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E_1938_Zeitung_Nr.066

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BERN, Dienstag, 16. August <strong>1938</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

34. Jahrgang — No 66<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Die Zukunft<br />

des<br />

Grand-Prix- Rennsports<br />

Früher war die internationale Rennformel eine<br />

Konstruktionsaufgabe, welche die Automobilklubs<br />

sozusagen als Kunden den Automobilfabriken<br />

stellten. Dieser Sachverhalt trifft heute nicht mehr zu,<br />

vielmehr ist es so, dass die nach wie vor bestehende,<br />

international zusammengesetzte Sportkonferenz der<br />

Automobilklubs eine Rennformel festlegt, die den<br />

Automobilfabriken zusagt. In der Sportkonferenz<br />

werden heute keine Beschlüsse mehr gefasst, zu<br />

denen man nicht vorher die Zustimmung der Rennwagen<br />

bauenden Fabriken einholt. Natürlich hat<br />

das seinen Grund darin, dass eine Rennformel als<br />

zweckvoll gelten darf, wenn auch Rennwagen nach<br />

ihr gebaut werden. Sofern die Rennwagenwerke<br />

jedoch einmal glattweg erklären würden, wir bauen<br />

nur solche Rennwagen, an denen wir selbst Interesse<br />

haben, hätte die Sportkonferenz kaum mehr<br />

viel Sinn.<br />

Leider ist dieser letztere Fall im vorigen Jahr<br />

schon eingetreten, als man Beschluss über eine neue<br />

Rennformel fassen musste. Der technische Vorsprang<br />

der deutschen Rennwagen unter dem Regime<br />

der letzten Formel war so gross, dass sich die Not-'<br />

wendigkeit ergab,' nach einer Lösung zu suchen,<br />

um auch den anderen Rennwagenwerken Europas<br />

wieder eine Möglichkeit zu erfolgreicher Teilnahme<br />

zu gewähren. Anderseits jedoch hiess es<br />

sowohl der Aüto-Union und Mercedes-Benz wie:<br />

auch Alfa Romeo entgegenkommen, weil sie es ja<br />

allein waren, die durch ständige Beschickung der<br />

international ausgeschriebenen Rennen die Weiterführung<br />

des Grand Prix-Rennsports überhaupt<br />

ermöglichten.<br />

So kam nun eine Rennformel zustande, die allen<br />

gerecht werden wollte. Man trachtete danach,<br />

zunächst einmal den technischen Vorsprung der<br />

deutschen Kompressormotoren abzubremsen und<br />

schuf deshalb einen Koeffizienten, von dem man<br />

glaubte, er werde den Kompressormotor gegenüber<br />

dem kompressorlosen Motor stark handicapen. Vor<br />

allem zugunsten der französischen Autowerke, die<br />

in den letzten Jahren in einer eigenen Sportwagenformel<br />

kompressorlose, sehr zuverlässige und<br />

schnelle Sportwagen entwickelten und mit diesen<br />

nun gerne in die internationalen Rennen eingegriffen<br />

hätten. Man beschloss also: die kompressorlosen<br />

Motoren dürfen anderthalb Mal so grosses<br />

Hubvolumen wie die Kompressormotoren haben.<br />

Gleichzeitig setzte man jedoch das grösste Hubvolumen<br />

der Kompressormotoren auf 3 Liter und<br />

damit dasjenige der gebläselosen Maschinen auf<br />

4,5 Liter fest.<br />

Dadurch, dass man die Motorengrösse der<br />

deutschen Rennwagen gegenüber dem Vorjahr von<br />

6 Liter auf 3 Liter reduzierte und gleichzeitig den<br />

Vorteil des Leichtbaus der deutschen Konstruktionen<br />

durch Festsetzung eines Mindestgewichts von<br />

850 Kilogramm ausschaltete, erhoffte man eine Beschränkung<br />

der enormen Geschwindigkeiten, welche<br />

in den Grand Prix-Rennen der letzten Jahre<br />

anderen als den beiden deutschen Konstruktionen<br />

Siegesaussichten von vorneherein nahmen.<br />

Die Rennen nach der abgeänderten Formel<br />

brachten aber erstaunlicherweise ganz neue<br />

Erkenntnisse.<br />

Man hatte selbst in den Konstruktionsbüros der<br />

Deutschen nicht damit gerechnet, dass die neuen<br />

3 Liter-Rennwagen so schnell werden würden, i<br />

wie sich nun in der Praxis herausstellte. Schliesslich<br />

wusste man ja genau, dass die Beschleunigung<br />

mit diesen neuen Motoren wesentlich geringer<br />

als mit den früheren ist, man wusste auch, dass<br />

die Höchstgeschwindigkeit niedriger lag. Andererseits<br />

war man sich darüber klar, dass die Strassenlage<br />

gegenüber der letzten Rennausführung eine<br />

bedeutende Verbesserung erfahren hatte. Das<br />

Verhältnis von Strassenlage mal Motorleistung zur<br />

Fahrleistung auf kurvigen Strecken war jedoch<br />

unbekannt. Das musste erst erprobt werden.<br />

Der Nürburgring brachte hier verblüffende Beweise<br />

davon, wie wenig selbst gewiegteste Renningenieure<br />

über dieses Verhältnis aussagen konnten.<br />

Es erwies sich einwandfrei, dass alle Fahrer von<br />

Mercedes-Benz mit den 3 Liter-Rennwagen auf dem<br />

Nürburgring bessere Zeiten als mit den früheren<br />

6 Liter-Rennwagen erzielten. Nun kann man andererseits<br />

aber auch nicht behaupten, dass die Strassenlage<br />

des vorjährigenMercedes-Rennwagens schlecht<br />

gewesen wäre. Es muss also noch andere Dinge<br />

geben, welche die Fahrleistung eines modernen<br />

"Rennwagens wesentlicher beeinflussen, als man<br />

glaubt.<br />

Bisher war man stolz *,uf das Verhältnis von.<br />

2,2 Kilogramm Wagengewicht zu 1 PS Motorleistung,<br />

das die vorjährigen Rennwagen aufgewiesen hatten.<br />

Dieses Verhältnis liegt heute bei etwa 3,5 kg pro<br />

PS, hat sich also einwandfrei verschlechtert. Trotzdem<br />

sind- die neuen Wagen gerade auf der gebirgigen<br />

Nürburgstrecke schneller als die früheren.<br />

Warum?<br />

Man stelle sich einmal irgendwo an eine Rennstrecke<br />

und horche auf die in der Art von Morsezeichen<br />

einsetzende und aussetzende Motorleistung<br />

von Rennwagen, die auf einer kurvigen Piste dahinjagen.<br />

Ein Rennmotor muss also nicht nur fortlaufend<br />

mit und ohne Gas gefahren werden, sondern ständig<br />

Das ist das eigentümliche « Gesicht;<br />

fEeachten Sie die «<br />

mit wechselnder Drehzahl laufen. Beim<br />

Gasgeben muss der Leistungseinsatz<br />

so weich wie möglich erfolgen. Der<br />

Vergaser-Uebergang, wie man sich<br />

beim Tourenwagen ausdrückt, muss<br />

sehr weich sein. Alle Fahrer der<br />

neuen Rennwagen bestätigen, dass<br />

sie gerade, weil die neuen Motoren<br />

nicht so unheimlich losziehen, nun<br />

in den Kurven wagen, Gas zu geben.<br />

Die Wagen wischen nun ganz weich<br />

hinten weg. Das wird mit der Lenkung<br />

korrigiert, und plötzlich ist das Kurventempo<br />

im Durchschnitt viel höher als<br />

bisher, wo die Kurve stark angebremst<br />

und langsam durchrollt wurde. Dann<br />

erst kamen die früheren 600 PS Motorleistung<br />

beim Beschleunigen zum vollen<br />

Einsatz I<br />

Die Zehntelsekunden Zeitgewinn<br />

pro Kurve reihen sich aneinander<br />

und summieren sich schnell zu Sekunden!<br />

Die geringe Steigerung der Zügigkeit<br />

des Fahrens gegenüber früher ist<br />

es also, die die neuen Rennwagen so<br />

schnell macht! Das heisst, man verdankt<br />

diesen technischen Fortschritt<br />

vor allem der Strassenlage, also der<br />

technischen Verbesserung des Fahrgestells!<br />

• Alle bisherigen Rennformel« galten<br />

jeweils nur der Charakterisierung des<br />

Motors. Es gab Formern bis 4,5 Liter<br />

mit Kompressor, bis 1,6 Liter, bis<br />

3 Liter usw. Dann kam die 750 kg-<br />

Formel, die indirekt natürlich auch<br />

eine Motorfrage wurde. Man musste<br />

nun also aus diesen Erkenntnissen der<br />

neuen Formel eigentlich den wichtigen<br />

Schluss ziehen, dass die Fahrgestellentwicklung<br />

im Automobübau gegenüber<br />

der<br />

Weiterentwicklung der Motoren zweifellos zurückgeblieben<br />

ist<br />

des Mercedes-Benz-Rennwagens, der im Grand Prix als Favorit<br />

startet.<br />

zJjäX»<br />

in diese* Wamme*<br />

Der Zwölfzylinder 4,5-Liter-Delahaye ohne Kompressor,<br />

den wir zum erstenmal auf der Bremgartenrundstrecke<br />

sehen werden.<br />

Die Chassis-Entwicklung musste also gefördert<br />

werden.<br />

Bei den Motoren ist man heute an einer gewissen<br />

Leistungsgrenze angekommen. Man erkannte während<br />

der 750 kg-Rennformel, dass die Leistung der<br />

6 Liter-Kompressormotoren im Rennbetrieb nicht<br />

über 100-110 PS gesteigert werden kann. Die heutigen<br />

3 Liter-Rennmotoren sind aber schon auf<br />

130-150 PS Leistung pro Liter geklettert, weil eben<br />

die thermischen Verhältnisse beim kleineren Motor<br />

auf jeden Fall günstiger liegen. Ginge man noch<br />

einen Schritt weiter - und gerade diese Entwicklung<br />

liegt fast greifbar vor uns - zum 1,5<br />

Liter-Rennmotor, so käme man mit demselben<br />

technischen Aufwand zu 200 PS pro Liter Hubvolumen.<br />

Die neuen 1,5 Liter-Alfa Romeo-Rennwagen,<br />

die in Livorao sozusagen das Entzücken<br />

von Fahrern und Renningenieuren bildeten,<br />

zeigen schon den Weg, den wahrscheinlich der<br />

Grand Prix-Rennsport gehen wird. Diese kleinen<br />

achtzylindrigen Motoren mit Kompressor, mit Heisskühlung<br />

durch Glykol, dieses zierliche Fahrgestell<br />

aus Ovalrohrrahmen, mit dem Getriebe an der<br />

Hinterachse und ausgeklügelter Tankanlage sind<br />

fabelhaft und obendrein schnell! Nur Sekunden<br />

Unterschied trennen ihre Rundenzeiten von denen<br />

der «grossen» Rennwagen. Und in Europa gäbe es<br />

auf der Stelle fünfzig Fahrer, die ohne weiteres<br />

imstande wären, solch einen Wagen voll auszufahren,<br />

während es bei den grossen Kalibern seit vier<br />

Jahren nur 5-7 Fahrer gibt, die wirklich diese schnellen<br />

Boliden auszufahren verstehen.<br />

Je kleiner die Fahrzeuge, um so leichter lassen<br />

sich die konstruktiven Zusammenhänge überblicken<br />

Der 3-Liter-Maserati, womit der Schweizer de Graffenried den Grand Prix bestreitet.<br />

Der neue 12-Zvlinder der Auto-Union.


Das Beispiel der neuen 3 Liter-Rennwagen zeigt,<br />

dass wie die genauen Anteile von Können des<br />

Rennfahrers, der Strassenlage, der Motorleistung<br />

und des Motorverhaltens beim Leistungseinsatz,<br />

der Bremsen, der Stossdämpfung und der Lenkung<br />

an der gesamten Fahrleistung eines Rennwagens,<br />

die sich im gefahrenen Durchschnitt auf einer Rennstrecke<br />

ausdrückt, nicht kennen.<br />

Mit noch kleinerer Motorleistang käme man<br />

konstruktiv weiter!<br />

Man würde dann leicht erkennen, dass mit anderen<br />

Stossdämpfem, mit anderen Bremsen, mit anderem<br />

Luftwiderstand der Karosserie die Fahrleistung zu<br />

beeinflussen ist. Ein Dutzend Fahrer würden dieselbe<br />

Beobachtung machen, während heute ein<br />

Spitzenfahrer an einem Tag sehr gut «aufgelegt»<br />

ist und mit etwas höherem Risiko auch einen Rennwagen,<br />

an dem technisch nicht alles einwandfrei<br />

ist, schneller fährt. In einem solchen Fall gehen<br />

dann die technischen Schlussfolgerungen falsche<br />

Wege.<br />

Nun wird man mit Recht sagen, dass auch eine<br />

neue Rennformel beispielsweise für 1,5 Liter-Rennwagen<br />

doch sofort wieder Motorleistungen von<br />

300 PS brächte, wenn alle übrigen technischen<br />

flte<br />

Ueber Rennkraftstoffen schwebt so eine Art<br />

Geheimnis. Hinter verschlossenen Türen wird<br />

aus allen möglichen Fläschchen und Flaschen<br />

geheimnisvoll etwas zusammengebraut, was<br />

anders riecht, den Lack wegfrisst, auf der Haut<br />

beizt, selbst als Dampf die Augen reizt— kurz,<br />

ganz anders ist als Benzin. Das Rezept wird<br />

ängstlich • geheimgehalten und in der offenbar<br />

besonders schwierigen Anpassung an Vergasereinregelung<br />

und Zündkerzen womöglich in<br />

letzter Stunde noch geändert.<br />

Gelingt es dem Privatfahrer, ein paar Liter<br />

von solchem Saft zu ergattern, dann erlebt<br />

er bei dem Versuch, mit Hilfe dieses flüssigen<br />

«Steins der Weisen» seinen alten Klapperbock<br />

vorübergehend in einen Mercedes-Renner zu<br />

verzaubern, eine schwere Enttäuschung. In der<br />

Regel kriegt er den Motor nicht einmal zum<br />

Laufen.<br />

Tatsächlich haben denn ja auch die mit.<br />

Rennkraftstoffen betriebenen Wagen recht'<br />

häufig Anlaßschwierigkeiten. Wenn unsere;!<br />

Rennen-nicht nur mit stehendem Start,, somj<br />

dem mit kaltem, stehendem Motor gestartet<br />

würden, dann läge darin für alle jene ein« 1<br />

grosse Erschwerung, die Renn-Treibstoffe benutzen<br />

— von der in diesem Zusammenhang<br />

leidigen Kerzenfrage gar nicht zu sprechen.<br />

Man kann sonst fragen« ob Rennkraftstoffe<br />

denn überhaupt einen Sinn haben. Sie sind<br />

viel teurer als Benzin oder Benzin-Benzol,<br />

haben alle möglichen Untugenden, und man<br />

verbraucht von ihnen für die gleiche Leistung<br />

leicht das Doppelte. Trotzdem hat deren Verwendung<br />

ihre Reize. Nicht nur sind sie das<br />

einzige Mittel, aus einem gegebenen Hubraum<br />

bei gegebener Drehzahl die allergrösste Literleistung<br />

herauszuholen.<br />

Freiheiten gegeben sind. Die neuen Alfa-Motoren<br />

von 1,5 Liter leisten bei 7000 Touren schon 230 PS.<br />

Lässt man sie mit 9000 Touren laufen, dann sind die,<br />

300 PS da! Konstruktiv liesse sich das durchaus ;<br />

machen, wenn genügende Erfahrungen im Rennmotorenbau<br />

vorliegen. Man müsste also durch<br />

Senkung der Wagengewichte versuchen, den gewichtsmässigen<br />

Anteil des Motors am Fahrgestell<br />

herunterzudrücken, womit gleichzeitig seine Grosse<br />

beschränkt würde. Eine neue Rennformel mit<br />

550 Kilogramm Höchstgewicht würde wahrscheinlich<br />

«hinkommen». Für derartige Rennwagen, mit'<br />

200 PS Motorleistung und 230 Kilometer Höchstgeschwindigkeit<br />

gäbe es dann auch Fahrer und<br />

Felder von 30-40 Rennwagen am Start.<br />

Die Durchschnitte der Rennen würden aber kaum<br />

geringer werden I<br />

Man denke daran, dass die 80 PS-BMW-Sportwagen<br />

auf dem Nürburgring 113 Kilometer Durchschnitt<br />

fahren! Die 450 PS starken Rennwagen<br />

erreichten 140 Kilometer, im Rennen aber nur<br />

130 Kilometer Stundenmittel. Ein 200 PS-Wagen mit<br />

noch besserer Strassenlage und kleinerem Gewicht<br />

hätte absolut sicher dieselbe Fahrleistung!<br />

Dipl. Ing. Eberhard Hundt.<br />

m Kraftstoffe<br />

Was ist alles drin?<br />

Von Wa. Ostwald, Heppenheim a. d. B.<br />

Sie dürfen sogar als recht wichtige<br />

Vorstudien für künftige Triebstoffe<br />

des praktischen Gebrauchs gewertet<br />

werden.<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Auf einer deutschen Prüfungsfahrt lief<br />

schon einmal — sehr erfolgreich übrigens<br />

— ein Lastwagen mit Methanol, einem Hauptbestandteil<br />

besagter Rennkraftstoffe. Auf<br />

einem Versuchsstand hat ein Motor mit Dieselverdichtung<br />

Methanol verbrannt und grotesk<br />

hohe Literleistungen mit niedrigen Verbrauchsziffern<br />

vereint. Isooktan, ein anderer Rennkraftstoff-Bestandteil<br />

synthetischer Herstellung,<br />

ermöglicht im Flugwesen Leistungserhöhung<br />

und Verbrauchsverringerung. Das gewöhnliche<br />

Aethanol hat sich zu^einem Mittel<br />

der Klopfbeseitigung und der Verbesserung<br />

der Sauberkeit der Verbrennung entwickelt.<br />

So ist es schon berechtigt, wenn man für Rennen<br />

solche Spezial-Triebstoffe zulässt und von<br />

ihnen Fortschritte für die tägliche Fahrpraxis<br />

erhoffL *•,-•• *-- r • 'i..<br />

Wesentlich In jeder «Renn-Mixtur»<br />

Ist zunächst einmal eine erhebliche<br />

Dosis eines Alkohols, vorzugsweise<br />

Methanol.<br />

Alkohole sind energiearmer als Benzin.<br />

Während der Liter Benzin rund 7600 WE bei<br />

der Verbrennung hergibt, hat Aethanol nur 5100<br />

WE, Methanol nur 3800 WE zu seiner Verfügung.<br />

Man müsste also auf den ersten Blick<br />

denken, dass mit Alkoholen zwangsläufig eine<br />

niedrigere Leistung verknüpft sei, mindestens<br />

so lange man nicht durch hohe Verdichtung<br />

die hohe Klopffestigkeit der Alkohole ausnutzt.<br />

Das ist aber ein grober Fehlschluss. Die j<br />

Alkohole brauchen nämlich zu ihrer Verbrennung<br />

pro Liter erheblich weniger Luft, oder<br />

in anderen Worten: Man kann zur gleichen<br />

Luftladung eine grössere Menge Alkohol hinzugeben.<br />

Das hebt sich praktisch auf, so dass<br />

der Gemischheizwert fast unverändert bleibt<br />

und damit auch die Leistung eines Motors,<br />

gleichgültig ob er mit Benzin oder Methanol<br />

läuft. Natürlich ist bei Methanol der Verbrauch<br />

entsprechend um etwa die Hälfte<br />

grösser.<br />

Die Alkohole besitzen aber nun über diese<br />

Gleichheit hinaus zwei Vorteile, die sie Benzin<br />

und Benzol stark überlegen machen. Der<br />

eine Vorteil ist ihre hohe Klopffestigkeit,<br />

welche die Anwendung sehr hoher Verdichtungen<br />

gestattet, wodurch sich bekanntermassen<br />

Literleistung des Motors und spezifischer<br />

Verbrauch empfindlich verbessern. Zweitens<br />

aber haben sie eine gewaltige Verdampfungswärme,<br />

die sich für Benzin zu Benzol zu Aethanol<br />

zu Methanol schon pro Gramm wie<br />

80 : 94 : 216 ; 265 verhält, — eine Proportion,<br />

die sich noch weiter zugunsten der Alkohole dadurch<br />

verbessert, dass von diesen ja pro Ladung<br />

mehr Gramm in den Zylinder hineinkommen.<br />

Diese<br />

Verdunstungskälte<br />

wirkt sich doppelt aus. Zunächst einmal<br />

verdampft ein Teil des Triebstoffes schon<br />

zwischen Vergaser und Einlassventil. Das Gemisch<br />

wird durch die Verdampfung ganz empfindlich<br />

abgekühlt, dadurch zusammengezogen,<br />

woraus sich ein grösseres Füllungsgewicht,<br />

eine stärkere Ladung des Zylinders ergibt.<br />

Diese Abkühlung ist sehr erheblich. Bei einem<br />

Motor, der mit reinem Methanol läuft, macht<br />

sie rechnerisch 140 ° unter Aussentemperatur<br />

aus, so dass also bei vollständiger Verdampfung<br />

und z. B. 60 ° Lufttemperatur unter der<br />

Haube das Gemisch mit 80° Kälte (I) bei<br />

bei den Ansaugventilen ankäme.<br />

-DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> — N° ff6<br />

Tatsächlich verdampft natürlich nicht alles<br />

vor den Ansaugventilen, sondern ein guter<br />

Teil erst im Zylinder, während des Ansaugund<br />

Verdichtungshubes. Hier bewirkt die Verdunstungskälte<br />

ein Wegschlucken der Verdichtungswärme<br />

und ganz allgemein eine penetrante<br />

Innenkühlung, worüber sich ganz besonders<br />

auch die Kolbenschmierung freut.<br />

Die Alkohole haben die weitere angenehme<br />

Eigenschaft, geschworene Feinde der Oelkohle<br />

zu , sein und für Reinlichkeit auf, der Feuere<br />

seite der Zündkerzenisolatoren zu sorgen.<br />

• Wenn man trotzdem die Rennwagen nicht<br />

mit reinem Methanol laufen lässt, so hat das<br />

zunächst seinen Grund in Anspringschwierigkeiten.<br />

Mit reinem Methanol oder Aethanol<br />

bringt man einen Motor nicht zum Laufen,<br />

weil die grosse Verdunstungskälte die Verdichtungswärme<br />

wegschluckt und infolgedessen<br />

die Kerze kein verdampftes zündfähiges Gemisch<br />

findet. Die Frage des Anlassens solcher<br />

Motoren ist mehrfach gelöst. Beispielsweise<br />

kann man sie mit Benzin anlassen und dann<br />

umschalten. Trotzdem ist es aber einfacher,<br />

auf alle solche Tricks zu verzichten und den<br />

Brennstoff so zu mixen, dass er die wesentlichen<br />

Alkoholvorteile hat, aber trotzdem verhältnismässig<br />

leicht anspringt. Die Mittel sind<br />

Petroläther. Benzin und Benzol<br />

gegebenenfalls aber auch Isooktan, ein synthetisch<br />

hergestellter, hochklopffester Benzinkohlenwasserstoff.<br />

Leider aber sind speziell<br />

Benzin und Methanol insofern Feinde, als sie<br />

sich nicht sehr leicht miteinander mischen<br />

und bei Kälte gern in zwei Schichten auseinandergehen.<br />

Im Vergaser aber kann es<br />

durch die Verdunstungskälte verflixt kalt sein.<br />

Benzol und Aethanol sind zwar schon Vermittler.<br />

Da man aber gern einem Renn-Treibstoff<br />

auch etwas benzinlöslich gemachtes Rizinusöl<br />

oder andere Obenschmiermittel beisetzt,<br />

welche ausfällend wirken, so benutzt<br />

man noch stärkere Lösungsvermittler, für<br />

welche Azeton, höhere Alkohole, auch Aethyläther<br />

als Beispiele zitiert seien. Erwähnt man<br />

dann, dass gelegentlich auch Tetraäthylblei,<br />

Eisenkarbonyl, Dimethylanilin und ähnliches<br />

als — angesichts der Alkohole eigentlich<br />

überflüssige — Klopfbremse zugesetzt werden,<br />

und dass manche Mixer und Rennfahrer auf<br />

den Mandelgeruch irgendeiner Nitroverbindung<br />

(es braucht nicht gleich Pikrinsäure zu<br />

sein, ist aber doch stets ein Sprengstoff) nicht<br />

verzichten zu können glauben, weil er rascheres<br />

Durchzünden bewirke, — sowie dass mit<br />

viel Liebe irgendwelche Parfüms und Färbemittel<br />

zur Erschwerung der Analyse beigefügt<br />

werden, dann ist man ungefähr im Bilde über<br />

die neuzeitlichen Rennkraftstoffe»<br />

Veröffentlichte Analysen zeigen z. B. folgende<br />

Werte:<br />

Bezeichnung<br />

Alfa Romeo Mercedes-Benz<br />

Maserati Auto-Union<br />

Vol. % Vol. %<br />

Methanol 34,5 60<br />

Aethanol 49,5 10<br />

Benzol — 22<br />

Denaturierungsmittel 0,5 —<br />

Petroläther .— 5<br />

Wasser 0,5—3,0 —<br />

Rest ohne Angabe 12—15 —<br />

Rest Toluol ? ?<br />

Rizinusöl — 3<br />

Nitrobenzol ? ?<br />

In Wirklichkeit wird, wie erwähnt, eigentlich<br />

stets neu gemixt, so dass die Zahlen der<br />

Tabelle nur eine sehr grobe Vorstellung vermitteln<br />

können.<br />

Diese Renn-Kraftstoffe sind natürlich ausserordentlich<br />

klopffest und haben Oktanzahlen<br />

über 100. Die Vergasereinstellung bei solchen<br />

Kraftstoffen gestaltet sich ungemein schwierig,<br />

weil das bei gewöhnlichen Triebstoffen so<br />

aufschlussreiche Zündkerzengesicht wegen des<br />

Sauberkeitsfanatismus der alkoholischen Verbrennung<br />

hier versagt, ausserdem weil die<br />

Zündbereiche alkoholhaltiger Gemische viel<br />

grösser sind als diejenigen der Kohlenwasserstoff-Teibstoffe.<br />

So werden Brennstoffzusammensetzung,<br />

Vergasereinstellung und Zündung<br />

zueinander passend ausprobiert, — ein eigentlich<br />

noch nicht sehr befriedigender Zustand.<br />

um au<br />

. was eine Boxe ist, weiss jedermann. Reiht man TOT Jenen aber, den Bräuten und solchen, •die ••<br />

mehrere aneinander, so wird ein Ersatzteilla.ger werden wollen, sollet du vielsagendlächelnd stehen<br />

daraus, auch Ravitaillement genannt. Vor den bleiben und denken: so jung möcht ich auch noch<br />

Boxen stehen die Rennfahrer mit ihren Wagen, in einmal sein! — Im übrigen: bleiben wir mal<br />

den Boxen die Helfer mit ihren Werkzeugen und gleich bei diesem Thema, den Rennfahrerfrauen!<br />

auf den Boxenbänken sitzen diejenigen Leute, die Da wird manche, die ain Vormittag zum Markte<br />

nach Auffassung der Sportkommissare dort nichts pilgert, um für den drummigen Gatten das Mittagsmahl<br />

in Fleisch und Gemüse und Obst einzukaufen<br />

zu suchen haben. Und da diese Herren ein wichtiges<br />

Amt haben und jene Leute, die nach Auffassung<br />

der Sportkommissare dort nichts zu tun ha-<br />

sie es schön, dass sie es herrlich haben, den Him-<br />

und nachher zu bereiten, der Auffassung sein, das«<br />

ben, nur zwei lange Beine zum HerUnterbaumelnlassen,<br />

so gibt's an den Boxen immer Betrieb. mer Hotels, schöne, grosse Hotels, wo man nur so<br />

mel auf Erden geradezu, immer nur Reisen, im-<br />

Manchmal sitzen auch die Herren Journalisten daherrauschen kann, etwa nach dem Motto: «Die<br />

dort, da sie den Fahrer X und den Fahrer Y interviewen<br />

müssen. Zwar wissen sie schon alles und immer im Leben. Was man nicht hat, das ersehnt<br />

Gräfin raffte ihre Silberrobe...». Ja, so ist' das<br />

haben das Interview bereits vierzehn Tage vorher man sich. Unter uns — die Geschichte mit den<br />

geschrieben, aber, das ändert nichts an der Tatsache,<br />

dass die Weltmacht, die sich Presse nennt, so begehrenswert, -wie das wohl aussehen möchte.<br />

Rennfahrerfrauen ist nicht eo einfach und nicht<br />

dabei sein muss. Von wegen der Eindrücke, der Sonst gäb's ja vor allem keine unverheirateten<br />

