E_1936_Zeitung_Nr.096
E_1936_Zeitung_Nr.096
E_1936_Zeitung_Nr.096
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
•BERN, Freitag, 27. November <strong>1936</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
32. Jahrgang - N« 9<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Er.<br />
Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlicb abonniert<br />
Ausgabe B (mit gen». Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Ausgab* C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Probleme des Tages<br />
Rückgang der Verkehrssteuern.<br />
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Einnahmen<br />
der Kantone an Motorfahrzeugsteuern<br />
im Jahre <strong>1936</strong> fast durchwegs einen<br />
namhaften Rückgang aufweisen werden. Allein<br />
im Kanton Zürich soll die Abnahme über<br />
Fr. 400 000.— ausmachen und das Schlussresultat<br />
wird sich auch andernorts entsprechend<br />
ungünstig präsentieren. Die Frage 1 ist<br />
deshalb müssig, ob die kantonalen Regierungen<br />
nicht ein Interesse daran haben, diese<br />
Erscheinung einer eingehenden Prüfung zu<br />
unterziehen und Massnahmen ins Auge zu<br />
fassen, welche geeignet sind, die Einnafomenausfälle<br />
zu kompensieren. Allerdings nicht<br />
in Form von Erhöhungen der Steueransätze,<br />
was den Teufel mit dem Beizebub austreiben<br />
hiesse, sondern vielmehr mit Mitteln, die berufen<br />
sind, den Verkehr wieder anzukurbeln,<br />
wie dies in verschiedenen Auslandstaaten mit<br />
Erfolg geschehen ist. Die starke Zunahme<br />
des Motorfahrzeugbestandes in Deutschland,<br />
Oesterreich, Italien, England erbringt den<br />
schlagenden Beweis dafür, dass trotz schweren<br />
Wirtschaftszeiten eine solch© Ankurbelung<br />
möglich ist. Man muss nur endlich wollen<br />
und taugliche Mittel anwenden.<br />
Zwei Faktoren sind es, welche diesen Rückgang<br />
in den Erträgnissen der Motorfahrzeugsteuern<br />
verursacht haben: Einmal<br />
die hohen Steuern und die übersetzten<br />
Zölle<br />
Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />
Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste*<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
für Motorfahrzeuge, vor allem aber für Benzin.<br />
Tausende von Wagen liegen still, weil<br />
der Besitzer diese Lasten einfach nicht mehr<br />
zu tragen vermag und schliesslich um den<br />
Entschluss, die Wagenhaltung ganz aufzugeben,<br />
einfach nicht mehr herumkommt.<br />
Als Folge dieser Politik stellt sich immer<br />
stärker der Zug zum Kleinwagen ein. Mit<br />
unwiderlegbarer Deutlichkeit belegt die eidgenössische<br />
Motorfahrzeugstatistik 1935 diese<br />
Erscheinung. Mit dem von Jahr zu Jahr<br />
wachsenden prozentualen Anteil der Kleinwagen,<br />
d. h. der Fahrzeuge unter 15 HP,<br />
sinkt natürlich der Ertrag aus den Verkehrssteuern,<br />
während der Rückgang der Quote<br />
der grossen Wagen diese Annahme noch verschärft.<br />
Der Ausfall von Fr. 400 000.—, den<br />
der Kanton Zürich für <strong>1936</strong> verzeichnet, ist<br />
zu einem wesentlichen Teil dem Zug zum<br />
Kleinauto zuzuschreiben.<br />
Diese Umschichtung in der Struktur des<br />
Autobestandes äussert sich aber für die kantonalen<br />
Finanzen auch in anderer Weise nachteilig.<br />
Wenn der Benzjnkonsum der Schweiz<br />
während des laufenden Jahres in eine rückläufige<br />
Phase eingetreten ist, so hat dazu<br />
neben den Spartendenzen, wie sie der übermässige<br />
Fiskaldruck hervorgerufen, vor allem<br />
auch die Vermehrung der Kleinwagen<br />
beigetragen. Die nächste Folge ist eine geringere<br />
Einnahme aus Benzinzöllen und diese<br />
überträgt sich auch auf die Finanzen der Kantone,<br />
die mit 25 % an den Benzinzollerträgnissen<br />
beteiligt sind.<br />
Wie können sie nun dem Ausfall bei den<br />
Verkehrssteuern und dem Benzinzoll entgegenwirken?<br />
Eine Reduktion des Benzinpreises<br />
kommt für sie nicht in Betracht, weil<br />
sie hiefür nicht kompetent sind, wenn es auch<br />
in ihrem eigenen Interesse liegen würde, die<br />
bezüglichen Anstrengungen der Verkehrsinteressenverbände<br />
in Bern nach Kräften zu<br />
unterstützen. Nur durch vermehrten Benzinverbrauch<br />
kann ihr Anteil am Benzinzoll wieder<br />
eine Erhöhung erfahren.<br />
So bleiben also die kantonalen Verkehrssteuern.<br />
Durch eine zweckmässige Herabin<br />
seiner Sitzung vom letzten Dienstagnachmittag<br />
hat der Bundesrat Botschaft und<br />
Entwurf eines neuen Bundesgesetzes über die<br />
Schweizerischen Bundesbahnen, datiert den<br />
24. November <strong>1936</strong>, nun zuhanden der Bundesversammlung<br />
endgültig genehmigt.<br />
27 Artikel umfasst dieses Projekt einer<br />
Neugestaltung der rechtlichen und finanziellen<br />
Lage der S.B.B.; es trägt durchaus den<br />
Charakter eines Rahmengesetzes, beschränkt<br />
sich auf Grundsätzliches und überlässt die<br />
Details der Ausführung weitgehend den Verordnungen<br />
und Reglamenten. Um es gleich<br />
vorweg zu nehmen: Die Anforderungen, welche<br />
dieser Entwurf an den guten Willen und<br />
die Mithilfe der Allgemeinheit stellt, sind<br />
nicht klein. Grosse Opfer sind zu seiner<br />
Verwirklichung notwendig; unbedingtes Erfordernis<br />
hiefür bilden eine in die Tat umzusetzende,<br />
energische Spartendenz der Verwaltung<br />
und ein gewisses Entgegenkommen<br />
seitens des Personals.<br />
Aus Art. 1 des Entwurfs geht hervor, dass<br />
die bisherige staatsrechtliche Stellung der<br />
Schweiz. Bundesbahnen keine Aenderung erfahren<br />
soll, d. h. es wird diese, entgegen einer<br />
Setzung derselben Hesse sich — daran kann<br />
nach den Erfahrungen des Auslandes kein<br />
Zweifel sein — eine Verkehrsankurbelung mit<br />
100 Prozent Sicherheit herbeiführen. Der<br />
Zug zum Kleinwagen aber kann durch eine<br />
Erleichterung der Steuerbelastung der Wagen<br />
über 15 HP<br />
abgebremst werden. Damit kämen die alten<br />
grossen Wagen wieder in Verkehr. Ein weiteres<br />
Mittel, um den Anreiz zur periodischen<br />
Stillegung der Wagen zu beseitigen, läge in<br />
der Berechnung der Steuer nach Monaten.<br />
Seit Jahren unternehmen die Verkehrsinteressentenverbände<br />
Anstrengungen in diesem<br />
Sinne, aber bisher haben sie noch in keinem<br />
Kanton das gewünschte nötige Entgegenkommen<br />
gefunden. Man schiebt die Sache<br />
von Jahr zu Jahr hinaus, wehrt sich mit<br />
allen Mitteln gegen Steuersenkungen und andere<br />
Erleichterungen und — wird dann notgedrungen<br />
doch zu diesem einzig tauglichen<br />
Mittel greifen müssen, allerdings wenn es<br />
bereits zu spät ist. Warum wagt man wenigstens<br />
nicht einen einjährigen Versuch? Die<br />
Einstellung der kantonalen Behörden zu diesem<br />
für sie so wichtigen Finanzproblem verrät<br />
einen bedauerlichen Mangel an Verständnis<br />
und Einfühlung in die neue Lage. V<br />
Die Reorganisation der Schweiz. Bundesbahnen<br />
seinerzeit lancierten Initiative für deren Entpolitisierung,<br />
weiterhin Staatsunternehmung<br />
bleiben; ebenso wird von deren Umwandlung<br />
in eine selbständige juristische Persönlichkeit<br />
abgesehen. Verwaltung und Betrieb der<br />
Bundesbahnen werden nach wie vor Sache<br />
einer besonderen eidgenössischen Verwaltung<br />
sein, selbständig innerhalb der Schranken unserer<br />
Bundesgesetzgebung und den Namen<br />
«Schweizerische Bundesbahnen» tragend.<br />
Art. 2 bestimmt, dass die Erwerbung weiterer<br />
Bisenbahnen oder der Bau neuer Linien<br />
durch den Bund nur gestützt auf einen dem<br />
Referendum -unterliegenden Bundesbeschluss<br />
erfolgen könne.<br />
Art. 3 ist von grundlegender Bedeutung.<br />
Er umschreibt das Verwaltungsprinzip der<br />
S.B.B. folgendermassen: « Die Bundesbahnen<br />
sind nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu<br />
verwalten und zu betreiben, dauernd in befriedigendem<br />
Zustande zu erhalten und haben<br />
sich im Rahmen der verfügbaren Mittel den<br />
Bedürfnissen des Verkehrs und den Fortschritten<br />
der Technik anzupassen. Sie haben<br />
der schweizerischen Volkswirtschaft zu dienen<br />
und im besondern bei der Tarif- und<br />
INSERTIONS-PREIS:<br />
Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp»<br />
Grfissere Inserate nach Spezialtarll<br />
Inseratenseblnss 4 Tage vor Erseheinen der Nnmmer<br />
Wir berichten heute<br />
über:<br />
New Yorker Automobfl-<br />
Ausstellung.<br />
Italiens Sportsaison 1937.<br />
Nachwuchsfahrer-Prüfung<br />
in Monza.<br />
Die Schrecksekunde.<br />
Beilage:<br />
Fahrplangestaltung auf deren Bedürfnisse<br />
Rücksicht zu nehmen, soweit ihre finanziellen<br />
Mittel dies erlauben.»<br />
Danach hat zwar die S.B.B, getreu ihrem<br />
Charakter als Staatsbahn auch fernerhin vor<br />
allem Dienerin der Oeffentlichkeit zu bleiben,<br />
eine Aufgabe, welche allerdings nach dem<br />
neuen Entwürfe im Interesse der finanziellen<br />
Tragbarkeit eine gewisse Einschränkung erfahren<br />
kann.<br />
Art. 4 bestimmt, dass die Bundesgesetzgebung<br />
auch auf die Bundesbahnen Anwendung<br />
zu finden habe; immerhin sind Ausnahmen,<br />
welche nur das innere Verhältnis zwischen<br />
Bund und Bundesbahnen berühren, auf<br />
Bewilligung des Bundesrates hin gestattet.<br />
Dieser kann die Bundesbahnen ausserdem zu<br />
Aenderungen in ihrer Betriebsweise, wie sie,<br />
sich infolge Anpassung an die neuzeitliche<br />
Verkehrsentwicklung unter voller Berücksichtigung<br />
der Interessen unserer Volkswirtschaft<br />
aufdrängen können, ermächtigen. Gemeint<br />
ist hier wohl in erster Linie die Umstellung<br />
verkehrsschwacher Linien auf Auto*<br />
mobilbetrieb. Die endgültige Stillegung von<br />
Eisenbahnlinien dagegen bedarf der Zustimmung<br />
der Bundesversammlung.<br />
Art. 5 ordnet Sitz und Gerichtsstand im<br />
bisherigen Sinne.<br />
Art. 6 befasst sich mit der Steuerbefreiung<br />
gegenüber Kantonen und Gemeinden; Aenderungen<br />
sind hier keine vorgesehen.<br />
Art. 7 nimmt entsprechend der angestrebten<br />
Konzentration der finanziellen Verantwortung<br />
beim Bundesrate der Bundesversammlung<br />
das Recht auf die Budgetgenehmigung.<br />
Der Bundesversammlung sollen künftig<br />
nur mehr zustehen: die Genehmigung der<br />
vom Bundesrate aufzustellenden allgemeinen<br />
Grundsätze für die Tarifbildung, der Jahresrechnung<br />
und des Geschäftsberichtes, der<br />
endgültigen Stillegung von Eisenbahnlinien<br />
und die Beschlussfassung hinsichtlich Er-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Musik der Nacht.<br />
Roman von Joe Lederer.<br />
30. Fortsetzung.<br />
« Es ist so; ich muss morgens drei Besuche<br />
machen, vielleicht nur zwei... und<br />
mittags sind unsere Pässe fertig. Du kannst<br />
inzwischen deine Angelegenheiten ordnen,<br />
zur Bank gehen und... und heimgehen. Stasi<br />
soll einstweilen hierbleiben, bis man die<br />
Wohnung verkauft hat, sie kann später mit<br />
dem grossen Gepäck nachkommen. Wir nehmen<br />
nur das Notwendigste mit, man bekommt<br />
in der ganzen Welt Handschuhe und<br />
Badeschwämme zu kaufen. Es gibt einen<br />
Nachtschnellzug nach Genua... Hörst du<br />
zu ? Hörst du, was ich sage ? Wenn wir<br />
keine Plätze auf dem .Qiulio Cesare' bekommen,<br />
warten wir in Nizza den .Duilio' ab.<br />
Ich weiss nicht, ob wir Ehrlose sind oder<br />
Narren, ich weiss nur, dass wir zueinander<br />
gehören. Wir gehen nach Sao Paolo, du<br />
wirst arbeiten, du wirst uns ein Haus bauen.<br />
Wir werden glücklich sein, wir werden Kinder<br />
haben, vielleicht wird man uns verzeihen,<br />
dass wir uns so sehr lieben... Wir<br />
können auch den Riviera-Express nehmen,<br />
bis Nizza fahren. Fernandes gibt uns sofort<br />
die Einreisebewilligung, er wird uns auch<br />
raten können. Der Dampfer heisst ,Giulio<br />
Cesare' und fährt am 1. September... Wir<br />
erreichen ihn, es werden noch Plätze frei<br />
sein, wir reisen mit Fernandes, ich meine,<br />
wir reisen mit dem Express, und Johannes<br />
kauft die Perlen...»<br />
Aber jetzt konnte Sybil nicht weiter, sie<br />
sprang auf, taumelte — «Lukas, nein, nein,<br />
nein ! »<br />
Sie lag an seiner Brust und stöhnte :<br />
« Nein ! Ich will dich nicht! Alles gelogen<br />
... Und wenn wir bis ans Ende der<br />
Welt laufen überall die Ehrlosigkeit.<br />
Einmal wirst du mich anklagen, einmal wirst<br />
du mir nicht verzeihen, dass du mich liebst!»<br />
t Sybil...»<br />
«Nein, nein — Lukas, ich sage nein!»<br />
Sie hatte ihre Stimme nicht mehr in ihrer<br />
Gewalt und rief schrill:<br />
«Nein, tausendmal nein, immer wieder<br />
nein! »<br />
Ihre Augen waren gläsern wie bei einer<br />
Blinden.<br />
€ Nein f •<br />
«Liebes, sei ruhig, sei gut ! Sybil, sieh<br />
mich an... Sybil, du, sollst mich ansehen!<br />
Wir haben keine Schuld, ich nicht und du<br />
nicht... Das hat nichts zu tun mit unserm<br />
Willen. Worüber werde ich nie hinwegkommen<br />
? Dass ich Gertie und das Bürschle<br />
allein lasse ? Wenn ich hier bleiben würde,<br />
wären sie genau so verlassen, noch mehr<br />
verlassen. Für mich gibt es keinen Weg als<br />
den zu dir ! Ich liebe dich... Wovor hast<br />
du Angst ? Es ist alles so einfach. Wir reisen,<br />
wir werden glücklich sein, ich liebe<br />
dich...»<br />
Sybil ist nicht schön in diesem Augenblick.<br />
Ihr Gesicht hat seinen Glanz verloren, ist<br />
voll trüber, brauner Schatten. Auf der Stirn<br />
glitzern kleine Schweisstropfen.<br />
Aber Lukas küsste dieses erbarmungswürdige<br />
Gesicht, er stammelte :<br />
« Du musst dich ausruhen. Du Arme, wie<br />
müd du sein musst! Und in ein paar Stunden<br />
... Du wirst zwei, drei Besuche machen<br />
müssen ? Kann ich mit dir gehen ? Ich will<br />
nicht ohne dich sein, nicht eine Minute lang.<br />
Vielleicht bekommst du mich bald satt, wenn<br />
ich immer, immer, immer da bin ? Wenn du<br />
willst, kannst du mich jeden Tag zwei Stunden<br />
lang fortschicken. Aber du wirst es nicht<br />
tun — nein ? Jetzt bist du ruhiger, nicht<br />
wahr ? Liebe, Gute —, du hast mich so erschreckt<br />
! Aber jetzt zitterst du nicht mehr,<br />
jetzt bist du wieder ruhig. So sprich doch<br />
ein Wort...»<br />
Sybil lächelt, ihre Lippen sind ein wenig<br />
frischer geworden, in blasses Rot getaucht<br />
« Wir reisen ? ><br />
• Sie dachte dabei: wenn er jetzt zögert,<br />
nach einer Antwort sucht, so heisst es Nein.<br />
« Ja ! > sagte Lukas kurz.<br />
Sybil richtete sich auf, langsam kehrten<br />
Farbe und Leben in ihr Gesicht zurück.<br />
« Ich weiss nicht einmal genau, wo Sao<br />
Paolo liegt...»<br />
« Gleich neben Santos. »<br />
Sie sah ihn schuldbewusst an.<br />
« Santos Santos ? Brasilien ist so<br />
gross ! »<br />
Arm in Arm gingen sie ins Nebenzimmer,<br />
wo die Landkarte hing.<br />
«Hier ist Genua...», erklärte Lukas und<br />
deutete .mit dem Bleistift hin.<br />
Ein schwarzer Punkt auf einer bunten<br />
Landkarte — das ist alles. Genua. Aber sie<br />
lesen : Glück, Liebe, Zukunft...<br />
Lukas zog eine dünne Bleistiftlinie über<br />
die Leinwand, die ligurische Küste entlang,<br />
bis nach Nizza.
höhung der für Anschaffungen und Bauten<br />
aufzuwendenden Mittel, über Massnahmen<br />
zur Deckung von Fehlbeträgen, sowie die Erwerbung<br />
weiterer Eisenbahnen oder den Bau<br />
neuer Linien durch den Bund.<br />
Art. 8 überträgt dem Bundesrate die Oberaufsicht<br />
über Geschäftsführung und Finanzhaushalt<br />
der Bundesbahnen und gibt ihm<br />
das Recht, diesen zwecks Wahrung wichtiger<br />
Landesinteressen die ihm gutscheinenden<br />
Weisungen zu erteilen. Man beachte: Im Gegensatz<br />
zum geltenden Rechte werden hier<br />
die Befugnisse des Bundesrates nicht mehr<br />
Nerv York, im November.<br />
Autoschau jenseits des Ozeans, eine Ausstellung<br />
im Steinmeer der New Yorker Wolkenkratzer.<br />
So fremd uns diese turmartigen<br />
Gebäude anmuten, so fremd uns die Lebensweise<br />
des Amerikaners ist, so fremd ist uns<br />
auch die ganze Aufmachung der Ausstellung<br />
der amerikanischen Autoindustrie.<br />
Um zu einem halbwegs richtigen Bild zu<br />
kommen, muss man sich vollkommen von<br />
den Anschauungen des Europäers loslösen.<br />
Man muss vor allem das rein technische Interesse<br />
in den Hintergrund stellen, denn diese<br />
Schau ist nicht wie unsere europäischen<br />
Salons eine Angelegenheit der Technik, besser<br />
gesagt, des technischen Fortschrittes,<br />
sondern eine reine Verkaufsschau, lediglich<br />
abgestellt auf den Verbraucher, der dazu gebracht<br />
werden soll, sich wieder einen neuen<br />
Wagen anzuschaffen. Er soll verführt werden<br />
dazu — das ist wohl das richtige Wort.<br />
Denn man setzt ihm mit allen Mitteln neuzeitlicher<br />
Werbekunst zu, mit Mitteln, die<br />
wir in der alten Welt gar nicht kennen, deren<br />
Kostspieligkeit ja auch nur dann tragbar<br />
ist, wenn die hohen notwendigen Beträge<br />
auf solche Riesenproduktionsziffern umgelegt<br />
werden können, wie sie die grossen amerikanischen<br />
Werke aufweisen. Die Durchführung<br />
dieser Aufgabe ist in einem so riesengrossen<br />
Lande, wie es die USA sind, und<br />
bei einer weit verstreuten Bevölkerung von<br />
130 Millionen Menschen nicht mit einer einzigen<br />
Ausstellung su schaffen. Deshalb veranstalten<br />
die Amerikaner<br />
innerhalb von etwa 4 Wochen fast vier<br />
Dutzend Ausstellungen<br />
einzelnen festgelegt, sondern, im Sinne einer<br />
Machtkonzentration seine weitreichenden<br />
Kompetenzen auf eine Art Generalnenner gebracht.<br />
Der Bundesrat regelt ferner, unter<br />
Vorbehalt der Kompetenzen des Verwaltungsrates,<br />
seine eigenen Befugnisse, sowie die-r<br />
jenigen des Post- und Eisenbahndepartömentes<br />
und der leitenden Bundesbahnorgane.<br />
Wegleitend wird hiezu bestimmt, dass durch<br />
weitgehende Abtretung von Befugnissen an<br />
diese letzteren für eine einfache, rasche und<br />
unabhängige Geschäftsbehandlung gesorgt<br />
werden solle. (Schluss Seite 8.)<br />
Autcmo&Hs Ausstellung, zwischen<br />
lüalkeufoiatzew<br />
Eigener Eilbericht der „Automobil-Revue*<br />
an allen Ecken und Enden ihrer 48 Staaten.<br />
Und um wirklich bis zu der Seele jedes Einzelnen<br />
vordringen zu können, werden ausserdem<br />
noch in einer Unzahl von Städten,<br />
auch in denen, in welchen Ausstellungen<br />
stattfinden, von den grösseren Firmen Sonderschauen<br />
veranstaltet. Der Reisende, der<br />
in einem der grossen Hotels zur Ausstellungszeit<br />
absteigt, ist — natürlich nur, wenn<br />
er aus Europa kommt — nicht wenig verblüfft,<br />
in seiner Hotelhalle eine Reihe von<br />
Wagen, angestrahlt in blendend weissem<br />
Licht, vorzufinden. (Wobei es oft unerfindlich<br />
ist, wie diese Wagen 2 bis 3 Stockwerke<br />
hoch, durch enge Gänge und schmale<br />
Türen in die Räume befördert werden können.<br />
Aber manchmal geht eben auch ein<br />
Kamel durchs Nadelöhr...)<br />
Trotz der grossen Aufmachung, trotz aller<br />
Beigäben bei den Sonderschauen, trotz der<br />
raffiniertesten Reklamemethoden ist aber erfreulicherweise<br />
nie die Aufmachung Hauptzweck.<br />
Im Vordergrund steht, auch wenn<br />
die Dekoration noch so toll und noch so<br />
kostspielig ist, stets das Produkt. Die Aufmachung<br />
ist nur der Magnet, der den (stets<br />
neugierigen) Kunden heranholt. Fertiggemacht<br />
wird der Mann aber erst durch das<br />
Verkaufsobjekt.<br />
Wie es die Amerikaner mächen ? Vor<br />
allem suggerieren sie in einem konzentrischen<br />
Angriff durch <strong>Zeitung</strong>sinserate und<br />
Plakate der Bevölkerung, dass die bisherigen<br />
Modelle völlig überholt seien, dass gerade<br />
im Laufe des letzten Jahres Feststellungen<br />
gemacht werden konnten, die eine<br />
bisher noch nie gekannte, ja kaum erträumte<br />
Vollkommenheit des Automobils ermöglichen.<br />
Immer wieder springen einem bestimmte<br />
Schlagworte entgegen, wie scientifical tests,<br />
also wissenschaftlich exakte Forschungen,<br />
die den Kunden erst einmal mürbe machen<br />
müssen. Dann wird dem Kunden, der anfänglich<br />
natürlich misstrauisch ist, ausgeredet;<br />
dass es sich vielleicht nur um geringfügige<br />
Änderungen handeln könnte. Es heisst<br />
kategorisch : « The New X-Car Model 1937<br />
— an entirely New Design». Allmählich<br />
wird der Kunde neugierig. Wenn die Ausstellung<br />
in seiner Stadt ihre Pforten öffnet,<br />
dann ist er bestimmt schon so weit, dass*er<br />
um jeden Preis diese Wunderwerke der<br />
Autotechnik sehen will.<br />
Amerikanische Aussteilungstechnik.<br />
Nun, in der Ausstellungshalle oder im<br />
Lobby des Hotels, in dem die Sonderschau<br />
stattfindet, wird der Interessent erst so richtig<br />
drangenommen. Er sieht den Wagen, der<br />
ihm zugedacht ist, nicht vielleicht nur als<br />
fertiges Werkzeug, sondern in alle Einzelteile<br />
zerlegt. Und ein blankes Fahrgestell, an<br />
dem jedes Organ im Schnitt zu sehen ist,<br />
dreht sich und alle seine Teile bewegen sich.<br />
Die Tiefstrahler sorgen dafür, dass auch der<br />
versteckteste Winkel taghell erleuchtet ist<br />
und grosse Spiegel lassen auch die dem Beschauer<br />
abgewendete Seite des Fahrgestells<br />
überblicken. Neben dem Fahrgestell steht<br />
nun ein sehr liebenswürdiger junger Mann,<br />
bewaffnet mit einem Stab. Dieser junge<br />
AUTOM OBTL-RrrvUf! FREITAG, Tl. TTOVETJBER 1938 — N°<br />
Mann erklärt nun in ebenso taktvoll nna<br />
u f dringlicher wie sehr e i n dringlicher<br />
Weise und mit nicht unerheblichem Stimmaufwand<br />
die Vorzüge der Konstruktion, wobei<br />
er mit dem Stab auf die Teile hinweist<br />
und so hervorragenden Anschauungsunterricht<br />
erteilt. Das geschieht übrigens nicht<br />
nur in den Sonderschauen, sondern ebenso<br />
auch mitten im Grand Central Palace, im<br />
New Yorker Ausstellungsgebäude.<br />
Und wenn der Interessent gesehen hat,<br />
wie sehr sich äusserlich sein treuer Wagen<br />
von den neuen Typen unterscheidet (denn<br />
karosserietechnisch verändern die Amerikaner<br />
geschickterweise alljährlich ihre Modelle<br />
grundsätzlich), dann schleicht er bedrückt<br />
zum Parkplatz, wo der Wagen steht, der<br />
ihm bisher als das Nonplusultra im Autobau<br />
erschien. Damit ist der gewünschte Erfolg<br />
erzielt : der Mann hat eingesehen, dass er<br />
einen neuen Wagen braucht —<br />
aas dem Interessenten Ist ein Käufer<br />
geworden !<br />
Fast 3,4 Millionen Automobile verkaufte<br />
die Industrie der USA im Jahre 1935. In diesem<br />
Jahre' wird die Verkaufsziffer sich um<br />
rund 4 Millionen bewegen und im kommenden<br />
Jahre will man sie auf die Rekordhöhe<br />
von 5 Millionen steigern. Bei solchen Produktionsziffern<br />
muss man schon mit allen<br />
Mitteln versuchen, den Verbraucher knockout<br />
zu schlagen..*<br />
So sieht man als Europäer die Dinge im<br />
Trubel der hiesigen Autoausstellungen, in<br />
den Wochen, in denen die « Neugeborenen»<br />
der Industrie erstmalig öffentlich gezeigt und<br />
herumgereicht werden. (Der Amerikaner wird<br />
die Dinge wahrscheinlich wesentlich anders<br />
sehen.) Man darf jedoch die amerikanischen<br />
Werbemethoden nicht abschätzig beurteilen,<br />
schon deshalb nicht, weil die Leute hier dem<br />
Kunden für sein Geld einen<br />
ausserordentllch hohen Gegenwert<br />
liefern. Die amerikanische Industrie kann<br />
schon etwas, sie kann weit mehr als nur die<br />
Reklametrommel rühren und Autos am laufenden<br />
Band wie Brötchen herstellen. Sie<br />
kann in der Materialforschung, in der Konstruktion,<br />
in der Planung, in der Marktanalyse<br />
und natürlich in fabrikatorischer Beziehung<br />
sehr, sehr viel! Nur, dass eben die<br />
Entwicklung hier ganz andere Wege geht als<br />
in unserer guten alten Welt.<br />
Amerika und Europa.<br />
Der 'amerikanische und der europäische<br />
Wagen lassen sich überhaupt nicht miteinander<br />
vergleichen. Sie sind nicht nur grundverschieden<br />
entworfen, sondern schon die<br />
Voraussetzungen für ihren Entwurf sind völlig<br />
voneinander abweichend. Der grosse<br />
Vorteil der amerikanischen Industrie, durch<br />
den Riesenabsatz im eigenen Lande Produktionsziffern<br />
erreichen zu können, die eine<br />
niedrige und sonst nirgends in der Welt mögliche<br />
Preisberechnung ermöglichen, schliesst<br />
gleichzeitig auch ein gewisses Hemmnis in<br />
sich, und zwar im Hinblick auf die Weiterentwicklung.<br />
