E_1939_Zeitung_Nr.087
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BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1939</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
35. Jahrgang — No 87<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und<br />
ABONNEME N TS- P RE ISE:<br />
Augab« A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 10<br />
Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />
Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.75<br />
AI 1. Jantuvt 1940 t<br />
Zweite Benzinrationierungsperiode<br />
Leichte Aenderung in der Mengenzuteilung, bedingt durch die Notwendigkeit der Auffüllung<br />
der grossen Lager — Dauer der Rationierungsperiode: bis 29. Februar 1940 — Bezug<br />
der neuen Rationierungsscheine im Lauf der nächsten Woche, nach Massgabe der Weisungen<br />
der kantonalen Automobilkontrollen.<br />
Wie zum voraus feststand, läuft die erste<br />
Periode der definitiven Benzitirationierung,<br />
die am 15. November <strong>1939</strong> begonnen hatte,<br />
mit Ende dieses Jahres aus : der 1. Januar<br />
.1940 bedeutet zugleich auch den Anfang eines<br />
neuen, zweiten Abschnittes der endgültigen<br />
Treibstoffrationierung, dessen<br />
Dauer bis zum 29. Februar 1940<br />
bemessen ist. Dabei besteht die Abweichung<br />
vom bisher geltenden Regime aber lediglich<br />
in einer teilweisen Modifizierung der Mengenzuteilung,<br />
wie sie in den nachstehenden<br />
Litertab eilen zum Ausdruck gelangt. Tiefgreifende,<br />
einschneidende Umgestaltungen<br />
stehen danach nicht bevor, wohl aber erhalten<br />
einzelne der untern Dringlichkeitskategorien<br />
etwas mehr bewilligt, währenddem die obern<br />
eine allerdings nur leichte Kürzung<br />
hinnehmen müssen.<br />
Der Grund dafüt liegt einerseits in der Tatsache,-<br />
-dass- Januar und Februar als wirtschaftlich<br />
ruhige Monate angesprochen werden<br />
dürfen,, während deren auch der Puls<br />
des motorisierten Strassenverkehrs gedämpfter<br />
zu gehen pflegt und dass für. die Kategorien<br />
A, B und C nach wie vor die Möglichkeit<br />
der Gewährung von Zusatzkontmgenten<br />
gegeben ist, anderseits m der zwingenden<br />
Notwendigkeit, die grossen Tanks<br />
aufzufüllen. Dagegen beabsichtigen die<br />
massgebenden Behörden nach wie vor,<br />
die Rationierung im Frühjahr mit dem<br />
Wiedererwachen des Strassenverkehrs zu<br />
lockern, sofern die taportlage eine solche<br />
Massnahme gestattet<br />
Alle übrigen Vorschriften, welche die Brennstoffrationierung<br />
beschlagen und die sich zusammengefasst<br />
finden in der Verfügung Nr. 2<br />
des Eidg. Volkswirtschaftsdeparternentes vom<br />
15. November <strong>1939</strong> bleiben dagegen selbst-<br />
' redend unverändert in Kraft, in erster Linie<br />
also der Grundsatz, dass die Abgabe nur<br />
gegen Ausweis erfolgt, sodann auch die Bestimmungen<br />
über die Versetzung in eine andere<br />
Kategorie und das Rekursrecht, über<br />
die Rationierungsscheine (deren Gültigkeit<br />
jeweilen auf die Dauer der einzelnen Rationierungsperioden<br />
beschränkt ist), ferner über<br />
die Regelung bei Halterwechsel usw. sowie<br />
die Strafbestimmungen, denn dieser Erlass<br />
bildet ja die rechtliche Grundlage des ganzen<br />
Rationierungssystems, dessen praktische<br />
Durchführung sich um so leichter und reibungsloser<br />
gestalten wird, je besser der Apparat<br />
einmal eingespielt ist.<br />
Erscheint Jeden Dienstag<br />
REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenndnstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 • Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Geschäftsstelle Zürich: L'ftwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
von Kraft und Wärme erfolgte, inskünftig<br />
den Kantonen übertragen werden soll.<br />
In diesem Fall stünde ihnen dann das freie<br />
Verfügimigsrecht über ein bestimmtes Zusatzkontingent<br />
zu, bei dessen Verteilung sie<br />
selbständig und nach eigenem Ermessen<br />
schalten und walten könnten.<br />
Wann können neue Rationierungsscheine<br />
bezogen werden?<br />
In den gleichen Farben wie bisher ausgeführt<br />
— grün für Personenwagen, rot für die<br />
Lieferwagen und gelb für die Motorräder —<br />
Immerhin: Eine Verschiebung in der<br />
bisherigen Verteilung der Kompetenzen tritt<br />
möglicherweise schon in nächster Zeit ein. gelangen die Rationierungsscheine dieser<br />
Noch vor Ende des laufenden Jahres nämlich<br />
wird der Entscheid darüber fallen, ob, der Woche im Besitz der kantonalen Motor-<br />
Tage zum Versand, so dass sie bis Ende<br />
wie es Art. 7 der Verfügung vorsieht, fahrzeugkontrollen sind. Diese bestimmen<br />
die Erteilung von zusätzlichen Rationierungsscheinen,<br />
welche bisher durch die Sektion neuen Ausweise bezogen werden<br />
dann darüber, von welchem Zeitpunkt an die<br />
können.<br />
Litertafeln.<br />
2. Rationiemngsperiode: /. Janaar bis 29. Februar 1940.<br />
JletsoHenutaqen<br />
Dringlich- QnMtI> Moterenleistune Mtutr-PS) • "ilr»!' 0 " tat« Motorenl.Utung (Steuer-PS):<br />
Liter Benzin<br />
A 1 210 320 370 A 1 250 370 495<br />
2 180 270 320 2 220 320 430<br />
3 160 240 280 3 180 270 350<br />
4 140 210 240 4 130 130 250<br />
5 120 180 220 5 90 130 170<br />
6 100 150 180 6 70 110 130<br />
7 90 130 160 7 45 70 80<br />
8 60 90 110 B 1 180 270 350<br />
B 1 140 210 240 2 130 190 250<br />
2 100 150 180 3 90 130 170<br />
3 80 120 140 4 70- HO 130<br />
G 1 100 150 180 5 45 70 80<br />
2 60 90 HO C 1 130 190 250<br />
D<br />
l — 45 70 80 2 90 130 170<br />
3 45 110 130<br />
4 70 70 80<br />
Die Gefahren des Strassenverkehrs im Jahre 1938<br />
Jxote, aitem — mit [ahten lald miedet in, tutsew S&iwint&t<br />
Die zuerst herauskommenden Ergebnässe<br />
seiner jährlichen Verkehrsunfallstatistik veröffentlicht<br />
das Eidg. Statistische Amt jeweilen<br />
in der vom Volkswirtschaftsdepartement<br />
herausgegebenen « Volkswirtschaft», um die<br />
weiteren Resultate ein .paar Monate später<br />
im Statistischen Jahrbuch der Schweiz darzustellen.<br />
Diesmal haben wir in Nr. 53 vom<br />
30. Juni über den ersten Abschnitt der Zahlen<br />
für 1938 berichtet; vor kurzem ist nun<br />
auch das Jahrbuch erschienen, und es rechtfertigt<br />
sich, unsern Lesern auch aus diesem<br />
"einiges über die damaligen Unfälle vor Augen<br />
zu führen. Denn die Verkehrsunfallstadenn<br />
zahlreiche Hotels unseres Landes halten eich zum Empfang ihrer Gäste bereit, Bergbahnen, Skilifts<br />
und Ski-Funi haben die Aufnahme des Betriebs angekündigt. Und wann hätten wir Ausspannung<br />
in der befreienden Wintersonne nötiger gehabt als gerade jetzt?<br />
Lit>r<br />
BeniiB<br />
mmmm<br />
Gross- und<br />
Mittelstädte<br />
Kleinstädte<br />
Ländliche<br />
Gemeinden<br />
6 470<br />
551<br />
4 506<br />
764<br />
10 976<br />
1315<br />
INSERTIONS-PREIS<br />
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Inseralenscbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />
TABELLE 1:<br />
Unfälle nach Gemeindegrösse 1938 )<br />
5 036<br />
888<br />
Nie hat die « Automobil-ReTue »<br />
dem Automobilisten grössere Dienste<br />
geleistet als in den letzten Wochen<br />
und Monaten. Sie hat ihren ganzen<br />
Einfluss und ihr ganzes Prestige für<br />
die Interessen der Automobilfahrer<br />
eingesetzt. Sie verdient deshalb, dass<br />
Sie ihr auch im Jahre 1940 die Treue<br />
halten.<br />
tistik bringt doch in manches Rätsel des<br />
Strassenverkehrs Licht; anderswo bestätigt<br />
sie in aufschlussreicher Weise Vorstellungen<br />
von den Gefahren der Strasse, die wir auch<br />
ohne zahlenmässige Grundlagen besitzen;<br />
sie beleuchtet gelegentlich auch nicht so sehr<br />
das Verhalten der Verkehrsteilnehmer, als<br />
vielmehr die Einstellung der Behörden zum<br />
Problem der Verkehrssicherheit, und sogar<br />
über die Rechtsprechung in dieser schwierigen<br />
Materie vermöchte sie uns wertvolle<br />
Erkenntnisse zu liefern, wenn nur die in dem<br />
riesigen « Urmaterial > der Zehntausende von<br />
Polizeiberichten, auf denen sie selbst beruht,<br />
verborgenen Schätze einmal ganz gehoben<br />
und auf ihre tiefsten Geheimnisse verarbeitet<br />
würden.<br />
Es ist allgemein bekannt, dass die<br />
Verkehrsunfälle auf dem offenen Lande Im<br />
allgemeinen schwerer sind als in den geschlossenen<br />
Siedelungen,<br />
vor allem also in den eigentlichen Städten, aus<br />
dem einfachen Grunde, weil auf der Ländstrasse<br />
weitaus höhere Geschwindigkeiten vorkommen und<br />
diese die Tragweite eines Unfalles, meist entscheidend<br />
mitbestimmen. Diese Zusammenhänge Keigt<br />
klar unsere Tabelle 1.<br />
Nicht nur vermindert sich, wenn wir die Zahlenspalten<br />
dieser Aufstellung von oben nach unten<br />
lesen, von den grossen Bevölkerungs- und Verkehrszentren<br />
zu den ländlichen Gemeinden der Anteil<br />
mit blassem Sachschaden ausgehenden Unfälle<br />
(was einem Anwachsen der Unfälle mit Personenschaden<br />
entspricht); der Sachschaden selber steigt<br />
in ebenfalls eindeutiger Weise an und beträgt auf<br />
dem Lande im Mittel mehr als das Doppelte ala<br />
in den Grossstädten. Dies ist ohne weiteres begreiflich,<br />
da eine Karambolage zweier mit verhältnismässig<br />
niedriger Geschwindigkeit dahinrollender<br />
Fahrzeuge für diese weniger nachteilig auszugehen<br />
pflegt als ein wuchtiger Zusammenstoss auf der<br />
offenen Landstraese mit grosser gegenseitiger Geschwindigkeit<br />
der beiden beteiligten Vehikel. Aber<br />
auch die Zahl der auf hundert Unfälle Schaden<br />
nehmenden Personen entwickelt sich fühlbar in<br />
gleicher Richtung, und wenn schliesslich von den<br />
überhaupt verunfallten Personen in den Grossstädten<br />
rund zwei pro Hundert, auf dem Lande aber<br />
sieben ihr Leben lassen müssen, so spricht dies<br />
deutlich genug für die durchschnittliche Tragweite<br />
eines ländlichen Unfalles.<br />
Aehnliche Vergleiche lassen sich nach den vom<br />
Eidgenössischen Statistischen Amt veröffentlichten<br />
Zahlen auch für die zwei Gruppen von Unfallschauplätzen<br />
anstellen, die wir mit den Bezeichnungen<br />
«innerorts» und «ausserorts» unterscheiden,<br />
doch zwingt uns der Platzmangel zum Verzicht auf<br />
eine solche Untersuchung.<br />
Dagegen sei festgestellt, dass nach den Angabendes<br />
Jahrbuches die<br />
112<br />
35<br />
Gemeindegruppen<br />
Anteil der Sach-<br />
Unfalle mit schaden<br />
blossem je Unfall<br />
Sachschaden in<br />
am Total Franken<br />
in Prozent<br />
59,0<br />
41,8<br />
164<br />
228<br />
Verunfallte Getötete<br />
Personen auf 100<br />
auf 100 Un- verunfallte<br />
fälle mit Per- Personen<br />
sonenschaden<br />
3 846 5 452 9 298 6 906 487 41,4 381 127 7,1<br />
Schweiz Total 10 867 10 722 21589 12 830 634 50,3 261 120 4,9<br />
*) Sämtliche Prozentzahlen dieser wie der übrigen Tabellen dieser Arbeit sind mit dem Schieber gerechnet<br />
und können daher von den genauen Zahlen um ein geringes abweichen.<br />
Mit Rücksicht darauf, dass die Einzelheiten<br />
über die Brennstoffzuteilung, wie sie für die<br />
zweite, am 1. Januar 1940 beginnende Rationierungsperiode<br />
vorgesehen ist, erst heute<br />
bekanntgegeben werden konnten, erscheint die<br />
vorliegende<br />
Unfälle<br />
nur mit mit<br />
Sach- Personen.<br />
schaden schaden<br />
Total<br />
Gefährlichkeit der Verkehrsunfälle in den<br />
verschiedenen einzeln aufgeführten Grossund<br />
Mittelstädten der Schweiz von auffälliger<br />
Konstanz ist.<br />
So schwankt beispielsweise bei den zehn grossten<br />
Städten die Zahl der auf hundert Unfälle mit verletzten<br />
Personen entfallenden Verletzten selbst nur<br />
zwischen 109 und 120. Grösser scheinen die Unterschiede<br />
in der Schwere dieser Verletzungen zu sein;<br />
denn während etwa in Luzern von hundert verunfallten<br />
Personen nur 1,2 den Tod erleiden, sind es<br />
I in Zürich 2,4, in Lausanne 3,4 und in La Chauxveruniallte<br />
Personen<br />
im davon<br />
ganzen getötet<br />
Nummer mit 24stündiger Verspätung.<br />
112<br />
116<br />
2,2<br />
4,0
de-Fond« nicht weniger als 8. Hier spielt aber offensichtlich<br />
bereits die Kleinheit der absoluten Zahlen<br />
der Getöteten eine Rolle, die stark vom Zufall<br />
abhängen und von Jahr zu Jahr erheblich schwanken,<br />
so dass die erwähnten Prozentziffern durchaus<br />
kein getreues Bild von der Verkehrssicherheit in<br />
den betreffenden Städten liefern. Zuverlässiger ist<br />
daher — weil auf grösseren Grundzahlen beruhend<br />
— schon die Gesamtziffer von 2,2 für alle Städte<br />
•ober 30,000 Einwohner zusammen, wie wir sie in<br />
der obigen Tabelle fanden.<br />
Die Zuverlässigkeit aller Zahlen der Verkehrsnnfallstatistik<br />
hängt weitgehend davon ab, wie weit<br />
in den einzelnen Städten und Gemeindegruppen der<br />
Arm der Polizei reicht und wie weit die öffentliche<br />
Meinung Unfälle der Meldung wert erachtet,<br />
sei es, dass die an einem Unfall Beteiligten selber<br />
ihre Anzeigepflicht mehr oder weniger streng nehmen,<br />
sei es, dass Drittpersonen, die von ihnen beobachteten<br />
Unfälle an die zuständigen Behörden<br />
melden. Vollends die Erfassung der eigentlichen<br />
Bagatellschäden unterliegt jedenfalls weitgehend<br />
dem Ermessen des einzelnen Polizisten und sonstigen<br />
Beamten, und es ist daher wahrscheinlich,<br />
dasa sich 'dementsprechend auch ein von Ortschaft<br />
xu Ortschaft verschiedener Amtsgebrauch ausbildet,<br />
aus solchen Verschiedenheiten Differenzen in der<br />
Zahl vor allem der bloss Sachschaden verursachenden<br />
Unfälle ergeben, während die Unfälle mit Personenverletzungen<br />
wohl überall mit einer gewissen<br />
Vollständigkeit erfasst werden. Die Nachprüfung<br />
der Zahlen des Jahrbuches auf die6en Punkt hin<br />
ergibt gewisse Anhaltspunkte, aber freilich keinen<br />
eindeutigen Beweis für die Richtigkeit dieser Erwartung.<br />
Immerhin der Sachschaden Je Unfall<br />
schwankt bei den zehn grössien Städten zwischen<br />
122 und 310 Franken.<br />
was vielleicht zu einem gewiesen Teile auf die mehr<br />
oder weniger vollzählige Erfassung der Bagatellfälle<br />
zurückgehen dürfte. Derselbe Grund mag allerdings<br />
auch mit am "Werke sein, wenn nach unseren<br />
obigen Feststelluneen auf dem Lande ein<br />
grösserer Teil der Unfälle Personenschaden nach<br />
sich zieht: auf der Landstrasse vor allem entgeht<br />
begreiflicherweise ein grösserer Teil der leichteren<br />
Unfälle dem wachsamen Auge der Polizei, als in<br />
dr Stadt, und mehr als hier werden dort solche<br />
Zusammenstösse und dergleichen Schadenereienisse<br />
zwischen den Beteiligten freundschaftlich<br />
durch blossen Aus-tausch der Visitenkarten erledigtl<br />
Personenschäden nach Art der Beteiligten 1938<br />
Fahrer Mitfahrer Fusssränser<br />
Gemein- ver- davon ver- davon ver- davon<br />
den im- getötet nn- getötet nn- getötet<br />
fallt abs. % fallt abs. % lallt abs. %<br />
Gross-<br />
Tessin vor der Einführung der<br />
Benzinsteuer?<br />
Die Vorarbeiten für die Ablösung der bisherigen<br />
Hubraumsteuer durch eine Benzinsteuer<br />
im Kanton Tessin — von denen wir<br />
in Nr. 84 berichtet haben — sind so weit<br />
gediehen, dass die Frage dem Grossen Rat<br />
anlässlich seiner im Laufe dieser Woche<br />
stattfindenden Sitzung zum Entscheid vor-i<br />
gelegt werden kann. Nicht nur die kantonale<br />
Automobilkontrolle befürwortet iri ihrem Bericht<br />
an das Polizeidepartement den Uebergang<br />
zur Benzinsteuer, auch dieses selbst<br />
spricht sich in seiner VernehnDlassung an die<br />
Adresse des Regierungsrates zugunsten des<br />
neuen Besteuerungsiprinzips aus, wobei es bereits<br />
einen konkreten Vorschlag formuliert;<br />
Mit Bericht vom 8. Dezember hat die Staats^<br />
rechnungsprüfungskommission des Kantons Zürich<br />
zum Voranschlag des Regierungsrates pro 1940<br />
Stellung genommen und als wichtigste Aenderung<br />
die Erhöhung der Staatssteuer von 110 auf 120%<br />
vorgeschlagen, woraus eine Mehreinnahme von.<br />
Fr. 3 500 000 erwartet wird. Was die Einnahmen<br />
aus Verkehrssteuern von Motorfahrzeugen anbe-i;<br />
trifft, so erfuhr dieser Posten keine Aenderung;<br />
man scheint sich somit auch in den Kreisen des<br />
Kantonsrates damit abzufinden, dass im nächsten<br />
Jahr ein um 1,5 Millionen Franken vermindertes<br />
Erträgnis zu erwarten sei. Nachdem sich 1938 die<br />
Totaleinnahmen aus dem Motorfahrzeugverkehr im<br />
Kanton Zürich auf Fr. 6 681000 gestellt hatten,;<br />
rechnet man für das kommende Jahr mit dem erheblich<br />
reduzierten Ergebnis von ca. Fr. 5 200000.;<br />
Dieser Vorschlag wird begründet mit dem Steuerausfall<br />
aus requirierten und stillgelegten Fahrzeugen.<br />
•<<br />
Leider hat die sehr verdienstvolle Aktion der<br />
städte 2401 39 1,6 329 3 0,9 1009 33 3,3<br />
Kantonalen Strassenverkehrsliga für eine Anpassung<br />
der Verkehrssteueransätze an die heutige Benzinrationierüng<br />
durch ein Ermächtigungsgesetz, das<br />
Mittelstädte<br />
790 19 2,4 115 1 0,9 392 17 4,3<br />
dem Regierungsrat die, nötigen Kompetenzen verleihen<br />
