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E_1936_Zeitung_Nr.094

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BERN, Freitag, 20. November <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N° 94<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe Uste"<br />

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Telephon 28.222 - Postcheck III414 Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

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Arbeitsbeschaffung durch die Wehranleihe<br />

Von der Friedens- zur Wehrwirtschaft. — Flugzeugbeschaffung. —<br />

Passiver Luftschutz. — Motorisierung. — Treibstofflager. —<br />

Strassenbau.<br />

335 Millionen Schweizeriranken hat unser<br />

Volk seiner obersten Landesbehörde in einer<br />

ausgesprochenen wirtschaftlichen Depressionsperiode<br />

zum Zwecke der Aufrüstung unserer<br />

Armee zur Verfügung gestellt. Zusammen<br />

mit den verschiedensten Wehrreformen<br />

•der letzten Jahre werden diese Mittel nun die<br />

einzig mögliche Basis schaffen, welche einen<br />

wirksamen Schutz unseres Landes oder dessen<br />

bis zum äussersten gehende Verteidigung<br />

ermöglicht. Zu diesem grossen Erfolg<br />

der Wehranleihe mag übrigens der Gedanke,<br />

den verschiedensten Zweigen von Industrie<br />

und Gewerbe auf diese Weise vermehrte Aufträge<br />

zu verschaffen und damit nicht zuletzt<br />

der Krisennot und Arbeitslosigkeit wirksam<br />

entgegenzutreten, ein gut Teil beigetragen<br />

haben.<br />

Im Mittelpunkt der nun zu lösenden Aufgaben<br />

stehen vor allem der Ausbau unserer<br />

Flugwaffe, die Schaffung einer ausreichenden<br />

Flugabwehr und die Weiterentwicklung<br />

des passiven Luftschutzes. Daneben gilt es,<br />

die auf Grund der beiden ausserordentlichen<br />

Materialkredite-zur Verfügung gestellten. Gelder<br />

für eine möglichst rationelle Beschaffung<br />

von Kriegsmaterial einzusetzen. Im Interesse<br />

der Arbeitsbeschaffung sind gerade hiefür<br />

weitgehendst alle irgend in Betracht fallenden<br />

Industrie- und Gewerbebetriebe* aller Landesteile<br />

zu berücksichtigen.<br />

Es hat lange gedauert, ehe man sich auch<br />

bei uns endlich zur Erkenntnis durchrang,<br />

dass die Ausgaben für Heer, Luftwaffe und<br />

für den Schutz der Zivilbevölkerung die Wirtschaft<br />

nicht nur einseitig finanziell belasten,<br />

sondern gleichzeitig in hohem Masse produktiv<br />

Sind. Vornehmlich am Beispiel diktatorisch<br />

regierter Staatswesen hatten wir in den<br />

letzten Jahren vollauf Gelegenheit, die<br />

Umstellung ganzer Industriezweige<br />

auf die Herstellung von Kriegsmaterialien,<br />

die Wiedereinschaltung von Beschäftigungslosen<br />

in den Arbeitsprozess durch den Bau<br />

eher militärisch als touristisch bedingter<br />

Strassen, den Versuch einer Sicherstellung<br />

der produktionstechnischen Basis moderner<br />

Kriegführung durch grösste Anstrengungen<br />

auf dem bedeutungsvollen Gebiete der Ersatzstoffwirtschaft<br />

aus nächster Nähe zu beobachten<br />

und die notwendigen Lehren zu<br />

ziehen. Ganz automatisch ist auch die<br />

Schweiz in diesen Kreislauf verflochten worden.<br />

Interessanterweise nun hat das Volk die<br />

hieraus resultierenden Konsequenzen viel<br />

schärfer erfasst als selbst der Bundesrat,<br />

der, ungeachtet der dringenden Finanzbedürfnisse,<br />

die für die Aufrüstung bestimmten<br />

Beträge auf ein Mindestmass herabsetzen<br />

zu müssen glaubte. So anerkennenswert jede<br />

Spartendenz unter den heutigen Verhältnissen<br />

auch ist, hier war sie fehl am Platze und es<br />

gereicht dem Schweizervolk zur Ehre, dass<br />

es die unumgänglich notwendigen Bedürfnisse<br />

der Landesverteidigung erkannte und<br />

entsprechend gehandelt hat.<br />

Allein schon der Entschluss einer Regierung,<br />

dem Lande durch den Aufbau einer<br />

starken Wehrmacht die notwendige Sicherung<br />

zu schaffen, genügt, um den wirtschaftlichen<br />

Kräften<br />

neuen Auftrieb<br />

zu verleihen. Die Entwicklungen in Italien<br />

Deutschland, Japan und jüngstens auch in<br />

England bestätigen diese Tatsache in vollem<br />

Ausmasse; der militärischen Aufrüstung folgt<br />

ein wirtschaftlicher Aufschwung. Und* gerade<br />

weil der Neuorientierung unserer Wirtschaftspolitik<br />

noch starke Kräfte hindernd entgegenwirken,<br />

erfordert die eingeengte Lage unserer<br />

Inlandwirtschaft neben dem äussern<br />

Antriebsmotor der Abwertung<br />

noch einen weitern, einen innern. Die Arbeitsbeschaffung<br />

durch die Wehranleihe wird hier<br />

hel'fend eingreifen. Was anfänglich den Anschein<br />

eines unglücklichen Zusammentreffens<br />

trug, nämlich das zeitliche Zusammenfallen<br />

des Abwertungsbeschlusses mit dem Auflagetermin<br />

der Wehranleihe, kann uns zum Segen<br />

gereichen. Abwertung und Wehranleihe<br />

müssen zwei mächtige Antriebsmotoren für<br />

unsere Wirtschaft ergeben, soll diese jemals<br />

wieder gesunden, jeder einzelne der beiden<br />

Faktoren ist an und für sich tiefschürfend<br />

genug, um unser Volk endlich aus der Gleichmütigkeit<br />

eines sich in Kleinigkeiten erschöpfenden<br />

Alltags herauszureissen, um den<br />

einzelnen wieder einmal über das kleine Ich<br />

herauswachsen zu lassen zu einem verantwortlichen<br />

Gliede des Volksganzen. Heute<br />

werden der Wirtschaft unseres Landes neue<br />

Aufgaben zugewiesen, Aufgaben, die vielfach<br />

ausserhalb ihrer bisherigen Tätigkeit liegen,<br />

ihr aber neue Möglichkeiten geben und sie zu<br />

neuen Erfolgen führen können.<br />

Hinsichtlich der Stellung unserer einheimischen<br />

Wirtschaft im Rahmen der durch die<br />

Aufrüstung bedingten Aufträge ist nun unbedingt<br />

danach zu trachten, das Maximum des<br />

Erreichbaren — selbst auf die Gefahr höherer<br />

Stückpreise hin — im Lande selbst herzustellen.<br />

Man bedenke, dass wir im Ernst-<br />

falle auf Gedeih und Verderb auf diese einheimischen.<br />

Materiallieferanten angewiesen<br />

sind und dass das dannzumalige Aufziehen<br />

einer auf die Bedürfnisse unseres Heeres zugeschnittenen<br />

Kriegsfabrikation vergebliche,<br />

reichlich verspätete Mühe sein dürfte. Ebenso<br />

sinnlos wäre es aber, auf der andern Seite<br />

sich auf die Herstellung von Produkten versteifen<br />

zu wollen, für deren Fabrikation uns<br />

nicht nur die Praxis abgeht, sondern ausserdem<br />

alle pröduktionstechnischen Notwendigkeiten<br />

fehlen. Wir müssen eine kriegswirtschaftliche<br />

Orientierung nach unsern grossen<br />

Nachbarn oder Weltreichen, wie die Vereinigten<br />

Staaten und Grossbritannien, unbedingt<br />

vermeiden; was diesen frommt, gereicht uns<br />

noch lange nicht zum Vorteil. Allein schon<br />

unsere<br />

Armut an Kohle, Erz und Erdöl,<br />

den drei Hauptträgern moderner Kriegswirtschaft,<br />

machen die Sonderstellung der<br />

Schweiz auf diesem Gebiete verständlich.<br />

.Das Wenige aber, worüber wir verfügen, die<br />

Umstellfähigkeit unseres Industriekörpers, der<br />

in Tausenden von Schweizern schlummernde<br />

Erfindergeist, die grosse Anpassungsfähigkeit<br />

unserer Privatwirtschaft und nicht zuletzt<br />

den bei uns heimischen initiativen Unternehmergeist<br />

gilt es zu wecken, zu fördern<br />

und in den Dienst der Gesamtheit unseres<br />

Volkes und unseres Vaterlandes zu stellen.<br />

Zugegeben, die Bewaffnung -und Ausrüstung<br />

einer Armee kostet viel Geld und es muss<br />

dieses durch die Arbeit des Volkes, durch<br />

die Wirtschaft, aufgebracht werden. Nun<br />

entscheidet aber das in Friedenszeiten hiefür<br />

angelegte Kapital vielleicht einmal über Sein<br />

oder Nichtsein dieses selben Volkes, über<br />

Vernichtung oder Fortbestand und Weiterentwicklung<br />

dieser selben nationalen Wirtschaft.<br />

Diese Feststellung an und für sich genügt<br />

schon, um die Aufwendungen für unsere<br />

Wehrhaftigkeit zu rechtfertigen. Es gibt<br />

aber noch eine weitere Seite dieser Angelegenheit,<br />

und das ist die immer enger werdende<br />

Verflechtung der Armee mit der Volkswirtschaft<br />

und der Industrie. Die militärischen<br />

Forderungen an das Kriegsgerät, die<br />

Entwicklung neuer Waffen und anderer Heeresmaterialien<br />

geschehen in unmittelbarer<br />

Zusammenarbeit von Armee, Wirtschaft und<br />

Industrie.<br />

Vor allem letztere erfährt durch diesen engen<br />

Gedankenaustausch dauernd neue Befruchtung;<br />

die fortlaufende technische Entwicklung<br />

der Kriegsgeräte feuert sie zu immer besseren<br />

Leistungen an. Die von der Armee zwecks<br />

Untersuchung und Abklärung bestimmter<br />

Probleme der Wirtschaft zur Verfügung gestellten<br />

Summen kommen nicht zuletzt der<br />

ganzen Volkswirtschaft zugute. Als Beispiel<br />

hiefür sei nur die britische Automobil- und<br />

Flugzeugindustrie angeführt, haben doch in<br />

Grossbritannien gerade die hochgeschraubten<br />

militärischen Forderungen frühzeitig zu Pionierleistungen<br />

auf dem Gebiete des Motoren-<br />

Seite 16:<br />

9er Sustenpass<br />

im 3ild<br />

Sondernummer: Lotterie.<br />

baues geführt. Dank der Wehranleihe wird<br />

nun die Armee sich künftig auch bei uns vielmehr,<br />

als dies bisher der Fall war, als starke<br />

Triebfeder für die Wirtschaft auswirken. Bereits<br />

sind bescheidene Vorarbeiten geleistet,<br />

welche die Grundlagen einer Wehrwirtschaft,<br />

d. h. die Möglichkeit einer<br />

Ueberbrückung der Anlaufs- und Umstellzeit<br />

von der Friedens- zur Kriegswirtschaft schaffen<br />

sollen. Wichtige Gesichtspunkte der friedensmässigen<br />

Vorbereitung kriegswirtschaftlicher<br />

Tätigkeit sind: Sicherstellung der<br />

Rohstoff- und Lebensmittelversorgung für<br />

eine bestimmte Zeitdauer; Verkürzung der<br />

Umstellperioden bei den für die Armeelieferungen<br />

wichtigen Werken, Erzwingung eines<br />

sparsamen Verbrauchs wichtiger Rohmaterialien<br />

oder besserer Ausbeute vorhandener<br />

Rohstoffe (Holz), Ermöglichung der Einführung<br />

neuer Stoffe. Im weitern erwächst der<br />

Wirtschaft auch aus den Erfahrungen der<br />

Armee auf dem Gebiete des Materialgebrauches<br />

mancher Nutzen; wir denken etwa<br />

an die Leichtmetallverarbeitung, an die<br />

Schweiss-, Schmiede- und Gusstechnik. Die<br />

militärischerseits , gestellten HÖchstanforderungen<br />

bilden eine gute Grundlage zur An-<br />

Wendung für nichtmüitärische Zwecke.<br />

Konnte man diese Wechselwirkungen schon<br />

während der letzten Kriegsjahre in bescheidenerem<br />

Umfange beobachten, so sind die<br />

Verbindungen Heer—Wirtschaft infolge der<br />

heutigen materialtechnischen Entwicklung<br />

neuzeitlicher Armeen zu einem Hauptfaktor<br />

der Kriegführung geworden. Die Wirtschaft<br />

muss in neuerer Zeit hinsichtlich der Vorhaben<br />

der Armee mindestens in grossen Linien<br />

auf dem Laufenden sein, denn nichts kann so<br />

verhängnisvoll werden, als zu knapp bemessene<br />

Termine und allzugrosser Wechsel in<br />

den Produktionsrichtlinien. Aus diesen Zusammenhängen<br />

ergibt sich aber auch die Notwendigkeit<br />

einer äusserst initiativen und<br />

wendigen Wirtschaft; die Kriegskunst ist ein<br />

recht launischer Geselle und jede neue Erfindung<br />

macht ein Gegenmittel notwendig.<br />

(Schluss folgt.)<br />

F E U I L L E T O N<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

28. Fortsetzung.<br />

« Wenn jetzt ein Schiff ginge — wir könnten<br />

sofort reisen ! Senor da Silva ist mein<br />

Pate, er ist brasilianischer Konsul... Der<br />

würde uns Empfehlungen an seine britischen<br />

Freunde geben — er kennt alle Menschen,<br />

die ganze Welt. Du würdest sofort Aufträge<br />

bekommen!»<br />

« Ach so du meinst... ? »<br />

«Er täte es gern für mich», versicherte<br />

Sybil ahnungslos. « Er ist charmant, er liebt<br />

mich. »<br />

« Ich kenne mein Handwerk ! » sagte Lukas.<br />

«Ich baue mit Zirkel und Lineal. Aber<br />

nicht mit den Empfehlungsschreiben eines<br />

liebenswürdigen und einflussreichen Herrn.<br />

Warum beleidigst du mich?»<br />

«Ich dachte nur... Sicher bist du ein ausgezeichneter<br />

Architekt, aber... versteh mich<br />

doch, Lieber: wer weiss, ob das in Camberra<br />

gilt ? Du kennst die Engländer nicht,<br />

sie sind sehr sonderbar...»<br />

« Dann gehen wir eben nicht hin », sagte<br />

Lukas verdrossen. «Es gibt noch andere<br />

Länder. Ein Kollege von mir, der Franz Ulmann<br />

hast du schon' von ihm gehört ?<br />

Nein? Der ist seit zwei Jahren in Sao Paolo<br />

und hat mir ein dutzendmal geschrieben, ich<br />

sollte hinüberkommen...»<br />

Sie schwiegen beide. Sie sprachen kein<br />

Wort und sahen sich scheu an.<br />

Endlich sprang Lukas auf. Mit grossen<br />

Schritten durchwanderte er das Zimmer.<br />

«Diese Qual, diese sinnlose Qual! Alle<br />

Möglichkeiten zu sehen, zu wissen: es<br />

könnte sein, das alles wartet, man muss nur<br />

fertig bringen, die Hand danach auszustrecken,<br />

und ... Mit dir nach Sao Paolo<br />

reisen — immer bist du da, sitzt am gleichen<br />

Tisch, lebst im selben Haus mit mir!<br />

Ich weiss ja nicht einmal, wie du aussiehst,<br />

wenn du schläfst und wenn du aufwachst!<br />

Dabei sein, wenn du Bücher liest, in der<br />

Sonne liegst, deine Schuhe anziehst. Ich<br />

würde arbeiten, es macht nichts, wenn ich<br />

nochmals von neuem anfangen muss, ich<br />

komm hoch, ich schaffe mir meinen<br />

Platz...»<br />

Fort von Europa, fort ! Sybils Indianerhaar<br />

flattert wie eine Standarte. Sich einmal<br />

losreissen und den Mut haben, um sein<br />

Glück zu raufen ! Endlich ein Schiff besteigen<br />

und der Sehnsucht der Knabenjahre<br />

nachziehen ! Am Bug steht Sybil, schimmernde<br />

Gallionsfigur...<br />

« Wir müssten Zeit haben, viel, viel Zeit,<br />

um uns zu lieben ! Tausend Nächte, nur um<br />

deine Stirn anzusehen, mich daran zu freuen,<br />

wie schön und rein deine Schläfen sind...<br />

Tausend Nächte, um mit dir zu schweigen,<br />

die grosse Ruhe zu fühlen...»<br />

Sybil lauschte angestrengt und hielt die<br />

Hand auf den Drachen georesst, der ihr Herz<br />

bewachte : o Gott, ich will nicht wissen, wie<br />

unsere Zukunft sein könnte ! Tausend Nächte<br />

— — aber wir haben nur diese eine einzige<br />

Nacht. Ich will nichts hören, er soll still sein,<br />

es gibt keine Zukunft...<br />

Aber dieser trunkene Schuljunge schwieg<br />

nicht, er musste zu Ende sprechen, gierig<br />

sein Schicksal beschwören, das er nie erreichen<br />

würde.<br />

«Für dich ein Haus bauen ! Ich wohne<br />

jetzt in einem Miethaus... das ist auch so<br />

eine Sache : nie bin ich dazu gekommen, für<br />

mich selbst zu bauen. Aber drüben, in Sao<br />

Paolo...»<br />

Sybil blickte ihn an, wie er rastlos durchs<br />

Zimmer schritt, schmalhüftig, gestreckt, mit<br />

breiten, energischen Schultern. Er ging sehr<br />

leise, sprungbereit, es war Freude, ihn anzusehen.<br />

«Kannst du dir unser Haus vorstellen,<br />

Sybil ? Ein Landhaus müsste es sein, mit<br />

einer grossen Halle, holzgeschnitzten Treppen<br />

— — es soll nicht modern sein, nein,<br />

ich will Raum verschwenden ... Für dich<br />

passt kein praktisches Haus, in dem jeder<br />

Quadratmeter a'i^ertützt ist.»<br />

Fortsetzung folgt.


