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E_1938_Zeitung_Nr.103

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BERN, Freitag, 23. Dezember <strong>1938</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

34. Jahrgang — No 103<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

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Vortrittsprobleme und kein Ende<br />

(Schluss.)<br />

Diese Ordnung der Dinge liegt praktisch in<br />

triemands Interesse, und wir gelangen mit dieser<br />

Feststellung zur, Beantwortung unserer<br />

zweiten Frage, dass sich der Verkehr praktisch<br />

schon heute in gewaltigem Umfang nicht<br />

mehr an die Regelung hält, wie sie das Bundesgericht<br />

in dem erwähnten Entscheid in das<br />

MFG hineingelegt hat. Und zwar muss gleich<br />

eines mit aller Deutlichkeit hervorgehoben<br />

werden: Es ist nicht etwa einseitig das Motorfahrzeug,<br />

das praktisch jene Ordnung ausser<br />

Kraft setzt, indem es sich vermöge seiner Geschwindigkeit,<br />

seines Gewichtes und seiner<br />

Zahl gegenüber den übrigen Strassenbenützern<br />

gewaltsam durchsetzt und indem seine<br />

Führer in überheblicher Geringschätzung der<br />

« minderen » Verkehrsteilnehmer rücksichtslos<br />

drauflosfahren; es sind vielmehr in ganz<br />

erheblichem Umfange diese anderen Strassenbenützer,<br />

die in ihrem eigenen wohlverstandenen<br />

Interesse und in freiwilliger Anerkennung<br />

der besonderen Natur des Motorfahrzeuges<br />

auf ihr eigenes Recht zum Vortritt gegenüber<br />

diesem letzteren verzichten.<br />

Gewiss mag mancher Radler sich im Vertrauen<br />

auf seine Wendigkeit kühn auf die<br />

Kreuzung hinauswagen und dem sich nähernden<br />

Auto gegenüber demonstrativ sein Vortrittsrecht<br />

geltend machen; gewiss beharrt<br />

mancher selbstbewusste Bauer auf seinem Anspruch,<br />

in aller Bedächtigkeit mit seiner Heufuhr<br />

oder seiner Mähmaschine aus irgendeinem<br />

Seitenwege hervor auf die grosse<br />

Durchgangsstrasse hinauszufahren und völlig<br />

überraschte, ja erschreckte ortsfremde Autofahrer<br />

zu einem plötzlichen Notstop zu zwingen.<br />

Aber der Besonnenere hält lieber selbst<br />

Umschau nach nahenden Autos und Lastwagen<br />

und zieht es vor, seine Ausfahrt in der<br />

Ruhe vorzunehmen, die nur möglich ist, wenn<br />

er in Annäherung befindliche schnellere Fahrzeuge<br />

zuerst vorbeifahren lässt.<br />

In den Städten aber mit dem dichten Verkehr<br />

ihrer Hauptstrassen wird es nun dem von<br />

einer Seite einbiegenden Radfahrer oder Fuhrwerkführer<br />

aus rein « verkehrsmechanischen »<br />

oder « dynamischen » Gründen in steigendem<br />

Masse einfach unmöglich, sein Vortrittsrecht<br />

gegenüber den von links kommenden Fahrzeugen<br />

der wichtigeren Strasse durchzusetzen,<br />

und diese letzteren Fahrzeuge ihrerseits,<br />

in das Tempo des ganzen wie eine geschlossene<br />

Säule dahineilenden dichten Verkehrsstromes<br />

eingespannt, wären vielfach nur noch<br />

um den Preis aller möglichen Zusammenstösse<br />

in der Lage, plötzlich anzuhalten, um<br />

•<br />

dem Fahrzeug von rechts den Vortritt zu<br />

lassen.<br />

So sehen wir denn, wie das<br />

praktische Verkehrsbedürfnis rein tatsächlich<br />

wie andere Vorschriften, so auch die Vortrittsbestimmungen<br />

kraft der dem Verkehrsgetriebe<br />

innewohnenden Eigengesetzlichkeiten<br />

weitgehend ausser Kraft setzt,<br />

wie daraus aber bereits ein Gewohnheitsrecht<br />

zu entstehen im Begriffe ist. Dieses zeigt sich<br />

einerseits darin, dass sich auch in den Städten<br />

mehr und mehr ein beidseitiges Vortrittsrecht<br />

der Hauptstrassenzüge durchsetzt.<br />

Und nun erhebt sich die grosse Frage der<br />

Anpassung der Rechtsordnung an diesen rein<br />

tatsächlichen Zustand.<br />

Dabei können wir uns zuerst einmal danach<br />

umsehen, ob ein Recht, wie es sich nach alledem<br />

abzuzeichnen beginnt, vielleicht schon<br />

irgendwo besteht. Dann finden wir in dem<br />

modernsten Strassenverkehrsrecht der Gegenwart,<br />

in der zu Beginn dieses Jahres in<br />

Kraft getretenen Strassenverkehrsordnung<br />

des Deutschen Reiches vom 13. November<br />

1937, über unser Problem die folgenden entscheidenden<br />

Vorschriften des § 13:<br />

«An Kreuzungen und Einmündungen von<br />

Strassen hat der Benutzer der Hauptstrasse<br />

die Vorfahrt... Bei Strassen gleichen Ranges<br />

Oh %anuen&aum!<br />

Der Christbaum im Strassenverkehr ist Wirklichkeit geworden.<br />

Von der Spitze eines Wegweisers im Berner Seeland schimmern<br />

und leuchten die Kerzen im Tannengrün<br />

hat an Kreuzungen und Einmündungen die<br />

Vorfahrt, wer von rechts kommt; jedoch haben<br />

Kraftfahrzeuge und durch Maschinenkraft angetriebene<br />

Schienenfahrzeuge die Vorfahrt vor<br />

anderen Verkehrsteilnehmern. Untereinander<br />

stehen Kraftfahrzeuge und Schienenfahrzeuge<br />

hinsichtlich der Vorfahrt gleich....»<br />

Hier finden wir also, von den uns nicht<br />

näher interessierenden Strassenbahnen abgesehen,<br />

eine Differenzierung zwischen dem<br />

Motorfahrzeug einerseits und allen übrigen<br />

Strassenbenützern anderseits, die der verschiedenen<br />

technischen Natur und Bedeutung<br />

der beiden Gruppen von Verkehrsteilnehmern<br />

Rechnung trägt. Und es will uns scheinen, als<br />

ob dies die Trennung sei, die sich auch anderswo<br />

mehr und mehr herausbilden muss<br />

und die vielleicht auch für die Schweiz eines<br />

Tages als die gegebene Lösung erkannt werden<br />

wird.<br />

Schluss Seite 2.<br />

Sicherheitslinien beachten!<br />

Aus dem Bundesgericht.<br />

Die grosse Strasse Bern-Lausanne macht<br />

ausserhalb von Bern bei der Anstalt Brünnen<br />

eine Linkskurve, und dort ist, obschon die<br />

Strecke daselbst gut übersichtlich ist, ein<br />

80 m langes Strassenstück mit einer ungefähr<br />

der Mitte der Fahrbahn folgenden<br />

Sicherheitslinie versehen. Die Vollziehungsverordnung<br />

zürn Motorfahrzeuggesetz bestimmt<br />

in Art. 45 Absatz. 2: «In Strassen<br />

mit Sicherheitslinien haben die Fahrzeuge<br />

rechts dieser Linie zu fahren. » Ein Automobilist,<br />

er sich nicht genau an diese Vorschrift<br />

hielt, sondern mit seinem Wagen über<br />

die Linie hinaus geriet, wurde angezeigt und<br />

vom Gerichtspräsidenten von Bern wegen<br />

Widerhandlung gegen Art. 45 Abs. 2 VV mit<br />

5 Fr. Busse bestraft. Er appellierte gegen<br />

In dieser Nummer:<br />

Parkplätze für die Landesausstellung.<br />

Gedanken um den Rennsport<br />

der Zukunft.<br />

Typenbeschränkung in der deutschen<br />

Motorfahrzeugindustrie.<br />

Ein neues Opel-Modell: Der<br />

Kapitän.<br />

Beilage:<br />

•<br />

Siehe Nr. 102.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Rätsel um Muriel.<br />

