E_1939_Zeitung_Nr.011
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BERN, Dienstag, 7. Februar <strong>1939</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
35. Jahrgang — No 11<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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RATIONELL<br />
EISEN<br />
Leichte Touren-Planung<br />
durch das Auto<br />
Die besonderen Vorteile des Automobils für<br />
den reisenden Kaufmann treten am augenfälligsten<br />
in Erscheinung bei der Planung der<br />
Reisetouren. Diese Planung hängt wiederum<br />
eng zusammen mit der Natur des betr. Geschäftsbetriebes<br />
und der bereisten Kundschaft.<br />
Je nach der Art der sich daraus ergebenden<br />
Reisetätigkeit sind die Vorteile des Autos ver-<br />
Schteden.' Vorteile bringt das Auto natürlich<br />
fast immer, und meistens geben erst die Kosten<br />
den Ausschlag in der Frage Bahn oder Auto.<br />
Im Grunde genommen sind die Methoden der<br />
Reisetätigkeit sozusagen in jedem Falle verschieden,<br />
für jeden Betrieb und für jeden reisenden<br />
Kaufmann. Trotzdem lassen sich die<br />
Reisemethoden nach einigen Hauptgesichtspunkten<br />
gewissermassen als Gegensatzpaare<br />
gruppieren.<br />
So bedingt der Verkauf von Stapelartikeln<br />
eine Reisetätigkeit, die sich nach dem voraussichtlichen<br />
Lager-Auffüllungsbedarf bei den<br />
Kunden richtet, der Kunde wird somit in regelmassigen-Abständen<br />
besucht. Bei Investitionsgütern<br />
dagegen ist der Kunde nach Tätigung<br />
des Geschäfts lange Zeit nicht mehr Besuchsöbjekt.<br />
Verschieden wird auch die Methode<br />
sein, je nachdem im allgemeinen aus dem Besuch<br />
gleich eine Bestellung hervorgeht, oder<br />
ob wegen ganz Ungewissem Bedarf der Kunde<br />
nur zur Erinnerung aufgesucht wird. Gegensätzliche<br />
Methoden werden auch durch die<br />
Verteilung der Kundschaft bedingt, wie dies<br />
entweder bei einer regelmässig aufs ganze<br />
Land dicht verstreuten Kundschaft der Fall ist<br />
und somit jede Ortschaft systematisch «abgegrast<br />
» wird, oder bei der Zusammenballung<br />
der Kundschaft in den grossen Zentren (z. B.<br />
Grossisten-Kundschaft), wo die Benützung der<br />
Schnellzüge unbestrittene Vorteile bringt.<br />
Alle diese gegensätzlichen Methoden werden<br />
selten rein angewandt, und es tritt immer eine<br />
gewisse Mischung ein. Bei näherer Betrachtung<br />
lassen sich jedoch immer wieder zwei<br />
Hauptgruppen herausschälen. Es wird entweder<br />
das « Abgrasen » von Ortschaften bei<br />
dicht verteilter Kundschaft, beim Verkauf von<br />
Gegenständen regelmässigen Bedarfs, vorwiegen<br />
und es kann im allgemeinen mit einer<br />
gewissen Anzahl fertiger Geschäfte gerechnet<br />
werden. Oder aber es wird die Kundschaft<br />
erst bei sicher vorliegendem Bedarf, z. B.<br />
nach bereits schriftlich ergangener Offerte<br />
besucht, und die Freizeit des Reisetages wird<br />
mit Erinnerungsbesuchen ausgefüllt.<br />
Im einen wie im andern Fall ist das Rückgrat<br />
jeder Reisetätigkeit<br />
eine gutgeführte Kundenkartei<br />
Für solche existieren in Spezialgeschäften gut<br />
ausgedachte Formulare; aber es lohnt sich<br />
häufig, sich solche Karten nach eigenen Angaben<br />
herstellen zu lassen. Diese Kundenkartei<br />
kann in einem sauberen Kästchen untergebracht<br />
und ständig im Wagen mitgeführt<br />
werden, mindestens die ganze Kartei der auf<br />
der betr. Tour erreichbaren Gegend. In dieser<br />
Kartei wird man gewissermassen den Steck-<br />
brief des Kunden eintragen, wie z. B. die von<br />
ihm fabrizierten Artikel, sein uns interessierender<br />
Bedarf, seine Kaufsgewohnheiten, Besuchszeiten,<br />
Namen der massgebenden Herren,<br />
sein voraussichtlicher Bedarf, frühere Offerten<br />
und Lieferungen,- Kredit, ja sogar persönliche<br />
Liebhabereien und .Marotten, die den Zugang<br />
zu der oft so wertvollen Privatsphäre erleich?'<br />
tern. Die Ordnung dieser Karten geschieht<br />
zweckmässig nach<br />
geographischem Prinzip,<br />
Im Laufe des verflossenen Jahres haben<br />
sich in einer Reihe von europäischen Ländern<br />
beachtliche Wandlungen in der staatlichen<br />
Verkehrspolitik, besonders im Bereich<br />
des motorischen Schwerverkehrs, gezeigt.<br />
Nachdem dieser Verkehr fast überall durch<br />
mehr oder minder scharfe Restriktionsmassnahmen<br />
der Behörden im Interesse der Eisenbahnen<br />
empfindlichst beengt worden ist,<br />
macht sich nunmehr in einzelnen Staaten<br />
eine<br />
bemerkbar. Sie entspringt der wachsenden<br />
Erkenntnis, dass jene systematische Unterdrückung<br />
des gewerblichen Automobilismus<br />
dem Schienenverkehr wenig Nutzen, de/<br />
Gesamtwirtschaft aber um so grössereii<br />
Schaden gebracht hat<br />
Hierbei treten in einer po'itisch so unsteten<br />
Weltsituation wie der heutigen naturgemäss<br />
auch die<br />
wehrwirtschaftlichen Gesichtspunkte<br />
stark beherrschend in den Vordergrund.<br />
Ohne Zweifel sind zurzeit die militärischen<br />
und zwar nach dem Einzugsgebiet gewisser<br />
Rundtouren. Vom Ausgangspunkt aus wird das<br />
Vertretungsgebiet gewissermassen strahlenförmig<br />
aufgeteilt. Wenn nach Massgabe bestehender<br />
Dossiers (Offerten etc.) gereist wird,<br />
so werden diese ebenfalls zu Hause noch in<br />
der Reihenfolge der Rundtour in die Mappe<br />
klassiert, wobei an Hand der Kartei die zweckmässige<br />
Besuchszeit etc. und andere Gesichtspunkte<br />
berücksichtigt werden können. Die<br />
Reihenfolge der Kunden ergibt sich dann ohne<br />
weiteres, wenn man die Gruppierungsarbeit<br />
auf einer grossen Automobilkarte vornimmt.<br />
Dabei hüte man sich, ohne Not Nebenstrassen<br />
vorzusehen, denn die ersparten Kilometer gleichen<br />
den unvermeidlichen Zeitverlust selten<br />
aus, es sei denn, dass man sich einige Erfrischung<br />
durch Abschweifung in den « Tourismus<br />
» gönnen will. Das Mitführen der Kundenkartei<br />
ist deshalb nützlich, weil immer unerwartete<br />
Verspätungen eintreten oder wegen<br />
Abwesenheit eines massgebenden Herrn Zeitlücken<br />
vorkommen, so dass man für Erinnerungsbesuche<br />
sofort Anregungen aus der Kartei<br />
schöpfen kann.<br />
interessanten Ortschaften in Kauf nehmen<br />
muss. :<br />
.Sehr -viele lohnende Kunden liegen wegen<br />
.'.billigen Arbeits- und Wasserkräften abseits<br />
der Bahnlinien; da hat der Autoreisende viel<br />
weniger Hemmungen, auch sie aufs Geratewohl<br />
hin zu besuchen. In ausgedehnten Städten<br />
ist man froh, wenn man sein eigenes Taxi hat,<br />
um zu den meist an der Peripherie gelegenen<br />
Industrien zu gelangen.<br />
Ein gewisser Nachteil des Autos ist der Umstand,<br />
dass der Bahnreisende sich zwischen<br />
zwei Besuchen ausruhen oder präparieren<br />
kann, während der Autofahrer eigentlich ununterbrochen<br />
Arbeit leistet. Hier muss man<br />
sich eben vor einer gewissen Gier frei machen,<br />
die einen sonst treibt, immer mehr und noch<br />
mehr Kunden besuchen zu wollen; man muss<br />
sich hie und da einen Ruck geben, eine Ruhepause<br />
einzuschalten. Bei einiger Ueberlegung<br />
ist es ja eine Kleinigkeit, sich etwas Ausspannung<br />
dadurch zu verschaffen, dass man bequeme<br />
Gaststätten. Strandbäder etc. improvisierend<br />
in sein Tagesprogramm einflicht.<br />
Wenn man aber seinen guten Tag hat. so richtet<br />
man zweckmässig die Tour so, dass die<br />
hierzulande reichlich lange, unbrauchbare Mittagspause<br />
von 11.30—14,30 Uhr mit Fahren<br />
ausgefüllt wird.<br />
E. Pfister.<br />
(Weitere Artikel rum Thema «Rationell reisen»<br />
auf den folgenden Seiten.)<br />
Der Lastwagenverkehr in der Wehrpolitik<br />
« Gegenbewegung »<br />
Das ist ja die Stärke des Autos, dass die<br />
Zeit restlos ausgenützt wird, dass man<br />
nicht wegen Zugsanschlüssen Verkau'sgespräche<br />
im fruchtbaren Moment abbrechen<br />
oder wertlose Wartezeiten in un^<br />
Instanzen die wirksamsten Förderer einer<br />
planmässigen Expansion des so lange künstlich<br />
darniederliegenden gewerblichen Automobilverkehrs,<br />
dessen Unentbehrlichkeit als<br />
Mötörisierungsreserve der kämpfenden<br />
Truppe sich in den kriegerischen Ereignissen<br />
der letzten Jahre erneut aufs drastischste<br />
erwiesen hat.<br />
Besonders sinnfällig ist die bewusste Abkehr<br />
vom früheren Prinzip der Beschränkungen<br />
des gewerblichen Automobilismus in<br />
Deutschland<br />
zutage getreten, wo schon vor Jahresfrist<br />
die Aufstellung eines Sofortprogramms für<br />
den Güterkraftverkehr die Entschlossenheit<br />
zu einer weitgehenden Neuordnung dieses<br />
Transportzweiges in Richtung einer starken<br />
Intensivierung seiner Betätigung ankündigte.<br />
Die Aussetzung von « Werbeprämien > für<br />
kraftwagenbenutzende Speditionsfirmen, der<br />
stärkere Ausbau des Reichs-Kraftwagen-BetriebsverbandeSi<br />
die Aufhebung der Konzessionssperre,<br />
sowie die engere Verquickung<br />
von Speditionsgewerbe uod. Transportbetrkh<br />
waren wichtige Schritte auf dem Wege zur<br />
Expansion des deutschen Nutzkraftverkehrs,<br />
deren wehrpolitische Motive durch die gegen<br />
Ende des vorigen Jahres erfolgte Ernennung<br />
eines « Generalbevollmächtigten für das<br />
deutsche Kraftfahrwesen » auch nach aussen<br />
hin noch besonders unterstrichen wurde.<br />
Als eine der vordringlichsten Aufgaben<br />
dieser Stelle ist die Typenbeschränkung in<br />
der deutschen Lastkraftwagenindustrie bezeichnet<br />
worden, deren Zweck es sein soll,<br />
durch äusserste<br />
Rationalisierung der Fahrzeugproduktion<br />
ihre mengenmässige Ausbeuten auf ein<br />
Höchstmass steigern und zugleich- durch<br />
weitestgehende Uniformierung der Wagenkategorien<br />
den Bedürfnissen der Landesverteidigung<br />
Rechnung zu tragen. Durch Beschränkung<br />
der gesamten Lastwagenfabrikation<br />
auf drei Grundtypen — bislang wurden<br />
noch mehr als 100 verschiedene Baumuster<br />
hergestellt — soll eine Zunahme der Erzeugung<br />
um mindestens 20 % erreicht werden.<br />
Aehnliche Tendenzen scheinen sich auch in<br />
Frankreich<br />
durchzusetzen, wo das Ministerium für Oeffentliche<br />
Arbeiten aktiv für die Normung im<br />
Nutzfahrzeugbau eintritt. Dem Vernehmen<br />
nach ist zunächst vorgesehen, die Lastwagenchassis<br />
so weit zu standardisieren, dass sie<br />
von den verschiedenen Firmen in Einheitstypen<br />
für 4- und 6-Tonner nach gleichem<br />
Baumuster in grossangelegter Serienfabrikation<br />
hergestellt werden können. Fraglos ist<br />
auch dieser Plan weitgehend durch militärische<br />
Erwägungen bestimmt.<br />
Strategische Motive dürften auch in erster<br />
Linie den jüngsten französischen Verordnungen<br />
über die künftige Besteuerung der im<br />
öffentlichen Dienst stehenden Motorfahrzeuge<br />
zugrundeliegen. Hiernach sollen alle in der<br />
Zeit zwischen November 1938 und Dezember<br />
1942 neu registrierten Wagen bis zu 12 t<br />
für die Dauer von zwei Jahren nach dem<br />
Tag der Zulassung völlig abgabenfrei bleiben<br />
und für weitere zwei Jahre nur mit der<br />
halben Automobilsteuer belastet werden. Dafür<br />
werden ab 1. Januar <strong>1939</strong> die über 10<br />
Jahre alten Fahrzeuge künftig eine um 50 %<br />
erhöhte Kraftwagensteuer zu entrichten haben.<br />
Wieweit diese deutlich auf eine Verjüngung<br />
des Nutzfahrzeugparks und somit<br />
auch auf dessen Leistungserhöhung abzielenden<br />
Massnahmen zugleich eine Steigerung<br />
des gesamten Wagenumlaufs auslösen wer-<br />
In dieser Nummer:<br />
Sportreglemente <strong>1939</strong> des ACS.<br />
Der nicht automatische Schongang.<br />
Lerne deinen Wagen kennen!<br />
Am Steuer sein Leben lang!<br />
Was kostet ein Wagen?<br />
Feuilleton: S. 2.
den, bleibt indessen abzuwarten. Denn die<br />
im Zuge der Koordination von Schiene und<br />
Strasse kürzlich mit Wirkung vom 1. April<br />
<strong>1939</strong> obligatorisch gemachte Tarifangleichung<br />
zwischen dem gewerblichen Langstrecken-<br />
Kraftverkehr und den Eisenbahnen kann für<br />
die Entfaltung des ersteren an sich nur nachteilige<br />
Wirkungen haben, wenn auch anderseits<br />
der fortschreitende Ersatz unrentabler<br />
Eisenbahnlinien durch Kraftverkehrsdienste<br />
der Motorisierung neuen Antrieb gibt.<br />
Italien<br />
hat den Wert eines leistungsfähigen Nutzfahrzeugsbestandes<br />
im afrikanischen Feldzug aus<br />
erster Hand kennengelernt. Owohl in den folgenden<br />
Jahren die Zulassungs- und Umlauf-<br />
Schneeketten gut sichern! Löst sich so<br />
ein Ding, so kann das Rad blockiert werden<br />
und Sie dürfen noch von Glück reden, wenn<br />
der Wagen dann nur eine mehr oder weniger<br />
kunstgerechte Pirouette vollführt.<br />
Ziffern einen ansehnlichen Anstieg verzeichneten,<br />
ist doch der heutige Nutzfahrzeugpark<br />
des Landes noch keineswegs dessen Bedürfnissen<br />
angemessen. Die drückenden fiskalischen<br />
Belastungen des Autoverkehrs durch<br />
Fahrzeugabgaben und Treibstoffsteuern —<br />
von denen die letzteren im Laufe eines Jahres<br />
mehrmals kräftig erhöht wurden, um im Interesse<br />
der Oelautarkie Verbrauchsbeschränkungen<br />
zu erzwingen — mussten einen stärkeren<br />
Aufschwung des Automobilismus verhindern.<br />
Um diesem nun frische Impulse zu erteilen,<br />
ist vom 1. Januar <strong>1939</strong> ab die Steuer<br />
für Personenwagen gänzlich abgeschafft und<br />
für Nutzfahrzeuge unter Zusammenfassung<br />
der bisherigen fünf Einzelsteuern zu einer Gesamtabgabe<br />
auf die Hälfte reduziert worden.<br />
Die Regierung erhofft von dieser Massnahme<br />
nicht nur eine rasche Vermehrung des Motorfahrzeugbestandes,<br />
sondern vor allem auch<br />
einen bedeutenden Zuwachs an stärkeren Wagen,<br />
die durch die bisherige Steuer-Regelung<br />
am meisten benachteiligt waren, vom wehrpolitischen<br />
Standpunkt aber natürlich als besonders<br />
fördernswert erachtet werden. Die<br />
von informierten Kreisen vertretene Auffassung,<br />
dass die jüngsten Steuermassnafrmen in<br />
erster Linie auf das Verlangen der militärischen<br />
Behörden zurückzuführen seien, erscheint<br />
demnach in hohem Masse zutreffend.<br />
Auch in der<br />
Tschecho-Slowakel<br />
hat sich bekanntlich die Regierung gegen Ende<br />
vorigen Jahres zu einer durchgreifenden Revision<br />
der staatlichen Kraftverkehrspolitik<br />
entschlossen. Abgesehen von der generellen,<br />
mit dem 1. Januar <strong>1939</strong> wirksam gewordenen<br />
Aufhebung der Automobilsteuer für sämtliche<br />
Fahrzeugkategorien beseitigte sie im Bereich<br />
des Nutzkraftverkehrs im besonderen eine<br />
Reihe schwerer Belastungen, die die Entwicklung<br />
dieses Transportzweiges Jahre hindurch<br />
entscheidend gehemmt haben. Die Folgen hiervon<br />
sind in den kritischen Septemberwochen<br />
vorigen Jahres sehr deutlich geworden. Denn<br />
der fühlbare Mangel an lebenswichtigen Gütern,<br />
der sich bereits wenige Tage nach der<br />
Mobilisierung einstellte, war nicht dem Fehlen<br />
der betreffenden Waren, sondern in erster<br />
Linie dem Versagen des Verkehrsapparates<br />
und vor allem dem Mansrel an verfügbaren<br />
Lastkraftwagen zuzuschreiben.<br />
Man wird daher kaum in der Vermutung fehl<br />
gehen, dass die wenige Wochen später von der Regierung<br />
angeordnete Reorganisation des Kraft-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rätsel um Muriel.<br />
Roman von Johann Friedrich.<br />
12. Fortsetzung.<br />
Man geht gegenwärtig bei gewissen Stellen<br />
für die Förderung unseres Fremdenverkehrs<br />
mit der Absicht um, die Auslandsreisen schweizerischer<br />
Automobilisten statistisch zu erfassen,<br />
wobei man sich daraus sogar noch eine<br />
neue Einnahmequeille sichern zu können hofft.<br />
