmal<br />

die Mühe, man bringe endlich den Mut auf,<br />

den Ursachen des Verkehrsrückganges gründlich<br />

nachzugehen und sie da zu suchen, wo<br />

sie effektiv sind. Aber es ist ja heute leider<br />

so, man zögert und zaudert und schreckt<br />

davor zurück, die S. B. B. organisatorisch<br />

und betriebstechnisch zu verbessern und zu<br />

sanieren, denn man hat ja nun ein bedeutend<br />

einfacheres Mittel gefunden: r"en angeblichen<br />

Konkurrenten, will sagen den Lastwagen, an<br />

die Wand zu drücken, um an den übersetzten<br />

Jede Automobilfabrik setzt ihren Ehrgeiz<br />

darein, für die Bequemlichkeit ihrer. Käufer<br />

so viel zu tun wie nur irgend möglich. Der<br />

Kundendienst, den die Fabriken anstreben,<br />

bleibt hinter jenem etwa der Benzinfirmen<br />

nicht zurück. Aber doch gibt es da ein Gebiet,<br />

das von den meisten Fabriken recht<br />

stiefmütterlich behandelt wird: die Erleichterung<br />

einer schnellen Abfertigung an der<br />

Tankstelle. Und es ist bezeichnend, wenn ein<br />

Säulenhalter den Ausspruch getan, dass jeder<br />

Automobilkonstrukteur gelegentlich einmal<br />

ein oder zwei Tage Tankdienst tun sollte,<br />

und zwar «Tankdienst mit allen Schikanen»,<br />

wie er ihn sich selbst als Automobilist<br />

wünscht. Dann würde er bald merken :<br />

« Service predigen ist nicht schwer —<br />

Tankwart sein dagegen sehn»<br />

Was Autofahrer von einem guten Service<br />

an der Tankstelle verlangen ?<br />

Schnellste Abfertigung beim Tanken;<br />

Kühlwasser nachfüllen;<br />

Oelstand prüfen, Oel ergänzen, ext. Oelwechsel;<br />

ich nie, nie gedacht habe, Glaubst du mir?<br />

Mein Engel, ich will, dass du mich ansiehst!»<br />

Als er den Kopf hob, küsste sie ihn. Sie<br />

legte die Arme um seinen Nacken und lächelte.<br />

Aber es war ein Lächeln so ohne jeden<br />

Glanz, als hätte sie es in dem Land der<br />

ewigen Nacht gelernt<br />

«Warum quälst du uns, Liebling? Es ist<br />

Wahnsinn, zu glauben, dass ich Ganz beieinander<br />

bleiben ? »<br />

Sie sagte plötzlich laut, was sie nur zu<br />

denken meinte:<br />

« Hier in dieser Stadt, wo uns jeder kennt,<br />

wo jeder...»<br />

«.Wahrscheinlich wären wir fortgereist»,<br />

sagte Lukas müde. « Es gibt viele Möglichkeiten,<br />

wenn man entschlossen ist, ein neues<br />

Leben, anzufangen.»<br />

Er sah ihr verstört in die Augen.<br />

«Es ist unmöglich, Sybil, unausdenkbar!<br />

Ich liebe dich, nur dich, — aber du darfst<br />

nicht verlangen, dass ich Gertie im Stich<br />

lasse. Ich glaube nicht, dass sie mich so leidenschaftlich<br />

liebt, als dass sie es nicht ertragen<br />

könnte, ohne mich zu sein. Gertie<br />

könnte ganz gut ohne mich sein und das<br />

Bürschle zu einem ordentlichen Mann erziehen,<br />

— ich mache mir nicht vor, dass ich<br />

unentbehrlich bin in ihrem Leben. Aber sie<br />

Eisenbahnfrachtansätzen festhalten und die<br />

wegen des Autos gewährten billigen Ausnahmetarife<br />

wieder rückgängig machen zu<br />

könnefl, mag auch darunter die ganze Verkehrs-<br />

und Volkswirtschaft Schaden leiden.<br />

Ein Glück, dass die statistischen Erhebungen<br />

über den Güterverkehr auf der Strasse<br />

endlich ein einwandfreies und zuverlässiges<br />

Bild von der Struktur und dem Umfang dieses<br />

Verkehrs vermitteln. Dabei ergibt nämlich<br />

eine eingehende Prüfung der Juli-Resultate<br />

eindeutig, dass der grösste Teil des<br />

Lastwagenverkehrs nimmermehr an die SBB<br />

zurückfallen wird, weil es sich dabei um<br />

ausgesprochenen Nahverkehr oder um Transporte<br />

nach Gegenden handelt, wo keine Bahnen<br />

hinführen, für welche die S. B. B. somit<br />

. nicht in Betracht fallen.<br />

Die Oeffentlichkeit muss inskünftig die<br />

« Erklärung » der Betriebsresultate der SBB<br />

mit der lästigen Autokonkurrenz zurückweisen.<br />

Sie hat Anspruch auf eine wahrheitsgetreue<br />

Darlegung des Sachverhaltes, wenn<br />

diese Communiques überhaupt noch ernst genommen<br />

werden sollen. Ernst genug ist dieser<br />

kontinuierliche Verkehrsrückgang der<br />

S. B.B. allerdings. V<br />

Wünsche, die noch der Verwirklichung harren<br />

Was man auf den Ausstellungen noch umsonst sucht.<br />

Reinigen von Windschutzscheibe, Nummernschildern,<br />

Scheinwerfern;<br />

Reifenpflege.<br />

Prüft man nun, was bei den verschiedenen<br />

Wagentypen getan wurde, um diesen Tankdienst<br />

so glatt und reibungslos als möglich<br />

zu gestalten, dann findet man immerhin dies<br />

und jenes auszusetzen.<br />

Die Tankstutzen z.B. weisen häufig eine<br />

zu enge Öffnung auf, sie sitzen oft versteckt<br />

und sind schwer auffindbar. Manchmal ist es<br />

fast unmöglich, den Hahn des Pumpenschlauches<br />

an den Tankstutzen heranzubringen,<br />

ohne den Lack zu beschädigen. Der Tankverschluss<br />

beansprucht viel Zeit beim Oeffnen<br />

und Schliessen, wenn es sich um einen<br />

Schraubverschluss handelt. Bajonettverschlüsse<br />

sind schon besser, aber das Ideal<br />

stellt doch ein Schnappverschluss dar, weil<br />

er sich sehr schneM öffnen und schliessen<br />

lässt und ausserdem nicht verloren gehen<br />

kann.<br />

Die gleichen Wünsche wie beim Tankverschluss<br />

gelten auch für den<br />

vertraut mir — und darüber kann ich nicht<br />

hinweg, Sybil. Wenn ich mich jetzt auf und<br />

davon mache, dann nehme ich ihr Vertrauen<br />

mit und muss aus unserem Haus fortgehen<br />

wie ein Zechpreller. Wenn ich Gertie von dir<br />

erzählen würde, sie würde mich sofort freigeben.<br />

Lang bevor das Bürschle kam, hat sie<br />

mir vorgeschlagen, wenn ich einmal eine<br />

andere lieben sollte, würden wir uns scheiden<br />

lassen, — wegen unüberwindlicher Abneigung,<br />

damit es für die Welt sauber und glatt<br />

aussähe. Das war damals nur Geschwätz, ein<br />

bisschen edel, ein bisschen sinnlos, — aber<br />

Gertie ist im Stand, sich daran zu erinnern<br />

und es einzuhalten. Scheidung aus unüberwindlicher<br />

Abneigung ... zwölf Jahre waren<br />

wir unüberwindlich einander zugeneigt !<br />

Liebe, Gute, du begreifst jetzt, dass ich mich<br />

nie von Gertie trennen darf ? »<br />

«Nein* das darfst du nicht», bestätigte<br />

Sybil. «Es sieht aus, als könnte ich jetzt<br />

zwischen dir und Gertie wählen. Aber ich<br />

habe doch keine Wahl mehr, ich habe mich<br />

schon längst entscheiden müssen, damals, als<br />

ich dich noch nicht kannte ! »<br />

« Ich verstehe alles », sagte Sybil. «Ich<br />

gebe dir recht. Aber sprich niclU mehr davon,<br />

Lukas. 0 bitte, bitte, sprich nicht mehr<br />

davon.»<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Baum 45 Rpt<br />

• Grössere Inserate nach SpeziaitarU<br />

Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Grobe oder leichte Fahrlässigkeit?<br />

Abbau der bernischen Motorfahrzeuggebühren?<br />

Neue Rekorde Caracciolas.<br />

Massenträgheit als Getriebeprinzip.<br />

Beilage:<br />

Kühlerverschluss :<br />

Gute und leichte Zugänglichkeit, grosse Öffnung<br />

und Schnappverschluss. Es bedeutet<br />

natürlich einen gewissen Nachteil, dass "der<br />

Kühlerstutzen heute wegen der Stromlinie<br />

unter die Motorhaube wandern musste, aber<br />

noch unangenehmer ist es, wenn man den<br />

Stand des Kühlwassers eines gebogenen<br />

Rüssels wegen gar nicht ohne weiteres feststellen<br />

kann und infolgedessen häufig Wasser<br />

unnötigerweise,auffüllen lässt,.wodurch dann<br />

später unter Umständen die Gefrierschutzlösung<br />

beim Ueberlaufen des Wassers mit<br />

ausrinnt.<br />

« Darf ich den Oelstand prüfen ? » — so<br />

soll der serviceman jeden Fahrer fragen —<br />

in beiderseitigem Interesse. Aber er tut es<br />

nur selten. Warum nicht ? Weil er Angst hat,<br />

sich zu blamieren. Denn es ist durchaus<br />

nicht einfach, immer zu wissen, wo sich der<br />

Oelmeßstab<br />

befindet. Und wenn der «Mann von der<br />

Tankstelle.» es ungefähr weiss, dann bereitet<br />

es ihm oft Schwierigkeiten, ihn aus dem Gewühl<br />

der Zubehör herauszufinden. Liesse<br />

sich denn nicht auf diesem Gebiete eine gewisse<br />

Normung, unter allen Fabriken anstreben<br />

? Als Fahrer würden wir es begrüssen,<br />

wenn bei allen Motoren der Oelmeßstab an<br />

etwa derselben Stelle sässe und gut gekennzeichnet<br />

wäre (leuchtend roter Griff!), damit<br />

der Tankwart selbst und ohne unsere Hilfe<br />

unsern Wagen schnell und einwandfrei abfertigen<br />

kann. Dort, wo an Stelle eines Messstabes<br />

ein Schwimmer mit Skala vorhanden<br />

ist, gilt für deren Anordnung natürlich das<br />

gleiche.<br />

Ebensolche Verlegenheit bereitet es manchem<br />

serviceman, Oel nachzufüllen, denn<br />

auch der<br />

Sie hielten sich noch immer umarmt, und<br />

Lukas drehte den Kopf ein wenig zur Seite,<br />

um ihr Handgelenk zu küssen. So sanft war<br />

diese Berührung, dass er ihren Puls fühlen<br />

konnte. Leise und schnell kam ihr Herzschlag<br />

durch die Bronzehaut.<br />

Viel später erinnerte sich Lukas an nichts<br />

so deutlich wie an diesen Augenblick, in dem<br />

er unter seinen Lippen Sybils Leben hinjagen<br />

fühlte, leise, hastig und voll Unsicherheit.<br />

«Weisst du, woran ich gedacht habe?»<br />

Nein, ^r wusste es nicht.<br />

« Du sagtest vorhin: wahrscheinlich wären<br />

wir fortgereist...»<br />

Sybil schloss die Augen; ihr Körper war<br />

matt und schwer, als schliefe sie. Auch ihre<br />

Stimme war verändert, kam von weit her,<br />

flüsternd und tonlos.<br />

« Stelle dir vor, dass wir eines Tages fortreisen<br />

könnten...»<br />

«Wir zwei», träumte sie, «du und ich<br />

würden eines Tages davonfahren.»<br />

« Nein !»<br />

« Nein...»<br />

Eine Weile blieb es still. Lukas blickte auf<br />

ihr Gesicht nieder, es war unbewegt wie eine<br />

Metallmaske.<br />

« Sybil», sagte er hilflos.


Oelelnfüllstutzen<br />

verbirgt sich mitunter tückisch und ist nicht<br />

immer so gut zugänglich, wie man es im<br />

Interesse einer raschen Abfertigung wünschen<br />

möchte. Das Wichtigste bleibt, dass<br />

Auto<br />

der Stutzen hochgezogen ist, so dass weder<br />

der Vergaser noch andere Teile die Zugänglichkeit<br />

behindern.<br />

Zu ähnlichen Forderungen führt auch das<br />

Kapitel « Oelwechsel » : grosse Japan will synthetisches Benzin. *<br />

Oeiablass-Scliraube<br />

an der tiefsten Stelle der Oelwanne, damit<br />

das warme Oel möglichst schnell abfliessen<br />

kann. Leider zeigt die Praxis, dass man auch<br />

diese einfach scheinende Notwendigkeit noch<br />

nicht überall erkannt hat. Winzige, schwer<br />

zugängliche Verschraubungen mit Innen- und<br />

Aussenkant, bzw. Vierkant (Spezialschlüssel<br />

!), seitliche Ablass-Schrauben, die nicht<br />

an der tiefsten Stelle der Wanne sitzen —<br />

das alles gibt es. Lage und Abmessungen der<br />

Ablass-Schrauben sollten deshalb ebenfalls<br />

genormt werden.<br />

Der Erfüllung harrt im weitem auch der<br />

Wunsch, Tanköffnung, Kühleröffnung, Oelmess-Stab<br />

und Oelstutzen grundsätzlich auf<br />

der rechten Wagenseite anzuordnen. Im Interesse<br />

eines glatten Verkehrsablaufs hat<br />

jeder Wagen von rechts an die Tankstelle<br />

heranzufahren. Es bedeutet also zunächst<br />

eine Gefahr für den Tankwart, wenn er links<br />

am Wagen, *von der Strassenseite aus, arbeiten,<br />

also die linke Haube öffnen oder an der<br />

linken Wagenseite tanken muss. Obendrein<br />

erleidet die Abfertigung eine Erschwerung,<br />

wenn er genötigt ist, abwechselnd die linke<br />

und die rechte Motorhaube zu öffnen, um die<br />

verschiedenen Manipulationen des Wassereinfüllens<br />

(rechts), des Tankens (links), der<br />

Oelkontrolle (wieder rechts) usw. vorzunehmen.<br />

Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt<br />

wahllos einige der aufden letzten Ausstellungen<br />

gezeigten Typen, so zeigt es sich,<br />

dass bisher gerade dieser Trage recht wenig<br />

l<br />

Beachtung geschenkt wurde. • ,<br />

Es gibt Dinge, die so einfach sind, dass<br />

man denkt, man brauche darüber eigentlich<br />

kein Wort zu verlieren. Dazu gehören vielleicht<br />

auch die vorstehend behandelten. Dürfen<br />

wir daher hoffen, unsere Anreguntren<br />

werden auf guten Boden fallen ? B.<br />

Grobe oder leichte<br />

Fahrlässigkeit?<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Am 12. Dezember 1933 wurden in der Garage<br />

des Autobusbetriebes der stadtzürcherischen<br />

Strassenbahnen abends 10 Uhr die<br />

Bremsen eines Wagens ausgebessert, wobei<br />

dem Angestellten A. ein anderer Angestellter<br />

H. freiwillig Hilfsdienste leistete. Nachdem<br />

die beiden unter dem Wagen liegend gearbeitet<br />

hatten, gab A. seinem Gefährten Auftrag,<br />

den Abzugsschlauch zur Ableitung der<br />

giftigen Gase an den Auspuff zu hängen, da<br />

er nunmehr den Motor vorwärmen werde.<br />

Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er<br />

vom Trittbrett aus die Vorwärmung in Betrieb<br />

und betätigte nach etwa 1% Minuten<br />

den Anlasser. Da aber statt des Leerlaufes<br />

der erste Gang eingeschaltet war, machte<br />

der Wagen einen Sprung vorwärts und der<br />

immer noch unter dem Wagen liegende H.<br />

wurde getötet.<br />

Die Eltern des Verunglückten erhalten von<br />

der «Suval», bei der H. versichert war, eine<br />

Rente. Sowohl sie als die beiden Schwestern<br />

des Verunglückten klagten gegen A. und gegen<br />

die Stadtgemeinde Zürich auf weitergehenden<br />

Ersatz für den Verlust des Versorgers<br />

und auf eine Genugtuungssumme.<br />

Er wusste nicht, ob sie ihn hörte. Aber<br />

plötzlich schlug sie die Lider zurück und sah<br />

ihn an. Sie zitterte.<br />

«Es ist so schön, sich auszumalen, was<br />

alles sein könnte... Ich weiss, es gibt keine<br />

Zukunft für mich. Nie werden wir miteinander<br />

fortreisen. Aber ich will mir vorlügen,<br />

dass einmal ein Tag käme, an dem wir kühn<br />

genug sind, alles zu vergessen und an nichts<br />

zu glauben als an Liebe...»<br />

Sie sagte :<br />

«Wohin würden wir dann reisen ? Die<br />

Welt ist so wunderbar, und wir'werden<br />

glücklich sein. Es gibt Städte, deren Namen<br />

mich verzaubert haben... In Neapel erzählte<br />

mir einmal ein Kutscher, dass sein Mädchen<br />

aus Cagliari sei. Drei Tage lang habe ich<br />

mir diesen Namen vorgesagt wie ein Gedicht.<br />

Am vierten Tag kaufte ich ein Billet. Aber ich<br />

bin nicht abgereist, ich hatte plötzlich Angst,<br />

dass Cagliari klein und hässüch ist. Und ich<br />

wollte meinen Traum behalten, er war so<br />

gross und schön... Aber es gibt Namen, an<br />

die ich unbedingt glaube : St. Josse - ten -<br />

Noode, Bilbao, Alger. Oder wollen wir nach<br />

Libyen ? Denke, wir Hessen eines Tages alles<br />

im Stich, — packen unsere Kofier und verreisen<br />

nach Irgendwo ! »<br />

«Gehen durch fremde Gassen spazieren,<br />

Zur Herstellung synthetischen Treibstoffs<br />

aus Kohle in Japan soll eine neue Gesellschaft<br />

mit einem vorläufigen Kapital von<br />

20 Millionen Yen gegründet werden; später<br />

ist eine Erhöhung des Kapitals auf 50 Mttj<br />

Honen Yen geplant.<br />

Spielstrassen für Kinder in England^<br />

Mit Rücksicht auf den starken Anteil der<br />

Kinder an den Verkehrsunfällen hat die Stadt<br />

Salford eine Beschränkung der Zahl der Verkehrsstrassen<br />

vorgenommen. 170 Strossen<br />

sind für das Automobil völlig gesperrt und<br />

zu Spielstrassen für Kinder erklärt worden.<br />

Alle anderen Strossen hingegen bleiben ausschliesslich<br />

dem Verkehr vorbehalten.<br />

Viermal billiger — zehnmal haltbarer.<br />

Ein amerikanischer Gummifachmann hat<br />

auf einem Kongress festgestellt, dass die modernen<br />

Autoreifen ein Viertel des Vorkriegspreises<br />

kosten, jedoch rund zehnmal so lange<br />

Laufzeiten aufweisen.<br />

Schalldämpfende Hufeisen.<br />

Die Idee hat natürlich in Amerika das<br />

Licht der Welt erblickt. Neuerdings wenden<br />

nämlich die «Spezialisten zur Bekämpfung<br />

des Verkehrslärms •» ihr Augenmerk auch<br />

den Pferden zu. Und sie haben dabei die Entdeckung<br />

gemacht, dass Hufeisen eine äusserst<br />

geräuschvolle Einrichtung seien. Seither<br />

gelten nun drüben Huheisen» aus ganz<br />

besonders widerstandsfähigem Gummi als<br />

dernier cri auf dem Gebiete der Hufbeschläge.<br />

Die Gäule sollen, derart «beschuht*,<br />

zwar auf leiseren Sohlen, aber immerhin<br />

doch nur fast geräuschlos einhertrotten.<br />

Was so an Autos geklaut wird.<br />

Eine soeben veröffentlichte amerikanische<br />

Statistik stellt fest, dass seit dem Jahr 1922<br />

in der ganzen Welt rund 1500 000 Autos, gestohlen<br />

worden sind. In den U.S.A. rechnet<br />

man mit einem täglichen Durchschnitt von<br />

1000 gestohlenen Magern ,. 1<br />

Der Äutobusbetrieb der Stadt Zürich ist<br />

gemäss dem Kranken- und Unfallversicherungsgesetz<br />

versicherungspflichtig und nach<br />

Art. 129, Absatz 2, dieses Gesetzes haftet der<br />

Arbeitgeber, der die ihm in der obligatorischen<br />

Unfallversicherung obliegenden . Prämien<br />

gezahlt hat, für einen Unfall nur dann,<br />

wenn, er ihn absichtlich oder grobfahrlässig<br />

herbeigeführt hat; auch seine Arbeiter oder<br />

Angestellten haften nur bei absichtlicher oder<br />

grobfahrlässiger Herbeiführung des Unfalles.<br />

— Im vorliegenden Falle wiesen die Zürcher<br />

Gerichte die Klage sowohl gegen die Stadt<br />

Zürich als gegen A. unter Verneinung ejner<br />

groben Fahrlässigkeit ab.<br />

Das Bundesgericht hat am 4. November<br />

in Abweichung vom kantonalen Gerichte die<br />

grobe Fahrlässigkeit beim Beklagten A. bejaht.<br />

Er hätte sich vorerst überzeugen sollen,<br />

dass sein Gehilfe seine Weisung verstanden<br />

habe und unter dem Wagen hervorkomme.<br />

Dass er sodann den Anlasser betätigte, ohne<br />

erst nachzusehen, ob ein Gang oder der<br />

Leerlauf eingeschaltet sei, bildete eine grobe<br />

Fahrlässigkeit, weil er nicht wusste, ob H.<br />

nicht immer noch unter dem Wagen liege.<br />

Die Unterlassung dieser elementaren Vor-<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 92<br />

