E_1940_Zeitung_Nr.012
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BERN, Dienstag, 19. März <strong>1940</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
36. Jahrgang — No 12<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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iMeratcnsehlns* 4 Tage vor Erseheinen der Kummet<br />
Bereit zur Ostevfahrt t<br />
Verlockend streicheln die ersten, warmen<br />
Frühlings-Sonnenstrahilen über die schlafenden<br />
Felder und Wälder, während der Frühjahrssturm<br />
noch böig durch die Wipfel kämmt<br />
und Reste von* Laub herunterbläst, die er im<br />
Herbst zu holen vergass. Die Schneedecke<br />
zerrinnt im heissen Atem des Föhns und<br />
schon strecken da und dort die ersten Frühlingsblumen,<br />
halb zaghaft, halb keck ihr Gesichtchen<br />
der Sonne entgegen. Es m u s s<br />
doch Frühling werden. Bereits steht Ostern<br />
vor der Tür, willkommene Feiertage winken.<br />
Drum werden eifrig Pläne geschmiedet. Wohin<br />
wird uns der Osterwind verwehen? Hinauf<br />
in den Märzenschnee, an die Gestade<br />
eines blauen Sees im Süden oder zieht es<br />
uns schlussendlich mehr in die erwachende<br />
Frühlingslandschaft unserer näheren Umgebung?<br />
Eins steht auf jeden Fall schon fest:<br />
Den Wagen benötigen wir unbedingt für diesen<br />
Zweck, ob er nun gegenwärtig in der<br />
Garage unbeschäftigt vor sich hindöst oder<br />
als unentbehrlicher Helfer ohnehin jahraus<br />
jahrein im Dienste steht. Mehr noch: Er soll<br />
sich von der besten Seite zeigen, von der<br />
Festtagsseite sozusagen, und darf uns nicht<br />
den Spass äri der Fahrt durch allerhand kleine<br />
Neckereien vergällen. Besonders, wenn seltenere<br />
Fahrgäste mitkommen, gewinnen oft<br />
unbeachtete, kleine Mängel, ein leises Klappern<br />
der Türen oder eine leichte Schalthemmung,<br />
die Papa in der Demonstration seiner<br />
Fahrkünste behindern, an Bedeutung. Sie<br />
wachsen sich zu einem wahren Aergernis<br />
aus, diese boshaften Kleinigkeiten, die man<br />
sonst so gerne übersieht, wenn man « unter<br />
sich Pfarrerstöchtern » ist. Wer hätte nicht<br />
schon die Erfahrung gemacht, dass der Radio<br />
stets gerade dann an «Magenstörungen»<br />
leidet, wenn man ihn Bekannten vorführen<br />
will ? Mit dem Wagen hat es manchmal<br />
eine ganz ähnliche Bewandtnis, sofern man<br />
nicht bewusst zum Rechten sieht. Vorläufig<br />
steht er noch der Dinge harrend, die da kommen<br />
sollen, festgewurzelt auf seinen zwei<br />
Holzböcken in der Garage und ist bass erstaunt,<br />
dass plötzlich die Türe aufgesperrt<br />
wird und das Licht nur so hereinflutet, worauf<br />
ein emsiges Treiben beginnt.<br />
Die beiden Buben arbeiten sich schichtweise<br />
mit der Reifenpumpe in Schweiss und<br />
prüfen zwischendurch sachkundig, ob der gewünschte<br />
Druck wohl schon erreicht ist. Ihr<br />
Eifer lässt den Wunsch nach einer Zündkerzenpumpe<br />
gar nicht erst aufkommen, die> für<br />
solche Zwecke sonst ganz praktisch ist. Derweil<br />
öffnet Vater den Ablaufhahn am Brennstofftank<br />
und lässt das Benzinrestchen in eine<br />
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
13. Fortsetzung<br />
« Also ein geistiger Defekt in dem Fall ? »<br />
meint Hans Römer und bereut, dass er sich<br />
als Karriere nicht den Beruf eines Verteidigers<br />
erwählt, mit der Spezialität Strafsachen.<br />
Prachtvolle Plaidoyers mussten sich zusammenbringen<br />
lassen, wenn man mit all dem<br />
modernen Humbug wie Graphologie und<br />
Psychoanalyse ausgerüstet war!... Aber<br />
vielleicht war's kein Humbug ?...<br />
« Nein. Kein geistiger Defekt die Zwiegespaltenheit.<br />
Etwas Naturgegebenes... sie<br />
waren schon klug damals mit ihrem Januskopf,<br />
dem Kopf mit den zwei Gesichtern, die<br />
den Ausdruck trugen für zwei entgegengesetzte<br />
Wesensarten in ein und demselben<br />
Menschen. Wir alle haben so einen Januskopf...<br />
Sehen Sie : Mut ist nicht Mut, und<br />
Feigheit ist nicht Feigheit. Mut ist eine Teil-<br />
Flasche fleissen, um es gelegentlich als,<br />
Waschmittel verwerten zu können. Benzin<br />
hat nämlich ungleich anderen edlen Tropfen<br />
nicht die Eigenschaft, sich durch Lagern zu<br />
verbessern. Sogar ganz im Gegenteil ! Es<br />
wird durch den Luftsauerstoff mit der Zeit<br />
etwas oxydiert und kann dann klebrige Ausscheidungen<br />
bilden. Besonders unangenehme<br />
Erfahrungen scheinen diesbezüglich gegenwärtig<br />
die Engländer mit ihrem «Pool-<br />
Petrol» genannten, markenlosen Einheitsbenzin<br />
zu machen, das sehr rasch oxydiert<br />
und so starke Ausscheidungen zur Folge haben<br />
soll, dass bei Wiederinbetriebnahme vieler,<br />
stillgelegter Fahrzeuge Motorstörungen<br />
auftraten. Bei gutem Markenbenzin sind allerdings<br />
solche « Stempeneien » nicht zu befürchten.<br />
Trotzdem ist es besser, wenn man<br />
das alte Benzin, das im halbleeren Brennstoffreservoir<br />
intensiv mit der Luft in Berührung<br />
kam, mitsamt dem eventuell vorhandenen<br />
Kondenswasser und Schmutz ablaufen<br />
lässt, um Brennstoff aus der wohlgefüllten<br />
Reservekanne einzufüllen.<br />
Verfügt der Wagen noch über einen jener<br />
«.berühmten » alten .Vakuumförderer, scr.,Jansen<br />
wir auch daraus das alte Benzin ab und<br />
ersetzen es durch solches aus dem Reserve-;<br />
eigenschaft der Feigheit, und Feigheit ist eine<br />
Teileigenschaft des Mutes ! Erst beide Teileigenschaften<br />
zusammen ergeben die volle<br />
Eigenschaft, die dann entweder Mut oder<br />
Feigheit heisst, und zwar je nach der Teileigenschaft,<br />
die im Oberbewusstsein liegt! »<br />
« Das versteh© ich nicht. »<br />
Der alte Herr unterdrückt ein Lächeln :<br />
«Das glaub ich!... Also passen Sie mal<br />
auf: legen Sie mal... haben Sie ?... ein<br />
kanister. Besitzt der Motor jedoch statt dessen<br />
eine Förderpumpe, so nehmen wir deren<br />
Sobauglas ab und reinigen ihren Drahtfilter<br />
mit Benzin. Hat sich im Schwimmergehäuse<br />
des Vergasers ein Satz gebildet, so sollte er<br />
ebenfalls entfernt werden, was allerdings<br />
viele Wagenbesitzer lieber einem zuverlässigen<br />
Mechaniker überlassen. Nach Beendigung<br />
der Arbeit sind Schwimmergehäuse und<br />
Brennstoffpumpe mit Benzin zu füllen, damit<br />
die Pumpenmembrane nicht allzulange trocken.<br />
arbeiten muss und dabei vielleicht infolge<br />
ihres ausgetrockneten Zustandes rissig wird.<br />
Der Kühler ist natürlich leer und bedarf<br />
einer frischen Wasserfüllung. Stand der Wagen<br />
aber über den Winter im Betrieb, so ist<br />
jetzt der Augenblick zum Ablassen der Frostschutzbrühe<br />
sowie einer allgemeinen<br />
sonders wirksame Verfahren zur Verfügung<br />
stehen, die teils mechanisch mittelst Pressluift<br />
und Wasser, teils auf chemischem Weg<br />
den Belag von den Wänden des Kühlsystems<br />
lösen und dadurch die KüHwirkung soweit<br />
verbessern, dass selbst eine längere Bergfahrt<br />
nicht mehr zum Kochen des Wassers<br />
führt. Bedingung ist allerdings, dass der Propellerriemen<br />
nicht etwa schleift. Erweist er<br />
sich als zu locker, so spannen wir ihn nach<br />
Anweisung des Instruktionsbuches nach. Nun<br />
folgt die Füllung des Kühlers mit einer Kanne<br />
frischen Wassers, sowie die anschliessende<br />
Kontrolle des Kühlerblocks auf Dichtheit. —<br />
Aha, da haben wir's! Tröpfelt da nicht die<br />
Kühlwasserpumpe ? Lässt sich zum Glück<br />
durch Einfüllen von frischem, hitzebeständigem<br />
Spezialfett in die Wasserpumpenfettbüehse<br />
und Anziehen derselben leicht beheben<br />
! (Schluss Seite 2.)<br />
Trotz allem — Förderung des ausländischen<br />
Autoverkehrs nach der Schweiz<br />
Trotz den Erschwerungen mannigfaltigster<br />
Art, unter denen der internationale Automobilreäseverkehr<br />
seit Kriegsausbruch zu leiden<br />
hat, gehen doch bei den Touristikbureaux der<br />
schweizer. Automobilistenverbände die ersten<br />
Auslandsanfragen über Autoreisen nach<br />
der Schweiz ein. Dabei handelt es sich nicht<br />
Hess, im tiefsten Kern seines Wesens ein Betrüger<br />
und Gauner ist ? »<br />
Fünffrankenstück auf den Tisch... so. Sehen<br />
Sie... die eine Seite zeigt einen Kopf,<br />
« Selbstverständlich ! Die Stärke der unter-<br />
die andere eine Zahl. Wir sehen nur die<br />
Seite, die nach oben zu liegt... also jetzt den<br />
Kopf... so ist es auch mit den Gefühlen und<br />
Eigenschaften und Charakterzügen... wir<br />
sehen, was im Oberbewusstsein liegt !...<br />
Reinigung des Kühlsystems<br />
gekommen, wozu vielen Garagen heute be-<br />
Gönnen Sie auch dem Wagen seine Frühjahrstoilette!<br />
Die entgegengesetzte Teileigenschaft liegt<br />
verborgen im Unterbewusstsein ! »<br />
«Entschleiert sich denn diese verdeckte<br />
Teileigenschaft nicht? »<br />
« Manchmal... Dann bricht die unterbewusste<br />
Komplementäreigenschaft mit Gewalt<br />
heraus — oft im Dämmerzustand, oft bei klarem<br />
Bewusstsein... oft einmalig, oft in rhythmischer<br />
Folge... dass die Umgebung entsetzt<br />
zurückweicht und von .Zwangshandlungen'<br />
spricht — die sich aber aus der Doppelnatur<br />
des Patienten, wenn Sie ihn so nennen<br />
wollen, sehr wohl erklären lassen ! »<br />
Hans Römer beugt sich vor.<br />
« Es wäre also durchaus möglich, dass ein<br />
hochachtbarer, rechtlicher Angestellter, der<br />
sich jahrzehntelang nichts zuschulden kommen<br />
bewussten Komplementäreigenschaft richtet<br />
sich nach der Stärke der oberbewussten Eigenschaft<br />
... Je tyrannischer ein Mensch ist,<br />
um so hilfloser ist er in seiner zweiten Wesensart<br />
! Denken Sie an Nero, als ihn dÄ<br />
Strafe ereilte.»<br />
«Ja... Sie haben recht. »<br />
Hans Römers Wangen brennen. Die Zigarettenreste<br />
häufen sich in der Aschenschale.<br />
«Haben Sie noch nie bei Senisationsiprozessen<br />
gelesen, dass Zeugen über einen Mörder,<br />
der sein Opfer unter qualvollen Martern<br />
zur Strecke gebracht hatte, aussagten : ,Aber<br />
es ist doch nicht möglich ! Der Angeklagte<br />
konnte ja keiner Fliege etwas zuleide tun !'<br />
... Nein — eben nicht! Ein Mann von so<br />
sensibler Güte, dass er jede Fliege vom Fensterbrett<br />
scheucht, damit ihr kein Leid geschieht,<br />
trägt eben am Gegenpol, im Unterbewusstsein,<br />
die Komplementäreigenschaft<br />
dieser übersteigerten Güte : mitleidslose<br />
Grausamkeit!»<br />
« Dann hätte man also durch die Erkenntnis...<br />
wie soll ich das sagen... den Schlüsse!<br />
in der Hand, der... den seelischen Mechanismus<br />
erschliesst ? »<br />
« Selbstverständlich !... Sie haben das sogar<br />
sehr nett ausgedrückt. Achten Sie auf<br />
die stärkste oberbewusste Eigenschaft eines<br />
Menschen, den Sie kennenlernen oder kennen,<br />
und Sie werden wissen, welche entgegengesetzte<br />
Komplementäreigenschaft in seinem<br />
Unterbewusstsein ruht und eines Tages<br />
an die Oberfläche geschleudert werden kann<br />
— Kann... nicht immer wird. Sie werden<br />
immer wissen, worauf Sie bei einem Menschen<br />
gefasst sein müssen.»<br />
Hans Römer stösst heraus :<br />
« Ich bin Ihnen dankbar. Wirklich so dankbar<br />
! Ich glaube, das ist die interessanteste<br />
Stunde, die ich erlebt habe ! » Und sich wienur<br />
um Ferienaufenthalte von Auslandsschweizern,<br />
sondern auch um Auslandsautomobilisten,<br />
die zu Kur- oder Ferienzwecken<br />
nach der gastlichen Schweiz fahren möchten.<br />
All diese Anfragen beziehen sich in erster<br />
Linie auf die Aufstellung von Reiserouten<br />
und -Programmen und selbstverständlich auch<br />
auf Zusendung von Itineraires und Kartenmaterial.<br />
Der Autotourist hat es eben nicht<br />
so einfach wie der Eisenbahnreisende, der<br />
sich an feste Verkehrsverbindungen halten<br />
kann; vielmehr sieht sich der Automobilist<br />
vor Dutzende von Möglichkeiten für die Ausgestaltung<br />
seiner Reiseroute gestellt. Um so<br />
In dieser Nummer:<br />
Kriegswirtschaftliche Erlasse.<br />
Pariser Brief.<br />
Herstellung von Pumpen-Zahnrädern<br />
aus Eisenpulver nach<br />
dem Pressverfahren.