Die autotouristische Bedeutung<br />

der Sustenstrasse<br />

Wurde auf Grund der historischen Entwicklung<br />

die Bedeutung des Strassenwesens<br />

für die gesamte Volkswirtschaft durchaus<br />

nicht angezweifelt, so machte sich doch in<br />

der Schweiz die breite Oeffentlichkeif jahrzehntelang<br />

herzlich wenig Gedanken hinsichtlich<br />

der hohen volkswirtschaftlichen Funktionen,<br />

welche gute und nach neuzeitlichen<br />

Gesichtspunkten erstellte Strassen zu erfüllen<br />

berufen sind. In einem Staate, der schwer<br />

genug am Schuldenberg seiner Eisenbahnen<br />

schleppt, galten die Strassenausgaben eben<br />

als « unproduktiv », als überflüssig. All die<br />

warnenden Stimmen, die auf den verhängnisvollen<br />

Irrtum einer solchen Einstellung hinwiesen,<br />

die mahnende Vergleiche anstellten<br />

zwischen dem initiativen Vorgehen des Auslandes<br />

auf strassenbautechnischem Gebiete<br />

und den bei uns herrschenden Zuständen,<br />

schlug man in den Wind. Und kam schon einmal<br />

das kleinste Projekt zur Diskussion, dann<br />

trieb die bei uns so<br />

üppig gedeihende Kirchturmpolitik<br />

die schönsten Blüten. Nicht genug daran, dass<br />

jeder Kanton seine Sonderwünsche in erster<br />

Linie erfüllt sehen wollte, jede Talschaft —<br />

schon gar, wenn sie zufällig einen Vertreter<br />

im Parlament sitzen hatte — stund dieser<br />

Eigenbrötlerei in nichts nach. Gerade auf dem<br />

Gebiete des Alpenstrassenaus- und -neubaues<br />

erwiesen und erweisen sich die lieben Eidgenossen<br />

einmal mehr als vorwiegende Streitgenossen.<br />

Da heisst es nicht: Einer für Alle<br />

und Alle für Einen, sondern recht ausgeprägt:<br />

Jeder soviel als irgend möglich für sich und<br />

vor allen andern! Daher bestand eine erste<br />

Hauptfrage in der Schaffung eines Projektes,<br />

das allen Interessen Rechnung trägt, in den<br />

Vordergrund jedoch diejenigen der Landesverteidigung<br />

und des Fremdenverkehrs stellt.<br />

Die zweite Hauptaufgabe war, die öffentliche<br />

Meinung zu überzeugen, dass Ausgaben für<br />

den Strassenbau nicht unnötiger Aufwand,<br />

verlorene Gelder darstellen, sondern selbst<br />

für die in wirtschaftlichem Umbau begriffenen<br />

Staatswesen Wirtschaftlichkeit und erhöhte<br />

Leistungsfähigkeit bedeuten.<br />

Im Rahmen dieses schweizerischen Gesamtprojektes<br />

für Neubauten nun nimmt der Susten<br />

gewissermassen eine Sonderstellung ein,<br />

stellt er doch das fehlende zentrale Verbindungsstück<br />

der west-östlichen Landestransversale<br />

vom Genfersee über Jaun, Col des<br />

Mosses oder Pillon durchs Simmental-Reusstal<br />

über Klausen-, Flüela-, Ofenpass nach<br />

Santa Maria und Umbrail dar. Damit wird<br />

jedoch nicht nur eine direkte Verbindung zwischen<br />

den am Lac Leman, den Seen des<br />

Oberlandes, am Vierwaldstätter- und den<br />

Engadinerseen gelegenen Fremdenverkehrsgebieten<br />

.geschaffen, sondern gleichzeitig<br />

durch die Sustenstrasse das internationale<br />

Bindeglied zwischen der am Südufer des Genfersees<br />

ausmündenden Route des Alpes und<br />

den österreichischen und süditalienischen<br />

Strassennetzen eingefügt.<br />

Neben den wirtschaftlichen, verkehrsgeographischen<br />

und arbeitsbeschaffungspolitischen<br />

Seiten dieser neuen Sustenstrasse, wie<br />

sie in unseren Spalten eingehend gewürdigt<br />

wurden, spielt jedoch heute mehr denn je<br />

auch die touristische Bedeutung des Passes<br />

eine grosse Rolle. Auf zahlreichen Fahrten<br />

über beinahe alle bestehenden Alpenstrassen,<br />

von und zu den Gestaden des Mittelmeeres<br />

bis hinab ins Wiener Becken, durch Dolomiten<br />

und Karawanken und durch Oberbayern<br />

haben wir oft bewundernd die sich bietenden<br />

einzigartigen Landschaften und Gebirgsszenerien<br />

bestaunt. Wir sind über das heutige<br />

Sustensträsschen gewandert und haben uns<br />

gefreut, festzustellen, und zwar ohne schweizerische<br />

Ueberhebung, dass diese Strasse<br />

eines der<br />

herrlichsten Hochgeblrgspanoramen<br />

erschliesst. Von den eher sanften Gebirgsformationen<br />

des Grossglocknergebietes beispielsweise<br />

heben sich die wildromantischen Granitund<br />

Gletscherpartien am Susten wuchtig ab;<br />

schwer zu sagen, was schöner und abwechslungsreicher<br />

sein wird, ob die Fahrt von Westen<br />

nach Osten oder vom Reuss- ins Aaretal.<br />

Eine sommerliche Fahrt in den Abendstunden<br />

durch dies Gebiet dürfte Unvergessliches<br />

bieten: Wenn die Gletscherabbrüche<br />

des Heuberg, des Wassenhorns und des Murmelplankstocks,<br />

die schroffen Grate und<br />

Joche ringsum im Schatten untertauchen,<br />

wenn sich am Kuhfladfirn die letzten Sonnenstrahlen<br />

brechen und im leisen Dunkel schon<br />

aus dem vom Susten- und Gwächtenhorn, den<br />

Thierbergen und dem Giglistock gebildeten<br />

Zirkus die Qletscherwasser zu Tal rauschen.<br />

Einen kleinen Begriff von der Pracht dieser<br />

im Banne der neuen Sustenstrasse liegenden<br />

Alpenwelt sollen die in der Beilage wiedergegebenen<br />

Bilder vermitteln. Einzigartig der<br />

Tiefblick von der Passhöhe hinab in den hintern<br />

Talkessel des Meientals mit der malerischen<br />

Hinterfeldalp! Schöner noch die Sicht<br />

auf die ganze von Seewernstock über kleines<br />

Spannort bis zum Grassengrat sich präsentierende<br />

Gebirgskette! Winkt nicht aufmunternd<br />

die Sustlihütte und lädt zu bergsteigerischen<br />

Taten ein? Und das Tal selbst, mit<br />

den malerischen, bisher von der Welt ganz<br />

abgeschiedenen Dörfchen ist wahrlich ein Eldorado<br />

alpiner Kleinsiedelungen.<br />

Nicht weniger reizvoll erscheint uns das<br />

bernische Teilstück durch das Nessen- und<br />

Gadmental. Einen besondern Genuss versprechen,<br />

zumal bei wechselnder Beleuchtung, die<br />

senkrecht abfallenden Wände der Gadmer,<br />

Flühe, der Wendenstöcke, des Reissenden<br />

Nollen und des Titiis. Ausserdem vermittelt<br />

das genügsame und freundliche Völklein, das<br />

in diesen Tälern seinem Tagewerk nachgeht,<br />

durch seine Verschiedenartigkeit ein Stück<br />

schweizerischer Volkskunde, wie es anziehender<br />

auf relativ kurzer Strecke kaum anzutreffen<br />

ist.<br />

Hinsichtlich frühzeitiger Befahrbarkeit besitzt<br />

der Susten ebenfalls grosse Vorteile. Der<br />

Sonne zugekehrt, verläuft die Strasse meist<br />

über der Talsohle, wodurch die Schneeräumungsarbeiten<br />

auf ein Minimum beschränkt<br />

werden können. Dem Bergtouristen aber<br />

bringt dieser Strassenneubau ein hochalpin.es<br />

Betätigungsfeld näher, das bis heute nicht selten<br />

wegen seiner, verkehrstechnischen Abgeschlossenheit<br />

zum Unerreichbaren gehörte.<br />

Eine besondere Attraktion bildet diese<br />

Strasse zweifelsohne für die in- und ausländischen<br />

Autotouristen. Zusammen mit Grimsel-<br />

Furka und Brünig ermöglicht der Sustenpass<br />

sozusagen eine Achterfigur-Route, die beispielsweise<br />

folgende Kombinationen zulässt:<br />

Luzern, Altdorf, Wassen, Susten, Innertkirchen,<br />

Grimsel, Furka, Wassen, Susten, Meiringen,<br />

Brünig, Luzern.<br />

Die Sustenstrasee im System des schweizerischen Strassennetzes.<br />

HEB<br />

AUTOMOB T T. -REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />

SLMwmHwii<br />

Zweimal befahren würde dabei einzig die<br />

Strecke Wassen-Innertkirchen, deren Reiz<br />

ja gerade in der Verschiedenartigkeit der je<br />

nach dem Ausgansgpunkt wechsefnden Aspekte<br />

liegt.<br />

Jedem, vor allem aber dem fremden Automobilisten,<br />

müsste diese<br />

4-Pässeiahrt<br />

ein Erlebnis vermitteln, das unter allen vorhandenen<br />

Pässekombinationen, speziell auf<br />

so kleinem Räume, seinesgleichen nicht findet.<br />

Weder das vielbefahrene Dreieck Gotthard-Lukmanier-Oberalp-<br />

noch die zahlreichen<br />

Dolomitenvarianten oder die Fahrten<br />

Fern-, Flexenpass-Arlberg und Galibier-Lautaret-Col<br />

du Glandon lassen sich damit vergleichen.<br />

Wie sehr sich diese im Zentrum der<br />

Schweiz gelegene Route auch propagandistisch<br />

auswerten Hesse, mag allein schon der<br />

Hinweis auf die folgenden in ihrem Einzugsgebiete<br />

gelegenen berühmten Orte beweisen,<br />

deren historische Vergangenheit ihre Anziehungskraft<br />

bis heute nicht einbüsste und deren<br />

Naturschönheiten noch immer anerkannt<br />

sind:<br />

Tellskapelle, Altdorf, Pfaffensprung, Teufelsbrücke,<br />

Urnerloch, Rhonegletscher, Stausee<br />

an der Grimsel, Aareschlucht.<br />

Hinzu kommen die zahllosen Möglichkeiten<br />

für kurze, lohnende Abstecher in die nächste<br />

Nähe dieser Achterroute, etwa: Rigi, Axenstrasse,<br />

Rütli, Bürglen, Klausen, Oberalp,<br />

Gotthard, Gelmersee, Reichenbachfälle, Hasleberg,<br />

Flüeli-Ranft, .Stockalp, Stans und Pilatus.<br />

Die Sustenpaßstrasse selbst bildet den<br />

Ausgangspunkt für bequeme Touren nach der<br />

Sustli-, den Windegg- oder sogar der Trifthütte,<br />

dann ins Gental (Engstlenalp), ganz<br />

abgesehen von all den bereits erwähnten Möglichkeiten<br />

des rechts- und linksseitig der<br />

Strasse beginnenden Eldorados für Leute, die<br />

sich auf Seil und Pickel verstehen. Einen weitern<br />

Reiz dieser Strecke bilden die vier zu<br />

berührenden Seen und last but not least die<br />

Die grosse militärische Bedeutung der Querverbindung<br />

zwischen der Grimsel- und der<br />

Gotthardstrasse über den Sustenpass ist nicht<br />

erst in jüngster Zeit erkannt worden. Schon<br />

bei den Kämpfen Lecourbes am Gotthard im<br />

Jahre 1799 spielte der Susten eine nicht unwesentliche<br />

Rolle. Damals schon wurde auf<br />

Weisung Napoleons am Ausbau einer Sustenstrasse<br />

im Meiental gearbeitet, die Arbeiten<br />

dann aber nach Wegzug der Franzosen wieder<br />

eingestellt.<br />

Der Gotthard, als alpines Zentralmassiv<br />

und Schlüsselstellung des gesamten Alpenwalles,<br />

hat von jeher die besondere Beachtung<br />

des Militärs gefunden. Strasseiizüge<br />

aus allen vier Himmelsrichtungen vereinigen<br />

sich dort, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte<br />

bildend, und damit auch<br />

in Strategischer Hinsicht zu einem'operativen<br />

Ausgangspunkt, das Ziel von ausserordentlicher<br />

Wichtigkeit werdend. Diese Beurteilung<br />

führte auch zum Ausbau der verschiedenen<br />

Befestigungen im ganzen Gebiet des St. Gotthards.<br />

Durch die Fortschritte der Technik,<br />

auch auf dem Gebiet der militärischen Hilfsmittel<br />

(Motorisierung weittragender Geschütze,<br />

Flugzeuge), ist die Qotthardstellung<br />

nicht stärker geworden. Ueberfallartiger<br />

Angriff eines Feindes von Süden muss immer<br />

in Rechnung gestellt werden. Erfolgt ein solcher<br />

Angriff an verschiedenen Punkten erfolgreich,<br />

z. B. unter Umgehung des eigentlichen<br />

Gotthardzentralmassives im Wallis und<br />

Bündnerland, so hängt die ganze Gotthardbefestigung<br />

an der einzigen, äusserst empfindlichen<br />

Kommunikation Axenstrasse-Reusstal.<br />

Wie leicht aber die Gotthardstrasse und<br />

-bahn auf der Nordrampe unterbrochen werden<br />

kann, wissen wir schon aus den fast<br />

jährlich auftretenden Naturkatastrophen.<br />

Die Sustenstrasse hat nun die Aufgabe, den<br />

Gotthard unabhängig von der empfindlichen<br />

Reusstal-Kommunikation zu machen. Allein<br />

dies Argument rechtfertigt und zwingt sogar<br />

zum Ausbau diese Strassenstückes.<br />

Rechnen wir mit einem feindlichen Einbruch<br />

im Wallis mit Besetzung des Kessels von<br />

Gletsch, und dieser Fall kann eintreten, dann<br />

fällt jegliche Möglichkeit von Truppenverschiebungen<br />

und Nachschub über die Furka<br />

ins Gotthardgebiet dahin. Eine Sustenstrasse<br />

aber gestattet, ungestört solche Verschiebungen<br />

durchzuführen. Bei noch kritischerer<br />

Lage, Einbruch ins Oberhasli.wird eine Sustenstrasse<br />

für den Feind ausserordentlich unangenehm,<br />

und ein Angriff mit starken Kräften<br />

vom Susten her auf seine rechte Flanke ist<br />

leicht möglich und zweifellos erfolgreich.<br />

Auch ein Einbruch östlich der Gotthardstellungen,<br />

über die Bündnerpässe beispielsweise<br />

wie Lukmanier, ist für den Gotthard gefährlich.<br />

In einem solchen Falle erlaubt eine<br />

Sustenstrasse rasche Verschiebung grösserer<br />

verhältnismässige Kürze der Strecke bei nur<br />

250 km und die relativ geringen Höhendifferenzen,<br />

welche zu überwinden sind:<br />

Luzern-Wassen<br />

Wassen-Furka<br />

Furka-Gletsch<br />

Gletsch-Grimsel<br />

Grimsel-Innertkirchen<br />

Innertkirchen-Brünig<br />

Brünig-Luzern<br />

Wassen-Sustenpasshöhe<br />

Sustenpasshöhe-Innertkirchen<br />

ca. + 550 m<br />

ca. +1450 m<br />

ca. — 670 m<br />

ca. + 400 m<br />

ca. —1540 m<br />

ca. + 380 m<br />

ca. — 570 m<br />

ca. ±1280 m<br />

ca. ±1630 m<br />

Insgesamt setzt diese Achterroute mit Luzern<br />

als Ausgangspunkt demnach die Bewältigung<br />

einer Höhendifferenz von ± 5700 m<br />

voraus. Vor allem die Sportfahrer unter den<br />

Automobilisten wird diese Tour mächtig lokken;<br />

die grossartigen, landschaftlichen Schönheiten<br />

der zu durchfahrenden Strecke, welche<br />

über 4 Pässe, an 4 Seen — den Grimselstausee<br />

mitgerechnet — vorüberführt, aber<br />

üben bestimmt auch auf weiteste Kreise starke<br />

Anziehungskraft aus, denn man findet im gesamten<br />

Ausland schwer etwas Ebenbürtiges.<br />

Bedenkt man diese touristische Tatsache und<br />

die Möglichkeiten, die sie enthält, dann greift<br />

man sich an den Kopf und stellt die Frage:<br />

Können wir uns, gerade mit Rücksicht auf<br />

die starke Konkurrenzierung der Schweiz<br />

durch das auf dem Gebiete des Autotourismus<br />

viel fortschrittlichere Ausland, wirklich den<br />

Luxus leisten, das durch den Bau einer Sustenstrasse<br />

zu erschliessende touristische Neuland<br />

noch länger brach liegen zu lassen? Die<br />

Entwicklung des internationalen Autotourismus<br />

einerseits, die nachgerade immer stärkere<br />

Formen annehmende Abwanderung der<br />

Autotouristen von unsern vernachlässigten<br />

Strassen anderseits und erst recht die sich<br />

weiterhin verschlechternde Lage unseres<br />

Fremdengewerbes zwingen zu einem kategorischen<br />

Nein! Die Konsequenz aus dieser<br />

Feststellung? Sofortige Inangriffnahme der<br />

Bauarbeiten für die neue Sustenstrasse!<br />

Die militärische Bedeutung der Sustenstrasse<br />

Truppenteile aus dem Berner Oberland ins<br />

Gebiet des Oberalp-Krüzlipasses, und weiter<br />

ausholend, noch mehr nach Osten, über Klausen<br />

und Panixerstrasse (deren Ausbau auch<br />

kommen muss), nach dem Rheintal oberhalb<br />

Chur.<br />

Ganz abgesehen von der Bedeutung des<br />

Susten im Falle eines feindlichen Einbruches<br />

bis an oder in die Gotthardstellung, hat er<br />

eine Daseinsberechtigung, auch wenn der<br />

Gotthard selber noch nicht Kampfobjekt ist.<br />

Der Susten bringt nämlich auf alle Fälle eine<br />

Entlastung der Furkastrasse, was bei deren<br />

Empfindlichkeit Witterungseinflüssen gegenüber<br />

und damit eventuell vorübergehender<br />

Sperrung, sehr zu begrüssen ist und alle generalstablichen<br />

Dispositionen wesentlich erleichtert.<br />

Truppenverschiebungen auf der<br />

schon stark rückwärts einer Front liegenden<br />

Sustenstrasse sind auch vom Feind viel weniger<br />

leicht zu erkennen als z. B. auf der<br />

Furka.<br />

Die volle Bedeutung einer Sustenstrasse<br />

wird besonders dann erkannt, wenn man sie<br />

mit einbezieht in die grosse West-Ost-Verbindungslinie<br />

Lausanne - Bulle - Jaun - Interlaken<br />

- Susten - Klausen - Panixer - Chur. Fehlt<br />

in dieser alpinen Parallelkommunikation zur<br />

Rhone - Furka - Oberalp - Rheinlinie allein<br />

der Susten, so muss der Umweg über Luzern<br />

und um den Vierwaldstättersee gesucht werden.<br />

Ein solcher Umweg macht aber eine<br />

rasche Kommunikation und damit überhaupt<br />

den ganzen Wert dieser Verbindungslinie<br />

illusorisch.<br />

Es mag auch in diesem Zusammenhange<br />

noch das kürzlich aufgetauchte Projekt eines<br />

Titiisdurchstiches erwähnt werden. Voraussetzung<br />

dafür ist die Sustenstrasse. Aber<br />

wenn diese einmal besteht, dürfte damit eine<br />

Strasse von Luzern über Stans - Engelberg<br />

durch den Titiis nach Wassen eine änsserst<br />

wertvolle Verbindung zum Gotthard darstellen,<br />

die uns unabhängig von der Reusstalstrasse<br />

machen würde.<br />

Aufruf zur Volksversammlung für eine Sustenstrasse<br />

auf nächsten Sonntag, den 22. November<br />

<strong>1936</strong>, 14 Uhr, im grossen Saale des Hotels « Drei<br />

Schweizer » in Unterseen b. Interlaken.<br />

Eröffnungswort des Präsidenten des Aktionskomitees,<br />

Herrn J. F. Messerli, Grossrat.<br />

Referate: 1. von Herrn Regierungsrat Dr. B ö -<br />

ß i g e r , Bern. Baudirektor, über die Notwendigkeit<br />

und Dringlichkeit einer Sustenstrasse; 2. des Herrn<br />

Regierungspräsidenten A. Seematter über die<br />

Stellungnahme der bern. Regierung zum Sustenprojekt<br />

und dahenge Beschlüsse; 3. des Herrn Regierungsrat<br />

Fr. J o s s über Arbeitsbeschaffung, insbesondere<br />

bezüglich der Sustenstrasse.<br />

Nachherige Diskussion und Beschlussfassung<br />

über einen Resolutioasentwurf.<br />

Das Aktionskomitee für den Bau einer Sustenstrasse:<br />

Präsident: J. F. Messerli, Grossrat.<br />

Sekretär: Dr. W. Michel.


