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E_1940_Zeitung_Nr.020

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BERN, Dienstag, 14. Mai <strong>1940</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

36. Jahrgang — No 20<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Imeratenschluss 4 Tage vor Erseheinen der Nnmmer<br />

Jxotz allem —<br />

die AIACR hat in Bern getagt<br />

Der Eintritt des Völkerringens in seine<br />

entscheidende Phase — gekennzeichnet durch<br />

das Erwachen der Kriegishandlungen an der<br />

Westfront — und die Anordnung der Generalmobilmachung<br />

in der Schweiz haben die<br />

Abhaltung des auf die Pflingsttage angesagten<br />

Kongresses der AIACR, des Int. Verbandes<br />

anerkannter Automobilclubs, nicht zu<br />

verhindern vermocht. Allerdings schmolz das<br />

ursprüngliche Programm infolge der Streichung<br />

der gesellschaftlichen Anlässe bis auf<br />

einen erheblich zusammen und die Dauer der<br />

Tagung erstreckte sich anstatt wie vorgesehen<br />

auf drei, nur noch auf zwei Tage. Bei<br />

der Entwicklung der weltpolitischen Ereignisse<br />

sahen sich, wie nicht anders zu erwarten,<br />

zahlreiche Delegierte ausserstande, der<br />

Einladung nach der schweizerischen Bundesstadt<br />

zu folgen. Von Deutschland abgesehen,<br />

dessen Abordnung bis zur letzten Stunde<br />

nicht bekanntgegeben worden war, mussten<br />

natürlich die Holländer, die Belgier, die Vereinigten<br />

Staaten, Monaco, England und Rumänien<br />

dem Kongress fernbleiben. Wohl traien<br />

die französische und die ungarische Delegation<br />

ein, jedoch erheblich dezimiert. Und<br />

auch "die fünf Vertreter der Schweiz fanden<br />

sich nicht vollzählig ein. So konnte der AGS,<br />

in dessen Händen die Organisation der Veranstaltung<br />

Jag, bloss folgende 18 Delegierte<br />

empfangen :<br />

Spanien: Qil de Reboleno, F. Manzanares;<br />

Frankreich (und AIACR) : Vicomte<br />

de. Rohan; Ungarn: Dr. E. Landauer;<br />

Italien: Graf Albert Bonaeossa,<br />

Senator Attilio Pozzo, Gr. Uff. Ing. A. Magnani,<br />

Comrn. G. Furmanik; Portugal:<br />

Dr. de Gusmao Madeira; Schweiz: Dr.<br />

E. Mende, L. Devaud, Prof. Steinmann, Dir.<br />

Primault; Türkei: Rechid Saffet Atabinen,<br />

Mecdet Alkin; Jugoslawien: Dr. Yankovitch,<br />

Baron de Born; AIACR: Vicomte<br />

de Rohan, Oberst Peron.<br />

Ein fataler Zufall wollte es, dass übrigens<br />

gerade die Präsidenten der drei Kommissionen<br />

fehlten, aber der Zentralpräsident des<br />

ACS, Herr Dr. Mende, rettete die Situation,<br />

indem er sich bereit erklärte, die Verhandhingen<br />

sowohl der Touristik-Kommission,<br />

worin er übrigens als Vizepräsident amtet,<br />

als auch der Verkehrs- und Zollkommission<br />

zu leiten. Was die Sportkommission anbelangt,<br />

so war von deren Mitgliedern einzig<br />

der Italiener Ing. Furmanik zur Stelle; unter<br />

diesen Umständen fiel natürlich eine Sitzung<br />

attsser Betracht.<br />

Der neuen Lage Rechnung tragend, veröffentlichte<br />

der ACS am Samstag ein abgeändertes<br />

Kongressprogramm, das für den 11.<br />

Mai die Sitzungen der beiden Kommissionen<br />

und das von Dr. Mende offerierte Diner, für<br />

den Sonntag die Zusammenkunft des Ausschusses<br />

und die Generalversammlung der<br />

AIACR vorsah.<br />

Ueber die von den Kommissionen, dem<br />

Vorstand und der Generalversammlung geleistete<br />

Arbeit legen die vom ACS herausgegebenen<br />

Gommuniques Rechenschaft ab, deren<br />

Inhalt im Nachstehenden auszugsweise<br />

veröffentlicht sei:<br />

INT. TOURISTIKKOMMISSION<br />

Unter den zahlreichen den internationalen Autolourismus<br />

berührenden Fragen, welche zur Diskussion<br />

standen, seien erwähnt: die Garantie der<br />

Clubs bei Materialschäden, die Strassen mit Vortrittsrecht,<br />

die Darstellung von Verkehrsvorschriften<br />

auf der Strasse, die Beantwortung der Ueberholungssignale,<br />

der Kampf gegen den Lärm und<br />

die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die Vereinfachung<br />

der Korrespondenz zwischen den Clubs in<br />

Fällen, welche Auslandsmitglieder betreffen, die<br />

Vereinbarungen mit Bergbahnen in Gegenden, die<br />

für das Automobil nicht zugänglich sind, die Vereinheitlichung<br />

der Signale für Schneekettenposten<br />

und für vereiste Strassen usw.<br />

Im weiteren befasste sich die Kommission mit<br />

dem Studium der Mittel zur Erleichterung der<br />

internationalen Touristik, wobei sie den Clubs emp-<br />

fiehlt, hei ihren Regierungen Schritte zur" Beseitigung<br />

übertriebener Formalitäten usw. zu unternehmen.<br />

Schliesslich rief die Frage der internationalen<br />

Strassensignalisation einer ausserordentlich<br />

interessanten und fruchtbringenden Debatte.<br />

INT. VERKEHRS- UND ZOLLKOMMISSION<br />

Unter dem Vorsitz von Dr. Mende (Schweiz) erteilte<br />

die Kommission dem Protokoll der Sitzung<br />

vom 1. Juni 1939 in Washington ihre Genehmigung.<br />

Die Behandlung dieses Geschäftes gab Anlass zu<br />

einem Meinungsaustausch über die Beseitigung des<br />

Triptyks und dessen Ersetzung durch das Grenzpassierscheinheft,<br />

ferner über die vorübergehende<br />

Einfuhr des in den Anhängern an Tourenwagen<br />

untergebrachten Materials, über die Fristen für<br />

Zolldokumente, die Frage der Richtungszeiger, die<br />

Schaffung einer Einrichtung für die Vermeidung<br />

der Elend Wirkung der Stirnlichter von Ueberlandbahnen,<br />

die Konfiszierung von Fahrzeugen durch<br />

Zoll- oder Polizeibehörden, die Verkehrskontrollen<br />

Usw.<br />

Im weiteren genehmigte die Kommission die inzwischen<br />

ergriffenen Massnahmen bezüglich der<br />

Triptyks und Garnets für die Slowakei und diskutierte<br />

die Ausfüllung von Carnets vermittels mechanischer<br />

Einrichtungen, eine Angelegenheit, die<br />

weiter verfolgt werden soll.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Wenn sich heute unsere zukünftigen Offiziere<br />

