E_1938_Zeitung_Nr.040
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BERN, Dienstag, 17. Mai <strong>1938</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
34. Jahrgang — No 40<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE»<br />
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In der Fachpresse ist schon öfter und mitunter<br />
recht lebhaft die Frage aufgeworfen<br />
worden: «Warum überhaupt Autorennen?»<br />
Ist es durchaus notwendig, dass für diesen<br />
Zweck von führenden Autofirmen alljährlich<br />
Millionen von Franken ausgeworfen werden<br />
? Handelt es sich für die daran beteiligten<br />
Marken nur darum, vor Zehntausenden,<br />
ja Hunderttausenden begeisterter Zuschauer<br />
einen Publizitätserfolg zu erringen, oder<br />
ist mit dem Rennen auch dem technischen<br />
Fortschritt gedient?<br />
Zugegeben, auf den ersten Blick scheint<br />
der Zusammenhang zwischen den schlanken,<br />
donnernden « Silberfischen » der Rennbahn<br />
und den im Vergleich dazu recht plump<br />
wirkenden, lautlos dahinschwebenden Personenwagen<br />
durchaus nicht gegeben. Doch<br />
— sehen wir uns die Dinge etwas aus der<br />
Nähe an; vielleicht lassen sich bei genauer<br />
Betrachtung doch diese und jene Zusammenhänge<br />
entdecken. Nur dürfen wir hierbei die<br />
Rennwagen von heute nicht einfach den Personenwagen<br />
gleichen Datums gegenüberstellen.<br />
Wir müssen die Rennwagen vielmehr in<br />
gewissem Sinne als Avanguardisten des<br />
Automobils betrachten, als etwas, das seinen<br />
Zeitgenossen verwandter Konstruktion<br />
um Jahre, vielleicht Jahrzehnte vorauseilt.<br />
Und, verstehen wir uns recht: damit ist<br />
natürlich nicht gesagt, dass unsere Innenlenker<br />
von heute nun in allen Teilen etwa<br />
einem Rennfahrzeug von anno dazumal nachgebildet<br />
seien. Das wäre ja Unsinn, denn<br />
vom Gebrauchsfahrzeug verlangen wir, dass<br />
es uns mitsamt Familie während Jahren bei<br />
Sonnenschein und Regen über eine Totalstrecke<br />
von vielleicht 200,000 oder mehr<br />
Kilometer befördert. Beim Rennfahrzeug dagegen<br />
sind wir zufrieden, wenn es mit dem<br />
Blatt Im Wind.<br />
Von Joe Lederer.<br />
36 Fortsetzung.<br />
Die nackten Füsse des Kuli klatschten<br />
über den Asphalt. Meyer horchte stumpf zu,<br />
er sah den Schatten der Rikshaw auf dem<br />
Boden mitlaufen, mit schwankenden Laternen<br />
und fliehenden Rädern. Als er später<br />
einmal aufblickte, kamen sie an einer Konditorei<br />
vorbei. « Charlie's Cafe » stand über<br />
dem Eingang.<br />
« Dao-lah ! » sagte Meyer. « Dao-lah. Angekommen.<br />
»<br />
Er gab dem Kuli zwanzig Cent und ging<br />
in das schlechtbeleuchtete Lokal hinein.<br />
Es war leer. Die Kellnerin hockte gähnend<br />
hinter der Theke.<br />
« Telephon ? » fragte Meyer.<br />
Er wollte nicht allein sein. Die Einsamkeit<br />
presste ihm das Herz zusammen. Er rief<br />
Natascha an. Sie war daheim. « Oh Baby,<br />
bring zu trinken mit! » sagte sie. « Bring<br />
zu trinken und kleine Schachtel Zigaretten.»<br />
Er bestellte sich telephonisch eine Taxe<br />
Erscheint jeden Dienstag and Freitag<br />
Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal „Gelbe IJi««**<br />
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Piloten allem nur ein paar Rennereignisse ä<br />
500 km erfolgreich übersteht. Dann wird es<br />
verschrottet oder an einen weniger begüterten<br />
Privatfahrer abgegeben.<br />
Der Einfluss der Rennwagenkonstruktion<br />
auf den Gebrauchswagen offenbart sich<br />
in verschiedener Art.<br />
Gelegentlich wird ein Teil oder ein ganzes<br />
Maschinenaggregat schon in ganz kurzer<br />
Zeit vom Rennwagen zum Gebrauebswagen<br />
übernommen, nachdem seine technische Gestaltung<br />
in der Weise abgeändert "wurde,<br />
dass es an Stelle einer harten mechanischen<br />
Prüfung über Tausende von Kilometern eine<br />
allerdings weniger intensive, trotzdem aber<br />
recht aufreibende Beanspruchung über Hunderttausende<br />
von Kilometern aushält.<br />
Der Rennwagen hilft Neuerungen entwickeln<br />
und wirbt gleichzeitig dafür.<br />
Dieser Fall tritt vor allem bei grundsätzlich<br />
neuen Konstruktionselementen ein. Hier<br />
ist der Rennwagen in der Lage, nicht nur<br />
der technischen Erprobung einer konstruktiven<br />
Neuerung zu dienen, sondern auch<br />
werbend für sie zu wirken. Als Beispiel nennen<br />
wir die Schwingachse, deren Siegeszug<br />
ohne die drastische Demonstration der vorzüglichen<br />
Strassenlage moderner Vollschwingachsrennwagen<br />
trotz aller schönen Theorie<br />
nicht denkbar wäre. Die Theorie ist die<br />
eine, Praxis hingegen die andere<br />
Sache. Der Mensch neigt eben « von Kindsbeinen<br />
an », dazu, alles mit eigenen Augen<br />
sehen oder gar am eigenen Leibe verspüren<br />
zu wollen. Erst wenn er die Vorteile einer<br />
Konstruktion sinnfällig vorgeführt erhält,<br />
glaubt er vollends an deren Ueberlegenheit.<br />
Wenn die deutschen Gebrauehswagen<br />
heute gerade hinsichtlich ihres Fahrwerkes<br />
und setzte sich dann an eins der Marmortischchen.<br />
Die Kellnerin kam und, blickte ihn mit<br />
Augenaufschlag an.<br />
«Ein Glas Whisky», sagte er. «Und<br />
packen Sie mir eine Flasche Likör ein.»<br />
« Curacao ? Oder Peppermint, Cherry<br />
Brandy, — was soll es sein ? »<br />
« Egal!» sagte er. Sie ging zum Ladentisch<br />
zurück und suchte zwischen den Flaschen<br />
herum. Auf dem Marmortischchen<br />
war klebriger Alkohol vergossen, schwarze<br />
Fliegen summten über der Nässe. Meyer<br />
sah ihnen stumm zu.<br />
Als er zahlte, schrie draussen die Autohupe.<br />
Die Flasche im Arm ging er hinaus.<br />
Vor der Tür hielt die dunkle geschlossene<br />
Taxe.<br />
« Lafitte-Lu ! » sagte er dem Chauffeur.<br />
Der Wagen ratterte und holperte durch<br />
winklig© Seitenstrassen ins französische<br />
Viertel hinüber, zur Rue Lafayette.<br />
Die heissö, klebrige Shanghainacht füllte<br />
die Luft. Allein in einer schaukelnden Taxe.<br />
Er sass da, die Flasche auf den Knien mit<br />
beiden Händen umklammert, aufrecht, als<br />
könnte ihn jemand sehen.<br />
Es schlug Mitternacht, als die Taxe hielt'<br />
Natascha stand schon vor der Haustür,<br />
durchschnittlich einen sehr hohen Stand der<br />
Entwicklung zeigen, so ist dies zweifellos<br />
nicht zuletzt den Rennen zu verdanken. Die<br />
Einzelabfederung ist schliesslieh, obwohl ihre<br />
Geburtsstunde lange vor den nach der 750-<br />
kg-Formel gebauten deutschen und italienischen<br />
Grand-Prix-Boliden geschlagen hatte,<br />
erst durch sie zu einem wirklich populären<br />
Begriff geworden. Dies illustriert allein schon<br />
die Tatsache, dass die Automobilmodelle anderer<br />
Länder (abgesehen von der Tschechoslowakei)<br />
durchschnittlich bedeutend weniger<br />
Einzelabfederungen zeigen als die deutschen<br />
und italienischen.<br />
Der Rennwagen hilft neue Werkstoffe<br />
erproben.<br />
Weiter: Der Rennwagenfconstrukteur darf<br />
ungeachtet der entstehenden Kosten teurere<br />
Spezialwerkstoffe heranziehen und hat Gelegenheit,<br />
ihre Eignung einer gewaltigen<br />
Zerreissprobe zu unterziehen. Wer weiss,<br />
ob es nicht in absehbarer Zeit gelingt, sie<br />
derart billig zu fabrizieren, dass sie sogar<br />
für den Gebrauchswagenbau in Frage kommen<br />
? So erging's doch schon sehr oft, bei-<br />
Zwei Wehwnänner, die eben aus der Motorradfahrerrekrutenschule<br />
kamen, fuhren am<br />
25. April 1936 in Uniform und mit vollem Gepäck<br />
auf einem Motorrad auf der Strasse<br />
Bern-Lausanne; der Eigentümer des Motorrades<br />
war auf dem Rücksitz und sein Kamerad<br />
lenkte das Fahrzeug. Als sie gegen<br />
Avenches zu fuhren, wollten sie auf der geraden,<br />
7 m breiten Strasse einen Lastwagen<br />
überholen, als dieser plötzlich vor ihnen nach<br />
links in einen auf jener Seite einmündenden<br />
Privatweg abschwenkte. Durch eine scharfe<br />
Rechtsschwenkung konnte der Lenker des<br />
Motorrades zwar den Zusammenstoss vermeiden<br />
und rechts am Lastwagen vorbeikommen,<br />
stiess aber weiter vorn an das Trottoir, wobei<br />
das Motorrad umschlug und sein Führer<br />
beim Sturz gegen einen Baum getötet wurde.<br />
Die Eltern des Verunglückten klagten gegen<br />
den Halter des Lastwagens, der bei dem Unfall<br />
nicht dabei gewesen war, auf Schadenersatz<br />
und Genugtuung.<br />
Wenn durch den Betrieb eines (Motorfahrzeuges<br />
ein Mensch getötet wird, haftet nach<br />
Art. 37, Abs. 1 MFG, der Halter; falls der<br />
Unfall auf den Betrieb des Lastwagens zurückzuführen<br />
war, musste diese Bestimmung<br />
hier zur Anwendung kommen, obschon ein<br />
eingewickelt in einen fleckigen gestickten<br />
Kimono.<br />
Sein Gesicht ordnete sich von selbst in<br />
ein kleines gieriges Lächeln. Dabei verachtete<br />
er sie.<br />
« Hast du trinken gebracht. Baby ? »<br />
Ihre Nasenflügel schnupperten. Sie zog<br />
ihn ins Haus. Sie sah aus wie ein weisses,<br />
verschlafenes Kaninchen.<br />
« Meyer hat vielleicht noch die Kabinenticketts,<br />
die für Victoria und Flockie gebucht<br />
waren », sagte Hubert.<br />
Seine Stimme kam von der Balkontür her.<br />
Cary drückte das Kissen noch mehr zusammen,<br />
jetzt lag ihre Wange in der Leinwandmulde,<br />
heiss aber weich.<br />
« Butterfield hat mir erst für nächste Woche<br />
eine Kabine versprochen, aber vielleicht<br />
ist die von Meyer noch da. Das war für<br />
übermorgen.»<br />
« Wenn das mit der Kabine klappt, kannst<br />
du übermorgen fahren, Cary. »<br />
Sie war schläfrig. Sie spürte die Müdigkeit<br />
von ihren Beinen aufwärts steigen, ihr<br />
ganzes Fleisch wurde müd und locker.<br />
« Ich ? » fragte sie. « Wir beide ? »<br />
«Ich muss doch hierbleiben », sagte Hubert.<br />
«Du fährst nach Kuling, es wird dir<br />
so gefallen. Es ist kühl dort.»-<br />
INS ER TIONS- PREIS:<br />
Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Baum 45 Rp.<br />
Grössere Inserate nach SpezialtarU<br />
Insemteineblass 4 Tage vor Erscheinen der Nnmroer<br />
In dieser Nummer:<br />
Uri stimmt dem Bau der<br />
Sustenstrasse zu.<br />
Dreifacher Mercedes-Benz-Sieg<br />
in Tripolis.<br />
Baut den Gotthard aus!<br />
Das Kühlsystem.<br />
Sanierung hei Saurer.<br />
Kleine Revue.<br />
spielsweise beim Aluminium, das anfänglich<br />
im Preis fast so hoch stand wie ein Edelmetall<br />
und nach wenigen Jahrzehnten zu<br />
einem geschätzten Konstruktionsmaterial für<br />
Gebrauchswagen geworden ist, ferner bei<br />
all jenen seltenen Metallen, die bei der Herstellung<br />
hochwertiger Stähle eine Rolle spielen<br />
usw.<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
La*4wa«£en Vorsicht!<br />
(Aas dem Bundesgericht.)<br />
Zusammenstoss zwischen den beiden Fahrzeugen<br />
vermieden worden war. Da der Verunglückte<br />
nur Lenker, nicht aber Halter des<br />
Motorrades war, musste er als « Dritter » im<br />
Sinne des Art. 37 betrachtet werden und Art.<br />
38 und 39, welche die Verhältnisse unter mehreren<br />
Haltern ordnen, konnten hier nicht angewandt<br />
werden.<br />
Das Bundesgericht musste zunächst eine<br />
fehlerhafte Beschaffenheit des Lastwagens<br />
(für die der Halter nach Art. 37 verantwortlich<br />
ist) deswegen annehmen, weil der Richtungszeiger<br />
des Lastwagens durch einen aufgeladenen<br />
Sack teilweise verdeckt war. Ein<br />
zweiter Fehler bestand darin, dass der auf<br />
dem linken Vorderflügel angebrachte Rückblickspiegel<br />
dem Führer des mit Rechtssteuerung<br />
versehenen Wagens nur einen eng begrenzten<br />
Ueberblick auf die hinter ihm liegende<br />
Strecke gewährte.<br />
Das schwere Verschulden des Lastwagenführers<br />
liegt darin, dass er trotz der Mängel<br />
seines Rückblickspiegels die plötzliche Linksschwenkung<br />
quer über die Fahrbahn vornahm,<br />
ohne sich zu überzeugen, dass dadurch kein<br />
ihm nachfolgendes Fahrzeug in Gefahr gebracht<br />
wurde; dieses Verschulden ist um so<br />
schwerer, als er neben sich einen Fahrgehilfen<br />
Während er scheinbar ruhig sprach, begriff<br />
er nicht, wie er ohne sie, in diesem<br />
leeren Hause, leben sollte.<br />
« Ich bleib lieber hier.» Sie versuchte,<br />
ihre Gedanken zu ordnen. « Was soll ich<br />
denn dort ? »<br />
« Dich an das Klima gewöhnen. Du hältst<br />
den Sommer in Shanghai nicht aus. Unter<br />
keinen Umständen kannst du hier bleiben.<br />
Oben in Kuling hast du es kühl, und du<br />
wirst Victoria und Flockie treffen. Du wirst<br />
sehn, wie gut es dir gefällt.»<br />
« Nein •», sagte sie nach einer Weile.<br />
Keine Antwort. Es blieb still. Sie machte<br />
die Augen auf, es war dunkel im Zimmer.<br />
Sie musste schon geschlafen haben, das<br />
Licht war ausgelöscht und Hubert war fort.<br />
6. Kapitel.<br />
Die « Whangpoo » war ein weissgestrichener<br />
Dampfer mit einem kleinen Rauchzimmer<br />
und zehn- Kabinen.<br />
Sie fuhr abends um neun vom Bund ab,<br />
sie sollte wenigstens um neun abfahren, um<br />
zwölf nahm sie noch immer Fracht ein. Nähmaschinen-<br />
einen Dynamo, lackierte Kinderbetten,<br />
Petroleumlampen und Wasserröhren.<br />
Rötliches Licht fiel in den offenen tiefen<br />
Laderaum.
hatte, der leicht durch das Fenster-der Rückwand<br />
oder die linke Seitentüre hätte Umschau<br />
halten können. Zum Verschulden ist ihm ferner<br />
anzurechnen, dass er sich nicht davon<br />
überzeugt hatte, dass sein Richtungsweiser<br />
durch die Ladung nicht verdeckt werde. —<br />
Den Fahrgehilfen trifft gleichfalls ein<br />
schweres Verschulden, weil er vor dem Abbiegen<br />
nicht Umschau gehalten hatte.<br />
Dagegen liegt kein Selbstverschulden des<br />
Motorradfahrers vor. Ein Tempo von 60 km<br />
war auf der geraden und breiten Ueberlandstrasse<br />
nicht übersetzt, besonders nicht für<br />
zwei in der Motorradfahrerrekrutenschule<br />
ausgebildete Fahrer. Ein Klaxonsignal vor<br />
dem Ueberholen wäre nutzlos gewesen, weil<br />
es für den Lastwagenlenker wegen des Motorenlärms<br />
nicht hörbar gewesen wäre. Auch<br />
der Versuch, rechts hinter dem Lastwagen<br />
durchzukommen, bedeutet kein Verschulden,<br />
denn er bot wohl ebensoviel Aussicht, der<br />
Gefahr zu entkommen, als ein scharfes Abstoppen<br />
oder gar ein beschleunigtes Vorfahren<br />
links; zudem musste angesichts der unvermuteten<br />
Gefahr ein rascher Entschluss gefasst<br />
werden. Der Halter des Lastwagens,<br />
dessen Haftung durch kein Verschulden Dritter<br />
gemildert wird, ist daher in vollem Masse<br />
verantwortlich.<br />
In Bestätigung des vom Waadtländer Kantonsgericht<br />
gefällten Urteils wurde der Halter<br />
des Lastwagens zu Fr. 900 Entschädigung<br />
und zu je Fr. 3000 Genugtuungszahlung an<br />
jeden der beiden Kläger verurteilt (Urteil<br />
vom 10. Mai).<br />
Wp.<br />
\^wU^Uw<br />
Gotthardstrasse offen!<br />
Wie die Vereinigung Gotthardstrasse mitteilt,<br />
konnte die Gotthardstrasse von Göschenen<br />
bis Airolo durchgehend für den Verkehr<br />
geöffnet werden. Das Mitführen von<br />
Schneeketten dürfte für die obern Lagen<br />
empfehlenswert sein.<br />
Coi du Pillon offen.<br />
Seit letzten Freitag, den 13. Mai, ist die<br />
PiHonstrasse von Gstaad-Gsteig nach Diablerets-Aigle<br />
durchgehend dem Automobilverkehr<br />
geöffnet.<br />
Berninastrasse ebenfalls offen !<br />
Letzte Woche konnte auch die Berninastrasse<br />
von Pontresina bis Bormio dem<br />
durchgehenden Automobilverkehr geöffnet<br />
werden.<br />
TOURISTIK<br />
Internat. Autotourismus nach der Schweiz.<br />
91.435 Eintritte während der ersten 4 Monate <strong>1938</strong>.<br />
Für die ersten vier Monate des laufenden Jahres<br />
bietet der int. Autotourismus nach der Schweiz in<br />
seinen Einzelheiten folgendes Bild;<br />
, I «I . * |<br />
£s * ? sx: fj B c S<br />
$£$ 2 £2S »S * 2<br />
<br />
« Cheng, und die Amah, und der Koch, —<br />
und jetzt noch ein Boy ? »<br />
« Natürlich, irgend jemand muss doch aufräumen.<br />
»<br />
«Das kann doch die Amah oder der<br />
Koch.»<br />
«Nein >, sagte Hubert. «Der Koch ist<br />
Koch, wenn er Zimmer aufräumen müsste,<br />
läuft er weg. »<br />
Sie kamen an dem leeren viereckigen<br />
Rauchsalon vorbei und gingen an der Achterseite<br />
weiter, an den schmalen Kabinenfenstern<br />
entlang.<br />
Unten, ein Deck tiefer, war das Chinesenquartier,<br />
sie hockten auf den Planken, mit<br />
Bündeln und Matten, fast lauter Männer,<br />
halbnackt, in dem flackernden Licht<br />
schwankten ihre rötlichen Schatten. Es roch<br />
nach chinesischem Essen und Schweiss,<br />
manchmal stieg ein schwacher Geruch auf,<br />
süsslich dumpf, von Opiumrauch.<br />
< Trink unterwegs keinen Tee », sagte Hubert.<br />
« Auch kein Wasser. Man weiss nie,<br />
ob es gekocht ist. »<br />
Sie nickte. Unten bewegten sich die Chinesenköpfe<br />
hin und her. Es war alles wie<br />
ein lastender Traum. Die Luft schien zu zittern<br />
vor Hitze. Es gab nichts als die Hitze.<br />
« Und im September bist du wieder da »,<br />
sagte Hubert. Er presste ihren Arm an sich.<br />
« Was wirst du die ganze Zeit machen ? ><br />
fragte sie.<br />
< Ich weiss nicht. Nichts. ><br />
« Du musst abends in den Club gehn oder<br />
ins Cathay. Dich unterhalten. Ich will, dass<br />
!<br />
du dich unterhältst. »<br />
Er blickte sie an, ihr Gesicht war müd<br />
und abgespannt. < Ich werd jetzt heimfahren<br />
», sagte er. «Und du gehst schlafen.<br />
Wirst du gleich einschlafen?»<br />
Sie gingen wieder zurück, jetzt an der<br />
Seite, die dem Kai zugewendet war. Vom<br />
Ende des Bunds her glänzte aus der Dunkelheit<br />
das beleuchtete Zifferblatt einer Uhr.<br />
Es war zehn nach zwölf.<br />
Die unbeweglichen Bogenlampen am Bund.<br />
Ihr Lichtkreis verlor sich in der schwarzen,<br />
erhitzten, teilnahmslosen Nacht.<br />
«Du musst jetzt schlafen », sagte Hubert.<br />
« Und gib acht auf dich. Ich hab nichts als<br />
dich. » Er konnte sich nicht entschliessen,<br />
sie zu verlassen. «Jetzt musst du schlafen<br />
», sagte er.<br />
Aber es war halb eins, als er endlich die<br />
schmierige Lauftreppe hinunterging. Er sah<br />
sich wieder um. Der Dampfer war dunkel,,<br />
nur beim Ladeschacht leuchteten noch immer<br />
die grossen Lampen.<br />
Die ganze Nacht ging das Kreischen des<br />
Ladebaums und der Ruf der Lastenkulis<br />
weiter.<br />
Cary hörte es in die Kabine hinein. Sie<br />
lag unter dem Moskitonetz, in einem betäubenden<br />
Halbschlaf, der Fächer surrte und<br />
trieb die abgestandene Luft über das Bett<br />
hin. Der enge Raum war heiss wie ein Ofen..<br />
In der ersten grauen Dämmerung holte<br />
das Schiff den Anker ein. Langsam, erschüttert<br />
vom Stampfen der ausgewerkelten Maschinen,<br />
fuhr es den Fluss hinunter, an Wüsung<br />
vorbei. Am Morgen war es in der<br />
Mündung des Yangtzekiang.<br />
An Bord der « Whangpoo» war ein englischer<br />
Missionar mit einer schwangeren<br />
Frau, ein stiernackiger Kaufmann, eine Russin,<br />
ein chinesischer Comprador mit seinen<br />
beiden Söhnen, ein amerikanischer Autcwnobilvertreter,<br />
eine magere Französin mit vier<br />
kleinen Kindern und einer Bonne, ein Arzt,<br />
eine alte Dame, die aus Australien hergekommen<br />
war, um ihre Tochter in Nanking<br />
zu besuchen, und zwei unbestimmbare Europäer<br />
in verwitterten Anzügen, die nach Hankow<br />
fuhren.<br />
Cary kümmerte sich um niemanden. Sie<br />
sass allein an ihrem Tisch, allein auf dem<br />
schmalen Deck vor, dem Rauchsalon.<br />
Der Fluss war unübersehbar breit. Die<br />
Schraube zerquirlte das Wasser zu bräunlichem<br />
Schaum. Bis zum Horizont gespannt<br />
floss, der.... Yan^tzekiang, ..dahin,, gelb., trag,<br />
ohne Ufer.<br />
(Fortsetzung<br />
folgt.)