sollte, um die im Motorfahrzeug- und Fahr- 1<br />
Kleinstädte<br />
573 23 4,0 90 2 2,1 225 10 4,3radgesetz des Jahres 1923 niedergelegten Ansätze<br />
Ländliche<br />
modifizieren zn können, noch nicht den gewünsch- 1<br />
Ortschaft.<br />
4055 272 6,7 1344 65 4,8 1507 150 10,0 Und so lässt sich das Resultat für 1940 leicht<br />
ten Erfolg gehabt<br />
Schweiz<br />
voraussehen: Es bleibt beim Alten, es wird nichts<br />
Total 7819 353 4,5 1878 71 3,8 3133 210 6,7 geändert, weil die Situation auf eidgenössischem:<br />
Boden, d- h. bezüglich der vor dem BundegraJLliegenden<br />
Eingaben für eine Anpassung der Verkehrs-!<br />
Die Tragweite der Unfälle in den verschiedenen<br />
Erhebungsgebieten geht auch aus der obenstehen-?<br />
den kleinen Tabelle 2 hervor, die für die verschiedenen<br />
Kategorien der in Mitleidenschaft gezogenen<br />
Personen einwandfrei das Wachsen der Gefährlichkeit<br />
von der Stadt nach dem Lande zeigt. Dass<br />
der Mitfahrer der am Unfall beteiligten Vehikel<br />
nach dieser Uebersicht regelmässig besser wegkommt<br />
als der Fahrzeugführer selber, widerspricht<br />
in interessanter Weise einer seinerzeitigen Feststellung<br />
des Statistischen Amtes der Stadt Zürich,<br />
nach der das Gegenteil der Fall wäre. Hier sei<br />
daher nur wiedergegeben, was das Jahrbuch darüber<br />
sagt, während eine genauere Untersuchung<br />
einer allfälligen späteren Gelegenheit vorbehalten<br />
bleiben muss.<br />
(Schluss folgt.)<br />
Kriegswirtschaft<br />
Militärnummern der requirierten Wagen.<br />
Auf die Anfrage, was mit den Militärnummern<br />
requirierter und sodann auf Pikett entlassener<br />
Automobile zu geschehen habe, teilt<br />
das Armeekommando mit, dass die Kontrollschilder<br />
in diesem Falle vorläufig am Fahrzeug<br />
zu belassen seien, da die Wagen immer<br />
mit den gleichen Nummern einrücken müssen. |<br />
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
1. Fortsetzung<br />
Und als dann bald darauf in ihrer Gegenwart<br />
wieder von ihm gesprochen wurde,<br />
sagte sie mit ihrer festen hellen Mädchenstimme<br />
:<br />
« Er ist eine Persönlichkeit! Das versteht<br />
ihr nicht!»<br />
Die andern hatten sich angestossen und<br />
gelacht. Das war wieder «echt Gerda<br />
Manz » ! Man kannte sie schon im Büro.<br />
Hätte sie einen zum Ausgehen gehabt, für<br />
den Sonntag, sie würde gar nicht auf den<br />
Gedanken gekommen sein, den Chef eine<br />
« Persönlichkeit» zu nennen und seine unleidliche,<br />
finstere, unliebenswürdige Art so<br />
freundlich zu umkleiden.<br />
Gerda hatte gespürt, dass ihr vielleicht<br />
übertriebenes Interesse für ihren obersten<br />
Chef sie von den andern trennte. Aus dieser<br />
Vereinsamung heraus war sie gegen den<br />
Kassierer Alfred Becker freundlicher gewesen,<br />
als es sonst ihre Art war — so freundlich,<br />
dass es schliesslich zu einem Heiratsantrag<br />
von seiner Seite gekommen war. Da<br />
Ab 1. Januar 1940 soll, gleichzeitig mit<br />
dem Bezug der Rationierungskarte, ein<br />
Zuschlag von 15 Rappen pro Liter Benzin<br />
erhoben werden.<br />
Wie wir vernehmen, schliesst sich auch die<br />
Regierung diesem Vorschlag an, so dass die<br />
steuern noch nicht abgeklärt ist. .- ;••:<br />
Voraussichtlich, _ bleiben die Benzinrationen.,.für<br />
die kommenden zwei Monate ungefähr gleich ijie<br />
bisher: es wird sich darum für/manchen Fähiger<br />
der-' Kategorie D und C die .Frage erheben, ob'ar<br />
seinen Wagen noch im Verkehr halten kann, nachdem<br />
die fixe FinanzbelastunSf eine untragbare Höhe<br />
erreicht hat, denn bei Benzihmsngen von 30 und-<br />
40 Liter pro Monat kommt jeder Kilometer Fahrt<br />
auf einige Franken zu. stehen.<br />
'I,<br />
Gewiss kann im Kanton Zürich die Aenderung<br />
der Verkehrssteuern nur durch ein Ermächtigungsgesetz<br />
erfolgen, das vorerst noch der Volksabstimmung<br />
zu unterbreiten ist. Anderseits müssen die<br />
Verkehrssteuern im Januar bezahlt werden. DAs<br />
Ermächtigungsgesetz sollte daher unbedingt die<br />
Möglichkeit schaffen, auf den bereits bezahlten<br />
Steuern später eine Rückvergütung eintreten zu<br />
lassen. Tut man nichts, so werden auf Ende Dezember<br />
neuerdings zahlreiche Schilderrückgaben zu<br />
erwarten sein. * V.<br />
Schaffhausen gewährt volle Rückerstattung<br />
der Steuern für requirierte Fahrzeuge.<br />
Hat, wie wir in Nr. 85 melden konnten, der<br />
zürcherische Regierungsrat den Haltern retpiirierter<br />
Fahrzeuge kürzlich dadurch sein Entgegenkommen<br />
bewiesen, dass er sowohl bei der > Rückerstattung<br />
der Steuer für solche Vehikel als auch bei der<br />
er gleich hinzugefügt hatte, dass an eine<br />
Eheschliessung vor zwei bis drei Jahren<br />
nicht zu denken sei — hatte sie «ja» gesagt<br />
! Zwei bis drei Jahre — was konnte inzwischen<br />
nicht alles geschehen ? 1..,<br />
Kreuz und -quer liefen ihre Gedanken, während<br />
sie den Telephonsohrank bediente : « In<br />
der Buchhaltung meldet sich niemand!»..-.<br />
« Die Leitungen sind alle besetzt! »...<br />
« Wenn Sie warten wollen ? > ... « Sprechen<br />
Sie noch ? »<br />
Direktor Römer wird von ausserhalb verlangt,<br />
vom Reisebüro « Allweg >..<br />
Gerda Manz schaltet sich zum Direktor<br />
ein, um das Gespräch anzumelden und vernimmt<br />
die ungewöhnlich drohende Stimme<br />
Römers, dazwischen, heiser vor Erregung,<br />
Alfred Beckers Zwischenrufe.<br />
Becker hatte wohl in der Kasse den Hörer<br />
auf dem Tisch liegen lassen, als er zum Chef<br />
gerufen worden, war; ebenso hatte Römer,<br />
scheint es, vergessen, anzuhängen. Nun hört<br />
Gerda Manz eine Auseinandersetzung, die<br />
ihr Herz zum Stocken bringt:<br />
« Sagen Sie mal, Becker, was ist denn mit<br />
Ihnen los ? Sind Sie verrückt geworden ?...<br />
Ich habe mir vorige Woche die Kassenbücher<br />
heraufgeholt und selber eine Revision gemacht...<br />
Sind .Sie verrückt geworden —<br />
Sie haben ja Verschiedenes falsch gebucht<br />
! !... Da sind ja so und so oft Geld- :<br />
einsänge gar nicht eingesetzt! Dabei stimmt<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />
Stenerprobleme der Gegenwart<br />
Die zürcherischen Verkehrssteuern )<br />
Dringt die bessere Einsicht durch? %<br />
Annahme nicht fehlgeht, sie werde die darin<br />
verkörperte Aenderung des bisherigen Verkehrssteuersystems<br />
dem Parlament zur Gutheissung<br />
empfehlen.<br />
In den automobilistischen Kreisen verhehlt<br />
man sich allerdings gewisse praktische<br />
Schwteri'g-keiten und Komplikationen nicht,<br />
welche dadurch hervorgerufen werden können,<br />
dass die Rationierungskarte nur gegen<br />
Vorausbezahlung des ganzen Benzinsteuerbetrages<br />
abgegeben werden soll. Hat z. B.<br />
ein Automobilist das Recht zum Bezug von<br />
200 Liter Benzin pro Monat, so müsste er<br />
30 Fr. erlegen — wenn die Rationierungsperiode<br />
auf zwei Monate festgesetzt wird,<br />
sogar 60 Fr. — um den Rationierungsschein<br />
ausgehändigt zu erhalten. Was aber, wenn<br />
er nun die ihm zugebilligte Treibstoffmenge<br />
nicht voll aufbraucht ? Soll dann eine Rückerstattung<br />
oder eine Anrechnung auf die nächste<br />
Steuerquote erfolgen, oder wie geht die<br />
Regelung sonst vor sich ? Man sieht, gewisse<br />
Komplikationen in der Durchführung<br />
der geplanten neuen Steuermethode beginnen<br />
sich schon jetzt abzuzeichnen.<br />
Steuerbereohnung im Falle der Wiederinbetriebsetzung<br />
eine zehntägige — und nicht etwa nur monatliche<br />
— Zeitperiode zugrunde legt, so geht die Regierung<br />
des Kantons Schaffhausen noch einen<br />
Schritt weiter. Einer Nachricht der «Thurgauer<br />
<strong>Zeitung</strong>» zufolge hat sie nämlich die kantonale<br />
Motorfahrzeugkontrolle ermächtigt, den Haltern militärisch<br />
requirierter Fahrzeuge die auf die Dauer<br />
der Requisition entfallenden Verkehrsetenern voll<br />
zurückzuzahlen oder ihnen die steuerfreie Benützung<br />
von Ersatzfahrzeugen an Stelle versteuerter,<br />
requirierter Fahrzeuge zu ermöglichen.<br />
Die Lösung, wie sie Schaffhausen hier gefunden<br />
hat, entspricht den Wünschen der Automobilisten in<br />
jeder Hinsicht und darf in ihrer Art als Vorbild<br />
hingestellt werden. Seltsam nur, dass der eine Kanton<br />
diesen einzig gerechten Weg zu beschreiten imstande<br />
ist, währrenddem andere, mit mehr oder<br />
weniger fadenscheinigen Argumenten fechtend, hartnäckig<br />
auf ihrer ablehnenden Haitun? beharren.<br />
Sthw<br />
«k«d<br />
Die schweizerischen Treibstoffimporte.<br />
Insgesamt sind im Monat November <strong>1939</strong><br />
134.165 q Benzin importiert worden, was<br />
gegenüber dem vorjährigen Vergleichsabschnitt<br />
einer Reduktion von nur 11.972 q<br />
entspricht. Dieser relativ bescheidene Rückgang<br />
ist mehr oder weniger eine Folge des<br />
durch die kriegswirtschaftlichen Massnahmerr<br />
bedingten Rückganges des Motorfahrzeugverkehrs<br />
im allgemeinen. Die Höhe der<br />
Novemberimporte legt aber gleichzeitig den<br />
Beweis für genügende Versorgungsmöglichkeiten<br />
ab; so dass eine weitere Lockerung<br />
der Kontingentsvorschriften sehr wohl im<br />
Bereich der Möglichkeit liegen dürfte. Insgesamt<br />
sind bis Ende November des laufenden<br />
Jahres im Vergleich zu den ersten 11<br />
Monaten 44.323 q weniger Benzin importiert<br />
worden.<br />
Der ausländische Mineral- und Teerölbezug<br />
für den Antrieb von Motorfahrzeugen<br />
stellt sich im Monat November <strong>1939</strong> auf<br />
12.593 q, was gegenüber der vorjährigen Vergleichsperiode<br />
einem Rückschlag um 12.036 q<br />
entspricht. Trotz dem in den letzten Monaten<br />
zu verzeichnenden Rückgang hat diese<br />
Brennstoffkategorie per Saldo der ersten<br />
11 Monate im Vergleich zum Vorjahre eine<br />
Importzunahme von 3998 q aufzuweisen.<br />
Eine ähnliche Entwicklung durchlief die<br />
Einfuhr von Petroleumsurrogaten für Motorfahrzeuge.<br />
Während sich die Novemberimporte<br />
gegenüber dem Vorjahre von 256 auf<br />
56 q, also um rund 200 q verminderten, be-<br />
die Kasse ? l Wo sind denn die Beträge<br />
hin ?... ><br />
•Gerda wffl sich aus der Leitung scharten.<br />
Was da im Direktionsbüro gesprochen wird,<br />
geht sie nichts an... gar nichts...! Oder<br />
geht es sie doch an?...» Gerade sie ? ><br />
Mehr als alle anderen !<br />
Sie hört Beckers vor Aufregung flackernde<br />
Stimme:<br />
« Herr Direktor, ich verstehe nicht... ich<br />
bin seit zehn Jahren in diesem Hause...<br />
man kann mich doch nicht beschuldigen —<br />
das hat noch niemand gewagt...»<br />
Und wieder der Chef:<br />
« Machen Sie doch keine dummen Redensarten<br />
! Gewiss waren Sie einer unserer<br />
Pflichttreuesten Beamten — glaubte ich!<br />
Das ist auch der Grund, warum ich zunächst<br />
weder den Prokuristen noch sonst jemanden<br />
davon in Kenntnis gesetzt habe. Was plötzlich<br />
in Sie gefahren ist, ist mir ein Rätsel...<br />
wird mir unbegreiflich bleiben !... Es müssen<br />
Ihnen doch heute in der Kasse zehntausend<br />
Franken fehlen ?... Nach den letzten<br />
Zahlungen kann heute die Kasse nicht mehr<br />
stimmen !... Oder — stimmt sie wieder ? »<br />
< Herr Direktor, Sie schneiden mir die<br />
Ehre ab ! Sie haben keine Beweise...»<br />
«Zum Donnerwetter, stimmt die Kasse<br />
heute oder nicht ?... Es müssen Ihnen<br />
zehntausend Franken fehlen !... Ich beobachte<br />
Sie schon eine ganze Weile ! Sie sind<br />
trägt die Gesamtzunahme während den ersten<br />
11 Berichtsabschnitten im Vergleich zu<br />
denjenigen des Vorjahres insgesamt 1136 Q.<br />
Die Einfuhr von Petroleum für Motorfahrzeugantrieb<br />
stellte sich im November <strong>1939</strong><br />
auf 495 q, was gegenüber dem November<br />
des Vorjahres einer kaum erwähnenswerten<br />
Reduktion um 33 q entspricht. Insgesamt<br />
sind in den ersten 11 Monaten des laufenden<br />
Jahres im Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode<br />
1607 q weniger Petroleum eingeführt<br />
worden.<br />
Interessant sind insbesondere auch die im<br />
November <strong>1939</strong> gegenüber der vorjährigen<br />
ParalleLperiode festzustellenden Verschiebungen<br />
bezüglich unserer Lieferanten, wie aus<br />
nachstehender Zusammenstellung hervorgeht.<br />
Nov. <strong>1939</strong> Nov. 1938<br />
Deutschland 115 kg 3 972 kg<br />
Frankreich 863 kg 1026 kg<br />
Italien 238 950 kg 107 309 kg<br />
Rumänien 8 265 068 kg 4185911kg<br />
Iran 1 070 800 kg 3 163 650 kg<br />
Niederländisch-Indien 28 190 kg 180 961 kg<br />
U. S. A. 3 467 568 kg 6 216 751 kg<br />
Mexiko — 120 970 kg<br />
Guyana 344970 kg 633 270 kg<br />
13 416 524 kg 14 613 820 fee<br />
Sivassenvevkehv<br />
„Die Verkehrssünder werden aufgeschrieben"<br />
Auslosung der Gewinner dieses Wettbewerbes.<br />
Im Juli dieses Jahres schriet) die schweizerische<br />
Zentralstelle für Unfallverhütung in Bern unter<br />
dem Stichwort: t Die Verkehrssünder werden<br />
aufgeschrieben » einen Wettbewerb aus, der Schulkindern<br />
bis zum Alter von 16 Jahren offenstand.<br />
Worum es dabei ging? Die Kinder hatten, allerdings<br />
nur auf dem Papier, Verkehrspolizei zu<br />
spielen und zu 22 Szenen einer ulkigen Zeichnung<br />
die «einschlägigen» Tatbestände zu ermitteln.<br />
Mit dem Ergebnis darf die Beratungsstelle<br />
und deren rühriger Leiter, Herr Joho, zufrieden<br />
sein.<br />
7480 Lösungen<br />
gingen ein, nämlich 6360 aus der deutschen. 965<br />
aus der welschen und 155 aus der italienischen<br />
Schweiz. Und der «Wettstreit» hätte wahrscheinlich<br />
noch grösseren Umfang angenommen, wäre<br />
nicht zwischenhinein die Bombe des Krieges geplatzt.<br />
Er hat es auch auf dem Gewissen, das»<br />
die Verarbeitung des Materials und die Verkündung<br />
der Auslosungsergebnisse sich gegen den Willen<br />
der Veranstalter hinauszog.<br />
Der letzte Montag brachte nun im Rahmen einer<br />
Zusammenkunft, wozu Vertreter der kantonalen<br />
und städtischen Behörden, der Versicherungsgesellschaften<br />
und der Automobilverbände erschienen<br />
waren, die Bestimmung der Preisgewinner. In<br />
seinem Einleitungswort, worin er nochmals den<br />
Zweck des Wettbewerbs umschrieb, gab Herr Joho<br />
bekannt, dass von den deutschen Lösungen 779, von<br />
den französischen 99 und von den italienischen 4<br />
als richtig befunden werden konnten.<br />
Der Knacknuss rückten die Kinder mit viel<br />
Liebe, Fleiss und Farbstift, mit erfrischender Fröhlichkeit,<br />
da nnd dort aber anch mit nüchterner<br />
Sachlichkeit zu Leibe. Stark fiel die Beteiligung<br />
namentlich in Basel und St. Gallen aus, wo ACS<br />
und TCS sich des Preisausschreibens besonders<br />
angenommen hatten.<br />
Und dann spielte ein kleines, blondlockiges<br />
Mädchen Glücksgöttin; mit entschlossener Hand<br />
griff es in den Behälter, der die Losnummern barg,<br />
wobei eich folgende<br />
Liste der Preisgewinner<br />
ergab:<br />
1. Hans Grossenfbacher, Hindelbank (ein Velo,<br />
mit allen Sohikanen ausgerüstet); 2. Margrit<br />
Brändli, Muri, Aarg. (ein Paar Ski); 3. Hansruedi<br />
Schonegg, Base 1 , (ein Paar Ski); 4. Andr. Friedli,<br />
Winigen; 5. Edith Kleiner. Zürich; B. Ernst Fluck,<br />
Dinhard (Zeh.); 7. Paul Born, Burgdorf; 8. Alfred<br />
Blatter, Dietikon (Zeh.); 9. Mirta Sahner, Grenchen;<br />
10. Werner Dubler, Bümpliz; 11. Giuseppe<br />
Bariffi. Lugano; 12. Sylvian Govetto, Onex (Genf);<br />
13. Ferd. Bernet, Luzern; 14. Elian Goy, Ballaigues;<br />
15. Armin Schwald, Zürich.<br />
Zn diesen ersten 15 Gewinnern, denen neben<br />
dem bereits erwähnten Farrad und den Ski auch<br />
noch mehrere fünfjährige Unfallversicherungs-<br />
Policen winken, gesellen sich noch weitere 85.<br />
ein völlig anderer geworden in der letzten<br />
Zeit! Es liegt eine Haltlosigkeit über Ihnen,<br />
als seien sie völlig aus dem Gleichgewicht<br />
gebracht! Die Veränderung, die mit Ihnen<br />
vorgegangen, Becker, war so in die Augen<br />
springend, dass ich es für gut hielt, Sie durch<br />
einen Detektiv beobachten zu lassen !...<br />
Man hat Sie beinahe allabendlich in nächtlichen<br />
verbotenen Spielklubs gesehen — Sie<br />
haben an einzelnen Abenden Beträge verloren,<br />
die weit über ihr monatliches Gehalt<br />
hinausgehen...»<br />
«Das sind keine Beweise... ich kann ja<br />
... ich spiele ja... ich habe mir Systeme<br />
ausgearbeitet... Ich habe eine Erbschaft<br />
gemacht... und... Sondergeschäfte, von<br />
denen ich... ><br />
« Sondergeschäfte nennen Sie das ?...<br />
Gut, ich will Ihnen von heute ab genügend<br />
Zeit lassen für Ihre „Sondergeschäfte". Aber<br />
nicht in meiner Firma ! •.. Sie sind für drei<br />
Monate „beurlaubt" —, Sie haben inzwischen<br />
Zeit, sich nach einer neuen Stelle umzusehen.<br />
Sie werden zugeben, dass ich nicht<br />
schonender gegen Sie vorgehen kann, dass<br />
ich Ihnen Ihre zehnjährige treue Dienstzeit<br />
nicht höher anrechnen kann. Es ist wohl<br />
selbstverständlich, dass Sie keinen Kassiererposten<br />
mehr anzunehmen haben! Sie würden<br />
sich in Ihrer augenblicklichen moralischen<br />
Verfassung nur neue Ungelegenheiten<br />
schaffen. » Fortsetzung Sei»e 4.