der Flieger- und Flab-Truppen bis zur<br />

Inspektion emporgearbeitet haben, dann wissen<br />

wir, dass vor unseren Augen mutige,<br />

pfichtbewusste und entschlossene Männer<br />

stehen, denen wir unser Vertrauen schenken<br />

dürfen, die später unsere Soldaten zielbewusst<br />

und mit Sicherheit durch den Kampf<br />

führen würden.<br />

Die angehenden Offiziere, welche durch<br />

den Herrn General inspiziert wurden, sind<br />

sich dessen bewusst, was von ihnen verlangt<br />

wird und was es kostet, bis jeder seine Aufgaben<br />

zu erfüllen imstande ist. Nicht nur in<br />

militärischer, sondern auch in technischer<br />

Die Mobilmachang<br />

hat mit sich gebracht, dass der<br />

grösste Teil unseres männlichen<br />

Personals seinen Arbeitsplatz<br />

verlassen musste. Wir bitten<br />

unsere Leser deshalb um Nachsicht,<br />

wenn ihnen unser Blatt<br />

mit etwas Verspätung zugeht,<br />

zumal der Kriegsfahrplan auch<br />

seinerseits die Austragung an die<br />

Abonnenten etwas verzögert.<br />

Redaktion und Verlag.<br />

Der General inspiziert die Offiziersschüler der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen.<br />

Hinsicht — was für die Flieger- und Fliegerabwehrtruppen<br />

von grösster Wichtigkeit ist<br />

— werden unsere Aspiranten auf eine harte<br />

Probe gestellt. Und hier heisst es, klar und<br />

mit Ueberlegung arbeiten. Der moderne<br />

Krieg, dessen Taktik andere Wege geht als<br />

bisher, zeigt deutlich, wie wichtig das Flugzeug<br />

und dessen Abwehr geworden ist.<br />

Oben links: Durch körperliche Ertüchtigung werden unsere Offiziersschüler auf Ausdauer und Zähigkeit trainiert, um den Strapazen gewachsen<br />

zu sein. — Oben rechts: Der General und 0berstdivisionär Bandi (links), Waffenchef der Flieger- und Fliegerabwehrtruppen, prüfen die Aufgabe,<br />

die der Beobachterchef, Oberstleutnant Zobrist (rechts), seinem Schüler erteilt. — Mitte links : Wie aus Stahl gegossen, in höchster körperlicher<br />

Konzentration, präsentieren sich die werdenden 0ffiziere ihrem General. — Unten links: Der General inspiziert mit scharfem Blick seine zukünftigen<br />

Offiziere, deren soldatische Haltung nichts zu wünschen übrig lässt. — Unten rechts: Dass unsere Fliegerwaffe mit den modernsten technischen<br />

Errungenschaften ausgerüstet ist, beweist der « Fliegende Theoriesaal » der Beobachter, den der General mit grossem Interesse besichtigt. "Die<br />

Schüler fliegen auf die vorgeschriebene Höhe, um dort ihre vielgestaltigen Aufgaben zu lösen.<br />

1) m/1136 Sd. 2) IH/1139 Sd. 3) IU/1148 Sd. 4) HI/1145. 5) IH/.Ü33 Sd.