istischer<br />

Scharfer Tabak.<br />

Hatte die Tschechoslowakei das Verbot des<br />

Rauchens am Lenkrad bisher nicht allzu straff<br />

durchgeführt, so soll nunmehr in dieser Hinsicht<br />

gründlicher Wandel geschaffen werden.<br />

Inskünftig genügt es nämlich für den Fahrer,<br />

sich mit brennender Zigarette im stehenden<br />

Wagen erwischen zu lassen, um eine Busse<br />

einzuheimsen.<br />

Verschwindet das Tram aus London ?<br />

In den Londoner Verkehrsbehörden besteht<br />

die Absicht, beim Parlament um die Bewilligung<br />

zur Beseitigung sämtlicher Tramlinien<br />

nachzusuchen. Spät kommt ihr, doch ihr<br />

kommt!<br />

Eine neue Farbe für Verkehrsampeln ?<br />

Wie andere Städte, so hatte auch Paris<br />

bisher in seinen Verkehrsampeln rotes, grünes<br />

und gelbes Licht verwendet. Die zuständigen<br />

Stellen sollen sich nun mit dem Gedanken<br />

tragen, violette Lichtsignale einzuführen,<br />

mit denen kürzlich Versuche unternommen<br />

worden sind.<br />

Lautsprecher im Dienst der Verkehrsregelung.<br />

An besonders gefährdeten Verkehrszentren<br />

in London sollen jetzt nach amtlicher Mitteilung<br />

Lautsprecherwagen eingesetzt werden,<br />

die vor allen Dingen den Fussgängerverkehr<br />

dirigieren sollen.<br />

Die motorisierte Bettlerarmee der USA.<br />

Nach einer Veröffentlichung des *Landstreicherüberwachungsamtes»<br />

der USA. gibt<br />

es zur Zeit in den Vereinigten Staaten rund<br />

25 000 Tramps, die über eigene Automobile<br />

verfügen. Die Vagabundenplage hat durch<br />

diese Motorisierung bereits unerträgliche Ausmasse<br />

angenommen, so dass man sich, insbesondere<br />

auf dem flachen Lande, zu drastischen<br />

Massnahmen zu entschliessen beginnt.<br />

Mehrfach haben Bettler, die während der<br />

Ausübung ihres «Geschäftes» ihren Wagen<br />

am Dorfeingang hatten stehen lassen, bei<br />

ihrer Rückkunft nur noch dessen brennende<br />

Reste' vorgefunden.<br />

sichtsmassnahme kann auch nicht damit entschuldigt<br />

werden, dass der Unfall in später<br />

Stunde eintrat und A. soeben vier Stunden<br />

Dienst geleistet hatte. — Die Klage gegen A.<br />

wurde begründet erklärt und die Angelegenheit<br />

zur Feststellung des Schadenbetrages an<br />

das Obergericht zurückgewiesen.<br />

Dagegen wurde die Klage gegen die Stadtgemeinde<br />

Zürich abgewiesen. Angesichts der<br />

obligatorischen Unfallversicherung käme eine<br />

Haftung der Stadt nur in Frage, wenn sie<br />

bzw. ihre Organe den Unfall absichtlich oder<br />

grobfahrlässig herbeigeführt hätten. Ein Verhalten<br />

ihrer Organe, etwa Unterlassung von<br />

Schutzmassnahmen durch die Betriebsleitung,<br />

hat aber beim Unfall nicht mitgewirkt und<br />

für die Fahrlässigkeit ihres Personals haftet<br />

sie der obligatorischen Unfallversicherung<br />

wegen nicht mehr. Die Klage hat gegenüber<br />

der Stadt Art. 55 des Obligationenrechts angerufen<br />

(Haftung des Geschäftsherrn für den<br />

Schaden, den seine Angestellten und Arbeiter<br />

in Ausübung dienstlicher Verrichtungen verursachen);<br />

diese Haftung kommt aber neben<br />

der obligatorischen Unfallversicherung nicht<br />

mehr in Betracht<br />

Wp.<br />

Abbau der bernischen<br />

Motorfahrzeuggebühren?<br />

Dass die Entwicklung des motorisierten<br />

Strassenverkehrs nicht nur durch die übersetzten<br />

Zollbelastungen auf Motortreibstoffen<br />

behindert wird, sondern ebensosehr, oft sogar<br />

noch eine stärkere Behinderung durch die<br />

kantonalen Verkehrsabgaben erfährt, ist eine<br />

altbekannte Tatsache. Seit Jahren sind deshalb<br />

die am motorisierten Strassenverkehr<br />

interessierten Kreise bestrebt, eine Lockerung<br />

der kantonalen Steuerpraktiken zu erreichen.<br />

Allerdings sind bis anhin die diesbezüglichen<br />

Bemühungen nur in wenigen Kantonen von<br />

Teilerfolgen begleitet gewesen.<br />

Seit Jahren versucht u. a. ebenfalls die<br />

kantonalbernische Strassenverkehrsliga eine<br />

ähnliche Lockerung der Steuerbelastungen,<br />

wie auch der Zahlungsmodalitäten im Kanton<br />

Bern zu erreichen. Da alle diesbezüglichen<br />

Bestrebungen an der sprichwörtlichen Hartköpfigkeit<br />

der Regierung scheiterten, umgekehrt<br />

aber im gesamten Automobilgewerbe<br />

wie auch innerhalb der Automobilisten- und<br />

Motorradfahrerkreise die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse sich zusehends verschlechterten,<br />

hat nun die betr. Liga neuerdings den Versuch<br />

unternommen, die kantonalbernischen<br />

Behörden auf die unbedingte Notwendigkeit<br />

von Steuererleichterungen aufmerksam zu machen.<br />

In einer demnächst an den Regierungsrat<br />

zuhanden des Grossen Rates zu übergebenden<br />

Eingabe wird u. a. der ratenweise<br />

Bezug der Verkehrssteuer sowie die Gewährung<br />

eines Skontos bei ganzjähriger Vorausbezahlung<br />

gefordert, ein Verlangen, das im<br />

privaten Geschäftsverkehr als Norm gilt und<br />

auch hinsichtlich den Beziehungen zwischen<br />

den Automobilisten als Bürger II. Klasse und<br />

dem Staate endlich Geltung erhalten sollte.<br />

Als berechtigtes Postulat stellt die Eingabe<br />

wiederum die Forderung nach Einführung von<br />

Wechselnummern für zwei oder mehrere Wagen<br />

auf, d. h. Besteuerung des stärkern Automobils<br />

mit Uebertragungsberechtigung dieser<br />

Nummer auf den schwächern Wagen, was<br />

wiederum einen vermehrten Benzinkonsum<br />

zur Folge hätte, bei gleichzeitiger Vermehrung<br />

der Arbeitsmöglichkeiten für das Automobilgewerbe.<br />

Im weitern wird an das seit<br />

Jahren aufgestellte Postulat erinnert, allen<br />

über 5 Jahre in Betrieb stehenden Motorfahrzeugen<br />

eine Steuerreduktion zu gewähren.<br />

Die positiven Auswirkungen .einer derartigen<br />

Massnahme können mit aller Deutlichkeit am<br />

deutschen Beispiel abgelesen werden, und es<br />

dürfte eine solche Erleichterung auch den«<br />

bernischen Doppelfahrzeughaltern um so eher<br />

gewährt werden, als der Staat der eigentliche<br />

Nutzniesser eines solchen Entgegenkommens<br />

sein würde, unberücksichtigt der dadurch vornehmlich<br />

dem Automobilgewerbe ermöglichten<br />

vermehrten Arbeitsbeschaffung.<br />

Weiterhin verlangt die Eingabe monatliche<br />

Anrechung der Verkehrssteuer bei Inbetriebsetzung<br />

des Motorfahrzeuges im Laufe des.<br />

Jahres. In Uebereinstimmung damit steht das<br />

Verlangen nach monatlicher Rückvergütung<br />

bei Ausserbetriebsetzung eines Motorfahrzeuges<br />

im Laufe des Jahres. Als letzter<br />

Punkt wird Abbau der übersetzten Gebühren<br />

für Fahrzeugausweise gefordert, und zwar<br />

von Fr. 10.— auf Fr. 5.— für Motorradfahrer<br />

und von Fr. 30.— auf Fr. 10.— für Automobilisten.<br />

Zweifellos wird man auch diesen berechtigten<br />

Forderungen wiederum das abgedroschene<br />

Argument entgegenhalten, der<br />

Staat könne heute unter keinen Umständen<br />

Vorschläge akzeptieren, die seiner Staatskasse<br />

eine Mindereinnahme ergeben müssen.<br />

Diese unkaufmännische, wie auch unzeitgemässe<br />

Argumentation verkennt restlos die<br />

heutige Lage der Privatwirtschaft, insbesondere<br />

diejenige des Automobilgewerbes, der<br />

Automobil- und Zubehörindustrie, und vor<br />

allem nimmt sie keine Rücksicht auf die Ver-<br />

niemand kennt uns, niemand fragt nach ren die gleichen Worte gesprochen hatte. änderungen in der Einkommensschichtung<br />

uns.»<br />

Wann? Wer?<br />

der Motorfahrzeughalter. Anhand zahlreicher<br />

«Wir werden Könige an Zeit sein und Dann sah er plötzlich einen mageren, neunjährigen<br />

Jungen, der durchs Gebüsch der bracht worden, dass der Staat durch einen<br />

Beispiele des Auslandes ist der Beweis er-<br />

nicht mehr horchen müssen, wenn die Uhr<br />

die Stunden ausruft!»<br />

Donau-Auen lief. Manchmal legte er sich Abbau der Motorfahrzeuggebühren überhaupt<br />

«Wir werden uns lieben. Wir werden uns flach auf den Boden, horchte. Nahten sie nichts verliert, sondern im Gegenteil etwas<br />

vertrauen. Wir werden immer, immer beisammen<br />

sein...»<br />

Nur der Strom rauschte, und die Erde war sind die Postulate der kantonalen Strassen-<br />

schon, die Feinde des schwarzen Adlers? gewinnt. Für den Kanton Bern insbesondere<br />

So versuchten sie, ihren wütenden Hunger gut und warm. Der schwarze Adler erhob verkehrsliga um so berechtigter, als die nämliche<br />

Regierung im Kampf um den Bau der<br />

nach Glück zu stillen. Verzweifelt nannten sich und rieb das erhitzte Gesicht mit dem<br />

sie ihre Träume beim Namen.<br />

Taschentuch ab. Verwaschene Tintenflecke Sustenstrasse nicht hoch genug die Bedeutung<br />

dieser Neubaute für den motorisierten<br />

Miteinander sein, Stunde für Stunde, und waren im Tuch, und es roch nach Brot...<br />

womöglich eine kleine Ewigkeit lang. Alles, • Lukas wusste noch alles ganz genau: den Strassenverkehr in den Vordergrund stellen<br />

alles miteinander teilen, und wenn es sein jungen, frischen Junihimmel und den Duft, kann.<br />

muss, auch das Elend.<br />

' der vom Wasser aufstieg. Weidengebüsch,<br />

hartes Schilf... Der schwarze Adler trug<br />

«Sybil, wir reisen nach Irgendwo und kommen<br />

nie mehr hierher zurück!»<br />

klobigen, dürren Ast. Er wollte gegen Bleich-<br />

Waadtländlsche Strassenbauten. Der Grosse<br />

einen Matrosenanzug und in der Hand einen<br />

Lukas musste nach jedem Wort Atem gesichter kämpften, er wollte bis zu den Rat des Kantons Waadt ermächtigt die Regierung,<br />

im Jahre 1937 die Verbesserungs-<br />

holen. « Würdest du mit mir gehen, Sybil ? Huronen und ans Ende der Welt wandern.<br />

Jetzt, heute, in dieser Nacht noch?» Daheim, im Kinderzimmer, lag ein Brief für arbeiten an Alpenstrassen fortzusetzen. Im<br />

«Ob ich... oh, was bist du für ein Narr! die Eltern...<br />

Vordergrund steht die Korrektion des zweiten<br />

Teilstückes des Col des Mosses bei<br />

Ja, ja, tausendmal ja...»<br />

Wie stark die Sonne war! «Es wollt ein<br />

«Fort von dieser Stadt!» sagte Sybil. Sie Jäger jagen», sang der schwarze Adler. Seine Chäteau d'Oex, wofür Kosten im Betrage<br />

starrte in seine Augen und sagte:<br />

Stimme schallte. « dreiviertel Stund' von einer halben Million Fr. vorgesehen sind.<br />

«Fort von Europa!»<br />

vorm Tfigen. wohl in dem grünen Wald!» Ferner wurde der Staatsrat ermächtigt, für<br />

«Fort von Europa...», wiederholte Lukas.<br />

Strassenbau und Strassenkorrektionen im<br />

Er lauschte. Er suchte angespannt in seiner<br />

Fortsetzung folgt. kommenden Jahr die Summe von 450,000 Fr.<br />

Erinnerung nach einer Stimme, die vor Jah-<br />

aufzuwenden. ..


N" 92 ^ FREITAG. 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Caracciola fährt Weltrekord<br />

Stuck's Zehn-Meilen-Rekord von 286 km/St, auf 333 km/St, verbessert.<br />

Wettkampf zwischen Flugzeug und Rennwagen.<br />

Frankfurt, 11. Nov. <strong>1936</strong>.<br />

Von Rekordwetter konnte man am heutigen<br />

Mittwoch bei Wiederaufnahme der<br />

Mercedes-Rekordversuche wahrlich nicht<br />

sprechen. Regen in der Nacht und demzufolge<br />

nasse Stellen auf der Autobahn, dazu<br />

ein starker Wind aus Südwest : das sind<br />

keine guten Voraussetzungen für Versuche,<br />

wie sie heute geplant waren. Rennleiter<br />

Neubauer hätte sogar wahrscheinlich die aufgemacht werden musste. Das gleiche gilt<br />

Versuche überhaupt abgeblasen und aufvon den Continental-Reifen, die vorne bisher<br />

über eine Distanz von 288 km diese hohen<br />

besseres Wetter gewartet, wenn nicht Ufa<br />

und Fox mit einem grossen Operateurstab Geschwindigkeiten durchgestanden haben,<br />

nach hier gekommen wären, um den Wagen während die Hinterreifen nach den letzten<br />

bei einer Rekordfahrt, wenn möglich sogar Versuchen gewechselt wurden, da sie kleine<br />

Weltrekordfahrt zu sehen. Da die Ufa aufEinschnitte zeigten.<br />

der Autobahn arbeitete, hatte sich die Fox<br />

ein Flugzeug gechartert, aus dem der Kameramann<br />

Stoll, auf dem Bauche liegend,<br />

Aufnahmen machen wollte. Na, und das muss<br />

eben geübt werden bis es klappt. Denn —<br />

es ist nicht gerade einfach, beide Fahrzeuge<br />

mit gleichen Geschwindigkeiten zu steuern,<br />

da Caracciola, der heute<br />

in einer völlig geschlossenen Limousine<br />

sass, natürlich keine Verständigung mit<br />

« oben» aufnehmen konnte, während es für<br />

den Piloten ebenfalls schwer war, den genauen<br />

Geschwindigkeiten des Rennwagens<br />

zu folgen, um so weniger, als die hier eingesetzte<br />

Heinkel in der Spitze sogar erheblich<br />

hinter der Leistung des Rennwagens zurückbleibt<br />

! Der Sicherheit halber Hess man<br />

die ganze Zeitnahme auf 5 km. 5 und 10<br />

Meilen stehen, um eventuell gefahrene Rekorde<br />

mitnehmen zu können, obgleich man<br />

bei dem starken Gegenwind kaum damit<br />

rechnen konnte!<br />

Wie gross jedoch war unsere Ueberraschung,<br />

als Caracciola nach dreimaligem<br />

Versuch aus Richtung Darmstadt zurückkam<br />

und die Zeitnahme uns telephonisch mitteilen<br />

Hess* dass verschiedene Rekorde gepurzelt<br />

seien. Während Caracciola am Ziel, das<br />

übrigens heute direkt gegenüber der Zeppelinhalle<br />

lag, von den Filmleuten weiter « verarztet<br />

» wurde, um in der Wochenschau ein<br />

Bild seiner Eindrücke zu geben, erfuhren wir<br />

am Telephon, dass nicht nur zwei Klassenrekorde<br />

der Klasse B, 5—8000 ccm, geschlagen,<br />

sondern ein neuer Weltrekord erheblich<br />

verbessert werden konnte, eine Nachricht,<br />

die mit grossem Hallo und viel Beifall aufgenommen<br />

wurde. Bei seinen ersten Versuchen<br />

vor 14 Tagen hatte Caracciola drei<br />

Klassenrekorde aufgestellt, und zwar: 1 km<br />

mit fliegendem Start mit 364,372, eine Meile<br />

mit fliegendem Start mit 367,033, und die<br />

5 km mit fliegendem Start mit 340,554 km/St.<br />

Bei seiner heutigen Rekordfahrt<br />

verbesserte er die 5 Meilen mit fliegendem<br />

Start von 291,035 km/St. (Stuck auf<br />

Auto-Union) auf 336,838,' die 10 km mit<br />

{liegendem Start von 288,612 (Stuck auf<br />

Auto-Union) auf 331,889, und die 10 Meilen<br />

mit fliegendem Start von 286,451<br />

(Stuck auf Auto-Union) auf 333,484<br />

km/St.!<br />

Bekanntlich sind alle Weltrekorde mit fliegendem<br />

Start bis 10 km in den Händen von<br />

Campbell, die dieser mit seinem Ueberrennwagen<br />

in Amerika aufstellte, so dass nur der<br />

Zehnmeilenrekord als Weltrekord gilt. Zweifellos<br />

bestand die Absicht, heute in einer<br />

schneidigen Zehnmeilenfahrt all diese Rekorde<br />

noch weit höher zu schrauben, vielleicht<br />

sogar die vor 14 Tagen aufgestellten<br />

Rekorde bedeutend zu überbieten. Man hat<br />

aber einsehen müssen, dass dies bei dem<br />

hier vorherrschenden Wetter ein Ding der<br />

Unmöglichkeit ist, so dass man sich vorerst<br />

mit den jetzt erzielten Ergebnissen zufrieden<br />

gibt, um so mehr, als die Verbesserungen ja<br />

tatsächlich ganz erheblich sind !<br />

Da aber die Rekorde über den stehenden<br />

Kilometer und die stehende Meile ebenfalls<br />

Weltrekorde sind, ist beabsichtigt, wenigstens<br />

noch diese beiden Bestleistungen zu verbessern.<br />

Den stehenden Kilometer hält Hans<br />

Stuck mit 163 und die stehende Meile Rudolf<br />

Caracciola mit 188 km/St. Für Donnerstag ist<br />

zwar wieder schlechtes Wetter angezeigt.<br />

(Sonderbericht der «Automobil-Revue».)<br />

Man hofft jedoch, für wenige Minuten soviel<br />

Gutwetterlage zu haben, dass es möglich sein<br />

wird, diese beiden Rekorde ebenfalls bedeutend<br />

zu verbessern, womit Mercedes sechs<br />

neue Klassenrekorde und drei neue Weltrekorde<br />

an sich gebracht hätte, ohne Zweifel<br />

eine ganz erhebliche Leistung bei einem<br />

völlig neuen Motor, der sich übrigens bis<br />

jetzt ganz ausgezeichnet gehalten hat, da in<br />

keiner Fahrtpause bisher die Haube überhaupt<br />

Carracciola selbst ist von seinen heutigen<br />

Versuchen ausserordentlich befriedigt, um so<br />

mehr, als die Rekordfahrt dadurch an sportlichem<br />

Reiz gewann, dass er mit der Heinkel<br />

einen kleinen Wettkampf aufnehmen konnte,<br />

den diese nur bei Rückenwind durchzustehen<br />

vermochte.<br />

Wenn also in den nächsten Tagen die beiden<br />

Rekorde über stehenden Kilometer und<br />

stehende Meile gebrochen sind, wird Mercedes<br />

seine diesjährigen Rekordfahrten beenden<br />

und, wie wir hören, nunmehr alle Kräfte<br />

auf eine<br />

Mittel: 2' 53,73" = 333,484 km/St.<br />

Dieser Rekord ist zugleich Welt- und Int. Klassen-Rekord.<br />

(Alter Rekord von Hans Stuck: 3:22,255<br />

= 286,451 km/St.<br />

(Alter Klassenrekord von Hane Stuck: 288,612<br />

km/St.).<br />

-Auf der Brooklands - Bahn hat Charles<br />

Dodson seine Rekordversuche mit dem<br />

(Riley), Frl. Petre (>Riley), Taruffi (Maserati)<br />

und Wimille (Bugatti) auch der Schwei-<br />

fabelhaft schnellen kleinen Austin Ende der<br />

letzten Woche fortgesetzt und bei dieser Gelegenheit<br />

dem Münchner Bobby KoMrausch<br />

zer Hans Ruesch auf Alfa Romeo an<br />

den Start gehen.<br />

einen internationalen R-ekord der Klasse H<br />

(750 ccm) entrissen, den dieser am 10. Oktober<br />

auf der Reichsautobahn Frankfurt a. M.<br />

—Darmstadt aufstellte. Es handelt sich um<br />

die Klassenbestzeit über den Kilometer<br />

mit stehendemStart. Dodson legte<br />

diesen mit einem Durchschnitt von 134,512<br />

km/St, zurück, während Kohlrausch auf<br />

Magic-Midget 133,100 km/St, erreichte.<br />

Die 500 Meilen von Indianapolis 1937.<br />

Das Reglement in grossen Zögen.<br />

Soeben ist das Reglement für die nächstjährigen<br />

500 Meilen von Indianapolis erschienen.<br />

Das maximale Hubvolumen der teilnehmenden<br />

Wagen ist wie beim Grossen Preis von<br />

Amerika auf 6 Liter festgesetzt, während das<br />

Weiterentwicklung der neuen Rennwagen Mindestgewicht der Boliden — ohne Brennstoff<br />

und Wasser — 815 kg betragen soll.<br />

konzentrieren. Zu diesem Zweck werden<br />

neue Versuchsfahrten unternommen, und man Als geringste Spurweite wird 1,32 m verlangt;<br />

geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass die Karosserie muss zweiplätzig und auf der<br />

auf der Bahn von Monza in den nächsten Höhe des Sitzes mindestens 78 cm breit sein.<br />

Wochen recht reger Betrieb sein wird. Das Eine Novität des Reglements besteht darin,<br />

bedeutet also, dass eine kleine Serie der dass als Brennstoff ein handelsübliches Benin<br />

vorgeschrieben ist, dessen Zusammen-<br />

neuen Zwölfzylinder-Motoren fertiggestellt<br />

ist und jetzt einer Dauerprüfung unterzogen setzung in einem besondern Anhang zum<br />

wird. _.. Hans Bretz. .. „• Reglement bekanntgegeben wird.<br />

der gute Gleitschutz durch Eis und Schnee<br />

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Zürich, Löwenstrasse 31, Telephon 58.824<br />