fJO 94 _ FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE :t<br />

Vom Saumweg zur hochalpinen Autostrasse<br />

Der Sustenpass, eine Querverbindung vom<br />

Aare- zum Reusstal, dürfte in der Reihe der<br />

zahlreichen Alpenübergänge wohl zu den romantischsten<br />

Gebirgspässen der Schweiz gehören.<br />

In historischer, vor allem aber in<br />

militärischer Hinsicht kommt diesem Passe,<br />

trotzdem er nicht im Zuge der handelspolitisch<br />

so wichtigen alpinen Nord-Südverbindungen<br />

liegt, grosse Bedeutung zu.<br />

Vor Jahrzehnten schon beschäftigte man<br />

sich mit Projekten für den Ausbau dieser<br />

Verbindung Innertkirchen-Wassen zur leistungsfähigen<br />

Fahrstrasse. Die Zeit allein<br />

vermochte diese Pläne nicht zur Reife zu<br />

bringen; erst unter dem Drucke von Krise<br />

und Arbeitslosigkeit konnten sich die diesbezüglichen<br />

Bestrebungen zu einer Aktion<br />

verdichten, deren Bauprojekte nun endlich<br />

ernstliche Aussicht auf Erfolg besitzen. Bereits<br />

letztes Jahr haben denn auch die Regierungen<br />

der Kantone Bern und Uri dem<br />

eidg. Departement des Innern Berichte und<br />

Kostenvoranschläge zum Projekt einer neuen<br />

Sustenstrasse unterbreitet und in denselben<br />

die ca. 46 km lange Strassenbaute generell<br />

besprochen. Diesen Berichten nun ist zu entnehmen,<br />

dass das<br />

bernische Teilstück<br />

des Sustensträsschens, wie es heute noch<br />

existiert, in der ersten Hälfte des vorigen<br />

Jahrhunderts allmählich vom Fuss- und<br />

Saumweg zum Fahrsträsschen ausgebaut<br />

wurde. Vor allem in den 80er Jahren des<br />

19. Jahrhunderts kamen erhebliche Verbesserungsarbeiten<br />

zur Durchführung, die die<br />

Freigabe des Teilstückes Innertkirchen-<br />

Gadmen für den Verkehr mit Motorrädern<br />

.und Personenautomobilen bis zu 6 Plätzen<br />

erlaubte. Diese ca. 18 km lange Strecke<br />

weist eine Breite von 3 m bis 3 m 60 auf;<br />

von Obermaad (ca. 600 m östlich Gadmen)<br />

bis Steingletscher ist der Weg nur noch<br />

2 m 50 breit und einzig mehr für Motorräder<br />

und Pferdekarren benutzbar. Nicht weniger<br />

als 30 Spitzkehren führen über die ca. 450 m<br />

hohe. Steilstufe vom Gadmentalboden nach<br />

Bäregg hinauf. Vom Hotel Steingletscher<br />

weg bis zur Passhöhe hat das Strässchen<br />

durchaus Saumwegcharakter, ist aber beispielsweise<br />

für Gebirgsartillerie noch gut benutzbar.<br />

Dass sich dies bernische Teilstück<br />

des Sustenpasses noch in verhältnismässig<br />

gutem Zustande befindet, ist vornehmlich<br />

einem angemessenen Unterhalt des Strässchens<br />

zuzuschreiben, wobei anzuführen wäre,<br />

wie beispielsweise die Trockenmauern weniger<br />

durch die Einwirkungen des Verkehrs<br />

als durch diejenigen der Witterung leiden<br />

resp. baufällig werden.<br />

Hinsichtlich der<br />

bisherigen Vorarbeiten für eine neue<br />

Sustenstrasse<br />

erfährt man aus diesen Berichten weiter,<br />

dass bereits im Jahre 1901 dem bernischen<br />

Grossen Rat eine Motion eingereicht worden<br />

war, welche den Bundesbehörden in<br />

Verbindung mit dem Kanton Uri ein Projekt<br />

für den Bau einer Fahrstrasse über den<br />

Susten vorzulegen anstrebte. Im Jahre 1904<br />

unterbreitete der von der bernischen Regierung<br />

mit der Projektausarbeitung beauftragte<br />

Ingenieur Anselmier seine Studie. Die<br />

Baukosten der 28,4 km langen Strecke Innertkirchen-Passhöhe<br />

veranschlagte er auf<br />

2,750,000 Fr. Am 18. Oktober 1905 wurde<br />

dem Bundesrate das Gesamtprojekt Bern-<br />

Uri für die 51,5 km lange Strecke Innertkirchen-Wassen<br />

vorgelegt; die veranschlagten<br />

Baukosten beliefen sich auf 5,490,000 Fr.,<br />

was einem durchschnittlichen Kilometersatz<br />

von 106,900 Fr. entsprach. Die Finanzierung<br />

des Projektes stiess in der Folge dann auf<br />

Schwierigkeiten; es kamen die Kriegs- und<br />

Nachkriegsjahre und mit ihnen drängten sich<br />

andere, momentan wichtigere Probleme in<br />

den Vordergrund.<br />

Erst der seit Mitte der 20er Jahre sich<br />

mächtig entwickelnde Autotourismus vermochte<br />

den Bestrebungen zum Ausbau des<br />

Sustenpasses neuen Impuls zu verleihen. Vor<br />

allem dankt man es dem im Jahre 1928 konstituierten<br />

Aktionskomitee für den Bau der<br />

Sustenstrasse, dessen grosser Energie, sowie<br />

dem initiativen Einsetzen seiner Mitglieder, I<br />

dass es seither um dies Projekt nie mehr still<br />

wurde, dass dessen Realisation, trotz allen Widerständen<br />

und ungeachtet der Bremsmanöver<br />

selbst im Einzugsgebiet der - Strasse,<br />

heute endlich in greifbare Nähe gerückt ist.<br />

Inzwischen wurde , nämlich die Frage des<br />

Ausbaues unserer Älpenstrassen inkl. Erstellung<br />

neuer alpiner Übergänge auf breitester<br />

Basis aufgerollt und im Bundesbeschluss<br />

über den Ausbau der Strassen und des<br />

Strassennetzes im Alpengebiet, datiert vom<br />

4. April 1935, haben die Vorarbeiten für den<br />

Bau einer Sustenstrasse nunmehr ihre bundesrechtliche<br />

Grundlage gefunden.<br />

Der grosse Erfolg der Wehranleihe hat<br />

ein Letztes getan; das für die Verwirklichung<br />

des Projektes wichtigste Problem,<br />

die Lösung der<br />

finanziellen Seite<br />

der ganzen Angelegenheit, erscheint in neuem<br />

Lichte und die durch die letzten Monate<br />

geschaffene psychologische Neuorientierung<br />

unseres Volkes dürfte sich auch hier fördernd<br />

und erleichternd auswirken. Strategisch<br />

betrachtet kommt der Sustenstrasse<br />

mit Rücksicht auf die wichtige Rolle der<br />

Gotthardstellungen in unserm Verteidigungssystem<br />

unter allen Strassenbauten die<br />

grösste Bedeutung zu; ihre Erstellung liegt<br />

in erster Linie im Interesse der Landesverteidigung.<br />

Und war unser Volk vor nicht<br />

allzulanger Zeit bezüglich der Belange dieser<br />

letztern noch recht geteilter Meinung, so<br />

darf man heute doch wieder die Erfordernisse<br />

unserer Wehrhaftigkeit diskutieren und<br />

in den Vordergrund stellen, ohne als Militarist<br />

verschrien zu werden — für diese Einsicht<br />

haben die rings um unser Land vor sich<br />

gehenden Kräfteverschiebungen gesorgt.<br />

Nun zur<br />

Linienführung der neuen Sustenstrasse.<br />

Das zur Ausführung vorgeschlagene Projekt<br />

sieht eine Strassenbreite von 6 m vor,<br />

gegenüber 4 m 80 bei der Vorlage Anselmier.<br />

Bei der Detailbearbeitung sind für die<br />

Einzelheiten des Ausbaues die von der Vereinigung<br />

schweizerischer Strassenfachmänner<br />

aufgestellten Bergstrassen-Normalien für<br />

Hauptstrassen massgebend. Als Versteinung<br />

der Fahrbahn wurden vorgesehen: ein Steinbett<br />

von 25 cm Stärke und eine Bekiesung<br />

von 10—12 cm; darüber soll ein staubfreier<br />

Belag zur Ausführung kommen.<br />

Das neue Projekt strebt nach Möglichkeit<br />

eine gestreckte, flüssige Linienführung an,<br />

sucht Wendeplatten (Kehren) auf ein Minimum<br />

zu beschränken, Lawinenzüge und<br />

starke Steigungen zu vermeiden. Die zum<br />

Teil recht starken Abweichungen von der<br />

im Projekt Anselmier vorgesehenen Linienführung<br />

liegen nicht allein in der Anpassung<br />

der Vorlage an den modernen Motorfahrzeugverkehr<br />

begründet, sondern sind ebensosehr<br />

durch die inzwischen erreichte hohe<br />

Vervollkommnung der Strassenbautechnik<br />

bedingt.<br />

Im allgemeinen versucht sich die Trassierung<br />

an eine maximale Steigung von 8 %<br />

zu halten; an wenigen Stellen nur wird diese<br />

8,6 %, und einzig auf zwei Strecken von<br />

400 resp. 800 m Länge solche von 9 % betragen.<br />

Der Ausgangspunkt der neuen Sustenstrasse<br />

liegt in Innertkirchen (Grimselstrasse),<br />

und es folgt diese in ihrem ersten<br />

Teil dem Gadmental. Nach dem Zusammenfluss<br />

der Gadmer- und Triftwasser schiebt<br />

sich ein Querriegel in die Talmulde, dessen<br />

Ueberwindung eine Strassenentwicklung mit<br />

höchstzulässigem Gefälle erfordert. Dann<br />

folgt die Strasse neuerdings dem nunmehr<br />

offenen Talboden bis Obermaad. Ein weiterer,<br />

mächtiger Querriegel beim Zusammenfluss<br />

der Gadmer- und Wendenwasser verlangt<br />

zu seiner Ueberwindung neuerdings<br />

Längenentwicklungen bis Bäregg. Von da an,<br />

durch die sogenannte Höll, bis zum Hotel<br />

« Steingletscher » entwickelt sich die Linienführung<br />

längs des rechtsufrigen Steilhanges,<br />

und zwar ungefähr in Uebereinstimmung mit<br />

dem bestehenden Strässchen. Ob dem Steingletscherhotel<br />

(1866 m), holt die" Strasse zu<br />

einer mächtigen Schlaufe aus", um in kühner<br />

Linienführung die Passhöhe (2262 m) zu erreichen.<br />

Diesem generellen Projekt entspricht ein<br />

Kostenvoranschlag<br />

von 11,6 Mill. Fr. Hievon entfallen 1,42 Mill.<br />

auf Erstellung eines staubfreien Belages, so<br />

dass die reinen Baukosten 10,18 Mill. Fr.<br />

betragen. Diese Summen sind, trotzdem sie<br />

nur als generell bewertet werden dürfen,<br />

keineswegs rohe Schätzungen, sondern stützen<br />

sich auf das Projekt Anselmier. Nachfolgende<br />

Zusammenstellung zeigt die Verteilung<br />

der Baukosten auf die verschiedenen<br />

Teilstrecken :<br />

Oestlioh der Passhöhe recken sich die nördlichen<br />

Ausläufer des Fleckistockes in die Höhe. Links<br />

Griesenhörnli, Mitte Stücklistock mit den Kalchtalwänden.<br />

An diesem Seelein zwischen Stuhlwang und Passhöhe<br />

soll die neue Sustenstrasse vorbeiführen. Im<br />

Hinteigrund sind Thierberggruppe und Steingletscher<br />

ersichtlich.<br />

Ein 80 m a fassender Felsblock, der kürzlich durch<br />

die Macht einer Lawine aus dem Gadmerwasser etwa<br />

150 m weit hinaufgeschleudert wurde.<br />

Er ist da.!<br />

Der neue Triumph<br />

Worte sagen nichts - man muss ihn<br />

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staunt man Ober seine Leistungen,<br />

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in Fr. Fr.<br />

Innertkirchen-Nessental<br />

6.300 60.000 1.420.000<br />

Nessental-Gadmen<br />

6.000 60.000 1.980.000<br />

Gadmen-Bäregg<br />

Btllf<br />

Fr.<br />

7.750 70.000 3.220.000 400.000 3.690.000 470.000<br />

Bäregg-Passhöhe (Kantonsgrenze)<br />

7.950 45.000 3.325.000 420000 3.790.000 477.000<br />

Total-Kosten<br />

28.000 235.000 9.945.0001.420.00011.600.000 414.300<br />

Zusammenfassend ergibt sich als Voranschlag<br />

für das vom Kanton Bern eingereichte<br />

generelle Projekt :<br />

Baukosten Fr. 9.945.000.—<br />

Landerwerb » 235.000.- 10.180.000.—<br />

Staubfreie Fahrbahndecke<br />

Totalkosten Per km<br />

Fr. Fr.<br />

300.000 1.780.000 282.500<br />

300.000 2.340.000 390.000<br />

1.420.000.—<br />

Total Fr. 11.600.000.—<br />

Das<br />

urnerische Teilstück<br />

des Sustens war bis 1811 nicht ausgebaut.<br />

In der Folge sollte dann die Erstellung einer<br />

fahrbaren, 10 alte Fuss breiten Strasse mit<br />

20 % Maximalsteigung durchgeführt werden.<br />

Zur Ausführung gelangte das Projekt jedoch<br />

nur von der Passhöhe bis hinunter nach<br />

Färnigen; von hier bis Wassen wurde lediglich<br />

der bestehende Weg etwas verbessert.<br />

Im Jahre 1883 entstand ein generelles Projekt<br />

für eine durchgehend fahrbare, 4 m<br />

breite Sustenstrasse, dessen Kosten für das<br />

urnerische Teilstück auf 500,000 Fr. veranschlagt<br />

wurden. Doch wie mit so manch<br />

ähnlichem Anlaufe auf dem Gebiete schweizerischen<br />

Alpenstrassenbaues, hatte es auch<br />

hier bereits mit der Proiektverfassung sein<br />

Bewenden.<br />

Wie im untern Teil der Westseite des<br />

Sustenpasses, besteht im untersten Abschnitt<br />

der Ostrampe heute ebenfalls ein Fahrsträsschen<br />

von Wassen bis zur sogenannten<br />

Meienschanz. Leichte Einspännerwägelchen<br />

können noch weiter, bis zur Hinterfeldalp,<br />

fahren.<br />

Die<br />

technischen Vorarbeiten<br />

für das auf Urnerboden liegende Teilstück<br />

der Sustenstrasse gehen auf die Jahre 1902/3<br />

zurück. Damals wurde durch die Herren<br />

Imfeid und Wildberger eine Durchgangsstrasse<br />

über den Susten geplant.<br />

Entsprechend dem bernischen Teilstück<br />

soll auch die neue 18 km lange Urnerstrecke<br />

nach den von der Baudirektorenkonferenz<br />

empfohlenen Normalien für neue und umzubauende<br />

Bergstrassen gebaut werden. Im<br />

Gegensatz zur schwierigen Gestaltung der<br />

Strassenentwicklung auf der Westseite, ist<br />

es den Urnern möglich, ihren Bauabschnitt<br />

mit wenigen Wendeplatten (Kehren) zu bewältigen.<br />

Unter Zunutzemachung der topographischen<br />

Gestaltung des Meientales zieht<br />

sich das Trasse dem linksseitigen Talhang<br />

entlang: hier ist die Strasse sicherer vor<br />

Die Linienführung der neuen Sustenpaßstrasse^<br />

AUTOMOBtL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />

Lawinen und Runsen als auf der rechtseitigen<br />

Schattenstrecke. Die<br />

Linienführung der neuen Strasse<br />

strebt wiederum einen möglichst gestreckten<br />

Verlauf an.<br />

Im ersten Bausektor, Wassen (Gotthardstrasse)-Fedenbrücke<br />

(ca. 1 km unterhalb<br />

Husen), setzt das heutige Projekt unmittelbar<br />

oberhalb des Mittelstranges der drei<br />

Wassener-SBB-Schlaufen über die Meienreuss,<br />

führt dann längs des linken Meienreussufers<br />

gegen Leggistein hinauf und erreicht<br />

über den obern Ausgang des Leggisteinkehrtunnels,<br />

dem steilen aber sonnigen<br />

Felshange folgend, Feden. Noch unabgeklärt<br />

ist die Frage der Strasseneinführung<br />

in Wassen.<br />

Im zweiten Bausektor, Fedenbrücke-Seebach<br />

(unterhalb Färnigen), sind zwei Lawinenzüge<br />

zu überwinden, deren einer die Lewerenlawine<br />

mittels einer 110 m langen Galerie<br />

unterfahren, deren anderer die Arnilawine<br />

mittels einer Brücke von 35 m Spannweite<br />

über-, oder durch eine Galerie unterfahren<br />

werden soll. Die Häusergruppen von<br />

Meienkapelle und Meiendörfli möchte man<br />

mit Rücksicht auf die engen Passagen unten<br />

umfahren.<br />

Der dritte Bauabschnitt, Seebach-Hohrain,<br />

sucht die Durchfahrt durch die Ortschaft<br />

Färnigen zu umgehen und überquert den<br />

vom Kuhfadfirn herunterkommenden Gorezmettlenbach<br />

ca. 150 m taleinwärts der heutigen<br />

Brücke; durch diese Trassierung werden<br />

zwei Kehren überflüssig.<br />

Auch im vierten Sektor ist es möglich, die<br />

Strasse gleichmässig ansteigend bis unter<br />

den Silberberg zu führen; Kehren Hessen<br />

sich neuerdings vermeiden. Mit Rücksicht auf<br />

eine möglichst frühe Oeffnung der Strasse<br />

und zum Zwecke von Einsparungen bezgl.<br />

Schneebruchs entwickelt das neue Projekt<br />

die Strasse längs dem Heuberg-Osthange in<br />

den Sustensattel. Die im Projekt Imfeld-<br />

Wildberger noch benötigten recht zahlreichen<br />

Kehren lassen sich heute durch deren<br />

zwei ersetzen. Die untere dieser beiden<br />

Wendeplatten soll an die von der Passhöhe<br />

gegen Nordosten abfallende Wasserrinne zu<br />

liegen kommen, die obere derselben befindet<br />

sich auf dem Silberberg. Beide Kehren bedingen<br />

sowohl Halb- als Ganzgalerien.<br />

Ueberwanden die Projektverfasser von<br />

1903 die 1343 m betragende Höhendifferenz<br />

der auf urnerischem Boden gelegenen<br />

Strecke einer Sustenstrasse mittels einer<br />

Längenentwicklung von 19,797 m, also mit<br />

einer mittleren Steigung von 6,78 %, so sieht<br />

das neue Projekt eine Baulänge von nur<br />

18,2 km vor, was einer mittleren Steigung<br />

von 7,38 % entspricht.<br />

Für das urnerische Teilstück stellt sich die<br />

generelle Kostenberechnung der einzelnen<br />

Bausektoren folgendermassen :<br />

Linie Landerwerb Bau* Oberfllche* Total P»r km<br />

arbeiten Belag<br />

m Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

Wassen-Feden<br />

2.800 20.000 1.090.000 120.000 1.230.000 439.000<br />

Feden-Seebach<br />

4.150 60.000 1.930.000 180.000 2.170.000 522.000<br />

Seebach-Hohrein<br />

3.850 40.000 1.310.000 200.000 1.550 000 403.000<br />

Hohrein-Silberberg<br />

3.800 20.000 1.490.000 220.000 1.730.000 455.000<br />

Silberberg-Passhöhe (Kantonsgrenze)<br />

^00^O0j^l^20.C)00_2M.00O^()90.000_580.000<br />

1 R 9fin 1 nn mn 7 iun non osn nor» s 770 noo 482 onö<br />

Die<br />

Baukosten aller Sektoren<br />

betragen zusammen nach dem gegenwartig<br />

vorliegenden Projekt 7,790,000 Fr., oder 4,1<br />

Mal mehr als der Kostenvoranschlag der<br />

Studie von 1903 vorsah.<br />

Der gesamte, 46,2 km lange Strassenneubau<br />

von Innertkirchen über den Sustenpass<br />

nach Wassen käme somit auf rund 20 Millionen<br />

Fr. zu stehen — eine Summe, die im<br />

Hinblick auf die militärische und touristische<br />

Bedeutung dieser Neubaute als gut angelegtes<br />

Kapital bewertet werden darf.<br />

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N° 94 — FREITAG, 20 NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Ergebnisse für August <strong>1936</strong>, den zweiten<br />

durch die Statistik erfassten Monat, bestätigen<br />

weilgehend die schon im Monat Juli<br />

erkennbare Struktur des motorisierten Gütertransportes<br />

auf der Strasse. Wenn die Gesamtmengen,<br />

sowohl bei den gewerbsmässigen<br />

Transporten wie beim Werkverkehr, trotz<br />

einer geringeren Zahl von meldepflichtigen<br />

Motorfahrzeughaltern (rund 7300) etwas höher<br />

ausfallen, so ist dies zum Teil auf einen<br />

vollständigeren Eingang der Meldungen zurückzuführen;<br />

zudem weist die Zählperiode<br />

einen Werktag mehr auf. Ueber die prozentuale<br />

Verteilung der Transportmenge gibt<br />

die folgende Tabelle Aufschluss.<br />

Transporte<br />

aus dem<br />

Ausland mit<br />

Gewerbsmässige Werk- fremden<br />

Art der Güter Transporte verkehr Fahrzeugen<br />

% %<br />

Juli Aug. Juli Aug. %<br />

Feste Güter 39,6 39,2 63,4 60,6 0,2<br />

Flüssigkeiten 11,1 14,8 88,9 85,1 0,1<br />

Tiere 48,1 49,0 51,9 51,0 —<br />

Erstmals sind in den Gesamtzahlen die<br />

Transporte mit fremden Fahrzeugen aus dem<br />

Ausland nach der Schweiz inbegriffen. Der<br />

ausländische Anteil ist aber mit 594 Tonnen<br />

festen Gütern von insgesamt 278 445 Tonnen<br />

und 265 hl bei einem Total von 378 309 hl<br />

sehr gering. Die 53 122 beförderten lebenden<br />

Tiere entfallen ausschliesslich auf Transporte<br />

im Inland. Bei der Gruppe der festen Güter<br />

wurden drei Fünftel, an Flüssigkeiten sogar<br />

vier Fünftel vom Werkverkehr befördert.<br />

Die Aufteilung der Transporte nach Distanzgruppen<br />

zeigt bis auf kleine Abweichungen<br />

das gleiche Bild wie im Juli. Die wichtigsten<br />

Angaben sind für die Iniandtransporte<br />

in nachstehenden Prozentzahlen enthalten:<br />

Entfernung<br />

in km<br />

10— 30<br />

31— 50<br />

51—100<br />

101—200<br />

über 200<br />

Güterbeförderung mit Motorfahrzeugen<br />

Feste Güter<br />

G*) W**)<br />

34,5<br />

15,3<br />

26,5<br />

20,4<br />

3,3<br />

55,4<br />

20,3<br />

19,2<br />

4,5<br />

0,6<br />

), Gewerbsmässige Transporte.<br />

'**) Werkverkehr.<br />

Flüssigkeiten<br />

G*) W**)<br />

33,5<br />

17,8<br />

23,9<br />

13,9<br />

10,9<br />

58,4<br />

21,3<br />

16,8<br />

3,1<br />

0,4<br />

Zusammen 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

im August <strong>1936</strong>.<br />

Der Gütertransport wickelt sich bei beiden<br />

Verkehrsarten wenigstens zur Hälfte innerhalb<br />

eines Aktionsbereiches von 50 Kilometer<br />

Durchmesser ab. Der Werkverkehr besorgt<br />

75.7 Prozent (feste Güter) und 79,7 Prozent<br />

(Flüssigkeiten) seiner Transporte in dieser<br />

Zone. Bei den gewerbsmässigen Speditionen<br />

lauten die entsprechenden Zahlen 49,8 und<br />

51,3 Prozent. Ueber eine Entfernung von 100<br />

Kilometer hinaus werden vom Werkverkehr<br />

verhältnismässig nur noch kleine Bruchteile<br />

der gesamten Frachtmenge befördert. Beim<br />

gewerbsmässigen Transport machen die Anteile<br />

dagegen noch 23,7 (feste Güter) bzw.<br />

24.8 Prozent (Flüssigkeiten) aus. Die prozentuale<br />

Verteilung der Transporte auf die verschiedenen<br />

Warenarten ist in beiden Monaten<br />

ebenfalls annähernd gleich geblieben.<br />

(Eidg. Stat. Amt.)<br />

Das Verhalten<br />

bei Strassenkreuzungen.<br />

(Aus dem BundesgerichtJ<br />

Im aargauischen Dorfe Menziken ereignete<br />

sich am 17. Juli 1935 bei einer Strassenkreuzung<br />

ein Zusammenstoss zwischen zwei Automobilen,<br />

wobei ein Passagier verletzt wurde.<br />

Der Automobilist G. fuhr durch die Asylstrasse,<br />

in welche an einer unübersichtlichen<br />

Stelle rechts die Badgasse, links die Mühlebühlstrasse<br />

einmündet, wobei er zweimal<br />

hupte, das zweite Mal etwa 55 Meter vor der<br />

Strassenkreuzung. Obsohon das von links<br />

durch die Mühlebühlstrasse nahende Auto<br />

des B. gleichfalls Signale gab, hörte kein<br />

Fahrer die Hupe des andern und es kam<br />

zum Zusammenstoss, als B. zwar langsam in<br />

die Kreuzungsstelle einfuhr.<br />

Das Bezirksgericht Kulm legte dem G. eine<br />

Verletzung von Fahr Vorschriften zur Last,<br />

weil er sich bei der Kreuzung nicht rechtzeitig<br />

nach links umgesehen habe, um sich zu<br />

vergewissern, dass von jener Seite niemand<br />

nahe. Es erblickte darin einen Verstoss gegen<br />

Art. 25, Absatz 1 des Motorfahrzeuggesetzes,<br />

wonach der Fahrer sein Fahrzeug<br />

ständig beherrschen, die Geschwindigkeit den<br />

gegebenen Strassen- und Verkehrsverhält-<br />

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und nötigenfalls anhalten soll.<br />

