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E_1938_Zeitung_Nr.035

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BERN, Freitag, 29. April <strong>1938</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

34. Jahrgang — No 35<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PBEISEt<br />

A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. IC-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversieh.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgab* C (mit Insassenversicherung) vierteljahrlich Fr. 7.50<br />

Reform der kantonalen<br />

Wenn wir den nachstehenden Ausführungen<br />

eines gelegentlichen Mitarbeiters Aufnahme<br />

gewähren, so wollen wir uns mit deren Inhalt<br />

nicht voll und ganz identifizieren Wir<br />

werten aber den Artikel als Diskussionsbeitrag<br />

zum aktuellen Problem der Automobilbesteuerung<br />

und glauben, dafür bei unsern<br />

Lesern Interesse voraussetzen zu dürfen.<br />

Red.<br />

I.<br />

Das Problem der gerechten, zweckmässigen<br />

und wirtschaftlich tragbaren Besteuerung<br />

der motorischen Traktion harrt immer<br />

noch einer befriedigenden Lösung. Prinzipiell<br />

wendet der Automobilist gegen eine angemessene<br />

Abgabe nichts ein, unter der Bedingung,<br />

dass die Erträgnisse restlos dem<br />

Strassenwesen zugute kommen, was leider<br />

nur zum kleinsten Teil zutrifft. Der Gedanke,<br />

dass nur zweckgebundene Steuern als Gegenleistung<br />

für die Beanspruchung der Fahrbahnen<br />

erhoben werden dürfen, wird wohl<br />

nicht so bald bei den Behörden durchdringen.<br />

Weil also mit dem weiteren Bestehen<br />

der dreifachen Besteuerung durch Einfuhr<br />

zolle, Benzinumlage und Hubraumtaxen noch<br />

für einige Jahre zu rechnen ist, beschränken<br />

wir unsere Betrachtungen heute auf die kantonalen<br />

Verkehrssteuern, wobei uns die Absicht<br />

leitet, deren Reform zur Diskussion zu<br />

stellen.<br />

Entstehung und Entwicklung der Hubraumsteuer<br />

reihen diese Abgabe eindeutig in<br />

die Kategorie der Vermögens- oder Wertsteuer<br />

ein. Sie stammt<br />

aus der Vorkriegszeit,<br />

wo das Automobil noch als Luxusgegenstand<br />

gelten konnte. Damals bestand eine funktionelle<br />

Beziehung zwischen dem Preis des<br />

Objektes und... der Motorstärke. Ebenso<br />

hing die Geschwindigkeit, von der man<br />

glaubte, sie sei der Maßstab der Strassenabnützung,<br />

von der Hubraumgrösse ab, denn<br />

die Literleistungen unterschieden sich nicht<br />

wesentlich. Die zur Ermittelung der Anzahl<br />

der St./PS dienende Formel 0,4Xd 2 XsXi<br />

(S = Hub in Meter, D = Bohrung in cm,<br />

i ==• Zylinderzahl) vermag jedoch über die<br />

effektive Bremsleistung nichts auszusagen,<br />

da zwei ausschlaggebende Faktoren, die minutliche<br />

Drehzahl der Kurbelwelle und der<br />

Kolbendruck (Kompressionsverhältnis) «vergessen<br />

» wurden. Heute reicht die spezifische<br />

Bremsleistung gebläseloser Tourenwagenmotoren<br />

von 20—50 PS. Die Geschwindigkeit<br />

wird weitgehend durch das Verhältnis<br />

zwischen Leistung und Gewicht bestimmt,<br />

und auch dieses wichtige Moment des Gewichts<br />

oder des Auflagedruckes wurde übersehen.<br />

Bei der Hubraumsteuer bleibt die<br />

jährliche Kllometerzalil vollständig unberücksichtigt.<br />

Sie wird vom Standortkanton erhoben,<br />

gleichgültig, wieviele Kilometer der Wagen<br />

auf anderem Boden oder sogar im Ausland<br />

rollt. Somit kann die Hubraumtaxe, die sich<br />

weder der effektiven Motorstärke noch nach<br />

dem Gewicht oder gar der Fahrleistung<br />

richtet, in keiner Hinsicht den Kriterien einer<br />

Benützugsgebühr entsprechen.<br />

Das beste Argument dafür, dass die Hubraumtaxe<br />

unter die Wertbesteuerungen einzureihen<br />

ist, liefern uns die Stände selbst<br />

mit den recht erheblichen Differenzen in der<br />

Belastung der einzelnen St./PS.<br />

Das Mass der Fahrbahnbenützung ist<br />

doch für die Wagen der nämlichen<br />

Typenserie ungefähr dasselbe, ob nun<br />

das betreffende Modell in Baselstadt<br />

oder im Tessin jährlich mit der gleichen<br />

Belastung eine bestimmte Kilometerzahl<br />

erreicht. Der Ticinese hat<br />

jedoch im Mittel den doppelten Betrag<br />

zu entrichten wie, sein Kollege in der<br />

Rheinstadt.<br />

Erscheint Jeden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe Liste**<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrninstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III 414 Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschifts«tfU Zürich! Lowenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

Verkehrssteuern<br />

Wie nun die Sätze für die Einkommensund<br />

Vermögenssteuern von Kanton zu Kanton<br />

variieren, so glaubt auch jeder Stand,<br />

die in der Verkehrstaxe verkörperte Vermögenssteuer<br />

individuell gestalten zu müssen.<br />

Einheitlich ist lediglich die erwähnte<br />

Steuerformel (200 ccm = 1 St./PS), für die<br />

Bewertung dagegen hat jeder Kanton sein<br />

eigenes System entwickelt. Allerdings bricht<br />

sich langsam die Einsicht Bahn, dass eine<br />

Vereinheitlichung der Verkehrssteuern angebracht<br />

wäre. Nach welchem Vorbild aber<br />

soll die « Ausrichtung » erfolgen ? Wir hal-<br />

Über die Tätigkeit der Instanzen, in deren<br />

Händen die Vorbereitung und Ausführung<br />

der Abteilungen « Strassenverkehr und Strassenverkehrsmittel<br />

» an der Schweiz. Landesausstellung<br />

1939 liegt, ist bisher nicht eben<br />

viel an die Oeffentlichkeit gedrungen. Um so<br />

eifriger aber sind die Komitees, worin Vertreter<br />

aller irgendwie am Strassenverkehr beteiligten<br />

Verbände sitzen, hinter den Kulissen<br />

an der Arbeit. Und man hat sie heute schon<br />

soweit gefördert, dass vor 14 Tagen an einer<br />

Sitzung in Bern das Programm für die Einteilung,<br />

die Ausgestaltung der verschiedenen<br />

der Gruppe « Verbände » zugeteilten Räume<br />

ten dafür, dass bei einer Zentralisation der<br />

Taxen die jetzige Steuergrundlage, der Hubraum,<br />

zu verlassen und durch eine richtige<br />

Wertbesteuerung zu ersetzen sei.<br />

Solange es an einer einwandfreien Kilometersteuer<br />

fehlt und die Kantone auf ihren<br />

Verkehrstaxen beharren, dürfte sich die Beibehaltung<br />

einer Vermögunssteuer empfehlen,<br />

welche der Entwicklung Rechnung trägt.<br />

Beim herrschenden System, das auf der inzwischen<br />

gestörten Proportionalität zwischen<br />

Hubraum und Preis errichtet wurde,<br />

kommen namentlich die billigen Modelle<br />

schlecht weg.<br />

Die Unterschiede im Listenpreis zwischen<br />

einem 5-St./PS-Kleinwagen und einem 18-<br />

St./PS-Amerikaner sind heute derart gering,<br />

dass mancher Käufer das grösste Modell<br />

Der Strassenverkehr an der Schweiz. Landesausstellung<br />

Projekte für die Ausgestaltung dieser Gruppe genehmigt.<br />

und die Art der Darstellung genehmigt werden<br />

konnte. Soweit sich an Hand der Pläne,<br />

Skizzen und Modelle ein Urteil über den<br />

Ideengehalt und die äussere Aufmachung bilden<br />

lässt, wird dieser namentlich das Automobilwesen<br />

repräsentierende Teil unserer<br />

grossen Landesschau lebendige Frische, gepaart<br />

mit Unmittelbarkeit und Anschaulichkeit<br />

ausstrahlen und dem Betrachter ein bei<br />

aller Konzentration eindringliches, abgerundetes<br />

Bild der wirtschaftlichen und kulturellen<br />

Mission des Strassenverkehrs und des<br />

Wirkens seiner Organisationen vermitteln.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Die Vita orientiert in graphischer Form über die Probleme, welche das Motorfahrzeug berühren.<br />

Modell für die Ausgestaltung der Gruppe «Strassenverkehr» an der Landesausstellung 1939 in Zürich.<br />

Von B bis C: Wandfläche für die Kollektivausstellung der Verbände; L bis P: Raum für die Darstellung<br />

der Tätigkeit der Via Vita.<br />

INS ER TION S.PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 HD.<br />

Grössere Inserate nach SpezialtarM<br />

lnseratensehluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

In dieser Nummer;<br />

Ganzjährige Offenhaltung der<br />

Simplonstrasse?<br />

Querschnitt.<br />

Vor dem Gr. Preis von Tripolis.<br />

Stand der Schweiz. Meisterschaft<br />

<strong>1938</strong>.<br />

Das Zündsystem.<br />

Postulat Feldmann vor dem<br />

Nationalrat.<br />

Beilage:<br />

vorziehen würde, wenn nicht die Steuern<br />

die Wahl entscheidend beeinflussten. Der<br />

Hubraum erweist sich als ein höchst untaugliches<br />

Mittel der Steuereinschätzung, denn<br />

diese Methode belastet wertmässig die wohlfeilen<br />

Fahrzeuge relativ stärker als die ausgesprochenen<br />

Luxuswagen. Machen wir die<br />

Probe aufs Eexempel. Für einen 6-St./PS-<br />

Wagen von 5000 Fr. Nennwert beträgt die<br />

Jahressteuer 80—170 Fr., das sind 1,6—3,4%<br />

des Wertes. Für einen 18-St./PS-Wagen, der<br />

8000 Fr. kostet, werden 220—450 Fr. oder<br />

3—6% verlangt. Ein 30,000fränkiger 25-St/<br />

PS-Wagen zahlt nur 325—600 Fr. oder 1—2<br />

Prozent. Diese Beispiele illustrieren drastisch<br />

die<br />

Benachteiligung der billigen Wagen<br />

einsc,hliesslich der kleineren Modelle.<br />

Die nach dem Hubraum gestaffelte Steuer<br />

beruht aber auch auf der Fiktion, es trete<br />

keine Wertverminderung ein. Sie lässt die<br />

gerade in den ersten Betriebsjahren beträchtlichen<br />

Abschreibungen unberücksichtigt.<br />

Tatsache ist jedenfalls, dass erst drei<br />

Kantone (Genf, Baselstadt und Aargau) die<br />

berechtigte Forderung erfüllten, für über 5<br />

Jahre alte Wagen einen Rabatt zu gewähren.<br />

Nach 5 Jahren schrumpft der Handelswert<br />

des erwähnten 5-St./PS-Kleinwagens<br />

auf vielleicht 1000 Fr., der Steuersatz dagegen<br />

bleibt unverändert, wodurch die wertmassige<br />

Belastung auf 8—17% ansteigt. Bei<br />

dieser sonderbaren Vermögenssteuer tritt<br />

also der allen Steuergrundsätzen zuwiderlaufende<br />

Fall ein, dass<br />

mit fortschreitender Entwertung des Objektes<br />

die wertmässlge Belastung progressiv<br />

wächst.<br />

Darauf gründet sich die gegenwärtige Situation,<br />

gekennzeichnet dadurch, dass mittlere<br />

und grössere Wagen, die sich in vorzüglichem<br />

Zustand befinden, einfach deshalb<br />

unverkäuflich werden, weil die Steuer im<br />

Verhältnis zum Preis eine untragbare Höhe<br />

erreicht. Eine Vermögenssteuer muss aber<br />

der Entwertung unbedingt Rechnung tragen.<br />

Die Erfahrungen haben gelehrt, wie schwer<br />

es bei der Hubraumsteuer hält, für Altwagen<br />

eine Ermässigung zu erlangen. Unseres Erachtens<br />

sind die Gründe für dieses Beharrungsvermögen<br />

psychologischer Natur. Die<br />

Kantone haben sich derart daran gewöhnt,<br />

jedes Jahr für den nämlichen Wagen die<br />

gleiche Steuer einzuziehen, dass sie von der<br />

Tradition nicht abgehen wollen. Wenn man<br />

aber das Objekt nach seinem Wert einschätzt,<br />

da kann sich auch der letzte Finanzdirektor<br />

der Einsicht nicht verschliessen,<br />

dass hier eine variable Grosse vorliegt, die<br />

ständig abnimmt. Die Wertverminderung<br />

setzt sofert nach der Zulassung und nicht<br />

erst nach 5 oder 8 Jahren ein. Es entspricht<br />

deshalb nur einem Gebot der Gerechtigkeit,<br />

bereits vom zweiten Betriebsjahre an, die<br />

Amortisation in die Taxation einzubeziehen.<br />

(Schluss folgt.)