Roman von Johann Friedrich.<br />

I.<br />

Copyright by Schweiz. Korrespondenzbüro<br />

E. Picard, Zürich 2.<br />

Zirkus.<br />

Die Tiger kommen durch den schmalen,<br />

niedrigen Laufgang in die vergitterte Manege.<br />

Alsbald erfüllen sie das Rund des Zirkus<br />

bis zur Kuppel mit Gebrüll und Raubtierdunst.<br />

Ihr Dompteur, Don Juan Aguillar,<br />

in seiner blauroten Phantasieuniform halb<br />

Husarenoberst, halb Nachtclubportier, lässt<br />

die Herzen aller Frauen höher schlagen.<br />

Gross, schlank, sehnig und furchtlos steht er<br />

unter den Bestien, die riesige Gabel in seiner<br />

Rechten erinnert an den Dreizack des Neptun,<br />

die lange Peitsche in der Linken an<br />

spätrömische Zirkusspiele.<br />

He Romeo ! Ho Thisbe ! Mit herrischem<br />

Zuruf seiner sonoren Stimme mehr als mit<br />

den Geräten in seiner Hand treibt er die<br />

fauchenden Katzen auf ihre Plätze und Podeste.<br />

Seine Augen sind überall, keines der<br />

schleicherisch gefährlichen Raubtiere kommt<br />

aus seinem Blick. Während er befehlend<br />

Namen hervorstösst, die der Menschheit<br />

teuer sind, sorgt er mit wohlbegründetem<br />

Eifer dafür, dass ihre Träger keine Gelegenheit<br />

haben, sich in seinem Rücken aufzuhalten.<br />

Das Pariser Publikum, verwöhnt und<br />

übersättigt mit Darbietungen aller Art, vom<br />

rugbyspielenden Seehund bis zum saxophonblasenden<br />

Elefanten, folgt dem Dressurakt<br />

mit atemloser Spannung. Die Gefahr ist es,<br />

die es immer wieder kitzelt. Irgendwann<br />

und irgendwo einmal werden der Tiger Plato<br />

oder die Tigerin Venus schlechterer Laune<br />

sein als gewöhnlich. Irgendwann und irgendwo<br />

einmal wird Don Aguillars Aufmerksamkeit<br />

nachlassen, werden seine hypnotischen<br />

Augen abgelenkt sein. Vielleicht durch eine<br />

schöne Frau im Publikum, vielleicht nur<br />

durch einen ungewohnten Farbreflßx der<br />

Scheinwerfer: Und dann werden die Bestien<br />

ihre Gelegenheit wahrnehmen, Schüsse werden<br />

knallen, Blut wird fliessen. — Doch noch<br />

ist es nicht so weit. Eben haben die Tiere<br />

ihre Pyramide vollendet. In ihrer Mitte hoch<br />

oben thront majestätisch mit aufgerissenem<br />

Rachen und undeutbar blinzelnden Augen<br />

der riesige Tiger Romeo. Don Aguillar verneigt<br />

sich, sehr zurückhaltend und chevajeresk,<br />

mit keiner Geste hascht er nach alm<br />

Beifall, der vielleicht gerade darum um so<br />

stärker losbricht. Minutenlang dröhnt das<br />

Rund von klatschenden Händen, einem<br />

Trommelfeuer der Begeisterung, in dem statt<br />

Granaten Handschuhe platzen.<br />

Major Sir Andrew Law blickt aus seinei<br />

Prosceniumsloge auf die heissblütigen, los<br />

gelassenen Franzosen erstaunter als auf die<br />

in ihrer Gruppe festgebannten Raubtiere.<br />

Sein kühleres britisches Temperament versteht<br />

den Enthusiasmus dieses hingerissenen<br />

Publikums nicht. Ein Mann hat ein paar<br />

Grosskatzen dressiert und ihr« Vorführung<br />

zu seinem Beruf gemacht. Was weiter ? Mut<br />

ist bei einem Tigerdompteur selbstverständlich,<br />

Vorsicht und Geschicklichkeit liegen in<br />

seinem eigenen Interesse. Sir Andrew Law<br />

als britischer Kolonialoffizier findet das Risiko<br />

eines Raubtierbändigers durchaus nicht<br />

übermässig gross. Der dunkelbärtige Herr<br />

neben ihm, mit den mandelförmigen Inderaugen<br />

und der sonngebräunten Haut ist darin<br />

wortlos mit ihm einig. Nikhil, dem Radscha<br />

von Pandapur, scheint diese Art Vorführungen<br />

eher langweilig als anregend. An<br />

diesen überfütterten, Gefangenschaft gewohnten<br />

und unterjochten Raubtieren reizt<br />

ihn nichts als allenfalls ihr Geruch, der ihn<br />

an die verbotene Heimat erinnert. Denn er<br />

hält selbst Tiger in den Parks seiner Schlösser,<br />

und ihre Wildheit, die ein paarmal ungestraft<br />

Menschenleben forderte, ist einer<br />

der Gründe, dass er jetzt hier neben diesem<br />

britischen Offizier sitzt, der zum kleineren<br />

Teil sein Adjutant, zum grösseren sein Aufseher<br />

ist. Uebrigens ist er ganz zufrieden<br />

mit dem ihm sanft aufgezwungenen Begleiter.'<br />

Der Major ist sehr liebenswürdig, sehr<br />

korrekt, sehr weltgewandt, in den vergangenen<br />

Wochen ist zwischen dem indischen<br />

Fürsten und dem Engländer eine Art gentleman<br />

agreement zustande gekommen,, das nahe<br />

an Freundschaft grenzt. Es fehlt ihm nur noch<br />

das cichtige gegenseitige Verständnis, die


das UrteiH indem er geltend machte, an^je«<br />

ner gut übersichtlichen Stelle habe er ohne<br />

jede Gefährdung des Verkehrs einen. Teil der<br />

linken Strassenhälfte benutzen,,können und<br />

der Fahrer könne, an so übersichtlichen Stellen<br />

gute Gründe zum Ueberschreiten einer<br />

Sicherheitslinie haben. Das Berner Obergerioht<br />

(I. Strafkammer) bestätigte jedoch die<br />

Busse und nun gelangte der Fahrer mit einer<br />

Kassationsbeschwerde an das Bundesgericht,<br />

dem damit die grundsätzliche Frage unterbreitet<br />

wurde, ob eine Missachtung der<br />

Sicherheitslinien unter allen Umständen<br />

strafbar sei.<br />

Der Kassationshof des,Bundesgerichts hat<br />

die Frage in seinem Entscheid vom 19* Dezember<br />

bejaht. Es kann nicht dem Ermessen<br />

des'Autofahrers anheimgestellt bleiben, ob<br />

eine auf der Strasse angebrachte Sicherheitslinie<br />

befolgt werden müsse oder nicht,<br />

sonst ergäbe sich daraus ein gefährlicher<br />

Zustand der Unsicherheit. Ein allgemeines<br />

Gebot des Rechtsfahrens ist vom Gesetz<br />

schon in Art. 26 aufgestellt worden und Art.<br />

45 Abs. 2 der Verordnung hätte daneben gar<br />

keinen Zweck, wollte man darin nicht einen<br />

absoluten Befehl erblicken. Die Aeusserung<br />

des obergerichtlichen Urteils, der Fahrer<br />

dürfe auf die linke Strassenseite hinüberkommen,<br />

wenn und solange er durch ein Hindernis<br />

dazu gezwungen werde, steht damit<br />

nicht im Widerspruch, denn es ist nicht dasselbe,<br />

ob der Automobilist, durch die Umstände<br />

gezwungen, links hält oder ob er dies<br />

ohne ,Not tut.<br />

Die Missachtung der Sicherheitslinie bei<br />

einer Linkskurve braucht nicht unbedingt<br />

mit dem ebenfalls unerlaubten Schneiden<br />

einer Linkskurve verbunden zu sein. Das<br />

Schneiden der Kurve besteht darin, dass<br />

statt des vorgeschriebenen weiten Bogens,<br />

dessen Sehne beschrieben wird; die Sicherheitslinie<br />

wird aber auch dann nicht beachtet,<br />

wenn der Fahrer links über sie hinaus<br />

gerät, aber einem mit der Linie parallelen<br />

Bogen folgt<br />

Art. 45 Abs. 2 W dürfte auf der Annahme<br />

beruhen, dass Sicherheitslinien nur da gezogen<br />

werden, wo besondere Strassenverhältnisse<br />

dies im Interesse der Verkehrssicherheit<br />

erfordern. Der Richter kann jedoch nicht<br />

im Einzelfalle untersuchen, ob die Linie für<br />

die'Verkehrssicherheit nötwendig war; es<br />

ist vielmehr Aufgabe der Strassenbaubehörden,<br />

zu entscheiden, ob die Strassenverhältnisse<br />

eine Sicherheitslinie erfordern. •— Die<br />

Beschwerde wurde abgewiesen, die Busse<br />

also bestätigt.<br />

Wo.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Parkplatze<br />

für die Landesausstellung.<br />

Wie-wir in unserer letzten Kummer berichteten,<br />

stellt der Zürcher Stadtrat dem Gemeinderat den<br />

Antrag auf Bewilligung eines Kredites von<br />

Fr. 183 000 für die Schaffung provisorischer Parkplätze<br />

während der Landesausstellung. Da in der<br />

nächsten Umgebung des Ausstellungsgebietes keine,<br />

weitern, i^ufstellflachen zur t Verfügung stehen, ist,<br />

die Schaffung von Parkplätzen in den Seitenstrassen<br />

des Enge-, Wiedikon- und Seefeldquartiers vorgesehen.<br />

Diese Seitenstrassen bieten nach angestellten<br />

Berechnungen Raum für etwa 3000 Motorfahrzeuge.<br />

Reichen diese Parkplätze wohl knapp<br />

aus, um einem schwachen Ausstellungsverkehr gerecht<br />

zu werden, so muss dagegen für Spitzentage<br />

sowohl in der Nähe der Ausstellung wie an der Peripherie<br />

der Stadt eine Reihe provisorischer Parkplätze<br />

bereitgestellt werden. In Aussicht genommen<br />

sind folgende Plätze, die sich mit bescheidenen Mitteln<br />

und geringem Aufwand für diesen Zweck herrichten<br />

lassen:<br />

Allmend III mit einem Fassungsvermögen von<br />

1700 Wagen, Festplatz Hardau für 1200 Wagen,<br />

Kasernenplatz für 430, Buchegg-/Hofwiesenstrasse<br />

Naturen sind zu verschieden, selbst -wenn<br />

sie, wie jetzt im Hinblick auf den Dressurakt,<br />

eigentlich einer Meinung sind, haben sie<br />

ganz verschiedene Gründe dafür.<br />

Mit lautem Peitschenknall reisst Don Aguillar<br />

die mühsam aufgebaute Tigerpyramide<br />

ein. Fauchend und knurrend, mit grossartiger<br />

Geschmeidigkeit verlassen die Tiere ihre.<br />

Plätze wieder und schleichen im Rund herum<br />

oder ziehen sich faul in eine Ecke zurück.<br />

Mitunter leuchtet den Bruchteil einer<br />

Sekunde ein Raubtierauge auf und eine<br />

Pranke versucht blitzschnell den Nachbar zu<br />

treffen. Man ahnt, dass es auch unter diesen<br />

unfreiwilligen Artisten Feindschaften gibt<br />

und begreift, dass Don Aguillär nicht Hur um<br />

seiner selbst willen alle Hände voll zu tun<br />

hat.<br />

«Leicht hat's der Mann ja immerhin<br />

nicht», sagt der Radscha leichthin, um eine<br />

Unterhaltung anzuknüpfen. Er spricht ein<br />

völlig fehlerfreies Englisch mit einem kaum<br />

:<br />

wahrnehmbaren Akzent.<br />

« Sehr richtig, Hoheit >, erwidert der Major<br />

verbindlich, « ganz-meine Ansicht.» Unddann<br />

fügt er diesen automatisch hervorgebrachten<br />

Worten ganz unvermittelt hinzu":<br />

«Ich glaube nicht, dass sie hoch kommt. > '<br />

«O?!» macht der Radscha überrascht.<br />

Er kennt seinen Begleiter nun schon gut'genug,<br />

um diesen Satz* ohne Zuisäthnieiiliäng'<br />

Der-Volkswagen als Aufmunterungspramle.<br />

Eine deutsche Firma soll zur Aufmunterung<br />

ihres Personals beschlossen haben, sämtlichen<br />

Angestellten und Arbeitern, die mehr als zehn<br />

Jahre in der Firma tätig sind, einen Volkswagen<br />

zu schenken; jenen mit über fünf<br />

Dienstjahren zahlt sie die Hälfte des Anschaffungspreises<br />

und denjenigen, die mehr wie<br />

drei. Jahre.in ihren Diensten stehen, ein Viertel.<br />

Nichts zu lachen<br />

haben inskünftig in München die Brüder von<br />

der Langfingerzunft, die sich auf das « Entfernen<br />

» von Automobilen spezialisieren. Für<br />

ihre Missetaten droht ihnen nämlich von nun<br />

an das — Konzentrationslager. Die neue"<br />

Strafsanktion des Münchener Polizeipräsidenten<br />

will den in letzter Zeit unheimlich überhandnehmenden<br />

Autodiebstählen einen Riegel<br />

schieben.<br />

Das Auto macht Elefanten < arbeitslos ».<br />

Der Maharadscha von Patiala hat für seihe<br />

Güter jetzt Traktoren angeschafft. Die 180<br />

Elefanten, die durch diese Maschinen arbeitslos<br />

wurden, Hess er im Dschungel aussetzen.<br />

Langsames Fahren wird zum Verhängnis.<br />

Ein deutsches Gericht hat einen Automobilisten,<br />

der zu langsam von der Hauptstrasse<br />

abgebogen war und dadurch einen tödlichen<br />

Unfall verursachte, für schuldig erkannt und<br />

ihm eine Strafe aufgebrummt:<br />

für 290, alter Tonhalleplatz für 250, Liegenschaft<br />

, Bockhorn (Albisriederstrasse) für 240, Escherwiese<br />

(hinter der Tonhalle) für 180 und zwei Plätze an<br />

der SchimmeWWerdstrasse für 90 und 60 Wagen.<br />

Im ganzen fassen diese Plätze 4870 Wagen; Das<br />

frühere Bahngebiet an der Alfred-Escher-Strasse<br />

soll zu einem Autocar-Bahnhof mit drei<br />

Perrons von je 110 m Länge sowie als Standort für<br />

60 Taxi und 900 Fahrräder ausgebaut werden. Auf<br />

•der städtischen Liegenschaft an der Hornbach-/<br />

Dufourstrasse ist die Schaffung eines Standortes<br />

für 20 Taxi und 500 Fahrräder vorgesehen. ,..;;•<br />

Dia ,:AlJmend jll nimmt man- alg Parkreserye;<br />

und" Pärkpjatz für _(Ue vom Sihltal kommenden Be-,<br />

Sucher in Aussicht, währenddem der Kasernenhof'<br />

in der Hauptsache als Sammelplatz für Autocars<br />

dienen soll. Daneben kann dort noch eine' erhebe<br />

liehe Zahl von Privatwagen parkiert werden. Der<br />

private Lagerplatz an der Albisrieder-/Badenerstrasse<br />

ist zusammen mit dem grossen städtischen<br />

•Platz in der Hardau zur Aufnahme der vom Limjmattal,<br />

der meistbenützten Anfahrtsrichtung, kommenden<br />

Fahrzeuge bestimmt. Was den alten Tonhalleplatz<br />

anbelangt, so soll er auf das Niveau der<br />

Umgebungsstrassen abgegraben werden.<br />

Elektrilikation der Bahnstrecke Andertnatt-<br />

DJsentls ?<br />

Der Beschluss des Bundesrates, von der im Rahmen<br />

der Landes Verteidigung^- und Arbeitsbesehaf-<br />

Jungsvorlage ursprünglich mit in Betracht gezogenen<br />

Erstellung einer Bahnverbindung Reusstal-<br />

!Vorderrheintal Umgang zu nehmen, hat dem Ge^.<br />

danken einer Elektrifikation der Oberalpbahn und<br />

des Ausbaues der Linie auf ganzjährigen Betrieb<br />

neue Nahrung zugeführt Angesichts der durch,<br />

den bundesrätlichen Entscheid geschaffenen Lage<br />

hat deshalb der Verwaltungsrat der Furka-Oberalpbahn<br />

seinen Organen den Auftrag erteilt, die schon<br />

früher aufgenommenen Studien fortzusetzen und<br />

unverzüglich mit den zuständigen Behörden in Fühlung<br />

zu treten, um das Projekt, das seinen Rückhalt<br />

vor allem in wehrpolitischen Interessen findet,<br />

so rasch als möglich zu verwirklichen. ,.. L<br />

richtig zu deuten. Er kommt einem Temperamentsausbruch<br />

gleich.<br />

« Madame d'Andrade deutete an, dass sie<br />

die heutige Vorstellung besuchen würde»,<br />

erklärt der Major nachträglich seinen Ausspruch.<br />

Da er fürchtet, sich verraten zu haben,<br />

gibt er seiner Stimme einen möglichst,<br />

unbeteiligten Klang.<br />

« Vielleicht ist die Dame in einer Loge der<br />

andern Seite », vermutet der Inder mit tröstender<br />

Diskretion.<br />

c Das ist nicht wahrscheinlich», meint<br />

Law trocken..<br />

«%ein ?» fragt Fürst Nikhil und kann<br />

seine Neugier nicht mehr bezähmen. «Ich<br />

verstehe Sie nicht, Sir Andrew. Mathematisch<br />

betrachtet hat jede Prosceniumsloge<br />

dieses Zirkus' dieselbe Chance von Madame<br />

besucht zu werden wie unsere. »<br />

«Es geht nicht um Mathematik, Hoheit»,<br />

antwortet Law und seine Stimme ist etwas<br />

heiser vor Befangenheit. «Ich will es ruhig<br />

gestehen. Ich habe den Portier bestochen.»<br />

« Sie haben — ? > der Radscha kann es<br />

nicht fassen. Was kommt da in diesem kühlen<br />

Briten zum Vorschein ?<br />

«Ich habe den Portier unseres Hotels bestochen,<br />

damit er Madame d'Andrade einen<br />

Platz neben den unsern besorgt. — Ich wünsche<br />

nicht, dass eine Landsmännin, die ich<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 23. DEZEMBER <strong>1938</strong> —' N° 103<br />

istischer<br />

Ob's reicht?<br />

Auf die Römer Weltausstellung 1942 hin<br />

sollen Parkplätze für die Kleinigkeit von<br />

25.000 Wagen bereitgestellt werden. Bereits<br />

befinden sich die notwendigen baulichen Arbeiten<br />

dafür im Gang. Zwischen Rom und<br />

dem Ausstellungsgelände, das in Richtung<br />

Ostia zu liegen kommt, ist die Erstellung<br />

einer neuen Autostrasse geplant. Und um den<br />

Komfort zu vervollständigen, wird etwa 2 km<br />

von der Ausstellung entfernt ein Flughafen<br />

für Land- und Wasserflugzeuge erstehen.<br />

Jetzt auch Autotunnel als Luftschutzraum.<br />

Projekte für unterirdische Garagen, die<br />

sich zugleich als Luftschutzkeller verwenden<br />

lassen, sind in England nichts Neues, wohl<br />

aber — ein Plan, der jetzt in Edinburgh aufgetaucht<br />

ist — der Bau von Strassentunneln,<br />

die zur Entlastung des Strassenverkehrs und<br />

nebenher als Unterstände bei Luftangriffen<br />

zu dienen hätten, und zwar besteht in diesem<br />

Falle die Absicht für den Bau zweier Tunnels,<br />

mit einem Gesamtkostenbetrag von rund 1,7<br />

Millionen Fr.<br />

Volkswagen erhält Ganzstahlkarosserie.<br />

Verschiedentlich war in Deutschland die<br />

Version aufgetaucht, die Karosserie des<br />

Volkswagens bestehe aus einem Ersatzstoff,<br />

wie z. B. Kunstharz. Das Konstruktionsbureau<br />

Dr. Porsche gibt daraufhin nunmehr bekannt,<br />

dass der Wagen eine Ganzstahl-Karosserie<br />

erhalte.<br />

Eine Motion für Benzinverbllllgung<br />

zugunsten der Sportfliegerei.<br />

In der Sitzung des Nationalrates vom letzten<br />

Mittwoch stellte der Unabhängige Stäubli<br />

(Zürich) das Verlangen, es seien sofort<br />

Vorbereitungen für eine Herabsetzung des<br />

Benzinpreises für Sportflieger zu treffen, in<br />

dem Sinne zwar, dass die Reduktion durch<br />

Beseitigung des r Zolls vorgenommen würde.<br />

;Die Tätigkeit "der Spörtfliegerei sollte in<br />

ähnlicher Weise erleichtert werden wie jene<br />

der Pöntoniere. Währenddem der Schweizerische<br />

Aeroelub vom Bunde mit 500 Fr. subventioniert<br />

werde, gewähre dieser z. B. dem<br />

Tambourenverein einen Beitrag von 2500 Fr.<br />

Wohl geniessen Motorbootfahrer, landwirtschaftliche<br />

Traktoren, Fluggesellschaften die<br />

Vergünstigung von Zollrückvergütungen, die<br />

Sportflieger aber bleiben davon ausgenommen<br />

und entrichten aus ihrer eigenen Tasche<br />

für 250.000 Liter Benzin einen Betrag von<br />

54.000 Fr. Damit stelle sich die Schweiz in<br />

Gegensatz zum Ausland, das der Sportfliegerei<br />

kräftig unter die Arme greife.<br />

' Bundesrat Meyer erklärte, die Motion im<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt nicht entgegennehmen<br />

zu können. Die Angelegenheit, in der<br />

übrigens der Aeroclub einen Vorstoss beim<br />

Bundesrat unternommen habe, befinde sich<br />

im Studium. Wenn auch das Militärdepartement<br />

das Interesse anerkenne, welches die<br />

Sportfliegerei vom Gesichtspunkt der Landesverteidigung<br />

aus biete, so reiche ein Verzicht<br />

des Bundes auf den Benzinzoll nicht<br />

aus. um dem Sportfltigwesen neue Impulse<br />

kennen lernen durfte, in diesem leichtfertigen<br />

Paris des Nachts schutzlos ausgeht. »<br />

«Hm, hm. Natürlich. > Fürst Nikhil findet<br />

selbst, dass es ihm nicht gelingt, Vertrauen<br />

in Laws Erklärung genügend glaubhaft vorzutäuschen<br />

und er blickt deshalb rasch über<br />

die Manege, wo Don Aguillär seine Tiger zu<br />

neuen Taten versammelt.<br />

Da öffnet sich die Tür der gegenüberliegenden<br />

Loge, ein paar Köpfe wenden sich<br />

unwillig und dann tritt eine Dame ein. Oder<br />

ist es ein junges Mädchen ? Schmal, schlank,<br />

das rotblonde Haar schlicht zurückgekämmt,<br />

mit blitzenden grauen Augen und einem vergnügten<br />

Lächeln um die roten Lippen nimmt<br />

Muriel d'Andrade ihren Platz in der ersten<br />

Reihe an der Manegebrüstung ein. Man<br />

macht ihr mit grösster Bereitwilligkeit Platz.<br />

Bei ihrem Anblick ist die anfängliche Unfreundlichkeit<br />

aus den Mienen der Leute<br />

verschwunden und höflicher Zuvorkommenheit<br />

und offen zur Schau getragener Bewunderung<br />

gewichen. Die Franzosen zeigen ihr<br />

volles Verständnis für angelsächsische Schönheit.<br />

Selbst der Radscha, mit allen irdischen<br />

Genüssen bis zum Ekel verwöhnt, fühlt sich<br />

von dem Reiz Muriel d'Attdrades angerührt.<br />

Diese Frau ist schön, schön und charmant.<br />

Es ist ein Vergnügen, sie anzusehen. Vorsichtig<br />

blickt er zu Law hin. Ob er sie schon<br />

entdeckt hat ? Dem Gesicht des Majors ist<br />

IN ANBETRACHT DER FEIERTAGE ER-<br />

SCHEINT DIE «AUTOMOBIL-REVUE» WÄH-<br />

REND DER NÄCHSTEN WOCHE NUR EINMAL,<br />

UND ZWAR MITTWOCH, DEN 28. DEZEMBER.<br />

WIR BITTEN ABONNENTEN UND INSEREN-<br />

TEN. DAVON KENNTNIS ZU NEHMEN.<br />

zu verleihen; stärker als die Benzinkosten<br />

fallen der Anschaffungspreis und die Kaskoversicherung<br />

ins Gewicht. Man prüfe im<br />

weiteren auch die Frage, ob sich das Ziel<br />

nicht besser durch Einrichtung von Motorflugschulen<br />

erreichen lasse, doch sei die<br />

Sache noch nicht genügend abgeklärt. Immerhin<br />

vermochte der Chef des Finanzdepartements<br />

einen Hinweis darauf nicht zu<br />

unterdrücken, dass die Verwirlichung des in<br />

der Motion aufgeworfenen Gedankens unabsehbare<br />

Konsequenzen nach sich ziehen<br />

könnte... womit offenbar gemeint war, dass<br />

auch wir Automobilisten dann mit gleichgerichteten<br />

Forderungen aufwarten, würden.<br />

Item, die Darlegungen Bundesrat Meyers<br />

vermochten den Motionär insofern umzustimmen,<br />

als er sich mit einer Verschiebung<br />

der Motion auf die Januarsession einverstanden<br />

erklärte, die im Zeichen der Militärfragen<br />

stehen wird.<br />

Vortrittsprobleme und kein Ende<br />

Schluss von Selie 1. .<br />

Wenn wir bedenken, dass der gegenwärtige<br />

Rechtszustand in der Schweiz nicht auf einer<br />

ausdrücklichen und klaren Gesetzesvorschrift<br />

beruht, sondern auf einem Auslegungsurteil<br />

des Bundesgerichtes, das der Unanfechtbarkeit<br />

seiner Entscheidung schon aus rein rechtlichen<br />

Erwägungen selber nicht ganz zu trauen<br />

scheint, dann ist es vielleicht nicht gänzlich<br />

ausgeschlossen, dass>unsere höchste richterliche<br />

Instanz eines Tages selbst auf ihre<br />

bisherige Stellungnahme zurückkommt und<br />

dann jenen Willen des Gesetzes vielleicht<br />

doch in einer Lösung findet, die nicht nur den<br />

Bedürfnissen des Verkehrs, sondern den tatsächlichen<br />

Zuständen besser entspräche als<br />

die heutige völlige Rechtsgleichheit aller an<br />

Strassenkreuzungen und -gabelungen. Das<br />

Bundesgericht könnte sich dabei vielleicht<br />

doch darauf berufen, dass ja das Motorfahrzeuggesetz<br />

auch in anderer Hinsicht Unterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Gnippen<br />

von Strassenbenützern macht.<br />

Nun lässt sich freilich vielleicht manches<br />

auch gegen eine solche Ordnung der Vortrittsverhältnisse<br />

einwenden. Man könnte etwa<br />

darauf hinweisen, dass sich eine verwickelte<br />

Lage herausbilden muss, wenn beispielsweise<br />

ein Radfahrer und ein Auto, auf gleicher<br />

Höhe nebeneinanderfahrend, an einer Kreuzung<br />

eintreffen, an der gleichzeitig von links<br />

her ein zweites Motorfahrzeug anlangt; denn<br />

nun hätte das zuerst erwähnte Auto als von<br />

rechts kommend sein ordentliches Vortrittsrecht<br />

gegenüber dem von links kommenden;<br />

der Radfahrer aber müsste diesem seinerseits<br />

den Vortritt Jassen. Solche Konsequenzen hat<br />

jedoch selbst die ausgeklügeltste Rechts- und<br />

Verkehrsordnung, denn das Leben ist immer»<br />

reicher und verwickelter als das Gesetz; unerwünscht<br />

aber ist es im Interesse des einze'nen<br />

wie der Gesamtheit, wenn das Gesetz<br />

sr-hon in den grossen Zügen seiner einzelnen<br />

Bestimmungen seinen Zweck verfehlt und zum<br />

wirklichen Leben in einem unüberbrückbaren<br />

Widerspruch steht.<br />

H. W. Th.<br />

es nicht ohne weiteres anzumerken, aber als<br />

er die Augen des Inders auf sich ruhen fühlt,<br />

entschliesst er sich zu einer Erklärung.<br />

«Unser Portier ist ein betrügerischer<br />

Esel! » konstatiert er im Tonfall eines Todesurteils.<br />

< Vielleicht hat Lady Muriel ihre Karte<br />

nicht bei ihm gekauft >, entschuldigte der<br />

Radscha. « Man kann solche Billetts schliesslich<br />

auch anderswo bekommen, in Warenhäusern,<br />

Reisebüros, abends an der Kasse —<br />

es gibt Möglichkeiten.»<br />

«Eine Dame, die im Carlton w.ohnt, lässt<br />

ihre Karten durch das Hotelbüro besorgen,<br />

Hoheit», behauptet Law kategorisch. Er ist<br />

sehr zornig und nicht gewillt, sich seinen<br />

Sündenbock rauben zu lassen.<br />

Der Radscha lächelt verstohlen in seinen<br />

pariserisch verschnittenen Bart. Irt der Manege<br />

hat Don Aguillär seine Katzen zum<br />

Halbkreis gruppiert. Vor ihren sachverständigen<br />

Augen springt der riesige Tiger<br />

Romeo durch einen grossen Reifen. Er tut<br />

es willig, gleichgültig und ohne jede Anstrengung,<br />

man sieht die Muskeln unter dem bunten<br />

Fell lässig spielen und hat den Eindrück,<br />

Romeo könnte, wenn er wollte, das Gitter<br />

mit Leichtigkeit umreissen und beliebig viel<br />

Unheil anrichten. Aber es geschah nichts<br />

dergleichen.<br />

(Fortsetzung folgt.)