. DIE RESULTATE<br />

10 MEILEN MIT FLIEGENDEM START:<br />

Hinfahrt: 2' 56,76"<br />

Rückfahrt: 2' 50,70"<br />

5 MEILEN MIT FLIEGENDEM START:<br />

Hinfahrt: 1' 26,53"<br />

Rückfahrt: 1' 25,48"<br />

Mittel: V 26,005" = 336,838 km/St.<br />

(Alter Klassenrekord von Hane Stuck: 1:39,535<br />

= 291,035 km/St.).<br />

10 KILOMETER MIT FLIEGENDEM START:<br />

Hinfahrt: 1' 49'98"<br />

Rückfahrt: 1' 46,96"<br />

Mittel: 1' 48,47" = 331,889 km/St.<br />

Und noch ein Rekord :<br />

Dodson auf dem 750-ccm-Austin-Rennwagen.<br />

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In den Bedingungen wird ferner festgehalten,<br />

dass die Konkurrenten im Ausscheidungslauf<br />

über 10 Runden eine durchschnittliche<br />

Geschwindigkeit von mindestens 169 km/St,<br />

erreichen müssen. Für Fahrzeuge mit Dieselmotor<br />

beträgt dieses Mittel 164 km/St. #<br />

Die Nennfrist läuft am 1. Mai 1937 ab.<br />

Ein neuer Rennstall: Scuderia Ambrosiana.<br />

Unter der Bezeichnung «Scuderia Arribrosiana»<br />

hat sich in Italien eine neue Renn-<br />

Organisation gebildet, welcher V i 11 o r e s i,<br />

C o r t e s e und ein dritter, noch nicht bestimmter<br />

Fahrer angehören werden. Die<br />

Mannschaft verfügt über drei Maserati-Rennwagen,<br />

wovon zwei mit 1,5 Liter und 1 mit<br />

1100 ccm Zylinderinhalt.<br />

Am Grossen Preis von Südafrika 1937,<br />

der als erster Grand Prix der kommenden<br />

Saison am 1. Januar auf der Rundstrecke bei<br />

East London zur Durchführung gelangt, wird<br />

ausser Earl Howe (E.R.A. und Bugatti), Seaman<br />

(Delage), Fairfield (E.R.A.), Cyril Paul<br />

Die nächstjährigen Rennen im Donington»<br />

Park.<br />

Im Parke von Donington werden im Sommer<br />

1937 folgende sportlichen Veranstaltungen<br />

zum Austrag kommen:<br />

10. April: Empire Trophy Race.<br />

12. Mai; International Trophy Race:<br />

12. Juni: Nuffield Trophy Race.<br />

24. Juli: 12-Stunden-Sportwagen-Rennen.<br />

28. August: Internationales 200-Meilen-Rennen.<br />

2. Oktober: Grosser Preis von Donington.<br />

LUFTFAH<br />

Australien verzeichnet einen starken Aufschwung<br />

der Aviatik.<br />

Die offizielle Regierungsstatistik der australischen<br />

Luftfahrt gibt bekannt, dass während<br />

des Jahres 1935 die australischen Luftverkehrsgesellschaften<br />

zusammen 5J4 Millionen<br />

Meilen zurückgelegt haben. Insgesamt<br />

wurden auf diesen Flügen 62 910 Passagiere<br />

befördert. Der Luftfrachtverkehr verzeichnet<br />

ein Total von 8463 Tonnen, während die Luftpost<br />

eine Höhe von 70 Tonnen erreichte. Die<br />

Zahl der Privatpiloten stieg von 467 auf 680,<br />

diejenige der Verkehrspiloten von 210 auf 212.<br />

Eine Zunahme ist ebenfalls in der Zahl der<br />

Flugzeuge zu verzeichnen, die sich von 200<br />

auf 227 erhöhte.<br />

Eine holländische Fluglinie nach Südafrika ?<br />

Die holländische Fluggesellschaft K.L. M.<br />

steht gegenwärtig mit verschiedenen Regierungen<br />

in Unterhandlungen zwecks Eröffnung<br />

einer Luftlinie Holland—Kapstadt, und zwar<br />

in Betriebsgemeinschaft mit einem englischen<br />

Unternehmen. Im Gegensatz zur heutigen<br />

englischen Reichslinie, die von Brindisi über<br />

Kiro nach dem Sudan und der Ostküste<br />

entlang führt, wollen die Holländer die westliche<br />

Route einschlagen, nämlich von Amsterdam<br />

über Biarritz, Casablanca, Dakar, Devalao,<br />

Banana, Walfischbay nach Kapstadt.<br />

Man hofft, die Linie am 1. Mai 1937 eröffnen<br />

zu können, sofern die Durchflugserlaubnis<br />

einiger Länder bis dann erteilt wird.<br />

Schlafflugzeuge im amerikanischen Luftverkehr.<br />

Die Fluggesellschaft American Airlines unternimmt<br />

gegenwärtig eine starke Aktion für<br />

die Propagierung des transkontinentalen<br />

Nachtluftverkehrs zwischen New York und<br />

Los Angeles, einer Strecke von 4460 km. Die<br />

Gesellschaft befliegt diese Strecke seit dem<br />

1. Oktober zweimal nachts in beiden Richtungen<br />

mit dem neuen DST - Douglas - Schnellflugzeug,<br />

in welchem Betten für 14 Passagiere<br />

vorhanden sind. Die Flugzeiten betragen<br />

in westlicher Richtung 17 Std. 41 Min.,<br />

in östlicher Richtung sogar nur 15 Std. 50 Min.<br />

Ein neuartiges Versuchsflugzeug. Der französische<br />

Ingenieur Bechereau hat ein kleines<br />

Versuchsflugzeug von nur 6,5 m Spannweite<br />

und 5 m Länge gebaut, das einen 40-PS-<br />

Motor besitzt, mit Flugzeugführer ein Fluggewicht<br />

von knapp 280 kg hat und ungewöhnliche<br />

Baugrundsätze vertritt. Die Tragfläche<br />

besteht eigentlich aus zwei Tragflächen,<br />

die staffeiförmig untereinander liegen<br />

und als Spaltflügel wirken können. Sie können<br />

einander genähert oder voneinander entfernt<br />

werden. Rumpf und Leitwerk sind wie<br />

bei den üblichen Maschinen. Besonders bemerkenswert<br />

ist die Tatsache, dass Bechereau<br />

einer der erfahrensten französischen<br />

Flugzeugkonstrukteure ist und schon vor<br />

Jahrzehnten die berühmten Flugzeugtypen<br />

«Deperdussin» und «Spad» entwarf.


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N° 92 — FREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBTL-REVUE fi<br />

Massenträgheit als Getriebe-Prinzip<br />

Aufbau und Wirkungsweise des stufenlosen Getriebes von Hobbs.<br />

Das Phänomen der Masseträgheit hat bisher<br />

in der Technik im positiven und auch im<br />

negativen Sinn schon eine grosse Rolle gespielt.<br />

Entweder bediente man sich seiner<br />

oder aber man stiess sich daran, weil es der<br />

Entwicklung da und dort bestimmte Grenzen<br />

setzte. Im Bau von stufenlosen Getrieben<br />

haben schon eine ganze Reihe von Erfindern<br />

versucht, sich die Masseträgheit zunutze zu<br />

machen, doch handelte es sich dabei meist<br />

um derart komplizierte Mechanismen, dass<br />

deren Aussichten sogar unter der Annahme<br />

weitgehender technischer Vervollkommnungen<br />

sehr zweifelhaft erscheinen. Einem Engländer,<br />

Mr. Hobbs, ist nun scheinbar der<br />

Wurf doch gelungen, denn sein Getriebe<br />

übertrifft an Einfachheit des Aufbaus entschieden<br />

die normalen Wechselgetriebe mit<br />

Synchronisiervorrichtung, wie sie heute allgemein<br />

gebräuchlich sind.<br />

Die Konstruktion des Getriebes<br />

lässt sich am leichtesten an Hand einiger<br />

Skizzen erläutern. Als wichtigsten Teil enthält<br />

es eine Art Planetengetriebe, das jedoch<br />

(Abb. 1) lediglich aus dem Planetenkäfig V<br />

mit den Planetenrädern R sowie dem innern<br />

Zahnrad S besteht. Dagegen fehlt der sonst<br />

aussen um die Planetenräder gelegte Zahnkranz<br />

mit Innenverzahnung vollkommen.<br />

Treibt man also den Käfig V durch seine<br />

Welle K an, während man das Stirnrad S<br />

festhält, so würden sich die Planetenräder<br />

Abb. 1. Schema der hauptsächlichsten, beweglichen<br />

Teile im Innern des Trägheits-Drehmomentwandlers<br />

von Hobbs. G = angetriebene Welle; E = exzentrische<br />

Gewichte auf den Achsen der Planetenräder;<br />

K = Antriebswelle vom Motor her; R = Planetenrad;<br />

S = inneres Zahnrad des Planetengetriebes;<br />

V = Planetenkäfig.<br />

einfach darauf abwälzen, ohne dass eine<br />

Kraftübertragung zustande käme.<br />

Nun sitzen aber auf den Achsen der verschiedenen<br />

Planetenräder exzentrische Gewichte<br />

E, die bei der Drehung der Planetenräder<br />

mitrotieren müssen. Hiedurch tritt in<br />

der Wirkungsweise eine radikale Aenderung<br />

ein.<br />

Die Exzentergewichte<br />

erfahren nämlich bei jeder Umdrehung der<br />

Planetenräder eine periodische Beschleunigung<br />

bzw. Verzögerung ihrer absoluten Geschwindigkeit.<br />

Diese setzt sich nämlich zusammen<br />

aus der konstanten Umdrehungsgeschwindigkeit<br />

des Planetenkäfigs um seine<br />

Achse und der Umdrehungsgeschwindigkeit<br />

der Gewichte um die ständig fortschreitenden<br />

Achsen der Planetenräder. Sind die Gewichte<br />

in der gezeigten Stellung angelangt,<br />

so addieren sich die beiden Geschwindigkeiten<br />

zueinander. Mit andern Worten : In diesem<br />

Moment hat das Gewicht seine höchste<br />

Geschwindigkeit erlangt. Bei der weiteren<br />

Drehung nähern sich die Gewichte immer<br />

mehr der Achse des Käfigs, wobei ihre Bewegungsrichtung<br />

nach ungefähr einer Vierteldrehung<br />

des Käfigs dem Drehsinn desselben<br />

entgegengerichtet ist. Die obslute Geschwindigkeit<br />

der Gewichte ist damit auf<br />

ihren tiefsten Punkt gesunken, um bei der<br />

weiteren Drehung allmählich wieder auf das<br />

Maximum zu steigen usw. Sie verändert sich<br />

also bei der gleichmässigen Rotation des<br />

Käfigs ständig zwischen einem Minimum jind<br />

einem Höchstwert. Diese Wirkungsweise bedingt<br />

die eingangs erwähnten<br />

Massenkräfte.<br />

Sie sind so gerichtet, dass sie das Stirnrad<br />

S abwechslungsweise bald vorwärts und<br />

bald rückwärts zu drehen suchen. Wird es<br />

an der Drehung verhindert, so kommt statt<br />

dessen eine periodische Kraftwirkung bald in<br />

der einen und gleich darauf in der andern<br />

Richtung zustande. Um den Antrieb aber<br />

überhaupt zu ermöglichen, dürfen die An-,<br />

triebsimpulse immer nur in der gleichen<br />

Richtung wirken. Das heisst also, dass es<br />

gilt, die rückwärts drehenden Kraftstösse<br />

unschädlich machen.<br />

Zu diesem Zweck schaltet man nun (Abb.<br />

2) zwischen den Kar danantrieb und das Getriebe<br />

zwei Teile ein, nämlich einen Freilauf<br />

(A, B und F) und eine elastische Welle ß.<br />

Der Freilauf dient dazu, ausschliesslich die<br />

vorwärts drehenden Impulse weiterzuleiten,<br />

die elastische Welle soll anderseits — ähnlich<br />

wie ein zur Abfederung verwendeter<br />

Torsionsstab — alle durch den Antrieb be-<br />

Abb. 2. Vollständiges Schema des Getriebes von<br />

Hobbs. A = mit dem Getriebegehäuse fest verbundener<br />

Teil des Freilaufs; B = mit der angetriebenen<br />

Welle verbundener Teil des Freilaufe; G =<br />

angetriebene Welle, die zur Kardanwelle führt;<br />

E == exzentrische Gewichte auf der Achse der<br />

Planetenräder; F = Rollen des Freilaufs; G = Torsionfielastische<br />

Zwischenwelle; H = Festes Gehäuse;<br />

K == Antriebswelle vom Motor her; R =<br />

Planetenrad; S = inneres Zahnrad des Planetengetriebes;<br />

V = Planetenkäfig.<br />

dingten StÖsse ausgleichen. Das Rückwärtsfahren<br />

erfordert lediglich eine Umschaltung<br />

des Freilaufs, denn es handelt sich hiebei um<br />

eine nach Belieben in beiden Richtungen wirr<br />

kende Bauart.<br />

Im Betrieb arbeitet dieses Getriebe vollkommen<br />

automatisch,<br />

so dass dem Fahrer einzig die Betätigung<br />

des Gaspedals obliegt. Beschleunigt man den<br />

Motor zum Anfahren, so vergrössern sich<br />

auch: die Massenkräfte im Getriebe, die ihrerseits<br />

das hohe Anfahrdrehmoment erzeugen.<br />

Kommt der angetriebene Teil schliesslich auf<br />

eine höhere Drehzahl, so vermindert sich<br />

entsprechend die Drehgeschwindigkeit der<br />

Exzentergewichte um ihre Achsen und damit<br />

auch die Grosse der Massenkräfte. Sobald<br />

der Planetenkäfig und das Stirnrad gleich<br />

schnell rotieren, entspricht dies dem direkten<br />

Antrieb normaler Getriebe. Die Flieh-<br />

Exzentergewichte besorgt dann die<br />

Fortsetzung Seite 6.<br />

Dass die Karosserie des neuen Mercedes-Rekordwagens<br />

im Windkanal die nötigen<br />

«Retuschen» erhielt, um sie* vollkommen<br />

stromliniengerecht zu gestalten. Da<br />

die äussere Form im Längsschnitt ungefähr<br />

einem Tragflächen-Profil entsprach,<br />

ergab sich ein gewisser Auftrieb, der den<br />

Wagen um die Hälfte seines Gewichtes<br />

entlastete und dadurch viel zur Schonung<br />

der Reifen beitrug.<br />

Italien habe sich zur Patentgemeinschaft<br />

über die Kohlehydrierverfahren, die zwischen<br />

Deutschland und U.S.A. besteht,<br />

ebenfalls angeschlossen.<br />

Dass für die deutschen Autobahnen besondere<br />

Maschinen zur Wegräumung des<br />

Schnees in Entwicklung begriffen sind.<br />

Von den Fortschritten des Dieselmotors,<br />

die sich besonders in der Zahl der in Betrieb<br />

gesetzten Motoren dieses Typs wiederspiegelt.<br />

Dieses Jahr wurden insgesamt<br />

schon 1,75 Millionen Stück fabriziert.<br />

Letztjähriges Total fürs ganze Jahr =<br />

ia Millionen Stück.<br />

Der bekannte französische Rennfahrer<br />

Etancelin habe sich in Amerika um den<br />

Führerschein beworben, wobei auch eine<br />

Reihe von Fragen — auf englisch natürlich!<br />

— schriftlich zu beantworten waren.<br />

Resultat: Etancelin fiel durch!<br />

Dass die von der ausländischen Fach"<br />

presse verbreitete Meldung über den Abschluss<br />

der Lizenzverhandlungen zwischen<br />

Saurer und Dodge nicht den Tatsachen<br />

entsprechen. Richtig ist vorläufig nur, dass<br />

ein Dodge-Wagen mit Saurer-Dieselmotor<br />

am New Yorker Auto-Salon gezeigt wird,<br />

was wir schon früher mitteilten.<br />

König Carol habe zu seinem kürzlichen<br />

Prager Besuch einen kugelsicheren Wagen<br />

benützt.<br />

In Auckland (Neuseeland) habe ein<br />

Händler zwei gebrauchte Wagen für zwei<br />

Franken pro Stück gekauft.<br />

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die dem Kühler lebensge»<br />

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Da nun einmal die Unkosten<br />