Aufnahmen, der Vorwürfe für Sing- und Hörspiele, Rennfahrer mehr! Und immerzu reisen, ist das<br />

für Dramen und Romane. Paulas «Viermalliebe» schön? — Nie ein richtiges Zuhause haben, immer<br />

wurde in den Boxen des Bremgartenwaldes konzipiert.<br />

Nun trägt sie einen neuen Vorwurf in ih-<br />

Hause auf der Veranda sitzen und die Berge<br />

nur aus dem Koffer leben, niemals gemütlich zu<br />

be-<br />

rem Busen. Ja, Frauen sind komisch! — Pardon,<br />

keine Beleidigung, ihr neuer Roman heisst so:<br />

«Frauen sind komisch!»<br />

Apropos, Frauen! Und aufgepasst! ihr Sportkommissare!<br />

Wenn ein Mädel so hübsch ist, dase es ein Verbrechen<br />

wäre, wenn sie auch nur einen Finger<br />

rühren würde, und wenn sie dann auf ihrem<br />

sonnengebräunten Oberarm eine Binde trägt, auf<br />

der «Helfer» geschrieben steht, dann ist sie seine<br />

Braut oder sie kann'e noch werden. Wenn aber<br />

ein weibliches Wesen nicht mehr ganz so hübsch<br />

ist, wie vordem geschrieben steht, und wenn sie<br />

eine kleine Falte auf der Stirne und das Röckchen<br />

nicht mehr so gewagt trägt, dann ist sie seine<br />

Fraul Und vor diesen sollst du den Hut ziehen,<br />

772 die DTP<br />

VON HANS BRETZ<br />

trachten, immer auf fremde Menschen angewiesen<br />

sein, einen Tee bestellen, zwanzig Minuten warten,<br />

währnd sieh auf der Stirne des Göttergatten bereite<br />

gefahrdrohende Wolken abzuzeichnen beginnen,<br />

und nachher den Kaffee bekommen, vier Wochen<br />

vorher ein Zimmer mit Bad bestellen und<br />

dann nachher alles besetzt finden, in den Bergen<br />

in strömendem Regen zweimal Reifen wechseln,<br />

weil ein Bauernkarren ein paar Nägel verloren hat.<br />

Dies nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Leben<br />

einer Rennfahrerfrau. Also — schön ist das<br />

nicht! Und dann nachher in der Boxe stehen, die<br />

Uhr in der Hand halten, ein wenig zittert sie dabei,<br />

und auf ihn warten, ein, zwei, drei Sekunden<br />

länger als eonst Es wird doch nichts...? — Ja,<br />

die Frage wagt "man gar nicht auszudenken« Und<br />

dann koinmt'g über die Lautsprecher. «Fahrer Nr.<br />

16 ist...» Ach, sie eind das ja schon gewohnt,<br />

dass dies und das passieren kann, sie haben es<br />

oft genug erlebt und haben auch einmal mit vielen<br />

tausend bangen Fragen im Herzen an einem<br />

Krankenlager gesessen und wünschten sich, dass<br />

nun alles bald vorbei sei. Wenn er nur einmal<br />

wieder gesund, dann gibt's vielleicht einen anderen<br />

Beruf, aber nicht mehr das Gefahrvolle, das<br />

Immerwartenmüssen, das Spiel mit Sekunden und<br />

mit der Gefahr. Und ist er dann so weit, dann<br />

kann er's nicht aushalten bis er wieder dabei ist,<br />

bis er wieder mitten in der Gefahr steht, i«<br />

So ist das mit den Rennfahrerfrauen und wenn<br />

es immer wieder hübsche -Bräute gibt, die da« immer<br />

wieder heginnen, dann ist dies nur ein Beweis,<br />

dass es noch Liebe und Ehrgeiz gibt «Bräute<br />

treiben, Frauen hemmen»! — hat mal einer gesagt,<br />

der es wissen müsste. Dae stimmt nur halb. Die<br />

Bräute lieben noch die Gefahr, weil sie sich noch<br />

nicht auskennen, die Frauen hassen die Gefahr.<br />

Schnell seih, ja, aber — ohne Risiko!<br />

Der «europäische Rennzirku»» besteht aus etwa<br />

200 Menschen, die sich jahraus, jahrein überall<br />

begegnen. Man ist befreundet untereinander, denn<br />

man kennt ja einander. Wenn man so in den Boxen<br />

beisammen steht und ein oder zwei. Meter<br />

weiter wartet man voller Sorge aui den Fahrer,<br />

dann geht das Gefühl mit hinüber zur Nachbarboxe.<br />

Ist dann alles gut ausgegangen, freut man<br />

sich mit den andern, war w schlimm, so ist man<br />

voller Sorgen und hofft miteinander. Gewiss, die<br />

Männer stehen im Kampf gegeneinander. Aber —<br />

es ist ja Sport und so achten, so respektieren sie<br />

einander.<br />

So ist das auch mit den Helfern, den wahren<br />

Helfern, den Mechanikein. Da hat einer jahrelang<br />

an einem Rennwagen mitgearbeitet und hat mehr<br />

praktisches Wissen als ein Professor von der Technischen<br />

Hochschule. Achtstutfenntag gibt's nicht<br />

bei ihnen. Oft geht's die ganze Nacht durch. Man<br />

ko'inme einmal am Abend vor dem Rennen in eine<br />

Rennfahrergarage<br />

ganze wunderschöne Rennfahrzeug, da« am Nachmittag<br />

noch Rekordrunden drehte, in viele hundert<br />

Einzelteile zerlegt Kaum zu glauben, dass man<br />

das alles noch einmal schön zusammenkriegt. Und<br />

wenn's dann morgens früh sechs Uhr ist, hört<br />

man den Motor wieder brummen, gesund und<br />

stark, zu neuen Taten bereit. Martin, der Mechaniker,<br />

wischt sich den Schlaf aus den Augen,<br />

überdenkt noch einmal alles, ob auch nichts vergessen<br />

wurde, rasiert sich schnell vor dem Rückspiegel<br />

des Renndienstwagens und meldet seinem<br />

Meister, dass alles allright ist! Nun wird in aller<br />

Stille eine Proberunde gefahren und Martin darf<br />

sich selbst einmal ans Steuer setzen. Sein Ohr ist<br />

geschärft für jedes Geräusch und er hört im Plubbera<br />

des Rennmotors, oh von 12 Kerzen eine aussetzt<br />

und weiss auch schon, welche es ist! Dann<br />

geht's wieder zurück in die Werkstatt und die<br />

Arbeit beginnt von neuem. Halt, zwei paar Handschuhe,<br />

vier Brillen, zwei für Regen, zwei für<br />

Sonnenschein, darf er nicht vergessen, und dann<br />

— eine saubere Rennkombination, ach, und die<br />

Mütze. Wo hat er die bloss hingelegt? So, jetzt<br />

alles in Ordnung? — Müsste eigentlich! Schnell<br />

das Frühstück und dann hinauf zu «ihm» mit der<br />

Meldung, dass nun wirklich alles in Ordnung ist!<br />

Nachher wird dann die Boxe eingerichtet,<br />

Werkzeug bereit gelegt, Ersatzräder bereit gestellt<br />

Gesommerte Reifen und nicht gesommerte, denn<br />

— man kann nie wissen! Und wenn's zum Reifenwechsel<br />

kommt, dann heisst's arbeiten in Rekordtempo.<br />

Auf 24 Sekunden steht der Rekord für<br />

Hinterradwechsel plus Tanken! Vierundzwanzig Sekunden.<br />

Auf dem Nörburgring ibraante von<br />

Brauchitsch's Rennwagen lichterloh. Die Zuschauer<br />

rannten entsetzt davon, im Glauben, dass es • im<br />

nächsten Augenblick losgeht, während drei Meter<br />

hinter dem brennenden Wagen awei Monteure gerade<br />

dabei sind, den Wagen von Seaman fertig zu<br />

machen: Reifen wechseln und Tanken, vierundzwanzig<br />

Sekunden, nicht länger, und wenn allea<br />

in die Luft geht So, fertig, los, Seaman umfährt<br />

den brennenden Wagen und nun hahen die Monteure<br />

Zeit, einmal zu beobachten, was denn nun<br />

eigentlich los ist. O nein, sie haben keine Zeit, sie<br />

greifen mit zu, sie löschen den Brand und sind<br />

hellste Aufmerksamkeit, so, als wäre nichts geschehen<br />

oder als ständen sie nach getaner Tagesarbeit<br />

auf der Kegelbahn von Untertürkheim und<br />

riefen einander «Gutholz» zu!<br />

Nachher hat «er» dann gesiegt, er bekommt<br />

seinen Kranz und einen Geldpreis dazu, die Frau<br />

oder -Werkstatt, Da ist das lächelt glücklich und die Braut strahlt wie ein<br />

Honigkuchenpferdchen, das Ersatzteillager wird<br />

ausgeräumt, der Wagen in die Garage gebracht<br />

es wird alles verstaut, denn — in der Nacht geht's<br />

wieder weiter. Schlafen? — Nein, keine Zeit dazu!<br />

Morgen vielleicht Irgendwo auf der Reise. Ein<br />

schattiges Plätzchen auesuchen, für eine Stunde<br />

Rast machen, eine Karte an die Braut nach Hause<br />

schicken: «Wir haben gesiegt, Martini» — Wir,<br />

das sind «er» und er, der Martin. Sie haben gesiegt!


N° 66 -• DIENSTAG, 18. Augnsi 193& AUTOMOBIL-REVUE<br />

V. Grosser Preis der Schweiz<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

A. FABRIKFAHRER UND RENNSTÄLLE<br />

1. DAIMLER-BENZ A.-G., STUTTGART.<br />

Rudolf Caracciola, Deutschland Mercedes-Benz<br />

M. v. Brauchiisch, Deutschland Mercedes-Benz<br />

Hermann Lang, Deutschland Mercedes-Benz<br />

Richard Seaman, England Mercedes-Benz<br />

2. AUTO-UNION A.-G., ZWICKAU.<br />

Tazio Nuvolari, Italien<br />

Auto-Union<br />

Hans Stuck, Deutschland Auto-Union<br />

Christian Kautz, Schweiz Auto-Union<br />

Hermann Müller, Deutschland Auto-Union<br />

3. ALFA CORSE, MAILAND.<br />

Dr. Giuseppe Farina, Italien Alfa Romeo<br />

Jean-Pierre Wimille, Frankreich Alfa Romeo<br />

4. ECURIE BLEUE, BURNAY.<br />

Rene Dreyfus, Frankreich Delahaye<br />

Franco Comotti, Italien Delahaye<br />

5. SCUDERIA SABAUDA, TURIN.<br />

Dino Teagno, Italien<br />

Maserati<br />

«. SCUDERIA TORINO, TURIN.<br />

Piero Taruffi, Italien<br />

Alfa Romeo<br />

7. ECURIE DUPUY ET DE GRAFFENRIED,<br />

USA/SCHWEIZ.<br />

E. de Graffenried, Schweiz Maserati<br />

B. PRIVATFAHRER<br />

Giovanni Minozzi, Italien Alfa Romeo<br />

Emilio Romano, Italien Alfa Romeo<br />

Jatvan de Sztriha, Ungarn Alfa Romeo<br />

Adolf Mandirola, Schweiz Maserati<br />

Max Christen, Schweiz<br />

Maserati<br />

Preis von Bern.<br />

A. FABRIKFAHRER UND RENNSTÄLLE<br />

1 ENGLISH RACING AUTOMOBILES LTD,<br />

BOURNE.<br />

Lord Howe, England E. R. A.<br />

Raymond Mays, England E. R. A.<br />

2. ALFA CORSE, MAILAND.<br />

Emilio Villoresi, Italien Alfa Romeo<br />

Raymond Sommer, Frankreich Alfa Romeo<br />

3. SCUDERIA AMBROSIANA, MAILAND.<br />

Eugenio Minetti, Italien Maserati<br />

Manuel de Teffe, Italien Maserati<br />

Luigi Villoresi, Italien<br />

Maserati<br />

4. SCUDERIA SABAUDA, TURIN.<br />

Dioscorlde Lanza, Italien Mastrafi<br />

Dino Teagno, Italien<br />

Maserati<br />

5. SCUDERIA TORINO, TURIN.<br />

Piero Ghersi, Italien<br />

Maserati<br />

6. GRUPPO VOLTA, COMO.<br />

Tino Baruffi, Italien<br />

Maserati<br />

Luciano Uboldi, Italien Maserati<br />

B. PRIVATFAHRER<br />

Herbert Berg, Deutschland Maserati<br />

Paul Pietsch Deutschland Maserati<br />

Robin Hanson, England Maserati<br />

Conn Pollock, England E. R. A.<br />

A. P. R. Rolt, England E. R. A.<br />

John Wakefield, England E. R. A.<br />

Norman Wilson, England E. R. A.<br />

Guido Barbier!, Italien Maserati<br />

Ettore Bianco, Italien , Maserati<br />

Graf L. Castelbarco, Ifalieri Maserati<br />

Enrico Plate, Italien<br />

Maserati<br />

Glgi Plate, Mallen<br />

Talbot Spez.<br />

Arialdo Ruggeri, Italien Maserati<br />

Harry Herkuleyns, Holland M. G.<br />

Theophil Bircher, Schweiz Bugatti<br />

Bernhard Blancpain, Schweiz Maserati<br />

Armand Hug, Schweiz<br />

Maserati<br />

Hans Kessler, Schweiz<br />

Maserati<br />

«B. Bira», Siam E. R. A.<br />

Preis vom Bremgarten.<br />

Tourenwagen bis 1500 cem:<br />

Alfred Dattner, Zürich<br />

Alois Kaiser, Zug<br />

Hans Stich, Chaux-de-Fonds<br />

Hans Weber, Suhr<br />

Tourenwagen über 1500 cem :<br />

< Aryll»<br />

Hans Portmann, Basel<br />

August Scheibler, Laupen<br />

Vollständige Nennliste<br />

Fiaf-Balllla<br />

Opel<br />

Fiat-Baliila<br />

Lancia Aprilia<br />

Graham<br />

Ford<br />

Bugatti<br />

Sportwagen bis 1500 cem :<br />

Emilio Campolongo, Zürich Hanomag<br />

Dr. Curt Dold, Zürich<br />

B.M.W.<br />

Karl Häffner, Zürich<br />

Fiat<br />

Willy Jaeger, Zürich M. G.<br />

Hermann Trümpy, Glarus M. G.<br />

H. K. von Tscharner, Bern M. G.<br />

Sportwagen über 1500 cem :<br />

Werner Allmendinger, Hörn Alfa Romeo<br />

Ulice Delmue, Giubiasco Alfa Romeo<br />

Hans Gübelin, Zürich<br />

B.M.W.<br />

Louis de Montfort, Lausanne Bugatti<br />

Louis Noverraz, Genf B. M. W.<br />

Friedrich Riesen, Bern B.M.W.<br />

Dante Schiumarini, Basel Lincoln-Zephir<br />

Rennwagen bis 1500 cem :<br />

Theophil Bircher, Lausanne Bugatti<br />

Bernhard Blancpain. Fribourg<br />

Otto Geser, Zürich<br />

Maserati<br />

Rennwagen über 1500 cem :<br />

Alfred Brechbühler, Adliswil Bugatti<br />

E. de Graffenried, Fribourg Maserati<br />

Karl Hahn, Luzern<br />

Bugatti<br />

Hans Mabellini, Zürich Bugatti<br />

Martin Walther. Bern<br />

Bugatfi<br />

Max Christen, Zürich<br />

Maserati<br />

Adolf Mandirola, Genf Maserati<br />

Der « Preis vom Bremgarten »<br />

wird interessant!<br />

Bringt das nationale Rennen die Entscheidung<br />

In der Schwerer Automobilmeisterschaft ?<br />

Die Meinung, dass nur maximale Geschwindigkeiten<br />

und grosse Namen ein Rennen spannend zu<br />

gestalten vermögen, ist durchaus irrig. Gerade der<br />

«Preis vom Bremgarten» kann diesmal deutlich<br />

vom Gegenteil überzeugen. Während in den beiden<br />

andern Rennen die Marken gegeneinander kämpfen<br />

—' die Technik und die Taktik entscheiden, ist<br />

der «Preis vom Bretngarten» das Rennen des Fahrers,<br />

erfreulicherweise des Schweizer Fahrers. Dass<br />

dabei Maschinen der verschiedensten Marken und<br />

Stärken sich messen, macht die Sache um so interessanter.<br />

Schon die Kategorie Touren wagen lässt<br />

pikante Duelle erwarten. Da startet in der Klasse<br />

über 1500 cem der den Bernern bestbekannte<br />

Scheibler (Laupen) auf seinem Bugatti, dem in der<br />

Klasse bis 1500 cem Stich (Chaux-de-Fonds) auf<br />

Fiat-Baliila gegenübersteht. Beide Fahrer haben<br />

sich in der Expertenklasse der diesjährigen<br />

Schweizer Automobilmeisterschaft so gut plaziert,<br />

dass das Rennen vom nächsten Samstag möglicherweise<br />

die Entscheidung über den Meistertitel fällen<br />

wird. Bei ungestörtem Ablauf dürfte der stärkere<br />

Bugatti die begehrte Auszeichnung holen, falls<br />

ihm nicht etwa der tüchtige Portmann (Basel) auf<br />

Ford einen Strich durch die Rechnung macht In<br />

«einer Klasse hat Stich ebenfalls einen starken<br />

Konkurrenten in dem aus früheren Bergrennen bekannten<br />

Kaiser (Zug) auf Opel. — Auch bei den<br />

kleinen Sportwagen wird es hart auf hart gehen.<br />

Dr. Dold (Zürich) trifft unter andern auf zwei<br />

rassige MG mit Kompressor, die von Trümpy (Glarus)<br />

und von Tscharner (Bern) gesteuert werden.<br />

— Aus der ebenso gut beschickten Kategorie der<br />

Sportwagen über 1500 cem seien die alten Bekannten<br />

Gübelin (Zürich) und Riesen (Bern) erwähnt;<br />

beide auf BMW. De Montfort (Lausanne) wird da<br />

trotz seines rassigen Bugatti Mühe haben, den<br />

Sieg zu holen. — Bei den Rennwagen bis 1500 cem<br />

wird man sich wieder auf den schnittigen Bugatti<br />

von Bircher (Lausanne) freuen können, der im<br />

Vorjahr einen, guten zweiten Platz belegte. —<br />

Vollends spannend wird es bei den Rennwagen über<br />

1500 cem zugehen, wo Leute wie de Graffenried<br />

(Fribourg) und Mandirola (Genf), beide auf Maserati,<br />

es mit den Maserati und Bugatti von Christen<br />

(Zürich) und Walther (Bern) aufnehmen; also<br />

mehr be-<br />

alles Namen, die keiner Empfehlung<br />

dürfen. —<br />

Schon dieser kurze Blick auf die Startliste<br />

zeigt, dass Fahrer und Material der Schweizer<br />

Fahrer sich sehen lassen dürfen. Der «Preis vom<br />

Bremgarten» hat ein Maximum an sportlichem<br />

Reiz, an Reichhaltigkeit und Spannung zu bieten.<br />

Wer sich nur einigermassen für den nationalen<br />

Autorennsport interessiert, wird sich dieses ausgezeichnete<br />

Hors d'ceuvre zum Grossen Preis, das<br />

am S'amstagnachmittag serviert wird, nicht ent-<br />

Zehen lassen.<br />

Programm der Berner Automobilsport-Tage<br />

Donnerstag. 18. August:<br />

13.30—14.45 Uhr: Training der Konkurrenten am «Preis vom Bremgarten».<br />

14.45—15^0 Uhr: Unterbruch des Trainings.<br />

15.30—16.45 Uhr: Training der Konkurrenten am «Grossen Preis der Schweiz».<br />

16X5—18.00 Uhr: Training der Konkurrenten am «Preis von Bern».<br />

Freitag, 19. August:<br />

13.30—14.45 Uhr: Training der Konkurrenten am «Preis vom Bremgarten>.<br />

14.45—15.30 Uhr: Unterbruch des Trainings.<br />

15.30—16.45 Uhr: Training der Konkurrenten am «Grossen Preis der Schweiz».<br />

16.45—18.00 Uhr: Training der Konkurrenten am «Preis von Bern».<br />

Samstag, 20.. August:<br />

7.45 Uhr: Abnahme der Wagen der Konkurrenten am «Preis vom Bremgarten» bei den Boxen<br />

an der Murtenstrasse.<br />

9.15 Uhr: Abnahme der Wagen der Konkurrenten am «Preis von Bern» bei den Boxen an<br />

der Murtenstrasse.<br />

10.00 Uhr: Abnahme der «Grand-Prix»-Wagen auf der Zollrampe des Güterbahnhofes<br />

Weyermannshaus.<br />

13.30—14.30 Uhr: Training der Konkurrenten am «Grossen Preis der Schweiz».<br />

14.30—15.45 Uhr: Training der Konkurrenten am «Preis von Bern».<br />

16.00 Uhr: Aufstellen der am «Preis vom Bremgarten» teilnehmenden Touren-, Sport- und<br />

Rennwagen.<br />

16.15 Uhr: Start zum « Preis vom Brem garten» über 14 Runden = 101 km 920.<br />

17.15 Uhr ca.: Schluss des Rennens.<br />

20.15 Uhr: Freilichtspiel auf dem Münsterplatz: «Ewiger Reigen».<br />

20.30 Uhr: Festkonzert der Stadtmusik Bern auf dem Bundesplatz (bei schlechtem Wetter im<br />

Kornhauskeller). Festliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude, Ballanlässe im Bellevue-Palace,<br />

