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E_1939_Zeitung_Nr.076

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BERN, Dienstag, 3. Oktober <strong>1939</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

35. Jahrgang — No 76<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verk eressen<br />

AB ONNEMENTS-PREISE:<br />

Aufgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert.<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.5U.<br />

Ausgabe C (mit InsassenversicherunpO vierteljahrlich Fr. 7.75.<br />

Sparen, sparen...!<br />

Eine Handvoll Ratschläge, wie man In der heutigen Zeit wirtschaftlich fährt<br />

Die derzeitige europäische Lage hat, wenn<br />

die Schweiz auch neutral inmitten des Ringens<br />

grosser Völker steht, unsere Wirtschaft<br />

mitbetroffen. Neben der Mobilmachung unserer<br />

Armee, dazu angeordnet, um gegebenenfalls<br />

unsere Neutralität auch verteidigen zu<br />

können, sind zahlreich© wirtschaftliche Massnahmen<br />

notwendig geworden, die zum Teil<br />

recht tief in das Erwerbs- und auch in das<br />

Privatleben eingreifen. Wenn auch jeder vernünftige<br />

Mensch hofft, dass der Krieg von<br />

möglichst kurzer Dauer sein möge, so muss<br />

eine verantwortungsbewusste Staatsführung<br />

rechtzeitig ihre Vorkehrungen treffen, um<br />

auch bei einer langen Dauer des Konfliktes<br />

die Versorgung des Landes sicherzustellen.<br />

Auf diese der Landesregierung auferlegte<br />

Aufgabe ist auch die Einschränkung der<br />

Brennstoffabgabe und das Sonntagsfahrverbot<br />

zurückzuführen.<br />

Der Einzeln© dient seinem Lande am besten,<br />

wenn er sich seiner Pflicht bewusst<br />

bleibt, gerade mit jenen Rohstoffen und Waren<br />

recht sparsam umzugehen, über die die<br />

Schweiz nicht verfügt, die sie also einführen<br />

muss. Das gilt in der Verkehrswirtschaft vor<br />

allem für Brennstoffe, Oele und Reifen. Der<br />

Wagenhalter hat es dabei in der Hand, mit<br />

diesen Stoffen möglichst wirtschaftlich und<br />

sparsam umzugehen.<br />

Soweit der Treibstoff in Frage steht, handelt<br />

es sich darum, dafür zu sorgen, dass<br />

mit den zugeteilten Mengen eine möglichst<br />

grosse Fahrstreck© zurückgelegt werden<br />

kann.<br />

Massgebcnd für die wirtschaftliche Ausnützung<br />

des Brennstoffes sind dabei Fahrweise,<br />

richtige Betriebsvoraussetzungen und<br />

der Zustand des Fahrzeuges.<br />

Die manchmal im Handel angepriesenen<br />

Spartabletten und ähnlichen Unsinn soM man<br />

nicht verwenden, da sie nichts taugen. Hingegen<br />

kann es nicht schaden, Benzolgemische<br />

statt reinem Benzin zu fahren, da jene etwas<br />

ergiebiger sind.<br />

Leistung kostet immer auch Brennstoff,<br />

denn der Motor braucht um so mehr Nahrung,<br />

je mehr Pferdekräfte er entwickeln<br />

muss. Oberster Grundsatz wirtschaftlicher<br />

Fahrweise ist es daher, ein vernünftiges<br />

Tempo zu fahren. Die günstigsten Verbrauchsziffern<br />

erreicht ein Motor erfahrungsgemäss<br />

bei einem Fahrtempo zwischen 50<br />

und 70 St./km. Vor allem das<br />

Schnellfahren Ist unbedingt zu vermeiden.<br />

denn mit steigender Geschwindigkeit steigt<br />

der Verbrauch ganz enorm. Das gilt aber<br />

Erscheint Jaden Dienstag und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal -Gtlbe litte**<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Posteheck III414 • Telegramm-Adresse : Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürleh: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

nicht nur für den grossen Gang, vielmehr<br />

soll man auch in den kleinen Getriebgängen<br />

entsprechend langsam fahren und es vermeiden,<br />

beim Anfahren jeden Gang bis zur Spitzengeschwindigkeit<br />

auszufahren. Dann ist<br />

es sehr wichtig, dass man «zügig» fährt,<br />

das Gaspedal möglichst weich und gleichmassig<br />

bedient. Man soll nie plötzlich Gas<br />

geben, insbesondere nicht, wenn der Motor<br />

einen Pumpenvergaser hat. Die Beschleunigerpumpe<br />

spritzt nämlich beim jähen Durchtreten<br />

des Gasfusshebels immer einige Kubikzentimeter<br />

Brennstoff aus, die zur Gemischanreicherung<br />

dienen, um das Beschleunigungsvermögen<br />

plötzlich zu verbessern. Aber<br />

« forsch > wollen wir ja gar nicht fahren,<br />

sondern wirtschaftlich ! Ebenso gebietet es<br />

die Pflicht zur Sparsamkeit,<br />

möglichst wenig von den Bremsen Gebrauch<br />

zu machen,<br />

da jedes jähe Abbremsen unbedingt wieder<br />

zu plötzlichem Gasgeben zwingt. Vielmehr<br />

überlässt man dem Motor durch rechtzeitiges<br />

Gaswegnehmen die Bremsarbeit. Einen eventuell<br />

vorhandenen Freilauf nutzen Sie selbstredend<br />

aus. Nur dürfen Sie .ihn, ;dßjr hohen<br />

Gefahr und der übermässigen Bremsenbean--<br />

cKeute iesoudecs aktuell:<br />

Die Haftpflichtversicherung<br />

requirierter Motorfahrzeuge<br />

Ein Beschluss der Unfalldirektoreu-Konferenz. — Entgegenkommen der Versicherungsgesellschaften<br />