unbedingt reduziert werden müssen,<br />

heisst es, die besten Methoden ausfindig machen.<br />

Durch den neuen<br />

MÜLLER


6 AUTOMOBIL-REVUE IFREITAG, 13. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 92<br />

elastische Kupplung zwischen Antriebs- und<br />

Abtriebswelle. Wichtig ist, dass die Welle G<br />

in einem ganz bestimmten Grössenverhältnds<br />

zum Wagen, Getriebe und Motor steht, damit<br />

sie durch ihre natürlichen Verdrehungsschwingungen<br />

die Kraftübertragung begünstigt.<br />

Ein paar Worte noch über<br />

Vor- und Nachteile des Getriebes,<br />

die dessen Verwendbarkeit für den Automobilbetrieb<br />

mitbestimmen. Als Vorzug ist natürlich<br />

die Stufenlosigkeit der Kraftübertragung<br />

anzusprechen, ebenso wie die vollständig<br />

automatische Funktion des Getriebes. Als<br />

recht angenehm wird man auch den Freilauf<br />

im Antrieb empfinden, der ein Zurückrollen<br />

am Hang beim Anfahren verhindert.<br />

Nachteilig dagegen wirken ' die Ungleichförmigkeit<br />

des Antriebs und die Unmöglichkeit<br />

der Verwendung des Motors als Bremse.<br />

Dieser letztere Mangel des Systems Hesse<br />

sich indessen durch eine einfache Massnahme<br />

beseitigen, wäre doch dazu nur ein zweiter<br />

Freilauf zwischen angetriebenem und antreibendem<br />

Teil des Getriebes notwendig, der<br />

eingreift, sobald die Drehzahl des Motors<br />

diejenige der Kardanwelle nicht mehr erreicht,<br />

-b-<br />

P»al«tfc«H€»<br />

Vf£ni*a<br />

Reservekanister in den Kofferraum. Manche<br />

Fahrer haben die Gewohnheit, für alle<br />

Fälle stets eine Reservekanne mit Benzin im<br />

Wagen mit sich zu führen. Meist halten die<br />

Verschlüsse solcher Kanister nicht absolut<br />

dicht, so dass entweder Benzin selbst oder<br />

doch wenigstens Benzindämpfe aus ihnen austreten<br />

und der Wagenluft jenes Parfüm mitteilen,<br />

das in konzentrierter Form alles andere<br />

als angenehm empfunden wird. Ist man<br />

darauf angewiesen, längere Zeit diese<br />

Dämpfe einzuatmen, so stellen sich mit der<br />

Zeit Uebelkeit und in schwereren Fällen sogar<br />

Brechreiz ein. Deshalb weg mit dem<br />

Reservebehälter! Im Kofferraum findet sich<br />

meist noch ein geeignetes Plätzchen für ihn.<br />

-b-<br />

Verhalten gegenüber Wild. Es ist sicher<br />

den meisten Automobilisten bekannt, dass<br />

das Wild, wenn es erst einmal in den Licht-»<br />

kegel des Scheinwerfers gelangt ist, wie toll<br />

vor dem Wagen herrennt und die beleuchtete<br />

Strasse nicht mehr verlassen will. Dagegen<br />

wissen noch nicht alle Fahrer, wie sie<br />

dem dahineilenden Tier, das von dem hinterher<br />

fahrenden Wagen wie in einem bösen<br />

Traum vorwärts gejagt wird, die Flucht<br />

seitlich in die « Gebüsche » erleichtern sollen.<br />

Vielfach hilft da schon das blosse Abblenden<br />

und entsprechende Mässigung der<br />

Fahrgeschwindigkeit, weil dann das gehetzte<br />

Tier nicht mehr zwischen zwei eingebildeten<br />

schwarzen Mauern dahinspringt, sondern<br />

auch die Landschaft neben der Strasse wieder<br />

erkennen kann. Möglicherweise bleibt<br />

nichts anderes übrig als überhaupt, anzuhalten<br />

und einen Moment die Parklichter zur<br />

Markierung zu verwenden, damit das geängstigte<br />

Reh — oder was es sonst ist — sich<br />

aus dem Staube machen kann. -b-<br />

T^dhn<br />

fl»<br />

'«»dhi<br />

II. Antwort 10008. Uebermässiger Benzinverbrauch.<br />

Zuschrift weitergeleitet.<br />

Frage 10.013. Trockenkupplung schleift. In letzter<br />

Zeit beobachte ich manchmal, speziell in.;S|pigungen,<br />

dass mein Wagen, Modell 1935, nicht normal<br />

zieht, obwohl der Motor richtig arbeitet Ich<br />

habe den Eindruck, dass die Einscheiben-Kupplung<br />

schleift. Was soll ich unternehmen, um den Schaden<br />

zu- beheben? Den Kupplungsbelag erneuerte<br />

ich vor einem halben Jahr. O. A. in I.<br />

Antwort: Da dieser Wagen Trockenkupplung<br />

hat, kommt in erster Linie die Möglichkeit in Frage,<br />

dass der Kupplungsbelag sich stark abgenützt hat<br />

und ersetzt werden sollte. Auch kann die Kupplungsfeder,<br />

welche die Scheiben zusammenpressen<br />

ffluss, erlahmt sein, was allerdings hier wenig<br />

wahrscheinlich ist.<br />

Dagegen scheint es nicht ausgeschlossen, dass<br />

der Kupplungsbelag verölt ist und deshalb nicht<br />

richtig packt. Am ehesten kann Oel vom Kurbelgehäuse<br />

her in die Kupplung gelangen, wenn die<br />

Kurbelgehäuse-Entlüftungsöffnung verstopft ist. Es<br />

entsteht dann ein gewisser Ueberdruck im Kurbelgehäuse,<br />

der Oel durch das Endlager ins Kupplungsgebäuse<br />

zu drücken vermag. #<br />

Frage 10.014. Bremsweoformel gewünscht. Wie<br />

lautet die Bremswegformel, welche,von den Experten<br />

bei der Führerprüfung verlangt wird? Ist die<br />

Formel für alle Motorfahrzeuge gültig? H. L. in W.<br />

Antwort: Die Experten verlangen nicht<br />

überall die Kenntnis der Bremswegformel. Meist<br />

legen sie mehr Wert darauf, daes der Prüfling die<br />

praktisch bei guten Bremsen erreichbaren Bremswege.kennt.<br />

Eine einfache Zahl, die man sich am<br />

besten merkt, bevor man sich zur Prüfung meldet,<br />

bezieht sich auf den Bremsweg bei einer Fahrgeschwindigkeit<br />

von 30 km/St. Unter der Voraussetzung<br />

wirksamer Bremsen wird verlangt, da«s er<br />

nicht mehr als 6 m beträgt. Bei der doppelten Geschwindigkeit<br />

von 60 km/St, macht er dagegen<br />

nicht nur 12. sondern 24 m aus, weil sich' die zu<br />

vernichtende Bewegungsenergie, die Wucht, .(.des<br />

Wagens mit dem Quadrate der Geschwindigkeit<br />

erhöht. Wenn also diese zweimal eo gross wird,<br />

so vergrössert sich der Bremsweg auf das Vierfache.<br />

Falls die Geschwindigkeit auf das Dreifache<br />

zunimmt, so wird der Bremsweg gar neunmal<br />

eo lang usw. Zu dieser, bei hohen Geschwindigkeiten<br />

sehr beträchtlichen Strecke, muss dann<br />

noch die vom Moment des Auftauchens der Gefahr<br />

bis zum Betätigen der Bremse zurückgelegte<br />

Strecke addiert werden, um die Strecke zu erhalten,<br />

innerhalb der man den Wagen zum Stillstand<br />

bringen kann: Man rechnet, dass dieser Zustand<br />

eine Sekunde lang dauert. Fährt also ein Wagen<br />

mit 72 km/St., eo wird eine Fahrstrecke von 20 m<br />

zurückgelegt, bevor die Bremsen überhaupt in<br />

Funktion treten.<br />

Die eigentliche Bremswegformel, welche sich<br />

nur auf den während der tatsächlichen Bremsung<br />

zurückgelegten Weg bezieht, lautet:<br />

2Xb<br />

Hierin bedeutet s den Weg in m, V die Geschwindigkeit<br />

in m/Sek., b die auf der Strasse im<br />

besten Fall mögliche Verzögerung in m/Sek.*. Ein<br />

guter Wert für diese Bremeverzögerung, der auch<br />

den oben angeführten Bremswegen entspricht, ist<br />

b = 6 m/Sek. 2 . Zur Kontrolle können wir den<br />

Bremsweg bei 30 km/St. = 8,5 m/Sek. nachrechnen.<br />

Wir erhalten:<br />

8,5' 72<br />

s = = = 6 m.<br />

2X6 12<br />

Wie man sieht, kommt in dieser Formel weder<br />

die Zahl der Räder noch sonst irgend ein Merkmal<br />

des verwendeten Fahrzeugtyps vor. Sie hängt<br />

in keiner Weise davon ab, ob es sich nun um<br />

einen Wagen, ein Motorrad mit oder ohne Seitenwagen<br />

oder auch einen Velofahrer handelt. Von<br />

der Fahrzeugart hängt nur die Wirkung der<br />

Bremsen und damit die Bremsverzögerung b ab,<br />

die hei schlechtem Zustand derselben nicht<br />

6 m/Sek. 2 erreicht. Da dieser Wert aber bei der<br />

Fahrzeugabnahme allgemein verlangt wird, müssen<br />

alle Motorfahrzeuge die erwähnten Bremswege<br />

erreichen, um zum Verkehr überhaupt zugelassen<br />

zu werden.<br />

-b-<br />

s»<br />

Anfrage 629. Wagenmiete durch Unmündige<br />

zieht unter Umständen Schadenhaftung der Elfern<br />

nach sich. Dieses Frühjahr sprachen zwei junge<br />

Herren bei mir vor, um ein Auto zu mieten. Einer<br />

der beiden machte mir die Angabe, es handle sich<br />

um eine Geschäftsfahrt ins Rheintal. Statt dessen<br />

fuhren sie dann aber zu einem Tanzplatz ins Appenzellerland<br />

und demolierten den Wagen durch<br />

zu schnelles Befahren einer Kurve vollständig, wobei<br />

alle vier Insassen Verletzungen davontrugen.<br />

Der Mieter will nun geltend machen, Bremsen und<br />

Steuerung hätten versagt. Der kantonale Experte<br />

fand aber, dass diese Teile, soweit sie überhaupt<br />

eine Untersuchung noch zuliessen, intakt waren.<br />

Der Mieter, welcher wegen Wagendiebstahls vorbestraft<br />

ist (bedingt erlassen, Probezeit 3 Jahre),<br />

wurde vom appenzellischen Kriminalgericht zu acht<br />

V*<br />

echsa<br />

Tagen Gefängnis verurteilt, •weiter «im Entzog ätt<br />

Führerbewilligung und zur Tragung der Kosten.<br />

Ich möchte nun wissen, ob ein Neunzehnjähriger<br />

berechtigt ist, überhaupt einen Wagen zu mieten«<br />

sobald er eine Führerbewilligung hat<br />

Ist nicht die Mutter haftbar, nachdem sie sich'<br />

dafür verwendete, dass ihr Sohn nach dem ersten<br />

Fall die Führerbewilligung neuerdings erhielt?<br />

Wofür muss der gesetzliche Vertreter auf dem<br />

Fragebogen zur Erlangung des Lernfahrausweises<br />

unterschreiben?<br />

Hat die Unterschrift eines Neunzehnjährigen<br />

auf einem Automietvertrag Gültigkeit? J. B. in S.<br />

Antwort: In Frage für die Haftung kommen<br />

Art. 19 und 333 ZGB. Art. 19 ZGB bestimmt, dass<br />

sich unmündige Personen nur mit Zustimmung<br />

ihrer gesetzlichen Vertreter verpflichten können,<br />

dass sie dagegen aus unerlaubten Handlungen<br />

schadenersatzpflichtig werden. Gemäss Art 333<br />

ZGB haftet das Familienoberhaupt für einen verursachten<br />

Schaden, sofern es nicht nachweist, dass<br />

es das übliche und durch die Umstände gebotene<br />

Mass von Sorgfalt in der Beaufsschtignug beobachtet<br />

hat Auf Ihren Fall angewendet ergibt sich<br />

daraus folgendes:<br />

Gemäss Art. 31 der Vollziehungsverordnung zum<br />

MFG bedürfen unmündige Personen zum Erwerb<br />

des Lernfahrausweises der Zustimmung des gesetzlichen<br />

Vertreters. Das Motorfahrzeuggesetz bzw. die<br />

Vollziehungsverordnung dazu erklärt nicht, welche<br />

Bedeutung dieser Zustimmung zivilrechtlich zukommt<br />

Wir glauben nun aber, dass aus dieser<br />

geforderten Zustimmung eine ganz besondere Verpflichtung<br />

des Familienoberhauptes hergeleitet werden<br />

muss, das unmündige Kind in Bezug auf die<br />

Führung von Motorfahrzeugen einer ganz besonderen<br />

strengen Kontrolle zu unterziehen, wenn nicht<br />

andernfalls eine Haftung im Sinne von Art. 333<br />

ZGB zu bejahen ist. Wesentlich ist im vorliegenden<br />

Fall, dass das unmündige Kind bereits wegen Autodiebstahl<br />

zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde,<br />

und dass ihm die Führerbewilligung entzogen wurde,<br />

worauf dann die Mutter selbst bei der Behörde*<br />

sich um die Wiedererteilung der Führerbewilligung<br />

bemühte, owohl ihr Sohn nicht über die moralischen<br />

Qualifikationen zur Führung eines Motorfahrzeugs<br />

verfügte. Wir würden deshalb nicht anstehen, die<br />

persönliche Haftung der Mutter zu bejahen. Daneben<br />

haftet gemäss Art. 19 auch der Sohn aus der<br />

unerlaubten Handlung. Die Vermietung an den<br />

Minderjährigen wäre u. E. ohne weiteres zulässig,<br />

denn da der Unmündige nicht über ein Motorfahrzeug<br />

verfügte, die Mutter aber trotzdem schriftlich<br />

die Zustimmung zum Erwerb des Führerausweises<br />

erteilte, so hat sie damit stillschweigend auch genehmigt,<br />

dass der Sohn gelegentlich Motorfahrzeuge<br />

benutze, wobei es u. E. gleichgültig ist, ob es sich<br />

dabei um unentgeltliche oder entgeltliche Benützung<br />

gehandelt hat.<br />

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N° 92 — FREITAG. 13. NOVEMBER-<strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Vefkehf<br />

Um die Vereinheitlichung der Verkehrs-<br />

Propaganda. Das eidg. Verkehrsamt hat, wie<br />

bekannt ist, ein Projekt über die Vereinheitlichung<br />

der schweizerischen Verkehrswerbung<br />

ausgearbeitet, mit dem sich der Bundesrat<br />

in nächster Zeit befassen wird. Bei<br />

den Bahnen ist der Plan mit gemischten Gefühlen<br />

aufgenommen worden, vor allem deshalb,<br />

weil er die Trennung der offiziellen<br />

SBB-Auslandsbureaus vom Publizitätsdienst<br />

und. deren Ueberleitung in die Verkehrszentrale<br />

vorsieht.<br />

Am vergangenen Freitag hat das Projekt<br />

nun auch den Vorstand der schweizerischen<br />

Verkehrszentrale beschäftigt, wobei er die<br />

Notwendigkeit einer vorläufig internen Reorganisation<br />

anerkannte. Nach der Auffassung<br />

dieses Organs sollen die SBB-Agenturen<br />

mit der Verkehrszentrale verschmolzen<br />

werden, ohne dabei ihres offiziellen Charakters<br />

verlustig zu gehen und ohne auf den<br />

Billetverkauf verzichten zu müssen. Allerdings<br />

dürfe er nicht mehr die Hauptaufgabe<br />

der Bundesbahnbureaus bilden, vielmehr hätte<br />

an dessen Stelle die Verkehrswerbung zu<br />

treten. Im weitern redete der Vorstand einer<br />

vermehrten Propaganda zugunsten der Autotouristik<br />

das Wort, deren Bedeutung von<br />

Tag zu Tag wächst.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION AARCAU. Martini-Ball, unser Clubtall<br />

begegnet auch dieses Jahr recht grossem Interesse,<br />

sind doch bereits über 300 Anmeldungen<br />

eingegangen. Wir haben denn auch keine Mühe<br />

gescheut, den vielseitigen Ansprüchen der Teilnehmer<br />

gerecht zu werden. So sind allein drei erstklassige<br />

Tanz-Orchester verpflichtet worden, die,<br />

jedes nach seiner Art, den Tanzlustigen aufspielen<br />

werden. Attraktionen verschiedenster Gattung bringen<br />

Abwechslung in den fröhlichen, ungezwungenen<br />

und gediegenen Ballbetrieb. Währenddem der Ballbeginn<br />

auf 21 Uhr angesetzt ist, dürfte das kalte<br />

3üfett zwischen 23 und 1 Uhr serviert werden. Dieser<br />

^Anlass bleibt unsern Mitgliedern, ihren Angehörigen,<br />

eingeführten und eingeladenen Gästen reserviert.<br />

SEKTION BERN. November-Mitglieder-Zusammenkunft.<br />

Kommenden Montag, den 16. November,<br />

eröffnet die Sektion Bern des A. C. S. ihre Wintertätigkeit<br />

mit einem Lichtbilder- und Filmvortrag<br />

ihres, Zentralpräsidenten, Herrn Dr. E. Mende. Der<br />

Referent, welcher nach längerer Pause wieder zu<br />

seiner Stämmsektion spricht, bringt in einer grossen<br />

Zahl von Lichtbildern und Schmalfilms die Reise-<br />

Erlebnisse ^ einer mehrwöchigen Autofahrt quer<br />

dfir^h'*Spänienrais°es tfoch keinen Bruderkrieg gab.<br />

.Sicher wird der grosse Saal des Hotels Schweizerhof,<br />

wo die Mitgliederzusammenkunft um 20.15<br />

Uhr stattfindet, wieder ausverkauft sein.<br />

Schnitzeljagd, Samstag, 14. November <strong>1936</strong>. Nach<br />

den bisher eingelaufenen Anmeldungen ist wieder<br />

mit einer erfreulichen Beteiligung zu rechnen, so<br />

dass die Leitung der Fuchsjagd wahrscheinlich wieder<br />

zwei Fuchsfährten legen wird. Dadurch gelingt<br />

es, die ganze Konkurrenz noch vor Einbruch der<br />

Dunkelheit zu beendigen. Nachmeldungen sind bis<br />

morgen Samstag, 12 Uhr, zulässig. Die Konkurrenten<br />

besammeln sich bereits 13.15 Uhr vor dem<br />

Knabenwaisenhaüs in Bern. h.<br />

Hilfe zur Stelle. Die Tagesetappen richten sich nicht<br />

nach Karte und Kilometer, sorfdern nach der Lage<br />

der vorhandenen Benzintankstationen.<br />

Man kann es nach all dem Gehörten und Geschauten<br />

verstehen, wenn Walter Bosehard sich<br />

wieder nach dieser ungebundenen, freien Mongolei<br />

zurücksehnt, wo das Auto einstweilen, allerdings<br />

noch «vereinzelt» auftritt und der Komfort fehlt, wo<br />

es aber nach und nach doch beginnt, die bisherigen<br />

Transportmittel, d. h. die groseen Kamelkarawanen<br />

zu verdrängen.<br />

V<br />

SEKTION ZÜRICH. Rund 1800 Personen hatten<br />

sich am 8. November zur ersten Vortraasmatine'e<br />

•dieses Winters im Apollo-Kino in Zürich emgefun-<br />

den, um ihrem eeit Jahren in Peking lebenden<br />

Landsmann Walter Bosshard bei seinen «Autofahrten<br />

in der Mongolei» zu folgen. Sein Vortrag,<br />

frei von aller Sensationshascherei, entrollte ein von<br />

unsern Vorstellungen völlig abweichendes Bild dieses<br />

grossen asiatischen Reiches, trat den Zuhörern<br />

doch aus den zahlreichen Lichtbildern und dem<br />

Film nicht nur eine schöne eigenartige Landschaft,<br />

sondern auch eine Bevölkerung entgegen, die neben<br />

dem nicht allzu starken Reinlichkeitssinn (man<br />

lebt dort nach dem Leitwort, dass Dreck wärmt)<br />

auch recht viele gute Charakterzüge besitzt<br />

Bosshard unternahm seine Fahrten durch dieses<br />

für den Automobilverkehr sehr geeignete Land<br />

bald mit einem neuen Buick, der einem Fürsten<br />

als Geschenk abzuliefern war, bald mit dem bewährten<br />

«Gobi Express» oder mit einem Militärwagen.<br />

Die Dürftigkeit der vorhandenen Strassen<br />

liess es nicht an Pannen fehlen, aber immer war<br />

d» 1<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Unter der Devise: «Hab Sonne<br />

im Herzen, trotz der Krise»,<br />

startete am letzten Samstagabend,<br />

7. November, das diesjährige<br />

Familienfest der grössen<br />

Chauffeur-Gemeinde im Kaufleu<br />

ten-Talegg-Saale, zu dessen<br />

Gelingen die Mitglieder der Dramatischen Gesellschaft<br />

Neumünster nicht wenig beitrugen.<br />

Das Familienfest wurde mit einem rassigen<br />

Tanz eröffnet und es währte nicht lange, bis die<br />

richtige Stimmung aufkam und männiglich, ob jung<br />

oder alt, mit Hingebung das Tanzbein schwang.<br />

Ein Conferencier waltete seines Amtes in achtem<br />

Züridütsch, trotzdem er den Beweis für die wahrhaft<br />

berlinerische Zungenfertigkeit lieferte. Seine<br />

witzige- Glossen 1 lösten währe Lachsalven hervor<br />

und im Handumdrehen war der Kontakt zwischen<br />

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gespielten Stücken leitete das «Züha» Handharmonika-Orchester<br />

den Bühnenbetrieb ein und<br />

vermochte die Hörer derart zu fesseln, dass sogar<br />

das Trinken (bei solchen Gelegenheiten sonst eine<br />

wichtige Tätigkeit) vergessen wurde. Es zeugt von<br />

gutem Geschmack des Chauffeur-Vereins, dass er<br />

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1 Personenauto ADLER, 1929, 6 Zylinder, 14,83 PS, 6plätzig,<br />

mit Taxameter-Uhr,<br />

1 Personenauto FIAT, 1927, 6 Zylinder, 17,50 PS, mit Taxameter-Uhr,<br />

1 Personenauto BUICK, 1924, 6 Zylinder, 20,14 PS, mit Taxameter-Uhr,<br />

1 Peissonenauto AUBURN, 1926, 6 Zylinder, 18,67 PS, mit<br />

Taxameter-Uhr,<br />

1 Personenauto AUSTRO-DAIMLER, 1926, 6 Zylinder, 13,49<br />

PS, mit Taxameter-Uhr,<br />

1 Personenauto BERLIET, 1925, 4 Zylinder, 5,9 PS, 4/6-<br />

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1 Personenauto MARTINI, 1919, offen, 4 Zyl., 19,44PS, 6pl.,<br />

1 Personenauto MARTINI, 1919, offen, 4 Zylinder, 19,44 PS,<br />

6plätzig<br />

1 Auto Krankenwagen BENZ, 1914, 4 Zylinder, 20,21 PS,<br />

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1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1930, 6 Zylinder,<br />

43,56 PS, 29 Plätze,<br />

1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1928, 4 Zylinder,<br />

41,47 PS, 27 Plätze,<br />

1 Gesellschaftswagen-Allwetter SAURER, 1920, 4 Zylinder,<br />

41,47 PS,<br />

1 Gesellschaftswagen-Allwetter LANCIA, 1924, 4 Zylinder,<br />

25,17 PS, 24 Plätze,<br />

1 Gesellschaftswagen-Allwetter BERNA, 1926, 4 Zylinder,<br />

33,85 PS, 27 Plätze,-.<br />

1 Lastwagen CHEVROLET, 1922, 4 Zylinder, 18,4 PS,<br />

Nachmittags 2 Uhr:<br />

Schätzungswerte:.<br />

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» 600.—<br />

» 700.—<br />

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1200.—<br />

3500.—<br />

1500.—<br />

2000.—<br />

1800.—<br />

3500.—<br />

500.—<br />

200.—<br />

400.—<br />

400.—<br />

2500.—<br />

» 12000.—<br />

» 3500.—<br />

» 2000.—<br />

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92) Wo könnte sprachen-<br />


BERN, Freitag, 13. November <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 92<br />

