E_1939_Zeitung_Nr.071
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BERN, Freitag, 1. September <strong>1939</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
35. Jahrgang — No 71<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Ausgaben und Einnahmen der Kantone<br />
für das Strassenwesen<br />
1. Ausgaben.<br />
Das Motorfahrzeug verlieh den Strassen<br />
erneut eine grosse Bedeutung als Träger des<br />
Verkehrs und die intensivere Beanspruchung<br />
musste sich auch wirtschaftlich in einer allgemeinen<br />
Ausdehnung des Budgets für die<br />
Kommunikationen auswirken. Für längere<br />
Zeitabschnitte fehlen leider zuverlässige Angaben<br />
über die Rechnungen, sowie den Stand<br />
des Ausbaus. Mitte der Zwanzigerjahre begannen<br />
das Eidg. Oberbauinspektorat und die<br />
Vereinigung schweizerischer Strassenfachmänner<br />
(VSS) mit umfassenden Erhebungen,<br />
die seither zu einer vollständigen Statistik<br />
geführt haben. Die vom Oberbauinspektorat<br />
gesammelten Ergebnisse werden von der<br />
Geschäftsstelle der VSS verarbeitet und im<br />
Organ «Strasse und Verkehr > periodisch<br />
veröffentlicht. Kürzlich wurden nun die Angaben<br />
für das Jahr 1937 bekanntgegeben :<br />
Die Ausgaben für den «Unterhalt» zeigen<br />
leicht rückläufige Tendenz. Es bestätigt sich<br />
eben, dass die dauerhaften Hartbeläge einer<br />
geringeren Wartung bedürfen. Innerhalb der<br />
Rubrik «Unterhalt» nahmen lediglich die<br />
Posten für die Schneeräumung und Verschiedenes<br />
(Wetterschäden) von 1936 auf 1937<br />
geringfügig zu.<br />
In den Jahren 1932/33 erreichten die Auslagen<br />
für < Verbesserungen » mit 55 Mill. Fr.<br />
ihr erstes Maximum. Man hätte erwarten<br />
können, dass während der Krisenjahre 1934/35<br />
der Ausbau als Mittel zur Arbeitsbeschaffung<br />
auf breitester Basis in Gang gesetzt würde.<br />
Die relativ günstigste Gelegenheit für Strassenbauten<br />
wurde wegen Finanzierungsschwierigkeiten<br />
verpasst. Trotzdem von<br />
Seiten der Verkehrsinteressenten rechtzeitig<br />
auf die Notwendigkeit der raschen Artpassung<br />
unserer Alpenstrassen hingewiesen<br />
wurde, verzögerte der Bundesrat die Behandlung<br />
der dringlichen Frage derart, dass<br />
sie erst nach der Abwertung ihre Lösung<br />
fand.<br />
Durch den Bundesbeschluss vom 4. April<br />
1935 sind dann für den Ausbau der Alpen-<br />
strassen 1936 4 Mill. Fr. und 1937 7 Mill. Fr.<br />
bereitgestellt worden. Diese Subventionen<br />
ermöglichten in den Gebirgskantonen eine<br />
regere Bautätigkeit und man kann aus verschiedenen<br />
Anzeichen schliessen, dass der<br />
Wiederanstieg der Verbesserungskosten mit<br />
dem Beginn der Modernisierung der Alpenstrassen<br />
zusammenhängt.<br />
Von den 3 Millionen Mehrausgaben für<br />
Verbesserungen gegenüber 1936 entfallen<br />
fast 2 Millionen auf Strassenkorrektionen<br />
(Verbreiterungen, Entwässerungen usw.)<br />
Im Zeitraum 1932/35 entstanden an grösseren<br />
Neubauten der Passwang, die Zufahrtsstrassen<br />
zum Völkerbundsgebäude in Genf,<br />
die Gandriastrasse und die neue Verbindung<br />
Wil-St. Gallen. Seit der Vollendung dieser<br />
Werke fielen die Kosten für Neubauten wieder<br />
auf den Normalstand.<br />
Die unterschiedlichen Bewegungen hin-<br />
Die Ausgabenkurve nahm folgenden Verlauf:<br />
Jahr Staats-Str.-Netz Unterhalt Verbesserungen Neubauten Total<br />
km Fr. Fr. Fr. Fr.<br />
1930 14 960 28 760 163 44 874 781 2 630 141 78 547 984<br />
193-1 - 15 759 -29 531212- 52 425 939 5 306 906' 89 540 493<br />
1932 16 339 27 834 669 54 643 170 " 8 475 561 93 390194<br />
1933 16 384 28 301463 54967 942 8 848 985 94 565 808<br />
1034 16 154 28 230 095 50 881898 8 600 242 90168 650<br />
1935 16 517 29 091185 42 698 931 6 027 184 80269 801<br />
1036 16 485 27 635 639 47 179 616 2 809 643 80122 895<br />
1937 16 563 27 449 747 50 378 208 2 823 298 83144 855<br />
sichtlich des Postens « Verbesserungen » beeinflussten<br />
die Gesamtaufwendungen am<br />
stärksten.<br />
2. Einnahmen.<br />
Die Zusammenstellung der VSS enthält<br />
drei Haupteinnahmewiuellen : 1. die Nettoeinnahmen<br />
aus Verkehrsabgaben; 2. die Anteile<br />
der Kantone an den Brennstoffzöllen,<br />
und 3. die Bundesbeiträige.<br />
Der erste Posten setzt sich aus den Motorfahrzeugsteuern,<br />
den Fahrradgebühren und<br />
den Motorfahrzeuggebühren zusammen. Offenbar<br />
sind davon aber die Verwaltungsspesen<br />
der Motorfahrzeugkontrollen bereits in<br />
Abzug gebracht. Seit 1925 erhalten die Kantone<br />
pro Doppelzentner Benzin 5 Fr. Nach<br />
der Erhöhung des Zolles für Gasöl (Dieselöl)<br />
räumte der Bund den Kantonen einen entsprechenden<br />
Anteil ein, so dass sich die Bezüge<br />
der Kantone seit dem zweiten Semester<br />
1935 aus zwei gleichen Komponenten<br />
zusammensetzen. Der an sie abgeführte Gesamtbetrag<br />
hängt also von der Einfuhrmenge<br />
bzw. vom Verbrauch an Treibstoffen zu motorischen<br />
Zwecken ab.<br />
Art. 30 der BV verpflichtet die Eidgenossenschaft,<br />
jährlich an Graubünden 400.000 Fr.,<br />
an den Tessin 400.000 Fr., an Uri 160.000 Fr.<br />
und an das, Wallis 100.000 Fr. auszurichten,<br />
diese gebundene Subvention beläuft sich auf<br />
insgesamt 1.060.000 Fr. Die Beiträge für<br />
den Ausbau der Alpenstrassen werden ebenfalls<br />
aus dem Benzinzollertrag entnommen,<br />
allerdings sind die bewilligten Kredite vorerst<br />
nur teilweise beansprucht worden. Es<br />
wurden 1936 2,5 Mill. und 1937 5,6 Mill. Fr.<br />
ausbezahlt.<br />
Nachstehende Zusammenstellung gibt über<br />
die Bewegungen der drei hauptsächlichen<br />
Einnahmenposten Aufschluss :<br />
K «innahmen<br />
Anttil« an<br />
J»hr aus Verkenn- Dek- Treibstoll- Dek- Bundes- Dekabcatun<br />
kunt Jollen kirnt beitrage kung<br />
Fr, '/. Fr. •/. Fr. •/.<br />
1930 24 673 857 31,4 8 996 808 11,5 1177 938 1,5<br />
1931 28 384 818 31,7 10 233 436 11,4 1863 580 2,1<br />
1932 29 815 700 31,9 11455 216 12,3 2 172 313 2,3<br />
1933 29791044 31,5 10 921302 11,5 3 055 047 3,2<br />
1934 30 299 221 33,6 12 230 882 13,6 3 575 548 3,9<br />
1935 30 468 762 37,9 11887 322 14,9 3 403 399 4,2<br />
1936 29 497 113 36,8 11 195 152 14,0 5 071 665 6,3<br />
1937 30 505 456 36,7 11 146 742 13,4 9 466 487 11,4<br />
Mit den Nettoeinkünften aus Verkehrsabgaben<br />
vermögen die Kantone im Landesdurchschnitt<br />
fast 37 % der Aufwendungen<br />
für die Strassen zu decken. Dieser Posten<br />
bedeutet für sie die wichtigste Finanzquelile.<br />
Die Benzinzollanteile gestatteten, die Kosten<br />
zu 11,5—.14,9 % zu bezahlen.<br />
Die Bundesbeiträge, in denen die erwähnten<br />
1,06 Mill. eingeschlossen sind; gingen in<br />
den letzten beiden Jahren sprunghaft in die<br />
Höhe. Aber auch diese Erscheinung ist ganz<br />
natürlich, denn sie beruht auf der Ausrichtung<br />
von Beiträgen für Alpenstrassen.<br />
Mittels den drei Hauptposten konnten die<br />
Kantone im Jahr 1937 51.118.685 Fr. = 61,5<br />
Prozent der Gesamtausgaben bezahlen. Bei<br />
den einzelnen Kantonen sind indessen beträchtliche<br />
Unterschiede zu beobachten. Der<br />
Tabelle ist zu entnehmen, dass z. B. Neuenburg<br />
allein durch die Verkehrssteuern 82 %<br />
seiner Strassenrechnung begleichen konnte.<br />
Anderseits entsprachen die Einnahmen aus<br />
Steuern von Uri nur 4,0 % seiner Ausgaben.<br />
Das auf den einzelnen Kanton entfallende<br />
Treibstoffbetreffnis richtete sich nach den<br />
Ausgaben der Jahre 1934/36, nach der Länge<br />
der Durchgangsstrassen und nach den Einnahmen<br />
aus den Verkehrstaxen. Da das komplizierte<br />
RechnungSverfahren auf die Aufwendungen<br />
frührer Jahre abstellt und die<br />
damaligen Steuereinnahmen in Abzug bringt,<br />
ändern die Deckungsverhältnisse von Jahr<br />
zu Jahr.<br />
In der Zusammenstellung erscheinen die<br />
aus den Treibstoffzollbetreffnissen gebildeten<br />
Deckungsverhältnisse gerade für jene<br />
Kantone, welche die Ausgaben stark vermehrten,<br />
deswegen relativ klein, weil die<br />
Ausgabenzunahme erst bei einer späteren<br />
Verteilung berücksichtigt wird.<br />
Oberstkorpskommandant Henri Guisan, der am<br />
30. August von der Vereinigten Bundesversammlung<br />
zum General der schweizerischen Armee j»-<br />
wählt wurde.<br />
Fasst man die drei Deckungskomponenten<br />
zusammen, so erhält man folgende Reihenfolge.:<br />
1. Neuenburg 104,6%; 2. Uri 97,6%; 3. Luzern<br />
83%, 4. Obwalden 80,7%; 5. Graubünden 76,5%;<br />
6. Zürich 70%; 7. Nidwaiden 68%; 8. Waadt 66,6%;<br />
9. Wallis 66,2%; 10. Bern 62,8%; 11. Appenzell<br />
A.-Rh. 59,9%; 12. St. Gallen 59,9%; 13. Genf 59,9%;<br />
14. Zug 58,4%; 15. Thurgau 56,9%; 16. Solothurn<br />
55,4%, 17. Schaffhausen 52,2%; 18. Aargau 52,1%;<br />
19. Tessin 50,6%; 20. Baselland 49,0%; 21. Obwalden<br />
44%; 22. Freiburg 42,9%; 23. Appenzell I.-Rh.<br />
42,3%; 24. BaseJstadt 35,3%; 25. Glarus 26,1%.<br />
Die Zusammenstellung besagt, dass Neuenburg<br />
einen kleinen Ueberschuss erzielte, also<br />
aus den ordentlichen Steuern keinen Rappen<br />
für das Strassenwesen benötigte. Ein solcher<br />
Aktivsaldo wäre für sämtliche Kantone<br />
leicht möglich unter der Voraussetzung, dass<br />
alle Erträgnisse aus dem Strassenverkehr für<br />
die Kommunikationen verwendet werden.<br />
Im Jahre 1937 nahm der Bund aus dem<br />
Strassenverkehr Fr. 68.482.370 ein, nämlich<br />
Fr. 53.627.000 Benzinzoll, Fr. 1.865.719 Gasölzoll<br />
und Fr. 12,989.651 Einfuhrzölle auf<br />
Fahrzeuge und Zubehörteile. Addiert man zu<br />
den 68,5 Mill. Fr. noch die 31,5 MilL Fr.<br />
Brutto einnahmen aus kantonalen Verkehrsabgaben,<br />
so resultiert eine Steuerbelastung<br />
von 100 Mill. Fr. Die Gesamteinnahmen<br />
von Bund und Kantonen übersteigen<br />
somit die Aufwendungen der Kantone um 17<br />
Mill. Fr. An die Strassenkosten trug der<br />
Bund mit 20,6 Mill. Fr. nur geradezu zu<br />
einem Viertel bei, 48 Mill. Fr. behielt er zur<br />
freien Verfügung.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der Siedler.<br />
Roman von Heinrich Lämmlin.<br />
7. Fortsetzung<br />
So sagt er zu Lisbeth.<br />
Die Frau nickt nur:<br />
«Du wirst schon wissen, was recht ist!»<br />
Als er den ersten Samen in die Erde legt,<br />
ist es ihm feierlich zumute.<br />
« Da legt ein Mensch ein Korn in die Erde.<br />
Es ist klein, und man sieht es kaum, und doch<br />
wächst eine Pflanze daraus auf. Ist das nicht<br />
ein Wunder? » So spricht er, mehr zu sich<br />
selbst, als zu Lisbeth.<br />
Auch die Frau empfindet die Grosse der<br />
Stunde. « Das ist sonderbar! » sagt sie. Sie<br />
findet keine anderen Worte, aber der Sepp<br />
versteht sie doch.<br />
« Ja, es ist sonderbar, Lisbeth! Mir ist es,<br />