N° 40 — DIENSTAG, 17. MAI <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Was uuM niemand exwwtiete:<br />
Dreifacher Mercedes-Benz-Sieg in Tripolis<br />
Lang gewinnt zum zweitenmal das schnellste Rennen der Welt vor vonBrauchitsch<br />
und Caracciola. — Pech von Alfa Romeo : Biondetti mit dem 8 Zyl. ausser Gefecht.<br />
Farina durch Zusammenstoss mit Hartmann ausgeschieden, Slena zu Tode gestürzt.<br />
Trossi und Varzi (Maserati) durch Getriebe schaden schachmatt gesetzt. — Sommer (Alfa<br />
Romeo) und Dreyfus (Delahaye) bei den grossen Boliden auf dem 4. und 5. Platz.<br />
Taruffi (Maserati 1500 ccm) Sieger bei den l^-Uterwagen. — 28 Fahrer am Start. —<br />
11 am Ziel.<br />
Als wir am letzten Donnerstag unsere<br />
Vorschau auf den Grossen Preis von Tripo-<br />
Gs abgeschlossen hatten, da lagen von dem<br />
am Mittwoch aufgenommenen Training noch<br />
keine Resultate vor, so dass der Ausgang<br />
dieses ersten Rennens nach der neuen internationalen<br />
Grand-Prix-Formel, des mit gewaltiger<br />
Spannung erwarteten Dreiländerkampfes<br />
Deutschland-Frankreich-Italien auf<br />
der Mellaha-Rwndstrecke in Nordafrika —<br />
•wie wir schrieben — völlig offen war. Wir<br />
wiesen darauf hin, dass von den vier gemeldeten<br />
Marken bis dahin erst zwei — Delahaye<br />
und Mercedes-Benz — in eigentlichen<br />
Rennen eingesetzt worden seien, jene in Pau<br />
und Cork, diese in Pau allein, während man<br />
von den 12- und 16-Zylinderboliden der Rennorganisation<br />
Alfa-Corse und vom 8-Zylinder-<br />
Rennwagen der Bologneserwerke Maserati<br />
einzig wisse, dass sie in Monza und auf der<br />
Autostrada Florenz—Meer einige Versuchsfahrten<br />
absolviert hätten. War es der Daimler-Benz<br />
AQ nach der Generalprobe in Pau<br />
möglich gewesen, die damals zutagegetretenen<br />
mechanischen Störungen zu beseitigen,<br />
so musste man ihren Kompressorrennwagen<br />
für Tripolis, wo sie ihre volle Endgeschwindigkeit<br />
ausnützen konnten, unbedingt eine<br />
grosse Chance einräumen. Anderseits rühmt<br />
man der kompressorlosen 12-Zyl.-4,5-Literkonstruktion<br />
von Delahaye vor allem Zuverlässigkeit<br />
und ein sicheres Durchstehvermögen<br />
nach, wogegen von allem Anfang an<br />
feststand, dass ihre Höchstgeschwindigkeit<br />
diejenige der Rennwagen mit Gebdäsemotoren<br />
bei weitem nicht erreichen würde.<br />
Aus dem Training.<br />
Die uns am Freitag und Samstag zugekommenen<br />
Nachrichten über die an den ersten Trainingätagen<br />
gefahrenen Rundenzeiten Hessen schlaglichtartig<br />
die Ueberlegenheit der neuen deutschen Rennwagen<br />
erkennen. Sie zeigten ferner, dass sich die<br />
bekanntesten Rennwagenkonstrukteirre und Fachleute<br />
seinerzeit nicht getäuscht hatten, als sie annahmen,<br />
dass die neuen 3-Liter-Kompressor-Boliden<br />
annähernd gleich schnell sein würden wie die nach<br />
der Maximalgewichtsformel erbauten 6-Liter-Moto-<br />
Ten von Mercedes-Benz und der Auto-Union. Lang<br />
auf dem windschnittigen, tiefliegenden 12-Zylinder-<br />
Mercedes-Benz-Kompressor fegte am Donnerstag<br />
mit 3:30 = 224,571 km/St, über die 13.1 km lange,<br />
prachtvoll ausgebaute Piste, und am Freitag gelang<br />
es ihm sogar, den von Stuck auf Auto-Union aus<br />
dem Vorjahr gehaltenen Rundenrekord von 3:25,73<br />
(229,234 km/St.) mit 3:26,2 == 228,709 km/St, beinahe<br />
zu egalisieren. Aehnlich phantastische Zeiten<br />
wurden auch bei Caracciola und von Brauchitsch<br />
registriert, während die Alfa-Leute auf der an der<br />
Mille Miglia so erfolgreich gewesenen 8-Zylinder-<br />
Konstruktion der Mailänder Werke mit 3:36 =<br />
218,333 km/St. (Farina) und auf dem 12-Zylinder<br />
mit 3-36 bis 3:40 = 218,333 bis 214,363 km/St, die<br />
schnellste Runde drehten. Der einzige, in Tripolis<br />
erst Freitag früh eingetroffene 16-Zylinder-Alfa- warten wolle, was die andern in den letzten Monaten<br />
Romeo benötigte mit Biondetti am Steuer für eine geleistet haben.»<br />
Runde 3:48 (206,842 km/St.) bis 3:40, um dann<br />
am Samstag ausnahmsweise auf 3:31 = 223,507<br />
km/St, zu kommen. Trossi und Varzi auf dem ... vom Pech der andern.<br />
8-Zylinder-Maserati hatten anfänglich mit der Kühlung<br />
Schwierigkeiten, vermochten dann aber mit der 3-Liter-Kompressor- und 4,5-Liter-kompressor-<br />
Unter den 11 von 13 gemeldeten Rennwagen<br />
3:36,78 = 217,527 km/St. Zeiten aufzustellen, die losen Klasse (Schell auf Delahaye und Wimille auf<br />
sich neben jenen der neuen Alfas wohl sehen lassen Bugatti blieben dem Rennen fern) nahmen die Mercedes-Benz-Boliden<br />
mit Lang, von Brauchitsch und<br />
dürfen. Dagegen hatten Comotti und Dreyfus von<br />
der Ecurie Bleue auf Delahaye — aus Gründen, Caracciola schon zu Beginn des 40-Runden-Kampfes<br />
die Spitze ein, die der junge Cannstätter von der<br />
die aus dem oben Gesagten hervorgehen — alle<br />
Mühe, die 4-Minuten-Grenze zu unterschreiten; am 15. Runde ab nicht mehr abgab und damit seinen<br />
schnellsten war Dreyfus auf einem mit einer stromlinienförmigen<br />
Karosserie verkleideten Wagen, mit kollegen bis zum Schluss des Rennens in bravou-<br />
Vorjahrssieg wiederholte, wobei er seinen Team-<br />
dem er 3:52 = 203,275 km/St, erreichte.<br />
röser Fahrt sogar eine Runde abnahm. Die von<br />
Trossi auf Maserati und Farina auf Alfa Romeo<br />
angeführte Konkurrenz erwies sich anfänglich als<br />
1 Reifenwechsel - 1 Tankhalt sehr hartnäckig, war jedoch schon bei Halbzeit<br />
eliminiert: der Spitzenreiter von Maserati fiel in<br />
der 12. Runde — wie übrigens später auch sein<br />
Stallkamerad Varzi — wegen eines Getriebeschadens<br />
Erwiesen sich so die von Lang, Caracciola und<br />
von Brauchitsch gesteuerten Mercedes-Benz-Rennwagen<br />
der gesamten Konkurrenz punkto Geschwindigkeit<br />
einwandfrei überlegen, so blieb noch die<br />
eine Frage offen, nämlich die der Reifen, welche<br />
bei den in Tripolis gefahrenen horrenden Geschwindigkeiten<br />
schon manchmal über Sieg oder Niederlage<br />
entschieden haben, und man kann es wohl<br />
begreifen, wenn die Continental nach Nordafrika<br />
nicht weniger als 150 Reifen jeglichen Kalibers<br />
mitgenommen hat. Nun war allerdings zum voraus<br />
in Rechnung zu stellen, dass die unter dem Regime<br />
der neuen Formel erbauten Boliden nicht mehr<br />
600 PS (wie letztes Jahr bei Auto-Union und Mercedes-Benz),<br />
sondern nur etwa 430 PS bei Mercedes-<br />
Benz und 400 PS bei Alfa Romeo entwickeln. Das<br />
bedeutet für die Reifen eine ungeheure Verminderung<br />
der auf sie wirkenden Kräfte — nicht in den<br />
Kurven, wo der Verschleiss durch rascheres Durchfahren<br />
steigen dürfte — sondern vor allem beim<br />
Schalten und Beschleunigen, bei dem die verminderte<br />
iMötorenleistung kein so scharfes Durchreissen und<br />
Durchdrehen der Hinterräder mehr mit sich bringt<br />
Die Richtigkeit dieser Annahme hat sich im Rennen<br />
selbst ebenfalls bestätigt, mussten doch die von<br />
der 15. Runde an geschlossen an der Spitze liegenden<br />
drei Mercedes-Benz-Fahrer im Verlauf des<br />
ganzen Kampfes einen einzigen Halt zum Wechseln<br />
der Hinterreifen sowie zum Nachfüllen von Brennstoff<br />
einschalten.<br />
Vom Glück der einen . • •<br />
Wenn man auch die grosse Erfahrung, über<br />
welche die Daimler-Ben« AG. auf dem Gebiete des<br />
Rennwagenbaues verfügt, sowie die hervorragenden<br />
Fahrereigenschaften ihres Pilotentrios Caracciola-<br />
Lang-von Brauchitsch gebührend in Rechnung stellt,<br />
so hat wohl niemand angenommen, dass die Untertürkheimer<br />
Firma in Tripolis auf Anhieb und absolut<br />
Zwischenfalles einen dreifachen Siez landen<br />
würde. Dies nahm man am wenigsten in Deutschland<br />
selbst an, wo eine Sportagentur am Vorabend<br />
des Millionenrennens schrieb, «dass man bei allem<br />
Vertrauen in das grosse Können und die Zuverlässigkeit<br />
der Mercedes-Benz-Konstrukteure und<br />
der schwäbischen Präzisionsarbeiter den deutschen<br />
Sieg nicht absolut unter allen Umständen als sicher<br />
betrachten, sondern in Ruhe und Gelassenheit ab-<br />
Hermann Lang auf Mercedes-Benz brachte den Grossen Preis von Tripolis zum zweitenmal sieg«.<br />
reich unter Dach.<br />
aus, und Farina kollidierte beim Ueberholen mit<br />
dem Maserati-Fahrer Laszlo Hartmann. Während<br />
Farina nur leichte Verstauchungen erlitt, wurde<br />
Hartmann mit schweren Verletzungen ins Spital<br />
eingeliefert. In der 9. Runde war das Publikum<br />
Zeuge eines furchtbaren Zwischenfalles, indem der<br />
bekannte Italiener Emilio Siena, der für Alfa-Corse<br />
einen 12-Zylinder-Rennwagen steuerte, über die<br />
Bahn hinausgeriet und gegen eine Mauer rannte,<br />
wobei er augenblicklich den Tod fand. Der dritte<br />
Alfa-Mann, Biondetti, mit dem 8-LHer-Modell<br />
blieb angeblich wegen eines Reifendefektes auf der<br />
Strecke liegen, so dass bei Alfa Romeo einzig der<br />
Der Film des Rennens.<br />
als Privatfahrer auf einem blaubemalten 12-Zylinder-Boliden<br />
gestartete Franzose Sommer das Rennen<br />
beendete. Hinter ihm kam nach reselmässiger,<br />
wenn auch nicht sehr schneller Fahrt noch Dreyfus<br />
auf Delahaye mit einigen Runden Rückstand ein.<br />
Dem Eifelrennen entgegen.<br />
Der Grosse Preis von Tripolis als erstes 500-km-<br />
Rennen nach der neuen Formel, das sich für Mercedes-Benz<br />
zu einem wahren Triumph gestaltete,<br />
gehört der Vergangenheit an. Es hat auf dieser<br />
schnellen Strecke die unbedingte Ueberlegenheit des<br />
Kompressor-Rennwagens über den unverdichteten<br />
Motor gezeigt, und es wird nun ausserordentlich<br />
interessant sein, den Dreiländerkampf am 12. Juni<br />
am internationalen Eifelrennen auf dem Nürburgring<br />
— einem im Gegensatz zur Mellaha-Rundstrecke<br />
gemischten Circuit — weiter zu verfolgen.<br />
Bis dahin wird man bei Alfa Romeo und Maserati<br />
auch Zeit und Gelegenheit haben, die aufgetauchten<br />
Kinderkrankheiten auszumerzen, um so der deutschen<br />
Industrie — die in der Eifel noch von Auto-<br />
Union unterstützt werden dürfte — mit mehr Aussicht<br />
auf Erfolg gegenübertreten zu können.<br />
Das Rennen der kleinen Wagen schien anfänglich<br />
ebenfalls einen deutschen Erfolg zu ergeben,<br />
indem sich Pietsch auf Maserati als schnellster<br />
Mann zeigte und in der 6. Runde mit 186.8 km/St,<br />
die beste Rundenzeit registrierte. Ein Oelpumpendefekt<br />
zwang ihn aber zur Aufgabe. Taruffi auf<br />
Maserati kämpfte nachher erbittert mit seinem<br />
Markengefährten Rocco um den Sieg und kam mit<br />
einem Vorsprung von nur 9 Sek. durchs Ziel.<br />
Die Zuschauer haben sich dieses Jahr in noch<br />
grösserer Zahl eingefunden und sowohl die Tribünen<br />
als auch die übrigen Sitzreihen wimmeln<br />
von einer erwartungsvollen Menge. Längs der<br />
Strecke selbst haben die Eingeborenen in ihrem<br />
malerischen «Aufzug> Posten gefasst und verfolgen<br />
mit sichtlichem Interesse jede einzelne Phase des<br />
Rennens.<br />
Die 28 Wagen nehmen wie foUt Aufstellung am<br />
Start:<br />
1. Reihe: Bang, Brauehitsch, X3a*aeeiola. (alle auf<br />
Mercedes Benz), Bronttettr (Alfa Romeo).<br />
2. Reihe: Fartna (Alfa Romeo), Tiiwwi und ^amsi<br />
(Maserati).<br />
3. Reihe: Sommer und SfBirar (Alfa Romeo), DreT'<br />
fus und CänWtti (Delahaye).<br />
4. Reihe: Cortese, Biancho, Pietsch (alle auf Maserati).<br />
5. Reihe: Taruffi, Lurani, de Teffe und Rocco (alle<br />
auf Maserati).<br />
5. Reihe: Hug, Hartmann, Villoresi (alle auf Maserati).<br />
7. Reihe: Teagno, Ralph, Baruffi und Ghersi (alle<br />
auf Maserati).<br />
8. Reihe: Plate, Battaglia und Rigbetti (alle auf<br />
Maserati).<br />
Bei sämtlichen Wagen der 1% -Liter-Klasse<br />
handelt es sich um Maserati. Von den grossen Kalibern<br />
fehlt der Delahaye des Franzosen Schell, der<br />
nicht zur Abnahme vorgeführt worden ist. Biondetti<br />
steuert an Stelle des 16-Zylinder-Alfa-Romeo<br />
einen 8-Zylinder, währenddem Farina, Siena und<br />
Sommer das 12-Zylinder-Modell von Alfa Corse in<br />
den Kampf führen. Von den neuen 3-LHer-Maserati<br />
scheint das Fahrzeug Trossis vollkommen fit,<br />
dagegen ist es nicht gelungen, an Varzis Wagen die<br />
übermässige Erhitzung zu beseitigen, so dass der<br />
Galliatese der Schlacht nicht eben vertrauensvoll<br />
entgegensieht Unter den Ehrengästen haben sich<br />
ausser Marschall Balbo der Präsident der italienischen<br />
Sportkommission, Furmanik, sowie Korpsführer<br />
Hühnlein und von Bayer-Ehrenberg als Vertreter<br />
der deutschen Kraftfahrsportbehörden eingefunden.<br />
Ein frischer Nordost verheisst eine einigermassen<br />
erträgliche Temperatur. Punkt 15 Uhr leuchtet<br />
das Startsignal auf und Balbo entlässt die wilde<br />
Meute auf die mörderische Jagd um die Sekunden.<br />
Mit Farina, Lang, Caracciola. Varzi und Brauchitsch<br />
an der Spitze setzt sich das Feld in Bewegung;<br />
im Nu sind die Spitzenreiter dem Blick<br />
hinter der Tribünenkurve entschwunden. In fiebernder<br />
Spannung erwartet männiglich das Auftauchen<br />
des ersten Wagens. Da blitzt es weit unten<br />
am Ende der Zielgeraden silbern auf:<br />
Lang hat das Kommando übernommen<br />
und fegt auf seinem Mercedes im Höllentempo vorbei,<br />
gefolgt von Farina, Brauchitsch, Siena, Trossi,<br />
Varzi und Caracciola. Dass die lH-Liter schon
etwa« zurückliegen, versteht sich Ton selbst. Cortese<br />
führt hier den Tanz vor Bianco, Taruffi und<br />
Pietsch. Nach den ersten zwei Runden steigert sich<br />
der Rhythmus des Rennens: Lang verzeichnet bereits<br />
einen Durchschnitt von über 220 km/St. Aber Farina<br />
und Trossi setzen ihm entschlossen nach, währenddem<br />
Varzi, wie vorauszusehen, kurz danach<br />
•die Waffen strecken muss, weil sein Wagen sauer<br />
geworden ist.<br />
Die Italiener greifen an.<br />
In der 5. Runde unternimmt Brauchitsch eine<br />
Attacke auf seinen Teamkollegen Lang. Und der<br />
Angriff gelingt: DerLeader heisst jetzt Brauchitsch.<br />
Inzwischen haben aber auch Farina und Trossi<br />
aufgeschlossen, denen sich Caraociola an die Fersen<br />
heftet. Es liegt etwas in der Luft, man wittert<br />
eine Generaloffensive der Italiener. Bald genug erweist<br />
es sich, dass Trossi tatsächlich aufs Ganze<br />
geht. Er verweist Farina hinter sich, und in der<br />
7. Runde liegt er bereits an dritter Stelle. Sommer<br />
sucht wegen Vergaserstörung die Boxe auf.<br />
Auch bei den Kleinen haben sich inzwischen die<br />
Positionen verschoben. Bianco behauptet sich in<br />
Front, gefolgt von Pietsch, Taruffi und Cortese.<br />
Nicht dass der Vorstoss Trossis inzwischen etwa<br />
abgeflaut wäre. Nachdem er Farina geschnappt,<br />
zwingt er Brauchitsch auf die Knie, womit aber<br />
sein Appetit nur noch gewachsen ist, denn in der<br />
folgenden Runde muss «uch Lang vor der fulminanten<br />
Attacke kapitulieren. Frenetischer Beifall<br />
empfängt Trossi, wie er nach seinem Husarenstreich<br />
die Tribünen als Erster passiert. Aber die<br />
Freude ist von kurzer Dauer; offenbar hat er seinem<br />
Wagen etwas zuviel zugemutet, denn schön<br />
die nächste Runde bringt wieder Lang in Front.<br />
Stand nach 10 Runden: 1. Lang, 37.02; 2. Trossi,<br />
37.04; 3. Farina, 37.26; 4. Brauchitsch, 37.31.<br />
Klassement der 1J^-Liter-Kategorie: i. Bianco,<br />
43.16; 2. Taruffi, 43.25; 3. Rocco, 44.06 4. Lurani,<br />
44.08; 5. Cortese, 46.09.<br />
Bei den Grand-Prix-Wagen hat sich inzwischen<br />
die Situation gründlich gewandelt. Trossi verschwindet<br />
von der Bildfläche und kurz darauf bläst auch<br />
Farina zum Rückzug. Dessen ungeachtet aber<br />
ziehen die Deutschen ihre Runden im 210-km-<br />
Tempo. Auch bei den Kleinen lichten sich die<br />
Reihen: Der Schweizer Hug, Hartmann und Teagno<br />
sind bereits auf der Strecke geblieben.<br />
Der tödliche Unfall Sienas.<br />
Nach 15 Runden diktiert noch immer Lang das<br />
Tempo; Caracciola braust mit 40 Sekunden Rückstand<br />
hinter ihm einher, währenddem Brauchitsch<br />
durch Reifenwechsel rund 2 Minuten auf Lang<br />
eingebüsst hat. Biondetti hält sich an 4. Stelle, und<br />
Comotti ist Fünfter. Inzwischen treffen nähere<br />
Einzelheiten über den Grund von Farinas Ausscheiden<br />
ein. Beim Passieren Hartmanns streifte er dessen<br />
Wagen, wobei sich die beiden Fahrzeuge überschlugen.<br />
Schien es anfänglich, als wäre Hartmann<br />
mit verhältnismässig leichten Verletzungen davongekommen,<br />
so verschlimmerte sich dessen Zustand<br />
gegen Abend. Aber die Serie der Zwischenfälle ist<br />
damit noch nicht abgeschlossen. Siena gerät am<br />
Beginn der Zielgeraden mit seinem Alfa über die<br />
Piste hinaus und findet beim Sturz den Tod. Seine<br />
hitzige Draufgängerei muss Trossi mit einem Getriebebruch<br />
bezahlen, der ihn schachmatt setzt.<br />
Mercedes sieht sich nun sozusagen allein auf weiter<br />
Flur, denn nachdem auch Biondetti die Partie<br />
aufgegeben, bleibt als einziger überlebender Alfa<br />
nur noch derjenige Sommers. Und von den Delahaye,<br />
welche auf dieser ungeheuer schnellen Strecke<br />
Mühe haben, mitzukommen, droht den Deutschen<br />
schon gar keine Gefahr.<br />
Stand'des Rennens bei Halbzeit. 1. Lang, 1:14:<br />
17 = 211,584 km/St.; 2. von Brauchitsch, 1:17:17;<br />