Begründet wird dieses Bestreben mit dem Hinweis,<br />
dass die Schweiz ein Interesse daran<br />
habe, festzustellen, wie hoch sich das Kontingent<br />
der zu vorübergehendem Aufenthalt in<br />
fremde Staaten einreisenden schweizerischen<br />
Autotouristen stelle, um gegebenenfalls einen<br />
Druck auf solche Länder auszuüben, die ihren<br />
eigenen Automobilisten gewisse Ausreiseschwierigkeiten<br />
nach der Schweiz in den Weg<br />
legen.<br />
Trotzdem sich diese Bestrebungen erst in<br />
ihren Anfangsstadien zu befinden scheinen,<br />
gilt es, ihnen heute schon entgegenzutreten.<br />
Es geht nicht an, irgendein Schnüffelsystem<br />
einzuführen, um festzustellen, wo nun der<br />
Automobillist seine Ferien zu verbringen<br />
wünscht. Man glaubte wohl, diese Ausreise-<br />
Statistik dadurch auf eine möglichst einfache<br />
Basis stellen zu können, dass man sich auf die<br />
von den Automobilistenverbände ausgestellten<br />
Auslandszolldokumente stützen • würde. Bei<br />
Verkehrs in ursächlichem Zusammenhan? mit diesen<br />
Erfahrungen gestanden hat: Allerdings wird<br />
diese Neuordnung auch in ihrer jetzigen Form den<br />
strategischen Gesichtspunkten durchaus noch nicht<br />
ausreichend gerecht, da beispielsweise das darin<br />
ausgesprochene Reservat der Eisenbahnen für den<br />
Betrieb von Lastwagen über 3 t die freie Entwicklung<br />
der militärisch besonders wichtigen Schwer-<br />
Lastwagpn nach wie vor empfindlich eindämmt.<br />
Die Regierung<br />
Polens<br />
hat bereits im Frühjahr 1938 durch die für die<br />
Dauer von fünf Jahren gewährte Befreiung der<br />
Lastwagen und Traktoren von allen Wegeabgaben<br />
ihr unmittelbares Interesse an der Stärkung des<br />
Lastwagenverkehrs bekundet. Im September gab<br />
sie einen weiteren Beweis ihrer Bereitschaft zur<br />
tatkräftigen Unterstützung dieses Transportzweiges<br />
durch Aussetzung von Prämien für leistungsfähige<br />
Lastwagen, Autobusse und Zugmaschinen inländischer<br />
Herkunft, die in der Zeit vom Dezember 1935<br />
bis März 1938 erstmalig registriert worden sind.<br />
Die Beschränkung dieser Zuschüsse auf Fahrzeuge,<br />
die hinsichtlich ihrer Ladefähigkeit, Motorenstärke<br />
und Werkzeug-Ausrüstung bestimmten Mindestbedingungen<br />
genügen, und die Bemessung rdefr Prämiensätze<br />
nach der Grosse der Wagen bringt die<br />
wehrpolitische Note dieser Vergünstigungen deutlich<br />
zum Ausdruck. Auch die jüngst verfügte Senkung<br />
der Umsatzsteuer für Benzin um 3 auf 1,5% und<br />
die auf die Dauer von 10 Jahren gewährte völlige<br />
Befreiung gewerblicher Auto-Unternehmunsren von<br />
der Benzin-Umsatzsteuer dürfte ihre günstige Wirkung<br />
auf die Hebung des polnischen Nutzkraftverkehrs<br />
nicht verfehlen.<br />
In Ungarn<br />
ist es bis auf den heutigen Tag besonders schlecht<br />
um die Motorisierung bestellt. Die Zahl der Nutzfahrzeuge<br />
unterschritt Anfang April 1938 mit rund<br />
3 500 Einheiten den Stand von 1929 noch immer<br />
um mehr als 20% Zu dieser wehrpolitisch besonders<br />
bedenklichen Stagnation hatte nicht wenig<br />
die Bestimmung beigetragen, nach der autorisierte<br />
gewerbliche Fuhrunternehmer verpflichtet waren,<br />
weitestgehend Fahrzeuge inländischer Erzeugung<br />
zu benutzen, weswegen Einfuhrlizenzen für Lastwagen<br />
nur in Ausnahmefällen erteilt wurden. Da<br />
die beiden bestehenden Lastwagen-Fabriken jedoch<br />
nicht imstande sind, grö'sseren Lieferungsanforderungen<br />
mit genügender Schnelligkeit zu entsprechen,<br />
hat sich nunmehr die Regierung entschlossen,<br />
ein grö'sseres Einfuhrkontingent freizugeben.<br />
Kennzeichnend für die wehrpolitischen Hintergründe<br />
der jüngsten Massnahme ist, dass auch<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> — N c ll<br />
Wehret den Anfängen!<br />
einem Grenzpassierscheinheft ist es zwar sehr<br />
wohl möglich, zu ermitteln wie lange und in<br />
welchen Staaten der betreffende Wagen im<br />
Laufe des Gültigkeitsjahres des Zolldokumentes<br />
gewesen ist. Allerdings lassen sich daraus<br />
noch keine weiteren Schlüsse auf die Zahl der<br />
Insassen ziehen, aber es wäre immerhin eine<br />
gewisse Unterlage vorhanden. Bei den Triptyks<br />
indessen läge die Sache wesentlich anders,<br />
denn hier werden ja nicht alle Ein- und<br />
Ausreisen vermerkt.<br />
Förderung des schweizerischen Fremdenverkehrs<br />
tut not. Aber dazu gibt es andere<br />
Wege als gerade diesen, der im Endeffekt auf<br />
eine Unterbindung des internationalen Reiseverkehrs<br />
hinauslaufen würde. Alle derartigen<br />
Aktionen rufen unweigerlich Abwehrmassnahmen<br />
des Auslandes, wodurch der Pfeil auf den<br />
Schützen, d. h. auf uns zurückspringen würde.<br />
Aus diesem Grunde halten wir es für angezeigt,<br />
auch vor dem weiteren Projekt der<br />
Durchführung einer Ausreisestatistik schweizerischer<br />
Automobilisten bei den Grenzzollämtern<br />
zu warnen, selbst wenn eine solche<br />
Zählung ohne Erhebung einer Gebühr durchgeführt<br />
wird.<br />
V<br />
Ungarn die Zulassung importierter Lastwagen auf<br />
5 bis 6 Typen beschränkt, um im Falle militärischer<br />
Verwendung deren Einreihung in die Heeresverbände<br />
zu erleichtern.<br />
In der Schweiz<br />
ist die bedrängte Lage des gewerblichen Automobilismus<br />
schon seit langem Gegenstand leidenschaftlicher<br />
Auseinandersetzungen mit den Bundesbehörden,<br />
worüber unsere Leser eingehend informiert<br />
wurden.<br />
Auch in England<br />
ist bei den verantwortlichen Stellen die Erkenntnis<br />
für die strategische Bedeutung des Lastwagenparks<br />
in letzter Zeit sichtlich gewachsen, wenn sie "auch<br />
noch keineswegs entsprechende Massnahmen zur<br />
Vorsicht Ist die Mutter der Weisheit, auch<br />
beim Ueberholen von Radfahrern auf vereisten<br />
Strassen. Um das Gleichgewicht der<br />
Ritter vom Pedal ist es bei solcher Beschaffenheit<br />
der Fahrbahn problematisch bestellt<br />
und es kann passieren, dass er ausgerechnet<br />
in jenem Moment den Boden unter den Rädern<br />
verliert, da Sie zum Vorfahren ansetzen.<br />
Hebung des Bestandes ausgelöst hat Dass letzterer<br />
mit seinem ungewöhnlich niedrigen Prozentsatz an<br />
schweren Fahrzeugen den Verkehrsanforderungen<br />
im Falle eines Krieges nur unzureichend gewachsen<br />
wäre, ist hier wiederholt dargelegt worden. Die<br />
überaus schienenfreundliche Politik der Regierung<br />
hat im Wege gesetzlicher Verordnungen jahrelang<br />
die natürliche Expansion des Güterkraftverkehrs<br />
vor allem in den Bereichen, wo Wagen von hoher<br />
Ladefähigkeit benötigt werden, gehemmt und nur<br />
die wachsende Zahl der sogenannten <br />
«Durchaus nicht. Gerade ein Nervenarzt<br />
hat in dieser Hinsicht Möglichkeiten, die<br />
andere nicht haben. Drogen und Mittel aller<br />
Art stehen ihm zur Verfügung, er weiss damit<br />
umzugehen, und wenn man sich wehrt,<br />
wenn es einem sogar gelingt, die Leute auf<br />
sich aufmerksam zu machen — na, dann ist<br />
man eben einfach verrückt. Deshalb bin ich<br />
lieber vorsichtig. ><br />
« Muriel \» sagt Charles und legt ihr sacht<br />
die Hand auf die Schulter, c wenn dir das<br />
wirklich ernst war eben, dann bleib hier.<br />
Dann werde ich selbst zu diesem Martinez<br />
gehen. Das hatte ich ja eigentlich von vornherin<br />
vor. Nur du wolltest es nicht. Ich kann<br />
dir versichern, dass ich mich vor dem Herrn<br />
Doktor keine Spur fürchte. »<br />
« Das ist es ja eben », lächelt Muriel. «Du<br />
bist ein wunderbarer Gegner für einen Mann<br />
wie Don Aguillar, aber ich bin sicher, dass<br />
du mit Dr. Martinez nicht fertig würdest.<br />
Du würdest von ihm nicht loskommen, bevor<br />
er das Schiff samt Ladung hätte, und du<br />
weisst, dass das gegen unsere Instruktion<br />
ist. Lass mich nur lieber machen. ><br />
« Wenn du dich aber fürchtest!,»<br />
«Ich fürchte mich nicht, ich bin nur vorsichtig.<br />
Das ist ein Unterschied, mein Lieber<br />
! » Muriel hebt die weissgepuderten Lider<br />
über den dunkel untermalten Augen und<br />
sieht Charles so zanksüchtig und hysterisch<br />
an, dass es ihn kalt überläuft, obwohl er<br />
doch weiss, dass dies alles nur Schein ist.<br />
Nein, es ist wohl doch unnötig, sich um diese<br />
Frau Sorge zu machen.<br />
«Ich bin angemeldet >, sagt Muriel sehr<br />
von oben herab auf französisch zu dem<br />
schwarz gekleideten Diener des Dr. Martinez,<br />
der ihr die Tür öffnet. < Ich bin Donna<br />
Laura Ribeira y Gomez. Der Herr Doktor<br />
erwartet mich.»<br />
Der Bediente lässt sie mit stummer Verneigung<br />
in ein mit wenig Möbeln eingerichtetes<br />
Wartezimmer, in dem sie die einzige<br />
Patientin ist, führen. Uebrigens braucht<br />
Muriel nicht lange zu warten. Nach wenigen<br />
Minuten schon öffnet sich leise die Tür<br />
zum Nebenraum und Dr. Martinez erscheint.<br />
Er blickt Muriel durch seinen Zwicker scharf<br />
prüfend an, während er mit freundlich lächelnden<br />
Lippen eine wortreiche Begrüssung<br />
in der spanischen Mundart seiner südamerikanischen<br />
Heimat hervorsprudelt. Muriel<br />
kann kein Wort spanisch, aber sie ist auf<br />
diese Begrüssung vorbereitet. Wie anders<br />
sollte Dr. Martinez die Witwe Ribeira begrüssen<br />
? Infolgedessen lächelt sie holdselig<br />
mit etwas verzogenen Lippen zurück und erwidert<br />
ebenfalls mit einem Wortschwall. Allerdings<br />
in schlechtem Französisch.<br />
< Herr Doktor », schnattert sie, € ich danke<br />
Ihnen für Ihr freundliches Willkommen. Aber<br />
Fahrzeuge Bezug genommen ist Vielmehr beschränkt<br />
sich der Appell an die Lastwagenbesitzer<br />
darauf, zur Bildung von Arbeitsgruppen aufzufordern,<br />
deren besondere Aufgabe es wäre, durch<br />
zweckmässigste Ausnutzung des verfügbaren Laderaums<br />
und Vermeidung jeder unnötigen Inanspruchnahme<br />
des rollenden Materials eine weitgehende<br />
Rationalisierung des Gütertransportwesens<br />
zu ermöglichen. Danach soll ein derartiger Zusammenschluss<br />
in erster Linie zu äusserster Be-<br />
Auf verschneiten Strassen Spur zu fahren<br />
Ist zwar bequem, aber eine Gewohnheit, die<br />
verpönt sein sollte.<br />
schränkung des Bedarfs an Treibstoffen tmd<br />
Schmierölen beitragen, deren Rationierung in Notzeiten<br />
bereits angekündigt ist. Daraus würde sich<br />
aber im Falle einer wirksamen Durchführung dieses<br />
Plans von selbst ergeben, dass ein Teil des<br />
Lastwagenparks für andere Zwecke freigesetzt<br />
werden könnte, womit also indirekt auch ein gewisser<br />
Prozentsatz des privaten Nutzfahrzeugbestandes<br />
leichter für den militärischen Bedarf<br />
verfügbar zu machen wäre.<br />
Aus allem geht jedenfalls hervor, dass trotz der<br />
Verschiedenartigkeit der Wege, die in den einzelnen<br />
Ländern zur Stärkung des so lange vernachlässigten<br />
Lastwagenverkehrs beschriften werden, die Motive<br />
der jüngsten Entwicklung die gleichen sind.<br />
So sehr dieser Tendenzumschwung in der Motorisierungspolitik<br />
zu begrüssen ist, so bedauerlich<br />
bleibt es doch, dass es erst des schweren Gechützes<br />
wehrwirtschaftlicher Argumente bedurfte, den verantwortlichen<br />
Stellen das Verständnis für die Notwendigkeiten<br />
nahezubringen, die eine gesunde Friedenswirtschaft<br />
nicht minder gebieterisch fordert.<br />
J.P. K.<br />
AKTUELLES<br />
Der Tessiner Grosse Rat heisst die Strassenbauprojekte<br />
gut.<br />
Die letzte Sitzung des Tessiner Grossen Rates<br />
war vor allem der Diskussion über die von der Regierung<br />
ausgearbeiteten Strassenbauprojekte gewidmet,<br />
die in Form des Teilprogramms Aufwendungen<br />
von rund 6,2 Millionen vorsehen, währenddem<br />
das ganze Programm für die nächsten Jahre<br />
mit Ausgaben von über 10 Millionen rechnet Im<br />
Parlament fand das Regierungsnrojekt einstimmige<br />
Annahme und ohne Debatte gelangte der Rat bis<br />
zu den Bestimmungen über die Finannprung. Hier<br />
jedoch stiess die Vorlage auf gewisse Widerstände,<br />
die in einem Antrag ihren Niederschlag fanden,<br />
die Strassenbauarbeiten solange zu sistieren. bis<br />
das Volk über die Finanzierung entschieden hätte.<br />
Dagegen wurde jedoch geltend gemacht, dass in<br />
diesem Falle entweder die Arbeiten eine Verzögerung<br />
erlitten, was schon mit Rücksicht auf die<br />
Notwendigkeit der Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichlceiten<br />
unerwünscht wäre, oder aber man<br />
müsste eine zehnprozentige Strassensteuer in Kauf<br />
nehmen. Die eine wie die andere dieser beiden Perspektiven<br />
missfiel dem Grossen Rat; er verwarf jn<br />
der Abstimmung den Antrag und schloss sich der<br />
Vorlage der Regierung an. Womit nun Gewähr<br />
dafür geboten ist, dass die Verbesserung des tessinischen<br />
Strassennetzes keinen Unterbruch erleidet<br />
Rascher sanden!<br />
An der letzten Sitzung des thurganiscben Kantonsrats<br />
machte Oberst Früh auf gefährliche Zustände<br />
auf der Strassenstrecke Wängi—Wil aufmerksam<br />
und verlangte vor allem, dass rascher<br />
und besser gesandet werde, wenn die Strasse vereist<br />
ist. Er fand damit zwar beim zuständigen Departementschef<br />
wenig Wohlwollen. Dass aber die<br />
Bemerkungen von Oberst Früh richtig waren, _beweist<br />
eine ganze Serie von Unfällen, die sich kürzlich<br />
in Münchwilen ereigneten. Auf der glatten<br />
Strasse kam dort ein Auto ins Rutschen, als von<br />
der Gegenseite ein Lastwagen daherfuhr. Beide Vehikel<br />
kollidierten, wobei ein Mitfahrer .des _ Personenautos<br />
einen komplizierten Beinbruch erlitt. Am<br />
andern Tage ereignete sich ein weiterer Unfall, indem<br />
ein Motorradfahrer aus dem Kanton Scbwyz<br />
ins Schleudern geriet, wobei er so unglücklich<br />
stürzte, dass er mit einer Gehirnerschütterung vom<br />
Platze getragen werden musste. Allem Anschein<br />
nach hat es also mit der Kritik doch etwas auf<br />
sich.<br />
sprechen Sie nicht spanisch mit mir ! Bitte<br />
nicht! Das wirkt wie Gift auf mich. Seit<br />
mein unvergesslicher Arturo seine Lippen<br />
für immer geschlossen hat, kann ich die<br />
Sprache unserer Liebe aus keinem andern<br />
Munde mehr hören. Sie verstehen das doch?<br />
Bitte, sagen Sie, dass Sie es verstehen ! ><br />
* Selbstverständlich verstehe ich das, Madame<br />
! » Dr. Martinez erklärt das im Brustton<br />
der Ueberzeugung und lässt Muriel ins<br />
Ordinationszimmer vorangehen und Platz<br />
nehmen. Von jetzt ab spricht er französisch,<br />
das er viel besser als Muriel beherrscht.<br />
Doch auch diesen Umstand nutzt sie zu ihrem<br />
Vorteil aus, indem sie unter dem Vorwand<br />
sprachlicher Schwierigkeiten Zeit gewinnt,<br />
die Beantwortung der vielen Fragen des<br />
Arztes zu überlegen. Dr. Martinez fragt<br />
rasch, viel und mit grossem Geschick. Er<br />
streift Privates und Allgemeines, Seelisches<br />
und Körperliches, Banales und Diskretes, es<br />
ist, wie wenn ein Photograph an den Fenstern<br />
seines Ateliers die Vorhänge hin- und<br />
herschiebt, um die von ihm gewünschte Beleuchtung<br />
herzustellen. Plötzlich nach einer<br />
ganz belanglosen Antwort springt Dr. Martinez<br />
auf und stürzt mit einer gemurmelten<br />
Entschuldigung hinaus. Muriel atmet auf. Sie<br />
weiss nicht, ob dieser Arzt schon viele<br />
Kranke gesund gemacht hat, aber an seiner<br />
Fähigkeit, einen Gesunden verrückt zu machen,<br />
hat sie nun keinen Zweifel mehr.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 11 — DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
IN DER SCHWEIZ<br />
Sportreglemente <strong>1939</strong> des<br />
Automobil-Clubs der Schweiz.<br />
Der grosse Anklang, der letztes Jahr die<br />
in einer Broschüre zusammengefassten Sportreglemente<br />
bei Konkurrenten und Fahrern<br />