bezüglich der Gewährung von Sistierungsrabatten<br />

Aus Art. 15, Abs. 2, der Verordnung über die<br />

Requisition und Einschätzung der Motorfahrzeuge<br />

vom 3. März <strong>1939</strong> und einer Mitteilung des Armeestabes<br />

an das Präsidium der Konferenz geht hervor;<br />

1. Für eingeschätzte Motorfahrzeuge übernimmt<br />

der Bund die Haftung für olle durch den Betrieb<br />

des Fahrzeuges entstehenden Schäden.<br />

2. Für Ablieferungsfahrten zum Mobilmachungsplatz<br />

und zurück gilt die Haftpflichtversicherung<br />

des Zivilhalters, es sei denn, die Verkehrsbewilligung<br />

sei im Moment der Requisition<br />

nicht gelöst gewesen, in welchem Falle die<br />

fragliche Haftung ebenfalls vom Bund' getragen<br />

würde.<br />

3. Für uneingeschätzte Motorfahrzeuge, die nur<br />

vorübergebend gegen ein festes Mietgeld in<br />

für 3 aufeinanderfolgende volle Monate, etc.).<br />

Im Hinblick auf die Unfreiwilligkeit, die zur<br />

Sistierung den Grund gibt, und mit Rückscht auf<br />

die weitern besonderen Umstände der Ausssrkraftsetzung<br />

sind jedoch die Gesellschaften bereit, bei<br />

mindestens einmonatiger Dauer der durch milispruchung<br />

wegen nicht in st;<br />

eingeschaltet lassen.<br />

Verfügt der Vergaser über ei% S]<br />

richtung, dann versteht es sich %on<br />

dass si© — natürlich nur bei anrawlrmten<br />

Motor — eingeschaltet wird. Eine^robe Unsitte,<br />

die sehr viel Brennstoff kostlL is "<br />

mit eingeschalteter StartvorrichtuI|^Bzw.<br />

Choke zu fahren. Die Startvorrichtu% dient<br />

nur dazu, um das Anspringen zu erleichtern,<br />

sie muss aber sofort ausgeschaltet werden,<br />

wenn der Motor läuft. (Uebrigens zieht das<br />

Fahren mit eingeschalteter Startvorrichtung<br />

noch ein. weiteres Übel nach sich. Der Brennstoffüberfluss<br />

führt dazu, dass die Zylinderwandungen<br />

von Schmierstoff abgewaschen<br />

werden, ausserdem verschlechtern unverbrannt<br />

in das Kurbelgehäuse abfliessende<br />

Brennstoffteilchen durch Verdünnung das<br />

Schmieröl. Und Oel haben wir auch nicht<br />

übermässig viel !) Erweist es sich aus irgend<br />

einem Grund als notwendig anzuhalten,<br />

so stelle man den Motor ab (z. B. an Bahnübergängen<br />

bei geschlossener Bahnschranke,<br />

bei einer Verkehrsverstopfung usw.). Bei<br />

einem Plausch mit Freunden den Motor laufen<br />

zu lassen, bedeutet Benzinverschwendung.<br />

Wirtschaftlich arbeitet ein Motor naturlich<br />

nur dann, wenn die Betriebsvoraussetzungen<br />

richtig sind.<br />

Dazu gehört vor allem, dass-die Maschine<br />

ihre günstigste Betriebstemperatur besitzt,<br />

Dienst gestellt werden, geht die Haftpflicht<br />

ausschließlich zu Lasten des Zivilhalters.<br />

II.<br />

Entscheidend für das Schicksal der privaten<br />

Haftpflichtversicherung bei Uebernahme des Wagens<br />

durch den Bund ist also die Frage, ob das<br />

Motorfahrzeug durch die Militärbehörde eingeschätzt<br />

worden ist oder nicht.<br />

Im Falle der Uebernahme o h n e Einschätzung<br />

benötigt der Zivilhalter seine Versicherung nach<br />

wie vor. Irgend eine Aenderung an der Deckung<br />

hat in diesem Fall somit nicht einzutreten. Eine<br />

Deklarationspflicht gegenüber 6einer Gesellschaft<br />

echaft besteht für den Versicherungsnehmer nicht.<br />

Wird das Motorfahrzeug dagegen mit der Uebernahme<br />

durch den Bund eingeschätzt, so<br />

wird für den Zmlhalter die Deekung aus seiner<br />

privaten Haftpflichtversicherung entbehrlich. Nur<br />

ege im Kanton Bern,<br />

m das Sonntagsfahrverbot.<br />

Von den Zündkerzen.<br />

Beilage:<br />

DIEKLELNE REVUE<br />

für diesen Fall der eigentli chen B. e<br />

« Ja, wenn nur alles schon vorüber wäre. »<br />

Sie schweigen, und jedes hängt seinen eigenen<br />

Gedanken nach.<br />

Wir haben eine Hütte und einen Garten,<br />

wir haben auch noch ein grosses Stück<br />

Wald. Hier baue ich einen Stall aus Stein —<br />

und vielleicht wird einmal in diesem Stall<br />

eine Ziege stehen. Es wäre gut, wenn wir<br />

die Ziege hätten, ehe das Kind kommt, denkt<br />

der Sepp und macht ein sorgenvolles Gesicht.<br />

Die Frau hält die Hände im Schoss verschlungen<br />

und blickt vor sich nieder. Da<br />

sitze ich und kann nichts tun als warten,<br />

während der Sepp sich schindet und plagt.<br />

Zu aller Arbeit hat er noch Sorgen. Er will<br />

es mir nicht gestehen, aber ich weiss es<br />

doch. Das Geld, das er für das Holz bekam,<br />

ist nahezu verbraucht. Jetzt baut er einen<br />

Stall und weiss noch nicht, woher er das<br />

Geld für die Ziege nehmen soll. Und wer<br />

weiss, wie viel es noch kostet, bis das Kind<br />

zur Welt kommt. Woher sollen wir das Geld<br />

nur nehmen ? — Warum machen Kinder den<br />

Eltern schon Sorgen, ehe sie da sind ? —<br />

So denkt Lisbeth.<br />

Sie wendet sich zu ihrem Mann und sagt:<br />

« Sepp ! »<br />

«Ja, Lisbeth?><br />

« Du hast noch mehr Sorgen als früher,<br />

und sie werden nicht kleiner werden, wenn<br />

das Kind da ist. Woher willst du das Geld<br />

für die Ziege nehmen ? — Unser Leben kostet<br />

gewiss nicht viel, aber das Wenige, das<br />

wir brauchen, muss doch auch irgendwoher<br />

kommen. Ich kann mir nicht denken, wie du<br />

das alles machen willst.»<br />

Der Sepp prüft die untere Fläche seines<br />

Hammers, als sei dieser von solcher Wichtigkeit,<br />

dass er keine Zeit findet, auf die<br />

Frage der Frau Antwort zu geben.<br />

«Er hat hier an der Eck© einen kleinen<br />

Riss», sagt er. «Bald wird ein grosses<br />

Stück herausspringen! »<br />

Er dreht und wendet den Hammer hin und<br />

her und ist ganz vertieft in diese Arbeit.<br />

Die Frau wendet keinen Blick von seinem<br />

Gesicht. Nach einiger Zeit sagt sie :<br />

« Du gibst mir keine Antwort auf meine<br />

Frage. Bin ich nicht deine Frau, oder bin<br />

ich so schwach, dass ich nicht einen Teil<br />

deiner Sorgen mittragen kann ? »<br />

Sie sagt es leise, und doch klingt eine leise<br />

Bitterkeit durch ihre Stimme.<br />

« Jetzt bist du gekränkt!» fährt der Mann<br />

auf. « Weiss Gott, woher ich das Geld nehme<br />

! Ich habe mir alle die Wochen den Kopf<br />

darüber zerbrochen und doch keinen Ausweg<br />

gefunden. Was hat es aber für einen<br />

Sinn, wenn wir die Köpfe hängen lassen ? —<br />

Es ist für dich auch nicht gut, wenn du dich<br />

jetzt zu sehr sorgst. Denke an das Kind ! Es<br />

musste schon so vieles gehen, es wird auch<br />

dieses Mal alles in Ordnung kommen.»<br />

« Vielleicht wird es gehen ! » Di© Frau<br />

schüttelt den Kopf. «Ist es nicht besser,


tlrlscha Requisition tafinsfen SIstlerung die Ermissigung<br />

der PrSmle pro rata temporis zu berechnen.<br />

Die Berechnung der Requisitionsdauer erfolgt<br />

nach Tagen, -wobei jedoch die Tage der Einund<br />

Abschätzung im Hinblick auf das von der Gesellschaft<br />

getragene Risiko der Fahrt zum Mobilmachungsplate<br />

und zurück nicht mitgezählt werden.<br />

Die derart berechnete Rückprämie wird auf die<br />

erste nach Ablauf der Requisition fällig werdende<br />

Prämie angerechnet. Kommt eine Wiederinkraftsetzung<br />

des Fahrzeuges duroh den bisherigen Versicherungsnehmer<br />

nach der Aufhebung der Requisition<br />

nicht in Betracht, eo kann alsdann die Bar-<br />

Tüdkerstattung des Sistierungsrabattes verlangt<br />

werden. In diesem Fall berechnet sich der Sistierungsrafcatt<br />

jedoch nicht pro rata temporis, sondern<br />

nach der allgemeinen, im ersten Ausatz dieser Ziffer<br />

erwähnten Skala.<br />

Eine Prämlenrücikforderung schon im Monate<br />

der Requirierung wird nicht gewährt, da man ja<br />

nicht voraussehen kann, wl« lange diese dauert.<br />

Wünscht der Versicherungsnehmer im Anschluss<br />

an die Requisition sein Fahrzeug nicht wieder in<br />

Betrieb zu setzen, so hat er, falls er nicht schon<br />

vorher einen Sistierungsantrag gestellt hat, seine<br />

Gesellschaft hievon umgehend in Kenntnis zu setzen.<br />

Für die militärische Requieitionszeit überschreitende<br />

Sistierungsflauer findet ausachliesslich<br />

die im ersten Afcsate dieser Ziffer erwähnte Sis-tierungsrabattskala<br />

Anwendung.<br />

Ein Versicherungsnehmer, dessen Motorfahrzeug<br />

zuerst 2 Monate requiriert war und der dann anschliessend<br />

dag gleiche Fahrzeug aus irgend einem<br />

andern Grund während weiterer 2 Monate unter<br />

Sistierung seiner Police nicht jn Betrieb nimmt,<br />

hat somit z. B. Anspruch darauf, daee auf der<br />

nächstfolgenden Prämie angerechnet werden: 16,66<br />

Prozent (ein Sechstel) für die ersten 2 Monate<br />

+ 10% für dfcn 3. und 4. Monat -= 26.66% der<br />

Jahresprämie. Macht der Versicherungsnehmer von<br />

dem im dritten Absatz vorgesehenen Rechte einer<br />

Barrüekvergütung Gebrauch, so beträgt der Rabatt<br />

unter den gleichen tatsächlichen Voraussetzungen<br />

nur 10% + 10% = 20%.<br />

VI.<br />

Dieser Beschluss gilt rückwirkend für sämtliche<br />

seit Mitte August <strong>1939</strong> angeordneten Requisitionen.<br />

Seine Gültigkeitsdauer ist zunächst auf das laufende<br />

Jahr beschränkt.<br />

Obiger Beschlues ist durch Mitteilung des Eidgenössischen<br />

Versicherungsamtes vom 28. Septem<br />

ber <strong>1939</strong> genehmigt worden.<br />

Ein weiteres Entgegenkommen der Versicherungsgesellschaften?<br />

REDUKTION DER PRÄMIEN.<br />

Es "war vorauszusehen, däss auch diese Frage<br />

aufgerollt würde. Den Anstoss dazu haben die<br />

Clubs, vorab der A.C.S. gegeben, um ihren Mitgliedern<br />

eine der Reduktion des Fährbetriebes entsprechende<br />

Prämiensenkung zu verschaffen. Bei d'en<br />

Versicherungsgesellschaften fand der Vorschlag<br />

günstige Aufnahme und wenn auch die Verhandlungen<br />

noch nicht ganz zum Abschluss gelangt sind,<br />

so haben eich die Versicherungsgesellschaften<br />

grundsätzlich bereits damit einverstanden erklärt.<br />

Was noch festzulegen bleibt, das ist die Höhe der<br />

Prämienermässigung, die sich nach der den Automobilisten<br />

bewilligten Benarinmenge und infolgedessen<br />

nach d«r Anzahl der Kilometer richtet, welche<br />

sie monatlich noch fahren können. Man spricht<br />

davon, eine Limite von 600 km und eine zweite<br />

von 1000 km in Erwägung zu ziehen, währenddem<br />

die gegenwärtigen Prämien auf einem bedeutend<br />

höheren Monats-Fahrdurchschnitt berechnet<br />

waren.<br />

Diese finanzielle Entlastung, die jeder Automobilist<br />

in den heutigen Zeiten als willkommen empfinden<br />

wird, soll auf 1. Januar 1940 in Wirksamkeit<br />

treten.<br />

Wer haftet bei Lernfahrten?<br />

(Aus dem Bundesgericht.)<br />

Das Motorfahrzeuggesetz bestimmt in Art.<br />

14 über die Lernfahrten : « Fahrten zu Lernzwecken<br />

dürfen nur stattfinden mit Fahrzeugen,<br />

für die Fahrzeugausweise bestehen. Der<br />

Lernende muss von einer Person begleitet<br />

sein, die den Führerausweis besitzt und damit<br />

die Verantwortlichkeit als Führer trägt.<br />

Für solche Fahrten hat der Lernende bei der<br />

Behörde seines Wohnsitzkantons einen Lernfahrausweis<br />

einzuholen. > Ein Autounglück,<br />

das sich am 16. Juli 1938 bei Landquart ereignet<br />

hat, gab dem Kassationshof des Bundesgerichts<br />

Anlass, sich mit Art. 14 MFG zu<br />

befassen.<br />

Halter des Wagens war Vater Pf., der jedoch<br />

seinem minderjährigen Sohn schon seit<br />

und 400 Fr. Busse. Hiebet nahmen beide<br />

Bündner Instanzen an, es habe sich hier nicht<br />

um eine Lernfahrt gehandelt, so dass der<br />

Sohn, nicht der als Führer mitfahrende Vawenn<br />

wir uns rechtzeitig um die Dinge kümmern<br />

? »<br />

Der Sepp lachte gedrückt auf.<br />

< Es gibt nur zwei Wege — und beide<br />

gehe ich nicht gerne ! ><br />

« Kann ich dir nicht helfen ? »<br />

« Lisbeth ! » Der Mann fährt der Frau mit<br />

der Hand über das Haar. « Ja, zwei Möglichkeiten<br />

habe ich: Die eine besteht darin,<br />

dass ich Holz schlage und verkaufe. Das<br />

mache ich nicht gerne. Wenn ich denke, für<br />

was das Holz verwendet wird...»<br />

« Ich könnte wieder als Geiger gehen. Irgendwo<br />

wird man schon Verwendung für<br />

mich haben, aber wenn ich das mache, so<br />

muss ich fort von hier. — Ich kann dich doch<br />

in diesem Zustand nicht allein zurücklassen.<br />

— Wie ich es mir auch überlege, ich finde<br />

keinen andern Weg. ><br />

Beide schweigen.<br />

Alles geht gut bis zu dem Punkt, bei dem<br />

die Geldfrage beginnt. Ich bin froh, wenn<br />

diese Erde einmal so viel trägt, dass wir<br />

ohne Geld durchkommen können oder das<br />

Wenige, das wir immer brauchen werden,<br />

aus ihren Erträgnissen lösen können, denkt<br />

Sepp. Dann steht er auf und schwingt wieder<br />

den Hammer. «Geldl — Geld! — Das<br />

Der Fragebogen für die endgültige<br />

Benzinrationierung ist da<br />

Aus dem Bundesratsbesehluss über die Landesversorgung<br />

mit flüssigen Kraft- und Brennstoffen,<br />

dessen Grundzüge wir in unserer letzten Nummer<br />

veröffentlicht haben, geht hervor, dass das gegenwärtige<br />

provisorische Treibstoff-Rationierungssystem<br />

durch ein definitives ersetzt werden soll. Der<br />

Uebergang zu dieser endgültigen Lösung, wobei<br />

sich die ^Zuteilung der Mengen nach den vorhandenen<br />

Vorräten und den Importmöglichkeiten richtet<br />

und der wirtschaftlichen Bedeutung der verschiedenen<br />

Verbrauchergruppen Rechnung trägt,<br />

erfolgt, wie bereits gemeldet, am 16. November <strong>1939</strong>.<br />

Die Fahrzeuge werden dabei entsprechend ihrer<br />

Wichtigkeit für die Erfordernisse der Kriegswirtschaft<br />

und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten in<br />

vier Kategorien eingeteilt.<br />

Um die Grundlagen für die endgültige Rationierung<br />

zu gewinnen, führen die zuständigen Behörden<br />

in der Zeit<br />

vom 2.—7. Oktober <strong>1939</strong> eine Erhebung<br />

bei den Haltern von Personenwagen,<br />

Lieferwagen unter l Tonne Nutzlast und<br />

Motorrädern in der ganzen Schweiz<br />

durch.<br />

Die Pflicht zur Ausfüllung und Einsendung der<br />

Fragebogen erstreckt sich auch auf die Halter von<br />

requirierten, stillgelegten sowie auf die ausländischen<br />

Fahrzeuge, welche über den 15, November<br />

hinaus in der Schweiz bleiben. In diesen Fällen ist<br />

bei der Beantwortung anzugeben, dase dae Fahrzeug<br />

requiriert, stillgelegt oder im Ausland immatrikuliert<br />

ist. Jeder Halter eines Fahrzeuges dieser<br />

Art ist dabei verpflichtet, die an ihn gerichteten<br />

Anfragen zu beantworten. TJnterlässt er dies innerhalb<br />

der angegebenen Frist, so riskiert er, dase er<br />

kein Benzin mehr erhält.<br />

Die Fragebogen liegen, worauf wir in unserer<br />

letzten Nummer ebenfalls hingewiesen haben, seit<br />

vergangenen Montag, den 2. Oktober, bis nächsten<br />

Samstag, den 7. Oktober, bei sämtlichen Poststellen<br />

der Schweiz auf und sind bis spätestens Samstag,<br />

den 7. Oktober, ausgefüllt in dem vorgedruckten<br />

Umschlag — und selbstverständlich frankiert —<br />

bei der Post abzugeben. Um Missverständnissen vorzubeugen,<br />

machen wir ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />

dass diese Erhebung die Halter von<br />

Lastwagen nicht erfasst, dass sie also die Fragebogen<br />

nicht zu beziehen haben.<br />

Einige Ratschläge für die Ausfüllung des<br />

Fragebogens<br />

mögen hier zu Nutz und Frommen der Halter von<br />

Personenwagen, Lieferwagen bis zu 1 Tonne Nutzlast<br />

und Motorrädern folgen.<br />

Zu den Fragen 1 (Kanton, Gemeinde),<br />

2 (Name und Vorname oder Firma des<br />

Halters) und 3 (genaue Adresse) erübrigen<br />

sich weitere Erläuterungen.<br />

Frage 4 (Beruf oder Natur des Ge-<br />

langem die Führung des Wagens erlaubt<br />

hatte. Kurze Zeit vor dem Unglückstag war<br />

der Sohn Pi. 18 Jahre alt geworden, worauf<br />

r den Lemfahrausweis erworben hatte. Der<br />

Sohn Pf. übernahm die Lenkung, ausser seinem<br />

Vater fuhren noch drei Damen als Passagiere<br />

mit. Auf der Rückfahrt, die von Cihur<br />

nach Schiers führen sollte, kam der in schnellem<br />

Tempo fahrende Wagen in der Klus bei<br />

Landquart ins Schleudern und stürzte in den<br />

Fabrikkanal, wobei sich nur der Sohn Pf.<br />

durch Schwimmen rettete, während die vier<br />

andern Insassen des Wagens ertranken. Sowohl<br />

das Kreisgericht der fünf Dorfer als der<br />

Kleine Rat von Graubünden verurteilten den<br />

unvorsichtigen Lenker wegen Widerhandlung<br />

gegen die Fahrvorschriften von Art. 25<br />

MFQ und wegen fahrlässiger Tötung; das<br />

Urteil der oberen Instanz lautete auf einen<br />

Monat Gefängnis mit bedingtem Straferlass<br />

verdammte Geld!» flucht er leise vor sich<br />

hin, während der Hammer niedersaust und<br />

die Splitter weit herumfliegen. Es ist das<br />

erstemal seit vielen Woche, dass er flucht.<br />

Lisbeth seufzt auf.<br />

« Wenn ich doch helfen könnte, wenn ich<br />

einen Ausweg wüsste. Aber nichts kann ich<br />

tun und zu nichts bin Ich nütze. Hier stehe<br />

ich, halte die Zunge im Mund und warte.»<br />

Müde geht sie zur Hütte zurück.<br />

Am Tage darauf kommt Alois Fürst. Er ist<br />

gut gelaunt, pfeift ein lustiges Lied und<br />

schwingt seinen Stock.<br />

Der hat gut lachen, denkt Lisbeth, der hat<br />

Geld! Gleich darauf schämt sie sich der<br />

eigenen Gedanken. Hat er ihnen nicht geholfen,<br />

so gut er konnte ? — Wie neidisch doch<br />

die Sorgen machen, diese kleinen Sorgen um<br />

die nächsten und geringsten Dinge!<br />

« Wie geht es, kleine Frau ? > lacht Fürst<br />

sie an und schüttelt ihr kräftig die Hand.<br />

Und ohne ihre Antwort abzuwarten, fährt er<br />

fort: « Jetzt sieht es hier anders aus. Sie<br />

haben schwer gearbeitet. Aber was tobt Ihr<br />

Mann dort an den Steinen herum ? »<br />

«Er will einen Stall bauen, möglich, dass<br />

wir einmal eine Ziege haben werden !»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

AUTOMOBIL-REVUE DTKNSTAfi 3 fYKTfffl'FTT? 1OSQ fSO 1R<br />

Worauf haben Sie bei der Ausfüllung zu achten ?<br />

schäftsbetriebes): Um den mit der Auswertung<br />

der eingehenden Antworten beauftragten<br />

Stellen einen Begriff von der Art und der Bedeutung<br />

Ihres Geschäftsbetriebes oder Ihrer beruflichen<br />

Tätigkeit zu vermitteln, geben Sie genau an,<br />

welcher Branche Sie angehören, welche Arbeiten<br />

Sie hauptsächlich ausführen, was für Waren Sie<br />

erzeugen, handeln oder befördern.<br />

Frage 5 (Angaben über die Motorfahrzeuge,<br />

für die Benzin angefordert<br />

wird): Die hiefür erforderlichen Daten<br />

finden Sie im Fahrzeugausweis (graue Karte).<br />

Frage 6 (Wozu wird das einzelne<br />

Fahrzeug vorwiegend verwendet?):<br />

Von der Beantwortung dieser Frage hängt es ab,<br />

ob und in welchem Umfang dem Betrieb Ihres oder<br />

Ihrer Fahrzeuge der Charakter der wirtschaftlichen<br />

oder geschäftlichen Notwendigkeit zuerkannt wird.<br />

Vor allem ist es dabei wichtig, anzugeben, in welchem<br />

Umkreis sich Ihre Fahrten in der Regel bewegen.<br />

Können Sie an Stelle des Motorfahrzeuges<br />

nicht ein anderes Transportmittel benützen, so tun<br />

Sie gut daran, in Ihrer Antwort darauf hinzuweisen<br />

und die Gründe hiefür darzulegen.<br />

Frage 7 (Beabsichtigen Sie, Fahrzeuge<br />

über den Winter ausser Verkehr<br />

zu setzen? Wenn ja, von wann<br />

bis wann?): Ueberlegen Sie sich die Antwort<br />

auf diese Frage genau und bleiben Sie sich dessen<br />

bewusst, dass nach der soeben erfolgten Erklärung<br />

der Sektion für Kraft und Wärme auch nach dem<br />

15. November Benzin abgegeben wird, in erster<br />

Linie freilich für jene Fahrzeuge, deren Betrieb aus<br />

wirtschaftlichen oder geschäftlichen Gründen aufrechterhalten<br />

bleiben muss-, dann aber, soweit es<br />

die Importlage gestattet, in bescheidenerem Ausmass<br />

auch für solche, die zu touristischen Zwecken<br />

Verwendung finden. Der Erklärung, dass Sie Ihr<br />

Fahrzeug stillegen wollen, kommt übrigens für Sie<br />

insofern keine verbindliche Wirkung zu, als es<br />

Ihnen natürlich freisteht, den Wagen oder das Motorrad<br />

später wieder in Verkehr zu setzen, wenn<br />

es die Versorgungslage in jenem Zeitpunkt erlaubt,<br />

Ihnen Brennstoff zuzuteilen.<br />

FraBe 8 (Welches Benzinquantum<br />

glauben Sie für Ihre beruflich oder<br />

geschäftlich unerläselichen Fahrten<br />

monatlich zu benötigen?): Diese<br />

Frage wendet sich an Ihr Gewissen. Lassen Sie<br />

sich aber gesagt sein, dajss es eine Fehlspekulation<br />

wäre, etwa zu glauben, durch übertrieben hohe Angaben<br />

der benötigten Benzinmengen auf Ihre Rechnung<br />

zu kommen. Wird nicht überall der wirkliche<br />

Mindestbedarf angegeben, dann verfehlt die Erhebung<br />

in diesem Punkte ihren Zweck und die Behörden<br />

werden die auf diese Frage eingehenden Antworten<br />

unverwertet beiseite legen, zum Schaden<br />

aller Automobilisten.<br />

Frage 9 (Welches sind Ihre Benzinvorräte<br />

im gegenwärtigen Zeitpunkt?<br />

) : Selbstverständliche Pflicht ist es, bei<br />

der Beantwortung alles anzugeben, was Sie an Vorräten<br />

ausserhalb des Wagentanks besitzen und nichts<br />

zu verheimlichen. Auf unwahren Antworten drohen<br />

die gesetzlichen Strafen, zu denen noch die Sperre<br />

der Benzinzuteilung hinzukommen kann.<br />

ter Pf. strafrechtlich verantwortlich sei; der<br />

Angeklagte habe den Lernfahrausweis nicht<br />

zur Erlernung des Fahrens, sondern zur Erwerbung<br />

des Führerausweises gelöst, für<br />

eine-Lernfahrt wäre de Strecke zu schwierig<br />

und ausserdem seien noch drei Passagiere<br />

mitgefahren. Der Sohn Pf. reichte Nichtigkeitsklage<br />

ein, indem er geltend machte, es<br />

habe sich um eine Lernfahrt gehandelt und<br />

er sei nach Art. 14 MFG nicht verantwortlich.<br />

Der Kassationshof des Bundes'gerlchts hat<br />

das Strafurteil deswegen geschützt, weil der<br />

Sohn Pf. wegen eines kantonal rechtlichen<br />

Deliktes (fahrlässige Tötung) bestraft<br />

worden ist.<br />

Wenn Art. 14 MFG die strafrechtliche<br />

Verantwortlichkeit für die Lernfahrt<br />

nicht dem Fahrschüler, sondern der mit<br />

dem Führerausweis versehenen Begleitperson<br />

zuweist, so wird damit nicht ausgeschlossen,<br />

dass der Inhaber des Lernfahrausweises<br />

wegen Vergehen gegen<br />

das kantonale Recht verurteilt werden<br />

kann.<br />

Der Strafrichter durfte bei der Verurteilung<br />

wegen fahrlässiger Tötung die Fahrlässigkeit<br />

in einem Verstoss gegen die b u n d e s -<br />

rechtliche Vorschrift des Art. 25 MFG erblicken,<br />

für welchen der Fahrschüler nach<br />

Bundesrecht nicht bestraft werden dürfte.<br />

Gegenüber der Verurteilung wegen fahrlässiger<br />

Tötung konnte der Sohn Pf. den Strafausschliessungsgrund<br />

des Art. 14 MFG somit<br />

nicht geltend machen.<br />

Hing demnach die Entscheidung nicht ,von<br />

der Auslegung des Begriffes der<br />

L e r n f a h r t ab, so war doch aus der Urteilsberatung<br />

ersichtlich, dass der Kassationshof<br />

die Auffassung der Bündner Gerichte<br />

nicht teilt, wonach es von den Umtänden<br />

des Einzelfalles abhängt, ob eine Lernfahrt<br />

anzunehmen sei. Hier muss auf klare<br />

Unterscheidungsmerkmale abgestellt werden<br />

und<br />

jedesmal, wenn der Inhaber eines Lernfahrausweises<br />

in Begleitung einer mit<br />

dem Führerausweis versehenen Person<br />

ausfährt, liegt eine Lernfahrt vor.<br />

Die Nichtigkeitsklage wurde abgewiesen<br />

und das Strafurteil des Kiemen Rates<br />

bleibt daher in Kraft.<br />

Wp.<br />

Sparen, sparen...!<br />

Schluss von Seite 1.<br />

die etwa bei 70—80° C liegt. Verfügt der<br />

Wagen über eine handbetätigte Jalousie und<br />

ein Femthermometer, dann kann man ohne<br />

Schwierigkeiten für günstige Betriebswärme<br />

sorgen. Der nachträgliche Einbau dieser<br />

Hilfsmittel kostet übrigens nicht die Welt<br />

und macht sich rasch bezahlt. In der kalten<br />

Jahreszeit heisst es auf alle Fälle die Kühlerschutzhaube<br />

verwenden oder zumindest einen<br />

Teil des Kühlers mit Pappe abdecken. Besondere<br />

Wichtigkeit kommt daneben der<br />

richtigen Einstellung des Vergasers zu. Entströmt<br />

dem Auspuff ein schwärzlicher Rauch,<br />

dann liegt darin das beste Zeichen, dass die<br />

Einstellung zu fett ist und Brennstoff vergeudet<br />

wird. In diesem Falle empfiehlt es sich,<br />

sofort die Werkstatt aufsuchen und den Vergaser<br />

einstellen lassen. Ueberflüssig zu sagen,<br />

dass auch ein verschmutzter Vergaser<br />

die Betriebsbedingungen ungünstig beeinflusst.<br />

Dann kommt dem Umstand besondere<br />

Wichtigkeit zu, dass die Zündeinstellung genau<br />

stimmt. Vor allem müssen die Zündkerzen<br />

einwandfrei sein. Für den, der seine<br />

Fahrweise auf Wirtschaftlichkeit einstellt, ist<br />

es jedenfalls kein Luxus, alle 10.000 km die<br />

Kerzen zu ersetzen.<br />

Schliesslich spielt der<br />

Zustand des ganzen Wagens<br />

eine grosse Rolle. Wenn die Kupplung<br />

schleift, so wird die Motorleistung nicht voll<br />

übertragen, was gleichbedeutend ist mit einer<br />

Brennstoffvergeudung. Schleifen die Bremsen<br />

oder sitzen sie sogar fest, so resultiert<br />

daraus ein zusätzlicher Fahrwiderstand, der<br />

gleichfalls Leistung frisst und daher Brennstoff<br />

kostet. Ungenügender Reifendruck erhöht<br />

die Bodenreibung, ausserdem wird<br />

durch Verkleinerung des Rollkreises der Reifen<br />

eine Art von « Untersetzung» eingeschaltet,<br />

die den Motor bei gleicher Fahrgeschwindigkeit<br />

zu höheren Drehzahlen<br />

zwingt.<br />

Selbstredend erheischt auch das Tanken<br />

Vorsicht. Ueberfliessender Brennstoff beim<br />

unachtsamen Einfüllen und im Schlauch verbliebene<br />

Benzinreste fliessen auf den Boden<br />

aus und gehen verloren. Auch beim Vergasertippen<br />

(bei älteren Modellen) bis zum<br />

Ueberfliessen des Brennstoffs wird das wertvolle<br />

Nass vergeudet. Dass man sich nach<br />

Vornahme einer Arbeit nicht die Hände mit<br />

Brennstoff waschen soll, versteht sich von<br />

selbst. Ueberdies empfiehlt es sich, darauf<br />

zu achten, dass keine Stelle des Brennstoffsystems<br />

eine Undichtigkeit aufweist.<br />

Was nun das Schmieröl anbetrifft, so vergeben<br />

Sie sich nichts, wenn Sie beim Einfüllen<br />

gleichfalls vorsichtig hantieren, damit<br />

nichts daneben geht. Mehr als unbedingt<br />

nötig soll man nie auffüllen, weil bei überroässigem<br />

Oelstand im Motor Schmierstoff<br />

durch die Kolben in die Verbrennungsräume<br />

gepumpt wird, wo es verbrennt, ohne zu<br />

nützen.<br />

Immerhin sei vor dem Fehler gewarnt,<br />

um einer vermeintlichen Ersparnis willen den<br />

periodischen Oelwechsel hinauszuschieben.<br />

Daher nach wie vor nach max. 3500 km<br />

im Sommer und 3000 km im Winter, möglichst<br />

schon etwas früher, das Oel erneuern !<br />

Bei Vorhandensein einer Zentralschmierung<br />

für das Chassis betätige man diese<br />

zwar regelmässig, veranstalte aber keine<br />

Exzesse. Es genügt vollauf, alle 75 bis 100<br />

km ein mal den Stempel kräftig durchzudrücken.<br />

Und nun noch zweit Worte über die<br />

Keifen.<br />

Das Fahren mit ungenügendem Druck, das<br />

zu nahe Heranfahren an den Randstein (Abradieren<br />

!) und das zu forsche Nehmen von<br />

Kurven, sowie hohes Tempo auf Schotterbelag<br />

verkürzen die Lebensdauer der Pneus.<br />

Der Druck in den Reifen eines Räderpaares<br />

muss auf 0,1 at stimmen, da sonst einseitige<br />

Abnützung eintritt. Auch Vorspur, Achssturz<br />

und Vorlauf müssen stimmen, weshalb man<br />

gut daran tut, in regelmässigen Abständen<br />

die Stellung der Vorderräder nachprüfen zu<br />

lassen. Plötzliches Beschleunigen und vor<br />

allem jähes Bremsen erhöhen ebenfalls die<br />

Reifenabnützung.<br />

Mit diesen Hinweisen haben wir versucht,<br />

die Grundregeln für wirtschaftliches Fahren<br />

zu skizzieren. Sie verdienen Beherzigung,<br />

weil es<br />

Pflicht eines jeden ist, für möglichste<br />

Streckung der vorhandenen Vorräte zu<br />

sorgen. Wer aber glaubt, achtlos an den<br />

Interessen der Gesamtheit des Volkes<br />

vorübergehen zu dürfen, der sollte sich<br />

wenigstens vor Augen halten, dass alle<br />

diese Massnahmen schliesslich seinem<br />

eigenen Geldbeutel zugute kommen !