Caracciola, 1:19:17; 4. Comotti, 1:21:56; 5. Biondetti,<br />
1:24:30.<br />
Caracciola hat an der Boxe einige Kerzen<br />
wechseln lassen, woraus sich sein Rückstand erklärt.<br />
Bei den «Kleinen» unternimmt Rocco einen<br />
erfolgreichen Angriff auf Taruffi, den er in der<br />
20. Runde hinter sich weist. Es ergibt sich in dieser<br />
Kategorie folgendes Klassement:<br />
1. Rocco, 1:29:23 = 175,861 km/St.; 2. Lurani, 1:<br />
30:01; 3. Bianco, 1:30:03; 4. Taruffi, 1:30:07; 5.<br />
Raph, 1:33:29.<br />
Nun ist<br />
der Augenblick des Tankens<br />
gekommen. Lang hat auf seine Team-Kollegen einen<br />
so grossen Zeitvorsprung gewonnen, dass er<br />
den einmaligen Depotaufenthalt für den einzigen<br />
Reifenwechsel und das Nachfüllen von Treibstoff<br />
vornehmen kann, ohne die Führung zu verlieren.<br />
Das Tempo hat übrigens merklich nachgelassen,<br />
spulen doch die Spitzenfahrer Runde um Runde<br />
in ca. 3:45 herunter. — Ein aufregender Kampf<br />
spielt sich in der Kleinwagenklasse ab, wo Rocco,<br />
Taruffi und Bianco Rad an Rad über die Bahn<br />
jagen. Lurani ist wegen Unregelmässigkeiten in der<br />
Zündung zurückgefallen. In diesem Moment trifft<br />
Farina an den Boxen ein, der beim, Zusammenstoss<br />
mit dem Ungar Hartmann nur leichte Kontusionen<br />
davongetragen hat.<br />
Unaufhaltsam geht der Kampf seinem Ende<br />
entgegen, ohne dass in der Führung und auf den<br />
beiden nächsten Plätzen Aenderungen eintreten.<br />
Stand bei der 30. Runde: 1. Lang, 1:53:36 =<br />
207,592 km/St.; 2. von Brauchitech, 1:57:02; 3. Caracciola,<br />
1:57:27; 4. Comotti, 2:05:18; 5. Sommer;<br />
6. Dreyfus, der die Konkurrenten der Anderthalbliter-Klasse,<br />
wo Taruffi inzwischen an die Spitze<br />
aufgerückt ist, dicht auf dem Halse hat, wie folgende<br />
Zwischenbilanz zeigt:<br />
1. Taruffi, 2:13:09; 2. Rocco, 2:14:15; 3. Bianco,<br />
2:17:07; 4. Lurani, 2:17:56; 5. De Teffe, 2:18:46.<br />
Unter dem Applaus einer vieltausendköpfigen<br />
Menge rast eine halbe Stunde später Hermann<br />
Lang auf Mercedes-Benz zum zweitenmal siegreich<br />
durch das Ziel im nordafrikanischen Millionenrennen.<br />
Die deutsche und italienische Nationalhymne<br />
ertönen, während von Brauchitsch und Caracciola<br />
wenige Minuten darauf ebenfalls heranheulen und<br />
so den deutschen Triumph im 12. Grossen Preis<br />
von Tripolis vervollständigen.<br />
Klassement:<br />
Klasse über 1500 ccm (40 Runden «<br />
= 524 km):<br />
1. Lang, Mercetfes-Benz 3000 ccm m. K., 2:33:17,14<br />
= 205,107 km/St.<br />
2. Von Brauchitsch, Mercedes - Benz 3000<br />
ccm m. K. 2:37:55,64.<br />
3. Caracciola, Mercedes-Benz 3000 ccm m. K., 2:<br />
38:20,76.<br />
4. Sommer, Alfa Romeo 3000 ccm 12 Zyl. m. K.,<br />
2:46:52,82.<br />
AUTfoMOBIL-REVW- DIENSTAG, 17. UM <strong>1938</strong> — N°<br />
5. Dreyfue, Delahaye •1500 ccm 12 ZyL O.K., 2:58:<br />
06,43.<br />
Schnellste Runde: Trossi auf Maserati 3000 ccm<br />
m. K.: 3:35,41 = 218,941 km/St<br />
Klasse bis 1500 ccm (40 Runden<br />
= 524 km):<br />
1. Taruffi, Mastrati, 2:57:47,14 = 176,842 km/St.<br />
2. Rocco, MaEerati, 2:57:56,03<br />
3. Lurani, Maserati. 3:03:37,60.<br />
4. Bianco, Maserati, 39 Runden in 3:06:13,25.<br />
5. Raph, Maserati, 38 Runden in 3:14:29,26.<br />
6. HUB (Schweiz). Maserati, 29 Runden in 3:00:<br />
22,67.<br />
Schnellste Runde: Pietsch auf Maserati, 4:12,25.<br />
Wieder Nachwuchsfahrerpriifungen der<br />
Auto-Union auf dem Niirburzring.<br />
Vom Dienstag bis Freitag der vergangenen Woche<br />
hatte der Auto-Union-Rennstall seine Zelte<br />
am Nürburgring aufgeschlagen, wo die Suche nach<br />
neuen Fahrern fortgesetzt wurde. Ausser Bigalke,<br />
von Hanstein und Zimmermann, die schon bei den<br />
Proben in Monza dabei waren, legten auch die<br />
Spitzenreiter der DKW-Motorrad-Rennequipe Kluge<br />
und Winkler erneut Beweise ihres Könnens ab.<br />
Ueber die Aufnahme dieses oder jenes Piloten in<br />
das Wagen-Team hat jedoch Rennleiter Dr. Feuereissen<br />
noch keinen Entsehluss gefasst.<br />
Mercedes nicht in Indianapolis.<br />
Zum klassischen 500-Moilen-Rennen von Indianapolis,<br />
dem bedeutendsten autosportlichen Ereignis<br />
im Lande der Yankees, hatten die Organisator^<br />
an Mercedes-Benz eine Einladung zur Teilnahme<br />
ergehen lassen. Die Untertürkheimer Werke<br />
müssen jedoch von der Entsendung ihrer Wafren<br />
nach den U.S.A. absehen, weil der Termin des<br />
Rennens (30. Mai) ungünstig liegt, denn der knappe<br />
Zeitraum von 14 Tagen, der nach Tripolis noch<br />
bliebe, würde für das unbedingt erforderliche Training<br />
auf der amerikanischen Ziegelsteinbahn nicht<br />
ausreichen. Vielleicht aber wird etwas aus der<br />
Sache mit Nuvolari, so dass die Veranstalter von<br />
Indianapolis doch nicht ganz auf einer europäische<br />
Beteiligung verzichten müssten.<br />
letzte Ifletdun^B^n<br />
Belgische Autobahnen<br />
Im Werden.<br />
Im Zuge der Anlage der grossen Transkontinentalstrasse<br />
London-Istambul, wovon<br />
einzelne Teilstrecken bereits auf den Stand<br />
der Anforderungen gebracht sind, welche<br />
eine derartige Hauptschlagader an die Ingenieurkunst<br />
stellt, hat nun auch Belgien mit<br />
dem Bau einer Autobahn begonnen, die eine<br />
neue Verbindung zwischen Ostende und<br />
Brüssel schafft. Von der Gesamtlänge von<br />
JIM km gehen zur Zeit 12 km der Vollendung<br />
entgegen. Als nächster Bauabschnitt<br />
folgt die Strecke Ostende-Lophem. Bereits<br />
sind denn auch in Ostende ganze Häuserblöcke<br />
geschleift und ein Teil des Hafens<br />
aufgefüllt worden.<br />
Kreuzungen kennt die Autobahn selbstverständlich<br />
nicht, wohl aber wird sie mit<br />
Abstellplätzen für streikende Wagen ausgestattet,<br />
damit der Verkehrsfluss keine Störungen<br />
erleidet. Die Längs- und Querprofile<br />
wie die Kurven sind derart beschaffen, dass<br />
Geschwindigkeiten von 160 St./km und mehr<br />
in den Bereich der Möglichkeit rücken. Ungefähr<br />
alle 10 Kilometer mündet eine Zufahrtsstrasse<br />
ein; daneben erhalten natürlich<br />
auch alle in der Nähe gelegenen Städte<br />
und grösseren Ortschaften ihre Zubringerroute.<br />
Zwei weitere grosse strassenbauliche<br />
Werke stehen in Belgien a;if dem Programm<br />
: eine Verbindung zwischen Brüssel<br />
und Antwerpen und eine andere — der<br />
zweite belgische Abschnitt der Transkontinentalen<br />
— von Brüssel aus südwärts.<br />
298 Millionen Dollar jährlich für die<br />
amerikanischen Strassen.<br />
Wohlverstanden; es handelt sich bei dieser<br />
astronomisch anmutenden Summe, wie sie eben wieder<br />
bewilligt worden ist, nicht etwa um die Gesamtheit<br />
der Aufwendungen für den Strassenbau<br />
in den U.S.A.. sondern lediglich um den Beitrag,<br />
welchen die Bundeskawe daran leistet und auch<br />
während der letzten fünf Jahre schon geleistet hat<br />
Ein Reichsautobahnring von 2000 km Länge.<br />
Noch im Laufe dieses Jahres werden die Reichsautobahnstrerken<br />
München - Augsburg - Ulm und<br />
München - Ingolstadt zur Vollendung gedeihen.<br />
Gegen Jahresende sodann schliesst «ich der ersto<br />
Ring dieser modernsten Verkehrswege, der ein9<br />
Verbindung Berlin - Hannover - Köln - Frankfurt-<br />
Karlsruhe - Stuttgart - München - Nürnberg -<br />
Berlin schafft.<br />
Gewaltige Steigerung der deutschen Einfuhr<br />
in England.<br />
In welchem Umfang der Import deutscher Personenwagen<br />
nach dem britischen Inselreich seit Beginn<br />
dieses Jahres angewachsen ist, veranschaulicht<br />
die Tatsache, dass dessen Wert im ersten Quartal<br />
<strong>1938</strong>, verglichen mit dem korrespondierenden Zeitraum<br />
des Vorjahres, eine Steigerung von 36 000 auf<br />
266 000 £ verzeichnet. Vermehrung also: 229 000 £.<br />
Auf der Gegenseite steht eine rückläufige Bewegung<br />
der amerikanischen Einfuhr, deren Wert im Berichtsabschnitt<br />
um 139 000 £ gesunken ist. Summa<br />
summarum schliesst di« Importbilanz für das erste<br />
Vierteljahr <strong>1938</strong> mit einer wertmässigen Verminderung<br />
um 46 000 £, währenddem sich der Ausfuhrüberschuss<br />
gleichzeitig auf 203 000 £ beläuft.<br />
General Motors-Service im ganzen Land?<br />
Ebenso wichtig wie die<br />
Qualität Ihres Wagens<br />
ist aber das weitverzweigte<br />
Netz gut ausgerüsteter<br />
General Motors<br />
Service - Stationen und<br />
Ersatzteillager mit fachmännisch<br />
undperiodisch<br />
geschultem Personal.<br />
CADILLAC - LA SALLE<br />
Wim<br />
Unsere Mechaniker im ganzen Land herum<br />
werden durch die Zentralstelle in der Fabrik<br />
regelmässig über alle Neuerungen und Verbesserungen<br />
auf dem laufenden gehalten und können<br />
daher dafür sorgen, dass das Fahrzeug den<br />
Dienst leistet, den Sie beim Kauf eines General-<br />
Motors-Wagens mit Recht erwarten dürfen. —<br />
Ein praktisches Beispiel für General Motors Service<br />
sind die periodisch durchgeführten Service-<br />
Wochen in der ganzen Schweiz unter besonderer<br />
Aufsicht von General-Motors-Spezialisten.<br />
GENERAL MOTORS SUISSE S.A., BIEL
N° 40 — DIENSTAG, 17. MAI 193« AUTÖMOBIWffiVUE 5<br />
Gedanken zur Einführung des TroKeybusses in der Schweiz<br />
Von Prof. E. Thomann, E. T. H. Zürich *).<br />
Fortsetzung von Nr. 39.<br />
Dieser Auffassung können aber die<br />
Belriebsergebnisse grosser englischer und amtrlkanlscher<br />
Städte<br />
gegenübergestellt werden, wo nach Ersetzen des<br />
Trams durch Trolleybusbetrieb dieser letztere nicht<br />
nur den vorher bestandenen Traraverkehr anstandslos<br />
zu bewältigen vermocht hat, sondern wo dank<br />
der Sympathie, die das neue Transportmittel beim<br />
Publikum sich zu verschaffen gewusst hat, nach<br />
kurzer Zeit die Reisendenzahl um mehr als 10%<br />
gestiegen ist. Ein Beispiel für diese These liefern<br />
auch die Betriebsersrebnisse Mailands.<br />
Nach der Reisendenstaiistik sind auf dem Tramnetz<br />
der Stadt Mailand im Betriebsjahr 1937 pro<br />
Tramwagenkilometer 9,5 Reisende befördert worden,<br />
auf den neuesten Datum aufweisenden Trolleybuslinien<br />
entfallen pro Trolleybuswagenkilometer<br />
8,7 Reisende, praktisch also nahezu dieselbe Reisendenzahl.<br />
Dabei ist nicht anzunehmen, dass sich<br />
der morgentliche, mittägliche und abendliche Strassenverkehr<br />
auf den Trolleybuslinien weniger stark<br />
ausgewirkt habe als bei den Tramlinien.<br />
Bei uns in der Schweiz dürfte keines unserer<br />
Tramnetze so hohe mittlere Frequenzen erreichen:<br />
Zürich z. B. verzeichnet für das erste Vierteljahr<br />
<strong>1938</strong> nur 4,09 Reisende pro Wagenkilometer, also<br />
nicht einmal die Hälfte der von den Trolleybuslinien<br />
Mailands pro Wagenkilometereinheit beförderten<br />
Reisenden.<br />
Die englischen und amerikanischen Großstädte<br />
hehelfen sich zur Abwicklung des Strassenverkehrs<br />
durch in Betriebnahme zweistöckiger Wagen; andere<br />
Verwaltungen durch zeitweises Ankuppeln von<br />
Anhängern und selbstredend auch durch eine dichtere<br />
Folge der Wagenkurse, was für die Reisenden<br />
jedenfalls viel angenehmer ist als die Inbetriebstellung<br />
von sog. Tramwagenzügen ohne merkliche<br />
Verringerung der Kurswagenintervalle.<br />
Post und Stückgüter können mit dem TrolleTbus<br />
so gut befördert werden wie mit einem- schienengeführten<br />
Ueberlandzug und bis zu einer gewissen<br />
Grenze auch Massengüter. Aus Italien ist<br />
beispielsweise bekannt, dass auf einer vom Trolleybus<br />
befahrenen Ueberlandstrasse anlässlich einer<br />
Strassenverbreiterung und der dadurch bedingten<br />
Neuherrichtung des gesamten Strassenkörpers der<br />
Neuschotter ausschliesslich durch den Trolleybus<br />
herangeschafft worden ist und am Verbrauchsort<br />
abgelagert werden konnte.<br />
Einwände gegen die Begrenzung der Transportfähigkeit<br />
eines Trolleybusbetriebes gegenüber<br />
einem Trambetrieb dürfte daher beim<br />
heutigen Stand der Technik mit Leichtigkeit<br />
widerlegt werden können.<br />
Es wird dem Trolleybus vielfach als Nachteil<br />
entgegengehalten, er sei an die Oberleitung<br />
gebunden, sein Aktionsradius daher beschränkt;<br />
er bedeute also in dieser Beziehung<br />
keinen Fortschritt gegenüber dem geleisege-<br />
bundenen Tramfahrzeug. Zugegeben, in dieser<br />
Beziehung ist ihm zum mindesten der Verbrennungsmotorautobus<br />
überlegen. Neuzeitliche<br />
Ausführungen in Amerika und Italien<br />
zeigen aber, dass auch dieser Nachteil, wenn<br />
auch nicht hundertprozentig, so doch in befriedigender<br />
Weise behoben werden kann<br />
durch Einbau eines Benzin- oder diesel-elektrischen<br />
Reserveaggregates, das entweder nur<br />
dazu dienen soll, den Trolleybus über kürzere<br />
Strecken, sei es zum Wenden, sei es zur Einfahrt<br />
in die Wagenremise, vom Fahrdraht<br />
unabhängig zu machen, in welchem Falle eine<br />
geringe Fahrgeschwindigkeit genügt und daher<br />
auch ein wenige PS starker Motor, oder<br />
aber der Motor soll auf längere Strecken den<br />
elektrischen Antrieb ersetzen, z. B. es dem<br />
Trolleybus ermöglichen, fahrdrahtlose Verbindungsstrecken<br />
zwischen zwei verschiedenen<br />
Trolleybuslinien zu überwinden, wie dies<br />
in einigen Städten Amerikas praktiziert wird,<br />
in welch letzterem Fall der Verbrennungsmotor<br />
natürlich als eigentlicher Ersatz des<br />
elektrischen Antriebs entsprechend dimensioinert<br />
werden muss. Jedenfalls hat verschiedentlich<br />
auch diese Frage bereits eine befriedigende<br />
Lösung gefunden.<br />
Wir dürfen daher wohl mit Recht heute<br />
technisch, und zwar sowohl<br />
bau- wie betriebstechnisch das Problem<br />
als gelöst<br />
betrachten und als bereits soweit vervollkommnet,<br />
dass der vermehrten Anwendung<br />
des Trolleybusbetriebes in der Schweiz aus<br />
rein technischen Gründen nichts mehr entgegenstehen<br />
sollte.<br />
Bezüglich der<br />
Fragen finanzieller und konstitutioneller<br />
Natur<br />
dürfte es relativ leicht sein, für jeden einzelnen<br />
Fall festzustellen, ob und unter welchen<br />
Bedingungen die Umwandlung einer bestehenden<br />
Tramlinie oder einer Ueberlandbahn<br />
in einen Trolleybus oder auch in einen Autobusbetrieb<br />
möglich sei und durch Rentabilitätsberechnungen<br />
zu erhärten.<br />
Viel schwieriger dürfte es sein, diesen Voruntersuchungen<br />
auch die Tat, d. h. di© Ausführung<br />
folgen zu lassen. Hier erst ergeben<br />
sich Schwierigkeiten, die in vielen Fällen sehr<br />
schwer auf die Seite zu räumen sein werden.<br />
Denn meistens wird Umbau auf eine neue<br />
Betriebsform nur in Erwägung gezogen bei<br />
notleidenden Unternehmungen, also solchen,<br />
bei denen schon längst die Betriebseinnahmen<br />
die Ausgaben nicht mehr zu decken vermocht<br />
haben oder bei denen zum mindesten der<br />
Zinsendienst für aufgenommene Anleihen ganz<br />
oder vorübergehend hat eingestellt werden<br />
müssen.<br />
Es beginnen »ich also die Auswirkungen konstitutioneller<br />
und finanzieller Natur meiet unliebsam<br />
bemerkbar zu machen. Diese haben ja in vielen<br />
Fällen schon Tram- und Lokalbahnunternehmen<br />
von deren Geburt an unnatürlich belastet und machen<br />
sich auch bei einem geplanten Umbau um eo<br />
bemerkbarer, je heterogener sich das Aktienkapital<br />
zusammensetzt, je stärker das Unternehmen verschuldet,<br />
je grösser der Einfluss der Pfandgläubiger<br />
auf das Unternehmen ist.<br />
Im Geigensatz zur Konstitution ausländischer<br />
Eisenbahngesellschaften, wo sich das Privatkapital<br />
zumeist im alleinigen Besitz der Aktien befindet<br />
oder doch als Grossaktionäre die Aktienmehrheit<br />
besitzt, finden wir ja in der Schweiz als Aktienund<br />
als Obligationeninhaber die interessierten Gemeinden<br />
und Kantone und im Verhältnis dazu einen<br />
relativ geringen Aktienbesitz in privaten Händen.<br />
Diese Art der Finanzierung entspricht ja auch<br />
durchaus unserer EisenbahngesetZigehung und hat<br />
auch allein die Konstituierung vieler Konsortien<br />
und Eisenbahngesellschaften ermöglicht. Was aber<br />
damals von Verteil war, wirkt sich heute vielfach<br />
als Nachteil aus, indem es meist aueserordentlißb<br />
schwer fällt, die verschiedenen, an dem Unternehmen<br />
interessierten Gruppen, deren Interessen einander<br />
oft diametral gegenüberstehen, unter einen<br />
Hut zu bringen. Es wird vor allem auch die Pfandinhaber,<br />
die vielfach übertriebene Forderungen<br />
stellen für einen offerierten Rückkauf oder die<br />
sich gegen eine notwendige Abwertung wehren.<br />
Leider gibt unsere Eisenbahngesetzgetbung den<br />
aufsichtführenden Behörden und Organen keine<br />
Mittel in die Hand, diese Entschädigungsfragen<br />
von sich aus zwangsläufig regeln zu können.<br />
Nicht einmal eingreifen dürfen die zuständigen<br />
Organe, wenn eine Bahn gezwungen ist, ihre abgenützten<br />
Geleise auszuwechseln, für welche Auswechslung<br />
6ie grössere Aufwendungen zu machen<br />
hat als wenn sie den Betrieb umgestellt hätte. In<br />
solchen<br />
gesetzgeberischen und konstltutionelltn Unzulänglichkeiten<br />
liegen wohl die Hauptschwierigkeiten, die sich<br />
heute, nachdem die technischen Fragen eozu&agen<br />
