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E_1938_Zeitung_Nr.076

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BERN, Dienstag, 20. September <strong>1938</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

34. Jahrgang — No 76<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aufgab* A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

Lieferungsstockungen beim Aufbau der Kohleverflüssigungsbetriebe. — Bei der vorgesehenen Produktionskapazität von 5 MHI. t<br />

synthetischen Benzins werden 200.000 Mann benötigt. — Deutsches Arbeiterdefizit zur Zeit 500.000 Mann. — 6,3 MM. t jährlicher<br />

Treibstoffkonsum im Frieden. — 15—20 MM. t Oelbedarf aller Streitkräfte. — Der geplante Jahresabsatz von 1,5 Mill. Volkswagen<br />

wird den Benzinbedarf beträchtlich ansteigen lassen. — Wie wird Deutschland das Arbeitermanko meistern ?<br />

In einer Proklamation vor dem jüngsten<br />

Nürnberger Parteitag hat der deutsche Reichskanzler<br />

erklärt, dass Deutschland nur unter<br />

einer wirklichen Wirtschaftssorge gegenwärtig<br />

leide, der Sorge um Arbeitskräfte in der<br />

Industrie und auf dem Lande. Diese Besorgnis<br />

ist nur zu begreiflich, denn sie hat ihre<br />

Wurzel in einem der zweifellos schwierigsten<br />

Probleme, vor das sich die Regierung des<br />

Dritten Reiches in ihrem Bemühen um die<br />

Durchführung ihres Vierjahresplans gestellt<br />

sieht. Es gipfelt in der Frage, wie weit<br />

Deutschland überhaupt imstande ist, sich die<br />

zusätzlichen Mencshenkräfte zu beschaffen,<br />

die es braucht, um allen<br />

Anforderungen der Rüstung und der Wirtschaft<br />

durch autarkische Produktion zu genügen.<br />

Schon die im Juli dieses Jahres erfolgte<br />

Einführung der Arbeitsdienstpflicht, der nunmehr<br />

alle Männer und Frauen in Deutschland<br />

uneingeschränkt unterworfen sind, war eine<br />

unzweideutige Bestätigung dafür, dass weder<br />

die Wiederaufnahme des Zehnstundentages<br />

noch die in vielen Betrieben eingeführte<br />

Dreischichtenarbeit ausreicht, um<br />

das progressiv wachsende Arbeitsprogramm<br />

zu bewältigen. Gilt dies mehr oder weniger<br />

für alle Bereiche der Wirtschaft, so muss es<br />

doch in ganz besonderem Masse in der Mineralöl-Sehbstversorgung<br />

in Erscheinung treten.<br />

Denn hier handelt es sich um einen Industriezweig,<br />

dessen Erzeugungsbasis nicht nur dem<br />

zunehmenden Verbrauchsvolumen entsprechend<br />

zu erweitern war, sondern fast von<br />

Grund auf neu geschaffen werden musste.<br />

Die im Programm vorgesehene Verlegung<br />

des Schwerpunkts der deutschen Oelwirtschaft<br />

von der Einfuhr auf die<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

6in lefvaeickes JCapitet aus dzt deutschen AuptüstunqsuwUscha$t:<br />

Das Arbeiterproblem der deutschen Oel-Se!bstversorgung<br />

Inlandserzeugung durch Kohleverflüssigung<br />

hat neben einem gigantischen Aufwand an<br />

Kapital einen Mehrbedarf an Arbeitskraft<br />

entstehen lassen, der schon dann riesenhaft<br />

wäre, wenn er auf das eigentliche Gebiet der<br />

Oelgewinnung und des ihm vorgeschalteten<br />

Bergbaus beschränkt bliebe. Doch dies ist<br />

keineswegs so. Schon die Errichtung der<br />

grossen Hydrier- und Synthese-Anlagen erfordert<br />

einen Aufwand an hochwertigen<br />

Baumaterialien und Apparaturen, deren Herstellung<br />

allein sehr erhebliche Ansprüche an<br />

den Arbeitsmarkt stellt. Das Fehlen genügender<br />

Fachkräfte hat daher, im Verein mit anderen<br />

Faktoren, bereits empfindliche Lieferungsstockungen<br />

beim Aufbau der Kohlever-<br />

Hiissigungsbetriebe hervorgerufen. Als Beispiel<br />

hierfür mögen nur die letzten Geschäftsberichte<br />

der Ruhr-Benzin AG. und der Hydrierwerk<br />

Scholven AG. herausgegriffen<br />

werden, denen zu entnehmen war, dass die<br />

Fertigstellung der Neubauten und die Lieferung<br />

der Betriebsmaterialien sich beträchtlich<br />

verzögert habe.<br />

Indessen erscheinen diese schon bei der<br />

Errichtung der Kunstölanlagen hervortretenden<br />

Schwierigkeiten der Arbeiterbeschaffimg<br />

noch gering gemessen an denen, die sich mit<br />

dem Ingangkommen der Betriebe selbst ergeben<br />

müssen. Denn hier erst beginnt die<br />

eigentliche Aufgabe; und diese ist gewaltig.<br />

Nach den Mitteilungen der amtlichen deutschen<br />

Stellen wird sich 1940 der Bedarf an<br />

Leichtkraftstoffen um rund 3,000,000 t, der<br />

an Gasöl um 1,600,000 t und der an Schmierölen<br />

um 575,000 t bewegen. Rechnen wir, unter<br />

Annahme einer analogen Konsumsteigerung,<br />

rund 1,000,000 t Heizöl und rund 100,000<br />

Tonnen Petroleum hinzu, so gelangen wir zu<br />

einem Totalbedarf an flüssigen Mineralölprodukten<br />

von etwa 6,300,000 t.<br />

Der einzige in praktisch unbegrenzten Menagen<br />

im Reich vorhandene Rohstoff, auf den<br />

die Deckung dieses Bedarfs im wesentlichen<br />

basiert werden muss, ist die Kohle. Alle anderen<br />

Energierohstoffe des Landes treten<br />

demgegenüber weit an Bedeutung zu-rück.<br />

Will man wissen, welche Kohlenmengen eingesetzt<br />

werden müssten, um eine an diesen<br />

Bedarf heranreichende Produktion zu gewährleisten,<br />

so muss man zunächst prüfen,<br />

was der deutschen Versorgung an flüssigen<br />

Brennstoffen* und Schmiermitteln aus allen<br />

sonstigen einheimischen Q'uellen zur Verfügung<br />

steht. Als solche kommen in Betracht:<br />

die Oelgewinnung aus eigenem Rohöl, Benzol<br />

aus Kokereien, Teerdestillationen und<br />

Gasanstalten, soweit solches für Treibzwecke<br />

bereitsteht, Alkohole (Methyl- u. Aethylalkohol),<br />

feste und gasförmige Brennstoffe. Nimmt<br />

man alles zusammen, so kommt man auf<br />

Grund der heutigen Produktionslage etwa<br />

zu folgender Rechnung (Mengen in Tonnen):<br />

Mineralöle aus deutschem Rohöl 500 000<br />

Benzol 400 000<br />

Alkohol und Methanol 200 000<br />

Feste und gasförmige Surrogate 100 000<br />

Insgesamt 1 200 000<br />

Unter diesen Positionen ist allenfalls die<br />

Gruppe der aus inländischem Rohöl gewinnbaren<br />

Erdölprodukte in gewissem Umfang<br />

steigerungsfähig. In allen übrigen Fällen da-<br />

Die politische Hochspannung, die seit Monaten<br />

die Tschechoslowakei in den Brennpunkt<br />

des Weltinteresses gerückt hat, ist auf<br />

die wirtschaftliche Entwicklung des Landes<br />

natürlich nicht ohne sichtbare Wirkung geblieben.<br />

Dass diese Wirkung nicht sehr günstig<br />

sein konnte, ist einleuchtend.<br />

Der Index der Industrieproduktion (1929<br />

= 100) stand im Juni bei 90.1 gegen 98.7 im<br />

gleichen Monat des Vo'rjahrs und gegenüber<br />

einem Durchschnitt von 96.3 für den ganzen<br />

Zeitraum von 1937. Der Wert der Einfuhr<br />

ist im ersten Halbjahr <strong>1938</strong> gegen die Vergleichszeit<br />

des Vorjahres um 12 % zurückgegangen.<br />

Der Export der Tschechoslowakei<br />

wurde zwar für die beiden Quartale im<br />

ganzen um 4 % höher ausgewisen, doch<br />

zeigt er seit Ende März ein Absinken unter<br />

den Stand des korrespondierenden Vorjahrsmonats.<br />

Demzufolge begann auch im Beschäftigungsgrad<br />

der Exportindustrien ein<br />

Rückgang fühlbar zu werden. Der Ermässigung<br />

der Grosshandelspreise ist eine Senkung<br />

der Lebenshaltungskosten noch nicht<br />

gefolgt. Diese liegen z. B. in Prag jetzt noch<br />

höher als vor einem Jahr, so dass sich die<br />

allgemeine Kaufkraft entsprechend vermindern<br />

musste.<br />

Trotz solcher ungünstiger Vorbedingungen<br />

konnte der Absatz von Motorfahrzeugen der<br />

Tschechoslowakei auch im Laufe dieses Jahres<br />

noch einen gewissen Fortschritt verzeichnen.<br />

Nach Jahren völliger Stagnation<br />

lässt der Automobilismus des Landes seit<br />

1936 wieder Zeichen einer Expansion erkennen.<br />

Sie hat ihren Grund in der Besserung<br />

der Wirtschaftskonjunktur, zu einem wesentlichen<br />

Teil aber auch in der Lockerung der<br />

INSERTIONS-PREIS:<br />

Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach SpezialtarW<br />

Imeratensehlnss 4 Taae »or Erseheinen der Nnmmer<br />

In dieser Nummer:<br />

Neuer Weltrekord 575 km/Std.<br />

Hans Stuck am Maloja-Bergrennen.<br />

' ><br />

Scharfes Absinken der Welt-<br />

Automobilerzeugung.<br />

Campbells neuer Weltrekord<br />

auf dem Hallwilersee.<br />

DIE KLEINE REVUE<br />

gegen liegen die Ziffern bereits nahe an der<br />

Grenze des praktisch Erreichbaren, und soweit<br />

Alkohole in Betracht kommen, ist auf<br />

weite Sicht bekanntlich ein sehr weitgehender<br />

Abbau der für die Treibstoffversorgung<br />

bereitgestellten Mengen ins Auge gefasst.<br />

Fortsetzung Seite 2.<br />

Automobiiverkehr und Oelbedarf der Tschechoslowakei<br />

Steuerlasten und behördlichen Restriktionen,<br />

die dem Automobilverkehr hier wie in andern<br />

Ländern zugunsten der Eisenbahnen<br />

auferlegt sind. In dem Bestreben,<br />

den Bestand an schweren, gegebenenfalls<br />

auch für militärische Zwecke verwendbaren<br />

Nutzfahrzeugen zu erhöhen<br />

und zugleich auch den Absatz von Alkohol<br />

aus heimischer Erzeugung zu fördern, hat die<br />

Regierung den Motorfahrzeughaltern eine<br />

Reihe von Vergünstigungen gewährt, so eine<br />

Befreiung von Strassenabgaben für die Dauer<br />

von 1—\Vz Jahren für benzin- und schwerölbetriebene<br />

Fahrzeuge und von 3—4 Jahren<br />

bei Betrieb mit Ersatztreibstoffen, eine Ermässigung<br />

der Versicherungsprämien und<br />

eine Erweiterung der Lizenzen hinsichtlich<br />

des genehmigten Fahrbereichs für den gewerblichen<br />

Güterkraftverkehr. Auch durch<br />

ein allerdings sich in bescheidenen Grenzen<br />

haltendes Strassenbauprogramm war die Regierung<br />

bemüht,<br />

der Motorisierung einen stärkeren Antrieb<br />

zu geben.<br />

Die Auswirkung aller dieser Faktoren tritt<br />

in der folgenden Uebersicht in Erscheinung :<br />

Neuzulassungen von Motorfahrzeugen.<br />

Personenw. Lastw. Omnib. Insges.<br />

1932 9 966 2048 390 12 404<br />

1933 8 005 799 77 8 881<br />

1934 8 857 703 96 9 656<br />

1935 8 331 712 107 9 150<br />

1936 10 058 1004 64 11126<br />

1937 11141 1645 181 12 9(57<br />

1937 (1. Halbj.) 6 117 693 78 6 888<br />

<strong>1938</strong> » 6 611 943 90 7 644<br />

Leider wurden die positiven Wirkungen<br />

der Verkehrspolitik der Regierung durch<br />

Töchter, ein halbes Dutzend.<br />

Von Cecily Sidgwick.<br />

17. Fortsetzung.<br />

Dann ging ich ins Haus zurück, schrieb an<br />

Rose und lud sie und ihre Brüder für Nachmittag<br />

zu Sally zum Tee ein. Ich schickte<br />

Melinda mit dem Briefche,n hinüber und<br />

sagte ihr, sie soll eine mündliche Antwort<br />

bringen. Nach fünf Minuten war sie wieder<br />

zurück.<br />

« Sie kommen nicht», sagte sie.<br />

« Mit wem haben Sie gesprochen ? ><br />

«Mit dieser Person, die ein Gesicht hat<br />

wie eine Kupferpfanne. ,Si© werden nicht<br />

kommen', sagte sie und schlug mir die Tür<br />

vor der Nase zu. Woher hat Herr Vincent<br />

diese Furie ? Mit so einer möchte ich mich<br />

nicht öffentlich sehen lassen; Alberta auch<br />

nicht >.<br />

Nachdem ich Nicholas über Fräulein<br />

Woods Besuch Bericht erstattet hatte,<br />

stimmte er mit mir überein, dass wir an<br />

George schreiben wollten, und dass man im<br />

Augenblick sonst nichts tun könne. Ich fühlte<br />

mich beunruhigt und unglücklich über die<br />

Dinge, die sich im Nachbarhaus abspielten,<br />

konnte aber an eine unmittelbare Gefahr<br />

nicht glauben. Schliesslich machte diese<br />

Pflegerin bereits sechs oder sieben Wochen<br />

unter Georges Augen Dienst, und er hatte<br />

keinen Anlass gehabt, einzugreifen.<br />

Beim Lunch erzählte ich Sally, dass ich<br />

Rose und deren Brüder zum Tee eingeladen<br />

habe, dass sie aber keine Erlaubnis bekommen<br />

hätten, anzunehmen. Ich wollte herausfinden,<br />

ob sie irgend etwas wisse. Sally<br />

war, seit sie täglich zur Schule ging, nicht<br />

so viel mit den dreien beisammen, weil sie<br />

es unter ihrer Würde hielt, mit so kleinen<br />

Kindern zu spielen.<br />

«Alberta meint, dass etwas für sie geschehen<br />

müsse », sagte sie, während sie auf<br />

ihrem Teller kratzte, was ihr verboten war.<br />

Dabei sah sie mich von der Seite an, denn<br />

sie wusste, dass sie etwas Unrechtes getan<br />

hatte. Sie hatte wieder mit Alberta geklatscht.<br />

«Für wen muss etwas geschehen ?»<br />

fragte Celia.<br />

« Für Vincents Kinder. Alberta sagt, dass<br />

alle Mädchen drüben nichts wert seien, aber<br />

die Pflegerin sei der reine Teufel. Gestern<br />

hat sie Kenneth an einen Baum gebunden<br />

und ihn stundenlang dort stehen lassen, als<br />

bereits der Abendtau fiel. Alberta hörte ihn<br />

weinen, sie hopste über die Hecke und befreite<br />

ihn. Aber er war so verschüchtert,<br />

dass er nicht ins Haus zu gehen wagte, obwohl<br />

er blau vor Kälte war. »<br />

Sally blickte um den Tisch herum, um zu<br />

sehen, welchen Eindruck, ihre Worte machten.<br />

«Blau vor Kälte >, wiederholte sie noch<br />

einmal. «Alberta hatte gute Lust, einen<br />

Schutzmann zu holen, aber sie sagte, da die<br />

Kinder feinen Leuten gehören, wäre es unsere<br />

Sache und nicht ihre. Ich kann nicht<br />

sehen, wo da der Unterschied ist, wenn sich<br />

einer eine Lungenentzündung holen kann;<br />

aber Alberta sagt, sie möchte sich da nicht<br />

den Mund verbrennen. Ich wünschte, ich<br />

hätte den armen Kerl gesehen. »<br />

« Was würde Fräulein Naseweis da getan<br />

haben ? » fragte Hester.<br />

«Ich glaube, ich hätte Doktor Little gerufen<br />

», sagte Sally nachdenklich. « Schutzmänner<br />

eignen sich besser für Einbrecher.<br />

Doktor Little wäre der Pflegerin über den<br />

Mund gefahren und hätte Kenneth ins Bett<br />

gesteckt. ><br />

« Sally hat ganz recht >, sagte Nicholas.<br />

« Ich glaube, ich werde an George telegraphieren.<br />

Er soll zurückkommen und den<br />

Haushalt in die Hand nehmen.»<br />

In diesem Augenblick betrat zu unser aller<br />

Erstaunen Nancy das Zimmer.<br />

« Ich habe schon gegessen >, sagte sie zu<br />

Melinda, die soeben mit dem Puddine er-


eine Erhöhung der Mineralölstetiem im Juni<br />

1936, der eine weitere Ende 1937 folgte, zu<br />

einem nicht geringen Teil wieder aufgehoben,<br />

da diese Massnahmen eine Verteuerung<br />

des Treibstoffs unvermeidlich machten. Wenn<br />

trotzdem die Ziffern der Neuzulassungen<br />

von Automobilen noch einen Anstieg verzeichneten,<br />

so dürfte dies wohl nicht zum<br />

wenigsten auf die Hoffnungen zurückzuführen<br />

sein, die der Motorfahrzeugverkehr in<br />

bezug auf weitere Ermässigung seiner Steuerlasten<br />

und gesetzlichen Beschränkungen hegt.<br />

Vor mehreren Monaten bereits hat die Zentralstelle<br />

der Handelskammern der Regierung<br />

Vorschläge für eine durchgreifende<br />

Förderung des motorisierten Strassenverkehrs<br />

unterbreitet. Im August erfuhr man,<br />

dass der Finanzminister einen Plan für die<br />

Erleichterung der Beschaffung von Nutzkraftwagen<br />

vorbereitet habe. Ob er zur Durchführung<br />

kommen wird, bleibt abzuwarten. Dass staatliche<br />

Förderung gerade in Zeiten absinkender<br />

Konjunktur für ein in der Motorisierung<br />

noch weit zurückgebliebenes Land besonders<br />

dringlich ist, unterliegt jedenfalls keinem<br />

Zweifel. Denn auch der Anstieg der Neuzulassungen<br />

von Kraftwagen in den letzten<br />

Jahren kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass der Fahrzeugbestand der Tschechoslowakei<br />

