E_1936_Zeitung_Nr.094
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BERN, Freitag, 20. November <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
32. Jahrgang - N° 94<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Arbeitsbeschaffung durch die Wehranleihe<br />
Von der Friedens- zur Wehrwirtschaft. — Flugzeugbeschaffung. —<br />
Passiver Luftschutz. — Motorisierung. — Treibstofflager. —<br />
Strassenbau.<br />
335 Millionen Schweizeriranken hat unser<br />
Volk seiner obersten Landesbehörde in einer<br />
ausgesprochenen wirtschaftlichen Depressionsperiode<br />
zum Zwecke der Aufrüstung unserer<br />
Armee zur Verfügung gestellt. Zusammen<br />
mit den verschiedensten Wehrreformen<br />
•der letzten Jahre werden diese Mittel nun die<br />
einzig mögliche Basis schaffen, welche einen<br />
wirksamen Schutz unseres Landes oder dessen<br />
bis zum äussersten gehende Verteidigung<br />
ermöglicht. Zu diesem grossen Erfolg<br />
der Wehranleihe mag übrigens der Gedanke,<br />
den verschiedensten Zweigen von Industrie<br />
und Gewerbe auf diese Weise vermehrte Aufträge<br />
zu verschaffen und damit nicht zuletzt<br />
der Krisennot und Arbeitslosigkeit wirksam<br />
entgegenzutreten, ein gut Teil beigetragen<br />
haben.<br />
Im Mittelpunkt der nun zu lösenden Aufgaben<br />
stehen vor allem der Ausbau unserer<br />
Flugwaffe, die Schaffung einer ausreichenden<br />
Flugabwehr und die Weiterentwicklung<br />
des passiven Luftschutzes. Daneben gilt es,<br />
die auf Grund der beiden ausserordentlichen<br />
Materialkredite-zur Verfügung gestellten. Gelder<br />
für eine möglichst rationelle Beschaffung<br />
von Kriegsmaterial einzusetzen. Im Interesse<br />
der Arbeitsbeschaffung sind gerade hiefür<br />
weitgehendst alle irgend in Betracht fallenden<br />
Industrie- und Gewerbebetriebe* aller Landesteile<br />
zu berücksichtigen.<br />
Es hat lange gedauert, ehe man sich auch<br />
bei uns endlich zur Erkenntnis durchrang,<br />
dass die Ausgaben für Heer, Luftwaffe und<br />
für den Schutz der Zivilbevölkerung die Wirtschaft<br />
nicht nur einseitig finanziell belasten,<br />
sondern gleichzeitig in hohem Masse produktiv<br />
Sind. Vornehmlich am Beispiel diktatorisch<br />
regierter Staatswesen hatten wir in den<br />
letzten Jahren vollauf Gelegenheit, die<br />
Umstellung ganzer Industriezweige<br />
auf die Herstellung von Kriegsmaterialien,<br />
die Wiedereinschaltung von Beschäftigungslosen<br />
in den Arbeitsprozess durch den Bau<br />
eher militärisch als touristisch bedingter<br />
Strassen, den Versuch einer Sicherstellung<br />
der produktionstechnischen Basis moderner<br />
Kriegführung durch grösste Anstrengungen<br />
auf dem bedeutungsvollen Gebiete der Ersatzstoffwirtschaft<br />
aus nächster Nähe zu beobachten<br />
und die notwendigen Lehren zu<br />
ziehen. Ganz automatisch ist auch die<br />
Schweiz in diesen Kreislauf verflochten worden.<br />
Interessanterweise nun hat das Volk die<br />
hieraus resultierenden Konsequenzen viel<br />
schärfer erfasst als selbst der Bundesrat,<br />
der, ungeachtet der dringenden Finanzbedürfnisse,<br />
die für die Aufrüstung bestimmten<br />
Beträge auf ein Mindestmass herabsetzen<br />
zu müssen glaubte. So anerkennenswert jede<br />
Spartendenz unter den heutigen Verhältnissen<br />
auch ist, hier war sie fehl am Platze und es<br />
gereicht dem Schweizervolk zur Ehre, dass<br />
es die unumgänglich notwendigen Bedürfnisse<br />
der Landesverteidigung erkannte und<br />
entsprechend gehandelt hat.<br />
Allein schon der Entschluss einer Regierung,<br />
dem Lande durch den Aufbau einer<br />
starken Wehrmacht die notwendige Sicherung<br />
zu schaffen, genügt, um den wirtschaftlichen<br />
Kräften<br />
neuen Auftrieb<br />
zu verleihen. Die Entwicklungen in Italien<br />
Deutschland, Japan und jüngstens auch in<br />
England bestätigen diese Tatsache in vollem<br />
Ausmasse; der militärischen Aufrüstung folgt<br />
ein wirtschaftlicher Aufschwung. Und* gerade<br />
weil der Neuorientierung unserer Wirtschaftspolitik<br />
noch starke Kräfte hindernd entgegenwirken,<br />
erfordert die eingeengte Lage unserer<br />
Inlandwirtschaft neben dem äussern<br />
Antriebsmotor der Abwertung<br />
noch einen weitern, einen innern. Die Arbeitsbeschaffung<br />
durch die Wehranleihe wird hier<br />
hel'fend eingreifen. Was anfänglich den Anschein<br />
eines unglücklichen Zusammentreffens<br />
trug, nämlich das zeitliche Zusammenfallen<br />
des Abwertungsbeschlusses mit dem Auflagetermin<br />
der Wehranleihe, kann uns zum Segen<br />
gereichen. Abwertung und Wehranleihe<br />
müssen zwei mächtige Antriebsmotoren für<br />
unsere Wirtschaft ergeben, soll diese jemals<br />
wieder gesunden, jeder einzelne der beiden<br />
Faktoren ist an und für sich tiefschürfend<br />
genug, um unser Volk endlich aus der Gleichmütigkeit<br />
eines sich in Kleinigkeiten erschöpfenden<br />
Alltags herauszureissen, um den<br />
einzelnen wieder einmal über das kleine Ich<br />
herauswachsen zu lassen zu einem verantwortlichen<br />
Gliede des Volksganzen. Heute<br />
werden der Wirtschaft unseres Landes neue<br />
Aufgaben zugewiesen, Aufgaben, die vielfach<br />
ausserhalb ihrer bisherigen Tätigkeit liegen,<br />
ihr aber neue Möglichkeiten geben und sie zu<br />
neuen Erfolgen führen können.<br />
Hinsichtlich der Stellung unserer einheimischen<br />
Wirtschaft im Rahmen der durch die<br />
Aufrüstung bedingten Aufträge ist nun unbedingt<br />
danach zu trachten, das Maximum des<br />
Erreichbaren — selbst auf die Gefahr höherer<br />
Stückpreise hin — im Lande selbst herzustellen.<br />
Man bedenke, dass wir im Ernst-<br />
falle auf Gedeih und Verderb auf diese einheimischen.<br />
Materiallieferanten angewiesen<br />
sind und dass das dannzumalige Aufziehen<br />
einer auf die Bedürfnisse unseres Heeres zugeschnittenen<br />
Kriegsfabrikation vergebliche,<br />
reichlich verspätete Mühe sein dürfte. Ebenso<br />
sinnlos wäre es aber, auf der andern Seite<br />
sich auf die Herstellung von Produkten versteifen<br />
zu wollen, für deren Fabrikation uns<br />
nicht nur die Praxis abgeht, sondern ausserdem<br />
alle pröduktionstechnischen Notwendigkeiten<br />
fehlen. Wir müssen eine kriegswirtschaftliche<br />
Orientierung nach unsern grossen<br />
Nachbarn oder Weltreichen, wie die Vereinigten<br />
Staaten und Grossbritannien, unbedingt<br />
vermeiden; was diesen frommt, gereicht uns<br />
noch lange nicht zum Vorteil. Allein schon<br />
unsere<br />
Armut an Kohle, Erz und Erdöl,<br />
den drei Hauptträgern moderner Kriegswirtschaft,<br />
machen die Sonderstellung der<br />
Schweiz auf diesem Gebiete verständlich.<br />
.Das Wenige aber, worüber wir verfügen, die<br />
Umstellfähigkeit unseres Industriekörpers, der<br />
in Tausenden von Schweizern schlummernde<br />
Erfindergeist, die grosse Anpassungsfähigkeit<br />
unserer Privatwirtschaft und nicht zuletzt<br />
den bei uns heimischen initiativen Unternehmergeist<br />
gilt es zu wecken, zu fördern<br />
und in den Dienst der Gesamtheit unseres<br />
Volkes und unseres Vaterlandes zu stellen.<br />
Zugegeben, die Bewaffnung -und Ausrüstung<br />
einer Armee kostet viel Geld und es muss<br />
dieses durch die Arbeit des Volkes, durch<br />
die Wirtschaft, aufgebracht werden. Nun<br />
entscheidet aber das in Friedenszeiten hiefür<br />
angelegte Kapital vielleicht einmal über Sein<br />
oder Nichtsein dieses selben Volkes, über<br />
Vernichtung oder Fortbestand und Weiterentwicklung<br />
dieser selben nationalen Wirtschaft.<br />
Diese Feststellung an und für sich genügt<br />
schon, um die Aufwendungen für unsere<br />
Wehrhaftigkeit zu rechtfertigen. Es gibt<br />
aber noch eine weitere Seite dieser Angelegenheit,<br />
und das ist die immer enger werdende<br />
Verflechtung der Armee mit der Volkswirtschaft<br />
und der Industrie. Die militärischen<br />
Forderungen an das Kriegsgerät, die<br />
Entwicklung neuer Waffen und anderer Heeresmaterialien<br />
geschehen in unmittelbarer<br />
Zusammenarbeit von Armee, Wirtschaft und<br />
Industrie.<br />
Vor allem letztere erfährt durch diesen engen<br />
Gedankenaustausch dauernd neue Befruchtung;<br />
die fortlaufende technische Entwicklung<br />
der Kriegsgeräte feuert sie zu immer besseren<br />
Leistungen an. Die von der Armee zwecks<br />
Untersuchung und Abklärung bestimmter<br />
Probleme der Wirtschaft zur Verfügung gestellten<br />
Summen kommen nicht zuletzt der<br />
ganzen Volkswirtschaft zugute. Als Beispiel<br />
hiefür sei nur die britische Automobil- und<br />
Flugzeugindustrie angeführt, haben doch in<br />
Grossbritannien gerade die hochgeschraubten<br />
militärischen Forderungen frühzeitig zu Pionierleistungen<br />
auf dem Gebiete des Motoren-<br />
Seite 16:<br />
9er Sustenpass<br />
im 3ild<br />
Sondernummer: Lotterie.<br />
baues geführt. Dank der Wehranleihe wird<br />
nun die Armee sich künftig auch bei uns vielmehr,<br />
als dies bisher der Fall war, als starke<br />
Triebfeder für die Wirtschaft auswirken. Bereits<br />
sind bescheidene Vorarbeiten geleistet,<br />
welche die Grundlagen einer Wehrwirtschaft,<br />
d. h. die Möglichkeit einer<br />
Ueberbrückung der Anlaufs- und Umstellzeit<br />
von der Friedens- zur Kriegswirtschaft schaffen<br />
sollen. Wichtige Gesichtspunkte der friedensmässigen<br />
Vorbereitung kriegswirtschaftlicher<br />
Tätigkeit sind: Sicherstellung der<br />
Rohstoff- und Lebensmittelversorgung für<br />
eine bestimmte Zeitdauer; Verkürzung der<br />
Umstellperioden bei den für die Armeelieferungen<br />
wichtigen Werken, Erzwingung eines<br />
sparsamen Verbrauchs wichtiger Rohmaterialien<br />
oder besserer Ausbeute vorhandener<br />
Rohstoffe (Holz), Ermöglichung der Einführung<br />
neuer Stoffe. Im weitern erwächst der<br />
Wirtschaft auch aus den Erfahrungen der<br />
Armee auf dem Gebiete des Materialgebrauches<br />
mancher Nutzen; wir denken etwa<br />
an die Leichtmetallverarbeitung, an die<br />
Schweiss-, Schmiede- und Gusstechnik. Die<br />
militärischerseits , gestellten HÖchstanforderungen<br />
bilden eine gute Grundlage zur An-<br />
Wendung für nichtmüitärische Zwecke.<br />
Konnte man diese Wechselwirkungen schon<br />
während der letzten Kriegsjahre in bescheidenerem<br />
Umfange beobachten, so sind die<br />
Verbindungen Heer—Wirtschaft infolge der<br />
heutigen materialtechnischen Entwicklung<br />
neuzeitlicher Armeen zu einem Hauptfaktor<br />
der Kriegführung geworden. Die Wirtschaft<br />
muss in neuerer Zeit hinsichtlich der Vorhaben<br />
der Armee mindestens in grossen Linien<br />
auf dem Laufenden sein, denn nichts kann so<br />
verhängnisvoll werden, als zu knapp bemessene<br />
Termine und allzugrosser Wechsel in<br />
den Produktionsrichtlinien. Aus diesen Zusammenhängen<br />
ergibt sich aber auch die Notwendigkeit<br />
einer äusserst initiativen und<br />
wendigen Wirtschaft; die Kriegskunst ist ein<br />
recht launischer Geselle und jede neue Erfindung<br />
macht ein Gegenmittel notwendig.<br />
(Schluss folgt.)<br />
F E U I L L E T O N<br />
Musik der Nacht.<br />
Roman von Joe Lederer.<br />
28. Fortsetzung.<br />
« Wenn jetzt ein Schiff ginge — wir könnten<br />
sofort reisen ! Senor da Silva ist mein<br />
Pate, er ist brasilianischer Konsul... Der<br />
würde uns Empfehlungen an seine britischen<br />
Freunde geben — er kennt alle Menschen,<br />
die ganze Welt. Du würdest sofort Aufträge<br />
bekommen!»<br />
« Ach so du meinst... ? »<br />
«Er täte es gern für mich», versicherte<br />
Sybil ahnungslos. « Er ist charmant, er liebt<br />
mich. »<br />
« Ich kenne mein Handwerk ! » sagte Lukas.<br />
«Ich baue mit Zirkel und Lineal. Aber<br />
nicht mit den Empfehlungsschreiben eines<br />
liebenswürdigen und einflussreichen Herrn.<br />
Warum beleidigst du mich?»<br />
«Ich dachte nur... Sicher bist du ein ausgezeichneter<br />
Architekt, aber... versteh mich<br />
doch, Lieber: wer weiss, ob das in Camberra<br />
gilt ? Du kennst die Engländer nicht,<br />
sie sind sehr sonderbar...»<br />
« Dann gehen wir eben nicht hin », sagte<br />
Lukas verdrossen. «Es gibt noch andere<br />
Länder. Ein Kollege von mir, der Franz Ulmann<br />
hast du schon' von ihm gehört ?<br />
Nein? Der ist seit zwei Jahren in Sao Paolo<br />
und hat mir ein dutzendmal geschrieben, ich<br />
sollte hinüberkommen...»<br />
Sie schwiegen beide. Sie sprachen kein<br />
Wort und sahen sich scheu an.<br />
Endlich sprang Lukas auf. Mit grossen<br />
Schritten durchwanderte er das Zimmer.<br />
«Diese Qual, diese sinnlose Qual! Alle<br />
Möglichkeiten zu sehen, zu wissen: es<br />
könnte sein, das alles wartet, man muss nur<br />
fertig bringen, die Hand danach auszustrecken,<br />
und ... Mit dir nach Sao Paolo<br />
reisen — immer bist du da, sitzt am gleichen<br />
Tisch, lebst im selben Haus mit mir!<br />
Ich weiss ja nicht einmal, wie du aussiehst,<br />
wenn du schläfst und wenn du aufwachst!<br />
Dabei sein, wenn du Bücher liest, in der<br />
Sonne liegst, deine Schuhe anziehst. Ich<br />
würde arbeiten, es macht nichts, wenn ich<br />
nochmals von neuem anfangen muss, ich<br />
komm hoch, ich schaffe mir meinen<br />
Platz...»<br />
Fort von Europa, fort ! Sybils Indianerhaar<br />
flattert wie eine Standarte. Sich einmal<br />
losreissen und den Mut haben, um sein<br />
Glück zu raufen ! Endlich ein Schiff besteigen<br />
und der Sehnsucht der Knabenjahre<br />
nachziehen ! Am Bug steht Sybil, schimmernde<br />
Gallionsfigur...<br />
« Wir müssten Zeit haben, viel, viel Zeit,<br />
um uns zu lieben ! Tausend Nächte, nur um<br />
deine Stirn anzusehen, mich daran zu freuen,<br />
wie schön und rein deine Schläfen sind...<br />
Tausend Nächte, um mit dir zu schweigen,<br />
die grosse Ruhe zu fühlen...»<br />
Sybil lauschte angestrengt und hielt die<br />
Hand auf den Drachen georesst, der ihr Herz<br />
bewachte : o Gott, ich will nicht wissen, wie<br />
unsere Zukunft sein könnte ! Tausend Nächte<br />
— — aber wir haben nur diese eine einzige<br />
Nacht. Ich will nichts hören, er soll still sein,<br />
es gibt keine Zukunft...<br />
Aber dieser trunkene Schuljunge schwieg<br />
nicht, er musste zu Ende sprechen, gierig<br />
sein Schicksal beschwören, das er nie erreichen<br />
würde.<br />
«Für dich ein Haus bauen ! Ich wohne<br />
jetzt in einem Miethaus... das ist auch so<br />
eine Sache : nie bin ich dazu gekommen, für<br />
mich selbst zu bauen. Aber drüben, in Sao<br />
Paolo...»<br />
Sybil blickte ihn an, wie er rastlos durchs<br />
Zimmer schritt, schmalhüftig, gestreckt, mit<br />
breiten, energischen Schultern. Er ging sehr<br />
leise, sprungbereit, es war Freude, ihn anzusehen.<br />
«Kannst du dir unser Haus vorstellen,<br />
Sybil ? Ein Landhaus müsste es sein, mit<br />
einer grossen Halle, holzgeschnitzten Treppen<br />
— — es soll nicht modern sein, nein,<br />
ich will Raum verschwenden ... Für dich<br />
passt kein praktisches Haus, in dem jeder<br />
Quadratmeter a'i^ertützt ist.»<br />
Fortsetzung folgt.