Ferner hielt es dafür, dass Q. nicht genügend<br />

signalisiert und damit Art. 20 M. F. Q.<br />

verletzt habe. Es verurteilte ihn wegen fahrlässiger<br />

Körperverletzung und Widerhandlung<br />

gegen Art. 20 und 25 M. F. Q. zu 80 Fr.<br />

Busse. — B. wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung<br />

und Missachtung des Vortrittsrechtes<br />

(Art. 27, Abs. 1 M. F. Q.) mit 20 Fr.<br />

gebüsst. Das Obergericht bestätigte diese<br />

Urteile.<br />

Auf eine von G. eingereichte Kassationsbeschwerde<br />

hat der Kassationshof des Bandesgerichts<br />

die Auffassung von der Hand gewiesen,<br />

dass G. hier durch ungenügende Aufmerksamkeit<br />

nach links Art. 25, Abs. 1 M.F.G.<br />

verletzt habe. Bei der Kreuzungsstelle hatte<br />

Q. sein Hauptaugenmerk nach rechts zu richten,<br />

von welcher Seite ein vortrittsberechtigtes<br />

Fahrzeug erscheinen konnte. Der Einmündung<br />

von links hatte er weniger Aufmerksamkeit<br />

zu schenken: da er vor einem<br />

von dort kommenden Fahrzeug den Vortritt<br />

hatte, durfte er sich darauf verlassen, dass<br />

jener Fahrzeuglenker sich seinerseits korrekt<br />

verhalten und ihm den Vortritt lassen werde;<br />

In dieser ungleichmässigen Verteilung der<br />

Aufmerksamkeit liegt der wesentliche Sinn<br />

des Vortrittsrechtes, dem auch die Ueberlegung<br />

zugrunde liegt, dass es die Anforderungen<br />

überspannen hiesse, wenn man vom Automobilisten<br />

verlangen wollte, dass er ausser<br />

nach vorne mit derselben Intensität nach<br />

rechts und links aufpassen müsse. Q. hat<br />

somit Art. 25, Abs. 1 M. F. G. nicht verletzt.<br />

Dagegen hat er Art. 20 M.F.G. verletzt, da<br />

er damit hätte rechnen müssen, dass ein 55<br />

Meter vor der Kreuzung gegebenes Signal<br />

überhört werde. Er hätte nochmals warnen<br />

sollen.<br />

In teilweiser Gutheissung der Beschwerde<br />

wurde G. von der Anklage auf Widerhandlung<br />

gegen Art. 25, Abs. 1 M.F.G. freigesprochen<br />

und die Angelegenheit hinsichtlich<br />

der Anklage wegen des kantonalrechtlichen<br />

Tatbestandes der fahrlässigen Körperverletzung<br />

an das Obergericht zurückgewiesen.<br />

Wo.<br />

Bundesbahnsanierung.<br />

' Der Bundesrat hat die Vorlage über die Reorganisation<br />

und Sanierung der Bundesbahnen anfangs<br />

Woche in den Hauptzügen durchberaten. Infolge<br />

einiger beschlossener Abänderungen wird die<br />

Botschaft wahrscheinlich erst auf Wochenende herauskommen.<br />

Die wichtigste vom Bundesrat vorgenommene<br />

Aenderung bezieht sich auf die Sanierung<br />

der S. B. B.-Pensionskasse, indem diese aus der Vorlage<br />

herausgenommen wurde, um durch eine vom<br />

eidgenössischen Finanzdepartement auszuarbeitende<br />

Spezialvorlage behandelt zu werden. Bei dieser Gelegenheit<br />

wird dann auch die Pensionskasse der allgemeinen<br />

Bundesverwaltung in die Sanierung einbezogen.<br />

Der aus 26 Artikeln bestehende Gesetzesentwurf<br />

stellt im ersten Abschnitt die These auf, die Bundesbahnen<br />

sollen nach wirtschaftlichen Grundsätzen<br />

verwaltet und betrieben werden, während<br />

Verwaltung und Betrieb der dem Bund gehörenden<br />

Eisenbahnen Sache einer innerhalb der Schranken<br />

der Bundesgesetzgebung selbständigen eidgenössischen<br />

Verwaltung sei. Ein zweiter Abschnitt regelt<br />

die Befugnisse der Bundesversammlung und<br />

des Bundesrates. Ersterer steht die Genehmigung<br />

der vom Bundesrat aufzustellenden allgemeinen<br />

Grundsätze für die Tarifbildung, die Jahresrechnung,<br />

der Geschäftsbericht, die Beschlussfassung<br />

über Massnahmen zur Deckung von Fehlbeträgen,<br />

diejenige über Ankäufe und Bauten, sowie die Genehmigung<br />

der Stillegung für" Eisenbahnlinien zu,<br />

während der Bundesrat die Oberaufsicht über die<br />

Geschäftsführung und den Finanzhaushalt der Bundesbahnen<br />

ausüben würde. Der aus 13 Mitgliedern<br />

zusammengesetzte Verwaltungsrat sowie die Qeschäftsleitung<br />

werden als leitende S. B. B.-Organe<br />

bezeichnet. Dem Verwaltungsrat sollen alle Kompetenzen<br />

in Sachen Lohnregelung des Bundesbahnpersonals<br />

zustehen.<br />

In einem weitern Abschnitt wird die Verteilung<br />

der finanziellen Lasten geregelt. Das Dotationskapital<br />

soll von 500 auf 700 Millionen Franken erhöht<br />

werde.<br />

Die" Dienstag und Mittwoch in Bern versammelte<br />

s tä n d e r ä tl i ch e Bundesbahnkommission<br />

befasste sich ebenfalls mit den Reorganisationsprojekten<br />

der S. B. B., nachdem sie vorher das<br />

S. B. B.-Budget für das Jahr 1937 genehmigte und<br />

ein Referat von Bundesrat Pilet über die Reorganisation<br />

unseres grössten Staatsunternehmens anhörte.<br />

Trotzdem das Reorganisationsprojekt wegen<br />

den erwähnten Abänderungsvorschlägen noch nicht<br />

vorliegen konnte, befasste sich dennoch die ständerätliche<br />

Kommission mit verschiedenen, mit der<br />

Reorganisation zusammenhängenden generellen Fragen.<br />

Hinsichtlich der Verstaatlichungsbestrebungen<br />

kam überwiegend die Meinung zum Ausdruck, dass<br />

die S. B. B. Staatsbetrieb bleiben sollten. Im Prinzip<br />

wurde der Schaffung eines Dotationskapitals<br />

sowie die Erhöhung des hiefür vorgesehenen Betrages<br />

von 500 auf 700 Millionen Franken zugestimmt,<br />

wobei die Frage nach der rechtlichen Natur dieses<br />

Kapitals aufgeworfen und deren nähere Abklärung<br />

gewünscht wurde. Einverstanden scheint die Kommission<br />

zu sein mit dem Erlass eines dringlichen<br />

Bundesbeschlusses für die Verkehrsteilung zwischen<br />

Schiene und Strasse, wobei mit aller Entschiedenheit<br />

darauf hingewiesen wurde, dass der Werkverkehr<br />

nicht belastet werden dürfe, da sich eine derartige<br />

Regelung für die gesamte Privatwirtschaft<br />

ungünstig auswirken müsste.<br />

Wie soll der Automobilist von<br />

Ihnen u. Ihren Fabrikaten wissen,<br />

wenn er nie von Ihnen hört?<br />

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162'273, 167779, 178'315, 185*413, 187'278, 188'131, 196'123, 211'230, 212*715; 20 Fr. gewinnen<br />

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haben. Seither wogen unsere Rennwagen<br />

750 kg ohne Reifen, .oftne alles Oel, ohne<br />

Brennstoff und Kühlwasser. Vier Reifen wieß<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 94<br />

Sportnachrichten<br />

Was bringt die neue Rennformel tatsächlich ?<br />

Im «Stuttgarter Tagblatt» vom 7. November<br />

referiert Dipl.-Ing. Hundt über die neue internationale<br />

Rennformel. Wir geben seine Ausführungen,<br />

welche der deutschen Auffassung<br />

entsprechen, in extenso wieder.<br />

Die internationale Sportkommission der<br />

AIACR (Vereinigung der anerkannten Automobilklubs)<br />

hat die neue Rennformel für die<br />

Jahre 1938, 1939 und 1940 festgelegt und<br />

gleichzeitig die Gültigkeit der jetzigen Rennformel<br />

für die Grand-Prix-Rennen des nächsten<br />

Jahres verlängert.<br />

Die neue Rennformel wurde unter dem Gesichtspunkt<br />

geschaffen, nicht nur die ganz<br />

grossen und «gefährlich schnellen» Rennwagen<br />

etwas in ihrer Leistungsfähigkeit zurückzudämmen,<br />

sondern auch Fahrzeugen die<br />

gleichberechtigte Teilnahme an den Grand-<br />

Prix-Rennen zu ermöglichen, deren Bauaufwand<br />

nicht so hdhe Kosten verursacht, also<br />

kleinere Rennwagen. Weiter wollte man eine<br />

konstruktive Förderung kompressorloser<br />

Motoren<br />

herbeiführen, indem man auch Fahrzeugen<br />

ohne Kompressor die Beteiligung dadurch<br />

ermöglichte, dass deren Motoren entsprechend<br />

grösseres Hubvolumen haben sollten.<br />

Ueber diesen Punkt gingen die Meinungen<br />

in der Commission techniquqe stark auseinander,<br />

denn von französischer Seite wurde<br />

ausgerechnet von solchen Werken der Kompressormotor<br />

stark angegriffen, die niemals<br />

derartige Motoren gebaut (besser gesagt<br />

fertiggebracht) haben. So setzte sich z. B.<br />

Delage dafür ein, dass ein kompressorloser<br />

Motor mindestens l,8fach grösser sein dürfte<br />

als eine Kompressormaschine, während Von<br />

den tatsächlich Rennwagen bauenden Werken,<br />

also Mercedes-Benz, Auto-Union, Alfa<br />

Romeo und Bugatti, ein Handicap von 1,3 zugunsten<br />

der kompressorlosen Motoren als<br />

ausreichend angesehen wurde. Man einigte<br />

sich nun auf einen mittleren Wert von 1,5<br />

und setzte die neue Rennformel nun folgendermassen<br />

fest:<br />

Die untere Grenze für kompressorlose Motoren<br />

soll 1 Liter Hubvolumen und die untere<br />

Gewichtsgrenze für die kleinen Rennwagen<br />

soll auf 400 kg liegen. Maximal dürfen kompressorlose<br />

Rennwagen Motoren von 4,5 Liter<br />

Hubraum haben und müssen in diesem<br />

zusammen 80—85 kg (die Rennreifen!),<br />

das in der Hinterachse und im Getriebe befindliche<br />

Oel weitere 5—7 kg. Also unterscheidet<br />

sich das Gewicht unserer heutigen<br />

Rennwagen von dem in der neuen Rennformel<br />

geforderten Gewicht für die grössten zugelassenen<br />

Kompressormotoren nur noch um<br />

Fall ein Mindestgewicht von 850 kg auf-etwweisen. •<br />

mässig und was die Karosserie anbelangt un-<br />

10 kg, so dass demnach fahrgestell-<br />

Für Rennwagen mit Kompressormotoren sere Rennwagen nicht geändert werden müssten.<br />

Sie dürfen aber höchstens Kompressor-<br />

musste nun diese Formel mit dem Faktor von<br />

1,5 umgerechnet werden und das ergibt: motoren von 3 Liter, gegenüber seither 5,8<br />

ein Rennwagen von 400 kg Gewicht darf Liter der Auto-Union und 4,2 Liter von Mercedes-Benz,<br />

haben. Was bedeutet nun lei-<br />

einen Kompressormotor von 666 ccm Hubvolumen<br />

haben. Die obere Grenze bestimmt, stungsmässig die Senkung des gestatteten<br />

dass ein Rennwagen von 850 kg Gewicht Hubvolumens der Rennmotoren?<br />

einen Kompressormotor von 3 Liter Hubvolumen<br />

haben darf.<br />

tenden Motorleistungen aus den schon heute<br />

Dazu muss der Rahmen für die zu erwar-<br />

Sämtlichen Zwischenstufen im Gewicht ent-<br />

möglichen und tatsächlich vorhandenen Lei-<br />

spricht sowohl für kompressorlose als für<br />

Kompressormotoren jeweils ein bestimmtes<br />

Hubvolumen. Das bedeutet also, dass ab 1938<br />

an den Grand-Prix-Rennen z. B. die englischen<br />

ERA-Rennwagen mit 1,5 Liter-Kompressormotoren<br />

und rund 550 kg Gewicht<br />

teilnehmen können. Oder, um ein weiteres<br />

Beispiel zu haben, der französiche Bugatti-<br />

»Sportwagen», der die französischen Sportwagenrennen<br />

dieses Jahr mit einer kompressorlosen<br />

3,3-Liter-Maschine gewann. Es kann<br />

aber auch ein kleiner Austin oder Midget-<br />

Renn wagen an einem Grand - Prix-Rennen<br />

teilnehmen, denn deren 750er Kompressormotoren<br />

bedingen nur ein Mindestgewicht von<br />

etwa 410 kg. Genau so gut könnte aber ein<br />

deutscher BMW - Sportwagen der neuen 2-<br />

Liter-Bauart mit kompressorloser Maschine<br />

teilnehmen. Sein Gewicht müsste in diesem<br />

Fall mindestens 650 kg sein.<br />

Gut, alle die beispielsweise angeführten<br />

Fahrzeuge, deren Zahl sich beliebig vermehren<br />

lässt, dürfen ab 1938 an Grand-Prix-<br />

Rennen teilnehmen. Ob sie aber, da alle<br />

untereinander ja gleichberechtigt sind und<br />

rein auf Zeitwertung gefahren wird, auch<br />

mit Siegesaussicht teilnehmen, das sei<br />

schwer bezweifelt!<br />

*<br />

Denn nun kommt die andere Seite der<br />

Rennformel: wie müssten sich unsere heutigen<br />

Rennwagen verändern, um in die neue<br />

Formel zu passen. Es wird ab 1938 verlangt,<br />

dass die Rennwagen 850 kg Mindestgewicht<br />

einschliesslich von 4 Reifen, sowie dem in der<br />

Hinterachse und im Getriebe befindlichen Oel<br />

stungen aufgezeigt werden. Eine wassergekühlte<br />

750er Kompressoraiaschine (Midget,<br />

Austin) kommt heute auf etwa 180 PS pro<br />

Liter Hubvolumen. Unsere deutschen Rennwagenmotoren<br />

leisteten zwischen 90 PS<br />

(Auto-Union) und 110 PS (Mercedes-Benz)<br />

pro Liter der verwendeten Kompressormotoren.<br />

Wir sehen schon hier, dass die Literleistung<br />

grösserer Motoren, gleiche Zuverlässigkeit<br />

vorausgesetzt, niedriger liegt als<br />

bei kleineren Motoren. Das hat seinen Grund<br />

darin, dass kleinere Motoren im Verhältnis<br />

zum Zylinderraum grössere wirksame Kühlflächen<br />

haben, weiter, dass infolge der kleineren<br />

Triebwerksteile höhere Drehzahlen erreichbar<br />

sind.<br />

Das bedeutet also, dass für 3-Liter-Kompressormotoren<br />

im Jahr 1938 wahrscheinlich<br />

Literleistungen von 140—150 PS angenom-<br />

Kompressor als Reihenachtzylinder mit zwei<br />

obenliegenden Nockenwellen leistet 300 PS)<br />

etwa 50—55 PS pro Liter annehmen (kleinere<br />

Motoren können auf 60, ja vielleicht auf<br />

70 PS Liter kommen). Also die grössten<br />

kompressorlosen Wagen würden über eine<br />

Leistung von etwa 250 PS (und seien es<br />

auch 300 PS als alleroberste Grenze) verfügen,<br />

und wären damit nicht konkurrenzfähig.<br />

Denn auch gewichtsmässig liegen<br />

kompressorlose Wagen ungünstiger, weil<br />

eine 4,5-Liter-Maschine sicher schwerer als<br />

eine 3-Liter-Kompressormaschine wird und<br />

solche Wagen dann über 850 kg ihr Mindestgewicht<br />

kämen.<br />

Trotzdem also von seiten der AIACR die<br />

nächste Rennformel möglichst so geformt<br />

wurde, um den konstruktiven Vorsprung der<br />

deutschen Rennwagen und Rennmotoren abzubiegen,<br />

können wir auf Grund verschiedener<br />

Ueberlegungen heute schon annehmen,<br />

dass unsere Rennwagen trotz Herabsetzung<br />

der Motorgrösse auch in den Rennen der<br />

Jahre 1938—1940 genügend leistungsfähig<br />

sein werden.<br />

Dies um so mehr, als aerodynamische Erfahrungen,<br />

weiter die fortschreitende Forschung<br />

in der Metallurgie des Kolben- und<br />

Ventihnaterials sowie noch weitere verbesserte<br />

Fahrgestell-Kinematik und -Dynamik<br />

die Rennen der nächsten Jahre mehr beeinflussen<br />

werden als wir heute glauben.<br />

Ueber eine Tatsache müssen wir uns klar<br />

sein: der Rennwagen von heute wird nicht<br />

mehr, wie das früher der Fall war, das konstruktive<br />

Vorbild für den Gebruchswagen von<br />

morgen sein! Der Rennwagenbau hat sich<br />

heute viel zu weit von den für Gebrauchs-<br />

weiter bedeutet, das, dass alle übrigen Rennfahrzeuge,<br />

trotzdem sie gleichberechtigt an<br />

den Rennen teilnehmen würden, für einen<br />

Sieg kaum in Frage kommen. Die grössten<br />

kompressorlosen Wagen dürfen Motoren<br />

von 4,5 Liter Hubvolumen haben. Für derartige<br />

Motoren kann man nach den heutigen<br />

Erfahrungen (der 6,5-Liter-Millermotor ohne<br />

men werden dürfen, so dass die 850 kgwagen gültigen Forderungen entfernt, so dass<br />

schweren Rennwagen über rund 450-PS-Leistung<br />

verfügen würden. Das bedeutet wei-<br />

die sich im Rennwagen- und Rennmotoren-<br />

höchstens noch einzelne Teilkonstruktionen,<br />

ter, dass ein Geschwindigkeitsrückgang) für bau von der Forschung getragen rascher entwickelten,<br />

Vorbild sein werden. Aber auch die<br />

Rennen wie Avus, Tripolis, Schweiz usw.<br />

eintreten wird, weil die Spitzengeschwindigkeit<br />

durch die geringere Motorleistung er-<br />

denn ein für Rennzwecke entwickelter kom-<br />

neue Rennformel wird daran nichts ändern,<br />

heblich beeinträchtigt wird. Dagegen werden pressorloser Motor mit ebensoviel Vergasern<br />

Rennen, in welchen heute der volle Leistungseinsatz<br />

nicht mehr möglich ist, gleich ses Jahres gezeigt hat) wird sich keinesfalls<br />

als Zylindern (wie die Sportwagenformel die-<br />

schnell gefahren werden können, also z. B. für Gebrauchswagen eignen.<br />

Monaco, Barcelona, Budapest. Und noch Die Festlegung einer Hubvolumengrenze<br />

wird zwangsläufig eine starke Steigerung der<br />

spezifischen Motorleistungen herbeiführen,<br />

und es ist anzunehmen, dass allseits klar erkannt<br />

wird, dass eine hohe Leistungsausbeute<br />

aus einer Gebläsemaschine eine technisch elegantere<br />

Lösung bringt als das «Ausquetschen»<br />

einer kompressorlosen Maschine. ; '<br />

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verschmutzt. Im Carter sammelt sich<br />

schädlicher Oelschlamm aus abgeschliffenen<br />

Eisen- und Rostteilchen und verbrannter<br />

Oelkohle. Dieser gefährliche, scharfkantige<br />

Schmirgel gelangt in Zylinder, Kolben und<br />

Lager. Dort, in der rasenden Maschine, verrichtet<br />

er sein vernichtendes Werk.<br />

Untersuchungen von 800 Wagen stier<br />

Art haben ergeben, daB be! einer<br />

durchschnittlichen Carterfüllung von<br />

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(nach 1500 Km) mehr als 33 cmJ<br />

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mit verbrauchtem Oel im Carter fahren. Sie<br />

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kostbaren Motorteile noch gefährlicher sind<br />

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an den Zylinderwänden entlang in den<br />

Carter, verdünnen das Oel und verringern<br />

seine Schmierfähigkeit. • Bleibt dieses verschmutzte<br />

und verdünnte Oel im Carter, so<br />

sind ärgerliche Motorschäden die unausbleiblichen<br />

Folgen.<br />

Verbrauchtes Oel ist Gift für den Motor<br />

Diese Gefahren, die dem Motor drohen, zeigt<br />

kein Warnungssignal an. Man bemerkt sie<br />

erst, wenn es zu spät ist. Befolgen Sie deshalb<br />

die drei Grundgesetze für absoluten<br />

Motorschulz i<br />

1. Regelmäßig nach Fabrikvorschrift das<br />

Oel wechseln I<br />

2. Die der Jahreszeit entsprechende Sorte<br />

verwendenI<br />

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kenoel nicht abbringen lassen.<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N" 94<br />

*. c. s.<br />

SEKTION AARGAU. Mariini-Ball. Wenn man<br />

den traditionellen Club-Ball unserer Sektion als<br />

ersten gesellschaftlichen Anlass des Kantons zu<br />

werten pflegt, so ist er auch dieses Jahr wieder<br />

seinem Rufe in jeder Beziehung gerecht geworden.<br />

Rund 200 Wagen hielten den Parkplatz beim Kursaal<br />

Baden bis auf den letzten Quadratmeter besetzt.<br />

Kein Wunder, wenn der Besuch mit 450 Personen<br />

alle Erwartungen übertraf und einen neuen<br />

Rekord erreichte Erstmals wurde auf das Martini-<br />

Essen verzichtet und der Ballbeginn auf 21 Uhr<br />

verlegt. Und wir glauben, dass sich diese Programmänderung<br />

nur vorteilhaft auswirkte und von der<br />

Mehrzahl der Teilnehmer begrüsst wurde. Dass<br />

unter diesen Umständen der Tanz die Hauptrolle<br />

spielte, ist selbstverständlich. Die Veranstalter<br />

hatten denn auch ihr Augenmerk auf das Engagement<br />

von drei erstklassigen Tanzkapellen gerichtet.<br />

Im kleinen Saal dudelte der Stocker Sepp seine<br />

ländlichen Weisen, währenddem im grossen Saal<br />

das verstärkte Kursaal-Orchester debütierte, das<br />

um Mitternacht durch die wirklich fabelhafte Kapelle<br />

Canavesi abgelöst wurde. Das war nun Tanzmusik<br />

erster Marke, die auch den Kenner und<br />

verwöhnten Tänzer zufriedenstellen musste. Mit<br />

Canavesi erschienen die «4 Day Wills », die<br />

schwarzbraunen Kubaner, die sich als vollendete<br />

Meister des Steptanzes entpuppten und starken<br />

Applaus ernteten. Bei dieser einzigen Unterbrechung<br />

des Tanzbetriebes blieb es aber auch — keine<br />

Reden, überhaupt nichts sollte die Tanzfreudigkeit<br />

der A. C. S.;ler beeinträchtigen, wogegen niemand<br />

etwas einzuwenden hatte.<br />

Von Anfang an herrschte eine fröhliche, ungezwungene<br />

Atmosphäre, im grossen wie im kleinen<br />

Saal oder in der intimen Bar, wo meistens überhaupt<br />

kein Platz frei war. Den kulinarischen Genüssen<br />

wurde die Kursaalküche mit einem auserwählten<br />

kalten Büffet gerecht. — «Ausharren» wäre<br />

ein deplazierter Ausdruck für den ununterbrochenen<br />

Tanzbetrieb bis zum frühen Morgen. Nein, die Zeit<br />

verging so rasch, dass man seinen Augen nicht<br />

traute, als es zu tagen begann. ni.<br />

SEKTION BERN. Schnitzeljagd. Die Schnitzeljagd<br />

vom letzten Samstag umfasste drei grundverschiedene<br />

Aufgaben: eine Zuverlässigkeitsprüfung,<br />

wobei ein vorgeschriebenes Stundenmittel einzuhalten<br />

war; eine Orientierungsfahrt mit der Weisung,<br />

sich von der Kontrolle B nach C zu dislozieren, d. h.<br />

sich nach der Karte den Weg selber zu wählen, und<br />

schliesslich, wie schon der Titel sagt, die eigentliche<br />

Schnitzeljagd.<br />

Hier in komprimierter Form, wie die drei Teilaufgaben<br />

zu einem glücklichen Ganzen zusammengekoppelt<br />

wurden.<br />

Die Zuverlässigkeitsprüfung führte im Einzelstart<br />

von Bern nach Krauchthal. Vorgeschrieben<br />

waren 41 Stundenkilometer. Nicht bekannt war das<br />

Ende der Zuverlässigkeitsfahrt, um das Anhalten in<br />

Sichtweite der Kontrolle zu verunmöglichen. Wegen<br />

der stattlichen Teilnehmerzahl mussten zwei verschiedene<br />

Anfahrtsstrassen gewählt werden. Die<br />

eine Gruppe erreichte Krauchthal über Papiermühle,<br />

Grauholz, Schönbühl, Hettiswil; die andere zog direkt<br />

über Bolligen, Hub zum gleichen Schnittpunkt.<br />

In Krauchthal angekommen, wurden die Konkur-<br />

renten wieder in zeitlichen Abständen auf die ihnen<br />

zugewiesene Fährte geschickt. Rot benützte für<br />

seine «Seitensprünge > das Gebiet nördlich von<br />

Krauchthal und traf in Bigenthai mit den weissen<br />

Jägern zusammen, welche dieses «Etappenziel»<br />

über das kupierte Gelände von Lindental, Utzigen,<br />

Wikartswil und Rüttihubelbad angefahren hatten.<br />

In Bigenthai für beide Kolonnen die übliche Befehlsausgabe<br />

in gebundener Sprache.<br />

Viele Wege führen nach Tägertschi-Statkra, aber<br />

nicht immer war der kürzeste der schnellste, doch<br />

sei gesagt, dass- alle Jäoer die Station mit dem<br />

eigenartigen Namen fanden und mit Elan den letzten<br />

Teil der Schnitzeljagd, nämlich die fortgesetzte<br />

Schnitzelfährte, in Angriff nahmen.<br />

Der Fuchsbau und damit das Ende der Konkurrenz<br />

lag im Löwen in Oberdiessbach. Wenn der<br />

Weissfuchs hiefür den Umweg über Aemligen,<br />

Kreuzstrasse, Gmeis, Freimettigen machte, so mag<br />

diese kurze Streckenbeschreibung zeigen, wie vernunftswidrig<br />

das motorisierte Wild zu handeln<br />

weiss. Das gilt auch vom Rotfuchs, der einmal in<br />

Gerzensee, ein andermal bei Brenzikofen auftauchte,<br />

um schliesslich seinen Pelz im stattlichen « Löwen »<br />

in Oberdiessbach in Sicherheit zu bringen.<br />

Die Anlage der Fährten war das Verdienst der<br />

beiden Spezialisten Fortmann und Herren. Sie haben<br />

auch die Fuchsjagd zu einem fröhlichen Fa^<br />

milienfest auszugleichen und auszugestalten verstanden,<br />

wofür ihnen besonderer Dank gebührt.<br />

Resultate: Fährte Rot: 1. Haldimann Ernst<br />

(Bern), 1 Std. 27 Min. 40 Sek; 2. Wildbolz Max<br />

(Bern), 1 Std. 39' 06"; 3. Iseli Willi (Bern), 1 Std.<br />

40' 36"; 4. Wipfli Carl (Wabern), 1 Std. 40' 43";<br />

5. Keller Paul (Bern), 1 Std. 41' 25"; 6. Gerber<br />

Hans (Grosshöchstetten), 1 Std. 43' 13".<br />

Fährte Weiss: 1. Muggli Walter (Bem), 1 Std.<br />

29' 36"; 2. Nikiaus Paul (Bern), 1 Std. 32' 27"; 3.<br />

Christen Hans (Bern), 1 Std. 34' 42"; 4. Scheurer<br />

Kurt (Bern), 1 Std. 37' 01"; 5. Garbani Walter<br />

(Bern), 1 Std. 38' 26"; 6. Frl. Sander Erna (Bern),<br />

1 Std. 46' 25".<br />

Eine Preisfrage vor Abfahrt in Bern: Wo liegt<br />

wohl der Fuchsbau? wurde von niemandem gelöst.<br />

Im Ausstich der nächstgelegenen Ortschaften fiel<br />

dann der Speziaipreis Frau Marbach-Huguenin zu.<br />

Aus den Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Auezug aus dem Protokoll<br />