bei seiner starken Ueberalterung und<br />

seinem entsprechend hohen Ersatzbedarf<br />

keinen Fortschritt zeigt und somit auch eine<br />

nennenswerte Intensivierung des Strassenverkehrs<br />

noch nicht erreicht werden konnte.<br />

Ein Blick in die<br />

Statistik der Mineralöleinfuhr<br />

!n die Tschechoslowakei bestätigt diesen<br />

Eindruck. Wie die folgende Uebersicht zeigt,<br />

waren in den ersten sieben Monaten dieses<br />

Jahres die Gesamtbezüge von Petroleumprodukten<br />

mit 231.119 t um 6,5% niedriger<br />

als in der gleichen Zeit des Vorjahres :<br />

Mineralölimporte (in Tonnen)<br />

Januar—Juli<br />

<strong>1938</strong> 1937<br />

Rohöl 123 027 110 631<br />

Benzin, raff, und unraff. 84458 98 632<br />

Petroleum, raff, und unraff. 11685 25 937<br />

Schweröle, einsohl. Schmieröle 11692 11901<br />

Insgesamt 231119 247 154<br />

Von den Gesamtbezügen, die zu etwa drei<br />

Vierteln aus Rumänien kamen, waren lediglich<br />

die Zugänge an Rohöl höher als in der<br />

Vergleichszeit des Vorjahres, was auf die<br />

Expansion der Inlandsverarbeitung zurückzuführen<br />

sein dürfte; doch würde die entsprechende<br />

Mehrausbeute an Endprodukten<br />

in den inländischen Raffinerien die Mindereinfuhr<br />

von Halbfabrikaten aus dem Ausland<br />

noch keineswegs wettmachen. Auch wenn<br />

man dabei in Rechnung stellt, dass die Mineneralölbezüge<br />

der Tschechoslowakei im vergangenen<br />

Jahr bemerkenswert hoch waren,<br />

bleibt doch der diesjährige Rückgang der<br />

Mineralölimporte beachtlich, insbesondere<br />

wenn er als Anzeichen dafür zu werten wäre,<br />

dass auch die Bedarfsentwicklung sich im<br />

Lande im gleichen Verhältnis abwärts bewegt<br />

hätte. Zu beachten ist dasei, dass nur<br />

die Einfuhr von Benzin und Petroleum niedriger<br />

war als im Vorjahr, während von<br />

Schwerölen, die die Schmieröle einschliessen,<br />

fast dieselbe Menge importiert worden ist<br />

wie in den ersten sieben Monaten des vergangenen<br />

Jahres.<br />

schien, küsste einige von uns und winkte<br />

den andern mit der Hand zu. Sie sah strahlend<br />

gesund aus, und ihre dunklen Augen<br />

zwinkerten so vergnügt, dass ich mir dachte,<br />

ihr gebrochenes Herz müsse mehr oder weniger<br />

zusammengeleimt sein.<br />

«Ich habe einen schrecklichen Krach gehabt<br />

», sagte sie, « und dann bin ich davongelaufen.<br />

»<br />

Ich freue mich, ihre tiefe melodische Stimme<br />

wieder zu hören, und zu sehen, dass sie<br />

wohl und glücklich war. Aus dem Krach<br />

machte ich mir nichts. Wenn Nancy sich<br />

zankte, war sie gewöhnlich im Recht; aber<br />

sie suchte sich ihr Recht nicht beim Kadi,<br />

hasste Kompromisse und würde einem Gegner<br />

nie auf halbem Wege entgegenkommen.<br />

« Und wie ist das mit deiner Stellung im<br />

Krankenhaus ? » fragte Nicholas.<br />

< Sprich mir nur nicht von diesem Krankenhaus,<br />

daran möchte ich nicht erinnert<br />

werden. Ein blindes Schaf mit einem lahmen<br />

Bein könnte es besser leiten, habe ich ihnen<br />

gesagt.»<br />

« Recht hast du >, sagte Nicholas.<br />

ProjizierE man das heutige Versorgungsbild<br />

auf Grund der jetzt schon übersehbaren<br />

Möglichkeiten in die Zukunft, so wird man<br />

die deutsche Produktion aus allen hier genannten<br />

Quellen für das Endjahr des Plans<br />

nicht höher als auf 1,300,000 bis 1,400,000 t<br />

veranschlagen können. Es blieben danach<br />

rund 5,000,000 t Mineralöle, die im Wege der<br />

Kohleverflüssigung gewonnen werden müssten.<br />

Dies ist, von allem Beiwerk losgelöst,<br />

die eigentliche Aufgabe, die der deutsche<br />

Vierjahresplan auf dem Treibstoffgebiet<br />

zu lösen hat, und niemand, dem diese Ziffer<br />

überhaupt etwas besagt, wird leugnen können,<br />

dass sie gigantisch ist. Wie ernst diese<br />

Aufgabe gemeint ist, wird man der von höchster<br />

Stelle auf dem Parteitag abgegebenen<br />

Erklärung zu entnehmen haben, dergemäss<br />

es bereits gelungen sei, «die deutsche Volkswirtschaft<br />

so aufzubauen, dass sie jederzeit<br />

auch gänzlich unabhängig von anderen Ländern<br />

auf eigenen Füssen stehen kann». Man<br />

wird demnach jedenfalls unterstellen müssen,<br />

dass zumindest die Absicht besteht, bis 1940<br />

jene 6,300,0001 flüssiger Mineralöle aus eigener<br />

Produktion zu beschaffen.<br />

Es kommt also darauf an, eine Anzahl von<br />

Industrieanlagen zu errichten, die imstande<br />

sein müssen, jährlich 5,000,000 Tonnen künstlicher<br />

Mineralöle zu produzieren. Wie man<br />

weiss, sind einzelne darunter schon seit längerer<br />

Zeit in Betrieb, und ihre Ausbeute hat<br />

1937 rund 850,000 t betragen. In diesem Jahr<br />

sind weitere Hydrierwerke in Betrieb gekommen,<br />

und der Bau neuer Anlagen ist im Gange.<br />

Wir wissen nicht, ob heute schon die volle<br />

Kapazität von jährlich 5,000,000 t geplant*<br />

oder im Aufbau begriffen ist, und wir haben<br />

auch keine Kenntnis davon, ob und inwieweit<br />

Vorsorge getroffen wurde, ausser Benzin<br />

auch andere Erdölprodukte, vor allem Dieselöle<br />

und Schmieröle, in ihnen synthetisch zu<br />

gewinnen, aber wie dem auch sei, das Ziel<br />

müsste es logischerweise sein, diese<br />

Produktionskapazität von 5.000.000 t<br />

unter allen Umständen sicherzustellen.<br />

Kann die Erreichung dieses Ziels gelingen<br />

und stehen in Deutschland die Arbeitskräfte<br />

zur Verfügung, die die Durchführung derb Aufgabe<br />

erfordert? Besteht ferner die Aussicht,<br />

die neue Grossindustrie, wenn sie erst einmal<br />

da sein wird, laufend mit einer ausreichenden<br />

Zahl geschulter Facharbeiter zu versorgen?<br />

Eine Antwort auf diese Fragen wird<br />

man an Hand des mageren offiziellen deutschen<br />

Ziffernmaterials schwerlich zu geben<br />

vermögen, aber es sind doch genügend Un-j<br />

terlagen vorhanden,- um die Situation klar zu<br />

erkennen.<br />

Wir können uns hier in erster Reihe auf<br />

die Untersuchung stützen, die das englische<br />

Falmouth-Komitee in seinem Bericht über<br />

die Aussichten der Kohleverflüssigung für<br />

Grossbritanmen der Oeffentlichkeit unterbreitet<br />

hat und dessen Informationen auf dem<br />

eingehenden Studium der deutschen Anlagen<br />

Siebzehntes Kapitel.<br />

Nach dem Lunch sassen wir mit Nicholas<br />

neben dem Kamin, und Nancy erzählte uns<br />

von ihrem Konflikt.<br />

«Und was wirst du jetzt tun ? > fragte<br />

Hester.<br />

«Die Pflicht erfüllen, die zunächst an<br />

mich herantritt», entgegnete Nancy und beobachtete<br />

den aufsteigenden Rauch aus ihrer<br />

Zigarette.<br />

«Das eilt nicht so», sagte Nicholas, der<br />

gern seine ganz© Familie um sich versammelt<br />

sah und gewünscht hätte, dass Martha<br />

in Porthlew verheiratet wäre. Dann sah er<br />

auf die Uhr und fand, dass es Zeit wäre, an<br />

die Arbeit zu gehen.<br />

«Ich werde lieber an George schreiben,<br />

man kann ausführlicher sein als in einem<br />

Telegramm», sagte er.<br />

« Ist George verreist ? > fragte Nancy, und<br />

nach und nach erzählten wir ihr, was sich in<br />

unserm Nachbarhause abspielte.<br />

« Wir sind alle sehr besorgt», setzte ich<br />

hinzu. «Aber was können wir tun ? George<br />

hat dieser Person alle Rechte eingeräumt.<br />

Er muss zurückkommen und sie entlassen. ><br />

« George ist ein Dummkopf >, sagte Nancy,<br />

und ich sah, dass ihr Gesicht vor Energie<br />

aufleuchtete, wie das eines Kämpfers,<br />

das die Freude am Kampf widerspiegelt.<br />

«Ich kenne dieses Fräulein Wood nicht >,<br />

fuhr sie fort. «Ist sie glaubwürdig ? »<br />

« Ja, bestimmt. Sie hätte natürlich direkt<br />

zu George gehen müssen, aber sie fürchtet<br />

sich davor, in einen Verleumdungsprozess<br />

verwickelt zu werden.»<br />

« Dummes Ding. Ich fürchte mich nicht >,<br />

erklärte Nancy kurz und bündig. « Ich gehe<br />

hinüber. ><br />

< Aber Kind, George wird übermorgen<br />

wieder zurück sein », sagte Nicholas. « Wenn<br />

du eine Unvorsichtigkeit begehst, kann sich<br />

AUTOMOBIC-REVUE EEEN1SMK3, 30. SeptemSer <strong>1938</strong> —N° 76<br />

Das Arbeiterproblem der deutschen<br />

Oel-Selbstversorgung<br />

(Fortsetzung von Saite 1.)<br />

aufgebaut waren. Danach erfordert die Gewinnung<br />

von 1 t Leichtkraftstoff bei der Hydrierung<br />

den Aufwand von 4,1 t Kohle und<br />

bei der Synthese 5-6 t Kohle. Da die Hydrierung<br />

als Arbeitsverfahren die grössere Bedeutung<br />

hat, wird man mit einem Durchschnitt<br />

von 4,5 t rechnen dürfen. Hierin ist<br />

der Bedarf an Ausgangsstoff für die eigentliche<br />

Verflüssigung wie auch an Heizmaterial<br />

für den Betrieb der Dampfkessel, Kraftanlagen,<br />

Wasserstoff-Generatoren und dergleichen<br />

mitenthalten. Für eine Produktion von<br />

5,000,000 Flüssigprodukt würden also rund<br />

22.500.000 t Kohle<br />

benötigt werden; das sind mehr als fünfmal<br />

soviel, als hierfür im letzten Jahr in Anspruch<br />

genommen wurde, knapp 10% der auf Steinkohlenbasis<br />

berechneten Gesamtförderung<br />

Deutschlands an Stein- und Braunkohle in<br />

1937 und mehr als 12% des heutigen deutschen<br />

Eigenverbrauchs an Kohle.<br />

Zur Gewinnung und Weiterverarbeitung<br />

dieser Menge auf Mineralöle würden nach<br />

den Berechnungen des englischen Untersuchungsausschusses<br />

rund<br />

135.000 Arbeiter im Bergbau und seinen<br />

Nebenbetrieben und 65.000—70.000 weitere<br />

Arbeiter in den eigentlichen Verflüssigungsanlagen,<br />

insgesamt also rund 200,000 Mann notwendig<br />

sein. Die Gesamtzahl der im deutschen Steinund<br />

Braunkohlenbergbau, einschliesslich Nebenbetrieben,<br />

in 1937 beschäftigten Arbeiter<br />

betrug rund 555,000 Mann. Die Erfordernisse<br />

der Kohleverflüssigung würden also allein in<br />

diesem Bereich im Falle der Planerfüllung<br />

eine 20prozentige Erhöhung der Belegschaft<br />

über die Arbeitskräfte hinaus erforderlich<br />

machen, die jetzt schon für dies« Zwecke im<br />

Kohlenbergbau tätig sind.<br />

Dass dies für den deutschen Bergbau ein<br />

ungeheuer schwieriges Problem darstellen<br />

muss, dessen Lösung vorerst überhaupt kaum<br />

absehbar erscheint, geht aus mehr als einem<br />

Symptom hervor:<br />

Die « Deutsche Bergwerks-<strong>Zeitung</strong> > verwies in<br />

diesem Zusammenhang auf die besonders kritische<br />

Situation im bergbaulichen Nachwuchs, die es notwendig<br />

mache, mindestens 16,000 Jugendliche im<br />

Jahr dem Bergbau neu zuzuführen, während der<br />

tatsächliche Zugang in 1937 trotz einer 50prozentigen<br />

Steigerung über das Vorjahr erst 10,700 erreichte<br />

und somit noch um 33% hinter dem unerlässlichen<br />

Mindest-Soll zurückblieb. Die Aufgabe<br />

sei dadurch besonders schwierig, weil die Zahl der<br />

Schulentlassenen vorerst von Jahr zu Jahr absinke<br />

und gerade die Neigung zu dem so besonders harten<br />

Bergmannsberuf naturgemäss nicht übermässig<br />

gross sei. Auch die Zeitschrift «Deutsche Volkswirtschaft»<br />

nahm kürzlich zur Frage der Arbeiterbeschaffung<br />

Stellung, wobei sie so weit ging, zu<br />

empfehlen, dass man auf die pensionierten Berginvaliden<br />

zurückgreifen und diesen eine ihrer Leistungsfähigkeit<br />

zuweisen solle.<br />

angemessene Wiederbeschäftigung<br />

Man erkennt aus diesen wenigen Hinweisen,<br />

wie sich schon heute die Aussichten einer<br />

drastischen Produktionssteigerung im Bergbau,<br />

der Schlüsselindustrie der Kohleverflüssigung,<br />

darstellen. Doch der Bergbau ist nur<br />

die Situation für die Kinder noch verschlimmern.<br />

Ich kann mir nicht helfen, ich hoffe,<br />

Fräulein Wood befürchtet. Hat Alberta die<br />

Sache nicht vielleicht falsch- aufgefasst ? »<br />

« Wie konnte sie ? »<br />

« Kinder spielen oft Räuber oder Indianer<br />

und machen dabei allen möglichen Unsinn.<br />

Weisst du bestimmt, dass die andern Kinder<br />

nicht in der Nähe waren ? »<br />

« Ich werde mit Alberta sprechen », sagte<br />

Nancy, und dann erhoben wir uns alle und<br />

gingen für diesen Nachmittag jeder unserer<br />

Wege.<br />

Als ich die Halle betrat, erwischte mich<br />

Melinda mit vor Angst weit aufgerissenen<br />

Augen.<br />

« Sie klettern über die Hecke», flüsterte<br />

sie.<br />

« Wer ? »<br />

«Alberta und Fräulein Nancy. Alberta<br />

wollte zuerst nicht mit, aber Fräulein Nancy<br />

schleppte sie mit sich. Ich fürchte mich zu<br />

sehr, um mitzugehen.»<br />

« Wovor fürchten Sie sich ? Es ist hei<br />

lichter Tag.»<br />

«Alberta sagt, man kann nicht wissen<br />

vielleicht ist er schon tot heute oder wieder<br />

an so einen alten Baum festgebunden. ><br />

« Warum haben Sie oder Alberta uns nich<br />

erzählt, was da vorgeht; wir haben ganz zu<br />

fällig von Sally davon gehört.»<br />

(Fortsetzung folgtJ<br />

ein Sektor im Rahmen der deutschen Mineralölproduktion<br />

und diese wiederum nur e i n<br />

Konsument des Bergbaus. Auch dessen andere<br />

Verbraucherkreise melden sich mit von<br />

Jahr zu Jahr erhöhten Ansprüchen, die die<br />

Durchführung des Vierjahresplans an sie<br />

stellt, so die Eisenindustrie, die « Buna »-Erzeugung<br />

und ungezählte andere<br />

Produktionszweige der deutschen Aufrüstungswirtschaft.<br />

Anderseits haben wir gesehen, dass sich der<br />

künftige Arbeiterbedarf in der eigentlichen<br />

Kunstölgewinnung ebenfalls in Dimesionen bewegt,<br />

die zur Zeit erst zu einem bescheidenen<br />

Bruchteil erreicht werden.<br />

Wir stellten fest, dass der Betrieb der Hydrier-<br />

und Syntheseanlagen allein etwa 65,000<br />

bis 70,000 Arbeiter erfordern würde, wobei<br />

die Industrien noch nicht mitberücksichtigt<br />

sind, denen ihre Belieferung mit Werkstoffen<br />

und maschineller Ausrüstung usw. obliegt.<br />

Hier kommt als besonders erschwerendes<br />

Moment hinzu, dass bei den komplizierten<br />

und auf relativ wenig praktische Erfahrungen<br />

aufgebauten Arbeitsprozessen<br />

ein grosser Stamm hochqualifizierter Fachkräfte<br />

unerlässlich ist, der allein durch den mengenmässigen<br />

Einsatz an Menschen, selbst wenn<br />

diese bereitstünden, noch nicht geschaffen<br />

werden könnte. In dieser Beziehung wiegt<br />

besonders schwer, dass auch im deutschen<br />

Ingenieurnachwuchs heute schon eine bedenkliche<br />

Unterbilanz besteht.<br />

So häufen sich in der Tat die Anzeichen<br />

dafür, dass die Probleme der Arbeiterbeschaffung<br />

zu den schwerwiegendsten gehören, die<br />

heute die deutsche Wirtschaft bedrängen.<br />

Wenn die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung<br />

das Defizit an Arbeitern in Deutschland<br />

zur Zeit auf 500,000 bezifferte, so dürfte diese<br />

Zahl jedenfalls sicher nicht zu hoch gegriffen<br />

sein. Man muss sich, vor Augen halten,<br />

dass jener gewaltige Mehrbedarf an Menschen,<br />

wie ihn die Durchführung des Treibstoffplans<br />

notwendig macht, auch auf den<br />

meisten anderen Gebieten der Wirtschaft besteht<br />

und bestehen muss, nachdem Deutschland<br />

sich nicht nur damit begnügt hat, das<br />

Leistungsvermögen seiner vorhandenen Industrien<br />

auf ein Höchstmass zu steigern, sondern<br />

auch noch eine Reihe neuer Riesetv<br />

industrien zu entwickeln. Deshalb kann auch<br />

eine Umlagerung von Arbeitskräften aus einem<br />

