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E_1936_Zeitung_Nr.096

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•BERN, Freitag, 27. November <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N« 9<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Er.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlicb abonniert<br />

Ausgabe B (mit gen». Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgab* C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Probleme des Tages<br />

Rückgang der Verkehrssteuern.<br />

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Einnahmen<br />

der Kantone an Motorfahrzeugsteuern<br />

im Jahre <strong>1936</strong> fast durchwegs einen<br />

namhaften Rückgang aufweisen werden. Allein<br />

im Kanton Zürich soll die Abnahme über<br />

Fr. 400 000.— ausmachen und das Schlussresultat<br />

wird sich auch andernorts entsprechend<br />

ungünstig präsentieren. Die Frage 1 ist<br />

deshalb müssig, ob die kantonalen Regierungen<br />

nicht ein Interesse daran haben, diese<br />

Erscheinung einer eingehenden Prüfung zu<br />

unterziehen und Massnahmen ins Auge zu<br />

fassen, welche geeignet sind, die Einnafomenausfälle<br />

zu kompensieren. Allerdings nicht<br />

in Form von Erhöhungen der Steueransätze,<br />

was den Teufel mit dem Beizebub austreiben<br />

hiesse, sondern vielmehr mit Mitteln, die berufen<br />

sind, den Verkehr wieder anzukurbeln,<br />

wie dies in verschiedenen Auslandstaaten mit<br />

Erfolg geschehen ist. Die starke Zunahme<br />

des Motorfahrzeugbestandes in Deutschland,<br />

Oesterreich, Italien, England erbringt den<br />

schlagenden Beweis dafür, dass trotz schweren<br />

Wirtschaftszeiten eine solch© Ankurbelung<br />

möglich ist. Man muss nur endlich wollen<br />

und taugliche Mittel anwenden.<br />

Zwei Faktoren sind es, welche diesen Rückgang<br />

in den Erträgnissen der Motorfahrzeugsteuern<br />

verursacht haben: Einmal<br />

die hohen Steuern und die übersetzten<br />

Zölle<br />

Erscheint jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste*<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

für Motorfahrzeuge, vor allem aber für Benzin.<br />

Tausende von Wagen liegen still, weil<br />

der Besitzer diese Lasten einfach nicht mehr<br />

zu tragen vermag und schliesslich um den<br />

Entschluss, die Wagenhaltung ganz aufzugeben,<br />

einfach nicht mehr herumkommt.<br />

Als Folge dieser Politik stellt sich immer<br />

stärker der Zug zum Kleinwagen ein. Mit<br />

unwiderlegbarer Deutlichkeit belegt die eidgenössische<br />

Motorfahrzeugstatistik 1935 diese<br />

Erscheinung. Mit dem von Jahr zu Jahr<br />

wachsenden prozentualen Anteil der Kleinwagen,<br />

d. h. der Fahrzeuge unter 15 HP,<br />

sinkt natürlich der Ertrag aus den Verkehrssteuern,<br />

während der Rückgang der Quote<br />

der grossen Wagen diese Annahme noch verschärft.<br />

Der Ausfall von Fr. 400 000.—, den<br />

der Kanton Zürich für <strong>1936</strong> verzeichnet, ist<br />

zu einem wesentlichen Teil dem Zug zum<br />

Kleinauto zuzuschreiben.<br />

Diese Umschichtung in der Struktur des<br />

Autobestandes äussert sich aber für die kantonalen<br />

Finanzen auch in anderer Weise nachteilig.<br />

Wenn der Benzjnkonsum der Schweiz<br />

während des laufenden Jahres in eine rückläufige<br />

Phase eingetreten ist, so hat dazu<br />

neben den Spartendenzen, wie sie der übermässige<br />

Fiskaldruck hervorgerufen, vor allem<br />

auch die Vermehrung der Kleinwagen<br />

beigetragen. Die nächste Folge ist eine geringere<br />

Einnahme aus Benzinzöllen und diese<br />

überträgt sich auch auf die Finanzen der Kantone,<br />

die mit 25 % an den Benzinzollerträgnissen<br />

beteiligt sind.<br />

Wie können sie nun dem Ausfall bei den<br />

Verkehrssteuern und dem Benzinzoll entgegenwirken?<br />

Eine Reduktion des Benzinpreises<br />

kommt für sie nicht in Betracht, weil<br />

sie hiefür nicht kompetent sind, wenn es auch<br />

in ihrem eigenen Interesse liegen würde, die<br />

bezüglichen Anstrengungen der Verkehrsinteressenverbände<br />

in Bern nach Kräften zu<br />

unterstützen. Nur durch vermehrten Benzinverbrauch<br />

kann ihr Anteil am Benzinzoll wieder<br />

eine Erhöhung erfahren.<br />

So bleiben also die kantonalen Verkehrssteuern.<br />

Durch eine zweckmässige Herabin<br />

seiner Sitzung vom letzten Dienstagnachmittag<br />

hat der Bundesrat Botschaft und<br />

Entwurf eines neuen Bundesgesetzes über die<br />

Schweizerischen Bundesbahnen, datiert den<br />

24. November <strong>1936</strong>, nun zuhanden der Bundesversammlung<br />

endgültig genehmigt.<br />

27 Artikel umfasst dieses Projekt einer<br />

Neugestaltung der rechtlichen und finanziellen<br />

Lage der S.B.B.; es trägt durchaus den<br />

Charakter eines Rahmengesetzes, beschränkt<br />

sich auf Grundsätzliches und überlässt die<br />

Details der Ausführung weitgehend den Verordnungen<br />

und Reglamenten. Um es gleich<br />

vorweg zu nehmen: Die Anforderungen, welche<br />

dieser Entwurf an den guten Willen und<br />

die Mithilfe der Allgemeinheit stellt, sind<br />

nicht klein. Grosse Opfer sind zu seiner<br />

Verwirklichung notwendig; unbedingtes Erfordernis<br />

hiefür bilden eine in die Tat umzusetzende,<br />

energische Spartendenz der Verwaltung<br />

und ein gewisses Entgegenkommen<br />

seitens des Personals.<br />

Aus Art. 1 des Entwurfs geht hervor, dass<br />

die bisherige staatsrechtliche Stellung der<br />

Schweiz. Bundesbahnen keine Aenderung erfahren<br />

soll, d. h. es wird diese, entgegen einer<br />

Setzung derselben Hesse sich — daran kann<br />

nach den Erfahrungen des Auslandes kein<br />

Zweifel sein — eine Verkehrsankurbelung mit<br />

100 Prozent Sicherheit herbeiführen. Der<br />

Zug zum Kleinwagen aber kann durch eine<br />

Erleichterung der Steuerbelastung der Wagen<br />

über 15 HP<br />

abgebremst werden. Damit kämen die alten<br />

grossen Wagen wieder in Verkehr. Ein weiteres<br />

Mittel, um den Anreiz zur periodischen<br />

Stillegung der Wagen zu beseitigen, läge in<br />

der Berechnung der Steuer nach Monaten.<br />

Seit Jahren unternehmen die Verkehrsinteressentenverbände<br />

Anstrengungen in diesem<br />

Sinne, aber bisher haben sie noch in keinem<br />

Kanton das gewünschte nötige Entgegenkommen<br />

gefunden. Man schiebt die Sache<br />

von Jahr zu Jahr hinaus, wehrt sich mit<br />

allen Mitteln gegen Steuersenkungen und andere<br />

Erleichterungen und — wird dann notgedrungen<br />

doch zu diesem einzig tauglichen<br />

Mittel greifen müssen, allerdings wenn es<br />

bereits zu spät ist. Warum wagt man wenigstens<br />

nicht einen einjährigen Versuch? Die<br />

Einstellung der kantonalen Behörden zu diesem<br />

für sie so wichtigen Finanzproblem verrät<br />

einen bedauerlichen Mangel an Verständnis<br />

und Einfühlung in die neue Lage. V<br />

Die Reorganisation der Schweiz. Bundesbahnen<br />

seinerzeit lancierten Initiative für deren Entpolitisierung,<br />

weiterhin Staatsunternehmung<br />

bleiben; ebenso wird von deren Umwandlung<br />

in eine selbständige juristische Persönlichkeit<br />

abgesehen. Verwaltung und Betrieb der<br />

Bundesbahnen werden nach wie vor Sache<br />

einer besonderen eidgenössischen Verwaltung<br />

sein, selbständig innerhalb der Schranken unserer<br />

Bundesgesetzgebung und den Namen<br />

«Schweizerische Bundesbahnen» tragend.<br />

Art. 2 bestimmt, dass die Erwerbung weiterer<br />

Bisenbahnen oder der Bau neuer Linien<br />

durch den Bund nur gestützt auf einen dem<br />

Referendum -unterliegenden Bundesbeschluss<br />

erfolgen könne.<br />

Art. 3 ist von grundlegender Bedeutung.<br />

Er umschreibt das Verwaltungsprinzip der<br />

S.B.B. folgendermassen: « Die Bundesbahnen<br />

sind nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu<br />

verwalten und zu betreiben, dauernd in befriedigendem<br />

Zustande zu erhalten und haben<br />

sich im Rahmen der verfügbaren Mittel den<br />

Bedürfnissen des Verkehrs und den Fortschritten<br />

der Technik anzupassen. Sie haben<br />

der schweizerischen Volkswirtschaft zu dienen<br />

und im besondern bei der Tarif- und<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp»<br />

Grfissere Inserate nach Spezialtarll<br />

Inseratenseblnss 4 Tage vor Erseheinen der Nnmmer<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

New Yorker Automobfl-<br />

Ausstellung.<br />

Italiens Sportsaison 1937.<br />

Nachwuchsfahrer-Prüfung<br />

in Monza.<br />

Die Schrecksekunde.<br />

Beilage:<br />

Fahrplangestaltung auf deren Bedürfnisse<br />

Rücksicht zu nehmen, soweit ihre finanziellen<br />

Mittel dies erlauben.»<br />

Danach hat zwar die S.B.B, getreu ihrem<br />

Charakter als Staatsbahn auch fernerhin vor<br />

allem Dienerin der Oeffentlichkeit zu bleiben,<br />

eine Aufgabe, welche allerdings nach dem<br />

neuen Entwürfe im Interesse der finanziellen<br />

Tragbarkeit eine gewisse Einschränkung erfahren<br />

kann.<br />

Art. 4 bestimmt, dass die Bundesgesetzgebung<br />

auch auf die Bundesbahnen Anwendung<br />

zu finden habe; immerhin sind Ausnahmen,<br />

welche nur das innere Verhältnis zwischen<br />

Bund und Bundesbahnen berühren, auf<br />

Bewilligung des Bundesrates hin gestattet.<br />

Dieser kann die Bundesbahnen ausserdem zu<br />

Aenderungen in ihrer Betriebsweise, wie sie,<br />

sich infolge Anpassung an die neuzeitliche<br />

Verkehrsentwicklung unter voller Berücksichtigung<br />

der Interessen unserer Volkswirtschaft<br />

aufdrängen können, ermächtigen. Gemeint<br />

ist hier wohl in erster Linie die Umstellung<br />

verkehrsschwacher Linien auf Auto*<br />

mobilbetrieb. Die endgültige Stillegung von<br />

Eisenbahnlinien dagegen bedarf der Zustimmung<br />

der Bundesversammlung.<br />

Art. 5 ordnet Sitz und Gerichtsstand im<br />

bisherigen Sinne.<br />

Art. 6 befasst sich mit der Steuerbefreiung<br />

gegenüber Kantonen und Gemeinden; Aenderungen<br />

sind hier keine vorgesehen.<br />

Art. 7 nimmt entsprechend der angestrebten<br />

Konzentration der finanziellen Verantwortung<br />

beim Bundesrate der Bundesversammlung<br />

das Recht auf die Budgetgenehmigung.<br />

Der Bundesversammlung sollen künftig<br />

nur mehr zustehen: die Genehmigung der<br />

vom Bundesrate aufzustellenden allgemeinen<br />

Grundsätze für die Tarifbildung, der Jahresrechnung<br />

und des Geschäftsberichtes, der<br />

endgültigen Stillegung von Eisenbahnlinien<br />

und die Beschlussfassung hinsichtlich Er-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

30. Fortsetzung.<br />

« Es ist so; ich muss morgens drei Besuche<br />

machen, vielleicht nur zwei... und<br />

mittags sind unsere Pässe fertig. Du kannst<br />

inzwischen deine Angelegenheiten ordnen,<br />

zur Bank gehen und... und heimgehen. Stasi<br />

soll einstweilen hierbleiben, bis man die<br />

Wohnung verkauft hat, sie kann später mit<br />

dem grossen Gepäck nachkommen. Wir nehmen<br />

nur das Notwendigste mit, man bekommt<br />

in der ganzen Welt Handschuhe und<br />

Badeschwämme zu kaufen. Es gibt einen<br />

Nachtschnellzug nach Genua... Hörst du<br />

zu ? Hörst du, was ich sage ? Wenn wir<br />

keine Plätze auf dem .Qiulio Cesare' bekommen,<br />

warten wir in Nizza den .Duilio' ab.<br />

Ich weiss nicht, ob wir Ehrlose sind oder<br />

Narren, ich weiss nur, dass wir zueinander<br />

gehören. Wir gehen nach Sao Paolo, du<br />

wirst arbeiten, du wirst uns ein Haus bauen.<br />

Wir werden glücklich sein, wir werden Kinder<br />

haben, vielleicht wird man uns verzeihen,<br />

dass wir uns so sehr lieben... Wir<br />

können auch den Riviera-Express nehmen,<br />

bis Nizza fahren. Fernandes gibt uns sofort<br />

die Einreisebewilligung, er wird uns auch<br />

raten können. Der Dampfer heisst ,Giulio<br />

Cesare' und fährt am 1. September... Wir<br />

erreichen ihn, es werden noch Plätze frei<br />

sein, wir reisen mit Fernandes, ich meine,<br />

wir reisen mit dem Express, und Johannes<br />

kauft die Perlen...»<br />

Aber jetzt konnte Sybil nicht weiter, sie<br />

sprang auf, taumelte — «Lukas, nein, nein,<br />

nein ! »<br />

Sie lag an seiner Brust und stöhnte :<br />

« Nein ! Ich will dich nicht! Alles gelogen<br />

... Und wenn wir bis ans Ende der<br />

Welt laufen überall die Ehrlosigkeit.<br />

Einmal wirst du mich anklagen, einmal wirst<br />

du mir nicht verzeihen, dass du mich liebst!»<br />

t Sybil...»<br />

«Nein, nein — Lukas, ich sage nein!»<br />

Sie hatte ihre Stimme nicht mehr in ihrer<br />

Gewalt und rief schrill:<br />

«Nein, tausendmal nein, immer wieder<br />

nein! »<br />

Ihre Augen waren gläsern wie bei einer<br />

Blinden.<br />

€ Nein f •<br />

«Liebes, sei ruhig, sei gut ! Sybil, sieh<br />

mich an... Sybil, du, sollst mich ansehen!<br />

Wir haben keine Schuld, ich nicht und du<br />

nicht... Das hat nichts zu tun mit unserm<br />

Willen. Worüber werde ich nie hinwegkommen<br />

? Dass ich Gertie und das Bürschle<br />

allein lasse ? Wenn ich hier bleiben würde,<br />

wären sie genau so verlassen, noch mehr<br />

verlassen. Für mich gibt es keinen Weg als<br />

den zu dir ! Ich liebe dich... Wovor hast<br />

du Angst ? Es ist alles so einfach. Wir reisen,<br />

wir werden glücklich sein, ich liebe<br />

dich...»<br />

Sybil ist nicht schön in diesem Augenblick.<br />

Ihr Gesicht hat seinen Glanz verloren, ist<br />

voll trüber, brauner Schatten. Auf der Stirn<br />

glitzern kleine Schweisstropfen.<br />

Aber Lukas küsste dieses erbarmungswürdige<br />

Gesicht, er stammelte :<br />

« Du musst dich ausruhen. Du Arme, wie<br />

müd du sein musst! Und in ein paar Stunden<br />

... Du wirst zwei, drei Besuche machen<br />

müssen ? Kann ich mit dir gehen ? Ich will<br />

nicht ohne dich sein, nicht eine Minute lang.<br />

Vielleicht bekommst du mich bald satt, wenn<br />

ich immer, immer, immer da bin ? Wenn du<br />

willst, kannst du mich jeden Tag zwei Stunden<br />

lang fortschicken. Aber du wirst es nicht<br />

tun — nein ? Jetzt bist du ruhiger, nicht<br />

wahr ? Liebe, Gute —, du hast mich so erschreckt<br />

! Aber jetzt zitterst du nicht mehr,<br />

jetzt bist du wieder ruhig. So sprich doch<br />

ein Wort...»<br />

Sybil lächelt, ihre Lippen sind ein wenig<br />

frischer geworden, in blasses Rot getaucht<br />

« Wir reisen ? ><br />

• Sie dachte dabei: wenn er jetzt zögert,<br />

nach einer Antwort sucht, so heisst es Nein.<br />

« Ja ! > sagte Lukas kurz.<br />

Sybil richtete sich auf, langsam kehrten<br />

Farbe und Leben in ihr Gesicht zurück.<br />

« Ich weiss nicht einmal genau, wo Sao<br />

Paolo liegt...»<br />

« Gleich neben Santos. »<br />

Sie sah ihn schuldbewusst an.<br />

« Santos Santos ? Brasilien ist so<br />

gross ! »<br />

Arm in Arm gingen sie ins Nebenzimmer,<br />

wo die Landkarte hing.<br />

«Hier ist Genua...», erklärte Lukas und<br />

deutete .mit dem Bleistift hin.<br />

Ein schwarzer Punkt auf einer bunten<br />

Landkarte — das ist alles. Genua. Aber sie<br />

lesen : Glück, Liebe, Zukunft...<br />

Lukas zog eine dünne Bleistiftlinie über<br />

die Leinwand, die ligurische Küste entlang,<br />

bis nach Nizza.


höhung der für Anschaffungen und Bauten<br />

aufzuwendenden Mittel, über Massnahmen<br />

zur Deckung von Fehlbeträgen, sowie die Erwerbung<br />

weiterer Eisenbahnen oder den Bau<br />

neuer Linien durch den Bund.<br />

Art. 8 überträgt dem Bundesrate die Oberaufsicht<br />

über Geschäftsführung und Finanzhaushalt<br />

der Bundesbahnen und gibt ihm<br />

das Recht, diesen zwecks Wahrung wichtiger<br />

Landesinteressen die ihm gutscheinenden<br />

Weisungen zu erteilen. Man beachte: Im Gegensatz<br />

zum geltenden Rechte werden hier<br />

die Befugnisse des Bundesrates nicht mehr<br />

Nerv York, im November.<br />

Autoschau jenseits des Ozeans, eine Ausstellung<br />

im Steinmeer der New Yorker Wolkenkratzer.<br />

So fremd uns diese turmartigen<br />

Gebäude anmuten, so fremd uns die Lebensweise<br />

des Amerikaners ist, so fremd ist uns<br />

auch die ganze Aufmachung der Ausstellung<br />

der amerikanischen Autoindustrie.<br />

Um zu einem halbwegs richtigen Bild zu<br />

kommen, muss man sich vollkommen von<br />

den Anschauungen des Europäers loslösen.<br />

Man muss vor allem das rein technische Interesse<br />

in den Hintergrund stellen, denn diese<br />

Schau ist nicht wie unsere europäischen<br />

Salons eine Angelegenheit der Technik, besser<br />

gesagt, des technischen Fortschrittes,<br />

sondern eine reine Verkaufsschau, lediglich<br />

abgestellt auf den Verbraucher, der dazu gebracht<br />

werden soll, sich wieder einen neuen<br />

Wagen anzuschaffen. Er soll verführt werden<br />

dazu — das ist wohl das richtige Wort.<br />

Denn man setzt ihm mit allen Mitteln neuzeitlicher<br />

Werbekunst zu, mit Mitteln, die<br />

wir in der alten Welt gar nicht kennen, deren<br />

Kostspieligkeit ja auch nur dann tragbar<br />

ist, wenn die hohen notwendigen Beträge<br />

auf solche Riesenproduktionsziffern umgelegt<br />

werden können, wie sie die grossen amerikanischen<br />

Werke aufweisen. Die Durchführung<br />

dieser Aufgabe ist in einem so riesengrossen<br />

Lande, wie es die USA sind, und<br />

bei einer weit verstreuten Bevölkerung von<br />

130 Millionen Menschen nicht mit einer einzigen<br />

Ausstellung su schaffen. Deshalb veranstalten<br />

die Amerikaner<br />

innerhalb von etwa 4 Wochen fast vier<br />

Dutzend Ausstellungen<br />

einzelnen festgelegt, sondern, im Sinne einer<br />

Machtkonzentration seine weitreichenden<br />

Kompetenzen auf eine Art Generalnenner gebracht.<br />

Der Bundesrat regelt ferner, unter<br />

Vorbehalt der Kompetenzen des Verwaltungsrates,<br />

seine eigenen Befugnisse, sowie die-r<br />

jenigen des Post- und Eisenbahndepartömentes<br />

und der leitenden Bundesbahnorgane.<br />

Wegleitend wird hiezu bestimmt, dass durch<br />

weitgehende Abtretung von Befugnissen an<br />

diese letzteren für eine einfache, rasche und<br />

unabhängige Geschäftsbehandlung gesorgt<br />

werden solle. (Schluss Seite 8.)<br />

Autcmo&Hs Ausstellung, zwischen<br />

lüalkeufoiatzew<br />

Eigener Eilbericht der „Automobil-Revue*<br />

an allen Ecken und Enden ihrer 48 Staaten.<br />

Und um wirklich bis zu der Seele jedes Einzelnen<br />

vordringen zu können, werden ausserdem<br />

noch in einer Unzahl von Städten,<br />

auch in denen, in welchen Ausstellungen<br />

stattfinden, von den grösseren Firmen Sonderschauen<br />

veranstaltet. Der Reisende, der<br />

in einem der grossen Hotels zur Ausstellungszeit<br />

absteigt, ist — natürlich nur, wenn<br />

er aus Europa kommt — nicht wenig verblüfft,<br />

in seiner Hotelhalle eine Reihe von<br />

Wagen, angestrahlt in blendend weissem<br />

Licht, vorzufinden. (Wobei es oft unerfindlich<br />

ist, wie diese Wagen 2 bis 3 Stockwerke<br />

hoch, durch enge Gänge und schmale<br />

Türen in die Räume befördert werden können.<br />

Aber manchmal geht eben auch ein<br />

Kamel durchs Nadelöhr...)<br />

Trotz der grossen Aufmachung, trotz aller<br />

Beigäben bei den Sonderschauen, trotz der<br />

raffiniertesten Reklamemethoden ist aber erfreulicherweise<br />

nie die Aufmachung Hauptzweck.<br />

Im Vordergrund steht, auch wenn<br />

die Dekoration noch so toll und noch so<br />

kostspielig ist, stets das Produkt. Die Aufmachung<br />

ist nur der Magnet, der den (stets<br />

neugierigen) Kunden heranholt. Fertiggemacht<br />

wird der Mann aber erst durch das<br />

Verkaufsobjekt.<br />

Wie es die Amerikaner mächen ? Vor<br />

allem suggerieren sie in einem konzentrischen<br />

Angriff durch <strong>Zeitung</strong>sinserate und<br />

Plakate der Bevölkerung, dass die bisherigen<br />

Modelle völlig überholt seien, dass gerade<br />

im Laufe des letzten Jahres Feststellungen<br />

gemacht werden konnten, die eine<br />

bisher noch nie gekannte, ja kaum erträumte<br />

Vollkommenheit des Automobils ermöglichen.<br />

Immer wieder springen einem bestimmte<br />

Schlagworte entgegen, wie scientifical tests,<br />

also wissenschaftlich exakte Forschungen,<br />

die den Kunden erst einmal mürbe machen<br />

müssen. Dann wird dem Kunden, der anfänglich<br />

natürlich misstrauisch ist, ausgeredet;<br />

dass es sich vielleicht nur um geringfügige<br />

Änderungen handeln könnte. Es heisst<br />

kategorisch : « The New X-Car Model 1937<br />

— an entirely New Design». Allmählich<br />

wird der Kunde neugierig. Wenn die Ausstellung<br />

in seiner Stadt ihre Pforten öffnet,<br />

dann ist er bestimmt schon so weit, dass*er<br />

um jeden Preis diese Wunderwerke der<br />

Autotechnik sehen will.<br />

Amerikanische Aussteilungstechnik.<br />

Nun, in der Ausstellungshalle oder im<br />

Lobby des Hotels, in dem die Sonderschau<br />

stattfindet, wird der Interessent erst so richtig<br />

drangenommen. Er sieht den Wagen, der<br />

ihm zugedacht ist, nicht vielleicht nur als<br />

fertiges Werkzeug, sondern in alle Einzelteile<br />

zerlegt. Und ein blankes Fahrgestell, an<br />

dem jedes Organ im Schnitt zu sehen ist,<br />

dreht sich und alle seine Teile bewegen sich.<br />

Die Tiefstrahler sorgen dafür, dass auch der<br />

versteckteste Winkel taghell erleuchtet ist<br />

und grosse Spiegel lassen auch die dem Beschauer<br />

abgewendete Seite des Fahrgestells<br />

überblicken. Neben dem Fahrgestell steht<br />

nun ein sehr liebenswürdiger junger Mann,<br />

bewaffnet mit einem Stab. Dieser junge<br />

AUTOM OBTL-RrrvUf! FREITAG, Tl. TTOVETJBER 1938 — N°<br />

Mann erklärt nun in ebenso taktvoll nna<br />

u f dringlicher wie sehr e i n dringlicher<br />

Weise und mit nicht unerheblichem Stimmaufwand<br />

die Vorzüge der Konstruktion, wobei<br />

er mit dem Stab auf die Teile hinweist<br />

und so hervorragenden Anschauungsunterricht<br />

erteilt. Das geschieht übrigens nicht<br />

nur in den Sonderschauen, sondern ebenso<br />

auch mitten im Grand Central Palace, im<br />

New Yorker Ausstellungsgebäude.<br />

Und wenn der Interessent gesehen hat,<br />

wie sehr sich äusserlich sein treuer Wagen<br />

von den neuen Typen unterscheidet (denn<br />

karosserietechnisch verändern die Amerikaner<br />

geschickterweise alljährlich ihre Modelle<br />

grundsätzlich), dann schleicht er bedrückt<br />

zum Parkplatz, wo der Wagen steht, der<br />

ihm bisher als das Nonplusultra im Autobau<br />

erschien. Damit ist der gewünschte Erfolg<br />

erzielt : der Mann hat eingesehen, dass er<br />

einen neuen Wagen braucht —<br />

aas dem Interessenten Ist ein Käufer<br />

geworden !<br />

Fast 3,4 Millionen Automobile verkaufte<br />

die Industrie der USA im Jahre 1935. In diesem<br />

Jahre' wird die Verkaufsziffer sich um<br />

rund 4 Millionen bewegen und im kommenden<br />

Jahre will man sie auf die Rekordhöhe<br />

von 5 Millionen steigern. Bei solchen Produktionsziffern<br />

muss man schon mit allen<br />

Mitteln versuchen, den Verbraucher knockout<br />

zu schlagen..*<br />

So sieht man als Europäer die Dinge im<br />

Trubel der hiesigen Autoausstellungen, in<br />

den Wochen, in denen die « Neugeborenen»<br />

der Industrie erstmalig öffentlich gezeigt und<br />

herumgereicht werden. (Der Amerikaner wird<br />

die Dinge wahrscheinlich wesentlich anders<br />

sehen.) Man darf jedoch die amerikanischen<br />

Werbemethoden nicht abschätzig beurteilen,<br />

schon deshalb nicht, weil die Leute hier dem<br />

Kunden für sein Geld einen<br />

ausserordentllch hohen Gegenwert<br />

liefern. Die amerikanische Industrie kann<br />

schon etwas, sie kann weit mehr als nur die<br />

Reklametrommel rühren und Autos am laufenden<br />

Band wie Brötchen herstellen. Sie<br />

kann in der Materialforschung, in der Konstruktion,<br />

in der Planung, in der Marktanalyse<br />

und natürlich in fabrikatorischer Beziehung<br />

sehr, sehr viel! Nur, dass eben die<br />

Entwicklung hier ganz andere Wege geht als<br />

in unserer guten alten Welt.<br />

Amerika und Europa.<br />

Der 'amerikanische und der europäische<br />

Wagen lassen sich überhaupt nicht miteinander<br />

vergleichen. Sie sind nicht nur grundverschieden<br />

entworfen, sondern schon die<br />

Voraussetzungen für ihren Entwurf sind völlig<br />

voneinander abweichend. Der grosse<br />

Vorteil der amerikanischen Industrie, durch<br />

den Riesenabsatz im eigenen Lande Produktionsziffern<br />

erreichen zu können, die eine<br />

niedrige und sonst nirgends in der Welt mögliche<br />

Preisberechnung ermöglichen, schliesst<br />

gleichzeitig auch ein gewisses Hemmnis in<br />

sich, und zwar im Hinblick auf die Weiterentwicklung.<br />

In einem Werk, das täglich<br />

mehrere Tausende von Wagen in die vier<br />

Windrichtungen hinausschickt, muss jeder<br />

kleinste Arbeitsvorgang genau zeitlich berechnet<br />

sein und mit einer bestimmten Vorrichtung<br />

oder einem Behelf ausgeführt werden.<br />

Für gewisse Arbeitsoperationen braucht<br />

man Spezjalmaschinen, die vom Werk gerade<br />

nur für diesen Prozess besonders er-<br />

dacht, konstruiert und bestellt werden. Die<br />

kleinste Aenderung wirft schon die bisherigen<br />

Berechnungen über den Haufen und<br />

macht unter Umständen eine sündteure Maschine<br />

zu einem fast wertlosen Stück Alteisen.<br />

Ein Werk, das auf Massenproduktion<br />

eingerichtet ist, muss also verhältnismässig<br />

lange Zeit wenigstens die teuersten Herstellungsvorrichtungen<br />

im Betrieb belassen,<br />

damit sich die ursprünglich angelegten Gelder<br />

amortisieren. Eine amerikanische Grossserienfabrik<br />

kann also immer nur in Abständen<br />

von mehreren Jahren grundsätzlich eine<br />

Konstruktion ändern, sie muss sich in der<br />

Zwischenzeit mit kleineren Verbesserungen<br />

und karosserietechnischen Aenderungen begnügen.<br />

Das Tempo, das die europäische Industrie<br />

in den letzten Jahren bei der Weiterentwicklung<br />

hauptsächlich vm Chassisbau an<br />

den Tag legte, ist eben nur bei den im Vergleich<br />

zu amerikanischen Verhältnissen kleinen<br />

Produktionsziffern unserer Werke möglich.<br />

Unsere Fabriken sind noch nicht so<br />

weitgehend spezialisiert, sie können sich also<br />

in verhältnismässig kurzer Zeit grundsätz-<br />

lieh umstellen.<br />

Wir streben heute in erster Linie Fahrsicherheit<br />

und Wirtschaftlichkeit an. Beide<br />

Forderungen zwingen zu oft grundsätzlichen<br />

Konstruktionsänderungen, stellen sie doch<br />

die im Automobilbau am schwersten zu<br />

meisternden Probleme dar. Die Amerikaner<br />

haben es nicht nötig, auf besondere Betriebswirtschaftlichkeit<br />

zu sehen, da das<br />

Benzin sehr billig ist. Auch das Problem der<br />

Erhöhung der Fahrsicherheit ist kein bren-r<br />

nendes, schon deshalb nicht, weil dem amerikanischen<br />

Kunden, der das ganze Jahr<br />

hindurch nur die Erzeugnisse seines eigenen<br />

Landes sieht, jede Vergleichsmöglichkeit<br />

fehlt. So kann sich die amerikanische Industrie<br />

einem andern Problem zuwenden,<br />

das wiederum in Europa etwas stiefmütterlicher<br />

behandelt wird, nämlich der Erhöhung<br />

des Komfortes. Was die Amerikaner an<br />

Neuerungen bringen, das betrifft zu 90 Prozent<br />

die Schaffung von Vorkehrungen, um<br />

dem Automobilisten das Reisen im Wagen<br />

angenehmer zu gestalten und um ihm möglichst<br />

alle Bedienungsgriffe abzunehmen, zumindest<br />

aber zu erleichtern. Auf welche<br />

Weise die amerikanische Industrie dies fertigbringt<br />

und in welcher Richtung sich die<br />

Entwicklung überhaupt bewegt, das wird ein<br />

zweiter Bericht schildern.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Um die Panixer- und Segnesstrasse. Dem<br />