76 AUTOMOBIL-REWE<br />

TOURISTIK<br />

Auch unsere Hotellerie muss leben<br />

Der Pressedienst der Schweizerischen Verikehrszentrale<br />

teilt mit:<br />

Mit jedem Tag kommt es uns deutlicher zum<br />

Bewusstsein, wie einschneidend eich der Krieg auch<br />

auf unser neutrales Land auswirkt. Immer klarer<br />

dringt aber auch täglich die Erkenntnis durch, dass<br />

mit düsterem Pessimismus diesen Auswirkungen<br />

nicht abgeholfen wird. Das Leben geht weiter; es<br />

muss so normal als immer möglich weitergehen.<br />

Die Anpassung an die neuen Verhältnisse mues auf<br />

allen Gebieten rasch vollzogen werden, vor allem<br />

auf einem Gebiet, das so stark vom Frieden, von<br />

der internationalen Freizügigkeit und von der wirtschaftlichen<br />

Konjunktur abhängig ist wie die Hotellerie.<br />

Besonders drastisch haben sich hier die Folgen<br />

des Kriegeausbruches gezeigt. Fluchtartig, von einem<br />

Tag auf den andern, sind die ausländischen Gäste<br />

über die Grenzen unseres Landes zurückgeströmt.<br />

Mit tiefer Beklemmung hat dieser Auszug alle erfüllt,<br />

die wissen, welche wirtschaftliche Bedeutung<br />

der Fremdenverkehr für die Schweiz besitzt, wie<br />

vielen er Arbeit und Auskommen gewährt 65.000<br />

Personen sind ja in der Hotellerie allein beschäftigt<br />

und auf 3—t Milliarden beziffern sich die Anlagewerte<br />

des Gastgewerbes. Mehrere hundert Millionen<br />

unserer passiven Handelsbilanz werden alljährlich<br />

durch die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr<br />

gedeckt.<br />

Das Leben geht weiter. Auch die Hotellerie muss<br />

weiter leben können. Es muss ihr geholfen werden,<br />

damit eie durchhalten kann, damit uns dieses kostbare<br />

und delikate Instrument der Wirtschaft erhalten<br />

bleibt bis auf den Tag, da die Grenzen sich<br />

wieder öffnen.<br />

In den letzten kritischen Jahren schon hat das<br />

Schweizervolk mehr und mehr begriffen, dass es<br />

der Heimat dient, wenn es die Ferien im Lande verbringt.<br />

Der Anteil der Ihlandgäste an der Gesamtzahl<br />

der Uebernachtungen stieg bie auf 60%>. Dass<br />

mancher sich heute Einschränkungen auferlegen<br />

muss, ist verständlich. Allzugrosse Aengstlichikeit<br />

aber würde der gesamten Wirtschaft schweren<br />

Schaden zufügen.<br />

Wenn alle, die bisher ihre Ferien noch Im 'Ausland<br />

verbracht haben und sich Ausspannung und<br />

Erholung also wohl noch leisten können, sich nun<br />

ebenfalls solidarisch unsern Kurorten und Hotels<br />

zuwenden, dann wird es auch möglich sein, dass<br />

die Hotellerie in der schweren Zeit durchhält.<br />

Wer nicht zum Waffendienst aufgeboten ist, und<br />

wer dafür Zeit und Mittel zur Verfügung hat,<br />

braucht sich kein Gewissen zu machen, zu einem<br />

Erholungsaufenthalt zu fahren. Die in der stärkenden<br />

Ruhe der Natur verbrachten Tage und Wochen<br />

werden ihn am besten dazu befähigen, den Anspannungen<br />

dieser Zeit gewachsen su sein, und sein Optimismus<br />

wird dazu beitragen, die Hotellerie und<br />

die Bevölkerung ganzer Landesgegenden vor bitterster<br />

Not zu bewahren.<br />

Sfivassen<br />

Ausbau der Wildfiauserstrasse steht nahe<br />

bevor.<br />

Der Bundesrat hat sich grundsätzlich bereit<br />

erklärt, den Ausbau der Wfldhauserstrasse<br />

in das zweite Alpenstrassenprogramm<br />

aufzunehmen. Mit Rücksicht darauf,<br />

dass auch die st. gallische Regierung im Rahmen<br />

ihrer Massnahmen zur Bekämpfung: der<br />

Arbeitslosigkeit einen Kredit von über einer<br />

halben Million bereitgestellt hat, darf wohl<br />

mit einem baldigen Beginn der Ausbauarbeiten<br />

auf dieser Strecke gerechnet werden.<br />

Zum Strassenbau werden Jetzt auch Truppen<br />

eingesetzt.<br />

Im Laufe dieses Jahres hatte der Kanton<br />

Schwyz den Ausbau der Strasse über die<br />

Berne Höhe zwischen Lowerz und Goldau<br />

in Angriff genommen. Es handelt sich dabei,<br />

wie in Nr. 11/<strong>1939</strong> der c Automobil-Revue »<br />

dargelegt wurde, um einen Abschnitt der<br />

nördlichen Zufahrt zur Gotthardroute. Die<br />

Mobilisation zwang zur Einstellung der Arbeiten,<br />

aber glücklicherweise war der Unterbruch<br />

nicht von langer Dauer. In letzter Zeit<br />

nämlich wurden — wohl nicht zuletzt auch<br />

in Anbetracht der strategischen Bedeutung<br />

der Strasse — Genietrupen eingesetzt, womit<br />

nun die teilweise Verlegung und Modernisierung<br />

dieses Uebergangs ihren weiteren<br />

Fortgang nehmen kann.<br />

Der Kanton Bern will Radfahrwege<br />

bauen.<br />

Von der richtigen und durch die Tatsachen<br />

auch bestätigten Auffassung ausgehend, dass<br />

in der Trennung der verschiedenen Arten<br />

von Strassenbenützern und in der Schaffung<br />

eigener Verkehrswege für eine jede von<br />

ihnen ein wirksames Mittel zur Bekämpfung<br />

des Verkehrsunfalls liege, bereiten die Behörden<br />

des Kantons Bern die Verwirklichung<br />

eines Postulates vor, zu dessen Befürwortern<br />

auch wir uns je und je gemacht haben.<br />

Vor uns liegt die Botschaft der Polizeidirektion<br />

zu einem Gesetz über die Erstellung von<br />

Radfahrwegen, ein Problem, das die Automobilisten<br />

in genau gleichem Masse berührt<br />

wie die Ritter des Stahlrosses » und dessen<br />

Inangriffnahme dort wie hier die gleiche Erleichterung<br />

und Genugtuung auslösen wird.<br />

Durchaus zutreffend bemerkt denn auch<br />

die Botschaft, nachdem sie die gewaltige<br />

Zunahme des Fahrradbestandes von zirka<br />

90.000 im Jahr 1920 auf annähernd 270.000<br />

zu Ende des Kontrolljahres <strong>1939</strong>/40 hervorgehoben,<br />

die Erstellung von Radfahrwegen<br />

liege im Interesse aller Strassenbenützer.<br />

Weil sich der Staat ausserstande sehe, aus<br />

den vorhandenen Mitteln und dem Ertrag<br />

der Automobilsteuer diese strassen- und verkehrstechnische<br />

Neuerung zu finanzieren,<br />

müsse er dazu neben den Radfahrern selbst<br />

auch die Motorfahrzeuge heranziehen. Tatsächlich<br />

nimmt der Gesetzesentwurf für die<br />

Fahrräder eine Steuer von 2 Fr., für die<br />

Motorräder eine solche von 5 Fr. in Aussicht,<br />

währenddem die Automobilisten mit<br />

einem « Jahresbeitrag» von 10 Fr. bedacht<br />

werden sollen. Damit ständen den Behörden<br />

für den Ausbau und den Unterhalt der Radfahrwege<br />

jährlich rund 700.000 Fr. zur Verfügung.<br />

Um besondere Kosten für die Erhebung<br />

der Steuer zu vermeiden, empfiehlt<br />

die Botschaft, sie im Zusammenhang mit<br />

der Motorfahrzeugsteuer bzw. mit der Ab-<br />

STEUER UNO VERSICHERUNG FÜR EINEN<br />

REQUIRIERTEN WAGEN<br />

Wie ist das eigentlich mit der Steuer und Versicherung<br />

für einen Wagen, der requiriert worden<br />

ist ? Muss ich eie während der Zeit, da er<br />

« eingerückt » ist, auch bezahlen ? Bei mir machen<br />

sie gut die Hälfte des Taggeldes aus, und einer<br />

meiner Freunde muss sogar noch ca. 50 Rappen<br />

pro Tag drauflegen, denn unsere Experten haben<br />

niedrig geschätzt. Als Ersatz für den requirierten<br />

wollte ich einen andern Wagen in Betrieb nehmen;<br />

die Versicherung wurde anstandslos überschrieben,<br />

doch die kantonale Automobilkontrolle machte mir<br />

Schwierigkeiten. Was soll ich nun tun? L. B.<br />

Antwort: Abmelden sollen Sie den Wagen bei<br />

der Automobilkontrolle und bei Ihrer Versicherungsgesellschaft.<br />

Und das sofort. Damit Sie eine<br />

allfällige Steuerrückvergütung und den Sistierungsratoatt<br />

auf der Versicherung beanspruchen können.<br />

In dieser Hinsicht ist ein requirierter Wagen wie<br />

ein stillgelegter zu behandeln. Wenn die kantonale<br />

Automobilkontrolle Ihren Ersatzwagen nicht annehmen<br />

•wollte, dann vermuten wir, dass damit<br />

etwas nicht gestimmt habe. Andere Kantone haben<br />

massenhaft solche Ersatzfahrzeuge zugelassen. Reden<br />

Sie also nochmals mit dem Automobilbureau<br />

und erkundigen Sie sich genau nach dem Wieso<br />

und Warum seiner ablehnenden Haltung. Und dann<br />

können Sie uns ja wieder schreiben.<br />

gabe der Haftpflichtversicherungsausweise<br />

zu beziehen. Aus dem Umstand, dass Gemeinden,<br />

welche sich zur Erstellung von<br />

Radfahrwegen entscMiessen, Beiträge gewährt<br />

werden können, schöpft die Botschaft<br />

die Hoffnung auf eine Förderung des Radfiährwegebaues.<br />

Einstweilen wird die Vorlage die grossrätliche<br />

Kommission beschäftigen, an deren<br />

Spitze mit Herrn Joho ein Mann steht, der<br />

mit den Problemen des Strassenverkehrs und<br />

der Unfallverhütung aufs engste verwachsen<br />

ist. Mag es der eine und andere unter<br />

den Automobilisten als einen Schönheitsfehler<br />

empfinden, wenn ihm im selben Moment,<br />

da die Aussichten auf eine Lockerung der<br />

Verkehrssteuerschraube endlich greifbare<br />

Gestalt annehmen, ein neuer Tribut auferlegt<br />

werden soll — bei unvoreingenommener Betrachtung<br />

der Dinge muss er immerhin zugeben,<br />

dass er dieses Opfer nicht umsonst<br />

darbringt. Denn der Gegenwert dafür heisst:<br />

erhöhte Sicherheit, Möglichkeit flüssigeren<br />

Fahrens und last but not least ein Gewinn<br />

an Seelenruhe — vorausgesetzt, dass die<br />

Radfahrer die eigens für sie erstellten Wege<br />

auch benützen. Was nach den bisherigen Beobachtungen<br />

leider nicht überall der Fall ist.<br />

Durch Gesetz und Polizei jedoch « kann dem<br />

Manne geholfen werden >.<br />

FRAGEN SIE - WIR ANTWORTEN!<br />

Landesausste11ung Fa<br />

WIE KOMMT ES, DASS...<br />

Bei der Requisition wurden, wie es scheint, zum<br />

Teil auch Fahrzeuge aufgeboten, deren Zustand zu<br />

wünschen übrig iiess, währenddem gut gepflegte<br />

und unterhaltene zu Hause blieben. Ich verstehe ja,<br />

dass die Militärbehörden nicht um den Zustand der<br />

Autos und Motorräder wissen können, aber Maschinen,<br />

die 6 Jahre alt und Woss 20.000 km gefahren<br />

sind, wohlverstanden bei bester Pflege, verdienen<br />

doch wohl den Vorzug gegenüber einer zwar<br />

bloss zwei- bis dreijährigen, die schwer vernachlässigt<br />

und schlecht eingefahren worden ist.<br />

Was vergütet der Bund im Aktivdienst für requirierte<br />

Motorfahrzeuge ? Wird neben dem Promille<br />

der Schatzungssumme ein Taggeld ausgerichtet.<br />

H. L.<br />

Antwort: Die Richtlinien, nach welchen die Requisition<br />

erfolgte, sind von den Militärbehörden<br />

festgelegt worden; aus naheliegenden Gründen können<br />

diese aber keine näheren Angaben darüber<br />

machen. Ueber das tägliche Mietgeld hinaus —<br />

es beträgt 1 Promille dee Schatzungswertes — entrichtet<br />

der Bund keine weitere Entschädigung, sofern<br />

das Fahrzeug im Aiktivdienst steht. Nur bei<br />

Aufgeboten von kürzerer Dauer wird ein von Fall<br />

zu Fall festzusetzendes Taggeld gewährt.<br />

I<br />

BRIEF<br />

AUS LONDON<br />

Liebe A.R.I Hättest Du nicht so bösartigerweise<br />

aus meinem in Nr. 71 erschienenen Bericht über<br />

das knapp vor Kriegsausbruch abgehaltene Rennen<br />

um die III. Imperial Trophy die Einleitung mit<br />

meinen Eindrücken von der Fahrt zum CrystaT Palace<br />

gestrichen, so wäre es jetzt weniger schwierig,<br />

Dir das gewünschte Stimmungsbild aus dem<br />

Londoner Verkehr mit der angedrohten Beschränkung<br />

auf SO Zeilen zu liefern; und dabei gäbe es<br />

so viele nette kleine Begebenheiten zu erzählen,<br />

besonders über den Humor, mit dem die Londoner<br />

die Umstellung ihrer 8-Millionen-Stadt auf den<br />

Kriegsverkehr zu meistern suchen.<br />

Bis zum Augenblick der Evakuierung der Kinder,<br />

Invaliden und lebenswichtigen Institutionen und<br />

dem damit verbundenen Abströmen grosser Fahrzeugmassen<br />

aus den Städten auf die Landstrassen<br />

hätte im Londoner Verkehr wohl nichts als die auf<br />

kleine kreuzförmige Schlitze abgeblendeten Verkehrslichter<br />

und die bereits überall — auch auf<br />

allen Landstrassen — vorhandenen weissen Mittelstreifen<br />

und Randsteine auf den unmittelbar bevorstehenden<br />

Kriegsausbruch hingewiesen. Die Voraussicht,<br />

mit der diesmal alle Vorbereitungen getroffen<br />

worden waren, geht wohl am deutlichsten<br />

daraus hervor, dass man in den «Umzugstagen»<br />

der Zivilbevölkerung hundert Meilen im Umkreis<br />

der Hauptstadt auch nicht einem einzigen Armeefahrzeug<br />

begegnen konnte, welches das glatte<br />

Abströmen der Evakuierungstransporte irgendwie<br />

behindert hätte. Am Morgen nach der Kriegserklärung<br />

bildeten die erste Ueberraschung für<br />

die Londoner die hunderte und aberhunderte silberglänzender<br />

« Aufblase-Schweinchen > der Ballon-Barrage,<br />

die man in letzter Zeit wohl vereinzelt<br />

in den zahlreichen Parks hatte manöverieren<br />

sehen, von denen aber nicht angenommen worden<br />

war, dass sie im Ernstfall London mir einem derartigen<br />

Wald kaum sichtbarer, eben darum aber<br />

allfälligen feindlichen Bombern sehr unzuträglicher<br />

Stahlkabel sichern würden. Am darauffolgenden<br />

Abend verschwand dann die 8-Millionen-Stadt<br />

sang- und klanglos in einer Finsternis von geradezu<br />

unvorstellbarer Undurchdringlichkeit, in der die<br />

Geschicklichkeit der Autobuschauffeure, die trotzdem<br />

den Verkehr mit oft kaum verminderter Geschwindigkeit<br />

meistern, das einzige «Leuchtende»<br />

war.<br />

Aber wenn zwei Londoner auf dem Trorroir<br />

mit den Nasen aufeinanderstossen, so sagen sie<br />

je nach Temperament und Laune entweder das<br />

traditionelle «Sorry» oder in zeitgemässer Abwandlung<br />

des letzten Tanzschlagertitels «Bombsa-Daisy»<br />

und finden, dass das Black-out, besonders<br />

was das vorschriftsmässige Abblenden der<br />

Fahrzeugbeleuchtung auf einen minimalen Lichtschimmer<br />

und das Verbot der Verwendung von<br />

Taschenlampen für Fussgänger betrifft, sogar<br />

etwas zu gut gelungen ist. Tatsächlich ist dies<br />

nach der von den Behörden über allgemeinen<br />

Wunsch bereits mit geringfügigen Einschränkungen<br />

gestatteten Wiedereröffnung der — gleich<br />

den Gaststätten und Bars nun auch bumvollen —<br />

Kinos die einzige Beschwerde, die laut wurde.<br />

Dies wohl auch mit Hinblick auf eine trotz der<br />

Verminderung des Verkehrs gemeldete Erhöhung<br />

der Verkehrsunfälle. Der Regierung war offensichtlich<br />

daran gelegen, die restlose Wirksamkeit<br />

ihrer Verdunkelungsmassnahmen für den Ernstfall<br />

unter einwandfreien Beweis zu stellen und sie<br />

nach Massgabe des Möglichen allenfalls schrittweise<br />

zu lockern.<br />

Die für den Autofahrer das Um und Auf bildende,<br />

bevorstehende Brennstoffrationierung wird<br />

in der Weise erfolgen, dass jedes Fahrzeug —<br />

ausser über besondere Bewilligung — zunächst<br />

eine dem Verbrauch des Motors tunlichst angemessene<br />

Menge eines Einheitsbrennstoffes zugewiesen<br />

erhält, die einer Fahrleistung von etwas<br />

über 300 km pro Monat entspricht. Der « Pool »-<br />

Betriebsstoff besteht aus einer Mischung aller handelsüblichen<br />

Sorten und seine Klopffestigkeit liegt<br />

demnach — ebenso wie sein 1 Sh 6 Pence pro<br />

Gallone betragender Preis — ungefähr auf halbem<br />

Weg zwischen dem des reinen Benzins und<br />

der Benzol- oder Alkoholgemische, was zwar<br />

meinen überkomprimierten «Singer-Le Mans» zur<br />

Erzeugung eines munteren Klingeltones veranlasst,<br />

für die überwiegende Mehrzahl der Fahrzeuge<br />

aber völlig ausreicht. Die Behörden haben übrigens<br />

bereits verlaurbarr, dass die gegenwärtig<br />

geltenden Zuweisungseinheiten im Rahmen des<br />

Möglichen später geändert werden können und<br />

derzeit bloss für zwei Monate vorgesehen sind,<br />

wie ja überhaupt der Aufschub der Rationierung<br />

zunächst auf den 16. September und dann wieder<br />

um eine weitere Woche darauf hinweist, dass der<br />

Regierung um das Versorgungsproblem auch hier<br />

nicht sehr bange zu sein scheint.<br />

In den letzten Tagen haben alle Wagen, einer<br />

allgemeinen Vorschrift entsprechend, zwecks besserer<br />

Sichtbarkeit einen weissen Anstrich auf Stossstangen<br />

und Trittbretträndern bekommen, ein Beispiel,<br />

dem viele Fussgänger für die Behälter ihrer<br />

— jedem Bewohner der britischen Inseln gratis<br />

zugeteilten — Gasmasken erfolgt sind. Mehr auf<br />

Schönheit als auf Sichtbarkeit im Dunkeln bedachte<br />

Vertreterinnen der holden Weiblichkeit haben dagegen<br />

die Umhüllung ihres Atemschutzes bereits<br />

auf die Farbe ihrer jeweiligen Toilette abgestimmt,<br />

und hinter den zum Schutz gegen Splitter vielfach<br />

gitterförmlg mit Papierstreifen beklebten Schaufenstern<br />

zeigen Warenhäuser und Modefirmen<br />

schon ihre nicht nur mit allen erdenklichen Vorrichtungen<br />

für den Ernstfall versehenen, sondern<br />

auch tunlichst chiken «Luftangriffs-Modelle». Denn<br />

an Gelegenheit, ganz nebenbei eine nette, kleine<br />

Bekanntschaft in zeitgemässer Form zu machen,<br />

kann sich kein Ort in der Welt mit einem öffentlichen<br />

Luftschutzkeller messen 1 Hauptsächlich um<br />

das Herausdringen von Licht zu vermeiden, haben<br />

viele Restaurants und Bars Bretter- oder Sandsack-<br />

Fassaden erhalten, und überall steht, um nur ja<br />

den allfälligen Eindruck einer Geschäftseinschränkung<br />

zu vermeiden, in grossen Buchstaben: Busi-,<br />

ness as usual. Im ganzen: das Bild einer Stadt,<br />

die Disziplin als Selbstzweck nicht liebt, sie aber<br />

erforderlichenfalls in unbeschränktem Mass besitzt,<br />

so dass auch in dem durch die Verdunkelung<br />

nicht vereinfachten Verkehr nirgends ein Wort zu<br />

hören ist, das lauter wäre als sonst...<br />

V. de ST. S.


Scheibenwischer und -wascher<br />

Die Firma Studebaker<br />

stattet<br />

auf Wunsch ihre<br />

Wagen mit zwei<br />