•N° 87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Alarm—Fliegergef ahr!<br />
Die erste schweizerische Alarmübung ist<br />
vorbei. Zum erstenmal hat das Publikum<br />
den auf- und abschwellenden Ton der Sirenen<br />
vernommen, der Fliegergefahr ankündet<br />
und die Bevölkerung ermahnt, schnellstens<br />
die Zufluchtsräume aufzusuchen und alle<br />
übrigen Massnahmen zu ergreifen, die für<br />
diesen Fall vorgesehen sind.<br />
Aus dem weitschichtigen System dieser<br />
Vorkehren hat die Übung vom 15. Dezember<br />
freilich fürs erste einmal nur die Räumung<br />
der Strassen herausgegriffen, mit dem Ziel,<br />
Erfahrungen darüber zu gewinnen, wie<br />
schnell sich das beim Alarm auf den öffentlichen<br />
Verkehrswegen befindliche Publikum<br />
in Sicherheit zu bringen vermag und mit<br />
welchem Grad von Disziplin der Menge die<br />
für den Schutz der Allgemeinheit verantwortlichen<br />
Behörden rechnen dürfen. (Dass die<br />
von Bern ausgegebenen amtlichen Weisungen<br />
über den Inhalt der Hebung teilweise widersprechend<br />
lauteten und sich auf alle Fälle<br />
nicht durch besondere Klarheit auszeichneten,<br />
möge hier nur gerade erwähnt werden.)<br />
Der Verfasser dieser Zeilen hatte die Gelegenheit,<br />
die Uebung vom letzten Freitag in<br />
Zürich zu beobachten, wo die Presse durch<br />
die zuständige städtische Dienststelle über<br />
die Anlage der Uebung sehr liebenswürdig<br />
aufgeklärt wurde und Herr Adjunkt SteMi<br />
auch nach Verarbeitung der eingegangenen<br />
Meldungen bereitwilligst Auskunft über den<br />
abschliessenden Befund erteilte. Dieser ist<br />
erfreulicherweise nach beiden angedeuteten<br />
Richtungen durchaus positiv. Einmal hat es<br />
sich am letzten Freitag gezeigt, dass binnen<br />
sehr kurzer Zeit vom Aufheulen der Sirenen<br />
an auch « der letzte Zivilist» die Strassen<br />
geräumt hatte. Der drei Minuten lange Höllenlärm<br />
der Sirenen war kaum verklungen,<br />
als bereits niemand mehr zu sehen war, der<br />
nicht in irgendwelcher Kontrollfunktion noch<br />
etwas auf den öffentlichen Verkehrswegen zu<br />
tun hatte.<br />
Die Fahrzeuge wurden sämtlich in Ordnung<br />
am Strassenrand aufgestellt,<br />
und es war keines zu entdecken, das an<br />
einer ungeeigneten Stelle verlassen worden<br />
wäre, wo es den Verkehr der Rettungsfahrzeuge<br />
behindert hätte, wie sie im Ernstfall<br />
mit möglichster Schnelligkeit zu den verschiedenen<br />
Stellen zu eilen hätten, wo Hilfe<br />
nötig wäre.<br />
Auch die Pferdefuhrwerke gaben keinen<br />
Anlass zu Beanstandungen. Ihre Führer hatten<br />
überall verständnisvoll die amtlichen Weisungen<br />
befolgt, wobei es der Ordnung allerdings<br />
zugute kam, dass die überwiegende<br />
Mehrzahl städtischen Betrieben oder grossen<br />
industriellen und Camionagefirmen und dergleichen<br />
angehört, die sich zum voraus über<br />
den genauen Sinn der einschlägigen Vorschriften<br />
erkundigt und ihrem Personal entsprechende<br />
Weisungen erteilt hatten. Zweitens<br />
sodann hat es sich gezeigt,<br />
dass das überhaupt auf der Strasse befindliche<br />
Publikum an Fussgängern und<br />
Fahrzeugführern sowie sonstigen Fahrzeuginsassen<br />
dem Ruf der Sirenen willig<br />
Folge leistete und sofort von den Strassen<br />
verschwand,<br />
in den jeweils benachbarten Häusern aber<br />
auch überall Aufnahme fand und sich nicht<br />
vor verschlossenen Türen sah. Immerhin<br />
wird die Entwicklung wohl auch in der<br />
Schweiz noch dazu führen müssen, dass den<br />
H&sbesitzern eine gesetzliche Pflicht zum<br />
Offenhalten ihrer Häuser auferlegt wird, wie<br />
sie heute nicht besteht. Der gegenwärtige<br />
Rechtszustand schliesst es eben nicht aus,<br />
dass der Hauseigentümer seine Tür vor<br />
schutzsuchenden Passanten verschliesst, und<br />
er kennt vor allem keine Vorschrift, dass in<br />
den Strassen, Quartieren und Ortschaften,<br />
wo die Häuser grundsätzlich auch tagsüber<br />
geschlossen sind und dem läutenden Besucher<br />
die Türe durch eine elektrische Vorrichtung<br />
geöffnet wird, die Hauseingänge<br />
beim Alarm allgemein aufgetan werden müssen,<br />
um dem auf der Strasse überraschten<br />
Publikum eine nahe Zufluchtsmöglichkeit zu<br />
bieten.<br />
Boten also — soweit in Zürich — die<br />
Strassen das Bild einer prompten und disziplinierten<br />
Räumung durch sämtliche Verkehrsteilnehmer,<br />
so haben wir in den ersten<br />
Worten des vorhergehenden Abschnittes doch<br />
schon eine gewisse Einschränkung machen<br />
müssen. Wir sprachen dort vom Gehorsam<br />
der «überhaupt auf der Strasse befindlichen»<br />
Personen. Nun litt aber die Alarmübung nicht<br />
wenig darunter dass ein grosser Teil der Bevölkerung<br />
sich der Uebung einfach dadurch<br />
entzog, dass sie schon vorher von den Strassen<br />
verschwand. Das sonst mit Besorgungen<br />
beschäftigte Publikum blieb schon vor 10<br />
Uhr einfach zu Hause oder sorgte dafür, dass<br />
es schon in irgend einem Geschäft untergekommen<br />
war, als die Sirenen ertönten. Vor<br />
allem<br />
auffällig aber war die Abnahme des<br />
Autoverkehrs um die kritische Stunde.<br />
Zahlreiche Autofahrer zogen es vor, ihre<br />
Wagen rechtzeitig ordentlich zu parkieren,<br />
und gingen höchstens noch zu Fuss<br />
ihren Angelegenheiten nach, um nicht<br />
mit dem Fahrzeug vom Alarm irgendwo<br />
überrascht zu werden.<br />
Die Leere der Strassen nach dem Alarm bot<br />
daher kein durchaus überzeugendes Bild von<br />
der Disziplin der Gesamtbevölkerung, weil<br />
sich doch wohl gerade derjenige Teil vorsorglich<br />
verkroch, der vielleicht etwas weniger<br />
bereit war, beim Ertönen der Warnklänge<br />
im Laufschritt irgend einem Haus und<br />
Schutzraum zuzueilen, oder aus einem andern<br />
Grund noch etwelchen inneren Widerstand<br />
gegen Anordnungen leistete, die doch<br />
nur im Interesse der Bevölkerung erlassen<br />
sind. Es wird aus dieser Erfahrung der<br />
Schluss zu ziehen sein, dass künftige Alarmübungen<br />
— die hoffentlich sehr bald durchgeführt<br />
werden — nicht so genau zeitlich<br />
festgelegt werden dürfen, wie es am Freitag<br />
der Fall war. Es wird nötig sein, eine neue<br />
Uebung höchstens noch auf eine Woche genau<br />
anzusagen. Erst dann wird die Bevölkerung<br />
vom Alarm tatsächlich überrascht und<br />
ist es möglich, wirklich das ganze Publikum<br />
auf seine Einsicht und Disziplin hin zu betrachten.<br />
Immerhin, die Erfahrungen vom letzten<br />
Freitag haben dargetan, dass der Strassenverkehr<br />
innert sehr kurzer Zeit stillgelegt<br />
werden kann und die Bevölkerung mindestens<br />
Gelegenheit zu notdürftigem Unterstehen<br />
findet. Im Ernstfall würde ja wohl auch<br />
das Krachen der ersten Bombeneinschläge<br />
allfällig Säumige veranlassen, sich etwas zu<br />
sputen. Denn wir dürfen nicht vergessen,<br />
dass die Anflugwege feindlicher Flieger fast<br />
für das gesamte Gebiet der Schweiz nur<br />
sehr kurz sind und in Verbindung mit der<br />
häufigen Unsichtbarkeit der über den Wolken<br />
oder im Schütze der Dunkelheit herankommenden<br />
Geschwader, aber auch mit der<br />
Unsicherheit über das Flugziel selbst sichtbarer<br />
Flugzeuge die Warnung der Sirenen<br />
oft genug dem Eintreffen der feindlichen<br />
Staffeln nur wenige Minuten vorauseilen<br />
wird, wenn sie ihnen überhaupt noch zuvorkommt<br />
...<br />
TEXACO A. G.. BASEL<br />
Allein konzessionierte Gesellschaft der TEXACO'<br />
Produkte, hergestellt durch THE TEXAS COMPANY<br />
U. S. A.<br />
»<br />
1<br />
Blick auf den Zürcher Bahnhofplatz während der Alarrnübung. Der sonst dichtbevölkerte Verkehrsknotenpunkt<br />
ist menschenleer.<br />
Mit TEXACO MOTOR OIL Insulafeft altert<br />
der Motor nicht; er bleibt sauber und behält<br />
seine volle Vitalität. *• Weder hohe Temperaturen,<br />
noch grosse Kälte, noch dauernde Höchstbeanspruchung<br />
vermögen das aussergewöhnlich reine<br />
und schmierfähige, immer stabile und dauerhafte<br />
TEXACO MOTOR OIL Insutated<br />
zu beeinflussen.<br />
Wenn Ihnen das Fahren restlos Freude machen<br />
soll, verlangen Sie<br />
TEXACO MOTOR OIL Insulated<br />
Besser für die Wagen von heute<br />
Unentbeßrlicfi für die Wagen von morgen.<br />
„Strassenverkehr" bei der Fliegeralarm-Uebung in Zürich<br />
Straesenidyll in Zürich anlässlich der Fliegeralannübunz. Von ihrem Herrn verlassene Pferde.<br />
de<br />
WJI^&<br />
Zur Notlage im Autogewerbe.<br />
Wir erhalten folgende Zuschrift:»<br />
Dass das Autogewerbe unter den notwendig gewordenen<br />
(kriegswirtschaftlichen Massnahmen am<br />
meisten zu leiden hat, ist eine Tatsache, die nicht<br />
bestritten werden kann. Um der Notlage dieses Gewerbes<br />
nach Möglichkeit zu begegnen, hat das Eid?.<br />
Kriege-, Industrie- und Arbeitsamt, Sektion für<br />
Kraft und Wärme, Gruppe flüssige Brennstoffe, mit<br />
dem Oberkriegskommissariat eine Vereinbarung getroffen,<br />
wonach die Belieferung der Truppe mit<br />
flüssigen Kraft- und Brennstoffen dahingehend neu<br />
geordnet worden ist, dass die Truppe ihren Bedarf<br />
an flüssigen Kraft- und Brennstoffen nicht nur<br />
wie bisher ab militäreigenen Depots und solchen<br />
anderer Bundesbetriebe eindeckt, sondern dass die<br />
Truppe berechtigt ist, flüssige Kraft- und Brennstoffe<br />
auch ab Tankstelle der Wiederverkäufer und<br />
Depots der privaten Vertriebsfirmen zu beziehen.<br />
Entsprechend dieser Neuordnung ist jedes A r -<br />
Zwedunässiqe. Schmierung,<br />
mit Qualitätsoien schont den Wagen<br />
meefahrzeug berechtigt, Benzin und,soweit<br />
bereits Dieseltankstellen vorhanden sind, auch<br />
Dieselöl ab Tankstelle zu beziehen. Diese Verordnung<br />
ist am 15. November <strong>1939</strong> in Kraft getreten.<br />
Wie verhält es sich aber mit deren praktischer Anwendung<br />
?<br />
Der Schreiber dieser Zeilen bedient eine Service-Station<br />
an einer von Militärfahrzeugen viel befahrenen<br />
Hauptverkehrsstrasse. Seit 15. November<br />
hat ein einziges Militärauto seinen Bedarf an<br />
Benzin bei dieser Tankstelle gedeckt. In der Nähe<br />
befinden sich Truppen, die über Wagenparks verfügen<br />
und die Route fleissig passieren. Nach eingezogenen<br />
Erkundigungen beziehen diese Truppen<br />
ihren Bedarf an Benzin aber nach wie vor bei<br />
ihren Depots, oder aber bei einer einzigen, ihnen<br />
aus diesem oder jenem Grunde zusagenden Grossunternehmung.<br />
Als das Kriegs-, Industrie- und Arbeitsamt,<br />
Sektion für Kraft und Wärme, Gruppe<br />
flüssige Brennstoffe, mit dem O.K.K. die hievor erwähnte<br />
Vereinbarung traf, verfolgte dieses Amt<br />
doch ohne Zweifel den Zweck, das notleidende Autogewerbe<br />
vor dem völligen Ruin zu bewahren, was.<br />
von den privaten Tankstellenhaltern dankbar anerkannt<br />
wurde. Mit der Vereinbarung auf dem Papier<br />
ist ihnen aber nicht geholfen, wenn die Organe<br />
der Armee es vorziehen, den bisherigen Bezugs-Modus<br />
beizubehalten. Es will uns jedoch scheinen,<br />
dass in der Armee genügend Kräfte vorhanden<br />
sind, um eine eventuelle Mehrarbeit bewältigen<br />
zu können. Wenn die Notwendigkeit für die mit<br />
dem O.K.K. getroffene Vereinbarung nicht anerkannt<br />
wäre, so wäre diese jedenfalls auch nicht<br />
abgeschlossen worden. Soll sie aber dazu dienen,<br />
die Notlage der privaten Brennstoffverkäufer zu<br />
lindern, so sollte man zuständigenorts auch dafür<br />
sorgen, dass die Vereinbarung sinngemäss angewendet<br />
wird. W.
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
< Herr Direktor... Herr Direktor!...»<br />
hört Gerda die aufgeregte Stimme ihres Verlobten.<br />
< So geht das nicht! So ohne weiteres<br />
geht das nicht! Ich dachte jeden Tag,<br />
dass ich es ersetzen könnte... Man kann<br />
mich nicht so einfach aus dem Betrieb ausschalten.<br />
Ich werde alles ersetzen... Ich<br />
hatte den Kopf verloren... es wird nie mehr<br />
vorkommen !... Aber ich arbeite unter<br />
einem Dach mit Fräulein Manz... und das<br />
muss so bleiben... Fräulein Manz braucht<br />
meinen Sohutz... Ich stehe kurz davor,<br />
einen Hausstand zu gründen... Fräulein<br />
Manz hat mir das Jawort gegeben ! »<br />
« Wer ist denn das : Fräulein Manz ? »<br />
c Unsere Telephonistin, Herr Direktor...<br />
Oerda Manz. Das geht auf keinen Fall, dass<br />
man sie auf diese Weise von mir trennt! »<br />
« Um so glücklicher bin ich, das fleissige,<br />
hübsche Mädel vor einem Bündnis mit Ihnen<br />
zu schützen! »<br />
Gerdas Herz klopft plötzlich so stark, dass<br />
die Worte vorüberbrausen, ohne dass sie sie<br />
versteht. Bis ein lautes, herausgestossenes<br />
«Nein, Herr Direktor. Nie!» an ihr Ohr<br />
dringt.<br />
« Doch, Becker! Denn wenn Sie das nicht<br />
unterschreiben, rufe ich die Polizei an und<br />
lasse Sie abführen !... Unterschreiben Sie<br />
aber den Schein, den ich jetzt aufsetzen<br />
werde, so gebe ich Ihnen mein persönliches<br />
Ehrenwort, dass weder Ihre Braut noch<br />
sonst irgend ein Mensch in der Welt erfahren<br />
wird, welche Verfehlungen Sie sich zuschulden<br />
kommen Hessen. Also — ich<br />
schreibe:<br />
Ich, Unterzeichneter, seit zehn Jahren<br />
Hauiptkassierer in der Maschinenfabrik<br />
«Vulkan >, erkläre hiermit unter Eid,<br />
dass ich in meiner obigen Tätigkeit bei<br />
genannter Firma Unterschlagungen in<br />
Höhe von<br />
Fr. 10.000<br />
begangen habe. Ich verpflichte mich hiermit,<br />
diesen Betrag innerhalb fünf Jahren<br />
m mir möglichen Raten abzuzahlen. Dagegen<br />
verpflichtet sich Herr Direktor<br />
Römer, von der heutigen Unterredung<br />
und dem Inhalt dieses Scheines keinem<br />
Menschen Kenntnis zu geben.<br />
Becker bäumt sich auf:<br />
« Und wenn ich mich weigere ?... Das<br />
ist Erpressung, was hier mit mir geschieht!<br />
Wegen... wegen lumpiger zehntausend<br />
Franken, die in einem solchen Betrieb gar<br />
keine Rolle spielen, soll ioh mich auf Jahre<br />
in Ihre Hände geben ? Wegen zehntausend<br />
Franken ?»...»<br />
Direktor Römers Stimme :<br />
«Sind Sie denn noch bei vollem Ver-<br />
Gerda hört, wie sich die Tür hinter Becker<br />
schliesst. Hört, wie Direktor Römer mit der<br />
Faust auf den Tisch schlägt hört ein ärgerliches<br />
«Verfluchte Schweinerei». — Dann<br />
muss Römer den auf der Schreibtischplatte<br />
liegenden Hörer bemerkt haben, denn er<br />
haut ihn auf die Gabel.<br />
Am Telephonschrank erlischt das Lämpchen<br />
des Direktionsbüros.<br />
Ein feuchter Perlenkranz bildet sich um<br />
Gerdas Stirn. Als ob sie Fieber hätte, ist ihr.<br />
Die Junihitze im Glaskasten ist unerträglich.<br />
stand ?... Merken Sie denn nicht, wie ich Ganz zusammengefallen sitzt sie da, das Gesicht<br />
in den Händen.<br />
Ihnen entgegenkomme ? Wie ich Ihnen helfen<br />
will ?... Eben wegen Ihrer langjährigen,<br />
treuen Dienste ? Wie ich Ihnen eine Art diesem Verbrecher hatte sie angehören wol-<br />
Diesem Mann... diesem Menschen ...<br />
Bewährungsfrist einräume ? » Römers Stimme<br />
wird scharf und schneidend: «Aber ... nur weil sie auch einen haben wollte, der<br />
len fürs Leben !... Nicht aus Liebe — nein<br />
wenn Sie sich weigern — ich sagte es Ihnen sich um sie kümmerte ... wie die andern alle<br />
schon — wird mich Fräulein... wie sagten einen hatten in den Büros und Geschäften.<br />
Sie doch ?... Fräulein Manz ?..., auf der Da geht die Tür in den Gang auf.<br />
Stelle mit der Kriminalpolizei verbinden. Becker ! Zögernd bleibt er stehen, blickt<br />
Dann sind Sie erledigt!... Machen Sie also durch die Scheiben. Gerda fuhltj.es eiskalt<br />
keine Geschichten! Danken Sie Ihrem ihren Rücken herabrieseln.<br />
Schöpfer, dass ich solchen... solchen Ab-j Becker stösst die Tür auf, die zu ihr führt.<br />
irrungen... noch so viel Verständnis entgegenbringe<br />
! Ihnen für die Zukunft die Möglichkeit<br />
zu einem ehrenhaften Lebenswandel<br />
lasse. Also los... setzen Sie sich drüben an<br />
den kleinen Tisch, unterschreiben Sie mit<br />
Ihrem Füllfederhalter! ><br />
Gerda, deren Pulse fliegen, hört den<br />
schweren Atem ihres Verlobten. Dann das<br />
Rücken eines Stuhles. Dann ist Stille. Alfred<br />
Becker scheint zu unterschreiben. Doch —<br />
nein. Noch wagt er einen letzten Versuch :<br />
« Das geht doch aber nicht, Herr Direktor,<br />
dass der Schein zu den Akten kommt...!»<br />
Und wieder die Stimme des Chefs :<br />
«Ich habe Ihnen bereits erklärt, dass niemand<br />
davon erfährt! Ihre Unterschrift! ><br />
Gerda ist, als höre sie das Kratzen der<br />
Feder, aus höre sie, wie Becker selbst mit<br />
zitternden Händen das unterschriebene Blatt<br />
ablöscht und zusammenfaltet. Sie hört das<br />
ungeduldige Trommeln von Römers Fingern<br />
auf der Schreibtischplatte.<br />
«Los. Ich habe Eile. Geben Sie her. So.<br />
Ich lege den Schein hier in meine Brieftasche,<br />
sehen Sie. An dieser Stelle bleibt er,<br />
bis er nach Tilgung der Schuld durch Sie<br />
wieder in Ihren Besitz gelangt! Und Sie —<br />
Sie treten jetzt Ihren Dreimonatsurlaub an,<br />
von dem Sie nicht zurückkehren werden !..,.<br />
Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen. ><br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />
Seine sonst schon blasse, gelbliche Farbe<br />
spielt ins Grünliche.<br />
Gerda reisst alle Kraft zusammen. Nur<br />
nicht zeigen, dass sie alles weiss t Nichts<br />
zeigen !... Sie stöpselt sinnlos.<br />
Becker sagt mit einer Stimme, die brüchig<br />
ist, und mit dem Anflug einer Grimasse, die<br />
ein Lächeln vortäuschen soll:<br />
« Denke dir... ich hatte soeben eine sehr<br />
lange Besprechung mit dem Chef... Er hat<br />
...denke dir, er hat mich gebeten, meine<br />
Ferien schon heute anzutreten... aus internen<br />
Gründen... Dafür dürfte ich, in Anbetracht<br />
meiner zehnjährigen Dienste, längere<br />
Ferien beanspruchen.. Ziemlich lange sogar<br />
... Was wird denn nun mit uns beiden ?<br />
Wir wollten doch die Ferien gemeinsam<br />
verbringen, Gerda... Du musst also sofort<br />
zum Personalchef. Du musst Fehling bitten,<br />
dass er dich schon jetzt frei gibt... gleich,<br />
verstehst du ?... Du musst sagen, dass du<br />
überarbeitet bist... dass deine Mutter erkrankt<br />
ist... irgend etwas... ><br />
Gerda zittert wie Espenlaub. Nur dass er<br />
es nicht merkt, dass sie weiss, was hinter<br />
seiner Stirn vorgeht.<br />
Es ist nicht Schmerz, den sie empfindet,<br />
nur eine grenzenlose Peinlichkeit, nur<br />
Scham, dass sie Mitwisserin eines solchen<br />
Geheimnisses geworden und dass dieser<br />
Mann, dieser Verbrecher es wagt, sich noch<br />
an sie heranzutasten.<br />
< Ich wünsche dir gute Erholung», sagt<br />
sie mit eisigen, bebenden Lippen. «Aber<br />
geh... wenn der Chef kommt — er duldet<br />
keine Privatgespräche ! Noch dazu in der<br />
Telephonzentrale. Geh... geh ! ><br />
Schritte hinter der Glaswand.<br />
« Ich gehe >, sagt Becker. < Aber heute<br />
abend... verstehst du... heute abend...<br />
Abholen kann ich dich nicht, Gerda... Ich<br />
erwarte dich nach Schluss am Denkmal. Du<br />
kommst!... Du kommst unter allen Umständen<br />
! ><br />
Gerda, die nach Büroschluss sonst als eine<br />
der ersten vom kaufmännischen Personal am<br />