In einem Werk, das täglich<br />
mehrere Tausende von Wagen in die vier<br />
Windrichtungen hinausschickt, muss jeder<br />
kleinste Arbeitsvorgang genau zeitlich berechnet<br />
sein und mit einer bestimmten Vorrichtung<br />
oder einem Behelf ausgeführt werden.<br />
Für gewisse Arbeitsoperationen braucht<br />
man Spezjalmaschinen, die vom Werk gerade<br />
nur für diesen Prozess besonders er-<br />
dacht, konstruiert und bestellt werden. Die<br />
kleinste Aenderung wirft schon die bisherigen<br />
Berechnungen über den Haufen und<br />
macht unter Umständen eine sündteure Maschine<br />
zu einem fast wertlosen Stück Alteisen.<br />
Ein Werk, das auf Massenproduktion<br />
eingerichtet ist, muss also verhältnismässig<br />
lange Zeit wenigstens die teuersten Herstellungsvorrichtungen<br />
im Betrieb belassen,<br />
damit sich die ursprünglich angelegten Gelder<br />
amortisieren. Eine amerikanische Grossserienfabrik<br />
kann also immer nur in Abständen<br />
von mehreren Jahren grundsätzlich eine<br />
Konstruktion ändern, sie muss sich in der<br />
Zwischenzeit mit kleineren Verbesserungen<br />
und karosserietechnischen Aenderungen begnügen.<br />
Das Tempo, das die europäische Industrie<br />
in den letzten Jahren bei der Weiterentwicklung<br />
hauptsächlich vm Chassisbau an<br />
den Tag legte, ist eben nur bei den im Vergleich<br />
zu amerikanischen Verhältnissen kleinen<br />
Produktionsziffern unserer Werke möglich.<br />
Unsere Fabriken sind noch nicht so<br />
weitgehend spezialisiert, sie können sich also<br />
in verhältnismässig kurzer Zeit grundsätz-<br />
lieh umstellen.<br />
Wir streben heute in erster Linie Fahrsicherheit<br />
und Wirtschaftlichkeit an. Beide<br />
Forderungen zwingen zu oft grundsätzlichen<br />
Konstruktionsänderungen, stellen sie doch<br />
die im Automobilbau am schwersten zu<br />
meisternden Probleme dar. Die Amerikaner<br />
haben es nicht nötig, auf besondere Betriebswirtschaftlichkeit<br />
zu sehen, da das<br />
Benzin sehr billig ist. Auch das Problem der<br />
Erhöhung der Fahrsicherheit ist kein bren-r<br />
nendes, schon deshalb nicht, weil dem amerikanischen<br />
Kunden, der das ganze Jahr<br />
hindurch nur die Erzeugnisse seines eigenen<br />
Landes sieht, jede Vergleichsmöglichkeit<br />
fehlt. So kann sich die amerikanische Industrie<br />
einem andern Problem zuwenden,<br />
das wiederum in Europa etwas stiefmütterlicher<br />
behandelt wird, nämlich der Erhöhung<br />
des Komfortes. Was die Amerikaner an<br />
Neuerungen bringen, das betrifft zu 90 Prozent<br />
die Schaffung von Vorkehrungen, um<br />
dem Automobilisten das Reisen im Wagen<br />
angenehmer zu gestalten und um ihm möglichst<br />
alle Bedienungsgriffe abzunehmen, zumindest<br />
aber zu erleichtern. Auf welche<br />
Weise die amerikanische Industrie dies fertigbringt<br />
und in welcher Richtung sich die<br />
Entwicklung überhaupt bewegt, das wird ein<br />
zweiter Bericht schildern.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Um die Panixer- und Segnesstrasse. Dem<br />
Grossen Rat des Kantons Graubünden ist<br />
eine Interpellation zugegangen, welche mit<br />
Rücksicht auf die von glarnerischer Seitegetroffenen<br />
Vorbereitungen für den Bau<br />
einer Panixerstrasse die Regierung einlädt,<br />
die Bestrebungen des Kantons Glarus in dieser<br />
militärisch und wirtschaftlich wichtigen<br />
Frage zu unterstützen.<br />
Im weitern haben 6 Grossräte dem bündnerischen<br />
Parlament eine Motion eingereicht*<br />
womit der Regierung erneut nahegelegt<br />
wird, im Interesse der Landesverteidigung<br />
sowohl als auch aus verkehrspolitisch wichtigen<br />
Gründen eine Strassenverbindung zwischen<br />
Graubünden und Glarus ins Auge zu<br />
fassen und ein Projekt über den Segnes ausarbeiten<br />
zu lassen.<br />
«Die erste Station! So hast du's doch<br />
vorgelesen?... Hinunter nach Spanien...<br />
hier ist Barcelona ! ><br />
« Ich bin so ruhig geworden ! > flüsterte<br />
Sybil.<br />
«Glück macht ruhig, das hab ich nicht<br />
gewusst. Wir werden uns nie trennen — oh,<br />
jetzt kann uns nichts mehr geschehen ! Ich<br />
bin betrunken, ich muss Luft in den Adern<br />
haben, mir ist so leicht... ich träume, ich<br />
träume ! ><br />
Fort von Europa ! Ein neuer Erdteil, ein<br />
neues Leben — und wenn sie bis ans Ende<br />
der Welt laufen : überall Glück!<br />
Die Zukunft ist unbefleckt und strahlend<br />
neu.<br />
Ein dünner Strich zieht sich von Italien<br />
hinüber nach Südamerika. Republik Brasilien.<br />
«Hier ist Rio de Janeiro... und Santos.<br />
Hier geht die Fahrt zu Ende. »<br />
Lukas kritzelte neben dem Hafennamen<br />
andächtig « Giulio Cesare » hin — lässt die<br />
beiden Worte in der blauen Bucht vor Anker<br />
gehen. Giulio Cesare ! In zwei Wochen<br />
werden sie dort landen. Jetzt ist es aufgeschrieben<br />
und besiegelt.<br />
Zwölftes KapiteL<br />
Ein dunstiger Streif steigt im Osten auf,<br />
drängt sich hoch, bleiches Gerinnsel, das die<br />
dichte Farbe der Wolken verdünnt. Langsam<br />
verändert sich der Himmel, wird fahl,<br />
schmutzigblau, wie verwässerte Milch.<br />
c Willst du nicht schlafen, Lukas ? So<br />
müde siehst du aus ! » .<br />
« Ich bin nicht müde — nur unrasiert. Aber<br />
du musst schlafen ! »<br />
«Oh, ich hab schon längst verlernt; zu<br />
schlafen. Wenn es keine Schlafmittel gäbe,<br />
müsste ich wochenlang wach bleiben<br />
warum siehst du mich so an — es ist wahr.»<br />
« Unsinn», sagt Lukas. Er war in Wirklichkeit<br />
schwindlig vor Abspannung, lein<br />
Schädel dröhnte. Aber zu Bett gehen ? Nein.<br />
Er musste nachdenken, überlegen, ein Tagesprogramm<br />
aufstellen. Im Riviera-Express<br />
wird Zeit genug sein, um zu schlafen.<br />
Weisses, kühles Leinen, rollende Wiege im<br />
Waggon-lit...<br />
Er reisst die Augen auf, kommt taumelnd<br />
auf die Beine.<br />
« Und du, Sybil ? ><br />
«Ich werde inzwischen am Konstantin<br />
schreiben.»<br />
Ihre Stimme ist sanft und leicht. Schuld ?<br />
Betrug ? Sie wird einfach an Konstantin<br />
schreiben, dass die Hochzeit nicht stattfinden<br />
kann. Er muss es verstehen — Gott selbst<br />
hat in letzter Stunde verstanden, dass diese<br />
Hochzeit nie stattfinden kann.<br />
« Wer weiss, ob es ihn überhaupt kränkt?<br />
Vielleicht sind doch zwischen ihm und Marion<br />
andere Beziehungen... Glaubst du,<br />
dass ich jetzt noch den Brief lesen soll ? »<br />
Lukas antwortete nicht, er blickte zum<br />
Fenster hin, wo zögernd und bleich der neue<br />
Tag wächst.<br />
cHalb fünf», sagt SybiL Sie lächelt stolz.<br />
Jetzt konnten sich die Zeiger drehen, wie sie<br />
wollten — die Zeit war unwichtig geworden.<br />
Lukas sieht sich mit matten Augen im<br />
Zimmer um. Sybils Koffer, das schmale<br />
Nonnenbett, auf dem Fussboden eine zerblätterte<br />
<strong>Zeitung</strong>... Wird alles das bestehen<br />
können im kalten Licht?<br />
Er war der Musik der Nacht nachgegangen<br />
und hatte auf seinem Wege eine Frau<br />
gefunden. Und wenn der Morgen kommt, der<br />
Tag, der alles entzaubert ?<br />
Lukas horcht in sich hinein und prüft sein<br />
Herz.<br />
Sybil steht mitten im Zimmer. Die graue<br />
Dämmerung kann ihr nichts anhaben, ihre<br />
Stirn schimmert wie Bronze, metallener Bogen,<br />
über den das Zwielicht sickert<br />
« Lukas... », ruft sie.<br />
Und da hat sein Herz die Prüfung bestanden.<br />
Lukas ist wach geworden, er geht durchs<br />
Zimmer, Schritt für Schritt, bis zu Sybil.<br />
Langsam, ohne zu sprechen, schliesst er<br />
sie in seine Arme. Auch Sybil schweigt. Endloser,<br />
sanfter Kuss. voll stummer Gelöbnisse.<br />
Sie halten sich umarmt und sind glücklich.<br />
Sie sehen in die Zukunft und lächeln.<br />
Es ist ihr letzter Kuss.<br />
Als Lukas im Badezimmer ist, holt Sybil<br />
den Brief aus der Handtasche. Er ist noch<br />
mehr zerknittert und riecht schwach nach<br />
Puder. Das macht ihn vertrauter. Jetzt ist<br />
es fast, als wäre er Sybils Eigentum.<br />
Sie setzt sich an den Toilettetisch und holt<br />
die Briefbogen aus dem Kuvert. Aber noch<br />
liest sie nicht. Sie starrt vor sich hin und<br />
tupft mit den Fingerspitzen auf das Papier.<br />
Nein, die Buchstaben brennen nicht, stechen<br />
nicht — es sind brave, ungefährliche Worte.<br />
Es steht kein Geheimnis drin, denkt Sybil.<br />
Vielleicht hat Konstantin ein Auto gekauft<br />
? ,Liebe Marion, es soll eine Ueberraschung<br />
sein, verraten Sie nichts.' Oder sie<br />
ist seine Geliebte. ,Mein Engel, wie ich mich<br />
nach die sehne...' Dann ist alles gut. Das<br />
hat nichts mit mir zu tun, und die Ratte wird<br />
endlich schweigen. Verfluchte Ratte, die mich<br />
zerstören will...<br />
Sybil dreht die Blätter hin und her. Sie<br />
hat / U, sie raschelt mit den Papierbogen<br />
und hat Angst. Es ist ganz so, als möchte<br />
Sybi] Zeit gewinnen. Sie nimmt das Kuvert<br />
in die Hand und betrachtet es genau, aber<br />
es ist nichts daran zu sehen, als dass die<br />
Marke vor fünf Tagen abgestempelt wurde.<br />
Weisses Papier, schwarzblaue Tinte, Konstantins<br />
Schrift.<br />
< Ich will nicht wissen, was er schreibt! ><br />
Das Kuvert flattert auf die Holzplatte zurück.<br />
« Ich muss es lesen ! »<br />
Sybil lächelt zitternd den Brief, an, als<br />
wäre er ein Mensch und durch ein Lächeln<br />
zu besiegen.<br />
(Fortsetzung folgt)
N° 96 — FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOM OBIL-RE VUE 3<br />
Sportnachrichten<br />
In uiemoriam.<br />
TOTENTAFEL <strong>1936</strong>.<br />
Man kann die Tatsache nicht abstreiten:<br />
Seit Inkraftsetzung der internationalen Gd-<br />
Prix-Formel ist die Zahl der Unfälle an<br />
sportlichen Veranstaltungen ganz bedeutend<br />
zurückgegangen. Was schon für die 1935er<br />
Saison nicht abzuleugnen war, stimmt auch<br />
dieses Jahr wieder, wie wir bereits in unserer<br />
Anfang Oktober veröffentlichten Sportbilanz<br />
festgestellt haben: Je höher das Tempo,<br />
desto grösser die Sicherheit, eine Behauptung,<br />
für welche noch vor wenigen Jahren<br />
wohl niemand die Hände ins Feuer gelegt<br />
hätte. Es ist sehr erfreulich, registrieren<br />
zu dürfen, dass sich auch in der zu Ende<br />
gegangenen Berichtsperiode bei keinem einzigen<br />
Grossen Automobilpreis ein tödlicher<br />
Unfall ereignete, der auf Konto « Hohe Geschwindigkeit<br />
» zu buchen wäre. Unsere<br />
modernen Rennwagen, mit ihren hohen maximalen<br />
Geschwindigkeiten haben sich demnach<br />
als bedeutend sicherer erwiesen als<br />
diejenigen, die vor 3—5 Jahren die 200 km-<br />
Grenze nur mühsam überschritten.<br />
Im eigentlichen Rennbetrieb des Jahres<br />
<strong>1936</strong> sind zwei Todesopfer zu beklagen. Ein<br />
seltsames Schicksal wollte es, dass diese<br />
beiden Piloten — unabhängig von einander<br />
— im gleichen Rennen in den Tod gingen.<br />
Es handelt sich um den 1. Grossen Preis vbn<br />
Deauville, der am 19. Juli nach der internationalen<br />
Formel ausgetragen wurde. Noch<br />
war das erste Viertel des über 100 Runden<br />
gehenden Rennens nicht vorbei, als sich der<br />
Wagen des Maserati-Fahrers<br />
Albert Chambost<br />
auf der Geraden überschlug und der Pilot<br />
mit schweren Verletzungen ins Spital überführt<br />
werden musste, denen er eine Woche<br />
später erlag. Ghambost, der im 42. Altersjahr<br />
stand, hatte an zahlreichen Berg- und<br />
Rundstreckenrennen teilgenommen, vorerst<br />
auf Kleinwagen, später auf grösseren Boliden.<br />
Wenn er auch in der grossen Klasse<br />
nie erste Plätze zu belegen vermochte, so<br />
trug seine Anwesenheit doch stets zur Belebung<br />
der Rennen bei. Bald nach der 60.<br />
Runde dieses dramatischen Grand" Prix von<br />
Deauville fuhr der Scuderia-Ferrari-Pilot<br />
Farina ebenfalls auf einer der beiden Geraden<br />
dem ERA des Franzosen<br />
Marcel Lehoux<br />
in die Flanke, dessen Maschine augenblicklich<br />
in Flammen aufging, wobei Lehoux, der<br />
sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit<br />
wringen konnte, verbrannte. Lehoux startete<br />
dieses Jahr zum erstenmal auf ERA und belegte<br />
mit diesem Wagen mehrmals gute<br />
Plätze. Seit dem Jahre 1924 widmete er sich<br />
mit Eifer dem von ihm über alles geliebten<br />
Rennsport, wobei er zahlreiche erste Preise<br />
nach Hause fuhr. Bis und mit 1933 startete<br />
er ausnahmslos für die Molsheimer Firma;<br />
dann konkurrierte er ein Jahr lang für Ferrari<br />
und eine weitere Saison für Maserati.<br />
Er war ein überaus populärer Fahrer und<br />
genoss überall die grössten Sympathien.<br />
Nicht bei einem Rennen, sondern bei einem<br />
Rekordversuch, verunglückte Anfang Oktober<br />
auf der Rennbahn von Monza der Italiener<br />
Radice Fossati,<br />
der es auf die internationalen Rekorde der<br />
Klasse 1100 ccm über 12 Stunden und 1000<br />
Meilen abgesehen hatte. Er benützte hiezu<br />
einen Maserati-Rennwagen. Während seines<br />
Versuchs sprang Fossati ein Jagdhund in die<br />
Quere, wobei sich die. Maschine, infolge des<br />
raschen Abstoppens, sofort überschlug und<br />
in Brand geriet. Fossati, der ein bekannter<br />
Kleinwagenpilot war, verbrannte bei lebendigem<br />
Leibe.<br />
Der internationale Automobilsport wird<br />
diese mutigen, tapfern Männer nicht vergessen<br />
und sie in treuem Andenken behalten.<br />
Nachwuchsfahrer<br />
versuchen sich in Monza.<br />
Am letzten Montag, also fast auf den Tag<br />
genau wie vor einem Jahre, ist Oberingenieur<br />
Neubauer, der technische Betreuer des<br />
Untertürkheimer Rennstalles mit seinem<br />
Stab von Mitarbeitern in Monza eingetroffen,<br />
allwo die Nachwuchsfahrer, welche sich<br />
kürzlich auf dem Nürburgring besonders<br />
auszeichneten, einer systematischen Pilotenschulung<br />
«teilhaftig» werden sollen. Damals,<br />
vor Jahresfrist: Training von bereits<br />
bewährtes Kämpen wie Caracciola, Fagioli,<br />
von Brauchitsch» die schon manche Schlacht<br />
siegreich beendet hatten. Heute : Umschulung<br />
von erfolgreichen Kleinwagen- und Zuverlässigkeitsfahrern<br />
auf moderne Rennwagen<br />
mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 300<br />
km/St<br />
Von den 27 Piloten, die seinerzeit in der<br />
Eife] auf ihre Fähigkeiten geprüft wurden,<br />
sind 5 zu den Versuchen in Monza eingeladen<br />
worden, nämlich der Engländer Richard<br />
Seaman, der Schweizer Christian K a u t z<br />
und die Deutschen Hans Hugo Hartmann,<br />
Heinz Brendel und Walter B ä u m e r.<br />
Dabei ist zu bemerken, dass Bäumer-Bünde<br />
an den Versuchsfahrten auf dem Nürburgring<br />
nicht teilgenommen hatte. Den «Fahrschülern<br />
» standen am Montag zwei 8-Zylinder-Mercedes-Benz-Boliden<br />
zur Verfügung,<br />
welche bekanntlich ca. 400 PS entwickeln.<br />
Obwohl über der Lombardei eitel Sonnenschein<br />
lag, sah sich die Expedition bei ihrer<br />
Ankunft in Monza äusserst überrascht, indem<br />
die Pisten mit nassem Laub über und<br />
über bedeckt waren und somit vorerst ein<br />
Reinigungswagen in Funktion treten musste,<br />
ehe an einen « Rennbetrieb > gedacht werden<br />
konnte.<br />
Als Erste stiegen am Montagvormittag<br />
Seaman und Kautz in die beiden Wagen.<br />
Während der Engländer einige Runden in<br />
forschem Tempo und schönem Stil zurücklegte,<br />
hatte unser Landsmann schon bald<br />
nach seinem Start Pech, indem er bei der<br />
gleichen Variante, die Stuck am Grossen<br />
Preis von Italien zum Verhängnis wurde,<br />
über die Bahn hinausgeriet, wobei der Wagen<br />
leichte Beschädigungen davontrug. Kautz<br />
selbst ging aus dem unfreiwilligen Seitensprung<br />
heil hervor. Die Versuche wurden<br />
am Nachmittag fortgesetzt: Jeder der fünf<br />
Piloten hatte je zehn Runden zu fahren.. Als<br />
Schnellster erwies sich Seaman, der sogar<br />
zu einer zweiten « Zehner »-Serie startete,<br />
welche aber infolge der einbrechenden Dunkelheit<br />
abgebrochen werden musste. Die<br />
übrigen Fahrer, Kautz, Bäumer, Hartmann<br />
und Brendel blieben indessen nur wenig hinter<br />
der Zeit Seamans zurück. Jedenfalls erklärte<br />
sich Rennchef Neubauer von den Ergebnissen<br />
des ersten Tages durchaus befriedigt<br />
Mittwoch, den 18. September, ist unter dem<br />
Vorsitz von Ingenieur Furmanik die Sportkommission<br />
des Reale Automobil-Club d'Italia<br />
(R. A. C. I.) in Rom zu ihrer Herbstsitzung<br />
zusammengetreten. Als ^wichtigste Geschäfte<br />
figurierten auf der Tra'ktandenliste die Ernennung<br />
der Automobilmeister für die abgelaufene<br />
Saison sowie die Aufstellung des nationalen<br />
Sportkalenders 1937.<br />
Italien kennt für <strong>1936</strong> nur zwei Meister:<br />
Nuvolari, Champion aller Klassen und der<br />
Klasse 3—5 Liter, und Graf Trossi, Meister<br />
der Klasse 1500 ccm. Die übrigen Titel konnten<br />
nicht vergeben werden, da keiner der<br />
interessierten Fahrer an mindestens 4 Wettbewerben<br />
teilnahm, wie dies im Meisterschafts-Reglement<br />
vorgeschrieben war.<br />
Der Sportkalender unserer südländischen<br />
Nachbarn ist für die kommende Rennperiode<br />
ebenso interessant als reichhaltig. Er weist<br />
im ganzen 38 Veranstaltungen auf, die mit<br />
Preisen von total 2 Millionen Lire dotiert<br />
sind. Italien hat also im Sinn, eine äusserst<br />
rege Tätigkeit im Automobilsport zu entfalten<br />
und damit wieder einzuholen, was es<br />
<strong>1936</strong> aus naheliegenden Gründen verpasste.<br />
Neben alten, bekannten Rennen, wie diejenigen<br />
von Turin und Neapel, Targa Florio und<br />
Susa-Moncenisio usw. tauchen eine Reihe<br />
neuer Anlässe im Kalendarium auf, von denen<br />
zwei, die Circuits von San Remo und von<br />
Campione, ausschliesslich den Kleinwagen bis<br />
zu 1500 ccm Hubvolumen reserviert werden.<br />
Was die regionale Verteilung der sportlichen<br />
Veranstaltungen anbetrifft, so geht die Lombardei<br />
zahlenmässig mit 13 Wettbewerben in<br />
Front.<br />
Wir haben erst kürzlich an dieser Stelle<br />
davon gesprochen, dass in Italien Bestrebungen<br />
zur Förderung'der 1H-Liter-Klasse im<br />
Gange sind. Diese Absichten finden nun im<br />
nationalen Kalender bereits ihren Niederschlag,<br />
indem 13 Rennen für Wagen dieses<br />
Zylinderinhaltes organisiert werden. Von diesen<br />
13 gelten 10 als Rennen um die Klassenmeistersohaft<br />
(siehe Zusammenstellung). Es<br />
werden nun allerdings Stimmen laut, welche<br />
die Zahl dieser Veranstaltungen für Boliden<br />
der VA -Liter-Klasse als zu hoch betrachten,<br />
um so mehr, als das zur Verfügung stehende<br />
Wagenmaterial verhältnisimässig knapp bemessen<br />
ist. Anderseits ist, wie gesagt, die<br />
Absicht der Sportkommission nicht zu verkennen,'<br />
durch Ausschreibung von mehreren<br />
Nicht mehr<br />
ängstlich sein!!<br />
Was hat man früher nicht<br />
für Mittel angewandt, um<br />
ein Kaltwerden<br />
des Motors und damit die<br />
Schwierigkeiten beim Anfahren<br />
zu verhindern!<br />
Alle diese Umstände lassen<br />
sich leicht vermeiden<br />
durch den<br />
der durch einen Griff den Motor augenblicklich anspringen<br />
lässt und selbst bei der grössten Kälte regelmässiges<br />
Arbeiten verschafft<br />
Montage in jeder Garage<br />
Italiens Sportsaison 1937.<br />
-VERGASE<br />
mit Starter, mit „Düsensystem 20"<br />
der einzige,<br />
Qeneralagentur TOr die 8chwelzt<br />
Henri Bachmann<br />
Genf<br />
Zürich<br />
12b, nie de l'Höpital 3, rue de Friboorg Löwenstrasse31<br />
Tel. 48.42<br />
48.43<br />
48.44<br />
Tel.2S.343 Tel. 58.824<br />
58.825<br />
Rennen dem Bau von Wagen dieser Klasse<br />
neuen Auftrieb zu verleihen.<br />
Rund ein Viertel der zur Verfügung stehenden<br />
Mittel kommt den Rennen und Zuverlässigkeitsfahrten<br />
für Sport- und Tourenwagen<br />
zugute. Bei dieser Gelegenheit musste<br />
die Sportbehörde des R. A. C. I. auch die<br />
Frage der Reglementierung der Veranstaltungen<br />
für Tourenwagen prüfen, ein Problem,<br />
das international bekanntlich noch nicht gelöst<br />
ist. Dem ausgearbeiteten Reglement<br />
werden bereits verschiedene Mängel vorgeworfen,<br />
da es praktisch zwischen Tourenwagen<br />
und Sportwagen so gut wie gar keinen<br />
Unterschied macht, eine Tatsache, für<br />
welche die kommende Saison den sichern<br />
Beweis erbringen dürfte.<br />
Italienische Automobil-Meister <strong>1936</strong>:<br />
Absolute Markenmeisterschaft: Alfa Romeo.<br />
Meister aller Klassen: Tazio Nuvolari.<br />
Meister der Klasse 1500 ccm: Graf Trossi.<br />
Meister der Klasse 3000 bis 5000 ccm: Tazio<br />
Nuvolari.<br />
Verzeichnis der italienischen Experten pro<br />
1937:<br />
Balestrero, BarWeri, Biondetti, Brivio, Comotti,<br />
Conelli, Cortese, Dusio. Fagioli, Farina, Ghersi,<br />
Magistri, Marinoni, Minoia, Minozzi. Nuvolari,<br />
Pintacuda, Rosa, Severi, Siena, Soffietti. Taruffi,<br />
Tadini, Varzi, Zehnder.<br />
MEISTERSCHAFTSRENNEN 1937<br />
Rennen um die absolute Fahrer- und Marken-<br />
Meisterschaft :<br />
18. April: II. Rundrennen von Turin.<br />
25. April- II Rundrennen von Neapel.<br />
23. Mai: XXVIII. Targa Florio.<br />
20. Juni: II. Rimdrennen von Mailand.<br />
1. August: XVII. Coppa Ciano.<br />
15. August: XIII. Coppa Acerbo.<br />
5. September: VI. Rimdrennen von Modena.<br />
12. September: XV. Grosser Preis von Italien.<br />
Rennen um die Fahrer- und Markenmeisterschaft<br />
Klasse 1500 ccm :<br />
11. April: I. Rundrennen von Campione (für die<br />
1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />
18. April: II. Rundrennen von Turin.<br />
25. April: II. Rundrennen von Neapel.<br />
R0. Mai: I. Rundrennen von Genua.<br />
13. Juni: II. Rundrennen von Florenz.<br />
25. Juli: I. Rundrennen von San Remo (für die<br />
1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />
1. August: XVII. Coppa Ciano.<br />
15. August: XITI. Coppa Acerbo.<br />
5. September: VI. Rundrennen von Modena.<br />
19. September: III. Rundreimen von Lucca (für die<br />
1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />
Rennen um die Sport- und Tourenwagenmeisterschaft:<br />
4. April: XI. Mille Miglia,<br />
16. Mai: XI. Parma-Poggio di Berceto.<br />
G. Juni: V Coppa AecolL<br />
18. Juli: XIV Susa-Moncenisio-Bergrennen.<br />
14. August: V. Targa Abruzzo.<br />
29. August: VL Stilfsei-joch-Bergrennen (Goppa<br />
Mercanti).<br />
Die XXVII. Targa Florio in Sizilien,<br />
welche im» internationalen Sportkalender für<br />
den 23. Mai 1937 vorgesehen ist, wird laut<br />
einem Beschlüsse der italienischen Sportkommission<br />
bereits am 20. Dezember d. J.<br />
zur Durchführung kommen. Das Rennen geht<br />
über zwei Runden der Madonie-Rundstrecke<br />
und wird den 1,5-Liter-Serienwagen reserviert<br />
sein. Am 23. Mai 1937 wird sodann zur<br />
XXVIII. Targa Florio gestartet.<br />
Für die internationale Sternfahrt von<br />
Monte Carlo, welche vom International<br />
Sporting Club von Monaco im Verein mit<br />
den Pariser <strong>Zeitung</strong>en « L'Auto » und « Le<br />
Journal > organisiert und vom 26.-31. Januar<br />
1937 durchgeführt wird, haben sich bereits<br />
mehrere Konkurrenten angemeldet. Ausser<br />
dem letztjährigen Sieger, dem Rumänen<br />
Cristea, von dessen Nennung wir bereits*<br />
berichtet haben, bestätigen nun auch Cornelius<br />
auf DKW, Hofmans auf Ford, Scott auf<br />
HRG, Foch-LabourelLe auf JFC, Westerman<br />
auf Ford, Davis auf Wolseley, Nowak auf<br />
Ford und .Zamfirescou auf Hotchkiss ihre<br />
Teilnahme.<br />
Eine « Scuderia Malaguti». Der römische<br />
Rennfahrer Malaguti steht im Begriffe, einen<br />
Rennstall zu gründen, den er «Scuderia<br />
Malaguti» nennt Seine Organisation wird<br />
über mehrere Rennwagen verfügen, u. a.<br />
über einen 1,5-Liter-Maserati. Für die Teilnahme<br />
an der nächsten Mille Miglia hat<br />
Malaguti einen Tourenwagen in Vorbereitung.<br />
Das Programm der Scuderia Ferrari für<br />
1937. In seinem regelmässig erscheinenden<br />
Nachrichtenblatt « La Scuderia Ferrari » gibt<br />
der Modeneser Rennstall sein provisorisches<br />
Programm für die kommende Saison bekannt.<br />
Demzufolge werden Ferraris Piloten<br />
an nicht weniger als 38 Veranstaltungen-zugegen<br />
sein, u. a. auch in Los Angeles, in Rio<br />
de Janeiro und in Sao Paulo.<br />
Dobson, der bekannte englische Rennfahrer,<br />
ist in Italien eingetroffen, wo er sich<br />
einen Alfa-Romeo-Renn- oder -Sportwagen<br />
zu günstigen Bedingungen erstehen will.