F r a u e n s c h i c k s a l e<br />

d e r W e l t g e s c h i c h t e<br />

Madame Recamier<br />

Inzwischen war Madame Recamier, hauptsächlich<br />

durch ihre Freundschaft mit Frau von Stael,<br />

zu einer grossen Anzahl politischer Persönlichkeiten<br />

in Beziehung getreten, und ihr Salon war<br />

schon unter dem Konsulat einer der berühmtesten<br />

in Paris. Man fand bei ihr Eugen Beauhamais, der<br />

ihr eipen Ring entwandte und zärtlich hütete, den<br />

General Massena, der ein Band von ihr besass,<br />

das ihn in die Schlachten begleitete, den Dichter<br />

Legouve, der Verse auf sie machte. Man traf<br />

Bemadotte, den späteren Schwedenkönig, Moreau,<br />

den Sieger von Hohenlinden, Benjamin Constant,<br />

den unruhig geistvollen Künstler und Politiker, den<br />

leidenschaftlichen Verteidiger des Individualismus<br />

gegenüber dem Staat, den Verfasser des vortrefflichen<br />

psychologischen Romans «Adolphe». Damals<br />

war Constant noch der erklärte Seelenfreund<br />

der Frau von Stael, der sie auch ins Exil nach<br />

Deutschland begleitete. Später wandte auch er,<br />

freilich mit weniger Erfolg, seine Liebe Madame<br />

Recamier zu. Zu den Hauptpersonen ihres Kreises<br />

aber gehörten schon unter dem Konsulat die<br />

Vettern Montmorency, Adrien, später Herzog von<br />

Laval, und Mathieu, der nachmals, zur Zeit der<br />

Restauration, eine wichtige diplomatische Rolle<br />

spielt. Die Montmorency gehören zu Juliettes<br />

treuesten Verehrern; bei beiden Männern gelang<br />

es ihr, die anfangs heisseren Gefühle in eine überaus<br />

zarte Freundschaft zu wandeln. Besonders bei<br />

Mathieu Montmorency ist es geradezu rührend,<br />

wie er inmitten aller Staatsgeschäfte immer Zeit<br />

findet, sich zärtlich besorgt nach ihrem Ergehen<br />

zu erkundigen, wie er auf allen Wegen ihr folgt,<br />

immer in Furcht, ihre Seele könne bei dem hohlen<br />

Treiben der Gesellschaft Schaden leiden, wie er<br />

sie zu ernster, geistiger Beschäftigung und einer<br />

Vertiefung ihres religiösen Gefühls zu führen<br />

sucht.<br />

Fast alle die genannten Männer waren, wie<br />

Frau von Stael, Gegner Napoleons. So kam es,<br />

dass auch Juliette von Bonaparte mit Misstrauen<br />

beobachtet wurde. Als es bekannt wurde, dass<br />

General Moreau, der gegen Napoleon konspirierte,<br />

der Held ihres Salons sei, wurden ihre<br />

Montagsempfänge verboten. Leicht zu beeinflussen<br />

und weniger vom Verstande als von ihrem<br />

Herzen geleitet, wäre Juliette, von anderen Freunden<br />

umgeben, vielleicht eine begeisterte Verehrerin<br />

Bonapartes gewesen. Seine Feindin wurde sie<br />

aus einem rein persönlichen Grunde: dass er ihre<br />

geliebte und bewunderte Freundin aus Paris auswies.<br />

.Frau von Stael wandte sich bekanntlich zunächst<br />

nach Deutschland. Von Weimar aus schrieb<br />

sie, dass sie Goethe, Schiller und Wieland viel<br />

Schönes von ihrer lieben Juliette erzählt habe,<br />

deren Ruhm längst schon nach Deutschland gedrungen.<br />

Ungefähr um die gleiche Zeit hielt<br />

Kotzebue sich in Paris auf und kündete auch von<br />

hier aus das Lob der vielbewunderten Frau.<br />

Diese kam indessen in eine immer gefährlichere<br />

Stellung. Napoleon war Kaiser geworden.<br />

Er bot den Montmorency eine Staatsstellung an, und<br />

sie lehnten ab. Bei der bekannten engen Verbindung<br />

der beiden Vettern mit Juliette musste dieses<br />

Moment rückwirkend abermals die Haltung Napoleons<br />

gegen Mme Recamier ungünstig beeinflussen.<br />

Dennoch Hess er ihr durch den Polizeiminister<br />

Fouche, der bei ihr verkehrte, vertraulich mitteilen,<br />

dass ein Platz als Palastdame für sie offen<br />

Die schöne Gegnerin Napoleons<br />

Von Dr. G. Ä. Welti<br />

sei. Möglich, dass bei diesem Vorschlag der<br />

Wunsch mitsprach, die schöne Frau in seine Nähe<br />

zu bringen; mehr noch war vielleicht die Erwägung<br />

massgebend,. eine einflussreiche Bundesgenossin<br />

zu erwerben. Aber auch Juliette wies, wie<br />

ihre Freunde, das Anerbieten ohne weiteres zurück.<br />

Bald darauf brach das Bankhaus Recamier zusammen.<br />

Man munkelte, dass der Kaiser an dem Fall<br />

dieses wie einiger anderer Bankhäuser nicht ohne<br />

Schuld sei, und sicherlich wäre Recamier leichter<br />

über die Krisis hinweggekommen, wenn Juliette<br />

sich den Wünschen Napoleons zugänglicher gezeigt<br />

hätte. Die geschäftliche Niederlage ihres<br />

Gatten aber bedeutete für sie eine ziemliche Umwälzung<br />

ihrer äusseren Verhältnisse, ein Zurücktreten<br />

aus dem Glänze üppigen Reichtums in eine<br />

bescheidenere Bürgerlichkeit. Sie ertrug den<br />

Schicksalsschlag mit Fassung und Gleichmut; Mitleid<br />

und Neugier bewirkten, dass sie jetzt fast<br />

noch mehr der Gegenstand allgemeiner Aufmerksamkeit<br />

wurde. Im folgenden Sommer, 1807, zog<br />

sie sich einige Monate aus Paris zurück und begabi<br />

sich in die Schweiz zum Besuch der Frau von<br />

Stael, die, immer noch im Exil, auf ihrem Landsitze<br />

Coppet bei Genf weilte.<br />

Madame de Stael, die Tochter des aus Genf stammenden<br />

französischen Finanzminieter Necker<br />

1766—1817.<br />

Frau von Stael hatte in Coppet ihren berühmten<br />

Roman «Corinne» geschrieben, und zwar jetzt<br />

mit ihrem Buche über Deutschland beschäftigt. Bei<br />

ihr weilten ihr Sohn August, dessen Erzieher Schlegel<br />

und ihr Freund Benjamin Constant, der aber<br />

gerade damals in stürmischen Erregungen sein<br />

Verhältnis zu der Dichterin zu lösen suchte. Zu<br />

diesem Kreise gesellten sich nun als weitere Gäste<br />

Madame Recamier und Prinz August von Preussen,<br />

zwischen denen sich, gleichsam als Gegenspiel zu<br />

jenem sich seinem Ende zuneigenden Roman, eine<br />

Neigung entspann, die für den preussischen Prinzen<br />

die grosse Liebe seines Leben; «wird*.<br />

1<br />

Prinr August war ein Neffe Friedrichs des<br />

Grossen und ein jüngerer Bruder des 1806 bei<br />

Saalfeld gefallenen Prinzen Louis Ferdinand. Er<br />

hatte als Chef eines Grenadierbataillons an der<br />

Schlacht bei Jena teilgenommen und war am<br />

6. Oktober'1806 bei Prenzlau trotz verzweifelter<br />

Gegenwehr in französische Gefangenschaft geraten.<br />

Auf Ehrenwort freigelassen, hatte er zunächst<br />

eine Reise in die Schweiz unternommen und. die<br />

ihm von Frau von Stael angebotene Gastfreundschaff<br />

angenommen. Prinz August war damals<br />

fünfundzwanzig, Juliette neunundzwanzig Jahre<br />

alt. Sie hatte bei aller Verehrung, die sie empfangen,<br />

noch kein wirkliches Glück kennengelernt,<br />

die Erschütterung ihrer äusseren Verhältnisse<br />

mochte ein Bedürfnis nach Trost in ihr geweckt<br />

haben, und die Umgebung, in der sie sich befand,<br />

diese Atmosphäre hochgespannter Exaltation,<br />

mochte dazu beitragen, dass auch sie der Leidenschaft<br />

zugänglicher war als bisher. Sie erwiderte<br />

die schnell entflammte Neigung des Prinzen, der<br />

mit deutscher Ehrlichkeit und Geradheit um sie<br />

warb und.sie beschwor, eine Scheidung von ihrem<br />

Gatten durchzusetzen, um ihn zu heiraten. Juliette<br />

gab ihre Einwilligung. Sie banden sich beide<br />

durch ein, schriftliches Versprechen, Das des Prinzen<br />

lautet:<br />

Ich schwöre bei meiner Ehre und bei meiner<br />

Liebe, dass ich das Gefühl, das mich an Juliette<br />

Recamier bindet, in seiner ganzen Reinheit bewahren<br />

wijl, dass ich alle mir durch die Pflicht erlaubten<br />

Schritte tun werde, um mich durch das<br />

Band der Ehe mit ihr zu verbinden, und dass ich<br />

keine andere Frau besitzen will, solange ich die<br />

Hoffnung habe, ihr Geschick mit dem meinigen zu<br />

vereinigen.<br />

Coppet, 28. Oktober 1807.<br />

August, Prinz von Preussen.<br />

*<br />

(Fortsetzung)<br />

••> Dieses Versprechen erfolgte kurz vor der Abreise<br />

des Prinzen nach Deutschland. Er schrieb<br />

von unterwegs täglich zärtliche Briefe an die Geliebte,<br />

die im Dezember ebenfalls Coppet verliess,<br />

um nach Paris zurückzukehren. Aber Recamier,<br />

der sich anfangs dem Gedanken an eine Scheidung<br />

zugänglich gezeigt hatte, äusserte nun allerlei<br />

Bedenken, religiöse Skrupel kamen hinzu, und<br />

Juliette verlor mehr und mehr den Mut, einen entscheidenden<br />

Schritt zu tun. Ein Rendez-vous,<br />

das sie dem Prinzen versprochen hatte, hielt sie<br />

nicht ein, obwohl er eine weite Reise deswegen<br />

gemacht, und im Januar des folgenden Jahres<br />

teilte sie ihm nach vielem Schwanken mit, dass sie<br />

ihm nicht angehören könne, da zwischen ihnen<br />

für immer eine Schranke aufgerichtet sei. Das<br />

grössfe, ja einzige Hemmnis aber lag jedenfalls in<br />

ihrer Schwäche, in der übergrossen Zartheit, mit<br />

der sie niemandem weh tun mochte, und in ihrem<br />

Mangel an einer wirklich tiefen, sieghaften Leidenschaftlichkeit.<br />

Der Prinz gab indessen so schnell<br />

Vorurteilen der Konvenienz aufzuopfern, das zeigt<br />

keine Seelenstärke.»<br />

Zweifellos legte Juliette in ihr Verhältnis zum<br />

Prinzen August mehr als Koketterie und weniger<br />

als Leidenschaft. Sie entmutigte ihn niemals ganz.<br />

Am Jahrestage seines Abschiedes von Coppet<br />

schickte sie ihm einen Ring mit der Inschrift: «Je<br />

le reverrai.» Dennoch trat sie noch zweimal von<br />

einem verabredeten Rendez-vous im letzten Augenblick<br />

zurück. Auch liess sie für ihren Verlobten<br />

das schon erwähnte Porträt von Gerard<br />

malen. Man kann sich denken, wie hochbeglückt<br />

August durch das Bildnis seiner schönen Geliebten<br />

war, das bis zu seinem Tode in seinem Berliner<br />

Palais hing, und das nach seinem Tode durch<br />

Testamentsbestimmung wieder an die Geberin zurückfiel.<br />

Juliette litt unter dem Widerstreit ihrer<br />

Gefühle so sehr, dass sie an Selbstmord dachte.<br />

Nach zwei Jahren des Hangens und Bangens verlor<br />

Prinz August endlich die Geduld, und er<br />

schrieb einen Abschiedsbrief, in dem es heissts<br />

«Nachdem Sie mich in so unwürdiger Weise getäuscht<br />

und die feierlichsten Eide gebrochen haben,<br />

die Liebe nur ersinnen konnte, wagen: Sie<br />

jetzt, mich wegen meines Verhaltens gegen-Sie anzuklagen.<br />

Weil mein Stolz mir verbot, mich so<br />

weit zu erniedrigen. Ihnen Vorwürfe zu machen,<br />

halten Sie mich für gleichgültig und trauen mir zu,<br />

dass ich mein Glück in anderen Gefühlen suche.<br />

Unglücklicherweise habe ich mich noch nicht zu<br />

dem Grade der Indifferenz bringen können, den<br />

ich mir aufrichtig wünschte, und ich kenne keine<br />

Benjamin Constant, von Lausanne, als politischer<br />

Schriftsteller, Gegner Napoleons 1767—1830.<br />

andere Zerstreuung als die, mich meinem Vaterlande<br />

so nützlich zu machen, als die Umstände es<br />

irgend gestatten. Niemals könnte ich mit einer<br />

Frau glücklich sein, die Gefühle zu heucheln versteht,<br />

die sie niemals wirklich empfunden haben<br />

kann, und der die Rücksichten der Konvenienz<br />

höher stehen als die der Moral. Ich bitte Sie,<br />

mir nicht mehr zu schreiben; Ihre Briefe tun mir<br />

zu weh. Adieu, zum letztenmal adieu.»<br />

Aber trotz dieses Abschiedsbriefes wurden die<br />

Beziehungen noch nicht abgebrochen. Es wurde<br />

sogar im Herbst 1811 abermals eine Zusammenkunft,<br />

in Schaffhausen, verabredet, und abermals<br />

seine Hoffnung nicht auf. Er bestürmte sie mit — fand sich der Prinz allein dort ein. Madame<br />

Briefen — es sind über hundert erhalten —, in Recamier hatte diesmal wenigstens eine triftige<br />

denen er bittend, grollend, beteuernd um sein Entschuldigung. Sie war gerade in jenen Tagen,<br />

Glück kämpfte. «Wenn Sie mich wirklichen Pflichten<br />

aufopfern wollten,» schreibt er einmal, «so s ausgewiesen worden, und die Sorge um eine neue<br />

vom Bannstrahl Napoleons getroffen, aus Paris<br />

hätte ich nur Bewunderung für eine Grosse, die Unterkunft hinderte sie, ihr Versprechen zu halten.<br />

die Qual meines Lebens wäre. Aber das Glück, Doch sah Prinz August die Geliebte im Jahre 1815<br />

eines Mannes, der sie unsagbar liebt und der auch wieder, da er, als Kommandeur des zweiten norddeutschen<br />

Armeekorps den Ihnen nicht gleichgültig schien, den Launen und<br />

Belagerungs-Feldzug


10 Automobil-Revue — N° 92<br />

in Nordfrankreich leitend, nach Paris kam. Wir<br />

wissen ferner aus den Briefen der Madame Recamier,<br />

dass er sie im Sommer 1818 zufällig in<br />

Aachen traf, wo Juliette zur Kur weilte, und dass<br />

er ihr dort aufs neue Beweise seiner unveränderten<br />

Treue und Zuneigung gab, obwohl seit jenen<br />

Tagen in Coppet zehn Jahre verstrichen waren,<br />

und obwohl Juliette die Vierzig überschritten hatte.<br />

Ja, Prinz August war auch jetzt noch so leidenschaftlich,<br />

dass Madame Recamier ihn bat, Aachen<br />

zu verlassen und ihr nach Paris vorauszufahren.<br />

Als sie fünf Wochen später endlich nachkam,<br />

hatte er freilich so lange nicht warten können, und<br />

sie hat ihn wohl niemals wiedergesehen. Aber<br />

noch im Jahre 1843 versicherte er ihr, «dass weder<br />

die Zeit noch die Entfernung die zärtliche Freundschaft<br />

habe abschwächen können, die ihn durch<br />

die schönsten Erinnerungen seines Lebens an sie<br />

binde.» Dieser Brief ist einer der letzten. Im Juli<br />

desselben Jahres starb Prinz August auf einer Inspektionsreise<br />

in Bromberg, Er war unvermählt<br />

geblieben.<br />

Im Jahre T810 hatte Frau von Stdel ihr Werk<br />

Ober Deutschland beendet. Um die Genehmigung<br />

der Zensur zu erlangen, wandte sie sich an Juliette,<br />

damit diese bei den massgebenden Persönlichkeiten<br />

ihren Einfluss geltend mache. Aber Napoleon<br />

verfolgte seine alte Gegnerin mit unversöhnlichem<br />

Hass. Die Bemühungen der Madame<br />

Recamier waren erfolglos. Die Genehmigung<br />

wurde nicht nur verweigert, sondern die ganze<br />

französische Ausgabe des Werkes zerstört, der<br />

Verfasserin aufs neue der Aufenthalt in Frankreich<br />

verboten und ihr Verkehr in Coppet streng überwacht.<br />

Aber auch für Juliette hatte ihre treue<br />

Freundschaft böse Folgen. Napoleon sprach bei<br />

einem Feste unverholen aus, dass er jeden als seinen<br />

Feind betrachte, der sich im Salon der Madame<br />

Recamier zeige. Unter diesen Verhältnissen war es<br />

allerdings eine Tollkühnheit, dass Juliette, gleichzeitig<br />

mit Marhieu Montmorency, es unternahm,<br />

ihre trostbedürftige und fast verzweifelte Freundin<br />

in ihrer Verbannung aufzusuchen. Sechsunddreissig<br />

Stunden war sie unter dem Dache der<br />

Frau von Stael, lange genug, dass die Spione des<br />

Kaisers von ihrem Besuche Kenntnis' erhielten.<br />

Noch auf der Rückreise erreichte sie bereits die<br />

Massregeluhg, dass ihr der Aufenthalt innerhalb<br />

40 Meilen im Umkreise von Paris verboten sei. Das<br />

gleiche Schicksal ereilte Montmorency.<br />

(Schluss folgt.)<br />

Irrgang<br />

Endlose Wege ging ich durch die Lande,<br />

Nie fand ich geöffnet ein gastliches Tor.<br />

Wo säumst du, Geliebte, die mich erkor,<br />

Wo weilst du. Ersehnte im Brautgewande,<br />

Die jede Nacht durch meinen Traum gegangen..<br />

Am Tage versankest du im grellen Licht<br />

Der herzlosen Städte, die mich gefangen..*<br />

Dich suchte ich lange, geliebtes Gesicht.<br />

Erwartest du noch in Sehnsucht den Fernen,<br />

Der einst an dir stumm vorübergeschritten;<br />

Mit gesenkter Stirne, ein verträumtes Kind.««<br />

Versunken suchten wir das Los in den Sternen,<br />

Und haben schmerzvoll die Jahre durchlitten:<br />

Zwei Herzen, die einander verfallen sind.<br />

Johannes Vincent Venner.<br />

3OOO Kakteenraupen<br />

erobern zwei Erdteile<br />

Die bisher geschilderten abenteuerlichen Ueberführungen<br />

des Kautschukbaumes, des Fieberrindenbaumes<br />

und der Alpakas und Vikugnas von ihrem<br />

heimatlichen Kontinent nach anderen Erdteilen<br />

Feinde der australischen Melonen, Tomaten, Trauben<br />

und Kartoffeln waren. Diese Untersuchung<br />

wurde erst hinter dem engen Gazedraht der australischen<br />

Station vorgenommen. Bis dahin galten<br />

waren geniale Schachzüge im Kampf um dendie zukünftigen Retter der australischen Erde als<br />

Rohstoff. Heute wird dieser Kampf nicht mehr an besonders gefährliche Fracht.<br />

den Grenzen der Urwälder weitergeführt, sondern<br />

in den Laboratorien der Industrie und der Wissen- * Die entscheidende Ueberfahrt.<br />

schaff, wo die Meister des Mikroskops gnd der<br />

Retorte zu neuen Stoffen vordringen, die die Welt<br />

noch nicht kennt. Aber damit haben die geheimnisvollen<br />

Schiffsladungen von lebenden Wesen,<br />

die über das Schicksal von Ländern und Völkern<br />

entscheiden, noch nicht aufgehört, die Ozeane zu<br />

überqueren.<br />

Die Welt im Kakteenkrieg.<br />

In Australien; in Südafrika, auf Ceylon, auf Hawaii<br />

— überall in den Tropen rüstet sich-der<br />

Mensch zu einem grossartigen Vernichtungsfeldzug<br />

gegen das überhandnehmende Unkraut der<br />

grossen Kakteen, der Stechbirnenpest, wie der Australier<br />

sagt. In Australien, wo die Gefahr am dringendsten<br />

war, ist man, nachdem der Kampf mit<br />

Hacke, Feuer und Gift sich als unzureichend erwies,<br />

zuerst auf den Gedanken gekommen, die<br />

natürlichen Feinde der Kakteen aus ihrer südamerikanischen<br />

Heimat herüberzuholen und auf den<br />

hartnäckigen Landesfeind loszulassen. In Australien<br />

waren vor wenigen Jahren 30 Millionen<br />

Morgen Land dadurch verdorben, in Südafrika<br />

schon 8 Millionen Morgen. Allein die Grosse dieser<br />

Zahlen gibt den merkwürdigen Insektentransporten,<br />

die hier als Hilfstruppen des Menschen<br />

über den Pazifik und den Atlantik geholt wurden,<br />

einen Schimmer von Romantik.<br />

Die gefährliche Fracht der «Sonoma».<br />

Die «Sonoma» fährt vermutlich heute noch im<br />

regelmässigen Liniendienst zwischen San Franzisko<br />

und Sidney. Dieser Dampfer war ausersehen, die<br />

von den australischen Fachleuten in langjähriger<br />

Arbeit in Texas, Florida, Mexiko und Argentinien<br />

gesammelten und auf ihre Kakteenfeindschaft hin<br />

geprüften Insekten von einem Kontinent zum anderen<br />

zu überführen. Die Ueberfahrt der ungewöhnlichen<br />

Fracht geschah in luftigen, tragbaren,<br />

treibhausähnlichen Transportkosten, in denen in<br />

sterilisiertem feuchten Torfmoos die Kakteensprosse<br />

eingepflanzt waren, auf denen wiederum die<br />

Insekten sassen. Zuerst stellte man die Kästen in<br />

den Kühlraum, und sämtliche Tiere gingen ein.<br />

Später liess man sich ein Deck, und der zweite<br />

Offizier von der «Sonoma» wurde allmählich ein<br />

Spezialist im Festzurren der Kästen bei bewegter<br />

See und im Schattengeben unter' der Aequatorsonne<br />

des Pazifik, denn in vier Jahren wurden<br />

auf diese Weise 205 Transportkästen frachtfrei von<br />

San Franzisko nach Sidney geschickt. Uebrigens<br />

war bei all diesen Insekten noch nicht sicher festgestellt,<br />

ob all diese Kakteenfeinde nicht auch<br />

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Schluss unserer Artikelserie „Schachzüge um Rohstoffe"<br />

Aber wenn der zweite Offizier von der «Sonoma»<br />

gehofft hatte, bei einem ähnlich folgenschweren<br />

Transport Zeuge und Mithelfer zu sein,<br />

wie ihn einst die Entführung der Kautschuksamen<br />

auf der «Amazonas» darstellte, dann sah er sich<br />

durch die Tücke des Zufalls bitter enttäuscht. Dieser<br />

eine, grosse und entscheidende Transport ging<br />

nämlich als einzige Sendung nicht von San Franzisko,<br />

sondern von Buenos Aires über den Atlantik,<br />

Kapstadt und den Indischen Ozean nach Australien,<br />

und das war so gekommen:<br />

Schon 1914 hatte einer der wissenschaftlichen<br />

Kundschafter Australiens sich einen erklärten KpJ^.<br />

teenfeind im botanischen Garten von BahiaiyprK<br />

gemerkt, einen hübschen kleinen Schmetterling, der<br />

seine Eier an die Kakteensprosse legte, damit die<br />

Raupen es- sich später im saftiggrünen Kakteenfleisch<br />

so wohl sein Hessen wie die Maden'iw<br />

Speck. Eine australische Argentinien-Expedition<br />

hatte das begehrte Insekt nicht wiederfinden können.<br />

Erst 1924 wurde der Schmetterling bei Concordia<br />

in der Provinz Entre Rios wieder entdeckt.<br />

Die Hauptstation der Australier auf dem amerikanischen<br />

Kontinent war in Uvalde in Texas, mehr als<br />

10,000 Kilometer von der Fundstelle des Schmetterlings<br />

entfernt, dessen Raupen den Kakteenkrieg<br />

zugunsten des Menschen entscheiden sollten. Wije<br />

leicht also hätte dieser eine von den 143 von den<br />

Australiern in Erwägung gezogenen Kdkteenfeinden<br />

vergessen werden können! Aber nun hatte<br />

man ihn, und bereits im Mai 1924 traten 3000<br />

Raupen des Schmetterlings Cactoblastis cactorum<br />

die historische Ueberfahrt nach Afrika und Australien<br />

an. Dabei überliess man bei einem kurzen<br />

Aufenthalt in Kapstadt 250 Tiere der südafrikanischen<br />

Regierung. Dieser kleine Transport wurde<br />

zum Ausgangspunkt für die Befreiung ganz Australiens<br />

und Südafrikas, denn bei dieser einen Lädung'von<br />

3000 Raupen ist es geblieben.<br />

deutschen Ostseeküste liegen heute die wichtigsten<br />

Fundstätten des Bernsteins. Die Küste Samlands-, der<br />

Halbinsel bei Königsberg, wird nach den besonders<br />

häufigen Bemsteinfunden als Bernsteinküste<br />

bezeichnet. Da das spezifische Gewicht das Bern-<br />

3000 Raupen tun ihre Pflicht.<br />

steins nur wenig grösser als das des reinen Wassers<br />

ist, schwimmt der Bernstein bisweilen auf dem<br />

Milliarden von Eiern wurden 1927 in den<br />

schlimmsten australischen Kakteenfeldern angesetzt.<br />

Heute kann man die Vermehrung der<br />

salzigen Meerwasser; sonst wird er nahe dem<br />

Strand durch Schöpfen oder von Kähnen aus<br />

Schmetterlinge ruhig sich selbst überlassen. Zweimal<br />

im Jahr fallen Billionen von Raupen im Gross-<br />

durch Stechen gewonnen. Auch durch Grabungen<br />

gelangt man zu Bernsteinfunden; diese Gewinnung<br />

angriff über die Kakteen her, und nach wenigen<br />

ist auch die ertragsreichste. Aus dem Bernsteinbergwerk<br />

bei Palmnicken zum Beispiel stammt der<br />

Wochen liegen ganze Felder und Wälder davon<br />

in kümmerlichen Ueberresten am Boden. Es gibt in<br />

Grossteil der Welterzeugung. Heute wird Bernstein<br />

fast ausschliesslich im Tagbau gewonnen; die<br />

ganz Australien kein einziges Stechbirnenfeld<br />

mehr, das nicht schon von der Kakteenmotte verseucht<br />

ist. Millionen Morgen Land sind schon von<br />

Blaue Erde liegt unter mehreren Erdschichten, wie<br />

Humus, Sand, Braunkohle und Triebsand. Grosse<br />

der Kakteenplage gereinigt,' Bei dem übrigen Teil<br />

Bagger schöpfen die Blaue Erde aus der Tiefe,<br />

ist die Säuberung nur noch eine Frage der Zeit.<br />

die Erde wird gewaschen; sodann wird der Bernstein<br />

ausgelesen oder ausgesiebt.<br />

In Südafrika hat man vor einigen Wochen zum<br />

ersten Male 300,000 Schmetterlingseier, die Nachkommenschaft<br />

jener 250 südamerikanischen Raupen<br />

vom Jahre 1924, in den gefährdetsten Gegenten<br />

des Bernsteins angeführt. Von der grössten<br />

Im Handel werden etwa 200 verschiedene Sorden<br />

des Ostens ausgesetzt. Heute sind es zwar Sorte, Fliesen genannt, wiegt das Stück etwa zwölf<br />

nur einige Morgen Kakteengestrüpp, die von den Dekagramm,- die kleinsten Sorten, die sogenannten<br />