kontrollierenden Pförtner vorbei auf die<br />
Strasse hinaustritt, sitzt noch nach sechs vor<br />
ihrem Telephonschrank. Unschlüssig. Ratlos.<br />
Becker erwartet sie am DenkmaL<br />
Sie hat plötzlich so unüberwindliche Abscheu<br />
vor diesem Manne, dem sie bisher<br />
eine Art dankbarer Gleichgültigkeit entgegengebracht,<br />
weil er dem Begriff « Wochenende<br />
» einen Sinn gegeben, dass sie Grauen<br />
davor empfindet, noch einmal mit ihm zusammenzutreffen.<br />
Ehe sie ihn kannte, hatte sie alle freien<br />
Stunden in der Bude zugebracht, wie sie die<br />
mit ihrer Mutter bewohnte Stube mit Küche<br />
nannte.<br />
Die Mutter war taubstumm. Sass tagaus,<br />
tagein im Lehnstuhl am Fenster und lauerte<br />
auf die Rückkunft ihrer Tochter. Kaum<br />
konnte sie es abwarten, dass die Tür sich<br />
hinter Gerda schloss. Noch während das<br />
Mädchen Hut und Mantel ablegte, begann<br />
die früh gealterte Frau — der Einsamkeit<br />
müde — zu « plaudern ».<br />
Die Tochter hatte das < Plaudern > gelernt,<br />
und bald spreizten sich die Finger von Mutter<br />
und Tochter, die Hände fuhren durcheinander,<br />
und in der abgeschlossenen Hofwohnung<br />
entspann sich erregtes, lautloses Gespräch,<br />
nur ab und zu unterbrochen von den<br />
heiseren Kehllauten der Alten.<br />
Die Tochter hatte es bald heraus, welche<br />
Geschichten der Mutter den grössten Spass<br />
machten : Klatsch !<br />
War Gerda gerade besonders übermütig,<br />
dann erfand sie die wildesten Romane zur<br />
Freude der Mutter, die der Tochter gläubig<br />
auf den verschlungenen Pfaden ihrer Fabulderkunst<br />
folgte.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
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N°87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Interessante Neuschöpfungen der Schweizer Industrie:<br />
Die Verbrenmmgsturbine<br />
als Zukunftsform der Verbrennungskraftmaschine<br />
Die Firma Brown-Boveri in Baden hat Oeffnung mehr Gas entweicht als Pressluft vom<br />
mit der Schaffung der ersten grossen Oleichstrom-Verbrennung'Sturbinen,<br />
wovon eine An-<br />
an. Da in der Verbrennungskammer durch die<br />
Turbogebläse hineingepumpt wird. Das ausströmende<br />
Verbrennungsgas treibt den Turbinen-Läufer<br />
lage in der Landi zu sehen war, eine technische<br />
Aufgabe gelöst, welche die Gemüter rere Kubikmeter Gas entstehen, begreift man leicht,<br />
Heizflamme aus jedem Kubikmeter Druckluft meh-<br />
der Techniker schon seit der vergangenen dass die Turbine eine grössere Leistung abzugeben<br />
vermag als der Kompressor (Turbogebläse) auf-<br />
Jahrhundertwende eifrig beschäftigte. Die<br />
Verdrängung der alten Kolbendampfmaschine<br />
durch die viel kleinere, raschlaufende Dampfturbine<br />
bei sämtlichen grossen Dampfkraftanlagen<br />
der Welt legte eine ähnliche Entwicklung<br />
auch im Gebiete der Verbrennungskraftmaschine<br />
nahe. Nicht umsonst hat<br />
Professor Stodola in sein weltbekanntes<br />
Werk über die Dampfturbine auch ein ausführliches<br />
Kapitel über die Verbrennungsturbine<br />
aufgenommen, worin die bis 1924 bekannt<br />
gewordenen Lösungen solcher Maschinen<br />
ausführlich geschildert werden.<br />
Das Grundprinzip.<br />
Besteht das Prinzip der Dampfturbine dann,<br />
dass man den in einer Kesselanlage entwickelten<br />
Dampf durch ein System besonders geformter Leitkanäle<br />
austreten und auf die Schaufeln eines Laufrades<br />
(oder mehrerer, abwechselnd von weiteren<br />
Leitkanälen gefolgter Laufräder) einwirken lässt, so<br />
wird andererseits der ähnlich beschaffene Läufer der<br />
Verbrennungeturbine direkt durch die unter hohem<br />
Druck stehenden Verbrennungsprase beaufschlagt.<br />
Bei gewöhnlichen Dampfkraftanlagen stehen die<br />
Feuerungsgase unter ungefähr atmosphärischem<br />
Druck und verlassen das Kesselhaus durch den<br />
Schornstein, nachdem sie den verwertbaren Teil<br />
ihrer Wärme an das im Kessel eingeschlossene<br />
Wasser sowie zum Teil direkt an den Dampf abgegeben<br />
haben. Der Druck entsteht dabei in dem<br />
eingeschlossenen Arbeitsmedium Wasser - Dampf.<br />
Anders bei der Verbrennungsturbine. Hier wird<br />
durch ein Turbogebläse Pressluft unter einem Druck<br />
von mehreren Atmosphären in einen Kessel gefördert,<br />
wo man ihr mittels eines Oelbrenners Wärme<br />
zuführt. Würde man während dieses Vorganges,<br />
wie dies im Verbrennungsmotor geschieht, den<br />
Kessel hermetisch abschliessen, so wäre eine Drucksteigerung<br />
die Folge, wie sie im Zylinder des Verbrennungsmotors<br />
nach der Zündung eintritt. Statt<br />
dessen wäre es auch denkbar, dass sich der Raum,<br />
worin die Verbrennungsluft eingeschlossen ist, während<br />
der Wärmezufuhr gerade stark genug vergrössert,<br />
um den Druck konstant zu halten (Gleichdruck-Verbrennung;<br />
klassisches Dieselprinzip). Noch<br />
ein wenig anders geht der Wärmeeinsatz im Kessel<br />
der Gleichdruck-Verbrennungsturbine vor sich. Der<br />
Kesseldruck wird hier dadurch auf konstanter<br />
Höhe gehalten, dass dauernd durch eine zweite<br />
Flg. 1. Schema einer neuen Holzwarth-Verbrennungsturbinen-Anlage.<br />
Oben die Verbrennungsturbine<br />
sowie auf der gleichen Welle der Stromerzeuger.<br />
Links aussen die grosee Verbrennungskammer,<br />
worin bei diesem System die Verbrennung nicht bei<br />
konstantem Druck, sondern bei heftigem Druckanstieg<br />
stattfindet. Im Untergeschoss eine Dampfturbine<br />
mit zwei Turbogebläsen, deren eines die<br />
Spülluft liefert, während das andere zur Füllung<br />
der Kammer mit Pressluft dient. Der Dampf wird<br />
im Kühlmantel von Kammer und Turbine erzeugt.<br />
nimmt Der Ueberschuss stellt die Nutzleistung dar,<br />
welche aus der durch die Heizflamme in der Verbrennungskammer<br />
an die Luft abgegebenen Brennstoffeneryie<br />
in der Anlage gewonnen werden kann.<br />
Diese Leistungsausbeute steht je nach Arbeitsverfahren<br />
in einem bestimmten als Wirkungsgrad bezeichneten<br />
Verhältnis zur hineingesteckten Brennstoffenergie.<br />
Ist er schlecht, so arbeitet die Anlage<br />
unwirtschaftlich und kann sich gegenüber besseren<br />
Systemen von Kraftanlagen nicht durchsetzen. Dies<br />
war bei früheren Bauarten von Verbrennungsturbinen<br />
der Fall, weshalb ihnen bisher kein grösserer<br />
Aufschwunf beschieden war. Da jedoch theoretische<br />
Erwägungen zeigten, dass eine Verbesserung des<br />
Wirkungsgrades unter gewissen Voraussetzungen<br />
durchaus möglich ist, arbeitete man da und dort<br />
in aller Stille weiter an dem Problem.<br />
Die Schwierigkeiten lasen vor allem in<br />
Materialfragen.<br />
So verursachte die Wahl eines geeigneten Sonder-Werkstoffes<br />
für die Schaufeln allerhand Kopfzerbrechen.<br />
Sogar heute noch hängt die Verbesserung<br />
der Wirtschaftlichkeit der Verbrennungsturbine<br />
und damit ihre Weiterentwicklunt überhaupt<br />
zum Teil davon ab, ob es gelingt, korrosions- und<br />
hitzbeständige Stahlsorten zu finden, die erlauben<br />
würden, die Drücke und Temperaturen in der Anlage<br />
noch höher zu treiben. Denn hiedurch liesse<br />
sich ähnlich wie bei Verbrennungsmotoren durch<br />
die Steigerung des Kompressionsverhältnisses eine<br />
Erhöhung des Wirkungsgrades erzielen. So hohe<br />
Verbrennungsdrücke allerdings, wie man sie dort<br />
kennt, dürften nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse<br />
bei Gleichdruck-Turbinen in absehbarer<br />
Zeit nicht angewendet werden, weil Temperaturen<br />
von 2000° C und darüber, wie sie Verbrennungsmotoren<br />
vorkommen, von keinem Material auf die<br />
Dauer ohne starken Festigkeitsverlust ausgehalten<br />
werden. Kolbenmaschinen sind diesen Hitzegraden<br />
nur deswegen gewachsen, weil sie bei jedem Arbeitsspiel<br />
bloss einen kleinen Sekunden-Bruchteil lang<br />
vorhalten, worauf sich die Gase infolge des beschleunigten<br />
Abwärtsganges des Kolbens sehr rasch<br />
dehnen und die Temperatur im entsprechenden<br />
Mass abnimmt. Auch wird das Auspuffventil jeweils<br />
nur während ungefähr Ji Kurbelwellendrehung<br />
von - den heissen Abgasen umspült. Danach<br />
bleibt es für lK Kurbelwellendrehungen geschlossen<br />
und hat Zeit, die aufgenommene Wärme an den<br />
Ventilsitzen sowie durch den Schaft an die Ventilführung<br />
abzugeben. Bei den Schaufeln und den<br />
Brennstoff-Leitkanälen einer Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />
dagegen liegen die Verhältnisse ganz<br />
anders, weil sie dauernd von den hocherhitzten<br />
Gasen umspült werden und zwischendrin keine Zeit<br />
zur Abkühlung haben. Dadurch sind der zulässigen<br />
Temperatur der Gase gewisse Grenzen gezogen.<br />
Nachstehende Zahlen, die sich auf einen bei früheren<br />
Gasturbinen benützten Schaufel-Stahl beziehen,<br />
zeigen deutlich den Einfluss der Temperatur auf<br />
die Festigkeit der Schaufel-Werkstoffe:<br />
Festigkeit in kg/cm* =<br />
Dehnung bezogen auf<br />
lOfache Länge<br />
bei 20° G<br />
bei 480° C<br />
Fig. 2. Schema der Gleichtfruck-Verbrennungsturbinen-AnlaM<br />
von Brown-Boveri. Links aussen die<br />
elektrischen Maschinen. Unter dem Luftkessel links<br />
das Turbogebläse und rechts die Verbrennungsturbine.<br />
Fortsetzung S«lt« 6.<br />
Dass in England durch die Armee zahlreiche<br />
gebrauchte Wagen von grossem Hubraum<br />
aufgekauft und in Ambulanzen umgebaut<br />
wurden. Da infolge der Brennstoffrationierung<br />
die Preise von Altwagen mit<br />
grossem Hubvolumen eine Senkung erfuhren,<br />
waren die entstandenen Auslagen verhältnismässig<br />
bescheiden.<br />
Dass in einer englischen <strong>Zeitung</strong> folgendes<br />
Inserat zu lesen war : « Tausche Schinken-<br />
und Speck-Rationierungskarte gegen<br />
solche für Benzin, da Vegetarier.» So ein<br />
Idealist...<br />
Von einem neuen, elektrischen Personenwagen,<br />
dessen Bau jetzt in England aufgenommen<br />
wurde. Er enthält unter der « Motorhaube<br />
» eine grosse Bleibatterie. Seine<br />
nach Möglichkeit einzuhaltenden, wirtschaftlichen<br />
Fahrgeschwindigkeiten liegen<br />
bei 22, 40 und 50 km/St. Mit einer Ladung<br />
der Batterie soll es möglich sein, in ebenem<br />
Gelände 80—90 km weit zu fahren.<br />
Dass Morris demnächst ein Montagewerk<br />
in Ungarn in Betrieb nehmen wird.<br />
Dass die Zahl der Arbeitslosen-Unterstützungsempfänger,<br />
die jeweils im eigenen<br />
Automobil die Unterstützung abholten, in<br />
Cleveland (USA) in die Tausende ging.<br />
Nach einem neuen Erlass wird nun damit<br />
aufgeräumt und die « Arbeitslosen > haben<br />
entweder ihr Nummernschild abzugeben<br />
oder auf die Auszahlung einer Unterstützung<br />
zu verzichten.<br />
Von einer neuen Autodecke, die wie ein<br />
Rock um die Taille geschnallt wird. Eine<br />
aufgenähte Tasche dient zur Aufnahme von<br />
Taschentuch und Portemonnaie.<br />
Von Modellwagen-Rennen in USA. Die<br />
kleinen Fahrzeuge wiegen ungefähr 5 Pfund<br />
und werden vom « Fahrer », der im Zentrum<br />
der kreisförmigen «Rennbahn* steht, an<br />
einer Leine geführt. Sie sollen Geschwindigkeiten<br />
bis 70 km/St, entwickeln, wobei der<br />
«Fahrer* infolge der Zentrifugalkraft an<br />
der Leine einen Zug von ca. 25 Pfund auszuhalten<br />
hat.<br />
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6<br />
Fig. 3. Gesamtansicht der Gleichdruck-Verbrennungsturbinen-Anlage an der Landi. Anordnung der<br />
Maschinen wie im Schema Fig. 2.<br />
In diesen Werkstofffragen liegt der Hauptgrund<br />
dafür, dass die Verbrennungs-Kolbenmaschine auch<br />
in grösseren Einheiten wohl noch lange neben der<br />
Verbrennungsturbine weiterbestehen wird, während<br />
im Bau von Dampfkraftanlagen die Turbine die<br />
Kolbenmasohine längst verdrängt hat. Grund: Die<br />
Dämpfturbine vermag das gleiche Wärmegefälle<br />
auszunützen wie die Kolbendampfmaschine, weil die<br />
Dampftemperaturen auf jeden Fall nur einige hundert<br />
Grad beträgt gegenüber 2000° G und mehr des<br />
Verbrennungsmotors.<br />
Nachdem wir uns heute der wohl endgültigen<br />
Bauform der Verbrennungsturbine nähern, wobei<br />
allerdings noch mit zahlreichen Detailverbesserungen<br />
zu rechnen ist, dürfte<br />
ein kurzer Ueberblick über die wichtigsten<br />
Entwicklungsstufen<br />
interessieren, die in fast gerader Linie zur heutigen<br />
Lösung führten. Sie alle und mit ihnen noch viele<br />
andere, z. T. etwas phantastisch anmutende Projekte<br />
tragen den Stempel der Sorge um die Bewältigung<br />
des Hitzeproblems auf der Stirn.<br />
Als eigentliche Vorläufer der heutigen Verbrennungsturbine<br />
darf man wohl jene Anlagen bezeichnen,<br />
die zu Versuchszwecken um 1908 herum durch<br />
die S. 4- des Turbomoteurs in Paris gebaut<br />
wurden. Sie arbeiteten ähnlich der modernen<br />
Ausführung nach dem Gleichdruckprinzip mit dem<br />
einzigen Unterschied, dass man die Verbrennungs-<br />
Gase durch Einspritzung von Wasser auf<br />
450 bis 476° C kühlte, bevor man sie in die Turbine<br />
leitete. Nach, einer ersten Ausführung •von<br />
25 PS folgte eine Anlage von 400 PS, die über eine<br />
Drehzahl von 4250 U/Min, verfügte. Ihr Wirkungsgrad<br />
belief sich aber nur auf ca. 3%, d.h. es musste<br />
fast die ganze Turbinenleistung zum Antrieb des<br />
Turboverdichters aufgewendet werden.<br />
Etwa um die gleiche Zeit begannen in Deutschland<br />
die Arbeiten von Holzwarth, der grundsätzlich<br />
eigene Wege ging. Bei seinen Gasturbinen findet<br />
die . ,<br />
Verbrennung im Gegensatz zum Gleichdruckverfahren<br />
in einer grossen Zahl<br />
geschlossener, kranzartig angeordneter<br />
Kammern bei heftigem Druckanstieg.<br />
statt, worauf die Gase durch Ventile gegen die<br />
Schaufeln des Laufrades austreten. Jede Kammer<br />
erzeugt also beim jeweiligen Austritt der Gase nur<br />
einen kurzen Antriebsimpuls. Anschliessend folgt<br />
eine Ausspülung der Kammer mit Luft, die gleichzeitig<br />
auch der Kühlung der Schaufeln dient, — die<br />
Austrittsventile schliessen sich wieder und die<br />
Kammer füllt sich mit einer neuen Gemischladung,<br />
— Zündung, und Austritt der Gase usw.<br />
Nachteilig wirkt sich der grosse Kühlluftverbrauch<br />
auf den Wirkungsgrad aus, der infolgedessen wenigsten<br />
bis 1924 nicht über 13% gesteigert werden<br />
konnte. 1928 nahm Brown-Boveri erneut den Bau<br />
einer Holzwart-Turbine auf und schlug für diese<br />
eine Art Zweikammer-Zweitakt-Prozess vor. Diese<br />
Maschine arbeitet seit 1933 zur vollen Zufriedenheit<br />
in einem deutschen Hüttenwerk, weshalb ein weiteres<br />
Aggregat von 5000 PS für Betrieb mit Hochofengas<br />
in Auftrag gegeben wurde.<br />
Als letztes Glied in der Kelte der Entwicklungsstufen,<br />
die geradlinig zur Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />
führt, ist die erfolgreiche Anwendung von<br />
Abgasturbinen zum Antrieb eines Aufladegebläses<br />
bei Verbrennungsmotoren<br />
zu nennen, die vom Schweizer Ingenieur Buchi propagiert<br />
und nach ihm benannt wurde. Mit ihrer<br />
Hilfe lässt sich ein Teil der sonst nutzlos verpuffenden<br />
Abgasenergie noch verwerten und vor allem<br />
eine ganz bedeutende Leistungssteigerung von 30<br />
bis 40 % erzielen. Im Grossmötorenbau hat die<br />
Firma Sulzer in Winterthur und im Fahrzeugmotorenbau<br />
die Ad. Saurer AG. in Arbon die Büchi-<br />
Aufladung mit Erfolg angewandt.<br />
Der jüngste und endgültige Schritt in dieser<br />
Entwicklung wurde nun von Brown-Bover-i-'nat der<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />
Schaffung der Gleichdruck-Verbrennungsturbine<br />
getan. Dank der Verbesserung des Wirkungsgrades<br />
der Turbokompressoren gelang es hei einer Lufttemperatur<br />
von nur 550° G am Turbineneintritt<br />
einen Gesamt-Nutzeffekt von 18% zu erhalten. Sobald<br />
hitzebeständigere Schaufel-Stähle zur Verfügung<br />
stehen, wird es ohne weiteres möglich sein<br />
noch bessere Wirkungsgrade zu erzielen. Ja, es besteht<br />
sogar schon heute die Möglichkeit auf einen<br />
Nutzeffekt von ca. 22—25% zu kommen, wenn man<br />
die aus der Turbine abströmenden Gase in einem<br />
grossen Lufterhitzer zur Vorwärmung der in den<br />
Kessel gelangenden Pressluft benützt. Allerdings<br />
begibt man sich hiedurch z. T. des Vorteils der sehr<br />
kompakten Bauart, wie sie der Gleichdruckturbine-<br />
Anlage sonst eignet.<br />
Zusammenfassend können wir feststellen, dass<br />
in jüngster Zeit im Bau von Verbrennungsturbinen-<br />
Aggregaten entscheidende Fortschritte erzielt wurden.<br />
Ob diese Maschinenart je auch für den Antrieb<br />
von Automobilen Bedeutung erlangt, kann im<br />
gegenwärtigen Moment nicht vorausgesagt werden,<br />
doch ist dies nicht ausgeschlossen, sofern die Schaffung<br />
einer befriedigenden, stufenlosen und vollautomatischen<br />
Kraftübertragung von hohem Nutzeffekt<br />
sowie geringem Gewicht und Preis gelingt.<br />
Vorderhand werden allerdings solche Turbinen nur<br />
im Bereich zwischen 1000 und 10000 PS gebaut.<br />
-b-<br />
Beleuchtung einer Strassenkurve durch das normale<br />
Scheinwerferlicht.<br />
Automobil und K*R«e;&<br />
Verdunkelungsmasken wirken kühlend<br />
auf Scheinwerferlampe<br />
Da man gefühlsmässig annahm, dass durch die<br />
Montage der Verdunkelungsmasken die Kühlung<br />
der Scheinwerferlampen leide und sich daher<br />
auch ihre Lehensdauer vermindern könnte, wurden<br />
in England genaue Messungen über den Einfluss<br />
der Hauben auf die Temperatur des Glases der<br />
Lampenbirne durchgeführt. Man schloss an einen<br />
Autoscheinwerfer mit 12-Volt-Birne einen Akkumulator<br />
mit einer Spannung von 14 Volt an. Zur<br />
Feststellung der Temperatur auf der Oberfläche der<br />
Lampenbirne diente ein Thermoelement. Hiebei<br />
aeigte es sich erstens, dass es durchschnittlich<br />
beim Stillstand des Wagens ungefähr eine halbe<br />
Stunde dauert, bis die Höchsttemperatur erreicht<br />
ist. Ferner fand man, dass beim stillstehenden<br />
Fahrzeug tatsächlich durch den Einfluss der Maske<br />
sich die. Lampenbirne etwas stärker erhitzt, und<br />
zwar auf 223° G statt nur auf 205° C. Beim Fahren<br />
jedoch trat genau das Gegenteil ein, da offenbar<br />
die Maske für eine intensivere Umspülung des<br />
Scheinwerfergehäuses durch den Fahrwind sorgt.<br />
So wurde bei einem Fahrtempo von 50 km/St, ohne<br />
Maske eine Temperatur von 190° C, mit Maske da-<br />
Wie eine Nebellampe das Fahren auch in den Kurven erleichtert<br />
Ansicht der Notek-Nebel- und Kurvenlampe.<br />
Wir •wiesen bereits in Nummer 84 der<br />
€ Automobil-Revue» darauf hin, wie eine Nebellampe<br />
beschaffen sein sollte, um für Fahrten bei<br />
nebligem Wetter spürbare Vorteile zu bringen. Es<br />
wurde speziell erwähnt, dass ein fächerartig, breiter<br />
Lichtkegel gerade im dicken Nebel erwünscht ist,<br />
weil er erlaubt, sich mit dem Wagen an dem von<br />
den Scheinwerfern nicht beleuchteten Strassenrand<br />
gleichsam vorwärts zu tasten. Unsere untenstehenden<br />
Bilder beziehen sich auf die durch eine derart<br />
konstruierte Lampe erzielte Verbesserung der Sicht<br />
in Kurven. Sie zeigen, wie der breite Strahl der<br />
Nebellampe die Stassenbiegung viel besser beleuchtet<br />