IMe<br />
Zur Charakterisierung jener Zeit, die vom<br />
Moment des Erkennens einer Gefahr bis zur<br />
Betätigung der Bremsen verstreicht, hat sich<br />
allgemein der Begriff der sogenannten<br />
Schrecksekunde<br />
eingeführt. Natürlich ist die Dauer dieser<br />
Reaktionszeit, welche der Automobilist benötigt,<br />
um die Erkenntnis eines plötzlich auftauchenden<br />
Hindernisses in eine sinngemässe<br />
Tat umzusetzen und die entsprechenden Bewegungen<br />
vorzunehmen, verschieden. Neben<br />
den individuellen Unterschieden in der Länge<br />
der «Schrecksekunde» spielen aber noch<br />
andere Umstände eine wichtige Rolle. Derselbe<br />
Fahrer kann bei guter Verfassung eine<br />
weit höhere Reaktionsgeschwindigkeit entwickeln,<br />
als wenn er stark ermüdet ist oder<br />
gar unter dem<br />
S§clarecksekuiicle<br />
Einfluss des Alters auf die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
Einfluss von Alkohol<br />
steht. Neben der hiebei eintretenden Gleichgültigkeit<br />
gegenüber der Umwelt und der<br />
daraus folgenden Unterschätzung von Gefahren<br />
stellt diese Verlangsamung der Reaktionen<br />
eine zusätzliche Gefährdung dar. Es entspricht<br />
deshalb nur einem Gebot der Sicherheit<br />
im Strassenverkehr, wenn der Fahrzeuglenker<br />
der einen Unfall verursacht hat, verpflichtet<br />
wird, sich eine Blutprobe entnehmen<br />
zu lassen.<br />
Wenn sich hiebei je nach der «Trinkfestigkeit»<br />
gewisse Unterschiede zwischen dem genossenem<br />
Alkoholquantum und dem im Blute<br />
gefundenen Alkohlgehalt offenbaren, so ist damit<br />
nichts gegen diese Methode gesagt, denn<br />
das entscheidende Kriterium liegt nicht darin,<br />
ob der Betreffende ein Glas mehr oder weniger<br />
genossen hat, sondern vielmehr darin,<br />
ob er sich hernach noch in «verkehrssicherem»<br />
Zustande befand oder nicht.<br />
Durch zahlreiche Experimente hat man in<br />
neuerer Zeit zahlenmässig festzustellen versucht,<br />
in welchen Grenzen sich die Geschwindigkeit<br />
der Reaktionen auf empfangene Eindrücke<br />
je nach der Veranlagung der Versuchspersonen<br />
bewegt. Dabei ergab es sich,<br />
dass die Reaktionszeit bei Leuten mit «langer<br />
Leitung» trotz normaler Verfassung die<br />
Sekunde in Ausnahmefällen sogar überschreiten<br />
kann und bei andern mit «kurzer Leitung»<br />
dagegen nur wenige Sekunden-Bruchteile beträgt.<br />
Der Italiener de Silva hat es nach Mitteilungen<br />
des * Auto Italiana » unternommen,<br />
solche<br />
Messungen mit besonders hoher Präzision<br />
an ungefähr 4000 seiner Landsleute durchzuführen.<br />
Er fand dabei, dass sich die durchschnittliche<br />
Reaktionsgeschwindigkeit auch<br />
mit dem Alter der Versuchspersonen in gewissen,<br />
allerdings ziemlich bescheidenen<br />
Grenzen verändert. Unsere Abbildung stellt<br />
• —i—i—i—i—i—i—r~*i—i—ru—<br />
0,« — - ___„—= = = =r__<br />
0 (4 —2Z = Z=1 — — -<br />
10 20 30 40 SO<br />
Alter der Versuchspersonen in Jahren<br />
Darstellung der Veränderung der durchschnittlichen<br />
Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen, mit dem<br />
Alter. Zu den Versuchen stellten sich einem italienischen<br />
Wissenschafter 4000 Personen zur Verfügung.<br />
die auf diesem Wege gewonnenen Resultate<br />
in Kurvenform dar. Das Alter, bei welchem<br />
die Reaktionszeit am kürzesten ausfällt, liegt<br />
demnach bei 23 Jahren. Sie beträgt dort 0,412<br />
Sekunden (die Messung erfolgte auf Tausendstel<br />
Sekunden genau!), während sie bei Fünfzehnjährigen<br />
0,442 Sekunden ausmachte, ein<br />
Wert, der erst im Alter von ungefähr 45<br />
Jahren wieder erreicht wird. 65-Jährige benötigten<br />
zur Auslösung der gewünschten Reaktion<br />
im Durchschnitt 0,467 Sekunden.<br />
Doppelkolbenmotor mit Benzineinspritzung.<br />
Nachdem der Junkers-Doppelkolbenmotor für<br />
Dieselbetrieb sich seit Jahren auch im Flugbetrieb<br />
ausgezeichnet hat, ist nun die französische<br />
Lizenznehmerin der Firma Junkers,<br />
die Compagnie Lilloise de Moteurs, dazu<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 96<br />
60 TO<br />
übergegangen, dasselbe Prinzip für die Benzineinspritzung<br />
zu verwerten. Es wurde ein<br />
Sechszylinder-Motor mit dem Gesamt-Hubraum<br />
von 3 Liter gebaut (Hub 176 mm, Durchmesser<br />
60 mm). Der Motor erreichte bei<br />
4000 U/min, ein Leistung von 200 PS, was der<br />
recht ansehnlichen Leistung von 66 PS pro<br />
Liter Zylinderinhalt entspricht<br />
Verkehrspolizisten mit leuchtender Uniform.<br />
Die bessere Sichtbarkeit der weissen Farbe<br />
hat man sich im Strassenverkehrswesen<br />
schon in grossem Umfange zunutze gemacht,<br />
indem man den Anstrich der Strasseneinzäunung,<br />
oder die Manschetten und das Käppi<br />
der Verkehrspolizisten usw. in dieser Farbe<br />
ausführte. Nun hat aber die weisse Farbe in<br />
sich selbst gar keine Leuchtkraft, denn sie<br />
vermag nur das auftreffende Licht mit verhältnismässig<br />
geringen Verlusten wieder zurückstrahlen.<br />
Es genügt allerdings schon eine<br />
bescheidene Lichtstärke, um weisse Gegenstände<br />
auch auf grössere Entfernungen zu<br />
erkennen.<br />
Die heute allerorts abgehaltenen Verdunkelungsübungen<br />
für den Luftkrieg stellen nun<br />
neue Aufgaben, denn vorschriftsgemäss muss<br />
dabei jegliche Beleuchtung inkL der Scheinwerfer<br />
von Motorfahrzeugen vollständig abgeblendet<br />
werden. In dieser vollkommenen<br />
Dunkelheit kann der Fahrer dann natürlich<br />
auch einen Verkehrspolizisten nicht mehr erkennen.<br />
Aus diesem Grunde wird jetzt vorgeschlagen,<br />
gewisse Teile der Uniform der<br />
Verkehrspolizisten mit einer leuchtenden<br />
Strontium- oder Zinksulfidfarbe zu streichen.<br />
Um sie dauernd zum Leuchten anzuregen,<br />
würde über dem Verkehrspolizisten eine<br />
Lichtquelle montiert, welche unsichtbares,<br />
ultraviolettes Licht aussendet. Da die Leuchtfarbe<br />
selbst kein intensives Licht ausstrahlt,<br />
würde eine solche Massnahme der absoluten<br />
Verdunkelung keinen Abbruch tun. -fw-<br />
Neue Getriebe und kein Ende. Eine englische<br />
Firma hat ein neues Getriebe herausgebracht,<br />
das ähnlich wie das Wilsongetriebe<br />
aus verschiedenen, hintereinander geschalteten<br />
Planetengetrieben besteht, die mit einer<br />
hydraulischen Kupplung fix zusammengebaut<br />
werden. Es verfügt über nicht weniger als<br />
fünf Vorwäftsgänge und einen Rückwärtsgang,<br />
die durch Bremsbänder und Konuskupplungen<br />
geschaltet werden. Die Schaltung<br />
erfolgt nach Einstellung des Vorwählhebels<br />
automatisch und ohne dass es unbedingt<br />
nötig wäre das Gaspedal für einen<br />
Dass die General Motors Suisse S. A.<br />
die Herstellung der 1937er Modelle aufgenommen<br />
hat und binnen wenigen Tagen<br />
mit voller Belegschaft arbeiten wird.<br />
Von japanischen Versuchen zur Verwendung,<br />
von Tranöl an Stelle des für Dieselmotoren<br />
sonst gebräuchlichen Gasöls.<br />
Die Stadt Rostock habe nur noch Holxgas-Omnibusse<br />
im Betrieb.<br />
Dass der deutsche Verkehrsminister Material<br />
sammle, um statistisch feststellen zu<br />
können, ob die Lage des Brennstofftanks<br />
am Wagen einen Einfluss auf die Schwert<br />
der Unfälle ausübe.<br />
Von einer in Chicago herausgekommenen<br />
Gesetzesbestimmung, wonach innerhalb<br />
von sechs Wochen alle Motorfahrzeuge mit<br />
Hupen ausgerüstet sein müssen, die eintn<br />
bestimmten, tiefen Ton von sich geben.<br />
Eine amerikanische Automobilfabrik habe<br />
das Altwagen-Problem in radikaler Weise<br />
zu lösen versucht, indem sie ihren Händlern<br />
für jeden zerstörten Wagen ihrer<br />
Marke 25 Dollar zahlte. In kurzer Zeit<br />
sollen daraufhin 40 000 Wagen verschrottet<br />
worden sein, genau die Zahl, welche dem<br />
Kredit von 1 Million Dollar entspricht,<br />
den die generöse (oder geschäftstüchtige!)<br />
Firma für diesen Zweck ausgesetzt hatte.<br />
In Deutschland seien Versuche mit Kühlerblöcken<br />
aus Stahl im Gang, um festzustellen,<br />
ob es nicht möglich wäre, dadurch<br />
das bisher verwendete Kupfer oder Messing<br />
zu ersetzen.<br />
Von einer neuen Herstellungmethode zur<br />
Erzeugung von hochglanzpoliertem Aluminiumblech,<br />
die darin besteht, dass man<br />
das durch Schleifen und Polieren vorbereitete<br />
Blech zusammen mit einem viel<br />
härteren, hochglanzpolierten, aus anderem<br />
Material fertigwalzt.<br />
Dass in Deutschland auf das schöne<br />
Geschlecht 15 Prozent, in den Vereinigten<br />
Staaten dagegen durchschnittlich 25 Prozent,<br />
in New York gar 44 Prozent und in<br />
Philadelphia 55 Prozent der Fahrbewilligungen<br />
entfallen.<br />
Taluten im bietet/<br />
Bessere Sicht erhöht die Sicherheit. Bei Nebel und<br />
Dunstverwende man im Scheinwerfer Osram-Bilux-<br />
Ambrä-Lampen mit schwarzer Kuppe, die gelbes<br />
Abblendlicht geben. Für das Standlicht sind weiß<br />
emaillierte Kugellampen zu empfehlen, mit denen<br />
eine störende Schleierbildung vermieden wird.<br />
Reparaturen in einer Stande I<br />
ZÜRICH<br />
Telephon. 62.315<br />
Hardturmstr. 78<br />
M. VL.U+f^<br />
il- Konzern<br />
sucht in der Schweiz<br />
für den Aussendienst ihrer<br />
Verkaufsabteilung erfahrenen,<br />
repräsentativen Herrn<br />
der in ähnlicher Stellung gleicher oder verwandter<br />
Industrie erfolgreich tätig war.<br />
Deutsch und Französisch Bedingung, Englisch<br />
erwünscht. — Bewerbungen mit Unterlagen<br />
erbeten unter Chiffre 15695 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
BUGATTI<br />
95,96) 1500 ccm, 8 PS, 4 Zyl., 2-PL, Sportwagen, in<br />
gutem Zustand, mit Verdeck, neuer Batterie u. Bereif.,<br />
günstig zu verkaufen, event. Tausch an Kleinwagen<br />
(Baliila) oder neueres Motorrad, 350—500 ccm.<br />
Offerten unter Chiffre 407 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Personen Automobil<br />
Marke P A C K A R D. Erstellungsjahr 1929, Cabriolet,<br />
2/4 Plätze, sehr gut erhalten.<br />
Offerten unter Chiffre 0. F. 3346 B. an- Orell<br />
Füssli-Annoncen, Bern. 73865<br />
Zu verkaufen<br />
4 Tonnen SAURER-Lastwagen<br />
96-98) Dreiseiten-Wirzkipper, in neuwertigem Zustande,<br />
eignet sich sehr gut für Baugeschäft od. Kiesgrube.<br />
Der Wagen wird zum Preise von Fr. 9500.—<br />
wegen Arbeitsmangel abgegeben.<br />
Offerten unter Chiffre 443 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
ZPF* Zu verkaufen "9C<br />
94-96) ein<br />
Lastwagen<br />
Marke<br />
Fordson<br />
wie neu, Dreiseiten-Wirzkipper.<br />
— Offerten unter<br />
Chiffre 393 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
'•«> Wirkliche<br />
Gelegenheits-<br />
Offerte!<br />
Ford<br />
17 PS, 4-Plätzer, neue<br />
Pneus, in tadellosem Zustand,<br />
Fr. 950.—. 445<br />
Postfach 19892, Erstfeld.<br />
SELTENE OCCASION!<br />
HUMBER<br />
96) 17 PS, 4/5-Plätzer, Modell 1932, bekannter englischer<br />
Klassewagen, rassiger Bergsteiger, in prima<br />
Zustand, Lederpolsterung, Ciel ouvert, umständehalber<br />
für 12% des Neupreises von Fr. 15 000.—<br />
von Privat an Privat zu verkaufen, inkl. Steuer <strong>1936</strong>.<br />
Anfragen unter Chiffre 447 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
in Leichtmetall- und Normal-Ausführung,<br />
Lastwagenbrücken aus Leichtmetall.<br />
Kipper. Bremsen. Umbauten.<br />
| BUCH ER-PETER & Co., WINTERTHURl<br />
Anhängerbau Telephon 26.086
",96 — FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong><br />
Augenblick zu verlassen, wie dies sonst bei<br />
Vorwälilgetrieben üblich ist.<br />
Der vierte Gang L des Getriebes ergibt<br />
einen Antrieb, während der fünfte Ins<br />
Schnelle übersetzt.<br />
Die Schaltung der einzelnen Gänge geschieht<br />
in folgender Weise : Eine kleine Oelpumpe<br />
im Getriebekasten, die vom Motor<br />
angetrieben wird, hält im hydraulischen<br />
Schaltsystem einen gewissen Druck aufrecht.-Durch<br />
dieses Drucköl lassen sich nun<br />
die einzelnen Bremsbänder anziehen bzw. die<br />
Kupplungen nach Belieben einrücken. Aehnlich<br />
wie bei hydraulischen Radbremsen ist<br />
jeder Getriebebremse ein Paar von Bremszylindern<br />
zugeordnet, deren Kolben in Funktion<br />
treten, sobald man mit Hilfe, des Vorwählhebels<br />
den vorgesehenen Mehrweghahn<br />
in die dem Gang entsprechende Stellung gedreht<br />
hat. Das Getriebe ist durch eine grössere<br />
Zahl von Patenten gesetzlich geschützt.<br />
-b-<br />
Der neue amerikanische Kleinwagen. Wir<br />
berichteten schon kurz von dem neuen amerikanischen<br />
Kleinwagen der American Bantam<br />
Car Comp. Nun werden einige weitere Einzelheiten<br />
bekannt, die sicher interessieren<br />
dürften. Als Benzinverbrauch dieses Kleinwagens,<br />
der mit einem Vierzylindermotor<br />
von 56 ftim Bohrung und 76 mm Hub ausgerüstet<br />
ist, werden 5 Lit./lOO km angegeben.<br />
Von ; den aufgezogenen Reifen erwartet man;<br />
dass sie dank der geringen Belastung nicht<br />
vor Ablauf von 50—65 000 km Fahrstrecke<br />
verbraucht sind.<br />
Dem Motor wird nachgesagt, dass er bei<br />
4000 T/Min, rund 20 Brems-PS hergebe, dies<br />
bei einem Hubraum von 750 ccm, und einer<br />
«Steuerleistung» von 4 PS. Seine Kolben bestehen<br />
interessanter weise aus Nickel-Stahljhiss,<br />
während die Kolbenzapfen aus einem<br />
'nietrierbanen Stahl angefertigt und durch<br />
Leichtihetall-«Pilze» gegen seitliche Verschiebung<br />
gesichert werden. Die Pleuelstangen<br />
sind aus Nickelstahl geschmiedet, die Einlassventile<br />
aus Chromnickelstahl und die Aus-<br />
Pfjfventil aus Chrom-Silizium-Stahl hergei<br />
ilt. Die Kurbelwelle besitzt zwei Lagerstellen.<br />
-b-<br />
Pralttisdhe Winke<br />
Scheinwerfer richtig einstellen aus Rücksicht<br />
auf andere Verkehrsteilnehmer. Im<br />
Winter ist die korrekte Einstellung des<br />
Scheinwerfer-Lichtkegels von ganz besonderer<br />
Bedeutung, weil man viel öfter in die<br />
Lage kommt, das Licht einzuschalten« Wirklich<br />
genau sind lange, nicht alle Scheinwerfer<br />
eingestellt, wodurch sie für den Automobilisten<br />
und seine Kollegen vom Volant infolge<br />
der Blendwirkung eine nicht zu unterschätzende<br />
Gefahr bilden. Wir empfehlen darum,<br />
gerade jetzt die Scheinwerfereinstellung einmal<br />
selbst nachzuprüfen oder nachprüfen und<br />
korrigieren zu lassen, wie wir dies, in No 40<br />
dieses Jahres besprachen. Wenn Sie- bemerken,<br />
dass entgegenkommende Fahrer häufig<br />
nach dem Abblenden wieder das Fernlicht<br />
einschalten, so lässt. dies mit untrüglicher<br />
Sicherheit darauf schliessen, dass mit der<br />
Scheinwerfereinstellung<br />
stimmt.<br />
etwas nicht recht<br />
-b-<br />
KonusVerbindungen sorgfältig montieren. ein guter Petrol- und ein ebensolcher Benzinverga-<br />
an: einem Motor montiert wird, beobachtet man<br />
Viele Konusverbindungen besitzen zur zu-sesätzlichen<br />
Sicherung gegen Verdrehung einen im allgemeinen, dass der Brennstoffverbrauch des<br />
Keil. Achtet man nun beim Zusammenbau ersteren eher etwas geringer ausfällt. Versuche<br />
nicht darauf, dass er stramm passt, so kann<br />
er sich mit der Zeit ausschlagen und eine<br />
Zerstörung der Verbindung zur Folge haben.<br />
Auch das Weglassen eines von der Fabrik<br />
vorgesehenen Keils aus Bequemlichkeitsgründen<br />
ist nicht zulässig. Ebenso darf die Kronenmutter,<br />
welche zum Festziehen des äusseren<br />
Teils auf dem Konus Verwendung<br />
findet, niemals wegen schlechter Uebereinstimmung<br />
zwischen Aussparungen und Splintloch<br />
wieder, ein wenig zurückgedreht werden.<br />
Der korrekte Weg besteht im Gegenteil darin,<br />
dass man. die Sitzfläche der Mutter abschleift,<br />
bis sie genau passt. In der Praxis kommen<br />
immer wieder Fälle vor, wo diese Grundregeln<br />
sachgemässer Arbeit in den Wind geschlagen<br />
werden, speziell natürlich dann,<br />
wenn man die Vornahme von Reparaturen<br />
Laienhänden anvertraute, . -b-<br />
Starke Krümmungen im Antrieb des Kilometerzählers<br />
vermeiden. Falls man die biegsame<br />
Welle eines Tachometers so montiert,<br />
AUTO M OBIl-RE VUE<br />
Ted.<br />
•P* •*<br />
tanen Verbrennung eines Teils des Gasgemisches<br />
her, das viel heftiger vor sich geht, als die normale<br />
Verbrennung und deshalb beinahe schlagartig auf<br />
die Wände des Verbrennungsraumes wirkt. In<br />
schweren Fällen kann es zum Durchschlagen der<br />
Zylinderkopfdichtung oder sogar zu Brüchen im<br />
mechanischen Teil führen. Bei Ihrem Motor wird<br />
das Klingeln allerdings längst nicht diese gefahrlichen<br />
Proportionen angenommen haben, so dass<br />
bei einem gelegentlichen Auftreten des Phänomens<br />
mit derartigen Gefahren nicht zu rechnen ist. Immerhin<br />
raten wir Ihnen die Störung im Interesse<br />
der Lebensdauer des Motors beseitigen zu lassen.<br />
Das Klingeln wird durch folgende Faktoren beeinflusst:<br />
1. Verwendung eines zu wenig klopffesten<br />
Brennstoffes, was allerdings hier-ausscheidet, denn<br />
der Motor muss normales Benzin ertragen. Immerhin<br />
könnten Sie einmal einen Versuch mit einem<br />
klopffesten Benzin machen. 2. Zu hohe Verdichtung,<br />
die nach dem Einbau neuer, höherer Kolben oder<br />
einer niedrigeren Zylinderkopfdichtung in Frage<br />
kommt Auch starke Russansätze können das Volumen<br />
des Verbrennungsraumes weitgehend genug<br />
verändern, um eine unzulässige Erhöhung der Verdichtung<br />
des Motors herbeizuführen. 3. Heisser<br />
Lauf des Motors überhaupt oder Ueberhitzung<br />
wenigstens eines Teils, wofür in Frage kommen:<br />
a) Zündkerzen werden zu heiss, weil man einen<br />
zu wenig wärmefesten Typ verwendet oder, sich im<br />
Kühlmantel des Zylinderkopfes rund um die Kerze<br />
Kesselstein angesetzt hat, der ihre Kühlung beeinträchtigt<br />
und eine Verwendung der näohstkühleren<br />
Kerze oder noch besser eine Reinigung vom Kesselstein<br />
nötig macht b) Oelkohle-Ansätze im Verbrennungsraum<br />
kommen zum Glühen, c) Scharfe<br />
Ecken oder Kanten glühen. Abhilfe wird durch Abschleifen<br />
oder Brechen solcher Vorsprünge geschaffen,<br />
d) Der Motor überhitzt sich insgesamt wobei<br />
auch einige Teile zum Glühen kommen können<br />
wegen magerer Vergaser-Einstellung oder Verrussung<br />
des Auspuffsystems. Bei einer systematischen<br />
Prüfung all dieser Möglichkeiten werden<br />
Sie rasch auf die Quelle des Uebels stossen, das<br />
dann mit den angegebenen Mitteln zu beseitigen ist,<br />
-fw-.<br />
Permanen fer<br />
Automarkt<br />
T/tan<br />
Badenersir. 527,<br />
ZÜRICH<br />
Tel. 7O.777<br />
AutohaUe<br />
Li eq e n sehqf ts-Ma rkf<br />
Diverses<br />
Zu verkaufen<br />
oder zu vermieten<br />
Autoreparatur-Werkstätte<br />
an guter Lage In Zürich<br />
tadellos eingerichtet, neues Werkzeug. Spezialmaschine.<br />
versch. grosse Boxen. Vorteilhafter<br />
Preis 12493<br />
Offerten unter Chiffre Z 3951 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich. '<br />
Interessenten für<br />
Tc€€e f n mit<br />
sind fast ausnahmslos Automobil-Besitzer<br />
und regeimassige<br />
Leser der „Auto<br />
mobil -Revue"<br />
Haben Sie solche Objekte<br />
zu verkauten, dann<br />
machen Sie eine „Kleine Anzeige"<br />
in die „Automobil-Revue"<br />
Zu vermieten<br />
96,97) an erstklassiger Ausfallstrasse in Zürich<br />
Autoreparaturwerkstätte<br />
und GARAGE, mit 3- od. 4r-Zimmer-Wohnung, gegen<br />
massigen Zins. Antritt auf 1. Jan. 37. Benzinbezug<br />
u. Reparaturen am eig. Wagenpark, des Vermieters<br />
zugesichert — Offerten unter Chiffre 459 an die<br />
Automobil-Revue,. Bern.<br />
Zu kaufen, gesucht<br />
ev. 1. Miete einer Garage-Rep.-Werkstatt, Service-<br />
Station oder überhaupt Unternehmen der Autobranche,<br />
Land oder Stadt, auch Tessin. — Offerten<br />
erbeten unter Chiffre Z4O36 an die<br />
Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />
96) Zu verkaufen, direkt an der Hauptverkehrsader<br />
Zürich-Gotthard gelegen, I. LIEGENSCHAFT, bestehend<br />
aus Wohnhaus mit 2 Wohnungen, separatem<br />
Fabrikationslokal (80 m 2 ) und Werkstatt. Das Objekt<br />
eignet sich besonders gut für eine Konstruktionswerk<br />
statte oder Kleinfabrikation. Bisheriger Inhaber betreibt<br />
seit Jahren eine Garage und Reparatur-Werkstätte<br />
bei guten Umsätzen, das Geschäft kann auch<br />
als solches weitergeführt werden. Für ausländische<br />
Fabrikanten wird die Niederlassung besorgt. Preis<br />
mit kpl. Inventar 65 000 Fr., bei 20 000 Fr. Anzahlg.<br />
444 H. Bucher, Ingenbohl-Brunnen (Schwyz).<br />
AUTOHANDLUNG<br />
96,97) mit prima Vertretung, an bester Lage<br />
Basels, ist aus Gesundheitsrücksichten per sofort<br />
zu verkaufen. Seriöse und solvente Interessenten<br />
mit 30 000—50 000 Fr. Kapital richten Eiloffer<br />
ten unter Chiffre 451 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Reflex<br />
vorzügliche U. S. A.-<br />
Zündkerzen<br />
Stück Fr. 2.60. — Hoher<br />
Wiederverkaufsrabatt..<br />
•Werner Risch, Seestr. 407,<br />
Zürich. 12816<br />
AUTOS<br />
jeder Art sowie LAST-<br />
WAGEN werden fortwährend<br />
gekauft. Detaillierte<br />
Offert, u. äusserste Preise.<br />
Kauf, Verkauf, Tausch,<br />
Mai lief er 20, TeL 54.469,<br />
Neuchätel. (Samstag geschlossen.)<br />
— Im Stock:<br />
D. K. W., Morris, Ardita,<br />
Ford, 6, 10 und 19 PS,<br />
Opel, Baliila, Derby etc.<br />
Schnee - Ketten<br />
Liegenschaft<br />
mit .<br />
96) wenig gebraucht, für<br />
Pneugr. 40X8, einfach, hat<br />
wegen Nichtgebrauch zu<br />
nur Fr. 80.— abzugeben<br />
0. Siegenthaler, Transporte,<br />
Bischofszell-Nord.<br />
Tel. 3.91. 462<br />
Autoreparatur-<br />
Werkstätte<br />
komplett und maschinell<br />
jut eingerichtet, in grösserer<br />
Ortschaft der Ostschweiz,<br />
an bester Durchgangsstrasse,<br />
konkursamtl.<br />
:ehr günstig zu verkaufen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
4034 an die Autoiiobil<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Lastwagen-<br />
Besitzer<br />
96,97) für<br />
Akkordfuhren<br />
Mache<br />
Lebensversicherung<br />
Autokoffer-<br />
Deckel<br />
Grosse 0,975X0,32 m. —<br />
von Gruben- und Baumaterialien<br />
& Co., Baugeschäft, Schaff-<br />
Abzugeben bei J. Günter<br />
hausen. 453<br />
gesucht<br />
(Ostschweiz). Wohnung u.<br />
Garage, vorhanden.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
456 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
wenn 1 AUTO, Marke<br />
ADLER, Trumpf, Junior,<br />
5 PS, Modell <strong>1936</strong>, Limousine,<br />
4türig, 6 Fenster,<br />
steht da - wie neu, gekauft<br />
wird. Preis günstig.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
15694 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
VERLOREN<br />
96) Nähe Uhwiesen, Zeh.,<br />
Zu verkaufen<br />
96) konzessionierter<br />
Alitobetrieb<br />
mit Postbeförderung. Gutbeleumdete<br />
Bewerber mit<br />
Betriebs-Kapital ' wollen<br />
sich melden unter Chiffre<br />
458 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Ersatzteile<br />
für 1082H<br />
Lancia - Lambda<br />
stets neuere Wagen sowie<br />
aller Serien, bei H. Eggmann.<br />
Lessingstrasse 1, bruch.<br />
alte Lastwagen zum Ab-<br />
Zürich 2. Tel 53.223.<br />
Billigste Heizung<br />
95,96) für Garagen. Werkstätten und Einfamilienhäuser<br />
424<br />
Ktaln^Oelfeuerung<br />
„RAPID"<br />
gebläselos, verbrennt Abfall-Schmieröle und<br />
Schweröle. — Prospekt und Offerten durch<br />
R. SCHNEIDER, Kochstr. 20, ZÜRICH 4.<br />
Chauffeure<br />
der Kat. A können zu gunstigen<br />
Bedingungen den<br />
Lastwagenkurs<br />
auf modernem, schwerem<br />
Saurer-Lastwagen machen.<br />
Zur Erlangung der Kat G<br />
steht ein mod. Saurer-Car<br />
zur Verfügung. — Staatl.<br />
konzess. Chauffeurschule,<br />
Marbach (St. Gallen). Telephon<br />
61.02. 12819<br />
Wenn<br />
Ersatzteile<br />
nötig.<br />
bitte ein Telephon 47.011,<br />
und Sie werden sofort das<br />
Gewünschte erhalten d.:<br />
H. Zysset, Bestandteilverwertung,<br />
Zollikofen (Bern).<br />
Kaufe<br />
Zu verkaufen<br />
diverse<br />
Einachser-<br />
Anhänger<br />
für:<br />
1500 kg Nutzlast<br />
2000 kg Nutzlast<br />
3500 kg Nutzlast<br />
Günstige Preise, Zahlungserleichterungen.<br />
12496<br />
R. Blum, Anhängerbau,<br />
Basel, Blotzheimerstr. 29.<br />
Telephon 45.616.
Wieviel entzieht<br />
die Autokonkurrenz der Bahn?<br />
Man muss es den Bundesbahnen lassen:<br />
sie entwickeln eine gewisse Virtuosität darin,<br />
bei jeder passenden — oder aucfy unpassenden<br />
— Gelegenheit ihre beweglichen Klagelieder<br />
über die Autokonkurrenz anzustimmen.<br />
Allerdings schweigen sie dabei sehr diskret<br />
darüber,,wie es denn am GrÖsse und.Umfang<br />
dieser Konkurrenz bestellt sei, weil es ihnen<br />
genügt, im Automobil einen Prügeljungen gefunden<br />
zu haben, den man sich nach Belieben<br />
vornehmen kann, um seine eigenen Fehler zu<br />
bemänteln. Es mag ihnen daher vielleicht etwas<br />
ungelegen kommen, wenn in der Tagespresse<br />
ein Fachmann aui dem Gebiet der<br />
Probleme von Bahn und Auto mit konkreten<br />
Angaben und Vergleichen aufwartet. Danach<br />
sind im Juli <strong>1936</strong> insgesamt 138,266 t fester,<br />
12,202 t flüssiger Waren und 5146 t Vieh<br />
durch das Auto au'f Entfernungen von über<br />
30 km befördert worden, .gegenüber einer<br />
Transportmenge von 1,255,194 t bei den Bahnen,<br />
bezogen auf den Juli 1935 (die endgültigen<br />
Ergebnise für den Juli <strong>1936</strong> sind noch<br />
nicht bekannt). Damit wären also bloss 12,-3^<br />
aller Transporte von der Schiene auf die<br />
Strasse gewandert, sofern man dieser Rechnung<br />
das Total unserer Bahnlänge mit Einschluss<br />
der Privatbahnen zugrunde legt. Berücksichtigt<br />
man dabei lediglich die S. B. B.,<br />
so schrumpft der durch das Auto bedingte<br />
Verkehrsverlust auf 8,5% zusammen. Für<br />
die Bundesbahnen ergibt sich bei einer Transportmenge<br />
von 1,255,194 t und einer durchschnittlichen<br />
Transportlänge von 121 km ein<br />
Total von 151,878,474 Kilometertonnen. Nach<br />
der offiziellen Statistik umfasste die Gütern<br />
beförderung auf der Strasse im Monat Juili<br />
<strong>1936</strong> (soweit auch hier die Transporte über<br />
30 km in Frage stehen), 64,347 t, wobei die<br />
nicht stärker ausgewirkt als auf andere Glieder Unfallursachen in Frankreich. Der Verband<br />
unseres Wirtechaftskörpers. Wenn sieh die Krisenfolgen<br />
bei den SBB indirekt schärfer und französischer Automobilclubs hat soeben<br />
durchschnittliche Beförderungsdistanz mit 83schwerer geäüssert haben; so deshalb, weil sie sich eine Studie veröffentlicht, die sich zur Aufgabe<br />
stellt, die Ursachen der Verkehrsun-<br />
Kilometern ermittelt wurde. Für den Werkverkehr<br />
stellen sich die entsprechenden Ziffung<br />
von Reserven und zur Vornahme ausreichen» fälle, welche sich während des Jahres 1935<br />
als staatliches Unternehmen der Pflicht zur Schaf-<br />
der Amortisationen enthoben glaubten. Diese Schuld<br />
fern auf 86,120 t und 52 km. Das entspricht<br />
in Frankreich ereignet haben, nach allen<br />
rächt sich jetzt. Die Autokonkurrenz aber hat damit<br />
nichts zu schaffen. Darin nämlich liegt des<br />
einem Total von 9,819,041 Kilometertonneh,<br />
d. h. bloss 6,4% der Gesamtheit der von den Pudels Kern, dass eich sowohl das Verkehrsvölumen<br />
als auch die Einnahmen der Bahnen unmittel-<br />
S.B.B, ausgeführten Transporte.<br />
\ Um der Gerechtigkeit Genüge zn tun, seibar vor Ausbruch der Krise, in den Jahren 1927<br />
indessen beigefügt, dass der prozentuale, Anteil<br />
der Autotransporte zweifellos etwas höher<br />
liegt, weil die S.B.B, für den Juli <strong>1936</strong><br />
provisorisch eine Beförderungsmenge von<br />
1,118,625 t angeben, die somit um 135,569 t<br />
hinter dem Ergebnis des-Juli 1935 zurückbleiben<br />
würde.<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 27. WOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 96<br />
Sofern man übrigena nur ein jedes Sin? an schaftlichen Konjunktur ab. Es ist und bleibt also Mechanische Mängel am Wagen 6,19%,<br />
seinen richtigen Platz stellt, wird man sich der Erkenntnis<br />
nicht verschlieesen können, dass die SBB Bahnen ankämpfen, durch Unterdriickun* des gende Sichtverhältnisse 2,71%<br />
ein Unding, der Schwierigkeiten, legen welche die Schlechte Scheinwerfer und ungenü-<br />
besser daran täten, erst vor der eigenen Tür zu Automobils Herr werden zu wollen.<br />
Physiologische Ursachen 1.88X<br />
kehren und im eigenen--Haus zum Rechten zu sehen,<br />
anstatt die Schuld an Ihrer heutigen Lage dem<br />
Automobil in die Schuhe zu schieben. Greifen wir j&usst^lluns&^&n<br />
Udhes<br />
also auf eine Zeit zurück, da der Lastwagen praktisch<br />
noch keine Rolle spielte, beispielsweise auf<br />
das Jahr, 1S13 und vergleichen wir die Betriebsergebnisee<br />
der SBB 'zu jener Zeit mit denen von davon, dass nur eine geringe Wahrscheinlich-<br />
Amerika revidiert selnt Produktionsziffern nach<br />
Automobilausstellungen 1937. Man spricht<br />
1935. ' Was dabei herauskommt, ist bestimmt geeignet,<br />
Ueberraschung zu erwecken: die Tatsache<br />
betrachtenden Tatsache, dass die amerikanische<br />
keit für die Durchführung der Amsterdamer obtlt. Angesicht« der nunmehr als feststehend zu<br />
Automobilausstellung 1937 bestehen soll. Als<br />
nämlich, dass vergangenes Jahr die Zahl der Reisenden'<br />
um 16,55% höher lag als 19f3 und jene der Grund dafür wird die Abwertung der hollän-<br />
neuerlichen Steigerung der Nachfrage'gegenüber-<br />
Automohilindustrie sich im nächsten Jähr einer'<br />
beförderten Gütertonnen um 0,2%. Weies man dischen Währung angegeben. Eine andere gestellt sehen wird, haben eine ganze Reihe von<br />
weiter, dass 1935 die Einnahmen aus dem Personenverkehr<br />
83% mehr erbrachten als 1913, die<br />
Produktionsziffern nach oben revidiert. Ist Ford,<br />
Version will indessen wissen, die Absage des Fabriken bereits ihre ursprünglichen November-<br />
Salons bedeute einen Protest des holländischen<br />
Automobilhandels gegen die übersetzte genommen, einmal auf «Voller Tourenzahl > an-<br />
Erträgnisse aus dem Güterverkehr 30,7%? Freilich,<br />
der als letzter den Bau der 1937er Modelle auf-<br />
die SBB legen- kein Gewicht, darauf, aus diesen<br />
Zahlen viel Aufhebens zu machen, weder in ihren fiskalische Belastung.<br />
gelangt — womit man in eingeweihten Kreisen auf<br />
Berichten noch in ihren Pressemitteilungen, weil<br />
Ende November rechnet —, dann wird die Tageserzeugung<br />
der gesamten- Industrie höhere- Ziffern<br />
In Berlin öffnen sich die Tore der Automobilausstellung<br />
bereits am 9. Januar 1937, also liefern als während der selben Zeit des Vorjahres.<br />
derartige Veröffentlichungen ihrer Kampagne gegen<br />
bei 3.687 Millionen angelangt<br />
1. April 1937 an werden neue Motorfahrzeuge zum<br />
währenddem in der Zeitspanne von 1930—1935 der<br />
Dag aber sollte sich schaffen lassen; denn sofern<br />
Verkehr nur zugelassen, wenn die Scheinwerfer<br />
Personenverkehr um 14,1% und der Güterverkehr<br />
der N'ovember auch nur gleich abschneidet wie 1935,<br />
mit gelben Lampen bestückt sind. Für die in<br />
um 21,8% sank, womit Hand in Hand eine Einnahmenverminderung<br />
um 22,5% lief, hat die Krise<br />
Fahrzeuge hervorbringen, um auf das Total des Vor-<br />
müssten die Fabriken im Dezember noch 504.000<br />
Frankreich bereits im Gebrauch befindlichen Wagen<br />
ist eine Uebergangszeit vorgesehen. Vom 1. Januar<br />
1939 an muss indessen jeder französische<br />
andere Zweige unserer Volkswirtschaft weit schwerer<br />
getroffen. Beispiele? Der Export verzeichnete<br />
Möglichen liejt, zumal man ja auf Grund der steijahres<br />
zu gelangen, was durchaus im Bereich des<br />
Wagen mit gelbem Licht versehen sein.<br />
in dieser- Periode eine Schrumpfung um volle<br />
genden Nachfrage mit einer Dezember-Erzeugung<br />
Man verspricht sich in Frankreich von der allgemeinen<br />
Einführung des gelben Lichtes eine be-<br />
56,5%, der Einfuhrwert ging um 49,9% zurück I<br />
von über-einer halben Million Wagen glaubt rechnen<br />
Nach den Schätzungen des Bundesrates ist unser<br />
zu dürfen.<br />
trächtliche Verringerung der Behinderung, welche<br />
Nationaleinkommen von 9,4 auf 7,2 Milliarden gesunken,<br />
d. h. um 24%. Die allgemeine wirtschaft-<br />
erössere Sicherheit des Verkehr«.<br />
die Blendung den Automobilisten bereitet und eine<br />
liche Depression hat sich somit auf die Bahnen<br />
KLEINE CHRONIK<br />
Ein 8cldwylersfreich. In seiner Eigenschaft al»<br />
Beschwerde-Instanz hatte sich der aargauische Regierungsrat<br />
kürzlich mit einem etwas seltsamen<br />
Fall zu befassen. Hatte da eine Gemeindebehörde<br />
einem Bürger den Bau einer Garage verwehrt mit<br />
der Begründung, die Ausführung dieses Vorhabens<br />
Ecken und Kanten hin zu analysieren. Dabei bringe eine Vermehrung des Verkehrs mit sich '•')'<br />
stützt sich auf die Berichte der Unfallstationen,<br />
deren Netz sich über das ganze Land fltwaÄ hinterwäldlerischen Motivierung vermochte<br />
gefährde damit die öffentliche Sicherheit. Dieser<br />
ausbreitet. Die Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen<br />
fasst er in folgender Tabelle meindestrasse für den Verkehr mit "Motorfahrzeu-<br />
der neuzeitlicher eingestellte Regierungsrat nicht<br />
bis 1930, : unaufhaltsam in aufsteigender Linie bewegten.<br />
Mehr als das — die SBB erzielten zu die-<br />
zu folgen. Er stellte fest, dass. wenn «ine Geser<br />
Zeit sogar Gewinne, trotzdem damals unser über die Unfallursachen zusammen : gen nicht gesperrt sei. ein Garagenneubau nicht<br />
Lastwagenpark ständig wuchs, von 11.184 auf Unvorsichtigkeit und Nichtbeachtung<br />
untereagt werden dürfe. vorat's?esetzt. dass die<br />
14.715 Fahrzeuge, währenddem der Bestand an gesetzlichen Vorschriften 60,9% Ausfahrt den sicherheitspolizeilichen Vorschriften<br />
Personenwagen gleichzeitig von 42.369 auf 60.635 Schleudern auf trockener Strasse 14.1%<br />
Genüee leiste. Solange eine Strasse mit Motorfahrzeugen<br />
befahren werden dürfe, stehe jedem Bür-<br />
Einheiten emporschnellte.<br />
Schleudern auf nasser Strasse 6.51%<br />
So bieten sich die Dinge In Wirklichkeit dar. Unbekannte Ursachen 8.38%<br />
ger, der die polizeilichen VerkehrsbHinsun'ren erfülle,<br />
ein Recht auf entsprechende Benützung der<br />
Das Wohlergehen der Bahnen wie d?
