E_1939_Zeitung_Nr.047
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BERN, Freitag, 9. Juni <strong>1939</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
35. Jahrgang — No 47<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert.<br />
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jwndenwekehe, rlutötoucUmus<br />
Was den 29 % Logiernächten, welche im<br />
Zeitraum Juni-September 1938 allein auf die<br />
ausländischen Autogäste entfielen, besonderes<br />
Relief verleiht, das ist der Umstand, dass<br />
sie das Produkt neuen, zusätzlichen Verkehrs<br />
repräsentieren, dessen Ursprung letzten Endes<br />
aHein im unaufhaltsamen Aufstieg und in<br />
der Popularisierung des Motorfahrzeugs liegt.<br />
Hält man sich diese erst durch das Hinzukommen<br />
des Autos möglich geworden© Erweiterung<br />
unserer wirtschaftlichen Existenzbasis<br />
vor Augen, dann mutet es beinahe absurd<br />
an, wenn gewisse Kreise mit einer Beharrlichkeit,<br />
die eines besseren Ziels würdig<br />
wäre, gegen das Motorfahrzeug zu Felde ziehen<br />
und ihm dabei vorrechnen, es bezahle ja<br />
nicht einmal seine Strasse. Weil der Zweck<br />
die Mittel heiligt, «übersehen» sie dabei,<br />
dass<br />
das Erscheinen des Autos erst den modernen<br />
Strassenbau ins Dasein gerufen und damit<br />
den Autotourismus zum Leben erweckt hat,<br />
der heute seinen klingenden Segen in alle<br />
Erwerbskreise und last but not least auch<br />
in die Kassen des Fiskus ergiesst.<br />
Strassen bauen heisst nicht nur unser Nationailvermögen<br />
mehren, es heisst auch aktive<br />
Verkehrspolitik treiben, an deren Früchten<br />
unsere ganze Wirtschaft teil hat. Man braucht<br />
nicht weit zu suchen, um es durch die Wirklichkeit<br />
selbst bestätigt zu finden, wie stark<br />
die Erkenntnis überall verwurzelt ist, dass<br />
unser wirtschaftliches Wohlergehen heute<br />
mehr denn je vom Vorhandensein guter<br />
Strassen abhängt. Wie, haben denn nicht<br />
sowohl die Bündner als auch die Sernftaler<br />
ihre Haltung im Kampf um die Strassenverbindung<br />
Qlarus-Vorderrheintal vor allem mit<br />
dem Hinweis auf die verkehrspolitischen und<br />
volkswirtschaftlichen Belange begründet,<br />
stehen nicht Strassenbauten mit in vorderster<br />
Linie unter den Tessiner Verkehrsbegehren<br />
? Und bekennt sich nicht auch der Bundesrat<br />
zur Devise, dass die Strasse das Leben<br />
bedeute, wenn er bei der Behandlung<br />
des Kapitels « Ausbau der Alpenstrassen » in<br />
seiner Botschaft zur Arbeitsbeschaffungsvorlage<br />
schreibt, der Aufwand für die von ihm<br />
vorgeschlagenen strassenbaulichen Arbeiten<br />
finde — ganz abgesehen von der dadurch<br />
*) Siehe Nr. 46.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Rätsel um Muriel.<br />
Roman von Johann Friedrich.<br />
42. Fortsetzung.<br />
« Wir gehen nicht nach England ! > erklärt<br />
Martinez kategorisch und setzt seine<br />
Handtasche nieder. « Lassen Sie den Steamer<br />
so schnell wie möglich herüberkommen<br />
und übergeben Sie ihn uns in einem beliebigen<br />
französischen Hafen. Sie wissen, wie<br />
streng drüben das Ausfuhrverbot gehandhabt<br />
wird und welche Strafen für Uebertretungen<br />
verhängt werden.»<br />
«Ich übergebe Ihnen das Schiff in der<br />
britischen Hoheitszone, oder gar nicht!»,<br />
antwortet Charles eisern. « Meine Firma hat<br />
das Risiko der Ausfuhr und der Beschlagnahme<br />
von vornherein ausdrücklich abgelehnt.<br />
Daran ist nicht zu rütteln. Wenn Sie<br />
daran Anstoss nehmen, kommt das Geschäft<br />
nicht zustande. Ihre Konkurrenten, wenn ich<br />
und Ußidsckaft<br />
(Schluss.)*<br />
Erseheint jeden Dienstag und Freitag<br />
Wöchentliche Beilage „Auto - Magaiin". Monatlich 1 mal „G*lbe Ii«te"<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97. Bern<br />
Telephon 28.222 - Postcheck III 414,- Telegramm-Adresse : Autorevue, Bern<br />
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bewirkten Förderung des einheimischen<br />
Automobilismus — seine Rechtfertigung darin,<br />
dass sich der Ertrag der ausländischen<br />
Autotouristik im Jahre 1937 auf annähernd<br />
47 Millionen beziffert habe ?<br />
Wohl darf sich unser Programm für den<br />
Ausbau bestehender und die Anlage neuer<br />
Alpenstrassen sehen lassen. Noch aber harrt,<br />
vornehmlich was den Ausbau anbelangt,<br />
noch manches wichtige Projekt seiner Ausführung.<br />
Sie auf die lange Bank zu schieben,<br />
könnte uns teuer zu stehen kommen, denn<br />
wenn ausländische Konkurrenzstaaten, welche<br />
den Wert der Autotouristik ebenfalls<br />
< kennen und schätzen gelernt», und die<br />
alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen<br />
vielbegehrten Strom nach ihrem Gebiet abzulenken,<br />
uns im Strassenbau klar distanziert<br />
haben, so lassen sie kein Mittel unversucht,<br />
um diese Position zu behaupten.<br />
Noch eine andere Pflicht erwächst uns<br />
daneben, auf die wir gerade im gegenwärtigen<br />
Moment unsere Kräfte mehr denn je<br />
konzentrieren sollten :<br />
Mit den politischen Ereignissen der letzten<br />
Zeit sind selbständige Staaten und Kunden<br />
unserer Fremdenwirtschaft von der Landkarte<br />
verschwunden. Am Horizont türmt<br />
sich finsteres Gewölk, das die Reiselust<br />
lähmt. Aus unserer Hotellerie dringt die<br />
Kunde, dass zahlreiche Bestellungen ausländischer<br />
Gäste rückgängig gemacht worden<br />
sind. Dazu hat der fremde Autotourismus<br />
nach der Schweiz seit Jahresanfang eine absteigende<br />
Richtung eingeschlagen.<br />
Besinnen wir uns daher in vermehrtem<br />
Mass auf den inländischen Reiseverkehr, um<br />
den drohenden Ausfall wettzumachen ! Wir<br />
haben um so mehr Grund dazu, als es schon<br />
letztes Jahr lediglich die gesteigerte Frequenz<br />
von, Schweizergästen war, welche<br />
die Schrumpfung im Kontingent der Ausländer<br />
ausglich. Jahre sind vergangen, seitdem<br />
Ueber 430.000 ausländische Motorfahrzeuge •weilten letztes Jahr bei uns zu Gast. Rund 47 Millionen<br />
haben sie in der Schweiz ausgegeben.<br />
so sagen darf, teilen Ihre Bedenken übrigens<br />
nicht.»<br />
Hier mischt sich Don Paulo ein, der nicht<br />
länger auf seiner Dienerrolle besteht, und bittet,<br />
sich mit seinem Kollegen noch einmal<br />
auf kurze Zeit zurückziehen zu dürfen. Dagegen<br />
ist keine Einwendung zu machen und<br />
die beiden Südamerikaner verlassen den<br />
Raum. Sobald sie hinaus sind, tritt Muriel<br />
ans Fenster und blickt mit betonter Diskretion<br />
auf die dunkle Strasse, auf der absolut<br />
nichts zu sehen ist. Charles hat irgend eine<br />
innere Hemmung zu überwinden, ehe er mit<br />
zwei Schritten an Peggys Lager tritt, doch<br />
es bleibt ihm kaum Zeit, ihr zärtlich über das<br />
Haar zu fahren, da treten die beiden Parteigänger<br />
Sabanillos wieder ein.<br />
« Wir sind im Prinzip bereit, Ihre Bedingungen<br />
anzunehmen, da uns nichts anderes<br />
übrig bleibt», sagt Dr. Martinez etwas bitter,<br />
« aber wir müssen Sie darauf hinweisen,<br />
dass schon bei unserer Einreise Schwierigkeiten<br />
entstehen können.»<br />
« Sind Ihre Pässe - nicht in Ordnung ? ><br />
Die Förderung der Inlandstouristik.<br />
fragt Charles sachlich, « oder bestehen sonst<br />
besondere Gründe für Ihre Befürchtung ?»<br />
«Das nicht gerade >, bemerkt Don Paulo,<br />
«aber wir haben von Landsleuten gehört,<br />
dass die grossen Schikanen und Unannehmlichkeiten<br />
ausgesetzt waren. Es soll eine<br />
schwarze Liste geben. Sie verstehen mich.»<br />
« Keine Angst! » Charles lächelt sein unbeschwertes<br />
Jungenslächeln. «In unserer<br />
Gesellschaft haben Sie keine übertriebene<br />
Revision zu befürchten.»<br />
INSERTIONS-PREIS:<br />
Dia achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />
Grossere Inserate nach Spezialtarif.<br />
Imeratensehluss 4 Tage vor Erseheinen der Nummer<br />
In dieser Nummer:<br />
Um die Vereinheitlichung unserer<br />
Verkehrswerhung.<br />
Vollzugsbestimmungen der<br />
Armee-Motorisierung.<br />
Bergrennen Valangin-<br />
Vue des Alpes.<br />
Das Auspuffsystem.<br />
Beilage:<br />
der Ruf nach einer Erleichterung der einheimischen<br />
Touristik erscholl. Zu greifbaren<br />
Resultaten hat er bisher jedoch nicht geführt.<br />
Angesichts der kaum ermutigenden Perspektiven,<br />
die sich heute für den ausländischen<br />
Autöreiseverkehr eröffnen, ist<br />
es höchste Zeit geworden, die Verbilligung<br />
des Binnenverkehrs endlich vom<br />
Fleck zu bringen.<br />
Will man dabei wirklich ganze Arbeit leisten,<br />
so versteht es sich von selbst, dass<br />
nicht nur den Bahnreisenden, sondern auch<br />
dem Automobilisten ein Entgegenkommen<br />
gewährt werden muss. Den Weg, der sich<br />
dabei als einzig gangbar erweist, hat vor<br />
drei Jahren schon der heutige Nationalratspräsident<br />
Vallotton aufgezeigt, als er in seiner<br />
Interpellation für die Förderung des inländischen<br />
Fremdenverkehrs u. a. auch eine<br />
Ermässigung des Benzinpreises<br />
forderte. Dass die Verwirklichung eines solchen<br />
Begehrens starkem Widerstand begegnet,<br />
davon zeugt die glatte Ablehnung, welche<br />
der Vorstoss des TCS nach Einräumung<br />
einer Benzinrückvergütung für die Besucher<br />
der Landesausstellung erfahren hat. Sein<br />
kategorisches Nein stützt der Bundesrat vor<br />
allem auf Erwägungen fiskalischer Natur. Ob<br />
er indessen mit dieser einseitigen Rücksichtnahme<br />
auf die Interessen der Staatskasse<br />
die Bedürfnisse der Wirtschaft nicht Vernachlässigt?<br />
Denn darüber können sich nach<br />
dem, was oben ausgeführt wurde, keine<br />
Zweifel mehr erheben, dass<br />
von einer Belebung der einheimischen<br />
Autotouristik unsere gesamte Wirtschaft<br />
profitieren würde. Woraus aber lebt und<br />
woraus schöpft der Fiskus als aus eben<br />
dieser Wirtschaft? Und weil er es tut,<br />
nützt er nur sich selbst, wenn er danach<br />
trachtet, deren Ertragsfähigkeit zu steigern.<br />
Martinez und Paulo verständigen sich<br />
durch Blicke. Sie haben einigen Grund, sich<br />
vor der Pedanterie der britischen Behörden<br />
in acht zu nehmen, aber wenn dieser Engländer<br />
so sicher ist, sie glücklich über die<br />
Grenzkontrolle zu bringen, so kann es ihnen<br />
nur recht sein. Bis zum endgültigen Geschäftsabschluss<br />
hat er doch jetzt alles Interesse<br />
an ihnen beiden.<br />
« Ich wollte Ihnen nur unsere Bedenken<br />
nicht verheimlichen», sagt Martinez ölig.<br />
« Im übrigen sind wir bereit. »<br />
Die kleine Karawane setzt sich in Bewegung.<br />
Voran Charles, der es unter den veränderten<br />
Verhältnissen vorzieht, Peggy<br />
selbst zum Wagen zu tragen, dann die beiden<br />
Südamerikaner, als letzte Muriel, die die<br />
Rechte immerhin zur Vorsicht in der Tasche<br />
an der Pistole hat. Der grosse Cadillac<br />
schuckt alle fünf Personen ganz bequem.<br />
« Die Zeit schleicht», sagt Lady Troy zu<br />
Sir Andrew, der seine eigene Erregung hinter<br />
einer undurchdringlich höflichen Maske<br />
verbirgt. Er äst in grosser Sorge um Muriel.<br />
Solche Wildwestabenteuer, wie sie gerade<br />
eins vor hat, findet er gleich gefährlich in<br />
der Ausführung, wie in den Folgen.<br />
«Wir müssen Geduld haben, gnädige<br />
Frau >, versucht er trotzdem, Lady Constanza<br />
zu trösten, «sicherlich werden Sie<br />
Ihre Tochter bald wiedersehen.»<br />
«Meinen Sie wirklich ?» Es liegt viel<br />
Zweifel in der Frage. Sir Andrew versteht<br />
ganz richtig, dass die Lady nicht nur den<br />
Erfolg, sondern auch die Absicht Charles in<br />
Zweifel zieht. Kann er nicht selbst mitschuldig<br />
an Peggys Entführung sein und die
\KTUELLES<br />
Um dfe Vereinheitlichung<br />
unserer Verkehrswerbung.<br />
Der Ständerat stimmt der Vorlage über die<br />
« Schweizerische Zentrale für Verkehrsförderung»<br />
zu und kleidet sie in die Form<br />
eines Bundesgesetzes.<br />
Am vergangenen Montag nahm der Ständerat<br />
sein Arbeitsprogramm der diesjährigen<br />
Sommersession mit der Behandlung des Entwurfs<br />
zur Schaffung einer Schweizerischen<br />
Zentrale für Verkehrsfördefung in Angriff,<br />
wobei der Kommissionsreferent Keller ein<br />
umfassendes Bild des Werdeganges und des<br />
bisherigen Standes unserer Verkehrspropaganda<br />
entwarf. Die neue Vorlage, wonach<br />
der Bund an die Gesamtaufwendungen von<br />
4,4 Millionen einen festen Betrag von 2,5 Millionen<br />
und eine variable Quote von höchstens<br />
500.000 Fr. leistet, -währenddem der Rest von<br />
den SBB, der Post, Hotellerie, Transportanstalten,<br />
Kantonen, Verkehrsverbänden usw.<br />
aufzubringen ist, beseitigt den Dualismus<br />
zwischen SBB und SVZ und stellt unsere<br />
Verkehrswerbung auf eine einheitliche Basis.<br />
Legte der Bundesrat seinen Entwurf in Gestalt<br />
eines nicht allgemein verbindlichen<br />
Bundesbeschlusses vor, so hat sich die Kommission<br />
für die rechtliche Form eines Bundesgesetzes<br />
entschieden, und zwar aus der Erwägung<br />
heraus, dass es sich dabei doch um<br />
eine Materie handle, die es rechtfertige, das<br />
Mitspracherecht des Volkes nicht auszuschliessen.<br />
Zur Frage des Sitzes<br />
der neuen Organisation machte Schöpfer<br />
(Solothurn), gestützt auf ein Gutachten eines<br />
Verkehrsfachmannes geltend, die Zentrale<br />
gehöre nach Bern, weil sich hier die Mehrzahl<br />
jener Organe befinde, die mit dem Verkehr<br />
zu tun haben. Einen Antrag stellte der<br />
Redner jedoch nicht, ebensowenig wie Mouttet<br />
(Bern), der erklärte, dass zwar verschiedene<br />
objektive Gründe für die Sitzverlegung<br />
nach der Bundesstadt sprächen, dass er jedoch<br />
von einem formellen Antrag absehe, um<br />
nicht eine Fehde zwischen den Städten herauf<br />
züb eschwö ren.<br />
Bundesrat Pilet verteidigte die Beibehaltung<br />
Zürichs als Sitz mit dem Hinweis darauf,<br />
dass die Limmatstadt das wirtschaftliche<br />
Zentrum des Landes bilde und dass sich der<br />
Verkehr mit Bern, der sich übrigens auf wenige<br />
Instanzen beschränke, ohne Schwierigkeiten<br />
erledigen lasse. Dieser Auffassung<br />
schloss sich der Rat stillschweigend an; im<br />
übrigen folgte er, was die Form der Vorlage<br />
anbelangt, den Anträgen seiner Kommission<br />
und wandelte den Bundesbeschluss in ein<br />
dem Referendum unterstehendes Bundesgesetz<br />
um (wobei zu erwähnen wäre, dass die<br />