Die autotouristische Bedeutung<br />
der Sustenstrasse<br />
Wurde auf Grund der historischen Entwicklung<br />
die Bedeutung des Strassenwesens<br />
für die gesamte Volkswirtschaft durchaus<br />
nicht angezweifelt, so machte sich doch in<br />
der Schweiz die breite Oeffentlichkeif jahrzehntelang<br />
herzlich wenig Gedanken hinsichtlich<br />
der hohen volkswirtschaftlichen Funktionen,<br />
welche gute und nach neuzeitlichen<br />
Gesichtspunkten erstellte Strassen zu erfüllen<br />
berufen sind. In einem Staate, der schwer<br />
genug am Schuldenberg seiner Eisenbahnen<br />
schleppt, galten die Strassenausgaben eben<br />
als « unproduktiv », als überflüssig. All die<br />
warnenden Stimmen, die auf den verhängnisvollen<br />
Irrtum einer solchen Einstellung hinwiesen,<br />
die mahnende Vergleiche anstellten<br />
zwischen dem initiativen Vorgehen des Auslandes<br />
auf strassenbautechnischem Gebiete<br />
und den bei uns herrschenden Zuständen,<br />
schlug man in den Wind. Und kam schon einmal<br />
das kleinste Projekt zur Diskussion, dann<br />
trieb die bei uns so<br />
üppig gedeihende Kirchturmpolitik<br />
die schönsten Blüten. Nicht genug daran, dass<br />
jeder Kanton seine Sonderwünsche in erster<br />
Linie erfüllt sehen wollte, jede Talschaft —<br />
schon gar, wenn sie zufällig einen Vertreter<br />
im Parlament sitzen hatte — stund dieser<br />
Eigenbrötlerei in nichts nach. Gerade auf dem<br />
Gebiete des Alpenstrassenaus- und -neubaues<br />
erwiesen und erweisen sich die lieben Eidgenossen<br />
einmal mehr als vorwiegende Streitgenossen.<br />
Da heisst es nicht: Einer für Alle<br />
und Alle für Einen, sondern recht ausgeprägt:<br />
Jeder soviel als irgend möglich für sich und<br />
vor allen andern! Daher bestand eine erste<br />
Hauptfrage in der Schaffung eines Projektes,<br />
das allen Interessen Rechnung trägt, in den<br />
Vordergrund jedoch diejenigen der Landesverteidigung<br />
und des Fremdenverkehrs stellt.<br />
Die zweite Hauptaufgabe war, die öffentliche<br />
Meinung zu überzeugen, dass Ausgaben für<br />
den Strassenbau nicht unnötiger Aufwand,<br />
verlorene Gelder darstellen, sondern selbst<br />
für die in wirtschaftlichem Umbau begriffenen<br />
Staatswesen Wirtschaftlichkeit und erhöhte<br />
Leistungsfähigkeit bedeuten.<br />
Im Rahmen dieses schweizerischen Gesamtprojektes<br />
für Neubauten nun nimmt der Susten<br />
gewissermassen eine Sonderstellung ein,<br />
stellt er doch das fehlende zentrale Verbindungsstück<br />
der west-östlichen Landestransversale<br />
vom Genfersee über Jaun, Col des<br />
Mosses oder Pillon durchs Simmental-Reusstal<br />
über Klausen-, Flüela-, Ofenpass nach<br />
Santa Maria und Umbrail dar. Damit wird<br />
jedoch nicht nur eine direkte Verbindung zwischen<br />
den am Lac Leman, den Seen des<br />
Oberlandes, am Vierwaldstätter- und den<br />
Engadinerseen gelegenen Fremdenverkehrsgebieten<br />
.geschaffen, sondern gleichzeitig<br />
durch die Sustenstrasse das internationale<br />
Bindeglied zwischen der am Südufer des Genfersees<br />
ausmündenden Route des Alpes und<br />
den österreichischen und süditalienischen<br />
Strassennetzen eingefügt.<br />
Neben den wirtschaftlichen, verkehrsgeographischen<br />
und arbeitsbeschaffungspolitischen<br />
Seiten dieser neuen Sustenstrasse, wie<br />
sie in unseren Spalten eingehend gewürdigt<br />
wurden, spielt jedoch heute mehr denn je<br />
auch die touristische Bedeutung des Passes<br />
eine grosse Rolle. Auf zahlreichen Fahrten<br />
über beinahe alle bestehenden Alpenstrassen,<br />
von und zu den Gestaden des Mittelmeeres<br />
bis hinab ins Wiener Becken, durch Dolomiten<br />
und Karawanken und durch Oberbayern<br />
haben wir oft bewundernd die sich bietenden<br />
einzigartigen Landschaften und Gebirgsszenerien<br />
bestaunt. Wir sind über das heutige<br />
Sustensträsschen gewandert und haben uns<br />
gefreut, festzustellen, und zwar ohne schweizerische<br />
Ueberhebung, dass diese Strasse<br />
eines der<br />
herrlichsten Hochgeblrgspanoramen<br />
erschliesst. Von den eher sanften Gebirgsformationen<br />
des Grossglocknergebietes beispielsweise<br />
heben sich die wildromantischen Granitund<br />
Gletscherpartien am Susten wuchtig ab;<br />
schwer zu sagen, was schöner und abwechslungsreicher<br />
sein wird, ob die Fahrt von Westen<br />
nach Osten oder vom Reuss- ins Aaretal.<br />
Eine sommerliche Fahrt in den Abendstunden<br />
durch dies Gebiet dürfte Unvergessliches<br />
bieten: Wenn die Gletscherabbrüche<br />
des Heuberg, des Wassenhorns und des Murmelplankstocks,<br />
die schroffen Grate und<br />
Joche ringsum im Schatten untertauchen,<br />
wenn sich am Kuhfladfirn die letzten Sonnenstrahlen<br />
brechen und im leisen Dunkel schon<br />
aus dem vom Susten- und Gwächtenhorn, den<br />
Thierbergen und dem Giglistock gebildeten<br />
Zirkus die Qletscherwasser zu Tal rauschen.<br />
Einen kleinen Begriff von der Pracht dieser<br />
im Banne der neuen Sustenstrasse liegenden<br />
Alpenwelt sollen die in der Beilage wiedergegebenen<br />
Bilder vermitteln. Einzigartig der<br />
Tiefblick von der Passhöhe hinab in den hintern<br />
Talkessel des Meientals mit der malerischen<br />
Hinterfeldalp! Schöner noch die Sicht<br />
auf die ganze von Seewernstock über kleines<br />
Spannort bis zum Grassengrat sich präsentierende<br />
Gebirgskette! Winkt nicht aufmunternd<br />
die Sustlihütte und lädt zu bergsteigerischen<br />
Taten ein? Und das Tal selbst, mit<br />
den malerischen, bisher von der Welt ganz<br />
abgeschiedenen Dörfchen ist wahrlich ein Eldorado<br />
alpiner Kleinsiedelungen.<br />
Nicht weniger reizvoll erscheint uns das<br />
bernische Teilstück durch das Nessen- und<br />
Gadmental. Einen besondern Genuss versprechen,<br />
zumal bei wechselnder Beleuchtung, die<br />
senkrecht abfallenden Wände der Gadmer,<br />
Flühe, der Wendenstöcke, des Reissenden<br />
Nollen und des Titiis. Ausserdem vermittelt<br />
das genügsame und freundliche Völklein, das<br />
in diesen Tälern seinem Tagewerk nachgeht,<br />
durch seine Verschiedenartigkeit ein Stück<br />
schweizerischer Volkskunde, wie es anziehender<br />
auf relativ kurzer Strecke kaum anzutreffen<br />
ist.<br />
Hinsichtlich frühzeitiger Befahrbarkeit besitzt<br />
der Susten ebenfalls grosse Vorteile. Der<br />
Sonne zugekehrt, verläuft die Strasse meist<br />
über der Talsohle, wodurch die Schneeräumungsarbeiten<br />
auf ein Minimum beschränkt<br />
werden können. Dem Bergtouristen aber<br />
bringt dieser Strassenneubau ein hochalpin.es<br />
Betätigungsfeld näher, das bis heute nicht selten<br />
wegen seiner, verkehrstechnischen Abgeschlossenheit<br />
zum Unerreichbaren gehörte.<br />
Eine besondere Attraktion bildet diese<br />
Strasse zweifelsohne für die in- und ausländischen<br />
Autotouristen. Zusammen mit Grimsel-<br />
Furka und Brünig ermöglicht der Sustenpass<br />
sozusagen eine Achterfigur-Route, die beispielsweise<br />
folgende Kombinationen zulässt:<br />
Luzern, Altdorf, Wassen, Susten, Innertkirchen,<br />
Grimsel, Furka, Wassen, Susten, Meiringen,<br />
Brünig, Luzern.<br />
Die Sustenstrasee im System des schweizerischen Strassennetzes.<br />
HEB<br />
AUTOMOB T T. -REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />
SLMwmHwii<br />
Zweimal befahren würde dabei einzig die<br />
Strecke Wassen-Innertkirchen, deren Reiz<br />
ja gerade in der Verschiedenartigkeit der je<br />
nach dem Ausgansgpunkt wechsefnden Aspekte<br />
liegt.<br />
Jedem, vor allem aber dem fremden Automobilisten,<br />
müsste diese<br />
4-Pässeiahrt<br />
ein Erlebnis vermitteln, das unter allen vorhandenen<br />
Pässekombinationen, speziell auf<br />
so kleinem Räume, seinesgleichen nicht findet.<br />
Weder das vielbefahrene Dreieck Gotthard-Lukmanier-Oberalp-<br />
noch die zahlreichen<br />
Dolomitenvarianten oder die Fahrten<br />
Fern-, Flexenpass-Arlberg und Galibier-Lautaret-Col<br />
du Glandon lassen sich damit vergleichen.<br />
Wie sehr sich diese im Zentrum der<br />
Schweiz gelegene Route auch propagandistisch<br />
auswerten Hesse, mag allein schon der<br />
Hinweis auf die folgenden in ihrem Einzugsgebiete<br />
gelegenen berühmten Orte beweisen,<br />
deren historische Vergangenheit ihre Anziehungskraft<br />
bis heute nicht einbüsste und deren<br />
Naturschönheiten noch immer anerkannt<br />
sind:<br />
Tellskapelle, Altdorf, Pfaffensprung, Teufelsbrücke,<br />
Urnerloch, Rhonegletscher, Stausee<br />
an der Grimsel, Aareschlucht.<br />
Hinzu kommen die zahllosen Möglichkeiten<br />
für kurze, lohnende Abstecher in die nächste<br />
Nähe dieser Achterroute, etwa: Rigi, Axenstrasse,<br />
Rütli, Bürglen, Klausen, Oberalp,<br />
Gotthard, Gelmersee, Reichenbachfälle, Hasleberg,<br />
Flüeli-Ranft, .Stockalp, Stans und Pilatus.<br />
Die Sustenpaßstrasse selbst bildet den<br />
Ausgangspunkt für bequeme Touren nach der<br />
Sustli-, den Windegg- oder sogar der Trifthütte,<br />
dann ins Gental (Engstlenalp), ganz<br />
abgesehen von all den bereits erwähnten Möglichkeiten<br />
des rechts- und linksseitig der<br />
Strasse beginnenden Eldorados für Leute, die<br />
sich auf Seil und Pickel verstehen. Einen weitern<br />
Reiz dieser Strecke bilden die vier zu<br />
berührenden Seen und last but not least die<br />
Die grosse militärische Bedeutung der Querverbindung<br />
zwischen der Grimsel- und der<br />
Gotthardstrasse über den Sustenpass ist nicht<br />
erst in jüngster Zeit erkannt worden. Schon<br />
bei den Kämpfen Lecourbes am Gotthard im<br />
Jahre 1799 spielte der Susten eine nicht unwesentliche<br />
Rolle. Damals schon wurde auf<br />
Weisung Napoleons am Ausbau einer Sustenstrasse<br />
im Meiental gearbeitet, die Arbeiten<br />
dann aber nach Wegzug der Franzosen wieder<br />
eingestellt.<br />
Der Gotthard, als alpines Zentralmassiv<br />
und Schlüsselstellung des gesamten Alpenwalles,<br />
hat von jeher die besondere Beachtung<br />
des Militärs gefunden. Strasseiizüge<br />
aus allen vier Himmelsrichtungen vereinigen<br />
sich dort, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte<br />
bildend, und damit auch<br />
in Strategischer Hinsicht zu einem'operativen<br />
Ausgangspunkt, das Ziel von ausserordentlicher<br />
Wichtigkeit werdend. Diese Beurteilung<br />
führte auch zum Ausbau der verschiedenen<br />
Befestigungen im ganzen Gebiet des St. Gotthards.<br />
Durch die Fortschritte der Technik,<br />
auch auf dem Gebiet der militärischen Hilfsmittel<br />
(Motorisierung weittragender Geschütze,<br />
Flugzeuge), ist die Qotthardstellung<br />
nicht stärker geworden. Ueberfallartiger<br />
Angriff eines Feindes von Süden muss immer<br />
in Rechnung gestellt werden. Erfolgt ein solcher<br />
Angriff an verschiedenen Punkten erfolgreich,<br />
z. B. unter Umgehung des eigentlichen<br />
Gotthardzentralmassives im Wallis und<br />
Bündnerland, so hängt die ganze Gotthardbefestigung<br />
an der einzigen, äusserst empfindlichen<br />
Kommunikation Axenstrasse-Reusstal.<br />
Wie leicht aber die Gotthardstrasse und<br />
-bahn auf der Nordrampe unterbrochen werden<br />
kann, wissen wir schon aus den fast<br />
jährlich auftretenden Naturkatastrophen.<br />
Die Sustenstrasse hat nun die Aufgabe, den<br />
Gotthard unabhängig von der empfindlichen<br />
Reusstal-Kommunikation zu machen. Allein<br />
dies Argument rechtfertigt und zwingt sogar<br />
zum Ausbau diese Strassenstückes.<br />
Rechnen wir mit einem feindlichen Einbruch<br />
im Wallis mit Besetzung des Kessels von<br />
Gletsch, und dieser Fall kann eintreten, dann<br />
fällt jegliche Möglichkeit von Truppenverschiebungen<br />
und Nachschub über die Furka<br />
ins Gotthardgebiet dahin. Eine Sustenstrasse<br />
aber gestattet, ungestört solche Verschiebungen<br />
durchzuführen. Bei noch kritischerer<br />
Lage, Einbruch ins Oberhasli.wird eine Sustenstrasse<br />
für den Feind ausserordentlich unangenehm,<br />
und ein Angriff mit starken Kräften<br />
vom Susten her auf seine rechte Flanke ist<br />
leicht möglich und zweifellos erfolgreich.<br />
Auch ein Einbruch östlich der Gotthardstellungen,<br />
über die Bündnerpässe beispielsweise<br />
wie Lukmanier, ist für den Gotthard gefährlich.<br />
In einem solchen Falle erlaubt eine<br />
Sustenstrasse rasche Verschiebung grösserer<br />
verhältnismässige Kürze der Strecke bei nur<br />
250 km und die relativ geringen Höhendifferenzen,<br />
welche zu überwinden sind:<br />
Luzern-Wassen<br />
Wassen-Furka<br />
Furka-Gletsch<br />
Gletsch-Grimsel<br />
Grimsel-Innertkirchen<br />
Innertkirchen-Brünig<br />
Brünig-Luzern<br />
Wassen-Sustenpasshöhe<br />
Sustenpasshöhe-Innertkirchen<br />
ca. + 550 m<br />
ca. +1450 m<br />
ca. — 670 m<br />
ca. + 400 m<br />
ca. —1540 m<br />
ca. + 380 m<br />
ca. — 570 m<br />
ca. ±1280 m<br />
ca. ±1630 m<br />
Insgesamt setzt diese Achterroute mit Luzern<br />
als Ausgangspunkt demnach die Bewältigung<br />
einer Höhendifferenz von ± 5700 m<br />
voraus. Vor allem die Sportfahrer unter den<br />
Automobilisten wird diese Tour mächtig lokken;<br />
die grossartigen, landschaftlichen Schönheiten<br />
der zu durchfahrenden Strecke, welche<br />
über 4 Pässe, an 4 Seen — den Grimselstausee<br />
mitgerechnet — vorüberführt, aber<br />
üben bestimmt auch auf weiteste Kreise starke<br />
Anziehungskraft aus, denn man findet im gesamten<br />
Ausland schwer etwas Ebenbürtiges.<br />
Bedenkt man diese touristische Tatsache und<br />
die Möglichkeiten, die sie enthält, dann greift<br />
man sich an den Kopf und stellt die Frage:<br />
Können wir uns, gerade mit Rücksicht auf<br />
die starke Konkurrenzierung der Schweiz<br />
durch das auf dem Gebiete des Autotourismus<br />
viel fortschrittlichere Ausland, wirklich den<br />
Luxus leisten, das durch den Bau einer Sustenstrasse<br />
zu erschliessende touristische Neuland<br />
noch länger brach liegen zu lassen? Die<br />
Entwicklung des internationalen Autotourismus<br />
einerseits, die nachgerade immer stärkere<br />
Formen annehmende Abwanderung der<br />
Autotouristen von unsern vernachlässigten<br />
Strassen anderseits und erst recht die sich<br />
weiterhin verschlechternde Lage unseres<br />
Fremdengewerbes zwingen zu einem kategorischen<br />
Nein! Die Konsequenz aus dieser<br />
Feststellung? Sofortige Inangriffnahme der<br />
Bauarbeiten für die neue Sustenstrasse!<br />
Die militärische Bedeutung der Sustenstrasse<br />
Truppenteile aus dem Berner Oberland ins<br />
Gebiet des Oberalp-Krüzlipasses, und weiter<br />
ausholend, noch mehr nach Osten, über Klausen<br />
und Panixerstrasse (deren Ausbau auch<br />
kommen muss), nach dem Rheintal oberhalb<br />
Chur.<br />
Ganz abgesehen von der Bedeutung des<br />
Susten im Falle eines feindlichen Einbruches<br />
bis an oder in die Gotthardstellung, hat er<br />
eine Daseinsberechtigung, auch wenn der<br />
Gotthard selber noch nicht Kampfobjekt ist.<br />
Der Susten bringt nämlich auf alle Fälle eine<br />
Entlastung der Furkastrasse, was bei deren<br />
Empfindlichkeit Witterungseinflüssen gegenüber<br />
und damit eventuell vorübergehender<br />
Sperrung, sehr zu begrüssen ist und alle generalstablichen<br />
Dispositionen wesentlich erleichtert.<br />
Truppenverschiebungen auf der<br />
schon stark rückwärts einer Front liegenden<br />
Sustenstrasse sind auch vom Feind viel weniger<br />
leicht zu erkennen als z. B. auf der<br />
Furka.<br />
Die volle Bedeutung einer Sustenstrasse<br />
wird besonders dann erkannt, wenn man sie<br />
mit einbezieht in die grosse West-Ost-Verbindungslinie<br />
Lausanne - Bulle - Jaun - Interlaken<br />
- Susten - Klausen - Panixer - Chur. Fehlt<br />
in dieser alpinen Parallelkommunikation zur<br />
Rhone - Furka - Oberalp - Rheinlinie allein<br />
der Susten, so muss der Umweg über Luzern<br />
und um den Vierwaldstättersee gesucht werden.<br />
Ein solcher Umweg macht aber eine<br />
rasche Kommunikation und damit überhaupt<br />
den ganzen Wert dieser Verbindungslinie<br />
illusorisch.<br />
Es mag auch in diesem Zusammenhange<br />
noch das kürzlich aufgetauchte Projekt eines<br />
Titiisdurchstiches erwähnt werden. Voraussetzung<br />
dafür ist die Sustenstrasse. Aber<br />
wenn diese einmal besteht, dürfte damit eine<br />
Strasse von Luzern über Stans - Engelberg<br />
durch den Titiis nach Wassen eine änsserst<br />
wertvolle Verbindung zum Gotthard darstellen,<br />
die uns unabhängig von der Reusstalstrasse<br />
machen würde.<br />
Aufruf zur Volksversammlung für eine Sustenstrasse<br />
auf nächsten Sonntag, den 22. November<br />
<strong>1936</strong>, 14 Uhr, im grossen Saale des Hotels « Drei<br />
Schweizer » in Unterseen b. Interlaken.<br />
Eröffnungswort des Präsidenten des Aktionskomitees,<br />
Herrn J. F. Messerli, Grossrat.<br />
Referate: 1. von Herrn Regierungsrat Dr. B ö -<br />
ß i g e r , Bern. Baudirektor, über die Notwendigkeit<br />
und Dringlichkeit einer Sustenstrasse; 2. des Herrn<br />
Regierungspräsidenten A. Seematter über die<br />
Stellungnahme der bern. Regierung zum Sustenprojekt<br />
und dahenge Beschlüsse; 3. des Herrn Regierungsrat<br />
Fr. J o s s über Arbeitsbeschaffung, insbesondere<br />
bezüglich der Sustenstrasse.<br />
Nachherige Diskussion und Beschlussfassung<br />
über einen Resolutioasentwurf.<br />
Das Aktionskomitee für den Bau einer Sustenstrasse:<br />
Präsident: J. F. Messerli, Grossrat.<br />
Sekretär: Dr. W. Michel.