Casino, Kornhauskeller etc.<br />

21.00 Uhr: Rennball und Rendez-vous der Fahrer und Konkurrenten, Ehrengäste und Pressevertreter<br />

im Kursaal Schänzli.<br />

Sonntag, 21. August:<br />

9.50 Uhr: Aufstellen der im 1. Vorlauf des «Preis von Bern» startenden Wagen.<br />

10.00 Uhr: Start zum I.Vorlaufdes «Preisvon Bern» über 14 Runden = 101 km 920.<br />

10.50 Uhr: Aufstellen der im 2. Vorlauf des «Preis von Bern» startenden Wagen.<br />

11.00 Uhr: Start zum 2. Vorlauf des «Preis von Bern» über 14 Runden =» 101 km 920.<br />

11.45 ca.: Schluss der Vorläufe zum «Preis von Bern».<br />

11.45—13.00 Uhr: Mittagspause.<br />

13.00 Uhr: Aufstellen der im Endlauf des «Preis von Bern» startenden Wagen.<br />

13.15 Uhr: Start zum Endlauf des «Preisvon Bern» über 21 Runden = 152 km 880.<br />

14.25 ca.: Schluss des Rennens.<br />

14.45 Uhr: Aufstellen der im «V. Grosse Preis der Schweiz» startenden Rennwagen.<br />

15.00 Uhr: Start zum «V. Grossen Preis der Schweiz» über 50 Runden « 364 km 000.<br />

17.20 Uhr: Schluss des Rennens.<br />

21.00 Uhr: Schlussakt im Hotel Bellevue-Palace: Verkündigung der Resultate und Ball.<br />

Wissenswertes<br />

über die Rennreglemente.<br />

Preisplan.<br />

« Preis vom Bremgarten »<br />

Länge des Rennens. 14 Runden zu 7,280 km •='<br />

101,920 km.<br />

Fahrzeuge. Zugelassen sind Touren-, Sport- und<br />

Rennwagen, in Fahrzeuggruppen unter und über<br />

1500 cem Hubraum.<br />

Konkurrenten. TeilnahmeberechtiEt sind alle Inhaber<br />

der vom ACS für das Jahr <strong>1938</strong> ausgestellten<br />

Internationalen Konkurrenten- oder Fahrerlizenz.<br />

Eine Unterteilung nach Berufsfahrern, Experten<br />

und Amateuren findet nicht statt.<br />

Schweiz. Automobilmeisterschaft. Der «Preis vom<br />

Bremgarten» gilt als Wertungslauf für die Schweizerische<br />

Automobilmeisterschaft; die Fahrer der<br />

Rennwagenkategorie nehmen zwangsläufig am Wettbewerb<br />

um die «Goldene ACS-Medaille» teil.<br />

Startberechtigung. Auf Grund der Trainingsweise<br />

entscheidet die Rennleitung in Verbindung mit den<br />

anwesenden Sportkommissären des AGS über die endgültige<br />

Zulassung. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />

Preisplan. Auf je drei klassierte Fahrzeuge einer<br />

Wertungsgruppe fällt wenigstens ein Preis. Pro<br />

Wertungsgruppe werden bei genügender Beteiligung<br />

je ein erster und zweiter Preis im Werte von Fr. 250<br />

bzw. Fr. 150 ausgeschieden. Ausserdem gelangen je<br />

ein Speziaipreis im Werte von Fr. 100 für das absolut<br />

schnellste Fahrzeug der Touren-, Sport- und<br />

Rennwagenkategorie zur Verteilung.<br />

« Preis von Bern »<br />

Länge des Rennens. 2 Vorläufe (U Runden za.<br />

7,280 km) = 101,920 km. 1 Endlauf (21 Runden za<br />

7,280 km) = 152,880 km.<br />

Fahrzeuge. Zugelassen sind Rennwagen bis 1500<br />

cem Hubraum.<br />

Qualifikation für den Endlauf. Die Berechtigung<br />

für den Endlauf erlangt in jedem Vorlauf die besser<br />

klassierte Hälfte der gestarteten Fahrer, vorausgesetzt<br />

dass sie den Vorlauf beendigen. Die Qualifikationsquote<br />

kann erhöht werden, wenn nach<br />

dem reglementarischen Ausscheidensverfahren die<br />

Zahl der für den Endlauf zugelassenen Fahrer unter<br />

16 sinken sollte.<br />

Preisplan. Vorläufe:<br />

1. Preis Fr. 250.—<br />

2. Preis Fr. 250.—<br />

3. Preis Fr. 150.—<br />

4. Preis Fr. 100.—<br />

Endlauf:<br />

f. Preis Fr. 2500.-<br />

2. Preis Fr. 1500.-<br />

3. Preis Fr. 900.-<br />

4. Preis Fr. 500.-<br />

5. Preis Fr. 300.-<br />

6. Preis Fr. 100.-<br />

V. Grosser Preis der Schweiz für Automobile<br />

Lange des Rennens. 50 Runden zu 7,280 km =<br />

364 km.<br />

Fahrzeuge. Zugelassen sind nur Rennwagen, die<br />

der internationalen Rennformel, gültig für die Jahre<br />

1638 bis 1940, entsprechen. Technische Daten derselben:<br />

a) Wagen ohne Kompressor:<br />

Äfindestzylinderinhalt 4500 cem, Mindestgewicht<br />

400 kg,<br />

Höchstzylinderinhalt 4500 cem, Mindestgewicht<br />

850 kg.<br />

b) Wagen mit Kompressor:<br />

Mindestzylinderinhalt 666 cem, Mindestgewicht<br />

400 kg,<br />

Höchstzylinderinhalt 3000 cem, Mindestgewicht<br />

S50 kg.<br />

Im Gewicht des Wagens sind enthalten: Das im<br />

Getriebekasten'und Hinterachse befindliche Oel, sowie<br />

die für das Rennen benötigten Reifen.<br />

Rennbestimmungen. Der Start erfolgt mit stehendem<br />

Wagen und laufendem Motor. Die Startreihenfolge<br />

wird auf Grund der am Freitag und<br />

Samstag gefahrenen Trainingsbestzeiten bestimmt.*)<br />

Jeder Fahrer kann an den Boxen über eine<br />

Hilfsicannschaft \on zwei Mann verfä.«a. Ausser<br />

diesen beiden Hilfskräften werden pro Fahrzeug<br />

zwei _ woHere Helfer im Signalstand zugelassen.*)<br />

Die Brennstoffversor?nn3, Reparaturen, Reifenwechsel<br />

und alle anderen erlaubten Arbeiten dürfen<br />

unter Beizug der Hilfskräfte nur an den zugehörigen<br />

Boxen ausgeführt werden. Hingegen dürfen<br />

ausserhalb der Boxen Arbeiten jeder Art nur vom<br />

Fahrer allein, und zwar nur mit den im Wagen<br />

mitgeführten Werkzeugen und Ersatzteilen ausgeführt<br />

werden.*)<br />

Das Rennen wird nach Ankunft des Ersten abgebrochen.<br />

Die noch im Rennen befindlichen Fahrer<br />

haben die angefangene Runde zu beenden. Sie werden<br />

nach der Streckenlänge klassiert.*)<br />

Preisplan. 1. Preis Fr. 10,000 4. Preis Fr. 2000<br />

2. Preis Fr. 6,000 5. Preis Fr. 1000<br />

3. Preis Fr. 3.000<br />

•) Gilt sinngemäss auch für die andern xwei<br />

Konkurrenzen.<br />

3OOO Zähne<br />

halten<br />

die Strasse


«Eine ausgezeichnete Idee, der<br />

Totalisator am Grossen Preis.»<br />

Wer schliesst Einlaufwetten ab ? !<br />

Tatsächlich, wenn es noch einer Voraussetzung<br />

bedurft hätte, über den groseen sportlichen Anreiz<br />

hinaus die Spannung und Anteilnahme der Zuechauer<br />

zu -wecken, eo ist diese nun erfüllt: Am<br />

nächsten Sonntag können Wetten über den Ausgang<br />

der Rennen abgeschlossen werden. Hinter<br />

der Ehrentribüne und im westlichen Teil derselben<br />

(mit Zugang vom Promenoir her) werden zwei<br />

Totalisatoren aufgestellt. Im Gegensatz zu den<br />

Pferderennen, wo meist nur Wetten auf Sieg und<br />

Platz, das heisst die drei Erstplacierten, entgegengenommen<br />

werden, bringt der Auto-Toto ausserdem<br />

eine hochinteressante, in der Schweiz noch<br />

•wenig bekannte Neuerung: die Einlaufwette. Dabei<br />

wird auf die Startnummern des mutmasslichen<br />

Siegers und des Zweiten gewettet, und es liegt in<br />

der Natur der Sache, dass eich dabei, wie beim<br />

Setzen auf Sieg ganz ausserordentliche Gewinnchancen<br />

bieten. In der Schweiz sind schon Satz«<br />

von 810:10 ausbezahlt worden, und in Deutschland,<br />

wo diese Wettart bereite populär ist, sogar solche<br />

von_ 30 000: 101 Eine weitere grosse Chance liegt<br />

darin, dass im Gegensatz zu den Pferderennen der<br />

Wettschluss nicht mit dem Startzeichen zusammenfällt,<br />

es können sogar noch im Verlaufe des Rennens<br />

Wetten abgeschlossen und die bereits eingetretenen<br />

Veränderung© berücksichtigt werden. Das<br />

offizielle Programm gibt genau Auskunft über den<br />

Wettschluss in den einzelnen Rennen und Vorläufen.<br />

Gewonnen hat bei der Einlaufwette derjenige,<br />

der die Startnummern des Siegers und des Zweitplacierten<br />

richtig tippte. Hat dies niemand erraten,<br />

BO fällt da« Geld an jene, die wenigstens den Sieger<br />

voraussagten; falle auch dies niemand gelingt, so<br />

gewinen jene Wetter, die den zweiten Fahrer richtig<br />

bezeichneten. Sind aber überhaupt keine richtigen<br />

Tips eingegangen, so werden die Einsätze nach<br />

Abzug des üblichen Unkostenanteils zurückbezahlt<br />

Gesetzt wird immer auf die Startummer, also nicht<br />

auf dm Namen des Fahrers, da es vorkommen<br />

kann, dass einzelne Fahrer während des Rennens<br />

die Wagen wechseln.<br />

Dass neben dieser originellen Neuerung die bekannten<br />

Wettarten auf « Sieg > und « Platz » zahlreiche<br />

Liebhaber finden werden, ist ganz sicher.<br />

Und wer beim Setzen auf «Sieg» oder «Einlauf»<br />

ein© gute Nase beweisen sollte, darf am Sonntag<br />

für seinen Einsatz einen hübschen Batzen nach<br />

Hause tragen!<br />

Parkplätze und Parkgebühren.<br />

Im Einvernehmen mit der Stadtpolizei sind 6<br />

offizielle Parkplätze errichtet worden. Diese liegen<br />

in nächster Nähe der Rennstrecke. Die zu ihnen<br />

führenden Zufahrtsstrassen sind durch besondere<br />

Wegweiser gekennzeichnet<br />

Lage der Parkplätze:<br />

Parkplatz 1; Strassenkreuz Bethlehem<br />

» 2: Schlossstrasse<br />

» 3: Güterbahnhof Weyermannshaus<br />

» 4: Neufeld — Bremgarten — Halenstr.<br />

» 6: Eymatt<br />

Die Parkplätze liegen unweit der hauptsächlichsten<br />

Einfallstrassen. Im Interesse einer zweck-<br />

Grosser Preis der Schweiz für Automobile.<br />

1934: St./km<br />

Stuck (Auto-Union) 3.3T51.6", 70 Rd., 140,347<br />

1935:<br />

Caracciola (Merc-Bens) 3.31'i2,2", 70 Rd., 144,770<br />

193«:<br />

Rosemeyer (Auto-Union) 3.09*01,6", 70 Rd., 161,764<br />

1937:<br />

Caracciola (Merc.-Benz) 2.17'39,3", 50 Rd., 158,657<br />

Rundenrekord.<br />

1936:<br />

Rosemeyer (Auto-Union) 2'34,5" 169,631<br />

«Preis von Bern.»<br />

Seaman (M. G.)<br />

50*43,4*', 14 Rd., 120,559<br />

1935:<br />

Seaman (ERA)<br />

1.06*21,0", 20 Rd., 133,680<br />

1936:<br />

Seaman (Delage)<br />

1.26*30,4", 28 Rd., 141,381<br />

1937:<br />

A. C. Dobson (ERA) 1.09*05,6", 21 Rd., 132,753<br />

Rundenrekord.<br />

1937:<br />

A. C. Dobson (ERA) 2*58,3" 146,988<br />

« Preis vom Bremgarten >.<br />

a) Tourenwagen Ober 1500 cem Hubraum.<br />

1937:<br />

«W. H.» (Bugatti) 43*03,8", 11 Rd., 111,572<br />

massigen Verkehrsordnung, vor allem nach Schluss<br />

des Rennens, sind bei der Wahl der einzelnen<br />

Parkplätze folgende Regeln zu beachten:<br />

Anfahrtsrichtung:<br />

Westschweiz exklusive<br />

Fribourg . . . .<br />

Pribourg, Berner Oberland,<br />

Luzern<br />

Ostschweiz<br />

1934:<br />

ÄUTOMOBIt-REVUE<br />

Das Goldene Buch der Berner<br />

Automobilrennen.<br />

Zweckmäßiger Parkplatz:<br />

Nr. 1 Strassenkreuz<br />

Bethlehem<br />

» . • Nr. 2 Schlossstraese<br />

. • • • • Nr. 3 Güterbahnhof<br />

Weyermannshaus<br />

Basel, Biel . . . . . Nr. 4 Neufeld<br />

Besucher des Abschnittes<br />

Eymatt . . . . Nr. 6 Hinteriappelen<br />

Für die Besucher der Tribünen an der Murtenstrasse<br />

liegen die Parkplätze 2 und 3 am nächsten.<br />

Solche Automobilisten parken dort ohne Rücksicht<br />

auf ihre Anfahrtrichtung. Besucher, welche ihre<br />

Wagen nicht den ganzen Tag der Sonne auszusetzen<br />

wünschen, parkieren vorteilhaft auf den schattigen<br />

Waldstrassen des Parkplatzes Nr. 4 Neufeld.<br />

Das Parkieren von. Autocars ist nur längs der<br />

Bahnstrasse (nächst Parkplatz 3) gestattet.<br />

Zur Deckung der beträchtlichen Unkosten werden<br />

folgende Parkgebühren erhoben:<br />

Personenautomobile Fr. 2.—<br />

Motorräder mit und ohne Seitenwagen » 1.—<br />

b) Sportwagen bis 1500 cem Hubraum.<br />

1935:<br />

Becker (M.G.)<br />

52*54,9", 12 Rd., 99,056<br />

1936:<br />

de Graffenried (Alfa Romeo) 55*02,6", 14 Rd., 111,097<br />

1937:<br />

Becker (M. G.)<br />

43*46,0", 11 Rd., 109,782<br />

c) Sportwagen über 1500 cem Hubraum.<br />

1935:<br />

Fischer (Alfa Romeo) 51'49,8", 14 Rd., 117,985<br />

Stuber (Alfa Romeo)<br />

1936:<br />

1937:<br />

48'52,9", 14 Rd., 125,102<br />

Bragadir (Talbot) '43'39,5", 12 Rd., 120,059<br />

d) Rennwagen bis 1500 cem Hubraum.<br />

1935:<br />

Dr. G. Avondet (Bugatti)<br />

1936:<br />

52'33,7", 14 Rd., 116,343<br />

Leuzinger (Bugatti)<br />

1937:<br />

52'46,0", 14 Rd., 115,891<br />

de Gr.affenried (Maserati) 43*11,3", 13 Rd., 131,479<br />

e) Rennwagen über 1500 cem Hubraum.<br />

1935:<br />

Christen (Maserati) 50*28,7", 14 Rd., 121,145<br />

1936:<br />

Ruesch (Alfa Romeo) 46*40,3", 14 Rd., 131,025<br />

erfolgt gemäss besonderer Anweisungen der Ordnungsorgane.<br />

Die Wegfahrt meidet das Stadtinnere<br />

im Interesse der Heimreisenden. Stadtbesucher lassen<br />

deshalb ihre Wagen vorteilhaft, vor Besichtigung<br />

des Rennens, auf den ordentlichen Parkplätzen<br />

der Stadt zurück, welche den Automobilisten gebührenfrei<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Devisenerleichterungen für Besucher aus<br />

Deutschland.<br />

Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass nicht<br />

nur die deutsche Automobilindustrie, sondern auch<br />

die deutschen Automobilisten dem Grossen Preis<br />

der Schweiz seit seines Bestehens grosses Interesse<br />

entgegengebracht haben. Das beweisen die<br />

vielen Hunderte von Anfragen, zur Hauptsache aus<br />

Süddeutschland, welche Jahr für Jahr an das<br />

Rennsekretariat gelangen. Leider war es den Deutschen<br />

wegen den bestehenden Devisenschwierigkeiten<br />

bisher nur selten möglich, die Berner Automobilrennen<br />

zu besuchen. Dem Uebel ist nun abgeholfen<br />

worden, indem sowohl die Eidg. Handelsabteilung<br />

als auch das Reichswirtschaftsministerium<br />

der Abzweigung eines angemessenen Devisenbetrages<br />

aus der Augustquote des deutsch-schwei-<br />

Autocars > 5.— zerischen Reiseverkehrs, ausschliesslich für die in<br />

Die in den offiziellen Parkplätzen eingestellten Deutschland wohnhaften Besucher des Grossen<br />

Fahrzeuge sind gegen Diebstahl und Feuersgefahr Preises der Schweiz für Automobile, zugestimmt<br />

versichert.<br />

haben. Den Veranstaltern des Grossen Preises der<br />

Am Samstagnachmittag, den 20. August ist nur Schweiz ist damit eine grosse Sorge genommen<br />

Parkplatz 3 teilweise geöffnet. Die Parkkarten haben<br />

nur eintägige Gültigkeit, längeres Parken ist für sie von einer nicht zu unterschätzenden<br />

worden, denn das süddeutsche Einzugsgebiet ist<br />

Bedeu-<br />

erneut taxpfliehtig. • • >,.^v<br />

Der Abfluss der Parkplätze nach dem Rennen<br />

1937:<br />

Ruesch (Alfa Romeo) 42*38,2", 14 Rd., 143,425<br />

DIENSTAG, I«. August <strong>1938</strong> « N° 66<br />

bureau in Berlin gegen Verrechnung von je einenSö<br />

Platzkarte zum Grossen Preis der Schweiz pr#|<br />

Gheckinhaber ausgestellt.<br />

Etwas Statistik.<br />

Wieviele Fahrer entsenden die einzelnen<br />

Länder ?<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

Italien 7 Frankreich 2<br />

Deutschland 6 England 1<br />

Schweiz 4 Ungarn t<br />

Preis von Bern.<br />

Italien 15 Frankreich" 1<br />

England 7 Holland 1<br />

Schweiz 4 Siam 1<br />

Deutschland 2<br />

Wie stark sind die einzelnen Marken zahlen«<br />

massig vertreten?<br />

Grosser Preis der Schweiz.<br />

Alfa Romeo 6 Mercedes-Benz 4<br />

Auto-Union 4 Delahaye 2<br />

Maserati 4<br />

Preis von Bern.<br />

Maserati 19 Bugatti 1<br />

ERA 7 M.G. 1<br />

Alfa Romeo 2 Taübot 1<br />

Preis vom Bremgarten.<br />

Bugatti 8 Ford 1<br />

Maserati 5 Graham 1<br />

B.M.W. 4 Hanomag 1<br />

Fiat 3 Lancia 1<br />

M. G. 3 Lincoln-Zephir 1<br />

Alfa Romeo 2 Opel t<br />

Grand-Prix-Abzeichen. Es gehört zu einem richtigen<br />

Schweizer fast, dass im Knopfloch oder an der<br />

Bluse der Dame ein plastisches Abzeichen steht.<br />

Auch anlässlich des Grand Prix ist ein Abzeichen*<br />

verkauf offiziell zugelassen, wobei die Prägung einen,<br />

Rennwagen zeigt. Jeder Besucher des Grand Prix<br />

darf voll Stolz dieses Erinnerungszeichen, das ein-«<br />

heimische Hände schufen, nach Hause tragen.<br />

Weitere Grand-Prix-Nachrichten auf Seite 10.<br />

Nachspiel zur Coppa Ciano.<br />

Mercedes-Benz protestiert bei der AIACR<br />

wegen der Disqualifikation v. Brauchitsch'.<br />

Nachdem der deutsche Rennfahrer Manfred von<br />

Brauchitsch als Sieger der 18. Coppa Ciano in Livorno<br />

verkündet worden war, erfolgte bekanntlich<br />

seine Disqualifikation wegen verbotener Hilfeleistung<br />

von selten übereifriger Zuschauer. Gegen diesen Entscheid<br />

hat nun die Daimler-Benz A.-G. Protest beim<br />

Internationalen Verband der anerkannten Automobilclubs<br />

(AIACR) eingelegt, und man wird mit<br />

Spannung dessen Urteil entgegensehen. Von Brauchitsch<br />

tat nämlich alles, was ihm möglich schien,<br />

um die Zuschauer vom Helfen abzuhalten, da er<br />

tung. Die Sonderdevisen werden von den Geschäftsstellen<br />

des HER. und vom Schweizer Reise-<br />

den Wagen mit eigener Motorkraft aus dem Graben<br />

herausbrachte.<br />

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D*<br />

66 — DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ga&'m€Bm&<br />

Caracciola (Mercedes-Benz) gewinnt den Acerbo-Pokal. - Farina<br />

(Alfa Romeo 12 Zyl.) und Belmondo (Alfa Romeo 8 Zyl.) auf den<br />

Ehrenplätzen. - Alle Auto-Union-Wagen ausgefallen. - Längs<br />

Mercedes-Benz-Rennwagen in Brand geraten und durch Explosion<br />

vollkommen zerstört. Der Fahrer heil. - 12 Piloten am Start<br />

und 4 am Ziel.<br />

Di« diesjährige internationale Automobilsport-<br />

Saison steht — darüber kann es nur eine Meinung<br />

geiben — ganz<br />

im Zeichen der Sensationen.<br />

Hat echon die Absage verschiedener — während<br />

Jahren traditioneller Rennen — wie des Grossen<br />

Preises von Monaco und des Eifelrennes sensationell<br />

gewirkt, so nehmen auch die Veranstaltungen<br />

ohne Ausnahme einen sensationellen Verlauf. Sensationell<br />

war — um bei diesem Wort zu bleiben —<br />

der dreifache Mercedes-Benz-Sieg im Grossen<br />

Preis von Tripolis, sensationell waren die Zwischenfälle<br />

bei der Auto-Union anläfelich des Debüts<br />

ihrer Heckmotor - Rennwagen im Training<br />

zum Grossen Preis von Frankreich und im Rennen<br />

selbst, eine Sensation bedeutete der Brand des im<br />

Grossen Preis von Deutschland in Führung liegenden<br />

Mercedes-Boliden von Manfred v. Brauchitsch<br />

ud als Sensation ging das Rennen um die Coppa<br />

Ciano in die Geschichte ein, in welchem der ursprünglich<br />

als Sieger vielumjubelte Pechvogel<br />

Brauchitsch aus bekannten Gründen nachträglich<br />

disqualifiziert wurde.<br />

An Sensationen hat es auch in der Coppa<br />

Acerbo nicht gefehlt, welche am vergangenen Sonntag<br />

bei Gluthitze auf der rund 25 Kilometer langen<br />

Gebirgsrundstrecke von Pescara zur Durchführung<br />

gelangte. Gleich in der ersten Runde hat es<br />

angefangen. Biondetti auf Alfa Romeo schied wegen<br />

Kolbenschadens aus. In der 2. Runde blieb Nuvolari<br />

auf Auto-Union mit Getriebedefekt auf der<br />

Strecke liegen, und Brauchitsch kam wegen Oelleitungsbruch<br />

nicht mehr vom Ersatzteillager weg.<br />

Ein aufsehenerregender Zwischenfall ereignete<br />

eich in der 5. Runde auf dem Streckenabschnitt,<br />

der vom Appennin zum Meer hinunterführt: Der<br />

Mercedes-Benz-Rennwagen von Hermann Lang, der<br />

nur wenige Sekunden hinter dem in Front liegenden<br />

Caracciola ein ganz grosses Rennen fuhr, geriet<br />

wahrscheinlich infolge eines " Tankschadens<br />

durch herausfliessenden Brennstoff in Brand. Lang<br />

hatte die Geistesgegenwart, «ein Fahrzeug abseits<br />

zu steuern, den Volant wegzureissen und vom Sitz<br />

zu springen, worauf nach wenigen Sekunden der<br />

vordere Benzintank explodierte und der Wagen vollkommen<br />

verbrannte. Wie Ing. Hundt im «Stuttgarter<br />

Tagblatt» berichtet, brannte das Wrack des Rennwagens<br />

nach 3 Stunden immer noch. Die Bäume<br />

der Umgebung sind durch die Hitze des Feuers komplett<br />

verdorrt. Die Temperatur des Brandes war so<br />

hoch, dass die Leichtmetallkarosserie und das Leichtmetallgehäuse<br />

des Motors sogar zu schmelzen begannen.<br />

Nach dem Ausfall Brauchitschs und Längs,<br />

der in des Wortes bestem Sinne Glück im Unglück<br />

gehabt hat, befand sich Caracciola -weit an der<br />

Spitze vor dem ersten Mann der Auto-Union, dem<br />

wundervoll fahrenden Müller, der indessen in der<br />

8. Runde wegen Brennstoffmangel unterwegs ausfiel.<br />

Dreyfus auf Dellahaye wurde durch einen Getrielbedefekt<br />

schachmatt gesetzt und der einzige ge-<br />

Caracciola auf Mercedes-Benz ging am letzten Sonntag aus der Coppa Acerbo als Sieger hervor.<br />

startete 3-Liter-Maserati, der abwechslungsweise<br />

mit Graf Trossi und Villoresi am Steuer ein beachtliches<br />

Rennen zeigte und mit 10'57" = 141,4 km/St,<br />

die schnellste Runde drehte, verschwand in der 11.<br />

Runde ebenfalls von der Bildfläche. Von der 13.<br />

Runde weg — in der übrigens auch Rudolf Hasse<br />

als letzter Auto-Union-Pilot wegen eines Differentialschadens<br />

die Segel streichen musste — lagen<br />

noch vier Wagen, Caracciola (Mercedes-Benz), Farina<br />

(Alfa Romeo), Belmondo (Alfa Romeo) und<br />

Comotti (Delahaye) im Treffen; an dieser Reihenfolge<br />

änderte sich bis zum Schluss des Rennens<br />

nichts mehr.<br />

Der Rennverlauf<br />

Die Startreihenfolge.<br />

Nuvolari Lang v. Brauchitsch<br />

Auto-Union Mercedes-Benz Mercedes-Benz<br />

Caracciola<br />

Müller<br />

Mercedes-Benz Auto-Union<br />

Farina Hasse Belmondo<br />

Alfa Romeo Auto-Union Alfa Romeo<br />

Comotti<br />

Biondetti<br />

Delahaye<br />

Alfa Romeo<br />

Dreyfus Trossi<br />

Delahaye Maserati<br />

Mit dem Senken der Startflagge geht punkt 9.30<br />

Uhr Manfred von Brauchitsch in einem fabelhaftem<br />

Start in die Spitze des Feldes, gefolgt von Lan»,<br />

während der hinter Nuvolari gestartete Caracciola<br />

bereits neben dem Italiener liegt. Bange 11 Minuten<br />

vergehen, da hört man von ferne das üblich Kompressorgeheul<br />

der Mercedes-Benz-Rennwagen. Manfred<br />

von Brauchitsch fährt als Erster an den Tribünen<br />

vorbei. In 11 Min. 13 Sek. hat er die Startrunde<br />

beendet, eine Zeit, wie sie im Training niemals<br />

erreicht wurde. Mit 6 Sekunden Abstand folgt<br />

Caracciola, dichtauf Hermann Lang, 3 Sekunden dahinter<br />

Nuvolari vor Müller, dem als erster italienischer<br />

Wagen ein Alfa Romeo, 12 Zyl., mit Farina<br />

am Steuer folgt.<br />

In der 2. Runde erscheint dann Caracciola vorn,<br />

12 Sekunden dahinter Lang, v. Brauchitsch fehlt.<br />

Auch auf Nuvolari wartet man vergebens. Erst als<br />

das ganze Feld mit Müller, Trossi, Farina, Hasse,.<br />

Belmondo, Comotti und Dreyfus die Ziellinie pas-<br />

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siert hat, erscheint v. Brauchitsch langsam rollend.<br />

Sein Wagen verliert Oel. Die Untersuchung stellt<br />

den Bruch einer Oelleitung unterhalb der Pumpt<br />

fest. Damit ist für den tapferen Fahrer das Rennen<br />

beendet. Von Nuvolari hört man, dass er wegen Getriebeschaden<br />

hat aufgeben müssen. In der 3. Runde<br />

verkündet der Lautsprecher einen Rundenrekord mit<br />

11 Min. 00,38 Sek. = 140,640 km/St, von Caracciola,<br />

bei dem in der gleichen Runde der<br />

fliegende Kilometer mit 276,923 km/St.<br />

gestoppt wird.<br />

Bis zur Beendigung der 4. Runde ändert sich am<br />

Stand nichts. Als Caracciola zum fünftenmal die<br />

Tribünen passiert, erscheint als Zweiter, allerdings<br />

mit 37 Sekunden Abstand, der junge Müller auf<br />

Auto-Union, weitere 1 Minute zurück folgt Hasse<br />

auf der gleichen Konstruktion. Doch, wo bleibi<br />

Lang? Bange Minuten vergehen, bis sich schliesslicn<br />

der lange Ueberfällige persönlich am Lautsprecher<br />

meldet, um mitzuteilen, dass<br />

sein Wagen brennt.<br />

Dem Sieger in der Coppa Ciano ist glücklicherweise<br />

nicht das geringste Unheil passiert. Die Ursache des<br />

Brandes lässt sich ohne eine gründliche Untersuchung<br />

nicht feststellen, doch vermutet man irgendeinen<br />

Schaden an der Benzinleitung, hervorgerufen<br />

durch die auf dieser Strecke nicht zu vermeidenden<br />

Erschütterungen.<br />

Nach diesen aufregenden Ereignissen tritt zunächst<br />

eine gewisse Ruhe ein. Bis Caracciola nach<br />

der 8. Runde, der Hälfte des Rennens, zum Tanken<br />

vorfährt. So wie immer wird diese Arbeit von den<br />

Monteuren in Windeseile erledigt. Trotzdem ist Hermann<br />

Müler auf Auto-Union, wenn auch nur mit<br />

Sekunden Vorsprung, in Führung gegangen. Aber<br />

auch er wird ja spätestens in der nächsten Runde<br />

tanken müssen. Erwartungsgemäss erscheint nach<br />

der nächsten, der 9. Runde, wieder Caracciola in<br />

Führung. Man erwartet nun auch Müller, doch statt<br />

diesem kommt mit 1 Min. 40 Sek. Abstand Villoresi,<br />

der in der vorhergegangenen Runde mit Graf Trossi<br />

das Steuer gewechselt hat. Müller fehlt. Wie man<br />

wenig später erfährt, ist er wegen Benzinmange«<br />

liegen geblieben. Damit ist auch der Auto-Union-<br />

Fahrer ausgeschieden.<br />

Aber auch Villoresi kann seinen guten Platz<br />

nicht lange halten. Durch die<br />

Rekordrunde des Rennens von<br />

10 Min. 57 Sek.<br />

hat er seiner Maschine zu viel zugemutet und muss<br />

deshalb in der 10. Runde nochmals an die Boxe<br />

fahren. Trossi besteigt erneut den Wagen, gibt jedoch<br />

in der nächsten Runde wegen Maschinenschaden<br />

auf. Die Reihenfolge lautet nunmehr: Erster<br />

Caracciola, zweiter Hasse, dritter Farina, vierter<br />

Belmondo, fünfter Comotti. Das ist in der 11.<br />

Runde. Jedermann ist davon überzeugt, dass das<br />

Rennen so zu Ende gehen muss, um so mehr, als<br />

Rudolf Caracciola mit seinem Mercedes-Benz einen<br />

Vorsprung von 2 Minuten herausgefahren hat. Doch<br />

in der 13. Runde gibt es nochmals eine Veränderung.<br />

Rudolf Hasse, der letzte Auto-Union-Fahrer,<br />

bleibt mit Hinterachsedefekt liegen.<br />

Nach 3 Stunden 3 Minuten 45,65 Sek. geht Rudolf<br />

Caracciola auf Mercedes-Benz mit einem<br />

Durchschnitt von 134,783 km/Std. als stürmisch bejubelter<br />

Sieger durchs Ziel.<br />

Resultate:<br />

1. Caracciola auf Mercedes-Benz in 3 Std. 3<br />

Min. 45,65 Sek. = 134,783 km/Std.<br />

2. Farina auf Alfa Romeo in 3 Std. 7 Min.<br />

11,64 Sek.<br />

3. Belmondo auf Alfa Romeo in 3 Std. 12 Min.<br />

20,63 Sek.<br />

4. Comotti auf Delahaye, eine Runde zurück.<br />

Dem Rennen der Grand-Prix-Boliden ging um<br />

8 Uhr früh ein<br />

6 Rundenlauf für 1,5-Literwagen<br />

voraus, bei dem die italienischen Maserati und<br />

Alfa Romeo ganz unter sich waren. Den Bologneser<br />

Werken glückte eine prächtige Revanche für ihre<br />

Niederlage in Livorno vom vorigen Sonntag, fuhren<br />

sie doch mit Luigi Villoresi, Pietsch und Barbieri<br />

einen dreifachen Sieg nach Hause. Erst an<br />

vierter Stelle vermochte sich Severi auf dem neuen<br />

Alfetta zu klassieren.<br />

Resultate:<br />

1. L. Villoresi (Italien) auf Maserati, 6<br />

Runden = 154,8 Kilometer in 1:10:49,57 (Stundenmittel<br />

131,136 Kilometer).<br />

2. Pietsch (Deutschland) auf Maserati 1.13:29,84.<br />

3. Barbieri (Italien) auf Maserati 1:16:46,13.<br />

4 Severi (Italien) auf Alfa Romeo.<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> — N° 66<br />

Rennmotoren<br />

Während Im allgemeinen Automobilmotorenhau<br />

heute mehr und mehr -wirtschaftliche und kommerzielle<br />

Gesichtspunkte •wegleitend werden, so steht<br />

dem Konstrukteur im Rennmotorenbau ein Betätigungsfeld<br />

offen, wo er, ungehindert durch finanzielle<br />

Rücksichten, technische Höchstleistungen vollbringen<br />

kann und soll. Verhältnismässig wenig<br />

wird über dies Gebiet veröffentlicht; denn unter<br />

jenen Firmen, deren Produkte sich auf der Rennhahn<br />

messen, herrscht erklärlicherweise das Beetreben,<br />

möglichst wenig über Konstruktionseinzelheiten<br />

bekannt zu geben — es soll dem Gegner<br />

der Weg, der zu eigenen Höchstleistungen führt,<br />

nicht aufgedeckt werden. Diese strenge Hütung der<br />

Fabrikgeheimnissa webt einen dichten Schleier um<br />

Einzelheiten und Leistungsangaben der Rennwagen,<br />

einen Schleier, der selten gelüftet wird und<br />

unter Unbeteiligten den Eindruck erweckt, als ob<br />

ein Rennmotor vom Normalmotor grundsätzlich<br />

verschieden sei.<br />

Der Unterschied erwischen Renn- und Tourenmotor<br />

liegt indessen nur darin, dass bei der normalen<br />

Maschine in erster Linie Anforderungen an<br />

Zuverlässigkeit auf lange Frist, geringe Herstellungs-<br />

und Betriebskosten und Geräuschlosigkeit<br />

gestellt werden, während der Entwurf für einen<br />

Rennmotor nur auf Leistungsfähigkeit bei bestimmter,<br />

begrenzter Lebensdauer achtet.<br />

Leistung und Leistungssteigerung.<br />

Grosse Leistungen können durch hohe Drehzahlen,<br />

hohe Arbeitsdrücke und grosses Hubvolumen<br />

erzielt werden. Die internationalen Rennformeln<br />

sorgen dafür, dass im letzteren Punkt nicht<br />

über die Schnur gehauen wird; so beschränkt sich<br />

die Entwicklungsarbeit des Konstrukteure auf die<br />

beiden erstgenannten Faktoren.<br />

Hohe Drehzahlen sind an und für eich leicht<br />

erreichbar; schwieriger ist es, den Motor längere<br />

Zeit störungslos drehen zu lassen und auch den<br />

entsprechenden Leistungsgewinn zu erzielen. Exakteste<br />

Ausbalancierung sämtlicher hin- und hergehenden<br />

und rotierenden Organe ist notwendig; so<br />

jnufis vor allem die Kurbelwelle im ganzen Drehzahlbereich<br />

genau dynamisch ausbalanciert werden,<br />

eine zeitraubende und langwierige Arbeit, die<br />

eich auf jedes einzelne Stück erstreckt. Die Kurbelwelle<br />

darf auch nicht allzulang sein, da eonst der<br />

Ausschlag bei Torsionsschwingungen zu gross wird.<br />

Die Forderung nach grosser Zylinderzahl, die weiter<br />

unten noch näher begründet wird, führt deshalb<br />

zum Bau von V-Motoren. Auch die anderen<br />

Organe sollen, in Balance sein; um gleich schwere<br />

Pleuelstangen zu erhalten, werden diese auf der<br />

ganzen Oberfläche bearbeitet.<br />

Hohe Drehzahl bedeutet hohe Beanspruchung von<br />

Ventilen und Ventilführungen; falsche SWahl von<br />

Zum 24-Stundenrennen<br />

von Le Mans<br />

der schwierigsten Dauerprüfung der Weif.<br />

Seit das 24-Stundenrennen von Le Maas besteht,<br />

haben nur 6 Wagen die 130 St./km-Grenze über-<br />

«chritten, wovon 4 Delahaye-Serien-Wagen.<br />

Der Erfolg der Delahaye-Wagen am 24-Stun-<br />

Iflenrennen von Le Mans <strong>1938</strong> ruft nach einigen<br />

näheren Angaben. In erster Linie eei erwähnt, dass<br />

die erst-, «weit- und viert-klassierten Delahayes<br />

dieser schwierigsten Prüfungsfahrt (von 42 Teilnehmern<br />

beendeten nur 15 das Rennen) 6-Zylinder-Serien-Wagen<br />

Typ 135 Competition waren,<br />

die durch ihre Besitzer gemeldet wurden. Es waren<br />

Gross-Tourenwagen; der Siegerwagen der<br />

E


W 66 —• DIENSTAG, '16. August <strong>1938</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

flcchnlscke (Details muex QHand=3Uix=V)aqm<br />

Der Nockenwellen antrieb beim neuen Aufo-Union- Rennwagen. Man erkennt die drei Nockenwellen und<br />

ihren Antrieb, weiter den geöffneten Roots-Komp ressor und die Anordnung der Vergaser.<br />

ohne ueberlader noch nicht m Leistungen ober<br />

60 PS/1 führt<br />

Rennformeln und Konstruktion.<br />

Wie schon weiter oben angedeutet, ist die Gestaltung<br />

des Rennwagens jeweils in erheblichem<br />

Masse von der augenblicklich gültigen Rennformel<br />

abhängig. Der Zweck dieser Formeln ist eigentlich<br />

eine bewusste Beeinflussung des Rennmotorenbaus<br />

im Sinne der WeiterentwiMung des Normalmotors.<br />

Eine kurze Rekapitulation der letzten Rennformeln<br />

ist hier von Interesse. Vor dem Weltkrieg<br />

und kurz nachher wurden in bunter Abwechslung<br />

Minimal- und Maximalgewichte, auch Hubvolumenbegrenaungen,<br />

allerdings in sehr beträchtlicher<br />

Höhe, vorgeschrieben. 1925 kam die Begrenzung<br />

des Zylinderinhaltes auf 2 Liter (Bugatti, Fiat,<br />

Alfa Romeo). Im Interesse einer Reduktion der<br />

Maximalgeschwindigkeit wurde die Grenze 1926 bis<br />

1927 auf \Vi Liter herabgesetzt, ohne dass das gewünschte<br />

Ziel erreicht wurde (Talbot, Delage),<br />

1928 bis 1933 versuchte man durch die «freie<br />

FormeU und weitere Vorschriften eine stärkere<br />

Beteiligung der Fabriken zu erreichen (Bugatti,<br />

Alfa Romeo, Maserati). 1934 sah dann mit der<br />

Maximalgewichtsbegrenzung von 750 kg eine Reihe<br />

interessanter Neukonstruktionen entstehen. Da<br />

diese Formel, die bis 1937 in Kraft blieb, der Motorengrösse<br />

keine obere Grenze setzte, lag das Bestreben<br />

der Konstrukteure darin, möglichst grossvolumige,<br />

leichte Motoren zu bauen. In welchem<br />

Masse das gelang, zeigt die Entwicklung der Mercedesmotoren<br />

in diesem Zeitraum:<br />

Jahr Hubvolumen Max.-Leistuna PS/1<br />

1934 3360 cem 800 PS 94<br />

1934 3710 » 350 > 94<br />

1935 4300 * 410 » 95<br />

1936 4740 « ; ' 450 » 95<br />

1937 5660 M ! 580 » 103<br />

Durch die grossen Hubvolumina Hess sich «ina<br />

grosse Leistung auch ohne allzuhohe Arbeitsdrücke<br />

erzielen; auch die Drehzahlen kamen kaum auf<br />

6000 in der Minute. Darin lag eine gewisse Erleichterung<br />

in der Auswahl der Baustoffe.<br />

Die seit Anfang des t Jahres gültige Formel hatte<br />

eigentlich den Zweck,' wiederum eine Reduktion<br />

der Maximalgeschwindigkeiten, die unter dem Regime<br />

der letzten Formel rapid angestiegen waren,<br />

zu erzielen. Deshalb wurde das maximale Hubvolumen<br />

auf 3 Liter für Gebläsemotoren und 4K<br />

Liter für kompressorlose Motoren beschränkt Die<br />

Formel hat ihren Zweck nicht erfüllt; schon heuta<br />

leisten 3-Litermotoren 350 PS und darüber, und<br />

zweifellos ist eine weitere Leistungssteigerung zu<br />

gewärtigen. Hand in Hand mit den Hubvolumenbegrenzungen<br />

lief der Versuch, durch Abstufung<br />

der Minimalgewichte auch kleineren Motoren Erfolgsmöglichkeiten<br />

zu eröffnen; in der richtigen<br />

Voraussicht der Zwecklosigkeit eines solchen Unterfangens<br />

hat sich noch keine Firma mit kleinvolumigen<br />

Motoren an Grand-Prix-Rennen beteiligt.<br />

Die neue Rennformel hatte ein sprunghaftes<br />

Ansteigen der Drehzahlen zur Folge. Während die<br />

grossen letztjährigen Motoren zum Teil nur 4500<br />

bis 5000 Touren drehten, und ein Fahren im direkten<br />

Gang auch bei langsameren Geschwindigkeiten<br />

zuliessen, drehen die neuen Mercedesmotoren<br />

bis 7500 (kurze Zeit 7800). und den Leistungscharakteristiken<br />

dieser Motoren entsprechend müssen<br />

diese Wagen zum Teil mit Fünfganggetrieben<br />

ausgerüstet werden.<br />

Neben der hier skizzierten Entwicklung der<br />

Grand-Prix-Motoren traten eine Anzahl Fabriken<br />

mit dem lH-Litermotor auf den Plan; die dabei<br />

verfolgten Konstruktions-Tendenzen waren durch<br />

hohe Drehzahlen und Drücke charakterisiert. An<br />

der Spitze dürfte heute der E.R-A.-Motor stehen, der<br />

bei 7500 Touren erheblich über 200 PS leistet und<br />

einen Kompressordruck von maximal 1,8 atü hat.<br />

R. B.<br />

Das Antriebsaggregat d«r neuen Mercedes-Rennwa gen. Man beachte die Bauart der Einzelabfederung<br />

der Vorderräder, das Vorderende des rohrförmigen Rahmen-Längsträgers und die gedrungene Form<br />

des Motors die von der Motorhaube ensr umschlossen wird.<br />

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Von seltsamen Getrieben<br />