Produktionszweig in den anderen keine<br />

Lösung bringen, wenn in jedem von diesen<br />

ein mehr oder minder grosses Defizit an<br />

schaffenden Händen vorliegt.<br />

Noch ein anderer wesentlicher Punkt aber<br />

darf nicht übersehen werden. Unsere Betrachtungen<br />

gingen ausschliesslich von einem<br />

Friedensbedarf an Mineralölprodukten aus.<br />

Die rund 6,300,000 Tonnen, die unserer Rechnung<br />

zugrunde lagen, entsprachen der normalen<br />

Verbrauchsentwicklung, wie sie die<br />

deutschen Behörden selbst ins Auge gefasst<br />

haben und sie schliessen noch nicht einmal<br />

den voraussichtlich sehr beträchtlichen Mehrkonsum<br />

ein, den der Volkswagen in den Jahren<br />

nach Fertigstellung seiner Erzeugungsstätte<br />

mit sich bringen wird. Der geplante<br />

Jahresabsatz von W* Millionen Fahrzeugen,<br />

der den heutigen Gesamtbestand an Personenwagen<br />

in Deutschland übersteigt, gibt einen<br />

Eindruck von dem erhofften<br />

Fortschritt in der Motorisierung<br />

und den daraus erwachsenden Mehranforderungen<br />

an Betriebsstoffen.<br />

Das sind, wie ausdrücklich hervorgehoben<br />

sei, die Perspektiven des künftigen deutschen<br />

Friedensbedarfs. In ihnen ist also in keiner<br />

Weise auf die stark vergrösserten Mehransprüche<br />

Bedacht genommen, wie sie im<br />

Fall eines Krieges auftreten würden. Deutsche<br />

Militärsachverstän/dige haben, wie erinnerlich,<br />

den<br />

Oeibedarf aller Streitkräfte einschliesslich<br />

des Hinterlandes auf 15—20 Mlll. t Jährlich<br />

beziffert, und selbst wenn er sich effektiv in<br />

einer kleineren Grössenordnung bewegte,<br />

würde er immer noch ein Mehrfaches des<br />

heutigen Verbrauchs erreichen. In einer Zeit,<br />

wo Tausende und aber Tausende der heute<br />

in den Fabriken beschäftigten Arbeiter zur<br />

kämpfenden Truppe abberufen werden müssten,<br />

entstünde also eine Vervielfachung des<br />

schon heute nicht mehr zu deckenden Bedarfs<br />

an Arbeitskräften. In einer Zeit auf<br />

deren Aufgaben letzten Endes überhaupt erst<br />

der deutsche Autarkieplan abgestellt ist und<br />

im Hinblick auf die man auch die schwersten<br />

materiellen Opfer zu tragen gewillt scheint,<br />

würden also die heutigen Schwierigkeiten<br />

sich noch kumwlativ vergrössern.<br />

Wie diese Schwierigkeiten je gelöst werden<br />

können, bleibt vorerst das Geheimnis<br />

derer, die sie auf sich genommen haben.<br />

J. P. K.


N° 76-i DIENSTAG, 20. Seplem&r AUTOMOBIL-REVUE<br />

AAsolutez lüeltcekocd in dec SalatoüsU wwt tBounewlte:<br />

Eyston durchrast 160 Meter in 1 Sekunde!<br />

Rekordjagd zwischen Cobb und Eyston. — Cobb fährt 563,570 km/St, und<br />

Eyston verbessert auf 575.320 km/St.<br />

G. E. T. Eyston in der Karikatur.<br />

In der Ausgabe vom letzten Freitag vermochten<br />

wir unsern Lesern eben noch kurz<br />

mitzuteilen, dass der am 26. August vom Engländer<br />

G.E. T. Eyston mit 556,01 km/St, aufgestellte<br />

absolute Weltschnelligkeitsrekord im<br />

Automobil neuerdings eine Verbesserung erfahren<br />

habe. In der Tat, sein Landsmann<br />

John Cobb,<br />

nachdem er die Tage zuvor zwei missglückte<br />

Versuche unternommen hatte, kam am Donnerstag<br />

nachm. mit seinem Boliden, der von 2<br />

Napier-Railton-Motoren von zusammen 2500<br />

PS angetrieben wird, zu dem erhofften Erfolg.<br />

Er legte den fliegenden Kilometer und<br />

die fliegende Meile auf seinem Silberpfeil in<br />

einem Tempo zurück, welches das von Eyston<br />

seinerzeit erreichte glatt in den Schatten<br />

stellte. Hier die gefahrenen Zeiten:<br />

1 fliegender Kilometer: Hinfahrt: 6,34"<br />

= 566,79 km/St.; Rückfahrt: 6,44" = 556,99 km/St.;<br />

Hug (Maserati) hinter Cortese<br />

Zweiter in Modena.<br />

Von 19 Wagen 15, darunter alle «Alfetta».<br />

ausgefallen.<br />

Als letztes italienisches Rennen der Saison, das<br />

ganz für Rennwagen der Anderthalbliterklasse reserviert<br />

war, stieg am vergangenen Sonntag der<br />

« Gircuito di Modena •, bei welchem die Konkurrenten<br />

55 Runden = 176 Kilometer zurückzulegen<br />

hatten. Die Strecke war die gleiche wie bei den<br />

früheren Auflagen, mit der einzigen Ausnahme,<br />

dass man sie mit einer weiteren Schikane beim<br />

Monumento Vittorio Emanuele II. ausstattete, wodurch<br />

die Geschwindigkeit wesentlich herabgesetzt<br />

wurde. Es setzte in Modena eine Schlacht ab, deren<br />

Auswirkungen auf das Maschinenmaterial geradezu<br />

als verheerend bezeichnet werden müssen:<br />

von 19 gestarteten Konkurrenten schieden nicht weniger<br />

als 15 aus, worunter alle von Emilio Villoresi,<br />

Biondetti, Sommer und Severi gesteuerten<br />

« Alfetta », die samt und sonders mit Kerzenschäden<br />

und Bremsdefekten liegen blieben. Aber auch<br />

Gigi Villoresi auf Maserati, der vom Start weg die<br />

Führung übernommen hatte und ungestüm — wie<br />

man sich's von ihm nicht anders gewohnt ist —<br />

davonbrauste, ward von der 7. Runde ab infolge<br />

einer Getriebestörung nicht mehr gesehen, und<br />

weitere Opfer des motorenmordenden Karussells<br />

waren Runde um Runde zu registrieren. Von 8iesem<br />

Massensterben im Kampf um die Spitze, bei<br />

dem fast alle Favoriten daran glauben mussten,<br />

profitierten die klug berechnenden Taktiker, ein<br />

Cortese und ein Hug, die ohne Zweifel mit den<br />

eindrucksvollsten Leistungen des Tages aufwarteten.<br />

Cortese kam so zum ersten Platz, und der<br />

Schweizer Hug, der in letzter Zeit immer mehr<br />

zur Elite in der Klasse der Anderthalbliterwagen<br />

aufrückt, figuriert wohlverdient an zweiter Stelle.<br />

Resultate.<br />

1. Cortese (Maserati) 55 Runden = 176 km In<br />

1:43:54,6 = 101,626 km/St.; 2 Hug, Schweiz<br />

(Maserati), 54 Runden in 1:43:56,4; 3. Dobson<br />

(ERA) 52 Runden; 4. Plate G. (Maserati) 48 Runden<br />

in 1:44:19,6.<br />

Schnellste Runde: E. Villoresi (Alfa<br />

'"»meo) in 1:48.6 == 106,077 km/St, ...<br />

j<br />

Mittel: 6,39" = 563,56km/St. (alter Rekord:<br />

6,48" = 555,549 km/St.).<br />

1 fliegende Meile: Hinfahrt: 10,19" =<br />

569,54 km/St.; Rückfahrt: 10,37" = 557,68 km/St.;<br />

Mittel: 10,28" = 563,570 km/St, (alter Rekord:<br />

10,42" = 556,010 km/St.).<br />

9<br />

Ueberflüssig zu bemerken, dass<br />

Captain Eyston<br />

zur Stelle war, als Cobb seine Rekorde zertrümmerte<br />

und dem neuen Rekordmann gratulierte,<br />

ihm und seinen Leistungen aber sofort<br />

Kampf auf der ganzen Linie ansagte. Die<br />

Welt brauchte nicht zu lange auf neue, sensationelle<br />

Meldungen aus Salt Lake City zu<br />

warten. Schon 24 Stunden später, am Freitagnachmittag,<br />

war ein neuer absoluter Weltschnelligkeitsrekord<br />

geboren. Der Träger des<br />

neuen Weltrekordtitels ist also wiederum<br />

Captain George Edward Thomas Eyston, der<br />

am 19. November 1937 als erster Sterblicher<br />

die 500-km/St.-Grenze im Automobil nicht nur<br />

erreichte, sondern sogar etwas überschritt.<br />

Sein «Thunderbolt» entwickelt bekanntlich<br />

rund 6000 PS und hat die beiden neuen Kurzdistanzrekorde<br />

in folgenden Zeiten erledigt:<br />

ifllenenderKilometer: Hinfahrt: 6,30"<br />

= 571,41 km/St.; Rückfahrt: 6,22" = 578,76 km/St.;<br />

Mittel: 6,26" = 575,06km/St.<br />

1 fliegende Meile: Hinfahrt: 10.10" =<br />

573,61 km/St.; Rückfahrt: 10,04" = 577,04 km/St.;<br />

Mittel: 10,07" = 575,32 km/St.<br />

Zur Zeit, da Eysfcra neue Lorbeeren erntete,<br />

schlief John Cobb den Schlaf des gerechten.<br />

Als er erwachte, sah er sich einer<br />

vollendeten Tatsache gegenüber und gab sofort<br />

die Erklärung ab, dass er nicht ruhen<br />

werde, ehe der absolute Weltrekord in seinen<br />

flefinitiven Besitz übergegangen sei und<br />

dies vermutlich am morgigen Mittwoch. Wie<br />

Am Malo<br />

langenprofil<br />

Profilen fang<br />

Mautab für


Schweizerische Rundschau<br />

Verdunkelung der Scheinwerfer<br />

von Motorfahrzeugen.<br />

Im Anschluss an den Artikel « Zur kommenden<br />

Verdunkehingsütmng » in Nr. 74 der<br />

« Automobil-Revue » wird uns mitgeteilt,<br />

dass zwar bei den letztjährigen Uebungen<br />

Stoff und Papierhauben noch zulässig waren,<br />

dieses Jahr jedoch bedeutend schärfere Vorschriften<br />

seitens der Abteilung für passiven<br />

Luftschutz erlassen wurden, die wir nachstehend<br />

auszugsweise bekanntgeben :<br />

«Im Strassenverkehr geht das öffentliche Leben<br />

weiter, doch sind die entsprechenden Verfügungen<br />

der Polizeiorgane und der Luftschutzorgane zu<br />

berücksichtigen. Für die Abschirmung von Motorfahrzeugen<br />

und Fahrrädern ist der Art. 6 der Verfügung<br />

massgebend, welchem das amtliche Modell<br />

mit jalousieförmiger Abschirmung in jeder Hinsicht<br />

entspricht. Vorschriftswidrig lichtdurchlässige oder<br />

nach oben nicht abgeschirmte Papier- und Stoffhauben<br />

sind verboten.»<br />

Die Strojchenfahrten-<br />

Versicherung.<br />

In Anwendung des neuen Automobilgesetzes<br />

Ist bekanntlich im Jahre 1932 zwischen der<br />

Eidgenossenschaft und den Haftpflichtversicherungsgesellschaften<br />

ein Abkommen über<br />

die Versicherung bei Strolchenfahrten abgeschlossen<br />

worden, und zwar gestützt auf folgenden<br />

Wortlaut des Art. 55 MFG:<br />

«Der Bund schliesst bei Versicherungsunternehmungen,<br />

die zum Geschäftsbetrieb in der Schweiz<br />

zugelassen sind, eine Versicherung ab zugunsten<br />

von Personen, die getötet oder verletzt werden durch<br />

den eigenmächtigen, vom Halter nicht verschuldeten<br />

Gebrauch eines Motorfahrzeuges durch einen Dritten.<br />

Die Versicherung besteht für diese Personen<br />

nur insofern, als der Dritte für den Schaden gemäss<br />

Art. 37 aufzukommen hat.<br />

Die Versicherungsleistungen bestimmen sich<br />

Bach den für die obligatorische Unfallversicherung<br />

geltenden Grundsätzen. Den gegen Unfall obligatorisch<br />

versicherten Personen wird auf Grund dieser<br />

Versicherung keine Entschädigung gewährt.<br />

Mitfahrende Personen, denen der eigenmächtige<br />

Gebrauch des Fahrzeuges bekannt ist, besitzen gegenüber<br />

dem Versicherer keinen Anspruch.<br />

Der Versicherer tritt im Umfang seiner Leistungen<br />

an den Geschädigten in dessen Rechte gegenüber<br />

dem Haftpflichtigen ein.<br />

Die Kosten ger Versicherung werden aus dem<br />

Anteil des Bundes am Benzinzoll bestritten.»<br />

Die erste Vertragsdauer umfasste die Periode<br />

der Jahre 1933 bis 1935, wobei es sich<br />

herausstellte, dass aJTefn In Ben Jahren 1933<br />

und 1934 den Prämienzahlungen in der Höhe<br />

von 256 000 Fr. 5500 Fr. an Auszahlungen für<br />

eingetretene Schäden gegenüberstanden. Der<br />

nach Abzug grosser Reserverückstellungen<br />

ausgewiesene Gewinn belief sich damals auf<br />

119 000 Fr., der zu 30 % dem Bund und zu<br />

70 % den Versicherungsgesellschaften zufiel.<br />

Nachdem das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />

mit den Versicherungsgesellschaften<br />

Ende 1935 einen neuen Vertrag abgeschlossen<br />

hatte, zeigte es sich aber in der<br />

Folge, dass die den letztern auch nach diesem<br />

revidierten Vertrag zufallenden Gewinne<br />

viel zu hoch waren, so dass kürzlich der Beschluss<br />

gefasst wurde, das Abkommen von<br />

1935 zu kündigen.<br />

Sttasien<br />

Die Strasse nach Seelisberg. Es sind der<br />

Automobilisten nicht wenige, die den so<br />

schön ob dem Vierwaldstättersee gelegenen<br />

Kurort Seelisberg meiden, weil — es nicht<br />

jedermanns Sache ist, mit einem grossen<br />

Wagen einen andern auf dem schmalen<br />

Strässchen kreuzen zu müssen. Gewiss, auf<br />

der Strecke von Emmetten bis zum Seelein<br />

finden sich etliche Ausweichstellen, aber gerade<br />

die Partie längs des steil abfallenden<br />

Seeufers mit den unüberwindlichen Kurven<br />

präsentiert sich für den Autofahrer wenig<br />

angenehm, zumalen auch der Lasrwagenverkehr<br />

zugelassen ist. Dass der Kanton Uri<br />

heute an einen Strassenausbau nicht herantreten<br />

will, ist im Hinblick auf die andern<br />

seine Staatskasse sehr belastenden Strassenbauten<br />

(Sustenstrasse, Axen- und Qotthardstrasseausbau)<br />

verständlich. Auch das Projekt<br />

für die linksufrige Vierwaldstätterseestrasse,<br />

das einen Anschluss an Seelisberg<br />

oberhalb Treib vorsieht, lässt den Wunsch<br />

der Seelisberger Verkehrskreise bezüglich<br />

Ausbau des bestehenden Strässchens ßeckenried-Emmetten-Seelisberg<br />

heute in den Hintergrund<br />

treten.<br />

Um so mehr muss man sich fragen, warum<br />

nicht für das Teilstück Emmetten-Seelisberg<br />

das System des abwechselnden Einbahnverkehrs<br />

eingeführt wird, d.h. während<br />

der geraden Stunden nur Bergfahrt, während<br />

der ungeraden nur Talfahrt ? Gewiss, auch<br />

dies ist keine auf die Dauer befriedigende<br />

Lösung, aber immerhin besser als die jetzige<br />

Praxis. Hoffentlich wagen die Umer- und<br />

ftUTOMOBIL-REVUE<br />

Nidwaldner nächstes Jahr einen bezüglichen<br />

Versuch, um die nach Seelisberg fahrenden<br />

Automobilisten vor unliebsamen Ueberraschungen<br />

bei Kreuzungen zu bewahren. V<br />

Walenseestrasse.<br />

Im st gallischen Murg ist wegen der Strassenführung<br />

der Walenseestrasse durch oder um das<br />

Dorf eine heftige Auseinandersetzung entbrannt.<br />

Das kantonale Baudepartement sieht eine Lösung<br />

mittels eines Viadukts über die Eisenbahnlinie, also<br />

mehr oder weniger eine Umleitung neben dem Dorf<br />

vor. Die Dorfbewohner selbst aber opponieren einer<br />

solchen Linienführung, indem sie für eine direkte<br />

Führung durchs Dorf eintreten.<br />

Vom Rapperswiler Seedamm.<br />

Kürzlich tagte in Rapperswil, unter dem Vorsitz<br />

des st. gallischen Landammannes Dr. Kabelt,<br />

die Baukommission für den Seedamm-Umbau. Sie<br />

hatte sich tor allem mit dem von der Bauleitung<br />

ausgearbeiteten Bauprogramm ßowie mit Projektionsarbeiten<br />

zu befassen. Auf Grund des genehmigten<br />

Baupr&grammes werden als nächste Aufgabe<br />

Sonderbohrungen durchgeführt. Die Ausführung<br />

der Hauptarbeiten dürfte in den Jahren<br />

1939 und 1940 erfolgen. Es wird damit gerechnet,<br />

in diesen beiden Jahren ungefähr 500—600 Angestellte<br />

und Arbeiter ständig beschäitigen zu können«<br />

Die Strasse ins Saastal<br />

ist gegenwärtig, wie man weies, auf eine Lange<br />

von 16 km ausgebaut und überwindet eine Höhendifferenz<br />

von nahezu 800 m. Einstweilen reicht sie<br />

bis Saas-Grund. aber bereits wird an der Fortsetzung<br />

eifrig gebaut. Von Almagell kehrt sie in weiter<br />

Schleife zurück, stösst in die Bergwelt von<br />

S'aas-Fee vor und wird dort enden. Dem Auto soll<br />

indessen — mit Ausnahme der Postwagen — der<br />

Zutritt ins Dorf selbst gesperrt bleiben; ein etwas<br />

aueserhalb des Ortes gelegener Parkplatz nimmt<br />

die Benziapferde auf.<br />

Neue Tagung für die « Route Blanche ».<br />

In Saint-Gervais (Hochsavoyen) ist am Samstag<br />

die ordentliche Jahrestagung des Komitees der<br />

«Route Blanche» (Durchzugsstrasse Paris -Dijon-<br />

Faucille - Genf - Chamonix) eröffnet worden. Sie<br />

stand unter dem Ehrenpräsidium des Senators und<br />

früheren Ministers Charles Dumont. Vertreter der<br />