als die Hauptscheinwerfer. Daher vermag eine<br />
nach dem erwähnten Prinzip gebaute Nebellampe<br />
auch bei sichtigem Wetter gute Dienste zu leisten.<br />
Das Bild nebenan zeigt die Notek-Nebellampe, deren<br />
breites Lichtbündel den erwähnten Anforderungen<br />
entspricht.<br />
-b-<br />
Beleuchtung einer Kurve durch das breite Licht-<br />
• bündel der Notek-Nebellampe:<br />
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gegen nur eine solche von 175°C gemessen. Damit<br />
überweisen. Der nächsten Generalversammlung der<br />
ist klar erwiesen, dass die Verdunkelungshauben a. B^h<br />
Sektion soll beantragt werden, den Jahresbeitrag<br />
für die Dauer des Krieges provisorisch auf<br />
die Lebensdauer der Lampenbirnen nicht beeinträchtigen<br />
können, um so mehr als man die Scheinwerfer<br />
ja beim Parkieren stets ablöscht. -b- Zur Erneuerung der Ausweise im Kanton zwar ab 1940.<br />
Fr. 15.— (bis Fr. 25.—) herabzusetzen, und<br />
Bern.<br />
Was das finanzielle Ergebnis des Bergrennens<br />
Das .Strassenverkehrsamt des Kantons Bern<br />
Develier - Les Rangiers anbetrifft, so präsentiert<br />
TTeaJhi «•»<br />
macht die Motorfahrzeugbesitzer darauf aufmerksam,<br />
dass die Erneuerung der Fahrzeugausweise bis<br />
es sich bei weitem nicht so schlimm, als man angesichts<br />
des miserablen Wetters, das am Renntag<br />
Frage 13.773. Kompresslonsverhältnls bei Gas-spätestenbetrieb. Es interessiert mich, zu erfahren, ob bei<br />
besserung des Abschlusses die finanzielle Hilfe der<br />
5. Januar 1940 zu erfolgen hat. Wäh-<br />
herrschte, erwartet hatte. Vor allem haben zur Ver-<br />
Gastoetrieb die Kompressionsverhältnisee heutiger<br />
Zentralverwaltung und die untadelige Organisation<br />
Motoren beibehalten werden dürfen. R. B. in Z.<br />
beigetragen.<br />
Antwort. Die Kc-mpressionsfestigkeit der<br />
verschiedenen als Treibstoff in Frage kommenden<br />
T.C.S.<br />
Gase ist sehr vesohieden hoch. Während die einen<br />
keine höhere oder sogar eher eine geringere Kompression<br />
ertragen als normales Benzin, besitzt die<br />
Mehrzahl der Gase eine bedeutend höhere Klopffestigkeit,<br />
so dass vielfach Verdichtungsverhältnisse<br />
bis 1:9 möglich sind. Die höchste Kompressionsfestigkeit<br />
hat trockenes Wasserstoffgas, das<br />
nach neueren Vensuchen mit Verdichtungen bis<br />
1:15 noch anstandslos verwendet werden kann. Im<br />
allgemeinen ertragen obengesteuerte Motoren eine<br />
etwas höhere Kompression als 6eitengesfce>uerte, bei<br />
denen man das Kompressionsverhältnis an Stelle<br />
von 1:9 vielleicht bloss auf 1:7.5, oder an Stelle<br />
von 1:14 möglicherweise nur auf 1:11.5 treiben<br />
darf usw. Die nachstehenden Zahlen gelten für<br />
obengesteuerte Motoren und stellen nicht das absolut<br />
erreichbare Maximum der Kompression, sondern<br />
lediglich einen guten, praktisch noch brauchbaren<br />
Wert dar.<br />
Wassenstoffgas 1:14<br />
HoJzgas 1:9<br />
Holzkohlegas 1:9<br />
Leuna-Flüssiggas 1:9<br />
Leuchtgas 1:7<br />
Klärgas 1:5.5<br />
Azethylengas 1:5.5 (nicht völlig albgeklärt)<br />
Bei den obenstehenden Gasen darf also das in A.C.S. bereit erklärt haben, ab.1940 die Haftpflichtversicherungsprämien<br />
für Personenwagen, Liefe-<br />
heutigen Benzinmotoren übliche Kompressionsverhältnis<br />
von 1:5.5 bis 1:6 durchwegs beibehalten rungswagen und Motorräder um 20% und für Lastwagen<br />
um 15% zu reduzieren und bei Ausser-<br />
werden. Allerdings wird man bei den kompreseionsfesteren<br />
Gasen gut daran tun, die Verdichtung<br />
auf obenstehenden Wert oder nahe an diesen rungsrabatte eintreten zu fassen. Der Regierungsrat<br />
betriebsetzung des Fahrzeuges erweiterte Sistie-<br />
heran zu erhöhen, da damit der Wirkungsgrad des Kantons Aargau wird im Laufe dieser Woche<br />
steigt, üeber die Zulässigkeit dieser Abänderung über die Anträge unserer Sektion befinden, welche<br />
gibt der Motorenfabrikant Auskunft. Auch die eine prozentuale Reduktion der Motorfahrzeugsteuer<br />
Leistung erhöht sich mit der Steigerung des Kompressionsverhältnisses<br />
etwas, was beispieleweise bei zum Ziele haben. Gleichzeitig wird die Behörde<br />
als Anpassung an die ausserordentlichen Zeiten<br />
Holzgaisbetrieb schon deswegen erwünscht ist. weil die Rückvergütung der Steuer für requirierte Wagen<br />
beschliessen, entsprechend dem von sie sich im Vergleich zu Benzinbetrieb auf jeden<br />
unserer<br />
Fall ein wenig vermindert. Bei einer Steigerung<br />
des Kompressionsverhä.ltni6ses auf 1:7.5 hat man<br />
immer noch eine Leistungseinbu&se von rund Ü,<br />
bei einer Verdichtung von 1:9 eine solche von rund<br />
20% in Kauf zu nehmen. -b-<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Frage 1285: Verdunkelungsmaterial. Ich ersuche<br />
Sie um Bekanntgabe der Adresse einer Lieferfirma<br />
für Automobil-Verdunkelungsmaterial.<br />
P. in P.<br />
Frage 1286: Carter-Vergaser. Können Sie die<br />
Adresse des Generalvertreters der «Carter»-Vergaser<br />
nennen? D. in P.<br />
renddem Steuern und Gebühren auf das Postcheckkonto<br />
III 3755 einzuzahlen sind, müssen dem Strassenverkehrsamt<br />
die Versicherungsnachweiskarte, die<br />
Fahrzeugausweise, die Postquittung über bezahlte<br />
Steuern und Gebühren, die Legitimationskarte für<br />
die Benzinrationierung, das Schatzungsverbal (bei<br />
requirierten Fahrzeugen) und die zu erneuernden<br />
Führerausweise vorgelegt oder zusammen in einer<br />
Sendung zugestellt werden. Für die Rücksendung<br />
der Ausweise ist ausserdem die Beilegung eines<br />
frankierten und adressierten Briefumschlages nötig.<br />
Bei Ausserbetriebsetzung des Fahrzeuges sind<br />
die Kontrollschilder bis spätestens 5. Januar an das<br />
Strassenverkehrsamt zurückzugeben, ebenso die Legitimationskarten<br />
für die Benzinrationierung und<br />
die Rationierungsscheine.<br />
A. C. S<br />
SEKTION AARGAU. Die auf letzten Samstag<br />
nach Aarau anberaumte ordentliche Budget-Generalversammlung<br />
verzeichnete einen erfreulichen Besuch.<br />
Bei der Budgetberatung beschloss die Versammlung,<br />
den Jahresbeitrag von bisher Fr. 30.—<br />
auf Fr. 25.—zu reduzieren und für neu eintretende<br />
Mitglieder kein Eintrittsgeld mehr zu erheben. Das<br />
Budget 1940 ist mit Fr. 17 000.— Einnahmen und<br />
Ausgaben ausgeglichen. Die Versammlung nahm<br />
mit Genugtuung davon Kenntnis, dass sich die Versicherungsgesellschaften<br />
dank den Bemühungen des<br />
Sektion gestellten Begehren.<br />
Zum anschliessenden Filmvortrag «Eine Reise<br />
nach Nordamerika» fanden sich rund 250 Personen<br />
ein. Der Vorsitzende hiess den Referenten, Herrn<br />
Dr. Mende, Zentralpräsident des A.C.S., herzlich<br />
willkommen. Ein spezieller Willkommgruss galt<br />
auch den im Wehrkleide erschienenen Mitgliedern.<br />
Herr Dr. Mende hat mit seiner ausgezeichneten<br />
und lebendigen Reiseschilderung den verdienten<br />
Beifall der dankbaren Zuhörerschaft gefunden.<br />
SEKTION LES RANGIERS. An seiner letzten<br />
Sitzung hat der Vorstand beschlossen, das Jahresfest<br />
ausfallen zu lassen und statt dessen der Soldatenweihnacht<br />
einen Beitrag von Fr. 200.— zu<br />
SEKTION SEELAND. 500 Franken für die Soldafenfürsorge.<br />
Die Sektion Seeland des Schweizer<br />
Touring-Clubs wird, wie ihr Vorstand beschlossen<br />
hat, »in Würdigung der Zeitverhältnisse auf die<br />
Durchführung ihres traditionellen Jahresfestes<br />
diesmal verzichten und hat auch die in früheren<br />
Jahren jeweils abgewickelten sportlichen Veranstaltungen<br />
in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres<br />
ausfallen lassen. Dafür erachtet es die Sektion ak<br />
zeitgemäss, die sonst für diese Anlässe ausgegebenen<br />
Gelder der Soldatenfürsorge zuzuwenden und<br />
dabei vor allem an jene Truppeneinheiten zu denken,<br />
in welchen die Sektionsmitglieder zur Hauptsache<br />
Aktivdienst leisten. So wird ein Gesamtbetrag<br />
von 500 Franken zu fünf gleichen Teilen<br />
an die Aktion «Soldatenweihnacht«, sowie an die<br />
Fürsorgekaseen der Füs. Bat. 25, 26 und 101 und<br />
des Schützenbat. 3 ausgerichtet. Diese Einstellung<br />
verdient sicher Dank und Anerkennung.<br />
J&ux den Yevbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Protokollauszug der Dezember-Versammlung.<br />
Die letzte Monatsversammlung<br />
des Jahres galt<br />
hauptsächlich der Bereinigung<br />
der Kassageschäfte. Anschliessend<br />
wurde eine Neuaufnahme<br />
genehmigt. Ueber das bevorstehende<br />
Familienfest gab der Präsident noch einige<br />
Orientierungen ab. Von weiteren Veranstaltungen<br />
über das Jahresende wird abgesehen. Der Kassier<br />
bittet noch, Beiträge per Post, möglichst vor Jahresschluss,<br />
einzusenden.<br />
Bericht über das Familienfest. Ein Familienfest<br />
im wahren Sinne des Wortes feierte letzten Sonntag<br />
die ganze Chauffeurfamilie des Gh.V.Z. In überraschend<br />
stark besetztem Saal und vor einem frohgesinnten<br />
Publikum eröffnete der Präsident mit<br />
einem Begrüssungswort an die Kinder, Frauen und<br />
Kollegen ein hübsches Unterhaltungsprogramm. Mit<br />
sympathischen Worten gedachte er der treuen Kameraden<br />
im Felde.<br />
Die musikalischen Darbietungen, vorgetragen<br />
vom Jugend-Ensemble des «Züha», unter Leitung<br />
von Herrn M. Wild, sowie die fröhlichen Gesänge<br />
der Geschwister Koch, unter Begleitung von Herrn<br />
Gapprani, fanden ungeteilten Beifall. Ergötzlich<br />
waren wieder die Rezitationen unserer Kleinen.<br />
Viel Schönes und Kurzweiliges zeigte auch unser<br />
Kollege E. Daub mit seinen Filmvorführungen. Dabei<br />
verdient ein Farbenfilm von der «Landi« besondere<br />
Beachtung. Ein Gratiszabig für Trauen und<br />
Kinder trug ebenfalls das Seine zu guter Stimmung<br />
bei, und im Bewusstsein, ein paar unterhaltsam»<br />
Stunden im Schosse des Ch.V.Z. verlebt su haben,<br />
trat jedes seinen Heimweg an.<br />
Buckev^sdi<br />
AMADEUS. Roman von John Knittel.<br />
(Orell Füssli Verlag, Zürich und Leipzig}<br />
Knittels neuer Roman ist ein Werk von gewaltigen<br />
Perspektiven, in dessen Mittelpunkt Amadeus,<br />
der Sohn Therese Etiennes steht, ein kühner Ingenieur,<br />
der grandiose Pläne» zu verwirklichen<br />
sucht. Das Verbrechen seiner Mutter belastet sein<br />
Leben. In der Arbeit sucht er Befreiung und Vergessen.<br />
In einem Hochtal der Schweizeralpen erstellt<br />
er in jahrelanger aufreibender Arbeit ein gewaltiges<br />
Kraftwerk. Weitgespannte andere Pläne<br />
sucht er zu fördern und die Grundbedingungen zu<br />
deren Verwirklichung zu schaffen. Pauline, seine<br />
Jugendliebe, ist die Frau eines wohlbestallten höheren<br />
Beamten geworden, aber ihre künstlerisch,<br />
veranlagte Natur sucht Befreiung, wozu ein zufälliges<br />
Zusammentreffen mit Amadeus den Anstoss<br />
gibt. Ein schwerer Ehekonflikt entsteht und steigert<br />
sich bis zum dramatischen Bruch. Der Tod<br />
Therese Etiennes und die Vollendung von Amadeus'<br />
Werk bringen die Entscheidung.<br />
FEST IM GRÜNEN. 8 Novellen von Gottlieb<br />
Heinrich Heer. (Orell Füssli Verlag,<br />
Zürich und Leipzig.)<br />
Heer zeigt eich wieder als ein echter Dichter,<br />
der die Tradition der grossen Schweizer Erzähler<br />
fortzusetzen berufen ist. Diese acht feinsinnige»<br />
Erzählungen sind wahre Meisterstücke der Novellistik<br />
und beweisen aufs neue das dichterische<br />
Können Gottlieb Heinrich Heers. Seinen beiden<br />
letzten grossen Romanen, «Die Königin und der<br />
Landammann» und «Thomas Platter», war ein voller<br />
Erfolg beschieden; dieses neue Buch verdient<br />
ihn in gleicher Weise.<br />
SCHWEIZERLAND-KALENDER von Jean<br />
Gaberell. Wiederum überrascht und fesselt der<br />
Schweizerland-Kaiender des Meister-Photögraphen<br />
Gaberell durch die Reichhaltigkeit und das künstlerische<br />
Niveau seines Inhalts. In 130 Aufnahmen<br />
hat seine Kamera die Schönheit der Schweiz im<br />
Wechsel der Jahreszeiten eingefangen. Stille, verträumte<br />
Winkel aus Städten und Dörfern wechseln<br />
mit der glpis^senden Weite der Berge und Gletscher,<br />
Intimes mengt sich mit Grandiosem und<br />
Majestätischem. Untadelig im Tiefdruckverfahren<br />
reproduziert, bieten die in acht verschiedenen<br />
Farben gehaltenen Blätter, zu denen sich noch<br />
fünf Kunstdruck-Wiedergaben gesellen, einen Querschnitt<br />
durch die landschaftliche und kulturelle<br />
Schweiz. Als Künder der unerschöpflichen Reize<br />
unserer Berge und Täler, unserer Flüsse und<br />
Seen bildet der Kalender gerade heute einen wertvollen<br />
Beitrag zur Besinnung auf uns selbst und<br />
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rechnen mit den letzten Rappen — auch mit jenen,<br />
die sie an die Offerte verwenden) Eine prompte<br />
Rücksendung der Beilagen — besonders wenn ein<br />
frankiertes Retourcouvert mit eingereicht wurde<br />
— bedeutet für sie deshalb eine Erleichterung.<br />
Wir bitten Sie, Herr Prinzipal, daran zu denken,<br />
wenn Ihnen die Offerten zuströmen und<br />
danken Ihnen im Namen der Offertsteller<br />
eum voraus für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Verlas, Druck und Cliches: HALLWAG A.-Q- Bern.<br />
Für wirkungsvolle Inserate: Hallwae-CIiehe» I
BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1939</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 87<br />
und unserm Christbäumchen herniedergrüs<br />
Ernst und schweigend standen wir dann wiedj)<br />
vor unsern Kerzlein, als der letzte Ton längst<br />
klungen war, jeder in Erinnerung versunken<br />
jeder heimlich seine Tränen aus den Auger;<br />
sehend. «Stille Nacht — Heilige Nacht I — i<br />
D.l<br />
Weihnachtslied<br />
Weihnachtliches Heimlichtun -..<br />
Dass die, Schaufenster der Spielwarengeschäfte Aber es gibt noch ein viel untrüglicheres Zeichen.<br />
Wenn plötzlich die Mama aufschreit, wenn<br />
und dann auch allmählich diejenigen der anderen<br />
Läden prächtiger ausgestattet und verlockender der Papa unvermutet ins Zimmer kommt, und der<br />
anzusehen sind als in anderen Jahreszeiten, ist das Papa beim Heimkommen vom Geschäft sich erst<br />
erste Zeichen. Dass die Hausfrauen über die Truhen<br />
gebückt stehen, die das seit Wochen sorglich er in seine Schreibtischschublade sperrt — wenn<br />
sorgfältig vergewissert, dass niemand sieht, was<br />
gehamsterte Mehl und Fett beherbergen, und der siebenjährige Heiri geheimnisvolle Zeichen<br />
dass diese Truhen sich im gleichen Tempo zu leeren<br />
wie die mit Argusaugert bewachten Vorrats-<br />
auf ein tintenbeklecktes Papier malt und das vierjährige<br />
Trudi sich mit einer Flechtarbeit in einem<br />
schränke zu füllen beginnen, dass die Kinderlein<br />
plötzlich brav und gesittet sind, die Türen leise<br />
Zimmerwinkel versteckt und «Aber es darf niemand<br />
zuschauen!» schreit — wenn der Grossvater<br />
schliessen, «bitte» und «danke» sagen und Zärtlichkeitsanwandlungen<br />
verspüren, an die man seit umfangreiche Pakete mitbringt, in denen immer<br />
dem letzten Geburtstag nicht mehr gewohnt war, «ach nüt» drin gewesen ist, wenn man danach<br />
dass die Geschäftsleute auf einmal etwas freudigere<br />
Gesichter machen, wenn sie auch nicht auf-<br />
stricke Strümpfe für die Soldaten, aber Strickerei<br />
fragt — und wenn die Grossmutter behauptet, sie<br />
hören, über die unglücklichen Zeiten zu jammern, sieht genau so aus wie ein rosa Pullover fürs Gritli<br />
dass die <strong>Zeitung</strong>en wieder dicker geworden — also wenn die vertrautesten Menschen anfangen,<br />
vor einander heimlich zu tun, sich offen ins<br />
sind, weil die Warenhäuser sie wieder mit ganzseitigen<br />
Annoncen pflastern, dass schliesslich auf Gesicht zu lügen und schamlos von einer grossen<br />
Schachtel, auf der das Bild einer elektrischen<br />
den bekannten Plätzen der Stadt über Nacht<br />
ganze Tannenwälder gewachsen sind, die einen Eisenbahn prangt, zu behaupten, sie enthalte eine<br />
festlichen Duft verbreiten — das alles zusammengenommen,<br />
lässt auch den minder Scharfsinnigen also alle gewohnte Offenheit und Wahrheitsliebe<br />
Musterkollektion von Duppelmann & Co. — wenn<br />
auf den Gedanken kommen, dass Weihnachten flöten gegangen ist —, dann ist ganz bestimmt<br />
wpT,. der Türe steht.<br />
— Weihnachtenl R.H.<br />
Lasst uns den Weg zur Krippe geh'n,<br />
wie einst die frommen Hirten,<br />
lasst nach dem heil'gen Stern uns seh'n,<br />
uns, die so sehr Verirrten;<br />
vom Glanz der inn'gen Liebe lasst<br />
uns Herz und Sinn erleuchten,<br />
bis dass die Demut uns erfasst,<br />
uns. die so stark sich deuchten.<br />
0 hört, vernehmt es überall,<br />
auch ihr, ihr Hochmutstoren:<br />
Zu Bethlehem in schlichtem Stall<br />
ward uns das Heil geboren!<br />
Die Hirten sangen: «HeiVger Christ!»<br />
Sie wussten es, die frommen;<br />
Durch ein unschuldig Kindlein ist<br />
das Heil zur Welt gekommen.<br />
Nicht wo sich Macht und Hochmut bläh n,<br />
ist wahres Glück zu finden —<br />
lasst uns den Weg zur Krippe geh'n,<br />
den Hass zu überwinden;<br />
denn wer sich an den Christ nicht kehrt,<br />
er bleibt verirrt hienieden,<br />
und nur die Liebe, die Er lehrt,<br />
sie führt zu sel'gem Frieden.<br />
Emil Hügli.<br />
Christfest im Walde<br />
Kein Laut drang aus der nebelüberdeckten<br />
Tiefe in unsere herrliche Einsamkeit herauf. Ueberall<br />
tiefste, feierlichste Stille und rund um unser<br />
trautes Hüttchen herum ein Glitzern und Glänzen<br />
von unendlicher Pracht, das der Mond mit seinem<br />
silbernen Lichte in dieser wundervollen Schönheit<br />
aus den Myriaden von Schneekristallen hervorzuzaubern<br />
vermocht hatte. Beissende Kälte herrschte,<br />
als wir drei einsame Skifahrer unsere Bretter an<br />
die Füsse schnallten und uns lautlos auf der<br />
federleichten weichen Decke dem offenen Walde<br />
näherten. Sachte und behutsam schoben wir unsere<br />
Latten durch die flimmernden Kristalle, als ob<br />
wir fürchteten, diese märchenhafte Pracht der<br />
göttlichen Natur zu verscheuchen; und nur ganz<br />
leise und zart knirschte der kalte Pulverschnee<br />
unter dem sanften Druck unserer Stöcke. Kein<br />
Wort durchbrach die Stille, schweigend und geheimnisvoll<br />
umstanden wir das kleine Bäumchen<br />
mitten unter all den grossen, schwerbehangenen<br />
Tannen des Bergwaldes. Mit zitternden Händen<br />
nestelten wir an den kleinen eis- und schneestarrenden<br />
Aestchen, bis wir an jedem ein kleines<br />
weisses Kerzchen befestigt hatten. Und plötzlich<br />
flackerten sie auf, die vielen Lichtlein, erst ganz<br />
zaghaft und scheu, dann immer stärker, bis sie<br />
klar und helleuchtend unsere Gesichter erstrahlen<br />
Messen und unsere Körper mächtige Schatten in<br />
den geheimnisvollen winterlichen Wald hineinwarfen.<br />
Und auf einmal wurde dann die Stille<br />
durchbrochen; feierlich lösten sich die Worte<br />
«Stille Nacht — Heilige Nacht> von den Lippen<br />
eines Kameraden und aus drei rauhen Mänrierkehlen<br />
stieg dieses herrliche Lied gen Himmel, der<br />
sich in unendlicher Klarheit über uns wölbte und<br />
mit dem Flimmern seiner Millionen Sterne zu uns<br />
Auch ein weihnachtswunschs<br />
Wintersönne, klares Wetter. Pulverschnee für unsre Bretter!
m AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19 DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />
Der Siegeszug<br />
des Weihnachtsbaumes<br />
Den meisten von uns wird es unwahrscheinlich<br />
klingen zu erfahren, dass die Sitte des Aufsteilens<br />
einer geschmückten Tanne zum Weihnachtsfest<br />
kaum älter ist als vier Jahrhunderte. Werden<br />
Väter von den Kindern nach dem Alter dieses<br />
Brauches befragt, so pflegen sie zumeist unter allerhand<br />
verlegenem Räuspern und Hin- und Herreden<br />
zu erklären, es handle sich hier um die<br />
Uebernahme alter heidnischer Sitten in die christlichen<br />
Gebräuche, also um eine weit Ober tausend<br />
Jahre alte Sitte. Aber hier irren die Väter...<br />
# In keiner einzigen Dichtung des Mittelalters<br />
wird auch nur mit einer Silbe der Verwendung<br />
der Tanne oder der Fichte zum Zwecke der<br />
Weihnachtsfeier Erwähnung getan; zum allerersten<br />
Male geschieht dies im Jahre 1494 in Sebastian<br />
Brants «Narrenschiff», wo für das Elsass die Sitte<br />
erwähnt wird, zu Weihnachten die Häuser mit grünem<br />
Tannenreis auszuschmücken. Wohl gibt es<br />
neuzeitliche Dichtungen, die in mittelalterlichen<br />
Häusern Weihnachtsbäume auftauchen lassen —<br />
Scheffels «Ekkehard» beispielsweise oder Wildenbruchs<br />
«König Heinrich» — aber das sind eben<br />
grobe Anachronismen. Auch für die Behauptung,<br />
der Heiligen Franciscus von Assissi habe den<br />
ersten Christbaum angezündet, gibt es nicht mehr<br />
Beweise als für andere fromme Legenden.<br />
Tatsache scheint vielmehr zu sein, dass das Elsass<br />
als Ursprungsland des Weihnachtsbaumes anzusehen<br />
ist. Abgesehen von der obenerwähnten<br />
Stelle im Buch des elsässischen Dichters Brant,<br />
findet sich in einem teilweise erhaltenen Rechnungsbuch<br />
der Stadt Schlettstadt aus dem Jahr<br />
1538 ein Posten «3 Schilling für das Hauen von<br />
Weihnachtsbäumen». An anderer Stelle findet sich<br />
eine Erwähnung der Sitte der Schlettstädter Kinder,<br />
das Tannengrün zu Weihnachten mit Aepfeln<br />
und Oblaten zu schmücken, die am Dreikönigstage<br />
geplündert werden dürfen. Einen Beweis für die<br />
grosse Volkstümlichkeit dieses Brauches in der dortigen<br />
Gegend bildet dann ein im Jahr 1555 erlassenes<br />
Verbot des Rates der Stadt, das «Abschlägen<br />
von Weihnachtsbäumen» betreffend. Die<br />
Sitte drang auch nach Strassburg vor, wo nach<br />
einem Bericht aus dem Jahr 1604 «Rosen aus vielfarbigem<br />
Papier daran gehencket wurden, auch<br />
Aepfel und Zucker». In Norddeutschland wird<br />
des Christbaumes zum ersten Male im Bericht eines<br />
Wittenberger Studenten < im Jahr 1737 Erwähnung<br />
getan; in Mitteldeutschland hatte er sich damals<br />
noch nicht eingeführt, Goethe erwähnt ihn zum<br />
ersten Male im Jahre 1774 in den «Leiden des<br />
jungen Werther», und bei Schiller wird er erst<br />
1790 zum ersten Male angezündet. In Leipzig lässt<br />
er sich zum ersten Male 1767, in Berlin 1/80, in<br />
Hamburg 1796, in Dresden gar erst 1807 nachweisefy<br />
während ein Bericht aus Nürnberg ergibt,<br />
dass er dort schon 1790 ziemlich stark verbreitet<br />
war. Jedoch eroberte der Weihnachtsbaum die<br />
katholischen Teile Süddeutschlands erst in der<br />
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts; damals<br />
dürfte er auch in die alemannischen Gebiete und<br />
damit in die nördliche Schweiz eingedrungen sein.<br />
In den benachbarten Alpenländern hat er sich<br />
teilweise erst um 1870 eingeführt.<br />
In Frankreich kannte man den Weihnachtsbaum<br />
in den vermögenden Kreisen zwar schon verhältnismässig<br />
früh; so wird er gelegentlich einer<br />
Weihnachtsfeier in den Tüilerien im Jahr 1837 ausdrücklich<br />
erwähnt; richtig populär geworden isf'er<br />
aber eigenartigerweise erst durch die deutschpn<br />
Truppen zu Weihnachten 1870. — 'In England<br />
dürfte der erste Weihnachtsbaum' der gewesen<br />
sein, den die Königin Viktoria im Jahre 1841 ihrem<br />
Gatten, dem Prinzen Albert, zuliebe aufstellen<br />
liess; seither ist er sowohl im englischen Mutterlande<br />
wie in den Kolonien häufig neben den<br />
traditionellen Mistel- und Stechpalmenzweigen zu<br />
sehen. Durch eine Engländerin, Gattin eines nach<br />
Rom versetzten Diplomaten, wurde der Christbaum<br />
gegen 1880 auch in Italien eingeführt, wo dann<br />
deutsche Künstlerkreise sich eifrig für seine Verbreitung<br />
einsetzten. R. H.<br />
Jfapoleons schriftstellerische Tätigkeit<br />
Erst das plötzliche Auftauchen eines Romans<br />
aus der Feder Napoleons I. hat die Allgemeinheit<br />
mit der Tatsache bekannt gemacht, daß Bonaparte<br />
nicht nur mit dem Degen, sondern auch mit der<br />
Feder umzugehen verstand. Schon im Alter von<br />
17 Jahren schrieb er eine Geschichte über Korsika,<br />
die er dem alten Schriftsteller Raynal zur Begutachtung<br />
einreichte. Diesem gefiel die Arbeit des<br />
jüngsten Lieutnants der französischen Armee so<br />
gut, dass er ihre Veröffentlichung betrieb; aber<br />
Bonaparte verhinderte sie im letzten Moment, da<br />
ihm der stürmisch-republikanische Geist und die<br />
offene Leidenschaftlichkeit seiner Arbeit als unverträglich<br />
mit seiner Stellung als Offizier erschien.<br />
Er liess sich das Manuskript von Raynal zurückgeben<br />
und vernichtete es.<br />
Ein Jahr später erliess das Lyoner «Journal»<br />
ein Preisausschreiben über die Frage: «JVelches<br />
sind die Gefühle, die den Menschen am Glücklichsten<br />
machen?» Bonaparte beteiligte sich an dem<br />
Wettbewerb mit einem längeren Essay, das mit<br />
einer goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. -<br />
Später, als Napoleon schon Kaiser war, erzählte<br />
er einmal Talleyrand von seiner «Jugendsünde»,<br />
und dieser hatte nichts Eiligeres zu tun, als in aller<br />
Weihnachten, das Fest der Liebe, erblüht nur<br />
zu seinem grossen Glänze im Schosse der Familie,<br />
während der Einsame mit diesem Feste nichts<br />
Rechtes anzufangen weiss. Sonderlinge verfallen<br />
auf merkwürdige Formen, das Christtest zu begehen<br />
und einige Beispiele dieser Art sollen hierbei<br />
folgen:<br />
Seit vielen Jahren trifft an jedem Weihnachtsabend<br />
zu später Stunde ein älterer Herr in einem<br />
Hotel zu Brighton ein, nimmt nur Brot und Wasser<br />
zu sich und bleibt in seinem Zimmer bis zum Ende<br />
des zweiten Feiertages eingeschlossen; er hat<br />
streng verboten, ihn zu stören, und auf eine Frage<br />
des Hotelbesitzers gab er nur die rätselvolle Antwort:<br />
«Ich bin einer mehr von den vielen.»<br />
In einer anderen Gegend Englands geht alljährlich<br />
am Weihnachtsabend und am ersten Feiertag<br />
abends ein alter Mann mit einer Laterne durch<br />
verschiedene Dörfer, klopft an jedem Haus an die<br />
Tür und fragt: «Wie ist das Weihnachten?» Wenn<br />
er erfreuliche Auskunft erhält, dann verbeugt er<br />
sich tief und lässt einige Silberstücke, an der Türschwelle<br />
liegen. Wird ihm keine gute Auskunft zuteil,<br />
dann schüttelt er sorgenvoll den Kopf und<br />
geht weiter.<br />
In einem Dorf von Dorsetshire befindet sich<br />
die Ruine einer alten Kirche, um die ein verfallener<br />
Friedhof herumliegt. Seit vielen Jahren erscheint<br />
hier eine tief verschleierte Frau in Trauerkleidung<br />
am Weihnachtsabend und verbringt die<br />
Zeit Vom Dunkelwerden bis zur Mitternacht auf<br />
'denr Kirchhof, unablässig zwischen den Gräbern<br />
hin- und hergehend; Am nächsten Morgen sieht<br />
man dann auf jedem Grabe einen kleinen Mistelzweig<br />
oder einen Stechpalmenzweig.<br />
An einem andern Orte haben sieben Männer,<br />
die sich zu einem frommen Bund zusammengeschlossen<br />
haben, die Gewohnheit, die Christnacht<br />
in einem Stall zu verbringen; sie schliessen sich<br />
hier ein und singen Weihnachtslieder. Wahrscheinlich<br />
wollen sie die heilige Stunde in Gemeinschaft<br />
mit den Ochsen verbringen, die ja schon<br />
im Stall von Bethlehem bei der Geburt des Heilandes<br />
zugegen waren.<br />
Heimlichkeit einen Kurier nach Lyon zu senden,<br />
um das Manuskript herbeizuschaffen. Nach langem<br />
Suchen wurde es wirklich in einem alten Archiv<br />
aufgestöbert. Als Talleyrand sich mit dem Kaiser<br />
allein im Zimmer befand, zog er es plötzlich aus der<br />
Tasche, reichte es Napoleon und fragte: «Sire,<br />
kennen Sie diese Handschrift?» Der Kaiser nahm das<br />
Manuskript, erkannte es sofort, blätterte darin und<br />
- warf es mit einem raschen Schwung in den brennenden<br />
Kamin; so erschrak er über den Kontrast<br />
zwischen seinen damaligen und jetzigen Auffassungen.<br />
Talleyrand aber ging untröstlich davon,<br />
verzweifelt, dass er nicht rechtzeitig daran gedacht<br />
hatte, sich von dem Manuskript eine Abschrift zu<br />
machen.<br />
Die bekannten, von Napoleon überkommenen<br />
Schriften bilden allein eine kleine Bibliothek. Die<br />
bekanntesten unter ihnen sind: «Memoires pour<br />
servir ä l'histoire de France en 1815», «Campagnes<br />
d'Egypte et de Syrie 1798/99», «Memoires pour<br />
servir a l'histoire de France sous Napoleon, ecrites<br />
ä St-Helene», «Commentaires de Napoleon I er ».<br />
Ein grosser Teil seiner übrigen Werke ist femer in<br />
4 Bänden «Oeuvres litteraires de Napoleon I er » und<br />
in 2 Bänden «Napoleon inconnu» zusammengefasst<br />
Sonderbare Weihnachtsfeiern<br />
Ein reicher Londoner Junggeselle, der in einem<br />
luxuriösen Haus wohnt, verschwindet jeden Weihnachtsabend<br />
und kehrt erst am zweiten Feiertag<br />
wieder heim. Man hat herausgebracht, dass er<br />
diese Zeit als Vagabund auf der Landstrasse verbringt,<br />
und als man ihn fragte, warum er das täte,<br />
erwiderte er:<br />
«Das bringt mir die andere Seite des Lebens<br />
ins Gedächtnis.»<br />
Seit etwa zwanzig Jahren verbringt e!n Herr<br />
die Christnacht in den Gewölben unter einer<br />
Dorfkirche und legt .einen Kranz auf den Sarg<br />
eines dort begrabenen Verwandten. Der Tote<br />
hatte ihm einen grossen Besitz hinterlassen, unter<br />
der Bedingung, dass er diese Zeremonie in jeder<br />
Weihnachtsnacht ausführe. Obwohl ihm bereits<br />
verschiedentlich vom Gericht mitgeteilt worden<br />
ist, dass er sich an diese Klausel nicht zu halten<br />
brauchte, erfüllt er sie doch pietätvoll jedes Jahr.<br />
Das Rezept für die Feiertage: Gänseleberpastete.<br />
Selbstgemachte Gänseleberpastete ist leichter<br />
und bekömmlicher als Strassburger. Hier ihr Rezept:<br />
Man braucht zwei Gänselebern, y 2 Pfund<br />
Gänseliesen, Zitronensaft (von einer Zitrone). % Teelöffel<br />
geriebenen Meerrettich, einen geviertelten<br />
Apfel, etwas Pfeffer, drei kleine Zwiebeln und eine<br />
Zehe Knoblauch. Die Liesen werden auf langsamem<br />
Feuer ausgelassen; die Grieben werden herausgenommen.<br />
Die Leber wird nun mit Zitronensaft<br />
beträufelt und, halbiert, in das Fett gelegt; dannach<br />
kommen auch der Aepfel, die Gewürze und der<br />
restliche Zitronensaft hinein. Der Topf muss so<br />
klein sein, dass das Fett die Leber bedeckt. Auf<br />
einer doppelten Asbestplatte muss nun die Leber<br />
solange sehr langsam ziehen, bis sie gar ist; genussfähig<br />
ist sie erst nach drei Tagen; serviert<br />
wird sie eisgekühlt.<br />
WFI.TßKKTIII IBS \<br />
Das Kaiserreich Indien hat einen Flächeninhalt<br />
von 5 Millionen Quadratkilometer, auf denen 350<br />
Millionen Menschen leben. Wie winzig ist dagegen<br />
die Armee, die England zur Bewachung dieses<br />
ungeheuren Reiches benötigt! Welche Staatskunst,<br />
welche ungeheure Erfahrung gehören dazu, diesen<br />
ausgedehnten Besitz in Kriegs- und Friedenszeiten<br />
zu erhalten! Die Engländer sind in dieser Hinsicht<br />
Eng] and erobert<br />
INDIEN<br />
in die Fußstapfen. der alten Römer getreten, die<br />
es ebenfalls verstanden haben, mit schwachen militärischen<br />
Kräften ihrem Weltreich lange Zeit<br />
hindurch Ruhe und Frieden zu bewahren. In der<br />
Zeit der grössten Ausdehnung genügten 350 000<br />
Mann römischer Bürger und Hilfstruppen, um das<br />
grosse Reich zu schützen. Gallien hatte nur eine<br />
Garnison von 1200 Mann. In den fünfhundert<br />
Kompliziert.<br />
«Sie ist viel älter, als es<br />
scheint!»<br />
«Ja, und was noch<br />
schlimmer ist: Sie sieht so<br />
aus, als ob sie viel älter<br />
ist, als es scheint!»<br />
Städten Asiens war nicht ein einziger Soldat zu<br />
sehen. In ganz Aegypten standen nur zwei Legionen,<br />
später sogar nur eine einzige. Die römische<br />
Seemacht beschränkte sich auf einige Flottenstationen<br />
in Ravenna und Misenum, im Pontus Euxinus,<br />
in der Nordsee, auf der Donau und dem<br />
Euphrat.<br />
Wie alle koloniale Eroberungen, so ist auch<br />
der Erwerb Indiens nicht ohne Gewalttaten vor<br />
sich gegangen. Im Laufe der drei Jahrhunderte,<br />
in denen England das indische Reich kolonisierte,<br />
hat es auch nicht an blutigen Aufständen gefehlt.<br />
Aber man hat doch den Eindruck, dass Indien unter<br />
der englischen Verwaltung viel gewonnen hat.<br />
Es besteht gar kein Zweifel, dass das Land bei den<br />
vielen Gegensätzen, die seine Bewohner voneinander<br />
trennen, in ununterbrochene blutige Bürgerkriege<br />
verwickelt sein würde, ganz abgesehen von<br />
Einwirkungen seiner Nachbarn. Allein der grosse<br />
Reichtum Indiens würde stets eine grosse Lockung<br />
für raubgierige Völker sein. Erst wenn die inneren<br />
Gegensätze überbrückt sind, wird Indien in<br />
der Lage sein, sich vollständig selbst zu regieren.<br />
Diese grossen Gegensätze erklären sich aus der<br />
Geschichte des Landes. Im dritten Jahrtausend v.<br />
Chr. wandert ein Zweig der grossen Völkerfamilie<br />
der Indogermanen oder Arya von Nordwesten in<br />
das Gebiet des Indus ein, das vorher von wilden<br />
Volksstämmen schwarzer Farbe bewohnt war. Von<br />
dem Strom nehmen sie den Namen Inder (Hindu)<br />
an. Sie sind ein kriegerisches Volk, dehnen sich<br />
aus und erkämpfen in jahrhundertelangen Kriegszügen<br />
das ganze Gebiet des Gangesstromes. Es<br />
ist ihre Heldenzeit, in der ihre grossen Nationalepen<br />
entstehen (14, Jahrhundert v. Chr.). Damit ist<br />