nationalrätliche Kommission an der ursprünglichen<br />
Form des Bundesbeschlusses festhält).<br />
Zur Frage des Personalbestandes gab<br />
Bosset (Waadt) dem Wunsch Ausdruck, dass<br />
Neueinstellungen unter allen Umständen vermieden<br />
werden; daneben kritisierte er die<br />
ungleiche rechtliche Stellung der Beamten.<br />
Demgegenüber hoben der Kommissionspräsident<br />
und Bundesrat Pilet hervor, man habe<br />
erworbene Rechte nicht beeinträchtigen und<br />
durch Schematismus keine unnötigen Kosten<br />
verursachen wollen.<br />
In der Schlussabstimmung — die Diskussion<br />
wurde nicht weiter benützt — erteilte<br />
die Ständekammer der Vorlage mit 28<br />
Stimmen ohne Gegenmehr ihre<br />
Genehmigung. Das nächste Wort wird<br />
nun der Nationalrat haben, auf dessen Traktandenliste<br />
das Geschäft ebenfalls figuriert.<br />
Zeit, die sie hier warten, dazu benutzen, um<br />
seine Beute noch mehr in Sicherheit zu bringen<br />
? Aber dann müsste Muriel mitschuldig<br />
sein.<br />
« Sie sehen zu schwarz, gnädige Frau»,<br />
beantwortet Sir Andrew mehr die erratener!<br />
Gedanken als die Frage seiner Partnerin.<br />
Dann schweigen sie beide wieder. Sie fahren<br />
erschrocken zusammen, als nach kurzem<br />
Klopfen die Tür geöffnet wird. Ist es schon<br />
Charles ? Nach Figur und Qrösse zu urteilen,<br />
könnte er es sein. Aber Lady Constanza<br />
erkennt auf den zweiten Blick, dass es ein<br />
Fremder ist. Wenigstens für sie. Major Law<br />
dagegen springt zornrot hoch. Wie kann es<br />
dieser Kerl, dieser Aguillar wagen, nach den<br />
Vorgängen des heutigen Abends in dieses<br />
Appartement zu kommen, dessen augenblickliche<br />
Inhaberin er in Lebensgefahr gebracht<br />
hat?<br />
Don Aguillar seinerseits befürchtet beim<br />
Anblick Lady Troys und des Majors, dass<br />
er das Zimmer verfehlt hat.<br />
< Ist dies nicht der Salon Mister d'Andrades<br />
? > fragt er französisch.<br />
< Doch ! » erwidert Sir Andrew schroff.<br />
« Eben deswegen wundere ich mich, was<br />
Sie hier zu suchen haben ? Ich war heut im<br />
Zirkus, Don Aguillar. Sie sollten längst verhaftet<br />
sein.»<br />
Schwefeedsche<br />
Parkleren an der Landesausstellung bereitet<br />
einstweilen keine Sorgen.<br />
Heute, da mehr als ein Monat verstrichen ist,<br />
seitdem die Landesausstellung ihre Pforten geöffnet<br />
hat, darf festgestellt werden, dass trotz der hohen<br />
Besucherzahlen der Zustrom auswärtiger Automobilisten<br />
noch nicht besonders stark •war. Bas<br />
gleiche gilt übrigens auch bei den Bahnen, wo sich<br />
die Zahl der Extrazüge noch stark unter den yorgesehenen<br />
Höchstgrenzen bewegt. Diese Erscheinungen<br />
dürften darauf zurückzuführen sein, dass sich<br />
die Groesaah] der Ausstellungsbesucher bis annin<br />
aus der Stadt oder dem Kanton Zürich rekrutierte,<br />
denn die Zürcher wollten eben möglichst • rasch<br />
ihren «Gwunder» stillen.<br />
Der auswärtige Automobilist braucht daher<br />
nicht zu befürchten, dass er beim Parkieren «eines<br />
Fahrzeuges in Zürich etwa Schwierigkeiten zu gewärtigen<br />
hätte. Er kann mit seinem Wagen auch<br />
ziemlich nähe an die Ausstellung heranfahren,<br />
wenigstens haben die weiter abgelegenen Parkplätze<br />
und Parkstrassen bis heute nur eine ganz Unbedeutende<br />
Frequenz aufzuweisen, ja sogar der an<br />
sich sehr zentral gelegene Bellevueplatz war bis<br />
anhin nie allzu stark benützt.<br />
Weniger erbaut sind die von Basel und Frauenfeld<br />
kommenden Automobilisten ob den immer noch<br />
andauernden Strassensperren zwischen Brugg und<br />
Baden einerseits und Frauenfeld und Winterthur<br />
anderseits. Es sollte doch möglich sein, dass diesen<br />
Sommer hindurch an den wichtigeren nach<br />
Zürich führenden Durchgangsstrassen keine Sperren<br />
mehr vorgenommen werden. • V<br />
Vorfvä^e<br />
Ein Vortrag<br />
über die Autotransportordnung.<br />
Im Schosse der Interessengemeinschaft der<br />
Ghauffeurvereine Zürichs hielt am Samstag Dr.<br />
Raaflaub, Direktor des Treuhandverbandes des<br />
Autotransportgewerb&s, einen Einführ-ungsvortrag<br />
in das System der gegenwärtig in Einführung begriffenen<br />
Autotransportordnung; Der Vortragende<br />
verstand es ausgezeichnet, die Entwicklungsgeschichte<br />
de« BundesbescWusses vom 30. September<br />
1938 und den durch diesen geschaffenen<br />
Rechtszüstand dem Verständnis seiner Hörer nahezubringen.<br />
Die Versammlung, durch kollegialen<br />
Zuzug aus Luzern, Winterthur und Schaffhausen<br />
auf rund 200 Mann verstärkt, folgte denn auch<br />
seinen Ausführungen mit einem wachen Interesse,<br />
das sich nachher bei der Diskussion in verschiedenen<br />
Anfragen aus dem Kreise der Anwesenden<br />
noch besonders deutlich" kündtat:' ' " "'<br />
Dr. Raaflaub erschöpfte seine Ausführungen<br />
nicht in formalistischer Juristerei, sondern machte<br />
die Interessenlage «eines Auditorium« zum Ausgangspunkt<br />
und Zentrum seine« Vortrage», «o dass<br />
sich der letzte Versammlungsteilnehmer darüber<br />
Rechenschaft geben konnte, wieweit die durch die<br />
ATO ange*trebte Ordnung de« sch-weizerisöhen<br />
Straasentraneportwesen« in sich und «eines Verhältnisses<br />
zu den Eisenbahnen auch seine eigene<br />
wirtschaftliche Lage und «eine 1 Zukunftfaüsaichtefr<br />
im Kampf um die erhoffte eigene Selbständigkeit<br />
als Transportunternehmer auf eigen« Rechnung<br />
mitbestimmen wird, wie weit sie aber auch für den<br />
einfachen Chauffeur eine« «olchen Betriebes von<br />
Bedeutung ist.<br />
Die entwicklungsgeschichtlichen wie die systematischen<br />
Grundzüge der neuen Ordnung traten in<br />
dem auegezeichneten Referat sehr prägnant hervor,<br />
«owohl was die verfassungemässig bedingte Art und<br />
Weise ihres Zustandekommens-in Form de» dringlichen<br />
Bundenbeschlussee, als was ihre verkehre-,<br />
wirtschafte- und sozialpolitischen" Richtlinien und<br />
den politisch-rechtlichen Aufhau di&seg zum erstenmal<br />
als Ganzes organisierten wichtigen Gliedes des<br />
schweizerischen Personen- und Güterverkehr« anbetrifft.<br />
" •'••' '<br />
v<br />
:'<br />
Der Vortragende, selber aus dem Stabe der<br />
ASPA stammend, hob den maßgebenden Einfluss,<br />
den der Verband schweizerischer Mötörlaitwagenbesitzer<br />
auf die EntwieblU/ng der Dinge .genommen<br />
hat. gebührend, hervor. Die Funktionen, des<br />
eidgenössischen Amte« für Verkehr als Abteilung<br />
des eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartewentes<br />
(das Dr. Raaflaub richtig mit den Verkehrsministerien<br />
der übrigen Länder verglich), der<br />
eidgenössischen Transportkommissjon und vor,allem<br />
des TAG (Treuhandverband für das Auttjtranftpart-<br />
Gewerbe) traten weiter aus seinen Ausführungen<br />
mit aller Klarheit hervor. Bedürfnisklausel, Konzessionserteilung<br />
und Tarifbildung wurden nach<br />
ihrer Tragweite und ihren Äüsiwifkungen auf die<br />
Verkehrswirtschaft im allgemeinen und auf die<br />
Existenz des einzelnen Unternehmers klar geschildert.<br />
Die persönlichen und finanziellen Bedingungen<br />
als subjektive Voraussetzungen der Konzessionserteilung<br />
wurden gründlich beleuchtet, wobei<br />
Fragen aus dem Publikum dem Referenten Gelegenheit<br />
gaben, gewisse Befürchtungen hinsichtlich<br />
der Bevorzugung der Groseunternebmungen zu zerstreuen,<br />
gleich wie bei der Darlegung "der Bedürfnisfrage<br />
der Mechanismus der Abfindung derjenigen<br />
Transportführer dargelegt wurde, die keine<br />
Konzession erhalten werden.<br />
In diesen Zusammenhang gehört auch die Beruhigung<br />
der heute vielleicht noch im. Anstellungsverhältnis<br />
stehenden Nachwuchsfleneration. von Transportunternehmern<br />
über den Sinn der Bevorzugung<br />
der schon vor dem 1. Januar 1937 tätig gewesenen<br />
Geschäfte. Die betreffende Bestimmung der Autotransport-Ordnühg<br />
bedeutete nur eine Sicherung<br />
gegen die spekulative NeugründunK von Unternehmungen<br />
allein «uin Zwecke de? Erlangung einer<br />
Konzession, verlegt aber initiativen 'jungen Kräften<br />
keineswegs die Möglichkeit, sich<br />
zu machen I<br />
selbständig<br />
Das Leichtflugzeug Aeronca «Chief» mit Continen taI-50-PS-Motor, das erste und bisher einzige amerikanische<br />
Kleinflugzeug, das «erienmässig hergestellt wirdr? •' - • .-<br />
«Ah!» macht Don Aguillar. < Ich erinnere<br />
mich. Wir hatten einen Zusammenstoss<br />
im Peau d'Ours, aber heute sind Sie zu mir<br />
und Mistress d'Andrade itl den Käfig gedrungen.<br />
Ich bin Ihnen Dank schuldig.»<br />
« Ich verzichte ! » antwortet Sie Andrew<br />
kühl.<br />
•'.-:•<br />
« Auch gut! > Don Aguillar legt offenbar<br />
keinen besondern Wert auf die Pflege seiner<br />
Beziehungen zum britischen Adel.<br />
« Aber können Sie mir sagen, wo Mister<br />
d'Andrade jetzt zu finden ist ? ><br />
< Das kann ich nicht.» Major Law schenkt<br />
sich jedes Wort gesellschaftlichen Bedauerns.<br />
«Schade. Aber Sie sprechen ihn heute<br />
noch ?»<br />
< Möglich.»<br />
« Wenn es nicht gewiss ist, werde ich lieber<br />
eine Botschaft hierlassen.»<br />
Don Aguillar reisst eine Seite aus seinem<br />
Taschenbuch und schreibt ein paar Zeilen.<br />
Dann legt er das Blatt offen auf den Tisch.<br />
< Das wird in Mister d'Andrades Hände<br />
kommen ? » fragt er noch argwöhnisch.<br />
« Glauben Sie, dass wir Briefe unterschlagen<br />
? » Sir Andrews Stimme klingt kalt wie<br />
flüssige Luft.<br />
Don Aguillar zieht die Schultern hoch und<br />
verlässt wortlos den Raum.<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 9. JUNI <strong>1939</strong> — N° 47<br />
Das Leichtflugzeug Aeronca „Chief" in Bern<br />
< Wer war dieser ungehobelte Mensch ? »<br />
fragt Lady Constanza. -<br />
«Ein Zirkusartist >, gibt Sir Andrew Auskunft.<br />
« Er bändigt Tiger und lehrt sie, durch<br />
Reifen springen und ähnlichen Unsinn.»<br />
«Er sollte lieber selbst lernen, sich zu benehmen»,,<br />
urteilt die Lady.<br />
Das Telephon klingelt. Lady Constanza<br />
presst die Hand aufs Herz. Sir Andrew hält<br />
sich so sehr im Zauni/däss er fast zu langsam<br />
den Hörer abnimmt. Aber es ist nicht<br />
die:erhoffte Nachricht :.von Muriel und Peggy.<br />
Artus Farroll meldet "sich. Auch er bedauert<br />
ungemein weder Mr. noch Mrs. d'Andrade<br />
persönlich sprechen zu können, auch er bittet,<br />
eine Nachricht: weiterzugeben, allerdings<br />
im höflichsten Ton.<br />
«.Würden Sie die grosse Liebenswürdigkeit<br />
haben, eine Botschaft freundlichst zu<br />
übermitteln ?» sagt er in seinem akzentlosen<br />
Englisch. « Ja ? — Auch wenn sie<br />
Ihnen unverständlich scheint ? — Vielen<br />
herzlichen Dank! Wollen Sie bitte notieren?<br />
Die Tiger kennen den Platz am Wasser. Da<br />
sie heutiger Radiobotschaft zufolge, das Futter<br />
nicht bekommen sollen, werden sie sehr<br />
gefährlich werden. — Raben Sie ? — Ja, es<br />
ist eine Warnung, mein Herr. Nochmals verbindlichsten<br />
Dank ! »<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
fflil£t£&»i s «k«*s<br />
Vollzugsbestimmungen<br />
der Armee-Motorisierung.<br />
Gestützt auf Art. 8 des Bundesratsbeschlusses<br />
vom 30. Mai <strong>1939</strong> betreffend die Vermehrung<br />
der armeetauglichen Motorlastwagen, hat<br />
das E. M. D. folgende Verfügung erlassen:<br />
Art. 1.<br />
Wer einen Motorlastwagen schweizerischer Herkunft<br />
anzukaufen oder auf feste einheimische Treibstoffe<br />
umzubauen und dafür die Ausrichtung von<br />
Beiträgen gemäss Bundesratsbeschluss vom 30. Mai<br />
1039 nachzusuchen beabsichtigt» hat bei der Kriegstechnischen<br />
Abteilung ein entsprechendes Gesuch<br />
auf dem dafür vorgesehenen Formular einzureichen.<br />
Art. 2.<br />
.Die Kriegstechnische Abteilung teilt dem Gesuchsteller<br />
nach Prüfung des Gesuches mit, ob er voraussichtlich<br />
nach Ankauf des im Gesuch näher umschriebenen<br />
Motorlastwagens oder nach dessen Umbau<br />
a.uf feste einheimische Treibstoffe gemäss den<br />
Ausführungsvorschriften vom Bundesbeschluse vom<br />
5: April <strong>1939</strong> auf einen Beitrag rechnen kann.<br />
Art. 3.<br />
Voraussetzung für die Gewährung der Beiträge<br />
ist der Abschluss eines Vertrages zwischen dem eidgenössischen<br />
Militäirdepartement, vertreten durch<br />
die Kriegstechnische Abteilung und dem Halter des<br />
Motorlastwagens.<br />
Der Halter hat hiezu folgende Ausweise beizubringen:<br />
1. für einen während der Geltungsdauer des<br />
Bundesbeschlusses vom 5. April <strong>1939</strong> betreffend die<br />
Vermehrung der armeetauglichen Motorlastwägen<br />
fabrikneu angeschafften Motorlastwagen:<br />
a) eine Bescheinigung der schweizerischen Herstellerfirma,<br />
dass der Motorlastwagen innerhalb<br />
eines Zeitraumes von 5 Jahren seit Inkrafttreten<br />
des genannten Bundesbeschlusses<br />
vom 5. April <strong>1939</strong> fabrikneu gekauft worden ist;<br />
b) eine Bescheinigung der Herstellerfirma, dass<br />
das Chassis in allen Teilen einer von der<br />
Kriegst'echniscben Abteilung im Einvernehmen<br />
mit der Generalstabsabteilung genehmigten Ausführung<br />
entspricht, unter Angabe des TypeS<br />
und des Genehmigungsdatums desselben;<br />
c) eine Verpflichtung der Herstellerfirma, dass<br />
diese die Lieferung von allfällig erforderlich<br />
werdenden Ersatzteilen aus den in der Fabrik<br />
oder deren in der Schweiz befindlichen Lagern<br />
während zehn Jahren garantiert;<br />
d) eine Bescheinigung der kantonalen Autömobllkontrollstelle,<br />
dass der Motorlastwagen in allen<br />
Teilen den Vorschriften betreffend die technischen<br />
Anforderungen für armeetaugliche<br />
Motorlastwagen des betreffenden Jahrganges<br />
entspricht;<br />
2. für einen alten, während der Geltungsdauer<br />
des •. Bundesbeschlusees vom 5. April <strong>1939</strong> auf feste<br />
einheimische Treibstoffe umgebauten Moforlastvrageii:<br />
a) efne Bescheinigung der schweizerischen Herstellerfirma<br />
über das Alter des Motorlast-<br />
- wagens;<br />
b) eine, Verpflichtung der Herstellerfirma, dass<br />
diese die_,Lieferung. von allfällig erforderlich<br />
werdenden Ersatzteilen aus den in der 'Fabrik<br />
oder deren In der Schweiz befindlichen Ligern<br />
.. während zehn Jahren garantiert;<br />
c) eine Bescheinigung der kantonalen Automobilkontrollstelle,<br />
dass sich der Motorlastwasen in<br />