fanden, hat die Nationale Sportkommission<br />
des ACS veranlasst, auch die Sportreglemente<br />
für die Sportsaison <strong>1939</strong> in einer Broschüre<br />
zu vereinigen.<br />
Die soeben erschienene Broschüre des<br />
ACS umfasst ausser dem Lizenzenreglement<br />
mit den entsprechenden Lizenz-Gesuchen<br />
noch das Allgemeine Reglement, die Sonderreglemente<br />
jeder einzelnen, im Nationalen<br />
Sportkalender <strong>1939</strong> eingetragenen Veranstaltung,<br />
nebst den diesbezüglichen Anmeldeformularen.<br />
Im weitem enthält diese Broschüre<br />
auch das Reglement für die Schweizerische<br />
Automobilmeisterschaft der Touren-, Sportund<br />
Rennwagenkategorien, auf das wir in<br />
der letzten Nummer bereits kurz hingewiesen<br />
haben.<br />
Für die<br />
Meisterschaft der Touren- und Sportwagen-<br />
Kategorie (Amateure und Experten)<br />
kommen, wie unlängst bekanntgegeben, die Resultate<br />
folgender acht Sportveranstaltungen in Betracht:<br />
4. März: Nationale Schnee-Sternfahrt für Automobile<br />
(Sektion Genf des AGS).<br />
11. Juni: Nationales Bergrennen Valangin-Vuedes-Alpes<br />
(Sektion Montagnes Neuchäteloises des<br />
ACS).<br />
1. Juli: Nationale Gelände und Orientierungsfahrt<br />
und Auto-Siki-Meeting Gletech (Sektion Lujiern<br />
des ACS).<br />
9. Juli: Nationales Bergrennen Rheineck-Waltenhausen-Laehen<br />
(Sektion St. Gallen-Appenzell<br />
des ACS).<br />
23. Jufi: Nationales Bergrennen Develier-Les-<br />
Rangiers (Sektion Les Rangiers des ACS).<br />
19. August: Nationales Rundstreckenrennen,<br />
Preis vom Bremgarten (Sektion Bern des ACS).<br />
3. September: Nationales Bergrennen Casaccia-<br />
Maloja-Kulm (Sektion Graubünden des ACS).<br />
23./24. September: Nationale Zuverlässigkeitsfahrl<br />
(Sektion Waadt des ACS).<br />
Die Bewertung der Meisterschaft erfolgt auf<br />
Grund des höchsten Punkttotais von vier für die<br />
Meisterschaft zählenden Veranstaltungen, wobei die<br />
zwei höchsten Punktresultate von Prüfungsfahrten<br />
(Schne-e-Sternfahrt, Gelände- und Orientierungsfahrt.<br />
Zuverlässigkeitsfahrt) und die zwei höchsten<br />
Punktresultate von Rönnen (Berg- und Rundrennen)<br />
in Betracht kommen. Wer keine vier derartige<br />
Resultate aufweisen kann, scheidet automa.-<br />
tisch aus der Meisterschaft aus.<br />
Für jede der für die Meisterschaft zählenden<br />
Veranstaltungen wird eine Grundpunktzahl von<br />
100 P für eine bestimmte Leistung festgesetzt. Für<br />
Resultate, die dieser Leistung nicht entsprechen,<br />
wird die Punktzahl wie folgt berechnet:<br />
a) Schnee-Rallye und Gelände- und Orientierungsfahrt:<br />
Das beste Amateur- sowie dae beste<br />
Experten-Resultat entspricht der Grundpunktzahl<br />
von 100 P. Den nachfolgend klassierten Konkurrenten<br />
wird für die Differenz zwischen den erhaltenen<br />
Strafpunkten und denjenigen des Erstklassierten<br />
pro Strafpunkt % Punkt von der Grundpunktzahl<br />
in Abzug gebracht.<br />
b) Zuverlässigkeitsfahrt: Das beste Amateur-<br />
«e-wie das beste Experten-Resultat entspricht der<br />
Grundpunktzahl von 100 P. Den nachfolgend klassierten<br />
Konkurrenten wird für die Differenz zwischen<br />
den erhaltenen Strafpunkten und denjenigen<br />
des Erstklassierten pro Strafpunkt Vio Strafpunkt<br />
von der Grundpunktzahl in Abzug gebracht.<br />
c) Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Lachen<br />
und Casaccla-Maloja-Kulm: Die in jeder Klasse gefahrene<br />
Amateur- sowie Experten - Bestzeit entspricht<br />
der Grundzahl von 100 P., von welcher für<br />
jede Sekunde Verspätung gegenüber der Bestzeit<br />
ein Punkt in Abzug gebracht wird (Vio Sekunde =<br />
Vio Strafpunkt).<br />
d) Bergrennen Develfer-Les Ranglers und Valangin-Vue-des-Alpcs:<br />
Die in jeder Klasse gefahrene<br />
Amateur- sowie Experten-Bestzeit entspricht<br />
der Grundpunktzahl von 100 P., von welcher für<br />
jede Sekunde Verspätung gegenüber der Bestzeit<br />
% Punkt in Abzug gebracht wird (Vio Sekunde =<br />
Vao Punkt).<br />
e) Rundstreckenrennen: Die in jeder Klasse gefahrene<br />
Amateur- sowie Experten-Bestzeit entspricht<br />
der Grundpunktzahl von 100 P., von welcher<br />
für jede Sekunde Verspätung gegenüber der<br />
Bestzeit Vio Punkt in Abzug gebracht wird (Vio Sekunde<br />
= Vioo Punkt).<br />
In Klassen, in welchen bei den Rennen nur<br />
ein Konkurrent klassiert wird, entspricht die Amateur-<br />
oder Experten-Bestzeit der Grundpunktzahl<br />
von 100 P nur dann, wenn die Zeit dieses Konkurrenten<br />
mindestens der entsprechenden Bestzeit<br />
der Klassen mit kleinerem Zylinderinhalt entspricht.<br />
Ist dies nicht der Fall, so werden diesem<br />
Konkurrenten für die Differenz zwischen seiner<br />
Zeit und der diesbezüglichen Bestzeit der Klassen<br />
mit kleinerem Zylinderinhalt die entsprechenden<br />
Punkte von der Punktgrundzahl in Abzug gebracht.<br />
Erreichen zwei oder mehr Fahrer in der<br />
Schlussbew,ertung der Meisterschaft die gleiche<br />
Punktzahl, so entscheidet für die Rangordnung das<br />
beste Resultat der übrigen bisher nicht berücksichtigten<br />
Meisterschaftsveranstaltungen. Herrscht<br />
auch hier Gleichheit oder hat ein Fahrer nur an<br />
vier Veranstaltungen teilgenommen, so gewinnt<br />
derjenige, der aa der grössten Zahl von Wettbewerben<br />
teilgenommen hat<br />
Für die<br />
Automobilmeisterschaft der Rennwagenkategorie<br />
kommen die Resultate der 4 Berg- und 1 Rundrennen<br />
in Betracht, wobei die Bewertung auf<br />
Grund des höchsten Punkttotais von vier dieser<br />
Rennen erfolgt. Die Berechnung der Punktzahlen<br />
wird auf der gleichen Basis wie bei der Tourenund<br />
Sportwagen-Katsgorie vorgenommen. — Erreichen<br />
zwei oder mehr Fahrer in der Schlussbewertung<br />
der Meisterschaft die gleiche Punktzahl,<br />
so gewinnt der Fahrer. d«r an allen fünf Veranstaltungen<br />
teilgenommen hat; haben wenigstens<br />
zwei der in Frage kommenden Piloten an allen<br />
fünf Veranstaltungen partizipiert, so entscheidet<br />
für den Rang der Meisterschaft die höhere Punktzahl<br />
der fünften Veranstaltung-.<br />
Die frühzeitige Herausgabe dieser kompletten<br />
Dokumentation des ACS bietet allen<br />
Interessenten die Möglichkeit, sich rechtzeitig<br />
für die kommende Sportsaison vorzubereiten.<br />
Dadurch wird auch die Arbeit der<br />
Organisatoren ganz wesentlich erleichtert,<br />
denn die Interessenten haben die Gelegenheit,<br />
heute schon, nach eingehendem Studium<br />
der Reglemente, zu allen für sie in Betracht<br />
kommenden Veranstaltungen die Meldung<br />
abzugeben.<br />
Die Sportreglemente <strong>1939</strong> können bei den<br />
verschiedenen Sektionssekretariaten des ACS<br />
sowie bei der Zentralverwaltung des ACS,<br />
Bern, Laupenstrasse 2, bezogen werden.<br />
Touristen-Sternfahrt zum<br />
Genfer Salon.<br />
Samstag den 4. und Sonntag den 5. März.<br />
Die Sektionen Genf des A.C.S. und des T.C.S.<br />
organisieren Samstag, den 4. und Sonntag, den<br />
5. März, anlässlich des Automobil-Salons eine<br />
Sternfahrt nach Genf, an der sämtliche A.C.S.-<br />
und T.C.S-Sektionen teilnehmen können und die<br />
Bestimmungen des Nationalen Spörtreglementes<br />
Eleganz<br />
Graham<br />
nicht untersteht. Es handelt sich um eine rein<br />
touristische Veranstaltung ohne vorgeschriebenen<br />
Stundendurchschnitt, bei der für die Klassierung<br />
einzig die Zahl der pro Sektion startenden Mitglieder,<br />
sowie die zurückgelegte Distanz ausschlaggebend<br />
sind. Teilnahmeberechtigt sind alle einer<br />
Sektion des A.C.S. oder T.C.S. angeschlossenen<br />
Automobilisten mit Ausnahme der Mitglieder der<br />
organisierenden Genfer Sektionen. T.C.S.-Mitglieder,<br />
die keiner Sektion angeschlossen sind — mit<br />
Ausnahme derer, die im Kanton Genf wohnen —<br />
erhalten ebenfalls Startberechtigung, indem sie sich<br />
am Sitze der Sektion ihres Kantons anmelden, wobei<br />
ihnen ausserhalb des Nenngeldes keine weiteren<br />
Kosten erwachsen.<br />
Der Start<br />
der Mitglieder jeder Sektion erfolgt gruppenweise<br />
am Sitze der Sektion, und zwar so, dass die Ankunft<br />
in Genf Samstagnachmittag, den 4. März zwischen<br />
3 und 5 Uhr stattfindet gemäss einem von<br />
den Organisatoren erstp'lten genauen Fahrplan.<br />
Von der Ankunftszeit in Genf werden die Sekfionspräsidenten<br />
Donnerstag, den 2. März, in Kenntnis<br />
gesetzt. Diese Zeit basiert auf der Zahl der Teilnehmer<br />
pro Sektion und der von ihnen bis Genf<br />
zurückzulegenden Distanz Alle jene Konkurrenten,<br />
die nicht zum abgemachten Zeitpunkt (mit einer<br />
Marge von 10 Minuten) in Genf eintreffen, werben<br />
pro 10 Minuten oder einen Bruchteil von 10 Minuten<br />
Verspätung mit 10 Punkten bestraft. Der<br />
Präsident jeder teilnehmenden Sektion hat dem<br />
Organisationskomitee bis spätestens 28. Februar<br />
eine Liste der startenden Mitslieder zuzustellen. Es<br />
wird pro Wagen ein Nenngeld von Fr. 5.— erhoben,<br />
das jedoch allen Automobilisten zurückerstattet<br />
wird, welche die Kontrolle in Genf passieren und<br />
zusammen mit den übrigen Mitgliedern ihrer Sektion<br />
zur Sternfahrt gestartet sind.<br />
Was die<br />
Bewertung<br />
anbetrifft, so erfoM sie durch Multiplikation der<br />
Teilnehmer aus jeder Sektion mit der Luftliniendistanz<br />
in Kilometern zwischen Genf und dem Sitz<br />
der Sektion. Die Formel lautet wie folgt:<br />
n X 100 X k<br />
wöbe: n = Anzahl der Teilnehmer pro Sektion,<br />
k = Luftliniendistanz in Kilometern vom Sitz der<br />
Sektion bis Genf und e = den Effektiv-Mitgliederbestand<br />
der Sektion per 31. Dezember 1938 bedeuten.<br />
Angenommen, eine Sektion weise einen Bestand<br />
von 2500 Mitgliedern auf. von denen sich<br />
20 zur Teilnahme an der Sternfahrt einschreiben,<br />
und die Luftliniendistanz bis Genf betrage 260 Kilometer,<br />
so ergibt sich folgendes Resultat:<br />
20 X 100 X 260<br />
2500<br />
Erscheint ein angemeldeter Konkurrent nicht<br />
am Start oder fehlt einer am Ziel, so zählt er<br />
nicht bei der Erstellung des Klassements. Seine<br />
Sektion wird mit 20 Strafpunkten «bedacht»<br />
Die Teilnehmer an der Nationalen Schnee-Sternfahrt<br />
zum Genfer Salon werden bei der Erstellung<br />
des Klassements automatisch miteinbezogen. Ausserhalb<br />
des Gesamtklassements wird auch ein Spezialklassement<br />
für die A.C.S.- und T.C.S.-Sektionen<br />
errichtet.<br />
70% der teilnehmenden Sektionen sind auf<br />
Grund ihrer Reihenfolge im Klassement preisbefeehtigt<br />
Ein Speziaipreis wird von den Organi-<br />
Die vorwärtsdrängende Linien Führung des Graham<br />
<strong>1939</strong> ist ganz einfach der Ausdruck seiner wichtigsten<br />
Vorzüge. Dank dem Kompressor verlügt der<br />
Wagen Über eine Bremsleistung von 116 PS und<br />
erreicht mit Leichtigkeit eine « Spitze » von 150<br />
Stundenkilometer. Da das Chassis speziell im Hinblick<br />
auf diese hohen Geschwindigkeiten konstruiert<br />
ist, bietet derWagen einen ungewöhnlichen<br />
Fahrkomfort sowie absolute Sicherheit.<br />
Ausserdem erreicht der Brennstoffkonsum nicht<br />
einmal denjenigen von andern Wagen gleichen<br />
Hubraums.<br />
Es lohnt sich gewiss, diese Konstruktion einmal<br />
näher kennen zn lernen.<br />
Generalvertretung: Garage de Georgette S. A., Lausanne<br />
Vertreter: Garage des Trois Rois, Le Loele<br />
August Vögtlin, Schützengarage, Basel<br />
F. Spiess, Bellevue-Garage, Zürich<br />
= 208 Punkte<br />
als Ausdruck von Schnelttgkeitund Sicherheit<br />
mit Kompressor<br />
De* Gedenkstein fiU tBevnd Jlosemeytt<br />
Der Gedenkstein, den die Auto-Union im Einvernehmen<br />
mit der O.N.S. am einjährigen Todestag<br />
Bernd Rosemeyers an der Reichsautobahn Frankfurt<br />
am Main—Darmstadt errichtete, weist folgende<br />
Inschrift auf: «Dem Andenken an Bernd Rosemeyer,<br />
der an dieser Stalle am 28. Januar 1938 bei Rekordversuchen<br />
mit dem Rennwagen tödlich verunglückte.»<br />
saforen des Genfer Salons jener Sektion zugesprochen,<br />
die im Gesamtklassement den ersten Platz<br />
belegt. Darüber hinaus wird einem jeden Teilnehmer<br />
an dieser Touristen-Sternfahrt und an der<br />
Schnee-Sternfahrt ein von der Stadt Genf gestiftetes<br />
künstlerisches Andenken verabfolgt. Jeder<br />
Teilnehmer, der die beiden Sternfahrten mitgemacht,<br />
hat zudem — ob Automobilist oder Mitfahrer<br />
— Anspruch auf ein Gratis-Eintrijtsbillet<br />
zum Salon.<br />
Die Preisverteilung findet Sonntag, den 5. März,<br />
abends 8 Uhr, im Salon, anlässlich eines Nachtessens<br />
statt, an dem alle Konkurrenten erwartet<br />
werden.<br />
Die Streckenführung<br />
für die Schnee-Sternfahrt zum<br />
Genfer Salon<br />
ist nun von den Organisatoren wie folgt festgelegt<br />
worden :<br />
Bern - Münsingen - Thun - Gwatt - Wimmis -<br />
Zweisimmen - Saanenmöser - Saanen (wahrscheinlich<br />
Abstecher nach Gstaad) - Chateau d'Oex - Les<br />
Moulins - l'Etivaz - Ber«rennen am Col des Mosses<br />
- Le Sepey - Aigle - Vevey - Chardonne - Attalens<br />
- Bossonnens - Chätel-St-Denis - Semsales -<br />
Abzweigung vor Vaulruz - Vuisternens - Romont -<br />
Lucens - Moudon - Sottens - Villars-Mendraz -<br />
Peney-le-Jorat - Chälet-ä-Gobet - Lausanne - Gharobesy<br />
- Kilometer-Rennen bis Genf.<br />
IN ITALIEN.<br />
L. Villoresi erprobt den neuen<br />
1,5-Liter-Maserati.<br />
Auf der von Florenz ans Meer führenden Autostrada<br />
unternahmen die Gebrüder Maserati Ende<br />
der letzten Woche die ersten Versuchsfahrten ihres<br />
neuen. Mitte Januar von uns im Bilde gebrachten<br />
4-Zylinder-1.5-Liter-Rennwagens mit zwei Kompressoren<br />
und vier Ventilen pro Zylinder, wobei<br />
sich Luigi Villoresi und Giovanni Rocco am Lenkrad<br />
ablösten Obwohl ein starker Gegenwind die<br />
Erreichung hoher Tempi erschwerte, kam der neue<br />
Maserati streckenweise auf 245 km/St. Da die ungünstigen<br />
Windverhältnisse den ganzen Tag über<br />
anhielten, kehrten Konstrukteure und Fahrer abends<br />
nach Bologna zurück; die endgültige «mise_au<br />
point» soll erfolgen, sobald dies die atmosphärischen<br />
Umstände erlauben.<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
Rekordversuche in Dessau Ende dieser<br />
Woche.<br />
Obering. Uhlenhaufs gelungene Hauptprobe.<br />
Von zuständiger Seite geht uns die Meldung zu,<br />
dass — günstige atmosphärische Verhältnisse vorausgesetzt<br />
— die angekündigten Rekordversuche<br />
auf der Dessauer Reichsautobahn-Rekordstrecke<br />
Ende dieser Woche stattfinden werden Uebrieens<br />
— so wird aus Stuttgart berichtet, haben die Untertürkheimer<br />
Werke Mercedes-Benz, die, wie bekannt,<br />
allein zu diesen Versuchsfahrten antreten<br />
werden, am -vergangenen Donnerstag eine Art<br />
Hauptprobe mit ihrem Rekord-Rennwagen durchgeführt.<br />
Auf einer 5 Kilometer langen, an Kurven<br />
reichen Strecke der Reichsautobahn zwischen Plieningen<br />
und Filderhöhe, die polizeilich gesperrt<br />
worden war, flitzte Oberingenieur Uhlenhaut im<br />
Stromlinien-Mercedes-Benz mehrmals mit ausserordentlich<br />
hoher Geschwindigkeit dahin, wobei er<br />
sich am Schlüsse dieses Probegalopps über die Ergebnisse<br />
sehr befriedigt erklärte.<br />
IN FRANKREICH<br />
Probefahrten von Talbot In Montlhery.<br />
Die Rennabteilung von Talbot hat letzten<br />
Donnerstag mit dem neuen, kompressorlosen 6-Zy-<br />
Hnder-4,5-Liter-Rennwagen auf dem Morrtlhery-<br />
Autodrome weitere Probefahrten unternommen.<br />
Etancelin, Morel, Carriere und Lebegue lösten sich<br />
gegenseitig am Volant ab und kamen bei teilweise<br />
recht glitschiger Bahn — ohne aufs Ganze zu<br />
gehen — auf rund 225 km/St., was vermuten lässt,<br />
dass die Spitze ungefähr bei 240 km/St, liegen<br />
dürfte.