Die AIACR wird im übrigen Mittel und Wege<br />

suchen, damit ein in einem bestimmten Lande immatrikulierter<br />

Wagen seine ursprüngliche Nationalität<br />

verliert und ohne Schwierigkeiten in einem mit<br />

dem ehemaligen Ursprungsland im Kriege stehenden<br />

Staat zum Verkehr zugelassen wird.<br />

Eine Reihe von Automobilclubs sahen sich bei<br />

dfer Besprechung der Schwierigkeiten, welche sich bei<br />

fler Bezahlung in fremden Währungen ergeben, vor<br />

eine komplexe Situation gestellt, mit deren Studium<br />

sich die Kommission ebenfalls eingehend befasste.<br />

DIE GENERALVERSAMMLUNG<br />

trat am Sonntag den 12. Mai im Bellevue Palace<br />

in Bern unter dem Vorsitz von Vicomte de Rohan<br />

zusammen, eröffnet von einer würdevollen, wohlabgewogenen<br />

Aussprache des Präsidenten, der nicht<br />

unterliess, der Schweiz, dem ACS, Herrn Dr. Mende<br />

und seinen Mitarbeitern den Dank des Verbandes<br />

abzustatten. In ehrenden Worten gedachte er der<br />

inzwischen Verstorbenen: Robinson (Irland) und<br />

Lindsay Lloyd (England).<br />

An die Genehmigung des Protokolls der letzten<br />

Versammlung schloss sich der Bericht des Generalsekretärs<br />

über das Jahr 1938/39, an dessen Spitze<br />

der Abschnitt über die Tätigkeit der internationalen<br />

Sportkommission steht. Gegenüber 80 Veranstaltungen<br />

im Jahre 1938 wies der internationale<br />

Sportkalender 1939 insgesamt 87 Eintragungen<br />

auf. Besondere Erwähnung verdient unter den<br />

homologierten Rekorden der neue absolute Weltrekord<br />

John Coobs mit 595 km/St.<br />

Während der Berichtsperiode 1938/39 hat die<br />

A.J.A.C.R. den Clubs 69 984- Grenzpassierscheinhefte<br />

abgegeben, gegen 77 335 im Zeitraum 1937/38, was<br />

auf einen Rückgang der internationalen Autotouristik<br />

schliessen lässt.<br />

Die internationale Touristikkommission hat das<br />

Studium der Massnahmen für die Verbesserung der<br />

Verkehrsbedingungen fortgesetzt. Dagegen muss das<br />

Projekt der Kautionsstellung für ausländische Automobilisten<br />

mit Rücksicht auf den Gang der weltpolitischen<br />

Ereignisse einstweilen suspendiert bleiben.<br />

Im übrigen ist der Vorentwurf einer Konvention<br />

über den Strassenverkehr dem Völkerbund<br />

unterbreitet worden, der die Angelegenheit weiter<br />

verfolgt.<br />

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die heutigen<br />

Umstände die Tätigkeit der A. J. A. G. R. natürlich<br />

hemmen, doch versteht es sich von selbst, dass das<br />

Sekretariat auch während der Dauer der Feindseligkeiten<br />

funktionieren muss. Schliesslich stimmte<br />

die Versammlung nach dem Bericht des Präsidenten<br />

der Finanzkommission, Herrn F. Devaud, sowohl<br />

der Abrechnung als auch dem Budget für das Jahr<br />

1939/40 zu.<br />

Was die internationale Sportkommission betrifft,<br />

so wurde beschlossen, die auf der Traktandenliste<br />

figurierenden Geschäfte auf dem Zirkularwege zu<br />

erledigen. Von Ernennungen oder Ersatzwahlen<br />

nahm die Tagung in Anbetracht der Verhältnisse<br />

Umgang, dagegen stimmte sie den Vorschlägen sowohl<br />

der Verkehrs- und Zollkommission wie auch<br />

der Touristikkommission zu und beschloss die Aufnahme<br />

des slowakischen und des bolivianischen<br />

Automobilclubs in die A. J A. C. R.<br />

Für die nächsten Versammlungen der AIACR<br />

lag eine Einladung de RAG von Spanien vor. Nach<br />

der Auffassung des Vorsitzenden wäre bei der gegenwärtigen<br />

Situation die Bezeichnung der Schweiz<br />

vielleicht eher am Platz, wobei man auf die Einladung<br />

Spaniens in einem späteren Moment eine<br />

Zusage erteilen könnte. Einem Antrag des Präsidenten<br />

entsprechend sollen deshalb die verschiedenen<br />

Länder im gegebenen Moment konsultiert<br />

werden, natürlich unter Berücksichtigung des Vorschlags<br />

Spaniens.<br />

Nach der Generalversammlung entführte eine<br />

Anzahl von Automobilen die Delegierten, die es mit<br />

der Rückreise nicht besonders eilig hatten, ins Hotel<br />

Sternen nach Muri, wo sie ein echt «bernisches »<br />

Mittagessen erwartete. Erst spät im Laufe des Nachmittags<br />

kehrten sie wieder nach der Stadt zurück,<br />

sofern sie nicht vorzogen, die Schönheiten der im<br />

Frühlingsgewand erstrahlenden Berner Landschaft<br />

zu geniessen.<br />

Sikwe<br />

;«!»«:<br />

Pfingstverkehr im<br />

Zeichen der Mobilisation<br />

Bis auf weiteres keine Kürzung der Benzinrationen.<br />

Währenddem sonst der Strassenverkehr an den<br />

Pfingsüagen Höchstfrequenzen zu verzeichnen<br />

pflegt, bot er diesmal, im Zeichen der neuerlichen<br />

allgemeinen Mobilmachung, gerade das entgegengesetzte<br />

Bild: sehr ruhig, ja, man wäre fast versucht,<br />

zu sagen, verödet lagen die Strassen in der<br />

Stadt da. Und die wenigen Wagen, die man zu<br />

Gesicht erhielt, wurden zu einem überraschend<br />

grossen Teil von Frauen geführt, abgesehen natürlich<br />

von den Militärfahrzeugen. Dafür stauten sich<br />

Automobile und Motorräder, abermals von der Requisition<br />

erfasjt, auf ihren Sammelplätzen, diewail<br />

die Fahrer und Besitzer zu ihren Einheiten eilten.<br />

So musste, dem Zwang der Verhältnisse gehorchend,<br />

unter denen heute alles andere vor den militärischen<br />

Bedürfnissen zurückzutreten hat, manches verlockende<br />

Projekt für eine Pfingstausfahrt aus Akt<br />

und Traktanden fallen, ein schwerer Schlag für<br />

unser ohnehin bedrängtes und mit Sorgen geplagtes<br />

Gastgewerbe, dem bei der Herrlichkeit des Grünens<br />

und Blühens in der Natur ein kräftiger Zustrom<br />

aus nah und fern wohl sicher Und auch Testlos zu<br />

gönnen gewesen wäre. Wo aber die Pläne nicht<br />

völlig zerrannen, begnügte man sich mit Ausflügen<br />

in die nähere Umgebung, nicht zuletzt auch deshalb,<br />

weil man ja nicht wissen konnte, was hinsichtlich<br />

der Benzinzuteilung nun weiter geschieht.<br />

Vorläufig braucht man nicht" mit einer unmittelbar<br />