verschiedenen interessierten Verkehrsorganisationen<br />

Frankreichs und der Schweiz waren anwesend. Die<br />

Verhandlungen wurden eingeleitet durch ein Expose<br />

des Vizepräsidenten des Komitees Marcel Gorges,<br />

der das Programm der Aktionsgemeinschaft entwickelte.<br />

Dieses bezweckt bekanntlich, die Vorzüge<br />

der Strassenverbindung von Paris nach Chamonix<br />

über den Jura und Genf gegenüber gewissen in letzter<br />

Zeit hervorgetretenen Bestrebungen einer westlichen<br />

Ablenkung besonders zu betonen. Aus diesem<br />

Grunde wird die Schaffung einer gewaltigen touristischen<br />

Organisation aller an der erwähnten<br />

Strecke interessierten Verkehrskreise angeregt, und<br />

zwar in Form eines Verbandes. *<br />

Im Verlauf des Kongresses «prach alt Staatsrat<br />

Bron (Genf) über das Projekt eines Strassentunnels<br />

durch den Mont-Blanc, der, abgesehen von seiner<br />

Funktion als direkteste Verbindung zwischen Paris<br />

und Rom, auch für verschiedene regionale Gebiete<br />

das beste Mittel wäre, aus ihrer gegenwärtigen Isolierung<br />

herauszukommen.<br />

Die Versammlung drückte den Wunsch aus, ihre<br />

Bestrebungen mögen durch Subventionen von seiten<br />

des Generalrates von Hochsavoyen, sowie der<br />

von der «Route Blanche» berührten Gemeinden unterstützt<br />

werden.<br />

Ein neuartiges, unübersehbares Warnungsmerkzeichen<br />

haben die Amerikaner herausgefunden und bereits<br />

mit gutem Erfolg ausprobiert. Besonders auf langen,<br />

gradlinigen Strecken wird durch die Monotonie<br />

der Fahrer oft schläfrig und kann leicht ein<br />

Warnungsschild übersehen, eine Sirene überhören<br />

— nie aber wird er die mehrere hundert Meter<br />

lange, weisse Zickzacklinie übersehen können, die<br />

ihm auf 6einer Fahrstrecke anzeigt, dass er siel»<br />

schwierigen Verkehrspunkten nähert E. E.<br />

Die Schwyzer-Behorden sorgen vor.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Schwyz hat an<br />

alle Schulräte die Aufforderung gerichtet, dahin zu<br />

wirken, dass Belästigungen auswärtiger Besucher,<br />

namentlich ausländischer Automobilisten, wie sia<br />

leider in letzter Zeit da und dort zu verzeichnen<br />

sind, unterbleiben.<br />

Was nutzt<br />

der Pedaldmck<br />

wenn der Bremsbelag nicht<br />

greift—nicht zu greifen vermag,<br />

weil das Material nicht das Beste<br />

darstellt, was das Wissen der<br />

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Ä _ _ • • • • • ••• •• • • •• 1° den Ziffern der deutschen Antomobilpro-<br />

Scharfes Absinken derWelt-Automobilerzeugung SSS^Z SET ÄVÄSS<br />

Jahre, die Bestrebungen um Stärkung des<br />

Dem Produktionsrekord, den die Äutomo- Grossforitanniens Äutomobilerzeugung ist Nutzfahrzeugparks sichtbar zum Ausdruck,<br />

bilindustrien der Welt im vergangenen Jahre durch einen Rückgang um 28,325 Einheiten Während in der Berichtszeit der Bau von Peraufgestellt<br />

haben, ist in den'ersten sechs Mo- nicht unbeträchtlich unter den Produktions- sonenwagen um 10,9% zugenommen hat,<br />

naten <strong>1938</strong> ein kräftiger Rückgang gefolgt, stand von 1936 herabgedrückt worden. Aehn- nahm er bei den Lastwagen um 19,5% und<br />

in der Zeit von Januar bis Juni hat sich die lieh wie in den Vereinigten Staaten brachte bei den (in obiger Aufstellung nicht enthal-<br />

Gesamterzeugun* von Motorfahrzeugen mit auch hier das erste Vierteljahr <strong>1938</strong> noch tenen) Zugmaschinen sogar um fast 60% zu.<br />

rund 2 Millionen Einheiten um rund 1,6 Mil- einen vorübergehenden Anstieg der Erzeu- Auch die italienische Automobilproduktion hat<br />

lionen oder 45% unter den Stand der glei- gnng, die nach einem Rückgang von 42,046 ihren vorjährigen Anstieg, wenn auch in bedien-Vorjahresperiode<br />

gesenkt. Diese Tat- im Januar auf 33,283 im Februar sich im trächtlich verlangsamtem Tempo, fortgesetzt,<br />

sache lässt die Unmittelbarkeit der Rückwir- März auf 53,903 Fahrzeuge erhob, um seit- Das gleiche gilt für die Motorfahrzeugerzeukungen,<br />

die die Verschlechterung der allge- dem sukzessive wiederabzusinken.<br />

gung der Sowjet-Union, in deren Leistung<br />

meinen WSrtschaftskonjunktur auf diese In- Frankreich, das im Hochkonjunktur jähr sich die Zuwachsrate gegenüber 1936—1937,<br />

dustrie ausgeübt hat, überaus sinnfällig her- 1937 dem allgemeinen Anstieg der Motorfahr- die sich auf 39,4% belief, zwar fühlbar vervortreten,<br />

zeugproduktion in der Welt nicht zu folgen ringert hat, jedoch auch in diesem Jahre mit<br />

Naturgemäss wird das Gesamtbild der Pro- vermochte, konnte sich im ersten Semester fast 18% die der übrigen Länder noch immer<br />

duktionsstatistik entscheidend durch das ge- dieses Jahres ungefähr auf seinem vorjähri- ansehnlich übersteigt<br />

radezu sturzartige Absinken der amerikani- Ken Niveau behaupten und hätte dieses wahrsehen<br />

Erzeugung bestimmt, die mit einem scheinlich auch übersteigen, wenn nicht die •"^•••^•"••••••••^^•^«Ü""»<br />

Rückgang um fast 57% zugleich auch ihren Wirkungen der Vierzigstundenwoche und an-<br />

Anteil an der Gesamtproduktion der Welt dere wirtschaftliche Schwierigkeiten die Tä- Im Schatten der Krise.<br />

von über 75% auf rund 60% verringert hat. tigkeit der Industrie stark beeinträchtigt hat- Einschneidende Ertragselnbussen der amerikanischen<br />

Wenn auch die Aussichten für eine baldige ten. Der Inlandsabsatz hat sich Verhältnis-<br />

Auto-Industria.<br />

und kräftige Erholung im Automobilabsatz massig günstig gestaltet; er war mit 106,583 „., we, cher Schärfe gich die Krige fa ^ ame_<br />

der Vereinigten Staaten für die kommenden wagen um 7120 hoher als in der Vergleichs- rikanischen Automobil-Industrie auswirkt illustriert<br />

Monate und das nächste Jahr allgemein wieze<br />

i* von 1937. Hingegen ist der französische unter anderm der Abschiuss Chryslers für das erste<br />

der günstiger beurteilt werden, so wird doch Automobilexport zurückgegangen. Halbjahr <strong>1938</strong>, das einen Ertrar von 5.71 Mill. ?<br />

in Anbetracht der Schwere des Rückschlags Automobflerzeugüng der hauptsächlichsten BS?&tab2^d^V«ffii^J to> nun"-<br />

allein schon die Wiedererreichung des vor- Produktionsländer. mehr vorliegenden Geschäftsbericht lassen sich weijährigen<br />

Produktionsstandes beträchtliche OM/Kimte England Dtuttchl. Frankr.' RB»«I. Italien« interessante Vergleiche in bezuz auf Absatz<br />

tere<br />

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Anstrengungen erfordern. Dentl der Rück- (in lOOO Stück)<br />

Gew »me dieses mächtigen Automobilkonzerns<br />

tarier in dipep« M-7t*n «.^lie M^n-ifön rra anstellen, welche geeignet sind, die Schwere der<br />

gang in diesen-letzten sechs Monaten ge- 1935 4119>8 4W>9 ^ m 6 97>1 ^ gegenwärtigen Depression in« richtig Licht zu<br />

HUgte, um das trzeUgungSVOlUmen der ame- 193g 4616,3 431,5 297,5 209,3 137,0 44,5 rücken. In den ersten sechs Monaten der Jahre<br />

Tikanischen Automobilindustrie beträchtlich 1937 5016,6 493,3 326,1 207,0 200,0 72,6 1932—<strong>1938</strong> verlief die Absatz- und Ertragsentwickunter<br />

das von 1934 herunterzudrücken, wäh- 1937. Jung in folgender Kurve:<br />

rend es im Monat Juni sogar den Stand von März 519,0 55,6 25.8 19,0 b) 5,2 Zahl der ver- Umsatz Gewinn<br />

1932 unterschritt. April 553,4 46,1 28,2 20,0 lö,l 5,4 t. Halbjahr kauften Autos in Mill. * In Mlll. 9<br />

Auch die mit der Produktion in den Ver- Mak 540,4 43,5 26,2 19,0 15,1 7,6 __<br />

einigten Staaten eng verknüpfte kanadische Jnni 521,1 46,7 29,8 22,0 15,4 6,3 r~; '* 'zt<br />

'Automobilerzeugung hatte eine empfindliche Juli ,456,9 44,2 30,3 21,0 16,1 7,0 *[ WMU «n «


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von der Equipe der Damen Simon-Brunot gewonnene Damen-Pokal In der gewaltigen PrOfungsfahrt<br />

Luttich-Rom-Lattich -, dass Hotchklss sich in seiner gesamten Leistungsfähigkeit<br />

immer übertrifft. Heute besser als gestern, aber morgen noch vollkommenerl<br />

Ob der Hotchkiss-Wagen durch einen hervorragenden Fahrer gesteuert werde oder durch<br />

zwei junge Damen, immer ist er an der Spitze. Denn nichts vermag das harmonische<br />

Zusammenwirken aller Eigenschaften zu Obertreffen, wie es in der gesamten Leistungsfähigkeit<br />

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Wann soll ich meinen Wagen verkaufen?<br />

Der Punkt (M) bzw. A" ist also<br />

der kritische Punkt,<br />

in dem wir den Wagen verkaufen sollten.<br />

Warten wir länger, so müssen wir wieder<br />

mehr pro Fahrkilometer zahlen, als wenn<br />

wir ihn in diesem Augenblick absetzen. In<br />

Abb. 3 ist zwar die Kurve (5) über (M) hinaus<br />

verlängert worden, um die Methode zu<br />

veranschaulichen. In der Praxis wird man<br />

jedoch die Wagenbuchhaltung und mit ihr<br />

auch die erhaltene Kurve der Totalkosten<br />

nur bis zum Punkt M führen, um sie dort<br />

abzubrechen, da nun ja der Wagen verkauft<br />

wird. Für das neue Modell wird wieder eine<br />

ähnliche Kurve angefangen.<br />

I<br />

(Fortsetzung aus Nr. 75.)<br />

Fahrstrecke in Km.<br />

Abb. 4-<br />

Abb. 4. Haben wir die Absicht, später einen grössern<br />

Wagen zu kaufen, der voraussichtlich z. B.<br />

um 30% höhere Betriebskosten verursacht, so «fahren<br />

wir am billigsten», wenn wir den alten Wagen<br />

erst bei (C) abstossen. 5 = Mittelwertkurve der<br />

Totalausgaben; 6 = die tatsächliche Ausgabenkurve<br />

wird eher so verlaufen.<br />

Für Ihre Fahrten<br />

Nun sind hier aber noch einige Kleinigkeiten<br />

zu beachten, soll die Methode gute<br />

Resultate ergeben. Vor allem werden wir in<br />

der praxis keinen schön ausgeglichenen Linienzug<br />

erhalten, wie ihn Kurve (5) zeigt,<br />

sondern vielmehr einen solchen nach Abb. 4<br />

(punktierte Kurve 6) mit «Wellenbergen und<br />

Wellentälern», (5) ist dann einfach die Mittelwertkurve<br />

hieraus. Weiter sei darauf hingewiesen,<br />

dass (M) nur dann den günstigsten<br />

Punkt zum Verkauf darstellt, wenn das<br />

neue Wagenmodell im Betrieb durchschnittlich<br />

gleich teuer zu stehen kommt. Ist der<br />

neue Wagen dagegen im Betrieb wesentlich<br />

teurer, so würde die höchste Wirtschaftlichkeit<br />

beider Wagen zusammengenommen<br />

beispielsweise dann erreicht,<br />

wenn wir den ersten bei (C) verkaufen würden.<br />

Diesen Punkt erhalten wir in folgender<br />

Weise: Wir ziehen durch den Nullpunkt<br />

eine Gerade OH, deren Steigung dem ungefähr<br />

erreichten Kilometerpreis des neuen<br />

Wagens entspricht. Nun legen wir parallel<br />

hiezu eine Tangente an die Kostenkurve. Der<br />

Punkt (C), wo diese Kurve berührt, ist in<br />

diesem Falle der kritische Punkt, wo das<br />

alte Modell abzustossen und das neue zu<br />

kaufen ist. Hier erreichen die Kilometerkosten<br />

des gebrauchten Wagens eben den<br />

für das neue Modell errechneten Durchschnitt.<br />

Wollten wir mit dem Geschäft noch<br />

länger zuwarten, so würde uns das alte Modell<br />

teurer zu stehen kommen als das neue.<br />

Zwischen M und C nehmen die Kilometerkosten<br />

des alten allmählich so weit zu, bis<br />

sie sich denen des neuen angeglichen haben.<br />

Würden wir den neuen Wagen schon bei<br />

(>M) verkaufen, so müssten wir gleich von<br />

da weg mit dem höhern Kilometersatz rechnen.<br />

Neue Prüfanlage bei Ford.<br />

Die Firma Ford hat unlängst in ihren Detroiter<br />

Laboratorien eine neuartige Autoprüfvorrichtung<br />

in Betrieb genommen, welche<br />

dazu bestimmt ist, die Wagen in künstlichem<br />

Wind und Regen bei Temperaturen<br />

zwischen —15 und +8 Grad zu prüfen (ein<br />

besonderer Gefrierraum erlaubt, Motoren sogar<br />

bei Temperaturen bis hinab zu —30 Grad<br />

zu erproben). Weiter gestattet die Anlage,<br />

die Versuche bei niedrigem Luftdruck, wie<br />

er in grosser Höhe vorkommt, bei starkem<br />

und geringem Feuchtigkeitsgehalt, bei starkem<br />

Sand- und Staubgehalt der Luft, sowie<br />

bei Verhältnissen zu prüfen, die im Freien<br />

zu Glatteisbildung führen.<br />

Der Prüftunnel ist 40 m lang, misst in der<br />

Breite 10 m und in der Höhe 4 m. Der zu<br />

prüfende Wagen wird darin auf einem Gestell<br />

so befestigt, dass sich seine Hinterreifen<br />

auf Rollen stützen, die mit einem Dynamometer<br />

(elektrische Leistungsmessanlage) verbunden<br />

sind. Man kann also den Motor mit<br />

eingeschaltetem Gang laufen lassen und die<br />

durch die Reifen an die Trommeln übertragene<br />

Leistung messen. Die Trommeloberfläche<br />

spielt hier die Rolle der Fahrbahn.<br />

Ein von einem 400-PS-Motor angetriebener<br />

dreiflügliger Propeller erlaubt, • in dem<br />

Tunnel Windgeschwindigkeiten bis zu 125<br />

km/St, zu erzeugen. Staub und trockener<br />

Sand können in den Luftzug hineingewirbelt<br />

werden, um einen wahren Wüstensturm zu<br />

erzeugen. Das Röhrennetz an den Innenwänden<br />

erlaubt alle Witterungserscheinungen<br />

vom Nebel bis zum Wolkenbruch nachzuahmen.<br />

Durch Fenster in den Seitenwändsn<br />

kann der Wagen während der Versuche dauernd<br />

beobachtet werden.<br />

Schon diese wenigen Angaben zeigen, mit<br />

welcher Umsicht heute von grossen Automobilwerken<br />

die Entwicklung neuer Modelle<br />

an die Hand genommen wird. Dabei gibt<br />

sich die Prüfabteilung der Fabriken keineswegs<br />

mit solchen Laboratoriumsversuchen<br />

zufrieden. Vielmehr gehen damit Hand in<br />

Hand zahlreiche Prüffahrten auf den verschiedenen<br />

Versuchspisten, die gleichfalls die<br />

•höchsten Anforderungen an die Wagen stellen.<br />

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Von einem in den Diesel-Laboratorien<br />

des Pennsylvania State College entwickelten<br />

Rauchmesser, der erlaubt, die Intensität<br />

des in den Abgasen enthaltenen Rauchs<br />

zu messen. Ein 50 cm langes und 5 cm dickes<br />

Rohr dient als Messkammer. Die Rohrenden<br />

sind durch Glasfenster abgeschlossen. Hinter<br />

dem einen davon ist eine 100-Watt-Projektionslampe<br />

und hinter dem andern ein<br />

Taschen-Photometer angebracht. Die Herstellungskosten<br />

für das Gerät sollen sich<br />

auf nur ungefähr 100 Fr. belaufen.<br />

Ein schwedischer Ingenieur habe ein<br />

neues Herstellungsverfahren zur Gewinnung<br />

von Motorbrennstoff aus Holzabfällen<br />

entwickelt. Es soll erlauben, einen terpentinähnlichen<br />

Treibstoff zu erhalten.<br />

Von Erdölfunden in Schottland. Die<br />

Schotten werden sich freuen über das billige<br />

Petrol.<br />

Von der Verleihung des Ordens vom<br />

Deutschen Adler an einen der Vizepräsidenten<br />

des amerikanischen General-Motor-Konzerns.<br />

Ford beabsichtige auch in Finnland ein<br />

Montagewerk zu errichten.<br />

Dass die deutsche Firma Deutz einen<br />

Bootsmot'or entwickelt hat, der sowohl mit<br />

Gasöl als auch mit Holzgas betrieben werden<br />

kann. Er leistet bei Dieselbetrieb 107<br />

Brems-PS bei 800 UlMin.. bei Generatorbetrieb<br />

76 PS bei 750 UlMin. Eine andere<br />

deutsche Firma baut einen ähnlichen Bootsmotor,<br />

der bei Dieselbetrieb 120 PS und<br />

bei Holzgasbetrieb 90 PS hergibt, wobei<br />

sich die Drehzahl in beiden Fällen auf 375<br />

UlMin. beläuft.<br />

Von der Eingliederung der Steyr-Austro*<br />

Daimler-Puch-Werke in den Hermann Göring-Konzern.<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, SO. SepfemEer <strong>1938</strong>* — N" 76<br />