Scheibenwischern<br />

aus, die eine Vorrichtung<br />

zum Abspritzen<br />

der<br />

Scheibe besitzen.<br />

Unterhalb des Bewegungsmechanismus des<br />

Wischers befinden sich kleine Wasserdüsen,<br />

aus denen durch den Druck auf einen am<br />

Schaltbrett angebrachten Knopf feine Wasserstrahlen<br />

auf die Scheibe gespritzt werden,<br />

die der Wischer alsbald verteilt. Die<br />

Vorrichtung verhütet vor allem das Verkratzen<br />

des Glases durch die Funktion des trokkenen<br />

Wischerarms.<br />

Geschützte Anordnung des Schlusslichts<br />

Beim Manövrieren in engen Parklücken<br />

kann es sehr leicht passieren, dass man ein<br />

tiefliegendes Hindernis durch das Rückfenster<br />

nicht erkennt und daher so weit zurückfährt,<br />

bis das Schluss- und Bremslicht daran<br />

anstösst und zu Bruch geht. Um dies zu<br />

verhindern, bringt Austin beim neuen Modell<br />

« Ten > die Schlusslampe direkt vor dem<br />

hintern Stossfänger an. Ihr Licht ist durch<br />

ein Fenster in der Stoßstange sichtbar. Dank<br />

dieser besondern Anordnung ist es nicht<br />

mehr möglich, die Schlusslampe beim Retourfahren<br />

zu beschädigen, da sie durch die<br />

Stoßstange geschützt wird. ,<br />

Neue amerikanische<br />

Autoerfindungen.<br />

Ein neuartiger, pfeifender Benzinzapfhahn<br />

zeigt dem Tankstellenwärter<br />

an, wenn der Brennstoffbehälter des Wagens<br />

gefüllt ist. Am Mundstück des Scblauchs befindet<br />

sich eine. Pfeifvorrichtung, die so lange<br />

arbeitet, als während des Tankens noch Luft<br />

durch sie hindurchströmen kann. Wenn der<br />

Tank voll ist, taucht die Pfeifvorrichtung ins<br />

Benzin und das Pfeifen hört sofort auf.<br />

Spezialwagen für Bienentransport sind als<br />

Hilfe für reisende Imker gedacht, die ihre<br />

Bienen in Gegenden bringen wollen, wo gerade<br />

bestimmte Pflanzen in Blüte stehen.<br />

Die Bienenstöcke sind in den Lastwagen<br />

eingebaut.<br />

Ein neuer Windschutzscheibenwischer, der<br />

in den USA auf den Markt gekommen ist,<br />

besteht nicht mehr aus Gummi, sondern aus<br />

einer Kunstmasse, die angeblich im praktischen<br />

Gebrauch unverwüstlich ist. Die<br />

Wassertropfen werden in einen (gleichfalls<br />

aus Kunstmasse bestehenden) Schwamm gewischt,<br />

von wo das Wasser nach aussen abfliesst.<br />

bdt.<br />

Heizbares Steuerrad<br />

Ein Stockholmer Ingenieur hat ein heizbares<br />

Lenkrad erfunden. Der obere Teil des<br />

Rades ist hohl, in der Höhlung sind auswechselbare<br />

Heizelemente angebracht, die von<br />

der Batterie aus mit Strom versorgt werden.<br />

Der Mechanismus arbeitet einwandfrei, beansprucht<br />

allerdings verhältnismässig viel<br />

Strom.<br />

Die Einheitslastwagen in Frankreich<br />

Nach italienischen Meldungen soll die Entwicklung<br />

der Einheitslastwagen in Frankreich<br />

allmählich Gestalt annehmen. Voraussichtlich<br />

wird es sich um je einen Typ von 12 und<br />

einen von 23 (?) Tonnen Tragkraft handeln.<br />

Es ist vorgesehen, diesen Einheitsfahrzeugen<br />

für die Dauer von drei Jahren Steuerfreiheit<br />

zu gewähren. Als Gegenleistung muss sich<br />

der Halter verpflichten, den Wagen in regelmässigen<br />

Zeitabständen einer Kontrollstelle<br />

der Militärbehörden vorzuführen, wo er sehr<br />

scharf geprüft wird. Ausserdem muss er ihn<br />

jährlich während sechs Tagen an die gleiche<br />

Behörde zum Gebrauch abgeben und schliesslich<br />

besteht eine dritte Vorschrift, wonach<br />

der mit seiner Führung betraute Chauffeur<br />

dienstpflichtig sein muss.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 76<br />

Von den Zündkerzen<br />

... Unser Strom gelangt dank der Güte des Isolators<br />

praktisch verlustlos zur Spitze der Mittelelektrode.<br />

Heisst dies nun, dass wir auch den bestmöslichen<br />

Zündfunken erhalten 1 Weit gefehlt.<br />

Der Elektrodenwerkstoff und vor allem Ihre<br />

Form spielen nämlich eine ausserordentlich<br />

' wichtige Rolle,<br />

soll die maximale «elektrische Permeabilität», d.h.<br />

Durchlässigkeit für den Zündstrom im Luftspalt<br />

zwischen den Elektroden erzielt werden. Ohne auf<br />

die ein wenig abstrakte Theorie der Bombardierung<br />

des Luftspalts durch von den Elektroden sich lösende<br />

Ionen genauer einzutreten, sei nur bemerkt, dass<br />

der Zündfunke um so leichter übertritt, je feiner die<br />

Spitze ist, von der er abspringen kann. Jedermann<br />

kennt das elektrische Phänomen, das man in der<br />

Elektrotechnik Spitzenwirkung nennt. Gerade um<br />

diese handelt es sich hier. Daraus ergibt sich, dass<br />

die Zündkerzenelektroden so fein und spitz als möglich<br />

sein sollten.<br />

Unglücklicherweise verbrennen die im allgemeinen<br />

benützten Elektromaterialien unter dem Einfluss<br />

der hohen Temperaturen sowie den oft oxydierend<br />

wirkenden Verbrennungsrückständen im Zylinder,<br />

und es werden von den Zündfunken feine Teilchen<br />

der Elektrode abgerissen. Infolgedessen nimmt<br />

der Elektrodenabstand so lange zu, bis keine Zündfunken<br />

mehr überspringen können. Aus diesem<br />

Grunde verwenden die meisten Ziindkerzenfabrikanwelche<br />

sich ziemlich grosse Flächen zuwenden (Fig.<br />

ten verhältnismässig grosse Elektrodenquerschnitte,<br />

9). Das Problem des Elektrodenabbrandes lässt sich<br />

jedoch auf diese Weise nicht vollständig lösen, erkauft<br />

man doch den Vorteil geringerer Abnützung<br />

durch eine beträchtliche Erschwerung des Zündfunkenübertritts.<br />

Dies setzt eine hohe Zündspannung<br />

voraus und ausserdem springt der Zündfunke alsdann<br />

in fadenartiger Gestalt über, ohne dabei die<br />

bestmögliche Zündkraft und Wärme zu entwickeln.<br />

Ausserdem ergeben sich bei hohen Zündspannungen<br />

leichter elektrische Verluste und alle Organe der<br />

Zündapparatur werden stärker beansprucht.<br />

Die Fabrikanten suchten nach einer neuen Lö-<br />

(Fortsetzung aus Nr. 69.)<br />

sung des Problems Mehrere haben probiert, am<br />

Ende einer oder beider Elektroden einen Plathidraht<br />

von ungefähr 0,5 mm Dicke zu befestigen (Fig. 10).<br />

Zweifellos ist dieses Verfahren vom elektrischen<br />

Standpunkt gesehen richtig. Die Erfahrung zeigte<br />

jedoch, dass diese Ausführung zwei Fehler hat. Erstens<br />

wird sogar das Platin angegriffen, weil der<br />

Zündfunke nun immer exakt an der gleichen Stelle<br />

überspringt. Der Elektrodenabstand vergrössert sich<br />

deshalb verhältnismässig rasch. Zweitens scheint es.<br />

dass die für die Fixierung des Platindrahtes an den<br />

Elektrodenenden benützte Befestigungsmethode keine<br />

ausreichende Sicherheit gewährte.<br />

Ein Zündkerzenfabrikant hat nun von der gleichen<br />

Idee ausgehend<br />

ein sehr dünnes Scheibchen von nur 0,15 mm<br />

Dicke aus einer Platinlegierung<br />

an das Ende der aus nicht rostendem Metall bestehenden<br />

Mittelelektrode genietet (Fig. 11). Er scheint<br />

damit das Problem gelöst zu haben, denn die Befestigung<br />

ist unlösbar und die Abnützung verteilt<br />

sich auf zwei bis drei Kreisausschnitte von genügend<br />

grosser Ausdehnung. Ausserdem erreicht die<br />

elektrische Permeabilität des Luftspalts dieser Kerzen<br />

das überhaupt erreichbare Maximum, da wie<br />

gesagt die Scheibe an der Mittelelektrode, von der<br />

die Funken abspringen, ausserordentlich dünn ist.<br />

Infolgedessen erhält man mit derartigen Zündkerzen<br />

ausserordentlich kräftige Zündfunken.<br />

Hinzu kommt noch, dass Zündfunken um so<br />

leichter überspringen, je höher die Elektroden erhitzt<br />

sind. Infolgedessen sollten die Elektroden so<br />

ausgeführt werden, dass sie unter normalen Betriebsbedingungen<br />

eine hohe Temperatur annehmen,<br />

ohne indessen Glühzündungen zu erzeugen.<br />

Bei der Wahl eines Zündkerzentyps für einen<br />

bestimmten Motor spielt die Anordnung im Zylinderkopf<br />

eine wichtige Rolle, da es teils von ihr abhängt,<br />

ob der Zündfunke leicht überspringt. Man<br />

treten, -welche den Zündfunken buchstäblich auszukerze<br />

an einer Stelle des Verbrennungsraums angeordnet<br />

ist, an der heftige und rasche Gasvrirbel auftreten,<br />

welche den Zündfunken buchstäblich auszublasen<br />

drohen, indem sie die Ionisation der Gase im<br />

Luftspalt stören. In andern Fällen wiederum befindet<br />

sich die Zündkerze in einer « Tasche », wo<br />

leicht Abgasrückstände zurückbleiben und der Zündfunke<br />

infolgedessen in einem Gemisch von Abgasen<br />

und Frischgasen überspringt, das sich nur schwer<br />

entzünden lässt.<br />

Am allerwichtigsten aber ist zweifellos der effektive<br />

Kompressionsdruck dieses Gasgemisches, weil<br />

der Widerstand gegen den Uebertritt des Zündfunkens<br />

proportional mit ihm zunimmt. Infolgedessen<br />

ist man bei den Rennmotoren mit ihren hohen Verdichtungen<br />

gezwungen, den Elektrodenabstand zu<br />

verringern, um den Uebertritt des Zündfunkens sogar<br />

unter allen Umständen zu gewährleisten.<br />

Betrachten wir nun die ebenfalls sehr wichtigen<br />

Wärmeprobleme. Welches sind die verlangten Eigenschaften<br />

?<br />

Probleme der Wärmeableitung<br />

1) Die Elektroden müssen die höchstmögliche<br />

Temperatur annehmen, ohne dass Schäden oder<br />

Glühzündungen auftreten;<br />

2) der Isolator muss sich genügend erhitzen,<br />

um die hohen Ablagerungen, welche sich auf der<br />

Oberfläche bilden, zu verbrennen und auf diese<br />

Weise "eine Verrussung zu verhindern. Anderseits<br />

darf die Temperatur nicht so hoch steigen, dass<br />

der Isolator Schaden nimmt oder Glühzündungen<br />

entstehen.<br />

Unter Glühzündung versteht man bekanntlich<br />

die Entzündung des Gasgemischs während des Kompressionshubs<br />

an einer glühenden Stelle im Zylinderinnern<br />

(Zündkerzenelektroden, Auspuffventile,<br />

vorstehender Grat im Zylinderkopf usw.).<br />

Unter Verrussung versteht man eine Rußschicht<br />

auf dem Isolator, die, wie wir bereits oben feststellten,<br />

teilweisen oder vollständigen Kurzschluss<br />

zwischen der Mittelelektrode der Zündkerze und der<br />

Metallmasse bewirkt. Sie ist auf eine unvollständige<br />

Verbrennung des Casgemischs oder des Oels zurückzuführen,<br />

das zwischen Kolben und Zylinderwand<br />

hochsteigt.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

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76 — DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong><br />

Kriegs y^irisch es ff<br />

Benzin auch nach dem 15. Oktober.<br />

Die Sektion für Kraft und Wärme des<br />

Kriegsindustrie- und -arbeitsatntes teilt mit:<br />

In Kreisen der Automobilisten scheint die<br />

Auffassung zu bestehen, als ob nach dem<br />

15. Oktober für Personenwagen kein<br />

Benzin mehr abgegeben würde. Diese Auffassung<br />

ist irrig. Auch nach dem 15. Oktober<br />

wird Benzin für Personenwagen abgegeben,<br />

wenn auch in bescheidenem Rahmen.<br />

Benzinzufuhr auch in Zukunft möglich,<br />

aber Sparsamkeit nach wie vor Pflieht<br />

jedes Einzelnen<br />

Zugleich gibt das eidg. Kriegswirtschaftsund<br />

Arbeitsamt bekannt :<br />

«In den Tagen seit der Generalmobilmachung<br />

ist aus sämtlichen Nachbarländern<br />

Benzin in die Schweiz eingeführt<br />

worden, und es besteht kein Grund, anzunehmen,<br />

dass die Einfuhr von Benzin<br />

nicht auch in Zukunft möglich sein wird.<br />

Wenn verschiedentlich die Behauptung<br />

aufgestellt wurde, dass im Ausland Beschlagnahmungen<br />

von Benzinsendungen<br />

nach der Schweiz stattgefunden hätten,<br />

so beruht dies auf einem Irrtum. Immerhin<br />

ist der Transport unter den heutigen<br />

Verhältnissen erheblich erschwert. Es ist<br />

deshalb angezeigt, dass sämtliche Verbraucher<br />

mit ihrem Benzin sehr sparsam<br />

umgehen.»<br />

Sofern der Automobilist ruhig Blut bewahrt<br />

und die in den beiden amtlichen<br />

CommuniqU'Ss festgestellten Tatsachen vor<br />

Augen behält, dann wird für manchen auch<br />

die nicht nur für ihn, sondern ebensosehr für<br />

das Autogrewerbe schwerwiegende Frage<br />

«Stillegen oder nicht» ein etwas anderes<br />

Gesicht gewinnen.<br />

Ist das Sonntagsfahrverbot wirklich<br />

eine zwingende Notwendigkeit?<br />

Wir erhalten folgende Zuschrift:<br />

« Die unsichere politische Lage hat dem<br />

schweizerischen Gastwirtschaftsgewerbe eine<br />

schlechte Sommersaison gebracht. Ende August<br />

ist der Fremdenverkehr alsdann vollends<br />

zusammengebrochen. Alles, was hierzulande<br />

irgendwie mit dem Fremdenverkehr<br />

zu tun hat, blickt auf ein schlechtes Jahr zurück<br />

und einem oder wahrscheinlich mehreren<br />

schlechten Jahren entgegen. Gewiss, fast<br />

jede Existenz ist heute mit der Sorge um die<br />

Zukunft erfüllt, nicht nur der Hotelier. Es<br />

würde unseren im Moment viel vitaleren Interessen<br />

zuwiderlaufen' und die Macht des<br />

Staates überschreiten, wenn die Interessen<br />

der Industrie- und Erwerbszweige samt und<br />

sonders über alles andere gestellt werden<br />

sollten. Es ist nun einmal so : In schweren<br />

Tagen geht das Gemeinsame den Belangen<br />

des einzelnen vor. Kein Mensch wird daran<br />

Anstoss genommen haben, dass die Armeeleitung<br />

das Sonntagsfahrverbot für Privatfahrer<br />

anordnete, solange die Benzinfrage<br />

nicht aufs peinlichste geprüft und die Versorgung<br />

der Armee mit dem für ihre Schlagkraft<br />

ausserordentlich wichtigen Brennstoff<br />

einigermassen als gesichert betrachtet werden<br />

konnte.<br />

Jeder Automobilist weiss, mit welchem<br />

Benzinkontingent er gegenwärtig rechnen<br />

kann. Die Unterbindung des Sonntagsverkehrs<br />

wird zweifellos dazu beigetragen haben,<br />

dass Tausertde von Litern eingespart,<br />

vom Automobilisten nicht benötigt worden<br />

sind; denn nicht jedermann kann anstatt am<br />

Sonntag an irgend einem Werktag- die sonst<br />

übliche Sonntagtour ausführen. Der Verzicht<br />

auf diese Sonntagsfahrten war allerdings<br />

kein Opfer im Vergleich zu dem, was andere<br />

in diesen Tagen opfern müssen. Wenn wir<br />

trotzdem der Auffassung es möchte das<br />

Sonntagsfahrverbot aufgehoben werden, das<br />

Wort reden, so vor allem deshalb, well uns<br />

diese Massnahme vom Standpunkt des Benzinkonsums<br />

aus möglich und mit Rücksicht<br />

auf das Gastgewerbe angebracht scheint.<br />

Wer eben am Sonntag sein Benzin verbraucht,<br />

der hat's am Werktag nicht. Die<br />

Vorräte werden deshalb kein© wesentlich<br />

grössere Einbusse erleiden. Auf der andern<br />

Seite würde dadurch das mit dem Touristikverkehr<br />

verknüpfte Gewerbe immerhin noch<br />

> zu etwelchen Einnahmen kommen, deren es<br />

bitter bedarf. Nicht alle Gasthöfe und Hotels<br />

haben die Ehre und die Gunst, Offiziere und<br />

Stäbe zu beherbergen. Für sie wäre ein bisschen<br />

Sonntagsverkehr eine Erleichterung, die<br />

den vielen leeren Kassen gut täte. Wenn die<br />

Benzinvorräte gross genug und die Aussichten,<br />

Brennstoff in den nächsten Wochen und<br />

Monaten in einigermassen befriedigendem<br />

Umfang zu bekommen, nicht allzu ungünstig<br />

sind, so öffne man also die Sonntassschrajike!<br />

><br />

-id.<br />

Ausfuhr von Motorfahrzeugen verboten.<br />

Veräusserung im Inland dagegen statthaft.<br />

Am 1. September ordnete der Bundesrat<br />

in einem Beschluss über die Kriegsmoibilmachung<br />

der Armee an, dass jegliche Veräusserung<br />

und Ausfuhr u.a. von Motorfahrzeugen<br />

und Luftfahrzeugen ohne Erlaubnis<br />

der eidg;. Militärbehörden bis auf weiteres<br />

untersagt sei. Nach einer Verfügung des Militärdepartementes<br />

bleibt nun dieses Ausfuhrverbot<br />

weiter in Kraft. Was die Veräusserung<br />

im Inland betrifft, so ist sie nach diesem<br />

Erlass ohne besondere Bewilligung gestattet,<br />

und zwar ohne Rücksicht auf die besondere<br />

Kontrolle, welche nach Massgabe<br />

der bestehenden Vorschriften über die Handänderung<br />

bei Motorfahrzeugen auf jeden Fall<br />

erfolgt.<br />

Anbaugemeinschaften in der Landwirtschaft.<br />

In einem Aufruf fordert der Schweizerische<br />

Traktorenverband die Traktorenbesitzer auf, sich<br />

mit ihren Fahrzeugen in den Dienst der wirtschaftlichen<br />

Landesverteidigung zu stellen. Bei richtigem<br />

Einsatz könnten ca. 2000 bis 3000 aktionsfähige<br />

Anbaugemeinschaften organisiert<br />

werden, um die Herbstbestellung in der Landwirtschaft<br />

durchzuführen und die Zeit des Anbaus<br />

der Felder möglichst intensiv auszunützen. Die<br />

Gründung solcher Gemeinschaften erscheine als ein<br />

Gebot der Zeit, weil die Anbaufläche für Brotgetreide<br />

und Kartoffeln diesen Herbst eine ganz bedeutende<br />

Vergrösserung erfahren müsse.<br />

Bereits hat der Kanton Luzern in Verwirklichung<br />

dieses Gedankens Weisungen für die Schaffung<br />

von Anbaugemeinschaften erlassen und die<br />

Gemeinden beauftragt, sofort ein Verzeichnis sämtlicher<br />

Traktorenbesitzer zu erstellen, wobei er damit<br />

rechnet, dass es möglich sein sollte, im Kantonsgebiet<br />

mindestens 2O0 derartige Gruppen zu<br />

schaffen.<br />

Auch in andern Kantonen ist der Gedanke solcher<br />

Arbeitsgemeinschaften aufgegriffen worden.<br />

Und wenn kürzlich an der Versammlung des Thurgauischen<br />

Landwirtschaftlichen Kantonalverbandes<br />

Reg.-Rat Schmid den Ausspruch tat, dass die aus<br />

ehemaligen Personenwagen zusammengebastelten<br />

Traktoren heute im Betrieb keineswegs die billigsten<br />

seien, dass vielmehr nur die starken Markentraktoren<br />

als zweckdienlich angesprochen -werden<br />

können, so traf er mit dieser Feststellung den Nagel<br />

auf den Kopf. ••• •<br />

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Traktoreabesitzer an jene Landwirte richtet,<br />