bevorstehenden Kürzung der Rationen zu rechnen,<br />

wohl aber ist Sparsamkeit mit den Benzinvorräten<br />

das Gebot der Stunde, wie das nachstehende<br />

Cbmmunique der Sektion für Kraft -und Wärme zu<br />

verstehen gibt:<br />

Dank den vorsorglichen Massnahmen kann<br />

vorläufig von einer Verkürzung der Benzinrationen<br />

abgesehen werden. Die für die laufenden<br />

Rationierungsperioden (Mai und Juni)<br />

zugesicherten normalen Zuteilungen werden<br />

einstweilen aufrechterhalten. Einschränkungen<br />

im Falle erheblicher Einfuhrstörungen bleiben<br />

vorbehalten. Die Halter von Motorfahrzeugen<br />

und die übrigen Benzinverbraucher sind ersucht,<br />

mit den ihnen zur Verfügung stehenden<br />

Vorräten äusserst sparsam umzugehen. Auf<br />

die Einholung von Zusatzkaften ist im Inter-<br />

Die am letzten Freitag angeordnete Generalmobilisation<br />

hat auch die Vorarbeiten am<br />

Entwurf des bemischen Steuerdekrets jäh<br />

unterbrochen. Trotzdem steht jedoch zu hoffen,<br />

dass die Bemühungen der Automobilverbände,<br />

namentlich des ACS und des TCS,<br />

um die Aufstellung einer anderen, tragbareren<br />

Steuerskala, nicht umsonst gewesen sein<br />

werden. Nach dem Bekanntwerden des regierungsrätlichenProjektes<br />

nämlich versteifte<br />

sich der Widerstand gegen die dort vorgesehene<br />

Abstufung der Steueransätze zusehends<br />

mehr, aber den Stein der Weisen, d. h.<br />

eine alle Teile befriedigende Skala zu finden,<br />

erwies sich als ausserordentlich schwierig.<br />

Man Hess indessen bei den Verbänden, nicht<br />

«lugg», man setzte sich hin, zerbrach sich<br />

die Köpfe und rechnete, rechnete, bis es den<br />

in erster Linie Betroffenen, dem ACS und<br />

dem TCS, in gemeinsamer Arbeit gelang,<br />

sich auf einen neuen Vorschlag zu einigen,<br />

der in Gestalt einer Eingabe der grossrätlichen<br />

Kommission unterbreitet wurde. Sie<br />

trat am vergangenen Freitag zu einer zweiten<br />

Sitzung zusammen, um den Entwurf<br />

durchzuberaten und ihn für die auf 20. Mai<br />

anberaumte Grossratssession fertigzustellen.<br />

Allein, es kam nicht so weit. Wohl bereinigte<br />

sie die Vorlage — bis auf die piece de resistance,<br />

die Steuerskala. Die behielt sie sich<br />

für den Schluss auf, in der Voraussicht, dass<br />

gerade dieser am meisten umstrittene Punkt<br />

zu ausgiebiger Diskussion Anlass geben<br />

könnte. Als dann aber die Nachricht von der<br />

allgemeinen Mobilmachung durchdrang, von<br />

der auch ein grosser Teil der Kommissionsmitglieder<br />

erfasst wurde, da hielt es die<br />

nicht mehr: die Sitzung musste abgebrochen<br />

werden. Damit aber bleibt die Kardinalfrage,<br />

die Festlegung der Steueransätze, offen, mit<br />

ihr jedoch auch das ganze Dekret, dessen<br />

Behandlung nun von der Traktandenliste des<br />

kantonalen Parlaments einstweilen verschwindet.<br />

Wir stehen also wieder am selben<br />

Ort wie in den ersten September tagen<br />

1939. mit dem Unterschied allerdings, dass<br />

Bestand<br />

Pw.<br />

152<br />

236<br />

551<br />

730<br />

1209<br />

762<br />

864<br />

1163<br />

741<br />

350<br />

1021<br />

352<br />

484<br />

440<br />

632<br />

683<br />

199<br />

131<br />

137<br />

69<br />

38<br />

31<br />

15<br />

14<br />

5<br />

25<br />

4<br />

1<br />

6<br />

3<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

34<br />

?5<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

STEUERSKALA<br />

Vorschlag A.C.S — T.C.S.<br />

Steuersätze<br />

bisher Dekret ACS/TCS<br />

(inklusive Fahrzeugausweis)<br />

140—<br />

140 —<br />

140 —<br />

140—<br />

HO-<br />

HO—<br />

162 —<br />

184 —<br />

206 —<br />

228 —<br />

250 —<br />

272 —<br />

294 —<br />

321.50<br />

349 —<br />

376 —<br />

404 —<br />

431.50<br />

464.50<br />

497.50<br />

630.50<br />

563.50<br />

596.50<br />

635 —<br />

673.5><br />

712 —<br />

750.£0<br />

789 —<br />

833 —<br />

877 —<br />

921 —<br />

965—<br />

102).—<br />

1075 —<br />

1130—<br />

1185 —<br />

1230—<br />

1230 —<br />

159.-<br />

171.-<br />

183.-<br />

195.-<br />

207.-<br />

219.-<br />

231.-<br />

243.-<br />

261.-<br />

279.-<br />

297.-<br />

315.-<br />

343.-<br />

351.-<br />

369.-<br />

387.-<br />

405.-<br />

423.-<br />

447.-<br />

471.-<br />

495.-<br />

519.-<br />

543.-<br />

567.-<br />

691.-<br />

615.-<br />

639.-<br />

663.-<br />

687.-<br />

711-<br />

735.-<br />

759.-<br />

783.-<br />

807.-<br />

831.-<br />

855.-<br />

879.-<br />

903.-<br />

esse der Landesversorgung nach Möglichkeit<br />

zu verzichten.<br />

Tritt danach einstweilen und solange die Einfuhr<br />

ohne ernste Störungen gesichert bleiben kann,<br />

keine Schmälerung der bisherigen Benzinrationen<br />

ein, so wird allerdings, wie unsere Informationen<br />

an zuständiger Stelle ergeben haben, an die<br />

Bewilligung von Zusatzkontingenten mit sofortiger<br />

Wirkung ein strengerer Maßstab<br />

angelegt. Aber der Automobilist wäre ein schlechter<br />

Patriot, der ein solches Opfer nicht auf sich<br />

nähme.<br />

Im übrigen hat das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />

durch seine Verfügung Nr. 9 vom 1. Mai<br />

<strong>1940</strong> die Rationierung der Kraftstoffe für Lastwagen<br />

während der nächsten, am 16. Mai beginnenden<br />

und Ms 15. Juli dauernden Rationierungsperiode<br />

geregelt. An der bisherigen Zuteilung dieser Fahrzeugkategorie<br />

ändert sich damit indessen nichts.<br />

Die im Kanton Thurgau geplanten<br />

Steuererleichterungen.<br />

Wie in der letzten Nummer der «Automobil-Revue<br />

» bereits mitgeteilt wurde, hat<br />

die Regierung des Kantons Thurgau einen<br />

Entwurf für die Gewährung von Steuererleichterungen<br />

angekündigt, der in der<br />

nächsten Sitzung des Grossen Rates zur<br />

AUTOMOBIL-REVUE. DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> — N° 20<br />