Grossen Rat des Kantons Graubünden ist<br />

eine Interpellation zugegangen, welche mit<br />

Rücksicht auf die von glarnerischer Seitegetroffenen<br />

Vorbereitungen für den Bau<br />

einer Panixerstrasse die Regierung einlädt,<br />

die Bestrebungen des Kantons Glarus in dieser<br />

militärisch und wirtschaftlich wichtigen<br />

Frage zu unterstützen.<br />

Im weitern haben 6 Grossräte dem bündnerischen<br />

Parlament eine Motion eingereicht*<br />

womit der Regierung erneut nahegelegt<br />

wird, im Interesse der Landesverteidigung<br />

sowohl als auch aus verkehrspolitisch wichtigen<br />

Gründen eine Strassenverbindung zwischen<br />

Graubünden und Glarus ins Auge zu<br />

fassen und ein Projekt über den Segnes ausarbeiten<br />

zu lassen.<br />

«Die erste Station! So hast du's doch<br />

vorgelesen?... Hinunter nach Spanien...<br />

hier ist Barcelona ! ><br />

« Ich bin so ruhig geworden ! > flüsterte<br />

Sybil.<br />

«Glück macht ruhig, das hab ich nicht<br />

gewusst. Wir werden uns nie trennen — oh,<br />

jetzt kann uns nichts mehr geschehen ! Ich<br />

bin betrunken, ich muss Luft in den Adern<br />

haben, mir ist so leicht... ich träume, ich<br />

träume ! ><br />

Fort von Europa ! Ein neuer Erdteil, ein<br />

neues Leben — und wenn sie bis ans Ende<br />

der Welt laufen : überall Glück!<br />

Die Zukunft ist unbefleckt und strahlend<br />

neu.<br />

Ein dünner Strich zieht sich von Italien<br />

hinüber nach Südamerika. Republik Brasilien.<br />

«Hier ist Rio de Janeiro... und Santos.<br />

Hier geht die Fahrt zu Ende. »<br />

Lukas kritzelte neben dem Hafennamen<br />

andächtig « Giulio Cesare » hin — lässt die<br />

beiden Worte in der blauen Bucht vor Anker<br />

gehen. Giulio Cesare ! In zwei Wochen<br />

werden sie dort landen. Jetzt ist es aufgeschrieben<br />

und besiegelt.<br />

Zwölftes KapiteL<br />

Ein dunstiger Streif steigt im Osten auf,<br />

drängt sich hoch, bleiches Gerinnsel, das die<br />

dichte Farbe der Wolken verdünnt. Langsam<br />

verändert sich der Himmel, wird fahl,<br />

schmutzigblau, wie verwässerte Milch.<br />

c Willst du nicht schlafen, Lukas ? So<br />

müde siehst du aus ! » .<br />

« Ich bin nicht müde — nur unrasiert. Aber<br />

du musst schlafen ! »<br />

«Oh, ich hab schon längst verlernt; zu<br />

schlafen. Wenn es keine Schlafmittel gäbe,<br />

müsste ich wochenlang wach bleiben<br />

warum siehst du mich so an — es ist wahr.»<br />

« Unsinn», sagt Lukas. Er war in Wirklichkeit<br />

schwindlig vor Abspannung, lein<br />

Schädel dröhnte. Aber zu Bett gehen ? Nein.<br />

Er musste nachdenken, überlegen, ein Tagesprogramm<br />

aufstellen. Im Riviera-Express<br />

wird Zeit genug sein, um zu schlafen.<br />

Weisses, kühles Leinen, rollende Wiege im<br />

Waggon-lit...<br />

Er reisst die Augen auf, kommt taumelnd<br />

auf die Beine.<br />

« Und du, Sybil ? ><br />

«Ich werde inzwischen am Konstantin<br />

schreiben.»<br />

Ihre Stimme ist sanft und leicht. Schuld ?<br />

Betrug ? Sie wird einfach an Konstantin<br />

schreiben, dass die Hochzeit nicht stattfinden<br />

kann. Er muss es verstehen — Gott selbst<br />

hat in letzter Stunde verstanden, dass diese<br />

Hochzeit nie stattfinden kann.<br />

« Wer weiss, ob es ihn überhaupt kränkt?<br />

Vielleicht sind doch zwischen ihm und Marion<br />

andere Beziehungen... Glaubst du,<br />

dass ich jetzt noch den Brief lesen soll ? »<br />

Lukas antwortete nicht, er blickte zum<br />

Fenster hin, wo zögernd und bleich der neue<br />

Tag wächst.<br />

cHalb fünf», sagt SybiL Sie lächelt stolz.<br />

Jetzt konnten sich die Zeiger drehen, wie sie<br />

wollten — die Zeit war unwichtig geworden.<br />

Lukas sieht sich mit matten Augen im<br />

Zimmer um. Sybils Koffer, das schmale<br />

Nonnenbett, auf dem Fussboden eine zerblätterte<br />

<strong>Zeitung</strong>... Wird alles das bestehen<br />

können im kalten Licht?<br />

Er war der Musik der Nacht nachgegangen<br />

und hatte auf seinem Wege eine Frau<br />

gefunden. Und wenn der Morgen kommt, der<br />

Tag, der alles entzaubert ?<br />

Lukas horcht in sich hinein und prüft sein<br />

Herz.<br />

Sybil steht mitten im Zimmer. Die graue<br />

Dämmerung kann ihr nichts anhaben, ihre<br />

Stirn schimmert wie Bronze, metallener Bogen,<br />

über den das Zwielicht sickert<br />

« Lukas... », ruft sie.<br />

Und da hat sein Herz die Prüfung bestanden.<br />

Lukas ist wach geworden, er geht durchs<br />

Zimmer, Schritt für Schritt, bis zu Sybil.<br />

Langsam, ohne zu sprechen, schliesst er<br />

sie in seine Arme. Auch Sybil schweigt. Endloser,<br />

sanfter Kuss. voll stummer Gelöbnisse.<br />

Sie halten sich umarmt und sind glücklich.<br />

Sie sehen in die Zukunft und lächeln.<br />

Es ist ihr letzter Kuss.<br />

Als Lukas im Badezimmer ist, holt Sybil<br />

den Brief aus der Handtasche. Er ist noch<br />

mehr zerknittert und riecht schwach nach<br />

Puder. Das macht ihn vertrauter. Jetzt ist<br />

es fast, als wäre er Sybils Eigentum.<br />

Sie setzt sich an den Toilettetisch und holt<br />

die Briefbogen aus dem Kuvert. Aber noch<br />

liest sie nicht. Sie starrt vor sich hin und<br />

tupft mit den Fingerspitzen auf das Papier.<br />

Nein, die Buchstaben brennen nicht, stechen<br />

nicht — es sind brave, ungefährliche Worte.<br />

Es steht kein Geheimnis drin, denkt Sybil.<br />

Vielleicht hat Konstantin ein Auto gekauft<br />

? ,Liebe Marion, es soll eine Ueberraschung<br />

sein, verraten Sie nichts.' Oder sie<br />

ist seine Geliebte. ,Mein Engel, wie ich mich<br />

nach die sehne...' Dann ist alles gut. Das<br />

hat nichts mit mir zu tun, und die Ratte wird<br />

endlich schweigen. Verfluchte Ratte, die mich<br />

zerstören will...<br />

Sybil dreht die Blätter hin und her. Sie<br />

hat / U, sie raschelt mit den Papierbogen<br />

und hat Angst. Es ist ganz so, als möchte<br />

Sybi] Zeit gewinnen. Sie nimmt das Kuvert<br />

in die Hand und betrachtet es genau, aber<br />

es ist nichts daran zu sehen, als dass die<br />

Marke vor fünf Tagen abgestempelt wurde.<br />

Weisses Papier, schwarzblaue Tinte, Konstantins<br />

Schrift.<br />

< Ich will nicht wissen, was er schreibt! ><br />

Das Kuvert flattert auf die Holzplatte zurück.<br />

« Ich muss es lesen ! »<br />

Sybil lächelt zitternd den Brief, an, als<br />

wäre er ein Mensch und durch ein Lächeln<br />

zu besiegen.<br />

(Fortsetzung folgt)


N° 96 — FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOM OBIL-RE VUE 3<br />

Sportnachrichten<br />

In uiemoriam.<br />

TOTENTAFEL <strong>1936</strong>.<br />

Man kann die Tatsache nicht abstreiten:<br />

Seit Inkraftsetzung der internationalen Gd-<br />

Prix-Formel ist die Zahl der Unfälle an<br />

sportlichen Veranstaltungen ganz bedeutend<br />

zurückgegangen. Was schon für die 1935er<br />

Saison nicht abzuleugnen war, stimmt auch<br />

dieses Jahr wieder, wie wir bereits in unserer<br />

Anfang Oktober veröffentlichten Sportbilanz<br />

festgestellt haben: Je höher das Tempo,<br />

desto grösser die Sicherheit, eine Behauptung,<br />

für welche noch vor wenigen Jahren<br />

wohl niemand die Hände ins Feuer gelegt<br />

hätte. Es ist sehr erfreulich, registrieren<br />

zu dürfen, dass sich auch in der zu Ende<br />

gegangenen Berichtsperiode bei keinem einzigen<br />

Grossen Automobilpreis ein tödlicher<br />

Unfall ereignete, der auf Konto « Hohe Geschwindigkeit<br />

» zu buchen wäre. Unsere<br />

modernen Rennwagen, mit ihren hohen maximalen<br />

Geschwindigkeiten haben sich demnach<br />

als bedeutend sicherer erwiesen als<br />

diejenigen, die vor 3—5 Jahren die 200 km-<br />

Grenze nur mühsam überschritten.<br />

Im eigentlichen Rennbetrieb des Jahres<br />

<strong>1936</strong> sind zwei Todesopfer zu beklagen. Ein<br />

seltsames Schicksal wollte es, dass diese<br />

beiden Piloten — unabhängig von einander<br />

— im gleichen Rennen in den Tod gingen.<br />

Es handelt sich um den 1. Grossen Preis vbn<br />

Deauville, der am 19. Juli nach der internationalen<br />

Formel ausgetragen wurde. Noch<br />

war das erste Viertel des über 100 Runden<br />

gehenden Rennens nicht vorbei, als sich der<br />

Wagen des Maserati-Fahrers<br />

Albert Chambost<br />

auf der Geraden überschlug und der Pilot<br />

mit schweren Verletzungen ins Spital überführt<br />

werden musste, denen er eine Woche<br />

später erlag. Ghambost, der im 42. Altersjahr<br />

stand, hatte an zahlreichen Berg- und<br />

Rundstreckenrennen teilgenommen, vorerst<br />

auf Kleinwagen, später auf grösseren Boliden.<br />

Wenn er auch in der grossen Klasse<br />

nie erste Plätze zu belegen vermochte, so<br />

trug seine Anwesenheit doch stets zur Belebung<br />

der Rennen bei. Bald nach der 60.<br />

Runde dieses dramatischen Grand" Prix von<br />

Deauville fuhr der Scuderia-Ferrari-Pilot<br />

Farina ebenfalls auf einer der beiden Geraden<br />

dem ERA des Franzosen<br />

Marcel Lehoux<br />

in die Flanke, dessen Maschine augenblicklich<br />

in Flammen aufging, wobei Lehoux, der<br />

sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit<br />

wringen konnte, verbrannte. Lehoux startete<br />

dieses Jahr zum erstenmal auf ERA und belegte<br />

mit diesem Wagen mehrmals gute<br />

Plätze. Seit dem Jahre 1924 widmete er sich<br />

mit Eifer dem von ihm über alles geliebten<br />

Rennsport, wobei er zahlreiche erste Preise<br />

nach Hause fuhr. Bis und mit 1933 startete<br />

er ausnahmslos für die Molsheimer Firma;<br />

dann konkurrierte er ein Jahr lang für Ferrari<br />

und eine weitere Saison für Maserati.<br />

Er war ein überaus populärer Fahrer und<br />

genoss überall die grössten Sympathien.<br />

Nicht bei einem Rennen, sondern bei einem<br />

Rekordversuch, verunglückte Anfang Oktober<br />

auf der Rennbahn von Monza der Italiener<br />

Radice Fossati,<br />

der es auf die internationalen Rekorde der<br />

Klasse 1100 ccm über 12 Stunden und 1000<br />

Meilen abgesehen hatte. Er benützte hiezu<br />

einen Maserati-Rennwagen. Während seines<br />

Versuchs sprang Fossati ein Jagdhund in die<br />

Quere, wobei sich die. Maschine, infolge des<br />

raschen Abstoppens, sofort überschlug und<br />

in Brand geriet. Fossati, der ein bekannter<br />

Kleinwagenpilot war, verbrannte bei lebendigem<br />

Leibe.<br />

Der internationale Automobilsport wird<br />

diese mutigen, tapfern Männer nicht vergessen<br />

und sie in treuem Andenken behalten.<br />

Nachwuchsfahrer<br />

versuchen sich in Monza.<br />

Am letzten Montag, also fast auf den Tag<br />

genau wie vor einem Jahre, ist Oberingenieur<br />

Neubauer, der technische Betreuer des<br />

Untertürkheimer Rennstalles mit seinem<br />

Stab von Mitarbeitern in Monza eingetroffen,<br />

allwo die Nachwuchsfahrer, welche sich<br />

kürzlich auf dem Nürburgring besonders<br />

auszeichneten, einer systematischen Pilotenschulung<br />

«teilhaftig» werden sollen. Damals,<br />

vor Jahresfrist: Training von bereits<br />

bewährtes Kämpen wie Caracciola, Fagioli,<br />

von Brauchitsch» die schon manche Schlacht<br />

siegreich beendet hatten. Heute : Umschulung<br />

von erfolgreichen Kleinwagen- und Zuverlässigkeitsfahrern<br />

auf moderne Rennwagen<br />

mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 300<br />

km/St<br />

Von den 27 Piloten, die seinerzeit in der<br />

Eife] auf ihre Fähigkeiten geprüft wurden,<br />

sind 5 zu den Versuchen in Monza eingeladen<br />

worden, nämlich der Engländer Richard<br />

Seaman, der Schweizer Christian K a u t z<br />

und die Deutschen Hans Hugo Hartmann,<br />

Heinz Brendel und Walter B ä u m e r.<br />

Dabei ist zu bemerken, dass Bäumer-Bünde<br />

an den Versuchsfahrten auf dem Nürburgring<br />

nicht teilgenommen hatte. Den «Fahrschülern<br />

» standen am Montag zwei 8-Zylinder-Mercedes-Benz-Boliden<br />

zur Verfügung,<br />

welche bekanntlich ca. 400 PS entwickeln.<br />

Obwohl über der Lombardei eitel Sonnenschein<br />

lag, sah sich die Expedition bei ihrer<br />

Ankunft in Monza äusserst überrascht, indem<br />

die Pisten mit nassem Laub über und<br />

über bedeckt waren und somit vorerst ein<br />

Reinigungswagen in Funktion treten musste,<br />

ehe an einen « Rennbetrieb > gedacht werden<br />

konnte.<br />

Als Erste stiegen am Montagvormittag<br />

Seaman und Kautz in die beiden Wagen.<br />

Während der Engländer einige Runden in<br />

forschem Tempo und schönem Stil zurücklegte,<br />

hatte unser Landsmann schon bald<br />

nach seinem Start Pech, indem er bei der<br />

gleichen Variante, die Stuck am Grossen<br />

Preis von Italien zum Verhängnis wurde,<br />

über die Bahn hinausgeriet, wobei der Wagen<br />

leichte Beschädigungen davontrug. Kautz<br />

selbst ging aus dem unfreiwilligen Seitensprung<br />

heil hervor. Die Versuche wurden<br />

am Nachmittag fortgesetzt: Jeder der fünf<br />

Piloten hatte je zehn Runden zu fahren.. Als<br />

Schnellster erwies sich Seaman, der sogar<br />

zu einer zweiten « Zehner »-Serie startete,<br />

welche aber infolge der einbrechenden Dunkelheit<br />

abgebrochen werden musste. Die<br />

übrigen Fahrer, Kautz, Bäumer, Hartmann<br />

und Brendel blieben indessen nur wenig hinter<br />

der Zeit Seamans zurück. Jedenfalls erklärte<br />

sich Rennchef Neubauer von den Ergebnissen<br />

des ersten Tages durchaus befriedigt<br />

Mittwoch, den 18. September, ist unter dem<br />

Vorsitz von Ingenieur Furmanik die Sportkommission<br />

des Reale Automobil-Club d'Italia<br />

(R. A. C. I.) in Rom zu ihrer Herbstsitzung<br />

zusammengetreten. Als ^wichtigste Geschäfte<br />

figurierten auf der Tra'ktandenliste die Ernennung<br />

der Automobilmeister für die abgelaufene<br />

Saison sowie die Aufstellung des nationalen<br />

Sportkalenders 1937.<br />

Italien kennt für <strong>1936</strong> nur zwei Meister:<br />

Nuvolari, Champion aller Klassen und der<br />

Klasse 3—5 Liter, und Graf Trossi, Meister<br />

der Klasse 1500 ccm. Die übrigen Titel konnten<br />

nicht vergeben werden, da keiner der<br />

interessierten Fahrer an mindestens 4 Wettbewerben<br />

teilnahm, wie dies im Meisterschafts-Reglement<br />

vorgeschrieben war.<br />

Der Sportkalender unserer südländischen<br />

Nachbarn ist für die kommende Rennperiode<br />

ebenso interessant als reichhaltig. Er weist<br />

im ganzen 38 Veranstaltungen auf, die mit<br />

Preisen von total 2 Millionen Lire dotiert<br />

sind. Italien hat also im Sinn, eine äusserst<br />

rege Tätigkeit im Automobilsport zu entfalten<br />

und damit wieder einzuholen, was es<br />

<strong>1936</strong> aus naheliegenden Gründen verpasste.<br />

Neben alten, bekannten Rennen, wie diejenigen<br />

von Turin und Neapel, Targa Florio und<br />

Susa-Moncenisio usw. tauchen eine Reihe<br />

neuer Anlässe im Kalendarium auf, von denen<br />

zwei, die Circuits von San Remo und von<br />

Campione, ausschliesslich den Kleinwagen bis<br />

zu 1500 ccm Hubvolumen reserviert werden.<br />

Was die regionale Verteilung der sportlichen<br />

Veranstaltungen anbetrifft, so geht die Lombardei<br />

zahlenmässig mit 13 Wettbewerben in<br />

Front.<br />

Wir haben erst kürzlich an dieser Stelle<br />

davon gesprochen, dass in Italien Bestrebungen<br />

zur Förderung'der 1H-Liter-Klasse im<br />

Gange sind. Diese Absichten finden nun im<br />

nationalen Kalender bereits ihren Niederschlag,<br />

indem 13 Rennen für Wagen dieses<br />

Zylinderinhaltes organisiert werden. Von diesen<br />

13 gelten 10 als Rennen um die Klassenmeistersohaft<br />

(siehe Zusammenstellung). Es<br />

werden nun allerdings Stimmen laut, welche<br />

die Zahl dieser Veranstaltungen für Boliden<br />

der VA -Liter-Klasse als zu hoch betrachten,<br />

um so mehr, als das zur Verfügung stehende<br />

Wagenmaterial verhältnisimässig knapp bemessen<br />

ist. Anderseits ist, wie gesagt, die<br />

Absicht der Sportkommission nicht zu verkennen,'<br />

durch Ausschreibung von mehreren<br />

Nicht mehr<br />

ängstlich sein!!<br />

Was hat man früher nicht<br />

für Mittel angewandt, um<br />

ein Kaltwerden<br />

des Motors und damit die<br />

Schwierigkeiten beim Anfahren<br />

zu verhindern!<br />

Alle diese Umstände lassen<br />

sich leicht vermeiden<br />

durch den<br />

der durch einen Griff den Motor augenblicklich anspringen<br />

lässt und selbst bei der grössten Kälte regelmässiges<br />

Arbeiten verschafft<br />

Montage in jeder Garage<br />

Italiens Sportsaison 1937.<br />

-VERGASE<br />

mit Starter, mit „Düsensystem 20"<br />

der einzige,<br />

Qeneralagentur TOr die 8chwelzt<br />

Henri Bachmann<br />

Genf<br />

Zürich<br />

12b, nie de l'Höpital 3, rue de Friboorg Löwenstrasse31<br />

Tel. 48.42<br />

48.43<br />

48.44<br />

Tel.2S.343 Tel. 58.824<br />

58.825<br />

Rennen dem Bau von Wagen dieser Klasse<br />

neuen Auftrieb zu verleihen.<br />

Rund ein Viertel der zur Verfügung stehenden<br />

Mittel kommt den Rennen und Zuverlässigkeitsfahrten<br />

für Sport- und Tourenwagen<br />

zugute. Bei dieser Gelegenheit musste<br />

die Sportbehörde des R. A. C. I. auch die<br />

Frage der Reglementierung der Veranstaltungen<br />

für Tourenwagen prüfen, ein Problem,<br />

das international bekanntlich noch nicht gelöst<br />

ist. Dem ausgearbeiteten Reglement<br />

werden bereits verschiedene Mängel vorgeworfen,<br />

da es praktisch zwischen Tourenwagen<br />

und Sportwagen so gut wie gar keinen<br />

Unterschied macht, eine Tatsache, für<br />

welche die kommende Saison den sichern<br />

Beweis erbringen dürfte.<br />

Italienische Automobil-Meister <strong>1936</strong>:<br />

Absolute Markenmeisterschaft: Alfa Romeo.<br />

Meister aller Klassen: Tazio Nuvolari.<br />

Meister der Klasse 1500 ccm: Graf Trossi.<br />

Meister der Klasse 3000 bis 5000 ccm: Tazio<br />

Nuvolari.<br />

Verzeichnis der italienischen Experten pro<br />

1937:<br />

Balestrero, BarWeri, Biondetti, Brivio, Comotti,<br />

Conelli, Cortese, Dusio. Fagioli, Farina, Ghersi,<br />

Magistri, Marinoni, Minoia, Minozzi. Nuvolari,<br />

Pintacuda, Rosa, Severi, Siena, Soffietti. Taruffi,<br />

Tadini, Varzi, Zehnder.<br />

MEISTERSCHAFTSRENNEN 1937<br />

Rennen um die absolute Fahrer- und Marken-<br />

Meisterschaft :<br />

18. April: II. Rundrennen von Turin.<br />

25. April- II Rundrennen von Neapel.<br />

23. Mai: XXVIII. Targa Florio.<br />

20. Juni: II. Rimdrennen von Mailand.<br />

1. August: XVII. Coppa Ciano.<br />

15. August: XIII. Coppa Acerbo.<br />

5. September: VI. Rimdrennen von Modena.<br />

12. September: XV. Grosser Preis von Italien.<br />

Rennen um die Fahrer- und Markenmeisterschaft<br />

Klasse 1500 ccm :<br />

11. April: I. Rundrennen von Campione (für die<br />

1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />

18. April: II. Rundrennen von Turin.<br />

25. April: II. Rundrennen von Neapel.<br />

R0. Mai: I. Rundrennen von Genua.<br />

13. Juni: II. Rundrennen von Florenz.<br />

25. Juli: I. Rundrennen von San Remo (für die<br />

1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />

1. August: XVII. Coppa Ciano.<br />

15. August: XITI. Coppa Acerbo.<br />

5. September: VI. Rundrennen von Modena.<br />

19. September: III. Rundreimen von Lucca (für die<br />

1,5-Liter-Klasse reserviert).<br />

Rennen um die Sport- und Tourenwagenmeisterschaft:<br />

4. April: XI. Mille Miglia,<br />

16. Mai: XI. Parma-Poggio di Berceto.<br />

G. Juni: V Coppa AecolL<br />

18. Juli: XIV Susa-Moncenisio-Bergrennen.<br />

14. August: V. Targa Abruzzo.<br />

29. August: VL Stilfsei-joch-Bergrennen (Goppa<br />

Mercanti).<br />

Die XXVII. Targa Florio in Sizilien,<br />

welche im» internationalen Sportkalender für<br />

den 23. Mai 1937 vorgesehen ist, wird laut<br />

einem Beschlüsse der italienischen Sportkommission<br />

bereits am 20. Dezember d. J.<br />

zur Durchführung kommen. Das Rennen geht<br />

über zwei Runden der Madonie-Rundstrecke<br />

und wird den 1,5-Liter-Serienwagen reserviert<br />

sein. Am 23. Mai 1937 wird sodann zur<br />

XXVIII. Targa Florio gestartet.<br />

Für die internationale Sternfahrt von<br />

Monte Carlo, welche vom International<br />

Sporting Club von Monaco im Verein mit<br />

den Pariser <strong>Zeitung</strong>en « L'Auto » und « Le<br />

Journal > organisiert und vom 26.-31. Januar<br />

1937 durchgeführt wird, haben sich bereits<br />

mehrere Konkurrenten angemeldet. Ausser<br />

dem letztjährigen Sieger, dem Rumänen<br />

Cristea, von dessen Nennung wir bereits*<br />

berichtet haben, bestätigen nun auch Cornelius<br />

auf DKW, Hofmans auf Ford, Scott auf<br />

HRG, Foch-LabourelLe auf JFC, Westerman<br />

auf Ford, Davis auf Wolseley, Nowak auf<br />

Ford und .Zamfirescou auf Hotchkiss ihre<br />

Teilnahme.<br />

Eine « Scuderia Malaguti». Der römische<br />

Rennfahrer Malaguti steht im Begriffe, einen<br />

Rennstall zu gründen, den er «Scuderia<br />

Malaguti» nennt Seine Organisation wird<br />

über mehrere Rennwagen verfügen, u. a.<br />

über einen 1,5-Liter-Maserati. Für die Teilnahme<br />

an der nächsten Mille Miglia hat<br />

Malaguti einen Tourenwagen in Vorbereitung.<br />

Das Programm der Scuderia Ferrari für<br />

1937. In seinem regelmässig erscheinenden<br />

Nachrichtenblatt « La Scuderia Ferrari » gibt<br />

der Modeneser Rennstall sein provisorisches<br />

Programm für die kommende Saison bekannt.<br />

Demzufolge werden Ferraris Piloten<br />

an nicht weniger als 38 Veranstaltungen-zugegen<br />

sein, u. a. auch in Los Angeles, in Rio<br />

de Janeiro und in Sao Paulo.<br />

Dobson, der bekannte englische Rennfahrer,<br />

ist in Italien eingetroffen, wo er sich<br />

einen Alfa-Romeo-Renn- oder -Sportwagen<br />

zu günstigen Bedingungen erstehen will.