WS,<br />

agiles<br />

Das Gebrauchtwagen-Problem<br />

in Amerika.<br />

Wahrend des letzten Jahres erreichte in<br />

den Vereinigten Staaten der Gesamtumsatz<br />

an gebrauchten Personen- und Lastwagen<br />

die Höhe von rund 7 Millionen Stück, deren<br />

Wert sich auf etwa 1700 Millionen Dollar<br />

bezifferte, Zahlen, welche Umfang und Bedeutung<br />

des Gebrauchtwagenmarktes im<br />

Lande des Automobils veranschaulichen. Allein<br />

das ist es gerade : dass das steigende<br />

Volumen dieses Geschäftes der Industrie wie<br />

dem Handel erhebliches Kopfzerbrechen verursacht.<br />

Einer aus letzter Zeit stammenden<br />

Berechnung zufolge verliert der Händler<br />

beim Verkauf eines neuen Wagens durchschnittlich<br />

57 Dollar, wenn er gezwungen ist,<br />

dabei ein gebrauchtes Fahrzeug in Teilzahlung<br />

zu nehmen. Mr. William Knudsen, der<br />

Präsident der General Motors fasst seine<br />

Ansicht über das Problem in die Worte zusammen,<br />

dass der Absatz neuer Autos in<br />

Frage gestellt sei, wenn es nicht gelinge,<br />

auch alte Wagen zu verkaufen.<br />

Wertmässig betrachtet, repräsentierte das<br />

Gebrauchtwagengeschäft im letzten Jahr nur<br />

die Hälfte jener Summen, welche der Neuwagenhandel<br />

in Bewegung setzte, ziffernmässig<br />

aber übertraf es diesen um fast das<br />

Doppelte. Wenn die Lebensdauer der alten<br />

Wagen in diesem « Sinn und Geist» weiter<br />

wächst, dann wird man nicht mehr um eine<br />

Revision der früheren Schätzung herumkommen,<br />

welche das durchschnittliche Lebensalter<br />

auf 8—9 Jahre berechnete. Die Erklärung<br />

für die Ausweitung des Altwagenumsatzes<br />

liegt darin, dass für den Amerikaner<br />

das Automobil ebensosehr ein Objekt des<br />

täglichen Gebrauchs darstellt wie sagen wir<br />

ein Regenschirm. Auch in Zeiten wirtschaftlicher<br />

Depression — wie sie jetzt wieder<br />

hereingebrochen sind — kann er aufs Fahren<br />

nicht verzichten. Wenn er sich aber keinen<br />

neuen Wagen zu leisten vermag, dann ersteht<br />

er sich eben ein gebrauchtes Vehikel<br />

und macht aus der Not eine Tugend.<br />

Wie stark heute der amerikanische Autobestand<br />

von « bejahrtem» Modellen durchsetzt<br />

ist, davon vermittelt die Tatsache einen<br />

Begriff, dass von den 25V2 Millionen Personenwagen,<br />

welche voriges Jahr in den<br />

USA liefen, nicht weniger als 10 Millionen<br />

vor 1930 das Licht der Welt erblickt hatten.<br />

Um Platz für neue Jahrgänge zu schaffen,<br />

wurde — wovon an dieser Stelle bereits die<br />

Rede war — unlängst unter beträchtlichem<br />

Reklameaufwand eine « Gebrauchtwageawoche<br />

> inszeniert.<br />

Was mit den Methusalemen geschieht, die<br />

in Ehren ausgedient haben ? Entweder man<br />

Oberlässt sie — um 5-10 Dollar — einem<br />

Autofriedhof oder ein Gymnasiast ersteht<br />

sich so ein Möbel für 25-50 Dollar. Niemand<br />

weiss genau, wieviele abbruchreife Autowracks<br />

jährlich den Verschrottungstod sterben,<br />

aber viel mehr als 2 Millionen werden<br />

es kaum sein. Uebrigens bezahlen einzelne<br />

Fabriken für jeden alten Wagen, der zur<br />

« Beseitigung » abgeliefert wird, eine Prämie,<br />

die zwischen 20 und 35 Dollar schwankt, mitunter<br />

wohl auch bloss 12.50 Dollar beträgt.<br />

Aber dieses « Sterbegeld» wird nicht bar<br />

ausbezahlt, sondern auf dem Kaufpreis eines<br />

neuen Wagens in Anrechnung gebracht.<br />

Einzig grundsätzliche konstruktive Neuerungen<br />

— wie seinerzeit die Einführung der<br />

Vierradbremse oder des elektrischen Anlassers<br />

— wären heute imstande, die Absage<br />

an altehrwürdige Modelle zu beschleunigen,<br />

denn solche Erfindungen entwerten das Auto<br />

ausserordentlich rasch. Jedoch — und darin<br />

liegt der springende Punkt — sie sind selten<br />

geworden, diese epochemachenden Umwälzungen.<br />

Polens AutomoblHsmus Jm Wachsen.<br />

Die soeben veröffentlichte Statistik über den<br />

Automobilbestand Polens lässt die rasche Motorisierung<br />

dieses Landes erkennen. Danach standen<br />

am 1. Juli <strong>1938</strong> total 51.721 Motorfahrzeuge im Betrieb<br />

gegen 44.200 am 1. Januar. Davon entfällt<br />

natürlich das grösste Kontingent auf die Privatwagen,<br />

die mit 23.064 (1.1.<strong>1938</strong>: 19.548) die Spitze<br />

innehaben; es folgen die Taxis mit 5019 (4946), die<br />

Autobusse mit 1953 (1754), die Lastwagen mit 7813<br />

(6843), die Motorräder mit 12.476 (8876) und andere<br />

mit 1374 (1233). Trotz dieser Zunahme ist der<br />

Automobilbestand Polens in Anbetracht der Grosse<br />

des Landes und der Einwohnerzahl noch recht gering.<br />

Auf 1000 Einwohner trifft es nur 1,14 Automobile.<br />

61 Prozent mehr Zulassungen in Italien.<br />

Im ersten Semester <strong>1938</strong> wurden in Italien<br />

25 142 Automobile zum Verkehr zugelassen, verglichen<br />

mit 15 636 in der gleichen Zeit des Vorjahres.<br />

Darin spiegelt sich eine Steigerung um 61%<br />

Umgekehrt ist der italienische Automobil-Export<br />

gewaltig zurückgegangen; er betrug nur noch 9 751<br />

Einheiten im Werte von 117,1 Mill. Lire gegen<br />

17 444 Fahrzeuge im Werte von 378,4 Mill. Lire im<br />

ersten Semester 1937,<br />

Auf dem<br />

Campbells neuer Weltrekord: 210,67 km/St.<br />

Im Kurhaus Brestenberg ist ungewohntes Leben<br />

eingekehrt Autos mit englischen Nummern parkieren<br />

neben Schweizer Wagen vor dem alt-ehrwürdigen<br />

Schlossgebäude. Journalisten und Photoreporter<br />

liegen auf der Lauer, und Selbst die Kurgäste<br />

fühlen sich vom Hauch des Sensationellen angeweht<br />

und mischen ihre gewohnte Unterhaltung<br />

über das Wetter und das Essen mit fachmännischen<br />

Ansichten über die Motorbootrennerei. Glücklich<br />

die Saaltochter und der Kellner, die etwas Bestimmtes<br />

zu sagen wissen; glücklich, wer es schon<br />

zustande gebracht hat, sich ein Autogramm vom<br />

Gefeierten zu erhaschen.<br />

*<br />

Doch er, der Berühmte, Sir Malcolm Campbell,<br />

Inhaber eines absoluten Weltrekordes von 208,403<br />

km/St, und Anwärter auf noch grössere Geschwindigkeiten,<br />

sitzt währenddes ruhig an einem stillen<br />

Fleck am Hallwilersee drunten und widmet sich<br />

dem Fischen. Und beinahe sieht es aus, als wolle<br />

er mit seiner fabelhaften Fischrute und seinem<br />

feudalen Spinner auch noch einen «rekordlichen»<br />

Fisch aus dem Wasser ziehen, doch im letzten<br />

möglichen Moment schnappt ein Hechtlein — oder<br />

war es eine Forelle?,— ab. Da bringt Campbell<br />

die Unterhaltung, die sich über die idyllischen<br />

Fischgründe hier gedreht, auf die leidige Politik<br />

und die Schatten von Hitler und Benesch und Lord<br />

Runciman gleiten einen Augenblick düster durch<br />

die schöne Nachmittagswelt. Dumpf brüllt dazu<br />

vom Hangar herüber, in dem der Blue Bird sich<br />

eingenistet hat, der Motor des Rennbootes auf; die<br />

Mechaniker sind eifrig an der Arbeit denn stundenlang<br />

haben sie alle Hände voll zu tun, bis alles in<br />

Ordnung und der Blaue Vogel Rekord stürmen<br />

kann. «Wird es heute schon sein, Sir Malcolm?» —<br />

«Leider noch nicht.»<br />

Von London ist er via Dieppe - Basel jm Auto<br />

hergefahren, im Anhänger noch ein kleines Motorboot,<br />

das auch schon seine 110 km/St, leistet, «zum<br />

Zeitvertreib und zum Handanlegen, es läuft famos<br />

— wenn es Benzin hat, was heute mittag scheinbar<br />

nicht ganz der Fall war, und so sind mein Sohn<br />

mit Mrs. Nicory beinahe beim Pirschen über den<br />

See bei den Bojen hinten steckengeblieben.» Und<br />

Sir Malcolm Campbell lacht jetzt noch mit dem<br />

ganzen Gesicht, dass die beiden fast mit einem<br />

Paddelruder den Hafen wieder hätten gewinnen<br />

müssen... Nun klingelt es heftig vom Bootshaus<br />

her, aha, die elektrische Zeitmessungs- und Uebermittlungsanlage<br />

wird ausprobiert, Mr. Schmid von<br />

Genf ist tüchtig an der Arbeit, es klappt, wie alles<br />

hier, nur die Seespiegelhöhe über Meer stimmt den<br />

Weltchampion leicht nachdenklich, da er von ihr<br />

eine Leistungseinbusse von fast 7% des Motors<br />

befürchtet<br />

Wir schlendern zum Hangar hinüber, über dem<br />

der Union Jack und die Schweizer Flagge vereint<br />

wehen! «Wenn der Blue Bird erst einmal auf dem<br />

Wasser liegt, werden Sie sehen, wie schön er ist»,<br />

lächelt der Weltchampion und betrachtet liebevoll<br />

den Blauen Vogel, der ihm soviel Ruhm gebracht.<br />

«Ein gutes Signum hat er auf alle Fälle» antworte<br />

ich und deute auf die Registernummer K 3, über<br />

der eine liegende «8» angebracht ist, «Sie erinnern<br />

sich doch dessen aus der Schule, die liegende 8 ist<br />

das Zeichen für Unendlich in der Mathematik: unendlich,<br />

zum mindesten unerreicht und auch, wohl<br />

unerreichbar für andere ist ja Ihr Rekord.»<br />

Am Mittwoch gegen Mittag hat dann Sir Malcolm<br />

Campbell eine erste Versuchsfahrt gemacht,<br />

nicht um den Rekord anzugreifen, sondern nur um<br />

den Motor einmal zu probieren. Aber trotzdem lag<br />

eine gewisse feierliche Stimmung über dem Ganzen,<br />

als der Blue Bird zu Wasser gelassen wurde und<br />

mit dumpfem Gedröhn — übrigens einem durchaus<br />

erträglichen, fast sympathischen Lärm — entschwand.<br />

Schon kam auch die Telephonmitteilung<br />

von der Zeitmessungsstation durch: die Meile hin<br />

(Nord-Südrichtung) ist in 28 *U Sekunden = 125<br />

Meilen oder 201,16 Kilometer durchfahren worden,<br />

die Meile zurück in S0 2 /s Sekunden oder<br />

118,42 Meilen = 190,57 Kilometer, was einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von 121,71 Meilen od.<br />

195,96 Kilometer entspricht Sir Campbell zeigte<br />

sich sehr zufrieden von diesem ersten Resultat «Es<br />

wird morgen besser sein, ich bin sicher» — erklärte<br />

er — «wenn der Vergaser einreguliert ist..»<br />

Und sofort begaben sich die Mechaniker wieder an<br />

die Arbeit<br />

*<br />

Auch Hr. A. Schmid, der Präsident des Schweiz.<br />

Motorrennboot-Verbandes von Genf, der mit unermüdlicher<br />

Sorgfalt die vom Verkehrsverein Seeund<br />

Oberwynental durchgeführten Einrichtungsarbeiten<br />

beordert und überwacht, bekennt sich sehr<br />

zufrieden vom ersten Tag. »Der See hat die auf<br />

ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllt; er ist ruhig<br />

wie man sich nur wünschen kann und in seiner<br />

Abgeschiedenheit von den grossen Städten für die<br />

Organisation geradezu ideal.» — «So sind die Rekordaussichten<br />

günstig?» — «Ich denke bestimmt;<br />

wie lange es allerdings gehen wird, bis ein neuer<br />

Rekord dasteht, ist natürlich völlig ungewiss.» «Denken<br />

Sie, in Locarno hat Campbell drei Wochen gebraucht,<br />

um den Rekord aufzustellen, und nun will<br />

er ihn mit dem gleichen Boot noch überbieten! Das<br />

*•»<br />

rt in<br />

«le» Sdiwe<br />

Zürcher Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1938</strong>.<br />

Mit der Schweiz. Zuverlässigkeitsfahrt vom 3.<br />

bis 4. September liegen die Resultate von vier Wettbewerben<br />

für die Zürcher Automobilmeistersehaft<br />

<strong>1938</strong> vor. Der Stand der Meisterschaft ist folgender:<br />

I. AMATEURE<br />

1. Fahrer mit 3 Resultaten: Dold K. Dr., Herrliberg,<br />

296,87 Punkte; Schaerer W., Zürich, 285,83 P.;<br />

Müller A., Zürich, 266,29 P.; Locher W., Zürich,<br />

253,00 P.; Baggenstoe A., Erlenbach, 244,95 Po-<br />

Dietrich M., Zürich, 242,40 P.; Blumer J., Rorbas,<br />

198,63 Punkte.<br />

2. Fahrer mit erst 2 Resultaten: Bestebreurtje<br />

A., Küsnacht, 190,92 Punkte; Hartmann H., Zü-<br />

braucht etwas, denken Sie nicht auch? Uebrigens,<br />

haben Sie beobachtet, bei der Retourfahrt heute kam<br />

Campbell in die eigenen Wellen der ersten Fahrt<br />

und wurde so etwas gebremst; bei der Rekordfahrt<br />

wird das natürlich anders sein, da laut den Internationalen<br />

Bestimmungen der Fahrer zwanzig Minuten<br />

Zeit zum Rückstart hat; in der Zeit wird<br />

der See, der ja nur von den Blue-Bird-Wellen, die<br />

übrigens gering sind, bewegt wird, sich wieder beruhigt<br />

haben. Von den Zeitmessinstrumenten wollen<br />

Sie noch etwas wissen? Wir haben neuartige wundervolle<br />

Apparate auf elektro-magnetischer Basis<br />

aus dem Hause Vacheron &. Constantin in Genf;<br />

die Apparate drucken nicht nur die Durchfahrtszeiten,<br />

sondern registrieren auch die Zwischenzeit<br />

bis zum nächsten Start, so dass völlige Garantie<br />

geboten ist, dass die Rekordfahrt völlig reglementsgemäss<br />

verläuft.»<br />

Zwei Tage Wetterpech und zermürbendes Warten,<br />

und dann am dritten Tag bei endlich einwandfreien<br />

Wasserverhältnissen nach grossartiger Rennfahrt<br />

noch ein Irrtum in der Zeltabnahme, der fast<br />

verhängnisvolle Folgen gezeitigt hätte — wahrhaftig,<br />

die Nerven Sir Malcolm Campbeils hatten eine<br />

starke Belastungsprobe auszuhalten von Donnerstag<br />

bis Samstag. Aber der Weltchampion bestand<br />

sie ausgezeichnet, und sicher liegt in seiner Ruhe<br />

ein gut Stück Erklärung für all seine Erfolge.<br />

Seit dem ersten Fahrversuch am Mittwoch stand<br />

fest, dass ein neuer Start nur erfolgen würde, wenn<br />

die Chancen für einen Vollerfolg gegeben wären.<br />

Am Samstag endlich war es offensichtlich soweit.<br />

Am Nachmittag lag der See wie ein Spiegel da,<br />

das Wasser war, wie Campbell es sich gewünscht<br />

hatte. Aber niemand hätte ihm beim Mittagessen<br />

angesehen, dass es einige Stunden später auf «tutti<br />

ging»; Sir Malcolm sass so ruhig auf der Terrasse<br />

vom Kurhaus Brestenberg, als ob die Rennerei ihn<br />

nichts anginge und nur, wenn sein Blick manchmal<br />

kurz auf den See hinunterging, zeigte ein<br />

Huschen über seinem Gesicht, welche Spannung<br />

sich seiner bemächtigte. Um 15.17 Uhr wurde Blue<br />

Bird aus dem Hangar zu Wasser gelassen, ein<br />

Motorboot schleppte die Rekordmaschine hinaus,<br />

um 15.40 Uhr dröhnten zum erstenmal die 2500 PS<br />

des Rolls Royce 12 Zylinder, und dann sass Campbell<br />

nach der Kerzenprobe geduldig am Steuer und<br />

wartete mit angeschnalltem Rettungsring auf die<br />

Freigabe der Strecke, die von der Schiffahrt durchkreuzt<br />

wird. Um 16.15 Uhr endlich brachte die<br />

Pressluft-Injektion den Motor wieder zum Dröhnen,<br />

Blue Bird bäumte sich auf und schoss aus aufzischendem<br />

Wasser etwas ungerade die Bojen entlang<br />

in die Weite, um nach etwa 5 Minuten mit<br />

neuem Gedröhn den Start zur Rück-Meile anzukünden.<br />

Schon Jag das blaue Ungetüm wieder am<br />

Schleppboot, schon landete Sir Malcolm, schon<br />

sausten die Chronometreuro heran — war der<br />

Weltrekord gebrochen?<br />

Unter höchster Spannung vernahmen wir das<br />

Resultat der Fahrt: die Meile heraus in 27,8 Sek.<br />

= 208,39 km/St., die Meile zurück in 27,7 Sek. =<br />

209,14 km/St.; das machte eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 208,76 km/St, aus. Der Rekord<br />