N° 96 — FREITAG, 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
ufo<br />
Zu kaufen, gesucht<br />
Auto<br />
96,87) bis zu 24 PS, zum Umwandeln in einen<br />
Abschleppwagen<br />
Starker Motor und Hinterachse, sehr gut erhalten.<br />
Bevorzugt werden Packard, Chrysler, Buick etc. Ev.<br />
schon fertige Abschleppwagen mit Kran etc.<br />
Offerten mit Preisangaben und Details unt. Chiffre<br />
466 an die Automobil-Revue." Bern.<br />
Zu kaufen, gesucht<br />
96,87) ein KASTENWAGEN, gross und gut<br />
«halten, für ca. 1000 bis 1500 kg Tragkraft<br />
Offerten unter Chiffre 439 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen gesucht<br />
10711)<br />
Offerten unter Chiffre 15693 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
mittlerer Grosse. — Nähere Angaben erbeten<br />
unter Chiffre Z 4031 an die 433<br />
Automobil-Revut, Bureau Zürich.<br />
Zukaufen<br />
k<br />
moderne<br />
Werkstatt - Einrichtung<br />
»«)<br />
samt Werkzeug für Garage<br />
Zu kauften, gesucht<br />
95-97) per sofort<br />
AUTO-GARAGE<br />
3-Tonnen-<br />
Lastwagen<br />
wenn 4-T.-Klppwagen an<br />
Zahlung genommen wird.<br />
Occasion bevorzugt<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 4037 an die Automobil-<br />
Revue. Bureau Zürich.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
für CH EVROLET - Lastwagen<br />
1929: 1 guterhaltene<br />
geschl. Führerkabine,<br />
2/3plätzig, hinten abgerundet,<br />
sowie Köhlerschutz,<br />
Motorhaube, Kotflügel und<br />
Seitenverschalungen, eine<br />
Seilwinde (Spiel); event.<br />
Chevrolet, 1929, auf Abbruch.<br />
— Offerten an<br />
H. Eggenbarger, Garage,<br />
Berneck. Tel. 73.127.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Auto<br />
B. M. W.<br />
96) neueres Modell, gegen<br />
Tausch Velos, Motos oder<br />
Nähmaschinen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
465 an die<br />
Automobil-Revu«, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Lieferungswagen<br />
2—S Tonnen (auch revisionsbedürftige),<br />
ev. mit<br />
Handkipper, und 2 Anhänger<br />
für Traktoren, 3<br />
bis 4 Tonnen Tragkraft,<br />
mit Handkippung.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
460 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
7-8-PI. Wagen<br />
•8) in nur Ia. Zustand,<br />
geräumiger Wagen (bevorzugt<br />
PACKARD).<br />
Offerten unter Chiffre<br />
462 an die<br />
AutomMil-RaviM, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
96,97) geg. bar nur neuerer<br />
6-7-Plätzer<br />
Offerten unter Chiffre<br />
461 an die<br />
Automobii-Revue. Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
1 AUTO (Occasion), neueres<br />
Modell, nicht über 10<br />
PS, gegen bar. —? Schriftl.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
U 37479 Lz an Publicitas,<br />
Luzern. 73869<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
LASTWAGEN, 2-2>* T.,<br />
gut erhalten. — Offerten<br />
mit genauen Angaben und<br />
äusserstem Preis unter<br />
Chiffre R 8770 an Publicitas,<br />
Glarus. 73870<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
1 AUTO<br />
96) neuestes Modell, nicht<br />
über 9 PS, ev. prima Occasion<br />
<strong>1936</strong>. Detaillierte<br />
Angaben über Ausführung<br />
und Preis verlangt. Ev. in<br />
Eintausch gegen eine Limousine<br />
Terraplane.Grand<br />
Luxe, 1934, in prima Zustand.<br />
— Offerten unter<br />
Chiffre 435 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
96) per Gelegenheit LI-<br />
MOUSINE, öplätz., erster<br />
Marke, nicht über 14 HP,<br />
1935 oder <strong>1936</strong>. — Offert,<br />
unter Chiffre 448 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen,<br />
gesucht<br />
Occasions-<br />
Lasiwaqen<br />
96,97) 3-Seitenkipper, 2K<br />
Tonnen, neu oder wenig<br />
gebraucht An Zahlg. müssen<br />
teilweise Bretter oder<br />
Chaletflecken genommen<br />
werden. — Offerten unter<br />
Chiffre 455 an die<br />
Automobil-Revu«, Bern.<br />
wm<br />
96) Modell Director, 1929,<br />
6 Zylinder, öplätzig, nur<br />
35000 km gefahren, in<br />
sehr gutem Zustande.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
438 an die<br />
Zu verkaufen<br />
5-Tonnen-<br />
96,98,100) in gutem Zustande.<br />
An Zahlung würde<br />
Rundholz oder Bretter<br />
genommen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
426 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
95-97) WOLSELEY, 4-PI.,<br />
6 Zyl., 8 PS, 35er Modell,<br />
nur 27 000 km, prima Zustand,<br />
kompl. Zubehör,<br />
Ski und Gepäckträger, kl.<br />
Brückli, Fr. 3500.- netto.<br />
E. Eichenberger, Neugasse<br />
52. Zürich 5. 432<br />
FORD<br />
10 PS, fahrbereit, Mod.<br />
29, in ganz gutem Zustd.<br />
— 1 MOTOR, wie neu,<br />
gleichen Modells, sowie<br />
alle Bestandteile zu diesem<br />
Wagen. Sehr günstig und<br />
billig. — Offerten unter<br />
Chiffre 454 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
und Verwertung<br />
von Bestandteilen.<br />
Occasions-<br />
Autos.<br />
Hohlstr.461 Tel.SS.006<br />
Privat 32.151<br />
Gottl.HaefligenZürich Zu verkaufen<br />
Genera Willestc11-Tel.7S97O<br />
Renault<br />
Ba Lastwagen<br />
96) 1933, 5,07 PS, vers. 3%—4 Tonnen<br />
und gelöst, generalrevid., Modell 1934, Tevidiert<br />
neue Kolben, neu gespritzt,<br />
günstig abzugeben.<br />
Günstige Occasion.<br />
W. Scheller, Milchbuckstrasse<br />
84, Zürich 6, 15691 an die 12349 A<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Tel. 22.992 (nur zwischen Automobil-Revue, Bern<br />
2 und 3 Uhr). 468<br />
Zu verkaufen<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
BESIHA<br />
Lastwagen<br />
Sportwagen<br />
Zu verkaufen<br />
96,97) AUTO, Marke<br />
Zu verkaufen<br />
DE SOTO-<br />
CHRYSLER<br />
95,96) Mod. 1935, wie neu,<br />
15 000 km gefahren, sehr<br />
günstig zu verkaufen.<br />
Telephon 23.296, Bern<br />
96) 1K T., (oder 8 Sitzplätze,<br />
nebst 800 kg Trag'<br />
kraft). Modell 1930.<br />
6/7 PL, offen, mit Verdeck<br />
u. Seitenteilen. — Offert.<br />
unter Chiffre 446 an die<br />
Automobil-Revue, Bern<br />
frisch revidiert, sofori<br />
billig zu verkaufen.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z 4019 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Ba<br />
Modell 36, 5 PS, 4türig<br />
neuwertig, infolge Abreise<br />
sehr günstig zu verkaufen.<br />
Offerten an Postfach 10<br />
Zürich 16. 73872<br />
6 Zyl., 18 PS, Mod. 33/34.<br />
CHRYSLER-DE SOTO,<br />
Zustand neuwertig, mit<br />
96) Verheirateter<br />
3monatiger Garantie.<br />
TRUMPF JUNIOR, 5 PS,<br />
Modell <strong>1936</strong>, Limousine, 4- ARDITA<br />
türig, 6 Fenster, steht da<br />
wie neu, sehr wenig gef.,<br />
10 PS, Mod. 34, neuwertigor,<br />
gepflegter Wagen.<br />
Fr. 4200.—<br />
Offerten unter Chiffre<br />
15692 an die 8198<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Abbruch<br />
Heiniger<br />
Zürich-Altstetten<br />
Ausserordentl.<br />
Occasion<br />
Zu verkaufen<br />
Lastwagen<br />
FORD<br />
FIAT 510<br />
3 Tonnen<br />
SAURER<br />
Kipper<br />
Lastwagen<br />
(FORD), 3-Seitenkipper, 8<br />
Zyl., 19 PS, 3 T., Mod.,25,<br />
zu verkaufen. — Offerten<br />
unt. Chiffre Y 7746 Sn an<br />
Publicitas, Soloihurn.<br />
6-7-Plätzer<br />
Preise sehr günstig. —<br />
Sehr vorteilhaft verkauft<br />
J. NAEF, Auto-Service,<br />
LANGENTHAL. 11791<br />
U AI IWÄ fl. RPDM ."TPI ooooo<br />
FIAT 1500, Limousine<br />
Modell <strong>1936</strong>, nur wenig gefahren, noch unter Garantie<br />
zu Fr. 3800,— abzugeben (Neuwert Fr. 6200.-).<br />
Offerten unter Chiffre Z 4032 an die 10610<br />
Automobll-Rtvui. Bureau Zürich.<br />
Zu verkaufen Plyntouth<br />
STELLEN-MARKT<br />
CHAUFFEUR<br />
95-97) Modell 1934, Sedan de Luxe, 14 PS, wenig<br />
gefahren, sechsfach bereift, alles in tadellosem Zustand,<br />
inkl. Kasko 1937. Preis Fr. 3800.—<br />
Auskunft: Telephon 34.847, 12—2 Uhr, Zürichgesucht<br />
von Berner Firma zur Führung eines Personenwagens<br />
und für Reisetätigkeit. Anfänger wird<br />
angelernt Bewerber, die in der Lage sind, eine Interesseneinlage<br />
(wird sichergestellt) von einigen Mille<br />
zu machen, erhalten den Vorzug. — Offerten mit<br />
Bild unter Chiffre 0. F. 3326 B. an Orall Füssll-Annoncen,<br />
Bern. 73867<br />
W sucht Stelle in der Autobranche irgendwelcher<br />
Art. (Nachweisbarer Erfolg.) Im Fach durchaus bewandert<br />
Kaufm. gebildet, beider Hauptsprachen<br />
mächtig. — Offerten unter Chiffre AS 7053 J an<br />
Schweizer-Annoncen A.-G.. Biel. 73866<br />
96) Garage mit Automobilvertretungen im Thurgau<br />
sucht gelernten<br />
AUTO-MECHANIKER<br />
mit 1—3 Jahren Praxis. Gelegenheit zur Weiterbildung.<br />
— Bedingung: Exaktes, zuverlässiges Arbeiten,<br />
guter Umgang mit Kundschaft, Kaution<br />
Fr. 500.-. — Handgeschriebene Offerten mit Bild,<br />
Gehaltsansprüchen und Ia. Zeugnissen unter Chiffre<br />
437 an die Automobil-Revu*, Bureau Zürich.<br />
Automechaniker<br />
ist Gelegenheit geboten, sich mit einer<br />
Einlage von 10—15 Mille an bestehen»<br />
.der JGTarage zu beteiligen, gegen Aulkauf<br />
des bisherigen Teilhabers.<br />
Offerten unter Chiffre 467 an die<br />
AUTOMOBIL-REVUE, BERN.<br />
95) mit 8jähriger Praxis,<br />
sucht auf 1. Jan. od. nach<br />
Uebereinkunft Dauerstelle,<br />
spricht Deutsch, Französ.<br />
u. Ital., kann auch Chef-<br />
Stelle vertreten. Interesse-<br />
Einlage kann geleist werden.<br />
— Offerten<br />
Junger, tüchtiger, routinierttr<br />
Vertreter<br />
Automechaniker<br />
unter<br />
Chiffre 419 an die<br />
Automobil-Revue. Bern<br />
MECHANIKER-<br />
CHAUFFEUR<br />
95,96) 23 Jahre, Militärfahrer,<br />
Deutsch u. Franz.<br />
sprech., Fahrbewillig. D,<br />
guter Wagenpfleger, sucht<br />
Stelle. Beste Referenzen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 4028 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
hätte schöne Beschäftigung<br />
in einer Fabrik sowie Nabenverdienst<br />
(Kt Bern).<br />
Offerten unter Chiffre<br />
460 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
96,97) Solider, zuverlässiger<br />
junger Mann sucht<br />
Stelle als<br />
Chauffeur<br />
auf Lieferungs- od. Luxuswagen.<br />
Off. unt. Ghiff.<br />
Z 4038 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
96) Tüchtiger<br />
Automechaniker<br />
Gesucht<br />
96) per sofort selbständig.<br />
könnte sich an nachweisbar<br />
rentablem Geschäft<br />
beteiligen mit finanz. Einage<br />
von 3—500 Fr. Berücksichtigt<br />
werden nur<br />
Die Reorganisation der Schweiz. Bundesbahnen<br />
(Sehluss von S«itt 2.)<br />
Laut Art. 9 sind leitende Organe der Bundesbahnen:<br />
a) der Verwaltungsrat,<br />
b) die Geschäftsleitung, beide dem Bundesrate<br />
für ihre Geschäftsführung verantwortlich<br />
und von diesem zu ernennen.<br />
Art: 10 beschäftigt sich mit den Befugnissen<br />
des Verwaltungsrates und bringt gegenüber<br />
dem heutigen Status teilweise Einschränkungen,<br />
teilweise Erweiterungen von<br />
dessen Kompetenz. Der Verwaltungsrat besteht<br />
gemäss neuem Entwurf aus 15 Mitgliedern<br />
und wird vom Bundesrate auf eine<br />
Amtsdauer von 3 Jahren gewählt Während<br />
die Neuordnung seine Befugnisse hinsichtlich<br />
des Voranschlages auf dessen Aufstellung zuhanden<br />
des Bundesrates beschränkt, ihm dagegen<br />
die Prüfung von Jahresrechnung und<br />
Geschäftsbericht und deren Weiterleitung an<br />
Bundesrat und Bundesversammlung zum<br />
Zwecke der Genehmigung wie bisher überlässt,<br />
erfahren seine Kompetenzen eine Erweiterung<br />
in dem Sinne, als er künftig unter<br />
Vorbehalt der Genehmigung durch den Bundesrat,<br />
das Amtsverzeichnis und die Besoldungsordnung<br />
für die Beamten der Bundesbahnen<br />
aufzustellen und das Dienstverhältnis<br />
der Angestellten und Arbeiter zu ordnen hat.<br />
Art. 11 bestimmt die bisherige Zusammensetzung<br />
der Geschäftsleitung, bestehend aus<br />
Generaldirektion und Kreisdirektoren. Hinsichtlich<br />
Zusammensetzung dieser ersteren<br />
bestimmt Art. 12, abweichend vom bisherigen<br />
Gesetz, nichts Genaueres; der Bundesrat erhält<br />
also auch in dieser Beziehung freie<br />
Hand.<br />
Art. 14—17 umschreiben das Dienstverhältnis<br />
des Personals. Soweit möglich, soll das<br />
Bundesbahnpersonal in seinem Dienstverhältnis<br />
dem übrigen Bundespersonal gleichgestellt<br />
werden. Dagegen stellt der Gesetzesentwurf<br />
Aufstellung des Aemterverzeichnisses<br />
und Erlass der Besoldungsverordnung unter<br />
Vorbehalt der Genehmigung durch den Bundesrat<br />
ausdrücklich dem Verwaltungsrate anheim.<br />
Diese Bestimmung bedeutet den Bruch<br />
mit der bisherigen Tradition, denn sie gleicht<br />
die Stellung des Bundesbahnpersonals der<br />
Lage ihres Arbeitgebers weitgehender als bisher<br />
an.<br />
Art. 15 regelt die Richtlinien für diese Besoldungsverordnung<br />
nur generell.<br />
Art. 16 wahrt den Angestellten der Bundesbahnen,<br />
die nicht Beamte sind, ihre bisherigen<br />
Rechte aus dem Beamtengesetz. Sodann<br />
sollen künftig die Art. 33—42 betr. Disziplinarrechtspflege<br />
durch das Bundesgericht<br />
auch auf Disziplinarfälle von Angestellten<br />
anwendbar sein.<br />
Art. 17 sieht zur Begutachtung der durch<br />
den Verwaltungsrat zu erlassenden Verordnungen<br />
zum vorliegenden Gesetze die Einsetzung<br />
einer paritätischen Kommission vor.<br />
Im zweiten Teil des Gesetzes werden Finanzhaushalt<br />
und Rechnungsführung behandelt.<br />
Art. 18 und 20 beschäftigen sich in bisheriger<br />
Weise mit der Pflicht getrennter Rechnungsführung,<br />
der Verzinsung der Eisenbahnschuld,<br />
soweit das Gesetz keine Ausnahmen<br />
vorsieht, und den erforderlichen, den Umständen<br />
angemessenen Abschreibungen auf<br />
Anlage- und Betriebsvermögen.<br />
Art. 19 befasst sich mit der finanziellen Reorganisation<br />
der SJ3.B. Mit Inkrafttreten dieses<br />
Gesetzes würde der Bund die S.B.B. in<br />
der Weise finanziell entlasten, dass er<br />
a) den Bundesbahnen die Abschreibung des<br />
Ueberschusses des Rückkaufspreises über die<br />
Anlagekosten der in der Bilanz ausgewiesenen<br />
zu tilgenden Verwendungen und des<br />
AU 1 UITIODIU-KCVUE FREITAG, 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 98<br />
Honen albwerfen dürfte, d. h. nach Abzug des<br />
für die Wiederaufrichtung der Privatbahnen<br />
gedachten Anteiles von 5 Mill. -Fr., also<br />
2X27 Mill. Fr., im • ganzen demnach aus<br />
Rückstellungen der Jahre 1935-37 78 Mill.<br />
Fr. Nun ist jedoch die verbleibende Summe<br />
von 572 MjilL Fr. noch zu verzinsen und zu<br />
amortisieren, woraus sich zu 4 % berechnet<br />
eine weitere jährliche Belastung von 25,3<br />
Mill. Fr. ergibt. Rechnet man hiezu die Zinsen<br />
des auf 700 Mill. Fr. angesetzten Dotationskapitals,<br />
ebenfalls 4 % betragend, denn<br />
die S.B.B, werden dieses wenigstens vorderhand<br />
kaum selbst verzinsen können, dann<br />
erhöht sich der Betrag um weitere 28 Mill.<br />
Fr., so dass aus der vorgesehenen finanziellen<br />
Reorganisation der Bundesbahnen sich<br />
eine jährliche finanzielle Belastung von 53,3<br />
Millionen Franken ergibt. Selbst wenn also<br />
die nach dem Vorschlag und dem Finanzprogramm<br />
II jährlich für die Bundesbahnen<br />
bereitgestellten 35 Mill. Fr. auch später vorhanden<br />
sein werden, bleibt noch immer ein<br />
ungedeckter Betrag von 18,3 Mill. Fr., welche<br />
der Bund auf dem Wege neuer Einnahmen<br />
aufzubringen hat. Die Annahme, es können<br />
Passivsaldos der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
wie er im Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />
des Gesetzes vorhanden sein wird, ermöglicht<br />
und<br />
b) das Unternehmen mit einem Dotationskapital<br />
von 700 Millionen Franken ausstattet.<br />
Die gemäss a) in Betracht fallenden Abschreibungen<br />
auf Nonvaleurs dürften per<br />
Ende 1937 bei Inrechnungsetzung der Passivsaldi<br />
bis zu diesem Zeitpunkte ca. 650<br />
Mill. Fr. betragen, die innert längstens 60<br />
Jahren durch den Bund getilgt werden<br />
müssteh". Nun dürften laut Bötschaft zum<br />
Gesetzesentwurf hievon in Abzug kommen<br />
einmal die jährlichen Rücklagen von 8 Mill.<br />
Fr. im Bundesbudget seit dem Jahre 1935<br />
für die Sanierung der Bundesbahnen und<br />
ferner die Gelder des Eisenbahnsanierungsfonds<br />
des Finanzprogrammes II, der nach'<br />
den bisherigen Erfahrungen jährlich"32 Milist<br />
vor allem die Schlussbestimmung dieses<br />
Artikels, wonach über die Deckung von Fehlbeträgen<br />
die Bundesversammlung anlässlich<br />
der Genehmigung der Jahresrechnung entscheidet<br />
Art. 23 regelt die künftigen Leistungen der<br />
S.B.B. an ihre Pensionskasse, welche einen<br />
jährlichen^Beitrag von 15 % der versicherten<br />
Gehalts- und Lohnsumme plus fünf Monatsbetreffnisse<br />
jeder Erhöhung des für den einzelnen<br />
Versicherten anrechenbaren Jahresverdienstes<br />
betragen sollen.<br />
Soweit der Entwurf zum neuen Bundesgesetz<br />
über die Schweizerischen Bundesbahnen.<br />
Bezüglich Kapitalbedarf wäre noch zu<br />
erwähnen, dass infolge der laut Bundesratsbeschluss<br />
auf dem Wege der Spezialgesetzgebung<br />
zu erfolgenden Sanierung der Pensionskasse,<br />
die errechnete Belastung des<br />
Bundes aus der Bundesbahnsanierung von<br />
53,3 'Millionen Franken mehr als wahrscheinlich<br />
noch eine weitere Erhöhung erfahren<br />
wird. Alles in allem werden sowohl Gesetzesentwurf<br />
als Botschaft noch manches zu diskutieren<br />
geben. Wir behalten uns jedenfalls<br />
vor, besonders auf die Stellen der Botschaft,<br />
welche sich mit der «ruinösen Automobil-<br />
die Bundesbahnen das Dotätionskapital dereinst<br />
selbst zu 3,5 % verzinsen, d. h. die konkurrenz» und ihrem Anteil am Zustandekommen<br />
der Bahnenmisere befassen, noch<br />
eingehender zurückkommen.<br />
jährliche Belastung des Bundes lasse sich bei<br />
deren Rentabilität auf 28,8 Mill. Fr. reduzieren,<br />
also niedriger halten als die bereits für<br />
deren Sanierung ausgesetzte jährliche Summe,<br />
entbehrt wohl vorläufig jeder Grundlage.<br />
Art. 21 und 22 stellen quasi das Gegengewicht<br />
zu den notwendig gewordenen neuen<br />
Belastungen des Bundes dar, sie sollen ermöglichen,<br />
eine Wiederverschuldung des Unternehmens<br />
zum vorneherein auszuschliessen.<br />
Beispielsweise werden die Bundesbahnen<br />
künftig Bauten und Anschaffungen nur machen<br />
dürfen, soweit Mittel hiefür aus Abschreibungen<br />
und Rücklagen vorhanden sind.<br />
Jede Erhöhung fester und schwebender Schulden<br />
der Bundesbahnen zu diesem Zwecke bedarf<br />
eines dem Referendum unterstellten<br />
Bundesbeschlusses. Art. 21 enthält ausserdem<br />
die Bestimmung, dass ein grundlegender<br />
Bundesbeschluss hinsichtlich Erwerbung oder<br />
Bau neuer Linien durch den Bund neben der<br />
Kreditbewilligung gleichzeitig den Betrag<br />
festzusetzen habe, mit welchem die Bundesbahnrechnung<br />
belastet werden dürfe. Die<br />
Verwaltung will dadurch offensichtlich eine<br />
erneute Störung des finanziellen Gleichgewichtes<br />
der Bundesbahnen verhindern. Art. 22<br />
enthält die Vorschriften über die Verteilung<br />
der -Ueberschüsse; an erste Stelle sind hier<br />
die"Abschreibungen gerückt. Hervorzuheben<br />
Der engl. Brems- und Kupplungs- Belag<br />
Itvassen Notizen<br />
Glarus — Walenseestrasse — Panixer und Pragel.<br />
Nach einer Antwort von Landammann Hefti auf<br />
verschiedene Interpellationen über glarnerische Verkehrsfragen<br />
fasste in seiner Mdttwochsitzung der<br />
Landrat folgende Resolution:<br />
«Der Landrat des Kantons Glarus billigt die<br />
vom Regierungsrat des Kantons Glarus bisher eingenommene<br />
Haltung in der Frage der Glarner<br />
Alpenstrassenprojekte, protestiert gegen die in<br />
Volksversammlungen zugunsten der nordufrigen<br />
Walenseestrasse gefallenen Vorwürfe gegenüber<br />
dem Kanton Glarus und weist diese als ungerechtfertigt<br />
kategorisch zurück. Sollte trotz Ausbau des<br />
Kerenze"rberges sowie dem Ausbau der Strecke<br />
Mühlehorn-Murg-Wallenstadt der Bundesrat finden,<br />
dass die Linienführung über den Kerenzerberj; in<br />
volkswirtschaftlicher oder militärisoher Hinsicht<br />
nicht genügt und damit eine Talstrasse doch notwendig<br />
wind, so ist diese auf dem linken Ufer zn<br />
erstellen. »<br />
Dr. D. Hefti, Haslen, hat in der Mittwoch-<br />
Sitzung des Landrates folgende Interpellation eingereicht<br />
« Im Hinblick auf die grosse Bedeutung<br />
des Baues neuer Alpenstrassen wird der Regierungsrat<br />
um Auskunft gebeten, wie er sich grundsätzlich<br />
zum Bau einer Panixer- und Prageistrasse<br />
stelle und wie er die Projektierung der Alpenstrassen<br />
durchzuführen und zu beschleunigen gedenkt.<br />
»<br />
Die Abnützung im<br />
50% reduziert.<br />
neuen Motor um<br />
Kauft Accus Wirtschaftlich<br />
darum Electrona!<br />
MERCEDES<br />
D. K. W.<br />
Cabriolet, Mod. 34, Typ<br />
170, 9 PS, mit Schnelltanggetriebe<br />
und Zentralehassisschmierung.<br />
Cabriolet, 4 PI, Stahlblech-Karosserie.<br />
Modell<br />
D. K. W. <strong>1936</strong> (neu).<br />
Cabriolet, Mod. 35, Typ Limousine, 4 PI., Mod.<br />
Meisterklasse, maschineller<br />
Zustand neuwertig. Steuer und Versicherung.<br />
<strong>1936</strong>, 5000 km gef., mit<br />
Beide Wagen sind vor-<br />
Peugeoi 201<br />
Mod. 33, Limousine, 5 PS.<br />
Preise sehr günstig. —<br />
Sehr- vorteilhaft verkauft<br />
J; NAEF, Auto-Service,<br />
LANGENTHAL 11791<br />
RENAULT<br />
8 PS, Modell 1929;<br />
ESSEX<br />
Mod. 1929, in bestem Zustand,<br />
günstig abzugeben.<br />
Off. unt. Chiff. 0. 9427 T.<br />
an Publlcitas, Thun.<br />
teilhaft zu verkaufen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
15688 an die 12840<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
chreibe<br />
uns, wohin Deine<br />
Reise geht und '<br />
wir schicken Dir 1 '<br />
um Dich zurecht»<br />
.* ,.,, ..zufinden - - , I<br />
1 ALLWAG BERNl<br />
Günstige Occasionen!<br />
1 PEUGEOT 201, 1935, 6,4 PS, Limousine, 2türig,<br />
alles wie neu, Fr. 2500.—<br />
1 CHEVROLET, 6 Zyl., 1932, 16 PS, Lim., 4türig,<br />
durchrev., Synchromeshgetr., Freilauf, Fr. 1850.—<br />
1 OPEL, 1,2 Liter, 4 Zyl., 1933, 6 PS, Limousine, 2-<br />
tfirig, durchrevidiert, wie neu, Fr. 1500.—<br />
l PLYMOUTH, 1929, 4 Zyl., 14,2 PS, selten guter<br />
Zustand, Limousine, 4türig, 4/5-Plätzer, Fr. 1350.—<br />
1 FORD, 8 Zyl., 1933, 18 PS, 30000 km, wie neu<br />
(125 km), Fr. 1800.—<br />
1 OPEL Olympia, fabrikneu, <strong>1936</strong>/37, 6,5 PS.<br />
1 NASH, 1931, 6 Zyl., 16 PS, Limous., 4türig, 4/5-<br />
Plätzer, in bestem Zustande, Fr. 1500.—<br />
1 FIAT 520, 11 PS, 6 Zyl., Limous., 4türig, prima<br />
Zustand, Fr. 1200.—<br />
2 FIAT 503, 7,4 PS, 4 Zyl., Lim., 4tür., je Fr. 350.—<br />
1 BUICK, 1928, 6 Zyl., 23 PS, wenig gefahren, Limousine,<br />
4türig. Fr. 800.—<br />
1 Schnellastwagen SAURER, 2K/3 T., 2 BH, 24 PS.<br />
durchrevidiert, neue Brücke 200/350 cm, neu gespritzt,<br />
wird mit jeder Garantie abgegeben,<br />
Fr. 6000.—<br />
1 SAURER-Lastwagen, 2 Block, 27 PS, 3 Tonnen,<br />
guter Zustand, fahrbereit und von der Autokontrolle<br />
abgenommen, Fr. 850.—<br />
1 SAURER, 2 Block, 30 PS (36), Motor revid., neue<br />
Kolben, Fr. 500.—<br />
t CHEVROLET-Laslwaflen, Iß T., 16 PS, 6 Zyl.,<br />
1929, vorgef., Fr. 1800.—<br />
1 dito, Fr. 1500.—<br />
1 FORD-Lastwagen, 1,5 T., 16 PS, i Zyl., 1929,<br />
revidiert, sehr preiswert 11735<br />
H. EGGENBERGER, Garage, BERNECK (Rheintal).<br />
Telephon 73.127.<br />
CRAOED BRAKEUNING «L<br />
der nicht pfeift und '"<br />
rassig in der Bremswirkung<br />
ist<br />
A. WUST-REBSAMEN<br />
R ü T I- Zürich<br />
Auto-Pflege<br />
konserviert J J ^<br />
verlängert diaffibensdauer<br />
der Laüprung.<br />
Erhältlich in Autozubehörgesdiöften<br />
und Drogerien.<br />
Hmnrirh \Afannar* fr\<br />
Seehofetrasse 16, Zürich 8<br />
Tel. «7.410<br />
Generalvertretung f. d. Schweiz<br />
der E.J.duPontdeNemourstCo<br />
die anerkannteste beste<br />
amerikanische Schneekette<br />
für unser Land.<br />
Fertige Ketten<br />
Ketten am laufenden<br />
Meter<br />
Not-Ketten<br />
„Emergency"<br />
M.ESCHLER<br />
Zürich Neuch&tel<br />
J\<br />
WEFD-Sclmeeketten<br />
MASSIGE PREISE<br />
URANIA ACCESSOIRES<br />
Ankauf von alten<br />
und verunfallten<br />
* Personen- und<br />
Lastautos.<br />
Verwerfung von<br />
Grosse Bestandteilen Ersatzteil<br />
lagervon über 200<br />
verschied Marken.<br />
KompL Motoren,<br />
Cardane,<br />
Getriebe, etc.<br />
Grosses Lager in<br />
guten Occasions-<br />
Personen- und<br />
Lastautos<br />
Mehr als 25 Automobilfabriken empfehlen Acheson<br />
Colloidal Graphit Produkte.<br />
Als Zusatz zum Motorenöl: „Real Penn 99"<br />
Graphited Oil with Acheson Graphit. 1 Kännchen<br />
von V» 1 fur 6—12 1 Motorenöl Fr. 6.50.<br />
Als Zusatz zum Brennstoff: R. P. Tabletten<br />
with Acheson Colloidal Graphit. 1 Etui von<br />
50 Tabl. für 250 1 Benzin Fr. 3.60.<br />
Verlangen Sie techn. Schriften<br />
Uüklanan Bern, Effingerstrasse 75<br />
. V. mUnieneil Zürich, Dufourstraase 182<br />
H<br />
96) Umständehalber sofort<br />
zu verkaufen<br />
Lieferungswagen<br />
Ford V8<br />
7/8-Plätzer, mit alL Schik.<br />
ausgerüstet. erstkL Zustd.,<br />
Mod. 1932, <strong>1936</strong> modernisiert,<br />
wird zu wirkl. Oc-<br />
Jahrgang <strong>1936</strong>, in tadellosem<br />
Zustande, wie neu, abgegeben. Ev. wird kleicasionspreis<br />
aus Privathd.<br />
3plätzige Kabine, Brücke nerer Wagen in Tausch genommen.<br />
Off. unt. Chiff.<br />
4.30X2.20.<br />
Offerten unter Chiffre Z 4029 an die Automobil-<br />
457 an die<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Automobil-Revue. Bern<br />
Tausche<br />
OPEL<br />
95,96) 6 Zyl., Lim., 1931,<br />
gegen geräumigen<br />
Occasionswaqen<br />
bis 10 PS, Modell 35/36.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
411 an die<br />
Automobil-Revue. Bern<br />
CHRYSl ER<br />
SENIOR 32<br />
95-97) generalrevidiert, in<br />
neuwertigem Zustand, billig<br />
abzugeben.<br />
WESSEN WS} TEm&9 Hch. Denzler, Zollikerstrasse<br />
22, Zürich 8. Telephon<br />
45.780. 410<br />
Zu verkaufen "•C<br />
prima Occaslon<br />
95) herrschaftl. Limousine<br />
NASH<br />
ELEKTROMOBIL,<br />
I-T.-Lastwagen, Marke<br />
Tribelhorn, mit fast neuer<br />
Bereifung und in bestem,<br />
fahrbereitem Zustande, ist<br />
umständehalber ganz billig<br />
zu verkaufen. — Offerten<br />
unt. Chiffre C 12460 Ch<br />
an die Publicitas A.-G,<br />
Chur. 73850<br />
OPEL<br />
Cabriolet, 4 Plätze,<br />
7 PS, Modell 1934,<br />
in allerbestem Znstand,<br />
wenig gefahren,<br />
umständehalber<br />
zu nur<br />
121M<br />
Fr. 2100.—<br />
zu verkaufen. Offert,<br />
unt. Chiffre Z 4033 a.<br />
d. Automobil-Revue<br />
Burpau Zürich.