Knibbeln, wiegen kaum, sieben Zehntelgramm.<br />

aus diesen Eiern entschlüpften Raupen vernichtet<br />

sind. Im Herbst aber werden schon'30 Millionen, Nach Grosse, Farbe und Dichtigkeit richtet sich<br />

im nächsten Frühjahr sogar 3 Milliarden Raupen auch der Handelspreis, der zwischen 5 bis 400<br />

die Kakteenpest angreifen. Schon plant man in Schilling für das Kilogramm schwankt.<br />

Australien, ein anderes gefährliches Unkraut<br />

durch ein anderes Insekt zu vernichten. Vielleicht<br />

wird sie also schon gesammelt, vielleicht kreuzt<br />

sie schon den Ozean — die nächste lebend«<br />

Schiffladung, die das Gesicht der Welt verändert,<br />

abenteuerliche, geheimnisvolle, seltsame Fracht)<br />

LB.<br />

Bernstein, der brennende Stein<br />

Wenn das Geld knapp ist, müssen so manche<br />

Dinge unverkauft im Schaufenster liegen bleiben,<br />

so sehr sie auch den Käufer anlocken mögen.<br />

Die moderne Schmuckindustrie hat dem Geldmangel<br />

der Welt Rechnung getragen und den billigen<br />

Zierschmuck als modern erklärt. Nun gibt nicht<br />

mehr der Wert des Materials dem Schmuck seine<br />

Bedeutung, sondern die künstlerische und meist<br />

in der Tat auch geschmackvolle Ausarbeitung. Zu<br />

den vielen Materialien, aus denen Zierschmuck<br />

hergestellt wird, gehört ganz besonders der Bernstein.<br />

t<br />

So feiert der Bernstein nach vielen Jahren<br />

wieder eine Renaissance, die um so mehr zu<br />

begrüssen ist, als die Mannigfaltigkeit seiner<br />

Farben und Formen der Phantasie der Zierschmuckkünstler<br />

ein reiches Arbeitsfeld ermöglicht.<br />

Schon in vorgeschichtlicher Zeit hatte man 'kleine<br />

Figuren, Hals- und Armketten, Knöpfe und Amu-<br />

haare, Vogelfedern, Schnecken, Krebse, Spinnen,<br />

Tausendfüssler und Skorpione findet man im<br />

lette aus Bernstein angefertigt. Das Altertum Bernstein eingeschlossen und für immer konser-<br />

Als Kuriosum sei angeführt, dass man sogar<br />

schrieb dem Bernstein geheime Kräfte zu undviert.<br />

verwendete Berrtsfeinamulette zum Schütze vor<br />

Krankheiten und vor bösen Geistern. Vielleicht<br />

trug dazu auch bei, dass man beim Reiben des<br />

Bernsteines unbekannte,/ mystische Erscheinungen<br />

wahrnahm, die wir als elektrische Erscheinungen<br />

längst kennen.<br />

Der Bernstein ist kein Stein; er ist das Harz<br />

kieferartiger Nadelhölzer, die vor vielen Jahrtausenden<br />

im Norden Europas, in Skandinavien<br />

wuchsen. Damals, im Zeitalter des Tertiärs, auch<br />

Braunlcohlenzeit genannt, senkte sich das Harz,<br />

das aus den Bäumen auf den Waldboden geflossen<br />

war, im Laufe der Jahre tiefer und kam schliesslich<br />

samt dem Waldboden unter den Meeresspiegel<br />

zu liegen. Das Harz würde zerwascheri<br />

und dann in der sogenannten Blauen Erde abgelagert.<br />

Jahrtausende vergingen; es kam die Eiszeit.<br />

Das Diluvialeis und das Meer drangen in die<br />

Erdschichtungen ein und trugen den Bernstein südwärts<br />

in das Diluvium der Ostseeküste. An der<br />

In rundlichen oder scheibenförmigen Stücken<br />

wird der Bernstein gefunden; er kann durchsichtig<br />

wie Glas sein, er kann durchscheinen oder trüb<br />

sein. Die Farben sind mannigfaltig; helles, fast<br />

weisses Gelb; sattes, volles Gelb und Rotbraun<br />

findet sich; äusserst selten aber sind die Farben<br />

Grün und Blau. Der Bernstein glänzt fett und hat<br />

Von Dr. Josef Robert Harrer.<br />

einen muscheligen Bruch. Sein Name stammt vom<br />

niederdeutschen Worte «bernen», das «brennen»<br />

bedeutet. Bernstein, also Brennstein! Er verbrennt<br />

mit einer hellen Flamme und verbreitet dabei angenehmen<br />

Duft.<br />

Sehr häufig findet man im Bernstein Tiere jener<br />

fernen Erdepoche eingeschlossen. Tausende Arten<br />

von Gliedertieren haben sich so unversehrt der<br />

Nachwelt erhalten; an Fliegen und Mücken zählt<br />

man bis heute 650 verschiedene Arten. Alle diese<br />

kleinen Tiere haben vor undenkbar langer Zeit<br />

im Harz ihr Grab gefunden; Erdformationen gingen<br />

dahin. Und das kleine zarte Tierchen wurde<br />

unversehrt bewahrt; es hat den Anschein, als<br />

brauchte man das Käferchen nur aus dem Bernstein<br />

zu lösen, und es müsste sofort weite'rkriechen.<br />

Auch Pflanzenreste (190 Arten), Säugetier-<br />

eine Eidechse und einen Floh im Bernstein gefunden<br />

hat.<br />

Für Schmuck- und Gebrauchsgegenstände wird<br />

der von der Verwitterungskruste befreite Bernstein<br />

auf verschiedene Art bearbeitet. Er wird<br />

geschnitten, auf der Drehbank gerundet oder gefeilt;<br />

durch Polieren erhalten dann die Stücke<br />

ihren weichen Glanz. Und dann wandern die Zigarren-<br />

und Zigarettenspitzen, die glatt polierten<br />

oder mit Facettenschliff versehenen Bernsteinkorallenketten,<br />

die Figuren und Anhänger in alle<br />

Welt, weit bis in den Sudan und den fernen<br />

Orient.<br />

Und auch die Mädchen unseres Landes tragen<br />

die schönen Ketten aus Bernstein, die in der<br />

Sonne so mild leuchten und so sanft durch die<br />

Finger gleiten.<br />

.. Bernstein, nur Bernstein! Nein, Bernstein, der<br />

zum Nachdenken anregt; Bernstein, der uns von<br />

unserer alten Mutter Erde erzählt und von ihrer<br />

Vergangenheit; Bernstein, der aus dem Schoss<br />

der Erde kommt wie sein stolzester Bruder im<br />

Reiche des Schmuckes: der Diamant.<br />

Kommende Ereignisse I<br />

Basel: Bif 22. November: Jubiläumsausstellung Hr. Müller, Mail«<br />

Laroche und jüngere Basler Porträtzeichnungen<br />

(KunsthaUe).<br />

14.NOT.: A.C.S.-BaH.<br />

20. Nov.: Konzert d. Basler Trio, BeethoTen-Abend (Xcmr<br />

serratoriumssaal).<br />

Barn! 14./1S. NOT.: Schubert-Konzert, veranstaltet Ton dar Berner<br />

Liedertafel (Franz. Kirche).<br />

18. NOT.: Bemer Waldlauf (Sportplatz Neufeld).<br />

18./17. NOT.: Symphoniekonzert d. Bern. Musikges. Leitung;:<br />

Luc Balmer als Gastdirigent. Solist: Alex. Kipnia,<br />

Bass. (Kasino.)<br />

21. NOT.: Jahresfeier der Auto-Sektion d. T. C. 5.<br />

Frfbourg: 22. NOT.: Concert avec le concours de Mme Mariatt<br />

Anderson (chant).<br />

Genera: 18. NOT.: Concert de l'Orchettre romand sous la direc<br />

tion de M. Fr. von HoessHn, Bayreuth (Victoria-Hall).<br />

20. NOT.: Concert Tinayre-Cellier (Conservatoire).<br />

21. NOT.: Redtal du Quatuor Lener (Conserratoire).<br />

T ffWif"Tti 16. NOT.: Concert symphonique, dir. M. Fr. Ton<br />

Hoesslin, Bayreuth (Theatre munieipaß.<br />

18.NOT.: Concert du Quatuor Lenei (NouTeaux Concarts).<br />

Lngano: Bis 30. NOT.: Golfnettspiele.<br />

Linn: 19. NOT.: Populäres Symphoniekonzert (Stadttheater).<br />

Bis 6.Dez.: Ausstellung innerschweiz. Malerei und Plastik<br />

des XV. u. XVI. Jahrh. aus öffentl. u. priv. Besitz<br />

(Kunstmuseum).<br />

NneUW 19. Nov.: Concert da musique de chambre avec 1«<br />

concours du trio Busch-Serldn.<br />

Rorscfcach: IS. NOT.: Crosses Konzert, veranstaltet von den<br />

Männerchoren Frohsinn und Helvetia.<br />

St. Gallaat Bis 22. NOT.: Kunstmuseum: Ausstellung E. Ammann<br />

(Basel), E. Schlauer (Uttwil), E. Schenker (Bern).<br />

VeTey: 16. NOT.: Concert Ad. Busch, Tioloniste, Rud. SerHst,<br />

pianiste.<br />

Wintarthur: Bis 22. NOT.: Kunstmuseum: Ausstellung Fred Stauffer,<br />

Hermann Burte-Strübe, Emma Sulzer-Forrer, loh.<br />

T. Tschamer.<br />

Ztxich: 19. NOT.: Liederabend Heinrich Schlusnns (Tonhalle).<br />

20. Nov.: Klavierabend Max Geiger (Tonhalle).<br />

22. Nov.: Konzert d. Reinhart Chors und d. Stadtorchesters<br />

Winterthux: Missa solemnis v. los. Haydn<br />

Bir 22. Novi Kunsthaus: Ausstellung der Küastlezrareirii-<br />

:<br />

«rang Zürich.' Craphiscs.es Kabinett.


N° 92 — Automobil-Revue 11<br />

M a r g r e t<br />

Halm:<br />

Ein Herr in grosser Verlegenheit<br />

« Ein Herr Dr. «Holzapfel wünscht den Herrn<br />

Direktor zu sprechen, » meldete die Sekretärin<br />

ins Privatbureau des Chefs einer Uhrenfabrik,<br />

«Holzapfel? Kenne ich nicht! Was will<br />

er? » fragte der Chef.<br />

« Er komme in einer dringlichen Angelegenheit,<br />

» erwidert die Sekretärin. «Er ist sehr<br />

aufgeregt, es scheint, als ob etwas »<br />

« Na, da lassen Sie ihn herein, wir werden<br />

ja hören. »<br />

Wenige Minuten später steht ein sehr gut<br />

gekleideter Herr mit ausgezeichneten Manieren<br />

vor dem Chef des Hauses, sichtlich bemüht,<br />

einer starken Erregung Herr zu werden.<br />

« Womit kann ich »<br />

« Holzapfel ist mein Name. Dr. Holzapfel!<br />

Ich habe die Ehre mit Herrn Direktor ? »<br />

«Jawohl, der bin ich, doch ich entsinne<br />

mich nicht — — »<br />

« Ganz richtig, ganz richtig, das glaube ich<br />

gern! Dafür wird sich einer Ihrer Vertreter<br />

um so besser erinnern können, wem er heute<br />

vormittag den Mantel und Brieftasche mit<br />

vierhundertfünfzig Franken gestohlen hat.<br />

Jawohl, ich denke, der Herr weiss das genau!»<br />

« Wie bitte — ich glaube, Sie müssen sich<br />

da in einem grossen Irrtum befinden —, das<br />

heisst —, ich glaube Ihnen selbstverständlich<br />

gern, und was Sie da erzählen, ist furchtbar!<br />

Aber einer meiner Vertreter — —, das ist<br />

wohl ausgeschlossen! » ><br />

Der Chef der Firma hatte sich schon während<br />

der Erzählung des Fremden hoch aufgereckt.<br />

Zum Teufel —, da hatte jemand mit<br />

diesem armen Mann einen schlechten Scherz<br />

getrieben. Scheussliche Situation! Doch aus<br />

unserem Hause — nein — das — das war unmöglich!<br />

« Nichts ist ausgeschlossen, mein Herr, » fiel<br />

Dr. Holzapfel ihm ins Wort. «Wer weiss<br />

heute, wen er vor sich hat? Niemandem —<br />

nie — mandem — sage ich Ihnen, kann man<br />

heutzutage noch trauen, und wenn Sie einen<br />

Menschen vor sich sitzen haben, der Ihnen<br />

den anständigsten Eindruck von der Welt<br />

mächt, so kann es der gerissenste Gauner sein.<br />

Mir wenigstens ist es so ergangen. Lassen Sie<br />

sich erzählen:<br />

< Ich sass gestern abend in Innsbruck im<br />

Wartesaal, wo ich noch ein Glas Wein getrunken<br />

habe, da ich noch eine Stunde Zeit hatte,<br />

bis mein Zug fuhr. Da sitzt ein Herr am<br />

Tisch. Wir kamen ins Gespräch, wie es so<br />

geht, und es stellte sich heraus, dass wir die<br />

gleiche Strecke fuhren. Ich wollte nach Basel<br />

und bis Zürich konnten wir zusammen reisen.<br />

Man unterhielt sich gut mit diesem Manne,<br />

und es war mir recht, ja, sogar sehr angenehm.<br />

Unterwegs erzählte er mir dann, dass er<br />

Vertreter Ihrer Firma sei und schon seit fünfzehn<br />

Jahren für Sie reise.<br />

Der Mann hat einen sehr vertrauenserweckenden<br />

Eindruck gemacht. Als wir in<br />

der Frühe im Zürcher Bahnhof ankamen, ging<br />

ich zum Frühstück, und mein Begleiter verabschiedete<br />

sich.<br />

Kurz vor Abgang des Zuges stand er plötzlich<br />

wieder vor mir. Er habe von. seiner<br />

Firma —'von Ihnen also — einen dringenden<br />

Auftrag, nach Deutschland zu fahren, und da<br />

er wusste, dass er mich wohl hier noch treffen<br />

würde, so könnten wir zusammen weiterfahren<br />

und unsere anregenden Gespräche fortsetzen.<br />

Auch ich war erfreut, denn, wie gesagt, der<br />

Mann hatte mir gefallen! Er machte einen<br />

äusserst gediegenen Eindruck, und ich hätte<br />

ihm jede Gefälligkeit erwiesen, die er von mir<br />

erbeten hätte.<br />

Er schien sich jedoch in einer recht guten<br />

Lage zu befinden. Er hatte bereits, wie er<br />

mir erzählte, auf dieser Reise einen ansehnlichen<br />

Posten Ihrer Erzeugnisse absetzen und<br />

neue Aufträge erlangen können.<br />

Ich habe selten einen Menschen mit solcher<br />

Zufriedenheit von Beruf und Firma sprechen<br />

hören — die meisten nörgeln doch über den<br />

Chef und die schlechten Zeiten —, und das<br />

war ein Grund mehr, diesen Mann namens<br />

Berger sympathisch zu finden.<br />

Sie müssen wissen, ich bin sonst sehr verschlossen<br />

und nicht so leicht geneigt, Vertrauen<br />

zu empfinden. Ich habe meine schlechten<br />

Erfahrungen. Man weiss für gewöhnlich,<br />

wie gesagt, nie, was hinter einem Menschen<br />

steckt, und wenn er einen noch so zuverlässigen<br />

und offenen Eindruck macht.<br />

Es heisst viel, wenn ich Ihnen erkläre, dass<br />

ich mich gefreut hätte, wenn es nicht nur bei<br />

Reisebekannt-<br />

einer üblichen und flüchtigen<br />

schaft geblieben wäre...»<br />

Auch Ihnen kann er gelingen! Bestellen Sie sofort G E F A - L O S E , denn am<br />

ezem er<br />

ist die Ziehung<br />

der helle Verzweiflung widerspiegelte, doch<br />

auch Entschlossenheit, bis zum Aeussersten um<br />

sein Recht zu kämpfen.<br />

« Sie* verzeihen, mein Herr. » Nun war auch<br />

die Stimme des Fabrikanten ernst und sehr<br />

bestimmt geworden. « Was Sie da sagen, ist<br />

eine doppelte Zumutung, die ich nicht gehört<br />

haben will. Ich sagte soeben, dass nur Herren<br />

meiner engsten Familie für uns unterwegs sind.<br />

Es erübrigt sich also, auf das erstere überhaupt<br />

einzugehen. Dass ich, das heisst meine<br />

Firma, für einen Schaden haftet, den Sie erlitten<br />

haben, das erscheint mir denn doch<br />

etwas mehr als grotesk. Wie kämen wir dazu?<br />

Davon kann gar keine Rede sein. Ich habe<br />

volles Mitgefühl für Ihre Lage, gewiss, ich<br />

gebe zu, es ist ganz scheusslich, was Sie da<br />

erzählen, » fuhr der Fabrikant, der sich ange-<br />

Warum sollten nicht auch Sie unter den glücklichen Gewinnern sein ?<br />

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den Generalvertreter:<br />

Die Frage, welchen<br />

Komponisten er höher<br />

schätze, verträgt Toscanini<br />

nicht im geringsten.<br />

Eines Tages ereignete ea<br />

sich in New York, dass<br />

mehrere Damen ihn wieder<br />

mit derselben Frage<br />

bestürmten. Toscanini antwortete<br />

ausweichend. Da<br />

aber die Damen — meist<br />

sehr reich und einflussreich<br />

— ihm keine Ruhe<br />

gaben, erklärte er schliesslich:<br />

« In diesem Jahre,<br />

meine Damen, habe ich<br />

an Wagner etwa 10.000<br />

Dollar verdient. An Beethoven<br />

etwas weniger.. Offenbar<br />

ist Wagner der<br />

gröseere Musiker. »<br />

und diskret erfolgt der<br />

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Der Direktor bemüht sich mit aller Höflichkeit<br />

und Anteilnahme, die Ungeduld über Dr.<br />

Holzapfels langatmige Ausführungen zu verbergen<br />

und ihn mit keinem Wort zu unterbrechen.<br />

Obwohl er nicht recht weiss, wieso er<br />

dazu kommt, diesen Mann sich anzuhören.<br />

Der Direktor bemüht sich, die Ungeduld zu verbergen,<br />

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Dr. Holzapfel fährt fort:<br />