nötiger ist es aber für ihn, dass er sich an<br />
Hand zuverlässigen Kartenmaterials ein Bild<br />
von seiner Fahrt machen kann.<br />
Nun sind aber infolge des seit etlichen Mo<br />
naten bestehenden Verbots für den Verkauf<br />
von Schweizerkarten und der Abgabe von<br />
Itineraires mit Kartenskizzen die Touristik<br />
bureaux der Automobilistenverbände voll<br />
kommen ausserstande, diesen Gesuchen zu<br />
entsprechen und so müssen sich heute di<br />
Interessenten für Fahrten nach der Schweiz<br />
damit abfinden, dass ihnen das elementarst«<br />
Hilfsmaterial für solche Reisen nicht zur Ver<br />
fügung gestellt werden kann. Ob dadurch di<<br />
Interessen unseres Fremdenverkehrs nich<br />
eine Beeinträchtigung erleiden ?<br />
Man wird sich heute fragen dürfen, ob es<br />
nicht angebracht wäre, auf die kommende<br />
Fahrsaison hin das Kartenverkaufsverbot etwas<br />
zu mildern. Es ist ja kein Geheimnis, das<br />
alle drei Nachbarstaaten seit Jahren Kartenmaterial<br />
von der Schweiz herausgeben, und<br />
zwar in grossen Auflagen, so dass kaum zu<br />
befürchten steht, die Abgabe einzelner Karten<br />
und speziell Itineraires könnte die Interessen<br />
der Landesverteidigung verletzen. Sofern<br />
ein Versand ins Ausland trotzdem nich<br />
in Betracht kommt, sollte wenigstens geprüft<br />
werden, ob es nicht möglich wäre, Itineraire<br />
und Karte oder Führer beim schweizerischen<br />
Einreisezollamt zu Händen des ausländischen<br />
Autotouristen zu deponieren, damit er sie<br />
dort für seinen Schweizer Aufenthalt in Empfang<br />
nehmen kann.<br />
In diesem Zusammenhang sei übrigens auch<br />
die Frage aufgeworfen, ob sich nicht Mittel<br />
und Wege finden Hessen, um bei weiterem<br />
Andauern einer befriedigenden Benzineinfuhr<br />
den Automobilreiseverkehr derart zu fördern,<br />
dass während der Monate Mai bis September<br />
für mindestens achttägige Ferienaufenthalte<br />
schweizerischer und ausländischer Automobilisten<br />
ein sog. Ferien-Benzinzusatzquantum<br />
in Aussicht gestellt werden könnte. Angesichts<br />
der Lage unseres Gastgewerbes sollte<br />
man danach trachten, die Schweizer Kunden<br />
dieses Jahr möglichst für Ferienaufenthalte<br />
im Inland zu interessieren. Dazu müsste man<br />
aber dem Autotouristen ein einigermassen<br />
genügendes Quantum Benzin zusichern. Da<br />
hiefür vor allem auch viele «D»- und «C2»-<br />
Benzinbezugsberechtigte in Betracht fallen,<br />
die für diese Kategorien zugeteilten Benzinmengen<br />
aber selbst kleinere Ferienfahrten<br />
nicht gestatten, täte man gut daran,' heute<br />
schon die Ankurbelung der schweizerischen<br />
Autotouristik durch Gewährung solcher Ferienzusatzrationen<br />
zu prüfen. Die Hotellerie<br />
wäre für eine solche Förderung des Fremdenverkehrs<br />
ausserordentlich dankbar.<br />
Es wäre nur zu begrüssen, wenn sich jene<br />
Instanzen, denen die Förderung des Reiseverkehrs<br />
obliegt, möglichst bald mit derartigen<br />
Erleichterungen befassen würden, denn<br />
wenn auch die politischen Verhältnisse heute<br />
noch ziemlich Unsicher und unabgeklärt sind,<br />
so darf doch nichts unterlassen werden, um<br />
dem notleidenden Gastwirtschaftsgewerbe<br />
unter die Armee zu greifen.<br />
V<br />
Feldzug gegen den Altwagen.<br />
Eine «Woche der öffentlichen Autovernichtung»<br />
wurde in Cincinnati durchgeführt. Um<br />
das Publikum dazu zu erziehen, wertlose Altwagen<br />
zu zerstören, wurden jeden Tag öffentlich<br />
6 Altwagen vernichtet und, in Teile zerlegt,<br />
auf den Abfall geworfen. Tatsächlich<br />
wirkte das Beispiel so ansteckend, dass innerhalb<br />
der gleichen Zeit etwa 1000 private<br />
Altwagen vernichtet worden sind.<br />
Hält auch alles dicht oder hat sich am Ende<br />
da und dort eine Lache aus Wasser, Brennstoff,<br />
Oel oder gar Bremsflüssigkeit gebildet?<br />
Nein, alles in Ordnung! Das wirkt sehr<br />
beruhigend und überzeugend. Also nichts wie<br />
den Wagenheber untergesetzt, die Holzböcke<br />
hervorgeholt, um die Räder wieder auf den<br />
Boden zu bringen, und der Wagen ist in seinem<br />
Element. Bald werden seine Reifen lustig<br />
über Kilometer und Aberkilometer dahinrollen,<br />
sein Herz wird wieder freudig im Viertakt<br />
schlagen und seinen Herrn, der ihn aus<br />
dem Winterschlaf erweckte, dankbar summend<br />
bergauf, bergab ans Ziel der Osterfahrt<br />
und nach ein paar schönen Ferientagen voll<br />
neuer Eindrücke zurück nach Hause führen.<br />
-bder<br />
über die Liste beugend : < Und Sie meinen<br />
also, dass der Kassierer... ? »<br />
«Ich meine, dass der Schreiber dieser Zeilen<br />
eines der stärksten Beispiele ist für die<br />
Doppelnatur....'»<br />
«Ich kenne ein junges Mädchen, das sich<br />
ausserordentlich für diesen Herrn interessiert<br />
... ich meine, interessiert hat. Ich wäre<br />
Ihnen dankbar, wenn Sie die grosse Güte<br />
hätten, Ihr Gutachten etwas ausführlicher...<br />
also ich meine, diesen Spezialfall...»<br />
Der alte Herr lächelt, leicht ermüdet.<br />
« So seid ihr alle. Erst macht ihr euch lustig<br />
— und dann könnt ihr nicht genug kriegen<br />
!»<br />
< Ich möchte Sie natürlich nicht... anstrengen,<br />
ausnützen, aber...»<br />
Wieder legt der Graphologe die Lupe auf<br />
die Schrift:<br />
« Sehen Sie ... hier, der Bogen, in dem das<br />
L ausläuft.. • und hier, wie abgerissen dieser<br />
Abstrich ... das alles verrät die im Oberbewusstsein<br />
liegende, sich immerwährend für<br />
die Umgebung dokumentierende Eigenheit,<br />
die seinem ganzen Wesen das Gepräge gibt<br />
und doch nur ein Teil seines Wesens ist. Der<br />
Schreiber dieser Zeilen ist in seinem zweiten,<br />
verborgenen Ich einer der stärksten...»<br />
Er stockt, wischt sich über die Stirn, fährt<br />
dann weiter fort :<br />
Jetzt steht aber etwas < auif dem Tapet»,<br />
das vielleicht doch diesem und jenem 'Wagenhalter<br />
im Bewusstsein versäumter Pflichten<br />
ein leichtes Gruseln den Rücken hinabjagt<br />
Die Prüfung der Batterie.<br />
Hat sie wirklich während der Stillegung<br />
infolge Mangels an Pflege Schaden genom<br />
men ? Dann muss sie einer Ladestation zu<br />
«Kur» übergeben werden, die in leichten<br />
Fällen in einer besonderen Art der Aufladung,<br />
Fig. 1. Das Füterglas der Brennstoffpump« wird<br />
abgenommen und gereinigt. Den Drahtfilter wasch<br />
man in Benzin gut aus.<br />
bei Totalschäden aber in einem ziemlich<br />
kostspieligen Ersatz der Platten besteht. Uns<br />
selbst freilich und mit uns all unsern belesenen<br />
Neffen und Nichten kann die Batterie<br />
selbstredend keine Gänsehaut einjagen, nicht<br />
wahr ? ! Denn sohliesslich wurde sie doch<br />
regelmässig mit dem eigenen Ladegerät nachgeladen<br />
und auch ihre Säuredichte sowie<br />
der Säurestand periodisch geprüft und korrigiert.<br />
Hegen wir trotzdem leise Zweifel an<br />
ihrem Zustand, so lassen wir sie gelegentlich<br />
in der Vertrauensgarage mit dem Stossbelastungs-Messgerät<br />
auf Spannungsabfall bei<br />
heftiger Entladung prüfen. Fällt die Kontrolle<br />
günstig aus, so — na, dann hat die arme<br />
Seele Ruh.<br />
Im übrigen stellt ja<br />
das « Elektrizitätsdepartement » des Wagens<br />
keine übertriebenen "Anforderungen an die<br />
Wartung. Eine, gelegentliche Reinigungdes<br />
Kollektors mit einem in Benzin getränkten<br />
Lappen, den man um ein Holz-« Steckli *<br />
wickelt, sowie ein anfälliger Ersatz gebrochener<br />
oder stark abgenützter Kohlebürsten an<br />
Lichtmaschine und Anlasser sind ungefähr<br />
iDCQäfcl<br />
Fig. 2. Die Lichtmaschine dient In vielen Fällen<br />
zum Spannen des Ventilatorriemens. Hier geschieht<br />
ies einfach in der Weise, dass man ihre Spannänder<br />
lockert, sie etwas verdreht und dann wieer<br />
festmacht. Infolge der exzentrischen Anordnung<br />
er Ankerwelle im Gehäuse wird dann der Riemen<br />
gestreckt.<br />
«... das Hauptmerkmail... das heisst, das<br />
stärkste ambivalente Gefühl des Schreibers<br />
ist...»<br />
Wieder stockt er, wird blass, sagt: «Ich<br />
glaube... ich habe wohl vergessen, heute zu<br />
essen.»<br />
Die zwei Eier im Glas sind längst erkaltet.<br />
Hans Römer hat noch nierrjals solche Peinlichkeit<br />
empfunden.<br />
«Ich danke Ihnen, Herr... Danke Ihnen<br />
recht herzlich... ich war so gefesselt durch<br />
Ihren Vortrag... ich werde den Ober gleich<br />
anweisen...»<br />
Er weiss nicht, wie er es anfangen soll,<br />
das noch mit dem Kopf nach oben gekehrte<br />
Fünffrankenstück unauffällig auf dem Tisch<br />
liegen zu lassen. v<br />
Er faltet umständlich die grüne Nummernliste<br />
zusammen. Blickt dann wie zufällig auf<br />
seine Armbanduhr. Springt auf:<br />
« Donnerwetter ! Ich hatte ja ganz vergessen<br />
... ich sollte längst... verzeihen Sie.<br />
Guten Abend.»<br />
Und stürmt davon. Aber hinein ins Lokal.<br />
Hinter der Drehtür, am Büfett bleibt er<br />
stehen und bestellt ein warmes Abendessen:<br />
« Für den kleinen alten Herrn mit dem weissgrauen<br />
Spitzbart... allein an einem Tischchen<br />
draussen auf der Terrasse, ganz links. »<br />
« Für den Professor?... Ja, dem wird's<br />
gut tun ! »<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 19. MÄTSZ i
N° 12 — DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
Kriegswirtschaftliche<br />
Die Rationen für die Lastwagen<br />
vom 16. März bis 15. Mai <strong>1940</strong>.<br />
£eicfite dthohuttg. dex Zuteilung- (üc<br />
Verfügung Nr. 7 des Eidg. Volkswlrtschaftsdepartements<br />
betreffend<br />
die Landesversorgung mit flüssigen Kraft- und<br />
Brennstoffen.<br />
(Vom 11. März <strong>1940</strong>.)<br />
Das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement,<br />
gestützt auf den Bundesratsbeschluss vom 26. September<br />
1939 über die Landesversorgung mit flüssigen<br />
Kraft- und Brennstoffen, in Ergänzung von<br />
Art. 12, Abs. 3, seiner Verfügung Nr. 2 vom 15. November<br />
1939 (Rationierung für Personenwagen,<br />
Lieferwagen und Motorräder), in Abänderung von<br />
Art. 4, lit. d und e, seiner Verfügung vom 10. Oktober<br />
1939 (weitere vorläufige Rationierung der<br />
flüssigen Kraft- und Brennstoffe), verfügt:<br />
Art. 1.<br />
Für die Dauer vom 16. März <strong>1940</strong>, 0 Uhr, bis<br />
zum 15. Mai <strong>1940</strong>, 24 Uhr, werden den Verbrauchern<br />
von den kantonalen Automobilkontrollen ihres<br />
Wohnortskantons oder bei einer von dieser bezeichneten<br />
Stelle gegen Vorweisung des Fahrzeugaueweises<br />
folgende provisorische Rationierungsscheine<br />
abgegeben:<br />
a) Motorlastwagen (eine Tonne und mehr Nutzlast):<br />
Lastwagen bis 15,99 PS:<br />
1 Rationierungsschein von 360 Liter Benzin<br />
oder 320 (307 *) Liter Dieselöl;<br />
Lastwagen von 16 PS bis 20,99 PS:<br />
1 Rationicrungsschein von 480 Liter Benzin oder<br />
420 (400*) Liter Dieselöl);<br />
Lastwagen von 21 PS bis 30,99 PS:<br />
1 Rationierungsschein von 680 Liter Benzin<br />
oder 600 (574*) Liter Dieselöl;<br />
Lastwagen von 31 PS und mehr:<br />
1 Rationierungsschein von 900 (920*) Liter<br />
Benzin oder 800 (787*) Liter Dieselöl.<br />
Für Holzgas- und Holzkohlenlastwaigen mit Zueatzvergasern<br />
wird pro Fahrzeug ein Rationierungsschein<br />
von 100 Liter Benzin abgegeben,<br />
ib) Industrietraktoren für den Straseenverkehr:<br />
1 Rationierungsschein für 350 (334*) Liter<br />
Benzin oder 300 (307*) Liter Dieselöl.<br />
Art. 2.<br />
Diese Verfügung tritt am 16. März <strong>1940</strong> 0 Uhr<br />
in Kraft.<br />
Die ab 1. Februar <strong>1940</strong> ausgegebenen provisorischen<br />
Rationierungsscheine für Kraftstoffe für<br />
sämtliche Motorfahrzeuge der in Art. 1 bezeichneten<br />
Art. verlieren ihre Gültigkeit am 15. März <strong>1940</strong>,<br />
24 Uhr, und sind beim Bezug neuer provisorischer<br />
Rationierungsscheine den kantonalen Automobilstellen<br />
zurückzugeben.<br />
) Zuteilung während der Rationierungsperiode<br />
vom 1. Februar bis 15. März, zu Vergleichszwecken<br />
umgerechnet auf zwei Monate.<br />
Die kriegswirtschaftliche Bedeutung von<br />
Benzol und Teer<br />
Wie wir an dieser Stelle bereits erwähnten<br />
(«A.-R.» Nr. 81/1939), erliess am 24. Oktober 1939<br />
der Bundesrat ein Kreisschreiben an die Kantonsregierungen<br />
bezüglich der Verwendung von normiertem<br />
Strassenteer im schweizerischen Strassenbau.<br />
Mit Recht wird in diesem Schreiben darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass eine Reihe kriegswirtschaftlich<br />
wichtiger Ausgangsstoffe, deren ausreichende<br />
Beschaffung auf dem Wege des Importes<br />
sich zufolge der europäischen Entwicklung immer<br />
schwieriger gestaltet, sich im Lande selbst nur im<br />
Prozess der Aufarbeitung des Rohteeres der<br />
schweizerischen Gaswerke auf kriegswirtschaftlich<br />
wichtige Produkte und normierten Strassenteer gewinnen<br />
lassen.<br />
Um einen Jahreoabsatz von 25 000 t Strassenteer<br />
zu ermöglichen — eine Quantität, die sich nach<br />
der zur Sicherstellung der Sprengstoff- und Munitionsfabrikation<br />
notwendigen Toluol- und Benzolmengen<br />
richtet — wurde die Ausrichtung der<br />
Bundesbeiträge an Strassenbauten im Alpengebiet,<br />
sowie an dem Automobilverkehr dienenden öffentlichen<br />
Straseen an die Bedingung geknüpft, dass<br />
mindestens 50 Gewichtsprozente des gesamten<br />
Bindemittelbedarfes an zur Ausführung gelangenden<br />
Schwarzbelägen aus normiertem Strassenteer<br />
zu bestehen haben.<br />
Gewissermassen in Ergänzung aus diesem<br />
Kreisschreiben resp. zwecks gesetzlicher Fassung<br />
desselben hat der Bundesrat am 12. März <strong>1940</strong><br />
einen Beschluss betreffend die Förderung der Benzolauswaschung,<br />
der Teerproduktion und Aufarbeitung<br />
des Teers erlassen. Dieser Beschluss<br />
stützt sich auf den Bundesbechluss vom 30. August<br />
19S9 über Massnahmen zum Schütze des Landes<br />
und zur Aufrechterhaltung der Neutralität.<br />
Gemäss diesem jüngsten, kriegswirtschaftlich sehr<br />