IMe<br />

Zur Charakterisierung jener Zeit, die vom<br />

Moment des Erkennens einer Gefahr bis zur<br />

Betätigung der Bremsen verstreicht, hat sich<br />

allgemein der Begriff der sogenannten<br />

Schrecksekunde<br />

eingeführt. Natürlich ist die Dauer dieser<br />

Reaktionszeit, welche der Automobilist benötigt,<br />

um die Erkenntnis eines plötzlich auftauchenden<br />

Hindernisses in eine sinngemässe<br />

Tat umzusetzen und die entsprechenden Bewegungen<br />

vorzunehmen, verschieden. Neben<br />

den individuellen Unterschieden in der Länge<br />

der «Schrecksekunde» spielen aber noch<br />

andere Umstände eine wichtige Rolle. Derselbe<br />

Fahrer kann bei guter Verfassung eine<br />

weit höhere Reaktionsgeschwindigkeit entwickeln,<br />

als wenn er stark ermüdet ist oder<br />

gar unter dem<br />

S§clarecksekuiicle<br />

Einfluss des Alters auf die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

Einfluss von Alkohol<br />

steht. Neben der hiebei eintretenden Gleichgültigkeit<br />

gegenüber der Umwelt und der<br />

daraus folgenden Unterschätzung von Gefahren<br />

stellt diese Verlangsamung der Reaktionen<br />

eine zusätzliche Gefährdung dar. Es entspricht<br />

deshalb nur einem Gebot der Sicherheit<br />

im Strassenverkehr, wenn der Fahrzeuglenker<br />

der einen Unfall verursacht hat, verpflichtet<br />

wird, sich eine Blutprobe entnehmen<br />

zu lassen.<br />

Wenn sich hiebei je nach der «Trinkfestigkeit»<br />

gewisse Unterschiede zwischen dem genossenem<br />

Alkoholquantum und dem im Blute<br />

gefundenen Alkohlgehalt offenbaren, so ist damit<br />

nichts gegen diese Methode gesagt, denn<br />

das entscheidende Kriterium liegt nicht darin,<br />

ob der Betreffende ein Glas mehr oder weniger<br />

genossen hat, sondern vielmehr darin,<br />

ob er sich hernach noch in «verkehrssicherem»<br />

Zustande befand oder nicht.<br />

Durch zahlreiche Experimente hat man in<br />

neuerer Zeit zahlenmässig festzustellen versucht,<br />

in welchen Grenzen sich die Geschwindigkeit<br />

der Reaktionen auf empfangene Eindrücke<br />

je nach der Veranlagung der Versuchspersonen<br />

bewegt. Dabei ergab es sich,<br />

dass die Reaktionszeit bei Leuten mit «langer<br />

Leitung» trotz normaler Verfassung die<br />

Sekunde in Ausnahmefällen sogar überschreiten<br />

kann und bei andern mit «kurzer Leitung»<br />

dagegen nur wenige Sekunden-Bruchteile beträgt.<br />

Der Italiener de Silva hat es nach Mitteilungen<br />

des * Auto Italiana » unternommen,<br />

solche<br />

Messungen mit besonders hoher Präzision<br />

an ungefähr 4000 seiner Landsleute durchzuführen.<br />

Er fand dabei, dass sich die durchschnittliche<br />

Reaktionsgeschwindigkeit auch<br />

mit dem Alter der Versuchspersonen in gewissen,<br />

allerdings ziemlich bescheidenen<br />

Grenzen verändert. Unsere Abbildung stellt<br />

• —i—i—i—i—i—i—r~*i—i—ru—<br />

0,« — - ___„—= = = =r__<br />

0 (4 —2Z = Z=1 — — -<br />

10 20 30 40 SO<br />

Alter der Versuchspersonen in Jahren<br />

Darstellung der Veränderung der durchschnittlichen<br />

Reaktionsgeschwindigkeit des Menschen, mit dem<br />

Alter. Zu den Versuchen stellten sich einem italienischen<br />

Wissenschafter 4000 Personen zur Verfügung.<br />

die auf diesem Wege gewonnenen Resultate<br />

in Kurvenform dar. Das Alter, bei welchem<br />

die Reaktionszeit am kürzesten ausfällt, liegt<br />

demnach bei 23 Jahren. Sie beträgt dort 0,412<br />

Sekunden (die Messung erfolgte auf Tausendstel<br />

Sekunden genau!), während sie bei Fünfzehnjährigen<br />

0,442 Sekunden ausmachte, ein<br />

Wert, der erst im Alter von ungefähr 45<br />

Jahren wieder erreicht wird. 65-Jährige benötigten<br />

zur Auslösung der gewünschten Reaktion<br />

im Durchschnitt 0,467 Sekunden.<br />

Doppelkolbenmotor mit Benzineinspritzung.<br />

Nachdem der Junkers-Doppelkolbenmotor für<br />

Dieselbetrieb sich seit Jahren auch im Flugbetrieb<br />

ausgezeichnet hat, ist nun die französische<br />

Lizenznehmerin der Firma Junkers,<br />

die Compagnie Lilloise de Moteurs, dazu<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 96<br />

60 TO<br />

übergegangen, dasselbe Prinzip für die Benzineinspritzung<br />

zu verwerten. Es wurde ein<br />

Sechszylinder-Motor mit dem Gesamt-Hubraum<br />

von 3 Liter gebaut (Hub 176 mm, Durchmesser<br />

60 mm). Der Motor erreichte bei<br />

4000 U/min, ein Leistung von 200 PS, was der<br />

recht ansehnlichen Leistung von 66 PS pro<br />

Liter Zylinderinhalt entspricht<br />

Verkehrspolizisten mit leuchtender Uniform.<br />

Die bessere Sichtbarkeit der weissen Farbe<br />

hat man sich im Strassenverkehrswesen<br />

schon in grossem Umfange zunutze gemacht,<br />

indem man den Anstrich der Strasseneinzäunung,<br />

oder die Manschetten und das Käppi<br />

der Verkehrspolizisten usw. in dieser Farbe<br />

ausführte. Nun hat aber die weisse Farbe in<br />

sich selbst gar keine Leuchtkraft, denn sie<br />

vermag nur das auftreffende Licht mit verhältnismässig<br />

geringen Verlusten wieder zurückstrahlen.<br />

Es genügt allerdings schon eine<br />

bescheidene Lichtstärke, um weisse Gegenstände<br />

auch auf grössere Entfernungen zu<br />

erkennen.<br />

Die heute allerorts abgehaltenen Verdunkelungsübungen<br />

für den Luftkrieg stellen nun<br />

neue Aufgaben, denn vorschriftsgemäss muss<br />

dabei jegliche Beleuchtung inkL der Scheinwerfer<br />

von Motorfahrzeugen vollständig abgeblendet<br />

werden. In dieser vollkommenen<br />

Dunkelheit kann der Fahrer dann natürlich<br />

auch einen Verkehrspolizisten nicht mehr erkennen.<br />

Aus diesem Grunde wird jetzt vorgeschlagen,<br />

gewisse Teile der Uniform der<br />

Verkehrspolizisten mit einer leuchtenden<br />

Strontium- oder Zinksulfidfarbe zu streichen.<br />

Um sie dauernd zum Leuchten anzuregen,<br />

würde über dem Verkehrspolizisten eine<br />

Lichtquelle montiert, welche unsichtbares,<br />

ultraviolettes Licht aussendet. Da die Leuchtfarbe<br />

selbst kein intensives Licht ausstrahlt,<br />

würde eine solche Massnahme der absoluten<br />

Verdunkelung keinen Abbruch tun. -fw-<br />

Neue Getriebe und kein Ende. Eine englische<br />

Firma hat ein neues Getriebe herausgebracht,<br />

das ähnlich wie das Wilsongetriebe<br />

aus verschiedenen, hintereinander geschalteten<br />

Planetengetrieben besteht, die mit einer<br />

hydraulischen Kupplung fix zusammengebaut<br />

werden. Es verfügt über nicht weniger als<br />

fünf Vorwäftsgänge und einen Rückwärtsgang,<br />

die durch Bremsbänder und Konuskupplungen<br />

geschaltet werden. Die Schaltung<br />

erfolgt nach Einstellung des Vorwählhebels<br />

automatisch und ohne dass es unbedingt<br />

nötig wäre das Gaspedal für einen<br />

Dass die General Motors Suisse S. A.<br />

die Herstellung der 1937er Modelle aufgenommen<br />

hat und binnen wenigen Tagen<br />

mit voller Belegschaft arbeiten wird.<br />

Von japanischen Versuchen zur Verwendung,<br />

von Tranöl an Stelle des für Dieselmotoren<br />

sonst gebräuchlichen Gasöls.<br />

Die Stadt Rostock habe nur noch Holxgas-Omnibusse<br />

im Betrieb.<br />

Dass der deutsche Verkehrsminister Material<br />

sammle, um statistisch feststellen zu<br />

können, ob die Lage des Brennstofftanks<br />

am Wagen einen Einfluss auf die Schwert<br />

der Unfälle ausübe.<br />

Von einer in Chicago herausgekommenen<br />

Gesetzesbestimmung, wonach innerhalb<br />

von sechs Wochen alle Motorfahrzeuge mit<br />

Hupen ausgerüstet sein müssen, die eintn<br />

bestimmten, tiefen Ton von sich geben.<br />

Eine amerikanische Automobilfabrik habe<br />

das Altwagen-Problem in radikaler Weise<br />

zu lösen versucht, indem sie ihren Händlern<br />

für jeden zerstörten Wagen ihrer<br />

Marke 25 Dollar zahlte. In kurzer Zeit<br />

sollen daraufhin 40 000 Wagen verschrottet<br />

worden sein, genau die Zahl, welche dem<br />

Kredit von 1 Million Dollar entspricht,<br />

den die generöse (oder geschäftstüchtige!)<br />

Firma für diesen Zweck ausgesetzt hatte.<br />

In Deutschland seien Versuche mit Kühlerblöcken<br />

aus Stahl im Gang, um festzustellen,<br />

ob es nicht möglich wäre, dadurch<br />

das bisher verwendete Kupfer oder Messing<br />

zu ersetzen.<br />

Von einer neuen Herstellungmethode zur<br />

Erzeugung von hochglanzpoliertem Aluminiumblech,<br />

die darin besteht, dass man<br />

das durch Schleifen und Polieren vorbereitete<br />

Blech zusammen mit einem viel<br />

härteren, hochglanzpolierten, aus anderem<br />

Material fertigwalzt.<br />

Dass in Deutschland auf das schöne<br />

Geschlecht 15 Prozent, in den Vereinigten<br />

Staaten dagegen durchschnittlich 25 Prozent,<br />

in New York gar 44 Prozent und in<br />

Philadelphia 55 Prozent der Fahrbewilligungen<br />

entfallen.<br />

Taluten im bietet/<br />

Bessere Sicht erhöht die Sicherheit. Bei Nebel und<br />

Dunstverwende man im Scheinwerfer Osram-Bilux-<br />

Ambrä-Lampen mit schwarzer Kuppe, die gelbes<br />

Abblendlicht geben. Für das Standlicht sind weiß<br />

emaillierte Kugellampen zu empfehlen, mit denen<br />

eine störende Schleierbildung vermieden wird.<br />

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",96 — FREITAG. 27. NOVEMBER <strong>1936</strong><br />

Augenblick zu verlassen, wie dies sonst bei<br />

Vorwälilgetrieben üblich ist.<br />

Der vierte Gang L des Getriebes ergibt<br />

einen Antrieb, während der fünfte Ins<br />

Schnelle übersetzt.<br />

Die Schaltung der einzelnen Gänge geschieht<br />

in folgender Weise : Eine kleine Oelpumpe<br />

im Getriebekasten, die vom Motor<br />

angetrieben wird, hält im hydraulischen<br />

Schaltsystem einen gewissen Druck aufrecht.-Durch<br />

dieses Drucköl lassen sich nun<br />

die einzelnen Bremsbänder anziehen bzw. die<br />

Kupplungen nach Belieben einrücken. Aehnlich<br />

wie bei hydraulischen Radbremsen ist<br />

jeder Getriebebremse ein Paar von Bremszylindern<br />

zugeordnet, deren Kolben in Funktion<br />

treten, sobald man mit Hilfe, des Vorwählhebels<br />

den vorgesehenen Mehrweghahn<br />

in die dem Gang entsprechende Stellung gedreht<br />

hat. Das Getriebe ist durch eine grössere<br />

Zahl von Patenten gesetzlich geschützt.<br />

-b-<br />

Der neue amerikanische Kleinwagen. Wir<br />

berichteten schon kurz von dem neuen amerikanischen<br />

Kleinwagen der American Bantam<br />

Car Comp. Nun werden einige weitere Einzelheiten<br />

bekannt, die sicher interessieren<br />

dürften. Als Benzinverbrauch dieses Kleinwagens,<br />

der mit einem Vierzylindermotor<br />

von 56 ftim Bohrung und 76 mm Hub ausgerüstet<br />

ist, werden 5 Lit./lOO km angegeben.<br />

Von ; den aufgezogenen Reifen erwartet man;<br />

dass sie dank der geringen Belastung nicht<br />

vor Ablauf von 50—65 000 km Fahrstrecke<br />

verbraucht sind.<br />

Dem Motor wird nachgesagt, dass er bei<br />

4000 T/Min, rund 20 Brems-PS hergebe, dies<br />

bei einem Hubraum von 750 ccm, und einer<br />

«Steuerleistung» von 4 PS. Seine Kolben bestehen<br />

interessanter weise aus Nickel-Stahljhiss,<br />

während die Kolbenzapfen aus einem<br />

'nietrierbanen Stahl angefertigt und durch<br />

Leichtihetall-«Pilze» gegen seitliche Verschiebung<br />

gesichert werden. Die Pleuelstangen<br />

sind aus Nickelstahl geschmiedet, die Einlassventile<br />

aus Chromnickelstahl und die Aus-<br />

Pfjfventil aus Chrom-Silizium-Stahl hergei<br />

ilt. Die Kurbelwelle besitzt zwei Lagerstellen.<br />

-b-<br />

Pralttisdhe Winke<br />

Scheinwerfer richtig einstellen aus Rücksicht<br />

auf andere Verkehrsteilnehmer. Im<br />

Winter ist die korrekte Einstellung des<br />

Scheinwerfer-Lichtkegels von ganz besonderer<br />

Bedeutung, weil man viel öfter in die<br />

Lage kommt, das Licht einzuschalten« Wirklich<br />

genau sind lange, nicht alle Scheinwerfer<br />

eingestellt, wodurch sie für den Automobilisten<br />

und seine Kollegen vom Volant infolge<br />

der Blendwirkung eine nicht zu unterschätzende<br />

Gefahr bilden. Wir empfehlen darum,<br />

gerade jetzt die Scheinwerfereinstellung einmal<br />

selbst nachzuprüfen oder nachprüfen und<br />

korrigieren zu lassen, wie wir dies, in No 40<br />

dieses Jahres besprachen. Wenn Sie- bemerken,<br />

dass entgegenkommende Fahrer häufig<br />

nach dem Abblenden wieder das Fernlicht<br />

einschalten, so lässt. dies mit untrüglicher<br />

Sicherheit darauf schliessen, dass mit der<br />

Scheinwerfereinstellung<br />

stimmt.<br />

etwas nicht recht<br />

-b-<br />

KonusVerbindungen sorgfältig montieren. ein guter Petrol- und ein ebensolcher Benzinverga-<br />

an: einem Motor montiert wird, beobachtet man<br />

Viele Konusverbindungen besitzen zur zu-sesätzlichen<br />

Sicherung gegen Verdrehung einen im allgemeinen, dass der Brennstoffverbrauch des<br />

Keil. Achtet man nun beim Zusammenbau ersteren eher etwas geringer ausfällt. Versuche<br />

nicht darauf, dass er stramm passt, so kann<br />

er sich mit der Zeit ausschlagen und eine<br />

Zerstörung der Verbindung zur Folge haben.<br />

Auch das Weglassen eines von der Fabrik<br />

vorgesehenen Keils aus Bequemlichkeitsgründen<br />

ist nicht zulässig. Ebenso darf die Kronenmutter,<br />

welche zum Festziehen des äusseren<br />

Teils auf dem Konus Verwendung<br />

findet, niemals wegen schlechter Uebereinstimmung<br />

zwischen Aussparungen und Splintloch<br />

wieder, ein wenig zurückgedreht werden.<br />

Der korrekte Weg besteht im Gegenteil darin,<br />

dass man. die Sitzfläche der Mutter abschleift,<br />

bis sie genau passt. In der Praxis kommen<br />

immer wieder Fälle vor, wo diese Grundregeln<br />

sachgemässer Arbeit in den Wind geschlagen<br />

werden, speziell natürlich dann,<br />

wenn man die Vornahme von Reparaturen<br />

Laienhänden anvertraute, . -b-<br />

Starke Krümmungen im Antrieb des Kilometerzählers<br />

vermeiden. Falls man die biegsame<br />

Welle eines Tachometers so montiert,<br />

AUTO M OBIl-RE VUE<br />

Ted.<br />

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tanen Verbrennung eines Teils des Gasgemisches<br />

her, das viel heftiger vor sich geht, als die normale<br />

Verbrennung und deshalb beinahe schlagartig auf<br />

die Wände des Verbrennungsraumes wirkt. In<br />

schweren Fällen kann es zum Durchschlagen der<br />

Zylinderkopfdichtung oder sogar zu Brüchen im<br />

mechanischen Teil führen. Bei Ihrem Motor wird<br />

das Klingeln allerdings längst nicht diese gefahrlichen<br />

Proportionen angenommen haben, so dass<br />

bei einem gelegentlichen Auftreten des Phänomens<br />

mit derartigen Gefahren nicht zu rechnen ist. Immerhin<br />

raten wir Ihnen die Störung im Interesse<br />

der Lebensdauer des Motors beseitigen zu lassen.<br />

Das Klingeln wird durch folgende Faktoren beeinflusst:<br />

1. Verwendung eines zu wenig klopffesten<br />

Brennstoffes, was allerdings hier-ausscheidet, denn<br />

der Motor muss normales Benzin ertragen. Immerhin<br />

könnten Sie einmal einen Versuch mit einem<br />

klopffesten Benzin machen. 2. Zu hohe Verdichtung,<br />

die nach dem Einbau neuer, höherer Kolben oder<br />

einer niedrigeren Zylinderkopfdichtung in Frage<br />

kommt Auch starke Russansätze können das Volumen<br />

des Verbrennungsraumes weitgehend genug<br />

verändern, um eine unzulässige Erhöhung der Verdichtung<br />

des Motors herbeizuführen. 3. Heisser<br />

Lauf des Motors überhaupt oder Ueberhitzung<br />

wenigstens eines Teils, wofür in Frage kommen:<br />

a) Zündkerzen werden zu heiss, weil man einen<br />

zu wenig wärmefesten Typ verwendet oder, sich im<br />

Kühlmantel des Zylinderkopfes rund um die Kerze<br />

Kesselstein angesetzt hat, der ihre Kühlung beeinträchtigt<br />

und eine Verwendung der näohstkühleren<br />

Kerze oder noch besser eine Reinigung vom Kesselstein<br />

nötig macht b) Oelkohle-Ansätze im Verbrennungsraum<br />

kommen zum Glühen, c) Scharfe<br />

Ecken oder Kanten glühen. Abhilfe wird durch Abschleifen<br />

oder Brechen solcher Vorsprünge geschaffen,<br />

d) Der Motor überhitzt sich insgesamt wobei<br />

auch einige Teile zum Glühen kommen können<br />

wegen magerer Vergaser-Einstellung oder Verrussung<br />

des Auspuffsystems. Bei einer systematischen<br />

Prüfung all dieser Möglichkeiten werden<br />

Sie rasch auf die Quelle des Uebels stossen, das<br />

dann mit den angegebenen Mitteln zu beseitigen ist,<br />

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Wieviel entzieht<br />

die Autokonkurrenz der Bahn?<br />

Man muss es den Bundesbahnen lassen:<br />

sie entwickeln eine gewisse Virtuosität darin,<br />

bei jeder passenden — oder aucfy unpassenden<br />

— Gelegenheit ihre beweglichen Klagelieder<br />

über die Autokonkurrenz anzustimmen.<br />

Allerdings schweigen sie dabei sehr diskret<br />

darüber,,wie es denn am GrÖsse und.Umfang<br />

dieser Konkurrenz bestellt sei, weil es ihnen<br />

genügt, im Automobil einen Prügeljungen gefunden<br />

zu haben, den man sich nach Belieben<br />

vornehmen kann, um seine eigenen Fehler zu<br />

bemänteln. Es mag ihnen daher vielleicht etwas<br />

ungelegen kommen, wenn in der Tagespresse<br />

ein Fachmann aui dem Gebiet der<br />

Probleme von Bahn und Auto mit konkreten<br />

Angaben und Vergleichen aufwartet. Danach<br />

sind im Juli <strong>1936</strong> insgesamt 138,266 t fester,<br />

12,202 t flüssiger Waren und 5146 t Vieh<br />

durch das Auto au'f Entfernungen von über<br />

30 km befördert worden, .gegenüber einer<br />

Transportmenge von 1,255,194 t bei den Bahnen,<br />

bezogen auf den Juli 1935 (die endgültigen<br />

Ergebnise für den Juli <strong>1936</strong> sind noch<br />

nicht bekannt). Damit wären also bloss 12,-3^<br />

aller Transporte von der Schiene auf die<br />

Strasse gewandert, sofern man dieser Rechnung<br />

das Total unserer Bahnlänge mit Einschluss<br />

der Privatbahnen zugrunde legt. Berücksichtigt<br />

man dabei lediglich die S. B. B.,<br />

so schrumpft der durch das Auto bedingte<br />

Verkehrsverlust auf 8,5% zusammen. Für<br />

die Bundesbahnen ergibt sich bei einer Transportmenge<br />

von 1,255,194 t und einer durchschnittlichen<br />

Transportlänge von 121 km ein<br />

Total von 151,878,474 Kilometertonnen. Nach<br />

der offiziellen Statistik umfasste die Gütern<br />

beförderung auf der Strasse im Monat Juili<br />

<strong>1936</strong> (soweit auch hier die Transporte über<br />

30 km in Frage stehen), 64,347 t, wobei die<br />

nicht stärker ausgewirkt als auf andere Glieder Unfallursachen in Frankreich. Der Verband<br />

unseres Wirtechaftskörpers. Wenn sieh die Krisenfolgen<br />

bei den SBB indirekt schärfer und französischer Automobilclubs hat soeben<br />

durchschnittliche Beförderungsdistanz mit 83schwerer geäüssert haben; so deshalb, weil sie sich eine Studie veröffentlicht, die sich zur Aufgabe<br />

stellt, die Ursachen der Verkehrsun-<br />

Kilometern ermittelt wurde. Für den Werkverkehr<br />

stellen sich die entsprechenden Ziffung<br />

von Reserven und zur Vornahme ausreichen» fälle, welche sich während des Jahres 1935<br />

als staatliches Unternehmen der Pflicht zur Schaf-<br />

der Amortisationen enthoben glaubten. Diese Schuld<br />

fern auf 86,120 t und 52 km. Das entspricht<br />

in Frankreich ereignet haben, nach allen<br />

rächt sich jetzt. Die Autokonkurrenz aber hat damit<br />

nichts zu schaffen. Darin nämlich liegt des<br />

einem Total von 9,819,041 Kilometertonneh,<br />

d. h. bloss 6,4% der Gesamtheit der von den Pudels Kern, dass eich sowohl das Verkehrsvölumen<br />

als auch die Einnahmen der Bahnen unmittel-<br />

S.B.B, ausgeführten Transporte.<br />

\ Um der Gerechtigkeit Genüge zn tun, seibar vor Ausbruch der Krise, in den Jahren 1927<br />

indessen beigefügt, dass der prozentuale, Anteil<br />

der Autotransporte zweifellos etwas höher<br />

liegt, weil die S.B.B, für den Juli <strong>1936</strong><br />

provisorisch eine Beförderungsmenge von<br />

1,118,625 t angeben, die somit um 135,569 t<br />

hinter dem Ergebnis des-Juli 1935 zurückbleiben<br />

würde.<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 27. WOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 96<br />

Sofern man übrigena nur ein jedes Sin? an schaftlichen Konjunktur ab. Es ist und bleibt also Mechanische Mängel am Wagen 6,19%,<br />

seinen richtigen Platz stellt, wird man sich der Erkenntnis<br />

nicht verschlieesen können, dass die SBB Bahnen ankämpfen, durch Unterdriickun* des gende Sichtverhältnisse 2,71%<br />

ein Unding, der Schwierigkeiten, legen welche die Schlechte Scheinwerfer und ungenü-<br />

besser daran täten, erst vor der eigenen Tür zu Automobils Herr werden zu wollen.<br />

Physiologische Ursachen 1.88X<br />

kehren und im eigenen--Haus zum Rechten zu sehen,<br />

anstatt die Schuld an Ihrer heutigen Lage dem<br />

Automobil in die Schuhe zu schieben. Greifen wir j&usst^lluns&^&n<br />

Udhes<br />

also auf eine Zeit zurück, da der Lastwagen praktisch<br />

noch keine Rolle spielte, beispielsweise auf<br />

das Jahr, 1S13 und vergleichen wir die Betriebsergebnisee<br />

der SBB 'zu jener Zeit mit denen von davon, dass nur eine geringe Wahrscheinlich-<br />

Amerika revidiert selnt Produktionsziffern nach<br />

Automobilausstellungen 1937. Man spricht<br />

1935. ' Was dabei herauskommt, ist bestimmt geeignet,<br />

Ueberraschung zu erwecken: die Tatsache<br />

betrachtenden Tatsache, dass die amerikanische<br />

keit für die Durchführung der Amsterdamer obtlt. Angesicht« der nunmehr als feststehend zu<br />

Automobilausstellung 1937 bestehen soll. Als<br />

nämlich, dass vergangenes Jahr die Zahl der Reisenden'<br />

um 16,55% höher lag als 19f3 und jene der Grund dafür wird die Abwertung der hollän-<br />

neuerlichen Steigerung der Nachfrage'gegenüber-<br />

Automohilindustrie sich im nächsten Jähr einer'<br />

beförderten Gütertonnen um 0,2%. Weies man dischen Währung angegeben. Eine andere gestellt sehen wird, haben eine ganze Reihe von<br />

weiter, dass 1935 die Einnahmen aus dem Personenverkehr<br />

83% mehr erbrachten als 1913, die<br />

Produktionsziffern nach oben revidiert. Ist Ford,<br />

Version will indessen wissen, die Absage des Fabriken bereits ihre ursprünglichen November-<br />

Salons bedeute einen Protest des holländischen<br />

Automobilhandels gegen die übersetzte genommen, einmal auf «Voller Tourenzahl > an-<br />

Erträgnisse aus dem Güterverkehr 30,7%? Freilich,<br />

der als letzter den Bau der 1937er Modelle auf-<br />

die SBB legen- kein Gewicht, darauf, aus diesen<br />

Zahlen viel Aufhebens zu machen, weder in ihren fiskalische Belastung.<br />

gelangt — womit man in eingeweihten Kreisen auf<br />

Berichten noch in ihren Pressemitteilungen, weil<br />

Ende November rechnet —, dann wird die Tageserzeugung<br />

der gesamten- Industrie höhere- Ziffern<br />

In Berlin öffnen sich die Tore der Automobilausstellung<br />

bereits am 9. Januar 1937, also liefern als während der selben Zeit des Vorjahres.<br />

derartige Veröffentlichungen ihrer Kampagne gegen<br />

bei 3.687 Millionen angelangt<br />

1. April 1937 an werden neue Motorfahrzeuge zum<br />

währenddem in der Zeitspanne von 1930—1935 der<br />

Dag aber sollte sich schaffen lassen; denn sofern<br />

Verkehr nur zugelassen, wenn die Scheinwerfer<br />

Personenverkehr um 14,1% und der Güterverkehr<br />

der N'ovember auch nur gleich abschneidet wie 1935,<br />

mit gelben Lampen bestückt sind. Für die in<br />

um 21,8% sank, womit Hand in Hand eine Einnahmenverminderung<br />

um 22,5% lief, hat die Krise<br />

Fahrzeuge hervorbringen, um auf das Total des Vor-<br />

müssten die Fabriken im Dezember noch 504.000<br />

Frankreich bereits im Gebrauch befindlichen Wagen<br />

ist eine Uebergangszeit vorgesehen. Vom 1. Januar<br />

1939 an muss indessen jeder französische<br />

andere Zweige unserer Volkswirtschaft weit schwerer<br />

getroffen. Beispiele? Der Export verzeichnete<br />

Möglichen liejt, zumal man ja auf Grund der steijahres<br />

zu gelangen, was durchaus im Bereich des<br />

Wagen mit gelbem Licht versehen sein.<br />

in dieser- Periode eine Schrumpfung um volle<br />

genden Nachfrage mit einer Dezember-Erzeugung<br />

Man verspricht sich in Frankreich von der allgemeinen<br />

Einführung des gelben Lichtes eine be-<br />

56,5%, der Einfuhrwert ging um 49,9% zurück I<br />

von über-einer halben Million Wagen glaubt rechnen<br />

Nach den Schätzungen des Bundesrates ist unser<br />

zu dürfen.<br />

trächtliche Verringerung der Behinderung, welche<br />

Nationaleinkommen von 9,4 auf 7,2 Milliarden gesunken,<br />

d. h. um 24%. Die allgemeine wirtschaft-<br />

erössere Sicherheit des Verkehr«.<br />

die Blendung den Automobilisten bereitet und eine<br />

liche Depression hat sich somit auf die Bahnen<br />

KLEINE CHRONIK<br />

Ein 8cldwylersfreich. In seiner Eigenschaft al»<br />

Beschwerde-Instanz hatte sich der aargauische Regierungsrat<br />

kürzlich mit einem etwas seltsamen<br />

Fall zu befassen. Hatte da eine Gemeindebehörde<br />

einem Bürger den Bau einer Garage verwehrt mit<br />

der Begründung, die Ausführung dieses Vorhabens<br />

Ecken und Kanten hin zu analysieren. Dabei bringe eine Vermehrung des Verkehrs mit sich '•')'<br />

stützt sich auf die Berichte der Unfallstationen,<br />

deren Netz sich über das ganze Land fltwaÄ hinterwäldlerischen Motivierung vermochte<br />

gefährde damit die öffentliche Sicherheit. Dieser<br />

ausbreitet. Die Erkenntnisse aus seinen Untersuchungen<br />

fasst er in folgender Tabelle meindestrasse für den Verkehr mit "Motorfahrzeu-<br />

der neuzeitlicher eingestellte Regierungsrat nicht<br />

bis 1930, : unaufhaltsam in aufsteigender Linie bewegten.<br />

Mehr als das — die SBB erzielten zu die-<br />

zu folgen. Er stellte fest, dass. wenn «ine Geser<br />

Zeit sogar Gewinne, trotzdem damals unser über die Unfallursachen zusammen : gen nicht gesperrt sei. ein Garagenneubau nicht<br />

Lastwagenpark ständig wuchs, von 11.184 auf Unvorsichtigkeit und Nichtbeachtung<br />

untereagt werden dürfe. vorat's?esetzt. dass die<br />

14.715 Fahrzeuge, währenddem der Bestand an gesetzlichen Vorschriften 60,9% Ausfahrt den sicherheitspolizeilichen Vorschriften<br />

Personenwagen gleichzeitig von 42.369 auf 60.635 Schleudern auf trockener Strasse 14.1%<br />

Genüee leiste. Solange eine Strasse mit Motorfahrzeugen<br />

befahren werden dürfe, stehe jedem Bür-<br />

Einheiten emporschnellte.<br />

Schleudern auf nasser Strasse 6.51%<br />

So bieten sich die Dinge In Wirklichkeit dar. Unbekannte Ursachen 8.38%<br />

ger, der die polizeilichen VerkehrsbHinsun'ren erfülle,<br />

ein Recht auf entsprechende Benützung der<br />

Das Wohlergehen der Bahnen wie d?