Eine Volksinitiative zur<br />

Benzinpreissenkung ?<br />

Der Ausschuss der Via Vita, des Spitzenverbandes<br />

der am Strassenverkehr interessierten<br />

Kreise, prüfte in seiner jüngsten Sitzung<br />

an Hand eines eingehenden Rechtsgutachtens<br />

erneut die heute gegebenen gesetzlichen<br />

Möglichkeiten, die für die Wirtschaft<br />

untragbare und für das'ganze Land sich immer<br />

offensichtlicher schädlich auswirkende<br />

Treibstoffbelastung durch den Bund zu verringern<br />

und diese Verringerung auch für die<br />

Zukunft sicherzustellen.<br />

Als wirksamstes Mittel, unmittelbaren Einfluss<br />

auf die Benzinpreispolitik des Bundes<br />

auszuüben, wurde die Volksiniriative in Betracht<br />

gezogen. Die diesbezüglichen juristischen<br />

Vorarbeiten sind durchgeführt. Der<br />

Entscheid über das weitere Vorgehen soll<br />

nun vom Beratungsergebnis einer auf breite<br />

Basis gestellten Expertenkommission abhängig<br />

gemacht werden. (Mitg.)<br />

Ganzjährige Offenhaltung<br />

der Simplonstrasse?<br />

In Gegenwart von Vertretern der Walliser<br />

und der Italienischen Regierung, sowie der<br />

Spitzen der Verkehrsverbände beider Länder,<br />

fand kürzlich auf der Simplonpasshöhe die<br />

traditionelle Feier der Eröffnung der Simplonstrasse<br />

statt. Der Präfekt der Provinz Novara<br />

gab die Erklärung ab. dass die italienische<br />

Regierung bereit sei, an der ganzjährigen<br />

Offenhaltung der Simplonstrasse tatkräftig<br />

mitzuhelfen. Von seiten der Walliser Regierung<br />

gab Staatsrat Anthamatten ähnliche<br />

Zusicherungen.<br />

Zweifellos würde die ganzjährige Offenhaltung<br />

der Simplonstrasse einen neuen touristischen<br />

Anziehungspunkt verkörpern. Für<br />

das Wallis im speziellen müsste sich eine<br />

ununterbrochene Strassenverbindung vorteilhaft<br />

auswirken, nachdem es um die Strassen-<br />

•tiinneJprojekte im allgemeinen und um den<br />

Ausbau eines der Simplonbahntunnels zu<br />

einer Autostrasse wieder recht ruhig geworden<br />

ist. Der von Napoleon, dem ersten grossen<br />

Strassenbauer nach den Römern, erstellte<br />

Simplon liesse sich voraussichtlich als breiteste<br />

Alpenstrasse, «o gut wie der Juüer,<br />

während den Wintermonaten offenhalten. Besondere<br />

Schutzanlagen wären einzig in der<br />

Gondoschlucht und event. auf der nördlichen,<br />

unmittelbar unterhalb der Passhöhe gelegenen<br />

Strecke (bei den Kaltwassergalerien)<br />

zu erstellen. In der Gondoschlucht selbst<br />

müsste die Strasse durchgehend durch Galerien<br />

geschützt werden.<br />

Eine Offenhaltung dieser internationalen<br />

Automobilverkehrsstrasse während den Wintermonaten<br />

wäre auch vom landesverteidigungspolitischen<br />

.Standpunkt aus sehr zu begrüssen,<br />

war doch schon während der Qfenzbesetzungszeit<br />

die Besatzung des Fortkommandos<br />

während Tagen, ja Wochen von der<br />

Aussenwelt restlos abgeschnitten. Im Zusammenhang<br />

mit unserer Landesverteidigung<br />

spricht man heute so viel von guten Taten<br />

und initiativem Unternehmungsgeist. Die<br />

durchgehende Oeffnung der Simplonstrasse<br />

würde sich zweifellos in diesem Rahmen sehr<br />

gut als produktive Arbeit repräsentieren.<br />

Die<br />

Verbände<br />

stellen geschlossen, auf einer gemeinschaftlichen,<br />

zirka 100 m messenden Wand aus, über<br />

deren ganze Länge eine Brüstung verläuft. Sie dient<br />

zur Aufnahme einer verkleinerten Modellstrasse',<br />

der die Bestimmung zufällt, im Abschnitt der einzelnen<br />

Verbände oder Clubs deren Tätigkeit in<br />

Form von Modellen (Grenz-Service-Häuschen, SOS-<br />

Stationen, Campingplatz usw.) dem Besucher sozusagen<br />

ad orulos zu demonstrieren<br />

Eine weitere Wandfläche, welche den Besucher<br />

gleich beim Eingang empfängt, bleibt dem Kapitel<br />

gewidmet. Was bis heute auf diesem Gebiete getan<br />

worden ist und was weiter für die Sicherheit der<br />

Strasse vorgekehrt werden soll, davon erzählen im<br />

untern Teil der Wand Schilderungen des Verkehrsunterrichts<br />

in der Schule und auf der Strasse, Hinweise<br />

auf Filme und Vorträge über dieses Thema,<br />

eine Sammlung der bisherigen'Publikationen darüber<br />

u«w Den oberen Teil der 2.50 m hohen Wand<br />

schmückt ein Fries, der sämtliche Verkehrszeichen<br />

(selbstredend mit Erklärungen) nebenoinandprreiht<br />

and wozu drastische Slogans über die Gefahren<br />

der Strasse den Cnterton abgeben.<br />

Dicht daran srhli°sst iich. in eine ganze Serie<br />

von Unterabteilungen gegliedert und überleitend<br />

zum Rondell in der Mitte, der<br />

Am 18. Juni 1937 reichte der der bernischen<br />

Bauern- und Bürgerpartei angehörende Nationalrat<br />

Dr. Feldmann das nachfolgende, mit<br />

30 Unterschriften versehene Postulat ein:<br />

«Nach den am 5. Juni 1937 veröffentlichten Erhebungen<br />

de.« Eidgenössischen Statistischen Amtes<br />

ist der Bestand an Motorfahrzeugen in der Schweiz<br />

von 124371 auf 118319 Stück, d. b. um mehr als<br />

6000 Einheiten zurückgegangen. Von dieser Abnahme<br />

wurde neben den Motorrädern namentlich<br />

auch die Kategorie der Motorlastwagen mit einer<br />

Tonne und mehr Tragkraft betroffen.<br />

Im Interesse der Landesverteidigung, die im<br />

Mobilisationsfalle eines ausreichenden und auch im<br />

Ersatz gesicherten Motorfahrzeusparkes bedarf,<br />

wird der Bundesrat ersucht. Bericht und Antrag<br />

darüber einzureichon, in welcher Weise die Produktion<br />

und die Verbreitung der einheimischen<br />

Motorfahrzeugtypen, deren Anteil am gesamten<br />

Motorfjihrzeugbestand in den letzten Jahren erheb-<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 29. APRIL 1038 — N° 35<br />