Das bernische Steuerdekret einstweilen vertagt<br />

PS<br />

sich jetzt mit der Aufschiebung die Angelegenheit<br />

immer komplizierter gestaltet. Wann<br />

der Augenblick kommt, um die Neuordnung<br />

des bernischen Verkehrssteuerwesens zu verwirklichen,<br />

darüber lassen sich heute auch<br />

nicht einmal Vermutungen anstellen. Einstweilen<br />

jedenfalls bleibt alles beim alten.<br />

Mag darob — zum mindesten beim Grossteil<br />

der Personenwagenbesitzer — auch<br />

kaum grosse Betrübnis herrschen, so kommt<br />

der Unterbruch, den die Vorbereitungen<br />

durch den Zwang der Umstände erlitten,<br />

doch insofern ungelegen, als allem Anschein<br />

nach bei der Regierung immerhin eine.gewisse<br />

Bereitwilligkeit zur Einräumung von<br />

Konzessionen bestand. Sowohl bei der Wechselnummer<br />

als auch was das Skonto und last<br />

but not least die Steuerskala anbelangt, soll<br />

der kantonale Polizeidirektor haben durchblicken<br />

lassen, dass das letzte Wort noch<br />

nicht gesprochen und die Türe noch nicht<br />

endgültig zugeschlagen sei. Bei dieser Sachlage<br />

wäre es vielleich möglich gewesen, jene<br />

Härten des Entwurfs, an denen sich der Widerstand<br />

der Automobilisten vor allem entfachte,<br />

zu mildern und zu einer annehmbaren<br />

Regelung zu gelangen. Gewiss bot die Steuerskala,<br />

wie sie das regierungsrätliche Projekt<br />

in Aussicht nahm, der Kritik weite Angriffsflächen,<br />

aber, so sauer der Apfel auch gewesen<br />

wäre, um eine gewisse Erhöhung bei<br />

den unteren Wagenkategorien wäre man<br />

nicht "herumgekommen. Strittig blieb deren<br />

Ausmass, doch welche Schwierigkeiten es<br />

kostete, hier so etwas wie einen goldenen<br />

Mittelweg auszutüfteln, der nicht a priori auf<br />

Ablehnung von der einen oder andern Seite<br />

stiess, davon wissen jene ein Liedlein zu<br />

singen, die sich tagelang mit der Berechnung<br />

neuer Skalen abgeplagt haiben. Um so lebhafter<br />

mag das Bedauern darüber sein, dass<br />

die Kommission keine Zeit mehr fand, um<br />

sich mit dem eingangs erwähnten Vorchlag<br />

ACS/TCS zu befassen und dazu Stellung zu<br />

nehmen.<br />

Stenerertrag<br />

1938 ACS/TCS<br />

159.— 21.280.— 24.168 —<br />

159— 33.040.— 57.524 —<br />

159.— 77.140.— 87.609 —<br />

171.— 102.200.— 124.830 —<br />

183.— 169.260.— 221.247 —<br />

195.— 106.680.— 148.590—<br />

207.— 139.968.— 178.848 —<br />

219.— 213.992.— 254.697 —<br />

231.— 152.646.— 171.171 —<br />

243.— 79.800.— 85.050 —<br />

255.— 255.250.— 260.355 —<br />

267.— 95.744.— 93.984 —<br />

285.— 142.296.— 137.940 —<br />

303.— 141.460.— 133.320 —<br />

321.— 220.568.— 202.872 —<br />

339.— 256.808.— 231.537 —<br />

357.— 80.396.— 71.043 —<br />

375.— 56.526.— 49.125 —<br />

393.— 63.636.— 53.841 —<br />

411.— 34.327.— 28.359 —<br />

429.— 20.159.— 16.302 —<br />

447._ 17.468— 13.857 —<br />

465.— 13.123.— 10.230—<br />

483.— 9.525.— 7.245 —<br />

501.— 43.104.— 32.064—<br />

519.— 3.560.— 2.595 —<br />

537.— 18.762.— 13.425 —<br />

555.— 3.156.— 2.220 —<br />

573— 833.— 673 —<br />

691.— 5.262.— 3.546 —<br />

609.— —.— — —<br />

627.— 2.895.— 1.881 —<br />

645.— 1020.— 645 —<br />

663.— 1075— 663 —<br />

681— —.— — —<br />

699.— 2.370.— 1.398—<br />

717— 2.460— 1.434—<br />

735:— — — — —<br />

2.587.789.— 2.704.188—<br />

Behandlung gelangen soll. Im einzelnen .sieht<br />

das Projekt folgernde Aenderungen gegenüber<br />

dem bisherigen Zustand vor :<br />

Bei der Ausserbetriebsetzung eines Motorfahrzeugs<br />

kann die Steuer für alle nicht angebrochenen<br />

Monate des Kalenderjahres,<br />

für die sie entrichtet worden ist, zurückverlangt<br />

werden. Die Bezahlung kann künftig<br />

quartalweise erfolgen; dabei werden die<br />

Steuern vom Beginn des Monats, in welchem<br />

der Verkehrsausweis erteilt wird, bis Ende<br />

des Kalenderjahres, mindestens aber bis<br />

Ende des beginnenden oder des angebrochenen<br />

Quartals berechnet.<br />

Nach den Absichten des Regierungsrates<br />

soll sich die Geltungsdauer für die geplanten<br />

Erleichterungen auf die Zeit der Mobilisation<br />

und bis zum Beginn des darauffolgenden<br />

Kalenderjahres erstrecken.<br />

In der Botschaft, welche seinen Beschluss<br />

begleitet, hebt der Regierungsrat hervor,<br />

dass sich im ersten Quartal <strong>1940</strong> die Einnahmen<br />

aus den Motorfahrzeuggebühren auf<br />

rund 600 000 Fr. beliefen, gegenüber rund<br />

900000 Fr. im letzten Jahr. Es bliebe deshalb<br />

abzuwarten, ob sich der budgetierte Betrag<br />

Wir sind in der Lage, diese Eingabe im Wortlaut<br />

zu veröffentlichen:<br />

In unserer Eingabe vom 1. Mai <strong>1940</strong> haben wir<br />

- Ihnen drei Abänderungsvorschläge zum Entwurf<br />

des Dekretes über die Motorfahrzeugsteuer zur<br />

Kenntnis gebracht. Es sind dies:<br />

§ 6, Ziffer 2: Steueransätze für Personenwagen,<br />

§ 7: Wechselnummern,<br />

§ Sr Steuerbezug (Skonto).<br />

Nachdem inzwischen die zuständigen Vereinsorgane<br />

zu dieser Steuermaterie gleichfalls Stellung<br />

genommen haben, sind wir heute in der Lage, uns<br />

über die alles dominierende Frage der neuen Steuerskala<br />

verbindlich und präzis zu äussern. Beide Vorstände<br />

sind der Auffassung, dass die Steuerskala<br />

in der Entwurfsform, welche 95 °/o aller Personenwagenbesitzer<br />

stärker belasten würde als bisher, für<br />

die Verbände unannehmbar ist.<br />

Der regierungsrätliche Steuervorschlag hat zwei<br />

Nachteile: die Festsetzung des neuen Steuerminimums<br />