einwandfreiem, revidiertem Zustand befindet<br />
und allen gesetzlichen Verkehrsvorschriften entspricht.<br />
Die unter Ziff. 1, lit. a und d, und Ziff. 2, lit. a<br />
und c, erwähnten Bescheinigungen müssen enthalten:<br />
a) genaue Bezeichnung (Name und Adresse) de»<br />
.Halters;<br />
b) kantonale Polizeinummer und Standort des<br />
Wagens;<br />
c) Datum des Erwerbes;<br />
d) Betriebsart des Wagens (Benzin, Diesel, Holzgas);<br />
e) Karosserieart;<br />
f) Hersteller des Chassis und der Karosserie,<br />
Chassistype und Erstellungsjahr;<br />
g) Nutzlastkategorie;<br />
h) Motornummer;<br />
i) Chassisnummer;<br />
k) Zylinderzahl, Bohrung, Hub, PS nach Steuer«<br />
fdrmel;<br />
I) Leergewicht und Nutzlast.<br />
Art. 4.<br />
Die Auszahlung des einmaligen Beitrages für<br />
militärische Auerüstung erfolgt in der Regel innert<br />
30 Tagen nach Inkrafttreten des Vertrages.<br />
Art. 5.<br />
Die Auszahlung der jährlichen Beiträge erfolgt<br />
auf Ende des Kalenderjahres nach Vorlegung des<br />
Ausweises über die bezahlten kantonalen Automobilsteuern,<br />
wenn die letzte Inspektion ergehen<br />
hat, dass der Zustand des Wagens und sämtlicher<br />
Ausrüstungs-, Zubehör- und Reserveteile den Vorschriften<br />
entspricht.<br />
Art. 6.<br />
Unter aus-serordentlichen Verhältnissen kann<br />
die Kriegstechnische Abteilung im Einvernehmen<br />
mit der Generalstabsahteilung auf begründetes Gesuch<br />
hin den Halter von seinen Verpflichtungenentbinden.<br />
Damit wird der Vertrag mit sofortiger<br />
Wirkung aufgehoben.<br />
Art. 7.<br />
Die Kriegstechnische Abteilung gibt von allen<br />
Abschlüssen und Aufhebungen von Verträgen der<br />
Generalstabsabteilung Kenntnis.<br />
Art. 8.<br />
Die Durchführung der in Art. 5 des Bundesratsbeschlusses<br />
vom 30. Mai <strong>1939</strong> vorgesehenen Inspektionen<br />
liegt der Generalstabsabteilung im Einvernehmen<br />
mit der Kriegstechnischen Abteilung ob.<br />
Art 9.<br />
Für die Ansetzung von Fristen und die Anordnung<br />
von Instandstellungen von Motorlastwagen auf<br />
Kosten des Halters gemäss Art. 6 des Bundesratsbeschlusses<br />
vom 30. Mai <strong>1939</strong> ist die Kriegstechniche<br />
Abteilung zuständig.<br />
Art. 10.<br />
Alle auf den Bundesbesehluss betreffend die<br />
Vermehrung der armeetauglichen Motorlastwagen<br />
und dessen Ausführungsvorschriften bezüglichen<br />
Gesuche und Anfragen sind an die Kriegstechnische<br />
Abteilung des eidgenössischen Militärdepartements<br />
in Bern zu richten.<br />
Die Anmeldungsformulare, sowie die in den<br />
technischen Vorschriften erwähnten Zeichnungen,<br />
können bei dieser Abteilung bezogen werden.<br />
Art 11.<br />
Die Verfügung tritt am 1. Juni <strong>1939</strong> in Kraft
N0 47 _ FREITAG, 9. JUNI <strong>1939</strong><br />
Höchsten Sonntag.:<br />
Bergrennen Valangin—Vue des Alpes<br />
Glänzendes Nenn-Ergebnis: 62 Konkurrenten am Start, wovon 44 auf<br />
Tourenwagen, 10 auf Sportwagen und 8 auf Rennwagen.<br />
Nach einer Pause von drei Monaten seit der<br />
noch in bester Erinnerung stehenden Schnee-<br />
Sternfahrt zum Genfer Salon wird die Serie<br />
der im Rahmen der diesjährigen Schweizermeisterschaft<br />
veranstalteten automobilsport-<br />
•lichen Anlässe am kommenden Sonntag mit<br />
dem<br />
1. Bergrennen Valangin-Vue des Alpes<br />
fortgesetzt. Die organisierende Sektion Montagnes<br />
Neuchäteloise des A.C.S. kana sich ob<br />
dem imponierenden Nennerfolg, der ihr beschieden<br />
ist, ins Fäustchen lachen, sind doch<br />
für die in zwei Läufen auszutragenden<br />
Kämpfe 62 Konkurrenten gemeldet, von denen<br />
44 auf die Tourenwagen, 10 auf die Sportwagen<br />
und 8 auf die Rennwagen entfallen; Amateure<br />
und Experten halten sich mit dem Verhältnis<br />
Stoeckenptan<br />
Course de cöte<br />
Valangin -Vue des Alpes<br />
Lon£ueur • 9850^<br />
Difference daltitude • 654<br />
Pente mqyenne • 6.44%<br />
Pente maximum • 10%<br />
.sJvHioudevilliers.<br />
Vamn^in.<br />
32 :30 fast mathematisch genau die Stange.<br />
Hatte es wohl eines eklatanteren Beweises<br />
bedurft, um zu zeigen, wie beliebt Bergrennen<br />
bei unsern sporttreibenden Automobilisten<br />
nach wie vor sind? Wohl kaum. Und es ist nur<br />
zu hoffen, dass sich zu diesem erfreulichen<br />
.Nennergebnis am Sonntag auch noch der er-<br />
: wünschte Publikumserfolg gesellt, mit dem<br />
um so eher gerechnet werden darf, als das<br />
Rennen in einem prachtvollen landschaftlichen<br />
.Rahmen ausgetragen wird.<br />
Die Strecke,<br />
die bei einer Länge von 9,85 Kilometer und<br />
einer mittleren bzw. maximalen Steigung von<br />
6,44 %, bzw. 10 % eine Höhendifferenz von<br />
634 Meter überwindet, weist verhältnismässig<br />
wenige Kurven auf und fast durchwegs solche,<br />
die von den Konkurrenten ohne wesentliche<br />
Geschwindigkeitsherabminderung durehfegt<br />
werden können, so dass man in der Annahme<br />
kaum fehlt, wenn man ein sehr schnelles Rennen<br />
erwartet. Man wird unter solchen Umstän-<br />
den interessanten, spannenden Sport serviert<br />
bekommen, zumal die Klassen sozusagen ausnahmslos<br />
hervorragend besetzt sind.<br />
Für eine ausgezeichnet klappende sportliche<br />
Regie ist gesorgt — bleibt zu wünschen, dass<br />
Sankt Petrus das seinige zum Gelingen dieser<br />
Erstlingsveranstaltung beitrage und sich diese<br />
ohne Unfälle abwickle.<br />
a) Tourenwagen.<br />
ihnaÜste<br />
1. Klasse 1100 ccm: .<br />
1. G. Gramer, Zürich, Fiat 1080 ccm, A.<br />
2. H. R. Morel, Zürich, Fiat-Balilla 1090 ccm, A.<br />
3. «Arret», Zürich, Fiat 1090 ccm, A.<br />
4. A. Dattner, Zürich, Fiat 1089 ccm, E.<br />
5. H. Stich, Chaux-de-Fonds. Fiat 1089 ccm, E.<br />
2. Klasse 1500 ccm:<br />
6. G. Mergy, Chaux-de-Fonds, Lancia 1352 ccm, E.<br />
7. E'. Handschin, Basel, Fiat 1493 ccm, A.<br />
8. P. Seitz, Ghaux-de-Fonds, Lancia 1352 ccm, A.<br />
9. P. Niklaufi, Bern, Riley 1496 ccm, A. '<br />
10. A. Panly, Chaux-de-Fohds, Lancia 1352 ccm, E.<br />
11. A. Kaiser, Zug, Opel 1488 ccm, E.<br />
12. F. Delmarco, Yverdon, Lancia 1352 ccm, E.<br />
3. Klasse 2000 ccm:<br />
14. R. Bloch, Chaux-de-Fonds, Citroen 1911 ccm, A.<br />
15. M. Wermeille, Neuenburg, B.M.W. 1971 ccm, A.<br />
16. H. J. Wuilleumier, T.C.S., Citroen 1911 ccm, E<br />
17. Dr. H. Pfosi, Zürich, Peugeot 1991 ccm, A.<br />
18. A. Bachler, Genf, Citroen 1910 ccm, E.<br />
19. F. Meyer, T.C.S., B.M.W. 2000 ccm, E.<br />
20. A. Scherer, Basel, Citroen 190Q.ccin, A.<br />
21. J. Heininger, Chaux-de-Fds, B.M.W. 2000 ccm, A<br />
22. W. Bernat, Chaux-de-Fds, B.M.W. 2000 ccm. E.<br />
23. H. Waeffler, Basel, B.M.W. 1970 ccm, A.<br />
24. W. Santschi, Chaux-de-Fonds, Peugeot 1991<br />
ccm, E.<br />
4. Klasse 3000 ccm:<br />
25. R. Dellsperger, Bern, Peugeot 2140 ccm, A.<br />
26. J L. Quartier, Biel, Lancia 2570 ccm, A.<br />
27 A. Sandoz, Neuenburg, Renault 2400 ccm, E'.<br />
28. H. S.authier, Martigny, Citroen 2867 ccm, A.<br />
29. H. Weber, Suhr, Bugatti 2995 ccm, E.<br />
30. Mme J. Meier, Chaux-de-Fonds, Peugeot 2140<br />
ccm, A.<br />
31. A. Maradan, Fribourg, Citroen 2867 ccm, E.<br />
32. P Straumann, Basel, Alfa Romeo 2309 ccm, A.<br />
33. Dr. R. Suter, Basel, Citroen 2867 ccm, E.<br />
34. H. Pfäffli, Bern, Bugatti 2300 ccm, E.<br />
5. Klasse über 3C00 ccm:<br />
35. H. Portmann, Basel, Ford 360O ccm. E.<br />
36. J Büttikofer, Chaux-de-Fds, Talbot 3996 ccm. A.<br />
37. M. Zimmermann, Zürich, Buick 3820 ccm, E.<br />
38. «H. Aryll», Bern, Graham 3600 ccm, A.<br />
39. W. Locher, Zürich, Ford 3600 ccm, A.<br />
40. H. Eggler, Zürich, Delahaye 3557 ccm, E.<br />
41. K. Schäfer, Bern, Dodge. 3569 ccm, A.<br />
42. H. Helblinsr. Rapperswil. Ford 3600 ccm, E.<br />
43. G. Rossetti, .T.C.S.. Buick 4032 ccm, A.<br />
44. E. Schäfer, Bern, Dodge 3569 ccm, A.<br />
45. L. de Montfort, Lausanne, Bugatti 3257 ccm, A.<br />
bi Sportwagen.<br />
1. Klasse 1100 ccm:<br />
46. K. Häffner, Zürich, Fiat Baliila 998 ccm. A.<br />
47. H. Patthey, Neuenburg. M.G. Morris 847 ccm, E.<br />
2. Klasse 1500 ccm:<br />
48. H. Fehr. Zürich. B.M.W. 1490 ccm, A.<br />
49. Dr. C. Dold, Zürich, B.M.W. 1490 ccm, A.<br />
3. Klasse 2000 ccm:<br />
50. A. Duval, Lausanne, Peugeot 1991 ccm, A.<br />
51. H. Kessler, Zürich, B.M.W. 2000 ccm, E.<br />
4. Klasse 3000 ccm:<br />
52. H. Trümpy, Glarus, Bugatti 2300 ccm, A.<br />
53. E. CampoloDgo, Zürich, Hanomag, E.<br />
5. Klasse: über 3000 ccm:<br />
54. L. de Montfort, Lausanne. Bugatti 3257 ccm, A.<br />
55. H. K. von Tscharner, Beim, S. S. Jaguar 3485<br />
ccm, A<br />
1. Klasse 1500 ccm:<br />
56. F. Blaettler, Basel, Maserati 1500 ccm, E.<br />
57. B. Blancpain, Fribourg. Maserati 1496 ccm, A.<br />
58. H. Kessler, Zürich, Maserati 1500 ccm, E.<br />
2. Klasse. 2000 ccm:<br />
59. K. Hahn, Luzern, Bugatti 1990 ccm, E.<br />
60. M. Christen, Zürich, Maserati 2000 ccm, E.<br />
61. Frau L. Stürzinger, St. Gallen, Bugatti 1990<br />
ccm, E.<br />
3. Klasse über 2000 ccm:<br />
82. L. Noverra, Genf. Bugatti 2300 ccm, E.<br />
63. A. Mandirola, Genf, Maserati 2992 ccm. E.<br />
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SAMSTAG, DEN 10. JUNI:<br />
14.00—18.00 Uhr: Offizielles Training.<br />
SONNTAG, DEN 11. JUNI:<br />
6.30 Uhr: Wagenabnahme beim Schulhaus Cretets<br />
in Chaux-de-Fonds für Tourenwagen,<br />
um 7.00 Uhr für Sport- und<br />
Rennwagen.<br />
8.15 Uhr: Geschlossene Fahrt nach Valangin.<br />
Erster Lauf:<br />
9.00 Uhr: Sperrung der Rennstrecke.<br />
9.15 Uhr: Erster Start.<br />
12.00 Uhr: Mittagessen für Konkurrenten und Gäste<br />
im Hotel Tete de Ran.<br />
Zweiter Lauf:<br />
13.00 Uhr: Sperrung der Rennstrecke und geschlossene<br />
Fahrt nach Valangin.<br />
13.45 Uhr: Erster Start.<br />
17.30 Uhr: Preisverteilung im Hotel Fleur de Lys<br />
in Chaux-de-Fonds.<br />
$•»«»••4 kmtm Am»<br />
IN ENGLAND<br />
Zum Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />
vom letzten Samstag<br />
tvird uns von einem Korrespondenten ergänzend<br />
folgendes mitgeteilt :<br />
Die Frage, warum Raymond Mays schon geradezu<br />
ein Monopol auf den ersten Platz (12mal, wovon<br />
9mal auf E.R.A.) hat, lässt »ich mit dem Vorhandensein<br />
des automatischen Sperrdifferentials an<br />
seinem E.R.A. (seit 1935) beantworten. Diese<br />
schweizerische, von der Zahnradfabrik in Friedrichshafen<br />
in Lizenz erzeugte und an allen Rennwagen<br />
der Auto-Union sowie von Mercedes-Benz<br />
vorhandene Konstruktion ist zweifellos die Ursache,<br />
warum es Mays gelang, die von den cAustin-Special><br />
erreichte Zeit von 40 Sekunden noch um 2 bis<br />
3 Sekunden zu unterbieten. Dass beim Start, auf<br />
den es bei der kurzen Strecke hauptsächlich 'ankommt,<br />
ein normales Differential nur hinderlich<br />
ist, hat auch Fane eingesehen, der auf ein solches<br />
an seine Frazer-Nash-Special überhaupt ganz ver-y<br />
ziehtet. Die ideale Kombination liefert aber zweifellos<br />
das automatische Differential, das von selbst<br />
in der Geraden «nicht da» ist, dafür aber in den<br />
Kurven zur Verfügung steht.<br />
Hans Ruesch, dessen grosser Alfa Romeo für<br />
Shelseley-Walsh noch weniger geeignet ist, als für<br />
den Crystal-Palace-Kurs, hatte keinen guten Tag.<br />
Er verlor beim Start zum ersten Lauf 2 Sekunden<br />
und war beim Versuch, diese im zweiten Lauf auf<br />
Biegen oder Brechen aufzuholen, abermals vom<br />
Pech verfolgt, so dass es nur zu einem 2. Platz<br />
in der Klasse 5 Liter reichte.<br />
ERA contra Maserati im Nuffield Trophy<br />
Race.<br />
Im Rennen um die Nuffield Trophäe für 1,5-<br />
Liter-Boliden, das morsen Samstag im Donington-<br />
Park über 64 Runden ä 3,125 Meilen = 200 Meilen<br />
= 320 Kilometer gefahren wird, soll sich der<br />
neue 1,5-Liter-ERA-Rennwagen, mit Arthur Dobson<br />
am Steuer, zur Feuertaufe begeben. Er wird<br />
bei dieser Gelegenheit auf eine zähe Gegnerschaft<br />
s-toesen, auf zwei neue Werk-Maserati nämlich, die<br />
im letzten Moment gemeldet wurden, deren Fahrer<br />
aber noch nicht bekanntgegeben sind. Das übrige<br />
Feld setzt sich vorwiegend aus altem Modellen<br />
dieser beiden Marken zusammen, wobei vor allem<br />
interessiert, dass Prinz Bira und Maye den Vorjahre-ERA<br />
in den Kampf führen und wohl alles<br />
daran setzen, um den Fabrikmaschinen ein Schnippchen<br />
zu schlagen. Auf ERA starten ferner u. a.<br />
Whitehead, Aitken, Lord Howe, Rolt, Wilson. Pollock<br />
und Hanson. während die Farben von Maserati<br />
ausser von den Stallpiloten auch von Loyer,<br />
Dodson und Tongue verteidigt werden.<br />
IN FRANKREICH<br />
Hug und Graffenried im G.P. der Picardie.<br />
Am Grossen Preis der Picardie, der auf der<br />
Rundstrecke von Peronne am nächsten Sonntag<br />
steigt, werden auch unsere Landsleute Hug und de<br />
Graffenried auf Maserati ihr Glück versuchen. Auf<br />
dem Papier besehen, haben sie ausgezeichnete<br />
Chancen, da ihre Konkurrenz nicht sehr stark ins<br />
Gewicht fallen dürfte. Die ERA fehlen, im Gegensatz<br />
zu den Vorjahren, ganz, da sie im Nuffield<br />
Trophy Race engagiert sind und von den gemeldeten<br />
Piloten sind einzig Sommer auf Alfa Romeo<br />
und event. Dipper und Joa von der SRG auf Maserati<br />
ernst zu nehmen. Ueberräschungen vorbehalten,<br />
werden Tremoulet (Salmson), Trintignant (Bugatti),<br />
Delorme (Bugatti), De Caroli (Bugatti),<br />
Guetin (Bugatti), Roumane (Bugatti), Herkuleyns<br />
(M. G.), de Burnay (Riley) und Grignard (Amilcar)<br />
aus den ihnen zukommenden Statistenrollen wohl<br />
kaum herauswachsen.<br />
Ve*l«^liB*<br />
«and<br />
Julierfrequenz wieder Im Steigen.<br />
Wie die von behördlicher Seite angeordneten<br />
Zählungen ergeben, haben im Mai <strong>1939</strong><br />
insgesamt 2923 Motorfahrzeuge den Julier<br />
passiert. Davon entfallen 1028 auf Fahrzeuge<br />
mit Bündner Nummer, 943 auf solche aus der<br />
übrigen Schweiz, währenddem 952 ausländische<br />
Nationalitätenschilder trugen. Blieben<br />
im ersten Quartal des laufenden Jahres die<br />
Frequenzziffern hinter denjenigen des Vorjahres<br />
teilweise nicht unerheblich zurück, so<br />
ist, wie aus diesen Zahlen hervorgeht, die<br />
rückläufige Entwicklung während des vergangenen<br />
Monats nicht bloss zum Stillstand<br />
gekommen, sondern sie hat sogar in ihr<br />
Gegenteil umgeschlagen. Verglichen mit dem<br />
Fazit des entsprechenden Monats 1938 stellt<br />
sich die Zunahme auf 606 Wagen oder 26 %.