restlos gelöst sind, einer geplanten Betriebsumstellung<br />
entgegenstellen. Eine Einigung zwischen den<br />
verschiedenen Interessentengruppen kann nur mittelst<br />
meist langwierigen Verhandlungen auf freiwilliger<br />
Basis erfolgen, und zwar ganz im Gegensatz<br />
zu andern Ländern.<br />
Es eei in diesem Zusammenhang beispielsweise<br />
nur auf die italienische Esenbahngesetzgebuns hingewiesen.<br />
Schon laut Gesetz vom Jahre 1865, durch spätere<br />
Gesetze jeweilen den veränderten Verhältnissen<br />
angepasst, übernimmt der Siaat die zum Bau und<br />
Betrieb einer Eisenbahn notwendigen Zuschüsse an<br />
das Unternehmen; die interessierten Gemeinden<br />
müssen sich nur zu einer geringen Beitragspflicht<br />
bequemen. Er setzt auch die Höhe des notwendigen<br />
Aktienkapitals fest, sofern der Bau und Betrieb<br />
der betreffenden Linie der Privatwirtschaft überlassen<br />
wird, und zwar in Relation zur Rollmaterialbeschaffung.<br />
In Wirklichkeit bleibt er aber Besitzer<br />
aller festen Anlagen und die Gesellschaft kann eigentlich<br />
nur über das Rollmaterial verfügen und<br />
auch nur dieses verpfänden. Die Konzession wird<br />
je nach Kategorie der Linie auf die Dauer von 30<br />
bis 70 Jabre erteilt; nach Ablauf der Konzeseionsperiode<br />
fallen alle festen Anlägen unentgeltlich<br />
dem Staat zu, d. h. in der staatlichen Suhention<br />
ist die Amortisationsquote bereits 60 bemessen<br />
worden, dass bei Konzessionaablauf die Anlage<br />
amortisiert ist.<br />
Nur das Rollmaterial wird seinem zur Zeit des<br />
Konzessionsablaufs innewohnenden Werte nach<br />
zurückgekauft.<br />
Daraus ist also ersichtlich, das« sich eigentlich<br />
nur zwei Kontrahenten gegenüberstehen: einerseits<br />
der Staat, der zudem das alleinige Verfügungsrecht<br />
über die festen Anlagen besitzt, anderseits die<br />
private Aktiengesellschaft.<br />
Das Gesetz gibt aber dem Staat auch das Recht,<br />
die festen Anlagen gegen einjährige Voranzeige<br />
jederzeit zu ihrem Rückkaufswert zurückzukaufen.<br />
Und dieser Rückkaufswert kann anhand einer<br />
klaren, eindeutigen Formel jederzeit festgesetzt<br />
werden.<br />
Der Staat hat es also in der Hand, unrentable<br />
Linien in jedem Moment zurückzukaufen, umzugestalten<br />
oder ganz stillzulegen. Und darin Hegt der<br />
grosse Unterschied gegenüber unserer Eisenbahngesetzgebung,<br />
die wohl die Rückkaufsklausel auch<br />
enthält, aber die Bestimmung des Rückkaufswertes<br />
nicht eindeutig regelt.<br />
Und dies dürfte auch der Grund «ein, warum<br />
es in Italien möglich ist, so rasch gefährdete Betriebe<br />
umzustellen oder auch ganz stillzulegen, und<br />
zwar ohne jedwelchen ungesetzlichen Eingriff in<br />
die Privatwirtschaft.<br />
Die englische und amerikanische Eisenbahngesetzgebung<br />
ist mir nicht bekannt; es dürfte a-ber<br />
nicht Von ungefähr sein, oder nur weil die technischen<br />
Vorteile der neuen Betriebsart dort besser<br />
erkannt worden sind, dass gerade in jenen beiden<br />
Ländern der Trolleybus seine grösste Ausbreitung<br />
und seine rapideste Entwicklung gefunden hat,<br />
sondern es werden eben gewisse Fesseln konstitutioneller<br />
Natur auch dort die Gesellschaften nicht<br />
belasten.<br />
(Schluss folgt.)<br />
Denn was man schwarz auf weiss besitzt...<br />
Nach den neuesten von Reklamefachkreisen<br />
durchgeführten «Tests» ist die Lesbarkeit von Inschriften<br />
in schwarzen Lettern auf weissem Grund<br />
ungleich besser als von weissen Inschriften auf<br />
dunklem Grunde. Eine schwarze Schrift auf Weiss<br />
wurde im Durchschnitt um 42 Prozent schneller gelesen<br />
als eine weisse Schrift auf dunkelgrauem<br />
Hintergrund. Die amerikanischen Sicherheitsbehörden<br />
haben sich diese Erfahrung bereits zunutze gemacht<br />
und bestimmt, dass bei Warnungstafeln usw.<br />
in Zukunft nur helle Schrift auf dunklem Grunde<br />
benützt werden soll.<br />
Ein Motor überhitzt sich,<br />
wenn der Kühler verschmutzt ist.<br />
Dann ist es auch Zeit, den Kühlwasser-Kreislauf zu<br />
entkalken.<br />
Die Reinigung der Kahlorgane soll jährlich zwei mal<br />
vorgenommen werden, und zwar<br />
im Herbst vor dem Einfüllen des Frostschutzmittels und<br />
im Frühjahr nach Ablassen desselben.<br />
Verlangen Sie bei Ihrem Garagisten, dass Ihr Wagen<br />
nach der Whiz-Methode behandelt wird.<br />
mit dem Kühlerrein<br />
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AUTOMOBIL-REVUE DIENSTIAO, 17. MAI <strong>1938</strong>
N° £0 — DIENSTAG, 17. MAt 193» AUTOMOBTL-PEVUE<br />
___<br />
ten wert, die sich aus solchen Zuständen für<br />
unsere Verteidigungsbereitschaft ergeben könnten!<br />
Warum hier nicht Abhilfe schaffen? Es gibt<br />
noch Faktoren genug, die uns in diesem Wettstreite<br />
mit dem Brenner hemmend belasten und<br />
denen nicht oder doch nicht vollständig beizukommen<br />
ist. Man denke nur an die ganzjährige<br />
Befahrbarkeit des Brenners. Sie zwingt<br />
zur sofortigen und möglichst eingehenden Beschäftigung<br />
mit der Frage einer frühzeitigen<br />
Oeffnung des 2112 m hohen Gotthardpasses.<br />
Bei diesem Anlasse, die Offenhaltung der<br />
Gotthardstrasse zu diskutieren, ist zwecklos.<br />
Das wäre nur durch Untertunnelung der Tremola<br />
und Anlage zahlreicher Galerien in der<br />
Bahn<br />
fettlurttlhii<br />
SrcmitPAtrtssMmi<br />
Doch die politische Achse Berlin-Rom wird<br />
in ihren Auswirkungen nicht allein eine starke<br />
Konkurrenzierung der Gotthardstrasse bringen,<br />
sondern es dürfte die Verlegung der deutschen<br />
Reichsgrenze auf die Passhöhe des Brenners<br />
auch zu einer Umstellung hinsichtlich der eisenbahnpolitischen<br />
Beziehungen unserer nördlichen<br />
und südlichen Nachbarn führen. Was wir<br />
bezüglich der Gotthardstrasse ausführten, gilt,<br />
sinngemäss übertragen, auch für diesen Fall.<br />
Da hilft einzig und allein eine Verbesserung<br />
des Gebotenen, d. h. eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit.<br />
Diese muss deshalb das Ziel<br />
der schweizerischen Eisenbahnpolitik bilden<br />
und wird möglich durch eine weitere Verkür-<br />
tut»<br />
Gotthard und Brenner im Profil.<br />
Schöllenen möglich, würde also die Investierung<br />
ungeheurer Geldsummen erfordern.<br />
Dabei aber tut grösste Eile, das heisst sofortige<br />
Wirksamkeit des Vorgekehrten not. Bleiben<br />
somit zwei Dinge rasch und gründlich zu<br />
tun: Einmal die möglichste Beförderung der<br />
Schneeräumungsarbeiten diesseits und jenseits<br />
des Passes und dann weitgehendste Erleichterung<br />
des Fahrzeugverlades sowohl in Göschenen<br />
als in Airolo. Richtige Erkenntnis der Sachlage,<br />
guter Wille und eidgenössische Verbundenheit<br />
fördern und ermöglichen gleichzeitig,<br />
die sofortige Vorbereitung und Durchführung<br />
entsprechender Massnahmen. Denn wo wirtschaftliche<br />
und verteidigungspolitische Notwendigkeiten<br />
sich so zwingend präsentieren<br />
wie hier, da muss ein Weg gefunden werden!<br />
zung der Transportzeit auf der bis zur äussersten<br />
Grenze belasteten Gotthardbahnlinie. Zu<br />
erreichen ist diese Leistungssteigerung nur<br />
durch den Ausbau der ganzen Strecke ßasel-<br />
Chiasso auf Doppelspur, wobei zuallererst die<br />
Teilstücke Brunnen-Flüelen und Taverne-Lugano<br />
ausgeführt werden müssten. Ein diesbezüglicher,<br />
vor der Eingliederung unserer früheren<br />
östlichen Nachbarn ins Deutsche Reich erfolgter<br />
Vorstoss im Parlament war erfolglos geblieben.<br />
Der Vorsteher des Eidg. Post- und<br />
Eisenbahndepartementes vertröstete die Fragesteller<br />
unter Hinweis auf die fehlenden Geldmittel<br />
auf bessere Zeiten. Wie bei der Strasse<br />
wurde auch bei der Bahn dann infolge aussenpolitischer<br />
Entwicklungen erst das Gravierende<br />
der Angelegenheit, das Bedeutsame der Forderung<br />
endlich verstanden. Jedenfalls hat das<br />
Eidg. Post- und Eisenbahndepartement nun in<br />
jüngsterZeit dem Bundesrate den Antrag unterbreitet,<br />
es seien in das neue Arbeitsbeschaffungsprogramm<br />
auch Ausbauarbeiten der<br />
bereits erwähnten Göthardbahnstrecken Brunnen-Flüelen<br />
und Taverne-Lugano einzubeziehen.<br />
Nebenbei bemerkt: Das Krisenbekämpfungs-<br />
und Arbeitsbeschaffungsgutachten<br />
Grimm-Rothpletz schlug bereits vor 4 Jahren<br />
u. a. auch den Ausbau der Strecke Taverne-<br />
Lugano auf Doppelspur vor. Dass man bei uns<br />
die Rosinen doch herauspickte, wo immer man<br />
sie fände!<br />
Um die Berechtigung des geforderten Ausbaues<br />
darzutun, genügt der Hinweis auf die<br />
dominierende Stellung der Schweiz im Transitverkehr<br />
zwischen Italien einer- und Deutschland,<br />
Frankreich, Belgien und Grossbritannien<br />
andererseits. Im Jahre 1936 zum Beispiel erreichte<br />
die direkte Durchfuhr durch die<br />
Schweiz in Nord-Süd- und Süd-Nordrichtung<br />
2053540 Tonnen. 1 369610 t davon entfallen<br />
allein auf den deutsch-italienischen Nord-Südverkehr,<br />
166240 t, dagegen auf den italienischdeutschen<br />
Süd-Nordverkehr. Auf den Transitverkehr<br />
zwischen diesen beiden Ländern entfielen<br />
im Jahre 1936. übrigens nicht weniger als<br />
74,7 % 171,8% im Vorjahr) des Gesamttransitverkehres<br />
der Schweiz. Bedarf- es da weiterer<br />
Worte, um darzutun, welche Bedeutung die<br />
Verlegung der deutschen Landesgrenze an den<br />
Brenner auch für uns mit Rücksicht auf ihre<br />
eisenbahnpolitischen Auswirkungen haben<br />
kann? Allerdings hat — wie die Gotthardstrasse<br />
in der berühmten landschaftlichen<br />
Schönheit unserer Heimat — auch die Gotthardbahn<br />
einen Trumpf in der Hand: Der<br />
Hauptverkehr Deutschland-Italien wickelt sich<br />
nämlich zwischen den niederrheinischen und<br />
den oberitalienischen Industriezentren ab!<br />
Nützen wir ihn, leisten wir dieser für uns günstigen<br />
Tatsache durch Transportzeitverkürzung,<br />
d. h. durch den Ausbau der Gotthardlinie auf<br />
Doppelspur, Vorschub!<br />
Was und warum es not tut.<br />
In seiner « Geschichte der Schweiz ><br />
Gagliardi geschrieben:<br />
hat<br />
tNeben seiner 1854 eröffneten Semmeringbahn<br />
plante Oesterreich den Zusammenschluss nördlich<br />
wie südlich der Alpen gelegener Staatsbestandteile<br />
über den Brenner. Sardinien und Frankreich<br />
dachten sich durch den Mont Cenis zu verbinden.<br />
Die kürzeste, direkteste Linie zwischen Rhein und<br />
Po, zwischen Paris und Augsburg nach Mailand<br />
ward also stets bedeutungsvoller — sofern man<br />
nicht umfahren werden, aas heisst kommerziell<br />
und industriell ins Hintertreffen geraten wollte!><br />
Diese Worte hatten aber nicht nur Geltung<br />
für die verkehrspolitische Situation der Schweiz<br />
zur Zeit der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts,<br />
sondern sie umreissen vielleicht viel<br />
schärfer noch die gegenwärtige Stellung unseres<br />
Landes als Brücke Europas. Die zu sehr<br />
lökalorientierten, von gesamtschweizerischen<br />
Interessen wenig beeinflussten Verkehrsauffassungen<br />
unserer Vorfahren kamen und kommen<br />
noch immer teuer zu stehen, ja — selbst unsere<br />
Die Verkehrsrichtuneen der Alpenbahntn.<br />
Nachkommen haben weiterhin an dies Lehrgeld<br />
zu berappen. Wollen wir uns da nicht<br />
wenigstens über diese gefährliche Mittetmässigkeit<br />
und Kurzsichtigkeit, welche bisher sowohl<br />
auf dem Gebiete der Eisenbahn- als der<br />
Strassenverkehrspolitik vorherrschte, hinausarbeiten<br />
und den Forderungen der unerbittlichen<br />
Gegenwart gerecht werden? Doch wozu erst<br />
fragen? Uns bleibt nichts anderes übrig, wollen<br />
wir unsern Platz im verkehrspolitischen<br />
Geschehen behaupten. Die Interessen unserer<br />
Wirtschaft, die Interessen der Landesverteidigung<br />
verlangen gebieterisch:<br />
Ausbau des Gotthards — der Schiene und der<br />
Strasse!<br />
Das Vermögen eines Gummikönigs.<br />
Nach Meldungen der amerikanischen Presse bestimmt<br />
das Testament Harvey S. Firestones, des<br />
amerikanischen Gumniikönige, dass seine Hinterlassenschaft<br />
durch eine Clerelander Treuhand-Gesellschaft<br />
nach einer bisher' geheimgehaltenen Verfügung<br />
verteilt werden soll. Das Vermögen de«<br />
grossen Industriellen, der seine Karriere als bescheidener<br />
Angestellter begann, wird auf, über 50<br />
Millionen Dollar geschätzt.<br />
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oder seine Durchsichtigkeit, kein Beweis für seine Reinheit ist?<br />
In der Tat sind die meisten Motorenöle nicht rein. Man hat bei der Raffination<br />
nicht alles herausgeholt, um deren Schmierfähigkeit nicht zu beeinträchtigen.<br />
Deshalb enthalten sie einen mehr oder weniger hohen Prozentsatz von Anteilen,<br />
welche absolut keinen Schmierwert haben, und wenn dieselben einmal<br />
in Ihren Motor gelangen, zersetzen sie sich und bilden Russ, Schlamm und<br />
klebrige Rückstände.<br />
Es brauchte eine neue Raffinations-Methode (das Clirosol-Verfahren), welche<br />
endlich erlaubt, ein Oel zu erzeugen, das sowohl von sämtlichen unerwünschten<br />
Anteilen befreit und reich an allen seinen schmierfähigen Bestandteilen ist.<br />
Durch dieses Verfahren erhält man also ein Oel, das nicht nur besser schmiert,<br />
mehr schützt und länger dauert, sondern das auch den Motor sauber hält.<br />
Für jeden Automobilisten ist ein sauberer Motor eine Frage, die nicht nur<br />
eine höhere Geschwindigkeit betrifft, sondern auch sein Portemonnaie. Besonders<br />
heutzutage ist dies nicht zu unterschätzen.<br />
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Beanspruchung. Unter solchen Umständen wird gewöhnliches<br />
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Darum ist die Verwendung von Mobiloil dringend nötig: es ist<br />
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Selbst bei höchster Beanspruchung verbürgt es eine reichhaltige<br />
Schmierung und hält dabei den Motor SAUBER.<br />
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Druck, Qidiiji und XerUx; EALLWAG A,-G, H|lleische Buchdruckerei and Wagnersche Verlagsanstalt, B«ra,
Im Verbrennungsmotor wird, wie schon sein<br />
Name andeutet, durch die Verbrennung von flüssigen<br />
oder gasförmigen Brennstoffen mechanische<br />
Leistung erzeugt. Die im Moment der Verbrenung<br />
auftretenden Temperaturen belaufen sich<br />
auf 2000 und mehr Grad Celsius. Sogar bei der<br />
Oeffnung des Auspuffventils beträgt die Temperatur<br />
der Gase immer noch viele hundert Grad<br />
Celsius. Daher braucht der Verbrennungsmotor<br />
unbedingt ein Kühlsystem, das die Zylinderlaufbahn,<br />
den Zylinderkopf, sowie (durch Wärmeleitung)<br />
auch den Kolben im Betrieb ausreichend<br />
kühl hält.<br />
Man kennt grundsätzlich zwei Kühlsysteme,<br />
nämlich die Luft- und die Wasserkühlung. Die erste<br />
ist vor allem bei den Motorrädern und Flugmotoren<br />
gebräuchlich. Beim Automobilmotor dagegen<br />
zieht man meist (von wenigen Ausnahmen<br />
abgesehen) eine Wasserkühlung vor. Bei ihr gibt<br />
der Motor seine überschüssige Wärme ans Kühlwasser<br />
ab, das als «Wassermantel» in rund um<br />
jeden Zylinder geführten Hohlräumen des Motorblockes<br />
und ZyTinderkopfes zirkuliert. Nach der<br />
Erwärmung im Motor gelangt es in den sogenannten<br />
Kühlerblock, durch den vom Kühlpropeller<br />
(Ventilator) ein starker Luftstrom gesaugt wird.<br />
Hier gibt das Kühlwasser die aufgenommene<br />
VVärme an die Luft ab, um darauf erneut in den<br />
Rht.<br />
lamellen<br />
Kühler<br />
Motor zurückzufliessen, sich dort wieder zu erhitzen<br />
usw. Dieser stete Kreislauf des Kühlwassers<br />
lässt sich vielleicht am ehesten mit der Wasserzirkulation<br />
in einer Zentralheizung vergleichen,<br />
wobei der Motor die Rolle des Ofens, der Kühlerblock<br />
die des Heizkörpers im Wohnraum spielt.<br />
Der Vergleich hinkt nur insofern etwas, als wir im<br />
Fig. 2 (nebenstehend):<br />
Der Kühlerblock<br />
besteht aus<br />
einer Anzahl ganz<br />
dünner senkrechter<br />
Röhrchen, die durch<br />
viele horizontale<br />
Blechstreifen zu<br />
einem Block vereinigt<br />
werden. Die<br />
durch diese Bleche<br />
noch vergrösserte<br />
Oberfläche der Wasserröhrchen<br />
verbürgt<br />
einen intensiven<br />
Wärmeaustausch<br />
vom Wasser<br />
zur zwischenrlurchströmenrlen<br />
Kühlluft.<br />
Wassermantel<br />
E.AU<br />
Fig. i (nebenstehend):<br />
Schematische Darstellung<br />
eines Kühlsystems mit<br />
Wasserpumpe.<br />
(«Buch vom Auto».)<br />
Falle des Autokühlsystems die unermesslichen<br />
Luftmassen unter Gottes freiem Himmel «heizen»,<br />
mit der Zentralheizung dagegen ein beschränktes<br />
Luftquantum in der Wohnung erwärmen.<br />
Die Zirkulation des Wassers kann in zweierlei<br />
Weise zustande kommen:<br />
1. Durch Einschaltung einer Wasserpumpe in<br />
den Kühlwasserkreislauf oder<br />
2. durch die Unterschiede im spezifischen Gewicht<br />
des kalten und warmen Wassers (Wasserpumpe<br />
fällt weg).<br />
Als Wasserpumpe verwendet man im ersten<br />
Fall eine sogenannte Kreiselpumpe mit umlaufendem<br />
Schaufelrad. Sie wird meist vom gleichen<br />
Keilriemen angetrieben, wie der Ventilator, welcher<br />
den Luftzug durch den Kühlerblock hindurchtreibt<br />
und dafür sorgt, dass der Motor auch beim<br />