Der Strassenverkehr an der Schweiz. Landesausstellung<br />

Schluss von Seite 1.<br />

Uniallverhütung<br />

%xstuiat Weidmann:<br />

Postautodienst.<br />

Fahrtleistungen, Zuverlässigkeit, Frequenzentwicklung,<br />

statistische Uebersichten etc., natürlich in<br />

packender, munterer, aller Trockenheit abholden<br />

Darstellung, liefern die Sujets dieses Sektors, während<br />

das erwähnte Rondell Aufschluss über den<br />

Strassenzustand und, anhand eines Modells, die<br />

Mitgliedstärke dei einzelnen Verbände in den Kantonen<br />

sowie deren Motorfahrzeugdichte erteilt.<br />

Einen weiten Raum nimmt schliesslich die Darstellung<br />

ein, wekhc den organisatorischen Aufbau<br />

und die Ziele der<br />

Via Vita<br />

aufzeigen und wobei das Interesse des Besuchers<br />

durch das Mittel der Kontrastwirkung ?eweckt werden<br />

soll geknebelte, darniederlieeende. Automobilwirtschaft<br />

unter dem heutigen Fiskalregime von<br />

Bund und Kantonen einerseits — und als Gegenstück<br />

dazu die Forderungen der Via Vita nach vernünftiger<br />

Steuerpolitik. Arbeitsbeschaffung, Ankurbelung<br />

des Fremdenverkehrs anderseits. Dass diese<br />

Postulate keine Utopien sind, wird durch Vergleiche<br />

mit den Massnahmen des Auslandes im Gebiete der<br />

Besteuerung, der Zollbelastung, Bestandesentwicklung<br />

etc dareotan. Als Quintessenz soll sich aus<br />

dieser Vergleichsstatistik das Begehren nach einer<br />

einsichtsvollen Fiskalpolitik ergeben.<br />

Im übrigen gewähren unsere Bilder eine ungefähre<br />

Idee davon wie sich einzelne Ausschnitte der<br />

Gruppe «Straßenverkehr dem Ausstellungsgast<br />

darbieten werden<br />

Motorisierung und Landesverteidigung<br />

lich abgenommen hat. gefördert werden kann. •»-<br />

Die zu prgrei f pnden Massnahmen hätten im wesentlichen<br />

von dpr Tatsache auszugehen, dass für<br />

die Erreichung des in der npupn Truppenordnung<br />

umschriebenen Zieles der Motorisierung vor allem<br />

die den bpsondem schweizerischen Geländeverhältnissen<br />

angepassten Fahrzeuge der einheimischen<br />

Produktion in Betracht fallen.»<br />

Gestern endlich, d. h. aan 28. April <strong>1938</strong>.<br />

hatte Dr. Feldmann Gelegenheit zur Begründung<br />

seines Postulates. Er führte dabei, in<br />

grossen Zügen wiedergegeben, ungefähr folgendes<br />

aus:<br />

Die Feststellung, dass die Schweiz nur<br />

über eine ungenügende Zahl armeetauglicher<br />

Motorfahrzeuge verfüge, müsse auf ersten<br />

Anhieb überraschen. Der Sprecher skizzierte<br />

deshalb an Hand der unsern Lesern bekannten<br />

statistischen Angaben über die Entwicklung<br />

des schweizerischen Automobilbestandes<br />

vorerst kurz den Aufstieg des schweizerischen<br />

Motorfahrzeugverkehrs bis zum Jahre<br />

1934 und den in der Folgezeit einsetzenden<br />

Schrumpfungsprozess. Er wies darauf hin,<br />

dass vor allem die rückläufige Entwicklung<br />

des Lastwagenbestandes Befürchtungen militärischer<br />

Natur aufkommen liess. Zudem sei,<br />

vom landesverteidigungspolitischen Standpunkt<br />

aus betrachtet, nicht allein dieser Rückgang<br />

unerwünscht, sondern auch der damit<br />

parallel gehende Mangel an militärtauglichen<br />

Fahrzeugen, sowie der hohe Ueberalterungsgrad<br />

der vorhandenen Bestände mahnten<br />

zum Aufsehen.<br />

Zu konstatieren sei dieser Rückgang des<br />

Lastwagenbestandes bedauerlicherweise vor<br />

allem bei den militärtauglichen Typen, d. h.<br />

den Kategorien mit mehr als 1,5 Tonnen Nutzlast.<br />

Werde infolge der erheblichen Ueberalterung<br />

und auf Grund des normalen Erneuerungsbedarfes<br />

eine Reserve von auch nur<br />

10 % eingerechnet, dann vermöge der gegenwärtige<br />

Bestand an einheimischen Lastwagen<br />

die Forderungen der Landesverteidigung<br />

keineswegs mehr zu erfüllen. Bedenklich<br />

mute überdies die Tatsache an. dass der Anteil<br />

der schweizerischen Produktion an unserem<br />

Last- und Lieferungswagenbestand<br />

von 47,5 % im Jahre 1925 auf 23,1 % im Jahre<br />

1936 sank, während die entsprechenden Ouoten<br />

1936 in der Tsechochoslowakei beispielsweise<br />

80,6%, in Deutschland 91.5%. in<br />

Frankreich 94,8 %, in Oesterreich 96,9 % und<br />

in Italien sogar 99,9 % betrugen.<br />

Im Hinbück auf die Ersatzteilbeschaffung<br />

im Kriegsfalle sei diese Situation nachgerade<br />

mehr als nur beunruhigend geworden.<br />

Sie entspreche den Bedürfnissen unserer<br />

Armee in keiner Weise, denn aus verschiedenen,<br />

der Jüngern und jüngsten Kriegsgeschichte<br />

entnommenen Beispielen ergebe sich<br />

die Notwendigkeit und<br />

Unersetzlichkeit der Motorisierung im<br />

neuzeitlichen Kampfverfahren<br />

mit aller Deutlichkeit. In diesem Zusammenhange<br />

wies Dr. Feldmann sodann auf die<br />

Motorisierungsmassnahmen in unsern Nachbarstaaten<br />

hin.<br />

Nachdem also feststehe, fuhr Dr. Feldmann<br />

weiter, dass die heutigen Bestände an felddiensttauglichen<br />

Lastwagen nicht zur Befriedigung<br />

der Armeebedürfnisse ausreichen,<br />

sei unverzüglich nach Mitteln und Wegen<br />

zu suchen, die ein Schliessen dieser Lücken<br />

gestatten und gewährleisten. Wohl sehe sich<br />

unser Land in bezug auf die Förderung der<br />

Motorisierung gewissen Schwierigkeiten<br />

verkehrspolitischer Natur gegenüber. Im Interesse<br />

der Armee und der Landesverteidigung<br />

überhaupt müsse die gegenwärtige Situation<br />

— wohl am besten nach dem Rezepte:<br />

Das eine tun und das andere nicht lassen<br />

— gemeistert und möglichst rasch verbessert<br />

werden. Unsere künftige Verkehrspolitik sei<br />

nicht zuletzt entsprechend den Erfordernissen<br />

unserer Landesverteidigung zu orientieren<br />

und habe sich<br />

wehrwirtschaftlichen Massnahmen<br />

unterzuordnen. Dagegen warne er ausdrücklich<br />

vor einer Austragung der wirtschaftlichen<br />

Interessengegensätze zwischen Schiene<br />

und Strasse auf dem Rücken der Armee.<br />

Vom Standpunkte der Landesverteidigung<br />

aus betrachtet, referierte Dr. Feldmann weiter,<br />

hätten jedenfalls beide Transportmittel<br />

— Bahn und Motorfahrzeug — Vor- und<br />

Nachteile. Nationale Pflicht sei die Dienstbarmachung<br />

der Vorzüge beider Verkehrsapparate<br />

im Interesse der Armee. Bei Interessenkollision<br />

müsse in jedem Falle die militärische<br />

Betrachtungsweise den Ausschlag geben, denn<br />

Verkehrswirtschaft bedeute unter den<br />

heutigen Umständen Wehrwirtschaft<br />

Aus diesem Grunde dürften weder Mittel<br />

noch Wege gescheut werden, um unserer<br />

Armee den geeignetsten und leistungsfähigsten<br />

Transportanparat zur Verfügung zu stellen.<br />

Zu den diesbezüglichen Massnahmen gehöre<br />

aber u. a. vor allem die Steigerung des<br />

Anteiles der schweizrischen Produktion am<br />

Lastwagenbestand.<br />

Bei der Skizzierung der verschiedenen Lösungsvorschläge<br />

stellte der Sprecher der<br />

Schaffung eines armee-eigenen Fahrzeugparkes<br />

das Requisitionssystem gegenüber. Allein<br />

schon aus finanziellen Erwägungen heraus<br />

könne die erstere Möglichkeit gar nicht in<br />

Betracht gezogen werden, denn schon die<br />

Anschaffung des hiefür notwendigen Korpsmaterials<br />

würde die Investition einer Summe<br />

von 200 Millionen Schweizerfranken erfordern,<br />

nicht zu reden von den infolge Materialüberalterung<br />

äusserst kostspielig werdenden<br />

Ersatzlieferungen, oder von der Schaffung<br />

neuer Fahrzeugtypen.<br />

Somit bleibe nur der<br />

Ausbau des Requisitionssystems<br />

übrig. Der Redner streifte kurz die verschiedenen<br />

Möglichkeiten, wie Sicherstellung<br />

(Schluss Seite 7.)<br />

F E U I L L E T O N<br />

Blatt im Wind.<br />

Von Joe Lederer.<br />

32 r'ortsetzunc.<br />

Vertrauter Körper, vertrauter Atem. Sogar<br />

an seinem Atem spürte sie. wie müd er<br />

war.<br />

« Widerlich gewesen im Büro ? »<br />

Er richtete sich auf und schüttelte den<br />

Kopf.<br />

« Nein, nur anstrengend. Und dabei werden<br />

zum Tee diese ganzen Leute angerannt<br />

kommen. »<br />

< Und wenn wir nicht zuhaus sind ? »<br />

Unter den Vorhängen, die nicht ganz bis<br />

zum Boden reichten, fiel die Sonne herein,<br />

zog grelle Lichtquadrate über das Parkett.<br />

« Wir müssen schon daheim sein. Also du<br />

willst in die Stadt ? Wenn es dir recht ist,<br />

fahren wir um vier hinein, dann sind wir<br />

rechtzeitig zurück.»<br />

Cary nickte. Sie blickte in sein Oesicht<br />

und blickte ihn an.<br />

Die Luft glühte vor Hitze.<br />

4. Kapitel.<br />

Am Montag hatten alle <strong>Zeitung</strong>en fettgedruckte<br />

Ueberschriften, der politische Rat in<br />

Nanking hatte den gleitenden Exportzoll beschlossen.<br />

Der chinesische Silberdollar war<br />

stabilisiert.<br />

Meyer rief bei Hubert im Büro an, er<br />

schrie aufgeregt ins Telephon : « Lucky dog<br />

you are ! Jetzt steht es wirklich in der <strong>Zeitung</strong>.<br />

»<br />

< Ich glaub nicht, dass das für die Chinesen<br />

gut geht», sagte Hubert, t Ich denke,<br />

ich kauf jedenfalls jetzt mein Silber wieder.»<br />

« So ? » rief Meyer. < Denk nicht zu viel.»<br />

Er schnaufte ins Telephon, weil er keine<br />

Luft bekam.<br />

c Vielleicht bin ich kein tüchtiger Kaufmann<br />

? ><br />

c Nein », sagte Meyer. « Aber nein. Weil<br />

du vierzehnhundert Pfund verdient hast ?<br />

Du wirst immer verdienen. Aber du bist<br />

kein tüchtiger Kaufmann.»<br />

« Danke. »<br />

« Bitte », sagte Meyer. « Ihr jungen Männer,<br />

seid alle keine Kaufleute. Ihr lebt vom<br />

Zufall. Qrüss deine Frau. Unbekannterweise.<br />

Meine^ Mississee hat sich über sie<br />

beklagt. »<br />

€ Warum ? »<br />

« Sie war so eisig gewesen. Ich weiss<br />

nicht. Ich misch mich nicht in diese Frauengeschichten.<br />

»<br />

« Ich auch nicht», sagte Hubert.<br />

« Auf Wiedersehn », sagte Meyer. « Schlaf<br />

gut. Liebling. »<br />

Es war zehn Uhr vormittag.<br />

Hubert sah nochmals das Telegramm an,<br />

das aus Hankow eingegangen war. hundertfünfzig<br />

Tonnen Holzöl verschiffungsbereit. Er<br />

ärgerte sich. Wieso war Mrs. Meyer beleidigt<br />

? Egal, nicht so wichtig. Er zeichnete<br />

das Telegramm mit einem Schnörkel ab und<br />

warf es in den Korb für das General-Office.<br />

Der Agent aus Foochow schrieb, dass<br />

bei der letzten Ladung Bohnenkuchen ex<br />

«Whangpoo City» fünfzig Stück gefehlt<br />

hatten.<br />

Ewig die Diebereien, das müsste an der<br />

Werft in Dairen sein, diese Kulibande dort<br />

war nicht zu erwischen. Aber diesmal<br />

kriegte der Kapitän die Hälfte vom Bonus<br />

abgezogen.<br />

Hubert las, notierte, griff nach neuen Briefen,<br />

ohne aufzusehen.<br />

Das Telephon summte, Hubert hob ab, die<br />

Börsenkurse, er griff mit der freien Hand<br />

nach dem Notizblock. Golddollar. Pfund.<br />

Settlement-Dollar, er notierte und legte den<br />

Hörer zurück.<br />

Und weiter die Post, was war das wieder,<br />

Brandschaden in Amoy. ein Schadenersatzanspruch<br />

von dreitausend Dollar. Eine kleine<br />

Chinesenbude, keine tausend Dollar wert,<br />

und für zweitausend Dollar Privateffekten<br />

zerstört. Seide! Zweitausend Dollar in<br />

Seide verbrennen nicht, ohne eine Spur zu<br />

hinterlassen.<br />

Er griff nach dem Bleistift und vermerkte<br />

wütend auf dem Brief: Inspektor nach Amoy<br />

senden, drahtlich Instruktion geben. Brandort<br />

darf keinesfalls vor Inspektion geräumt<br />

werden.<br />

Der Boy brachte einen Stoss Briefe zum<br />

Unterschreiben herein. Als er die letzte Post<br />

fertig hatte, war es zwölf. Einen Sprung in<br />

den Club gehn ?<br />

Er lief noch einmal zu Ross hinüber, um<br />

ihm von den fünfzig Bohnenkuchen, die aus<br />

der Whangpoo-Ladung fehlten, zu erzählen,<br />

wusch sich hastig, warf die himbeerrote<br />

Karbolseife zurück, der scharfe Krankenhausgeruch<br />

stieg ihm in die Nase. Während<br />

er sich die Hände abtrocknete, fiel ihm das<br />

Verbenenparfum von Cary ein. Er stand da.<br />

das zerknitterte, halbfeuchte Handtuch zwischen<br />

den Händ°n, und ^dielte vor sich hin.<br />

Das Leben war freundlich.<br />

Gebürstet, gewaschen und durstig trat er<br />

endlich aus dem Haus. Der Bund war voll<br />

von Menschen. Autos und Rikshaws.<br />

Liu, der mit zwei andern Chauffeuren dastand,<br />

unterbrach die Unterhaltung und<br />

rannte zum Wagen.<br />

« Puh yao», sagte Hubert. « Will nicht.<br />

In einer Stunde beim Club. »<br />

Er blieb trag stehn, mitten auf dem Trottoir,<br />

an ihm vorbei ging die Menge, wich<br />

aus, floss vorüber. Es war heisser. als er<br />

gedacht hatte.<br />

t Hubert ! •» sagte Florence.<br />

Er sah auf, er hatte sie nicht kommen<br />

sehen, sie war plötzlich da. Hinter seinem<br />

eigenen Wagen hielt der graue Buick von<br />

Meyer, scharf an den Strassenrand angefahren,<br />

der Wagenschlag war offen und<br />

stand übers Trottoir hinaus.<br />

« Türen zumachen kannst du nicht ? »<br />

fragte er.<br />

« Nein », sagte sie. c Und wie geht's dir ?<br />

Ich hab euch besuchen wollen, am Sonnabend,<br />

am Sonntag, aber es ist nicht gegangen.<br />

Ich hab einen grossen Weekend-Flirt<br />

gehabt.»<br />

Sie war hübsch geworden, braun wie eine<br />

Haselnuss.<br />

Er hatte sie und ihr Gesicht vollkommen<br />

vergessen gehabt, jetzt erkannte er es wieder,<br />

und fand es ganz verändert. Dunkle Augen,<br />

eingebettet zwischen Stirn und geschwungenen<br />

Wangen. Aber ihre Wangen<br />

waren weicher geworden, lebendiger. Das<br />

Haar legte sich in nussbraunen Ringeln um<br />

ihre runden Schlafen. Eigentlich beinah eine<br />

Fnv< Den Mund hatte sie auch schon geschminkt.<br />

(Fortsetzung folgt")


N° 35 — FREITAG, 39. APRIL <strong>1938</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ein amerikanischer Grand-Prix-Wagen<br />

nach der neuen Formel, der in Indianapolis<br />

an den Start gehen wird:<br />

der neue 4-Liter-4-Zylinder-


AUTOMOBIL-REVUE<br />

FiREITlAG, 29. APRIL <strong>1938</strong> — N° 35<br />

Einfach viklwtt:<br />

Das Ziindsystem<br />

Um die Verbrennung des im Motorzylinder befindlichen<br />

Brennstoffnebel-Luft-Gemisches zu Be-zweite Kontakte aneinanderreiht Dagegen vermag<br />

gespannte Strom imstande, zu «funken», wenn man<br />

ginn des Arbeitshubes einzuleiten, benötigt der<br />

Benzinmotor eine Zündvorrichtung. Ursprünglich<br />

besorgte ein glühendes Bohr, das von aussen durch<br />

eine Stichflamme geheizt wurde, diese Aufgabe.<br />

Erst die später aufkommende elektrische Zündung<br />

brachte jedoch eine wirklich befriedigende Lösung<br />

dieses technischen Problems. Wenn ein Strom eine<br />

genügend hohe Spannung besitzt, so ist er imstande,<br />

auch eine isolierende Luftstrecke als Funke<br />

zu überspringen. Im grossen kennen wir diese Erscheinung<br />

schon vom Blitz her. Im kleinen aber, als<br />

Miniaturblitz oder, wie man im Autobau sagt, als<br />

Zündfunke, verwendet man sie zur Entzündung des<br />

Explosionsgemisches. Der Ort, wo dieser Funke im<br />

Motor überspringt, heisst Zündkerze. Sie wird von<br />

aussen in den Zylinderkopf geschraubt, so dass ihr<br />

inneres Ende ungefähr mit der Innenwandung des<br />

Verbrennungsraumes bündig ist.<br />

Der Apparat, der den hochgespannten Strom erzeugt,<br />

besteht aus verschiedenen Einzelaggregaten.<br />

Als Stromlieferant dient die Batterie, weshalb man<br />

dieses Zündsystem auch Batteriezündung nennt zum<br />

Unterschied von den älteren Zündmagneten, welche<br />

nicht auf den Batteriestrom angewiesen waren. Uns<br />

interessiert hier jedoch nur die im Automobilbau<br />

allgemein verwendete Batteriezündung, deren Schaltschema<br />

wir in Fig. 1 zweimal in verschiedenartiger<br />

Aufmachung zeigen. Oben finden Sie die Anordnung<br />

der einzelnen Apparate sowie ihre Verbindungsleitungen<br />

in bildhafter Darstellung, unten andrerseits<br />

als Schalt-Diagramm.<br />

Im Prinzip handelt es sich darum, den niedrig<br />

gespannten Batteriestrom in einen hochgespannten<br />

Zündstrom umzuformen. Wohl ist auch der niedrig<br />

Funken<br />

Verbrennung*<br />

Auspuffventil<br />

zu<br />

AnsaugveatU<br />

Fig. 1. Oben im Verbrennungsraum sitzt die Zündkerze,<br />

welche das Gemisch zur Entzündung bringt.<br />

er nicht zwischen zwei voneinander durch einen<br />

Luftspalt getrennten Spitzen (Elektroden) überzuhüpfen.<br />

Wir wissen alle noch von der Physikstunde<br />

her, dass man die Spannung eines elektrischen Stromes<br />

umwandeln kann, und zwar genau so gut aufwärts<br />

zu einer höheren Spannung wie umgekehrt abwärts.<br />

Man nennt solche Spannungswandler in der<br />

Elektrotechnik meist Transformatoren. In unserem<br />

Falle kommt der sogenannten Zündspule diese Rolle<br />

zu. Sie besteht aus einem Eisenkern, worauf je<br />

eine Spule mit verhältnismässig wenig Windungen<br />

aus dickem isoliertem Kupferdraht sowie eine zweite<br />

aus vielen Windungen eines ausserordentlich dünnen<br />

ebenfalls isolierten Drahtes aufgewickelt ist.<br />

Die erstere nennt man die Primärspule, die zweite<br />

die Sekundärspule (Hocbspannungsspule).<br />

Das eine Drahtende der Primärspule ist mit dem<br />

-f- Pol der Batterie verbunden und das andere über<br />

den Unterbrecher und das Zündschloss mit der Wagenmasse,<br />

das heisst den leitenden Metallteilen des<br />

Fahrzeuges, welche die Rückleitung des Stromes<br />

Kolrtl-<br />

fsolatlonikörper<br />

Zylinder<br />

Kabelschuh<br />

Zündkerze<br />

Funken<br />

Fig. 2. Schnitt durch eine normale Zündkerze.<br />

von dort zur Batterie übernehmen. Wir haben also<br />

hier einen geschlossenen Stromkreis vor uns, durch<br />

den bei Stillstand des Motors ein konstanter Strom<br />

fliesst. sofern das als Schalter wirkende Zündschloss<br />

mit dem Zündschlüssel angedreht ist.<br />

Ein solcher kontinuierlicher Gleichstrom vermag<br />

jedoch in der Sekundärspule keinerlei «Gefühle»<br />

zu erwecken. In diesem Zustand entsteht also<br />

in ihr kein hochgespannter Strom. Erst wenn der<br />

Motor beim Anlassen in Umdrehung versetzt wird<br />

und daher der Unterbrecher zu spielen beginnt, erzeugt<br />

die Sekundärspule Zündstromstösse von vielen<br />

1000 Volt Spannung. Unter dem Unterbrecher des<br />

Zündsystems verstehen wir einen vom Motor angetriebenen<br />

Schalter, welcher den durch die Zündspule<br />

fliessenden Batteriestrom in ganz kurzen Abständen<br />

unterbricht und wieder einschaltet. DeT<br />

Strom fliesst somit nun gleichsam abgehackt als<br />

kurzzeitige Stromstösse durch die Primärspule. Im<br />

Moment, wo sich jeweils der Unterbrecher gerade<br />

öffnet, entsteht in der Sekundärspule jedesmal ein<br />

hochgespannter Zündstrom, der zur Zündkerze geleitet<br />

wird und dort als Zündfunke überspringt. Der<br />

Antrieb des Unterbrechers ist so berechnet, dass die<br />

Unterbrechung des Batteriestroms immer gerade in<br />

dem Augenblick auftritt, wo man einen Zündfunken<br />

braucht.<br />

Bei Einzyüinder-Motoren (Motorräder etc.) kann<br />

man den Zündstrom von der Hochspannungsspuie<br />

direkt zur Zündkerze leiten. Nicht so bei Mehrzylindermotoren,<br />

wo eine einzige Zündspule mit<br />

einem Unterbrecher eine ganze Anzahl von Zündkerzen<br />

zu bedienen hat. Hier ist noch eine Vorrichtung<br />

notwendig, welche den Zündstrom jeweils<br />

Fig. 3. Schaltbild einer Batteriezündung. 1 = Batterie.<br />

3 = Widerstand im Primärstromkreis. 4 =<br />

Zündspule. 5 = Sekundär-(Hoohspannungs-)-Wicklung<br />

der Zündspule. 6 = Primär-(Niederspannungs-)-Wicklung.<br />

8 = Unterbrecherhebel. 9 =<br />

Fester Unterbreoher-Kontakt. 10 = Kondensator<br />

11 = Zündschlüssel. 12 = Verteilerarm. 13 =<br />

Verteilerdeckel. 14 = Zündkerzen.<br />

gerade an die richtige Adresse weiterleitet. Diese<br />

Vorrichtung nennt sich Verteiler, weil sie die Funken<br />

zu verteilen hat. Sie ist zusammen mit dem<br />

Unterbrecher in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht,<br />

dem Verteilergehäuse. Der Mechanismus<br />

des Verteilers besteht aus nichts weiter als einem<br />

rotierenden Kontaktarm, dessen Ende sich an metallischen<br />

Elektroden vorbeibewegt, deren jede mit<br />

einer Zündkerze verbunden ist.<br />

Der Arm selbst ist über eine durch eine Feder<br />

in seinem Zentrum angepresste Kontaktkohle sowie<br />

ein Hochspannungskabel an die Hochspannungsspule<br />

angeschlossen. Steht er im Augenblick, wo ein<br />

hochgespannter Stromstoss erzeugt wird, so, dass<br />

sein Ende gerade über der Verteilerelektrode der<br />

Kerze des ersten Zylinders liegt, so wird der Zünd-<br />

Fig. 4. Verteiler mif abgehobenem Deckel. Man eTkennt<br />

im Inneren den rotierenden Kontaktarm (1)<br />

des Verteilers, den Unterbrecherkontakt (2), die<br />

Einstellschraube (3), die Schmierbüchse (4) des Verteilers<br />

sowie den Kondensator (5). Der Verteilerdeckel<br />

(6) lässt sich abheben, nachdem man die<br />

Haltefedern (7) zur Seite geklappt hat Richtung<br />

A = Vorzündung, Richtung B = Spätzündung.<br />

ström eben dorthin geleitet usw Ueber den Aufbau<br />

von Zündkerze und Unterbrecher informieren unsero<br />

Fig. 2 und 5 nebst den zugehörigen Legenden.<br />

•UnrerbreoierbodP<br />

Fig. 5. Ansicht des Unterbrechers. Er ist im Unterteil<br />

des Verteilergehäuses untergebracht. Rechts<br />

unten: Ansicht direkt von oben. Der Nocken im<br />

Zentrum dreht sich und hebt dabei den Unterbrecherhebel<br />

periodisch an, wobei sein<br />

den festen Kontakt verlässt<br />

.UnlerbrecWkontak!«<br />

Unterbrecherdebel<br />

.Unterbrechernockes<br />

Kontakt<br />

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N° 35 FREITAG, 29. APRIL <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

bestimmter Fahrzeugtypen, Erteilung staatlicher<br />

Zuschüsse — ähnlich wie Frankreich,<br />

Italien und Grossbritannien sie kennen —,<br />

Einräumung von Steuervergünstigungen,<br />

ZoIIrückvergiitungen usw.<br />

Heute dürfte nun der Chef des eidg. Militärdepartements<br />

sich zur Sache vernehmen<br />

lassen. Seine Antwort soll schon seit geraumer<br />

Zeit ausgearbeitet sein. Wir werden<br />

auf seine Ausführungen in der nächsten Nummer<br />

eingehend zurückkommen.<br />

Dass sich Parlamentarier dazu herablassen,<br />

in den hohen eidgenössischen Räten automobilistisohe<br />

Belange zu verteidigen, gehört<br />

nicht eben zu den Alltäglichkeiten. Denn ganz<br />

allgemein liegt unsern Volksvertretern das<br />

Wohl der Schiene weit mehr am Herzen als<br />

dasjenige der Strasse, speziell der motorisierten<br />

Strasse. Geschieht dann das Aussergewöhnliche,<br />

d. h. findet doch einmal ein<br />

National- oder sogar Ständerat noch einen<br />

guten Faden an dem vielverlästerten Motorfahrzeug,<br />

dann horcht der Automobilist zwar<br />

•voller Interesse, doch leicht skeptisoh auf.<br />

Warum er sich über dieses Ereignis nicht vorbehaltlos<br />

freuen kann? Ganz einfach:<br />

Dem Ständerat wurde nachfolgendes Postulat<br />

vorgelegt:<br />

«Der Bundesrat wird eingeladen, so rasch als<br />

möglich darüber zu berichten, wie unter Wahrung<br />

volkswirtschaftlicher Grundsätze und berechtigter<br />

Interessen der Eisenbahnen die ungenügende Zahl<br />

der im Lande vorhandenen militärtauglichen Motorlastwagen<br />

einheimischen Fabrikats in ausreichendem<br />

Masse vermehrt werden kann.»<br />

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Im ersten Augenblick atmet der Automobilist,<br />