bei 3 PS und die darauf basierende kräftige<br />

Progression, welche erst bei 21 PS zu einer Besserstellung<br />

des Wagenhalters führt. Die Tieferlegung<br />

des Ausgangspunktes von bisher 8 PS auf 3 PS<br />

liegt auf die Dauer nicht im Interesse des Fiskus,<br />

da eine solche Massnahme den Zug zum Kleinwagen<br />

noch mehr als bisher begünstigen würde.<br />

Die Folge davon wäre eine mit jedem Jahr stärker<br />

in Erscheinung tretende Steuerschrumpfung. Wir<br />

betrachten es aber als Pflicht des Staates, alles zu<br />

tun, damit der mittlere Steuerertrag pro Wagen<br />

nicht mehr tiefer sinken kann. Unter diesem Gesichtswinkel<br />

betrachtet, raten wir von dem neuen<br />

Steuerminimum bei 3 PS entschieden ab.<br />

Der Hauptgrund, warum die Verbände der neuen<br />

Steuerskala nicht zustimmen können, ist aber die<br />

Tatsache, dass alle Motorfahrzeughalter bis 21 PS<br />

schlechter gestellt werden. Selbst wenn alle übrigen<br />

begrüssenswerten Neuerungen gebührend in Rechnung<br />

gestellt werden, musste die überwiegende<br />

Mehrheit der Automobilisten letzten Endes doch<br />

eine Steuererhöhung in Kauf nehmen. Eine solche<br />

wäre aber bei den heutigen Zeiten unangebracht.<br />

Im weiteren vermissen wir im Projekt der Regierung<br />

den steuerlichen Ansporn zur Haltung militärtauglicher<br />

Personenwagen der mittleren und<br />

oberen PS-Stärke. Es kann leider nicht abgestritten<br />

werden, dass an solchen Personenwagen ein fühlbarer<br />

Mangel herrscht und die Armee heute schon<br />

den Abgang solcher Typen durch schwächere Fahrzeuge<br />

ergänzen muss. Der Dekretsentwurf mit seiner<br />

unverkennbaren Neigung zum Kleinwagen ist<br />

dem Absatz von militärtüchtigen Personenwagen<br />

nicht förderlich, gegenteils auferlegt er dem Halter<br />

solcher Wagen höhere Steuern als bisher.<br />

In Würdigung all dieser Umstände müssen wir<br />

daher unseren ablehnenden Standpunkt vom 1. Mai<br />

in bezug auf die neue Steuerskala neuerdings bestätigen,<br />

und uns alle Handlungsfreiheit im weiteren<br />

Verlauf der Gesetz- und Dekretsberatung vorbehalten.<br />

Wir sehen aber unsere Aufgabe immer noch in<br />

der konstruktiven Mitarbeit und demgemäss gestatten<br />

wir uns, Ihnen im Anhang eine neue Steuerskala<br />

zu übermitteln, welche als gemeinsamer Vorschlag<br />

des AGS und TGS die Härten des Regierungsprojektes<br />

nach Möglichkeit zu mildern sucht.<br />

Unser Vorschlag geht von 5 PS aus und überschneidet<br />

eich mit den gegenwärtigen Steueransätzen bei<br />

14' PS (Dekretsenfwurf 3 PS bzw 21 PS). Rein<br />

rechnerisch ergibt der Vorschlag ACS/TCS an Steuern<br />

und Gebühren für Fahrzeugausweise einen Betrag<br />

von Fr. 2 704188, wogegen der Dekretsentwurf<br />

mit Fr. 3 082 942 rechnet. Diese letztere Summe<br />

ist jedoch mit ausgiebigen Rückstellungen bedacht,<br />

für vermeintlich grössere Steuerausfälle, was aber<br />

nach den Erfahrungen in andern Kantonen in Normaljahren<br />

nicht der Fall sein wird.<br />

Dient das Jahr 1938 zum Vergleich, so führt<br />

dies zur interessanten Feststellung, dass damals<br />

rein rechnerisch nur Fr. 2 587 789 an Steuern und<br />

Fahrzeugausweis-Gebühren eingenommen werden<br />

konnten, also rund eine halbe Million Franken weniger<br />

als die Regierung im Dekretsentwurf für Personenwagen<br />

allein vorsieht. Damit dürfte auch die<br />

Möglichkeit eines Nachlasses auf den Positionen<br />

der Regierungsvorlage gegeben sein.<br />

Unserem bereinigten Vorschlag sind gründliche<br />

Erhebungen und zahlreiche Rücksprachen mit Fachleuten<br />

vorausgegangen. Nach unserer Auffassung<br />

dürfte er die mehrheitliche Zustimmung der Automobilisten<br />

finden, doch körinen wir begreiflicherweise<br />

eine bindende Erklärung darüber nicht' abgeben.<br />

Dagegen dürfen Sie versichert sein, dass<br />

sich die beiden Vorstände nach Annahme ihrer<br />

Vorschläge tatkräftig für die Propagierung des Gesetzes<br />

einsetzen würden.<br />

von 850 000 Fr. bis Jahresende noch erreichen<br />

lasse; auf jeden Fall aber liege es auch<br />

im Interesse des Staates, durch Anpassung<br />

an die außergewöhnlichen Zeitumstände<br />

dem Bezug der Motorfahrzeugtaxen volle<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Von einer allgemeinen Steuermässigung<br />

müsse Umgang genommen werden, weil das<br />

Strassenbauprogramrh eine noch empfindlichere<br />

"Einbusse nicht ertragen, umgekehrt<br />

aber auch eine geringfügige Reduktion den<br />

Fahrzeughaltern keinen Eindruck machen<br />

würde. Dagegen betrachte die Regierung die<br />

durch die Mobilisation geschaffene Lage als<br />

ausreichenden Grund, um den Motorfahrzeugbesitzern<br />

beim Bezug der Steuern neuerdings<br />

entgegenzukommen. Wenn bei Hinterlegung<br />

der Nummernschilder die Gebühren,<br />

wie vorgesehen, nicht mehr nur für die nicht<br />

angebrochenen Quartale, sondern für alle<br />

nicht angebrochenen vollen Monate zurückvergütet<br />

werden, so rechtfertige sich dies<br />

heute vor allem damit, dass kein Automobilist<br />

wisse, ob er nicht von heute auf morgen<br />

selbst einrücken oder seinen Wagen stellen<br />

müsse (was jetzt mit der Generalmobilmachung<br />

in vollem Umfang eingetreten ist).<br />

Die bisher abgelehnte quartalsweise Lösung<br />

der Verkehrsbewilligungen verdiene<br />

heute mehr Verständnis, weil sich der Fahrzeughalter<br />

in unsicheren Zeiten ungern auf<br />

längere Sicht festlege und es vorziehe, die<br />

doch nicht unbedeutenden Ausgaben nicht<br />

zum voraus auf sich zu nehmen.