bedeutungsvollen Erlass wird die Bechaffung, Erzeugung,<br />
Aufarbeitung und Verwendung von Teer<br />
sowie seiner Benzol-Kohlenwasserstoffe und Oele<br />
der Aufsicht des Kriegsindustrie- und Arbeitsamtes<br />
(K. I. A. A.) unterstellt.<br />
I<br />
Im weitern werden die schweizerischen Gaswerke<br />
dazu verpflichtet, auf Weisung und nach<br />
den Vorschriften des K.I.A.A. ihren gesamten Teeranfall<br />
sorgfältig zu erfassen und zur Gewinnung<br />
der darin enthaltenen Benzol-Kohlenwasserstoffe<br />
und Oele bereitzustellen.<br />
Dieses ist zudem ermächtigt, Vorschriften über<br />
die weitere Aufarbeitung der in der Teerdestillation<br />
anfallenden Produkte, wie Benzol-Kohlenwasserstoffe<br />
und Oele, zu erlassen.<br />
Im weitern wird das K.I.A.A. ermächtigt, unter<br />
Berücksichtigung der jeweiligen Kohlenversorgung<br />
der schweizerischen Gaswerke Vorschriften zu erlassen<br />
über das Auswaschen des Benzols aus dem<br />
Gas in diesen Werken.<br />
Gleichzeitig wird dem K.I.A.A. das Recht eingeräumt,<br />
Bestandesaufnahmen über Teer und andere<br />
benzolkohlenwasserstoffhaltice Produkte und<br />
Erlasse<br />
über Oele durchzuführen. Es kann ferner Erhebungen<br />
über die Möglichkeit der Erzeugung von Teer<br />
und seiner Destillationsprodukte veranlassen.<br />
Das K. I. A. A. wird ebenfalls ermächtigt, über<br />
die Verwendung des in der Schweiz erzeugten oder<br />
importierten Teeres und seiner Benzol-Kohlenwasserstoffe<br />
und Oele Vorschriften zu erlassen.<br />
Widerhandlungen gegen diesen Bundesratsbeschlues<br />
und die gestützt darauf erlassenen Ausführungsvorschriften<br />
und einzelnen Verfügungen<br />
des Eidg. Volkswirtschaftsdepartementes, des K. I.<br />
A. A. und seiner Sektionen für Chemie und Pharmazeutika<br />
sowie Kraft und Wärme werden mit<br />
Bussen bis zu Fr. 30 000 bestraft. Auch die fahrlässige<br />
Begehung ist strafbar.<br />
Umbau von Gesellschaftswagen zu Lastwagen.<br />
[Mitg.] Der Bundesrat hat mit Beschluss<br />
vom 15. März <strong>1940</strong> das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
(Kriegs-Industrie- und<br />
Arbeitsamt) ermächtigt, den Besitzern von<br />
Gesellschaftswagen unter bestimmten Bedingungen<br />
an die Kosten des Umbaues der<br />
Gesellschaftswagen in Lastwagen einen angemessenen<br />
Beitrag zu gewähren. Der Grund<br />
zu dieser Massnahme liegt darin, dass einerseits<br />
eine Vermehrung der Motorilastwagenparks<br />
im allgemein-wirtschaftlichen Interesse<br />
liegt, und dass anderseits den GeseHschaftswagenbesitzern,<br />
deren Wagen infolge der<br />
Benzinrationierung und des starken Rückgangs<br />
von Vergnügungsfahrten nicht verwendet<br />
werden können, eine angemessene Verdienstgelegenheit<br />
verschafft werden soll. Gesuche<br />
um Gewährung eines Beitrages sind<br />
von den Gesellschaftswagenbesitzern beim<br />
Kriegs-Industrie- und Arbeitsamt einzureichen.<br />
Akux «lern Kantonen<br />
Steuererleichterungen auf Ostern<br />
Thurgau erleichtert Schildereinlösung<br />
auf Ostern.<br />
Motorfahrzeughalter, die ihre Motorfahrzeuge<br />
wegen der Osterfeiertage vor dem 1. April a. c. zu<br />
lösen gedenken, machen wir darauf aufmerksam,<br />
dass die Kontrollschilder gegen einen Zuschlag<br />
von Fr. 10.— für die Motorwagen und Fr. 3.— für<br />
die Motorräder schon ' ab 20.' März a. c. bezögen ><br />
ÜSTERAUSFLUG...?<br />
werden können. Die Versicherungsnachweiskarte<br />
muss von dem Tag an Gültigkeit besitzen, an dem<br />
•das Fahrzeug gelöst wird. Sie muss mit dem Fahrzeug-<br />
und Führerausweis rechtzeitig eingesandt<br />
werden.<br />
Der Betrag für die Steuer bis zum 30. Juni<br />
oder 31. Dezember, inkl. dem oben erwähnten Zuschlag,<br />
ist auf das Postcheckkonto VIIIc 6CO der<br />
Automobilkontrolle einzuzahlen. Nachnahmen werden<br />
grundsätzlich keine versandt.<br />
Frauenfeld, den 12. März <strong>1940</strong>.<br />
Polizeidepartement des Kantons Thurgau:<br />
sig. Altwegg.<br />
In St. Gallen und in Appenzell A.-Rh.<br />
Der Kanton St. Gallen räumt den Fahrzeughaltern,<br />
welche die Nummernschilder ihrer Wagen ab<br />
20. März <strong>1940</strong> neu einlösen, insofern eine Erleichterung<br />
ein, a's für das letzte Drittel dieses Monats<br />
noch eine Gebühr von Fr. 10.— zu entrichten ist.<br />
Entgegen anderweitiger Publikation gewährt<br />
der Kanton Appenzell Ausser-Rhoden bei Lösung<br />
von Fahrzeugen ab 20. März <strong>1940</strong> an eine Ermässigung<br />
in dem Smne, dass die ersten drei Monate<br />
des Jahres taxfrei berechnet und für das letzte<br />
Drittel des Monats März eine für alle Fahrzeuge<br />
geltende Taxe von Fr. 8.— erhoben wird. (Mitg.)<br />
In Freiburg : ab 23. März ohne Zuschlag!<br />
Die kant. Automobilkontrolle Freiburg teilt mit:<br />
Um die Wiederinbetriebsetzung von Motorfahrzeugen<br />
auf die Oeterfeiertage hin zu begünstigen,<br />
können die Verkehrsausweise im Kanton Freiburg<br />
vom 23. März an ohne Bezahlung eines Zuschlages<br />
für das 2. Quartal erneuert werden. Erforderlich<br />
ist dazu die Vorweisung einer von diesem Datum<br />
an gültigen Bescheinigung der Versicherungsgesellschaft.<br />
Sfrassenverkeht<br />
Verkehrsbeschränkung auf der Simmentalstrasse.<br />
Von zuständiger behördlicher Seite wird mitgeteilt:<br />
Durch den Neubau der Laubeg ig brücke<br />
auf der Simmentaistrasse oberhalb<br />
Garstatt, muss die heutige gedeckte Holzbrücke<br />
abgebrochen werden. Für den Verkehr wird<br />
eine hölzerne Notbrücke für 8 t Tragfähigkeit erstellt.<br />
Gestützt auf das Gesetz über den Bau und Unterhalt<br />
der Strassen wird das Befahren<br />
dieser Notbrücke mit Lasten über 8 t<br />
Gesamtgewicht (Motorwagen und Lastenzüge)<br />
vom 18. März <strong>1940</strong> bis auf weiteres verboten.<br />
Sicherheit vor allem!<br />
i Wieweit 6ich die den Landwirtschaftstraktoren<br />
gewährten Erleichterungen (in diesem Fall weniger<br />
finanzieller als verkehrspolizeilicher Natur) mit den<br />
Bedürfnissen der Sicherheit der Strasse vereinbaren<br />
lassen, davon mag sich der Leser bei der Lektüre<br />
nachstehender Meldung sein Urteil bilden:<br />
•'. Bei Schübelbach ereignete sich kürzlich ein<br />
Jawohl! Trotz Benzinrationierung!<br />
Viele Automobilisten werden sich fragen, ob unter<br />
den heutigen Umständen und besonders in Anbetracht<br />
der Benzinknappheit der gewohnte Osterausflug<br />
heute überhaupt zu verantworten ist.<br />
Wir verweisen demgegenüber auf den Aufruf der<br />
Schweizerischen Verkehrszentrale, der mit Recht<br />
feststellt, dass heute die Erhaltung von Gesundheit,<br />
Lebensenergie und Spannkraft notwendiger ist denn<br />
je. Und dass der Fremdenverkehr einer der wichtigsten<br />
Zweige unserer Wirtschaft ist, der in eine<br />
— hoffentlich bessere — Zukunft hinüber gerettet<br />
werden muss — nebst dem Auto-Gewerbe, möchten<br />
wir hinzufügen, einem nicht weniger wichtigen Glied<br />
unseres Wirtschaftslebens, in dem ein beträchtlicher<br />
Teil unseres Volksvermögens investiert ist und dessen<br />
zahlreiche Angehörige mit ihren Familien sich heute<br />
dem Ruin ausgesetzt sehen.<br />
Darum jetzt erst recht hinaus auf die Strasse zu<br />
Ostern, trotz knapper Benzin-Ration !<br />
Vorher aber montieren Sie rechtzeitig Novix-Ringe,<br />
um jeden überflüssigen Benzin- und Oelverbrauch<br />
zu verhindern. Damit sparen Sie nicht nur Geld,<br />
sondern Sie helfen auch unsere Vorräte strecken<br />
und — der Garagist, der Mechaniker, der bald<br />
wieder monatelang — auch für Sie — an der<br />
Grenze steht, dankt Ihnen für Arbeitsbeschaffung.<br />
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Junker & Ferber, Nova-Werke, Zürich<br />
Badenerstrasse 412<br />
schwerer Verkehrsunfall. Während auf der einen<br />
Strassenhälfte ein schwerer Gar Alpin daherfuhr<br />
und auf der anderen Seite ein Mistfuhrwerk, wollte<br />
ein 20jähriger Traktorführer dem Gar Alpin in einer<br />
Kurve vorfahren. Dabei streifte der Traktor den<br />
Gesellschaftswagen und drängte ihn an das Strassengeländer,<br />
wodurch einer Frau beide Beine abgedrückt<br />
wurden, so dass sie kurz nach der Einlieferung<br />
ins Spital verschied. Der Traktorführer<br />
wurde verhaftet.<br />
Eine Tageszeitung knüpft an diesen Vorfall folgende<br />
Betrachtungen: « Für das Führen eines landwirtschaftlichen<br />
Traktors bestehen erhebliche Erleichterungen.<br />
Man benötigt keine Führerbewilligung;<br />
für die Traktoren braucht es keine so ausgedehnte<br />
Haftpflicht wie für Autos, auch in der Besteuerung<br />
geniessen landwirtschaftliche Traktoren<br />
erhebliche Vergünstigungen.<br />
Der oben geschilderte tödliche Unfall ruft vielleicht<br />
einer Revision dieser in vielfacher Beziehung<br />
fragwürdigen Zustände. »<br />
KLEINECHRONIK<br />
Kaderkurs für Rotkreuzfahrerinnen.<br />
Dem Vernehmen nach soll ein zweiter Kurs für<br />
Rotkreuzfahrerinnen in Aussicht genommen sein,<br />
doch stehe, wie man hört, das Datum noch nicht<br />
fest.<br />
Inzwischen hat in Basel der Kaderkurs seinen<br />
Anfang genommen, der bis 21. März dauert und<br />
dessen «Mannschaft» sich aus jenen Fahrerinnen<br />
rekrutiert, die beim ersten Kurs in Basel dafür ausgezogen<br />
worden sind.<br />
So leicht machen wir's den Schelmen !<br />
Mag man auch immer und immer davon lesen,<br />
wie die Brüder von der Xangfingerzunft sich an<br />
parkierende Autos heranmachen, um daraus zu<br />
klauen, was ihnen gerade in die Hände fällt — sie<br />
scheint nicht alle zu werden, jene Kategorie von<br />
Fahrern, die da, im Vertrauen darauf, dass « schon<br />
nichts passieren werde », ihren Wagen in strahlender<br />
Sorglosigkeit unverschlossen parkieren. Enragierte<br />
Optimisten, wie sie nun einmal sind, kommen<br />
sie nicht dahinter, dass ihre Leichtfertigkeit geradezu<br />
eine Aufmunterung an die Adresse des<br />
Diebsgesindels bedeutet, sich zu bedienen. Was sich<br />
diese Herrschaften denn auch nicht zweimal sagen<br />
lassen. Sie greifen wacker zu und halten reiche<br />
Ernte, wie beispielsweise jener Bursche, der unlängst<br />
der Zürcher Polizei ins Garn ging und gestand,<br />
aus parkierenden Autos Handkoffer, Photoapparate,<br />
Schutzbrillen, ja sogar Führer- und Verkehrsausweise<br />
€ entfernt » zu haben. Soweit wäre<br />
die Geschichte ganz normal, weil eben die Nachlässigkeit<br />
gewisser Autobesitzer Gelegenheit und<br />
weil Gelegenheit Diebe macht. Was jedoch der Sache<br />
die Krone aufsetzt, das ist der Umstand, dass<br />
das Verschwinden besagter Gegenstände entweder<br />
nicht bemerkt wurde oder dass es die Bestohlenen<br />
unterliessen, der Polizei deren Abhandenkommen zu<br />
melden, so dass diese nun nach den rechtmässigen<br />
Eigentümern des Diebgutes fahnden muss ... Entgegenkommenderweise<br />
hat der Autoräuber die Fahrund<br />
Verkehrsbewilligungen, welche er erbeutete,<br />
beseitigt, was allerdings der Pikanterie gerade dieser<br />
Fälle keinen Abbruch tut.<br />
Stvassen<br />
Das Strassennetz der Weltausstellung<br />
Rom 1942.<br />
Auf dem Gelände der Weltausstellung, wo eine<br />
hochmoderne und grossartige Stadt entsteht, ist<br />
die Frage des Strassennetzes nicht nur unter dem<br />
Gesichtspunkt der zukünftigen Entwicklung des<br />
Verkehrs und seiner Erfordernisse gelöst worden,<br />
sondern zugleich unter demjenigen einer Anpassung<br />
an die monumentalen Bauten in der Art dee<br />
Römischen: eine Längsachse bildet das mitten<br />
durch die neue Stadt verlaufende Rückgrat; ihre<br />
Ergänzung findet sie in der Querachse, und von<br />
diesen beiden Hauptadern zweigen die anderen<br />
Strassen ab.<br />
Im ganzen wurden auf dem Gelände der «E 42»<br />
schon 5 500 000 Kubikmeter Erde in Bewegung gesetzt.<br />
Vorwiegend dienen diese Erdarbeiten zur<br />
Anlage der Flächen für Strassen und Plätze. Das<br />
Strassennetz auf dem Ausstellungsareal erreicht<br />
nach seiner Fertigstellung eine Länge von ca.<br />
32 km bei einem Flächenausmass von 800 000 m 2 ,<br />
wovon 550 000 m s auf die Fahrbahn und 250 000<br />
auf die Trottoirs entfallen. 35 Strassen werden das<br />
Gelände durchziehen; dazu gesellen sich 26 grossdimensionierte<br />
Plätze. A propos Dimensionen übrigens:<br />
auch die Strassen zeichnen sich durch ungewöhnliche<br />
Masse aus; bekannt ist wohl, dass die<br />
Via Imperiale eine Breite von 104 m erhält, währenddem<br />
für die weniger bedeutenden Nebenstrassen<br />
eine ßolche von mindestens 15 m vorgesehen<br />
ist.<br />
Je nach ihrer Lage, ihrer Bedeutung, der Art<br />
und Dichte des Verkehrs, für den sie bestimmt<br />
sind, werden die Fahrbahnen verschieden gepflastert,<br />
wobei die Piazza Imperiale sich mit einem<br />
besonderen Belag präsentiert, der sich deren monumentalem<br />
Gepräge anpasst. wShrend für die bedeutenderen<br />
Strassen und Plätze ein Unterbau aus<br />
Zement-Beton in Aussicht genommen ist. Granitund<br />
Porphyr-Kopfsteine bilden den Oberflächenbelag.<br />
Gigantisches Strassenausbauprojekt in den<br />
USA.<br />
Paul G. Hoffmann, Präsident der Studebaker<br />
Corp., hat eine Campagne eingeleitet, durch welche<br />
die Regierung zu einer Aufwendung von nicht weniger<br />
als S5 Milliarden $ für Strassenbauzwecke<br />
veranlasst werden soll. Dieser Betrag wäre bis<br />
1960 aufzubringen und soll dazu dienen, die USA<br />
mit einem engmaschigen Netz allermodernster Verkehrsstrassen<br />
zu überziehen. Für 1960 sagt Hoffmann<br />
eine Verdoppelung des heutigen Verkehrsvolumens<br />
in den Vereinigten Staaten voraus.<br />
Die deutschen Autobahnen werden um 4,5 m<br />
verbreitert.<br />
Einer Verfügung des Generalinspektors für das<br />
deutsche Stra6senwesen entsprechend, erhalten<br />
sämtliche neu anzulegenden Autobahnen in<br />
Deutschland eine Breite von 28,5 m, währenddem<br />
sie bisher 24 m betrug. Die Massnahme wird ausschliesslich<br />
mit der Wünschbarkeit einer Beschleunigung<br />
des Verkehrs ohne gleichzeitige Erhöhung<br />
des Unfallrisikos begründet.