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N° 11 —* DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Einfach vtklaxt:<br />
Der nicht automatische<br />
Unter der Bezeichnung Schongang ja bekanntlich das Geheimnis des kratzfreien<br />
oder Spargang versteht man ein zu-Schaltensätzliches Getriebe, das dazu bestimmt ist, das dass man in der neutralen Lage wartet, bis<br />
nichtsynchronisierter Getriebe darin,<br />
Verhältnis zwischen der Drehzahl von Motorwelle<br />
und Antriebswelle noch weiter herabzahl<br />
des andern beruhigt hat, worauf die<br />
sich der schnellerlaufende Teil auf die Drehzusetzen<br />
als im direkten Gang, wo beide Klauen stossfrei ineinandergeschoben werden.<br />
gleich schnell laufen. Bei Einschaltung des Beim Schongang obliegt diese Aufgabe nicht<br />
Schonganges dreht die Kurbelwelle des<br />
Motors langsamer als die Kardanwelle. Der<br />
Spargang wirkt also genau umgekehrt als die<br />
niedrigen Gänge des Schaltgetriebes, welche<br />
die Motordrehzahl im Verhältnis zur Tourenzahl<br />
der Antriebswelle erhöhen. Unsere nachstehende<br />
Tabelle gibt darüber bessere Auskunft,<br />
als Worte es vermöchten. Sie bezieht<br />
sich auf ein Wagenmodell, dessen Hinterachse<br />
sc^ übersetzt ist, dass sich im direkten Gang<br />
bei 4000 U/min eine Fahrgeschwindigkeit von<br />
120 km/St, ergibt.<br />
Fatirgesehw.<br />
Matarifrelizahl<br />
U«Hr»..Verti. bai 4000 U/M. bei Geschw. von<br />
30 km/St.<br />
1- Gang 4:1 30 4000<br />
2. Gang 2,3:1 62 2300<br />
3. Gang 1,4:1 86 1400<br />
Direkter Gang 1:1 120 1000<br />
Schongang 1:1,4 (168)*) 714<br />
*) Nicht erreichbar, d. h. der Motor dreht nie<br />
mit höchster Tourenzahl.<br />
Damit die Bedienung des Schonganges<br />
keine zusätzliche Belastung für den Fahrer<br />
bedeutet, wird er meist mit erheblichen Schalterleichterungen<br />
ausgestattet (oder man lässt<br />
ihn sogar ganz selbsttätig arbeiten, worauf<br />
wir demnächst zu sprechen kommen). Ein<br />
n i c h t automatischer Spargang ist ähnlich<br />
beschaffen wie ein normales Zweiganggetriebe<br />
mit schrägverzahnten, ständig im<br />
Eingriff stehenden Zahnrädern, die durch<br />
Klauen geschaltet werden. Seine Besonderheit<br />
besteht in der ungewöhnlichen Ausführung<br />
der Schaltklauen. Während nämlich die Stirnflächen<br />
normaler Schaltklauen in einer Ebene<br />
senkrecht zur Drehachse liegen (Fig. 2), sind<br />
sie beim Schongang leicht geneigt wie kleine<br />
Sprungbretter (Fig. 2 mitte oben). Nun besteht<br />
Schongang<br />
dem Fahrer, sondern die Klauen gleiten im<br />
geeigneten Moment von selbst ineinander. Die<br />
Schaltung wird durch Umlegen des Schongangschalthebels<br />
lediglich vorbereitet. Die<br />
hiebei sich spannende Feder drückt die Stirnflächen<br />
der Klauen aufeinander. Solange jedoch<br />
nicht beide Hälften der Ueberholkupplung<br />
gleich schnell drehen, hüpfen sie übereinander<br />
von «Sprungbrett zu Sprungbrett».<br />
Fig. 1. Zweiganggetriebe mit ständig im Eingriff<br />
stehenden, schräg verzahnten Zahnrädern. Klauenschaltung.<br />
Wird das verschiebbare Mittelstück der<br />
Klauenkupplungeri nach links verschoben, so kommt<br />
der direkte Gang zustande. Im umgekehrten Fall<br />
wird der zweite Gang eingeschaltet<br />
Erst wenn beide Teile gleich schnell laufen,<br />
schnappen sie ineinander ein. Das eben beschriebene<br />
Schonganggetriebe ist oft in einem<br />
besonderen Gehäuse untergebracht, das zwischen<br />
Getriebe und Kardanantrieb eingebaut<br />
wird. Es besitzt zwei Gänge, nämlich einen<br />
Fig. 2. Nicht automatischer Schongang im Schnitt.<br />
Er ist ganz ähnlich beschaffen wie das Zweiganggetriebe<br />
aus Fig. 1. Die beiden Haüptunterschiede<br />
liegen in den Uebersetzungsverhältnissen der Zahnräder<br />
sowie der Beschaffenheit der Schaltklauen.<br />
direkten, bei dem der Antrieb einfach durch<br />
die obere Welle weitergeleitet wird, sowie<br />
eben den Schongang, bestehend aus den vier<br />
im Innern enthaltenen Zahnrädern. -fw-<br />
PmM sehe<br />
nke<br />
Rotes Sicherheitslicht Innen ah der Wagentüre<br />
Ein Wageobesitzer, der beim Aussteigen<br />
durch die vorn anscharnierte Wagentüre in<br />
der Nacht einmal um Haaresbreite einem<br />
schweren Unfall entging, hat sich folgende<br />
Sicherheitsvorrichtung ausgedacht; Auf der<br />
Innenseite der Türe wurde in der untern hintern<br />
Ecke eine rote Lampe eingebaut, die bei<br />
eingeschalteter Beleuchtung automatisch jedesmal<br />
aufleuchtet, wenn man die Türe öffnet.<br />
Dadurch wird das Hindernis auch nachts bei<br />
allen Beleuchtungsverhältnissen für die von<br />
hinten kommenden Fahrer so gut kenntlich gemacht,<br />
dass sie noch rechtzeitig ausweichen<br />
können. Im übrigen entbindet diese Vorrichtung<br />
natürlich nicht von der in solchen Fällen<br />
stets gebotenen Sorgfaltspf licht sowie der Beachtung<br />
der Gesetzesvorschrift, wonach möglichst<br />
auf der dem Verkehr äbgewandten Seite<br />
ausgestiegen werden muss. Vorbeifahrende<br />
Wagen aber sollten vor parkierten Fahrzeugen<br />
nach Möglichkeit immer einen Abstand von<br />
1—154 m wahren, um jedes Missgeschick auszuschliessen.<br />
-b-<br />
Dass man in Italien für die Mailänder<br />
Autoschau nach Plänen von Leonardo da<br />
Vinci einen selbstfahrenden Wagen baut,<br />
der an der Ausstellung im Betrieb zu sehen<br />
sein wird.<br />
Vom königlichen englischen Automobilclub<br />
werde ein besonderes Zeichen vorgeschlagen,<br />
um andere Fahrer darauf aufmerksam<br />
zu machen, wenn sie vergesslicherweise<br />
den Winker nicht zurückgenommen<br />
haben. Man würde dies dem Kollegen<br />
vom Volant durch mehrmalige aufeinanderfolgende<br />
Betätigung des eigenen Winkers<br />
zur Kenntnis bringen.<br />
Von einer neuen englischen Gummi-<br />
Abfederung für Automobile. Es handelt sich<br />
um eine Einzelabfederung, wobei jedes Rad<br />
am einen Ende eines zweiarmigen Hebels<br />
sitzt, der um einen quer zur Fahrtrichtung<br />
am Chassis - Längsträger angebrachten<br />
Drehzapfen schwingt. Als Federelement<br />
dient eine auf Verdrehung beanspruchte<br />
Gummischeibe, deren Mittelpunkt mit der<br />
Drehachse des Hebels zusammenfällt, sowie<br />
ein auf Zug und Druck beanspruchter<br />
Gummiblock, worauf sich das zweite Hebelende<br />
abstützt.<br />
Von Plänen, die sich mit der Entwicklung<br />
eines italienischen Volkswagens befassen<br />
sollen. Eine amerikanische Fachzeitschrift<br />
glaubt voraussagen zu können, dass der<br />
projektierte Wagen dem jetzigen Fiat Modell<br />
500 ähnlich sehen werde.<br />
Von einer neuen Methode zur Messung<br />
der Spannungen in Flugzeugpropellerblättern.<br />
Danach wird an der Meßstelle ein<br />
Kohlensäulen - Dehnungsmesser befestigt,<br />
dessen elektrischer Widerstand von der<br />
mechanischen Spannung des Materials am<br />
betreffenden Punkt abhängig ist. Der Dehnungsmesser<br />
steht durch zwei Drähte mit<br />
einem Oszillographen in Verbindung, der<br />
die durch die Widerstandsänderungen verursachten<br />
Jntensitätsänderungen des im<br />
Messkreis fliessenden Stroms in Form eines<br />
Kurvenzugs aufzeichnet. Das Messverfahren<br />
eignet sich zur Verwendung an im Flug befindlichen<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 7. FEBRUAR 1989 — N° 11<br />
»l«HCf t<br />
Am Steuer sein Leiben lang!<br />
Jeder mit dem Auto reisende Kaufmann<br />
kann sich mit Leichtigkeit ausrechnen, wie<br />
viele Stunden im Jahr er am Steuer seines<br />
Wagens sitzt. Er wird dabei auf etwa 500 bis<br />
1000 Stunden kommen und entdecken, dass<br />
er in seinem Wagen eher einen grösseren Teil<br />
seines Lebens verbringt als beispielsweise am<br />
Esstisch. Wenn man nun bedenkt, mit welcher<br />
Gründlichkeit und Raffiniertheit jede Bequemlichkeit<br />
bei der Anschaffung von Mobiliar ausgetüftelt<br />
wird, so ist es eigentlich verwunderlich,<br />
wie wenig Aufmerksamkeit dem Komfort<br />
bei der Anschaffung eines Automobils geschenkt<br />
wird. Da wird stundenlang an einigen<br />
Kilometern Unterschied in der Spitzengeschwindigkeit<br />
oder an ein paar Franken Benzin-<br />
oder Steuerspesen herumstudiert, aber<br />
sehr oft ganz vergessen, dass der einmal angeschaffte<br />
Wagen während durchschnittlich<br />
dreier Jahre für viele Stunden jeden Tages<br />
unsere Körperstellung tyrannisch festlegt.<br />
Diese Körperstellung im Sitz und einige<br />
andere Faktoren am Wagen sind aber grundlegend<br />
bestimmend für unsere körperliche<br />
Verfassung, und von dieser hängt weitgehend<br />
unser Erfolg im Geschäft ab.<br />
Aus diesen Erwägungen heraus muss sich<br />
daher der reisende Kaufmann bei der Anschaffung<br />
seines Wagens einprägen, dass er für<br />
den erreichbaren Betrag vor allem das<br />
den herausholen muss. Nicht der schönste,<br />
nicht der nobelste, nicht der rassigste,<br />
nicht der in irgend einer Hinsicht<br />
billigste Wagen ist für ihn unbedingt der<br />
richtige, sondern derjenige, der ihn, gerade<br />
ihn, am wenigsten ermüdet.<br />
Das ist natürlich nicht für alle Leute dasselbe<br />
Modell. Man tut daher gut, die verschiedenen<br />
Marken als Passagier oder als Lenker<br />
auf längeren Strecken auszuprobieren. Man<br />
wird sich ferner mit Vorteil nicht für eine<br />
teure Kategorie entscheiden, sondern sich besser<br />
darauf einstellen, den Wagen verhältnismässig<br />
häufig zu wechseln. Dieser Wechsel<br />
soll indessen nicht so oft erfolgen, dass es sich<br />
nicht lohnt, den Wagen weitgehend nach seiner<br />
eigenen Bequemlichkeit einzurichten.<br />
Da wir einen vollen Zehntel unseres Lebens<br />
im Wagen zubringen, kann die geringste Kleinigkeit<br />
sich unter Umständen zu einem wichtigen<br />
Faktor unseres Wohlbefindens auswach*<br />
sen, wie z. B. kleine Verschiebungen in der<br />
Polsterung, Verbesserung der Hebel in Anpas-<br />
Lerne<br />
Di© Redewendung vom «Kamerad Automobil<br />
» ist keine hohle Phrase. Und es<br />
braucht einer ganz und gar nicht zur Kategorie<br />
der Fanatiker zu zählen, um mit seinem<br />
Wagen zu verwachsen wie der Reiter<br />
mit dem Pferd. Gerade beim reisenden Kaufmann,<br />
der sozusagen jahrein, jahraus unterwegs<br />
ist und dem das Auto im Existenzkampf<br />
als treuer und wackerer Bundesgenosse<br />
zur Seite steht, gerade bei ihm bildet<br />
sich oft genug ein enges persönliches<br />
Verhältnis, ein Gefühl der Verbundenheit mit<br />
seinem Wagen heraus. Die Maschine ist ihm<br />
mehr als nur tote Materie und Mittel zum<br />
Zweck. Er verwächst innerlich mit ihr wie<br />
vielleicht kaum eine andere Gattung von<br />
Automobilisten, er gestaltet sie in seiner Vorstellung<br />
um in ein lebendiges Wesen, das er,<br />
besonders dann, wenn er etwas technisches<br />
Verständnis besitzt, mit aufmerksamer bis<br />
liebevoller Pflege umgibt, je nach dem Grad<br />
besagten Verständnisses, nach Temperament<br />
und Charakter. Bringt er aber dem Wagen<br />
weiter nichts als kühle Gleichgültigkeit oder<br />
Wurstigkeit entgegen, dann ist was faul im<br />
Staate Dänemark. Entweder fehlt's am Wagen,<br />
oder der Mann hat sich bei der Wahl<br />
des Fahrzeugs vergriffen und ist eine mesalliance<br />
eingegangen, oder aber : der Mensch<br />
taugt nichts. Denn auch das kommt vor, und<br />
wenn Automobile reden könnten, dann wüsste<br />
wohl dieses und jenes unter ihnen ein Liedlein<br />
davon zu singen. Unmöglich, die Grenzen<br />
zwischen Tauglichkeit und Untauglichkeit<br />
bestimmen zu wollen, schon deshalb,<br />
Maximum an körperlichem Wohibefinsung<br />
an unsere eigene Anatomie, vielleicht<br />
sogar Verbesserung von Federung und Steuerung<br />
durch allerlei besondere Vorrichtungen.<br />
Die Engländer sind in dieser Beziehung vorbildlich,<br />
und es ist bezeichnend für diese praktische<br />
Nation, dass ihre Kataloge stets einen<br />
Karosseriequerschnitt mit genauen Massen aufweisen.<br />
Immer mehr werden übrigens, nebenbei<br />
bemerkt, die Sitze von Medizinern entworfen.<br />
Welche Wagenklasse im übrigen für einen Reisenden<br />
der bequemste ist, muss jeder selber<br />
ausprobieren, insbesondere muss sich jeder<br />
selber darüber klar werden, ob er die weichen<br />
langen Schwingungen verträgt, ohne seekrank<br />
zu werden, oder ob er lieber die kurzen harten<br />
Stösse eines Wagens mit dafür besserer Strassenhaltung<br />
in Kauf nimmt. Für den reisenden<br />
Kaufmann wird die Wahl meistens auf eine<br />
mittlere Wagenklasse fallen, da die teuren den<br />
erwähnten raschen Wechsel nicht rentieren<br />
und meistens auch zu viel brauchen; die billigen<br />
Wagen mit kleinen Radständen hingegen<br />
neigen mehr zum Hüpfen oder Springen und<br />
ermüden daher mehr als man denkt; mit ihrem<br />
Benzinverbrauch gehen sie auch nicht unter<br />
ein gewisses Niveau.<br />
Ratschläge aus der Praxis für die Praxis.<br />
Wegen des hohen Fixkostenanteils des Autobetriebes<br />
ist man meistens gezwungen, das<br />
ganze Jahr seine Reisen im Auto zu machen.<br />
Eine moderne Winterausrüstung wie Warmwasserheizung,<br />
Klarsichtscheibe, Nebellampe,<br />
Schneepneu etc. ist daher eine gut angewandte<br />
Ausgabe. Im Sommer bedeuten Schiebdächer<br />
eine besondere Annehmlichkeit. Für solche,<br />
die oft dieselbe monotone Strecke zurücklegen<br />
müssen, ist ein Autoradio nicht zu verachten.<br />
In einer Beziehung ist das Auto ja wirklich<br />
herrlich und erlaubt uns beinahe, so wie die<br />
Schnecke ihr Haus, unseren halben Geschäftsbetrieb<br />
mitzunehmen: Muster fast beliebig<br />
viele, für jede mögliche und unmögliche Eventualität,<br />
Preislisten, Kataloge, Ersatzteile,<br />
Kundenkartei, Poviant, Kleidungsstücke für<br />
jedes Wetter usw. Mindestens führt der kluge<br />
Kaufmann immer eine fixfertige Uebernachtungsgarnitur<br />
mit sich, so dass Strassensperren,<br />
unfahrbares Wetter (Nebel), Uebermüdung,<br />
Pannen, späte Rendez-vous mit Kunden<br />
ihn' nie schrecken müssen. Gewiss steigt der<br />
Benzinverbrauch etwas an, je mehr Gewicht<br />
man befördert; aber was macht das aus, wenn<br />
man, dank dieser Vorsorgen, auch nur ein<br />
Geschäft mehr tätigen konnte, das einem sonst<br />
entgangen wäre! Denn in einem Punkt macht<br />
uns das Auto ja überlegen: in der Anpassungsfähigkeit<br />
und unbedingten Schlagfertigkeit<br />
allen Wechselfällen des Geschäftslebens gegenüber.<br />
Und diese Vorteile wollen wir gewiss<br />
restlos ausnützen!<br />
er.<br />
deinen Wa^en kennen!<br />
Vom Fingerspitzengefühl und anderem<br />
weil die Skala des technischen Interesses<br />
und Einfühlungsvermögens annähernd gleichviele<br />
Nuancen umfasst als es Automobilisten<br />
gibt.<br />
Der Herrgott hat allerlei Kostgänger. Und<br />
man trifft welche darunter, die finden ihrer<br />
Lebzeit nie den Weg zur Maschine. Und<br />
wollen ihn auch gar nicht finden, weil sie<br />
ihnen nichts sagt. Erkennbar sind sie daran,<br />
dass ihnen das<br />
Gefühl für den Wagen<br />
etwas gänzlich Fremdes bleibt. Rein mechanisch<br />
nützen sie ihn aus, ohne sich um sein<br />
Innenleben zu kümmern und wundern sich<br />
dann erheblich, wenn er ihnen im Vergleich<br />
mit den Aufwendungen anderer stärker auf<br />
der Tasche liegt. Na ja, mit dem < Tränken >,<br />
dem Oelnachfüllen allein ist's nicht getan,<br />
ebensowenig wie damit, dass man «ihn ><br />
kurzerhand einem Mechaniker zur Betreuung<br />
überlässt, hoffend, sich damit auf elegante<br />
Art seiner Unterhaltspflichten entledigt zu<br />
Haben.<br />
Ganz so einfach liegen nun die Dinge nicht.<br />
Und der alte Busch könnte sehr leicht recht<br />
kriegen, wenn er deklamiert: erstens kommts<br />
und überhaupt etwas anders als man glaubt!<br />
Auch der ausgekochteste Mechaniker kann,<br />
selbst wenn er den Wagen in regelmässigen<br />
Abständen auf Herz und Nieren prüft, nicht<br />
so tief in dessen Wesen eindringen, er vermag<br />
nicht jene Vertrautheit mit ihm zu erlangen,<br />
die beim Fahrer selbst vorausgesetzt<br />
werden müsste und die oft genug allein er-<br />
laubt, eine Fehldiagnose zu vermeiden. Zwar,<br />
der Garagist, der das Fahrzeug in Pflege hat,<br />
bietet eine gewisse Gewähr dafür, dass<br />
schleichende Uebel, denen im allgemeinen<br />
nur der mit Fingerspitzengefühl begabte Automobilist<br />
selbst auf die Spur zu kommen imstande<br />
ist, noch zeitig genug erkannt werden.<br />
Hundertprozentig ist indessen auch da<br />
drauf kein Verlass, denn die Mucken und<br />
Marotten, die der Wagen beispielsweise bei<br />
heisser Maschine auf langer Fahrt produziert,<br />
brauchen sich durchaus nicht unbedingt<br />
beim Laufenlassen des Motors auf dem Prüfstand<br />
zu zeigen, das nicht. Woraus sich der<br />
Schluss ergibt, dass der reisende Kaufmann,<br />
dem das Gefühl für die Maschine abgeht,<br />
immerhin die Eventualität in Kauf nehmen<br />
muss, unterwegs durch vermeidbare Pannen<br />
Zeit zu verlieren und sein Unkostenkonto unnötig<br />
zu belasten. Ergo sollte er<br />
den Wagen nicht nur als Transportmittel<br />
betrachten, mit dem er überall hinkommt,<br />
sondern sich auch mit ihm befassen und<br />
in ihn hineinhorchen,<br />
wie es sich für einen « Betriebsunternehmer »<br />
gehört. Und liegt im Auto des reisenden Geschäftsmannes<br />
nicht ein Teil seines Betriebskapitals,<br />
mitunter sogar ein sehr erheblicher,<br />
investiert ? Er vergibt sich beileibe nichts,<br />
wohl aber handelt er als kluger Mann, wenn<br />
er sich müht, in die Funktionen, das Wesen,<br />
in die Individualität seines Fahrzeugs einzudringen.<br />
Der Wege dazu sind viele, angefangen<br />
beim genauen Studium der Betriebsanweisung<br />
bis zur Lektüre der Fachblätter. Ungezählte<br />
nützliche und wertvolle Tips hat die<br />
« Automobil-Revue > auch in diesen Belangen<br />
ihren Lesern schon vermittelt<br />
« Nicht zu klein >.<br />
rät Ihnen jeder Praktikus bei der Wahl des<br />
Wagens. Womit nun allerdings keineswegs<br />
behauptet sein soll, dass nicht auch das<br />
Kleinauto in bestimmten Fällen seinen Dienst<br />
« zu vollster Zufriedenheit» verrichte. Für<br />
Vertreter, Versicherungsleute oder Kontrollbeamte,<br />
die nur einen bescheidenen Rayon<br />
zu bearbeiten haben, kann er durchaus der<br />
wahre Jakob sein. Muss einer aber längere<br />
Strecken fahren, dann legt er sich mit Vorteil<br />
ein mittelgrosses Modell zu. Für die<br />
höheren Anschaffungs- und Betriebskosten<br />
entschädigt ihn mancher Vorteil, nicht zuletzt<br />
der gesteigerte Komfort, die grössere<br />
Behaglichkeit, die vor Ermüdung: schützt<br />
Funkelnagelneu muss er übrigens nicht um<br />
'eden Preis sein, denn auch ein gebrauchter<br />
Wagen kann seinen Zweck recht wohl erfüllen.<br />
Nur vertiefe man sich vor dem Kaufabschluss<br />
angelegentlichst in das Kapitel Betriebskosten,<br />
um auf Nummer sicher zu gehen<br />
und allfällige Ueberraschungen von der<br />
unangenehmen Sorte von sich fernzuhalten.<br />
Nebenbei bemerkt, hat unser Blatt auch das<br />
Thema Betriebskosten schon wiederholt zu<br />
Nutz und Frommen se'ner Anhänger beackert<br />
und dabei allerhand Wissenswertes ausgekramt.<br />
Und gerade in der vorliegenden Nummer<br />
finden Sie an anderer Stelle einen Leitfaden,<br />
wie Sie es anzustellen haben, um sich<br />
genauen Einblick in diese anscheinend so<br />
verzwickten Dinge verschaffen zu können.<br />
Erstrahlt Ihr Wagen auch nicht im Glanz<br />
eines c Salonschaustücks >, so sei er wenigstens<br />
nicht schäbig.<br />
Vor allem aber erwecke er einen tepflegten<br />
Eindruck.<br />
Weil sonst auch an Ihnen etwas hängen<br />
bleibt, weil auch Sie im Urteil Ihrer Kunden<br />
kaum eben untadelig dastehen, so Sie mit<br />
zerschlissenem Verdeck, abgewetzten und beschmutzten<br />
Polstern, mit verbeulten Kotflügeln<br />
oder c blatternarbiger > Lackierung vorfahren.<br />
Irgendwie werfen solche Dinge immer<br />
ein Licht auf Sie. Denn darauf, dass der<br />
Kunde Ihren Wagen ja doch nicht sieht, ist<br />
kein hundertprozentiger Verlass und es genügt<br />
vollauf, wenn er ihn auch nur einmal<br />
zu Gesicht kriegt. Natürlich aber muss<br />
auch der beste Wille, sein Auto dauernd mit<br />
sozusagen frischgeplätteten Bügelfalten zu<br />
präsentieren, mitunter scheitern. Doch kein<br />
Fühlender wird Sie verdammen, wenn der<br />
Wagen im Sudelwetter einen Besenwurf abgekriegt<br />
hat oder wenn ihm nach langer<br />
Fahrt auf Strassen zweiter Güte der Staub<br />
in dicker Schicht auf der Haut liegt.<br />
Viel fahren, wie es im Pflichtenheft des<br />
reisenden Geschäftsmanns geschrieben steht,<br />
schafft Routine. Und Routine verführt zum<br />
Leichtsinn. Man mag sich am Volant noch so<br />
sicher fühlen, gegen die Tücken des Verkehrs,<br />
gegen die in Sekundenschnelle auftauchenden<br />
Gefahren ist kein Kraut gewachsen.<br />
Lassen Sie sich also auf kein Risiko ein,<br />
folgen Sie der Stimme der Vernunft, die<br />
Ihnen eingibt, dass es jede unübersichtlich«<br />
Kurve, jede Kreuzung oder Einmündung « in<br />
sich haben» kann, dann \rird Ihnen diese<br />
Fahrweise zur zweiten Natur. Gerade weil<br />
Sie fast das ganze Jahr hindurch am Steuer<br />
sitzen, hat dieser Imperativ für Sie doppelte<br />
Geltung.