Befahren von Steigungen in einem niedrigen Gang<br />
und mit geringer Fahrgeschwindigkeit ausreichend<br />
gekühlt wird.<br />
Die Wasserkühlungen ohne Wasserpumpen<br />
(Thermosyphon-Kühlungen), die wegen ihrer Einfachheit<br />
spezieil bei kleinen Wagen Anwendung<br />
finden, arbeiten dagegen ähnlich einer Warmwasserheizung<br />
mit der natürlichen Zirkulation des<br />
Wassers, die durch die Unterschiede der Temperatur<br />
zustande kommt. Aus der Physikstunde wissen<br />
wir nämlich, dass das Wasser bei einer Temperatur<br />
von 4 Grad Celsius am schwersten ist und<br />
darüber mit zunehmender Erwärmung sein spezifisches<br />
Gewicht abnimmt, das heisst das Wasser<br />
leichter wird. Im Kühlerblock ist es nun dauernd<br />
Fig. 3. Schematische Darstellung einer Thermosiphon-Kühlung<br />
(pumpenlose Kühlung). Die Zir-ser dagegen unter Umgehung des Kühlers durch<br />
Thermostatventil geschlossen ist, strömt das Waskulation<br />
des Kühlwassers erfolgt hier durch die<br />
Unterschiede im spezifischen Gewicht. 1 = aufsteigender<br />
Kühlwasserstrom, 2 = absinkender Kühlwasserstrom<br />
im Kühlerblock.<br />
kühler als in den Wasserkanälen des Zylinderblocks,<br />
weshalb es versucht, dort nach unten zu<br />
sinken, im Motor dagegen aufzusteigen. Hierdurch<br />
kommt die gewünschte Zirkulation auch ohne<br />
Wasserpumpe zustande. Das Wasser fliesst stets<br />
im Kühler von oben nach unten, von dort zum<br />
II.<br />
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Blatt<br />
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II. ii. Blatt Biatt Aufomobil-Rcviic<br />
BERN, 17.Mai <strong>1938</strong> •^r'iiWillWWli • ^ ^ ' W WM ^W BERN, 17.Mai 193<br />
Wagenteile einfach erklärt:<br />
Das Kühlsystem<br />
Fig. 4 Moderne Kühlsysteme besitzen meist einen<br />
sogenannten Thermostaten (automatisches Ventil),<br />
welches den Kühlwasserumlauf so reguliert, dass<br />
das Wasser möglichst rasch auf Betriebstemperatur<br />
kommt. A = Thermostatventil; B = elastische, mit<br />
leicht siedender Flüssigkeit gefüllte Thermostatzelle;<br />
G. = Gehäuse des Thermostaten; D = Rohrleitung,<br />
welche den Kühlerblock kurz schliesst.<br />
Motor, darin nach oben und vom Zylinderkopf<br />
wieder zurück zum obern Ende des Zylinderblocks.<br />
Eine Zeitlang strebten die Konstrukteure vor<br />
allem danach, die Kühlwirkung zu verstärken.<br />
Schliesslich merkte man jedoch, dass man auch in<br />
dieser Beziehug zu viel des Guten tun kann, indem<br />
sich nämlich ein unterkühlter Motor stärker abnützt<br />
als ein solcher, der bei normaler Betriebstemperatur<br />
(70—80 Grad C) laufen kann. Um beiden<br />
Erfordernissen gerecht zu werden, behielt man die<br />
grossen Kühler bei, schaltete jedoch in den Kühlkreislauf<br />
eine Art automatischen Absperrhahns,<br />
genannt Kühlerthermostat, ein. Dieser hemmt die<br />
Zirkulation des Kühlwassers durch den Kühlerblock,<br />
solange es sich nicht auf Betriebstemperatur<br />
erwärmt hat. Erst wenn die normale Erhitzung<br />
eingetreten ist, lässt das Thermostatventil das Wasser<br />
wieder durch den Kühler fliessen. Solange das<br />
ein Rohr von oben nach unten.<br />
Die Wirkungsweise des Kühlerthermostaten ist<br />
recht einfach. Er besteht aus einer Klappe oder<br />
einem Ventil, das durch eine elastische, -geschlossene<br />
Metallkapsel, in deren Innerem sich eine<br />
leicht siedende Flüssigkeit befindet, betätigt wird.<br />
Ist das Kühlwasser heiss, so entwickelt sich daraus<br />
Dampf, die Kapsel dehnt sich aus und öffnet das<br />
Ventil (und umgekehrt). Heute sind schon sehr<br />
viele Wagen mit derartigen Vorrichtungen ausgestattet,<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Kleinwagen mit Umlaufmotor?<br />
Nach Mitteilungen aus Stockholm soll der<br />
schwedische Grossindustrielle und Leiter des<br />
Elektrolux-Konzerns Axel Wenner-Gren mit dem<br />
französischen Automobilfabrikanten Mathis wegen<br />
der Lancierung eines Kleinwagens mit Umlaufmotor<br />
in Unterhandlungen stehen. Bekanntlich<br />
wurden um die Zeit des Weltkriegs von verschiedenen<br />
Konstrukteure^ Flugmotoren in Sternform<br />
mit umlaufenden Zylindern gebaut, doch ist man<br />
seither wieder davon abgekommen und lässt den<br />
Zylinderstern nunmehr stillstehen, während sich<br />
dafür die Kurbelwelle dreht. Ob die Verhältnisse<br />
nun bei der Verwendung eines Umlaufmotors in<br />
einem Kleinwagen so ganz anders liegen als beim<br />
Flugmotor, kann nur die praktische Erprobung<br />
lehren. Möglicherweise handelt es sich auch um<br />
einen nach neuartigen Prinzipien konstruierten<br />
Umlaufmotor, beispielsweise einen solchen ventilloser<br />
Bauart. Hierüber ist allerdings vorläufig<br />
nichts in Erfahrung zu bringen. Dagegen verlautet,<br />
dass der Motor nicht weniger als 9 Zylinder besitzen<br />
werde und das scheint uns nun für einen<br />
billigen Kleinwagen, der sich in Europa für 2000<br />
bis 3000 Fr., in U.S.A. gar für 1000 Fr. bauen<br />
lassen «oll. immerhin etwas viel.<br />
Dem Vernehmen nach sollen Versuchsausführungen<br />
des Kleinwagens bereits seit zwei Jahren<br />
in praktischer Erprobung stehen. Weiter wird berichtet,<br />
dass bei seiner Entwicklung auch amerikanische<br />
Konstrukteure mitarbeiteten. Als Standort<br />
der neuen Werke ist ein in der Nähe New Yorks<br />
gelegenes Fabrikgelände ausersehen worden. Es<br />
scheint also, dass das Projekt mit aller gebotenen<br />
Umsicht und Tatkraft an die Hand genommen<br />
wurde Was jedoch echliesslich daraus wird, kann<br />
im gegenwärtigen Zeitpunkt niemand voraussagen.<br />
ü>*sal
DIE KLEI<br />
„Artomobil-Revin" — Mr. 40, III. Blatt<br />
BERN, Dienstag, 17. Mai <strong>1938</strong><br />
Ein hübscher Wochenuxnsatz:<br />
Der amerikanische Automobilhandel<br />
atmet auf. Der Gemeinschaftspropaeanda,<br />
welche er — wie wir bereits in<br />
Nr. 29 gemeldet haben — vor kurzem<br />
mit der Automobilindustrie zusammen<br />
veranstaltet hat, ist ein durchschlagengebrauchte<br />
Wagen im Wert von rund<br />
der Erfolg beschieden worden. Innert<br />
Wochenfrist gelang es, an die 200 000<br />
50000000 Dollar an den Mann zu bringen.<br />
Die Lage war kritisch geworden. In den<br />
SBinstellräumen der Detailhändler hatten<br />
•ich die gebrauchten Wagen immer mehr<br />
gestaut, während die Nachfrage mit einer<br />
nervenzermürbenden Konstanz ausblieb.<br />
Ungeheure Summen, vielleicht 150 000 000<br />
•Dollar, vielleicht 200 000 000 Dollar, waren<br />
in diesen Occasionswagen nicht nur investiert,<br />
sondern geradezu eingefroren. Die<br />
Banken, die einen Teil dieser Vorräte bevorschusst<br />
hatten, drängten auf Rückzahlung<br />
der Lombardkredite; doch konnte<br />
eine zwangsweise Liquidierung grösseren<br />
Stils kaum gewagt werden, da sie zu einem<br />
•weiteren Zusammenbruch der Preise und<br />
zu beträchtlichen Verlusten geführt hätte.<br />
Der Verkauf neuer Wagen war behindert.<br />
Und dazu kam noch die Befürchtung, dass<br />
besonders die hochwertigen Fahrzeuge<br />
durch das Veralten eine Werteinbusse erleiden<br />
würden, die sich bei vielen Automobilhändlern<br />
geradezu katastrophal auswirken<br />
müsste.<br />
Die «Grossen» greifen ein.<br />
Da griffen die Automobilfabriken ein,<br />
und zwar seltsamerweise gerade auf Vorschlag<br />
jener Unternehmung, die sich bis<br />
anhin jeglicher ähnlicher Gemeinschaftsaktion<br />
mit den andern Konzernen prinzipiell<br />
enthalten hatte: der Ford Motor<br />
Company. Die Industrie konnte einfach<br />
nicht mitansehen, wie die Stosskraft ihrer<br />
Detaillisten gelähmt und dadurch auch<br />
der Absatz der neuen Wagen behindert<br />
wurde. So brachten sie denn einen Fonds<br />
von rund 1250 000 Dollar auf, und zwar<br />
eo, dass jede Fabrik einen Beitrag pro rata<br />
der im letzten Jahr verkauften neuen Wagen<br />
iieisteuerte.<br />
Mein lieber Sohn!<br />
Durch Zufall ist mir letzthin ein französischer<br />
Lehrgang für Autmobilverkäufer<br />
*) in die Hände gekommen, der sämtliche<br />
Sparten der ganzen Branche behandelt»<br />
Trotzdem ich im allgemeinen von<br />
solchen theoretischen Abhandlungen für<br />
den Berufserfolg nicht viel halte, weil ein<br />
steifes Wissen mit der für den Verkauf<br />
notwendigen Beweglichkeit im Gegensatz<br />
steht, muss ich Dir gestehen, dass mich<br />
die Durchsicht des erwähnten Kursus sehr<br />
angenehm überrascht hat. Er hat nämlich<br />
mappe für jeden der 46 000 Händler, die<br />
nebst dem eigentlichen Reklamematerial<br />
ausführliehe Vorschläge und Anregungen<br />
für eine wirkungsvolle Mitarbeit des einzelnen<br />
enthielt.<br />
Amerika horcht auf.<br />
Nicht umsonst belegt die Automobil-<br />
Industrie im Wirtschaftsleben der Vereinigten<br />
Staaten einen der wichtigsten<br />
Plätze; ja, sie wird sogar als die Wegbereiterin<br />
des Wiederaufbaus aus der Depression<br />
von 1929 betrachtet. Die amerikanische<br />
Oeffentlichkeit hat ein scharfes<br />
Auge auf ihren Geschäftsgang, in der<br />
Ueberzeugung, dass eine Ankurbelung der<br />
Automobil-Industrie automatisch eine<br />
Wiederbelebung des gesamten Erwerbslebens<br />
nach sich zieht. Auf Grund dieser<br />
Die Vorbereitungen.<br />
Bereits zwei Monate vor Beginn der<br />
Propaganda wurde mit den sehr sorgfältigen<br />
Vorbereitungen eingesetzt und dadurch<br />
ermöglicht, mit den zur Verfügung<br />
stehenden Geldern einen maximalen Ertrag<br />
herauszuholen. Eingehende Marktanalysen<br />
führten zur Erkenntnis, dass vor<br />
allem zwei Verkaufsargumente die besten<br />
Erfolgsaussichten boten, nämlich die ge-Ueberlegung war es darum auch möglich,<br />
Ein<br />
Antohändler<br />
200 000 Occasionswagen<br />
an Stuten<br />
Sohn<br />
*) « Cours de vente > des « Succes Automobile >.<br />
den Vorzug, dass das Hauptgewicht nicht<br />
auf dem Wissen, sondern vielmehr auf<br />
dessen praktischer Anwendung ruht. Die<br />
Bände, die ich bis heute gelesen habe,<br />
gaben mir — auch als alter Fachmann<br />
gestehe ich es gerne •— manche Anregungen<br />
und haben mir darum auch viel Vergnügen<br />
gemacht. Worum es sich handelt,<br />
werden Dir am besten einige Auszüge<br />
zeigen:<br />
«Der Unterschied zwischen einem erfolglosen<br />
und einem erfolgreichen Menschen<br />
besteht darin, dass der letztere die<br />
Hindernisse mit dem Geist echter Sportlichkeit<br />
— in echt « männlicher » Weise —<br />
in Angriff nimmt und fest entschlossen<br />
ist, der Schwierigkeiten Herr zu werden,<br />
während der Erfolglose die Partie gleich<br />
von Anfang an verloren gibt.<br />
...Wenn Sie sich nicht selbst anspornen,<br />
wenn Sie die Triebfeder zur Leistung<br />
nicht in sich selbst tragen, dann müssen<br />
Sie sich nicht wundern, falls Ihnen ein<br />
genwärtig niedrigen Preise für gebrauchte<br />
Wagen und die Fahrsicherheit, die gebieterisch<br />
verlangte, dass eine grosse Zahl<br />
ausgefahrener und deshalb sowohl für den<br />
Automobilisten wie für die Allgemeinheit<br />
gefährlicher Vehikel raschmöglichst durch<br />
bessere ersetzt würden. Darüber vergass<br />
man selbstverständlich auch die anderen<br />
Punkte, die die Oeffentlichkeit zur Anschaffung<br />
besserer Occasionswagen veranlassen<br />
konnten, wie Repräsentation, Qualität<br />
der revidierten Wagen, Garantie<br />
usw., nicht. Nachdem über die prinzipielle<br />
Gestaltung der Werbung Klarheit geschaffen<br />
war, wurde das notwendige Propagandamaterial<br />
vorbereitet, das nicht nur<br />
Aussenplakate und Inserate umfasste (für<br />
welch letztere rund zwei Drittel der vorhandenen<br />
Gelder in 1950 Tagesblättern<br />
und 7800 Zeitschriften aufgewendet wurden),<br />
sondern auch Radiovorträge, Umzüge,<br />
Ausstellungen, Innenplakate usw.,<br />
und vor allem eine umfangreiche Werbedie<br />
Presse und vor allem diejenige der<br />
Hearst-Gruppe für eine intensive redaktionelle<br />
Mitarbeit zu gewinnen. Die «National<br />
Used Car Week» — zu deutsch die<br />
«Nationale Occasionswagen-Woche» —, wie<br />
die Veranstaltung genannt wurde, konnte<br />
deshalb allseitig auf ein für unsere Vorstellung<br />
unglaubliches Interesse zählen.<br />
Gewonnen !<br />
Das erste Experiment ist vollauf gelungen.<br />
Wie die eingangs erwähnten Zahlen<br />
beweisen, wurde das gesetzte Ziel in jeder<br />
Hinsicht erreicht. Das Resultat stellt nicht<br />
nur der Geschäftstüchtigkeit der Automobil-Industrie<br />
und seiner Vorposten, der<br />
Händlerschaft, ein hervorragendes Zeugnis<br />
aus, sondern ist ein erneuter Beweis<br />
dafür, dass auch individualistisch eingestellte<br />
Einzelpersonen und Unternehmungen<br />
eine vernünftig aufgebaute Gemeinschaftsaktion<br />
durchzuführen und erfolgreich<br />
zu gestalten vermögen, vor allem<br />
Eine amerikanische Stimme zur National Used Car Week:<br />
« Wiederum hat die Automobilindustrie der gesamten Wirtschaft gezeigt, welcher<br />
Weg aus der Stagnation herausführt...<br />
Die Zahlen zeigen, dass die Stauung, durch die der Markt verstopft wurde,<br />
dank Anwendung gesunder Geschäftsmethoden zum Verschwinden gebracht werden<br />
konnte. Eine einzige Automobilfirma, und dabei nicht einmal die grösste, meldet,<br />
dass innert vier Tagen 33 959 gebrauchte Wagen im Wert von 8 405 785 Dollar verkauft<br />
wurden...<br />
Die Fabrikpfeifen ertönen wieder; die Männer kehren wieder an die Arbeitsstätte<br />
zurück...<br />
Die Zahlen zeigen in einer unwiderlegbaren Weise, dass es sich die Wirtschaft<br />
selbst zuzuschreiben hat, wenn sie auf ein stumpfes Geleise gerät. Die Zeit verlangt<br />
Regsamkeit und Energie, Werbung und Reklame, Mut und Führerqualitäten.<br />
Es ist kennzeichnend, dass die <strong>Zeitung</strong>swerbung im Rahmen der Gesamtmassnahmen<br />
die Schlüsselstellung innehatte...*<br />
ti<br />
dann, wenn es nicht nur gilt, die engumschränkten<br />
Interessen einer Branche zu<br />
wahren, sondern das eigene Können und<br />
die eigene Macht in den Dienst der Allgemeinheit<br />
zu stellen. Es muss besonders<br />
darauf hingewiesen werden, dass der Erfolg<br />
dieser wohl einzigartigen Aktion zu<br />
neun Zehnteln darauf zurückzuführen ist,<br />
dass es den Veranstaltern gelang, der<br />
Oeffentlichkeit in besonders eindringlicher<br />
Art darzulegen, was sie ihr an Vorteilhaftem<br />
und Nützlichem zu bieten hatten<br />
— nach den gleichen Grundsätzen, die wir<br />
an dieser Stelle ständig wiederholen.<br />
anderer den Rang abläuft, Sie sich befehlen<br />
lassen müssen und durch Güte oder<br />
Strenge zum Handeln gezwungen werden.<br />
Nur dann können Sie die Früchte Ihrer<br />
Ideen und Ihrer Arbeit gemessen, wenn<br />
Sie selbst initiativ und tatkräftig vorzugehen<br />
verstehen. Sie müssen es sein, der<br />
die Leistung vollbringt und auch in den<br />
dunkelsten Momenten den unbesiegbaren<br />
Willen, alle Hindernisse zu bewältigen, in<br />
die Waagschale zu werfen haben...<br />
... Es gibt an die zwanzig Gründe, die<br />
für den Misserfolg verantwortlich gemacht<br />
werden können •.. Vielzuviele Verkäufer<br />
verstehen nicht, ihre Arbeit richtig<br />
zu organisieren. Sie verlieren mit Nebensächlichkeiten<br />
einen gewaltigen Schock<br />
Zeit ans dem einfachen Grunde, weil sie<br />
ihre Vorbereitungen zu wenig systematisch<br />
durchführen. Jeden Morgen vertrödeln<br />
sie eine Stunde damit, am Wagen<br />
herumzubasteln, oder sie plaudern eine<br />
halbe Stunde auf der Strasse mit irgendeinem<br />
Bekannten, oder erweisen ihren<br />
Nützliche Lehren.<br />
Es ist bei der Gründlichkeit amerikanischer<br />
Geschäftsmethoden nicht zu verwundern,<br />
dass aus den Erfahrungen dieser<br />
Aktion eine grössere Anzahl von Grundsätzen<br />
abgeleitet werden konnten, die für<br />
die zukünftige Gestaltung des Occasionshandels<br />
von Bedeutung sind, wovon wir<br />
einige wenige erwähnen möchten:<br />
/. Der Verkaut von Occasionswagen kann<br />
auch in der sogenannten flauen Zeit eine Belebung<br />
erfahren, wenn geeignete Massnahmen<br />
getroffen werden.<br />
2. Das Publikum von heute legt viel grösseren<br />
Wert auf die Garantie des Händlers für<br />
die Sicherheit, Zuverlässigkeit und den Komfort<br />
der Occasionswagen.<br />
3. Eine grosse Zahl von Interessenten kauft<br />
nur noch solche Occasionswagen, für die eine<br />
entsprechende Garantie geliefert wird.<br />
4. Die schlechtesten Wagen sind am<br />
schlechtesten zu verkaufen.<br />
5. Je länger je mehr erweist sich ein Fonds<br />
als notwendig, der es ermöglicht, die billigsten<br />
Wagen aufzunehmen und «einzustampfen*.<br />
Wenn es auch nicht möglich ist, zwischen<br />
der Lage des amerikanischen Antomobilhandels<br />
und Automobilgewerbes<br />
mit derjenigen der Schweiz eine genaue<br />
Parallele zu ziehen, so dürften die Ergebnisse<br />
der «National Used Car Week»<br />
auch dem schweizerischen Handel wertvolle<br />
Fingerzeige geben, die es ihm ermöglichen,<br />
in Zeiten der starken Belastung<br />
durch Tausch- oder sonstige Occasionswagen<br />
nach geeigneter Abhilfe<br />
zn suchen.<br />
h<br />
England berichtet:<br />
Die Occasions-Händler in Manchester haben<br />
eine interessante Neuerung eingeführt, die dem<br />