N° 103 — FREITAG, 23. DEZEMBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-EEVUE<br />

Gedanken um den Rennsport<br />

der Zukunft<br />

Wir erhalten von einem unserer gelegentlichen<br />

Mitarbeiter einen Artikel<br />

zur Veröffentlichung, der sich mit der<br />

Entwicklung des Automobilrennsports<br />

in der nahen Zukunft befasst. Wir gewähren<br />

seinen Ausführungen gerne<br />

Raum, ohne uns allerdings damit restlos<br />

einverstanden erklären zu können.<br />

Red.<br />

Das Motorsportjahr <strong>1938</strong> — kritisch betrachtet.<br />

Es liegt in der menschliehen Natur, beim Jahreswechsel<br />

die verschiedenen Ereignisse der letzten<br />

Vergangenheit Revue passieren zu lassen und anechliessend<br />

Ausblicke auf die Zukunft zu tun. Was<br />

den Autorennsport betrifft, so erschöpfen sich solche<br />

Bück- und Aueblicke meist in dem ziemlich<br />

summarischen Verfahren, die Resultate der letzten<br />

Saison sozusagen zu addieren und daraus mit mehr<br />

oder weniger Glück den voraussichtlichen Verlauf<br />

der bevorstehenden Saison zu prophezeien.<br />

Zu einer solchen Betrachtungsweise liegt für<br />

den, der die Dinge genauer sieht und bemüht ist,<br />

ihnen auf den Grund zu gehen, diesmal kein Anlass<br />

vor. Das abgelaufene Jahr hat noch weit<br />

deutlicher als schon die vorangegangenen bewiesen,<br />

dass es auf die reinen Erfolgsziffern kaum noch<br />

ankommt und dass sich hinter der Serie von gleichlaufenden<br />

Siegesmeldungen immer klarer eine Entwicklung<br />

abzeichnet, die begründeten Anlass zu<br />

der Vermutung gibt, dass der Autorennsport zum<br />

mindesten recht Ungewissen Zeiten entgegengeht.<br />

Das Jahr <strong>1938</strong> hat für diese Prognose mehr als<br />

genug Anhaltspunkte gebracht Es stand 1 im Zeichen<br />

einer neuen Rennformel, mit der man eine<br />

ganz neue Ausganisbasis geschaffen zu haben<br />

hoffte, die die deutsche Vorrangstellung annullieren<br />

und — so nahm man an — gleiche Konkurrenzverhältnisse<br />

sicherstellen würde. Wir brauchen hier<br />

nicht die einzelnen Ergebnisse der Autorennveranstaltungen<br />

des Jahres <strong>1938</strong> aufzuzählen, um zu beweisen,<br />

dass sich die Hoffnungen nicht erfüllt<br />

haben. Von dem Eröffnungsrennen in Pau abgesehen,<br />

stand jedes Rennen dieser Saison 'wiederum<br />

eindeutig im Zeichen der Ueberlegenheit der deutschen<br />

Rennwagen. Erst triumphierte Mercedes-Benz,<br />

und gegen Schluss des Jahres liefen in einem grosartigen<br />

Spurt die Auto-Union-Wagen zu ihrer traditionellen<br />

grossen Form auf. Und die anderen,<br />

die unter gleichen Konstruktionsbedingungen neu<br />

anfangen mussten wie die Deutsehen? Die meisten<br />

von ihnen blipben überhaupt unsichtbar oder beschränkten<br />

sich darauf, der Sportgemeinde Rätsel<br />

aufzugeben, wann und ob sie überhaupt erscheinen<br />

würden —. und die wenigen, die mit nicht hoch<br />

genug anzuerkennender Tapferkeit immer wieder<br />

den aussichtslosen Kampf aufnahmen, wurden der<br />

deutschen Konkurrenz nie ernstlich gefährlich und<br />

kamen über Statistenrollen nicht hinaus. So brachte<br />

das abgelaufene Jahr auch bei der neuen Formel<br />

nur wieder die Bestätigung der Erkenntnis, dass<br />

der europäische Rennsport mit der Beteiligung der<br />

deutschen Wagen steht und fällt.<br />

Zugleich mit dieser Erkenntnis, die sich allgemein<br />

durchsetzte, nahm das öffentliche Interesse<br />

an den Autorennen ab. Im Anfang des Jahres<br />

herrschte wenigstens noch das Spannungsmoment,<br />

ob es der Auto-Union mit ihrem noch unfertigen<br />

Fahrerstall und mit ihren noch unter kleinen<br />

Schwierigkeiten leidenden Wagen gelingen würde,<br />

an den grossen Rivalen aus Untertürkheim Anschluss<br />

zu finden oder ihn gar, wie zeitweise bei<br />

der 750-kg-Formel, zu überragen. Auch diese zugegebenermassen<br />

dürftige Spannung erlosch nach<br />

den beiden überzeugenden Saisonschlußsiegen von<br />

Nuvolari und den immer mehr sich verbessernden<br />

Fahrleistungen der sich immer schöner zusammenfindenden<br />

Nachwuchsmannschaft des sächsischen<br />

Konzerns So gab es mehr und mehr Rennsport-<br />

Enthusiasten, für die sich nicht mehr verlohnte,<br />

sich den, wie ein Spötter es nannte, «allsonntäglichen<br />

Städtekampf Untertürkheim-Zwickau» anzusehen.<br />

So stand also schon die vergangene Saison,<br />

obwohl man sich dank der neuen Formel gerade<br />

für sie eine Belebung versprochen hatte,<br />

schon deutlich im Zeichen von Destruktionstendenzen.<br />

Haben Autorennen überhaupt noch einen<br />

Sinn?<br />

Schon jetzt zeichnen sich für die kommende<br />

Rennsaison gewisse Krisenerscheinungen ab. Das<br />

Tripolis-Rennen wird nur noch mit 1,5-Liter-Wagen<br />

gefahren —, mit anderen Worten: man versucht<br />

schon wieder das «Ausweichen in der Richtung des<br />

geringsten Widerstandes^ man schreibt schon wieder,<br />

wenn auch vorläufig nur für e i n Rennen, eine<br />

neue Formel vor, um das bereits <strong>1938</strong> zutage getretene<br />

und für 1939 erst recht zu erwartende Uebergewicht<br />

der deutschen Boliden irgendwie unwirksam<br />

zu machen. Ob dieses Mittel besser hilft als<br />

das eben erst als unwirksam erwiesene der Grand-<br />

Prix-Formel, muss stark bezweifelt werden. Die<br />

deutschen rennsportreibenden Fabriken sind nun<br />

einmal in der Lage, mit ganz anderen Mitteln arbeiten<br />

zu können als ihre französischen, italienischen<br />

und englischen Konkurrenten, und wenn<br />

man sich in Zwickau und Untertürkheim mit aller<br />

Kraft auf die 1,5-Liter-Formel wirft, dürfte das<br />

Ergebnis nicht viel anders sein als die bisherigen<br />

"psultate.<br />

In diesem Zusammenhang stellt skh von selbst<br />

die Frage, ob die hier angeführten Momente nicht<br />

nur äusserliche Kennzeichen sind, und ob nicht<br />

der Autorennsport an einem schwereren Leiden<br />

krankt als an Formelkram unausgereiften Konstruktionen<br />

und Fahrermiseren. Auch bei den Freunden<br />

des Motorrennsportes taucht immer häufiger die Erwägung<br />

auf, ob Autorennen überhaupt noch einen<br />

Sinn haben. Zweifellos wirken sich die Prestige-<br />

Erfolge siegreicher Marken in Exportsteigerung und<br />

anderen Verkaufsvorteilen aus, aber ob diese Resultate<br />

in einem tragbaren Verhältnis zu den Riesen-<br />

Etats stehen, die für die Unterhaltung eines Rennstalles<br />

und die Beschickung aller grossen Prüfungen<br />

erforderlich sind und in die Millionen gehen, ist<br />

doch wohl eine andere Frage.<br />

Abgesehen aber vom Finanzproblem: haben<br />

Autorennen überhaupt noch einen Sinn? Diese<br />

Frage war unbedingt zu bejahen, als man vor Jahrzehnten<br />

schon ein Sportsmann sein musste, um ein<br />

Automobil zu fahren; als die autosportlichen Veranstaltungen<br />

von den gleichen Fahrzeugen bestritten<br />

wurden, die sonst im täglichen Gebrauch Verwendung<br />

fanden als beispielsweise ein namhaftes deutsches<br />

Werk, um ein internationales Rennen beschicken<br />

zu können, sich die teilnehmenden Wagen<br />

von seinen Kunden zusammenpumpen musste; als<br />

die Chefs der Firmen, so zum Beispiel bei Opel,<br />

durch persönliche Teilnahme an Rennen und durch<br />

die erzielten Erfolge die wertvollsten Propagandisten<br />

ihrer Fabrikate waren.<br />

Aber heute, wo das Automobil nicht mehr beweisen<br />

muss, dass er Existenzberechtigung hat? Wo<br />

es in Millionen von Exemplaren und unter Betriebsbedingungen,<br />

die von denen der Rennwagen<br />

grundverschieden sind, seine Bewährung eindeutiger<br />

unter Beweis stellt, als das die grössten Renn- und<br />

Rekorderfolge je zuwege bringen könnten? Der<br />

gleiche Spötter, der vom «allsonntäglichen Städtekampf<br />

Untertürkheim-Zwiokau» sprach, sagte bei<br />

Behandlung dieser Fragen, dass ja auch keine Rekord-<br />

oder Zuverlässigkeitswettbewerbe mit Kaffeemühlen<br />

oder Staubsaugern oder Eisschränken veranstaltet<br />

würden, dass also, mit anderen Worten, das<br />

Automobil heute ein so ausgesprochener Gebrauchsgegenstand<br />

sei, dass es solche Bewährungs- und<br />

auch solche Propagandamethoden nunmehr entbehren<br />

könne. Haben in Amerika, dem Mutterland des<br />

immer stärker vervollkommneten Gebrauchswagens,<br />

Autorennen je eine Rolle gespielt — es sei denn als<br />

circensische Veranstaltungen, bei denen es mehr<br />

auf die Zahl der karambolierenden Wagen und der<br />

stürzenden Fahrer als auf Rekordergebnisse ankommt?<br />

NOVA<br />

...und hat der Autorennsport noch eine<br />

Zukunft ?<br />

Gewiss werden die Autorennen nicht von heute<br />

auf morgen aufhören — vor allem deswegen nicht,<br />

weil sie ja immer noch Prestigefaktoren ersten Ranges<br />

sind. Aber wie ihre Vorrangstellung immer<br />

mehr und mehr schwindet, so wird sich voraussichtlich<br />

auch ihr Charakter ändern. Das eben angeführte<br />

Beispiel der U.S.A. kann zu dem Schluss<br />

führen dass die Rennwagen, je weniger sie mit der<br />

Produktion und den Betriebsbedingungen des normalen<br />

Gebrauchswagen noch etwas gemeinsam haben<br />

— und der Abstand zwischen den Superboliden<br />

und unseren Limousinen und Kabrioletts vergrössert<br />

sich ja immer mehr! —, dass also die Rennwagen<br />

der nächsten Zukunft vor allem als Schausensationen<br />

weiterexistieren werden. Diese Entwicklung<br />

ist insofern nicht unnatürlich, als an die<br />

Stelle der Rennen jetzt Prüfungsmöglichkeiten getreten<br />

sind, die weit genauer, zuverlässiger und<br />

— billiger zu Resultaten führen als sportliche<br />

Kämpfe, bei denen der Unsicherheitsfaktor «Zufall»<br />

noch immer eine grosse. wenn nicht die ausschlaggebende<br />

Rolle spielt. Wir wollen nicht die Verdienste<br />

vergessen, die sich gerade der Automobilrennsport<br />

um die Fortentwicklung des Kraftfahrzeuges<br />

erworben hat. Aber die Ergebnisse, die man<br />

ajistrebt. sind heutzutage weniger umständlich, weniger<br />

gefährlich und viel exakter beispielsweise im<br />

Windkanal oder auf dem Prüfstand zu erzielen als<br />

auf der Piste.<br />

Namensänderung und Sitzverlegung der<br />

Ecurie Bleue.<br />

Die seit zwei Jahren unter der Bezeichnung<br />

«Ecurie Bleue» von Madame Schell geleitete französische<br />

Renngemeinschaft, welche ausschliesslich<br />

auf Delahaye-Renn- und Sportwagen am internationalen<br />

Rennbetrieb teilnahm, hat einen andern<br />

Namen bekommen und wird hinfort «Ecurie<br />

O'Reilly-Schell» heissen. Sie wird auch 1939 ausschliesslich<br />

für die Delahaye-Werke in die Kämpfe<br />

ziehen, wobei ihr 4 einsitzige und 4 zweisitzige<br />

Rennwagen mit kompressorlosen 12-ZyIinder-4,5-<br />

Liter-Motoren zur Verfügung stehen. Equipechef<br />

ist weiterhin Rene Dreyfus und als zweiter Fahrer<br />

wurde «Raph» verpflichtet. Der Sitz der Renngemeinschaft<br />

wird nach Monte Carlo verlegt, wo<br />

Madame Schell ein Atelier eröffnet, in welchem ein<br />

österreichischer Ingenieur, namens Lacker, der<br />

technischen Vorbereitung der Boliden und deren<br />

Ueberholung nach jedem Rennen obliegt<br />

Schon drei Meldungen für Le M'ans.<br />

Den Organisatoren des am 17./18. Juni stattfindenden<br />

24-Stunden-Rennens von Le Mans sind bereits<br />

3 Meldungen zugegangen, nämlich von Bonneau<br />

(Belgien) auf einem noch nicht näher bezeichneten<br />

Wagen, von Jones (England) auf Singer<br />

972 cem und von einem weitern Engländer auf HRG<br />

1496 cem.<br />

Schweissungen von<br />

Zylinderblöcken und<br />

schwierigen Gußstücken<br />

sind seit Jahren eins Speunseres<br />

lialitäl Hauset<br />

Ke ine in<br />

annu neren<br />

ngen.<br />

Garantie für Haltbarkell<br />

ZÜRICH<br />

IN FRANKREICH<br />

IIIMKEDjtEEDRED Succurs.ä Lausanne<br />

wunncnarcnDCfi ^^»^«SM»<br />

Der französische Rennfahrer Tremoulet<br />

hat in Paris ein An- und Verkaufs-Gesehäft TOQ<br />

Occasions-Automobilen eröffnet, beabsichtigt jedoch<br />

auch nächstes Jahr wieder in die sportliche<br />

Arena zu steigen. In welcher Form dies der<br />

Fall sein wird, steht im Moment allerdings noch<br />

nicht fest<br />

Nekrologie<br />

Fürst Kinsky t.<br />

Im Alter von erst 45 Jahren ist am vergangenen<br />

Montag in Wien an einem Schlaganfall Fürst Ulrich<br />

Ferdinand Kinsky, ein weit über die Grenzen<br />

seines Heimatlandes hinaus bekannter Sportsmann,<br />

gestorben. Er hat sich ganz besondere um die Förderung<br />

des österreichischen Pferderennsportes verdient<br />

gemacht und präsidierte — selbst aktiver<br />

Sportflieger — während langen Jahren den österreichischen<br />

Aero-Club. Aber auch im Automobilrennsport<br />

war Fürst Kinsky kein Unbekannter.<br />

Nicht nur, dass er im österreichischen Automobil-<br />

Club eine wichtige Charge bekleidete. In früheren<br />

Jahren nahm er auch an vielen sportlichen Veranstaltungen,<br />

vor allem an Bergrennen teil und war<br />

unter anderm am internationalen Klausenrennen<br />

des Jahres 1926 erfolgreich, indem er auf einem<br />

Steyr-Rennwagen der «5-Liter-Klasse mit 18:57<br />

einen Klassenrekord aufstellte und hinter dem<br />

Alfa-Romeo-Piloten Kessler die zweitbeste Tageszeit<br />

der Automobile überhaupt herausfuhr. Schliesslich<br />

sei erwähnt, dass sich Fürst Kinsky auch als<br />

Polospieler einen Namen machte.<br />

Nuvolaris Vater tödlich verunglückt.<br />

Auf tragische Weise ist der Vater des bekannten<br />

italienischen Automobilrennfahrers Tazio Nuvolari<br />

ums Leben gekommen. Der trotz seinen<br />

75 Jahren noch rüstige Mann kam auf einer Dienstfahrt<br />

in der Provinz Mantua auf seinem Motorrad<br />

in einer Kurve ins Schleudern und stiess gegen<br />

die Brüstung einer Brücke, wobei er einen Schädelbruch<br />

erlitt, der den sofortigen Tod zur Folge<br />

hatte. Arturo Nuvolari war einer der ersten italienischen<br />

Motorradfahrer gewesen. Gross ist die<br />

Anteilnahme der ganzen italienischen Sportwelt an<br />

der Trauer um den Verstorbenen.<br />

Stvsassen<br />

Reichsautobahnprogramm wird auf 14.000 km<br />

erweitert.<br />

Nach den Erklärungen Dr. Todts, des Generalinspektors<br />

für das deutsche Strassenwesen, wird<br />

das Programm für die Autobahnen, das noch im<br />

Dezember 1933 bloss 6900 km vorsah, auf 13 000 bis<br />

14000 km erhöht, wovon sich gegenwärtig 5000 km<br />

im Bau befinden. Auf Ende dieses Jahres geht der<br />

3000ste km seiner Vollendung entgegen. Gerade in<br />

den nächsten Tagen erfolgt wieder die Freigabe<br />

einer ganzen Reihe neuer Abschnitte.<br />

Für eine afrikanische Transkontinentalstrasse<br />

Algler-Kapstadt.<br />

Um die Frage einer Transkontmentalstrasse<br />

durch Afrika ihrer Lösung näherzubringen, hat der<br />

in Costermansville (Belgisch-Kongo) durchgeführte<br />

Kongress für afrikanische Touristik Projekte für<br />

eine solche Nord-Sündverbindung ausgearbeitet.<br />

Dabei wird vor allem eine Route Algier-Kapstadt<br />

näher ins Auge gefasst. Nicht dass es «ich um<br />

eine vollständige Neuanlage handelte, vielmehr<br />

liegt dem Plan die Idee zugrunde, die bereits bestehenden<br />

Strassenabschnitte untereinander zu verbinden.<br />

Endgültig werden die Würfel über die<br />

Trasseführung jedoch erst am nächsten Kongress<br />

für Afrikanische Touristik fallen, der 1940 in Algier<br />

zusammentritt und sich bei seinem Entscheid<br />

auf die praktischen Erfahrungen stützen zu können<br />

hofft die ein gross aufgezogener automobilistischer<br />

Wettbewerb auf der Route Algier-Kapstadt<br />

erbringen soll.<br />

Reichsautobahnen Im südlichen Deutschland.<br />

Es ist verständlich, dass in der Ostschweiz der<br />

Ausbau des Autobahnnetzes im südlichen Deutschland<br />

mit besonderem Interesse verfolgt wird, erfahren<br />

doch damit nicht nur die Verbindungen nach<br />

Mittel- und Norddeutechland für die schweizerischen<br />

Automobilisten eine merkliche Verbesserung, sondern<br />

auch die Zufahrten von Deutschland zur Nordostschweiz<br />

werden dadurch erheblich gefördert.<br />

Als erste längere Strecke von Stuttgart westwärts<br />

wurde nun die 33 km lange Reichsautobahn Stuttgart-Pforzheim<br />

dem Verkehr übergeben, ein Teilstück<br />

der grossen Verbindung Karlsruhe-Stuttgart-<br />

Ulm - München - Oesterreich, die nun im Abschnitt<br />

Pforzheim - Stuttgart - Ulm - Günzburg durchgehend<br />

befahrbar ist. Das wichtigste Grossbauwerk des Teilstückes<br />

Stuttgart - Pforzheim bildet die Rohrbachbrücke<br />

bei Glemseck, die als Eisenbetonbau 7 Bogen<br />

mit Spannweiten von 27—45 m aufweist.<br />

Ein zweites nunmehr dem Verkehr übergebenes<br />

Teilstück von 20 km Länge führt von Stuttgart nach<br />

Ludwigsburg mit seinem prächtigen Schloss. Es<br />

handelt sich um ein Teilstück der grossen Verbindung<br />

Hamburg - Hannover - Kassel-Würzburg - Heilbronn-Stuttgart,<br />

die später im Ergänzungsnetz ihre<br />

Fortsetzung nach Schaffhausen über Rottweil erhalten<br />

soll. Die neue Autobahn durchstösst den<br />

Höhenzug Solitüde, bekannt durch die Automobilund<br />

Motorradrennstrecke, im Engelbergtunnel, der<br />

aus zwei separaten in einem Abstand von 45 Metern<br />

angelegten zwei Tunnelröhren von 11 m Breite und<br />