Das Cotalgetrlebe.<br />

(Fortsetzung aus Nr. 65).<br />

Die Vorwartsgänge.<br />

Nun zn den Vorwärtsgängen (Fig. 7, 8, 9). Wenn<br />

die Klauenkupplung (0) nach rechts verschoben<br />

wird und ihre Zähne in die des Zahnkranzes (E)<br />

rutschen, ist das Planetengetriebe des Rückwärtsganges<br />

auser Betrieb gesetzt und wirkt einfach als<br />

Klauenkuppluni, welche (N) und (E) fest miteinander<br />

verbindet. Die Wahl des Ganges hängt somit<br />

einzig davon ab, welche Elektromagnetkupplungen<br />

unter Strom gesetzt und dadurch eingeschaltet werden.<br />

Sie wirken dann auf die verschiedenen Organe<br />

der beidseitigen Planetengetriebe eo ein, dass<br />

die gewünschte Uebersetzung zustande kommt.<br />

Insgesamt sind vier Elektromagnetkupplungen<br />

vorgesehen. Ihre Wirkungsweise besteht darin, dass<br />

ein durch den elektrischen Strom erregter Ringmagnet<br />

eine Eisenscheibe (in Fig. 7 G und I, in<br />

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Fig. 8 und 9 X und Y genannt) an eich zieht,<br />

worauf eine Kraftübertragung zwischen diesen<br />

Teilen möglich ist, die wie Kupplungsscheiben fest<br />

aneinander liegen. Die Elektromagnete sind paarweise<br />

angeordnet Jedes Paar wirkt auf eine gemeinsame<br />

Scheibe ein, die zwischendrin liegt und<br />

je nach dem gewählten Gang an den einen oder<br />

andern gezogen wird. Beide Elektroma«netpaare<br />

bestehen aus einem fest mit dem Getriebegehäuse<br />

verbundenen und daher stillstehenden Magnetring<br />

(B bzw. G), sowie einem drehbar gelagerten Elektromagneten<br />

(A bzw D). Die Stromzufuhr zu den<br />

einzelnen Magnetspulen macht bei den feststehenden<br />

Elektromagneten keinerlei Schwierigkeiten. Dagegen<br />

sind dafür bei den drehbaren Ringmagneten<br />

Schleifkontakte und Schleifringe nötig, wie man sie<br />

an der Seite der äussern Elektromagnete angeordnet<br />

findet.<br />

Wird ein feststehender Elektromagnet unter<br />

Strom gesetzt, so dass er die Eisenscheibe an sich<br />

zieht und festhält, so wird mit ihr auch der angeschlossene<br />

Teil am Drehen verhindert. Zieht sie<br />

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Fig. 7. Schnitt durch ein Cotalgetriebe. A und D<br />

= drehbar gelagerte Ringmagnete, B und G = fest<br />

mit dem Getriebegehäuse verbundene Ringmagneto,<br />

E = Zahnkranz des Reversiergetriebes, F = Ausgangswelle,<br />

G und I = Eisenscheiben der Elektromagnet-Kupplungen,<br />

H = Zahnkranz, J = Sonnenrad<br />

des zweiten elektrisch geschalteten Planetengetriebes,<br />

K = Planetenträger, L = Zahnkranz des<br />

zweiten Planetengetriehes, M Planetenträger des<br />

zweiten Planetengetriebes, N = =<br />

Motofwelle, 0<br />

Planetenträger des Reserviergetriebes, P = Schaltgabel,<br />

Q = Schalthebel, R = am Gehäuse fixierter<br />

Zahnkranz der Klauenkupplung des Reserviergetriebes,<br />

S = Planetenrad, T = Sonnenrad.<br />

dagegen einer der drehbaren Elektromagneten «in<br />

seinen Bann », so ist sie gezwungen, sich mit der<br />

gleichen Tourenzahl wie er zu drehen.<br />

Zur Erläuterung der<br />

Arbeitsweise der einzelnen Gangstuten<br />

sei auf die schematischen Skizzen Fig. 8 und 9<br />

verwiesen. Man erkennt darin die beiden Planetengetriebe<br />

und die Elektromagnetpaare nebst ihren<br />

Eisenscheiben. Der Ringmagnet (A) steht durch<br />

Vermittlung des blockierten Planetengetriebes des<br />

Rückwärtsganges mit der Motorwelle (N) in direkter<br />

Verbindung. Ebenso sitzt auf dieser Welle<br />

das « Sonnenrad » des ersten Planetengetriebes. Die<br />

Eisenscheibe' des ersten Ringmagnetpaares dagegen<br />

das linke Planetengetriebe blockiert, so dass es als<br />

Einheit umläuft. Beim rechten wird das « Sonnenrad<br />

» am Drehen verhindert und der Zahnkranz<br />

daher die Planetenräder sowie mit ihnen den Planetenträger<br />

antreiben. Seine Drehzahl ist geringer<br />

als die des Zahnkranzes.<br />

Werden die Spulen der rechtsseitigen Ringmagnets<br />

jedes Paares erregt, so bleibt der Zahnkranz<br />

des linken Planetengetriebes stehen. Sein<br />

« Sonnenrad » aber treibt dessen Planetenräder und<br />

damit den Planetenkäfig an. Seine Umdrehungen<br />

teilen sich über das blockierte und daher als Ganzes<br />

umlaufende rechte Planetengetriebe der Ausgangswelle<br />

mit. Dies entspricht dem 2. Gang.<br />

Zur Erzielung des 1. Ganges werden die beiden<br />

feststehenden Innenmagnete unter Strom gesetzt und<br />

daher im linken Planetengetriebe der Zahnkranz,<br />

im rechten dagegen das « Sonnenrad » festgehalten.<br />

Damit sind die zwei Planetengetriebe hintereinander<br />

geschaltet und es ergibt sich eine besonders starke<br />

Drehzahl-Reduktion.<br />

Lässt man schliesslich alle Elektromagnete<br />

stromlos, so überträgt das Getriebe keine Leistung.<br />

Dies entspricht der « neutralen Stellung » von normalen<br />

Schaltgetrieben.<br />

Die Schaltung des Cotalgetriebes<br />

geschieht durch einen kleinen Vorwählhebel am<br />

Lenkstock, der die verschiedenen Elektromagnete<br />

nach Bedarf unter Strom setzt. Das Reversiergetriebe<br />

(Rückwärtsgang) wird durch ein Zug-<br />

Schaltknauf am Instrumentenbrett mechanisch ein-<br />

v Q (filiiM<br />

Fig. 9. Der erste Gang des Cotal-Getriebes entsteht<br />

durch Hintereinanderschalten der beiden Planetengetriebe.<br />

Um dies zu erreichen, müssen die beiden<br />

inneren Elektromagnete (B und G) erregt werden.<br />

Die Stromzufuhr zu den feststehenden Ringmagnetepulen<br />

erfolgt bei den mit Pfeilen bezeichneten<br />

Stellen. Rückleitung via Masse.<br />

gerückt. Gleichzeitig werden dieselben Elektromagnete<br />

unter Strom gesetzt wie im direkten Gang,<br />

so dass der Antrieb vom Zahnkranz des Reversier-<br />

Planetengetriebes ohne Umwege direkt an die Welle<br />

(F) weitergegeben wird.<br />

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Hüttwilen - Thurgau<br />

Kurhaus<br />

Schtoss Steinegg<br />

5 Auto -Minuten Umweg<br />

Wtnterlhur - Kempttal<br />

St.Anton-Oberegg<br />

Alpenhof T. es.<br />

Oberegg-St. Anton<br />

an der Durchgangsstr. Frauenfeld-Stein<br />

a. Eh. Beliebter Ausflugspunkt.<br />

Erstklassige Restauration<br />

und bestbekannte<br />

Küchenspezialitäten. Weekend-<br />

Arrangements. Garage.<br />

Tel. 81.50.<br />

Cafe-Conditorei<br />

Feinste Spezialitäten<br />

Gediegener Erfrischungsraum<br />

Gepflegte Küche und<br />

Getränke.<br />

Lebende Forellen;<br />

SelbstgeräucherteBauernspezialitäten.<br />

Parkplatz. Tel. 33.163<br />

Frau Schenkel.<br />

Schönster Aussichtspunkt der Ostschweiz. Vielbesuchtes,<br />

gutgeführtes Haus m. bescheidenen Preisen.<br />

Gut essen und trinken. Schattiger Garten. Auto*<br />

Garage. Telephon 8.1S. Pensionspreis Fr. 6.60.<br />

W. UIlmans-Birrer, Besitzer.<br />

Wunderbarer Aussichtspunkt. Schöne Autostrassen<br />

von Heiden u. Rheintal. Bekannt für gute Küche und<br />

Keller. Bescheidene Preise. Pension von Fr. 6.50.<br />

(1110 m über Meer) Garage. Tel. 5.12. A. Bren-Sonderegger, Bes.<br />

Toggenburg<br />

Dankbare Tal- und Rundfahrten.<br />

Heimelige Wochenendziele. Reiche<br />

Auswahi an Erholungsorten.<br />

Auskünfte und Prospekte beim<br />

Toggenburgischen Verkehrsbüxo<br />

in Wattwil. Tel. 71.560.<br />

Weissbad<br />

bei Äppenzell<br />

am Fusse des Säntis<br />

Rossbetgr<br />

Hotel Kurhaus<br />

Gasthaus zum. Rossh<br />

820 m ü. M. Tel. 861<br />

120 Betten. Bek. Familienhotel. Ausflugsziel<br />

Appenzellerland. Alp. Schwimmund<br />

Strandbad, 5000 m 2 Parkanlagen.<br />

Tennis. Rendez-vous der Herren Automobilisten.<br />

- Grosse Gartenterrasse.<br />

Pension: Dependance Fr. 8.- bis 9.-;<br />

Haupthaus Fr. 9.50 bis 11.-. Weekend.<br />

Spezialität: Bachforellen. Zimmer mit<br />

fliess. Kalt- und Warmwasser. Zentralheizung.<br />

Tank und Garage im Hotel.<br />

Jahresbetr. Dir. H. Grunewald-Simon.<br />

Fig. 8. Der direkte Gang des Cotal-Getriebes wird<br />

angeschaltet, indem man die Elektromagnete A<br />

und D unter Strom setzt. Die Stromzufuhr geschieht<br />

über Schleifkontakte und die mit Pfeilen<br />

bezeichneten Schleifringe. X und Y = Eisenscheiben,<br />

die von den Ringmagneten angezogen werden.<br />

ist mit dem Zahnkranz des ersten Planetengetriebes<br />

fest verbunden. Weiter bilden Planetenträger des<br />

ersten Planetengetriebes (in Fig. 7 K genannt) und<br />

Zahnkranz des zweiten Planetengetriebes einen zusammenhängenden<br />

Teil. Die Ausgangswelle des Getriebes<br />

ist an den Planetenträger des zweiten<br />

Planetengetriebes angeschlossen, während das<br />

Sonnenrad» mit der Eisenscheibe des zweiten<br />

Ringmagnetpaars verbunden ist.<br />

Zum Einschalten jedes einzelnen Gangs muss<br />

ein Elektromagnet jedes Paares erregt werden. Es<br />

ergeben sich also insgesamt vier Kombinationsmöglichkeiten<br />

und damit auch vier elektrisch schaltbare<br />

Vorwärtsgänge. Denn es können entweder<br />

1. die beiden äussern (direkter Gang siehe Fig. 8)<br />

2. die linksseitigen jedes Paares (3. Gang)<br />

3. die rechtsseitigen jedes Paares (2. Gang) oder<br />

endlich<br />

4. die beiden inneren Ringmagnete eingeschaltet<br />

werden (1. Gang siehe Fig. 9).<br />

Werden die äussern Elektromagnete erregt (Fig.<br />

8), so blockiert jeder sein Planetengetriebe, so dass<br />

das « Sonnenrad », Planetenträger und Zahnkranz<br />

mit gleicher Drehzahl als Ganzes umlaufen müssen,<br />

während die Planetenräder immobilisiert sind, sich<br />

also nicht um ihre Achse drehen. Die Wellen (N<br />

und F, siehe Fig. 7) und alle zwischendrin liegenden<br />

Teile rotieren mit gleicher Tourenzahl. Dies<br />

ntspricht dem direkten Gang.<br />

Im 3. Gang stehen nur die linksseitigen Ringmagnete<br />

jeds Paares unter Strom. Hiedurch wird<br />

Fig. 10. Schnitt durch das<br />

Monodrive-Getriebe. A =<br />

achsial verschiebbare, am<br />

Getriebegehäuse fixierte<br />

Klauenkupplung; B =<br />

Rollenfreilauf; G = Kupplungsklauen;<br />

D = Sonnenrad<br />

der Hohlwelle;<br />

E = Trommel der Fliehgewicht-Kupplung<br />

des<br />

Motors; -F = Rollenfreilauf;<br />

G = Planetenkäfig;<br />

H = Sonnenrad der<br />

=<br />

Innenwelle; I Planetenrad,<br />

das mit den beidseitig<br />

angeordneten Planetenrädern<br />

J und M<br />

aus einem Stück besteht;<br />

K = «Sonnenrad» auf<br />

der angetriebenen Ausgangswelle<br />

des Getriebes<br />

(Dieses Rad tritt hier an<br />

die Stelle des sonst üblichen<br />

Zahnkranzes mit<br />

Innen Verzahnung); L =<br />

Ausgangswelle; N ="<br />

Klauenkupplung; O =<br />

Fliehgewicht; P = Stift;<br />

Q und R = Teile der<br />

Klauenikupphing des direkten<br />

Gangs.<br />

Das halbautomatische<br />

Monodrive-Getriebe<br />

wurde von General Motors entwickelt und vorläufig<br />

in mehreren hundert Omnibussen eingebaut. Durch<br />

Fliehgewichte betätigte Klauenkupplung besorgen die<br />

Schaltung, sobald man das Gaspedal einen Augenblick<br />

zurücklässt, nachdem die Geschwindigkeit<br />

einen bestimmten Wert überschritten hat. Unsere<br />

Abbildung zeigt das Getriebe im Schnitt. Der Antrieb<br />

erfolgt von links her über eine Fliehgewicht-<br />

Kupplung, die nicht eingezeichnet ist.<br />

In unserm Bild S. ist einzig deren Trommel (E)<br />

•welche die zentrale Welle über einen Rollenfreilauf<br />

(F) antreibt, dargestellt. Ihr Ende ist als<br />

«Sonnenrad» (H) eines Planetengetriebes ausgebildet,<br />

dessen Planetenrad mit (I) und dessen Planetenträger<br />

mit (G) bezeichnet sind. Das Planetenrad<br />

besteht mit zwei weiteren Zahnrädern (J) und<br />

(M) aus einem Stück. Ersteres steht mit einem<br />

Zahnrad (K) auf der Ausgangswelle (L) im Eingriff,<br />

das in diesem Falle an die Stelle eines rund<br />

um die Planetenräder gelegten Planetenzahnkranzes<br />

mit Innenverzahnung tritt. Der 1. Gang beruht<br />

auf dem Zusammenwirken der Räder H, I, J<br />

und K.<br />

Das dritte Zahnrad (M) auf der Planetenwelle<br />

steht seinerseits mit einem Zahnrad (D) im Eingriff,<br />

das auf einer^ lose auf die Innenwelle gesteckten<br />

Hohlwelle sitzt. Sie steht mit einer Klauenkupplung<br />

(N) in Verbindung, die unter der Wirkung<br />

von Fliehgewichten einrückt, sobald das Gaspedal<br />

nach Erreichung einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit<br />

kurz verlassen wird und die beiden<br />

Klauenverzahnungen die gleiche Drehzahl angenommen<br />

haben. Damit ist der 2. Gang eingerückt,<br />

der die Zahnräder D, M, J und K umfasst. Dank<br />

dem Freilauf (F) dreht die Innenwelle nur noch<br />

lose mit.<br />

Wird nach weiterer Beschleunigung das Gaspedal<br />

abermals kurz verlassen, so verlangsamt sich<br />

die Motordrehzahl und mit ihr die des Rades (H).<br />

Dafür aber erhöht sich die Tourenzahl des Planetenkäfigs<br />

(G). Die daran angelenkten Fliehgewichte<br />

schwenken nach aussen und rücken durch<br />

Vermittlung der Stifte (P) die Klauenkupplung


N° 66 '— DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

(R) «in. Dies ergibt den direkten Gang, denn nun<br />

sind Zahnrad (K) und Planetenträger (43) mit ihnen<br />

aber auch sämtliche andern Teile des Getriebes<br />

gezwungen, mit gleicher Drehzahl zu laufen.<br />

Nachzutragen wäre noch, dass der Planetenkäfig<br />

(G) bei Vorwärtsfahrt durch die beidseitig<br />

verschiebbare Klauenkupplung


10<br />

Adelboden<br />

Sporthotel Schönegg<br />

BOLTIGEN<br />

Hotel Simmenthal<br />

T. C. S.<br />

Brienzwiler<br />

Hotel<br />

Grimsel-<br />

Passhöhe<br />

Zweitklassiges Haus mit allem Komfort. Prächtiger<br />

Garten. Restauration. Strandbad. Zimmer von<br />

Fr. 4.- an. Garage. Parkplatz vor dem Hause.<br />

T. C. S. Tel. 234. Ä. Wenger, Besitzer.<br />

Günstig gelegener Rendez-vous-Platz<br />

mit kleinen und grossen heimeligen<br />

Lokalitäten. - Ia Küche und Keller.<br />

Pensionspreis von Fr. 6.50 an. Stets<br />

frische Forellen. — Bauernschinken.<br />

Garage.<br />

Telephon 93.551.<br />

L. Rieder-Hirschi, Bes.<br />

dir. a. d. Strasse Interlaken-Grimsel, Abzweig.<br />

Brünig. Gutbürg. Haus. Zimmer v. Fr. 2.50 an.<br />

Schatt. Gart. Gutgef. Küche zu besch. Preisen.<br />

Balmhof T.CS. Garage. Benz. Tel. 28.156. Fam. MüUex-Urfer.<br />

Grimmialp<br />

Grand Hotel<br />

GUNTEN<br />

Park-Hotel<br />

oldswil<br />

bei Interlaken<br />

m<br />

JLC.S.<br />

Interlaken<br />

Waldhotel Unspunnen<br />

Oberried<br />

am Bnenzersee<br />

Ai<br />

T.C.S.<br />

1260 m ü. M. (Berner Oberland).<br />

Idealer Sommer-Aufenthalt. Alle<br />

Zimmer mit fliessendem Wasser.<br />

Lohnendes Weekend- und Auto-<br />

Ausflugsziel. Garage. - Pension von<br />

Fr. 10.— an.<br />

Gasthaus Alpenrösli<br />

T.C.S.<br />

Bekannt für gute Küche und Keller.<br />

Mittag- und Nachtessen von Fr. 3.50<br />

an. Bett zu Fr. 3.50. - Gesellschaften<br />

nach Uebereinkunft. Parkplatz. Tel. 38<br />

Guttannen. Fam. Ignaz Steiner, Bes.<br />

Adresse im Winter: I. Steiner, Hied-Bng (Wallis).<br />

Ä.C.S.<br />

2. C. S.<br />

Vornehmes Familien -HoteL Neuzeitlich<br />

eingerichtet. Alle Zimmer mit fliessendem<br />

Wasser. Privatbäder. Grosse Park-Garten-<br />

Terrasse. Lunch. Diners. Tees. Pension<br />

von Fr. 12.50 an. Strandbad. Tennis.<br />

Grosse Garage. Bozen.<br />

Tel. 73.236.<br />

Ä. Bauz, Dir.<br />

Ruhiges Hotel am Rugenpark. 3 Auto-Minuten vom Kursaal.<br />

Schöne Zimmer T. Fr. 3.50 an. Pension von Fr. 10.- an.<br />

Gedeckte Restaurant-Terrasse mit prachtvoller Aussicht<br />

auf die Jungfrau. Grossei Parkplatz. Garage. Tel. 278.<br />

Arthur Riagier. Besitzer.<br />

Gasthof Pension Baren T. c. s.<br />

Bestbekanntea Raus an der Route Interlaken - Brünig - Grimsel.<br />

Gutbürgerliche Küche. Zimmer von Fr. 2.— an. Pension Fr. 6.—.<br />

Restaurations-Terrasse. Garage. Parkplatz. Benzin.<br />

Tel. 27.011.<br />

O. Omodei, Bes.<br />

(Brienzersee-Interlaken). Idyllisch, mild, nervenstärkend.<br />

7 gutbürgerliche Hotels und Pensionen.<br />

Garagen. Warmwasser-Strandbad a. Bnrgseeli.<br />

Hotel Seeburg<br />

Gutbürg. Haus dir. am See mit bequem. Auto-Zufahrt.<br />

Zimmer v. Fr. 3.50 an. Eigenes Strandbad. Parkplatz.<br />

Weekend-Arrangements. Tel. 10.28. Fr. Michel.<br />

Schlosshotel Schonegg<br />

An der Route Bern—Berner Oberland—Montreux.<br />

Altrenommiertes Familien- und Passantenhaus.<br />

Zimmer mit fliessendem Wasser von Fr. 4.50 an.<br />

Pension von Fr. 11.— an. Privatbäder. Restaurations-Terrasse.<br />

Günstiger Mittagshalt. Lebende<br />

Forellen. Afternon-Tea. Autogarage. Tel. 67.03.<br />

Familie Mützenbergr, Besitzer.<br />

AUTOMOBIL-REVUE iffiENS'ßCB,<br />

<strong>1938</strong> N° 66<br />

T.C.S.<br />

Qnand<br />

Geschichte<br />

des Grossen Preises der<br />

Schweiz für Automobile.<br />

1931<br />

Die Bremgartenrundstreoke erlebt die erste motorsportliohe<br />

Veranstaltung: Anlässlich der «Hyspa»<br />

wird auf der noch unausgebauten Strasse mit grossem<br />

Erfolg der Grosse Preis der Schweiz für Motorräder<br />

ausgetragen.<br />

1933<br />

Ein wagemutiges Initiativkomitee, worin der<br />

Automobilclub der Schweiz und seine Sektion Bern<br />

die treibenden Kräfte sind, ruft zur Gründung der<br />

Rundstreckenaktiengesellschaft auf.<br />

1934<br />

Gründung der Rundstreckenaktiengesellschaft in<br />

Bern. In weniger als fünf Monaten muss die Rennstrecke<br />

mitsamt den dazugehörigen Installationen<br />

rstellt sein. Kostenaufwand: mehr als 1 Million<br />

Franken. Der AGS, als einzig zuständige und anerkannte<br />

Instanz für die Regelung des Automobilsportes<br />

in der Schweiz, erteilt der Sektion Bern des<br />

A.C.S. das alleinige Recht zur Abhaltung des Grossen<br />

Preises der Schweiz für Automobile für eine<br />

Reihe von Jahren.<br />

Der I. Grosse Preis der Schweiz steht im Zeichen<br />

der sich erstmals durchsetzenden deutschen Rennwagenkonstruktion.<br />

Auto-Union belegt mit Stuck<br />

und Momberger die beiden ersten Plätze und stellt<br />

den ersten Rundenrekord auf. Im Prolog zum Grand<br />

Prix beweist der Engländer Seaman auf MG die<br />

Renntüchtigkeit der englischen Maschinen.<br />

V. Grossen Preis der. Schweiz für Automobile<br />

Sonntag, den 21. August <strong>1938</strong>.<br />

1. Strassenabsperrungen. Sonntag, den 21. Aug.,<br />

ist die Rennstrecke von 05.00 bis ca. 18.00 Uhr für<br />

den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr polizeilich<br />

gesperrt.<br />

2. Verkehrsumleitung. Der durchgehende Verkehr<br />

Richtung Westschweiz und Wohlen wird umgeleitet:<br />

a) Richtung Frauenkappelen (Westschweiz) durch<br />

die Effinger-, Köniz-, Weissenstein-, Freiburg-,<br />

Bern-, Brünnen-, Abend- und Murtenstrasse und<br />

umgekehrt;<br />

b) Richtung Wohlen durch die Halenstrasse via<br />

Halenbrücke oder Neubrückstrasse via Neubrücke<br />

und umgekehrt<br />

3. Parkplätze. Für die in Motorfahrzeugen eintreffenden<br />

Rennfahrer sind besondere Parkplätze<br />

errichtet worden. Alle Parkplätze liegen in der<br />

^ähe der Rennstrecke; die Zufahrt zu denselben<br />

ist durch Wegweisertafeln markiert. Lage der Parkplätze<br />

siehe Bekanntmachungen auf Seiten 23 des<br />

Programms.<br />

4. Benatzung der Parkplätze nach Anfahrtsrichtungen:<br />

Parkplatz 1, Strassenkreuz Bethlehem: für Fahrzeuge<br />

aus Richtung Murten, Neuenburg (Waadt<br />

und Genf).<br />

Parkplatz 2, Schloßstrasse: für Fahrzeuge aus Richtung<br />

Fribourg und solche aus Richtung Thun/<br />

Luzern.<br />

Parkplatz 3, Güterbahnhof Weyermannshaus: für<br />

Fahrzeuge aus Richtung Burgdorf, Ölten, Zürich<br />

(Ostschweiz).<br />

Parkplatz 4, Neufeld-Bremgartenstrasse-Halenstr.:<br />

für Fahrzeuge aus Richtung Biel, Jura, Basel<br />

und Ostschweiz.<br />

Parkplatz 6, Hinterkappelen: für Besucher des Sektors<br />

Eymatt.<br />

Die Besucher der Tribünen Murtenstrasse parkieren<br />

ohne Rücksicht auf ihre Anfahrtsrichtung<br />

auf den Parkplätzen 2 oder 3. — Die öffentlichen<br />

Parkplätze in der Stadt Bern können von den<br />

Rennbesuchern ebenfalls benützt werden; die dort<br />

abgestellten Fahrzeuge sind jedoch nicht gegen<br />

Beschädigung und Diebstahl versichert<br />

5. Zu- und Wegfahrten (durch Strassenaffichen<br />

gekennzeichnet):<br />

Znfahrtea?<br />

Parkplatz 1: von Frauenkappelen her via Murtenstrasse.<br />

Parkplatz 2: von Bümpliz her via Freiburf- und<br />

Schloßstrasse; TOHThun/Luzern her via Buudeegasio,<br />

Effjnge»tx*&M« .<br />

Parkplatz Jfc vom Bahnhof Her via Bubenbergplatz,<br />

Laupen- und Murtenstrasse (zeitweilig via Freiburgstrasse).<br />

Parkplatz 4: von Zollikofen her via Wildpark-,<br />

Neubrück- und Bremgartenstrasse.<br />

Wegfahrten:<br />

Parkplatz 1: Murtenstrasse, Frauenkappelen oder<br />

Bethlehem-, Freiburgstrasse.<br />

Parkplatz 2: Richtung Fribourg via Holligen-,<br />

Weissensteinstrasse. — Richtung Thun/Luzern<br />

via Effingerstrasse - Bundesgasse; bei starkem<br />

Andrang zeitweilig via Effinger-, Ziegler-,<br />

Schwarztor-, Sulgeneck-, Marzilistrasse, Dalmazibrücke,<br />

Schwellenmatt-, Marienstrasse und<br />

Burgernziel.<br />

Parkplatz 3: Fabrik-, Länggass-, Mittel-, Wildpark-,<br />

Tiefenaustrasse.<br />

Parkplatz 4: Halenstrasse, Haienbrücke, Herrenschwanden,<br />

Kirchlindach, Oberlindach, Zollikofen.<br />

6. Verbote. Das Verstellen der Zufahrtsstrassen<br />

sowie der Umgebung der Rennstrecke mit Fahrzeugen<br />

aller Art ist verboten. Das Parkieren ist nur<br />

auf den vorgesehenen Strassen und Plätzen gestattet<br />

7. Verkehrsregeln. Es ist die Pflicht jedes Mofahrzeugbesitzers,<br />

sich grösster Fahrdisziplin zu<br />

befleissen. Im Stadtgebiet ist jegliches Ueberholen<br />

von Motorfahrzeugen von 17.30 bis 19.00 Uhr verboten.<br />

— Fussgänger haben Trottoirs und Fussgängerstreifen<br />

zu benützen. Führer von langsamer<br />

fahrenden Vehikeln wie Radfahrer, Fuhrleute usw.<br />

sind gehalten, die äusserste rechte Strassenseite<br />

einzunehmen.<br />

8. Lärmvermeidung. In Bern wird wenig gehupt<br />

Undisziplinierte Rufzeichen bei vorübergehenden<br />

Verkehrsstauungen werden geahndet.<br />

9. Den Anordnungen und Weisungen der Polizei,<br />

der Rennleitung und anderen Organen des Ordnungsdienstes<br />

ist strikte Folge zu leisten. Landwirtschaftliche<br />

Kulturen und Anlagen sind dem besonderen<br />

Schütze des Publikums empfohlen. Das Erklettern<br />

der Alleebäume sowie das Beschädigen der<br />

1935<br />

II. Grosser Preis der Schweiz für Automobile.<br />

Die Mercedesfahrer sind unschlagbar. Caracciola<br />

und Fagiolj kommen auf den beiden ersten Plätzen<br />

ein. Ein neuer Rundenrekord Von 159,416 St./km Absperrvorrichtungen sind verboten. Das Liegenlassen<br />

von Flaschen, Büchsen und Papier ist zu<br />

wird Caracciola gutgeschrieben. Das Vorrennen zum<br />

Grand Prix hat grössere Ausmasse angenommen vermeiden.<br />

und wieder ist es Seaman, der auf ERA vor dem Hunde sind an der Leine zu führen.<br />

prinzlichen Pseudonym « B. Bira » als Erster die Das Anbringen von Sitzvorrichtungen an bestehende<br />