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BERN, 7. Febr. <strong>1939</strong><br />
Reisen - aber wirtschaftlich!<br />
Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Reisens<br />
ist in den letzten Jahren, das heisst mit dem<br />
Einbruch der Krise ganz besonders aktuell geworden.<br />
Einerseits gilt es, der Schrumpfung der Umsätze<br />
nach Möglichkeit entgegenzutreten, anderseits<br />
heisst es nach Mitteln und Wegen suchen,<br />
um die dafür aufgewendeten Kosten in ein wirtschaftlich<br />
gerechtfertigtes Verhältnis zu Umsatz<br />
und Ertrag zu bringen.<br />
Es mag daher am Platze sein, einige Gesichtspunkte<br />
aufzudecken, die bei einer nähern Prüfung<br />
der Zusammenhänge zwischen Reisetätigkeit und<br />
deren Wirtschaftlichkeit mitbestimmend ins Gewicht<br />
fallen können.<br />
1. Die Einteilung der Reiserouten.<br />
Sie richtet sich nach dem zur Verfügung stenenden<br />
Adressenmateriql. Für den Vertreter wird<br />
es sich darum handeln, seine Tour möglichst nach<br />
bestimmten Routen einzuteilen, ohne dabei durch<br />
Kreuz- und Querfahrten Zeit zu verlieren. Sind<br />
grosse Strecken zu bewältigen, so tut man gut,<br />
diesen Teil des Tagespensums auf Zeiten zu verlegen,<br />
da Besuche nicht vorgenommen werden<br />
können.<br />
2. Die zeitliche Ausdehnung der Reisen.<br />
In ihrer Mehrzahl sind die reisenden Kaufleute<br />
sozusagen Tag für Tag unterwegs. Andere schalten<br />
mehr oder weniger regelmässige Abstände<br />
zwischen ihre Tournees ein, deren Dauer ebenfalls<br />
stark variiert.<br />
3. Die Dichte des Kundennetzes.<br />
Sind die Kunden in dem zu bearbeitenden<br />
Reisegebiet weit verstreut oder liegen deren Geschäfte<br />
eng beieinander? Muss der Vertreter mit<br />
grossen Distanzen oder kann er mit kurzen Wegstrecken<br />
rechnen? Auch über diesen Punkt heisst<br />
es sich Klarheit verschaffen.<br />
4. Welches Verkehrsmittel muss nach Lage<br />
der Umstände als zweckmässig angesprochen<br />
werden?<br />
Bei der Beantwortung dieser Frage fallen die<br />
unter 2 und 3 angestellten Ueberlegungen entscheidend<br />
mit ins Gewicht. Bahn oder Auto? Die<br />
Antwort liegt in erster Linie in der Gegenfrage<br />
nach dem Verhältnis des Kostenaufwandes der<br />
Autoreisen zum Umsatz und Ertrag, bzw. zu dem<br />
voraussichtlich mit dem Auto erzielbaren Mehr-<br />
Umsatz. Das erfordert eine einigermassen zuverlässige<br />
Schätzung der Kosten des Autobetriebes.<br />
Wie hoch nun sind sie zu veranschlagen?<br />
Nehmen wir an, man fasse die Anschaffung<br />
eines 8-PS-Wagens ins Auge, der Neupreis stelle.<br />
sich auf Fr. 5000 und die jänrliche Fahrleistung auf<br />
20000 km, dann präsentiert sich die Kostenrechnung<br />
folgendermassen:<br />
Benzinverbrauch (10 I pro 100 km)<br />
2000 I zu —.43 = Fr. 860.—<br />
Oelverbrauch |1 I pro 1000 km) 20 1<br />
zu 2.— = > 40.—<br />
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Garage monatlich Fr. 25.— > 300.—<br />
Amortisation des Anschaffungspreises<br />
20 Prozent > 1000.—<br />
Verzinsung des Kapitals 4% > 200.—<br />
Total Fr. 3160.—<br />
Eventuell müssen noch die Kosten einer Kaskoversicherung<br />
hinzugeschlagen werden, deren Abschluss<br />
sich für den Anfänger im Autofahren während<br />
1 bis 2 Jahren empfiehlt.<br />
Und jetzt erhebt sich die Frage, wer für die<br />
Kosten der Anschaffung und des Unterhalts aufzukommen<br />
hat. Drei Varianten sind dabei denkbar:<br />
a) Anschaffung und Unterhalt gehen ausschliesslich<br />
zu Lasten des reisenden Vertreters. In einem,<br />
solchen Fall sollte dieser mindestens die Auslagen<br />
für den Unterhalt aus der Mehrprovision<br />
herausschlagen können, die aus dem erhöhten<br />
. Umsatz resultiert, was namentlich bei einem hohen<br />
Prozentsatz der Provision zutreffen wird. Der<br />
Anschaffungspreis dagegen ist auf 5 Jahre zu<br />
verteilen, weil ja die Kostenrechnung eine 20-<br />
, prozentige Amortisation vorsieht.<br />
b) Der Geschäftsinhaber trägt Anschaffung und<br />
Kosten. Dabei muss er sich die Frage vorlegen,<br />
- ob Aussicht besteht, die Unterhaltsspesen aus<br />
dem Mehrertrag der Umsatzerhöhung herauszuschlagen.<br />
c) Man einigt sich auf «Fifty-fifty»: Der Betrag, den<br />
die Anschaffung und der Unterhalt erfordert,<br />
wird zwischen Geschäftsinhaber und dem Reisenden<br />
geteilt.<br />
Dass sich mit dem Auto ein erheblich grösseres<br />
Arbei.jpensum bewältigen lässt als mit der Bahn,<br />
unterliegt keinem Zweifel. Wird beispielsweise das<br />
Reisegebiet ungenügend durchgearbeitet, oder<br />
LR-55S1]<br />
«Die Auswahl lass ich mir gefallen. Aber,jviejfomm«n,Sie plötzlich mit solchen. Bergen von Mu-.<br />
stern daher?» — «Weil ich.mir jetzt einen e auch<br />
für den Vertreter ersprlesslich sein. Es<br />
mag Umstände geben, bei denen ein vorübergehendes<br />
Abweichen von der Autoreisetätigkeit<br />
und ein Hinüberwechseln auf<br />
die Bahn im Interesse der Firma wie des<br />
Reisenden liegt. Anderseits kann unter gewissen<br />
Bedingungen gerade der umgekehrte<br />
Weg oder dann die Verbindung von<br />
Bahn und Auto mehr Erfolg verheissen.<br />
Ein Festhalten am einen oder andern Be-_<br />
förderungstnittel lässt sich nur dann rechtfertigen,<br />
wenn bestimmte Gründe<br />
sprechen.<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> — N° 11<br />
Wer beabsichtigt, sich einen Wagen zuzulegen, der will meistens auch wissen, wie hoch ihn<br />
nicht nur die Anschaffung, sondern auch der Betrieb zu stehen kommt. Natürlich entziehen<br />
sich dabei eine Reihe von Posten der absolut genauen Fixierung. Damit jedoch der Wagenkäufer<br />
in der Lage sei, sich über die ungefähren Gestehungskosten ein einigermassen zuverlässiges<br />
Bild zu machen, haben wir die nachstehende Tabelle ausgearbeitet, worin die<br />
einzelnen Zahlen je nach den vorliegenden Verhältnissen eingesetzt werden können. In ihrer<br />
Gesamtheit kommen sie der Wirklichkeit ziemlich nahe.<br />
Wagen PS _ .. Lsergewicht<br />
Standort (Kanton)<br />
Alter<br />
Wert (Anfang des Jahres)<br />
PETER BUESS<br />
Auf Europas Landstrassen<br />
Ein Reisebuch für Autotouristen<br />
«Dieses Buch» - so schreibt der Verfasser im Vorwort - «soll die Freude und den<br />
Genuss am Reisen im Automobil erhöhen, es soll bleibenden Gewinn vermitteln<br />
und den Entschluss, weitere Reiseziele aufzusuchen, erleichtern.» Das fast 900 Seiten<br />
starke Buch ist für jeden Automobilisten eine unerschöpfliche Fundgrube, wie sie<br />
ihm durch kein zweites Werk der autotouristischen Literatur geboten wird. Es ist<br />
für al e diejenigen Automobilisten bestimmt, die sich die Welt mit offenen Augen<br />
ansehen wollen. Peter Buess berichtet von unzäh igen Fahrten durch die Schweiz,<br />
durch Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien, Holland, Dänemark, Schweden,<br />
Grossbritann.en und den näheren Balkan. Zuerst wird einem gesagt, mit was für<br />
Strassen, Gaststätten und Leuten man es zu tun hat; dann p.audert der Verfasser<br />
über die Reize der befahrenen Strecken, indem er auf die Sehenswürdigkeiten<br />
inks und rech s der Strasse hinweist. Wer Lust hat, tiefer in die historischen<br />
und architektonischen Dinge einzudringen, dem vermitteln besondere Abschnitte<br />
ales Wissenswerte. «Auf Europas Lartdstrassen» ist nicht nur ein Autoreisebuch<br />
im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern auch ein Werk der Geschichtsund<br />
Kuturkunde. Wer beispielsweise über Andreas Hofer, über die Geschichte<br />
Eng ands, über die Habsburger oder Jeanne d'Are, über Lohengrin oder Parsifa<br />
orientiert sein wi i, der seh ägt ganz einfach im Verzeichnis nach, worauf man an<br />
geeigneter Stelle die entsprechenden Aufschlüsse findet.<br />
«Auf Europas Landstrassen» ist kein Reiseführer, sondern ein Buch, das man<br />
gleichermassen für die Ausheckung neuer Fahrten wie auch zur Erinnerung genossener<br />
Auslandfahrten immer wieder zur Hand nimmt.<br />
Ganz einfach ein unerschöpflicher Born der Autotouristik.<br />
Preis des mit über 200 Illustrationen und einer Nachschlagekarte versehenen Bandes<br />
nur Fr. 12.50.<br />
Zu den Ereignissen im Fernen Osten:<br />
HANS LEUENBERGER and LYDIA OSWALD<br />
Seltsames Asien<br />
Im Auto von den Alpen zum Gelben Meer<br />
Vor drei Jahren sind Hans Leuenberger und Lydia Oswald in einem Fordwagen<br />
von Zürich nach Tokio gefahren. Sie benötigten für die strapaziöse, teilweise höchst<br />
abenteuerliche Fahrt l 1 /, Jahre. Sie reisten nicht, um möglichst bald am Ziel anzukommen.<br />
Es kam ihnen nicht auf die Zeit an. In Indien wichen sie tagelang von<br />
der kürzesten Route ab, in China fuhren sie kreuz und quer durch das bereits<br />
von Kriegstaumel fiebernde Land. Tausende von Hindernissen legten sich ihnen<br />
in den Weg. Immer wieder schienen Ereignisse der grossen Tour, ein vorzeitiges<br />
Ende zu bereiten.<br />
Hans Leuenberger ist nicht nur ein ausserordentllch scharfer Beobachter und unterhaltsamer<br />
Reporter, sondern auch ein vorzüglicher Photograph. Das vereinigte<br />
Bildmaterial umfasst über 6000 Sujets. Die besten sind für das vorstehende Buch<br />
ausgesucht worden. In zwanzig kurzen, aber äusserst lebendig geschriebenen<br />
Kapiteln schildert Leuenberger interessante kleine und grosse Probleme, die anlässlich<br />
seiner Fahrt an ihn herangetreten sind. Da wird von Schlangenmärchen,<br />
den verstossenen Mischlingen, von Urwaldfahrten und unbekannten Königreichen,<br />
vom Gentleman des Ostens, vom Tropenkoller urtd vom Haarschnitt im Schaufenster<br />
berichtet. Aber auch mit tiefergehenden Problemen beschäftigt sich Hans Leuenberger.<br />
So mit der Frage, ob Indien frei werde, mit den Missionen, dem japanischen<br />
Handelsreisenden im Gehrock, der Stellung der Geishas, ja sogar mit der kecken<br />
Frage, ob Kolonien überhaupt rentabel sind.<br />
Das originell aufgezogene Buch ist gerade in der heutigen Zeit, da alles nach Osten<br />
blickt, ganz besonders interessant. Preis des mit einer Karte versehenen Grossbandes<br />
Fr. 9.S0.<br />
JEAN FONTENOY<br />
Schanghai<br />
Hölle des Ostens<br />
Der Tatsachenbericht eines in Schanghai lebenden französischen Journalisten.<br />
Der bekannte französische Journalist Jean Fontenoy schildert in seinem neuesten<br />
Buch seine langjährigen Erlebnisse in Schanghai. Es handelt sich dabei nicht um<br />
das Erinnerungsbuch eines Ostasien-Touristen; Fontenoy enthüllt in seinem<br />
Schanghaibuch Dinge und Zusammenhänge, die nur dem jahrelang dort weilenden<br />
Europäer zugänglich sind. Als Chefredaktor des «lournal de Schanghai» und<br />
Reporter führender Pariser <strong>Zeitung</strong>en kam Jean Fontenoy in alle chinesischen<br />
Kreise hinein. Er zählte eine ganze Reih3 «echter und falscher Generäle» zu<br />
seinen Freunden und Bekannten, er erlebte in ihrer Gesellschaft jene geheimnisvollen<br />
und schicksalsschweren Ereignisse, die am Lebensnerv des grossen Reiches<br />
zehren. Das Buch enthüllt mit beispielloser Offenheit die Moral und die Intrigen<br />
des ternöstlichen .Babels. Das Buch ist frei von jeder politischen Tendenz. Die<br />
Politik spielt nur insoiern hinein, als die tiefgründigen Zusammenhänge zwischen<br />
gewissen politischen Kreisen Chinas und Moskaus an interessanten Beispielen<br />
gezeigt werden. Preis, in Ganzleinen Fr. 5.80, broschiert Fr. 4.50.<br />
In allen Buchhandlungen erhältlich.<br />
VERLAG HALLWAG BERN<br />
Wert der Bereifung (muss abgezogen werden, da er unter c Betriebskosten ><br />
wieder erscheint)<br />
A. FESTE KOSTEN.<br />
Unter diese Rubrik gehören sämtliche Kosten, womit ohne Rücksicht auf die<br />
Art und Weise der Benützung des Wagens gerechnet werden muss und die<br />
infolgedessen nicht direkt von der Fahrleistung abhängen.<br />
1. Amortisation.<br />
Jeder Wagen, ob neu oder gebraucht, erfährt durch<br />
das blosse Altern, ganz gleichgültig in welchem Mass<br />
er benützt wird, eine Entwertung, welche in der Betriebsrechnung<br />
so eingesetzt werden muss, dass der ausgewiesene<br />
Wert dem effektiv auf dem Markt erzielbaren<br />
gleichkommt. Unter der Voraussetzung einer jährlichen<br />
Fahrleistung von 20 000 km bei kleineren und 25 000 km<br />
bei grösseren Modellen sollten bei der Amortisation<br />
folgende Ansätze beachtet werden:<br />
l.Jahr35%, 2.Jahr25%; 3.Jahrl5% ; 4.Jahr 10%i<br />
5.Jahr5%; 6.Jahr5%.<br />
Eine andere Methode, welche ungefähr die gleichen<br />
Ergebnisse liefert, besteht darin, dass pro Jahr immer<br />
ein Drittel des Wertes am Anfang des Jahres in Abzug<br />
gebracht wird.<br />
Fr.<br />
2. Zinsverlust.<br />
Wie jedes irgendwie festgelegte Kapital muss sich auch<br />
die im Wagen investierte Summe entsprechend rentieren;<br />
wir stellen darum in unsere Rechnung 4 % des unter<br />
< Amortisation > ermittelten Wertes des Wagens ein.<br />
3. Steuern und Bewilligungen.<br />
Diese richten sich nicht nur nach der Stärke des Wagens,<br />
sondern sind auch von Kanton zu Kanton verschieden.<br />
Der «Automobil-Kalender > enthält eine<br />
genaue Tabelle, woraus die in den einzelnen Kantonen<br />
geltenden Ansätze ersichtlich sind.<br />
Fr.<br />
4. Versicherungen.<br />
Obligatorisch sind die Haftpflicht-Versicherungen; die<br />
Ansätze variieren, je nachdem ob der Versicherungsnehmer<br />
die Rückvergütung für Unfallfreiheit erhält, ferner<br />
nach der Stärke des Wagens und der Zugehörigkeit<br />
zu einem Verband, der seinen Mitgliedern Vorzugstarife<br />
' bietet. Als Durchschnittsansätze können dahei gelten:<br />
bis<br />
4 PS 4—7 PS 7—10 PS 10—15 PS 15—20 PS 20—25 PS<br />
Fr. 131 Fr. 171 Fr. 195 Fr. 214 Fr.234 Fr.251<br />
Der Abschluss weiterer Versicherungen, z. B. für Kasko,<br />
gegen Diebstahl, für die Insassen ist fakultativ,- für die<br />
Kaskoversicherung müssen ungefähr berechnet werden:<br />
Neuwert bis:<br />
Fr.5000 Fr.7000 Fr.9000 Fr.12000 Fr.15000 Fr.20000<br />
•Fr. 230 Fr. 260 Fr. 300 Fr. 330 Fr. 360 Fr. 400<br />
Fr.<br />
5. Garagierung.<br />
Der Frage, ob der Wagen in einer eigenen oder einer<br />
fremden Garage untergebracht wird, kommt nur sekundäre<br />
Bedeutung zu, weil im erstem Fall die für den Bau<br />
einer Garage ausgelegte Summe verzinst werden muss.<br />
Die monatlichen Durchschnittskosten sind ungefähr wie<br />
folgt zu veranschlagen:<br />
Bis 10 PS: 20,— Bis 20 PS: 25.— Ueber 20 PS: 30.—<br />
Fr.<br />
Total der festen Kosten Fr.<br />
B. BEWEGLICHE KOSTEN.<br />
Dieser Posten umfasst alle jene Ausgaben, deren Höhe unmittelbar durch die<br />
Fahrleistung bedingt wird. Ueblicherweise berechnet man auf eine hahrdistanz<br />
von 100 km<br />
1. Betriebsstoffe.<br />
a) Benzin: In Ermangelung genauer Angaben des Verkäufers<br />
führt die alte Faustregel zum Ziel, wonach man<br />
pro 100 km und 100 kg Wagengewicht 1 I rechnet. Dabei<br />
besteht allerdings die Möglichkeit, besonders bei<br />
modernen Wagen, durch vorsichtiges Fahren unter dieser<br />
Verbrauchsmenge zu bleiben, während der Verkehr<br />
in der Stadt oder eine überdurchschnittliche Benützung<br />
von Gas- und Bremspedal den Konsum unfehlbar steigern.<br />
• Für über 3 Jahr« alte Wagen reduzieren sich die hier genanten<br />
Prämien um zirka 10 %. Die unter 4' genannten Haftpflicht-<br />
und Kasko-Prämien erhöhen sich für Nichtmitglieder<br />
von Automobilverbänden etc. um ungefähr 10%.<br />
Nettowert<br />
Fr.<br />
Fr.