fJO 94 _ FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE :t<br />
Vom Saumweg zur hochalpinen Autostrasse<br />
Der Sustenpass, eine Querverbindung vom<br />
Aare- zum Reusstal, dürfte in der Reihe der<br />
zahlreichen Alpenübergänge wohl zu den romantischsten<br />
Gebirgspässen der Schweiz gehören.<br />
In historischer, vor allem aber in<br />
militärischer Hinsicht kommt diesem Passe,<br />
trotzdem er nicht im Zuge der handelspolitisch<br />
so wichtigen alpinen Nord-Südverbindungen<br />
liegt, grosse Bedeutung zu.<br />
Vor Jahrzehnten schon beschäftigte man<br />
sich mit Projekten für den Ausbau dieser<br />
Verbindung Innertkirchen-Wassen zur leistungsfähigen<br />
Fahrstrasse. Die Zeit allein<br />
vermochte diese Pläne nicht zur Reife zu<br />
bringen; erst unter dem Drucke von Krise<br />
und Arbeitslosigkeit konnten sich die diesbezüglichen<br />
Bestrebungen zu einer Aktion<br />
verdichten, deren Bauprojekte nun endlich<br />
ernstliche Aussicht auf Erfolg besitzen. Bereits<br />
letztes Jahr haben denn auch die Regierungen<br />
der Kantone Bern und Uri dem<br />
eidg. Departement des Innern Berichte und<br />
Kostenvoranschläge zum Projekt einer neuen<br />
Sustenstrasse unterbreitet und in denselben<br />
die ca. 46 km lange Strassenbaute generell<br />
besprochen. Diesen Berichten nun ist zu entnehmen,<br />
dass das<br />
bernische Teilstück<br />
des Sustensträsschens, wie es heute noch<br />
existiert, in der ersten Hälfte des vorigen<br />
Jahrhunderts allmählich vom Fuss- und<br />
Saumweg zum Fahrsträsschen ausgebaut<br />
wurde. Vor allem in den 80er Jahren des<br />
19. Jahrhunderts kamen erhebliche Verbesserungsarbeiten<br />
zur Durchführung, die die<br />
Freigabe des Teilstückes Innertkirchen-<br />
Gadmen für den Verkehr mit Motorrädern<br />
.und Personenautomobilen bis zu 6 Plätzen<br />
erlaubte. Diese ca. 18 km lange Strecke<br />
weist eine Breite von 3 m bis 3 m 60 auf;<br />
von Obermaad (ca. 600 m östlich Gadmen)<br />
bis Steingletscher ist der Weg nur noch<br />
2 m 50 breit und einzig mehr für Motorräder<br />
und Pferdekarren benutzbar. Nicht weniger<br />
als 30 Spitzkehren führen über die ca. 450 m<br />
hohe. Steilstufe vom Gadmentalboden nach<br />
Bäregg hinauf. Vom Hotel Steingletscher<br />
weg bis zur Passhöhe hat das Strässchen<br />
durchaus Saumwegcharakter, ist aber beispielsweise<br />
für Gebirgsartillerie noch gut benutzbar.<br />
Dass sich dies bernische Teilstück<br />
des Sustenpasses noch in verhältnismässig<br />
gutem Zustande befindet, ist vornehmlich<br />
einem angemessenen Unterhalt des Strässchens<br />
zuzuschreiben, wobei anzuführen wäre,<br />
wie beispielsweise die Trockenmauern weniger<br />
durch die Einwirkungen des Verkehrs<br />
als durch diejenigen der Witterung leiden<br />
resp. baufällig werden.<br />
Hinsichtlich der<br />
bisherigen Vorarbeiten für eine neue<br />
Sustenstrasse<br />
erfährt man aus diesen Berichten weiter,<br />
dass bereits im Jahre 1901 dem bernischen<br />
Grossen Rat eine Motion eingereicht worden<br />
war, welche den Bundesbehörden in<br />
Verbindung mit dem Kanton Uri ein Projekt<br />
für den Bau einer Fahrstrasse über den<br />
Susten vorzulegen anstrebte. Im Jahre 1904<br />
unterbreitete der von der bernischen Regierung<br />
mit der Projektausarbeitung beauftragte<br />
Ingenieur Anselmier seine Studie. Die<br />
Baukosten der 28,4 km langen Strecke Innertkirchen-Passhöhe<br />
veranschlagte er auf<br />
2,750,000 Fr. Am 18. Oktober 1905 wurde<br />
dem Bundesrate das Gesamtprojekt Bern-<br />
Uri für die 51,5 km lange Strecke Innertkirchen-Wassen<br />
vorgelegt; die veranschlagten<br />
Baukosten beliefen sich auf 5,490,000 Fr.,<br />
was einem durchschnittlichen Kilometersatz<br />
von 106,900 Fr. entsprach. Die Finanzierung<br />
des Projektes stiess in der Folge dann auf<br />
Schwierigkeiten; es kamen die Kriegs- und<br />
Nachkriegsjahre und mit ihnen drängten sich<br />
andere, momentan wichtigere Probleme in<br />
den Vordergrund.<br />
Erst der seit Mitte der 20er Jahre sich<br />
mächtig entwickelnde Autotourismus vermochte<br />
den Bestrebungen zum Ausbau des<br />
Sustenpasses neuen Impuls zu verleihen. Vor<br />
allem dankt man es dem im Jahre 1928 konstituierten<br />
Aktionskomitee für den Bau der<br />
Sustenstrasse, dessen grosser Energie, sowie<br />
dem initiativen Einsetzen seiner Mitglieder, I<br />
dass es seither um dies Projekt nie mehr still<br />
wurde, dass dessen Realisation, trotz allen Widerständen<br />
und ungeachtet der Bremsmanöver<br />
selbst im Einzugsgebiet der - Strasse,<br />
heute endlich in greifbare Nähe gerückt ist.<br />
Inzwischen wurde , nämlich die Frage des<br />
Ausbaues unserer Älpenstrassen inkl. Erstellung<br />
neuer alpiner Übergänge auf breitester<br />
Basis aufgerollt und im Bundesbeschluss<br />
über den Ausbau der Strassen und des<br />
Strassennetzes im Alpengebiet, datiert vom<br />
4. April 1935, haben die Vorarbeiten für den<br />
Bau einer Sustenstrasse nunmehr ihre bundesrechtliche<br />
Grundlage gefunden.<br />
Der grosse Erfolg der Wehranleihe hat<br />
ein Letztes getan; das für die Verwirklichung<br />
des Projektes wichtigste Problem,<br />
die Lösung der<br />
finanziellen Seite<br />
der ganzen Angelegenheit, erscheint in neuem<br />
Lichte und die durch die letzten Monate<br />
geschaffene psychologische Neuorientierung<br />
unseres Volkes dürfte sich auch hier fördernd<br />
und erleichternd auswirken. Strategisch<br />
betrachtet kommt der Sustenstrasse<br />
mit Rücksicht auf die wichtige Rolle der<br />
Gotthardstellungen in unserm Verteidigungssystem<br />
unter allen Strassenbauten die<br />
grösste Bedeutung zu; ihre Erstellung liegt<br />
in erster Linie im Interesse der Landesverteidigung.<br />
Und war unser Volk vor nicht<br />
allzulanger Zeit bezüglich der Belange dieser<br />
letztern noch recht geteilter Meinung, so<br />
darf man heute doch wieder die Erfordernisse<br />
unserer Wehrhaftigkeit diskutieren und<br />
in den Vordergrund stellen, ohne als Militarist<br />
verschrien zu werden — für diese Einsicht<br />
haben die rings um unser Land vor sich<br />
gehenden Kräfteverschiebungen gesorgt.<br />
Nun zur<br />
Linienführung der neuen Sustenstrasse.<br />
Das zur Ausführung vorgeschlagene Projekt<br />
sieht eine Strassenbreite von 6 m vor,<br />
gegenüber 4 m 80 bei der Vorlage Anselmier.<br />
Bei der Detailbearbeitung sind für die<br />
Einzelheiten des Ausbaues die von der Vereinigung<br />
schweizerischer Strassenfachmänner<br />
aufgestellten Bergstrassen-Normalien für<br />
Hauptstrassen massgebend. Als Versteinung<br />
der Fahrbahn wurden vorgesehen: ein Steinbett<br />
von 25 cm Stärke und eine Bekiesung<br />
von 10—12 cm; darüber soll ein staubfreier<br />
Belag zur Ausführung kommen.<br />
Das neue Projekt strebt nach Möglichkeit<br />
eine gestreckte, flüssige Linienführung an,<br />
sucht Wendeplatten (Kehren) auf ein Minimum<br />
zu beschränken, Lawinenzüge und<br />
starke Steigungen zu vermeiden. Die zum<br />
Teil recht starken Abweichungen von der<br />
im Projekt Anselmier vorgesehenen Linienführung<br />
liegen nicht allein in der Anpassung<br />
der Vorlage an den modernen Motorfahrzeugverkehr<br />
begründet, sondern sind ebensosehr<br />
durch die inzwischen erreichte hohe<br />
Vervollkommnung der Strassenbautechnik<br />
bedingt.<br />
Im allgemeinen versucht sich die Trassierung<br />
an eine maximale Steigung von 8 %<br />
zu halten; an wenigen Stellen nur wird diese<br />
8,6 %, und einzig auf zwei Strecken von<br />
400 resp. 800 m Länge solche von 9 % betragen.<br />
Der Ausgangspunkt der neuen Sustenstrasse<br />
liegt in Innertkirchen (Grimselstrasse),<br />
und es folgt diese in ihrem ersten<br />
Teil dem Gadmental. Nach dem Zusammenfluss<br />
der Gadmer- und Triftwasser schiebt<br />
sich ein Querriegel in die Talmulde, dessen<br />
Ueberwindung eine Strassenentwicklung mit<br />
höchstzulässigem Gefälle erfordert. Dann<br />
folgt die Strasse neuerdings dem nunmehr<br />
offenen Talboden bis Obermaad. Ein weiterer,<br />
mächtiger Querriegel beim Zusammenfluss<br />
der Gadmer- und Wendenwasser verlangt<br />
zu seiner Ueberwindung neuerdings<br />
Längenentwicklungen bis Bäregg. Von da an,<br />
durch die sogenannte Höll, bis zum Hotel<br />
« Steingletscher » entwickelt sich die Linienführung<br />
längs des rechtsufrigen Steilhanges,<br />
und zwar ungefähr in Uebereinstimmung mit<br />
dem bestehenden Strässchen. Ob dem Steingletscherhotel<br />
(1866 m), holt die" Strasse zu<br />
einer mächtigen Schlaufe aus", um in kühner<br />
Linienführung die Passhöhe (2262 m) zu erreichen.<br />
Diesem generellen Projekt entspricht ein<br />
Kostenvoranschlag<br />
von 11,6 Mill. Fr. Hievon entfallen 1,42 Mill.<br />
auf Erstellung eines staubfreien Belages, so<br />
dass die reinen Baukosten 10,18 Mill. Fr.<br />
betragen. Diese Summen sind, trotzdem sie<br />
nur als generell bewertet werden dürfen,<br />
keineswegs rohe Schätzungen, sondern stützen<br />
sich auf das Projekt Anselmier. Nachfolgende<br />
Zusammenstellung zeigt die Verteilung<br />
der Baukosten auf die verschiedenen<br />
Teilstrecken :<br />
Oestlioh der Passhöhe recken sich die nördlichen<br />
Ausläufer des Fleckistockes in die Höhe. Links<br />
Griesenhörnli, Mitte Stücklistock mit den Kalchtalwänden.<br />
An diesem Seelein zwischen Stuhlwang und Passhöhe<br />
soll die neue Sustenstrasse vorbeiführen. Im<br />
Hinteigrund sind Thierberggruppe und Steingletscher<br />
ersichtlich.<br />
Ein 80 m a fassender Felsblock, der kürzlich durch<br />
die Macht einer Lawine aus dem Gadmerwasser etwa<br />
150 m weit hinaufgeschleudert wurde.<br />
Er ist da.!<br />
Der neue Triumph<br />
Worte sagen nichts - man muss ihn<br />
sehen, man muss ihn fahren! Dann<br />
staunt man Ober seine Leistungen,<br />
seine Qualität, seine Linienführung -<br />
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Innertkirchen-Nessental<br />
6.300 60.000 1.420.000<br />
Nessental-Gadmen<br />
6.000 60.000 1.980.000<br />
Gadmen-Bäregg<br />
Btllf<br />
Fr.<br />
7.750 70.000 3.220.000 400.000 3.690.000 470.000<br />
Bäregg-Passhöhe (Kantonsgrenze)<br />
7.950 45.000 3.325.000 420000 3.790.000 477.000<br />
Total-Kosten<br />
28.000 235.000 9.945.0001.420.00011.600.000 414.300<br />
Zusammenfassend ergibt sich als Voranschlag<br />
für das vom Kanton Bern eingereichte<br />
generelle Projekt :<br />
Baukosten Fr. 9.945.000.—<br />
Landerwerb » 235.000.- 10.180.000.—<br />
Staubfreie Fahrbahndecke<br />
Totalkosten Per km<br />
Fr. Fr.<br />
300.000 1.780.000 282.500<br />
300.000 2.340.000 390.000<br />
1.420.000.—<br />
Total Fr. 11.600.000.—<br />
Das<br />
urnerische Teilstück<br />
des Sustens war bis 1811 nicht ausgebaut.<br />
In der Folge sollte dann die Erstellung einer<br />
fahrbaren, 10 alte Fuss breiten Strasse mit<br />
20 % Maximalsteigung durchgeführt werden.<br />
Zur Ausführung gelangte das Projekt jedoch<br />
nur von der Passhöhe bis hinunter nach<br />
Färnigen; von hier bis Wassen wurde lediglich<br />
der bestehende Weg etwas verbessert.<br />
Im Jahre 1883 entstand ein generelles Projekt<br />
für eine durchgehend fahrbare, 4 m<br />
breite Sustenstrasse, dessen Kosten für das<br />
urnerische Teilstück auf 500,000 Fr. veranschlagt<br />
wurden. Doch wie mit so manch<br />
ähnlichem Anlaufe auf dem Gebiete schweizerischen<br />
Alpenstrassenbaues, hatte es auch<br />
hier bereits mit der Proiektverfassung sein<br />
Bewenden.<br />
Wie im untern Teil der Westseite des<br />
Sustenpasses, besteht im untersten Abschnitt<br />
der Ostrampe heute ebenfalls ein Fahrsträsschen<br />
von Wassen bis zur sogenannten<br />
Meienschanz. Leichte Einspännerwägelchen<br />
können noch weiter, bis zur Hinterfeldalp,<br />
fahren.<br />
Die<br />
technischen Vorarbeiten<br />
für das auf Urnerboden liegende Teilstück<br />
der Sustenstrasse gehen auf die Jahre 1902/3<br />
zurück. Damals wurde durch die Herren<br />
Imfeid und Wildberger eine Durchgangsstrasse<br />
über den Susten geplant.<br />
Entsprechend dem bernischen Teilstück<br />
soll auch die neue 18 km lange Urnerstrecke<br />
nach den von der Baudirektorenkonferenz<br />
empfohlenen Normalien für neue und umzubauende<br />
Bergstrassen gebaut werden. Im<br />
Gegensatz zur schwierigen Gestaltung der<br />
Strassenentwicklung auf der Westseite, ist<br />
es den Urnern möglich, ihren Bauabschnitt<br />
mit wenigen Wendeplatten (Kehren) zu bewältigen.<br />
Unter Zunutzemachung der topographischen<br />
Gestaltung des Meientales zieht<br />
sich das Trasse dem linksseitigen Talhang<br />
entlang: hier ist die Strasse sicherer vor<br />
Die Linienführung der neuen Sustenpaßstrasse^<br />
AUTOMOBtL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />
Lawinen und Runsen als auf der rechtseitigen<br />
Schattenstrecke. Die<br />
Linienführung der neuen Strasse<br />
strebt wiederum einen möglichst gestreckten<br />
Verlauf an.<br />
Im ersten Bausektor, Wassen (Gotthardstrasse)-Fedenbrücke<br />
(ca. 1 km unterhalb<br />
Husen), setzt das heutige Projekt unmittelbar<br />
oberhalb des Mittelstranges der drei<br />
Wassener-SBB-Schlaufen über die Meienreuss,<br />
führt dann längs des linken Meienreussufers<br />
gegen Leggistein hinauf und erreicht<br />
über den obern Ausgang des Leggisteinkehrtunnels,<br />
dem steilen aber sonnigen<br />
Felshange folgend, Feden. Noch unabgeklärt<br />
ist die Frage der Strasseneinführung<br />
in Wassen.<br />
Im zweiten Bausektor, Fedenbrücke-Seebach<br />
(unterhalb Färnigen), sind zwei Lawinenzüge<br />
zu überwinden, deren einer die Lewerenlawine<br />
mittels einer 110 m langen Galerie<br />
unterfahren, deren anderer die Arnilawine<br />
mittels einer Brücke von 35 m Spannweite<br />
über-, oder durch eine Galerie unterfahren<br />
werden soll. Die Häusergruppen von<br />
Meienkapelle und Meiendörfli möchte man<br />
mit Rücksicht auf die engen Passagen unten<br />
umfahren.<br />
Der dritte Bauabschnitt, Seebach-Hohrain,<br />
sucht die Durchfahrt durch die Ortschaft<br />
Färnigen zu umgehen und überquert den<br />
vom Kuhfadfirn herunterkommenden Gorezmettlenbach<br />
ca. 150 m taleinwärts der heutigen<br />
Brücke; durch diese Trassierung werden<br />
zwei Kehren überflüssig.<br />
Auch im vierten Sektor ist es möglich, die<br />
Strasse gleichmässig ansteigend bis unter<br />
den Silberberg zu führen; Kehren Hessen<br />
sich neuerdings vermeiden. Mit Rücksicht auf<br />
eine möglichst frühe Oeffnung der Strasse<br />
und zum Zwecke von Einsparungen bezgl.<br />
Schneebruchs entwickelt das neue Projekt<br />
die Strasse längs dem Heuberg-Osthange in<br />
den Sustensattel. Die im Projekt Imfeld-<br />
Wildberger noch benötigten recht zahlreichen<br />
Kehren lassen sich heute durch deren<br />
zwei ersetzen. Die untere dieser beiden<br />
Wendeplatten soll an die von der Passhöhe<br />
gegen Nordosten abfallende Wasserrinne zu<br />
liegen kommen, die obere derselben befindet<br />
sich auf dem Silberberg. Beide Kehren bedingen<br />
sowohl Halb- als Ganzgalerien.<br />
Ueberwanden die Projektverfasser von<br />
1903 die 1343 m betragende Höhendifferenz<br />
der auf urnerischem Boden gelegenen<br />
Strecke einer Sustenstrasse mittels einer<br />
Längenentwicklung von 19,797 m, also mit<br />
einer mittleren Steigung von 6,78 %, so sieht<br />
das neue Projekt eine Baulänge von nur<br />
18,2 km vor, was einer mittleren Steigung<br />
von 7,38 % entspricht.<br />
Für das urnerische Teilstück stellt sich die<br />
generelle Kostenberechnung der einzelnen<br />
Bausektoren folgendermassen :<br />
Linie Landerwerb Bau* Oberfllche* Total P»r km<br />
arbeiten Belag<br />
m Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />
Wassen-Feden<br />
2.800 20.000 1.090.000 120.000 1.230.000 439.000<br />
Feden-Seebach<br />
4.150 60.000 1.930.000 180.000 2.170.000 522.000<br />
Seebach-Hohrein<br />
3.850 40.000 1.310.000 200.000 1.550 000 403.000<br />
Hohrein-Silberberg<br />
3.800 20.000 1.490.000 220.000 1.730.000 455.000<br />
Silberberg-Passhöhe (Kantonsgrenze)<br />
^00^O0j^l^20.C)00_2M.00O^()90.000_580.000<br />
1 R 9fin 1 nn mn 7 iun non osn nor» s 770 noo 482 onö<br />
Die<br />
Baukosten aller Sektoren<br />
betragen zusammen nach dem gegenwartig<br />
vorliegenden Projekt 7,790,000 Fr., oder 4,1<br />
Mal mehr als der Kostenvoranschlag der<br />
Studie von 1903 vorsah.<br />
Der gesamte, 46,2 km lange Strassenneubau<br />
von Innertkirchen über den Sustenpass<br />
nach Wassen käme somit auf rund 20 Millionen<br />
Fr. zu stehen — eine Summe, die im<br />
Hinblick auf die militärische und touristische<br />
Bedeutung dieser Neubaute als gut angelegtes<br />
Kapital bewertet werden darf.<br />
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N° 94 — FREITAG, 20 NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Ergebnisse für August <strong>1936</strong>, den zweiten<br />
durch die Statistik erfassten Monat, bestätigen<br />
weilgehend die schon im Monat Juli<br />
erkennbare Struktur des motorisierten Gütertransportes<br />
auf der Strasse. Wenn die Gesamtmengen,<br />
sowohl bei den gewerbsmässigen<br />
Transporten wie beim Werkverkehr, trotz<br />
einer geringeren Zahl von meldepflichtigen<br />
Motorfahrzeughaltern (rund 7300) etwas höher<br />
ausfallen, so ist dies zum Teil auf einen<br />
vollständigeren Eingang der Meldungen zurückzuführen;<br />
zudem weist die Zählperiode<br />
einen Werktag mehr auf. Ueber die prozentuale<br />
Verteilung der Transportmenge gibt<br />
die folgende Tabelle Aufschluss.<br />
Transporte<br />
aus dem<br />
Ausland mit<br />
Gewerbsmässige Werk- fremden<br />
Art der Güter Transporte verkehr Fahrzeugen<br />
% %<br />
Juli Aug. Juli Aug. %<br />
Feste Güter 39,6 39,2 63,4 60,6 0,2<br />
Flüssigkeiten 11,1 14,8 88,9 85,1 0,1<br />
Tiere 48,1 49,0 51,9 51,0 —<br />
Erstmals sind in den Gesamtzahlen die<br />
Transporte mit fremden Fahrzeugen aus dem<br />
Ausland nach der Schweiz inbegriffen. Der<br />
ausländische Anteil ist aber mit 594 Tonnen<br />
festen Gütern von insgesamt 278 445 Tonnen<br />
und 265 hl bei einem Total von 378 309 hl<br />
sehr gering. Die 53 122 beförderten lebenden<br />
Tiere entfallen ausschliesslich auf Transporte<br />
im Inland. Bei der Gruppe der festen Güter<br />
wurden drei Fünftel, an Flüssigkeiten sogar<br />
vier Fünftel vom Werkverkehr befördert.<br />
Die Aufteilung der Transporte nach Distanzgruppen<br />
zeigt bis auf kleine Abweichungen<br />
das gleiche Bild wie im Juli. Die wichtigsten<br />
Angaben sind für die Iniandtransporte<br />
in nachstehenden Prozentzahlen enthalten:<br />
Entfernung<br />
in km<br />
10— 30<br />
31— 50<br />
51—100<br />
101—200<br />
über 200<br />
Güterbeförderung mit Motorfahrzeugen<br />
Feste Güter<br />
G*) W**)<br />
34,5<br />
15,3<br />
26,5<br />
20,4<br />
3,3<br />
55,4<br />
20,3<br />
19,2<br />
4,5<br />
0,6<br />
), Gewerbsmässige Transporte.<br />
'**) Werkverkehr.<br />
Flüssigkeiten<br />
G*) W**)<br />
33,5<br />
17,8<br />
23,9<br />
13,9<br />
10,9<br />
58,4<br />
21,3<br />
16,8<br />
3,1<br />
0,4<br />
Zusammen 100,0 100,0 100,0 100,0<br />
im August <strong>1936</strong>.<br />
Der Gütertransport wickelt sich bei beiden<br />
Verkehrsarten wenigstens zur Hälfte innerhalb<br />
eines Aktionsbereiches von 50 Kilometer<br />
Durchmesser ab. Der Werkverkehr besorgt<br />
75.7 Prozent (feste Güter) und 79,7 Prozent<br />