N° 96 — FREITAG, 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

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Die Reorganisation der Schweiz. Bundesbahnen<br />

(Sehluss von S«itt 2.)<br />

Laut Art. 9 sind leitende Organe der Bundesbahnen:<br />

a) der Verwaltungsrat,<br />

b) die Geschäftsleitung, beide dem Bundesrate<br />

für ihre Geschäftsführung verantwortlich<br />

und von diesem zu ernennen.<br />

Art: 10 beschäftigt sich mit den Befugnissen<br />

des Verwaltungsrates und bringt gegenüber<br />

dem heutigen Status teilweise Einschränkungen,<br />

teilweise Erweiterungen von<br />

dessen Kompetenz. Der Verwaltungsrat besteht<br />

gemäss neuem Entwurf aus 15 Mitgliedern<br />

und wird vom Bundesrate auf eine<br />

Amtsdauer von 3 Jahren gewählt Während<br />

die Neuordnung seine Befugnisse hinsichtlich<br />

des Voranschlages auf dessen Aufstellung zuhanden<br />

des Bundesrates beschränkt, ihm dagegen<br />

die Prüfung von Jahresrechnung und<br />

Geschäftsbericht und deren Weiterleitung an<br />

Bundesrat und Bundesversammlung zum<br />

Zwecke der Genehmigung wie bisher überlässt,<br />

erfahren seine Kompetenzen eine Erweiterung<br />

in dem Sinne, als er künftig unter<br />

Vorbehalt der Genehmigung durch den Bundesrat,<br />

das Amtsverzeichnis und die Besoldungsordnung<br />

für die Beamten der Bundesbahnen<br />

aufzustellen und das Dienstverhältnis<br />

der Angestellten und Arbeiter zu ordnen hat.<br />

Art. 11 bestimmt die bisherige Zusammensetzung<br />

der Geschäftsleitung, bestehend aus<br />

Generaldirektion und Kreisdirektoren. Hinsichtlich<br />

Zusammensetzung dieser ersteren<br />

bestimmt Art. 12, abweichend vom bisherigen<br />

Gesetz, nichts Genaueres; der Bundesrat erhält<br />

also auch in dieser Beziehung freie<br />

Hand.<br />

Art. 14—17 umschreiben das Dienstverhältnis<br />

des Personals. Soweit möglich, soll das<br />

Bundesbahnpersonal in seinem Dienstverhältnis<br />

dem übrigen Bundespersonal gleichgestellt<br />

werden. Dagegen stellt der Gesetzesentwurf<br />

Aufstellung des Aemterverzeichnisses<br />

und Erlass der Besoldungsverordnung unter<br />

Vorbehalt der Genehmigung durch den Bundesrat<br />

ausdrücklich dem Verwaltungsrate anheim.<br />

Diese Bestimmung bedeutet den Bruch<br />

mit der bisherigen Tradition, denn sie gleicht<br />

die Stellung des Bundesbahnpersonals der<br />

Lage ihres Arbeitgebers weitgehender als bisher<br />

an.<br />

Art. 15 regelt die Richtlinien für diese Besoldungsverordnung<br />

nur generell.<br />

Art. 16 wahrt den Angestellten der Bundesbahnen,<br />

die nicht Beamte sind, ihre bisherigen<br />

Rechte aus dem Beamtengesetz. Sodann<br />

sollen künftig die Art. 33—42 betr. Disziplinarrechtspflege<br />

durch das Bundesgericht<br />

auch auf Disziplinarfälle von Angestellten<br />

anwendbar sein.<br />

Art. 17 sieht zur Begutachtung der durch<br />

den Verwaltungsrat zu erlassenden Verordnungen<br />

zum vorliegenden Gesetze die Einsetzung<br />

einer paritätischen Kommission vor.<br />

Im zweiten Teil des Gesetzes werden Finanzhaushalt<br />

und Rechnungsführung behandelt.<br />

Art. 18 und 20 beschäftigen sich in bisheriger<br />

Weise mit der Pflicht getrennter Rechnungsführung,<br />

der Verzinsung der Eisenbahnschuld,<br />

soweit das Gesetz keine Ausnahmen<br />

vorsieht, und den erforderlichen, den Umständen<br />

angemessenen Abschreibungen auf<br />

Anlage- und Betriebsvermögen.<br />

Art. 19 befasst sich mit der finanziellen Reorganisation<br />

der SJ3.B. Mit Inkrafttreten dieses<br />

Gesetzes würde der Bund die S.B.B. in<br />

der Weise finanziell entlasten, dass er<br />

a) den Bundesbahnen die Abschreibung des<br />

Ueberschusses des Rückkaufspreises über die<br />

Anlagekosten der in der Bilanz ausgewiesenen<br />

zu tilgenden Verwendungen und des<br />

AU 1 UITIODIU-KCVUE FREITAG, 27. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 98<br />

Honen albwerfen dürfte, d. h. nach Abzug des<br />

für die Wiederaufrichtung der Privatbahnen<br />

gedachten Anteiles von 5 Mill. -Fr., also<br />

2X27 Mill. Fr., im • ganzen demnach aus<br />

Rückstellungen der Jahre 1935-37 78 Mill.<br />

Fr. Nun ist jedoch die verbleibende Summe<br />

von 572 MjilL Fr. noch zu verzinsen und zu<br />

amortisieren, woraus sich zu 4 % berechnet<br />

eine weitere jährliche Belastung von 25,3<br />

Mill. Fr. ergibt. Rechnet man hiezu die Zinsen<br />

des auf 700 Mill. Fr. angesetzten Dotationskapitals,<br />

ebenfalls 4 % betragend, denn<br />

die S.B.B, werden dieses wenigstens vorderhand<br />

kaum selbst verzinsen können, dann<br />

erhöht sich der Betrag um weitere 28 Mill.<br />

Fr., so dass aus der vorgesehenen finanziellen<br />

Reorganisation der Bundesbahnen sich<br />

eine jährliche finanzielle Belastung von 53,3<br />

Millionen Franken ergibt. Selbst wenn also<br />

die nach dem Vorschlag und dem Finanzprogramm<br />

II jährlich für die Bundesbahnen<br />

bereitgestellten 35 Mill. Fr. auch später vorhanden<br />

sein werden, bleibt noch immer ein<br />

ungedeckter Betrag von 18,3 Mill. Fr., welche<br />

der Bund auf dem Wege neuer Einnahmen<br />

aufzubringen hat. Die Annahme, es können<br />

Passivsaldos der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

wie er im Zeitpunkt des Inkrafttretens<br />

des Gesetzes vorhanden sein wird, ermöglicht<br />

und<br />

b) das Unternehmen mit einem Dotationskapital<br />

von 700 Millionen Franken ausstattet.<br />

Die gemäss a) in Betracht fallenden Abschreibungen<br />

auf Nonvaleurs dürften per<br />

Ende 1937 bei Inrechnungsetzung der Passivsaldi<br />

bis zu diesem Zeitpunkte ca. 650<br />

Mill. Fr. betragen, die innert längstens 60<br />

Jahren durch den Bund getilgt werden<br />

müssteh". Nun dürften laut Bötschaft zum<br />

Gesetzesentwurf hievon in Abzug kommen<br />

einmal die jährlichen Rücklagen von 8 Mill.<br />

Fr. im Bundesbudget seit dem Jahre 1935<br />

für die Sanierung der Bundesbahnen und<br />

ferner die Gelder des Eisenbahnsanierungsfonds<br />

des Finanzprogrammes II, der nach'<br />

den bisherigen Erfahrungen jährlich"32 Milist<br />

vor allem die Schlussbestimmung dieses<br />

Artikels, wonach über die Deckung von Fehlbeträgen<br />

die Bundesversammlung anlässlich<br />

der Genehmigung der Jahresrechnung entscheidet<br />

Art. 23 regelt die künftigen Leistungen der<br />

S.B.B. an ihre Pensionskasse, welche einen<br />

jährlichen^Beitrag von 15 % der versicherten<br />

Gehalts- und Lohnsumme plus fünf Monatsbetreffnisse<br />

jeder Erhöhung des für den einzelnen<br />

Versicherten anrechenbaren Jahresverdienstes<br />

betragen sollen.<br />

Soweit der Entwurf zum neuen Bundesgesetz<br />

über die Schweizerischen Bundesbahnen.<br />

Bezüglich Kapitalbedarf wäre noch zu<br />

erwähnen, dass infolge der laut Bundesratsbeschluss<br />

auf dem Wege der Spezialgesetzgebung<br />

zu erfolgenden Sanierung der Pensionskasse,<br />

die errechnete Belastung des<br />

Bundes aus der Bundesbahnsanierung von<br />

53,3 'Millionen Franken mehr als wahrscheinlich<br />

noch eine weitere Erhöhung erfahren<br />

wird. Alles in allem werden sowohl Gesetzesentwurf<br />

als Botschaft noch manches zu diskutieren<br />

geben. Wir behalten uns jedenfalls<br />

vor, besonders auf die Stellen der Botschaft,<br />

welche sich mit der «ruinösen Automobil-<br />

die Bundesbahnen das Dotätionskapital dereinst<br />

selbst zu 3,5 % verzinsen, d. h. die konkurrenz» und ihrem Anteil am Zustandekommen<br />

der Bahnenmisere befassen, noch<br />

eingehender zurückkommen.<br />

jährliche Belastung des Bundes lasse sich bei<br />

deren Rentabilität auf 28,8 Mill. Fr. reduzieren,<br />

also niedriger halten als die bereits für<br />

deren Sanierung ausgesetzte jährliche Summe,<br />

entbehrt wohl vorläufig jeder Grundlage.<br />

Art. 21 und 22 stellen quasi das Gegengewicht<br />

zu den notwendig gewordenen neuen<br />

Belastungen des Bundes dar, sie sollen ermöglichen,<br />

eine Wiederverschuldung des Unternehmens<br />

zum vorneherein auszuschliessen.<br />

Beispielsweise werden die Bundesbahnen<br />

künftig Bauten und Anschaffungen nur machen<br />

dürfen, soweit Mittel hiefür aus Abschreibungen<br />

und Rücklagen vorhanden sind.<br />

Jede Erhöhung fester und schwebender Schulden<br />

der Bundesbahnen zu diesem Zwecke bedarf<br />

eines dem Referendum unterstellten<br />

Bundesbeschlusses. Art. 21 enthält ausserdem<br />

die Bestimmung, dass ein grundlegender<br />

Bundesbeschluss hinsichtlich Erwerbung oder<br />

Bau neuer Linien durch den Bund neben der<br />

Kreditbewilligung gleichzeitig den Betrag<br />

festzusetzen habe, mit welchem die Bundesbahnrechnung<br />

belastet werden dürfe. Die<br />

Verwaltung will dadurch offensichtlich eine<br />

erneute Störung des finanziellen Gleichgewichtes<br />

der Bundesbahnen verhindern. Art. 22<br />

enthält die Vorschriften über die Verteilung<br />

der -Ueberschüsse; an erste Stelle sind hier<br />

die"Abschreibungen gerückt. Hervorzuheben<br />

Der engl. Brems- und Kupplungs- Belag<br />

Itvassen Notizen<br />

Glarus — Walenseestrasse — Panixer und Pragel.<br />

Nach einer Antwort von Landammann Hefti auf<br />

verschiedene Interpellationen über glarnerische Verkehrsfragen<br />

fasste in seiner Mdttwochsitzung der<br />

Landrat folgende Resolution:<br />

«Der Landrat des Kantons Glarus billigt die<br />

vom Regierungsrat des Kantons Glarus bisher eingenommene<br />

Haltung in der Frage der Glarner<br />

Alpenstrassenprojekte, protestiert gegen die in<br />

Volksversammlungen zugunsten der nordufrigen<br />

Walenseestrasse gefallenen Vorwürfe gegenüber<br />

dem Kanton Glarus und weist diese als ungerechtfertigt<br />

kategorisch zurück. Sollte trotz Ausbau des<br />

Kerenze"rberges sowie dem Ausbau der Strecke<br />

Mühlehorn-Murg-Wallenstadt der Bundesrat finden,<br />

dass die Linienführung über den Kerenzerberj; in<br />

volkswirtschaftlicher oder militärisoher Hinsicht<br />

nicht genügt und damit eine Talstrasse doch notwendig<br />

wind, so ist diese auf dem linken Ufer zn<br />

erstellen. »<br />

Dr. D. Hefti, Haslen, hat in der Mittwoch-<br />

Sitzung des Landrates folgende Interpellation eingereicht<br />

« Im Hinblick auf die grosse Bedeutung<br />

des Baues neuer Alpenstrassen wird der Regierungsrat<br />

um Auskunft gebeten, wie er sich grundsätzlich<br />

zum Bau einer Panixer- und Prageistrasse<br />

stelle und wie er die Projektierung der Alpenstrassen<br />

durchzuführen und zu beschleunigen gedenkt.<br />

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FREITAG. 27. NOVEMBER 1938 AUTOMOBIL-REVUE o<br />

7axameter~3eu>iHigtitigeti<br />

Nach den einschlägigen Vorschriften der<br />

Stqdt Zürich gibt die Taxameter-Konzession<br />

da? aussohliessliche Recht, die Wagen an den<br />

hiefür von den Polizeibehörden bezeichneten<br />

Orten aufzustellen. Nachdem durch die<br />

Eingemeindung eine Reihe von Gemeinden,<br />

unter ahderm Witikon, mit der Stadt Zürich<br />

vereinigt worden war, stellte ein Chauffeur,<br />

der im Jahre 1929 von seiner Heimatgemeinde<br />

Witikon eine Konzession für zwei<br />

Taxameter'erhalten, sie aber nur bis 31. Juli<br />

1931 ausgeübt hatte, an die Zürcher Polizeibehörden<br />

das Gesuch um Erteilung der Konzession<br />

zur Aufstellung von zwei Motordroschken<br />

auf öffentlichem Grund und Boden<br />

gemäss den für das erweiterte Stadtgebiet<br />

geltenden Bestimmungen. Das Gesuch<br />

wurde in oberster Instanz vom Regierungsrat<br />

abgewiesen, da keine Standorte mehr verfügbar<br />

seien und die Zahl der in Betrieb stehenden<br />

Taxis schon jetzt die Nachfrage übersteige,<br />

weshalb sich die Erweiterung bestehender<br />

oder die Schaffung neuer Standorte<br />

nicht rechtfertige.<br />

Die staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichts<br />

hatte am 20. November; einen Rekurs<br />

des Gesuchstellers zu beurteilen, der<br />

diesen Beschluss der Zürcher Behörden als<br />

Willkür und Verletzung der Rechtsgleichheit,<br />

somit als Verstoss gegen Art. 4 der Bundesverfassung<br />

anfocht. Ferner berief sich die<br />

Beschwerde auf den Grundsatz der Gewerbefreiheit<br />

(Art. 31 BV).<br />

Die Rechtsgleichheit wird nicht dadurch<br />

verletzt, dass die Polizeibehörde nach den<br />

geltenden Vorschriften ein Konzessionsgesuch<br />

auch dann abweisen kann, wenn die Person<br />

des Gesuchstellers und das Fahrzeug den<br />

Vorschriften der Verordnung entsprechen.<br />

Dezembersession der Eidg. Räte.<br />

Am 7. Dezember tritt das eidgenössische Parlament<br />

zur Wintersession zusammen, deren Traktandenliste<br />

auch eine Reihe von Geschäften enthält,<br />

welche in die Interessensphäre des Automobils<br />

hineinreichen. .<br />

Dazu rechnen wir das Budget der S. B. B fflr<br />

1937, für dessen Behandlung die Priorität beim<br />

Ständerat liegt. Wie man sich erinnert, sieht der<br />

Voranschlag wiederum ein gewaltiges Defizit vor,<br />

das wobl Anlass geben wird, das Bahnproblem von<br />

seiner grundsätzlichen Seite her aufzurollen und<br />

dabei auch die Frage Schiene—Strasse zu berühren.<br />

Unter den Verhandlungsgegegenständen figuriert im<br />

weiteren die Reorganisation der Bundesbahnen,<br />

doch wird dieses Traktandum nach unsern Erkundigungen<br />

in der Dezembersession noch nicht vor<br />

das Forum der Räte gelangen, Aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach begnügt man sich damit, während der<br />

Tagung die Kommissionen zu bestellen.<br />

Gleicherweise erfährt auch die in der Liste der<br />

Verhandlungsgegenstände ; aufgeführte Beratung<br />

des Geschäftsberichtes und der Rechnung der Alkoholverwaltung?<br />

die neuerdings mit einem Fehlbetrag<br />

von 8.387.821 Fr. abschliesst, eine Verschiebung,<br />

weil die Kommissionen erst nach Neujahr zusammentreten<br />

werden.<br />

Umsonst hält man übrigens unter den Traktanden<br />

Ausschau nach dem « Bundesbeschluss über<br />

den Transport von Personen und Gütern mit Motorfahrzeugen<br />

und über die Einführung einer eidgenössischen<br />

Verkehrsabgabe ». Um die « Dringlichkeit<br />

», an die man sich so krampfhaft klammert,<br />

mit-reichlich fadenscheinigen und durchsichtigen<br />

Argumenten, um diese Dringlichkeit scheint es also<br />

nicht besonders dringlich bestellt zu sein. Die<br />

Mühlen Herrn Pilez-Golaz' mahlen langsam und<br />

bedächtig, .dnnn das Departement ist heute noch<br />

nicht so weit, der Aspa und der Via Vita seine<br />

Stellung zu den von diesen Verbänden ausgearbeiteten<br />

Gegenprojekten bekanntgeben zu können.<br />

Neben den verschiedenen « grandes pieces ><br />

harren .ein ganzes Schock von Postulaten und Motionen<br />

der Erledigung, darunter fünf Postulate,<br />

welche das Gebiet des Automöbilverkehrs beschlagen.<br />

Das Postulat Walther, das am 6. Januar <strong>1936</strong> dem<br />

Nationalrat von der Kommission für das neue Finanzpragramm<br />

eingereicht wurde, lädt den Bundesrat,<br />

ein, die Frage zu prüfen und Bericht und Antrag<br />

einzubringen, ob nicht im Interesse der Erhaltung<br />

der Automobilindustrie, der Beschäftigung<br />

in allen Zweigen dieser Industrie .und der fiskalischen<br />

Einnahmen aus dem Automobilverkehr eine<br />

grundsätzliche Neuregelung der Gesamtbesteuerung<br />

des Automobils (kantonale Autotaxen, Benzinzoll<br />

usw.) einzuführen sei. Diese Neuregelung sollte gemäss<br />

dem Beispiel anderer Reiseländer in dem Sinn<br />

erfolgen, dass die kantonalen Automobilsteuern abgelöst,<br />

dafür der Benzinzoll entsprechend erhöht<br />

und den Kantonen die Anteile an" Steuern aus dem<br />

erhöhten Benzinzoll vergütet würden.<br />

Für bessere Existenzbedingungen des freien<br />

Autotransportgewerbes verwendet sich das vom<br />

28. Januar <strong>1936</strong> datierende Postulat von Almen,<br />

das die Festsetzung von Richtpreisen für die Be»<br />

förderung von Personen durch Autocars anregt.<br />

Gleichzeitig legt es dem Bundesrat nahe, zu prüfen,<br />

ob die Ueberlandfahrten der Post zum Sehutz der<br />

Bahnen und der freien Autounternehmer nicht eingeschränkt<br />

werden solletn.<br />

In den Komplex des Alkoholproblems greift das<br />

Postulat Duttweiler ein. das eine ganze Reihe von<br />

Massnahmen vorschlägt, welche bei der Revision<br />

der Alkoholgesetzgebung Berücksichtigung finden<br />

sollten und die nach unserem Defiirhalten eher<br />

geeignet sind, einer Sanierung dieses Regiebetriebes<br />

die Wege zu ebnen.<br />

Im Interesse der Arbeitsbeschaffung für die<br />

schweizerische Motorlastwagenindnstrie und deren<br />

Hilfeindustrien strebt das Postulat Flückmer<br />

(Aas dem Bundesgericht.)<br />

Dies wird namentlich dann geschehen, wenn<br />

die bestehenden Standorte für eine erhöhte<br />

Zahl von Taxametern nicht ausreichen und<br />

kein Bedürfnis für die Vermehrung dieser<br />

Zahl besteht; es ist dem Ermessen der Polizeibehörde<br />

überlassen, welche Gesuche sie<br />

in diesem Falle ablehnt, und in Zürich wird<br />

dabei der sachlich gerechtfertigte Grundsatz<br />

befolgt, dass in erster Linie die Erneuerungsgesuche<br />

der Inhaber bisheriger Konzessionen<br />

berücksichtigt werden. Solche Konzessionsinhäber,<br />

die schon bisher ihre Wagen im Innern<br />

der Stadt aufstellen durften, konnten<br />

nach dieser Praxis ohne weiteres vor dem<br />

Gesuchsteller berücksichtigt werden, der auf<br />

Grund der Witikoner Konzession seine Taxis<br />

bis jetzt nur in dieser ländlichen Vorortsgemeinde<br />

aufstellen durfte. Ferner durften<br />

ihm auch diejenigen Konzessionäre der neu<br />

angegliederten Vorortsgemeinden vorgezogen<br />

werden, die ihre Konzessionen zur Zeit der<br />

Eingemeindung ausübten. Zwar war die Witikoner<br />

Konzession infolge der Nichtausübung<br />

nicht erloschen, aber es war nicht willkürlich,<br />

wenn der Beschwerdeführer denjenigen<br />

gleichgestellt wurde, die eine neue Konzession<br />

verlangten, und. wenn er aus diesem<br />

Grunde abgewiesen wurde.<br />

Der Beschwerdeführer kann sich nicht auf<br />

den Grundsatz der Gewerbefreiheit berufen,<br />

denn dieser gewährt dem Privaten keinen<br />

Anspruch auf die Benutzung öffentlicher<br />

Strassen und Plätze, insbesondere auch nicht<br />

auf die Bewilligung zu einer über den gewöhnlichen<br />

Gemeingebrauch hinausgehenden<br />

Benutzung, wie es die Aufstellung von Taxis<br />

auf öffentlichem Grund und Boden darstellt.<br />

Der Rekurs wurde daher abgewiesen. Wp.<br />

die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für<br />

eine unterschiedliche Zollbelastung der Treibstoffe<br />

zugunsten von Motorlastwagen schweizerischer Herkunft<br />

an, währenddem das am 5. Dezember 1935<br />

von Möller (Grossh5chstetten) eingebrachte Postulat<br />

die Prüfung der Frag« fordert, ob nicht dem<br />

Benzin eine bestimmter Prozentsatz Kernobstsprit<br />

beizumischen sei, einer Frage, welche nach der<br />

Annahme des Alkoholbudgets <strong>1936</strong>/37 und damit<br />

auch des Spritbeimischungszwanges hinfällig geworden<br />

ist.<br />

Schliesslich steht noch die Antwort des Bundesrats<br />

auf die Interpellation Gysier (Zürich) aus, als<br />

deren Kernpunkt sich die Forderung nach Milderung<br />

der Härten der jetzigen Benzinzollbelastung<br />

für das Autotransportgewerbe und für gewerbliche<br />

Lastwagenbesitzer herausschälen lässt. •••--;• —'.<br />

Wie man sieht: weder dem Parlament noch der<br />

Exekutive fehlt es an Gelegenheit, zu den Problemen<br />

der fiskalischen Belastung des Automobils<br />

Steljung zu beziehen und dabei Farbe zu bekennen.<br />

A. C. X.<br />

SEKTION LUZERN. Am l«tzten Sonntag führte<br />

die Sektion Luzern dea A.C.S, zusammen mit dem<br />

Reitclub St. Georg die 2, Auto-Hippique durch. Wie<br />

letztes Jahr bildeten wieder »wei Autofahrer und<br />

zwei Reiter eine Stafette. Sieger war diejenige<br />

Mannschaft, welche den Wimpel in der kürzesten<br />

Gesamtzeit ans Ziel zu bringen vermochte.<br />

Kurz 'nach 7 Uhr fand d«r Start beim Clubheim<br />

des A.C.S. statt. Dem Fahrer wurde ein verschlossenes<br />

Kuvert in die Band gedrückt, welches<br />

die Angaben über die Strecke enthielt und das er<br />

eret öffnen durfte, wenn er ausser Sicht war. Der<br />

erste Ort, Rothenburg, war nicht schwer .zu finden.<br />

Dann aber begann daa Raten und Suchen, mussten<br />

doch ganz kleine Nester, oft nur Gehöfte, von denen<br />

überhaupt noch keiner je etwas gehört, angefahren<br />

werden. Meist verlief die Route über viertklassige<br />

Strassen, die, schmal und bodenlos, den Fahrern<br />

ordentlich Mühe machten Und wäre der findige<br />

Sportpräsident in solchen Momenten zugegen gewesen,<br />

er hätte nichts «u lachen gehabt. Natürlich<br />

walteten ausgerechnet an den verstecktesten Orten<br />

geheime Kontrollposten ihres Amtes. Im Gegensatz<br />

zum letzten Jahre wurden sie jedoch, mit «iner Ausnahme,<br />

von allen Automobilisten entdeckt. Die erste<br />

Stafettenübergabe fand in Wahligen statt, von wo<br />

ein Reiter den Wimpel nach dem Spitzhof zu bringen<br />

hatte, um ihn dort dem zweiten Automobilisten<br />

zu übergeben, Auch diese Strecke war mit allerlei<br />

Tücken gespickt, aber die Wackeren Reiter schafften<br />

es trotzdem und in Feldmatt wurde der WimpeV an<br />

eine letzten Ablösung, den zweiten Reiter, üpergeben.<br />

Querfeldein preschte der dann in festrecktem<br />

Galopp dem Ziel im Bodenhof zu.<br />

Nach getaner Arbeit vereinigte ein gemütlicher<br />

Hock die Teilnehmer. Heisse Wienerli und Tee,<br />

serviert im Ma»chinenhäuschen des Elektrizitätswerkes,<br />

das sich in einen originellen Ausschank<br />

umgewandelt hatte, belebten die etwa« erstarrten<br />

Glieder wieder Ein lustiges Erzählen und Fragen<br />

hob an, wobei natürlich ein jeder die schlimmsten<br />

Abenteuer und Kämpfe erlebt hatte. Mit gespannter<br />

Aufmerksamkeit lauschte man der Verkündung der<br />

Resultate; denn hart auf hart war es gegangen,<br />

und die Zeitunterschiede mussten äusserst knapp<br />

sein.<br />

Dr, P.K.<br />

Rangliste: 1. Equipe Hodel (Genhart Georges<br />

und Hochstrasser Franz mit Auto, Hodel 'Franz<br />

und Bruppar-her Walter, Reiter), Zeit 2 : 37 • 30.<br />

2. Fxruipe Kauffmann (Kauffmann Mas und Dr.<br />

Kaufmann Paul mit Auto. Kauffmann.'Hani und<br />

Otto, Reiter), Zeit 2:38:08- 8. Equipe Bucher<br />

(Frank Hugo und Bucher Josef mit Auto, Frau<br />

Dr. Burher und Dr. W. Bucher, Reiter), Zeit<br />

2:39 :47. 4 Equipe Heusser (Jenny Karl und<br />

Schroter Walter mit Auto, Hofer Otto, und Heusser<br />

Albert, Reiter), Zeit 2 : 47 : 08. 5. Equipe Guebelin<br />

(Epper Ernst und Husistein Cesar mit Auto,<br />

Guebelin Eduard und Hofer Albert; Reiter). Zeit<br />

2 :49 :20. 6 Equipe von Vivis (Dr. Ch- Falk und<br />

von Vivis Alphons mit Auto, von Vivis Franz und<br />

Prevost Walter, Reiter), Zeit 2:52:8a<br />

STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />

Welten Amküntte rfurs* den ZentraJaiU In Gent und die Geachiftaatellen dea T.C.S.<br />