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Bewegliche Kosten pro 100 km<br />
b) OeJ: Je nach Typ, Wagengrösse und Alter des Wagens<br />
schwankt der Verbrauch von 0,1 bis 1 \. Für neue,<br />
mechanisch einwandfreie Modelle dürften 0,2 I pro<br />
100 km das richtige sein,<br />
e) Frostschutzmittel: Mit Rücksicht darauf, dass man sie<br />
nur für die Wintersaison benötigt, genügt der Einsatz<br />
des halben Betrages: 0,05 I pro 100 km. Fr.<br />
2. Bereifung.<br />
Beim starken Beschleunigungsvermögen moderner Wagen<br />
darf man von den Reifen vernünftigerweise keine<br />
höhere Leistung als 25 000 km erwarten. Wir berechnen<br />
deshalb die Gesamtkosten von 4 Reifen samt Schläuchen<br />
und dividieren sie durch 250; das Resultat setzen wir in<br />
die Tabelle ein.<br />
Fr-<br />
3. Unterhalt.<br />
Er schliesst alle periodischen Arbeiten mit Ausnahme<br />
des Oelnachfüllens in sich. In den Kosten zeigen sich<br />
erhebliche Unterschiede, je nach der Grosse und dem<br />
Alter des Wagens. Als Mittelwert können für je 100 km<br />
Fahrleistung und 100 kg Wagengewicht angenommen<br />
werden:<br />
1. 2. 3. 4. 5. 6. Betriebsjahr<br />
3,8 6,2 7,5 8,8 10,0 11,3 Rappen<br />
Fr.<br />
4. Reparaturen.<br />
Genaue Angaben hiefür müssen aus naheliegenden<br />
Gründen unterbleiben; am zweckmässigsten geht man<br />
von einem Mittelwert aus, wobei es die Meinung hat,<br />
dass sich die Reparaturen bei uns in den gleichen Grenzen<br />
halten wie beim Durchschnittsautomobilisten. Wir<br />
schlagen vor, pro 100 km Fr. 1.— einzusetzen. Fr.<br />
Bewegliche Kosten bei einer jährlichen Fahrleistung von<br />
km . . Fr.<br />
Total der festen Kosten . < . . . . . Fr.<br />
Fr.<br />
Der neue HANOMAG<br />
1,3 LITER<br />
Ein schneller, geräumiger und<br />
wirtschaftlicher Reisewogen<br />
Seins Leistungen t<br />
115 km/Std. HSdwtgesdhwindigkeit<br />
100 km/Std. Autobahn • Dauerleistung<br />
8,5 I /100 km Kraftstoffnormverbrauch<br />
für 5 Personen bequem Platj<br />
Seine Bauweiset<br />
Vierzylinder - Hochleistung* • Motor<br />
Ganzstahl-Stromlinien-Karosse<br />
Großer Kofferraum im Heck<br />
Ein-Druck-Zentralschmierung<br />
Gummlgef. Vorder-Schwingachse<br />
Ross-Lenkung - Zugfreie Belüftung<br />
Hanomag 1,3 Liter ein Meisterwerk<br />
des Äutomobilbaues<br />
Gesamtkosten<br />
Fr.<br />
Wir haben eine Anzahl von reisenden<br />
Kaufleuten um ihre Auffassung darüber<br />
betragt, ob und inwiefern das Automobil<br />
eine Rationalisierung des Reisens ermögliche<br />
und veröffentlichen hier einige<br />
der uns zugegangenen Antworten. Red.<br />
Jianc/imal ist £itL<br />
Tlachmittaa hin ...<br />
Die Praxis spricht<br />
aan<br />
Bahn undAuto habe ich für meine Kundenbesuche<br />
benützt. Und das Fazit meineV Erfahrungen? Mit der<br />
Bahn ist das Reisen für den Vertreter, der nur die<br />
grösseren Ortschaften mit wenig Mustern besucht,<br />
bequemer. Er kann sich im Bahnwagen ausruhen<br />
und alles für den nächsten Besuch vorbereiten.<br />
Hat einer jedoch auch die kleineren und sogar<br />
abgelegenen Ortschaften «abzuklopfen» und sich<br />
zudem noch mit vielen Mustern zu bepacken, so<br />
kommt meines Erachtens nur das Auto in Frage.<br />
Das Auto bietet den enormen Vorteil, dass man<br />
frei über seine Zeit verfügen kann; man hat nicht<br />
das beunruhigende Gefühl: so, jetzt muss ich pressieren,<br />
sonst verpasse ich den um X Uhr nach Y<br />
abgehenden Zug. Leicht genug gerät man dann in<br />
Versuchung, den einen oder andern Kunden auszulassen<br />
oder ihm schnell vom Bahnhof anzuläuten.<br />
Und wie oft passiert es, dass man einen Kunden<br />
gerade nicht trifft. Reist man mit der Bahn,<br />
dann ist manchmal ein ganzer Nachmittag futsch,<br />
dieweil man mit dem Auto in 10 Minuten eine andere<br />
Ortschaft erreicht und besagten Kunden im<br />
Rückweg noch besuchen kann.<br />
Nach meinen Beobachtungen sind die Spesen<br />
heute noch beim Autobetrieb im Verhältnis zum<br />
Umsatz kleiner als mit der Bahn, denn der Umsatz,<br />
den man mit dem Wagen schafft, ist doppelt so<br />
gross wie derienige beim Benützen der Bahn. Ausserdem:<br />
jedermann wird zugeben müssen, dass<br />
eine Ware, im Original vorgezeigt, besser verkäuflich<br />
ist, als im Musterbuch vorgelegt (wenn einer<br />
nicht gerade auf Telephonstangen reist). Mühelos<br />
besuche ich in einem Tage soviel Kunden, wie ich<br />
mit der Bahn 2—3 Tage benötigte.<br />
Dann ein weiterer Vorteil. Die kleinern Ortschaften,<br />
welche der Reisende mit der Bahn vielfach<br />
links liegen lässt, weil sich der Zeitaufwand<br />
nicht rentiert, sind für den Vertreter mit dem Auto<br />
manchmal viel lohnender als die Kundschaft in den<br />
Städten.<br />
Und schliesslich noch eins, lieber Leser, so du<br />
an die Anschaffung eines Autos für die Reise<br />
denkst, leg dir einen guten, geräumigen Wagen<br />
zu, geschlossen, hinten mit einem Koffer. Spare<br />
nicht mit den PS, wenn ter» auch auf 100' km<br />
2—3 Liter mehr Benzin braucht als ein Kleinwagen,<br />
du wirst es nicht bereuen. In einem grossen Wagen,<br />
der spielend jede Steigung nimmt, fühlst du<br />
dich viel wohler als wenn du zusammengepfercht<br />
in einer kleinen Klamotte sitzest. Auch die etwas<br />
höhere Steuer reue dich nicht, denn die 3—4 PS<br />
mehr verteilen sich ja auf das ganze Jahr. B.<br />
We* sdmeil&t ist,<br />
schöpft Aen Olatun x&enab<br />
Warum ich mich zum Auto entschlossen habe?<br />
Weil ich ziemlich weit abseits der Bahn wohne.<br />
Für meine berufliche Tätigkeit fällt sie deshalb ausser<br />
Betracht, und zwar auch deshalb, weil mich<br />
meine Reisen in ländliche Gegenden führen.<br />
Selbst mit dem Postauto wäre mir dort wenig geholfen,<br />
denn ich könnte es nur ausnahmsweise benützen.<br />
Heute macht der «Tifigere» das Rennen<br />
Wer schneller ist, schöpft den Rahm obenab. Si<br />
werden lachen, aber es stimmt: die Mode ist es<br />
in erster Linie, die mir den Wagen unentbehrlich<br />
macht. Sehen Sie, die Sache verhält sich so: Ich<br />
reise mit Stoffen, und wer nicht imstande ist, ein<br />
grosse Auswahl zu präsentieren, der fällt zwi<br />
sehen Stühle und Bänke. Wie aber sollte ich de<br />
Berg von Mustern, der mich nun einmal ständig<br />
begleiten muss, mitschleppen wenn nicht im Auto?<br />
Vielleicht auf dem Velo oder dem Motorrad? Völlig<br />
ausgeschlossen. Zwar habe ich es mit dem<br />
Motorrad probiert — und mir damit beinahe einen<br />
Rheumatismus geholt. Meine Gesundheit ist mir<br />
aber mehr wert als der Unterschied in den Betriebskosten<br />
zwischen Wagen und Motorrad.<br />
Kommt noch dazu, dass ich in einer Gegend lebe,<br />
die sich in der Regel eines höchst dauerhaften<br />
Winters erfreut, dafür aber keine Asphaltstrasse<br />
besitzt. Mit einem andern Fahrzeug als dem Wagen<br />
wäre ich unter diesen Umständen für Monate<br />
lahmgelegt.<br />
Rationell ist das Auto für mich, ja überhaup<br />
das einzig Denkbare, um mich durchschlagen z<br />
können. Hat man sich je'doch wie ich aus Kleine<br />
und kleinsten Anfängen emporgearbeitet, dan<br />
überläuft einem doch hin und wieder die Galle<br />
wenn man sich's überlegt, wie einen der Fiskus<br />
für den zähen Willen und die unbeugsamen Anstrengungen<br />
belohnt, sich durchzusetzen: mit de<br />
Steuerschraube ohne Ende! Hat man es hoch im<br />
mer nicht begriffen, dass das Auto heute ein Ar<br />
beitswerkzeug und kein Luxus mehr ist, und das;<br />
es angesichts der Millionen und Abermillionen, di<br />
für Arbeitsbeschaffung aufgewendet werden<br />
einem Widerspruch in sich selbst gleichkommt<br />
diesem Instrument zur Berufsausübung derart ex<br />
orbitante Lasten aufzubürden? H.H.<br />
Jxh<br />
jHusste versuchen,<br />
"Umsatz zu sttiaexu<br />
Der Grund, warum ich mich zum Ankauf eine<br />
Wagens entschloss, war der, dass ich versuche<br />
musste, den durch die in den letzten Jahren erfolgten<br />
Preisstürze verringerten Umsatz zu steigern<br />
Ich habe nun die Erfahrung gemacht, dass da:<br />
Auto nur für Geschäftsleute in Frage kommt, di<br />
speziell das Land bereisen und dadurch von de<br />
oft nur spärlich verkehrenden Zügen unabhängi<br />
werden. Hier kann wirklich viel Zeit eingespar<br />
bzw. in der gleichen Zeit ein grösserer Kundenkreis<br />
besucht werden. Für grössere Städte, wo die<br />
Zugsverbindungen gut sind, ist der Bahn eher de<br />
Vorzug zu geben.<br />
Es ist doch so, dass der Kaufmann bei den heu<br />
tigen gedrückten Preisen viel zu hohe Spesen ha<br />
Wir bezahlen heute für Uebernachten, Essen<br />
Portiers etc. nicht, eben viel weniger wie vor H<br />
Jahrenil Wenn nun jemand, wie ich, trotz de;<br />
Autos in den Hotels ausstellen muss, so verteuert<br />
das Auto die Geschäftsreise doch bis zu einem<br />
gewissen Grad, da man am Abend selten heim-<br />
Direkte Fabrikrertretnngen:<br />
Zürich : Automobil-Verkaufs A.-G.<br />
Utoquai 48<br />
Baseli E. Landmesser, Allschwflerplatz 9<br />
Geseve t Central-Autos, Place Metropole 2<br />
Gxenchen: Garage Fischer, Bielstrasse<br />
Herisan: Helmut Meyer & Co., z. Brunnenhof<br />
Lausanne: Blaue & Paiche, 4, Av. de Rumine<br />
Lnzern s Macchi-Barmettler, Garage Royal,<br />
Maihofstrasse 61<br />
Nenchätel: Garage duPommier, Eue Pommier<br />
Bureau für den Schweizerischen Import der<br />
Hanomag- Automobile, Joos Heintz, Zürich, Uraniastrasse<br />
40 (Schxnidhof). Tel. 7.27.44<br />
Auch Ihnen kann ein schwerer Unfall zustossen.<br />
Haben Sie schon eine Versicherung abgeschlossen,<br />
die Ihnen den Verlust ersetzt, den Sie<br />
durch eine teilweise oder gänzliche Zerstörung<br />
Ihres Fahrzeuges erleiden könnten? Wenn<br />
nicht, dann zögern Sie nicht länger, denn eine<br />
Kasko - Versicherung<br />
gehört zum Autofahrer, wie der Pneu zum Rad.<br />
HELVETIA<br />
Schweiz. Unfall- und Haftpflicht-Versicherungsanstalt in Zürich<br />
Bleicherweg 19
12 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> — N° 11<br />
fährt, also mehr in Hotels' übernachtet und auch<br />
erhöhte Garagespesen hat.<br />
Mein Rat?: Geschäftlich soll nur mit dem Auto<br />
reisen, wer muss. Die Spesen sind immer höher<br />
als alle theoretischen Vorausberechnungen. Muss<br />
man bei jedem Wetter fahren, auch im Winter, so<br />
kostet es ausserdem Nerven; ist man von Montag<br />
bis Freitag unterwegs, so freut man sich nur<br />
darauf, am Samstag und Sonntag Ruhe zu haben<br />
und lässt den Wagen über Weekend in der Garage.<br />
Man soll keinen gebrauchten Wagen anschaffen,<br />
der Verdruss und die Reparaturen sind ärger<br />
als der höhere Anschaffungspreis eines neuen<br />
Wagens. Für Anfänger: lieber eine Zeitlang einen<br />
Wagen mieten, bis man die nötige Fahrroutine hat<br />
und dann nur einen neuen Wagen kaufenl<br />
Können die Wagenspesen auf Firmenkonto verbucht<br />
werden, so soll man mit dem Wagen reisen;<br />
muss der Reisende dagegen allein für den Unterhalt<br />
aufkommen, dann stelle er peinlich genaue<br />
Berechnungen an, ob's langt.<br />
Trotz alledem bereitet der Wagen aber auch<br />
viel Freude. Es ist schön, die Jahreszeiten auf der<br />
Landstrasse zu erleben, man sieht mehr von der<br />
Natur als vom Bahnfenster aus und auch bei<br />
schlechtem Wetter ist's im Wagen behaglich. Zudem<br />
macht das Selbstfahren Freude, weil man sich<br />
unabhängig und Herr über seine Zeit fühlt. Und<br />
oft kann man sich ein Vergeltsgott verdienen,<br />
wenn man arme Menschen ein Stück Weges mitnimmt.<br />
K. R.<br />
lüas xiet Bekcxattu* au saaen hat<br />
Das Wort «rationell entspricht wohl dem heutigen<br />
Zeitgedanken. Seine Leistungen zu steigern,<br />
kurz, rationell, wirtschaftlich zu arbeiten, ist heute<br />
Gebot. Wer andern Idealen nachlebt, muss wissen,<br />
dass seine Leistung sonderklassig ist und sich deshalb<br />
durchsetzen kann.<br />
Die Aufgaben, die ein Betrieb zu lösen und zu<br />
erledigen hat, sind sehr verschieden. Es ist zu<br />
unterscheiden, ob die Abwicklung der einzelnen<br />
Arbeitsphasen lokalisiert werden kann oder ob sie<br />
sich in verschiedenen Landesgegenden oder Landesteilen<br />
abspielen. Ein Buchbinder wird zum Beispiel<br />
seine rationelle Arbeitsweise hauptsächlich<br />
durch bewährte Maschinen erreichen. Ein Reisevertreter<br />
aber, der seine Kunden mit schönen Mustern<br />
zu bearbeiten hat, wird zahlenmässig feststellen<br />
können, dass er mit einem Wagen seinen Umsatz<br />
macht. Einerseits dank seinen körperlichen<br />
Kraftersparnissen, anderseits dank der viel grösseren<br />
Reichhaltigkeit der Musterhaltung beim jeweiligen<br />
Kunden.<br />
Als weiterer Beruf, der wohl nachweisen kann,<br />
dass das Auto für ihn Werkzeug ist, fällt derjenige<br />
eines freien Dekorateurs in Betracht, der sein Material<br />
für die kommende, auszuführende Dekoration<br />
von Stadt zu Stadt jnlt sich führt, dasjenige<br />
der vorherigen Arbeit wieder zurücknimmt, um es<br />
je nach den Umständen beim nächsten Kunden<br />
wieder zu verwenden.<br />
Stellen wir uns vor. was mitzuführen Ist; Rahmenmaterial<br />
verschiedener Dimensionen, Stoffe,<br />
Figuren, Plakattafeln, Kuben, Phantasieformen<br />
mancherlei Arten.<br />
Dabei ist zu bedenken, dass all diese Gegenstände<br />
in unbedingt tadellosem Zustande ankommen<br />
sollen. Blieb© hier die Eisenbahn als einziges<br />
Verkehrsmittel, so wäre wohl auch die Ausführung<br />
manch reicher Schaufenster-Gestaltung wie wir sie<br />
oft antreffen, kaum möglich, oder dann nur mit<br />
bedeutend grösseren Kosten. Ferner lässt sich die<br />
Zeit-Einteilung für einen Dekorateur, der mit einem<br />
Wagen arbeiten kann, bedeutend günstiger gestalten,<br />
als für jenen, der nicht über ein Auto verfügt.<br />
Üeberdies ist zu bedenken, dass die Beendigung<br />
einer Aufgabe dem Kunden nicht bis auf<br />
10 Minuten genau vorausgesagt werden kann.<br />
Welche Zumutung aber, ihm eine halbfertige Arbeit<br />
zu hinterlassen!<br />
Ein Warten am Bahnhof und das Verpacken<br />
der Dekorgegenstände wäre zeitraubend, kostspielig,<br />
unrationell und nicht zur Hebung der Lei J<br />
stungen geeignet. Dazu hat der Wagen den Vorteil<br />
für sich, dass man vom Atelier bis direkt vor<br />
die Tür des Kunden fahren kann. Hier ist es nun<br />
von besonderem Wert, wie es der Schaffende<br />
versteht, seine Aufträge planmässig zu organisieren,<br />
damit ein Minimum an FahrverJust entsteht,-<br />
das heisst, der Wagen möglichst wenig leer fährt.<br />
Geniesst der Dekorateur das Vertrauen einer guten<br />
Kundschaft, so wird ihm das Auto immer ein<br />
gutes Werkzeug sein.<br />
VtttuutsUatuMtsolielkte müzufähxen,<br />
ist von. axösstet üBedeutung.<br />
tch reise seit einigen Jahren mit einem Kleinwagen<br />
und muss benennen, dass ich mir meine<br />
Arbeit ohne diesen treuen Gefährten schlechthin<br />
nicht mehr vorstellen könnte. Mein Tätigkeitsbe-^<br />
reich erstreckt sich auf die Kantone Basel-Stadf<br />
und -Land, sowie Solothurn und Berner Jura, wobei<br />
ich allerdings oft auch Reisen nach Zürich,<br />
Luzern, Bern usw. unternehme. Die Eigenart meines<br />
Artikels bringt es nun mit sich, dass ich sehr oft<br />
am gleichen Tag an vier bis fünf verschiedenen<br />
Orten zu tun habe, die räumlich in der Regel weit<br />
auseinander liegen. Oft handelt es sich dabei<br />
um Plätze, die von keiner Bahn- oder Postlinie berührt<br />
werden. Wie soll ich mich nun der an und<br />
für sich gewiss vorzüglichen SBB bedienen, wenn<br />
ich zum Beispiel an einem Tag von Basel aus in<br />
Holstein, Baisthal,, Attisholz, Solothurn, Ölten und<br />
Schönenwerd zu *tun habe? Nutzloses Unterfangen<br />
auch für den grössten Fahrplan- und Verbinaungskünstlerl<br />
Die geschäftliche Reisetätigkeit hat<br />
nun einmal völlig neue Aspekte bekommen. Das<br />
schöne Einteilen der Routen und die Beschränkung<br />
der täglichen Arbeit auf einen Platz hat aufgehört.<br />
Heute gilt leider nur noch die Hatzi Man<br />
muss mehr wie je auf dem qui-vive sein, will man<br />
bestehen und aufbauen können. Ich verkaufe im<br />
Preise hochstehende Objekte und dies bedingt<br />
fast immer eine "systematische und dauernde Bearbeitung<br />
und Ueberwachung der Interessenten,<br />
oft über Jahre. Oft kommt man ungelegen, der<br />
Direktor ist beschäftigt, an einer Sitzung, der<br />
Techniker im Betrieb, bei einem Versuch, und wie<br />
die netten «Schalterauskünfte> Immer lauten mögen.<br />
Wie schön, wenn man dann den Wägen hat,<br />
frohgemut lossteuert und in knappen 5 Minuten<br />
vielleicht 2 km weiter bereits wieder angemeldet<br />
ist. In andern Fällen merkt man sich in gewissen<br />
Betrieben die Zeit, die für den Besuch besonders<br />
günstig Ist und dort fährt man dann eben mit dem<br />
Wagen auf die Minute pünktlich vor. Im Ayta<br />
kann ich auch viel mehr interessantes Werbematerial,<br />
ja sogar kleinere Objekte mitführen, die einem<br />
beim Verkauf von Nutzen sind. Ich habe schon<br />
oft bei unzulänglichen Betriebsleitern und Direktoren,<br />
wo alle rethorische Kunst vollkommen versagte,<br />
damit Erfolg gehabt, dass Ich beiläufig bemerkte,<br />