(Flüssigkeiten) seiner Transporte in dieser<br />
Zone. Bei den gewerbsmässigen Speditionen<br />
lauten die entsprechenden Zahlen 49,8 und<br />
51,3 Prozent. Ueber eine Entfernung von 100<br />
Kilometer hinaus werden vom Werkverkehr<br />
verhältnismässig nur noch kleine Bruchteile<br />
der gesamten Frachtmenge befördert. Beim<br />
gewerbsmässigen Transport machen die Anteile<br />
dagegen noch 23,7 (feste Güter) bzw.<br />
24.8 Prozent (Flüssigkeiten) aus. Die prozentuale<br />
Verteilung der Transporte auf die verschiedenen<br />
Warenarten ist in beiden Monaten<br />
ebenfalls annähernd gleich geblieben.<br />
(Eidg. Stat. Amt.)<br />
Das Verhalten<br />
bei Strassenkreuzungen.<br />
(Aus dem BundesgerichtJ<br />
Im aargauischen Dorfe Menziken ereignete<br />
sich am 17. Juli 1935 bei einer Strassenkreuzung<br />
ein Zusammenstoss zwischen zwei Automobilen,<br />
wobei ein Passagier verletzt wurde.<br />
Der Automobilist G. fuhr durch die Asylstrasse,<br />
in welche an einer unübersichtlichen<br />
Stelle rechts die Badgasse, links die Mühlebühlstrasse<br />
einmündet, wobei er zweimal<br />
hupte, das zweite Mal etwa 55 Meter vor der<br />
Strassenkreuzung. Obsohon das von links<br />
durch die Mühlebühlstrasse nahende Auto<br />
des B. gleichfalls Signale gab, hörte kein<br />
Fahrer die Hupe des andern und es kam<br />
zum Zusammenstoss, als B. zwar langsam in<br />
die Kreuzungsstelle einfuhr.<br />
Das Bezirksgericht Kulm legte dem G. eine<br />
Verletzung von Fahr Vorschriften zur Last,<br />
weil er sich bei der Kreuzung nicht rechtzeitig<br />
nach links umgesehen habe, um sich zu<br />
vergewissern, dass von jener Seite niemand<br />
nahe. Es erblickte darin einen Verstoss gegen<br />
Art. 25, Absatz 1 des Motorfahrzeuggesetzes,<br />
wonach der Fahrer sein Fahrzeug<br />
ständig beherrschen, die Geschwindigkeit den<br />
gegebenen Strassen- und Verkehrsverhält-<br />
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und nötigenfalls anhalten soll.<br />
Ferner hielt es dafür, dass Q. nicht genügend<br />
signalisiert und damit Art. 20 M. F. Q.<br />
verletzt habe. Es verurteilte ihn wegen fahrlässiger<br />
Körperverletzung und Widerhandlung<br />
gegen Art. 20 und 25 M. F. Q. zu 80 Fr.<br />
Busse. — B. wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung<br />
und Missachtung des Vortrittsrechtes<br />
(Art. 27, Abs. 1 M. F. Q.) mit 20 Fr.<br />
gebüsst. Das Obergericht bestätigte diese<br />
Urteile.<br />
Auf eine von G. eingereichte Kassationsbeschwerde<br />
hat der Kassationshof des Bandesgerichts<br />
die Auffassung von der Hand gewiesen,<br />
dass G. hier durch ungenügende Aufmerksamkeit<br />
nach links Art. 25, Abs. 1 M.F.G.<br />
verletzt habe. Bei der Kreuzungsstelle hatte<br />
Q. sein Hauptaugenmerk nach rechts zu richten,<br />
von welcher Seite ein vortrittsberechtigtes<br />
Fahrzeug erscheinen konnte. Der Einmündung<br />
von links hatte er weniger Aufmerksamkeit<br />
zu schenken: da er vor einem<br />
von dort kommenden Fahrzeug den Vortritt<br />
hatte, durfte er sich darauf verlassen, dass<br />
jener Fahrzeuglenker sich seinerseits korrekt<br />
verhalten und ihm den Vortritt lassen werde;<br />
In dieser ungleichmässigen Verteilung der<br />
Aufmerksamkeit liegt der wesentliche Sinn<br />
des Vortrittsrechtes, dem auch die Ueberlegung<br />
zugrunde liegt, dass es die Anforderungen<br />
überspannen hiesse, wenn man vom Automobilisten<br />
verlangen wollte, dass er ausser<br />
nach vorne mit derselben Intensität nach<br />
rechts und links aufpassen müsse. Q. hat<br />
somit Art. 25, Abs. 1 M. F. G. nicht verletzt.<br />
Dagegen hat er Art. 20 M.F.G. verletzt, da<br />
er damit hätte rechnen müssen, dass ein 55<br />
Meter vor der Kreuzung gegebenes Signal<br />
überhört werde. Er hätte nochmals warnen<br />
sollen.<br />
In teilweiser Gutheissung der Beschwerde<br />
wurde G. von der Anklage auf Widerhandlung<br />
gegen Art. 25, Abs. 1 M.F.G. freigesprochen<br />
und die Angelegenheit hinsichtlich<br />
der Anklage wegen des kantonalrechtlichen<br />
Tatbestandes der fahrlässigen Körperverletzung<br />
an das Obergericht zurückgewiesen.<br />
Wo.<br />
Bundesbahnsanierung.<br />
' Der Bundesrat hat die Vorlage über die Reorganisation<br />
und Sanierung der Bundesbahnen anfangs<br />
Woche in den Hauptzügen durchberaten. Infolge<br />
einiger beschlossener Abänderungen wird die<br />
Botschaft wahrscheinlich erst auf Wochenende herauskommen.<br />
Die wichtigste vom Bundesrat vorgenommene<br />
Aenderung bezieht sich auf die Sanierung<br />
der S. B. B.-Pensionskasse, indem diese aus der Vorlage<br />
herausgenommen wurde, um durch eine vom<br />
eidgenössischen Finanzdepartement auszuarbeitende<br />
Spezialvorlage behandelt zu werden. Bei dieser Gelegenheit<br />
wird dann auch die Pensionskasse der allgemeinen<br />
Bundesverwaltung in die Sanierung einbezogen.<br />
Der aus 26 Artikeln bestehende Gesetzesentwurf<br />
stellt im ersten Abschnitt die These auf, die Bundesbahnen<br />
sollen nach wirtschaftlichen Grundsätzen<br />
verwaltet und betrieben werden, während<br />
Verwaltung und Betrieb der dem Bund gehörenden<br />
Eisenbahnen Sache einer innerhalb der Schranken<br />
der Bundesgesetzgebung selbständigen eidgenössischen<br />
Verwaltung sei. Ein zweiter Abschnitt regelt<br />
die Befugnisse der Bundesversammlung und<br />
des Bundesrates. Ersterer steht die Genehmigung<br />
der vom Bundesrat aufzustellenden allgemeinen<br />
Grundsätze für die Tarifbildung, die Jahresrechnung,<br />
der Geschäftsbericht, die Beschlussfassung<br />
über Massnahmen zur Deckung von Fehlbeträgen,<br />
diejenige über Ankäufe und Bauten, sowie die Genehmigung<br />
der Stillegung für" Eisenbahnlinien zu,<br />
während der Bundesrat die Oberaufsicht über die<br />
Geschäftsführung und den Finanzhaushalt der Bundesbahnen<br />
ausüben würde. Der aus 13 Mitgliedern<br />
zusammengesetzte Verwaltungsrat sowie die Qeschäftsleitung<br />
werden als leitende S. B. B.-Organe<br />
bezeichnet. Dem Verwaltungsrat sollen alle Kompetenzen<br />
in Sachen Lohnregelung des Bundesbahnpersonals<br />
zustehen.<br />
In einem weitern Abschnitt wird die Verteilung<br />
der finanziellen Lasten geregelt. Das Dotationskapital<br />
soll von 500 auf 700 Millionen Franken erhöht<br />
werde.<br />
Die" Dienstag und Mittwoch in Bern versammelte<br />
s tä n d e r ä tl i ch e Bundesbahnkommission<br />
befasste sich ebenfalls mit den Reorganisationsprojekten<br />
der S. B. B., nachdem sie vorher das<br />
S. B. B.-Budget für das Jahr 1937 genehmigte und<br />
ein Referat von Bundesrat Pilet über die Reorganisation<br />
unseres grössten Staatsunternehmens anhörte.<br />
Trotzdem das Reorganisationsprojekt wegen<br />
den erwähnten Abänderungsvorschlägen noch nicht<br />
vorliegen konnte, befasste sich dennoch die ständerätliche<br />
Kommission mit verschiedenen, mit der<br />
Reorganisation zusammenhängenden generellen Fragen.<br />
Hinsichtlich der Verstaatlichungsbestrebungen<br />
kam überwiegend die Meinung zum Ausdruck, dass<br />
die S. B. B. Staatsbetrieb bleiben sollten. Im Prinzip<br />
wurde der Schaffung eines Dotationskapitals<br />
sowie die Erhöhung des hiefür vorgesehenen Betrages<br />
von 500 auf 700 Millionen Franken zugestimmt,<br />
wobei die Frage nach der rechtlichen Natur dieses<br />
Kapitals aufgeworfen und deren nähere Abklärung<br />
gewünscht wurde. Einverstanden scheint die Kommission<br />
zu sein mit dem Erlass eines dringlichen<br />
Bundesbeschlusses für die Verkehrsteilung zwischen<br />
Schiene und Strasse, wobei mit aller Entschiedenheit<br />
darauf hingewiesen wurde, dass der Werkverkehr<br />
nicht belastet werden dürfe, da sich eine derartige<br />
Regelung für die gesamte Privatwirtschaft<br />
ungünstig auswirken müsste.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />
Sportnachrichten<br />
Was bringt die neue Rennformel tatsächlich ?<br />
Im «Stuttgarter Tagblatt» vom 7. November<br />
referiert Dipl.-Ing. Hundt über die neue internationale<br />
Rennformel. Wir geben seine Ausführungen,<br />
welche der deutschen Auffassung<br />
entsprechen, in extenso wieder.<br />
Die internationale Sportkommission der<br />
AIACR (Vereinigung der anerkannten Automobilklubs)<br />
hat die neue Rennformel für die<br />
Jahre 1938, 1939 und 1940 festgelegt und<br />
gleichzeitig die Gültigkeit der jetzigen Rennformel<br />
für die Grand-Prix-Rennen des nächsten<br />
Jahres verlängert.<br />
Die neue Rennformel wurde unter dem Gesichtspunkt<br />
geschaffen, nicht nur die ganz<br />
grossen und «gefährlich schnellen» Rennwagen<br />
etwas in ihrer Leistungsfähigkeit zurückzudämmen,<br />
sondern auch Fahrzeugen die<br />
gleichberechtigte Teilnahme an den Grand-<br />
Prix-Rennen zu ermöglichen, deren Bauaufwand<br />
nicht so hdhe Kosten verursacht, also<br />
kleinere Rennwagen. Weiter wollte man eine<br />
konstruktive Förderung kompressorloser<br />
Motoren<br />
herbeiführen, indem man auch Fahrzeugen<br />
ohne Kompressor die Beteiligung dadurch<br />
ermöglichte, dass deren Motoren entsprechend<br />
grösseres Hubvolumen haben sollten.<br />
Ueber diesen Punkt gingen die Meinungen<br />
in der Commission techniquqe stark auseinander,<br />
denn von französischer Seite wurde<br />
ausgerechnet von solchen Werken der Kompressormotor<br />
stark angegriffen, die niemals<br />
derartige Motoren gebaut (besser gesagt<br />
fertiggebracht) haben. So setzte sich z. B.<br />
Delage dafür ein, dass ein kompressorloser<br />
Motor mindestens l,8fach grösser sein dürfte<br />
als eine Kompressormaschine, während Von<br />
den tatsächlich Rennwagen bauenden Werken,<br />
also Mercedes-Benz, Auto-Union, Alfa<br />
Romeo und Bugatti, ein Handicap von 1,3 zugunsten<br />
der kompressorlosen Motoren als<br />
ausreichend angesehen wurde. Man einigte<br />
sich nun auf einen mittleren Wert von 1,5<br />
und setzte die neue Rennformel nun folgendermassen<br />
fest:<br />
Die untere Grenze für kompressorlose Motoren<br />
soll 1 Liter Hubvolumen und die untere<br />
Gewichtsgrenze für die kleinen Rennwagen<br />
soll auf 400 kg liegen. Maximal dürfen kompressorlose<br />
Rennwagen Motoren von 4,5 Liter<br />
Hubraum haben und müssen in diesem<br />
zusammen 80—85 kg (die Rennreifen!),<br />
das in der Hinterachse und im Getriebe befindliche<br />
Oel weitere 5—7 kg. Also unterscheidet<br />
sich das Gewicht unserer heutigen<br />
Rennwagen von dem in der neuen Rennformel<br />
geforderten Gewicht für die grössten zugelassenen<br />
Kompressormotoren nur noch um<br />
Fall ein Mindestgewicht von 850 kg auf-etwweisen. •<br />
mässig und was die Karosserie anbelangt un-<br />
10 kg, so dass demnach fahrgestell-<br />
Für Rennwagen mit Kompressormotoren sere Rennwagen nicht geändert werden müssten.<br />
Sie dürfen aber höchstens Kompressor-<br />
musste nun diese Formel mit dem Faktor von<br />
1,5 umgerechnet werden und das ergibt: motoren von 3 Liter, gegenüber seither 5,8<br />
ein Rennwagen von 400 kg Gewicht darf Liter der Auto-Union und 4,2 Liter von Mercedes-Benz,<br />
haben. Was bedeutet nun lei-<br />
einen Kompressormotor von 666 ccm Hubvolumen<br />
haben. Die obere Grenze bestimmt, stungsmässig die Senkung des gestatteten<br />
dass ein Rennwagen von 850 kg Gewicht Hubvolumens der Rennmotoren?<br />
einen Kompressormotor von 3 Liter Hubvolumen<br />
haben darf.<br />
tenden Motorleistungen aus den schon heute<br />
Dazu muss der Rahmen für die zu erwar-<br />
Sämtlichen Zwischenstufen im Gewicht ent-<br />
möglichen und tatsächlich vorhandenen Lei-<br />
spricht sowohl für kompressorlose als für<br />
Kompressormotoren jeweils ein bestimmtes<br />
Hubvolumen. Das bedeutet also, dass ab 1938<br />
an den Grand-Prix-Rennen z. B. die englischen<br />
ERA-Rennwagen mit 1,5 Liter-Kompressormotoren<br />
und rund 550 kg Gewicht<br />
teilnehmen können. Oder, um ein weiteres<br />
Beispiel zu haben, der französiche Bugatti-<br />
»Sportwagen», der die französischen Sportwagenrennen<br />
dieses Jahr mit einer kompressorlosen<br />
3,3-Liter-Maschine gewann. Es kann<br />
aber auch ein kleiner Austin oder Midget-<br />
Renn wagen an einem Grand - Prix-Rennen<br />
teilnehmen, denn deren 750er Kompressormotoren<br />
bedingen nur ein Mindestgewicht von<br />
etwa 410 kg. Genau so gut könnte aber ein<br />
deutscher BMW - Sportwagen der neuen 2-<br />
Liter-Bauart mit kompressorloser Maschine<br />
teilnehmen. Sein Gewicht müsste in diesem<br />
Fall mindestens 650 kg sein.<br />
Gut, alle die beispielsweise angeführten<br />
Fahrzeuge, deren Zahl sich beliebig vermehren<br />
lässt, dürfen ab 1938 an Grand-Prix-<br />
Rennen teilnehmen. Ob sie aber, da alle<br />
untereinander ja gleichberechtigt sind und<br />
rein auf Zeitwertung gefahren wird, auch<br />
mit Siegesaussicht teilnehmen, das sei<br />
schwer bezweifelt!<br />
*<br />
Denn nun kommt die andere Seite der<br />
Rennformel: wie müssten sich unsere heutigen<br />
Rennwagen verändern, um in die neue<br />
Formel zu passen. Es wird ab 1938 verlangt,<br />
dass die Rennwagen 850 kg Mindestgewicht<br />
einschliesslich von 4 Reifen, sowie dem in der<br />
Hinterachse und im Getriebe befindlichen Oel<br />
stungen aufgezeigt werden. Eine wassergekühlte<br />
750er Kompressoraiaschine (Midget,<br />
Austin) kommt heute auf etwa 180 PS pro<br />
Liter Hubvolumen. Unsere deutschen Rennwagenmotoren<br />
leisteten zwischen 90 PS<br />
(Auto-Union) und 110 PS (Mercedes-Benz)<br />
pro Liter der verwendeten Kompressormotoren.<br />
Wir sehen schon hier, dass die Literleistung<br />
grösserer Motoren, gleiche Zuverlässigkeit<br />
vorausgesetzt, niedriger liegt als<br />
bei kleineren Motoren. Das hat seinen Grund<br />
darin, dass kleinere Motoren im Verhältnis<br />
zum Zylinderraum grössere wirksame Kühlflächen<br />
haben, weiter, dass infolge der kleineren<br />
Triebwerksteile höhere Drehzahlen erreichbar<br />
sind.<br />
Das bedeutet also, dass für 3-Liter-Kompressormotoren<br />
im Jahr 1938 wahrscheinlich<br />
Literleistungen von 140—150 PS angenom-<br />
Kompressor als Reihenachtzylinder mit zwei<br />
obenliegenden Nockenwellen leistet 300 PS)<br />
etwa 50—55 PS pro Liter annehmen (kleinere<br />
Motoren können auf 60, ja vielleicht auf<br />
70 PS Liter kommen). Also die grössten<br />
kompressorlosen Wagen würden über eine<br />
Leistung von etwa 250 PS (und seien es<br />
auch 300 PS als alleroberste Grenze) verfügen,<br />
und wären damit nicht konkurrenzfähig.<br />
Denn auch gewichtsmässig liegen<br />
kompressorlose Wagen ungünstiger, weil<br />
eine 4,5-Liter-Maschine sicher schwerer als<br />
eine 3-Liter-Kompressormaschine wird und<br />
solche Wagen dann über 850 kg ihr Mindestgewicht<br />
kämen.<br />
Trotzdem also von seiten der AIACR die<br />
nächste Rennformel möglichst so geformt<br />
wurde, um den konstruktiven Vorsprung der<br />
deutschen Rennwagen und Rennmotoren abzubiegen,<br />
können wir auf Grund verschiedener<br />
Ueberlegungen heute schon annehmen,<br />
dass unsere Rennwagen trotz Herabsetzung<br />
der Motorgrösse auch in den Rennen der<br />
Jahre 1938—1940 genügend leistungsfähig<br />
sein werden.<br />
Dies um so mehr, als aerodynamische Erfahrungen,<br />
weiter die fortschreitende Forschung<br />
in der Metallurgie des Kolben- und<br />
Ventihnaterials sowie noch weitere verbesserte<br />
Fahrgestell-Kinematik und -Dynamik<br />
die Rennen der nächsten Jahre mehr beeinflussen<br />
werden als wir heute glauben.<br />
Ueber eine Tatsache müssen wir uns klar<br />
sein: der Rennwagen von heute wird nicht<br />
mehr, wie das früher der Fall war, das konstruktive<br />
Vorbild für den Gebruchswagen von<br />
morgen sein! Der Rennwagenbau hat sich<br />
heute viel zu weit von den für Gebrauchs-<br />
weiter bedeutet, das, dass alle übrigen Rennfahrzeuge,<br />
trotzdem sie gleichberechtigt an<br />
den Rennen teilnehmen würden, für einen<br />
Sieg kaum in Frage kommen. Die grössten<br />
kompressorlosen Wagen dürfen Motoren<br />
von 4,5 Liter Hubvolumen haben. Für derartige<br />
Motoren kann man nach den heutigen<br />
Erfahrungen (der 6,5-Liter-Millermotor ohne<br />
men werden dürfen, so dass die 850 kgwagen gültigen Forderungen entfernt, so dass<br />
schweren Rennwagen über rund 450-PS-Leistung<br />
verfügen würden. Das bedeutet wei-<br />
die sich im Rennwagen- und Rennmotoren-<br />
höchstens noch einzelne Teilkonstruktionen,<br />
ter, dass ein Geschwindigkeitsrückgang) für bau von der Forschung getragen rascher entwickelten,<br />
Vorbild sein werden. Aber auch die<br />
Rennen wie Avus, Tripolis, Schweiz usw.<br />
eintreten wird, weil die Spitzengeschwindigkeit<br />
durch die geringere Motorleistung er-<br />
denn ein für Rennzwecke entwickelter kom-<br />
neue Rennformel wird daran nichts ändern,<br />
heblich beeinträchtigt wird. Dagegen werden pressorloser Motor mit ebensoviel Vergasern<br />
Rennen, in welchen heute der volle Leistungseinsatz<br />
nicht mehr möglich ist, gleich ses Jahres gezeigt hat) wird sich keinesfalls<br />
als Zylindern (wie die Sportwagenformel die-<br />
schnell gefahren werden können, also z. B. für Gebrauchswagen eignen.<br />
Monaco, Barcelona, Budapest. Und noch Die Festlegung einer Hubvolumengrenze<br />
wird zwangsläufig eine starke Steigerung der<br />
spezifischen Motorleistungen herbeiführen,<br />
und es ist anzunehmen, dass allseits klar erkannt<br />
wird, dass eine hohe Leistungsausbeute<br />
aus einer Gebläsemaschine eine technisch elegantere<br />
Lösung bringt als das «Ausquetschen»<br />
einer kompressorlosen Maschine. ; '<br />
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verschmutzt. Im Carter sammelt sich<br />
schädlicher Oelschlamm aus abgeschliffenen<br />
Eisen- und Rostteilchen und verbrannter<br />
Oelkohle. Dieser gefährliche, scharfkantige<br />
Schmirgel gelangt in Zylinder, Kolben und<br />
Lager. Dort, in der rasenden Maschine, verrichtet<br />
er sein vernichtendes Werk.<br />
Untersuchungen von 800 Wagen stier<br />
Art haben ergeben, daB be! einer<br />
durchschnittlichen Carterfüllung von<br />
6,8 I Oel beim normalen Oelwechsel<br />
(nach 1500 Km) mehr als 33 cmJ<br />
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kostbaren Motorteile noch gefährlicher sind<br />
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Carter, verdünnen das Oel und verringern<br />
seine Schmierfähigkeit. • Bleibt dieses verschmutzte<br />
und verdünnte Oel im Carter, so<br />
sind ärgerliche Motorschäden die unausbleiblichen<br />
Folgen.<br />
Verbrauchtes Oel ist Gift für den Motor<br />
Diese Gefahren, die dem Motor drohen, zeigt<br />
kein Warnungssignal an. Man bemerkt sie<br />
erst, wenn es zu spät ist. Befolgen Sie deshalb<br />
die drei Grundgesetze für absoluten<br />
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Oel wechseln I<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N" 94<br />
*. c. s.<br />
SEKTION AARGAU. Mariini-Ball. Wenn man<br />
den traditionellen Club-Ball unserer Sektion als<br />
ersten gesellschaftlichen Anlass des Kantons zu<br />
werten pflegt, so ist er auch dieses Jahr wieder<br />
seinem Rufe in jeder Beziehung gerecht geworden.<br />
Rund 200 Wagen hielten den Parkplatz beim Kursaal<br />
Baden bis auf den letzten Quadratmeter besetzt.<br />
Kein Wunder, wenn der Besuch mit 450 Personen<br />
alle Erwartungen übertraf und einen neuen<br />
Rekord erreichte Erstmals wurde auf das Martini-<br />