FREITAG. 27. NOVEMBER 1938 AUTOMOBIL-REVUE o<br />
7axameter~3eu>iHigtitigeti<br />
Nach den einschlägigen Vorschriften der<br />
Stqdt Zürich gibt die Taxameter-Konzession<br />
da? aussohliessliche Recht, die Wagen an den<br />
hiefür von den Polizeibehörden bezeichneten<br />
Orten aufzustellen. Nachdem durch die<br />
Eingemeindung eine Reihe von Gemeinden,<br />
unter ahderm Witikon, mit der Stadt Zürich<br />
vereinigt worden war, stellte ein Chauffeur,<br />
der im Jahre 1929 von seiner Heimatgemeinde<br />
Witikon eine Konzession für zwei<br />
Taxameter'erhalten, sie aber nur bis 31. Juli<br />
1931 ausgeübt hatte, an die Zürcher Polizeibehörden<br />
das Gesuch um Erteilung der Konzession<br />
zur Aufstellung von zwei Motordroschken<br />
auf öffentlichem Grund und Boden<br />
gemäss den für das erweiterte Stadtgebiet<br />
geltenden Bestimmungen. Das Gesuch<br />
wurde in oberster Instanz vom Regierungsrat<br />
abgewiesen, da keine Standorte mehr verfügbar<br />
seien und die Zahl der in Betrieb stehenden<br />
Taxis schon jetzt die Nachfrage übersteige,<br />
weshalb sich die Erweiterung bestehender<br />
oder die Schaffung neuer Standorte<br />
nicht rechtfertige.<br />
Die staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichts<br />
hatte am 20. November; einen Rekurs<br />
des Gesuchstellers zu beurteilen, der<br />
diesen Beschluss der Zürcher Behörden als<br />
Willkür und Verletzung der Rechtsgleichheit,<br />
somit als Verstoss gegen Art. 4 der Bundesverfassung<br />
anfocht. Ferner berief sich die<br />
Beschwerde auf den Grundsatz der Gewerbefreiheit<br />
(Art. 31 BV).<br />
Die Rechtsgleichheit wird nicht dadurch<br />
verletzt, dass die Polizeibehörde nach den<br />
geltenden Vorschriften ein Konzessionsgesuch<br />
auch dann abweisen kann, wenn die Person<br />
des Gesuchstellers und das Fahrzeug den<br />
Vorschriften der Verordnung entsprechen.<br />
Dezembersession der Eidg. Räte.<br />
Am 7. Dezember tritt das eidgenössische Parlament<br />
zur Wintersession zusammen, deren Traktandenliste<br />
auch eine Reihe von Geschäften enthält,<br />
welche in die Interessensphäre des Automobils<br />
hineinreichen. .<br />
Dazu rechnen wir das Budget der S. B. B fflr<br />
1937, für dessen Behandlung die Priorität beim<br />
Ständerat liegt. Wie man sich erinnert, sieht der<br />
Voranschlag wiederum ein gewaltiges Defizit vor,<br />
das wobl Anlass geben wird, das Bahnproblem von<br />
seiner grundsätzlichen Seite her aufzurollen und<br />
dabei auch die Frage Schiene—Strasse zu berühren.<br />
Unter den Verhandlungsgegegenständen figuriert im<br />
weiteren die Reorganisation der Bundesbahnen,<br />
doch wird dieses Traktandum nach unsern Erkundigungen<br />
in der Dezembersession noch nicht vor<br />
das Forum der Räte gelangen, Aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach begnügt man sich damit, während der<br />
Tagung die Kommissionen zu bestellen.<br />
Gleicherweise erfährt auch die in der Liste der<br />
Verhandlungsgegenstände ; aufgeführte Beratung<br />
des Geschäftsberichtes und der Rechnung der Alkoholverwaltung?<br />
die neuerdings mit einem Fehlbetrag<br />
von 8.387.821 Fr. abschliesst, eine Verschiebung,<br />
weil die Kommissionen erst nach Neujahr zusammentreten<br />
werden.<br />
Umsonst hält man übrigens unter den Traktanden<br />
Ausschau nach dem « Bundesbeschluss über<br />
den Transport von Personen und Gütern mit Motorfahrzeugen<br />
und über die Einführung einer eidgenössischen<br />
Verkehrsabgabe ». Um die « Dringlichkeit<br />
», an die man sich so krampfhaft klammert,<br />
mit-reichlich fadenscheinigen und durchsichtigen<br />
Argumenten, um diese Dringlichkeit scheint es also<br />
nicht besonders dringlich bestellt zu sein. Die<br />
Mühlen Herrn Pilez-Golaz' mahlen langsam und<br />
bedächtig, .dnnn das Departement ist heute noch<br />
nicht so weit, der Aspa und der Via Vita seine<br />
Stellung zu den von diesen Verbänden ausgearbeiteten<br />
Gegenprojekten bekanntgeben zu können.<br />
Neben den verschiedenen « grandes pieces ><br />
harren .ein ganzes Schock von Postulaten und Motionen<br />
der Erledigung, darunter fünf Postulate,<br />
welche das Gebiet des Automöbilverkehrs beschlagen.<br />
Das Postulat Walther, das am 6. Januar <strong>1936</strong> dem<br />
Nationalrat von der Kommission für das neue Finanzpragramm<br />
eingereicht wurde, lädt den Bundesrat,<br />
ein, die Frage zu prüfen und Bericht und Antrag<br />
einzubringen, ob nicht im Interesse der Erhaltung<br />
der Automobilindustrie, der Beschäftigung<br />
in allen Zweigen dieser Industrie .und der fiskalischen<br />
Einnahmen aus dem Automobilverkehr eine<br />
grundsätzliche Neuregelung der Gesamtbesteuerung<br />
des Automobils (kantonale Autotaxen, Benzinzoll<br />
usw.) einzuführen sei. Diese Neuregelung sollte gemäss<br />
dem Beispiel anderer Reiseländer in dem Sinn<br />
erfolgen, dass die kantonalen Automobilsteuern abgelöst,<br />
dafür der Benzinzoll entsprechend erhöht<br />
und den Kantonen die Anteile an" Steuern aus dem<br />
erhöhten Benzinzoll vergütet würden.<br />
Für bessere Existenzbedingungen des freien<br />
Autotransportgewerbes verwendet sich das vom<br />
28. Januar <strong>1936</strong> datierende Postulat von Almen,<br />
das die Festsetzung von Richtpreisen für die Be»<br />
förderung von Personen durch Autocars anregt.<br />
Gleichzeitig legt es dem Bundesrat nahe, zu prüfen,<br />
ob die Ueberlandfahrten der Post zum Sehutz der<br />
Bahnen und der freien Autounternehmer nicht eingeschränkt<br />
werden solletn.<br />
In den Komplex des Alkoholproblems greift das<br />
Postulat Duttweiler ein. das eine ganze Reihe von<br />
Massnahmen vorschlägt, welche bei der Revision<br />
der Alkoholgesetzgebung Berücksichtigung finden<br />
sollten und die nach unserem Defiirhalten eher<br />
geeignet sind, einer Sanierung dieses Regiebetriebes<br />
die Wege zu ebnen.<br />
Im Interesse der Arbeitsbeschaffung für die<br />
schweizerische Motorlastwagenindnstrie und deren<br />
Hilfeindustrien strebt das Postulat Flückmer<br />
(Aas dem Bundesgericht.)<br />
Dies wird namentlich dann geschehen, wenn<br />
die bestehenden Standorte für eine erhöhte<br />
Zahl von Taxametern nicht ausreichen und<br />
kein Bedürfnis für die Vermehrung dieser<br />
Zahl besteht; es ist dem Ermessen der Polizeibehörde<br />
überlassen, welche Gesuche sie<br />
in diesem Falle ablehnt, und in Zürich wird<br />
dabei der sachlich gerechtfertigte Grundsatz<br />
befolgt, dass in erster Linie die Erneuerungsgesuche<br />
der Inhaber bisheriger Konzessionen<br />
berücksichtigt werden. Solche Konzessionsinhäber,<br />
die schon bisher ihre Wagen im Innern<br />
der Stadt aufstellen durften, konnten<br />
nach dieser Praxis ohne weiteres vor dem<br />
Gesuchsteller berücksichtigt werden, der auf<br />
Grund der Witikoner Konzession seine Taxis<br />
bis jetzt nur in dieser ländlichen Vorortsgemeinde<br />
aufstellen durfte. Ferner durften<br />
ihm auch diejenigen Konzessionäre der neu<br />
angegliederten Vorortsgemeinden vorgezogen<br />
werden, die ihre Konzessionen zur Zeit der<br />
Eingemeindung ausübten. Zwar war die Witikoner<br />
Konzession infolge der Nichtausübung<br />
nicht erloschen, aber es war nicht willkürlich,<br />
wenn der Beschwerdeführer denjenigen<br />
gleichgestellt wurde, die eine neue Konzession<br />
verlangten, und. wenn er aus diesem<br />
Grunde abgewiesen wurde.<br />
Der Beschwerdeführer kann sich nicht auf<br />
den Grundsatz der Gewerbefreiheit berufen,<br />
denn dieser gewährt dem Privaten keinen<br />
Anspruch auf die Benutzung öffentlicher<br />
Strassen und Plätze, insbesondere auch nicht<br />
auf die Bewilligung zu einer über den gewöhnlichen<br />
Gemeingebrauch hinausgehenden<br />
Benutzung, wie es die Aufstellung von Taxis<br />
auf öffentlichem Grund und Boden darstellt.<br />
Der Rekurs wurde daher abgewiesen. Wp.<br />
die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für<br />
eine unterschiedliche Zollbelastung der Treibstoffe<br />
zugunsten von Motorlastwagen schweizerischer Herkunft<br />
an, währenddem das am 5. Dezember 1935<br />
von Möller (Grossh5chstetten) eingebrachte Postulat<br />
die Prüfung der Frag« fordert, ob nicht dem<br />
Benzin eine bestimmter Prozentsatz Kernobstsprit<br />
beizumischen sei, einer Frage, welche nach der<br />
Annahme des Alkoholbudgets <strong>1936</strong>/37 und damit<br />
auch des Spritbeimischungszwanges hinfällig geworden<br />
ist.<br />
Schliesslich steht noch die Antwort des Bundesrats<br />
auf die Interpellation Gysier (Zürich) aus, als<br />
deren Kernpunkt sich die Forderung nach Milderung<br />
der Härten der jetzigen Benzinzollbelastung<br />
für das Autotransportgewerbe und für gewerbliche<br />
Lastwagenbesitzer herausschälen lässt. •••--;• —'.<br />
Wie man sieht: weder dem Parlament noch der<br />
Exekutive fehlt es an Gelegenheit, zu den Problemen<br />
der fiskalischen Belastung des Automobils<br />
Steljung zu beziehen und dabei Farbe zu bekennen.<br />
A. C. X.<br />
SEKTION LUZERN. Am l«tzten Sonntag führte<br />
die Sektion Luzern dea A.C.S, zusammen mit dem<br />
Reitclub St. Georg die 2, Auto-Hippique durch. Wie<br />
letztes Jahr bildeten wieder »wei Autofahrer und<br />
zwei Reiter eine Stafette. Sieger war diejenige<br />
Mannschaft, welche den Wimpel in der kürzesten<br />
Gesamtzeit ans Ziel zu bringen vermochte.<br />
Kurz 'nach 7 Uhr fand d«r Start beim Clubheim<br />
des A.C.S. statt. Dem Fahrer wurde ein verschlossenes<br />
Kuvert in die Band gedrückt, welches<br />
die Angaben über die Strecke enthielt und das er<br />
eret öffnen durfte, wenn er ausser Sicht war. Der<br />
erste Ort, Rothenburg, war nicht schwer .zu finden.<br />
Dann aber begann daa Raten und Suchen, mussten<br />
doch ganz kleine Nester, oft nur Gehöfte, von denen<br />
überhaupt noch keiner je etwas gehört, angefahren<br />
werden. Meist verlief die Route über viertklassige<br />
Strassen, die, schmal und bodenlos, den Fahrern<br />
ordentlich Mühe machten Und wäre der findige<br />
Sportpräsident in solchen Momenten zugegen gewesen,<br />
er hätte nichts «u lachen gehabt. Natürlich<br />
walteten ausgerechnet an den verstecktesten Orten<br />
geheime Kontrollposten ihres Amtes. Im Gegensatz<br />
zum letzten Jahre wurden sie jedoch, mit «iner Ausnahme,<br />
von allen Automobilisten entdeckt. Die erste<br />
Stafettenübergabe fand in Wahligen statt, von wo<br />
ein Reiter den Wimpel nach dem Spitzhof zu bringen<br />
hatte, um ihn dort dem zweiten Automobilisten<br />
zu übergeben, Auch diese Strecke war mit allerlei<br />
Tücken gespickt, aber die Wackeren Reiter schafften<br />
es trotzdem und in Feldmatt wurde der WimpeV an<br />
eine letzten Ablösung, den zweiten Reiter, üpergeben.<br />
Querfeldein preschte der dann in festrecktem<br />
Galopp dem Ziel im Bodenhof zu.<br />
Nach getaner Arbeit vereinigte ein gemütlicher<br />
Hock die Teilnehmer. Heisse Wienerli und Tee,<br />
serviert im Ma»chinenhäuschen des Elektrizitätswerkes,<br />
das sich in einen originellen Ausschank<br />
umgewandelt hatte, belebten die etwa« erstarrten<br />
Glieder wieder Ein lustiges Erzählen und Fragen<br />
hob an, wobei natürlich ein jeder die schlimmsten<br />
Abenteuer und Kämpfe erlebt hatte. Mit gespannter<br />
Aufmerksamkeit lauschte man der Verkündung der<br />
Resultate; denn hart auf hart war es gegangen,<br />
und die Zeitunterschiede mussten äusserst knapp<br />
sein.<br />
Dr, P.K.<br />
Rangliste: 1. Equipe Hodel (Genhart Georges<br />
und Hochstrasser Franz mit Auto, Hodel 'Franz<br />
und Bruppar-her Walter, Reiter), Zeit 2 : 37 • 30.<br />
2. Fxruipe Kauffmann (Kauffmann Mas und Dr.<br />
Kaufmann Paul mit Auto. Kauffmann.'Hani und<br />
Otto, Reiter), Zeit 2:38:08- 8. Equipe Bucher<br />
(Frank Hugo und Bucher Josef mit Auto, Frau<br />
Dr. Burher und Dr. W. Bucher, Reiter), Zeit<br />
2:39 :47. 4 Equipe Heusser (Jenny Karl und<br />
Schroter Walter mit Auto, Hofer Otto, und Heusser<br />
Albert, Reiter), Zeit 2 : 47 : 08. 5. Equipe Guebelin<br />
(Epper Ernst und Husistein Cesar mit Auto,<br />
Guebelin Eduard und Hofer Albert; Reiter). Zeit<br />
2 :49 :20. 6 Equipe von Vivis (Dr. Ch- Falk und<br />
von Vivis Alphons mit Auto, von Vivis Franz und<br />
Prevost Walter, Reiter), Zeit 2:52:8a<br />
STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />
Welten Amküntte rfurs* den ZentraJaiU In Gent und die Geachiftaatellen dea T.C.S.<br />
SEKTION ST, GALLEN - APPENZELL. Die<br />
Sektion St. Gallen-Appenzell ladet ihre Mitglieder<br />
auf Samstag, den 28. November, zum 10. Club-Ball<br />
im «Schützengarten» in St. Gallen ein. Die Zusammenstellung<br />
des Programms lässt darauf schliessen,<br />
dass der Wunsch nach einem bunten Abend<br />
in jeder Beziehung Berücksichtigung gefunden hat.<br />
Damit ist man für einmal von der Tradition der<br />
letzten Jahre abgewichen und das St. Galler Stadttheater<br />
nimmt an der Abendunterhaltung nicht teil.<br />
Freunde der Musik und des Gesanges, der kultivierten<br />
rhythmischen Darstellungskunst und der<br />
rein gymnastischen Spitzenleistung auf Rad oder<br />
Trapez dürfen einen genussreichen. Abend erwarten.<br />
In der sorgfältigen Wahl erstklassiger Tanzmusik<br />
liegt auch die Absicht ausgedrückt, dem<br />
Glubball das Gepräge eines Gesellschaftsabends zu<br />
geben. Die Conference ist Herrn Hans Berchtold,<br />
Zürich, anvertraut worden. E. B:<br />
S. •>. A. C.<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm Dezember<br />
<strong>1936</strong>/Januar 1937:<br />
4. Dezember <strong>1936</strong>: Atelier-Besuch bei Kunstmalers<br />
Bosshard, Marktgasse. Sammlung: nach-<br />
. mittags 2^ Uhr vor dem Schweizerhof.<br />
11.! Dezember <strong>1936</strong>: Vorbereitung auf den, Weih-<br />
'. v ;tnachtsabend\ im Clublokal.<br />
18.~Bezeinber-<strong>1936</strong>: : Weihnachtsabend im Clublokal,<br />
wozu alle Mitglieder herzlioh eingeladen sind.<br />
Clubferien bis 15. Januar 193 7.<br />
15. Januar 1937: Nachmittags Zusammenkunft in<br />
der Ka^We-De. Abende Clubäbend.<br />
22. Januar 1937: Bunter Abend. Clublokal.<br />
29. Januar 1937: Kino-Besuch. Sammlung im Clublokal<br />
abends 8 Uhr.<br />
d«><br />
VEREINIGUNG STAATL. GEPR.<br />
AUTOFAHRLEHRER<br />
DER SCHWEIZ (V. A. S.)<br />
SEKTION BEIDER BASEL. Monatsversammlung:<br />
Dienstag, den 1. Dezember, abends 8 Uhr.<br />
im Rest: Viadukt, Da sehr wichtige Traktanden<br />
und Vorarbeiten für die im Januar staftfindends<br />
Generalversammlung vorliegen, wird pünktliches<br />
und vollzähliges Erscheinen dringend erwartet.<br />
Der Vorstand.<br />
SEKTION BERN. Der Kantonal-bernische Autofahrlehrer-Verband<br />
hat seine diesjährige Generalversammlung<br />
auf .Samstag, den 12. Dezember <strong>1936</strong>,<br />
angesetzt mit Beginn um 4 Uhr im Hotel Bären<br />
in Biglen. Vorher findet eine Rätselfahrt statt, an.<br />
der sich jedes Mitglied beteiligen kann.<br />
Es ist folgendes Programm aufgestellt worden:<br />
Rätselfahrt: Besammlung der Teilnehmer. 3 Uhr<br />
beim Restaurant Sternen in Worb. Eine Strecke<br />
von 9 km ist dabei mit einer durch das Los zu bestimmenden<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit, die sich<br />
zwischen 20 bis 30 Kilometer bewegen wird, zu<br />
durchfahren Anschliessend Generalversammlung<br />
mit folgender Traktandenliste. 1. Entgegennahme<br />
und Genehmigung von Jahresbericht und Jahresrechnung,<br />
2. Genehmigung des Protokolls der letzten<br />
Versammlung; 3. Wahl des Vorstandes, der Rechnungsrevisoren<br />
und event. anderer Funktionäre.<br />
4. Festsetzung des Mitgliederbeitrages und anderer<br />
Leistungen der Mitglieder; 5. Voranschlag für 1937<br />
6. TätigkeiUprogramm für 1937; 7. Verschiedenes<br />
Allfällige Anträge sind umsehend dem Präsidenten<br />
einzureichen. Abendessen zirka um 7 Uhr.<br />
Gemütlicher Teil und Preisverteilung der Rätselfahrt<br />
Nachdem an der letztjährigan Generalversammlung<br />
trotz spezieller Einladung zum gemütlichen<br />
Teil der Damenflor sehr .schwach vertreten war.<br />
haben wir uns entschlossen, den Rest des Abends<br />
in Form eines witzigen Herrenabends abrollen zu<br />
lassen.<br />
Wir weisen nochmals darauf hin, dass alle<br />
Sammellisten, sowie die Anmeldungen zum Nachtessen<br />
bis spätestens 5. Dezember unserem Sekretär.<br />
Herrn Sprerry Hallerstrasse 55 in Bern, zugestellt<br />
werden müssen. Vollzähliges Erscheinen, wird als"<br />
Ehrensache betrachtet. Von Mitgliedern, die durch<br />
triftige Gründe mit * Nichtanwesenheit» glänzen<br />
müssen, wird eine entsprechende Mitteilung verlangt<br />
Da Pünktlichkeit und Disziplin zum Berufe<br />
des Fahrlehrers gehören, brauchen wir hierüber<br />
nichts Mi sagen. ' Der Vorstand (Sp).<br />
.Tirana<br />
LEGENDE:<br />
Geschtossene Stra$$e* 4M-<br />
Nur mit Ketten befahrbar -mm<br />
glaenbahnverlede-Statlon &<br />
Ketten-Dienst T.C.S. 4<br />
CHAUFFEUR-CLUB<br />
«EINTRACHT»<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Morgen Samstag, liebe Kameraden<br />
und Angehörige, feiern<br />
wir unser Familienfest. Denkt<br />
daran, dass keiner fehlen darf.<br />
Mitgüeder, die mithelfen müssen,<br />
haben sich um 7 Uhr im Rest Mühlental einzufinden.<br />
Die Gaben sind in letzter Stunde so.<br />
reichlich eingelaufen, dass wir über weit mehr als<br />
200 Preise verfügen. Und lasst den Humor nicht<br />
zu Hause! S. P. "<br />
AARGAUISCHER MILITÄR-MOTORFAHRER-<br />
VERBAND. Wir laden unsere Mitglieder und weitere<br />
Gönner zur Herbstversammlung auf Sonntag,<br />
den 29. November <strong>1936</strong>, nachmittags 14 Uhr, ins<br />
Rest Römerturm nach Brugg freundlich ein. Die<br />
Einladung ergeht auch an die unserem Verbände<br />
noch fernstehenden Kameraden. Motorwägeier,<br />
schliesse dich unseren Reihen anl<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Wir bringen unsern werten Mitgliedern<br />
zur Kenntnis, da.se die<br />
crHArruAii^ru nächste Versammlung am Samstag,<br />
den 28. November, abends i<br />
, im Vereinslokal Hotel Löwen, stattfindet^<br />
An dieser Versammlung werden die Freiprogramme<br />
für unsere diesjährige Abendunterhaltung am 5>Dezemb&r<br />
in den Sälen des Restaurant Scbweizertialle<br />
verteilt. Die Besitzer von Sammellisten für die<br />
Tombola werden ersucht, diese an der Versammlung<br />
zusammen mit den Gaben der Vergnügungskommission<br />
abzuliefern Die Vorbereitungen für<br />
diesen Anlass eind in vollem Gang und versprechen<br />
einen genussreichen Abend. Im Hinblick-auf<br />
die wichtigen zur Behandlung gelangenden Geschäfte<br />
erwarten wir recht zahlreiche Teilnahme<br />
und pünktliches Erscheinen. Die Dezemberyersammlung<<br />
fällt infolge der Abendunterhaltung aus.<br />
Mit Chauffeurgruss: der Vorstand.<br />
LU* d«<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Richtungsanzeiger und Scheinwerfer. Sicher<br />
weiss ein jeder Automobilist den Wert des Richtungsanzeigers<br />
zu würdigen. Um so erstaunlicher<br />
berührt daher die Feststellung, wie «haushälterisch»<br />
so mancher bei dessen Gebrauch umgeht. Ein jeder<br />
von uns kennt das unangenehme Gefühl, das einen<br />
beschleicht, wenn man genötigt ist, im Kielwasser<br />
eines andern zu fahren, der seinen Richtungszeiger<br />
zu spät in Funktion setzt oder ihn nicht herausstellt,<br />
wenn er nach rechts abzweigt! Könnte man<br />
es sich nicht zur Regel machen, mindestens 50 m;<br />
vor dem Beginn des Abschwenkungsmanövers<br />
Signal zu geben, bei hohem Tempo natürlich entsprechend<br />
früher?<br />
Häufig genug erlebt man es auch, dass der<br />
Richtungszeiger beim Wegfahren vom Parkplatz in<br />
Ruhestellung bleibt, eine Nachlässigkeit, für welche<br />
sich jene, die in gleioher Richtung folgen, kräftig<br />
bedanken, weil sie dadurch zu brüskem Bremsen<br />
gezwungen werden.<br />
Ein anderer Punkt, worin immer und immer<br />
wiedtr gesündigt wird, betrifft die Bedienung der<br />
Scheinwerfer, wenn man einen anderen Wagen-vor<br />
sich hat. Fährt nämlich der vordere mit vollem<br />
Licht, so- kann man es sich füglich schenken, ein<br />
gleiches zu tun. sofern der Abstand zwischen den<br />
beiden Fahrzeugen nicht mehr als zirka 300 Meter<br />
beträgt Mit abgeblendeten Lampen sieht man noch<br />
immer genug. Und für den Mann am Volant des<br />
vorderen Wagens ist es lästig, um nicht zu sagen<br />
gefährlich, andauernd durch die Funkerei im Rückspiegel<br />
oder durch den Reflex in den Scheiben<br />
geblendet zu werden. Nicht selten hat der Versuch,<br />
in solcher Situation den Vorhang für das Rückfenster<br />
zu zirpen, zu Unglücksfällen geführt.<br />
Es sollte doch nicht so schwer fallen, sich Rüeksich<br />
auf die andern anzugewöhnen dadurch, dass<br />
man den Vordermann so wenig als möglich mit den<br />
Scheinwerfern belästigt und dem Nachfolgenden<br />
durch rechtzeitiges Signal mit dem Richtungszeiger<br />
seine Absichten kundtut A. R.<br />
Redaktion:<br />
Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer,<br />
Dipl. Ing. F, 0. Weber.<br />
Verantwortlich für die Herausgabe :<br />
O. E. Wagner. — Ren* Baebler.
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Schweissungen von<br />
Zylinderblöcken und<br />
schwierigen Gußstücken<br />
sind seit Jahren eineSpe- •<br />
zialität unseres Hauses<br />
Keine inneren<br />
Spannungen<br />
G a r a n t i e für<br />
Haltbarkeit<br />
Succurs.a Lausanne<br />
47Avenue duS/mp/on<br />
Druck, Cliches und Verlag: HALLWAG A.-G., HaUersche Büchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
BERN, Freitag, 27. November <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 96<br />
8>ey<br />
H A N S R U D O L F S O H M I D :<br />
Wenn man in den Kanton Bern kommt, ist<br />
einem zu Mute, man trete in eine warme Stube.<br />
So philosophiert ein alter Landstreicher und<br />
Schnapsbrüder bei Jeremias Gottheit und Leute<br />
dieser Gattung haben ein feines Temperaturempfinden.<br />
Ist es nur deswegen, weil im Bernerland<br />
auch der Fremdling mit dem intimen Anruf clhr><br />
empfangen wird, weil der Bauersmann nicht in den<br />
Eisenbahnwagen tritt, ohne ein vernehmliches<br />
«Grüss Gott!» zu bieten? In Zürich oder Basel ist<br />
sie viel kühler, die Temperatur von Mensch zu<br />
Mensch, und dabei geht der Zürcher oder Basler<br />
doch viel rascher aus sich heraus als der Berner —<br />
aber dieser Bär hat einen dicken und — warmen<br />
Pelz!<br />
Die alten Bäume und die alten Häuser sind im.<br />
Bernerland daheim. Anderswo wurden sie gefällt,<br />
hier bleiben sie stehen und wachsen fröhlich weiter<br />
in die neue Zeit hinein. Auf den Märkten begegnet<br />
man immer noch den Bauern im gelbbraunen;<br />
selbstgewobenen Halbleinen und Frauen<br />
in den malerischen, mit Silberketten behangenen<br />
Trachten. Gewaltige Bauernhöfe stehen in den<br />
Baumgärten, oft seit Jahrhunderten unverändert<br />
vom Vater auf den (jüngsten) Sohn vererbt — alte,<br />
edle Häuser säumen die Gassen der Städte, in<br />
dtnen westliche Kultur mit germanischer Kraft<br />
umgeformt ist; Schlösser und Landhäuser aus dem<br />
zierlichen 18. Jahrhundert, klotzige Schlösser aus<br />
burgundischem Mittelalter zeigen an, dass dieses<br />
Land eine aristokratische Tradition hat. Aber nicht<br />
nur der Herr, auch der Bauer ist hier ein Aristokrat<br />
in seiner Art, und wenn Jeremias Gotthelf noch<br />
heute recht haben sollte, so lugt ein Berner Bauer,<br />
der auf einem bezahlten, das heisst schuldenfreien<br />
Hofe sitzt, selbst den König Salomo für einen<br />
Schnuderbub an neben sich.<br />
Pie Berner haben harte Köpfe, aber ihre<br />
Sprache ist weich, melodisch und unendlich<br />
schmiegsam. Sie sind etwas herb, aber grundgut,<br />
gemütvoll und doch etwas «gytig», nicht immer<br />
entgegenkommend, aber stets hilfsbereit. Das Bärndütsch<br />
hat einen phantastischen Wort- und Formenreichtum,<br />
etwa wie das Italienische, mit Färbungen<br />
und Gefühlsnuancen, wie sie die Schriftsprache<br />
niemals wiedergeben kann. Kein Wunder,<br />
dass sie einer ganzen Reihe von Mundartdichtem<br />
das Wort erteilt hat; sie sind, etwa mit Ausnahme<br />
des Sfadtberners Rudolf von Tavel und des Emmentaler<br />
Schriftstellers C. A. Loosli, fast alle Lehrer<br />
und Pfarrer, vom AIt(schul)meister Simon Gfeller<br />
bis zum Pfarrer Emanuel Friedli, dem Schöpfer<br />
des grossen «Bärndütsch»-Werkes — denn in diesem<br />
Bauernlande sind Lehrer und Pfarrer sozusagen<br />
die einzigen legitimen Idealisten.<br />
Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Man hat zwar<br />
viele Worte für lässiges Umherstehen und redseliges<br />
Säumen: «Zaaggen, chniepen, tampen, laferen»,<br />
aber quch der «Gispel», der «Zwaspli» und<br />
der «Schwadli» sind so wenig nach dem Sinn des<br />
Berners wie der «Stürmi». «Nume nid g'sprängt!»<br />
heisst sein erster Grundsatz, sein zweiter: cAber<br />
gäng hü!» Nervosität ist keine verbreitete Krankheit.<br />
«Bären» und «leuen» sind zwei verschiedene<br />
Formen des Ausruhens, und weil die Wirtshäuser<br />
zumeist «zum Bären» und «zum Leuen» genannt<br />
sind, geht man in dtn «Bären go leuen» und in<br />
den «Leuen go baren». Und als ein Knabe seinen<br />
Vater fragte, ob'hinter dem Gurtenberg auch Leute<br />
wohnen, erhielt er die beruhigende Antwort:<br />
«Ching, mer wey nid grüble!»<br />
Aus diesem Boden heraus sind Künstler gewachsen,<br />
die nicht zu den Schlechten gezählt werden:<br />
Albert Anker, der Seeländer, Ferdinand Hodler,<br />
der Sohn des Berner Mattenquartiers, das unglückliche<br />
Genie Karl Stauffer, der Burgdorfer<br />
Bauernmaler Max Buri, und der Solothurner Cuno<br />
Amiet, der auf der Oschwand bei Herzogenbuchsee<br />
wohnt—r und doch könnte man nicht, sagen,<br />
den Künstlern werde der Erfolg leicht gemacht.<br />
Hodler hat es erfahren, aber nicht minder quch<br />
Karl Stauffer, der In Berlin schon längst der gesuchteste<br />
Porträtmaler war, als er 1889 In Bern ein<br />
Bild ausstellte, über welches die Leute sich entrüsteten,<br />
weil der dargestellte Mann weder Kragen<br />
noch Krawatte trug. — Das Kunsthandwerk:<br />
Nebst den Brienzer Schnitzern und den Oberl<br />
der Spitzenklöpplerinnen erscheinen die<br />
Heimberger Keramiken, die meist als Heim<br />
verfertigt werden; ein besonderes Lob ve<br />
auch die Porzellanfabrik in Langenthai, die<br />
der Schweiz, deren Erzeugnisse übrigens den<br />
gleich mit Bavaria, Rosenthal und Sevres wohl aushalten.<br />
Die bernische Küche hat Rühmens nicht nStig,<br />
und sie braucht sich weder mit «Rösti» noch mit<br />
der «Berner Platte» zu begnügen, noch etwa mit<br />
«Hamme u Laffli» (so heissen Schinken und Achselstück<br />
beim Schwein), noch mit Schlagrahmdesserts.<br />
Daneben dauern und leben alte Landstädtchen<br />
fort: Buren, Aarberg und Wangen an der Aare,<br />
Laupen, Burgdorf, am Bielersee Nidau, Erlach und<br />
Neuenstadt — Nester, in denen Alfred Kerr, wie<br />
einst in Rapperswil, vergnüglich knurren könnte:<br />
«Spitzweg ist ein Hund dagegen!»<br />
Dieser Kanton Bern ist ein Grenzland, er steht<br />
an einer Sprach- und Kulturscheide, aber so nahe<br />
die Berner auch beim Esprit francais zu Hause<br />
sind, sie sind weder dem französischen noch sonst<br />
einem Geist tributpflichtig geworden — hat nicht<br />
Albrecht von Haller sein eigenes Ringen mit einer<br />
Schrift «Ueber die Nachteiligkeit des Geistes»<br />
desavouiert? Ein Berner selbst, nämlich Gottfried<br />
Bohnenblust, ist es, der von den Bernern sagt, sie<br />
würden es nicht beklagt haben, wenn die Erfindung<br />
der Buchdruckerkunst unterblieben wäre!<br />
«Geist», etwas Geistiges, bedeutet hier soviel wie<br />
Alkohol, und «geistreich» werden in dieser Sprache<br />
höchstens Hunde und Pferde genannt. Freilich<br />
(und hier nimmt einer das Wort, der nicht aus<br />
diesem Boden stammt) sind die Berner weder<br />
selbst geistreichelnd, noch haben sie dafür den<br />
anerkennenden Sinn, und wenn in der Hauptstadt<br />
dieser aristokratisch-bäurischen Republik die Lehren<br />
von Descartes verboten und die Schriften Spinozas<br />
durch den Henker verbrannt wurden, so<br />
strahlen seine Bewohner dafür andere Kräfte,<br />
Werte und Tugenden aus, die vielleicht näher an<br />