als müsse ich mich ganz tief hinneigen zur<br />
Erde. Ja, ich fühle wieder, dass auch ich<br />
nichts anderes bin, als Erde. »<br />
« So ist es wohl, Sepp. Die Erde ist wie<br />
eine Frau! » Lisbeth errötet und blickt zur<br />
Seite, dann aber spricht sie doch weiter:<br />
« Die Erde ist so, wie ich bin! »<br />
Der Mann horcht auf. « Wie du bist? » fragt<br />
er und schaut die Frau an.<br />
« Ja, genau so! Ich weiss es jetzt, ich fühle<br />
es genau. Wenn dieser Boden die ersten<br />
Früchte trägt, so wird ein junger Mensch<br />
mehr auf der Siedelung leben! »<br />
Sie schaut ihrem Mann nicht in das Gesicht,<br />
nein, sie schaut auf den Boden und<br />
zum Himmel, sie schaut hinüber zu den Bäumen<br />
und scharrt mit den Füssen in der Erde,<br />
wie sie immer tut, wenn sie in Verlegenheit<br />
ist.<br />
Der Sepp steht da, als habe sich der Boden<br />
vor seinen Augen gespalten, so überrascht ist<br />
er. Was hat die Lisbeth gesagt! — Wenn die<br />
Erde die ersten Früchte trägt, wird ein junger<br />
Mensch mehr auf der Siedelung leben...<br />
Ja, das war deutlich, das kann man gar nicht<br />
falsch verstehen. Er muss aber doch noch<br />
einigemal schlucken, ehe er Worte findet.<br />
Dann legt er der Frau die Hände auf die<br />
Schultern, schaut ihr tief in die Augen und<br />
spricht: «Du Lisbeth! > — Kein weiteres<br />
Wort sagt er, aber in diesem Worte klingt<br />
alles mit, sein Glück, sein Stolz, seine Freude<br />
und Dankbarkeit.<br />
Lisbeth lacht glücklich auf, und sie arbeiten<br />
wieder weiter. Die Aussaat hat für sie jetzt<br />
noch einen tieferen Sinn und wird zur sakralen<br />
Handlung. Und immer wieder blickt der<br />
Mann die Frau an, als sehe er ein Wunder<br />
vor sich.<br />
Am Abend fragt er:<br />
« Wie lange weisst du das schon? »<br />
«Ach, schon einige Zeit. Ich wollte aber<br />
nicht darüber sprechen, so lange ich meiner<br />
Sache nicht ganz sicher war.»<br />
« Und jetzt bist du sicher? »<br />
« Ja, jetzt bin ich ganz sicher! »<br />
Der Mann denkt an die Zukunft.<br />
«loh werde die Hütte bald bauen müssen.<br />
Das wird nicht viel Mühe machen, denn ich<br />
Hess mir Balken und Bretter auf das richtige<br />
Mass zurichten. Wenn wir ein Kind haben,<br />
dann kannst du ja nicht mehr im Zelt<br />
wohnen.»<br />
« Wird die Hütte gross werden? »<br />
« Ja, sie wird uns für lange Zeit das Haus<br />
ersetzen können. Ich denke mir, sie wird eine<br />
kleine Küche und einen grossen Wohn- und<br />
Schlafraum haben. Auch eine Kammer soll<br />
nicht fehlen.»<br />
«Ich freue mich darauf, Spp. So lange wir<br />
allein waren, habe ich selten die richtige<br />
Wohnung venmisst, aber wenn das Kind da<br />
ist, dann wird das alles anders sein. Denke<br />
dir doch, wie das ist, wenn wir ein Kind haben!<br />
»<br />
« Ich begreife das noch nicht! » gesteht der<br />
Mann. « Wir waren so lange.allein und haben<br />
In dieser Nummer s<br />
Die kriegswirtschaftlichen<br />
Massnahmen des Bundes.<br />
Fussgängerstreifen.<br />
Bergrennen Casaccia-Maloja<br />
abgesagt<br />
Vergaser mit Sparvorrichtung.
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 1. SEPTEMBER <strong>1939</strong> — N° 71<br />
Die kriegswirtschaftlichen Massnahmen des Bundes<br />
Rationierung des Benzins<br />
Mit Verfügung vom 28. August <strong>1939</strong> hat<br />
das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement auf<br />
29. August <strong>1939</strong> abOO Uhr eine provisorische<br />
Rationierung von flüssigen Kraft- und Brennstoffen<br />
eingeführt, um ©inen möglichst sparsamen<br />
Verbrauch der vorhandenen Vorräte<br />
zu gewährleisten. Während der Zeit, welche<br />
für die Einführung eines definitiven Rationierungssystems<br />
nötig wird — es wird sich ca.<br />
um 14 Tage handeln —, wird allgemein die<br />
gewerbsmässige Abgab© von flüssigen Kraftund<br />
Brennstoffen (Benzin, Benzol, Petrol,<br />
Alkohole usw. sowie Dieselöle aller Art für<br />
Motorfahrzeuge<br />
nur noch gegen Aushändigung von provisorischen<br />
Rationierungsschemen<br />
gestattet. Während der Dauer dieser vorläufigen<br />
Rationierung wird jeglicher Verkauf<br />
von flüssigen Kraft- und Brennstoffen für<br />
Heizzwecke, für gewerbliche und industrielle<br />
Zwecke untersagt. Nur in den allerdringendsten<br />
Fällen kann die Sektion für Kraft und<br />
Wärme des Kriegsindustrie- und Arbeitsamtes<br />
eine besondere Bewilligung erteilen.<br />
Die Motorfahrzeughalter, die flüssige Treibstoffe<br />
der vorerwähnten Art benötigen, können<br />
bei der kantonalen Automobilkontrollstelle<br />
ihres Wohnortkantons oder bei einer<br />
von dieser beauftragten Instanz<br />
provisorische Rationierungsscheine<br />
beziehen, die auf die Verkehrsnummer des<br />
Fahrzeuges lauten und nur für solche Fahrzeuge<br />
ausgegeben werden, für die schon bisher<br />
eine Verkehrsbewilligung bestand.<br />
Für die Dauer der provisorischen Rationierung<br />
wird eine Rationierungskarte verabfolgt<br />
für:<br />
A. Motorräder 1 Rationierungsschein<br />
über 20 Liter Vergasertreibstoff.<br />
B. Personenautomobile 60 Liter.<br />
Die provisorische Rationierungskarte für<br />
flüssige Kraft- und Brennstoffe, Form. B :<br />
Personenautomobil, äst in je 6 Felder eingeteilt,<br />
die zum Bezug von je 10 Liter Vergasertreibstoff<br />
(Benzin, Benzol usw.) ermächtigen.<br />
Diese Abschnitte besitzen nur<br />
Gültigkeit, wenn sie vom Verkäufer, also<br />
vom Tankstellenhalter, abgetrennt werden.<br />
Der anbegehrte Treibstoff darf nur in den<br />
Tankbehältern des auf der Karte vermerkten<br />
Personenautomobils abgegeben werden.<br />
Der Verkäufer ist verpflichtet zu prüfen,<br />
dass die vermerkte Polizeinummer mit derjenigen<br />
des tankenden Fahrzeugs übereinstimmt.<br />
Nach unsern Feststellungen war die Abgabe<br />
der Rationierungskarten ausgezeichnet<br />
organisiert, so dass innert kürzester Zeit<br />
dem Begehren der Automobilisten entsprochen<br />
werden konnte.<br />
C. Lastwagen unter 3 Tonnen 200 Liter,<br />
über 3 Tonnen 300 Liter.<br />
D. Diesellastwagen unter 3 Tonnen 200 Liter<br />
Dieseltreibstoff, über 3 Tonnen 250 Liter.<br />
E. Traktoren 100 Liter Dieseltreibstoff.<br />
Für Personenautomobile von Aerzten und<br />
Taxameterwagen werden während der Dauer<br />
der provisorischen Rationierung, soweit ein<br />
Bedürfnis hierfür nachgewiesen wird, zwei<br />
Rationierungsscheine ausgegeben.<br />
Halter von Motorfahrzeugen mit ausländischen<br />
Verkehrsnummern, die sich während der<br />
Dauer der provisorischen Rationierung in der<br />
Schweiz aufhalten, haben sich zum Bezug<br />
eines provisorischen Rationierungsscheins an<br />
die nächstgelegene Automobilkontrollstelle zu<br />
wenden. Die Ausgabe eines provisorischen<br />
Rationierungsscheins muss, um mehrfache<br />
Bezüge des nämlichen Fahrzeughalters zu verhindern,<br />
in dem Triptyk vorgemerkt werden.<br />
Ein über die Fahrbedürfnisse in der Schweiz<br />
hinausgehender Bezug von Treibstoffen durch<br />
ausländische Motorfahrzeughalter ist sinnlos,<br />
da das Eidgenö'ssiche Volkswirtschaftsdepartement<br />
gestützt auf den Bundesratsbeschluss<br />
über die Beschränkung der Ausfuhr vom 28.<br />
August verfügt hat, dass ausländische Motorfahrzeuge<br />
beim Verlassen der Schweiz im<br />
Maximum zehn Liter Kraft- und Brennstoffe<br />
in ihrem Tank mitführen dürfen.<br />
Es wird im Interesse des sparsamsten Verbrauchs<br />
an diesen wichtigen Kraft- und<br />
Brennstoffen, auf die wir bekanntlich vollständig<br />
auf den Import und die im Lande geäufneten<br />
Vorräte angewiesen sind, von jedem<br />
Verbraucher dringend erwartet, dass er<br />
nur noch diejenigen Fahrten ausführt,<br />
die absolut notwendig sind.<br />
Die zugeteilten Mengen sollen nicht ohne<br />
dringendes Bedürfnis verwendet werden.<br />
Ohne Rationierungsschein ist der Verkauf<br />
von flüssiger Kraft- und Brennstoffen nur<br />
noch gestattet an die Armee, an eidgenössische,<br />
kantonale und kommunale Behörden,<br />
an Postautohalter und Inhaber der Konzession<br />
A, soweit sie die Treibstoffe zu Pflichtfahrten<br />
benötigen.<br />
Diese vorerwähnten Bezüger, die sich<br />
ebenfalls der grössten Sparsamkeit befleissen,<br />
haben an Stelle des Rationierungsscheins<br />
dem Verkäufer eine von ihnen unterschriebene<br />
Bescheinigung abzugeben, in welcher<br />
enthalten sein muss : Datum, Verkaufsstelle,<br />
Art und Menge des bezogenen Kraft- und<br />
Brennstoffes, Name der kaufenden Behörde,<br />
der Militärperson (Grad und militärische Einteilung),<br />
des Postautohalters oder des Konzessionärs.<br />
Das gleiche gilt für die Abgabe<br />
von Treibstoffen an Wagen, die gestützt au',<br />
einen Stellungsbefehl auf den Schatzungsptatz<br />
geführt werden.<br />
Die Verfügung verpflichtet ferner alle Personen,<br />
die mit den umschriebenen flüssigen<br />
Kraft- und Brennstoffen Handel treiben, im<br />
Zeitpunkt des Inkrafttretens der vorläufigen<br />
Rationierung den genauen Lagerbestand der<br />
in Frage stehenden Kraft- und Brennstoffe<br />
wahrheitsgemäss festzustellen und über den<br />
Bestand laufend Buch zu führen. Eine Nachbelieferung<br />
der Detailverkaufsstellen, die gegen<br />
provisorisch© Rationierungskarten oder<br />
Bescheinigungen Kraft- und Brennstoffe abgegeben<br />
haben, darf nur noch im Umfang<br />
und gegen Abgabe der eingelösten Karten<br />
und Bescheinigungen erfolgen. Der die Detailverkaufsstellen<br />
beliefernde Verkäufer ist<br />
verpflichtet, Rationierungskarten und Bescheinigungen<br />
aufzubewahren, um die von<br />
ihm getätigten erlaubten Verkäufe zu belegen.<br />
Widerhandlungen<br />
gegen die Bestimmung dieser Verfügung wie<br />
insbesondere Verstoss gegen das generelle<br />
Verbot der gewerbsmässigen Abgabe von<br />
Kraft- und Brennstoffen ohne Ermächtigung<br />
durch Rationierungskarten oder Bescheinigung,<br />
jede irgendwie geartete missbräuchliche<br />
Verwendung von Rationierungskarten<br />
und Bescheinigungen, jede Verletzung der<br />
Pflicht zur wahrheitsgemässen und genauen<br />
Bestandesaufnahme und zur Buchführung<br />
über die Lagerbestände werden mit Busse<br />
bis zu 5000 Fr. bestraft.<br />
Beschlagnahmung von<br />
Lagerräumen für Treibstoffe.<br />
Das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement hat<br />
seitens des Bundesrates die Ermächtigung<br />
erhalten, die Beschlagnahmung von Lagerund<br />
Tankräumen und Behältnissen anzuordnen.<br />
Diese Massnahme wird damit begründet,<br />
die zweekmässige Unterbringung der<br />
im Interesse der Landesversorgung angelegten<br />
Vorräte, vor allem an flüssigen Brenn-,<br />
Kraft- und Treibstoffen, sicherzustellen.<br />
Die Beschlagnahme soll jedoch nur in<br />