der um unsere Wehrbereitschaft Besorgte<br />

und jeder am neuzeitlichen Verkehr Interessierte<br />

befreit auf. Sie empfinden stolze Genugtuung<br />

ob dieser endlichen Einsicht. Doch<br />

schon die nächste Ueberlegung lässt die Bedingtheit<br />

der Sache, den bittern Nachgeschmack<br />

dieser Freude ahnen. Ja — wenn<br />

dies Postulat verkehrspolitischem Weitblick<br />

zu danken wäre, aber so —. Denn als Verfasser<br />

zeichnet der uns Automobilisten hinreichend<br />

bekannte Präsident der LITRA, zugleich Vorsitzender<br />

der ständerätlichen. Alkoholkommission,<br />

der schaffhausische Ständerat Käser!<br />

Und überdies handelt es sich beim vorliegenden<br />

Postulat lediglich um die Uebernahme des<br />

von Nationalrat Feldmann in der Sommersession<br />

des Vorjahres vorgelegten Begehrens.<br />

Neu ist lediglich die Formulierung. Ob wohl<br />

die aussenpolitischen Entwicklungen der letzten<br />

Wochen zur Sinnesänderung des aus<br />

einem grösstenteils jenseits des Rheins liegenden<br />

Schweizerkanton stammenden Standesherrn<br />

beitrugen? So ohne tiefen Grund bequemt<br />

sich ein der Eisenbahnergewerkschaft<br />

verschriebener Parlamentarier doch bestimmt<br />

nicht dazu, eine Vermehrung der Lastwagen<br />

einheimischen Fabrikats innert möglichst kurzer<br />

Frist zu fordern. Oder trifft am Ende auch<br />

diesmal der Spruch zu: Man merkt die Absicht<br />

und wird verstimmt? Handelt es sich<br />

lediglich um einen taktischen Schachzug, wohl<br />

überlegt und ausgeklügelt? Soviel ist sicher:<br />

Dies Postulat bedeutet ein nettes Pflästerchen<br />

auf den wunden Punkt der Litra-Initiative.<br />

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Sei dem, wie ihm wolle: Jedenfalls geben<br />

die Litraleute heute vor, die Bedeutung des<br />

motorisierten Verkehrs für unsere Landesverteidigung<br />

erkannt zu haben. Reichlich spät allerdings<br />

— denn die heutigen Wechselbeziehungen<br />

zwischen Motorfahrzeugbestand und<br />

Wehrbereitschaft bestunden längst. Nur durch<br />

die Eisenbahnerbrille betrachtet, präsentierten<br />

sie sich verschwommen und unbestimmt. Das<br />

Rasseln motorisierter Heereseinheiten an unserer<br />

Ostgrenze erst scheint den Bück auch<br />

dieser Leute geschärft zu haben. Wozu nun<br />

aber 3000 Ortskomitees und 1000 Gemeindepräsidenten<br />

zur Organisation der Unterschriftensammlung<br />

für die Litra-Initiative? Wozu<br />

überhaupt eine Initiative, wenn doch nicht die<br />

Absicht besteht, sie vors Volk zu bringen?<br />

Kein Referendum in Zuz.<br />

wie man uns aus erster Quelle, nämlich von der<br />

zugerischen Regierung aus informiert, entspricht<br />

die in der letzten Nummer der «A.-R.» wie auch in<br />

andern Blättern erschienene Meldung über die Ergreifung<br />

des Referendum gegen das Gesetz über den<br />

Verkehr mit landwirtschaftlichen Traktoren sowie<br />

gegen den Kantonsratbescfoluss über den Ausbau<br />

der Strassen den Tatsachen nicht.<br />

SEKTION BERN. Orientierung«- und Geländefahrt,<br />

30. April <strong>1938</strong>. Mit der morgigen Orientierungs-<br />

und Geländefahrt in der zeitraubenden Hügellandschaft<br />

des Unteren und Oberen Emnrentals<br />

geht die Sportkommission neue Wege. Sie will die<br />

Ohronometrierarlieit auf ein Minimum beschränken,<br />

das heisst, dem Teilnehmer jn der Zusammenstei<br />

lung der Fahrroute und in seiner Fahrweise grösste<br />

Freiheit lassen. Dass daraus keine Gescbwindi?-<br />

keitsexzesse entstehen können, dafür sorgt die<br />

Wahl der Kontrollorte abseits den schnellen Verkehrsstrassen,<br />

wo es mehr auf das .Finden der<br />

Stromlinien-<br />

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BERN, Freitag, 29. April <strong>1938</strong><br />

Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 35<br />

Im Schnitt<br />

Schnittpunkt der Schweiz: dort, wo sich<br />

die Schenkel des Schweizerkreuzes überschneiden,<br />

wo die Transversale die Mittellinie überquert,<br />

wo die mittlere Breite der Schweiz mit<br />

dem Mittel der östlichen Länge zusammentrifft—<br />

da liegt die Innerschweiz, genauer<br />

gesagt: die Urschweiz. Wir sind alle seelisch<br />

mit ihr verbunden. Worauf ist das zurückzuführen?<br />

Marksteine and Grundsteine<br />

Kaum vermögen wir dieses Land der stotzigcn<br />

Berge zu betreten, als am Ufer des Vierwaldstättersees<br />

der Geschichte zu gedenken,<br />

die.den.Funken der Freiheit hier aufglimmen<br />

Hess, der später das heilige Feuer im Staat<br />

der Eidgenossen abgeben sollte. Es ist etwas<br />

wie Dankbarkeit, was uns erfüllt, wenn wir<br />

die Axenstrasse hinauffahren und zum Rütli<br />

hinüberblicken. Hier sind Marksteine und<br />

Grundsteine unserer vaterländischen Geschichte<br />

auf Schritt und Tritt. Und wer es der<br />

heroischen Landschaft nicht glauben will, wer<br />

es zufällig nicht von der Schule her weiss,<br />

der mache Halt vor dem neuen Bundesbriefarchiv<br />

zu Schwyz und betrachte die ehrwürdigen<br />

Pergamente, die die ersten Bünde besiegelten,<br />

der besehe sich die zerschlissenen<br />

Fahnen aus der Morgartenschlacht, oder sehe<br />

in der Sempacher Schlachtkapelle die Wappen<br />

der gefallenen Ritter an, die mehr denn eine<br />

ganze Wand des Kirchleins füllen!<br />

Hier ist die Geschichte mit tiefen Narben<br />

eingemeisselt, eingemeisselt auch in unsere<br />

Herzen. Und wenn wir zurückgehen in die<br />

unvordenklichen Zeiten der Befreiungssagen<br />

und der Heldengestalt Wilhelm Teils begegnen,<br />

dann braucht es keines Beweises mehr,<br />

um die historische Fracht zu ermessen, die den<br />

Ländern rings um den Vierwaldstättersee vom<br />

Schicksal zugedacht wurde.<br />

Geschichte als Erlebnis<br />

Wir müssen wieder mehr Geschichte lernen,<br />

um' unser Land, seine Einrichtungen, seine<br />

Vielfalt, seine Grundlagen, sein ganzes Staatsleben<br />

zu verstehen. Und in der Urschweiz, da<br />

wandelt die Geschichte einher wie sonst nirgends<br />

im Schweizerland. Lassen wir's nicht<br />

daran genug sein, dass wir in den Geschichtsbüchern<br />

blättern! Gehen wir hinaus zu den<br />

Menschen selbst, die die Söhne und Nachfahren<br />

jener Haudegen von Morgarten, Sempach<br />

und St. Jakob sind! Schauen wir uns<br />

dort Land und Leute, Dörfer und Flecken an,<br />

um wieder einmal die Schweiz in ihren Anfängen<br />

zu erleben, wieder einmal einzutauchen<br />

in den Hauch tausendjähriger Ueberlieferung,<br />

wieder einmal zu sehen, dass der<br />

Urgrund der Schweiz in der Eigenständigkeit<br />

der Kantone und Gemeinden begründet ist,<br />

heute noch fortlebt und fortleben muss! Wieder<br />

einmal inne zu werden, dass die Schweiz<br />

aus dem freien Entschluss der Länder und<br />

Städte zum Bund zusammengewachsen ist!<br />

, Kirschblüte and Fisch<br />

Wer die Reise zu den « alten Eidgenossen »<br />

- die nicht alle alt sind, vor allem die holde<br />

Weiblichkeit nicht! — unter die Füsse und<br />

unter die Pneus nimmt, der geniesst nicht nur<br />

diese Erinnerungen aus den Anfangsgründen<br />

des Vaterlandes. Er geniesst auch Landschaften<br />

von unvergesslicher Schönheit und Eindrücklichkeit.<br />

Wie herrlich rollt man von<br />

Sattel her über die Schlagstrasse nach Schwyz<br />

hinab — wie lieblich ist das Obwaldner Tal<br />

am Brünig, wie gewaltig das Nidwaldner Tal,<br />

wie stotzig ragen die gelben und grauen Felswände<br />

aus der dunklen Flut des Urnersees!<br />

Und. wie freundlich grüssen uns die hellen<br />

Dörfer mit ihren vornehmen, alten Herrschaftshäusern,<br />

wie herrlich liegt in ihrer Seebucht<br />

die Stadt Luzern!<br />

Wo findet man auf so engem Raum eine<br />

solche Vielfalt von Schönheit, Reichtum, gepflegter<br />

Vergangenheit, fruchttragender Gegenwart?<br />

Da blühen und gedeihen die weissen<br />

Kirschbäume am Zugersee und im Tal von<br />

Schwyz, die Kastanien am Südhang des Rigis,<br />

die Nussbäüme im Nidwaldner Land —<br />

Grund genug, um ein wenig zu verweilen bei<br />

der Gastlichkeit und ihren Attributen — die<br />

vom Fisch bis zur Kirschtorte reichen — im<br />

Mittelgrund, im Schnittpunkt der Schweiz.<br />

H. R. S.<br />

Es gibt wohl keinen Reisenden, der bei<br />

einem Bummel durch die landschaftlich unvergleichbar<br />

schöne Stadt Luzern nicht auf<br />

die beiden holzgedeckten Brücken stösst, die<br />

in ihrem Innern ganze historische Bildergalerien<br />

tragen. Der eine oder andere versenkt<br />

sich für ein paar Minuten in eine der weitschweifigen<br />

historischen Darstellungen, sucht<br />

eine Inschrift zu entziffern, eine Jahrzahl zu<br />

lesen — um es bei dem Versuch bewenden zu<br />

lassen. Denn es ist ziemlich anstrengend, so<br />

unentwegt hinaufzublicken zu der dreieckigen<br />

Bilderchronik, die über den Köpfen der<br />

Brückenbenützer aufgehängt ist. Allerhand ist<br />

von diesen beiden illustrierten (und illustren)<br />

Brücken zu wissen.<br />

Die Kapellbrücke hat ihren Namen von der<br />

kleinen St. Peters-Kapelle, die schon im 12.<br />

Jahrhundert bestanden hat. Die Brücke selbst,<br />

die in gebrochener Linie — deren Führung<br />

wohl nur aus der Verkehrsgeschichte des alten<br />

Luzern zu erklären ist und dem heutigen Betrachter<br />

ein Kopfschütteln abnötigt — die beiden<br />

Reussufer mit dem Wasserturm verbindet,<br />

reicht ins Jahr 1333 zurück. Die heutige Bemalung<br />

stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert<br />

und stellt dem Kunstsinn, der Lebensfreude<br />

und dem historischen Stolz der Luzerner<br />

kein schlechtes Zeugnis aus. Die Bilder<br />

der Kapellbrücke schildern Szenen aus der<br />

Stadt- und aus der Schweizergeschichte.<br />

Die Spreuerbrücke, die weiter flussabwärts<br />

die Reuss in gerader Linie überquert, enthält<br />

56 Tafelbilder, die um 1620 herum entstanden<br />

sind; sie schildern meist Szenen mit dem Tod,<br />

die künstlerisch als sehr wertvoll bezeichnet<br />

Ernst Zahn:<br />

Mein<br />

werden. Sie stammen aus einer Zeit, da Epidemien<br />

noch zu den häufigen Erscheinungen<br />

gehörten — aus der Zeit des schwarzen Todes,<br />

der, Pest.<br />

Geht in Luzern nicht vorbei an den prachtvollen<br />

Kirchen und weltlichen Gebäuden, und<br />

vor allem nicht an den schönen Brunnen! Die<br />

Jesuitenkirche und die zweitürmige Hofkirche<br />

mit der Freitreppe zählen zu den schönsten<br />

Kirchenbauten der Innerschweiz. Das Luzerner<br />

Rathaus ist ein wuchtiger Renaissancebau,<br />

dessen Inneres aus mancherlei Gründen selch<br />

soll dich preisen, Umerland!<br />

An goldner Harfe zittert die Handl<br />

Das Lied, so machtvoll und so schlicht.<br />

Die zage Hand, sie findet es nicht!<br />

Da horch! Ein Klingen tönt zu Tal!<br />

So häuft und perlt's im Frühling zumal.<br />

Wenn, das die Felsbrust starr umschliesst,<br />

Des Winters blankes Silber zerfliesst!<br />

Da horch! Zur Höhe zieht ein Klang,<br />

Ein Läuten, stumm gewesen zu lang!<br />

Das ist: die jung die Sonne trifft,<br />

Die Herde sucht die grünende Trift!<br />

Ein Rauschen jetzt, ein Brausen bald:<br />

Der Föhnwind jagt im hängenden Wald!<br />

Ein Ruf nun wie das Stierhorn ruft:<br />

Der Föhnwind jauchzt durch Felsen und Kluft!<br />

Und nun ein Schmettern, schlachtenhell:<br />

Der Lehnen Steinschlag, wuchtig und gell!<br />

Und Donner, wo kein Blitz geloht:<br />

Auf weisser Laue reitet der Tod!<br />

Das ist des Herrgotts Sturmchoral!<br />

Das Bergland dröhnt bis nieder ins Tal,<br />

Das Bergland dröhnt, doch fest und gross<br />

Stehn rings die Firne und fleckenlos!<br />

Ob den Altären, weiss und schlicht,<br />

Da flammt der Sonne ewiges Licht I<br />

Das Bergland dröhnt, das Bergland rauscht!<br />

Gott Vaters Orgel jubelt und rauscht!<br />

Es klingt der Sang heilig und hehr!<br />

Mein Lied, mein Lied, ich such es nicht mehr.<br />

Von goldner Harfe sinkt die Hand:<br />

Ein Höherer preist dich, mein Urnerland!<br />

(Aus «Uri, Land und Leute».)<br />

Die Kapellbrücke erzählt<br />

Stansstad und der Pilatus.<br />

vom alten<br />

Tänzern


10<br />

Automobil-Revue — N° 35<br />

henswert ist! Da finden wir ein Museurn mit<br />

alten Fahnen, zerschlissenem Fahnentuch, das<br />

bei Sempach erobert wurde mit dem muskulösen<br />

Arm des Berglers und bezahlt mit dem<br />

Blut der Vorfahren.<br />

Uri, Land und Leute<br />

Türmchen an der Spreuerbrücke Luzern.<br />

Vergesst vor allem den gotischen Brunnen<br />

auf dem Weinmarkt nicht, in dessen Nähe<br />

Goethe von einer Hauswand herabschaut!<br />

Der Gletschergarten sollte einem nicht zu<br />

viel sein, wenn man sich schon in Luzern befindet!<br />

Der Löwe von Thorwaldsen, der im<br />

Gletschergarten aus dem gewachsenen Fels<br />

herausgehauen ist. bildet auch heute noch ein<br />

ganz prachtvolles Monument, eine Erinnerung<br />

an die Schweizer Söldner, die im Dienste des<br />

französischen Königs Ludwig XVI. am 10. August<br />

1792 bei der Erstürmung der Tuilerien in<br />

Paris ihr Leben Hessen. « Haec sunt nomina<br />

eorum...» heisst es im Stein unter dem Löwen,<br />

«Das sind die Namen derer, die am 10.<br />

August 1792 tapfer kämpfend gefallen sind»,<br />

und die Ueberschrift lautet auf deutsch: «Der<br />

Treue und Tapferkeit der Schweizer. » Wir<br />

haben heute allen Grund, uns daran zu erinnern,<br />

dass während Jahrhunderten die Söhne<br />

dieser Erde im Ausland den Ruf und Ruhm<br />

des Schweizer Soldaten hochhielten und, wenn<br />

es nötig war, mit der Tat bewiesen.<br />

Vom Gletschergarten glauben viele, die ihn<br />

noch nicht gesehen haben, das sei so eine der<br />

zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die man für<br />

die Fremden seinerzeit errichtet. Eine Spielerei<br />

oder so etwas ähnliches. Ihr müsst hineingehen<br />

und Euch überzeugen, dass der<br />

Gletschergarten viel eher einem Naturwunder<br />

zu vergleichen ist! Unvergleichlich schön sind<br />

die zahlreichen Gletschermühlen und Gletscherschliffe<br />

in den Felsen, Zeugnis ablegend von<br />

der Tätigkekit des Reussgletschers in der Diluvialzeit.<br />

Was man hier sieht, sind Schul-<br />

Das Luzerner Rathaus.<br />

beispiele für den Anschauungsunterricht über<br />

das Leben der Gletscher •— ein glücklicher<br />

Zufall, dass der Gletschergarten sich in der<br />

unmittelbaren Nähe der Stadt befindet und<br />

seinerzeit entdeckt wurde!<br />

Damit sind die interessanten Schaustücke<br />

Luzerns noch lange nicht erschöpft. Aber wer<br />

sie mit Müsse und Gründlichkeit betrachtet<br />

hat, wird sich vielleicht zur Erholung in eine<br />

der zahlreichen Wirtschaften und Konditoreien<br />

setzen — tüchtige Wirte hat es in Luzern<br />

zu allen Zeiten gegeben, wie man es den Historien<br />

der wundervollen, farbig gedruckten<br />

Chronik Diebold Schillings entnehmen kann:<br />

sonst hätte sich der Kaiser Sigismund, hätte<br />

Goethe, hätte Richard Wagner und Hunderttausende,<br />

die es ihnen nachtaten, in Luzern<br />

sich nicht so wohl befunden. S.<br />

Das Buch, das diese Ueberschrift trägt, ist ein<br />

zwar vergriffener, aber nichts desto weniger<br />

prachtvoll ausgestatteter, wissenschaftlich und<br />

interessant geschriebener Reiseführer aus dem<br />

Jahr 1902, den der Redaktor vor zwei Jahren der<br />

Wirtin des Hotels «Löwen> zu Altdorf abgebettelt<br />

hat. Ein schönes, reiches Büchlein, das alles sagt,<br />

was im Jahre 1902 über den Kanton Url gesagt<br />

werden konnte. Vieles gilt heute noch mit unverminderter<br />

Kraft, was der Verfasser schreibt:<br />

«Uri, die altehrwürdige Alpenrepublik, ist die<br />

klassische Geburtsstätte schweizerischer Freiheit,<br />

wo die ringende Kraft eines mutigen Volkes durch<br />

herrlichste Taten in dem Buche der Geschichte<br />

sich verewigt hat.<br />

In den vier Waldstätten umfasst seine Gemarkung<br />

das wildeste, urwüchsigste und an gewaltigen Naturerscheinungen<br />

vielfältigste Gebiet. Ein erhabenes<br />

Kolosseum von Bergen, dernSilbergipfel in den kühnsten<br />

Steigungslinien himmelan streben und in<br />

strahlender Majestät auf das sonnige Land herabschauen,<br />

nimmt den grössten Teil des -Areals<br />

ein... nur an sehr wenigen Orten ist alles in dem<br />

Masse zusammengedrängt wie hier, so überraschend<br />

durch schnellen Wechsel, in so schroffen<br />

Gegensätzen und doch in so riesigem Maßstabe.»<br />

Dem begeisterten Dithyrambus der Einleitung<br />

folgen geschichtliche, geographische, botanische,<br />

geologische Betrachtungen. Besonderes Gegenwartsinteresse<br />

darf eine Partie für sich in Anspruch<br />

nehmen, die von der Strassenpolitik des<br />

Schloss a Pro bei Scedorf.<br />

Literarische Woche in Weggis.<br />

Das alte Problem der Kurorte: Wie amüsiere ich<br />

meine Kunden? bemüht sich Weggis seit einigen<br />

Jahren in einer Weise zu lösen, die die übliche Reihe<br />

von Saisonveranstaltungen sportlicher und gesellschaftlicher<br />

Art angenehm bereichert und damit die<br />

Ferien an der Riviera des Vierwaldstättersees zu<br />

einem besonderen Vergnügen macht. Jeden Herbstbeginn<br />

organisiert der Kurverein nämlich eine<br />

Literarische Woche, in der Schweizer Dichter zu<br />

Worte kommen, um den ausländischen Gästen<br />

deutschen Sprachverhältnisses - also Deutschen,<br />

Holländern, Oesterreichern, Tschechen usw. -<br />

eine Ahnung von schweizerischem Geist zu geben<br />

und auch den Schweizern selber etwas Geistigkeit<br />

ins Ferienherz zu träufeln. Ein sicher lobenswertes<br />

Beginnen, dem denn auch stets dankbar eine grosse<br />

Gemeinde folgt. Dieses Jahr lasen Friedrich Donauer,<br />

Esther Odermatt und Ernst Zahn aus eigenen<br />

Werken, jeweils von passenden musikalischen<br />

Darbietungen des trefflichen Kurorchesters eingerahmt<br />

und vom Präsident des Kurvereins Hr. K.<br />

Wolf mit entsprechenden Worten eingeleitet.<br />

Friedrich Donaner stellte «Gestalten aus Sage<br />

und Geschichte um den Vierwaldstättersee» in den<br />

Mittelpunkt seiner feinsinnigen Betrachtungen; an<br />

Teil, Winkelried, Nikiaus von Flüe zeigte er, dass<br />

die Schweizer Helden, die in den Mythos eingegangen<br />

sind, Retter und Befreier waren, Diener an<br />

der Allgemeinheit, die um dieses Dienens willen<br />

gross wurden und heldisch und verehrungswürdig.<br />

Esther Odermatt, die in Zürich lebende Stanserin<br />

aus halb Tessiner Geblüt, gab in der Gestalt der<br />

«Seppe», einer Unterwaldnerin, die im Franzoseneinfall<br />

ihre Heimat mit der Waffe verteidigt, aber<br />

erst in der Betreuung der Kriegswaisen die Erfüllung<br />

ihres Wesens findet, der mütterlichen Sehnsucht<br />

nach Frieden einen warmen Ausdruck, und<br />

Ernst Zahn feierte in Vers und Prosa das kleine<br />

«Ecklein Leben», die Schlichtheit in Ziel und Tat,<br />

die Klärung aus Wirrnissen, die Macht der ewigen<br />

Berge über irrlichtendes Gefühl, so wie es seine<br />

beglückende Art ist, die nie mit Rätseln entlasst.<br />

Alle drei Vortragenden fanden aufrichtig dankbaren<br />

Beifall - mit Recht, haben sie es doch verstanden, das<br />

Antlitz der Landschaft rings um den See mit denkwürdigen<br />

und symbolhaften Gestalten zu bevölkern,<br />

ihrer natürlichen Schönheit eine geistige zuzufügen<br />

und in die Stimme der Natur den Laut der Seele<br />

einzuflechten. Man irrt, wenn man glaubt, der<br />

Feriengast habe kein Verständnis dafür und vor<br />

allem keine Lust darnach. Immer wieder zeigt sich<br />

in Weggis, dass die Menschen dankbar der geistigen<br />

Deutung ihres Ferienortes und ihrer Ferienlandschaft<br />

lauschen, dass sie mit Freuden den Schlüssel in die<br />

Hand nehmen, der ihnen von Magiern des Worts<br />

und des Gedankens zur Oeffnung des eigentlichen<br />

Herzens der Gegend gereicht wird, gar am Vierwaldstättersee,<br />

der so mächtig zu jedermann spricht<br />

und so typisch die Oertlichkeit darstellt, wo der<br />