« Und dann geschieht das Unglaubliche! Sie<br />

werden sich meine Enttäuschung vorstellen<br />

können und meine Fassungslosigkeit über die<br />

folgenden Ereignisse, die ich niemals, aber<br />

auch gar nicht in dieser Gesellschaft für möglich<br />

gehalten hätte. Von dem Schaden, der<br />

mir dadurch entstanden und der mich in die<br />

ärgste Verlegenheit gebracht hat, ganz zu<br />

schweigen!<br />

Wie Sie mich hier sehen, stehe ich gänzlich<br />

mittellos und ratlos vor Ihnen. Sie müssen<br />

mir zu meinem Recht, zu meinen Sachen wieder<br />

verhelfen!<br />

Kurz und gut, die überaus peinliche Angelegenheit<br />

mit Ihrem seltsamen Reisenden<br />

spielte sich heute früh folgendermassen ab:<br />

Wir haben in aller Herzlichkeit eben noch<br />

über persönliche Dinge gesprochen. Wir sind<br />

allein in dem Coupe und freuen uns darüber.<br />

Kurz vor Baden habe ich für einige Minuten<br />

das Coupe verlassen und kam erst zurück, als<br />

der Zug schon angefahren war. Doch was sehe<br />

ich da, — der Herr, mein Reisebegleiter seit<br />

gestern abend, ist nicht mehr da —, muss in<br />

Baden ausgestiegen sein, und zwar unter Mitnahme<br />

meines Mantels, in dem sich eine Brieftasche<br />

mit vierhundertfünfzig Franken und all<br />

meinen Papieren befand. Hätte ich nicht in<br />

der Westentasche noch ein wenig Kleingeld<br />

gehabt, ich hätte nicht einmal bis hierher zurückfahren<br />

können. Es hat gerade noch dazu<br />

gereicht. Und nun bin ich hier und frage Sie:<br />

wer ist dieser saubere Herr Berger? Wer ist<br />

der Herr, wo ist der Herr, und vor allem: wo<br />

ist meine Brieftasche und mein Mantel?»<br />

«Ich muss sehr bedauern, mein Herr, Sie<br />

sehen mich völlig ahnungslos! Einen Herrn<br />

dieses Namens kenne ich nicht, und da wir hier<br />

im Hause drei Chefs sind, die zur Familie gehören,<br />

ist immer einer von uns unterwegs, so<br />

dass wir sonst keine Reisenden beschäftigen.<br />

Sie sehen also, dass das Ganze mit uns nichts<br />

zu tun haben kann. »<br />

«Aber mein Herr, Sie werden sich doch<br />

hier nicht herausreden wollen! Der Mann hat<br />

mir ausdrücklich den Namen Ihrer Firma genannt!<br />

Ich irre mich auf gar keinen Fall,, und<br />

er hat mir sogar sehr viel von Ihrem Hause<br />

erzählt, das ein Aussenstehender ganz unmöglich<br />

wissen könnte. Mein Gott, wem bin ich<br />

da in die Hände gefallen? Ist man denn völlig<br />

schutzlos jedem Gauner ausgeliefert? Herr<br />

— es ist ein Reisender Ihres Hauses gewesen!<br />

Ihren Namen hat er genannt! Wie käme er<br />

dazu? Sie sind mir verantwortlich für den erlittenen<br />

Schaden. »<br />

Nun war der Fremde aufgesprungen und<br />

hatte einen sehr heftigen Ton angenommen.<br />

Ein tiefes Rot hatte seinen Nacken überzogen,<br />

und in seine Augen war ein Glanz getreten,


12 N« 92<br />

sichts dieses armen Teufels, der da vor ihm<br />

sass, bereits wieder vollkommen in der Gewalt<br />

hatte, « und wenn ich Ihnen irgendwie<br />

helfen kann »<br />

« Helfen — helfen — wer kann mir in einer<br />

solchen Lage helfen? Ich muss sofort die Polizei<br />

alarmieren — doch was wird das nützen?<br />

Diesen Mann wird niemand für einen Gauner<br />

halten. Doch wer kennt sich heutzutage in<br />

den Menschen aus. Tja — », meinte er dann<br />

nach einigem Grübeln, « Wenn Sie denn tatsächlich<br />

die Güte haben wollten, mir in dieser<br />

misslichen Lage wenigstens soweit zu helfen,<br />

dass ich nach Winterthur fahren kann! Ich<br />

kenne nämlich hier in dieser grossen Stadt<br />

keinen Menschen, der mir nur das Fahrgeld<br />

vorstrecken würde. In Winterthur habe ich<br />

Bekannte, da kann ich hingehen, und sie werden<br />

mir ohne weiteres das Notwendige geben,<br />

um nach Hause zu fahren.<br />

« Gut. Das will ich gerne tun. Sie können<br />

mir ja den Betrag von Winterthur aus zurückschicken,<br />

» meinte der Fabrikant.<br />

« Das wird nicht gut gehen. Ich mochte von<br />

meinen Bekannten nicht mehr annehmen, als<br />

dringend notwendig ist. Wenn ich also bitten<br />

darf, sich noch einen Tag länger zu gedulden,<br />

bis ich zu Hause bin Sie sind sehr gütig,<br />

mein Herr, ich danke Ihnen aufrichtig. Verzeihen<br />

Sie, dass ich Sie so lange aufgehalten<br />

habe!»<br />

Dr. Holzapfel hatte es nun, da der Fabrikant<br />

ihm ein Fünffrankenstück gegeben hatte,<br />

plötzlich sehr eilig, davonzukommen.<br />

« Was man doch für Sachen erlebt, » meinte<br />

der Uhrenfabrikant am Abend, nachdem er am<br />

Stammtisch das Erlebnis mit dem Fremden von<br />

heute vormittag geschildert.<br />

« Sie nicht allein — », meinte da ein anderer<br />

Fabrikant und tat einen tiefen Zug an seiner<br />

Zigarre. Mich hat der Spass zehn Franken gekostet,<br />

bis St. Gallen — jawohl — in St. Gallen,<br />

sagte er mir, wohnt seine Tante »<br />

Das Bankett der Zauberer<br />

Der internationale Kongress der Illusionisten in<br />

München, an dem die Berufszauberer und Amateure<br />

von fünfundzwanzig Ländern teilnahmen<br />

(König Eduard Vffl., selber ein passionierter Liebhaber<br />

der Taschenspielerkunst, schickte ein Begrüssungstelegramm),<br />

hatte unter anderem das<br />

Aparte, dass die offiziellen Persönlichkeiten erfolgreich<br />

verhindert wurden, Tischreden zu halten.<br />

Als bei dem vom Magistrat der Stadt München veranstalteten<br />

Festessen ein Redner das Wort ergriff,<br />

wurde es ihm von einem englischen Zauberkünstler<br />

vom Munde wegeskamotiert. Anstatt<br />

der Begrüssungsworte quollen aus dem Mund<br />

des Sprechers Fahnen in allen Farben, Taschentücher<br />

und eine weisse Maus. Der Toast blieb<br />

ungesprochen, der verwirrte Redner gab es auf<br />

und setzte sich unter grossem Applaus. An diesem<br />

Abend wurden keine Reden mehr gehalten. Nur<br />

der Bürgermeister von San Franzisko, ein alter<br />

Amateur-Illusionist, führte ohne Apparate, ohne<br />

doppelte Taschen, ein Experiment vor: er verblüffte<br />

die Zuschauer durch Vorführung eines ausgeglichenen<br />

städtischen Budgets der kalifornischen<br />

Hauptstadt. Aber zum Verdruss des amerikanischen<br />

Stadtqberhauptes hat ihm dieses Kunststück niemand<br />

geglaubt.<br />

Der Fatalist<br />

Von Maria Hembes.<br />

Er ist das vielbeachtete Original der Strasse<br />

— obwohl er nur ein Hund ist — und nicht<br />

einmal ein rassenreiner. — Ein Bastard also,<br />

so eine Art Halbdackel oder «beinahe-Waldi».<br />

Er gehört meinem behäbigen Nachbarn, dem<br />

Wirt « zur alten Schneckenpost» und hört auf<br />

den Namen «Poldr». — Er ist wohl auch<br />

nicht mehr sehr jung, der «Poldi», das<br />

schwarzbraune dicke Fell um seinen kurzen<br />

Hals bildet eine faltige Wamme, und man<br />

weiss nicht recht, ob die stoische Ruhe, mit<br />

der er allen Gefahren der Strasse trotzt, ein<br />

Erbteil seiner Eltern oder das Pflegma vorgerückten<br />

Alters ist. — Irgendwie gleicht er ein<br />

wenig seinem Meister, der sich wahrscheinlich<br />

auch nicht über eine vornehme Abstammung<br />

ausweisen kann, aber so wie er, gerne draussen<br />

ist, dem Betrieb zuschaut und im übrigen<br />

vor Selbstzufriedenheit strotzt. — Der «Poldi»<br />

setzt sich mit seiner ausgedehnten Körperlichkeit<br />

und seinen vier kurzen Dackelbeinen mitten<br />

in die Strasse, die hier in einen gefährlich<br />

belebten Knotenpunkt einmündet. —<br />

' Signale hupen, die knatternden Geräusche von<br />

Motorfahrzeugen und platzende Pneus schlagen<br />

manchmal wie Bomben ein; aber der<br />

«Poldi» bleibt hocken auf seinem Sonnenplatz,<br />

blinzelt in die weisse Herbstsonne und<br />

wankt und weicht nicht. — Die Sirene eines<br />

eleganten Stromlinien-Autos schreit kurz und<br />

zornig auf vor diesem minderwertigen Verkehrshindernis.<br />

— Aber es muss, gleich vielen<br />

andern, zur Seite ausweichen, wenn es den<br />

«Poldi» nicht überfahren will. — Einmal<br />

fährt so ein schwarz-silberner Koloss denn<br />

auch wirklich über das schwarzbraune Pelzbündel<br />

hinweg, ohne dass seine Räder es berühren.<br />

— Jetzt scheint es aber in Poldis<br />

eine Spur von Lippenrot.<br />

phlegmatischem Hunde-Hirn doch zu dämmern.<br />

— « Das war doch wohl so etwas wie<br />

Fritz Reust.<br />

Gefahr eben, oder? » Er erhebt sich<br />

gemächlich auf seine Vorderläufe, reckt den<br />

Die Frauen rauchen immer mehr.<br />

kurzen Hals mit dem Hundeabzeichen, das<br />

nun plötzlich wie das Symbol eines schützenden<br />

Talismans, wirkt. — « Mein Herr hat adi^i der Frauen an der Gesamtzahl der Raucher immer<br />

Nach der Feststellung mehrerer führender<br />

amerikanischer Zigarettenfabriken nimmt der Anteil<br />

Steuer für mich voll bezahlt — jawohl.jJfcB^" mehr zu. In den meisten Großstädten rauchen die<br />

habe ein Recht da zu sein und zu leben », so?'<br />

ungefähr lässt sich die gleichgültig-furchtloses<br />

Hunde-Miene deuten. — Und jetzt endlich ver-5<br />

zieht er sich — auf das Trottoir — zu seinem»<br />

Meister. — Der Bastard « Poldi * ist ein Fatalist.<br />

— Er trotzt den Gefahren der Strasse;<br />

die ihn täglich umlauern — er verachtet die<br />

Autos und jene, die darinsitzen, ja er vef*<br />

achtet den Tod — und darum — verschmäht<br />

dieser ihn.<br />

Mi dec Sinusse<br />

Zigarette im Rinnstein<br />

Sie erzählte von Luxus<br />

und von der grossen Welt (<br />

sie erzählte vom Leben,<br />

vom Leben ohne Sorgen ums Geld,<br />

sie erzählte das allen ganz ohne Arg,<br />

dem rieselnden Regen, dem Nebel<br />

und auch dem Rinnstein, der sie barg.<br />

Sie lag in den letzten Zügen,<br />

ihre Lebensglut schwand dahin;<br />

weshalb sollte sie da noch lügen?<br />

Schlank war sie, weiss wie Schnee,<br />

und eine Spur von Lippenrot<br />

leuchtete aus dem Strassenkot.<br />

So starb sie — weggeworfen — verbraucht,<br />

eine Zigarette, halb geraucht.<br />

Augen, die kein Leuchten kennen,<br />

die aus einem Gesicht der Not,<br />

aus tiefen Augenhöhlen brennen —<br />

sehen sie.<br />

Eine Hand, die sich nach Arbeit .sehnt —<br />

greift nach ihr.<br />

Ein Körper, der manchmal schlafend,<br />

obdachlos an kalte Mauern lehnt —<br />

bückt sich nach ihr.<br />

Es sind nicht volle Frauenlippen,<br />

durchflutet von rotem, warmem Blut,<br />

die mit ihr spielen.<br />

Gelbe Zähne, ein von Gram zerrissener Mund<br />

erfreuen sich an ihrer Glut.<br />

Sie erschauert nicht vor Wonne,<br />

wenn dieser Mund sie küsst.<br />

Aber es freut sie die Sonne,<br />

die aus den alten Augen grüsst.<br />

Dann stirbt sie —<br />

ganz klein nur liegt sie im Kot.<br />

Ein Fleckchen leuchtet —<br />

Frauen mindestens ebenso viel wie die Manner,<br />

nur auf dem flachen Land ist das Verhältnis etwas<br />

«günstiger» für die Männer.<br />

Dai Leben ist zu kurz. ..<br />

Der englische Pen-Klub gab dieser Tage im<br />

Savoy-Hotel zu Ehren von H. G. Wells, der seinen<br />

siebzigsten Geburtstag feierte, ein Bankett, an dem<br />

mehr als 500 Gäste teilnahmen. ]. B. Priestley führte<br />

den Vorsitz, unter den Anwesenden waren B.<br />

Shaw, Julian Huzley, Andre Maurois und andere<br />

prominente Schriftsteller. H. G. Wells' Rede war<br />

von einem ironisch-pessimistischen Grundton getragen.<br />

Er führte vor allem Beschwerde über die<br />

Kürze des menschlichen Lebens: « Das menschliche<br />

Leben ist kaum halb so lang, wie ich es mir wünsche.<br />

Ich komme mir heute wie ein kleiner Knabe vor,<br />

der mit einer Menge von Spielzeug spielt, das<br />

er rings um sich auf dem Boden ausgebreitet hat.<br />

Und plötzlich kommt die Amme und spricht: « Es<br />

ist spät, mein Kind, du musst die Spielsachen weglegen.»<br />

Und ich habe nicht die geringste Lust,<br />

mein Spielzeug wegzulegen. Ich hasse den Gedanken,<br />

dass man scheiden muss. Ich habe nur<br />

wenige meiner Spiele beendet und einige kaum<br />

begonnen. Am verrücktesten in der heutigen Zeit<br />

ist die Tatsache, dass nur wenige Menschen sich<br />

dem entgegensetzen, in die Rechte oder in die<br />

Linke eingereiht zu werden. Im wirklichen Menschenleben<br />

gibt es weder eine Linke noch eine<br />

Rechte. Die Wissenschaft schreitet vorwärts, sie<br />

geht weder nach rechts noch nach links.»<br />

Komplizierte Mitgift<br />

Zu einem Kaufmann in Lemberg kam ein Nachbar:<br />

«Ich höre, du hast deine Tochter so gut verlobt?<br />

Gratuliere. Aber ich höre auch, du hast dem<br />

Schwiegersohn zehntausend Zloty Mitgift versprochen?<br />

Woher?» Der Kaufmann erklärte es dem<br />

Freunde: «Ein Tausender hin, ein Tausender her,<br />

sind schon zweitausend. Zweitausend borge ich<br />

mir aus, macht viertausend. Auf zweitausend gebe<br />

ich einen Wechsel, sind sechstausend. Zweitausend<br />

bleibe ich schuldig, macht bereits achttausend.<br />

Und wegen der restlichen zweitausend wird doch<br />

die Partie nicht zurückgehn!»<br />

Prunk - Kommoden<br />

A. Berberich, fJÄ Zürich 8<br />

beim Stadttheater<br />

Wie<br />

ein Diamant<br />

glänzt<br />

diese wundervolle Armbanduhr<br />

und von allen Flächen blitzt und leuchtet sie.<br />

Prachtvoll ist die Wirkung aufs Auge. Das<br />

Gehäuse aus chromiertern Metall hat das Aussehen<br />

von WeiflKold und wird nicht matt,<br />

sondern behält immer seinen Glanz uitd seine. 1<br />

Schönheit. Es handelt sich um eines der prächtigsten<br />

Erzeugnisse unserer Uhreninduatrie.<br />

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V Gegründet 1903 — Stets nachgeahmt, nie erreicht. f<br />

Zürich<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Fr. abend 13. Hot. Schwarzwaldmädel, Operette von<br />

Leon Jessel (B-Ab. 5).<br />

Sa. nachm. 14. Nov. Heidi.<br />

Sa. abend 14. Nov. Grete im Glück.<br />

So. nachm. 15. NOV. Madame Butterfly, Oper von G.<br />

Puccini.<br />

SO. abend 15. Ho». Grete im Glück.<br />

HO. abend 16. NOV. Volksvorstellung.<br />

Di. abend 17. Hol. Schülervorstellung.<br />

Mi. nachm. 18. Nov. Heidi.<br />

Mi. abend 18. Ho«. Grete im Glück.<br />

Dt), abend 19. M. 3 X Georges.<br />

Schauspielhaus Abends 8 " ü>ir<br />

tag nachm. 8H Uhr<br />

fr. abend 13. NOV. Egmont, Schauspiel von Goethe,<br />

Musik von Beethoven.<br />

Sa. abend 14. NOV. Die Thompson Brothers.<br />

SO.JiaCbflI. 15.NDV. 3^ Uhr: Dr. med. Hiob Praetorius,<br />

Facharzt für Chirurgie<br />

und Frauenleiden.<br />

So. abend 15. NOV. 8 Uhr: Egmont, Schauspiel von<br />

Goethe, Musik von Beethoven.<br />

«D. abend 16. NOV. ) 2 Gastspiele: Theätre Grand<br />

Di. abend 17. NOV. I Guignol Paris.<br />

Gymnastik — Tanz<br />

im Conservatoire de Danse, Oben Zäune 20<br />

Ltg.: Mario Volkart, du Theätre nat de<br />

l'Opera de Paris. Allgemeine Körperkultur,<br />

Rhythm. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schöne,<br />

helle Säle, Douchen, Massage.<br />

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Unterhaltungs- u. Gaststätten<br />

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N° 92 — Automobil-Revue<br />

Der Mann, der die Brautpaare<br />

photographierte<br />

Herr Francois Cortin zieht sich ins Privatleben<br />

zurück: das bedeutet für zahlreiche Pariser<br />

Ehepaare einen Anlass zu einer sentimentalen<br />

Erinnerung, Denn bei Herrn Cortin Hess<br />

man sich als Brautpaar photographieren. Gewiss<br />

gibt es in Paris unzählige Photographen,<br />

bei denen sich junge Paare in verliebter, gefühlvoller<br />

oder neckischer Pose photographieren<br />

lassen. Aber Herr Cortin war als Verlobungsphotograph<br />

in Mode und diese Mode hat<br />

im Laufe der Jahrzehnte photographiert habe,<br />

so wäre es wohl eine ganze Armee. Meine<br />

Kundschaften rekrutierten sich aus allen Gesellschaftsschichten.<br />

Denn gerade weil ich als<br />

mondäner Photograph galt, hatten auch zahllose<br />

Angestellte den Wunsch, sich von mir verewigen<br />

zu lassen. Und ich bin stolz darauf,<br />

dass meine Klientel aller Gesellschaftskategorien<br />

mit mir zufrieden war. Ich bemühte mich<br />

nach Möglichkeit, die konventionellen Posen<br />

sehr lange gedauert. « Ich glaube, dass ich der Brautpaare — den männlich energischen<br />

mir meine Altersruhe redlich verdient habe, » Blick des Bräutigams, das holde Lächeln der<br />

erzählte der zweiundachtzig jährige Herr Cortin<br />

dem Mitarbeiter eines Pariser Blattes, « ich Pose der Verlobten, die sich aneinander-<br />