die sich einen Traktor zulegen möchten. Angesichts<br />

der Notwendigkeit zu äueserst 'sparsamen Verbrauch<br />

der Treibstoffe müsse man sich vor der<br />

Anschaffung "von Occasionen hüten, die in deT Regel<br />

starke Brenostoö-Fresser seien. Wer keine<br />

eigenen Zugmaschinen besitze, solle sich an die Gemein-deackerbaustelle<br />

wendten, welche in Verbindung<br />

mit dem kantonalen Kxiegswirtschaftsamt die<br />

nötigen Vorkehrungen für die Behebung des Zugnjangels<br />

treffen werde.<br />

Steuerrückerstattung bei Abgabe der<br />

Schilder.<br />

An einer Presseorientierung über die Durchführung<br />

der kriegswirtschaftlichen Massnahmen im<br />

Kanton Bern machte Regierungsrat Seematter u. a.<br />

auch darauf aufmerksam, dass Motorfahrzeugbesitzer,<br />

welche ihr Vehikel für das letzte Quartal des<br />

Jahres einzustellen beabsichtigen, Anspruch auf<br />

Rückerstattung der Steuer besitzen. Mit Rücksicht<br />

auf die Personalknappheit wird es jedoch nicht<br />

möglich sein, die Rückzahlung schon in den ersten<br />

Tages des Monats Oktober vorzunehmen, doch ändert<br />

dieser Umstand natürlich nichts an dem Recht,<br />

die Rückerstattung zu fordern. Immerhin darf in<br />

diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden,<br />

dass, wie die Sektion für Kraft und Wärme in<br />

einem Communique ausdrücklich betont, auch nach<br />

dem 15. Oktober noch Benzin abgegeben wird. Auch<br />

nach der definitiven Treibstoffrationierung, die ab<br />

16. November in Kraft tritt, erhalten die Motorfahrzeugbesitzer<br />

noch Benzin, wobei in erster Linie<br />

jene Fahrzeuge Berücksichtigung finden, deren Betrieb<br />

aus wirtschaftlichen oder geschäftlichen Gründen<br />

weiterhin gesichert bleiben muss, dann aber,<br />

freilich nur soweit es die Einfuhrverhältnisse gestatten,<br />

auch jene, die mehr touristischen Zwecken<br />

dienen. Wer demnach Aussicht hat, Benzin zugeteilt<br />

zu erhalten, der braucht ©ein Fahrzeug nicht<br />

stillzulegen.<br />

Rennsport in Italien.<br />

Die italienische Automobilfirma Maserati<br />

wird im nächsten Jahr mit neuen Konstruktionen<br />

in die Rennen eingreifen. In Versuchsfahrten<br />

wird gegenwärtig ein neuer Anderthalbliterwagen<br />

erprobt, der 6ich vom bisherigen Modell<br />

wesentlich unterscheidet. Auf dem Prüfstand befindet<br />

sich ausserdem ein Dreiliter-Achtzylinder.<br />

Nachdem kürzlich Enzo Ferrari als Chef des<br />

Rennstalls Alfa Corse zurückgetreten ist, wurde der<br />

frühere sportliche Leiter der Bugatti-Werke, Constantini,<br />

für den verwaisten Poeten verpflichtet.<br />

Alfa Corse bereitet für das laufende Jahr noch<br />

eine S.fi d a merika- Expedi tio n vor.<br />

Enzo Ferrari, der Begründer und Leiter der<br />

berühmten Seuderia Ferrari, ist aus den Diensten<br />

von Alfa Corse, dem Rennstall der Alfa-Romeo-<br />

Werke ausgeschieden; Ueber seine Projekte für die<br />

Zukunft breitet sich einstweilen noch ein geheimnisvoller<br />

Schleier. "Und wenn man auch munkelt,<br />

er trage sich mit dem Plan, die ehemalige Scuderia<br />

wieder erstehen zu lassen;.'vielleicht unter einem<br />

Aerzte, Industrielle,<br />

Geschäftsleute...<br />

Die Beschränkung<br />

des Benzinverbrauchs<br />

zwingt Sie, mit dem Brennstoff sparsamer<br />

umzugehen, wenn er für Ihre<br />

Bedürfnisse ausreichen soll,<br />

Schwierigkeiten, die dadurch entstehen,<br />

können, vermeiden Sie am besten<br />

durch die Anschaffung eines<br />

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BERN, Dienstag, 3. Oktober <strong>1939</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Kr. 76<br />

Schlaf verfallen und empfing in diesem Zifstand<br />

die Befehle seines Herrn. Er konnte<br />

sich an jedes gesprochene Wort erinnern Aid<br />

hatte auch in dem Ort, in dem er weilte, Alles<br />

nach den Wünschen des Forschers erjiedigt.<br />

Budges Nachprüfung ergab, dass ein<br />

hier nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen<br />

war.<br />

Geheimnisse<br />

der Fakire<br />

Von Dingen, die wir nicht begreifen.<br />

Von Robert Staltard.<br />

Todesstrafe...<br />

auf telepatischem Wege.<br />

Viele Jahre hindurch beschäftigte Budge<br />

bei sich einen Eingeborenen Diener, der sich<br />

als sehr geschickter Gehilfe bewährte, obwohl<br />

Budge in seine Ehrlichkeit Zweifel setzte.<br />

Eines Tages begleitete der Diener seinen<br />

Herrn, als dieser zum erstenmal in ein reichgeschmücktes<br />

altägyptisches Grab eindrang.<br />

Der Diener hob mit Hilfe des Gelehrten den<br />

Deckel von dem Sarkophag, sank aber gleich<br />

darauf tot um. Budge wollte nun das Gewölbe<br />

verlassen, aber eine magische Kraft zwang<br />

ihn, den Inhalt des Sarges zu untersuchen.<br />

Statt einer Mumie fand er darin ein kostbares<br />

Amulett, das aus einem Smaragd angefertigt<br />

•war.<br />

.. Einige Tage später weilte Budge bei einem<br />

Derwisch, mit dem ihn eine enge Freundschaft<br />

verband. Kaum hatte er den Namen seines<br />

Dieners erwähnt, erklärte der «heilige» Mann;<br />

«Ich habe alles gesehen, was sich in der Grabkammer<br />

abgespielt hat. Dein Diener hatte zuerst<br />

den Edelstein bemerkt und wollte dich<br />

umbringen, um mit dem Smaragd flüchten zu<br />

können. Da habe ich ihn durch die Macht<br />

des Willens getötet!»<br />

Geheimnisvolles Verschwinden.<br />

Auf seinen ausgedehnten Orientreisen war<br />

Budge auch zwei Männern, einem Afrikaner<br />

und einem Inder, begegnet, die plötzlich vor<br />

seinen Augen verschwinden und scheinbar aus<br />

dem Nichts wieder auftauchen konnten. Zuerst<br />

glaubte er, dass er einer suggestiven Täuschung<br />

erlegen sei. Bei einem dieser Experimente<br />

trat er sofort auf den Platz, auf dem<br />

der Verschwundene eben gestanden hatte. Der<br />

Platz war leer. Als er wieder erschien, wurde<br />

Budge von dem Körper des Fakirs, der plötzlich<br />

wie aus dem Boden gewachsen wieder<br />

zur Stelle war, ziemlich unsanft beiseite gedrängt.<br />

Der greise Gelehrte gab seiner Ueberzeugung<br />

Ausdruck, dass die Yogis und Fakire<br />

des Orientes tatsächlich über magische Kräfte<br />

verfügen. Sie vermögen Botschaften aus dem<br />

Jenseits zu erkennen, zu deren Aufnahme der<br />

Europäer nicht fähig ist.<br />

Trotz allen Versuchen, übernatürliche Leistungen<br />

orientalischer Yogis und Fakire mit<br />

den Begriffen unseres europäischen Wissens<br />

zu erklären, ist uns das unbegreifliche Können<br />

dieser Menschen noch immer ein unlösbares<br />

Rätsel geblieben. Von Zeit zu Zeit erhalten<br />

wir die Kunde von einer neuen, verblüffenden<br />

Variante, die ein solcher Magier des Morgenlandes<br />

gefunden hat, um seine wunderbaren<br />

seelischen Kräfte unter Beweis zu stellen.<br />

Yogi im kochenden Wasser.<br />

Ein indischer Yogi, der siebenundsechzigjährige<br />

Weise Brama Bhano, hat vor zahlreichen<br />

Zuschauern die folgende Leistung vollbracht'.<br />

Er versetzte sich durch halbstündiges<br />

Meditieren in tiefen Trance und wurde, wie<br />

es vorher vereinbart war, von seinen Jüngern<br />

in einen grossen Kessel mit siedendem Wasser<br />

geworfen. Nach mehr als einer Minute hob<br />

man ihn wieder aus der kochenden Flüssigkeit.<br />

Jeder andere Mensch hätte bei einem<br />

solchen Experiment die furchtbarsten Verbrennungen<br />

davongetragen und sein Wagnis<br />

wahrscheinlich mit dem Tode bezahlt. Brama<br />

Bharios Körper war völlig unversehrt, es Hess<br />

sich nicht einmal eine nennenswerte Erhitzung<br />

der Haut konstatieren. Als der Yogi wieder<br />

aus seinem Trance erwachte, erklärte er sich<br />

bereit, sein unheimliches Experiment zu jeder<br />

Zeit und unter jeder wissenschaftlichen Kontrolle<br />

zu wiederholen.<br />

Okkulte Erlebnisse eines Gelehrten.<br />

Nicht nur in Indien, auch in Aegypten und<br />

in anderen Ländern des Orients findet man<br />

Männer, die über solche unerklärliche Kräfte<br />

verfügen und durch ihre Vorführungen selbst<br />

skeptische Gelehrte aus Europa überzeugen<br />

konnten. Vor wenigen Jahren lüftete einer der<br />

grössten Altertumsforscher Englands, Sir Ernest<br />

Wallis Budge, im Gespräch mit englischen<br />

Journalisten einen kleinen Zipfel des<br />

Vorhangs, der über dem mystischen Erleben<br />

seiner langjährigen Tätigkeit im Orient geruht<br />

hatte.<br />

Eines Tages war er auf einer Reise entlang<br />

des Blauen Nils begriffen. Plötzlich blieb der<br />

Führer der Karawane stehen und erklärte, keinen<br />

Schritt weitergehen zu wollen. Auf die<br />

verwunderte Frage des Gelehrten erklärte er,<br />

zwei Stämme, die einige Wegstunden weiter<br />

wohnten, stünden miteinander im Kampf. Woher<br />

er dies wisse? «Ein Bote ist eben erschienen<br />

und hat es mir mitgeteilt», meinte<br />

der Eingeborene. Weder der Forscher, noch<br />

die anderen Mitglieder der Karawane hatten<br />

jedoch den angeblichen Boten gesehen.<br />

Auf dem Rastplatz kniete der Führer nieder<br />

und begann hastig, Männchen aus Ton zu formen,<br />

bis er insgesamt zwanzig fertig hatte.<br />

Zehn solchen Männchen steckte er je eine<br />

Papageienfeder an; dann stellte er sie den<br />

zehn anderen wie Soldaten in einer Kampfreihe<br />

gegenüber. Nun hauchte er einmal über<br />

alle hinweg. In die Figuren schien plötzlich<br />

Leben zu kommen. Sie bewegten sich zum<br />

namenlosen Staunen der Zuschauer auf einander<br />

zu. Plötzlich fielen die Männer mit den<br />

Papageienfedern um. Der Fakir meinte daraufhin,<br />

der Stamm, auf den sie zuerst stossen<br />

mussten, sei im Kampf unterlegen. Um den<br />

räuberischen Angreifern zu entgehen, müsse<br />

man noch bis zum nächsten Tag warten. Als<br />

die Karawane an Ort und Stelle eintraf, fand<br />

sie überall verwüstete Felder, rauchende<br />

Trümmer und die Leichen ermordeter Einwohner.<br />

Ihre siegreichen Feinde waren bereits<br />

mit den Gefangenen abgezogen.<br />

Personlichkeitsspaltung auf Befehl.<br />

Einmal wollte Budge seinem Diener, der in<br />

einer zwanzig Meilen entfernten Ortschaft<br />

weilte, einen dringenden Befehl erteilen. Er<br />

wandte sich an den Dorfältesten mit dem Ersuchen,<br />

ihm einen Boten zur Verfügung zu<br />

stellen. Der Mann, dem der Ruf zauberhafter<br />

Kräfte vorausging, erklärte, er werde den<br />

Diener «herbeirufen». Er versetzte sich in<br />

einen Zustand der Konzentration, und plötzlich<br />

wollte Budge seinen Augen nicht trauen.<br />

Die Gestalt seines Dieners erschien in einer<br />

Entfernung von ungefähr zwanzig Schritten<br />

vor ihm, so dass er mit dem Abwesenden<br />

sprechen und ihm verschiedene Aufträge erteilen<br />

konnte. Tags darauf kehrte der Diener<br />

zurück. Er war um die Zeit, als ihn der Fakir<br />

«verzaubert» hatte, in eine Art hypnotischen<br />

Zwei Verteidiger von Englands Küsten aus verschiedenen Zeiten: Ein Sperrballon, der über dem Stand-<br />

Trild von Sir Francis Drake fliegt, dem ^berühmten Admiral zur Zeit der Königin Elisabeth. Die Aufnahme<br />

stammt aue Plyrnoutn, dem Kriegs- und Handelshafen in der Grafschaft Devon.


w AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 76<br />

Die alte LamU-Lokomotive<br />

(Kreuzworträtsel.)<br />

&!4iHtetaA&i&ten s#&<br />

^z^^zu*^<br />

<br />

«Wird wohl auf die Sonne ankommen^ wirft<br />

« Herr Ida » halblaut ein.<br />

«Jeder schwatzt, wie er's versteht>, gibt Frau<br />

Ida zurück und schaut nach der Uhr. Jessis, schon<br />

11 Uhr — und der Haushalt noch so im Rückstand I<br />

Und rasch arbeitet Frau Ida weiter, hastet und<br />

jagt, gepeitscht vom Zeiger der Uhr, der ticktack<br />

als Antreiber hinter ihr steht.<br />

Auch Frau Edith hält ihren Haushalt in<br />

guter Ordnung. Aber sie weiss, dass Hausfrauenarbeit<br />

ein Beruf ist; sie weiss, dass nicht nur ein<br />

berufstätiger Mann Anspruch auf Arbeitspausen<br />

hat, sondern auch eine Hausfrau. Und ausserdem<br />

ist sie nicht starr, sie kann rasch umdisponieren.<br />

Es macht ihr gar nichts aus, nach dem Essen eine<br />

halbe Stunde auszuruhen, ein Buch zu lesen oder<br />

einfach hinauf in den blauen Himmel zu schauen.<br />

Denn da oben gibt es auch etwas zu lesen: Ruhe,<br />

Klarheit, Uebersicht, Sichversenken! Frau Edith ist<br />

dankbar, dass sie im Zeitalter der Elektrizität lebt.<br />

Sie sagt nicht: « Meine Grossmutter tat dies oder<br />

jenes so und so. > Sie sagt: « Gott sei Dank geht<br />

es uns heutigen Frauen besser als den früheren.<br />

Gott sei Dank wird es den kommenden noch besser<br />

gehen. > Sie kennt die Gesetze des rationellen<br />

Arbeitens. Sie hat sich in das Studium der Haushalt-Arbeitsmethoden<br />

versenkt. Ihr ist bewusst,<br />

dass Liegen weniger Anstrengung erfordert als<br />

Sitzen, Sitzen weniger als Stehen und Stehen weniger<br />

als Kauern. Sie ist eine Freundin elektrischer<br />

und anderer Haushalthilfen. «Zu was gibt die<br />

Technik sich denn soviel Mühe, um uns Frauen den<br />

Haushalt zu erleichtern, wenn wir Frauen uns ablehnend<br />

dagegen einstellen?» sagt Frau Edith mit<br />

Recht.<br />

Meine lieben Leserinnen, Sie halten mir vielleicht<br />

vor, ich hätte Ihnen in ziemlich altmodischer<br />

Schriftstellertechnik zwei Frauentypen vorgeführt<br />

und sei etwas sehr « moralisch > gewesen. Aber<br />

ich muss noch eine Minute weiter « moralisieren »<br />

und Ihnen sagen, was Sie längst gemerkt haben:<br />

dass Frau Ida leider fast immer schlechter Laune<br />

ist, ruppig, überhastet, dass aber um Frau Edith<br />

herum Lachen, Singen und Fröhlichkeit regieren.<br />

Frau Ida ist die Sklavin ihres Haushalts, bei Frau<br />

Edith aber ist der Haushalt der Sklave, und sie<br />

ist seine Beherrscherin. Welche hat recht, welche<br />

unrecht? Ich möchte weder Frau Ida zu sehr tadeln,<br />

noch Frau Edith besonders loben. Um das<br />

zu tun, müsste man wissen, was für innere Gewalten<br />

sie treiben und unter was für Verhältnissen<br />

sie aufgewachsen sind. Denn es geht den Menschen<br />

ja wie den Pflanzen: die Erde um sie herum<br />

bestimmt allermeist ihre Entwicklung. Deshalb gilt<br />

es immer wieder, die Erde zu verbessern, die Verhältnisse<br />

um die Menschen herum zu heben. Wir<br />

folgen dabei nur einem uralten göttlichen Gebot:<br />

« Es werde Licht.» Elisabeth Thommen.<br />

Waagrecht: 1. Luft (lateinisch). 4. Fluss (spanisch).<br />

5. Zweig. 6. Fürwort. 9. grosse Stadt in<br />

Russland. 11. See (französisch). 13. Worauf die<br />

alte Lokomotive fährt. 18. Name der LA-Abteilung,<br />

zu der die alte Lokomotive gehört. 22. Bedürftigkeit.<br />

23. Abkürzung für unter anderem. 24. Abkürzung<br />

für Reichsbahn. 25. Tierkadaver. 26. Langweilig,<br />

wüstenhaft. 28. Naher Verwandter. 31. Heiliger<br />

Stier der alten Aegypter. 32. weibliche Gestalt<br />

der Nibelungensage. 34. Höchster Gipfel des Kaukasus.<br />

37. Flach machen, planieren. 38. Ort im<br />

Kanton Aargau (Bezirk Aarau). 39. Hauptbestandteil<br />

des Kuchens. 40. Reisedecken, Umschlagtücher.<br />

41. Französisches Städtchen bei Dieppe. 43. Griechischer<br />

Liebesgott. 44 Vorwort. 46. Gebirge in<br />

Nordafrika. 47. Ufermauer. 49. Vorsilbe. 50. Heizund<br />

Beleuchtungsmaterial. 52. Spanischer Artikel.<br />

53. Was die Zeichnung vorstellt. 57. Signalmaste<br />

der Eisenbahnen. 58. Heilkundiger, Mediziner.<br />

60. Weiblicher Vorname. 62. Abkürzung für Neues<br />

Testament. 64. Ton, geräuschvoll. 65. Nahrungsmittel.<br />

67. Gesponnener Faden. 70. Schweizer<br />

Bundespräsident. 71. Automobüzeichen des Kantons<br />

Thurgau. 72. Schweizer Kantonshauptstadt. 74.<br />

Schweizer Kantonshauptstadt. 76. Griechische Göttermutter.<br />

77. Farbe. 78. Chemisches Zeichen für<br />

Natrium. 79. Abkürzung für Leinen.<br />

Senkrecht: 1. Papageienart. 2. Zu was die alte<br />

Lokomotive gehört. 3. Farbe. 6. Weiblicher Vor-<br />

Auflösung des Kreuzworträtsels.<br />

Waagrecht: 1. Maar. 4. Isar. 7. Salem. 9. NL.<br />

10. Pur. 11. Bi. 12. Dom. 15. Hof. 16. Kar. 17. Tun<br />

18. Bai. 19. Sue. 21. Ab. 22. Gas. 25. SL. 26. Lager.<br />

28. Isar. 29. Newa.<br />

Senkrecht: 1. Mond. 2. As. 3. und 4. Rapier.<br />

5. SM. 6. Reif. 8. Luv. 11. Bonus. 13. Lokal. 14. M«i.<br />

15. Hus. 18. Bali. 20. Elsa. 22. Gar. 23. Tag. 24. Sen.<br />

26. La. 27. Re.<br />

Die Telephonnummer des Mathematikprofessors.<br />

Lösung: Die kleinste Zahl, die in Betracht fällt,<br />

ist das Produkt aus 3, 11, 29 und 31. Dies ist 29667.<br />

Ihre Quersumme ist jedoch 30. Weiter fallen das<br />

zwei- und das dreifache dieser Zahl in Frage (das<br />

vierfache ergibt schon eine sechsstellige Zahl). Das<br />

name. 7. Europäische Hauptstadt. 8. Vorname der<br />

Filmschauspielerin West. 9. Ausruf. 10. Französischer<br />

Pluralartikel. 11. Abkürzung für 53 waagrecht.<br />

12. Knorplige Wirbelsäulenanlage bei niederen<br />

Fischen. 13. Rascher Zug. 14. Elektrisches Ur-<br />

Teüchen. IS. Französisches Bindewort. 16. Strom<br />

in Mesopotamien. 17. Hauptstadt der englischen<br />

Kolonie Kenia. 18. Gesamtheit der Nestjungen.<br />

19. Eisenbahn-Coupes. 20. Fluss in der Schweiz.<br />

21. Altnordische Gottheit. 27. Abkürzung für dieses.<br />

29. Strom in Asien. 30. Ungebraucht. 31. Beiname<br />

des mittelalterlichen Dichters Hartmann. 33. Unbestimmter<br />

Artikel. 34. Biblischer König. 35. Beleuchtungskörper<br />

am Vorderteil der eilten Lokomotive.<br />

36. Fahrkarte. 42. Sankt (portugiesisch). 45. Vorgebirge.<br />

47. Abkürzung für kaiserlich-königlich.<br />

48. Vorwort mit Artikel. 50. Chemisches Zeichen für<br />

Gallium. 51. Automobilzeichen des Kantons Schaffhausen.<br />

54. Schweizer Dramatiker. 55. Unbestimmt,<br />

unstet. 56. Europäische Exkönigin. 57. Nebenfluss<br />

der Weichsel. 68. Chemisches Zeichen für Aluminium.<br />

59. Wink, Titel. 61. Abkürzung für Nummer.<br />

63. Schweizer Kanton. 65. Lebensbündnisse. 66.<br />

Schweizer Gebirgsgzug (j = i). 68. Schweizer<br />

Nationalheld. 69. Schweres Metall. 72. Internationales<br />

Automobüzeichen der Schweiz. 73. Altägyptischer<br />

Sonnengott. 74. Abkürzung für Bundesbahn.<br />

75. Augenblick.<br />

Die richtige Lösung zählt 5 Punkte. Einsendetermin: 17. Oktober.<br />

dreifache von 29667, 89001, hat die gewünschte<br />

Quersumme von 18 und ist somit die gesuchte<br />

Telephonnummer.<br />

Richtige Lösungen beider Rätselaufgaben.<br />

8 Punkte.<br />

A. Bachofen, Glarus; M. Bertschmann, Basel;<br />

C. Burgener, Rorschach; Frl. M. Epple, St. Gallen;<br />

Frau C. Fravi, Rapperswü; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen;<br />

