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E_1939_Zeitung_Nr.087

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BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1939</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

35. Jahrgang — No 87<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und<br />

ABONNEME N TS- P RE ISE:<br />

Augab« A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.75<br />

AI 1. Jantuvt 1940 t<br />

Zweite Benzinrationierungsperiode<br />

Leichte Aenderung in der Mengenzuteilung, bedingt durch die Notwendigkeit der Auffüllung<br />

der grossen Lager — Dauer der Rationierungsperiode: bis 29. Februar 1940 — Bezug<br />

der neuen Rationierungsscheine im Lauf der nächsten Woche, nach Massgabe der Weisungen<br />

der kantonalen Automobilkontrollen.<br />

Wie zum voraus feststand, läuft die erste<br />

Periode der definitiven Benzitirationierung,<br />

die am 15. November <strong>1939</strong> begonnen hatte,<br />

mit Ende dieses Jahres aus : der 1. Januar<br />

.1940 bedeutet zugleich auch den Anfang eines<br />

neuen, zweiten Abschnittes der endgültigen<br />

Treibstoffrationierung, dessen<br />

Dauer bis zum 29. Februar 1940<br />

bemessen ist. Dabei besteht die Abweichung<br />

vom bisher geltenden Regime aber lediglich<br />

in einer teilweisen Modifizierung der Mengenzuteilung,<br />

wie sie in den nachstehenden<br />

Litertab eilen zum Ausdruck gelangt. Tiefgreifende,<br />

einschneidende Umgestaltungen<br />

stehen danach nicht bevor, wohl aber erhalten<br />

einzelne der untern Dringlichkeitskategorien<br />

etwas mehr bewilligt, währenddem die obern<br />

eine allerdings nur leichte Kürzung<br />

hinnehmen müssen.<br />

Der Grund dafüt liegt einerseits in der Tatsache,-<br />

-dass- Januar und Februar als wirtschaftlich<br />

ruhige Monate angesprochen werden<br />

dürfen,, während deren auch der Puls<br />

des motorisierten Strassenverkehrs gedämpfter<br />

zu gehen pflegt und dass für. die Kategorien<br />

A, B und C nach wie vor die Möglichkeit<br />

der Gewährung von Zusatzkontmgenten<br />

gegeben ist, anderseits m der zwingenden<br />

Notwendigkeit, die grossen Tanks<br />

aufzufüllen. Dagegen beabsichtigen die<br />

massgebenden Behörden nach wie vor,<br />

die Rationierung im Frühjahr mit dem<br />

Wiedererwachen des Strassenverkehrs zu<br />

lockern, sofern die taportlage eine solche<br />

Massnahme gestattet<br />

Alle übrigen Vorschriften, welche die Brennstoffrationierung<br />

beschlagen und die sich zusammengefasst<br />

finden in der Verfügung Nr. 2<br />

des Eidg. Volkswirtschaftsdeparternentes vom<br />

15. November <strong>1939</strong> bleiben dagegen selbst-<br />

' redend unverändert in Kraft, in erster Linie<br />

also der Grundsatz, dass die Abgabe nur<br />

gegen Ausweis erfolgt, sodann auch die Bestimmungen<br />

über die Versetzung in eine andere<br />

Kategorie und das Rekursrecht, über<br />

die Rationierungsscheine (deren Gültigkeit<br />

jeweilen auf die Dauer der einzelnen Rationierungsperioden<br />

beschränkt ist), ferner über<br />

die Regelung bei Halterwechsel usw. sowie<br />

die Strafbestimmungen, denn dieser Erlass<br />

bildet ja die rechtliche Grundlage des ganzen<br />

Rationierungssystems, dessen praktische<br />

Durchführung sich um so leichter und reibungsloser<br />

gestalten wird, je besser der Apparat<br />

einmal eingespielt ist.<br />

Erscheint Jeden Dienstag<br />

REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenndnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 • Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: L'ftwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

von Kraft und Wärme erfolgte, inskünftig<br />

den Kantonen übertragen werden soll.<br />

In diesem Fall stünde ihnen dann das freie<br />

Verfügimigsrecht über ein bestimmtes Zusatzkontingent<br />

zu, bei dessen Verteilung sie<br />

selbständig und nach eigenem Ermessen<br />

schalten und walten könnten.<br />

Wann können neue Rationierungsscheine<br />

bezogen werden?<br />

In den gleichen Farben wie bisher ausgeführt<br />

— grün für Personenwagen, rot für die<br />

Lieferwagen und gelb für die Motorräder —<br />

Immerhin: Eine Verschiebung in der<br />

bisherigen Verteilung der Kompetenzen tritt<br />

möglicherweise schon in nächster Zeit ein. gelangen die Rationierungsscheine dieser<br />

Noch vor Ende des laufenden Jahres nämlich<br />

wird der Entscheid darüber fallen, ob, der Woche im Besitz der kantonalen Motor-<br />

Tage zum Versand, so dass sie bis Ende<br />

wie es Art. 7 der Verfügung vorsieht, fahrzeugkontrollen sind. Diese bestimmen<br />

die Erteilung von zusätzlichen Rationierungsscheinen,<br />

welche bisher durch die Sektion neuen Ausweise bezogen werden<br />

dann darüber, von welchem Zeitpunkt an die<br />

können.<br />

Litertafeln.<br />

2. Rationiemngsperiode: /. Janaar bis 29. Februar 1940.<br />

JletsoHenutaqen<br />

Dringlich- QnMtI> Moterenleistune Mtutr-PS) • "ilr»!' 0 " tat« Motorenl.Utung (Steuer-PS):<br />

Liter Benzin<br />

A 1 210 320 370 A 1 250 370 495<br />

2 180 270 320 2 220 320 430<br />

3 160 240 280 3 180 270 350<br />

4 140 210 240 4 130 130 250<br />

5 120 180 220 5 90 130 170<br />

6 100 150 180 6 70 110 130<br />

7 90 130 160 7 45 70 80<br />

8 60 90 110 B 1 180 270 350<br />

B 1 140 210 240 2 130 190 250<br />

2 100 150 180 3 90 130 170<br />

3 80 120 140 4 70- HO 130<br />

G 1 100 150 180 5 45 70 80<br />

2 60 90 HO C 1 130 190 250<br />

D<br />

l — 45 70 80 2 90 130 170<br />

3 45 110 130<br />

4 70 70 80<br />

Die Gefahren des Strassenverkehrs im Jahre 1938<br />

Jxote, aitem — mit [ahten lald miedet in, tutsew S&iwint&t<br />

Die zuerst herauskommenden Ergebnässe<br />

seiner jährlichen Verkehrsunfallstatistik veröffentlicht<br />

das Eidg. Statistische Amt jeweilen<br />

in der vom Volkswirtschaftsdepartement<br />

herausgegebenen « Volkswirtschaft», um die<br />

weiteren Resultate ein .paar Monate später<br />

im Statistischen Jahrbuch der Schweiz darzustellen.<br />

Diesmal haben wir in Nr. 53 vom<br />

30. Juni über den ersten Abschnitt der Zahlen<br />

für 1938 berichtet; vor kurzem ist nun<br />

auch das Jahrbuch erschienen, und es rechtfertigt<br />

sich, unsern Lesern auch aus diesem<br />

"einiges über die damaligen Unfälle vor Augen<br />

zu führen. Denn die Verkehrsunfallstadenn<br />

zahlreiche Hotels unseres Landes halten eich zum Empfang ihrer Gäste bereit, Bergbahnen, Skilifts<br />

und Ski-Funi haben die Aufnahme des Betriebs angekündigt. Und wann hätten wir Ausspannung<br />

in der befreienden Wintersonne nötiger gehabt als gerade jetzt?<br />

Lit>r<br />

BeniiB<br />

mmmm<br />

Gross- und<br />

Mittelstädte<br />

Kleinstädte<br />

Ländliche<br />

Gemeinden<br />

6 470<br />

551<br />

4 506<br />

764<br />

10 976<br />

1315<br />

INSERTIONS-PREIS<br />

Di* aehtgespaKene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Hp.<br />

Grässere Inserate nach Spezialtarif<br />

Inseralenscbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

TABELLE 1:<br />

Unfälle nach Gemeindegrösse 1938 )<br />

5 036<br />

888<br />

Nie hat die « Automobil-ReTue »<br />

dem Automobilisten grössere Dienste<br />

geleistet als in den letzten Wochen<br />

und Monaten. Sie hat ihren ganzen<br />

Einfluss und ihr ganzes Prestige für<br />

die Interessen der Automobilfahrer<br />

eingesetzt. Sie verdient deshalb, dass<br />

Sie ihr auch im Jahre 1940 die Treue<br />

halten.<br />

tistik bringt doch in manches Rätsel des<br />

Strassenverkehrs Licht; anderswo bestätigt<br />

sie in aufschlussreicher Weise Vorstellungen<br />

von den Gefahren der Strasse, die wir auch<br />

ohne zahlenmässige Grundlagen besitzen;<br />

sie beleuchtet gelegentlich auch nicht so sehr<br />

das Verhalten der Verkehrsteilnehmer, als<br />

vielmehr die Einstellung der Behörden zum<br />

Problem der Verkehrssicherheit, und sogar<br />

über die Rechtsprechung in dieser schwierigen<br />

Materie vermöchte sie uns wertvolle<br />

Erkenntnisse zu liefern, wenn nur die in dem<br />

riesigen « Urmaterial > der Zehntausende von<br />

Polizeiberichten, auf denen sie selbst beruht,<br />

verborgenen Schätze einmal ganz gehoben<br />

und auf ihre tiefsten Geheimnisse verarbeitet<br />

würden.<br />

Es ist allgemein bekannt, dass die<br />

Verkehrsunfälle auf dem offenen Lande Im<br />

allgemeinen schwerer sind als in den geschlossenen<br />

Siedelungen,<br />

vor allem also in den eigentlichen Städten, aus<br />

dem einfachen Grunde, weil auf der Ländstrasse<br />

weitaus höhere Geschwindigkeiten vorkommen und<br />

diese die Tragweite eines Unfalles, meist entscheidend<br />

mitbestimmen. Diese Zusammenhänge Keigt<br />

klar unsere Tabelle 1.<br />

Nicht nur vermindert sich, wenn wir die Zahlenspalten<br />

dieser Aufstellung von oben nach unten<br />

lesen, von den grossen Bevölkerungs- und Verkehrszentren<br />

zu den ländlichen Gemeinden der Anteil<br />

mit blassem Sachschaden ausgehenden Unfälle<br />

(was einem Anwachsen der Unfälle mit Personenschaden<br />

entspricht); der Sachschaden selber steigt<br />

in ebenfalls eindeutiger Weise an und beträgt auf<br />

dem Lande im Mittel mehr als das Doppelte ala<br />

in den Grossstädten. Dies ist ohne weiteres begreiflich,<br />

da eine Karambolage zweier mit verhältnismässig<br />

niedriger Geschwindigkeit dahinrollender<br />

Fahrzeuge für diese weniger nachteilig auszugehen<br />

pflegt als ein wuchtiger Zusammenstoss auf der<br />

offenen Landstraese mit grosser gegenseitiger Geschwindigkeit<br />

der beiden beteiligten Vehikel. Aber<br />

auch die Zahl der auf hundert Unfälle Schaden<br />

nehmenden Personen entwickelt sich fühlbar in<br />

gleicher Richtung, und wenn schliesslich von den<br />

überhaupt verunfallten Personen in den Grossstädten<br />

rund zwei pro Hundert, auf dem Lande aber<br />

sieben ihr Leben lassen müssen, so spricht dies<br />

deutlich genug für die durchschnittliche Tragweite<br />

eines ländlichen Unfalles.<br />

Aehnliche Vergleiche lassen sich nach den vom<br />

Eidgenössischen Statistischen Amt veröffentlichten<br />

Zahlen auch für die zwei Gruppen von Unfallschauplätzen<br />

anstellen, die wir mit den Bezeichnungen<br />

«innerorts» und «ausserorts» unterscheiden,<br />

doch zwingt uns der Platzmangel zum Verzicht auf<br />

eine solche Untersuchung.<br />

Dagegen sei festgestellt, dass nach den Angabendes<br />

Jahrbuches die<br />

112<br />

35<br />

Gemeindegruppen<br />

Anteil der Sach-<br />

Unfalle mit schaden<br />

blossem je Unfall<br />

Sachschaden in<br />

am Total Franken<br />

in Prozent<br />

59,0<br />

41,8<br />

164<br />

228<br />

Verunfallte Getötete<br />

Personen auf 100<br />

auf 100 Un- verunfallte<br />

fälle mit Per- Personen<br />

sonenschaden<br />

3 846 5 452 9 298 6 906 487 41,4 381 127 7,1<br />

Schweiz Total 10 867 10 722 21589 12 830 634 50,3 261 120 4,9<br />

*) Sämtliche Prozentzahlen dieser wie der übrigen Tabellen dieser Arbeit sind mit dem Schieber gerechnet<br />

und können daher von den genauen Zahlen um ein geringes abweichen.<br />

Mit Rücksicht darauf, dass die Einzelheiten<br />

über die Brennstoffzuteilung, wie sie für die<br />

zweite, am 1. Januar 1940 beginnende Rationierungsperiode<br />

vorgesehen ist, erst heute<br />

bekanntgegeben werden konnten, erscheint die<br />

vorliegende<br />

Unfälle<br />

nur mit mit<br />

Sach- Personen.<br />

schaden schaden<br />

Total<br />

Gefährlichkeit der Verkehrsunfälle in den<br />

verschiedenen einzeln aufgeführten Grossund<br />

Mittelstädten der Schweiz von auffälliger<br />

Konstanz ist.<br />

So schwankt beispielsweise bei den zehn grossten<br />

Städten die Zahl der auf hundert Unfälle mit verletzten<br />

Personen entfallenden Verletzten selbst nur<br />

zwischen 109 und 120. Grösser scheinen die Unterschiede<br />

in der Schwere dieser Verletzungen zu sein;<br />

denn während etwa in Luzern von hundert verunfallten<br />

Personen nur 1,2 den Tod erleiden, sind es<br />

I in Zürich 2,4, in Lausanne 3,4 und in La Chauxveruniallte<br />

Personen<br />

im davon<br />

ganzen getötet<br />

Nummer mit 24stündiger Verspätung.<br />

112<br />

116<br />

2,2<br />

4,0


de-Fond« nicht weniger als 8. Hier spielt aber offensichtlich<br />

bereits die Kleinheit der absoluten Zahlen<br />

der Getöteten eine Rolle, die stark vom Zufall<br />

abhängen und von Jahr zu Jahr erheblich schwanken,<br />

so dass die erwähnten Prozentziffern durchaus<br />

kein getreues Bild von der Verkehrssicherheit in<br />

den betreffenden Städten liefern. Zuverlässiger ist<br />

daher — weil auf grösseren Grundzahlen beruhend<br />

— schon die Gesamtziffer von 2,2 für alle Städte<br />

•ober 30,000 Einwohner zusammen, wie wir sie in<br />

der obigen Tabelle fanden.<br />

Die Zuverlässigkeit aller Zahlen der Verkehrsnnfallstatistik<br />

hängt weitgehend davon ab, wie weit<br />

in den einzelnen Städten und Gemeindegruppen der<br />

Arm der Polizei reicht und wie weit die öffentliche<br />

Meinung Unfälle der Meldung wert erachtet,<br />

sei es, dass die an einem Unfall Beteiligten selber<br />

ihre Anzeigepflicht mehr oder weniger streng nehmen,<br />

sei es, dass Drittpersonen, die von ihnen beobachteten<br />

Unfälle an die zuständigen Behörden<br />

melden. Vollends die Erfassung der eigentlichen<br />

Bagatellschäden unterliegt jedenfalls weitgehend<br />

dem Ermessen des einzelnen Polizisten und sonstigen<br />

Beamten, und es ist daher wahrscheinlich,<br />

dasa sich 'dementsprechend auch ein von Ortschaft<br />

xu Ortschaft verschiedener Amtsgebrauch ausbildet,<br />

aus solchen Verschiedenheiten Differenzen in der<br />

Zahl vor allem der bloss Sachschaden verursachenden<br />

Unfälle ergeben, während die Unfälle mit Personenverletzungen<br />

wohl überall mit einer gewissen<br />

Vollständigkeit erfasst werden. Die Nachprüfung<br />

der Zahlen des Jahrbuches auf die6en Punkt hin<br />

ergibt gewisse Anhaltspunkte, aber freilich keinen<br />

eindeutigen Beweis für die Richtigkeit dieser Erwartung.<br />

Immerhin der Sachschaden Je Unfall<br />

schwankt bei den zehn grössien Städten zwischen<br />

122 und 310 Franken.<br />

was vielleicht zu einem gewiesen Teile auf die mehr<br />

oder weniger vollzählige Erfassung der Bagatellfälle<br />

zurückgehen dürfte. Derselbe Grund mag allerdings<br />

auch mit am "Werke sein, wenn nach unseren<br />

obigen Feststelluneen auf dem Lande ein<br />

grösserer Teil der Unfälle Personenschaden nach<br />

sich zieht: auf der Landstrasse vor allem entgeht<br />

begreiflicherweise ein grösserer Teil der leichteren<br />

Unfälle dem wachsamen Auge der Polizei, als in<br />

dr Stadt, und mehr als hier werden dort solche<br />

Zusammenstösse und dergleichen Schadenereienisse<br />

zwischen den Beteiligten freundschaftlich<br />

durch blossen Aus-tausch der Visitenkarten erledigtl<br />

Personenschäden nach Art der Beteiligten 1938<br />

Fahrer Mitfahrer Fusssränser<br />

Gemein- ver- davon ver- davon ver- davon<br />

den im- getötet nn- getötet nn- getötet<br />

fallt abs. % fallt abs. % lallt abs. %<br />

Gross-<br />

Tessin vor der Einführung der<br />

Benzinsteuer?<br />

Die Vorarbeiten für die Ablösung der bisherigen<br />

Hubraumsteuer durch eine Benzinsteuer<br />

im Kanton Tessin — von denen wir<br />

in Nr. 84 berichtet haben — sind so weit<br />

gediehen, dass die Frage dem Grossen Rat<br />

anlässlich seiner im Laufe dieser Woche<br />

stattfindenden Sitzung zum Entscheid vor-i<br />

gelegt werden kann. Nicht nur die kantonale<br />

Automobilkontrolle befürwortet iri ihrem Bericht<br />

an das Polizeidepartement den Uebergang<br />

zur Benzinsteuer, auch dieses selbst<br />

spricht sich in seiner VernehnDlassung an die<br />

Adresse des Regierungsrates zugunsten des<br />

neuen Besteuerungsiprinzips aus, wobei es bereits<br />

einen konkreten Vorschlag formuliert;<br />

Mit Bericht vom 8. Dezember hat die Staats^<br />

rechnungsprüfungskommission des Kantons Zürich<br />

zum Voranschlag des Regierungsrates pro 1940<br />

Stellung genommen und als wichtigste Aenderung<br />

die Erhöhung der Staatssteuer von 110 auf 120%<br />

vorgeschlagen, woraus eine Mehreinnahme von.<br />

Fr. 3 500 000 erwartet wird. Was die Einnahmen<br />

aus Verkehrssteuern von Motorfahrzeugen anbe-i;<br />

trifft, so erfuhr dieser Posten keine Aenderung;<br />

man scheint sich somit auch in den Kreisen des<br />

Kantonsrates damit abzufinden, dass im nächsten<br />

Jahr ein um 1,5 Millionen Franken vermindertes<br />

Erträgnis zu erwarten sei. Nachdem sich 1938 die<br />

Totaleinnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr im<br />

Kanton Zürich auf Fr. 6 681000 gestellt hatten,;<br />

rechnet man für das kommende Jahr mit dem erheblich<br />

reduzierten Ergebnis von ca. Fr. 5 200000.;<br />

Dieser Vorschlag wird begründet mit dem Steuerausfall<br />

aus requirierten und stillgelegten Fahrzeugen.<br />

•<<br />

Leider hat die sehr verdienstvolle Aktion der<br />

städte 2401 39 1,6 329 3 0,9 1009 33 3,3<br />

Kantonalen Strassenverkehrsliga für eine Anpassung<br />

der Verkehrssteueransätze an die heutige Benzinrationierüng<br />

durch ein Ermächtigungsgesetz, das<br />

Mittelstädte<br />

790 19 2,4 115 1 0,9 392 17 4,3<br />

dem Regierungsrat die, nötigen Kompetenzen verleihen<br />

sollte, um die im Motorfahrzeug- und Fahr- 1<br />

Kleinstädte<br />

573 23 4,0 90 2 2,1 225 10 4,3radgesetz des Jahres 1923 niedergelegten Ansätze<br />

Ländliche<br />

modifizieren zn können, noch nicht den gewünsch- 1<br />

Ortschaft.<br />

4055 272 6,7 1344 65 4,8 1507 150 10,0 Und so lässt sich das Resultat für 1940 leicht<br />

ten Erfolg gehabt<br />

Schweiz<br />

voraussehen: Es bleibt beim Alten, es wird nichts<br />

Total 7819 353 4,5 1878 71 3,8 3133 210 6,7 geändert, weil die Situation auf eidgenössischem:<br />