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N» 47 FREITAG, 9. JUNI <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
5<br />
tmfacA ecMäd:<br />
Das Buspuffsystem<br />
Bet Rennwagen lösst man die Abgase des<br />
Motors direkt durch dicke Rohre ungedrosselt ins<br />
Freie entweichen, was mit dem bekannten dröhnenden<br />
Krawall verbunden ist. Bei Gebrauchsfahrzeugen<br />
kommt eine solche Lösung natürlich<br />
nicht in Frage, denn das würde das Leben in Städten<br />
und auf Strossen zu einer wahren Hölle machen.<br />
Man muss also danach streben, den Auspufflärm<br />
möglichst vollständig zu beseitigen,<br />
ohne dass dies die Motorleistung wesentlich ungünstig<br />
verändert. Hierzu dient das Auspuffsystem.<br />
Beim Oeffnen der Auspuffventile entspannen sich<br />
die Abgase pötzlich, etwa so wie beim Abfeuern<br />
eines Schusses aus einem Gewehr. Während es<br />
sich jedoch hier um geringe Gasmengen bei sehr<br />
hohem Druck handelt, stösst der Motor grössere<br />
Mengen von Gas bei einem Druck von wenigen<br />
Atmosphären aus. Daher der dumpfere und nicht<br />
so peitschenknallähnliche Ton, der dabei entsteht.<br />
Um die Gase geräuschlos entweichen zu lassen,<br />
muss man ihnen Gelegenheit geben, sich<br />
völlig zu entspannen, bevor sie ins Freie austreten.<br />
Hiezu dient das Auspuffsystem und im besonderen<br />
Masse der sog. Auspufftopf. Vom Auspuffkrümmer<br />
Fig. 1. Schematische Darstellung einer Auspuffanlage.<br />
1 = Auspuffkrümmer am Motor. 2 =<br />
Auspuffrohr, das •vom Motor unter den "Wagen<br />
führt. 3 = unter dem Wagenhoden befeatigter<br />
Auspufftopf. 4 = Rohr zur Ableitung der Auspuffgase<br />
aus dem Auspufftopf zum hinteren Wagenende.<br />
oder Auspuffstutzen (1 in Fig. 1) am Motor — sogenannt,<br />
auch wenn er nicht krumm ist (I)— fuhrt<br />
das Auspuffrohr (2) die Abgase zum Auspufftopf<br />
(3), worin sie sich ausdehnen und dabei entspannen<br />
können, so dass sie nachher in schön regelmässigem<br />
Strom durch die Oeffnung des Rohrs (4)<br />
am Wagenende abfliessen.<br />
Man muss sich solch einen<br />
Auspufftopf<br />
nicht einfach als zylindrisches Blechgefäss vorstellen.<br />
Vielmehr ist er (Fig. 2) im Innern durch perforierte<br />
Bleche und dergleichen unterteilt und besitzt<br />
zudem manchmal noch eine mit Stahlwolle<br />
Fig. 2- Schnitte durch zwei AuspufftSpfe verschiedener<br />
Konstruktion. Oben: durch eingebaute Bleche<br />
werden die Gase häufig umgelenkt, wobei sie eich<br />
gleichzeitig entspannen und abkühlen können. Unten:<br />
In diesen Auspufftopf strömen die Gase durch<br />
das perforierte Bohr im Zentrum ein, passieren die<br />
Stahlwollefüllung und entweichen dann aus der damit<br />
angefüllten Kammer durch ein zweites Rohr.<br />
gefüllte Kammer, welche die Gase ebenfalls passieren<br />
müssen. Beim jeweiligen Durchtritt durch<br />
die gelochten * Bleche sowie durch die häufigen<br />
Richtungswechsel werden die Druckschwankungen<br />
sehr stark gemildert, und der Krawall tobt sich<br />
völlig unhörbar im Auspufftopf aus. Die Kunst<br />
des Auspufftopf-Fabrikanten besteht nun darin,<br />
einen Topf zu bauen, worin sich die Abgase vollkommen<br />
entspannen können, ohne dass der Motor<br />
eine fühlbare Leistungseinbusse erleidet. Es sind<br />
dazu schon die kunstvollsten und mitunter auch<br />
recht phantasievolle Dinge erprobt worden, auf<br />
die im Detail einzugehen sich jedoch in diesem<br />
Zusammenhang nicht lohnt. Soviel zum Auspufftopf.<br />
Seit man angefangen hat, die Motoren elastisch<br />
in Gummi aufzuhängen, muss mit dem Auspuffsystem<br />
entweder das gleiche geschehen, damit<br />
es im Chassisrahmen beim Lauf des Motors mitwackeln<br />
kann, oder man muss dann zwischen<br />
Motor und Auspufftopf ein gasdichtes und hitze-<br />
Fig. 3. Bei hochgezüchteten Sport- und Rennmotoren<br />
wird der strömungsgerechten Führung der Abgase<br />
grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Dies bedingt<br />
die elegante Biegung der hier gezeigten Auspuffkrümmer.<br />
beständiges, flexibles Rohr einbauen, damit der<br />
Motor seinen Tanz unbehindert ausführen kann.<br />
Die Aufhängung im Gummi hat neben ihrer Elastizität<br />
noen den weitem Vorteil, dass sie die<br />
Uebertragung von Vibrationen und Geräuschen<br />
an die Karosserie verhindert.<br />
Abgesehen von den erwähnten Einzelheiten,<br />
bietet wohl<br />
die Konstruktion des Auspuffkrümmers (1)<br />
dem Techniker die grössten Probleme. Im Zeitalter<br />
der Strömungslehre beginnt man immer mehr sich<br />
der hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Abgase<br />
zu erinnern und die Äustrittskanäle dementsprechend<br />
zu gestalten. Bei Rennmotoren und<br />
auch vielfach bei Sport — oder sogar Gebrauchswagen-Motoren<br />
werden deshalb die Auspuffrohre<br />
in schlanker Kurve vom Motor in ein Sammelrohr<br />
übergeführt (Fig. 3), da ihre Strömung derart am<br />
wenigsten behindert wird. Das gehört zu den<br />
üblichen Frisierkünsten. Es ist ja auch begreiflich,<br />
dass die Gase lieber durch ein gebogenes Rohr<br />
mit grosser Krümmung als durch irgendein scharfwinkliges<br />
Rohrknie fliessen.<br />
An Gebrauchswagen-Motoren, die im Winter<br />
häufig bei Untertemperaturen laufen müssen, legt<br />
Fig. 4. Um in einfacher Weise die Frischgase mittels<br />
der Abgase vorwärmen zu können, werden Auspuff-<br />
und Einlaßstutzen bei Gebrauchswagenmotoren<br />
auf die gleiche Seite verlegt. Das Verbindungs-<br />
Tohr zwischen Vergaser und Ansaugstutzen wird<br />
• yon den Abgasen umspült und dadurch geheizt'<br />
man allerdings meist auf die günstige Gasführung<br />
den geringeren Wert als auf<br />
die Vorwärmung des angesaugten Gemisches<br />
vermittels der Abgase.<br />
Zu diesem Zwecke wird der Ansaugkanal, durch<br />
den die brennstoffgesättigte Luft vom Vergaser<br />
zum Einlassstutzen des Motors fliesst, durch eine<br />
Heizkammer geführt, worin er von den Abgasen<br />
umspült und erhitzt wird (Fig. 4). Dies bewirkt eine<br />
Vorwärmung des angesaugten Gemisches. Eine oft<br />
automatisch durch einen Thermostaten betätigte<br />
Klappe im Zugang zur Heizkammer passt die<br />
Heizwirkung den Bedürfnissen an.<br />
Das Auspuffsystem kann seinen Zweck nur dann<br />
richtig erfüllen, wenn es den Abgasen möglichst<br />
unbehinderten Durchzug gewährt. Da sich im Betrieb<br />
allmählich Russ ansetzt, muss es gelegentlich<br />
einer Generalrevision auch entrusst werden. Im<br />
übrigen stellt es keine grossen Anforderungen an<br />
irgend welchen Unterhalt.<br />
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Auch in den Vereinigten Staaten gibt es,<br />
so komisch es uns anmuten mag, Kleinbahnen.<br />
Eine solche hat nun, um sich eine Lokomotive<br />
zu sparen, eine interessante Idee in<br />
die Tat umgesetzt: sie baute ein Fahrgestell,<br />
das so eingerichtet ist, dass ein Lastwagen,<br />
der durch Veränderung der Spurweite angepasst<br />
wurde, hineinfahren kann. Die Vorderräder<br />
ruhen auf einer Plattform, während<br />
die Hinterräder direkt auf den Schienen aufligen.<br />
Diese «Lokomotive > vermochte auf<br />
der 36 km langen Strecke im Dauerbetrieb<br />
anstandslos 75 t zu befördern. Bei Nichtgebrauch<br />
kann der Lastwagen aus dem Drehgestell<br />
herausfahren und auf der Strasse Verwendung<br />
finden. Was es nicht alles gibt!<br />
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Neues Lüfttungssystem<br />
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Ein neues, zugfreies Lüftungssystem, das<br />
sich speziell für Wagen mit festen Windschutzscheiben<br />
eignet, ist in Schweden entwickelt<br />
und kürzlich in USA patentiert worden. Es<br />
besteht aus der üblichen Lüftungsklappe am<br />
Ende der Motorhaube, von der aus jedoch<br />
die Luft nicht direkt ins Wageninnere, sondern<br />
zunächst in einen Verbindungskanal geleitet<br />
wird, der über dem Instrumentenbrett<br />
unten an der Windschutzscheibe in eine Düse<br />
ausmündet, welche den eintretenden Frisohluftstrom<br />
nach oben ablenkt. Die Insassen<br />
werden daher nicht vom direkten Luftzug<br />
getroffen, so dass man mit Recht von einer<br />
• • > > . . . . . . .<br />
Schweizerische Landesausstellung<br />
In 5 verschiedenen Abteilungen geben zahlreiche<br />
SAURER<br />
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ein interessantes und anschauliches Bild schweizerischer<br />
Präzisions- und Qualitätsarbeit.<br />
Halle 25: Verkehr und Transport<br />
Gemeinschaftsausstellung eines Diesellastwagenchassis.<br />
8-Zylinder-Dieselmotor in V-Form, Type CH1D.<br />
Chassis LC 2 mit Turmaufbau der Firma Wirz, Uetikon.<br />
Chassis 4CT1, mit Holzgasgenerator der Holzgasgeneratoren A.G., Zürich«<br />
Oerlikon.<br />
Chassis 2CR1, mit Leichtmetallaufbau für Kehrichtabfuhr der Firma<br />
J. Ochsner & Co. A.G., Zürich.<br />
Chassis 3CT1D, mit SOpiatziger Getellschaftswagenkarosserie der Firma<br />
Ramseyer & Jenzer, Bern.<br />
Chassis 1CRD, auf Autoheber der Firma Schumacher, B6le.<br />
Chassis 4CT1, mit Drehleiteraufbau und Chassis 4CT1, mit Autospritze,<br />
Aufbauten der FEGA A.G., Zürich.<br />
Vor der Halle 25: Trolleybus Saurer, mit elektrischer Ausrüstung B.B.C.,<br />
Saurer.Karosserie, ausgestellt durch die Verkehrsbetriebe der Stadt<br />
Winterthur.<br />
Halle 31: Eisen, Metalle und Maschinen<br />
Motorengehäute, Zylinderköpfe und Steuerventilgehäuse «us Grauguss.<br />
Halle 33: Aluminium-Pavillon<br />
Car-Alpln der Oberpostdirektion, mit Saurer-Karosserie.<br />
Saurer-Dieselmotor, Type CBD.<br />
LeichtmetallgehSuse für Fahrzeug- und Flugzeugmotoren.<br />
Motorteile aus Leichtmetall.<br />
Abteilung 44: Wehrwesen<br />
Saurer-Vierrad-Gelandewagen, Type 4M.<br />
Saurer-8echsrad-Geländewagen, Type 6M.<br />
Abteilung 21: Heimat und Volk<br />
Erster Saurer-Personenwagen, aus dem Jahr 1898.<br />
Saurer 12-Zyllnder-DIeselmotor für Triebwagen,<br />
Verschiedene Einzelteile.<br />
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Das gesamte Material muss in einem Zustand sein, der dem Unternehmen<br />
einen maximalen Wirkungsgrad verbürgt. Wir leben nicht mehr in einer<br />
Zeit, wo zögernde Versuche und halbe Massnahmen am Platze sind. Heute<br />
heisst es handeln.<br />
Wenn Ihre Motoren eine maximale Leistungsfähigkeit bei geringstem Brennstoffverbrauch<br />
besitzen, dann ist die Sache in Ordnung. Wenn sie aber<br />
umgekehrt kaum in Gang gesetzt werden können, nur ein Minimum leisten<br />
und ausserdem übermässig viel Brennstoff benötigen, dann ist es höchste<br />
Zeit, sie einmal versuchsweise mit einem<br />
-Vergaser mit Starter, mit oder ohne Regulator auszurüsten.<br />
Sie können dadurch eine unnötige Ausgabenquelle stopfen.<br />
Versuchsweise Montage<br />
in jeder Garage.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE FBEITAG, 9. JUNI <strong>1939</strong> —<br />
Schematische Darstellung des neuen Lüftungssystems.<br />
Der Querschnitt zeigt den unteren Teil der<br />
Windschutzscheibe nebst den anschliessenden Wagenpartien.<br />
8 = Motorhaube. 9 = Ventilationskläppe.<br />
10 = Luftkaaal. 4d = Luftaustrittsdüse.<br />
zugfreien Lüftung sprechen kann, ist doch<br />
bekannt, dass man bei ausstellbaren Windschutzscheiben,<br />
sofern man die andern Fenster<br />
geschlossen hält, sogar schon durch<br />
blosses, leichtes Ausstellen eine praktisch<br />
zugfreie Belüftung erreicht. Mit der vorliegenden<br />
Vorrichtung dürfte eine solche auch<br />
dann noch möglich sein, wenn eines der hintern<br />
Fenster offen steht. Der bei Anwendung<br />
des neuen Lüftungssystems im Wagen sich<br />
bildende Ueberdruck' stellt einen wirksamen<br />
Schutz gegen das .Eindringen von Benzindämpfen<br />
oder Abgasen dar. F-r.<br />
|ur.st.<br />
Si»<br />
«•h<br />
Anfrage 756. Schadenberechnung bei Kollision.<br />
Mein Fiat kollidierte mit einem Lieferwagen,<br />
wobei die polizeiliche Aufnahme ergab, dass der<br />
andere das.. Vortrittsrecht nicht beachtete und so<br />
den Zusammenstoß« herbeiführte. Mein Wagen<br />
war gelenkt durch einen Fahrer mit Lernfahrbewilligung,<br />
in dessen Begleitung sich ein langjähriger<br />
Berufschauffeür befand. Allerdings war<br />
das Auto,, entgegen der zulässigen Platzzahl von<br />
vier, mit sieben Personen belegt, wofür die Fahrer<br />
gebüsst wurden. Mit der Reparatur wartete ich zu,<br />
bis der havarierte Wagen durch einen Experten der<br />
gegnerischen Versicherung besichtigt war. Schon<br />
bei den ersten Fahrten nach Beendigung der Reparatur<br />
hatte ich das Gefühl, es sei nicht mehr<br />
das selbe Fahren wie vor dem Unfall. Demzufolge<br />
«teilte ich dem Besitzer des Wagens, der die Kollision<br />
verschuldet hatte, eine Forderung nicht nur<br />
für die Reparaturkosten, sondern auch für Garagemiete,<br />
Minderwert des Wagens und Chomage.<br />
Die Versicherung will mir nun einzig die Reparatur-Faktur<br />
begleichen und das finde ich zu wenig.<br />
Soll ich nun an den übrigen Forderungen festhalten<br />
oder gjbt es in der Praxis einen anderen Entschädigungsmodus?<br />
Kann ich die Benutzer meines<br />
Wagens- für den nicht gedeckten Schaden haftbar<br />
machen? , • R. F. in A.<br />
•Antwort: Bei der Kollision von zwei Motorfahrzeugen<br />
gilt für .die Ersatzuflicht für Sachschaden<br />
das Obligationenrecht. Es ist in erster<br />
Linie festzustellen, ob den Fahrer, der Ihnen das<br />
Vortrittsrecht nicht gelassen hat, das ausschliessliche<br />
Verschulden trifft, oder ob auch der Führer<br />
Ihres Wagens ein teilweises Verschulden, das mit<br />
der Kollision im Zusammenhang steht, trifft. Ist<br />
dies nicht der Fall, haben Sie Anspruch auf<br />
lOOprozentigen Ersatz Ihres Schadens, andernfalls<br />
nur auf den teilweisen Ersatz im Verhältnis der<br />
Grosse des Verschuldens des Gegenfahrers. Wer<br />
einen Schaden geltend macht, hat ihn zu beweisen,<br />
d. h. es besteht nur ein Anspruch auf den effektiven,<br />
durch den Unfall verursachten Schaden. Dieser<br />
Schadenersatzanspruch schliesst in sich den<br />
Ersatz der Reparaturkosten, den Ersatz für die<br />
Kosten eines allfälligen Ersatzwagens und wenn<br />
lebenswichtige Teile beschädigt sind (wie z. B. Motor,<br />
Chassis, Achsen. Türen), die Leistung eines angemessenen<br />
Betrages als Entschädigung für eingetretene<br />
Wertverminderung. Ob eine Wertverminderung<br />
tatsächlich besteht, ist eine Sachverständigenund<br />
keine Rechtsfrage. Die Forderung für Garagemiete<br />
dürfte kaum gerechtfertigt sein, denn die<br />
Miete müsste auch bezahlt werden, wenn das Automobil<br />
im Betriebe steht. Für einen Verdienstausfall<br />
kann, wenn er die direkte Folge des Unfalles ist,<br />
Entschädigung gefordert werden. Was nun Ihre<br />
Schadensberechnung anbelangt, so ist zu überprüfen,<br />
ob der für Minderwert eingesetzte Betrag<br />
einer Sachverständigen-Expertise standhalten kann.<br />
Ausserdem ist zu prüfen, ob das Verschulden ausschliesslich<br />
auf der Gegenseite liegt. *<br />
Tedin.<br />
Si»<br />
'«&€§•<br />