von Locarno mit 208,4 km/St, war ohne Zweifel<br />

überboten, aber zu einem neuen Weltrekord langte<br />

es doch nicht, weil nach einer Internationalen Konventionsrechnung<br />

mindestens 209,96 km/St, erreicht<br />

sein mussten.<br />

Campbell war sichtlich enttäuscht, um nicht zu<br />

sagen, niedergeschlagen. «Ein schlimmeres Rennen<br />

fuhr ich nie», sagte er, «Blue Bird geriet ins<br />

Schlingern, und ich hatte grosse Mühe, die Gerade<br />

einzuhalten.» — «Auf was führen Sie dies Schlingern<br />

zurück?» — «Niemand kann das im Moment<br />

sagen; vielleicht ist es die Schraube, vielleicht eine<br />

unbekannte Erscheinung bei dieser noch nie gefahrenen<br />

Geschwindigkeit Aber in Locarno und in<br />

Genf war diese Erscheinung nicht da.» Mit grosser<br />

Fairness vernahm er die Kunde vom Erfordernis<br />

von mindestens 209,96 km: «Die Bestimmung ist<br />

fair, und Reglement ist Reglement.» — «So werden<br />

Sie also einen neuen Versuch machen?» — «Man<br />

muss dem Schlingern von Blue Bird auf die Spur<br />

kommen, und damit wait and see!» Es war also<br />

klar, dass er nochmals probieren würde.<br />

Und während nun die Mechaniker noch über<br />

die neue Schraube — deren sie einen ganzen Satz<br />

mit sich führen — diskutierten, begab sich am<br />

Abend der Zwischenfall, der die ganze Situation<br />

völlig änderte: Eine Nachkontrolle der Registrierapparate<br />

ergab, dass man eine Zeit falsch abgelesen<br />

hatte. Nicht in 27,8 Sek., sondern in 27,3 Sek.<br />

hatte Campbell die erste Meile gefahren, mit einer<br />

Geschwindigkeit von 212,21 km. Der Durchschnitt<br />

ergab also eine Stundengeschwindigkeit von 210,67<br />

km/St., das Erfordernis war überboten, ein neuer<br />

Rekord aufgestellt<br />

Ruhig, aber freudig, nahm Campbell dies Resultat<br />

entgegen. Auch die Glückwünsche brachten ihn<br />

nicht aus der Fassung. Mit seinen Mechanikern<br />

gab's ein kleine bescheidene Siegesfeier ohne viel<br />

Aufhebens und viel Lärm. Und einen nochmaligen<br />

Angriff — würde er ihn wagen? Es schien so —<br />

und wir hoffen jetzt schon, dass dann — vielleicht<br />

schon heute — die- Zeitmessung gleich richtig gelesen<br />

wirdl Es ist besser für die Nerven eines<br />

Weltchampions. J. N.<br />

rieh, 178,02 P.; Morel H. Rud., Küsnacht, 175,09<br />

P.; Schwär F., Erlenbach, 140,04 P.; Baeschlin<br />

H. J., Zürich, 78,95 Punkte.<br />

II. EXPERTEN<br />

1. Fahrer mit 3 Resultaten: Gübelin H. f, Zürich,<br />

269,07 Punkte; Bosshardt A., Zürich, 239,80<br />

Punkte; Dattner A., Zürich; 239,64 P.; Schlotterbeck<br />

R., Zürich, 227,80 P.; Schober E„ Zürich, 179,89<br />

Punkte; Campolongo E., Zürich, 166,23 Punkte.<br />

2. Fahrer mit erst 2 Resultaten: Zimmermann<br />

M., Zürich, 143. 97 Punkte; Keller H., Zürich,<br />

129,28 Punkte.<br />

Für die Meisterschaft kommen die 3 besten Resultate<br />

der 5 in Betracht kommenden Wettbewerbe,<br />

nämlich: Geländefahrt, Autavia, Auto-Gymkhana,<br />

Zuverlässigkeitsfahrt und Auto-Schnitzeljagd in Betracht<br />

Der letztgenannte Wettbewerb findet am<br />

1. Oktober <strong>1938</strong> statt, den Konkurrenten bietet sich<br />

alsdann die letzte Gelegenheit, ihre Meisterschaftsresultate<br />

noch verbessern zu können.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION ST-GALLEN-APPENZELL. Clubfahrt<br />

nach St. Moritz-Maloja-Menaggio-Bellaglo-Lugano-<br />

San Bernardlno, 10./12. September.<br />

Die Abfahrt war auf Samstagmittag angesetzt.<br />

Bis dahin fiel Regen aus verhängtem Himmel. Die<br />

Vorbereitungen für die Fahrt, die Vorfreuden und<br />

eine reichliche Dosis Optimismus vermochten<br />

schliesslich den Beschluss zur Abreise herbeizuführen.<br />

Auf der Fahrt gegen Chur zeigten sich bereits<br />

die ersten Sonnenstrahlen. Im Garten des Hotels<br />

Calanda in Chur, dem ersten Treffpunkt, fehlten<br />

von den 58 angemeldeten Teilnehmern nur deren<br />

zwei. Die prachtvolle Aufhellung in den Bergen<br />

ladete ein zur Weiterfahrt über die Lenzerheide<br />

nach Tiefencastel und über den Julier. Jenseits des<br />

Julier leuchteten die gletscherbedeckten Riesen hervor<br />

und unten lagen in tiefem Frieden die Oberengadiner<br />

Seen.<br />

St Moritz hatte seine eigene Ferienzeit begonnen,<br />

denn die Fremden sind ausgezogen und die<br />

Paläste stehen leer. Das Reisebureau Meile hatte<br />

für Unterkunft im St.-Moritzerhof und im Rosatschhotel<br />

gesorgt. Herr Lareida, der Besitzer des St-<br />

Moritzerhofes hielt das Beste aus Küche und Keller<br />

für alle Teilnehmer bereit, und als Präsident der<br />

Ortsgruppe Engadin des A.C.S. sorgte er auch für<br />

köstliche Unterhaltung. Der obere Stock der «Chesa<br />

Veglia» in St. Moritz-Dorf war reserviert Eine ungarische<br />

Musik spielte auf, und bald herrschte<br />

buntes Leben mit Gesang, Tanz und originellen<br />

Produktionen aus Mitgliederkreisen.<br />

Zur mitternächtlichen Stunde wollte noch niemand<br />

dem Rufe der heiligen Hermandad folgen.<br />

Man zog in die Bar des «Palace», allwo die Tanzbeine,<br />

die statt einem ehemaligen Heuboden, Parkett<br />

unter sich fühlten, in noch grösseren Schwung<br />

gerieten.<br />

Der Vollmond breitete seinen Glanz über die<br />

nächtliche Berglandschaft aus und die Höhe von<br />

1800 Meter ü. M. war auch an der frischen Luft<br />

zu erkennen, die auf dem Heimweg verbrauchte<br />

Kehlen reinigte. Der Berichterstatter hatte wohl<br />

die Abfahrt am Sonntagmorgen auf 8 Uhr früh angesetzt,<br />

jedoch im Ernste nicht daran gedacht, dass<br />

schon punkt 8 Uhr der letzte Motor in Betrieb gesetzt<br />

sein würde. Ungern nur verliess man das<br />

Hochtal und fuhr die Kehren der prächtig ausgebauten<br />

Malojastrasse hinunter in die Morgenschatten<br />

des Bergeil. Die schweizerischen Grenzwächter<br />

von Castasegna haben die Voranzeige der Durchreise<br />

richtig verstanden, und ohne Zeitverlust ging<br />

es auf die andere Seite der Grenzpfähle. Hier<br />

schien es allerdings nicht .möglich, den strengen<br />

Sinn des Buchstabens zu verlassen. Es entstand<br />

eine unvermutete Verspätung, so dasä der fahrplanmässige<br />

Dampfer von Menaggio nach Bellagio<br />

nicht von allen rechtzeitig erreicht werden konnte.<br />

Er befand sich schon in Bewegung, doch rasch<br />

wurde man handelseinig mit einem Bootsbesitzer,<br />

der unsere Gesellschaft in zwei Motorbooten hinüber<br />

nach Bellagio brachte. Die Fahrt auf dem Wasser,<br />

mit dem Blick auf die im Sonntagmorgenglanz<br />

erstrahlenden Ufer des idyllischen Comersees bot<br />

eine angenehme Abwechslung. Die Ausreiseformalitäten<br />

in Oria waren rasch erledigt und die Fahrt<br />

über die Gandriastrasse gewährte prächtige Ausblicke<br />

auf den östlichen Zipfel des Lnganersees und<br />

den alles alles überragenden San Salvatore.<br />

Lugano stand im Gegensatz zu St. Moritz mitten<br />

in seiner Herbstsaison mit überfüllten Hotels. Unsere<br />

Reisegesellschaft wurde im Hotel Müller in'<br />

Castagnola und im Hotel Continental in Paradiso<br />

untergebracht. Das prächtig warme Nachmittagswetfer<br />

lockte auf den See und ein Sonderschiff<br />

führte uns längs den Ufern an Gandria. Caprino,<br />

Campione, Melide und Morcote vorbei. Eine kleine<br />

Gruppe Hess sich in die Villa des Herrn Schmid<br />

in Melide einladen, während der moderne «Weisse<br />

Pfeil» mit seinen Gästen grüssend daran vorbeifuhr.<br />

Wer schon den Wein unseres Veteranen Hrn.<br />

Eichmüller aus dessen Kellern in Morcote gekostet<br />

hat, konnte nur mit heimlichen Wünschen an jenen<br />

Rebbergen vorbeifahren. Morcote ist so reizend<br />

und so eigenartig aufgebaut, dass man einen halbstündigen<br />

Halt gerne in Kauf nahm und erst nach<br />

sechs Uhr nach Lugano zurückkehrte.<br />

Alles freute sich auf die Fahrt zum gegenüberliegenden<br />

Caprino, wofür die Sektion Tessin des<br />

A.C.S. in liebenswürdigster Weise auf 7 Uhr einen<br />

Dampfer reservieren Hess. Der See zeigte sich in<br />

festlich beleuchtetem Gewände und von Canrino<br />

erüssten nicht allein die Lichter der verschiedenen<br />

Grotten, sondern auch klangvolle, menschliche<br />

Stimmen. Es brauchte bestimmte Instruktionen, um<br />

alle Sohäflein in das eine reservierte Lokal zu bringen.<br />

Unter, den Klängen heiterer Musik ging es im<br />

Gänsemarsch zu Cavallini ins Restaurant Caprino.<br />

Bevor dieser schöne Sonntag zu Ende ging, beschrieb<br />

unser Dampfer eine prächtige Kurve vor<br />

der lichterreichen Stadt Lugano. In gehobener<br />

Stimmung fanden die Tanzlustigen eine Fortsetzung<br />

ihrer Freuden bei «Huguenin» und «Cecil», und es<br />

blieb zuletzt nur die Sorge um die Auffindung des<br />

Logis. Gut versehen mit Proviant für das Mittags-<br />

Picknick nahm man am Montag Abschied von dieser<br />

paradiesischen Stätte mit Richtung Bellinzona-<br />

Misox-San Bernardino. Die kommende Trennung<br />

warf ihre Schatten voraus und diejenigen, die den<br />

Augenblick festhalten wollten — verweile doch, du<br />

bist so schön — haben die gemeinsame Ausdehnung<br />

des Aufenthaltes auf drei Stunden erreicht. Unten<br />

in S,plügen, auf der Terrasse des «Bodenhaus», traf<br />

man sich wieder zum «Schwarzen», und zuletzt im<br />

Calanda in Chur, wo die Reise ihren eigentlichen<br />

Anfang genommen hatte. E. B.<br />

den Verbänden<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

UND UMGEBUNG<br />

Oeffentllche Versammlung: Mittwoch,<br />

21. Sept. <strong>1938</strong>, 20.15 Uhr,<br />

im «Kunstbaus», Luzern (kleiner<br />

Saal). Der Bundesbeschluss über<br />

den Personen- und Sachentransport<br />

mit Motorfahrzeugen und<br />

seine Auswirkungen für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer;<br />

Referenten: Herr Dr. Raaflaub, Sekretär<br />

der ASPA (Schweiz. Motorlastwagenbesitzer-Verband);<br />

Herr H. Leuenberger, Zentralsekretär VHTL.<br />

Anschliessend freie Diskussion. Alle Interessenten,<br />

hauptsächlich die Herren Arbeitgeber im gewerbsmässigen<br />

Personen- und Gütertransport, alle Chauffeure<br />

und Transportarbeiter sind dazu dringend eingeladen.<br />

Es geht um Sein oder Nichtsein des Gewerbes.