dringendsten Fällen angewendet werden, da<br />
die weitaus überwiegende Zahl der Eigentümer<br />
von Lager- und Tankräumen für flüssige<br />
Treibstoffe freiwillig ihre Kapazität gemeldet<br />
und zur Verfügung gestellt hat. Die<br />
Beschlagnahmung erfolgt gegen eine angemessene<br />
Schadloshaltung und soll nur in einzelnen<br />
wenigen Fällen in Frage kommen.<br />
Teilschliessung<br />
. von Grenzübertrittstellen.<br />
Mit dem 29. August <strong>1939</strong> ist ein Bundesratsbeschluss<br />
in Kraft getreten, gemäss dessen<br />
der Grenzübertritt mit Motorfahrzeugen<br />
auf folgenden Strassen und Strassenstücken<br />
beschränkt wird :<br />
a) Grenzübertritt von Deutschland her: Leopoldshöhe<br />
- Kleinhüningen - Basel, Grenzach<br />
- Basel, Lörrach - Riehen - Basel,<br />
Rheinfelden (Stadtbrücke), Koblenz,<br />
Ebringen, Thayngen, Konstanz - Kreuzungen<br />
ZoHhauptstrasse, Kreuzungen, St.<br />
Margrethen, Martinsbruck.<br />
b) Grenzübertritt von Liechtenstein her:<br />
Buchs.<br />
c) Grenzübertritt von Italien her : Taufers<br />
(Tubre) - Münster, Tirano - Poschiavo,<br />
Ghiavenna - Castasegna (Maloja-Route),<br />
Porlezza - Gandria - Lugano, Como -<br />
Chiasso, Ponte-Tresa, Simplonstrasse,<br />
Grosser St. Bernhard.<br />
d) Grenzübertritt von Frankreich her: Annemasse<br />
- Genf, St. Julien - Carouge -<br />
Genf, Gex - Femey, Grand Saconnex -<br />
Genf, Jougne - Vallorbe, Pontarlier - Les<br />
Verrieres, Delle - Boncourt, St. Louis -<br />
Basel.<br />
Auf allen andern Fahrstrassen ist der<br />
kleine Grenzverkehr von Fussgängern und<br />
Fahrrädern zugelassen. Jeglicher Grenzübertritt<br />
ausserhalb der Fahrstrasse ist verboten.<br />
Die Bestimmung über die<br />
Stellung der Motorfahrzeuge.<br />
Im Hinblick auf die vom Bundesrat verfügten<br />
Massnahmen sei auf die Bestimmungen<br />
der Verordnung über die Requisition und<br />
Einschätzung der Motorfahrzeuge hingewiesen.<br />
Demnach sind Motorfahrzeuge, deren<br />
Fahrausweise mit einem weissen, grünen<br />
oder roten Aufgebotzettel versehen sind,<br />
derart bereitzustellen, dass sie jederzeit auf<br />
die auf dem Aufgebotzettel bezeichneten Einschätzungsplätz©<br />
gebracht werden können.<br />
Die requirierten Motorfahrzeuge sind mit der<br />
Winterausrüstung zu versehen. Es ist ein<br />
Verzeichnis sämtlicher Zubehör (Werkzeug,<br />
Ersatzteile, Blachen, Verdunkekngsmaterial)<br />
zu erstellen.<br />
Die Fahrzeuge mit dem weissen Aufgebotzettel<br />
rücken am ersten Mobilmachungstag<br />
um 7.00 Uihr auf dem Sammelplatz ein. Für<br />
die Motorfahrzeuge, die mit gelbem oder<br />
grünem Aufgebotszettel belegt sind, werden<br />
besondere Weisungen erteilt.<br />
Militärdienstpflichtige und hilfsdienstpflichtige<br />
Motorfahrzeughalter oder -führer, die mit<br />
der Stellung von Motorfahrzeugen beauftragt<br />
sind, haben vorerst das Fahrzeug auf den<br />
Schatzungsplatz zu stellen und rücken erst<br />
nachher auf ihrem Korpssammeliplatz ein. Die<br />
Militärdienstpflichtigen tragen die Uniform<br />
und sind feldmässig ausgerüstet. Die übrigen<br />
Halter und Fahrer tragen feldtüchtige Kleidung<br />
und Ausrüstungsgegenstände (Rucksack,<br />
Umhängetasche oder Handköfferchen,<br />
zwei Paar stark© Schuhe, Mantel, Ersatzwäsche,<br />
Schlafdecke, Essgeschirr).<br />
Diejenigen Motorfahrzeughalter, die aus<br />
irgend einem Grunde verhindert sind, ihr<br />
Motorfahrzeug selbst auf den Schatzungsplatz<br />
zu bringen, haben damit eine Drittperson<br />
zu beauftragen. Dies gilt auch für Offiziere,<br />
höhere Unteroffiziere, die durch die<br />
Stellung des Fahrzeugs verhindert wären,<br />
rechtzeitig auf dem Korpssammelplatz einzurücken,<br />
und auch für Militärpersonen, die<br />
schon im Dienst stehen. Falls sie nicht in der<br />
Lage sind einen Führer damit zu beauftragen,<br />
oder wenn das Fahrzeug infolge Reparatur<br />
nicht betriebsbereit ist, so ist sofort bei<br />
Bekanntwerden des Mobilmachungsbefehls<br />
der Kommandant des betreffenden Schatzungsplatzes<br />
telephonisch oder telegraphisch<br />
zu benachrichtigen.<br />
Die requirierten Motorfahrzeuge werden<br />
entweder käuflich oder gegen Entrichtung<br />
eines Mietgeldes übernommen. Der Fahrzeughalter<br />
oder sein Bevollmächtigter haben<br />
der Einschätzung beizuwohnen. Die Fahrzeughalter<br />
sind verpflichtet, Schäden des<br />
Fahrzeugs anzuzeigen. Schäden des Fahrzeugs<br />
werden auf Kosten des Halters behoben.<br />
Kommt das Fahrzeug nach dem Dienst<br />
wieder zur Abschätzung, so erhält der Fahrzeughalter<br />
schriftlich oder durch öffentliche<br />
Aufrufe Kenntnis.<br />
nichts vermisst, und nun sollen wir zu dritt<br />
sein. Es ist schwer, das zu fassen, und ich<br />
wundere mich, dass heute ein Tag ist, wie<br />
immer.»<br />
« Was sollte auch anders sein ? Jeden Tag<br />
werden Kinder geboren, und die Sonne steht<br />
deshalb nicht stille ! Was sollte anders sein ?<br />
— Ich verstehe dich nicht! » So antwortet<br />
Lisbeth, aber ihre Augen glänzen vor Glück.<br />
« Nein, die Sonne steht heute nicht stille<br />
und wird nicht stille stehen, wenn das Kind<br />
zur Welt kommt. Aber für mich ist trotzdem<br />
heute ein grosser Tag, und der Tag der Geburt<br />
wird für mich bange Stunden bringen.<br />
Ich fürchte mich heute schon vor dieser Zeit.<br />
Vieles geschieht in einer Ehe, das Mann und<br />
Frau gemeinsam tragen können. Hier aber<br />
muss der Mann zur Seite stehen, kann nichts<br />
dazu und nichts davon tun, sondern nur hoffen<br />
und warten. Das ist es, was mich bedrückt,<br />
wenn ich daran denke ! ><br />
Lisbeth fasste des Mannes Hand.<br />
« Dummer Kerl! — Was sollte auch geschehen<br />
? — Ich bin jung und stark, ich bin<br />
auch gesund. Ich begreife deine Furcht<br />
nicht! »<br />
Aber der Sepp schüttelt den Kopf.<br />
«Das kann eine Frau wohl nicht fassen.<br />
Es ist keine Furcht, es ist keine gewöhnliche<br />
Angst, sondern eine tiefe, unermessliche<br />
Bangigkeit, die mich erfüllt, wenn ich daran<br />
denke, dass ich nichts tun kann, sondern<br />
abseits stehen muss und warten. ><br />
Und wieder schüttelt er den Kopf.<br />
«Nein, Lisbeth, du wirst das verstehen.<br />
Ich freue mich und fürchte mich vor dieser<br />
Stunde.»<br />
«Ich bin so glücklich! » antwortet die<br />
Frau. « Für uns Frauen ist das die grösste<br />
Stunde des Lebens. Zu jeder andern Zeit<br />
steht der Mann bereit, um uns die Lasten<br />
abzunehmen und das Leben leichter zu mächen.<br />
Hier sind wir allein. Aus uns heraus<br />
schaffen wir das neue Leben. Das ist es,<br />
was" beglückt, stolz und demütig zugleich<br />
macht.»<br />
Lange schwiegen sie.<br />
« Es ist eigenartig, wie das so geht. Seit<br />
ich weiss, wie es um mich steht, muss ich<br />
immer wieder stillestehen und hinablauschen<br />
in mich. Ich weiss, dass es noch zu früh ist,<br />
und doch stehe ich stille. Wenn ich aber so<br />
nahe der Erde bin, wenn ich den Samen in<br />
die Furchen streue, dann habe ich das Gefühl,<br />
als sei ich selbst nichts anderes mehr,<br />
als so ein Stück sonnendurchglühter Fruchtboden.<br />
Jedes Tier, jede Pflanze ist mir näher<br />
als zuvor, und doch fühle ich mich als eine<br />
Welt für mich, als ein Kosmos, und ruhe<br />
ganz tief in mir selbst. Die Sonne hat tieferen<br />
Glanz, die Erde ist näher und gütiger,<br />
und ich bin in der Sonne und in der Erde<br />
und doch nur in mir selbst. — ]£b glaube,<br />
man kann nicht sagen, wie das ift ! »<br />
Erstaunt hat der Sepp die Frau angeschaut,<br />
jetzt nickt er mit dem Kopfe :<br />
« Nein, Lisbeth, das wird man nicht sagen<br />
können* Jedes Wunder verliert seine Grosse,<br />
wenn man es in Worte fassen will. Das Wort<br />
ist arm; es dringt nicht vor bis in die letzten<br />
Tiefen unseres Empfindens...»<br />
Lange sitzen sie noch, bis Lisbeth in der<br />
Kühle erschauert. Da blickt sie auf zu dem<br />
Manne.<br />
« Ich bin sehr glücklich, Sepp ! Wir sind<br />
sehr reich geworden auf diesem Flecken<br />
Erde. »<br />
« Ja, so ist es !» antwortete der Mann<br />
versonnen.<br />
Die beiden Menschen auf der Lichtung<br />
haben sich von der Welt abgesondert. Sie<br />
waren sich selbst genug, aber die Welt hat<br />
sie doch nicht vergessen. Im Dorf spricht<br />
man von ihnen und der Siedelung, und je<br />
mehr sie sich zurückziehen, um so grosser<br />
ist die Neugierde der Umwelt. Und die Neugierde<br />
nimmt sich die Zeit, um auf den Berg<br />
zu steigen.<br />
Es ist an einem Abend...<br />
Lisbeth ist gerade mit dem Essen fertig<br />
geworden und stellt die Teller auf die Kiste<br />
vor dem Zelt. Da kommt ein Mann — ein<br />
Herr — von der Strasse her. Er hat weisse<br />
Hosen und Schuhe an, trägt ein weisses<br />
Hemd und unter dem Arm einen weissen<br />
Kittel. Alles an ihm ist weiss, selbst das<br />
Haar.<br />
« Guten Abend!» sagt der Herr und bleibt<br />
vor dem Zelte stehen.<br />
Guten Abend ! > antworten sie.<br />
« Ich bin neugierig», fährt der Herr fort<br />
und sieht sich um. c Im Dorf hat man erzählt,<br />
dass Sie sich hier ansiedeln wollen.<br />
Da bin ich neugierig geworden und zu ihnen<br />
heraufgestiegen, um zu sehen, ob es stimmt<br />
Ich wohne selbst in der Nähe; dort drüben,<br />
das Haus hinter der Waldecke gehört mir.<br />
Wir sind also Nachbarn. Fürst heisse ich,<br />
Alois Fürst. »<br />
Der Sepp steht auf, stellt seine Frau und<br />
sich vor, und sie schütteln sich die Hände.<br />
< Ja, es ist die Wahrheit, was die Leute<br />
sagen. « Wir haben den Wald gekauft und<br />
wollen uns hier niederlassen», berichtet er<br />
dann.<br />
Lisbeth ist verlegen. Es ist eine Ewigkeit<br />
her, dass sie einem Herrn gegenüberstand.<br />
Ausser dem Briefträger kam ja noch kein<br />
Mensch auf die Siedelung, der ihr fremd war.<br />
Und jetzt steht sie da, ist nur halb gekleidet<br />
und muss dem fremden Manne Rede und<br />
Antwort stehen. Was wird dieser Herr Fürst<br />
von ihr denken ? —<br />
Und das ist der Sepp !<br />
Nein, so ein Mann ! Er löffelt schon wieder<br />
an seiner Suppe und tut, als kämen täglich<br />
Menschen zu ihnen, um neugierige Fragen<br />
zu stellen. Jetzt brockt er auch noch<br />
Brot in die Suppe.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 71 — FREITAG, t. SEPTEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE Q<br />
Fussgämyersfireifeii<br />
I. Grundsätzliche Ueberlegungen.<br />
Die Verkehrsabwicklung: zwischen Fahrzeug<br />
und Fussgänger steht in der Schweiz<br />
unter der Herrschaft der folgenden zwei Bestimmungen<br />
:<br />
Art. 35 MFG: «Der Fussgänger hat die Trottoire<br />
oder Fussgängerstreifen zu benützen und die<br />
Strasse vorsichtig zu überschreiten.»<br />