Boden, d- h. bezüglich der vor dem BundegraJLliegenden<br />

Eingaben für eine Anpassung der Verkehrs-!<br />

Die Tragweite der Unfälle in den verschiedenen<br />

Erhebungsgebieten geht auch aus der obenstehen-?<br />

den kleinen Tabelle 2 hervor, die für die verschiedenen<br />

Kategorien der in Mitleidenschaft gezogenen<br />

Personen einwandfrei das Wachsen der Gefährlichkeit<br />

von der Stadt nach dem Lande zeigt. Dass<br />

der Mitfahrer der am Unfall beteiligten Vehikel<br />

nach dieser Uebersicht regelmässig besser wegkommt<br />

als der Fahrzeugführer selber, widerspricht<br />

in interessanter Weise einer seinerzeitigen Feststellung<br />

des Statistischen Amtes der Stadt Zürich,<br />

nach der das Gegenteil der Fall wäre. Hier sei<br />

daher nur wiedergegeben, was das Jahrbuch darüber<br />

sagt, während eine genauere Untersuchung<br />

einer allfälligen späteren Gelegenheit vorbehalten<br />

bleiben muss.<br />

(Schluss folgt.)<br />

Kriegswirtschaft<br />

Militärnummern der requirierten Wagen.<br />

Auf die Anfrage, was mit den Militärnummern<br />

requirierter und sodann auf Pikett entlassener<br />

Automobile zu geschehen habe, teilt<br />

das Armeekommando mit, dass die Kontrollschilder<br />

in diesem Falle vorläufig am Fahrzeug<br />

zu belassen seien, da die Wagen immer<br />

mit den gleichen Nummern einrücken müssen. |<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

1. Fortsetzung<br />

Und als dann bald darauf in ihrer Gegenwart<br />

wieder von ihm gesprochen wurde,<br />

sagte sie mit ihrer festen hellen Mädchenstimme<br />

:<br />

« Er ist eine Persönlichkeit! Das versteht<br />

ihr nicht!»<br />

Die andern hatten sich angestossen und<br />

gelacht. Das war wieder «echt Gerda<br />

Manz » ! Man kannte sie schon im Büro.<br />

Hätte sie einen zum Ausgehen gehabt, für<br />

den Sonntag, sie würde gar nicht auf den<br />

Gedanken gekommen sein, den Chef eine<br />

« Persönlichkeit» zu nennen und seine unleidliche,<br />

finstere, unliebenswürdige Art so<br />

freundlich zu umkleiden.<br />

Gerda hatte gespürt, dass ihr vielleicht<br />

übertriebenes Interesse für ihren obersten<br />

Chef sie von den andern trennte. Aus dieser<br />

Vereinsamung heraus war sie gegen den<br />

Kassierer Alfred Becker freundlicher gewesen,<br />

als es sonst ihre Art war — so freundlich,<br />

dass es schliesslich zu einem Heiratsantrag<br />

von seiner Seite gekommen war. Da<br />

Ab 1. Januar 1940 soll, gleichzeitig mit<br />

dem Bezug der Rationierungskarte, ein<br />

Zuschlag von 15 Rappen pro Liter Benzin<br />

erhoben werden.<br />

Wie wir vernehmen, schliesst sich auch die<br />

Regierung diesem Vorschlag an, so dass die<br />

steuern noch nicht abgeklärt ist. .- ;••:<br />

Voraussichtlich, _ bleiben die Benzinrationen.,.für<br />

die kommenden zwei Monate ungefähr gleich ijie<br />

bisher: es wird sich darum für/manchen Fähiger<br />

der-' Kategorie D und C die .Frage erheben, ob'ar<br />

seinen Wagen noch im Verkehr halten kann, nachdem<br />

die fixe FinanzbelastunSf eine untragbare Höhe<br />

erreicht hat, denn bei Benzihmsngen von 30 und-<br />

40 Liter pro Monat kommt jeder Kilometer Fahrt<br />

auf einige Franken zu. stehen.<br />

'I,<br />

Gewiss kann im Kanton Zürich die Aenderung<br />

der Verkehrssteuern nur durch ein Ermächtigungsgesetz<br />

erfolgen, das vorerst noch der Volksabstimmung<br />

zu unterbreiten ist. Anderseits müssen die<br />

Verkehrssteuern im Januar bezahlt werden. DAs<br />

Ermächtigungsgesetz sollte daher unbedingt die<br />

Möglichkeit schaffen, auf den bereits bezahlten<br />

Steuern später eine Rückvergütung eintreten zu<br />

lassen. Tut man nichts, so werden auf Ende Dezember<br />

neuerdings zahlreiche Schilderrückgaben zu<br />

erwarten sein. * V.<br />

Schaffhausen gewährt volle Rückerstattung<br />

der Steuern für requirierte Fahrzeuge.<br />

Hat, wie wir in Nr. 85 melden konnten, der<br />

zürcherische Regierungsrat den Haltern retpiirierter<br />

Fahrzeuge kürzlich dadurch sein Entgegenkommen<br />

bewiesen, dass er sowohl bei der > Rückerstattung<br />

der Steuer für solche Vehikel als auch bei der<br />

er gleich hinzugefügt hatte, dass an eine<br />

Eheschliessung vor zwei bis drei Jahren<br />

nicht zu denken sei — hatte sie «ja» gesagt<br />

! Zwei bis drei Jahre — was konnte inzwischen<br />

nicht alles geschehen ? 1..,<br />

Kreuz und -quer liefen ihre Gedanken, während<br />

sie den Telephonsohrank bediente : « In<br />

der Buchhaltung meldet sich niemand!»..-.<br />

« Die Leitungen sind alle besetzt! »...<br />

« Wenn Sie warten wollen ? > ... « Sprechen<br />

Sie noch ? »<br />

Direktor Römer wird von ausserhalb verlangt,<br />

vom Reisebüro « Allweg >..<br />

Gerda Manz schaltet sich zum Direktor<br />

ein, um das Gespräch anzumelden und vernimmt<br />

die ungewöhnlich drohende Stimme<br />

Römers, dazwischen, heiser vor Erregung,<br />

Alfred Beckers Zwischenrufe.<br />

Becker hatte wohl in der Kasse den Hörer<br />

auf dem Tisch liegen lassen, als er zum Chef<br />

gerufen worden, war; ebenso hatte Römer,<br />

scheint es, vergessen, anzuhängen. Nun hört<br />

Gerda Manz eine Auseinandersetzung, die<br />

ihr Herz zum Stocken bringt:<br />

« Sagen Sie mal, Becker, was ist denn mit<br />

Ihnen los ? Sind Sie verrückt geworden ?...<br />

Ich habe mir vorige Woche die Kassenbücher<br />

heraufgeholt und selber eine Revision gemacht...<br />

Sind .Sie verrückt geworden —<br />

Sie haben ja Verschiedenes falsch gebucht<br />

! !... Da sind ja so und so oft Geld- :<br />

einsänge gar nicht eingesetzt! Dabei stimmt<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

Stenerprobleme der Gegenwart<br />

Die zürcherischen Verkehrssteuern )<br />

Dringt die bessere Einsicht durch? %<br />

Annahme nicht fehlgeht, sie werde die darin<br />

verkörperte Aenderung des bisherigen Verkehrssteuersystems<br />

dem Parlament zur Gutheissung<br />

empfehlen.<br />

In den automobilistischen Kreisen verhehlt<br />

man sich allerdings gewisse praktische<br />

Schwteri'g-keiten und Komplikationen nicht,<br />

welche dadurch hervorgerufen werden können,<br />

dass die Rationierungskarte nur gegen<br />

Vorausbezahlung des ganzen Benzinsteuerbetrages<br />

abgegeben werden soll. Hat z. B.<br />

ein Automobilist das Recht zum Bezug von<br />

200 Liter Benzin pro Monat, so müsste er<br />

30 Fr. erlegen — wenn die Rationierungsperiode<br />

auf zwei Monate festgesetzt wird,<br />

sogar 60 Fr. — um den Rationierungsschein<br />

ausgehändigt zu erhalten. Was aber, wenn<br />

er nun die ihm zugebilligte Treibstoffmenge<br />

nicht voll aufbraucht ? Soll dann eine Rückerstattung<br />

oder eine Anrechnung auf die nächste<br />

Steuerquote erfolgen, oder wie geht die<br />

Regelung sonst vor sich ? Man sieht, gewisse<br />

Komplikationen in der Durchführung<br />

der geplanten neuen Steuermethode beginnen<br />

sich schon jetzt abzuzeichnen.<br />

Steuerbereohnung im Falle der Wiederinbetriebsetzung<br />

eine zehntägige — und nicht etwa nur monatliche<br />

— Zeitperiode zugrunde legt, so geht die Regierung<br />

des Kantons Schaffhausen noch einen<br />

Schritt weiter. Einer Nachricht der «Thurgauer<br />

<strong>Zeitung</strong>» zufolge hat sie nämlich die kantonale<br />

Motorfahrzeugkontrolle ermächtigt, den Haltern militärisch<br />

requirierter Fahrzeuge die auf die Dauer<br />

der Requisition entfallenden Verkehrsetenern voll<br />

zurückzuzahlen oder ihnen die steuerfreie Benützung<br />

von Ersatzfahrzeugen an Stelle versteuerter,<br />

requirierter Fahrzeuge zu ermöglichen.<br />

Die Lösung, wie sie Schaffhausen hier gefunden<br />

hat, entspricht den Wünschen der Automobilisten in<br />

jeder Hinsicht und darf in ihrer Art als Vorbild<br />

hingestellt werden. Seltsam nur, dass der eine Kanton<br />

diesen einzig gerechten Weg zu beschreiten imstande<br />

ist, währrenddem andere, mit mehr oder<br />

weniger fadenscheinigen Argumenten fechtend, hartnäckig<br />

auf ihrer ablehnenden Haitun? beharren.<br />

Sthw<br />

«k«d<br />

Die schweizerischen Treibstoffimporte.<br />

Insgesamt sind im Monat November <strong>1939</strong><br />

134.165 q Benzin importiert worden, was<br />

gegenüber dem vorjährigen Vergleichsabschnitt<br />

einer Reduktion von nur 11.972 q<br />

entspricht. Dieser relativ bescheidene Rückgang<br />

ist mehr oder weniger eine Folge des<br />

durch die kriegswirtschaftlichen Massnahmerr<br />

bedingten Rückganges des Motorfahrzeugverkehrs<br />

im allgemeinen. Die Höhe der<br />

Novemberimporte legt aber gleichzeitig den<br />

Beweis für genügende Versorgungsmöglichkeiten<br />

ab; so dass eine weitere Lockerung<br />

der Kontingentsvorschriften sehr wohl im<br />

Bereich der Möglichkeit liegen dürfte. Insgesamt<br />

sind bis Ende November des laufenden<br />

Jahres im Vergleich zu den ersten 11<br />

Monaten 44.323 q weniger Benzin importiert<br />

worden.<br />

Der ausländische Mineral- und Teerölbezug<br />

für den Antrieb von Motorfahrzeugen<br />

stellt sich im Monat November <strong>1939</strong> auf<br />

12.593 q, was gegenüber der vorjährigen Vergleichsperiode<br />

einem Rückschlag um 12.036 q<br />

entspricht. Trotz dem in den letzten Monaten<br />

zu verzeichnenden Rückgang hat diese<br />

Brennstoffkategorie per Saldo der ersten<br />

11 Monate im Vergleich zum Vorjahre eine<br />

Importzunahme von 3998 q aufzuweisen.<br />

Eine ähnliche Entwicklung durchlief die<br />

Einfuhr von Petroleumsurrogaten für Motorfahrzeuge.<br />

Während sich die Novemberimporte<br />

gegenüber dem Vorjahre von 256 auf<br />

56 q, also um rund 200 q verminderten, be-<br />

die Kasse ? l Wo sind denn die Beträge<br />

hin ?... ><br />

•Gerda wffl sich aus der Leitung scharten.<br />

Was da im Direktionsbüro gesprochen wird,<br />

geht sie nichts an... gar nichts...! Oder<br />

geht es sie doch an?...» Gerade sie ? ><br />

Mehr als alle anderen !<br />

Sie hört Beckers vor Aufregung flackernde<br />

Stimme:<br />

« Herr Direktor, ich verstehe nicht... ich<br />

bin seit zehn Jahren in diesem Hause...<br />

man kann mich doch nicht beschuldigen —<br />

das hat noch niemand gewagt...»<br />

Und wieder der Chef:<br />

« Machen Sie doch keine dummen Redensarten<br />

! Gewiss waren Sie einer unserer<br />

Pflichttreuesten Beamten — glaubte ich!<br />

Das ist auch der Grund, warum ich zunächst<br />

weder den Prokuristen noch sonst jemanden<br />

davon in Kenntnis gesetzt habe. Was plötzlich<br />

in Sie gefahren ist, ist mir ein Rätsel...<br />

wird mir unbegreiflich bleiben !... Es müssen<br />

Ihnen doch heute in der Kasse zehntausend<br />

Franken fehlen ?... Nach den letzten<br />

Zahlungen kann heute die Kasse nicht mehr<br />

stimmen !... Oder — stimmt sie wieder ? »<br />

< Herr Direktor, Sie schneiden mir die<br />

Ehre ab ! Sie haben keine Beweise...»<br />

«Zum Donnerwetter, stimmt die Kasse<br />

heute oder nicht ?... Es müssen Ihnen<br />

zehntausend Franken fehlen !... Ich beobachte<br />

Sie schon eine ganze Weile ! Sie sind<br />

trägt die Gesamtzunahme während den ersten<br />

11 Berichtsabschnitten im Vergleich zu<br />

denjenigen des Vorjahres insgesamt 1136 Q.<br />

Die Einfuhr von Petroleum für Motorfahrzeugantrieb<br />

stellte sich im November <strong>1939</strong><br />

auf 495 q, was gegenüber dem November<br />

des Vorjahres einer kaum erwähnenswerten<br />

Reduktion um 33 q entspricht. Insgesamt<br />

sind in den ersten 11 Monaten des laufenden<br />

Jahres im Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode<br />

1607 q weniger Petroleum eingeführt<br />

worden.<br />

Interessant sind insbesondere auch die im<br />

November <strong>1939</strong> gegenüber der vorjährigen<br />

ParalleLperiode festzustellenden Verschiebungen<br />

bezüglich unserer Lieferanten, wie aus<br />

nachstehender Zusammenstellung hervorgeht.<br />

Nov. <strong>1939</strong> Nov. 1938<br />

Deutschland 115 kg 3 972 kg<br />

Frankreich 863 kg 1026 kg<br />

Italien 238 950 kg 107 309 kg<br />

Rumänien 8 265 068 kg 4185911kg<br />

Iran 1 070 800 kg 3 163 650 kg<br />

Niederländisch-Indien 28 190 kg 180 961 kg<br />

U. S. A. 3 467 568 kg 6 216 751 kg<br />

Mexiko — 120 970 kg<br />

Guyana 344970 kg 633 270 kg<br />

13 416 524 kg 14 613 820 fee<br />

Sivassenvevkehv<br />

„Die Verkehrssünder werden aufgeschrieben"<br />

Auslosung der Gewinner dieses Wettbewerbes.<br />

Im Juli dieses Jahres schriet) die schweizerische<br />

Zentralstelle für Unfallverhütung in Bern unter<br />

dem Stichwort: t Die Verkehrssünder werden<br />

aufgeschrieben » einen Wettbewerb aus, der Schulkindern<br />

bis zum Alter von 16 Jahren offenstand.<br />

Worum es dabei ging? Die Kinder hatten, allerdings<br />

nur auf dem Papier, Verkehrspolizei zu<br />

spielen und zu 22 Szenen einer ulkigen Zeichnung<br />

die «einschlägigen» Tatbestände zu ermitteln.<br />

Mit dem Ergebnis darf die Beratungsstelle<br />

und deren rühriger Leiter, Herr Joho, zufrieden<br />

sein.<br />

7480 Lösungen<br />

gingen ein, nämlich 6360 aus der deutschen. 965<br />

aus der welschen und 155 aus der italienischen<br />

Schweiz. Und der «Wettstreit» hätte wahrscheinlich<br />

noch grösseren Umfang angenommen, wäre<br />

nicht zwischenhinein die Bombe des Krieges geplatzt.<br />

Er hat es auch auf dem Gewissen, das»<br />

die Verarbeitung des Materials und die Verkündung<br />

der Auslosungsergebnisse sich gegen den Willen<br />

der Veranstalter hinauszog.<br />

Der letzte Montag brachte nun im Rahmen einer<br />

Zusammenkunft, wozu Vertreter der kantonalen<br />

und städtischen Behörden, der Versicherungsgesellschaften<br />

und der Automobilverbände erschienen<br />

waren, die Bestimmung der Preisgewinner. In<br />

seinem Einleitungswort, worin er nochmals den<br />

Zweck des Wettbewerbs umschrieb, gab Herr Joho<br />

bekannt, dass von den deutschen Lösungen 779, von<br />

den französischen 99 und von den italienischen 4<br />

als richtig befunden werden konnten.<br />

Der Knacknuss rückten die Kinder mit viel<br />

Liebe, Fleiss und Farbstift, mit erfrischender Fröhlichkeit,<br />

da nnd dort aber anch mit nüchterner<br />

Sachlichkeit zu Leibe. Stark fiel die Beteiligung<br />

namentlich in Basel und St. Gallen aus, wo ACS<br />

und TCS sich des Preisausschreibens besonders<br />

angenommen hatten.<br />

Und dann spielte ein kleines, blondlockiges<br />

Mädchen Glücksgöttin; mit entschlossener Hand<br />

griff es in den Behälter, der die Losnummern barg,<br />

wobei eich folgende<br />

Liste der Preisgewinner<br />

ergab:<br />

1. Hans Grossenfbacher, Hindelbank (ein Velo,<br />

mit allen Sohikanen ausgerüstet); 2. Margrit<br />

Brändli, Muri, Aarg. (ein Paar Ski); 3. Hansruedi<br />

Schonegg, Base 1 , (ein Paar Ski); 4. Andr. Friedli,<br />

Winigen; 5. Edith Kleiner. Zürich; B. Ernst Fluck,<br />

Dinhard (Zeh.); 7. Paul Born, Burgdorf; 8. Alfred<br />

Blatter, Dietikon (Zeh.); 9. Mirta Sahner, Grenchen;<br />

10. Werner Dubler, Bümpliz; 11. Giuseppe<br />

Bariffi. Lugano; 12. Sylvian Govetto, Onex (Genf);<br />

13. Ferd. Bernet, Luzern; 14. Elian Goy, Ballaigues;<br />

15. Armin Schwald, Zürich.<br />

Zn diesen ersten 15 Gewinnern, denen neben<br />

dem bereits erwähnten Farrad und den Ski auch<br />

noch mehrere fünfjährige Unfallversicherungs-<br />

Policen winken, gesellen sich noch weitere 85.<br />

ein völlig anderer geworden in der letzten<br />

Zeit! Es liegt eine Haltlosigkeit über Ihnen,<br />

als seien sie völlig aus dem Gleichgewicht<br />

gebracht! Die Veränderung, die mit Ihnen<br />

vorgegangen, Becker, war so in die Augen<br />

springend, dass ich es für gut hielt, Sie durch<br />

einen Detektiv beobachten zu lassen !...<br />

Man hat Sie beinahe allabendlich in nächtlichen<br />

verbotenen Spielklubs gesehen — Sie<br />

haben an einzelnen Abenden Beträge verloren,<br />

die weit über ihr monatliches Gehalt<br />

hinausgehen...»<br />

«Das sind keine Beweise... ich kann ja<br />

... ich spiele ja... ich habe mir Systeme<br />

ausgearbeitet... Ich habe eine Erbschaft<br />

gemacht... und... Sondergeschäfte, von<br />

denen ich... ><br />

« Sondergeschäfte nennen Sie das ?...<br />

Gut, ich will Ihnen von heute ab genügend<br />

Zeit lassen für Ihre „Sondergeschäfte". Aber<br />

nicht in meiner Firma ! •.. Sie sind für drei<br />

Monate „beurlaubt" —, Sie haben inzwischen<br />

Zeit, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.<br />

Sie werden zugeben, dass ich nicht<br />

schonender gegen Sie vorgehen kann, dass<br />

ich Ihnen Ihre zehnjährige treue Dienstzeit<br />

nicht höher anrechnen kann. Es ist wohl<br />

selbstverständlich, dass Sie keinen Kassiererposten<br />

mehr anzunehmen haben! Sie würden<br />

sich in Ihrer augenblicklichen moralischen<br />

Verfassung nur neue Ungelegenheiten<br />

schaffen. » Fortsetzung Sei»e 4.