K. Keusen, Biel; G. Laepple, Basel; J. Leimer,<br />

Bettlach; Frau E. Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten;<br />

Frau E. Steinbömer, Schaan; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />

Richtige Lösungen des Kreuzworträtsels.<br />

3 Punkte.<br />

Frl. M. Bossert, Lenzburg.<br />

Richtig« Lösungen der Denkaufgabe.<br />

5 Punkte.<br />

W. Baur, Küsnacht (Zürich).<br />

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N° 76 — DIENSTAG, 3. OKTOBER 193& AUTOMOBIL-REVUE<br />

m<br />

Unser politischer Kurzbericht:<br />

Zwischen Russiland und Estland ist es dieser<br />

Tage zu einem Beistandspakt gekommen.<br />

Der estnische Aussenminister ist zwischen<br />

Reval und Moskau hin- und hergeflogen. Innerhalb<br />

von drei Tagen war alles, wie man<br />

im Volksmund zu sagen pflegt, «im Butter >•<br />

Mit andern Worten, Estland hat das angenommen,<br />

was ihm Russland abverlangte.<br />

Viele sagen : Estland hätte sich das nicht<br />

gefallen lassen, sondern zu den Waffen greifen<br />

sollen. Warum denn eine Armee, einen<br />

Generalstab, wenn man im entscheidenden<br />

Moment doch nicht zuschlägt ? Lieber sterben<br />

als Vasalle, sagen sie.<br />

Dass Stalin eines Tages mit Estland ein<br />

Wörtchen reden wollte, war in dem Moment<br />

klar, da Russland sein Interesse dem Westen<br />

zuwandte und seine imperialistischen Gefühle<br />

sich regten. Zum russischen Interesse am<br />

Westen gehört nämlich die Ostsee. Bis gestern<br />

war sie ihm verschlossen. Denn der<br />

Leningrad vorgelagerte Hafen Kronstadt ist<br />

nicht eisfrei, die Ein- und Ausfahrt durch den<br />

Finnischen Meerbusen strategisch denkbar ungünstig.<br />

Das imperialistische und am Westen<br />

interessierte Russland muss eisfreie und<br />

nicht in abgeriegelten Meerbusen liegende<br />

Häfen haben. Es hat sie jetzt. Die estnische<br />

T?.orr.iQfiiiner Vio + Ao,rt Dnecßiw *Atr* c T?ja/>Vi4> o.i'tinr.A_<br />

räumt, auf den Inseln Oesel und Dagoe und<br />

in Paldiski Marine- und Fliegerstützpunkte<br />

anzulegen. Gegen massige, aber angemessene<br />

Entschädigung, heisst es. Was in China<br />

die internationalen Konzessionen, das ungefähr<br />

sind die russischen Stützpunkte auf<br />

estnischem Gebiet.<br />

Estlands südlicher Nachbar, Lettland, ist<br />

dadurch allerdings auch in die Klauen Sowjetrusslands<br />

geschlüpft. Auf der Landseite<br />

grenzt es zu fast einem Drittel an Russland,<br />

auf der Meerseite sitzen ihm nun die russischen<br />

Häfen und Fliegerstützipunkte auf der<br />

Insel Oesel vor der Nase.<br />

Das Territorium der baltischen Staaten<br />

hat bis 1918 zu Russland gehört. Es musste<br />

den drei Staaten, vorab Estland und Lettland,<br />

klar sein, dass Russland an sie herantreten<br />

werde, sobald es die Gelegenheit für<br />

günstig und sobald es seinen Blick wieder<br />

mehr gen Westen richtet. Beides ist geschehen.<br />

War Gewalt im Spiel? Gewalt noch<br />

nicht, aber deren Androhung. Der gefühlsmässigen<br />

Ueberlegung steht aber doch<br />

ein hohes Mass von Vernunft gegenüber.<br />

Länder, die im grossen Staatenumbruch nach<br />

dem Weltkrieg entstanden sind, auf Gnade<br />

ren Nachbar, aus dem sie hervorgingen, ausgeliefert<br />

sind, tun gut, wenn sie darnach<br />

trachten, mit diesem Nachbar gute Beziehungen<br />

zu unterhalten, auch wenn dies<br />

schliesslich etwelche Opfer kostet. Es ist<br />

nun einmal so und es wäre wahrscheinlich<br />

das eine oder andere in den letzten Jahren<br />

nicht so tragisch verlaufen, wenn die Vernunft<br />

über die Gefühle gesiegt hätte. Europäische<br />

Konzessionen in China, kein Mensch<br />

nimmt daran Anstoss, am wenigsten die Chinesen.<br />

Russische Konzessionen im Baltikum,<br />

man kräht noch darnach. Wenn Russland<br />

das Eigenleben der Länder nicht in Fesseln<br />

legt, so wird der unvoreingenommene eines<br />

Tages — und zwar schon sehr bald — daran<br />

keinen Anstoss mehr nehmen. Länder,<br />

die in der Weltgeschichte hin- und hergeschaukelt<br />

worden sind und es erst in der<br />

Neuzeit zu einem eigenen Staatsgebilde gebracht<br />

haben, würden gegen die Vernunft<br />

handeln, wenn sie die Wünsche der mächtigen<br />

Mutter ganz einfach ignorierten. An<br />

der Mutter ist es jetzt, für die Töchter Verständnis<br />

aufzubringen, Grossmut zu zeigen.<br />

Die Vernunft hat gesiegt, der Grossmut möge<br />

nicht ausbleiben«<br />

(Bemerkung des Setzers: Wenn ich Estlänäer<br />

wäre, hätte ich nicht Angst vor der Mutter Russ-<br />

I _ ... j _ i — . _i TT_ i.—__ c*i. ü_ \<br />

Die Schwenkung, die der rote Zar in Moskau<br />

in seiner politischen Marschrichtung gemacht<br />

hat, Hess neben manchen andern Bedenken<br />

auch die Frage aufkommen, ob damit<br />

wohl ein Wiedererwachen des Panslawismus,<br />

der Bestrebungen nach der politischen und<br />

moralischen Hegemonie aller slawischen<br />

Stämme, verbunden sei.<br />

Gewisse Ereignisse der letzten Tage — die<br />

Annektierung des von Weissrussen und<br />

Ukrainern bewohnten Teiles von Polen, die<br />

Vereinbarung mit Estland wegen der Errichtung<br />

von Flottenstützpunkten auf den Inseln<br />

Oesel und Dagö und die erneute Einflussnahme<br />

im Balkan — beweisen allerdings, dass<br />

die Absonderung Russlands vom übrigen Europa<br />

zu Ende ist. Der « Drang nach Westen »<br />

scheint wieder erwacht zu sein wie in den<br />

Vorkriegszeiten, als das zaristische Russland<br />

mit den verschiedensten Mitteln versucht<br />

hatte, seine Einflußsphäre über die damaligen<br />

politischen Grenzen hinauszutragen.<br />

Dennoch glauben wir nicht, dass von einem<br />

DIE SLAWEN IN EUROPA<br />

Pa insl< awismu*<br />

eigentlichem Wiedererwachen dieses Panslawismus<br />

gesprochen werden darf, denn diese<br />

historische Entwicklung spricht dagegen. Ihn<br />

in Verbindung mit dem Bolschewismus etwas<br />

näher zu betrachten, ist deswegen auch angezeigt,<br />

weil es im Kräftespiel der Politik immer<br />

wieder vorkommt, dass Bewegungen und<br />

Tendenzen, die während einer gewissen Zeit<br />

in paralleler Weise arbeiten und verlaufen,<br />

plötzlich entgegen aller Erwartungen auseinanderstreben.<br />

Dies geschieht fast immer, weil<br />

ihre Grandlagen verschieden sind und das<br />

Zusammenspannen oder die Aehnlichkeit der<br />

Marschrichtung auf blossen Opportunitätsgründen<br />

ruht.<br />

Ueber die — wenigstens offiziellen — Ziele<br />

des Bolschewismus ist man im allgemeinen<br />

•m<br />

Vormarsch t<br />

orientiert. Er fordert die Klassenherrschaft<br />

der Arbeiter, Bauern und Soldaten; seine<br />

Hauptfeinde sind die Bourgeoisie und der<br />

Kapitalismus. Auch er treibt eine Expansionspolitik<br />

— durch die Komintern — die aber in<br />

erster Linie auf die Gewinnung der « Proletarier<br />

aller Länder» für das Ideengut des<br />

Kommunismus gerichtet ist und territoriale<br />

Forderungen nur dort stellt, wo der Kampf<br />

um das Hauptziel es erheischt.<br />

Anders der Panslawismus. Selbst dort, wo<br />

er sich politisch betätigte, richtete er sich nicht<br />

an bestimmte Bevölkerungsklassen, sondern<br />

an die Angehörigen der eigenen Rasse, im<br />

Prinzip ohne Rücksicht auf deren soziale Stellung.<br />

Doch war auch bei ihm der territoriale<br />

Expansionsdrang Russlands nicht das hauptsächlichste<br />

Merkmal.<br />

Schon seine Entstehung ist kennzeichnend.<br />

Nicht Russland hat ihn geboren, sondern Böhmen.<br />

Im Jahr 1819 verlor es seine Unabhängigkeit<br />

an Oesterreich und war als verhältnismässig<br />

kleine Nation der Gefahr der Germanisierung<br />

besonders ausgesetzt, weshalb<br />

seine Dichter und Denker, ermuntert durch<br />

die damalige Geistesrichtung der Romantik,<br />

die ideelle Zusammenarbeit mit den übrigen<br />

slawischen Völkern förderten. Während z. B.<br />

in den dreissiger und vierziger Jahren die<br />

Kroaten, Slowenen und Dalmatier versucht<br />

hatten, einen eigenen von Russland unabhängigen<br />

slawischen Staat zu schaffen, dauerte<br />

es ein rundes Vierteljahrhundert, bis der eigentliche<br />

Panslawismus politische Ziele überhaupt<br />

in sein Programm aufnahm. Auch diese<br />

Entwicklung hatte zunächst mit einem Expansionsdrang<br />

Russlands nichts zu tun. Das letztere<br />

war zu jener Zeit das einzige unabhängige<br />

slawische Staatswesen, zu dem die übrigen<br />

slawischen Völker als dem stärksten Hort<br />

ihrer Freiheitsbestrebungen hinaufblicken<br />

konnten. Nicht das Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />

aller Slawen hat sie zu dieser Stellungnahme<br />

bewogen, sondern der Wunsch,<br />

das Joch der Fremdherrschaft abzuschütteln.<br />

Man darf wohl nicht erwarten, dass Russland<br />

unter diesen Umständen die ihm offerierte<br />

Protektorenrolle abgeschlagen hätte,<br />

schon deswegen nicht, weil deren Herrscher<br />

ihren Glorienschein gerne hell erstrahlen Hessen<br />

und sich in Oesterreich der Pangermanismus<br />

bemerkbar zu machen begann.<br />

Eine weitere Wandlung brachte in der<br />

Folge der russisch-türkische Krieg von 1877/<br />

1878, der Bulgarien die Befreiung von der<br />

Oberherrschaft des Sultans verschaffte. Nachdem<br />

Polen bereits unter russischer Herrschaft<br />

stand, reduzierte sich das Interesse des Panslawismus<br />

auf jene Völker, die der österreichungarischen<br />

Krone Untertan waren, also auf<br />

die Tschechen, Slowaken, Rumänen, Slowenen<br />

und Kroaten. Diese Tatsache muss besonders<br />

festgehalten werden, denn sie ist der<br />

eindeutige "Beweis dafür, dass die Existenz<br />

des Panslawismus in seiner politischen Form<br />

nur so weit möglich war, als sich slawische<br />

Völker unter der Herrschaft fremder Rassen<br />

befanden. Wo diese Voraussetzung fehlte,<br />

fiel er sofort in sich selbst zusammen.<br />

Es entspricht durchaus internationaler Gepflogenheit,<br />

wenn mit der zunehmenden Macht<br />

der russischen Nation auch der Appetit nach<br />

neuen Ländern gereizt und der Panslawismus<br />

als Schild für die Bestrebungen benützt wurde.<br />

Er war dazu um so geeigneter, als er die<br />

Möglichkeit schuf, den Bestrebungen ein ideales<br />

Mäntelchen umzuhängen. Anfangs hiess<br />

dieses «Autonomie und Unabhängigkeit der<br />

slawischen Minoritäten »; dann kam die «Verteidigung<br />

und Verbreitung des orthodox-russischen<br />

Glaubens » dazu und zuletzt die Behauptung,<br />

die westlichen Nationen «wären<br />

vergreist und deren Kultur von innen heraus<br />

verfault», so dass den slawischen Völkern<br />

die historische Aufgabe zukäme, ihre eigene<br />

Kultur zu künden und zu lehren. Aus der<br />

Asche sollte, einem Phönix gleich, der ganzen<br />

Welt junges, frisches Leben erblühen.<br />

Solche Tendenzen mussten notwendigerweise<br />

zu Spannungen mit dem hauptsächlichsten<br />

Gegner Oesterreich-Ungarn führen. Sie<br />

fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Zwischenfällen<br />

der verschiedensten Art und halfen<br />

mit, den Herd für die Explosion des Jahres<br />

1914 zu schaffen.<br />

Der Weltkrieg ist wohl jene Periode, die<br />

über das Wesen des Panslawismus die deutlichsten<br />

Fingerzeige liefert. Wie verschiedenartig<br />

die ganze Bewegung in ihrem Ziel aufgefasst<br />

wurde, zeigt sich schon daraus, dass<br />

sich die beiden unabhängigen slawischen<br />

Staaten Bulgarien und Russland als Feinde<br />

gegenüberstanden.<br />

Der Friedensschluss brachte die Entstehung<br />

der unabhängigen Staaten Tschechoslowakei<br />

und Polen, die Vereinigung der Kroaten und<br />

Slowenen mit Jugoslawien und eine selbständig<br />

orientierte Politik- der Balkanstaaten.<br />

Wäre es beim Panslawismus wirklich um die<br />

Vereinigung sämtlicher Slawen gegangen, so<br />

hätte er sich lebendiger denn je gebärden sollen.<br />

Statt dessen verschwand er vollständig<br />

von der Bildfläche, weil er neben seiner ursprünglichen<br />

keine « Nebenauf gab. en » mehr<br />

zu erfüllen hatte.<br />

Erst in diesem Zeitpunkt gab sich die Oeffentlichkeit<br />

Rechenschaft darüber, dass der<br />

Zusammenhang der einzelnen slawischen Völker<br />

gar nicht mehr so stark ist, wie er während<br />

Jahrzehnten dargestellt wurde, und an<br />

Intensität hinter dem Drang nach Selbständigkeit<br />

und Freiheit zurückstand.<br />

Seit jener Zeit, da die Slawen zwischen<br />

Karpathen, oberer Weichsel, Pripet und dem<br />

mittleren Dnjepr als einziges Volksganzes<br />

lebten, waren Jahrtausende verflossen. Die<br />

einzelnen Stämme waren im Laufe der Völkerwanderung<br />

in alle Richtungen zerstreut<br />

worden, hatten sich weitgehend den neuen<br />

Lebensbedingungen angepasst, mit der bodenständigen<br />

Bevölkerung vermischt und sich<br />

nach und nach sogar eigene Sprachen zugelegt.<br />

So kommt es, dass heute weder eine eigentliche<br />

slawische Sprache existiert, noch<br />

ein ausgesprochen slawischer Mensohentypus<br />

gefunden werden kann.<br />

Wir haben den Titel «Panslawismus im<br />

Vormarsch ? > deshalb als Frage formuliert,<br />

weil wir keinen Grund sehen, der seine Wiedergeburt<br />

rechtfertigen würde. Die slawischen<br />

Nationen des Balkans führen seit Jahren ein<br />

selbständigeres Dasein als je, auf das sie<br />

nicht verzichten wollen. Die Minderheiten der<br />

Slowenen und Kroaten haben sich kürzlich<br />

mit der herrschenden Klasse der Serben im<br />

jugoslawischen Staatsverband verständigt, so<br />

dass die einzigen Völker, die entweder unter<br />

Fremdherrschaft stehen oder einer fremden<br />

Interessensphäre angehören, aussohliesslich<br />

an Deutschland angelehnt sind. Der Panslawismus<br />

als Freiheitsbewegung müsste also<br />

durch diese Völker ins Leben zurückgerufen<br />

werden. Der Ruf, so unwahrscheinlich er ist,<br />

würde am Nationalleben der andern Staaten<br />

unerhört verklingen.<br />

Dagegen wollen wir keineswegs behaupten,<br />

dass sich in den Köpfen der russischen Machthaber<br />

keine Expansionsgelüste regen könnten.<br />

Die Ereignisse der letzten Wochen haben in<br />

dieser Richtung allzu deutlich gesprochen.<br />

Wenn Polen zum slawischen Volksstamm gehört,<br />

so sind dagegen die Estländer mongolischer<br />

Herkunft. Auch Rumänien, das im Zusammenhang<br />

mit dem Eingreifen Russlatids in<br />

die westeuropäische Politik häufig genannt<br />

wird, ist nicht slawisch, sondern romanisch.<br />

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass<br />

der Begriff «Panslawismus» eines Tages<br />

wieder für politische Zwecke aus dem. Archiv<br />

hervorgeholt wird; dann wird dies aber immer<br />

aus Rücksichten erfolgen, die mit seinem<br />

Wesen in keinem inneren Zusammenhang<br />

stehen. 0


IV AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 76<br />

Ilnsexe<br />

PROBLEME DES DEUTSCHEN<br />

U-BOOT-BAUES<br />

Wenn Marschall Foch, der Generalissimus<br />

der Alliierten im Weltkrieg, vorausgesagt hat,<br />

der nächste Krieg werde dort wieder beginnen,<br />

wo der letzte aufgehört hat, so trifft<br />

dies vor allem auf die Taktik des Unterseebootkampfes<br />

zu. Es hat sich wenig verändert<br />

seit dem Tage, da die 138 Einheiten der deutschen<br />

U.-Bootflotte gemäss den Bestimmungen<br />

des Versailler Vertrages geschleift werden<br />

mussten .nachdem sie im Laufe der 4 Kriegsjahre<br />

11 200 000 Tonnen Schiffsraum zum Sinken<br />

gebracht hatten.<br />

Dieses scheinbare Schneckentempo der Entwicklung,<br />

das in schroffem Gegensatz zu den<br />

Fortschritten im Boden- und besonders im<br />

Luftkampf steht, hat vor allem zwei Ursachen:<br />

Die Analogie der Aufgaben, die den<br />

deutschen U.-Booten nach wie vor zugewiesen<br />

sind, und das Verbot des Baues von solchen<br />

Booten durch den Friedensvertrag von 1919,<br />

das erst mit dem Londoner Flottenabkommen<br />

von 1930 in bestimmten Grenzen behoben<br />

wurde.<br />

Deutschland hat seit Kriegsende darauf<br />

verzichtet, auf dem Meer jene Hegemonie anzustreben,<br />

mit der die wilhelminische Epoche<br />

geliebäugelt hatte. Der Vorsprung Englands<br />

an Gesamttonnage und Kampfwert war zu gewaltig,<br />

um innert Jahren auch nur einigermassen<br />

eingeholt zu werden. Dazu kommt der<br />

Umstand, dass heute die Seeschlacht nicht<br />

mehr jene entscheidende Bedeutung für den<br />

Enderfolg besitzt wie zu Zeiten der Armadas<br />

oder Nelsons.<br />

Viel wichtiger ist es für die deutsche Kriegführung,<br />

die Zufuhr von Rohstoffen und Fertigfabrikaten<br />