Umzäumungen sowie das Besteigen von<br />

Ziellinie quert und für die 1,5-Liter-Klasse einen<br />

neuen Rekord aufstellt. Der «Preis vom Bremgarten» Dächern ist verboten.<br />

wird als Rennen der schweizerischen Nachwuchsfahrer<br />

den internationalen Konkurrenzen angeglie-<br />

Lebensgefahr verbunden und auch dort verboten,<br />

10. Das Uebersteigen der Absperrhecken ist mit<br />

dert. Die Generalversammlung der AIAGR in Paris wo sie aus Sicherheitsgründen von der Piste weiter<br />

stimmt dem Verlangen der Delegierten des ACS unter<br />

Führung von Dr. Mende um Aufnahme des Ber-<br />

Für Unfälle, die aus Missachtung dieser Vor-<br />

entfernt sind.<br />

ner Hauptrennens in die Reihe der gesetzten Grands schrift entstehen, wird jede Haftpflicht abgelehnt.<br />

Prix zu.<br />

Der städt. Polizeidirektor: Freimüller.<br />

1936<br />

Der m. Grosse Preis steht Im Zeichen klarer<br />

TTeberlegenheit der Auto-Union-Wagen. Ihr junger,<br />

Eintrittspreise und Platzverhältnisse.<br />

inzwischen tragisch verunglückter Spitzenfahrer<br />

Rosemeyer wird vor Varzl Erster und drückt den Die Abschrankung längs der Aussenseite der<br />

neuen Rundenrekord auf 169,632 St./km. Der « Preis,<br />

Rennstrecke ist allen Stehplatzbesuchern zugänglich.<br />

Die aufnahmefähigsten und schönstgelegenen<br />

von Bern » fällt zum dritten Male an den Engländer<br />

Seaman, diesmal auf Delage.<br />

Stehplätze befinden sich im westlichen Sektor der<br />

Rundstrecke, insbesondere im Abschnitt Dienstgeleise<br />

- von Roll - Bethlehem - Kiesgrube - Jorden-<br />

1937<br />

letztes Rennen nach der Hochstgewiehtsformel. Eymatt. Der beste Zugang zu den westlich der<br />

Das Mercedesteam setzt sich wieder durch und Ehrentribüne Murtenstrasse gelegenen Stehplätzen<br />

nimmt für die vorjährige Schlappe einwandfreie Revanche.<br />

Mit Caracciola, Lang und von Brauchifsch strasse (Endpunkt des Omnibus-Zubringerdienstes)<br />

besteht von Bethlehem oder von der Steigerhubel-<br />

telegen sie gleich die ersten drei Plätze. Der «Preis her. In der Regel befinden sich die Stehplätze an<br />

von Bern» wird in zwei Vorläufe und einen Endlauf<br />

gegliedert IM« Neuerung bewährt sich güäntenstrasse<br />

- Kiesgrube bestehen auf der Innenseite<br />

der Aussenseite der Piste; nur im Abschnitt Mürzend.<br />

Sieger wird der Engländer Dobson auf<br />

spezielle Steh-Rampen.<br />

E.R.A. vor seinen Markengefährten Mays und «B.<br />

Bira». Die neuartige Austragungsweise hat dem<br />

Der besondere Zubringerdienst des Stadtomnibus<br />

Bern bedient die Eymatt, den dankbarsten<br />

Rennen der 1,5-Liter-Klasse viele neue Freunde gewonnen.<br />

Punkt der Rennstrecke, und die Tribünen an der<br />

Murtenstrasse. Dia Forsthauskurve und die östliche<br />

Murtenstrasse werden am besten mit der<br />

Städt Strassenbahn Linie 1 erreicht. — Sämtliche<br />

Verkehrsregelung<br />

vom Stadtomnibus ausgeführten Kurse verkehren<br />

ab Bahnhof (Seite Bubenbergplatz) von 7.30 Uhr<br />

am<br />

an nach Bedarf und nach Schluss des Rennens in<br />

der Gegenrichtung. Fahrpreise: Bahnhof - Steigerhubelstrasse<br />

(Nähe Tribünen) 30 Rp., und Bahnhof-<br />

Eymatt 60 Rp.<br />

Für Sitzplätze Ist ausreichend vorgesorgt Die<br />

grosse Ehrentribüne bietet Raum für rund 4500<br />

Personen. Weitere 2500 Besucher können auf den<br />

zusätzlichen Tribünen (Startkurventribüne, Alleetribüne<br />

und Zieltribüne) placiert werden. Sämtliche<br />

Installationen sind um die Ehrentribüne gruppiert<br />

Training: Donnerstag, den 18. August,<br />

13.30—18.00 Uhr:<br />

Stehplätze: Erwachsene Fr. 1.15, Kinder Fr.—.50.<br />

Zuschläge für Tribüne: Erwachsene Fr. 1.15,<br />

Kinder Fr. —.50.<br />

Freitag, den 19. August, 13.30—18.00 Uhr:<br />

Stehplätze: Erwachsene Fr. 1.60, Kinder Fr. —.50.<br />

Zuschläge für Tribüne: Erwachsene Fr. 1.60,<br />

Kinder Fr. —.50.<br />

Zieltribüne: Erwachsene Fr. 1.15, Kinder Fr. •—.50.<br />

i Samstag, den 20. August, Training von<br />

13.30—15.45 Uhr, anschl. «Preis vom Bremgarten»:<br />

Nationales Rundstreckenrennen für Touren-, Sportund<br />

Rennwagen:<br />

Stehplätze: Erwachsene Fr. 2.30, Kinder Fr. —.50.<br />

Zuschläge für Tribüne: Erwachsene Fr. 2.90,<br />

Kinder Fr. —.50.<br />

Hauptrennen vom Sonntag, den 21. August:<br />

Stehplätze: Erwachsene Fr. 3. 50; Militär Fr. 2.30;<br />

Kinder von 10 bis 15 Jahren Fr. 2.30.<br />

Preisvergünstigungen für Stehplatzbesucher:<br />

Erwachsene im Vorverkauf Fr. 3. —; Gesellschaften:<br />

pro 10 zahlende Eintritte 2 Freikarten;<br />

Kinder unter 10 Jahren in Begleitung Erwachsener<br />

frei.<br />

Zuschläge für numerierte Sitzplätze:<br />

a) Ehrentribüne Murtenstrasse, gedeckt:<br />

Logen (5 Personen) pro Platz Fr. 25.20; Logen-<br />

Bantruette Fr. 22.—; Sperrsitz Fr. 19.20;<br />

I. Platz Fr. 15.20; II. Platz Fr. 11.20; Promenoir,<br />

ungedeckt, Fr. 13.20. «.,<br />

b) Startkurventribüne, ungedeckt, Fr. 12.—.<br />

c) Alleetribüne Murtenstrasse, ungedeckt, Block A:<br />

Fr. 10.—; Block B: Fr. 8.—; Block C Fr. 6.55.<br />

d) Zieltribüne, Block A, 1.—3. Reihe: Fr. 8.—)*;<br />

4.-6. Reihe: Fr. 6.65*); Block B: 5.50*);<br />

Stehrampen: Fr. 3.50*).<br />

*) Nur an der Tageskasse erhältlich.<br />

Sämtliche Sitzplätze sind numeriert. — Preisvergünstigungen<br />

für A.C.S.-Mitglieder im Vorver-<br />

gen. Eintritt gulUs.<br />

Eintrittspreise.


Strassenverkehrsunfall-Verhütungsaktion<br />

in Zürich<br />

Die Zürcher Polizei ist besser als ihr Ruf<br />

— bitte schön, ich meine die Stadtpolizei, was<br />

ich hier zur Verhütung unliebsamer Verwechslungen<br />

ausdrücklich hervorgehoben haben<br />

möchte. — Nicht nur ist die Höflichkeit des<br />

Zürchers und besonders des Zürcherpolizisten<br />

weit herum sprichwörtlich («Chönd Sie nüd<br />

aständig fahre, Sie... Sie... Sie... Sie...»), nein,<br />

jetzt wird sogar der Polizeiknüppel und das<br />

Bussenregister für eine Zeitlang im Kasten<br />

eingeschlossen und die Zürcherpolizei kommt<br />

den Verkehrssündern nicht nur höflich, sondern<br />

sogar mit humorvoller Ironie.<br />

Rase, Velofahrer, ob die Strasse breit, ob schmal,<br />

zur Preisverteilung im Kantonsspital!<br />

oder:<br />

— DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIE-SEVÜE<br />

Verkehrsstandpünktlich zeigt sich hier<br />

die Gans als äusserst kluges Tierl<br />

Na, also!<br />

Bei der am letzten Freitag zur Orientierung<br />

einberufenen Presseversammlung teilte Herr<br />

Dr. Wiesendanger mit, dass diese und weitere<br />

Verse eigenes Fabrikat der Angehörigen des<br />

Polizeikorps seien, was wir keineswegs bezweifeln,<br />

da sie mit den Gedichten von Gottfried<br />

Keller oder Rainer Maria Rilke nur ganz<br />

entfernte Aehnlichkeit aufweisen. Sie werden,<br />

in der aus unseren Abbildungen ersichtlichen<br />

Weise illustriert, in den nächsten Tagen an<br />

den Zürcher Polizeiautomobilen angebracht<br />

und in den Hauptstrassen Zürichs dem Publikum<br />

vorgeführt. Je nach 3 Tagen werden die<br />

Plakate durch solche andern Inhaltes ersetzt,<br />

und zwar richtet sich das eine immer an die<br />

Fussgänger, das andere an die Radfahrer und<br />

das dritte an die Motorfahrer. Womit jedermann<br />

sich das heraussuchen kann, was für<br />

ihn am besten passt Hoffentlich nützt's !<br />

Denn es heisst auch noch:<br />

Vorsicht! Die Unfälle steigen!<br />

Mehr Kameradschaft auf der Strasse zeigen!<br />

Im vergangenen Jahr sind nämlich in Zürich<br />

allein 4227 Unfälle passiert, und es ist höchste<br />

Zeit, dass dagegen energisch eingeschritten<br />

wird- An diesen Unfällen sind die Strassenbahnen<br />

mit 379, Motorfahrzeuge mit 4289,<br />

Radfahrer mit 2233 beteiligt und auch 553<br />

Fussgänger machten sich dabei unliebsam bemerkbar<br />

(das scheinbare Missverhältnis der<br />

Zahlen erklärt sich dadurch, dass an einem<br />

Unfall 2 oder 3 Motorfahrzeuge beteiligt sein<br />

können).<br />

Bereits 1935 hat die von Herrn Dr. Wiesendanger<br />

aufgezogene Lärmbekämpfungsaktion<br />

vorzüglichen Erfolg gehabt, und wenn eine<br />

Aktion, wie die jetzt projektierte, nicht schon<br />

früher in Szene gesetzt worden ist, so unterliess<br />

man dies in der richtigen Erkenntnis,<br />

dass bei öfterer Wiederholung das Interesse<br />

des Publikums abgestumpft würde.<br />

So werden wir denn in den nächsten Tagen<br />

staunenden Blickes das ungewohnte Schauspiel<br />

geniessen, wie Zürcher Polizisten, höflich<br />

(!), das Fussgängerpublikum auf die ihm<br />

zugewiesenen Streifen verweisen, wie Radfahrer,<br />

höflich (!!), ersucht werden, hinter<br />

den haltenden Tram sich nicht durchzuschlängeln<br />

und im Gewühl nicht rechts zu überholen<br />

und wie Motorrad- und Automobilfahrer,<br />

höflich (jawohl!!!), gebeten werden,<br />

die Fussgängerstreifen zu respektieren und<br />

auch sonst keinen unerwünschten Allotria zu<br />

treiben. Zirka 150 000 Prospekte werden auf<br />

den Strassen verteilt, die diesmal nicht für<br />

irgendeine weisse Woche oder die Wahl des<br />

Herrn Bünzli, sondern für Unfallverhütung<br />

durch Verkehrsdisziplin werben.<br />

Das wird uns sehr gefallen! Und um es<br />

noch einmal zu sagen, es freut uns der köstliche,<br />

lebendige Humor, der von sonstigen<br />

Polizeimethoden so wohltuend absticht und<br />

seine Wirkung gewiss nicht verfehlen wird.<br />

Hoffentlich bleibt es so!<br />

Drum Leser, denk' mit Dr. Wiesendanger,<br />

Humor macht Dich von Tag zu Jage jünger!<br />

Das reimt sich zwar nicht ganz, aber es ist<br />

auch nicht übel, und<br />

Ueb' Vorsicht, Mensch, und denk an die Familie,<br />

sonst kommst du heim als 'ne geknickte Liliel<br />

(Wobei ich ehrenrettungshalber noch erwähnen<br />

möchte, dass diese beiden Verse der<br />

Stadtpolizei nicht zur Last gelegt werden<br />

dürfen.)<br />

b-r.<br />

und Dein bkgen bleiben heil<br />

tätigst 1h dm hiMunnspleü<br />

Der Besitzer eines Traktors mit Anhänger<br />

zahlte die Steuer nicht im verlangten Betrage<br />

und erhielt keinen Kontrollschild ausgehändigt<br />

Trotzdem bediente er sich der Fahrzeuge<br />

und fuhr damit häufig vom Bahnhof<br />

Herzogenbuchsee oder der Kiesgrube Herzogenbuchsee<br />

nach Thörigen. Er wurde dafür<br />

vom Gerichtspräsidenten von Wangen und<br />

von der Strafkammer des Berner Obergerichts<br />

mit 20 Fr. Busse bestraft. Zwar bestimmt<br />

Art. 5 der Vollziehungsverordnung<br />

zum Motorfahrzeuggesetz: « Für Traktoren,<br />

deren Geschwindigkeit 20 km/St, nicht übersteigen<br />

kann und die zu Fahrten im Zusammenhang<br />

mit der Bewirtschaftung eines<br />

Landwirtschaftsbetriebes verwendet werden<br />

(landwirtschaftliche Traktoren), gelten nur<br />

die unter dem Abschnitt «Verkehrsregeln» des<br />

Gesetzes und der Verordnung aufgestellten<br />

Vorschriften sowie die Strafbestimmungen für<br />

ihre Uebertretung. Diese Fahrzeuge werden<br />

damit vom Fahrzeugausweis und vom<br />

Kontrollschild befreit, doch entschieden die<br />

Berner Gerichll, diese Befreiung der Traktoren<br />

und ihrer Anhänger gelte nur unter<br />

der Bedingung, dass sie die öffentliche<br />

Strasse nur auf kurze Strecken benutzen und<br />

im übrigen auf dem Grund und Boden des<br />

Eigentümers verwendet werden; somit sei<br />

die Befreiung hier aufgehoben worden und<br />

der Fahrzeughalter habe gegen die Pflicht<br />

zur Führung von Ausweis und Kontrollschildern<br />

(Art. 23 und 25 der Vollziehungsverordnung)<br />

verstossen.<br />

Ein Kreisschreiben des eidg. Justiz- und<br />

Polizeid&partements hatte den Begriff des<br />

landwirtschaftlichen Traktors wie folgt umschrieben<br />

: « Mit einem landwirtschaftlichen<br />

Traktor können alle Fahrten ausgeführt werden,<br />

die mit der Bewirtschaftung eines Landwirtschaftsbetriebes<br />

in Zusammenhang stehen.<br />

Darunter fallen alle Fahrten, die für die<br />

Bearbeitung von Feld und Wald, die Ver-<br />

Die Autotour um die Welt abgesagt<br />

Wie sich unsere Leser erinnern werden, hatte<br />

die AIACR ein Projekt für eine Fahrt «Tund um<br />

die Welt im Auto» ausgearbeitet, wobei der Start<br />

auf kommenden November anberaumt worden war.<br />

Hat auch die Idee Beifall gefunden, so muse von<br />

der Durchführung des Planes, -wenigstens in seiner<br />

ursprünglichen Form, Umgang genommen werden,<br />

wen es sich gezeigt hat, dass bei der gegenwärtigen<br />

politischen Lage die Angehörigen gewisser Länder<br />

eine auf mehrere Monate sich erstreckende Abwesenheit<br />

nicht riskieren können. So sind denn auch<br />

eine Anzahl von Interessenten, bei denen das Projekt<br />

Anklang gefunden, wieder von ihrer Absicht<br />

zurückgetreten. Angesichts dieser Sachlage hat man<br />

sich entschlossen, den ursprünglichen Plan abzuändern<br />

und zwar in dem Sinne, dass nunmehr eine<br />

französische Gruppe (der sich selbstverständlich<br />

auch andere Automobilisten anschliessen können)<br />

unter der Aegide der AIACR eine Fahrt durch<br />

Afrika und Asien unternimmt, wobei die Wahl der<br />

Route zwei verschiedene Gesichtspunkte berücksichtigt:<br />

einerseits soll die Reise touristisch besonders<br />

dankbare Gegenden berühren und sollen anderseits<br />

die dabei gemachten Erfahrungen in dem<br />

Sinne verwertet werden, dass sie der AIACR ermöglichen,<br />

die Organisation ihrer kommenden<br />

Welt-Rundfahrten zu verbessern. An sich ist also<br />

die Idee keineswegs über Bord geworfen worden.<br />

*«.« die<br />

Nochmals:<br />

TOURISTIK<br />

Beschimpfung ausländischer<br />

Automobilisten in der Schweiz.<br />

M»n schreibt ans:<br />

Ihr Leitartikel in Nr. 68 erinnert mich an ähnliche<br />

Vorkommnisse und Erfahrungen, die ich Belbst<br />

in den Jahren 1934, 1936 und 1936 gemacht habe.<br />

Ich bin Schweizerbürger und war damals Mietfahrtenunternehmer<br />

auf eigene Rechnung. Meinen<br />

Wagen hatte ich in der Schweiz eingelöst. In<br />

Deutschland wohnt ein Freund von mir, ebenfalls<br />

Schweizerbürger und Besitzer eines 9-PS-Cabriolets.<br />

Wie es mein Gewerbe mit sich brachte, musste ich<br />

oft einige Tage in Deutschland zubringen. War ich<br />

frei, so fuhr ich gegebenenfalls zu meinem Freunde,<br />

um dann, weil dieser die Paesfahrten weniger gewohnt<br />

war, das Steuer seines Wagens zu einer<br />

Schweizerreise zu fibernehmen. So bereisten also<br />

zwei Schweizer mit dem cD>-Schild ihr Vaterland.<br />

Und ich muss sagen, dass Sie mir mit Ihrem Leitartikel<br />

aus dem Herzen gesprochen haben, denn<br />

was wir beide an Anödereien und Gemeinheiten zu<br />

ertragen hatten, war alles andere als dazu angetan,<br />

bei uns Sympathien für unsere Landsleute zu erwecken.<br />

Bauern, Knechte, Velofahrer. Automobilisten<br />

usw. gaben ihrer Abneigung gegen die «Hitlerianer»<br />

auf die unflätigste • Weise Ausdruck. Vom<br />

Anspucken will ich nicht erzählen, das lässt sich<br />

ja abwaschen, aber Steine, die nach uns flogen,<br />

zertrümmerten Glas- und Blechteile. Weil der<br />

»Wagen, mit" einer deutschen Nummer versehen, vor<br />

der 'Türe- des Galthofs stand und die kleine<br />

Schweizerflagge neben dem Hakenkreu^fähnlein<br />

trug, mussten wir es erlaben, dass. als wir wieder<br />

einsteifen wollten, nicht nur beide Fähnchen weg,<br />

sondern mitunter auch die Luft aus den Pneus<br />

herausgelassen oder Zucker in den Tank geschüttet<br />

worden war und was der Flegeleien mehr sind.<br />

Ich kam dann auf die Idee, bei der Bezahlung<br />

Der Landwirtschaftstraktor im MFG.<br />

(Aas dem Bandesgericht.)<br />

arbeitung und Verwertung der landwirtschaftlichen<br />

Produkte und Zufuhr von Hilfsprodukten<br />

notwendig sind, desgleichen für<br />

Fahrten zur Ausführung von Fronarbeiten<br />

(Gemeindewerk) und zur Zu- und Abfuhr<br />

von Baumaterialien für den eigenen Betrieb.<br />

Fahrten für Genossenschaften und Flurbereinigungen<br />

smd ebenfalls inbegriffen, sofern<br />

der Traktorenbesitzer Mitglied der Genossenschaft<br />

und als solches zu derartigen Fahrten<br />

verpflichtet ist. ><br />

Der verurteilte Traktorenbesitzer berief<br />

sich in seiner Nichtigkeitsbeschwerde auf<br />

dieses Kreisschreiben, indem er ausführte,<br />

er habe mit dem Traktor Fuhren im Auftrage<br />

der landwirtschaftlichen Genossenschaft<br />

Thörigen und für Kiesfuhren für die<br />

Staatsstrasse in Thörigen benutzt, diese gelegentlichen<br />

Verwendungen ausserhalb des<br />

Landwirtschaftsbetriebes hätten ihm noch<br />

nicht den Charakter eines landwirtschaftlichen<br />

Traktors hn Sinne von Art. 5 W nehmen<br />

können und daher liege keine Widerhandhmg<br />

gegen Art. 23 und 25 W vor.<br />

Der Kassationshof des Bundesgerichts hat<br />

in seiner letzten Sitzung diese Beschwerde<br />

abgewiesen, die Busse also geschützt. Wenn<br />

im Kreisschreiben der Begriff des landwirtschaftlichen<br />

Traktors ausdehnend umschrieben<br />

wird, ist dagegen nichts einzuwenden,<br />

denn wenn das Fahrzeug im eigenen Betriebe<br />

vom Fahrzeugausweis und vom Kontrollsehild<br />

befreit ist, erscheint es naheliegend,<br />

diese Befreiung auf Genossenschaftsfahrten<br />

und Fuhren für das Gemeindewerk<br />

auszudehnen. Der Beschwerdeführer hat<br />

aber nicht behauptet, er sei als Genossenschaftsmitglied<br />

zu den Fuhren verpflichtet<br />

gewesen und er habe die Kiesfuhren an die<br />

Staatsstrasse im Gemeindewerk ausgeführt.<br />

Damit fehlen die Voraussetzungen, die ihn<br />

von den Vorschriften in Art. 23 und 2.5 W i<br />

befreit hätten.<br />

Wp.<br />

. der Zechen neben das Geld auch meinen Pass lind<br />

den Führerschein zu. legen. «Jäsoo, Dir sit<br />

Schwiizer », kan? es dann mitunter etwas erstaunt...<br />

Wie aber ist der Fall in Deutschland? Wenn<br />

ich dort mit der Schweizernummer vor einem Gasthaus<br />

vorfuhr, war man mir und meinen Gästen<br />

gegenüber stets freundlich und behilflich. Einmal<br />

passierte es, dass mir in Deutschland das Schweizerfähnlein<br />

abmontiert wurde. Ich ging der Sache<br />

nach und es stellte sich heraus, dass ein kleines<br />

Mädchen dpn Wimpel samt Stäbchen herausgeschraubt<br />

hatte. Es kriegte seine Tracht Prügel<br />

und ich mein Fähnlein wieder. Nicht aber, dass<br />

einer der Erwachsenen meine Besorgnis um mein<br />

liebes Schweizerkreua etwa belächelt hätte, wie es<br />

< zuhause » vorgekommen ist.<br />

Bei Licht betrachtet ist es nicht so sehr die<br />

heutige Jugend, welche sich solche gehässigen Beschimpfungen<br />

und Verstösse gegen Anstand und<br />

Takr erlaubt, denn «wie die Alten sungen, so<br />

pfeifen auch die Jungen» Darum halte ich die<br />

Frage der erzieherischen Einwirkung auf die Jngend<br />

noch für wichtiger, wie es in Ihrem Leitartikel<br />

zum Ausdruck kommt<br />

Ein strenges Vorgehen ist unbedingt notwendig,<br />

(soll unser Fremdenverkehr, dessen wirtschaftliche<br />

Bedeutung nicht genug hervorgehoben werden kann,<br />

nicht noch weiteren Schaden leiden. Unser Schweizervolk<br />

tut sicher seinem Ansehen keinen Abbruch,<br />

wenn jeder gegen jeden freundlich und liebenswürdig<br />

ist.<br />

G.W.<br />

Die « Schweiz. Hotel-Revue » greift in<br />

ihrer Nummer vom 8. August die bemühende<br />

Angelegenheit auf und schreibt in<br />

ihrem Leitartikel unter anderm :<br />

«Der Ausländer kommt nicht etwa nur der<br />

Gletscher, Alpen und Bergseen wegen in dl»<br />

Schweiz. Er kennt ihren Ruf als Hüterin freiheitlichen<br />

Gedankengutes und wahrer demokratische»<br />

Gesinnung. Er will sich nfcht nur körperlich erholen,<br />

sondern auch geistig ausspannen, sich hier<br />

wohl fühlen, teilhaben an der wohltuenden Ruhe<br />

dieser europäischen Friedensinsel und als Gast in<br />

jeder Hinsicht willkommen sein. Aus der Press«<br />

oder durch eigene Erfahrung werden aber die Angehörigen<br />

gewisser Staaten eine deutliche Zurückhaltung,<br />

ja sogar versteckte Feindseligkeit ihnen<br />

und ihrer Heimat gegenüber herausfühlen, und<br />

9xMtset


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BERN, Dienstag 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE Zweites Blatt - Nr. 66<br />

Ben ^Bettlet AutamaftilspoxttaQefi entgegen<br />

Grosskampftage im<br />

Erstklassige Besetzung im:<br />

V. Grossen Preis der Schweiz-V. Preis von Bern-IV. Preis vom Bremgarten<br />

Zum fünften Mal ist<br />

die schweizerische Bundeshauptstadt<br />

am, nächsten<br />

Sonntag Schauplatz des<br />

Grossen Preises der<br />

Schweiz für Automobile,<br />

welcher seit dem Jahre<br />

1936 als «grande epreuve><br />

im Sinne des internationalen<br />

Sportreglements der A. I. A. G. R. ausgetragen<br />

wird. Die Besetzung namentlich der<br />

internationalen Rennen, des «Grossen Preises<br />

der Schweiz» und des «Preises von Bern» ist<br />

hochinteressant und verheisst spannungsgeladene<br />

Kampfesphasen. Was schon 193-4<br />

anlässlich der Premiere mit von der Partie<br />

war, ist fast vollzählig auch heuer wieder dabei,<br />

eine Tatsache, aus der man ohne Zweifel<br />

ableiten darf, dass sich Fabrikteams und Angehörige<br />

der Renngemeinschaften, sowie die<br />

Privatfahrer, die heute einen so schweren<br />

Stand haben, in Bern stets gut aufgehoben<br />

Schweizer Privatfahrer<br />

Alfa Romeo (Italien) Mercedes-Benz (Deutschland) Delahaye (Frankreich)<br />

Wimille Farina Caracciola Brauchitsch Seaman Dreyfus Comotti<br />

E. R. A. (Grossbritannien) Auto-Union (Deutschland) Zwei Ausländer<br />

... und ein paar weitere Konkurrenten<br />

spektiven für das Rennen um den «Preis von<br />

Bern> sind günstig wie noch nie, stehen sich<br />

doch heuer nicht nur Maserati und Era, sondern<br />

auch Alfa Romeo als ziemlich gleichwertige<br />

Konstruktionen gegenüber. — Die prominentesten<br />

Fahrer gehen in ihrem Urteil<br />

darin einig, dass die Bremgartenwald-Rundstrecke<br />

zu den grossartigsten der Welt zählt,<br />

wenn sie auch gefährlich ist «wie eine schöne<br />

Frau», w;e sich der unvergessliche Rosemeyer<br />

einmal sehr fern ausdrückte Sie alle schätzen<br />

die bis ins letzte Detail stets einwandfrei<br />

spielende Organisation, welche kaum zu überbieten<br />

sein dürfte, und sie können versichert<br />

sein, auch diesmal vom schweizerischen Sportpublikum,<br />

das von ihnen einen schönen, fairen<br />

Kampf erwartet, aufs freundlichste empfangen<br />

zu werden. Den Rennfahrern aus aller Herren<br />

Länder entbieten wir herzlichen Willkommgruss<br />

auf Schweizerboden und wünschen<br />

ihnen für die sonntägliche Seh)acht «Hals-<br />

und Eeinl>rueh!»<br />

fühlen Caracciola, der zweimalige Schweizer<br />

Grand Prix-Sieger wird auch heuer am Start<br />

sein, ebenfalls Stuck, der das denkwürdige<br />

erste Automobilrennen im «Bremer» draussen<br />

gewonnen hat. Einen wird man vermissen,<br />

den jungen, draufgängerischen, kampflustigen<br />

Rosemeyer, der in. III. Grand Prix einen<br />

überl igenen Sieg an seine Fahne heftete und<br />

vergangenes Frühjahr anlässlich von Rekord-<br />

, versuchen zur grossen Legion abberufen<br />

wurde. Der Engländer Seaman, der aus den<br />

ersten drei Auflagen des «Preis von Bern«<br />

siegreich hervorgegangen war, ist gleichfalls<br />

am Start, hat jedoch inzwischen zu den Grand<br />

Prix-Boliden hinübergewechselt. Wie gesagt,<br />

die Nennliste lässt für kommenden Sonntag<br />

auf hervorragenden Sport schliessen, um so<br />

mehr, als mit Mercedes-Benz, Auto-Union, Alfa<br />

Romeo und Delahaye lauter Marken um Zeit<br />

und Rang kämpfen werden, die unter dem<br />

Regime der neuen Grand Prix-Formel Grosses<br />

VII lAiffAn \* A wt if AM m v^ n A IH ** ^ n w Ap* r\ • #* U j* ^<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Interview mit Rennleiter<br />

Huber<br />

Halb so gross und ebenso<br />

schnell<br />

Rennwagen nach Mass<br />

Zeichensprache beim Rennen<br />

Was verdienen sie?<br />

Nachwuchs- Schulung<br />

Kautz erzählt<br />

DiMn.


AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> N°66<br />

Wie das Ding geschaukeif wird<br />

Efn Interview der «Automobil-Revue» mit dem Rennleiter des Grand Prix, Herrn W. E. Huber,<br />

das einen Blick hinter die Kulissen der Verhandlungen mit Fabriken, Rennställen und Fahrern<br />

gewährt<br />

Vorbemerkung der Red.: Wenn<br />

am kommenden Sonntag die Felder für .das<br />

Rennen der 1M - Liter - Wagen und für den<br />

Grossen Preis vor der Tribüne Aufstellung<br />

nehmen, die Fahrer gelassen in ihrem Sitz<br />

turnen und die Motoren sich im Forfissimo<br />

zu räuspern beginnen, dann lassen Sie sich,<br />

Verehrter Leser, gern und willig in den Bann<br />

dieses Augenblicks schlagen, bei dem es<br />

Ihnen vor Spannung und fiebernder Erregung<br />

abwechslungsweise kalt und. heiss<br />

den Rücken hinunterläuft. Denn so ein Start<br />

mit seinem ganzen Drum und Dran hat's In<br />

sich. Aber ganz von alleine kommt es auch<br />

hier nicht so weit. Irgendwer muss doch die<br />

Männer, die da, gänzlich ungerührt ob dem<br />

Toben und Zittern ihrer Rennpferde auf<br />

das Startzeichen warten, hergebracht, muss<br />

sie nach Bern dirigiert haben. Dieser Irgendwer<br />

ist jedoch nicht Irgendwer — sondern<br />

der Rennleiter höchst persönlich. Weil uns<br />

aber schon lange der Haber gestochen und<br />

die Neugier gekitzelt hat, ihm seine «Berufsgeheimnisse»<br />

zu entlocken, sind wir mit unserm<br />

Anliegen bei Herrn Huber schnurstracks<br />

herausgeplatzt. Bei einem Badestündchen<br />

an der Aare hat er uns in seine<br />

karten gucken lassen. Womit wir auch unsern<br />

Lesern diesen mystisch umwitterten<br />

Ausschnitt aus dem Kapitel «Grand Prix»<br />

preisgeben können.<br />

«Auch in Bern erfolgt die Teilnahme doch<br />

ansschliesslich auf Einladung hin? Wie wird<br />

dabei vorgegangen und nach welchen Gesichtspunkten<br />

richtet sich die Auswahl?»<br />

«Jawohl, w i r bestmmen, wer im Bremgartenwald<br />

startet. Alles was im internationalen<br />

Autosport einen Namen hat, erhält zunächst<br />

mal die Ausschreibung. Dann warten wir ab,<br />

bis die Anfragen kommen und erst jetzt fällt<br />

der Entscheid darüber, wer mit einer Einladung<br />

bedacht werden soll und wer nicht.'Das<br />

hängt ganz vom Palmares ab, womit einer<br />

aufzuwarten imstande ist. Massgebend sind<br />

seine Leistungen und Erfolge. Allerdings —<br />

keine Regel ohne Ausnahme. Wir haben uns<br />

auch schon Junge verpflichtet, unbeschriebene<br />

Blätter sozusagen, die mir bei meinen<br />

Besuchen ausländischer Rennen aufgefallen<br />

waren. Schliesslich erblicken wir eine unserer<br />

Aufgaben auch darin, den Coming men eine<br />

Chance einzuräumen, damit Sie ins Rampenlicht<br />

der Oeffentlichkeit treten Jkönnen. Darum<br />

suche ich mir für meine Auslandsreisen<br />

auch mit Vorliebe Rennen aus, bei denen<br />

nicht lauter bekannte Grossen mit von der<br />

Partie sind. So habe ich mir Monte Carlo bis<br />

vor einem Jahr nie entgehen lassen, weil<br />

dort immer die ganze Gesellschaft beisammen<br />

war, Kanonen und solche, die es werden<br />

wollten... Uebrigens, nein, nicht nur die<br />

Qualität des Fahrers spricht bei der Entscheidung<br />

über dessen Engagement mit, vielmehr<br />

ziehen wir auch den Umstand in Betracht,<br />

ob sein Name für uns propagandistischen<br />

Wert besitzt. Vor grösster Wichtigkeit<br />

ist auch der zur Verfügung stehende Wagen<br />

und dessen Leistungsfähigkeit. Klar, dass es<br />

uns nicht gleichgültig lässt, ob einer mit<br />

so 'ner alten Klamotte oder mit einem Fahrzeug<br />

anrückt, auf dem er wirklich etwas mitzureden<br />

hat.»<br />

•Sie können also «Reflektanten», auf deren<br />

Erscheinen Sie aus irgendeinem Grunde kein<br />

Gewicht legen, ablehnen?»<br />

«Kann ich. Passiert sogar sehr oft, jedoch<br />

nicht bei den Fabriken und Rennställen, denn<br />

die dürfen es sich sowieso auf keinen Fall<br />

leisten, mit zweitrangigen Leuten zu starten.<br />

Immerhin, der Fall war schon da, dass wir zu<br />

einem der gemeldeten Ersatzfahrer nein gesagt<br />

haben.»<br />

«Wie spielen sich die Engagementsverhandlungen<br />

ab? Es geht doch wohl dabei kaum<br />

immer alles nach Wunsch?»<br />

«Hm, da Hesse sich allerhand erzählen.<br />

Natürlich müssen wir unsere Fühler zeitig<br />

ausstrecken. Früh im Jahr fangen wir damit<br />

an, die Situation abzutasten, weil wir aus Erfahrung<br />

wissen, dass sich die Pourparlers<br />

mitunter ungeahnt in die Länge ziehen. Die<br />

Sache ist nämlich die, dass auch wir ans mit<br />

schwierigen Kunden herumzuschlagen haben,<br />

deren Forderungen in ungekehrtem Verhältnis<br />

zur Leistungsfähigkeit von Fahrer<br />

und Maschine stehen. Erfolgreiche Fahrer<br />

schrauben ihre Ansprüche derart in die Höhe,<br />

dass eine Einigung vorerst unmöglich erscheint.<br />

D i e Knorzerei sollten Sie mal miterleben!<br />

Es gibt wahrhaftig Schöneres als<br />

diese harzigen Affären, doch was wollen Sie?<br />

Die Kelle hätten wir. aber nicht das Volle,<br />

um daraus za schöpfen! Mit unsern Finanzen<br />

— na, Sie wissen ja selbt! Wenn sich einer<br />

allzu unträtabel benimmt — wir sind uns<br />

zwar in dieser Hinsicht schon etliches gewöhnt<br />

— dann lassen wir's eben drauf ankommen,<br />

dass er uns abspringt, dann heisst's<br />

kurz und schlicht: Cest ä prendre ou ä laisser.<br />

Was da nicht an Forderungen gestellt<br />

wird! Mitunter geradezu astronomisch. Als<br />

ob wir's so dick hätten. Ueberhaupt, «man»<br />

ist im allgemeinen mit dem Verlangen nicht<br />

eben schüchtern. OH schaut dann nach woren<br />

davonzukommen und ihre Kosten decken<br />

zu können. Natürlich — die Startprämien<br />

variieren. Bei Rennen mit grossen Zuschauermengen<br />

und dito Einnahmen lassen die Veranstalter<br />

mehr springen. Kunststück, sie<br />

haben's und dürfen sich's leisten. Uns dagegen<br />

stehen bescheidenere Geldmittel zur<br />

Verfügung und wir sind daher zu äusserster<br />

Sparsamkeit verpflichtet. Der Gedanke einer<br />

Lotterie fand bei den Behörden kein «geneigtes»<br />

Ohr und das einzige, was uns verblieb,<br />

ist der Toto.»<br />

«Merken Sie sich, meine Herren,... mit erhobenem Mahnfinger verleiht der Rennleiter, Dir. Hubes<br />

seine Instruktionen an die Fahrer unmittelbar vor dem Start den nötigen Nachdruck.<br />

chen- und monatelangem Hin und Her für<br />

diese «interessierten Interessenten» noch eiii<br />

Bruchteil jenes Startgeldes heraus, auf das<br />

sie sich ursprünglich versteift. Aber kommen<br />

tun sie schlussendlich doch!^ Nicht dass ich<br />

nun etwa ständig auf<br />

wäre, das nicht. Zwei, drei Rennen ist alles,<br />

was ich besuche.<br />

Bei einer Reihe von Konkurrenten wird für<br />

die Unterhandlungen das schriftliche Verfahren<br />

eingeschlagen. Hin und wieder sucht uns<br />

auch der eine oder andere Fahrer auf der<br />

Wanderschaft von Rennen zu Rennen in Bern<br />

auf. Das kürzt natürlich die vielen Schreibereien<br />

ab.» ><br />

«Warum überhaupt Startprämien? Riecht<br />

doch etwas nach Industrialisierung des Autosportes.<br />

Früher mussten die Fahrer noch<br />

Nenngelder bezahlen, damit sie überhaupt<br />

mittun durften?»<br />

«Tja, Sie schneiden da ein etwas delikates<br />

Thema an. Sehen Sie, man hat mir wiederholt<br />

nahegelegt, mal eine Konferenz der Organisatoren<br />

der grössten und wichtigsteh<br />

Rennveranstaltungen gerade wegen der Startgeldfrage<br />

zv. inszenieren. Aber ich glaube<br />

Grund zur Vermutung zu haben, wir würden<br />

uns damit im Leertauf bewegen. Abschaffung<br />

der Startgelder? Hört sich für uns Organisatoren<br />

verheissungsvoll an. Ist aber praktisch<br />

nicht zu machen, weil es immer wieder<br />

welche gibt und geben würde, die hintenoder<br />

vornherum kneifen und sich um solche<br />

Abmachungen keinen Deut kümmern. Wozu<br />

also erst papierene Vereinbarungen, wenn sie<br />

doch nacher durchlöchert würden, so sicher<br />

wie ich hier sitze? Doch das ist es nicht<br />

allein. In der Form, zu der sich der internationale<br />

Rennsport heute entwickelt hat, kann er<br />

vom einzelnen ohne finanziellen Zuschuss gar<br />

nicht mehr betrieben werden. Ganz ausgeschlossen.<br />

Erstens braucht es dazu eine Organisation.<br />

Die kostet Geld. Zweitens braucht<br />

es dazu Wagen. Die verschlingen wieder<br />

Unsummen. Drittens ist da noch der «Wanderzirkus»:<br />

Fahrer, Wagen und der ganze-<br />

Tross sausen während der Saison in der<br />

Geographie herum. Was abermals mit enormen<br />

Auslagen verbunden ist. Der Mann, der<br />

ein solches Unternehmen allein zu finanzieren<br />

und die immensen Aufwendungen während<br />

längerer Zeit auf eigenen Schultern zu<br />

tragen vermöchte, dieser Mann existiert unter<br />

den Automobilsportlern nicht. Mit jenen<br />

Zeiten, da die Fahrer noch Nenngebühren berappten,<br />

lassen sich die Verhältnisse der<br />

Gegenwart nicht mehr vergleichen. Heute<br />

haben sie den Spiess umgedreht oder umdrehen<br />

müssen. Jetzt verlangen sie eine Garantie,<br />

um wenigstens einigermassen ungescho-<br />

«Wie beurteilen'Sie denn die Lage und die<br />

Aussichten des internationalen Rennsportes?»<br />

«So wie ich die Dinge sehe, ist er heute<br />

in einem Entwicklungsstadium angelangt,<br />

das geeignet erscheint, ihn — wenigstens in<br />

Engagementsreisenseiner gegenwärtigen Form — zu gefährden.<br />

Und es würde mich keineswegs überraschen,<br />

wenn eine Aenderung im Sinne einer Orientierung<br />

nach dem Kleinwagen einträte; sie<br />

liegt, meiner Auffassung nach, durchaus im<br />

Bereich der Möglichkeit.*<br />

«Schützen Sie sich eigentlich gegen allfällige<br />

unlautere « Startprämien Jäger ei •», wobei<br />

ein Konkurrent nur eine oder ein paar wenige<br />

Runden dreht und sodann unter einem<br />

fadenscheinigen Vorwand zum Rückzug bläst,<br />

nur um sich in den Besitz des Startgeldes<br />

zu setzen?»<br />

«Allerdings tun wir das. Die Teilnehmer<br />

kriegen einen richtiggehenden Vertrag in die<br />

Hand gedrückt und dazu treffen wir noch<br />

unsere besonderen Vorsichtsmassnahmen, um<br />

der Eventualität solcher unsportlichen Machenschaften<br />

einen Riegel zu schieben. Was<br />

sich sogar recht einfach bewerkstelligen lässt.<br />

Bedauerlich, derartige Auswüchse, ja, und<br />

bemühend für uns die Feststellung, dass auch<br />

hier nicht ein jeder die Milch der sportlichen<br />

Denkungsart getrunken — aber ist denn nicht<br />

die ganze Rennerei heute zum grossen Teil<br />

eine Verdienstfrage?»<br />

«Haben Sie Unterschiede im «Schwierigkeitsgrad»<br />

der Verhandlungen mit den verschiedenen<br />

Konkurrenten bemerkt?»<br />

«Na, es gibt auch hier allerlei Kostgänger.<br />

Mit den deutschen Fabriken geht's immer tadellos,<br />

aber ich kenne andere Rennställe, bei<br />

denen die Schererei fast chronisch und ein<br />

befriedigendes Ergebnis nur nach Absolvierung<br />

etlicher Hindernisse zu erzielen ist.<br />

Eine schöne Dosis verhandlungstaktisches<br />

und — technisches Geschick, persönliche Beziehungen<br />

zu den Fahrern und Fabriken und<br />

Vertrautheit mit dem Rennsport kommen<br />

einem dabei sehr zu statten, denn jeder will<br />

individuell behandelt sein.»<br />

«Man hört hin und wieder munkeln, der<br />

Rennsport werde da und dort in mehr oder<br />

weniger ausgeprägtem Mass als kommerzielle<br />

Angelegenheit gewertet und entsprechend<br />

betrieben. Stimmt das?»<br />

«Für die Fabriken und Rennställe hat es<br />

damit zweifellos seine Richtigkeit. Aber auch<br />

bei den Einzelfahrern hat sich heute der Sport<br />

zu einem Geschäft durchgemausert, nicht ganz<br />

zufällig übrigens. Wenn sich ihm einer verschrieben<br />

hat, dann muss er auch ganz dabei<br />

sein. Da gibts nur ein entweder oder. Und die<br />

seltenen Ausnahmen, da einer neben seinem<br />

Beruf auch noch Rennen bestreitet, bestätigen<br />

nur die Regel, wird aber der Sport als Beruf<br />

ausgeübt, so kann man es den Leuten<br />

nicht verargen, dass sie sich für ihre Auslagen<br />

entschädigen lassen. Business is<br />

business! Das gilt für die Fabriken wie für<br />

die Einzelfahrer, bei denen übrigens, sogar<br />

schon bei der sog. Kleinwagenkategorie, fast<br />

alles in Rennställen zusammengeschlossen<br />

oder von den Fabriken aufgeschluckt worden<br />

ist. Wirkliche Individueis gehören auch hier<br />

zu den weissen Raben.»<br />

«Bei Ihren Besprechungen und Verhandlungen<br />

haben Sie doch wohl schon Beobachtungen<br />

darüber anstellen können, welchen<br />

Ruf die Berner Rennen gemessen und welche<br />

Bedeutung man ihnen im Ausland beimisst?<br />

Wie steht's damit?»<br />

«Ohne Ueberheblichkeit und Selbstbeweihräucherung;<br />

Bern ist auf der ganzen Linie<br />

hervorragend angeschrieben, sein Ruf erstklassig.<br />

Wie sonst wäre der Grosse Preis<br />

schon im dritten Jahr nach der Premiere zur<br />

«Grande epreuve» befördert worden? Sie<br />

mögen sich umschauen soweit Sie wollen,<br />

nirgends existiert eine Veranstaltung, die<br />

sich punkto Reichhaltigkeit der Konkurrenz<br />

mit unsern Berner Rennen messen kann. Es<br />

ist gut, wieder einmal daran zu erinnern,<br />

dass wir die Ersten waren, die im Rahmen<br />

des Grand-Prix-Meetings unter der Bezeichnung<br />

«Preis von Bern» Much die 1 ^-Liter-<br />

Wagen «mitgenommen» haben, noch besser<br />

aber wäre es, wenn dieser Schritt überall<br />

jene Würdigung fände, die er verdient. Der<br />

Preis von Bern braucht sich hinter dem<br />

Grand Prix keineswegs zu verstecken, ganz<br />

im Gegenteil, in meinen Augen reicht sein<br />

Wert glatt an das Rennen der « Grossen»<br />

heran. Und die Organisation? Unter uns gesagt:<br />

Wir haben dafür von einer ganzen<br />

Menge anderer Rennen das Beste übernommen,<br />

mit dem.Erfolg, dass die Berner Organisation<br />

als Vorbild gilt. Und weil ich gleich<br />

dabei bin: Wir lassen auch keine Gelegenheit<br />

aus, um für unsere Veranstaltung die<br />

Werbetrommel zu rühren und es hat schon<br />

seinen tieferen Grund, wenn ich bei meinen<br />

Auslandsreisen ein Album mit Bildern der<br />

Berner Rundstrecke mit mir führe. Manch<br />

einen, vor allem Engländer, habe ich damit<br />

schon gekapert, nicht etwa bloss für das Rennen,<br />

nein, die Leute blieben dann gleich ein<br />

paar Wochen in der Schweiz.»<br />

Bücheri^sch<br />

George Monkhouse : Motor Raclng with<br />

Mercedes-Benz.<br />

Der Verfasser dieses im Verlag George<br />

Newnes Limited, London W.C. 2, erschienenen, W<br />

Seiten starken, englisch geschriebenen Werkes<br />

hafte im vergangenen Jahre das seltene Vergnügen,<br />

die Rennmannschaft der Daimler-Benz A.G.<br />

von Rennen zu Rennen zu begleiten und damit wie<br />

kaum jemand einen Einblick' in das Geschehen auf<br />

der Bühne vnd hinter den Kulissen des europäischen<br />

Automobilrennsports zu erhalten. Das Ergebnis<br />

ist denn auch entsprechend reichhaltig ausgefallen.<br />

Wir finden, übersichtlich angeordnet und<br />

mit zahlreichen, ausgezeichneten, fast ausnahmslos<br />

von Monkhouse stammenden Originalphotographien<br />

ausgestattet, nicht weniger als 13 ausführliche,<br />

Rennberichterstattungen in diesem Buche<br />

vereinigt, worunter selbstverständlich auch jene<br />

über den 4. Grossen Preis der Schweiz auf der<br />

Bremgartenwaldrundstrecke nicht fehlt, die vom<br />

Verfasser infolge der zulässigen hohen Geschwindigkeiten<br />

als ein «Tripolis en miniature> bezeichnet<br />

wird. Schrieb so Monkhouse mit Gewissenhaftigkeit<br />

die Geschichte der Grand-Prix-Rennen 1937,<br />

wobei er in durchaus sachlicher Weise auch die<br />

übrigen Akteure (Auto-Union, Alfa Romeo, Maserati,<br />

Bugatfi etc.) erwähnte, so hat er auch nicht<br />

gescheut, den technischen Problemen auf den<br />

Grund zu gehen und den Leser mit vielen Einzelheiten,<br />

auf die es beim Bau von Rennwagen zu<br />

achten gilt, vertraut zu machen. Man erfährt sodann<br />

Details über die Organisation der Untertürkheimer<br />

Rennabteilung, über die Aufgaben, die<br />

den einzelnen Funktionären zugedacht sind und<br />

erhält Aufschluss über die im Training und im<br />

Rennen selbst je nach den Umständen zu befolgenden<br />

Taktiken. Mit einer Bilanz über die Resultate<br />

der Maximalgewichfsformel-Rennen, sowie<br />

mit einem interessanten Anhang «Photographie<br />

und Motorsport» und «Lohnen sich Automobil-Rennen?!<br />

schliesst Monkhouse sein Buch ab, zu dem<br />

kein Geringerer als Lord Howe das Vorwort beiaesteuert<br />

hat.


66 DIENSTAG, '16. Anguei AUTOMOBC-REVUE<br />

15<br />

Jtewtwaqen NACH MASS<br />

Auch bei Autos gibt es «Massarbeit > und<br />

ic Konfektion ». Billige Kleinwagen, die Tag für Tag<br />

zu vielen Dutzenden oder gar zu Hunderten in<br />

genau gleicher Ausführung das laufende Band<br />

verlassen, kauft man gewissermassen «von der<br />

Stange >. Anders ist es schon bei grösseren und<br />

teureren Typen: bei diesen werden spezielle<br />

Wünsche des Kunden in bezug auf Lackierung,<br />

Polsterung, Innenausstattung oder dergleichen vom<br />

Lieferwerk in der Regel bereitwillig berücksichtigt.<br />

Noch einen Schritt weiter geht man bei Rennwagen,<br />

die « Massarbeit > in des Wortes wahrster<br />

Bedeutung darstellen.<br />

Der Sitz eines Rennwagens muss so eng und<br />

gleichzeitig so bequem wie möglich sein. Nur in<br />

einem<br />

Sitz, der den Körper förmlich wie ein Handschuh<br />

umschmiegt,<br />

Hermann Lang sieht interessiert zu wie der nach Mass gefertigte Sitz seines Wagens entsteht.<br />

Auch das Lenkrad wird den Körpermassen des Fahrers angepasst, ebenso wie die übrigen Pedale.<br />

hat der Fahrer das Gefühl absoluten Verwachsenseins<br />

mit seinem Wagen; und das ist bekanntlich<br />

die erste und wichtigste Voraussetzung zur restlosen<br />

Beherrschung der vielen hundert « Pferde »<br />

vorn unter der Haube. Bei aller Enge muss der<br />

Sitz aber selbstverständlich auch komfortabel sein,<br />

denn die körperlichen Strapazen eines mehrstündigen<br />

Rennens bei glühender Sommerhitze sind so<br />

gross, dass der Fahrer sie sonst einfach nicht aushielte.<br />

Um beiden Forderungen Genüge zu leisten,<br />

verfährt man bei den Mercedes-Benz-Rennwagen<br />

nach folgender bewährter Methode: der Sitz wird<br />

mit feuchtem Sand gefüllt und der Fahrer freundlichst<br />

gebeten, darin Platz zu nehmen. Nach den<br />

Eindrücken, die er dabei im Sand hinterlässt, wird<br />

die Polsterung dann gearbeitet.<br />

Auch die Fusspedale für Gas, Kupplung und<br />

Bremse werden für jeden Fahrer genau nach seinen<br />

Körpermassen eingestellt.<br />

Bei Rennen auf kurvenreichen schwierigen Strekken,<br />

wie beispielsweise auf dem Nürburgring,<br />

kommen die Beine des Fahrers kaum einen Augenblick<br />

zur Ruhe; ununterbrochen muss er kuppeln,<br />

schalten, bremsen, mit dem Gashebel zurückgehen<br />

und ihn gleich darauf wieder voll durchtreten.<br />

Jede zusätzliche Muskelbeanspruchung durch nicht<br />

richtig angepasste, unbequem, zu bedienende Pedale<br />

beschwört unter diesen Umständen die Gefahr<br />

vorzeitiger Ermüdung, ja sogar schmerzhafter<br />

Krämpfe in Wade und Oberschenkel herauf.<br />

Nicht zu vergessen schliesslich die individuelle<br />

Anpassung des Lenkrades,<br />

dos wichtigsten Bedienungsorgans am ganzen<br />

Rennwagen. Auch hierbei spielen die Körpermasse<br />

des Fahres eine grosse Rolle, daneben ausserdem<br />

bestimmte persönliche Wünsche und Angewohnheiten:<br />

der eine Fahrer hat das Lenkrad gern<br />

dicht vor der Brust, der andere sitzt lieber etwas<br />

weiter davon ab usw.<br />

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«Ziehung im August» sagten wir bisher In unteren<br />

Anzeigen! Aus organisatorischen Gründen<br />

müssen wir nun eine kleine Verschiebung<br />

vornehmen. Aber trösten Sie sich — nur einige<br />

wenige Tages<br />

Ziehung am 9. Sept.<br />

Und zwar selbstverständlich, wie bei der Seva<br />

üblich, unwiderruflich I<br />

Es Ist nicht anzunehmen, dass der Losvorrot<br />

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heute! 3 Wochen noch und Sie wissen, ob<br />

Fortuna diesmal Ihre kühnsten Wunschträume<br />

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aber nicht wenigerals 12 Chancen. Jawohl,denn<br />

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Los gratis und eine Serienkarte. Diese Karte<br />

nimmt an der Ziehung der 3 Zugabe-Treffer<br />

von Fr. 25 OOO.-, 15 OOO.- und 10 000.-<br />

teil. Eine Seva-Serie Ist also das weitaus Vorteilhafteste,<br />

das von einer schweizer. Gross-<br />

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plus 40 Cts. Porto auf Postcheck III 10026-<br />

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(Bei Vorbestellung der Ziehungslise 30 Cts.<br />

mehr.) Lose auch bei den bernischen Banken,<br />

sowie Privatbahnstationen erhältlich.