•N° 87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Alarm—Fliegergef ahr!<br />

Die erste schweizerische Alarmübung ist<br />

vorbei. Zum erstenmal hat das Publikum<br />

den auf- und abschwellenden Ton der Sirenen<br />

vernommen, der Fliegergefahr ankündet<br />

und die Bevölkerung ermahnt, schnellstens<br />

die Zufluchtsräume aufzusuchen und alle<br />

übrigen Massnahmen zu ergreifen, die für<br />

diesen Fall vorgesehen sind.<br />

Aus dem weitschichtigen System dieser<br />

Vorkehren hat die Übung vom 15. Dezember<br />

freilich fürs erste einmal nur die Räumung<br />

der Strassen herausgegriffen, mit dem Ziel,<br />

Erfahrungen darüber zu gewinnen, wie<br />

schnell sich das beim Alarm auf den öffentlichen<br />

Verkehrswegen befindliche Publikum<br />

in Sicherheit zu bringen vermag und mit<br />

welchem Grad von Disziplin der Menge die<br />

für den Schutz der Allgemeinheit verantwortlichen<br />

Behörden rechnen dürfen. (Dass die<br />

von Bern ausgegebenen amtlichen Weisungen<br />

über den Inhalt der Hebung teilweise widersprechend<br />

lauteten und sich auf alle Fälle<br />

nicht durch besondere Klarheit auszeichneten,<br />

möge hier nur gerade erwähnt werden.)<br />

Der Verfasser dieser Zeilen hatte die Gelegenheit,<br />

die Uebung vom letzten Freitag in<br />

Zürich zu beobachten, wo die Presse durch<br />

die zuständige städtische Dienststelle über<br />

die Anlage der Uebung sehr liebenswürdig<br />

aufgeklärt wurde und Herr Adjunkt SteMi<br />

auch nach Verarbeitung der eingegangenen<br />

Meldungen bereitwilligst Auskunft über den<br />

abschliessenden Befund erteilte. Dieser ist<br />

erfreulicherweise nach beiden angedeuteten<br />

Richtungen durchaus positiv. Einmal hat es<br />

sich am letzten Freitag gezeigt, dass binnen<br />

sehr kurzer Zeit vom Aufheulen der Sirenen<br />

an auch « der letzte Zivilist» die Strassen<br />

geräumt hatte. Der drei Minuten lange Höllenlärm<br />

der Sirenen war kaum verklungen,<br />

als bereits niemand mehr zu sehen war, der<br />

nicht in irgendwelcher Kontrollfunktion noch<br />

etwas auf den öffentlichen Verkehrswegen zu<br />

tun hatte.<br />

Die Fahrzeuge wurden sämtlich in Ordnung<br />

am Strassenrand aufgestellt,<br />

und es war keines zu entdecken, das an<br />

einer ungeeigneten Stelle verlassen worden<br />

wäre, wo es den Verkehr der Rettungsfahrzeuge<br />

behindert hätte, wie sie im Ernstfall<br />

mit möglichster Schnelligkeit zu den verschiedenen<br />

Stellen zu eilen hätten, wo Hilfe<br />

nötig wäre.<br />

Auch die Pferdefuhrwerke gaben keinen<br />

Anlass zu Beanstandungen. Ihre Führer hatten<br />

überall verständnisvoll die amtlichen Weisungen<br />

befolgt, wobei es der Ordnung allerdings<br />

zugute kam, dass die überwiegende<br />

Mehrzahl städtischen Betrieben oder grossen<br />

industriellen und Camionagefirmen und dergleichen<br />

angehört, die sich zum voraus über<br />

den genauen Sinn der einschlägigen Vorschriften<br />

erkundigt und ihrem Personal entsprechende<br />

Weisungen erteilt hatten. Zweitens<br />

sodann hat es sich gezeigt,<br />

dass das überhaupt auf der Strasse befindliche<br />

Publikum an Fussgängern und<br />

Fahrzeugführern sowie sonstigen Fahrzeuginsassen<br />

dem Ruf der Sirenen willig<br />

Folge leistete und sofort von den Strassen<br />

verschwand,<br />

in den jeweils benachbarten Häusern aber<br />

auch überall Aufnahme fand und sich nicht<br />

vor verschlossenen Türen sah. Immerhin<br />

wird die Entwicklung wohl auch in der<br />

Schweiz noch dazu führen müssen, dass den<br />

H&sbesitzern eine gesetzliche Pflicht zum<br />

Offenhalten ihrer Häuser auferlegt wird, wie<br />

sie heute nicht besteht. Der gegenwärtige<br />

Rechtszustand schliesst es eben nicht aus,<br />

dass der Hauseigentümer seine Tür vor<br />

schutzsuchenden Passanten verschliesst, und<br />

er kennt vor allem keine Vorschrift, dass in<br />

den Strassen, Quartieren und Ortschaften,<br />

wo die Häuser grundsätzlich auch tagsüber<br />

geschlossen sind und dem läutenden Besucher<br />

die Türe durch eine elektrische Vorrichtung<br />

geöffnet wird, die Hauseingänge<br />

beim Alarm allgemein aufgetan werden müssen,<br />

um dem auf der Strasse überraschten<br />

Publikum eine nahe Zufluchtsmöglichkeit zu<br />

bieten.<br />

Boten also — soweit in Zürich — die<br />

Strassen das Bild einer prompten und disziplinierten<br />

Räumung durch sämtliche Verkehrsteilnehmer,<br />

so haben wir in den ersten<br />

Worten des vorhergehenden Abschnittes doch<br />

schon eine gewisse Einschränkung machen<br />

müssen. Wir sprachen dort vom Gehorsam<br />

der «überhaupt auf der Strasse befindlichen»<br />

Personen. Nun litt aber die Alarmübung nicht<br />

wenig darunter dass ein grosser Teil der Bevölkerung<br />

sich der Uebung einfach dadurch<br />

entzog, dass sie schon vorher von den Strassen<br />

verschwand. Das sonst mit Besorgungen<br />

beschäftigte Publikum blieb schon vor 10<br />

Uhr einfach zu Hause oder sorgte dafür, dass<br />

es schon in irgend einem Geschäft untergekommen<br />

war, als die Sirenen ertönten. Vor<br />

allem<br />

auffällig aber war die Abnahme des<br />

Autoverkehrs um die kritische Stunde.<br />

Zahlreiche Autofahrer zogen es vor, ihre<br />

Wagen rechtzeitig ordentlich zu parkieren,<br />

und gingen höchstens noch zu Fuss<br />

ihren Angelegenheiten nach, um nicht<br />

mit dem Fahrzeug vom Alarm irgendwo<br />

überrascht zu werden.<br />

Die Leere der Strassen nach dem Alarm bot<br />

daher kein durchaus überzeugendes Bild von<br />

der Disziplin der Gesamtbevölkerung, weil<br />

sich doch wohl gerade derjenige Teil vorsorglich<br />

verkroch, der vielleicht etwas weniger<br />

bereit war, beim Ertönen der Warnklänge<br />

im Laufschritt irgend einem Haus und<br />

Schutzraum zuzueilen, oder aus einem andern<br />

Grund noch etwelchen inneren Widerstand<br />

gegen Anordnungen leistete, die doch<br />

nur im Interesse der Bevölkerung erlassen<br />

sind. Es wird aus dieser Erfahrung der<br />

Schluss zu ziehen sein, dass künftige Alarmübungen<br />

— die hoffentlich sehr bald durchgeführt<br />

werden — nicht so genau zeitlich<br />

festgelegt werden dürfen, wie es am Freitag<br />

der Fall war. Es wird nötig sein, eine neue<br />

Uebung höchstens noch auf eine Woche genau<br />

anzusagen. Erst dann wird die Bevölkerung<br />

vom Alarm tatsächlich überrascht und<br />

ist es möglich, wirklich das ganze Publikum<br />

auf seine Einsicht und Disziplin hin zu betrachten.<br />

Immerhin, die Erfahrungen vom letzten<br />

Freitag haben dargetan, dass der Strassenverkehr<br />

innert sehr kurzer Zeit stillgelegt<br />

werden kann und die Bevölkerung mindestens<br />

Gelegenheit zu notdürftigem Unterstehen<br />

findet. Im Ernstfall würde ja wohl auch<br />

das Krachen der ersten Bombeneinschläge<br />

allfällig Säumige veranlassen, sich etwas zu<br />

sputen. Denn wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass die Anflugwege feindlicher Flieger fast<br />

für das gesamte Gebiet der Schweiz nur<br />

sehr kurz sind und in Verbindung mit der<br />

häufigen Unsichtbarkeit der über den Wolken<br />

oder im Schütze der Dunkelheit herankommenden<br />

Geschwader, aber auch mit der<br />

Unsicherheit über das Flugziel selbst sichtbarer<br />

Flugzeuge die Warnung der Sirenen<br />

oft genug dem Eintreffen der feindlichen<br />

Staffeln nur wenige Minuten vorauseilen<br />

wird, wenn sie ihnen überhaupt noch zuvorkommt<br />

...<br />

TEXACO A. G.. BASEL<br />

Allein konzessionierte Gesellschaft der TEXACO'<br />

Produkte, hergestellt durch THE TEXAS COMPANY<br />

U. S. A.<br />

»<br />

1<br />

Blick auf den Zürcher Bahnhofplatz während der Alarrnübung. Der sonst dichtbevölkerte Verkehrsknotenpunkt<br />

ist menschenleer.<br />

Mit TEXACO MOTOR OIL Insulafeft altert<br />

der Motor nicht; er bleibt sauber und behält<br />

seine volle Vitalität. *• Weder hohe Temperaturen,<br />

noch grosse Kälte, noch dauernde Höchstbeanspruchung<br />

vermögen das aussergewöhnlich reine<br />

und schmierfähige, immer stabile und dauerhafte<br />

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Wenn Ihnen das Fahren restlos Freude machen<br />

soll, verlangen Sie<br />

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Besser für die Wagen von heute<br />

Unentbeßrlicfi für die Wagen von morgen.<br />

„Strassenverkehr" bei der Fliegeralarm-Uebung in Zürich<br />

Straesenidyll in Zürich anlässlich der Fliegeralannübunz. Von ihrem Herrn verlassene Pferde.<br />

de<br />

WJI^&<br />

Zur Notlage im Autogewerbe.<br />

Wir erhalten folgende Zuschrift:»<br />

Dass das Autogewerbe unter den notwendig gewordenen<br />

(kriegswirtschaftlichen Massnahmen am<br />

meisten zu leiden hat, ist eine Tatsache, die nicht<br />

bestritten werden kann. Um der Notlage dieses Gewerbes<br />

nach Möglichkeit zu begegnen, hat das Eid?.<br />

Kriege-, Industrie- und Arbeitsamt, Sektion für<br />

Kraft und Wärme, Gruppe flüssige Brennstoffe, mit<br />

dem Oberkriegskommissariat eine Vereinbarung getroffen,<br />

wonach die Belieferung der Truppe mit<br />

flüssigen Kraft- und Brennstoffen dahingehend neu<br />

geordnet worden ist, dass die Truppe ihren Bedarf<br />

an flüssigen Kraft- und Brennstoffen nicht nur<br />

wie bisher ab militäreigenen Depots und solchen<br />

anderer Bundesbetriebe eindeckt, sondern dass die<br />

Truppe berechtigt ist, flüssige Kraft- und Brennstoffe<br />

auch ab Tankstelle der Wiederverkäufer und<br />

Depots der privaten Vertriebsfirmen zu beziehen.<br />

Entsprechend dieser Neuordnung ist jedes A r -<br />

Zwedunässiqe. Schmierung,<br />

mit Qualitätsoien schont den Wagen<br />

meefahrzeug berechtigt, Benzin und,soweit<br />

bereits Dieseltankstellen vorhanden sind, auch<br />

Dieselöl ab Tankstelle zu beziehen. Diese Verordnung<br />

ist am 15. November <strong>1939</strong> in Kraft getreten.<br />

Wie verhält es sich aber mit deren praktischer Anwendung<br />

?<br />

Der Schreiber dieser Zeilen bedient eine Service-Station<br />

an einer von Militärfahrzeugen viel befahrenen<br />

Hauptverkehrsstrasse. Seit 15. November<br />

hat ein einziges Militärauto seinen Bedarf an<br />

Benzin bei dieser Tankstelle gedeckt. In der Nähe<br />

befinden sich Truppen, die über Wagenparks verfügen<br />

und die Route fleissig passieren. Nach eingezogenen<br />

Erkundigungen beziehen diese Truppen<br />

ihren Bedarf an Benzin aber nach wie vor bei<br />

ihren Depots, oder aber bei einer einzigen, ihnen<br />

aus diesem oder jenem Grunde zusagenden Grossunternehmung.<br />

Als das Kriegs-, Industrie- und Arbeitsamt,<br />

Sektion für Kraft und Wärme, Gruppe<br />

flüssige Brennstoffe, mit dem O.K.K. die hievor erwähnte<br />

Vereinbarung traf, verfolgte dieses Amt<br />

doch ohne Zweifel den Zweck, das notleidende Autogewerbe<br />

vor dem völligen Ruin zu bewahren, was.<br />

von den privaten Tankstellenhaltern dankbar anerkannt<br />

wurde. Mit der Vereinbarung auf dem Papier<br />

ist ihnen aber nicht geholfen, wenn die Organe<br />

der Armee es vorziehen, den bisherigen Bezugs-Modus<br />

beizubehalten. Es will uns jedoch scheinen,<br />

dass in der Armee genügend Kräfte vorhanden<br />

sind, um eine eventuelle Mehrarbeit bewältigen<br />

zu können. Wenn die Notwendigkeit für die mit<br />

dem O.K.K. getroffene Vereinbarung nicht anerkannt<br />

wäre, so wäre diese jedenfalls auch nicht<br />

abgeschlossen worden. Soll sie aber dazu dienen,<br />

die Notlage der privaten Brennstoffverkäufer zu<br />

lindern, so sollte man zuständigenorts auch dafür<br />

sorgen, dass die Vereinbarung sinngemäss angewendet<br />

wird. W.


F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

< Herr Direktor... Herr Direktor!...»<br />

hört Gerda die aufgeregte Stimme ihres Verlobten.<br />

< So geht das nicht! So ohne weiteres<br />

geht das nicht! Ich dachte jeden Tag,<br />

dass ich es ersetzen könnte... Man kann<br />

mich nicht so einfach aus dem Betrieb ausschalten.<br />

Ich werde alles ersetzen... Ich<br />

hatte den Kopf verloren... es wird nie mehr<br />

vorkommen !... Aber ich arbeite unter<br />

einem Dach mit Fräulein Manz... und das<br />

muss so bleiben... Fräulein Manz braucht<br />

meinen Sohutz... Ich stehe kurz davor,<br />

einen Hausstand zu gründen... Fräulein<br />

Manz hat mir das Jawort gegeben ! »<br />

« Wer ist denn das : Fräulein Manz ? »<br />

c Unsere Telephonistin, Herr Direktor...<br />

Oerda Manz. Das geht auf keinen Fall, dass<br />

man sie auf diese Weise von mir trennt! »<br />

« Um so glücklicher bin ich, das fleissige,<br />

hübsche Mädel vor einem Bündnis mit Ihnen<br />

zu schützen! »<br />

Gerdas Herz klopft plötzlich so stark, dass<br />

die Worte vorüberbrausen, ohne dass sie sie<br />

versteht. Bis ein lautes, herausgestossenes<br />

«Nein, Herr Direktor. Nie!» an ihr Ohr<br />

dringt.<br />

« Doch, Becker! Denn wenn Sie das nicht<br />

unterschreiben, rufe ich die Polizei an und<br />

lasse Sie abführen !... Unterschreiben Sie<br />

aber den Schein, den ich jetzt aufsetzen<br />

werde, so gebe ich Ihnen mein persönliches<br />

Ehrenwort, dass weder Ihre Braut noch<br />

sonst irgend ein Mensch in der Welt erfahren<br />

wird, welche Verfehlungen Sie sich zuschulden<br />

kommen Hessen. Also — ich<br />

schreibe:<br />

Ich, Unterzeichneter, seit zehn Jahren<br />

Hauiptkassierer in der Maschinenfabrik<br />

«Vulkan >, erkläre hiermit unter Eid,<br />

dass ich in meiner obigen Tätigkeit bei<br />

genannter Firma Unterschlagungen in<br />

Höhe von<br />

Fr. 10.000<br />

begangen habe. Ich verpflichte mich hiermit,<br />

diesen Betrag innerhalb fünf Jahren<br />

m mir möglichen Raten abzuzahlen. Dagegen<br />

verpflichtet sich Herr Direktor<br />

Römer, von der heutigen Unterredung<br />

und dem Inhalt dieses Scheines keinem<br />

Menschen Kenntnis zu geben.<br />

Becker bäumt sich auf:<br />

« Und wenn ich mich weigere ?... Das<br />

ist Erpressung, was hier mit mir geschieht!<br />

Wegen... wegen lumpiger zehntausend<br />

Franken, die in einem solchen Betrieb gar<br />

keine Rolle spielen, soll ioh mich auf Jahre<br />

in Ihre Hände geben ? Wegen zehntausend<br />

Franken ?»...»<br />

Direktor Römers Stimme :<br />

«Sind Sie denn noch bei vollem Ver-<br />

Gerda hört, wie sich die Tür hinter Becker<br />

schliesst. Hört, wie Direktor Römer mit der<br />

Faust auf den Tisch schlägt hört ein ärgerliches<br />

«Verfluchte Schweinerei». — Dann<br />

muss Römer den auf der Schreibtischplatte<br />

liegenden Hörer bemerkt haben, denn er<br />

haut ihn auf die Gabel.<br />

Am Telephonschrank erlischt das Lämpchen<br />

des Direktionsbüros.<br />

Ein feuchter Perlenkranz bildet sich um<br />

Gerdas Stirn. Als ob sie Fieber hätte, ist ihr.<br />

Die Junihitze im Glaskasten ist unerträglich.<br />

stand ?... Merken Sie denn nicht, wie ich Ganz zusammengefallen sitzt sie da, das Gesicht<br />

in den Händen.<br />

Ihnen entgegenkomme ? Wie ich Ihnen helfen<br />

will ?... Eben wegen Ihrer langjährigen,<br />

treuen Dienste ? Wie ich Ihnen eine Art diesem Verbrecher hatte sie angehören wol-<br />

Diesem Mann... diesem Menschen ...<br />

Bewährungsfrist einräume ? » Römers Stimme<br />

wird scharf und schneidend: «Aber ... nur weil sie auch einen haben wollte, der<br />

len fürs Leben !... Nicht aus Liebe — nein<br />

wenn Sie sich weigern — ich sagte es Ihnen sich um sie kümmerte ... wie die andern alle<br />

schon — wird mich Fräulein... wie sagten einen hatten in den Büros und Geschäften.<br />

Sie doch ?... Fräulein Manz ?..., auf der Da geht die Tür in den Gang auf.<br />

Stelle mit der Kriminalpolizei verbinden. Becker ! Zögernd bleibt er stehen, blickt<br />

Dann sind Sie erledigt!... Machen Sie also durch die Scheiben. Gerda fuhltj.es eiskalt<br />

keine Geschichten! Danken Sie Ihrem ihren Rücken herabrieseln.<br />

Schöpfer, dass ich solchen... solchen Ab-j Becker stösst die Tür auf, die zu ihr führt.<br />

irrungen... noch so viel Verständnis entgegenbringe<br />

! Ihnen für die Zukunft die Möglichkeit<br />

zu einem ehrenhaften Lebenswandel<br />

lasse. Also los... setzen Sie sich drüben an<br />

den kleinen Tisch, unterschreiben Sie mit<br />

Ihrem Füllfederhalter! ><br />

Gerda, deren Pulse fliegen, hört den<br />

schweren Atem ihres Verlobten. Dann das<br />

Rücken eines Stuhles. Dann ist Stille. Alfred<br />

Becker scheint zu unterschreiben. Doch —<br />

nein. Noch wagt er einen letzten Versuch :<br />

« Das geht doch aber nicht, Herr Direktor,<br />

dass der Schein zu den Akten kommt...!»<br />

Und wieder die Stimme des Chefs :<br />

«Ich habe Ihnen bereits erklärt, dass niemand<br />

davon erfährt! Ihre Unterschrift! ><br />

Gerda ist, als höre sie das Kratzen der<br />

Feder, aus höre sie, wie Becker selbst mit<br />

zitternden Händen das unterschriebene Blatt<br />

ablöscht und zusammenfaltet. Sie hört das<br />

ungeduldige Trommeln von Römers Fingern<br />

auf der Schreibtischplatte.<br />

«Los. Ich habe Eile. Geben Sie her. So.<br />

Ich lege den Schein hier in meine Brieftasche,<br />

sehen Sie. An dieser Stelle bleibt er,<br />

bis er nach Tilgung der Schuld durch Sie<br />

wieder in Ihren Besitz gelangt! Und Sie —<br />

Sie treten jetzt Ihren Dreimonatsurlaub an,<br />

von dem Sie nicht zurückkehren werden !..,.<br />

Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen. ><br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