nach den gegnerischen Ländern<br />

zu unterbinden, um dadurch die Arbeit der<br />

Kriegswirtschaft nach Möglichkeit zu stören.<br />

Der Aufbau der deutschen U.-Bootflotte wurde<br />

vornehmlich unter diesem Gesichtspunkt vorgenommen.<br />

Ein typisches Merkmal hierfür ist die Tatsache,<br />

dass die durchschnittliche Tonnage pro<br />

Einheit ausserordentlich niedrig ist. Beträgt<br />

sie — soweit dies überhaupt festgestellt werden<br />

kann — für Italien 800, für Frankreich<br />

1000 und für England an die 1200 Tonnen, so<br />

erreicht sie für Deutschland nur etwa 350.<br />

Diese Zahl ergibt sich vornehmlich daraus,<br />

dass Deutschland über eine grosse Zahl sogenannter<br />

Taschen-U.-Boote verfügt. Solche<br />

kleine Einheiten haben zwar verschiedene<br />

Nachteile, die mit ihrer geringen Wasserverdrängung<br />

von 250 Tonnen zusammenhängen.<br />

Sie müssen volle 25 % ihrer Nutzlast für<br />

Brennstoff aufwenden, vermögen nur beschränkte<br />

Mengen an Proviant mitzuführen,<br />

haben eine Armierung von nur drei Torpedoröhren<br />

ohne jegliche weitere Bestückung und<br />

machen maximal eine Geschwindigkeit von<br />

13 Knoten über und 8 Knoten unter Wasser,<br />

während vergleichsweise die Zerstörer mehr<br />

als 40 Knoten erreichen. Das geringe Gewicht<br />

beeinträchtigt auch die Stabilität bei hoher<br />

See, wodurch die ganze Aktionsmöglichkeit<br />

etwas zu.wünschen übrig lässt. Wenn sie dennoch<br />

eine grosse Rolle spielen, so können sie<br />

dies, weil ihre unbestrittenen Vorzüge die<br />

Nachteile überwiegen. Sie besitzen einen Aktionsradius<br />

von 300 Seemeilen (ca. 5500 km),<br />

sie genügen für die Kaperung von Handelsfahrzeugen,<br />

die Besatzung beträgt nur 10<br />

Mann, die Tauchgeschwindigkeit ist grösser,<br />

sie kommen besser durch die Sperren, können<br />

in verhältnismässig kurzer Frist ersetzt werden<br />

und kosten verhältnismässig wenig. Dazu<br />

können 10 Einheiten zu 250 Tonnen im Handelskrieg<br />

ohne Zweifel mehr ausrichten als<br />

eine Einheit zu 2500 Tonnen, sofern das Tätigkeitsfeld<br />

hauptsächlich auf die Nordsee und<br />

die Westküste Englands und Frankreichs beschränkt<br />

bleibt.<br />

Deutschland scheint allerdings in letzter<br />

Zeit den etwas grösseren Typen von 500 t<br />

den Vorzug zu geben. Sie sind schneller,<br />

indem ihre Unterwassengeschwindigkeit 14<br />

bis 15 Knoten beträgt; sie verfügen über<br />

einen Aktionsradius von 4000 Meilen (d. h.<br />

7400 km), so dass damit grössere Gebiete<br />

bestritten werden können, um so mehr als<br />

auch die Brennstoffreserve, die Provianträume,<br />

die Stabilität, sowie die Armierung<br />

entsprechend grösser sind. Dazu kann dieser<br />

Typ im Seegefecht eine gewisse Rolle spielen.<br />

Der ganze Aufbau der Unterseeflotte<br />

deutet darauf hin, dass auf grössere Seegefechte<br />

im Prinzip verzichtet wird. Soweit<br />

es notwendig ist, Expeditionen in feindliche<br />

Länder auszuführen, wird diese Aufgabe der<br />

Fliegerei zugewiesen. Die taktischen Absichten<br />

sind für Deutschland in bezug auf<br />

ihre Unterseeflotte somit grundsätzlich verschieden<br />

von denen, welche die französische<br />

und englische Marineleitung ihren Einheiten<br />

zugedacht haben. 0<br />

In der Literatur des napoleonischen Zeitalters<br />

ist dem Seekrieg nur ein bescheidener<br />

Raum gewidmet. Während jedes kleine Gefecht<br />

auf dem Kontinent in allen Phasen beschrieben<br />

wurde, sind die grossen Seeschlachten<br />

oft mit wenigen Zeilen abgetan.<br />

Mit Unrecht! Es scheint, als habe erst der<br />

Weltkrieg die Augen darüber geöffnet, dass<br />

in Wirklichkeit die Entscheidung in den<br />

Kriegen der Grossmächte auf See fällt. Wer<br />

die Meere beherrscht, hält die Weltherrschaft<br />

in der Hand. Die Erkenntnis hat rückwirkend<br />

in der Beurteilung früherer Seeschlachten<br />

eine Wandlung eintreten lassen.<br />

Wir wissen heute, dass die Seeschlacht bei<br />

Abukir, in der die Flotte des Generals Bonaparte<br />

vernichtet wurde, zum Verlust Aegyptens<br />

führte und den Plan, die englische Herrschaft<br />

in Indien zu zerstören, endgültig zum<br />

Scheitern brachte. Noch grössere Auswirkungen<br />

hatte die Seeschlacht bei Trafalgar.<br />

Und doch lesen wir bei einem bedeutenden<br />

Historiker wie Oncken : « Das Unglück (von<br />

Trafalgar) hielt Napoleon nicht auf; auf den<br />

Festlandskrieg hatte es nicht den mindesten<br />

Einfluss, und die Engländer hatten wenig<br />

Freude an einem Siege, der ihrem grössten<br />

Seehelden, Nelson, das Leben gekostet<br />

hatte. »<br />

In Wirklichkeit hatte der Sieg bei Trafalgar<br />

Englands Herrschaft zur See auf lange<br />

Zeit gesichert. Sein Uebergewicht in allen<br />

Weltteilen war für immer festgestellt. Nun<br />

vermochte es den Kampf gegen Napoleon<br />

bis zum Endsieg zu führen. Ohne die englische<br />

Flotte hätte es kein Waterloo gegeben.<br />

Napoleon hatte im Jahr 1805 erneut seinen<br />

Plan einer Landung in England aufgenommen.<br />

Englische Kriegsschiffe blockierten französische<br />

Häfen. Der geniale Erste Lord der<br />

Admiralität, Earl of Vincent, verfolgte dieses<br />

Blockadesystem mit einer ungeheuren Zähigkeit.<br />

Im Jahre 1805 waren allein in Brest<br />

zwanzig französische Schlachtschiffe eingeschlossen,<br />

für damalige Verhältnisse ein beispielloser<br />

Erfolg seemännischer Taktik. Napoleons<br />

Plan ging nun dahin, die Blockade<br />

zu brechen. Die französischen Flotten sollten<br />

versuchen, ihre Häfen zu verlassen, nach den<br />

französischen Besitzungen in Westindien zu<br />

segeln und sich dort mit der verbündeten<br />

spanischen Flotte zu vereinigen, um darin<br />

mit grösser Uebermacht die englische Flotte<br />

zu vernichten. Man hoffte, dass die englischen<br />

Admirale sich auf die Verfolgung der französischen<br />

Flotte stürzen würden und bei dieser<br />

Gelegenheit die Blockade der meisten<br />

Häfen Frankreichs aufheben würden. Napoleon<br />

selbst wollte dann mit der in Boulogne<br />

liegenden Flottille in England landen, während<br />

seine Hochseeflotte die Ueberfahrt seines<br />

Landheeres deckte.<br />

In einem Briefe an den französischen Admiral<br />

Villeneuve hatte Napoleon am Schluss<br />

seiner Instruktionen geschrieben : « Die Geschicke<br />

der Seemacht werden immer einen<br />

grossen Einfluss auf das Schicksal der Welt<br />

ausüben, und Wir rechnen ganz auf Ihren<br />

Eifer, Ihre Talente, Ihre Tapferkeit und die<br />

Anhänglichkeit an Unsere Person unter so<br />

entscheidenden Umständen.»<br />

Leider hielt sich der Kaiser selbst nicht an<br />

SCHICKSALSSTUNDEN EUROPAS<br />

Trafalgar<br />

seine Instruktionen. Während jeder englische<br />

Admiral genau wusste, was er zu tun<br />

hatte, hing der französische Oberbefehlshaber<br />

ausschliesslich von den Befehlen des<br />

Kaisers ab, und er war hilflos, wenn diese<br />

ausblieben.<br />

Zu Beginn des Jahres 1805 verfügte England<br />

über etwa 500 Schiffe, davon hatten die<br />

grössten eine Tonnage von etwa 2500 Tonnen,<br />

so Nelsons Flaggschiff « Victory » 2162<br />

Tonnen. Es besass eine Besatzung von 850<br />

Mann und 104 Geschütze. Die Situation der<br />

Flotte war fast genau so wie heute : der<br />

Schutz der englischen Interessen in Uebersee<br />

band eine grosse Anzahl von Schiffen;<br />

die Abnützung war eine beträchtliche.<br />

Am 16. April 1805 erfuhr Nelson, dass Admiral<br />

Villeneuve mit seiner Flotte das Mittelmeer<br />

durch die Meerenge von Gibraltar<br />

verlassen hatte. In England herrschte grösste<br />

Besorgnis. Man befürchtete, diese Flotte<br />

könne sich mit den Schlachtschiffen von<br />

Brest vereinigen, so dass Napoleon in der<br />

Lage- war, unter ihrem Schutz 100.000 Mann<br />

nach England zu werfen. « Seit acht Tagen<br />

hat niemand ruhig geschlafen», schrieb um<br />

diese Zeit eine englische <strong>Zeitung</strong>.<br />

Villeneuve kam am 13. Mai vor Fort-de-<br />

France auf der Insel Martinique an. Bereits<br />

am 4. Juni steht Napoleons Flotte vor Barbados,<br />

der östlichsten der Kleinen Antillen.<br />

Aber Villeneuve stellt sich nicht zum Kampf.<br />

Er hält den Zustand seiner Flotte für eine<br />

Seeschlacht zu schlecht und entscheidet sich<br />

dafür, nach Europa zurückzusegeln. Am 26.<br />

Juli wirft er Anker in der Bucht von Vigo.<br />

Durch einen Schnellsegler Nelsons war bereits<br />

vorher die Nachricht von der Ausfahrt<br />

des Geschwaders nach England gebracht<br />

worden. Am 16. Juli hatte Napoleon seinem<br />

Admiral den Befehl erteilt, sich mit den in<br />

Ferrol liegenden Geschwadern zu vereinigen<br />

ung sich zum Herrn des Kanals zu machen.<br />

Aber Villeneuve war nicht der Mann,<br />

rücksichtslos auf sein Ziel loszugehen. Er<br />

entschloss sich, nach Cadix zu segeln. Napoleon<br />

war wütend. In einem Schreiben vom<br />

4. September sagte er von Villeneuve :<br />

« Der Admiral hat wirklich das Mass vollgemacht<br />

... Er ist ein Elender, den man<br />

schimpflicherweise aus der Flotte jagen<br />

sollte...» Dann bestimmte er den Vizeadmiral<br />

Rosily zu Villeneuves Nachfolger.<br />

Admiral Villeneuve erfuhr erst durch Mittelspersonen<br />

von seiner Ungnade. Er glaubte<br />

nun, vor Ankunft seines Nachfolgers durch<br />

eine Seeschlacht alles wenden zu können.<br />

Napoleons Erfolge in Oesterreich hatten jedoch<br />

den Kaiser so verblendet, dass er kaum<br />

noch Zeit fand, sich mit seiner Flotte abzugeben.<br />

« Ich kann mich nicht mehr mit dieser<br />

Sache befassen », schrieb er am 2. November<br />

an seinen Marineminister. Bald sollte<br />

ihn die Katastrophe bei Trafalgar für immre<br />

der Sorge um seine Flotte entheben.<br />

Am 2. September 1805 hatte Nelson, der<br />

sich auf seinem Landsitz in England aufhielt,<br />

von der Ankunft der französisch-spanischen<br />

Flotte vor Cadix erfahren. Er bat die Admiralität,<br />

ihn mit dem Oberkommando zu betrauen,<br />

und diese erteilte ihm die Genehmigung.<br />

Am 15. verliess Nelson auf dem<br />

Schlachtschiff « Victory » Spithead und traf<br />

am 28. vor Cadix ein. Dort kreuzte Vizeadmiral<br />

Collingwood, den Nelson zu seinem<br />

Zweitkommandierenden ernannt hatte, mit<br />

einem ansehnlichen Geschwader. Insgesamt<br />

hatte Nelson für eine Schlacht 27 Schlachtschiffe<br />

mit 2152 Geschützen zur Verfügung,<br />

^ßornpljii^ftfitijilc ftiöüfeniifcer W Im Mo M MnÄn Hinter<br />

1. Seutfdjlanb glädjcnintjalt in km 2 (Sitttt)oljnet3af)I<br />

a) tnft. Qeftettetdj unb Subetenlanb jtifa 600,000 jitla 82,000,000<br />

b) in«. SJSroteftotai Sternen unb 3Jtäf)ten äirfa 700,000 jttla 90,000,000<br />

2. 9?olen 389,000 34,000,000<br />

3. ©rofofctttanmcn<br />

a) 2rtuttetlanb<br />

(ÜJtutterlanb, Samtnien, 3nbten unb Kolonien) 40,378,000 524,500,000<br />

(«Enßlanb, Sßales, S^ottfonb, Stotbttianb)<br />

b) Stitifdjes SRetdj<br />

243,000 47,000,000<br />

4. tftanltüä)<br />

a) ättutterlanb 551,000 42,000,000<br />

b) mit Äolonictlteidj 12,380,000 108,000,000"<br />

2J?it bcn oorjtefjenben fiänbetn butdj spalte ocrbunbenc Staaten:<br />

1. 3ta«en<br />

a) 3rtutterlanb<br />

b) mit Äolonialtetcf)<br />

310,000<br />

3,860,000<br />

42,500,000<br />

55,800,000<br />

2. «ufjlanb<br />

a) europätfdjes SRu&fanb 4,670,000 134,000,000<br />

b) aitatticfjes Kufjlanb 17,100,000 38,000,000<br />

3. Surfet<br />

a) euijjpäifcfje Surfet 24,000 1,265,000<br />

b) aftatiftfje Xütlti 739,000 15,000,000<br />

3um SJergtetd): 6^n»etj 41,300 4,066,000<br />

die französisch-spanische Flotte 33 Schlachtschiffe<br />

mit 2626 Geschützen. Am 19. Oktober,<br />

um halb neun Uhr morgens, verliess Villeneuve<br />

mit seiner Flotte den Hafen von Cadix,<br />

obgleich es ihm an Lebensmitteln und<br />

Munition fehlte. Er war der Meinung, die<br />

feindliche Flotte sei der seinen stark unterlegen.<br />

Am 20. befanden sich von seiner Flotte<br />

33 Schlachtschiffe, 5 Fregatten und 2 Briggs<br />

auf hoher See. Eine Zeitlang fuhren beide<br />

Geschwader nach Westen, dann drehte Villeneuve<br />

nach Süden und nahm gegen vier Uhr<br />

Kurs nach Nord-Nord-Ost. Am Morgen des<br />

21. waren sie ungefähr 21 Seemeilen vom<br />

Kap Trafalgar entfernt.<br />

Grosse Worte werden meist für die Nachwelt<br />

geprägt. Am 21. Oktober, gegen halb<br />

elf Uhr äusserte Nelson zu Leutnant John<br />

Pasco : c Jetzt will ich die Flotte mit einem<br />

Signal belustigen. » Es erschien das unsterblich<br />

gewordene Schlachtzeichen : « England<br />

erwartet, dass jedermann seine Pflicht tue. ><br />

Und als Collingwood die Botschaft empfing,<br />

sagte er brummend : « Ich möchte, dass Nelson<br />

aufhörte, Signale zu geben. Wir wissen<br />

alle, was wir zu tun haben ! »<br />

Vizeadmiral Collingwood war mit seinem<br />

aus 15 Schlachtschiffen bestehenden Geschwader<br />

Nelson weit voraus, der nur 13<br />

Schiffe für sich behalten hatte. Gegen 11 Uhr<br />

gab Collingwood Befehl, das Feuer zu eröffnen,<br />

sobald die Schiffe nahe genug an den<br />

Feind herangekommen wären. Er selbst segelte<br />

mit der « Royal Sovereign» voraus<br />

und befand sich als erster im konzentrischen<br />

feindlichen Feuer. Im Augenblick des Zusammenstosses<br />

bei Trafalgar segelten die<br />

beiden englischen Geschwader nebeneinander<br />

genau im rechten Winkel auf die französich-spanische<br />

Flotte los, die in einer unregelmässigen,<br />

langgezogenen Linie fuhr. Zunächst<br />

stürzten sich 15 Schlachtschiffe Collingwoods<br />

auf 16 feindliche. Die englischen<br />

Schiffe schössen nicht nur besser, sondern<br />

wandten auch mit Erfolg die Taktik an, mit<br />

mehreren Schiffen ein feindliches anzugeifen<br />

und nach dessen Vernichtung ein neues<br />

Opfer zu suchen.<br />

Als erstes musste das spanische Flaggschiff<br />

« Santa Anna» die Flagge streichen,<br />

nachdem der kommandierende Admiral tödlich<br />

verwundet worden war. Dann unterlag<br />

Schiff auf Schiff den englischen Angriffen.<br />

Dem «Principe de Asturia» mit dem schwerverwundeten<br />

Admiral Gravina an Bord gelang<br />

es zu entkommen; ein Schiff flog in die<br />

Luft. Die verbleibenden zehn fielen Collingwood<br />

in die Hände.<br />

Die Schiffe, die jetzt mit Nelson in Kampf<br />

gerieten, befanden sich in einer noch ungünstigeren<br />

Lage, denn Nelson benutzte mit<br />

noch mehr Glück die Taktik, überall mit<br />

Uebermacht anzugreifen. Die französischspanische<br />

Flotte verteidigte sich jedoch heldenhaft<br />

und hatte dabei grosse Verluste. So<br />

ergab sich das Flaggschiff « Santissima Trinidad<br />

» erst, nachdem es 300 Tote und Verwundete<br />

hatte und der Schiffsraum voll<br />

Wasser stand. Nelsons eigenes Flaggschiff<br />

geriet in grosse Bedrängnis und verlor einige<br />

Masten. Um halb zwei Uhr ereignete sich<br />

ein grosses Unglück für die englische Flotte.<br />

Eine Musketenkugel von der « Redoutable »<br />

traf Nelson in die linke Schulter. Zunächst<br />

glaubte Nelsons Flaggkapitän Hardy, dass<br />

die Wunde keine ernste sei, aber Nelson antwortete<br />

ihm : « Sie haben mir den Rest gegeben,<br />

Hardy ! »<br />

Trotz seiner schweren Wunde wollte Nelson<br />

den Oberbefehl nicht niederlegen. Mit<br />

dem Tode ringend erteilte er seine Befehle.<br />

Seine letzten Worte waren : < Gott sei<br />

Dank ! Ich habe meine Pflicht getan ! > Gegen<br />

halb 5 Uhr verschied er.<br />

Admiral Villeneuve hatte inzwischen sein<br />

Flaggschiff < Bucentaure» dem englischen<br />

« Conqueror > übergeben, da er weiteren<br />

Widerstand für zwecklos hielt. Gegen fünf<br />

Uhr war die Schlacht von Trafalgar zu Ende.<br />

Die Engländer hatten nicht ein einziges<br />

Schiff verloren, aber die ganze Flotte war<br />

durch den Kampf äusserst mitgenommen und<br />

der Verlust Nelsons wog schwer. Von der<br />

französisch-spanischen Flotte waren siebzehn<br />

Schlachtschiffe durch die Engländer genommen<br />

worden, eins in die Luft geflogen.<br />

Die übrigen versuchten, die heimatlichen Häfen<br />

zu erreichen.<br />

Nelsons Leiche traf an Bord der « Victory<br />

» am 4. Dezember 1805 in England ein<br />

und wurde unter grossen Feierlichkeiten in<br />

der St. Pauls Kathedrale beigesetzt.<br />

Admiral Villeneuve war gefangen genommen<br />

und auf Ehrenwort freigelassen worden.<br />

Kurz nach der Landung in Frankreich wurde<br />

er in einem Gasthof in Rennes, von Dolchstössen<br />

durchbohrt, aufgefunden. Man nimmt<br />

an, dass er Selbstmord beging.