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N° 12 — DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
TOURISTIK<br />
Fahrten ins Ausland.<br />
Bei der Aufzählung der heute noch geltenden<br />
Vorschriften für Fahrten ins Ausland (Nr. 11 der<br />
«A. R.») wurde u. a. auch auf eine Bestimmung<br />
hingewiesen, wonach derartige Fahrten ohne behördliche<br />
Bewilligung nur für eine Dauer von 48<br />
Stunden und nur innerhalb eines Bayons von 10 km<br />
von der Grenze ausgeführt werden dürfen. Man<br />
macht uns nun darauf aufmerksam, dass die letztere<br />
Einschränkung aufgehoben ist.<br />
Ausländischer Automobilverkehr nach der<br />
Schweiz<br />
Nach den von der Oberzolldirektion bekanntgegebenen<br />
Zahlen nahm der ausländische Motorfahrzeugverkehr<br />
nach der Schweiz im Februar <strong>1940</strong><br />
folgenden Umfang an:<br />
Grenz- Touristik-<br />
Verzollt mit verkehr verkehr<br />
Autos, Auto- Pers. Last-<br />
Motos Motos cars wag. wag.<br />
«ich der Ausfuhr während der ersten Kriegemonate<br />
entgegenstellten, Verringerung des Absatzgebietes<br />
und Transportschwierigkeiten nämlich, keineswegs<br />
verschwunden, aber trotzdem belebt «ich der Export<br />
und auch der Zivilbedarf hat sich nach In-<br />
Prov. Eintrittskarte — 5 — 303 — 808<br />
krafttreten der Verordnung, wonach neue Wagen<br />
Freipass 61 14 — 296 23 394<br />
für die Armee nicht requiriert TJZW. zum vollen<br />
Triptyk 13 3 4 126 6 152 Wert übernommen werden, sichtlich gebessert, ja,<br />
Carnet de passage — — — 77 2 79 die' Bestellungen gehen in solcher Zahl ein, dass<br />
Kontrollschein — >— — — — — ihnen die Industrie nur sehr teilweise zu genügen<br />
Deutschland auf dem Wege zur Typenbeschränkung.<br />
INTENSIVIERUNG DES LASTWAGENBAUS.<br />
Der Bevollmächtigte für das deutsche Kraftfahrweeen,<br />
Generalmajor Schell, der kürzlich zum<br />
Unterstaatssekretär im Verkehfsministerium ernannt<br />
worden ist, gab vor den Vertretern der Auslandepresse<br />
Erklärungen über den gegenwärtigen<br />
Stand der Typenbeschränkung in der Motorfahrzeugindustrie<br />
ab. Danach ist bei den Lastwagen die<br />
Zahl der Typen, die vorher 120 betrug, heute auf<br />
20 reduziert worden. Was die Personenwagen betrifft,<br />
so werden von den 52 verschiedenen Modellen,<br />
welche die Industrie ehedem hervorbrachte,<br />
noch 20 produziert. Noch stärker hat die Rationalisierung<br />
und Vereinheitlichung bei den Motorrädern<br />
aufgeräumt, wo die Typenauswahl von 150<br />
auf SO zusammengeschrumpft ist.<br />
Im Zusammenhang damit gab General v. Schell<br />
bekannt, dass Deutschland im Begriff stehe, eeine<br />
Laatwagenerzeugung erheblich zu verstärken, sollen<br />
Flaschen abgefülltem Leuchtgas an Wagen bereit-<br />
doch die Fabriken im Mai eine ungefähr dreimal stehen, welche für diese Betriebsart eingerichtet<br />
so hohe Produktionsziffer erreichen wie im Fe-sindbruar. Schon im Sommer dieses Jahres werde<br />
Die Gasgesellschaften propagieren die Ver-<br />
Deutschland Automobile in beträchtlichem Umfang<br />
exportieren, namentlich Last- und Volkswagen.<br />
England organisiert die Versorgung mit<br />
Leucht- und Methangas.<br />
In einigen Wochen sollen in London an die 200<br />
Garagen für die Abgabe von komprimiertem und in<br />
War etwa glauben sollte, der Krieg habe die<br />
französische Automobilindustrie lahmgelegt, der<br />
täuscht sich. Vielmehr stehen die Fabriken voll im<br />
Betrieb, wenn sie auch zumeist für militärische<br />
Zwecke arbeiten. Wohl sind die Hemmnisse, welche<br />
vermag.<br />
Pati<br />
74 22 4 802 31 933<br />
In der Benzinrationierung, die bisher<br />
Im Vergleich mit dem Januar hat die Zahl der recht large gehandhabt worden war, ist allerdings<br />
Einreisen zu vorübergehendem Aufenthalt um 236 nunmehr im Rahmen der wirtschaftlichen Restriktionsmassnahmen<br />
auch eine Reduktion des Brenn-<br />
oder um 33,71% zugenommen. Verzeichnet der<br />
Grenzverkehr einen Bückgang um 12%, so ist umgekehrt<br />
beim eigentlichen Touristikverkehr eine<br />
stoffverbrauchs eingetreten. Weisen wir in<br />
Steigerung um 43% eingetreten (Motorräder 4,7%,<br />
diesem Zusammenhang weiter auf die Tatr<br />
Autocars 400%, Prsonenwagen 43,98%). Bei den<br />
sache hin, dass die Bahnen ihren Benutzern möglichste<br />
Einschränkung der Fahrten nahelegen, dass<br />
Lastwagen weist die Statistik eine Verminderung<br />
um 8,83% auf.<br />
für einzelne Gebiete, wie die an Italien angrenzenden,<br />
die Verkehrsvorschriften eine Lockerung erhalten<br />
haben — Ausländer sind allerdings dort, wie<br />
im ganzen Lande, an besondere Bestimmungen gebunden<br />
— und dass einige ältere Jahrgänge ent-<br />
Ausland<br />
lassen worden sind oder zum mindesten die Beurlaubungen<br />
häufiger erfolgen. Von einem Mangel<br />
an Taxi zu reden, hiesse die Dinge in ein unrichtiges<br />
Licht rücken, denn in Paris z. B. steht nur<br />
ein Fünftel der Mietwagen nicht mehr im Dienst.<br />
Im übrigen propagieren die Verbände sowohl ale<br />
auch die Behörden den Holzgas betrieb,<br />
der. auch was die Umstellung von Personenwagen<br />
anbelangt, ausgezeichnete Ergebnisse geliefert hat.<br />
Nach offiziellen Zahlen über die Entwicklung<br />
der Verkehrsunfälle infolge der Verdunkelung<br />
sieht man sich vergeblich um; sie<br />
werden ebensowenig publiziert wie z. B. jene über<br />
die Automobilproduktion. Immerhin lässt eich aus<br />
den <strong>Zeitung</strong>smeldungen über Verkehrsunfälle und<br />
aus anderen Anhaltspunkten der Schluse ziehen,<br />
dass sie kaum höher sind ale in Friedenszeiten.<br />
Die Erklärung dafür liegt einerseits in der weisen<br />
Beschränkung, welche sich die Fahrer nach Einbruch<br />
der Dunkelheit in der Benützung' ihres Wagens<br />
auferlegen, anderseits im Erlass neuer, einheitlicher<br />
AbblendunSs- oder besser gesagt Ver-,<br />
dunkelungsvorschriften, deren-Effekt sich in einer<br />
wendung des Leuchtgases, sei es in Hüllen aus<br />
einem Spezialgewebe, sei es in Flaschen.<br />
Gleichzeitig wird auch die Organisation der Verwendung<br />
von Methangas als Ersatztreibstoff an die<br />
Hand genommen. Grosse Mengen von Methan, die<br />
sich aus den Koksöfen und aus der Behandlung des<br />
Abwassers in Kläranlagen gewinnen Hessen, gehen<br />
heute noch verloren. Nach den Schätzungen der<br />
Techniker könnten 15% des Treibstoffbedarfs ganz<br />
Englands durch das Methan gedeckt werden.<br />
B^ef<br />
weiteren Steigerung der Vorsicht beim Fahren äussert.<br />
Hinzu kommt, dass nicht nur die Fussgängerpassagen,<br />
sondern auch die Mäntel, Mützen und<br />
Handschuhe der Verkehrspolizisten in einem derart<br />
makellosen Weiss prangen, dass man sie bei<br />
einiger Wachsamkeit schlechterdings nicht übersehen<br />
kann. Dunkle Nebengassen, welche die Autos<br />
sonst benützten, um ihren Weg abzukürzen, werden<br />
gemieden; man hält eich an die Hauptverkehrsadern,<br />
auf denen "genügend Helligkeit herrscht, um<br />
Unfälle zu verhüten. In diesem Wunsch kommt dem<br />
Automobilisten obendrein die Breite der Pariser<br />
Strassen, die Selbstdisziplin des Publikums sowie<br />
dessen offensichtliches Bestreben entgegen, zur<br />
Nachtzeit alle überflüssigen Gänge und Promenaden<br />
zu unterlassen, ganz abgesehen von den Warnungslichtern,<br />
die mitten auf der Fahrbahn und<br />
bei den Fusflgängerstreifen ihre Strahlen aussenden.<br />
Auf gesetzlichem Gebiet verdient unter den Erlassen<br />
der letzten Zeit ein Verlhot der Neugründungen<br />
Erwähnung, das sich auf alle Unternehmungen<br />
der Industrie oder des Handels erstreckt<br />
und natürlich auch die mit dem Automobil<br />
in Zusammenhang stehenden Gewerbezweige umfasst.<br />
Dadurch will man der Entstehung neuer Vermittler-<br />
oder Produzentengruppen und willkürlichen<br />
Preissteigerungen einen Riegel schieben, gleichzeitig<br />
aber auch verhindern, dass neugegründete Betriebe<br />
die Stammkundschaft der Mobilisierten an<br />
sich ziehen. Andere polizeiliche Verfügungen beziehen<br />
sich auf die Schaffung normaler Verhältnisse,<br />
denn es spricht immerhin eine grössere<br />
Wahrscheinlichkeit dafijr, da&s. sich der Krieg auch<br />
weiterhin in der bisherigen Weise entwickelt, doch<br />
sind natürlich Ueberraschungen nicht ausgeschlossen.<br />
Der Losung «Normalisierung des automohilistischen<br />
Lebens> entsprechend, verfügen die Behörden<br />
nicht nur keine weiteren Einschränkungen mehr,<br />
sondern sie gewähren im Gegenteil fortlaufend Erleichterungen.<br />
Deshalb erblickt man denn auch auf<br />
den Pariser Boulevards wie auf den grossen Ueherlandstrassen<br />
wie in den Vorkriegetagen lange Autokolonnen.<br />
Und der Benzinpreis? Der Liter<br />
kostet an der Tankstelle um die 4 Franken herum,<br />
hat also gegenüber dem August 1939 keine wesentliche<br />
Erhöhung erfahren. Das gleiche gilt auch für<br />
die übrigen Belange des Automobilisten, dessen<br />
Moral gut und intakt geblieben ist und der keinen<br />
Anlass zu besonderer Unzufriedenheit hat, zumal<br />
die rigorose Preiskontrolle jegliohe Art von Kriegsgewinnen<br />
unterbindet.<br />
Spaniens Automobilproduktion wird<br />
ausgebaut.<br />
Eine kürzlich erschienene Verordnung der spanischen<br />
Regierung legt den Umfang der nationalen<br />
Automobilproduktion fest. Als jährliche Mindesterzeugung<br />
werden darin 5000 leichte Personenwagen,<br />
9000 Personenwagen mit grösserer Leistung,<br />
15 000 leichte Lastwagen, 1000 schwere Lastwagen<br />
und 1000 Traktoren für zivile und militärische<br />
Zwecke bestimmt. Als äussersten Termin für die<br />
Fabrikation bezeichnet die Verordnung drei Jahre<br />
für leichte Lastwagen und vier Jahre für die übrigen<br />
Typen.<br />
S^o<br />
BMW nimmt Probefahrten in Brescia auf.<br />
Dieser Tage werden die Mannschaften, welche<br />
BMW beim Grossen Preis von Brescia ine Feuer<br />
zu schicken gedenkt, ihre Probefahrten auf dem<br />
165 km langen oberitalienischen Rundkurs aufnehmen,<br />
einen vollen Monat vor dem Rennen. Man<br />
will es allem Anschein nach also «gründlich wissen»,<br />
denn wie anders sollte sich eine derart sorgfältige<br />
und lange Vorbereitung deuten lassen?<br />
Targa Florio verschoben.<br />
Der italienische Automobilsport-Verband hat beschlossen,<br />
das ursprünglich auf 7. Mai festgesetzte<br />
Datum der Austragung der Targa Florio und der<br />
Coppa Principe di Napoli aus organisatorischen<br />
Gründen auf den 19. Mai zu verschieben.<br />
Kein Grosser Preis von Belgien.<br />
Der belgische Automobilverband hat angesichts<br />
der politischen Lage auf die Organisation sowohl<br />
des Grossen Preises als auch der 24 Stunden von<br />
Spa verzichtet, da unter den gegenwärtigen Verhältnissen<br />
nicht mit einer ausländischen Beteiligung zu<br />
rechnen sei.<br />
de<br />
die:<br />
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Protokollauszug der Märzversammlung.<br />
Wenn schon die Besucherzahl<br />
auf die Abwesenheit<br />
vieler Kollegen im Aktivdienst<br />
hinwies, so wurde dies noch<br />
durch eine Reihe Soldatenbriefe<br />
bestätigt. Dennoch konnte die<br />
Traktandenliste in üblicher Form behandelt werden.<br />
Eine Neuaufnahme fand Genehmigung, ebenso<br />
das Protokoll der Januarversammlung sowie das<br />
Sitzungsprotokoll der I.G.'C.V.Z. Dem vom Militärdienst<br />
zurückgekehrten Mitglied 0. Baumberger<br />
konnte nun das goldene Abzeichen überreicht werden.<br />
Ein Antrag auf Schaffung einer Soldatenkasse,<br />
fundiert durch freiwillige Beiträge und Erträgnisse<br />
aus Jassabenden, fand volle Zustimmung. Diverse<br />
kleine Angelegenheiten und gemütliches Beisammensein<br />
bildeten den Schluss der Versammlung.<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> — N° 12<br />
Herstellung von Pumpen-Zahnrädern aus Eisenpulver<br />
nach dem Pressverfahren<br />
Die Erzeugung von gewissen Teilen des<br />
Wagenaufbaus aus sogenannten Preßstoffen<br />
ist heute bereits so weit fortgeschritten, dass<br />
ernstzunehmende Fachleute gelegentlich die<br />
Ansicht verfechten, eines Tages werde überhaupt<br />
die ganze Autokarosserie aus Pressstoff<br />
bestehen. Vom mechanischen Teil des<br />
Wagens freilich wird niemand ernstlich annehmen,<br />
dass man ihn eines schönen Tages<br />
aus irgend einem pulverisierten Kunstharz<br />
nach dem Pressverfahren herstellt. Wohl<br />
werden schon heute gewisse Einzelteile wie<br />
Steuerräder aus Preßstoffen mit Gewebeoder<br />
Papiereinlagen hergestellt, doch können<br />
sie natürlich den Zahnrädern aus hochlegierten<br />
Stählen für andere als untergeordnete<br />
Zwecke niemals den Rang ablaufen.<br />
Neuestens hat man nun in Amerika begonnen,<br />
neben pulverisierten Kunstharzen<br />
auch Metallpulver nach dem Pressverfahren<br />
zu verarbeiten.<br />
Die Herstellung masshaltiger Metallteile<br />
reduziert sich damit unter Umständen auf<br />
einen einzigen Arbeitsgang. Man gibt ein genau<br />
bemessenes Quantum Metallstaub in die<br />
Matrize der hydraulischen Presse und setzt<br />
ihren Stempel in Betrieb, der nun das eingefüllte<br />
Pulver in die gewünschte Form<br />
presst. Dabei erhitzen sich die Metallstäubchen<br />
so stark, dass sie an der Oberfläche<br />
etwas zusammenschweissen, wodurch der<br />
notwendige Zusammenhalt zustandekommt.<br />
Wünscht man die mechanische Festigkeit<br />
noch zu verbessern und zudem ein poröses<br />
Gefüge zu erhalten, so sintert man die Pressteile<br />
noch bei einer Temperatur von einigen<br />
hundert Grad C.<br />
Für den Automobilbau werden nach diesem<br />
Verfahren heute sogenannte, selbstschmierende<br />
Bronzelager, die in<br />
den Poren bis 35 % ihres Volumens Oel enthalten,<br />
sowie neuerdings Oelpumpenzahnräder<br />
(siehe Bild) hergestellt, deren<br />
Zähne nach dem Pressen und Sintern keiner<br />
weiteren Bearbeitung bedürfen, es sei denn,<br />
dass man vielleicht wünscht, sie paarweise<br />
zusammenzuläppen. Als Rohstoff dient hiebei<br />
Eisenpulver, das vom Moment der Gewinnung<br />
ab bis zur endgültigen Formgebung<br />
in der Presse niemals geschmolzen wird. Das<br />
Erz, woraus man es gewinnt, stammt aus<br />
Lappland und wird in Schweden reduziert<br />
sowie pulverisiert. Hierauf tritt es den Weg<br />
über den Atlantik an, um schliesslich in den<br />
amerikanischen Presswerkstätten direkt zu<br />
Zahnrädern verpresst zu werden. Die verwendeten<br />
Pressmatrizen sind so fein poliert<br />
und exakt gearbeitet, dass die resultierenden<br />
Preßstücke in den wichtigsten Dimensionen<br />
auf wenige Hundertstel Millimeter genau<br />
stimmen. Nach dem Sintern bei 1100° C be-<br />
Ansicht eines nach dem Pressverfahren aus Eisenpulver<br />