N°20 — DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />

Frauen in der Industrie und als Chauffeusen. —<br />

Rückgang der Neuzulassungen. — Treibstoffbewirtschaftung.<br />

— Verbot von Preiserhöhungen<br />

auf Automobilen.<br />

Paris, Ende April <strong>1940</strong>.<br />

Die Frauen Frankreichs haben bewiesen, dass<br />

sie auch in der Autoindustrie und im Chauffeurberuf<br />

«ihren Mann> stellen. Schon im März schritten<br />

die Behörden zu einer Zählung all jener Französinnen,<br />

die gewillt waren, sich der Fabriks- oder<br />

einer anderweitigen gewerblichen Arbeit zu widmen.<br />

Wenn damit die Androhung einer zwangsmässigen<br />

Erfassung aller Frauen verbunden wurde,<br />

falls die freiwilligen Anmeldungen kein befriedigendes<br />

Ergebnis zeitigen sollten, so entpuppte sie<br />

sich als überflüssig. Von der Notwendigkeit, sie<br />

in die Tat umzusetzen, dürfen sich die Amtsstellen<br />

angesichts des Erfolgs des ersten Appells getrost<br />

als entbunden betrachten. Hunderttausende von<br />

Frauen jeden Alters und jeden Standes stellten<br />

sich spontan dem Lande zur Verfügung. Nach<br />

einer militärisch durchgeführten Musterung und<br />

Untersuchung ihres Gesundheitszustandes beziehen<br />

sie ihre Posten in den Betrieben oder als<br />

Chauffeusen. Und welche Rolle ihnen namentlich<br />

in letzterer Hinsicht zugedacht ist, illustriert eine<br />

soeben herausgekommene Verordnung, wonach<br />

60 Prozent der in einem Unternehmen beschäftigten<br />

Wagenführer aus Frauen gebildet sein müssen.<br />

Der nämliche Erlass schreibt übrigens vor,<br />

dass die Automobilwerke gehalten sind, 50 bis 70<br />

Prozent ihrer Arbeiter und Angestellten aus Frauen<br />

zu rekrutieren. Für die Vornahme des «Schichtwechsel<br />

wird dabei einer jeden Fabrik eine Frist<br />

von 6 bis 12 Wochen eingeräumt. Den Vorrang<br />

bei der Einstellung geniessen die Gattinnen und<br />

Angehörigen der Soldaten, dann die Arbeitslosen<br />

und schliesslich die übrigen Frauen. Selbstredend<br />

ist auch die Arbeitszeit geregelt: sie beträgt mit<br />

Einschluss der Ueberstunden 50 Stunden pro<br />

Woche. Diese Lösung begegnet überall Zufriedenheit,<br />

bei den Behörden sowohl als auch bei den<br />

und den weiblichen Arbeits-<br />

Betriebsleitungen<br />

kräften selbst.<br />

Ausland<br />

Hwtlsec O$tie<br />

Bezeichnend dafür, wie sich die Frauen in Industrie<br />

und Gewerbe bewähren, mag jene Antwort<br />

sein, die einem neugierigen Journalisten in<br />

der Renault-Fabrik erteilt wurde: «Wir sind mit<br />

den Leistungen sehr zufrieden. Die Frauen arbeiten<br />

nicht weniger, nicht schlechter und genau so<br />

sorgfältig wie ausgebildetes männliches Personal.»<br />

Was ihre Eignung als Autolenkerin anbetrifft, so<br />

bleiben sie dabei den « Herren der Schöpfung »<br />

nichts schuldig, heute sowenig wie vor dem Kriege.<br />

Nicht nur, dass sie vorsichtiger fahren, sie entwickeln<br />

auch ein erstaunliches Geschick, sich elegant<br />

und sicher durch das grösste Verkehrsgewimmel<br />

zu schlängeln.<br />

Ueberall und jederzeit trifft man heute Frauen<br />

am Volant, wobei sich die frischgebackenen Lastwagenführerinnen<br />

daran identifizieren lassen, dass<br />

sie beim Wenden der schweren Vehikel die Lippen<br />

zusammenkneifen und mit Vehemenz ins Lenkrad<br />

greifen. Männer werden im Automobilwesen<br />

Frankreichs bald zu relativem Seltenheitswert gelangen,<br />

denn die Armee schluckt alle Fahrer.<br />

Nebenbei bemerkt sind in Paris auch die Angehörigen<br />

des englischen Frauenhilfsdienstes aufgetaucht.<br />

Sie sitzen am Volant genau so unbeteiligt-ernst<br />

wie sie im Strassenverkehr wirken, untadelige<br />

Fahrerinnen, die ohne Zögern, ohne Hast,<br />

mit unerschütterlicher Ruhe die kniffigsten Verkehrssitüationen<br />

meistern. Brennt den Französinnen<br />

ihr Temperament oft durch, was sich dann darin<br />

äussert, dass sie einem im letzten Moment sich<br />

durchzwängenden Radfahrer ein paar saftige «Liebenswürdigkeiten<br />

> widmen, so fassen die Engländerinnen<br />

am Volant den Burschen lediglich ins<br />

Auge, als wollten sie sich ihn merken, aber sie<br />

bleiben kühl bis ans Herz hinan und stumm wie<br />

ein Stockfisch... weil es ihnen keinen Deut nützt,<br />

aufzubegehren, denn verstanden würden sie ja<br />

doch nicht.<br />

Wie aus offizieller Quelle verlautet, wurden<br />

vom August bis Ende 1939 durchschnittlich 56 Prozent<br />

weniger Wagen neu in Verkehr gesetzt als<br />

im Vorjahr. Die Ausfälle für die einzelnen Monate<br />

— in der Hauptsache bedingt durch die Evakuation,<br />

durch den Wunsch nach Brennstoffersparnis<br />

und durch die allgemeine Kaufunlust während der<br />

ersten Kriegszeit — nahmen dabei folgende Werte<br />

an: August —14 Prozent, September —71 Prozent,<br />

Oktober —66 Prozent, November —69 Prozent<br />

und Dezember —64 Prozent.<br />

In der Treibstoffbewirtschaftung hat Frankreich,<br />

wie berichtet, die Schraube inzwischen stärker angezogen.<br />

Erhielt zuvor jeder Automobilist und jeder<br />

Betrieb, der über Personen- oder Lastwagen<br />

verfügte, die von ihm beanspruchte Treibstoffmenge<br />

zugeteilt, so stellte es sich bald genug heraus,<br />

dass doppelt soviel angefordert wurde als<br />

der tatsächliche Verbrauch nachher betrug. Dadurch<br />

aber sahen sich die. Tankstellen und der<br />

Benzinhandel gezwungen, grössere Vorräte zu<br />

halten, die dann nicht voll benötigt wurden. Um<br />

mit diesen Unzukömmlichkeiten, deren Folgen namentlich<br />

in Transportschwierigkeiten bei den Bahnen<br />

zutage traten, aufzuräumen, wird nun in jedem<br />

Departement den Anspruchsberechtigten die<br />

Hälfte bis Dreiviertel der von ihm verlangten Benzinmenge<br />

bewilligt... wobei abzuwarten bleibt,<br />

ob sich jetzt die in den Zuteilungsgesuchen verlangten<br />

Mengen nicht etwa verdreifachen. Immerhin,<br />

die Behörden sind gewitzigt und ersticken<br />

allfällige Hamstergelüste dadurch im Keime, dass<br />

sie lediglich die früheren Bedarfsanmeldungen berücksichtigen<br />

und daran, wie gesagt, Abstriche von<br />

25—40 Prozent vornehmen.<br />

Schliesslich mag noch ein Gesetz Erwähnung<br />

finden, das für die nächsten drei Monate Preiserhöhungen<br />

auf Automobilen und Bestandteilen<br />

verbietet. Einstweilen nimmt die Preiskontrolle bis<br />

1. August keine Anträge auf Heraufsetzung der<br />

Preise entgegen. Im übrigen besteht die Möglichkeit,<br />