gesamten Occasions-Handel einen bedeutenden<br />
Auftrieb zu geben geeignet ist. Sie haben<br />
nämlich die Möglichkeit geschaffen, gebrauchte<br />
Wagen, welche durch vertrauenswürdige<br />
Handler verkauft werden, gegen Bruch und<br />
sonstige ausserhalb von Unfällen eintretenden<br />
Schäden versichert werden können. Bei Wagen,<br />
die nicht älter als drei Jahre sind, beträgt<br />
die Versicherungsprämie zirka Fr. 40.—, bei<br />
älteren Wagen etwas mehr. Die Versicherungsgesellschaft<br />
ersetzt jeden Schaden am Motor,<br />
an der elektrischen Einrichtung oder am Chassis<br />
inkl. der Bremsen, wobei sowohl die Kosten<br />
der Ersatzteile, der Arbeit, wie auch des Abschleppens<br />
inbegriffen sind. =<br />
Welche StöuiugeH teeUn an JCottdcnsatoceHoul?<br />
nach modernen,<br />
Winke fäc die Wuk&tatt<br />
Seite 12.<br />
Seite 12.<br />
Seite 12.<br />
Freunden einen Haufen Gefälligkeiten, die<br />
sie einen ebensolchen Haufen Zeit kosten.»<br />
Jede Stunde sollte im Interesse des Verkaufs<br />
verwendet werden. Verkäufer, die<br />
sich nicht zu organisieren verstehen,<br />
« stossen sich die Nase ein », weil sie mangels<br />
Verständigung mit der Kundschaft<br />
vielfach leere Wohnungen und Büros antreffen.<br />
Sie rennen nach links und rennen<br />
nach rechts; sie fahren an das eine Ende<br />
der Stadt, um dort zu bemerken, dass sie<br />
einen Kunden am andern Ende hätten<br />
aufsuchen sollen und am Vormittag vor<br />
seiner Haustüre vorbeigefahren sind.»<br />
Ich möchte Dir ernsthaft empfehlen,<br />
Dich über das Werk einmal näher zu informieren;<br />
wenn auch mit dem Studium<br />
desselben der perfekte Verkäufer noch<br />
nicht gemacht ist, so bietet es dem vorwärtsstrebenden<br />
Fachmann doch manches,<br />
das er in der Routine des Alltags allzuleicht<br />
übersieht<br />
0 Dein Vater.
12 ÄDTOMOBTL-REVUE DIENSTAG, 17. MAI <strong>1938</strong> — N° 40<br />
Auto.=&ektois(fies:<br />
Kennen Sie diese<br />
Der Kondensator des Zündsystems hat Spannung von 150—250 Volt (trotzdem die<br />
eine recht wichtige Funktion, und wenn er Batteriespannung nur 6 oder 12 Volt beträgt).<br />
Ihr muss die Isolation des Kondensa-<br />
nicht in Ordnung ist, so stellt er leicht das<br />
Arbeiten der Zündung überhaupt in Frage. tors widerstehen können. Die Grosse, der<br />
Seine Aufgaben bestehen erstens in der Verhinderung<br />
starker Funkenbildung an dennung hängt von den elektrischen Baumerk-<br />
bei der Kontaktöffnung entstehenden Span-<br />
Unterbrecherkontakten sowie zweitens in malen der Spule wie Windungszahl der Pri-<br />
der Erzeugung eines Gegenstroms im Pri-märseitemärstromkreis, der das magnetische Feld<br />
Grosse des Primärstroms usw. ab.<br />
der Zündspule nach dem Oeffnen der Kontakte<br />
rasch zusammenbrechen lässt. Diese<br />
Wirkung lässt sich folgendermassen erklären:<br />
Im Augenblick der Oeffnung der Unterbrecherkontakte<br />
ist der Strom im Primärstromkreis<br />
noch « in Schwung ». Hätte man<br />
keinen Kondensator, so würde er den Kontakt<br />
überspringen und eben das unerwünschte<br />
« Feuern » verursachen. Liegt jedoch<br />
ein Kondensator parallel zum Unterbrecher<br />
im Primärstromkreis, so wählt der<br />
Strom den Weg zu diesem hin, anstatt den<br />
Luftsprung zu wagen. Da die Kapazität<br />
(Stromaufnahmevermögen) des Kondensators<br />
gering ist, so wird er rasch voll aufgeladen<br />
und bald beginnt der Strom in entgegengesetzter<br />
Richtung durch die Primärspule<br />
abzufressen. Der Kondensator hat<br />
gleichsam den Stromstoss elastisch abgefangen.<br />
Der rückfliessende Strom bringt das<br />
Der Unterbrecher-Kondensator ist nur voll wirksam,<br />
wenn er in der unmittelbaren Nähe des Unterbrechers<br />
untergebracht ist. Hier finden wir den im<br />
«Untergeschoss» des Verteilers angeordneten Unterbrecher<br />
sowie daneben den Kondensator. 1 = Unterbrecherarm,<br />
2 = Unterbrecherkontakt, 3 = Kondensator,<br />
4 = rotierender Nocken, 5 = isolierter<br />
Drehpunkt des Unterbrecherarms, 6 = Feder des<br />
Unterbrecherarms.<br />
magnetische Feld der Zündspule noch vollends<br />
zum Zusammenbrechen. (Bekanntlich<br />
führt ia der rasche Wechsel im magnetisohen<br />
Kraftlinienfluss der Zündspule zur<br />
Erzeugung des Hochspannungstromstosses,<br />
der als Zündfunke überspringt.)<br />
Störungen<br />
Hochbeanspruchte Spulen benötigen manchmal<br />
einen Kondensator grösserer Kapazität,<br />
um die höhere Spannung abzufangen. Der<br />
Zustand der Unterbrecherkontakte gibt meist<br />
darüber Auskunft, ob dies notwendig ist.<br />
Ist der Kondensator nicht imstande, dieser<br />
hohen Spannung zu widerstehen, so wird<br />
seine Isolation durchschlagen und dies bewirkt<br />
zum mindesten ein Nachlassen in der<br />
Kraft der Zündfunken, sowie in der Motorleistung<br />
oder gar ein vollständiges Versagen<br />
der Zündung. Derartige Störungen machen<br />
sich besonders stark bemerkbar, wenn der<br />
Motor mit geringer Drehzahl stark belastet<br />
läuft, also in Steigungen oder beim Beschleunigen<br />
im direkten Gang, Es treten<br />
dann gerne Zündaussetzer auf, deren Ursache<br />
nicht leicht zu finden ist.<br />
Die Kapazität der Kondensatoren t<br />
wird in Mikrofarad gemessen. Bei den meisten<br />
amerikanischen Wagen ist beispielsweise<br />
ein Kondensator mit einer Kapazität<br />
von durchschnittlich 0,25 Mikrofarad eingebaut.<br />
Damit er seine Funktion richtig erfüllen<br />
kann, darf er weder zu gross noch zu<br />
klein sein. Ist er zu klein, so vermag er die<br />
Funkenbildung an den Kontakten nicht zu<br />
verhindern. Im gegenteiligen Fall aber fliesst<br />
der Strom zu clahm» aus dem Kondensator in<br />
die Spule zurück, was die Zündleistung vermindert.<br />
Neben dieser allgemein gültigen<br />
Regel hat auch die vorherrschende Betriebsdrehzahl<br />
einen wesentlichen Einfluss auf die<br />
Wahl des bestgeeigneten Kondensators. Denn<br />
bei hohen Tourenzahlen nimmt die Grosse<br />
des Primärstroms ab und ein Kondensator,<br />
der für mittlere Drehzahlen gerade richtig<br />
ist, wird deshalb für diese Betriebsbedingun-,.<br />
gen eher grösser als notwendig sein. Umgekehrt<br />
bei speziell niedrigen Drehzahlen. Soll<br />
ein Wagen normalerweise unter den einen<br />
oder andern dieser extremen Verhältnisse<br />
gebraucht werden, so empfiehlt es sich, den<br />
Kondensator ihnen anzupassen. (Zwischen<br />
0,15 und 0,4 Mikrofarad bei 6 Voltanlageri.)<br />
Für normale Gebrauchswagen dagegen gibt<br />
man sich mit einem Kompromiss zufrieden,<br />
der unter Durchschnittsbedingungen die längste<br />
Lebensdauer der Unterbrecherkontakte,<br />
verbunden mit guter Zündleistung zu erreichen<br />
gestattet.<br />
Der Autokondensator besteht aus<br />
abwechselnden Lagen von Stanniolpapier und<br />
Paraffinpapier oder anderem Isolationsmaterial,<br />
die zusammen aufgerollt sind. Seine Auch zu grosse Kondensatorkapazität kann<br />
Kapazität hängt von der Art der isolierenden<br />
Trennungsschicht, ihrer Dicke sowie Wenn wir oben darauf hinwiesen, dass ein<br />
zum Verbrennen der Kontakte führen.<br />
der Grosse der Oberfläche der Stanniolblätter Kondensator von geringer Kapazität zum<br />
ab. Sehr wichtig für die Qualität des Kondensators<br />
ist die Beschaffenheit der isolie-<br />
nach Ansicht gewisser Fachleute auch bei<br />
Verbrennen der Kontakte führt, so ist dies<br />
renden Trennungsschicht. Bei billigen Ausführungen<br />
wird oft gerade an ihr gespart. Kapazität möglich. Nur werde in diesem Fall<br />
Verwendung einer solchen von zu grosser<br />
Unter normalen Betriebsbedingungen entsteht<br />
im Moment des Stromunterbruches im weise würde nach dieser Theorie das Ver-<br />
der andere Kontakt verbrannt. Beispiels-<br />
Primärkreis durch die Wirkung des zusammenbrechenden<br />
Magnetfeldes der Spule eine l bei negativem Masseschluss der Batterie<br />
brennen des festen Unterbrecherkontaktes<br />
auf<br />
im Kondensator?<br />
zu geringe, das Verbrennen des Kontaktes<br />
am Unterbrecherarm auf zu hohe Kapazität<br />
schliessen lassen. Bei positivem Masseanschluss<br />
des Akkumulators würden sich die<br />
Verhältnisse gerade umkehren. Ausnahmen<br />
von dieser Regel können sich (immer nach<br />
den gleichen Quellen) durch äussere Umstände,<br />
wie lose elektrische Verbindungen,<br />
hohe Spannung und Ladestromstärke ergeben.<br />
Bis vor einigen Jahren wurden die Kapazitäten<br />
der Zündkondensatoren von den Fabrikanten<br />
nicht angegeben. Man verkaufte<br />
Schaltschema einer Batteriezündung. 1 = Batterie,<br />
2 = Lichtmaschine, 3 = Widerstand im Zündsystem,<br />
4 = Zündspule, 5 = Sekundärwicklung,<br />
6 = Primärwicklung, 7 = Unterbrechernocken,<br />
8 = Unterbrecherarm, 9 = fester Unterbrecherkontakt,<br />
10 = Kondensator, 11 Ziindschalter, 12 =<br />
Verteilerarm, 13 = Verteilerkontakte, 14 = Zündkerzen.<br />
sie vielmehr nach Ersatzteilnummern. Durch<br />
das Aufkommen der elektrischen Messeinrichtungen<br />
für Garagen wurde hier Wandlung<br />
geschaffen. Die Kapazitäten der gangbarsten<br />
Grossen halten sich in den Toleranzgrössen<br />
von 0,20—0,28, 0.27—0,35, 0,39—0,44,<br />
0,40—0,50 Mikrofarad (MF). Die grosse Zahl<br />
verschiedener Kapazitätswerte zeigt eindringlich<br />
wie notwendig es ist, beim Ersatz<br />
eines Kondensators die Kapazität des alten<br />
stets festzustellen und einen gleichartigen<br />
neuen zu verwenden. Grössere Reparaturwerkstätten<br />
sind heute meist in der Lage,<br />
die Kapazität von Kondensatoren zu messen.<br />
Isolatorschaden im Kondensator.<br />
Wenn die Isolation des Kondensators defekt<br />
geworden ist, so fliesst ein gewisser<br />
Anteil des Primärstroms im Moment der<br />
Kontaktöffnung durch den Kondensator, anstatt<br />
in ihm nur aufgespeichert zu werden<br />
Der normale Automobilkühler muss in der Lage<br />
sein, minutlich Hunderten von Litern Kühlwasser<br />
die im Motor aufgenommene Wärme zu entziehen.<br />
Normalerweise sind Kühlerblock und Motor in der<br />
Grosse so aufeinander abgestimmt, dass eine ausreichende<br />
Kühlung gewährleistet wird. Dieses<br />
Gleichgewicht kann jedoch schon durch verhältnismässig<br />
geringe Ursachen gestört werden. Wir denken<br />
da beispielsweise an den geringen Durchmesser<br />
der Wasserkanäle im Kühler, der oft kaum 2,5 mm<br />
erreicht, so dass bereits ein Belag von Rost oder<br />
Schmutz den Durchfluss des Wassers recht erheblich<br />
stört und dadurch zur Ueberhitzung führt.<br />
Gleichzeitig erschweren derartige Schmutzansätze<br />
aber auch den Wärmeübergang vom Wasser an die<br />
durch den Kühlerblock streichende Kühlluft.<br />
Ebenso ist eine Ueberhitzung möglich, wenn die<br />
Luftzirkulation durch Schmutz oder Mücken und<br />
dergleichen mehr durch ein in ungeeigneter Lage<br />
und nachher retour zu fliessen. Hiedurch<br />
wird die Zündleistung beeinträchtig. Die<br />
Zündung versagt alsdann besonders bei starker<br />
Belastung des Motors im untern Drehzahlbereich,<br />
weil in diesem Falle der Kompressionsdruck<br />
im Zylinder am grössten ist<br />
und somit dem Uebertritt des Zündfunkens<br />
den höchsten Widerstand entgegensetzt.<br />
Manchmal kann jedoch ein Kondensatorschaden<br />
schon zu Aussetzern im Leerlauf führen.<br />
Da Kondensatoren nicht viel kosten,<br />
sollten sie beim geringsten Zeichen eines<br />
Isolationsdefektes ersetzt werden.<br />
Zur Prüfling auf Isolationsdefekte empfiehlt<br />
es sich, den Kondensator vorzuwärmen, da<br />
sich solche Fehler im warmen Zustand<br />
manchmal verschlimmern. (Im Betrieb erwärmt<br />
sich ja bekanntlich jeder Kondensator.)<br />
Bei blossen Kapazitätsmessungen ist anderseits<br />
eine Vorwärmung nicht nötig, da sich<br />
dadurch die Kapazität nicht verändert.<br />
Zur Feststellung eines Isolatorschadens<br />
misst man den Widerstand des Kondensators.<br />
Beträgt er weniger als ca. 2 Megohm,<br />
(l Megohm = 1 Million Ohm), so sollte der<br />
Kondensator ersetzt werden. Zwar kann<br />
unter günstigen Umständen mit einem solchen<br />
von nur 50,000 Ohm Widerstand noch<br />
ein befriedigender Betrieb erzielt werden,<br />
doch besteht hiebei stets die Gefahr, dass<br />
die Isolation gelegentlich zusammenbricht.<br />
Von 2 Megohm ab aufwärts darf anderseits<br />
angenommen werden, dass praktisch im<br />
Betrieb kein Strom verloren geht, da die<br />
Aufladung des Kondensators jeweils nur<br />
1/12,000 Sekunde dauert<br />
Dampfung durch Widerstand in Kondensatoranschlüssen.<br />
Wenn der Anschluss der Stanniolblätter<br />
des Kondensators an die Aussenkontakte<br />
einen übermässigen Widerstand aufweist,<br />
so wird dadurch seine Entladung verzögert,<br />
was ebenfalls zu Zündstörungen Anlass geben<br />
kann. Die Messung dieses Widerstandes<br />
erfolgt in Mikroohm (Millionstel-<br />
Ohm). Sie ist vor allem deswegen<br />
wichtig, weil bei gewissen Kondensatoren<br />
die Kontakte nicht direkt an die Zinnfolie<br />
angeschlossen sind, sondern vielmehr der<br />
Massekontakt nur durch Anpressen derselben<br />
an die Hülse zustandekommt. Bei Erwärmung<br />
kann sich dieser Kontakt lockern<br />
und dann arbeitet der Kondensator nicht<br />
mehr richtig. Daher die Notwendigkeit, auch<br />
diesen Kennwert bei der Prüfung genau zu<br />
messen.<br />
Nachdem wir hiemit die wichtigsten Störquellen<br />
des Kondensators besprochen haben,<br />
werden wir bei späterer Gelegenheit auf die<br />
Durchführung der notwendigen Messungen<br />
zu sprechen kommen.<br />
Kiihle»*Sewi«:G<br />
-bnach<br />
modernsten Methoden<br />
angebrachtes Nummernschild oder durch eine teilweise<br />
geschlossene Kühlerjalousie behindert wird.<br />
Hiebei lässt gewöhnlich auch die Motorleistung —<br />
für den Wagenbesitzer unmerklich langsam — nach<br />
und der Zylinderblock oder -köpf kann sich verziehen.<br />
Wie sich Rost, Schlamm und Belag im<br />
Kühler bilden.<br />
Rost bildet eich in den Kanälen des Zylinderblockes<br />
und Zylinderkopfes (sofern dieser auch aus<br />
Gusseisen besteht) und bleibt in geringen Mengen<br />
an jenen Wänden hängen, wodurch er den Wärmeübergang<br />
vom Zylinderinnern zum Kühlwasser behindert.<br />
Der gröss"ere Teil des Rostes löst sich jedoch<br />
ab und wird durch das Wasser in den Kühlerblock<br />
getragen. Die Rostbildung hängt mit dem<br />
immer gegenwärtigen Sauerstoffgehalt des Kühl-<br />
Winke für die Werkstatt<br />
< Entstörung » eines geräuschvollen Federauges.<br />
Wenn Blattfedern Lärm verursachen,<br />
so liegt dies nicht selten daran, dass die<br />
Augen der beiden Hauptfederblätter (oberste<br />
A<br />
A = Segment aus einer passenden, alten Bronzebüohse.<br />
B = äusseres Auge hier abschneiden. C =<br />
das selbstgemachte Werkzeug zum Aufbiegen des<br />
äussern Auges wird hier eingeführt. D = Werkzeug<br />
zum Aufbiegen.<br />
zwei Blätter) aneinander reiben. Um diese<br />
Lärmquelle zu eliminieren, werden von amerikanischen<br />
Fachleuten die folgenden Wege,<br />
empfohlen : Falls das äussere Auge ganz<br />
herumgebogen ist wie in Fig. 1, fertigen wir<br />
uns ein SpezialWerkzeug zum Aufbiegen des<br />
äusseren Blattes an, wie es aus unserer Abbildung<br />
ersichtlich ist. Seine Kante wird in<br />
der gezeigten Weise zwischen das Ende des<br />
obern und die untere Fläche des untern<br />
Blattes eingeschlagen, um hierauf das untere<br />
Ende des Handgriffs in Richtung des Pfeils<br />
herumzudrücken. Hiebei wird das äussere<br />
Auge etwas geöffnet und es bildet sich ein<br />
Abstand zwischen ihm und .dem inneren<br />
Auge.<br />
Statt dessen kann auch, wie unsere Fig. 2<br />
darstellt, das äussere Hauptblatt an der eingezeichneten<br />
Stelle abgeschnitten werden.<br />
Dann trägt es immer noch mit und kann<br />
doch an dieser Stelle keinen Lärm verursachen.<br />
Als dritter Weg wird vorgeschlagen,<br />
zwischen die beiden Augen ein Segment aus<br />
einer alten Bronzebüchse einzufügen (Fig. 3).<br />
Flexible Rohrverbindung. Zum Anschluss<br />
von nicht am Motor selbst befestigten Oel-<br />
Schnitt durch die flexible Rohrverbindung. A =<br />
Ueberwurfmutter, B = Dichtungsring aus Kunstgummi,<br />
G = angestauchter Wulst nahe Rohrende,<br />
D = Sechskant.<br />
filtern wie für die mannigfaltigsten andern<br />
Zwecke eignet sich nachstehend skizzierte<br />
und im Schnitt gezeigte Verbindung; die sich<br />
ebensogut für Kupfer- wie für Stahlrohre<br />
verwenden lässt. Mit Hilfe eines Spezialwerkzeugs<br />
wird nahe am Rohrende ein<br />
ringsum laufender kleiner Wulst angestaucht,<br />
um das Herausrutschen aus dem zuvor ein-<br />
geschobenen Kunstgummidichtungsring zu<br />
verhindern. Eine Ueberwurfmutter hält den<br />
Ring und damit auch das Rohr am Anschlussnippel<br />
fest. Je höher der Innendruck, desto<br />
tiefer wird der angestauchte Wulst des<br />
Rohrs an den Dichtungsring gepresst. Zwischen<br />
Rohr und Nippel ist kein metallischer<br />
Kontakt vorhanden.<br />
Ein Trick, der den Zusammenbau von<br />
Ventilen und Ventilfedern erleichtert.<br />
Die Ventilkeile werden mit einem Schraubenzieher<br />
an Ort und Stelle gebracht, nachdem<br />
man sie mit Fett an diesem « angeklebt»<br />
hat. A = Ventilfeder. B = Fett.<br />
C = Ventiikeile. D = Schraubenzieher.