aber ihre Kraft gebrochen. Der kriegerische Geist<br />
des Volkes macht einer friedlichen Gesinnung<br />
Platz, einer passiven Weltauffassung, in der der<br />
Verzicht auf die Dinge des Diesseits dominierend<br />
wird. Der Einfluss kriegerischer Fürsten geht ganz<br />
auf die brahmanische Priesterschaft über. Im 6.<br />
Jahrhundert v. Chr. verbreitet sich in Indien der<br />
Buddhismus. Er wird zwar wieder vertrieben, aber<br />
er behält seinen Einfluss auf die Religion der Bevölkerung,<br />
ohne jedoch den passiven Charakter<br />
des Volkes zu ändern.<br />
Im Jahre 705 dringen die Araber von Iran aus<br />
in das Land Sindh, an der Nordwestküste Indiens,<br />
südlich von Afghanistan, ein, und ihre Eroberungen<br />
dehnen sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte<br />
auf den ganzen Norden aus. Das Pandschabgebiet<br />
wird gegen Ende des 12. Jahrhunderts erobert, und<br />
in allen unterworfenen Gebieten richtet sich der<br />
Islam als herrschende Religion ein.<br />
In der Mitte des 16. Jahrhunderts wird in Indien<br />
das Reich des Grossmoguls (d. h. grossen Mongolen)<br />
begründet. Es schliesst sich direkt an die<br />
Schöpfungen Timurs und Dschingis Khans an. Damit<br />
gewinnt der sunnitische Islam eine gewaltige<br />
Ausdehnung. Unter dem Grossen Akbar, dem<br />
Schöpfer so vieler herrlicher Paläste und Moscheen,<br />
wird das Reich wesentlich erweitert. Akbar ist ein<br />
geschickter Organisator und ein toleranter Fürst.<br />
Er gewährt den unterworfenen Hindus die gleichen<br />
Rechte wie den mohammedanischen Siegern und<br />
duldet in seinem Reiche auch das Christentum.<br />
Seine Regierung ist die Glanzzeit des grossmogulischen<br />
Reiches. Bis in das Jahr 1857 regieren seine<br />
Nachkommen, in ihrer Macht allerdings nach und<br />
nach durch die Engländer beschränkt.<br />
Die mohammedanische Fremdherrschaft bleibt<br />
zunächst auf das nördliche Indien beschränkt. Im<br />
Süden erhalten sich die nationalindischen Fürsten.<br />
Unter Aurungseb, der bis in den Anfang des 18.<br />
Jahrhunderts regiert, erwacht der religiöse Fanatismus<br />
der Mohammedaner aufs neue. Die Hindus<br />
werden unterdrückt, ihre Tempel von den Anhängern<br />
des Islams zerstört.<br />
So stellt sich in grossen Zügen die Geschichte<br />
Indiens dar. Die Gegensätze zwischen Hindus und<br />
Mohammedanern bestehen heute unvermindert<br />
fort, obwohl letztere nur wenig mehr als ein Viertel<br />
der Hindubevölkerung ausmachen. Wenn man<br />
bedenkt, wie gross bereits die Verschiedenheit der<br />
Denkweise in Europa ist, so kann man sich leicht<br />
eine Vorstellung machen, wie schroff die Gegensätze<br />
in diesem Riesenreich sein müssen, das ein<br />
Konglomerat so vieler Rassen enthält und in dem<br />
die Einrichtung der Kasten ein weiteres Trennungsmoment<br />
bildet. Man vergegenwärtige sich<br />
dabei, dass gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts<br />
nicht mehr als 100 000 Briten in Indien lebten.<br />
Die ersten Eroberungen der Europäer in Indien<br />
fallen in den Beginn des 17. Jahrhunderts. 1498<br />
hat der Portugiese Vasco da Gama den Seeweg<br />
nach Indien entdeckt, den Columbus vergeblich<br />
suchte. Er landet im Mai desselben Jahres in Ca-<br />
fln die Wehrmännerl<br />
Beim Wachestehen, beim Maisch<br />
durch Sturm und Regen sind Sie<br />
giosser Erkäliungsgeiahi ausgesetzt<br />
Beugen Sie rechtzeitig vor durch die<br />
bazillenlötenden<br />
\l>1WfTT l Bf«Y<br />
PasillUxt
JJ0 87 — DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
an<br />
IDeihnachtsrounschzettel<br />
Von Hermine Graber.<br />
In einem reizenden Weihnachtsbrief vom<br />
23. Dezember 1793, der interessante Rückschlüsse<br />
auf den Wunschzettel eines berühmten Kindes zulässt,<br />
schreibt Frau Elisabeth Goethe: «Lieber<br />
Sohn, alles was ich dir zu Gefallen thun kann,<br />
geschieht gerne und macht mir selbst Freude —<br />
aber eine solche infame Mordsmaschine zu kaufen<br />
(eine kleine Guillotine als Spielzeug für den<br />
Enkel August), das thue ich um keinen Preis —<br />
wäre ich Obrigkeit, die Verfertiger hätten am<br />
Halseisen gemusst.» — Die Grossmutter, die es<br />
an «Kistgen und Päckgen mit dem überschickten<br />
Christkindlein> für ihre Kinder und Enkelkinder niemals<br />
hat fehlen lassen, hat diesen Wunsch des<br />
Goetheschen Wunschzettels energisch durchgestrichen<br />
und sich etwas anderes ausgesucht, das<br />
mehr für ihres Hätschelhans 1 Söhnchen passte.<br />
Wunschzettel können also auch voller Gefahren<br />
stecken, da sie ja nicht immer in die Hände<br />
einer verständigen Grossmutter gespielt werden.<br />
Eltern und Postbehörden erleben im Weihnachtsmonat<br />
rührende Beispiele kindlichen Vertrauens,<br />
was sich in unbeholfen geschriebenen, in den<br />
Briefkasten geschmuggelten Wunschzetteln äussert.<br />
Kinder sind leicht getröstet, auch wenn am<br />
Weihnachtsabend etwas anderes als das Gewünschte<br />
unter dem Weihnachtsbaum liegt. «Grossen<br />
Leute Kummer über unverstandene oder nicht<br />
erfüllte Wünsche ist weit schwieriger wieder gut<br />
zu machen. Denn es gibt einen Stolz des Schenkens,<br />
einen Ehrgeiz, nicht zu enttäuschen und den<br />
Beschenkten damit zu treffen, trotz aller Umtauschmöglichkeiten.<br />
Darum sind Weihnachtswunschzettel,<br />
geschriebene oder ungeschriebene, auch bei<br />
den Grossen eine wohltätige Einrichtung. Dass es<br />
dennoch manchem geht wie dem «Fischer und<br />
syner Frou», die nicht das Richtige wünschen<br />
konnten, beweist, dass es auch zum Wünschen Talent<br />
braucht. Nicht immer ist es so leicht, aus Erwachsenen<br />
Wünsche herauszulocken, oder meist<br />
sind diese für das Portemonnaie des Schenkenden<br />
unerschwinglich hoch. Schwer vor allem ist es,<br />
Wünsche der Mutter zu erfahren, sie, die das<br />
ganze Jahr über nur die Wünsche der andern erfüllt.<br />
Schwierig ist es oft auch bei Alleinstehenden,<br />
die gewohnt sind, sich ihre Wünsche selbst zu erfüllen.<br />
Mancher Papa nimmt es mit dem Wunschzettel<br />
sehr genau. Einmal erlebte ich in einem<br />
Internat, dass die jungen Menschen aufgefordert<br />
wurden, einen Wunschzettel mit drei Wünschen<br />
zu je zehn Franken auszufüllen, damit die Geber<br />
einen dieser Wünsche erfüllen konnten. Rührend<br />
war nun, die verschiedenen Wünsche durchzugehen.<br />
Einer der Jungen schreibt, er wünsche nichts<br />
für sich selbst, die Hausmutter möge nach Gutdünken<br />
einem, der noch ärmer sei, einen zweiten<br />
Weihnachtswunsch erfüllen.<br />
Jedenfalls ist das Lesen von Weihnachtswunschzetteln<br />
von grossen und kleinen Kindern<br />
nicht nur anregend, sondern die Wünsche geben<br />
oft auch Aufschluss über Charakter, Wesen und<br />
Veranlagung des Wünschenden. Die schönsten und<br />
für beide Teile beglückendsten Wunschzettel werden<br />
niemals geschrieben, sondern nur erraten, zu<br />
ihnen gehören heute die zahllosen Wünsche unserer<br />
.Wehrmänner, die für des Landes Schutz an<br />
den Grenzen stehen.<br />
SchtummexmäcdieH<br />
Weisse Lämmer grasen<br />
auf dem Himmelsrasen,<br />
schütteln ihre Locken,<br />
läuten mit den Glocken.<br />
Im Himmelswind<br />
ein selig Kind<br />
reitet auf dem Fohlen<br />
zu den jungen Dohlen.<br />
Siehst das Rösslein schäumen,<br />
wirst von Dohlen träumen,<br />
von Lämmern und dem Kind<br />
im Himmelswind.<br />
Katharina Waldisberg.<br />
Man sieht's sofort: wirkliche<br />
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licut. In den folgenden Jahren besetzen die Portugiesen<br />
eine Reihe von Hafenplätzen, vertreiben<br />
nach und nach die Araber und haben etwa ein<br />
Jahrhundert lang den indischen Handel in Händen.<br />
Von den einheimischen Fürsten anfangs gut aufgenommen,<br />
machen sie sich bald durch Grausamkeit<br />
und durch die Einführung der Inquisition verhasst.<br />
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts regen sich die<br />
Holländer in Indien. Sie nehmen die Sundainseln<br />
und das dem Kontinent vorgelagerte Ceylon, beschränken<br />
sich jedoch auf ihren kolonialen Inselbesitz.<br />
Nun treten die Engländer auf. Sie besetzen<br />
zwar zunächst nur wenig umfangreiche Ge-<br />
xtro-Anfertigung<br />
für jede Figur zu bescheidenem<br />
Mehrpreis<br />
Zur rechten Zeit.<br />
«Warum hast du eigent-<br />
• lieh deine Verlobung gelöst,<br />
Adalbert?»<br />
«Als ich vor einiger Zeit<br />
mit meiner damals noch<br />
angehenden Schwiegermutter<br />
unser neues Heim<br />
besichtigte, meinte sie,<br />
dass die Wohnung für<br />
drei Personen doch eigentlich<br />
etwas zu klein<br />
wäre - na, und da habe<br />
ich mich eben bescheiden<br />
zurückgezogen!»<br />
biete, gründen jedoch Stützpunkte, die sich später<br />
als geeignete Grundlage für die Erweiterung ihres<br />
Besitzes erweisen.<br />
Unter der Regierung der Königin Elisabeth war<br />
bereits am 31. Dezember des Jahres 1600 die Eng-<br />
.lisch-Ostindische .Kompagnie gegründet worden.<br />
,4(339-.erfolgt die Errichtung von Niederlassungen in<br />
-Madras und später in Kalkutta und Bombay, nachdem<br />
in der Mitte des Jahrhunderts der für die<br />
Reise nach Indien so wertvolle Stützpunkt, die Insel<br />
Sankt Helena, gewonnen worden war.<br />
Als weiterer Bewerber um Kolonialbesitz in Indien<br />
ist inzwischen Frankreich erschienen, das<br />
England in der ganzen Welt als Konkurrent entgegentritt.<br />
Zwar sind die Engländer in Indien den<br />
Franzosen überlegen, aber dies ändert sich, als<br />
Joseph Dupleix, der Gouverneur von Französisch-<br />
Pondichery, an die Spitze der Partei gelangt, die<br />
für den Plan eines französischen Kolonialreiches<br />
eintritt. 'Frankreich nimmt den Engländern sogar<br />
ihre erste Niederlassung, Madras, weg, muss es<br />
aber nach den Bestimmungen des Friedens von<br />
Aachen (1748) wieder herausgeben.<br />
Zwei Jahre später mischt sich der französische<br />
Gouverneur in die Thronstreitigkeiten, die das<br />
Reich des Nisam (Haiderabad, im südlichen Indien<br />
zentral gelegen) erschüttern. Mit seiner Hilfe gelangt<br />
ein von ihm begünstigter Prätendent auf den<br />
Thron eines Vasallenstaates, während die Engländer<br />
einen ihrer Günstlinge in Bereitschaft halten.<br />
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Für die gewährte Hilfe tritt der Nisam ein beträchtliches<br />
Territorium an Frankreich ab, und der<br />
Grossmogul verleiht Dupleix den Rang eines<br />
Nabobs.<br />
In dem nun zwischen Engländern und Franzosen<br />
ausbrechenden Krieg erfechten die Franzosen Sieg<br />
auf Sieg, bis ein britischer Offizier, Robert Clive,<br />
die Führung der englischen Truppen übernimmt.<br />
Ihn betrachtet man als den eigentlichen Begründer<br />
der englischen Macht in Indien. Clive ist 1743 als<br />
Schreiber in den Dienst der Ostindischen Kompagnie<br />
getreten und bewirbt sich dann um den<br />
Dienst in der Armee. Im Alter von 21 Jahren wird<br />
er Fähnrich, dann Kriegskommissar mit dem Rang<br />
eines Hauptmanns. 1751 zeichnet er sich durch die<br />
Einnahme der Hauptstadt des Nabobs von Karnatik,<br />
eines Vasallen des Nisams, aus. Er befreit<br />
Tritschinapalli von der französischen Belagerungsarmee<br />
und nimmt diese gefangen. 1753 kehrt<br />
Clive nach England zurück, erscheint jedoch zwei<br />
Jahre später wieder in Indien, mit dem Range<br />
eines Oberstleutnants bekleidet. Mit geringen<br />
Streitkräften zwingt er den Nabob von Bengalen,<br />
der in die britischen Besitzungen eingefallen ist,<br />
zum Frieden. Im Gefecht bei Plassey, am 26. Juni<br />
1757, schlägt Clive ein von diesem Fürsten im<br />
Bunde mit Frankreich zusammengezogenes Heer<br />
von etwa 60 000 Mann und erobert Kalkutta, die<br />
Hauptstadt von Bengalen. Hierauf zwingt er den<br />
französischen General Lally de Tollendal, der Madras<br />
belagert, zum Rückzug.<br />
Der Ausgang dieses Feldzuges wäre vielleicht<br />
ein anderer gewesen, wenn die Franzosen auf dem<br />
europäischen Kriegsschauplatz nicht ebenso unglücklich<br />
gekämpft hätten. Das Jahr 1757, in dem<br />
Clive bei Passey siegt, ist nämlich gleichzeitig das<br />
Jahr der französischen Niederlage bei Rossbach,<br />
wo Friedrich der Grosse den Marschall Soubise<br />
entscheidend schlägt. Im Pariser Frieden von 1763,<br />
in dem Frankreich den Siebenjährigen Krieg beendete,<br />
erhielt es zwar Pondichery (an der Südostküste<br />
des indischen Kontinents) zurück, aber es<br />
löst die Französisch-Ostindische Kompagnie auf<br />
und ist von da an England nicht mehr gefährlich.<br />
Im Jahre 1765 erlangt die Englisch-Ostindische<br />
Kompagnie das Recht der Steuererhebung und der<br />
Zivilverwaltung in ganz Unterbengalen und in Bihar.<br />
Mit der Zeit gewinnt sie auch in Südindien das<br />
Uebergewicht. 1773 regelt die englische Regierung<br />
die Verhältnisse der Ostindischen Kompagnie und<br />
ernennt 1784 zum erstenmal einen Generalgouverneur.<br />
Unter fortwährenden Kriegen erobert Grossbritannien<br />
nach und nach den ganzen indischen<br />
Kontinent. Es wirft entstehende Revolutionen nieder,<br />
namentlich den grossen Aufstand, der in den<br />
Jahren 1856—62 tobte.<br />
1858 übernimmt die englische Krone die Verwaltung<br />
Indiens. Der Generalgouverneur nimmt<br />
den Titel eines Vizekönigs an. Immer mehr befestigt<br />
sich die englische Herrschaft, so dass der<br />
Prinz von Wales, der spätere Eduard VII., auf<br />
seiner Reise durch Indien in den Jahren 1875—76<br />
einen glänzenden Empfang findet. Am 29. April<br />
1876 legt sich Königin Viktoria den Titel einer<br />
Kaiserin von Indien bei, und im folgenden Jahre<br />
wird unter grossen Festlichkeiten das Indische<br />
Kaiserreich proklamiert. Von diesem Augenblick<br />
an ist England bestrebt, dem Lande eine möglichst<br />
grosse Selbständigkeit zu verleihen. Indien trägt<br />
von nun an wesentlich zur Machtstellung und zum<br />
Reichtum Grossbritanniens bei. Seine Truppen<br />
fechten auf englischer Seite. Es weiss, dass es<br />
trotz aller Differenzen seinen inneren Frieden und<br />
seinen ungeheuren Fortschritt dem englischen Eroberer<br />
zu verdanken hat.