Seine sonst schon blasse, gelbliche Farbe<br />

spielt ins Grünliche.<br />

Gerda reisst alle Kraft zusammen. Nur<br />

nicht zeigen, dass sie alles weiss t Nichts<br />

zeigen !... Sie stöpselt sinnlos.<br />

Becker sagt mit einer Stimme, die brüchig<br />

ist, und mit dem Anflug einer Grimasse, die<br />

ein Lächeln vortäuschen soll:<br />

« Denke dir... ich hatte soeben eine sehr<br />

lange Besprechung mit dem Chef... Er hat<br />

...denke dir, er hat mich gebeten, meine<br />

Ferien schon heute anzutreten... aus internen<br />

Gründen... Dafür dürfte ich, in Anbetracht<br />

meiner zehnjährigen Dienste, längere<br />

Ferien beanspruchen.. Ziemlich lange sogar<br />

... Was wird denn nun mit uns beiden ?<br />

Wir wollten doch die Ferien gemeinsam<br />

verbringen, Gerda... Du musst also sofort<br />

zum Personalchef. Du musst Fehling bitten,<br />

dass er dich schon jetzt frei gibt... gleich,<br />

verstehst du ?... Du musst sagen, dass du<br />

überarbeitet bist... dass deine Mutter erkrankt<br />

ist... irgend etwas... ><br />

Gerda zittert wie Espenlaub. Nur dass er<br />

es nicht merkt, dass sie weiss, was hinter<br />

seiner Stirn vorgeht.<br />

Es ist nicht Schmerz, den sie empfindet,<br />

nur eine grenzenlose Peinlichkeit, nur<br />

Scham, dass sie Mitwisserin eines solchen<br />

Geheimnisses geworden und dass dieser<br />

Mann, dieser Verbrecher es wagt, sich noch<br />

an sie heranzutasten.<br />

< Ich wünsche dir gute Erholung», sagt<br />

sie mit eisigen, bebenden Lippen. «Aber<br />

geh... wenn der Chef kommt — er duldet<br />

keine Privatgespräche ! Noch dazu in der<br />

Telephonzentrale. Geh... geh ! ><br />

Schritte hinter der Glaswand.<br />

« Ich gehe >, sagt Becker. < Aber heute<br />

abend... verstehst du... heute abend...<br />

Abholen kann ich dich nicht, Gerda... Ich<br />

erwarte dich nach Schluss am Denkmal. Du<br />

kommst!... Du kommst unter allen Umständen<br />

! ><br />

Gerda, die nach Büroschluss sonst als eine<br />

der ersten vom kaufmännischen Personal am<br />

kontrollierenden Pförtner vorbei auf die<br />

Strasse hinaustritt, sitzt noch nach sechs vor<br />

ihrem Telephonschrank. Unschlüssig. Ratlos.<br />

Becker erwartet sie am DenkmaL<br />

Sie hat plötzlich so unüberwindliche Abscheu<br />

vor diesem Manne, dem sie bisher<br />

eine Art dankbarer Gleichgültigkeit entgegengebracht,<br />

weil er dem Begriff « Wochenende<br />

» einen Sinn gegeben, dass sie Grauen<br />

davor empfindet, noch einmal mit ihm zusammenzutreffen.<br />

Ehe sie ihn kannte, hatte sie alle freien<br />

Stunden in der Bude zugebracht, wie sie die<br />

mit ihrer Mutter bewohnte Stube mit Küche<br />

nannte.<br />

Die Mutter war taubstumm. Sass tagaus,<br />

tagein im Lehnstuhl am Fenster und lauerte<br />

auf die Rückkunft ihrer Tochter. Kaum<br />

konnte sie es abwarten, dass die Tür sich<br />

hinter Gerda schloss. Noch während das<br />

Mädchen Hut und Mantel ablegte, begann<br />

die früh gealterte Frau — der Einsamkeit<br />

müde — zu « plaudern ».<br />

Die Tochter hatte das < Plaudern > gelernt,<br />

und bald spreizten sich die Finger von Mutter<br />

und Tochter, die Hände fuhren durcheinander,<br />

und in der abgeschlossenen Hofwohnung<br />

entspann sich erregtes, lautloses Gespräch,<br />

nur ab und zu unterbrochen von den<br />

heiseren Kehllauten der Alten.<br />

Die Tochter hatte es bald heraus, welche<br />

Geschichten der Mutter den grössten Spass<br />

machten : Klatsch !<br />

War Gerda gerade besonders übermütig,<br />

dann erfand sie die wildesten Romane zur<br />

Freude der Mutter, die der Tochter gläubig<br />

auf den verschlungenen Pfaden ihrer Fabulderkunst<br />

folgte.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

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N°87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Interessante Neuschöpfungen der Schweizer Industrie:<br />

Die Verbrenmmgsturbine<br />

als Zukunftsform der Verbrennungskraftmaschine<br />

Die Firma Brown-Boveri in Baden hat Oeffnung mehr Gas entweicht als Pressluft vom<br />

mit der Schaffung der ersten grossen Oleichstrom-Verbrennung'Sturbinen,<br />

wovon eine An-<br />

an. Da in der Verbrennungskammer durch die<br />

Turbogebläse hineingepumpt wird. Das ausströmende<br />

Verbrennungsgas treibt den Turbinen-Läufer<br />

lage in der Landi zu sehen war, eine technische<br />

Aufgabe gelöst, welche die Gemüter rere Kubikmeter Gas entstehen, begreift man leicht,<br />

Heizflamme aus jedem Kubikmeter Druckluft meh-<br />

der Techniker schon seit der vergangenen dass die Turbine eine grössere Leistung abzugeben<br />

vermag als der Kompressor (Turbogebläse) auf-<br />

Jahrhundertwende eifrig beschäftigte. Die<br />

Verdrängung der alten Kolbendampfmaschine<br />

durch die viel kleinere, raschlaufende Dampfturbine<br />

bei sämtlichen grossen Dampfkraftanlagen<br />

der Welt legte eine ähnliche Entwicklung<br />

auch im Gebiete der Verbrennungskraftmaschine<br />

nahe. Nicht umsonst hat<br />

Professor Stodola in sein weltbekanntes<br />

Werk über die Dampfturbine auch ein ausführliches<br />

Kapitel über die Verbrennungsturbine<br />

aufgenommen, worin die bis 1924 bekannt<br />

gewordenen Lösungen solcher Maschinen<br />

ausführlich geschildert werden.<br />

Das Grundprinzip.<br />

Besteht das Prinzip der Dampfturbine dann,<br />

dass man den in einer Kesselanlage entwickelten<br />

Dampf durch ein System besonders geformter Leitkanäle<br />

austreten und auf die Schaufeln eines Laufrades<br />

(oder mehrerer, abwechselnd von weiteren<br />

Leitkanälen gefolgter Laufräder) einwirken lässt, so<br />

wird andererseits der ähnlich beschaffene Läufer der<br />

Verbrennungeturbine direkt durch die unter hohem<br />

Druck stehenden Verbrennungsprase beaufschlagt.<br />

Bei gewöhnlichen Dampfkraftanlagen stehen die<br />

Feuerungsgase unter ungefähr atmosphärischem<br />

Druck und verlassen das Kesselhaus durch den<br />

Schornstein, nachdem sie den verwertbaren Teil<br />

ihrer Wärme an das im Kessel eingeschlossene<br />

Wasser sowie zum Teil direkt an den Dampf abgegeben<br />

haben. Der Druck entsteht dabei in dem<br />

eingeschlossenen Arbeitsmedium Wasser - Dampf.<br />

Anders bei der Verbrennungsturbine. Hier wird<br />

durch ein Turbogebläse Pressluft unter einem Druck<br />

von mehreren Atmosphären in einen Kessel gefördert,<br />

wo man ihr mittels eines Oelbrenners Wärme<br />

zuführt. Würde man während dieses Vorganges,<br />

wie dies im Verbrennungsmotor geschieht, den<br />

Kessel hermetisch abschliessen, so wäre eine Drucksteigerung<br />

die Folge, wie sie im Zylinder des Verbrennungsmotors<br />

nach der Zündung eintritt. Statt<br />

dessen wäre es auch denkbar, dass sich der Raum,<br />

worin die Verbrennungsluft eingeschlossen ist, während<br />

der Wärmezufuhr gerade stark genug vergrössert,<br />

um den Druck konstant zu halten (Gleichdruck-Verbrennung;<br />

klassisches Dieselprinzip). Noch<br />

ein wenig anders geht der Wärmeeinsatz im Kessel<br />

der Gleichdruck-Verbrennungsturbine vor sich. Der<br />

Kesseldruck wird hier dadurch auf konstanter<br />

Höhe gehalten, dass dauernd durch eine zweite<br />

Flg. 1. Schema einer neuen Holzwarth-Verbrennungsturbinen-Anlage.<br />

Oben die Verbrennungsturbine<br />

sowie auf der gleichen Welle der Stromerzeuger.<br />

Links aussen die grosee Verbrennungskammer,<br />

worin bei diesem System die Verbrennung nicht bei<br />

konstantem Druck, sondern bei heftigem Druckanstieg<br />

stattfindet. Im Untergeschoss eine Dampfturbine<br />

mit zwei Turbogebläsen, deren eines die<br />

Spülluft liefert, während das andere zur Füllung<br />

der Kammer mit Pressluft dient. Der Dampf wird<br />

im Kühlmantel von Kammer und Turbine erzeugt.<br />

nimmt Der Ueberschuss stellt die Nutzleistung dar,<br />

welche aus der durch die Heizflamme in der Verbrennungskammer<br />

an die Luft abgegebenen Brennstoffeneryie<br />

in der Anlage gewonnen werden kann.<br />

Diese Leistungsausbeute steht je nach Arbeitsverfahren<br />

in einem bestimmten als Wirkungsgrad bezeichneten<br />

Verhältnis zur hineingesteckten Brennstoffenergie.<br />

Ist er schlecht, so arbeitet die Anlage<br />

unwirtschaftlich und kann sich gegenüber besseren<br />

Systemen von Kraftanlagen nicht durchsetzen. Dies<br />

war bei früheren Bauarten von Verbrennungsturbinen<br />

der Fall, weshalb ihnen bisher kein grösserer<br />

Aufschwunf beschieden war. Da jedoch theoretische<br />

Erwägungen zeigten, dass eine Verbesserung des<br />

Wirkungsgrades unter gewissen Voraussetzungen<br />

durchaus möglich ist, arbeitete man da und dort<br />

in aller Stille weiter an dem Problem.<br />

Die Schwierigkeiten lasen vor allem in<br />

Materialfragen.<br />

So verursachte die Wahl eines geeigneten Sonder-Werkstoffes<br />

für die Schaufeln allerhand Kopfzerbrechen.<br />

Sogar heute noch hängt die Verbesserung<br />

der Wirtschaftlichkeit der Verbrennungsturbine<br />

und damit ihre Weiterentwicklunt überhaupt<br />

zum Teil davon ab, ob es gelingt, korrosions- und<br />

hitzbeständige Stahlsorten zu finden, die erlauben<br />

würden, die Drücke und Temperaturen in der Anlage<br />

noch höher zu treiben. Denn hiedurch liesse<br />

sich ähnlich wie bei Verbrennungsmotoren durch<br />

die Steigerung des Kompressionsverhältnisses eine<br />

Erhöhung des Wirkungsgrades erzielen. So hohe<br />

Verbrennungsdrücke allerdings, wie man sie dort<br />

kennt, dürften nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse<br />

bei Gleichdruck-Turbinen in absehbarer<br />

Zeit nicht angewendet werden, weil Temperaturen<br />

von 2000° C und darüber, wie sie Verbrennungsmotoren<br />

vorkommen, von keinem Material auf die<br />

Dauer ohne starken Festigkeitsverlust ausgehalten<br />

werden. Kolbenmaschinen sind diesen Hitzegraden<br />

nur deswegen gewachsen, weil sie bei jedem Arbeitsspiel<br />

bloss einen kleinen Sekunden-Bruchteil lang<br />

vorhalten, worauf sich die Gase infolge des beschleunigten<br />

Abwärtsganges des Kolbens sehr rasch<br />

dehnen und die Temperatur im entsprechenden<br />

Mass abnimmt. Auch wird das Auspuffventil jeweils<br />

nur während ungefähr Ji Kurbelwellendrehung<br />

von - den heissen Abgasen umspült. Danach<br />

bleibt es für lK Kurbelwellendrehungen geschlossen<br />

und hat Zeit, die aufgenommene Wärme an den<br />

Ventilsitzen sowie durch den Schaft an die Ventilführung<br />

abzugeben. Bei den Schaufeln und den<br />

Brennstoff-Leitkanälen einer Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />

dagegen liegen die Verhältnisse ganz<br />

anders, weil sie dauernd von den hocherhitzten<br />

Gasen umspült werden und zwischendrin keine Zeit<br />

zur Abkühlung haben. Dadurch sind der zulässigen<br />

Temperatur der Gase gewisse Grenzen gezogen.<br />

Nachstehende Zahlen, die sich auf einen bei früheren<br />

Gasturbinen benützten Schaufel-Stahl beziehen,<br />

zeigen deutlich den Einfluss der Temperatur auf<br />

die Festigkeit der Schaufel-Werkstoffe:<br />

Festigkeit in kg/cm* =<br />

Dehnung bezogen auf<br />

lOfache Länge<br />

bei 20° G<br />

bei 480° C<br />

Fig. 2. Schema der Gleichtfruck-Verbrennungsturbinen-AnlaM<br />

von Brown-Boveri. Links aussen die<br />

elektrischen Maschinen. Unter dem Luftkessel links<br />

das Turbogebläse und rechts die Verbrennungsturbine.<br />

Fortsetzung S«lt« 6.<br />

Dass in England durch die Armee zahlreiche<br />

gebrauchte Wagen von grossem Hubraum<br />

aufgekauft und in Ambulanzen umgebaut<br />

wurden. Da infolge der Brennstoffrationierung<br />

die Preise von Altwagen mit<br />

grossem Hubvolumen eine Senkung erfuhren,<br />

waren die entstandenen Auslagen verhältnismässig<br />

bescheiden.<br />

Dass in einer englischen <strong>Zeitung</strong> folgendes<br />

Inserat zu lesen war : « Tausche Schinken-<br />

und Speck-Rationierungskarte gegen<br />

solche für Benzin, da Vegetarier.» So ein<br />

Idealist...<br />

Von einem neuen, elektrischen Personenwagen,<br />

dessen Bau jetzt in England aufgenommen<br />

wurde. Er enthält unter der « Motorhaube<br />

» eine grosse Bleibatterie. Seine<br />

nach Möglichkeit einzuhaltenden, wirtschaftlichen<br />

Fahrgeschwindigkeiten liegen<br />

bei 22, 40 und 50 km/St. Mit einer Ladung<br />

der Batterie soll es möglich sein, in ebenem<br />

Gelände 80—90 km weit zu fahren.<br />

Dass Morris demnächst ein Montagewerk<br />

in Ungarn in Betrieb nehmen wird.<br />

Dass die Zahl der Arbeitslosen-Unterstützungsempfänger,<br />

die jeweils im eigenen<br />

Automobil die Unterstützung abholten, in<br />

Cleveland (USA) in die Tausende ging.<br />

Nach einem neuen Erlass wird nun damit<br />

aufgeräumt und die « Arbeitslosen > haben<br />

entweder ihr Nummernschild abzugeben<br />

oder auf die Auszahlung einer Unterstützung<br />

zu verzichten.<br />

Von einer neuen Autodecke, die wie ein<br />

Rock um die Taille geschnallt wird. Eine<br />

aufgenähte Tasche dient zur Aufnahme von<br />

Taschentuch und Portemonnaie.<br />

Von Modellwagen-Rennen in USA. Die<br />

kleinen Fahrzeuge wiegen ungefähr 5 Pfund<br />

und werden vom « Fahrer », der im Zentrum<br />

der kreisförmigen «Rennbahn* steht, an<br />

einer Leine geführt. Sie sollen Geschwindigkeiten<br />

bis 70 km/St, entwickeln, wobei der<br />

«Fahrer* infolge der Zentrifugalkraft an<br />

der Leine einen Zug von ca. 25 Pfund auszuhalten<br />

hat.<br />

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6<br />

Fig. 3. Gesamtansicht der Gleichdruck-Verbrennungsturbinen-Anlage an der Landi. Anordnung der<br />

Maschinen wie im Schema Fig. 2.<br />

In diesen Werkstofffragen liegt der Hauptgrund<br />

dafür, dass die Verbrennungs-Kolbenmaschine auch<br />

in grösseren Einheiten wohl noch lange neben der<br />

Verbrennungsturbine weiterbestehen wird, während<br />

im Bau von Dampfkraftanlagen die Turbine die<br />

Kolbenmasohine längst verdrängt hat. Grund: Die<br />

Dämpfturbine vermag das gleiche Wärmegefälle<br />

auszunützen wie die Kolbendampfmaschine, weil die<br />

Dampftemperaturen auf jeden Fall nur einige hundert<br />

Grad beträgt gegenüber 2000° G und mehr des<br />

Verbrennungsmotors.<br />

Nachdem wir uns heute der wohl endgültigen<br />

Bauform der Verbrennungsturbine nähern, wobei<br />

allerdings noch mit zahlreichen Detailverbesserungen<br />

zu rechnen ist, dürfte<br />

ein kurzer Ueberblick über die wichtigsten<br />

Entwicklungsstufen<br />

interessieren, die in fast gerader Linie zur heutigen<br />

Lösung führten. Sie alle und mit ihnen noch viele<br />

andere, z. T. etwas phantastisch anmutende Projekte<br />

tragen den Stempel der Sorge um die Bewältigung<br />

des Hitzeproblems auf der Stirn.<br />

Als eigentliche Vorläufer der heutigen Verbrennungsturbine<br />

darf man wohl jene Anlagen bezeichnen,<br />

die zu Versuchszwecken um 1908 herum durch<br />

die S. 4- des Turbomoteurs in Paris gebaut<br />

wurden. Sie arbeiteten ähnlich der modernen<br />

Ausführung nach dem Gleichdruckprinzip mit dem<br />

einzigen Unterschied, dass man die Verbrennungs-<br />

Gase durch Einspritzung von Wasser auf<br />

450 bis 476° C kühlte, bevor man sie in die Turbine<br />

leitete. Nach, einer ersten Ausführung •von<br />

25 PS folgte eine Anlage von 400 PS, die über eine<br />

Drehzahl von 4250 U/Min, verfügte. Ihr Wirkungsgrad<br />

belief sich aber nur auf ca. 3%, d.h. es musste<br />

fast die ganze Turbinenleistung zum Antrieb des<br />

Turboverdichters aufgewendet werden.<br />

Etwa um die gleiche Zeit begannen in Deutschland<br />

die Arbeiten von Holzwarth, der grundsätzlich<br />

eigene Wege ging. Bei seinen Gasturbinen findet<br />

die . ,<br />

Verbrennung im Gegensatz zum Gleichdruckverfahren<br />

in einer grossen Zahl<br />

geschlossener, kranzartig angeordneter<br />

Kammern bei heftigem Druckanstieg.<br />

statt, worauf die Gase durch Ventile gegen die<br />

Schaufeln des Laufrades austreten. Jede Kammer<br />

erzeugt also beim jeweiligen Austritt der Gase nur<br />

einen kurzen Antriebsimpuls. Anschliessend folgt<br />

eine Ausspülung der Kammer mit Luft, die gleichzeitig<br />

auch der Kühlung der Schaufeln dient, — die<br />

Austrittsventile schliessen sich wieder und die<br />

Kammer füllt sich mit einer neuen Gemischladung,<br />

— Zündung, und Austritt der Gase usw.<br />

Nachteilig wirkt sich der grosse Kühlluftverbrauch<br />

auf den Wirkungsgrad aus, der infolgedessen wenigsten<br />

bis 1924 nicht über 13% gesteigert werden<br />

konnte. 1928 nahm Brown-Boveri erneut den Bau<br />

einer Holzwart-Turbine auf und schlug für diese<br />

eine Art Zweikammer-Zweitakt-Prozess vor. Diese<br />

Maschine arbeitet seit 1933 zur vollen Zufriedenheit<br />

in einem deutschen Hüttenwerk, weshalb ein weiteres<br />

Aggregat von 5000 PS für Betrieb mit Hochofengas<br />

in Auftrag gegeben wurde.<br />

Als letztes Glied in der Kelte der Entwicklungsstufen,<br />

die geradlinig zur Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />

führt, ist die erfolgreiche Anwendung von<br />

Abgasturbinen zum Antrieb eines Aufladegebläses<br />

bei Verbrennungsmotoren<br />

zu nennen, die vom Schweizer Ingenieur Buchi propagiert<br />

und nach ihm benannt wurde. Mit ihrer<br />

Hilfe lässt sich ein Teil der sonst nutzlos verpuffenden<br />

Abgasenergie noch verwerten und vor allem<br />

eine ganz bedeutende Leistungssteigerung von 30<br />

bis 40 % erzielen. Im Grossmötorenbau hat die<br />

Firma Sulzer in Winterthur und im Fahrzeugmotorenbau<br />

die Ad. Saurer AG. in Arbon die Büchi-<br />

Aufladung mit Erfolg angewandt.<br />

Der jüngste und endgültige Schritt in dieser<br />

Entwicklung wurde nun von Brown-Bover-i-'nat der<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