ich hätte im Wagen per Zufall ein neues<br />
Modell mit, das ich bei einer andern Firma (die<br />
für neuzeitliche Arbeitsmethoden bekannt ist) abzuliefern<br />
hätte. Das Mitführen von Demonstrationsobjekten<br />
im eigenen Wagen ist von grösster Bedeutung.<br />
Sehr viel Gewicht legt man bei gewissen<br />
Firmen auch auf die praktische Besichtigung von<br />
Anlagen anderer Betriebe. Hat man keinen Wagen<br />
bei sich, so wird einem eine gelegentliche<br />
Besichtigung zugesagt, die aber dann gewöhnlich<br />
unterbleibt. Anders mit dem Auto. «Bitte schön,<br />
ich habe ohnehin in der betreffenden Fabrik einen<br />
Kontrollbesuch zu machen und da wäre es mir<br />
ein Vergnügen, Sie bei dieser Gelegenheit dorthin<br />
zu fahren.> Damit ist oft mehr erreicht als mit 10<br />
andern «gewöhnlichen» Besuchen. Zusammengefasst,<br />
ergibt sich für mich heute aus Existenzgründen<br />
die absolute Notwendigkeit, einen Wagen<br />
zu halten.<br />
Wirtschaftlich gesehen, scheint die Sache wohl<br />
oft weniger günstig zu sein. Ich fahre pro Jahr<br />
zirka 18 000 km. Ueber alle Auföausgäben führe<br />
ich peinlich.genau Buch und muss feststellen, dass<br />
die reinen Autokosten inkl. Amortisation über '20%<br />
meines Einkommens beanspruchen. Gewiss ein<br />
hoher Anteil, aber ich bin der'Ueberzeugung, dass<br />
ich diese 20% «opfern» muss, um die andern 80%<br />
überhaupt noch verdienen zu können. Diese Erkentnis<br />
ist vielleicht bitter^ aber ich bin froh, dass<br />
ich sie gemacht habel Hatten die Herren zu Bern<br />
Gelegenheit, ein wenig mehr in solche praktische<br />
Betriebsrechnungen Einsicht zu nehmen, dann, ja<br />
dann! Ich vertiefe mich in die aufschlussreiche<br />
Zusammenstellung des «Automobiltributes» in<br />
Nr 8 der «Automobil-Revue» und neige mich vor<br />
diesem nimmersatten fiskalischen Appetit.,,<br />
Jjttet habe ich Zelt,<br />
in xdlet QetuhsamkeU au Jessen<br />
«Ein Generalabonnemenr II. Klasse für ein Jahr,<br />
bitte!» So reiste ich manche Jahre' als technischer<br />
Vertreter in der ganzen Schweiz herum. Mit diesem<br />
Abonnement in der Tgsche .durchwanderte ich<br />
stundenlange Täler bis zum nächsten Bahnhof. Mit<br />
Weile besichtigte ich Städte und Dörfer, mein Zug<br />
fuhr ja erst in einigen Stünden weiter und beim<br />
Kunden war ich längst fertig. Manche Stunde verschlief<br />
ich im Zug. Interessant war der Wettlauf<br />
mit dem Wetter. Nahm ich Schirm und Mantel, um<br />
das Gepäck zu vervollständigen, dann erfreute<br />
mich die Sonne mit blendendem Schein. Vertraute<br />
ich aber der Wetterprognose und liess möglichst<br />
viel Ballast am Bahnhof zurück, so geriet ich sicher<br />
zwischen Tal und Hügel in ein Gewitter. Manches<br />
Empfangsfräulein hat mich schier waschen oder<br />
fast trocken legen müssen, bevor ich dem Herrn<br />
Direktor unter die Augen treten durfte. Aber wenn<br />
einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.<br />
Nein, Herr Kassier, ich werde das Abonnement<br />
nicht mehr erneuern, ich reise nun per «Extrazug»<br />
ohne Zuschlagsbillett, aber dafür wann ich will<br />
und wohin ich will. Und wenn mein liebes Fraueli<br />
gerade gut Zeit hat, fahren wir gemeinsam hinaus<br />
in Gottes schöne Welt und das Empfangsfräulein<br />
lächelt von weitem und spricht: Potz, heute kommen<br />
Sie aber wie aus einem «Truckli», trotz Hitze<br />
und Staub. Auch der Herr Direktor ist angenehm<br />
überrascht; soviele Pläne und Muster lege ich ihm<br />
heute vor, dass er es nicht für nötig findet, noch<br />
anderwärts anzufragen. Wohl sind meine Unkosten<br />
für die Reisetätigkeit mit dem Auto gestiegen<br />
und erreichen infolge der übersetzten Fiskal-<br />
Fasten einen erklecklichen Posten. Aber noch grösser<br />
ist der Zeitgewinn, die Rationalisierung der Arbeit<br />
und die Möglichkeit, soviel Gepäck als nötig<br />
jederzeit zur Hand und bereit zu haben. Auch gesundheitlich<br />
habe ich profitiert, denn eine regelmässige<br />
Arbeits- und Essenszeit ist nicht mehr abhängig<br />
vom Fahrplan. Jetzt habe ich Zeit, in aller<br />
Geruhsamkeit zu essen, ohne Hast und ohne die<br />
Uhr neben dem Teller. Und dann der psychische<br />
Gewinn, das seelische Wohlbefinden, das ich mit<br />
dem Wechsel zum Auto eingetauscht! Heute ist es<br />
eine Freuda, meinen Geschäften nachzugehen,<br />
jetzt kann ich das Angenehme und Schöne des<br />
Reisens mit dem Nützlichen verbinden — und das<br />
ohne Zeitverlust. Das Automobil verhilft mir zu vermehrtem<br />
Verdienst und damit zu vermehrter Lebensfreude.<br />
J.J. A.<br />
JM den JUthnlosen Qeaenden lassen<br />
sich mit dem Waaen noch xtll&ihand<br />
Geschälte machen<br />
Motorrad, Bahn und Auto — alle drei habe ich<br />
für meine Kundenbesuche schon benützt. Seit<br />
1920 kutschiere ich meinen Wagen — und ich myss<br />
sagen, der Vorteile, die ich daraus ziehe, sind<br />
viele, besonders wenn einen die Reisetätigkeit aufs<br />
Land hinausführt. Ueber das «Fahrplanproblem»<br />
noch tiefgründige Gedanken zu wälzen, hiesse<br />
Wasser ins Meer tragen. Was da, in Ermangelung<br />
eines Automobils, an Zeit verloren geht, ist enorm.<br />
Und es braucht einer gar keine Kanone im Kopfrechnen<br />
zu sein, um auszuknobeln, wie viele Kunden<br />
er mit dem Wagen mehr besuchen und in welchöm<br />
Ausmass er damit seine Umsätze steigern<br />
kann. Dazu möchte ich noch ein anderes Moment<br />
in die Wagschale werfen: auch in den bahnlosen<br />
Gegenden lässt sich mit dem Wagen noch allerhand<br />
machen und wenn der einzelne Auftrag auch<br />
nicht eben gross ausfällt, so summieren, sie sich<br />
eben doch.<br />
Herrlich, dieses Auto. Ich brauche nirgends umzusteigen,<br />
ich bin dem mühseligen Mitschleppen<br />
von Gepäck und Mustern enthoben, kann dagegen<br />
mal einen Kunden mitnehmen und ihm damit<br />
einen Dienst erweisen. Und obendrein habe ich<br />
sowohl Muster wie Reklamematerial stets zur<br />
Hand. Diese Vorteile lernte ich schon am Anfang<br />
meiner Reisetätigkeit mit dem Auto kennen und<br />
schätzen, wiewohl damals weder der Strassenbau<br />
noch die konstruktive Durchbildung der Wagen soweit<br />
fortgeschritten waren wie heute. Alles in<br />
allem darf ich also getrost die Behauptung wagen,<br />
dass das Automobil für den Reisevertreter unbestreitbar<br />
das beste und zweckmässigste Verkehrsmittel<br />
darstellt, ja ich bin sogar überzeugt, dass<br />
es bei den gegenwärtigen Verhältnissen die einzige<br />
Möglichkeit bietet, die Umsätze zu halten<br />
und zu erhöhen. Bei meinen Besuchen auf die<br />
treuen Dienste des Wagens verzichten zu müssen,<br />
wäre für mich ein schwerer Schlag. R. M.<br />
vmc'dat o<br />
WIRD<br />
Der neue<br />
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stellt sich vor<br />
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N° 11 — DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst<br />
ANMELDUNG<br />
Im Zug ratet w »leh so bequem. Behaglich lehnt<br />
man In die Eck«, denn Korrespondenzen und dergleichen<br />
Dinge hat man schon geordnet<br />
«Puhh-- Warum muss denn auch die Station<br />
to weit vom Dorf entfernt liegen? Diese Hitze...<br />
und mein neuer Kragen. Nein, man hat's nicht leicht»<br />
«Zum Herrn Direktor? Sie müssen einen Augen-<br />
Mick warten. Der Herr mit dem Wagen ist nämlich<br />
eben drin. Bitte nehmen Sie derweil Platz».<br />
Endlieh Im Anerhelltgsten: «.—Tot mir aussei--<br />
Ordentlich leid. Eben habe Ich den Auftrag vergeben.<br />
Für drei Monate Ist mein Bedarf Jetzt gedeckt».-<br />
23 Uhr: Etwas mlugelsuM wartet der ein« auf<br />
den Nachtzug. «Dass mir das passieren musste. Wo<br />
Ich doch so bestimmt mit dem Auftrag gerechnet»«.<br />
Der andere hingegen steckt schon l&ngsi in den<br />
Federn und döst zufrieden. «Ja — der Wagen! Damit<br />
war ich eben schneller. Und erfolgreicher».<br />
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AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> —<br />
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Vexttetew Wagen ztvi Vexluqunq. -und<br />
sie muss wissen UXWUUH<br />
Rationell reisen heisst mit dem Auto reisen. Das<br />
Ist kein leeres Schlagwort, noch eine Lobhudelei<br />
für das Auto, sondern eine während sechsjähriger<br />
Reisetätigkeit zahlenmässig festgestellte Tatsache.<br />
In diesen 6 Jahren bin ich nicht immer mit dem<br />
Auto gereist, sondern abwechslungsweise 6 Wochen<br />
Bahn-, dann 6 Wochen Autotour. Es steht<br />
mir fern, die Bahn zu verurteilen, denn auch sie<br />
hat ihre Vorteile. Besonders im Winter ist es sehr<br />
angenehm und wirkt entlastend für Geist und<br />
Körper, wenn man sich nach getaner Arbeit<br />
abends ins molligwarme Bahncoupö setzen, ein<br />
Buch oder eine <strong>Zeitung</strong> zur Hand nehmen oder<br />
sogar mit Reisekollegen einen Jass klopfen kann.<br />
Die Nerven, die ja bei uns heute so gehetzten<br />
Menschen sowieso bisaufsäusserste beansprucht werden,<br />
finden hier früher Zeit zur Erholung, Der Automobilist<br />
aber braucht nun seine Nerven-Reserven,<br />
denn Dämmerlicht, eisglatte Strossen, Regen und<br />
vor allem der Nebel, sind gefährliche, heimtückische<br />
Gegner. Trotzdem bin ich auf Grund meiner<br />
Erfahrungen dazu gekommen, dem Auto die grösseren<br />
Vorteile zuzuerkennen. Wollte man an Hand<br />
von konkreten Fällen alle greifbaren Vorteile der<br />
Reise-Vertreter-Tätigkeit mit dem Auto anführen,<br />
so würde das ein Buch füllen.<br />
Glauben Sie, ich hätte während meiner Bahntour<br />
bessere Geschäfte getätigt, wenn ich zum Beispiel<br />
im Sommer mit meinen 20 kg Muster schweissgebadet<br />
und staubbedeckt bei meinen Kunden<br />
vorsprach, oder aber ich hätte mehr verkauft in<br />
meiner ständigen Angst, dass mir der Zug vor der<br />
Nase wegfahren könnte, bevor der Kunde etwas<br />
bestellt hatte? (Und es kam kam hie und da vor,<br />
dass ich ihn trotz Schnellaufs nicht mehr erreichte.<br />
Weder meine grimmigen Blicke, noch ein währschafter<br />
Fluch änderten etwas an der Tatsache,<br />
dass ich nun während 2—3 Stunden in dem fKaff»<br />
geographische und geschichtliche Studien machen<br />
durfte.) Nein, mit dem Auto kann man ruhig einige<br />
Minuten länger beim Kunden verweilen, sich vor<br />
ollem besser auf die Arbeit konzentrieren und abwarten,<br />
bis der psychologisch richtige Moment da<br />
ist, um das Geschäft erfolgreich abzuschliessen.<br />
— Eine Statistik, die ich mir eigens angelegt, lehrt,<br />
dass ich in der Zeit des Reisens mit dem Auto<br />
rund 40% mehr Umsatz erzielte, als während der<br />
Bahntour. Und die Kosten? Der beste Beweis, dass<br />
das Auto trotz effektiv grösseren Spesen gegenüber<br />
der Bahn bedeutend mehr Vorteile in sich<br />
vereinigt, liegt darin: Meine Firma hat sich ent-<br />
Imnier guter Dinge dank dem Wagen! Weil er die Muster in viel grösserer Auswahl mitführen, weil<br />
er die Ware sogar selbst mitbringen kann, kurz weil der Reisevertreter mit dem Auto prompter und<br />
schneller ist, wachsen die Aufträge und damit der Umsatz.<br />
schlössen, ab Anfang <strong>1939</strong> jedem Vertreter etnen<br />
Wagen zur Verfügung zu stellen, Die Firma aber<br />
möchte ich kennen lernen, die sich heute Mehrspesen<br />
aufbürdet, wenn keine handgreiflichen Vorteile<br />
winken I J. O.<br />
ilnaMäHqiqktU muss seift<br />
^ ^ ^ • • ^ ^ • • ^ • ^ • ^ • ^ ^ ^•^^>'%'*»'^1^'^^^^^'^^^1^1^'^^^^^^.-^«<br />
Bei den Schwierigkeiten Im Handel, bei der<br />
Schärfe des heutigen Konkurrenzkampfes komme<br />
Ich ohne Auto nicht mehr aus. Wie soll ich meine<br />
Arbeit ohne diesen treuen Helfer bewältigen?<br />
Der Wagen allein vermag den Notwendigkeiten<br />
unserer Zeit gerecht zu werden. Seine Kunden<br />
häufig und regelmässig besuchen, ist das A und<br />
O des Pflichtenheftes eines Geschäftsreisenden.<br />
Andere Lösungen? Die gibt es nicht, weil es eben<br />
kein Verkehrsmittel gibt, das den Bedürfnissen<br />
der Ausübung unseres Berufs in gleicher Weise<br />
Genüge zu leisten vermöchte. Aber — die Betriebskosten<br />
I Benzin und Steuern verteuern sie,<br />
und das nicht zu knapp.<br />
Für beschränkte Gebiete leisten Velo oder Motorrad<br />
wenigstens dort gute Dienste, wo sich der<br />
Vertreter nicht gross mit Gepäck, mit Mustern,<br />
Reklamematerial usw. zu befassen hat. Bei,<br />
schlechtem Wetter macht man aber dann vor<br />
dem Kunden nicht gerade vorteilhafte Figur. Und<br />
doch lässt sich auch das, wenn's nicht anders<br />
geht, noch eher in Kauf nehmen, als die Benützung<br />
von Bahn oder Autobus, die an eine bestimmte<br />
Route, einen bestimmten Fahrplan gebunden<br />
sind.<br />
Wessen der Geschäftsreisende in erster Linie<br />
bedarf, das ist absolute Unabhängigkeit. Sie<br />
erst erlaubt ihm, dem Kunden die Zeit zu widmen,<br />
die in jedem Fall erforderlich ist. Was bedeuten<br />
der Unterhalt des Wagens, die Unannehmlichkeiten<br />
und Sorgen im Strassenverkehr gegenüber<br />
der ewigen Bange vor dem Fahrplan, gegenüber<br />
der Qual der Wahl zwischen dem Kunden, der<br />
mit der Unterzeichnung des Autrages zögert und<br />
dem letzten oder einzigen Autobus, gegenüber<br />
der Möglichkeit eines Geschäftsabschlusses und<br />
der Aussicht auf einen zweistündigen Fussmarsch<br />
zum nächsten Bahnhof, wo man, wenn einem das<br />
«Glück» besonders will, noch warten darf. Vollends<br />
zur Verzweiflung kann es einen bringen,<br />
wenn man den Abschluss zwar nicht gemacht,<br />
den Zug aber trotzdem verfehlt hat. Schon richtig:<br />
es braucht Zuversicht, um solchen Widerwärtigen<br />
zum Trotz seine gute Stimmung nicht zu verlieren.<br />
Eine Jugoslawische Autobahn.<br />
Der englische «Motor» will wissen, dasg Jugoslawien<br />
im kommenden Frühjahr mit dem Bau seiner<br />
ersten eigentlichen Autobahn beginnen werde.<br />
Von Belgrad ausgehend und in Svala endigend,<br />
6oll sie parallel zur bestehenden Hauptstrasse verlaufen<br />
und die frühere serbische Hauptstadt mit<br />
den nördlichen und südöstlichen Grenzgegenden<br />
Jugoslawiens verbinden. Gleichzeitig fügt sie sich<br />
als Teiktück in die erosee Tianskontinental-Route<br />
London-Istambul ein.<br />
Ehrensache für die Jugoslawischen Behörden,<br />
die neue Strasse zu einer richtiggehenden Autobahn<br />
auszugestalten. So soll sie eine Breite von<br />
ca. 35 m. mit zwei durch einen Grünstreifen getrennten<br />
Fahrbahnen erhalten. Durch Viadukte,<br />
Tunnels und Brücken werden Kreuzungen mit andern<br />
Verkehrswegen »usceschaltet<br />
Geht Schweden zum Rechtsfahren über?<br />
Wir erhalten aus Stockholm folgende ergänzende<br />
Mitteilungen zu den Meldungen, welche wir bisher<br />
zu dieser Frage gebracht haben;<br />
Der schwedische Automobilclub beschäftigt eich<br />
seit zehn Jahren mit der Angelegenheit, um die<br />
Behörden wir Einführung des Rechtsverkehrs zu<br />
veranlassen. Erst im vergangenen Dezember noch<br />
unternahmen der Präsident und der Generalsekretär<br />
des Clubs beim zuständigen Ministerium entsprechende<br />
Schritte. Bei diesem Anlass wurde dem<br />
Minister ein Bericht überreicht, der die Entwicklung<br />
dieses Problems während der letzten Jahre<br />
schildert und die voraussichtlichen Kosten der<br />
Umstellung berechnet, die sich auf schätzungsweise<br />
15 Mill. Kronen belaufen. Anscheinend halten jedoch<br />
die Behörden den Moment noch nicht für gekommen,<br />
um den Wechsel zum Rechtsverkehr vorzunehmen.<br />
Wir sind indessen überzeugt, dass sich<br />
auch Schweden binnen weniger Jahre der Verkehrsregelung<br />
anschliessen wird, welche in der<br />
Mehrzahl der Staaten de« europäischen Kontinents<br />
gilt.<br />
Wl<br />
Vetkeht<br />
aftt.'cKo«<br />
Mutmassungen über die Typenbeschränkung<br />
in Deutschland.<br />
Nur noch 62 anstatt 168 Typen?<br />
Direktor Werlin von der Daimler-Benz AG.<br />
schätzt das künftige Bauprogramm Deutschlands<br />
für Motorfahrzeuge auf 23 Personen-, 14 Lastwagen<br />
und 25 Motorradtypen, während das bisherige Programm<br />
aus 168 Typen bestanden habe. Nicht eingerechnet<br />
eind darin Zugmaschinen, Spezialfahrzeuge,<br />
Omnibusse und Elektrofahrzeuge.<br />
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Jede?Werk zerfällt In 5 Hauptteile, wovon der<br />
erste in knapper Form die staatliche und wirtschaftliche<br />
Einrichtung sowie Handel und Verkehr<br />
in den betreffenden Ländern behandelt.<br />
Der zweite Teil trägt die Ueberschrift „Handelskorrespondenz<br />
und Organisation der Korrespondenzabteilung".<br />
Dieses Kapitel ist ein<br />
meisterhaftes Abbild der Handelspraxis.<br />
90 Seiten Wörter und Mustersätze bilden den<br />
dritten Teil. Dieser Teil bedeudet für den Korrespondenten<br />
das nie versiegende Nachschlagewerk,<br />
das ihm über alle Klippen hinweghilft.<br />
Nicht nur dem Handel, sondern auch dem<br />
Bankverkehr ist eingehend Rechnung getragen<br />
worden.<br />
Der vierte Teil ist betitelt: „Korrespondenz<br />
und Handelskunde". Gegen 200 Musterbriefe,<br />
die zum grössten Teil Originalbriefe sind, enthält<br />
dieses Kapitel. Die Briefe bestehen aus<br />