8,40 m lichter Höhe besteht. Die beiden Tunnels<br />

besitzen eine Länge von je 300 m. V<br />

Frequenzen der konzessionierten Autotransportunternehmungen<br />

im II. Quartal.<br />

Vom April bis Juni 1936 haben die konzessionierten<br />

Autolinien der Schweiz 765 254 Personen<br />

befördert, verglichen mit 712 530 im selben Zeitraum<br />

1937. Ausserdem benützten 5 710 235 Personen<br />

(gegen 5 419 861) die städtischen Autobusse.<br />

Von diesem Total entfallen auf Zürich 1885 693<br />

(+ 51 285), auf Bern 1 627 126 (+ 20 867). In ihrer<br />

Gesamtheit verzeichnen somit die konzessionierten<br />

Autotransportbetriebe während des 2. Quartals<br />

<strong>1938</strong> eine Frequenz von 6 475 489 Fahrgästen,<br />

gegen 6132 391 in der nämlichen Berichtsperiode<br />

1937, woraus sich eine Zunahme um 343 098 Passaeiere<br />

ergibt


Wfi<br />

Typenbeschränkung in der deutschen<br />

Motorfahrzeugindustrie.<br />

Der neue Generalbevollmächtigte umreisst<br />

sein Programm.<br />

Der Generalbevollmächtigte für die deutsche<br />

Motorfahrzeugwirtschaft, Oberst von Schell, dessen<br />

Amt, wie an dieser Stelle gemeldet, kürzlich geschaffen<br />

worden ist, hat bei der Einführung in<br />

seine neuen Funktionen die Fragen erläutert, die<br />

sich aus seinem Aufgabenkreis ergeben und dabei<br />

vor allem die Notwendigkeit der Typenbereinigung<br />

unterstrichen. Gegenwärtig bringen in Deutschland,<br />

soweit die Personenwagen in Frage stehen, zehn<br />

Firmen insgesamt 38, resp. 48 Typen heraus, je<br />

nachdem, was man als Haupt- und als Nebentyp<br />

bezeichne. Noch stärker mache sich die Zersplitterung<br />

bei den Lastwagen bemerkbar, entfielen doch<br />

die während der eiwren sieben Monate dieses Jahres<br />

neu in Betrieb gesetzten 41.407 Lastwagen auf<br />

nicht weniger als 130 verschiedene Typen. Diese<br />

Verschiedenartigkeit und Buntecheckigkeit aber bedeute<br />

eine Schwächung rationeller Fabrikation<br />

ebenso wie eine Beeinträchtigung<br />

der »Wehrwirtschaftliehen<br />

Verwendbarkeit der Fahr-<br />

«e u g e. Hier müsse grundlegender Wandel geschaffen<br />

werden, nicht nur mit Rücksicht auf die<br />

Interessen der Landesverteidigung, sondern auch<br />

um den Erfordernissen der Einsparung an Menschen,<br />

an Material, Maschinen und Ersatzteilen zu<br />

genügen. Es sei, allein schon wenn man sich die<br />

dadurch bedingte Festlegung von Kapital vergegenwärtige,<br />

ein Unding, dass beispielsweise 1600 verschiedene<br />

s Kolben und 16.000 verschiedene Ventilkegel<br />

existieren.<br />

der ersten Ahschnitte der grossen Autobahn einen<br />

Der Dieselmotor ist zwar erheblich kostspieliger, Aufschwung im tschechoslowakischen Motorismus<br />

erweist sich aber als rentabel in Betrieben, in denen bringen. Da geplant ist, schon im Jahre 1939 etwa<br />

Rationalisierung und damit höhere Leistung er täglich viele Stunden lang im Gebrauch steht, ein Drittel der ca. 1000 km langen Bahn fertigzustellen,<br />

wird man in Bälde feststellen können,<br />

des gesamten Motorfahrzeugwesens heisse das Ziel. z. B. im Strassenverkehr auf langen Strecken. Im<br />

Schon in seiner naher Zeit werde die Typenzahl Bau von Dieselmotoren gingen General Motors und ob deren Rentabilität richtig berechnet worden ist.<br />

erheblich reduziert. Bei den Lastwagen konzentrieren<br />

sich die Bemühungen auf die Schaffung nicht weniger als zwölf Modelle aus, darunter vier in der tschechoslowakischen Öffentlichkeit um die<br />

Chrysler (Dodge) voran; General Motors stellte Die überaus lebhafte Diskussion, die sich heute<br />

von etwa drei Typen, die sich in spätestens für Lastwagen, deren stärkster sechszylindrig ist Notwendigkeit einer Förderung des Motorismus entspinnt<br />

und die tatkräftige Hilfe, welche diesen<br />

drei Jahren durchgesetzt haben dürften, zumal und bei 1200 Umdrehungen in der Minute 90 PS<br />

ohne Genehmigung de« Generalbevollmächtigten leistet. Unter dem Druck dieser beiden Konzerne Bestrebungen von amtlicher Seite zugesagt- und<br />

kein neues Modell mehr auf den Markt gebracht brachten so gut wie alle übrigen Firmen wenigstens<br />

einen Dieselmotor heraus, mögen sie ihnjeden übertriebenen Optimismus auf den Beginn Modernität unserer Verkehrsmittel. Sicheren, un-<br />

zum Teil schon verwirklicht wurde. lassen ohne der zu berichten, sie sind beredte Schilderer der<br />

werden könne. Aehnliche Massnahmen stehen auch<br />

im Personenwagenbau bevor, wo die Beschränkung<br />

der Typenreihe die Aufnahme wirklicher für schwere Lastwagen, oder ihn von einem anmobilwesen<br />

schliessen.<br />

daneben die Szenen aus unserem Brauchtum, die<br />

selbst konstruieren wie Mack, eine Spezialfabrik einer neuen Aera im tschechoslowakischen Autotrüglichen<br />

Sinn für schweizerisches Wesen verraten<br />

Großserienproduktion ermöglichen werde. Die da-deremit Hand in Hand gehende Kostensenkung wirke Konzern von Cummings. Doch macht sich bereits<br />

Schätze, ob es sich dabei um Schlösser oder um<br />

Unternehmen beziehen wie der Havester-<br />

Trachten, die Bilder unserer architektonischen<br />

sich natürlich auch auf den Export günstig aus. eine Reaktion spürbar, indem neue Konstruktionen KLEINE CHRONIK schlichte, aber traditionsverwurzelte Bürgerhäuser<br />

In weiterer Entwicklung der Rationalisierungspläne des Benzinmotors aufmarschieren, die dem Dieselmotor<br />

den Rang streitig machen wollen, z. B. ein<br />

siognomie unserer Städte und Städtchen (aber ohne<br />

handle. Menschen typen werden lebendig, die Phy-<br />

soll eine Versuchsanstalt der Auto-Industrie errichtet<br />

werden, welche sämtliche das Motorfahrzeugwesen<br />

berührenden Fragen erforschen und White Motor Co. in Cleveland.<br />

auch die Schweiz als Industrie- und Exportland<br />

besonders wirtschaftlich arbeitendes Modell der Auto als « gasdichter Unterstand ». die kilometerlangen «klassischen» Veduten), und<br />

darüber hinaus auch die Fortschritte des Auslandes<br />

bleibt nicht vergessen. So spiegeln denn diese rund<br />

ständig verfolgen werde.<br />

100 Photos die Mannigfaltigkeit und Unerschöpflichkeit<br />

unseres Ländchens als Hort der Kultur und<br />

als wahres Ferienparadies.<br />

Citroen erhöht seinen Gewinn.<br />

Im abgerufenen Geschäftsjahr hat die Andre-<br />

Citroen-S.A. einen Gewinn von 15.8 Mill. frs. fr.<br />

erzielt, ein Ergebnis, das gegenüber dem Vorjahr<br />

eine Steigerung um 2,1 Mill. frs. bedeutet<br />

Jed*m Fahrer kann es einmal begegnen,dass<br />

sein Wagen havariert<br />

oder auf offener Strasse bockt. In<br />

solchen Fällen ist das zuverlässige<br />

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N° 103 -- FREITAG, 23. DEZEMBER 193$ AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Karosserie ist tot<br />

«Gott se! Dank, nur die Karosserie!»<br />

Diesen Seufzer der Erleichterung konnte<br />

man durch rund 30 Jahre immer wieder<br />

hören, wenn ein durch Unfall oder sonstige<br />

Ursachen entstandener Schaden unter Verschonung<br />

der im Chassis zusammengefassten<br />

maschinellen Anlage auf das darauf thronende<br />

Kutschwerk beschränkt geblieben<br />

war. Besser ein Schaden im Rock als im<br />

Leibe ! Denn damals war die Karosserie tatsächlich<br />

nichts anderes als das mehr oder<br />

minder elegante Kleid, durch dessen Verfassung<br />

die Funktion des mechanischen Teiles<br />

in keiner Weise berührt wurde. Besonders<br />

vornehme Leute besassen nebeneinander<br />

sogar «Sommer- und Winterkleider» für<br />

ihre Wagen, und wenn die warme Jahreszeit<br />

kam, hatte der Karossier Zeit, die durch eine<br />

offene Tourenkarosserie ersetzte Limousine<br />

oder das «Landaulet» bis zum Herbst auf<br />

den Glanz herzurichten.<br />

Viele Jahre hindurch hat so die Mehrzahl<br />

der europäischen Automobilfabriken überhaupt<br />

nur «nackte» Chassis geliefert und<br />

bis heute werden in England z. B. die Rolls-<br />

Royce-Wagen erst von einem der bekannten<br />

Luxuskarossiers mit Sonderaufbauten versehen.<br />

Die ersten, welche die KarosseYie von den<br />

Vorteilen der billigen Großserienerzeugung<br />

mitprofitieren Hessen, waren wohl die Amerikaner.<br />

Sie wurden so in die Lage versetzt,<br />

Fahrgestell und Aufbau organisch aufeinander<br />

abzustimmen<br />

es lebe die Karosserie!<br />

und später den letzteren weitgehend für die<br />

Versteifung des Ganzen heranzuziehen. Damit<br />

aber war die Karosserie eigentlich schon<br />

zum « technisch wirksamen Bestandteil» geworden,<br />

und wenn die Mehrzahl der amerikanischen<br />

Wagen lange Zeit hindurch ein<br />

von seinen europäischen Konkurrenten im<br />

allgemeinen nicht annähernd erreichtes, besonders<br />

günstiges Verhältnis von Motorleistung<br />

zu Wagengewicht aufwies, so verdankten<br />

sie dies der Verwendung von relativ<br />

sehr schwachen und an sich nichts weniger<br />

als verwindungssteifen Chassisrahmen,<br />

denen erst die serienmässig geschweissten,<br />

widerstandsfähigen und doch leichten Ganzstahlkarosserie'n<br />

die erforderliche Starrheit<br />

verliehen.<br />

Als einziger Amerikaner war vor einigen<br />

Jahren Chrysler bei seinen «Air-Flow »-<br />

Modellen einen Schritt weitergegangen, deren<br />

dreidimensionale Rohrträgerkonstruktion<br />

ebenso als Bestandteil des Chassis, wie der<br />

Karosserie angesehen werden kann.<br />

In Europa war nach dem Krieg — wenn<br />

man von einer nur zu unbedeutender Verbreitung<br />

gelangten Konstruktion des österreichischen<br />

Ingenieurs Zaparka im Wiener<br />

Arsenal und einem von Bugatti für einen<br />

ähnlichen Gedanken angemeldetes DRG.M<br />

absehen will — als erster Lancia in seiner<br />

sehr fortschrittlichen « Lambda »-Type mit<br />

einem Fahrzeug hervorgetreten, wobei die<br />

Hauptelemente der — offenen ! — Karosserie<br />

gleichzeitig auch als Rahmen dienten.<br />

Die gänzlich neuartige, unabhängige Vorderradfederung<br />

erforderte allerdings einen an<br />

und für sich sehr verwindungssteifen Träger,<br />

wie er am besten durch besonders starre,<br />

geschweisste Kastenrahmen- und Zentralrohrkonstruktionen<br />

oder aber<br />

einen ungeteilten, selbsttragenden Wagenkörper<br />

gebildet werden kann. Derzeit mehren sich<br />

die Anzeichen dafür, dass die letztgenannte<br />

Bauart, als deren modernste Vertreter die<br />

Citroen-Vorderantriebsmodelle, der «Steyr<br />

50 », die Opel-Typen « Cadet» und « Olympia<br />

» — mit der Einschränkung eines Hilfsrahmens»<br />

— der 10-PS-Vauxhall und in<br />

allerjüngster Zeit der «Morris 10» gelten<br />

können, aus Gründen der Gewichts- und'<br />

Kostenersparnis weiter stark an Boden gewinnen<br />

werden. Dies trifft allerdings nur für<br />

Modelle zu, deren Herstellung in grosser<br />

Serie die Amortisation der ausserordentlich<br />

teuren Press-Matrizen erlaubt. Tatsächlich<br />

sind heute für kleinere Firmen die Schwierigkeiten,<br />

auf diesem Gebiet in bezug auf die<br />

Fabrikationskosten einigermassen mit den<br />

grossen Schritt zu halten, wesentlich ernster<br />

als beispielsweise im Motorenbau.<br />

Jedenfalls ist die Zeit der getrennten, mit<br />

keinerlei Funktion belasteten Karosserie zum<br />

mindesten für die Großserienwagen so gut<br />

wie vorbei. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit,<br />

Pflege und damit Erhaltung des nunmehr<br />

betriebswichtig gewordenen « Wagengehäuses<br />

»<br />

unter einem geänderten Gesichtswinkel zu<br />

betrachten. Dies um so mehr, als die Popularisierung<br />

des Automobils die Zahl der<br />

Wagen, für deren Betreuung ein Chauffeur<br />

zur Verfügung steht.<br />

Von diesem- Gesichtspunkt aus betrachtet,<br />

gewinnt die Pflege und Instandhaltung der<br />

Wagenlackierung ein ganz neues Gesicht.<br />

Bekanntlich dient die Lackhaut nicht allein<br />

der Verzierung, sondern vielleicht noch mehr<br />

zum Schutz der Stahlteile gegen Korrosion.<br />

Ein Rosten infolge schadhafter Lackierung<br />

ist heute, wo der gesamte Aufbau ein untrennbares<br />

Ganzes bildet, wesentlich bedenklicher<br />

als früher. Nun hat allerdings der Anstrich<br />

der Wagen erfreulicherweise mindestens<br />

so grosse Fortschritte gemacht wie<br />

der Rest. Die Widerstandsfähigkeit der modernen<br />

Nitrozelluloselacke sowie der neuesten<br />

Kunstharze beträgt ein Vielfaches von<br />

jener der alten gefirnissten Ölfarben. (Wenn<br />

Sie — was wir nicht hoffen wollen — mit<br />

Ihrem neuen Wagen schon einmal eine Kollision<br />

mit einem « älteren Semester » gehabt<br />

haben sollten, so wollen wir wetten, dass<br />

der Kotflügelanstrich des Gegners « an Ihren<br />

Fittichen» hängen geblieben ist, und nicht<br />

umgekehrt!). Trotzdem aber ist infolge des<br />

hier kurz behandelten «Avancements» der<br />

Karosserie zum technisch verantwortlichen,<br />

lebenswichtigen Fahrzeugbestandteil deren<br />

Instandhaltung nun wichtiger denn je. Es<br />

gilt deshalb, allfällige Schäden sogleich durch<br />

kompetente Fachleute ausbessern zu lassen<br />

und im übrigen die Lackhaut der Karosserie<br />

genau so gut zu pflegen wie den mechanischen<br />

Teil des Wagens. V.E. de St.<br />

Eine amerikanische Versicherungsgesellschaft<br />

kontrolliere die Fahrgeschwindigkeit<br />

der bei ihr versicherten Wagen in folgender<br />

Weise : Im Wagen des Kontrolleurs<br />

ist ein Präzisionsgeschwindigkeitsmesser<br />

angebracht, während oben an der<br />

Windschutzscheibe ein Spezialphotoapparat<br />

sitzt, der gleichzeitig den vornliegenden<br />

Wagen sowie die Zeigerstellung des<br />

Geschwindigkeitsmessers aufnimmt.<br />

Vom Bau eines Zweigwerks der Firma<br />

Fiat in Florenz.<br />

Dass in Deutschland alle Fernverkehrslastwagen<br />

in Zukunft grau gestrichen werden<br />

müssen.<br />

Von einem englischen Patent über ein<br />

Verfahren zur Herstellung harter Kolbenringe<br />

mit weicher Lauffläche. Danach werden<br />

die Ringe zu einem Rohr gestapelt<br />

und zusammengepresst. Durch das Innere<br />

wird eine Kühlflüssigkeit geleitet, während<br />

von aussen Flammen auf die Oberfläche<br />

einwirken und eine weiche Laufschicht erzeugen.<br />

Dass sogar in Abessinien der Gebrauch<br />

der Autohupe in naher Zukunft verboten<br />

werden soll.<br />

Von einer neuen Art besonders flexibler<br />

Brennstoffschläuche, die Biegungen mit<br />

einem Radius von nur 2,5 cm ohne Knick<br />

ertragen. Sie bestehen aus Neoprene, dem<br />

amerikanischen brennstoffunempfindlichen<br />

Kunstgummi.<br />

Von der Entwicklung von Temperatur-<br />

Messfarben durch eine bekannte deutsche<br />

Firma. Diese Farben beruhen auf der Tatsache,<br />

dass gewisse Doppelsalze sich bei<br />

bestimmten Temperaturen verfärben. Je<br />

nach Wahl der Salze tritt dieser Farbwechsel<br />

bei höheren oder tieferen Temperaturen<br />

in den Grenzen zwischen 40 und<br />

410 Grad Celsius ein.<br />

Dass in Deutschland der für Garageheizung<br />

gestattete Zuschlag zur Garagemiete<br />

auf 5 RM. pro Monat festgesetzt worden<br />

sei.<br />

Sprengen Sie<br />

die Fesseln,<br />

ifry^r^ *r die Ihren Wagen an seiner Voll-<br />

* 4*^ leistung hindern!<br />

Auch jetzt vermag Ihr Motor leicht zu starten und sparsam zu arbeiten,<br />

wie Sie es vom Sommer her gewohnt sind.<br />

Schlechtes Wetter und sibirische Temperaturen sind Dinge ohne Bedeutung<br />

für die Leistungsfähigkeit Ihres Wagens, denn der<br />

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Generalvertreter Henri Bachmann<br />

Biel, Spitalstrasse 12 b, Telephon 48. 42<br />

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den Ihr Garagist probeweise gerne auf Ihren Wagen montiert, ermöglicht<br />

ein Anspringen des Motors bei nur<br />

einer Vierteldrehung der Kurbelwelle<br />

und ein sofortiges Inbetriebsetzen<br />

des Wagens, ohne ein Stehenbleiben<br />

zu riskieren.<br />

GENERALAGENTUR FÜR DIE SCHWEIZ!<br />

HENRI BACHMANN


6 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 23. DEZEMBER <strong>1938</strong> — N° 103<br />

tut neues OpeCs<br />

Oer Kapitän<br />

Die Opel-Werke bringen nach dreijähriger<br />

intensiver Entwicklungsarbeit ein neues 2,5-<br />

Liter-Sechszylindermodell heraus, das auf<br />

den Namen «Kapitän» hört. Seine selbsttragende<br />

Ganzstahlkarosserie ist im Prinzip<br />

den bereits bekannten und bewährten Bauarten<br />

der Modelle « Kadett » und « Olympia<br />

» nachgebildet. Trotz der gegenüber dem<br />

bisherigen Typ « Super 6 » vorgenommenen<br />

wesentlichen Verbreiterung — der « Kapitän<br />

» bietet bequemen Sitzraum für fünf Per-<br />

Um das Fahren nicht durch die Notwendigkeit<br />

der Ueberwachung einer grösseren<br />

Zahl von Instrumenten zu komplizieren, sind<br />

ein Teil der Messgeräte zu einem einzigen<br />

im Blickfeld des Fahrers liegenden Kombinationsinstrument<br />

zusammengefasst worden,<br />

von dem man Geschwindigkeit, Fahrstrecke<br />

und Brennstoffvorrat ablesen kann. Die Kontrolle<br />

der übrigen zum Fahrbetrieb gehörigen<br />

Dinge besorgen vier verschiedene, farbige<br />

Lämpchen, deren eines das Oelmanometer<br />

Die Armaturentafel des Opel-Kapitän. Rechts und links neben der Uhr Schallschlitze für den Lautsprecher.<br />