Schaffung der Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />

getan. Dank der Verbesserung des Wirkungsgrades<br />

der Turbokompressoren gelang es hei einer Lufttemperatur<br />

von nur 550° G am Turbineneintritt<br />

einen Gesamt-Nutzeffekt von 18% zu erhalten. Sobald<br />

hitzebeständigere Schaufel-Stähle zur Verfügung<br />

stehen, wird es ohne weiteres möglich sein<br />

noch bessere Wirkungsgrade zu erzielen. Ja, es besteht<br />

sogar schon heute die Möglichkeit auf einen<br />

Nutzeffekt von ca. 22—25% zu kommen, wenn man<br />

die aus der Turbine abströmenden Gase in einem<br />

grossen Lufterhitzer zur Vorwärmung der in den<br />

Kessel gelangenden Pressluft benützt. Allerdings<br />

begibt man sich hiedurch z. T. des Vorteils der sehr<br />

kompakten Bauart, wie sie der Gleichdruckturbine-<br />

Anlage sonst eignet.<br />

Zusammenfassend können wir feststellen, dass<br />

in jüngster Zeit im Bau von Verbrennungsturbinen-<br />

Aggregaten entscheidende Fortschritte erzielt wurden.<br />

Ob diese Maschinenart je auch für den Antrieb<br />

von Automobilen Bedeutung erlangt, kann im<br />

gegenwärtigen Moment nicht vorausgesagt werden,<br />

doch ist dies nicht ausgeschlossen, sofern die Schaffung<br />

einer befriedigenden, stufenlosen und vollautomatischen<br />

Kraftübertragung von hohem Nutzeffekt<br />

sowie geringem Gewicht und Preis gelingt.<br />

Vorderhand werden allerdings solche Turbinen nur<br />

im Bereich zwischen 1000 und 10000 PS gebaut.<br />

-b-<br />

Beleuchtung einer Strassenkurve durch das normale<br />

Scheinwerferlicht.<br />

Automobil und K*R«e;&<br />

Verdunkelungsmasken wirken kühlend<br />

auf Scheinwerferlampe<br />

Da man gefühlsmässig annahm, dass durch die<br />

Montage der Verdunkelungsmasken die Kühlung<br />

der Scheinwerferlampen leide und sich daher<br />

auch ihre Lehensdauer vermindern könnte, wurden<br />

in England genaue Messungen über den Einfluss<br />

der Hauben auf die Temperatur des Glases der<br />

Lampenbirne durchgeführt. Man schloss an einen<br />

Autoscheinwerfer mit 12-Volt-Birne einen Akkumulator<br />

mit einer Spannung von 14 Volt an. Zur<br />

Feststellung der Temperatur auf der Oberfläche der<br />

Lampenbirne diente ein Thermoelement. Hiebei<br />

aeigte es sich erstens, dass es durchschnittlich<br />

beim Stillstand des Wagens ungefähr eine halbe<br />

Stunde dauert, bis die Höchsttemperatur erreicht<br />

ist. Ferner fand man, dass beim stillstehenden<br />

Fahrzeug tatsächlich durch den Einfluss der Maske<br />

sich die. Lampenbirne etwas stärker erhitzt, und<br />

zwar auf 223° G statt nur auf 205° C. Beim Fahren<br />

jedoch trat genau das Gegenteil ein, da offenbar<br />

die Maske für eine intensivere Umspülung des<br />

Scheinwerfergehäuses durch den Fahrwind sorgt.<br />

So wurde bei einem Fahrtempo von 50 km/St, ohne<br />

Maske eine Temperatur von 190° C, mit Maske da-<br />

Wie eine Nebellampe das Fahren auch in den Kurven erleichtert<br />

Ansicht der Notek-Nebel- und Kurvenlampe.<br />

Wir •wiesen bereits in Nummer 84 der<br />

€ Automobil-Revue» darauf hin, wie eine Nebellampe<br />

beschaffen sein sollte, um für Fahrten bei<br />

nebligem Wetter spürbare Vorteile zu bringen. Es<br />

wurde speziell erwähnt, dass ein fächerartig, breiter<br />

Lichtkegel gerade im dicken Nebel erwünscht ist,<br />

weil er erlaubt, sich mit dem Wagen an dem von<br />

den Scheinwerfern nicht beleuchteten Strassenrand<br />

gleichsam vorwärts zu tasten. Unsere untenstehenden<br />

Bilder beziehen sich auf die durch eine derart<br />

konstruierte Lampe erzielte Verbesserung der Sicht<br />

in Kurven. Sie zeigen, wie der breite Strahl der<br />

Nebellampe die Stassenbiegung viel besser beleuchtet<br />

als die Hauptscheinwerfer. Daher vermag eine<br />

nach dem erwähnten Prinzip gebaute Nebellampe<br />

auch bei sichtigem Wetter gute Dienste zu leisten.<br />

Das Bild nebenan zeigt die Notek-Nebellampe, deren<br />

breites Lichtbündel den erwähnten Anforderungen<br />

entspricht.<br />

-b-<br />

Beleuchtung einer Kurve durch das breite Licht-<br />

• bündel der Notek-Nebellampe:<br />

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gegen nur eine solche von 175°C gemessen. Damit<br />

überweisen. Der nächsten Generalversammlung der<br />

ist klar erwiesen, dass die Verdunkelungshauben a. B^h<br />

Sektion soll beantragt werden, den Jahresbeitrag<br />

für die Dauer des Krieges provisorisch auf<br />

die Lebensdauer der Lampenbirnen nicht beeinträchtigen<br />

können, um so mehr als man die Scheinwerfer<br />

ja beim Parkieren stets ablöscht. -b- Zur Erneuerung der Ausweise im Kanton zwar ab 1940.<br />

Fr. 15.— (bis Fr. 25.—) herabzusetzen, und<br />

Bern.<br />

Was das finanzielle Ergebnis des Bergrennens<br />

Das .Strassenverkehrsamt des Kantons Bern<br />

Develier - Les Rangiers anbetrifft, so präsentiert<br />

TTeaJhi «•»<br />

macht die Motorfahrzeugbesitzer darauf aufmerksam,<br />

dass die Erneuerung der Fahrzeugausweise bis<br />

es sich bei weitem nicht so schlimm, als man angesichts<br />

des miserablen Wetters, das am Renntag<br />

Frage 13.773. Kompresslonsverhältnls bei Gas-spätestenbetrieb. Es interessiert mich, zu erfahren, ob bei<br />

besserung des Abschlusses die finanzielle Hilfe der<br />

5. Januar 1940 zu erfolgen hat. Wäh-<br />

herrschte, erwartet hatte. Vor allem haben zur Ver-<br />

Gastoetrieb die Kompressionsverhältnisee heutiger<br />

Zentralverwaltung und die untadelige Organisation<br />

Motoren beibehalten werden dürfen. R. B. in Z.<br />

beigetragen.<br />

Antwort. Die Kc-mpressionsfestigkeit der<br />

verschiedenen als Treibstoff in Frage kommenden<br />

T.C.S.<br />

Gase ist sehr vesohieden hoch. Während die einen<br />

keine höhere oder sogar eher eine geringere Kompression<br />

ertragen als normales Benzin, besitzt die<br />

Mehrzahl der Gase eine bedeutend höhere Klopffestigkeit,<br />

so dass vielfach Verdichtungsverhältnisse<br />

bis 1:9 möglich sind. Die höchste Kompressionsfestigkeit<br />

hat trockenes Wasserstoffgas, das<br />

nach neueren Vensuchen mit Verdichtungen bis<br />

1:15 noch anstandslos verwendet werden kann. Im<br />

allgemeinen ertragen obengesteuerte Motoren eine<br />

etwas höhere Kompression als 6eitengesfce>uerte, bei<br />

denen man das Kompressionsverhältnis an Stelle<br />

von 1:9 vielleicht bloss auf 1:7.5, oder an Stelle<br />

von 1:14 möglicherweise nur auf 1:11.5 treiben<br />

darf usw. Die nachstehenden Zahlen gelten für<br />

obengesteuerte Motoren und stellen nicht das absolut<br />

erreichbare Maximum der Kompression, sondern<br />

lediglich einen guten, praktisch noch brauchbaren<br />

Wert dar.<br />

Wassenstoffgas 1:14<br />

HoJzgas 1:9<br />

Holzkohlegas 1:9<br />

Leuna-Flüssiggas 1:9<br />

Leuchtgas 1:7<br />

Klärgas 1:5.5<br />

Azethylengas 1:5.5 (nicht völlig albgeklärt)<br />

Bei den obenstehenden Gasen darf also das in A.C.S. bereit erklärt haben, ab.1940 die Haftpflichtversicherungsprämien<br />

für Personenwagen, Liefe-<br />

heutigen Benzinmotoren übliche Kompressionsverhältnis<br />

von 1:5.5 bis 1:6 durchwegs beibehalten rungswagen und Motorräder um 20% und für Lastwagen<br />

um 15% zu reduzieren und bei Ausser-<br />

werden. Allerdings wird man bei den kompreseionsfesteren<br />

Gasen gut daran tun, die Verdichtung<br />

auf obenstehenden Wert oder nahe an diesen rungsrabatte eintreten zu fassen. Der Regierungsrat<br />

betriebsetzung des Fahrzeuges erweiterte Sistie-<br />

heran zu erhöhen, da damit der Wirkungsgrad des Kantons Aargau wird im Laufe dieser Woche<br />

steigt, üeber die Zulässigkeit dieser Abänderung über die Anträge unserer Sektion befinden, welche<br />

gibt der Motorenfabrikant Auskunft. Auch die eine prozentuale Reduktion der Motorfahrzeugsteuer<br />

Leistung erhöht sich mit der Steigerung des Kompressionsverhältnisses<br />

etwas, was beispieleweise bei zum Ziele haben. Gleichzeitig wird die Behörde<br />

als Anpassung an die ausserordentlichen Zeiten<br />

Holzgaisbetrieb schon deswegen erwünscht ist. weil die Rückvergütung der Steuer für requirierte Wagen<br />

beschliessen, entsprechend dem von sie sich im Vergleich zu Benzinbetrieb auf jeden<br />

unserer<br />

Fall ein wenig vermindert. Bei einer Steigerung<br />

des Kompressionsverhä.ltni6ses auf 1:7.5 hat man<br />

immer noch eine Leistungseinbu&se von rund Ü,<br />

bei einer Verdichtung von 1:9 eine solche von rund<br />

20% in Kauf zu nehmen. -b-<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 1285: Verdunkelungsmaterial. Ich ersuche<br />

Sie um Bekanntgabe der Adresse einer Lieferfirma<br />

für Automobil-Verdunkelungsmaterial.<br />

P. in P.<br />

Frage 1286: Carter-Vergaser. Können Sie die<br />

Adresse des Generalvertreters der «Carter»-Vergaser<br />

nennen? D. in P.<br />

renddem Steuern und Gebühren auf das Postcheckkonto<br />

III 3755 einzuzahlen sind, müssen dem Strassenverkehrsamt<br />

die Versicherungsnachweiskarte, die<br />

Fahrzeugausweise, die Postquittung über bezahlte<br />

Steuern und Gebühren, die Legitimationskarte für<br />

die Benzinrationierung, das Schatzungsverbal (bei<br />

requirierten Fahrzeugen) und die zu erneuernden<br />

Führerausweise vorgelegt oder zusammen in einer<br />

Sendung zugestellt werden. Für die Rücksendung<br />

der Ausweise ist ausserdem die Beilegung eines<br />

frankierten und adressierten Briefumschlages nötig.<br />

Bei Ausserbetriebsetzung des Fahrzeuges sind<br />

die Kontrollschilder bis spätestens 5. Januar an das<br />

Strassenverkehrsamt zurückzugeben, ebenso die Legitimationskarten<br />

für die Benzinrationierung und<br />

die Rationierungsscheine.<br />

A. C. S<br />

SEKTION AARGAU. Die auf letzten Samstag<br />

nach Aarau anberaumte ordentliche Budget-Generalversammlung<br />

verzeichnete einen erfreulichen Besuch.<br />

Bei der Budgetberatung beschloss die Versammlung,<br />

den Jahresbeitrag von bisher Fr. 30.—<br />

auf Fr. 25.—zu reduzieren und für neu eintretende<br />

Mitglieder kein Eintrittsgeld mehr zu erheben. Das<br />

Budget 1940 ist mit Fr. 17 000.— Einnahmen und<br />

Ausgaben ausgeglichen. Die Versammlung nahm<br />

mit Genugtuung davon Kenntnis, dass sich die Versicherungsgesellschaften<br />

dank den Bemühungen des<br />

Sektion gestellten Begehren.<br />

Zum anschliessenden Filmvortrag «Eine Reise<br />

nach Nordamerika» fanden sich rund 250 Personen<br />

ein. Der Vorsitzende hiess den Referenten, Herrn<br />

Dr. Mende, Zentralpräsident des A.C.S., herzlich<br />

willkommen. Ein spezieller Willkommgruss galt<br />

auch den im Wehrkleide erschienenen Mitgliedern.<br />

Herr Dr. Mende hat mit seiner ausgezeichneten<br />

und lebendigen Reiseschilderung den verdienten<br />

Beifall der dankbaren Zuhörerschaft gefunden.<br />

SEKTION LES RANGIERS. An seiner letzten<br />

Sitzung hat der Vorstand beschlossen, das Jahresfest<br />

ausfallen zu lassen und statt dessen der Soldatenweihnacht<br />

einen Beitrag von Fr. 200.— zu<br />

SEKTION SEELAND. 500 Franken für die Soldafenfürsorge.<br />

Die Sektion Seeland des Schweizer<br />

Touring-Clubs wird, wie ihr Vorstand beschlossen<br />

hat, »in Würdigung der Zeitverhältnisse auf die<br />

Durchführung ihres traditionellen Jahresfestes<br />

diesmal verzichten und hat auch die in früheren<br />

Jahren jeweils abgewickelten sportlichen Veranstaltungen<br />

in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres<br />

ausfallen lassen. Dafür erachtet es die Sektion ak<br />

zeitgemäss, die sonst für diese Anlässe ausgegebenen<br />

Gelder der Soldatenfürsorge zuzuwenden und<br />

dabei vor allem an jene Truppeneinheiten zu denken,<br />

in welchen die Sektionsmitglieder zur Hauptsache<br />

Aktivdienst leisten. So wird ein Gesamtbetrag<br />

von 500 Franken zu fünf gleichen Teilen<br />

an die Aktion «Soldatenweihnacht«, sowie an die<br />

Fürsorgekaseen der Füs. Bat. 25, 26 und 101 und<br />

des Schützenbat. 3 ausgerichtet. Diese Einstellung<br />

verdient sicher Dank und Anerkennung.<br />

J&ux den Yevbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Protokollauszug der Dezember-Versammlung.<br />

Die letzte Monatsversammlung<br />

des Jahres galt<br />

hauptsächlich der Bereinigung<br />

der Kassageschäfte. Anschliessend<br />

wurde eine Neuaufnahme<br />

genehmigt. Ueber das bevorstehende<br />

Familienfest gab der Präsident noch einige<br />

Orientierungen ab. Von weiteren Veranstaltungen<br />

über das Jahresende wird abgesehen. Der Kassier<br />

bittet noch, Beiträge per Post, möglichst vor Jahresschluss,<br />

einzusenden.<br />

Bericht über das Familienfest. Ein Familienfest<br />

im wahren Sinne des Wortes feierte letzten Sonntag<br />

die ganze Chauffeurfamilie des Gh.V.Z. In überraschend<br />

stark besetztem Saal und vor einem frohgesinnten<br />

Publikum eröffnete der Präsident mit<br />

einem Begrüssungswort an die Kinder, Frauen und<br />

Kollegen ein hübsches Unterhaltungsprogramm. Mit<br />

sympathischen Worten gedachte er der treuen Kameraden<br />

im Felde.<br />

Die musikalischen Darbietungen, vorgetragen<br />

vom Jugend-Ensemble des «Züha», unter Leitung<br />

von Herrn M. Wild, sowie die fröhlichen Gesänge<br />

der Geschwister Koch, unter Begleitung von Herrn<br />

Gapprani, fanden ungeteilten Beifall. Ergötzlich<br />

waren wieder die Rezitationen unserer Kleinen.<br />

Viel Schönes und Kurzweiliges zeigte auch unser<br />

Kollege E. Daub mit seinen Filmvorführungen. Dabei<br />

verdient ein Farbenfilm von der «Landi« besondere<br />

Beachtung. Ein Gratiszabig für Trauen und<br />

Kinder trug ebenfalls das Seine zu guter Stimmung<br />

bei, und im Bewusstsein, ein paar unterhaltsam»<br />

Stunden im Schosse des Ch.V.Z. verlebt su haben,<br />

trat jedes seinen Heimweg an.<br />

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AMADEUS. Roman von John Knittel.<br />

(Orell Füssli Verlag, Zürich und Leipzig}<br />

Knittels neuer Roman ist ein Werk von gewaltigen<br />

Perspektiven, in dessen Mittelpunkt Amadeus,<br />

der Sohn Therese Etiennes steht, ein kühner Ingenieur,<br />

der grandiose Pläne» zu verwirklichen<br />

sucht. Das Verbrechen seiner Mutter belastet sein<br />

Leben. In der Arbeit sucht er Befreiung und Vergessen.<br />

In einem Hochtal der Schweizeralpen erstellt<br />

er in jahrelanger aufreibender Arbeit ein gewaltiges<br />

Kraftwerk. Weitgespannte andere Pläne<br />

sucht er zu fördern und die Grundbedingungen zu<br />

deren Verwirklichung zu schaffen. Pauline, seine<br />

Jugendliebe, ist die Frau eines wohlbestallten höheren<br />

Beamten geworden, aber ihre künstlerisch,<br />

veranlagte Natur sucht Befreiung, wozu ein zufälliges<br />

Zusammentreffen mit Amadeus den Anstoss<br />

gibt. Ein schwerer Ehekonflikt entsteht und steigert<br />

sich bis zum dramatischen Bruch. Der Tod<br />

Therese Etiennes und die Vollendung von Amadeus'<br />

Werk bringen die Entscheidung.<br />

FEST IM GRÜNEN. 8 Novellen von Gottlieb<br />

Heinrich Heer. (Orell Füssli Verlag,<br />

Zürich und Leipzig.)<br />

Heer zeigt eich wieder als ein echter Dichter,<br />

der die Tradition der grossen Schweizer Erzähler<br />

fortzusetzen berufen ist. Diese acht feinsinnige»<br />

Erzählungen sind wahre Meisterstücke der Novellistik<br />

und beweisen aufs neue das dichterische<br />

Können Gottlieb Heinrich Heers. Seinen beiden<br />

letzten grossen Romanen, «Die Königin und der<br />

Landammann» und «Thomas Platter», war ein voller<br />

Erfolg beschieden; dieses neue Buch verdient<br />

ihn in gleicher Weise.<br />

SCHWEIZERLAND-KALENDER von Jean<br />

Gaberell. Wiederum überrascht und fesselt der<br />

Schweizerland-Kaiender des Meister-Photögraphen<br />

Gaberell durch die Reichhaltigkeit und das künstlerische<br />

Niveau seines Inhalts. In 130 Aufnahmen<br />

hat seine Kamera die Schönheit der Schweiz im<br />

Wechsel der Jahreszeiten eingefangen. Stille, verträumte<br />

Winkel aus Städten und Dörfern wechseln<br />

mit der glpis^senden Weite der Berge und Gletscher,<br />

Intimes mengt sich mit Grandiosem und<br />

Majestätischem. Untadelig im Tiefdruckverfahren<br />

reproduziert, bieten die in acht verschiedenen<br />

Farben gehaltenen Blätter, zu denen sich noch<br />

fünf Kunstdruck-Wiedergaben gesellen, einen Querschnitt<br />

durch die landschaftliche und kulturelle<br />

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unserer Berge und Täler, unserer Flüsse und<br />

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Herr Prinzipal, die SteUensuchenden, die auf Ihre<br />

Inserate eingeben, sind meistens arbeitslos und<br />

rechnen mit den letzten Rappen — auch mit jenen,<br />

die sie an die Offerte verwenden) Eine prompte<br />

Rücksendung der Beilagen — besonders wenn ein<br />

frankiertes Retourcouvert mit eingereicht wurde<br />

— bedeutet für sie deshalb eine Erleichterung.<br />

Wir bitten Sie, Herr Prinzipal, daran zu denken,<br />

wenn Ihnen die Offerten zuströmen und<br />

danken Ihnen im Namen der Offertsteller<br />

eum voraus für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Verlas, Druck und Cliches: HALLWAG A.-Q- Bern.<br />

Für wirkungsvolle Inserate: Hallwae-CIiehe» I


BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1939</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 87<br />

und unserm Christbäumchen herniedergrüs<br />

Ernst und schweigend standen wir dann wiedj)<br />

vor unsern Kerzlein, als der letzte Ton längst<br />

klungen war, jeder in Erinnerung versunken<br />

jeder heimlich seine Tränen aus den Auger;<br />

sehend. «Stille Nacht — Heilige Nacht I — i<br />

D.l<br />

Weihnachtslied<br />

Weihnachtliches Heimlichtun -..<br />

Dass die, Schaufenster der Spielwarengeschäfte Aber es gibt noch ein viel untrüglicheres Zeichen.<br />

Wenn plötzlich die Mama aufschreit, wenn<br />

und dann auch allmählich diejenigen der anderen<br />

Läden prächtiger ausgestattet und verlockender der Papa unvermutet ins Zimmer kommt, und der<br />

anzusehen sind als in anderen Jahreszeiten, ist das Papa beim Heimkommen vom Geschäft sich erst<br />

erste Zeichen. Dass die Hausfrauen über die Truhen<br />

gebückt stehen, die das seit Wochen sorglich er in seine Schreibtischschublade sperrt — wenn<br />

sorgfältig vergewissert, dass niemand sieht, was<br />

gehamsterte Mehl und Fett beherbergen, und der siebenjährige Heiri geheimnisvolle Zeichen<br />

dass diese Truhen sich im gleichen Tempo zu leeren<br />

wie die mit Argusaugert bewachten Vorrats-<br />

auf ein tintenbeklecktes Papier malt und das vierjährige<br />

Trudi sich mit einer Flechtarbeit in einem<br />

schränke zu füllen beginnen, dass die Kinderlein<br />

plötzlich brav und gesittet sind, die Türen leise<br />

Zimmerwinkel versteckt und «Aber es darf niemand<br />

zuschauen!» schreit — wenn der Grossvater<br />

schliessen, «bitte» und «danke» sagen und Zärtlichkeitsanwandlungen<br />

verspüren, an die man seit umfangreiche Pakete mitbringt, in denen immer<br />

dem letzten Geburtstag nicht mehr gewohnt war, «ach nüt» drin gewesen ist, wenn man danach<br />

dass die Geschäftsleute auf einmal etwas freudigere<br />

Gesichter machen, wenn sie auch nicht auf-<br />

stricke Strümpfe für die Soldaten, aber Strickerei<br />

fragt — und wenn die Grossmutter behauptet, sie<br />

hören, über die unglücklichen Zeiten zu jammern, sieht genau so aus wie ein rosa Pullover fürs Gritli<br />

dass die <strong>Zeitung</strong>en wieder dicker geworden — also wenn die vertrautesten Menschen anfangen,<br />

vor einander heimlich zu tun, sich offen ins<br />

sind, weil die Warenhäuser sie wieder mit ganzseitigen<br />

Annoncen pflastern, dass schliesslich auf Gesicht zu lügen und schamlos von einer grossen<br />