SEKTION ST, GALLEN - APPENZELL. Die<br />

Sektion St. Gallen-Appenzell ladet ihre Mitglieder<br />

auf Samstag, den 28. November, zum 10. Club-Ball<br />

im «Schützengarten» in St. Gallen ein. Die Zusammenstellung<br />

des Programms lässt darauf schliessen,<br />

dass der Wunsch nach einem bunten Abend<br />

in jeder Beziehung Berücksichtigung gefunden hat.<br />

Damit ist man für einmal von der Tradition der<br />

letzten Jahre abgewichen und das St. Galler Stadttheater<br />

nimmt an der Abendunterhaltung nicht teil.<br />

Freunde der Musik und des Gesanges, der kultivierten<br />

rhythmischen Darstellungskunst und der<br />

rein gymnastischen Spitzenleistung auf Rad oder<br />

Trapez dürfen einen genussreichen. Abend erwarten.<br />

In der sorgfältigen Wahl erstklassiger Tanzmusik<br />

liegt auch die Absicht ausgedrückt, dem<br />

Glubball das Gepräge eines Gesellschaftsabends zu<br />

geben. Die Conference ist Herrn Hans Berchtold,<br />

Zürich, anvertraut worden. E. B:<br />

S. •>. A. C.<br />

SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm Dezember<br />

<strong>1936</strong>/Januar 1937:<br />

4. Dezember <strong>1936</strong>: Atelier-Besuch bei Kunstmalers<br />

Bosshard, Marktgasse. Sammlung: nach-<br />

. mittags 2^ Uhr vor dem Schweizerhof.<br />

11.! Dezember <strong>1936</strong>: Vorbereitung auf den, Weih-<br />

'. v ;tnachtsabend\ im Clublokal.<br />

18.~Bezeinber-<strong>1936</strong>: : Weihnachtsabend im Clublokal,<br />

wozu alle Mitglieder herzlioh eingeladen sind.<br />

Clubferien bis 15. Januar 193 7.<br />

15. Januar 1937: Nachmittags Zusammenkunft in<br />

der Ka^We-De. Abende Clubäbend.<br />

22. Januar 1937: Bunter Abend. Clublokal.<br />

29. Januar 1937: Kino-Besuch. Sammlung im Clublokal<br />

abends 8 Uhr.<br />

d«><br />

VEREINIGUNG STAATL. GEPR.<br />

AUTOFAHRLEHRER<br />

DER SCHWEIZ (V. A. S.)<br />

SEKTION BEIDER BASEL. Monatsversammlung:<br />

Dienstag, den 1. Dezember, abends 8 Uhr.<br />

im Rest: Viadukt, Da sehr wichtige Traktanden<br />

und Vorarbeiten für die im Januar staftfindends<br />

Generalversammlung vorliegen, wird pünktliches<br />

und vollzähliges Erscheinen dringend erwartet.<br />

Der Vorstand.<br />

SEKTION BERN. Der Kantonal-bernische Autofahrlehrer-Verband<br />

hat seine diesjährige Generalversammlung<br />

auf .Samstag, den 12. Dezember <strong>1936</strong>,<br />

angesetzt mit Beginn um 4 Uhr im Hotel Bären<br />

in Biglen. Vorher findet eine Rätselfahrt statt, an.<br />

der sich jedes Mitglied beteiligen kann.<br />

Es ist folgendes Programm aufgestellt worden:<br />

Rätselfahrt: Besammlung der Teilnehmer. 3 Uhr<br />

beim Restaurant Sternen in Worb. Eine Strecke<br />

von 9 km ist dabei mit einer durch das Los zu bestimmenden<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit, die sich<br />

zwischen 20 bis 30 Kilometer bewegen wird, zu<br />

durchfahren Anschliessend Generalversammlung<br />

mit folgender Traktandenliste. 1. Entgegennahme<br />

und Genehmigung von Jahresbericht und Jahresrechnung,<br />

2. Genehmigung des Protokolls der letzten<br />

Versammlung; 3. Wahl des Vorstandes, der Rechnungsrevisoren<br />

und event. anderer Funktionäre.<br />

4. Festsetzung des Mitgliederbeitrages und anderer<br />

Leistungen der Mitglieder; 5. Voranschlag für 1937<br />

6. TätigkeiUprogramm für 1937; 7. Verschiedenes<br />

Allfällige Anträge sind umsehend dem Präsidenten<br />

einzureichen. Abendessen zirka um 7 Uhr.<br />

Gemütlicher Teil und Preisverteilung der Rätselfahrt<br />

Nachdem an der letztjährigan Generalversammlung<br />

trotz spezieller Einladung zum gemütlichen<br />

Teil der Damenflor sehr .schwach vertreten war.<br />

haben wir uns entschlossen, den Rest des Abends<br />

in Form eines witzigen Herrenabends abrollen zu<br />

lassen.<br />

Wir weisen nochmals darauf hin, dass alle<br />

Sammellisten, sowie die Anmeldungen zum Nachtessen<br />

bis spätestens 5. Dezember unserem Sekretär.<br />

Herrn Sprerry Hallerstrasse 55 in Bern, zugestellt<br />

werden müssen. Vollzähliges Erscheinen, wird als"<br />

Ehrensache betrachtet. Von Mitgliedern, die durch<br />

triftige Gründe mit * Nichtanwesenheit» glänzen<br />

müssen, wird eine entsprechende Mitteilung verlangt<br />

Da Pünktlichkeit und Disziplin zum Berufe<br />

des Fahrlehrers gehören, brauchen wir hierüber<br />

nichts Mi sagen. ' Der Vorstand (Sp).<br />

.Tirana<br />

LEGENDE:<br />

Geschtossene Stra$$e* 4M-<br />

Nur mit Ketten befahrbar -mm<br />

glaenbahnverlede-Statlon &<br />

Ketten-Dienst T.C.S. 4<br />

CHAUFFEUR-CLUB<br />

«EINTRACHT»<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Morgen Samstag, liebe Kameraden<br />

und Angehörige, feiern<br />

wir unser Familienfest. Denkt<br />

daran, dass keiner fehlen darf.<br />

Mitgüeder, die mithelfen müssen,<br />

haben sich um 7 Uhr im Rest Mühlental einzufinden.<br />

Die Gaben sind in letzter Stunde so.<br />

reichlich eingelaufen, dass wir über weit mehr als<br />

200 Preise verfügen. Und lasst den Humor nicht<br />

zu Hause! S. P. "<br />

AARGAUISCHER MILITÄR-MOTORFAHRER-<br />

VERBAND. Wir laden unsere Mitglieder und weitere<br />

Gönner zur Herbstversammlung auf Sonntag,<br />

den 29. November <strong>1936</strong>, nachmittags 14 Uhr, ins<br />

Rest Römerturm nach Brugg freundlich ein. Die<br />

Einladung ergeht auch an die unserem Verbände<br />

noch fernstehenden Kameraden. Motorwägeier,<br />

schliesse dich unseren Reihen anl<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Wir bringen unsern werten Mitgliedern<br />

zur Kenntnis, da.se die<br />

crHArruAii^ru nächste Versammlung am Samstag,<br />

den 28. November, abends i<br />

, im Vereinslokal Hotel Löwen, stattfindet^<br />

An dieser Versammlung werden die Freiprogramme<br />

für unsere diesjährige Abendunterhaltung am 5>Dezemb&r<br />

in den Sälen des Restaurant Scbweizertialle<br />

verteilt. Die Besitzer von Sammellisten für die<br />

Tombola werden ersucht, diese an der Versammlung<br />

zusammen mit den Gaben der Vergnügungskommission<br />

abzuliefern Die Vorbereitungen für<br />

diesen Anlass eind in vollem Gang und versprechen<br />

einen genussreichen Abend. Im Hinblick-auf<br />

die wichtigen zur Behandlung gelangenden Geschäfte<br />

erwarten wir recht zahlreiche Teilnahme<br />

und pünktliches Erscheinen. Die Dezemberyersammlung<<br />

fällt infolge der Abendunterhaltung aus.<br />

Mit Chauffeurgruss: der Vorstand.<br />

LU* d«<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Richtungsanzeiger und Scheinwerfer. Sicher<br />

weiss ein jeder Automobilist den Wert des Richtungsanzeigers<br />

zu würdigen. Um so erstaunlicher<br />

berührt daher die Feststellung, wie «haushälterisch»<br />

so mancher bei dessen Gebrauch umgeht. Ein jeder<br />

von uns kennt das unangenehme Gefühl, das einen<br />

beschleicht, wenn man genötigt ist, im Kielwasser<br />

eines andern zu fahren, der seinen Richtungszeiger<br />

zu spät in Funktion setzt oder ihn nicht herausstellt,<br />

wenn er nach rechts abzweigt! Könnte man<br />

es sich nicht zur Regel machen, mindestens 50 m;<br />

vor dem Beginn des Abschwenkungsmanövers<br />

Signal zu geben, bei hohem Tempo natürlich entsprechend<br />

früher?<br />

Häufig genug erlebt man es auch, dass der<br />

Richtungszeiger beim Wegfahren vom Parkplatz in<br />

Ruhestellung bleibt, eine Nachlässigkeit, für welche<br />

sich jene, die in gleioher Richtung folgen, kräftig<br />

bedanken, weil sie dadurch zu brüskem Bremsen<br />

gezwungen werden.<br />

Ein anderer Punkt, worin immer und immer<br />

wiedtr gesündigt wird, betrifft die Bedienung der<br />

Scheinwerfer, wenn man einen anderen Wagen-vor<br />

sich hat. Fährt nämlich der vordere mit vollem<br />

Licht, so- kann man es sich füglich schenken, ein<br />

gleiches zu tun. sofern der Abstand zwischen den<br />

beiden Fahrzeugen nicht mehr als zirka 300 Meter<br />

beträgt Mit abgeblendeten Lampen sieht man noch<br />

immer genug. Und für den Mann am Volant des<br />

vorderen Wagens ist es lästig, um nicht zu sagen<br />

gefährlich, andauernd durch die Funkerei im Rückspiegel<br />

oder durch den Reflex in den Scheiben<br />

geblendet zu werden. Nicht selten hat der Versuch,<br />

in solcher Situation den Vorhang für das Rückfenster<br />

zu zirpen, zu Unglücksfällen geführt.<br />

Es sollte doch nicht so schwer fallen, sich Rüeksich<br />

auf die andern anzugewöhnen dadurch, dass<br />

man den Vordermann so wenig als möglich mit den<br />

Scheinwerfern belästigt und dem Nachfolgenden<br />

durch rechtzeitiges Signal mit dem Richtungszeiger<br />

seine Absichten kundtut A. R.<br />

Redaktion:<br />

Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer,<br />

Dipl. Ing. F, 0. Weber.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe :<br />

O. E. Wagner. — Ren* Baebler.


AUTOMOBIL-REVUE<br />

Schweissungen von<br />

Zylinderblöcken und<br />

schwierigen Gußstücken<br />

sind seit Jahren eineSpe- •<br />

zialität unseres Hauses<br />

Keine inneren<br />

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Druck, Cliches und Verlag: HALLWAG A.-G., HaUersche Büchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.


BERN, Freitag, 27. November <strong>1936</strong> Automobil-Revue, II. Blatt - Nr. 96<br />

8>ey<br />

H A N S R U D O L F S O H M I D :<br />

Wenn man in den Kanton Bern kommt, ist<br />

einem zu Mute, man trete in eine warme Stube.<br />

So philosophiert ein alter Landstreicher und<br />

Schnapsbrüder bei Jeremias Gottheit und Leute<br />

dieser Gattung haben ein feines Temperaturempfinden.<br />

Ist es nur deswegen, weil im Bernerland<br />

auch der Fremdling mit dem intimen Anruf clhr><br />

empfangen wird, weil der Bauersmann nicht in den<br />

Eisenbahnwagen tritt, ohne ein vernehmliches<br />

«Grüss Gott!» zu bieten? In Zürich oder Basel ist<br />

sie viel kühler, die Temperatur von Mensch zu<br />

Mensch, und dabei geht der Zürcher oder Basler<br />

doch viel rascher aus sich heraus als der Berner —<br />

aber dieser Bär hat einen dicken und — warmen<br />

Pelz!<br />

Die alten Bäume und die alten Häuser sind im.<br />

Bernerland daheim. Anderswo wurden sie gefällt,<br />

hier bleiben sie stehen und wachsen fröhlich weiter<br />

in die neue Zeit hinein. Auf den Märkten begegnet<br />

man immer noch den Bauern im gelbbraunen;<br />

selbstgewobenen Halbleinen und Frauen<br />

in den malerischen, mit Silberketten behangenen<br />

Trachten. Gewaltige Bauernhöfe stehen in den<br />

Baumgärten, oft seit Jahrhunderten unverändert<br />

vom Vater auf den (jüngsten) Sohn vererbt — alte,<br />

edle Häuser säumen die Gassen der Städte, in<br />

dtnen westliche Kultur mit germanischer Kraft<br />

umgeformt ist; Schlösser und Landhäuser aus dem<br />

zierlichen 18. Jahrhundert, klotzige Schlösser aus<br />

burgundischem Mittelalter zeigen an, dass dieses<br />

Land eine aristokratische Tradition hat. Aber nicht<br />

nur der Herr, auch der Bauer ist hier ein Aristokrat<br />

in seiner Art, und wenn Jeremias Gotthelf noch<br />

heute recht haben sollte, so lugt ein Berner Bauer,<br />

der auf einem bezahlten, das heisst schuldenfreien<br />

Hofe sitzt, selbst den König Salomo für einen<br />

Schnuderbub an neben sich.<br />

Pie Berner haben harte Köpfe, aber ihre<br />

Sprache ist weich, melodisch und unendlich<br />

schmiegsam. Sie sind etwas herb, aber grundgut,<br />

gemütvoll und doch etwas «gytig», nicht immer<br />

entgegenkommend, aber stets hilfsbereit. Das Bärndütsch<br />

hat einen phantastischen Wort- und Formenreichtum,<br />

etwa wie das Italienische, mit Färbungen<br />

und Gefühlsnuancen, wie sie die Schriftsprache<br />

niemals wiedergeben kann. Kein Wunder,<br />

dass sie einer ganzen Reihe von Mundartdichtem<br />

das Wort erteilt hat; sie sind, etwa mit Ausnahme<br />

des Sfadtberners Rudolf von Tavel und des Emmentaler<br />

Schriftstellers C. A. Loosli, fast alle Lehrer<br />

und Pfarrer, vom AIt(schul)meister Simon Gfeller<br />

bis zum Pfarrer Emanuel Friedli, dem Schöpfer<br />

des grossen «Bärndütsch»-Werkes — denn in diesem<br />

Bauernlande sind Lehrer und Pfarrer sozusagen<br />

die einzigen legitimen Idealisten.<br />

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Man hat zwar<br />

viele Worte für lässiges Umherstehen und redseliges<br />

Säumen: «Zaaggen, chniepen, tampen, laferen»,<br />

aber quch der «Gispel», der «Zwaspli» und<br />

der «Schwadli» sind so wenig nach dem Sinn des<br />

Berners wie der «Stürmi». «Nume nid g'sprängt!»<br />

heisst sein erster Grundsatz, sein zweiter: cAber<br />

gäng hü!» Nervosität ist keine verbreitete Krankheit.<br />

«Bären» und «leuen» sind zwei verschiedene<br />

Formen des Ausruhens, und weil die Wirtshäuser<br />

zumeist «zum Bären» und «zum Leuen» genannt<br />

sind, geht man in dtn «Bären go leuen» und in<br />

den «Leuen go baren». Und als ein Knabe seinen<br />

Vater fragte, ob'hinter dem Gurtenberg auch Leute<br />

wohnen, erhielt er die beruhigende Antwort:<br />

«Ching, mer wey nid grüble!»<br />

Aus diesem Boden heraus sind Künstler gewachsen,<br />

die nicht zu den Schlechten gezählt werden:<br />

Albert Anker, der Seeländer, Ferdinand Hodler,<br />

der Sohn des Berner Mattenquartiers, das unglückliche<br />

Genie Karl Stauffer, der Burgdorfer<br />

Bauernmaler Max Buri, und der Solothurner Cuno<br />

Amiet, der auf der Oschwand bei Herzogenbuchsee<br />

wohnt—r und doch könnte man nicht, sagen,<br />

den Künstlern werde der Erfolg leicht gemacht.<br />

Hodler hat es erfahren, aber nicht minder quch<br />

Karl Stauffer, der In Berlin schon längst der gesuchteste<br />

Porträtmaler war, als er 1889 In Bern ein<br />

Bild ausstellte, über welches die Leute sich entrüsteten,<br />

weil der dargestellte Mann weder Kragen<br />

noch Krawatte trug. — Das Kunsthandwerk:<br />

Nebst den Brienzer Schnitzern und den Oberl<br />

der Spitzenklöpplerinnen erscheinen die<br />

Heimberger Keramiken, die meist als Heim<br />

verfertigt werden; ein besonderes Lob ve<br />

auch die Porzellanfabrik in Langenthai, die<br />

der Schweiz, deren Erzeugnisse übrigens den<br />

gleich mit Bavaria, Rosenthal und Sevres wohl aushalten.<br />

Die bernische Küche hat Rühmens nicht nStig,<br />

und sie braucht sich weder mit «Rösti» noch mit<br />

der «Berner Platte» zu begnügen, noch etwa mit<br />

«Hamme u Laffli» (so heissen Schinken und Achselstück<br />

beim Schwein), noch mit Schlagrahmdesserts.<br />

Daneben dauern und leben alte Landstädtchen<br />

fort: Buren, Aarberg und Wangen an der Aare,<br />

Laupen, Burgdorf, am Bielersee Nidau, Erlach und<br />

Neuenstadt — Nester, in denen Alfred Kerr, wie<br />

einst in Rapperswil, vergnüglich knurren könnte:<br />

«Spitzweg ist ein Hund dagegen!»<br />

Dieser Kanton Bern ist ein Grenzland, er steht<br />

an einer Sprach- und Kulturscheide, aber so nahe<br />

die Berner auch beim Esprit francais zu Hause<br />

sind, sie sind weder dem französischen noch sonst<br />

einem Geist tributpflichtig geworden — hat nicht<br />

Albrecht von Haller sein eigenes Ringen mit einer<br />

Schrift «Ueber die Nachteiligkeit des Geistes»<br />

desavouiert? Ein Berner selbst, nämlich Gottfried<br />

Bohnenblust, ist es, der von den Bernern sagt, sie<br />

würden es nicht beklagt haben, wenn die Erfindung<br />

der Buchdruckerkunst unterblieben wäre!<br />

«Geist», etwas Geistiges, bedeutet hier soviel wie<br />

Alkohol, und «geistreich» werden in dieser Sprache<br />

höchstens Hunde und Pferde genannt. Freilich<br />

(und hier nimmt einer das Wort, der nicht aus<br />

diesem Boden stammt) sind die Berner weder<br />

selbst geistreichelnd, noch haben sie dafür den<br />

anerkennenden Sinn, und wenn in der Hauptstadt<br />

dieser aristokratisch-bäurischen Republik die Lehren<br />

von Descartes verboten und die Schriften Spinozas<br />

durch den Henker verbrannt wurden, so<br />

strahlen seine Bewohner dafür andere Kräfte,<br />

Werte und Tugenden aus, die vielleicht näher an<br />

Saat und Scholle, an der Erde und ihrer Wirklichkeit<br />

sind: Sie haben Gedanken, sie haben Gefühle:<br />

sind Gotthelf und Hodler nicht Gedankenmenschen<br />

von höchsten Einsätzen? Liegt nicht im<br />

bernischen Volkslied ein Reichtum warmer, natürlicher<br />

Empfindung und primitiver Naturverbundenheit?<br />

Es ist nirgends so tief und unergründlich im<br />

Volkstum verwurzelt wie im Kanton Bern; der<br />

grösste Teil des lebendigen schweizerischen Volksliederschatzes<br />

ist hier beheimatet, nirgends blüht<br />

auch die populäre Dramatik wie in Bern, wo eine<br />

«Zytglogge-Gesellschaft» aus der Mundart eine<br />

Bühnensprache hervorzaubert.<br />

Wenn der Reisesommer angebrochen ist, kann<br />

man in Bern fast an jeder Strassenecke Wanderer<br />

Set Sifcelemättt ift in vollem


12 - N" 96<br />

Junkern g»is«<br />

Zeichnung Thomamlehd<br />

Bern ist alt und neu zugleich — nur dass man<br />

nicht auf das Alte zugunsten des Neuen verzichtet.<br />

Das neue Gebäude der Schweizerischen Landesbibliothek<br />

auf dem Kirchenfeld könnte fast von Le<br />

Corbusier sein; man lässt darum die alten Gassen<br />

unberührt und die heimelige Dämmerung ihrer<br />

«Lauben» — so heissen die spreizbeinigen Arkadengänge<br />

—, in welche die mondäne Eleganz der<br />

Schaufenster den gedämpften Glanz der Gegenwart<br />

wirft. Die Arkadengänge von Alt-Bern sind<br />

diesem Stadtbild so eigen wie die hohlkehlenförmigen<br />

Dachvorsprünge, die man «Vorschärm»<br />

nennt und die den Sandstein der Mauern vor dem<br />

Regen zu schützen haben. Die Lauben sind übrigens<br />

heute noch Privateigentum der Hausbesitzer.<br />

Wozu sie bestimmt sind, sagt uns ein Wandspruch<br />

in dem altvaterisch-soliden Restaurant «Zytglogge»,<br />

und er scheint sogar den «südlichen Eindruck»,<br />

den Bern machen soll, in Frage zu stellen: «Jedes<br />

Jahr het zwölf Monet, zwee troch und zäh nass,<br />

Und hätt's keini Laube, so müesst men uf d' Gass.»<br />

Aber dieser Epigrammatiker übertreibt mit seinen<br />

zehn Monaten Regen, sonst könnte man nicht<br />

den ganzen Sommer über an der Aare zwischen<br />

Münsingen und Bern die hellen Kleider der Badelustigen<br />

leuchten sehen. — Die Lauben sind oft<br />

hoch über der Strosse, so dass darunter noch bequem<br />

der Kellereingang Platz hat; durch schräg<br />

abgeschnittene Kellerhälse blickt man von der<br />

Gasse aus in kühle Keller hinab.<br />

Die Fenster der alten Häuser sind hoch und<br />

reichen fast bis zum Boden hinunter, sie haben<br />

hinter reichen Gittern Fensterbänke mit roten Kissen,<br />

auf denen nicht selten Katzen sitzen und<br />

nachschauen, was in den gegenüberliegenden Laube<br />

vorgeht. In den weniger begangenen Laubengasten<br />

tragen die Handwerker ihr Gewerbe ans<br />

Tagslicht hinaus, wie etwa an der Kesslergasse,<br />

wo man immer bequeme, alte und neue, fertige<br />

und unfertige Stühle und Fauteuils auf dem Gehsteig<br />

stehen sieht — schöne, alte, geruhsame<br />

Stühle.- das ist Bern.<br />

Aus dem Werk „Was nicht im Baedeker steht-: Die<br />

Schweiz, Band II {Nord und West), Verlag R. Piper & Gy<br />

München.<br />

Mondlicht über alten Gassen<br />

Wie von aller Welt verlassen,<br />

Träumen still die alten Gassen;<br />

Heimlich äugt der Mondenschein<br />

In ihr graues Reich herein,<br />

Tastet an den kohlen Wänden<br />

Wie mit bleichen Geisterhänden<br />

Und zu diesem Spiel gesellt<br />

Sich noch eine andre Welt:<br />

Da und dort kost junges Blut<br />

In der Nischen stummer Hut;<br />

Dass die Sehnsucht nicht verblasse,<br />

Träumt ein Mädchen auf die Gasse;<br />

Irgendwo, auf samtnen Tatzen,<br />

Ducken sich verliebte Katzen<br />

Und von alten Brunnen her<br />

Tönt des Plätscherns leise Mär.. •<br />

Begegnungen<br />

*<br />

Also sind die alten Gassen<br />

Doch nicht ganz so sehr verlassen<br />

Und wer nicht für Schönheit blind<br />

Merkt, dass sie verzaubert sind!<br />

Hanns Paul Müller,<br />

Von Johannes Vincent Venner<br />

Wenn man die Fünfzig überschritten hat,<br />

bleibt man zuweilen auf seinem Lebenswege<br />

nachdenksam ein Weilchen stehen und lässt<br />

Gestalten, Städte und Erlebnisse an sich vorüberziehen.<br />

Gewiss wäre es ein wenig früh,<br />

schon nach dem ersten Halbhundert seines<br />

Erdendaseins Rückschau zu halten und Erinnerungen<br />

niederzuschreiben.<br />

Einst sparte man diese Selbstbespiegelung<br />

für die Eiszeit auf. Aber damals eilten die Stunden<br />

-^weniger rasch dahin. Nun müssen wie beizeiten-<br />

Inventar machen, unsere Angelegenheiten<br />

bestellen und noch ein Feuerchen der Begeisterung<br />

entfachen, um unser alterndes Herz<br />

an den kärglichen Flammen solchen Ruhmes<br />

zu wärmen.<br />

Wander jähre führten mich durch deutsche<br />

und italienische Lande: ich lernte in Berlin,<br />

München und Wien und jenseits des Gotthards<br />

Frauen und Männer kennen, die mir unvergesslich<br />

gehlieben sind. Aber am tiefsten hat<br />

mich Bern, meine Geburtsstadt, gezeichnet und<br />

ihre Gestalten sind mir heute noch lebendig<br />

wie am ersten Tage.<br />

Als ich nach langen Jahren wiederkam,<br />

plätscherten die Brunnen wie zur Kinderzeit.<br />

Ich -schlenderte die Lauben stadtabwärts bis<br />

zum Bärengraben. Auf der Nydeckbrücke<br />

blieb ich lange über der rauschenden Aare stehen,<br />

und hörte ihrem Liede zu, das mir so<br />

jugendvertraut klang. Unten am Ufer leuchtete<br />

in der Abendsonne der steile Giebel des lieben<br />

alten Hauses zu mir herauf, unter dem ich in<br />

einem Dachkämmerchen meine Jugendjahre<br />

versonnen und versponnen habe.<br />

Jeden Abend wiegte mich der Rhythmus der<br />

Wellen, die an die Ufer schlugen, in Schlaf<br />

und Traum und trugen mich durch manche<br />

Knabensehnsucht in die Märchen von Tausend<br />

und einer Nacht oder in die Wälder und Jagdgründe<br />

Winnetous.<br />

Länge lehnte ich an der Brückenmauer und<br />

sah mit heissem Blick in das Tal meiner Kindheit<br />

hinab. Trotzig und stolz erhob sich darüber<br />

"die alte Stadt mit ihren Türmen und Häuserreihen,<br />

um die so viel Schicksalhaftigkeit<br />

Wärme heilt!<br />

Be\ Erkältungen ist<br />

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vj<br />

und kampfumbrauste Vergangenheit wittert.<br />

Das ändere Ufer hinan grünten die Hänge noch<br />

wie vor vielen, vielen Jahren, als sie der Tummelplatz<br />

unserer Indianerstämme und Räuberbanden<br />

waren. Mit bangem Herzschlag träumte<br />

ein heimatloser Wanderer auf allen Wegen<br />

sich in die Heimat zurück.<br />

Wie lange wohnten in meinem Vaterhause<br />

Fremde)<br />

Draussen vor der Stadt ruhte die Mutter,<br />

die ewig Gütige, deren Leben ein Opfergang<br />

gewesen war. Die Geschwister hatten sich<br />

über das Land zerstreut. Und wenn mir unter<br />

den Lauben, die ich stadtaufwärts durchschritt,<br />

ein bekanntes Gesicht begegnete, war es von<br />

eigenen Sorgen umschattet, dass ich mit meinem<br />

Herzen voll Leid und Wegverlorenheit<br />

stumm vorüber ging.<br />

Was sollte mich in Bern, wo ich fremd geworden<br />

war, noch halten? Die Erinnerung an<br />

ein wundersames Jugendland oder das Grab<br />

meiner geliebten Mutter? Ich verschob meine<br />

Abreise von einer Woche zur andern und wartete<br />

auf irgend eine Begnadung.<br />

Josef Victor Widmann, dem ich so viel verdanke,<br />

der den Jungen, Tastenden auf den<br />

rechten Weg gewiesen hatte, war nicht mehr.<br />

Rudolf von Tavel hatte die Redaktion des<br />

« Berner Heim » niedergelegt, um sich in seinem<br />

warmen Heim im Obstberg nur noch seinen<br />

blutvollen, erdnahen Büchern zu widmen.<br />

Auch Dr. August Lauterburg, an dessen «Weltchronik»<br />

ich einst Mitredakteur war, hatte den<br />

Kampf mit der Berner Menschheit aufgegeben<br />

und sich auf den Olymp zurückgezogen, wo er<br />

nun Nektar trank, er, der wie kein Zweiter<br />

verstand, den Veltliner geniesserisch zu<br />

schlückern.<br />

Wie oft sassen wir zusammen im Klötzlikeller<br />

an dVr Gerechtigkeitsgasse und bastelten<br />

an unserem Käseblättchen herum. Der<br />

Drucker wartete auf Manuskript: es war schon<br />

Donnerstag und die Inserate genügten auch<br />

noch nicht, um die Nummer zu bezahlen, die<br />

Woche für Woche nur gegen klingende Münze<br />

ausgeliefert wurde.<br />

Während ich dem Setzer Stoff lieferte, humpelte<br />

der Chefredakteur die Lauben auf und<br />

ab, um die noch fehlenden Annoncen zu erjagen.<br />

Wenn aber am Samstagvormittag die<br />

Nummer heraus war, begannen unsere guten<br />

Tage. Lauterburg vertrug die Belegexemplare<br />

und kassierte, das Geld ein. Mein Redaktionshonorar<br />

betrug in bar zehn Fränkli pro Nummer<br />

und wurde von meinem lieben alten Doktor<br />

jeweils gegen Mittag am Kiosk beim Zeitglockenturm<br />

abgegeben. Abends sassen wir<br />

dann regelmässig zusammen in irgend einer<br />

kleinen Kneipe und verschmausten und vertranken<br />

ein Inserat, das er in Gegenrechnung<br />

erhalten hatte. Statt Geld war für den Betrag<br />

Essen und Trinken ausgemacht, eine Art von<br />

Naturalwirtschaft, die Lauterburg gang und<br />

gäbe war. Diese Naturalwirtschaft gab es<br />

wirklich nur für Lauterburg und seine « Weltchronik<br />

». Ihn kannte man ja stadtauf-stadtab.<br />

Er war eben mit dem damaligen Bern verwachsen,<br />

und aus dem Stadtbild nicht wegzudenken.<br />

Viele lächelten über ihn; das waren aber<br />

keine alteingesessenen Berner, denn diese hatten<br />

damals noch esprit de corps und verleugneten<br />

nicht rasch einen der ihren, um so weniger,<br />

wenn er ein Original' war.... aber sie<br />

Hessen ihn ruhig hungern!<br />

Doch nicht diese Töne, o Freunde. Mit sanften<br />

Gefühlen und in der rosigsten Stimmung<br />

schlenderte ich durch die Lauben dem Klötzlikeller<br />

zu.<br />

Fünf Jahrzehnte sind dem geruhsamen Bürger<br />

fünfzig Jahre, aber dem im eigenen Fegefeuer<br />

brennenden Zigeuner sind sie anderthalbmal<br />

zugemessen. Wenn auch' das Herz noch<br />

himmelwärts fliegt und die Seele nicht im<br />

Groll versinkt, die Stirne ist erdgebeugt und<br />

durchpflügt; wenn man auch nicht weise geworden<br />

ist, so ward man doch still und lernte<br />

sich bescheiden. Und dies dürfte vielleicht die<br />

Krönung und der tiefe Sinn unseres Vorübergehens<br />

auf dieser schönen Gotteswelt sein.<br />

Der Heilige von Assisi, der Poverello, der<br />

mit allumfassender Liebe die Schöpfung erlebte<br />

und ihre Kreatur ins Herz schloss, hat<br />

uns das eindringlich gelehrt und vorgelebt.<br />

Nicht aus 'den grossen Begebenheiten des<br />

Lebens blüht die tiefste Ergriffenheit: auf die<br />

Fruchtbarkeit und Bereitschaft unseres Herzens,<br />

auf die Feinhörigkeit der Seele kommt<br />

es an, dann erleben wir in jedem Alltag Höchstes<br />

und Tiefstes. An allen Pilgerwegen atmen<br />

die Steine und die braunen Erdkrumen für eine<br />

empfindsame Seele. Die über den Pfad wandernden<br />

Ameisen sprechen eine besondere<br />

Sprache zu uns, wenn wir sie nur verstehen<br />

wollen. Die Schösslinge der Sträucher und<br />

Bäume, die taunass unser Haupt streifen, wenn<br />

wir an einem blauen Morgen durch das Frühlingsland<br />

gehen, mahnen an die Märchen aller<br />

Schöpfungen. Oeffnet Auges und Herzen den<br />

Schönheiten dieser Erdentage, die uns so spärlich<br />

zugemessen sind. Bald naht der schwarze<br />

Nachen Charons, auf dem wir nach den Gestaden<br />

des Vergessens hinübergleiten, von<br />

denen es keine Rückkehr gibt; wo unsern erloschenen<br />

Herzen keine Liebe mehr glüht und<br />

die Einsamkeit ewig und für alle Ewigkeiten<br />

währen wird. Baudelaire mahnt uns: «... il<br />

n'y a ni amour, ni beaute, ni sagesse dans le<br />

sejour des morts oü tu vas en häte... » Hören<br />

wir auf seinen Mahnruf, lassen wir unsere Herzen<br />

blühen und die Seelen fruchtbar werden,<br />

solange diese Sonne den Leiden und Freuden<br />

scheint....<br />

(Aus einem demnächst erscheinenden Erinnerungsbuche.)<br />

Blütenlese<br />

guggisbergischer<br />

Redensarien<br />

Aer het en ügesinnige Grinn, das me chönnti<br />

uf ihm Nagle grede.<br />

Du hesch das ganz zwärisch im Chopfl<br />

E guete Chrump hinnerum ist nit tumm.<br />

Aer steit da wie ne Türlistock.<br />

Was gäng chräslet, laat nit gaa.<br />

So lang dass de huestisch, labst de nol<br />

Soorghaa ist o über d'Stäga ab ghiit.<br />

Iss us anere schöne Blatta, we nüüt drinn istt<br />

Däär isst o allz, weder Wagesalb niid.<br />

Bloss im Sinn ghäbe ist no nit gchüechlet.<br />

Bettist wohl, so liegst dess baas.<br />

Es n jeders Brambeeri wolt o ne Maa ha.<br />

D's Galt hilft dem Galt<br />

Ha ist besser weder übercho.<br />

We n ech d'Lüt erliide wii, su Iueget e chli a<br />

da blau Himel un a di grüenne Büüm uhil<br />

Es chunt nit druf aan, wie lang ma läbi; es<br />

chunnt druf aan, was ds Labe wärt sigi.<br />

War für nüt Wasser chochet, laat ds Glück us<br />

em Huus.<br />

Es ist eender es Chliid erhuuset, weder üs<br />

erwärhet.<br />

Di chlünne Chinn staa iim uf e Fues, die<br />

grosse afe de uf ds Harz.<br />

Der Mentsch ist ohni Maniere iigetlech am<br />

wöhlste.<br />

D'Nachpure si am wöhlste z'friede, we si nit<br />

geng zsäme luuffe.<br />

Aer laat der Chopf hange, wie der Esu vor<br />

der Schmitte.<br />

Bi de Rüche lehrt ma huuse.<br />

Die Tage ohni Galt si viel verfluchter weder<br />

d'Gältstage.<br />

We iina nüt het, su stiit er nie am rächte n<br />

Ort.<br />

Der Arm het nüt weder siebe Tag i der Wuche.<br />

Mi mues dem Arme hälfte, gob er im Dräck ist.<br />

Mit Glück un Unglück mues ma huuse.<br />

Es ist scho menga grossa Wijer gleert cho.<br />

I wellti, dar wee im Saffoi inne!<br />

Da isch su alt, wie di chliine Stiine n uf Rufene<br />

n inne.<br />

Wa n es brav Stiine git, gits brav Härdöpfle.<br />

Hesch Zahnweh, su Iah der im Uugstechräb*<br />

der Grinn abhaue I<br />

Mbrgeräge u Wiiberweh ist z'Mittag niene meh.<br />

Förcht der nüüt, so gscheht der nüütl<br />

D'Seiseflüeh si de Buebe ihra Himel.<br />

Da müürbet de vielicht nol<br />

Mir wii geng d's Bessere hoffe, d's Minger«<br />

chunnt de vo sälber.<br />

Was me erwärhet het, het me sörger darzue.<br />

Es ist geng meh wärt, wül ma wiis, wis gnue<br />

ihe chunnt £A.us: «Grins aus Gureisbere»}.