N 0 #O' TC^rß!E^StTC, XI. WAT \m<br />
AUTOMÖBTC-l?EVtn*<br />
wassers zusammen, der sich nicht verhindern lässt,<br />
denn der Kühler steht ja durch das üeberlaufrohr<br />
notwendigerweise mit der freien Atmosphäre in<br />
Verbindunu.<br />
Verstärkte Rostbildung kann dadurch hervorgerufen<br />
werden, dass eine defekte Zylinderkopfdichtung<br />
Abgase ins Kühlwasser austreten lässt Die<br />
Verbrennungsgase enthalten gewisse Anteile an<br />
SSurebildnern, die beispielsweise Infolg« des geringfügigen<br />
Schwefelgehaltes mancher Brennstoffe<br />
und durch andere verbrennungschemische Vorgänge<br />
entstehen. Bei sehr starker Rostbildung soll deshalb<br />
das Kühlsystem auf aufsteigende Gasblasen untersucht<br />
werden. Solche können beispielsweise auch<br />
davon herrühren, dass Luft durch einen undichten<br />
Schlauchanschluss der Wasserpumpe angesaugt<br />
wird und dann ebenfalls in Form von Blasen im<br />
Kühlwasser hochsteigt Auch diese Luft hat eine<br />
Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff und daher<br />
erhöhte Rostbildung zur Folge.<br />
Der Luffeinfritt erfolgt stets an Stellen, wo im<br />
Kühlsystem ein Unterdruck herrscht, d. h. auf der<br />
Saugseite der Pumpe. Je nach deren Lage am Motor<br />
sind also die Sehlauchverbindungen zwischen<br />
unterem Kühlerende und Wasserpumpe oder die<br />
Zylinderkopfdichtung im Fehler. Man erkennt dies<br />
daran, dass nach dem Abstellen des Motors an defekten<br />
Stellen Wasser herausfliesst<br />
Der losgelöste und vom Wasser fortgetragene<br />
Rost setzt sich entweder unten im Kühler als<br />
Schlamm nieder oder (wenn das Kühlwasser zum<br />
Kochen kommt) auch oben bei den Eintrittsöffnungen<br />
der Wasserkanäle des Kühlerblocks, die<br />
sich dadurch verstopfen.<br />
Neben Rost bildet sich im Kühler Kesselstein,<br />
der aus dem Wasser, je nach dessen Kalkgehalt,<br />
in geringeren oder grösseren Mengen ausgeschieden<br />
wird. Tropft ein Kühler oder kommt er öfter zum<br />
Kochen, so dass eine häufige Nachfüllung von<br />
Wasser notwendig ist, so bildet sich besonders viel<br />
Kesselstein. Es ist daher auch aus diesem Grunde<br />
ratsam, den Kühler gleich zu reparieren, wenn<br />
irgendwo ein Leck auftritt.<br />
Die Wassermäntel von Zylinderblock und -köpf<br />
stehen miteinander durch die Zylinderkopfdichtung<br />
hindurch in Verbindung. Eine defekte Zylinderkopfdichtung<br />
kann daher je nach Lage der Wasserpumpe<br />
zum Eintritt von Luft ins Kühlsystem<br />
oder zum Austritt von Leckwasser führen. A und<br />
B = Kühlwaeserkanäle im Motorblock.<br />
Gelangt Oe! oder Fett ins Kühlwasser, so wirkt<br />
dieses als Bindemittel für die festen Sedimente, die<br />
dadurch besonders bei starker Erhitzung zu einem<br />
Belag verdichtet werden. Auch Schlamm bildet sich<br />
meist nur bei Gegenwart von Oel. Dieses kann auf<br />
zweierlei Weise ins Kühlwasser gelangen, nämlich<br />
durch Ueberschmierung der Wasserpumpenlager<br />
mit der Fettpresse sowie durch Wegschwemmen<br />
des Oels durch das heisse Kühlwasser.<br />
Die Angriffe der Korrosion<br />
zeigen sich am stärksten dort, wo zwei verschiedene<br />
Metalle zusammenkommen, also speziell an den<br />
Lötstellen. Neuerdings wird jedoch dieser Wirkung<br />
nicht mehr die gleiche Bedeutung beigemessen, wie<br />
ehedem. Man hat nämlich gefunden, dass die meisten<br />
Undichtigkeiten der Kühlerblöcke von mechanischen<br />
Beanspruchungen (Vibrationen etc.) herrühren<br />
und die Korrosion nur verschlimmernd,<br />
nicht aber primär daran beteiligt ist Durch Vibrationen<br />
werden eben vor allem die schwächsten<br />
• iKtro<br />
Wenn sich die Wasserpumpe des Kollisystems unten<br />
am Zylinderblock befindet so erholt sie eine<br />
Form ähnlich der gezeigten. Der Eintritt des Wassers<br />
in Kreiselpumpen erfolgt immer im Zentrum<br />
in achsialer Richtung, während die Abflussöffnung<br />
des Druckwassers sich am äussern Umfang (hier<br />
oben) befindet. A = Stelle, wo Unterdruck<br />
herrscht; wenn der Schlauchanschluss nicht dicht<br />
hält, ßtrömt hier Luft ins Kühlsystem ein. 1 =<br />
Stopfbüchse, 2 = Schmierbüchse.<br />
Stellen des Kühlerblocks, d. h. die Lötstellen, ühermässig<br />
beansprucht. Das Lötmetall kristallisiert,<br />
wird spröde und bricht schliesslich. Korrosion beschleunigt<br />
den mechanischen Bruch. Verstärkend<br />
auf die Korrosion wirken die Ueberreste gewisser<br />
Kühlerleckstopf- oder -reinigungsmittel. Ebenso<br />
gewisse Frostschutzlösungen nach allzu langem Gebrauch.<br />
Seltener werden die Messingröhrchen des Kühlerblocks<br />
bzw. die Messingbänder von Wabenkühlern<br />
direkt leck, weil vielleicht ein stark alkalisches<br />
Kühlerreinigungsmittel benützt und nachher nicht<br />
richtig ausgespült wurde. Oder weil das Messing<br />
bei der Fabrikation stellenweise eine Ueberbeanspruchung<br />
erlitt.<br />
Manche Wagenfabrikanten empfehlen, dem Kühlerwasser<br />
einen Zusatz von rosthemmenden Mitteln<br />
.zuzumischen. Es sollte dem Kühlwasser neuer Wagen<br />
und dem der alten nach einer gründlichen<br />
KühlerroinUfung zugesetzt werden. Allerdings ver*<br />
mag es nur das Rosten zu verhindern, nicht dagegen<br />
Rost oder Fett zu lösen. Manche Rostschützmittel<br />
behalten ihre Wirkune nicht unbeschränkt<br />
lange bei und müssen daher nach einem halben<br />
Jahr ersetzt werden, nachdem man das alte Wasser<br />
abgelassen, den Kühler durchgespült und neues<br />
eingefüllt hat.<br />
Defekter Thermostat als Grund zur Ueberhitzung.<br />
Zur Verhinderung der Unterkühlung, die dem<br />
Motor ebenso sehr schadet wie Ueberhitzung, ist<br />
im Kühlsystem moderner Wagen oft ein Thermostat<br />
eingebaut. Wenn dieser Apparat nicht richtig funktioniert,<br />
so kann dies zur Ueberhitzung führen.<br />
Anderseits kann eine starke Ueberhitzung auch<br />
dem Thermostat seinerseits Schaden zufügen und<br />
sein späteres geordnetes Arbeiten in Frage stellen.<br />
Ebenso hisdern manchmals Rost oder Kesselstein<br />
den Thermostat in seiner Bewegungsfreiheit. Ja,<br />
es ist gar schon vorgekommen, dass ein Thermostat<br />
verkehrt montiert wurde, also mit der wärmeempfindlichen<br />
Zelle auf der Kühlerseite, und daher<br />
dauernd geschlossen blieb!<br />
Den Thermostat prüft man am besten während<br />
der Kühlerreinigung, da er hiebei ohnehin demontiert<br />
werden muss. Zu diesem Zwecke halten wir<br />
ihn in Wasser, das auf zirka 85° C erwärmt wird.<br />
Bei dieser Temperatur soll er sich voll geöffnet<br />
haben.<br />
Die Reinigung des Kühlsystems,<br />
die jährlich zweimal vorzunehmen ist, geschieht<br />
unter Verwendung eines Kühlerreinigungsmittels<br />
sowie einer nachfolgenden Durchspülung unter<br />
Druck. Auf diese Weise werden die angesetzten<br />
Beläge aufgelöst und gleichzeitig von der Metalloberfläche<br />
weggespült. Handelt es sich nur um<br />
eine leichte Verschmutzung des Kühlers, so genügt<br />
manchmal eine Säuberung mit einem Kühlerreinigungsmittel<br />
allein. In schwereren Fällen sind aber<br />
stets beide Methoden miteinander zu kombinieren.<br />
Die Art des Vorgehens: Erst lässt man den Motor<br />
warm laufen, damit der Schlamm gut aufgewirbelt<br />
wird und mit dem Wasser abgelassen werden<br />
kann. Hierauf sind Fett und Kesselstein zu<br />
lösen, indem man eine Mischung von heissem Wasser<br />
mit einem guten Kühlerreinigungsmittel einfüllt.<br />
Besteht der Zylinderkopf oder Zylinderblock<br />
aus Leichtmetall, so darf kein alkalisches (Lauge)<br />
Lösungsmittel Verwendung finden, da es das Aluminium<br />
angreift. Nun wird der Kühler fast bis<br />
obenhin mit Wasser gefüllt, die Kühlerverschraubung<br />
aufgesetzt und geschlossen, der Kühlerblock<br />
zugedeckt und der Motor derart zirka 20 Minuten<br />
laufen gelassen. Anfänglich soll er möglichst langsam<br />
drehen, da sich vielleicht etwas Schaum bildet.<br />
Besonders ein Leck auf der Saugseite der Wasserpumpe<br />
kann starkes Schäumen hervorrufen. Um<br />
dies zu vermeiden, sind lecke Stellen vorerst zu reparieren.<br />
Mit dem Fortschreiten des Reinigungsprozesses<br />
vermindert sich die Schaumbildung. Ein<br />
unter das Ueberlaufrohr gestellter Kessel fängt<br />
die überfliessende Lösung auf, die danach wieder<br />
in den Kühler zurückgeschüttet wird. Wärme begünstigt<br />
zwar die chemische Reaktion, doch soll<br />
ein Kochen des Kühlers vermieden werden.<br />
Nach dieser Prozedur wird der Motor abgestellt<br />
und das Kühlsystem durch Oeffnen seiner sämtlichen<br />
Ablasshähne in Kühlerblock und Zylinderblock<br />
vollkommen entleert (die Zahl der Ablässhähne<br />
pro Wagen schwankt zwischen l und 4).<br />
Durch das chemische Mittel wurden die Niederschläge-aufgelockert<br />
und müssen nur noch abgespült<br />
werden. Vor dieser Durchspülung ist der<br />
pitse Wasserpumpe ist oben am Zylinderkopf angebracht<br />
und ihre Saugseite (zentrale Oeffnung)<br />
steht mit dem Kühlmantel des Motors in direkter<br />
Verbindung. An der Stelle A herrscht also ein Unterdruck,<br />
was zum Eintritt von Luft ins Kühlsystem<br />
führen kann, wenn die Zylinderkopfdichtung<br />
nicht in Ordnung ist. 1 = Stopfbüchse, 2 =<br />
Schaufelrad der Pumpe, 3 = Antriebs-Keilriemen,<br />
4 = Ventilator, A = hier herrscht Unterdruck.<br />
Thermostat zu entfernen. Hierauf wird das Rohr<br />
der Kühlerspülvorrichtung (Spülpistole) unten an<br />
den Kühlerblock angeschlossen und oben ein zweiter<br />
Schlauch zur Ableitung des Kühlwassers festgemacht.<br />
Nur wird das Wasser angedreht, bis der<br />
Kühler sich ganz gefüllt hat und überläuft, worauf<br />
zusätzlich ein paarmal kurzzeitig die Pressluft angedreht<br />
wird. Das gleiche wird hierauf mit dem<br />
Zylinderblock gemacht, indem man das Rohr der<br />
Spülvorrichtung diesmal oben anschliesst und das<br />
Wasser unten ablaufen lässt. Diese Arbeit wird<br />
solange fortgesetzt, Ms das ausströmende Wasser<br />
rein ist.<br />
Vor der erneuten Montage der Wasserschläuche<br />
sollten diese darauf untersucht werden, ob der<br />
Gummi innen gebrochen ist oder sich gelockert hat<br />
und ob der Schlauch überhaupt noch in gutem Zustand<br />
ist. Ebenso sollte der Thermostat nach der<br />
oben' beschriebenen Methode geprüft werden. Nun<br />
ist das Kühlsystem zu füllen und der Motor zur<br />
Entfernung von Luftblasen laufen zu lassen. Sämtliche<br />
Dichtungen sind auf lecke Stellen zu untersuchen,<br />
da solche manchmal auch dort auftreten,<br />
wo vorher keine Undichtigkeit bemerkt wurde.<br />
Beim Aufschrauben der Deckel des Wassermantels<br />
sind neue Dichtungen zu verwenden und diese beidseitig<br />
mit Dichtungspaste einzuschmieren. Auch ist<br />
darauf zu achten, dass die metallischen Dichtungsflächen<br />
ganz plan sind.<br />
Ist eine Warmwasserheizung ans Kühlsystem<br />
angeschlossen, so muss man sie ebenfalls in den<br />
Reinigungs- und Spülprozess einbeziehen. Diesmal<br />
ist das Rohr der Spülvorrichtung unten anzuschliessen<br />
und das Wasser oben abfliessen zu lassen.<br />
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40 — DIENSTAG, 17. MAI I9S8 AUTOMOBTl-REVUE<br />
AKTUELLES<br />
Vor dem Genfer « Congres de la Route<br />
Blancbe ».<br />
Das Programm.<br />
Nach den inzwischen bekanntgewordenen näheren<br />
Einzelheiten über den in Genf stattfindenden<br />
«Congres franco-suisse de la Route Blanche» wird<br />
die Veranstaltung unter dem Ehrenpräsidium de<br />
französischen Senators Gh. Dumont (Jura) stehen<br />
Sie findet ihre Eröffnung am Samstag, 21. Mai,<br />
15 Uhr, durch den Genfer Regierungspräsidenten,<br />
Staatsrat Picot Die anschliessende Arbeitssitzung<br />
umfasst nachstehende Referate: «Das Programm<br />
und die Durchführung der Propaganda zugunsten<br />
der Route Blanche (Durchzugästrasse Paris-Genf-<br />
Chamonix über die Faucille)>; «Die wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Autotourismus»; «Der Strassentunnel<br />
durch den Mont-Blane>; «Genf als Bindeglied der<br />
schweizerisch-französischen Freundschaft». Deber<br />
die Vortragsthemata wird eine Aussprache stattfinden,<br />
die in Postulaten und Schlussfolgerung<br />
ihren Niederschlag finden soll. Nach einer Seefahrt<br />
findet abends das offizielle Bankett statt, das unter<br />
dem Vorsitz des Präsidenten des Genfer engeren<br />
Stadtrates. Jules Peney, stehen und durch eine<br />
musikalische Soiree abgeschlossen wird.<br />
Für Sonntag, 22. Mai, vormittags, ist auf 9.30<br />
Uhr für die Kongressteilnehmer eine Besichtigung<br />
der Stadt in Autocars und eine Stunde später ein<br />
Besuch des neuen Völkerbundseebäudes vorgesehen,<br />
•wobei die Genfer Behörden in dem dortigen Restaurant<br />
den Ehrenwein kredenzen werden. Auf 12.30<br />
Uhr ist ein Mittagessen angesetzt, das am gleichen<br />
Ort auf Einladung der Sektion Genf des Touring-<br />
Olubs der Schweiz unter dem Vorsitz ihres Präsidenten,<br />
H. Fleutet, stattfindet. Der Nachmittag ist<br />
piner freien Besichtigung der Genfer Internationalen<br />
Ausstellung für Gartenbaukunst vorbehalten, b.<br />
Behörden<br />
Internationale Steuerausweise.<br />
Einem Kreisschreiben des eidg. Justiz- und Pofizeidepartements<br />
an die Kantonsregierungen entnehmen<br />
wir, dass bisher folgende Staaten die Führer<br />
von in der Schweiz immatrikulierten Motorfahrzeugen<br />
bei •vorübergehender Einreise von der<br />
Vorweisung des internationalen Steuerausweise« befreit<br />
haben: Belgien. Bulgarien, Dänemark, Finnland,<br />
Grossbritannien mit Nordirland sowie Neufundland,<br />
Palästina (ohne Transjordanien) und<br />
Südrhodesien, Freistaat Irland, Italien, Jugoslawien,<br />
Luxemburg, Niederlande mit Niederländischindien<br />
und Surinam, Portugal, Rumänien, Schweden<br />
Spanien und die Türkei. In Europa Ist der<br />
internationale Steuerausweis nur noch für Polen<br />
und Sowjctrussland nötig.<br />
Die Liste der nationalen Unterscheidungszeichen<br />
ist wie folgt zu ergänzen bzw. abzuändern:<br />
Unterscheidungszeichen<br />
Aden<br />
ADN<br />
Argentinien<br />
B.A<br />
Britisch Honduras<br />
BH<br />
Iran<br />
IR<br />
Irland Freistaat • EIR (früher SE)<br />
.Island „ -. „ „ IS . ..<br />
Mauritius . MS<br />
Neufundland NF<br />
Nigerien (Kolonie, Sehutzge- WiAN<br />
gebiet und Kamerun unter<br />
britischem Schutz)<br />
Nord-Borneo<br />
SNB<br />
Peru<br />
PB<br />
Sierra Leone (Kolonie nnd WiAL<br />
. Schutzgebiet)<br />
Seschellen _ SY<br />
Britisch Somaliland (Schute- SP<br />
gebiet)<br />
Südafrikanische Union ZA (früher SAU)<br />
Zone von Tanger MT<br />
Trinidad und Tobago (Inseln) TD<br />
Sivassenyevkehp<br />
Achtung! Polizeibussen Im Kanton Zürich.<br />
Die Zürcher Kantonspolizei scheint den Automobilisten<br />
neuerdings ganz besonders aufs Korn<br />
nehmen zu wollen, nicht zuletzt vielleicht, um ihrer<br />
Aufgabe gerecht zu werden, den im Budget des<br />