Geist über der Landschaft weht.<br />

Vorbild Weggis darf man um dieser glücklichen<br />

geistigen Bereicherung des Kur- und Saisonprogramms<br />

willen den Kurort nennen, gar wenn er<br />

nun - wie er sich vorgenommen - diese Literarische<br />

Woche zu einem Anlass ausbaut, dem immer mehr<br />

erhöhte kulturelle Bedeutung zukommt. Gerne<br />

wünscht man ihm volles Gedeihen seiner Pläne, in<br />

unserer Zeit sind sie - nicht zuletzt vom rein fremdenverkehrsmässigen<br />

Standpunkt - bedeutungsvoll.<br />

Kantons Uri handelt und auch dem Projekt der<br />

Sustenstrasse Erwährung tut (wir sind 1902): «An<br />

die Axen-, Furka-, Oberalp- und Klausenstrasse<br />

flössen zwar reichliche Bundessubventionen; trotzdem<br />

hatte und hat der Kanton für Bau und Unterhalt<br />

noch sehr grosse Opfer zu bringen. Man<br />

sagt, die Verkehrswege sind ein Gradmesser der<br />

öffentlichen Wohlfahrt und Intelligenz eines Landes.<br />

Der Kanton Uri darf diese kulturgeschichtliche<br />

Sentenz als ein verdientes Kompliment für sich In<br />

Anspruch nehmen. Er besitzt über 120 km zum Teil<br />

sehr kostspielige Strossen, und wenn sich hoffentlich<br />

recht bald die Sustenstrasse an all die genannten<br />

Werke reiht, so verfügt er über ein Verkehrsnetz,<br />

wie kein anderer Teil der Gesamtalpen<br />

es aufweist.»<br />

ii<br />

Der Name „Rigi «Von ferne sei herzlich gegrüsset» —<br />

Der berühmteste Berg der Schweiz musste sich's<br />

gefallen lassen, dass man schon vor Zeiten an seinem<br />

Namen herumdeutete, und es mag im Jahrhundert<br />

der beginnenden Aristokratisierung, wenn<br />

nicht gar schon zur Humanistenzeit gewesen sein,<br />

dass man ihn. wie alles damals Wertvolle, aus<br />

dem Lateinischen ableiten wollte. Die Fürsten<br />

jener Epoche hatten ja auch keinen höheren Ehrgeiz,<br />

als sich mit einer Ahnentafel zu umgeben,<br />

die bis nach Troja zurückreichte. Warum sollte<br />

also der königliche Berg nicht auch einen königlichen<br />

Namen haben und «Regina montium», Konigin<br />

der Berge heissen?<br />

Wir wissen das natürlich besser heutzutage.<br />

Nämlich darum, weil wir die Entstehung der Bergnamen<br />

nicht aus poetischen Luftsprüngen der<br />

Phantasie zu erklären suchen, sondern aus dem<br />

Vorhandensein irgendwelcher Merkmale, die schon<br />

den Altvorderen aufgefallen sind und zur Namenbildung<br />

Anlass gegeben haben. Der Dichter<br />

Heinse phantasierte auch, als er im Jahr 1780<br />

schrieb, Rigi komme von Reigen, weil man rund<br />

herum auf den Hauptberg steigen müsse, und<br />

seine Deutung ist der andern würdig, die er im<br />

gleichen Atemzug gibt: Schwyzer komme von<br />

schwitzen.<br />

Heinse hatte gar nicht so unrecht, aber er ist<br />

, nicht daran schuld. Wir werden gleich sehen<br />

warum. Ausserdem wird aus dem Nachstehenden<br />

jedermann klar, wie es kommt, dass die Bevölkerung<br />

der Innerschweiz nicht der, sondern die Rigi<br />

sagt. Man braucht nur die Forschungen des Luzerners<br />

Brandstetter nachzuschlagen.<br />

Dem Namen «Rigi» begegnet man zum ersten<br />

Male in einer Urkunde des Jahres 1360; da ist in<br />

einem Grenzbereinigungsdokument (das übrigens<br />

1911 zu einem Prozess zwischen Arth und Küss-<br />

Zeichnung von Hans Tomamichel aus dem Bache<br />

«Was nicht ün Baedeker steht, die Schweiz», I. Band<br />

(Piper, München).<br />

nacht Anlass gab) vom «höchsten Grat Riginun»<br />

die Rede. 1368 überträgt Burkhard von Diessenhofen,<br />

Kirchherr zu Küssnacht, seine Rechte an<br />

der Pfarrkirche an den Abt von Engelberg, und<br />

es heisst von Küssnacht, es liege «in pede montis<br />

Riginan prope lacum Lucernensem», am Fusse des<br />

Berges Rigenen am Luzernersee. Von da an begegnen<br />

in den Urkunden die Flurnamen «uff Rigenen»<br />

immer wieder. Die Bezeichnung scheint<br />

von der Küssnachter Seite ausgegangen zu sein.<br />

Schauen wir in den Wörterbüchern nach! Riginen<br />

ist zu Rigi geworden. Riginen Ist die Mehrzahlform<br />

des altdeutschen Wortes «die Riege», das<br />

bedeutet Reihe, Gruppe, Zeile. Der Turnvater Jahn<br />

hat das alte Wort «Riege» wieder aufgenommen,<br />

und so kam die «Damenriege», die «Herrenriege»<br />

zustande. Das deutsche Wort hat auch seinen<br />

Weg Ins Italienische gefunden, wo «la riga» Streifen,<br />

Reihe, Zeile bedeutet* der Name einer bekannten<br />

Oper, «Rigoletto», der Reigen, ist damit<br />

verwandt. Im Scnweizerdeutschen hiess eine<br />

Reihe von Falten an der Jüppe «Rigen».<br />

Es steht ausser Zweifel, dass die Felsbänder des<br />

Rigiberges, besonders wie sie sich auf der Küssnachter<br />

Seite zeigen, zur Bildung des Namens<br />

Anlass gegeben haben. Der Name Rigi kommt<br />

auch im Glarnerland, am Simplon und (als Riegenen)<br />

im Emmental vor — und schliesslich hat man<br />

den Piz Mundaun den Bündner Rigi, den Moleson<br />

den Westschweizer Rigi genannt, aber nur, um<br />

diese Aussichtsberge teilhaben zu lassen an der<br />

Berühmtheit unseres Rigi, der heute wie vor Zeiten<br />

einer der schönsten Aussichtsberge Ist und seinen<br />

jahrhundertealten Ruhm mit Ehren trägt.<br />

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wieder sehr kurzfristig I


N°35 Automobil-Revu&<br />

11<br />

Die aus den Zäntotti/<br />

wir veröffentlichen hier ein paar Seiten aus<br />

dem herbschönen, erfrischend und wahr gestalteten<br />

Nidwaldner Heimatroman « Die aus den<br />

Ländern» von der in Zürich lebenden Nidwaldnerin<br />

Marianne Imhof (Schweizer<br />

Druck- und Verlagshaus, Zürich).<br />

Im Land Nidwaiden<br />

Das stolze Heimwesen «Zum Leh», das dem<br />

Grossbauern und Gemeindeammann von Oberwil<br />

und Wellerberg, Melk Andacher, gehört,<br />

liegt auf der Höhe des Bergweilers. — Ein<br />

gewundener Fussweg, zwischen fette Matten<br />

eingeschnitten, führt vom Talboden dort hinauf.<br />

— Die Gehöfte vom Wellerberg, fast alle<br />

von der schönen Bauart der Nidwaldner<br />

. Bauernhäuser, liegen ziemlich weit auseinander<br />

— Hell leuchtend hebt sich der Rundbau<br />

der uralten schlichten Kapelle heraus aus hellgrünen<br />

geschornen Rasenflächen und aus dem<br />

Schatten eines vielhundertjährigen Nussbaumes.<br />

— Die «Heimen» in ihrer sattbraunen<br />

Tönung, die geduckten Fronten der Ställe, wie<br />

eine Landschaft aus einer Spielzeugschachtel,<br />

sauber und gefällig hingestellt, so wirkt der<br />

Hochweiler aus der Entfernung. — Der Hof<br />

«Zum Leh» überragt in seiner stattlichen<br />

Grosse alle anderen. Das wetterfeste lichtbraune<br />

Haus ruht auf weissen Grundmauern.<br />

— Schmale, ausgetretene Holzstufen führen<br />

von aussen zu einer Vorlaube; Blumenstöcke<br />

in bunter Farbenfülle leben hier ihr gepflegtes,<br />

sonniges Dasein und unter den blinkenden,<br />

kleinen Fensterscheiben entfalten Geranien<br />

ihre grellrote Pracht. — Schirmend hüllt das<br />

hohe, steil fallende Giebeldach das feste Gefüge<br />

aus kleinblättrigen Schindeln ein. — In<br />

starkem Gegensatz zu der gepflegten Stattlichkeit<br />

des Wohnhauses stehen die grossen Ställe<br />

in ihrer nüchternen Zweckmässigkeit da; sie<br />

beherbergen gewöhnlich an die fünfzig Stück<br />

Grossvieh. — Grosse Dunghaufen sind hinter<br />

dem «Gaden» an Stöcken hochgeschichtet; es<br />

duftet hier nach Landwirtschaft und reifendem<br />

Obst. — Aus den Koben tönt das Grunzen der<br />

Muttersauen, die mit ihren Rüsseln in der<br />

Tränke wühlen, und vor diesen purzelt ein<br />

gutes Dutzend rosiger Jungschweine übereinander;<br />

sie versuchen sich im Ringkampf, indem<br />

sie in drolligem Ernst aneinander aufstehen<br />

und sich gegenseitig ihre kurzen Beinchen<br />

auf die noch unentwickelten Achseln<br />

stemmen.<br />

Es hat geregnet. — Das Gras quietscht unter<br />

den Tritten der werchenden Knechte, deren<br />

nackte, unsaubere Füsse in groben «Holzböden»<br />

stecken, die oben von zwei Lederriemen<br />

gehalten werden. — Einer von ihnen,<br />

in Zwilchhosen und leinenem Ueberhemd,<br />

führt das Zugrind vor den Jauchewagen. —<br />

In breitem Strahl sprüht dunkle Brühe über<br />

gelockerte Schollen und die Geisseischnur des<br />

Begleiters zwickt musikalische Kadenzen dazu.<br />

Und im Austagen, zu Ende des Maimonats,<br />

als die Sturmschäden am Alphaus und Stall<br />

«Zur Schweig» im Wisaberg ausgebessert waren,<br />

die Wege aper geworden und die heisse,<br />

stechende Frühjahrssonne auch die letzten<br />

Schneeplätze dort oben reingefegt hatte, da<br />

war es der Andacher Melk, der den Alpaufzug<br />

mit den auserlesen schönen Sennten des<br />

Zingg anführte. — Die beiden Alpknechte und<br />

die zwei Handbuben führten die sauber gestriegelten<br />

Loben auf den weiten Hof hinaus.<br />

— «Lisi», die Schellenkuh, trug zur Feier des<br />

Tages zwischen den weit gebogenen Hörnern<br />

ein Gesteck bunter Wiesenblumen und zwei<br />

anderen hatte man umgekehrte Melkstühle<br />

zwischen diesen befestigt. — In hellem Klang<br />

und melodischem Nachhallen schlugen die<br />

Schwengel an die Innenwände der grossen<br />

Kuhglocken, die in der weissen Frühjahrssonne<br />

wie Weissgold glänzten. Andacher, in<br />

groben Zwilchhosen und dem weissleinenen<br />

Ueberhemd mit der Kapuze, hält den mehrfach<br />

prämiierten Zuchtstier «Herzog» an dem<br />

kurzen, starken Strick, der an dem weiten<br />

Nasenring befestigt ist. Ein messingbeschlagenes<br />

Lederband ist unter den fast waagrechten<br />

Hörnern durchgezogen und krönt die wuchtige<br />

Stirn des schönen Tieres wie ein Diadem.<br />

Unter dieser zieht sich ein zweites in gerader<br />

Linie rßnab zu den weitoffenen Nüstern und<br />

endigt in der Lederschlaufe, wo der Ring im<br />

dicken Fleisch der Nase steckt. — Der Körper<br />

des Andacher ist gespannt wie eine Bogen-<br />

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Der Bahnwart von Stans — ein echter Nidwaldner Volkstyp.<br />

sehne und die Muskeln seiner nackten,<br />

-"Schwarzbraunen Unterarme hüpfen auf und<br />

nieder, wie er, in straffem Anstemmen nach<br />

rückwärts, das gewaltige Stück lebendiger Urkraft<br />

neben ihm zum Stillstehn zwingt. —<br />

«Gooli», der langhaarige Appenzeller Sennenhund,<br />

läuft geschäftig und wichtig bellend<br />

zwischen den Tieren herum, sein buschiger<br />

Schweif sieht aus wie ein hochgestellter, wehender<br />

Federbusch. — Erni zum Büel, der<br />

Altsenn, hilft allerorts mit. — Da befestigt er<br />

gerade mit starken Seilen die Gerätschaften<br />

auf der Traggabel der Handbuben, dort rückt<br />

er einer der Loben das breite Halsband über<br />

der faltigen Wamme zurecht und krault da<br />

und dort noch einigen seiner Lieblinge zum<br />

Abschied zwischen den kurzen Stirnhaaren. Er<br />

ist etwas schweigsam heute, der Erni. — Ueber<br />

dem wetterharten, scharf gemeisselten Antlitz<br />

des grauhaarigen Sechzigers liegt verhaltene<br />

Wehmut. Es ist seit zwanzig Jahren das erstemal,<br />

dass ein anderer als er den Zug anführt,<br />

um mit der Herde des grossen Zingg zur Alp zu<br />

fahren. — «Los, Hansi», wendet er sich an<br />

einen der Handbuben und klaubt einen Franken<br />

aus seiner Zwilchjacke hervor, «das kleine<br />

Wappenbild, das oben 1 in der Sennküche an<br />

der Wand hängt, das schickst du mir dann<br />

morgen, gut verpackt, zu, gelt, da hast du<br />

Geld für das Porto und der Rest ist für dich.»<br />

— Der Hansi strahlt. «Also besorg alles gut<br />

da oben, du weisst ja jetzt Bescheid. Ich<br />

komme dann einmal mit dem Meister hinauf.»<br />

Dieser verabschiedete sich gerade von Andacher<br />

und gab ihm noch einige letzte Anweisungen.<br />

Den Weg kannte dieser ja nun. Sie<br />

waren zweimal selbander oben gewesen in den<br />

letzten Wochen. — Auch die Anna, die saubere,<br />

dunkelblonde Meisterstochter, trat noch<br />

zu ihm, gab ihm die Hand und ein freundliches<br />

« viel Glück » mit auf den langen Weg.<br />

«Herzog», der hoch punktierte, dunkle Koloss,<br />

wurde ungebärdig und der Zug setzte sich<br />

unter lustigem Treicheln der Loben und dem<br />

fröhlichen Jauchzen der Jungknechte in Bewegung.<br />

— Eine grosse Strecke ging es mühelos<br />

und leicht durch weiten, frischgrünen Talboden,<br />

dann wurde der Weg, fast ohne Uebergang,<br />

schwierig. — Durch enge, kühle Waldschluchten,<br />

zwischen wucherndem Farnkraut<br />

und ausgewaschenen Geröllhalden ging es<br />

aufwärts, auf den unebenen Pfaden, wo die<br />

«Ribenen», die Wildwasser hinabstürzen in<br />

gischtbraunen Strudeln, wenn die Schneeschmelze<br />

einsetzt, im Frühjahr, und die Lauenen<br />

sich dumpftosend von den Schneehängen<br />

lösen. Dann wieder an schmalen, steilabfallenden<br />

Grasbändern vorüber. Weiter oben kam<br />

dann die Region der Weiden. Manchmal schlugen<br />

die Stöcke der Treiber dröhnend auf hartes<br />

Gestein. — Die Handbuben und der fichtenschlanke<br />

Jungknecht kamen trotz ihren Lasten<br />

auf den Traggabeln leicht voran, und die gut<br />

ausgeruhten Tiere nahmen die Hindernisse in<br />

stolpernden Sätzen. Nur der Dölfi Odermatl,<br />

der «Ghirm», der die Bürde seines Reffs und<br />

seiner fünfzig Jahre nicht mehr so leicht auf<br />

den Achseln trug, musste öfters als die andern<br />

rasten. «Ghirmid ai, ghirmid ai wider ä chly,<br />

d'Lobä wend gruäwä.» — Ein mehrstimmiges<br />

Gelächter folgte seinem Notruf. — Es war immer<br />

dieselbe Geschichte mit ihm an den Alpfahrten,<br />

und seine ewiggleichen Sprüche hatten<br />

ihm den Uebernamen «Ghirm» eingetragen,<br />

— Aber die andern mussten nun doch wohl<br />

oder übel langsamer steigen, bis der Dölfi<br />

seinen Proviantsack geöffnet und sich mit einem<br />

gebrannten Wässerchen und Brot und<br />

Käse für den Weitermarsch gestärkt hatte. —<br />

Am Nachmittag langten sie oben an. — Die<br />

Landschaft weitete sich. Wisaberg, Nidwaldens<br />

schönstes, lieblichstes Alpgebiet, tat sich in<br />

seiner ganzen Pracht vor ihnen auf. Mit seinen<br />

weitverstreuten Hütten, den sanftgewellten<br />

lichtgrünen Mulden und den dunklen Silhouetten<br />

der hochragenden Tannen, die den<br />

breiten Rücken des «Grossen Hornes» beschatten.<br />

Ja, sehr schön war das da oben. Der sonst<br />

so nüchterne Meistersenn findet es auch. «Da<br />

könnte es einem schon auf die Länge gefallen,<br />

— vielleicht sogar für immer», dachte er, und<br />

er wusste eigentlich nicht, warum er gerade<br />

jetzt auch an die herbe, blonde Meisterstochter<br />

denken musste, die ihm heute beim Abschied<br />

vo Freundlich die Hand gereicht hatte.<br />

Fürigen, Vierwaldstättersee.<br />

Wie alle Jahre herrscht auf Fürigen auch dieses<br />

Jahr wieder reger Betrieb. Wunderschönes Frühlingswetter<br />

ist diesem idyllischen Flecken beschieden.<br />

Sonne überall, draussen und drinnen! Draussen<br />

in der Natur, wo alles blüht, singt und zwitschert,<br />

als ob ewig Sonntag wäre; drinnen in der grossen,<br />

lichten Halle des Hotel Fürigen, wo bereits zahlreiche<br />

Kurgäste sich zu sorgenlosen Ferientagen<br />

zusammengefunden haben. Doch nicht lange halt<br />

die Halle all die netten Gäste fest. Immer wieder<br />

treibt es sie hinaus in den unvergleichlich schönen<br />

Frühling, hinunter zum See und zum Schlepplift der<br />

immer wieder jung und alt entzückt. Er ist ja bereits<br />

in Betrieb gesetzt und immer ist das grosse, sonnige<br />

Rondell vom frohen Treiben und Scherzen erfüllt.<br />

Der Kampf um die Ständer beginnt stets aufs neue,<br />

trotzdem bereits 8 neue errichtet worden sind und<br />

der interessante Schlepplift statt 11 nun 19 Ständer<br />

aufweist und in der Stunde nicht weniger als 1400<br />

Personen befördert. Nicht selten bemerkt der Beobachter<br />

auf dem See treibende Schiffchen, die teilweise<br />

träumerisch und still dahingleiten, teilweise<br />

aber auch in übermütigem Geschaukel, das von<br />

Singen und frohem Lachen begleitet ist. Es sind<br />

alles Gäste aus Fürigen, die hier am See unvergessliche<br />

Ferientage verleben. E. H.


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Kaum hat sich der Frühling herausgetraut, und<br />