„Antomobfl-Revue" — Nr. 76<br />

BERN, Dienstag, 20. September <strong>1938</strong><br />

Wie<br />

ich's<br />

meinen<br />

Herr Keller ist wütend. Die Augenbrauen<br />

furchig gegen die Nasenwurzel gezogen, den<br />

Blick starr auf einige vor ihm liegende Rechnungen<br />

geheftet, schimpft er am Telephon<br />

wie ein Rohrspatz von Liederlichkeit, Unzuverlässigkeit,<br />

Zeitverlust und Verlegenheit,<br />

bis er nach langem endlich den Hörer mit<br />

einem kräftigen «Pang» in die Gabel zurückwirft.<br />

Man darf Herrn Keller seinen Unmut nicht<br />

einmal sehr übel nehmen. Letztes Jahr hat<br />

er sich für ein paar tausend Franken einen<br />

Occasionswagen gekauft, und nun wollen die<br />

Reparaturen auf einmal gar kein Ende mehr<br />

nehmen. Mit einem Nachlassen der Beschleunigung<br />

hatte es angefangen. Die Ventile waren<br />

ausgelaufen und mussten neu eingeschliffen<br />

werden, was den Wagen für ein paar Tage<br />

lahmlegte. Kaum war er wieder in Betrieb,<br />

so nahm der Oelverbrauch zusehends bedenklichere<br />

Formen an, bis er schliesslich auf<br />

hundert Kilometer annähernd einen vollen<br />

Liter betrug. Die Diagnosis des Fachmanns<br />

lautete auf ovalisierte Zylinder, worauf diese<br />

ausgebohrt und mit neuen Kolben versehen<br />

werden mussten. Eine Woche später blieb<br />

Herr Keller mit einem blockierten Hinterrad<br />

liegen; der weitgehend abgenützte Bremsbelag<br />

hatte sich schliesslich eingeklemmt. — Wie<br />

nun heute morgen der Motor überhaupt nicht<br />

mehr anspringen wollte, da hat Herrn Keller<br />

eben nun einmal die helle Wut gepackt und<br />

ihi} dieselbe in ihrer ganzen Fülle über den<br />

Garagisten, Herrn .Koller, ausströmen: lassen,<br />

weil dieser die verschiedenen Mängel nicht<br />

gleich von Anbeginn an entdeckt hatte.<br />

Herr Keller weiss zwar, dass er Jahr für<br />

Jahr mindestens seine 30 000 Kilometer zurücklegt<br />

und mit seinem Wagen nicht gerade<br />

zart verfährt. Aber<br />

es geht ihm letztes Endes gar nicht einmal<br />

um die Kosten der notwendigen Reparaturen,<br />

sondern darum, dass er nun<br />

schon seit vielen Wochen in seiner Berufstätigkeit<br />

behindert ist, weil er sich<br />

nicht mehr auf seinen Wagen verlassen<br />

* kann.<br />

Zur Ehre des Garagisten, Herrn Koller, darf<br />

und muss aber gesagt werden, dass die Vorwürfe<br />

ihm gegenüber wahrscheinlich zu Unrecht<br />

erhoben werden; haben doch die Arbeiten,<br />

die er im Laufe der letzten Wochen besorgte,<br />

auch nicht zu den geringsten Anständen<br />

Anlass gegeben. Würden die Kolben nicht<br />

richtig arbeiten oder die Ventile schon wieder<br />

klappern oder die Bremsen schlecht funktionieren,<br />

dann, ja dann dürfte man an seiner<br />

beruflichen Gewissenhaftigkeit zweifeln. Da<br />

dies aber keineswegs der Fall ist, muss die<br />

Begründung für seine Handlungsweise irgendwo<br />

anders liegen.<br />

Es gibt leider immer noch vereinzelte «Leute<br />

Hunden<br />

vom Fach», welche in ihrem Innersten die<br />

Kundschaft als willkommene Opfer betrachten,<br />

denen man «soviel anhängt, als überhaupt<br />

menschenmöglich ist». Wir übertreiben keineswegs;<br />

erinnert sich doch der Schreibende<br />

selbst, wie ihm ein solcher in einer vertrauten<br />

Stunde erklärt hat:... Da gibt es eben keinen<br />

anderen Ausweg mehr, als der Kundschaft<br />

«aufzuhalsen bis die Schwarten krachen». Eine<br />

solche Einstellung muss notwendigerweise<br />

einer Reaktion seitens der düpierten Kundschaft<br />

rufen und eine allgemeine Verurteilung<br />

finden, die sich nicht nur auf jene beschränkt,<br />

welche einen kontinuierlichen Beutezug auf<br />

die Taschen der Automobilisten führen.<br />

Ist es erstaunlich, dass solche unrühmlichen<br />

Methoden — selbst wenn sie nur ganz vereinzelt<br />

vorkommen — sich bei den Automobilisten<br />

herumsprechen und letzten Endes eine<br />

übermässige Empfindlichkeit gegen alle Vorschläge<br />

hervorrufen, welche die Instandstellung<br />

und -haltung der Wagen betreffen, und<br />

ohne die es scheinbar «auch geht»? Und ist<br />

es weiter verwunderlich, wenn unter diesen<br />

Verhältnissen weniger draufgängerische Naturen<br />

zu scheu sind, um dem Kunden andere<br />

Arbeiten vorzuschlagen, als sie von Anfang<br />

an verlangt wurden? Wo mag wohl der goldene<br />

Mittelweg durchführen?<br />

Die ganze Frage bildet ein unerquickliches<br />

Dilemma.<br />

Bescheidet sich der Garagist damit, die<br />

aufgetragenen Arbeiten auszuführen, so<br />

riskiert er, den «scharfen Hauch» eines<br />

Herrn Keller zu verspüren und darüber<br />

hinaus sich eine ganze Zahl von Arbeitsgelegenheiten<br />

entgehen zu lassen. Befürwortet<br />

er die Vornahme von Arbeiten<br />

überall dort, wo sich irgendwie Gelegenheit<br />

bietet, so läuft er Gefahr, bei der<br />

Kundschaft als «Profitiergeier» verschrien<br />

zu werden.<br />

Der Zwiespalt rührt daher, dass beim Unterhandeln<br />

mit den Kunden nicht die Unerlässlichkeit<br />

der auszuführenden Arbeiten ausschlaggebend<br />

ist, sondern dessen Einsicht in<br />

die Nützlichkeit, ja Notwendigkeit der gemachten<br />

Vorschläge. — Wie jeder Mensch,<br />

gewöhnt sich auch der Automobilist nach und<br />

nach an die Mängel seines Werkzeugs, besonders<br />

wenn sie nicht plötzlich auftreten, sondern<br />

sich im Laufe der Zeit ganz allmählich<br />

entwickeln. Die Gewohnheit, einen solchen<br />

Wagen zu führen, verwässert gleichsam seinen<br />

Blick für das, was zu einer befriedigenden und<br />

vor allem sicheren Betriebsweise unerlässlich<br />

ist. — Da genügt es nicht mehr, wenn der<br />

Garagist imstande ist, die Arbeit sachgemäss<br />

vorzunehmen, sondern er muss gleichzeitig<br />

auch über die Fähigkeit verfügen, dem Kunden<br />

seine Vorschläge plausibel und als in dessen<br />

Interesse liegend, mundgerecht machen. Keh-<br />

ren wir zu Herrn Keller zurück. Wenn er<br />

auch heute darüber schimpft, dass ihn Herr<br />

Koller nicht von Anfang an genügend aufgeklärt<br />

hat, so ist damit noch lange nicht gesagt,<br />

dass er dessen Vorschläge ohne weiteres akzeptiert<br />

hätte, wenn sie ihm gleich nach Einlieferung<br />

des Wagens unterbreitet worden<br />

wären. Aber Herr Keller hätte den Anregungen<br />

des Garagisten ohne Zweifel zugestimmt,<br />

wenn er Gelegenheit gehabt hätte, sich von<br />

den bestehenden Notwendigkeiten richtig zu<br />

überzeugen. Warum hat Herr Koller den Kunden<br />

nicht gleich von Anfang an eingeladen,<br />

den Wagen gemeinsam zu untersuchen, die<br />

Räder abzunehmen, die Beläge zu überprüfen<br />

und sich durch Vergleich mit einem neuen<br />

Stück von der Unerlässlichkeit eines Ersatzes<br />

zu vergewissern? Warum hat er ihm nicht in<br />

ebenso plausibler Weise nachgewiesen, dass<br />

die Zylinder ovalisiert wären und ein Ersatz<br />

der Kolben sich nicht umgehen Hesse? Warum<br />

hat er ihn nicht auf die verschiedenartigen<br />

nachteiligen Folgen des mangelnden Anzugs<br />

aufmerksam gemacht? Wie auch auf das Geräusch,<br />

das von einem Anlasserring herrührte,<br />

welcher sowieso innert kurzem das Zeitliche<br />

segnen würde? Wäre Herr Keller auf diese<br />

Weise aufgeklärt worden, hätte er Einsicht<br />

erhalten in die Bedeutung der Nachteile,<br />

Ein Institut für die<br />

Instandstellung gebrauchter Wagen<br />

Amerika kann sich auch heute noch nicht<br />

darüber beklagen, dass seine Bürger zu wenig<br />

Initiative entwickelten, um neue Wege zu<br />

gehen. — Ein gebrauchter Wagen lässt sich<br />

sicher besser verkaufen, wenn er innerlich wie<br />

äusserlich frisch instandgestellt ist. Ohne Zweifel<br />

würde jeder Verkäufer jeden Wagen gerne<br />

nach bester Möglichkeit fit und gefällig präsentieren,<br />

wenn er nicht die Befürchtung hegen<br />

müsste, dass. sich die damit verbundenen<br />

Kosten höher beliefen als der Ueberpreis, den<br />

er für den Wagen erhalten könnte.<br />

Es muss infolgedessen versucht werden, die<br />

Kosten für diese Instandstellung zu reduzieren,<br />

ohne dass dadurch das Resultat verschlechtert<br />

wird, was nur dann möglich ist, wenn das<br />

Personal, das die Arbeit besorgt, nach rationelleren<br />

Methoden arbeitet.<br />

Seit einiger Zeit funktioniert nun in Detroit<br />

ein «Institut für die Instandstellung gebrauchter<br />

Wagen», das zweierlei Ziele verfolgt:<br />

1, Weiterbildung der Automobilhändler und<br />

*mechaniker in Zeit und Geld sparenden<br />

Arbeitsmethoden, soweit sie diese Instandstellung<br />

von Occasionswagen betreffen.<br />

2. Forschungsarbeit zwecks Schaffung neuer<br />

Werkzeuge, Apparate und Materialien,<br />

welche die oben erwähnte Rationalisierung<br />

ermöglichen.<br />

welche die Abnützung dieser oder jener Organe<br />

mit sich bringen; er hätte sich nie und<br />

nimmer beschwert, sondern wäre dem Garagisten<br />

im Gegenteil dankbar gewesen. Dies<br />

um so mehr, wenn sein Wagen nachher wieder<br />

ohne jegliche Störung funktioniert hätte.<br />

Es ist bei der Vielfältigkeit der menschlichen<br />

Natur bekanntlich nicht gerade einfach,<br />

in jedem Falle die richtige Note zu treffen.<br />

Aber es gibt eine gerade Linie, die zu folgen<br />

keine unliebsamen Ueberraschungen nach sich<br />

zieht:<br />

i Das Bestreben, dem Kunden immer in<br />


10<br />

Werkstatt" Winke<br />

Ein Hilfsmittel zur Demontage der<br />

Pleuelschalen.<br />

Um die untere Hälfte des untern Pleuelkopfes<br />

nach Lösen der Mutter leicht abnehmen<br />

zu können, hat sich ein amerikanischer<br />

Automechaniker die dargestellt© kleine Vorrichtung<br />

geschaffen. Ein geeignetes Federstahlband<br />

von ungefähr 25 mm Breite und<br />

3 mm Dicke wird zu einer Klammer gebogen,<br />

wie sie unser Bild zeigt. Die Schenkel (A)<br />

müssen ungefähr 20—25 cm lang gemacht<br />

werden, während der Mittelteil (C) in der<br />

Länge ca. 10 cm messen soll. Die Enden (B)<br />

werden zunächst auf eine Länge von ca.<br />

12 mm abgebogen und hierauf meisselartig<br />

geschärft. Danach sind noch die beiden<br />

Schenkel (A) aufzubiegen, und zwar um<br />

etwas mehr als 90 Grad, so dass die Schneiden<br />

(B) nur einen Abstand von ca. 5 cm<br />

voneinander haben. Bei Gebrauch werden<br />

die Schenkel etwas auseinandergespreizt und<br />

die Schneiden in den Trennfugen zwischen<br />

Pleuelschale und Pleuel angesetzt (siehe bei<br />

D), so dass sich die Klammer unter federnder<br />

Vorspannung einhängt. Schlägt man nun<br />

mit einem kleinen Hammer (E) auf den<br />

Klammerteil (C), so wird die Pleuelschale<br />

vollkommen gerade und ohne Beschädigung<br />

ihrer selbst oder ihrer Befestigungsbolzen<br />

abgezogen.<br />

,. ^ *<br />

Ein praktischer Schraubenzieher für<br />

schlecht zugängliche Schraubenköpfe<br />

kann man sich aus einem ungefähr 15 cm<br />

langen Stück einer dicken Speiche oder<br />

sonst eines Stahldrahtes selbst herstellen.<br />

Beide Enden werden auf eine Länge von ca.<br />

3 cm rechtwinklig abgebogen, wie Figura<br />

zeigt, worauf man zwei Schraubenzieherschneiden<br />

anschleift, und zwar die eine in<br />

Längsrichtung des Drahts, die andere quer<br />

dazu. Ein solches Werkzeug erweist sich<br />

überall dort als nützlich, wo ein Schraubenkopf<br />

mit keinem normalen Schraubenzieher<br />

zu erreichen ist.<br />

Ein „Klupperli" zum Einspannen<br />

kleiner Gegenstände in den<br />

Schraubstock.<br />

Um kleine Teile in den Schraubstock spannen<br />

zu können, ohne eine Verletzung befürchten<br />

zu müssen, eignet sich nach unserer<br />

Skizze ein < Klupperli > (A), das hier zum<br />

Festhalten eines Schräubchens dient. Eine<br />

Beschädigung des Gewindes braucht bei dieser<br />

Einspannmethode nicht befürchtet zu<br />

werden und das Schräubchen lässt sich<br />

schon mit geringem Druck festhalten.<br />

Aus dem TneumanH<br />

Die seinerzeit durch uns gemeldete Gemeinschaftswerbung<br />

der amerikanischen Reifenindustrie<br />

war die erste Gelegenheit, bei der sich diese<br />

Wirtschaftsgruppe zu einem gemeinsamen Vorgehen<br />

zusammengefunden hat. Seither ist nun auch<br />

die Anregung gefallen, diese Zusammenarbeit fortzusetzen,<br />

um eine Verminderung der Zahl der gegenwärtig<br />

fabrizierten Pneudimensionen zu erzielen.<br />

Wie die Produktionsziffern pro 1937 zeigen,<br />

fabrizieren gegenwärtig gewisse Unternehmen<br />

nicht weniger als 350 in Grosse und Qualität verschiedene<br />

Fabrikate. Eine Vereinfachung käme<br />

selbstredend nicht nur den Fabrikanten, sondern<br />

auch den Pneuhändlern zugute, da sich daraus<br />

eine merkliche Verringerung des notwendigen<br />

Lagers ergäbe.<br />

Ford hat nun auch eine Pneufabrik eröffnet.<br />

Die maximale Tagesproduktion bei- 8stündiger Arbeitszeit<br />

wird sich auf 6000 Pneus belaufen.<br />

Wie bekannt ist, hat er übrigens bereits vor einigen<br />

Jahren in Brasilien mit dem Anbau und der<br />

Auswertung von Gummibäumen begonnen und zu<br />

diesem Zweck im Inneren des Landes ein grosses<br />

Kolonisationsprojekt durchgeführt.<br />

Zur Entfernung korrodierter<br />

Batterieanschlüsse<br />

kann man folgendermassen vorgehen : Man<br />

bringt an zwei kräftigen Kabeln je eine<br />

Federklammer an, spannt in die eine alte<br />

Bogenlampenkohle oder eine solche aus einer<br />

Taschenbatterie, schliesst die andere Seite<br />

Eine ausländische Fachzeitschrift hat |öngst einen Brief veröffentlicht, den ihr ein Leser<br />

über den Besuch in verschiedenen Verkaufslokalen gemacht hat:<br />

«...Meine Untersuchungen begannen in<br />

einer sehr bekannten Garage an der Hauptstrasse.<br />

Ich stellte mich in einer etwas schäbigen<br />

Kleidung ein, um mich davon zu vergewissern,<br />

wie sich die Verkäufer den im Aeussern<br />

etwas vernachlässigten Kunden gegenüber<br />

benehmen. Bis sich überhaupt jemand die<br />

Mühe nahm, sich nach meinen Wünschen zu<br />

erkundigen, musste ich einige Minuten warten.<br />

(Ich muss beifügen, dass bei meinem Eintritt<br />

zwei Angestellte gerade miteinander plauderten<br />

und ihr Thema zu Ende besprachen<br />

bevor sie mir überhaupt irgendwelche Aufmerksamkeit<br />

schenkten.) Meine Absicht war,<br />

einen Occasionswagen zu erstehen. Der Verkäufer<br />

wies auf einen nicht gerade sauberen<br />

Wagen mit der Bemerkung: «Der festgesetzte<br />

Preis beträgt Fr. 1500.—; ich könnte ihn jedoch<br />

für Fr. 1400.— abgeben.» Diese Art, das Gespräch<br />

in Fluss zu bringen, widerspricht allen<br />

Grundsätzen der Verkaufskunst; es ist grundsätzlich<br />

falsch, mit der Preisfrage zu beginnen<br />

und von sich aus eine Reduktion zu offerieren.<br />

So etwas macht unbedingt einen schlechten<br />

Eindruck.<br />

Auf die weiterhin gestellten verschiedenen<br />

Fragen erhielt ich nur unzulängliche Antworten,<br />

die ich übrigens aus dem Verkäufer beinahe<br />

herausklauben musste. Dabei hielt er<br />

dauernd seine Hände in den Taschen und Hess<br />

seine Augen nach links und rechts schweifen,<br />

um ja auch zu zeigen, wie wenig ihn der<br />

ganze Handel interessierte. Bei meinem Weggang<br />

nahm er sich nicht einmal die Mühe,<br />

auch nach meinem Namen oder mefrier<br />

Adresse zu fragen.<br />

Darauf begab ich mich, diesmal besser angezogen,<br />

in ein anderes Verkaufslokal an der<br />

Hauptstrasse, selbstredend in der Meinung,<br />

Vor einigen Tagen eröffnete die Agence<br />

Americaine in der Dufourstrasse in Zürich<br />

vor einem kleinen Kreise geladener Gäste<br />

ihre neue Schmier-Service-Station, und.^was<br />

man dabei zu sehen bekam, ist derart interessant<br />

und belehrend, dass man jedem Automobilisten<br />

empfehlen musste, sich dieses<br />

blendende Erzeugnis neuester Schmiertechnik<br />

bei Gelegenheit selbst anzusehen. Wahrscheinlich<br />

hätte dies zur Folge, dass das Reparatur-Budget<br />

manches Automobilbetriebes<br />

in Zukunft kleiner würde, dem 80 % aller<br />

Reparaturen haben ihre Grundursache in<br />

mangelhafter oder unzweckmässiger Schmierung.<br />

Wie aber hier die<br />

r AUTtSMOBE-T?EVöE JMEtNSTAK?, SO. SertfemEer 1996 76<br />

jedes Kabels an die Pole eines geladenen<br />

Akkumulators an, die leere Klammer jedoch<br />

Vom Empfang der Kundschaft<br />

dass dort der Empfang und die Bedienung<br />

besser wären. Ich habe mich schwer getäuscht.<br />

Meine Besuche begannen bei der Firma Z.<br />

Nachdem ich während längerer Zeit darauf<br />

gewartet hatte, dass sich jemand nach meinem<br />

Begehren erkundige,, verliess ich schliesslich<br />

das Lokal wieder, ohne behelligt zu werden.<br />

Dann ging ich zur Firma Y. Hier scheint<br />

Gleichgültigkeit Trumpf zu sein. Der Portier<br />

und ein Verkäufer standen vor der Türe,- sie<br />

Hessen, mich durch, ohne mich überhaupt zu<br />

grüssen. Eine volle Viertelstunde brachte ich<br />

auch hier zu, wobei ich mir Mühe gab, mein<br />

Interesse für die Wagen deutlich klar zu<br />

machen. Auch hier nahm sich niemand die<br />

Mühe, meine Wünsche kennenzulernen. Noch<br />

mehr: Als ich beim Verlassen des Lokals zwischen<br />

den beiden Herren durchging und den<br />

Hut zum Gruss lüftete, hielten sie es nicht einmal<br />

für notwendig, ihn zu erwidern.<br />

In den Lokalen der Marke A. habe ich auf<br />

meine Anfrage weiter nichts als einige vage<br />

Antworten erhalten; einzig bei der Firma B.<br />

gab sich ein höflicher Vertreter jene Mühe,<br />

die eigentlich selbstverständlich ist, ohne jedoch<br />

den Versuch zu mcfchen, meine genauen<br />

Wünsche kennenzulernen. Wie überall sonst,<br />

legte auch er kein Gewicht darauf, meine<br />

Adresse kennenzulernen.<br />

Das schönste Schulbeispiel, wie man es nicht<br />

machen soll, erlebte ich jedoch in der Firma C.<br />

In einer Ecke sassen lachend fünf oder sechs<br />

Verkäufer,- ich glaube, sie haben mich nicht<br />

einmal eintreten sehen. Ein anderer Interessent<br />

stand ebenfalls zwischen den Wagen und<br />

erfuhr nicht mehr Beachtung als ich. Nach<br />

kurzem sind wir beide dann wieder hinausgegangen,<br />

ohne irgendwie interpelliert zu<br />

werden. ><br />

Kommt so etwas in der Schweiz, wenn auch nur in geringerem Masse, nicht vor?<br />

mmmrn<br />

Berücksichtigung der oft weit auseinandergehenden<br />

Erfordernisse der einzelnen zu<br />

schmierenden Teile in bezug auf Auswahl der<br />

Fett- oder Oelqualität,<br />

des Druckes, unter dem das Schmiermittel<br />

an seine Stelle gebracht wird usw. auf die<br />

Spitze getrieben ist, das hat es noch nirgends<br />

gegeben. Höher geht's nimmer.<br />

Ein Beispiel: Jeder Automobilist kennt das<br />

rote Konsistenzfett, das in den meisten Garagen<br />

zur Bedienung aller Ghassis-Schmierstellen,<br />

insbesondere an Federgelenken usw.,<br />

verwendet wird. Vor unseren Augen deponierte<br />

man einen Klumpen dieses Fettes auf<br />

Moderne Schmierstation im Betrieb. Der Wagen wurde vom Viersäulenlift angehoben. Ein Mann<br />

schmiert das Chassis ab, während ein zweiter eben die Handpresse bedient, welche Schmierstoff in<br />

eine Federhülle drückt. Die eine Ablaufschale in ausgeschwenktem Zustand. Man beachte ihren<br />