Rechts der grosse Handschuhkasten, links über der Lenksäule das Kombinations-Instrument.<br />

Lüftungsklappe, die vier gepolsterten Armlehnen<br />

an den Türwänden, die versenkbaren der Vordersitze und das zugfreie Lüftungs-<br />

Lenkungsschloss, die leichte Verstellbarkeit<br />

Aschenbecher, das kombinierte Zünd- und system genannt.<br />

Opel-Kapitän, 4türige Limousine mit 55 PS kopfgesteuertem 2,5-Liter-6-Zylinder-Motor.<br />

sonen — und der Vergrößerung der Abmessungen<br />

des Kofferraums ist das Gewicht<br />

nahezu unverändert geblieben.<br />

Die Radführung und Abfederung geschieht<br />

vorn durch Schraubenfedern, sowie je ein<br />

Paar quer übereinander angeordnete<br />

Schwinghebel, deren oberer direkt auf den<br />

hydraulischen Stossdämpfer einwirkt.<br />

Der kopfgesteuerte Sechszylindermotor,<br />

der über eine Leistung von 55 PS verfügt,<br />

arbeitet über ein vollsynchronisiertes Dreiganggetriebe<br />

auf die Hinterachse.<br />

ersetzt, während je ein weiteres als Winkeranzeigelampe,<br />

als Ladelampe, sowie als<br />

Soheinwerferkontrollampe wirkt Daneben<br />

finden wir am Instrumentenbrett eine Zeituhr<br />

nebst einem geräumigen, verschliessbaren<br />

Handschuhfach. Auch zur Montage des<br />

Wagenradios ist ausreichend Platz vorhanden.<br />

Als weitere der Erhöhung des «innem<br />

Wertes » des Wagens dienende Einzelheiten<br />

der Ausstattung seien der blendfreie Rückr<br />

Spiegel, die vom Fahrersitz aus verstellbare<br />

edi<br />

*•»<br />

«&«!•<br />

Frage 13.679. Uebermässlge Reifenabnützung.<br />

Können Sie mir mitteilen, aus •welchem Grunde<br />

sich die vordern Reifen unserer Wasen so stark<br />

abnützen? Die Strassen sind gut. Allerdings fahren<br />

die Autobusse oft mit 70 bis. 80 km/St. Die abgenützten<br />

Hochstollenreifen sehen anfänglich<br />

— übertrieben gesagt — so aus, wie eine Fräse<br />

mit hinterschnittenen Zähnen. Hierauf scheuern<br />

sich die Laufdecken 6ehr rasch ganz ab. Die Räder<br />

laufen vollkommen rund. Auch stimmen Vorspur<br />

sowie Radsturz. Die Lenkung hat kein Spiel. Ich<br />

kann mir diese Abnützung nicht erklären, und wäre<br />

Ihnen dankbar für Auskunft. P. S. in T.<br />

Antwort: Wir empfehlen, einmal nicht nur<br />

das Totalgewicht der Wagen, sondern auch die Belastung<br />

jeder Achse für sich zu prüfen, indem sie<br />

nur mit den Vorder- oder aber nur mit den Hinterrädern<br />

allein auf die Waage fahren. Vielleicht zeigt<br />

es sich dann, dass die eine Achse überlastet ist.<br />

Beide Ton Ihnen erwähnten Firmen produzieren<br />

Reifen, deren Stollen durch Umfangsversteifunjen<br />

so abgestrebt sind, dass sie beim Bremsen kaum<br />

nachgeben können und auch die beschriebene Art<br />

der Abnützung unseres Erachtens nicht eintreten<br />

sollte. Um Ihnen einen möglichen Ueberblick über<br />

die Gründe der Reifenabnützung zu geben, legen<br />

wir Ihnen je einen noch unveröffentlichten Artikel<br />

über Reifen, eine Nr. -41 der «A.-R.» 1937 sowie<br />

eine Störungstabelle für das Lenksystem bei, die<br />

Ihnen manch nützlichen Fingerzeig geben wird.<br />

Schliesslich empfehlen wir .Ihnen noch, sich durch<br />

Vermittlung des Vertreters mit den betreffenden<br />

Reifenfabriken zur Abklärung dieser Fragen in<br />

Verbindung zu setzen. Vielleicht stehen ihnen bereits<br />

diesbezügliche Erfahrungen zur Verfügung.<br />

-fw-<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 13.680. Gasregulatoren für Auto-Moloren.<br />

Wer liefert Gasregulatoren für Auto-Motoren, die<br />

als stationäre Antriebsmotoren umgestellt werden?<br />

K. in B.<br />

Frage 13.681. Auto-Doppik-Buchhaltung. Könnten<br />

Sie mir die Adresse des Verlages der Auto-<br />

Doppik-Buchhaltung angeben? D. in L.<br />

Frage 13.682. Wer liefert Transcellux? Können<br />

Sie mir die Adresse des Lieferanten der Transcellux-BIätter<br />

angeben? S. in L.<br />

Frage 13.683. Kleiner Parabolspiegel. In Ihrer<br />

Nummer vom 3. Dezember finde ich auf Seite 2<br />

das Schema eines kleinen Scheinwerfers. Können<br />

Sie mir die Vertreter-Adresse bekanntgeben?<br />

B. in L.<br />

Frage 13.684. Welche Entschädigung ist angemessen?<br />

Ich besitze einen Wagen, Modell X. den<br />

ich in erster Linie für meine Firma gekauft habe.<br />

Können Sie mir mitteilen, welche monatliche Vergütung<br />

unter Berücksichtigung der nachstehenden<br />

Faktoren als angemessen zu betrachten ist:<br />

a) pro Kilometer,<br />

h) als Pauschal-Entschädigung. S. in Z.<br />

Frage 13.685. Wer baute den Macher-Wagen?<br />

In Ihrer Nr. 94 vom 22. November befindet sich<br />

ein Artikel «Ein neuer Sportwagen» über einen,<br />

von Herrn Ingenieur Macher gebauten Wagen, unter<br />

Benutzung eines Zollermotors. Wir wären<br />

Innen dankbar, wenn Sie uns die genaue Adresse<br />

von Herrn Macher mitteilen könnten. M. in L.<br />

Frage 13.686. Flugzeug-Bereifung. Ich wäre<br />

Ihnen dankbar um Mitteilung, weche Firma mir<br />

über Flugzeug-Bereifung Auskunft geben und eventuell<br />

solche Reifen liefern könnte. E. in B.<br />

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Herr Prinzipal, die Stellensuchenden, die auf Dir«<br />

Inserate eingeben, sind meistens arbeitslos und<br />

rechnen mit den letzten Rappen — auch mit jenen,<br />

die sie an die Offerte verwenden! Eine prompte<br />

Rücksendung der Beilagen — besonders wenn ein<br />

frankiertes Retourcouvert mit eingereicht wurde<br />

— bedeutet für sie deshalb eine Erleichterung.<br />

Wir bitten Sie, Ben Prinzipal, daran zu denken,<br />

wenn Ihnen die Offerten zuströmen und<br />

danken Ihnen im Namen der Offertstelle»<br />

tun Toraui für Ihr» Aufmerksamkeit.<br />

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103 — FREITAG, 23. DEZEMBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

AKTUELLES<br />

Das Automobil Im Dienst der<br />

Armee.<br />

Dem Vernehmen nach soll kürzlich eine<br />

Konferenz zwischen Oberstlt. Corbat und den<br />

Chefs der kantonalen Strassenverkehrsämter<br />

sattgefunden haben, wobei das Thema Requisition<br />

der Motorfahrzeuge zur Behandlung<br />

gelangte. Die Requisition wird nicht durch<br />

die Abteilung für leichte Truppen verfügt,<br />

sondern durch die Kantone. Den Experten<br />

wurde bei dieser Aussprache ein vom Generalstab<br />

ausgearbeitetes Projekt unterbreitet,<br />

das die Requisition sämtlicher Fahrzeuge<br />

ohne Ausnahme vorsieht. Die Organisation<br />

muss bis März 1939 fertig ausgebaut sein.<br />

>&•»€«» l*u*sc»<br />

Alpennosten.<br />

Nach dem ersten für die Wintersaison <strong>1938</strong>/39<br />

erschienenen Wochenbericht haben die 18 Saisonlinien<br />

der eidg. Fostverwaltung vom 12.—18 Dezember<br />

<strong>1938</strong> total 8215 Beisende befördert. Verglichen<br />

mit der korrespondierenden Woche 1937 ergibt<br />

sich daraus ein Ausfall von 1903 Personen.<br />

Zehn Kurse sind an diesem Rückgang beteiligt am<br />

stärksten (mit —710) die Linie Chur-Julier-St.'Moritz,<br />

was allerdings nicht hindert, dass sie mit einer<br />

obsoluten Frequenz von 1463 Passagieren an der<br />

Spitze marschiert, gefolgt von der Route Nesslau-<br />

Buchs mit 1396 und St. Moritz-Maloja-Chiavenna<br />

mit 958. Werden die beiden neu betriebenen Linien<br />

Schüpfheim-Sörenberg und Sarnen-StöcKaTp<br />

mit in die Rechnung einbefcogen, so erhöht sich die<br />

Gesamtzahl der Fahrgäste für die Berichtswocho<br />

auf 8396.<br />

TooovasvraiLis<br />

Ausländischer Autotourismus in Deutschland.<br />

Deutschland zählt die Einreisen fremder Automobilisten<br />

in sein Gebiet nicht nach dem Kalenderjahr,<br />

sondern vom 1. Juli bis 30. Juni. Während<br />

dieser Zeitspanne haben 1937/38 insgesamt 600 000<br />

ausländische Motorfahrzeuge zu vorübergehendem<br />

Aufenthalt die deutschen Grenzen passiert, 9831<br />

mehr als im vorhergehenden Berichtsjahr. Verläuft<br />

die Entwicklung der Autotouristik, namentlich aus<br />

Dänemark und aus der Tschechoslowakei in aufsteigender<br />

Linie, so macht sich im Zustrom aus<br />

Frankreich, Italien und aus der Schweiz ein Rückgang<br />

geltend.<br />

AkusstfeBlun^&en<br />

Int. Ausstellungskalender 1939.<br />

Das Bureau Permanent in Paris erlässt in<br />

bezug auf die Automobilausstellungen des<br />

Jahres 1939 folgende Bekanntmachungen :<br />

IMMA GROLIMUND: Der Weg zu Amon Re<br />

Die junge Lehrerin Johanna Reinhart beginnt<br />

auf das Eingreifen scheinbar zufälliger Fügungsmächte<br />

einen Briefwechsel mit einem ihr unbekannten,<br />

im Orient lebenden Herrn. Rolf Dietrich<br />

Belgien: 30. Brüsseler Automobil^Salon: 12. bis<br />

22. Januar 1939.<br />

wohnt in Arabien. Der rege Briefwechsel führt die<br />

Holland: Utrechter Messe. Sowohl der Frühjahrsais<br />

auch der Herbstmesse in Utrecht (14.—23. Verbundenheit, dass Johanna Reinhart Familie und<br />

beiden Weitgetrennten zu einer so starken inneren<br />

März resp. 5.—14. September 1939) wird eine Heimat verlässt. In Rom wollen sich die Liebenden<br />

Automobilausstellimg angegliedert. Zur Aus-treffenstellung dürfen jedoch nur Lastwagen und Stocken. Johanna zerfleischt sich in unaufhörlichen<br />

Aber gerade hier gerät der Briefwechsel ins<br />

Autobusse gelangen.<br />

Mutmassungen und lebt sich inmitten einer Schönheit,<br />

Geschichte und Kunstoffenbarung ausstrahlenden<br />

Umwelt in völlig unwirkliche Ideenkreise<br />

Der Automobil-Salon von Amsterdam ist für<br />

das Jahr 1939 abgesafjt worden.<br />

hinein. Wohl findet sie sich aus ihrer gefährlichen<br />

Portural: 12. Automobil-Salon von Porto: 16. bis Höhe wieder in die nüchterne Alltäglichkeit zurück.<br />

26. März 1939.<br />

Aber das Lied vom erträumten Glück singt in ihrer<br />

Jugoslawien: Automobil-Salon von Belgrad: 1. bis Brust weiter. Nebenbei gelingt es ihr, sich wieder<br />

8. April 1939.<br />

auf eigene Füsse zu stellen. Als jedoch Rolf Dietrich<br />

den Gedanken äussert, sich in Aegypten niederzulassen,,<br />

bricht sie noch einmal alle Brücken hinter<br />

Im Rahmen der XTX. Frühjahrsmesse in Ljubüana<br />

(3.-M2 Juli 1939) findet eine Automobil-Ausstellung<br />

statt.<br />

schen Prinzessin nach Kairo. In der Zwischenzeit<br />

sich ab und reist als Erzieherin mit einer ägypti-<br />

Polen: In Verbindung mit der Internationalen hat Rolf eine leitende Stellung in Port Sudan angenommen.<br />

Der Briefwechsel nimmt einen neuen<br />

Messe von Poznan (30. April bis 7. Mai) wird<br />

ein Automobil-Ausstellung organisiert. Daneben Aufschwung. Aber bevor Rolf mit den Vorbereitungen<br />

zum Empfang seiner Braut zu Ende ist, bricht<br />

umfasst auch die Internat. Messe von Lwow<br />

(2.—12. September) eine Automobil-Abteilung.<br />

Norwegen: Automobil-Salon von Oslo; 5.—8. Mai<br />

1939.<br />

Italien: Internat. Automobil-Salon von Mailand:<br />

25. Okt. bis 11. November 1939.<br />

England: 33. Internat. Automobil-Ausstellung London.<br />

12.—21. Oktober 1939.<br />

14 Internat. Lastwagen-Schau London: 2. bis<br />

11. November 1939.<br />

38. Schottische Automobil-Ausstellung Glasgow<br />

10.—18. November 1939<br />

Bunt«» Chronik<br />

Eine « Zwei-Waeen-nro-FamHte »-Aktion<br />

In USA.<br />

Mehrere der grössten amerikanischen Autoliändler-Organisationsen<br />

in New York und Chicago<br />

sind übereingekommen, eine Aktion einzuleiten, die<br />

unter dem Schlagwort «Zwei Wagen pro Familie»<br />

den Markt noch mehr ausweiten soll. Jeder Käufer,<br />

der bisher noch keinen Wagen 1-esessen hat.<br />

wird darauf hingewiesen, dass er einen zweiten<br />

Wagen zu einem lächerlich geringen Preise erwerben<br />

könnte; unter Umständen hat der Käufer, der<br />

für sein Auto 550 Dollar bezahlt, für den zweiten<br />

Wagen, selbstverständlich ein gebrauchtes Modell,<br />

nur 5 Dollar zuzuzahlen. Das zweite Auto ist für<br />

die Ehefrau bestimmt; sein normaler Marktwert<br />

würde 60^-100 Dollar betragen. Der Sinn der Aktion<br />

besteht nicht nur in der Entlastung des Altwagenmarkts,<br />

sondern in dem psychologischen Effekt;<br />

der die Ehefrau veranlasse ihren billigen alten<br />

Wagen möglichst bald durch einen teureren neuen<br />

zu ersetzen. E. B.<br />

Lauernde Gefahren<br />

Mehr oder weniger ist der Automobilist immer<br />

auf die Gefahren der Strasse, die typischen mindestens,<br />

gefasst. Mit einem Unvorsichtigen, der<br />

zwischen den stationierenden Fahrzeugen hindurch<br />

unversehens auf die Strasse tritt, fechnet er klugerweise<br />

ständig, Kinder, sichtbar oder unsichtbar in<br />

der Nähe der Strasse spielend, können ihm jederzeit<br />

vor den Wagen laufen; das entgegenkommende<br />

Fahrzeug, das die Biegung schneidet, den<br />

Vortritt nicht lässt, kann sich in Sekundenschnelle<br />

in Kühler oder Karosserie bohren, und wenn er<br />

irgendwie ins Schleudern gerät, sind allzu gerne die<br />

Bäume und Masten da...<br />

Das sind die einen Gefahren.<br />

Die andern lauern im Gesetz. Erst vor dem<br />

Richter erfährst du, was Bundesgesetz und Verordnungen<br />

von dir erwarten. Alle diese Artikel<br />

hören sich so einfach an. «Der Führer muss sein<br />

Fahrzeug ständig beherrschen und die Geschwindigkeit<br />

den gegebenen Strossen- und Verkehrsverhältnissen<br />

anpassen.><br />

«Natürlich», denkst du, und siehst in diesem<br />

ganzen Paragraphen eigentlich eine überflüssige<br />

Selbstädigkeit. Aber Staatsanwalt, Richter und<br />

Sachverständige entfalten eine unglaubliche Findigkeit,<br />

um dir vorzuhalten, wozu nun gerade in<br />

deinem Falle jener einfache Satz dich hätte veranlassen<br />

müssen. Erst jetzt lernst du an dir selbst,<br />

vor der Auslegung des Begriffes «sein Fahrzeug<br />

SCHWEIZERISCHER AUTOMOBIL-KALEN-<br />

DER 1939. Verlag «Automobil-Revue» Bern, Preis<br />

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Dieses Buch ist ein unentbehrlicher Helfer zur<br />

besten Ausnützung des Automobils. Im ersten Teil<br />

finden sich neben dem Kalendarium zahlreiche<br />

Vordrucke, die da« Eintragen von Aufzeichnungen<br />

leicht und übersichtlich gestalten. Die andern fünf<br />

Teile bieten technische und sportliche Angaben,<br />

sowie ein Fachwörterbuch.<br />

Was aber dem Kalender den Charakter eines<br />

unentbehrlichen Begleiters auf den Fahrten verleiht,<br />

das ist wiederum das Verzeichnis sämtlicher Automobilistenadressen<br />

unseres Landes, ausgearbeitet<br />

und ergänzt auf Grund des Materials der kantonalen<br />

Automoljilkontrollen. Ob «der andere» auf dei<br />

Straese nun Anlass zu Befriedigung, zu Aerger<br />

und Verdruss gebe oder ob man sich sonst aus<br />

irgend einem Grund interessiere, wes Nam'. und<br />

Art er ist — der Autokalender lüftet den Schleier<br />

der Anonymität in jeder Situation. -Who is who,?<br />

Die Antwort findet man schwarz auf gelb in diesen»<br />

universellen Nachschlagwerk, das trotz ständiger<br />

Erweiterungen und Verbesserungen sein handliches<br />

Format beibehalten hat.<br />

der Weltkrieg aus und hält Johanna in Konstantinopel<br />

fest. Erst mit dem Fall der türkischen<br />

Hauptstadt werden die Wege wieder frei. Der-Empfang<br />

Johannas in Port Sudan ist herzlich, aber<br />

manch schmerzliche Enttäuschung muss hingenommen<br />

werden. Doch Johanna rafft sich immer wieder<br />

auf und erlebt den Tag, der ihr die Erfüllung<br />

ihres Traumes bringt.<br />

Der Roman schildert Glück und Xeid einer<br />

starken, fast übermenschlichen Liehe. Der nach Erfüllung<br />

suchende Weg führt über Meere und Länder.<br />

Er beginnt in einer Schweizerstjdt und endet<br />

in der heissen Wüste des Sudans, im Gebiet des<br />

altägyptischen Sonnengottes Amon RS, dessen Glanz<br />

ebenso leicht Wundmale brennen als auch Sinn<br />

und Grosse des Menschseins zur Erkenntnis bringen<br />

kann. Feinschmeckern unter den Buchlesern sei<br />

dieser Roman besonders empfohlen.<br />

RIEDLAND. Roman von Kurt Guggenheim.<br />

Schweizer Spiegel-Verlag, Zürich.<br />

Seit dreissig Jahren liegen der Riedwart Bieli<br />

und die I.ehrerswitwe Therese unterirdisch in er-<br />

Mttertpm Kampf. Der Hochmut hat die einstmals<br />

Liebenden getrennt. Aber eine unauslöschliche Hassliebe<br />

bindet sie für ihr Leben. Die Leidenschaft der<br />

Frau hat sich in Macht- und Besitzhunger gewandelt.<br />

Bieli wurde zum Brandstifter, der schliesslich<br />

Theresens kühnstes Unternehmen, — den Erdölturm<br />

im Ried, — in das sie ihr ganzes Vermögen<br />

hineingesteckt hat. bedroht. Die Natur selbst entscheidet<br />

den Kampf; sie versagt das erhoffte Prtrol.<br />

Die Bohrung muss eingestellt werden, Therose<br />

ist zugrunde gerichtet. Aber damit hat auch ihr<br />

elieht«r und Widersacher seinem Lebensinhalt verloren.<br />

Bieli stellt sich se'hft. Di« Tochter Theresens 1<br />

ind der Tn


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BERN, Friltag, 23. Dezember <strong>1938</strong> Automobil Revue • II. Blatt, Nr. 103 1<br />