Kantons für Bussen eingestellten Posten zu erreichen.<br />
Wie schlau sie sich dabei anstellt, möge der<br />
nachstehend geschilderte Vorfall illustrieren:<br />
Ziehst Du eines schönen morgen« mit Deinem<br />
Wagen los, so bemerkst Du gelegentlich vor Dir<br />
einen in geruhsamem Tempo dahinpendelnden<br />
grünlichen Buick, Modell zirka 1930. Da Du es etwas<br />
eilig hast, zu Deiner Kundschaft zu kommen<br />
(wer fährt denn heute noch zum Vergnügen?),<br />
nimmst Du keinen Anstoss daran, dieses gemütliche,<br />
nach Behäbigkeit riechende Gefährt zu überholen.<br />
Damit hast Du aber, ohne zu wissen, wilden<br />
Rachedurst in der Brust der hl. Hermandad entfacht<br />
und nach einigen Minuten bemerkst Du mit<br />
Staunen, dass dieser schon etwas bejahrte Kasten<br />
hartnäckig auf Deinen Fersen bleibt. Du hast keine<br />
Lust, den soeben noch etwas lendenlahm vor dir<br />
herschaukelnden Herrn nun die ganze Zeit vor der<br />
Nase zu haben und drückst deshalb auf den Knebel;<br />
was der andere denkt, wirst Du zwar bald<br />
erfahren, aber noch weiest Du es nicht Jedenfalls<br />
tut er das gleiche, d, h. er drückt auch. So geht<br />
nun die Jagd kilometerweise, bis Dir einfällt, dass<br />
es schliesslich gescheiter ist, nachzugeben, bevor Du<br />
in einen Unfall verwickelt wirst So verlangsamst<br />
Du Dein Tempo. Im gleichen Moment aber streckt<br />
sich eine Hand aus dem Fenster und gibt Dir das<br />
Haltezeichen. Was jetzt kommt, ist recht erbaulich:<br />
Es entsteigt ein Zivilist und nähert sich Dir,<br />
den mit einem weissblauen Abzeichen behafteten<br />
Rockkragen umdrehend (nicht Deinen, sondern seinen),<br />
worauf das gewichtige Wort «Polizei!» ertönt,<br />
«Sie sind meini e chli pressant?» AnscMessend<br />
fordert er Dich auf, die Papiere vorzuweisen,<br />
um sodann den Wagen, das Stoplicht etc. einer<br />
eingehenden Prüfung zu unterziehen, aber als<br />
treuer Leser der «Automobil-Revue» ist natürlich<br />
bei Dir alles in Ordnung und das freundliche Lächeln<br />
beginnt bei ihm so langsam zu schwindea.<br />
Endlich, als mit dem besten Willen nichts zu finden<br />
ist, kommt die harmlose Frage: «Wissen Sie<br />
noch, wo Sie uns überholt haben?» «Das war bei<br />
der Kreuzung da und da», präzisiert Dein Gegenüber.<br />
Könnte so ungefähr stimmen; Du erinnerst<br />
dich dunkel, dass tatsächlich nach dem Ueberholen<br />
eine Seitenstrasse kam, au! der allerdings weit und<br />
breit niemand zu sehen war. Da® tut aber nichts<br />
zur Sache, denn bei Kreuzungen ist das Vorfahren<br />
verboten und wenn tausend Automobilisten nicht<br />
anders gehandelt hätten als Du, so liegt ja gerade<br />
darin der ganze Witz, die Opfer dort zu erwischen,<br />
wo sie es am wenigsten vermuten und wo somit<br />
das Geschäft am einträglichsten wird. Es nützt<br />
Dir alles nichts mehr, Deine Busse hast Du weg<br />
und es bleibt Dir lediglich übrig, an das Gleichnis<br />
von dem Manne zu denken, der nach Jericho<br />
ging... Darum aufgepasst im Kanton Zürich!<br />
b-r.<br />
Aus deam L«<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Merkwürdige VerkehrspoIItlk.<br />
(Einges.) Noch selten lag auf dem Flüelapass<br />
um diese Zeit so wenig Schnee wie dieses Jahr.<br />
Kompetente Persönlichkeiten haben bereits mehrmals<br />
gesagt, dass mit der modernen und äusserst<br />
leistungsfähigen Schneeschleudermaschine, welche<br />
müssig in einem Schuppen liegt, der ganze Pass<br />
in einem einzigen Tag leicht schneefrei gemacht<br />
werden könnte, aber die Regierung fürchte die<br />
starke Kritik, weil bei Gehrauch der Schneeschleudermaschine<br />
nicht genügend Arbeitslose beschäftigt<br />
werden könnten. Dabei werden gleichwohl<br />
auf beiden Seiten des Passes heute allerdings<br />
nur wenige zum Schneeschaufeln angestellt, welche<br />
pro Tag sage und sehreibe schwache 100 m vorankommen.<br />
Und es sind noch 12—15 km frei zu<br />
machen. E« kommt einem vor, in Grauhünden<br />
habe man Angst, gewisse Pässe zu früh fahrbar zu<br />
machen. Wir würden die zeitige Oeffnung des<br />
Flüela nicht verlangen, wenn sie mit grossen Kosten<br />
verbungen wäre, aber wo sich die Freilegung<br />
so leicht und so billig bewerkstelligen lässt, wie<br />
dieses Jahr, sollte man alles daran setzen, um den<br />
Verkehr frühzeitig in unsere Alpenwelt hineinzuziehen.<br />
Und der zunehmende Tourismus würde die<br />
Arbeitslosen auch wieder anderweitig stärker beschäftigen.<br />
D.<br />
den V4&*lȊnclen<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Auszug aus dem Protokoll<br />
Monatsversammlung von 5. Mai<br />
a. C. Die üblichen Traktanden<br />
fanden rasche Erledigung. Unter<br />
Mutationen waren ein Aktiv- und • ein Passivmitglied-Austritt<br />
zu genehmigen, denen erfreulicherweise<br />
vier Eintritte bei den Aktiven gegenübepstanden.<br />
Die Sterbe-Hilfskasse des aufgelösten<br />
Chauffeur-Clubs Eintracht wurde in verdankenswerter<br />
Weise dem C.V.S. Übermacht. Vom Ghauifeur-Verein<br />
Zürich ist eine Mitteilung eingegangen,<br />
er werde bei seinem Ausflug in Schaffhausen<br />
einige Stunden verweilen, um die kameradschaftlichen<br />
Beziehungen mit uns zu erneuern. Wir werden<br />
den Zürcher Kollegen einen herzlichen Empfang<br />
bereiten. Ferner wurde ein Bericht über eine<br />
Sitzung mit dem Kantonalen Motorfahrzeugverband<br />
verlesen. Der Bericht der Delegiertenversammlung<br />
in Biel wurde dem Verfasser warm verdankt und<br />
unsere neutrale Stellung aufs neue betont. Recht<br />
interessant verspricht die Herrenfahrt vom 29. dies<br />
(Fahrpreis beträgt Fr. 7.50) zu werden. Das Mittagessen<br />
wird für die Aktiven au® der Vereinskasse<br />
bezahlt. Schon jetzt richten wir an unsere Mitglieder<br />
die Bitte, vollzählig zu erscheinen. A. M.<br />
O. A. C.<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />
Juni <strong>1938</strong>:<br />
10. Juni; Rendez-vous im Rosengarten, abends<br />
8 Uhr.<br />
12. Juni: Schnitzeljagd, Rendez-vous bei der Rennstrecke-Tribüne,<br />
morgens 8H Uhr.<br />
17. Juni: Clubabend.<br />
24. Juni: Fahrt ins Ungewisse, Treffpunkt im<br />
Clublokal, abends 8 Uhr mit oder ohne<br />
Wagen.<br />
1. Juli: Treffen auf dem Schänzli.<br />
Seltsame Methoden.<br />
Unter dieser Aufschrift erschien in der Nummer<br />
32 der «Automobil-JAevue» vom 20. April 1937<br />
unter der Rubrik «Aus dem Leserkreis» eine Einsendung,<br />
welche eich in ehrverletzender Weise über<br />
angebliche unhaltbare Zustände bei der Fabrikpolizei<br />
in Zürich ausliees. In diesem Artikel wurden<br />
dem Polizeibeamten D. Handlungen vorgeworfen,<br />
die, wenn sie wahr wären, diesen Beamten einer<br />
strafrechtlichen Verfolgung, zum mindesten<br />
wegen Amtsmissbrauch, ausgesetzt hätten.<br />
Die Redaktion der «Automobil-Revue» sieht sich<br />
nun auf Verlangen des angegriffenen Beamten D.<br />
zur Publikation folgender Feststellungen veranlasst:<br />
1. Die Redaktion der « Automofoil-Revue» hat<br />
sich vergewissern müssen, dass die in jenem Artikel<br />
gegenüber Herrn D. erhobenen Anschuldigungen<br />
jeglicher Grundlage entbehrten. Insbesondere anerkennt<br />
die Redaktion, dass die Vorbehalte, der Polizeibeamte<br />
D. halbe sich in ungebührlicher Art und<br />
"Weise gegenüber zwei Arbeitern des Herrn Kusterer,<br />
Karosserie, in Zürich, ausgelassen und dabei<br />
deren Arbeitgelber beschimpft, ferner der Beamte<br />
D. habe bei diesem Anlass die in Russland herrschenden<br />
Zustände als wünschenswert und vorbildlich<br />
dargestellt, in jeder Beziehung grundlos<br />
aufgestellt worden sind. Desgleichen hat sich die<br />
Redaktion davon überzeugen müssen, dass Herrn<br />
D. keineswegs der Vorwurf brutalen Vorgehens gemacht<br />
werden kann.<br />
2. Die Redaktion der « Automobil-Revue» bedauert<br />
lebhaft, die genannte Einsendung aufgenommen<br />
zu haben, ohne sich vorerst über die Wahrheit<br />
der erhobenen Beschuldigungen zu erkundigen.<br />
Sie drückt dem Polizei'beamten, Herrn D., für die<br />
ihm angetane Unbill ihr Bedauern aus und erteilt<br />
ihm damit die anbegehrte volle Satisfaktion.<br />
3. Die Verlagsanstalt der « Automobil-Revue»<br />
nimmt von den vorstehenden Ausführungen in zustimmendem<br />
Sinne Kenntnis.<br />
Red. u. Verlag der Automobil-Revue.<br />
c;«» s dha<br />
Dem Geschäftsbericht dieses Unternehmens für<br />
das Jahr 1937 entnehmen wir, dass die Entwicklung<br />
während der Berichtsperiode im allgemeinen<br />
einen befriedigenden Verlauf genommen hat. AI«<br />
Folge davon schliesst die Jahresrechnung mit einem<br />
Gewinn ab. Im Zusammenhang mit der Besserung<br />
der Weltkonjunktur haben sich die Absatzmöglichkeiten<br />
sowohl für das In- wie das Ausland<br />
erweitert, wobei die Lastautomobilbranche wiederum<br />
die Hauptträgerin des Unternehmens blieb. Die<br />
im allgemeinen günstige Entwicklung der schweizerischen<br />
Wirtschaft, insbesondere die Zunahme<br />
des Fremdenverkehrs und die bessere Beschäftigung<br />
des Transportgewerbes, riefen einer vermehrten<br />
Nachfrage nach Lastwagen und Omnibussen. Anderseits<br />
wirkten die andauernd unabgeklärte Situation<br />
hinsichtlich der geplanten staatlichen Regelung<br />
des Gütertransportwesens auf der Strasse sowie<br />
das Darniederliegen der Baubranche hemmend<br />
auf das Lastwagengeschäft.<br />
Obwohl der freie Wettbewerb unter der Kontingentierung<br />
dem Clearing- und dem Kompensationsverkehr<br />
leidet, verzeichnete der<br />
Export an Lastwagen ein« Verbesserung.<br />
Mit Erfolg war die Firma auch bemüht, ihr Lizenzgeschäft<br />
auszubauen, wobei der raschlaufende Dieselmotor<br />
nach dem Doppelwirbelungsverfahren eine<br />
ausschlaggebende Rolle spielte. Auch die Absatzverhältnisse<br />
für die Textilmaschinen und das Montagegeschäft<br />
in Chrysler-Tourenwagen gestalteten<br />
sich befriedigend.<br />
evjdife<br />
Adolph Saurer A.-G.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
auf 31. Dezember 1937 schliesst nach Vornahme<br />
von Abschreibungen in der Höhe von 1 286 860. 23<br />
Fr. mit einer Reingewinn von 670 217.95 Fr., womit<br />
sich der Verlustsaldo auf 5 081097.28 Fr. vermindert<br />
— In der<br />
Bilanz<br />
erscheinen die Anlagewerte mit 4 461 780. 50 • Fr.<br />
gegenüber 4 491728.13 Fr. per 31. Dezember 1936.<br />
Mit Rücksicht auf die Verbesserung des Geschäftsergebnisses<br />
gegenüber dem Vorjahre und- auf<br />
die zu erwartende befriedigende Entwicklung der<br />
Erwerbsverhältnisse erachtet der Verwaltungsrat<br />
den Zeitpunkt für gekommen, um zu einer durchgreifenden<br />
finanziellen Rekonstruktion<br />
zu schreiten, deren Zweck darin liegt, die Bilanz<br />
unverzüglich auf eine gesunde Basis zu stellen. Er<br />
schlägt dafür eine Herabsetzung des Aktienkapitals<br />
von bisher 16 Millionen auf 9,6 Millionen vor, und<br />
zwar auf dem Wege des Umtausches einer bisherigen<br />
Aktie von 500 Fr. Nominalwert gegen je drei<br />
Aktien von 100 Fr. Nominalwert Gleichzeitig wird<br />
das Aktienkapital wieder durch Ausgabe von 4000<br />
neuen Inhaberaktien zu 100 Fr. nominell auf 10<br />
Millionen erhöht. Als Folge der Herabsetzung des<br />
bisherigen Aktienkapitals kommen die bisherigen<br />
GenuOscheine in Wegfall. Was die Verwendung der<br />
neu geschaffenen 4000 Inhaberaktien anbelangt, so<br />
liegen der auf 18. Mai nach Arbon einberufenen<br />
•Generalversammlung folgende Anträge vor: Um<br />
die Genußscheininhaber für den Wegfall der Genußscheine<br />
einigermassen zu entschädigen, werden<br />
die neu geschaffenen 4000 Inhaberaktien zur Abgabe<br />
an die frühern Genußscheininhaber bestimmt,<br />
in der Meinung, dass der Besitz von 10 annulierten<br />
Genußscheinen zum Bezug einer Inhaberaktie von<br />
100 Fr. berechtigt Ein Konsortium übernimmt die<br />
4000 neuen Aktien und verpflichtet sich, sie zur<br />
Abgabe an die Genußscheininhaber zur Verfügung<br />
der Gesellschaft zu halten. Sollte dieser Vorschlag<br />
von der Generalversammlung nicht angenommen<br />
werden, so stellt der Verwaltungsrat den Eventualantrag,<br />
sie solle davon Vormerk nehmen, dass das<br />
Konsortium sich verpflichtet, die 4000 neuen Aktien<br />
den bisherigen Aktionären zum Bezug anzubieten,<br />
wobei der Besitz von 8 alten Aktien «um<br />
Bezug einer neuen Aktie berechtige.<br />
Finden die auf die Sanierung gerichteten Anträge<br />
Zustimmung, so stehen der Gesellschaft 6,4<br />
Millionen, für die Reorganisation zur Verfügung,<br />
wovon zur Tilgung des Verlustvortrages, abzüglich<br />
des Reservefonds 3 681 097 Fr., zur Schaffung eines<br />
allgemeinen Reservefonds 2 Millionen und zur Anlage<br />
einer Speziaireserve 400 000 Fr. verwendet<br />
würden; dabei ergäbe sich ein Saldo auf neue<br />
Rechnung in der Höhe von 318 902. 72 Fr.<br />
SCHLUSS DES REDAKTIONELLEN TEILS<br />
Vom Unterhalt des Automobils.<br />
Wir glauben, unsern Lesern einen Dienst zu erweisen,<br />
wenn wir sie auf die Möglichkeiten aufmerksam<br />
machen, die ihnen geboten werden, um ihren<br />
Wagen in gutem Zustande zu erhalten, wodurch oft<br />
kostspielige Reparaturen vermieden werden können.<br />
Um der Karosserie ihr neues Aussehen beizubehalten<br />
und der Farbe den Originajglanz wiederzugeben,<br />
verwendet man das flüssige Whiz-Spezialreinigungsmittel<br />
und um ein erneutes Trübewerden<br />
zu vermeiden, poliert man nachher mit Whiz-Wachs.<br />
Diese Arbeit kann auch in einer Operation mit dem<br />
Poliermittel Air-Flo besorgt werden. Man achte aber<br />
darauf, dass vorher Teer- und Oelflecken mit dem<br />
Teerentfernungsmittel, das die Farbe nicht angreift<br />
und keine Spuren hinterlässt, beseitigt werden.<br />
Das Verdeck soll von Zeit zu Zeit mit Whiz-Verdecklack<br />
gestrichen werden, um es gegen Risse zu<br />
schützen und absolut dicht zu erhalten.<br />
Der Wasserzirkulation muss besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden. Die Bildung von Kammer<br />
1 erschlagen (Kesselstein) und Rost vermindert<br />
die Kühlwirkung und verursacht abnormale Erhitzung<br />
des Motors, die sehr schädlich ist. Um diese<br />
Unannehmlichkeiten zu vermeiden, wird der Kühler<br />
mit Whiz-Kühlerreinigungspulver ©der -Flüssigkeit<br />
gewaschen.<br />
Die Federn des Wagens haben ebenfalls Pflege<br />
nötig. Nichts ist unangenehmer als ihr Knirschen,<br />
wenn sie verrostet sind. Diesem Uebel wird durch<br />
Schmierung mit durchdringendem Graphit-Oel leicht<br />
abgeholfen. Die Wirkung dieses Oels dauert lange<br />
und verlängert das Leben der Federn.<br />
Der Motor soll mit einem Qualitätsöl geschmiert<br />
werden, dem man eine kleine Dosis Whiz-Graphit-<br />
Kolloidalöl beimischt, um ganz sicher zu sein, dass<br />
ein Oelfilm sämtliche beweglichen Teile überzieht<br />
und sie gegen Abnützung und Klemmen schützt<br />
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