Frage 13.754. Einbau mehrteiliger Kolbenringe<br />
Verminderung des Oelverbrauches, Vor 1K Jahren<br />
kaufte ich einen Occasionswagen, Modell 1930. Er<br />
brauchte damals einen Liter Oel auf 100 km, weshalb<br />
ich die Kolben ersetzen Hess, wonach sich der<br />
Oelverbrauch auf 1 Liter pro 400 km reduzierte.<br />
Seither bin ich wieder 25 000 km gefahren und<br />
brauche jetzt 1 Liter Oel auf 180 bis 200 km. Wäre<br />
es empfehlenswert, die nun offerierten Kolbenringe<br />
Marke O. einzubauen? E. S. in R.<br />
Antwort: Die fraglichen mehrteiligen Kolbenringe<br />
dürften sich zweifellos zur Verminderung des<br />
Oelverbrauchs auch Ihres Wagens eignen und werden<br />
Ihnen bei sachgemässem Einbau erlauben,<br />
noch längere Zeit ohne grössere Reparaturen auszukommen,<br />
-b-<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Frage 1197. Rat gewünscht. Können Sie mir<br />
raten, wie ich mich am besten zum Auto-Verkäufer<br />
ausbilden würde? G. in B.<br />
Frage 1198. Garage-Ausrüstung. Wo erhalte ich<br />
in Frankreich Apparate zur Ausrüstung einer Garage?<br />
J. in Y.<br />
Frage 1199. Welchen wir vorziehen. Welchen<br />
von den beiden Wagenmodellen V. zu 10 PS und'<br />
A. zu 6 PS geben Sie den Vorzug? V. in L,<br />
Frage 1200. Wagenkauf, ich beabsichtige die<br />
Anschaffung eines neuen 12-Zylinders und ersuche<br />
Sie um folgende Auskünfte:<br />
Welche Vorteile bietet der Einbau eines Schnellganges?<br />
Welche Farbe ist am beständigsten? Geben<br />
Sie der Starr- oder der Schwingachse den Vorzug?<br />
Eignet sich sog. veredeltes Kühlwasser besser als<br />
Regenwasser? Empfehlen Sie den Einbau eines<br />
Scintilla Vertex-Apparates? K. in S.<br />
Frage 1201. Ovrhaul. Können Sie mir mitteilen,<br />
wie sich das Mittel «Ovrhaul» in der Praxis<br />
bewährt? J. j n S.<br />
Frage 1202. Vorrichtung zur Erleichterung des<br />
Einschlags. Wo kann ich mich näher über den in<br />
Nr. 44 enthaltenen Artikel «Zur Erleichterung des<br />
Einschlags der Lenkung bei Stillstand» informieren?<br />
Ich könnte diese Vorrichtung sehr gut beim<br />
Retour-Herausfahren aus meiner Garage gebrauchen.<br />
Z. in K.<br />
Frage 1203. M.-Wagen. Können Sie mir die<br />
Adresse des Vertreters der M.-Wagen bekanntgeben?<br />
C. in B.<br />
Büdiert^cli<br />
Klingelnberg. Technisches Hilfsbuch. Herausgegeben<br />
von Baurat Dipl.-Ing. Ernst Preger und<br />
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Nachdem die ersten acht Auflagen des Technischen<br />
Hilfsbuches unter dem Namen der Firma<br />
Schuchardt & Schütte bekannt geworden sind, erscheint<br />
die vorliegende, neunte Auflage unter dem<br />
Namen der Firma W. Ferd. Klingelnberg Söhne.<br />
Das in Taschenformat herausgebrachte, rund 700<br />
Seiten starke Buch ist wiederum als Hilfsmittel<br />
für die Bedürfnisse der unmittelbaren<br />
Praxis in Konstruktionsbüro<br />
und Werkstattbetrieb vom Betriebsleiter<br />
bis zum Facharbeiter bestimmt. Es enthält eine<br />
ungewöhnliche Fülle an wissenswerten Angaben<br />
aller Art und wird sich dadurch am rechten Platz<br />
bald unentbehrlich machen. Eingangs finden wir<br />
zahlreiche Tabellen, die das Rechnen in der Werkstatt<br />
erleichtern. Es folgt ein ausführliches Kapitel<br />
wiederum mit vielen nützlichen Tabellen über<br />
die Maßsysteme in Maschinen- und Elektrotechnik.<br />
Als wahre Fundgrube erweist sich sodann der<br />
Hauptteil, der die Werkstattkunde behandelt. Anschliessend<br />
an eine Fülle von Tafeln mit Angaben<br />
über die physikalischen und technologischen Eigenschaften<br />
der in der Praxis vorkommenden Werkstoffe<br />
wird Zug um Zug auf die einzelnen Arbeitsverfahren<br />
in der Werkstatt eingegangen. Als da<br />
sind: Messen, Drehen, Bohren und Senken, Fräsen,<br />
Schärfen des Werkzeugs, Schleifen, Feinstbearbeitung.<br />
Sonderkapitel bringen zwischenhinein<br />
alles Wissenswerte über Maschinenteile, wie Gewinde,<br />
Zahnräder, Ketten etc. Abschliessend folgen<br />
noch Abschnitte über Werkzeügstähle und deren<br />
Warmbehandlung, Hartmetalle, Härteprüfung,<br />
Schleiffunkenprobe, Oberflächenschutz, Schmiermittel,<br />
Kalkulation und anderes mehr.<br />
•",<br />
i<br />
Dass das Gesetz über die Beschränkung<br />
der Höchstgeschwindigkeit in Deutschland<br />
eventuell auf lange Sicht die Wirkung<br />
haben wird, dass die Hersteller von Automobilen<br />
die Hinterachsen anders übersetzen,<br />
um die durch die «Gesetzesschere»<br />
abgeschnittene «Spitze» durch erhöhtes<br />
Anzugsvermögen auszugleichen. In diesem<br />
Falle wäre von einer Verminderung des<br />
Brennstoffverbrauchs allerdings nicht mehr<br />
die Rede.<br />
Von einem neuen amerikanischen Batterie-Ladegerät,<br />
das 6-Volt-Akkumulatoren<br />
von 90—100 Ah Kapazität in 20—45 Minuten<br />
aufladen soll, ohne sie zu schädigen.<br />
Die Ladestromstärke soll zu Beginn der<br />
Ladung 100—125 Ampere betragen und<br />
geht nach 30 bis 45 Minuten allmählich<br />
auf 30—40 Ampere zurück. Trotz dieser<br />
heftigen Ladung, die weit über das Mass<br />
des bisher lieblichen und als zulässig Betrachteten<br />
hinausgeht, soll eine Schädigung<br />
der Batterien nicht beobachtet worden<br />
sein. Die Temperatur der Säure soll<br />
während der Ladung 45—50 ° C nie übersteigen,<br />
wie sie im Betrieb unter der Motorhaube<br />
sehr oft herrscht.<br />
Dass FN jetzt die Peugeot-Wagen für<br />
Belgien montiert.<br />
Von einem magnetisierten Oelmeßstab,<br />
der an ihn gelangende Eisenpartikel festhält,<br />
so dass sie beim Abwischen des Stabes<br />
vor dem Messen des Oelstandes mit<br />
entfernt werden.<br />
Dass in Deutschland, jetzt auch die Zahl<br />
der Schlepper- und Traktor-Modelle stark<br />
vermindert wurde, und zwar genau auf ein<br />
Drittel der bisherigen Typen.<br />
Dass der Trolleybus jetzt auf Grund der<br />
guten Erfahrungen in London auch in Paris<br />
als Verkehrsmittel eingeführt werden soll.<br />
Von Plänen für eine direkte Eisenbahnund<br />
Strassenverbindung zwischen Hamburg<br />
und Kopenhagen.<br />
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Wagen, der sich vermittels stoffbespannter<br />
Haken am Rückpolster der vordem Sitzbank<br />
anhängen lässt. Bei Nichtgebrauch<br />
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nach dem Süden hat nicht nur unter der ungünstigen<br />
Witterung, sondern auch unter der<br />
durch die politische Unsicherheit bedingten<br />
geringeren Reiselust wesentlich gelitten. Auslandsfahrten<br />
sind heute bei den schweizerischen<br />
Automobilisten nicht en vogue, man<br />
bleibt lieber zu Hause, wobei auch die Anziehungskraft<br />
der Schweizerischen Landesausstellung<br />
ihren « negativen » Einfluss ausgeübt<br />
haben dürfte. In den fünf Tagen vom<br />
26. bis 30. Mai wurden auf dem Schienenwege<br />
438 Autos von GÖschenen nach Airolo<br />
und 370 Wagen von Airolo nach Qöschenen<br />
transportiert. Wäre die Qotthardstrasse wie<br />
letztes Jahr offen gewesen, so hätte die Frequenz<br />
zweifellos höhere Ziffern erreicht.<br />
Durch den S i m p 1 o n wurden am 26. Mai<br />
25 Automobile des Deutschen AC Oau Saarland<br />
befördert, der auf einer Tourenfahrt<br />
nach Italien begriffen war. Von der Rückreise<br />
via Qotthard wurde allerdings abgesehen;<br />
man zog die, wenn auch etwas weitere<br />
Fahrt über den ganzjährig offenen Julier vor,<br />
ein Beweis mehr dafür, welche Bedeutung<br />
der frühzeitigen Oeffnung der wichtigeren<br />
Nordsüd-, und Westost-Älpenstrassen zukommt.<br />
V<br />
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ERN, Freitag, 9. Juni <strong>1939</strong><br />
Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 47<br />
fLi^rw<br />
Wie Liesbeth<br />
berufstätig wurde<br />
Freud und Leid einer Saaltochter<br />
oder ein Blick in das Getriebe eines Grandhotels<br />
Von J. P. Lötscher.<br />
Liebesgescbicbte in P.S.<br />
Zwo PS.<br />
24. April.<br />
Tagebuch schreiben!!! Nein, so wie die höheren<br />
Töchter von anno dazumal nicht. Nur mal für<br />
später einzelne Tage festhalten. Vater hat mir<br />
ein Fahrrad geschenkt. Fein, nun kann ich jeden<br />
Morgen ins Geschäft fahren. Mit 2 PS. Heisst, mit<br />
zwo P ... e... dalen S... trampeln. Uebrigens<br />
habe ich gestern auf dem Heimweg Herbert Lüttichau<br />
kennen gelernt. Hübscher Junge. Hübscher<br />
Junge. Hat beinahe ein Gesicht wie der Willy<br />
Fritsch und studiert Physik. Er will die Gasturbine<br />
erfinden und damit hunderttausend Franken<br />
verdienen. Dann will er mich heiraten. Muss Vater<br />
mal fragen, ob für eine Gasturbine so viel<br />
bezahlt wird... Vorläufig spielt er sehr gut Tennis<br />
und hat im Hochsprung 1,82 Meter. Allerhand!<br />
Leider besitzt er kein Motorrad.<br />
Vier PS.<br />
17. Mai.<br />
Eigentlich frech. Als ich durch die Parkallee<br />
am Nachmittag nach Hause fahre, überquert ein<br />
Motorradfahrer langsam die Strasse und fährt mir<br />
hinten ins Rad. So ein Lümmel. Da lag ich. Was<br />
macht der Kerl, kommt ganz gemütlich auf mich<br />
zu und sagt: «Fräulein, da wollen wir Sie mal<br />
aufsammeln.» Dabei blutete mir der linke Ellenbogen.<br />
Doch hatte er Pflaster und Verbandzeug<br />
bei sich. Dann stellte sich heraus, dass es ein<br />
junger Arzt war. Sein Motorrad ist ein kleiner<br />
Karren... Zwohundert Kubik. Aber auf dem Sozius<br />
sitzt sich's nett, und fahren kann er wie der<br />
Teufel. Wir waren draussen in der Heide und<br />
haben in der Buschmühle Kaffee getrunken. Er<br />
will mal Chirurg werden. Die verdienen zünftig,<br />
wenn sie was können. Mich aber gleich am ersten<br />
Tag zu küssen, frech! II<br />
Zehn PS.<br />
9. Juni.<br />
Aha, der Herr Chirurg. Auf dem Sommernachtsball<br />
im «Tivoli» ist er gewesen, Die Annemie<br />
hat ihn gesehen, und mit der Hella Müller hat<br />
er in einem fort getanzt. Was er mit dieser Gans<br />
nur hat? Eine Nase hat sie wie eine Kartoffel und<br />
keine Spur von Augenbrauen. Aber so etwas<br />
interessiert natürlich den künftigen Herrn Chirurgen.<br />
Und richtig, vorgestern abend komme ich<br />
in die «Libelle». Sie tanzen gerade, und wen sehe<br />
ich? ... Hella und den Herrn Chirurgen. Ich mir<br />
was merken lassen?! Nein! Ich habe andauernd<br />
mit einem netten blonden Herrn getanzt, und wie<br />
es sich später herausstellte, war es Karli Hempel.<br />
Er ist Diplomingenieur. Sein Vater hat ein grosses<br />
Installationsgeschäft. Das erbt er einmal. Uebrigens<br />
fährt er eine feine 750er-Maschine mit Beiwagen.<br />
Sonntag wollen wir ins Gebirge.<br />
Fünfundzwanzig PS; - .» .<br />
25. Juli.<br />
Naja, die Beiwagenmaschine dieses Herrn Diplomingenieurs<br />
hatte 25 PS. Er aber?! Halt, beinahe<br />
hätten wir uns verlobt. Da kriegte Karlis<br />
alter Herr den Vogel und heiratete auf seine alten<br />
Tage seine Haushälterin, Na, danke, die bringt<br />
drei Töchter mit in die Ehe ... Sowas!! Und dabei<br />
hat sie Karl die ganze Erbschaft verdorben! Geht<br />
doch jetzt in vier Teile! Habe übrigens im Geschäft<br />
einen netten Mann kennengelernt. Ist schon<br />
älter, so über dreissig. Hat die Generalvertretung<br />
einer grossen Maschinenfabrik. Spricht nicht viel<br />
und trägt Brille. Er ist wohl einmal ganz toll in<br />
ein Mädel verliebt gewesen und war auch lange<br />
Jahre mit ihr verlobt, bis er herausgekriegt hat,<br />
dass sie etwas mit einem ganz windigen Jungen<br />
hatte. Da ist es zum Krach gekommen. Er sah<br />
mich so ein bisschen schüchtern an. Als ich an diesem<br />
Abend nach Hause fahre, hält plötzlich ein<br />
netter dunkelblauer Wagen an der Ecke, und er<br />
steigt aus und winkt mir zu. Ich steige vom Rad<br />
ab und dann haben wir zusammen eine Tasse Kaffee<br />
getrunken. Seitdem fahren wir oft am Abend<br />
ein Stückchen hinaus. Ich soll das Autofahren<br />
lernen. Fein! Er heisst übrigens Erhard Renz,<br />
Hundert PS.<br />
8. September.<br />
Nun ist Erhard von seiner Firma ganz weit hinauf<br />
nach Norddeutschland geschickt worden. Wir<br />
schreiben uns jedoch tagtäglich. Herrgott war das<br />
ein bildhübscher Junge, der mich gleich beim<br />
ersten Walzer holte. Ich war nämlich einmal im<br />
Esplanada mit Annemie zum Tanz. Er soll Brasilianer<br />
sein. Vielleicht ein Graf. Er wohnt im<br />
Grand-Hotel und fährt einen 100-PS-Wagen. Er<br />
tanzt himmlisch.,. Ach was, war alles Blödsinn,<br />
Quatsch, Angabe. Annemie wusste das schon zehn<br />
Minuten später. Er ist Eintänzer im Esplanada und<br />
heisst August Pietsch. Und ich habe an die 100 PS<br />
natürlich nie ernstlich geglaubt.<br />
? ? ? PS.<br />
9. August.<br />
Ja, nun habe ich wirklich fast ein ganzes<br />
Jahr lang nicht mehr ins Tagebuch geschrieben.<br />
Kurz nach Neujahr starb unser Vater... Und da<br />
kam Erhard sofort aus Norddeutschland zurück,<br />
und wir haben kurzen Prozess gemacht und einfach<br />
geheiratet. Und es ist wirklich das Beste<br />
gewesen. Erbard hat zwar seinen Wagen verkaufen<br />
müssen. Dafür haben wir uns eine nette,<br />
kleine Wohnung eingerichtet und den Wagen, den<br />
entbehre ich auch gar nicht... Wir haben einen<br />
neuen Wagen kaufen müssen, auch einen mit<br />
Gummirädern. Es ist allerdings nur ein Platz drin,<br />
doch ein ganz weicher Platz... und auf dem liegt<br />
...unser Bubii<br />
Lisbeth, war eben flügge geworden. Da hob ein<br />
Raten und Werweisen im Familienkreise an.<br />
«Ja, ja, eine Lehrerin, das war' schon öppis. Da<br />
böte ich auch noch meine allzeit hilfsbereite<br />
Hand», stimmten die Brillengläser von Tante<br />
Harie zu.<br />
«Ach was, die Lisbeth will doch auch mal einen<br />
Mann anschauen dürfen. Ist ja ein scharmantes<br />
Meitschi», blinzelte Onkel Daniel aus dem Velt-<br />
Unerglas herfür.<br />
J «Sie ist eine gute Rechnerin, wie wär's mit dem<br />
Bureau?» - j<br />
Man kam nicht zu einem Resultat. Mit der-Lisbeth<br />
war vorderhand nichts anzufangen.<br />
Dann kam Vetter Heinrich zu Besuch. Der war<br />
ein Schwerenöter und ein aufgeweckter, weltgewandter<br />
Kerl. Der verdiente sommersüber am<br />
Meere und in der Sportsaison im Oberengadin<br />
schon massig Geld. Fünftausend Franken hatte der<br />
sich schon erspart in kurzen Jahren und verfügte<br />
zudem über eine ganz gediegene Tenue-Auswahl.<br />
Lisbeth und Vetter Heinrich sassen sich, derweil<br />
die Eltern in Haus und Stall alle Hände voll<br />
zu tun hatten, Aug' in Auge gegenüber.<br />
_ Der Heinrich schaute, als wiederum die Berufsfrage<br />
aufs Traktandum gesetzt war, die Lisbeth an.<br />
Die Lisbeth guckte in des Vetters blaue Schelmenaugen.<br />
Sie verstanden sich stumm.<br />
.t^>«-.-..s*;."%- "<br />
Gleich einer Riesenschlange windet sich die Autostrasse am sonnigen Südhang des Berges<br />
ia die Höhe.<br />
(Photo: Paul Wollt)<br />
•
m<br />
Automobil-Revue — N° 47<br />
«Die Logiernächte-Ziffer steigt allmählich wieder»,<br />
meinte Vetter Heinrich. «Einen Tausender<br />
mehr hole ich mir die nächste Kampagne heraus.><br />
«Logiernächte? ... Tausender?»<br />
Da stürmte Gitta, Lisbeths um zwei Jährlein<br />