der Sonnenschein ist noch recht blass. Das Frühjahrskostüm<br />

musste an den Feiertagen ganz allein<br />

zu Hause bleiben, während der Pelz, noch frei<br />

von Anti-Motten-Parfum, auf die kleine Osterreise<br />

mitgenommen wurde... Und doch muss<br />

man schon an die Sommermode denken, wenn<br />

man auch noch mit den Zähnen klappert! Da gibt<br />

es Blätter und Blüten, die leuchten auf den Imprimes,<br />

stärker als bei schönstem Sonnenschein!<br />

Die Blumen sind grösser und farbenfreudiger als<br />

je, weil sie sich von den Genrebildchen, die sich<br />

so frech auf Stoff und Seide breitmachen, nicht<br />

verdrängen lassen wollen. Für dieses Jahr ist wohl<br />

die Gefahr vorbei, denn welche Frau zieht es vor,<br />

als geographische Karte herumzulaufen oder besät<br />

mit Bildern von Menschen-und Häusern, wenn<br />

sie die schönsten Blumen-Dessins zur Wahl hat?<br />

Blumen, bald klein, bald gross<br />

Die Blumen auf den Vormittagskleidern sind<br />

noch klein und bescheiden, wie Pünktchen und<br />

Sternlein. Oder skizzenhaft in Weiss auf schwarzem<br />

Grund mit nur wenig Farbandeutungen. In<br />

den Nachmittagsstunden öffnen sich die Kelche,<br />

bilden sich zwangslose Gruppen, Sträusse und<br />

Guirlanden, die schon merkbar anspruchsvoller<br />

wirken. Und am Abend ...! Wie Riesen-Nachtfalter<br />

heben sich leuchtende Blumenkronen vom<br />

Tafft-, Mousselin- und Jersey-Grund ab. Das sprichwörtlich<br />

bescheidene Veilchen wirkt als cMassenversammlung»<br />

in Riesenbouquets. Harmlose und<br />

bisher unbeachtete Feldblumen werden sich ihrer<br />

Eigenart bewusst, verlieren jede Hemmung und erscheinen<br />

überlebensgross in der besten Gesellschaft!<br />

Die üppigste Tropenflora wirkt gegen diese<br />

unvernünftige Form und Farbenpracht armselig und<br />

philiströs.<br />

Von all der Buntheit kann man sich ausruhen:<br />

man verspricht uns Weiss, sehr viel Weiss für den<br />

Sommer. Wenig Schwarz, wenig Dunkelblau, aber<br />

viel Pastelltöne: Heliotrop, ein Gelb, das «jaune<br />

poussin» genannt wird, Lindengrün. Man mischt<br />

und stellt die Farben erbarmungslos und ohne<br />

.Vorurteil nebeneinander. Ein schwarzes Nachmittagskostüm<br />

hat eine Jacke aus handbreiten,<br />

symmetrischen Streifen in Grün, Altrosa und Gelb<br />

(Luden Lelong).<br />

Sommertailleurs,<br />

für Mittag und Abend<br />

Es gibt viel Sommertailleurs. In weichem, weissem<br />

Wollstoff mit grober Durchbruchstickerei,<br />

durch die man die grellfarbige Bluse durchblinzeln<br />

sieht. Für den Nachmittag gibt es Kostüme aus<br />

bedrucktem Tüll (Gaston). Für den Abend sind<br />

sie — Ueberraschungen hat man gern — aus recht<br />

grobem königsblauem Leinen mit einem Netz von<br />

Goldstickerei überzogen (Molineux). Eine weisse<br />

Jerseyjacke ist am glockigen Schösschen mit Nerz<br />

verbrämt.<br />

Pelz: besonders beliebt<br />

Pelz im Sommer ist dieses Jahr — und das ist<br />

kein Zufall — beliebter als je! Silberfüchse lassen<br />

sich platinblond entfärben, um die Konkurrenz mit<br />

den Blaufüchsen halten zu können. Das Lämmchen<br />

lässt sich in seiner Sanftmut entenblau oder rot<br />

färben. Weisse Füchse und schwarze Chantillyspitze<br />

vereinigen sich zu einem prachtvollen<br />

Abendcape.<br />

Die Röcke werden kürzer, glockig, plissiert in<br />

verschiedenster Weise, gezogen. Die Taillenfrage<br />

ist noch nicht gelöst. Man kann sich nicht so leicht<br />

von der erhöhten Taille trennen. Aber auch das<br />

andere Extrem, die Taillenlinie um die Hüften, fin-<br />

Zeichnung Handl, Paris.<br />

def immer wieder Anhänger. Sie wird durch ein«<br />

gearbeitete Ornamente betont, durch Farbenwechsel<br />

oder Streifen. Sie ergibt sich auch aus der<br />

gürtellosen Tunika, die eng die Hüften umschliesst.<br />

Und wie schön ist die Taille in der Mitte, dort wo<br />

sie «hingehört>! Kann man sich da für eine dieser<br />

Möglichkeiten entschliessen?<br />

Eines ist sicher: auch die Frau von 40 Jahren<br />

kann heute noch wachsen. Nicht mit Hilfe eines<br />

hochaufgetürmten Blumensträusschens auf dem<br />

Sommerhut, nicht durch vertikale Linienführung und<br />

Knopfeffekte oder durch eine neue Turnübung.<br />

Nein, viel einfacher. Sie trägt die sehr modernen<br />

Abendsandalen mit 10 cm dicker Sohle! M. H.<br />

Wasser bleibt Bloile...<br />

Beginn der Strandbad-Saison in der Schweiz.<br />

Mitte April, während in einigen hochgelegenen<br />

Wintersportplätzen die Osterskirennen ausgetragen<br />

werden, eröffnet Lugano, der sonnige Kurort im<br />

Südtessin, seinen schönen Lido. Das Strandbad<br />

Locarno ist schon seit einigen Wochen geöffnet.<br />

Neu-Eröffnung der Segelschule Thnnexsee.<br />

Früher als letztes Jahr nimmt die erste schweizerische<br />

Segelschule, die Segelschule Thunersee,<br />

ihren Betrieb wieder auf. Der Hauptstandort ist<br />

Hilterfingen. Während der Saison stationiert ei»<br />

Teil der Flottille in Spiez und, wenn ein Bedürjnii<br />

danach besteht, ein dritter Teil in Gunten. Im ersten<br />

Jahr waren die Kurse in drei Klassen - Hilfsmannschaft,<br />

Mannschaft und Bootsführer - eingeteilt, im<br />

zweiten und dritten Jahr kam dazu ein Spezialkurs.<br />

Die Zahl der Damen und Herren hat sich von 1933<br />

bis 1937 verdreifacht. Schon haben die ehemaligen<br />

Schüler im Club der «Vagabonds» eine freundschaftliche<br />

Vereinigung gegründet, die dem Thunersee<br />

als Feriengebiet ihre Treue halten wird.<br />

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Kommende Ereignisse |<br />

Baidi 30. Aprü/l. Mai: Pferderennen und Spnnpkonkurrenxen<br />

auf dem «Schänzli» in St. Jakob (Euiteildub beider<br />

Basel).<br />

Beta: 4. Mai: Box-Länderkampf Schweiz-Italien.<br />

Biel: Bis 10. Mai: Blumenausatellung.<br />

Davoa: 1. Mai: Beginn der SportfischereL<br />

3. Mai: Eröffnung d. Golfplatzes zum Training.<br />

Engelberg: 1. Mai: Titlis-Riesensl&lom.<br />

Genf: 30. ApriI-12. Mai: Gemäldeausstellung M. Eugen« Martin<br />

(Athenöe).<br />

Glaros: 1. Mai: Landsgemeinde.<br />

Locarxxoi 1. Mai: Eröffnung der Tewiner Kunstaumtelluivg: 16.<br />

und 17. Jahrhundert, Malerei, Plastik, Architektur,<br />

Keramik.<br />

1. Mai: GolfWettspiel: Tagblatt-Cup.<br />

trazexn: Bis 22. Mai: Im Kunstmuseum Frühiahrsausstellung der<br />

Kunstgesellschaft.<br />

Neuenburg: 1.-16. Mai: Ausstellung der Vereinigung der Kunstfreunde.<br />

Oberlbergi 1. Mai: Frühjahn-Slalom (Ski) und Ausskiet auf Hessibohl.<br />

St. Gallen: 30. April: Kino Seala: Filmvortrag «Die Schweiz im<br />

Film», von Dr. Senger, Zürich.<br />

Zürich: 30. April bis 31. Juli: Graph. Sammlung d. E. T. H.: Ausstellung<br />

«Das Problem d. Farbe in den graphischen<br />

Künsten».<br />

3. Mai: Tonhalle: Konzert des Berliner Philharmonisehen<br />

Orchesters; Leitung Wilh. Furtwängler. - Schweiz.<br />

Landesmuseum: Führung durch P. D. Dr. J. Gantners<br />

«Plastik und Malerei des 14. Jahrhunderts».<br />

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N° 35 — Antomobil-Revus<br />

Der Feigenbaum<br />

Eine Liebesgeschichte von Sissy<br />

Damals zählte Valery just neunzehn Jahre<br />

und Angelo zweiundzwanzig. Sie hatten sich<br />

an der Kunstakademie in Florenz kennengelernt.<br />

Angelo, einer jener heissblütigen Süditaliener,<br />

die sarazenisches Blut in sich haben,<br />

hatte sich auf den ersten Blick in das schöne,<br />

blonde, nordische Mädchen verliebt, dessen<br />

tiefblaue Augen etwas unschuldig Träumerisches<br />

hatten, im Gegensatz zum bewusst Sinnlichen<br />

ihrer gleichaltrigen südlichen Kolleginnen.<br />

Valery wiederum, ohne sich eigentlich<br />

über ihre Gefühle klar zu sein, war einfach<br />

nicht stark genug, sich der leidenschaftlichen<br />

Werbung dieses jungen Mannes zu entziehen.<br />

Seine glühende Verehrung schmeichelte ihr,<br />

seine unmässige Eifersucht jedoch stiess sie<br />

bisweilen ab. Unklar fühlte sie, dass irgend<br />

etwas in seiner Natur sie erschreckte. Angelo<br />

wollte Gewissheit und drängte Valery, während<br />

der bevorstehenden kurzen Ferien die<br />

Einladung zu seinen Eltern anzunehmen, die<br />

drunten in Kalabrien ein grosses Gut besassen.<br />

Es wurde vereinbart, dass Angelo zuerst<br />

hinreisen und Valery in einigen Tagen nachfolgen<br />

sollte. Während die toskanische Landschaft<br />

sie voll Bewunderung erfüllt und sie<br />

sich darin immer heimisch gefühlt hatte, bemächtigte<br />

sich ihrer ein beklemmendes Gefühl,<br />

je mehr sie der Zug südwärts trug. Spärlicher<br />

wurden die Behausungen, endlose Ebenen<br />

wechselten mit grauen Olivenhainen. In dieser<br />

Natur schien ihr jenes Schwermütige,<br />

Fremde ausgeprägt, das sie an Angelos Charakter<br />

heimlich beunruhigte. Diesen Eindruck<br />

erhöhte eine Hitze, die sich im Abteil bis zur<br />

Unerträglichkeit gesteigert hatte. Sie machte<br />

sich bittere Vorwürfe, dieser Einladung Folge<br />

geleistet zu haben. Indessen, als der Zug nach<br />

mehreren Stunden an einer kleineren Station<br />

hielt und Angelo freudestrahlend aufs Trittbrett<br />

sprang und seine Schwester sie mit Liebenswürdigkeit<br />

überhäufte, war alle Mühsal<br />

vergessen, und die beklemmende Stimmung<br />

verschwand wie ein böser Traum. Die Sonne<br />

war mittlerweile untergegangen, eine sanfte<br />

Bise, vom Meer herkommend, strich angenehm<br />

über die breite Landschaft, und Valery bestieg<br />

nun voller Erwartung das bereitstehende Automobil,<br />

das sie auf das etwa eine halbe<br />

Stunde entfernte Gut bringen sollte, auf dem<br />

Angelos Familie seit Generationen ansässig<br />

war. Trotz dem zuerst der Fremden gegenüber<br />

gehegten Misstrauen empfing man sie dort<br />

mit offenen Armen, die begeisterte Schilderung,<br />

die Angelo in seiner Verliebtheit von<br />

Valery gemacht hatte, schien durchaus nicht<br />

übertrieben. Ihre Lieblichkeit und ihr bezauberndes<br />

Wesen hatten alle Herzen im Sturm<br />

erobert.<br />

Verwechselte Chinesenkinder.<br />

(NR) Schanghai:<br />

Wer wird imstande sein, das Babyrätsel von<br />

Tsungming zu lösen ? Tsungming ist eine Stadt<br />

auf der Insel gleichen Namens in der Mündung des<br />

Jangtse und wurde vor einigen Tagen von den<br />

Japanern erobert. Beim Eindringen in die Stadt<br />

stellte man fest, dass in einer Kinderpflegeanstalt<br />

die 14 Pflegerinnen davongelaufen waren und 59<br />

chinesische Babys zurückgelassen hatten.<br />

Der Hauptmann, der die Eroberung der Stadt<br />

geleitet hatte, suchte unter seinen Mannschaften<br />

Männer aus, die selbst zu Hause Kinder hatten. Sie<br />

mussten dafür sorgen, dass Milch für die 59 Säuglinge<br />

herbeigeschafft wurde. Alles ging vorzüglich.<br />

Aber als man nach 48 Stunden eine der davongelaufenen<br />

Kinderpflegerinnen auftrieb und in das<br />

Kinderheim zurückbrachte, stiess sie einen schrillen<br />

Schrei aus.<br />

Die Kinder waren schön gebadet, gut gepflegt<br />

und genährt, aber die japanischen «Pflegemütter»<br />

hatten nicht auf die Kennzeichen geachtet. Und nun<br />

Es waren nun eigentlich glückliche Tage, die<br />

Valery hier verbrachte. Die Landschaft hatte,<br />

wenn auch nicht den Reiz der toskanischen,<br />

doch eine herbe Schönheit, die ihrem künstlerischen<br />

Auge nicht unverborgen blieb. Man<br />

überschüttete sie mit Aufmerksamkeiten aller<br />

Art, doch vermied es Angelo, die jungen Leute<br />

der umliegenden Güter einzuladen, aus Eifersucht,<br />

die jungen Männer würden Valery zu<br />

sehr bewundern. Seine heftige Liebe umgab<br />

Valery wie ein allzuwarmer Mantel, der beschützt,<br />

aber auch bedrückt.<br />

Am liebsten sass sie unter dem grünen Feigenbaum<br />

an der Giebelseite des behäbigen und<br />

doch vornehmen Hauses. Er hing voller<br />

Früchte, die aber noch klein und hart waren.<br />

Valery liebte diesen Baum und setzte sich jede<br />

freie Minute darunter, um zu lesen oder einfach<br />

zu träumen. Eines Tages, sie hatte wegen<br />

Müdigkeit einen Ritt mit Angelo ausgeschlagen,<br />

als sie am Baum lehnte, die Augen<br />

träumerisch in die Ferne gerichtet, überraschte<br />

sie Angelo. Sein plötzliches Erscheinen<br />

hatte sie erschreckt und in ihrem Gesicht,<br />

auf dem sich alle ihre seelischen Regungen<br />

offen spiegelten, war vielleicht der Missmut<br />

über das Schleichende von Angelos hinterhältigem<br />

Belauern grösser als die Freude über seine<br />

Anwesenheit. Ein lauernder Blick traf sie,<br />

und mit gepresster Stimme stiess er hervor:<br />

«Du liebst diesen Baum mehr als mich.» Valery,<br />

peinlich berührt von dieser unvernünftigen<br />

Eifersucht, antwortete nichts. Aber die<br />

Zärtlichkeiten, mit denen sie Angelo bestürmte,<br />

wehrte sie ab. Sie fühlte in ihrem Innern<br />

jenes Unsichtbare, Trennende, das sie mehrmals<br />

undeutlich empfunden hatte, wie eine<br />

Mauer sich zwischen ihre Liebe stellen. Dies<br />

war kurz vor dem Ende ihrer gemeinsamen<br />

Ferien, die ihre öffentliche Verlobung hätte<br />

beschliessen sollen. Mehr denn je hing Valery<br />

von nun an unter dem Feigenbaum ihren Träumereien<br />

nach. Eines Morgens, Angelo war<br />

früh ausgelitten, wolle sie sich mit einem Buch<br />

in der Hand wieder an den gewohnten Platz<br />

unter dem Feigenbaum setzen, als sie zu ihrer<br />

Bestürzung wahrnahm, dass der schöne Baum<br />

umgehauen war, die offene, frische Schnittfläche<br />

lag wie eine anklagende Wunde vor ihr.<br />

Sie fühlte es, das war das Werk Angelos, der<br />

diese böse Tat aus Eifersucht begangen hatte,<br />

und gleichzeitig wurde ihr in unmissverständlicher<br />

Weise bewusst, dass dies die Bestätigung<br />

ihrer geheimen Aengste war, und dass<br />

sie diesen Menschen nicht mehr Heben konnte.<br />

Als Angelo von seinem Morgenritt zurückkam,<br />

geblendet und frohlockend, den vermeintlichen<br />

Nebenbuhler beseitigt zu haben, war<br />

Valery fort.<br />

Das passiert nicht jeden Tag<br />

sind alle 59 Babys hoffnungslos durcheinandergeraten.<br />

Niemand weiss mehr, welcher Chinesenmama<br />

dieses oder jenes Baby gehört. Das Kinderheim<br />

von Tsungming wird auch noch nach Jahrzehnten<br />

im Mittelpunkt mancher juristischen Auseinandersetzungen<br />

und Stammbaumgeschichten<br />

stehen.<br />

Er beschimpfte sie mit Zeichen.<br />

(NR) Paris:<br />

Können sich Taubstumme beschimpfen? Diese<br />

ohne Zweifel recht interessante, wenn auch nicht<br />

alltägliche Frage wurde vor einem Pariser Gericht<br />

lang und breit aufgerollt. Eine Frau, eine Taubstumme,<br />

hatte Strafanzeige gegen einen Mann gestellt,<br />

der sie mit Zeichen beleidigt habe, nachdem<br />

sie seine Anträge abwies.<br />

Man zog einen Experten für Taubstummensprache<br />

hinzu, dem jener verklagte Mann die Zeichen<br />

vormachen musste. Sogar der Experte errötete<br />

und gestand, dass es wirklich um grobe Beleidigungen<br />

handle. Das Gericht konnte trotzdem nicht<br />

zu einer Verurteilung kommen, da nach dem französischen<br />

Gesetz Beschimpfungen durch Zeugen<br />

«gehört» werden müssen. Und das war im vorliegenden<br />

Fall nicht möglich.<br />

Ein Lappländerfilm ohne Berufsschauspieler.<br />

Im nördlichen Schweden werden die Vorbereitungen<br />

für die Aufnahmen zu einem authentischen<br />

Lappländerfilm getroffen. Der Film wird ausschhesslich<br />

im Original-Milieu gedreht werden, und<br />

kein berufsmässiger Schauspieler wird darin auftreten.<br />

Je 20 Lappen und Lappenfrauen wurden<br />

bereits zu Probeaufnahmen herangezogen; unter<br />

ihnen wird man die Akteure auswählen. Der Titel<br />

des Films wird «Der Söhn der Mitternachtssonne><br />

lauten.<br />

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Wenn ein Komiker es ernst meint...<br />