Braut, die millionenmal photographierte fade<br />

habe vor einiger Zeit mein fünfzigjähriges Berufsjubiläum<br />

gefeiert. Würde ich die Braut-<br />

sich nach den Wünschen seiner Kundschaften<br />

schmiegen — zu vermeiden. Aber man muss<br />

paare an mir vorbeidefilieren lassen, die ich richten.<br />

-s. >. •>"-<br />

"-*•••.<br />

Zuweilen geschah es, dass Paare, die sich<br />

in ihrer Verlobungszeit von mir hatten photographieren<br />

lassen, mich viele Jahre später besuchten,<br />

um Bilder nachzubestellen oder auch,<br />

um Erinnerungen aufzufrischen. Und es war<br />

für mich immer ein ziemlich melancholischer<br />

Anblick, wenn ich sah, wie der Zeitablauf<br />

diese Brautpaare von einst verwandelt hatte.<br />

Vor ein paar Monaten war übrigens eine<br />

schwarzgekleidete junge Frau bei mir, die sich<br />

vor vier oder fünf Jahren mit ihrem Verlobten<br />

von mir hatte photographieren lassen. Nun<br />

war sie verwitwet, ihr Mann war bei einem<br />

Eisenbahnunfall ums Leben gekommen. Sie<br />

war zu mir gekommen, um den Raum wiederzusehen,<br />

der ffir sie eine liebe Erinnerung bedeutete.<br />

Sie bekam einen Weinkrampf, und<br />

es erwies sich als unmöglich, sie zu beruhigen.<br />

Zwei Tage später las ich, dass sie sich mit<br />

Zyankali vergiftet habe. Es ist auch schon<br />

vorgekommen, dass Leute, deren Ehe längst<br />

geschieden war, in einer sentimentalen Anwandlung<br />

zu mir kamen, um die Kopie eines<br />

alten Bildes zu bestellen, das sie Einblick in<br />

menschliche Schicksale gewinnen Hess.»<br />

wMi i<br />

Entzauberung<br />

des Zaubers:<br />

J)as Qehünwisdes Wkssectvecfens<br />

Ein Geschicklichkeitsakt, der als Sensationsnummer<br />

auf Varietes überall Aufsehen erregte<br />

und meist von Japanern vorgeführt wurde,<br />

konnte seiner Mechanisierung nicht entgehen.<br />

Der Trick ist unter dem Namen « der japanische<br />

Messerwurf » bekannt und in den meisten<br />

Großstädten der Welt gezeigt worden.<br />

Früher in echter, einwandfreier Geschicklichkeit<br />

und Arbeit, heute oft in Form eines<br />

Apparates, der vom Unbegabtesten vorgeführt<br />

werden kann, und — das ist das Merkwürdigste<br />

r- trotzdem gefällt und für echt gehalten<br />

wird.<br />

Auf der Bühne steht ein dickes Brett aufrecht,<br />

vor das, in Kabaretts meist nach einer<br />

vorhergegangenen Tanz-, Kampf- und Entkleidungsszene,<br />

ein Mädchen von ihrem Partner<br />

gestellt wird. Der Partner, mit einem Kimono<br />

bekleidet, nimmt eine Anzahl dolchartiger<br />

Messer in die dem Publikum zugewandte<br />

Hand, so dass sie teilweise vom Kimonoärmel<br />

verdeckt sind. Mit der anderen Hand nimmt er<br />

von den vielen Messern eines, zielt, und wirft<br />

es — scheinbar — knapp neben dem Kopf des<br />

Mädchens, ins Brett. Schon hat er ein zweites<br />

Messer, wirft es, ein drittes, viertes folgt, bis<br />

der Oberkörper des Mädchens von Messern<br />

umrahmt ist.<br />

Das Publikum ist begeistert von der Ruhe<br />

des Mädchens und der Sicherheit des Japaners,<br />

klatscht wie rasend Beifall und weiss<br />

nicht, dass die ganze Sache bloss vom Mädchen<br />

allein gemacht wird und — dass die Messer<br />

in den Händen des Partners nie weniger<br />

werden.<br />

Ein aufmerksamer Beobachter, der die Bühne<br />

als Blickfeld in zwei Teile teilt, wird sofort<br />

sehen, dass nie ein Dolchmesser durch die Luft<br />

fliegt.<br />

Denn das Brett ist hohl und vom scheinbaren<br />

Einschlagen der Messer faserig und alt.<br />

Das Mädchen hält das Brett angstvoll und<br />

krampfhaft am unteren Teil fest, in Wirklichkeit<br />

liegen die vier Finger jeder Hand an einer<br />

Tastatur, deren Knöpfe einzeln, bei jedem<br />

scheinbaren Messerwurf des Partners, niedergedrückt<br />

werden, worauf die Messer neben<br />

dem Kopf und dem Körper aus dem Brett<br />

schnellen. Es ist sogar vorgesorgt, dass ein<br />

bestimmter Knopf, meist nach dem dritten<br />

Wurf, ein Messer zu Boden fallen lässt, um so<br />

geschickt eine Ungeschicklichkeit des Partners<br />

vorzutäuschen.<br />

Entzauberter Zauber. Macht nichts! — Den<br />

Zauberern, die sehr begabt und tüchtig sind,<br />

wird schon wieder etwas anderes einfallen.<br />

1. 250,000.-<br />

2. 100,000.-<br />

3. 50,000-<br />

4. 40,000.-<br />

5. 25,000.-<br />

,.. 2x 20,000.-<br />

•" 10 x 10,000>;<br />

Die Tage kurz<br />

vor der Ziehung,<br />

an welchen wir<br />

bei Seva I, II und III<br />

Tagesumsätze von<br />

rund Fr. 100 000.-<br />

bewältigen mussten,<br />

stehen auch<br />

diesmal wieder vor<br />

der Tür.<br />

Im letzten<br />

Moment<br />

wollen noch all' jene mitmachen,<br />

die stets auf morgen verschieben,<br />

was besser heute getan würde.<br />

Dann sollten wir hundert Hände,<br />

hundert Ohren haben. Telephon<br />

und Telegraph kommen vom Morgen<br />

bis zum Abend nicht zur<br />

Ruhe. Und was ist das Ende vom<br />

Lied: Dass Tausende und aber<br />

Tausende nicht mehr bedient werden<br />

können.<br />

Wie wärs, lieber Leser,<br />

wenn wir diese Hast der letzten<br />

Stunde diesmal vermeiden würden<br />

— in Ihrem u. auch unserm Interesse?<br />

Die Hast<br />

der letzten Stunde!<br />

Gewinnchance:<br />

Sie hangt nicht vom Lospreis, nicht<br />

vom Haupttreffer ab, sondern vom<br />

Trefferplan im Verhältnis zur Lossumme.<br />

Das allein ist massgebend.<br />

Und hier steht Seva weit an der<br />

,Spitze: Sie schüttet nicht weniger<br />

als 6O% der Lossumme in Treffern<br />

aus. Ausser grossen. Haupttreffern<br />

birgt sie gerade in der mittleren<br />

Lage zahlreiche Chancen.<br />

Jetzt oder nie —<br />

versuchen Sie Ihr Glück heute noch<br />

- es ist allerhöchste Zeit! Einige<br />

Schritte zur Post — ein Einzahlungsschein<br />

— ein Betrag und Sie haben<br />

die vielleicht grösste Chance Ihres<br />

. Lebens am Schopf gefasstl<br />

Lospreis Fr. 20.- (10-Los-Serie, worunter<br />

ein sicherer Treffer, ss<br />

Fr. 2OO.-) plus 40 Cts. Porto auf Postcheck<br />

III10026. - Adr.: Seva Lotterie,<br />

Bern. Bei Vorbestellung der<br />

Ziehungsliste 30 Cts. mehr. Sie können<br />

auch per Nachnahme bestellen.<br />

Lose ebenfalls bei bern. Banken und<br />

Privatbahnstationen erhältlich.<br />

Nouo<br />

Gustav Renker, Franzosengold. Ein Alpen«<br />

roman. Verlag von Friedrich Reinhardt, Basel.<br />

Preis geb. Fr. 6.—. Wieder legt Gustav Renker<br />

einen neuen Roman vor, der wie die meisten seiner<br />

Werke die Alpen zum Schauplatz hat. Die Saga<br />

von dem durch die Franzosen im lahre 1798 im<br />

Bergsee versenkten Kriegsschatz bietet den Ausgangspunkt<br />

für die sich dramatisch steigernde<br />

Handlung, in deren Mittelpunkt der Kampf zwischen<br />

Vater und Sohn steht. Mit sichern Strichen sind die<br />

Gestalten gezeichnet und fügen sich prachtvoll ein<br />

in den Rahmen der Walliser Landschaft, die der<br />

Dichter überzeugend zu gestalten versteht. Ueberraschend<br />

— aber gelungen ist der Ausgang des<br />

Romanes. Die Sprache ist stark und einfach. Ein<br />

gutes Buch für unsere Volksbibliotheken. h. 1.<br />

Rudolf Schnetzer, «Im Schatten der Gefahr».<br />

Ein Gebirgsroman. Verlag von Friedrich Reinhardt,<br />

Basel, Preis geb. Fr. 7.—. Rudolf Schnetzer, bekannt<br />

durch seine Veröffentlichungen in <strong>Zeitung</strong>en<br />

und Zeitschriften, legt jetzt sein erstes, grösseres<br />

Werk in Buchform vor, damit von neuem sein Können<br />

beweisend.<br />

Scharf herausgemeisselt sind die Hauptpersonen<br />

dieses Volksromanes, — der die Bedrohung eines<br />

Bergdorfes schildert, — in ihrer Wirkung stark wie<br />

Holzschnitte. Grossartig gezeichnet ist der Bauer<br />

des Schilthofes, sein verbissener Kampf um Haus<br />

und Land; glänzend die junge, herbe Magd des<br />

Heerhofes, die den Hof aus Liebe zu dem jungen<br />

Bauern vor Verwahrlosung bewahrt hat.<br />

Aber nicht nur die Menschen versteht Schnetzer<br />

in der ihm eigenen, einfachen Art zu schildern,<br />

sondern auch die Naturkatastrophen gestaltet er in<br />

meisterhafter und doch schlichter Weise, so dass<br />

man von Seite zu Seite des Buches mehr gepackt<br />

wird. Seine Sprache ist einfach und klar, vermeidet<br />

jede Effekthascherei. So stellt dieses Buch einen<br />

Volksroman im besten Sinne dar und man freut<br />

sich nach all dem gekünstelten Kram, den man in<br />

den letzten Jahren immer wieder vorgesetzt bekam,<br />

jetzt umsomehr dieser herben, gesunden Kost. h. 1.<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.<br />

• • OB»


Automobil-Revue — lf 92<br />

Wir sehen; dass die Mode in ihren Produktionen<br />

sich in ruhigen Bahnen bewegt, eine Erscheinung,<br />

die die Modelle des Herbstes bestätigen.<br />

Denn wenn die ersten Eindrücke sich verebbt<br />

haben, so zeigt sich, dass neben den neuen Einfällen<br />

doch die entscheidenden grundlegenden<br />

Formen vielfach die gleichen bleibep.<br />

Der Pelz hat auf allen Linien den Sieg davongetragen,<br />

er ist das charakteristische und beliebteste<br />

Material für alle Wintermoden.<br />

Das Entzücken der Frauen werden Kostüme und<br />

Mäntel sein, bei denen Stoffe mit Pelzen-in schöner<br />

Weise zusammengestellt sind. So-zum Beispiel<br />

setzt als Schal Silberfuchs auf einem schwarzgrauen<br />

Stoffmantel an der Schulter an und reicht<br />

bis zur Taille, oft sogar bis zum Saum herunter.<br />

Ein schwarzes Kostüm mit Pelzverbrämung aus<br />

Persianer zeigt, dass der glockige Schoss der<br />

Jacke und der Rückenteil aus diesem Fell verfertigt<br />

sind. Für Nachmittagsmäntel wählt man gern<br />

grosse Nerzkragen und Manschetten. Auf einem<br />

anderen Wollstoffmantel sieht man eine ganz<br />

tiefe Passe, der Gürtel und Kappe dazu aus einem<br />

fein getönten Nutria.<br />

Die Silberfuchs-Pelerine aus mehreren Fellen,<br />

die in verschiedenen Richtungen verarbeitet sind,<br />

gilt noch immer als der elegante Umhang über<br />

das Nachmittags- und Abendkleid.<br />

Was die neuen Pelzmäntel betrifft, so war vorauszusehen,<br />

dass die Linie der taillierten glockigen<br />

Mäntel sich auch auf die Pelzmode übertragen<br />

würde. Auch da ist die Schulter durch eingesetzte<br />

Aermel verbreitert, die Taille leicht verkürzt<br />

und den Halsabschluss bilden entweder<br />

Schalkragen, tiefere Kutscherkragen oder nur<br />

kleine Stehkragen, wie man sie schon im Sommer<br />

gesehen hat. Die Siebenachtel-Mäntel werden in<br />

allen Kollektionen gezeigt, aus schwarzem Persianer,<br />

für grössere Portemonnaies aus weichem, seidigen<br />

Breitschwanz und für jugendliche Gestalten<br />

grauer indischer Breitschwanz. Sportlichem Charakter<br />

entsprechen diese Mäntel mit Gürtel und<br />

quersitzenden Taschen. Oft fällt gleich von der<br />

Schulter aus der Mantel weit und glockig im Rükken<br />

bei verhältnismässig geraden Vorderteilen.<br />

Der ausgesprochene Sportmantel, der Nutriamantel<br />

zum Beispiel, ist wie bisher gerade geschnitten<br />

und hat den bekannten flach liegenden Kragen.<br />

P.T.<br />

Elegantes Gesellschaftskleid aus Crepe Cazella mit grossem Ferienmotiv.<br />

(Modell Jelmoli, Zürich. Photo Haenchen)<br />

£Der Yerschfuss<br />

am modernen J^leid<br />

Die neue Zeit ist bestrebt. Praktisches und<br />

Schönes zu verbinden. Die nutzlosen Nippesgegenstände<br />

sind aus den Wohnungen verschwunden,<br />

dafür haben alle Gebrauchsgeräte schöne<br />

und ansprechende Formen und erfreuliche Farben<br />

erhalten. Sie wurden zum Schmuck des Heimes.<br />

Ebenso war es auf dem Gebiet der Mode. Wo<br />

früher an Kleidern und Blusen die Verschlüsse<br />

ängstlich unter Leisten verborgen wurden, da ist<br />

auch heute ein verzierender Verschluss angebracht<br />

worden. Knöpf« sollen wirklich schliesseru<br />

Schleifen sollen zum Binden sein. Die grosse Errungenschaft<br />

unserer Zeit aber ist der Reissverschluss;<br />

die geniale Erfindung wurde durch technische<br />

Vollkommenheit zur schönen und reizvollen<br />

Zierde der Mode gesteigert. «Chromo-Zipp»<br />

leuchtet in allen Farben, in gleichgetönte Bändchen<br />

eingearbeitet. In jeder Länge, in jeder Art<br />

kann die erfinderische Schneiderin diese bahnbrechende<br />

Neuheit bestellen, die Verschluss und<br />

Schmuck zugleich ist. Leicht, aus einer Zellhornmasse,<br />

stört er die Linien der Kleider nicht. Nach<br />

Madame Schiaparellis Beispiel, die ihre Kollektion<br />

ganz mit diesen wunderbaren und erprobten Behelfen<br />

ausstattete, arbeitet jetzt auch die Wiener<br />

Modeschöpferin Sportkleider, Jumper und Blusen,<br />

aber auch eleganteste Nachmittags- .und zarteste<br />

Abendmodelle mit Chromo-Zippstreifen, die einmal<br />

in der Farbe des Kleides unauffällig bleiben,<br />

dann wieder in Kontrasttönung aufleuchten. Und<br />

wie rasch und mühelos ist die moderne, immer in<br />

Eile begriffene Frau mit diesem Verschluss angekleidet<br />

— er ist eben modern und entspricht der<br />

Gegenwart und der Zukunft.<br />

Amerikanische<br />

Gesichtsmasken and Packungen<br />

Die moderne amerikanische Kosmetik ist in<br />

der Verwendung von Packungen und Gesichtsmasken<br />

führend, weil ihr eine medizinische<br />

Spezialforschung bestimmte Kenntnisse und<br />

Erkenntnisse zur Verfügung stellt, welche man<br />

in Europa bisher vielfach nur im Resultat<br />

kennt. Verfahren, welche auf wissenschaftlicher<br />

Beherrschung der Wirkung bestimmter<br />

chemischer Stoffe beruhen, sind natürlich den<br />

altüberlieferten volkstümlichen Kräuterpackungen<br />

und anderen einfachen Massnahmen in<br />

mancher Hinsicht überlegen. Es gibt heute<br />

Packungen zur Erfrischung müder Gesichter,<br />

zur Verjüngung des Teints, zur Bekämpfung<br />

von Hautunreinigkeiten und zu anderen kosmetischen<br />

Zwecken. Die meisten Masken wollen<br />

eine Erhöhung der Blutzirkulation oder eine<br />

Verkleinerung grosser Poren bewirken. Die<br />

Anwendungs-Methode ist gewöhnlich ungefähr.<br />

Vorteilhafte<br />

Absteigequartiere<br />

Basel<br />

oberhalb „Mittlere Brücke". Ruhig schlafen (Zimmer ab<br />

Fr. 4.50). - Gut essen. Garage. Tel. 43.968. F. Lutz.<br />

Luzern<br />

Weggisgasse 10. Ein gemütliches Stündchen bei einem<br />

guten Tropfen und vorzügl. Bissen zu bescheidenen<br />

Preisen. Spezialplättli. Tel.21.827. Frau M. Rottor.<br />

Spiez<br />

Hotel Krafft am Rhein<br />

Restaurant u. Weinstube Malaga<br />

Hotel Niesen<br />

American Bar<br />

Zimmer mit fliessendemNVasser Fr. 3.—. Garage.<br />

Hs. Rebmann.<br />

Ton Dr. P. M. Monfang<br />

ein und dieselbe. Nach vorheriger gründlicher<br />

Gesichtsreinigung mit einem der üblichen Mittel<br />

wird die zur Packung dienende Mischung<br />

als Paste auf das Gesicht aufgetragen und<br />

bleibt dort eine von Fall zu Fall verschieden<br />

lange Zeit liegen, damit die in der langsam<br />

erstarrenden Maske befindlichen speziellen<br />

Substanzen ihre Wirkung ausüben können.<br />

Darauf wird die Masse wieder abgenommen<br />

und das ganze Gesicht sorgfältig abgespült. Je<br />

nach dem muss eine solche Packung kurmässig<br />

einmal oder mehrmals in der Woche angewendet<br />

1 werden, bis die volle Wirkung erreichtet.<br />

Gegen zu heisse und zu fette Haut z. B. kann<br />

eine Packung gemacht werden, die aus weisser<br />

Tonerde, Talkumpuder, Magnesiumkarbonat<br />

und Hamamelis-Lösung besteht. Die Mengen<br />

der einzelnen Bestandteile bestimmen sich<br />

nach der individuellen Erfahrung. Nimmt man<br />

Borsäure an Stelle von Magnesiumkarbonat, so<br />

ist die Erfrischung grösser. Die Maske ist<br />

harmlos und braucht jeweils nur wenige Minuten<br />

aufgelegt zu werden, um ihre volle<br />

Wirkung zu entfalten. — Um bleichem Teint<br />

ein besseres Kolorit zu verleihen und um die<br />

Blutzirkulation zu erhöhen, ist eine Packung<br />

brauchbar, die aus Tonerde, Talkum, Magnesiumkarbonat,<br />

österreichischer Fuller-Erde,<br />

Peru-Balsam und Wasser besteht. Die Substanzen<br />

sind in der Drogerie oder in der Apotheke<br />

erhältlich. Die Maske bleibt, bis sie<br />

trocken ist, auf der Haut. — Sehr anregend ist<br />

eine unter Verwendung von Monoglyzerin-<br />

Stearat, Peru-Balsam und Wasser hergestellte<br />

Maske. Während die aufgetragene Paste trokken<br />

wird, ruft sie erst ein Prickeln auf der<br />

Haut hervor, dann — weil das Blut in die<br />

feinen Hautgefässe strömt — ein Wärmegefühl.<br />

Auch spürt man, wie die Haut sich zusammenzieht.<br />

Nach drei bis zehn Minuten wird die<br />

erstarrte Maske heruntergespült. Das angenehme<br />

Prickeln in der Haut hält aber noch<br />

längere Zeit an. — Gesichtsmasken, in denen<br />

Säuren, Schwefel, Kampfer und andere genau<br />

zu dosierende Substanzen von oft starker Wirkungsmöglichkeit<br />

enthalten sind, können nur<br />

von erfahrenen Fachkräften zusammengestellt<br />

und aufgelegt werden. Es ist wichtig, genau zu<br />

wissen, welche Bestandteile in einer Packung,<br />

die man anwendet, enthalten sind, weil manche<br />

Haut gegenüber einzelnen chemischen Substanzen<br />

empfindlicher ist als ein anderer Teint,<br />

so dass man auf diesem modernen kosmetischen<br />

Gebiet stark individualisieren muss. Allen<br />

Packungen gemeinsam ist, dass sie die<br />

Haut für eine kurze Zeit von der Luft abschliessen.<br />

Darum können die in den Masken<br />

jeweils enthaltenen speziellen Mittel während<br />

dieser Zeit besonders intensiv auf die Haut<br />

einwirken. Doch nur eine öfter wiederholte<br />

Anwendung von Packungen kann dauernde Erfolge<br />

herbeiführen.<br />

Herzliches<br />

über<br />

die<br />

Mode<br />

Das Herz ist zu einer Modeangelegenheit geworden<br />

und die Mode mehr denn je zu einer<br />

richtigen Herzensangelegenheit. Nie haben Frauen<br />

leichtsinniger mit Herzen gespielt, nie herzloser<br />

über sie verfügt, nie haben Herzen mehr spitze<br />

Nadelstiche erdulden müssen als bei der gegenwärtigen<br />

Mode. Wenn aus dieser Sachlage trotzdem<br />

nicht mehr Herzenskonflikte, nicht mehr Herzweh<br />

als üblich entstanden ist, so ist dies nur dem<br />

Umstände zu verdanken, dass es sich um aussergewöhnlich<br />

geduldige Herzen handelt, die weder<br />

räch- noch eifersüchfig sind. Solche unempfindliche<br />

Herzen gibt es nämlich, aber sie sind dann<br />

gewöhnlich aus Filz, Samt oder Seide. — Auch<br />

der währschafte Spruch vom Herzen auf dem<br />

rechten Fleck haben, von dem in politischen und<br />

Trauerreden so gern und ausgiebig Gebrauch gemacht<br />

wird, hat seine Gültigkeit verloren und ist<br />

der Mode zum Opfer gefallen. Denn die Damen<br />

tragen heuer ihr Herz auf jedem x-beliebigen und<br />

mit Vorliebe sogar auf dem verkehrten Fleck! Auch<br />

mit der Farbe will es nicht mehr stimmen. Herzen<br />

müssen nicht mehr unbedingt himbeerrot oder<br />

blutrot sein, wie es primitive Heiligenbilder und<br />

Lebkuchenherzen wahr haben wollen, sondern<br />

man liebt sie in hoffnungsvollem Grün, in unschuldsvollem<br />

Weiss oder sogar in Schwarz, aber<br />

es soll streng verboten sein, daraus Schlüsse zu<br />

ziehen... Es gibt gestickte und gestrickte Herzen<br />

(geflickte soll es schon immer gegeben haben),<br />

diskrete und aufdringliche. Eine Massenproduktion<br />

hat eingesetzt. Nach dem ewigen Gesetz der<br />

Hausse und Baisse wird aber mit Bestimmtheit mit<br />

einer Deflation zu rechnen sein. Schon soll die<br />

Nachfrage von Herzen nochgelassen haben, was<br />

bei der Damenwelt und in den Modeateliers<br />

herzzerreissende Szenen verursacht haben soll.<br />

Sissy.<br />

Kleine Ueberraschung.<br />

Der französische Dramatiker Julius Berry erzählt:<br />

« Neulich war ich mit einer kleinen Tänzerin so<br />

weit, dass wir abends zusammen im Cabinet particulier<br />

essen wollten. Aber ich müsse auch ihre Mutter<br />

einladen, denn die sei sehr prüde, drängte sie.<br />

Ich tat es und vertraute darauf, die Alte schon zur<br />

richtigen Zeit los zu werden.<br />

Die Mutter trank sehr viel, und auch mit der<br />

Kleinen ging alles gut. Beim Dessert sagte ich mir:<br />

« Jetzt ist der Zeitpunkt da, aber wie kriege ich die<br />

Alte fort? »<br />

In diesem Augenblick neigt sich diese zu mir<br />

und flüstert zärtlich:<br />

« Wie wäre es, wenn man jetzt die Kleine nach<br />

Hause schickte?»<br />

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N°ft<br />

lüitze, die nie alt loeiden<br />

Im.ro.er in der Rolle.<br />

Ein bekannter Schauspieler besprach mit dem<br />

Anwalt seinen Scheidungsprozess. Die Tagsatzung<br />

war bereits ausgeschrieben. Interessiert fragte der<br />

Schauspieler: «Sagen Sie, Herr Doktor, wer spielt<br />

idenn eigentlich den Richter?»<br />

Abreise.<br />

«Nun wäre alles in bester Ordnung. Die Kinder<br />

sind bei den Grosseltem, der Papagei bei Tante<br />

Fried«, Fifi bleibt drei Wochen im Tierschutzverein<br />

und du Radio hat Onkel Emil übernommen. Wir<br />

können jetzt in aller Ruhe wegfahren.» «Wozu<br />

eigentlich? Bedenk doch nur, welche Erholung wir<br />

jetzt zu Hause haben könnten.»<br />

Im Gattzimmer des Hotels einer kleinen Stadt<br />

sitzen zwei Reisende, von denen der eine vergeblich<br />

eine Unterhaltung in Gang bringen will..<br />

Schliesslich fragt er den Schweigsamen: «Haben<br />

Sie in Ihrem Zimmer auch so viele Wanzen?»


16 'Automobil-Revue ~ N° 92<br />

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