ältere Busenfreundin, in die gute Stube:<br />
«Mein Engagement ist wiederum erneuert worden.<br />
Ist dein Entschluss gereift, Lisbeth?»<br />
... «Ich stehe dir dafür, dass du zu mir als Saallehrtochter<br />
kommst schlag einl»<br />
Lisbeth schaute wieder zu dem Vetter hin.<br />
Er nickt: «Schlag einl»<br />
Lisbeth schlug ein.<br />
Und als Mutter von ihrer Hühnerschar und<br />
ihren Vierbeinern zurückkehrte, sassen die drei<br />
schon um den nussbaumenen Tisch herum und studierten<br />
die Modeblätter für Berufskonfektion.<br />
Drei Wochen später führte die Rhätische Bahn<br />
einen Schwärm lachender, singender, jubelnder und<br />
scherzender Menschen durch den Albulatunnel<br />
nach dem Oberengadin. Lisbeth war die jüngste<br />
der übermütigen Gesellschaft. Einem Märchenzauber<br />
gleich nahm jetzt die herrliche Landschaft von<br />
ihren Blicken, die des Schauens nimmer müde<br />
wurden, Besitz. Dann legte sich wieder eine geradezu<br />
beängstigende Ruhe auf ihre Seele.<br />
«Wirst du hier in dieser seltsam schönen Gegend<br />
deiner Pflicht genügen? Wird dein Idealismus,<br />
wohl gepflegt in deiner guten Kinderstube, allen<br />
verführerischen Launen des Hotel-Angestellten-<br />
Schicksals auch standhalten?» Lange schwieg Lisbeth.<br />
Tränen füllten ihre blauen Augen.<br />
Da hatten alle Reisenden schon den Zug verlassen.<br />
Wuchtig, als wäre der Bau für alle Ewigkeit<br />
erstellt, türmte sich das Grand-Hotel vor Lisbeths<br />
erstaunten Blicken hoch.<br />
Einer der Männer ging voraus und machte vor<br />
dem Haupteingang eine Rechtsschwenkung, und<br />
im Gänsemarsch, mit Koffern, Körben und Schachteln<br />
schwer beladen, betraten die verschiedenen<br />
Brigaden einen hohen, kahlen Gang. Hoch ging's<br />
über steile, ausgetretene Treppen, wieder durch<br />
unendlich lange Gänge.<br />
So stattlich und vornehm, so massig, imposantdas<br />
Aeussere des Palastes sich vor Lisbeth präsentierte,<br />
um so erschütternder wirkte jetzt das fabrikähnliche<br />
Innere auf das ahnungslose Gemüt.<br />
Dann kam die erste Nacht in fremder Umgebung.<br />
Sechs Wuschelköpfe schliefen in ebensovielen<br />
härten Eisenbetten, in kölschenen rotweiss-gewürfelten<br />
Kissen und Ueberwürfen.<br />
Sechs Uhr früh. Fürwitzig guckte Gittas, der<br />
Saaltochter, nackter Fuss unter der verschobenen<br />
Decke hervor. Deckbett und Wolldecke hingen an<br />
den Bettgittern herunter. Ihre Hände hatte sie zu<br />
drohenden Fäusten geballt.<br />
Lisbeth hatte ihre erste Nacht zum guten Teil<br />
wachend verbracht. Und dennoch war das Heimweh<br />
aus ihrem Herzen schon gewichen. Des Backfisches<br />
Uebermut beherrschte das ganze Wesen.<br />
Und das war gut.<br />
Im Nachtgewand blies sie jetzt durch eine leere<br />
Wasserflasche die Tagwacht.<br />
Treppauf und treppab hob ein Jagen und Tragen,<br />
ein Springen und Klingen an, bis ein jedes in<br />
seine Disziplinen eingeweiht war und der eigentliche<br />
Arbeitstag seine Rechte fordern durfte.<br />
Die Portiers verschwanden hinter ihren Kofferbergen.<br />
Der Concierge erteilte in allen Weltsprachen<br />
Auskünfte und gab gewichtige Direktiven<br />
nach allen Seiten hin. Auf den Etagen schössen<br />
Gouvernanten und Zimmermädchen wie von Taranteln<br />
gestochen umher.<br />
In der Küche, der Produktionsstätte des Grandhotels,<br />
schwangen die Dragoner mit verschlafenen<br />
Gesichtern ihre Kellen. Der Barman mischte und<br />
servierte schon seine kostbaren Drinks.<br />
Von all' den hundert Geschehnissen besass das<br />
Lisbethli bis jetzt eine krumme Ahnung. Noch<br />
stand sie als Mauerblümchen mit weit aufgesperrten<br />
Augen in der Ecke des grossen Saales, wo der<br />
gestrenge Ober seine Brigade inspizierte und besonders<br />
die Kolleginnen eine nach der andern auf<br />
ihre Fähigkeiten prüfte. Mit unmissverständlichen<br />
Kennerblicken reihte er die schwarz-weiss gekleideten<br />
Töchter in ihren Service ein. Da kroch auch<br />
schon das Gespenst des Lampenfiebers an Lisbeth<br />
heran:<br />
«Ob es dir auch gelingt, diese drei Suppenteller<br />
mit ihrem Inhalt fein säuberlich zu präsentieren...<br />
Die spanische Regierung hat in zuvorkommender<br />
Weise die Ausstellung der Meisterwerke des Prado-<br />
Museums in Genf genehmigt. Diese Ausstellung,<br />
einzig in ihrer Art, von etwa zweihundert Gemälden<br />
von außergewöhnlichem Werte, wird unter dem-<br />
Schütze der spanischen Behörden, des schweizerischen<br />
Bundesrates, sowie des Genfer Staatsrates und<br />
Verwaltungsrates stattfinden.<br />
Das Genfer Museum für Kunst und Geschichte,<br />
du zu diesem Zwecke besonders hergerichtet wurde,<br />
ist für die Ausstellung der hervorragendsten<br />
Werke spanischer Kunst ausersehen worden. Die<br />
Auswahl umfasst etwa dreissig Velasguez, unter<br />
ihnen die Ehrendamen, die Spinnerinnen, die<br />
Schmiede des Vulkan, den Herzog von Olivares,<br />
Bildnisse der königlichen Familie und von Hofnarren;<br />
fünfundzwanzig Grecos;, etwa dreissig Gemälde<br />
von Goya, zahlreiche Murillos, Riberas und Zurbarans.<br />
So wird die Geschichte der spanischen Malerei<br />
in einer wundervollen Synthese die Ausdruckskraft<br />
einer Rasse und ihren Einfluss in der Entwicklung<br />
des menschlichen Genies offenbaren. Einem grossen<br />
ob nicht doch vielleicht die seidenbestickte Robe<br />
jener Dame zwangsläufig die Bekanntschaft machen<br />
wird mit der Bouillon, die ich ihr servieren<br />
soll?»<br />
Aber noch wird die Arbeit eines geregelten Betriebes<br />
nicht zum «Krampf», als den er bei Stosstagen<br />
sich gelegentlich äussert. Gitta und die andern<br />
eingeschulten Saaltöchter balancieren mit<br />
graziöser Sicherheit schwer beladene Plateaus<br />
durch die glattgescheuerten Säle, durch Hallen und<br />
Gänge, vorbei an giftig schnappenden Flügeltüren.<br />
Und nicht wenig Würde und Berufsstolz, besonder»<br />
aber grösstes Pflichtgefühl sind auf allen Gesichtern<br />
zu lesen.<br />
So verflogen rasch die Tage und Wochen. Da<br />
schwärmte es aus allen Ländern, in vielen Zungen<br />
heran. Alle verrieten grösste Eile, wiewohl keiner<br />
aus dem Pflichtenbuche lesen musste. Das ganze -<br />
Haus war bis zur letzten Kämmer voll besetzt.<br />
Hundert Wünsche hallten durch den Saal. Befehle<br />
schwirrten rundherum. Doch des Obers<br />
Blicke dirigierten selbst im eifrigsten Gewühl. Genau<br />
bewachte er die Tische. Jedes Zeichen der.<br />
Unzufriedenheit, die kleinste Kritik, alle Berufs-,<br />
lächeln wurden ohne Wimperzucken vermerkt,<br />
und im gleichen Augenblicke winkte er zur Korrektur.<br />
Von der ersten Stunde an wurde der ganzen<br />
Bedienung eingeschärft) dass nur das Vertrauen<br />
des Gastes der endgültige Prüfstein für gute Bedienung<br />
sei.<br />
'<br />
Aber die Zahl der Finessen beim Bedienen sind<br />
mannigfach. Lisbeth hatte bald erkannt, dass sie"<br />
einen nicht nur verantwortungsvollen Posten, sonr<br />
dem auch einen anstrengenden Beruf gewählt<br />
hatte. Aber die Jugend hat es nirgends leicht.<br />
Und ein ganzer Mensch ist nur jener, den man in<br />
ein halbes Dutzend Berufe stellen kann.<br />
Die heikelste Frage, die die Saaltochter täglich,<br />
aufs neue sich stellt, ist jene nach der Höhe des<br />
mutmasslichen Verdienstes. Grosse Häuser zahlen<br />
in der Regel kleine Löhne. Somit hängt das Einkommen<br />
lediglich von der Ehrlichkeit des Oberkellners<br />
ab, dem die Trinkgelder-Ablösung seiner<br />
Brigade zufällt. Davon also, wie er den «tronc»<br />
verwaltet. Und er, der Allgewaltige seines Reiches,<br />
darf beileibe nicht nervös werden, wenn's<br />
beim Kassieren «mit» oder «ohne» heisst.<br />
Lisbeth ersehnte jedesmal bei ungewohntem<br />
Hochbetriebe die Stunde, da sie sich selbst an<br />
eine gedeckte Tafel setzen konnte. Nach solcher<br />
Ruhe, nach dem Sturm hat auch die Saallehrtochter<br />
Anspruch auf Erholung im Freien.<br />
Werden dann die Lücken an der Tafel sichtbar<br />
grösser, dann wird es stiller nicht nur im<br />
Hause, sondern in der ganzen Gegend. So kurz<br />
auch die Dienstzeit ist, so häufen sich die Geschehnisse<br />
und persönlichen Erlebnisse ins Fabel- ;<br />
hafte.<br />
. Kleine Liebeleien, eifersüchtiges Gezanke, wenn<br />
auch meistens nur durch scharfe Blicke ausgetragen,<br />
Kompetenzkonflikte, aber auch ernsthafte,<br />
bisweilen folgenschwere Abenteuer, die ip. ihrer<br />
Heimlichkeit den Höhepunkt des «süssen Zaubers»<br />
in sich tragen, gehören zur Tagesordnung.'<br />
Nachdem die letzten Gäste sich schon zur Reise<br />
anschickten, kam der Tag, auf den sich das ganze<br />
Personal von allem Anfang an schon freute: Der<br />
Angestelltenball, Schnitzelbank und Schabernack,<br />
spasshafte Intrigen, die manche bisher verborgene<br />
Sünde aufdecken, und vieles andere, vertreiben<br />
endlich den letzten Rest berufssteifer Zurückhai-'<br />
tung. Mitten in den rassigsten Walzer kommt der<br />
Clou des Abends: Die Verteilung der von den<br />
Gästen im Laufe der Saison gestifteten Getränke.<br />
Dann folgen wieder Polonaise, Ringspiele, Tanz<br />
und Frohsinn. Ohne jegliche Standeshemmungen<br />
verrinnen in heiterster Stimmung die Stunden. Der<br />
weisshaarige Herr dreht sich mit dem kleinen bescheidenen<br />
Zimmermädchen, das gestern noch in<br />
seinem Dienste stand, im Tanze...<br />
Wenige Tage später ist es still geworden im<br />
grossen Bergpalast.<br />
Lisbeth hat den richtigen Beruf ergriffen. Sie<br />
darf schon nach der zweiten Saison ein hübsches<br />
Sümmchen auf den Tisch des Elternhauses legen.<br />
Sie diente noch mehrere Jahre im gleichen Hause.<br />
Dann kam ihr die Erkenntnis, in gehobenere<br />
Stellung zu kommen, nahm einen Sekretärinnen-<br />
Kurs und wurde die rechte Hand des früheren<br />
Direktors.<br />
Die Ausstellung der Meisterwerke des Prado-Museums in Genf<br />
Juni, Juli und August <strong>1939</strong>.<br />
Publikum ist so die Gelegenheit geboten, in einer<br />
Epoche, in der die geistigen Werte nicht gering<br />
geschätzt werden dürfen, die Werke von diesen<br />
Giganten der Malerei zu bewundern: von Velasquez,<br />
dem Maler der treuen Nachahmung; von Grecp,<br />
dem wahren Traumbesessenen; von Goya und<br />
Zurbaran, den gewaltigen Darstellern einer lebendigen<br />
und grossartigen Wirklichkeit.<br />
Neben diesen Werken, die durch Vervielfältigungen<br />
volkstümlich geworden sind, und die ein<br />
tragisches Exil noch menschlicher gemacht und<br />
unserer Bewunderung noch näher gebracht hat,<br />
befinden sich Gemälde von Mantegna, Raffael,<br />
Tizian, Tüttoretto, Veronese, Roger van der Weyden,<br />
Hrueghel, Rubens und Rembrandt.<br />
Das grossmutige und liebenswürdige Entgegenkommen<br />
der spanischen Regierung verleiht dem<br />
Genfer Museum die hohe Ehre, während drei Monaten<br />
eine der prächtigsten Ausstellungen, die man<br />
sich vorstellen kann, darbieten zu können.<br />
Die Eröffnung dieser Ausstellung fand am 1. Juni<br />
statt.<br />
!<br />
Kosmetisches Turnen<br />
Schulterpartie und sogenannte «Salzfässer»<br />
fettete» Decolletö. Eine gut ausgebildete Schulterund<br />
Hatsmuskulatur schützt vor dem einen und<br />
dem andern Extrem.<br />
' "'<br />
1. Für die Schultern: aufrecht stehend, die<br />
Arme lose herunterhängen lassen und nur aus den<br />
a) Schultern heraus Kreise beschreiben. Zuerst<br />
beide gleichzeitig nach vorne Und nachher im entgegengesetzten<br />
Sinne, lOmal.<br />
Moditcher Spaziergang in den Sommer<br />
"zu Nr. 1. '<br />
zu Nr. 2.<br />
Die Mode geht nach den Jahreszeiten — die<br />
helle Heiterkeit des Sommer« liegt über den neuen<br />
Kollektionen.<br />
Und die,neue.Mode ist voll von Ueberraschungen::<br />
Weite, wippende Glocken», Falten- und Plissierröcke,-<br />
Boleros, eng anliegende Taillen, bunte,<br />
sehr kleine Hüte, mit farbigem Schleier garniert,<br />
und dazu das tausendfältige Modeallerlei, das nun<br />
einmal der Punkt auf dem «i» ist. Am Abend Ist<br />
der Phantasie keine Grenze gesetzt. Hier- gibt<br />
es keine Regeln, keine Vorschriften. Der gute Geschmack<br />
bestimmt, was eine Frau tragen darf —<br />
es mag noch so gewogt und einmalig sein, vorausgesetzt<br />
ist, dass es ,dem Typ der Frau entspricht.<br />
Kleider und Röcke sind entweder sehr<br />
eng und schmal oder weit wie eine Krinoline,<br />
mit Röschen, Fabeln und Volants besetzt. Und die<br />
Farben? Vom zartesten Rosa über Lila zum Bordeaurot,<br />
alle blauen Töne; oft grosskariert— eine<br />
Skala froher, bunter Farben. Selbst dunkle Kleider<br />
werden mit einer bunten Farbe belebt, sei es<br />
durch die Garnitur, den Hut/oder die Handschuhe.<br />
Blumen übernehmen oft die Aufgabe, als bunter<br />
Fdrbfleck dem Gesamtbild einen freundlichen<br />
Blickpunkt zu geben.<br />
Der Film, der In den letzten' Jähren zum entscheidenden<br />
Modeberater geworden Ist, wird, auch<br />
in diesem Frühjahr den Frauen ein guter Wegweiser<br />
sein. Die besten Propagandisten schöner<br />
Kleider sind schöne Frauen;— und wo sollte man<br />
schöne und gutangezogene Frauen finden, wenn<br />
nicht In den Filmen, die in den Zentren der Filmindustrie<br />
Europas und Amerikas mit grossem künstlerischem<br />
Aufwand gedreht werden?<br />
Jede" Frau, die' sich einen, modernen Film .ansieht,<br />
ist gleichzeitig In einer Modeschau und wird<br />
gewiss mit viel Nutzen feststellen, was erste Modekünstler<br />
an schönen Kleidern ersonnen haben —<br />
oft zürn nachahmungswerten Vorbild.* "<br />
Zu magere und knochige Schultern und Schlüsselbeine<br />
sind ebenso hässlich wie ein,leicht'fverb)<br />
Dann als Gegenbewegung: die rechte Schulter<br />
macht einen Kreis nach vorne, während die<br />
linke nach rückwärts, zu beginnt, (Man denke dabei<br />
ans Paddeln.)<br />
2. Schulterblätter: a) Mit seitlich in Schulterhöhe<br />
'ausgestreckten Armen kleine Kreise nach<br />
vorwärts und nach rückwärts beschreiben. lOmal<br />
in ledern Sinn.<br />
zu Nr. 3.<br />
b) Die Arme bleiben in der Schulterhöhe mit<br />
nach vorne abgebogenen Unterarmen. Die Ellbogen<br />
stossen elastisch nach hinten, wobei die<br />
Hände mitfliegen. Diese Uebung lässt auch die<br />
Brustmuskeln arbeiten.<br />
3. Röckenlinie: zirka 40 cm von der Wand entfernt<br />
nimmt man einen Stützpunkt für die Handflachen<br />
etwas über dem Kopf. Nun senkt man<br />
den Oberkörper ohne die Füsse oder die Hände<br />
von ihren Stützpunkten zu verschieben. Die Uebung<br />
soll langsam ausgeführt werden. 6mal.<br />
Das bezaubernde einfache Neglige, das Myrna Loy<br />
: uns zeigt, ist im Directoirestil geschnitten. JLs hat<br />
ein Unterkleid aus rotem Chiffon, über dem ein<br />
mantelartiges Kleid aus grün- und türkisenfarbenen<br />
Streifen getragen wird. Schön ist nicht nur die<br />
Farbenzusammenstellung, sondern der Schnitt dieses<br />
Morgenkleides.<br />
BIERLIMANS'<br />
ERLEBNISSE<br />
^IT DEM-WELTM8I jreRT<br />
TZ.<br />
sr Sdiujs daneben —<br />
Stärkung mit Bier.<br />
Den Schützenkönig<br />
«tat Kid Numnw vier.