Art. 45 VV- cVor Fussgängerstreifen haben die<br />
Motorfahrzeugführer die Geschwindigkeit zu massigen<br />
und nötigenfalls anzuhalten, um den sich<br />
schon darauf befindenden Fussgängern die ungehinderte<br />
Ueberquerung der Fahrbahn zu ermöglichen.<br />
><br />
Die Eigenart dieses Vorschriftenpaares besteht<br />
rechtlich darin, dass die Bundesgesetzgebung<br />
die dem Fussgänger auferlegten<br />
Pflichten streng genommen gar nicht durchsetzen<br />
kann, weil sie hierin die verfassungsmässige<br />
Zuständigkeit des Bundes überschreitet<br />
und bezeichnenderweise für die<br />
Uebertretung durch den Fussgänger auch<br />
keine Strafbestimmungen aufstellt, während<br />
der Automobilist und Radfahrer grundsätzlich<br />
straffällig wird, wenn er gegen die Regeln<br />
verstösst. Wenn sich an den Fussgängerstreifen<br />
oder Schutzwegen (wie wir sie<br />
aus grundsätzlichen Überlegungen lieber bezeichnen<br />
wollen) trotzdem eine leidlich befriedigende<br />
Verkehrsabwicklung herausbilden<br />
konnte und heute niemand mehr diese<br />
Streifen missen möchte, so rührt dies davon<br />
her, dass eine derartige Regelung der Beziehungen<br />
zwischen Fahrverkehr und Fussgänger<br />
schlechthin eine Notwendigkeit ist.<br />
Vor allem vorteilhaft wirkt sich die örtliche<br />
Zusammenfassung der Begegnungen zwischen<br />
Fahrverkehr und Fussgänger aus. Einmal<br />
bringt sich die an einzelne Strassenstellen<br />
konzentrierte Menge der Fussgänger<br />
schon hinsichtliich der Sichtbarkeit besser<br />
zur Geltung, als wenn jeder Einzelne die<br />
Strasse für sich an beliebiger Stelle überschreitet.<br />
Ferner lässt sich auf diese Weise<br />
die Beanspruchung und Gewährung des gegenseitigen<br />
Vortrittes gruppenweise und dadurch<br />
rationeller durchführen, und drittens<br />
wird durch jeden Fussgänger, der die Fahrbahn<br />
auf einem Schutzweg überschreitet, der<br />
übrige Verkehrsraum für den Fahrverkehr<br />
entlastet.<br />
Trotzdem häufen sich um den Schutzweg<br />
als Verkehrseinrichtung<br />
zahlreiche Probleme,<br />
deren Nichtbeachtung durch die Praxis der<br />
Strassenbauer und der Polizei immer wieder<br />
zum Versagen scheinbar gut ausgebauter-<br />
Verkehrsanlagen, häufig zu eigentlichen Verkehrsbehinderungen<br />
und sogar nicht selten<br />
zu eigentlichen Gefährdungen von Verkehrsteilnehmern<br />
führt. Wenn dann an so einer<br />
Stelle das Publikum die Wege über die Fahrbahn<br />
nicht benützt und vielleicht dicht daneben<br />
die Strasse in allen möglichen unerwünschten<br />
Richtungen überschreitet, werden<br />
diese unerfreulichen Zustände allzugerne auf<br />
die Unvorsichtigkeit oder Kopflosigkeit, wenn<br />
nicht gar auf böse Absicht seitens der Fussgänger<br />
zurückgeführt, während niemand auf<br />
1.<br />
den Gedanken zu kommen scheint, dass eben<br />
eine verfehlte Anordnung des Schutzweges<br />
selber die Ursache dieser Zustände sein<br />
könnte.<br />
Wenn die Fachwelt des Verkehrsbaues<br />
diesen Dingen häufig verständnislos gegenübersteht,<br />
so ist das darauf zurückzuführen,<br />
dass der Strassenverkehr kein Getriebe<br />
Strassenverkehrstechnik ist daher in einem<br />
weiten Bereiche nicht einfach eine baufachliche<br />
Angelegenheit, die auf dem Reissbret<br />
gelöst werden kann; *<br />
sie bildet vielmehr zu einem grossen Teil<br />
ein merkwürdiges Zwischenreich zwischen<br />
der Wissenschaft des Tiefbautechnikers und<br />
den verschiedenen Disziplinen der Psychologie<br />
oder der Biologie im weitesten Sinne<br />
und die zweckmässige Lösung ihrer Aufgaben<br />
ist nicht möglich ohne ein Mindestmas:<br />
an Einsichten in die Triebkräfte, die das Verhalten<br />
der Menschen als denkender und wollender<br />
Lebewesen bestimmen.<br />
Diese Triebkräfte des Menschen als Masse sind<br />
aber auf der anderen Seite wieder so typisch, dass<br />
sie die Analogie mit gewissen physikalischen und<br />
mechanischen Erscheinungen geradezu herausfordern,<br />
und es ist nicht ohne tiefere Bedeutung, dass<br />
die Verkehrstechnik ganz allgemein vom Verkehrsstorm,<br />
von flüssiger Verkehrsabwicklung und dergleichen<br />
spricht. Die zunächstliegende dieser Kräfte<br />
ist, wie ohne weiteres verständlich sein dürfte, das<br />
Bestreben des Fussgängers, auf kürzestem Wege<br />
von seinem jeweiligen Standort aus an das Ziel<br />
seines Ganges zu kommen. Nicht viel weniger ausschlaggebend<br />
ist vielleicht die unbewusste Tendenz,<br />
am gleichen Orte durchzugehen, wo der grosse<br />
Haufe durchläuft — jene Lebensäusserung des<br />
Kollektivsubjektes, die man gerne oberflächlich als<br />
Herdentrieb bezeichnet. Erst dann kommt das Bestreben,<br />
den Weg über die Strasse so einzurichten,<br />
dass man möglichst ungefährdet durch den Fahrverkehr<br />
hindurchgelangt, wobei dann freilich dem<br />
Urteilsvermögen des einzelnen, der Angewöhnung<br />
an den Verkehr, der persönlichen Disziplin und<br />
dergleichen ein weites Spielfeld gegeben ist.<br />
Alle diese Faktoren bestimmen das, was wir in<br />
Uebereinstimmung mit jenen mechanischen Analogien<br />
am besten als<br />
Gefälle des Fussgängerverkehrs<br />
bezeichnen, nur dass eben dieses Gefälle nicht eine<br />
rein physikalische Höhen- oder Druckdifferenz wie<br />
in einem Flüssigkeitssystem darstellt, sondern die<br />
Resultante einer Vielzahl von Komponenten meist<br />
psychologischer Natur. Die sorgfältige Beachtung<br />
dieser Faktoren ist aber für das Gelingen einer<br />
verkehrstechnischen Massnahme deswegen besonders<br />
wichtig, weil gerade der Fusagängerverkehr<br />
ja nur an sehr vereinzelten Stellen wirklich zwangsläufig<br />
geführt werden kann — nämlich durch Absperrgeländer,<br />
Ketten und dergleichen. Im übrigen<br />
aber ist dessen Beherrschung weitgehend darauf<br />
angewiesen, sich jene inneren Triebkräfte des<br />
menschlichen Verhaltens zunutze zu machen. Diese<br />
Tatsache kommt in treffender Weise zum Ausdruck<br />
in jenem Ausspruche des Chefs einer schweizerischen<br />
großstädtischen Verkehrspolizei: «Wenn ich<br />
einen Fussgängerstreifen anlegen will, so sehe ich<br />
zu, wo die Leute über die Strasse zu gehen pflegen<br />
zwangsläufig gesteuerter Maschinen oder — dort bringe ich dinn den Schutzweg an.> Dieses<br />
willenloser Partikel wie von Molekülen des Wort scheint paradox; aber es drückt in unübertrefflicher<br />
Klarheit die Tatsache aus, dass es sich<br />
Wassers ist, sondern eine Lebensäusserung bei der Anlage von Schutzwegen für Fussgänger<br />
des Menschen als Individuum und Masse. J züta grossen Teil bloss um eine Kanalisierung<br />
verbrauchen oft, wie übrigens auch gewisse Personenwagen, mehr Brennstoff<br />
als für eine einwandfreie Funktionsweise des Motors notwendig ist.<br />
Die Ursache kann liegen in einem schlechten Zustand des Motors, einem<br />
schlecht eingestellten Vergaser, einem zu alten Vergaser oder irgendwo<br />
anders. Um diesem Zustand abzuhelfen, der heute schwerer wiegt denn je,<br />
da der Bezug des Brennstoffs rationiert ist, sollten Sie probeweise auf Ihren<br />
Motor einen<br />
-Vergaser mit Starter mit oder ohne Regulator montieren.<br />
Die Benzin-Rationierung ist dann leichter zu ertragen, da Solex nicht nur bei<br />
gleicher Leistung verringert oder umgekehrt bei gleichem Verbrauch die<br />
Leistung verbessert, sondern daneben auch alle Motoren nach einer Vierteldrehung<br />
der Kurbelwelle anspringen lässt, die Beschleunigung denkbar<br />
verbessert und den Motor dazu noch elastischer macht.<br />
Montage in allen Garagen.<br />
FÜR DTE SCHWEIZ:<br />
HENRI BACH MANN<br />
„Schwergewichte'<br />
Der Bundesrat ernannte gestern den bisherigen Chef<br />
des Generalstabes, Oberstkorpskommandant Labhardt,<br />
auf Vorschlag von General Guisan zum<br />
Generalstabschef der Schweizerischen Armee.<br />
des Verkehrs handelt — auch hier wieder eino<br />
jener Analogien zu mechanischen Strömungsvorgängen<br />
und ihrer technischen Beherrschung, die<br />
immer nur bei genauer Kenntnis der inneren<br />
Struktur und der Bewegungsgesetze des jeweiligen<br />
Mediums glücken kann!<br />
Aus diesen wenigen, gewissermassen theoretischen<br />
Ueberlegungen ergeben sich in Verbindung<br />
mit der unbefangenen Beobachtung der praktischen<br />
Verkehrsabwicklung an bestehenden Schutzweg-Anlagen<br />
zahlreiche Nutzanwendungen, die sowohl für<br />
die polizeiliche Verkehrsregelung, wie für die allfällige<br />
Abänderung erkennbar unzweckmässiger<br />
Fussgängerstreifen, aber besonders für die Planung<br />
und Ausführung neuer Schutzwege, Trottoirinseln<br />
und dergleichen von Wert sein können.<br />
Nicht weniger -wichtig aber ist es für die Verkehrsteilnehmer<br />
selber, und unter ihnen vor allem<br />
für den Autofahrer, die Gründe zu kennen, die das<br />
Verhalten des Fussgängers am Schutzweg bestimmen,<br />
die Ursachen aber vor allem, die an so vielen<br />
Stellen zum<br />
Versagen der schönsten Verkehrsanlage<br />
und so häufig zu einem zunächst völlig unfasslichen<br />
Benehmen des Publikums führen. Denn<br />
nur diese Kenntnis ermöglicht es dem Verkehrsteilnehmer,<br />
sich entsprechend einzustellen und nicht<br />
selten jenen Gefahren zuvorzukommen, die in der<br />
verfehlten Verkehrsanlage selber auf den Strassenbenützer<br />
lauern. Ein Erkenntnismittel von besonderer<br />
Eindrücklichkeit sei dabei dem Autofahrer<br />
ans Herz gelegt: die Selbstbeobachtung. An so vielen<br />
Stellen, wo ihm Fussgänger scheinbar kopflos<br />
vor den Kühler laufen oder sich sonst unzweckmässig<br />
verhalten, wird er sogleich zu einem ganz<br />
anderen Bilde von der Lage des Publikums gelangen,<br />
wenn er selber einmal als Fussgänger den<br />
Schutzweg benützt und dann vielleicht erfährt, wie<br />
trügerisch das Sicherheitsgefühl sein kann, das<br />
eine noch so schöne, aber verkehrstechnisch falsche<br />
Verkehrsanlage scheinbar gewährt. (Forts, folgt.)<br />
Ausland<br />
Rationierung der deutschen<br />
Treibstoffabgabe.<br />
Die kürzlich erlassenen Bestimmungen für<br />
die Verteilungen von Treibstoffen und Dieselölen<br />
sehen für Personenfahrzeuge ab 1. September<br />
und für Lastwagen ab 3. September<br />
die Abgabe von Treibstoff nur noch gegen<br />
Mineralölbezugsscheine oder Tankausweiskarten<br />
vor. Letztere berechtigen zum Bezug<br />
von Vergasertreibstoffen und Dieselölen bei<br />
Tankstellen, während erstere zum Verkauf<br />
von Treibstoffen und Oelen in Kannen dienen.<br />
Im Gegensatz zur schweizerischen Reehmg,<br />
die eine Benzinabgabe an alle Motorfahrzeughalter,<br />
die im Besitze einer Verkehrsbewilligung<br />
sind, ermöglicht, werden in<br />
Deutschland die Ausweise nur für Fahrzeuge<br />