der letzten Versammlung vom<br />

5. November im Hotel Löwen.<br />

Der Präsident konnte die gut<br />

besuchte Versammlung rechtzeitig eröffnen. Nach<br />

Verlesung des Protokolls der Versammlung vom<br />

7. Oktober wurde die Briefpost behandelt. Unter<br />

andertn lag ein Schreiben der Stadtpolizei vor, das<br />

dahin lautet, dass unsere Eingabe geprüft und den<br />

darin enthaltenen Wünschen entsprochen worden<br />

sei. Sodann beschloss die Versammlung, den kantonalen<br />

Strassfininspektor fn einer Eingabe auf die<br />

gefährliche Stelle bei der Sommerhalde auf merk»<br />

sam zu machen. Unter «Verschiedenem» steht,die<br />

Abenduntorhaltung im Vordergrund. Unser Ehrenmitglied<br />

Gusl Bühler richtete einen warmen Ap-<br />

STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />

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Wellen Auskunft* durdt T.C.S. Otfltn Gent Tel. 43944 ZBrldi Tel. 32 84«<br />

pell an die anwesenden Kollegen, den 5. Dezember<br />

unbedingt für diesen Anlass zu reservieren. Um<br />

die Tombola möglichst reichhaltig zu gestalten, erhält<br />

jedes Mitglied eine Sammelliste für freiwillige<br />

Beiträge. Anfällige Gaben holt Müller Schaggi<br />

gerne ab; andernfalls kann man sie im Stammlokal<br />

Rest. Felsenkeller abgeben.<br />

Schlues der Versammlung: 10.20 Uhr.<br />

LEOENDE:<br />

Gssch/ossen« Strease/t ~4U<br />

Nur mit Ketten befahrbar -HHMH<br />

Eisenbahnvtrlade-Statlor» *<br />

Katten-Dmnzt T.C.H- »<br />

len. Also reserviert Euch den 28. November für<br />

unser Festchen! Eß sind nur noch wenige Plätze<br />

frei! Beginn 20 Uhr.<br />

Mit Chauffeur-Gruss: Eintracht!<br />

S. P<br />

Verkehrssperrung. Der Oberingenieur des<br />

1. Kreises des Kantons Bern teilt mit: Wegen Korrektionsarbeiten<br />

bei der Brücke über die Weisse<br />

Lütschine in Zweilütschinen muss die Lütscbinen-<br />

CHAUFFEUR-CLUB «EIN-<br />

TRACHT» SCHAFFHAUSEN.<br />

Der lang ersehnte Tag unseres<br />

ersten Familienabends im Restaurant<br />

Mühlental ist angebrücke<br />

daselbst, gestützt auf Art. 49 des Gesetzes<br />

über den Bau und Unterhalt der Strassen vom 14.<br />

rückt. Alle Vorbereitungen sind<br />

Oktober 1934, ab Montag, den 30. November, für<br />

im Gang, um unsern Abend recht<br />

ca. 10 Tage, bzw. bis auf Widerruf, für den Lastwagenverkehr<br />

über 3,5 Tonnen Bruttogewicht gesperrt<br />

werden.<br />

genussreich zu gestalten. Wir<br />

Leichtere Wagen, sowie Personenwagen, Pferdefuhrwerke<br />

und Fussgänger können passieren, haben<br />

sich aber den Weisungen des dortigen Baupersonals<br />

zu unterziehen.<br />

laden alle Aktiv- und Passivmitglieder, sowie auch<br />

Gäste und Gönner freundlich zur Teilnahme ein.<br />

Wenn auch nicht aus der Schule geschwatzt eein<br />

soll, so wollen wir doch verraten, dase die Päcklipost<br />

von Seiten der Gönner und Mitglieder so reich<br />

ausgestattet worden ist, dass ein jeder mit einer<br />

schönen Gabe rechnen kann, wofür wir auch an<br />

dieser Stelle allen Spendern danken. Wer etwa<br />

noch ein Päcklein bereit hält, ist ersucht, es an den<br />

Kassier oder im Rest. Mühlental (Stamm) abzugeben.<br />

Das Programm umfasst u. a. ein Theaterstück<br />

und verschiedene kleinere Einlagen. Auch<br />

für Tanzlustige ist selbstverständlich gesorgt; vier<br />

Mann hoch wird eine rassige Ländlermusik aufspie-<br />

Amtliche Nilteilungen<br />

Redaktion:<br />

VTirano<br />

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BERN, Freitag, 20. November <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 94<br />

Madame Reeamier<br />

Von Dr. G. A. Welti<br />

Bis zum Sommer 1814 blieb Madame Recamier<br />

nun der Hauptstadt fern. Sie begab sich zunächst<br />

nach Lyon. Hier wurde sie mit dem Philosophen<br />

und Dichter Ballanche bekannt, der alsbald, wie<br />

alle Männer, die in ihre Nähe kamen, sich in'sie<br />

verliebte. Aehnlich wie Mathieu Montmorency ist<br />

von nun an auch Ballanche ihr in unabänderlich<br />

treuer Zuneigung, in einer stillen Enfsagung, die<br />

sich als wunschlose Freundschaft äussert, ergeben.<br />

Aber bei Ballanche erhält das Verjiältnis> anders<br />

noch wie bei Montmorency, einen tragischen Zug,<br />

denn Ballanche war bei einem überaus vorneh-<br />

gerade diese Unzuträglichkeiten das, was Juliette<br />

so fest und bedingungslos an ihn fesselte, das fast<br />

die ganze zweite Hälfte ihres Lebens, über dreissig<br />

Jahre, von dem Bestreben erfüllt ist, ihm zu gefallen,<br />

ihm zu dienen, ihn zufriedenzustellen.<br />

Madame Recamier war einundvierzig, Chateaubriand<br />

fünfzig Jahre alt, als er anfing, sich ihr<br />

lebhafter zu nähern. Juliette war immer noch sehr<br />

schön, und sie trug immer noch weisse Kleider. Er<br />

kam, und er beanspruchte sofort als Herr und<br />

Meister sie ganz für sich. Alle früheren 'Freunde<br />

traten in den Hintergrund; der brave Ballanche<br />

Chateaubriand die Trennung von der Geliebtej<br />

unerträglich — und nach vier Monaten war<br />

wieder in Paris. Kurze Zeit darauf wurde er<br />

Gesandter nach London geschickt. cTrauern<br />

nicht,» schrieb er ihr von dort aus, «all dieses t<br />

nur von kurzer Dauer sein. Und dann wercj<br />

immer Ihnen gehören.» Indessen wurde Chats<br />

briand zunächst noch zum Kongress nach Verona<br />

entsandt, ehe er — 1823 — als Minister des Auswärtigen<br />

und als Nachfolger von Mathieu Montmorency,<br />

der zuletzt diesen Posten innegehabt,<br />

nach Paris zurückkehrte.<br />

Fünf Jahre früher schon, im Jahre 1818, hatte<br />

Madame Recamier ihren Gatten verlassen und in<br />

der Abbaye aux Bois im Faubourg St. Germain<br />

eine Heimstätte gefunden. Sie hatte insbesondere<br />

einige neu aufgehende literarische Sterne in ihren<br />

Kreis aufgenommen, Prosper Merimee, Alphonse<br />

de Lamartine und vor allem Jean-Jacques Ampere,<br />

der in einer an Goethes Werther und Byrons<br />

Manfred genährten Stimmung für die zwanzig<br />

men<br />

Charakter und einem zart empfindsamen besonders fühlte sich zurückgesetzt und sah mit<br />

Jahre ältere Frau eine heftige Leidenschaft fasste.<br />

Bekümmernis die angebetene Frau unvermeidlichen,Stürmen<br />

entgegengehen. Rene, wie Chateau-<br />

Aber Juliette war ganz und gar durch ihre Liebe<br />

Innenleben im Aeusseren hässlich, linkisch, unordentlich<br />

und sonderbar und durch eine Geschwulst<br />

zu Chateaubriand ausgefüllt. Dennoch gestaltete<br />

briand im Kreise seiner Intimen genannt wurde,<br />

sich nach der schmerzlich ersehnten Rückkehr des<br />

verunstaltet. Die schöne Juliette wurde seine Muse,<br />

erschien jeden Nachmittag um drei Uhr bei der<br />

Freundes ihr Verhältnis zu diesem zunächst nicht<br />

und manch'e Züge von ihr gingen in seine Dichtung<br />

Freundin, und er war ungehalten, wenn /er andere<br />

sonderlich erfreulich. Es scheint, dass Madame<br />

«Antigone» über. Wie Mathieu suchte aber auch<br />

Leute' bei ihr antraf. Er quälte sie alle Tage mit<br />

Recamier gerade zu jener Zeit Ursache zur Eifersucht<br />

hatte. Chateaubriand hatte noch nicht lange<br />

Ballanche seine Liebe tatkräftig zu beweisen, indem<br />

er die Geliebte wieder und wieder zu ern-<br />

seinen Launen und beunruhigte sie mit seiner Heftigkeit.<br />

Sein Ehrgeiz strebte damals danach, den<br />

seinen Pariser Posten angetreten, als sie, die Erkrankung<br />

ihrer bei ihr lebenden Nichte zum Vorsterer<br />

geistiger Beschäftigung anhielt.<br />

französischen Gesandtschaftsposten in Berlin zu<br />

In Begleitung von Ballanche wandte Juliette<br />

wand nehmend nach Italien abreiste.<br />

sich ..... von Lyon ,_.. nach Italien. In Rom hielt sie, ganz erhalten. Mathieu Montmorency verwendete sich<br />

ähnlich wie in Paris, Cercle und versammelte ins- auf Juliettes Bitten für ihn, und seine Bemühungen - Ballanche und Ampere begleiteten sie. Sie<br />

besondere die französische Gesellschaft um sich.<br />

hatten Erfolg. Aber bereits auf der Reise schien fand in Rom Ädrien Montmorency wieder, der dort<br />

In Neapel weilte sie als Gast Murats und schloss<br />

Freundschaft mit der Königin Karoline. Die Abdankung<br />

Napoleons gestattete ihr endlich, nach*<br />

Paris zurückzukehren.<br />

Alle ihre Getreuen fanden sich jetzt hier wieder<br />

zusammen. Die Stael und Mathieu Montmorency<br />

waren ebenfalls aus dem Exil zurückgekehrt,<br />

und der Salon von Juliette wurde mehr als je ein<br />

Mittelpunkt des geistigen Lebens. Man traf hier<br />

so ziemlich alle bedeutenden Menschen, die sich<br />

dauernd oder vorübergehend in Paris aufhielten:<br />

Ballanche, Canova, Murat und die Königin Karoline,<br />

Humboldt, Metternich, den Maler David, den<br />

Schauspieler Talma, Bouffiers, Sismondi, Wellington,<br />

auf den die immer noch sehr schöne Frau<br />

einen grossen Eindruck machte.<br />

Ihr leidenschaftlichster und ungestümster Verehrer<br />

war um jene Zeit Benjamin Constant. Es<br />

wurde auch jetzt noch bei Juliette antibonapartistische<br />

Politik gemacht — Madame Recamier hatte<br />

ja jetzt persönlichsten Grund, Napoleon zu hassen<br />

— und Benjamin Constant schrieb unter ihrem<br />

direkten Einflüsse bei der Rückkehr des Kaisers<br />

ein paar heftig angreifende, vielbesprochene Aufsätze<br />

in Pariser Blätter. Aber die neue Herrlichkeit<br />

Napoleons war bald zu Ende, und der Salon der<br />

Madame Recamier wurde immer entschiedener aus<br />

einem politischen ein literarisch-künstlerischer.<br />

Dieser Umschwung vollzog sich in erster Linie<br />

durch den Einfluss von Chateaubriand, der seit<br />

dem Jahre 1818 das Leben Juliettes beherrschte.<br />

(Schluss.)<br />

Chateaubriand war die einzige tiefe und grosse<br />

Liebe der Madame Recamier. Und Juliette, die so<br />

viele hatte leiden machen, lernte durch diese Neigung<br />

selbst der Liebe Leid kennen; denn Chateaubriand<br />

war nichts weniger als ein bequemer Liebhaber.<br />

Er was masslos eitel, egoistisch, anspruchsvoll;,<br />

von Widersprüchen hin- und hergerissen, in<br />

seinen Herzensneigungen unbeständig, und meist<br />

unausstehlich, sobald er sich nicht unglücklich<br />

fühlte. Aber er besass jene Anziehungskraft und<br />

Gewalt der Persönlichkeit, die genialischen Naturen<br />

eigen zu sein pflegt. Er kam und nahm, und<br />

wen er gefangen hatte, vermochte sich nicht mehr<br />

loszumachen. Mit vierundzwanzig Jahren hatte er<br />

sich mit einer hübschen, vermöglichen Waise verheiratet,<br />

die ihn leidenschaftlich liebte und in unverbrüchlicher<br />

Treue an ihm hing, obwohl er sie<br />

bisweilen jahrelang verliess und kaum anders als<br />

mit Geringschätzung von ihr sprach. Er hatte<br />

mehrere Romane durchlebt; seine Beziehungen zu<br />

Madame de Beaumont, Madame de Custine, Madame<br />

de Mouchy hatten viel von sich reden ge-<br />

macht. Und auch zur Zeit seiner Liebe für Juliette<br />

war er für die Reize anderer Frauen gelegent- Chateaubriand. '<br />

lieh nicht unempfänglich. Aber vielleicht waren<br />

Naoh dem Gemälde von Girodet-Trioson (Musee de Venaaies)<br />

als französischer Gesandter lebte, sie erneuerte<br />

ihre Beziehungen zu Canova, lernte die Maler<br />

Viktor Schnetz und Leopold Robert kennen und<br />

kam mehrfach auch mit der Königin Hortense<br />

zusammen. Aber trotz dieser vielen interessanten<br />

Beziehungen weilten ihre Gedanken doch wohl<br />

mit schmerzlicher Frage in Paris, wo Chateaubriand<br />

über seinen wirklichen oder vermeintlichen<br />

Ministererfolgen keine Zeit mehr für Liebe und<br />

Zärtlichkeit zu haben schien. «La gloire et le bonheur<br />

de ma patrie datent de mon entree au<br />

ministere», schrieb er einmal. Dennoch musste das<br />

Vaterland die Verdienste des Dichter-Diplomaten<br />

wohl nicht recht zu würdigen wissen, denn zu<br />

Ostern 1924 erfolgte plötzlich seine Absetzung.<br />

Chateaubriand spielte den Schmollenden; er zog<br />

sich von allem zurück und behandelte auch die<br />

Freundin mit noch grösserer Kühle. Endlich, als<br />

sein Groll verraucht war, flog ein Brief zu Juliette<br />

hinüber mit der Bitte, nach Paris zurückzukommen.<br />

Darauf hatte Madame Recamier gewartet.<br />

Sie packte ihre Sachen und trat den Rückweg über<br />

die Alpen an. Im Mai 1825 zog sie nach fast zweijähriger<br />

Abwesenheit wieder in die Abbaye ein.<br />

Sie hatte jetzt weisse Haare. Sowohl Chateaubriand<br />

wie auch sie waren ruhiger geworden.<br />

Sie waren von nun an in der innigsten, zärtlichsten<br />

Freundschaft einander zugetan, bis der Tod sie<br />

schied.-<br />

Im Jahre 1830 zog Chateaubriand sich endgültig<br />

von den Staatsgeschäften zurück. Der Rest<br />

seines Lebens gehörte seiner Freundin und der<br />

Vollendung seiner Memoiren. Aber es war kein<br />

heiterer, froher Lebensabend, kein befriedigendes<br />

Zurückschauen auf eine wacker getane Arbeit.<br />

Juliette hatte sich damit abgefunden, dass die<br />

Blüte ihrer Schönheit dahin sei, und gerade, dass<br />

sie keinen Anspruch mehr darauf erhob, als jugendlich<br />

und schön zu gelten, machte, dass sie<br />

immer noch reizvoll und anziehend war. «Sie ist<br />

gleichzeitig zwanzig und sechzig Jahre alt», sagte<br />

jemand vor ihr, «und beides verträgt sich bei ihr<br />

vortrefflich.» Aber Chateaubriand kam nicht darüber<br />

hinweg, dass seine Rolle ausgespielt sei. Er<br />

hungerte nach Anerkennung. Er fühlte sich nur<br />

dann einigermassen wohl und zufrieden, wenn<br />

man ihm beständig wiederholte, was für ein grosser<br />

und genialer Mann er sei. Und Juliette übernahm<br />

die schwere Aufgabe, diesem armen Unzufriedenen<br />

das Leben erträglich zu machen. Sie<br />

nahm in ihrem Salon Leute aller Richtungen, aller<br />

Parteien und Berufsarten auf; sie war grossherzig<br />

und nachsichtig, auch wo die Ansichten der anderen<br />

den ihrigen zuwiderliefen: das einzige, was<br />

sie unnachgiebig forderte, war dass man ihrem<br />

Abgott Verehrung und Bewunderung erwies. Fast<br />

alle Werke Chateaubriands wurden, teils im<br />

Manuskript, bei ihr vorgelesen. Das grösste Ereignis,<br />

das die Abbaye au Bois sah, war 1834 die<br />

Vorlesung der «Memoires d'outre tombe», Aufzeichnungen,<br />

die bestimmt waren, erst nach dem<br />

Tode des Verfassers der Oeffentlichkeit übergeben<br />

zu werden. Sie wurden im Salon der Madame<br />

Recamier in Gegenwart Chateaubriands einem<br />

Dutzend bevorzugter Personen, darunter Adrien<br />

Montmorency, Ballanche, Sainte-Beuve, Edgar<br />

Quinet, Ampere, Madame Tastu bekannt.<br />

Aber neben Chateaubriand kamen auch die<br />

anderen Gäste der Abbaye zu Wort. Benjamin<br />

Constant hatte schon früher seinen Roman<br />

«Adolphe» dort vorgelesen, Lamartine seine «Meditation»,<br />

Quinet, der ausgezeichnete Kenner deutscher<br />

Literatur, seinen «Prometheus». Honore de<br />

Balzac, der eben anfing bekannt zu werden,<br />

brachte Proben seines Schaffens, Sainte-Beuve,<br />

der geistreiche Kritiker, war ein häufiger Gast.<br />

Bisweilen wurde auch gute Musik gemacht oder<br />

deklamiert; Talma und die junge Rachel Felix rezitierten.<br />

Eines Tages, als die geniale Schauspielerin<br />

das Gebet aus «Ester» vorgetragen, ging<br />

Chateaubriand tief ergriffen auf sie zu und sagte:<br />

«Welch ein Schmerz, ein solches Talent aufblühen<br />

zu sehen, wenn man selbst sterben muss.» Worauf


10<br />

Automobil-Revue — N°<br />

die Rachel, noch im Ton und in der Stimmung<br />

ihrer Rolle, entgegnete: «Es gibt Männer, Vicomte,<br />

die niemals sterben.»<br />

Trotz des jungen Lebens, das sie um.sich her<br />

sich entfalten sah, trotz der neuen Generation, an<br />

deren Interesse sie lebhaften Anteil nahm, musste<br />

Jüliette aber doch mit Wehmut empfinden, dass ihr<br />

Winter gekommen sei. Sie sah von ihren alten Freunden<br />

einen um den anderen ins Grab sinken. Die<br />

Genossen früherer Tage, die ihr noch blieben, waren<br />

hinfällig geworden, sie selbst war leidend<br />

und fast blind, und ihr Salon glich bisweilen einer<br />

Krankenstube oder einem Altersheim. Am meisten<br />

zu bedauern war vielleicht Chateaubriand. Zu seiner<br />

inneren Unzufriedenheit gesellten sich körperliche<br />

Leiden. Sein Diener musste ihn die Treppe<br />

hinauf- und hinuntertragen. Dennoch sass'er fast<br />

alle Tage am Kamin im Salon • von Jüliette; es<br />

waren die einzigen Stunden, in denen' das Leben<br />

ihm noch erträglich schien. Wenn er im Sommer<br />

zur Badekur Paris für einige Wochen verliess,<br />

schrieb er, wie früher, alle Tage. Es waren jetzt<br />

freilich keine langen Briefe mehr, Sondern, da<br />

das Schreiben im Mühe machte, .wenige Zeilen<br />

immer desselben Inhalts: er sehne sich nach ihr;<br />

sie möge ihn nicht vergessen; er liebe sie. Schliesslich<br />

konnte er oft wochenlang seine Wohnung<br />

nicht mehr verlassen, und auch Jüliette war zu<br />

leidend, ihn zu besuchen. So sandten sie sich<br />

gegenseitig ein- oder zweimal täglich Boten. Chateaubriands<br />

Frau lebte noch immer; in den Briefchen<br />

des Dichters an Madame Recamier ist bisweilen<br />

von ihr die Rede wie von etwas Nebensächlichem,<br />

Lästigem. Als sie 1847 starb, bot der Dichter<br />

Jüliette seine Hand an. Aber Madame Recamier<br />

meinte, dass es eines solchen Bundes zwischen<br />

ihnen jetzt nicht mehr bedürfe. Uebrigens<br />

war Jüliette inzwischen ganz erblindet. Sie hatte<br />

ihrem Freunde Ballanche in seiner letzten Krankheit<br />

opfermutig zur Seite gestanden, und diese Ueberanstrengung<br />

hatte bewirkt, dass eine kurz zuvor<br />

vollzogene Augenoperation missglückt war. Mit<br />

Ballanche hafte sie den selbstlosesten ihrer Verehrer<br />

verloren. Er hatte nie etwas anderes Verlangt,<br />

als ihr dienen zu dürfen, und es war eine<br />

schöne Anerkennung, dass Jüliette ihn in ihrem<br />

eigenen Grabe bestatten liess.<br />

Im darauffolgenden Jahre, im Juli 1848, mussste<br />

Madame Recamier auch den teuersten ihrer<br />

Freunde begraben. Chateaubriand, der niemals<br />

sehr redselig gewesen, war die letzten Monate<br />

seines Lebens fast stumm gewesen. «Er lebt in<br />

seinen Träumen», schrieb Sainte-Beuve Ende 1847.<br />

«Sein feiner Mund lächelt noch, seine Augen weinen;<br />

auf seiner breiten Stirn liegt eine majestätische<br />

Ruhe. Aber was ist in und hinter dieser<br />

Stirn? Ist überhaupt noch etwas dahinter? Als<br />

Jüliette merkte, dass das Ende nahe, richtete sie<br />

sich ganz bei ihm ein und verliess ihn nicht mehr.<br />

Er konnte nicht mehr sprechen, sie konnte nicht<br />

mehr sehen. So wartete dieses seltsame- Paar,<br />

dass der Tod es scheide. Uebrigens blieb Chateaubriand<br />

auch im Tode sich selbst getreu. Er hatte<br />

bestimmt, dass man ihn in seiner Heimat, nahe<br />

bei Saint Malo, auf der Spitze eines Felsens<br />

begrabe. Er wollte sich selbst jetzt noch abseits<br />

von der gemeinen Menschheit halten und in seiner<br />

herrlichen Einsamkeif weithin sichtbar sein.<br />

Madame Recamier war von nun an nur noch<br />

mit der Sorge um den literarischen Nachlass ihres<br />

Freundes beschäftigt. Lange hat sie den berühmten<br />

Dichter nicht überlebt. Als .im Frühling 1849<br />

die Cholera in Paris herrschte, wurde sie in wenig<br />

Stunden von der Seuche hinweggerafft. Sie starb<br />

am 11. Mai und wurde auf dem Friedhof Montmartre<br />

begraben.<br />

Fast alle die Schriftsteller, die bei Madame Recamier<br />

verkehrten, haben in ihren Werken irgendwie<br />

ihrer Erwähnung getan. Am feinsten hat wohl<br />

Sainte-Beuve sie gefasst in seinen pikanten, geistfunkelnden<br />

«Causeries du Lundi». Im ersten Dezenium<br />

des laufenden Jahrhunderts ist eine zweibändige<br />

Biographie von Eduard Herriot, dem<br />

nachmaligen französischen Staatsminister erschien<br />

nen, die manches neue Material, insbesondere<br />

Briefe enthält, und der auch die hier wiedergegebenen<br />

Bruchstücke aus Briefen entnommen sind.<br />

Das Bild der liebenswürdigen Jüliette hat damit<br />

eine Auffrischung erfahren, die es gewiss verdient.<br />

Man kann kaum an Madame Recamier denken,,<br />

ohne dass sich uns nicht zugleich das Dichterwort<br />

aufdrängt: «Durch Anmut allein herrschet und<br />

herrsche das Weib.»<br />

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Was die /Josfesfe//er auf dem Jierzen haben<br />