hergestellten Schmierpumpen-Zahnrades.<br />
sitzt das Material eine ähnliche Struktur wie<br />
Kohlenstoffstahl und eine Festigkeit von 14<br />
bis 17,5 kg/mm 2 . Wegen seiner Porosität<br />
beläuft sich das spezifische Gewicht jedoch<br />
nur auf 75 % desjenigen von normalem Stahl.<br />
Da die Evolventenzähne beim Pressen so<br />
genau herauskommen, dass keine mechanische<br />
Bearbeitung mehr nötig ist, kann man<br />
ihnen auch am Fuss das ideale Profil geben<br />
und braucht sie dort nicht aus fabrikatorischen<br />
Gründen zu hinterschneiden. Dadurch<br />
verbessert sich natürlich der Liefergrad der<br />
Pumpe, worin diese Räder zum Einbau kommen.<br />
Während somit die Zähne der nach dem<br />
Pressverfahren erzeugten Räder keine mechanische<br />
Bearbeitung erfordern, so sind<br />
doch nach dem Sintern in diesem.. Fall' zur<br />
Fertigstellung der Zahnräder noch eine ganze<br />
Anzahl von Operationen notwendig. Sie müssen<br />
durchbohrt und die Kanten der Bohrung<br />
gebrochen werden. Ferner sind die Stirnflächen<br />
sowie der äussere Umfang auf genaues<br />
Mass zu schleifen. Diese mechanische Bearbeitung<br />
lässt sich so gut an wie bei normalem<br />
Stahl.<br />
Als Vorteile der nach dem neuen Verfahren<br />
erzeugten Pumpenzahnräder werden ihr<br />
ruhiger Lauf, die geringe Abnützung und<br />
Verbesserung der Schmierung durch die Wirkung<br />
der ölgefüllten Poren genannt. Die Verringerung<br />
der Fabrikationkosten ergibt sich<br />
zum Teil aus dem Wegfall des bei spanabhebender<br />
Fertigung auftretenden Materialverlustes.<br />
So wiegt beispielsweise der Rohling<br />
eines nach bisher üblichen Verfahrens erzeugten<br />
Oelpumpenzahnrades 360 g. das fertige<br />
Zahnrad aber nur 125 g, so dass also<br />
rund zwei Drittel des Materials verloren gehen.<br />
Bei Herstellung nach der neuen Methode<br />
kommt man praktisch ohne Materialverlust<br />
aus und das fertige Rad wiegt nur 95 g. -b-<br />
•»*«al«t£xdh«><br />
Winke<br />
Schmierung des Gepäckträgers<br />
Manche Wagen besitzen zum Mitführen<br />
von zusätzlichem Gepäck einen herabklappbaren<br />
Träger an der Hinterwand. Braucht<br />
man ihn sehr selten, so rosten seine Gelenke<br />
leicht ein und man hat dann grosse Mühe,<br />
ihn in die Gebrauchsstellung zu bringen. Um<br />
dem vorzubeugen, sollten bei der Schmierung<br />
des Wagens auch die Gelenke des Gepäckträgers<br />
ebenso wie seine Feststellschrauben<br />
regelmässig mit ein paar Tropfen Oel<br />
geschmiert werden.<br />
Kerzen auch aussen reinigen<br />
Dass eine Verschmutzung der Kerzen auf<br />
der Innenseite die Zündung beeinträchtigt, ist<br />
allgemein bekannt, weshalb man sie ja auch<br />
zur Säuberung gelegentlich herausschraubt.<br />
Dagegen wird gern übersehen, dass sich<br />
aussen drauf ebenfalls öliger Schmutz ansammelt,<br />
der dem Zündstrom einen unerwünschten<br />
Uebertritt zur Masse gestattet.<br />
Im Dunkeln erkennt man dies an der Leuchterscheinung<br />
auf den Kerzenisolatoren, die bei<br />
Tageslicht allerdings nicht zu sehen ist. Um<br />
diese unerwünschte Erscheinung zu vermeiden,<br />
sollte auch die Aussenseite der Kerzen,<br />
insbesondere ihr Isolator, regelmässig gereinigt<br />
werden.<br />
Dass sich die General-Motors-Comp. mit<br />
der Absicht (ragt, in Kanada ein Werk zur<br />
Herstellung von Flugzeugen zu errichten.<br />
Dass ab kommenden 1. April die dänischen<br />
Velos wieder Nummern zur Kennzeichnung<br />
des Besitzers erhalten.<br />
Dass in England neuerdings Vollgummibereifung<br />
für Lastwagen wieder zugelassen<br />
wird.<br />
In USA seien im vergangenen Jahr 56<br />
Millionen Autoreifen gegen «nur» 45 Millionen<br />
im Vorjahr verkauft worden.<br />
Dass bei Slough in England neulich nicht<br />
weniger als 14 Autos und vier Velos zusammenstiessen.<br />
Auch ein Rekord!<br />
Dass die englische Automobilfabrik Morris<br />
den Serienbau der für ihre hohe Fahrgeschwindigkeit<br />
von WO km/St, bekannten<br />
Christie-Tanks aufgenommen hat, die angeblich<br />
in der Lage sein sollen, Hindernisse<br />
bis zu 7 oder 8 m Höhe zu bewältigen (?).<br />
Von einem sehr merkwürdigen Unfall,<br />
der das mit dem Autoservice betraute Personal<br />
interessiert. In einer Servicestation<br />
ging einem Mechaniker versehentlich die<br />
Schmierpistole gegen den Zeigefinger los.<br />
Der Finger wurde sofort gefühllos und<br />
nach zehn Stunden traten heftige Schmerzen<br />
auf. Nach einem operativen Eingriff<br />
konnten in Narkoy erhebliche Mengen<br />
Schmierfett ausgedrückt werden, das offenbar<br />
unter dem hohen Druck durch die<br />
Haut in das Gewebe eingedrungen war.<br />
Anschliessend an eine weitere Operation<br />
konnte abermals Schmierfett aus der Handfläche<br />
entfernt werden und nach mehr als<br />
einer Woche musste man den Finger amputieren.<br />
Heilzeit: 2 Monate.<br />
Dass sich bei Benzineinspritzmotoren die<br />
Durchbrennzeit des Gemisches um 78%<br />
verkürzt und die Klopfneigung verschwindet,<br />
wenn man die Einlassventile so abschirmt,<br />
dass die Luffladung im Verbrennungsraum<br />
ähnlich wie bei den Saurer-<br />
Doppelwirbelungsmotoren kreist.<br />
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Frage 1354. Kosten b«i Holzoasbetrieb. Wie<br />
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iet zu entnehmen, dass im Berufslager<br />
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Bauspengler und Automechaniker<br />
seit dem 1. September 1939 geschlossen blieben. Sie<br />
sollen nun anfangs April <strong>1940</strong> wieder eröffnet<br />
werden. Im besondern wird darauf aufmerksam<br />
gemacht, daes für die Abteilung Automechaniker,<br />
die vorher der Fachschule für Metallarbeiter in<br />
Winterthur angeschlossen war, im Berufslager<br />
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in der Regel das 30. Altersjahr nicht überschritten<br />
haben. Die Anmeldungen geeigneter Bewerber<br />
(Formular «.Stellen-Bewenbung») eind den Anmeldestellen<br />
durch Vermittlung der zuständigen<br />
kantonalen Arbeitsämter, unter Beilage der nötigen<br />
Kostengutsprachen von Kanton und Gemeinde<br />
sowie von Abschriften des Fähigkeitszeugnisses<br />
und der Arbeitsausweiee, so 'bald wie möglich, spätestens<br />
aber bis zu den bezeichneten Terminen,<br />
einzureichen. In Fällen, in denen der Bewerber in<br />
der Lage ist, aus eigenen Mitteln einen Beitrag an<br />
die Kurskosten zu leisten, wäre der Anmeldung<br />
eine entsprechende Erklärung beizufügen.<br />
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Generalleutnants der königlichen Armeen und<br />
Oberstleutnants der Schweizergarde zeichnen sich<br />
durch eine lebendige Darstellung, den geistvollen<br />
Witz und die feine Ironie aus. Als ausgesprochener<br />
Günstling der Königin Marie-Antoinette hatte Besenval<br />
Gelegenheit, die Geschichte seiner Zeit, den<br />
Staat, die Armee, die Diplomatie, den Hof und das<br />
Volk gründlich kennenzulernen.<br />
Seine Memoiren, jetzt erstmals in deutscher Ausgabe<br />
erschienen, sind daher für die Geschichte Frankreichs<br />
und der Schweiz in den Jahren 1740-1790<br />
von grösster Bedeutung. Für die Geschichte des<br />
schweizerischen Militärwesens, insbesondere der<br />
Schweizergarde, stellen sie eine wichtige Quelle<br />
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Der venezianische Abenteurer Giacomo Casanova<br />
verdankt seinen Ruhm dem einzigartigen Memoirenwerk,<br />
das seit seinem Erscheinen die Bewunderer<br />
des galanten Iß. Jahrhunderts entzückt hat. Hat er<br />
doch in einer Zeit, die keine Eisenbahnen kannte,<br />
ganz Europa durchreist und die bedeutendsten<br />
Menschen der Zeit kennengelernt. Casanovas<br />
Memoiren sind das vollendetste, ausführlichste<br />
Gemälde nicht allein der sittlichen und der Gesellschaftszustände<br />
des Jahrhunderts, sondern des<br />
innersten Lebens des Zeitalters. In dem vorliegenden<br />
Werk folgen wir dem berühmten Abenteurer auf<br />
seiner Reise durch die Schweiz der Dreizehn<br />
Kantone, steigen mit ihm in unseren alten Gasthäusern<br />
ab, wo Casanova unter dem Namen eines<br />
Chevalier de Seingalt als Gast von Rang empfangen<br />
wird. Wir lernen unser ganzes Land kennen, wie<br />
es zur Zeit des geistvollen Voltaire und des grossen<br />
Haller aussah. Man hat die Memoiren Casanovas<br />
die reichste Galerie von Bildnissen des 18. Jahrhunderts<br />
genannt. Die alte Schweiz hat dazu eine<br />
ganze Anzahl Originale geliefert.<br />
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der Tierwelt und die Leser von Reisebüchern. Der<br />
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Andre Demaison schildert seine Fahrt auf<br />
einem alten Segler längs der afrikanischen Westküste.<br />
Zweck seiner abenteuerlichen Fahrt war,<br />
Tiere für die zoologischen Gärten und Menagerien<br />
einzukaufen. Die Arche füllt sich allmählich mit<br />
Tieren aller Gattungen: Löwen, Affen, Büffel, Schlangen<br />
und Vögel. Der Verfasser erzählt in der ihm<br />
meisterhaften Art vom Leben unter diesen Tieren,<br />
wie er sie von den Eingeborenen und den europäischen<br />
Kaufleuten erstand, aber auch von den<br />
zahlreichen, zum Teil schrecklichen Intermezzi, so<br />
z. B. vom Gelben Fieber, von Vergiftungen und<br />
Racheakten der Schwarzen. Schliesslich findet die<br />
eigenartige Expedition durch Schiffbruch ein plötzliches,<br />
schreckliches Ende.<br />
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Werk stützt sich auf nüchterne, unwiderlegbare<br />
Akten. Diese neueste Rasputin-Biographie<br />
kann wie keine zweite den Anspruch erheben, in<br />
jeder Hinsicht authentisch zu sein. - Das Buch ist<br />
mit zahlreichen, grösstenteils unveröffentlichten<br />
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BERN, Dienstag, 19. Min <strong>1940</strong><br />
Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 12<br />
XIIIII O*#<br />
so lässt Göthe seinen Faust beim Osterspaziergang<br />
sagen. Also auch hier der<br />
Hinweis auf die neue Kraft der Sonne<br />
und auf die religiöse Bedeutung des<br />
Festes.<br />
So dürfen wir uns denn wohl zur Osterzeit<br />
von Herzen freuen, dass der Frühling<br />
gekommen ist und alles neu beleben will<br />
— selbst wenn der Winter etwa «aus<br />
rauhen Bergen» noch «ohnmächtige<br />
Schauer körnigen Eises » ins Land senden<br />
wollte. Aber das Osterfest soll uns eben<br />
auch über das Irdische hinausführen in<br />
die geistige Welt, es soll uns auch ein<br />
tiefinneres Erlebnis schenken, ein geistiges<br />
Erwachen bringen, das durch keine<br />
irdische Gewalt zurückgehalten werden<br />
kann. Dieses freudige Erlebnis geht aus<br />
der Erkenntnis hervor, dass durch die<br />
«Auferstehung des Herrn» auch seine<br />
Botschaft von der versöhnenden, friedenbringenden<br />
Macht der Liebe für immer<br />
und ewig am Ostertage wiedererstanden<br />
ist.<br />
Es wird in unseren düsteren Zeiten viel<br />
von Erneuerung gesprochen, und wer<br />
könnte bestreiten, dass unserer so materiell<br />
eingestellten Welt mit all ihrer Gewaltanwendung<br />
eine Wandlung not täte,<br />
durch die wieder mehr das geistige, seelische<br />
Leben in den Vordergrund gerückt<br />
und die Humanität wieder in den ihr gebührenden<br />
ersten Rang gestellt würde?<br />
Denn nicht die Errungenschaften brutaler<br />
Macht gilt es zu bewundern und zu verherrlichen,<br />
sondern die Errungenschaften<br />
der Menschlichkeit, der Liebe und der<br />
Güte, jener Kräfte also, die gerade durch<br />
das Christentum immer hochgehalten wurden.<br />
Millionen von Menschen täte heute<br />
eine solche Erneuerung und Umstellung<br />
not: aber hiezu bedarf es wahrlich keiner<br />
Der alte Brief<br />
Wenn sich Baumeister Bernhard Feldmann an<br />
seine Knabenjahre erinnerte, so kamen ihm auch<br />
immer recht trübe Zeiten in den Sinn, die sich<br />
ihm offenbar gerade deshalb so scharf eingeprägt<br />
hatten, weil er sich deren Ursache nicht<br />
zu erklären vermocht hatte. Aber noch in<br />
späteren Jahren hatte er das Gefühl, als ob<br />
er damals weder von seinem sonst gerne zur<br />
Heiterkeit aufgelegten Vater, noch von seiner<br />
stillen, feinen Mutter mehr geliebt worden<br />
wäre, wie er denn auch deutlich genug erkannt<br />
hatte, dass die Eltern sehr kühl miteinander<br />
verkehrten und sich selbst bei den Mahlzeiten<br />
kaum ein freundliches Wort gönnten. Da<br />
Bernhard das einzige Kind der beiden war,<br />
empfand er diese ungemütliche Lage doppelt<br />
und dreifach schmerzlich; wie von aller Welt<br />
verlassen, kam er sich vor. Denn wenn er<br />
beim Vater Trost suchte, wies ihn dieser ab<br />
mit den Worten: «Geh' /doch zu deiner Mutter!»<br />
und diese hinwiederum spies ihn mit den<br />
gleichen Worten ab: «Geh' doch zu deinem<br />
Vater!»<br />
Eines wusste Hardi ganz bestimmt, nämlich,<br />
dass das so seltsame Benehmen der Eltern<br />
just zu jener Zeit begonnen hatte, als sich die<br />
neuen Propheten; eine wirklich segenbringende<br />
Erneuerung kann nur gefunden<br />
werden, wenn die Menschheit wieder<br />
den unvergänglichen Wert der christlichen<br />
Liebesbotschaft erkennen lernt, die<br />
da leuchtet wie die liebe Sonne selbst, und<br />
wenn sich dieselbe Menschheit wieder dieser<br />
Botschaft hoffnungsvoll zuwendet wie<br />
im Frühling dem lebenspendenden Tages-<br />
war er auch an diesem Abend in sein Bett gegangen<br />
— das wusste er noch ganz gut.<br />
gestirn. So könnte für die Menschheit ein Alsdann aber war es wie ein Wunder gewesen:<br />
Der folgende Tag brachte wieder hel-<br />
österliches Auferstehen kommen, ein wahrer<br />
Völkerfrühling werden. Dann ginge len Sonnenschein und warme Föhnwinde, so<br />
in weit höherem Sinne in Erfüllung, was dass sich die weisse Winterlandschaft vom<br />
wir uns alle aufrichtig und trotz der Karfreitag im Handkehrum wieder in die zeitgemässe<br />
grüne Frühlingslandschaft verwandelt<br />
Düsterheit der Zeiten wünschen wollen:<br />
und in den Knospenbäumen auch wieder die<br />
Recht frohe Ostern !<br />
Vögel zwitscherten und sangen. Und am Ostersonntag<br />
hatte er draussen sein moosbepolster-<br />
E. Hügli.<br />
tes, mit bunt gefärbten Eiern und solchen aus<br />
Schokolade und Marzipan ausstaffiertes Körbchen<br />
samt dem weiss bezuckerten Biskuithasen<br />
gefunden — all die süss duftende Herrlichkeit,<br />
in die sich das Aroma des frischen Mooses<br />
mischte. Und wie er nun mit dem Körbchen,<br />
ein gedämpftes Jauchzen wagend, ins Wohnzimmer<br />
kam, sah er, wie der Vater der Mutter<br />
ein mit bunter Seide überzogenes Ei, so gross<br />
wie ein Straussenei, überreichte, zusamt einem<br />