ausgestellt, deren Betrieb im allgemeinen,<br />
d. h. militärischen und öffentlichen Interesse<br />
liegt. Ein Teil der Tankstellen ist bereits seit<br />
inigen Tagen stillgelegt wegen Fehlens von<br />
Motortreibstoffen. Ein anderer, grösserer Teil<br />
wurde vom Militär mit Beschlag belegt, so<br />
dass nur noch wenige Tankstellen dem öffentlichen<br />
Verkehr offen stehen. Die tägliche<br />
Abgabe beschränkt sich jedoch auf nur 5—10<br />
iter.<br />
Der Ausbau der Simmentaistrasse.<br />
Im Laufe des nächsten Jahres sollen im<br />
jimmental folgende Teilstrecken der grosen<br />
Durchigangsstrasse Vierwaldstättersee-<br />
Brünig-Interlaken-Simmental-Col des Mosses-<br />
Genfersee ausgebaut werden: Weissenibächli-<br />
Oey-Enge-Bäuerrweidli 3689 m, Garstatt-<br />
Lehn 1368 m, und zwischen Zweisimmen-<br />
Saanen die Strecke Bachofen-Schlütidilibach<br />
1702 m. Dazu kommen die Neubauten der<br />
Simmenbrück'e'n bei Garstatt und Laubegg.<br />
Wir haben kürzlich in unserm Blatte über<br />
den Ausbau des bernischen Strassennetzes,<br />
insbesondere über die Simmentaistrasse berichtet.<br />
Mit der Korrektion oben erwähnter<br />
Strecken dürfte die Strasse durch das viel<br />
efahrene Simmental beinahe durchgehend<br />
mit einem staubfreien Belag versehen seht
IN DER SCHWEIZ<br />
Das Bergrennen<br />
Casaccia-Maloia abgesagt.<br />
Es stand schon zu Beginn dieser Woche<br />
zu erwarten, dass die bedrohliche internationale<br />
Lage auch auf den schweizerischen<br />
Automobilsport und insbesondere auf das<br />
fahrenden Stuart Wilton auf M. G. Von den Grossen,<br />
die zumindest dem letzteren hätten gefährlich<br />
II. Bergrennen Casaccia-iMaloja, das amwerden können, war «Bira» unterwegs nach Siam,<br />
nächsten Sonntag hätte steigen sollen, nicht Abecassis so oft erfolgreicher «Alta> hing schon<br />
ohne Auswirkungen bleiben würde. Einmal in der ersten Runde mit losgerissenem rechtem Vorderrad<br />
an der Böschung am Stadium-Dip, der<br />
rrmsste man im vorneherein damit rechnen, junge Rolt hatte seinen Wagen im Training zerschmissen,<br />
Peter Aitkens ERA und der Brooke-<br />
dass die ausländischen Konkurrenten gezwungen<br />
wären, für die in Aussicht gestellte Spezial «fehlzündeten» um die Wette und nur<br />
Teilnahme an der Veranstaltung Forfait zu Kennett Evans auf dem Alfa-Monopoeto rettete die<br />
Ehre der Grossen dadurch, dass er eich zwischen<br />
erklären und als sich dann am Montagabend vier Wagen der kleinen Klasse auf den dritten<br />
der Bundesrat entschliessen musste, zur Erfüllung<br />
der sich für unser Land aus der Neu-<br />
Der<br />
Platz vorschob.<br />
tralität ergebenden Pflichten die Grenzschutztruppen<br />
unter die Fahne zu rufen, da kamen sah einen blendenden Start Mac LureS' auf dein im<br />
zweite Vorlauf<br />
die Organisatoren nicht mehr darum herum, letzten Brooklandsmeeting so erfolgreichen langgestreckten<br />
Riley mit ERA-Motor und Andre-Girling-<br />
die allüberall mit Spannung erwartete zweite<br />
Auflage dieses Rennens abzusagen und Federung, doch wurde er gleich darauf von Mays<br />
und Dofoson auf ihren ERAS überholt. So blieb es<br />
auf unbestimmte Zeit zu verschieben, bis zum Scnliiss. da in diesem Lauf abwechslungshalber<br />
die kleine Klasse «draufzahlte». Mays' zumal sich der Schauplatz des Berglaufs in<br />
ERA,<br />
der Grenzzone selbst befindet. Mitbestimmend<br />
für diesen Entscheid war nicht zuletzt<br />
die -von unserer Landesbehörde angeordnete<br />
Massnahme in Form einer Rationierung der<br />
Brennstoffe, die sowohl die Konkurrenten als<br />
auch die Zuschauer aus dem automobilistischen<br />
Lager getroffen hätte.<br />
IN ENGLAND<br />
Das IM. Imperial Trophy<br />
Meeting.<br />
Anlässlich des letzten Crystal-PaJace-Meetings<br />
hatten wir hervorgehoben, wie sehr die Wiederholung<br />
des gleichen Rennens in kurzem Abstand geeignet<br />
ist, das Interesse der Veranstaltung durch Vergleichsmöglichkeiten<br />
zu heben. Diesmal war die unbestrittene<br />
Sensation die eeit dem letzten Mal erzielte,<br />
geradezu unwahrscheinliche Leistungesteigerung<br />
des «Kleinen» ... aber wir wollen nicht vorgreifen.<br />
Schon im<br />
ersten Vorlauf<br />
wurden die «Grossen>, welche den "Wagen unter<br />
1100 ccm wieder 70 Sekunden Vorsprung zugestehen<br />
muissten, von den letzteren gründlich «hereingelegt».<br />
Lord Austins kleiner 750 ccm ging dem<br />
Feld auf und davon, gefolgt von dem ausgezeichnet<br />
mit seinem riesigen Zoller-Kompressor, dürfte heute<br />
vielleicht der schnellste Zweiliterwagen überhaupt<br />
sein und Arthur Dobsons fahrreiche Leistung, der<br />
mit dem Anderthalbliter-Modell Mays ganz dicht<br />
auf den Fersen blieb, ist nicht hoch genug einzuschätzen.<br />
Dobson dürfte nach dem tragischen Ende<br />
Dick Seamans heute Englands bester Strassenrennfahrer<br />
sein. Allerdings schien an Mays' rechter<br />
Vorderradbremse etwas nicht ganz zu stimmen,<br />
denn in der Pause bis zum Entscheidungslauf «ah<br />
ich seine Mechaniker eifrig an den Bremsbelägen<br />
feilen, während Abecassis. zum Trost für das<br />
Missgeschick seines Rennwagens, auf seinem Alta-<br />
Sportwagen das Rennen um die Imperial-Plate<br />
gegen L. G. Johnsons BMW und Jones kleinen<br />
Singer gewann.<br />
Im<br />
Endlauf<br />
über 16 Runden (32 Meilen) hatten die Kleinen<br />
ein Vorgabe von 112 Sek., was beinahe einer Run'de<br />
entspricht, und tatsächlich stand die stärker«<br />
Klasse noch am Start, als man schon Hadleys kleinen<br />
Austin in:-der gefürchteten Kurve am Stadlum-<br />
AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 1. SEPTEMBER <strong>1939</strong> — N 71<br />
Dip auftauchen sah. In der Reihenfolge Mays,<br />
MacLure, Dobson gingen die Grossen in ihre erste<br />
Runde. Dass dann Dobson an MacLure vorbei in<br />
zweite Position gelangte, wurde kaum bemerkt,<br />
denn das Pulblikum hatte nur mehr Augen für den<br />
berichten weiss, haben bei der Zeitmessung nach<br />
der 5. Meile die Chronometrier-Apparate versagt,<br />
kleinen Austin, der anscheinend überhaupt nicht doch soll Cobb an die maßgebenden Instanzen ap-<br />
halben, damit auch dieser Weltrekord ho-<br />
geneigt war, seinen Vorsprung verringern zu las-pelliersen.<br />
Vielmehr überholte er in der 8. Runde den mologiert wird.<br />
2,9-Liter-Alfa-Monoposto von Evans und machte<br />
eioh in der 9. ernstlich auf die Jagd nach MacLure!<br />
Die Aussteht auf einen zweiten Platz war alles,<br />
was Mays eolchermassen erwarten konnte, als er Tourlst-Trophy in England.<br />
in der 10. Runde... mit Reifenschaden aufgab.<br />
Arthur Dobson, der ein hervoragendes Rennen fuhr,<br />
konnte von dem Vorsprung der kleinen Klasse soviel<br />
aufholen, dass er noch im letzten Augenblick<br />
an Stuart Wütons MG vorbei auf den zweiten<br />
Platz kam.<br />
HadJey Durchschnittsgeschwindigkeit war 56,74<br />
Meilen, gegenüber 57,79 Stundenmeilen Mays im<br />
zweiten Vorlauf auf dem 2-Liter-ERA. Der kleine<br />
750-ccm-Austin leistet zur Zeit auf der Bremse<br />
120 PS bei 8500 (!) Touren pro Minute. Das heisst<br />
ungefähr soviel wie der Lorraine-Dietrich-Rennwagen<br />
1912 von Nash, der im Veteranen-Rennen<br />
hinter Hamptoms 1910er-Bugatti Zweiter wurde,<br />
mit einem Zylinderinhalt von 15,095 ccm (kein<br />
Druckfehler: über 15 Liter in 4 obengesteuerten Zylindern).<br />
Es bedarf weder dieser Leistung des<br />
Austin noch des 300-Jun/St.-Rekords von Major<br />
«Goldie» Gardii er auf dem 1100-com-MG auf der<br />
Kilometer, die Meile, 5 Kilometer, 10 Kilometer<br />
und 10 Meilen von einem überwältigenden Erfolg<br />
gekrönt waren. Wie die englische Fachpresse zu<br />
Am morgigen Samstag wird auf der rund 5 km<br />
langen Rundßtrecke im Donington-Park das Tourist-Trophy-Rennen<br />
für kompressorioee Sportwagen<br />
ausgetragen, das als Vorgaberennen über 500 km<br />
gefahren wird. Gemeldet sind 36 Konkurrenten auf<br />
2 Talbot, 2 Delage, 1 SS/Jaguar, 6 Frazer-Näsh/<br />
BMW, 1 BMW, 4 Aston-Martin. 8 Riley, 2 MG,<br />
1 Lancia, 1 H.R.G., 1 Fiat, 1 Simca-Fiat, 2 Singer,<br />
3 Morgan und 1 Rapier.<br />
Ein Rennen für Tourenwagen<br />
auf dem Roosevelt-Raceway.<br />
Auf Veranlassung des bekannten ehemaligen<br />
amerikanischen Rennfahrers Raliph de<br />
Autobahn zu Dessau, um zu beweisen, dass England<br />
im Bau kleiner Wagenmotoren nach wie vor Palma findet am 9. September in den Vereinigten<br />
Staaten unter der Bezeichnung < The<br />
führt. V. de St. S.<br />
250 miles stock-car race > ein 400-km-Rennen<br />
für serienmäßig konstruierte Tourenwagen<br />
Cobb von seiner Rekordausbeute befriedigt. statt, und zwar auf der Roosevelt-Bahn in<br />
Der Engländer John Gobh hat das Salzseebecken<br />
von Bonneville am vergangenen Montag volari auf Alfa Romeo 1936 und Rosemeyer<br />
Long Island unweit von New York, wo Nu-<br />
verlassen, um via New York und dem Dampfer<br />
«Aquitania» die Heimreise nach London anzutreten,<br />
nachdem seine Weltrekordversuche über den nen um den VanderbiltjCup<br />
auf Auto-Union 1937 siegreich aus den Ren-<br />
hervorgingen.<br />
25 Jahre schweizerische Luftwaffe 1914-<strong>1939</strong>.<br />
Bearbeitet von Offizieren der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen<br />
und herausgegeben im Verlag «Flugwehr<br />
und -technik> und Buchdruckerei a/d. Sibl<br />
A.-G., Zürich. Preis in Leinen gebunden Fr. 4.80,<br />
kartoniert Fr. 2.50.<br />
Es ist ein überaus willkommenes und in der<br />
heutigen ernsten Stunde besonders wertvolles und<br />
interessantes Werk, das der Verlag der ausgezeichnet<br />
redigierten Flugfacbschrift «Flugwehr und-'technik><br />
soeben der Oeffentlichkeit überreicht. Anhand<br />
einer sorgfältig getroffenen Auswahl prachtvoller<br />
Bilder mit knappen, das Wichtigste erläuternden<br />
Texten blättern wir in der Geschichte unserer 25<br />
Jahre alten Luftwaffe zurück bis in den Dezember<br />
1912 hinein, wo die schweizerische Offiziersgesellschaft<br />
die Initiative ergriff, um mit Hilfe einer<br />
Nationalspende die ersten Mittel für eine nationale<br />
Militäraviatik zu beschaffen. Wir werden<br />
an die historischen Tage im August 1914 erinnert,<br />
als Hptm. i. Gst. Real den Auftrag erhielt, eine<br />
Militärfliegerabteilung, zu gründen und Oskar BideV'inm<br />
als erster Chefpilot und Fluglehrer ziir<br />
IN U.S.A.<br />
Seite trat, um in dieser Stellung bis zu seinem<br />
Todessturz am 7. Juli 1919 seines Amtes zu walten.<br />
Wir machen die rasche Entwicklung dieser damals<br />
neuesten Waffe unserer Armee mit, lassen die<br />
Kommandanten der Fliegertruppe und die von uns<br />
seit 1914 bis auf den heutigen Tag verwendeten<br />