Essen verzichtet und der Ballbeginn auf 21 Uhr<br />
verlegt. Und wir glauben, dass sich diese Programmänderung<br />
nur vorteilhaft auswirkte und von der<br />
Mehrzahl der Teilnehmer begrüsst wurde. Dass<br />
unter diesen Umständen der Tanz die Hauptrolle<br />
spielte, ist selbstverständlich. Die Veranstalter<br />
hatten denn auch ihr Augenmerk auf das Engagement<br />
von drei erstklassigen Tanzkapellen gerichtet.<br />
Im kleinen Saal dudelte der Stocker Sepp seine<br />
ländlichen Weisen, währenddem im grossen Saal<br />
das verstärkte Kursaal-Orchester debütierte, das<br />
um Mitternacht durch die wirklich fabelhafte Kapelle<br />
Canavesi abgelöst wurde. Das war nun Tanzmusik<br />
erster Marke, die auch den Kenner und<br />
verwöhnten Tänzer zufriedenstellen musste. Mit<br />
Canavesi erschienen die «4 Day Wills », die<br />
schwarzbraunen Kubaner, die sich als vollendete<br />
Meister des Steptanzes entpuppten und starken<br />
Applaus ernteten. Bei dieser einzigen Unterbrechung<br />
des Tanzbetriebes blieb es aber auch — keine<br />
Reden, überhaupt nichts sollte die Tanzfreudigkeit<br />
der A. C. S.;ler beeinträchtigen, wogegen niemand<br />
etwas einzuwenden hatte.<br />
Von Anfang an herrschte eine fröhliche, ungezwungene<br />
Atmosphäre, im grossen wie im kleinen<br />
Saal oder in der intimen Bar, wo meistens überhaupt<br />
kein Platz frei war. Den kulinarischen Genüssen<br />
wurde die Kursaalküche mit einem auserwählten<br />
kalten Büffet gerecht. — «Ausharren» wäre<br />
ein deplazierter Ausdruck für den ununterbrochenen<br />
Tanzbetrieb bis zum frühen Morgen. Nein, die Zeit<br />
verging so rasch, dass man seinen Augen nicht<br />
traute, als es zu tagen begann. ni.<br />
SEKTION BERN. Schnitzeljagd. Die Schnitzeljagd<br />
vom letzten Samstag umfasste drei grundverschiedene<br />
Aufgaben: eine Zuverlässigkeitsprüfung,<br />
wobei ein vorgeschriebenes Stundenmittel einzuhalten<br />
war; eine Orientierungsfahrt mit der Weisung,<br />
sich von der Kontrolle B nach C zu dislozieren, d. h.<br />
sich nach der Karte den Weg selber zu wählen, und<br />
schliesslich, wie schon der Titel sagt, die eigentliche<br />
Schnitzeljagd.<br />
Hier in komprimierter Form, wie die drei Teilaufgaben<br />
zu einem glücklichen Ganzen zusammengekoppelt<br />
wurden.<br />
Die Zuverlässigkeitsprüfung führte im Einzelstart<br />
von Bern nach Krauchthal. Vorgeschrieben<br />
waren 41 Stundenkilometer. Nicht bekannt war das<br />
Ende der Zuverlässigkeitsfahrt, um das Anhalten in<br />
Sichtweite der Kontrolle zu verunmöglichen. Wegen<br />
der stattlichen Teilnehmerzahl mussten zwei verschiedene<br />
Anfahrtsstrassen gewählt werden. Die<br />
eine Gruppe erreichte Krauchthal über Papiermühle,<br />
Grauholz, Schönbühl, Hettiswil; die andere zog direkt<br />
über Bolligen, Hub zum gleichen Schnittpunkt.<br />
In Krauchthal angekommen, wurden die Konkur-<br />
renten wieder in zeitlichen Abständen auf die ihnen<br />
zugewiesene Fährte geschickt. Rot benützte für<br />
seine «Seitensprünge > das Gebiet nördlich von<br />
Krauchthal und traf in Bigenthai mit den weissen<br />
Jägern zusammen, welche dieses «Etappenziel»<br />
über das kupierte Gelände von Lindental, Utzigen,<br />
Wikartswil und Rüttihubelbad angefahren hatten.<br />
In Bigenthai für beide Kolonnen die übliche Befehlsausgabe<br />
in gebundener Sprache.<br />
Viele Wege führen nach Tägertschi-Statkra, aber<br />
nicht immer war der kürzeste der schnellste, doch<br />
sei gesagt, dass- alle Jäoer die Station mit dem<br />
eigenartigen Namen fanden und mit Elan den letzten<br />
Teil der Schnitzeljagd, nämlich die fortgesetzte<br />
Schnitzelfährte, in Angriff nahmen.<br />
Der Fuchsbau und damit das Ende der Konkurrenz<br />
lag im Löwen in Oberdiessbach. Wenn der<br />
Weissfuchs hiefür den Umweg über Aemligen,<br />
Kreuzstrasse, Gmeis, Freimettigen machte, so mag<br />
diese kurze Streckenbeschreibung zeigen, wie vernunftswidrig<br />
das motorisierte Wild zu handeln<br />
weiss. Das gilt auch vom Rotfuchs, der einmal in<br />
Gerzensee, ein andermal bei Brenzikofen auftauchte,<br />
um schliesslich seinen Pelz im stattlichen « Löwen »<br />
in Oberdiessbach in Sicherheit zu bringen.<br />
Die Anlage der Fährten war das Verdienst der<br />
beiden Spezialisten Fortmann und Herren. Sie haben<br />
auch die Fuchsjagd zu einem fröhlichen Fa^<br />
milienfest auszugleichen und auszugestalten verstanden,<br />
wofür ihnen besonderer Dank gebührt.<br />
Resultate: Fährte Rot: 1. Haldimann Ernst<br />
(Bern), 1 Std. 27 Min. 40 Sek; 2. Wildbolz Max<br />
(Bern), 1 Std. 39' 06"; 3. Iseli Willi (Bern), 1 Std.<br />
40' 36"; 4. Wipfli Carl (Wabern), 1 Std. 40' 43";<br />
5. Keller Paul (Bern), 1 Std. 41' 25"; 6. Gerber<br />
Hans (Grosshöchstetten), 1 Std. 43' 13".<br />
Fährte Weiss: 1. Muggli Walter (Bem), 1 Std.<br />
29' 36"; 2. Nikiaus Paul (Bern), 1 Std. 32' 27"; 3.<br />
Christen Hans (Bern), 1 Std. 34' 42"; 4. Scheurer<br />
Kurt (Bern), 1 Std. 37' 01"; 5. Garbani Walter<br />
(Bern), 1 Std. 38' 26"; 6. Frl. Sander Erna (Bern),<br />
1 Std. 46' 25".<br />
Eine Preisfrage vor Abfahrt in Bern: Wo liegt<br />
wohl der Fuchsbau? wurde von niemandem gelöst.<br />
Im Ausstich der nächstgelegenen Ortschaften fiel<br />
dann der Speziaipreis Frau Marbach-Huguenin zu.<br />
Aus den Verbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Auezug aus dem Protokoll<br />
der letzten Versammlung vom<br />
5. November im Hotel Löwen.<br />
Der Präsident konnte die gut<br />
besuchte Versammlung rechtzeitig eröffnen. Nach<br />
Verlesung des Protokolls der Versammlung vom<br />
7. Oktober wurde die Briefpost behandelt. Unter<br />
andertn lag ein Schreiben der Stadtpolizei vor, das<br />
dahin lautet, dass unsere Eingabe geprüft und den<br />
darin enthaltenen Wünschen entsprochen worden<br />
sei. Sodann beschloss die Versammlung, den kantonalen<br />
Strassfininspektor fn einer Eingabe auf die<br />
gefährliche Stelle bei der Sommerhalde auf merk»<br />
sam zu machen. Unter «Verschiedenem» steht,die<br />
Abenduntorhaltung im Vordergrund. Unser Ehrenmitglied<br />
Gusl Bühler richtete einen warmen Ap-<br />
STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />
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pell an die anwesenden Kollegen, den 5. Dezember<br />
unbedingt für diesen Anlass zu reservieren. Um<br />
die Tombola möglichst reichhaltig zu gestalten, erhält<br />
jedes Mitglied eine Sammelliste für freiwillige<br />
Beiträge. Anfällige Gaben holt Müller Schaggi<br />
gerne ab; andernfalls kann man sie im Stammlokal<br />
Rest. Felsenkeller abgeben.<br />
Schlues der Versammlung: 10.20 Uhr.<br />
LEOENDE:<br />
Gssch/ossen« Strease/t ~4U<br />
Nur mit Ketten befahrbar -HHMH<br />
Eisenbahnvtrlade-Statlor» *<br />
Katten-Dmnzt T.C.H- »<br />
len. Also reserviert Euch den 28. November für<br />
unser Festchen! Eß sind nur noch wenige Plätze<br />
frei! Beginn 20 Uhr.<br />
Mit Chauffeur-Gruss: Eintracht!<br />
S. P<br />
Verkehrssperrung. Der Oberingenieur des<br />
1. Kreises des Kantons Bern teilt mit: Wegen Korrektionsarbeiten<br />
bei der Brücke über die Weisse<br />
Lütschine in Zweilütschinen muss die Lütscbinen-<br />
CHAUFFEUR-CLUB «EIN-<br />
TRACHT» SCHAFFHAUSEN.<br />
Der lang ersehnte Tag unseres<br />
ersten Familienabends im Restaurant<br />
Mühlental ist angebrücke<br />
daselbst, gestützt auf Art. 49 des Gesetzes<br />
über den Bau und Unterhalt der Strassen vom 14.<br />
rückt. Alle Vorbereitungen sind<br />
Oktober 1934, ab Montag, den 30. November, für<br />
im Gang, um unsern Abend recht<br />
ca. 10 Tage, bzw. bis auf Widerruf, für den Lastwagenverkehr<br />
über 3,5 Tonnen Bruttogewicht gesperrt<br />
werden.<br />
genussreich zu gestalten. Wir<br />
Leichtere Wagen, sowie Personenwagen, Pferdefuhrwerke<br />
und Fussgänger können passieren, haben<br />
sich aber den Weisungen des dortigen Baupersonals<br />
zu unterziehen.<br />
laden alle Aktiv- und Passivmitglieder, sowie auch<br />
Gäste und Gönner freundlich zur Teilnahme ein.<br />
Wenn auch nicht aus der Schule geschwatzt eein<br />
soll, so wollen wir doch verraten, dase die Päcklipost<br />
von Seiten der Gönner und Mitglieder so reich<br />
ausgestattet worden ist, dass ein jeder mit einer<br />
schönen Gabe rechnen kann, wofür wir auch an<br />
dieser Stelle allen Spendern danken. Wer etwa<br />
noch ein Päcklein bereit hält, ist ersucht, es an den<br />
Kassier oder im Rest. Mühlental (Stamm) abzugeben.<br />
Das Programm umfasst u. a. ein Theaterstück<br />
und verschiedene kleinere Einlagen. Auch<br />
für Tanzlustige ist selbstverständlich gesorgt; vier<br />
Mann hoch wird eine rassige Ländlermusik aufspie-<br />
Amtliche Nilteilungen<br />
Redaktion:<br />
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BERN, Freitag, 20. November <strong>1936</strong><br />
Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 94<br />
Madame Reeamier<br />
Von Dr. G. A. Welti<br />
Bis zum Sommer 1814 blieb Madame Recamier<br />
nun der Hauptstadt fern. Sie begab sich zunächst<br />
nach Lyon. Hier wurde sie mit dem Philosophen<br />
und Dichter Ballanche bekannt, der alsbald, wie<br />
alle Männer, die in ihre Nähe kamen, sich in'sie<br />
verliebte. Aehnlich wie Mathieu Montmorency ist<br />
von nun an auch Ballanche ihr in unabänderlich<br />
treuer Zuneigung, in einer stillen Enfsagung, die<br />
sich als wunschlose Freundschaft äussert, ergeben.<br />
Aber bei Ballanche erhält das Verjiältnis> anders<br />
noch wie bei Montmorency, einen tragischen Zug,<br />
denn Ballanche war bei einem überaus vorneh-<br />
gerade diese Unzuträglichkeiten das, was Juliette<br />
so fest und bedingungslos an ihn fesselte, das fast<br />
die ganze zweite Hälfte ihres Lebens, über dreissig<br />
Jahre, von dem Bestreben erfüllt ist, ihm zu gefallen,<br />
ihm zu dienen, ihn zufriedenzustellen.<br />
Madame Recamier war einundvierzig, Chateaubriand<br />
fünfzig Jahre alt, als er anfing, sich ihr<br />
lebhafter zu nähern. Juliette war immer noch sehr<br />
schön, und sie trug immer noch weisse Kleider. Er<br />
kam, und er beanspruchte sofort als Herr und<br />
Meister sie ganz für sich. Alle früheren 'Freunde<br />
traten in den Hintergrund; der brave Ballanche<br />
Chateaubriand die Trennung von der Geliebtej<br />
unerträglich — und nach vier Monaten war<br />
wieder in Paris. Kurze Zeit darauf wurde er<br />
Gesandter nach London geschickt. cTrauern<br />
nicht,» schrieb er ihr von dort aus, «all dieses t<br />
nur von kurzer Dauer sein. Und dann wercj<br />
immer Ihnen gehören.» Indessen wurde Chats<br />
briand zunächst noch zum Kongress nach Verona<br />
entsandt, ehe er — 1823 — als Minister des Auswärtigen<br />
und als Nachfolger von Mathieu Montmorency,<br />
der zuletzt diesen Posten innegehabt,<br />
nach Paris zurückkehrte.<br />
Fünf Jahre früher schon, im Jahre 1818, hatte<br />
Madame Recamier ihren Gatten verlassen und in<br />
der Abbaye aux Bois im Faubourg St. Germain<br />
eine Heimstätte gefunden. Sie hatte insbesondere<br />
einige neu aufgehende literarische Sterne in ihren<br />
Kreis aufgenommen, Prosper Merimee, Alphonse<br />
de Lamartine und vor allem Jean-Jacques Ampere,<br />
der in einer an Goethes Werther und Byrons<br />
Manfred genährten Stimmung für die zwanzig<br />
men<br />
Charakter und einem zart empfindsamen besonders fühlte sich zurückgesetzt und sah mit<br />
Jahre ältere Frau eine heftige Leidenschaft fasste.<br />
Bekümmernis die angebetene Frau unvermeidlichen,Stürmen<br />
entgegengehen. Rene, wie Chateau-<br />
Aber Juliette war ganz und gar durch ihre Liebe<br />
Innenleben im Aeusseren hässlich, linkisch, unordentlich<br />
und sonderbar und durch eine Geschwulst<br />
zu Chateaubriand ausgefüllt. Dennoch gestaltete<br />
briand im Kreise seiner Intimen genannt wurde,<br />
sich nach der schmerzlich ersehnten Rückkehr des<br />
verunstaltet. Die schöne Juliette wurde seine Muse,<br />
erschien jeden Nachmittag um drei Uhr bei der<br />
Freundes ihr Verhältnis zu diesem zunächst nicht<br />
und manch'e Züge von ihr gingen in seine Dichtung<br />
Freundin, und er war ungehalten, wenn /er andere<br />
sonderlich erfreulich. Es scheint, dass Madame<br />
«Antigone» über. Wie Mathieu suchte aber auch<br />
Leute' bei ihr antraf. Er quälte sie alle Tage mit<br />
Recamier gerade zu jener Zeit Ursache zur Eifersucht<br />
hatte. Chateaubriand hatte noch nicht lange<br />
Ballanche seine Liebe tatkräftig zu beweisen, indem<br />
er die Geliebte wieder und wieder zu ern-<br />
seinen Launen und beunruhigte sie mit seiner Heftigkeit.<br />
Sein Ehrgeiz strebte damals danach, den<br />
seinen Pariser Posten angetreten, als sie, die Erkrankung<br />
ihrer bei ihr lebenden Nichte zum Vorsterer<br />
geistiger Beschäftigung anhielt.<br />
französischen Gesandtschaftsposten in Berlin zu<br />
In Begleitung von Ballanche wandte Juliette<br />
wand nehmend nach Italien abreiste.<br />
sich ..... von Lyon ,_.. nach Italien. In Rom hielt sie, ganz erhalten. Mathieu Montmorency verwendete sich<br />
ähnlich wie in Paris, Cercle und versammelte ins- auf Juliettes Bitten für ihn, und seine Bemühungen - Ballanche und Ampere begleiteten sie. Sie<br />
besondere die französische Gesellschaft um sich.<br />
hatten Erfolg. Aber bereits auf der Reise schien fand in Rom Ädrien Montmorency wieder, der dort<br />
In Neapel weilte sie als Gast Murats und schloss<br />
Freundschaft mit der Königin Karoline. Die Abdankung<br />
Napoleons gestattete ihr endlich, nach*<br />
Paris zurückzukehren.<br />
Alle ihre Getreuen fanden sich jetzt hier wieder<br />
zusammen. Die Stael und Mathieu Montmorency<br />
waren ebenfalls aus dem Exil zurückgekehrt,<br />
und der Salon von Juliette wurde mehr als je ein<br />
Mittelpunkt des geistigen Lebens. Man traf hier<br />
so ziemlich alle bedeutenden Menschen, die sich<br />
dauernd oder vorübergehend in Paris aufhielten:<br />
Ballanche, Canova, Murat und die Königin Karoline,<br />
Humboldt, Metternich, den Maler David, den<br />
Schauspieler Talma, Bouffiers, Sismondi, Wellington,<br />
auf den die immer noch sehr schöne Frau<br />
einen grossen Eindruck machte.<br />
Ihr leidenschaftlichster und ungestümster Verehrer<br />
war um jene Zeit Benjamin Constant. Es<br />
wurde auch jetzt noch bei Juliette antibonapartistische<br />
Politik gemacht — Madame Recamier hatte<br />
ja jetzt persönlichsten Grund, Napoleon zu hassen<br />
— und Benjamin Constant schrieb unter ihrem<br />
direkten Einflüsse bei der Rückkehr des Kaisers<br />
ein paar heftig angreifende, vielbesprochene Aufsätze<br />
in Pariser Blätter. Aber die neue Herrlichkeit<br />
Napoleons war bald zu Ende, und der Salon der<br />
Madame Recamier wurde immer entschiedener aus<br />
einem politischen ein literarisch-künstlerischer.<br />
Dieser Umschwung vollzog sich in erster Linie<br />
durch den Einfluss von Chateaubriand, der seit<br />
dem Jahre 1818 das Leben Juliettes beherrschte.<br />
(Schluss.)<br />
Chateaubriand war die einzige tiefe und grosse<br />
Liebe der Madame Recamier. Und Juliette, die so<br />
viele hatte leiden machen, lernte durch diese Neigung<br />
selbst der Liebe Leid kennen; denn Chateaubriand<br />
war nichts weniger als ein bequemer Liebhaber.<br />
Er was masslos eitel, egoistisch, anspruchsvoll;,<br />
von Widersprüchen hin- und hergerissen, in<br />
seinen Herzensneigungen unbeständig, und meist<br />
unausstehlich, sobald er sich nicht unglücklich<br />
fühlte. Aber er besass jene Anziehungskraft und<br />
Gewalt der Persönlichkeit, die genialischen Naturen<br />
eigen zu sein pflegt. Er kam und nahm, und<br />
wen er gefangen hatte, vermochte sich nicht mehr<br />
loszumachen. Mit vierundzwanzig Jahren hatte er<br />
sich mit einer hübschen, vermöglichen Waise verheiratet,<br />
die ihn leidenschaftlich liebte und in unverbrüchlicher<br />
Treue an ihm hing, obwohl er sie<br />
bisweilen jahrelang verliess und kaum anders als<br />
mit Geringschätzung von ihr sprach. Er hatte<br />
mehrere Romane durchlebt; seine Beziehungen zu<br />
Madame de Beaumont, Madame de Custine, Madame<br />
de Mouchy hatten viel von sich reden ge-<br />
macht. Und auch zur Zeit seiner Liebe für Juliette<br />
war er für die Reize anderer Frauen gelegent- Chateaubriand. '<br />
lieh nicht unempfänglich. Aber vielleicht waren<br />
Naoh dem Gemälde von Girodet-Trioson (Musee de Venaaies)<br />
als französischer Gesandter lebte, sie erneuerte<br />
ihre Beziehungen zu Canova, lernte die Maler<br />
Viktor Schnetz und Leopold Robert kennen und<br />
kam mehrfach auch mit der Königin Hortense<br />
zusammen. Aber trotz dieser vielen interessanten<br />
Beziehungen weilten ihre Gedanken doch wohl<br />
mit schmerzlicher Frage in Paris, wo Chateaubriand<br />
über seinen wirklichen oder vermeintlichen<br />
Ministererfolgen keine Zeit mehr für Liebe und<br />
Zärtlichkeit zu haben schien. «La gloire et le bonheur<br />
de ma patrie datent de mon entree au<br />
ministere», schrieb er einmal. Dennoch musste das<br />
Vaterland die Verdienste des Dichter-Diplomaten<br />
wohl nicht recht zu würdigen wissen, denn zu<br />
Ostern 1924 erfolgte plötzlich seine Absetzung.<br />
Chateaubriand spielte den Schmollenden; er zog<br />
sich von allem zurück und behandelte auch die<br />
Freundin mit noch grösserer Kühle. Endlich, als<br />
sein Groll verraucht war, flog ein Brief zu Juliette<br />
hinüber mit der Bitte, nach Paris zurückzukommen.<br />
Darauf hatte Madame Recamier gewartet.<br />
Sie packte ihre Sachen und trat den Rückweg über<br />
die Alpen an. Im Mai 1825 zog sie nach fast zweijähriger<br />
Abwesenheit wieder in die Abbaye ein.<br />
Sie hatte jetzt weisse Haare. Sowohl Chateaubriand<br />
wie auch sie waren ruhiger geworden.<br />
Sie waren von nun an in der innigsten, zärtlichsten<br />
Freundschaft einander zugetan, bis der Tod sie<br />
schied.-<br />
Im Jahre 1830 zog Chateaubriand sich endgültig<br />
von den Staatsgeschäften zurück. Der Rest<br />
seines Lebens gehörte seiner Freundin und der<br />
Vollendung seiner Memoiren. Aber es war kein<br />
heiterer, froher Lebensabend, kein befriedigendes<br />
Zurückschauen auf eine wacker getane Arbeit.<br />
Juliette hatte sich damit abgefunden, dass die<br />
Blüte ihrer Schönheit dahin sei, und gerade, dass<br />
sie keinen Anspruch mehr darauf erhob, als jugendlich<br />
und schön zu gelten, machte, dass sie<br />
immer noch reizvoll und anziehend war. «Sie ist<br />
gleichzeitig zwanzig und sechzig Jahre alt», sagte<br />
jemand vor ihr, «und beides verträgt sich bei ihr<br />
vortrefflich.» Aber Chateaubriand kam nicht darüber<br />
hinweg, dass seine Rolle ausgespielt sei. Er<br />
hungerte nach Anerkennung. Er fühlte sich nur<br />
dann einigermassen wohl und zufrieden, wenn<br />
man ihm beständig wiederholte, was für ein grosser<br />
und genialer Mann er sei. Und Juliette übernahm<br />
die schwere Aufgabe, diesem armen Unzufriedenen<br />
das Leben erträglich zu machen. Sie<br />
nahm in ihrem Salon Leute aller Richtungen, aller<br />
Parteien und Berufsarten auf; sie war grossherzig<br />
und nachsichtig, auch wo die Ansichten der anderen<br />
den ihrigen zuwiderliefen: das einzige, was<br />
sie unnachgiebig forderte, war dass man ihrem<br />
Abgott Verehrung und Bewunderung erwies. Fast<br />
alle Werke Chateaubriands wurden, teils im<br />
Manuskript, bei ihr vorgelesen. Das grösste Ereignis,<br />
das die Abbaye au Bois sah, war 1834 die<br />