Saat und Scholle, an der Erde und ihrer Wirklichkeit<br />
sind: Sie haben Gedanken, sie haben Gefühle:<br />
sind Gotthelf und Hodler nicht Gedankenmenschen<br />
von höchsten Einsätzen? Liegt nicht im<br />
bernischen Volkslied ein Reichtum warmer, natürlicher<br />
Empfindung und primitiver Naturverbundenheit?<br />
Es ist nirgends so tief und unergründlich im<br />
Volkstum verwurzelt wie im Kanton Bern; der<br />
grösste Teil des lebendigen schweizerischen Volksliederschatzes<br />
ist hier beheimatet, nirgends blüht<br />
auch die populäre Dramatik wie in Bern, wo eine<br />
«Zytglogge-Gesellschaft» aus der Mundart eine<br />
Bühnensprache hervorzaubert.<br />
Wenn der Reisesommer angebrochen ist, kann<br />
man in Bern fast an jeder Strassenecke Wanderer<br />
Set Sifcelemättt ift in vollem
12 - N" 96<br />
Junkern g»is«<br />
Zeichnung Thomamlehd<br />
Bern ist alt und neu zugleich — nur dass man<br />
nicht auf das Alte zugunsten des Neuen verzichtet.<br />
Das neue Gebäude der Schweizerischen Landesbibliothek<br />
auf dem Kirchenfeld könnte fast von Le<br />
Corbusier sein; man lässt darum die alten Gassen<br />
unberührt und die heimelige Dämmerung ihrer<br />
«Lauben» — so heissen die spreizbeinigen Arkadengänge<br />
—, in welche die mondäne Eleganz der<br />
Schaufenster den gedämpften Glanz der Gegenwart<br />
wirft. Die Arkadengänge von Alt-Bern sind<br />
diesem Stadtbild so eigen wie die hohlkehlenförmigen<br />
Dachvorsprünge, die man «Vorschärm»<br />
nennt und die den Sandstein der Mauern vor dem<br />
Regen zu schützen haben. Die Lauben sind übrigens<br />
heute noch Privateigentum der Hausbesitzer.<br />
Wozu sie bestimmt sind, sagt uns ein Wandspruch<br />
in dem altvaterisch-soliden Restaurant «Zytglogge»,<br />
und er scheint sogar den «südlichen Eindruck»,<br />
den Bern machen soll, in Frage zu stellen: «Jedes<br />
Jahr het zwölf Monet, zwee troch und zäh nass,<br />
Und hätt's keini Laube, so müesst men uf d' Gass.»<br />
Aber dieser Epigrammatiker übertreibt mit seinen<br />
zehn Monaten Regen, sonst könnte man nicht<br />
den ganzen Sommer über an der Aare zwischen<br />
Münsingen und Bern die hellen Kleider der Badelustigen<br />
leuchten sehen. — Die Lauben sind oft<br />
hoch über der Strosse, so dass darunter noch bequem<br />
der Kellereingang Platz hat; durch schräg<br />
abgeschnittene Kellerhälse blickt man von der<br />
Gasse aus in kühle Keller hinab.<br />
Die Fenster der alten Häuser sind hoch und<br />
reichen fast bis zum Boden hinunter, sie haben<br />
hinter reichen Gittern Fensterbänke mit roten Kissen,<br />
auf denen nicht selten Katzen sitzen und<br />
nachschauen, was in den gegenüberliegenden Laube<br />
vorgeht. In den weniger begangenen Laubengasten<br />
tragen die Handwerker ihr Gewerbe ans<br />
Tagslicht hinaus, wie etwa an der Kesslergasse,<br />
wo man immer bequeme, alte und neue, fertige<br />
und unfertige Stühle und Fauteuils auf dem Gehsteig<br />
stehen sieht — schöne, alte, geruhsame<br />
Stühle.- das ist Bern.<br />
Aus dem Werk „Was nicht im Baedeker steht-: Die<br />
Schweiz, Band II {Nord und West), Verlag R. Piper & Gy<br />
München.<br />
Mondlicht über alten Gassen<br />
Wie von aller Welt verlassen,<br />
Träumen still die alten Gassen;<br />
Heimlich äugt der Mondenschein<br />
In ihr graues Reich herein,<br />
Tastet an den kohlen Wänden<br />
Wie mit bleichen Geisterhänden<br />
Und zu diesem Spiel gesellt<br />
Sich noch eine andre Welt:<br />
Da und dort kost junges Blut<br />
In der Nischen stummer Hut;<br />
Dass die Sehnsucht nicht verblasse,<br />
Träumt ein Mädchen auf die Gasse;<br />
Irgendwo, auf samtnen Tatzen,<br />
Ducken sich verliebte Katzen<br />
Und von alten Brunnen her<br />
Tönt des Plätscherns leise Mär.. •<br />
Begegnungen<br />
*<br />
Also sind die alten Gassen<br />
Doch nicht ganz so sehr verlassen<br />
Und wer nicht für Schönheit blind<br />
Merkt, dass sie verzaubert sind!<br />
Hanns Paul Müller,<br />
Von Johannes Vincent Venner<br />
Wenn man die Fünfzig überschritten hat,<br />
bleibt man zuweilen auf seinem Lebenswege<br />
nachdenksam ein Weilchen stehen und lässt<br />
Gestalten, Städte und Erlebnisse an sich vorüberziehen.<br />
Gewiss wäre es ein wenig früh,<br />
schon nach dem ersten Halbhundert seines<br />
Erdendaseins Rückschau zu halten und Erinnerungen<br />
niederzuschreiben.<br />
Einst sparte man diese Selbstbespiegelung<br />
für die Eiszeit auf. Aber damals eilten die Stunden<br />
-^weniger rasch dahin. Nun müssen wie beizeiten-<br />
Inventar machen, unsere Angelegenheiten<br />
bestellen und noch ein Feuerchen der Begeisterung<br />
entfachen, um unser alterndes Herz<br />
an den kärglichen Flammen solchen Ruhmes<br />
zu wärmen.<br />
Wander jähre führten mich durch deutsche<br />
und italienische Lande: ich lernte in Berlin,<br />
München und Wien und jenseits des Gotthards<br />
Frauen und Männer kennen, die mir unvergesslich<br />
gehlieben sind. Aber am tiefsten hat<br />
mich Bern, meine Geburtsstadt, gezeichnet und<br />
ihre Gestalten sind mir heute noch lebendig<br />
wie am ersten Tage.<br />
Als ich nach langen Jahren wiederkam,<br />
plätscherten die Brunnen wie zur Kinderzeit.<br />
Ich -schlenderte die Lauben stadtabwärts bis<br />
zum Bärengraben. Auf der Nydeckbrücke<br />
blieb ich lange über der rauschenden Aare stehen,<br />
und hörte ihrem Liede zu, das mir so<br />
jugendvertraut klang. Unten am Ufer leuchtete<br />
in der Abendsonne der steile Giebel des lieben<br />
alten Hauses zu mir herauf, unter dem ich in<br />
einem Dachkämmerchen meine Jugendjahre<br />
versonnen und versponnen habe.<br />
Jeden Abend wiegte mich der Rhythmus der<br />
Wellen, die an die Ufer schlugen, in Schlaf<br />
und Traum und trugen mich durch manche<br />
Knabensehnsucht in die Märchen von Tausend<br />
und einer Nacht oder in die Wälder und Jagdgründe<br />
Winnetous.<br />
Länge lehnte ich an der Brückenmauer und<br />
sah mit heissem Blick in das Tal meiner Kindheit<br />
hinab. Trotzig und stolz erhob sich darüber<br />
"die alte Stadt mit ihren Türmen und Häuserreihen,<br />
um die so viel Schicksalhaftigkeit<br />
Wärme heilt!<br />
Be\ Erkältungen ist<br />
daselektr. Heizkissen<br />
SOLIS ein bewährtes<br />
Mittel. Vier<br />
Wärmestufen! Hält<br />
jahrelang, ng,abrr.21.-<br />
F<br />
in'Elektrizitäts- und<br />
Sanitätsgeschäft sgesdiäften.<br />
vj<br />
und kampfumbrauste Vergangenheit wittert.<br />
Das ändere Ufer hinan grünten die Hänge noch<br />
wie vor vielen, vielen Jahren, als sie der Tummelplatz<br />
unserer Indianerstämme und Räuberbanden<br />
waren. Mit bangem Herzschlag träumte<br />
ein heimatloser Wanderer auf allen Wegen<br />
sich in die Heimat zurück.<br />
Wie lange wohnten in meinem Vaterhause<br />
Fremde)<br />
Draussen vor der Stadt ruhte die Mutter,<br />
die ewig Gütige, deren Leben ein Opfergang<br />
gewesen war. Die Geschwister hatten sich<br />
über das Land zerstreut. Und wenn mir unter<br />
den Lauben, die ich stadtaufwärts durchschritt,<br />
ein bekanntes Gesicht begegnete, war es von<br />
eigenen Sorgen umschattet, dass ich mit meinem<br />
Herzen voll Leid und Wegverlorenheit<br />
stumm vorüber ging.<br />
Was sollte mich in Bern, wo ich fremd geworden<br />
war, noch halten? Die Erinnerung an<br />
ein wundersames Jugendland oder das Grab<br />
meiner geliebten Mutter? Ich verschob meine<br />
Abreise von einer Woche zur andern und wartete<br />
auf irgend eine Begnadung.<br />
Josef Victor Widmann, dem ich so viel verdanke,<br />
der den Jungen, Tastenden auf den<br />
rechten Weg gewiesen hatte, war nicht mehr.<br />
Rudolf von Tavel hatte die Redaktion des<br />
« Berner Heim » niedergelegt, um sich in seinem<br />
warmen Heim im Obstberg nur noch seinen<br />
blutvollen, erdnahen Büchern zu widmen.<br />
Auch Dr. August Lauterburg, an dessen «Weltchronik»<br />
ich einst Mitredakteur war, hatte den<br />
Kampf mit der Berner Menschheit aufgegeben<br />
und sich auf den Olymp zurückgezogen, wo er<br />
nun Nektar trank, er, der wie kein Zweiter<br />
verstand, den Veltliner geniesserisch zu<br />
schlückern.<br />
Wie oft sassen wir zusammen im Klötzlikeller<br />
an dVr Gerechtigkeitsgasse und bastelten<br />
an unserem Käseblättchen herum. Der<br />
Drucker wartete auf Manuskript: es war schon<br />
Donnerstag und die Inserate genügten auch<br />
noch nicht, um die Nummer zu bezahlen, die<br />
Woche für Woche nur gegen klingende Münze<br />
ausgeliefert wurde.<br />
Während ich dem Setzer Stoff lieferte, humpelte<br />
der Chefredakteur die Lauben auf und<br />
ab, um die noch fehlenden Annoncen zu erjagen.<br />
Wenn aber am Samstagvormittag die<br />
Nummer heraus war, begannen unsere guten<br />
Tage. Lauterburg vertrug die Belegexemplare<br />
und kassierte, das Geld ein. Mein Redaktionshonorar<br />
betrug in bar zehn Fränkli pro Nummer<br />
und wurde von meinem lieben alten Doktor<br />
jeweils gegen Mittag am Kiosk beim Zeitglockenturm<br />
abgegeben. Abends sassen wir<br />
dann regelmässig zusammen in irgend einer<br />
kleinen Kneipe und verschmausten und vertranken<br />
ein Inserat, das er in Gegenrechnung<br />
erhalten hatte. Statt Geld war für den Betrag<br />
Essen und Trinken ausgemacht, eine Art von<br />
Naturalwirtschaft, die Lauterburg gang und<br />
gäbe war. Diese Naturalwirtschaft gab es<br />
wirklich nur für Lauterburg und seine « Weltchronik<br />
». Ihn kannte man ja stadtauf-stadtab.<br />
Er war eben mit dem damaligen Bern verwachsen,<br />
und aus dem Stadtbild nicht wegzudenken.<br />
Viele lächelten über ihn; das waren aber<br />
keine alteingesessenen Berner, denn diese hatten<br />
damals noch esprit de corps und verleugneten<br />
nicht rasch einen der ihren, um so weniger,<br />
wenn er ein Original' war.... aber sie<br />
Hessen ihn ruhig hungern!<br />
Doch nicht diese Töne, o Freunde. Mit sanften<br />
Gefühlen und in der rosigsten Stimmung<br />
schlenderte ich durch die Lauben dem Klötzlikeller<br />
zu.<br />
Fünf Jahrzehnte sind dem geruhsamen Bürger<br />
fünfzig Jahre, aber dem im eigenen Fegefeuer<br />
brennenden Zigeuner sind sie anderthalbmal<br />
zugemessen. Wenn auch' das Herz noch<br />
himmelwärts fliegt und die Seele nicht im<br />
Groll versinkt, die Stirne ist erdgebeugt und<br />
durchpflügt; wenn man auch nicht weise geworden<br />
ist, so ward man doch still und lernte<br />
sich bescheiden. Und dies dürfte vielleicht die<br />
Krönung und der tiefe Sinn unseres Vorübergehens<br />
auf dieser schönen Gotteswelt sein.<br />
Der Heilige von Assisi, der Poverello, der<br />
mit allumfassender Liebe die Schöpfung erlebte<br />
und ihre Kreatur ins Herz schloss, hat<br />
uns das eindringlich gelehrt und vorgelebt.<br />
Nicht aus 'den grossen Begebenheiten des<br />
Lebens blüht die tiefste Ergriffenheit: auf die<br />
Fruchtbarkeit und Bereitschaft unseres Herzens,<br />
auf die Feinhörigkeit der Seele kommt<br />
es an, dann erleben wir in jedem Alltag Höchstes<br />
und Tiefstes. An allen Pilgerwegen atmen<br />
die Steine und die braunen Erdkrumen für eine<br />
empfindsame Seele. Die über den Pfad wandernden<br />
Ameisen sprechen eine besondere<br />
Sprache zu uns, wenn wir sie nur verstehen<br />
wollen. Die Schösslinge der Sträucher und<br />
Bäume, die taunass unser Haupt streifen, wenn<br />
wir an einem blauen Morgen durch das Frühlingsland<br />
gehen, mahnen an die Märchen aller<br />
Schöpfungen. Oeffnet Auges und Herzen den<br />
Schönheiten dieser Erdentage, die uns so spärlich<br />
zugemessen sind. Bald naht der schwarze<br />
Nachen Charons, auf dem wir nach den Gestaden<br />
des Vergessens hinübergleiten, von<br />
denen es keine Rückkehr gibt; wo unsern erloschenen<br />
Herzen keine Liebe mehr glüht und<br />
die Einsamkeit ewig und für alle Ewigkeiten<br />
währen wird. Baudelaire mahnt uns: «... il<br />
n'y a ni amour, ni beaute, ni sagesse dans le<br />
sejour des morts oü tu vas en häte... » Hören<br />
wir auf seinen Mahnruf, lassen wir unsere Herzen<br />
blühen und die Seelen fruchtbar werden,<br />
solange diese Sonne den Leiden und Freuden<br />
scheint....<br />
(Aus einem demnächst erscheinenden Erinnerungsbuche.)<br />
Blütenlese<br />
guggisbergischer<br />
Redensarien<br />
Aer het en ügesinnige Grinn, das me chönnti<br />
uf ihm Nagle grede.<br />
Du hesch das ganz zwärisch im Chopfl<br />
E guete Chrump hinnerum ist nit tumm.<br />
Aer steit da wie ne Türlistock.<br />
Was gäng chräslet, laat nit gaa.<br />
So lang dass de huestisch, labst de nol<br />
Soorghaa ist o über d'Stäga ab ghiit.<br />
Iss us anere schöne Blatta, we nüüt drinn istt<br />
Däär isst o allz, weder Wagesalb niid.<br />
Bloss im Sinn ghäbe ist no nit gchüechlet.<br />
Bettist wohl, so liegst dess baas.<br />
Es n jeders Brambeeri wolt o ne Maa ha.<br />
D's Galt hilft dem Galt<br />
Ha ist besser weder übercho.<br />
We n ech d'Lüt erliide wii, su Iueget e chli a<br />
da blau Himel un a di grüenne Büüm uhil<br />
Es chunt nit druf aan, wie lang ma läbi; es<br />
chunnt druf aan, was ds Labe wärt sigi.<br />
War für nüt Wasser chochet, laat ds Glück us<br />
em Huus.<br />
Es ist eender es Chliid erhuuset, weder üs<br />
erwärhet.<br />
Di chlünne Chinn staa iim uf e Fues, die<br />
grosse afe de uf ds Harz.<br />
Der Mentsch ist ohni Maniere iigetlech am<br />
wöhlste.<br />
D'Nachpure si am wöhlste z'friede, we si nit<br />
geng zsäme luuffe.<br />
Aer laat der Chopf hange, wie der Esu vor<br />
der Schmitte.<br />
Bi de Rüche lehrt ma huuse.<br />
Die Tage ohni Galt si viel verfluchter weder<br />
d'Gältstage.<br />
We iina nüt het, su stiit er nie am rächte n<br />
Ort.<br />
Der Arm het nüt weder siebe Tag i der Wuche.<br />
Mi mues dem Arme hälfte, gob er im Dräck ist.<br />
Mit Glück un Unglück mues ma huuse.<br />
Es ist scho menga grossa Wijer gleert cho.<br />
I wellti, dar wee im Saffoi inne!<br />
Da isch su alt, wie di chliine Stiine n uf Rufene<br />
n inne.<br />
Wa n es brav Stiine git, gits brav Härdöpfle.<br />
Hesch Zahnweh, su Iah der im Uugstechräb*<br />
der Grinn abhaue I<br />
Mbrgeräge u Wiiberweh ist z'Mittag niene meh.<br />
Förcht der nüüt, so gscheht der nüütl<br />
D'Seiseflüeh si de Buebe ihra Himel.<br />
Da müürbet de vielicht nol<br />
Mir wii geng d's Bessere hoffe, d's Minger«<br />
chunnt de vo sälber.<br />
Was me erwärhet het, het me sörger darzue.<br />
Es ist geng meh wärt, wül ma wiis, wis gnue<br />
ihe chunnt £A.us: «Grins aus Gureisbere»}.
N°9i<br />
QeischtetQscfiicfite<br />
us 35äxa<br />
set ud Klinge isch im Holztäfer blibe stecke,<br />
der Schpuck isch verschwunde, wie i dr Luft<br />
uufglöst u im Zimmer isch es so ruehig u<br />
schtill gsy wie vorhär. I bi so vom Schrecke<br />
bannt gsy, dass i ersch wieder zuemer gfunde<br />
ha, wo en Amslen im Garte ihres Morgelied<br />
trilleret u sich langsam dr früech Morgehimmel<br />
uufghället het. U da hani i dr Chronik<br />
gfunde, was es mit dam ewig ruhelose Ritter<br />
für ne Bewandtnis het. Aer het vor lange,<br />
lange Zyte dr erschtgebornig Sühn vo sym verschtorbne<br />
Brueder umbracht, um syni Güeter<br />
z'erbe. Sy Sühn isch, dass er so lang kei Rueh<br />
findet u so lang muess widercho, bis sy Sund<br />
tilgt isch.»<br />
13<br />
Mit dene Worte het dr alt Chlous si<br />
Gschicht beändet Unterdesse isch es dunkel<br />
worden u d'Muetter het ihm z'Schtübh grichtet,<br />
dass er drin chön übernachte. Mir Ching<br />
hei is ganz äng zäme glah u heinis nid getrout<br />
vom Tisch uufz'schtah u i z'Bett z'gah. D'Muetter<br />
het müesse mit is cho u binis blybe, bis mr<br />
ygschlafe si. U sytdäm trouen i mi nie meh<br />
allei i Chäller abe u wenn i hüt ou weiss,<br />
dass die Erläbnis vom alte Chlous wohl nume<br />
dr Ussfluss vo sire läbhafte Fantasie si gsy,<br />
so ghören i doch öppe mitts i dr Nacht e Frou<br />
wo briegget, gseh e gschpänschtige Schatte im<br />
Zimmer ume husche u troume vonere arme<br />
Seel, die nach Erlösig planget, Bi.<br />
Als chlyses Ching bin i gang ohm es bsungers<br />
Gfüel vo Gruusle i Chäller abe gange, we<br />
d'Muetter Härdöpfel oder süsch öppis vo dert<br />
bracht het. Das het sich mit eim Schlag gänderet,<br />
wo plötzlich dr alt Chlous uftoucht isch,<br />
vo dam mir syt lange Jahre nüt me ghört u<br />
gseh hei. En alte Unggle müetterlichersyts, da<br />
sys Labe uf sältsami Art gfrischtet het. Mit<br />
emene Grammophon uf eme Handwägeli isch är<br />
dür d'Wält zöge u het uf allne Jahrmärkte<br />
wyt u breit zum Tanz ufgschpielt. By sonere<br />
Glägeheit isch är o einisch by üs z'Bärn verby<br />
cho, für grüessech z'säge. Mir hei da Unggle<br />
wienes siebets Wältwunder agschtuunet, nid<br />
minger aber dr Grammophon, da zu dene Zyte<br />
no nid so bekannt isch gsy u mit sym riesige<br />
gälbe Schalltrichter e komischen Ydruck gmacht<br />
het.<br />
Di längschti Zyt simer« um das Charli ume<br />
gumpet, uf dam da Wunderchaschte gschtanden<br />
isch u hei nid möge gwarte, bis dr Unggle<br />
e Platte ufgleit het u dr Grammophon het afa<br />
schpile. Es muess plötzlech fürchterlech tönt<br />
ha; us allne Fänschtere si d'Chöpf cho use<br />
z'schiesse u vo allne Syte hei entsetzti Gsichter<br />
abe gluegt, was es da ou gäbi. Nüt deschto<br />
weniger hets de Lüt afa gfalle u wo erseht no<br />
di rüerselegi Melodie vom « letschte Poschtillion<br />
» ertönt isch, hei vieli verschämt d'Ougen<br />
abputzt. Na däm Konzärt vor dr Gartetür het<br />
d'Muetter der Chlous ändlich yne gnötiget u<br />
ne zumene Glesli Moscht, zu Brot u Chäs<br />
yglade. Mir Ching sinis mit emene settige<br />
Unggle grüüsli intressant u wichtig vorcho u<br />
hei is hantli näben ihm düren i d'Chuchi yne<br />
drückt. Mir hei doch o wolle ghöre, was dr<br />
Unggle wird z'verzelle ha u sy umso gwundriger<br />
gsy t .will jir so wyt i dr Wält ume cho isch.<br />
Nid lang isch es gange, dass na den üebliche<br />
Frage nachem Wohär u Wohl, u wis ihm ömel<br />
ou gange sygi, dr alt Chlous nad-is nah i<br />
z'Ploudere ine cho isch. Mir sy müsli schtill<br />
gsy, um ja keis Wort z'verliere, mi hat ghört<br />
e Gufechnopf a Boden abe falle.<br />
D'Muetter het em Chlous gang flissig<br />
ygschänkt u mir hei näbeby sy guet Appetit<br />
bewunderet, aber ou sy läng, wyss Bart, da<br />
bim Chöie luschtig ufe un abe ghüpft isch.<br />
Brotbrösmeli, wo si drinne blybe hange, het er<br />
mit emene riesige, farbige Naselumpe abputzt £<br />
trotz User Ungeduld e chlyneri Pouse im Verzelle<br />
ygschalte. Nach sonere Pouse het er uf<br />
z'mal ganz gheimnisvoll und düschter afa dry<br />
luege u mi hets sine chlyne, scharfen Aeugli<br />
agseh, dass ihm jitz öppis bsungers isch i Sinn<br />
cho. Ja, ja, mini liebe Ching, seit er uf<br />
einisch, dir heit guet lache, es git aller gattig<br />
gschpässigi Sache zwüsche Himmel u Aerde u<br />
weme viel reist, so erlabt me mängs wo eim<br />
e chly schtiller u nachdänklicher macht.<br />
Da bini es mal amene schöne, halle Wintertag<br />
derzue cho, wie ne riichi Buretochter ihres<br />
Hochzyt füret. I ha Glägeheit wahrgno, um e<br />
Batze z'verdiene u ha agfange dr Hochzytsgsellschaft<br />
zum Tanz ufschpile. Das isch bis<br />
spät i d'Nacht ine gange u die Burschen und<br />
Meitschi hei nid gnue übercho vo dere neue<br />
Musig. Ersch gäge Mitternacht bini ga Bärn<br />
zue, um es Nachtlager z'finge. Es isch e stärnklari<br />
Nacht gsy, dr Mond het dr Wäg hall<br />
belüüchtet u doch het's mr e chly gruuselet,<br />
will es heisst, dass es uf em Altebärgbrüggli<br />
öppe gschpängschti. Bäum u Gschtrüüch hei<br />
dunkli Schatte uf e Wäg gworfe, u es isch e<br />
grüüsli ehalte Wind gange. I ha pressiert was<br />
i ha chönne, aber woni zum Brüggli chume,<br />
het mis Wägeli eifach nümme rächt wyters<br />
wolle. Mit gröschter Müeh u Not bin i bis i<br />
d'Mitti vom Brüggli cho, es isch gsy, als ob<br />
mis Charli mit Zäntnergwicht belade wäri. Dr<br />
Angschtschweiss isch mr vo dr Schtirne abe<br />
tropfet; i dr gröschte Seelenot han i afa bätte<br />
u plötzlich isch mys Charli vo alleini glüffe.<br />
Es isch mr gsy als we mr öpper täti hälfe<br />
zieh oder schtosse, aber i ha mi nid getrout<br />
ume z'luege. Aendli, am angere Aend vom<br />
Brüggli han i alle Muet zäme gno u mi schnall<br />
umkehrt, aber i ha fasch mine Ouge nid troueU<br />
E Gschtalt imene wysse Gwand isch dervo<br />
gschwäbt u plötzlech verschwunde, wie wenn se<br />
dr Aerdbode verschluckt hätti. KeFuesstritthet<br />
me gseh uf em Schnee u drum het es numene<br />
Geischt chönne sy, da mr dort begägnet isch.<br />
Vo dort a bini nümme gärn über z'Altebärgbrüggli<br />
uf Bärn ine, es isch dort eifach untfhüür.<br />
Hie, Madame! Schöni Zibele, prächtige<br />
Chnoblouch...<br />
Os Ching isch's bym Lose vo dere Gschicht;<br />
es bitzli üngmüetlech z'Muet wprde. Keis WöiS<br />
hätti dankt, dass sich z'Nacht' bym Altebärgbrüggli<br />
es derigs gheimnisvolls Gschpängscht<br />
würdi ume trybe. Vo däm Gschpängschterhuus<br />
a der Junkeregass, i däm der Chlous einisch het<br />
übernachtet, hei mir alli scho öppe ghöre<br />
munkle. Zwar het me nüt Bestimmts gwüsst,<br />
jedefalls aber hätte mer üs alli bsägnet, dort<br />
inne z'schlafe. Der alt Chlous het de ou e<br />
schrecklechi Nacht erlabt: «Es isch es schöns<br />
alts Patrizierhuus, mit emene grosse Garte<br />
gäge d'Aare abe u es het mr ganz guet gfalle,<br />
trotzdem es heisst, dass ke rächte Chrischtemönsch<br />
drinne wetti wohne. Vor em i z'Bett<br />
gah bin i no schnall e chly ga drin ume luege.<br />
Di meischte Zimmer si läär da gschtande, dr<br />
Gips. isch vo de Wände gfalle, d'Schpinnhuppele<br />
hei ihri fiine Netz a dr Dili ufghänkt gha,<br />
verblassti Tapete si abe glampet u alles het<br />
rächt trüebselig u düschter usgseh. I dr<br />
Schtube, woni gschlafe ha, isch es prächtigs<br />
Himmelbett gschtande, uralti Möbel u Draperie,<br />
alles verschtoubt u scho chly moderig.<br />
Ueberem Bett si zwöi krüzti Schwärter ghanget,<br />
verroschtet und verchrümmt, aber i ha<br />
wyter kei Notiz deryo gno. E Cherze het ihres<br />
schwache Liecht verstreut; es isch dr einzig<br />
Liechtpunkt gsy, da so öppis wiene schwache<br />
Troscht verheisse het. Wohlig hani mi i däm<br />
alte Bett usgseh treckt, dr rot Bettvorhang<br />
gäge z'Fänschter' füre zöge u no chly inere<br />
alte Chronik gschneugget u bletteret, bis i bi<br />
ygschlafe.<br />
Mitts im Schlaf het e ehalte Luftzug dr Vorhang<br />
vor mim Bett ufghoben u mi gweckt.<br />
Vom Münschter här hets grad dreiviertel<br />
Zwölfi gschlage u dr Mond isch hinger de<br />
Wulke füre cho. Was i i sym Liecht gseh ha,<br />
het mi fasch la erschtarre. Vor em chemine<br />
isch e jungi Frou i ganz altertümliche Gwänder<br />
gsässe mit emene Blick so läblos ü ehalt,<br />
dass es mir jitz no drab gruuset, wenn i nume<br />
dra danke. I den Arme het si e chlyne Schädel<br />
gwiegt u Träne sinere unufhaltsam über<br />
die bleiche Backen abe gloffe. Uf z'Mal isch<br />
d'Tür uufgange u mit grosse Schritte, die im<br />
lääre Gang schuurig widerghallt hei, isch e Ritter<br />
i voller Rüschtig ine cho. «Bon soir,» flüschteret<br />
d'Frou, aber dr Gägegruess isch usblibe.<br />
Mit schnalle Schritte isch dr Ritter gäge mis<br />
Bett zue cho — mir isch z'Härz fasch blibe<br />
stah — u het vo dr Wand es Schwärt abghänkt.<br />
Bevor i nume gwüsst ha, wie mir<br />
hälfe, isch dr Ritter scho uf d'Frou zuegschritte<br />
gsy u het ihre da chly Chopf mit<br />
emene chräftige Hieb us de Arme gschlage. Im<br />
gliiehe Ougeblick bin i usem Bett use<br />
gschprunge, ha z'angere Schwärt abe grisse u<br />
agfange wi wild u toll uf e Ritter dry schlah.<br />
Aber dr Säbelhieb isch dür di lääri Luft gsuu-<br />
Die Stadt feiert ein Fest. Tausende von<br />
Menschen wogen durch die Gassen, trinken,<br />
winken und jubeln. Tief rot, wie selten dunkle<br />
Rosen, blitzt der Wein durch die Gläser.<br />
Schwere Hände fassen sie, stossen sie wild<br />
aneinander, dass der duftende Traubensaft<br />
schäumend den Rand überbordet. Müde schon<br />
lösen sich letzte Lieder von den schweren Zungen.<br />
Dann taumeln dunkle Gestalten durch<br />
die nächtlichen Gassen. Dumpf strömt der<br />
Lärm aus der schwarzen Masse der heiss atmenden<br />
Mauern.<br />
Ueber den Dächern aber liegt ein Meer von<br />
Licht. Wie die Zinne eines Märchenschlosses<br />
überragt sie der blendend erleuchtete Turm<br />
des- Münsters. Er stürzt hinauf, in den Himmel,<br />
Ein Spitzbogen jagt den andern. Unten<br />
schon, im Portalgewölbe, ist Leben. Die Bildnerei<br />
der Steinmetzen, das grosse Spiel von<br />
Himmel und Hölle lebt Schrecklich grinsende<br />
Höllenfratzen glotzen aus dem grausig kriechenden<br />
Gewühl der nackten Leiber der Verdammten.<br />
— Leicht gebückt, mit wallenden<br />
Gewändern angetan, schreiten die Seligen mit<br />
strahlendem Antlitz durch die enge Pforte.<br />
Eine entsetzte Bewegung geht durch die Reihen<br />
der törichten Jungfrauen. Immer von<br />
neuem drehen und wenden sie die leeren Lampen.<br />
Zu nichts. Leer sind sie, trocken wie ein<br />
Acker im Sonnenbrand. Bittend, beschwörend,<br />
schimpfend wenden sie sich an ihre klugen<br />
Schwestern auf der andern Seite des Bogens.<br />
Zu spät, sie treten schon in den Reigen, den<br />
im Lichte verkündeten Bräutigam frohlockend<br />
zu empfangen. Mit wuchtigem Schwung wölbt<br />
sich der Bogen empor zur Spitze. Die weist<br />
hinauf, zu einem Wasserspeier der nächsten<br />
Stufe. Er dreht gerade sein Teufelsgesicht,<br />
und die riesige Nase wirft gespensterische<br />
Schatten ins Truglicht. Pfeiler lehnt sich an<br />
Pfeiler und immer neue Bogen springen aus<br />
ihnen. Ein grosser Schwung, ein beseligter<br />
Tanz, ein brünstig Gebet erfasst alle Steine.<br />
Rippen und Rosen, Gewölbe und Spitzen, alle<br />
verjüngen sich aufwärts und reissen den<br />
Turm in die weitum glänzenden Wogen des<br />
Festlichts und hoch in den Himmel der sanften,<br />
unendlichen Nacht. Und das Münsterlicht<br />
treibt ein glitzerndes Spiel mit den fernher<br />
rollenden Wellen des Flusses. Ein leichter<br />
Wind fährt vom Wasser herauf und verrät<br />
beim Turm das nächtliche Raunen der schnell<br />
hinziehenden Wellen. Mit dem Wind reitet<br />
ein Nebel, ein Wölklein heran und glänzt hell<br />
Jeder Stand hat seine Lasten ...<br />
(Photos Paul Senn.)<br />
Das cdeucfUete Uttutstot<br />
auf als Wolke über dem strahlenden Turm.<br />
Grüssend streicht sie vorbei an den steinernen<br />
Rosen seiner Spitze, nimmt Licht mit und<br />
scheint weit über die schlafende Stadt weg ins<br />
nächtlich atmende Land. Und der Schein<br />
dringt ins schwanke Geäst der rauschenden<br />
Tannen, sendet die letzten Strahlen zwischen<br />
die schweren Halme der sommerlichen Felder.<br />
Licht, Licht, flüstert das Nachtvolk, ein Flügel<br />
sagt es dem andern und schon flattern die<br />
Falter über die Wipfel hinauf zur Wolke, die<br />
den Gruss des hellen Münsters verkündet. In<br />
gewaltigen Schwärmen rudern sie eilig unter<br />
ihr fort und verfolgen gierig den immer lebendiger<br />
glitzernden Strahlen. « Brüder, Schwestern,<br />
ein Fest, ein Fest, wir fliegen zum Tanz.<br />
Kommt mit, ihr braunen und schwarzen und<br />
gelben Falter der Nacht! » So ruft freudig ihr<br />
Flügelschlag und der Wind nimmt ihn mit<br />
Dorthin, dort zur grossen hell leuchtenden<br />
Blume, zu den vielen weiss glänzenden Stengeln,<br />
hin zu den andern, im Reigen wirbeln-<br />
Vorteilhafte<br />
Absteigequartiere<br />
Basel<br />
Hotel Krafft am Rhein<br />
oberhalb „Mittlere Brücke". Ruhig schlafen (Zimmer ab<br />
Fr. 4.50). - Gut essen. Garage. Tel. 43.968. F. Lutz.<br />
Luzern<br />
Restaurant u. Weinstube Malaga<br />
Weggisgasse 10. Ein gemütliches Stündchen bei einem<br />
guten Tropfen und vorzügl. Bissen zu bescheidenen<br />
"Preisen. Spezialplättli. Tel. 21.827. Frau M. Rotter.<br />
Spiez » Hotel Niesen<br />
American Bar<br />
Zimmer mit messendem Wasser Fr. 3.—. Garage.<br />
Hs. Rebmann.<br />
Göschenen<br />
BAHNHOF<br />
BÜFFET<br />
Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />
Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit.<br />
Auskunft über Fahr- und Transportverhältnisse.<br />
Tel. 2.11., Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />
Höfliche Empfehlung Steiger-Gurtner.