Im Tor zu Christkinds Mäzchenschloss.<br />

IDeihnachten<br />

Holde Weihnacht, sag' wie lange<br />

kehrst du schon zu uns zurück,<br />

spendend uns beim Glockenklange<br />

Seelenfreude, Herzensglück?<br />

Mag die Zeit mit eil'gen Schritten<br />

uns entfliehn in stetem Lauf —<br />

Immer in des Winters Mitten<br />

blühst du herrlich wieder auf.<br />

Ob Jahrhunderte versinken,<br />

du vergehst mit ihnen nicht;<br />

stets von neuem sehn wir winken<br />

deines Sternes helles Licht,<br />

hören deine frohe Kunde,<br />

lehrend uns der Liebe Macht,<br />

und des Jahres schönste Stunde<br />

schenkst uns du, o heil'ge Nacht.<br />

Horch! Im Dome frommes Singen!<br />

Sieh'l Ein Baum im Kerzenschein!.<br />

Und schon stimmt der Orgel Klingen<br />

in den Weihgesang mit ein —<br />

Und wie Lichter nun und Lieder<br />

ganz erfüll'n das Gotteshaus,<br />

so übt auch die Weihnacht wieder<br />

In der Welt ihr Wunder aus.<br />

Emil HOgü.<br />

(Wmtemacht in St. Moritz)<br />

Es ist um die Weihnachtszeit ein eigen Ding.<br />

Sie ergreift uns alle, den einen tiefer, den<br />

andern weniger — jenen andern, der es vielleicht<br />

besser versteht, die Regungen seines<br />

Innern zu verbergen. Wer aber, wie die meisten<br />

Menschen, noch einen Hauch der eigenen<br />

Kindheit an sich trägt und willig ist, die<br />

Stimme der Kinderseele in seinem Innern zu<br />

vernehmen, der wird jedes Weihnachtsfest von<br />

neuem als ein Fest der Seele erleben.<br />

Vielleicht hängt es damit zusammen, dass<br />

ein Jahr am Ausgehen ist und uns zugleich<br />

an die Vergänglichkeit des Lebens und aller<br />

irdischen Güter — und an die Einmaligkeit<br />

'unseres Daseins gemahnt. Da kommen, wie<br />

bei jedem rechten Hausvater, die Gedanken<br />

wie von selbst auf die Frage, ob man vorwärts<br />

oder rückwärts gewirtschaftet hat. Und merkwürdigerweise<br />

begnügt man sich nicht mit<br />

einer Antwort, die in nackten Zahlen auszudrücken<br />

wäre. Geschäftliche Erfolge erfreuen<br />

jeden natürlich empfindenden Menschen —<br />

aber sie vermögen sein Inneres nicht zu erfüllen,<br />

seine Seele nicht lange glücklich zu<br />

machen. Das raunt uns die Stunde der Einkehr<br />

der Weihnachtszeit ganz leise und eindringlich<br />

zu. Die geschäftigsten Leute halten<br />

plötzlich inne, um sich einen Augenblick lang<br />

nach dem tieferen Sinn all des Tuns und Treibens<br />

zu fragen.<br />

Dann horchen wir in die verschneite Nacht<br />

hinaus und empfangen den vollen, tiefen Klang<br />

der Weihnachtsglocken wie eine Erlösung. Der<br />

Mensch kehrt zu sich selber heim, legt alle<br />

Hast der Arbeit ab und ist bereit, sich der<br />

Weihnachtsbotschaft zu freuen. Er kehrt heim<br />

zu seiner Seele, die er im Trubel des Tages<br />

nur allzuleicht vergisst und die ihm doch ständig<br />

ein Ruhepunkt und Wegweiser im täglichen<br />

Leben und im Kampf ums Dasein wäre,<br />

wenn er nur wollte.<br />

Darum wühlt das Weihnachts-Erlebnis viele<br />

Menschen im Innersten auf, und es ist nicht<br />

gut, jemand am Heiligen Abend allein zu<br />

lassen. Die Festfreude gedeiht am schönsten<br />

dort, wo die Leute sich zusammenfinden —<br />

nicht zu Diskussionen, nicht zu wichtigen<br />

Sitzungen, sondern ganz einfach zum gemeinsamen<br />

Freuen und Glücklichsein. Weihnacht<br />

ist die Zeit, wo man sich an hundert Menschen<br />

erinnert, die man im Laufe der Tage aus den<br />

Augen verloren hat. Weihnacht ist die Rückkehr<br />

zur Erinnerung, zur Verinnerlichung.<br />

Vielleicht empfindest du den Drang, recht vielen<br />

Mitmenschen auf Weihnachten etwas zu<br />

schenken. Richtig schenken können ist ein<br />

Zeichen von innerer Güte — es kommt dabei<br />

nicht so sehr darauf an, wieviel und was man<br />

schenkt. Vielleicht hast du nicht die Mittel,<br />

um allen, die du beschenken möchtest, etwas<br />

zu geben. Was dir bleibt: du kannst ihnen ein<br />

freundliches Wort schenken oder eine Kleinigkeit<br />

zuliebe tun. Spürt der andere nicht auch<br />

schon daran, dass Weihnacht die Jahrzeit der<br />

Seele ist?<br />

Ueber Wünschen und Schenken könnte man<br />

tausend Dinge sagen, die alle richtig und alle<br />

falsch sind. Es ist nicht mit dem Erfüllen der<br />

Wünsche allein getan, und auch nicht mit<br />

dem Einkauf oder Versand der Geschenke —<br />

obschon ich dir gleichzeitig raten möchte,<br />

diese Besorgungen nicht auf den letzten Tag<br />

vor Weihnachten zu verschieben! Ein Freund<br />

von mir wollte kürzlich einigen armen Kin-<br />

^Jeele<br />

dem eine Weihnachtsfreude machen und fragte<br />

nach ihren Wünschen. Er glaubte, diesen Kleinen<br />

mit bescheidenen Franken ein paar hübsche,<br />

kleine Geschenke erstehen zu können —<br />

da verlangte einer der Knaben eine teure elektrische<br />

Lokomotive oder dann lieber nichts.<br />

Mein Freund hat sein Geld gezählt und den<br />

armen Kindern daraufhin kleinlaut ein paar<br />

Süssigkeiten gekauft.<br />

Man könnte vom Schenken auch sagen, dass<br />

es die Empfänger teils begehrlich, teils scheu<br />

macht. Dankbarkeit in allen Ehren — aber<br />

ich für meinen Teil empfinde gar nie das Bedürfnis,<br />

gleich etwas zurückzuschenken. Das<br />

braucht ein rechter Schenker nicht, um das<br />

Gefühl zu haben, sein Geschenk sei an die<br />

rechte Adresse gekommen. Schenkt er von<br />

Herzen und nicht nur weil es eben der Brauch<br />

erheischt, dann wird ihm ein leuchtend dankbares<br />

Auge viel mehr sagen als ein unnützes<br />

Gegengeschenk. Also: lasst euch ruhig schenken,<br />

was man euch geben will. Sag schön<br />

danke und nimm's!<br />

Die Weihnachtszeit ist dazu angetan, die<br />

Formeln des Alltags vergessen zu lassen. Es<br />

kommt hier nicht mehr darauf an, eine tadellose<br />

Figur zu machen — es kommt aber darauf<br />

an, ob wir bei dem Erlebnis der Menschenliebe,<br />

das die Weihnacht uns schenken will,<br />

vor uns selbst bestehen können. Denn nichts<br />

spricht heute so stark zu uns wie unser Innerstes<br />

in der Weihnachtszeit, der Jahrzeit<br />

der Seele. H. R. S.<br />

Von Weihnachts- and<br />

Neajahrsbräachen<br />

im welschen Wallis<br />

Man stelle sich vor, wie im Wallis jedes<br />

Tal durch eine hohe Bergkette vom andern<br />

getrennt ist. Jedes Tal hat seine eigene Kultur<br />

und hält zähe daran fest. Deshalb gibt es<br />

so viele Bräuche als es Täler gibt, ja noch<br />

viel mehr.<br />

Die Walliser Kinder jeder Talschaft haben<br />

allerdings einen gemeinsamen Weihnachtsglauben.<br />

Sie nehmen an, dass das Jesuskind<br />

selber und nicht irgend ein Engel die Geschenke<br />

bringt. Es bringt sie der Mutter. Die<br />

Kinder stellen Hafer und Salz vors Fenster,<br />

um das Eselein des Weihnachtskindes herbeizulocken.<br />

Den Weihnachtsbaum in der Familie kennen<br />

die Walliser selten. Dagegen gibt es in fast<br />

allen Dörfern den Schulweihnachtsbaum. Er<br />

wird am 24. Dezember von den Mädchen der<br />

obersten Klassen geschmückt. Die grossartige<br />

Walliser Landschaft macht dem Fremden wohl<br />

einen tiefen Eindruck in der Heiligen Nacht.<br />

Wir sind in den Bergdörfern des welschen<br />

Wallis, im Val d'Anniviers, in Saint-Luc oder<br />

in Chandolin. Lieber den tiefverschneiten<br />

Wäldern glänzen die fernen Eisberge. Es ist<br />

kein harter Glanz, sie sind in Mondlicht gehüllt<br />

oder versinken ganz im Dunkel einer<br />

Neumondnacht. Die Glocken läuten ununtcr-


Äutomobil-Bevue — N° 102<br />

Um die Wcilinaclitssrans<br />

Was Petrus durch das Fernrohr sah<br />

Im Himmel war alles eitel Freude. Nur<br />

Sankt Petrus zeigte eine grimmige Miene. Ausgerechnet<br />

seine beiden Spassmacher hatten ihn<br />

um Urlaub über den Heiligen Abend ersucht,<br />

und das ging doch nun einfach nicht. Denn<br />

erstens wollte er an Weihnachten auch einige<br />

heitere Stunden, denn er war ja ganz allein<br />

und immer Junggeselle gewesen, auch im Himmel,<br />

und zweitens wollten die zwei Rangen<br />

uif die Erde hinab, was er noch niemandem<br />

erlaubt hatte.<br />

Der Anton und der August waren aber mit<br />

der ersten Abweisung, die ziemlich unsanft<br />

ausfiel, nicht zufrieden; sie appellierten an<br />

den ganzen Himmelsrat, dass sie unbedingt<br />

zu ihrer Mutter auf den Haldenhof' hinab<br />

müssten am Weihnachtsabend, sie seien schon<br />

mehr als zehnmal darum angerufen worden.<br />

Der heilige Simon zog ein bedenkliches Gesicht<br />

und meinte flügelzuckend: «Wollen halt<br />

mal hinabdero schauen!»<br />

Er lies sein Fernrohr in die Weite springen,<br />

sah auf die Erde hernieder und schnitt ein<br />

grausiges Gesicht: «Brrr — eine ganz niederträchtig<br />

verwahrloste Gesellschaft da drunten<br />

— ja, dero da drunten!»<br />

Die selige Babette seufzte: «Ach, und die<br />

schöne Weihnachtszeit! Wenn ich doch noch<br />

auf der Erde war'! Ich wollt' die Leut' bessern!»<br />

Sankt Petrus war erbost: «Jetzt brat mir<br />

einer 'nen Storch! Was geht uns das Elend<br />

da drunten an? Es ist verdient, jawohl verdient!»<br />

«Aber meine Mutter hat es nicht verdient»,<br />

meinte Anton.<br />

Und er hatte recht. Die Haldenhofbäuerin<br />

machte sehr schlimme Zeiten durch. Der Mann<br />

war schon lange von ihr gegangen, und während<br />

des Krieges hatte sie an der Grenzwacht<br />

auch ihre beiden Söhne, den Anton und den<br />

August, verloren. Das hatte weh getan. Und<br />

mit dem Hofumtrieb mit fremden Leuten war's<br />

oft halt eine böse Sache. Eine ganz böse. Und<br />

sonst auch. Denn gerade auf St. Nikolaus<br />

hatte sie die fetteste Gans gemetzget, und als<br />

brochen eine Stunde lang von Dorf zu Dorf.<br />

An den Hängen wandern die Gläubigen mit<br />

Lichtstümpchen zur Mitternachtsmesse.<br />

Der Neujahrsgruss heisst allgemein «bonze<br />

la bonan». Das ist Patois und soll heissen<br />

«bonjour le bon an». Junge Leute beschenken<br />

sich mit Caramels, Zuckersachen und Schokolade.<br />

Kinder erhalten Schleckereien von ihren<br />

Paten.<br />

Uns mutet es komisch an, wenn zu Orsieres<br />

der St. Nikiaus erst im Mai gefeiert wird. Am<br />

Vorabend des Festtages fällen die Jünglinge<br />

gemeinsam mit der Schuljugend eine grosse<br />

Tanne, den sog. Tannenkönig. Im Dorf nimmt<br />

jedermann an der Aufrichtung teil. Nun wird<br />

der Baum mit Süssigkeiten aller Art behängt.<br />

Diese werden gegen Abend verkauft. Der Erlös<br />

gehört den Fällern,<br />

Vom St. Nikiaus wissen sonst die wenigsten<br />

Walliser Kinder, auch die katholischen nicht.<br />

In der Rhoneebene ist er bekannt, nicht aber<br />

in den Seitentälern. In Siders besucht er mit<br />

dem Rutenmann zusammen die Schulen und<br />

gibt den Kindern je nach ihrem Alter ein grösseres<br />

oder kleineres Geldstück. G. Egger.<br />

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sie den Braten am andern Morgen in die<br />

Pfanne legen wollte, war die Gerupfte verschwunden<br />

gewesen, elend gestohlen worden.<br />

Und nun hatte sie auf Weihnachten ganz der<br />

Sitte gemäss eine extra feine Gans als Weihnachtsgans<br />

geschlachtet und wollte nun auch<br />

noch in die Christmette gehen. Das war eine<br />

schwere Sache. Wenn niemand daheim war,<br />

wurde sicher auch die Weihnachtsgans noch<br />

gestohlen, und dann — dann war auch die<br />

Weihnachtsfreude natürlich dahin. Aber die<br />

Christmette wollte die gute Frau auch nicht<br />

versäumen. Einfach, die Sache sah bös aus.<br />

Die alte Magd, die Kathri, Hess sich auch<br />

nicht zum Zuhausebleiben einer Gans wegen<br />

bewegen, sie wollte auch zur Christmette, und<br />

der Jakob, der alte Knecht, erst recht, denn>.<br />

er brauchte neuen Tabak und eine neue politische<br />

Aufklärung, die er nun im «Grünen<br />

Baum» erhalten konnte. Also wieder nichts<br />

zu machen.<br />

Als St. Petrus immer noch erbost eben in<br />

diesem Moment auf den Haldenhof herniedersah,<br />

bemerkte er gerade noch, wie die Bäuerin<br />

die fette Gans in dem grossen Wandkasten<br />

versteckte, drei Kreuze darüber machte und<br />

schleunigst in die Kirche zur Mette lief.<br />

«Ein fromme Frau», murmelte er, und zu<br />

Anton und August sagte er nun besser gelaunt:<br />

«Also dann hinab mit euch, ihr jungen<br />

Balge! Aber mit niemandem drunten reden,<br />

und euch nicht sehen lassen! Und wenn die<br />

Mutter von der Mette kommt, dann schleunigst<br />

in den Himmel zurück mit euch, verstanden!»<br />

«Ja, aber ein Geschenk sollten wir fast<br />

noch —»<br />

«Nehmt meinen Segen und eine schöne<br />

Mondnacht, und nun fort mit euch!» Und der<br />

Himmels Wächter schob beide zum Tor hinaus.<br />

Dem August gefiel die Geschichte nicht so<br />

recht: «Ich hätt's lieber gehabt, wenn wir ,statt s<br />

dem Segen auch noch etwas Fettes der Muttey i<br />

hätten bringen können», meinte er verdfiesslich.<br />

«Ach, sei doch zufrieden», wehrte Anton ab,<br />

«dass wir wenigstens den Heiligen Abend zu<br />

Haus erleben können ; man hat schliesslich<br />

auch Pflichten, wenn man auf den Himmel<br />

angewiesen ist wie wir.»<br />

Aber der August war damit nicht zufrieden.<br />

Und als er am Nachbarhofe vorbeiflog, schnatterte<br />

gerade eine Gans vor dem Stalle, die<br />

merkwürdig den Gänsen von ihrem Haldenhof<br />

glich, eine Seltenheit auf jeden Fall, da sonst<br />

in diesem Hause stets das Gegenteil von drüben<br />

zu sehen war. Denn der Haldenhof und<br />

der Berghof hatten sich noch nie gut miteinander<br />

vertragen können.<br />

«Kurzum», flüsterte August und streckte die<br />

Flügel nach der hübschen Gans aus, «die<br />

schenk ich der Mutter und schick dem Berger<br />

den Lohn vom Himmel!»<br />

Endlich sassen die zwei Brüder in ihrer Heimatstube,<br />

gerade vor dem grossen Kasten..<br />

Durch die flimmernde, mondhelle Winternacht<br />

hallten die Glockenklänge von der Dorfkirche<br />

wie weiche, leichte Wellen durch das All und<br />

schmiegten sich auch an die seligen Geistert<br />

der himmlischen Brüder auf der Erde.<br />

«Es war halt doch eine schöne Zeit, früher»,<br />

seufzte August.<br />

«Hast schon recht, Bruder. Aber komm, wir<br />

haben ja Zeit, die Weihnachtsgans wollen wir<br />

metzgen.»<br />

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Dann gingen sie an die Arbeit und schwiegen<br />