Schachtel, auf der das Bild einer elektrischen<br />

den bekannten Plätzen der Stadt über Nacht<br />

ganze Tannenwälder gewachsen sind, die einen Eisenbahn prangt, zu behaupten, sie enthalte eine<br />

festlichen Duft verbreiten — das alles zusammengenommen,<br />

lässt auch den minder Scharfsinnigen also alle gewohnte Offenheit und Wahrheitsliebe<br />

Musterkollektion von Duppelmann & Co. — wenn<br />

auf den Gedanken kommen, dass Weihnachten flöten gegangen ist —, dann ist ganz bestimmt<br />

wpT,. der Türe steht.<br />

— Weihnachtenl R.H.<br />

Lasst uns den Weg zur Krippe geh'n,<br />

wie einst die frommen Hirten,<br />

lasst nach dem heil'gen Stern uns seh'n,<br />

uns, die so sehr Verirrten;<br />

vom Glanz der inn'gen Liebe lasst<br />

uns Herz und Sinn erleuchten,<br />

bis dass die Demut uns erfasst,<br />

uns. die so stark sich deuchten.<br />

0 hört, vernehmt es überall,<br />

auch ihr, ihr Hochmutstoren:<br />

Zu Bethlehem in schlichtem Stall<br />

ward uns das Heil geboren!<br />

Die Hirten sangen: «HeiVger Christ!»<br />

Sie wussten es, die frommen;<br />

Durch ein unschuldig Kindlein ist<br />

das Heil zur Welt gekommen.<br />

Nicht wo sich Macht und Hochmut bläh n,<br />

ist wahres Glück zu finden —<br />

lasst uns den Weg zur Krippe geh'n,<br />

den Hass zu überwinden;<br />

denn wer sich an den Christ nicht kehrt,<br />

er bleibt verirrt hienieden,<br />

und nur die Liebe, die Er lehrt,<br />

sie führt zu sel'gem Frieden.<br />

Emil Hügli.<br />

Christfest im Walde<br />

Kein Laut drang aus der nebelüberdeckten<br />

Tiefe in unsere herrliche Einsamkeit herauf. Ueberall<br />

tiefste, feierlichste Stille und rund um unser<br />

trautes Hüttchen herum ein Glitzern und Glänzen<br />

von unendlicher Pracht, das der Mond mit seinem<br />

silbernen Lichte in dieser wundervollen Schönheit<br />

aus den Myriaden von Schneekristallen hervorzuzaubern<br />

vermocht hatte. Beissende Kälte herrschte,<br />

als wir drei einsame Skifahrer unsere Bretter an<br />

die Füsse schnallten und uns lautlos auf der<br />

federleichten weichen Decke dem offenen Walde<br />

näherten. Sachte und behutsam schoben wir unsere<br />

Latten durch die flimmernden Kristalle, als ob<br />

wir fürchteten, diese märchenhafte Pracht der<br />

göttlichen Natur zu verscheuchen; und nur ganz<br />

leise und zart knirschte der kalte Pulverschnee<br />

unter dem sanften Druck unserer Stöcke. Kein<br />

Wort durchbrach die Stille, schweigend und geheimnisvoll<br />

umstanden wir das kleine Bäumchen<br />

mitten unter all den grossen, schwerbehangenen<br />

Tannen des Bergwaldes. Mit zitternden Händen<br />

nestelten wir an den kleinen eis- und schneestarrenden<br />

Aestchen, bis wir an jedem ein kleines<br />

weisses Kerzchen befestigt hatten. Und plötzlich<br />

flackerten sie auf, die vielen Lichtlein, erst ganz<br />

zaghaft und scheu, dann immer stärker, bis sie<br />

klar und helleuchtend unsere Gesichter erstrahlen<br />

Messen und unsere Körper mächtige Schatten in<br />

den geheimnisvollen winterlichen Wald hineinwarfen.<br />

Und auf einmal wurde dann die Stille<br />

durchbrochen; feierlich lösten sich die Worte<br />

«Stille Nacht — Heilige Nacht> von den Lippen<br />

eines Kameraden und aus drei rauhen Mänrierkehlen<br />

stieg dieses herrliche Lied gen Himmel, der<br />

sich in unendlicher Klarheit über uns wölbte und<br />

mit dem Flimmern seiner Millionen Sterne zu uns<br />

Auch ein weihnachtswunschs<br />

Wintersönne, klares Wetter. Pulverschnee für unsre Bretter!


m AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19 DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