kleinen Schlüssel, mit dem sie es neugierig<br />
öffnete. Es war aber nicht allein mit Süssigkeiten<br />
angefüllt, sondern enthielt auch ein zusammengefaltetes<br />
Blatt Papier, das die Beschenkte<br />
gleich zu entfalten und zu lesen begann.<br />
Dann lächelte sie auf einmal wie seit<br />
Monaten nicht mehr und legte gleich darauf<br />
die Arme um den Hals des Vaters... Und<br />
dann hatten sie ihn, Hardi, beide an sich herangezogen<br />
und innigst geküsst... Da war nun<br />
nach all den trüben, niederdrückenden Wochen<br />
seine Osterfreude erst recht gross und herzerwärmend<br />
geworden... Ja, wie hätte er jene<br />
Ostern jemals vergessen können?!<br />
Leute wieder einmal Masken vors Gesicht<br />
banden, die sonderbarsten Kleider anzogen,<br />
und viele dieser Gestalten noch in der Morgenfrühe<br />
singend und johlend durch die Gassen<br />
zogen. Ja, damals hatte es angefangen, als<br />
die alte Magd Isabella zu ihm gesagt hatte:<br />
«Jetzt musst du halt mit meiner Obhut vorlieb<br />
nehmen, Bubli, denn die Eltern gehen zusammen<br />
auf den Kostümball!»<br />
Kostümball! Das Wort hatte damals eine<br />
fast unheimliche Bedeutung für ihn gewonnen;<br />
denn just seitdem er es vernommen, hatte auch<br />
der Unfrieden im Hause seinen Anfang genommen.<br />
Aber wie das helle Licht die Augen blendet,<br />
wenn diese vorher immer nur Finsternis vor<br />
sich sahen, so war ihm auch das auf jene Wochen<br />
folgende Osterfest in der Erscheinung geblieben<br />
wie keines vor und nach ihm. Am<br />
Karfreitag hatte es noch geschneit wie mitten<br />
im Winter, und er, der sich so sehr gefreut<br />
hatte, draussen im Garten den Osterhasen aufzustöbern<br />
und in den Beeten nach dessen Gaben<br />
zu suchen — er sah nun von seinem Kammerfenster<br />
aus weinend ins Freie, weil ja all<br />
sein Osterhoffen vernichtet war: und weinend<br />
Das prächtige Straussenei hatte er dann<br />
noch oft in einem Kasten des Schreibtisches<br />
liegen sehen, der der Mutter gehörte. Nach<br />
deren Tod bewahrte er es aber stets sorgfältig<br />
auf, und auch jetzt, wo er selber seit etlichen<br />
Jahren verheiratet war und einen munteren<br />
Knaben sein eigen nannte, war es noch in<br />
einem Nebenzimmer auf einer Kommode zu<br />
sehen.<br />
Ob sich nicht fast mit Bestimmtheit aus<br />
ähnlichen Lebenslagen immer wieder die gleichen<br />
oder ähnliche Geschehnisse herausbilden?<br />
Diese Frage ging dem Baumeister<br />
Feldmann jun., der das väterliche 'Geschäft<br />
übernommen hatte und im elterlichen Hause<br />
lebte und wohnte, in letzter Zeit oft durch den<br />
Sinn. War jetzt nicht auch bei ihm seit dem<br />
Fastnachtsball, den er mit seiner Gattin besucht<br />
hatte, eine arge Verstimmung eingetreten?<br />
Er hatte im Ball-Lokal gute Bekannte<br />
aus seiner Studienzeit mit ihren Damen angetroffen,<br />
sich an deren Tisch gesetzt, mit ihnen<br />
gescherzt und darob seine Gattin längere Zeit<br />
allein gelassen. Diese hatte ihn beobachtet.<br />
Eifersucht regte sich in ihr und Aerger ob<br />
seinem Fortbleiben. Das sollte er zu merken<br />
bekommen! Und so war sie nach Hause gegangen,<br />
nachdem sie den Hausschlüssel aus<br />
des Mannes Tasche genommen. Als er wieder<br />
an seinen Platz zurückkehrte, war seine Frau<br />
verschwunden: Sollte sie wirklich in ihrem<br />
Trotz nach Hause gegangen sein? Das wäre<br />
denn doch eine «empörende Kinderei», dachte<br />
er. Aber es war so! Und da die Sache noch<br />
zu .einer heftigen Aussprache zwischen den<br />
Gatten führte, war der Streit da — auf lange<br />
Wochen hinaus.<br />
Da, kurz vor der Osterzeit — es war am<br />
Karfreitag und draussen schneite es wieder<br />
just wie vor fünfundzwanzig Jahren — erinnerte<br />
er sich an des Vaters Ostergeschenk<br />
an die Mutter, an das grosse Ei, welches Versöhnung<br />
zwischen ihnen gespendet hatte. Ob<br />
ihm davon nicht vielleicht auch Hilfe in dieser<br />
bitteren Zeit des Zürnens kommen würde? Den<br />
Gedanken erwägend, begab er sich in das
W AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> — N° 12<br />
Nebenzimmer, nahm das Ei von der Kommode<br />
und suchte es aufzuschliessen; aber ihm fehlte<br />
das Schlüsselchen, und so vermochte er es nur<br />
mit Gewalt aufzusprengen. Doch siehe, da<br />
fand er noch den Osterbrief seines Vaters an<br />
die Mutter, unversehrt, als ob er erst geschrieben<br />
worden wäre.<br />
Und was enthielt er: Das Eingeständnis,<br />
dass er an jenem Ballabend seiner Frau gegenüber<br />
eine Taktlosigkeit begangen habe und<br />
dass er herzlich bitte, ihm nun zu vergeben,<br />
da er nun genug unter den trüben Zeiten gelitten<br />
habe. «Es ist Zeit geworden, dass wir<br />
uns wieder innigst versöhnen, und das frohe<br />
Osterfest bietet dazu gewiss die schönste Gelegenheit!<br />
Wir wollen wieder Frieden einkehren<br />
lassen, auch um unseres Knaben willen.<br />
Also, Liebste, verzeih mir! Dein Bernhard.»<br />
Ostern war immer ein grosses Fest für die<br />
kleinen wie auch für die grossen Menschenkinder.<br />
Ostereier...! Man erwartet sie fast mit<br />
derselben Ungeduld wie die Weihnachtsgeschenke.<br />
Der Brauch, zu Ostern Eier zu schenken,<br />
stammt nicht erst aus der christlichen Zeit. Man<br />
kannte ihn schon bei den Phöniziern, die den<br />
Schöpfer des Weltalls in der Gestalt eines Eies<br />
verehrten. Dieses Volk der Seefahrer glaubte<br />
nämlich, dass die Nacht, der Ursprung aller<br />
Dinge, ein Ei erzeugt hätte, aus dem die Liebe<br />
und das Menschengeschlecht erstanden sei.<br />
Sie glaubten, dass die Sonne zu Ostern über<br />
dem Aequator stände, und dass die Erde die<br />
langen Nächte zu dieser Zeit verliess, dass das<br />
Urei zerbräche und das t Menschengeschlecht<br />
neu erschaffen würde.<br />
Bei den Persern gab man Eier, die verschieden<br />
gefärbt und mit Goldstreifen verziert<br />
waren — eine Anspielung an das Dogma der<br />
Magier, die lehrten, dass die Welt aus einem<br />
Ei stammte, das durch Ausschlagen eines<br />
Stieres zerschlagen wurde. Der Schah verteilt<br />
Hunderte von Eiern unter seinen Höflingen.<br />
Fast alle Völker des Altertums betrachteten<br />
das Ei als den Ursprung aller Dinge. Es war<br />
für die Heiden ein mysterisches Symbol.<br />
Zur Zeit, wo die Natur zu neuem Leben<br />
erwachte, brachten die Aegypter der schöpferischen<br />
Gottheit buntgefärbte Eier als Opfergabe,<br />
besonders rotgefärbte; denn diese<br />
Farbe war das Sinnbild des Lichtes.<br />
In Rom, zur Tag- und Nachtgleiche des<br />
Frühlings und auch des Herbstes, feierte man<br />
das Aufleben und das Sterben der Natur<br />
durch eine Hekatombe von hundert Eiern.<br />
Die Druiden priesen ihrerseits die geheimnisvolle<br />
Macht der Schlangeneier, die man<br />
nur unter bestimmten Bedingungen sammeln<br />
durfte, indem man sich einem besonders geweihten<br />
Ritus unterzog.<br />
Die ersten Christen sahen in dem Auskriechen<br />
des Kückens aus dem-Ei das Symbol der<br />
Auferstehung Christi. Daher stammt auch der<br />
Brauch, die Eier gelb, violett und besonders<br />
rot gefärbt am Samstag vor Ostern in den<br />
Tempel zu tragen, um sie vom Priester segnen<br />
zu lassen, die man dann unter die Verwandten<br />
und Freunde verteilt.<br />
Die Juden feierten das Osterfest zur Zeit<br />
der vollen Reife der Kornähren im Heiligen:<br />
Lande, die in die Tag- und Nachtgleiche des<br />
Frühlings fiel.<br />
Ob das Osterfest heidnischen oder christlichen<br />
Ursprungs ist, die Sitte, Eier an Ostern<br />
zu verschenken, hat sich durch die vielen Jahrhunderte<br />
fortgepflanzt und wird wohl immer<br />
bestehen.<br />
Im Mittelalter versammelten sich in Paris am<br />
Ostertage die Studenten und anderes junge<br />
Volk auf dem Platz vor der «cathedrale de<br />
Nofre-Dame» und, eine Messe singend, mit<br />
Trommelschlag, gingen sie in Prozession durch<br />
die Stadt und sammelten Eier, die die guten<br />
DAS OSTEREI<br />
So las Baumeister Feldmann junior. Und<br />
nun wusste er, was er zu tun hatte... Diesen<br />
Brief, keinen andern, überreichte er denn auch<br />
am Ostersonntag in einem neuen, aber nicht<br />
weniger schönen, grossen, mit Süssigkeiten bis<br />
zum Rande gefüllten Ei seiner Gattin, dazu<br />
bemerkend: «Meine liebe Mutter hat damals<br />
ihrem reuigen Gatten auch verziehen...»<br />
Und es geschah wie vor fünfundzwanzig<br />
Jahren; was dem Gatten auch den Anlass gab,<br />
von seiner eigenen bitteren Vorosterzeit von<br />
anno dazumal zu erzählen. Und wie damals<br />
fanden die Eltern den schönsten Abglanz ihrer<br />
Versönhnung im strahlenden Gesichte ihres<br />
Knaben, der wohl erkannte, dass das Osterfest<br />
nun wieder Frieden und Freude ins Haus gebracht<br />
hatte.<br />
Emil Hugli.<br />
Bürger, froh, die Fastenzeit beendet zu haben,<br />
ihnen freudig schenkten.<br />
Dieser Brauch des Eiersammeins bestand<br />
noch kurz vor dem Kriege. Die Eier waren so<br />
hart gesotten, dass die Jugend mit ihnen sogar<br />
auf der Landstrasse Kegel spielte und die Sieger<br />
immer volle Körbe davon heimbrachten.<br />
Gegenwärtig sind die Eier viel zu teuer, als<br />
dass man sie so freigebig verteilen könnte —<br />
aber Kegelpartien werden mit ihnen doch<br />
noch gemacht.<br />
In Belgien werden die Eier am Samstagmorgen<br />
vor Ostern im Hause versteckt und sobald<br />
die Glocken ihre Rückkehr aus Rom verkünden,<br />
schickt man die Kinder auf die Eiersuche.<br />
In Lüttich erzählt man den kleinen Kindern,<br />
dass die Glocken die Ostereier in den Gärten<br />
säen und dass zur Mittagszeit auf der Maas<br />
Schiffe -aus Weidengeflecht beladen mit diesen<br />
Eiern eintreffen.<br />
In Elsass-Lothringen schenkt man sich untereinander<br />
am Ostertage Milchbrote und hartgesottene,<br />
schön bemalte Eier. Vor Sonnenaufgang<br />
schon verstecken die Eltern viele Eier<br />
im Stall, auf dem Boden und im Garten und<br />
verkünden mit ernster Miene den Kindern, dass<br />
der «Osterhasei die Eier gelegt und sie überall<br />
versteckt habe. Sofort machen sich die Kinder<br />
mit Jubel auf die'Sochff Urrd"spiS)en i ägfnff.~<br />
das «Eiertüpfen». Diese Sitte ist auch in Frankreich<br />
auf dem Lande noch sehr verbreitet urrd<br />
heisst « coquer les ceufs » und besteht darin,<br />
dass der eine der Spieler sein hartgesottenes<br />
Ei fest in der Hand hält, mit dem stumpfen<br />
Ende nach aussen, der andere, im Gegensatz,<br />
mit dem spitzen Ende — dann werden beide<br />
Pole aufeinandergeschlagen, und wessen Ei<br />
ganz bleibt, der verfügt über beide. Sogar in<br />
Amerika ist dieses Eierspiel, « hammeron » genannt,<br />
sehr volkstümlich.<br />
In Russland war Ostern zur Zeit des Zaren<br />
das eigentliche Nationalfest. In St. Petersburg,<br />
in Moskau sowie in den kleinsten Dörfern,<br />
überall konnte man zur Osterzeft Leute treffen,<br />
die sich mit halben, hartgesottenen Eierhälften<br />
beschenkten und sich dabei, nach russischer<br />
Sitte, dreimal auf den Mund küssten. Der zuerst<br />
Grüssende rief: «Christoss woskress!><br />
(Christ ist auferstanden!) und der andere musste<br />
antworten: «Woistine woskress! » {Er ist wahrhaftig<br />
auferstanden!) Die Sitte heischte auch,<br />
dass man in der einen Hand ein halbes Ei und<br />
in der anderen ein brennendes Licht hielt.-<br />
Sogar der allmächtige Zar musste diesen<br />
Brauch mitmachen.<br />
In Jugoslawien bedeutet der Brauch, wenn<br />
zwei Männer jeder eine Eierschale am Ostertage<br />
zerbrechen darf, sie nun durch Bande<br />
treuester Freundschaft aneinander gefesselt<br />
sind. In manchen Dörfern wird im freien Felde<br />
der «Tisch der Eintracht» gedeckt, an dem nur<br />
Männer, die würdig sind, Waffen zu tragen,<br />
Platz nehmen dürfen. Niemand darf seinem<br />
Nachbar, der ihm den «Eierkuss» anbietet, ihn<br />
Dies und<br />
Wenn der Historiker gegen den Arzt streitet.<br />
New York, ...<br />
In der amerikanischen Gesellschaft der oberen<br />
10000 erzählt man sich folgende seltsame<br />
Geschichte, die rund um eine sehr schöne Frau<br />
spielt. Diese wurde von einem Historiker und einem<br />
Arzt (beide Berühmtheiten auf ihrem Gebiefl<br />
umschwärmt. Die beiden Männer standen sich<br />
natürlich recht feindlich gegenüber. Als eines<br />
Tages der Historiker die Dame mit seiner Unterhaltung<br />
ganz mit Beschlag belegte, riss dem Arzt<br />
die Geduld.<br />
«Na, wenn Sie die Dame dann mit Ihrem Unsinn<br />
genug belästigt haben, kann ich sie ja kurieren<br />
I» — Der Historiker runzelte die Stirn und<br />
donnerte zurück: «Und wenn die Dame an Ihren<br />
Rezepten gestorben ist, werde ich sie unsterblich<br />
machen)»<br />
Er wollte der Wissenschaft dienen.<br />
Peking,...<br />
Im Innern Chinas ist man immer noch mit Menschenleben<br />
verschwenderisch. Der Henker ist rasch<br />
alarmiert und waltet gründlich seines Amtes. Nun<br />
hatte kürzlich ein Universitäts-Rektor einen General<br />
gebeten, ihm doch die Leichen der Hingerichteten<br />
für anatomische Studien zur Verfügung zu<br />
stellen. Der General war stolz darauf, der Wissenschaft<br />
dienen zu können. Doch die eintreffenden<br />
Leichen waren schauerlich verstümmelt, so<br />
versagen, und sie werden hierdurch zu «Brödern».<br />
In Polen ist es Sitte, jedem, der am Ostertage<br />
über die Schwelle des Hauses tritt, ein<br />
hartes Osterei anzubieten. Man isst die eine<br />
Hälfte und die andere wird dem Gaste dargereicht.<br />
So soll einer der berühmten polnischen<br />
Grafen fast dem Ersticken nahe gewesen sein,<br />
weil er, der althergebrachten Sitte nachkommend,<br />
an die zweihundertundfünfzig harte<br />
Eier verzehren musste.<br />
In Böhmen muss jeder tschechische Bauer,<br />
der das junge Mädchen seiner Wahl heiraten<br />
möchte, am Ostertage, ganz früh morgens, an<br />
ihre Haustüre klopfen. Das Tor öffnet sich ...<br />
und der Liebhaber bekommt mit einer Weidenrute<br />
tüchtige Peitschenhiebe auf Gesicht und<br />
Schulter.<br />
Die Dorfschöne ist es, die so ihren Liebhaber<br />
empfängt und, nachdem sie ihm ein Ei in die<br />
Hand gesteckt, schlägt sie ihm die Türe vor der<br />
Nase zu...!<br />
Der Liebhaber ist davon entzückt; denn er<br />
weiss jetzt, dass er genehmigt worden. Das Ei<br />
und die Rutenschläge haben ihn davon überzeugt!<br />
In Frankreich denkt man wohl nicht mehr<br />
viel an das Symbol des Ostereies — aber man<br />
rollt (« roule »l sie und man tupft I« coque »)<br />
sie noch immer. In manchen Gegenden wird<br />
auch der «Eiertanz» ausgeführt, der darin besteht,<br />
dass ein junges Mädchen und ein junger<br />
Mann am Ostertage zusammen einen Tanz<br />
ausführen auf einem von auf die Erde hingelegten<br />