Vorlesung der «Memoires d'outre tombe», Aufzeichnungen,<br />
die bestimmt waren, erst nach dem<br />
Tode des Verfassers der Oeffentlichkeit übergeben<br />
zu werden. Sie wurden im Salon der Madame<br />
Recamier in Gegenwart Chateaubriands einem<br />
Dutzend bevorzugter Personen, darunter Adrien<br />
Montmorency, Ballanche, Sainte-Beuve, Edgar<br />
Quinet, Ampere, Madame Tastu bekannt.<br />
Aber neben Chateaubriand kamen auch die<br />
anderen Gäste der Abbaye zu Wort. Benjamin<br />
Constant hatte schon früher seinen Roman<br />
«Adolphe» dort vorgelesen, Lamartine seine «Meditation»,<br />
Quinet, der ausgezeichnete Kenner deutscher<br />
Literatur, seinen «Prometheus». Honore de<br />
Balzac, der eben anfing bekannt zu werden,<br />
brachte Proben seines Schaffens, Sainte-Beuve,<br />
der geistreiche Kritiker, war ein häufiger Gast.<br />
Bisweilen wurde auch gute Musik gemacht oder<br />
deklamiert; Talma und die junge Rachel Felix rezitierten.<br />
Eines Tages, als die geniale Schauspielerin<br />
das Gebet aus «Ester» vorgetragen, ging<br />
Chateaubriand tief ergriffen auf sie zu und sagte:<br />
«Welch ein Schmerz, ein solches Talent aufblühen<br />
zu sehen, wenn man selbst sterben muss.» Worauf
10<br />
Automobil-Revue — N°<br />
die Rachel, noch im Ton und in der Stimmung<br />
ihrer Rolle, entgegnete: «Es gibt Männer, Vicomte,<br />
die niemals sterben.»<br />
Trotz des jungen Lebens, das sie um.sich her<br />
sich entfalten sah, trotz der neuen Generation, an<br />
deren Interesse sie lebhaften Anteil nahm, musste<br />
Jüliette aber doch mit Wehmut empfinden, dass ihr<br />
Winter gekommen sei. Sie sah von ihren alten Freunden<br />
einen um den anderen ins Grab sinken. Die<br />
Genossen früherer Tage, die ihr noch blieben, waren<br />
hinfällig geworden, sie selbst war leidend<br />
und fast blind, und ihr Salon glich bisweilen einer<br />
Krankenstube oder einem Altersheim. Am meisten<br />
zu bedauern war vielleicht Chateaubriand. Zu seiner<br />
inneren Unzufriedenheit gesellten sich körperliche<br />
Leiden. Sein Diener musste ihn die Treppe<br />
hinauf- und hinuntertragen. Dennoch sass'er fast<br />
alle Tage am Kamin im Salon • von Jüliette; es<br />
waren die einzigen Stunden, in denen' das Leben<br />
ihm noch erträglich schien. Wenn er im Sommer<br />
zur Badekur Paris für einige Wochen verliess,<br />
schrieb er, wie früher, alle Tage. Es waren jetzt<br />
freilich keine langen Briefe mehr, Sondern, da<br />
das Schreiben im Mühe machte, .wenige Zeilen<br />
immer desselben Inhalts: er sehne sich nach ihr;<br />
sie möge ihn nicht vergessen; er liebe sie. Schliesslich<br />
konnte er oft wochenlang seine Wohnung<br />
nicht mehr verlassen, und auch Jüliette war zu<br />
leidend, ihn zu besuchen. So sandten sie sich<br />
gegenseitig ein- oder zweimal täglich Boten. Chateaubriands<br />
Frau lebte noch immer; in den Briefchen<br />
des Dichters an Madame Recamier ist bisweilen<br />
von ihr die Rede wie von etwas Nebensächlichem,<br />
Lästigem. Als sie 1847 starb, bot der Dichter<br />
Jüliette seine Hand an. Aber Madame Recamier<br />
meinte, dass es eines solchen Bundes zwischen<br />
ihnen jetzt nicht mehr bedürfe. Uebrigens<br />
war Jüliette inzwischen ganz erblindet. Sie hatte<br />
ihrem Freunde Ballanche in seiner letzten Krankheit<br />
opfermutig zur Seite gestanden, und diese Ueberanstrengung<br />
hatte bewirkt, dass eine kurz zuvor<br />
vollzogene Augenoperation missglückt war. Mit<br />
Ballanche hafte sie den selbstlosesten ihrer Verehrer<br />
verloren. Er hatte nie etwas anderes Verlangt,<br />
als ihr dienen zu dürfen, und es war eine<br />
schöne Anerkennung, dass Jüliette ihn in ihrem<br />
eigenen Grabe bestatten liess.<br />
Im darauffolgenden Jahre, im Juli 1848, mussste<br />
Madame Recamier auch den teuersten ihrer<br />
Freunde begraben. Chateaubriand, der niemals<br />
sehr redselig gewesen, war die letzten Monate<br />
seines Lebens fast stumm gewesen. «Er lebt in<br />
seinen Träumen», schrieb Sainte-Beuve Ende 1847.<br />
«Sein feiner Mund lächelt noch, seine Augen weinen;<br />
auf seiner breiten Stirn liegt eine majestätische<br />
Ruhe. Aber was ist in und hinter dieser<br />
Stirn? Ist überhaupt noch etwas dahinter? Als<br />
Jüliette merkte, dass das Ende nahe, richtete sie<br />
sich ganz bei ihm ein und verliess ihn nicht mehr.<br />
Er konnte nicht mehr sprechen, sie konnte nicht<br />
mehr sehen. So wartete dieses seltsame- Paar,<br />
dass der Tod es scheide. Uebrigens blieb Chateaubriand<br />
auch im Tode sich selbst getreu. Er hatte<br />
bestimmt, dass man ihn in seiner Heimat, nahe<br />
bei Saint Malo, auf der Spitze eines Felsens<br />
begrabe. Er wollte sich selbst jetzt noch abseits<br />
von der gemeinen Menschheit halten und in seiner<br />
herrlichen Einsamkeif weithin sichtbar sein.<br />
Madame Recamier war von nun an nur noch<br />
mit der Sorge um den literarischen Nachlass ihres<br />
Freundes beschäftigt. Lange hat sie den berühmten<br />
Dichter nicht überlebt. Als .im Frühling 1849<br />
die Cholera in Paris herrschte, wurde sie in wenig<br />
Stunden von der Seuche hinweggerafft. Sie starb<br />
am 11. Mai und wurde auf dem Friedhof Montmartre<br />
begraben.<br />
Fast alle die Schriftsteller, die bei Madame Recamier<br />
verkehrten, haben in ihren Werken irgendwie<br />
ihrer Erwähnung getan. Am feinsten hat wohl<br />
Sainte-Beuve sie gefasst in seinen pikanten, geistfunkelnden<br />
«Causeries du Lundi». Im ersten Dezenium<br />
des laufenden Jahrhunderts ist eine zweibändige<br />
Biographie von Eduard Herriot, dem<br />
nachmaligen französischen Staatsminister erschien<br />
nen, die manches neue Material, insbesondere<br />
Briefe enthält, und der auch die hier wiedergegebenen<br />
Bruchstücke aus Briefen entnommen sind.<br />
Das Bild der liebenswürdigen Jüliette hat damit<br />
eine Auffrischung erfahren, die es gewiss verdient.<br />
Man kann kaum an Madame Recamier denken,,<br />
ohne dass sich uns nicht zugleich das Dichterwort<br />
aufdrängt: «Durch Anmut allein herrschet und<br />
herrsche das Weib.»<br />
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Was die /Josfesfe//er auf dem Jierzen haben<br />
Sie bestellen nicht einfach so und so viele<br />
Lose, unsere Kunden, sondern sie haben ganz<br />
besondere Wünsche. Manche Briefchen, auf<br />
denen eine Bestellung vermerkt ist, tönen so,<br />
als wären sie ans Christkindli oder gar an den<br />
lieben Gott gerichtet. Und manchmal spricht<br />
aus ihnen ein Aberglauben, wie er nur in unserer<br />
aufgeklärten Zeit noch denkbar ist.<br />
Ist Glück Zufall? Was weiss ichl Mir<br />
scheint, die Romantik, die sich um das Lotterieloos<br />
spinnt, sei dem Publikum viel glaubhafter<br />
als die Wahrscheinlichkeitsrechnung des<br />
Mathematikers, der da sagt, die Wahrscheinlichkeit<br />
des Gewinnens betrage 1/100 oder 1/50.<br />
Das kann man ausrechnen. Aber was hilft dem<br />
Hoffenden diese Zuversicht? Entweder er gewinnt,<br />
oder er gewinnt nicht, entweder gewinnt<br />
er gross oder er gewinnt klein, ein Päckli<br />
Banknoten fällt ihm aus heiterem Himmel in<br />
den Schoss, und nicht nur die Wahrscheinlichkeit<br />
von einem Hundertstel.<br />
Item, wie dem auch sei. Ein Blick in die<br />
Korrespondenz eines Lotteriebureaus ist ausserordentlich<br />
aufschlussreich. Hier werden geheimste<br />
Wunsche ausgekramt, Dinge, die man<br />
kaum seinem Nächsten- anvertrauen'" würde,<br />
sind schwarz auf weiss zu lesen. « Bitte, senden<br />
Sie mir das Los in diesem Couvert, das<br />
ich Ihnen beilege, damit es meiner Umgebung<br />
ja nicht auffällt, ich bekomme es auch so ganz<br />
bestimmt. Da ich meinen Schwager und<br />
Schwägerin in Bern habe, kann es dann meiner<br />
Umgebung gar nicht auffallen, nur müssen<br />
Sie dann die Adresse von Hand schreiben,<br />
nicht mit einer Schreibmaschine» — soweit<br />
eine Vorsichtige, die nicht dafür gehalten werden<br />
will, dass sie « lötterlet», Sehr viele Besteller<br />
verlangen ausdrücklich Diskretion:<br />
•.. « Senden Sie mir die Lose an Postlagernd,<br />
mein Mann schimpft sonst, wenn er<br />
es vernimmt». ...» Senden Sie mir ein Los<br />
per Nachnahme, jedoch sollte es geheim bleiben.<br />
» ... Viele Besteller verlangen Diskretion<br />
und wünschen, dass auch die Post und der<br />
Briefträger den Inhalt des Briefes nicht erraten.<br />
Weit häufiger noch sind bestimmte Wünsche<br />
hinsichtlich der Art und Weise, wie das<br />
Los aus dem Paket herausgezogen werden<br />
soll.<br />
... Ein Fräulein von auswärts wünscht 10<br />
Lose, aber alles « gezupfte », das soll heissen,<br />
nicht aufeinanderfolgend ...<br />
Den merkwürdigsten Hokuspokus muss das<br />
Lotteriefräulein mitmachen, wenn es allen Bestellern<br />
gerecht werden will: Sie müssen mir<br />
das Los am nächsten Freitag senden, ich halte<br />
viel auf diesen Tag. — Nehmen Sie aus dem<br />
13. Paket, das Ihnen in die Hände kommt, das<br />
13. Los heraus und senden Sie es mir.<br />
... Mehrere Besteller wünschen wiederholt<br />
das allerletzte Los zu kaufen, das im Lotteriebureau<br />
zu haben ist. Eine Baslerin schreibt:<br />
« Senden Sie mir ein Los, aber ein gutes, sonst<br />
rauscht's! » ..-.<br />
Natürlich wollen alle Besteller gute Lose<br />
haben. «Ich bitte um Zusendung eines Loses,<br />
wenn irgend möglich ein solches, das gönnt,<br />
denn ich bin ein arbeitsloser Säger, und ich<br />
helfe damit auch Arbeit zu verschaffen...»<br />
Zahlreich sind die poetischen Beschwörungen<br />
des Lotterieglücks:<br />
I bin e Büebel us de Bärge<br />
u möchti gärn aus öbbis wärde,<br />
Drom nimeni es Arvelos<br />
Dass ds Glück mir fallt in Schoss,<br />
schreibt ein Bergbuebli, und zwei gemütvolle<br />
Schwestern dichten:<br />
E grosse oder chline Gwünn<br />
da tat eim wäger wohl,<br />
mis Portemonnaie isch gar so dünn,<br />
i wett 's war wieder voll]<br />
Dann fehlt es auch gar nicht an den schlimmen<br />
Burschen, die den Lotteriebeamten bestechen<br />
möchten: « Wenn Sie mir das Los mit<br />
der ersten Treffernummer senden würden, wäre<br />
ich gern bereit, Ihnen den vierten Teil der<br />
Summe zu schenken », Aber es ist ganz klar,<br />
Ein Los in der Tasche und tausend Wünsche werden laut<br />
dass auch die Angestellten der Lotterien die<br />
Treffer nicht zum Voraus wissen können.<br />
Viele Loskäufer kommen mit kleinen Kindern<br />
und diese müssen dann das Los ziehen.<br />
Auch kommt es vor, dass Erwachsene ein Kind<br />
auf der Strasse rufen und es das Los ziehen<br />
lassen. Die Nummer 13 wurde sehr viel begehrt<br />
und sozusagen nie refüsiert, wenn sie<br />
Endzahl 13 ohne Aufforderung erhalten haben.<br />
Dagegen sind Nullen als Endzahl und wiederholte<br />
Nullen in der Nummer nicht sehr beliebt.<br />
Ein Knecht aus dem Emmental schreibt:<br />
« Seit so freuntlich und schiket mir ein gutes<br />
Los sie wiesen gans genau welches gute Lose<br />
sind, wäre sehr froh wen mir auch ein Glük<br />
in die Hände komen würde seit doch so<br />
freuntlich.»<br />
Manchmal blickt der Beamte des Lotteriebüreaus<br />
auch in ein Herz hinein, das voller<br />
Güte für die Mitmenschen schlägt, oder er bekommt<br />
Geständnisse, aus denen man schliessen<br />
könnte, dass eigentlich sehr wenige Menschen<br />
auf Erden glücklich sind.<br />
«Ich habe in meinem Leben nie Glück gehabt.<br />
Nun versuche ich's mit einem Loos,»<br />
schreibt ein armer Teufel, und er lässt durchblicken,<br />
dass er an dieses Los grosse geschäft-<br />
liehe Hoffnungen knüpft. «Ich habe noch nie<br />
in meinem langen Leben ein Loos erworben, »<br />
schreibt eine alte Pfarrersfrau, « und ich tue<br />
es heute nur, weil ich einen allfälligen Gewinn<br />
für die Not meiner Nächsten verwenden<br />
möchte. » « Zum erstenmal in meinem Leben<br />
Zeichnung<br />
Bachmann.<br />
Kommende Ereignisse I<br />
B*5*l: 24. Nov.: Symphoniekonzert unter Leitung von H. Münch.<br />
Solistin: Dusolina Giannini, Sopran (Musiksaal).<br />
27. Nov.: Konzert des Busch-Quartetts (H. Huber-Saai).<br />
Bern: 21. Nov.: Jahresfeier der Auto-Sektion des T. C. S.<br />
23, Nov.: «Zibele-Märitt-Betrieb im Kursaal.<br />
25. Nov.: Vortrag Manfred Hausmann: «Das lebendige<br />
Wort», veranstaltet von der Freistudentenschaft<br />
Bern (Schulwarte).<br />
26., 28., 29., 30. Nov.: Aufführungen der Schweizer Volksbühne<br />
(Schulwarte).<br />
28. Nov.: «Juba», Grosser Jubiläumsball, veranstaltet von<br />
der Gymnastischen Gesellschaft Bern (Kasino).<br />
Las Diablo»ts: 29. Nov.: Inauguration officieUe du monte-pento<br />
Diablerets.<br />
Fzibourgi 22. Nov.: Concert aveo le concoun de Mzne M^m<br />
Anderson (chant).<br />
Genf: 21. Nov.—3. Dez.: Exposition particuliere de M.Paul<br />
Monnier (Athenee).<br />
23. Nov.: Festival Hugo de Senger, donne par l'Orchestre<br />
romand, la Ste de Chant sacre. et la Landwehr<br />
(Victoria-Hall).<br />
Lausanne: 23. Nov.: Gala de danse Sakharoff (Theatre munlcipal).<br />
28. Nov.: 3a Bai international de Lausanne (Baau-Rivage).<br />
Lugano: Bis 30. Nov.: Golf Wettspiele.<br />
Lnxemi 27. Nov.: Lichtbildervortrag Prof. Dr. Ganz, Basel: «Von<br />
den schönsten Kunstdenkmälern der Schweiz.»<br />
(Kunsthalle.)<br />
Zürich: 23./24. Nov.: Abonnementskonzerte mit bekannten Solisten<br />
(Tonhalle).<br />
28. Nov.: Vortrag Dr. Albert Oeri, Basel.<br />
23. Nov.: Finnischer Abend (Kalevala-Abend), Hotel Banr<br />
en Ville.<br />
Bis 31. Dez.: Ausstellung Schweiz. Meisterzeichnungen aus<br />
8 Jahrhunderten, a. d. Sammlung von Prof. Dr. Paul<br />
Ganz, Basel (Sammlung der E. T. H.).<br />
Bis 17. Jan.: Festalozzianum: Ausstellung «Die weite Welt».<br />
(Geographie »uf der Sekundarschulstufe.)
tfö»<br />
komme ich dazu, in der Lotterie mein Glück<br />
zu suchen,» gesteht ein Gemeindeschreiber,<br />
« aber Geld ist nicht immer Glück, aber man<br />
kann damit doch andere glücklich machen und<br />
ihnen helfen und so will ich's nun wagen. »<br />
« Bitte ganz diskret, » schreibt ein Fraueli<br />
aus dem Emmental, «muss es natürlich vor<br />
meinem Mann verstecken, sonst müsste ich<br />
noch lange hören über die 10 Fr. » ... -Die<br />
Abergläubischen: « Erlaube mir höflichst, Sie<br />
zu bitten, mir ein Los mit der Nr. 253 oder<br />
255 zu senden, da ich von einem Traum aus<br />
die Anregung dieser Nummer bekam. Wenn<br />
Sie eine andere Nummer senden, so nehme ich<br />
kein Los, » heisst es in einem Briefchen. Ein<br />
Walliser Bursche hat auch sein besonderes Anliegen<br />
1 «Also am 15. Oktober, nachmittags<br />
terie habe die Aermste vor dem Tod in den<br />
Wellen bewahrt. Aber man wird durch solche<br />
Aeusserungen doch auch bedenklich gestimmt<br />
— nicht der Lotterie wegen, sondern der<br />
Leichtfertigkeit wegen, mit der so ein Mädchen<br />
vom Selbstmord schreibt.<br />
Wer ein Los kauft, muss Humor haben —<br />
denn Humor hat nur der, der etwas wagt und<br />
freimütig den Ausgang der Sache abwarten<br />
kann. Die Besteller halten nicht mit lustigen<br />
Sprüchen zurück, und manche verraten gleich,<br />
dass man sich zu einer Loskäufer-Gesellschaft<br />
zusammengetan hat.<br />
Ein Herr im G. richtete seine Losbestellung<br />
an « das Fräulein Seva», mit der Bitte, ihm<br />
ein gutes Los zu senden ... Eine Gruppe Angestellter<br />
bestellt Lose unter der Bezeichnung<br />
« Syndikat Schau ihm nach » ... « Und nun<br />
zwischen 2 und 3 Uhr, verpacken Sie mir eintun Sie einen guten Griff in die Loskiste und<br />
Los. Bitte nicht vergessen. Ich will nur versuchen,<br />
ob mir für dieselbe Stunde das Glück durchaus das grosse sein » ...<br />
holen Sie ein glückliches heraus, es muss nicht<br />
winkt.» Eine Solothurnerin ist noch anspruchsvoller:<br />
Mit Bleistift schreibt sie auf die Rück-<br />
grosse Los zu sein — aber immerhin, man<br />
Nein, es braucht nicht immer gleich das<br />
seite ihres Bestellbriefes: «Hl. Antonius, hilf!» sollte nicht ganz leer ausgehen. Man geht auch<br />
Auch eine junge Dame aus dem Bernbiet verwechselt<br />
Lotterieglück mit Lebensglück. Sie dass auch der Verlierende schliesslich dazu<br />
nie leer aus — wenn man nämlich überlegt,<br />
schreibt: « Krankheit und Unglück haben mich beiträgt, den Gewinner glücklich zu machen.<br />
soweit gebracht, dass ich in meiner Verzweiflung<br />
mein Leben bereits den Wellen der Aare Ueberlegung eines Brief Schreibers:<br />
Zum Schluss aber noch eine ernsthafte<br />
preisgeben wollte, als ich plötzlich eine «Anstatt dass das Geld ins Ausland (für<br />
Stimme hörte, ich soll mich an die Gefa-Lotterie<br />
wenden und so sei mein Leben geretser,<br />
solches in unserem Lande anzulegen, das<br />
ausländische Lotterien) geht, ist es doch bestet»...<br />
Hoffen wir, der gute Geist der Lot- kann jeder verständige Mensch begreifen. »<br />
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Hs. Rebmann.<br />
Zwischen den unterzeichneten Arbeitsgenossen<br />
1. x.<br />
2. X. .<br />
3. X.<br />
4. X.<br />
ist heute folgender Vertrag abgeschlossen worden:<br />
§ 1. — Angesichts der lausigen Zeiten und des<br />
in der Folge leider fast untragbar gewordenen<br />
Geldmangels, sehen sich die Kontrahenten veranlasst,<br />
der berüchtigten und vielgepriesenen «Seval,otterie»<br />
ins Garn zu gehen und sich gemeinsam<br />
und zu gleichen Teilen mit einem Los an der feudalen<br />
Treffersumme zu beteiligen.<br />
' § 2. — Jede der Vertragsparteien hat heute<br />
den Betrag von Fr. 5.— a fdnds perdu einbezahlt,<br />
worauf das Los Nr angekauft wurde.<br />
,,, § 3. — Dieses Los, das einen Handlungswert<br />
,y.on sozusagen Fr. 40.— bis Fr. 250,000.— darstellt,<br />
wird unter strengster Geheimhaltung der möglichen<br />
Gewinnchancen in der Schreibtischschublade des<br />
Bureauältesten aufbewahrt. Gegen Vorweisung<br />
des. Vertragdoppels kann dieses Los von den Parteien<br />
an Werktagen von 13.55 bis 14 Uhr und von<br />
18.00 bis 18.05 besichtigt werden. Hierbei sind jegliche<br />
Vorfreudentänze und Jodlersymphonien möglichst<br />
zu unterdrücken.<br />
§ 4. — Am Ziehungstag ist den Kontrahenten<br />
bis zur offiziellen Ausrufung obiger Losnummer,<br />
jedes Zurschautragen von Schadenfreude gegenüber<br />
andern hoffnungsvollen Trefferanwärtern untersagt;<br />
hingegen darf nach der Ziehung jedwelcher<br />
Trauerflor umgehängt werden.<br />
§ 5. — Der allfällige Gewinn wird in corpore<br />
abgeholt (falls notwendig soll ein Dienstmann beigezogen<br />
werden), und die Verteilung der Moneten,<br />
ohne Rücksicht auf Anspruchsverzicht, vorgenommen.<br />
§ 6. — Die Parteien verpflichten sich:<br />
a) nach der Ziehung, insofern ihnen der Haupttreffer<br />
von einer Viertelmillion zufällt, eine Minute<br />
lang in Stillschweigen zu verharren.<br />
Hotel Krafft am Rhein<br />
Hotel Schweizerhof<br />
Hotel Walhalla-Terminus<br />
Hotel-Restaurant Terminus<br />
Das Publikum ergibt sich in sein Schicksal.<br />
£atfewe<br />
b) bei einem Gewinn von weniger als Fr. 40.—<br />
kann dieses Stillschweigen um höchstens eine<br />
Woche verlängert werden.<br />
§ 7. — Den Unterzeichneten ist es freigestellt,<br />
entweder mit dem gewonnenen Anteil ihren Haushalt<br />
zu sanieren, oder aber das Kapital zinserträglich<br />
anzulegen, und zwar möglichst an einer Stelle,<br />
wo es nach 6 oder so Monaten noch unversehrt<br />
vorhanden ist!<br />
In vier Doppeln ausgefertigt,<br />