Der Siegeszug<br />

des Weihnachtsbaumes<br />

Den meisten von uns wird es unwahrscheinlich<br />

klingen zu erfahren, dass die Sitte des Aufsteilens<br />

einer geschmückten Tanne zum Weihnachtsfest<br />

kaum älter ist als vier Jahrhunderte. Werden<br />

Väter von den Kindern nach dem Alter dieses<br />

Brauches befragt, so pflegen sie zumeist unter allerhand<br />

verlegenem Räuspern und Hin- und Herreden<br />

zu erklären, es handle sich hier um die<br />

Uebernahme alter heidnischer Sitten in die christlichen<br />

Gebräuche, also um eine weit Ober tausend<br />

Jahre alte Sitte. Aber hier irren die Väter...<br />

# In keiner einzigen Dichtung des Mittelalters<br />

wird auch nur mit einer Silbe der Verwendung<br />

der Tanne oder der Fichte zum Zwecke der<br />

Weihnachtsfeier Erwähnung getan; zum allerersten<br />

Male geschieht dies im Jahre 1494 in Sebastian<br />

Brants «Narrenschiff», wo für das Elsass die Sitte<br />

erwähnt wird, zu Weihnachten die Häuser mit grünem<br />

Tannenreis auszuschmücken. Wohl gibt es<br />

neuzeitliche Dichtungen, die in mittelalterlichen<br />

Häusern Weihnachtsbäume auftauchen lassen —<br />

Scheffels «Ekkehard» beispielsweise oder Wildenbruchs<br />

«König Heinrich» — aber das sind eben<br />

grobe Anachronismen. Auch für die Behauptung,<br />

der Heiligen Franciscus von Assissi habe den<br />

ersten Christbaum angezündet, gibt es nicht mehr<br />

Beweise als für andere fromme Legenden.<br />

Tatsache scheint vielmehr zu sein, dass das Elsass<br />

als Ursprungsland des Weihnachtsbaumes anzusehen<br />

ist. Abgesehen von der obenerwähnten<br />

Stelle im Buch des elsässischen Dichters Brant,<br />

findet sich in einem teilweise erhaltenen Rechnungsbuch<br />

der Stadt Schlettstadt aus dem Jahr<br />

1538 ein Posten «3 Schilling für das Hauen von<br />

Weihnachtsbäumen». An anderer Stelle findet sich<br />

eine Erwähnung der Sitte der Schlettstädter Kinder,<br />

das Tannengrün zu Weihnachten mit Aepfeln<br />

und Oblaten zu schmücken, die am Dreikönigstage<br />

geplündert werden dürfen. Einen Beweis für die<br />

grosse Volkstümlichkeit dieses Brauches in der dortigen<br />

Gegend bildet dann ein im Jahr 1555 erlassenes<br />

Verbot des Rates der Stadt, das «Abschlägen<br />

von Weihnachtsbäumen» betreffend. Die<br />

Sitte drang auch nach Strassburg vor, wo nach<br />

einem Bericht aus dem Jahr 1604 «Rosen aus vielfarbigem<br />

Papier daran gehencket wurden, auch<br />

Aepfel und Zucker». In Norddeutschland wird<br />

des Christbaumes zum ersten Male im Bericht eines<br />

Wittenberger Studenten < im Jahr 1737 Erwähnung<br />

getan; in Mitteldeutschland hatte er sich damals<br />

noch nicht eingeführt, Goethe erwähnt ihn zum<br />

ersten Male im Jahre 1774 in den «Leiden des<br />

jungen Werther», und bei Schiller wird er erst<br />

1790 zum ersten Male angezündet. In Leipzig lässt<br />

er sich zum ersten Male 1767, in Berlin 1/80, in<br />

Hamburg 1796, in Dresden gar erst 1807 nachweisefy<br />

während ein Bericht aus Nürnberg ergibt,<br />

dass er dort schon 1790 ziemlich stark verbreitet<br />

war. Jedoch eroberte der Weihnachtsbaum die<br />

katholischen Teile Süddeutschlands erst in der<br />

zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts; damals<br />

dürfte er auch in die alemannischen Gebiete und<br />

damit in die nördliche Schweiz eingedrungen sein.<br />

In den benachbarten Alpenländern hat er sich<br />

teilweise erst um 1870 eingeführt.<br />

In Frankreich kannte man den Weihnachtsbaum<br />

in den vermögenden Kreisen zwar schon verhältnismässig<br />

früh; so wird er gelegentlich einer<br />

Weihnachtsfeier in den Tüilerien im Jahr 1837 ausdrücklich<br />

erwähnt; richtig populär geworden isf'er<br />

aber eigenartigerweise erst durch die deutschpn<br />

Truppen zu Weihnachten 1870. — 'In England<br />

dürfte der erste Weihnachtsbaum' der gewesen<br />

sein, den die Königin Viktoria im Jahre 1841 ihrem<br />

Gatten, dem Prinzen Albert, zuliebe aufstellen<br />

liess; seither ist er sowohl im englischen Mutterlande<br />

wie in den Kolonien häufig neben den<br />

traditionellen Mistel- und Stechpalmenzweigen zu<br />

sehen. Durch eine Engländerin, Gattin eines nach<br />

Rom versetzten Diplomaten, wurde der Christbaum<br />

gegen 1880 auch in Italien eingeführt, wo dann<br />

deutsche Künstlerkreise sich eifrig für seine Verbreitung<br />

einsetzten. R. H.<br />

Jfapoleons schriftstellerische Tätigkeit<br />

Erst das plötzliche Auftauchen eines Romans<br />

aus der Feder Napoleons I. hat die Allgemeinheit<br />

mit der Tatsache bekannt gemacht, daß Bonaparte<br />

nicht nur mit dem Degen, sondern auch mit der<br />

Feder umzugehen verstand. Schon im Alter von<br />

17 Jahren schrieb er eine Geschichte über Korsika,<br />

die er dem alten Schriftsteller Raynal zur Begutachtung<br />

einreichte. Diesem gefiel die Arbeit des<br />

jüngsten Lieutnants der französischen Armee so<br />

gut, dass er ihre Veröffentlichung betrieb; aber<br />

Bonaparte verhinderte sie im letzten Moment, da<br />

ihm der stürmisch-republikanische Geist und die<br />

offene Leidenschaftlichkeit seiner Arbeit als unverträglich<br />

mit seiner Stellung als Offizier erschien.<br />

Er liess sich das Manuskript von Raynal zurückgeben<br />

und vernichtete es.<br />

Ein Jahr später erliess das Lyoner «Journal»<br />

ein Preisausschreiben über die Frage: «JVelches<br />

sind die Gefühle, die den Menschen am Glücklichsten<br />

machen?» Bonaparte beteiligte sich an dem<br />

Wettbewerb mit einem längeren Essay, das mit<br />

einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. -<br />

Später, als Napoleon schon Kaiser war, erzählte<br />

er einmal Talleyrand von seiner «Jugendsünde»,<br />

und dieser hatte nichts Eiligeres zu tun, als in aller<br />

Weihnachten, das Fest der Liebe, erblüht nur<br />

zu seinem grossen Glänze im Schosse der Familie,<br />

während der Einsame mit diesem Feste nichts<br />

Rechtes anzufangen weiss. Sonderlinge verfallen<br />

auf merkwürdige Formen, das Christtest zu begehen<br />

und einige Beispiele dieser Art sollen hierbei<br />

folgen:<br />

Seit vielen Jahren trifft an jedem Weihnachtsabend<br />

zu später Stunde ein älterer Herr in einem<br />

Hotel zu Brighton ein, nimmt nur Brot und Wasser<br />

zu sich und bleibt in seinem Zimmer bis zum Ende<br />

des zweiten Feiertages eingeschlossen; er hat<br />

streng verboten, ihn zu stören, und auf eine Frage<br />

des Hotelbesitzers gab er nur die rätselvolle Antwort:<br />

«Ich bin einer mehr von den vielen.»<br />

In einer anderen Gegend Englands geht alljährlich<br />

am Weihnachtsabend und am ersten Feiertag<br />

abends ein alter Mann mit einer Laterne durch<br />

verschiedene Dörfer, klopft an jedem Haus an die<br />

Tür und fragt: «Wie ist das Weihnachten?» Wenn<br />

er erfreuliche Auskunft erhält, dann verbeugt er<br />

sich tief und lässt einige Silberstücke, an der Türschwelle<br />

liegen. Wird ihm keine gute Auskunft zuteil,<br />

dann schüttelt er sorgenvoll den Kopf und<br />

geht weiter.<br />

In einem Dorf von Dorsetshire befindet sich<br />

die Ruine einer alten Kirche, um die ein verfallener<br />

Friedhof herumliegt. Seit vielen Jahren erscheint<br />

hier eine tief verschleierte Frau in Trauerkleidung<br />

am Weihnachtsabend und verbringt die<br />

Zeit Vom Dunkelwerden bis zur Mitternacht auf<br />

'denr Kirchhof, unablässig zwischen den Gräbern<br />

hin- und hergehend; Am nächsten Morgen sieht<br />

man dann auf jedem Grabe einen kleinen Mistelzweig<br />

oder einen Stechpalmenzweig.<br />

An einem andern Orte haben sieben Männer,<br />

die sich zu einem frommen Bund zusammengeschlossen<br />

haben, die Gewohnheit, die Christnacht<br />

in einem Stall zu verbringen; sie schliessen sich<br />

hier ein und singen Weihnachtslieder. Wahrscheinlich<br />

wollen sie die heilige Stunde in Gemeinschaft<br />

mit den Ochsen verbringen, die ja schon<br />

im Stall von Bethlehem bei der Geburt des Heilandes<br />

zugegen waren.<br />

Heimlichkeit einen Kurier nach Lyon zu senden,<br />

um das Manuskript herbeizuschaffen. Nach langem<br />

Suchen wurde es wirklich in einem alten Archiv<br />

aufgestöbert. Als Talleyrand sich mit dem Kaiser<br />

allein im Zimmer befand, zog er es plötzlich aus der<br />

Tasche, reichte es Napoleon und fragte: «Sire,<br />

kennen Sie diese Handschrift?» Der Kaiser nahm das<br />

Manuskript, erkannte es sofort, blätterte darin und<br />

- warf es mit einem raschen Schwung in den brennenden<br />

Kamin; so erschrak er über den Kontrast<br />

zwischen seinen damaligen und jetzigen Auffassungen.<br />

Talleyrand aber ging untröstlich davon,<br />

verzweifelt, dass er nicht rechtzeitig daran gedacht<br />

hatte, sich von dem Manuskript eine Abschrift zu<br />

machen.<br />

Die bekannten, von Napoleon überkommenen<br />

Schriften bilden allein eine kleine Bibliothek. Die<br />

bekanntesten unter ihnen sind: «Memoires pour<br />

servir ä l'histoire de France en 1815», «Campagnes<br />

d'Egypte et de Syrie 1798/99», «Memoires pour<br />

servir a l'histoire de France sous Napoleon, ecrites<br />

ä St-Helene», «Commentaires de Napoleon I er ».<br />

Ein grosser Teil seiner übrigen Werke ist femer in<br />

4 Bänden «Oeuvres litteraires de Napoleon I er » und<br />

in 2 Bänden «Napoleon inconnu» zusammengefasst<br />

Sonderbare Weihnachtsfeiern<br />

Ein reicher Londoner Junggeselle, der in einem<br />

luxuriösen Haus wohnt, verschwindet jeden Weihnachtsabend<br />

und kehrt erst am zweiten Feiertag<br />

wieder heim. Man hat herausgebracht, dass er<br />

diese Zeit als Vagabund auf der Landstrasse verbringt,<br />

und als man ihn fragte, warum er das täte,<br />

erwiderte er:<br />

«Das bringt mir die andere Seite des Lebens<br />

ins Gedächtnis.»<br />

Seit etwa zwanzig Jahren verbringt e!n Herr<br />

die Christnacht in den Gewölben unter einer<br />

Dorfkirche und legt .einen Kranz auf den Sarg<br />

eines dort begrabenen Verwandten. Der Tote<br />

hatte ihm einen grossen Besitz hinterlassen, unter<br />

der Bedingung, dass er diese Zeremonie in jeder<br />

Weihnachtsnacht ausführe. Obwohl ihm bereits<br />

verschiedentlich vom Gericht mitgeteilt worden<br />

ist, dass er sich an diese Klausel nicht zu halten<br />

brauchte, erfüllt er sie doch pietätvoll jedes Jahr.<br />

Das Rezept für die Feiertage: Gänseleberpastete.<br />

Selbstgemachte Gänseleberpastete ist leichter<br />

und bekömmlicher als Strassburger. Hier ihr Rezept:<br />

Man braucht zwei Gänselebern, y 2 Pfund<br />

Gänseliesen, Zitronensaft (von einer Zitrone). % Teelöffel<br />

geriebenen Meerrettich, einen geviertelten<br />

Apfel, etwas Pfeffer, drei kleine Zwiebeln und eine<br />

Zehe Knoblauch. Die Liesen werden auf langsamem<br />

Feuer ausgelassen; die Grieben werden herausgenommen.<br />

Die Leber wird nun mit Zitronensaft<br />

beträufelt und, halbiert, in das Fett gelegt; dannach<br />

kommen auch der Aepfel, die Gewürze und der<br />

restliche Zitronensaft hinein. Der Topf muss so<br />

klein sein, dass das Fett die Leber bedeckt. Auf<br />

einer doppelten Asbestplatte muss nun die Leber<br />

solange sehr langsam ziehen, bis sie gar ist; genussfähig<br />

ist sie erst nach drei Tagen; serviert<br />

wird sie eisgekühlt.<br />

WFI.TßKKTIII IBS \<br />

Das Kaiserreich Indien hat einen Flächeninhalt<br />

von 5 Millionen Quadratkilometer, auf denen 350<br />

Millionen Menschen leben. Wie winzig ist dagegen<br />

die Armee, die England zur Bewachung dieses<br />

ungeheuren Reiches benötigt! Welche Staatskunst,<br />

welche ungeheure Erfahrung gehören dazu, diesen<br />

ausgedehnten Besitz in Kriegs- und Friedenszeiten<br />

zu erhalten! Die Engländer sind in dieser Hinsicht<br />

Eng] and erobert<br />

INDIEN<br />

in die Fußstapfen. der alten Römer getreten, die<br />

es ebenfalls verstanden haben, mit schwachen militärischen<br />

Kräften ihrem Weltreich lange Zeit<br />

hindurch Ruhe und Frieden zu bewahren. In der<br />

Zeit der grössten Ausdehnung genügten 350 000<br />

Mann römischer Bürger und Hilfstruppen, um das<br />

grosse Reich zu schützen. Gallien hatte nur eine<br />

Garnison von 1200 Mann. In den fünfhundert<br />

Kompliziert.<br />

«Sie ist viel älter, als es<br />

scheint!»<br />

«Ja, und was noch<br />

schlimmer ist: Sie sieht so<br />

aus, als ob sie viel älter<br />

ist, als es scheint!»<br />

Städten Asiens war nicht ein einziger Soldat zu<br />

sehen. In ganz Aegypten standen nur zwei Legionen,<br />

später sogar nur eine einzige. Die römische<br />

Seemacht beschränkte sich auf einige Flottenstationen<br />

in Ravenna und Misenum, im Pontus Euxinus,<br />

in der Nordsee, auf der Donau und dem<br />

Euphrat.<br />

Wie alle koloniale Eroberungen, so ist auch<br />

der Erwerb Indiens nicht ohne Gewalttaten vor<br />

sich gegangen. Im Laufe der drei Jahrhunderte,<br />

in denen England das indische Reich kolonisierte,<br />

hat es auch nicht an blutigen Aufständen gefehlt.<br />

Aber man hat doch den Eindruck, dass Indien unter<br />

der englischen Verwaltung viel gewonnen hat.<br />

Es besteht gar kein Zweifel, dass das Land bei den<br />

vielen Gegensätzen, die seine Bewohner voneinander<br />

trennen, in ununterbrochene blutige Bürgerkriege<br />

verwickelt sein würde, ganz abgesehen von<br />

Einwirkungen seiner Nachbarn. Allein der grosse<br />

Reichtum Indiens würde stets eine grosse Lockung<br />

für raubgierige Völker sein. Erst wenn die inneren<br />

Gegensätze überbrückt sind, wird Indien in<br />

der Lage sein, sich vollständig selbst zu regieren.<br />

Diese grossen Gegensätze erklären sich aus der<br />

Geschichte des Landes. Im dritten Jahrtausend v.<br />

Chr. wandert ein Zweig der grossen Völkerfamilie<br />

der Indogermanen oder Arya von Nordwesten in<br />

das Gebiet des Indus ein, das vorher von wilden<br />

Volksstämmen schwarzer Farbe bewohnt war. Von<br />

dem Strom nehmen sie den Namen Inder (Hindu)<br />

an. Sie sind ein kriegerisches Volk, dehnen sich<br />

aus und erkämpfen in jahrhundertelangen Kriegszügen<br />

das ganze Gebiet des Gangesstromes. Es<br />

ist ihre Heldenzeit, in der ihre grossen Nationalepen<br />

entstehen (14, Jahrhundert v. Chr.). Damit ist<br />

aber ihre Kraft gebrochen. Der kriegerische Geist<br />

des Volkes macht einer friedlichen Gesinnung<br />

Platz, einer passiven Weltauffassung, in der der<br />

Verzicht auf die Dinge des Diesseits dominierend<br />

wird. Der Einfluss kriegerischer Fürsten geht ganz<br />

auf die brahmanische Priesterschaft über. Im 6.<br />

Jahrhundert v. Chr. verbreitet sich in Indien der<br />

Buddhismus. Er wird zwar wieder vertrieben, aber<br />

er behält seinen Einfluss auf die Religion der Bevölkerung,<br />

ohne jedoch den passiven Charakter<br />

des Volkes zu ändern.<br />

Im Jahre 705 dringen die Araber von Iran aus<br />

in das Land Sindh, an der Nordwestküste Indiens,<br />

südlich von Afghanistan, ein, und ihre Eroberungen<br />

dehnen sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte<br />

auf den ganzen Norden aus. Das Pandschabgebiet<br />

wird gegen Ende des 12. Jahrhunderts erobert, und<br />

in allen unterworfenen Gebieten richtet sich der<br />

Islam als herrschende Religion ein.<br />

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wird in Indien<br />

das Reich des Grossmoguls (d. h. grossen Mongolen)<br />

begründet. Es schliesst sich direkt an die<br />

Schöpfungen Timurs und Dschingis Khans an. Damit<br />

gewinnt der sunnitische Islam eine gewaltige<br />

Ausdehnung. Unter dem Grossen Akbar, dem<br />

Schöpfer so vieler herrlicher Paläste und Moscheen,<br />

wird das Reich wesentlich erweitert. Akbar ist ein<br />

geschickter Organisator und ein toleranter Fürst.<br />

Er gewährt den unterworfenen Hindus die gleichen<br />

Rechte wie den mohammedanischen Siegern und<br />

duldet in seinem Reiche auch das Christentum.<br />

Seine Regierung ist die Glanzzeit des grossmogulischen<br />

Reiches. Bis in das Jahr 1857 regieren seine<br />

Nachkommen, in ihrer Macht allerdings nach und<br />

nach durch die Engländer beschränkt.<br />

Die mohammedanische Fremdherrschaft bleibt<br />

zunächst auf das nördliche Indien beschränkt. Im<br />

Süden erhalten sich die nationalindischen Fürsten.<br />

Unter Aurungseb, der bis in den Anfang des 18.<br />

Jahrhunderts regiert, erwacht der religiöse Fanatismus<br />

der Mohammedaner aufs neue. Die Hindus<br />

werden unterdrückt, ihre Tempel von den Anhängern<br />

des Islams zerstört.<br />

So stellt sich in grossen Zügen die Geschichte<br />

Indiens dar. Die Gegensätze zwischen Hindus und<br />

Mohammedanern bestehen heute unvermindert<br />

fort, obwohl letztere nur wenig mehr als ein Viertel<br />

der Hindubevölkerung ausmachen. Wenn man<br />

bedenkt, wie gross bereits die Verschiedenheit der<br />

Denkweise in Europa ist, so kann man sich leicht<br />

eine Vorstellung machen, wie schroff die Gegensätze<br />

in diesem Riesenreich sein müssen, das ein<br />

Konglomerat so vieler Rassen enthält und in dem<br />

die Einrichtung der Kasten ein weiteres Trennungsmoment<br />

bildet. Man vergegenwärtige sich<br />

dabei, dass gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts<br />

nicht mehr als 100 000 Briten in Indien lebten.<br />

Die ersten Eroberungen der Europäer in Indien<br />

fallen in den Beginn des 17. Jahrhunderts. 1498<br />

hat der Portugiese Vasco da Gama den Seeweg<br />

nach Indien entdeckt, den Columbus vergeblich<br />

suchte. Er landet im Mai desselben Jahres in Ca-<br />

fln die Wehrmännerl<br />

Beim Wachestehen, beim Maisch<br />

durch Sturm und Regen sind Sie<br />

giosser Erkäliungsgeiahi ausgesetzt<br />

Beugen Sie rechtzeitig vor durch die<br />

bazillenlötenden<br />

\l>1WfTT l Bf«Y<br />

PasillUxt


JJ0 87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

an<br />

IDeihnachtsrounschzettel<br />

Von Hermine Graber.<br />

In einem reizenden Weihnachtsbrief vom<br />

23. Dezember 1793, der interessante Rückschlüsse<br />

auf den Wunschzettel eines berühmten Kindes zulässt,<br />

schreibt Frau Elisabeth Goethe: «Lieber<br />

Sohn, alles was ich dir zu Gefallen thun kann,<br />

geschieht gerne und macht mir selbst Freude —<br />

aber eine solche infame Mordsmaschine zu kaufen<br />

(eine kleine Guillotine als Spielzeug für den<br />

Enkel August), das thue ich um keinen Preis —<br />

wäre ich Obrigkeit, die Verfertiger hätten am<br />

Halseisen gemusst.» — Die Grossmutter, die es<br />

an «Kistgen und Päckgen mit dem überschickten<br />

Christkindlein> für ihre Kinder und Enkelkinder niemals<br />

hat fehlen lassen, hat diesen Wunsch des<br />

Goetheschen Wunschzettels energisch durchgestrichen<br />

und sich etwas anderes ausgesucht, das<br />

mehr für ihres Hätschelhans 1 Söhnchen passte.<br />

Wunschzettel können also auch voller Gefahren<br />

stecken, da sie ja nicht immer in die Hände<br />

einer verständigen Grossmutter gespielt werden.<br />

Eltern und Postbehörden erleben im Weihnachtsmonat<br />

rührende Beispiele kindlichen Vertrauens,<br />

was sich in unbeholfen geschriebenen, in den<br />

Briefkasten geschmuggelten Wunschzetteln äussert.<br />

Kinder sind leicht getröstet, auch wenn am<br />

Weihnachtsabend etwas anderes als das Gewünschte<br />

unter dem Weihnachtsbaum liegt. «Grossen<br />

Leute Kummer über unverstandene oder nicht<br />

erfüllte Wünsche ist weit schwieriger wieder gut<br />

zu machen. Denn es gibt einen Stolz des Schenkens,<br />

einen Ehrgeiz, nicht zu enttäuschen und den<br />

Beschenkten damit zu treffen, trotz aller Umtauschmöglichkeiten.<br />

Darum sind Weihnachtswunschzettel,<br />

geschriebene oder ungeschriebene, auch bei<br />

den Grossen eine wohltätige Einrichtung. Dass es<br />

dennoch manchem geht wie dem «Fischer und<br />

syner Frou», die nicht das Richtige wünschen<br />

konnten, beweist, dass es auch zum Wünschen Talent<br />

braucht. Nicht immer ist es so leicht, aus Erwachsenen<br />

Wünsche herauszulocken, oder meist<br />

sind diese für das Portemonnaie des Schenkenden<br />

unerschwinglich hoch. Schwer vor allem ist es,<br />

Wünsche der Mutter zu erfahren, sie, die das<br />

ganze Jahr über nur die Wünsche der andern erfüllt.<br />

Schwierig ist es oft auch bei Alleinstehenden,<br />

die gewohnt sind, sich ihre Wünsche selbst zu erfüllen.<br />

Mancher Papa nimmt es mit dem Wunschzettel<br />

sehr genau. Einmal erlebte ich in einem<br />

Internat, dass die jungen Menschen aufgefordert<br />

wurden, einen Wunschzettel mit drei Wünschen<br />

zu je zehn Franken auszufüllen, damit die Geber<br />

einen dieser Wünsche erfüllen konnten. Rührend<br />

war nun, die verschiedenen Wünsche durchzugehen.<br />

Einer der Jungen schreibt, er wünsche nichts<br />

für sich selbst, die Hausmutter möge nach Gutdünken<br />

einem, der noch ärmer sei, einen zweiten<br />

Weihnachtswunsch erfüllen.<br />

Jedenfalls ist das Lesen von Weihnachtswunschzetteln<br />

von grossen und kleinen Kindern<br />

nicht nur anregend, sondern die Wünsche geben<br />

oft auch Aufschluss über Charakter, Wesen und<br />

Veranlagung des Wünschenden. Die schönsten und<br />

für beide Teile beglückendsten Wunschzettel werden<br />

niemals geschrieben, sondern nur erraten, zu<br />

ihnen gehören heute die zahllosen Wünsche unserer<br />

.Wehrmänner, die für des Landes Schutz an<br />

den Grenzen stehen.<br />

SchtummexmäcdieH<br />

Weisse Lämmer grasen<br />

auf dem Himmelsrasen,<br />

schütteln ihre Locken,<br />

läuten mit den Glocken.<br />

Im Himmelswind<br />

ein selig Kind<br />

reitet auf dem Fohlen<br />

zu den jungen Dohlen.<br />

Siehst das Rösslein schäumen,<br />

wirst von Dohlen träumen,<br />

von Lämmern und dem Kind<br />

im Himmelswind.<br />

Katharina Waldisberg.<br />

Man sieht's sofort: wirkliche<br />

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licut. In den folgenden Jahren besetzen die Portugiesen<br />

eine Reihe von Hafenplätzen, vertreiben<br />

nach und nach die Araber und haben etwa ein<br />

Jahrhundert lang den indischen Handel in Händen.<br />

Von den einheimischen Fürsten anfangs gut aufgenommen,<br />

machen sie sich bald durch Grausamkeit<br />

und durch die Einführung der Inquisition verhasst.<br />

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts regen sich die<br />

Holländer in Indien. Sie nehmen die Sundainseln<br />

und das dem Kontinent vorgelagerte Ceylon, beschränken<br />

sich jedoch auf ihren kolonialen Inselbesitz.<br />

Nun treten die Engländer auf. Sie besetzen<br />

zwar zunächst nur wenig umfangreiche Ge-<br />

xtro-Anfertigung<br />

für jede Figur zu bescheidenem<br />

Mehrpreis<br />

Zur rechten Zeit.<br />

«Warum hast du eigent-<br />

• lieh deine Verlobung gelöst,<br />

Adalbert?»<br />

«Als ich vor einiger Zeit<br />

mit meiner damals noch<br />

angehenden Schwiegermutter<br />

unser neues Heim<br />

besichtigte, meinte sie,<br />

dass die Wohnung für<br />

drei Personen doch eigentlich<br />

etwas zu klein<br />

wäre - na, und da habe<br />

ich mich eben bescheiden<br />

zurückgezogen!»<br />

biete, gründen jedoch Stützpunkte, die sich später<br />

als geeignete Grundlage für die Erweiterung ihres<br />

Besitzes erweisen.<br />

Unter der Regierung der Königin Elisabeth war<br />

bereits am 31. Dezember des Jahres 1600 die Eng-<br />

.lisch-Ostindische .Kompagnie gegründet worden.<br />

,4(339-.erfolgt die Errichtung von Niederlassungen in<br />

-Madras und später in Kalkutta und Bombay, nachdem<br />

in der Mitte des Jahrhunderts der für die<br />

Reise nach Indien so wertvolle Stützpunkt, die Insel<br />

Sankt Helena, gewonnen worden war.<br />

Als weiterer Bewerber um Kolonialbesitz in Indien<br />

ist inzwischen Frankreich erschienen, das<br />

England in der ganzen Welt als Konkurrent entgegentritt.<br />

Zwar sind die Engländer in Indien den<br />

Franzosen überlegen, aber dies ändert sich, als<br />

Joseph Dupleix, der Gouverneur von Französisch-<br />

Pondichery, an die Spitze der Partei gelangt, die<br />

für den Plan eines französischen Kolonialreiches<br />

eintritt. 'Frankreich nimmt den Engländern sogar<br />

ihre erste Niederlassung, Madras, weg, muss es<br />

aber nach den Bestimmungen des Friedens von<br />

Aachen (1748) wieder herausgeben.<br />

Zwei Jahre später mischt sich der französische<br />

Gouverneur in die Thronstreitigkeiten, die das<br />

Reich des Nisam (Haiderabad, im südlichen Indien<br />

zentral gelegen) erschüttern. Mit seiner Hilfe gelangt<br />

ein von ihm begünstigter Prätendent auf den<br />

Thron eines Vasallenstaates, während die Engländer<br />

einen ihrer Günstlinge in Bereitschaft halten.<br />

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Für die gewährte Hilfe tritt der Nisam ein beträchtliches<br />

Territorium an Frankreich ab, und der<br />

Grossmogul verleiht Dupleix den Rang eines<br />

Nabobs.<br />

In dem nun zwischen Engländern und Franzosen<br />

ausbrechenden Krieg erfechten die Franzosen Sieg<br />

auf Sieg, bis ein britischer Offizier, Robert Clive,<br />

die Führung der englischen Truppen übernimmt.<br />

Ihn betrachtet man als den eigentlichen Begründer<br />

der englischen Macht in Indien. Clive ist 1743 als<br />

Schreiber in den Dienst der Ostindischen Kompagnie<br />

getreten und bewirbt sich dann um den<br />

Dienst in der Armee. Im Alter von 21 Jahren wird<br />

er Fähnrich, dann Kriegskommissar mit dem Rang<br />

eines Hauptmanns. 1751 zeichnet er sich durch die<br />

Einnahme der Hauptstadt des Nabobs von Karnatik,<br />

eines Vasallen des Nisams, aus. Er befreit<br />

Tritschinapalli von der französischen Belagerungsarmee<br />

und nimmt diese gefangen. 1753 kehrt<br />

Clive nach England zurück, erscheint jedoch zwei<br />

Jahre später wieder in Indien, mit dem Range<br />

eines Oberstleutnants bekleidet. Mit geringen<br />

Streitkräften zwingt er den Nabob von Bengalen,<br />

der in die britischen Besitzungen eingefallen ist,<br />

zum Frieden. Im Gefecht bei Plassey, am 26. Juni<br />

1757, schlägt Clive ein von diesem Fürsten im<br />

Bunde mit Frankreich zusammengezogenes Heer<br />

von etwa 60 000 Mann und erobert Kalkutta, die<br />

Hauptstadt von Bengalen. Hierauf zwingt er den<br />

französischen General Lally de Tollendal, der Madras<br />

belagert, zum Rückzug.<br />

Der Ausgang dieses Feldzuges wäre vielleicht<br />

ein anderer gewesen, wenn die Franzosen auf dem<br />

europäischen Kriegsschauplatz nicht ebenso unglücklich<br />

gekämpft hätten. Das Jahr 1757, in dem<br />

Clive bei Passey siegt, ist nämlich gleichzeitig das<br />

Jahr der französischen Niederlage bei Rossbach,<br />

wo Friedrich der Grosse den Marschall Soubise<br />

entscheidend schlägt. Im Pariser Frieden von 1763,<br />

in dem Frankreich den Siebenjährigen Krieg beendete,<br />

erhielt es zwar Pondichery (an der Südostküste<br />

des indischen Kontinents) zurück, aber es<br />

löst die Französisch-Ostindische Kompagnie auf<br />

und ist von da an England nicht mehr gefährlich.<br />

Im Jahre 1765 erlangt die Englisch-Ostindische<br />

Kompagnie das Recht der Steuererhebung und der<br />

Zivilverwaltung in ganz Unterbengalen und in Bihar.<br />

Mit der Zeit gewinnt sie auch in Südindien das<br />

Uebergewicht. 1773 regelt die englische Regierung<br />

die Verhältnisse der Ostindischen Kompagnie und<br />

ernennt 1784 zum erstenmal einen Generalgouverneur.<br />

Unter fortwährenden Kriegen erobert Grossbritannien<br />

nach und nach den ganzen indischen<br />

Kontinent. Es wirft entstehende Revolutionen nieder,<br />

namentlich den grossen Aufstand, der in den<br />

Jahren 1856—62 tobte.<br />

1858 übernimmt die englische Krone die Verwaltung<br />

Indiens. Der Generalgouverneur nimmt<br />

den Titel eines Vizekönigs an. Immer mehr befestigt<br />

sich die englische Herrschaft, so dass der<br />

Prinz von Wales, der spätere Eduard VII., auf<br />

seiner Reise durch Indien in den Jahren 1875—76<br />

einen glänzenden Empfang findet. Am 29. April<br />

1876 legt sich Königin Viktoria den Titel einer<br />

Kaiserin von Indien bei, und im folgenden Jahre<br />

wird unter grossen Festlichkeiten das Indische<br />

Kaiserreich proklamiert. Von diesem Augenblick<br />

an ist England bestrebt, dem Lande eine möglichst<br />

grosse Selbständigkeit zu verleihen. Indien trägt<br />

von nun an wesentlich zur Machtstellung und zum<br />

Reichtum Grossbritanniens bei. Seine Truppen<br />

fechten auf englischer Seite. Es weiss, dass es<br />

trotz aller Differenzen seinen inneren Frieden und<br />

seinen ungeheuren Fortschritt dem englischen Eroberer<br />

zu verdanken hat.


fk'i AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />

ihn mit Gewalt von der Wand loszureissen.<br />

Das Blech knarrt und der Kasten verbiegt sich<br />

wie eine Pappschachtel, aber er bleibt an der<br />

Wand hängen, hartnäckig hängen und trotzt<br />

allen Kraftanstrengungen. Immer wütender<br />

reisst Daniel an dem Kasten herum, demoliert<br />

dabei den Kasten seines Nachbars und reisst<br />

sich die Finger noch mehr blutig. Der vierjährige<br />

Knirps der Frau aus dem Parterre, der<br />

seinen Morgenspaziergang antreten will, stellt<br />

sich jetzt neben Daniel und klatscht vor Vergnügen<br />

in die Hände, denn so etwas hatte er<br />

noch nie gesehen.<br />

Aber dem eisernen Willen eines rasenden<br />

Menschen muss schliesslich auch der tärkste<br />

Blechbriefkasten weichen. Er gibt endlich<br />

einen knarrenden Laut von sich und bleibt in<br />

den Händen seines Angreifers. Der Knirps der<br />

Frau aus dem Parterre jubelt.<br />

An der Haustür aber steht Daniels Frau und<br />

betrachtet voll Besorgnis ihren Mann.<br />

«Was ist dir denn, Männchen, du siehst ja<br />

ganz verstört aus. Und was machst du denn<br />

mit unserem Briefkasten?»<br />

Daniel ist in eine Salzsäule verwandelt, die<br />

einen Briefkasten in der Hand hält.<br />

«Ich... ich wollte... schau, der Briefkasten<br />

hält nicht mehr fest an der Wand, und da ist<br />

er mir beim Oeffnen — heruntergefallen.»<br />

«Heruntergefallen? — aber schau, da steckt<br />

ja noch was drin. Solltest du etwa deswegen...»<br />

Misstrauisch nimmt Daniels Frau den Briefkasten<br />

aus der erstarrten Hand ihres Ehegemahls<br />

und schüttelt den blassroten Brief<br />

aus der Oeffnung. Diesem blassroten Briefumschlag<br />

entnimmt sie dann eine bedruckte<br />

Karte, mit der sich Madame Hümbelin für<br />

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Do. abend 28. Dez. Volksvorstellung.<br />

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So abend 31 Dez 19^ Uhr: Grosse Silvesterpremlere:<br />