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ihn mit Gewalt von der Wand loszureissen.<br />
Das Blech knarrt und der Kasten verbiegt sich<br />
wie eine Pappschachtel, aber er bleibt an der<br />
Wand hängen, hartnäckig hängen und trotzt<br />
allen Kraftanstrengungen. Immer wütender<br />
reisst Daniel an dem Kasten herum, demoliert<br />
dabei den Kasten seines Nachbars und reisst<br />
sich die Finger noch mehr blutig. Der vierjährige<br />
Knirps der Frau aus dem Parterre, der<br />
seinen Morgenspaziergang antreten will, stellt<br />
sich jetzt neben Daniel und klatscht vor Vergnügen<br />
in die Hände, denn so etwas hatte er<br />
noch nie gesehen.<br />
Aber dem eisernen Willen eines rasenden<br />
Menschen muss schliesslich auch der tärkste<br />
Blechbriefkasten weichen. Er gibt endlich<br />
einen knarrenden Laut von sich und bleibt in<br />
den Händen seines Angreifers. Der Knirps der<br />
Frau aus dem Parterre jubelt.<br />
An der Haustür aber steht Daniels Frau und<br />
betrachtet voll Besorgnis ihren Mann.<br />
«Was ist dir denn, Männchen, du siehst ja<br />
ganz verstört aus. Und was machst du denn<br />
mit unserem Briefkasten?»<br />
Daniel ist in eine Salzsäule verwandelt, die<br />
einen Briefkasten in der Hand hält.<br />
«Ich... ich wollte... schau, der Briefkasten<br />
hält nicht mehr fest an der Wand, und da ist<br />
er mir beim Oeffnen — heruntergefallen.»<br />
«Heruntergefallen? — aber schau, da steckt<br />
ja noch was drin. Solltest du etwa deswegen...»<br />
Misstrauisch nimmt Daniels Frau den Briefkasten<br />
aus der erstarrten Hand ihres Ehegemahls<br />
und schüttelt den blassroten Brief<br />
aus der Oeffnung. Diesem blassroten Briefumschlag<br />
entnimmt sie dann eine bedruckte<br />
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So abend 31 Dez 19^ Uhr: Grosse Silvesterpremlere:<br />
Orpheus In der Unterweit,<br />
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Offenbach.<br />
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Oper von Rieh. Wagner.<br />
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Mi abend 20 Dez Premiere: Der Kaiser von Portugallien,<br />
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m AUTOMOBIL-REVUf DIENSTAG, 19. DEZEMBER <strong>1939</strong> — N° 87<br />
Seien Sie glücklich,<br />
liebe ^TdU<br />
Morgens schon, gleich nach dem Erwachen,<br />
sagen Sie sich, dass ein besonders angenehmer<br />
Tag bevorsteht, der Ihnen nur Erfreuliches bringen<br />
werde.<br />
Nein, bitte keinen Zweifel! Halten Sie im Bett<br />
Ihre Augen noch geschlossen und warten Sie darauf,<br />
bis ein rechtes Glücksgefühl über Sie kommt.<br />
Direkt erwarten müssen Sie diese Empfindung und<br />
dabei fühlen, wie sich diese bei Ihnen einschleicht<br />
und einer grossen Freude gleich Ihren ganzen inneren<br />
Menschen ausfüllt.<br />
Nun sehe ich Sie ungläubig lächeln und sagen,<br />
das ginge doch nicht; jede Freude müsse ihre Ursache<br />
haben, und da überall nichts wie Arbeit und<br />
Sorgen zu sehen sind, wie sollte man da zu einem<br />
solchen Glücksgefühl kommen?<br />
Ach Sie armes, kummervolles Herz! Sind Sie<br />
wirklich zu bedauern? Nein, gewiss nicht, aber<br />
die geheime Zauberformel will ich Ihnen doch verraten,<br />
die Sie zum Frohsinn des Kindes und zum<br />
Freimut des Glücklichen führen wird. Diese Formel<br />
heisst: Vorstellung und Einbildung.<br />
Die Sorgen, die schon frühmorgens Ihre Stirn<br />
umwölken, wenn Sie an alle Unannehmlichkeiten<br />
denken, die Ihnen der Tag bringen könnte, bestehen<br />
doch im Grunde genommen alle nur in Ihrer<br />
Einbildung. Sie stellen sich das Uebel vor, ehe<br />
es wirklich an Sie herantritt und damit befinden<br />
Sie sich auch schon in seinem Bann. Warum sich<br />
also das Uebel vorstellen, wenn es doch in unserer<br />
Hand liegt, die Einbildung nur mit schönen,<br />
guten und glückhaften Vorstellungen ' zu bevölkern?<br />
Wenn sich der Mensch mit der ganzen<br />
Macht seines Geistes einbildet, glücklich oder gesund<br />
oder geschickt zu sein, so ist er es tetsächlich,<br />
denn das ganze Weltgeschehen spielt sich<br />
doch für jeden Einzelnen in der Vorstellung ab.<br />
Wir sehen das am besten bei einem Irren, der sr.ch<br />
einbildet, ein König zu sein; mag er auch noch<br />
ein so armer Tropf sein, für sich selbst ist er tatsächlich<br />
ein König, und das ist für seine Person<br />
doch schliesslich ausschlaggebend.<br />
Damit Sie sich wirklich glücklich fühlen, braucht<br />
es also nicht viel mehr als die notwendige Einbildungskraft.<br />
Je mehr Sie zur Kritik und zum Pessimismus<br />
neigen, um so schwerer wird Ihnen allerdings<br />
diese Einstellung gelingen.<br />
Gleichviel, versuchen müssen Sie es! Sagen Sie<br />
ja nicht, dass dieses Sicheinreden ja doch keinen<br />
Einfluss auf die tatsächlichen Verhältnisse habe.<br />
Das Gegenteil ist der Fall! Das, was Sie zu besitzen<br />
glauben, wird früher oder später wirklich eintreffen.<br />
Sie vermögen durch solche Selbstbeeinflussung<br />
Ihre Gesundheit zu kräftigen und Ihre Erfolge<br />
im praktischen Leben zu steigern, denn letzten<br />
Endes ist es eben der Geist, der sich den Körper<br />
gestaltet und die Geschicke leitet.<br />
Freilich, es ist nicht immer leicht, den altgewohnten<br />
Gedankengängen zu entrinnen. Wenn<br />
Sie aber wollen, dann wird es Ihnen auch gelingen.<br />
Bedenken Sie doch, dass nicht nur Ihr<br />
eigenes Glück davon abhängt, sondern auch das<br />
Ihrer Familie. Gewiss haben Sie selbst schon beobachtet,<br />
wie eine gute Laune und ein frohes Gesicht<br />
auf die Mitmenschen ansteckend wirkt.<br />
Noch ein Ratschlag: Nicht der Wille ist es, der<br />
die wünschenswerten Eigenschaften und Glücksempfindungen<br />
vermittelt, sondern nur die gläubige<br />
Vorstellung, dass all das Gute ohne weiteres<br />
zu Ihnen kommen wird. Jede Willensanstrengung<br />
stört nur den natürlichen Verlauf der Suggestionen.<br />
In Zukunft soll jeder ruhige Augenblick, da Sie<br />
für sich allein sind, Ihnen für solche Vorstellungen<br />
dienen. Sagen sie sich, dass Sie sich wohl fühlen,<br />
dass Sie gesund sind, und dass das Uebel sicher<br />
verschwinden wird, an dem Sie vielleicht leiden.<br />
Und öffnen Sie Ihr Herz nur frohen Empfindungen;<br />
Ihr Spiegelbild wird Ihnen dann auch bald ein<br />
schöneres Antlitz zeigen.<br />
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durch die Schlaufe in der Hand und trägt sie mit<br />
freihängenden Armen parallel zu den Ski nach hinten,<br />
ohne dass die Schneeteller Spuren ziehen.<br />
Allgemein ist Ihnen beim Fahren noch zu sagen,<br />
dass Sie öfters der Sklave Ihrer eigenen<br />
Bretter sind. Vielfach machen Ihre Ski das, was<br />
sie wollen und nicht das was Sie wollen, und<br />
zwar nur deshalb, weil Sie es unterlassen, ihnen<br />
durch strenge Befehle Ihrer Beine beizubringen,<br />
was sie zu tun und zu lassen haben. Vergesset<br />
nie, dass Ihre Absätze auf die Ski gehören, sonst<br />
sind Sie letztern auf Gnade und Ungnade ausgeliefert.<br />
Einen weitern Fehler machen Sie, wenn Sie<br />
den bogenäussern Ski vorführen. Grosse Fehler<br />
sind wiederum Ihre gestreckten Knie und Ihre<br />
Hüftbeugestellung. Hüftbeugestellung ist vorhängender<br />
Oberkörper mit stark nach hinten hinausgestreckter,<br />
abgeknickter Hüftpartie. Zeitlupenhafte<br />
Ausführung des Stemmbogens ist sehr<br />
schwierig zu machen und bringt nur ein guter Skifahrer<br />
fertig. Aber Stemmbogen in starkem Tempo<br />
ist eine Unmöglichkeit. Für Sie heisst das: Regulieren<br />
Sie, bevor Sie zum Bogen ansetzen, durch einseitiges<br />
Stemmen Ihre Fahrgeschwindigkeit, sonst<br />
stirbt Ihnen Ihr Bogen,<br />
Sie sind überzeugt, dass Sie keine machen!<br />
Wenigstens keine Flüchtigkeitsfehler. Sie fahren<br />
stilrein und exakt, und wenn Sie hie und da doch<br />
einmal stürzen, dann wissen Sie ja genau warum.<br />
Natürlich waren die Ski schuld, oder die hübsche<br />
Anfängerin, die ausgerechnet in Ihre ScHusslinie<br />
zu Hegen kam. Gewiss, man ist doch kein Grobian<br />
und fährt so ein armes, kleines Ding zuschanden;<br />
nein, lieber selber einmal einen ganz zünftigen<br />
sechsfachen Stern schlagen, wenn auch nur<br />
aus Sympathie. Was?l Sooo einen Schuss hatten<br />
Sie? Selber ausweichen, ganz ausgeschlossen! Und<br />
da wussten Sie eben nichts Besseres zu tun, als<br />
sich hinfallen zu lassen?<br />
Wenn ich Sie so reden höre, dann habe ich<br />
den Eindruck, dass ich vielleicht doch noch einiges<br />
an Ihrer Skifahrerei herausfinden werde, das<br />
als Fehler bewertet werden kann. Seien Sie darob<br />
bitte nicht ungehalten. Was ich hier bemängele,<br />
braucht ja nicht ausgerechnet Sie anzugehen.<br />
Gehen. — Treten Sie bitte ruhig und fest auf<br />
Ihre Bretter, sie sind ja nicht aus Glas. Jetzt zeigen<br />
Sie mir einen ausgesprochenen Taktschrittl<br />
Sparen Sie den für das nächste Defilee. Du lieber<br />
Himmel, das, was Sie jetzt machen, sieht genau so<br />
aus, wie wenn ein Hahn im Hühnerhof herumspaziert<br />
Ein Schritt Kopf vor, ein Schritt Kopf zurück.<br />
Es sieht wirklich festlich aus. Schauen Sie<br />
zu, dass Sie wirklich den richtigen Rhythmus herausbekommen.<br />
Sie müssen ihn herausfinden, auch<br />
wenn es noch so schwer scheint, indem sich dein<br />
Körpergewicht elastisch weich und fliessend von<br />
einem Ski auf den andern schiebt, immer aufgefangen<br />
mit federndem, weit nach vorn gedrücktem<br />
Knie. Vergessen Sie nie, dass das richtige Gehen<br />
die Grundlage und der Schlüssel des ganzen Skilaufes<br />
ist. Noch einmal!: Das Gewicht gehört auf<br />
den vordem Ski. Entspannen Sie Ihr hinteres<br />
Bein, schwingen Sie es nicht so krampfhaft und<br />
steif nach. Aber auch krümmen sollen Sie es<br />
nicht; das überlassen Sie dem vordem.<br />
Sie müssen aber auch die Arme mitarbeiten<br />
lassen. Helfen Sie mit den Stöcken nach, aber<br />
hängen Sie sich nicht an sie, sondern stossen Sie<br />
sie nur nach vorwärts. Warum brauchen Sie sie immer<br />
und immer wieder als Krücken? Stecken Sie<br />
sie auch nicht so weit seitwärts aussen ein, bringen<br />
Sie sie parallel zu den Ski nach vorn. Benützen<br />
Sie sie wechselseitig zu den Beinen. Machen<br />
Sie keinen Passgang, damit Sie nicht daherkommen ,<br />
wie eine Wackelente.<br />
Warum um Gotteswillen sind * Sie nun wieder<br />
so steif, als ob Sie kein einziges "brauchbares Gelenk<br />
hätten? Etwa nur darum, weil Ihre Ski zu<br />
gleiten beginnen? Gleiten Sie beim Gleitschritt,<br />
und zwar auf einem Bein, nicht auf beiden miteinander.<br />
Aber nicht hüpfen, sondern gleiten. Schon<br />
wieder haben Sie vergessen, das Knie nach vorn<br />
zu drücken.<br />
Fluchen Sie nicht beim Steigschritt. Wenn es<br />
mit Ihnen rückwärts geht, sind Sie selber schuld.<br />
Setzen Sie Ihre Ski möglichst parallel zum Hang<br />
und steigen Sie nur so steil, wie es der Reibungswiderstand<br />
erlaubt und tretet ruhig ein wenig<br />
fester auf. Morksen Sie nicht an einem Hügelein<br />
herum, wenn Sie den Aufstieg hintenherum viel<br />
schneller erreichen. Seien Sie ökonomisch mit<br />
Ihren Kräften, sparen Sie sie für bessere Gelegenheiten.<br />
Stehen Sie beim Treppenschritt gerade auf Ihre<br />
Skij neigen Sie sich nicht zum Hang hin. Hier<br />
nehmen Sie Stock und Ski der gleichen Seite<br />
gleichzeitig mit, damit Sie nicht über den Stock<br />
stolpern. Beim Grätenschritt brauchen Sie die<br />
Stöcke wieder wechselseitig, sonst geht Ihr Weg<br />
rückwärts.<br />
Die Spitzkehre brauchen Sie auf einer Tour<br />
nicht allzu oft. Ueben Sie sie jedoch tüchtig an<br />
steilen Hängen;- denn später brauchen Sie sie<br />
doch immer dort, wo es sonst nicht mehr anders<br />
geht.<br />
bremsen.<br />
Fahren. — Sind Sie vielleicht auch bei<br />
jenen, die jedesmal, wenn sie im Tram stehen und<br />
es zu fahren beginnt, erschrecken? Werden Sie<br />
dann auch so steif, als ob Sie ein Brienzer Schnitzwerk<br />
wären? Nein, im Tramwagen gleichen Sie<br />
die Stösse gegen Ihr Gleichgewicht mit den Hüften<br />
aus, selbst dann, wenn Sie sich an irgendeinem<br />
Griff halten. Machen Sie es auf dem Schnee<br />
ebenso. Drücken Sie Ihre Knie. nach vorn. Stellen<br />
Sie sich nicht auf die Ski, als ob Sie ein halb-,<br />
geöffnetes Taschenmesser wären, sondern halten<br />
Sie sich gerade und strecken Sie Ihre Sitzeinrichtung<br />
nicht hoch der Sonne entgegen, sondern<br />
bringen Sie sie hinab und nach vorn, wo sie in die<br />
Weiche Federung Ihres Fahrgestells zu hängen<br />
kommt. Den Kopf ziehet nicht ein, als ob Sie<br />
Ihren Hals zu Hause vergessen hätten. Ihre Arme<br />
gebrauchen Sie nicht wie die Windmühle ihre Flügel;<br />
rudert auch nicht mit den Stöcken in der Luft<br />
herum, als sässen Sie in einem Paddelboot.<br />
Ziehen Sie nicht schon die Notbremse, wenn<br />
Ihre Bretter zu laufen beginnen. Gebet Vorlage,<br />
und drücken Sie Ihre Knie nach vorö, wippen<br />
Sie federnd in den Knie- und Fussgelenken, und<br />
wenn Sie zehnmal nach hinten abgesessen sind,<br />
zwingen Sie sich zum elftenmal zur Abwechslung<br />
einmal nach vorn auf die* Nase zu fallen, Sie werden,<br />
nachher wissen, was Vorläge ist. Vorlage und<br />
nochmals? Vorlage Jst ; das.GeheimnisIdes gutenljind<br />
richtigen Skäfahrens;<br />
Aufstehen. — 1. Ski und Füsse in die Luft<br />
bringen. 2. Hangabwärts, horizontal ablegen. 3.<br />
Füsse ganz nahe an den Leib ziehen und 4, in der<br />
Richtung nach vorwärts aufstehen.<br />
. Bei der Schrägfahrt bringen Sie immer den<br />
oberen Ski etwas nach vorn und haltet Ihr Hauptgewicht<br />
auf dem untern Ski. Lieget nicht zum<br />
Hang,, drücket aber auch hier wiederum Ihre Knie<br />
nach vorn.<br />
In der Ausfallstellung fahren Sie möglichst geschlossen.<br />
Das vordere Knie drücken Sie selten<br />
weit genug nach vorn. Dazu sitzen Sie oft mit dem<br />
hauptsächlichsten Teil Ihres Körpergewichtes auf<br />
dem hintern Ski und fahren entweder mit zu langem<br />
oder zu kurzem Ausfall. Seien Sie mit dem<br />
Oberkörper schön aufrecht, jedoch nicht so, dass<br />
Sie Ihren Bauch vorwärtsstrecken wie eine Bauchtänzerin<br />
und ein hohles Kreuz machen wie ein<br />
Turmspringer.<br />
Haben Sie Lust und Freude, in der nächsten<br />
Zeit einmal Ihre Winterferien im Spital zu verbringen,<br />
so tragen Sie nur weiterhin Ihre Stöcke bei<br />
irgendeiner Skiübung vor Ihrem Körper. Stecken<br />
Sie sie nur recht oft-vor Ihnen in den Schnee, um<br />
damit zu stoppen. Der kluge Fahrer jedoch hat<br />
auch bei der wildesten . Abfahrt seine Stöcke<br />
Bremsen. — Sie müssen, wie der Autofahrer<br />
seinen Wägen, Ihre Ski bei jeder Geschwindigkeit<br />
absolut beherrschen. Bremsen Sie, wenn Sie nicht<br />
mehr sicher sind. Bevor Sie jedoch bremsen lernen,<br />
lernet das Fahren richtig. Eine gute Bremsoder<br />
Stemmstellung setzt eine gute gewöhnliche<br />
Fahrstellung voraus. Bremset nicht auf hohen Rossen,<br />
sondern gehen Sie aus der mittleren Fahrstellung<br />
in die ein- oder beidseitige Stemmstellung.<br />
Viel wichtiger als Ihre Kraft ist auch hier Vorlage<br />
und Knievordrücken. Wenn es Ihnen beim<br />
Bremsen die Ski hinten immer wieder zusammenführt,<br />
machen Sie an Stelle Ihrer schönen X-Beine,<br />
die Sie bei Ihrer Stemmstellung immer zeigen, gehörige<br />
O-Beine, und es wird Ihnen gelingen, zu<br />
Wenn es Ihnen aber immer noch zu<br />
schnell geht, brauchen Sie Ihre Knie, Ihre Kanten;<br />
lassen Sie die Ski Ihren Absatz fühlen und<br />
nehmt eine grössere Stemmstellung ein. Verteilen<br />
Sie Ihr Gewicht gleichmässig auf beide ausgestemmten<br />
Ski, sonst fährt der eine vor und Ihr<br />
bekommt dadurch gerne Rücklage und damit auch<br />
die Fallsucht. Richtiges Bremsen wird Ihnen auch<br />
dann nicht möglich sein, wenn Sie Ihre Nase zwischen<br />
Ihre Ski hinabstrecken und den Kopf einziehen<br />
wie ein Igel. ,<br />
Seitwärts Abrutschen — ist auch<br />
Bremsen. Den grössten Fehler, den Sie dabei machen,<br />
ist der, dass Sie sich zum Hang hinneigen,<br />
Leget mehr Gewicht auf den untern Ski, den<br />
ojjern schieben Sie ein wenig vor. Wollen Sie<br />
futschen, so knicken Sie Ihre Knöchel etwas ab<br />
und leget den Ski abwärts, dazu bringen Sie auch<br />
die Hüfte vom Hang weg. Wenn Sie beim Rutschen<br />
sicher stehen wollen, drücken Sie Ihre Knie nach<br />
vorn. Rutscht es dann mit Ihnen schräg rückwärts<br />
hinab, geben Sie mehr Vorlage, belastet Ihre Fussballen<br />
etwas mehr. Rutscht es aber schräg vorwärts<br />
statt senkrecht, so drücken Sie etwas mehr<br />
auf Ihre Absätze. Dosieren Sie Vor- und Rücklage<br />
so, dass Sie senkrecht hinabrutschen können. Die<br />
Geschwindigkeit regulieren Sie mit den Kanten.<br />
Stemmbogen. — Ihr grösster Fehler beim<br />
Stemmbogen ist sicher die entweder viel zu rasche<br />
oder zu Schwache Gewichtsverlegung gegen den<br />
bogenäussern Ski; auch bringen Sie Ihre Hüftpartie<br />
nicht genügend vom Hang weg. Sie fürchten<br />
sich hangauswärts zu liegen, das ist Ihr Fehler. Es<br />
ist aber auch, möglich, sogar wahrscheinlich, dass<br />
Sie Ihre Hüfte und den Oberkörper zu wenig dem<br />
Bogen nachdrehen. Vielleicht wollen Sie den Bogen<br />
mit Ihrer Körperkraft herbeizwingen, was nie<br />
schön und flüssig aussehen wird, insofern er Ihnen<br />
überhaupt gelingt, zumal Sie dann den innern Ski<br />
noch heben, anstatt ihn auf dem Schnee beizuziehen.<br />
Christian! a. — Zwischen der Bogen- und<br />
Schwungschule liegt der weite und wichtige Weg<br />
der erweiterten Fahrschule. Machen Sie sich an<br />
keinen Schwung, solange Sie Ihrer Fahrübungen<br />
nicht absolut sicher sind. Um Schwünge zu erlernen,<br />
müssen Sie das Gefühl für Gleichgewicht und<br />
Skibeherrschwng besitzen.<br />
Ueben Sie nicht Christiania, solange Sie noch<br />
so unsicher Traverse fahren. Ihre Spur verrät mir,<br />
dass Sie Ihr Hauptgewicht noch immer nicht<br />
hauptsächlich auf den untern Ski verlegt haben.<br />
Auch Ihre Skiführung sieht noch bedenklich aus.<br />
Sie sind noch immer nicht imstande, am Hang gerade<br />
auf Ihren Ski zu stehen. Immer wieder knikken<br />
Sie Ihre Fussgelenke seitwärts aus.<br />
Probieren Sie nie mit Teufelsgewalt irgendeinen<br />
Schwung anzubringen, wenn es einfach nicht gehen<br />
will. Fangen Sie lieber nochmals ganz vorne an.<br />
Wenn Sie nun Christiania machen wollen, so<br />
merken Sie sich zum vornherein, dass er Ihnen<br />
nie gelingen wird, wenn Sie nicht den bogeninnern<br />
Ski um eine halbe Schuhlänge vorführen.<br />
Drücken Sie Ihre Knie vor und gebt Vorlage.<br />
Warum liegen Sie nun schon wieder zum Hang?<br />
Schaut, das Resultat davon ist ein Loch im Schnee,<br />
in welches Sie gut hineinpassen. Wenn Sie die<br />
Drehbewegung mit den Hüften machen, seien Sie<br />
nicht so steif. Die Drehung Ihrer Hüfte vom Hang<br />
weg und bogenauswärts sei niemals so, dass der<br />
Zuschauende dabei denkt: jetzt will der seine<br />
Sitzeinrichtung mit aller Gewalt fortwerfen. Bewegen<br />
Sie Ihre Hüfte nicht nur hinaus, sondern<br />
gleichzeitig auch hinab. Zeitlupenhaft darf diese<br />
Christianiabewegung aber auch nicht sein, sonst<br />
fahren Sie geradeaus, bis Sie irgendein fixer Haltpunkt<br />
mitleidig aufhält.<br />
Fallen Sie immer noch ganz zuletzt, wenn<br />
Ihnen der Christiania an und für sich ganz gut gelungen<br />
ist, so merken Sie sich, dass Sie sich im<br />
letzten Teil des Schwunges anstatt nach hinten<br />
nach vorne aufrichten müssen. Durch Ihre<br />
Schwungbewegung haben Sie nämlich Ihre Vorlage<br />
wieder verloren, was Ihnen Ihr schneebedeckter<br />
Hosenboden gerne bestätigen wird.<br />
Christiania fahren Sie am besten auf beiden<br />
Ski. Nur sogenannte Akrobaten können ihn auf<br />
einem Ski ausführen. Für Sie bedeutet das Heben<br />
eines Ski vom Schnee wiederum ein nachheriges<br />
Erheben vom Boden.<br />
Telemark. — Der Telemark misslingt Ihnen<br />
meistens, weil Ihr Gleichgewicht und die nötige<br />
Reaktion dazu noch zu wenig ausgebildet ist. Abgesehen<br />
von der falschen Gewichtsverteilung, die<br />
Ihr Körpergewicht einmal zu viel auf dem hintern<br />
Ski, dann wieder auf dem vordem lasten lässt,<br />
bringt Sie das zu viel gegen den Hang liegen bei<br />
der Schwungausführung zu Fall. Wenn Ihnen nach<br />
langem einmal ein Telemark gelingt, an dessen<br />
Schluss Sie Ihren Stock noch schnell zur Behauptung<br />
Ihres Stehvermögens einstecken müssen, dann<br />
freuen Sie sich nicht zu sehr, denn Ihre Telemarks<br />
sind noch von schwachen Eltern. Ueben Sie »vor<br />
dem Telemark immer und immer wieder längeres<br />
Fahren in grosser Ausfallstellung, in wechselseitigem<br />
Sinne zur Festigung Ihres Gleichgewichtsgefühles.<br />
Den Telemark reisset auch nicht herum, als<br />
ob Sie einen Quersprung machen wollten. Der<br />
Telemark ist ein rhythmischer und schöner<br />
Schwung und soll von einem guten Skifahrer<br />
weder zerhackt noch vermurkst werden.<br />
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