Eiern umgrenzten Platze. Wenn es dem<br />
Tanzpaare gelingt, dabei kein einziges Ei zu<br />
zerschlagen, dann können sie sicher sein, dass<br />
nichts ihre Heirat verhindern wird, - - -<br />
• v Nach" einer spanischen Legende soll die Infantin<br />
Margarita, die Witwe Don Juans, des<br />
Sohnes von Isabella der Katholischen, sich<br />
einst auf einer Pilgerfahrt in einem Dorfe aufgehalten<br />
haben, wo gerade ein solcher Eiertanz<br />
stattfand. Plötzlich hielt ein prachtvoller<br />
Ritter auf einem weissen, prunkvollen Rosse<br />
vor der Infantin und fragte, ob sie nicht mit<br />
ihm die Eierprobe versuchen wolle. Sie willigte<br />
ein. Nach Jahresfrist wurde sie die glückliche<br />
Gemahlin ihres Tänzers, des Prinzen von Piemont;<br />
denn kein einziges Ei war von ihnen<br />
zerschlagen worden. Zur Erinnerung an diese<br />
Sitte, der sie ihr Glück zu verdanken harten,<br />
schenkte das Ehepaar alljährlich ihren Freunden<br />
künstliche Eier mit allerlei Süssigkeiten<br />
und Bonbons gefüllt.<br />
Erst vom 17. Jahrhundert an wurde es Sitte,<br />
das bescheidene Hühnerei zu Ostern reicher<br />
zu gestalten. Die Eier, die der Konig von<br />
Frankreich an seine Hofdamen verschenkte,<br />
waren anfangs nur vergoldete Hühnereier.<br />
Am Ostersonntag, nach der Messe in Versailles,<br />
brachte man in die königlichen Gemächer<br />
einen Korb voll vergoldeter Eier, die<br />
der « Roi soleil » an seine Höflinge selber verteilte.<br />
Es war selbstverständlich eine sehr hohe<br />
Ehre, aus der Hand des Königs ein solches Ei<br />
zu empfangen. Späterhin wurden diese Eier<br />
von den besten Künstlern bemalt. Lancret und<br />
Watteau malten feinste Meisterstücke auf zerbrechliche<br />
Eierschalen, wie jenes, das der<br />
Tochter von Ludwig XIV., Madame Victoire,<br />
geschenkt wurde und das man noch jetzt in<br />
Versailles sehen kann.<br />
Am Anfange des 19. Jahrhunderts erscheint<br />
das Konditor-Ei. Diese Ostereier aus Zucker,<br />
aus Schokolade, aus Pappe oder aus frischen<br />
Blumen — immer werden sie von allen freudig<br />
erwartet. Und wenn « Bebe » mit seinen kleinen<br />
Händchen vor Freude klatscht beim Anblicke<br />
des gelben Kückens, das im Körbchen<br />
winzige Eier gelegt, so wird auch manche<br />
« erwachsene Person » sehr freudig überrascht<br />
sein, ein schönes Geschenk im « Osterei» zu<br />
finden!<br />
R.B.<br />
das<br />
dass der Rektor um etwas schonendere Behandlung<br />
bitten musste.<br />
Darauf ging folgende Antwort bei dem Rektor<br />
ein: «Um Ihren Zwecken gerecht zu werden, ohne<br />
meinem Henker zu nahe zu treten, sende ich Ihnen<br />
in Zukunft die zum Tode Verurteilten direkt zu.<br />
Sie können sie dann töten wie es Ihnen am passendsten<br />
erscheint!»<br />
Darf ein Zuschauer einen Ringkämpfer verhauen?<br />
Mexico-City,...<br />
Die Frage, ob ein Zuschauer einen Ringkämpfer<br />
verhauen darf, klingt auf den ersten Blick ein<br />
wenig seltsam. Denn wer würde es schon wagen<br />
... Aber man ahnt ja gar nicht, was die Wut<br />
alles zustande bringt. Da war bei einem Ringkampf<br />
ein Ringer in hohem Bogen von seinem<br />
Gegner in den Zuschauerraum geschleudert worden,<br />
wo er so unselig landete, dass er einem<br />
Mann den steifen Hut zerdrückte. Darauf schwoll<br />
diesem die Zornesader. Er verdrosch den Ringkämpfer<br />
ganz jämmerlich, so dass dieser vier<br />
Tage das Bett hüten musste.<br />
Nun war aber dieser Ringer ein empfindlicher<br />
Mann. Er war der Ansicht, dass er sich genau<br />
so wenig wie irgendwer «in Freiheit» verhauen<br />
lassen brauche. Er klagte — und bekam Recht.<br />
Der Mann mit dem steifen Hut musste ihm vier<br />
Tagesgagen Schmerzensgeld zahlen. Hoch lebe<br />
der verhauene Ringkämpfer.<br />
die Frühjahrsmüdigkeit überwinden, Körper starken,<br />
Nerven stählen — den ganzen Organismus bei deff<br />
Erneuerung der Kräfte unterstützen mit<br />
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a»«
N° 12 — DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE ifH<br />
WFITCi^WTHFHFlV<br />
Die Kolonialpolitik der weissen Rasse<br />
I. Das portugiesische Kolonialreich<br />
Die Regierungen der europäischen Völker<br />
betrachten den Besitz von Kolonien als eine<br />
absolute Notwendigkeit. Sie sind der Ansicht,<br />
dass man primitive Volksstämme oder Völker,<br />
die ihren hohen Kulturstand verloren haben,<br />
nicht sich selbst überlassen darf. Schon im<br />
Altertum haben hochentwickelte Kulturvölker<br />
kolonisiert: Phönizier und Karthager besassen<br />
an den Küsten des Mittelländischen Meeres<br />
Stützpunkte für den Handel; die alten Griechen<br />
errichteten im ganzen Mittelmeerbecken<br />
ihre Pflanzstädte, die oft die Mutterstädte<br />
überflügelten.<br />
Eine Kolonisation im grossen Stil setzt erst<br />
im Zeitalter der Entdeckungen, im 15. Jahrhundert,<br />
ein. Es sind teils edle Motive, wie<br />
Wissensdrang und Glaubenseifer, teils unlautere<br />
Gründe, wie Macht- und Geldgier, die<br />
die ersten Besitzergreifungen veranlassen. Die<br />
Kolonialgeschichte ist voll von Gewalttaten<br />
und Brutalitäten, oft begangen an unwissenden,<br />
naiven Eingeborenen, und die Kolonisation<br />
ist nur damit zu rechtfertigen, dass zahlreiche<br />
primitive Völker auf eine höhere Kulturstufe<br />
gehoben wurden und die Regierungen<br />
überall bestrebt sind, für eine humane Behandlung<br />
der Eingeborenen zu sorgen.<br />
Die Begründer eines ausgedehnten Kolonialbesitzes<br />
sind die Portugiesen. Das antike Portugal,<br />
von den Römern Lusitania genannt, wird<br />
in langanhaltenden Kämpfen zunächst von<br />
Karthago, dann von Rom unterworfen. Fünf<br />
Jahrhunderte lang ist Portugal römische Provinz.<br />
Dann unterliegt es der Reihe nach den<br />
Alanen, den Westgoten und den Arabern (5.<br />
bis 8. Jahrhundert). Das Königreich Portugal<br />
entsteht aus den Kämpfen gegen die Mauren,<br />
der sogenannten «Reconquista» (12. Jahrhundert).<br />
Begründer ist Graf Heinrich v. Burgund,<br />
dessen Abkömmlinge 1140 den Königstitel<br />
erhalten. Im Jahre 1147 wird Lissabon<br />
dem Islam entrissen, und um die Mitte des<br />
13. Jahrhunderts erreicht Portugal etwa den<br />
Umfang, den es heute hat.<br />
Den Grundstein für die Grosse Portugals als<br />
Seemacht legen König Johann I. (1385—1433)<br />
und vor allem sein Sohn, Prinz Heinrich der<br />
Seefahrer. Während die Mauren jahrhundertelang<br />
Portugal besetzt halten, dringen nun<br />
christliche Ritter nach Afrika über. Zunächst<br />
fällt Ceuta in ihre Hände. Dann beginnen die<br />
von Prinz Heinrich unter grossen Schwierigkeiten<br />
geleiteten oder geförderten Entdeckungsfahrten.<br />
Madeira, die Kapverdischen Inseln,<br />
die Azoren werden aufgefunden. Dann erst<br />
wagt man sich weiter aufs Meer. Die Kapitäne<br />
des Prinzen Heinrich segeln die Westbei<br />
uns bekannt unter<br />
dem Namen Heinrich «der<br />
Seefahrer>, ist der eigentliche<br />
Initiant und Förderer<br />
der portugiesischen<br />
Entdeckungs- und Eroberungsreisen.<br />
Im Jahre<br />
1394 als Sohn Joao's I.<br />
geboren, begann er seine<br />
•weltgeschichtlichen Taten<br />
am 31. August 1415 mit<br />
der Eroberung des maurischen<br />
Ceuta, das er<br />
nachher während Jahren<br />
als Vertreter der Krone<br />
regierte. Die zahlreichen<br />
Fahrten, die er veranlasste<br />
und z. T. persönlich<br />
mitmachte, führten zur<br />
Entdeckung von Madeira,<br />
der Azoren, der Kapverdischen<br />
Inseln sowie der ge--<br />
samten Westküste bis<br />
nach Guinea. Gleichzeitig<br />
sorgte er durch die<br />
Schaffung der nautischen<br />
Schule in Sagres für die<br />
seemännische Forschung<br />
und Ausbildung, die es<br />
erst ermöglichten, jene<br />
Instrumente und Fahrzeuge<br />
zu schaffen, welche<br />
zur Durchführung der<br />
späteren Reisen nach<br />
Asien und Südamerika<br />
unerlässlich waren. Er<br />
starb 1460.<br />
Bild nach einer Miniatur<br />
aus dem XVI. Jahrhundert.<br />
küste Afrikas entlang und gelangen bis nach<br />
Guinea, beim damaligen Stand der Schiffahrt<br />
ein abenteuerliches Unternehmen. Die Befehlshaber<br />
dieser Schiffe führen einen hartnäckigen<br />
Kampf gegen den Aberglauben der Seeleute.<br />
Nach deren Auffassung ist am Aequator die<br />
Welt zu Ende; die Schiffe müssen daher unweigerlich<br />
am Rande des Meeres in den Abgrund<br />
stürzen. Manche glauben, das Meerwasser<br />
koche in der Nähe des Aequators oder<br />
die Schiffe würden von einem Riesenmagneten<br />
auf den Grund der See gezogen.<br />
Das portugiesische Kolonialreich auf der Höhe seiner Mach! und einige der wichtigsten Entdeckungsreisen. Die strichpunktierte Linie links gibt die<br />
Trennung der Erde in die portugiesische und spanische Interessenzone an. wie sie 1493 durch Alexander VI. -vorgenommen wurde.<br />
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Mit den grossen Entdeckungen beginnt dib<br />
Kolonisation durch die Portugiesen. 1486 umfährt<br />
Diaz das Kap der Guten Hoffnung, 1492<br />
entdeckt Kolumbus in spanischen Diensten<br />
Amerika. Im folgenden Jahre setzt Papst Alexander<br />
VI. die berühmte Demarkationslinie<br />
fest, die die Welt in zwei Interessensphären<br />
einteilt, einer spanischen und einer portugiesischen.<br />
Die Linie verläuft 370 Seemeilen<br />
westlich von den Kapverdischen Inseln. 1529<br />
wird eine ähnliche Einteilung im Stillen Ozean<br />
vorgenommen.<br />
1498 findet der Portugiese Vasco da Gama<br />
den Seeweg nach Indien. Er erreicht Calicut<br />
und Goa, die ersten portugiesischen Niederlassungen<br />
in Indien. Um diese Zeit unterhalten<br />
die Araber einen grossen Handel zwischen<br />
Afrika und Indien. Sie wehren sich mit Waffengewalt<br />
gegen ein Eindringen der weissen<br />
Rasse, aber es gelingt den Portugiesen, dank<br />
ihrer militärischen Ueberlegenheit, den Handel<br />
mit Kolonialprodukten nach und nach ganz<br />
in ihre Hände zu bringen<br />
1510 besetzen die Portugiesen Goa, im folgenden<br />
Jahr Malakka, 1515 Ormus am Persischen<br />
Meerbusen, 1517 Ceylon, 1528 die Molukken.<br />
Selbst in China (Macao) wird eine<br />
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europäische Niederlassung begründet. Auch<br />
in Afrika fasst Portugal Fuss: es besetzt Loanda<br />
an der Westküste und Mozambique an<br />
der Ostküste, Kolonien, die es bis heute zu<br />
erhalten verstanden hat.<br />
Man ersieht aus der Art der Besitzergreifungen,<br />
wie sehr strategische Gesichtspunkte<br />
mitspielen. Wie heute England alles daransetzt,<br />
den Weg nach Indien durch Besetzung<br />
der strategisch wichtigsten Punkte freizuhalten,<br />
so handelte Portugal bereits vor 400 Jahren.<br />
Auf einer Reise nach Indien, die d'Alvarez<br />
Cabral im Auftrag der portugiesischen Regierung<br />
1500 unternimmt, wird er mit seiner<br />
Flotte durch widrige Winde verschlagen und<br />
entdeckt auf dieser Reise Brasilien, das in den<br />
Besitz Portugals übergeht und bis zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts portugiesisch bleibt.<br />
So ist ein Kolonialreich von ungeheuren<br />
Ausmassen entstanden. Während Spanien einstschützen<br />
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ey AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. MÄRZ <strong>1940</strong> — N° 12<br />
weilen nur die Antillen besitzt — es hatte noch<br />
nicht auf dem amerikanischen Festland Fuss<br />
gefasst —, verfügt das portugiesische Kolonialreich<br />
über eine Küstenlänge von 20 000 Kilometer.<br />
Es ist ein lose zusammenhängender Kolonialbesitz,<br />
der vom Mutterland über Suez nach<br />
Indien reicht. Ohne Genehmigung Portugals<br />
gelangen keine Waren mehr von Afrika nach<br />
Indien oder von China und Afrika ins Mittelmeerbecken,<br />
denn Portugal beherrscht alle Zufahrtsstrassen<br />
auf dem Meere. Lediglich in<br />
Marokko erleiden die portugiesischen Eroberer<br />
eine Niederlage.<br />
Trotzdem darf man sich aber das portugiesische<br />
Kolonialreich nicht als einen kompakten<br />
Block vorstellen, obwohl der Zusammenhang<br />
zwischen den einzelnen Kolonien<br />
durch die verschiedenen strategischen<br />
Stützpunkte gewahrt bleibt. Wie im Altertum<br />
Phönizier und Karthager, errichten die Portugiesen<br />
lediglich an einzelnen Stellen der<br />
Küste Handelsplätze. Sie dringen nicht weit<br />
ins Innere vor, noch weniger besetzen sie die<br />
Länder selbst. Ihre Kolonisationsstützpunkte<br />
sind Zentralen für den Handel, wo die Waren<br />
der betreffenden Länder aufgestapelt werden,<br />
um nach Europa zu gelangen. Ueberall ist mit<br />
der Kolonisation die Verbreitung des Christentums<br />
verbunden; oft ist dies nach aussen hin<br />
das einzige Motiv.<br />
Im Nationalepos der Portugiesen, den «Luisaden»,<br />
hat der Dichter Camoes dieses Heldenzeitalter<br />
der portugiesischen Geschichte verherrlicht.<br />
Portugal ist der Mittelpunkt der<br />
Welt geworden, Lissabon die erste Stadt Europas.<br />
Aber schon während der Glanzzeit zeigen<br />
sich die ersten Anzeichen des Verfalls der<br />
portugiesischen Macht. Das Land ist klein<br />
und menschenarm. Die Kolonialkriege verschlingen<br />
eine ungeheure Anzahl von Menschen,<br />
1521 wütet die Pest in furchtbarer<br />
Weise. Dazu kommt, dass die Portugiesen nur<br />
für den Handel im grossen Interesse haben.<br />
Die Belieferung der andern europäischen Staaten<br />
von Lissabon aus reissen die Holländer<br />
an sich und häufen damit ungeheure Reichtümer<br />
an. Nur ein Menschenalter dauert die<br />
Glanzzeit der portugiesischen Weltmacht.<br />
Dann gerät Portugal unter die Vormundschaft<br />
Spaniens. Die wertvollsten Besitzungen wie<br />
Sumatra, Java, die Gewürzinseln, Ceylon,<br />
Malakka, Guinea und grosse Teile von Brasilien<br />
fallen anderen Staaten in die Hände.<br />
1581 erkennt Portugal den spanischen König<br />
Philipp II. als König an. Die portugiesische<br />
Seeherrschaft ist damit an Spanien übergegangen.<br />
Eine Ostersitte bei den Negern<br />
Die Neger, die in mancher Hinsicht noch<br />
grosse Kinder sind, haben manchmal eine gar<br />
seltsame Art, sich zu amüsieren. — Am Karfreitag<br />
verfertigen alle Familien verschiedene Puppenfiguren.<br />
Der Körper derselben wird aus einem alten<br />
Paar Beinkleider und einer Jacke, alles vollgestopft<br />
mit Stroh, gebildet. Darauf wird der Kopf,<br />
aus alten Lumpen hergestellt, aufgesetzt und mit<br />
groben bunten Farben ein menschliches Gesicht<br />
darauf gemalt, Zuguterletzt stülpt man auf denselben<br />
irgendeinen alten Hut, am liebsten einen<br />
uralten Zylinderhut, den die Neger so bevorzugen.<br />