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Seien Sie glücklich,<br />

liebe ^TdU<br />

Morgens schon, gleich nach dem Erwachen,<br />

sagen Sie sich, dass ein besonders angenehmer<br />

Tag bevorsteht, der Ihnen nur Erfreuliches bringen<br />

werde.<br />

Nein, bitte keinen Zweifel! Halten Sie im Bett<br />

Ihre Augen noch geschlossen und warten Sie darauf,<br />

bis ein rechtes Glücksgefühl über Sie kommt.<br />

Direkt erwarten müssen Sie diese Empfindung und<br />

dabei fühlen, wie sich diese bei Ihnen einschleicht<br />

und einer grossen Freude gleich Ihren ganzen inneren<br />

Menschen ausfüllt.<br />

Nun sehe ich Sie ungläubig lächeln und sagen,<br />

das ginge doch nicht; jede Freude müsse ihre Ursache<br />

haben, und da überall nichts wie Arbeit und<br />

Sorgen zu sehen sind, wie sollte man da zu einem<br />

solchen Glücksgefühl kommen?<br />

Ach Sie armes, kummervolles Herz! Sind Sie<br />

wirklich zu bedauern? Nein, gewiss nicht, aber<br />

die geheime Zauberformel will ich Ihnen doch verraten,<br />

die Sie zum Frohsinn des Kindes und zum<br />

Freimut des Glücklichen führen wird. Diese Formel<br />

heisst: Vorstellung und Einbildung.<br />

Die Sorgen, die schon frühmorgens Ihre Stirn<br />

umwölken, wenn Sie an alle Unannehmlichkeiten<br />

denken, die Ihnen der Tag bringen könnte, bestehen<br />

doch im Grunde genommen alle nur in Ihrer<br />

Einbildung. Sie stellen sich das Uebel vor, ehe<br />

es wirklich an Sie herantritt und damit befinden<br />

Sie sich auch schon in seinem Bann. Warum sich<br />

also das Uebel vorstellen, wenn es doch in unserer<br />

Hand liegt, die Einbildung nur mit schönen,<br />

guten und glückhaften Vorstellungen ' zu bevölkern?<br />

Wenn sich der Mensch mit der ganzen<br />

Macht seines Geistes einbildet, glücklich oder gesund<br />

oder geschickt zu sein, so ist er es tetsächlich,<br />

denn das ganze Weltgeschehen spielt sich<br />

doch für jeden Einzelnen in der Vorstellung ab.<br />

Wir sehen das am besten bei einem Irren, der sr.ch<br />

einbildet, ein König zu sein; mag er auch noch<br />

ein so armer Tropf sein, für sich selbst ist er tatsächlich<br />

ein König, und das ist für seine Person<br />

doch schliesslich ausschlaggebend.<br />

Damit Sie sich wirklich glücklich fühlen, braucht<br />

es also nicht viel mehr als die notwendige Einbildungskraft.<br />

Je mehr Sie zur Kritik und zum Pessimismus<br />

neigen, um so schwerer wird Ihnen allerdings<br />

diese Einstellung gelingen.<br />

Gleichviel, versuchen müssen Sie es! Sagen Sie<br />

ja nicht, dass dieses Sicheinreden ja doch keinen<br />

Einfluss auf die tatsächlichen Verhältnisse habe.<br />

Das Gegenteil ist der Fall! Das, was Sie zu besitzen<br />

glauben, wird früher oder später wirklich eintreffen.<br />

Sie vermögen durch solche Selbstbeeinflussung<br />

Ihre Gesundheit zu kräftigen und Ihre Erfolge<br />

im praktischen Leben zu steigern, denn letzten<br />

Endes ist es eben der Geist, der sich den Körper<br />

gestaltet und die Geschicke leitet.<br />

Freilich, es ist nicht immer leicht, den altgewohnten<br />

Gedankengängen zu entrinnen. Wenn<br />

Sie aber wollen, dann wird es Ihnen auch gelingen.<br />

Bedenken Sie doch, dass nicht nur Ihr<br />

eigenes Glück davon abhängt, sondern auch das<br />

Ihrer Familie. Gewiss haben Sie selbst schon beobachtet,<br />

wie eine gute Laune und ein frohes Gesicht<br />

auf die Mitmenschen ansteckend wirkt.<br />

Noch ein Ratschlag: Nicht der Wille ist es, der<br />

die wünschenswerten Eigenschaften und Glücksempfindungen<br />

vermittelt, sondern nur die gläubige<br />

Vorstellung, dass all das Gute ohne weiteres<br />

zu Ihnen kommen wird. Jede Willensanstrengung<br />

stört nur den natürlichen Verlauf der Suggestionen.<br />

In Zukunft soll jeder ruhige Augenblick, da Sie<br />

für sich allein sind, Ihnen für solche Vorstellungen<br />

dienen. Sagen sie sich, dass Sie sich wohl fühlen,<br />

dass Sie gesund sind, und dass das Uebel sicher<br />

verschwinden wird, an dem Sie vielleicht leiden.<br />

Und öffnen Sie Ihr Herz nur frohen Empfindungen;<br />

Ihr Spiegelbild wird Ihnen dann auch bald ein<br />

schöneres Antlitz zeigen.<br />

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Machen Sie auch<br />

solche Fehler<br />

beim Skifahren?<br />

Von W. Münger, S. L<br />

durch die Schlaufe in der Hand und trägt sie mit<br />

freihängenden Armen parallel zu den Ski nach hinten,<br />

ohne dass die Schneeteller Spuren ziehen.<br />

Allgemein ist Ihnen beim Fahren noch zu sagen,<br />

dass Sie öfters der Sklave Ihrer eigenen<br />

Bretter sind. Vielfach machen Ihre Ski das, was<br />

sie wollen und nicht das was Sie wollen, und<br />

zwar nur deshalb, weil Sie es unterlassen, ihnen<br />

durch strenge Befehle Ihrer Beine beizubringen,<br />

was sie zu tun und zu lassen haben. Vergesset<br />

nie, dass Ihre Absätze auf die Ski gehören, sonst<br />

sind Sie letztern auf Gnade und Ungnade ausgeliefert.<br />

Einen weitern Fehler machen Sie, wenn Sie<br />

den bogenäussern Ski vorführen. Grosse Fehler<br />

sind wiederum Ihre gestreckten Knie und Ihre<br />

Hüftbeugestellung. Hüftbeugestellung ist vorhängender<br />

Oberkörper mit stark nach hinten hinausgestreckter,<br />

abgeknickter Hüftpartie. Zeitlupenhafte<br />

Ausführung des Stemmbogens ist sehr<br />

schwierig zu machen und bringt nur ein guter Skifahrer<br />

fertig. Aber Stemmbogen in starkem Tempo<br />

ist eine Unmöglichkeit. Für Sie heisst das: Regulieren<br />

Sie, bevor Sie zum Bogen ansetzen, durch einseitiges<br />

Stemmen Ihre Fahrgeschwindigkeit, sonst<br />

stirbt Ihnen Ihr Bogen,<br />

Sie sind überzeugt, dass Sie keine machen!<br />

Wenigstens keine Flüchtigkeitsfehler. Sie fahren<br />

stilrein und exakt, und wenn Sie hie und da doch<br />

einmal stürzen, dann wissen Sie ja genau warum.<br />

Natürlich waren die Ski schuld, oder die hübsche<br />

Anfängerin, die ausgerechnet in Ihre ScHusslinie<br />

zu Hegen kam. Gewiss, man ist doch kein Grobian<br />

und fährt so ein armes, kleines Ding zuschanden;<br />

nein, lieber selber einmal einen ganz zünftigen<br />

sechsfachen Stern schlagen, wenn auch nur<br />

aus Sympathie. Was?l Sooo einen Schuss hatten<br />

Sie? Selber ausweichen, ganz ausgeschlossen! Und<br />

da wussten Sie eben nichts Besseres zu tun, als<br />

sich hinfallen zu lassen?<br />

Wenn ich Sie so reden höre, dann habe ich<br />

den Eindruck, dass ich vielleicht doch noch einiges<br />

an Ihrer Skifahrerei herausfinden werde, das<br />

als Fehler bewertet werden kann. Seien Sie darob<br />

bitte nicht ungehalten. Was ich hier bemängele,<br />

braucht ja nicht ausgerechnet Sie anzugehen.<br />

Gehen. — Treten Sie bitte ruhig und fest auf<br />

Ihre Bretter, sie sind ja nicht aus Glas. Jetzt zeigen<br />

Sie mir einen ausgesprochenen Taktschrittl<br />

Sparen Sie den für das nächste Defilee. Du lieber<br />

Himmel, das, was Sie jetzt machen, sieht genau so<br />

aus, wie wenn ein Hahn im Hühnerhof herumspaziert<br />

Ein Schritt Kopf vor, ein Schritt Kopf zurück.<br />

Es sieht wirklich festlich aus. Schauen Sie<br />

zu, dass Sie wirklich den richtigen Rhythmus herausbekommen.<br />

Sie müssen ihn herausfinden, auch<br />

wenn es noch so schwer scheint, indem sich dein<br />

Körpergewicht elastisch weich und fliessend von<br />

einem Ski auf den andern schiebt, immer aufgefangen<br />

mit federndem, weit nach vorn gedrücktem<br />

Knie. Vergessen Sie nie, dass das richtige Gehen<br />

die Grundlage und der Schlüssel des ganzen Skilaufes<br />

ist. Noch einmal!: Das Gewicht gehört auf<br />

den vordem Ski. Entspannen Sie Ihr hinteres<br />

Bein, schwingen Sie es nicht so krampfhaft und<br />

steif nach. Aber auch krümmen sollen Sie es<br />

nicht; das überlassen Sie dem vordem.<br />

Sie müssen aber auch die Arme mitarbeiten<br />

lassen. Helfen Sie mit den Stöcken nach, aber<br />

hängen Sie sich nicht an sie, sondern stossen Sie<br />

sie nur nach vorwärts. Warum brauchen Sie sie immer<br />

und immer wieder als Krücken? Stecken Sie<br />

sie auch nicht so weit seitwärts aussen ein, bringen<br />

Sie sie parallel zu den Ski nach vorn. Benützen<br />

Sie sie wechselseitig zu den Beinen. Machen<br />

Sie keinen Passgang, damit Sie nicht daherkommen ,<br />

wie eine Wackelente.<br />

Warum um Gotteswillen sind * Sie nun wieder<br />

so steif, als ob Sie kein einziges "brauchbares Gelenk<br />

hätten? Etwa nur darum, weil Ihre Ski zu<br />

gleiten beginnen? Gleiten Sie beim Gleitschritt,<br />

und zwar auf einem Bein, nicht auf beiden miteinander.<br />

Aber nicht hüpfen, sondern gleiten. Schon<br />

wieder haben Sie vergessen, das Knie nach vorn<br />

zu drücken.<br />

Fluchen Sie nicht beim Steigschritt. Wenn es<br />

mit Ihnen rückwärts geht, sind Sie selber schuld.<br />

Setzen Sie Ihre Ski möglichst parallel zum Hang<br />

und steigen Sie nur so steil, wie es der Reibungswiderstand<br />

erlaubt und tretet ruhig ein wenig<br />

fester auf. Morksen Sie nicht an einem Hügelein<br />

herum, wenn Sie den Aufstieg hintenherum viel<br />

schneller erreichen. Seien Sie ökonomisch mit<br />

Ihren Kräften, sparen Sie sie für bessere Gelegenheiten.<br />

Stehen Sie beim Treppenschritt gerade auf Ihre<br />

Skij neigen Sie sich nicht zum Hang hin. Hier<br />

nehmen Sie Stock und Ski der gleichen Seite<br />

gleichzeitig mit, damit Sie nicht über den Stock<br />

stolpern. Beim Grätenschritt brauchen Sie die<br />

Stöcke wieder wechselseitig, sonst geht Ihr Weg<br />

rückwärts.<br />

Die Spitzkehre brauchen Sie auf einer Tour<br />

nicht allzu oft. Ueben Sie sie jedoch tüchtig an<br />

steilen Hängen;- denn später brauchen Sie sie<br />

doch immer dort, wo es sonst nicht mehr anders<br />

geht.<br />

bremsen.<br />

Fahren. — Sind Sie vielleicht auch bei<br />

jenen, die jedesmal, wenn sie im Tram stehen und<br />

es zu fahren beginnt, erschrecken? Werden Sie<br />

dann auch so steif, als ob Sie ein Brienzer Schnitzwerk<br />

wären? Nein, im Tramwagen gleichen Sie<br />

die Stösse gegen Ihr Gleichgewicht mit den Hüften<br />

aus, selbst dann, wenn Sie sich an irgendeinem<br />

Griff halten. Machen Sie es auf dem Schnee<br />

ebenso. Drücken Sie Ihre Knie. nach vorn. Stellen<br />

Sie sich nicht auf die Ski, als ob Sie ein halb-,<br />

geöffnetes Taschenmesser wären, sondern halten<br />

Sie sich gerade und strecken Sie Ihre Sitzeinrichtung<br />

nicht hoch der Sonne entgegen, sondern<br />

bringen Sie sie hinab und nach vorn, wo sie in die<br />

Weiche Federung Ihres Fahrgestells zu hängen<br />

kommt. Den Kopf ziehet nicht ein, als ob Sie<br />

Ihren Hals zu Hause vergessen hätten. Ihre Arme<br />

gebrauchen Sie nicht wie die Windmühle ihre Flügel;<br />

rudert auch nicht mit den Stöcken in der Luft<br />

herum, als sässen Sie in einem Paddelboot.<br />

Ziehen Sie nicht schon die Notbremse, wenn<br />

Ihre Bretter zu laufen beginnen. Gebet Vorlage,<br />

und drücken Sie Ihre Knie nach vorö, wippen<br />

Sie federnd in den Knie- und Fussgelenken, und<br />

wenn Sie zehnmal nach hinten abgesessen sind,<br />

zwingen Sie sich zum elftenmal zur Abwechslung<br />

einmal nach vorn auf die* Nase zu fallen, Sie werden,<br />

nachher wissen, was Vorläge ist. Vorlage und<br />

nochmals? Vorlage Jst ; das.GeheimnisIdes gutenljind<br />

richtigen Skäfahrens;<br />

Aufstehen. — 1. Ski und Füsse in die Luft<br />

bringen. 2. Hangabwärts, horizontal ablegen. 3.<br />

Füsse ganz nahe an den Leib ziehen und 4, in der<br />

Richtung nach vorwärts aufstehen.<br />

. Bei der Schrägfahrt bringen Sie immer den<br />

oberen Ski etwas nach vorn und haltet Ihr Hauptgewicht<br />

auf dem untern Ski. Lieget nicht zum<br />

Hang,, drücket aber auch hier wiederum Ihre Knie<br />

nach vorn.<br />

In der Ausfallstellung fahren Sie möglichst geschlossen.<br />

Das vordere Knie drücken Sie selten<br />

weit genug nach vorn. Dazu sitzen Sie oft mit dem<br />

hauptsächlichsten Teil Ihres Körpergewichtes auf<br />

dem hintern Ski und fahren entweder mit zu langem<br />

oder zu kurzem Ausfall. Seien Sie mit dem<br />

Oberkörper schön aufrecht, jedoch nicht so, dass<br />

Sie Ihren Bauch vorwärtsstrecken wie eine Bauchtänzerin<br />

und ein hohles Kreuz machen wie ein<br />

Turmspringer.<br />

Haben Sie Lust und Freude, in der nächsten<br />

Zeit einmal Ihre Winterferien im Spital zu verbringen,<br />

so tragen Sie nur weiterhin Ihre Stöcke bei<br />

irgendeiner Skiübung vor Ihrem Körper. Stecken<br />

Sie sie nur recht oft-vor Ihnen in den Schnee, um<br />

damit zu stoppen. Der kluge Fahrer jedoch hat<br />

auch bei der wildesten . Abfahrt seine Stöcke<br />

Bremsen. — Sie müssen, wie der Autofahrer<br />

seinen Wägen, Ihre Ski bei jeder Geschwindigkeit<br />

absolut beherrschen. Bremsen Sie, wenn Sie nicht<br />

mehr sicher sind. Bevor Sie jedoch bremsen lernen,<br />

lernet das Fahren richtig. Eine gute Bremsoder<br />

Stemmstellung setzt eine gute gewöhnliche<br />

Fahrstellung voraus. Bremset nicht auf hohen Rossen,<br />

sondern gehen Sie aus der mittleren Fahrstellung<br />

in die ein- oder beidseitige Stemmstellung.<br />

Viel wichtiger als Ihre Kraft ist auch hier Vorlage<br />

und Knievordrücken. Wenn es Ihnen beim<br />

Bremsen die Ski hinten immer wieder zusammenführt,<br />

machen Sie an Stelle Ihrer schönen X-Beine,<br />

die Sie bei Ihrer Stemmstellung immer zeigen, gehörige<br />

O-Beine, und es wird Ihnen gelingen, zu<br />

Wenn es Ihnen aber immer noch zu<br />

schnell geht, brauchen Sie Ihre Knie, Ihre Kanten;<br />

lassen Sie die Ski Ihren Absatz fühlen und<br />

nehmt eine grössere Stemmstellung ein. Verteilen<br />

Sie Ihr Gewicht gleichmässig auf beide ausgestemmten<br />

Ski, sonst fährt der eine vor und Ihr<br />

bekommt dadurch gerne Rücklage und damit auch<br />

die Fallsucht. Richtiges Bremsen wird Ihnen auch<br />

dann nicht möglich sein, wenn Sie Ihre Nase zwischen<br />

Ihre Ski hinabstrecken und den Kopf einziehen<br />

wie ein Igel. ,<br />

Seitwärts Abrutschen — ist auch<br />

Bremsen. Den grössten Fehler, den Sie dabei machen,<br />

ist der, dass Sie sich zum Hang hinneigen,<br />

Leget mehr Gewicht auf den untern Ski, den<br />

ojjern schieben Sie ein wenig vor. Wollen Sie<br />

futschen, so knicken Sie Ihre Knöchel etwas ab<br />

und leget den Ski abwärts, dazu bringen Sie auch<br />

die Hüfte vom Hang weg. Wenn Sie beim Rutschen<br />

sicher stehen wollen, drücken Sie Ihre Knie nach<br />

vorn. Rutscht es dann mit Ihnen schräg rückwärts<br />

hinab, geben Sie mehr Vorlage, belastet Ihre Fussballen<br />

etwas mehr. Rutscht es aber schräg vorwärts<br />

statt senkrecht, so drücken Sie etwas mehr<br />

auf Ihre Absätze. Dosieren Sie Vor- und Rücklage<br />

so, dass Sie senkrecht hinabrutschen können. Die<br />

Geschwindigkeit regulieren Sie mit den Kanten.<br />

Stemmbogen. — Ihr grösster Fehler beim<br />

Stemmbogen ist sicher die entweder viel zu rasche<br />

oder zu Schwache Gewichtsverlegung gegen den<br />

bogenäussern Ski; auch bringen Sie Ihre Hüftpartie<br />

nicht genügend vom Hang weg. Sie fürchten<br />

sich hangauswärts zu liegen, das ist Ihr Fehler. Es<br />

ist aber auch, möglich, sogar wahrscheinlich, dass<br />

Sie Ihre Hüfte und den Oberkörper zu wenig dem<br />

Bogen nachdrehen. Vielleicht wollen Sie den Bogen<br />

mit Ihrer Körperkraft herbeizwingen, was nie<br />

schön und flüssig aussehen wird, insofern er Ihnen<br />

überhaupt gelingt, zumal Sie dann den innern Ski<br />

noch heben, anstatt ihn auf dem Schnee beizuziehen.<br />

Christian! a. — Zwischen der Bogen- und<br />

Schwungschule liegt der weite und wichtige Weg<br />

der erweiterten Fahrschule. Machen Sie sich an<br />

keinen Schwung, solange Sie Ihrer Fahrübungen<br />

nicht absolut sicher sind. Um Schwünge zu erlernen,<br />

müssen Sie das Gefühl für Gleichgewicht und<br />

Skibeherrschwng besitzen.<br />

Ueben Sie nicht Christiania, solange Sie noch<br />

so unsicher Traverse fahren. Ihre Spur verrät mir,<br />

dass Sie Ihr Hauptgewicht noch immer nicht<br />

hauptsächlich auf den untern Ski verlegt haben.<br />

Auch Ihre Skiführung sieht noch bedenklich aus.<br />

Sie sind noch immer nicht imstande, am Hang gerade<br />

auf Ihren Ski zu stehen. Immer wieder knikken<br />

Sie Ihre Fussgelenke seitwärts aus.<br />

Probieren Sie nie mit Teufelsgewalt irgendeinen<br />

Schwung anzubringen, wenn es einfach nicht gehen<br />

will. Fangen Sie lieber nochmals ganz vorne an.<br />

Wenn Sie nun Christiania machen wollen, so<br />

merken Sie sich zum vornherein, dass er Ihnen<br />

nie gelingen wird, wenn Sie nicht den bogeninnern<br />

Ski um eine halbe Schuhlänge vorführen.<br />

Drücken Sie Ihre Knie vor und gebt Vorlage.<br />

Warum liegen Sie nun schon wieder zum Hang?<br />

Schaut, das Resultat davon ist ein Loch im Schnee,<br />

in welches Sie gut hineinpassen. Wenn Sie die<br />

Drehbewegung mit den Hüften machen, seien Sie<br />

nicht so steif. Die Drehung Ihrer Hüfte vom Hang<br />

weg und bogenauswärts sei niemals so, dass der<br />

Zuschauende dabei denkt: jetzt will der seine<br />

Sitzeinrichtung mit aller Gewalt fortwerfen. Bewegen<br />

Sie Ihre Hüfte nicht nur hinaus, sondern<br />

gleichzeitig auch hinab. Zeitlupenhaft darf diese<br />

Christianiabewegung aber auch nicht sein, sonst<br />

fahren Sie geradeaus, bis Sie irgendein fixer Haltpunkt<br />

mitleidig aufhält.<br />

Fallen Sie immer noch ganz zuletzt, wenn<br />

Ihnen der Christiania an und für sich ganz gut gelungen<br />

ist, so merken Sie sich, dass Sie sich im<br />

letzten Teil des Schwunges anstatt nach hinten<br />

nach vorne aufrichten müssen. Durch Ihre<br />

Schwungbewegung haben Sie nämlich Ihre Vorlage<br />

wieder verloren, was Ihnen Ihr schneebedeckter<br />

Hosenboden gerne bestätigen wird.<br />

Christiania fahren Sie am besten auf beiden<br />

Ski. Nur sogenannte Akrobaten können ihn auf<br />

einem Ski ausführen. Für Sie bedeutet das Heben<br />

eines Ski vom Schnee wiederum ein nachheriges<br />

Erheben vom Boden.<br />

Telemark. — Der Telemark misslingt Ihnen<br />

meistens, weil Ihr Gleichgewicht und die nötige<br />

Reaktion dazu noch zu wenig ausgebildet ist. Abgesehen<br />

von der falschen Gewichtsverteilung, die<br />

Ihr Körpergewicht einmal zu viel auf dem hintern<br />

Ski, dann wieder auf dem vordem lasten lässt,<br />

bringt Sie das zu viel gegen den Hang liegen bei<br />

der Schwungausführung zu Fall. Wenn Ihnen nach<br />

langem einmal ein Telemark gelingt, an dessen<br />

Schluss Sie Ihren Stock noch schnell zur Behauptung<br />

Ihres Stehvermögens einstecken müssen, dann<br />

freuen Sie sich nicht zu sehr, denn Ihre Telemarks<br />

sind noch von schwachen Eltern. Ueben Sie »vor<br />

dem Telemark immer und immer wieder längeres<br />

Fahren in grosser Ausfallstellung, in wechselseitigem<br />

Sinne zur Festigung Ihres Gleichgewichtsgefühles.<br />

Den Telemark reisset auch nicht herum, als<br />

ob Sie einen Quersprung machen wollten. Der<br />

Telemark ist ein rhythmischer und schöner<br />

Schwung und soll von einem guten Skifahrer<br />

weder zerhackt noch vermurkst werden.<br />

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