66 — DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Es geht um Sekunden!<br />

Augenblicke, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können.<br />

15 Uhr 54 Min., 19 Sek.: «Halbzeit». Der Rennstalläeiter<br />

gibt mit der Flagge Signal, die Monteure mit<br />

Ersatzreifen (rechts) Benzinschlauch und Wagenheber<br />

(links) stehen in Bereitschaft.<br />

Auf den Meter genau wird der Fahrer mit der<br />

Flaggensprache an die Boxe dirigiert, Reifen und<br />

Bleihammer liegen exakt dort, wo sie liegen müssen.<br />

Stopp — und schon wird der Wagenheber herangeroÜt,<br />

der Mann vorn linke zückt den Brennstoffschlauch.<br />

v^o ;/ E<br />

msm<br />

.• ?tiJUUk-<br />

In fliegender Hast and doch bis ins Letzte durchdacht<br />

und ohne Fehlgriff wird gearbeitet, der<br />

Hammer saust, Brennstoff rauscht in den Tank,<br />

Schon sitzt das neue Hinterrad auf der Achse, der<br />

Fahrer nimmt den Regenschild vom Gesicht.<br />

Und jetzt runter mit dem Wagenheber, ran mit dem<br />

Anlasser, raus mit dem Schlauch aus dem vollen<br />

Tank. Noch steht der Deckel offen, aber...<br />

X »-* / f i<br />

>v -s '».. V.. .v"<br />

mmmm<br />

— jetzt wird er schon verschraubt, etwas von dem<br />

«Salt» rinnt nowi zu Boden, der Wagenheber rollt<br />

zurück Anlasser in Aktion.<br />

mBH&Bm<br />

Wieder fasst der Fahrer das Lenkrad, «er» — der<br />

Motor — ist schon da, Anlasserkurbel heraus —<br />

alles in Ordnung? ja? fragen die Gesichter.<br />

15 Uhr 54 Min. 51 Sek.: ab braust er wieder!<br />

32 Sekunden hat's gedauert, aber der Rekord der<br />

Mechaniker steht sogar auf nur 24 Sekunden.<br />

äHgäsSÜS


1« AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 16.An£usrt <strong>1938</strong> — N° 66<br />

Was verdienen sie ?<br />

Im allgemeinen herrscht die Meinung, dass<br />

ein Fabrikfahrer (also ein Rennfahrer, der<br />

für eine Fabrik fährt) enorme Summen verdient,<br />

und dass ©in Privatfahrer (also einer,<br />

der auf eigene Rechnung, mit eigenem Wagen<br />

fährt) draufzulegen hat. Im allgemeinen<br />

dürfte das auch stimmen. Es gibt indessen<br />

Fälle, da ein Fabrikfahrer, falls er nicht zu<br />

den Besten gehört, sehr geringe Entschädigungen<br />

erhält. Weil er daraus sein© Reisespesen<br />

für den Besuch der einzelnen Rennen<br />

zu bestreiten hat, kann es ihm passieren,<br />

dass er im einen oder andern Monat sogar<br />

etwas. drauflegt, falls er oder sein© Mannschaft<br />

nicht so gut abschneiden, dass noch<br />

die gewonnenen Preise hinzukommen.<br />

Wi© stellt sich überhaupt das Einkommen<br />

eines Rennfahrers, wie sieht so ein Vertrag<br />

aus, den er mit der Fabrik abschliesst, und<br />

woraus bestehen die Verdienstmöglichkeiten<br />

eines Privatfahrers ?<br />

Der Fabrikfahrer.<br />

Von Hans Ruesch.<br />

Nehmen wir die « Nummer Eins > einer<br />

gross,en Fabrik. Es soll hier nicht ein bestimmter<br />

Fall geschildert werden, sondern<br />

ein möglicher. Die Fabrik verspricht<br />

nun dem Hauptfahrer, ihn mit soundsoviel<br />

Prozenten, z. B. 25 %, an allen Preisen<br />

zu beteiligen, welche die Mannschaft Im<br />

Laufe des Jahres erringt. Das Werk kann<br />

aber nicht garantieren, dass es das ganze<br />

Jahr aktiv tätig sein wird. Kommt nämlich<br />

die Konkurrenz mit einem viel besseren<br />

Wagen heraus, dann ist es möglich, dass<br />

sich die Fabrik aus Prestigegründen zurückzieht,<br />

um in aller Stille neue Wagen vorzubereiten,<br />

bis sie konkurrenzfähig sind. Der<br />

Fahrer, der ja bei jeder andern Fabrik ein<br />

Engagement finden könnte, will nicht riskieren<br />

mangels guten Materials um jegliche<br />

Verdienstmöglichkeit zu kommen. Deswegen<br />

muss ihm die Fabrik eine Minimalsumm©<br />

garantieren, die ihm Jedenfalls ausbezahlt<br />

wird, selbst wenn es zu keinem einzigen<br />

Rennen kommen sollte. Bei einem der ganz<br />

grossen Asse in Deutschland kann diese<br />

Garantiesumme (Verträge werden immer<br />

vom Anfang bis End© eines Jahres abgeschlossen)'<br />

die flöhe von "etwa 150.000<br />

Schweizerfranken erreichen. Aber die Fahrer,<br />

welche solche Verträge kriegen, kann man<br />

wohl an den Fingern einer Hand abzählen.<br />

Uebrigens erhält er dann von der Fabrik<br />

noch für die ganze Vertragsdauer eines ihrer<br />

schönsten Modelle zur Verfügung gestellt,<br />

wobei er lediglich für dessen Unterhalt aufzukommen<br />

hat. Daneben ist jeder Fahrer auf<br />

Kosten der Fabrik hoch versichert, kein billiger<br />

Spass, da die Gesellschaften sehr hohe<br />

Prämien fordern, um Rennunifälle zu decken.<br />

Natürlich gibt es unendlich viele Varianten,<br />

um einen Vertrag aufzustellen. So ist<br />

mir z. B. ein Fall in Erinnerung, da ein Fahrer<br />

für jeden seiner Starts eine Summe von<br />

fast 7000 Fr. ausbezahlt erhielt, wobei eine<br />

Minimalzahl von Starts vertraglich festgelegt<br />

war. Selbst wenn sein Wagen in der<br />

ersten Runde ausfiel, oder wenn er nur ein<br />

ganz kurzes, ein paar Minuten dauerndes<br />

Bergrennen zu fahren hatte, war die Startprämie<br />

seitens der Fabrik fällig.<br />

Auch das Aufteilen der gewonnenen Preise<br />

wird ganz verschieden gehandhabt. In einzelnen<br />

Fabriken ist es Brauch, dass 10 %<br />

der Preise an die Mechaniker gehen, die sich<br />

damit noch mehr Müh© geben, damit alles<br />

klappt und die auch dann nicht unzufrieden<br />

sind, wenn sie mal eine ganze Nacht hindurch<br />

an einem beschädigten Wagen arbeiten<br />

müssen, um ihn wieder auf die Bein©,<br />

besser gesagt, auf die Räder zu bringen. Vor<br />

einigen Jahren pflegte eine italienische Fabrik,<br />

die sich vier Fahrer verpflichtet hatte,<br />

die Preise in fünf zu teilen : ein Fünftel ging<br />

an die Fabrik selbst und diente der teilweisen<br />

Deckung der Rennspesen; die andern<br />

vier Fünftel flössen den Rennfahrern zu,<br />

gleichgültig ob sie das Rennen alle bestritten<br />

hatten oder nicht. Damit sich der < Mann<br />

von der Strasse > einen Begriff davon machen<br />

kann, welche Höhe die Preise pro Rennen<br />

erreichen, sei erwähnt, dass sich bei<br />

Grossveranstaltungen der erste Preis um<br />

15—20.000 Schweizerfranken herum bewegt;<br />

di© nächsten sind dann entweder abgestuft<br />

oder es wird bei jedem folgenden Rang der<br />

Preis direkt halbiert (Grosser Preis' von<br />

Frankreich: Erster 100.000 ffr., Zweiter<br />

50.000, Dritter 25.000). Tripolis z.B. richtet<br />

bedeutend höhere Preise aus und falls es<br />

einer Marke gelingt, gleich die ersten drei<br />

Plätze zu belegen, so gelangt eine ganz ansehnliche<br />

Summe unter die Fahrer zur Aufteilung.<br />

Im Prinzip der Prozentualbeteiligunig liegt<br />

auch die Tatsache begründet, dass es keine<br />

Roll© spielt, welcher Fahrer derselben<br />

Marke den ersten, welcher auf zweitem<br />

Platz landet usw. Um dies an einem Beispiel<br />

darzutun: eine italienische Fabrik hatte<br />

vier Fahrer engagiert, von denen ein jeder<br />

ein ganz kleines Fixum von etwa 400<br />

Schweizerfranken monatlich ausbezahlt erhielt.<br />

Der Hauptfahrer war mit 45 % an den<br />

Einnahmen der Mannschaft beteiligt, ein anderer<br />

mit 20 %, zwei mit 10 %, das übrige<br />

ging an die Fabrik. Wurde einer der letztgenannten<br />

Fahrer im Rennen Erster, so fielen<br />

ihm dennoch nur 10% des Preises zu,<br />

der Hauptfahrer kassierte 45 % davon, selbst<br />

wenn er in der ersten Runde schon zur Aufgabe<br />

gezwungen war. Diese allgemeine Regel<br />

findet darin ihre Berechtigung, dass der<br />

Rennleiter je nach dem Stand des Rennens<br />

Anweisung gibt, wer auf Sieg und wer auf<br />

Platz fahren soll. Liegen die Fahrer z.B.<br />

mit grossem Abstand an der Spitze des Feldes<br />

(die Fahrer einer selben Marke, besser<br />

noch des selben « Stalles»), dann wird die<br />

Reihenfolge, in der sie das Ziel passieren,<br />

vom Rennleiter bestimmt, damit sich «seine»<br />

Fahrer nicht untereinander bekämpfen, was<br />

den einzelnen Sieg und Platz oder der ganzen<br />

Marke den Sieg kosten könnt©. Und dies<br />

lässt sich nur durchführen, falls es für den<br />

einzelnen Fahrer aufs selbe herauskommt,<br />

wen er vor sich hat, solange es nur einer<br />

seiner eigenen Leute ist.<br />

Der Privatfahrer.<br />

Der Privatfahrer, richtiger EinzeKahrer,<br />

kann sich auf niemanden verlassen als auf<br />

sich selbst, muss seine eigene Organisation<br />

haben, einen eigenen Lastwagen zum Transport<br />

des Wagens, einen oder zwei Mechaniker,<br />

di© ständig in seinem Dienst stehen. Dafür<br />

gehen die Startgelder, die er von den<br />

Organisatoren erhält, sowie die Preise, die<br />

er erringen kann, hundertprozentig in seine<br />

Tasche, ebenso wie die Prämien, welche di©<br />

Industriefirmen im Falle eines Sieges oder<br />

Platzes ausschreiben (Firmen, die Kerzen,<br />

Reifen, Oel, Brennstoff und anderes Zubehör<br />

liefern).<br />

Steht dem Fabrikfahrer nur Anspruch auf<br />

sein Fixum und einen Anteil der Preise zu,<br />

und geht alles übrige, wie Startgelder der<br />

Organisatoren und Prämien der Industrie an<br />

die Fabrik, so hat der Einzelfahrer überhaupt<br />

auf alles Anrecht, was er irgendwie<br />

und von irgendwo herausschinden kann. Damit<br />

er aber auf seine Kosten kommt, muss<br />

er ©inen klingenden Namen haben (denn der<br />

wirkt bei der Höhe der Startgelder mitbestimmend),<br />

ein guter Fahrer sein (um trotz<br />

seines Wagens, der immer langsamer ist als<br />

jene der Fabrikfahrer, an einzelnen Preisen<br />

partizipieren können) und ein über besondere<br />

organisatorisch© Talente verfügen, um<br />

die laufenden Spesen auf ein Minimum zu<br />

reduzieren. Beherrscht er den Zauber, dann<br />

wird es ihm gelingen, sich zwei Saisons hindurch<br />

mit einem Rennwagen aus zweiter<br />

Hand, einem alten Lastwagen und einem einzigen<br />

Mechaniker ehrenvoll durchzuschlagen.<br />

Hat er keine Erfahrung, dann begeht er<br />

Fehler über Fehler, sucht sich immer jene<br />

Rennen aus, die ihn viel kosten, ohne ihm<br />

etwas einzubringen, zerschlelsst den Wagen<br />

oder macht sich einen schlechten Namen.<br />

Di© Ausgaben des Privatfahrers bestehen<br />

aus: seinen Reisen von Rennen zu<br />

Rennen und Aufenthalt; dem Lohn für eine«<br />

Mechaniker das ganze Jahr hindurch; Amortisation,<br />

Unterhalt, Steuer und Versicherung<br />

für einen Schnell-Lastwagen; Amortisation<br />

seines Rennwagens; laufende Rennspesen<br />

(Brennstoff, Reifen, Revisionen, Ersatzteile<br />

usw.).<br />

Als Einnahmen kommen (falls er ein<br />

guter Fahrer ist) in Betracht:<br />

1. Erste Preis© in kleinen Rennen und<br />

mittlere In grösseren Rennen.<br />

2. Startgelder der Organisatoren (das höchste<br />

Startgeld von dem ich weiss, wurde<br />

übers Clearing überwiesen und repräsentiert©<br />

10.800 Schweizerfranken. Das ist aber<br />

ein© Ausnahme; als Regel kann nicht einmal<br />

die Hälfte davon pro Rennen, ja nicht einmal<br />

ein Viertel angenommen werden).<br />

3. Prämien der Industrie. Diese können für<br />

wichtige Zubehörteile, wie Reifen bis auf<br />

2000 Fr. für eine grosses Rennen steigen.<br />

Wie gesagt aber — ein Einzelfahrer muss<br />

sehr geschickt sein, um auf seine Rechnung<br />

zu kommen. Sein Risiko ist immer gross, der<br />

Wagen (immer unversichert, da die Prämien<br />

unerschwinglich sind) kann zerstört werden<br />

oder Feuer fangen, er selbst erleidet vielleicht<br />

Verletzungen, ohne dass sich jemand<br />

seiner annimmt<br />

Das stabilisierte Mineralöl der<br />

Weltrekorde!<br />

G«n."Vertr. t d. Schwel»: J. schnyaer, St. Niklausstr. 54, Hlotliorn<br />

Laser: Basel, Genf, Zürich<br />

" zeigen die Zahlen<br />

und Tabellen der Fremdenverkehrsstatistiker*<br />

Ob's da nicht richtig wäre, den einen<br />

oder andern Ihrer Car Alpins durch<br />

einen neuen Berna zu ersetzen?<br />

Auf alle Fälle das sicherste Mittel, um<br />

nächstes Jahr die Kundschaft für Ihre<br />

Fahrten zu gewinnen.<br />

Bernawagen werden seit 3O Jahren<br />

höchsten Ansprüchen gerecht.<br />

"• *. ~^** - A<br />

Freund automobilistischer Vollblutzucht<br />

Qeneral-DIrektlon und Verkaufs-Service;<br />

A.-G.f Orden Verkauf der ALFA-ROMEO-Automoblle Lugano, Viale Catsarate 5, Tel. 24.235<br />

Schlagenhauf A.-Q., Zürich, Verkaufslokal: Löwenstrasse 19, Telephon 72.878, Garage und<br />

Service: Winterthurerstrasse 297, Telephon 68.130.<br />

Firma Scherz, Bern, Monbijoustrasse 10, Telephon 29.443.<br />

Etablissements Oh. Ramuz S.A., Lausanne, avenue d'Echallens 2-4, Telephon 27.444.<br />

Service für Genf: Garage Umberto Marchesl. Rue du Vuache 17, Telephon 22.508.<br />

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Lastwagen von 800 bis<br />

7000 kg Nutzlast.<br />

Motorwagenfabrik<br />

Berna A. G., Ölten


66 — DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Utas wären säe geworden.<br />

(Das Privatleben der Helden vom Volant<br />

interessiert unsere Leser immer wieder besonders<br />

stark. Und so versuchen wir heute gut ausgestatteten Zimmern und erst-<br />

macht am Nürburgnng ein Hotel mit<br />

einmal herauszufinden, was die berühmten klassiger Verpflegung auf. Das hat seine<br />

Asse geworden wären und wie sie sich ihren Frau unter sich. Er selbst beschäftigt<br />

Lebensunterhalt verdienen würden, hätten sie sich mit einer angrenzenden Werkstatt<br />

und wenn dann die verrückten Rennfahrer<br />

zu ihm kommen, da kann er<br />

nicht die Möglichkeit, ihre jetzige Tätigkeit<br />

auszuüben... Wir bitten die Herren Rennfahrer,<br />

ruhig zu protestieren, wenn es nicht Menschen gibt, die freiwillig einen sol-<br />

gar nicht mehr begreifen, dass es<br />

stimmt!)<br />

Beruf ausüben...<br />

Jtanteed ocn fötauchitsch:<br />

Wir sehen ihn als Förster - einer<br />

kleinen Försterei und Fischerei vorstehend,<br />

emsig und begeistert seinem<br />

Beruf obliegen. Forsten, Pirschen, Jagen,<br />

Forellen ziehen - mehr oder weniger<br />

unabhängig sein, den ganzen Tag in der<br />

freien Natur - als Unterlage ein ordentliches<br />

Frühstück, und mag von der Landstrasse<br />

draussen auch Motorenlärm in<br />

die Einsamkeit dringen - das kann unseren<br />

Manfred weder ablenken noch<br />

stören...<br />

Jladoif. Ctvtacciota<br />

wird Kinobesitzer im Winter. Er waltet<br />

gut seines Amtes und sucht für seine Besucher<br />

ebenso spannende wie aufregende<br />

Filme aus. Für weichlichen Kitsch<br />

hat er nicht viel übrig. An der Kasse<br />

passt er genau auf, dass jeder zahlt.<br />

Freibillette gibt es mitunter. Baby löst<br />

ihn hin und wieder ab - dann liest er<br />

Kriminalromane. Im Sommer mietet er<br />

einen Luxusdampfer und fährt mit Passagieren,<br />

von denen er sich bezahlen<br />

lässt, den Rhein hinauf und hinunter (er<br />

hat Uebung von Jugend auf!). Das<br />

Steuern des Schiffes in den ordentlichen<br />

Strömungen des Rheins macht Rudi<br />

immer wieder Spass...<br />

Tlick Seaman:<br />

Die Grossglocknerstrasse hat es ihm<br />

angetan 1 Er will sich auf dieser Strecke<br />

als amtlich geprüfter Fahrlehrer niederlassen<br />

und als Chefmechaniker nebenbei.<br />

80% aller Wagen, die hinauffahren,<br />

werden ihn benötigen. Er kann den<br />

Leuten, die meist verzweifelt sind, Ratschläge<br />

geben, was sie zu tun haben,<br />

wie sie die Kurven nehmen müssen und<br />

wie sie am schnellsten bergab kommen.<br />

- Seaman wird ein grosses Geschäft dabei<br />

machen und gar nicht mehr daran<br />

denken, dass er einmal Sieger im Grossen<br />

Preis von Deutschland war...<br />

QCans Stuck<br />

wenn...<br />

hat sich eine Taucherausrüstung gekauft<br />

und versucht auf dem Gebiet<br />

«herauszuholen», was eben geht. Er ist<br />

überzeugt, dass er bei diesen «Touren»<br />

einmal auf versenkte Goldbarren oder<br />

andere ungeahnte Schätze stösst und es<br />

dann nicht mehr nötig hat, in die Tiefe<br />

zu steigen... Ausserdem gibt es an der<br />

Taucherausrüstung allerhand zu popeln<br />

ÖMstiaTUwotaxl<br />

übt sich in Dressuren aller Art. Er<br />

hat bald seine Schau zusammen und<br />

wird überall bejubelt. Er reist von<br />

Stadt zu Stadt und von Land zu Land.<br />

Den Höhepunkt des Abends bildet seine<br />

Schaunummer, wie er vom Sattel eines<br />

fahrenden Motorrads auf den Rücken<br />

eines Pferdes springt und zurück....<br />

Das überbietet selbst die Reize jedes<br />

Autorennens...<br />

fiudall 2tasse<br />

wird Rundfunkansager, Reporter und<br />

Humorist. Er ist auf allen Plakaten gross<br />

angekündigt «Der lustige Rudi» und er<br />

hält die Zuschauer in Atem und Lachsalven.<br />

Manchmal muss er selbst mitlachen<br />

- das wirkt dann doppelt. Mitunter<br />

zaubert er auch - kurzum - er<br />

geht einer siegessicheren Zukunft entgegen.<br />

In seinem Privatleben ist er<br />

Gründer eines zeitgemässen Radfahrervereins.<br />

wird Direktor eines Autodroms mit<br />

allen Schikanen. Seine Programme lassen<br />

an Abwechslung nichts zu wünschen<br />

und zu basteln und die Sandbänke und<br />

Hügel auf dem Meeresgrund wollen mündliche Verständigung zwischen Fahrern<br />

ebenso überwunden werden, wie dieund Rennleitern unmöglich macht. Sitzen die<br />

höchsten Gipfel und schwersten Rennstrecken.<br />

Paula sitzt mit der Stoppuhr Brücken abgebrochen >. Dann kommt das<br />

Fahrer einmal in ihren Wagen, dann sind « die<br />

am Boot und schreibt darüber einen<br />

neuen Roman.<br />

übrig und wenn das nicht mehr zieht,<br />

macht er im Sommer Tennisplätze und<br />

im Winter eine Eislauf bahn in die Arena.<br />

Er ist seine eigene Attraktion und wenn<br />

er die Sache mal satt hat, verkauft er sie<br />

und geht als Diamantensucher nach<br />

Afrika.<br />

übernimmt im Winter als Skilehrer die<br />

«fortgeschritteneren Damen» und im<br />

Sommer gibt er Wasserskistunden. Ueber<br />

seine Erfolge auf diesen Gebieten brauchen<br />

wir weiter kein Wort zu verlieren..<br />

wird Verkehrspilot in der modernsten<br />

Uebersee-Flugpost von Europa nach<br />

Kapstadt. Chouchou ist die Stewardess<br />

und sie beide mit ihrem «avion bleu»<br />

machen soviel von sich reden, dass sie<br />

monatelang vorher ausverkauft sind.<br />

Jeder will mit dem «avion bleu» reisen,<br />

wo es die beste Verpflegung gibt, womit<br />

man am schnellsten und bequemsten<br />

reist und in dem man sicher ist, unbeschadet<br />

ans Ziel zu kommen. Die Reise<br />

nach Afrika wird dann wie ein «trip»<br />

zum «Grandprix» nach Bern...<br />

Die renntechnisch richtige Beobachtung eines und tragbaren Anlassern, deren schwarze<br />

grossen autosportlichen Anlasses, wie desKabel vorher wie Schlangen quer über den<br />

€ Grossen Preises der Schweiz > auf der Bremgartenstrecke,<br />

ist eigentlich nur möglich, wenn springen die Mechaniker wie die Wiesel da-<br />

Startplatz zwischen den Boliden hindurchliefen,<br />

man die Rennstrategie und -taktik aus denvon.<br />

Signalen herauszulesen vermag, die zwischen Die Motoren des Startfeldes heulen infernalisch<br />

auf, die Augen der Rennfahrer wan-<br />

den Boxen des Ersatzteillagers und den vorbeisausenden<br />

Rennwagen gewechselt werden.<br />

Der Signaldienst beginnt mit dem Augenblick<br />

des Startens der Motoren, deren Aufheulen<br />

eine Minute vor dem Startzeitpunkt jede<br />

Kommando der Rennleitung: «Mechaniker<br />

Startplatz räumen!» Mit ihren Batteriekästen<br />

Ctvästicut JCauti<br />

Signale, Zahlen, Zeichen...<br />

(TS<br />

' '7V.-../>.._<br />

Auch Zuschauer können Rennsignale verstehen!<br />

dern zwischen dem Drehzahlmesser, dem roten<br />

Licht der Startampel und ihrem Rennleiter hin<br />

und her. Im Leerlauf dürfen die Motoren nicht<br />

zu hoch auf Drehzahl gejagt werden, aber<br />

auch nicht zu langsam laufen, weil sonst sofort<br />

die Gefahr des Nasswerdens einer der hochhitzebeständigen<br />

Rennkerzen besteht. Auf annähernd<br />

3000 Touren stehen zitternd die Nadeln<br />

der Drehzahlmesser; der Rennleiter gibt<br />

nun<br />

GROSSER'PREISDER SCHWEIZ<br />

Samstag, 20. August, 16.15 Uhr: Preis vom Bremgarten 100 km<br />

Sonntag, 21. August,<br />

BERN-20./21. August- BERN<br />

Nationales Rennen für Touren-, Sport' und Rennwagen<br />

Preis von Bern<br />

Europas bedeutendstes Rannen der 1,5-Liter-Klasse, mit den Spezialisten


20 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> — !* T 66<br />

das erste «geheime» Signal<br />

er kreuzt die beiden Zeigefinger, dabei die<br />

Arme hochhaltend, was bedeutet, dass bis<br />

zum Start noch eine halbe Minute Zeit ist.<br />

Rasch verrinnen die Sekunden! Das Licht der<br />

Startampel springt 15 Sekunden vor dem Start<br />

auf « Gelb », wieder fliegen die Hände des<br />

Rennleiters hoch mit ausgestreckten Fingern —<br />

es sind noch 10 Sekunden, noch 9, noch 8 —<br />

jedesmal wird ein Finger abgebogen. Bei diesem<br />

Signal kuppeln die Fahrer aus und legen<br />

den ersten Gang ein, nun wird etwas mehr<br />

Gas gegeben, die Drehzahl der Rennmotoren<br />

steigt, noch 3, noch 2, noch 1 Sekunde —<br />

« Grün » — Sfartschuss, Gaaas — nach zwanzig<br />

Metern zweiter Gang, nun Vollgas, die<br />

Motoren jagen hoch auf fast 8000 Touren in<br />

der Minute, die Wagen fegen aus der Tribünenkurve<br />

und biegen in die erste Gerade ein.<br />

In den ersten zwei bis drei Runden behalten<br />

die Fahrer selbst noch den Ueberblick über<br />

das Rennen. Sie wissen, wen sie überholt<br />

haben oder wer vor ihnen liegt, sie sehen die<br />

Abstände zum Vordermann und zum nachfolgenden<br />

Feld. Bald jedoch zieht sich die<br />

Meute auseinander, und es kommt der Augenblick,<br />

wo die Rennleiter der einzelnen Mannschaften<br />

eingreifen müssen.<br />

Die Signale selbst bestehen aus verschiedenen<br />

Buchstabengruppen und Zahlen. Die<br />

Buchstabengruppen,<br />

übereinander gehalten, bedeuten die Reihenfolge<br />

der Fahrer im Rennen, und zwar von<br />

oben nach unten gelesen, beispielsweise Lan-<br />

Stu-Car-vBra-Nuv-Has-Mül. — Was das heisst?<br />

Na selbstverständlich Lang-Stuck-Caracciolavon<br />

Brauchitsch-Nuvolari-Hasse-Müller. Allerdings<br />

werden nicht so viele Namen gezeigt,<br />

sondern höchstens vier übereinander. Wird<br />

nur eine Buchstabengruppe, kurz gesagt also<br />

nur ein Fahrername hochgehalten und dazu<br />

eine Zahl, beispielsweise 1,05, so heisst das<br />

für den betreffenden Fahrer: Du befindest dich<br />

in einem Abstand von 1,05 Minuten vor Caracciola,<br />

wenn die Zahl über dem Zeichen «Can<br />

gehalten wird und hinter Caracciola, wenn die<br />

Zahl unter dem Zeichen «Car» gezeigt wird.<br />

Weitere Zahlen ohne Buchstaben, beispielsweise<br />

« 10,05 », deuten dem Fahrer sein Tempo,<br />

also die durchschnittlichen Rundezeiten, die er<br />

fährt. Weiter gibt es<br />

besondere Signale mit Flaggen,<br />

die mit den Fahrern natürlich genau vereinbart<br />

sind. Bekommen sie vom Rennleiter ihre Position<br />

durch eines der oben genannten Signale<br />

m : mm -mä-wm ;: » m »<br />

3 ? o. 46 ? Wim ? Dazu eine Flagge ? — Rätselhafte Sache, diese Zahlen — und Zeichensprache zwischen<br />

Fahrer und Rennleitung. Aber so «spanisch > ist sie eigentlich gar nicht, und wenn Sie den<br />

nebenstehenden Artikel lesen, werden Sie schon ordentlich hinter daß Geheimnis kommen.<br />

angezeigt und wird die Flagge der betreffenden<br />

Rennmannschaft ruhig unter das Signal<br />

waagrecht gehalten, so bedeutet das: «In<br />

diesem Tempo weiferfahren, nicht jagen».<br />

Wird die Situation irgendwie brenzlig, so bekommen<br />

die Fahrer den Namen des angreifenden<br />

Konkurrenten gezeigt. Die Flagge wird<br />

gleichzeitig über dem Signal hochgehalten.<br />

Das bedeutet: «Tempo verschärfen!» Der<br />

Notfall, einen Fahrer zum äussersten Einsatz<br />

im Endkampf aufzufordern, tritt selten ein. Das<br />

Signal besteht im hochgehaltenen Schwingen<br />

der Flagge und heisst « Aeusserste Kraft einsetzen,<br />

Motor notfalls überdrehen!» (Letzteres<br />

versteht der Fahrer stillschweigend darunter.)<br />

Es gibt nun aber auch Signale oder besser<br />

gesagt<br />

Zeichen der Fahrer für ihre<br />

Rennleiter.<br />

die sie im Vorbeifahren an den Boxen des<br />

Ersatzteillagers mit der rechten Hand geben.<br />

Deutet ein Fahrer mit dem Daumen nach hinten,<br />

so möchte er seine Position im Rennen<br />

wissen, vor allem wenn er in Führung liegt, um<br />

sein Tempo faktisch genau der richtigen Situation<br />

anzupassen. Beschreibt er mit dem Zeigefinger<br />

mehrere kleine Kreise, so bedeutet das<br />

die Bitte, ihm die gefahrene Rundenzahl anzugeben.<br />

Andere Zeichen beziehen sich auf<br />

technische Dinge, wie Aussetzen von Kerzen,<br />

Oelmangel usw. Kurzes Umdrehen der rechten<br />

Hand bedeutet einen Unfall auf der Strecke,<br />

den der Fahrer beobachtet hat. An den Boxen<br />

weiss man dann, warum der vermisste Fahrer<br />

nicht mehr kommt und kann zur schnellen Hilfe<br />

alles vorbereiten.<br />

Die Beobachtung der beschriebenen Rennsignale<br />

im Zusammenhang mit dem Verlauf des<br />

Rennens ermöglicht sehr interessante Erkenntnisse<br />

über die Taktik, nach welcher die einzelnen<br />

Fahrer Und" Rennmannschaften ihr Rennen<br />

durchzuführen versuchen.<br />

Dipl.-Inä. Eberhard Hundt.<br />

Das Nesthäkchen<br />

erzählt...<br />

Nürburgring-Plauderei mit dem<br />

jüngsten Nachwuchsfahrer, dem<br />

Schweizer (Christian Kautz)<br />

Wenn einer im weissen Overall mit einem halben<br />

Dutzend Reissverschlüssen daran, die Fahrerbrille<br />

um den Hals gehängt, die weisse Satinkappe<br />

in der Hand, an den Boxen des Ersatzteillagers<br />

herumgeht, mit dem federnden Schritt eines Sportsmannes,<br />

dann ist es ein Rennfahrer. Wenn er,<br />

statt der Mittelpunkt einer Schar von Monteuren,<br />

Berichterstattern und aufgeregten Damen zu sein,<br />

allein auf und ab wandert und sehnsüchtige Blicke<br />

nach den Boliden abschiesst, in denen gerade ein<br />

anderer Platz nimmt, dann ist es ein Nachwuchs-<br />

Fahrer. Und wenn dieser junge Mann ein schmales,<br />

begeistertes Gesicht hat und bescheiden zuhört,<br />

wenn andere ihre Grosstaten erzählen, dann ist es<br />

Christian Kautz aus Zug, der jüngste Nachwuchsfahrer<br />

der deutschen Rennteams, zur Zeit beheimatet<br />

im Stall der Auto-Union und, wie der «Trainer><br />

Dr Feuereissen zu berichten weiss, ein vielversprechender<br />

Youngster. Ihm, dem Landsmann,<br />

dem einzigen Schweizer in den grossen Fabrikmannschaften<br />

Europas, gehört natürlich unser besonderes<br />

Interesse, und ein Trainingstag auf dem<br />

Nürburgring wird dazu benutzt, ein Gespräch mit<br />

Chrislian Kautz zu arrangieren.<br />

Als er erfuhr, dass er ein Interview bestreiten,<br />

sollte, bekam er einen mächtigen Schreck.<br />

«Aber ich habe doch noch gar nicht viel Nennenswertes<br />

geleistet. Da ist Stuck, da ist Nuvolari,<br />

da stehen Hasse und Müller, die doch schon viel<br />

mehr. ».<br />

Seine Bescheidenheit ist rührend, aber ein paar<br />

zielsichere Reporterschüsse beseitigen dieses Hindernis,<br />

und bald ist Christian Kautz munter im<br />

Erzählen.<br />

«Kommen Sie dort auf diesen Rasenstreifen.<br />

Das ist mein Stammplatz, da können wir ganz ruhig<br />

miteinander reden», meint der junge Pilot<br />

Nun, mit dem Ruhigredenkönnen ist das so eina<br />

Sache, denn der Rasenstreifen liegt direkt hinter<br />

dem Ersatzteil-Lager, zwischen der Gerade und der<br />

Gegengeraden, und unsere Worte werden dauernd<br />

von hin- und herheulenden Rennmotoren zerfetzt.<br />

Schliesslich ebbt aber die Hochflut des Trainings<br />

ab, und so herrscht eine gute Verständigung.<br />

Man bekommt Einblick in ein Leben, das dem<br />

Sport gehört. In Oxford, auf den berühmtesten<br />

Colleges der Welt, kommen die ersten Erfolge. Der<br />

junge Student — heute ist er 24 — schwimmt,<br />

läuft Ski, klettert in den Bergen seiner Heimat und<br />

legt so die Basis für das aufregnde, einen ganzen<br />

Kerl verlangende Dasein des Rennfahrers.<br />

Er ist im Motorsport kein unbeschriebenes Blatt<br />

mehr und hat schon etliche Erfolge hinter sich,<br />

als ihm bei den Vorbereitungen zum vorigen Rennjahr<br />

die grosse Chance wjnkt. Die Mercedes-Leute<br />

suchen Nachwuchs, und Kautz darf auf einem der<br />

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66 — DIENSTAG, W. Xngnsi <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE 21<br />