langen, mehrgüedrigen Arm.<br />

I Hl*-5731<br />

Der vollkommene Schmier-Service<br />

an die zu lockernde Klemme. Durch Berührung<br />

mit dem in die zweite Klammer eingespannten<br />

Kohlenstift lässt sich die Batterieklemme<br />

genügend stark erhitzen, um sie<br />

leicht abnehmen zu können. Hat die Batterie,<br />

deren Klemmen korrodiert sind, selbst<br />

noch eine genügende Ladung, so kann die<br />

Methode sinngemäss auch unter Benützung<br />

des batterieeigenen Stroms angewandt werden.<br />

einer harten Unterlage und schlug mit einem<br />

Hammer darauf. Sehr zu meiner Erheiterung,<br />

weil ich das Kommende vorausgeahnt und<br />

mich vorsichtig in den Hintergrund des<br />

Schauplatzes zurückgezogen hatte; weniger<br />

zur Erheiterung eines Kollegen, auf dessen<br />

Anzug das davonspritzende Fett sich häuslich<br />

niederlies. Alsdann wiederholte man den<br />

gleichen Versuch mit dem hier für die Gelenkschmierung<br />

benutzten Spezialfett, mit<br />

dem verblüffenden Erfolg, dass dasselbe infolge<br />

seiner zähflüssigen, leimähnlichen Beschaffenheit<br />

auf der Unterlage sitzenblieb.<br />

Ein anderes Experiment: Je ein Quantum der<br />

beiden Fette wurde auf den Boden geklebt<br />

und mit dem Hochdruckwasserstrahl bearbeitet.<br />

Das rote Konsistenzfett stob prompt<br />

davon, ohne Spuren zu hinterlassen, während<br />

das andere an Ort und Stelle blieb und sich<br />

unter dem Druck des Strahles nur langsam<br />

ausbreitete. In die Praxis übersetzt bedeutet<br />

das, dass Konsistenzfett einen zusammenhängenden<br />

Schmierfilm nicht erzeugen oder jedenfalls<br />

nicht auf lange Zeit gewährleisten<br />

kann, weil es grossem Drucke nicht standhält.<br />

Das andere jedoch (es ist Motul-Compound-Fett,<br />

um seinen Namen zu nennen)<br />

sichert die Schmierung auch unter den ungünstigsten<br />

Umständen. So ist es zu verstehen,<br />

dass bei Verwendung von «Motul-Compound»<br />

eine Schmierung für mindestens 1500<br />

Kilometer vorhält, während sonst die Fabriken<br />

die Gelenkschmierung alle 300 oder sogar<br />

alle 100 km vorschreiben.<br />

Aehnlich ist es mit der Auswahl der andern<br />

Materialien, wie man weiter unten aus<br />

der technischen Beschreibung der Graco-<br />

Schmieranlage sieht, die das Herz der Service-Station<br />

bildet.<br />

Ein Viersäulen-Lift neuester Konstruktion<br />

hebt den Wagen<br />

in die gewünschte Höhe und hält ihn dort<br />

automatisch fest; sollte es einmal vorkommen,<br />

dass eine Wagentüre offen geblieben<br />

ist, so bringt der Kontakt der Türe mit einem<br />

Konstruktionsteil des Liftes diesen augenblicklich<br />

zum Stillstand, um so jede Beschädigung<br />

zu verhüten.<br />

Kurz und umfassend gesagt, wir haben<br />

noch keinen vollkommeneren Schmierservice<br />

gesehen und die Tatsache, dass sie<br />

nicht nur die Wartezeit auf einen Bruchteil<br />

verkürzten, sondern auch noch zu einer<br />

erheblichen Preisreduktion für die sogenannte<br />

« grosse Schmierung» führt, hat uns<br />

ebenfalls durchaus nicht missfallen. Das<br />

Ganze präsentiert sich im Rahmen eines hellen,<br />

sauber gekachelten Raumes, wo der Automobilist<br />

bequem im Klubsessel der Manipulation<br />

beiwohnen darf. Die ganze Aufmachung<br />

erinnert eher an das Operationszimmer<br />

eines Zahnarztes als an den finstern Ort,<br />

wo bisher der «Schmierfink» gewöhnlich sein<br />

Wesen trieb.<br />

b-r.<br />

Graco-Schmieranlagen.<br />

Zu einer kompletten Graco-Schmieranlage<br />

gehören:<br />

1. Ein Chassis-Schmierapparat. Dieser besteht<br />

aus einer durch Druckluft betätigten Schmierpresse,<br />

welche das flüssige Spezialfett durch eine in Wand<br />

und Decke verlegte Rohrleitung zu einem Deckenanschluss<br />

mitten über dem Wagenheber drückt, von<br />

wo es durch einen Druckschlauch zur Schmierpistole<br />

gelangt. Die Schmierpresse sitzt oben in<br />

einem tonnenförmigen Blechmantel, der unter Beinen<br />

«Fittichen» ein Fass mit 100 oder mehr Kilogramm<br />

Fett birgt. Ist das Fass leer, so lässt sich<br />

der Mantel mitsamt der Schmierpresse abheben und<br />

ein neues Fass unterstellen. Ein langes Senkrohr<br />

der Schmierpresse taucht durch das Spundloch ins<br />

Fett ein, um dieses in die Pumpe saugen zu können.<br />

Am obern Ende der Apparatur sitzt ein<br />

Druckmesser, welcher dauernd den Luftdruck und<br />

den korrespondierenden Fettdruck in der Presse<br />

anzeigt.<br />

Unser Schnittbild 1 vermittelt einen Begriff vom<br />

inneren Aufbau der Schmierpresse. Die Druckluft<br />

wirkt auf einen grossen, obern Kolben ein, der<br />

durch eine Kolbenstange mit einem viel kleineren<br />

Kolben im Senkrohr in Verbindung steht. Lastet<br />

auf dem grossen Kolben ein Luftdruck von einigen<br />

Atmosphären, so entspricht dies einem Druck von<br />

mehreren 100 Atmosphären bei dem viel kleineren<br />

untern Kolben. Der Grössenunterschied der Kolbenflächen<br />

bewirkt also eine starke « üebersetzung »<br />

zwischen Luft- und Fettdruck. Zuunterst im Senkrohr<br />

sitzt ein Ansaug-Tellerventil, durch das beim<br />

Aufwärtsgang der Kolben (Luftdruck wirkt in diesem<br />

Fall von unten auf den grossen Kolben) Fett<br />

ins Senkrohr gesaugt wird, das darauf beim Abwärtsgang<br />

durch das im Innern des kleinen Fettpresskolbens<br />

untergebrachte Kugelventil und entsprechende<br />

Bohrungen in den obern Teil des Senkrohrs<br />

und von dort zur Rohrleitung gelangt. Beim


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11<br />

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12"-- AUTOMOBIL-REVUE Pl^^ls^'jre5arr^3B^li^93g~wW' 76<br />

Gesamtansicht einer modernen Schmieranlage. Im Zentrum steht der Viersäulen-Wagenlift. Links<br />

davon die Oel- Ablauf Vorrichtung mit den beiden ausschwenkbaren Ablauf schalen und den Zapfstellen<br />

für Getriebe- und Hinterachsöl. Im Hintergrund drei durch Druckluft betätigte Schmierpressen sowie<br />

ein Federschmier-Apparat mit Handbetätigung.<br />

Ansteigen der Kolben wird neben dem Ansaugen<br />

von Fett gleichzeitig auch das im Senkrohr oberhalb<br />

des Fettkolbens befindliche Fett zusammenzepresst,<br />

das somit dauernd unter Druck steht, in<br />

welcher Richtung sich auch der Kolben bewegt.<br />

Die Presse arbeitet vollautomatisch, indem ein<br />

selbsttätiger Schalter die Druckluftzufuhr zur obern<br />

oder untern Seite des Luftzylinders ohne Zutun des<br />

Bedienungspersonals steuert und auch dafür sorgt,<br />

dass die Luft auf der Gegenseite des Zylinders jeweils<br />

im richtigen Moment abgeblasen wird.<br />

Schnitt durch die Graco-Schmierpresse. 1 = automatischer<br />

Druckluftschalter; 2 = Druckluftzuleitung;<br />

3 = Druckluftkolben; 4 = Tauchrohr; 5 =<br />

Kolbenstange; 6 = Fettkolben; 7 = Kugel-Druckventil;<br />

8 = Fett-Ansaug-Tellerventil; G = Anschluss<br />

der Fettleitung.<br />

2. Zum Ablassen des allen Oels aus Motor, Getriebe<br />

und Hinferachte baut Graco eine Fangtrichteranlage,<br />

die fest am Boden montiert ist und<br />

über zwei Fangschalen mit Ablaufgelenkrohr verfügt.<br />

Dank dieser Rohre können die Trichter unter<br />

die Ablauföffnungen von Motor, Getriebe oder Hinterachsgehäuse<br />

geschwenkt werden. Das Oel läuft<br />

durch das Innere des Sc^hwenkarms in ein Fass,<br />

das unter dem Wagenlift in einer abgeschlossenen<br />

Senkgrube untergebracht ist und wird zu Heizzwecken<br />

weiterverwendet.<br />

Um die zähen Hypoidöle beim Oelwechsel vollständig<br />

aus der Hinterachse zu entfernen, bevor<br />

das, neue Oel eingefüllt wird, sind zusätzliche Vorrichtungen<br />

nötig, weil sich erstens verschiedene Arten<br />

von Hypoidölen zum Teil nicht miteinander<br />

vertragen und weil zum andern grundsätzlich eine<br />

komplette" Entfernung des alten Schmierstoffs vor<br />

Einfüllung des neuen erwünscht ist. Graco baut zu<br />

diesem Zweck einen Spülapparat, der eine Durchspülung<br />

des Hinterachsgehäuses mit heissem Spülöl<br />

erlaubt Im Innern des Geräts ist ein elektrisches<br />

Heizelement, mit Automatschalter, sowie ein Filter<br />

untergebracht, welcher das Spülöl dauernd rein<br />

hält. Eine Spritzdüse mit rotierender Mündung<br />

wird in die EinfüHSffnung der Hinterachte efngBführt,<br />

nachdem man den Apparat an Ort und Stelle<br />

gerollt hat, so dass das ablaufende, verunreinigte<br />

Spülöl direkt in einen Fangtrichter fliessen kann<br />

und daher nicht verloren geht.<br />

3. Die Neufüllung von Hypoidhinteraehsen sowie<br />

von normalen Hinterachsen und Getrieben geschieht<br />

durch ähnliche Vorrichtungen wie die Chassisschmierung,<br />

nur wird das Schmiermittel in diesen<br />

Fällen natürlich unter weit geringerem Druck an<br />

den Bestimmungen gefördert. Zwei separate Zapfstellen<br />

für Hypoid- bzw normales Getriebeöl erlauben<br />

eine sachgemässe Bedienung sämtlicher<br />

Wagen.<br />

4. Zur Abschmicrung der Federn dient eine<br />

etwas kleinere Schmierpresse, die nicht ans Druckluftnetz<br />

angeschlossen ist, sondern von Hand betätigt<br />

wird. Auch bei ihr ist der Fettbehälter, der<br />

auf einem Rollschemel ruht, von einem Blechmantel<br />

umgeben, welcher zugleich im obern Teil die<br />

Schmierpresse enthält.<br />

5. Für Sonderzwecke wie die Schmierung der<br />

Wasserpumpe, der elektrischen Ausrüstung, des<br />

Lenkgetriebes usw. baut Graco kleine Schmierapparate,<br />

die zum Teil durch einen Schlauch ans Druckluftnetz<br />

angeschlossen werden können. Ein kompletter<br />

Satz dieser Pressen, deren jede dauernd nur<br />

mit einem ganz bestimmten Schmiermittel gefüllt<br />

bleibt, verbürgt eine sachgemässe und zugleich<br />

raschmöglichste Bedienung auch der hintersten<br />

Schmierstelle am Wagen.<br />

6. Zur Erneuerung des Motorenöls dienen eine<br />

ganze Batterie nebeneinander angeordneter Oelzapfstellen,<br />

die jeden gebräuchlichen Oeltyp vom<br />

dünnen Einfahröl bis zum dickflüssigen Sommeröl<br />

oder Sondertyp für Motorräder abgeben können.<br />

Es ist dadurch hegreiflich, dass die Schmierarbeit<br />

in einer derart vollständig ausgerüsteten<br />

Service-Station besonders rasch und zuverlässig<br />

durchgeführt wird. Alles ist in greifbarer Nähe angeordnet,<br />

jede Presse durch grosse Aufschriften<br />

deutlich gekennzeichnet, so dass eine Verwechslung<br />

ausgeschlossen ist.<br />

B>caCd<br />

x«l*e<br />

Die Schere als Spezialzange. Zum Entfernen<br />

der Kolbenbolzensicherung benötigt man<br />

Spezialzangen, die nicht jeder zur Verfügung<br />

hat. Man kann sich aber auch aus einer alten<br />

Schere ein ganz passables Werkzeus dazu<br />

anfertigen. Erst glüht man sie leicht aus,<br />

worauf man nahe der Spitze in beide Hälften<br />

kleine Scharten schleift oder besser feilt.<br />

Drahtringe lassen sich damit ohne weiteres<br />

demontieren. Die aus Federstahlblech gestanzten<br />

Ringe machen allerdings etwas<br />

mehr Mühe. *<br />

«£•##<br />

Vf£vM%*.4&<br />

Ted»<br />

M79I3I<br />

_ Fräße 13 540. Wie werden Feilen aufgehauen?<br />

Können Sie mir mitteilen, wie man gebrauchte<br />

Feilen wieder erneuert? Kann man das selber in<br />

einer Werkstätte vornehmen und was für eine Einrichtung<br />

braucht man dazu?<br />

Antwort: Allgemein ist die Aneicht rerbreitet<br />

die Fabrikation der Feilen eei eine relativ<br />

einfache Geschieht«. G*n*m du GefrenteH trifft zu:<br />

Die einwandfreie Herstellung Ton Feilen bzw. das<br />

Aufhauen (Erneuern), für welches Sie sich interessieren,<br />

verlangt jahrelange Erfahrungen und ganz<br />

besondere Fachkenntnisse.<br />

Der Arbeitsvorgang sei nachstehend In aller<br />

Kürze •wiedergegeben: Um die gebrauchten Feilen<br />

überhaupt bearbeiten zu können, müssen sie vorerst<br />

weich gemacht werden. Zu diesem Zwecke bedient<br />

man sich eines Glühofens, in welchem sie<br />

geglüht werden. Die Glühtemperatur beträgt zirka<br />

700 ° G. Das Anwärmen geht langsam vor sich und<br />

dauert bis zur Erweichung der Endtemperaturen<br />

10 bis 14 Stunden. Diese Temperatur wird dann<br />

während einiger Zeit auf gleicher Höhe gehalten.<br />

Nun wird das Glühgut (bis zu 2000 Stück) durch<br />

die vollständige Schliessung des Ofens von der<br />

Aussenluft abgeschlossen. Es wird damit erreicht,<br />

dass die Abkühlung sehr langsam vor sich geht.<br />

Bei guter Wärmeisolation des Ofens und durch<br />

Abschluss der Glühware gegen die Aussenluft kann<br />

die Abkühlungsdauer auf mehrere Tage ausgedehnt<br />

werden, ohne dass eine Nachheizung nötig wird.<br />

Die Heizung geschieht je nach Verhältnissen mit<br />

Koks, Holz, GHS, Oel oder auch elektrisch. Die<br />

Feilen bedürfen nach dem Glühen einer Nachrichtung<br />

mit dem Hammer. Die alten Zähne<br />

werden mittels einer besonderen Hobelmaschine<br />

entfernt, wenn es die Art und Weise des Feilenkörpers<br />

erlaubt Das anschliessende Schleifverfahren<br />

gibt ihnen die genaue Form und eine<br />

ebene Oberfläche. Neben der neuzeitlichen Schleifmaschinenarbeit<br />

hat sich auch das Schleifen<br />

von Hand an grossen, benetzten Sandsteinen mit<br />

einem Durchmesser bi« zu 2,5 m bei 30 cm Breite<br />

(im neuen-Zustande) bis heute erhalten. Erst nach<br />

diesen Vorbereitungen wird der Feilenkörper mit<br />

den vielen feinen Zähnen versehen, die aus ihm<br />

die Feile machen. Die Zähne entstehen durch eine<br />

grosse Zahl gleichartiger Einschnitte in die Feilenoberfläche,<br />

die mit Meissein (naturharter Stahl)<br />

erzeugt werden, welche entweder von Hand oder<br />

maschinell auf das Werkstück geschlagen werden<br />

(Handhauen veraltet!)- Durch das schräge Eindringen<br />

der Meieselschneide in den Körper, wird<br />

auf der Vorderseite etwas Material aufgeworfen,<br />

das dann die eigentliche Schneidkante des Zahnes<br />

bildet Dieser sog. Einzelhieb steht rechtwinklig<br />

oder in einem bestimmten Winkel zur Feilenachse.<br />

Der Oberhieb wird quer zum TJnterhieb in einem<br />

Winkel von 60—70° zur Achse geschlagen. Durch<br />

das Hauen wefden die Feilen etwas verzogen, so<br />

dass eie vor dem Härten mit einem Holzhammer<br />

wieder gerade gerichtet werden müssen. Um eine<br />

Entkohlung der Zahnspitzen zu verhindern, bestreicht<br />

man die Feile mit einem kohlenstoffhaltigen<br />

Brei. Das Anwärmen geschieht entweder im Kohlenfeuer<br />

oder im Bleibad; Das Abschrecken geht im<br />

Salzwasser vor sich. Das Anlassen wird nur für<br />

die Angel vorgenommen, um ein Abbrechen derselben<br />

beim Gebrauch zu verhindern. Die Reinigung<br />

erfolgt mittelst eines Sandstrahlgebläses; die komprimierte<br />

Luft schleudert ein Gemisch von Quarzsand<br />

und Wasser gegen den Feilenkörper. Ein<br />

darauffolgendes Oelbad beugt dem Rostansatz vor.<br />

Schon diese wenigen Angaben, wobei noch auf wichtige<br />

Einzelheiten nicht eingetreten werden konnte,<br />

zeigen Ihnen, welche Anforderungen an einen gut<br />

eingerichteten Feilenhaubetrieb gestellt werden. Es<br />

ist also nicht möglich, aus irgend einer mechanischen<br />

Werkstätte mit Weinen Mitteln einen derartigen<br />

Betrieb zu arrangieren. Wie aus dem Bericht<br />

ersichtlich ist, sind dazu Feilenhaumaschinen,<br />

eine Schleiferei (nicht absolut notwendig, da in<br />

der Schweiz Betriebe vorhanden sind, welche das<br />

Schleifen besorgen), eine besondere Hobelmaschine,<br />

ein Härteofen oder Bleibad, ein Glühofen, ein Sandstrahlgebläse,<br />

ein Kompressor u. a. m. notwendig.<br />

Weiter gehört dazu geschultes Personal, welches<br />

nur auf Grund jahrelanger Erfahrungen und Kenntnisse<br />

Vollwertiges produzieren kann. Es lohnt sich<br />

deshalb nicht, bei kleinem Bedarf solche Einrichtungen<br />

xa treffen.<br />

P. St.<br />

Redaktion:<br />

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