dabei mit tiefem Behagen.<br />

In diesem Moment schlichen vom Nachbarhof<br />

her die zwei Diebe heran, der Berger und<br />

seine Frau, die den Mann zur Schlechtigkeit<br />

angestiftet hatte. «Dieser schlimme Mond<br />

könnte besser was Gescheiteres tun, als uns<br />

leuchten», murrte sie grimmig.<br />

«Aber die Bahn ist frei», entgegnete der<br />

Mann, «ich hab' sie gesehen alle zusammen<br />

in die Mette gehen.»<br />

«Desto besser. Die andere Gans von Nikolaus<br />

war fein und die von Martini lebt noch<br />

viel schöner, 's ist eine Freud!»<br />

«Aber recht ist das Nehmen nicht, Weib!»<br />

«Was, nicht recht? Die Gelegenheit ist<br />

günstig und jetzt halt dein Maul!»<br />

Der Mann verstummte. Als die beiden aber<br />

vor dem Haldenhof standen, sahen sie ein<br />

ganz eigenartiges Licht aus der Stube leuchten.<br />

Sie pirschten sich an das Fenster heran<br />

und spähten hindurch. Und da erblickten sie<br />

nun freilich etwas, was ihnen das Flüstern<br />

auf der Zunge vor Schreck erstarren machte.<br />

Drinnen am Tisch sassen zwei Männer, von<br />

denen man nur die Gesichter, von welchen<br />

ein eigenartiger Schein ausging, gut unterscheiden<br />

konnte.<br />

«Harrgott», seufzte die Berghofbäuerin und<br />

klappte wie Espenlaub zusammen, «der August<br />

und der Anton! Mann, komm flieh, die<br />

Toten stehen auf, der jüngste Tag kommt!<br />

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Komm, wir wollen beten und keine Gans mehr<br />

stehlen!» Und mit bebenden Lippen fingen<br />

beide an, das Vaterunser zu beten und schnauften<br />

dazu wie beim letzten Gericht. Und von<br />

drinnen ertönte die Stimme Antons:<br />

«He, Bruder, das war des Nachbars Frau,<br />

die eben sprach. Ja, die beiden wollten gar<br />

noch Mutters Weihnachtsgans stehlen, die<br />

Lumpen, und die, die wir da grad geschlachtet<br />

haben, ist von dem Pack an Martini gestohlen<br />

worden! Wenn wir die zwei erwischen, dann<br />

gnad ihnen Gott!»<br />

Da stürzte das Diebespaar wie vom Leibhaftigen<br />

gejagt über die Aecker fort und<br />

langte schweisstriefend und schachmatt zu<br />

Hause an. Aber die Welt ging bei weitem<br />

nicht unter, und als die Christmette ausgeläutet<br />

wurde, sah sie eher aus, als ob sie nochmals<br />

tausend Jahre bestehen würde.<br />

Ganz überrascht aber war die Haldenhofbäuerin,<br />

als sie heimkam und auf dem Tisch<br />

eine frischgemetzgete Weihnachtsgans erblickte<br />

und die andere im Kasten war auch noch vorhanden!<br />

Das war ein wirkliches Weihnachtswunder,<br />

das sie sicher nur den lieben Buben<br />

im Himmel, die sie angefleht hatte, verdankte.<br />

Ja, die lieben guten Buben!<br />

St. Petrus nickt befriedigt, als er das alles<br />

durch sein grosses Fernrohr sah. Und mit<br />

Wohlbehagen schlug er das Fenster droben<br />

zu und murmelte heiter in den langen Bart:<br />

«Kreuzwetterburschen sind die beiden schon,<br />

die könnt' ich auch im Himmel nimmer missen.<br />

Und die Leut' da dunten auf der Erde<br />

sind ganz pläsierliche Dinger, aber halt nicht<br />

so heilig wie unsereiner!»<br />

Auf dem Haldenhof ist seither aber keine<br />

Gans mehr von Nachbarshand gestohlen worden!<br />

JiOlcllt<br />

Die englische Post hat soeben das erste fahrbare<br />

Telephonamt der Welt in Dienst gestellt. Es<br />

besteht aus einem riesigen autobusartigen, grün<br />

angestrichenen Gefährt mit Anhänger und soll<br />

überall dort eingesetzt werden, wo infolge umfangreicher<br />

Reparaturarbeiten ein ländliches Telephonamt<br />

für befristete Zeit ausser Betrieb gesetzt<br />

worden ist. Das fahrbare Amt ist vollautomatisch<br />

und kann bis zu hundert Anschlüsse aufnehmen,<br />

die teilweise nach anderen Aemtern führen und so<br />

einen vollen Betrieb ermöglichen. Die notwendige<br />

Enregie wird durch zwei Batterien geliefert, die<br />

für eine Woche ausreichen; während dieser Zeit<br />

benötigt das Amt keinerlei Pflege odre Bedienung.<br />

Ein Polizist, der als Zeuge vor einem Londoner<br />

Gericht vernommen wurde, wollte sich eben ausführlich<br />

über eine von einem Einbrecher angewandte<br />

Methode äussern, Schlösser eines bestimmten<br />

Typs mit Hilfe eine Stücks Zelluloid zu<br />

öffnen. Da fiel ihm der Richter ins Wort und<br />

erklärte, der Beamte dürfte im Interesse der öffentlichen<br />

Sicherheit in seiner Aussage nicht fortfahren,<br />

da die von dem Verbrecher angewandte<br />

Methode unbedingt zur Nachahmung reizen<br />

würde. Eine Anerkennung, die der Angeklagte mit<br />

einer leichten Verbeugung geschmeichelt quittierte.<br />

bei denen, die Heimarbeiten vergeben. Von Fr. 2.—<br />

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abend 23. Dez. M'Snon, Oper von A. Thomas<br />

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Sa. nachm. 24. Dez. Dornröschen, Kindermärchen.<br />

Sa. abend 24. Dez. Abends geschlossen.<br />

So. nachm. 25. Dez. Geschlossen.<br />

26. Dez. 14 Uhr: Lohenflrln.<br />

26. Dez. Gräfin Mariza.<br />

Mo. nachm.<br />

Mo. abend<br />

Di. abend<br />

Mi. nachm.<br />

27. Dez.<br />

28. Dez.<br />

28. Dez.<br />

29. Dez<br />

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Das erste fahrbare Telephonamt der Welt<br />

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14 Uhr: Dornröschen.<br />

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Gastspiel von Kammersänger TUchard<br />

Tauber: Zauberflöte.<br />

Mignon (Ab. A).<br />

Schauspielhaus Abends u<br />

tag nachm.<br />

Abendkasse ab 18 Uhr (21111)<br />

Fr. abend 23. Dez. Sechste Etage, Komödie von Alfred<br />

Gehri.<br />

Sa. nachm. 24. Dez.<br />

Sa. abend 24. Dez.<br />

Geschlossen.<br />

So. nachm. 25. Dez.<br />

So. abend 25. Dez.<br />

Weihnachten, resehlossan.<br />

Mo nachnt 26 Dez I515 Trhr: Hanneles Himmel-<br />

. fahrt.<br />

Mo. abend 26. Dez<br />

Ohr.<br />

Uhr: Talleyrand und Napoleon.


N» 102 - UJ«<br />

J)ie Sandalen des Mahatma Qandhl<br />

In diesen Tagen hat Raza Ali, der Vertreter<br />

der indischen Regierung in Südafrika, im Auftrage<br />

des Generals Smuts dem Mahatma<br />

Gandhi ein Paar alte Sandalen überreicht, ein<br />

Paar genau 30 Jahre alte Sandalen. Gandhi<br />

hat sie, als der damalige Justizminister Smuts<br />

ihn als Rädelsführer der passiven Resistenz im<br />

Jahr 1908 in den Kerker werfen Hess, im Gefängnis<br />

angefertigt und bei seiner Entlassung<br />

als Andenken dem General überreicht. General<br />

Smuts nahm das Geschenk an und bewahrte<br />

die historischen Sandalen ,bis heute<br />

auf; jetzt hat er sie ihm zurückgesandt als<br />

Ausdruck seiner Bewunderung für das grösste<br />

soziale Werk, das ein einzelner Mensch je unternommen,<br />

und mit den besten Wünschen für<br />

seinen Erfolg.<br />

UJtefeehtjähtiaee JCnaU<br />

uUet seine aanse JamUie.<br />

Der Geistesgegenwart eines dreizehnjährigen<br />

Knaben, John Bainbridge in Manchester,<br />

hat seine ganze Familie, seine Mutter und<br />

seine fünf Geschwister, das Leben zu verdanken.<br />

John war am frühen Morgen aufgestanden,<br />

um wie gewöhnlich den Tee für die Familie<br />

zu kochen, als er bemerkte, dass der<br />

Küchenschrank in hellen Flammen stand und<br />

der Rauch sich schon über die ganze Wohnung<br />

verbreitete. Obzwar sein 18jähriger Bruder in<br />

der Küche schlief, alarmierte John zuerst die<br />

Nachbarschaft, bevor er seinen Bruder weckte,<br />

bzw. halbbetäubt aus der raucherfüllten Küche<br />

schleppte. Darauf holte er die zwei jüngsten<br />

Kinder aus ihren Betten, während eine Nachbarin<br />

die Mutter mit den beiden anderen Kindern<br />

rettete.<br />

ßec oetgt&slkhe faofessoc<br />

Die Witzblattfigur des vergessllchen Professors<br />

erfreut sich, «Ben Dementis zum Trotz, immer noch<br />

einer blühenden Gesundheit, wie folgender Fall<br />

besonders drastisch beweist: der Prager Professor<br />

Jan Modry gab in einer Tageszeitung ein Inserat<br />

auf, in der er dem Finder seiner goldenen Uhr eine<br />

ansehnliche Belohnung versprach. Er erhielt die<br />

Uhr zurück, aber tags darauf stand in der gleichen<br />

<strong>Zeitung</strong> ein Inserat des Inhalts: «D«r «hrliche Finder<br />

meiner Uhr wird gebeten, »ich nochmals zu melden,<br />

da ich ihm versehentlich die Uhr wieder zurückgegeben,<br />

die Belohnung aber in die eigene Tasche<br />

gesteckt habe. Prof. Modry.» Woraus geschlossen<br />

werden könnte, dass auch der Finder ein Professor<br />

war.<br />

3)äs Virtuosen-Soupe*<br />

Von Carl Hedinger.<br />

Zu allen Zeiten waren Theater- und Konzert-,<br />

toumees nicht ganz ungefährdete Unternehmungen,<br />

besonders hinsichtlich des schliesslichen Reinertrages<br />

- vielfach mit Recht und Bescheidenheit<br />

«Kassenstaub» genannt. Das ist auch heute nicht<br />

anders, selbst wenn anerkannte Grossen mit ihrer<br />

Kunst auf Reisen gehen.<br />

Den oft fragwürdigen Ausgang eines Konzertabends<br />

musste auch ein Franz Liszt erfahren, der<br />

in seiner Glanzzeit mit dem damals weltberühmten<br />

Tenor Rabini eine Tournee durch ganz Frankreich<br />

unternahm.<br />

Zum nicht geringen Erstaunen der beiden<br />

Künstler hatten sich zu ihrem Konzertabend im<br />

Theatersaal einer grössern Stadt nicht mehr als<br />

fünfzig Personen eingefunden - und dabei hätten<br />

bequem fünfhundert Besucher Platz gehabt.<br />

Trotz dieser «gähnenden Leere» sang Rubini<br />

wie ein Engel; Liszt selbst spielte wie ein Gott.<br />

Aber die so spärlich erschienenen Herrschaften<br />

kargten mit ihrem Beifall. Hatten sie denn noch<br />

mehr für ihr Geld verlangt? Hatten sie vielleicht erwartet,<br />

dass Liszt zur Abwechslung singe - und<br />

Rubini den Flügel ertönen lasse?<br />

Nun, mitten in einem schmelzenden Adagio<br />

brach Liszt das Spiel ab, erhob sich und wandte<br />

sich an die Zuhörer: «Meine Herren und sehr verehrte<br />

gnädige Frau (es befand sich tatsächlich ein<br />

einziges weibliches Wesen unter den Kunstbeflissenen!),<br />

ich nehme an, Sie haben jetzt genug Musik<br />

und Gesang gehört. Darf ich Sie darum alle einladen,<br />

mit Signor Rubini und mir im ersten Hotel<br />

dieser guten Stadt zu soupieren.»<br />

Erst waren die auf so originelle Art zu leiblichen<br />

Genüssen eingeladenen Konzertbesucher einschliesslich<br />

der erwähnten Besucherin sprachlos. Dann<br />

aber erscholl ein einheitliches und diesmal lautes<br />

«Bravo!»<br />

Liszt hielt Wort: das Souper wurde im besten<br />

Hotel der Stadt eingenommen. Nach heutigem Geld<br />

hatten die beiden Virtuosen etliche tausend Francs<br />

zu zahlen, denn es wurden auch die teuersten Weine<br />

getrunken. Dafür liess aber die Tafelgesellschaft<br />

die grosszügigen Künstler hochleben. Es war also<br />

doch ein Erfolg!<br />

Es war aber auch ein nieerlebtes Defizit für die<br />

beiden. Doch siehe: die <strong>Zeitung</strong>en der Stadt schrieben<br />

lange Berichte über dieses einzigartige «Virtuosen-Souper»,<br />

und fast alle Blätter des Landes<br />

druckten diese Artikel nach unter lobenden Zusätzen,<br />

wie sich das bei solch einem aussergewöhnlichen<br />

Anlass von selbst versteht. Jede Redaktion<br />

gab aus der Phantasie heraus weitere Einzelheiten<br />

des Gastmahls, kurz, Liszt und Rubini waren die<br />

Helden des Tages.<br />

So konnte nicht ausbleiben, dass die Tournee<br />

mit einem grossen materiellen Erfolg endigte, abgesehen<br />

vom künstlerischen. Ueberall gab es volle<br />

Säle - die begeisterten Besucher warteten auf die<br />

Einladung zu dem berühmt gewordenen Souper.<br />

Es braucht kaum gesagt zu werden, dass Liszt<br />

und Rubini das Experiment nicht wiederholten!<br />

Mit dem S EVA-Treffer-Express<br />

Einige wenige Tage und der Trefrer-rExpress fährt ab:<br />

im grossen Saal, des « Alhambra >v Be<br />

Einige Tage'nach Weihnachten -.einigeTagev^r Neujahr.<br />

Weshalb? Um Ihnen einerseits Gelegenheit zu<br />

geben, Seva-Lose zum grossen Fest zu schenken.und<br />

anderseits vielen Beschenkten vielleicht, die grösste<br />

Freude ihres Lebens auf Silvester schon zu bereiten.,<br />

Und ist es dann nicht gerade auch die beste Zeit,<br />

um an all jene zu denken, di<br />

ertrages bald wieder Arbeit und Brot finden? '/''p\<br />

Nehmen Sie gerade eine 10-Los-Serie^ enthält sie<br />

verteilt, .wovon'.der'erste ,<br />

auf nicht,weniger.als<br />

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Fr. 50.-) plus 40 Cts. für Porto auf Pöstcheck II11002*«<br />

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der Ziehungsliste 30 Cts. mehr.) Lpse,£uch t>ei<br />

berri. Banken sowie Privatbahn-Stationen; erhältlich.<br />

Losung des<br />

Weihnachts-Kreuzworträtsels.<br />

Waagrecht: 1. FROHE. 3. Pau. 6. Are. 7. Partisane.<br />

9. Narbe. 10. Stall. 12. Warze. 13. Orion.<br />

15. Die. 16. Ete. 18. Anis. 20. Ewig. 22. Zar. 23. Err.<br />

24. Ar. 27. Ba. 28. Rege. 30. Reim. 32. Weg. 33. Urs,<br />

34. WEIHNACHTEN. 40. Anden. 41. Teint. 42. Kondor.<br />

43. Ledern. 45. Tadel. 46. Rente.<br />

Senkrecht: 1. Farbe. 2. Rute. 3. Hass. 4. Erato.<br />

S. Parze. 6a. Enare. 7. Paris. 8. Elite. 9. Nadir. 11.<br />

Loewe. 14. Bazar. 17. Agram. 19. Narew. 21. Irbis.<br />

23. Legende. 26. Gruende. 29. Gewand. 31. Ernten.<br />

33. Idol. 36. Her. 37. N. N. 38. Hei. 39. Tier. 44. Ne.<br />

FROHE WEIHNACHTEN I<br />

Auflosung der<br />

verzwickten Denkaufgabe.<br />

Die beiden Knaben waren Zwillinge, die auf<br />

einem Schiff, das die Linie des Datumwechsels von<br />

Westen nach Osten passierte, geboren worden.<br />

Der Aeltere kam demnach an einem 1. Januar, der<br />

Jüngere (später Geborene) aber «bereits» an einem<br />

31. Januar zur Welt<br />

Liste der richtigen Lösungen beider Rätsel.<br />

11 Punkte:<br />

J. Aebischer, Merenschwand; A. Bachofen, Glarus;<br />

FrauB. Baerlocher, St. Gallen; E. Benz, Goldach;<br />

M. Bertschmann, Basel; Frl. M. Bossert, Lenzburg;<br />

Frau A. Buholzer, Luzem; C. Burgener, Rorschach;<br />

Frl. M. Epple, St. Gallen; Frau E. Grob, Nesslau;<br />

Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen; J. Gustin, Schönenwerd;<br />