14<br />
Automobil-BeYue — N° 96<br />
den Flüglern. Ist das die Sonne? Die grosse<br />
Mutter Sonne! Jubel, Freude, Trunkenheit<br />
Du süsses, liebes, warmes Licht! Tausend um<br />
Tausend tanzt um den erleuchteten Turm.<br />
In wilden Wirbeln jagen sie durch die heissen<br />
Strahlen, taumeln, betäubt vor Lust, an<br />
den glühenden Gläsern der Reflektoren vorüber.<br />
Dort umflattern sich zwei, haschen sich,<br />
steigen höher und höher, wenden die kleinen<br />
Aeuglein immer neuen Lichtern zu, um schliesstlich<br />
müde sich fallen zu lassen mit träge schlagenden<br />
Flügeln, Da naht ein Wind und bläst<br />
in die Schar. Da heben sich alle mit ihm,<br />
verdunkeln die Spitze des Turms, um gleich<br />
wieder zu fliehen, zurück zum bezaubernden<br />
Licht. Von neuem beginnt der Tanz um die<br />
Lichtflut, um alle die weissglänzenden Spitzen.<br />
Dort verengern zwei ihre Kreise, flattern nahe<br />
herzu, wo es am hellsten ist und trinken gierig<br />
vom Licht. Flieht, ihr verbrennt euch die<br />
Flügel, das Licht ist Trug, setzt euch nicht<br />
hin, nicht sonnige Blumen sind es — schon<br />
fallen sie langsam, wie die Blätter im Herbst,<br />
trunken, versengt, tot. Viele noch sterben in<br />
den falschen Strahlen und der rasende Reigen<br />
wird lichter. Die Zaubersonne verblasst. Das<br />
Fest ist aus. Lautlos verschwindet das Nachtvolk<br />
mit dem ersten kühlen Wehen des jungen<br />
TaiJ*,<br />
sin.<br />
Berner<br />
Schrifttum<br />
Kudolf Don €d<br />
Das Berner Schrifttum ist innerhalb der<br />
schweizerischen Literatur ein Gebiet für sich;<br />
kein abgeschlossener, zugemauerter Garten,<br />
sondern ein Park mit edlen *Toren und Alleen<br />
ehrwürdiger Bäume. In diesem Park sich zu<br />
ergehen, ist ein Genuss, auch für den, der zufällig<br />
nicht persönlich im Bernbiet zuhause ist.<br />
Wer kennt sie nicht, die grossen Meisterwerke<br />
Tävels, die die Vergangenheit der Stadt Bern<br />
Wieder aufleben lassen, und gleichzeitig damit<br />
auch die Heldenzeiten der Eidgenossen?<br />
Hugo Martis Tavel-Biographie — nicht eine<br />
blosse Lebensbeschreibung, sondern die Schilderung<br />
eines Dichters und seines Lebenskreises<br />
aus engster Fühlung und intimster Kenntnis —<br />
setzt dem Lebenswerk Tavels, der zu früh für<br />
seine Pläne aus dem Leben schied, gleichsam<br />
die Krone auf.<br />
Rudolf von Tavel war in seinem Leben und<br />
Schaffen von jenem Ernst und jener Rechtschaffenheit<br />
erfüllt, wie sie den Dichter und<br />
den Menschen in gleicher Weise adeln.<br />
Und wie war Tavels Jugend?<br />
Er hat als Schüler und Student zu kämpfen<br />
gehabt, bis er seine Ziele fand. Hugo Marti<br />
schildert uns dies Leben auch in seinen schweren<br />
Jahren; vor dem reifen, ruhigen Mann begegnet<br />
uns der unstete Jüngling. Im Nachlass<br />
lag ein reiches und reizvolles Material vor,<br />
aus dem Hugo Marti als sorgsam arbeitender<br />
Biograph und als warmherziger Menschendarsteller<br />
mit vollen Händen schöpfen konnte.<br />
So wird uns hier der ganze Rudolf von Tavel<br />
geschenkt — dieser Charakter und Genius,<br />
der für einen Berner und seine Traditionen, für<br />
einen Schweizerdichter überhaupt von beispielhafter<br />
Klarheit und Noblesse ist.<br />
Das Buch ist zugleich der Abschlussband des<br />
ganzen Tavel-Oeuvres. Es enthält bisher ungedruckte<br />
Erinnerungen, Briefe, Dichtungen,<br />
Tagebücher und Skizzen aus dem Nachlass, die<br />
die Hälfte des Buches ausmachen, dazu 16<br />
Bildtafeln mit Photos der Eltern, aus der Kin-<br />
• derzeit, Lokalitäten, Faksimiles und Skizzen<br />
Tavels, sowie einen grossen LJebersichtsplan<br />
zu dem ungeschriebenen Werk «Ds Schwärt vo<br />
Löupe ».<br />
Das Buch ist im Verlag A. Francke AG.,<br />
Bern, erschienen.<br />
6cu£ ctue 61100<br />
So nennt sich ein liebenswürdiges kleines Büchlein,<br />
das kürzlich erschienen ist: eine,Guggisberger<br />
Heimatkunde en miniature, mit hübschen, kurzen<br />
Beiträgen und Bildern auf seinen 32 Seiten. Die<br />
Landschaft Guggisberg, die Guggisberger selbst<br />
kommen darin zum Wort, nicht überschwenglich,<br />
sondern in echter, stiller Bescheidenheit, aber auch<br />
in berechtigtem Stolz. Der Kirchgemeinderat hat<br />
das schöne Schriftchen herausgegeben, dem eine<br />
recht grosse Verbreitung zu wünschen ist — denn<br />
: die anderthalb Fränkli, die man dafür erlegt, werden<br />
in das altertümliche, hübsche «Chili» hineingebaut,<br />
das eine Renovation nötig hat. Wir bringen an<br />
anderer Stelle unserer «Berner Nummer» zwei<br />
Stichproben aus dem Büchlein: eine «Blütenlese<br />
guggisbergischer Redensarten» und einen kleinen<br />
Aufsatz zum Thema «Vreneli ab em Guggisberg».<br />
H.R.S.<br />
au«
N° 96 — Automobil-Revue 15<br />
Wir Buben bauen<br />
Das Wagengestell und der übrige Aufbau,<br />
oder um uns fachgerecht auszudrücken: das<br />
Chassis und die Karosserie des Renners erstellen<br />
wir uns aus Kistenholz. Gebrauchte Kisten sind ja<br />
bei jedem Spezereihändler leicht zu beschaffen,<br />
falls nicht im Keller oder auf dem Dachboden<br />
schon solche herumstehen. Aber aufgepasst! Nicht<br />
jede Kiste ist für unsern Zweck zu gebrauchen. Das<br />
Holz muss noch gut erhalten sein und sollte<br />
eine Dicke von etwa 15 mm aufweisen. Unsere<br />
Mühe würde sich gewiss nicht lohnen, wenn der<br />
Rennwagen bei der ersten Ausfahrt deshalb zusammenbräche,<br />
weil das verwendete Holz zu Abb. 3. Rahmen mit Heck und Motorhaube.<br />
splittrig und zu schwach war.<br />
Und nun betrachtet einmal die hier beigegebenen<br />
Zeichnungen. Abbildung 1 zeigt den fertigen Rahmen, dann durch den Bremshebel und schliess-<br />
Diese Schraube führt zuerst durch ein Loch im<br />
Wagen, während die Abbildungen 2 und 3 die<br />
einzelnen Teile mit ihren genauen Massen wiedergeben.<br />
Zuerst verfertigen wir uns den Rahmen-<br />
Mit- Stuck und Caraceiola vermögen wir allerdings<br />
nicht um die Wette zu fahren, wenn wir den. Er muss besonders solid gebaut werden.<br />
boden, an dem alle übrigen Teile befestigt wer-<br />
uns nach der folgenden Anleitung aus gebrauchten Für den eigentlichen Rahmen können wir kein<br />
Kisten und Kinderwagenrädern einen Rennwagen Kistenholz verwenden, sondern wir beschaffen<br />
zusammenbasteln. Aber es soll dennoch ein rassiger<br />
Wagen werden, mit dem wir uns auf der<br />
Strasse sehen lassen dürfen und um den wir von<br />
unsern Kameraden ordentlich beneidet werden. In<br />
sausender Fahrt können wir damit eine abfallende<br />
Strasse hinunterfiitzen; die zuverlässige Steuerung<br />
ermöglicht uns, alle Kurven und Hindernisse flott<br />
zu nehmen, und sollte uns doch einmal etwas in<br />
die Quere kommen, dann steht uns Fahrern sogar<br />
eine gute Bremse zur Verfügung, wie es sich für<br />
einen Renner gehört.<br />
Zum vorneherein sei es gesagt: ein wenig<br />
Mühe und Ausdauer wird uns der Bau des Fahrzeuges<br />
schon kosten. Auch etwas Uebung im<br />
Umgang mit Hammer und Säge ist erforderlich.<br />
Darüber verfügt aber sicher ein jeder Junge.<br />
Sollte euch dennoch irgend etwas Schwierigkeiten<br />
bereiten, so werden euch sicher der Vater oder<br />
ältere Geschwister mit Rat und Tat beistehen.<br />
An Material brauchen wir zunächst Räder. Leider<br />
können wir uns diese nicht selber herstellen.<br />
Wir sehen uns deshalb nach einem alten Kinderwagen<br />
um, dessen Räder für unsern Rennwagen<br />
wie geschaffen sind. Vielleicht steht beim alten<br />
Hausrat im Dachboden ein gebrauchter Kinderwagen<br />
herum, mit dem sich selbst die Grossmutter<br />
nicht mehr auf der Strasse sehen lassen möchte.<br />
Die Eltern werden euch dann sicher erlauben, die<br />
Räder mit den Räderachsen vom Fahrgestell zu<br />
entfernen. Ist kein solch alter Wagen im Hause<br />
zu finden, dann versucht ihr beim Altwarenhändler<br />
oder in einem Kinderwagengeschäft alte Räder zu<br />
kaufen. Solche bekommt man dort oft für wenige<br />
Rappen. Es ist gleichgültig, ob wir grosse Räder<br />
von ganz alten Kinaerwagenmodelfen erhalten,<br />
oder kleinere von moderneren Wagen oder<br />
solche von sogenannten Sportwagen, nur müssen<br />
wir die Grosse der Räder beim Bau der Bremse<br />
berücksichtigen.<br />
uns in einem Baugeschäft starke Holzlatten im<br />
Querschnitt von etwa 3X5 cm, wie man sie beim<br />
Bau von Kellerverschlägen verwendet. Drei Lattenstücke,<br />
zwei für die Seitenteile und eines für<br />
vorne, werden nach den aus Abb. 2 ersichtlichen<br />
Längenmassen geschnitten, während hinten der<br />
Rahmen durch ein noch stärkeres Holzstück geschlossen<br />
wird. Mit Nägeln wird nun der Rahmen<br />
zusammengefügt. Auf diesen Rahmen nageln<br />
wir zwei Bretter, hinten ein 100 cm langes, vorne<br />
ein kurzes von nur 16 cm Länge. Haben wir für<br />
den hinteren Teil kein so langes Brett zur Verfügung,<br />
so können wir natürlich auch zwei kleinere<br />
verwenden. Auf der rechten Seite erhält das grössere<br />
Brett an der angezeichneten Stelle einen Ausschnitt<br />
für den Bremshebel und qusserdem in der<br />
Mitte eine Durchbohrung für die Flügelschraube,<br />
mit welcher später der Heckteil befestigt wird. Die<br />
im Rahmenboden entstandene Lücke wird durch<br />
Anschrauben eines längsgerichteten Brettes 'überbrückt,<br />
an welchem die Achse der Vorderräder<br />
drehbar befestigt werden, muss,.. Dazu sc,hnejden<br />
wir aus starkem Eisenblech eine Klammer» fri*a*r<br />
aus Abb. 4 ersichtlichen Form. Die beiden Löcher<br />
dienen zur Aufnahme einer kräftigen Flügelschraube,<br />
die ausserdem durch eine Bohrung im<br />
längsgerichteten Brett geführt wird, in die Rundung<br />
der Klammer wird die Achse geklemmt. Die hintere<br />
Achse wird einfach durch 2 in den Rahmen<br />
gebohrte Löcher geschoben und, wenn nötig, mit<br />
Holzkeilen festgeklemmt.<br />
Die Konstruktion der Bremse geht aus Abb. 3<br />
hervor. Der Bremshebel (ein Lattenstück) wird durch<br />
die im Bodenbrett freigelassene Lücke gesteckt und<br />
mittelst einer starken Schraube' drehbar befestigt.<br />
für Korridor<br />
Wohnzimmer<br />
Esszimmer<br />
einen Rennwagen ans Kistenholz<br />
Abb. 1. Der fertige Rennwagen.<br />
Prunk - Kommoden<br />
A. Berberich, LY.t.T Zürich 8<br />
beim Stadttheater<br />
Abb. 2. Rahmenteil mit Rädern von unten gesehen.<br />
lich in ein Holzklötzchen hinein, das unter dem<br />
Rahmenboden festgeschraubt wird. Am hinteren<br />
kurzen Seitenteil des Rahmens werden nun zwei<br />
kurze Lattenstücke als Hebel drehbar abgeschraubt<br />
und quer dazu eine Latte festgenagelt, die so lang<br />
sein muss, dass sie beide Räder der Hinterachse<br />
gleichzeitig berührt. Der Zusammenbau geht ebenfalls<br />
aus den Abb. 2 und 3 hervor. Bremshebel und<br />
Bremslatte werden mit einem starken Eisendraht<br />
so verbunden, dass sich beim Rückwärtsdrücken<br />
des Bremshebels vom Führersitz aus die Bremslatte<br />
am hintern Rahmenteil fest an die Hinterräder<br />
andrückt. Somit wäre die Bremse fertig.<br />
,Grösse und Form der einzelnen Bretter, welche<br />
für den Zusammenbau der Motorhaube und dem<br />
Heckteil gebraucht werden, sind aus der Abb. 3<br />
ersichtlich. Die obenaufliegenden Deckelbretter<br />
beider Teile werden nicht aufgenagelt, sondern<br />
mit je zwei Scharnieren an den angegebenen Stellen<br />
befestigt. Dadurch, dass wir die Motorhaube<br />
wie einen Pultdeckel hochklappen können, erleichtern<br />
wir uns das Einsteigen, während das Heck<br />
auf diese Weise als «Gepäckträger» dienen kann.<br />
Die Motorhaube wird von unten her auf den Rahmenboden<br />
aufgenagelt. Den Heckteil befestigen<br />
wir jedoch so, dass er je nach der Grosse des<br />
Fahrers auf dem Rahmenboden nach hinten oder<br />
nach vorne verschoben werden kann. Um dies<br />
zu erreichen, bauen wir uns in den Heckteil einen<br />
Boden ein, der, wie Abb. 5 zeigt, einen Schlitz<br />
erhält zur Aufnahme einer Flügelschraube. Wenn<br />
gel I=lxilXiil5LOXX<br />
an der neuen Rheintalstrasse<br />
1W>. 4. Klammer aus Eisenblech zur Srebbaren<br />
Befestigung der Vorderachse.<br />
wir nun das Heck auf den Rahmen stellen, und die<br />
Flügelschraube durch den Schlitz und das im<br />
Rahmenboden vorgesehene Loch stecken, so lässt<br />
sich das Heck entsprechend der Länge des<br />
Schlitzes verschieben. Diese Vorrichtung ist wichtig,<br />
weil beim Fahren der Rücken des Fahrers am<br />
Heckteil anlehnt, während die Füsse zur Steuerung<br />
des Wagens auf die Achse der Vorderräder gestemmt<br />
werden müssen. Will nun der jüngste<br />
Bruder auch einmal fahren, so muss das Heck natürlich<br />
nach vorne geschoben und in dieser Stellung<br />
mit der Flügelschraube fixiert werden, sonst<br />
reichen seine Beinchen nicht bis zur Radachse.<br />
Um den Schein zu wahren, sollten wir auch ein<br />
Lenkrad an unserem Wagen anbringen. Wir nageln<br />
also am Deckel der Motorhaube beim Führersitz<br />
eine schmale Holzleiste fest, schrauben in<br />
dessen Mitte ein schiefgeschnittenes Holzklötzchen<br />
an und haben nun so eine Unterlage geschaffen,<br />
auf der wir ein Lenkrad aufschrauben können, das<br />
wir mit der Laubsäge aus einem Hartholzbrettchen<br />
sauber aussägen.<br />
Zum Schluss könnt ihr, wenn ihr Lust habt, den<br />
Wagen mit irgendeiner Farbe anstreichen. Am billigsten<br />
kommt man dabei weg, wenn man in heissem<br />
Wasser etwas Nussbaumbeize vom Schreiner<br />
auflöst und alle Holzteile damit überstreicht. Rassiger<br />
sieht der Wagen aus, wenn wir ihn mit einer<br />
billigen Aluminiumbronze anstreichen. Auf den<br />
Beiden Seitenteilen der Motorhaube markiert ihr<br />
sodann noch die Ventilationsschlitze mit schwarzer<br />
Farbe oder mit Tusche; ausserdem zeichnet ihr hinten<br />
und vorne eine Zahl gross aufs Holz, natürlich<br />
eure Glückszahl oder diejenige mit der beim letzten<br />
Rennen der Grosse Preis gewonnen wurde.<br />
Abb. 5. Heckteil mit Schlitz im Boden von unten<br />
• i > gesehen.<br />
Und nun gutes Gelingen und frohe Fahrt. Haltet<br />
die Steuervorrichtung und die Bremse immer<br />
gut in Ordnung, damit auf der Strasse kein Unglück<br />
passieren kann.<br />
- K.Th.<br />
Wie eHtfüAct matt einen Autobus?<br />
Ganz London lacht über den fixen jungen<br />
Mann, der hier kürzlich für sich selbst das Problem<br />
des einigermassen mangelhaften englischen<br />
Nachtverkehrs gelöst hatte. Der Unbekannte<br />
— er hütet sich, durch Preisgabe seiner Anonymität<br />
die Rache der gesetzlichen Gewalten auf<br />
sich zu lenken — hatte in Swanley (Kent),<br />
25 Meilen von London, einen angenehmen Tag<br />
verbracht. Der Tag war verdämmert, die Dunkelheit<br />
erfüllte ihre englische Funktion: die braven<br />
Bürger aufmerksam zu machen, dass die Stunde<br />
der Einstellung aller öffentlichen Verkehrsmittel<br />
herannahe. Unser Unbekannter genoss den Tag<br />
in Swanley — er beachtete die Warnung nicht.<br />
Als er sich endlich bei der Autobusgarage des<br />
Ortes einfand und sich höflich nach der Abfahrtszeit<br />
, des nächsten Autobusses nach London erkundigte,<br />
erhielt er die ebenso freundliche Antwort:<br />
morgen früh um dreiviertel acht Uhr. Die «letzte<br />
Blaue» der Autobuslinie war entschwunden. Der<br />
bedauernswerte Unbekannte schien die Tatsache<br />
gar nicht begreifen zu wollen. Sein Schicksal erweckte<br />
das Mitgefühl der Angestellten der Garage.<br />
Der Unbekannte wankte davon, ohne sich<br />
wieder zu zeigen. Aber einige Stunden später<br />
entdeckten die den Nachtdienst versehenden Beamten<br />
der Garage, dass der Mann nicht allein verschwunden<br />
war er hatte den schönen, grünen<br />
Doppeldecker-Autobus Nr. P. G. mitgenommen.<br />
Er war, ehe er garagiert worden war, noch sorgfältig<br />
geputzt und Benzin nachgefüllt worden —<br />
und nun rollte er, von fremder Hand geführt, irgendwo<br />
durch die Nacht. Telephone klingelten,<br />
Polizeipatrouillen rasten über einsame Landstrassen<br />
— vergeblich. Irgendwo aber fuhr der Unbekannte<br />
auf dem Führersitz des schönen grünen<br />
Autobusses durch die nächtliche Landschaft von<br />
Kent, rollte durch die Strassen von London, durch<br />
die stillen Gassen der City, über die hellen Plätze<br />
des Westens bis..., Kurz, am nächsten Morgen<br />
stand der Autobus leer und unversehrt vor der<br />
Polizeistation des Bezirkes Ealing. Der Unbekannte<br />
aber blieb unbekannt. Die Transportgesellschaften<br />
treffen aber bereits Vorsorge, um eine<br />
Ausbreitung dieser neuen Methode, Autobusse<br />
zu «mieten», zu verhindern.<br />
(bei Kaiserstuhl)<br />
Bekannt für gute<br />
Fische<br />
(Hecht u<br />
Von Zweiund<br />
Vierbeinern<br />
cot thepaae mit 480 Jünd&ut<br />
Zweifellos hält das Ehepaar Williamson aus<br />
Georgestown (Kentucky) den «Kinderrekord»: es<br />
hat nämlich nicht weniger als 480 Kinder. Allerdings<br />
sind davon nur zwei leibliche Kinder, die<br />
übrigen sind adoptiert. Das Ehepaar Williamson<br />
ist reich, und hat einen ungewöhnlichen Weg der<br />
Wohltätigkeit gewählt. Statt Geld an Waisenhäuser<br />
zu geben, nimmt es ständig Kinder aus<br />
Waisenhäusern zu sich und zieht sie alle als eigen<br />
auf.<br />
Was u&tdienen owt&eiuiqe Stwts?<br />
Die führenden Filmgesellschaften in Hollywood<br />
haben mit den berufsmässigen Tierverleihern ein<br />
Abkommen abgeschlossen, nach dem die Hergabe<br />
von Tieren für Filmzwecke in Zukunft einem ganz<br />
bestimmten Tarif unterliegt. Unterschieden wird<br />
zwischen gewöhnlichen Viechern — sozusagen der<br />
vierbeinigen Komparserie — und den Stars: den<br />
dressierten Tieren. Während der Höchstsatz für<br />
die erstere Art zwischen 2 und 20 Dollars pro Aufnahmetag<br />
schwankt, wird dieser Höchstsatz bereits<br />
für einen dressierten Hund bewilligt. Dressierte<br />
Pferde, Esel und Kamele erhalten 25 Dollars, Affen<br />
und Krokodile 30 Dollars, dressierte Raubtiere, wie<br />
Löwen und Tiger 50 Dollars pro Tag. Am höchsten<br />
im Kurs stehen die Dickhäuter; ein dressierter Elefant<br />
bringt seinem Herrn ausser der Futtervergütung<br />
75 Dollars, ein Flusspferd gar 100 Dollars für<br />
jeden Aufnahmetag. Soviel verdient sonst nur<br />
eine ganz grosse Diva; aber die pflegen — wenigstens<br />
behaupten das die Regisseure — meist<br />
auch ein dickes Fell zu haben ... cpr.<br />
(Das 94ecd fttit dem ScMussetiein<br />
Robert Koch, der berühmte Bakteriologe und<br />
Entdecker des Milzbrand- und Cholerabazillus, erlaubte<br />
sich mit einem Kandidaten einmal folgenden<br />
Scherz: «Was würden Sie tun, wenn man Sie zur<br />
Behandlung eines Pferdes mit gebrochenem Schlüsselbein<br />
holte?» Der Kandidat zählte eine ganze<br />
Reihe von Heilmethoden auf. «Nein, mein Lieber,»<br />
lächelte Robert Koch, «ich würde das Pferd um<br />
jeden Preis kaufen und mit gutem Verdienst an<br />
ein Museum weiterverkaufen, denn es wäre das<br />
einzige Pferd, das überhaupt ein Schlüsselbein hat.»<br />
Kommende Ereignisse I<br />
Basel: B./6. Dez.: Konzerte des Basler Gesangvereins. Leitung:<br />
H. Münch. Anton Bruckner-Messe in f-Möll (Münster).<br />
Ben: 28., 29., 30. Nov.: Aufführungen der Schweizer Volksbühne<br />
(Schulwarte).<br />
'<br />
30. Nov.: Symphoniekonzert der Bern. Musikgesellschaft.<br />
Solist: Arthur Schnabel, Klavier.<br />
1., 3., 8. Dez.: Aufführung des berndeutschen Spiels «Dliindauere»<br />
von E. Baumgartner (Kursaal).<br />
2. Dez.: Liederabend Mimi Lang-Seiler (Grossratssaal).<br />
4.Dez.: Klavierabend Hedi Durrer (Kasino). .<br />
6. Dez.: Clubball des A. C. S. Bern, mit Modeschau usw<br />
(Bellevue-Palace).<br />
8.—21. Dez.: Kant. Gewerbemuseum: Weihnachtsausstellung<br />
des bern. Kleingewerbes.<br />
8. Dez. —10. Jan.: Kunsthalle: Weihnachtsausstellung bernischer<br />
Künstler.<br />
Dezember: Schul warte: Ausstellung «Das gute Jugendbuch».<br />
Davos: 3.—6. Dez.: Zentralkurs für kant. Leiter im Eisläufen<br />
(Eidg. Turnverein.<br />
6. Dez.: Anskiet des Ski-Clubs Davos. Eishockeymatch.<br />
Geneve: 30. Nov.: Conference-concert Duhamel/Casadesus<br />
(Victoria-Hall). "<br />
4. Dez.: Recital de danse de Clotilde et Alex. Sakharof<br />
(Gr. Thetae).<br />
8. Dez.: Recital du Ouatuor Busch (Conservatoire).<br />
8.—31. Dez.: Athenee: Grande exposition collective de<br />
Noei<br />
{•eine Scheidegg: 8. —13. Dez.: Schweiz. Skischulleiterkurs.<br />
Lausannes 30. Nov.: Concert symphonique, direction M.E.<br />
Anserxnet, (Theätre munieipal).<br />
Luzern: Bis 6. Dez.: Ausstellung innerSchweiz. Malerei und<br />
Plastik des XV. und XVI. Jahrh. aus öffentlichem und<br />
privatem Besitz (Kunstmuseum).<br />
1. Dez.: Lichtbildervortrag Dr. W. Meyer, Bolzano: «Vom<br />
Stilfserjoch zum Simplonpass» (Musegg-Aula).<br />
3. Dez.: Populäres Symphoniekonzert.<br />
Zürich: 30. Nov.: Konzert Hanny Senn, Violine, mit Kammerorchester<br />
(Konservatorium).<br />
1. Dez.: Konzert d. Gemischten Chors Zürich: «Ein Requiem»<br />
von Joh. Brahms (Tonhalle).<br />
3. n. 10. Dez.: Vortragszyklus Ludwig Hages zur Einführung<br />
in die Charakterkunde (Kunstgewerbemuseum).<br />
4. Dez.: Liederabend Dusolina Giannini (Tonhalle).<br />
8. Dez.: Umzug der Wollishofer Klause.<br />
Bis Ende Dez.: Weihnachtsausstellung der Zürcher Künstler<br />
im Koller Atelier.<br />
Bis 20. Dez.: Kunstgewerbemuseum: Weihnachtsausstellung<br />
Das führende Geschäft für Photographie<br />
Unsere Vergxösserungen und übrigen Photoarbeiten<br />
sprechen für sich selbst. - Entwickeln nach<br />
eigen, einzigem Verfahren.<br />
Zeitgemässe<br />
Preise.<br />
Bahnhofstrasse 37, vorm. Goshawk Telefon 36.083<br />
F. Spitzbarth - Grieb, Zürich 8<br />
Feldegqstrasse 58 — Telephon 27.464<br />
SILBERSCHMIED<br />
Forellen).<br />
Pou<br />
SPORTPREISE<br />
DESTEGKE<br />
et<br />
u.