Sie bestellen nicht einfach so und so viele<br />

Lose, unsere Kunden, sondern sie haben ganz<br />

besondere Wünsche. Manche Briefchen, auf<br />

denen eine Bestellung vermerkt ist, tönen so,<br />

als wären sie ans Christkindli oder gar an den<br />

lieben Gott gerichtet. Und manchmal spricht<br />

aus ihnen ein Aberglauben, wie er nur in unserer<br />

aufgeklärten Zeit noch denkbar ist.<br />

Ist Glück Zufall? Was weiss ichl Mir<br />

scheint, die Romantik, die sich um das Lotterieloos<br />

spinnt, sei dem Publikum viel glaubhafter<br />

als die Wahrscheinlichkeitsrechnung des<br />

Mathematikers, der da sagt, die Wahrscheinlichkeit<br />

des Gewinnens betrage 1/100 oder 1/50.<br />

Das kann man ausrechnen. Aber was hilft dem<br />

Hoffenden diese Zuversicht? Entweder er gewinnt,<br />

oder er gewinnt nicht, entweder gewinnt<br />

er gross oder er gewinnt klein, ein Päckli<br />

Banknoten fällt ihm aus heiterem Himmel in<br />

den Schoss, und nicht nur die Wahrscheinlichkeit<br />

von einem Hundertstel.<br />

Item, wie dem auch sei. Ein Blick in die<br />

Korrespondenz eines Lotteriebureaus ist ausserordentlich<br />

aufschlussreich. Hier werden geheimste<br />

Wunsche ausgekramt, Dinge, die man<br />

kaum seinem Nächsten- anvertrauen'" würde,<br />

sind schwarz auf weiss zu lesen. « Bitte, senden<br />

Sie mir das Los in diesem Couvert, das<br />

ich Ihnen beilege, damit es meiner Umgebung<br />

ja nicht auffällt, ich bekomme es auch so ganz<br />

bestimmt. Da ich meinen Schwager und<br />

Schwägerin in Bern habe, kann es dann meiner<br />

Umgebung gar nicht auffallen, nur müssen<br />

Sie dann die Adresse von Hand schreiben,<br />

nicht mit einer Schreibmaschine» — soweit<br />

eine Vorsichtige, die nicht dafür gehalten werden<br />

will, dass sie « lötterlet», Sehr viele Besteller<br />

verlangen ausdrücklich Diskretion:<br />

•.. « Senden Sie mir die Lose an Postlagernd,<br />

mein Mann schimpft sonst, wenn er<br />

es vernimmt». ...» Senden Sie mir ein Los<br />

per Nachnahme, jedoch sollte es geheim bleiben.<br />

» ... Viele Besteller verlangen Diskretion<br />

und wünschen, dass auch die Post und der<br />

Briefträger den Inhalt des Briefes nicht erraten.<br />

Weit häufiger noch sind bestimmte Wünsche<br />

hinsichtlich der Art und Weise, wie das<br />

Los aus dem Paket herausgezogen werden<br />

soll.<br />

... Ein Fräulein von auswärts wünscht 10<br />

Lose, aber alles « gezupfte », das soll heissen,<br />

nicht aufeinanderfolgend ...<br />

Den merkwürdigsten Hokuspokus muss das<br />

Lotteriefräulein mitmachen, wenn es allen Bestellern<br />

gerecht werden will: Sie müssen mir<br />

das Los am nächsten Freitag senden, ich halte<br />

viel auf diesen Tag. — Nehmen Sie aus dem<br />

13. Paket, das Ihnen in die Hände kommt, das<br />

13. Los heraus und senden Sie es mir.<br />

... Mehrere Besteller wünschen wiederholt<br />

das allerletzte Los zu kaufen, das im Lotteriebureau<br />

zu haben ist. Eine Baslerin schreibt:<br />

« Senden Sie mir ein Los, aber ein gutes, sonst<br />

rauscht's! » ..-.<br />

Natürlich wollen alle Besteller gute Lose<br />

haben. «Ich bitte um Zusendung eines Loses,<br />

wenn irgend möglich ein solches, das gönnt,<br />

denn ich bin ein arbeitsloser Säger, und ich<br />

helfe damit auch Arbeit zu verschaffen...»<br />

Zahlreich sind die poetischen Beschwörungen<br />

des Lotterieglücks:<br />

I bin e Büebel us de Bärge<br />

u möchti gärn aus öbbis wärde,<br />

Drom nimeni es Arvelos<br />

Dass ds Glück mir fallt in Schoss,<br />

schreibt ein Bergbuebli, und zwei gemütvolle<br />

Schwestern dichten:<br />

E grosse oder chline Gwünn<br />

da tat eim wäger wohl,<br />

mis Portemonnaie isch gar so dünn,<br />

i wett 's war wieder voll]<br />

Dann fehlt es auch gar nicht an den schlimmen<br />

Burschen, die den Lotteriebeamten bestechen<br />

möchten: « Wenn Sie mir das Los mit<br />

der ersten Treffernummer senden würden, wäre<br />

ich gern bereit, Ihnen den vierten Teil der<br />

Summe zu schenken », Aber es ist ganz klar,<br />

Ein Los in der Tasche und tausend Wünsche werden laut<br />

dass auch die Angestellten der Lotterien die<br />

Treffer nicht zum Voraus wissen können.<br />

Viele Loskäufer kommen mit kleinen Kindern<br />

und diese müssen dann das Los ziehen.<br />

Auch kommt es vor, dass Erwachsene ein Kind<br />

auf der Strasse rufen und es das Los ziehen<br />

lassen. Die Nummer 13 wurde sehr viel begehrt<br />

und sozusagen nie refüsiert, wenn sie<br />

Endzahl 13 ohne Aufforderung erhalten haben.<br />

Dagegen sind Nullen als Endzahl und wiederholte<br />

Nullen in der Nummer nicht sehr beliebt.<br />

Ein Knecht aus dem Emmental schreibt:<br />

« Seit so freuntlich und schiket mir ein gutes<br />

Los sie wiesen gans genau welches gute Lose<br />

sind, wäre sehr froh wen mir auch ein Glük<br />

in die Hände komen würde seit doch so<br />

freuntlich.»<br />

Manchmal blickt der Beamte des Lotteriebüreaus<br />

auch in ein Herz hinein, das voller<br />

Güte für die Mitmenschen schlägt, oder er bekommt<br />

Geständnisse, aus denen man schliessen<br />

könnte, dass eigentlich sehr wenige Menschen<br />

auf Erden glücklich sind.<br />

«Ich habe in meinem Leben nie Glück gehabt.<br />

Nun versuche ich's mit einem Loos,»<br />

schreibt ein armer Teufel, und er lässt durchblicken,<br />

dass er an dieses Los grosse geschäft-<br />

liehe Hoffnungen knüpft. «Ich habe noch nie<br />

in meinem langen Leben ein Loos erworben, »<br />

schreibt eine alte Pfarrersfrau, « und ich tue<br />

es heute nur, weil ich einen allfälligen Gewinn<br />

für die Not meiner Nächsten verwenden<br />

möchte. » « Zum erstenmal in meinem Leben<br />

Zeichnung<br />

Bachmann.<br />

Kommende Ereignisse I<br />

B*5*l: 24. Nov.: Symphoniekonzert unter Leitung von H. Münch.<br />

Solistin: Dusolina Giannini, Sopran (Musiksaal).<br />

27. Nov.: Konzert des Busch-Quartetts (H. Huber-Saai).<br />

Bern: 21. Nov.: Jahresfeier der Auto-Sektion des T. C. S.<br />

23, Nov.: «Zibele-Märitt-Betrieb im Kursaal.<br />

25. Nov.: Vortrag Manfred Hausmann: «Das lebendige<br />

Wort», veranstaltet von der Freistudentenschaft<br />

Bern (Schulwarte).<br />

26., 28., 29., 30. Nov.: Aufführungen der Schweizer Volksbühne<br />

(Schulwarte).<br />

28. Nov.: «Juba», Grosser Jubiläumsball, veranstaltet von<br />

der Gymnastischen Gesellschaft Bern (Kasino).<br />

Las Diablo»ts: 29. Nov.: Inauguration officieUe du monte-pento<br />

Diablerets.<br />

Fzibourgi 22. Nov.: Concert aveo le concoun de Mzne M^m<br />

Anderson (chant).<br />

Genf: 21. Nov.—3. Dez.: Exposition particuliere de M.Paul<br />

Monnier (Athenee).<br />

23. Nov.: Festival Hugo de Senger, donne par l'Orchestre<br />

romand, la Ste de Chant sacre. et la Landwehr<br />

(Victoria-Hall).<br />

Lausanne: 23. Nov.: Gala de danse Sakharoff (Theatre munlcipal).<br />

28. Nov.: 3a Bai international de Lausanne (Baau-Rivage).<br />

Lugano: Bis 30. Nov.: Golf Wettspiele.<br />

Lnxemi 27. Nov.: Lichtbildervortrag Prof. Dr. Ganz, Basel: «Von<br />

den schönsten Kunstdenkmälern der Schweiz.»<br />

(Kunsthalle.)<br />

Zürich: 23./24. Nov.: Abonnementskonzerte mit bekannten Solisten<br />

(Tonhalle).<br />

28. Nov.: Vortrag Dr. Albert Oeri, Basel.<br />

23. Nov.: Finnischer Abend (Kalevala-Abend), Hotel Banr<br />

en Ville.<br />

Bis 31. Dez.: Ausstellung Schweiz. Meisterzeichnungen aus<br />

8 Jahrhunderten, a. d. Sammlung von Prof. Dr. Paul<br />

Ganz, Basel (Sammlung der E. T. H.).<br />

Bis 17. Jan.: Festalozzianum: Ausstellung «Die weite Welt».<br />

(Geographie »uf der Sekundarschulstufe.)


tfö»<br />

komme ich dazu, in der Lotterie mein Glück<br />

zu suchen,» gesteht ein Gemeindeschreiber,<br />

« aber Geld ist nicht immer Glück, aber man<br />

kann damit doch andere glücklich machen und<br />

ihnen helfen und so will ich's nun wagen. »<br />

« Bitte ganz diskret, » schreibt ein Fraueli<br />

aus dem Emmental, «muss es natürlich vor<br />

meinem Mann verstecken, sonst müsste ich<br />

noch lange hören über die 10 Fr. » ... -Die<br />

Abergläubischen: « Erlaube mir höflichst, Sie<br />

zu bitten, mir ein Los mit der Nr. 253 oder<br />

255 zu senden, da ich von einem Traum aus<br />

die Anregung dieser Nummer bekam. Wenn<br />

Sie eine andere Nummer senden, so nehme ich<br />

kein Los, » heisst es in einem Briefchen. Ein<br />

Walliser Bursche hat auch sein besonderes Anliegen<br />

1 «Also am 15. Oktober, nachmittags<br />

terie habe die Aermste vor dem Tod in den<br />

Wellen bewahrt. Aber man wird durch solche<br />

Aeusserungen doch auch bedenklich gestimmt<br />

— nicht der Lotterie wegen, sondern der<br />

Leichtfertigkeit wegen, mit der so ein Mädchen<br />

vom Selbstmord schreibt.<br />

Wer ein Los kauft, muss Humor haben —<br />

denn Humor hat nur der, der etwas wagt und<br />

freimütig den Ausgang der Sache abwarten<br />

kann. Die Besteller halten nicht mit lustigen<br />

Sprüchen zurück, und manche verraten gleich,<br />

dass man sich zu einer Loskäufer-Gesellschaft<br />

zusammengetan hat.<br />

Ein Herr im G. richtete seine Losbestellung<br />

an « das Fräulein Seva», mit der Bitte, ihm<br />

ein gutes Los zu senden ... Eine Gruppe Angestellter<br />

bestellt Lose unter der Bezeichnung<br />

« Syndikat Schau ihm nach » ... « Und nun<br />

zwischen 2 und 3 Uhr, verpacken Sie mir eintun Sie einen guten Griff in die Loskiste und<br />

Los. Bitte nicht vergessen. Ich will nur versuchen,<br />

ob mir für dieselbe Stunde das Glück durchaus das grosse sein » ...<br />

holen Sie ein glückliches heraus, es muss nicht<br />

winkt.» Eine Solothurnerin ist noch anspruchsvoller:<br />

Mit Bleistift schreibt sie auf die Rück-<br />

grosse Los zu sein — aber immerhin, man<br />

Nein, es braucht nicht immer gleich das<br />

seite ihres Bestellbriefes: «Hl. Antonius, hilf!» sollte nicht ganz leer ausgehen. Man geht auch<br />

Auch eine junge Dame aus dem Bernbiet verwechselt<br />

Lotterieglück mit Lebensglück. Sie dass auch der Verlierende schliesslich dazu<br />

nie leer aus — wenn man nämlich überlegt,<br />

schreibt: « Krankheit und Unglück haben mich beiträgt, den Gewinner glücklich zu machen.<br />

soweit gebracht, dass ich in meiner Verzweiflung<br />

mein Leben bereits den Wellen der Aare Ueberlegung eines Brief Schreibers:<br />

Zum Schluss aber noch eine ernsthafte<br />

preisgeben wollte, als ich plötzlich eine «Anstatt dass das Geld ins Ausland (für<br />

Stimme hörte, ich soll mich an die Gefa-Lotterie<br />

wenden und so sei mein Leben geretser,<br />

solches in unserem Lande anzulegen, das<br />

ausländische Lotterien) geht, ist es doch bestet»...<br />

Hoffen wir, der gute Geist der Lot- kann jeder verständige Mensch begreifen. »<br />

RADIO<br />

Die neuesten Sportnachrichten der ganzen<br />

Welt, die Programme von Europa, Amerika,<br />

Australien, Japan etc. durch den<br />

MEDIATOR<br />

4 Modelle zu Fr. 315.—,345.—, 415.—,<br />

525.—. Alle Modelle auch mit Kurzwellen.<br />

Vertreterliste Ihrer Gegend<br />

und Prospekt RA durch<br />

Die feierliche Ziehung — ein Blick auf den Kommissionstisch.<br />

J. RENAUD & CO. A.-G., NEUENBURG<br />

GENERALVERTRETER FÜR DIE SCHWEIZ<br />

^•^^«^v<br />

(Photo Egli, Zürich)<br />

Inserieren<br />

bringt Gewinn<br />

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Basel<br />

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Spiez<br />

Vexfoag.<br />

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Hs. Rebmann.<br />

Zwischen den unterzeichneten Arbeitsgenossen<br />

1. x.<br />

2. X. .<br />

3. X.<br />

4. X.<br />

ist heute folgender Vertrag abgeschlossen worden:<br />

§ 1. — Angesichts der lausigen Zeiten und des<br />

in der Folge leider fast untragbar gewordenen<br />

Geldmangels, sehen sich die Kontrahenten veranlasst,<br />

der berüchtigten und vielgepriesenen «Seval,otterie»<br />

ins Garn zu gehen und sich gemeinsam<br />

und zu gleichen Teilen mit einem Los an der feudalen<br />

Treffersumme zu beteiligen.<br />

' § 2. — Jede der Vertragsparteien hat heute<br />

den Betrag von Fr. 5.— a fdnds perdu einbezahlt,<br />

worauf das Los Nr angekauft wurde.<br />

,,, § 3. — Dieses Los, das einen Handlungswert<br />

,y.on sozusagen Fr. 40.— bis Fr. 250,000.— darstellt,<br />

wird unter strengster Geheimhaltung der möglichen<br />

Gewinnchancen in der Schreibtischschublade des<br />

Bureauältesten aufbewahrt. Gegen Vorweisung<br />

des. Vertragdoppels kann dieses Los von den Parteien<br />

an Werktagen von 13.55 bis 14 Uhr und von<br />

18.00 bis 18.05 besichtigt werden. Hierbei sind jegliche<br />

Vorfreudentänze und Jodlersymphonien möglichst<br />

zu unterdrücken.<br />

§ 4. — Am Ziehungstag ist den Kontrahenten<br />

bis zur offiziellen Ausrufung obiger Losnummer,<br />

jedes Zurschautragen von Schadenfreude gegenüber<br />

andern hoffnungsvollen Trefferanwärtern untersagt;<br />

hingegen darf nach der Ziehung jedwelcher<br />

Trauerflor umgehängt werden.<br />

§ 5. — Der allfällige Gewinn wird in corpore<br />

abgeholt (falls notwendig soll ein Dienstmann beigezogen<br />

werden), und die Verteilung der Moneten,<br />

ohne Rücksicht auf Anspruchsverzicht, vorgenommen.<br />

§ 6. — Die Parteien verpflichten sich:<br />

a) nach der Ziehung, insofern ihnen der Haupttreffer<br />

von einer Viertelmillion zufällt, eine Minute<br />

lang in Stillschweigen zu verharren.<br />

Hotel Krafft am Rhein<br />

Hotel Schweizerhof<br />

Hotel Walhalla-Terminus<br />

Hotel-Restaurant Terminus<br />

Das Publikum ergibt sich in sein Schicksal.<br />

£atfewe<br />

b) bei einem Gewinn von weniger als Fr. 40.—<br />

kann dieses Stillschweigen um höchstens eine<br />

Woche verlängert werden.<br />

§ 7. — Den Unterzeichneten ist es freigestellt,<br />

entweder mit dem gewonnenen Anteil ihren Haushalt<br />

zu sanieren, oder aber das Kapital zinserträglich<br />

anzulegen, und zwar möglichst an einer Stelle,<br />

wo es nach 6 oder so Monaten noch unversehrt<br />

vorhanden ist!<br />

In vier Doppeln ausgefertigt,<br />

Bern, den 18. September <strong>1936</strong>.<br />

Die Kontrahenten:<br />

X. X. X. X.<br />

Der Optimist:<br />

Donerwetter, diese Sache<br />

Sofort ich zur meinen mache,<br />

Eine Viertelmillion<br />

Kann mir blüh'n zum Wagnislohn,<br />

Der Pessimist:<br />

Ach, ich nie gewann im Leben,<br />

Stets mein Los ist pechumgeben...<br />

Aber halt, das Risiko<br />

Diesmal mich macht chancenfroh!<br />

Der Zaghafte:<br />

Zwanzig Franken für ein Los,<br />

Soll ich, soll ich nicht, ja bloss<br />

Niedern Treffer ich ersehne.<br />

Her drum, beisse auf die Zähne!<br />

Die Entschlossene:<br />

Da gibt's nichts zu überlegen.<br />

Wo man kann auf Reichtumswegen<br />

Geh'n für zwanzig Franken nur.<br />

Fern sei hier des Zauderns Spur!<br />

Die Schlaubergerin:<br />

Kaufe die Zehnlos-Serie,<br />

Weil sie gibt die Garantie<br />

Eines Treffers, also gleich<br />

Leiste ich mir diesen Streich!<br />

Die Träumerin:<br />

Ueber Nacht durch Traumgebärden<br />

Viertelmillionär kann werden.<br />

Wer das kleine Opfer bringt,<br />

Dem zum Dank das Goldmeer klingt.<br />

erteilt Auskunft in allen Trachtenfragen, vermittelt Anfertigung<br />

von Schweizer Trachten, veranstaltet Vorträge über Volkstrachten,<br />

Volksgesang, Volkstanz, Volkskunst, Kostümkunde.<br />

Permanente Ausstellung von Volkstrachten.<br />

Geöffnet von 9—12 and 2—6 Uhr, ausgenommen Sonntag nachm.<br />

Eintritt 80 Rappen (Mittwoch nachmittags frei)<br />

Mitglieder der Schweiz. Trachtenvereinigung bezahlen keinen Eintritt<br />

Der ideale Aussichtspunkt am Rheinfall. Spezialität:<br />

Fische. Der neue Inhaber: F. Beili. Küchenchef.<br />

THE PERFECT ENO<br />

TO A PERFECT DAY<br />

Photo Egu, ^ürich.i<br />

Schweiz. Trachtenstube<br />

Zürich, Neumarkt 13 - Haus z. Mohrenkopf<br />

Hotel Schlösschen Wörth "<br />

WHISKY<br />

Generalvertretung für die Schweiz:<br />

FRED. NAV*IZ£*t - U*.i<br />

EVE


12<br />

ATitomoml-Bevne — N° 9*<br />

Die Seeräuberm<br />

In der Zelle eines Gefängnisses bei Schanghai Tan-Ching war von zu Hause weggelaufen,<br />

sitzt eine weisshäutige, blondhaarige, schwarzäugige<br />

Frau von grosser Schönheit. Sie wartet den Versprechungen eines Piratenhäuptlings,<br />

als sie zehn Jahre alt war. Sie folgte damals<br />

dort auf einen Prozess, in dem sie des Mordes<br />

an Hunderten von Menschen und des Rau-<br />

hatte. Ihre Eltrn wussten von ihr nichts und<br />

der sich in das reizende Mädchen verliebt<br />

bes von siebzig Schiffen angeklagt sein wird. hielten sie längst für tot, als sie vor kurzer<br />