N° 76 — DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

3m ßienste dec Sxhänheit<br />

H e u t e K o m p r e s s e n für d a s G e s i c h t<br />

Nachdem wir das lefztemal eine Reihe von<br />

Ratschlägen über die Anwendung von Auflagen<br />

und Packungen für das Gesicht gebracht haben,.<br />

sei heute von Kompressen die Rede, die für Ihre<br />

Selbstpflege eine gute Hilfe sein können.<br />

Wenn Sie sich abgespannt fühlen, wenn Sie<br />

Ihrer ermüdeten Haut schnell ein besseres Aussehen<br />

geben wollen, auch vor einer Gesichtsmassage<br />

sind feuchtheisse Kompressen angebracht.<br />

Das dazu verwendete Wasser machen Sie am<br />

besten durch Borax oder ein anderes Mittel weich.<br />

Auch können Sie zur Erhöhung der anregenden<br />

Wirkung einen halben Löffel Eukalyptusöl oder<br />

einen erprobten Kräuteraufguss zusetzen. Um die<br />

dämpfende Wirkung der Kompressen auf Ihren<br />

Teint zu sichern, müssen Sie indes noch einige<br />

kleine Vorschriften beachten.<br />

Heisse und kalte Kompressen.<br />

Nehmen Sie ein genügend langes Leinen- oder<br />

Mulltuch, tauchen Sie seinen Mittelteil in das vorbereitete<br />

Wasser ein und winden Sie es aus, ehe<br />

Sie es auflegen. Wenn das Wasser eine Temperatur<br />

von etwa 40° C hat, bekommt Ihre warme<br />

Kompresse die richtige Temperatur. Es ist aber<br />

auch notwendig, dass Sie zum Ueberdecken über<br />

die Kompresse eine Schutzauflage von Guttapercha<br />

oder Billrothbattist zur Hand haben, möglichst<br />

auch noch ein Flanelltuch,, so dass die Wärme<br />

der aufgelegten Kompresse durch diese Hilfsmittel<br />

festgehalten wird und in die Haut eindringt.<br />

Am bequemsten richten Sie sich alles Notwendige<br />

so her, dass Sie im Liegen die ganze Auflage<br />

machen können. Scheint Ihnen eine heisse Kompresse<br />

nicht zu genügen, so können Sie auch<br />

noch eine zweite oder dritte machen. Auf jeden<br />

Fall müssen Sie die Kompresse abnehmen, ehe sie<br />

zu kühl ist. Ihre Poren sollen sich unter der Einwirkung<br />

der Hitze öffnen und Fett und Unreinigkeiten<br />

wegschwemmen. Daher kommt auch dieses<br />

Verfahren oft vor allem bei einer derartigen Hautbeschaffenheit<br />

in Frage. Zum Abschluss der Behandlung<br />

muss aber stets für ein Zusammenziehen<br />

der Poren gesorgt werden. Dazu dient entweder<br />

eine Eisabreibung, von der noch zu sprechen ist,<br />

oder eine Abwaschung mit kaltem Wasser und<br />

mit einem erprobten, milde zusammenziehenden<br />

Toilettenwasser. Die sichtbare Wirkung feuchtheisser<br />

Kompressen besteht in einer gesteigerten<br />

Durchblutung, die sich in rosiger Klarheit und<br />

Frische des Teints äussert.<br />

Sollte Ihre Haut zur Erschlaffung neigen, liebe<br />

Bellerive b. Genf Wirtli au Lac „La Reserve"<br />

Unvergleichl. Lage. Einzigartige Terrasse. Grosse Säle.<br />

Fischfilet und Backfische. Lebende Forellen. Grill.<br />

Der ideale Ort für Kenner. Bankette.<br />

Das ganze Jahr geöffnet. Tel. 82055.<br />

Leserin, so können Sie durch regelmässige Anwendungen<br />

kalter Kompressen Ihren Teint glätten<br />

und straffen. Das benützte Wasser muss nicht nur<br />

kalt, sondern auch frei von Härte sein. Tauchen<br />

Sie ein geeignetes Tuch in das — nach Bedarf<br />

mit Zitronensaft oder mit Benzoetinktur anregend<br />

gemachte — kalte Wasser oder Eiswasser ein,<br />

winden es aus und lassen Sie es dann auf Ihrem<br />

Gesicht liegen, so lange es kühl genug ist. Dann<br />

erneuern Sie die Kompresse, damit das Gesicht<br />

allmählich ganz abkühlt. Eine Viertelstunde wird<br />

für diese Behandlung vielleicht ausreichen. Dann<br />

trocknen Sie Ihr Gesicht sorgfältig, am besten, indem<br />

Sie es mit einem weichen Frottiertuch abtupfen.<br />

Auch ist es gut, die Haut anschliessend<br />

leicht einzufetten. Sie werden spüren, wie Ihr Gesicht<br />

durch die ganze Behandlung erfrischt wird.<br />

In vielen Fällen — vor allem um den Teint<br />

straff und faltenlos zu erhalten — sind Wechselkompressen<br />

das richtige, d. h. ein Abwechseln<br />

zwischen heissen und kalten Auflagen. Machen<br />

Sie dabei die heissen Auflagen so Tieiss, als Sie<br />

es nur vertragen, aber jeweils nur kurz, und legen<br />

Sie dann gleich die bereitgehaltene kalte Kompresse<br />

auf. Mehr als ein halbes Dutzend Mal<br />

heisse und kalte Kompressen wäre Wahrscheinlich<br />

zuviel. Hören Sie darum rechtzeitig — und natürlich<br />

mit einer kalten Kompresse— auf und trocknen<br />

Sie sich dann sorgsam ab. Zum Abschluss<br />

können Sie auch eine leichte Klopfmassage des<br />

Gesichts vornehmen.<br />

Wenn Sie bestimmte Zwecke verfolgen, so können<br />

Sie auch Kräuterkompressen machen. Darum<br />

merken Sie sich, dass verschiedene Kräuter wohltätige<br />

Wirkungen auslösen. Salbei zieht zusammen,<br />

Lindenblüte und Heublumen wirken blutreinigend,<br />

Kamille ist nervenstärkend, kann aber bei<br />

einem Zuviel auch schlaff machen. Bei fetter Haut<br />

kommen u. a. Rosmarin, Schlehen und Fenchel in<br />

Frage, sonst ist eine erfrischende Mischung, z. B.<br />

Lindenblüte, Pfefferminz, Kamillen und Salbei. Am<br />

besten taucht man ein Mulltuch mit den ausgewählten<br />

Kräutern in kochendes Wasser und legt<br />

es dann nach Art der feuchtheissen Kompressen<br />

Eisabreibung.<br />

auf. Allein der Duft der Kräuter wirkt schon wohltuend.<br />

Natürlich muss man auch nach diesen Kräuterkompressen<br />

durch kaltes Nachspülen für das<br />

Zusammenziehen der Poren des Gesichts sorgen.<br />

In diesem Fall wie nach allen Arten von Gesichtspackungen<br />

und heissen Kompressen — ebenso<br />

auch nach Gesichtsdampfbädern — können Sie<br />

zum Abschluss eine Eisabreibung des Gesichtes<br />

vornehmen. Nur falls Sie zu roten Aederchen<br />

oder zu Nasenröte neigen, müssen Sie diese Mass-<br />

V«»»£«i<br />

Der Krieg und die Frauenmode.<br />

Noch hat der Krieg erst wenige Wochen gedauert,<br />

und schon hat er die Mode bald ebenso<br />

stark beeinflüsst wie viele andere Gewohnheiten.<br />

Besonders stark macht sich dies in London bemerkbar,<br />

und hier wiederum vor allem in den Coiffeurgeschäften.<br />

Da den in den Hilfsdiensten beschäftigten<br />

Frauen sowohl das Ldckentragen wie das<br />

Lackieren der Fingernägel untersagt ist, will kaum<br />

eine Frau mehr ihr Fernbleiben vom «Dienst» dadurch<br />

noch unterstreichen, dass sie diesen Verboten<br />

zuwiderhandelt, und Haare sowohl wie<br />

Nägel haben die Richtung € zurück zur Natur»<br />

eingeschlagen. Ja, man geht noch weiter: natürlich<br />

gelockte Haare werden ..nach Möglichkeit geglättet,<br />

und die Nägel werden nicht mehr lang<br />

und spitz getragen, sondern abgerundet, um beim<br />

Arbeiten nicht hinderlich zu sein.<br />

Besonderen Einfluss hat auch die nächtliche<br />

Fliegerverdunkelung. Um zu vermeiden, dass man<br />

in. den total finsteren Strossen -überfahren wird,<br />

tragt man weisse Mäntel oder zumindest weisse<br />

ijjsb


niederschmetternden Eindruck.<br />

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass diese<br />

Unternehmungen mit täglichen festen Unkosten<br />

für Miete etc. von Fr. 50 beim Kleinbetrieb<br />

bis über Fr. 1000 beim Grossbetrieb<br />

rechnen müssen, dann kann der Beobachter<br />

an den Fingern abzählen, dass ein Andauern<br />

der jetzigen Situation in wenigen Monaten<br />

den Grossteil dieser Unternehmungen ruiniert.<br />

Die bedrängte Lage, man darf ruhig sagen,<br />

die dauernde Notlage des Autogewerbes<br />

in den letzten Jahren, hat nicht nur die Schaffung<br />

der notwendigen Reserven für ein längeres<br />

Durchhalten verunmöglicht, sondern<br />

bereits vorhandene Reserven langsam aufgezehrt,<br />

so dass kein Betrieb, nicht der kleine<br />

mit kleinen Unkosten und nicht der grosse<br />

mit grossen Unkosten in der Lage sein wird,<br />

eine Krise wie die jetzige durchzuhalten.<br />

Eingaben an die kantonalen und eidgenössischen<br />

Behörden sind selbstredend sofort<br />

gemacht worden. Das Autogewerbe muis<br />

angesichts seiner Lage verlangen, dass alle<br />

Anstrengungen behördlicherseits gemacht<br />

und alle Vorkehrungen getroffen werden,<br />

um die Benzineinfuhr in unser Land zu beschleunigen<br />

und sicherzustellen, sowohl im<br />

Interesse der Verteidigung unserer Neutralität<br />

als auch im Interesse der Erhaltung<br />

eines Wirtschaftszweiges, der über 40.000<br />

Arbeitnehmern das Brot gibt. Auch wurde<br />

das Ersuchen an die massgebenden Behörden<br />

gerichtet, bei der Vergebung von Reparaturen<br />

an den requirierten und so dem Pri-<br />

VI AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 3. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 76<br />

DIE KLEI<br />

vatverkehr entzogenen Last- und Personenwagen<br />

die einschlägigen Firmen der Automobilbranche<br />

zu berücksichtigen, um deren<br />

Notlage wenigstens auf diese Weise etwas<br />

zu lindern. Sollt© diesen beiden<br />

Zur Lage des Autogewerbes:<br />

Senzinmangel und Autogewerbe<br />

Vorbemerkung der Red.: Wenn<br />

ivir, dem Wunsche der Sektion beider Basel<br />

des Schweiz. Autogewerbeverbandes Folge gebend,<br />

im nachstehenden einer von ihr an die<br />

Oeffentlichkeit gerichteten Mitteilung Aufnahme<br />

gewähren, dann leitet uns dabei die-<br />

Erwägung, dass es unsere Pflicht ist, auf die<br />

schwere Notlage hinzuweisen, der sich heute,<br />

als Folge der kriegswirtschaftlichen Massnahmen,<br />

das Autogewerbe der ganzen Schweiz gegenübersieht.<br />

Schon in den letzten Nummern<br />

unseres Blattes haben -wir die trostlose Lage<br />

dieses Zweiges unserer Wirtschaft gekennzeichnet<br />

und die Automobilisten aufgefordert, Solidarität<br />

der Tat dadurch zu üben, dass sie ihre<br />

Wagen jetzt zur Kontrolle und Vornahme<br />

allfälliger Reparaturen in die Garage geben.<br />

Dieser dringende Appell erhält durch die Darlegungen<br />

des Basler Autogewerbeverbandes<br />

noch erhöhtes Gewicht.<br />

Der Aktionsausschuss der Sektion beider<br />

Basel des Schweiz. Autogewerbeverbandes,<br />

welchem nicht nur die Autogaragen und Autohändler<br />

von Basel, Baselland und Umgebung<br />

angeschlossen sind, sondern auch der<br />

Qrossteil der Firmen des Karosseriegewerbes,<br />

Autospengler, Autolackierer und andere,<br />

ersucht die Presse um Veröffentlichung der<br />

nachstehenden Mitteilung, die von einem Aufruf<br />

an die automobilfahrenden Kreise gefolgt<br />

ist:<br />

Infolge zu knapper Benzinvorräte in der<br />

Schweiz sah sich der hohe Bundesrat veranlasst,<br />

eine Rationierung des Brennstoffverkaufs<br />

an Private zu beschliessen. Der<br />

Zweck dieser Mitteilung soll nun nicht sein,<br />

Kritik an den für die Benzinversorgung unseres<br />

Landes verantwortlichen Stellen zu<br />

üben; denn sowohl das Autogewerbe als auch<br />

die automobilfahrenden Kreise müssen sich<br />

einfach mit der Tatsache abfinden, dass nun<br />

einmal viel zu wenig Benzin über die Bedürfnisse<br />

der Armee hinaus für die Wirtschaft<br />

vorhanden ist. Wir möchten lediglich erwähnen,<br />

dass es in den verflossenen Jahren an<br />

zahlreichen Vorschlägen seitens des Autogewerbes<br />

an die massgebenden Behörden betreffend<br />

Schaffung ausreichender Benzinvorräte<br />

für den Kriegsfall nicht gefehlt hat.<br />

Die durch den Brennstoffmangel, bezw. die<br />

notwendig gewordene Brennstoffrationierung<br />

geschaffene Lage ist für das Autogewerbe<br />

und die einschlägigen Betriebe von katastrophaler<br />

Auswirkung. Es liegt auf der Hand,<br />

dass für die Lebensfähigkeit unseres Gewerbes<br />

das Benzin, vielmehr der uneingeschränkte<br />

Benzinverkauf an die Verbraucher so notwendig<br />

ist wie jedem Menschen die Luft zum<br />

Atmen — und diese Luft ist uns nun seit<br />

über drei Wochen fast gänzlich abgeschnitten.<br />

Hierzu kommt, dass der Grenzverkehr,<br />

welcher für das Garagegewerbe in unserer<br />

Grenzstadt Basel von jeher von grosser Bedeutung<br />

war, vom ersten Mobilmachungstag<br />

an vollständig unterbunden wurde und selbstverständlich<br />

vor Friedensschluss nicht mehr<br />

aufleben kann. Ein Rundgang durch die verschiedenen<br />

Betriebe der Autobranche, seien es<br />

Garagen, Karosserie-, Autoelektriker-Werkstätten<br />

oder Spritzwerke, hinterlässt einen<br />

Hauptforderungen des Autogewerbes<br />

/. Sicherung des Benzinimportes und Freigabe<br />

des uneingeschränkten Benzinverkaufs<br />

an die Verbraucher, und<br />

2. Zuweisung der Renaraturaufträge der Militärbehörden,<br />

zumindest für die requirierten<br />

Fahrzeuge,<br />

nicht entsprochen werden können, dann -wird<br />

das Gewerbe gezwungen sein, seine Betriebe<br />

in so weitgehendem Masse einzuschränken,<br />

dass sehr umfangreiche Personalentlassungen<br />

unvermeidlich werden. Es darf hne Uebertreibung<br />

jetzt schon gesagt werden, dass von<br />

einer solchen Massnahme rund 80—90 % der<br />

Arbeitnehmer betroffen würden, für deren<br />

Unterhalt dann der Staat zu sorgen hätte.<br />

Auch bei einer solchen unvermeidlichen Betriebseinschränkung<br />

wird es vielen Firmen<br />

des Autogewerbes nicht möglich sein, sich<br />

auf längere Zeit zu behaupten, denn Mietzinse,<br />

Hypothekenzinse und gewisse andere<br />

fixe Unkosten laufen weiter, während Umsätze<br />

und Verdienst heute schon um 80—90 %<br />

zurückgegangen sind. Der Betrieb sehr vieler<br />

Firmen ist zwangsweise bereits stillgelegt,<br />

da in zahlreichen Fällen sowohl der<br />

Prinzipal als auch seine Arbeitnehmer sich<br />

im Wehrkleid befinden. Wenn Truppenentlassungen<br />

stattfinden, werden die heimkehrenden<br />

Wehrmänner keine Arbeit vorfinden<br />

-und sich den Scharen der bereits stellenlos<br />

gewordenen anschliessen müssen.<br />

DIES und DAS<br />

Wenn die Neuregelung<br />

des Benzinbezugs in Kraft tritt, wobei voraussichtlich<br />

diejenigen Fahrer bevorzugt werden<br />

sollen, denen das Auto ein unentbehrliches Arbeits-Hilfsmittel<br />

bedeutet, dann heisst es für<br />

den Autogewerbler, die Anstrengungen auf<br />

jene konzentrieren. Legen Sie sich für jeden<br />

Kunden die Frage vor: Wie könnte ich ihm<br />

nützlich sein?<br />

Es geht unter den heutigen Verhältnissen<br />

dem werktätigen Automobilisten nicht darum,<br />

möglichst wenig aufzuwenden, sondern aus<br />

jedem Liter Benzin eine möglichst grosse Anzahl<br />

Kilometer herauszuholen. Ihre Aufgabe<br />

ist es, ihm zu zeigen, auf welche Weise Sie<br />

ihm dabei nützlich sein können. Mancher Fahrer<br />

wird sich heute besser als früher davon<br />

überzeugen lassen, dass ausgelaufene Zylinder<br />

Benzinschlucker sind, dass Störungen am<br />

Vergaser den Tank schneller leeren, dass nur<br />

intakte Batterien ein unnützes Anlassenmüssen<br />

verhindern, dass eine schlechte Kühlwasserzirkulation<br />

der Verbrennung und der Leistungsfähigkeit<br />

schädlich ist — kurz, dass wenn dies<br />

je der Fall war, heutzutage nur ein in jedem<br />

Detail tadellos funktionierendes Fahrzeug seine<br />

Aufgabe voll zu erfüllen vermag. 0<br />

Im Interesse der Arbeitnehmer, im Interesse<br />

der Arbeitgeber und im Interesse der<br />

Erhaltung eines bedeutenden Gewerbes muss<br />

deshalb von den verantwortlichen Behörden<br />

verlangt werden — und ist auch verlangt<br />

worden — dass alles und das letzte unternommen<br />

wird, den Benzinimport beschleunigt<br />

sicherzustellen und die Vorratshaltung<br />

zu fördern.<br />

Aufruf an die Automobilisten!<br />

Die vorstehende Publikation vermittelt<br />

Ihnen das düstere Bild der Lage, in welcher<br />

sich heute das Autogewerbe befindet. Wir<br />

appellieren deshalb an Ihren Gemeinschaftssinn,<br />

indem wir Sie bitten, Ihren Wagen<br />

nach Möglichkeit weiter zu benutzen, notwendig<br />

werdende Reparaturen nicht zurückzustellen,<br />

Ihren Wagen — wenn nicht absolut<br />

notwendig — den Winter über nicht aufzubocken,<br />

um uns und unserm Personal<br />

durch Zuweisung Ihrer Aufträge zu helfen,<br />

das Leben weiterzufristen bis bessere Zeiten<br />

wieder normale Bedingungen bringen. Gedenken<br />

Sie des Garagisten, der jahraus und<br />

jahrein stets dienstbereit zu Ihrer Verfügung<br />

gestanden hat und tragen Sie nach Möglichkeit<br />

Ihren Teil zur Linderung unserer Notlage<br />

bei. Die Existenz eines nicht unbedeutenden<br />

Zweiges des Mittelstandes, der 40.000<br />

Arbeitnehmer beschäftigt, ist aufs schwerste<br />

bedroht.<br />

Das Aktionskomitee der Sektion beider<br />

Basel des Autogewerbeverbandes der<br />

Schweiz.<br />

Reifenreparatur im Schulunterricht.<br />

Schüler der oberen Klassen haben in verschiedenen<br />

Staaten der USA Gelegenheit, einfachere<br />

Handgriffe bei Autoreparaturen in<br />

der Schule selbst zu lernen, lnstruktoren, die<br />

zur Hälfte von der Bundesregierung, zur Hälfte<br />

von der Gemeinde bezahlt werden, lehren in<br />

Grand Rapids (Michigan) das Reparieren<br />

schadhafter Reifen; andere Spezialkurse sind<br />

der Batterie und weiteren Wagenbestandteilen<br />

gewidmet. Der Sinn des Unterrichts besteht<br />

nicht nur darin, die Schüler zur technischen<br />

Selbständigkeit beim Autofahren zu erziehen,<br />

sondern die Geeigneten unter ihnen sollen<br />

schon auf der Schule in Spezialzweigen der<br />

Auto-Mechanik ausgebildet werden, damit sie<br />

es später leichter haben, Arbeit zu finden, eb<br />

Eine Reifen-Sicherheitswoche.<br />

Eine c Reifen-Sicherheits-Woche >, die in<br />

New Orleans durchgeführt wurde, hatte das<br />

Ergebnis, dass die Zahl der Reifenverkäufe<br />

um 615 Prozent im Vergleich zur gleichen<br />

Woche des Vorjahres stiegen. Reifenreparaturen<br />

vorbeugenden Charakters wurden etwa<br />

doppelt so viel wie im Vorjahre vorgenommen,-<br />

besonders bemerkenswert ist jedoch,<br />

dass die Zahl der Todesunfälle in den Tagen,<br />

die der Sicherheitswoche folgten, um mehr als<br />

40 Prozent zurückging,- nur ein einziger Unglücksfall<br />

infolge von Reifenschaden wurde<br />

verzeichnet.<br />

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