N°9i<br />

QeischtetQscfiicfite<br />

us 35äxa<br />

set ud Klinge isch im Holztäfer blibe stecke,<br />

der Schpuck isch verschwunde, wie i dr Luft<br />

uufglöst u im Zimmer isch es so ruehig u<br />

schtill gsy wie vorhär. I bi so vom Schrecke<br />

bannt gsy, dass i ersch wieder zuemer gfunde<br />

ha, wo en Amslen im Garte ihres Morgelied<br />

trilleret u sich langsam dr früech Morgehimmel<br />

uufghället het. U da hani i dr Chronik<br />

gfunde, was es mit dam ewig ruhelose Ritter<br />

für ne Bewandtnis het. Aer het vor lange,<br />

lange Zyte dr erschtgebornig Sühn vo sym verschtorbne<br />

Brueder umbracht, um syni Güeter<br />

z'erbe. Sy Sühn isch, dass er so lang kei Rueh<br />

findet u so lang muess widercho, bis sy Sund<br />

tilgt isch.»<br />

13<br />

Mit dene Worte het dr alt Chlous si<br />

Gschicht beändet Unterdesse isch es dunkel<br />

worden u d'Muetter het ihm z'Schtübh grichtet,<br />

dass er drin chön übernachte. Mir Ching<br />

hei is ganz äng zäme glah u heinis nid getrout<br />

vom Tisch uufz'schtah u i z'Bett z'gah. D'Muetter<br />

het müesse mit is cho u binis blybe, bis mr<br />

ygschlafe si. U sytdäm trouen i mi nie meh<br />

allei i Chäller abe u wenn i hüt ou weiss,<br />

dass die Erläbnis vom alte Chlous wohl nume<br />

dr Ussfluss vo sire läbhafte Fantasie si gsy,<br />

so ghören i doch öppe mitts i dr Nacht e Frou<br />

wo briegget, gseh e gschpänschtige Schatte im<br />

Zimmer ume husche u troume vonere arme<br />

Seel, die nach Erlösig planget, Bi.<br />

Als chlyses Ching bin i gang ohm es bsungers<br />

Gfüel vo Gruusle i Chäller abe gange, we<br />

d'Muetter Härdöpfel oder süsch öppis vo dert<br />

bracht het. Das het sich mit eim Schlag gänderet,<br />

wo plötzlich dr alt Chlous uftoucht isch,<br />

vo dam mir syt lange Jahre nüt me ghört u<br />

gseh hei. En alte Unggle müetterlichersyts, da<br />

sys Labe uf sältsami Art gfrischtet het. Mit<br />

emene Grammophon uf eme Handwägeli isch är<br />

dür d'Wält zöge u het uf allne Jahrmärkte<br />

wyt u breit zum Tanz ufgschpielt. By sonere<br />

Glägeheit isch är o einisch by üs z'Bärn verby<br />

cho, für grüessech z'säge. Mir hei da Unggle<br />

wienes siebets Wältwunder agschtuunet, nid<br />

minger aber dr Grammophon, da zu dene Zyte<br />

no nid so bekannt isch gsy u mit sym riesige<br />

gälbe Schalltrichter e komischen Ydruck gmacht<br />

het.<br />

Di längschti Zyt simer« um das Charli ume<br />

gumpet, uf dam da Wunderchaschte gschtanden<br />

isch u hei nid möge gwarte, bis dr Unggle<br />

e Platte ufgleit het u dr Grammophon het afa<br />

schpile. Es muess plötzlech fürchterlech tönt<br />

ha; us allne Fänschtere si d'Chöpf cho use<br />

z'schiesse u vo allne Syte hei entsetzti Gsichter<br />

abe gluegt, was es da ou gäbi. Nüt deschto<br />

weniger hets de Lüt afa gfalle u wo erseht no<br />

di rüerselegi Melodie vom « letschte Poschtillion<br />

» ertönt isch, hei vieli verschämt d'Ougen<br />

abputzt. Na däm Konzärt vor dr Gartetür het<br />

d'Muetter der Chlous ändlich yne gnötiget u<br />

ne zumene Glesli Moscht, zu Brot u Chäs<br />

yglade. Mir Ching sinis mit emene settige<br />

Unggle grüüsli intressant u wichtig vorcho u<br />

hei is hantli näben ihm düren i d'Chuchi yne<br />

drückt. Mir hei doch o wolle ghöre, was dr<br />

Unggle wird z'verzelle ha u sy umso gwundriger<br />

gsy t .will jir so wyt i dr Wält ume cho isch.<br />

Nid lang isch es gange, dass na den üebliche<br />

Frage nachem Wohär u Wohl, u wis ihm ömel<br />

ou gange sygi, dr alt Chlous nad-is nah i<br />

z'Ploudere ine cho isch. Mir sy müsli schtill<br />

gsy, um ja keis Wort z'verliere, mi hat ghört<br />

e Gufechnopf a Boden abe falle.<br />

D'Muetter het em Chlous gang flissig<br />

ygschänkt u mir hei näbeby sy guet Appetit<br />

bewunderet, aber ou sy läng, wyss Bart, da<br />

bim Chöie luschtig ufe un abe ghüpft isch.<br />

Brotbrösmeli, wo si drinne blybe hange, het er<br />

mit emene riesige, farbige Naselumpe abputzt £<br />

trotz User Ungeduld e chlyneri Pouse im Verzelle<br />

ygschalte. Nach sonere Pouse het er uf<br />

z'mal ganz gheimnisvoll und düschter afa dry<br />

luege u mi hets sine chlyne, scharfen Aeugli<br />

agseh, dass ihm jitz öppis bsungers isch i Sinn<br />

cho. Ja, ja, mini liebe Ching, seit er uf<br />

einisch, dir heit guet lache, es git aller gattig<br />

gschpässigi Sache zwüsche Himmel u Aerde u<br />

weme viel reist, so erlabt me mängs wo eim<br />

e chly schtiller u nachdänklicher macht.<br />

Da bini es mal amene schöne, halle Wintertag<br />

derzue cho, wie ne riichi Buretochter ihres<br />

Hochzyt füret. I ha Glägeheit wahrgno, um e<br />

Batze z'verdiene u ha agfange dr Hochzytsgsellschaft<br />

zum Tanz ufschpile. Das isch bis<br />

spät i d'Nacht ine gange u die Burschen und<br />

Meitschi hei nid gnue übercho vo dere neue<br />

Musig. Ersch gäge Mitternacht bini ga Bärn<br />

zue, um es Nachtlager z'finge. Es isch e stärnklari<br />

Nacht gsy, dr Mond het dr Wäg hall<br />

belüüchtet u doch het's mr e chly gruuselet,<br />

will es heisst, dass es uf em Altebärgbrüggli<br />

öppe gschpängschti. Bäum u Gschtrüüch hei<br />

dunkli Schatte uf e Wäg gworfe, u es isch e<br />

grüüsli ehalte Wind gange. I ha pressiert was<br />

i ha chönne, aber woni zum Brüggli chume,<br />

het mis Wägeli eifach nümme rächt wyters<br />

wolle. Mit gröschter Müeh u Not bin i bis i<br />

d'Mitti vom Brüggli cho, es isch gsy, als ob<br />

mis Charli mit Zäntnergwicht belade wäri. Dr<br />

Angschtschweiss isch mr vo dr Schtirne abe<br />

tropfet; i dr gröschte Seelenot han i afa bätte<br />

u plötzlich isch mys Charli vo alleini glüffe.<br />

Es isch mr gsy als we mr öpper täti hälfe<br />

zieh oder schtosse, aber i ha mi nid getrout<br />

ume z'luege. Aendli, am angere Aend vom<br />

Brüggli han i alle Muet zäme gno u mi schnall<br />

umkehrt, aber i ha fasch mine Ouge nid troueU<br />

E Gschtalt imene wysse Gwand isch dervo<br />

gschwäbt u plötzlech verschwunde, wie wenn se<br />

dr Aerdbode verschluckt hätti. KeFuesstritthet<br />

me gseh uf em Schnee u drum het es numene<br />

Geischt chönne sy, da mr dort begägnet isch.<br />

Vo dort a bini nümme gärn über z'Altebärgbrüggli<br />

uf Bärn ine, es isch dort eifach untfhüür.<br />

Hie, Madame! Schöni Zibele, prächtige<br />

Chnoblouch...<br />

Os Ching isch's bym Lose vo dere Gschicht;<br />

es bitzli üngmüetlech z'Muet wprde. Keis WöiS<br />

hätti dankt, dass sich z'Nacht' bym Altebärgbrüggli<br />

es derigs gheimnisvolls Gschpängscht<br />

würdi ume trybe. Vo däm Gschpängschterhuus<br />

a der Junkeregass, i däm der Chlous einisch het<br />

übernachtet, hei mir alli scho öppe ghöre<br />

munkle. Zwar het me nüt Bestimmts gwüsst,<br />

jedefalls aber hätte mer üs alli bsägnet, dort<br />

inne z'schlafe. Der alt Chlous het de ou e<br />

schrecklechi Nacht erlabt: «Es isch es schöns<br />

alts Patrizierhuus, mit emene grosse Garte<br />

gäge d'Aare abe u es het mr ganz guet gfalle,<br />

trotzdem es heisst, dass ke rächte Chrischtemönsch<br />

drinne wetti wohne. Vor em i z'Bett<br />

gah bin i no schnall e chly ga drin ume luege.<br />

Di meischte Zimmer si läär da gschtande, dr<br />

Gips. isch vo de Wände gfalle, d'Schpinnhuppele<br />

hei ihri fiine Netz a dr Dili ufghänkt gha,<br />

verblassti Tapete si abe glampet u alles het<br />

rächt trüebselig u düschter usgseh. I dr<br />

Schtube, woni gschlafe ha, isch es prächtigs<br />

Himmelbett gschtande, uralti Möbel u Draperie,<br />

alles verschtoubt u scho chly moderig.<br />

Ueberem Bett si zwöi krüzti Schwärter ghanget,<br />

verroschtet und verchrümmt, aber i ha<br />

wyter kei Notiz deryo gno. E Cherze het ihres<br />

schwache Liecht verstreut; es isch dr einzig<br />

Liechtpunkt gsy, da so öppis wiene schwache<br />

Troscht verheisse het. Wohlig hani mi i däm<br />

alte Bett usgseh treckt, dr rot Bettvorhang<br />

gäge z'Fänschter' füre zöge u no chly inere<br />

alte Chronik gschneugget u bletteret, bis i bi<br />

ygschlafe.<br />

Mitts im Schlaf het e ehalte Luftzug dr Vorhang<br />

vor mim Bett ufghoben u mi gweckt.<br />

Vom Münschter här hets grad dreiviertel<br />

Zwölfi gschlage u dr Mond isch hinger de<br />

Wulke füre cho. Was i i sym Liecht gseh ha,<br />

het mi fasch la erschtarre. Vor em chemine<br />

isch e jungi Frou i ganz altertümliche Gwänder<br />

gsässe mit emene Blick so läblos ü ehalt,<br />

dass es mir jitz no drab gruuset, wenn i nume<br />

dra danke. I den Arme het si e chlyne Schädel<br />

gwiegt u Träne sinere unufhaltsam über<br />

die bleiche Backen abe gloffe. Uf z'Mal isch<br />

d'Tür uufgange u mit grosse Schritte, die im<br />

lääre Gang schuurig widerghallt hei, isch e Ritter<br />

i voller Rüschtig ine cho. «Bon soir,» flüschteret<br />

d'Frou, aber dr Gägegruess isch usblibe.<br />

Mit schnalle Schritte isch dr Ritter gäge mis<br />

Bett zue cho — mir isch z'Härz fasch blibe<br />

stah — u het vo dr Wand es Schwärt abghänkt.<br />

Bevor i nume gwüsst ha, wie mir<br />

hälfe, isch dr Ritter scho uf d'Frou zuegschritte<br />

gsy u het ihre da chly Chopf mit<br />

emene chräftige Hieb us de Arme gschlage. Im<br />

gliiehe Ougeblick bin i usem Bett use<br />

gschprunge, ha z'angere Schwärt abe grisse u<br />

agfange wi wild u toll uf e Ritter dry schlah.<br />

Aber dr Säbelhieb isch dür di lääri Luft gsuu-<br />

Die Stadt feiert ein Fest. Tausende von<br />

Menschen wogen durch die Gassen, trinken,<br />

winken und jubeln. Tief rot, wie selten dunkle<br />

Rosen, blitzt der Wein durch die Gläser.<br />

Schwere Hände fassen sie, stossen sie wild<br />

aneinander, dass der duftende Traubensaft<br />

schäumend den Rand überbordet. Müde schon<br />

lösen sich letzte Lieder von den schweren Zungen.<br />

Dann taumeln dunkle Gestalten durch<br />

die nächtlichen Gassen. Dumpf strömt der<br />

Lärm aus der schwarzen Masse der heiss atmenden<br />

Mauern.<br />

Ueber den Dächern aber liegt ein Meer von<br />

Licht. Wie die Zinne eines Märchenschlosses<br />

überragt sie der blendend erleuchtete Turm<br />

des- Münsters. Er stürzt hinauf, in den Himmel,<br />

Ein Spitzbogen jagt den andern. Unten<br />

schon, im Portalgewölbe, ist Leben. Die Bildnerei<br />

der Steinmetzen, das grosse Spiel von<br />

Himmel und Hölle lebt Schrecklich grinsende<br />

Höllenfratzen glotzen aus dem grausig kriechenden<br />

Gewühl der nackten Leiber der Verdammten.<br />

— Leicht gebückt, mit wallenden<br />

Gewändern angetan, schreiten die Seligen mit<br />

strahlendem Antlitz durch die enge Pforte.<br />

Eine entsetzte Bewegung geht durch die Reihen<br />

der törichten Jungfrauen. Immer von<br />

neuem drehen und wenden sie die leeren Lampen.<br />

Zu nichts. Leer sind sie, trocken wie ein<br />

Acker im Sonnenbrand. Bittend, beschwörend,<br />

schimpfend wenden sie sich an ihre klugen<br />

Schwestern auf der andern Seite des Bogens.<br />

Zu spät, sie treten schon in den Reigen, den<br />

im Lichte verkündeten Bräutigam frohlockend<br />

zu empfangen. Mit wuchtigem Schwung wölbt<br />

sich der Bogen empor zur Spitze. Die weist<br />

hinauf, zu einem Wasserspeier der nächsten<br />

Stufe. Er dreht gerade sein Teufelsgesicht,<br />

und die riesige Nase wirft gespensterische<br />

Schatten ins Truglicht. Pfeiler lehnt sich an<br />

Pfeiler und immer neue Bogen springen aus<br />

ihnen. Ein grosser Schwung, ein beseligter<br />

Tanz, ein brünstig Gebet erfasst alle Steine.<br />

Rippen und Rosen, Gewölbe und Spitzen, alle<br />

verjüngen sich aufwärts und reissen den<br />

Turm in die weitum glänzenden Wogen des<br />

Festlichts und hoch in den Himmel der sanften,<br />

unendlichen Nacht. Und das Münsterlicht<br />

treibt ein glitzerndes Spiel mit den fernher<br />

rollenden Wellen des Flusses. Ein leichter<br />

Wind fährt vom Wasser herauf und verrät<br />

beim Turm das nächtliche Raunen der schnell<br />

hinziehenden Wellen. Mit dem Wind reitet<br />

ein Nebel, ein Wölklein heran und glänzt hell<br />

Jeder Stand hat seine Lasten ...<br />

(Photos Paul Senn.)<br />

Das cdeucfUete Uttutstot<br />

auf als Wolke über dem strahlenden Turm.<br />

Grüssend streicht sie vorbei an den steinernen<br />

Rosen seiner Spitze, nimmt Licht mit und<br />

scheint weit über die schlafende Stadt weg ins<br />

nächtlich atmende Land. Und der Schein<br />

dringt ins schwanke Geäst der rauschenden<br />

Tannen, sendet die letzten Strahlen zwischen<br />

die schweren Halme der sommerlichen Felder.<br />

Licht, Licht, flüstert das Nachtvolk, ein Flügel<br />

sagt es dem andern und schon flattern die<br />

Falter über die Wipfel hinauf zur Wolke, die<br />

den Gruss des hellen Münsters verkündet. In<br />

gewaltigen Schwärmen rudern sie eilig unter<br />

ihr fort und verfolgen gierig den immer lebendiger<br />

glitzernden Strahlen. « Brüder, Schwestern,<br />

ein Fest, ein Fest, wir fliegen zum Tanz.<br />

Kommt mit, ihr braunen und schwarzen und<br />

gelben Falter der Nacht! » So ruft freudig ihr<br />

Flügelschlag und der Wind nimmt ihn mit<br />

Dorthin, dort zur grossen hell leuchtenden<br />

Blume, zu den vielen weiss glänzenden Stengeln,<br />

hin zu den andern, im Reigen wirbeln-<br />

Vorteilhafte<br />

Absteigequartiere<br />

Basel<br />

Hotel Krafft am Rhein<br />

oberhalb „Mittlere Brücke". Ruhig schlafen (Zimmer ab<br />

Fr. 4.50). - Gut essen. Garage. Tel. 43.968. F. Lutz.<br />

Luzern<br />

Restaurant u. Weinstube Malaga<br />

Weggisgasse 10. Ein gemütliches Stündchen bei einem<br />

guten Tropfen und vorzügl. Bissen zu bescheidenen<br />

"Preisen. Spezialplättli. Tel. 21.827. Frau M. Rotter.<br />

Spiez » Hotel Niesen<br />

American Bar<br />

Zimmer mit messendem Wasser Fr. 3.—. Garage.<br />

Hs. Rebmann.<br />

Göschenen<br />

BAHNHOF<br />

BÜFFET<br />

Umladestelle für die Autos nach und von Airolo.<br />

Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit.<br />

Auskunft über Fahr- und Transportverhältnisse.<br />

Tel. 2.11., Nicht zu verwechseln mit Hotel Bahnhof.)<br />

Höfliche Empfehlung Steiger-Gurtner.


14<br />

Automobil-BeYue — N° 96<br />

den Flüglern. Ist das die Sonne? Die grosse<br />

Mutter Sonne! Jubel, Freude, Trunkenheit<br />

Du süsses, liebes, warmes Licht! Tausend um<br />

Tausend tanzt um den erleuchteten Turm.<br />

In wilden Wirbeln jagen sie durch die heissen<br />

Strahlen, taumeln, betäubt vor Lust, an<br />

den glühenden Gläsern der Reflektoren vorüber.<br />

Dort umflattern sich zwei, haschen sich,<br />

steigen höher und höher, wenden die kleinen<br />

Aeuglein immer neuen Lichtern zu, um schliesstlich<br />

müde sich fallen zu lassen mit träge schlagenden<br />

Flügeln, Da naht ein Wind und bläst<br />

in die Schar. Da heben sich alle mit ihm,<br />

verdunkeln die Spitze des Turms, um gleich<br />

wieder zu fliehen, zurück zum bezaubernden<br />

Licht. Von neuem beginnt der Tanz um die<br />

Lichtflut, um alle die weissglänzenden Spitzen.<br />

Dort verengern zwei ihre Kreise, flattern nahe<br />

herzu, wo es am hellsten ist und trinken gierig<br />

vom Licht. Flieht, ihr verbrennt euch die<br />

Flügel, das Licht ist Trug, setzt euch nicht<br />

hin, nicht sonnige Blumen sind es — schon<br />

fallen sie langsam, wie die Blätter im Herbst,<br />

trunken, versengt, tot. Viele noch sterben in<br />

den falschen Strahlen und der rasende Reigen<br />

wird lichter. Die Zaubersonne verblasst. Das<br />

Fest ist aus. Lautlos verschwindet das Nachtvolk<br />

mit dem ersten kühlen Wehen des jungen<br />

TaiJ*,<br />

sin.<br />

Berner<br />

Schrifttum<br />

Kudolf Don €d<br />

Das Berner Schrifttum ist innerhalb der<br />

schweizerischen Literatur ein Gebiet für sich;<br />

kein abgeschlossener, zugemauerter Garten,<br />

sondern ein Park mit edlen *Toren und Alleen<br />

ehrwürdiger Bäume. In diesem Park sich zu<br />

ergehen, ist ein Genuss, auch für den, der zufällig<br />

nicht persönlich im Bernbiet zuhause ist.<br />

Wer kennt sie nicht, die grossen Meisterwerke<br />

Tävels, die die Vergangenheit der Stadt Bern<br />

Wieder aufleben lassen, und gleichzeitig damit<br />

auch die Heldenzeiten der Eidgenossen?<br />

Hugo Martis Tavel-Biographie — nicht eine<br />

blosse Lebensbeschreibung, sondern die Schilderung<br />

eines Dichters und seines Lebenskreises<br />

aus engster Fühlung und intimster Kenntnis —<br />

setzt dem Lebenswerk Tavels, der zu früh für<br />

seine Pläne aus dem Leben schied, gleichsam<br />

die Krone auf.<br />

Rudolf von Tavel war in seinem Leben und<br />

Schaffen von jenem Ernst und jener Rechtschaffenheit<br />

erfüllt, wie sie den Dichter und<br />

den Menschen in gleicher Weise adeln.<br />

Und wie war Tavels Jugend?<br />

Er hat als Schüler und Student zu kämpfen<br />

gehabt, bis er seine Ziele fand. Hugo Marti<br />

schildert uns dies Leben auch in seinen schweren<br />

Jahren; vor dem reifen, ruhigen Mann begegnet<br />

uns der unstete Jüngling. Im Nachlass<br />

lag ein reiches und reizvolles Material vor,<br />

aus dem Hugo Marti als sorgsam arbeitender<br />

Biograph und als warmherziger Menschendarsteller<br />

mit vollen Händen schöpfen konnte.<br />

So wird uns hier der ganze Rudolf von Tavel<br />

geschenkt — dieser Charakter und Genius,<br />

der für einen Berner und seine Traditionen, für<br />

einen Schweizerdichter überhaupt von beispielhafter<br />

Klarheit und Noblesse ist.<br />

Das Buch ist zugleich der Abschlussband des<br />

ganzen Tavel-Oeuvres. Es enthält bisher ungedruckte<br />

Erinnerungen, Briefe, Dichtungen,<br />

Tagebücher und Skizzen aus dem Nachlass, die<br />

die Hälfte des Buches ausmachen, dazu 16<br />

Bildtafeln mit Photos der Eltern, aus der Kin-<br />

• derzeit, Lokalitäten, Faksimiles und Skizzen<br />

Tavels, sowie einen grossen LJebersichtsplan<br />

zu dem ungeschriebenen Werk «Ds Schwärt vo<br />

Löupe ».<br />

Das Buch ist im Verlag A. Francke AG.,<br />

Bern, erschienen.<br />

6cu£ ctue 61100<br />

So nennt sich ein liebenswürdiges kleines Büchlein,<br />

das kürzlich erschienen ist: eine,Guggisberger<br />

Heimatkunde en miniature, mit hübschen, kurzen<br />

Beiträgen und Bildern auf seinen 32 Seiten. Die<br />

Landschaft Guggisberg, die Guggisberger selbst<br />

kommen darin zum Wort, nicht überschwenglich,<br />

sondern in echter, stiller Bescheidenheit, aber auch<br />

in berechtigtem Stolz. Der Kirchgemeinderat hat<br />

das schöne Schriftchen herausgegeben, dem eine<br />

recht grosse Verbreitung zu wünschen ist — denn<br />

: die anderthalb Fränkli, die man dafür erlegt, werden<br />

in das altertümliche, hübsche «Chili» hineingebaut,<br />

das eine Renovation nötig hat. Wir bringen an<br />

anderer Stelle unserer «Berner Nummer» zwei<br />

Stichproben aus dem Büchlein: eine «Blütenlese<br />

guggisbergischer Redensarten» und einen kleinen<br />

Aufsatz zum Thema «Vreneli ab em Guggisberg».<br />

H.R.S.<br />

au«


N° 96 — Automobil-Revue 15<br />

Wir Buben bauen<br />

Das Wagengestell und der übrige Aufbau,<br />

oder um uns fachgerecht auszudrücken: das<br />

Chassis und die Karosserie des Renners erstellen<br />

wir uns aus Kistenholz. Gebrauchte Kisten sind ja<br />

bei jedem Spezereihändler leicht zu beschaffen,<br />

falls nicht im Keller oder auf dem Dachboden<br />

schon solche herumstehen. Aber aufgepasst! Nicht<br />

jede Kiste ist für unsern Zweck zu gebrauchen. Das<br />

Holz muss noch gut erhalten sein und sollte<br />

eine Dicke von etwa 15 mm aufweisen. Unsere<br />

Mühe würde sich gewiss nicht lohnen, wenn der<br />

Rennwagen bei der ersten Ausfahrt deshalb zusammenbräche,<br />

weil das verwendete Holz zu Abb. 3. Rahmen mit Heck und Motorhaube.<br />

splittrig und zu schwach war.<br />

Und nun betrachtet einmal die hier beigegebenen<br />

Zeichnungen. Abbildung 1 zeigt den fertigen Rahmen, dann durch den Bremshebel und schliess-<br />

Diese Schraube führt zuerst durch ein Loch im<br />

Wagen, während die Abbildungen 2 und 3 die<br />

einzelnen Teile mit ihren genauen Massen wiedergeben.<br />

Zuerst verfertigen wir uns den Rahmen-<br />

Mit- Stuck und Caraceiola vermögen wir allerdings<br />

nicht um die Wette zu fahren, wenn wir den. Er muss besonders solid gebaut werden.<br />

boden, an dem alle übrigen Teile befestigt wer-<br />

uns nach der folgenden Anleitung aus gebrauchten Für den eigentlichen Rahmen können wir kein<br />

Kisten und Kinderwagenrädern einen Rennwagen Kistenholz verwenden, sondern wir beschaffen<br />

zusammenbasteln. Aber es soll dennoch ein rassiger<br />

Wagen werden, mit dem wir uns auf der<br />

Strasse sehen lassen dürfen und um den wir von<br />

unsern Kameraden ordentlich beneidet werden. In<br />

sausender Fahrt können wir damit eine abfallende<br />

Strasse hinunterfiitzen; die zuverlässige Steuerung<br />

ermöglicht uns, alle Kurven und Hindernisse flott<br />

zu nehmen, und sollte uns doch einmal etwas in<br />

die Quere kommen, dann steht uns Fahrern sogar<br />

eine gute Bremse zur Verfügung, wie es sich für<br />

einen Renner gehört.<br />

Zum vorneherein sei es gesagt: ein wenig<br />

Mühe und Ausdauer wird uns der Bau des Fahrzeuges<br />

schon kosten. Auch etwas Uebung im<br />

Umgang mit Hammer und Säge ist erforderlich.<br />

Darüber verfügt aber sicher ein jeder Junge.<br />

Sollte euch dennoch irgend etwas Schwierigkeiten<br />

bereiten, so werden euch sicher der Vater oder<br />

ältere Geschwister mit Rat und Tat beistehen.<br />

An Material brauchen wir zunächst Räder. Leider<br />

können wir uns diese nicht selber herstellen.<br />

Wir sehen uns deshalb nach einem alten Kinderwagen<br />

um, dessen Räder für unsern Rennwagen<br />

wie geschaffen sind. Vielleicht steht beim alten<br />

Hausrat im Dachboden ein gebrauchter Kinderwagen<br />

herum, mit dem sich selbst die Grossmutter<br />

nicht mehr auf der Strasse sehen lassen möchte.<br />

Die Eltern werden euch dann sicher erlauben, die<br />

Räder mit den Räderachsen vom Fahrgestell zu<br />

entfernen. Ist kein solch alter Wagen im Hause<br />

zu finden, dann versucht ihr beim Altwarenhändler<br />

oder in einem Kinderwagengeschäft alte Räder zu<br />

kaufen. Solche bekommt man dort oft für wenige<br />

Rappen. Es ist gleichgültig, ob wir grosse Räder<br />

von ganz alten Kinaerwagenmodelfen erhalten,<br />

oder kleinere von moderneren Wagen oder<br />

solche von sogenannten Sportwagen, nur müssen<br />

wir die Grosse der Räder beim Bau der Bremse<br />

berücksichtigen.<br />

uns in einem Baugeschäft starke Holzlatten im<br />

Querschnitt von etwa 3X5 cm, wie man sie beim<br />

Bau von Kellerverschlägen verwendet. Drei Lattenstücke,<br />

zwei für die Seitenteile und eines für<br />

vorne, werden nach den aus Abb. 2 ersichtlichen<br />

Längenmassen geschnitten, während hinten der<br />

Rahmen durch ein noch stärkeres Holzstück geschlossen<br />

wird. Mit Nägeln wird nun der Rahmen<br />

zusammengefügt. Auf diesen Rahmen nageln<br />

wir zwei Bretter, hinten ein 100 cm langes, vorne<br />

ein kurzes von nur 16 cm Länge. Haben wir für<br />

den hinteren Teil kein so langes Brett zur Verfügung,<br />

so können wir natürlich auch zwei kleinere<br />

verwenden. Auf der rechten Seite erhält das grössere<br />

Brett an der angezeichneten Stelle einen Ausschnitt<br />

für den Bremshebel und qusserdem in der<br />

Mitte eine Durchbohrung für die Flügelschraube,<br />

mit welcher später der Heckteil befestigt wird. Die<br />

im Rahmenboden entstandene Lücke wird durch<br />

Anschrauben eines längsgerichteten Brettes 'überbrückt,<br />

an welchem die Achse der Vorderräder<br />

drehbar befestigt werden, muss,.. Dazu sc,hnejden<br />

wir aus starkem Eisenblech eine Klammer» fri*a*r<br />

aus Abb. 4 ersichtlichen Form. Die beiden Löcher<br />

dienen zur Aufnahme einer kräftigen Flügelschraube,<br />

die ausserdem durch eine Bohrung im<br />

längsgerichteten Brett geführt wird, in die Rundung<br />

der Klammer wird die Achse geklemmt. Die hintere<br />

Achse wird einfach durch 2 in den Rahmen<br />

gebohrte Löcher geschoben und, wenn nötig, mit<br />

Holzkeilen festgeklemmt.<br />

Die Konstruktion der Bremse geht aus Abb. 3<br />

hervor. Der Bremshebel (ein Lattenstück) wird durch<br />

die im Bodenbrett freigelassene Lücke gesteckt und<br />

mittelst einer starken Schraube' drehbar befestigt.<br />

für Korridor<br />

Wohnzimmer<br />

Esszimmer<br />

einen Rennwagen ans Kistenholz<br />

Abb. 1. Der fertige Rennwagen.<br />

Prunk - Kommoden<br />

A. Berberich, LY.t.T Zürich 8<br />

beim Stadttheater<br />

Abb. 2. Rahmenteil mit Rädern von unten gesehen.<br />

lich in ein Holzklötzchen hinein, das unter dem<br />

Rahmenboden festgeschraubt wird. Am hinteren<br />

kurzen Seitenteil des Rahmens werden nun zwei<br />

kurze Lattenstücke als Hebel drehbar abgeschraubt<br />

und quer dazu eine Latte festgenagelt, die so lang<br />

sein muss, dass sie beide Räder der Hinterachse<br />

gleichzeitig berührt. Der Zusammenbau geht ebenfalls<br />

aus den Abb. 2 und 3 hervor. Bremshebel und<br />

Bremslatte werden mit einem starken Eisendraht<br />

so verbunden, dass sich beim Rückwärtsdrücken<br />

des Bremshebels vom Führersitz aus die Bremslatte<br />

am hintern Rahmenteil fest an die Hinterräder<br />

andrückt. Somit wäre die Bremse fertig.<br />

,Grösse und Form der einzelnen Bretter, welche<br />

für den Zusammenbau der Motorhaube und dem<br />

Heckteil gebraucht werden, sind aus der Abb. 3<br />

ersichtlich. Die obenaufliegenden Deckelbretter<br />

beider Teile werden nicht aufgenagelt, sondern<br />

mit je zwei Scharnieren an den angegebenen Stellen<br />

befestigt. Dadurch, dass wir die Motorhaube<br />

wie einen Pultdeckel hochklappen können, erleichtern<br />

wir uns das Einsteigen, während das Heck<br />

auf diese Weise als «Gepäckträger» dienen kann.<br />

Die Motorhaube wird von unten her auf den Rahmenboden<br />

aufgenagelt. Den Heckteil befestigen<br />

wir jedoch so, dass er je nach der Grosse des<br />

Fahrers auf dem Rahmenboden nach hinten oder<br />

nach vorne verschoben werden kann. Um dies<br />

zu erreichen, bauen wir uns in den Heckteil einen<br />

Boden ein, der, wie Abb. 5 zeigt, einen Schlitz<br />

erhält zur Aufnahme einer Flügelschraube. Wenn<br />

gel I=lxilXiil5LOXX<br />

an der neuen Rheintalstrasse<br />

1W>. 4. Klammer aus Eisenblech zur Srebbaren<br />

Befestigung der Vorderachse.<br />

wir nun das Heck auf den Rahmen stellen, und die<br />

Flügelschraube durch den Schlitz und das im<br />

Rahmenboden vorgesehene Loch stecken, so lässt<br />

sich das Heck entsprechend der Länge des<br />

Schlitzes verschieben. Diese Vorrichtung ist wichtig,<br />

weil beim Fahren der Rücken des Fahrers am<br />

Heckteil anlehnt, während die Füsse zur Steuerung<br />

des Wagens auf die Achse der Vorderräder gestemmt<br />

werden müssen. Will nun der jüngste<br />

Bruder auch einmal fahren, so muss das Heck natürlich<br />

nach vorne geschoben und in dieser Stellung<br />

mit der Flügelschraube fixiert werden, sonst<br />

reichen seine Beinchen nicht bis zur Radachse.<br />

Um den Schein zu wahren, sollten wir auch ein<br />

Lenkrad an unserem Wagen anbringen. Wir nageln<br />

also am Deckel der Motorhaube beim Führersitz<br />

eine schmale Holzleiste fest, schrauben in<br />

dessen Mitte ein schiefgeschnittenes Holzklötzchen<br />

an und haben nun so eine Unterlage geschaffen,<br />

auf der wir ein Lenkrad aufschrauben können, das<br />

wir mit der Laubsäge aus einem Hartholzbrettchen<br />

sauber aussägen.<br />

Zum Schluss könnt ihr, wenn ihr Lust habt, den<br />

Wagen mit irgendeiner Farbe anstreichen. Am billigsten<br />

kommt man dabei weg, wenn man in heissem<br />

Wasser etwas Nussbaumbeize vom Schreiner<br />

auflöst und alle Holzteile damit überstreicht. Rassiger<br />

sieht der Wagen aus, wenn wir ihn mit einer<br />

billigen Aluminiumbronze anstreichen. Auf den<br />

Beiden Seitenteilen der Motorhaube markiert ihr<br />

sodann noch die Ventilationsschlitze mit schwarzer<br />

Farbe oder mit Tusche; ausserdem zeichnet ihr hinten<br />

und vorne eine Zahl gross aufs Holz, natürlich<br />

eure Glückszahl oder diejenige mit der beim letzten<br />

Rennen der Grosse Preis gewonnen wurde.<br />

Abb. 5. Heckteil mit Schlitz im Boden von unten<br />

• i > gesehen.<br />

Und nun gutes Gelingen und frohe Fahrt. Haltet<br />

die Steuervorrichtung und die Bremse immer<br />

gut in Ordnung, damit auf der Strasse kein Unglück<br />

passieren kann.<br />

- K.Th.<br />

Wie eHtfüAct matt einen Autobus?<br />

Ganz London lacht über den fixen jungen<br />

Mann, der hier kürzlich für sich selbst das Problem<br />

des einigermassen mangelhaften englischen<br />

Nachtverkehrs gelöst hatte. Der Unbekannte<br />

— er hütet sich, durch Preisgabe seiner Anonymität<br />

die Rache der gesetzlichen Gewalten auf<br />

sich zu lenken — hatte in Swanley (Kent),<br />

25 Meilen von London, einen angenehmen Tag<br />

verbracht. Der Tag war verdämmert, die Dunkelheit<br />

erfüllte ihre englische Funktion: die braven<br />

Bürger aufmerksam zu machen, dass die Stunde<br />

der Einstellung aller öffentlichen Verkehrsmittel<br />

herannahe. Unser Unbekannter genoss den Tag<br />

in Swanley — er beachtete die Warnung nicht.<br />

Als er sich endlich bei der Autobusgarage des<br />

Ortes einfand und sich höflich nach der Abfahrtszeit<br />

, des nächsten Autobusses nach London erkundigte,<br />

erhielt er die ebenso freundliche Antwort:<br />

morgen früh um dreiviertel acht Uhr. Die «letzte<br />

Blaue» der Autobuslinie war entschwunden. Der<br />

bedauernswerte Unbekannte schien die Tatsache<br />

gar nicht begreifen zu wollen. Sein Schicksal erweckte<br />

das Mitgefühl der Angestellten der Garage.<br />

Der Unbekannte wankte davon, ohne sich<br />

wieder zu zeigen. Aber einige Stunden später<br />

entdeckten die den Nachtdienst versehenden Beamten<br />

der Garage, dass der Mann nicht allein verschwunden<br />

war er hatte den schönen, grünen<br />

Doppeldecker-Autobus Nr. P. G. mitgenommen.<br />

Er war, ehe er garagiert worden war, noch sorgfältig<br />

geputzt und Benzin nachgefüllt worden —<br />

und nun rollte er, von fremder Hand geführt, irgendwo<br />

durch die Nacht. Telephone klingelten,<br />

Polizeipatrouillen rasten über einsame Landstrassen<br />

— vergeblich. Irgendwo aber fuhr der Unbekannte<br />

auf dem Führersitz des schönen grünen<br />

Autobusses durch die nächtliche Landschaft von<br />

Kent, rollte durch die Strassen von London, durch<br />

die stillen Gassen der City, über die hellen Plätze<br />

des Westens bis..., Kurz, am nächsten Morgen<br />

stand der Autobus leer und unversehrt vor der<br />

Polizeistation des Bezirkes Ealing. Der Unbekannte<br />

aber blieb unbekannt. Die Transportgesellschaften<br />

treffen aber bereits Vorsorge, um eine<br />

Ausbreitung dieser neuen Methode, Autobusse<br />

zu «mieten», zu verhindern.<br />

(bei Kaiserstuhl)<br />

Bekannt für gute<br />

Fische<br />

(Hecht u<br />

Von Zweiund<br />

Vierbeinern<br />

cot thepaae mit 480 Jünd&ut<br />

Zweifellos hält das Ehepaar Williamson aus<br />

Georgestown (Kentucky) den «Kinderrekord»: es<br />

hat nämlich nicht weniger als 480 Kinder. Allerdings<br />

sind davon nur zwei leibliche Kinder, die<br />

übrigen sind adoptiert. Das Ehepaar Williamson<br />

ist reich, und hat einen ungewöhnlichen Weg der<br />

Wohltätigkeit gewählt. Statt Geld an Waisenhäuser<br />

zu geben, nimmt es ständig Kinder aus<br />

Waisenhäusern zu sich und zieht sie alle als eigen<br />

auf.<br />

Was u&tdienen owt&eiuiqe Stwts?<br />

Die führenden Filmgesellschaften in Hollywood<br />

haben mit den berufsmässigen Tierverleihern ein<br />

Abkommen abgeschlossen, nach dem die Hergabe<br />

von Tieren für Filmzwecke in Zukunft einem ganz<br />

bestimmten Tarif unterliegt. Unterschieden wird<br />

zwischen gewöhnlichen Viechern — sozusagen der<br />

vierbeinigen Komparserie — und den Stars: den<br />

dressierten Tieren. Während der Höchstsatz für<br />

die erstere Art zwischen 2 und 20 Dollars pro Aufnahmetag<br />

schwankt, wird dieser Höchstsatz bereits<br />

für einen dressierten Hund bewilligt. Dressierte<br />

Pferde, Esel und Kamele erhalten 25 Dollars, Affen<br />

und Krokodile 30 Dollars, dressierte Raubtiere, wie<br />

Löwen und Tiger 50 Dollars pro Tag. Am höchsten<br />

im Kurs stehen die Dickhäuter; ein dressierter Elefant<br />

bringt seinem Herrn ausser der Futtervergütung<br />

75 Dollars, ein Flusspferd gar 100 Dollars für<br />

jeden Aufnahmetag. Soviel verdient sonst nur<br />

eine ganz grosse Diva; aber die pflegen — wenigstens<br />

behaupten das die Regisseure — meist<br />

auch ein dickes Fell zu haben ... cpr.<br />

(Das 94ecd fttit dem ScMussetiein<br />

Robert Koch, der berühmte Bakteriologe und<br />

Entdecker des Milzbrand- und Cholerabazillus, erlaubte<br />

sich mit einem Kandidaten einmal folgenden<br />

Scherz: «Was würden Sie tun, wenn man Sie zur<br />

Behandlung eines Pferdes mit gebrochenem Schlüsselbein<br />

holte?» Der Kandidat zählte eine ganze<br />

Reihe von Heilmethoden auf. «Nein, mein Lieber,»<br />

lächelte Robert Koch, «ich würde das Pferd um<br />

jeden Preis kaufen und mit gutem Verdienst an<br />

ein Museum weiterverkaufen, denn es wäre das<br />

einzige Pferd, das überhaupt ein Schlüsselbein hat.»<br />

Kommende Ereignisse I<br />

Basel: B./6. Dez.: Konzerte des Basler Gesangvereins. Leitung:<br />

H. Münch. Anton Bruckner-Messe in f-Möll (Münster).<br />

Ben: 28., 29., 30. Nov.: Aufführungen der Schweizer Volksbühne<br />

(Schulwarte).<br />

'<br />

30. Nov.: Symphoniekonzert der Bern. Musikgesellschaft.<br />

Solist: Arthur Schnabel, Klavier.<br />

1., 3., 8. Dez.: Aufführung des berndeutschen Spiels «Dliindauere»<br />

von E. Baumgartner (Kursaal).<br />

2. Dez.: Liederabend Mimi Lang-Seiler (Grossratssaal).<br />

4.Dez.: Klavierabend Hedi Durrer (Kasino). .<br />

6. Dez.: Clubball des A. C. S. Bern, mit Modeschau usw<br />

(Bellevue-Palace).<br />

8.—21. Dez.: Kant. Gewerbemuseum: Weihnachtsausstellung<br />

des bern. Kleingewerbes.<br />

8. Dez. —10. Jan.: Kunsthalle: Weihnachtsausstellung bernischer<br />

Künstler.<br />

Dezember: Schul warte: Ausstellung «Das gute Jugendbuch».<br />

Davos: 3.—6. Dez.: Zentralkurs für kant. Leiter im Eisläufen<br />

(Eidg. Turnverein.<br />

6. Dez.: Anskiet des Ski-Clubs Davos. Eishockeymatch.<br />

Geneve: 30. Nov.: Conference-concert Duhamel/Casadesus<br />

(Victoria-Hall). "<br />

4. Dez.: Recital de danse de Clotilde et Alex. Sakharof<br />

(Gr. Thetae).<br />

8. Dez.: Recital du Ouatuor Busch (Conservatoire).<br />

8.—31. Dez.: Athenee: Grande exposition collective de<br />

Noei<br />

{•eine Scheidegg: 8. —13. Dez.: Schweiz. Skischulleiterkurs.<br />

Lausannes 30. Nov.: Concert symphonique, direction M.E.<br />

Anserxnet, (Theätre munieipal).<br />

Luzern: Bis 6. Dez.: Ausstellung innerSchweiz. Malerei und<br />

Plastik des XV. und XVI. Jahrh. aus öffentlichem und<br />

privatem Besitz (Kunstmuseum).<br />

1. Dez.: Lichtbildervortrag Dr. W. Meyer, Bolzano: «Vom<br />

Stilfserjoch zum Simplonpass» (Musegg-Aula).<br />

3. Dez.: Populäres Symphoniekonzert.<br />

Zürich: 30. Nov.: Konzert Hanny Senn, Violine, mit Kammerorchester<br />

(Konservatorium).<br />

1. Dez.: Konzert d. Gemischten Chors Zürich: «Ein Requiem»<br />

von Joh. Brahms (Tonhalle).<br />

3. n. 10. Dez.: Vortragszyklus Ludwig Hages zur Einführung<br />

in die Charakterkunde (Kunstgewerbemuseum).<br />

4. Dez.: Liederabend Dusolina Giannini (Tonhalle).<br />

8. Dez.: Umzug der Wollishofer Klause.<br />

Bis Ende Dez.: Weihnachtsausstellung der Zürcher Künstler<br />

im Koller Atelier.<br />

Bis 20. Dez.: Kunstgewerbemuseum: Weihnachtsausstellung<br />

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u.


16 - N»96<br />

Originelles blaues Hütchen mit Gesteck aus Paradiesfedern<br />

(Zingg)<br />

Jupfen in c/er nintermoc/e<br />

Die kürzeren Röcke sind weiter geworden, sie<br />

flattern im Herbstwind um die schlanken Beine<br />

der jungen Damen und lassen die mit allerlei Mustern<br />

bestickten Strümpfe und die überaus kapriziösen<br />

Schuhe sehen. Aber — alles in der Mode<br />

verlangt seine Logik. Die weiten Rockkanten, die<br />

in Glocken spielen, wollen beschwert sein. Man<br />

schmückt sie mit einer aus Stufen bestehenden<br />

breiten Reihe von Borten oder mit einem Pelzstreifen,<br />

der zum Stehkragen des kleinen Jäckchens<br />

und zum Pelzbarerf passt. Dazu der winzige<br />

Muff, der Tupfenschleier — die Enkelin sieht beinahe<br />

so aus wie die Grossmama, die in den<br />

neunziger Jahren auf der Eisbahn und auf der<br />

Promenade in einem ganz ähnlichen Kleidchen<br />

ihre Triumphe feierte. Der Schleier zeigt dlcftte<br />

oder lose Chenllletupfen, die Halsgarnierung, ein<br />

Schulterkragen, wie ihn die Waisenmädchen vor<br />

zwanzig, dreissig Jahren zu ihrer Uniform trugen,<br />

ist auch aus getupfter Seide. Tupfen waren bisher<br />

die ausgesprochene Frühlings- und Sommermode.<br />

Ihre moniere Fröhlichkeit beherrschte den Strond<br />

und das Sonnenkleid, Tupfen rieselten über die<br />

Badetasche, und Tupfen warfen fröhliche Schatten<br />

vom Gartenschirm auf den Frühstückstisch. Und<br />

jetzt sollen diese lustigen Tupfen sich auch im<br />

Winter durchsetzen. Unsere Gegenwart verlangt<br />

Heiterkeit — die Mode soll sie vermitteln. Psychologen<br />

behaupten, Streifen seien das ernste und<br />

herbe Emblem der Modeornamente. Die Lehrerin<br />

im gestreiften Kleid erzielt gewiss viel Respekt,<br />

da ihr die Zeichnung des Gewebes eine seriös«<br />

Note verleiht. Die Tupfen aber sind die lachende<br />

Seite der Modemaske. Hollywood mit »einem<br />

ewigen Frühling und dem sanften Klima, das kein«<br />

Kälte kennt, weiss nicht, dass im kühlen Mittelund<br />

Westeuropa die Tupfen sich erst den Winter<br />

erobern müssen. Sie tun es mit stilisierten Abendkleidern.<br />

Man folgt dem Beispiel, das Claudette<br />

Colbert, die Filmdiva, mit einem schwarzen, von<br />

weissen und schwarzen talergrossen Samttupfen<br />

überschütteten Dinnerkleid gibt. Wie grosse Tupfen<br />

wirken die farbigen runden Steine am schma--<br />

len Gürtet, der die klassische Raffung eines Kleides<br />

hält, Chenillekreise oder auch nur Ringe<br />

schmücken die Samtkasacke mit ihren breiten Aermeln<br />

und dem hohen Stehkragen, in der die Filmschöne<br />

Dolores Barrymore kürzlich einer Dinnereinladung<br />

gefolgt sein soll. Bandrosetten schwanken<br />

an den Hüten, und der tiefe Ausschnitt der<br />

Festkleider ist mit einem Herbstblatt aus Halbedelsteinen<br />

besetzt, dessen Zwillingsstück die Locken<br />

der Colffure halten muss. Ist das Dekollete aber<br />

sehr gross, dann wird es bestimmt mit einem riesi-"<br />

gen Cape verhüllt, das in Amerika aus ganz leichten<br />

Silberfüchsen, die also mehr silbrigweisse als<br />

dunkle Haare zeigen, gearbeitet wird — für europäische<br />

Bescheidenheit — aus weichem Velours<br />

Transparent entworfen sein darf. Auch die Braut<br />

folgt neuen Modeideen. Kürzlich heiratete in London<br />

eine junge Dame, die ganz in Rosa und Silber<br />

zum Altar schritt. Ein rosa Brautkleid und eine<br />

silberne Blütengirlande am Ausschnitt, ein Silberblütendiadem<br />

im Haar.<br />

Der Muff ist wieder da!<br />

Es heisst, dass wir einem strengen Winter entgegengehen.<br />

Der Muff hat also Aussicht, das verlorene<br />

Terrain wieder zu gewinnen, trotzdem die<br />

moderne Frau ihn als ziemlich überflüssig zu betrachten<br />

pflegt. Er hat sich daher «umgestellt» und<br />

taucht als Mufftasche auf. Unser erstes Bild zeigt<br />

einen Astrachanmuff, dessen buntgesticktes Ober-»<br />

teil aus Tuch eine Tasche birgt, die ein Druckknopf<br />

•verschliesst. Die zweite Skizze bringt einen<br />

MuH aus Biber, der am Knopf des Mantels befestigt<br />

ist. Diese Schnur bildet eine Sicherheitsvorrichtung,<br />

die vor dem häufig vorkommenden<br />

Liegenlassen und Vergessen des Muffs schützt und<br />

auch die Hän'de freilässt. Damit fällt der Haupteinwand<br />

weg, den die Frauen gegen den Muff zu erheben<br />

pflegten, dass er nämlich eine Belastung<br />

bilde, wenn man Pakete oder einen Schirm zu<br />

tragen habe. Auch beim Sport, zum Beispiel beim<br />

Eislaufen, wird der wärmende Muff in dieser Gestalt<br />

nicht unwillkommen sein. Der dritte Muff,<br />

aus Silberfuchs, ist zu vornehm, um sich durch<br />

praktische Vorzüge empfehlen zu wollen. Er ist ein<br />

Luxusgegenstand und will um seiner selbst willen<br />

begehrt werden.<br />

(cpr.) Man liebt es in England, sich lustig zu<br />

machen über die schrankenlose Frauenverehrung<br />

der Amerikaner, und übersieht dabei gern, dass<br />

auch der Brite jede sich bietende Gelegenheit benützt,<br />

um dem weiblichen Geschlecht seine Reverenz<br />

zu machen. Weibliche Leistungen, weibliche<br />

Rekorde werden mit Vorliebe gross aufgezogen;<br />

und wenn das in Frage stehende weibliche Wesen<br />

noch dazu auch nur ein kleines bisschen hübsch<br />

ist, so wird nichts es vor der Kamera des neugierigen<br />

Reporters schützen. Der englische <strong>Zeitung</strong>sleser<br />

erwartet eben, möglichst auf jeder Seite des<br />

Blattes unter irgendeinem Vorwand ein Bild von<br />

einer Frau oder einem Mädchen irgendeiner Altersstufe<br />

vorzufinden, mag dieser Vorwand auch<br />

noch so weit hergeholt sein.<br />

Eine beliebig herausgegriffene <strong>Zeitung</strong>snummer<br />

der letzten Tage:<br />

7 Jahre: Sylvia Adams, ein weiblicher Bengel,<br />

deren Mutter vom Hausbesitzer verklagt worden<br />

war, weil Sylvia mit ihren Freundinnen auf dem<br />

Balkon zuviel Radau gemacht hat, so dass sich die<br />

übrigen Mieter beschwerten. Die Verhandlung —<br />

in deren Verlauf Sylvias Mutter freigesprochen<br />

wurde und Sylvia das moralische Recht erhielt,<br />

weiter soviel Radau zu vollführen, wie ihr beliebt<br />

— wird in allen- Einzelheiten beschrieben, die Zeugen<br />

werden mit vollem Namen aufgeführt, etwa<br />

wie in einem politischen Sensationsprozess.<br />

10 Jahre: Margaret, das 25,000. Kind, das im<br />

Nationalen' Waisenhaus in Highbury Park Aufnahme<br />

findet. Man sieht ihre feierliche Begrüssung<br />

durch den Reverend J. H. Litten, den Vorsteher<br />

des Waisenhauses.<br />

19 Jahre: Rosemary Harris, hat als Bildhauerin<br />

den 100-Pfund-Preis der Feodora-Gleichen-Erinnerungs-Stiftung<br />

erhalten. Das bildhübsche Mädel<br />

wird in Gesellschaft der beiden Plastiken abgebildet,<br />

die ihr den Preis eingebracht haben. Der Text<br />

befasst sich weniger mit ihren künstlerischen Fähigkeiten<br />

als mit ihrem Wunsch, Ponies zureiten zu dürfen;<br />

das betrachtet sie — neben dem Ziel, eine<br />

weltberühmte Bildhauerin zu werden — als ihren<br />

Lebenszweck.<br />

22 Jahre: Gloria Minoprio, von Beruf Varietekünstlerin,.steht<br />

im Begriff, sich nach Indien einzuschiffen,<br />

um dort die Fakire mit ihren Zauberkunststücken<br />

jämmerlich zu blamieren. Ihre Spezialität<br />

sind Kartenkunststücke, die ihre — wie ausdrücklich<br />

betont wird, mit blutrotlackierten Fingernägeln<br />

geschmückten — Hände mit unnachahmlicher Geschicklichkeit<br />

vollführen.<br />

26 Jahre: Wanda Baillie-Hamilton, die keinen<br />

anderen Ruhm für sich in Anspruch nehmen kann,<br />

als dass sie in zweiter Ehe einen 41jährigen Fliegeroffizier<br />

heiratet.<br />

Schliesslich noch zwei Frauen, bei denen das<br />

Alter offenbar keine wesentliche Rolle mehr spielt:<br />

Mrs. David Margosson, deren Pferd «The Smiler»<br />

im Rennen in Wetherby als Aussenseiter die Sensationsquote<br />

von 1050 :10 erzielt und einen Gewinn<br />

von 10,000 Pfund Sterling eingebracht hat, und<br />

— «last not least»:<br />

Zürich<br />

Stadtth6at6r Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags S Uhr.<br />

Fr. abend 27. HO». Grete im Glück (B-Ab. 6).<br />

Sa. liaChn. 28. NOT. Heidi (mm letzten Male).<br />

Sa. abend 28. Not. 3 X Georges. Operette von Paul<br />

Burkhard-<br />

So, nachm. 29. Hot. Carmen, mit Sigrid Onegin a. G.,<br />

Oper von G. Bizet<br />

SO. abend 29. ROT. Grete im Glück.<br />

hau<br />

(bngliscke Weiblichkeit<br />

Ltg.: Mario Volkart du Tb^atre nat de<br />

l'Opära de Paris. Allgemeine Körperkultur,<br />

Rhythra. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schöne,<br />

helle Säle, Douchen, Massage.<br />

Queen Mary, die Königin-Mutter, die nach<br />

einer Erkältung zum ersten Male wieder «Shopping»<br />

gegangen ist. Ihre Beliebtheit hat nicht<br />

nachgelassen, die Menge, die ihr begeisterte Hui«<br />

digungen darbrachte, war so gross, dass die Polizei<br />

gezwungen war, besondere Kommandos auszusenden,<br />

um den Verkehr zu regeln.<br />

Es ist klar, dass das grosse Format und der gewaltige<br />

Umfang der englischen <strong>Zeitung</strong>en eine<br />

Menge «Füllmaterial» verlangt — aber nichtsdestoweniger<br />

beweist doch diese Art der Füllung schlagend,<br />

dass dem Frauendienst in den angelsächsischen<br />

Ländern überall die gleiche Wichtigkeit beigemessen<br />

wird.<br />

Tägliche Gesichtspflege<br />

für jede Frau<br />

Von Dr. P.M.Moufang.<br />

Allzuleicht wird vergessen, dass die Haut ein<br />

empfindliches Körperorgan ist, das einer täglichen<br />

individuellen Pflege bedarf, wenn es gesund bleiben<br />

soll. Das gilt vor allem von der besonders<br />

empfindlichen Gesichtshaut. Eines schickt sich<br />

nicht für alle. Manche Frauen können die nämliche<br />

Seife für Hände und Gesicht benutzen, meist<br />

aber verträgt die Gesichtshaut nur eine milde und<br />

neutrale Seife. Hat man eine passende gefunden,<br />

so bleibe man dabei, da sich die Haut an eine<br />

bestimmte Seife gewöhnt. Darin gleicht die Haut<br />

dem Magen, welcher ebenso aus Gewohnheit bestimmte<br />

Nahrungsstoffe bevorzugt und besonders<br />

gut verträgt. Auch der Teint bedarf nicht nur der<br />

Reinigung, sondern auch der Nahrung. Je fettarmer<br />

eine Haut ist, desto sorgfältiger muss sie<br />

gepflegt werden. Die natürliche, samtartige Beschaffenheit<br />

und der beliebte matte Glanz der<br />

Haut sind abhängig von der Funktion der in der<br />

Haut endigenden Schweiss- und Talgdrüsen. Arbeiten<br />

diese Drüsen normal, so erscheint der Teint<br />

rein und schön. Wird' jedoch von der Haut zu<br />

wenig Fettigkeit abgesondert, so fehlt ihr die natürliche<br />

Geschmeidigkeit (wie häufig bei Naturblondinen)<br />

und sie muss regelmässig des Abends<br />

mit einer fetten Nachtcreme eingerieben werden,<br />

nachdem sie zuvor sorgfältig von allem anhaftenden<br />

Staub, Puder usw. gereinigt worden ist. Auch<br />

tagsüber bedarf eine solche Haut stets einer leichten<br />

Einfettung, welche zugleich nährt und gegen<br />

alle Witterungseinflüsse schützt. Ist umgekehrt die<br />

Tätigkeit der Talgdrüsen zu gross und die Haut<br />

— insbesondere auch die Nase — infolgedessen<br />

zu fettglänzend, wie es bei Brünetten mit dunklerer<br />

Haut öfter der Fall ist, so wird die tägliche<br />

Reinigung der Haut besonders wichtig. In diesem<br />

Fall muss morgens und abends eine eingehende<br />

Waschung der Gesichtshaut mit reinem warmem<br />

Wasser vorgenommen und danach jeweils kalt<br />

nachgespült werden, damit sich die Poren wieder<br />

schliessen. Durch diese Behandlung wird sowohl<br />

der überflüssige Hauttalg wie alle Unreinlichkeit,<br />

die sich an ihm gerne festsetzt wie Mitesser usw.,<br />

entfernt. Während diese fettreiche Haut einer<br />

reichlichen Seifeanwendung bedarf und meist<br />

auch Kernseife verträgt, soll eine fettarme Haut<br />

sehr wenig mit Seife in Berührung gebracht werden.<br />

Denn sonst wird ihr das wenige Fett, das sie<br />

hat, entzogen, und sie wird leicht unansehnlich,<br />

rauh und spröde. Das aber muss auf jeden Fall<br />

vermieden werden. Wer seine Haut noch besonders<br />

pflegen will, kann ein geeignetes Gesichtswasser<br />

und etwas sorgfältige Klopfmassage morgens<br />

und abends anwenden.<br />

Empfehlenswerte<br />

Unterhaltungs- u. Gaststätten<br />

Abends 8K Uhr. Sortn-<br />

Uc nachm. 8K Uhr.<br />

Fr. abend 27. Kot. Die Thompson Brothers.<br />

Sa. abend 28. Not. Gefängnis ohne Gitter (Das Erziehungshelm<br />

der Evelyne<br />

Caroll).<br />

So. VOM. 29.NOV.<br />

10^ Ubr: Matinee zum Gedenken<br />

Maxim Gorki's, veranstaltet<br />

vom Zürcher Theaterverein:<br />

Vortrag Frl..Dr. Elsa Mahler,<br />

Privatdozentin für russische<br />

Literatur a. d. Universität Basel;<br />

weitere Mitwirk.: Langhoff<br />

u. 1. russ. Chor in Zürich.<br />

So. JlaCfJ». 29. Not. 3 Uhr: Egmont, Ton Goethe.<br />

So. abend 29. Not. Die Thompson Brothers.<br />

Gymnastik — Tanz<br />

im Conservatoire de Danse, Obere Zäune 20<br />

Cap<br />

Alkoholfreies Restaurant<br />

(beim Central)<br />

Das heimeligste Lokal nächst Bahnhof -<br />

Gepflegte Küche - Freundliche Bedienung -<br />

Bescheidene Preise.<br />

Grand Cafe Esplanade<br />

Mo. abend 30. Rot. Gala stein). Karsenty: Lt Cour (Bern-<br />

DL abend I.Dez. Clotilde u. Alexander Sacharoff:<br />

Neue Tänze.<br />

Mi. abend 2. Dez. Faistatf.<br />

Do. abend 3. Dez. Volksvorstellung: 3 X Alexander.<br />

beim Stadttheater<br />

Erstklassige Künstler-Konzerte Paborin. —<br />

Bar.<br />

Odeon-Bar b. Beiuvuepiatz<br />

Kapelle Grilli und die Stimm ungskanone<br />

Marietta van Ehn.<br />

Hungaria - Jonny Bar<br />

Beatengasse 11<br />

Erstkl. Küche, gepflegte Weine. — Täglich<br />

Konzerte erster Orchester. Parkplatz vor<br />

dem Haus. Iah.: Farn. Zürcher.<br />

nTTT<br />

am Ummatnlatz<br />

Telephon 58.911<br />

Hotel - Restaurant - Säle. Wannen- und<br />

Medizinalbäder. Zimmer m. fl. Wasser 3.60.<br />

Zentralheizung. Geheizte Garage im Hause.<br />

Eigener Parkplatz.<br />

Das renoviert*<br />

Hotel RothUS Marktgasse 17<br />

offeriert Zimmer m. fliess. Kalt- u. Wann-<br />

Wasser zu Fr. 2.75 u. 3.85, inkl. Bedienung.<br />

Jos. Föchslin-Hensler.<br />

Vegetarisches Rest. Engehaus<br />

General Willestrasse 8<br />

Erstklassige Diätküche. Parkplatz T. d. Haus.


17<br />

R«H( S ot.E(ke<br />

Silbenrätsel-Auflösung.<br />

1. Wahrscheinlich. 2. Abziehbilder. 3..Sahara.<br />

4. Mandschurei S. Ehescheidung. 6. Nikobaren.<br />

7. Immermann. 8. Drache. 9. Esplanade. 10. Reverenz.<br />

11. Frankreich. 12. Lötschental. 13. Uffizien.<br />

14. Eichendorff. 15. Genick. 16. Evangelisten.<br />

Was nie nid erfluege cha, cha men erhinka.<br />

Liste der richtig eingesandten Lösungen.<br />

J. Aebischer, Merenschwand; Frl. E. Alexis, Sa-'<br />

maden; H. von Ars, Ennenda; A. Bachofen, Glarus;<br />

Frl: I/Bäder, Wattwü; A. Bänninger, Andelfingen;<br />

Dr. med. G. Baumann, Bassersdorf; Frau R. Bedert,<br />

Solothurn; V. Bischof, Ebnat-Kappel; L. P. Boesinger,<br />

Neuallschwil; Frl. M. Bossert, Lenzburg; C. Burgener,<br />

Rorschach; E, Eggenschwyler, Schaffhausen; Frau<br />

C. Fravi, Rapperswü; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen;<br />

T. Haffter, Riehen; Frau M. Herdener,<br />

Luzern; Frau T. Hunziker-Annen, Flamatt; Frau T.<br />

Hunziker-Aichele, Riehen; A. Isenschmid, Horw;<br />

Frau t. Keppeler, Rheineck; Frl. L. Kistler, Aarau;<br />

Dir. C. Körber, Meiringen; Frau Krähenbühl, Niederwangen;<br />

Frl. K. Küderli, Zürich; A. Künzle, Wattwil;<br />

Frau V. Lanz-Oetiker, Frau M. Matthaei, Erlenbach;<br />

F. Niedermoser, Schaff hausen; Frl. T. Ruchty,<br />

Münchenbuchsee; M. Sager, Zürich, Major E. Schmid,<br />

Balgach; Frau J. Schwegler-Schwenter, Recherswil;<br />

Hr. Schneider, Buchs; K. Siegrist-Stehlin, Binningen;<br />

H.Sommer, Zürich; Frl. M. von Tobel, Bern; E.<br />

Stettier, Bern; E. Wicky, Ruswil;, F. Wenger, Bern;<br />

FrVWinteler, Glarus; H.Winter jr., Winterthur; Frl.<br />

H. Wyss, Bern; Zinder-von Wyss, Thalwil. ,<br />

Preisträger:<br />

Ii. P. Boesinger, Neuallschwil; Frau C. Fravi,<br />

Rapperswil; Frau M. Herdener, Luzern.<br />

HOSTETTLER<br />

Reim-Rätsel « Äutler-Freuden »<br />

Setze an Stelle der Zahlen (1—16) das in den<br />

Reim passende Wort.<br />

I.<br />

Die Familie voller ..1..,<br />

Rüstet sich zur Ausfahrt heut.<br />

— Wem Familienglück nicht ..2..,<br />

«Es» nicht minder Freude macht.<br />

Der Motor singt den Morgen ..3.»<br />

Die baumgesäumte Strass' entlang.<br />

Man freut der . .7.. sich im See<br />

Und an der Berge ew'gem ..3a..<br />

Nach langer Fahrt, wie's auch soll sein,<br />

Durst und Hunger stellt sich ..4..,<br />

Drum hält der Wagen, man steigt . .3..,<br />

Vor einem alten Land-Gasthaus.<br />

Dort gibt es einen guten ..6..,<br />

Gebrat'ne «Güggeli» duften fein.<br />

Nach dem Cafe an Start man ..8..,<br />

Drum frisch gestärkt den Wagen lenkt.<br />

Man fröhlich wieder durch das Land.<br />

Manch schönes Plätzchen ..9..,<br />

Entdecket man auf diese Weise.<br />

Bergauf, bergab führt uns die . .10.»<br />

Schöne Wälder, satte Rasen,<br />

Vieh und Rehe sieht man -.11..<br />

Langsam sinkt die . .12.. hernieder.<br />

Bald ist man zu ..13.. wieder.<br />

Wenn der «Most» nicht sicher . .2a..,<br />

Wird besser zeitig noch getankt,<br />

Damit ein pannenloser ..14..<br />

Noch lange Zeit uns freuen mag.<br />

Der Fahrer, wenn's ihm auch nicht. .13.,??<br />

Zum Schluss ein saftig «.. 16..» fasst.<br />

Setze an Stelle der Zahlen die Anfangsbuchstaben<br />

der unter gleicher Nummer bei I gefundenen<br />

Worte (die Zahlen 2a, 3a zählen nicht mit). Vielleicht<br />

geht es dir ebenso? —<br />

Wenn ich als viel .11.4.13.2.5.11.14.4.10<br />

Iß.S.12.12<br />

Am Abend zieh 8.7.4 1.7.12.k.4.12 S.12,<br />

4.10.13.4.7.14.4.10.4 ich meinen 3.7.12.12,<br />

Gern durch das 5.9.14.0 16.5.11.5.z.7.12,<br />

Wobei zuerst die 12.5.3.4 3.14.4.de.4<br />

Ich jeweils in die 10.5.4.14.3.4.2.4.ck.4. F.N.<br />

sfehf ihm offen, wenn er die Vierfe!smflRon oder einen<br />

I^IC f^CiriZf? VV6IT andern großen ARVE-Treff er gewinnt!... Bestimm« wollen<br />

auch Sie am 5.Dezember zu den Glücklichen gehören. Verpassen Sie die letzte Gelegenheit nicht)<br />

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Haupttreffer<br />

Fr. 250 000<br />

Da wir an der Berner Nummer sind, will ich Neu-Allschwil hat der Onkel nichts zu entgegnen.<br />

gleich vorausschicken: Am 20. November ist unsVon der Beweisführung, dass Ehetrennung nicht<br />

eine Lösung des Automarken-Rätsels aus Nr.82 mit Ehescheidung gleichzusetzen sei, ist der Onkel<br />

zugeschickt worden, datiert den 13. Oktober. Die geradezu platt. Rätselmacher lassen sich übrigens<br />

Postkarte kommt nicht einmal aus Bern, sondern gerne belehren, gerade in solchen Fällen, und wir<br />

aus Sursee. Merkwürdig. Man tut den Bernern wollen hoffen, dass es mit den Ehescheidungen<br />

schon lange unrecht. Auch das Klärli tut ihnen unrecht,<br />

denn der Rätsel-Onkel ist kein Berner; was Onkel herzlich freuen, wenn es bösartigen Gemü-<br />

bessere. Das Lilly aus dem Aargau könnte den<br />

hingegen Eichendorff betrifft, so ist sein Geburtsjahr<br />

tatsächlich 1788, ich erinnere mich ganz ge-<br />

Geographie und Technik, sind einfach fabelhaft:<br />

tes wäre. Du schreibst da: «Solche Rätsel, ohne viel<br />

nau, wir haben das einmal in der Schule gehabt Da könnte es meinetwegen jeden Sonntag regnen)<br />

(und ausserdem habe ich soeben im Lexikon nach- — So weit wollen wir's mit unseren frommen<br />

.geschaut). Dem angehenden Rechtsverdreher in Wünschen nun doch nicht treibenl<br />

Amerika tässt<br />

Als der frühere amerikanische Präsident Taft<br />

auf einer Wahlagitationsreise in eine kleine Stadt<br />

des Westens kam, wurde^ ihm dort in einer Versammlung<br />

von einem seiner Gegner ein Kohlkopf<br />

vor die Füsse geworfen. «Ich sehe, einer meiner<br />

Gegner hat den Kopf verloren,» bemerkte Taft<br />

ruhig. ;<br />

»Gestern Nacht wurde ich. von -einem Strolch<br />

überfallen und ausgeplündert. Uhr, Brieftasche,<br />

Ring, alles hat er mir weggenommen.» «Ich denke,<br />

du führst immer einen Revolver bei dir?» «Den<br />

hat er glücklicherweise nicht gefunden!»<br />

In die Amtszeit des amerikanischen Präsidenten<br />

ehester Allen Arthur fiel 1882 die amerikanische<br />

Tournee der berühmten Sängerin Adelina Patti. Der<br />

Präsident hörte sie und sprach ihr höchstpersönlich<br />

seine Bewunderung aus, worauf die Künstlerin nicht<br />

wenig stolz war. Bald darauf wurde sie aufgefordert,<br />

bei einem Galakonzert in der Bundeshauptstadt mitzuwirken.<br />

Man munkelte,, dass der Wunsch des<br />

Präsidenten dabei eine Rolle gespielt habe. Die<br />

Patti forderte für den Abend fünftausend Dollar.<br />

Dem Impresario blieb die Luft aus... Schliesslich<br />

wagte er einzuwenden, dass selbst der Präsident<br />

in einem Monat soviel beziehe, wie sie für einen<br />

Abend verlange; «Bitte,» sagte Adelina Patti, «wenn<br />

der Präsident billiger ist, lassen Sie ruhig den<br />

Präsidenten singen!»<br />

JCetwen Sie?<br />

«Kennen Sie den Witz<br />

von der -Frau, die ruft:<br />

.Hilfe, Hilfe! Ich hab eine<br />

Nadel verschluckt!' und<br />

ihrem Mann, der darauf<br />

erwidert: ,Beruhige dich,<br />

Liebling, hier ist eine andere<br />

Nadel!'?» — «Nein,<br />

den kenne ich nicht. Er*<br />

zählen Sie ihn doch mal!»<br />

'•' (Hamb.IU.)<br />

Ein Geistlicher in Hamburg<br />

übermittelte kürzlich<br />

einer bekannten Dame zu<br />

ihrer Hochzeit auf telegraphischem<br />

Wege das<br />

Bibelzitat: «Joh. IV, 18».<br />

Als sie nachschlug, sah<br />

sie zu ihrem Schrecken<br />

«Fünf Männer hast du gehabt,<br />

und den du nun<br />

hast, der ist nicht dein<br />

Mann.» Mit Entsetzen<br />

schlug sie die Bibel wieder<br />

zu und schimpfte<br />

fürchterlich auf den Geistlichen.<br />

Der aber war<br />

schuldlos, denn das Ursprungstelegramm<br />

lautete<br />

«Joh. I, IV, 18». Und diese<br />

Stelle beginnt mit den<br />

Worten: «Liebe kennt keine<br />

Furcht» und enthält<br />

kein Wort, das eine glückliche<br />

Braut an ihrem Hochzeitstag<br />

nicht gern hören<br />

würde.<br />

Ein amerikanischer Millionär<br />

fühlte seine Sterbestunde<br />

herannahen. Da<br />

fragte er seinen Geistlichen:<br />

«Glauben Sie, daß<br />

meine Seele gerettet wird,<br />

wenn ich der Presbyterianischen<br />

Kirche 20,000<br />

Dollar vermache?» Der<br />

Geistliche überlegte ein<br />

Weilchen, dann sagte er:<br />

«Ich kann Ihnen das nicht<br />

garantieren — aber der<br />

Versuch würde sich lohnen!»<br />

UN COGNAC<br />

AVEC<br />

MARTELL<br />

«Das Symbol der Freiheit heisst uns willkommen.<br />

»<br />

«Mich nicht — meine Frau erwartet mich am<br />

Quai!»<br />

* • *<br />

In einer Unterredung mit dem General Mac<br />

Clellan tadelte der amerikanische Präsident Lincoln<br />

die Politik des Generals. Verärgert sagte der<br />

General zu Lincoln: «Ja, halten Sie mich denn für<br />

einen Narren?»


18 96<br />

arbeiteten Griffen. Seine Passion hat Armand<br />

Letonnier viel Zeit, Geld und Mühen gekostet.<br />

Er unternahm weite Reisen, wenn er erfuhr,<br />

dass es irgendwo einen Spazierstock gebe, den<br />

er vielleicht seiner Sammlung einverleiben<br />

könnte. Und er war überglücklich, wenn er<br />

seine Beute nach Paris bringen konnte. In seiner<br />

Wohnung hatte er zwei Zimmer ausschliesslich<br />

seiner Sammlung gewidmet.<br />

Nun aber ist Armand Letonnier, der unvermählt<br />

ist und im Laufe der Jahre immer mehr<br />

zum Sonderling wurde, durch seine Leidenschaft<br />

in eine böse Situation geraten. Er hatte<br />

im September in einem kleinen Badeort einen<br />

Herrn kennen gelernt, an dem ausser seinem<br />

Spazierstock mit geschnitztem Elfenbein nichts<br />

Bemerkenswertes war. Ein Durchschnittsmensch<br />

hätte übrigens wahrscheinlich auch den<br />

Spazierstock nicht weiter aufregend gefunden.<br />

Aber Armand Letonnier war aus irgendeinem<br />

nur ihm bekannten oder vielleicht auch ihm<br />

unbekannten Grunde für den Griff des Spazierstockes<br />

Feuer und Flamme. Er bot dem<br />

Eigentümer des Spazierstockes von Tag zu Tag<br />

höhere Summen an. Aber der Eigensinnige<br />

wollte sich von dem Stock nicht trennen, der<br />

ihm ein liebes Erbstück bedeutete. Da Hess<br />

sich Herr Armand Letonnier dazu hinreissen,<br />

den Spazierstock zu stehlen. Er fuhr noch am<br />

selben Tage glückstrahlend nach Paris. Bald<br />

darauf erhielt er eine polizeiliche Vorladung.<br />

Er leugnete jedes Verschulden, doch wurde bei<br />

einer Hausdurchsuchung der abhanden gekom-<br />

«Ihr Mann wird Sie betrügen, gnädige Frau,<br />

Heute ist er noch in Sie verliebt und hat nur für<br />

Sie Augen», sagte die mondäne Wahrsagerin,<br />

Madame Delbos, gegen die nach dem Bericht<br />

französischer Blätter eine-originelle Schadenersatzklage<br />

eingebracht worden ist, zu ihrer hübschen<br />

jungen Besucherin: «Aber passen Sie auf: in läng'<br />

stens drei Jahren ist die Herrlichkeit vorbei und<br />

er nimmt sich eine Freundin.» Die reizende, blonde<br />

Frau bemühte sich, skeptisch und überlegen .-zu<br />

lächeln, doch es wollte ihr nicht recht gelingen.<br />

Vergebens sagte sie sich immer wieder: «Aber wer<br />

wird denn die Prophezeiung dieser Wahrsagerin<br />

ernst nehmen. Ich bin doch nicht übermässig<br />

abergläubisch. Ich bin ja nur aus Neugierde heraufgegangen.»<br />

Warum hatte übrigens Madame<br />

Delbos, die sonst grundsätzlich ihrer eleganten<br />

Klientel nach Möglichkeit nur Angenehmes prophezeite,<br />

der jungen Frau solches Unheil vorausgesagt?<br />

Sie hatte keinen besonderen Grund dafür.<br />

Vielleicht fiel ihr gerade nichts anderes ein, vielleicht<br />

war sie schlecht gelaunt. Hätte sie geahnt,<br />

was für ein Nachspiel diese düstere Prognose haben<br />

werde, so hätte sie es gewiss vorgezogen,<br />

ihrer Besucherin ungetrübtes Eheglück anzukündigen<br />

und ihr in den rosigsten Farben auszumalen,<br />

wie ihr Mann sie zeitlebens vergöttern werde. Auf<br />

Frau Julie Bienjean aber hatte die Unheilprophezeiung<br />

einen tieferen Eindruck gemacht, als sie es<br />

sich selbst eingestehen wollte. Sie verlor ihrem<br />

Mann gegenüber vollkommen ihre Unbefangenheit.<br />

Sie beobachtete ihn verstohlen, wurde gegen seine<br />

Zärtlichkeit misstrauisch und beständig quälte sie<br />

der heimliche Gedanke: «Wer weiss, wie bald er<br />

mich betrügen wird.» Ihrem Mann, der in einer<br />

Likörfabrik als Direktor angestellt ist, fiel nach<br />

einiger Zeit das veränderte Wesen seiner jungen<br />

Frau auf. Vor allem berührte es ihn unangenehm,<br />

dass sie, die früher blindes Vertrauen zu ihm gehabt<br />

hatte, ihm nunmehr nachzuspionieren begann.<br />

Er hatte zwar nach wie vor keine Geheimnisse<br />

vor ihr und es fiel ihm gar nicht, ein, 3u<br />

schöne junge Geschöpf, das er vor ein paar Mo*<br />

naten aus Liebe geharatet hatte, zu betrügen!<br />

mene Spazierstock gefunden. Herr Letonnier<br />

interessierte sich während der Verhandlung<br />

mehr für das Schicksal des Spazierstockes als<br />

für sein eigenes Schicksal und erklärte immer<br />

wieder, jeden Betrag bezahlen, ja sogar einge-<br />

£c säefdt nicht ~ et sammelt (tut Aber es war für ihn eine bittere Enttäuschung,<br />

dass seine Ehe, die völlig auf'gegenseitigem Vertrauen<br />

und gegenseitiger Neigung aufgebaut gewe-<br />

November<br />

Von einem interessanten Fall von Sammlerleidenschaft,<br />

die einen unbescholtenen und gei-<br />

Stock behalten dürfe. Er wurde wegen un-<br />

er einmal Frau Julie gründlich den Kopf zurecht-<br />

Ich liebe diese letzten Tage<br />

sperrt werden zu wollen, wenn er nur den sen war,, eine Wendung zum Schlimmen nahm. Als<br />

stig hochstehenden Menschen zum Dieb werden widerstehlichen Zwanges freigesprochen, aber setzte, gestand sie ihm die Unheilprophezeiung der Des Herbstes in dem bleichen Schein<br />

Hess, berichten französische Blätter. Ein auf den Spazierstock wird er endgültig verzichten<br />

müssen.<br />

Verhangener Himmel und die Klage<br />

Wahrsagerin. Da kannte seine Erbitterung gegen<br />

älterer Herr, der früher in einem industriellen<br />

Madame. Delbos keine Grenzen. Er erstattete gegen<br />

sie die Strafanzeige — das Verfahren verlief<br />

Unternehmen eine leitende Stellung bekleidet<br />

Des Sturmwinds in der Bäume Reih'n.<br />

hatte, nun aber schon seit einer Reihe von Jahren<br />

ein beschauliches Rentnerdasein führt, ist Sind JkopheUH fiaftiac?<br />

eine Schadenersatzklage gegen sie ein, wobei er Ich liebe diese schwarzen Strossen<br />

jedoch im Sand — und brachte nunmehr auch<br />

ein leidenschaftlicher Sammler von Spazierstöcken.<br />

Allerdings interessiert er sich nicht<br />

ten Kummer keineswegs niedrig bewertete. In der<br />

seinen, durch das eheliche Zerwürfnis verursach-<br />

Von Asphalt, drauf der Regen liegt,<br />

für gewöhnliche Spazierstöcke, sondern nur<br />

Die Baumskelette um Terrassen,<br />

Juristenwelt und im Publikum ist man gespannt,<br />

für Prachtexemplare mit besonders schön ge-<br />

Das gelbe Laub, das drüber fliegt.<br />

wie dieser eigenartige Prozess verlaufen wird.<br />

See TUatin, dec mm Sktlat USA<br />

Aus Brüssel' wird berichtet: Wohl die originellste<br />

Erwerbsquelle der Welt hat ein Einwohner<br />

der belgischen Hauptstadt, der im wahrsten Sinne<br />

des Wortes vom Bellen lebt. Er hat seine Existenz<br />

der Säumigkeit jener Hundebesitzer zu verdanken,<br />

die sich die Steuer für ihre vierbeinigen Lieblinge<br />

ersparen wollen. Die Behörden haben vor einiger<br />

Zeit die Verlautbarung erlassen, dass jeder, der<br />

einen «nichtversteuerten» Hund, beziehungsweise<br />

seinen Besitzer zur Anzeige bringt, auf eine Prämie<br />

in Höhe von 10 Prozent des Steuerbetrages<br />

Anspruch hat. Ein Tierstimmenimitator ist nun auf<br />

die Idee verfallen, seine Fähigkeiten für den Beruf<br />

eines — Hundedetektivs zu verwerten. Er<br />

geht von Haus zu Haus, bleibt vor jeder Wohntür<br />

stehen und beginnt zu bellen. Wird der Appell<br />

aus der Wohnung in der gleichen Tonart beantwortet,<br />

so notiert er sich Adresse und Namen des<br />

Besitzers und sieht dann bei der Polizei nach, ob<br />

die betreffende Partei ihren Hund angemeldet hat.<br />

Ist dies nicht der Fall, so erstattet er die Anzeige<br />

und kassiert sich die zehnprozentige Prämie ein.<br />

!BUte, ovthatten Sie mich?<br />

Monsieur Zo in Paris hatte offenbar englische<br />

Kriminalromane gelesen, in denen die Verbrecher<br />

von Zeit zu Zeit zum nächsten Polizeirevier gehen<br />

und sich der Gerechtigkeit ausliefern. Als er nun<br />

entdeckte, dass er 200,000 Francs aus der Kasse<br />

der Bank, bei der er angestellt war, ganz unabsichtlich<br />

für seine Privatzwecke verwendet hatte,<br />

Es liegt in diesen Augenblicken<br />

Geruch von Gärten in der Luft,<br />

Wie von vollendeten Geschicken —<br />

Und süss und dunkel ist der Duft.<br />

H.W. Keller.<br />

Eine Leseprobe aus «Lyrische Blätter», herausgegeben<br />

vom Schweizerischen Schriftstellerverein.<br />

(Zu beziehen für Fr. ,1.50 vom Sekretariat, Zürich-<br />

Witikon.)<br />

beschloss er, sich der Polizei zu stellen. Das schien<br />

so einfach — aber was geschah, war folgendes:<br />

Zunächst besuchte Monsieur seinen Rechtsanwalt,<br />

beichtete ihm seine Sünden und bat ihn, zum Polizeirevier<br />

mitzukommen, um alle nötigen Formalitäten<br />

zu erledigen. Man begab sich also gemeinsam<br />

dorthin.<br />

Aber der Polizeikommissär lehnte eine Festnahme<br />

höflich, doch energisch ab. «Ich würde Sie<br />

ja gern verhaften,» meinte er, aber ich habe keinen<br />

Haftbefehl.» —• «Jawohl,» erwiderte Monsieur grossmütig,<br />

«ich verstehe; und ich kann es Ihnen keineswegs<br />

übelnehmen.» So begaben sich Monsieur und<br />

sein Rechtsanwalt zum Polizeipräsidium. Dort wurden<br />

sie von einem Kommissär empfangen, der sich<br />

weniger höflich, aber dafür um so energischer zeigte.<br />

«Ist eine Klage eingereicht? Nein? Warum belästigen<br />

Sie mich also? Ohne Klage oder Haftbefehl kann<br />

ich Sie nicht-festnehmen. Machen Sie also, dass<br />

Sie hinauskommen — bevor ich Sie einsperren<br />

lasse.»<br />

NOCH EINIGE TAGE!<br />

NOCH EINIGE STUNDEN!<br />

NOCH EINIGE MINUTEN!<br />

im Kursaal Schänzli, Bern<br />

Wer will die letzten Lose? Wer will im letzten Augenblick<br />

dem Glück noch schnell ein Türchen öffnen? "<br />

Wer will dem guten Zweck der Seva dienen? Sicher<br />

ist sicher: Bestellen Sie also sofort telegraphisch eine<br />

10-Los-Serie, die ja einen sicheren Treffer enthält.,'<br />

Lospreis Fr. 2O.- (10-Los-Serie — worunter 1 sicherer'<br />

Treffer — Fr. 2OO.-) plus 40 Rp. Porto auf Postcheck.<br />

Hl 1OO26. Adresse: Seva-Lotterie, Bern. Bei Vorbestellung<br />

der Ziehungsliste 30 Rp. mehr. Lose, ebenfalls<br />

bei bernischen Banken und Privatbahnstationen<br />

erhältlich.<br />

Druck, Cliche» und Verlas: HALLWAG A.-G., flallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt,

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