Frl. A. Hagmann, St. Gallen; Frau J. Hopf,<br />

Bern; Frau Hont, Bern; Frau J. Hunziker, Kirchleerau;<br />

Frau R. Kauen, Grenchen; K. Keusen, Biel; G. Laepple,<br />

Basel; J. Leimer, Bettlach; G. Lohrer, Reiden;<br />

Frau E. Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten; P. Meier,<br />

Bern; M. Nievergelt, Zürich; ]. Nussbaumer, Benzenschwil;<br />

Frau L. Rock, Basel; Frl. M. Vetsch,<br />

Buchs; F. Wenger, Bern; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />

Frl. A. Weidmann, Münchenstein.<br />

10 Punkte:<br />

Frau M. Canale, Brienz.<br />

Richtige Lösungen des Kreuzworträtsels:<br />

4 Punkte.<br />

G. Brunner, Zürich; Frau Gerber-Baumann,<br />

Aarwangen; Frau L. Louys-Häusler, Solothurn;<br />

F. Meier, Zürich; Frau C. Schulthess, Basel; S. Wirth,<br />

Eglisau.<br />

Mit der Denkaufgabe habt ihr euch redlich<br />

Mühe gegeben — Sie ist von einem Neffen sogar<br />

mit einer Doppellösung bedacht worden — woraus<br />

hervorgeht, dass unser fSchnuppist> eingefleischt<br />

pessimistisch denkt (er muss überall nach<br />

zwei Lösungen suchen, damit er Figge und Mühle<br />

hat). Was du über die Weihnacht schreibst, lieber<br />

M., das findet der Onkel ein wenig stark. Lass<br />

doch diese trüben Gedanken sein, freue dich mit<br />

einem Menschen, der dir etwas bedeutet, an dem<br />

schönen, stillen Fest. Das Christkindli ist auch zum<br />

Onkel gekommen, der durchaus kein Antistumpianer<br />

ist. Herzlichen Dank und recht frohe Weih-<br />

nachten allerseits I<br />

ßä t sel*.Ec:l£@<br />

oden! 26. Des.: Sprungkonkurrenz und WeiAnmehH-Sltlom.<br />

27. De«.: Eishoekeymatch Milano-Adelboden.<br />

26. Dez.: Abfahrtsrennen de* Sülem Skiclub« (Gurtner-<br />

Jossi-Wanderbeoher).<br />

29. Dez.: Curlingmatch (Scotsman Cup).<br />

Aadermatt: 24. Dez.: EinfUhrungskurs für Slalomläufer.<br />

26. Dez.: Grosse Sprungkonkurreni a. d. Schani» «Gotthard».<br />

29. Dez.: Curlingmatch W. Hares v. C. C. Andermatt.<br />

Aroaa: 26. Dez.: Weihnachta-Eisfest auf der Eisbahn Obersee.<br />

27. Dez.: Eishockeymatch.<br />

28. Dez.: Curlingmatch (AU. Masser Cup). Skispringen a. d.<br />

Plessurschanze.<br />

Basel: Bis 31. Dez.: Weihnachts-Ausstellung der Basler Künstler.<br />

Bern: Bis 8. Jan.: Weihnachts-Ausstellung bernischer Künstler.<br />

25. Dez.: Kursaal: Weihnachtsfeier und grosse Festkonzerte.<br />

26. Dez.-2. Jan.: Wochenskikurs der Skischule Bern in<br />

Hohfluh-Hasliberg.<br />

Caox: 28. Dez.: Skirennen (Coupe de Noel).<br />

Chnrwalden: 26. Dez.: Skirennen.<br />

Davos: 26. Dez.: Internat. Eishockeymatch (Aspang Cup), Oxford<br />

University-Davos I.<br />

27.-31. Dez.: Internat. Eishockeyturnier (Spengler Cup).<br />

Las Diablerets: 24. Dei.: Curlingmatch.<br />

23. Dez.: Eishockeymatch.<br />

Engelberg: 24. Dez.: Brunni-Abfahrtsrennen.<br />

28. Dez.: Sturzloses Abfahrtsrennen.<br />

26. Dez.: Beginn der intemat. Curling-Wettfcajnpf«.<br />

28.Dez.: Eisschaulaufen auf der Kunstbshn.<br />

29. Dez.: Trübsee-Abfahrtsrennen.<br />

Oenft Bis 31. Dez.: Athenee: Gemäldeausstellung.<br />

Grindelwald: 24. Dez.: Sturzloses Abfahrtsrennen (Anenymeus<br />

Cup).<br />

25. Dez.: Weihnachts-Slalom das S. C Grindelwald für<br />

Gäste und Einheimische.<br />

26. Dez.: Beginn der Curling-Wettkämpt« (Walter-Wanderbecher).<br />

28.-31. Dez.: VI. Trainingskurs für Abfahrt und Slalom des<br />

S. C. Grindelwald.<br />

29. Dez.: Kunstlaufwettkämpfe Nr. 1 des Grindelwald<br />

Eisklub.<br />

Gstoadt 24. Dez.: Hockeyxnatch Cambridge UraVersity H. C.<br />

Rosey H. C.<br />

28. Dez.: Skisprungkonkurrenz.<br />

Kandersteg: 28. Dez.: Curling: Eröffnungsspiel um den Ctabpreis.<br />

2S.-27. Dez.: Ski-Clubrennen.<br />

27. Dez.-l. Jan.: Hockey-Wettspielwoche.<br />

Klosters: 26. Dez.: Eishockeymatch Cambridge-Klosters.<br />

27. Dez.: Slalomrennen (Diavolezza Cup).<br />

Lanzerheide: 26. Dez.: Eisschaulaufen.<br />

28. Dez.: Gäste-Abfahrtsrennen v. Alp Stätz.<br />

29. Dez.: Gäste-Abfahrtsrennen für Damen und Herren<br />

(Hume and Fulton Cups).<br />

Loeche-les-Bains: 27. Dez.: Eisgymkhana.<br />

Maloja: 26. Dez.: Hindernislauf des Skiclubs für Gaste und Mitglieder.<br />

Morfims: 27. Dez.: Skirennen (Rhone Valley Challenge) und<br />

Eislaufkonkurrenz (Coupe Houghton).<br />

29. Dez.: Eislaufkonkurrenz (Humphry Cobb Cup).<br />

Murren: 24. Dez.: Bracken-No Fall Skirennen.<br />

28. Dez.: Skirennen, Langlauf (Huggler-Wanderbecher).<br />

28. Dez.: Beginn der Trainingswoche das Schweiz. Akademischen<br />

Skiklubs (SAS).<br />

Pontresina: 28. Dez.: Silvester-Kostüm-Skifest.<br />

Saas-Fee: 26. Dez.: Sprunglauf und Slalomrennen.<br />

St-Cergue: 28. Dez.: Grosses Eis-Nachtfest.<br />

Samadan: 26. Dez.: Eishockeymatch und ErSffnungsrennen das<br />

S. C.<br />

San Bemardino: 26. Dez.: Abfahrtsrennen (Ceppa Albergatori).<br />

St. Moritz: 25.-27. Dez.: 8. Internat. Turnier um die St. Moritz<br />

Hockey-Trophy.<br />

26. Dez.: Sprungkonkurrenz.<br />

Schuls-Tarasp: 26. Dez.: Weihnachts-Slalomrennen.<br />

Villars-Chesieres: 24. u. 28. Dez.: Eishockeytumier (Coupe da<br />

Noel).<br />

28. Dez.: Slalom (Coupa da Lausanne) und Abfahrtsrenne»<br />

(Coupe Bucher).<br />

29. Dez.: Curlingmatch.<br />

Wangen: 23.Dez.: Eisschaulaufen dar Berufsliufar.<br />

25. Dez.: Weihnachtssprungkonkurrenz.<br />

26. Dez.: Eishockeytumier (Loosli Cup).<br />

Wintorthur: Bis 31. Dez.: Ausstellung der Kunstlergruppe Wthur.<br />

Zarmatti 23. Dez.: MESC-Abfahrtsrennen für Damen (Gornergrat<br />

und Femina Cups).<br />

28. Dez.: SCZ Grosse Weihnachtssprungkonkurrenz.<br />

2S./26. Dez.: Tanzkonkurrenz und Gymkhana.<br />

27. Des.: Monte Rosa-Slalom.<br />

29./30. Dez.: Curling: American Tournament.<br />

Redaktion des Auto-Matazin«;<br />

Dr. Hans Rud. Schmld.


IV 102<br />

Mit dem Anfo zum Wintersport<br />

Seit JaKYen stellt sich das Auto in den Dienst<br />

des Wintersportes. Wohl ausgerüstet mit guten<br />

Schneeketten, rassigem Motor und guter Schmierung,<br />

trägt dieses moderne Verkehrsmittel heute<br />

den sportbegeisterten Autler und Mitfahrer rasch<br />

und bequem an fast alle Wintersportplätze. Und<br />

dass hier nun der selbst verwöhnteste Sportsmann<br />

entsprechende Unterkunft findet, ist selbstverständlich,<br />

aber anderseits ist auch für die Fahrzeuge<br />

durch Tankstellen, Garagen usw. hinlänglich gesorgt.<br />

Prächtig ist solche Winterfahrt und unvergesslich<br />

sind die Szenerien, welche sich dem naturempfänglichen<br />

Auge darbieten. Die Pracht eines<br />

schönen Wintertages stimmt dann zu einer eigentlichen<br />

hohen Andacht. Die Wunder der Allmacht<br />

treten in ihrer ganzen Schönheit vor unser Auge.<br />

Wie prächtig ist es, wenn die ersten Sonnenstrahlen<br />

im hellen Reif sich spiegeln, dessen Kristalle<br />

wie blitzende Diamanten um alle Zweige gehängt<br />

sind; wenn Höhen, Täler und Ebenen vom reinsten<br />

weissen Schnee strahlen; in dessen zarten<br />

Eisspitzen die Sonne alle Farben spiegeln lässt;<br />

wenn dieser helle Silberteppich, der die Wohnungen<br />

der Menschen wie ihre Felder deckt, die weite<br />

Landschaft zu einer unabsehbaren Bnsamkeit verwandelt<br />

hat, in der wir uns kaum wieder erkennen.<br />

Die Winterlandschaft, das Einfache und doch<br />

Blendende ihrer weissen Hülle, das grosse Schweigen<br />

nah und fern, erregt in uns unwillkürlich die<br />

Empfindung des Erhabenen.<br />

Schon jede einzelne Schneeflocke ist ein Wunderbild.<br />

Wie entspringen diese ungeheuren Massen<br />

zartgefrorenen Wassers in den unendlichen<br />

Räumen des Himmels? Wir können zwar sagen,<br />

Dünste ziehen sich über uns in Wolken zusammen,<br />

gefrieren und gewinnen alsdann grössere Schwere,<br />

also, dass sie notwendig durch die Luft herabfallen<br />

müssen. Allein welche Kraft ist es, die am reinsten<br />

Himmel plötzlich Dünste in Wolken zusammenzieht?<br />

Und wie fein jede einzelne Schneeflocke<br />

aus vielen kleinen, ungemein zarten Eisspitzen<br />

zusammengesetzt ist! So bilden sie gewöhnlich<br />

kleine, sechseckige, fein durchbrochene<br />

Sterne aus halbdurchsichtigen Kristallen. Welchen<br />

Scharfsinn man auch anwendet, das Entstehen dieser<br />

Milliarden mannigfaltig geformter Schneeflöckchen<br />

in den Höhen- der reinsten Luft zu erklären,<br />

immerdar wird dem Forscher ein unerklärliches<br />

«Warum?» zurückbleiben.<br />

Drei präcliti<br />

Wahrlich, eine Skiferienreise im A^to in unsere<br />

gigantische Bergwelt hinein, ist ein Genuss ersten<br />

Ranges!<br />

Die Ausübung eines gesunden Wintersports,<br />

wie zum Beispiel Ski-, Schlittschuh- oder Schlittelsport<br />

in der reinen, sonnendurchströmten Winterluft<br />

ist für den menschlichen Körper von der wohltätigsten<br />

Wirkung. Das ist verständlich, denn bei<br />

den Zersetzungsvorgängen, die sich unaufhörlich<br />

im Körper abspielen und die man in ihrer Gesamtheit<br />

als «Stoffwechsel» bezeichnet, entstehen<br />

zahllose Zerfallprodukte. Sie sind zum Teil giftig;<br />

und diese «Selbstgifte» müssen ungehindert entweichen<br />

können, wenn wir nicht krank werden<br />

sollen. Wir dünsten und schwitzen sie aus; sie werden<br />

ausgeatmet; gehen durch die Nieren und den<br />

Darm fort. Die Haut ist bekanntlich ein Ausscheidungsorgan<br />

ersten Ranges, und zwar anscheinend<br />

für die giftigsten Stoffe. Ohne Ausdünstung in frischer,<br />

freier Luft häufen sich die giftigen Stoffwechselprodukte<br />

im Körper, und infolgedessen<br />

ist die Neigung, die «Disposition» zu Erkrankungen<br />

aller Art geschaffen.<br />

Die Bedeutung des Automobils zur Hebung des<br />

Wintersports ist zweifellos gross. In diesem Sinne<br />

ist der Autosport auch ein Kulturgut, denn er<br />

macht uns sinnenfreudiger, teilnehmender für die<br />

Schönheiten der Natur, aufnahmefähiger für die<br />

Luft und Licht; gibt uns die Erkenntnis und Freude<br />

an Schönheit. Er hat aber auch als Heilmittel zu<br />

gelten! Er ist eine gesunde Ermüdung und doch<br />

wieder gesundes Ausruhen, weil er Ausgleich ist<br />

zur Berufstätigkeit, zur zehrenden Sorge der Arbeit<br />

und zum Einerlei des Alltags. Er verscheucht<br />

Sorge und Missmut, macht uns widerstandsfähiger<br />

gegen Krankheiten, erhöht unsere Leistungsfähigkeit<br />

und steigert unser Selbstvertrauen, lässt manche<br />

Krankheit aus unserem Körper verschwinden<br />

und erhält Leib und Seele frisch und jung.<br />

Autosport in Verbindung mit Skisport, das<br />

heisst frohe Fahrt mit Auto ins weisse Winterland<br />

hinein!<br />

Sausendes Schweben,<br />

Das ist ein Leben,<br />

Wie ich es schöner kaum mir gedacht.<br />

Herrliches Gleiten,<br />

Glitzernde Weiten,<br />

Winterlich weisse, flimmernde Pracht!<br />

Dr. Müller (Luzern).<br />

Herausgegeben von Walter Schmid.<br />

Heimatlmcher<br />

ZÜRICH<br />

Stadt und Land<br />

Unser Verlag hat vor einigen Jahren unter dem Namen<br />

„Pro Helvetia" eine Bücherreihe begonnen, welche berufen<br />

ist, Land und Leute der heutigen Schweiz in Text und Bild<br />

darzustellen. Der neueste, dritte Band ist dem Kanton Zürich<br />

gewidmet. Wiederum hat ein ganzer Stab von bestbekannten<br />

Schriftstellern und Photographen mitgeholfen, eine grossangelegte,<br />

dem Gegenstand würdige Monographie zu schaffen.<br />

Die landschaftliche Seite behandeln die Schriftsteller Dr.<br />

Kirchgraber, Hermann Hiltbrunner, Dr. J. Schwyzer und<br />

der stadtzürcherische Verkehrsdirektor Dr. Ith. Ueber die<br />

literarische und künstlerische Entwicklung schreiben Dr.<br />

Korrodi und Dr. E. Briner, während das Volkskundliche von<br />

Prof. Brockmann und Prof. Hans Nabholz dargestellt wird.<br />

Aber auch der Zürcher selbst hat sein ausführliches Kapitel,<br />

das von Hans Rudolf Schmid gezeichnet ist. Einen geschichtlichen<br />

Streifzug macht Dr. Schoch und über die<br />

volkswirtschaftliche Bedeutung unseres Kantons schreibt der<br />

Leiter der Zürcher Handelskammer, Dr. Landolt,<br />

Dem wertvollen Textteil steht ein imposanter Bilderteil<br />

gegenüber. Hundert prächtige, grösstenteils unbekannte Aufnahmen<br />

in moderner graphischer Aufmachung tragen das<br />

Gesicht des heutigen Kantons zur Schau.<br />

Daneben enthält der stattliche Band Kärtchen der Bezirks-<br />

und Gemeindeeinteilung, der Verbreitung der verschiedenen<br />

Haustypen, eine Tafel mit den stadtzürcherischen<br />

Zunftwappen sowie eine Zusammenstellung interessanter<br />

statistischer Angaben über Stadt und Kanton.<br />

Preis in Ganzleinen Fr. 28.50, Halbleder Fr. 35.—.<br />

Land und Leute zwischen Finsteraarhorn und Doubs<br />

Dieser prächtige und bis jetzt stattlichste Band enthält 110<br />

Seiten Text und 235 Illustrationen im Format 12 x 17 und<br />

17 X24 cm. Der ganze Kanton, von den Gletschern des<br />

Oberlandes bis zum fernen Zipfel von Pruntrut, wird eingehend<br />

erschlossen. Natur, Geschichte, Volkstum und Arbeit,<br />

alles was sich innerhalb des Kantons Bern abspielt, spiegelt<br />

sich hier wider.<br />

Text, Zeichnungen und Bilder ergeben als Ganzes eine<br />

einzigartige, grossangelegte und bis dahin unbekannte Monographie,<br />

die nicht nur für den Bewohner des Bernerlandes,<br />

sondern auch für jeden Freund unserer schweizerischen<br />

Heimat ein Buch der Belehrung bedeutet; denn kein zweiter<br />

Kanton vermag innerhalb seiner Grenzen ein so vielgestaltiges<br />

und aufschlussreiches Bild unseres Landes zu vermitteln,<br />

wie Bern; seine Grenzen ziehen sich über die ewigen Gletscher,<br />

die sanften Hügel des Voralpen- und des Mittellandes,<br />

schneiden die Höhenzüge des Juras und reichen bis weit in<br />

fremdes Nachbarland hinaus.<br />

Ueber 60 Schriftsteller und Photographen — darunter Hermann<br />

Hiltbrunner, Rudolf von Tavel, Simon Gfeller, Alfred<br />

Bartsch!, Fritz Ringgenberg, Joseph Beuret, Prof. Dr.<br />

Schwab, Othmar Gurtner, Emil Schibli — haben an diesem<br />

prächtigen Werk mitgearbeitet. Die Presse würdigte den<br />

Band „Bern" einhellig als eines der schönsten und eindrucksvollsten<br />

Bücher unserer Zeit.<br />

Preis in Leinen Fr. 40.—.<br />

WA IMS<br />

Der erste Band der Reihe dieser Heimatbucher zeigt in<br />

Worten und in Bildern das vielgestaltige Wallis, von der<br />

Quelle der Rhone bis zum Genfersee, vom Finsteraarhorn<br />

zum Monte Rosa.<br />

Einige Presseurteile:<br />

„Der Bund". Das Werk Ist eine Tat, die gleicherweise seinen<br />

Gegenstand, wie den Herausgeber, die Mitarbeiter und den<br />

Verlag ehrt, für die Freunde des Wallis ein über alle Massen<br />

kostbares und gehaltvolles Geschenk.<br />

„National-<strong>Zeitung</strong>". Dieser schöne Walliserband macht uns auf<br />

die kommenden Bände dieses neuen Heimatwerkes begierig.<br />

„Thurgauer <strong>Zeitung</strong>". „Wallis" ist wohl unbestritten eines<br />

der schönsten Werke auf dem schweizerischen Büchermarkt<br />

dieses Jahres, vielleicht das schönste Überhaupt und vielleicht<br />

auf lange Zeit hinaus. Das ist nun einmal ein Prachtswerk<br />

in des Wortes bestem Sinn. Man hat das bis jetzt<br />

noch nirgends gesehen, eine so reiche und so ausgezeichnet<br />

zusammengestellte Bilderfolge.<br />

„Basler Nachrichten". Der erste Band der Serie „Pro Helvetia"<br />

liegt nun vor, und, um das gleich vorwegzunehmen, er ist<br />

ein prachtvolles Werk geworden.<br />

„Neue Zürcher <strong>Zeitung</strong>". Eines herrlichen Geschenkes darf<br />

sich rühmen, wer das grosse, bei Hallwag erschienene Buch<br />

über das Wallis unterm Christbaum finden sollte. Staunend<br />

blättert man dieses Panorama durch und kommt nicht aus<br />

dem Staunen heraus.<br />

Preis in Ganzleinen Fr. 40.—, Halbleder Fr. 50.—.<br />

Die „Neue Schweizer Rundschau" kommentierte die Bücherreihe wie folgt: „Die unbestritten schönen und ungewöhnlich reichen Werke haben nach Format und Gehalt geradezu biblischen Charakter.<br />

Sie sind gross, aber nicht nur an Gestalt, sie sind schwer, aber nur an Gewicht. Wenn wir einen solchen Band zur Hand nehmen und vor uns hinlegen, dann liegt darin eine Art erbauliche Handlung,<br />

und wir werden nicht so bald aufhören, wir werden nicht aus der Predigt laufen... Bücher der Erinnerung sind uns geschenkt, die in unserer Hand und durch unseren Gebrauch unmerklich zu<br />

Lehrbüchern der Natur- und Kulturgeschichte unseres Landes werden und die, ganz unbewusst als unvergleichliche Heimatbücher sich unserem Dasein einverleiben. Das Lob dieser Werke wird so<br />

bald nicht verklingen, und es wird dem Verlag und dem Herausgeber den Mut verleihen, die Reihe dieser einzigartigen Monographien fortzusetzen. Unsere Erwartungen und unser Gefühl freudiger<br />

Dankbarkeit wird sie in ihrem Vorhaben unterstützen." - Die Werke sind in jeder grösseren Buchhandlung vorrätig. Prospekte vom<br />

VERLAG HALLWAG BERN

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