JJO 47 — Automobii-Revtifc<br />
Unser Tourenvorschlag:<br />
Juli« Mosaik unseres südöstlichsten Landeszipfels<br />
Das Münstertal ist durch die Erschliessung des<br />
Ofenberges für das Auto der grossen Welt schon<br />
Güter-Zerstückelung ist auf die Erbteilung zurückzuführen.<br />
So gross die Nachteile einer solchen<br />
bedeutend näher gerückt. Wer als Schönheitssucher<br />
Parzellierung auf den ersten Blick auch erscheinen<br />
das Engadin gekostet, der wird auf be-<br />
mögen, so muss auf der anderen Seite<br />
gesagt<br />
quemer Autofahrt auch noch das Münstertal kennenlernen<br />
wollen. Wann und wo beide Täler am<br />
schönsten sind... in den blühenden, leuchtenden<br />
Farben des Frühlings, im Schimmer der Krokuswiesen<br />
oder im Herbst, wenn die korallenrote Frucht<br />
der Vogelbeeren prangt?... Das möge jeder<br />
Reisende am besten selbst beurteilen.<br />
durchschneidet, hergestellt. Diese Ofenstrasse leitet<br />
ihren Namen von den im waldreichen Tale<br />
westlich der Passhöhe in früheren Zeiten betriebenen<br />
Eisenschmelzen ab. Davon stammt auch die<br />
Ortsbezeichnung II Fuorn.<br />
Bei Sta. Maria, im Münstertal, zweigt von der Frauen-Kloster in Münster führt entweder von Zernez<br />
aus über den Ofenberg, also durch das Herz<br />
Ofenstrasse nach Süden die Strasse über den<br />
Umbrail oder das Wormserjoch ab. Sie ist die des Schweizerischen Nationalparkes oder von<br />
höchste schweizerische Alpenstrasse (2505 m) und Schuls aus durch das romantische Scarltal.<br />
führt, am Fusse der in den Grenzkämpfen 1915<br />
bis 1918 viel benannten Dreisprachenspitze<br />
(2846 m) vorbei zur StilfserJochstrasse hinüber.<br />
Die Zufahrt aus der Innerschweiz erfolgt über Davos-Flüela<br />
oder Chur-Julier. Wer gut zu Fuss ist<br />
und Freude hat an einer stillen, noch unverfälschten<br />
Bergwelt, dem bieten einige Wanderungen unvergessliche<br />
Eindrücke. Ganz besonders lohnend<br />
sind Spaziergänge von Cierfs nach Lü, Lüsai,<br />
Chaunt, Valcava.<br />
Die heutige Kunststrasse ist in den Jahren<br />
1871/72 gebaut worden. Sie ist 3,6 bis AJS m breit,<br />
mit zahlreichen Ausweichstellen versehen, und<br />
von Zernez bis zur Landesgrenze bei Münster<br />
397 km lang. Die Passhöhe liegt 2155 m über<br />
Meer.<br />
So klein und winzig wie dieser Name, ist auch<br />
sein Träger. Lü liegt, ganz vom Walde eingeschlössen,<br />
ler urfd* dürfte wohl nicht nur in Graubünden, son-%<br />
als uralte Siedlung auf einer Höhe von dem auch in der ganzen §chweiz als die kleinste<br />
;<br />
* waren, das hört man immer wieder sagen, von<br />
1918 m ü. M. im bündnerischen Münstertal und Schule gelten.<br />
grosser Schönheit. Wenn ein Jüngling eine solche<br />
zählt nicht viel mehr als 50 Einwohner.<br />
Die Seelsorge der Leute von Lü wird seit zu Gesicht bekommen hatte, so ergriff ihn verzehrende<br />
Im Jahre 1796 wurden noch 21 Häuser und 87 1842 von Fuldera aus versehen. 1850 bezog der<br />
Sehnsucht.<br />
Seelen, wovon 40 männliche und 47 weibliche, gezählt.<br />
Pfarrer, der Lü und Lüssai versah, einen Gehalt , Auf einer Alp im Münstertal lebte ein hübscher,<br />
Die Sprache dieser Hochgebirgler ist das von insgesamt Fr. 100.— im Jahr, dazu freilich die aber armer Hirt. Unweit seiner braunen Hütte hatte<br />
Romanische und ihr Religions-Bekenntnis mit einer ortsüblichen Naturalien wie Holz, Licht, freie Wohnung<br />
zwischen Alpenrosengebüsch und Felsblöcken eine<br />
einzigen Ausnahme der reformierte Glaube. Die<br />
und ein gewisses Quantum Milch und an- . Diale ihre Wohnung. Diese erhob nachts, wenn er<br />
Lüer sind schlichte, ausserordentlich genügsame,<br />
aber recht habliche Bauern.<br />
Wie viele Alpentäler so hat auch das Münstertal<br />
zwei Jahreszeiten, einen langen, langen Winter<br />
und einen kurzen Sommer. Dennoch findet man<br />
dere Lebensmittel. Einmal, nämlich von 1824—27,<br />
wirkte in Lü allein ein Pfarrer Johann Stephanin,<br />
der aber ein sonderbarer Schwärmer war und nur<br />
auf Zusehen hin die Zwergpfarrei bekleidete (s.<br />
Johann R. Truog). Eine segensreiche Seelsorgernicht<br />
schlafen konnte und ängstlich dem brausenden<br />
Föhnwind lauschte, ihre glockenhelle Stimme<br />
und sang herrlich, dass er vor Weh und Wonne<br />
alle Furcht vergass. Vergeblich suchte er sie zu<br />
belauschen; sie blieb immer unsichtbar.<br />
Gerste, Roggen und Kartoffeln noch auf 1900 m<br />
in guter und reicher Ernte. Der Wald hat seine<br />
obere Grenze sogar bis zu 2300 m vorgeschoben.<br />
Selbst in diesem höchstgelegenen Dörflein sind die<br />
Bauern für ihre Selbstversorgung bemüht. So beträgt<br />
immerhin die durchschnittliche Grosse der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe noch 705 Ar. Aber<br />
diese Zwergbetriebe sind stark parzelliert. Die<br />
werden, dass bei der oft eintretenden Rüfengefahr<br />
einzelne Parzellen doch von der Verheerung verschont<br />
bleiben und den Bauern in Unglücksjahren<br />
vor der grössten Not bewahren.<br />
Der Stolz der Kleinbauern in LG war von jeher<br />
ihr Viehstand. Ihre Habe setzte sich im Jahre 1935<br />
zusammen aus 3 Pferden, 31 Kühen, 85 Stück Jung-<br />
Das oben vom Alpenpass und unten von dervieh, 28 Schweinen, 41 Schafen, 106 Ziegen und<br />
Calvener Clus begrenzte Münstertal bildet den<br />
Korridor für den Verkehr von Graubünden ostwärts<br />
ins Vmtschgau, Aetschtal und bis ins Venetianische<br />
hinaus. Die Verbindung zwischen Engadin<br />
vielen Ketten Hühnern.<br />
Geringe Nöte bereitet den Bewohnern von Lü<br />
die Holzversorgung. Das gesamte Holz von ungefähr<br />
16 Losen wird von allen Männern des Ortes<br />
und Münstertal wird durch die Ofenpass-<br />
mit vereinten Kräften gefallt und zu Loshaufen auf-<br />
strasse, die den schweizerischen Nationalpark gearbeitet. Bauholz für Reparaturen bekommt jeder<br />
Gemeindebewohner zu billigem Preis. Sol- '<br />
ches Bauholz kostet in Lü je Kubikmeter Tannen<br />
Fr. 6, Lärchen Fr. 7.— und Arven Fr. 9.—.<br />
• Der Weg nach dem freundlichen Münstertal mit<br />
dem aus der Zeit Karls des Grossen stammenden<br />
Lü klebt auf aussichtsreicher Terrasse inmitten<br />
ausgedehnter Wiesen. Zu Lü gehören Lüsai und<br />
Urschai, die zusammen eine politische Gemeinde<br />
bilden. Das ganze Münstertal ist in drei Terzalen<br />
eingeteilt; das eine umfasst die Gemeinde Münster,<br />
das andere Santa Maria, und das dritte<br />
Valcava, Fuldera, Cierfs und Lü zusammen. Die<br />
Bürger einer Gemeinde des letztgenannten Terzais<br />
geniessen auf dem Gebiete des ganzen Terzais<br />
die gleichen Alp-, Weide- und Holzrechte, wie<br />
noch 1936 Otto Müller in seiner beachtlichen Dissertation<br />
über das Münstertal schreibt.<br />
Im gleichen Verhältnis wie die Einwohnerzahl<br />
als solche ist natürlich auch die Zahl der Kinder<br />
zurückgegangen. Noch im Jahre 1850 wurden 12,<br />
Schulkinder in der Gesamtschule unterrichtet, gegenwärtig<br />
zählt die Schule nicht mehr als 3 Schü- :i "<br />
Tätigkeit übte der viel zu früh verstorbene Pfarrer-<br />
Dichter William Wolfensberger in jenem Bergtal<br />
aus.<br />
Das Münstertal im allgemeinen und seine Alpen<br />
im besonderen sind wie viele Berggegenden<br />
sagenumwoben. Arnold Büchli erzählt in seinem<br />
prächtigen Buche «Sagen aus Graubünden» vieles<br />
über die Dialen des Münstertales. Diese Dialas '<br />
Blick auf das Dörfchen Lü (Graubünden).<br />
(Photo Misehol.)<br />
Einst aber in einer mondhellen Nacht sah er,<br />
den Gipfel des Berges. Und da endlich fing sie<br />
wie sie in schimmerndem Gewand lautlos vom<br />
ihn in ihren Armen auf. Im Tale hat ihn niemand<br />
Berg herabschwebte. Die ganze Weide leuchtete.<br />
mehr gesehen.<br />
J. P. L<br />
Ueberwältigt von ihrer Schönheit eilte der Hirt<br />
auf die Gestalt zu, aber sie huschte davon, war<br />
bald da, bald dort. Er keuchte ihr atemlos nach.<br />
Zürich<br />
So ging die Verfolgung über Stock und Stein, immer<br />
höher hinauf, bis an den Gletscher, ja bis auf<br />
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' 0
IV<br />
Automobü-RsTU« — N° 45<br />
tBünzÜ und das Aula:<br />
Und Ronny glaubte, wie er so dalag und in<br />
die Dunkelheit starrte, den Duft von alten Linden<br />
und Heu zu riechen und das Knistern<br />
alten Gebälks zu vernehmen, das allen diesen<br />
Häusern eigen ist. «Du bist ein furchtbarer<br />
Esel», sagte er zu sich selbst. «Du hättest<br />
schon längst wieder ruhig in diesem schönen<br />
alten Haus sitzen sollen, und mit dir müsste<br />
eine hübsche Frau leben, statt dessen machst<br />
du eine komische Figur als Rennfahrer.» Und<br />
als hätte ihn jemand anders verhöhnt und<br />
nicht er selbst, biss er die Zähne aufeinander<br />
vor Zorn. Es war richtig, er war in letzter<br />
Zeit kein erfolgreicher Fahrer mehr, aber er<br />
konnte nicht von diesem Sport lassen. Es gab<br />
keine Empfindung, die'der gleichkam, auf einem<br />
schnellen Wagen, der die Luft pfeifend<br />
und mit brüllendem Motor zerschnitt, um den<br />
Sieg zu kämpfen. Es gab kein Glücksgefühl,<br />
das wunderbarer war, als so einen Sieg zu er*<br />
ringen, einen Sieg, bei dem man alles einsetzte,<br />
Leben, Glück und Gesundheit I<br />
Und er versuchte sich darüber klar zu werden,<br />
warum das alles so magnetisch fesselte,<br />
dass man gegen allen Verstand nicht mehr<br />
davon loskam. Und plötzlich wusste er es;<br />
Es war das Leben in der konzentriertesten<br />
Form. Es war Kampf, Kampf um das Leben<br />
selbst, um Sieg oder Niederlage. Und Ronny<br />
wusste, als ihm diese Erkenntnis kam, dass er<br />
es in dem schonen Herrenhaus nicht länger<br />
als vier Wochen aushalten würde, dass ihn<br />
nichts in der Welt hindern würde, wieder an<br />
den Start zu gehen, selbst wenn der Wagen,<br />
der ihm zur Verfügung stand, noch so unzureichend<br />
wäre.<br />
Und weil er das so deutlich empfand, weil<br />
es wie eine unabwendbare Wahrheit vor ihm<br />
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stand, eine Wahrheit, die so lange Geltung<br />
haben würde, solange er noch das Steuer eines<br />
Rennwagens halten konnte, deshalb fasste<br />
Ronny einen anderen Entschluss.<br />
Dieselbe Stimme, die vorher in ihm gesagt<br />
hatte, «du bist ein furchtbarer Esel, Ronny»,<br />
dieselbe Stimme sagte jetzt leise und eindringlich:<br />
«Sei vernünftig, Ronny! Man lebt nur<br />
einmalt und du bist noch jung. Mach' keine<br />
dummen Sachen!»<br />
Aber Ronny zwang sich, nicht auf diese<br />
Stimme zu hören. Und als nun das blonde,<br />
junge Gesicht mit den klaren, blauen Augen<br />
vor ihm auftauchte und ein frischer, roter<br />
Mund die Worte noch einmal wiederholte, da<br />
bist Ronny wieder die Zähne zusammen und<br />
sagte laut und deutlich in die Dunkelheit:<br />
«Nein!». • •<br />
Ali Ronny auf der Rennstrecke eintraf und<br />
sich in einer kleinen Kabine umzog, während<br />
das tausendfältige Geiumm der Zuschauer, die<br />
Musik und das Motorgeräusch der Wagen, die<br />
das erste Rennen fuhren, durch die dünnen<br />
Bretterwände drangen, befiel ihn plötzlich ein<br />
leichtes Angstgefühl, als er in den kleinen<br />
Spiegel starrte, der an der Wand befestigt<br />
war. Wie werde ich dann aussehen? dachte er.<br />
Und er zwang sich zu einem Lachen, aber es<br />
war ein kümmerliches Lachen, Er entnahm<br />
den Taschen seines Strassenanzuges seine<br />
Brieftasche und das Zigarettenetui, dabei fiel<br />
ihm das dünne Goldkettchen mit dem Kreuz<br />
in die Hände.<br />
Einen Augenblick schwankte er, ob er es in<br />
die Tasche zurückstecken sollte. Auf seinem<br />
hübschen, braunen Gesicht, *dem die weisse<br />
Rennfahrerhaube so gut stand, spiegelte sich<br />
ein Widerstreit der Empfindungen, dann legte<br />
er sich Kette und Kreuz um den Hals, doch<br />
nahm er sie wieder ab, betrachtete sie und<br />
steckte sie in die Brusttasche seines Fahranzuges.<br />
Als er auf den sonnenhellen Startplatz hin-<br />
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vom Start erkennen, nur eine Reihe lustiger,<br />
bunter Fähnchen und die Nummernschilder<br />
machten sie kenntlich. Dort, in einer der Boxen,<br />
war jetzt wahrscheinlich jemand, der an<br />
ihn dachte; er warf seine Zigarette weg.<br />
Wenige Minuten darauf ging der Sieger im<br />
Rennen der kleinen Wagen durch das Ziel,<br />
man hörte deutlich das Beifallsklatschen und<br />
Rufen der Menge. Eine Woge der Erregung<br />
ging über die vielen tausend Zuschauer längs<br />
der Rennstrecke.<br />
Jetzt, nachdem die Rennleitung das erste<br />
Rennen abgewinkt hatte und auch die Nachzügler<br />
durch das Ziel gekommen waren, bereitete<br />
sich alles zum Start der grossen Klasse<br />
vor, in der auch Ronny fuhr. Langsam, von<br />
Monteuren gefahren, kamen die Rennwagen<br />
zum Startplatz. Sie liefen holpernd und unbeholfen,<br />
denn ihre Motoren waren nur für<br />
grosse Geschwindigkeiten konstruiert und<br />
fühlten sich bei langsamem Tempo nicht wohl.<br />
Die breiten, niedrigen und doch schlanken<br />
austrat und den leichten, fettsüsslichen Geruch<br />
der öligen Motorabgase roch, der in der Luft .,."<br />
lag, als er die Musik, die von den Tribünen-,<br />
platzen tönte,, laut vernahm und die Flaggeoi<br />
SCumoK<br />
sah, die in einem leichten Winde unter dem ~<br />
tT >u brauchst dich gar<br />
B0 zu<br />
Blau des Himmels flatterten, da schien ihm aleht so zu Lüsten, we|l<br />
das Bild so festlich und lebensfroh, so wenig du jetzt ein Auto hast!<br />
passend zu seiner Stimmung, dass er in die loh bin auch einmal im<br />
Kantine ging und sich Kognak geben Hess. eigenen Wagen gefahren-»<br />
Sobald aber das kleine Glas mit der goldbraunen<br />
«Ganz richtig! Und<br />
Flüssigkeit vor ihm stand, schob er Deine Mutter "' hat ge-<br />
es beiseite, zahlte und ging, ohne es anzurühren.<br />
schobenl<br />
Bekannte sprachen ihn an und unterschobenlhielten<br />
sich über seine Chancen im Rennen; Ein Autofahrer ist mit<br />
einem Fussgänger in<br />
er stand ihnen Rede und Antwort, und die<br />
Leute hatten den Eindruck, dass Ronny die<br />
Streit geraten.<br />
Sache ganz vernünftig beurteilte.<br />
«Sie gehen >, schreit<br />
Es war noch eine halbe Stunde Zeit bis zum der Autler, «als ob Sie die<br />
Start. Die kleine Klasse kämpfte in den letzten<br />
Runden um den Sieg. Die Wagen stoben hätten. ><br />
ganze Strasee gepachtet<br />
in dem sonnengetränkten Licht wie wütende, «Und Sie fahren>, antbunte<br />
Hornissen dahin. Es hatte bereits eine •wortete der Fussgänger<br />
Menge Ausfälle gegeben, denn die langen Geraden<br />
der Bahn verlangten von den Motoren Auto schon bezahlt hät-<br />
ruhig, «ak ob Sie Ihr<br />
das Aeusserste.<br />
ten.»<br />
Ronny rauchte eine Zigarette. Er sass auf<br />
einer Kiste, die irgendwelche Dinge enthielt,<br />
und blickte die Gerade hinab, dort, wo die<br />
Ersatzteilboxen lagen; man konnte sie kaum<br />
HENNIEZ (WAADT)<br />
Wenn Bern -<br />
CAFE DES MÄRINS<br />
GENF, Qual Gn«tave-*dor 2»<br />
S. Grimardias Telephon 44.953<br />
Hotel des Bains<br />
dann Casino<br />
Auf sommerlichen<br />
Fahrten<br />
hat der vorsichtige<br />
Reisende immer ein<br />
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bei sich. Er ist dadurch<br />
immer sicher, sich bei<br />
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zu präsentieren.<br />
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hergestellt,<br />
halten länger sauber,<br />
werden aber, wenn<br />
schmutzig, weggeworfen<br />
und ersetzt.<br />
Sie sind in allen modernen<br />
Formen b ei den<br />
einschlägigen Geschäften<br />
zu haben, event.<br />
weiterer Bezugsquellennachweis<br />
durch<br />
Weibel-Kragenfabrik A.B.<br />
Basel<br />
Beromünster<br />
wo<br />
Fahrzeuge mit den langen Hauben, den flachen<br />
und engen Sitzen und projektilförmigen<br />
Hecks blitzten in der Sonne. Ihre Startnummern<br />
waren deutlich auf den Motorhauben erkennbar.<br />
So, wie es die ausgeloste Startreihenfolge<br />
bestimmte, nahmen sie Aufstellung. Moellermann,<br />
der Ronnys Wagen fuhr, rangierte das<br />
weisse Fahrzeug, dem ein Nichtfachmann sein<br />
Alter und seine begrenzte Zuverlässigkeit nicht<br />
ansah, geschickt in die zweite Reihe und stieg<br />
dann aus.<br />
«Er wird ganz gut laufen», sagte er zu<br />
Ronny. Ronny ging um den Wagen herum und<br />
betrachtete ihn aufmerksam. Seinem geübten<br />
Blick entging kein Detail, dann kletterte er in<br />
den Sitz und holte sein Zigarettenetui hervor.<br />
Dabei kam ihm wieder die kleine, goldene<br />
Kette in die Hand. Er fühlte ihre dünnen, geschmeidigen,<br />
metallenen Glieder und auch die<br />
Form des kleinen Kreuzes.<br />
(Fortsetzung im nächsten Magazin.)<br />
KRAFT u. SCHÖNHEIT<br />
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sind In Ihrem neuen Wagen<br />
vereint Denken Sie<br />
daran, dass auch Sie trotz<br />
des vielen Fahrens<br />
schlank und elastisch<br />
bleiben durch<br />
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Palindrom-Füllrätsel<br />
»am««« d eeeeee g h iii J kkk II mmm na<br />
im» ssss tt uu.<br />