In seinem neuesten Film muss Paul<br />

Kemp unter anderm auch zeigen, dass er reiten<br />

kann. Bei einer der Proben Fragte ihn ein Mitspieler:<br />

«Sagen Sie mal, Herr Kemp, reiten Sie<br />

eigentlich seriös oder komisch ?> — Meinte Paulchen:<br />

«Je seriöser ich reite, um so komischer<br />

sieht's ausl»<br />

Henny Porten rediviva.<br />

Wie wir soeben erfahren, wurde für den Film<br />

«Verwehte Spuren», der demnächst gedreht werden<br />

soll, Henny Porten engagiert.<br />

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Treppenrätsel<br />

In jede Reihe der Figur kommen zwei durch die<br />

Treppenlinie getrennte Wörter oder Zeichen nachfolgender<br />

Bedeutung, die, zusammengesetzt, wieder<br />

ein Wort ergeben. Die Anfangsbuchstaben der<br />

Gesamtwörter nennen von oben nach unten einen<br />

Ort im Kanton Tessin.<br />

1. Konsonant + Verbrennungsrüclortfade =<br />

flache Eisenstücke. 2. Auerochs + holzgebaute<br />

Veranda = Ferien (Mehrzahl). 3. Durchgekocht<br />

4- Stadt in Südfrankreich = Autoremisen. 4. Kraftfahrzeug<br />

+ nordisches Tier = Verfasser (Mehrzahl).<br />

5. Fluss in Afrika + Tierlaut = Britische Kolonie in<br />

Afrika. 6. Französische Stadt an der Rhone +<br />

Konsonant = Südfrüchte.<br />

Die richtige Lösung zlhlt 3 Punkte.<br />

Eine chinesische Dschunke, beladen mit Weinfässern,<br />

fuhr auf einem Fluss, den plötzlich eine<br />

Brücke versperrte. Der Mast üess sich zwar umlegen,<br />

aber die ür chinesische Schiffe typischen Aufbauten<br />

am Bug und am Heck waren gerade um<br />

wenige Zentimeter zu hoch. Der Kapitän wollte<br />

noch etwas Ballast aufnehmen; dann hätte er die<br />

Brücke passieren können. Doch weit und breit<br />

dehnte sich eine kahle Felslandschaft aus; nirgends<br />

war lockeres Gestein oder Sand oder etwas Entsprechendes<br />

zu finden. Was machte der Kapitän, um<br />

trotzdem ohne allzu grossen Zeitverlust unter der<br />

Brücke durch.ahren zu .können, wöbe, er natürlich<br />

weder sein Schiff noch die Brücke beschädigen<br />

durfte?<br />

Die richtige Lösung zählt S Funkte.<br />

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Nusäde,<br />

jetz chunnd e Schwyzer!<br />

Wenn wir uns darauf besinnen, was die<br />

'Innerschweiz zur Bereicherung und Entwicklung<br />

Schweizerischer Kultur beigetragen hat,<br />

so stossen wir auf eine erstaunliche Fülle von<br />

Dichtern, Gelehrten und Künstlern. Sie aufzuzählen<br />

ist hier nicht der Ort. Eine Urschweizer<br />

Sondernummer wäre aber auch<br />

nicht denkbar, ohne wenigstens des einen begnadeten<br />

Dichters zu gedenken, der zwar nicht<br />

mehr unter uns weilt, dessen Zeit aber erst<br />

kommen wird: Meinrad Lienert. Er hat nicht<br />

erst im Zeitalter der Mundarterweckung seine<br />

Einsiedlersprache geschrieben, sondern schon<br />

zu Zeiten, als solch Beginnen noch als eitel<br />

und abseitig galt. Ein paar markige Strophen<br />

aus dem «Schwyzer Standesspruch» mögen<br />

hier an ihn erinnern:<br />

«Nusäde, jetz chunnd e Schwyzer;<br />

Zürnid nid, ier Äidginosse!<br />

So es ug'rymts Länderbüürli<br />

Ist im Ryme nid so b'schosse.<br />

Müend drum äinewäg nid chybe,<br />

Wann i's auh nid äisster triffe.<br />

's sind auh nid all Basler Harre,<br />

Nid all Zürihegel g'schliffe.<br />

Hättid üüsi Vätter sälig<br />

Statt mit Chnüttle g'chämpft mit Stimme,<br />

Flattereti a Schützefäste<br />

's äidgenössisch Panner nümme.»<br />

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Vitznau.<br />

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Vitznan<br />

Hier lässt sich's wohl seinl Am Fusse des Rigiberges,<br />

an seinem Südhang, wohlverstanden, an<br />

seiner Sonnseite liegt Vitznau eingebettet, und<br />

es gibt hier Hotels, die unmittelbar am See liegen.<br />

Daneben hat dieses Dorf gewissermassen seine<br />

eigene altehrwürdige und zugleich höchst moderne<br />

Rigibahn. Ein Ort, wie gemacht für sorgenfreie<br />

Frühlingsferien. Lass die fröhliche Werbeschrift<br />

des Kurortes seine Vorzüge loben:<br />

Du stehst am Bug des Schiffes, das den blauen<br />

Vierwaldstättersee durchpflügt, an dunkeln Felswänden<br />

vorüberrollt, in goldene Buchten einbiegt<br />

und wieder den herrlichen, von freiem Wind erfüllten<br />

See gewinnt. — Jetzt wechseln wir mit der<br />

Sonnenseite. Jener Ort, der aus Gärten und Bäumen<br />

leuchtet, ist Vitznau. Das Gelelse der altberühmten<br />

Rigibahn greift mitten aus Häusern und<br />

Ufern empor. Aus diesem behaglichen, vor Wetterwinden<br />

behüteten, an Palmen, zahmen Kastanien,<br />

Feigen- und Mandelbäumen reichen Gelände<br />

lässt du dich in einer Stunde schon in Alp- und<br />

Alpenrosenfelder, Fels und frohe Gipfel führen.<br />

Die fruchtbare Milde dieser Seebucht erlahmt<br />

nicht; Bergfrische durchströmt sie unablässig. Das<br />

ist das eigenartige und wundertätige Geschenk<br />

Vitznaus, das den Erholungsuchenden und Ausruhenden,<br />

den Sportlern und den Frühlings-, Sommer-<br />

und Herbstgängern in gleichem Masse zufällt.<br />

Mit einem Strandbadeplatz in die natürliche<br />

Eignung dieses köstlichen Ufers hineingebettet,<br />

lenken wir zum Sport hinüber. Du kannst fischen,<br />

neben den schnellen Forellen sogar scharfzahnige<br />

Hechte angeln, segeln, mit schnittigem Motorboot<br />

den See durchstöbern, an Wasserspielen<br />

vergnüglich mitmachen, lässig dein Boot durch das<br />

Feuerwerk sprühender Seenachtfeste lenken und<br />

an den internationalen Tennisturnieren der Saison<br />

gewinnen, oder wenigstens ehrenvoll unterliegen.<br />

Der Autolenker liebt Vitznau als Ausgangsstation<br />

für unvergessliche Fahrten. Du kannst mit<br />

deinem schnellen Wagen die ganze Innerschweiz<br />

mit ihren strassenschleifenden Pässen, urstämmigen<br />

Wäldern, die an silberne Gletscher greifen, kreuz<br />

und quer und in kurzer Zeit durchreisen. Vitznau<br />

liegt im Herzen der Schweiz.<br />

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Das Wort Ding hatte ursprünglich nicht die allgemeine,<br />

verschwommene Bedeutung, die ihm<br />

heute zukommt, sondern bezeichnete eine öffentliche<br />

Verhandlung vor der Volksgemeinde, eine<br />

rechtliche und gerichtliche Tagung aller freien<br />

Männer des Volksverbandes. In Norwegen erinnert<br />

die Bezeichnung Srorthing (grosses Ding,<br />

grosse Versammlung) für den Reichstag, in Dänemark<br />

die Benennung Folkething und Folketing<br />

(Volkssversammlung) für den Landtag an das altgermanische<br />

Thing.<br />

Der Name Dienstag, unser «Zischtig», verdankt<br />

seine Entstehung nicht nur der kultischen Beziehung<br />

zu Zio oder Ziu, dem höchsten «Gott der<br />

Götter» und germanischen Vertreter des römischen<br />

Kriegsgottes Mars, sondern steht auch in Verbindung<br />

mit dem Ding. So wäre denn der Dienstag<br />

auch der Tag des Dings, der in der niederländischen<br />

Form Dingsdag weiterlebt. Und in der Tat<br />

wird im alten Germanentum der Dienstag als Gerichtstag<br />

bevorzugt, wie denn der Kriegsgott Zio<br />

auch als Schirmherr der Gerichtstage und Volksversammlungen<br />

Verehrung geniesst.<br />

Auf der weithin sichtbaren Thingstätte tagt die<br />

Versammlung der freien Volksgenossen unter<br />

freiem Himmel oder unter dem weiten Schattenring<br />

der Eiche, die als angesehendster Götterbaum<br />

der Germanen auch anderwärts bei indogermanischen<br />

Völkerschaften Gegenstand kultischer Verehrung<br />

ist. Die Thingtätte, auf der sich neben<br />

Beratung auch Gottesdienst (Opferkult) und Gericht<br />

vollziehen, ist in späteren Jahren die Stätte<br />

der Musterung, der Ritterspiele und Ritterkämpfe.<br />

Die durch die Gemeinschaft der gleichberechtigten<br />

freien Genossen gebildete Volksgemeinde<br />

ist in germanischer Zeit souverän für alle rechtlichen,<br />

politischen und Verwaltungssachen, wobei<br />

für Gemeindesachen die Dorfgemeinde, für die<br />

höchsten Fragen die Versammlung der ganzen<br />

Völkerschaft ihrem Willen Ausdruck verleiht.<br />

Die Volksversammlung, die zugleich auch<br />

Heeresversammlung ist, verpflichtet die Teilnehmer<br />

zum Erscheinen in voller Waffenrüstung. Die regelmässig,<br />

meist zu Neu- und Vollmond tagende<br />

Versammlung wird ungebotenes Ding, die bei<br />

ausserordentlichen Ereignissen einberufene Tagung<br />

gebotenes Ding genannt. Nach der Bildung<br />

grosser Stämme finden die Stammesversammlungen,<br />

entsprechend der grösseren Gebietsausdehnung,<br />

seltener, meist nur einmal im Jahre statt. So<br />

haben Alemannen, Franken und Langobarden, die<br />

gleich dem alten Rom den 1. März als Jahresanfang<br />

bevorzugen, eine Märzversammlung, die<br />

sich bei den Franken bis in die Karolingerzeit erhält.<br />

Märzfeld, der Name dieses Things, ist in der<br />

Bedeutung von Marsfeld ein Hinweis auf den römischen<br />

Kriegsgott Mars, dem im altrömischen Kalender<br />

der März als erster Monat des Jahres geweiht<br />

ist. Da unter Pipin die Märztagung auf den<br />

1. Mai verlegt wird, verwandelt sich das Märzfeld<br />

zum Maifeld.<br />

In der Gebirgswelt der Urschweiz feiert die<br />

altgermanische Volksgemeinde in der Form der<br />

Mark- und Allmendgenossenschaft Auferstehung.<br />

Im Abwehrkampf gegen die Feudalherrschaft<br />

scharen sich in Schwyz, Uri und Unterwaiden die<br />

freien Bauern als Markgenossen in Waffenwehr<br />

und Ehre, im Ring zur Landsgemeinde, um neben<br />

politischer Beratung und Führerwahl den Nutzungsverhältnissen<br />

auf Alpen und Talallmenden<br />

Rechtsform und Rechtskraft zu verleihen.<br />

Wird in der neuen Schweiz des 19. Jahrhunderts<br />

die Zahl der Landsgemeinde auch kleiner,<br />

so bewahrt die mit zeitgemässer Würde erfüllte<br />

Volksversammlung als Souverän und Träger der<br />

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die Landsgemeinden ?<br />

Staatsgewalt ihre Lebenskraft doch In den kleinen<br />

Kantonen, wo übersichtlicher Lebensraum und wirtschaftlich<br />

oder konfessionell einheitliche Bevölkerung<br />

der Bestimmung der alten Landsgemeinde die<br />

Voraussetzungen schaffen. Tagt diese in Schwyz<br />

und Zug 1847, in Uri 1928 zum letztenmal, so versammelt<br />

sich in Glarus, Appenzell, Ausser- und<br />

Inner-Rhoden, Ob- und Nidwaiden immer noch ein<br />

freies Volk unter freiem Himmel, um die Geschick«<br />

des Landes nach alter Väter Sitte durch die Herr*<br />

schaff des Handmehrs zu lenken und zu meistern.<br />

Die Durchführung der heutigen Landsgemeindt<br />

spiegelt gar manche Züge des altgermanischen<br />

Things in einer neuzeitlichen Form. Feierlichkeit<br />

und überlieferte Sinnbilder geben der Tagung,<br />

die sich noch jetzt wie vor zwei Jahrtausenden im<br />

«Ringe» abspielt, die gebührende Weihe. So<br />

scharen sich die stimmfähigen Bürger heute wie<br />

vor Zeiten im Frühling, Ende April oder Anfang<br />

Mai, im «Ring» zu Appenzell und im «Zaun» zu<br />

Glarus, im ummauerten Geviert in Wyl an der Aa<br />

bei Stans und auf dem Landenberg bei Samen,<br />

auf dem weiten, von Häusern umrahmten Dorfplatz<br />

in Trogen oder Hundwil dies- oder jenseits<br />

der Sitter.<br />

Der Charakter der altgermanischen Tagung als<br />

Heeresversammlung findet noch deutlichen Ausdruck<br />

im militärischen Ehrengeleite beim Aufzug<br />

der Glarner Behörden zum «Zaun» und im Blasen<br />

der Harsthörner durch die Helmibläser in Obwalden,<br />

im Trommelgedröhn und Flattern erbeuteter<br />

Kriegsbanner in Nidwaiden, im Wirken und<br />

Walten von Trommlern und Pfeifern in beiden<br />

Appenzell und im Erklingen des Landsgemeindemarsches<br />

in diesen Halbkantonen und in Nidwalden.<br />

An Wehr und Waffe, Symbol altgermanischer<br />

Ehre, Würde und Freiheit, erinnern die zwei<br />

Schwerter, die im Bändergewinde die Bühne in<br />

Appenzell schmücken, ferner das vom Unterwaldner<br />

Landesweibel hoch in der Rechten getragene<br />

Landesschwert, wie auch das Glarner Landesschwert,<br />

auf das sich der Landammann während<br />

der Landsgemeinde stützt. Dem gleichen Freiheitsgedanken<br />

huldigt die alt heilige Sitte des Appenzellers,<br />

mit umgeschnalltem Degen oder<br />

Bajonett zur Landsgemeinde zu ziehen.<br />

Religiöse Handlung eröffnet auch in unseren<br />

Tagen in mancherlei Form die Landsgemeinde. In<br />

Unterwaiden ob und nid dem Wald wird durch<br />

die Geistlichkeit die im Aufzug zur Tagung mitschreitet,<br />

diese in feierlich zelebrierter Messe dem<br />

Segen des heiligen Geistes empfohlen. Dem durch<br />

die singende Priesterschaft so weihevoll dargebrachten<br />

Hymnus folgt ein Gebet des ganzen Volkes.<br />

Vollzieht sich in Glarus der Aufmarsch zur<br />

Landsgemeinde unter Glockengeläute, so erschallt<br />

in Ausserrhoden als stimmungsgewaltiger, durch<br />

unerhörte Wucht hinreissender Chor das Appenzeller<br />

Landsgemeindelied: «Alles Leben strömt aus<br />

dir.»<br />

An Stelle von Waffengeklirr als Ausdruck get*<br />

manischer Zustimmung begleitet vielstimmiges Zurufen<br />

und Jauchzen ein dem Volke wohlgefälliges<br />

Handmehr.<br />

«Das hab' ich wohl verstanden, was mir ist vorgelesen<br />

worden, das will ich wahr und stets halten,<br />

treulich und ohne alle Gefährde, so wahr ich<br />

wünsche und bitte, dass Gott mir helfe.» Welch<br />

tieferschütternde Feierlichkeit wirkt doch in dieser<br />

Schwurformel der Landsgemeinde von Appenzell<br />

Ausserrhoden. Ein durch Schwurhand bei entblösttem<br />

Haupte vor Gott und Menschheit beteuertes<br />

Gelöbnis, das Volk und Staat zu einer unzertrennlichen,<br />

souveränen Einheit zusammenschmiedet.<br />

Dr. Werner Manz.

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