Schon seit längerer Zeit war das Gerücht Zeit unvermutet wieder bei ihnen eintraf, um<br />

umgegangen, dass der gefürchtetste und mitleidloseste<br />

Bandit der chinesischen Küste eine Polizei schon auf ihrer Spur und konnte sie<br />

sie zu besuchen. Um diese Zeit war aber die<br />

weisse Frau sei, die ein Doppelleben führe und verhaften.<br />

daher nicht erkennbar sei. Tan-Ching-Chiao, Schon am nächsten Tag war sie geflohen,<br />

die den Spitznamen «Königin des Teufels<br />

Küche » trägt, hat eine weisse Haut, aber ihr<br />

Haar ist gefärbt, und zwei winzige Narben an<br />

ihren Backenknochen verraten die Versuche<br />

eines Chirurgen, die geschlitzten Augen gerade<br />

zu machen. Seit zehn Jahren hat Tan-<br />

Ching-Chiao in Schanghai und Hongkong als<br />

reiche Amerikanerin gelebt, die durch ihre ungewöhnliche,<br />

zarte Schönheit und durch den<br />

Luxus ihrer Lebensführung auffiel. Sie trug<br />

nur Toiletten aus Paris, Schuhe aus Amerika<br />

und besass einen prachtvollen Schmuck. Sie<br />

verkehrte in der besten Gesellschaft, und während<br />

ihre Leute mit Maschinengewehren wehrlose<br />

Menschen niedermachten, tanzte sie in<br />

den internationalen Hotels oder in den eleganten<br />

Nachtlokalen der Settlements mit ausländischen<br />

Diplomaten.<br />

Das Bandit Suppression Bureau kämpfte<br />

entschlossen gegen das Unwesen der Piraten,<br />

fand aber seine Pläne immer wieder durchkreuzt.<br />

Irgend jemand schien sie verraten zu<br />

haben. Tan-Ching-Chiao war es ein leichtes<br />

gewesen, sie durch ihre vorzüglichen, gesellschaftlichen<br />

Verbindungen zu erfahren und<br />

darüber hinaus auch die genauen Daten der<br />

Verschiffung von Goldbarren der Regierung.<br />

Eines der typischen Verbrechen Tan-Ching-<br />

Chiaos war die Eroberung eines Schiffes. Sie<br />

buchte eine Kabine an Bord eines Küstendampfers<br />

und gab sich wieder als reiche Ausländerin<br />

aus. Sie zeigte sich nur mit einem<br />

Wickelkind im Arm und niemand fasste angesichts<br />

dieses rührenden Bildes der Mutterliebe<br />

den geringsten Argwohn. Nachdem sich das<br />

Schiff einige Stunden auf See befand, erschien<br />

Tan, als Chinesin gekleidet, mit dem Kind im<br />

Arm, auf Deck und schlich sich zu der Tür,<br />

die die erste Klasse von dem Zwischendeck<br />

trennt.<br />

Auf der anderen Seite der Tür warteten<br />

bereits ihre Leute. Einen Schiffsoffizier, der<br />

gerade vorbeikam, erschoss Tan mit einem<br />

kleinen Revolver, den sie aus den Kissen des<br />

Kindes zog. Diese Kissen erwiesen sich als<br />

ein Arsenal, aus dem sie ihre Helfer mit Waffen<br />

und Munition versah. Wenige Minuten<br />

darauf war das Schiff in ihrem Besitz und die<br />

Radiostation zerstört. Ein Matrose, der sich<br />

als einziger retten konnte, hat später die Geschichte<br />

dieses Ueberfalles berichtet.<br />

Die Söhne wachsen<br />

den Vätern über den Kopf.<br />

Zu den in der Presse aller Länder eifrig diskutierten<br />

Studien über das allmähliche Grösserwerden<br />

der jüngeren Generationen hat jetzt die<br />

Harvard-University in Cambridge (U.S.A.) sehr<br />

interessante und beweiskräftige Ziffern veröffentlicht.<br />

Danach ist in den letzten 80 Jahren tatsächlich<br />

ein ständiges Wachstum der amerikanischen<br />

Jungend festzustellen, das bei der studierenden Jugend<br />

— zweifellos dank ihrer Sportbegeisterung —<br />

deutlich stärker ist als bei allen anderen Bevölkerungsschichten.<br />

Die Studenten werden im Durchschnitt<br />

alle 12/4 Jahre um 1 Zentimeter grösser,<br />

um etwa 10% mehr als das Gros der übrigen Bevölkerung.<br />

Die Gewichtszunahme entspricht keineswegs<br />

dem Wachstum: sie betrug in den letzten<br />

50 Jahren bei den Studenten im Durchschnitt insgesamt<br />

rund 100 Gramm. Ganz andere Proportionen<br />

wurden bei den Kindern im Augenblick des<br />

Eintrittes in die Schule festgestellt; während bei<br />

6jährigen Knaben das Durchschnittsmass noch im<br />

Jahre 1924 108,7 cm, das Gewicht 28,9 kg<br />

betrug, war im Jahr 1932 schon die Länge auf<br />

durchschnittlich 114,5 cm, das Gewicht auf<br />

32,7 kg gestiegen, so dass hier im Beginn der Entwicklung<br />

die Gewichtszunahme der Grössenzunahme<br />

durchaus entsprach. Ob die zunehmende<br />

Grosse der Menschheit auch zunehmender Klugheit<br />

entspricht?<br />

wurde aber erreicht und nach Kanton gebracht.<br />

Ein zweitesmal bestach sie ihre. Wärter<br />

und ergriff die Flucht. Erst bei Hongkong<br />

wurde sie wieder gefangen. In ihrem Koffer<br />

fand man einen gefälschten amerikanischen<br />

Pass.<br />

Für Buben und Mädchen<br />

Wohin verschwinden die toten Elefanten?<br />

Tatsache ist, dass man noch nie einen toten<br />

Elefanten oder dessen Knochenüberreste gefunden<br />

hat. Eine Sage erzählt, dass, sobald einer der grossen<br />

Dickhäuter sein Ende herannahen fühlt, er sich in<br />

das geheimnisvolle Dunkel des Urwaldes zurückzieht,<br />

wo an ganz bestimmten Stellen die Leichen<br />

und Gerippe zu Tausenden auf den sogenannten<br />

Elefantenfriedhöfen herumliegen, die niemand zu<br />

Gesicht bekommt. Der Gouverneur von Uganda<br />

gibt uns hierüber eine andere, aber sehr glaubwürdige<br />

Erklärung. Da der Elefant keinen grösseren<br />

Genuss kennt, als das Bad im Wasser, und natürlich<br />

im Fieberzustand einen besonderen Trieb zum<br />

Wasser hat, so versinkt das kranke kraftlose Tier<br />

während des Bades im Schlamm und Morast. Wucherpflanzen<br />

und Sqhilf überdecken bald den Leichnam,<br />

der dadurch für unser Auge unsichtbar wird. —<br />

Der neuesten Nummer der reich illustrierten Jugendzeitschrift<br />

«Der Spatz» entnommen, die ausnahmslos<br />

interessant und fesselnd geschrieben ist und bei<br />

aller Unterhaltsamkeit noch unaufdringlich belehrt.<br />

Der Spatz kann beim Art. Institut Orell Füssli,<br />

Dietzingerstx. 3, Zürich, abonniert werden und<br />

kostet halbjährlich nur Fr. 2.50. Die Hefte sind auch<br />

an Kiosken und in Buchhandlungen erhältlich.<br />

Probenummern sind gratis.<br />

Tausende und aber Tqusende verpassten leider<br />

im Juli den Express von Seva 3. Sie dachten<br />

- trotz unserer Mahnung - dass es noch früh<br />

genug sei, sich im allerletzten Augenblick zu<br />

entschHessen; sie irrten sich und hatten das<br />

Nachsehen. <br />

30 Jahre Pestalozzi-Kalender.<br />

Pestalozzi-Kalender 1937 (mit Schatzkästlem),<br />

30. Jahrgang, Jubüäums-Ausgaben für Schüler und<br />

Schülerinnen. Preis Fr. 2.90. Verlag Kaiser & Co.<br />

A. G., Bern. — 30 Jahre Pestalozzi-Kalender! Eine<br />

grosse erzieherische Aufgabe hat der Pestalozzi-<br />

Kalender in dieser langen Zeit in unserem Lande<br />

erfüllt 1 Freude zu stiften ist das erste Ziel dieses<br />

Jugendbuches. Es ist unterhaltend und fröhlich<br />

geschrieben und liest sich deshalb leicht und angenehm;<br />

doch bei seiner Lektüre nimmt der jugendliche<br />

Leser zugleich viel an Nützlichem und<br />

ethisch Wertvollem in sich auf: Er wird bereichert<br />

an Wissen, gefördert im selbständigen Denken;<br />

das Schöne in Natur und Kunst wird ihm näher gebracht,<br />

und sein Sinn für das Gute, Edle und Menschliche<br />

wird geweckt; er lernt sein Vaterland lieben<br />

und achten und gewinnt doch gleichzeitig ein<br />

offenes Verständnis für fremde Eigenart — eine<br />

Hauptvoraussetzung des Friedens. Man kann nur<br />

wünschen, dass jedem Kind im Schweizerland dieses<br />

Buch zugänglich gemacht wird; sein niedriger Preis<br />

liesse das wohl zu. Wer schon ein paar Jahre über<br />

die Jugend hinaus ist, der erinnert sich beim 30-<br />

jährigen Jubiläum des Pestalozzi-Kalenders mit<br />

Dankbarkeit an all das Schöne und Interessante,<br />

das der Kalender unter dem Weihnachtsbaum<br />

versprach. Er wird seinen eigenen Kindern, seinen<br />

Nichten, Neffen und Göttikindern das schöne,<br />

reiche und doch so bescheidene Geschenk nicht<br />

vorenthalten.<br />

Genug der Worte, jetzt wird gehandelt!<br />

Stammtische, Kaffeekränzli,<br />

Freunde und Kollegen<br />

nehmen gemeinsam einelO-Los-<br />

Serie,weil sie mindestens einen<br />

Treffer enthält.<br />

Wozu Lotterieglück gut ist.<br />

Mieslinger, der bis jetzt von Jrma keiner Beachtung<br />

wert gefunden wurde, hat den Haupttreffer<br />

gemacht. Er telegraphiert: «Habe Geld stop wollen<br />

Sie mich jetzt heiraten stop Rückantwort bezahlt!»<br />

Darauf bekam er folgendes Kabel: «Ja Ja Ja Ja Ja<br />

Ja Ja Ja Ja Irma!»<br />

:«;- r ,';,:-.


N°94 = Äntomobil-Revne 13<br />

Qtück<br />

muss der Mensch<br />

haben!<br />

T>ec tüUekto* und die Ttiebia<br />

In Paris fand kürzlich eine Trauung statt,<br />

die nach dem Berichte französischer Blätter<br />

eine Seltsame Vorgeschichte hat. Der Direktor<br />

eines Warenhauses, Edmond Lautier, vermählte<br />

sich mit einer jungen Dame namens F£rreoline<br />

Dupont, die er unter ungewöhnlichen Umständen<br />

kennengelernt hatte. Fräulein Ferreoline<br />

hatte vor einigen Monaten das Warenhaus besucht<br />

und, einen vergnügten Bummel durch alle.<br />

Abteilungen unternommen.<br />

In der Galanteriewarenabteilung gab es nun<br />

einen peinlichen Zwischenfall. Ein Hausdetektiv<br />

beobachtete, wie die junge Dame einen<br />

zierlichen kleinen Steckkamm in ihrem Handtäschchen<br />

verschwinden Hess. Sie wurde unauffällig<br />

weiter beobachtet und der Hausdetektiv<br />

stellte fest, dass sie bald hier, bald<br />

dort, nachdem sie sich vorsichtig umgeblickt<br />

hatte, sich mit geschicktem Griff irgendeine<br />

Kleinigkeit aneignete. Der Hausdetektiv verständigte<br />

die Abteilungsleiterin. Fräulein Dupont<br />

wurde in deren Bureau gebeten und einer<br />

Leibesvisitation unterzogen, die ein unangenehmes<br />

Ergebnis hatte. Man fand bei ihr einige<br />

Kleinigkeiten, die während des Bummels durch<br />

das Warenhaus ihr Wohlgefallen erweckt hatten<br />

und die sie sich kurzerhand — ohne den<br />

umständlichen und kostspieligen Umweg des<br />

Kaufens — angeeignet hatte. Die Abteilungsleiterin<br />

erbat nun durchs Haustelephon vom<br />

Direktor Verhaltungsmassregeln, ob — selbstverständlich<br />

unter sorgfältigster Vermeidung<br />

jedes Aufsehens — gegen die Sünderin die<br />

Anzeige erstattet werden solle. Direktor Lautier<br />

Hess sich Fräulein Dupont vorführen und<br />

*and zunächst, dass sie bemerkenswert hübsch<br />

Jei. « Ich könnte jetzt, um Ihr Mitleid zu erwecken,<br />

einen Weinkrampf bekommen, Herr<br />

Direktor, » sagte das junge hübsche Mädchen,<br />

«ich könnte Ihnen erzählen, dass ich im<br />

furchtbarsten Elend lebe und Sehnsucht empfand,<br />

auch einmal hübsche, mondäne Kleinigkeiten<br />

zu besitzen. Oder ich könnte es mit der<br />

Ausrede versuchen, ich sei Kleptomanin und<br />

von dem unwiderstehlichen Drang beherrscht,<br />

zu stehlen. Aber nein, ich will Ihnen ganz<br />

offen bekennen, dass meine Eltern zwar in bescheidenen<br />

Verhältnissen leben, doch von<br />

Elend bei uns keine Rede ist. Und ich bin<br />

auch durchaus keine Kleptomanin. Ich habe<br />

nicht unter unwiderstehlichem Zwang gehandelt,<br />

sondern ich habe meine heutigen Diebstähle<br />

nur aus Leichtsinn und kindischer Eitelkeit<br />

begangen. Ich will Ihnen nur sagen, Herr<br />

Direktor, dass ich heute zum erstenmal in meinem<br />

Leben gestohlen habe. Aber ich kann Sie<br />

natürlich nicht zwingen, es mir zu glauben. »<br />

Gierig kämpft sich s aus dem Dunkel<br />

Nach des Glückes GoldgefunkeL<br />

Der Direktor zog es vor, auf eine polizeiliche<br />

Anzeige zu verzichten. Fräulein Dupont machte<br />

auf ihn nicht den Eindruck einer Gewohnheitsverbrecherin,<br />

und ihre Offenheit, mit der sie<br />

auf alle Milderungsgründe verzichtete, gefiel<br />

ihm. Die unter so eigenartigen Umständen begonnene<br />

Bekanntschaft wurde fortgesetzt und<br />

die peinliche Affäre hat durch die kürzlich<br />

stattgefundene Trauung ein happy end gefunden.<br />

Die junge Dame aber hat aus dem unangenehmen<br />

Zwischenfall im Warenhaus durchaus<br />

kein Geheimnis gemacht, sondern dem Mitarbeiter<br />

eines französischen Blattes diesen<br />

Vorfall als Kuriosum erzählt. Jedenfalls war<br />

es klug von ihr, eventuellen Gerüchten durch<br />

ihre freimütige Offenheit zuvorzukommen, da<br />

.»und<br />

*<br />

Zeichnung Bachmann.<br />

ja das Intermezzo im Warenhaus nicht nur<br />

dem zur Verschwiegenheit verpflichteten Hausdetektiv<br />

bekannt war, sondern auch die Abteilungsleiterin<br />

zur Mitwisserin hatte und Fräu-<br />

lein Dupont offenbar mit der Möglichkeit recho*t«,<br />

-dass ihre Entgleisung bekannt werden<br />

könnte. Darum zog sie es vor, den Vorfall<br />

selbst ganz unbefangen zur Sprache zu bringen.<br />

der lunqc Anqestdlte<br />

Ein junger Ingenieur, der in einer grossen Firma<br />

in Chicago tätig war, verzichtete an einem Sonntag<br />

auf seinen Weekendausflug und ging ins Büro.<br />

Ueberraschend traf dort auch der Chef ein, der<br />

nach einem wichtigen Brief sehen wollte, den er<br />

an jenem Tag erwartete. Tatsächlich lag der<br />

Brief auch vor; er musste umgehend erledigt werden.<br />

Der junge Ingenieur ging seinem Chef an die<br />

Hand und bewies dabei ein ungewöhnliches Geschick.<br />

Der Chef wurde auf den jungen Mann<br />

aufmerksam, verlor ihn nicht mehr aus den Augen,<br />

Hess ihn rasch avancieren — und dieser Tage<br />

wurde der Ingenieur Teilhaber der Firma.<br />

Als ihn sein nunmehriger Sozius dazu beglückwünschte<br />

und ihn daran erinnerte, dass er seinen<br />

Aufstieg seinem ungewöhnlichen Fleiss zu verdanken<br />

habe, der ihn sogar Sonntags ins Büro geführt<br />

hatte, lachte der Ingenieur laut auf: «Fleiss<br />

ist nicht gerade das richtigeWort», sagte er. «Ich<br />

hatte am vorhergehenden Samstag mit ein paar<br />

Freunden mir einen lustigen Abend gemacht und<br />

meinen letzten Cent ausgegeben. Da rechnete ich<br />

mir aus, dass es für mich das Billigste sein würde,<br />

den Sonntag im Büro zu verbringen — und dort<br />

haben Sie mich erwischt!»<br />

cpr.<br />

Spass beiseite:<br />

Wann kommt<br />

das tidgeftössiscAt<br />

Die schweizerischen Lotterien, die grösstenteils<br />

einen gemeinnützigen Zweck verfolgen, sind genötigt,<br />

in der ganzen Schweiz durch Inserate eine<br />

weitgehende Propaganda zu entfalten. Da laut<br />

dem eidgenössischen Lotteriegesetz die Kantono<br />

für die Erteilung von Publikation*- und Verkaufsbewilligungen<br />

zuständig sind, müssen diese Bewilligungen<br />

bei 25 Kantonsregierungen eingeholt werden.<br />

Einzelne Kantone erteilen überhaupt keine<br />

Bewilligungen, andere erst nach einer genauen<br />

Ueberprüfung des Zweckes der Lotterie. Einzelne<br />

Regierungen knüpfen an die Bewilligungen die<br />

Bedingung, dass die Inserate diejenigen Kantone<br />

enthalten müssen, in welchen die Lose vertrieben<br />

werden dürfen, erteilen aber für ihr Gebiet wohl<br />

eine Publikationsbewilligung, nicht aber eine Verkaufsbewilligung.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />

viele Losinteressenten wegen den verschärften Publikationsbestimmungen<br />

befürchten, mit dem Gesetz<br />

in Kollision zu geraten eider einen allfälligen<br />

Gewinn nicht ausbezahlt zu erhalten. Das eidgenössische<br />

Gesetz bestimmt nun, dass das Einlegen<br />

in Lotterien nicht strafbar sei, gleichgültig,<br />

ob die Lotterie am Wohnsitz des Einlegers bewilligt<br />

ist oder nicht, so dass Konflickte für den Loskäufer<br />

mit dem Gesetz ausgeschlossen sind. Einzelne<br />

Grenzkantone erschweren den Losverkauf<br />

von Schweizerlotterien in unverständlicher Weise<br />

und fördern so den Kauf von ausländischen, speziell<br />

französischen Lotterien. Wir möchten diese<br />

erschwerenden Massnahmen der Kantonsregierungen<br />

nicht auf ihre Zweckmässigkeit hin überprüfen,<br />

sicher aber ist, dass sie zu Unzukömmlichkeiten<br />

führen. Eine eidgenössische Regelung des gesamten<br />

Lotteriewesens muss unbedingt angestrebt werden.<br />

Es hat sich zu diesem Zwecke ein interkantonaler<br />

Verband zur Regelung des Lotteriewesens^ in<br />

der Schweiz gebildet, der seinen Sitz in Zürich<br />

hat und dem alle interessierten Kreise angehören.<br />

Es ist zu hoffen, dass es diesem Verbände gelingen<br />

wird, das angestrebte Ziel zu erreichen.<br />

(Solothurner <strong>Zeitung</strong>.)<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.<br />