Obig« Buchstaben sind so in dl« Figur einzusetzen,<br />
dass lieh Wörter untenstehender Bedeutung<br />
ergeben, die sowohl von vorne als auch von hinten<br />
gelesen werden können. Di« Anfangsbuchstaben<br />
resp. Endbuchstaben der umgedrehten Wörter<br />
nennen dann wieder «in Palindrom-Wort.<br />
1. Name türkischer Sultan« - deshalb. 2. Französischer<br />
Haftbefehl - Erd« (lateinisch). 3. Weiblich«<br />
Gestalt des Alten Testaments - modemer<br />
Operettenkomponist. 4. Grönländerboot - Grönllnderboot.<br />
8. Bekannte englische <strong>Zeitung</strong> - Jude.<br />
6. Fall, Angelegenheit - Schwesterstadt von Fium«.<br />
7. BUhnenleitung - Berg im Berner Oberland.<br />
8. Zufluchtsorte, Freistätten (y •= i) - Prphet des<br />
Alten Testaments. 9. Himmalsbrot - Staat in Asien.<br />
Di« richtig« Lösung zahlt 3 Punkt«.<br />
Denkaufgabe<br />
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Auflösung<br />
der Kombinationsaufgabe.<br />
Der kürzeste Weg führt über folgende Felder:<br />
A1-B2-C3-D3-E2-F1-G2-G3-G4-G5-H6-I6-K7-I8-<br />
H9-G10-F11-E10-E9-E8-F7-E6-DS-C6-B6-A7-A8-<br />
A9-A10-A11-B12-C11-D12-D13-E14-F14-G14-H14<br />
-I13-K12-K11-K10-L9-M8-M7-M6-M3-L4-K3-K2-<br />
L1-M1-N2-O3-O4-OS-O6-O7-O8-O9-O10-N11-<br />
N12-M13-N14-O14.<br />
Auflösung der Denkaufgabe<br />
vom Ueberauto.<br />
Das Tier konnte die Hupenzeichen nicht hörenda<br />
das Automobil schneller als der Schall dahin,<br />
eilte, so dass der von ihm verursachte Ton erst<br />
nach dem Wagen eintraf.<br />
Richtige Lösungen beider Rätsel:<br />
8 Punkte:<br />
Frau B. Baerlocher, St. Gallen; E. Benz jun.,<br />
Goldach; H. Brun, Disentis; Frl. M. Epple, St. Gallen;<br />
Frau C. Fravi, Rapperswil; Frau Hom, Bern; Frau<br />
R. Kallen, Grenchen; K. Keusen, Biel; Frl. R. Klein,<br />
Schwyz; G. Laepple, Basel; Frau Marti, Ölten.<br />
Richtige Lösungen der Denkaufgabe:<br />
S Punkte:<br />
E. Maag, Stadel; P. Messmer, St. Gallen; A.<br />
Stauffer, Heiligenschwendi.<br />
Richtige Lösungen der Kombinationsaufgabe:<br />
3 Punkte:<br />
J. Aebischer, Merenschwand; A. Bachofen, Glarus;<br />
M. Bertschmann, Basel; Frl. M. Bossen, Lenzburg;<br />
C. Burgener, Rorschach; Frau Dr. Gräflin,<br />
Walzenhausen; Frau A. Heusser, St. Gallen; J.<br />
Leimer, Bettlach; Frau E. Markoff, Buchs; Frau E.<br />
Steinbömer, Schaan; F. Wenger, Bern; Frl. E.<br />
Winteler, Glarus.<br />
Eine Aufgabe — mehrere Losungen?<br />
Die beiden letzten Denkaufgaben (Ballon und<br />
Durch sieben gerade Unten soll Jeder Punkt<br />
ein eigenes, durch den Rand oder durch eine der<br />
Union begrenztes Abteil erhalten. Wie wird das<br />
wohl gemacht?<br />
Die richtige Lösung zählt 3 Punkte.<br />
Elnsendeterxnin: 16. Juni <strong>1939</strong>.<br />
Ueberauto) haben nicht hur den Nichten und Neffen<br />
zu denken gegeben, sondern auch dem Onkel.<br />
Denn da werden nun einige Stimmen laut, die behaupten,<br />
es gäbe nicht nur eine einzige, sondern<br />
gleich mehrere richtige Lösungen. Der Mann im<br />
Ballon sehe die Dinge auch unter Zuhilfenahme<br />
eines Fernrohres grösser, und der Büffel könne<br />
das Signal auch dann nicht hören, wenn es sich<br />
um eine Fata Morgana handle. Ueberhaupt, meint<br />
ein anderer, sei die Sache mit dem Ueberauto ein<br />
Unsinn, denn 1. gäbe es kein Auto mit solcher<br />
Geschwindigkeit, 2. leben in der Wüste keine<br />
Büffel, 3. seien Rennwagen nicht mit Signalen ausgerüstet,<br />
4. bis 10. weitere Unmöglichkeiten I —<br />
Meine lieben Freunde, Ihr, die Ihr behauptet,<br />
solche Denkaufgaben lassen mehrere Lösungen<br />
zu, habt nicht unrecht, aber bedenkt, dass die Fragen<br />
jeweilen so formuliert sind, dass nur eine bestimmte<br />
Antwort als die richtige erwartet werden<br />
darf. Bei der Ballonfahrt galt es zum Beispiel,<br />
die einfachste Erklärung zu finden. Derjenige Löser,<br />
der zur Erklärung des Grösserwerdens der<br />
Gegenstände das Vorhandensein eines Fernrohrs<br />
voraussetzte, brachte einen weiteren Faktor in<br />
das Problem, von dem in der Aufgabe nichts erwähnt<br />
war. Auch die Aufgabe mit dem Ueberauto<br />
liess eigentlich keine andere Lösung übrig, als die<br />
Berücksichtigung der Schallgeschwindigkeit, denn<br />
sonst hätte es ja keinen Sinn gehabt, eine so<br />
schnell fahrende Maschine vorauszusetzen. Zu jeder<br />
andern Erklärung hätte ein gewöhnliches Auto<br />
genügt. — Und wenn man nun dem Onkel gar all<br />
die technischen, geologischen, geographischen und<br />
zoologischen Unmöglichkeiten einer solchen Situation<br />
(Ueberauto, Wüste, Büffel) vorwirft, so verschanzt<br />
er sich einfach hinter jene Utopien, die mit<br />
den Worten beginnen: «Gesetzt den Fall, dass...»<br />
Leonardo konnte sich vor 500 Jahren sogar vorstellen,<br />
dass der Mensch durch die Luft fliegt, und<br />
dazu brauchte es damals eine ordentliche Dosis<br />
Phantasie.<br />
Uebrigens zeigen die vielen richtig eingegangenen<br />
Lösungen, dass die Fragestellung die rechte<br />
Fährte wies. Eine Nichte wurde dadurch sogar zu<br />
einer epochemachenden Erfindung angeregt; sie<br />
schreibt darüber wörtlich:<br />
«Um dem Wüstentier rechtzeitig die Anfahrt'<br />
des Ueberautos anzeigen zu können, müsste der<br />
Rennfahrer schon eine Signalkanone besitzen, mit<br />
der er in der Lage wäre, ein eingekapseltes Hupensigna!<br />
mit einer Geschwindigkeit von mindestens<br />
500 m in der Sekunde vorauszuschicken. Ein<br />
bezügliches Patent unter dem Namen: «Schallwellenüberholungssignalkanone»<br />
ist bereits angemeldet.»<br />
I Kommende Ereignisse 1<br />
l (Aenderungen Torbehalten.) J<br />
Adelbodexi: 18.Juni! Beginn der GymnastOckurse.<br />
JLrosa: Mitte Juni: Eröffnung der Badanstalt, des Strandbades und<br />
des Ruderbootsbetriebe«.<br />
Basel: 9./ll.Juni: Einweihung der Unirersität. Fackelzug der<br />
Studentenschaft mit anschüessender Fahnenweihe im<br />
Kunstmuseum.<br />
11. Juni: Golf-Club Basel: Championnat de Btle et Prix de<br />
Bäle.<br />
11. event. 18. Juni: Kant. Schwingertag im Margarethenpark.<br />
Bern! 11. Juni: Coupe de l'Association suisse de Golf.<br />
Bnrgdorf: 11. Juni (erem. 18. Juni): Emmentalisches Schwingfest,<br />
volkstümliche Unterhaltung.<br />
Dornach! 11. Juni: «Eurythmie» (Dichtungen von Schüler und<br />
Goethe).<br />
Engelbergi 11. Juni: Botanisch* Exkursionen und Geologische<br />
Wanderungen.<br />
Geafl 10./11. Juni: Nautisches Fest (Port Noir).<br />
Gstaadi 11. Juni: Eröffnung des Schwimmbades.<br />
LStsohentali 11. Juni: Segensonntag in Kippel und Blatten.<br />
Lugano: 10./ll.Juni: Freilichtaufführung auf der Piazza della<br />
Riforma der Oper «Caralleria Kusticana», anlasslich<br />
ihres 80jährigen Jubüaums.<br />
Lasern: ll.Juni: Schweiz. Professional-Kriterium (Rad).<br />
11. Juni: Schweiz. Gehermeistersehaft über 80 km.<br />
lS.juni-3. Juli: Eidg. Schützenfest.<br />
Montana-Vermala: IS. Juni: Golf, Coupe du printemps.<br />
Olts-ttt ll.Juni: Nationale Pferde-Springkonkurrenz,<br />
St. Moritz: Mitte Juni: Eröffnung der Heilbader und der Trinkhalle.<br />
San Bemardino: 18. Juni: Eröffnung der neuen Kletter- und Bergschule<br />
San Bemardino:<br />
Sebnls-Tazasp-Vulpera: Mitte Juni: Eröffnung des Golfplatzes<br />
Vulpera. Ausflüge in den Nationalpark. Autotouren<br />
nach den Pässen. Dreiländerfahrten.<br />
Veveyi ll.Juni: Internat. Segelregatta.<br />
Wetzikon: ll.Juni: Nordostschweiz. Schwingfest.<br />
Zürich: 10/11. Juni: Tonhalle-.Kantonaltag Solothum mit Aufführung<br />
«Hütten« letzte Tage»,<br />
10./ll. Juni: Hornusserfest.<br />
ll.Juni: Ausstellungstheater: Aufführung «Freut Euch des<br />
Lebens», Spiel von J. Reinhart.<br />
ll.Juni: Schweiz.Meisterschaft im BO-km-Gehen.<br />
ll.Juni: Letzigrund: Fussball-KeprasentatiTsplel Schweiz-<br />
Italien.<br />
11. Juni: Wassermeeting und Faltboot-Meisterschaft.<br />
11. «Teilt. 16. Junli Kant. Nationalturnertag in Feuerthalen.<br />
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k'JH Automobil-Revue — N° 47<br />
Fahrt durch die Nacht<br />
Eine Nachtfahrt ist nichts Neues für uns, werden<br />
meine Autokollegen sägen, oft und oft kamen<br />
wir in die späte Nacht beim Nachhausefahren.<br />
Aber, das ist es ja gerade. Eine echte Nachtfahrt<br />
soll'keine Heimkehr sein, sondern ein Aufbruch,<br />
ein Aufbruch durch das Dunkel bis in den<br />
neuen Morgen.<br />
Um Mitternacht brechen wir auf. Die Sommernacht<br />
ist voller Düfte und voll unerklärlicher Visionen.<br />
Geruhsam leuchtet der Mond. Er überstrahlt<br />
ein paar hohe Berge, deren Spitzen den bestirnten<br />
Himmel zu erstürmen scheinen. Nur selten begegnet<br />
uns noch ein anderer Wagen. Dann ist<br />
es stets, wie wenn zwei Wanderer sich grüssen.<br />
Statt den Hut zu ziehen, senken sie das '.icht der<br />
Scheinwerfer.<br />
Nein, wir sind nicht müde. Wer wäre das auch<br />
in einer solchen Nacht. In den finsteren Wäldern<br />
fressen die Scheinwerfer gierig eine Helle ins Dunkel.<br />
Mühelos huscht das Licht von Stamm zu<br />
Stamm. Ein Hase flüchtet bedrängt von dem Lichtkeil,<br />
ein Fuchs schiesst wie ein Pfeil über die erleuchtete<br />
Strasse.<br />
Jetzt, um zwei Uhr morgens, brechen die stillsten<br />
Stunden der Nacht an. Die Erde ist ohne<br />
Lichter, ohne Menschen, zurückgesunken in ihren<br />
Urzustand. Gähnend stehen die Bahnschranken<br />
offen. Der Motor scheint das einzig lebende Wesen<br />
im Weltraum zu sein.<br />
Allmählich erblassen die Sterne. Der erste Morgen<br />
erwacht bleich und grau und zaghaft. Die<br />
Felder lösen sich aus ihrem Dunkel, die Strasse<br />
wird weisser, der See nimmt hellere Töne an. Wie<br />
erschüttert uns doch dieser Tagesanbruch, uns,<br />
die wir aus der Ferne und aus der Nacht kommen.<br />
Jetzt schwingt sich der erste Lichtstrahl auf<br />
einen schneeweissen Gipfel. Auf einer Wiese ertönt<br />
der Sensenklang. Ein Wagen voll von frischduftehd.em<br />
Gra's rattert an uns vorbei.<br />
Noch ist unser Ziel fern und eine lange<br />
schlaflose Nacht liegt hinter uns. Aber was bedeutet<br />
das schon. Nun ist es Tag.<br />
Bilderfolge rechts, von oben nach unten: Gleich gigantischen Armen zeigen die leuchtenden Wegweiser die Richtung in die Dunkelheit hinein. — Grell<br />
beleuchten die Scheinwerfer dea Wagens die Warnungstafeln an der Strasse. — Im magischen Glanz wie aus einem Märchen leuchtet der mit Tannen<br />
eingefasste Waldweg. — Die offenen Bahnschranken stehen gähnend in der Finsternis. — Spärliches Licht huscht über das Instrumentenbrett, während<br />
die Reflexlichter der Strasse die Regentropfen an der Scheibe wie Diamanten aufglitzern lassen.<br />
Text und Bilder: Geka.<br />
Spargeln:<br />
(NR) Die Geschichte des Spargels ist uralt.<br />
Schon die Spargelkulturen der alten Griechen und<br />
Römer hatten Weltruf. Und die Geschichtsforscher<br />
behaupten^ sogar, däss* es Spargeln bereits über<br />
zwei Jahrtausende-vor Christi gegeben hat.<br />
Für die Hausfrauen ist heute wie ehemals die<br />
Frage wichtig: Dicker oder dünner Spargel?<br />
Spargel kauf: Wie immer im Leben, entscheide<br />
man sich für die gute Mittelstrasse. Die<br />
Feinschmecker allerdings behaupten, dass der<br />
Spargel nicht dick genug sein kann. Ganz dünner<br />
Spargel ist (ungeschält) zu Suppe und Salat<br />
zu verwenden. Wenn man den gekauften Spargel<br />
sofort in ein nasses Tuch hüllt, kann man ihn sogar<br />
einen Tag lang aufheben.<br />
Spargel Zubereitung: Das Spargelschälen'<br />
ist eine Kunst, die geübt sein will. Zu viel<br />
Abfqlj wäre Verschwendung, trotzdem muss er<br />
ut und nicht zu dünn geschält werden. Man fängt<br />
geim Stilende an und schält zum Kopf herauf,<br />
Strich für" Strich". Das untere Ende muss fingerbreit<br />
abgeschnitten werden, da es leicht bitter und holzig<br />
schmeckt.<br />
Spargel ist stets kalt, aufzusetzen, leicht gesalzen,<br />
mit einer Prise Zucker. Alle anderen Würzen<br />
sind zu vermeiden, i da sie das feine Eigenaroma<br />
des Spargels nehmen. .,<br />
Spqrgelrezepte : Das Gebräuchlichste<br />
ist Stangenspargel, entweder ganz gekocht, dann<br />
reicht man ihn mit frischer oder zerlassener Butter<br />
mit gebräunten Semmelbrösel — oder geschnittenes<br />
Spargelgemüse z. B. mit Schoten und<br />
Mohrrüben gemischt oder für sich allein mit einer<br />
holländischen Sauce. Weniger bekannt ist Spargel<br />
in Verbindung mit Kartoffelbrei, Reis oder Nudeln.<br />
Entweder wird der Spargel abwechselnd mit<br />
Reis etc. geschichtet, mit einer pikanten Sauce<br />
Übergossen und mit Parmesankäse überstreut,<br />
goldbraun gebacken, oder man verarbeitet den<br />
Spargel zum Auflauf, das heisst zum Spargelpudding.<br />
Die berühmte Spargelsuppe ist möglichst nicht<br />
über die langweilige Einbrenne herzustellen.<br />
Pikant und neuartig ist Spargelsalat in Verbindung<br />
mit Fisch (hervorragend eignet sich dafür<br />
Aal), das Ganze mit einer Mayonnaise vermengt.<br />
Fama erzählt, dass es Menschen gibt, die sich<br />
«aus Spargel nichts machen», nun, man soll keinen<br />
zu seinem Glück zwingen.<br />
Um stark verschmutzte Alnminiumpfannen zu<br />
reinigen, koche man darin Zitronen- oder Tomaten- 1<br />
saft oder auch eine verdünnte Essiglösung; die erhitzte<br />
Säure wird den Schmutz restlos beseitigen.<br />
Die Untersuchung einer Stoffprobe auf Lichtend<br />
Wetterbeständigkeit nimmt man in der Weise<br />
vor, dass man den Stoff zwischen zwei ziemlich<br />
dicke Kartondeckel legt. In den einen Deckel<br />
schneidet man ein Loch mit unregelmässigen Konturen<br />
und legt nun das Ganze an eine Stelle, die<br />
möglichst ständig der Sonne und den Witterungsunbilden<br />
ausgesetzt ist. Nach etwa 14 Tagen öffnet<br />
man den Deckel und stellt fest, inwieweit sich der<br />
offenliegende Fleck verändert hat.<br />
auf. In diesem Stück gibt es fünf<br />
handelnde Personen, von denen sich aber niemals<br />
zwei gleichzeitig auf der Bühne befinden:<br />
Hismatsu, der Liebhaber, Osome, seine Geliebte,<br />
Omitsu, seine Braut, eine Bediente und<br />
der Gott des Donners. Ade fünf Rollen werden<br />
von Kataoka gespielt, der zu diesem Zweck<br />
siebenmal das Kostüm hinter einem Wandschirm<br />
zu wechseln hat.<br />
cpr.<br />
Die Entfernung von leichtem Kesselstemansatz<br />
aus Emailtöpfen erfolgt ganz von selbst, Verhängnisvoller Irrtum<br />
wenn man darin Rhabarber, Stachelbeeren oder<br />
irgendein anderes säuerliches Kompott kocht. Als der bekannte amerikanische Schauspieler<br />
Parky dieser Tage nach Hause kam,<br />
sah er zu seinem Entsetzen, dass sich im Vorgarten<br />
seiner Villa in Beverly Hills ein Berg<br />
alter Steine auftürmte. Er stürmte ins Haus<br />
und überraschte dort zwei Männer, die in<br />
grösster Gemütsruhe den Boden aufrissen; sie<br />
hatten augenscheinlich schon ein gutes Stück<br />
Arbeit geleistet. Auf Parkys Gebrüll hin hielten<br />
sie ganz verblüfft, in ihrer Arbeit inne;<br />
offenbar hatten sie eher Lob für ihre Tätigkeit<br />
erwartet. Es kam nun zu einer etwas erregten<br />
Auseinandersetzung, in deren Verlauf sich<br />
schliesslich herausstellte, dass die beiden Männer<br />
in ein Haus in Los Angeles bestellt worden<br />
waren, das genau die gleiche Adresse<br />
trägt wie Parkys Haus in Beverly Hills. Eine<br />
durchaus begreifliche, aber nichtsdestoweniger<br />
für Parky wenig erfreuliche Verwechslung!
N°47 — Automobil-Revue<br />
MONTREUX IHES ET LUNCHS COHFISERIE ZÜRCHER<br />
Tag der Abfahrt<br />
WORINGIR 10/?<br />
COUDVOISIER<br />
portpackung<br />
der Abfahrt zu ein<br />
Ferienreise. Wird dieser Tag auch Ihnen beschieden<br />
sein? Und weshalb nicht, denn die<br />
Seva bestimmt scho<br />
am 7. J U Ll, ihre 20965 Gewinner. Der 1. davon<br />
wird nicht weniger als sage und schreibe<br />
Fr. 100000.- mit nach Hause nehmen können.<br />
t nah<br />
lieh mindestens'einen<br />
Chancen. Ei<br />
sich, denn der Losvorrat wird wohl wieder 1<br />
kaum bis zum Ziehungstag ausreichen. «<br />
(eine 10-Lo's-Serie<br />
Fr.50>fplus40Cts.<br />
für Porto auf Pöst-<br />
Genfergasse 15,;,<br />
Banken sowie Pn-;<br />
vatbahnstationen<br />
Seva-Ziehung<br />
Juli<br />
Auf Europas<br />
Landstrassen<br />
Von Peter Buess<br />
Wenn Sie morgen Ihren Wagen besteigen, um eine grössere<br />
Vergnügungsreise zu unternehmen, oder wenn Sie rückerinnernd<br />
an Ihre früheren Fahrten denken, dann greifen<br />
Sie gerne nach einem Buch, das Ihre Kenntnisse jener<br />
fremden Linder ergänzt und das alles Wissenswerte über<br />
Land und Leute, Geschichte und Kulturdenkmäler, Gaststätten<br />
und Reisebequemlichkeiten vermittelt. In diesem<br />
Sinne ist das unendlich reichhaltige Werk von Buess so<br />
recht das Reisebuch des Automobil-Touristen. Der Autor<br />
hat die meisten Länder Europas im Wagen bereist. Seine<br />
Fahrten führten ihn nach Schweden, Norwegen, Dänemark,<br />
Deutschland, Holland, Belgien, England, Frankreich,<br />
Tschechoslowakei, Oesterreich, Ungarn, Jugoslawien und<br />
Italien. Ausgangspunkt war immer die Schweiz. 200 prächtige<br />
Bilder sind im Text eingestreut. Ein Ortsregister und<br />
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