Flugzeugtypen an unserm- Auge vorüberziehen, sehen<br />
einen Militärflugplatz nach dem andern erstehen<br />
und erhalten einen aufschlussreichen Einblick in<br />
das Wesen, in die Arbeitsweise unserer Fliegerund<br />
Fliegerabwehrtruppen, der Piloten und Beobachter,<br />
des Beobaohtungs- und Meldedienstes usw.<br />
Das Buch — das hauptsächlich durch seine Bilder<br />
spricht und wirkt und sich in seinem Textteil auf<br />
die Wiedergabe der offiziellen Auffassung über die<br />
Anforderungen beschränkt, die an den angehenden<br />
Fliegeroffizier gestellt werden müssen — wird bei<br />
jedem, der ea studiert, Freude auslösen und den<br />
Eindruck hinterlassen, dass sich, wie Bundesrat<br />
Minger in seinem prägnanten Vorwort bemerkt, aus<br />
den bescheidensten Anfängen der 1914 geschaffenen<br />
schweizerischen Fliegerabteilung eine selbständige<br />
Waffe herausgebildet hat, die unter höchsten Kräfteeinsatz<br />
ihrem vollen Ausbau entgegengeht. Der<br />
einzigartigen Veröffentlichung ist die weiteste Verbreitung<br />
zu wünschen.<br />
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Wer hilft sie bergen, die nahrhaften Pilze, die<br />
jetzt wieder unsern Waldboden bevölkern und<br />
ein so köstliches and billiges Gericht ergeben?<br />
Der Einwand: „Ich kenne die Pilze nicht", gilt<br />
heute nicht mehr, nachdem jedermann das ausgezeichnete<br />
Schweizer Pilzhuch<br />
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zur Verfügung steht, das an Hand 40 prächtiger<br />
Farbtafeln und zahlreicher einfarbiger Bilder<br />
erschöpfende Auskunft über 100 Pilzarten gibt,<br />
wobei die essbaren ron den giftigen Pilzen deutlich<br />
und unverkennbar auseinandergehalten sind.<br />
Dieses wahre Volksbuch der Pilzkunde wurde geschaffen,<br />
um es allen Bevölkerungskreisen zu ermöglichen,<br />
die Pilze unserer Wälder zu erkennen,<br />
zu sammeln und der Küche zugänglich zu machen«<br />
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71<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Sept. <strong>1939</strong><br />
71<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Sept. <strong>1939</strong><br />
Vergaser mit Spar Vorrichtung<br />
Die zwei wichtigsten Gedanken, welche<br />
die Konstruktion der italienischen Weber-<br />
Vergaser beherrschen, lassen sich kurz folgendermassen<br />
zusammenfassen :<br />
1) Einfache Zugänglichkeit der Brennstoffdüsen<br />
von aussen zwecks Erleichterung von<br />
Einstellung und Reinigung.<br />
2) Gebaut für grösste Betriebssj>arsamkeit.<br />
Diese zweite Eigenart der Weber-Vergaser<br />
hängt damit zusammen, dass die Brennstoffpreise<br />
in Italien für die Einheimischen außerordentlich<br />
hoch und die Einkommen im<br />
Durchschnitt eher bescheiden sind. Hieraus<br />
ergibt sich mit zwangsläufiger Folge der<br />
Wunsch des Wagenbesitzers nach möglichster<br />
Einschränkung des Brennstoffverbrauchs,<br />
dem der Vergaserfabrikant unbedingt entsprechen<br />
muss. Daher die wirkungsvollen<br />
Sparvorrichtungen an diesen italienischen<br />
Vergasern, die sich zum Teil vom Fahrer<br />
willkürlich in Tätigkeit setzen lassen und<br />
zum andern Teil voll automatisch arbeiten.<br />
Im folgenden sei anhand eines Schnittbildes<br />
der Weber-Steigstromvergaser für 6- und 8-<br />
Zylinder-Motoren von 2—3 Liter Hubraum,<br />
Typ 36 BSV mit seinem selbsttätigen Brennstoffsparer<br />
kurz beschrieben.<br />
Die Düsenhalter mit der Hauiptdüse (I)<br />
und Leerlaufdüse (H) sind von oben in den<br />
Vergaserkörper eingesetzt und lassen sich<br />
leicht nach aussen herausschrauben. Die Beschleunigungspumpe<br />
rechts sowie die beweglichen<br />
Organe des Brennstoff&parers stehen<br />
mit der Achse der Drosselklappe in<br />
mechanischer Verbindung, so dass sich der<br />
Kolben der Beschleunigungspumpe bei jeder<br />
Betätigung der Drossel in seinem Zylinder<br />
auf- oder abbewegt. Bei rascher Aufwärtsbewegung<br />
des Kolbens wird durch ein Kugelventil<br />
im feststehenden Ventilkörper (T)<br />
Benzin zu einer besondern Beschleunigungssprühdüse<br />
im Luftkanal des Vergasers gefördert,<br />
um einen guten « Uebergang » sicherzustellen.<br />
Die konische Nadel (F) am untern Stempelende<br />
nebst ihrer Düse (G) sowie der<br />
Drehschieber (D), der das Loch (M) bei gewissen<br />
Drosselstellungen ganz oder teilweise<br />
abschliesst, teilen sich in die Aufgabe der<br />
Verminderung des Brennstoffverbrauchs. Der<br />
Drehschieber ist dazu da, den Verbrauch bei<br />
mittleren bis hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />
zu reduzieren, indem er die Luftöffnung (M),<br />
welche durch einen Kanal mit der Hauptdüse<br />
in Verbindung steht, mehr oder weniger ver-<br />
lÜIIBl<br />
Querschnitt durch den Weber-Vergaser, Typ 36 BSV,<br />
für 6- und 8-Zylinder-Motoren von 2—3 Liter<br />
Hubraum.<br />
Vierwaldstätter - See<br />
und Umgebung<br />
deckt und dadurch den auf die Düse wirkenden<br />
Unterdruck reguliert. Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />
schliesst der Drehschieber<br />
das Luftloch (M) ganz ab. Der Einfluss der<br />
Nadel (F) dagegen macht sich speziell im<br />
Bereich zwischen niedrigen und mittleren<br />
Fahrgeschwindigkeiten geltend. Je tiefer sie<br />
sich in ihre Düse senkt, desto stärker drosselt<br />
sie den Benzinzufluss zur Hauptdüse (I)<br />
und damit natürlich auch den Verbrauch.<br />
Dank dieser Vorrichtungen wird der Benzmkonsum<br />
bei allen Motondrehzahlen gleichmassig<br />
in günstigem Sinn beeinllusst.<br />
Der Weber-Fallstrom-Doppelvergaser mit<br />
Beschleunigerpumpe, Typ 30 DCR, erlaubt<br />
die Leistung von Motoren mit 1,5—2 Liter<br />
Hubraum zu verbessern. Er verfügt über ein<br />
einziges Schwimmergefäss für beide Vergaser<br />
und ist ebenfalls mit einer Sparvorrichtung<br />
ausgerüstet. Schliesslich sind noch<br />
die einfachen Fallstrom-Vergaser Typ 26 DR<br />
und 20 DR für Motoren von 1,1—1,5 Liter<br />
Hubraum zu nennen, die über einen vom<br />
Fahrer willkürlich bedienbaren Benzinsparer<br />
verfügen, der neben einer Magerung des Gemischs<br />
aus Ersparnisgründen auch das Gegenteil,<br />
nämlich eine Anreicherung zum<br />
Zwecke einer Leistungserhöhung erlaubt, wo<br />
dies dem Fahrer wünschenswert erscheint.<br />
Tedin£«he Notizen<br />
Transformer als Zundverstarker<br />
Eine englische Firma bringt einen Zündverstärker<br />
in den Handel, der im wesentlichen<br />
in einem Transformator besteht, welcher den<br />
Primärstrom der Zündung herauftransformiert,<br />
wodurch auch die Spannung des Zündstromes<br />
steigt. Als Hauptvorteil des Apparates<br />
wird angegeben, dass die Zündung bei höheren<br />
Motordrehzahlen weniger stark abfällt als<br />
bei Verwendung einer Zündspule ohne dieses<br />
Zusatzaggregat. Hiedurch soll sich angeblich<br />
eine Verbesserung von Leistung und Brennstoffverbrauch<br />
ergeben. Allerdings setzt der<br />
Einbau des Apparates einen tadellosen Zustand<br />
aller Hochspannungsteile voraus, da<br />
andernfalls die Isolation der erhöhten Beanspruchung<br />
nicht immer gewachsen sein dürfte.<br />
Verkehrsschilder aus Preßstoff<br />
Infolge der Einführung gewisser Neuerungen<br />
zur Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />
sowie des dauernden, langsamen Ausbaues<br />
des Strassennetzes ist der Bedarf von<br />
Verkehrsschildern in Deutschland stark gewachsen.<br />
Angesichts der Metallknappheit<br />
wird nun neuerdings angeregt, solche Schilder<br />
aus Preßstoffen herzustellen. Es wurden<br />
während längerer Zeit Versuche über die<br />
Haltbarkeit derartiger Tafeln in Wind und<br />
Wetter durchgeführt, die anscheinend zur<br />
vollen Zufriedenheit verlaufen sind. Die<br />
Preßstoffschilder halten Temperaturschwankungen<br />
von 50° C, wie sie im Laufe eines<br />
Jahres vorkommen können, ohne weiteres<br />
aus. Auch ist es gelungen, eine Lackierung<br />
für die Beschriftung zu finden, die an der<br />
Oberfläche tadellos haftet. Da die Tafeln in<br />
Deutschland aus einheimischen Stoffen hergestellt<br />
werden können, dürfte ihre Einführung<br />
in grösserem Maßstab nicht lange auf<br />
sich warten lassen.<br />
Fahrbare Postämter auch in England.<br />
Die britisch© Postverwaltung hat nach<br />
dem Beispiel der Schweiz zwei < rollende<br />
Postämter» in Betrieb genommen, die überall<br />
dort eingesetzt werden sollen, wo infolge<br />
von sportlichen Ereignissen oder anderen<br />
Massenveranstaltungen die lokalen Postämter<br />
voraussichtlich nicht imstande sein werden,<br />
den Andrang störungslos zu bewältigen.<br />
Die Autobusse sind mit den modernsten Apparaten<br />
zur gleichzeitigen Aufnahme und Absendung<br />
von Telegrammen versehen.<br />
Kontrolle der Autobusse<br />
auf ihre Betriebssicherheit.<br />
In Deutschland sind neuerdings a n d e n<br />
Zufahrten zu den steilen Alpen -<br />
strassen Kontrollstellen eingerichtet<br />
worden, an denen eine Prüfung der<br />
Autobusse auf ihre Betriebssicherheit, insbesondere<br />
auf ihre Bremsfähigkeit vorgenommen<br />
wird. An der Kontrollstelle Brück<br />
an der Grossglocknerstrasse, die seit dem<br />
1.August installiert ist, wurden bisher täglich<br />
durchschnittlich 50 Autobusse<br />
zurückgewiesen, weil sie<br />
den gestellten Anforderungen nicht genügten.<br />
Auf Jeden Fall muss der Fahrer eine Sonderbescheraigung<br />
für Bergfahrten besitzen, da<br />
ohne eine solche unbedingt die Zurückweisung<br />
erfolgt.<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 1. SEPTEMBER <strong>1939</strong> — N° 71<br />
Amerikanische Autonotizen.<br />
Nach einer Mitteilung des Smithsonian-Institutes<br />
beträgt die Zahl der Automodelle,<br />
die seit 1868 in U.S.A. auf den Markt gekommen<br />
sind, mehr als 4.000.<br />
Autotüren, die durch Luftdruck verschlossen<br />
und verriegelt werden, bilden den Gegenstand<br />
einer neuen Erfindung. Sobald der Wagen<br />
in Fahrt ist, können die Türen weder von<br />
selbst aufgehen noch geöffnet werden, wenn nicht<br />
vom Schaltbrett aus die Auslösevorrichtung betätigt<br />
wird. Steht der Motor still, so wird der Verschluss<br />
automatisch geöffnet.<br />
Ein Taxameter, der den Fahrgast vor<br />
Uebervorteilung schützt, ist von einer grossen<br />
New Yorker Taxi-Gesellschaft an allen ihren Wagen<br />
angebracht worden. Der Taxameter ist mit einer<br />
Vorrichtung verbunden, die es unmöglich<br />
macht, den Wagen auf den zweiten oder dritten<br />
Gang einzuschalten, wenn der Taxameter selbst<br />
nicht richtig eingestellt worden ist.<br />
Schwammgummi als Füllung für<br />
Autoreifen bildet den Gegenstand eines<br />
neuen amerikanischen Patentes. Der innere<br />
Schlauch ist mit einer Schicht von Schwammgummi<br />