Bern, den 18. September <strong>1936</strong>.<br />
Die Kontrahenten:<br />
X. X. X. X.<br />
Der Optimist:<br />
Donerwetter, diese Sache<br />
Sofort ich zur meinen mache,<br />
Eine Viertelmillion<br />
Kann mir blüh'n zum Wagnislohn,<br />
Der Pessimist:<br />
Ach, ich nie gewann im Leben,<br />
Stets mein Los ist pechumgeben...<br />
Aber halt, das Risiko<br />
Diesmal mich macht chancenfroh!<br />
Der Zaghafte:<br />
Zwanzig Franken für ein Los,<br />
Soll ich, soll ich nicht, ja bloss<br />
Niedern Treffer ich ersehne.<br />
Her drum, beisse auf die Zähne!<br />
Die Entschlossene:<br />
Da gibt's nichts zu überlegen.<br />
Wo man kann auf Reichtumswegen<br />
Geh'n für zwanzig Franken nur.<br />
Fern sei hier des Zauderns Spur!<br />
Die Schlaubergerin:<br />
Kaufe die Zehnlos-Serie,<br />
Weil sie gibt die Garantie<br />
Eines Treffers, also gleich<br />
Leiste ich mir diesen Streich!<br />
Die Träumerin:<br />
Ueber Nacht durch Traumgebärden<br />
Viertelmillionär kann werden.<br />
Wer das kleine Opfer bringt,<br />
Dem zum Dank das Goldmeer klingt.<br />
erteilt Auskunft in allen Trachtenfragen, vermittelt Anfertigung<br />
von Schweizer Trachten, veranstaltet Vorträge über Volkstrachten,<br />
Volksgesang, Volkstanz, Volkskunst, Kostümkunde.<br />
Permanente Ausstellung von Volkstrachten.<br />
Geöffnet von 9—12 and 2—6 Uhr, ausgenommen Sonntag nachm.<br />
Eintritt 80 Rappen (Mittwoch nachmittags frei)<br />
Mitglieder der Schweiz. Trachtenvereinigung bezahlen keinen Eintritt<br />
Der ideale Aussichtspunkt am Rheinfall. Spezialität:<br />
Fische. Der neue Inhaber: F. Beili. Küchenchef.<br />
THE PERFECT ENO<br />
TO A PERFECT DAY<br />
Photo Egu, ^ürich.i<br />
Schweiz. Trachtenstube<br />
Zürich, Neumarkt 13 - Haus z. Mohrenkopf<br />
Hotel Schlösschen Wörth "<br />
WHISKY<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
FRED. NAV*IZ£*t - U*.i<br />
EVE
12<br />
ATitomoml-Bevne — N° 9*<br />
Die Seeräuberm<br />
In der Zelle eines Gefängnisses bei Schanghai Tan-Ching war von zu Hause weggelaufen,<br />
sitzt eine weisshäutige, blondhaarige, schwarzäugige<br />
Frau von grosser Schönheit. Sie wartet den Versprechungen eines Piratenhäuptlings,<br />
als sie zehn Jahre alt war. Sie folgte damals<br />
dort auf einen Prozess, in dem sie des Mordes<br />
an Hunderten von Menschen und des Rau-<br />
hatte. Ihre Eltrn wussten von ihr nichts und<br />
der sich in das reizende Mädchen verliebt<br />
bes von siebzig Schiffen angeklagt sein wird. hielten sie längst für tot, als sie vor kurzer<br />
Schon seit längerer Zeit war das Gerücht Zeit unvermutet wieder bei ihnen eintraf, um<br />
umgegangen, dass der gefürchtetste und mitleidloseste<br />
Bandit der chinesischen Küste eine Polizei schon auf ihrer Spur und konnte sie<br />
sie zu besuchen. Um diese Zeit war aber die<br />
weisse Frau sei, die ein Doppelleben führe und verhaften.<br />
daher nicht erkennbar sei. Tan-Ching-Chiao, Schon am nächsten Tag war sie geflohen,<br />
die den Spitznamen «Königin des Teufels<br />
Küche » trägt, hat eine weisse Haut, aber ihr<br />
Haar ist gefärbt, und zwei winzige Narben an<br />
ihren Backenknochen verraten die Versuche<br />
eines Chirurgen, die geschlitzten Augen gerade<br />
zu machen. Seit zehn Jahren hat Tan-<br />
Ching-Chiao in Schanghai und Hongkong als<br />
reiche Amerikanerin gelebt, die durch ihre ungewöhnliche,<br />
zarte Schönheit und durch den<br />
Luxus ihrer Lebensführung auffiel. Sie trug<br />
nur Toiletten aus Paris, Schuhe aus Amerika<br />
und besass einen prachtvollen Schmuck. Sie<br />
verkehrte in der besten Gesellschaft, und während<br />
ihre Leute mit Maschinengewehren wehrlose<br />
Menschen niedermachten, tanzte sie in<br />
den internationalen Hotels oder in den eleganten<br />
Nachtlokalen der Settlements mit ausländischen<br />
Diplomaten.<br />
Das Bandit Suppression Bureau kämpfte<br />
entschlossen gegen das Unwesen der Piraten,<br />
fand aber seine Pläne immer wieder durchkreuzt.<br />
Irgend jemand schien sie verraten zu<br />
haben. Tan-Ching-Chiao war es ein leichtes<br />
gewesen, sie durch ihre vorzüglichen, gesellschaftlichen<br />
Verbindungen zu erfahren und<br />
darüber hinaus auch die genauen Daten der<br />
Verschiffung von Goldbarren der Regierung.<br />
Eines der typischen Verbrechen Tan-Ching-<br />
Chiaos war die Eroberung eines Schiffes. Sie<br />
buchte eine Kabine an Bord eines Küstendampfers<br />
und gab sich wieder als reiche Ausländerin<br />
aus. Sie zeigte sich nur mit einem<br />
Wickelkind im Arm und niemand fasste angesichts<br />
dieses rührenden Bildes der Mutterliebe<br />
den geringsten Argwohn. Nachdem sich das<br />
Schiff einige Stunden auf See befand, erschien<br />
Tan, als Chinesin gekleidet, mit dem Kind im<br />
Arm, auf Deck und schlich sich zu der Tür,<br />
die die erste Klasse von dem Zwischendeck<br />
trennt.<br />
Auf der anderen Seite der Tür warteten<br />
bereits ihre Leute. Einen Schiffsoffizier, der<br />
gerade vorbeikam, erschoss Tan mit einem<br />
kleinen Revolver, den sie aus den Kissen des<br />
Kindes zog. Diese Kissen erwiesen sich als<br />
ein Arsenal, aus dem sie ihre Helfer mit Waffen<br />
und Munition versah. Wenige Minuten<br />
darauf war das Schiff in ihrem Besitz und die<br />
Radiostation zerstört. Ein Matrose, der sich<br />
als einziger retten konnte, hat später die Geschichte<br />
dieses Ueberfalles berichtet.<br />
Die Söhne wachsen<br />
den Vätern über den Kopf.<br />
Zu den in der Presse aller Länder eifrig diskutierten<br />
Studien über das allmähliche Grösserwerden<br />
der jüngeren Generationen hat jetzt die<br />
Harvard-University in Cambridge (U.S.A.) sehr<br />
interessante und beweiskräftige Ziffern veröffentlicht.<br />
Danach ist in den letzten 80 Jahren tatsächlich<br />
ein ständiges Wachstum der amerikanischen<br />
Jungend festzustellen, das bei der studierenden Jugend<br />
— zweifellos dank ihrer Sportbegeisterung —<br />
deutlich stärker ist als bei allen anderen Bevölkerungsschichten.<br />
Die Studenten werden im Durchschnitt<br />
alle 12/4 Jahre um 1 Zentimeter grösser,<br />
um etwa 10% mehr als das Gros der übrigen Bevölkerung.<br />
Die Gewichtszunahme entspricht keineswegs<br />
dem Wachstum: sie betrug in den letzten<br />
50 Jahren bei den Studenten im Durchschnitt insgesamt<br />
rund 100 Gramm. Ganz andere Proportionen<br />
wurden bei den Kindern im Augenblick des<br />
Eintrittes in die Schule festgestellt; während bei<br />
6jährigen Knaben das Durchschnittsmass noch im<br />
Jahre 1924 108,7 cm, das Gewicht 28,9 kg<br />
betrug, war im Jahr 1932 schon die Länge auf<br />
durchschnittlich 114,5 cm, das Gewicht auf<br />
32,7 kg gestiegen, so dass hier im Beginn der Entwicklung<br />
die Gewichtszunahme der Grössenzunahme<br />
durchaus entsprach. Ob die zunehmende<br />
Grosse der Menschheit auch zunehmender Klugheit<br />
entspricht?<br />
wurde aber erreicht und nach Kanton gebracht.<br />
Ein zweitesmal bestach sie ihre. Wärter<br />
und ergriff die Flucht. Erst bei Hongkong<br />
wurde sie wieder gefangen. In ihrem Koffer<br />
fand man einen gefälschten amerikanischen<br />
Pass.<br />
Für Buben und Mädchen<br />
Wohin verschwinden die toten Elefanten?<br />
Tatsache ist, dass man noch nie einen toten<br />
Elefanten oder dessen Knochenüberreste gefunden<br />
hat. Eine Sage erzählt, dass, sobald einer der grossen<br />
Dickhäuter sein Ende herannahen fühlt, er sich in<br />
das geheimnisvolle Dunkel des Urwaldes zurückzieht,<br />
wo an ganz bestimmten Stellen die Leichen<br />
und Gerippe zu Tausenden auf den sogenannten<br />
Elefantenfriedhöfen herumliegen, die niemand zu<br />
Gesicht bekommt. Der Gouverneur von Uganda<br />
gibt uns hierüber eine andere, aber sehr glaubwürdige<br />
Erklärung. Da der Elefant keinen grösseren<br />
Genuss kennt, als das Bad im Wasser, und natürlich<br />
im Fieberzustand einen besonderen Trieb zum<br />
Wasser hat, so versinkt das kranke kraftlose Tier<br />
während des Bades im Schlamm und Morast. Wucherpflanzen<br />
und Sqhilf überdecken bald den Leichnam,<br />
der dadurch für unser Auge unsichtbar wird. —<br />
Der neuesten Nummer der reich illustrierten Jugendzeitschrift<br />
«Der Spatz» entnommen, die ausnahmslos<br />
interessant und fesselnd geschrieben ist und bei<br />
aller Unterhaltsamkeit noch unaufdringlich belehrt.<br />
Der Spatz kann beim Art. Institut Orell Füssli,<br />
Dietzingerstx. 3, Zürich, abonniert werden und<br />
kostet halbjährlich nur Fr. 2.50. Die Hefte sind auch<br />
an Kiosken und in Buchhandlungen erhältlich.<br />
Probenummern sind gratis.<br />
Tausende und aber Tqusende verpassten leider<br />
im Juli den Express von Seva 3. Sie dachten<br />
- trotz unserer Mahnung - dass es noch früh<br />
genug sei, sich im allerletzten Augenblick zu<br />
entschHessen; sie irrten sich und hatten das<br />
Nachsehen. <br />
30 Jahre Pestalozzi-Kalender.<br />
Pestalozzi-Kalender 1937 (mit Schatzkästlem),<br />
30. Jahrgang, Jubüäums-Ausgaben für Schüler und<br />
Schülerinnen. Preis Fr. 2.90. Verlag Kaiser & Co.<br />
A. G., Bern. — 30 Jahre Pestalozzi-Kalender! Eine<br />
grosse erzieherische Aufgabe hat der Pestalozzi-<br />
Kalender in dieser langen Zeit in unserem Lande<br />
erfüllt 1 Freude zu stiften ist das erste Ziel dieses<br />
Jugendbuches. Es ist unterhaltend und fröhlich<br />
geschrieben und liest sich deshalb leicht und angenehm;<br />
doch bei seiner Lektüre nimmt der jugendliche<br />
Leser zugleich viel an Nützlichem und<br />
ethisch Wertvollem in sich auf: Er wird bereichert<br />
an Wissen, gefördert im selbständigen Denken;<br />
das Schöne in Natur und Kunst wird ihm näher gebracht,<br />
und sein Sinn für das Gute, Edle und Menschliche<br />
wird geweckt; er lernt sein Vaterland lieben<br />
und achten und gewinnt doch gleichzeitig ein<br />
offenes Verständnis für fremde Eigenart — eine<br />
Hauptvoraussetzung des Friedens. Man kann nur<br />
wünschen, dass jedem Kind im Schweizerland dieses<br />
Buch zugänglich gemacht wird; sein niedriger Preis<br />
liesse das wohl zu. Wer schon ein paar Jahre über<br />
die Jugend hinaus ist, der erinnert sich beim 30-<br />
jährigen Jubiläum des Pestalozzi-Kalenders mit<br />
Dankbarkeit an all das Schöne und Interessante,<br />
das der Kalender unter dem Weihnachtsbaum<br />
versprach. Er wird seinen eigenen Kindern, seinen<br />
Nichten, Neffen und Göttikindern das schöne,<br />
reiche und doch so bescheidene Geschenk nicht<br />
vorenthalten.<br />
Genug der Worte, jetzt wird gehandelt!<br />
Stammtische, Kaffeekränzli,<br />
Freunde und Kollegen<br />
nehmen gemeinsam einelO-Los-<br />
Serie,weil sie mindestens einen<br />
Treffer enthält.<br />
Wozu Lotterieglück gut ist.<br />
Mieslinger, der bis jetzt von Jrma keiner Beachtung<br />
wert gefunden wurde, hat den Haupttreffer<br />
gemacht. Er telegraphiert: «Habe Geld stop wollen<br />
Sie mich jetzt heiraten stop Rückantwort bezahlt!»<br />
Darauf bekam er folgendes Kabel: «Ja Ja Ja Ja Ja<br />
Ja Ja Ja Ja Irma!»<br />
:«;- r ,';,:-.
N°94 = Äntomobil-Revne 13<br />
Qtück<br />
muss der Mensch<br />
haben!<br />
T>ec tüUekto* und die Ttiebia<br />
In Paris fand kürzlich eine Trauung statt,<br />
die nach dem Berichte französischer Blätter<br />
eine Seltsame Vorgeschichte hat. Der Direktor<br />
eines Warenhauses, Edmond Lautier, vermählte<br />
sich mit einer jungen Dame namens F£rreoline<br />
Dupont, die er unter ungewöhnlichen Umständen<br />
kennengelernt hatte. Fräulein Ferreoline<br />
hatte vor einigen Monaten das Warenhaus besucht<br />
und, einen vergnügten Bummel durch alle.<br />
Abteilungen unternommen.<br />
In der Galanteriewarenabteilung gab es nun<br />
einen peinlichen Zwischenfall. Ein Hausdetektiv<br />
beobachtete, wie die junge Dame einen<br />
zierlichen kleinen Steckkamm in ihrem Handtäschchen<br />
verschwinden Hess. Sie wurde unauffällig<br />
weiter beobachtet und der Hausdetektiv<br />
stellte fest, dass sie bald hier, bald<br />
dort, nachdem sie sich vorsichtig umgeblickt<br />
hatte, sich mit geschicktem Griff irgendeine<br />
Kleinigkeit aneignete. Der Hausdetektiv verständigte<br />
die Abteilungsleiterin. Fräulein Dupont<br />
wurde in deren Bureau gebeten und einer<br />
Leibesvisitation unterzogen, die ein unangenehmes<br />
Ergebnis hatte. Man fand bei ihr einige<br />
Kleinigkeiten, die während des Bummels durch<br />
das Warenhaus ihr Wohlgefallen erweckt hatten<br />
und die sie sich kurzerhand — ohne den<br />
umständlichen und kostspieligen Umweg des<br />
Kaufens — angeeignet hatte. Die Abteilungsleiterin<br />
erbat nun durchs Haustelephon vom<br />
Direktor Verhaltungsmassregeln, ob — selbstverständlich<br />
unter sorgfältigster Vermeidung<br />
jedes Aufsehens — gegen die Sünderin die<br />
Anzeige erstattet werden solle. Direktor Lautier<br />
Hess sich Fräulein Dupont vorführen und<br />
*and zunächst, dass sie bemerkenswert hübsch<br />
Jei. « Ich könnte jetzt, um Ihr Mitleid zu erwecken,<br />
einen Weinkrampf bekommen, Herr<br />
Direktor, » sagte das junge hübsche Mädchen,<br />
«ich könnte Ihnen erzählen, dass ich im<br />
furchtbarsten Elend lebe und Sehnsucht empfand,<br />
auch einmal hübsche, mondäne Kleinigkeiten<br />
zu besitzen. Oder ich könnte es mit der<br />
Ausrede versuchen, ich sei Kleptomanin und<br />
von dem unwiderstehlichen Drang beherrscht,<br />
zu stehlen. Aber nein, ich will Ihnen ganz<br />
offen bekennen, dass meine Eltern zwar in bescheidenen<br />
Verhältnissen leben, doch von<br />
Elend bei uns keine Rede ist. Und ich bin<br />
auch durchaus keine Kleptomanin. Ich habe<br />
nicht unter unwiderstehlichem Zwang gehandelt,<br />
sondern ich habe meine heutigen Diebstähle<br />
nur aus Leichtsinn und kindischer Eitelkeit<br />
begangen. Ich will Ihnen nur sagen, Herr<br />
Direktor, dass ich heute zum erstenmal in meinem<br />
Leben gestohlen habe. Aber ich kann Sie<br />
natürlich nicht zwingen, es mir zu glauben. »<br />
Gierig kämpft sich s aus dem Dunkel<br />
Nach des Glückes GoldgefunkeL<br />
Der Direktor zog es vor, auf eine polizeiliche<br />
Anzeige zu verzichten. Fräulein Dupont machte<br />
auf ihn nicht den Eindruck einer Gewohnheitsverbrecherin,<br />
und ihre Offenheit, mit der sie<br />
auf alle Milderungsgründe verzichtete, gefiel<br />
ihm. Die unter so eigenartigen Umständen begonnene<br />
Bekanntschaft wurde fortgesetzt und<br />
die peinliche Affäre hat durch die kürzlich<br />
stattgefundene Trauung ein happy end gefunden.<br />
Die junge Dame aber hat aus dem unangenehmen<br />
Zwischenfall im Warenhaus durchaus<br />
kein Geheimnis gemacht, sondern dem Mitarbeiter<br />
eines französischen Blattes diesen<br />
Vorfall als Kuriosum erzählt. Jedenfalls war<br />
es klug von ihr, eventuellen Gerüchten durch<br />
ihre freimütige Offenheit zuvorzukommen, da<br />
.»und<br />
*<br />
Zeichnung Bachmann.<br />
ja das Intermezzo im Warenhaus nicht nur<br />
dem zur Verschwiegenheit verpflichteten Hausdetektiv<br />
bekannt war, sondern auch die Abteilungsleiterin<br />
zur Mitwisserin hatte und Fräu-<br />
lein Dupont offenbar mit der Möglichkeit recho*t«,<br />
-dass ihre Entgleisung bekannt werden<br />
könnte. Darum zog sie es vor, den Vorfall<br />
selbst ganz unbefangen zur Sprache zu bringen.<br />
der lunqc Anqestdlte<br />
Ein junger Ingenieur, der in einer grossen Firma<br />
in Chicago tätig war, verzichtete an einem Sonntag<br />
auf seinen Weekendausflug und ging ins Büro.<br />
Ueberraschend traf dort auch der Chef ein, der<br />
nach einem wichtigen Brief sehen wollte, den er<br />
an jenem Tag erwartete. Tatsächlich lag der<br />
Brief auch vor; er musste umgehend erledigt werden.<br />
Der junge Ingenieur ging seinem Chef an die<br />
Hand und bewies dabei ein ungewöhnliches Geschick.<br />
Der Chef wurde auf den jungen Mann<br />
aufmerksam, verlor ihn nicht mehr aus den Augen,<br />
Hess ihn rasch avancieren — und dieser Tage<br />
wurde der Ingenieur Teilhaber der Firma.<br />
Als ihn sein nunmehriger Sozius dazu beglückwünschte<br />
und ihn daran erinnerte, dass er seinen<br />
Aufstieg seinem ungewöhnlichen Fleiss zu verdanken<br />
habe, der ihn sogar Sonntags ins Büro geführt<br />
hatte, lachte der Ingenieur laut auf: «Fleiss<br />
ist nicht gerade das richtigeWort», sagte er. «Ich<br />
hatte am vorhergehenden Samstag mit ein paar<br />
Freunden mir einen lustigen Abend gemacht und<br />
meinen letzten Cent ausgegeben. Da rechnete ich<br />
mir aus, dass es für mich das Billigste sein würde,<br />
den Sonntag im Büro zu verbringen — und dort<br />
haben Sie mich erwischt!»<br />
cpr.<br />
Spass beiseite:<br />
Wann kommt<br />
das tidgeftössiscAt<br />
Die schweizerischen Lotterien, die grösstenteils<br />
einen gemeinnützigen Zweck verfolgen, sind genötigt,<br />
in der ganzen Schweiz durch Inserate eine<br />
weitgehende Propaganda zu entfalten. Da laut<br />
dem eidgenössischen Lotteriegesetz die Kantono<br />
für die Erteilung von Publikation*- und Verkaufsbewilligungen<br />
zuständig sind, müssen diese Bewilligungen<br />
bei 25 Kantonsregierungen eingeholt werden.<br />
Einzelne Kantone erteilen überhaupt keine<br />
Bewilligungen, andere erst nach einer genauen<br />
Ueberprüfung des Zweckes der Lotterie. Einzelne<br />
Regierungen knüpfen an die Bewilligungen die<br />
Bedingung, dass die Inserate diejenigen Kantone<br />
enthalten müssen, in welchen die Lose vertrieben<br />
werden dürfen, erteilen aber für ihr Gebiet wohl<br />
eine Publikationsbewilligung, nicht aber eine Verkaufsbewilligung.<br />
Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />
viele Losinteressenten wegen den verschärften Publikationsbestimmungen<br />
befürchten, mit dem Gesetz<br />
in Kollision zu geraten eider einen allfälligen<br />
Gewinn nicht ausbezahlt zu erhalten. Das eidgenössische<br />
Gesetz bestimmt nun, dass das Einlegen<br />
in Lotterien nicht strafbar sei, gleichgültig,<br />
ob die Lotterie am Wohnsitz des Einlegers bewilligt<br />
ist oder nicht, so dass Konflickte für den Loskäufer<br />
mit dem Gesetz ausgeschlossen sind. Einzelne<br />
Grenzkantone erschweren den Losverkauf<br />
von Schweizerlotterien in unverständlicher Weise<br />
und fördern so den Kauf von ausländischen, speziell<br />
französischen Lotterien. Wir möchten diese<br />
erschwerenden Massnahmen der Kantonsregierungen<br />
nicht auf ihre Zweckmässigkeit hin überprüfen,<br />
sicher aber ist, dass sie zu Unzukömmlichkeiten<br />
führen. Eine eidgenössische Regelung des gesamten<br />
Lotteriewesens muss unbedingt angestrebt werden.<br />
Es hat sich zu diesem Zwecke ein interkantonaler<br />
Verband zur Regelung des Lotteriewesens^ in<br />
der Schweiz gebildet, der seinen Sitz in Zürich<br />
hat und dem alle interessierten Kreise angehören.<br />
Es ist zu hoffen, dass es diesem Verbände gelingen<br />
wird, das angestrebte Ziel zu erreichen.<br />
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Wie modernisiert man<br />
vorjährige Hüte ?<br />
Die hohen Köpfe sind das charakteristischeste<br />
Merkmal der neuen Mode, das heisst, der Kopf ist<br />
nicht immer hoch, aber durch verschiedene Mittel<br />
wird dieser Eindruck erzeugt. Machen wir uns das<br />
zunutze. Wenn wir einen drapierten Filzhut besitzen,<br />
lässt sich das darin verborgene Material<br />
sehr gut benützen. Der Spezialist zieht und dehnt<br />
den Filz, bis er die von der Mode gewollte Form<br />
hat. Man kann auch unter der Garnitur einen<br />