Alte Schuhe werden auf die Füsse angezogen<br />
und weisse Zwirnhandschuhe werden mit Kleie fest<br />
vollgestopft und an die Aermel der Jacke angenäht.<br />
Um ihr Kunstwerk noch zu vervollständigen,<br />
stecken die Neger dem Strohmanne eine Pfeife<br />
in die Mundecke, dann wird er auf einen Sessel<br />
gesetzt, der vor der Haustüre aufgestellt wird. —<br />
Diese Strohpuppe soll den Judas Ischariot darstellen,<br />
den Apostel, der Jesum verraten hatte.<br />
Während des ganzen Karfreitages wird Judas,<br />
der, sozusagen, zu dieser Stunde seinen Herrn<br />
noch nicht verraten haben sollte, mit Liebe und<br />
Aufmerksamkeit behandelt, wie ein Gast, < den<br />
man ehren will. Die vorübergehenden Leute schütteln<br />
ihm die Hand, und man stellt ihn mit grossen<br />
Zeremonien den Fremden und Bekannten vor.<br />
Am Samstagmorgen — da hat sich die Sache<br />
vollkommen geändert. Während der Nacht soll<br />
ja Judas seinen Heiland verraten haben.. und<br />
jetzt gilt es, ihn für sein Verbrechen zu bestrafep...<br />
Voller Wut, mit Messern, Hacken und Säbeln<br />
bewaffnet, laufen alle Neger eilig im ganzen<br />
Orte herum, auf der Suche nach allen Judasfiguren,<br />
denn es gibt deren in vielen Häusern.<br />
«— Wo ist der Verräter?! Wo ist er denn?><br />
Männer, Frauen und Kinder schreien alle durcheinander<br />
und fuchteln herum mit ihren Waffen.<br />
Man untersucht das Haus von der Dachkammer bis<br />
zum Keller, man schaut unter die Berten sogar...<br />
Die Hausleute tun so, als ob sie die Sucher auf<br />
die Spuren des Verräters bringen wollten und bezeichnen<br />
die unwahrscheinlichsten Verstecke. Aber<br />
Judas ist nirgends aufzufinden — er bleibt verschwunden<br />
... Während dieser Karfreitagsnacht<br />
ist, dem dortigen Brauche gemäss, der Hauswirt in<br />
die Dschungel gegangen und hat dort seinen Judas<br />
versteckt, ziemlich weit von seinem Hause<br />
entfernt. Daraufhin stürzt sich die heulende und<br />
lärmende Menschenmenge der Verfolger, die<br />
ungeheuerlichsten Drohrufe ausstossend, auf die ;<br />
Jagd nach ihrem Opfer... Man sucht im Dickicht<br />
und im Gestrüppe, überall, wo man den abscheulichen<br />
Judas zu finden glaubt.<br />
Hat man ihn endlich gefunden, stossen die<br />
Neger ein Freudengeheul ohne Ende aus. Der Unglückliche<br />
wird erfasst und bis auf den Stadtplatz<br />
geschleppt und dort mit Messern, Säbeln und<br />
Hacken gemordet, das heisst, in kleine Fetzenstücke<br />
zerhackt... — Nachdem diese eine Hinrichtung<br />
vollbracht worden ist, macht sich die<br />
Menge, die Gefallen an diesem lärmenden Spiele<br />
gefunden hat, auf, um einen anderen Judas zu<br />
suchen und gegen Abend dieses Tages bietet der<br />
Stadtplatz einen grausig-schrecklichen Anblick:<br />
überall herum liegen abgehackte Köpfe, Arme<br />
und Beine verstreut. — Der Tod des Heilandes ist<br />
gerächt und der Verräter hat seine gerechte Strafe<br />
erhalten für seine abscheuliche Schandtat.<br />
Und alle Teilnehmer kehren in ihr Heim zurück<br />
— zufrieden, an dieser tragischen Urteilsvollstreckung<br />
teilgenommen zu haben.<br />
(Uebertragen von R.B.)<br />
Fragen Sie irgendeinen Bekannten, warum eigentlich<br />
in diesem Jahr Ostern so früh fällt! Mit<br />
ziemlicher Sicherheit können Sie damit rechnen,<br />
dass er etwas Unverständliches stottert, um<br />
schliesslich in die Enge getrieben, zuzugeben, dass<br />
auch er keine Ahnung hat, auf welchen Prinzipien<br />
eigentlich die Berechnung des Datums des Osterfestes<br />
beruht. Dabei ist das gar nicht weiter kompliziert:<br />
der Ostersonntag ist immer der erste<br />
Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, wobei<br />
grundsätzlich der 21. März als Frühlingsanfang<br />
angenommen wird (obzwar dies astronomisch<br />
nicht immer richtig ist). Fällt der erste Frühlingsvollmond<br />
selbst auf einen Sonntag, so wird Ostern<br />
auf den folgenden Sonntag verlegt. Aus dieser<br />
Berechnung, die durch die Herkunft des Osterfestes<br />
aus dem jüdischen Pesachfestes veranlasst<br />
Osterfied<br />
Wann ist Ostern?<br />
Wenn der Riesenbau der Erde<br />
näher sonnenwärts sich dreht<br />
und ein mächtiges «Es werde!»<br />
durch die Frühlingslande geht;<br />
wenn die Vöglein sich die Neste<br />
bauen, jubelnd fern und nah,<br />
seid auch ihr — das Fest der Feste —<br />
holde Ostern, wieder da.<br />
Holde Ostern: Frohe Kunde<br />
bringt ihr uns zur Lenzeszeit,<br />
aus der eh'rnen Glocken Munde<br />
in die Lande klingt sie weit:<br />
«Freut euch! Er ist auferstanden,<br />
stärker war er als der Tod,<br />
seine Kräfte überwanden<br />
Grab und Schrecken, Nacht und Not!»<br />
Und wie so die Glocken klingen,<br />
rufend in den hellen Tag,<br />
hörst du auch schon Drosseln singen<br />
und die Veilchen blüh'n am Hag,<br />
und der Menschen bunt Gewimmel,<br />
des verjüngten Sonnenscheins<br />
freut es sich, und Erd' und Himmel,<br />
heute sind die beiden eins. Emil Hügtl.<br />
wurde, ergibt sich, dass das früheste Datum für<br />
den Ostersonntag der 22. März ist, das späteste<br />
der 25. April.<br />
Die Festlegung dieser Regel geht auf das Konzil<br />
von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. Geb. zurück.<br />
Im Laufe des 5. Jahrhunderts wurden, zuerst in<br />
Alexandrien, eingehende «Ostertafeln» ausgerechnet,<br />
jedoch währte es noch weitere drei Jahrhunderte,<br />
bis sich die einheitliche Berechnung des<br />
Osterfestes in der ganzen abendländischen Kirche<br />
durchgesetzt hatte. Für den Laien gibt es verschiedene<br />
Möglichkeiten, sich den Ostertag auszurechnen,<br />
die alle mehr oder weniger kompliziert<br />
sind; die einfachste Methode hat der Mathematiker<br />
Gauss erfunden, aber auch sie ist noch zu<br />
umständlich, als dass wir sie im Rahmen dieser<br />
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Waagrecht: 2. Abkürzung für toto titulo, 4.Abkürzung<br />
für Seine Majestät, 8. Tiere für das jüdische<br />
Ostermahl, 15. bei Kindern beliebtes Ostertier,<br />
17.was 15 waagrecht legt, 19. chemisches Zeichen<br />
für Tantal, 20. Sonntag vor Ostern, 21. Abkürzung<br />
für Mister, 22. milder Südwestwind, 24. Umlaut,<br />
25. Abkürzung für error excepted, 26. Einziges,<br />
28. Bühnenleitung, 29. Schlachtenort in Spanien,<br />
30. Gegenteil von warm, 32. Teilzahlung, 34. wie<br />
19 waagrecht, 35. chinesisches Wegmass, 36. Vorwort,<br />
37. Abkürzung für empirisch, 39. Kopfschutz<br />
für den Soldaten, 40. Handwärmer, 42. Bursche,<br />
roher Mensch, 43. Hauptstadt in Arabien, 45. Börsenpreis,<br />
Geltung, 46. Gasart, 47. Honigwein, 48. Antilopenart,<br />
49. italienische Königsbezeichnung, 50.<br />
französische» Fürwort, 52. Berg im Engadin, 54.<br />
Lebensbund, 57. chemisches Zeichen für Aluminium,<br />
59. Abkürzung für Szene, 60. was in katholischen<br />
Kirchen zn Ostern besonders geschmückt wird<br />
(Mehrzahl), 65. österlicher Feiertag, 70. hoher<br />
Osterfeiertag, 72. die Zeit von 20 waagrecht bis<br />
65 waagrecht, 73. französische Negation, 74. worin<br />
Ostern stets liegt, 75. Abkürzung für Reichsheer,<br />
76. Abkürzung für Familie, 77. Nebenfluss der<br />
Rhone, 78. abessinischer Herrschertitel, 80. Eilandi<br />
82. spanischer Tanz, kurze Jacke, 83. Gedenkrede<br />
auf einen Toten (ch = 1 Buchstabe).<br />
Senkrecht: 1. Sturmdämon, Vogel mit Mädchenkopf<br />
der griechischen Sage (y = i), 2. holländischer<br />
Seefahrer und Entdecker, 3. aufgestellter Leitsatz^<br />
4. Nebenfluss der Rhone, 5. Kirchendiener, 6. ehemals<br />
berühmte deutsche Schauspielerin, 7. Tier für<br />
das christliche Ostermahl, 8. internationales Auto-<br />
'mobilzeichen von Peru, 9. Aktie (englisch), 10. Nebenfluss<br />
des Don, 11. Abkürzung für Motor-Tank-<br />
Truppe, 12. französische Stadt östlich von Paris,<br />
13. wie 49 waagrecht, 14. Stadt des Ostergeschehens<br />
16. Fuss-, Tischdecke, 18. Bienenzüchter, 23. chemisches<br />
Zeichen für Quecksilber, 27. chemisches<br />
Zeichen für Iridium, 31. Koralleninsel, 33. mongolischer<br />
Eroberer und Herrscher, 36. in was der<br />
15 waagrecht seine 17 waagrecht legt, 38. ein<br />
Fest, dessen Datum von Ostern abhängt, 39.<br />
Kaffernstamm, 41. italienische Stadt in der Provinz<br />
Ravenna, 42. Wallfahrtsstadt in Persien, 44. holländischer<br />
Maler, 50. Nebenfluss der Garonne, 51.<br />
weibliches Märchenwesen, 52. Form des Zeitwortes<br />
«ertragen», 53. berühmter französischer Physiker,<br />
55. österlicher Freudenruf (nn = n), 56. auf ein<br />
Ostseevolk bezüglich (ch = 1 Buchstabe), 57. römischer<br />
Liebesgott, 58. Vertiefen, Fehlendes im<br />
Stoff, 61. Abkürzung für Hektar, 62. Abkürzung für<br />
Triller, 63. wie 24 waagrecht, 64. berühmter französischer<br />
Ingenieur, 66. schwedischer Dichter, 67.<br />
Fürwort, 68. Abkürzung für rückwärts, 69. Abkürzung<br />
für New Hampshire, 71. Vorsilbe, 72. Abkürzung<br />
für Oleum, 78. englische Negation, 79. Umstandswort,<br />
80. Vorwort, 81. abgekürzter weiblicher<br />
Vorname. Die richtige Lösung zählt 4 Punkte.<br />
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Vor uns wandert feenhaft eine Parade — die<br />
grosse Parade der Modekreationen. Wir empfinden<br />
sie wie beschwingte Musik — ein Czardas in<br />
seinen Tönen und seiner Unerschöpflichkeit der<br />
Variationen.<br />
Was hat unser Modekünstler für die geschmackvoll<br />
gekleidete Dame für Frühjahr und<br />
Sommer bereitgestellt? Davon soll Ihnen einiges<br />
verraten werden.<br />
In sportlichen Kleidchen finden Sie eine reichhaltige<br />
Auswahl. Die Modelle stellen eine Höchstpartie<br />
und verleihen dem Kleidchen eine ganz<br />
besonders jugendliche Note; dort sehen Sie einen<br />
schwingenden Glockenrock, teilweise konzentriert<br />
auf die Mittelpartie, wo breite, aufspringende<br />
Falten ihr Spiel treiben. Eine grosse, bunte Auswahl<br />
schönster Erzeugnisse der Trikot-Industrie<br />
steht zu Ihrer Verfügung. Apart wirkt das immer<br />
kleidsame Deux-pieces. Wolle in geschmeidiger<br />
Qualität lässt die Falten und Glocken der Röcke<br />
schön und weich fallen. Die Zusammenstellung<br />
von einfarbigem und kariertem Stoff lässt viele<br />
fungen; wir sehen aber auch breite Mieder in<br />
Smokarbeit, mit Lastexgummi verarbeitet. — Aeusserst<br />
originell wirkt eine besondere Neuheit, eine<br />
lustige Kombination von Kleid mit c quasi »-Schürze<br />
umgebunden.<br />
Trotz schwerer Zeiten hat die Mode nicht gebremst<br />
und dem eleganten Imprime-Kleid ein weites<br />
Feld eingeräumt. Bunte Dessins, geometrische<br />
Figuren, Tiere, Landschaften, Bordüren und viele,<br />
viele Tupfen sind in geschickten Schnittformen reizvoll<br />
gestaltet worden.<br />
Bei aller Reichhaltigkeit hat der Modeschöpfer<br />
in Anbetracht der düstern Zeit doch einer Vereinfachung<br />
der Mode Rechnung getragen, indem<br />
er das duftige Spitzenkleidchen derart gestaltet<br />
hat, dass es auch am Abend getragen werden<br />
darf. Dass dabei auch unsere weltberühmte St.<br />
Galler Stickerei grosse Verwendung findet, freut<br />
uns alle.<br />
Auch eine Blütenlese von Blusen wird Ihr Auge<br />
entzücken. Sie finden darunter duftigbunte Blusen<br />
in reiner Seide, Fil-ä-fil in bester Qualität, Crepe<br />
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Aus der neuen Frühjahrskollektion Jelmoli.<br />
leistung der schweizerischen Trikot-Industrie dar.<br />
Wer kennt nicht das stets sportlich vornehme, gutsitzende<br />
« Hanro »-Kleidchen? Heute stellt es sich<br />
uns vor in seinen überaus ansprechenden Modellen<br />
und reizendsten Farben. Zartes Resedagrün,<br />
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< royal air force > wechseln in bunter Folge. Auch<br />
kleine Karos geben der Mode eine pikante Note.<br />
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Das allzeit sehr beliebte Schneiderkostüm hat<br />
dieses Jahr eine ganz kleine Veränderung erfahren.<br />
Die Jacke wird etwas länger getragen und ist<br />
von ausgesprochener Eleganz. Für den Sport erweist<br />
sich das Kostüm mit grossen, bequemen Taschen<br />
und Rückengarnituren als zweckmässig, es<br />
wirkt mit dem einfachen Jupe mit Mittelfalt praktisch<br />
und geschmeidig.<br />
Für Sport und Reise hat der rassige Slipper<br />
seine Anziehungskraft immer noch nicht verloren.<br />
Vorn glatt gearbeitet, liegt die Weite dieses Mantels<br />
im Rücken. Riesig grosse Taschen, Falten im<br />
Rücken und Kapuzen sind die Hauptmerkmale der<br />
neuen Silhouette. Shetland, Harris-Tweed und Alpaka(Kamelhaar)-Qualitäten<br />
werden für diesf<br />
sportlichen Mäntel verwendet. Aufsehen erregt<br />
der schmissige Redingote-Mantel. Stark tailliert,<br />
erweitert er sich gegen unten in reichliche Falten<br />
oder Glocken. Der Bord-ä-Bord-Mantel behält<br />
nach wie vor seinen sympathischen Platz unter<br />
den Mänteln.<br />
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Jacke zum karierten Rock getragen werden<br />
— die karierte Jacke zum einfarbigen Rock.<br />
Ausserordentlich schön und schlicht präseittierf =<br />
sich das unifarbige Nachmittagskleid. Marineblau<br />
• dominiert hier. Applikationen in Weiss oder feinsten<br />
Pastelltönen geben dem ganzen ein frühlingshaftes<br />
Aussehen. Die Partie von der Taille zur<br />
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Beim Füllfederhalter .. . auf Farbe und Dekor vom<br />
Schaft? Nein, auf die Goldfeder kommt es an. Was der<br />
Motor für das Auto, das ist die Goldfeder für den Füllhalter. Oie<br />
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der Motor aus.<br />
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«das haben Sie wohl von<br />
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Frl. Margrit Bossert, Lenzburg; Alex Brülhart,<br />
Düdingen; Max Egli Zürich; Frl. Margrit Epple, St.<br />
Gallen; Kurt Feier, Riedholz; Frau Dr. Edw. Gautschi,<br />
Reinach; Rolf Gloor, Kölliken; Frau Dr. Gräflin,<br />
Walzenhausen; Frau A. Heusser, St. Gallen;<br />
Frau Hörn, Bern; Frau J. Jacob, Winterthur; G.<br />
Laepple, Basel; Josef Leimer, Bettlach; Frau E. Lienhard,<br />
Töss; Frau E. Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten;<br />
Albert Müller, Bern; Frau Lisette Rock, Basel;<br />
Frl. M. Ruf, Winterthur; Guido Schmezer, Thun;<br />
Frau E. Steinbömer, Schaan; W. Wetterwald,<br />
Rüschlikon; Fr. Wenger, Bern; A. Zarucchi, Chur;<br />
M. Züllig, Herisau.<br />
Die richtige Lösung hat ebenfalls ein Neffe<br />
oder eine Nichte aus Glarus eingeschickt, leider<br />
jedoch vergessen, die Adresse anzugeben. Aus<br />
diesem Grunde ist es dem Rätselonkel nicht möglich,<br />
die vier Punkte gutzuschreiben.<br />
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