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Wie modernisiert man<br />

vorjährige Hüte ?<br />

Die hohen Köpfe sind das charakteristischeste<br />

Merkmal der neuen Mode, das heisst, der Kopf ist<br />

nicht immer hoch, aber durch verschiedene Mittel<br />

wird dieser Eindruck erzeugt. Machen wir uns das<br />

zunutze. Wenn wir einen drapierten Filzhut besitzen,<br />

lässt sich das darin verborgene Material<br />

sehr gut benützen. Der Spezialist zieht und dehnt<br />

den Filz, bis er die von der Mode gewollte Form<br />

hat. Man kann auch unter der Garnitur einen<br />

Rand ansetzen, um nachzuhelfen, bei einem Hut<br />

spielen ja 3 oder 4 Zentimeter eine enorme Rolle<br />

und beim Umformen kann man von der Breite<br />

nehmen, um die Länge zu ersetzen, schmal und<br />

Aoer wenn unser Hlz zu dürftig ist, um ihn genügend<br />

ausdehnen zu können — was dann? Nun,<br />

da nimmt man beispielsweise Bandschlupfen zu<br />

Hilfe, ein etwas steifes Band vorzugsweise, oder<br />

auch eine Flügelgarnitur Ischwarzer Filz, rote Gestecke,<br />

wird gegenwärtig in Paris von sehr eleganten<br />

Frauen getragen) und die hohe Linie ist auch<br />

Die schlanke Fracklinie<br />

auf einem niedrigen Hut eicht zu erzielen. Eine<br />

irosse Ressource für aufzufrischende Hüte sind<br />

die Mischungen, die dieses Jahr modern sind, vor<br />

allem diejenigen von Filz und Samt. Daneben<br />

mischt man .Samt oder Filz mit Pelz, Panne mit<br />

Grosgrain, Antilopenleder mit Grosgrain usw. Man<br />

macht viele Köpfe aus flachem Pelz oder aus<br />

Pelzstoff und auch aus geklebten Federn. Bei<br />

Agne's macht man ein ähnliches Hahnenfedernarrangement<br />

wie es die Bersaglieri tragen, aber<br />

bei ihr läuft es spitz zu, ist sehr hoch und bedeckt<br />

den Kopf des Hutes völlig. Das ist ein guter<br />

Kniff, um einen niedrigen Hut hoch zu machen.<br />

Man mischt aber nicht nur das Material der Hüte,<br />

sondern auch die Farben. Gewundene Turbane<br />

und Toques sind sehr häufig in zwei Farben gehalten.<br />

Damit lässt sich auch Höhe vortäuschen.<br />

Aus ein paar Samtresten lässt sich ein sehr<br />

schicker Turban drapieren. In Rot und Schwarz,<br />

Grün und Schwarz, Hellblau und Dunkelblau, in<br />

zwei Tönen Violett, macht sich das sehr effektvoll<br />

Wem die hohen Hüte nicht stehen, bringt eine<br />

Kielfeder seitlich, vorn oder rückwärts an, das<br />

gibt eine höhere Linie, besonders wenn sie vom<br />

Hut in der Farbe absticht. Auch eine normale<br />

schwarze oder farbige Samttoque wird durch ein<br />

in die Höhe strebendes Gesteck, -ftügel, Aigrette<br />

usw. im wahrsten Sinne des .Wortes «gehoben».<br />

Auch der Schleier kann dazu dienen, er wird in<br />

Schlupfen auf dem Hut gerafft. Jeanne Lanvin<br />

arrangiert eine persische Tiara aus dem Schleier,<br />

was freilich nicht leicht zu kopieren ist.<br />

Jedenfalls gibt uns die Mode dieses Jahr genug<br />

Behelfe, um ältere Hüte zu transformieren, sie lehrt<br />

uns sparen.<br />

Die neue Laune: Herbstlaub. Ganze Tuffs von<br />

gelb schattierten Blättern machen die Ansteckbuketts<br />

zeitgerecht, herbstlich. Denn die Ansteckblume<br />

soll der Natur immer gleich oder voraus<br />

sein. Sogar die hübschen aus Halbedelstein gearbeiteten<br />

kleinen Sträusschen geben das grüne<br />

Blatt auf und sammeln einige Blüten um ein braunes<br />

Herbstblatt. Mit dem Winter wird auch der<br />

Goldkäferton wieder modern. Er passt dämpfend<br />

zu den gelblichen Nuancen. Kürzlich sah man in<br />

Paris ein wunderschönes, goldlackfarbig karossiertes<br />

Automobil, das in einer Konkurrenz den<br />

ersten Preis davontrug. Diese Farbe wird jetzt<br />

auch die Kleidung der Frau bereichern. Die Auto-<br />

Nach dem Smoking, den die Frauen eine Zeit- mode regt die Mode der Kleider an.<br />

lang den Männern entlehnten, kommt der Frack<br />

in Mode. Der weibliche Frack wird allerdings<br />

nicht ausschliesslich am Abend getragen. Bei Tag<br />

ist er aus schwarzem Tuch mit schwarzen Faillerevers<br />

und wird auf einem Rock aus demselben<br />

schwarzen Tuch getragen. Am* Abend ist er,<br />

aus weissem Satin, auf einem schwarzen, ziemlich<br />

gross genetzten Tüllrock, der mit weissem Satin<br />

unterlegt ist. Die vom Directoire abgeleitete Fracklinie<br />

wird uns bald ebenso vertraut werden wie<br />

das Smokingjäckchen.<br />

Wir<br />

Herbst'aub<br />

Film und Bühne<br />

Shirley Texnple<br />

znuss prozessieren<br />

Nach einer Meldung aus Hollywood hat der<br />

Filmregisseur Jack Hays gegen Shirley Temple<br />

einen Prozess angestrengt, der eine Millionenforderung<br />

zum Gegenstand hat. Hays behauptet, im<br />

Jahre 1932 mit den Eltern des kleinen Filmstars<br />

einen Kontrakt abgeschlossen zu haben, in dem<br />

ihm ausschliesslich für die Dauer von zwei Jahren<br />

das Recht für das Auftreten des Kindes zugesprochen<br />

wurde. Nach den Angaben Hays haben<br />

die Eltern ein Jahr später den Kontrakt gebrochen<br />

und die künstlerische Erziehung Shirleys der<br />

«Twentieth Century Fox» übertragen. Da das<br />

"kleine Mädchen ein Einkommen von schätzungsweise<br />

zwei Millionen Dollar hat, glaubt Hays,<br />

seine Rechte mit Erfolg geltend machen zu können'.<br />

Shirley selbst dürfte das Verständnis für diesen<br />

Streit völlig abgehen; die Interessen des Kindes<br />

werden jedoch "von ihren Eltern, der «Twentieth<br />

Century Fox> und zwei Banken vertreten.<br />

Scharfe Schüsse im. Kriminalstück.<br />

Während der Aufführung eines Knminalstücks<br />

in Blue Point (Kalifornien) kam es zu einem eigenartigen<br />

Zwischenfall. Im zweiten Akt hatte der Held<br />

gegen zwei ihn verfolgende Verbrecher Schüsse<br />

abzugeben. Ein Bühnenarbeiter hatte jedoch die<br />

Theaterpistole mit einer «echten» geladenen Schusswaffe<br />

vertauscht. Beide Verfolger wurden von den<br />

Schüssen getroffen und erlitten ziemlich schwere<br />

Verletzungen. Der Bühnenarbeiter gestand, auf die<br />

schauspielerischen Erfolge des Helden eifersüchtig<br />

gewesen zu sein und die Waffen vertauscht zu<br />

haben, um dem Schauspieler 'Ungelegenheiten zu<br />

bereiten. Das Publikum hatte zunächst nichts gemerkt,<br />

dass die Verletzungen der Verfolger nicht<br />

gespielt, sondern krankenhausbedürftig waren.<br />

* * * cpf.<br />

Dez «Tag des unbekannten Statisten».<br />

Am IS. November ist in Kalifornien der «Tag<br />

des unbekannten Statisten». Es handelt sich um<br />

Veranstaltungen, die - im ganzen Lande an diesem<br />

einen Tage erfolgen, Veranstaltungen, bei denen<br />

die prominentesten Stars mitwirken, und bei denen<br />

das Honorar an eine Sammelstelle abgeführt werden<br />

muss. Diese Sammelstelle nimmt ihrerseits eine<br />

Verteilung der Einnahmen unter die zahlreichen<br />

arbeitslosen oder wenig beschäftigten Statisten vor,<br />

denen damit geholfen werden soll. Eine Reihe von<br />

Stars haben ihre Mitwirkung am Tage des unbekannten<br />

Statisten bereits zugesagt. cpr.<br />

Automobil-Revue — N° 94<br />

Clotilde und Alexander Sacharoff<br />

kommen ins Stadttheater Zürich am Dienstag den<br />

1. Dezember mit einem Programm, das vier gänzlich<br />

neue Nummern umfasst. Gerade diese neuen<br />

Nummern sind besonders bezeichnend für das unermüdliche<br />

Streben der beiden Künstler nach Klarheit<br />

des Stils und Reinheit des Ausdrucks.<br />

Clotilde Sacharoff, die ein Kritiker so richtig<br />

als «Priesterin von Debussy» bezeichnete, hat sich<br />

zur Darstellung des « Apres-midi d'un faune » dieses<br />

Komponisten entschlossen, eines Tanzes, der sowohl<br />

tiefste künstlerische Einfühlung wie auch Anspannung<br />

aller Kräfte verlangt. Wie hat die Künstlerin<br />

Gedicht von Mallarm6, das Debussy<br />

zu seinem noch bekannteren Musikstück inspirierte.<br />

aufgefasst und wie hat sie es in Bewegung und<br />

Plastik umgedeutet ? Jeder Bewunderer von Clotilde<br />

Sacharoff wird sich mit Interesse diese Frage stellen<br />

und schon aus diesem Grunde das neue Programm<br />

sehen wollen.<br />

Eine weitere Kreation von Clotilde Sacharoff ist<br />

die Auferweckung der Romanze «München» von<br />

Florent Schmitt.<br />

Alexander Sacharoff bietet ebenfalls zwei neue<br />

Schöpfungen: «Tanz aus der Arlesienne-Suite» von<br />

Bizet, und «Nocturne» von Chopin. In beiden<br />

Werken zeigt sich erneut sein schöpferisches Talent<br />

virtuos bestätigt.<br />

Mitglieder des ACS und des TCS gemessen die<br />

Vergünstigungen von Abonnenten und Besuchsheftinhabern.<br />

Ein hässliches Geschöpf.<br />

Sie hatte gerade einen herrlichen Skunksmantel<br />

von ihrem Gatten bekommen.<br />

«Ich kann nicht begreifen, dass solch ein wundervoller<br />

Pelz von solch einem hässlichen Geschöpf<br />

kommt.»<br />

«Ich erwarte keinen Dank von dir, Liebe,»<br />

sagte der Gatte gekränkt, «aber ich muss dich<br />

zumindest um Respekt bitten.»<br />

* *<br />

Ein bekannter Maler des vorigen Jahrhunderts<br />

wurde gefragt: «Wie kommt es eigentlich, dass die<br />

Engel auf Ihren Bildern immer schwarze Haare<br />

haben?» «Meine Frau ist blond», erwiderte der<br />

Maler.<br />

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No 94<br />

Automobil-Revue 15<br />

OtRHZflROO<br />

Rä#««I*IFc:l*«<br />

Königszng-Rätsel.<br />

- Sehlma- mer- ans un- d e r b x o e h - n e u S t i l - wie<br />

lo- des Ohi die g e - L a u t s t e r - l e das<br />

sen ten se Mu- s e h e r a u - s e G e i - At-<br />

•tst fln- der Ru- . d e r s g e - w i s - g e - men<br />

das te un- dann f e n N a c h t - d e r u n - ei-<br />

Wacht- trau- ge- dump- die d e a l s t e r t nes<br />

ge- der hör- nes M e l - m i r n i c h t s w e i - jun-<br />

Hun- bell te ei- S c h l a - d a s d a n n B u - gen<br />

men de des Tritt gen f e r w i e n e n s sens<br />

Con- Schlum- dann de d a n n e i n U - w i e Brun-<br />

Fer- rad Stun- der F i - s c h e r - a m f e n das<br />

nand di- der zähl- a b - z w i e - s p r i c h M u r - Heer.<br />

Mey- Schlag te < ge- ge- • mein ei- nes<br />

Einsendetermin: 27. November<br />

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. Lieber Neffe Eduard!<br />

^ Du hast recht, ein Erfinder und ein Entdecker<br />

ist nicht dasselbe; das gilt ja auch für die Auto-<br />

Magazin-Rätsel, deren Entdecker nicht Immer zugleich<br />

die Erfinder sind. Aber wenn Du mir eins<br />

ans Bein geben willst, mysst Du auf Deine Makellosigkeit<br />

acht geben und nicht fSchweinwerfer»<br />

für «Scheinwerfer schreiben. Aber in unsere Lotterienummer<br />

passt Deine Erfindung (oder Entdekkungl)<br />

ja ganz gut.<br />

Auflösung des automobilistischen Silbenrätsels.<br />

1. Entwenden. 2. Scheinwerfer. 3. Donnet<br />

Zedel. 4. Avondet. 5. Essex. 6. Maximalgeschwindigkeit.<br />

7. Panne. 8. Feder. 9. Elektrizität. 10.<br />

Taue. 11. Antriebswelle. 12. Linzer. 13. Lager.<br />

14. Einlassventil. 18. Reserverad. 16. Erfinder.<br />

17. Iris. 18. Stoewer. 19. Engrenage. 20. Lucullus.<br />

21. Usus. 22. Stossfänger. 23. Testament.<br />

Es daempfet alle Reiselust, wenn eine Kerze<br />

leise russt.<br />

Liste der richtig eingesandten Lösungen.<br />

J. Aebischer, Merenschwand; A. Bachofen, Glarus;<br />

A. Bänninger, Klein-Andelfingen; Frau R.<br />

Bedert, Solothurn; Frl. M. Bossert, Lenzburg; C.<br />

Burgener, Rorschach; H. Christen, Suhr; A. Himmelsbach,<br />

Zürich; Frau T. Hunziker-Aichele, Riehen;<br />

Frau Dir. M. Jeannot, Othmarsingen; Fraul. Keppeler,<br />

Rheineck; Dr. C. Körber, Meningen; Frau Krähenbühl,<br />

Niederwangen; Frau Dr. K. Kubli, Zürich;<br />

Frl. K. Küderli, Zürich; Frau Marti, Ölten; R. M»tthaei,<br />

Erlenbach; P. A. Messmer, St. Gallen; J.<br />

Nussbaumer, Benzenschwil; R. Räz, Biel; H. Roelli,<br />

St. Gallen; Frl. T. Ruchti, Münchenbuchsee; Hr.<br />

Schneider, Buchs; Frau I- Schwegler-Schwenter,<br />

Recherswü; K. Siegrist-Stehlin, Binningen; H. Sommer,<br />

Zürich; Frl. K. Spieler, Luzern; E. Stettier,<br />

Bern; Erl.M. von Tobel, Bemj F. Wenger, Bern;<br />

Frl. Wüdbolz, Bern.<br />

Preisträger:<br />

A. Himmelsbach, Zürich; P, A. Messmer, Sankt<br />

Gallen; Frau I. Schwegler-Schwenter, Recherswil.<br />

Sdmatspuc<br />

Ein Farmer aus Wildwest<br />

kam nach New York,<br />

um sich zu verheiraten.<br />

Er fand bald eine Frau,<br />

die ihm gefiel, und reiste<br />

mit ihr ab. Nach einem<br />

halben Jahy.kam er wieder<br />

nach New York. Seine<br />

Freunde fragten ihn,<br />

wie es denn seiner Frau<br />

ginge. « Ach, stellt euch<br />

vor, mit der Frau habe<br />

ich grosses Pech gehabt:<br />

kaum waren wir zwei<br />

Monate zurück, fällt sie<br />

über ' eine Baumwurzel<br />

und bricht sich ein Bein.<br />

Da habe ich sie leider erschiessen<br />

müssen. »<br />

aus. Zu diesem gehörte<br />

auch Moritz von Schwind.<br />

Als der Arzt eines Tages<br />

von dem Maler gebeten<br />

wurde, doch eine Rechnung<br />

izu schicken, sagte<br />

Hoffmann, Schwind möge<br />

ihm eine kleine Zeichnung<br />

überlassen, damit<br />

sei die Sache abgemacht.<br />

Hoffmann erhielt darauf<br />

von Schwind eine<br />

Farbskizze des «Sängerkrieges».<br />

Diese wertvolle<br />

Arbeit wollte Hoffmann<br />

nicht annehmen. Schwind<br />

bestand aber darauf. Da<br />

meinte Hoffmann: «Gut,<br />

mein lieber Schwind.<br />

Dann haben Sie aber bei<br />

mir noch ein kleines Nervenfieber<br />

zugute!»<br />

IRECIHISÄAL<br />

FÜR KOSMETIK<br />

„ UND<br />

KÖRPERPFLEGE<br />

Anfrage Frau M. F. in B. Es ist sicher niwit<br />

leicht, als viel beschäftigte Hausfrau immer schön<br />

gepflegte Hände zu besitzen. Da aber Hände<br />

Bände sprechen, sollten Sie dem Wunsche Ihrer<br />

Tochter nachkommen und diesen die notwendige<br />

Pflege angedeihen lassen, um sie, wenn auch die<br />

Formen Ihrer Hand nicht gerade «klassisch> sind,<br />

doch wenigstens gepflegt zu präsentieren. Damit<br />

ist schon sehr viel gewonnen. Schwielige und rissige<br />

Haut kann bei entsprechender Pflege rasch<br />

behoben werden. Dafür gibt es einige einfache<br />

Mittelchen, die fast keine Auslagen verursachen,<br />

aber trotzdem sehr wirksam sind. Vor allem kpnn<br />

die Haut auch geschont werden. Zum Staubwischen<br />

sollten Sie stets Handschuhe anziehen. Gerade<br />

Staub trocknet die Kaut übermässig ein und<br />

macht sie derart spröd und rissig, dass die Ausführung<br />

jeder feinen Näharbeit nachher direkt unmöglich<br />

ist. Sollten Sie aus besonderen Gründen<br />

für diese Arbeit keine Handschuhe tragen können,<br />

so empfehlen wir Ihnen, nach dem Abstauben<br />

die Hände sofort mit heissem Wasser und viel<br />

Seife gründlich zu waschen und nachher kalt abzuspülen.<br />

Alsdann mit einem weichen Tuch leicht<br />

trocknen und, solange sie noch ein wenig feucht<br />

sind,'mit Glyzerin, das zu gleichen Teilen den<br />

Saft einer Zitrone enthält, einzureiben. Bei einer<br />

etwas plumpen Hand verfährt man am besten so,<br />

dass von den Fingerspitzen nach der Handwurzel<br />

hin massiert wird, wobei die Finger einzeln vorgenommen<br />

werden. Diese Prozedur nimmt sehr wenig<br />

Zeit in Anspruch, ist aber von ausserordentlich<br />

guter Wirkung, indem sie die Haut zart, weich<br />

und weiss macht. Ausserdem sollten die Hände<br />

vor dem Zubettgehen noch besonders behandelt<br />

werden. Mit Mandelöl und Zitronensaft, zu gleichen<br />

Teilen gemischt, werden die Hände eingerieben,<br />

oder man fette sie hin und wieder zur Nacht<br />

mit einer Fettcreme, oder mit Süssmandel-' oder<br />

Olivenöl gut ein, und zieht weiche Handschuhe<br />

aus Leder darüber. Im Winter leidet die Hausfrau<br />

auch etwa unter aufgesprungenen Händen. Ein<br />

wirksames Hausmittelcnen dagegen ist Honig mit<br />

Glyzerin vermischt, mit dem man die sauber gereinigten,<br />

noch feuchten Hände gut einreibt. Am<br />

besten geschieht dies auf die Nacht. Aus Süssmandelöl<br />

oder Lanolin sind wirksam gegen Schrunden,<br />

doch sollten die Hände vorher in Kleiewasser<br />

gebadet werden.<br />

Zu einer gepflegten Hand gehört auch der gesunde<br />

und saubere Fingernagel. Am besten wird<br />

der Nagel gleich nach dem Baden oder Händewas.chen<br />

geschnitten, weil er da noch weich ist.<br />

Versäumen Sie nicht, den Nagel nach dem Schneiden<br />

noch nachzufeilen, um Unebenheiten am Nagelrand<br />

auszumerzen, damit Sie nicht etwa hängen<br />

bleiben und den Nagel aufreissen. Der feine<br />

Halbmond an der Naaelwurzel sollte immer gut<br />

sichtbar sein; sobald darüber Haut wächst, wirkt<br />

der Nagel plump und unschön. Um ein Ueb'erwachsen<br />

mit Haut zu vermeiden, wird der Nagelfalz<br />

(auch Nagelhäutchen genannt) nach dem<br />

Waschen der Hände mit einem Orangenhölzchen<br />

(weil nicht splitternd) zurückgestossen. Damit kann<br />

vermieden werden, dass der Nagelfalz mit einer<br />

Schere beschnitten werden muss, was nicht immer<br />

ungefährlich ist, indem die umgebende Haut leicht<br />

verletzt werden und zu äusserst schmerzhaften Entzündungen<br />

führen kann. Sind die Nägel brüchig,<br />

so reiben Sie diese abends mit etwas Lanolin ein,<br />

wobei Sie. die Häutchen am Nagelfalz ebenfalls<br />

zurückstossen können. Es braucht wohl nicht gesagt<br />

zu werden, dass die Nägel immer sauber<br />

genalten werden sollen. Falls Ihnen das Reinigen<br />

tDa&QeqettqescheHk zu viel Zeit in Anspruch nimmt, so schneiden Sie<br />

Dr. Hoffmann, der Verfasser<br />

des «Struwwel-<br />

sie nocn etwas über das Nagelbett hinausragen.<br />

die Nägel möglichst kurz, aber immerhin so, dass<br />

peter», war Arzt. Er übte<br />

Bei Einhaltung der oben angegebenen Hand- und<br />

seine Praxis * fast nur<br />

Nagelpflege werden Sie immer, auch nach getaner<br />

grober Hausarbeit, gepflegte Hände haben,<br />

noch im Freundeskreis<br />

sehr zur Freude Ihrer Familienangehörigen, aber<br />

auch zu Ihrer eigenen Wohltat und Befriedigung.<br />

Anfragen sind zu richten an die «Automobil-<br />

Revue», kosm. Sprechsaal, Löwenstrasse 51. Zürich.<br />

„Parking"<br />

Bi.<br />

£itt JCiutstkcHHec<br />

Di« Gewinn« werden nach allen Kantonen ohne jeden Abzug ausbezahlt<br />

Oie Luzerner Kantonalbank garantiert die<br />

Auszahlung der Treffer. Lose sind erhältlich<br />

bei sämtlichen luzern. Banken, Reisebureaux<br />

und bei den bezeichneten Verkaufsstellen.<br />

Für eingeschriebene Zustellung der Lose<br />

40 Rappen für Porto beifügen; Ziehung»,<br />

liste, wenn nach Erscheinen gewünscht,<br />

30 Rappen. Lotteriebureaus Hirsch«<br />

mattstrasse 13, Ecke Pilatusstrasse. Luzern. 21<br />

Postcheck VII 6700. Virsand luth iiim licknahat.<br />

Einzellott Fr. 10.—. Zfthnerseri« Fr, 100.—. Kantonalbank-Garanti«. Diskreter Losvtrkauf<br />

Ein Warschauer Gerichtsvollzieher<br />

hatte bei<br />

einem Steuerpflichtigen<br />

eine Pfändung 1 vorzunehmen.<br />

Er beschlagnahmte<br />

eine Kopie nach dem berühmten<br />

Gemälde « Leda<br />

mit dem Schwan». Die<br />

amtliche Beschreibung<br />

des beschlagnahmten Objektes<br />

lautete:* «Bild im<br />

Ausmass von 75X42 Zentimeter,<br />

ohne Glas, in goldenem<br />

hölzernen Rahmen,<br />

danstellend eine junge,<br />

ausgezogene Frau. Alter<br />

ungefähr 25, Blondine,<br />

angefallen von einer tollwütigen<br />

Gans. »<br />

„Schrecklich, lauter Pannen!<br />

nicht helfen sollten?"<br />

Ob wir den Leuten<br />

(Humorist.)


Automobil-Revue — N" 94<br />

Die<br />

Sustenpass - Strasse<br />

als beste internationale<br />

Verkehrspropaganda<br />

jKäsBSgg was<br />

mmm<br />

für die<br />

Schweiz<br />

Das heutige Fanrsträsschen nach Gadmen.<br />

Das Gadmertal mit Gadmerflühe und Titlis.<br />

Zwischen Bäregg und «In der Höll» mit Gadmerflühe.<br />

Hotel Steingletscher mit altein Strässchen. Blick talauswärte<br />

gegefedie «Höll».<br />

Blick auf Steingletecher und Thierberggruppe.<br />

Die Gletscherwelt am Susten- und Gwächtenhorn.<br />

Die Nordwand der Sustenspitze (2931).<br />

Seelein zwischen Stuhlwang ur$ Passhöhe. Blick ostwärts auf<br />

Stiickliotock ''3309).<br />

Seewenstock - Kl. Spannortgruppe von der Sustenpasshöhe<br />

aus.<br />

Oberer Teil des auf Ürnereeite gelegenen Sustenpasses.<br />

Hinterfeldalp, wo einst die Strasse durch das<br />

Titlismassiv ausmünden soll.

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