umgeben, der die Tendenz hat, seh über<br />
Lücken im Gummi zu schliessen; bei einem Reifendefekt<br />
wird also die Oeffnung durch Schwammgummi<br />
verschlossen. Da das poröse Material die<br />
Luft nur allmählich entweichen lässt, wird damit<br />
einem Schleudern und ähnlichen Folgen vorgebeugt.<br />
Auf dem Roosevelt-Flughafen in Long Island<br />
sind Autos, die auf dem Flugplatz Verwendung<br />
finden, mit automatischen Ricrutungsfindern<br />
ausgerüstet worden, wie sie bei<br />
Flugzeugen gebraucht werden. Auf dem Dach der<br />
Wagen befindet sich eine birnenförmige Antenne,<br />
die es ermöglicht, die Richtung nach einem<br />
bestimmten Sender zu bestimmen.<br />
Die Autos, die im Besitz von Angehörigen<br />
der «Amerikanischen Legion> sind, erhalten<br />
besonders gefärbte Nummernschilder,<br />
durch die sie Polizisten sofort kenntlich<br />
gemacht werden. Alle Mitglieder der Amerikanischen<br />
Legion haben sich und ihre Wagen für<br />
sofortigen Einsatz bei jeder Art von Bedarf<br />
{Ueberschwemmungen, Unglücksfälle usw.) zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Mit dem Bau des grössten Autoreifens<br />
der Welt ist dieser Tage in den Goodyear-Werken<br />
begonnen worden. Nach seiner Fertigstellung<br />
wird das Ungetüm annähernd 90 0 kg.<br />
wiegen; es ist für die antarktischen cEiskreuzer»<br />
bestimmt, die bei der Antarktis-Expedition der<br />
amerikanischen Regierung verwendet werden.<br />
Die Gummi-Masse ist durch ein besonderes Verfahren<br />
so präpariert worden, dass sie eine Kälte<br />
von minus 38 Grad aushalten kann, ohne an<br />
Elastizität einzubüssen.<br />
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Abbrand eingetreten, so sollte der Verteilerrotor<br />
ersetzt werden.<br />
Schliesslich sind im Zündsystem noch die<br />
Unterbrecherkontakte einem gewissen teils<br />
mechanisch, teils elektrisch bedingten Verschleiss<br />
unterworfen, wodurch sich der Zündpunkt<br />
unerwünschterweise von selbst etwas<br />
vorverschiebt. Besonders stark nützen sich<br />
die Unterbrecherkontakte ab, wenn der Kondensator<br />
(4) defekt ist und ersetzt werden<br />
sollte. Aber auch bei normaler Abnützung<br />
ist in gewissen Zeitabständen eine Nachstellung<br />
der Unterbrecherkontakte erforderlich,<br />
um den Abstand wieder auf das vorgeschrieirkh4*lfluffdcherpl<br />
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•»••»••••••••••••••••••••••••••H
L<br />
N° 71 — FREITAG, 1. SEPTEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
V^n» !*«!•••<br />
Auto-Transportordnung.<br />
CMitg.) Nach Ueberwindung der Anfangsschwierigkeiten<br />
(Schaffung der Behördenund<br />
Verbandsorganisation) für die Einführung<br />
der ATO (Bundesbeschluss über den<br />
Transport von Personen und Sachen mit<br />
Motorfahrzeugen auf öffentlichen Strassen,<br />
abgekürzt: < Autotransportordnung ») sind<br />
nun seit einigen Monaten die Arbeiten für<br />
die Vol'lzugsmassnahmen im Gang. Vor der<br />
Inangriffnahme der Ausarbeitung der Vollziehungsverordnungen<br />
einigte sich das Eidg.<br />
Post- und Eisenbahndepartement mit den im<br />
Treuhandverband des Autotransportgewerbes<br />
(TAG) zusammengeschlossenen Fachver-<br />
Ibänden über die sehr zahlreichen grundsätzlichen<br />
Fragen der Einführung der ATO.<br />
Zwei Verordnungsentwürfe verwaltungstechnischen<br />
Charakters, mit denen sich teilweise<br />
auch die vom Post- und Eisenbahndepartement<br />
ernannte Expertenkommission<br />
befasste, sind bereits bereinigt worden und<br />
liegen zur Beschlussfassung durch den Bundesrat<br />
bereit Weitere Entwürfe sind Ende<br />
Juli den vorerwähnten Fachverbänden sowie<br />
den übrigen Interessenten zur Vernehmlassung<br />
unterbreitet worden Es betrifft dies<br />
die Entwürfe zu einer Verordnung über das<br />
Bewilligungsverfahren mit den dazugehörigen<br />
allgemeinen Weisungen an die Konzessionsbehörde,<br />
das Eidg. Amt für Verkehr,<br />
ferner die weiteren Entwürfe zu einer Gebührenordnung<br />
und zu einem Gebührentarif.<br />
Die erste allgemeine Anmeldung sämtlicher<br />
Betriebe, welche Personen oder Sachen mit<br />
Nutzkraftfahrzeugen befördern, die im Februar<br />
dieses Jahres in die Wege geleitet<br />
wurde, konnte leider noch nicht vollständig<br />
durchgeführt werden. Immer noch existieren<br />
Betriebe, die entweder keine Kenntnis von<br />
der Anmeldung haben, oder sonstwie glauben,<br />
sie seien nicht meldepflichtig. Über die kantonalen<br />
Behörden rnuss kantonsweise eine Nachkontrolle<br />
erfolgen, welche sehr viel Zeit in<br />
Anspruch nimmt. Die Verzögerung in der Einführung<br />
des Bundesbeschlusses ist weitgehend<br />
auf diesen Umstand zurückzuführen.<br />
In Berücksichtigung des gegenwärtigen<br />
Standes der Angelegenheit kann damit gerechnet<br />
werden, dass im Verlaufe dieses<br />
Herbstes an sämtliche gemeldeten gewerbsmässigen<br />
Transportbetriebe die Aufforderung<br />
ergehen wird, innert einer bestimmten Frist<br />
auf besondem Formularen die Bewilligungsgesuche<br />
einzureichen. Mit Ablauf dieser Frist<br />
wird beabsichtigt, den Bundesbeschluss, zum<br />
mindesten seine wichtigen Bestimmungen, in<br />
Kraft zu erklären. Die Autotransportordnung<br />
würde somit ziemlich genau nach Abilauf<br />
eines Jahres seit der Verabschiedung des<br />
Beschlusses im Parlament praktisch verwirklicht<br />
werden. Noch nicht so weit wird in<br />
diesem Zeitpunkt die Tarifordnung sein, welche<br />
für das notleidende Transportgewerbe<br />
als wichtigste Massnahme die Einführung<br />
der ATO krönen wird. Immerhin soll natürlich<br />
auch sie trotz grösster Schwierigkeiten<br />
in bezug auf ihre Ausarbeitung und namentlich<br />
auf ihre wirksame Kontrolle bei der<br />
Durchführung im Laufe des Jahres 1940 verwirklicht<br />
werden.<br />
Nächtliche Gefahren.<br />
Die Tage werden kürzer — ein immer<br />
grösserer Teil des Verkehrs wickelt sich in<br />
der Dämmerung oder bei Nacht ab. Jeder<br />
Strassenbenützer hat die Pflicht, sich die<br />
Verhaltungsregeln für den besonders gefährlichen<br />
nächtlichen Verkehr erneut zu vergegenwärtigen.<br />
Diese Verhaltungsregeln lauten :<br />
Für den Fussgänger:<br />
1) Vermeide soviel als möglich die Benützung<br />
von Strassen mit starkem<br />
Autoverkehr.<br />
2) Geht, „wenn ihr mehrere seid, nicht<br />
neben- sondern hintereinander.<br />
Für den Radfahrer:<br />
1) Beleuchte dein Velo schon bei Einbruch<br />
der Dämmerung und nicht erst bei voller<br />
Dunkelheit.<br />
2) Kontrolliere, ob dein Licht nicht zu<br />
hoch eingestellt ist und entgegenkom-<br />
mende Fahrzeuge blendet.<br />
3 3) Halte den roten Rückspiegel («Katzenauge<br />
») peinlich sauber; sorge immer<br />
dafür, dass er nicht durch Gepäck verdeckt<br />
werden kann.<br />
Für Fuhrleute :<br />
Beleuchte dein Fahrzeug vom Beginn der<br />
Dämmerung an, und zwar so, dass das<br />
Licht von vorne und von hinten sichtbar<br />
ist.<br />
Für den Automobilisten :<br />
1) Halte deine Fahrzeugbeleuchtung in einwandfreiem<br />
Zustand. Lasse die Sciheinwerfereinstelmrag<br />
bei den hierfür eingerichteten<br />
Garagen und Speziaäwerkstätten<br />
kontrollieren. Führe stets Ersatzlampen<br />
mit<br />
2) Bremse beim Kreuzen mit einem andern<br />
Fahrzeug bevor du abblendest;<br />
schalte den Scheinwerfer ein, bevor<br />
du wieder beschleunigst.<br />
3) Ueberhol© nicht, wenn ein entgegenkommendes<br />
Fahrzeug in Sicht ist; denn<br />
bei Nacht, ist die Abschätzung der Distanzen<br />
und Geschwindigkeiten viel<br />
schwieriger als bei Tag.<br />
4) Lasse an deinem parkierten Wagen die<br />
Stadtlichter brennen, sofern er nicht<br />
dank der Strassenbeleuchtung von weitem<br />
sichtbar ist.<br />
5) Versuche niemals, bei Nacht die gleiche<br />
Reisegeschwindigkeit zu erreichen wie<br />
bei Tag.<br />
Für alle Fahrzeuge :<br />
Halte mit peinlichster Sorgfalt die äusserste<br />
rechte Strassenseite ein.<br />
Für sämtliche Strassenbenützer:<br />
Verdopple die Vorsicht bei Regen und<br />
Nebel!<br />
In Indien<br />
beträgt die durchschnittliche Automobildichte<br />
einen Wagen auf 5600 Personen. Umgekehrt<br />
aber besitzen einzelne Fürsten dieses Landes<br />
allein bis zu 70 Wagen.<br />
Staubsauger auf der Autobahn.<br />
Die deutschen Autobahnen haben 6 Spezial-<br />
Staubsauger in Betrieb genommen, von denen<br />
jeder die Kleinigkeit von 230 Zentnern wiegt.<br />
Nicht ganz zu Unrecht sind sie deshalb auf den<br />
Namen « Mammut» getauft worden. Jeder dieser<br />
Schwergewichtler besitzt als «Eingeweide<br />
» drei Silos, die zusammen 180 Zentner<br />
Staub, Fremdkörper, sowie kleine Steine fassen.<br />
Als Zugmaschine des Mammuts dient der<br />
«Elefant», der bei einem 'Gewicht von 180<br />
Zentnern eine Stundengeschwindigkeit von 6<br />
km entwickelt.<br />
Uniformierter nupenton.<br />
Die argentinischen Behörden haben eine<br />
Vorschrift erlassen, wonach elektrische Signalhörner<br />
inskünftig einen bestimmten Ton<br />
aufzuweisen haben, der « genormt > ist. Also<br />
gewissermassen eine Gleichschaltung der<br />
Hupen.<br />
Japanische Autobahnprojekte.<br />
Im Rahmen seines grossen Strassenbauprogrammes<br />
hat das japanische Innenministerium<br />
den Bau einer 20 m breiten Autobahn beschlossen,<br />
um Tokio mit Fukuoka zu verbinden.<br />
Mit dem Bau dieser 1075 km langen<br />
Strosse soll die dem steigenden Verkehr nicht<br />
Italien verbietet den Verkehr mit Privatautomobilen.<br />
Nach einer amtlichen Mitteilung wird ab<br />
3. September der Verkehr für Privatautomobile<br />
in ganz Italien verboten. Die Benützung<br />
von Motorfahrzeugen ist dann nur noch ausschliesslich<br />
für militärische und öffentliche<br />
Zwecke gestattet.<br />
.<br />
Diese bezweckt eine Ordnung der Konkurrenzverhältnisse<br />
im privaten Transportgewerbe und dürfte<br />
in dieser Beziehung wertvolle Dienste an der schweizerischen<br />
Volkswirtschaft leisten. Die sachlich sehr<br />
Finanzierung der Velowege im Kanton Bern.<br />
Der Regierurogsrat des Kantons Bern unterbreitet<br />
dem Grossen Rat einen Entwurf zu<br />
einem Gesetz, das die Einführung einer besondern<br />
Steuer auf Velos und Motorfahrzeugen<br />
für die Beschaffung der Mittel zur Einstellung<br />
von Radfahrerwegen vorsieht<br />
Gemäss diesem Entwurf erstellt der Staat<br />
nach Massgabe der zur Verfügung stehenden<br />
Mittel Velostreifen oder besondere Velowege<br />
zwecks Entlastung des Strassenverkehrs und<br />
zur Sicherung des Motorfahrzeug-, Velo- und<br />
Fussgämgerverkehrs. An Gemeinden, die<br />
selbständig derartige Anlagen erstellen, können<br />
Beiträge geleistet werden. Zur Bestreitung<br />
der Kosten wird von jedem im Kanton<br />