drei Teilen: Der Inhaltsangabe, dem Brief und<br />
den Erläuterungen. Diese am Fusse des Briefes<br />
angebrachten Erklärungen machen den Benutzer<br />
auf sprachliche und handelsübliche Eigentümlichkeiten<br />
aufmerksam.<br />
Unsicherheiten im Sprachgebrauch machen einen schlechten Eindruck<br />
auf den Empfänger eines Briefes. Aus diesem Grunde legen die Verfasser<br />
im Schlusskapitel der Werke ihre Erfahrungen, die sie während<br />
ihrer Tätigkeit gemacht haben, nieder.<br />
Solche Bücher bedeuten für jeden strebsamen Kaufmann Kapital<br />
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11 DIENSTAG, 7. FEBRUAR <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Frage 13.706. Alte Autodynamo versagt Ich<br />
kaufte eine Auto-Lichtmaschine zum Gebrauch als<br />
Dynamo..Leider lieferte sie keinen Strom, obwohl<br />
ich sie mit 1400 T/Min, antrieb. Auf dem Kollektor<br />
schleifen drei Kohlen, Ich probierte die Maschine<br />
.schon in allen möglichen Schaltungen aus, ohne<br />
eine nennenswerte Spannung zu erhalten. Schaltete<br />
ich die Feldwicklungen aus, so erhielt ich genau<br />
die gleiche Spannung wie bei Einschaltung des<br />
Feldstroms, nämlich nur y, Volt. Einzig wenn ich<br />
2—3 Ampere Feldstrom durch die Feldwicklung<br />
schicke, komme ich auf etwa 10 Volt Spannung,<br />
und es fliesst dann über einen Widerstand von<br />
5—10 Ohm ein Strom von 1 bis 2 Ampere. Wo<br />
fehlt es? Ich habe bereits Feld und Anker umgewickelt,<br />
wodurch ich die obigen Resultate erhielt<br />
Z. Z. in N.<br />
An t w o r t: Nachdem an dieser Maschine soviel<br />
gebastelt wurde, ist es allerdings schwer zu<br />
sagen, was nun mehr alles nicht stimmt Anfänglich<br />
hat es sich, sofern die Maschine wirklich noch<br />
im ursprünglichen Zustand war, möglicherweise<br />
einfach darum gehandelt, dass die Polarität der<br />
Magnetpole, d. h. die Richtung des Magnetismus,<br />
nicht stimmte. Wenn der remanente Magnetismus<br />
nämlich umgekehrt wirkt, als die durch die Feldwicklung<br />
erzeugten Kraftlinien, so kann die Maschine<br />
naturgemäss nicht von selbst auf Spannung<br />
kommen. Ebenso ist es möglieh, dass irgend eine<br />
Wicklung durchgebrannt war, und die Dynamo aus<br />
diesem Grunde anfänglich keinen Strom abgeben<br />
wollte. Durch die Neuwicklung fällt diese Störmöglichkeit<br />
dahin. Da jedoch die Windungszahlen<br />
anders gewählt wurden, existieren nicht mehr die<br />
vom Konstrukteur zugrunde gelegten elektrischen<br />
-Verhältnisse. Wir empfehlen daher, die Wicklung<br />
so abzuändern, wie sie ursprünglich war, womit<br />
am besten ein versierter Fachmann zu betrauen ist.<br />
Die fraglichen Lichtmaschinen sind meist zweipolig,<br />
seltener vierpolig ausgeführt und besitzen<br />
drei Stromabnehmerbürsten (sog. Dreibürsten-Regulierung).<br />
Die Feldwicklung liegt zwischen der Hilfsbürste<br />
und der weiter entfernten Hauptbürste. Im<br />
Feldstromkreis liegt noch ein Thermostatschalter,<br />
welcher den, Feldstrom normalerweise durch seine<br />
eigenen Kontakte leitet. Bei Ueberlastung jedoch<br />
unterbricht er diesen direkten Stromkreis und<br />
zwingt damit den Feldstrom durch den parallel<br />
zum Schaltor liegenden Sicherheitswiderstand zu<br />
fliessen. Erst wenn die Lichtmaschine sich abgekühlt<br />
hat, erhält die Feldwicklung durch automatisches<br />
Schliessen des Thermostatschalters wieder<br />
den vollen Strom. Auf diese Weise wird eine Schädigung<br />
der Lichtmaschine selbsttätig verhindert.<br />
Natürlich müssen die Drehrichtung und Richtung<br />
des Magnetfeldes zusammenpassen und ebenso muss<br />
die Wicklung des Ankers sowie die Schaltung richtig<br />
vorgenommen werden. Die Maschine kann auch<br />
schlecht arbeiten^ wenn zwar Magnetismus und<br />
Drehrichtung zusammenstimmen, jedoch entgegengesetzt<br />
den ursprünglichen Verhältnissen gewählt<br />
wurden, weil dann die Verschiebung des Magnetfeldes<br />
mit der Lage der Hilfsbürste nicht in Ein-<br />
Hang steht.<br />
-h-<br />
fu<br />
Sp '^Efrdh*<br />
Anfrane 744. Einentuni oder Zubehnr7 Mein<br />
Chef kaufte vor 2 Jahren einen neuen Wagen, den<br />
ich als Chauffeur in der Fabrik abzuholen hatte.<br />
Bei dessen Uebernähme empfing ich von der Fabrikleitung<br />
persönlich ein Buch, d. h. einen Automobilführer,<br />
mit der ausdrücklichen Bemerkung:<br />
für den Fahrer des Wagens! Im Instniktionenbuch<br />
für den Wagen ist dieses Werk als Requisit des<br />
Wagens nirgends auf?eführt. Mein Chef hat es<br />
nun letzten Sommer, ohne etwas zu sagen, au« dem<br />
Wagen entfernt wH es nie -wieder zurückgegeben.<br />
Ich bin nun der Auffassung, der Vertreter hahe das<br />
Buch mir persönlich geschenkt, um so mehr, als<br />
er darüber orientiert war, dass mein Chef nicht<br />
Selbstfahrer ist. Kann ich nun den AutomoJiilführer<br />
zurückverlangen, wenn nicht für mich, so doch für<br />
den Wagen? R. W. in B.<br />
Antwort: Ob das Buch ein persönliches Geschenk<br />
an Sie sein snllte oder eine Beigabe zu Gunsten<br />
des jeweiligen Fahrers des Wagens, lässt sich<br />
aus Ihrer Darstellung mit Sicherheit nicht beurteilen.<br />
Die Passung «für den Fahrpr des'Wagens» le?t die<br />
Vermutung nahe, dass das Buch für den jeweiligen<br />
Fahrer des Wagens bestimmt ist. aber gleichsam<br />
zürn Wagen zu gehören habe. Wir glauben nicht,<br />
dass ein persönliches Eigentumsrecht Ihrerseits<br />
besteht, es sei denn, die Fabrik würde dies ausdrücklich<br />
bestätigen. Das in Frage stehende Buch<br />
ist übrigens rein touristischen und nicht mechanischen<br />
Inhaltes. Wir glauben deshalb nicht., dass<br />
Ihnen irgendwelche Ansprüche zustehen Immerhin<br />
können Sie Djren Chef ersuchen. Ihnen das<br />
Buch zum Studium zur Verfügung zu stellen. Wobei<br />
sie dann ja die Möglichkeit haben, es wieder Im<br />
Wagen unterzubringen. ' *<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Fraoe 1067. Wer vertrIH Motorboote? Ich bitte<br />
Sie um Bekanntgabe der Vertreteradressen der Motorboote<br />
«Criscraft> und «Gray». H. in Z.<br />
Frage 1068. Betriebskostenberechnung. Ich interessiere<br />
mich für die Anschaffung eines neuen Lastwagens<br />
von 3000 kg Tragkraft und bitte Sie, mir<br />
mitteilen zu wollen, wie sich die' Kalkulation für<br />
die drei Marken L. M. und N. stellt S. in B.<br />
Frage 1069. Bücher qesucht. Wir bitten Sie um<br />
Angaben über Zeitschriften und besondere Bücher,<br />
•welche die Leitung, Berechnungen und .technische<br />
Führung einer Grpssgarage behandeln, sowie auch<br />
die Verleger, wo wir uns dieselben beschaffen können.<br />
M. in L.<br />
Frape 1070. Wer ändert Automobile In Traktoren<br />
ab? Ich wäre Ihnen dankbar für Aneabe der<br />
Adresse von Firmen, die sich mit der Abänderung<br />
von Automobilen in Traktoren befassen. R. in B.<br />
Das st. ealHsche Strassenbauprogramm <strong>1939</strong><br />
sieht eine Bausumme von 8.767.000 Fr. vor, die zur<br />
Ausführung folgender grösserer Korrektionsarbeiten<br />
verwendet werden sollen: Strassen Altstätten—<br />
Heerbrügg, über den Stoss, Garns—Wildhaus. Walenseestrasse,<br />
Seedammstrasse Rapperswil, Nesslau—<br />
Stein, Rickenbach—Kirchberg, Bronschofen—Kantonsgrenze,<br />
Niederbüreh^-Bischofszell und die<br />
neue Sitterbrücke bei St. Gallen.<br />
Ausbau dec Stcasse ü&ec die JfoatechoAe zwischen<br />
£aue%z und Goidau<br />
Ein „dunkler Fleck" im Zugang zum Gotthard verschwindet.<br />
Wer je von Zürich oder Luzern über Arth<br />
nach Brunnen gefahren ist, dem wird das<br />
nicht nur ziemlich steile, sondern auch<br />
schmale und schlechte Teilstück von Goidau<br />
über die Bernerhöhe, einen Schuttkegel des<br />
Qoldauer Bergsturzes, in nicht gerade angenehmer<br />
Erinnerung geblieben sein. Sowohl<br />
hinsichtlich der Linienführung als auch in<br />
bezug auf die Steigungsverhältnisse präsentiert<br />
sich dieser Abschnitt der Durchgangsroute<br />
Basel-Luzern-Gotthard und Ztirich-<br />
PBOJCKT UBttttHH STRASSENAUS8*U „ BERNERHOHf<br />
ZWISCHEN GOIDAU UND LAUCRZ.<br />
S ITU ATION<br />
Gotthard in einem Zustand, der den Bedürfnissen<br />
des modernen Strassenve'rkehrs nicht<br />
mehr zu genügen vermag. Hohe Staubwolken<br />
kündeten im Sommer schon von weitem,<br />
was für ein Bewenden es mit diesem Uebergang<br />
hat; im Winter aber konnte man es erleben,<br />
dass die Strasse mitunter stundenlang<br />
durch Fahrzeuge verstopft war, welche der<br />
Schnee oder das Glatteis immobilisiert hatten.<br />
Nicht umsonst sahen sich die Behörden<br />
des Kantons Schwyz kürzlich noch veranlasst,<br />
den Besitzern von Lastwagen zu empfehlen,<br />
Fahrten mit Anhängern über die Bernerhöhe<br />
unterbleiben zu lassen, weil -dieser<br />
«Stich > von Lastenzügen trotz bester<br />
Schneeräumung nicht bewältigt werden<br />
könne.<br />
Man wird es deshalb begrüssen, dass der Kanton<br />
Scbwyz nunmehr daran geht, hier Remedur zu<br />
schaffen.<br />
In den nächsten Tagen soll nämlich mit der Verbesserung<br />
dieser Teilstrecke begonnen werden.<br />
Zuerst hatte man einen Ausbau der bestehenden<br />
Strasse geprüft, kam aber mit Rücksicht auf die<br />
Unmöglichkeit einer Beseitigung der Steigungen<br />
davon ab. Und ebenso erwies eich die Lösung* die<br />
Strasse näher gegen den Rossberg hin zu verlegen<br />
als undurchführbar. So entschloss man sich zu<br />
einer Korrektur der Linienführung der jetzigen<br />
Strasse, womit eine zweckmäßigere Gestaltung der<br />
SteigunErsverhältnisse Hand in Hand seht. Bei einer<br />
Gesamtlänge der Korrektion von 1,79 km entfallen<br />
auf den Ausbau des bestehenden<br />
950 m auf Neuanlagen.<br />
Trasses und<br />
Herabsetzung der Steigung auf 7,9%. — Erweiterung<br />
der Fahrbahnbreite auf 7,5 m.<br />
Ausserdem wird die Steigung, die bei der alten<br />
Strasse bis zu 13% betrug, durch hohe Dämme und<br />
tiefe Einschnitte auf 7,9% verringert Wohl Hess<br />
der Regierungsrat die Frage untersuchen, ob es mit<br />
Rücksicht auf die Kosten nicht angängig wäre, die<br />
Fahrbahn nur auf 7 m Breite zu bemessen. Mit<br />
dem Beschluss, sie auf 7,5 m festzusetzen, bekundete<br />
er — und das verdient Anerkennung — sein<br />
Verständnis für das, was der neuzeitliche Verkehr<br />
auf dem Gebiete des Strassenbaues verlangt Man<br />
hat aber auch nicht unterlassen, dem Automobilisten<br />
die Reize dieser Landschaft zu erschliessen:<br />
beim schönsten Stück der Strasse entsteht ein<br />
Parkplatz und ein Fussgängerweg führt durch das<br />
sind fast ausnahmslos Automobil-Besitzer und<br />
regelm&ssige Leser der „Automobil-ReTue".<br />
Haben Sie solche Objekte zu verkaufen, dann<br />
machen Sie eine „Kleine Anzeige<br />
in die<br />
„Automobil-Revue"<br />
wilde, romantische Berfsturzgebiet nach einem<br />
Aussichtspunkt, von wo der Blick «ich auf den<br />
Lauerzesee und die beiden Mythen •weitet. "•<br />
Drei Etatrpen sind für die Ausführung der auf<br />
insgesamt 500.000 Fr. -veranschlagten Korrektion<br />
vorgesehen:<br />
Bauetappe<br />
<strong>1939</strong> mit 100.000 Fr.<br />
> <strong>1939</strong>/40' » 200.000 »<br />
1940/41 > 200.000 »<br />
•Ruht während des Sommers die Arbeit, «o Ist<br />
das Projekt Im übrigen derart disponiert, dass man<br />
Verkehrseinstellungen, auf der alten Strasse nicht<br />
vorzunehmen braucht Eine kürzere Bauzeit würde<br />
sich nach Ansicht der Behörden mit der finanziellen<br />
Leistungsfähigkeit des Kantons nicht vertragen.<br />
Immerhin kann die eigentliche Steigung<br />
über die Berner höhe ichon im Sommer<br />
19 40 provisorisch den» Verkehr<br />
übergeben werden.<br />
! An die Lohnsumme der<br />
beim Bau beschäftigten Arbeitslosen — es handelt<br />
sich beim vorliegenden Werk um eine Notstandsarbeit<br />
— leistet die eidg. Zentralstelle für Arbeitsbeschaffung<br />
einen Beitrag.<br />
\us dc»n Verbanden<br />
Die Aspa, Kantonalgruppe Bern<br />
lädt auf nächsten Samstag, den 11. Februar, va<br />
einer Versammlung ein, die um 15 Uhr im grossen<br />
Saal des Bürgerhauses Bern beginnt und deren<br />
Hauptgegenstand, die Orientierung der Mitglieder<br />
über die Einführungsmassnahmen zur Autotransportordnung<br />
und über das Ausfüllen der offiziellen<br />
Fragebogen des eidg. Amtes für Verkehr bildet. Das<br />
Referat hält Herr Dr. Raaflaub. Nachher steht<br />
den Mitgliedern ein kleines Büro mit Personal und<br />
Schreibmaschinen zur Verfügung, das nach den<br />
Angaben der Wagenhalter die Formulare unentgeltlich<br />
ausfüllt Auch Nichtmitglieder sind zur Teilnahme<br />
an der Versammlung freundlich eingeladen.<br />
Ihnen steht das Büro ebenfall« kostenlos zur Verfügung,<br />
soweit es nicht durch Aspa-Mitglieder zu<br />
stark beansprucht wird.<br />
(Eine ganze Reihe solcher «Instruktions-Versammlungen»<br />
der Aspa-Sektionen haben bereits in<br />
verschiedenen Landesgegenden stattgefunden; weitere<br />
werden noch folgen.)<br />
VEREINIGUNG STAATL. GEPR.<br />
AUTOFAHRLEHRER<br />
DER SCHWEIZ (V. AS.)<br />
2 ZENTRALVERBAND. D,ie Sektionen mögen vormerken,<br />
dass die auf 26. März angesetzte Delegiertenversammlung<br />
vormittags punkt 10 Uhr beginnt<br />
und im Gebäude der Schweizer Mustermesse<br />
in Basel stattfindet. Zur Besichtigung der Messe<br />
bietet sich nachmittags Gelegenheit Im übrigen<br />
wird verwiesen auf die den Sektionen für die Delegiertenversammlung<br />
zugehenden Richtlinien nebst<br />
Anmeldeformular, das dem Zentralsekretariat bis<br />
spätestens 25. Februar richtig ausgefüllt und unter»<br />
zeichnet zuzustellen ist Die Traktandenliste wird<br />
den Sektionen besonders übermittelt.<br />
In den nächsten Tagen erhalten die Sektionen<br />
mit Rundschreiben Nr. 1 das Schema eines Fragebogens<br />
betr. die ärztliche Untersuchung. Die Frist<br />
zur Vernehmlassung durch die Sektionen wird angesetzt<br />
bis 25. Februar; -bis' zu diesem Tage ist<br />
dem Zentralsekretariat die Stellungnahme zur<br />
grundsätzlichen Frage und zum Fragebogen selbst<br />
bekanntzugeben.<br />
Wohl die meisten Fahrlehrer werden auf Ende<br />
1938 ihre Betriebsrechnung erstellt und das Jahresergebnis<br />
ermittelt haben; diese Feststellungen sind<br />
ohnehin zur objektiv richtigen Steuereinschätzung<br />
notwßndig. Das Zentralsekretariat wird den Fahrlehrern<br />
demnächst Gelegenheit geben, ihm mit<br />
kalkulatorischen Unterlagen an die Hand zu gehen,<br />
wozu die Jahresrechnung des Fahrlehrers einen<br />
vorzüglichen Ausgangspunkt bildet. Es wird deshalb<br />
gebeten» das bezügliche Material aufzubewahren<br />
und den Fragebogen des Zentralsekretariates<br />
abzuwarten. Dieser wird die notwendigen Grundlagen<br />
zur Behandlung der Tariffrage bilden. Anregungen<br />
von seiten der Sektionen und ihrer einzelnen<br />
Mitglieder werden schon heute dankend entgegengenommen.<br />
Für das Zentralsekretariat: Ed. Aeberli.<br />
Liegenschafts-Markt<br />
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Berner Jura, an der Kreuzung v. 3 intern. Strassen<br />
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Automobil-Revue, Bern.<br />
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Automobil-Revui, Bern.<br />
SEKTION BERN. Einladung zur Mitgliederversammlung,<br />
Dienstag, 14. Februar, abends &%<br />
Uhr, im «Wächter» in Bern. Traktanden: 1. Präsenz,<br />
2. Protokoll, 3. Wahl der Delegierten, 4. kürzer<br />
Bericht des Zentralsekretärs, 5. Aussprache,<br />
6. Diversa und Unvorhergesehenes.<br />
Wir erwarten pünktliches und namentlich vollrfhligee<br />
Erscheinen.<br />
Dieser Tage ist den einzelnen bernischen Mitgliedern<br />
das amtliche Formular Steuererklärung,<br />
mit Fristansetzung bi« 15. Februar zugestellt worden.<br />
Die Erfahrung lehrt, dass der Selbsteinschätzung<br />
auch in den Kreisen der Fahrlehrer noch immer<br />
zu wenig Beachtung geschenkt und zu sehr init<br />
subjektiven Argumenten gefochten wird. Indessen<br />
kann nur eine objektiv richtige und glaubwürdige,<br />
beweisbare Einsehätzung scbliesslicb. zum Erfolg<br />
führen. Viele Rekurse können dadurch vermieden<br />
oder erfolgreich durchgeführt werden. Voraussetzung<br />
dazu ist allerdings ein zuverlässiges Beweismaterial<br />
in Form von Rechnungsbüchern. Belegen<br />
usw. Je gemeinsamer die Taxationen im Fahrlehrerberuf<br />
durchgeführt werden können, desto<br />
sicherer kann eine zuverlässige Durchschnittserfahrung<br />
gesammelt werden. Mit seiner in dieser Materie<br />
20jährigen Praxis und reichen Erfahrung<br />
steht der Sekretär den einzelnen Mitgliedern mit<br />
Rat und Tat gegen bescheidene Gebühren gerne zur<br />
Verfügung, wobei betont wird, dass alle ihm unterbreiteten<br />
Angaben und Beweismittel streng, verschwiegen<br />
und unabhängig vom Verband behandelt<br />
werden. Es wird immerhin gebeten, nicht bis zum<br />
letzten Tage zuzuwarten.<br />
Für das Sekretariat: Ed. Aeberli.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
SCHAFFHAUSEN<br />
Die gut besuchte Monatsversammlung<br />
vom 2. Februar<br />
mit ferroxierter Lauffläche,<br />
lert iedesVerölen des Motors<br />
LIZENZ PERFECT CIRCLE<br />
JUNKER&FERBER<br />
l'HSÄi:;'.'.:'?.:'.'''^'