Rand ansetzen, um nachzuhelfen, bei einem Hut<br />
spielen ja 3 oder 4 Zentimeter eine enorme Rolle<br />
und beim Umformen kann man von der Breite<br />
nehmen, um die Länge zu ersetzen, schmal und<br />
Aoer wenn unser Hlz zu dürftig ist, um ihn genügend<br />
ausdehnen zu können — was dann? Nun,<br />
da nimmt man beispielsweise Bandschlupfen zu<br />
Hilfe, ein etwas steifes Band vorzugsweise, oder<br />
auch eine Flügelgarnitur Ischwarzer Filz, rote Gestecke,<br />
wird gegenwärtig in Paris von sehr eleganten<br />
Frauen getragen) und die hohe Linie ist auch<br />
Die schlanke Fracklinie<br />
auf einem niedrigen Hut eicht zu erzielen. Eine<br />
irosse Ressource für aufzufrischende Hüte sind<br />
die Mischungen, die dieses Jahr modern sind, vor<br />
allem diejenigen von Filz und Samt. Daneben<br />
mischt man .Samt oder Filz mit Pelz, Panne mit<br />
Grosgrain, Antilopenleder mit Grosgrain usw. Man<br />
macht viele Köpfe aus flachem Pelz oder aus<br />
Pelzstoff und auch aus geklebten Federn. Bei<br />
Agne's macht man ein ähnliches Hahnenfedernarrangement<br />
wie es die Bersaglieri tragen, aber<br />
bei ihr läuft es spitz zu, ist sehr hoch und bedeckt<br />
den Kopf des Hutes völlig. Das ist ein guter<br />
Kniff, um einen niedrigen Hut hoch zu machen.<br />
Man mischt aber nicht nur das Material der Hüte,<br />
sondern auch die Farben. Gewundene Turbane<br />
und Toques sind sehr häufig in zwei Farben gehalten.<br />
Damit lässt sich auch Höhe vortäuschen.<br />
Aus ein paar Samtresten lässt sich ein sehr<br />
schicker Turban drapieren. In Rot und Schwarz,<br />
Grün und Schwarz, Hellblau und Dunkelblau, in<br />
zwei Tönen Violett, macht sich das sehr effektvoll<br />
Wem die hohen Hüte nicht stehen, bringt eine<br />
Kielfeder seitlich, vorn oder rückwärts an, das<br />
gibt eine höhere Linie, besonders wenn sie vom<br />
Hut in der Farbe absticht. Auch eine normale<br />
schwarze oder farbige Samttoque wird durch ein<br />
in die Höhe strebendes Gesteck, -ftügel, Aigrette<br />
usw. im wahrsten Sinne des .Wortes «gehoben».<br />
Auch der Schleier kann dazu dienen, er wird in<br />
Schlupfen auf dem Hut gerafft. Jeanne Lanvin<br />
arrangiert eine persische Tiara aus dem Schleier,<br />
was freilich nicht leicht zu kopieren ist.<br />
Jedenfalls gibt uns die Mode dieses Jahr genug<br />
Behelfe, um ältere Hüte zu transformieren, sie lehrt<br />
uns sparen.<br />
Die neue Laune: Herbstlaub. Ganze Tuffs von<br />
gelb schattierten Blättern machen die Ansteckbuketts<br />
zeitgerecht, herbstlich. Denn die Ansteckblume<br />
soll der Natur immer gleich oder voraus<br />
sein. Sogar die hübschen aus Halbedelstein gearbeiteten<br />
kleinen Sträusschen geben das grüne<br />
Blatt auf und sammeln einige Blüten um ein braunes<br />
Herbstblatt. Mit dem Winter wird auch der<br />
Goldkäferton wieder modern. Er passt dämpfend<br />
zu den gelblichen Nuancen. Kürzlich sah man in<br />
Paris ein wunderschönes, goldlackfarbig karossiertes<br />
Automobil, das in einer Konkurrenz den<br />
ersten Preis davontrug. Diese Farbe wird jetzt<br />
auch die Kleidung der Frau bereichern. Die Auto-<br />
Nach dem Smoking, den die Frauen eine Zeit- mode regt die Mode der Kleider an.<br />
lang den Männern entlehnten, kommt der Frack<br />
in Mode. Der weibliche Frack wird allerdings<br />
nicht ausschliesslich am Abend getragen. Bei Tag<br />
ist er aus schwarzem Tuch mit schwarzen Faillerevers<br />
und wird auf einem Rock aus demselben<br />
schwarzen Tuch getragen. Am* Abend ist er,<br />
aus weissem Satin, auf einem schwarzen, ziemlich<br />
gross genetzten Tüllrock, der mit weissem Satin<br />
unterlegt ist. Die vom Directoire abgeleitete Fracklinie<br />
wird uns bald ebenso vertraut werden wie<br />
das Smokingjäckchen.<br />
Wir<br />
Herbst'aub<br />
Film und Bühne<br />
Shirley Texnple<br />
znuss prozessieren<br />
Nach einer Meldung aus Hollywood hat der<br />
Filmregisseur Jack Hays gegen Shirley Temple<br />
einen Prozess angestrengt, der eine Millionenforderung<br />
zum Gegenstand hat. Hays behauptet, im<br />
Jahre 1932 mit den Eltern des kleinen Filmstars<br />
einen Kontrakt abgeschlossen zu haben, in dem<br />
ihm ausschliesslich für die Dauer von zwei Jahren<br />
das Recht für das Auftreten des Kindes zugesprochen<br />
wurde. Nach den Angaben Hays haben<br />
die Eltern ein Jahr später den Kontrakt gebrochen<br />
und die künstlerische Erziehung Shirleys der<br />
«Twentieth Century Fox» übertragen. Da das<br />
"kleine Mädchen ein Einkommen von schätzungsweise<br />
zwei Millionen Dollar hat, glaubt Hays,<br />
seine Rechte mit Erfolg geltend machen zu können'.<br />
Shirley selbst dürfte das Verständnis für diesen<br />
Streit völlig abgehen; die Interessen des Kindes<br />
werden jedoch "von ihren Eltern, der «Twentieth<br />
Century Fox> und zwei Banken vertreten.<br />
Scharfe Schüsse im. Kriminalstück.<br />
Während der Aufführung eines Knminalstücks<br />
in Blue Point (Kalifornien) kam es zu einem eigenartigen<br />
Zwischenfall. Im zweiten Akt hatte der Held<br />
gegen zwei ihn verfolgende Verbrecher Schüsse<br />
abzugeben. Ein Bühnenarbeiter hatte jedoch die<br />
Theaterpistole mit einer «echten» geladenen Schusswaffe<br />
vertauscht. Beide Verfolger wurden von den<br />
Schüssen getroffen und erlitten ziemlich schwere<br />
Verletzungen. Der Bühnenarbeiter gestand, auf die<br />
schauspielerischen Erfolge des Helden eifersüchtig<br />
gewesen zu sein und die Waffen vertauscht zu<br />
haben, um dem Schauspieler 'Ungelegenheiten zu<br />
bereiten. Das Publikum hatte zunächst nichts gemerkt,<br />
dass die Verletzungen der Verfolger nicht<br />
gespielt, sondern krankenhausbedürftig waren.<br />
* * * cpf.<br />
Dez «Tag des unbekannten Statisten».<br />
Am IS. November ist in Kalifornien der «Tag<br />
des unbekannten Statisten». Es handelt sich um<br />
Veranstaltungen, die - im ganzen Lande an diesem<br />
einen Tage erfolgen, Veranstaltungen, bei denen<br />
die prominentesten Stars mitwirken, und bei denen<br />
das Honorar an eine Sammelstelle abgeführt werden<br />
muss. Diese Sammelstelle nimmt ihrerseits eine<br />
Verteilung der Einnahmen unter die zahlreichen<br />
arbeitslosen oder wenig beschäftigten Statisten vor,<br />
denen damit geholfen werden soll. Eine Reihe von<br />
Stars haben ihre Mitwirkung am Tage des unbekannten<br />
Statisten bereits zugesagt. cpr.<br />
Automobil-Revue — N° 94<br />
Clotilde und Alexander Sacharoff<br />
kommen ins Stadttheater Zürich am Dienstag den<br />
1. Dezember mit einem Programm, das vier gänzlich<br />
neue Nummern umfasst. Gerade diese neuen<br />
Nummern sind besonders bezeichnend für das unermüdliche<br />
Streben der beiden Künstler nach Klarheit<br />
des Stils und Reinheit des Ausdrucks.<br />
Clotilde Sacharoff, die ein Kritiker so richtig<br />
als «Priesterin von Debussy» bezeichnete, hat sich<br />
zur Darstellung des « Apres-midi d'un faune » dieses<br />
Komponisten entschlossen, eines Tanzes, der sowohl<br />
tiefste künstlerische Einfühlung wie auch Anspannung<br />
aller Kräfte verlangt. Wie hat die Künstlerin<br />
Gedicht von Mallarm6, das Debussy<br />
zu seinem noch bekannteren Musikstück inspirierte.<br />
aufgefasst und wie hat sie es in Bewegung und<br />
Plastik umgedeutet ? Jeder Bewunderer von Clotilde<br />
Sacharoff wird sich mit Interesse diese Frage stellen<br />
und schon aus diesem Grunde das neue Programm<br />
sehen wollen.<br />
Eine weitere Kreation von Clotilde Sacharoff ist<br />
die Auferweckung der Romanze «München» von<br />
Florent Schmitt.<br />
Alexander Sacharoff bietet ebenfalls zwei neue<br />
Schöpfungen: «Tanz aus der Arlesienne-Suite» von<br />
Bizet, und «Nocturne» von Chopin. In beiden<br />
Werken zeigt sich erneut sein schöpferisches Talent<br />
virtuos bestätigt.<br />
Mitglieder des ACS und des TCS gemessen die<br />
Vergünstigungen von Abonnenten und Besuchsheftinhabern.<br />
Ein hässliches Geschöpf.<br />
Sie hatte gerade einen herrlichen Skunksmantel<br />
von ihrem Gatten bekommen.<br />
«Ich kann nicht begreifen, dass solch ein wundervoller<br />
Pelz von solch einem hässlichen Geschöpf<br />
kommt.»<br />
«Ich erwarte keinen Dank von dir, Liebe,»<br />
sagte der Gatte gekränkt, «aber ich muss dich<br />
zumindest um Respekt bitten.»<br />
* *<br />
Ein bekannter Maler des vorigen Jahrhunderts<br />
wurde gefragt: «Wie kommt es eigentlich, dass die<br />
Engel auf Ihren Bildern immer schwarze Haare<br />
haben?» «Meine Frau ist blond», erwiderte der<br />
Maler.<br />
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No 94<br />
Automobil-Revue 15<br />
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Rä#««I*IFc:l*«<br />
Königszng-Rätsel.<br />
- Sehlma- mer- ans un- d e r b x o e h - n e u S t i l - wie<br />
lo- des Ohi die g e - L a u t s t e r - l e das<br />
sen ten se Mu- s e h e r a u - s e G e i - At-<br />
•tst fln- der Ru- . d e r s g e - w i s - g e - men<br />
das te un- dann f e n N a c h t - d e r u n - ei-<br />
Wacht- trau- ge- dump- die d e a l s t e r t nes<br />
ge- der hör- nes M e l - m i r n i c h t s w e i - jun-<br />
Hun- bell te ei- S c h l a - d a s d a n n B u - gen<br />
men de des Tritt gen f e r w i e n e n s sens<br />
Con- Schlum- dann de d a n n e i n U - w i e Brun-<br />
Fer- rad Stun- der F i - s c h e r - a m f e n das<br />
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. Lieber Neffe Eduard!<br />
^ Du hast recht, ein Erfinder und ein Entdecker<br />
ist nicht dasselbe; das gilt ja auch für die Auto-<br />
Magazin-Rätsel, deren Entdecker nicht Immer zugleich<br />
die Erfinder sind. Aber wenn Du mir eins<br />
ans Bein geben willst, mysst Du auf Deine Makellosigkeit<br />
acht geben und nicht fSchweinwerfer»<br />
für «Scheinwerfer schreiben. Aber in unsere Lotterienummer<br />
passt Deine Erfindung (oder Entdekkungl)<br />
ja ganz gut.<br />
Auflösung des automobilistischen Silbenrätsels.<br />
1. Entwenden. 2. Scheinwerfer. 3. Donnet<br />
Zedel. 4. Avondet. 5. Essex. 6. Maximalgeschwindigkeit.<br />
7. Panne. 8. Feder. 9. Elektrizität. 10.<br />
Taue. 11. Antriebswelle. 12. Linzer. 13. Lager.<br />
14. Einlassventil. 18. Reserverad. 16. Erfinder.<br />
17. Iris. 18. Stoewer. 19. Engrenage. 20. Lucullus.<br />
21. Usus. 22. Stossfänger. 23. Testament.<br />
Es daempfet alle Reiselust, wenn eine Kerze<br />
leise russt.<br />
Liste der richtig eingesandten Lösungen.<br />
J. Aebischer, Merenschwand; A. Bachofen, Glarus;<br />
A. Bänninger, Klein-Andelfingen; Frau R.<br />
Bedert, Solothurn; Frl. M. Bossert, Lenzburg; C.<br />
Burgener, Rorschach; H. Christen, Suhr; A. Himmelsbach,<br />
Zürich; Frau T. Hunziker-Aichele, Riehen;<br />
Frau Dir. M. Jeannot, Othmarsingen; Fraul. Keppeler,<br />
Rheineck; Dr. C. Körber, Meningen; Frau Krähenbühl,<br />
Niederwangen; Frau Dr. K. Kubli, Zürich;<br />
Frl. K. Küderli, Zürich; Frau Marti, Ölten; R. M»tthaei,<br />
Erlenbach; P. A. Messmer, St. Gallen; J.<br />
Nussbaumer, Benzenschwil; R. Räz, Biel; H. Roelli,<br />
St. Gallen; Frl. T. Ruchti, Münchenbuchsee; Hr.<br />
Schneider, Buchs; Frau I- Schwegler-Schwenter,<br />
Recherswü; K. Siegrist-Stehlin, Binningen; H. Sommer,<br />
Zürich; Frl. K. Spieler, Luzern; E. Stettier,<br />
Bern; Erl.M. von Tobel, Bemj F. Wenger, Bern;<br />
Frl. Wüdbolz, Bern.<br />
Preisträger:<br />
A. Himmelsbach, Zürich; P, A. Messmer, Sankt<br />
Gallen; Frau I. Schwegler-Schwenter, Recherswil.<br />
Sdmatspuc<br />
Ein Farmer aus Wildwest<br />
kam nach New York,<br />
um sich zu verheiraten.<br />
Er fand bald eine Frau,<br />
die ihm gefiel, und reiste<br />
mit ihr ab. Nach einem<br />
halben Jahy.kam er wieder<br />
nach New York. Seine<br />
Freunde fragten ihn,<br />
wie es denn seiner Frau<br />
ginge. « Ach, stellt euch<br />
vor, mit der Frau habe<br />
ich grosses Pech gehabt:<br />
kaum waren wir zwei<br />
Monate zurück, fällt sie<br />
über ' eine Baumwurzel<br />
und bricht sich ein Bein.<br />
Da habe ich sie leider erschiessen<br />
müssen. »<br />
aus. Zu diesem gehörte<br />
auch Moritz von Schwind.<br />
Als der Arzt eines Tages<br />
von dem Maler gebeten<br />
wurde, doch eine Rechnung<br />
izu schicken, sagte<br />
Hoffmann, Schwind möge<br />
ihm eine kleine Zeichnung<br />
überlassen, damit<br />
sei die Sache abgemacht.<br />
Hoffmann erhielt darauf<br />
von Schwind eine<br />
Farbskizze des «Sängerkrieges».<br />
Diese wertvolle<br />
Arbeit wollte Hoffmann<br />
nicht annehmen. Schwind<br />
bestand aber darauf. Da<br />
meinte Hoffmann: «Gut,<br />
mein lieber Schwind.<br />
Dann haben Sie aber bei<br />
mir noch ein kleines Nervenfieber<br />
zugute!»<br />
IRECIHISÄAL<br />
FÜR KOSMETIK<br />
„ UND<br />
KÖRPERPFLEGE<br />
Anfrage Frau M. F. in B. Es ist sicher niwit<br />
leicht, als viel beschäftigte Hausfrau immer schön<br />
gepflegte Hände zu besitzen. Da aber Hände<br />
Bände sprechen, sollten Sie dem Wunsche Ihrer<br />
Tochter nachkommen und diesen die notwendige<br />
Pflege angedeihen lassen, um sie, wenn auch die<br />
Formen Ihrer Hand nicht gerade «klassisch> sind,<br />
doch wenigstens gepflegt zu präsentieren. Damit<br />
ist schon sehr viel gewonnen. Schwielige und rissige<br />
Haut kann bei entsprechender Pflege rasch<br />
behoben werden. Dafür gibt es einige einfache<br />
Mittelchen, die fast keine Auslagen verursachen,<br />
aber trotzdem sehr wirksam sind. Vor allem kpnn<br />
die Haut auch geschont werden. Zum Staubwischen<br />
sollten Sie stets Handschuhe anziehen. Gerade<br />
Staub trocknet die Kaut übermässig ein und<br />
macht sie derart spröd und rissig, dass die Ausführung<br />
jeder feinen Näharbeit nachher direkt unmöglich<br />
ist. Sollten Sie aus besonderen Gründen<br />
für diese Arbeit keine Handschuhe tragen können,<br />
so empfehlen wir Ihnen, nach dem Abstauben<br />
die Hände sofort mit heissem Wasser und viel<br />
Seife gründlich zu waschen und nachher kalt abzuspülen.<br />
Alsdann mit einem weichen Tuch leicht<br />
trocknen und, solange sie noch ein wenig feucht<br />
sind,'mit Glyzerin, das zu gleichen Teilen den<br />
Saft einer Zitrone enthält, einzureiben. Bei einer<br />
etwas plumpen Hand verfährt man am besten so,<br />
dass von den Fingerspitzen nach der Handwurzel<br />
hin massiert wird, wobei die Finger einzeln vorgenommen<br />
werden. Diese Prozedur nimmt sehr wenig<br />
Zeit in Anspruch, ist aber von ausserordentlich<br />
guter Wirkung, indem sie die Haut zart, weich<br />
und weiss macht. Ausserdem sollten die Hände<br />
vor dem Zubettgehen noch besonders behandelt<br />
werden. Mit Mandelöl und Zitronensaft, zu gleichen<br />
Teilen gemischt, werden die Hände eingerieben,<br />
oder man fette sie hin und wieder zur Nacht<br />
mit einer Fettcreme, oder mit Süssmandel-' oder<br />
Olivenöl gut ein, und zieht weiche Handschuhe<br />
aus Leder darüber. Im Winter leidet die Hausfrau<br />
auch etwa unter aufgesprungenen Händen. Ein<br />
wirksames Hausmittelcnen dagegen ist Honig mit<br />
Glyzerin vermischt, mit dem man die sauber gereinigten,<br />
noch feuchten Hände gut einreibt. Am<br />
besten geschieht dies auf die Nacht. Aus Süssmandelöl<br />
oder Lanolin sind wirksam gegen Schrunden,<br />
doch sollten die Hände vorher in Kleiewasser<br />
gebadet werden.<br />
Zu einer gepflegten Hand gehört auch der gesunde<br />
und saubere Fingernagel. Am besten wird<br />
der Nagel gleich nach dem Baden oder Händewas.chen<br />
geschnitten, weil er da noch weich ist.<br />
Versäumen Sie nicht, den Nagel nach dem Schneiden<br />
noch nachzufeilen, um Unebenheiten am Nagelrand<br />
auszumerzen, damit Sie nicht etwa hängen<br />
bleiben und den Nagel aufreissen. Der feine<br />
Halbmond an der Naaelwurzel sollte immer gut<br />
sichtbar sein; sobald darüber Haut wächst, wirkt<br />
der Nagel plump und unschön. Um ein Ueb'erwachsen<br />
mit Haut zu vermeiden, wird der Nagelfalz<br />
(auch Nagelhäutchen genannt) nach dem<br />
Waschen der Hände mit einem Orangenhölzchen<br />
(weil nicht splitternd) zurückgestossen. Damit kann<br />
vermieden werden, dass der Nagelfalz mit einer<br />
Schere beschnitten werden muss, was nicht immer<br />
ungefährlich ist, indem die umgebende Haut leicht<br />
verletzt werden und zu äusserst schmerzhaften Entzündungen<br />
führen kann. Sind die Nägel brüchig,<br />
so reiben Sie diese abends mit etwas Lanolin ein,<br />
wobei Sie. die Häutchen am Nagelfalz ebenfalls<br />
zurückstossen können. Es braucht wohl nicht gesagt<br />
zu werden, dass die Nägel immer sauber<br />
genalten werden sollen. Falls Ihnen das Reinigen<br />
tDa&QeqettqescheHk zu viel Zeit in Anspruch nimmt, so schneiden Sie<br />
Dr. Hoffmann, der Verfasser<br />
des «Struwwel-<br />
sie nocn etwas über das Nagelbett hinausragen.<br />
die Nägel möglichst kurz, aber immerhin so, dass<br />
peter», war Arzt. Er übte<br />
Bei Einhaltung der oben angegebenen Hand- und<br />
seine Praxis * fast nur<br />
Nagelpflege werden Sie immer, auch nach getaner<br />
grober Hausarbeit, gepflegte Hände haben,<br />
noch im Freundeskreis<br />
sehr zur Freude Ihrer Familienangehörigen, aber<br />
auch zu Ihrer eigenen Wohltat und Befriedigung.<br />
Anfragen sind zu richten an die «Automobil-<br />
Revue», kosm. Sprechsaal, Löwenstrasse 51. Zürich.<br />
„Parking"<br />
Bi.<br />
£itt JCiutstkcHHec<br />
Di« Gewinn« werden nach allen Kantonen ohne jeden Abzug ausbezahlt<br />
Oie Luzerner Kantonalbank garantiert die<br />
Auszahlung der Treffer. Lose sind erhältlich<br />
bei sämtlichen luzern. Banken, Reisebureaux<br />
und bei den bezeichneten Verkaufsstellen.<br />
Für eingeschriebene Zustellung der Lose<br />
40 Rappen für Porto beifügen; Ziehung»,<br />
liste, wenn nach Erscheinen gewünscht,<br />
30 Rappen. Lotteriebureaus Hirsch«<br />
mattstrasse 13, Ecke Pilatusstrasse. Luzern. 21<br />
Postcheck VII 6700. Virsand luth iiim licknahat.<br />
Einzellott Fr. 10.—. Zfthnerseri« Fr, 100.—. Kantonalbank-Garanti«. Diskreter Losvtrkauf<br />
Ein Warschauer Gerichtsvollzieher<br />
hatte bei<br />
einem Steuerpflichtigen<br />
eine Pfändung 1 vorzunehmen.<br />
Er beschlagnahmte<br />
eine Kopie nach dem berühmten<br />
Gemälde « Leda<br />
mit dem Schwan». Die<br />
amtliche Beschreibung<br />
des beschlagnahmten Objektes<br />
lautete:* «Bild im<br />
Ausmass von 75X42 Zentimeter,<br />
ohne Glas, in goldenem<br />
hölzernen Rahmen,<br />
danstellend eine junge,<br />
ausgezogene Frau. Alter<br />
ungefähr 25, Blondine,<br />
angefallen von einer tollwütigen<br />
Gans. »<br />
„Schrecklich, lauter Pannen!<br />
nicht helfen sollten?"<br />
Ob wir den Leuten<br />
(Humorist.)
Automobil-Revue — N" 94<br />
Die<br />
Sustenpass - Strasse<br />
als beste internationale<br />
Verkehrspropaganda<br />
jKäsBSgg was<br />
mmm<br />
für die<br />
Schweiz<br />
Das heutige Fanrsträsschen nach Gadmen.<br />
Das Gadmertal mit Gadmerflühe und Titlis.<br />
Zwischen Bäregg und «In der Höll» mit Gadmerflühe.<br />
Hotel Steingletscher mit altein Strässchen. Blick talauswärte<br />
gegefedie «Höll».<br />
Blick auf Steingletecher und Thierberggruppe.<br />
Die Gletscherwelt am Susten- und Gwächtenhorn.<br />
Die Nordwand der Sustenspitze (2931).<br />
Seelein zwischen Stuhlwang ur$ Passhöhe. Blick ostwärts auf<br />
Stiickliotock ''3309).<br />
Seewenstock - Kl. Spannortgruppe von der Sustenpasshöhe<br />
aus.<br />
Oberer Teil des auf Ürnereeite gelegenen Sustenpasses.<br />
Hinterfeldalp, wo einst die Strasse durch das<br />
Titlismassiv ausmünden soll.