schnellen Boliden zeigen, dass er eohon recht viel<br />

kann. Mit dem Engländer Seaman, dem jetzt mit<br />

dem Grossen Preis von Deutschland <strong>1938</strong> der groase<br />

Wurf gelang, ist er der schnellste Nachwuchsfahrer<br />

des erfolgreichen deutschen Rennstalles. Sechs<br />

Rennen fährt er unter dem Dreizackstern, sichert<br />

sich den 4. Platz im Grossen Preis von Belgien,<br />

den der Auto-Union-Mann Hasse ge\rinnt, wird<br />

sechster im Grossen Preis von Deutschland, wird<br />

dritter im Grand Prix von Monaco, diesem schwersten<br />

Rennen der Welt, plaziert sich ehrenvoll im<br />

Grossen Preis der Schweiz. Und als das Jahr<br />

herum ist, sieht sich der junge Christian Kautz<br />

auf dem dritten Platz der Europa-Meisterschaft<br />

Aber wie kommt man weiter? Da eind die drei<br />

jrossen Asse, die unverändert an erster Stelle<br />

eingesetzt werden: Caracciola, v. Brauchitsch, Hermann<br />

Lang. Da sind, ausser ihm selbst, noch Seaman,<br />

Bäumer, Brendel, Bauer, sie alle ehrgeizige<br />

Nachwuchsfahrer, die sich um die wenigen Wagen<br />

drängen, die «die Grossen> frei lassen. Die Aufmerksamkeit<br />

des tatendurstigen Oxfordere richtet<br />

sich auf das Rennlager Zwickau, in dem die Auto-<br />

Union Mannschaftssorgen hat. Der geniale Rosemeyer<br />

ist nicht mehr, — nach dem Tod von<br />

v. Delius ein doppelt schwerer Verlust und an<br />

Stucks «come back» denkt damals noch niemand.<br />

Das Fehlen dieser Könner zwingt den sächsischen<br />

Rennstall, eine Mannschaft ganz aus Nachwuchsfahrern<br />

zusammenzustellen. Sind da die Chancen<br />

nicht viel gröseer als in dem mit so vielen erprobten<br />

Favoriten besetzten Untertürkheimer Team?<br />

Kautz geht zur Auto-Union. Trainiert, lernt, trainiert.<br />

Die Wagen sind noch nicht ganz fertig. Motorisch<br />

sind die 12-Zylinder-Kompressor-Boliden<br />

reif, aber mit der Strassen- und Kurvenlage scheint<br />

man noch nicht ganz zu Rande gekommen zu sein.<br />

Im ersten von der Auto-Union beschickten Rennen<br />

Aufmerksame Leser der «Automobil-Revue»<br />

(wir hoffen, es gibt deren recht viele) werden<br />

sich wohl noch unserer Artikel erinnern, die<br />

wir vor genau einem Jahr (siehe Nr. 66 vom<br />

17, VIII 37) der neuen Rennformel widmeten.<br />

Wir erörterten damals die Formel selbst und<br />

die Möglichkeiten, die sie dem Konstrukteur<br />

öffnen sollte, und stellten dabei den kommenden<br />

Rennen eine ausserordentlich günstige<br />

Prognose, wobei wir die Zahl der Marken,<br />

die, durch die neue Rennformel angeregt, sich<br />

wieder dem Rennsport zuwenden würden, auf<br />

fast ein Dutzend schätzten — eine Vorhersage,<br />

die, wie heute feststeht, vorbeigeglückt war.<br />

Anscheinend hatten es seinerzeit in Paris die<br />

Vertreter einzelner Länder in der Internationalen<br />

Sportkommission doch mehr darauf<br />

abgesehen,, die deutsche Ueberlegenheit zu<br />

dieser Saison, Oem französischen Grand Prix, zeigt<br />

sich das evident Müller, der Meister des Motorrades,<br />

zukunftsreicher Nachwuchs, fliegt im Training<br />

aus der Bahn und verletzt eich empfindlich.<br />

Hasse, der im Vorjahr schon einen Grand Prix gewonnen<br />

hat, rutscht und knallt den kostbaren<br />

Wagen an einen Stein, bleibt aber selbst fahrfähig.<br />

So kann die Auto-Union nur mit rwei Wagen in<br />

das Rennen gehen. Ein bitterechwerer Start. Hasse,<br />

vom Training her noch angeknockt, steuert den<br />

einen Sachsenwagen, den anderen — Christian<br />

Kautz. Er allein ist frisch; siegeshungrif? fährt er<br />

los. Und kommt schon aus der ersten Runde nicht<br />

mehr zurück. Ihn, wie seinen Stallgefährten Hasse<br />

hat es gleich zu Beginn erwischt. Die Wagen<br />

schleuderten, rutschten, kamen von der Bahn ab,<br />

gegen Hindernisse. Mit angeschlagenem Rad steuert<br />

Kautz langsam die Ersatzteilbox seines Stalles an,<br />

steigt mit todtraurigem Gesicht aus —, der Traum<br />

dieses Rennens ist zu Ende.<br />

Und ein Unglück kommt selten allein. Die Auto-<br />

Union will ihre noch nicht ausreichenden Chancen<br />

mit allen Mitteln sichern, holt grosse Fahrer von<br />

früher wieder heran. Chiron dreht Trainingsrunden,<br />

Nuvolari setzt sich in den Heckmotorwagen,<br />

Hans Stuck jst wieder gross da..., der noch nicht<br />

genügend erprobte Nachwuchs muss vorläufig zusehen.<br />

So steht Kautz mit melancholischer Miene<br />

daneben, und in seinen Ohren schmerzt das Kompressorenreheul<br />

der Maschinen, die er nicht selbst<br />

fahren darf.<br />

Aber Christian Kautz ist jung. Einmal kommt<br />

auch seine Zeit, die Zeit der Generation, der er<br />

angehört Und er wird dabei sein, denn sein vorsichtig<br />

urteilender Rennleiter sagt von ihm: «.. hat,<br />

wenn er fleissig trainiert, durchaus das Zeug dazu,<br />

in den «rossen Rennen eine Rolle zu spielen».<br />

h. to.<br />

Halb so gross und ebenso schnell<br />

Von St. v. Szenasy.<br />

«torpedieren», als eine brauchbare Rennformel<br />

zu schaffen. Aus dieser neuen Rennformel hat<br />

bisher nämlich nur eine einzige Fabrik einen<br />

allerdings sehr platonischen Nutzen ziehen<br />

können: Delahaye. Die Firma verfügte über<br />

einen Sportwagen, auf den die neue Rennformel<br />

wie «angegossen» passte, andere dagegen<br />

hatten weder eine Konstruktion, die<br />

der neuen Formel entsprach, noch dachten sie<br />

nach deren Schaffung daran, neue Wagen zu<br />

bauen und im Sport in Erscheinung zu treten,<br />

mit Ausnahme von Talbot, das wenigstens<br />

einen kurzen Probegalopp zum besten gab.<br />

In dieser Beziehung sieht es jedenfalls nicht<br />

eben vielverheissend aus, das Wollen wir uns<br />

ruhig eingestehen.<br />

Zwei Monate später beschäftigten wir uns<br />

in der «Automobil-Revue» nicht nur mit der<br />

Formel selbst, sondern auch mit ihren Auswirkungen.<br />

«Wird das Tempo der Rennwagen<br />

sinken», lautete damals unsere Frage. Klipp<br />

und klar beantworteten wir sie mit dem Satz:<br />

«Sportlich verheissen die Rennen nach der<br />

kommenden Formel kein geringeres, sondern<br />

eher ein höheres Interesse, Wohl mag am Anfang<br />

der Saison das Tempo etwas hinter dem<br />

zurückbleiben, was wir heute .gewohnt sind.»<br />

Und mit dieser Prophezeiung haben wir<br />

recht behalten. Die neuen Rennwagen sind<br />

nicht langsamer als ihre Vorgänger, das haben<br />

sie bei mehr als einer Gelegenheit bewiesen.<br />

Man denke doch nur, dass Brauchitsch im<br />

Training auf dem Nürburgring dem phantastischen<br />

Rekord, den Rosemeyer mit dem vorjährigen<br />

6-Liter-Wagen aufgestellt hatte, sehr<br />

nahe kam.<br />

Wir wollen nicht darum streiten: die alten<br />

Rennwagen waren natürlich schneller. Schneller<br />

nämlich in der Spitzengeschwindigkeit. Die<br />

Boliden, wie sie Mercedes-Benz und die Auto-<br />

Union gegen Ende des vorigen Jahres auf die<br />

Rennstrecken losliessen, besassen Motoren,<br />

welche annähernd 600 PS hergaben und damit<br />

dem 750 kg schweren Wagen einfach ein Affentempo<br />

verliehen. In der Spitzengeschwindigkeit<br />

kannten diese Wagen kaum eine praktische<br />

Grenze, man konnte sie, je nach der<br />

Uebersetzung, fast bis an die 400 - km/St.-<br />

Grenze treiben. Die hohe Motorleistung hatte<br />

aber auch ihre Nachteile. Diese so wunderbaren<br />

Maschinen, mit denen noch ein Jahr<br />

vorher die Fahrer machen konnten, was sie<br />

wollten, hatten sich im Laufe des Jahres 1937<br />

zu richtigen «Böcken» ausgewachsen. Das ist<br />

ja schliesslich auch kein Wunder. Man braucht<br />

sich ja nur einmal zu überlegen, welches Drehmoment<br />

bei einer Leistung von 600 PS des<br />

Motors an den Hinterrädern auftreten muss,<br />

um sich klar zu sein, dass diese Wagen bei<br />

ihrem geringen Gewicht und dem geringen<br />

Bodendruck ihrer Räder überhaupt nicht mehr<br />

zu fahren waren. Das, worum der Automobilist<br />

den Rennfahrer wohl am wenigsten beneidet,<br />

ist der Zwang zu ständigem Schalten<br />

vor jeder Kurve. Und welche Rennstrecke<br />

gilt als die kurvenreichste? Doch fraglos<br />

Monte Carlo. Es klingt fast unglaublich, ist<br />

aber trotzdem wahr, dass manche Fahrer dieses<br />

Rennen ohne ein einziges Mal zu schalten<br />

(ausgenommen natürlich die Augenblicke des<br />

Kurvennehmen in den kleineren Gängen nicht<br />

mehr beschleunigt werden konnte, da sich die<br />

Antriebsräder infolge des enorm hohen Drehmomentes<br />

durchdrehten und dadurch Schleudertendenzen<br />

entstehen Hessen.<br />

Man konnte sich an den Fingern abzählen,<br />

dass die nach der Rennformel <strong>1938</strong> gebauten<br />

Wagen wohl langsamer in der Spitze sein<br />

würden, aber trotz allem liess sich eine grosse<br />

Chance für diese Wagen ausrechnen, bestehend<br />

im günstigeren Beschleunigungsvermögen dank<br />

der Möglichkeit, die Gänge auszunützen, und<br />

in der besseren Strassenlage. Ja, auch die<br />

Strassenlage der vorjährigen Wagen war nicht<br />

mehr berühmt. Da sass an der gleichen Stelle,<br />

für die vier Jahre vorher noch ein bescheidenes<br />

Motorchen vorgesehen war, ein Riesending<br />

von einem 6-Liter-Motor, der trotz raffiniertester<br />

Konstruktionskunststücke eben doch<br />

schwerer war. Um nicht über das zulässige<br />

Höchstgewicht von 750 kg hinauszugehen,<br />

mussten natürlich Gewichtseinsparungen an<br />

anderer Stelle vorgenommen werden. Durch<br />

diese Massnahmen verschlechterte sich die<br />

Gewichtsverteilung der Rennwagen immer<br />

mehr und es bedeutete für die Fahrer im vergangenen<br />

Jahr bestimmt kein Vergnügen mehr,<br />

diese Ungeheuer zu fahren.<br />

Wieso erreichen die heutigen Rennwagen<br />

mit Hilfe so kleiner Motoren so ungeahnte<br />

Leistungen? Vor allem möchten wir vorausschicken,<br />

dass die neue Formel nicht mehr<br />

wie früher nur eine bestimmte konstruktive<br />

Anweisung gibt, dass sie sich vielmehr als<br />

«gleitende» Formel charakterisiert, die für<br />

jeden Fall eine gerechte Gleichsetzung ermöglichen<br />

soll. Das bedeutet, dass mit steigendem<br />

Hubraum auch ein höheres Mindestgewicht<br />

vorgeschrieben wird, wobei der Wagen<br />

mit Kompressormotor im Verhältnis 3:4,5<br />

gegenüber dem Wagen mit kompressorlosem<br />

Motor im Gewicht benachteiligt wurde. Mit<br />

andern Worten gesagt, während ein Wagen<br />

mit 3-Liter-Kompressormotor 850 kg Mindestgewicht<br />

haben muss, kann der gleichschwere<br />

Wagen eine kompressorlose Maschine von<br />

4,5 Liter Hubraum erhalten. Man glaubte, mit<br />

dieser Formel sämtliche Wagen einander<br />

gleichzusetzen und liess sich von der Annahme<br />

leiten, dass also auch die schon vorhandenen<br />

1,5 Liter erfolgreich oder zumindest mit Aussicht<br />

auf Erfolg in den Kampf mit eingreifen<br />

Anfahrens) absolvierten. Ebenso ist es Tatsache,<br />

könnten. Darin liegt der grosse Trugschluss,<br />

dass Caracciola, der bis zu seinem Aus-<br />

fall beim Vanderbilt-Pokal auf der Roosevelt-<br />

Rennbahn in New York den Tanz führte, ständig<br />

im grossen Gang fuhr. Warum das? Aus<br />

dem einzigen Grunde, weil der Wagen beim<br />

der zu der neuen Formel führte. Die Beispiele<br />

(Auto - Union, Mercedes - Benz, Alfa Romeo<br />

und Maserati) zeigen, dass der Konstrukteur<br />

von vorherein keine andere Möglichkeit ins<br />

Auge fasste, als bis zur 3-Liter-Grenze zu<br />

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H."\*7'ACSS-


22 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, IB. August <strong>1938</strong> N° 66<br />

«...so wird em<br />

Rennfahrer<br />

aus ihm»<br />

« Schönes Wetter ist ja sehr schön. Aber<br />

s o schönes Wetter... », stöhnt ein Monteur<br />

und fährt sich mit den Handrücken über die<br />

Stirn. Dann, in unverfälschtem Sächsisch :<br />

« Sie warten wohl auch auf den Doktor ?<br />

Im Vertrauen, der kommt auch m zwei<br />

Stunden noch nicht her zum Ersatzteillager.<br />

Hier lauern sie doch alle auf ihn, jeder will<br />

was von ihm wissen. Da hat er sich verdrückt.<br />

Auf der Strecke ist er, am Schwalbenschwanz<br />

oder am Brünnchen. Aber von<br />

mir wissen Sie nichts ! ><br />

Ich weiss den Geheimtip zu würdigen.<br />

Und ziehe tos, in sengender Sonnenglut, auf<br />

die Strecke, den Nürburgring. Noch dreimal<br />

24 Stunden sind bis zum Qrossen Preis von<br />

Deutschland. Irgendwo wird mit der Stoppuhr<br />

in der Hand und einem kleinen Notizbuch<br />

auf den Knien der Mann sitzen, der mir<br />

erzählen soll, wie er seinen Rennstall aufbaut,<br />

wie er namenlose Jungfahrer zu<br />

grossen Rennpiloten heranzieht.<br />

Der Tip des Monteurs war gut. Am Brünnchen<br />

sitzt mutterseelenallein der Doktor<br />

Feuereissen. Beobachtet die Strecke. Reguliert<br />

mit dem Daumen die Stoppuhr. Kritzelt<br />

sein Notizbüchel voll. Lädt mit einer Handbewegung<br />

zum Sitzen auf einem Baumstumpf<br />

ein. Eben braust der Nachwuchsfahrer<br />

Müller vorbei. Schnell noch eine Eintragung<br />

in das kleine Büchlein, und dann<br />

kommt unser Gespräch in Gang.<br />

« Haben Sie ein Schulungssystem ? »<br />

Das war die erste Frage, und sie war<br />

nicht leicht zu beantworten. Von dem Mann<br />

auf dem andern Baumstumpf kommt eine<br />

längere interessante Erklärung.<br />

« Ein Schulungssystem ? Ja und Nein. Natürlich<br />

nehmen wir die Ausbildung unter<br />

ganz bestimmten, einheitlich durchzuführenden<br />

Gesichtspunkten vor, von denen ich<br />

Ihnen gleich erzählen werde. Aber mit dieser<br />

Systematik allein könnten wir nie einen<br />

grossen Rennfahrer heranzüchten, wenn...,<br />

ja, wenn er nicht von vornherein ein grosser<br />

Rennfahrer ist. Und da haben Sie eigentlich<br />

gehen und den Kompressor zu wählen- Nur<br />

Delahaye macht eine Ausnahme mit kompressorlosem<br />

Motor, bei dem aber auch die Möglichkeiten<br />

bis zur letzten Hubraumgrenze von<br />

4,5 Liter ausgenutzt sind. Das hat natürlich<br />

seihe bestimmten Gründe. Die vorangegangene<br />

Formel zwang, leicht zu bauen. Man hatte<br />

gelernt, Wagen mit 6-Liter-Kompressormotoren<br />

unter 750 kg zu halten. Einen 850-kg-Wagen<br />

zu bauen, nun, das bedeutete bei Gott kein<br />

Kunststück mehr. Und da war es naheliegend,<br />

dass der Konstrukteur bis auf den letzten<br />

Kubikzentimeter an die Hubraumgrenze ging,<br />

da er auf diese Weise die Teile wenigstens<br />

nicht so klein bemessen musste, dass die<br />

Empfindlichkeit besonders stieg.<br />

Das Interessanteste aber ist, dass man aus<br />

diesen 3-Liter-Kompressormotoren Leistungen<br />

herausholt, die man vor einem Jahr fast nicht<br />

für möglich gehalten hätte. Diese kleinen Maschinen<br />

liegen gegenüber den 5- bis 6-Liter-<br />

Motoren des vergangenen Jahres in der Literleistung<br />

um mindestens 25 Prozent höher. Sie<br />

drehen weit höher und verdichten natürlich<br />

ausserordentlich hoch, so dass Spezial-Treibstoffe<br />

notwendig werden, darunter auch Mixtüren,<br />

die soviel «Seele» in sich haben, dass<br />

dem, der sie hinter dem Auspuff stehend einatmen<br />

muss, in beängstigender Schnelle übel<br />

wird. Selbstredend stellt die Kühlung solcher<br />

Motoren ein sehr schwieriges Problem dar.<br />

Deshalb denn auch die Vorkehrungen, die, um<br />

möglichst viel Kühllüft durch den Kühler und<br />

am Motor vorbei zu jagen, deshalb die Ausstattung<br />

der Kompressoren mit mächtigen<br />

Kühlrippen und was der Dinge mehr sind.<br />

Besonders bei den Kompressoren ist das nötig,<br />

denn das ohrenbetäubende Heulen der Aufladegebläse<br />

der neuen Rennwagen zeugt schon<br />

dafür, mit welch enormen Drehzahlen die Dinger<br />

arbeiten müssen und welch hohe Förderdrucke<br />

sie leisten. Dass sich in diesen 3-Liter-<br />

Motoren etwas Besonderes an Leistung tun<br />

muss, das ahnt ja schon der Laie, wenn er<br />

sieht, was für einen erheblichen Durst sie entwickeln.<br />

Ihr Verbrauch ist spezifisch jedenfalls<br />

weit höher als bei den vorangegangenen<br />

Motoren.<br />

Nun gibt es eine ganze Menge von Faktoren,<br />

die neben der Leistung mitbestimmend sind.<br />

Dass die neueen Rennwagen im Gesamtdurchschnitt<br />

kaum unter den bestehenden Streckenrekorden<br />

bleiben, ist — wie wir schon erwähnten<br />

— der ausgezeichneten Strassenlage<br />

sowie der Möglichkeit zuzuschreiben, das Getriebe<br />

restlos auszunützen; es liegt aber auch<br />

am geringeren Reifenverschleiss gegenüber den<br />

Vorjahreswagen. Dadurch, dass sich die Räder<br />

beim Beschleunigen nicht mehr so jäh<br />

durchdrehen, die Wagen ausserdem nicht mehr<br />

von solch hohen Spitzengeschwindigkeiten<br />

Die Schulung des<br />

Rennfahrer-Machwuchses<br />

f<br />

Schönheit der Technik: der neue 16-Zylinder-Auto-Union-Motor.<br />

heruntergebremst werden müssen, sondern<br />

zügiger gefahren werden können, ergibt sich<br />

eine Schonung des Reifenmaterials.<br />

Allerdings: erschöpfend können und wollen<br />

diese Betrachtungen nicht sein. Man könnte<br />

technisch noch eine ganze Menge zu den Problemen<br />

des Rennwagenbaues sagen. Aber wir<br />

wollten an dieser Stelle keine rein technische<br />

Abhandlung schreiben, sondern in einem jedem<br />

Automobilisten verständlichen allgmeinen<br />

Ueberblick dartun, dass und weshalb die<br />

neuen Rennwagen auf den gleichen Rennstrecken<br />

nicht langsamer sind als im vergangenen<br />

Jahre ihre doppelt so starken Vorgänger.<br />

schon eine Sammelanrwort auf alle Ihre<br />

Fragen. Die Schulung der Nachwuchsfahrer<br />

kann nur vorhandene Eigenschaften entwickeln,<br />

pflegen, in die rechten Bahnen lenken.<br />

Aber sie kann diese Eigenschaften nicht<br />

herbeizaubern. Wer kein Rennfahrer von<br />

Veranlagung ist, wer nicht die alles überwindende<br />

Begabung, wer nicht den « Pfiff»<br />

dafür hat, bei dem hilft alle Schulung nichts.<br />

Es ist wie bei einem Musiker, einem Bildhauer.<br />

Er wird nie ein Könner werden, auch<br />

nicht bei allem Fleiss und grösster Lernbegierde,<br />

wenn in ihm nicht das Feuer der Begabung,<br />

der Berufung brennt. Bei einem<br />

Rennfahrer wird man das nicht so feierlich<br />

ausdrücken, aber im Grund© ist es nicht anders.<br />

Gespräch mit Dr. Feuereissen,<br />

dem Rennleiter der Auto-Union<br />

Wichtig: geeignete Scfralungsstrecken.<br />

« Wo spielt sich der Unterricht ab ? »<br />

«Die Fahrpraxis beginnt auf einer kleineren<br />

Bahn, die leicht zu übersehen ist. Monza<br />

ist am geeignetsten. Auch die Betonschleife<br />

hier oben auf dem Nürburgring benutze ich<br />

gern zum Schulen. Jedenfalls müssen die zuerst<br />

gefahrenen Strecken kurz sein. Die<br />

.Fahrschüler' müssen schnell zurücksein können,<br />

um wieder und wieder Bericht zu erstatten,<br />

um sich neue Instruktionen zu holen.<br />

Und wenn's mal schief geht, müssen wir das<br />

so bald wie möglich merken und schnell bei<br />

ihnen sein können.<br />

« Auf was kommt es zuerst an ? »<br />

< Eine wichtige und richtige Frage >, sagt<br />

Es herrscht gute Kameradschaft bei den Nachwuchsfahrern der Auto-Union. Der Schweizer Eautz<br />

(links) im Gespräch mit Müller.<br />

'<br />

Dr. Feuereissen. « Das Publikum meint, der<br />

jung© Nachwuchsfahrer müsse nun gleich<br />

atemberaubende Zeiten herausfahren. Keine<br />

Rede davon ! Wir drosseln sogar die Schulwagen,<br />

um zu verhindern, dass höhere Geschwindigkeiten<br />

gefahren werden. Es ist wie<br />

in einer normalen Fahrschule; da bekommt<br />

der Fahrschüler auch eins auf die Finger,<br />

wenn er gleich abbrummen will. Unsere<br />

Nachwuchsfahrer müssen Gefühl für den<br />

Wagen bekommen. Das ist das Erste und<br />

das Wichtigste. Sie müssen lernen, mit wieviel<br />

Gas man an eine Kurve herangeht, wann<br />

und wie man zu bremsen hat, wie man^ so<br />

schaltet, dass man am wenigsten Zeit und<br />

Boden verliert, überhaupt : wie man den<br />

Wagen behandelt. Wenn es sich nicht um<br />

Fahrer, sondern um Reiter handelte, würde<br />

ich sagen : der Fahrer und der Wagen müssen<br />

sich erst gegenseitig beschnüffeln. Und<br />

zwar langsam und bedächtig, durchaus nicht<br />

im Renntempo. An den ersten Schultagen<br />

werden keineswegs mehr als 100 km gefahren.<br />

Und alle 30, 40 km bekommt der junge<br />

Fahrer eine Nachdenke- und Überlegepause,<br />

in der er sich ganz ungestört und allein<br />

irgendwohin setzt und sozusagen wiederkäut,<br />

was er eben gelernt hat. ><br />

Wie man's besser machen lernt...<br />

« Natürlich kann ich nicht direkt beurteilen,<br />

wie sich der junge Fahrer anstellt und<br />

was er unterwegs auf der Strecke leistet.<br />

Ich kann mir nur indirekt ein Bild davon<br />

machen, wie er mit dem Wagen und dem<br />

Kurs fertig wird : aus seinen Berichten und<br />

aus den gelegentlichen Beobachtungen, die<br />

ich auf einsamen KontroHgängen vornehme.<br />

Und im übrigen verlasse ich mich auf meine<br />

Ohren. Jeder* Schaltfehler, jedes zu scharfe<br />

Bremsen, jedes Schleudern des Wagens, jeder<br />

Nebenton im Kompressor muss wahrgenommen<br />

und genau registriert werden. So<br />

gewinne ich in vielen Fahrten einen zuverlässigen<br />

Eindruck von dem, was der Fahrer<br />

kann und was er noch nicht kann.»<br />

«Und Ihre Anweisungen geben Sie den<br />

Fahrern dann in einem zusammenhängenden<br />

Vortrag ? »<br />

«Das wäre nicht sehr zweckmässig. Auf<br />

jeden Fehler muss gleich die Belehrung folgen.<br />

Hat der Nachwuchsfahrer .sich vertan',<br />

wie man so sagt, so bekommt er sofort das<br />

Flaggensignal .Stopp', und ich unterhalte<br />

mich mit ihm darüber, wie man's besser<br />

macht Eine wertvolle Hilfe sind mir dabei<br />

die anderen Nachwuchsfahrer. Der Kameradschaftsgeist,<br />

der bei uns herrscht, kennt<br />

keine eifersüchtige Geheimnistuerei. Man<br />

tauscht seine Erfahrungen aus, einer gibt<br />

dem andern einen Tip und bekommt bereitwilligst<br />

Antwort auf seine Fragen. Schliesslich<br />

sotl ja nicht Herr Hasse oder Herr Müller<br />

oder Herr Kautz siegen,- sondern die<br />

Auto-Union. Und bei gegenseitiger Unterstützung<br />

profitiert jeder.»<br />

Das erste Rennen.<br />

< Aber das alles •», fährt Dr. Feuereissen<br />

fort, « ist nicht das Entscheidende. Die beste<br />

und wirksamste Schulung sind die Rennen<br />

selbst. Deshalb muss der Nachwuchsfahrer<br />

im Rahmen der Möglichkeiten, die der Rennstall<br />

bietet, so bald und so oft wie möglich<br />

richtiggehend Rennen fahren. Schulung, Training<br />

— unerlässlich. Aber die eigentliche<br />

Fahrpraxis kann nur die Beteiligung an<br />

Rennen bringen.»<br />

«Wenn aber im Anfang seine Siegeschancen...<br />

»<br />

«Siegen ? Das ist in den ersten Rennen<br />

noch gar nicht seine Aufgabe ! Erst einmal<br />

mitfahren soll er lernen. Während der Sohu-<br />

Iungszeit, im Training fährt er ja immer nur<br />

einige wenige Runden. Dann pausiert er,<br />

braust wieder ab, pausiert abermals. Er<br />

muss nun doch erst lernen, über das Lampenfieber<br />

hinwegzukommen, ein Rennen<br />

durchzustehen, Mattigkeit und Ermüdung zu<br />

überwinden, tote Punkte zu bekämpfen. Er<br />

muss erst lernen, anständig vom Start abzukommen,<br />

sich durch das Rudel der startenden<br />

Wagen nach vorn zu arbeiten, muss lernen,<br />

Zwischenfälle zu meistern, nach Haltepausen<br />

wieder Anschluss zu gewinnen und<br />

noch tausend andern Dingen gewachsen<br />

zu sein, die sich eben nur im Rennen selbst<br />

ergeben können. Wenn er dann mit der Zeit<br />

eine gewisse Routine bekommen und sich<br />

schon eine etwas dickere Haut angeschafft<br />

hat, dann kann er aflf Sieg fahren. Eher nicht!<br />

Denn es steht zuviel auf dem Spiel : für den<br />

Fahrer selbst und seine gesunden Glieder,<br />

für das kostbare Material, das ihm anvertraut<br />

ist, und für das Prestige der Marke,<br />

die er im Rennen vertritt. Der Nachwuchsfahrer,<br />

der vom Motorrad her kommt, der<br />

schon Rennerfahrung besitzt, schon die Starttechnik<br />

beherrscht, ein systematisches Training<br />

aufbauen gelernt hat, wird das alles<br />

schneller erreichen als ein Langstreckenoder<br />

Geländespezialist. Aber lernen muss es<br />

jeder, ohne das gibt es keine reellen Siegeschancen<br />

! » H. T.<br />

Redaktion: Dr. A. Locher.


N° 66 — DIENSTAG, 16. August <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE 23<br />

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