16 - N»96<br />
Originelles blaues Hütchen mit Gesteck aus Paradiesfedern<br />
(Zingg)<br />
Jupfen in c/er nintermoc/e<br />
Die kürzeren Röcke sind weiter geworden, sie<br />
flattern im Herbstwind um die schlanken Beine<br />
der jungen Damen und lassen die mit allerlei Mustern<br />
bestickten Strümpfe und die überaus kapriziösen<br />
Schuhe sehen. Aber — alles in der Mode<br />
verlangt seine Logik. Die weiten Rockkanten, die<br />
in Glocken spielen, wollen beschwert sein. Man<br />
schmückt sie mit einer aus Stufen bestehenden<br />
breiten Reihe von Borten oder mit einem Pelzstreifen,<br />
der zum Stehkragen des kleinen Jäckchens<br />
und zum Pelzbarerf passt. Dazu der winzige<br />
Muff, der Tupfenschleier — die Enkelin sieht beinahe<br />
so aus wie die Grossmama, die in den<br />
neunziger Jahren auf der Eisbahn und auf der<br />
Promenade in einem ganz ähnlichen Kleidchen<br />
ihre Triumphe feierte. Der Schleier zeigt dlcftte<br />
oder lose Chenllletupfen, die Halsgarnierung, ein<br />
Schulterkragen, wie ihn die Waisenmädchen vor<br />
zwanzig, dreissig Jahren zu ihrer Uniform trugen,<br />
ist auch aus getupfter Seide. Tupfen waren bisher<br />
die ausgesprochene Frühlings- und Sommermode.<br />
Ihre moniere Fröhlichkeit beherrschte den Strond<br />
und das Sonnenkleid, Tupfen rieselten über die<br />
Badetasche, und Tupfen warfen fröhliche Schatten<br />
vom Gartenschirm auf den Frühstückstisch. Und<br />
jetzt sollen diese lustigen Tupfen sich auch im<br />
Winter durchsetzen. Unsere Gegenwart verlangt<br />
Heiterkeit — die Mode soll sie vermitteln. Psychologen<br />
behaupten, Streifen seien das ernste und<br />
herbe Emblem der Modeornamente. Die Lehrerin<br />
im gestreiften Kleid erzielt gewiss viel Respekt,<br />
da ihr die Zeichnung des Gewebes eine seriös«<br />
Note verleiht. Die Tupfen aber sind die lachende<br />
Seite der Modemaske. Hollywood mit »einem<br />
ewigen Frühling und dem sanften Klima, das kein«<br />
Kälte kennt, weiss nicht, dass im kühlen Mittelund<br />
Westeuropa die Tupfen sich erst den Winter<br />
erobern müssen. Sie tun es mit stilisierten Abendkleidern.<br />
Man folgt dem Beispiel, das Claudette<br />
Colbert, die Filmdiva, mit einem schwarzen, von<br />
weissen und schwarzen talergrossen Samttupfen<br />
überschütteten Dinnerkleid gibt. Wie grosse Tupfen<br />
wirken die farbigen runden Steine am schma--<br />
len Gürtet, der die klassische Raffung eines Kleides<br />
hält, Chenillekreise oder auch nur Ringe<br />
schmücken die Samtkasacke mit ihren breiten Aermeln<br />
und dem hohen Stehkragen, in der die Filmschöne<br />
Dolores Barrymore kürzlich einer Dinnereinladung<br />
gefolgt sein soll. Bandrosetten schwanken<br />
an den Hüten, und der tiefe Ausschnitt der<br />
Festkleider ist mit einem Herbstblatt aus Halbedelsteinen<br />
besetzt, dessen Zwillingsstück die Locken<br />
der Colffure halten muss. Ist das Dekollete aber<br />
sehr gross, dann wird es bestimmt mit einem riesi-"<br />
gen Cape verhüllt, das in Amerika aus ganz leichten<br />
Silberfüchsen, die also mehr silbrigweisse als<br />
dunkle Haare zeigen, gearbeitet wird — für europäische<br />
Bescheidenheit — aus weichem Velours<br />
Transparent entworfen sein darf. Auch die Braut<br />
folgt neuen Modeideen. Kürzlich heiratete in London<br />
eine junge Dame, die ganz in Rosa und Silber<br />
zum Altar schritt. Ein rosa Brautkleid und eine<br />
silberne Blütengirlande am Ausschnitt, ein Silberblütendiadem<br />
im Haar.<br />
Der Muff ist wieder da!<br />
Es heisst, dass wir einem strengen Winter entgegengehen.<br />
Der Muff hat also Aussicht, das verlorene<br />
Terrain wieder zu gewinnen, trotzdem die<br />
moderne Frau ihn als ziemlich überflüssig zu betrachten<br />
pflegt. Er hat sich daher «umgestellt» und<br />
taucht als Mufftasche auf. Unser erstes Bild zeigt<br />
einen Astrachanmuff, dessen buntgesticktes Ober-»<br />
teil aus Tuch eine Tasche birgt, die ein Druckknopf<br />
•verschliesst. Die zweite Skizze bringt einen<br />
MuH aus Biber, der am Knopf des Mantels befestigt<br />
ist. Diese Schnur bildet eine Sicherheitsvorrichtung,<br />
die vor dem häufig vorkommenden<br />
Liegenlassen und Vergessen des Muffs schützt und<br />
auch die Hän'de freilässt. Damit fällt der Haupteinwand<br />
weg, den die Frauen gegen den Muff zu erheben<br />
pflegten, dass er nämlich eine Belastung<br />
bilde, wenn man Pakete oder einen Schirm zu<br />
tragen habe. Auch beim Sport, zum Beispiel beim<br />
Eislaufen, wird der wärmende Muff in dieser Gestalt<br />
nicht unwillkommen sein. Der dritte Muff,<br />
aus Silberfuchs, ist zu vornehm, um sich durch<br />
praktische Vorzüge empfehlen zu wollen. Er ist ein<br />
Luxusgegenstand und will um seiner selbst willen<br />
begehrt werden.<br />
(cpr.) Man liebt es in England, sich lustig zu<br />
machen über die schrankenlose Frauenverehrung<br />
der Amerikaner, und übersieht dabei gern, dass<br />
auch der Brite jede sich bietende Gelegenheit benützt,<br />
um dem weiblichen Geschlecht seine Reverenz<br />
zu machen. Weibliche Leistungen, weibliche<br />
Rekorde werden mit Vorliebe gross aufgezogen;<br />
und wenn das in Frage stehende weibliche Wesen<br />
noch dazu auch nur ein kleines bisschen hübsch<br />
ist, so wird nichts es vor der Kamera des neugierigen<br />
Reporters schützen. Der englische <strong>Zeitung</strong>sleser<br />
erwartet eben, möglichst auf jeder Seite des<br />
Blattes unter irgendeinem Vorwand ein Bild von<br />
einer Frau oder einem Mädchen irgendeiner Altersstufe<br />
vorzufinden, mag dieser Vorwand auch<br />
noch so weit hergeholt sein.<br />
Eine beliebig herausgegriffene <strong>Zeitung</strong>snummer<br />
der letzten Tage:<br />
7 Jahre: Sylvia Adams, ein weiblicher Bengel,<br />
deren Mutter vom Hausbesitzer verklagt worden<br />
war, weil Sylvia mit ihren Freundinnen auf dem<br />
Balkon zuviel Radau gemacht hat, so dass sich die<br />
übrigen Mieter beschwerten. Die Verhandlung —<br />
in deren Verlauf Sylvias Mutter freigesprochen<br />
wurde und Sylvia das moralische Recht erhielt,<br />
weiter soviel Radau zu vollführen, wie ihr beliebt<br />
— wird in allen- Einzelheiten beschrieben, die Zeugen<br />
werden mit vollem Namen aufgeführt, etwa<br />
wie in einem politischen Sensationsprozess.<br />
10 Jahre: Margaret, das 25,000. Kind, das im<br />
Nationalen' Waisenhaus in Highbury Park Aufnahme<br />
findet. Man sieht ihre feierliche Begrüssung<br />
durch den Reverend J. H. Litten, den Vorsteher<br />
des Waisenhauses.<br />
19 Jahre: Rosemary Harris, hat als Bildhauerin<br />
den 100-Pfund-Preis der Feodora-Gleichen-Erinnerungs-Stiftung<br />
erhalten. Das bildhübsche Mädel<br />
wird in Gesellschaft der beiden Plastiken abgebildet,<br />
die ihr den Preis eingebracht haben. Der Text<br />
befasst sich weniger mit ihren künstlerischen Fähigkeiten<br />
als mit ihrem Wunsch, Ponies zureiten zu dürfen;<br />
das betrachtet sie — neben dem Ziel, eine<br />
weltberühmte Bildhauerin zu werden — als ihren<br />
Lebenszweck.<br />
22 Jahre: Gloria Minoprio, von Beruf Varietekünstlerin,.steht<br />
im Begriff, sich nach Indien einzuschiffen,<br />
um dort die Fakire mit ihren Zauberkunststücken<br />
jämmerlich zu blamieren. Ihre Spezialität<br />
sind Kartenkunststücke, die ihre — wie ausdrücklich<br />
betont wird, mit blutrotlackierten Fingernägeln<br />
geschmückten — Hände mit unnachahmlicher Geschicklichkeit<br />
vollführen.<br />
26 Jahre: Wanda Baillie-Hamilton, die keinen<br />
anderen Ruhm für sich in Anspruch nehmen kann,<br />
als dass sie in zweiter Ehe einen 41jährigen Fliegeroffizier<br />
heiratet.<br />
Schliesslich noch zwei Frauen, bei denen das<br />
Alter offenbar keine wesentliche Rolle mehr spielt:<br />
Mrs. David Margosson, deren Pferd «The Smiler»<br />
im Rennen in Wetherby als Aussenseiter die Sensationsquote<br />
von 1050 :10 erzielt und einen Gewinn<br />
von 10,000 Pfund Sterling eingebracht hat, und<br />
— «last not least»:<br />
Zürich<br />
Stadtth6at6r Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags S Uhr.<br />
Fr. abend 27. HO». Grete im Glück (B-Ab. 6).<br />
Sa. liaChn. 28. NOT. Heidi (mm letzten Male).<br />
Sa. abend 28. Not. 3 X Georges. Operette von Paul<br />
Burkhard-<br />
So, nachm. 29. Hot. Carmen, mit Sigrid Onegin a. G.,<br />
Oper von G. Bizet<br />
SO. abend 29. ROT. Grete im Glück.<br />
hau<br />
(bngliscke Weiblichkeit<br />
Ltg.: Mario Volkart du Tb^atre nat de<br />
l'Opära de Paris. Allgemeine Körperkultur,<br />
Rhythra. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schöne,<br />
helle Säle, Douchen, Massage.<br />
Queen Mary, die Königin-Mutter, die nach<br />
einer Erkältung zum ersten Male wieder «Shopping»<br />
gegangen ist. Ihre Beliebtheit hat nicht<br />
nachgelassen, die Menge, die ihr begeisterte Hui«<br />
digungen darbrachte, war so gross, dass die Polizei<br />
gezwungen war, besondere Kommandos auszusenden,<br />
um den Verkehr zu regeln.<br />
Es ist klar, dass das grosse Format und der gewaltige<br />
Umfang der englischen <strong>Zeitung</strong>en eine<br />
Menge «Füllmaterial» verlangt — aber nichtsdestoweniger<br />
beweist doch diese Art der Füllung schlagend,<br />
dass dem Frauendienst in den angelsächsischen<br />
Ländern überall die gleiche Wichtigkeit beigemessen<br />
wird.<br />
Tägliche Gesichtspflege<br />
für jede Frau<br />
Von Dr. P.M.Moufang.<br />
Allzuleicht wird vergessen, dass die Haut ein<br />
empfindliches Körperorgan ist, das einer täglichen<br />
individuellen Pflege bedarf, wenn es gesund bleiben<br />
soll. Das gilt vor allem von der besonders<br />
empfindlichen Gesichtshaut. Eines schickt sich<br />
nicht für alle. Manche Frauen können die nämliche<br />
Seife für Hände und Gesicht benutzen, meist<br />
aber verträgt die Gesichtshaut nur eine milde und<br />
neutrale Seife. Hat man eine passende gefunden,<br />
so bleibe man dabei, da sich die Haut an eine<br />
bestimmte Seife gewöhnt. Darin gleicht die Haut<br />
dem Magen, welcher ebenso aus Gewohnheit bestimmte<br />
Nahrungsstoffe bevorzugt und besonders<br />
gut verträgt. Auch der Teint bedarf nicht nur der<br />
Reinigung, sondern auch der Nahrung. Je fettarmer<br />
eine Haut ist, desto sorgfältiger muss sie<br />
gepflegt werden. Die natürliche, samtartige Beschaffenheit<br />
und der beliebte matte Glanz der<br />
Haut sind abhängig von der Funktion der in der<br />
Haut endigenden Schweiss- und Talgdrüsen. Arbeiten<br />
diese Drüsen normal, so erscheint der Teint<br />
rein und schön. Wird' jedoch von der Haut zu<br />
wenig Fettigkeit abgesondert, so fehlt ihr die natürliche<br />
Geschmeidigkeit (wie häufig bei Naturblondinen)<br />
und sie muss regelmässig des Abends<br />
mit einer fetten Nachtcreme eingerieben werden,<br />
nachdem sie zuvor sorgfältig von allem anhaftenden<br />
Staub, Puder usw. gereinigt worden ist. Auch<br />
tagsüber bedarf eine solche Haut stets einer leichten<br />
Einfettung, welche zugleich nährt und gegen<br />
alle Witterungseinflüsse schützt. Ist umgekehrt die<br />
Tätigkeit der Talgdrüsen zu gross und die Haut<br />
— insbesondere auch die Nase — infolgedessen<br />
zu fettglänzend, wie es bei Brünetten mit dunklerer<br />
Haut öfter der Fall ist, so wird die tägliche<br />
Reinigung der Haut besonders wichtig. In diesem<br />
Fall muss morgens und abends eine eingehende<br />
Waschung der Gesichtshaut mit reinem warmem<br />
Wasser vorgenommen und danach jeweils kalt<br />
nachgespült werden, damit sich die Poren wieder<br />
schliessen. Durch diese Behandlung wird sowohl<br />
der überflüssige Hauttalg wie alle Unreinlichkeit,<br />
die sich an ihm gerne festsetzt wie Mitesser usw.,<br />
entfernt. Während diese fettreiche Haut einer<br />
reichlichen Seifeanwendung bedarf und meist<br />
auch Kernseife verträgt, soll eine fettarme Haut<br />
sehr wenig mit Seife in Berührung gebracht werden.<br />
Denn sonst wird ihr das wenige Fett, das sie<br />
hat, entzogen, und sie wird leicht unansehnlich,<br />
rauh und spröde. Das aber muss auf jeden Fall<br />
vermieden werden. Wer seine Haut noch besonders<br />
pflegen will, kann ein geeignetes Gesichtswasser<br />
und etwas sorgfältige Klopfmassage morgens<br />
und abends anwenden.<br />
Empfehlenswerte<br />
Unterhaltungs- u. Gaststätten<br />
Abends 8K Uhr. Sortn-<br />
Uc nachm. 8K Uhr.<br />
Fr. abend 27. Kot. Die Thompson Brothers.<br />
Sa. abend 28. Not. Gefängnis ohne Gitter (Das Erziehungshelm<br />
der Evelyne<br />
Caroll).<br />
So. VOM. 29.NOV.<br />
10^ Ubr: Matinee zum Gedenken<br />
Maxim Gorki's, veranstaltet<br />
vom Zürcher Theaterverein:<br />
Vortrag Frl..Dr. Elsa Mahler,<br />
Privatdozentin für russische<br />
Literatur a. d. Universität Basel;<br />
weitere Mitwirk.: Langhoff<br />
u. 1. russ. Chor in Zürich.<br />
So. JlaCfJ». 29. Not. 3 Uhr: Egmont, Ton Goethe.<br />
So. abend 29. Not. Die Thompson Brothers.<br />
Gymnastik — Tanz<br />
im Conservatoire de Danse, Obere Zäune 20<br />
Cap<br />
Alkoholfreies Restaurant<br />
(beim Central)<br />
Das heimeligste Lokal nächst Bahnhof -<br />
Gepflegte Küche - Freundliche Bedienung -<br />
Bescheidene Preise.<br />
Grand Cafe Esplanade<br />
Mo. abend 30. Rot. Gala stein). Karsenty: Lt Cour (Bern-<br />
DL abend I.Dez. Clotilde u. Alexander Sacharoff:<br />
Neue Tänze.<br />
Mi. abend 2. Dez. Faistatf.<br />
Do. abend 3. Dez. Volksvorstellung: 3 X Alexander.<br />
beim Stadttheater<br />
Erstklassige Künstler-Konzerte Paborin. —<br />
Bar.<br />
Odeon-Bar b. Beiuvuepiatz<br />
Kapelle Grilli und die Stimm ungskanone<br />
Marietta van Ehn.<br />
Hungaria - Jonny Bar<br />
Beatengasse 11<br />
Erstkl. Küche, gepflegte Weine. — Täglich<br />
Konzerte erster Orchester. Parkplatz vor<br />
dem Haus. Iah.: Farn. Zürcher.<br />
nTTT<br />
am Ummatnlatz<br />
Telephon 58.911<br />
Hotel - Restaurant - Säle. Wannen- und<br />
Medizinalbäder. Zimmer m. fl. Wasser 3.60.<br />
Zentralheizung. Geheizte Garage im Hause.<br />
Eigener Parkplatz.<br />
Das renoviert*<br />
Hotel RothUS Marktgasse 17<br />
offeriert Zimmer m. fliess. Kalt- u. Wann-<br />
Wasser zu Fr. 2.75 u. 3.85, inkl. Bedienung.<br />
Jos. Föchslin-Hensler.<br />
Vegetarisches Rest. Engehaus<br />
General Willestrasse 8<br />
Erstklassige Diätküche. Parkplatz T. d. Haus.
17<br />
R«H( S ot.E(ke<br />
Silbenrätsel-Auflösung.<br />
1. Wahrscheinlich. 2. Abziehbilder. 3..Sahara.<br />
4. Mandschurei S. Ehescheidung. 6. Nikobaren.<br />
7. Immermann. 8. Drache. 9. Esplanade. 10. Reverenz.<br />
11. Frankreich. 12. Lötschental. 13. Uffizien.<br />
14. Eichendorff. 15. Genick. 16. Evangelisten.<br />
Was nie nid erfluege cha, cha men erhinka.<br />
Liste der richtig eingesandten Lösungen.<br />
J. Aebischer, Merenschwand; Frl. E. Alexis, Sa-'<br />
maden; H. von Ars, Ennenda; A. Bachofen, Glarus;<br />
Frl: I/Bäder, Wattwü; A. Bänninger, Andelfingen;<br />
Dr. med. G. Baumann, Bassersdorf; Frau R. Bedert,<br />
Solothurn; V. Bischof, Ebnat-Kappel; L. P. Boesinger,<br />
Neuallschwil; Frl. M. Bossert, Lenzburg; C. Burgener,<br />
Rorschach; E, Eggenschwyler, Schaffhausen; Frau<br />
C. Fravi, Rapperswü; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen;<br />
T. Haffter, Riehen; Frau M. Herdener,<br />
Luzern; Frau T. Hunziker-Annen, Flamatt; Frau T.<br />
Hunziker-Aichele, Riehen; A. Isenschmid, Horw;<br />
Frau t. Keppeler, Rheineck; Frl. L. Kistler, Aarau;<br />
Dir. C. Körber, Meiringen; Frau Krähenbühl, Niederwangen;<br />
Frl. K. Küderli, Zürich; A. Künzle, Wattwil;<br />
Frau V. Lanz-Oetiker, Frau M. Matthaei, Erlenbach;<br />
F. Niedermoser, Schaff hausen; Frl. T. Ruchty,<br />
Münchenbuchsee; M. Sager, Zürich, Major E. Schmid,<br />
Balgach; Frau J. Schwegler-Schwenter, Recherswil;<br />
Hr. Schneider, Buchs; K. Siegrist-Stehlin, Binningen;<br />
H.Sommer, Zürich; Frl. M. von Tobel, Bern; E.<br />
Stettier, Bern; E. Wicky, Ruswil;, F. Wenger, Bern;<br />
FrVWinteler, Glarus; H.Winter jr., Winterthur; Frl.<br />
H. Wyss, Bern; Zinder-von Wyss, Thalwil. ,<br />
Preisträger:<br />
Ii. P. Boesinger, Neuallschwil; Frau C. Fravi,<br />
Rapperswil; Frau M. Herdener, Luzern.<br />
HOSTETTLER<br />
Reim-Rätsel « Äutler-Freuden »<br />
Setze an Stelle der Zahlen (1—16) das in den<br />
Reim passende Wort.<br />
I.<br />
Die Familie voller ..1..,<br />
Rüstet sich zur Ausfahrt heut.<br />
— Wem Familienglück nicht ..2..,<br />
«Es» nicht minder Freude macht.<br />
Der Motor singt den Morgen ..3.»<br />
Die baumgesäumte Strass' entlang.<br />
Man freut der . .7.. sich im See<br />
Und an der Berge ew'gem ..3a..<br />
Nach langer Fahrt, wie's auch soll sein,<br />
Durst und Hunger stellt sich ..4..,<br />
Drum hält der Wagen, man steigt . .3..,<br />
Vor einem alten Land-Gasthaus.<br />
Dort gibt es einen guten ..6..,<br />
Gebrat'ne «Güggeli» duften fein.<br />
Nach dem Cafe an Start man ..8..,<br />
Drum frisch gestärkt den Wagen lenkt.<br />
Man fröhlich wieder durch das Land.<br />
Manch schönes Plätzchen ..9..,<br />
Entdecket man auf diese Weise.<br />
Bergauf, bergab führt uns die . .10.»<br />
Schöne Wälder, satte Rasen,<br />
Vieh und Rehe sieht man -.11..<br />
Langsam sinkt die . .12.. hernieder.<br />
Bald ist man zu ..13.. wieder.<br />
Wenn der «Most» nicht sicher . .2a..,<br />
Wird besser zeitig noch getankt,<br />
Damit ein pannenloser ..14..<br />
Noch lange Zeit uns freuen mag.<br />
Der Fahrer, wenn's ihm auch nicht. .13.,??<br />
Zum Schluss ein saftig «.. 16..» fasst.<br />
Setze an Stelle der Zahlen die Anfangsbuchstaben<br />
der unter gleicher Nummer bei I gefundenen<br />
Worte (die Zahlen 2a, 3a zählen nicht mit). Vielleicht<br />
geht es dir ebenso? —<br />
Wenn ich als viel .11.4.13.2.5.11.14.4.10<br />
Iß.S.12.12<br />
Am Abend zieh 8.7.4 1.7.12.k.4.12 S.12,<br />
4.10.13.4.7.14.4.10.4 ich meinen 3.7.12.12,<br />
Gern durch das 5.9.14.0 16.5.11.5.z.7.12,<br />
Wobei zuerst die 12.5.3.4 3.14.4.de.4<br />
Ich jeweils in die 10.5.4.14.3.4.2.4.ck.4. F.N.<br />
sfehf ihm offen, wenn er die Vierfe!smflRon oder einen<br />
I^IC f^CiriZf? VV6IT andern großen ARVE-Treff er gewinnt!... Bestimm« wollen<br />
auch Sie am 5.Dezember zu den Glücklichen gehören. Verpassen Sie die letzte Gelegenheit nicht)<br />
Lospreis Fr. 10. —, Zehnerserie Fr. 100.— mft garantiertem Treffer. Postscheck VII 6700.<br />
gell. 40 Cts. für Porto beifügen, Ziehungsliste 30 Cts. Versand auch gegen Nachnahme.<br />
ARVE-Lolterie. Hirschmaitstraße 13, Luzern.<br />
n.<br />
Einsendetermin: 4. Dezember.<br />
Luzerner Lotterie für Arbeitsbeschaffung<br />
Bewilligt vom b. Regtvungsrata de« Kantons Ltutra*<br />
Haupttreffer<br />
Fr. 250 000<br />
Da wir an der Berner Nummer sind, will ich Neu-Allschwil hat der Onkel nichts zu entgegnen.<br />
gleich vorausschicken: Am 20. November ist unsVon der Beweisführung, dass Ehetrennung nicht<br />
eine Lösung des Automarken-Rätsels aus Nr.82 mit Ehescheidung gleichzusetzen sei, ist der Onkel<br />
zugeschickt worden, datiert den 13. Oktober. Die geradezu platt. Rätselmacher lassen sich übrigens<br />
Postkarte kommt nicht einmal aus Bern, sondern gerne belehren, gerade in solchen Fällen, und wir<br />
aus Sursee. Merkwürdig. Man tut den Bernern wollen hoffen, dass es mit den Ehescheidungen<br />
schon lange unrecht. Auch das Klärli tut ihnen unrecht,<br />
denn der Rätsel-Onkel ist kein Berner; was Onkel herzlich freuen, wenn es bösartigen Gemü-<br />
bessere. Das Lilly aus dem Aargau könnte den<br />
hingegen Eichendorff betrifft, so ist sein Geburtsjahr<br />
tatsächlich 1788, ich erinnere mich ganz ge-<br />
Geographie und Technik, sind einfach fabelhaft:<br />
tes wäre. Du schreibst da: «Solche Rätsel, ohne viel<br />
nau, wir haben das einmal in der Schule gehabt Da könnte es meinetwegen jeden Sonntag regnen)<br />
(und ausserdem habe ich soeben im Lexikon nach- — So weit wollen wir's mit unseren frommen<br />
.geschaut). Dem angehenden Rechtsverdreher in Wünschen nun doch nicht treibenl<br />
Amerika tässt<br />
Als der frühere amerikanische Präsident Taft<br />
auf einer Wahlagitationsreise in eine kleine Stadt<br />
des Westens kam, wurde^ ihm dort in einer Versammlung<br />
von einem seiner Gegner ein Kohlkopf<br />
vor die Füsse geworfen. «Ich sehe, einer meiner<br />
Gegner hat den Kopf verloren,» bemerkte Taft<br />
ruhig. ;<br />
»Gestern Nacht wurde ich. von -einem Strolch<br />
überfallen und ausgeplündert. Uhr, Brieftasche,<br />
Ring, alles hat er mir weggenommen.» «Ich denke,<br />
du führst immer einen Revolver bei dir?» «Den<br />
hat er glücklicherweise nicht gefunden!»<br />
In die Amtszeit des amerikanischen Präsidenten<br />
ehester Allen Arthur fiel 1882 die amerikanische<br />
Tournee der berühmten Sängerin Adelina Patti. Der<br />
Präsident hörte sie und sprach ihr höchstpersönlich<br />
seine Bewunderung aus, worauf die Künstlerin nicht<br />
wenig stolz war. Bald darauf wurde sie aufgefordert,<br />
bei einem Galakonzert in der Bundeshauptstadt mitzuwirken.<br />
Man munkelte,, dass der Wunsch des<br />
Präsidenten dabei eine Rolle gespielt habe. Die<br />
Patti forderte für den Abend fünftausend Dollar.<br />
Dem Impresario blieb die Luft aus... Schliesslich<br />
wagte er einzuwenden, dass selbst der Präsident<br />
in einem Monat soviel beziehe, wie sie für einen<br />
Abend verlange; «Bitte,» sagte Adelina Patti, «wenn<br />
der Präsident billiger ist, lassen Sie ruhig den<br />
Präsidenten singen!»<br />
JCetwen Sie?<br />
«Kennen Sie den Witz<br />
von der -Frau, die ruft:<br />
.Hilfe, Hilfe! Ich hab eine<br />
Nadel verschluckt!' und<br />
ihrem Mann, der darauf<br />
erwidert: ,Beruhige dich,<br />
Liebling, hier ist eine andere<br />
Nadel!'?» — «Nein,<br />
den kenne ich nicht. Er*<br />
zählen Sie ihn doch mal!»<br />
'•' (Hamb.IU.)<br />
Ein Geistlicher in Hamburg<br />
übermittelte kürzlich<br />
einer bekannten Dame zu<br />
ihrer Hochzeit auf telegraphischem<br />
Wege das<br />
Bibelzitat: «Joh. IV, 18».<br />
Als sie nachschlug, sah<br />
sie zu ihrem Schrecken<br />
«Fünf Männer hast du gehabt,<br />
und den du nun<br />
hast, der ist nicht dein<br />
Mann.» Mit Entsetzen<br />
schlug sie die Bibel wieder<br />
zu und schimpfte<br />
fürchterlich auf den Geistlichen.<br />
Der aber war<br />
schuldlos, denn das Ursprungstelegramm<br />
lautete<br />
«Joh. I, IV, 18». Und diese<br />
Stelle beginnt mit den<br />
Worten: «Liebe kennt keine<br />
Furcht» und enthält<br />
kein Wort, das eine glückliche<br />
Braut an ihrem Hochzeitstag<br />
nicht gern hören<br />
würde.<br />
Ein amerikanischer Millionär<br />
fühlte seine Sterbestunde<br />
herannahen. Da<br />
fragte er seinen Geistlichen:<br />
«Glauben Sie, daß<br />
meine Seele gerettet wird,<br />
wenn ich der Presbyterianischen<br />
Kirche 20,000<br />
Dollar vermache?» Der<br />
Geistliche überlegte ein<br />
Weilchen, dann sagte er:<br />
«Ich kann Ihnen das nicht<br />
garantieren — aber der<br />
Versuch würde sich lohnen!»<br />
UN COGNAC<br />
AVEC<br />
MARTELL<br />
«Das Symbol der Freiheit heisst uns willkommen.<br />
»<br />
«Mich nicht — meine Frau erwartet mich am<br />
Quai!»<br />
* • *<br />
In einer Unterredung mit dem General Mac<br />
Clellan tadelte der amerikanische Präsident Lincoln<br />
die Politik des Generals. Verärgert sagte der<br />
General zu Lincoln: «Ja, halten Sie mich denn für<br />
einen Narren?»
18 96<br />
arbeiteten Griffen. Seine Passion hat Armand<br />
Letonnier viel Zeit, Geld und Mühen gekostet.<br />
Er unternahm weite Reisen, wenn er erfuhr,<br />
dass es irgendwo einen Spazierstock gebe, den<br />
er vielleicht seiner Sammlung einverleiben<br />
könnte. Und er war überglücklich, wenn er<br />
seine Beute nach Paris bringen konnte. In seiner<br />
Wohnung hatte er zwei Zimmer ausschliesslich<br />
seiner Sammlung gewidmet.<br />
Nun aber ist Armand Letonnier, der unvermählt<br />
ist und im Laufe der Jahre immer mehr<br />
zum Sonderling wurde, durch seine Leidenschaft<br />
in eine böse Situation geraten. Er hatte<br />
im September in einem kleinen Badeort einen<br />
Herrn kennen gelernt, an dem ausser seinem<br />
Spazierstock mit geschnitztem Elfenbein nichts<br />
Bemerkenswertes war. Ein Durchschnittsmensch<br />
hätte übrigens wahrscheinlich auch den<br />
Spazierstock nicht weiter aufregend gefunden.<br />
Aber Armand Letonnier war aus irgendeinem<br />
nur ihm bekannten oder vielleicht auch ihm<br />
unbekannten Grunde für den Griff des Spazierstockes<br />
Feuer und Flamme. Er bot dem<br />
Eigentümer des Spazierstockes von Tag zu Tag<br />
höhere Summen an. Aber der Eigensinnige<br />
wollte sich von dem Stock nicht trennen, der<br />
ihm ein liebes Erbstück bedeutete. Da Hess<br />
sich Herr Armand Letonnier dazu hinreissen,<br />
den Spazierstock zu stehlen. Er fuhr noch am<br />
selben Tage glückstrahlend nach Paris. Bald<br />
darauf erhielt er eine polizeiliche Vorladung.<br />
Er leugnete jedes Verschulden, doch wurde bei<br />
einer Hausdurchsuchung der abhanden gekom-<br />
«Ihr Mann wird Sie betrügen, gnädige Frau,<br />
Heute ist er noch in Sie verliebt und hat nur für<br />
Sie Augen», sagte die mondäne Wahrsagerin,<br />
Madame Delbos, gegen die nach dem Bericht<br />
französischer Blätter eine-originelle Schadenersatzklage<br />
eingebracht worden ist, zu ihrer hübschen<br />
jungen Besucherin: «Aber passen Sie auf: in läng'<br />
stens drei Jahren ist die Herrlichkeit vorbei und<br />
er nimmt sich eine Freundin.» Die reizende, blonde<br />
Frau bemühte sich, skeptisch und überlegen .-zu<br />
lächeln, doch es wollte ihr nicht recht gelingen.<br />
Vergebens sagte sie sich immer wieder: «Aber wer<br />
wird denn die Prophezeiung dieser Wahrsagerin<br />
ernst nehmen. Ich bin doch nicht übermässig<br />
abergläubisch. Ich bin ja nur aus Neugierde heraufgegangen.»<br />
Warum hatte übrigens Madame<br />
Delbos, die sonst grundsätzlich ihrer eleganten<br />
Klientel nach Möglichkeit nur Angenehmes prophezeite,<br />
der jungen Frau solches Unheil vorausgesagt?<br />
Sie hatte keinen besonderen Grund dafür.<br />
Vielleicht fiel ihr gerade nichts anderes ein, vielleicht<br />
war sie schlecht gelaunt. Hätte sie geahnt,<br />
was für ein Nachspiel diese düstere Prognose haben<br />
werde, so hätte sie es gewiss vorgezogen,<br />
ihrer Besucherin ungetrübtes Eheglück anzukündigen<br />
und ihr in den rosigsten Farben auszumalen,<br />
wie ihr Mann sie zeitlebens vergöttern werde. Auf<br />
Frau Julie Bienjean aber hatte die Unheilprophezeiung<br />
einen tieferen Eindruck gemacht, als sie es<br />
sich selbst eingestehen wollte. Sie verlor ihrem<br />
Mann gegenüber vollkommen ihre Unbefangenheit.<br />
Sie beobachtete ihn verstohlen, wurde gegen seine<br />
Zärtlichkeit misstrauisch und beständig quälte sie<br />
der heimliche Gedanke: «Wer weiss, wie bald er<br />
mich betrügen wird.» Ihrem Mann, der in einer<br />
Likörfabrik als Direktor angestellt ist, fiel nach<br />
einiger Zeit das veränderte Wesen seiner jungen<br />
Frau auf. Vor allem berührte es ihn unangenehm,<br />
dass sie, die früher blindes Vertrauen zu ihm gehabt<br />
hatte, ihm nunmehr nachzuspionieren begann.<br />
Er hatte zwar nach wie vor keine Geheimnisse<br />
vor ihr und es fiel ihm gar nicht, ein, 3u<br />
schöne junge Geschöpf, das er vor ein paar Mo*<br />
naten aus Liebe geharatet hatte, zu betrügen!<br />
mene Spazierstock gefunden. Herr Letonnier<br />
interessierte sich während der Verhandlung<br />
mehr für das Schicksal des Spazierstockes als<br />
für sein eigenes Schicksal und erklärte immer<br />
wieder, jeden Betrag bezahlen, ja sogar einge-<br />
£c säefdt nicht ~ et sammelt (tut Aber es war für ihn eine bittere Enttäuschung,<br />
dass seine Ehe, die völlig auf'gegenseitigem Vertrauen<br />
und gegenseitiger Neigung aufgebaut gewe-<br />
November<br />
Von einem interessanten Fall von Sammlerleidenschaft,<br />
die einen unbescholtenen und gei-<br />
Stock behalten dürfe. Er wurde wegen un-<br />
er einmal Frau Julie gründlich den Kopf zurecht-<br />
Ich liebe diese letzten Tage<br />
sperrt werden zu wollen, wenn er nur den sen war,, eine Wendung zum Schlimmen nahm. Als<br />
stig hochstehenden Menschen zum Dieb werden widerstehlichen Zwanges freigesprochen, aber setzte, gestand sie ihm die Unheilprophezeiung der Des Herbstes in dem bleichen Schein<br />
Hess, berichten französische Blätter. Ein auf den Spazierstock wird er endgültig verzichten<br />
müssen.<br />
Verhangener Himmel und die Klage<br />
Wahrsagerin. Da kannte seine Erbitterung gegen<br />
älterer Herr, der früher in einem industriellen<br />
Madame. Delbos keine Grenzen. Er erstattete gegen<br />
sie die Strafanzeige — das Verfahren verlief<br />
Unternehmen eine leitende Stellung bekleidet<br />
Des Sturmwinds in der Bäume Reih'n.<br />
hatte, nun aber schon seit einer Reihe von Jahren<br />
ein beschauliches Rentnerdasein führt, ist Sind JkopheUH fiaftiac?<br />
eine Schadenersatzklage gegen sie ein, wobei er Ich liebe diese schwarzen Strossen<br />
jedoch im Sand — und brachte nunmehr auch<br />
ein leidenschaftlicher Sammler von Spazierstöcken.<br />
Allerdings interessiert er sich nicht<br />
ten Kummer keineswegs niedrig bewertete. In der<br />
seinen, durch das eheliche Zerwürfnis verursach-<br />
Von Asphalt, drauf der Regen liegt,<br />
für gewöhnliche Spazierstöcke, sondern nur<br />
Die Baumskelette um Terrassen,<br />
Juristenwelt und im Publikum ist man gespannt,<br />
für Prachtexemplare mit besonders schön ge-<br />
Das gelbe Laub, das drüber fliegt.<br />
wie dieser eigenartige Prozess verlaufen wird.<br />
See TUatin, dec mm Sktlat USA<br />
Aus Brüssel' wird berichtet: Wohl die originellste<br />
Erwerbsquelle der Welt hat ein Einwohner<br />
der belgischen Hauptstadt, der im wahrsten Sinne<br />
des Wortes vom Bellen lebt. Er hat seine Existenz<br />
der Säumigkeit jener Hundebesitzer zu verdanken,<br />
die sich die Steuer für ihre vierbeinigen Lieblinge<br />
ersparen wollen. Die Behörden haben vor einiger<br />
Zeit die Verlautbarung erlassen, dass jeder, der<br />
einen «nichtversteuerten» Hund, beziehungsweise<br />
seinen Besitzer zur Anzeige bringt, auf eine Prämie<br />
in Höhe von 10 Prozent des Steuerbetrages<br />
Anspruch hat. Ein Tierstimmenimitator ist nun auf<br />
die Idee verfallen, seine Fähigkeiten für den Beruf<br />
eines — Hundedetektivs zu verwerten. Er<br />
geht von Haus zu Haus, bleibt vor jeder Wohntür<br />
stehen und beginnt zu bellen. Wird der Appell<br />
aus der Wohnung in der gleichen Tonart beantwortet,<br />
so notiert er sich Adresse und Namen des<br />
Besitzers und sieht dann bei der Polizei nach, ob<br />
die betreffende Partei ihren Hund angemeldet hat.<br />
Ist dies nicht der Fall, so erstattet er die Anzeige<br />
und kassiert sich die zehnprozentige Prämie ein.<br />
!BUte, ovthatten Sie mich?<br />
Monsieur Zo in Paris hatte offenbar englische<br />
Kriminalromane gelesen, in denen die Verbrecher<br />
von Zeit zu Zeit zum nächsten Polizeirevier gehen<br />
und sich der Gerechtigkeit ausliefern. Als er nun<br />
entdeckte, dass er 200,000 Francs aus der Kasse<br />
der Bank, bei der er angestellt war, ganz unabsichtlich<br />
für seine Privatzwecke verwendet hatte,<br />
Es liegt in diesen Augenblicken<br />
Geruch von Gärten in der Luft,<br />
Wie von vollendeten Geschicken —<br />
Und süss und dunkel ist der Duft.<br />
H.W. Keller.<br />
Eine Leseprobe aus «Lyrische Blätter», herausgegeben<br />
vom Schweizerischen Schriftstellerverein.<br />
(Zu beziehen für Fr. ,1.50 vom Sekretariat, Zürich-<br />
Witikon.)<br />
beschloss er, sich der Polizei zu stellen. Das schien<br />
so einfach — aber was geschah, war folgendes:<br />
Zunächst besuchte Monsieur seinen Rechtsanwalt,<br />
beichtete ihm seine Sünden und bat ihn, zum Polizeirevier<br />
mitzukommen, um alle nötigen Formalitäten<br />
zu erledigen. Man begab sich also gemeinsam<br />
dorthin.<br />
Aber der Polizeikommissär lehnte eine Festnahme<br />
höflich, doch energisch ab. «Ich würde Sie<br />
ja gern verhaften,» meinte er, aber ich habe keinen<br />
Haftbefehl.» —• «Jawohl,» erwiderte Monsieur grossmütig,<br />
«ich verstehe; und ich kann es Ihnen keineswegs<br />
übelnehmen.» So begaben sich Monsieur und<br />
sein Rechtsanwalt zum Polizeipräsidium. Dort wurden<br />
sie von einem Kommissär empfangen, der sich<br />
weniger höflich, aber dafür um so energischer zeigte.<br />
«Ist eine Klage eingereicht? Nein? Warum belästigen<br />
Sie mich also? Ohne Klage oder Haftbefehl kann<br />
ich Sie nicht-festnehmen. Machen Sie also, dass<br />
Sie hinauskommen — bevor ich Sie einsperren<br />
lasse.»<br />
NOCH EINIGE TAGE!<br />
NOCH EINIGE STUNDEN!<br />
NOCH EINIGE MINUTEN!<br />
im Kursaal Schänzli, Bern<br />
Wer will die letzten Lose? Wer will im letzten Augenblick<br />
dem Glück noch schnell ein Türchen öffnen? "<br />
Wer will dem guten Zweck der Seva dienen? Sicher<br />
ist sicher: Bestellen Sie also sofort telegraphisch eine<br />
10-Los-Serie, die ja einen sicheren Treffer enthält.,'<br />
Lospreis Fr. 2O.- (10-Los-Serie — worunter 1 sicherer'<br />
Treffer — Fr. 2OO.-) plus 40 Rp. Porto auf Postcheck.<br />
Hl 1OO26. Adresse: Seva-Lotterie, Bern. Bei Vorbestellung<br />
der Ziehungsliste 30 Rp. mehr. Lose, ebenfalls<br />
bei bernischen Banken und Privatbahnstationen<br />
erhältlich.<br />
Druck, Cliche» und Verlas: HALLWAG A.-G., flallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt,