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E_1938_Zeitung_Nr.009

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BERN, Dienstag, 1. Februar <strong>1938</strong><br />

Gelbe Liste<br />

Nummer 20 Cts.<br />

34. Jahrgang — No 9<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Heere$-Hotori$ierung<br />

Bernd Rosemeyer t<br />

Im Rahmen des von der ETH veranstalteten<br />

Vortragszyklus über kriegsvorsorgliche<br />

Massnahmen sprach letzten Freitag vor<br />

vollbesetztem Auditorium III Oberst Ruf,<br />

der Kommandant unserer Schulen für Motortransporttruppen.<br />

Seine Ausführungen über<br />

das Motorisierungsproblem begegneten um so<br />

grösserem Interesse, als kurz vorher an<br />

nämlicher Stelle Generaldirektor Schrafl<br />

(SBB) sich zu den kriegswirtschaftlichen<br />

Vorbereitungen der Eisenbahnen geäussert<br />

und überdies die Probleme der Heeresmotorisierung<br />

im Hinblick auf die vorstehenden<br />

Parlamentarischen Auseinandersetzungen bezüglich<br />

Sanierung der SBB, bezüglich Verkehrsteilung,<br />

und schliesslich auch der<br />

Gütertransportinitiative gegenwärtig eifrig<br />

diskutiert werden.<br />

Um es gleich vorwegzunehmen : Während<br />

auf die grossenteils auf historische Reminiszenzen<br />

aufgebauten Ausführungen Dr.<br />

Schrafls sehr wohl das Prädikat « Verteidigung<br />

auf der ganzen Linie » passt, spürte<br />

man aus den Worten Oberst Rufs den Glauben<br />

an den<br />

Sieg des Motors,<br />

der unser Zeitalter und damit auch seine<br />

Kriege beherrscht, erfüllt er doch die drei<br />

Entwicklung des Motorisleningsgedankens<br />

•und trat dann auf dessen Durchführung in<br />

den verschiedenen Armeen näher ein. Instruktive<br />

Beispiele aus der Kriegserfahrung<br />

zeigten, wie die Eisenbahnen aus der eigentlichen<br />

Kampf- und Operationszone allmählich<br />

verdrängt wurden, während denselben<br />

für den Nach- oder Rückschub auch heute<br />

noch grosse Bedeutung zukommt. Der im<br />

Jahre 1916 erstmals erfolgte Einsatz von<br />

Panzerspäh- und Kampfwagen schuf neben<br />

dem Transportaggregat ein Kampfaggregat<br />

und damit einen neuen Faktor in der Motorisierung<br />

der Heere. Zu einer gepanzerten<br />

Waffe entwickelt, fand der Motor rasch und<br />

in zunehmendem Masse Eingang in die vordersten<br />

Kampflinien, um — wie der Referent<br />

treffend bemerkte — gleichsam in letzter<br />

Anstrengung die erstarrten Fronten durch<br />

Angriff und Durchbrnch wieder in Fluss und<br />

den Krieg zur Entscheidung zu bringen.<br />

Am bekannten Beispiel des Transportes<br />

der 62. Infanteriedivision von Paris gegen<br />

die Marne mit Hilfe von Pariser Taxis zeigte<br />

der Vortragende, dass<br />

ohne feldtüchtiges, gut unterhaltenes<br />

Wagenmaterlal .und ohne gründliche Vorbereitung<br />

Jeder Kriegstransport versagen<br />

muss.<br />

Was gute Zusammenarbeit zwischen Schiene<br />

und Strasse im Kriegsfalle bedeuten kann,<br />

illustrierte der Hinweis auf jenen Fall, da im<br />

Oktober 1917 zur Stützung der bei Capporetto<br />

zusammengebrochenen italienischen<br />

Front die Eisenbahn den Transport von 400<br />

Lastwagen, grossen Betriebsstoffmengen und<br />

Ersatzteilen bewerkstelligte und im Anschlüsse<br />

daran Lastwagenkolonnen, Truppen<br />

und Artillerie aus den Vogesen und von der<br />

Aisne über Grenoble — zum Teil über verschneite<br />

Alpenpässe — bis in die Gegend<br />

des Gardasees verschoben. Sehr aufschlussreich<br />

waren sodann die Ausführungen hinsichtlich<br />

der Betriebsstoff- und Gummireserven,<br />

der Ersatzteillager, der Organisation<br />

des Reparaturwesens, welche der grosse<br />

Einsatz motorisierter Transportmittel während<br />

des Krieges notwendig machte. Mit<br />

dem Hinweis darauf, wie in unsern Nachbarländern<br />

motorisiert wird, was unter Berücksichtigung<br />

der topographischen Grenzverhältnisse<br />

nur motorisiert werden kann,<br />

kam Oberst Ruf dann auf die Verhältnisse<br />

bezüglich<br />

Armeemotorisierung in der Schweiz<br />

zu sprechen.<br />

Wie dem Grossteil unserer Leser wohl erinnerlich,<br />

veröffentlichte die «A.-R.» Ende Juni 1936<br />

eine Abhandlung des damaligen Waffenchefs der<br />

Kavallerie, unserem heutigen Generalstabschef, betitelt:<br />

«Motorisierung und neue Truppenordnung».<br />

Hauptbedinffunsren neuzeitlicher Kriegsführung<br />

: Schnelligkeit, Ueberraschung und schen Motorisierungsverhältnisse gefordert. Unter-<br />

Im Interesse der Landesverteidigung wurde in<br />

jenem Expose eine Uoberprüfung der schweizeri-<br />

Durchschlagskraft. Die wiederholt von akademischem<br />

Beifall unterbrochenen, von ho-<br />

geschah. Die eidgenössischen Parlamentarier iiberdessen<br />

ist geraume Zeit verstrichen, doch nichts<br />

hem soldatischem Verantwortungsgefühl getragenen<br />

Ausführungen von Oberst Ruf zeugverkehr drosselnden Fiskallasten nur zaghaft<br />

hörten die Warnungen, und auf kantonalem Boden<br />

vermochte sich die Lockerung der den Motorfahr-<br />

zeigten klar und deutlich, wie innerhalb der durchzusetzen. Die Bestände der schweizerischen<br />

neuzeitlichen Kriegsführung sowohl der Motorfahrzeuge nahmen weiterhin ab — zur Freude<br />

jener Leute, denen jedes Mittel zur endgültigen Erledigung<br />

der schweizerischen Automobilwirtschaft<br />

Schiene als der Strasse wichtige Aufgaben<br />

zufallen, dass jedoch die in unserem Lande recht ist. Dass sich zur Unterstützung dieser Bestrebungen<br />

aber Männer hergeben, denen ein klares<br />

bis anhin triumphierende Verkehrspolitik den<br />

Urteil unbedingt zugebilligt werden muss, kann man<br />

primitivsten militärischen Erfordernissen zu-<br />

weder begreifen noch verstehen. Welch betrübliche<br />

widerläuft. Wie sehr die Worte des Vortragenden<br />

vor allem den Beifall der jungen werden der Zusammensetzung des Landes- und der<br />

Enthüllungen dieser Art brachte nur las Bekannt-<br />

Generation und speziell der akademischen Regionalkomitees für die Gütertransportinitiative<br />

Jugend fanden, bewies die einmütige Zustimmung<br />

am Schlüsse des Vortrages — für dieses Protegieren von Massnahmen, die unserer<br />

mit sich! Und es geschieht wider besseres Wissen,<br />

Wehrbereitschaft — weil sie auf Verunrnöglichung<br />

die von Sorgen niedergedrückte schweizerische<br />

Automobilwirtschaft unbedingt ein Denn künftig jedenfalls wird niemand mehr mit<br />

der Motorisierung hinauslaufen — Abbruch tun.<br />

Lichtblick !<br />

Einreden von Nichterkennen der Zusammenhänge<br />

zwischen<br />

Einleitend skizzierte Oberst Ruf in Kürze<br />

die allgemeine<br />

privatem Motorfahrzeugbestand und Motorisierungsmöglichkeiten<br />

der Armee, von Unkenntnis der weittragenden Bedeutung<br />

des Motorfahrzeuges für unsere Wehrfähigkeit<br />

fechten dürfen. Denn die Ausführungen,<br />

welche Oberst Ruf in Zürich gemacht, Hessen keinen<br />

Zweifel irgendwelcher Art mehr aufkommen,<br />

und es steht nur zu hoffen, dass dieselben heute,<br />

im Momente einer entschiedenen Zuspitzung der<br />

internationalen Politik, endlich gehört und behersich<br />

an die Oeffentlichkeit wenden, dann handelt es<br />

zint werden möchten. Wenn militärische Fachleute<br />

sich um Belange des ganzen Volkes und danach<br />

sollte man sich in den eidgenössischen und kantonalen<br />

Parlamenten und Amtsstuben richten! Was<br />

aber hat der Kommandant unserer Schulen für<br />

Motortransporttruppen über die Grundlagen der<br />

Heoresmotorisierung in der Schweiz auszuführen<br />

sioh verpflichtet gefühlt?<br />

Die Entwicklung der Heeresmotorisierung<br />

enseits unserer Grenzen zwinge zu Gegenmassnahmen,<br />

da ein erfolgreicher Kampf<br />

gegen einen motorisierten Gegner nur mögich<br />

sei, wenn hinter dem Grenzschutz die<br />

Möglichkeit einer ebenso schnellen Abwehr<br />

bestehe. Die aus diesem Grunde unumgängliche<br />

Motorisierung unserer Armee stelle nun<br />

aber für den Bund vor allem ein finanzielles<br />

Problem dar. Da jedoch infolge der durch<br />

verschiedene Neubewaffnungen bedingten<br />

starken Inanspruchnahme der Werhrkredite<br />

die Heeresmotorisierung nach wie vor auf<br />

Grund des<br />

Requisitionssystems<br />

durchgeführt werden müsse, handle es sich<br />

hiebei nicht länger «um eine ausschliesslich<br />

militärische und technische, sondern vor<br />

allem um eine wirtschaftliche Angelegenheit.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Bernd Rosemeyer Isl nicht mehr. Bin schwerer Verlust hat den deutschen und den internationalen<br />

Automobilsport mit dem tragischen Tod des sympathischen und überall beliebten Spitzenfahrers der<br />

Auto-Union getroffen. Wie sich das Unglück ereignete, was der talentierte Fahrer Rosemeyer in<br />

seiner kurzen, aber ruhmreichen Laufbahn geleistet und was der Mensch Rosemeyer gewesen, darüber<br />

berichten wir auf Seite 3 dieser Nummer.<br />

Unsere Rundfrage:<br />

Trinkgelder oder nicht?<br />

Wir Setzen heute die in der letzten Nummer<br />

der «.A-R.» begonnene Rundfrage über die<br />

Trinkgeldangelegenheit fort und veröffentlichen<br />

ein& weitere der uns zugegangenen Antworten:<br />

Red.<br />

Folgen Sie Ihrem Gefühl! — Trinkgelder<br />

nur bei Extradienstleistungen.<br />

Die Rundfrage der «Automobil-Revue»<br />

ist um so aktueller, als der durch die hohen<br />

Benzinpreise ausgesogene Automobilist in<br />

der Trinkgeldangelegenheit je länger desto<br />

mehr zaudert. Zur guten alten Zeit opferten<br />

viele Fahrer da und dort ein Fränklein, ohne<br />

sich deswegen gross den Kopf zu zerbrechen.<br />

Heute haben sich die Dinge geändert, und<br />

dieselben Herren, die vor ein paar Jahren<br />

noch ohne zu zögern ein Trinkgeld gaben,<br />

ersetzen es Jetzt durch ein freundliches Lächeln<br />

und ein kräftiges « Dankeschön ! ><br />

In meinem Bekanntenkreis, in dem ich die<br />

interessante Frage aufwarf, gibt es ebenso<br />

viele Nie-Trinkgeldgeber, wie solche, die<br />

ziemlich regelmässig den ungeforderten Obolus<br />

blechen. Die Meinungen sind also geteilt,<br />

und während die einen behaupten, es sei<br />

nirgends geschrieben, man müsse Trinkgelder<br />

verabfolgen, erwidern die andern,<br />

der Anstand gebiete das Trinkgeldgeben,<br />

schon weil wahrscheinlich die Angestellten<br />

in Garagen und an den Tankstellen auf<br />

Trinkgelder angewiesen seien... Wahrscheinlich<br />

! Orientiert darüber ist niemand.<br />

Ich selbst halte es folgendermassen: Bet dem<br />

Autoservice, wo ich regelmässig den Wagen säubern<br />

und auffüllen lasse, gehe ich das ganze Jahr<br />

hindurch den verschiedenen Angestellten je ein- bis<br />

zweimal ein kleines Trinkgeld, und zwar immer<br />

dann, wenn ich von ihnen noch etwas Besonderes<br />

verlangte: eine Schraube anziehen, bei Regen im<br />

Freien Luft in die Pneus pumpen etc. Bei fremden<br />

Tankstellen bezahle ich die Rechnung und runde<br />

bis zum Werte von zirka 50 Rappen auf. Ich bin<br />

dabei nicht schlecht gefahren, denn als ich wieder<br />

kam, wurde ich freundlich bedient, als hätte ich<br />

das grösste Trinkgeld gegeben. Wobei freilich lobend<br />

erwähnt werden muss, dass man wohl in keinem<br />

Geschäft so aufmerksam serviert wird wie an den<br />

Auto-Tankstellen.<br />

Um auf Ihre drei Fragen zu antworten:<br />

1. Falls der Garagist das Waschen und Schmieren<br />

des Wagens regelmässig verrichtet, gebe ich ihm<br />

zu Weihnachten Fr. 10.—. Wenn er jedoch an<br />

Nebenarbeiten noch beispielsweise einen neuen<br />

Winker in einem Geschäft abholen muss, um ihn<br />

erst dann zu montieren, wird er selbstverständlich<br />

durch 50 Rappen bis Fr. 1.— extra belohnt.<br />

2. Der jüngste Mechaniker, der mir meinen Wägen<br />

nach Beendigung der Reparatur nach Hausa<br />

Wir berichten heute<br />

Ober :<br />

Bernd Rosemeyers Rennfahrer-<br />

Laufbahn.<br />

Mineralöl-Weltesport im<br />

Aufschwung.<br />

Neuzeitliche Einrichtungen zur<br />

Abdichtung von Lagern.<br />

Programm des Genfer Salons.<br />

Feuilleton «Blatt im Wind»<br />

auf Seite 2.


inft, wird sowieso ein Spezialfährtchen gemacht<br />

haben, sei es, well er stola auf den Wagen ist oder<br />

weil «las Radio gerade Tanzmus ik offerierte. Ausserdem<br />

wird er vielleicht auf dem Nachhauseweg noch<br />

seinen Schatz besuchen oder Privatbesorgungen erledigen.<br />

Falls ich bereit stehe, wenn er mit dem<br />

Wagen anlangt, gebe ich ihm eine Zigarette und<br />

Feuer.<br />

3. Trinkgelder an Tankstellen: Diese Frage<br />

wurde bereit« weiter oben erörtert. Es gibt Ausnahmefälle,<br />

in denen der Tankwart mir Auskunft<br />

über Strassenverhältnisse und Geographie erteilt<br />

oder wenn ich mir bei ihm die Hände wasche oder<br />

sein Telephon beanspruche. Dann kriegt er natürlich<br />

ein Trinkgeld, das jedoch niemals höher als<br />

Fr. 1.— geht.<br />

Zusammenfassend möchte ich proponieren, das3<br />

die Automobilisten sich von ihrem Gefühl leiten lassen<br />

und bei normalen Dienstleistungen nur diese<br />

bezahlen, bei Extraleistungen jedoch ein Trinkgeld<br />

geben, dessen Höhe sich nach Vermögen und Einkommen<br />

des Zahlenden richtet.<br />

Beigefügt sei noch, dass eine anständige Bezahlung<br />

der «AutopOeger» durch ihre Vorgesetzten<br />

vorausgesetzt wird.<br />

AKTUELLES<br />

Ein zweites AutomobHpostbureau.<br />

Das erste schweizerische Automobil-Postbureau<br />

hat derart grossen Anklang gefunden und war bei<br />

den Organisatoren von Festen, Ausstellungen usw.<br />

so sta'rk gefragt, dass sich die Postbehörden entschlossen<br />

haben, ein zweites fahrbares Postbureau<br />

in Auftrag zu geben. Bei beiden Bureaus werden<br />

die gleichen Sondermarken und -karten verabfol?t.<br />

Am Genfer Salon <strong>1938</strong> wird das Automobil-Postbureau<br />

II im Palais des Expositions aufgestellt.<br />

Aus dieser Ueberlegung heraus aber seien<br />

die sich fortwährend wiederholenden Versuche<br />

zur Unterbindung des freien Automobilverkehrs<br />

als unverantwortlich und für die<br />

Armee unannehmbar zu bezeichnen. Dieses<br />

Festhalten von Oberst Ruf an der Beschaffung<br />

der für die Armee erforderlichen Motorfahrzeuge<br />

auf dem Requisitionswege, das<br />

übrigens den seinerzeitigen Ausführungen<br />

unseres Generalstabschefs durchaus entspricht,<br />

dürfte dazu angetan sein, die von<br />

an der Schiene interessierten Kreisen aufgestellten<br />

gegenteiligen Behauptungen —<br />

welche sich sogar in der schweizerischen<br />

Militärzeitung breitmachen — endlich als<br />

sinnlos und unverantwortlich verschwinden<br />

zu machen. Denn Oberst Ruf sagte wörtlich:<br />

«Je mehr Fahrzeuge in unserem Lande<br />

sind, um so besser und gründlicher können<br />

wir motorisieren.»<br />

Mögen nun die Zuhörer, gepackt von der Notwendigkeit<br />

dieser Forderung, dafür sorgen, dass<br />

die Ausführungen Oberst Rufs hinausgetragen werden<br />

in die breitesten Schichten unseres Volkes,-<br />

damit die Meinung der Oeffentlichkeit auf künftige<br />

bessere Würdigung dieser Tatsache durch eidgenössische<br />

und kantonale Behörden dringe.<br />

Der Referent gab femer zu bedenken, wie<br />

mit dem Motorfahrzeugbestand auch die Zahl<br />

der Fahrer wachse und falle, d. h. derjenigen<br />

Leute, welche ein Motorfahrzeug führen und<br />

unterhalten können und auf deren Fahrsicherheit<br />

am 1. Mobilmachungstage gezählt werden<br />

müsse. Jede Verringerung des Motorfahrzeugbestandes<br />

fähre darüber hinaus aber unweigerlich<br />

auch zu einer Verminderung der<br />

Ersatzteil-, Betriebsstoff- und Reifenreserven,<br />

also zu jenem Mangel an ausreichenden Lagern,<br />

deren Fehlen wesentlich zum Zusammenbruch<br />

Deutschlands beigetragen.<br />

Nur der eine Ring blieb zurück. Es war<br />

ein schmaler Platinreif, und die Perle war<br />

rund und weisser als der Mond.<br />

Hubert wartete, dass der Juwelier ihm<br />

jetzt den Ring anpreisen würde. Aber es geschah<br />

nichts. Die drei Herren standen da<br />

und schwiegen. Nach einer Weile drehte<br />

der Junge einen elektrischen Schalter. Von<br />

allen Seiten fiel das Licht auf den Tisch und<br />

auf die weisse Perle.<br />

«Sie ist ohne Fehler», sagte der alte<br />

Herr. Das war alles, was er zu bemerken<br />

hatte.<br />

Aber Hubert hatte sich in den Ring vergebt.<br />

Er dachte an Carys Hand, mit den<br />

langen Fingern und dem dünnen braunen<br />

Handgelenk.<br />

Er nahm den Ring vorsichtig aus dem<br />

Etui und drehte ihn hin "nd her. Dann<br />

steckte er ihn wieder zurück.<br />

« Wieviel ? »<br />

Vor der Eröffnung<br />

des XV. Genfer Salons.<br />

11.—20. Februar.<br />

Das allgemeine Programm des Genfer Salons ist<br />

revidiert worden. So hat das Organisationskomitee,<br />

um nur ein Beispiel zu nehmen, beschlossen, vier<br />

grosse volkstümliche Abende zu herabgesetzten Preisen<br />

vorzusehen, nämlich dis Samstage vom 12. und<br />

19. und die Sonntage vom 13. und 20. Februar ;<br />

eine Massnahme, die sicher nicht verfehlen wird,<br />

die Volkstümlichkeit des Salons — wenn er das<br />

überhaupt noch nötig hätte — zu verstärken. Denn<br />

ausser jenen, die an ihren nächsten Ankauf denken,<br />

gibt es genug andere, die, ohne einen Wagen zu<br />

besitzen, sich für die ausgestellten Fahrzeuge oder<br />

ganz einfach den Salon als solchen interessieren,<br />

da dieser eine der schönsten Veranstaltungen einer<br />

der bedeutendsten Wirtschaftszeige unseres Landes<br />

darstellt.<br />

Was den Sport betrifft, wird man am Samstag,<br />

den 12, Februar, der Ankunft der Teilnehmer der<br />

c Schnee - Sternfahrt» beiwohnen, einer für die<br />

schweizerische Automobil - Meisterschaft zählenden<br />

Konkurrenz, und am Donnerstag, 17. Februar, wird<br />

das « Rallye Feminin Paris - Geneve - St-Raphael >,<br />

eine internationale Distanzfahrt grossen Stils, in<br />

Genf eine Etappe einschalten.<br />

Endlich sei noch des gesellschaftlichen Ereignisses,<br />

des grossen Salon-Balls, gedacht, der am<br />

12. Februar im Hotel des Bergues stattfindet. Er<br />

ist vom Organisationskomitee des Salons gemeinsam<br />

mit dem Vorstand des «Dispensaire Anti-tuberculeux»<br />

zugunsten dieses wohltätigen Werkes veranstaltet.<br />

Hec^ves m l?lo#or£sie»un«£<br />

F E U I L L E T O N<br />

Blatt Im Wind.<br />

Von Joe Lederer.<br />

12. Fortsetzung.<br />

(Schluss von Seite 1.)<br />

Bekanntlich habe die neue Truppenordnung<br />

ein starkes Anwachsen der erforderlichen militärischen<br />

Motorfahrzeugbestände zur Folge.<br />

So etwas sehe nun zwar auf dem Papier —<br />

meinte Oberst Ruf nicht mit Unrecht — recht<br />

schön und wirkungsvoll aus, die Umsetzung<br />

in Praxis aber habe verschiedene Schwierigkeiten<br />

ergeben, deren Behebung zu den kriegsfürsorglichen<br />

Massnahmen zu zählen seien.<br />

Wie gross die Kluft, welche Theorie und Praxis<br />

von einander trennt, mag der Leser anhand<br />

folgender Angaben selbst ermessen:<br />

Infolge der Einführung der neuen Truppenordnung<br />

erhöht sich der jährliche<br />

Bedarf an Motorfahrerrekruten<br />

von 400 auf 1200 Mann. Die exorbitante fiskalische<br />

Belastung der Motorfahrzeughalter hat<br />

iedoch u. a. die Deckung dieses Rektutenbedarfes<br />

pro <strong>1938</strong> bereits verunmöglicht; 1939<br />

dürften sich die Verhältnisse noch verhängnisvoller<br />

gestalten. Dass die Zahl der kantonalen<br />

Fahrausweise zugenommen, hat in diesem<br />

Zusammenhang keine Bedeutung. Diese<br />

Ausweise gehören meist älteren Leuten, welche<br />

ihr Fahrzeug für Geschäftszwecke benötigen<br />

und nur selten Angehörigen der Rekrutierungsjahrgänge.<br />

Trotzdem diese älteren<br />

Jahrgänge beim Uebertritt in die Landwehr<br />

erfasst werden, fehlen beispielsweise auch für<br />

die Wiederholungskurse dieses Jahres rund<br />

1000 Motorfahrer.<br />

Einen weitern grossen Nachteil der von gewisser<br />

Seite wieder und wieder unternommenen<br />

Drosselungsversuche des Motorfahrzeugverkehrs<br />

erblickt Oberst Ruf in der hieraus<br />

resultierenden Schrumpfung des Autogewerbes,<br />

welches zu einem vermehrten Berufswechsel<br />

der Zivilchauffeure führe. Aus<br />

Mangel an tauglichen Militärfahrern müssten<br />

dann diese Leute, trotzdem sie jeder privaten<br />

Fahrpraxis nunmehr entbehren, doch behalten<br />

werden, was zu einer unvermeidlichen<br />

Steigerung der militärischen Autounfälle<br />

führe.<br />

Als bezügliche Gegenmassnahmen erwähnte<br />

der Referent einmal den Verzicht der<br />

Rekrutierung von Motorfahrern auf Grund<br />

der kantonalen Fahrbewilligung oder aber<br />

Einführung einer Sonderausbildung<br />

für die Rekrutierungsjahrgänge. Versuche auf<br />

Grund des erstem Vorschlages hätten unbefriedigende<br />

Resultate gezeitigt und es werde<br />

« Zweitausend Dollar », sagte der Alte.<br />

« Golddollar », sagte der Sohn.<br />

Hubert zog sein Scheckbuch heraus und<br />

rechnete nach, er wusste, dass er keine<br />

zweitausend Dollar in Europa hatte, aber<br />

der Juwelier sollte sehen, dass er es nicht<br />

mit irgendeinem grünen Jungen zu tun hatte,<br />

sondern mit einem Taipan, mit einem<br />

grossen Kaufmann aus Shanghai.<br />

Im Scheckbuch waren noch zweihundertfünfzig<br />

Pfund.<br />

«Ich muss noch Geld anweisen lassen»,<br />

sagte Hubert. « Falls ich den Ring nehme.<br />

Ich weiss noch nicht. Falls ich...»<br />

Er starrte die weisse Perle an. Es war<br />

ein schöner Ring. Zweitausend Dollar waren<br />

achttausend mexikanische Dollar. Nie<br />

im Lehen hatte er gedacht, dass er achttausend<br />

Dollar für einen Ring ausgeben würde.<br />

Eine efnzige Perle, weisser als der Mond.<br />

< Wenn mich jetzt der Vater sehn könnte<br />

! > dachte Hubert. Aber der alte Maquardt<br />

war tot. Er war nie dazugekommen,<br />

Perlen zu kaufen.<br />

Das Geld lag auf der Bank, und das waren<br />

Monate voll Arbeit und in den achttausend<br />

Dollar war die feuchte Hitze von<br />

Shanghai und das trostlose Futter aus Kon-<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, f. FEBRTJ1AB <strong>1938</strong> — N°9<br />

deshalb nun der zweite, d. h. die Ausbildung<br />

zu Fahrern event. durch den militärischen<br />

Vorunterricht, Motorfahrer - Offiziersgesellschaften<br />

oder durch Reduktion der Fahrlehrertaxen<br />

auf freiwilliger Basis geprüft.<br />

Ausserdem verunmöglichen Bestimmungen,<br />

wie etwa das Nachtfahrverbot für Lastwagen<br />

oder die Beschränkung auf eine gewisse Anzahl<br />

zu fahrender Wegkilometer (siehe Gütertransportinitiative)<br />

aus leicht ersichtlichen<br />

Gründen die Heranbildung von Fahrern, welche<br />

den Kriegsanforderungen zu entsprechen<br />

vermöchten. Gerade in den ersten Kriegstagen<br />

aber kann hier ein Genügen oder Nichtgenügen<br />

entscheidend sein.<br />

Den Motorrädern erkannte der Vortragende<br />

eine ganz besondere Bedeutung für<br />

die Heeresmotorisierung zu. Dieses Fahrzeug<br />

spiele sowohl als Verbindungs-, vor<br />

allem aber als Kampfmittel eine hervorragende<br />

Rolle Und dabei seien unsere motorisierten<br />

Mitrailleure, unsere motorisierten<br />

Lmg-Formationen heute auf requirierte Personenwagen<br />

angewiesen ! Um einem weitern<br />

Bestandesabbau dieser wendigen, kleineres<br />

Ziel bietenden Fahrzeuge infolge der<br />

übersetzten fiskalischen Belastung sofort<br />

Einhalt zu gebieten, hätten sich die militärischen<br />

Behörden zu umgehendem Eingreifen<br />

veranlasst gesehen. Nach einem dem<br />

Bundesrate bereits unterbreiteten Antrag<br />

sollen künftig für den<br />

Militärmotorradfahrer<br />

ähnliche Verhältnisse geschaffen werden<br />

wie für den Kavalleristen. Durch den Bund<br />

angekauft, würde das Motorrad in der Rekrutenschule<br />

zu stark reduziertem Preise<br />

abgegeben unter der Verpflichtung, dasselbe<br />

während fünf Jahren in feldtüchtigem Zustande<br />

in die WK zu bringen.<br />

Bei den Personenwagen, deren Bedarf rein<br />

zahlenmässig hinreichend gedeckt sei, mache<br />

sich — so führte Oberst Ruf aus — der Wechsel<br />

von den grossen zu den kleinen Einheiten<br />

sehr nachteilig bemerkbar. Zu beklagen sei<br />

sodann vor allem der<br />

Mangel an offenen Wagen,<br />

deren Zahl unter den requisitionstauglichen<br />

Beständen mehr und mehr zusammenschmelze<br />

Zu den kriegsfürsorglichen Massnahmen zähle<br />

deshalb unbedingt auch die Fabrikation offener<br />

Personenwagen für die untere Truppenführung.<br />

Mittel und Wege zur sofortigen Lancierung<br />

solch offener Wagen müssten im Interesse<br />

der Sache raschmöglichst gefunden<br />

werden. Wo liegt der Weg des geringsten<br />

Widerstandes, wo findet sich die Behörde,<br />

welche die dringende Notwendigkeit dieser<br />

kriegsfürsorglichen Massnahme zuerst einsieht?<br />

frug der Kommandant der Motorfahrerschulen<br />

mit Recht. Geschlossene Wagen<br />

mit ihrer luxuriösen Innenausstattung und<br />

empfindlichen Polsterung eignen sich nämlich<br />

für motorisierte Infanteriekanonen-, Mg- und<br />

Lmg-Formationen herzlich wenig.<br />

Für unser Land mit seinen ausgedehnten<br />

Grenzen stellt der<br />

Lastwagen,<br />

nach Ansicht von Oberst Ruf, insbesondere<br />

als Pochademitfel und zur Verschiebung<br />

von Reserven ein äusserst wichtiges Transportmittel<br />

dar Ohne an der Bedeutung der<br />

Schiene auch im Kriegsfalle irgendwie rütteln<br />

zu wollen, gab der Referent zu bedenken<br />

dass ein Grossteil ihrer<br />

nauptlinlen im Bereiche der feindlichen<br />

Artillerie<br />

liege, und zwar ohne dass der Gegner auch<br />

nur unsere Grenzen zu überschreiten brauchte.<br />

So könnten schon von jenseits der Grenzen<br />

folgende wichtigen Eisenbahnknotenpunkte<br />

unter Feuer genommen werden: Ölten, Brugg,<br />

Winterthur, Martigny und Airolo. Aus diesem<br />

servenbüchsen und die Angst vor den<br />

Pocken und die schlaflosen Nächte.<br />

Hubert sass da, mit vor Aufregung feuch<br />

ten Händen, und sah d''e Perle an. Er konnte<br />

sie kaufen, wenn er wollte. Er hatte ein<<br />

Menge hergegeben, um sein Geld zusam<br />

menzuscharren, aber jetzt hatte er Geld.<br />

< Ich heisse Maquardt», sagte Hubert.<br />

« Und bin im Parkhotel abgestiegen. Rufen<br />

Sie mich übermorgen an. Ich muss es mi<br />

noch überlegen. »<br />

Die drei Herren begleiteten ihn bis zur<br />

Tür.<br />

Hubert rief eine Taxe an und sagte :<br />

« Zum nächsten Postamt ! »<br />

Er war wie betrunken. Achttausend Dollar.<br />

Ein Ring für Cary. Der junge Ross<br />

musste es telegraphisch anweisen. Warum<br />

nicht. Noch nie hatte er so einen Ring gesehn.<br />

Das Postamt roch dumpf und muffig. Hubert<br />

hätte gern irgend iemand gehabt, mit<br />


N° 9 — DIENSTAG, 1. FEBRUAR <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Rekordfahrt mit tragischem Ausgang<br />

Bernd Rosemeyer (Auto-Union) auf der Reichsautobahn Frankfurt—Darmstadt von<br />

einem Luftwirbel aus der Bahn getragen und getötet. — Caracclola (Mercedes-Benz) fährt<br />

über den Kilometer und die Meile mit fliegendem Start 432 km/St.!<br />

Seit einigen Wochen schon hatte die<br />

Rennabteilung der Daimler-Benz AQ neue<br />

Rekordfahrten auf der Reichsautobahn<br />

Frankfurt a/Main-Darmstadt in Aussicht gestellt,<br />

um die anlässlich der Frankfurter Rekordwoche<br />

von Rosemeyer auf Auto-Union<br />

aufgestellten internationalen Rekorde der<br />

Klasse B (5000—8000 ccm) anzugreifen. Bekanntlich<br />

sah sich Mercedes-Benz Ende Oktober<br />

gezwungen, die Versuche abzubrechen,<br />

da sich der unter dem vordem Teil des von<br />

Caracciola gesteuerten 12-Zylinder-Strom-<br />

Knienwagens durch den reissenden Fahrtwind<br />

entstehende Auftrieb als viel zu gross<br />

erwies. Das Rekordfahrzeug wurde zu Verbesserungen<br />

nach Untertürkheim abtransportiert<br />

und im Windkanal der Versuchsanstalt<br />

Adlershof genau geprüft. Seine Karosserie<br />

hat seither eine wesentliche Umgestaltung<br />

erfahren und ist vor allem viel niedriger<br />

geworden.<br />

In der Morgenfrühe des vergangenen Freitags<br />

irat Mercedes-Benz mit Caracciola zu den geplanten<br />

Rekordfahrten auf der Frankfurter Autobahn an.<br />

Ueberraschenderweise stellte sich auch die Auto-<br />

Union ein, welche am 16-Zylinder-Rekordwagen inzwischen<br />

ebenfalls verschiedene Aenderungen vorgenommen<br />

hatte, um auf allfällig von Caracciola<br />

verbesserte Rekorde durch Rosemeyer sofort eine<br />

entsprechende Antwort folgen zu lassen.<br />

436,8 km/st....!<br />

Um ?29 Uhr startete Caracciola zu einem ersten<br />

Versuch über den Kilometer und die Meile mit fliegendem<br />

Start. In Erinnerung an die Oktoberfahrten,<br />

bei denen der Wagen, einmal an der 400-km-St.-<br />

Grenze angekommen, ziemlich stark zu schwimmen<br />

begann, brachte er den Motor langsam auf Touren,<br />

beschleunigte immer mehr und mehr und stellte<br />

fest, dass die damaligen Mängel vollkommen verschwunden<br />

waren und der Silberpfeil absolut ruhig<br />

Seine Bahn zog. Das Ergebnis übertraf die künsten<br />

Erwartungen, indem Caracciola die beiden von Rosemeyer<br />

gehaltenen Rekorde über den fliegenden<br />

Kilometer und die fliegende Meile um nicht weniger<br />

als 26 km/St, auf rund 432 km/St, hinaufschraubte.<br />

Hier die einzelnen Resultate:<br />

1 flieg. Kilometer: Hinfahrt 8,40 Sek. (428,5<br />

km/St.), Rückfahrt 8.24 Sek. (436,8 km/St.), Durchschnitt<br />

8,32 Sek. (432,692 km/St.).<br />

Alter Rekord von Rosemeyer: 8,86 Sek. = 406,3<br />

im/St.<br />

1 flieg. Meile: Hinfahrt 13,42 Sek. (431,7 km/St),<br />

Rückfahrt 13,38 Sek. (433.1 km/St.), Durchschnitt<br />

13,40 Sek. (432,429 km/St.).<br />

Alter Rekord von Roeemeyer: 14,26 Sek. =<br />

406,3 km/St<br />

Caracciola äusserte sich begeistert über die Fahreigenschaften<br />

des Rekordwagens. Die Strassenlage<br />

sei vortrefflich, die Stromlinienverschalunjr nun<br />

wirklich ideal und der Luftwiderstand ausseror-<br />

Iflentlich gering geworden, was schon daraus hervorgeht,<br />

dass der Mercedes-Benz-Fahrer nach dem<br />

Abrasen der Meßstrecke noch weitere 5 Kilometer<br />

durchsauste, ehe er seinen Boliden unter die 200-<br />

km-Grenze brachte. Er ist überzeugt, dass noch<br />

höhere Geschwindigkeiten möglich sind. E* ist<br />

denn auch bereits beschlossene Sache, im Wagen<br />

eine grössere Uebersetzung einzubauen und so die<br />

verbleibende, überschüssige Kraft voll in Geschwindigkeit<br />

umzusetzen.<br />

Der Motor des Rekordfahrzeugs hat einen Zyiinderinhalt<br />

von 5560 ccm und entwickelt bei 6000<br />

Touren/Min, rund 700 P.S.<br />

Rosemeyer will schneller sein...<br />

Im Laufe des Vormittags hatte die Wetterwarte<br />

3es Frankfurter Flugplatzes Wind prophezeit. Als<br />

Bernd Rosemeyer bald nach 11 Uhr den von Garacciola<br />

aufgestellten Rekorden Kampf ansagen wollte<br />

und der Auto-Union-Rekordwagen auf die Bahn geßchoben<br />

wurde, wippten die Baumkronen im nahen,<br />

an der Rennstrecke gelegenen Kiefernwald schon<br />

ziemlich heftig auf und ab. Dennoch, Bernd ging<br />

auf «Probefahrt», um auf dem Hinweg Richtung<br />

Darmstadt den Motor anzuwärmen und auf dem<br />

Bückweg auf Tenrpo zu geben, wobei für die fliegende<br />

Meile inoffiziell 13,61 Sek. (425,6 km/St.) und<br />

für den fliegenden Kilometer 8,39 Sek. (429,9 km/<br />

St.) gestoppt wurden. Damit war Rosemeyer nur<br />

•wenig hinter den neuen Rekordzeiten Caracciolas<br />

zurückgeblieben.<br />

Er berichtete Rennleiter lind Ingenieuren der<br />

Auto-Union, dass er unterwegs verschiedentlich auf<br />

ziemlich starke Seitenwinde gestossen sei, worauf<br />

über Fortsetzung oder Abbruch der Versuche aus*<br />

fiebig beraten wurde. Rosemeyer verhehlte sich die<br />

infolge dieser Böen zu erwartenden Schwierigkeiten<br />

nicht, äusserte aber den Wunsch, nochmals auf<br />

Strecke zu gehen, um sich über die Leistungsfähigkeit<br />

des Wagens nach den seit dem Oktober durchgeführten<br />

Abänderungen ein Urteil bilden zu können.<br />

»..und startet zu seiner<br />

letzten Fahrt.<br />

So wurde ein zweiter Versuch beschlossen, der<br />

Bernd Rosemeyers letzte Fahrt sein sollte. Mit sauber<br />

klingendem Motor jagte er über die Bahn, wurde<br />

rascher und rascher, um den Blicken der Schaulustigen,<br />

die sich zahleich eingestellt hatten, bald<br />

darauf zu entschwinden. Die Streckentelephone von<br />

Kilometer 4, 5, 6, 7 und 8 meldeten das Vorbeisausen<br />

Bernds in mörderischem Tempo. Dann geschah<br />

kurz vor Kilometer 9, bei der sog. «Kalbschneise»<br />

in der Nähe des Zubringers Mörfelden/<br />

Langen das entsetzliche, Unglück, über das die<br />

«B. Z. am Mittag» folgendes zu berichten weiss:<br />

cBeim Kilometer 8,6 sehen wir schon die ersten<br />

Spuren des Unfalls. Dort befindet sich auf der<br />

westlichen Seite der Autobahn eine etwa 200 Meter<br />

breite Waldschneise, durch die der Westwind freien<br />

Zutritt auf die Bahn hat. An dieser Stelle wurde<br />

Rosemeyers Wagen von dem unheilbringenden<br />

Windstoss erfasst und nach links gedrückt. Eine<br />

schwarze iSpur zeigt dort ganz nahe am Grünstreifen,<br />

dass der Wagen mit den linken Rädern<br />

weit im Gras und mit den rechten Rädern noch<br />

etwa einen halben Meter weit auf der Fahrbahn<br />

dahinfuhr. Dann wendet sich die Spur nach rechts<br />

in ziemlich scharfem Knick, zeichnet sich schwarz<br />

auf dem Beton ab und hört ktfrz vor der rechts abfallenden<br />

Böschung auf. Etwa 200 Meter weiter befand<br />

sich das Ende der Meilenstrecke und der dort<br />

diensthabende Zeitnehmerposten. Noch 100 Meter<br />

weiter überquert eine Strasse auf hohem Damm mit<br />

einer Brücke die Reichsautobahn. Von der Schleuderstelle<br />

bis zur Brücke sind es rund 300 Meter,<br />

lieber diese 300 Meter liegen Bruchstücke der Karosserie<br />

des Rekordwagens verstreut. Der Wagen<br />

muss beim ersten Aufschlag, was auch der Zeitnehmerposten<br />

von Km. 9,2 bestätigt, durch den harten<br />

Aufprall zerschmettert worden sein.<br />

Bernd Rosemeyer wurde bei diesem ersten Aufprall<br />

aus dem Führersitz geschleudert und von uns<br />

etwa 50 Meter rechts der Bahn im Walde zwischen<br />

Bäumen liegend aufgefunden. Geich waren auch der<br />

Rennarzt der ONS., Dr. Gläser, und ein NSKK.-<br />

Arzt an der Unfallstelle. Sie konnten nur noch den<br />

Tod Rosemeyers feststellen.<br />

Das seiner Karosserie entkleidete Fahrgestell<br />

mit Motor flog von der ersten Aufprallstelle noch<br />

weiter bis zur Böschung der Strasse, die die Reichsautobahn<br />

an die=er Stelle überquert, und blieb dort<br />

zerschnettert liegen. Die Zeitnehmerposten des<br />

NSKK. am Kilometer 9,2 entgingen nur durch rasches<br />

Niederwerfen auf den Boden dem Tode, weil<br />

der Wagen um Zentimeter über ihre Köpfe dahinflog.<br />

Die Beurteilung der Schleuderspur des Rekordwagens<br />

führte zu der Annahme, dass der Wagen<br />

durch die Seitenbö auf den Grünstreifen gedrückt<br />

und dort durch die Unebenheiten wohl vorn hochgeworfen<br />

wurde. Dadurch fasste der ungeheure<br />

Fahrtwind von 120 Meter/Sek. unter das Vorderteil<br />

des Wagens und schleuderte ihn hoch. Damit lässt<br />

Der Mercedes-Benz-Stromlinien-Rekordwagen, mit dem Garacciola 436,8 km/St, fuhr.<br />

Die Hiobsbotschaft vom schrecklichen Unglück,<br />

das dem Spitzenfahrer der Auto-Union, Bernd<br />

Rosemeyer, am letzten Freitagmittag anlässlich<br />

einer Rekordfahrt bei Frankfurt am Main zugestossen<br />

ist und über dessen Hergang wir an anderer<br />

Stelle berichten, hat in den internationalen Automobilsportkreisen<br />

niederschmetternd, erschütternd<br />

gewirkt. Auch hier in Bern, wo Rosemeyer 1936<br />

einen seiner grössten Erfolge feiern durfte, wurde<br />

I das traurige Ereignis auf der Strasse, in den Cafes<br />

GENERALVERTRETER FÜR DIE SOHWEIZt<br />

GRAND GARAGE E.MAURER, Bd. des Tranchees SO, GENF<br />

Vertreter fürZürloh und die Ostschweiz: Auto AeroA.-G.,Z0rieh, Stauffacherquai56<br />

Vertreter für Bern: H. Schmidt &. Co., Belpstrasse 30b, Bern<br />

sich der scharfe Knick in der Schleuderspur erklären.<br />

Wenn der Wagen nur aus der Bahn gedrückt<br />

worden wäre, hätte er auf die linke Fahrbahn<br />

hinüberfahren müssen. Beobachtungen von<br />

Augenzeugen bestätigen auch diese Annahme. Der<br />

riesige Fahrtwind, der unter den sich aufbäumenden<br />

Wagen fasste, riss dabei mit einem Schlag dia<br />

ganze Karosserie herunter, so dass das nackte Fahrgestell<br />

allein weiterflog.»<br />

Man vermochte das Unglück, das den deutschen<br />

und internationalen Automobilrennsport um einen<br />

seiner hervorragendsten, unerschrockensten Kämpfer<br />

beraubte, im ersten Augenblick gar nicht recht<br />

zu fassen. Niemand hatte einen derartigen Ausgang<br />

der Rekordfahrt auch nur im entferntesten geahnt,<br />

war man es sich doch seit Bestehen der Frankfurter<br />

Autobahn gewohnt, dass die Rekorde ohne den<br />

geringsten Zwischenfall, mit der grössten Selbstverständlichkeit<br />

sprunghaft in die Höhe schnellten.<br />

Heute erreichen die Stromlinien-Rekordwagen von<br />

Mercedes-Benz und Auto-Union Geschwindigkeiten,<br />

die man noch vor kurzem kaum für möglich gehalten<br />

hätte. Das Steuern dieser Boliden jenseits der<br />

400-km-Grenze auf der nur rund 10 Meter breiten<br />

Autobahn stellt an den Piloten schlechthin unvorstellbare<br />

Anforderungen. Caracciola erklärte einem<br />

Journalisten nach «einer geglückten Rekordfahrt,<br />

dass das ungeheure Tempo ihm fast nicht mehr erhaubt<br />

habe, auch nur einen Moment nach dem<br />

Tourenzähler zu sehen, obwohl dieser ziemlich genau<br />

in der Blickrichtung am Instrumentenbrett angebracht<br />

war. Er habe nicht einmal genau beobachten<br />

können, ob er mit dem rechten Fuss Vollgas gegeben<br />

oder das Pedal nicht ganz bis zum Fussboden<br />

durchgetreten habe. Es sei ganz unmöglich,<br />

sich bei diesem Tempo auf mehr als das reine Einhalten<br />

der Fahrtrichtung zu konzentrieren Und<br />

äusserstenfalls nicht zu vermeiden, über die Höchstdrehzahl<br />

des Motors hinauszugehen.<br />

Dazu kommt, dass sich diese Rekordfahrten immer<br />

mehr zu einem eigentlichen Rennen zwischen<br />

den beiden deutschen Fabriken entwickelten. Während<br />

früher ein Rekordanwärter in aller Ruhe an<br />

sein Vorhaben herangehen konnte, steht heute sein<br />

Konkurrent schon beim Start bereit, um im Falle<br />

eines Erfolgs sofort einen neuen Angriff unternehmen<br />

zu können, wie dies auch am Freitag in Frankfut<br />

der Fall war. Das tragische Ende von Rosemeyers<br />

Rekordversuch dürfte gezeigt haben, dass<br />

die Frankfurter Autobahn für Rekordfahrten bei<br />

derart hohen Tempi nicht mehr geeignet ist und<br />

weitere Rekordangriffe unbedingt auf die im Bau<br />

befindliche, 20 Kilometer lange und 30 Meter breite<br />

Rekordstrecke bei Dessau verlegt werden müssen,<br />

die im Herbst fertiggestellt sein soll.<br />

lebhaft besprochen und die Todeskunde mit starker<br />

Anteilnahme aufgenommen. Man kann es einfach<br />

nicht fassen, nicht glauben, dass dieser grosse Könner,<br />

dieser sympathische Junge und erklärte 'Liebling<br />

des sportbegeisterten PuMikums nicht mehr<br />

sein soll und wir können uns vorstellen, wie entsetzlich<br />

die Katastrophe namentlich für jene gewesen<br />

sein muss, die ihr als Augenzeugen an der<br />

Roichsautobahn Frankfurt—Darmstadt beigewohnt<br />

haben, ganz zu schweigen davon, wie furchtbar<br />

dieser Verlust Bernds junge Gattin, die Fliegerin<br />

Elly Rosemeyer-Beinhorn trifft, welche die Trauernachricht<br />

in Berlin erreichte.<br />

Niedergeschmettert hat die Kunde auch uns, die<br />

wir die kurze, aber um so glorreichere Rennfahrerlaufbahn<br />

Bernd Rosemeyers in all ihren Phasen<br />

miterlebt haben. Noch im Jahre 1934 im Automobilsport<br />

eine völlig unbekannte Grosse, entpuppte er<br />

sich allmählich als ein Pilot mit angeborenem Fahrertalent.<br />

Kometengleich stieg der nun so tragisch<br />

ums Leben gekommene am Rennfahrer-iFirmament<br />

empor, Erfolg um Erfolg, Sieg auf Sieg einheimsend.<br />

Gewiss, Rosemeyer erwies sich vorab in seiner<br />

ersten Fahrsaison bei der Auto-Union — im<br />

Jahre 1935 — als ein unerhört verwegener Draufgänger,<br />

der — «den Teufel nicht fürchtend», •wie<br />

damals ein Pressemann in einem Rennbericht<br />

schrieb — gleich alles auf eine Karte setzte. Manchmal<br />

ist er bei diesem tollen Kampf auf Leben und<br />

Tod, um Rang und Zeit im Graben gelandet. Aber<br />

estreuni...<br />

nie hat er dabei Schaden genommen. Bei seiner Naturbegabung<br />

fiel ihm das Lernen leicht. Und er hat<br />

denn auch in kurzer Zeit enorm viel hinzugelernt<br />

und ist im Jahre 1936 zu den europäischen Klassefahrern<br />

aufgerückt, wiewohl ihm sein Tempera-<br />

ttans tute Hotchktss -•<br />

ment später — wir meinen an einigen Rennen des<br />

Vttesse et St?curttc.<br />

letzten Sommers, u. a. auch am Grossen Preis der<br />

Schweiz — gelegentlich wie.der durchbrannte. Aber<br />

ßconomte et Puissance,<br />

er hat daneben, besonders auch auf der Brem-<br />

"•gartenwald-Rundsitrecke in Bern, so viele Proben<br />

Acc€leratton et Freinage,<br />

seines unbestreitbaren Fahrergenies, «einer verblüffenden<br />

Kurventechnik, seiner meisterhaften Beherrschung<br />

des ihm anvertrauten Auto-Union-Renn-<br />

Souplesse et Rendement.<br />

£l£gance et Confort.<br />

wagens abgelegt, dass man an ihm und ©einem,<br />

jugendlichen Kämpfertum stets seine helle Freude<br />

Salldite et Silence.<br />

haben musste. Unwillkürlich drängen sich einem<br />

bei dieser Gelegenheit Parallelen auf mit dem nnvergessliehen,<br />

1934- an der Coppa Acerbo tödlich ver-<br />

Elle synthittse<br />

unglückten Nordafrikaner Guy Moll, dem gleich<br />

toutes les tfualttes.<br />

Rosemeycr die Geschwindigkeit im Blute lag. Moll<br />

war im August 1934 ganz gross im Kommen begriffen,<br />

eigentlich ebenfalls «schon da» wie Rosemeyer,<br />

dessen Fahrstil, urspünglich unsauber und<br />

unordentlich, nach und nach wie derjenige Molls,<br />

sich zusehends verfeinerte. Dass Moll damals so<br />

jäh von der Rennbahn abberufen wurde, gehört mit<br />

zu jenen Unergründlichkeiten, zu denen wir auch<br />

den plötzlichen Abbruch der grossartigen sportlichen<br />

Karriere Bernd Rosemeyers zählen müssen.<br />

£a Quallte Totale<br />

fipond a tous vos besolits.<br />

Votre tntirit vous commantle ttacJteter une<br />

Bernd Rosemeyer f<br />

In Lingen an der Ems am 14. Oktober 1910 geboren,<br />

fühlte er sich schon als Knabe unwiderstehlich<br />

zu allem hingezogen, was nach Benzin roch.<br />

In der Reparaturwerstatt seines Vaters, der eine<br />

Automobilvertretung hatte, 6chaute er immer interessiert<br />

zu, wenn Automobile und Motoren in ihre<br />

Bestandteile zerlegt, repariert und wieder zusammengesetzt<br />

wurden. Kein Wunder deshalb, dasa<br />

der Wunsch des Knabens. auch einmal selbst am<br />

Steuer eines Wagens zu sitzen, früh aufkeimte und<br />

um so brennender wurde, je öfter er an der Seite<br />

seines Papas über Land fahren durfte. Bernd nuälte<br />

den alten Herrn solange, bis er ihm das Fahren,<br />

das er natürlich theoretisch vom Zugucken- her<br />

schon lange kannte, beibrachte. Das hatte allerdings<br />

insofern einen Haken, als die Beinchen das<br />

erst 9jährigen viel zu kurz waren, um auf •die Fusspedale<br />

herunterzureichen. Bis sehliesslich ein findiger<br />

Monteur auf die Idee kam, auf den Pedalen<br />

Holzklötze aufzuschrauben. Nun konnte Bernd<br />

auf verlassenen Strassenzügen — von wegen der<br />

gestrengen Obrigkeit — öfters epazieren fahren.<br />

Rosemeyers Begeisterung für das Automobil und


alles, was damit zusammenhängt, wuchs von Tag<br />

zu Tag. Eifrig half er — so bald die Schularbeiten<br />

erledigt waren — in der Werkstatt mit und konnte<br />

6ich bereits als 16jähriger aus dem- ersparten Taschengeld<br />

mit ein paar Kameraden ein 200-ccm-<br />

D.K.W -Motorrad kaufen, das allerdings seinen Geschwindigkeitsansprüchen<br />

nicht lange genügte.<br />

Mit 19 Jahren nannte er eine neue, stärkere<br />

Maschine sein Eigen und wünschte nichts sehnlicher,<br />

als Rennfahrer zu werden. Einstweilen nahm<br />

er aber noch an keinen öffentlichen Konkurrenzen<br />

teil und wartett bis 1931 zu, um dann gleich auf<br />

Anhieb ganze Arbeit zu leisten. In diesem Jahre<br />

holte .er sich gleich 10 erste Preise bei Rasenrennen<br />

und krönte diesen Erfolg mit einem Sieg beim<br />

Hohensyburg-Strassenrennen, das er mit 4 Minuten<br />

Vorsprung auf den Nächsten beendete! 1932 findet<br />

man Rosemeyer auf N.S.U. mehrfach an internationalen<br />

Rundrennen siegreich, ebenso im Jahre<br />

1933. Ein Jahr darauf kam er zur Auto-Union, erhielt<br />

eine D.K.W -Halblitermaschine, mit der er am<br />

Marienberger- und Schleizer-Rundrennen obenausechwang<br />

und u. a. am 10. internat. Klausenrennen<br />

hinter Hänai den zweiten Platz belegte.<br />

Im Herbst 1934 suchte sein Werk Nachwuchsfahrer<br />

für den schnellen Auto-Union-Rennwagen<br />

Er bekam die Erlaubnis, an den Probefahrten auf<br />

dem Nürbur?ring einige Runden drehen zu dürfen<br />

und wurde für den Wagen-Rennstall der Zschopauer<br />

Firma auch tatsächlich verpflichtet.<br />

Auf der Avus startete er 1935 zu seinem ersten<br />

Wagenrennen. Nach einem glänzenden, rundenlangen<br />

Zweikampf mit dem alten Haudegen Fagioli ereilte<br />

ihn das Pech in Form eines Reifendefektes, der<br />

ihn aus dem Rennen warf. Aber die paar Runden<br />

hatten genügt, um die Augen aller Welt auf den<br />

neuen jungen Fahrer zu richten. In dem nun folgenden<br />

Rennen in der Eifel kämpfte er wie ein<br />

Löwe mit Caracciola um den Sieg, brachte seinen<br />

Auto-Union-Rennwagen während der letzten Runden<br />

an die Spitze, die er nur wenige hundert Meter<br />

vor dem Ziel, als zwei Kerzen versagten, abgeben<br />

und zwei Sekunden zurück mit dem zweiten<br />

Platz vorlieb nehmen musste. Dieses Missgeschick<br />

spornte Rosemeyer nur zu noch grösserem Einsatz<br />

an. Ein Rennen folgte dem andern, fast immer<br />

landete er in den Kränzen, bis ihm im Grossen<br />

Masaryk-Preis vom Sentemher 1935 nach erbittertem<br />

Kampf gegen ein Feld bedeutender Gegner der<br />

Vorstoss glückte und er als Sieger aus dieser<br />

Schlacht hervorging. Als erste beglückwünschte ihn<br />

nach diesem Rennen Elly Reinhorn. die berühmte<br />

Fliegerin, mit der er im Juli 1936 den Bund fürs<br />

Leben echloss.<br />

Der Sieg in Brunn bildete für Rosemeyer den<br />

Auftakt zu einer beispiellosen Erfolgsserie im Jahre<br />

1936. Er fuhr die ersten Preise der schwersten<br />

Rennen Europas nach Hause und wurde zum Europameister,<br />

eowie zum deutschen Strassen- und<br />

Bernmeister proklamiert. Manche Trophäe eroberte<br />

er auch in der letzten Pennsaison; dazu kamen die<br />

Rekordfahrten auf der Reichsautobahn Frankfurt—<br />

Darmstadt, wo er Rekorde am laufenden Band<br />

dahinmähte und als erster Fahrer in Europa am<br />

25. Oktober die •400-km/St-Grenze tangierte und<br />

überschritt.<br />

Auf eben dieser Strecke, wo er vor genau drei<br />

Monaten 13 internationale und 2 Weltrekorde aufstellte,<br />

hat ihn am Freitag das Schicksal auf einer<br />

Fahrt erreicht, bei der er die- ihm von Caracciola<br />

wenige Stunden zuvor entrissenen Rekorde über<br />

den Kilometer und die Meile mit fliegendem Start<br />

weiter verbessern wollte. Ein Luftwirbel hat ihn erfasst,<br />

aus der Bahn getragen und sein Fahrzeug<br />

zerstört. Bernd Rosemeyer iet nicht mehr...<br />

Mit ihm haben wir wohl den einzig wirklich<br />

grossen Fahrer, den die Jahre 1934/37 hervorbrachten,<br />

verloren. Er ist gefallen als ein Kämpfer auf<br />

dem Feld des Sports. Die Bewunderung, die Tausende,<br />

ja man darf ruhig sairen. Hunderttausende<br />

von Sportenthusiaeten für ihn übrig hatten, war<br />

echt und tief und ebenso echt und tief ist heute die<br />

Trauer um diesen prächtigen Menschen und guten<br />

Kameraden. «Gerade das habe ich an dir immer<br />

so hoch geschätzt, deine tapfere und ritterliche Art<br />

des Kampfes, in dem man trotz der Hitze des Gefechts<br />

noch den Kameraden als Gegner spürte»,<br />

schreibt Rudolf Caraoeiola in einem Nachruf und<br />

damit zeichnet er den Kämpfer und Sportkameraden<br />

Rosemeyer wohl am besten Der Tod Bernd<br />

Rosemeyers wird im Auto-Union-RennstaU, der vor<br />

einem halben Jahr am Grossen Preis von Deutschland<br />

bereits Ernst von Delius verlor, besonders im<br />

Hinblick auf die kommende Rennsaison eine empfindliche<br />

und nur schwer wieder auszufüllende<br />

Lücke hinterlassen. Wir versichern die Zschopauer<br />

Werke, sowie Frau Elly Rosemeyer unserer herzlichen<br />

Anteilnahme.<br />

Fy.<br />

Mensch Bernd.<br />

Von Hans Stack.<br />

Im Jahre 1934 wurde mir Rosemeyer ein Begriff.<br />

Ich sah eine Wochenschau und einen Motorradfahrer<br />

eine Kurve fahren, wie ich nie vorher<br />

und bis jetzt auch nicht mehr einen Menschen habe<br />

eine Kurve fahren sehen. Es war eine Art Christiania,<br />

womit er das schwere Motorrad und sich<br />

durch die Haarnadelkehre umschwang.<br />

Nicht viel später entdeckte ihn Willy Walb bei<br />

einer Nachwuchsfahrerprüfung am Ring.<br />

«Mit dem Auto wird er das nicht so machen<br />

können», sagte ich mir damals, und mit mir sagten<br />

das Tausendo von Rekannten. Aber mit dem Auto<br />

hat er es später genau so gemacht und sein kometenhafter<br />

Aufstieg war ebenso glanzvoll wie einzigartig.<br />

Doch — den Snortpmann Rosemeyer kennen<br />

wir alle — nicht den Menschen, das grosse<br />

Kind, den immer zu lustigen Spässen und fröhlichen<br />

Dingen aufgelegten Jungen!<br />

Bernd verstand Spass und machte Spass. Mit<br />

sich, mit anderen. Und bei all seinem Draufgängertum,<br />

seiner himmelanstürmenden Waghalsigkeit<br />

war er weich und biegsam. Jeden Wunsch las er<br />

seiner Elly aus den Augen, immer dachte er an sie,<br />

wenn sie fern von ihm war, telefonierte er viele<br />

Male am Tag — und schliesslich machte ihm das<br />

Rennen nur wenie Freude, wenn er sie nicht in<br />

seiner Nähe wusste.<br />

Er blieb in den drei Jahren unseres Teamzusammenseins<br />

immer das grosse Kind, das seine<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 1. FEBRUAR <strong>1938</strong> — N° 9<br />

Glanzkarriere ebenso selbstverständlich hinnahm,<br />

wie sein tägliches Brot. Er glaubte an sich, und<br />

das war der Weg zu seinem Erfolg. Was Bernd<br />

in die Finger bekam, wurde ausprobiert und zurechtgedreht.<br />

Sein Talent für alle Sportarten war<br />

erstaunlich, unterstützt durch persönlichen Mut<br />

und vollen Einsatz. Ob es eine Schussfahrt beim<br />

Ski, ein drive beim Golf, ein Aufstehen mit Wasserski<br />

war — es gelang und es wurde nicht eher geruht,<br />

als bis es gelang.<br />

Freud und Leid drei Jahre gemeinsam. Durch<br />

Dick und Dünn. Scherze, Budenzauber, Witze —<br />

alles wechselte ab. Er nahm alles von der heiteren<br />

Seite — nur nicht, wenn er ausscheiden musste.<br />

Das grämte ihn. Ich sehe ihn noch in Monte Carlo<br />

mit einer Blumenvase im Arm in das Depot zurückkommen,<br />

die auf einer Säule stand, welche er umgefahren<br />

hatte. «Trostpreis für Rosemeyer», meinte<br />

er lachend, «selber abgeholt und abmontiert».<br />

Wenige Wochen später fuhr er mit einer Laterne<br />

auf dem Kühler an: «Damit wir besser sehen<br />

können, habe ich sie gleich mitgenommen», erklärte<br />

er dem erschreckt nach seinem Ausbleiben fragenden<br />

Rennleiter.<br />

•<br />

Bernd schwamm und tauchte wie ein Fisch, und<br />

ich erinnere mich wieder des Zweikampfes in Livorno,<br />

wo wir uns unserer Badeanzüge zu berauben<br />

versuchten, damit einer von uns unbekleidet durch<br />

das Strandbad zurück musste.<br />

Bernd flog meisterhaft! Für alles Technische<br />

besass er ein angeborenes Talent und Gefühl. Er<br />

landete eines schönen Tages mit seiner Klemm<br />

auf dem Start- und Zielplatz am Nürburgring, —<br />

um dann sofort seinen bereitstehenden Trainingswagen<br />

zu besteigen. Als er unsere entsetzten und<br />

ängstlichen Gesichter sah, freute er sich doppelt<br />

über die gelungene Ueberraschung. Bernd lebte sein<br />

Leben. In vollen Zügen. Und was er unternahm,<br />

unternahm er richtig:.<br />

Nur eines hasste er — das Autogramm-Schreiben.<br />

Er fand es langweilig und zeitraubend für sich und<br />

andere und er konnte es nicht verstehen, dass sein<br />

von ihm Beschriebener Name irgend jemandem von<br />

Wert sein könne.<br />

In Freiburg im vergangenen Sommer gelang es<br />

aber zwei kleinen Burschen, ihn zu überlisten. Sie<br />

kamen in das Gasthaus, in dem wir gerade assen<br />

und baten mich und ihn um Unterschriften —<br />

Bernd wehrte ab. Sagte «nein«. Kategorisch. Da<br />

sah einer der Knirpse den anderen ah und sagte<br />

so laut, dass es Bernd hören musste: «Weisst du,<br />

der gibt keine Autogramme, der kann wahrscheinlich<br />

gar nicht schreiben...» Da platzte der grosse<br />

Junge Bernd laut heraus und gab ihnen zwei fette<br />

Unterschriften, und all? Parteien waren zufrieden.<br />

Unser grosser Junge Bernd —' nun kann er uns<br />

keine Unterschriften mehr geben — selbst wenn er<br />

wollte, und wir werden sein Lachen nicht mehr<br />

hören und seine Spässe nicht mehr erleben — wir<br />

werden nicht mehr — atemlos mit der Stop-Uhr<br />

in der Hand aus seinen Rekordrunden auf ihn<br />

warten oder im Rennen hinter ihm herjagen und<br />

Angst um ihn haben — wir werden ihn nicht<br />

wiedersehen — aber wir werden ihn nicht vergessen<br />

und ihm über das Grab hinaus die Treue<br />

bewahren!<br />

Bernd Rosemeyers Erfolge<br />

auf Auto-Union<br />

RUND- UND BERGRENNEN<br />

Sieger:<br />

Zweiter:<br />

Dritter:<br />

Sieger:<br />

Zweiter:<br />

Sieger:<br />

Zweiter:<br />

Dritter:<br />

1935.<br />

Groeser Masaryi-Preie<br />

Internationales Eiielrennen<br />

Coppa Acerbo<br />

Grosser Preis der Schweiz<br />

Grosser Preis von Italien<br />

1936.<br />

Internationales Eifelrennen<br />

Grosser Preis von Deutschland<br />

Coppa Aeerbo<br />

Grosser Preis der Schweiz<br />

Grosser Berffpreis von Deutschland<br />

Grosser Preis von Italien<br />

Feldbergrennen<br />

Grosser Preis von Ungarn<br />

1937.<br />

Internationales Eifelrennen<br />

Rennen um den Vanderbilt-Cup<br />

Coppa Acerbo<br />

Grosser Preis von Donington<br />

Grosvenor Grand Prix Kapstadt<br />

Grosser Preis von Tripolis<br />

Grosser Bergpreis von Deutschland<br />

Grosser Preis von Deutachland<br />

Grosser Preis von Italien.<br />

WELTREKORDE (heutiger Stand).<br />

10 flieg. Meilen: 360,3 km/St<br />

1 steh. Kilometer: 188,7 km/St.<br />

1 steh. Meile: 223,2 km/St.<br />

INTERNATIONALE REKORDE<br />

(heutiger Stand).<br />

Klasse B (5000—8000 ccm Hubvolumen).<br />

5 flieg. Kilometer: 404,6 km/St.<br />

5 flieg. Meilen: 368,5 km/St<br />

10 flieg. Kilometer: 357,2 km/St.<br />

10 flieg. Meilen: 360.3 km/St<br />

1 steh. Kilometer: 188.7 km/St.<br />

1 steh. Meile: 223,2 km/St.<br />

Klasse C (3000—5000 ccm Hubvolumen),<br />

1 flieg. Kilometer: 351,9 km/St.<br />

1 flieg. Meile: 353,3 km/St.<br />

5 flieg. Kilometer; 346,2 km/St.<br />

5 flieg. Meilen: 345,1 km/St<br />

10 flieg. Kilometer: 341.6 km/St.<br />

10 flieg. Meilen: 340.9 km/St.<br />

1 steh. Kilometer: 169,8 km/St.<br />

1 steh. Meile: 201,6 km/St.<br />

Für die Mille Mlglia<br />

hat der italienische König und Kaiser von Aethiopien<br />

einen Pokal gestiftet, welcher jenem italienischen<br />

Konstrukteur zugesprochen werden soll,<br />

dessen Wagen in der nationalen Sportwagen-<br />

Kategorie die absolut beste Zeit fährt.<br />

Paris-Algler-Kapstadt und zurück.<br />

Der bekannte französische Langstrecken-Pilot<br />

F. Lecot beabsichtigt nach den neuesten Pariser<br />

Berichten eine Fahrt von Frankreichs Metropole<br />

via Algier nach dem Kap der guten Hoffnung und<br />

zurück zu unternehmen.<br />

Gen.-Vertr. f.<br />

Das stabilisierte Mineralöl der<br />

Weltrekorde!<br />

d.Schweiz: 4. Scluiyder, St. Niklaüsstr.54, Selalhani<br />

Lager: Basel, Genf, Zürich<br />

Die neue Nummer bringt:<br />

Hohe Schule des Skilaufs<br />

Skiregeln<br />

Skisport anno 2000<br />

Elias Julen<br />

Wintertemperaturen<br />

Neue Route<br />

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Martini<br />

Siz


9 — DIENSTAG, 1. FEBRUAR <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Mineralöl-Weltexport in weiterem Aufschwung<br />

Die Linie des Weltexports an Mineralölen geht<br />

im Einklang mit dem steigenden Weltbedarf seit<br />

Jahren ständig nach oben. Zwar lässt sich seine<br />

Entwicklung nicht aus unmittelbarer zeitlicher Nähe<br />

verfolgen, weil einzelne wichtige Produktionsländer<br />

ihre Ausfuhrstatistiken erst sehr spät veröffentlichen;<br />

so sind wir jetzt erst in der Lage, einen umfassenden<br />

Ueberblick dor Oelausfuhr der wichtigeren Ueberschussländer<br />

für das Jahr 1936 zu geben. Trotzdem<br />

verliert das Ziffernmaterial seinen Anschauungswert<br />

nicht, schon weil es das Bild abrunden<br />

hilft, das die Exportergebnisse einzelner Länder<br />

vermittelt haben.<br />

Nach unseren Berechnungen hat die Weltausfuhr<br />

der 13 bedeutenderen Produktionsländer<br />

99 075 000 engl. Tonnen betragen, gegen 92 435 000<br />

im Jahre 1935 (+ 7.2%). Ganz roh geschätzt ist<br />

das ungefähr die Relation, in der der Weltverbrauch<br />

Causschliesslich Amerikas) zugenommen hat.<br />

Allerdings enthalten diese Ziffern nicht nur die<br />

Oelmengen, die in den Bedarf gegangen sind, sie<br />

schliessen vielmehr auch bedeutende Quantitäten in<br />

6ich, die unvermeidlicherweise doppelt gezählt sind.<br />

Das kommt daher, dass das von einzelnen Ursprungsländern<br />

zum Versand gebrachte Rohöl zum<br />

Teil in den Derivatexport anderer Länder eingegangen<br />

ist, die dieses Rohöl weiter verarbeitet<br />

haben. Dies ist z. B. in sehr beträchtlichem Umfang<br />

bei den Exporten Niederländisch - Westindiens der<br />

Fall, die überwiegend auf den aus Venezuela bezogenen<br />

Rohölmengen basieren. Andererseits wäre<br />

ein Ueberblick über die Ausfuhrbewegung der einzelnen<br />

Länder auch ungenau, wenn man etwa die<br />

Rohölexporte um die Mengen kürzen wollte, die<br />

nach anderen Verarbeitungszentren gegangen sind,<br />

um von dort in Form fertiger Produkte verschifft<br />

zu werden.<br />

Dies vorausgeschickt, stellten sich die Oelexporte<br />

der in Betracht kommenden Länder im Jahre 1936<br />

gegenüber dem Vorjahr, berechnet nach Angaben<br />

des Imperial Institute, wie folgt (Mengen in 1000<br />

engl. Tonnen):<br />

Mineralölausfuhr In 1000 l/i (1 t/t = 1016 kg)<br />

1936 1935 Veränderung<br />

in %<br />

Venezuela<br />

U.S.A.<br />

22.943<br />

21.236<br />

2U36<br />

20.352<br />

+ 8,7<br />

+ 4,3<br />

N. W.-Indien<br />

Iran<br />

19.434<br />

6.752<br />

15.024<br />

7.022<br />

+22,1<br />

— 3,8<br />

Rumänien 6.672 6 454 + 3,4<br />

N. O.-Indien 5.123 4.056 + 3,4<br />

Irak S.933 3.531 +11.4<br />

Mexiko 3.207 2.927 + 9,6<br />

Russland 2 601 3.278 —20,6<br />

Kolumbien 2.319 2.243 + 3,4<br />

Peru 2.030 1.994 +1,8<br />

Trinidad 1.705 1.510 +12,9<br />

Brit. Borneo 1 120 1.108 + 1,1<br />

Insgesamt 99.075 92.435 + 7,2<br />

Mit Ausnahme von Russland und Iran waren<br />

demnach die Oelexporte in allen Fällen höher; relativ<br />

am geringsten war die Zunahme bei Britisch-<br />

Borneo und am stärksten bei Westindien. Während<br />

der Rückgang im Fall Russlands eine Folge der<br />

bekannten Produktionsschwierigkeiten in der Sowjet-Oelindustrie<br />

war, haben wir es bei Iran mit<br />

einer temporären Verringerung zu tun, die mit der<br />

1934 erfolgten Inbetriebnahme der Irak-Pipeline im<br />

Zusammenhang steht. Im Jahre 1937 dürften dagegen<br />

die iranischen Verschiffungen, wie aus den<br />

stark gestiegenen Förderziffern zu schliessen ist,<br />

scharf wieder in die Höhe gegangen sein, während<br />

die .russischen Exporte weiter rückläufig waren.<br />

Ueberaus interessant ist die produktenmässige<br />

Gliederung der Weltexporte, wie sie aus der folgenden<br />

Tabelle ersichtlich ist. Auch hier ist zu berücksichtigen,<br />

dass es sich nicht durchweg um Mengen<br />

handelt, die unmittelbar dem Verbrauch zugeführt<br />

wurden (in 1000 engl. Tonnen):<br />

1936 1935 Veränderung<br />

in %<br />

Rohöl 41.739 38.387 + 8,7<br />

Benzin 13.760 12.727 +8,1<br />

Petroleum 4.377 4 071 + 9,2<br />

Sehmieröle 1.967 1.803 + 3,9<br />

Gasöl 6.074 4726 +28,6<br />

Heizöl 31.158 30.631 +1,7<br />

Aus dieser Zusammenstellung wird deutlich,<br />

dass trotz der Vergrösserung der Rohölexporte auch<br />

der Weltabsatz an Benzin und Petroleum in ganz<br />

ähnlichem Verhältnis zugenommen hat. Die Gasölexporte<br />

fallen sogar durch einen besonders kräftigen<br />

Anstieg ins Auge, aus dem zu ersehen ist, wie<br />

sehr dieses Derivat infolge der rapiden Verbreitung<br />

des Dieselmotors in den Vordergrund rückt. Die<br />

Steigerung bei Heizöl war massig.<br />

Die folgenden Ziffern geben einen Einblick in<br />

den Aufbau des Exports der in Betracht kommenden<br />

Länder nach den wichtigeren Produkten (Mengen<br />

in 1000 engl. t):<br />

Venezuela<br />

U.S.A.<br />

N. W.-Indien<br />

Iran<br />

Rumänien<br />

N. O.-Indien<br />

Irak<br />

Mexiko<br />

Russland<br />

Kolumbien<br />

Peru<br />

Trinidad<br />

Brit. Borneo<br />

Rohöl Benzin Petroleum<br />

1936 1935 1936 1935 1936 1935<br />

21986 20123 25 38 — —<br />

6800 6950 2980a 3282a 854 823<br />

1252b 871b 4065 2386 535 379<br />

1484 700 1455 1750 456 442<br />

619 330 1988 1921 1129 1149<br />

148 239 1652 1623 781 570<br />

3933 3530 — 1 — —<br />

1Q48 1313 486 390 76 99<br />

164 203 413 648 377 410<br />

2319 2243 — — — —<br />

1481 1404 802 303 112 143<br />

60 39 341 315 19 16<br />

445 442 53 70 38 40<br />

a) einschliesslich Erdgasbenzin; b) Reexport;<br />

c) SolaröL<br />

Schmieröle Gas* u. Heizöl<br />

1936 1935 1936 1935<br />

Venezuela — — 932 975<br />

U.S.A. 1275 1167 9327 8121<br />

N. W.-Indien 206 179 13376 12109<br />

Iran — — 3357 4130<br />

Rumänien 37 58 2899 2996<br />

N. O.-Indien 27 23 2515 2501<br />

Irak — — — —<br />

Mexiko 54 57 1543 1068<br />

Russland 249 303 1398 1714<br />

Kolumbien — — — —<br />

Peru 1 1 134 143<br />

Trinidad — — 1285 1140<br />

Brit. Borneo 118c 96c 466 460<br />

Das Jahr 1937 lässt noch sehr viel tiefgehendere<br />

Veränderungen im Weltexport von Mineralölen erwarten,<br />

als sie das Jahr 1936 gebracht hat. Während<br />

die meisten Ueberschussländer ihren Absatz<br />

fast durchweg in stärkerem Verhältnis als vorher<br />

erhöht haben, werden sich die Terraineinbussen der<br />

Sowjetunion weiter vergrössern und erstmalig wird<br />

Rumänien mit erheblich verringerten Mengen am<br />

Petroleum-Welthandel beteiligt sein. J. P. K.<br />

«»ftUdh«»*<br />

Die Umsätze der Auto-Union AG.<br />

Das stellvertretende Vorstandsmitglied der Auto-<br />

Union A.-G., Dr. Hahn, hat über die Lage des<br />

sächsischen Unternehmens die nachstehenden Ausführungen<br />

gemacht: Zahl der Arbeiter und Angestellten<br />

am Ende des Jahres 1937: 21 503 (20 154)<br />

Köpfe. Absatz an Personenwagen der vier Konzernwerke<br />

im Jahre 1937: 61 022 (50 962) Stück. Motorräder<br />

55 470 (43 581) Stück. Export an Wagen<br />

und Motorrädern zusammen 21 126 (12102) Einheiten,<br />

wobei über die Zahl der ausgeführten Personenwagen<br />

nähere Angaben vermieden wurden.<br />

Die weiteren Exportaussichten werden günstig beurteilt.<br />

Der vorhandene Auftragsbestand sichere<br />

die volle Ausnützung der vorhandenen Fabrikationseinrichtungen<br />

für die kommenden sechs Monate. Im<br />

Frühjahr werde eine Versuchsabteilung in Betrieb<br />

genommen, die alle Forschungsmöglichkeiten bezüglich<br />

des Automobils und der Motorräder restlos<br />

ausschöpfe. Der wertmässige Umsatz liege etwas<br />

höher als derjenige des Vorjahres, der 222 Millionen<br />

Reichsmark betrug.<br />

1937 bringt neuen Absatzrekord bei<br />

General Motors.<br />

Wochenlange und keineswegs immer harmlos<br />

verlaufene Sitzstreiks legten namentlich zu Beginn<br />

des vergangenen Jahres die amerikanische Automobilindustrie<br />

teilweise lahm. Dennoch erlebte sie<br />

in der Folge das zweitbeste Geschäftsjahr, das ihr<br />

bisher beschieden war, ein Fazit, das sich auch in<br />

den Rekord-Absatzziffern der General Motors widerspiegelt.<br />

2 116 890 Wagen fanden ihren Käufer,<br />

verglichen mit 2 037 690 im Jahr 1936 und 1 899 270<br />

zur Zeit der Hochkonjunktur 1929. Freilich dankt<br />

der Konzern diese günstige Entwicklung ausschüesslich<br />

dem Umstand, dass sich die Aufnahmefähigkeit<br />

der Auslandsmärkte noch weiter verbessert hat. Mit<br />

Einschuss der Ve-rkäufe der beiden ausländischen<br />

Tochtergesellschaften, der deutschen Opel-Werke<br />

und der English Vauxhall, erhöhte sich der Absatz<br />

in diesen Gehieten nämlich um 81 770 Wagen oder<br />

um 23%, währenddem gleichzeitig die Absatzkurve<br />

in den'U.S.A. selbst eine absteigende Richtung einschlug.<br />

«Keine fremden Wagen mehr» — die Losung<br />

in Japan.<br />

Wie


Neuzeitliche Einrichtungen zur Abdichtung von Lagern<br />

An Stelle einfacher Lederstulpen oder eingelegter<br />

Filzringe sind im Laufe der letzten<br />

Jahre zusammengesetzte einbaufertige Dichtringe<br />

entwickelt worden. Diese Einrichtungen<br />

werden unmittelbar in Aussparungen der<br />

Lagergehäuse eingebaut. Sie dichten Lager<br />

und Wellen auch schnellaufender Maschinen<br />

sicher gegen den Austritt von Oel und verhindern<br />

umgekehrt das Eindringen von<br />

Fremdkörpern, wie Staub und dergleichen.<br />

Es darf wohl festgestellt werden, dass die<br />

Entwicklung dieser Lagerabdichtungen in<br />

hohem Ausmass die Entwicklung von Maschinen,<br />

insbesondere der Automobile, beeinflusst<br />

haben. Durch Anwendung dieser Abdichtungen<br />

konnte man auf die Schmierung<br />

schnellaufender Lager mit Fett verzichten<br />

und auch hier auf Oelschmierung übergehen^<br />

iEs dürfte wenig bekannt sein, dass diese<br />

Oeldichtringe erstmalig im Jahre 1919 von<br />

zwei Automechanikern, Cantrell und Miller,<br />

in San Franzisko angewandt wurden. Sie ersetzten<br />

die Filzdichtungen am Hinterachsgehäuse<br />

eines alten Ford, Modell T, durch<br />

einen Oeldichtring aus Blei; auf Grund späterer<br />

Verbesserungen ersetzte man den Bleiring<br />

durch einen Stahlring. Nach Schätzungen<br />

sollen in Amerika bisher 50 Millionen<br />

derartiger Ringe hergestellt und verkauft<br />

worden sein. Ein amerikanischer Wagen enthält<br />

etwa 24 dieser Dichtringe und in einem<br />

normalen Produktionsjahr werden rund zehn<br />

Millionen hiervon benötigt. Wie im folgenden<br />

gezeigt wird, haben sich recht verschiedenartige<br />

Ausführungen entwickelt, sie bauen jedoch<br />

sämtlich auf durchaus ähnlichen Grundgedanken<br />

auf. Eine wesentliche Verbesserung<br />

für diese Ringe bringt die Anwendung von<br />

ölbeständigem, synthetischem Gummi an<br />

Stelle der bisher fast ausschliesslich verwandten<br />

Lederstulpen mit sich.<br />

Aus Abb. 1 können die vier verschiedenen<br />

Hauptbauteile mit getrennten Aufgaben erkannt<br />

werden. Es stellen dar: a) ein Abdichtteil,<br />

aus Leder, künstlichem Gummi oder anderen<br />

ölbeständigen, elastischen Kunststoffen,<br />

meist nach dem Lager zu (Bild la),<br />

gegebenenfalls auch noch lippenartig umgebogen.<br />

Um diesem Teil des Dichtringes eine<br />

stets gleichbleibende Anpressung gegen die<br />

Welle zu geben, ist eine Ring- oder geschlitzte<br />

Plattenfeder b vorgesehen. Um die Lage dieser<br />

beiden Teile gegenseitig und im Gehäuse<br />

zu sichern, werden einmal Abstandsringe c<br />

vorgesehen und fernerhin ein die Feder umschliessendes<br />

Gehäuse aus Stahl d.<br />

Aus Bild I erkennt man, dass der in seinem<br />

Innendurchmesser der Welle genau entsprechende<br />

Lederring a der einzige Teil ist, der<br />

mit der Welle in Berührung steht. Die Lippe<br />

Abb. 1-. Gesamtdarstellung<br />

eines modernen amerikanischen<br />

Dichtungsrings :<br />

a) Dichtungelippe aus Leder<br />

oder ölfestem Kunstgummi;<br />

b) ringförmige<br />

Schraubenzugfeder presst<br />

Lippe auf die Welle;<br />

c) Ring zum Anpressen<br />

•der Dichtungslip'pe an den<br />

Gehäusering; d) Gehäusering;<br />

e) Eingewalzter Abschlussring.<br />

ist im allgemeinen nach innen gerichtet, um<br />

das Oel von der Welle abzustreichen. Wenn<br />

man eine ganz besonders gute Abdichtung<br />

vorsehen will, dann legt man einen Ringstulp<br />

nach innen und einen nach aussen, damit der<br />

aussenliegende Ring Staub- und Schmutzteilchen<br />

abstreift, während der innenliegende<br />

Ring den Austritt von Oel verhindert. Die<br />

ringförmige Schraubenfeder b drückt die<br />

steiler den Umfangsgeschwindigkeiten und<br />

Lagerdrücken angepasst. Der ebene Teil des<br />

Lederringes wird durch einen rechtwinklig<br />

gebogenen Abstandsring c gegen die Rückwand<br />

des Gehäuses d gedrückt. Hierdurch<br />

wird der Lederring an Drehung verhindert<br />

und behält seine Lage im Gehäuse bei. Ebenso<br />

ist der Abschlussring e gegenüber dem Gehäuse<br />

d durch Ansätze gesichert.<br />

Der in Deutschland übliche Simmerring<br />

(Abb. 2) besitzt einige konstruktive Unterschiede.<br />

Der winkelige Lederring a passt<br />

auch hier mit geringer Vorspannung auf die<br />

Welle und streift durch die angeschrägte<br />

Abb. 2. Eine deutsche Abdichtung ähnlicher Sauart;<br />

a) Dichtungslippe; b) ringförmige Schraubenfeder;<br />

c) eingewalzter Abschlussring; d) Dichtungsgehäuse;<br />

e) Anpressring.<br />

Zunge irgendwelche Fremdstoffe von der<br />

Welle ab. Während früher die Ringe fast ausschliesslich<br />

aus chromgegerbtem Leder hergestellt<br />

wurden, verwendet man heute schon<br />

vielfach Ringe aus synthetischem Gummi.<br />

Die ringförmig geschlossene Schraubenfeder b<br />

drückt den umgebogenen Ringteil gegen die<br />

Welle, wobei die Federspannung der Umfanggeschwindigkeit,<br />

der Temperatur an der<br />

Dichtstelle und den Schmierverhältnissen angepasst<br />

wird. Ring und Feder werden durch<br />

einen dreiteiligen Blechkäfig umschlossen.<br />

Der aussenliegende Winkelring c hält den<br />

Lederring durch Vorsprünge a fest und verhindert<br />

seine Mitnahme durch die Welle. Der<br />

Aussenring d des Gehäuses legt sich durch<br />

eine Umfoördelung fest gegen den Innenring,<br />

der seinerseits gegen den flachen Blechring e<br />

drückt. Auf diese Weise wird der Lederring a<br />

fest und dicht zwischen Aussenring und<br />

Blechring eingepresst. Das äussere Gehäuse<br />

wird gewöhnlich aus Stahlblech in Tiefziehgüte<br />

hergestellt, in Sonderfällen werden Messingblech<br />

oder korrosionsbeständige Leichtmetallegierungen<br />

verwendet. Die Schraubenfeder<br />

besteht aus Saitenstahldraht, gegebenenfalls<br />

aus Bronzedraht. Die Dichtungen<br />

sind gegen Temperaturen bis etwa 120° beständig,<br />

in Sonderausführungen bis 200°. Einlagen<br />

aus synthetischem Gummi sind in langen<br />

Versuchsreihen erprobt und zeichnen sich<br />

durch ein porenfreies, nicht quellendes Gefüge,<br />

völlige Beständigkeit gegen Oele, Säuren,<br />

Alkalien und die meisten organischen<br />

Lösemittel sowie gute Laufeigenschaften aus.<br />

Auch die Abdichtung gegen Schmutz und Oelverlust<br />

ist bei diesen Dichtungen sehr gut,<br />

und das Wellenmaterial wird geschont.<br />

Bild 3 zeigt eine neue amerikanische Ausführung,<br />

bei der der Abdichtring aus dem<br />

amerikanischen, synthetischen Gummi Neoprene<br />

hergestellt ist. Die Besonderheit liegt<br />

darin, dass der Gummiring mit dem Gehäuse<br />

fest verbunden ist. An der Verbindungsstelle<br />

besitzt das Gehäuse in bestimmten Abständen<br />

Bohrungen und der Gummi trägt hier einen<br />

Wulst, der nicht nur eine bessere Verbindung<br />

ergibt, sondern auch der Schraubenfeder einen<br />

guten Sitz verleiht.<br />

AUTOMOBIL-PEVUE DIENSTAG, 1. FEBRUAR <strong>1938</strong> — N° 9<br />

Teihntsthe Notfzen<br />

Trolleybus Im Vormarsch. In England, wo<br />

die Entwicklung des Trolleybus (Oberleitungs-Omnibus)<br />

in den letzten Jahren besonders<br />

rasch voranschritt, soll der Bestand<br />

an Fahrzeugen dieser Gattung 1937 von 1510<br />

Wagen auf deren 1950 gestiegen sein. Allein<br />

die Londoner Omnibusgesellschaft hat einen<br />

Auftrag auf 100 Trolleybusse an die Firma<br />

Leyland vergeben. Daneben lieferten englische<br />

Firmen bereits verschiedentlich Trolleybusse<br />

ins Ausland. Das jüngste Exportgeschäft<br />

dieser Art tätigte die Firma AEC,<br />

die gegenwärtig eine Serie von 6 Wagen für<br />

die Strassenbahngesellschaft Odensee (Dänemark)<br />

im Bau hat. -b-<br />

Tedi<br />

Eine Wagenheizung, die die Abgaswärme<br />

nutzbar macht. Wagenheizungen machen<br />

sich ganz allgemein die Abfallwärme des<br />

Motors dienstbar, also je nachdem die<br />

Wärme des Kühlwassers oder die der<br />

Abgase. Direkte Auspuffheizungen, wobei<br />

die Abgase direkt durch ins Wageninnere<br />

ragende Rohrleitungen geführt wurden,<br />

konnten deshalb nicht befriedigen, weil<br />

manchmal Lecks entstanden, woraus schädliche<br />

Gase entwichen. Deshalb besitzen<br />

neuere Abgasheizungen durchwegs aussenliegende<br />

Wärmeaustauschkörper und leiten<br />

nur die darin erwärmte Luft ins Wageninnere.<br />

Eine neue englische Konstruktion<br />

dieser Art verwendet nun einen auf den<br />

Aüspufftopf festklemmbaren Wärmeaustauschapparat,<br />

in den die Luft durch Oeffnungen<br />

am vordem Ende einströmt, um darauf<br />

erwärmt durch ein flexibles Rohr in<br />

den Wagen zu gelangen. Eine vom Instrumentenbrett<br />

aus durch einen Zugknopf bedienbare<br />

Klappe gestattet, die Zufuhr warmer<br />

Luft zu regulieren. Aehnliche Konstruk-<br />

Die Installation der Wagenheizung. 1 = warme-<br />

Austauschapparat; 2 = Auspufftopf.<br />

tionen zum Festklemmen auf dem Auspuffkrümmer<br />

sind bereits bekannt und von uns<br />

unlängst beschrieben worden. Welche Bauart<br />

für einen gegebenen Wagen die beste<br />

Lösung darstellt, hängt ganz von seiner<br />

Konstruktion ab und lässt sich nur von Fall<br />

zu Fall entscheiden. -fw-<br />

Hier zwei neue, patentierte Vorrichtungen<br />

im Bilde, von denen wir kürzlich berichteten.<br />

Unten : Die neue «Bergstütze», welche<br />

das Zurückrollen beim Anfahren im Vorwärts-<br />

und Rückwärtsgang verhindert. Es<br />

handelt sich um einen Rollen-Freilauf, der<br />

zwischen Kupplung und Getriebe eingeschaltet<br />

ist und dessen äusserer Ring mit dem<br />

Getriebegehäuse fest verbunden ist<br />

Unten : Der « Tankverschluss ohne Loch ».<br />

Er enthält zwei Ventile, wovon das eine<br />

A, die Bildung eines Vakuums im Tank<br />

Dass in der amerikanischen Automobil-<br />

Industrie für die verschiedensten Zwecke<br />

ein Verfahren zur Verbesserung der<br />

Dauertestigkeit von Metallteilen Verwendung<br />

findet, das darin besteht, die gewünschte<br />

Partie seiner Oberfläche mit<br />

einem Bleischrot-Strahl (ähnlich Sandstrahl<br />

des Sandstrahlgebläses) zu behandeln.<br />

Hiebet verdichtet sich das Material<br />

an der Oberfläche, was mit einer Erhöhung<br />

der Dauerfestigkeit um 100—300 Prozent<br />

verbunden sein soll. Das Verfahren soll<br />

von zwei grossen Fabrikanten bereits zur<br />

Verbesserung der Festigkeitseigenschaften<br />

von Hinterachswellen und von einem andern<br />

zur Steigerung der Qualität von<br />

Kupplungs-Feder Scheiben verwendet werden.<br />

Die Pariser Radfahr er Vereinigungen haben<br />

der Verkehrspolizei und der Autoindustrie<br />

die Einführung von Schiebtüren für Personenwagen<br />

vorgeschlagen, um einen weiteren<br />

Schritt auf dem Wege der Unfallverhütung<br />

zu tun. Die Industrie soll der Anregung<br />

durchaus nicht ablehnend gegenüberstehen.<br />

Von der geplanten Gründung eines<br />

Kunststoffinstituts in Frankfurt am Main.<br />

Es wird sich mit der Erforschung der verschiedenen<br />

Kunst- und Preßstoffe befassen,<br />

die in den letzten Jahren so stark an<br />

Bedeutung gewonnen haben.<br />

Von einem Sicherheitsschalter gegen<br />

das Einnicken am Lenkrad. Er besteht<br />

aus einem elektrischen Kontakt, der durch<br />

den beim Einschlafen nach rechts sinkenden<br />

rechten Oberschenkel des Fahrers<br />

ausgelöst wird, worauf er erst das Hörn<br />

erklingen lässt und darauf die Zündung<br />

ausschaltet. Auf Wunsch kann zusätzlich<br />

eine elektrische Bremsauslösung vorgesehen<br />

werden.<br />

Dass die Messung der Lautstärke von<br />

Motor- und Fahrgeräuschen, die nach<br />

neuen Gesetzeserlassen in England bei<br />

der Prüfung von Motorfahrzeugen vorgeschrieben<br />

ist, anfänglich allerhand<br />

Schwierigkeiten verursachte, weil die<br />

herkömmlichen Messmethoden hiefür nicht<br />

genügten. Es mussten deshalb andere<br />

Messinstrumente entwickelt werden, welche<br />

mehr auf die charakteristischen Eigenschaften,<br />

des menschlichen Ohrs Rücksicht<br />

nehmen.<br />

Wieder ein Dampfwagen — diesmal aus U.S.A.<br />

Eine Gruppe junger, amerikanischer Techniker hat<br />

neuerdings einen Personenwagen mit Dampfbetrieb<br />

gebaut, von dem sie sich für gewisse Verwendungszwecke<br />

einen grossen Erfolg versprechen. Sein<br />

Dampferzeuger und Brennstofftank sind im Heck<br />

untergebracht, während der Raum unter der Motorhaube<br />

von einem 6-Zylinder-Dampfmotor mit Steuerung<br />

durch Tellerventile eingenommen wird, der in<br />

vielen Einzelheiten an einen normalen Automobilmotor<br />

gemahnt. Der Dampfkondensator, welcher<br />

den Abdampf wieder in Wasser zurückverwandelt,<br />

ist auf dem Dache untergebracht, vj» vor längerer Zeit eingehend beschriebenen<br />

Dampfwagen.<br />

Nach Angaben der Hersteller ist es möglich, den<br />

Kessel beim Anheizen im Laufe von 2 Min. 10 Sek.<br />

auf Betriebsdruck (100 at) zu bringen. Die Kosten<br />

für das Heizöl sollen bei den amerikanischen PreisverhäJtnissen<br />

die Benzinkosten eines normalen Wagens<br />

gleicher Grosse übertreffen. Infolgedessen<br />

kommt er als Antriebsaggregat für schwere Lastwagen<br />

nicht in Frage; denn dort sind ja im Falle<br />

des wirtschaftlichen Dipselbetriebs, der sich auch<br />

in Amerika immer mehr Eingang verschafft, die<br />

Brennstoffkosten ohnehin gerin?. Trotzdem glauben<br />

die Erfinder in echt amerikanischem Optimismus<br />

an den letztendlichen Erfolg ihrer Konstruktion,<br />

denn hinsichtlich Anfahrbeschleunigung und<br />

einfacher Bedienung sind Danrpfwagen nicht so<br />

leicht zu schlagen, da sie dank der starken Ueberlastbarkßit<br />

ihres Motors weder Getriebe noch Kupplung<br />

erfordern, sondern direkt mit dem Antrieb in<br />

Verbindung stehen. Für besondere Zwecke ist der<br />

Einbau eines automatischen Schnellganges vorgesehen.<br />

Mit einer Wasaerfüllung für den Dampfkessel<br />

soll es bisher gelungen sein, Strecken von<br />

500 bis 600 km zurückzulegen, wobei eine Höchsteeschwindiglftit<br />

von 112 km/St, erreicht wurde. Die<br />

Drehzahl des Motors soll ungefähr anderthalbmal<br />

so hoch sein wie die eines Benzinmotors. Die Ergänzung<br />

der Wasservorräte nach einer Strecke von<br />

mehreren hundert Kilometern ist deshalb notwendig,<br />

weil aueb bei bester Abdichtung immer etwa^<br />

Dampf entweicht.<br />

-fw-<br />

Abb. ta. Aneicht eines leitig eingebauten Dichtungselements.<br />

Ringlippe gleichmässig gegen die Welle und<br />

gleicht die Abnützung des Stulpes selbsttätig<br />

aus. Zudem sichert die Feder auch eine dauernde<br />

Berührung zwischen Dichtung und<br />

Welle bei Schiefstellung oder Verlagerung.<br />

Die Grosse der Federspannung wird vom Her-<br />

Abb. 3. Schnitt durch eine ähnliche Dichtung amerikanischer<br />

Herkunft mit Dichtungslippe aus dem<br />

amerikanischen Kunstgummi Neopresse. Sie ist mit<br />

dem Gehäuserinz zusammenvulkanisiert<br />

Neben diesen, gewissermassen als Standardausführungen<br />

anzusprechenden Abdichtungen<br />

gibt es eine Reihe abweichender Bauarten,<br />

z. B. Doppelabdichtungen und solche mit plattenartigen<br />

Federn. In einigen Fällen werden<br />

auch die Lederstulpen andersartig ausführt.<br />

Dipl.-Ing. P. G.<br />

verhindert, während das andere, B, bei einem<br />

Ueberdruck von 0,3 Atm. abbläst, damit keine<br />

gefährliche Drucksteigerung eintreten kann.<br />

Schneepflug im Kanton Schwyz. In Nr. 5 ihres<br />

Blattes lesen wir, dass der Kanton Schwyz einen<br />

Auto-Schneepflug in Dienst genommen hat<br />

Es handelt sich dabei um einen der bekannten<br />

französischen Latil-Traktoren mit Vierradantrieb,<br />

ausgerüstet mit einem Stosspflug von 2,7 m und<br />

einem Breitpflug von 7 m Räumbreite. Der Traktor<br />

ist seit vielen Jahren in Betrieb, währenddem auf<br />

Initiative des kant. Strasseninspektors, Hrn. Abegg,<br />

die Schneeräumvorrichtung zusätzlich angeschafft<br />

wurde. Eine gleiche Maschine besitzt auch die Stadt<br />

Le Locle. Im französischen Jura sind diese Schneeräumtraktoren<br />

im Winter fast massenhaft zu sehen.


N 9 — DIENSTAG, f. FEBRUAR <strong>1938</strong><br />

Internationale Sternfahrt<br />

nach Monte Carlo.<br />

Das internationale Automobil-Rallye nach Monte<br />

Carlo, zu dem von 8 Ausgangspunkten 125 Konkurrenten<br />

gestartet waren, hat seinen Auschluss gefunden.<br />

89 Teilnehmer sind am Samstagabend am<br />

Ziel eingefahren, wo am Sonntagvormittag die<br />

2. Klassementsprüfung ausgetragen wurde. Die<br />

Konkurrenz, auf die wir am Freitag zurückkommen,<br />

zeitigte folgende<br />

Resultate:<br />

1. Bakker Schut/Karel Ton (Holland) auf Ford<br />

3622 ccm, Startort Athen, 780,90 Punkte.<br />

2. F. Trevoux (Frankreich) auf Hotchkiss 3485<br />

ccm, Startort Athen. 779,70 Punkte.<br />

3. F. Lahaye/Quatresous (Frankreich) auf Renault<br />

2383 ccm, Startort Athen, 777,80 Punkte.<br />

4. Mutsaerts/Kouwenberg (Holland) auf Ford<br />

3622 ccm, Startort Palermo, 774,60 Punkte.<br />

5. F. Quinlin/Mazaud (Frankreich) auf Matford<br />

3622 ccm, Startort Athen, 773,90 Punkte.<br />

6. F. Carriere/Duclos (Frankreich) auf Matford<br />

8622 ccm, Startort Athen, 77230 Punkte.<br />

7. Mme. Rouault/d'Herlique (Frankreich) auf<br />

Matford 3622 ccm, Startort Athen, 771,70<br />

Punkte. Gewinnerin des Damenpreises.<br />

8. Descollas/Mme. Descollas (Frankreich) auf<br />

Lancia 1352 ccm, Startort Athen, 771,60 Punkte,<br />

Gewinner der Kategorie unter 1500 ccm.<br />

tta. Lord Waleran (Grossbritannien) auf Lancia<br />

1352 ccm, Startort John O'Grats, 770,50 Punkte.<br />

b. Cantoni/Agosti (Italien) auf Lancia 1352 ccm,<br />

Startort Palermo,770.50 Punkte.<br />

11. Mme. Simon/Mlle. Lamberjack (Frankreich)<br />

auf Hotchkiss 3485 ccm, Startort Athen, 768,80<br />

Punkte. Zweiter Rang im Damenpreis.<br />

12a. Sprenger van Eijk (Holland) auf Lincoln-<br />

Zephir, Startort Palermo. 768,40 Punkte.<br />

b. de Cortanze/F. Contet (Frankreich) auf Peugeot<br />

1992 ccm, Startort Athen, 768,40 Punkte.<br />

14. Whalley (Grossbritannien) auf Ford 3622 ccm,<br />

Startort Athen, 768.20 Punkte<br />

15. OIsen/Kindseth (Norwegen) auf Ford 3622 ccm,<br />

Startort Stavanger, 767.50 Punkte.<br />

48. Delmarco (Schweiz-Italien) auf Lancia 1352<br />

ccm, Startort Palermo, 742,80 Punkte.<br />

*•»<br />

Letzte Sportnachrichten<br />

in<br />

Sihwe«<br />

Schweizer. Schnee-Sternfahrt<br />

zum Genfer Salon.<br />

12. Februar <strong>1938</strong>.<br />

Für die am nächsten Samstag in acht Tagen<br />

stattfindende Schnee - Sternfahrt zum<br />

Genfer internationalen Automobil-Salon können<br />

wir unsern Lesern die ersten 27 Nennungen<br />

bekanntgeben :<br />

H. Trümpy, Glarus, M.G.; H. Portmann, Basel,<br />

Ford, B. Bierrehumbert, Le Locle, Lancia; E. Moebus,<br />

Lausanne, Aero; W Moser, La Chaux-de-Fonds,<br />

Fiat; H. Periat, Freiburg, Peugeot; A. Hot*, Neuenburg,<br />

Ford; E. Burl, Genf, Opel; E. Baumann,<br />

Genf, Adler; H. Sauthier, Martigny, Ford; K. Schäfer,<br />

Bern, Dodge; 0. Fricker, Basel, X...; A. Sandoz,<br />

Neuenburg, Renault; A. Compagnon, Genf, Renault;<br />

J Stich, La Chaus-de-Fonds, Fiat; A. Scheibler,<br />

Laupen, Bugatti; M. Walther, Bern, Ford; M. Spaflnol,<br />

Lausanne, Ford; G. Mollet, Lausanne, Delahaya;<br />

R. Bloch, La Chaux-de-Fonds, Fiat; W Breitling,<br />

La Chaux-de-Fonds, Studebaker; P. Hfifeli,<br />

La Chaux de Fonds, Citroen; M. Schlotlerbeck,<br />

Basel, Hudson; E. Rock, Basel, Ford; C. Napp,<br />

Basel, Ford; J. Daler, Freiburg, Ford; Mme A.<br />

Büchi, Bern, Dodge.<br />

*<br />

Im übrigen glauben wir, dass es für die<br />

Konkurrenten von allgemeinem Interesse ist,<br />

wenn wir nachstehend die Antworten der<br />

Sektion Genf des ACS auf verschiedene<br />

Fragen wiedergeben, die ihr von der Sektion<br />

Bern gestellt worden sind :<br />

Behinderung der Konkurrenten auf der chronometrierten<br />

Bergstrecke und Flachprüfung.<br />

Genf versichert, dass dio Startintervalle ausserordentlich<br />

lang angesetzt werden, um der Behinderung<br />

durch langsamfahrende Fahrzeuge noch Möglichkeit<br />

zu steuern. Die Organisatoren machen jedoch<br />

darauf aufmerksam, dass die Verzögerung des<br />

Startes zum Bergrennen dem Ermessen des betreffenden<br />

Kommissärs anheimgestellt ist.<br />

Neutralisation der beiden Spezialprüfungen<br />

In bezug auf die Regelmässigkeitsfahrt.<br />

Die Abschnitte Bergrennen und Flachstrecke<br />

zählen nicht für die Regelmässigkeit. Die Regelmässigkeitskontrollen<br />

werden so angelegt, dass es<br />

den Konkurrenten trotz des Einschaltens der Sonderprüfungen<br />

möglich ist, das genaue Stundenmittel<br />

praktisch einzuhalten.<br />

Vorweisung des Bordbuches unterwegs.<br />

Es ist der Wille der Organisatoren, aus dem diesjährigen<br />

Rallye eine Art «Non-stop-Fahrt» zu machen.<br />

Aus diesem einfachen Grunde darf man hoffen,<br />

dass die Konkurrenten von den Offiziellen so wenig<br />

als möglich angehalten werden. Jedenfalls ist ein<br />

überflüssiger Formalismus nicht zu befürchten.<br />

Lage der Kontrollen.<br />

Die möglichen Kontrollorte werden im Bordbuch<br />

kilometrisch und lokal so genau angeführt, dass<br />

auch in grösseren Durchfahrtsorten das Einhalten<br />

des vorgeschriebenen Stundenmittels ohne Strafpunktverlust<br />

möglich ist. Die Organisatoren lehnen<br />

sich hier genau an das vorbildliche Basler Exempel<br />

an (Jurafahrt 1937).<br />

Vorprüfung bis Freiburg.<br />

Als Startorte kommen nunmehr nur noch<br />

Schweizer Städte in Frage. Fahrer, die im Ausland<br />

starten, berechnen also ihre Distanzen ab Schweizererenze.<br />

Endgültige Streckenführung.<br />

Die Zentralvorwaltung des A.C.S. in Bern arbeitet<br />

gegenwärtig das genaue Bordbuch mit den verbindlichen<br />

Distanzen und Zeiten aus. Die genaue<br />

Streckenführung liegt fest und wird den Interessenten<br />

seit Ende Januar in Form einer Zusammenstellung<br />

der von der Route berührten Ortschaften<br />

zugeschickt. Die in der «Automobil-Revue» seinerzeit<br />

publizierte graphische Streckenführung trifft<br />

für die Strecke St. Cergue - Genf nicht mehr zu.<br />

Auf dem Gebirgssträsschen Erde-Aven<br />

(oberhalb Sitten) ereignete sich am Abend<br />

des 26. November 1934 ein schwerer Autounfall.<br />

Fünfzehn junge Burschen in gehobener<br />

Stimmung überredeten in der Wirtschaft den<br />

Halter und den Lenker eines Lastwagens, sie<br />

nach Aven zu führen, worauf einer von ihnen<br />

zum Wagenbesitzer und Lenker in die Führerkabine<br />

ging, die andern dichtgedrängt auf<br />

der Wagenbrücke standen und sassen. Schon<br />

bei der ersten, nicht besonders scharfen Biegung<br />

fuhr der Wagen über die Strasse hinaus,<br />

kollerte über die Böschung herab und<br />

erdrückte einen erst 19jährigen Passagier,<br />

während andere verletzt wurden. Auf Grund<br />

einer gütlichen Vereinbarung wurden der Familie<br />

des Getöteten vom Halter des Fahrzeuges<br />

und von der Haftpflichtversicherungsgesellschaft<br />

zunächst je 500 Fr. ausbezahlt.<br />

Nach Art. 43, Absatz 2, des Motorfahrzeuggesetzes<br />

können aber Vereinbarungen, welche<br />

offenbar unzulängliche Entschädigungen festsetzen,<br />

binnen Jahresfrist nach ihrem Abschluss<br />

angefochten werden; die Hinterlassenen<br />

machten denn auch vor Gericht weitergehende<br />

Ansprüche auf Entschädigung und<br />

Genugtuungszahlungen geltend. Diese Klage<br />

ist am 25. Januar vor Bundesgericht endgültig<br />

beurteilt worden.<br />

Der Unglückswagen war nicht für den Personentransport<br />

ausgerüstet und der Chauffeur<br />

nicht im Besitze des hiefür nach Art. 35 der<br />

Vollziehungsverordnung zum MFG notwendigen<br />

besonderen Führerausweises. Die Versicherungsgesellschaft<br />

konnte sich aber nicht<br />

auf diesen Umstand berufen, denn Einreden<br />

aus dem Versicherungsvertrag oder dem Versicherungsvertragsgesetz,<br />

die .die Deckung<br />

des Schadens schmälern oder aufheben würden,<br />

können nach Art. 50, Abs. 1, MFG dem<br />

Geschädigten nicht entgegengehalten werden.<br />

Der Unfall ist gekennzeichnet durch ein<br />

sehr schweres Verschulden des Halters des<br />

Möglichkeit von ex-aequos in Genf.<br />

Die Veranstalter rechnen mit keinen ex-aequos<br />

mehr, obwohl der Fall eintreten könnte, dass je der<br />

Erste der Klasse I, II, III und IV strafpunktfrei<br />

Eine dritte Stich-<br />

in Genf ankommen könnten.<br />

prüfung ist nicht vorgesehen.<br />

Meidetermin.<br />

Die zum voraus bezeichneten Mannschaftsfahrer<br />

können eventuell erst auf den zweiten Nennungstermin,<br />

d. h. am 7. Februar <strong>1938</strong>, gemeldet werden.<br />

Fliegender oder stehender Start<br />

Im Prinzip wird für beide Spezialprüfungen der<br />

fliegende Start angewendet. Die Anlauistreeke ist<br />

jedoch kurz bemessen, wie z. B. letztesmal an der<br />

Bergprüfung am Weissenstein anlässlich der Jurafahrt.<br />

Freitag, 11. Februar:<br />

13.00 Uhr: Eröffnungsbankett im Hotel des Bergues.<br />

15.30 Uhr: Offizielle Eröffnung der Ausstellung.<br />

16.00 Uhr:.. Eröffnung für die Besucher. Eintrittspreis<br />

Fr. 2.— (inkl. Steuer).<br />

20.00 Uhr: Torschluss.<br />

Samstag, 12. Februar :<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

10.00 Uhr: Sitzung des Direktionskomitees des ACS.<br />

15.00 Uhr: Zusammenkunft der Mitglieder des Verbandes<br />

westschweiz. Motorfahreroffiziere.<br />

Von 15.00 Uhr an: Ankunft der Konkurrenten der<br />

Schnee-Sternfahrt, Place des Alpea 1.<br />

Von 19.00 Uhr an: Abend zu ermässigtem Preis.<br />

Eintrittspreis Fr. 1.50 (inkl. Steueft.<br />

Von 22.00 Uhr an: Ball des Salons im Hotel des<br />

Bergues.<br />

23.00 Uhr: Torschluss.<br />

Sonntag, 13. Februar:<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

13.00 Uhr: Mittagessen in der Brasserie des Salons.<br />

12.30 Uhr: Mittagessen der Konkurrenten der<br />

Schnee-Sternfahrt und der Sektion Genf<br />

des ACS. (Restaurant des Salons).<br />

14.00 Uhr: Preisverteilung der Schnee-Sternfahrt<br />

(Restaurant des Salons).<br />

14.00 Uhr: Sitzung der Nationalen Sportkommission<br />

des ACS.<br />

15.00 Uhr: Sitzung des Direktionskomitees des Auto-<br />

Camping-Clubs der Schweiz.<br />

Von 19.00 Uhr an: Abend zu herabgesetztem Preis<br />

(Fr. —.80 inkl. Steuer).<br />

23.00 Uhr: Torschluss.<br />

Montag, 14. Februar:<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

10.00 Uhr: Versammlung der Sekretäre der Sektionen<br />

des A.C.S.<br />

19.00 Uhr- Torschlüsse.<br />

Dienstag, 15. Februar:<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

10.00 Uhr: Tagung der Autosektion Genf des T.C.S.<br />

12;30Uhr- Mittagessen des Rotary Club (Restaurant<br />

des Salons).<br />

19.30 Uhr: Nachtessen der Autosektion des T.GSv<br />

23.00 Uhr: Torschlues.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Haftpflicht und Versicherung<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Motorfahrzeuges, der die Fahrt strikt hätte<br />

ablehnen solle», weil der Wagen für den Personentransport<br />

nicht bestimmt und nicht eingerichtet<br />

war und der Chauffeur nicht den<br />

dafür geforderten Spezialausweis besass. Er<br />

wäre auch deswegen verpflichtet gewesen,<br />

diese Nachtfahrt zu verbieten, weil der Chauffeur<br />

unter dem Einflüsse des Alkohols stand.<br />

Einmal auf der Fahrt, hätte er den Chauffeur<br />

vor dem Einschlagen eines allzu raschen Tempos<br />

abhalten sollen. Unverantwortlich war<br />

es auch, dass in der Führerkabine drei Personen<br />

Platz nahmen, was den Lenker behinderte.<br />

Dieser letztere hatte offenbar die Herrschaft<br />

über sein Fahrzeug verloren, sonst<br />

hätte dieses nicht schon zu Beginn der Fahrt<br />

in einer nicht besonders schwierigen Kurve<br />

die Strasse verlassen. (Unbegreiflicherweise<br />

haben die Walliser Gerichte im Strafverfahren<br />

das Verhalten des Halters und des Lenkers<br />

nur mit einer Busse geahndet.)<br />

Ein Mitverschulden des Verunglückten kann<br />

nicht bestritten werden, denn die jungen Leute<br />

übernahmen ein schweres Risiko, als sie zur<br />

Ausführung der Fahrt drängten, obschon sie<br />

sehen mussten, dass Wagenbesitzer und<br />

Chauffeur nicht mehr ganz nüchtern und der<br />

Wagen nicht für Personentransporte bestimmt<br />

war. Doch ging das Kantonsgericht zu weit,<br />

wenn es deswegen die zu leistende Entschädigung<br />

um zwei Fünftel kürzte. Angesichts<br />

des besonders schweren Verschuldens des<br />

Lenkers rechtfertigt das Selbstverschulden<br />

des Getöteten eine Herabsetzung des an die<br />

Mutter zu leistenden Schadenersatzes um<br />

höchstens einen Fünftel. Dieser Schadenersatz<br />

an die Mutter für den Verlust des Versorgers<br />

wurde auf 3800 Fr. bestimmt. Ferner wurde<br />

der Mutter eine Genugtuungssumme von 1500<br />

Franken, den beiden Brüdern eine solche von<br />

je 250 Fr. zugesprochen. Von diesen Leistungen<br />

(insgesamt 5800 Fr.) sind die von der<br />

Versicherungsgesellschaft bereits bezahlten<br />

500 Fr. abzuziehen. Wp.<br />

Flachstrecke.<br />

Der Kilometer lancö findet auf der Route Suisse,<br />

direkt vor der Einfahrt nach Genf, statt. Es handelt<br />

sich um die vortrefflich ausgebaute Betonstrasse<br />

von Genf Richtung Lausanne, die jedem<br />

Salonbesucher bekannt ist. Während den Spezial-<br />

Prüfungen ist sie für den übrigen Fahrverkehr gesperrt.<br />

Zeitmessung am Ziel.<br />

Da die Ankunft nach dem Zentrum der Stadt<br />

verlegt worden ist, wird die Zeitnahme für das<br />

Ziel der Reselmäesigkeitsfahrt schon vor den Toren<br />

Genfs erfolgen. Obwohl sich Genf darüber nicht<br />

genauer ausspricht, darf geschlossen werden, dass<br />

aus organisatorischen und technischen Gründen<br />

Programm des Genfer Salon<br />

Mittwoch, 16. Februar:<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

12.00 Uhr: Mittagessen ; 14.30 Uhr : Sitzung der<br />

Kommissionen Schweiz. Propaganda-<br />

Organisationen zugunsten der einheimiechen<br />

Produktjon (Restaurant des Salons).<br />

19.00 Uhr: Torschluse.<br />

Donnerstag, 17. Februar:<br />

9.00 Uhr" Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

10.00 Uhr: Sitzung des Vorstandes und 11.00 Uhr:<br />

Generalversammlund der Syndikalkammer<br />

des Automobilhandels und der Garageindustrie<br />

der Schweiz (Konferenz-Saal<br />

des Salons).<br />

Von 12.00 Uhr an. Ankunft der Konkurrentinnen<br />

des Rallye Feminin Paris-St-Raphael.<br />

Von 13.00 Uhr an: Kinder 60 Rp. (inkl. Steuer).<br />

20.00 Uhr: Gala-Nachtessen der Konkurrentinnen<br />

des Rallye Feminin Paris-St-Raphael<br />

(Restaurant des Salons).<br />

23.00 Uhr: Torechluss.<br />

Freitag, 18. Februar :<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1 50 (inkl. Steuer).<br />

11.00 Uhr. Sitzung des Organisationskomitees der<br />

Automobil-Ausstellung (Konferenzsaal).<br />

12.30 Uhr. Mittagessen im Restaurant des Salons.<br />

19.00 Uhr: Torschluse.<br />

Samstag, 19. Februar:<br />

9.00 Uhr - Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50 (inkl. Steuer).<br />

10.00 Uhr: Sitzung des Vorstandes des Verwaltungsrates<br />

des TCS.<br />

11.00 Uhr: Jahres-Generalversammlung d. Schweiz.<br />

Syndikalkammer (Konferenzsaal).<br />

12-30 Uhr- Mittagessen im Restaurant des Salons.<br />

14.00 Uhr Sitzung des Verwaltungsrates des TCS.<br />

Von 19.00 Uhr an: Abend zu herabgesetztem Preis<br />

(SO Rp. inkl. Steuer).<br />

23.00 Uhr: Torechlues.<br />

Sonntag, 20. Februar:<br />

9.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellungsräume. Eintrittspreis<br />

Fr. 1.50.<br />

Von 19.00 Uhr an: Abend zu herabgesetztem Preis<br />

(.80 Rp. inkl. Steuer).<br />

23.00 Uhr: Torschlues.<br />

diese Zeitmessung nur vor dem Kilometer lane*<br />

erfolgen kann.<br />

Ankunft In Genf.<br />

Vor dem CafeVRestaurant de la Couronne, Place<br />

du Lac 1. Die Teilnehmer erhalten vor der Einfahrt<br />

in Genf ein genaues Itineraire, eventl. einen detaillierten<br />

Stadtplan. Die Place du Lac ist am Unken<br />

Rhone-Ufer, direkt vor dem Pont du Mont-Blanc.<br />

A. C. «<br />

SEKTION AARGAU. Sektionskalender. Die<br />

Sportkommission hat die Durchführunsr des<br />

III. Wintersportanlasses mit Austragung der Skimeisterschaften<br />

<strong>1938</strong> für Damen und Herren beschlossen.<br />

Der Anlass findet am 12.—13. März <strong>1938</strong><br />

in Engelberg statt. Das ausführliche Programm,<br />

das sich ohne wesentliche Aenderungen an das<br />

letztjährige anlehnen wird, dürfte demnächst erscheinen.<br />

Die ordentliche Generalversammlung ist<br />

anberaumt auf Samstag, 26. März <strong>1938</strong>, nach Aarau.<br />

S. D. A. C.<br />

SEKTION BERN. Einen höchst anregenden<br />

Abend verschaffte unserm Club der Sohn eines sehr<br />

getreuen und allseitig verehrten Mitglieds, Herr<br />

Eduard M. Roth, Kaufmann in Bern. «Mit der<br />

schweizerischen Ratkreuzkolonne nach Madrid»,<br />

hiess das Thema, und man kann eich denken, dass<br />

es eine ungewöhnlich zahlreiche Zuhörerschar herbeilockte.<br />

Diese schweizerische Rotkreuzkolonne fuhr<br />

im September 1937 im Auftrag des Internationalen.<br />

Roten Kreuzes nach Spanien, um die Evakuatlon<br />

von Frauen und Kindern aus Madrid vorzunehmen.<br />

400 km in 10 Nachtstunden, immer von Madrid<br />

nach Valencia und zurück, das war während mehrerer<br />

Wochen die Aufgabe der 12 Wagen und ihrer<br />

unerschrockenen Mannschaft. Mehr als einmal<br />

mussten sie einen Luftangriff über sich ergehen.<br />

lassen, und das Durchwandern der zerschossenen,<br />

verbarrikadierten oder verödeten Strassen Madrids<br />

war besonders für den, der diese sohöne Stadt früher<br />

gekannt hat, ein trauriges Erlebnis. Madrid ist<br />

mit der Aussenwelt nur noch durch eine einzige<br />

Strasse verbunden; sie ist sehr gut, ausgenommen<br />

die letzten 80 km, wo man gezwungen ist, des<br />

feindlichen Feuers wegen auch den grössten Camion<br />

auf einen Feldweg zu leiten, und zwar ist hier eine<br />

Art Einbahn-Systom eingerichtet. Auf der groseen<br />

Strasse trifft man nur Soldaten und militärische<br />

Wagen oder dann die typischen kleinen Maultiergespanne,<br />

die oft tagelang unterwegs sind, um die<br />

Hauptstadt zu verproviantieren. Privatautos besitzt<br />

ausser den Gesandtschaften niemand mehr, so wie<br />

man auch kein Benzin mehr frei kaufen kann; unsere<br />

Rotkreuzler erhielten es direkt von der Schweiz<br />

zugeschickt.<br />

Nach einer kurzen, klaren politischen Einleitung,<br />

die streng neutral gehalten war, zeigte Herr Roth<br />

viele fesselnde Bilder, die z. T. die Schrecken, des<br />

Bürgerkrieges, sagen wir des Krieges überhaupt,<br />

eindringlich vor Augen führten. Dank sei ihm gesagt<br />

für den so warmen und lebendigen Vortrag. D.<br />

A. u n Verbänden<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

UND UMGEBUNG<br />

Monatsversammlung: Samstag,<br />

den 5. Februar, im Clublokal.<br />

Traktandenlisten werden vorgelegt.<br />

Ferner Diskussion über die<br />

Frage, ob dieses Jahr wieder<br />

einmal ein Fastnachts-Anlass<br />

durchgeführt werden solle. Es liegt dafür der Antrag<br />

eines Passivmitgliedes vor, welches uns seinen<br />

Saal gerne zur Verfügung stellen möchte. Wir hoffen,<br />

die Mitglieder werden durch zahlreiches Erscheinen<br />

dem neugewählten Vorstand die Arbeit<br />

erleichtern. Mitglieder, welche eine Plakette erhalten<br />

haben, sind gebeten, sie mitzubringen, um diese<br />

gravieren zu lassen.<br />

Der Vorstand.<br />

Lus de ie kve<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Wintersport-Rendez-vous des ACS<br />

in St. Moritz.<br />

Man schreibt uns: Eine Wiederholung dieses<br />

wohl allen Teilnehmern in bester Erinnerung gebliebenen<br />

Anlasses im Februar 1934 stand für die<br />

Tage vom 15. bis 30. Januar als erste nationale<br />

Veranstaltung im Programm <strong>1938</strong>. Das Interesse<br />

soll sehr gross gewesen sein und das vorgesehene<br />

Programm alles Bisherige weit übertroffen haben.<br />

Leider aber ist diese Veranstaltung, auf die wir<br />

uns so gefreut hatten, zumal sie wieder ein paar<br />

von unbeschwerter sportlicher und gesellschaftlicher<br />

Betriebsamkeit erfüllte Tage verbiess, regelrecht in<br />

den «Schnee» gefallen. Einige Unverdrossene, die<br />

trotzdem ihre Ferien nach dem Engadin verlegten,<br />

bedauern dies um so mehr, da das wunderbare<br />

Wetter alle Voraussetzungen für eine glänzende<br />

Durchführung des geplanten Wintersport-Rendezvous<br />

erfüllt hätte. Wir geniessen die schönsten Tage<br />

in der berühmten «Sonne von St. Moritz».<br />

Was wohl die Organisatoren zu diesem Verzicht<br />

bewogen hat? Gewisse Meinungsverschiedenheiten<br />

zwischen dem Kurverein St. Moritz und dem A.C.S.<br />

sollen zur Aufhebung des vor 9 Jahre installierten<br />

Auskunfts- und Touristikbüros des A.C.S. in<br />

St. Moritz geführt haben. In den Kreisen des Kurvereins<br />

herrscht die Auffassung vor, dass auch der<br />

Schweiz. Automobil-Club das Seine zur Eehaltung<br />

dieses für die internationale Touristik sehr wichtigen<br />

Büros beitragen soll. Das dem Kurverein angegliederte<br />

Touristik- und Auskunftsbüro des A.C.S.<br />

wird seit seiner Schaffung in unaufhörlich steigendem<br />

Mass von den Automobilisten aller Länder<br />

dermassen beansprucht, dass die Kosten nicht mehr<br />

von Kurverein allein getragen werden konnten. Das<br />

Büro weist Frequenzziffern auf, wie sie kaum eine<br />

andere automobilistische Auekunftsstelle erreicht.<br />

Angesichts dieser Tatsachen und der grossen internationalen<br />

Bedeutung, welche da« St. Moritzer Touristik-Office<br />

des A.C.S. erlangt hat, glaubte eich<br />

der Kurverein zu der Hoffnung berechtigt, der<br />

A.C.S., der ja u. a, auch die Förderung des Autotourismus<br />

bezweckt, werde finanziell zur weitern<br />

Erhaltung ds Büros beitragen. Bedauerlicherweise<br />

scheint es indessen, man habe sich in dieser Hoffnung<br />

getäuscht. Es ist dringend zu erwarten, daas<br />

in dieser Angelegenheit noch nicht das letzte Wort<br />

gesprochen ist.


8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 1. FEBRUAR <strong>1938</strong> — N° 9<br />

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Oelnachfüllen nicht mehr zu warten, bis sich Gelegenheit zu<br />

einem vollständigen Oelwechsel bietet.<br />

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Jedes Werk zerfällt in 5 Hauptteile, wovon der<br />

erste in knapper Form die staatliche und wirtschaftliche<br />

Einrichtung sowie Handel und Verkehr<br />

in den betreffenden Ländern behandelt.<br />

Der zweite Teil trägt die Ueberschrift „Handelskorrespondenz<br />

und Organisation der Korrespondenzabteilung".<br />

Dieses Kapitel ist ein<br />

meisterhaftes Abbild der Handelspraxis.<br />

90 Seiten Wörter und Mustersätze bilden den<br />

dritten Teil. Dieser Teil bedeudet für den Korrespondenten<br />

das nie versiegende Nachschlagewerk,<br />

das ihm über alle Klippen hinweghilft.<br />

Nicht nur dem Handel, sondern auch dem<br />

Bankverkehr ist eingehend Rechnung getragen<br />

worden.<br />

Der vierte Teil ist betitelt: „Korrespondenz<br />

und Handelskunde". Gegen 200 Musterbriefe,<br />

die zum grössten Teil Originalbriefe sind, enthält<br />

dieses Kapitel. Die Briefe bestehen aus<br />

drei Teilen: Der Inhaltsangabe, dem Brief und<br />

den Erläuterungen. Diese am Fusse des Briefes<br />

angebrachten Erklärungen machen den Benutzer<br />

auf sprachliche und handelsübliche Eigentümlichkeiten<br />

aufmerksam.<br />

Unsicherheiten im Sprachgebrauch machen einen schlechten Eindruck<br />

auf den Empfänger eines Briefes. Aus diesem Grunde legen die Verfasser<br />

im Schlusskapitel der Werke ihre Erfahrungen, die sie während<br />

ihrer Tätigkeit gemacht haben, nieder.<br />

Solche Bücher bedeuten für jeden strebsamen Kaufmann Kapital<br />

Verlangen Sie ein Probeheft, das viele Mustersätze aus den genannten<br />

Werken enthält. Preis jedes in Ganzleinen gebundenen Bandes Fr. 5.50<br />

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