Bern gehaltenen im Verkehr stehenden Velo<br />
und Motorfahrzeug eine Steuer erhoben, deren<br />
Ertrag ausschliesslich zur Erstellung und<br />
zum Unterhalt von Velowegen bestimmt ist.<br />
Diese jährlich zu leistende Abgabe wird für<br />
jedes Velo auf 2 Fr., für jedes Motorrad auf<br />
5 Fr., und für jedes Motorfahrzeug auf 10 Fr.<br />
festgesetzt. Diese Steuer soll während der<br />
Dauer von 20 Jahren bezogen werden. Vor<br />
Ablauf dieser Frist ist dem Volke Gelegenheit<br />
zu geben, sich über Einstellung oder<br />
Weiterbezug der Steuer auszusprechen.<br />
ilistischer<br />
mehr gewachsene bestehende Strecke ersetzt<br />
werden. Die Autobahn wird durch den zur<br />
Zeit in Ausführung begriffenen Tunnel zwischen<br />
den Inseln Nippon und Kiuschiu führen.<br />
Die Trennung der beiden .Fahrrichtungen erfolgt<br />
mit Hilfe eines 2 m breiten Grünstreifens.<br />
Zwecks Vermeidung von Kreuzungen<br />
werden Bahnlinien und Ueberlandstrassen mit<br />
Brücken überquert. Durch die neue Strosse<br />
soll die Strecke zwischen Tokio und Kiuschiu<br />
in 5 Stunden bewältigt werden können, wofür<br />
der Expresszug heute 8 Stunden benötigt.<br />
Neue Niveauübergange in Deutschland müssen<br />
schienenfrei sein.<br />
In Deutschland ist ein Gesetz in Kraft getreten,<br />
wonach inskünftig neue Kreuzungsstellen<br />
von Bahn und Strasse schienenfrei<br />
gestaltet werden müssen. Entscheidend fiel<br />
bei der Neuregelung die Erwägung ins Gewicht,<br />
dass Strasse und Eisenbahn gleichwertige<br />
Verkehrswege seien und dass die Umgestaltung<br />
bei Kreuzungen dem einen wie dem<br />
andern Teil dienen soll. Es ist deshalb nur folgerichtig,<br />
wenn die Kosten der Anlage von<br />
Ueber- oder Unterführungen von Bahn und<br />
Strasse gleichmässig getragen werden müssen.<br />
Durch diese Art der Lösung der Kostenfrage<br />
hofft man, die Beseitigung von schienengleichen<br />
Niveauübergängen zu erleichtern.<br />
Salzburg stellt auf Trolleybus um.<br />
Vom kommenden Frühjahr an soll in Salzburg<br />
das Tram aus dem Stadtbild verschwinden<br />
und durch den Trolleybus ersetzt werden.<br />
Zusammenhänge.<br />
Nach einer Zusammenstellung des thurgauischen<br />
Polizeidepartements bezifferte sich 1917 der Bestand<br />
des Kantons an Fahrrädern auf 17,090. Bis<br />
1928 war er auf 41,955 angewachsen und im Jahrzehnt<br />
1928—1938 stieg er weiter auf 60,580 an.<br />
Heute trifft es im Thurgau ein Velo auf je 2,21<br />
Einwohner. Dass bei dieser gewaltigen Steigerung<br />
der Verkehrsdichtigkeit, wobei selbstverständlich<br />
die Vermehrung der Motorfahrzeuge nicht ausser<br />
acht gelassen werden darf, auch die Gefahren der<br />
Strasse zwangsläufig zunehmen müssen, liegt auf<br />
der Hand. Einhaltung strikter Verkehrsdisziplin<br />
mues deshalb mehr denn je die Parole lauten.<br />
Rückgängige Entwicklung des Alpenpostverkehrs.<br />
In der Berichtswoche vom 21. bis 27. August<br />
sind auf den 42 iSommerkurslinien der Eidg. Postverwaltung<br />
insgesamt 38,988 Passagiere, gegenüber<br />
43,439 in der entsprechenden Vorjahrsperiode, oder<br />
4451 Personen weniger transportiert worden. 15<br />
Kurse verzeichnen eine Frequenzsteigerung, wobei |<br />
die Kurslinie Nesslau - Buchs mit einem Pins von<br />
361 an der Spitze marschiert, gefolgt von der Julierlinie<br />
mit + 252 und der Durchgangslinie St<br />
Moritz - Lugano - Locarno mit + 208. Alle übrigen<br />
Kurse verzeichnen hingegen einen Rückschlag, der<br />
zweifellos durch die aussenpolitischen Spannungen<br />
bedingt ist; hielt sich doch das Wetter im Beriohtsahschnitt<br />
recht ordentlich.<br />
Mit einer Minderfre<br />
Erhebliche Einhussen verzeichnet auch der Furkakurs<br />
mit —652, wie auch derjenige über die Grimeel<br />
mit —611. 503 Personen weniger wurden anf<br />
der Linie Chur - Flims Waldhaus und 426 Personen<br />
weniger auf derjenigen von Meiringen - Rosenlaui<br />
- Schwarzwaldalp befördert.<br />
f» M>f diaH<br />
Personelles.<br />
Gemäss Protokoll der Generalversammlung vom<br />
23. Juni <strong>1939</strong> hat di© Aktiengesellschaft La D6-'<br />
fense Automobile ei Sportive (D. A. S.), mit Sitz in<br />
Genf, neue Statuten angenommen, die den Vorschriften<br />
des neuen schweizerischen OWigationenrechts<br />
angepasst sind.<br />
In der Firma Werner Rlsch AG., in Zürich,<br />
Automobile usw., ist die Prokura von Rudolf<br />
Muggli erloschen.<br />
Inhaber der Firma Braun-Gautschl, in Zürich,<br />
ist Eduard Braun-Gautschi, deutscher Reichsangehöriger,<br />
in Zürich 7. Autotransporte, Minervastrasse<br />
115.<br />
Die Firma Adolf Ditting, in Zürich, Autospenglerei<br />
und -Sattlerei, hat Einzelprokura erteilt an<br />
Anna Ditting geb. Furrer, von und in Zürich (Ehefrau<br />
des Firmainhabers).<br />
Kreuzgarage AG., mit Sizt in Schaffhausen.<br />
Das Mitglied des Verwaltungsrates Christian Beyer<br />
wohnt in Schaffhaueen. Das Domizil der Gesellschaft<br />
befindet sich bei Dr. Curt Labhart, Fronwagplatz<br />
20, in Schaffhausen.<br />
Carrosseriebau Aktiengesellschaft, in Slssach.<br />
In Anpassung an die Vorschriften des revidierten<br />
Obligationanrechts wird dem Verwaltungsratspräsidenten<br />
Fritz Barth-Bratteler Einzelunterschrift<br />
erteilt.<br />
Neugründung.<br />
Guido Rinaldi, Arthur Rinaldi und Amanzio<br />
Rinaldi, alle von Brueio (Graubünden), in Zürich<br />
3, halben unter der Firma Gebr. Rinaldi, in<br />
Zürich, eine Kollektivgesellschaft eingegangen, welche<br />
am 1. August <strong>1939</strong> ihren Anfang nahm. Autotransporte.<br />
Friesenbergstra&se 112.<br />
Firmenlöschung.<br />
Die Firma Ernst Moret, Occasions-Automobilhandel,<br />
mit Sitz in Bern, wird infolge Todes des<br />
Inhabers gelöscht.<br />
Schluss des Konkursverfahrens.<br />
Carrosserie automobiles du Leman S. A., Aktiengesellschaft,<br />
mit Sitz in Renens.<br />
Verlängerung der Nachlaßstundung.<br />
Durch Beschluss des Bezirksgerichts Zofingen<br />
vom 15. Juli <strong>1939</strong> ist die der Firma Lüthy H. & Co.,<br />
Handel und Reparaturen von Motorfahrzeugen, in<br />
Zofingen, erteilte Nachlaßstundung um weitere zwei<br />
Monate, d. h. bis 10. Oktober <strong>1939</strong>, verlängert worden.<br />
— Das Datum der Gläubigerversammlung wird<br />
später bekanntgegeben.<br />
Biichemlisch<br />
Die Betonstrasse, von Dipl-Ing. Ernst Frey,<br />
30 S.. Fr. 2.80. In dieser kurzgefassten Broschüre<br />
hat der Verfasser seine Beobachtungen und Erfahrungen<br />
über Betonstrassen niedergelegt, die er<br />
während einer ausgedehnten Studienreise in verschiedenen<br />
Ländern Europas gesammelt hatte. Insbesondere<br />
sind in dieser Zusammenstellung die<br />
gut fundierten Referate wurden mit grossein Applaus<br />
entgegengenommen. Eine sehr lebhaft be-<br />
Erkenntnisse und Erfahrungen der letzten Jahre<br />
beim Bau der deutschen Reichsautobahn verwendet<br />
nützte Diskussion bildete die wertvolle Ergänzung<br />
worden. Mit der Inangriffnahme der ausgedehnten<br />
der Tagung. IT. a. wurde auch der Wunsch auggesprochen,<br />
dass sich die Arbeitnehmer im Transport-<br />
Strassenprojekte wurden bekanntlich gleichzeitig<br />
auch neue Institute und Versuchslaboratorien zwecks<br />
gewerbe mehr denn je zur Wahrung ihrer Interessen<br />
Ergründung vieler noch ungelöster Fragen im Betonstrassenbau<br />
geschaffen. Der erspries6lichen Zu-<br />
in der Berufsorganisation zusammensehliessen<br />
müssten. Den Ausführungen des Versammlungsleiters<br />
konnte entnommen werden, dass die Landessammenarbeit<br />
dieser Forschungsstätten und ihren<br />
theoretischen Ergebnissen und den parallel dazu<br />
kommission der Berufschauffeure V.H.T.L. ca. 5000<br />
gehenden praktischen Einsichten auf dem Bauplatz<br />
Arbeitnehmer vertritt, während eine mindestens<br />
wie im Betriebe verdanken wir heute den tiefern<br />
gleich hohe Zahl noch keiner Berufsorganisation<br />
Einblick in das Wesen des Betonstrassenbaues.<br />
angeschlossen ist. Wie auf andern Gebieten ist auch Der Verfasser konzentriert eich in seinen Ausführungen<br />
lediglich auf die für uns augenblicklich<br />
hier notwendig, dass eine erfolgreiche Anwendung<br />
gleicher Bedingungen erst möglich wird, wenn Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer in umfassenden Orgastaltung<br />
der Fahrbahn und ihrer Sicherung zum<br />
wichtigen Gesichtspunkte über die konstruktive Genisationen<br />
zusammengeschlossen sind. Dem Referate<br />
konnte auch entnommen werden, dass mit der sem Leitfaden keineswegs um eine vollständige<br />
dauerhaften Betriebe. Es handelt sich also bei die-<br />
Arbeitgeberorganisation, der A.S.P.A., sehr gute Beziehungen<br />
bestehen.<br />
Spezialgebiet des Betonstrassenbaues, sondern um<br />
theoretische und praktische Abhandlung über das<br />
eine Vermittlung von Grundsätzen, Richtlinien und<br />
Die Versammlung besohloss einstimmig, eine Einbaumethoden, wie sie sich beim Bau grösserer<br />
zweite aargauische Chauffeurtagung einzuladen. Betonstrassen herauskristallisiert haben. Für den<br />
Ort und Ziel können infolge der unsicheren Zeit Praktiker von besonderem Vorteil ist auch die eingehende<br />
Berücksichtigung der Frostwirkungen im<br />
noch nicht genau festgelegt werden. Ebenfalls nahm<br />
die Versammlung Stellung zur Frage verschiedener Unterbau, wie auch die verschiedenen Frostbekämpfungsmassnahmen.<br />
Strassenverbes-serungen im Kanton und beauftragte<br />
die Leitung des V.H.T.L. mit den bezüglichen Verhandlungen.<br />
Die kleine Publikation enthält ungemein viel<br />
Wissenswertes, und zwar nicht nur für alle diejenigen,<br />
welche sich mit dem Betonetrassenbau be-<br />
Um 18 Uhr konnte die in allen Teilen gut verlaufene<br />
Tagung geschlossen werden.<br />
schäftigen, sondern überhaupt für alle, die sich<br />
praktisch oder konstruktiv im Strassenbau betätigen,<br />
nicht zuletzt auch für Automobilisten und Zementindustrielle.<br />
Die kantonalen Motorfahrzeugsteuern, herausgegeben<br />
vom Verband schweizerischer Motorlastwagenbesitzer,<br />
Sonderdruck, Preis Fr. 2.—.<br />
Die Aspa hat eine neue Zusammenstellung der<br />
kantonalen Automobilsteuern nach dem Stand am<br />
1. Januar <strong>1939</strong> vorgenommen-. Neuerdings gilbt<br />
diese komplizierte Arbeit einen Einblick in unsere<br />
schweizerische Vielseitigkeit in der Besteuerungs>art<br />
von Motorfahrzeugen. Die sorgfältige Zusammenstellung<br />
verdient volle Beachtung von Behörden,<br />
Verbänden und nicht zuletzt seitens der einzelnen<br />
Automobilisten.
8 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, i. SEPTEMBER <strong>1939</strong> — N° 71<br />
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