das Gesetz um drei weitere Monate zu verlängern.<br />

Nicht dass damit Verteuerungen gänzlich<br />

gebannt wären, aber sie blieben auf Reifen und<br />

Benzin beschränkt, sofern die Weltmarktpreise ansteigen.<br />

Nebenbei bemerkt floriert das Gebrauchswagengeschäft<br />

wie selten zuvor Gross ist das<br />

Angebot, aber praktisch finden alle Wagen, vor<br />

allem jedoch die Camions und die Lieferwagen,<br />

sofort einen Abnehmer. Kann es dabei noch verwundern,<br />

wenn mitunter vorsintflutliche Vehikel<br />

wieder ans Tageslicht kommen und stöhnend und<br />

ächzend ihren Dienst wieder aufnehmen? Auch<br />

im Altwagenhandel hat die staatliche Preiskontrolle<br />

allfälligen Machenschaften einen Riegel geschoben:<br />

die Preise sind fest und dürfen nicht mehr<br />

erhöht werden, nachdem die letzten Monate eine<br />

Hausse gebracht hatten, die sich aus der stark<br />

gestiegenen Nachfrage und dem geringen Angebot<br />

erklärt. G.<br />

Eine Methangas-Anlage bei Rom.<br />

In der Nähe von Rom -wird zur Zeit eine Versuchsanlage<br />

gebaut, um aus den städtischen Abwässern<br />

Methangas für den Betrieb von Motorfahrzeugen<br />

zu gewinnen.<br />

Scharfer Rückgang der Neuzulassungen in<br />

England.<br />

Zum erstenmal seit der Einführung der offiziellen<br />

Statistik wurden während des Monats Februar<br />

<strong>1940</strong> in England blöes 9090 Motorfahrzeuge<br />

in Verkehr gesetzt. Im selben Monat des Vorjahres<br />

erreicht» deren Zahl noch 3.3 907 Den stärksten<br />

Ausfall verzeichnen dabei die Personenwagen; bloss<br />

3849 solcher Fahrzeuge traten neu hinzu. Bei den<br />

Motorrädern beliefen eich die Neuzulassungen auf<br />

619, verglichen mit 3112 im Februar 1939.<br />

Dividenden in der deutschen Autoindustrie.<br />

Vorstand und Aufeichtsrat der Daimler, Benz<br />

AG. beantragen der am 21. Mai stattfindenden<br />

Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende<br />

von 7,5 °/o (wie im Vorjahr).<br />

BMW wird voraussichtlich 8 °/o Dividende ausrichten<br />

(1938: 8°/o) und bei Adler ist mit einer<br />

solchen von 6 % zu rechnen (wie 1938).<br />

General-Motors-Absatz im 1. Quartal <strong>1940</strong>.<br />

Mit 506 460 Wagen übersteigt der Absatz der<br />

General Motors an die Händler während des ersten<br />

Quartals <strong>1940</strong> die Verkaufsziffer des entsprechenden<br />

Vorjahresabschnittes um 130 870. Die Händler<br />

ihrerseits haben in diesem Zeitraum 419 310 Wagen<br />

an die Kundschaft verkauft (gegen 318 180 i. V.)<br />

und damit ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht.<br />

Für den Optimismus, womit sie die Aussichten<br />

,für die Entwicklung des Geschäftes beurteilen,<br />

spricht die Tatsache, dass sie dem Konzern<br />

im ersten Quartal 87 150 Wagen mehr abgenommen<br />

haben, als sie selbst zu verkaufen vermochten, währenddem<br />

sie ihre Stocks im gleichen Zeitraum des<br />

Vorjahres nur um 57 140 Wagen vermehrten. Der<br />

Nach den Sportwagen haben nun auch die<br />

Rennwagen ihr Saisondebüt gefeiert. Der<br />

Grosse Preis von Tripolis war die erste<br />

grosse Kraftprobe und man kann nur bedauern,<br />

dass die italienischen Konkurrenten<br />

unter sich bleiben mussten und keine Vergleichsmöglichkeiten<br />

mit ausländischen Neukonstruktionen<br />

bestanden. Das Ergebnis des<br />

Rennens war nämlich ein hervorragendes,<br />

sind doch die letztjährigen Bestleistungen<br />

von Hermann Lang auf Mercedes erheblich<br />

überboten worden.<br />

Sieger wurde Farina,<br />

der sich schon im Training hervorgetan<br />

hatte und weitaus die besten Zeiten erzielte.<br />

Er konnte es sich auch leisten, nach seiner<br />

Rundenzeit von 3:43 10/100 (212,3 km/St.),<br />

die er am zweiten Trainingstag erzielt hatte,<br />

auf das letzte Training zu verzichten. Nuvolari<br />

dagegen hatte sich eine Pechsträhne angehängt.<br />

Schon bei den ersten Trainingsfahrten<br />

wollte es nicht richtig klappen. Für die<br />

Samstag-Probefahrten wurde sein Maserati<br />

mit einem neuen Motor ausgerüstet, aber<br />

mehr wie 3 : 48 98/100 war nicht herauszubringen.<br />

Unter diesen Umständen meldete<br />

der Altmeister seinen Verzicht auf den Start.<br />

Der grosse Renntag<br />

hatte wie gewohnt seinen durchschlagenden<br />

Erfolg. Zu Zehntausenden umstanden die<br />

Exportabsatz der Gesellschaft stellte sich von Januar<br />

bis März <strong>1940</strong> auf 42 720 Stück, verglichen<br />

mit 55 470 im nämlichen Vorjahresabschnitt.<br />

Mehr Benzin für englische Autocars.<br />

Während der Sommermonate soll die Brennetoffzuteilung<br />

für die englischen Autocars erhöht<br />

werden, sofern die gegenwärtige Vereorgungsanlage<br />

keine Aenderung erfährt.<br />

Farina (Alfa Romeo) Sieger in Tripolis<br />

Schaulustigen die Mehalla-Rundstrecke, und<br />

in Italien selbst fieberten ungezählte Interessierte<br />

wegen der Millionengewinne, die wiederum<br />

in Aussicht standen. Marschall Balbo<br />

war mit grossem Militärgefolge zugegen und<br />

nahm lebhaften Anteil an allen Startoperationen.<br />

Schliesslich stellt© sich das 22ernFeld<br />

wie folgt auf:<br />

1. Reihe: Farina — Biondetti — Villoresi.<br />

2. Reihe: Trossi — Pintacuda.<br />

3. Reihe: Cortese — Bianco — Rocco.<br />

4. Reihe: Taruffi — Brezzi — Ascari.<br />

5. Reihe: Romano — Teagno — Balestrero<br />

6. Reihe: Palmieri — Quartara — Plate.<br />

7 Reihe: Moradei — Pagliano — Ruggeri.<br />

8. Rleihe: Baruffi — Barbieri.<br />

Mit dem Rennbeginn schob sich Villoresi<br />

an die Spitze und hielt einige Zeit durch, bis<br />

Farina aufdrehte und nach kurzem Kampfe<br />

die Führung an sich riss. Rundenlang wogte<br />

nun der Kampf zwischen Farinas Stallgefährten<br />

und dem Spitzenfahrer der Maseratiequipe.<br />

Die mit höchster Regelmässigkeit<br />

kreisenden Alfas erwiesen sich aber als absolut<br />

überlegen und Villoresis Chancen auf<br />

einen der allerersten Plätze schwanden immer<br />

mehr dahin. Riesiger Jubel brauste<br />

Farina entgegen, als nach der 9. Runde die<br />

bisherige Rundenbestzeit von 3 :40 91/00<br />

(213,450 km/St.) verkündet wurde. Bei dieser<br />

ausserordentlichen Leistung, die Längs<br />

Vorjahresrekord um runde 2 km/St, verbesserte,<br />

blieb es und Farina behielt auch die<br />

Spitze bis zum Schluss. Biondetti und Trossi<br />

vermochten sich vor Villoresi zu schieben<br />

und komplettierten damit den Erfolg der Alfa-<br />

Farben. Insgesamt haben 16 Fahrer das Rennen<br />

beendigt.<br />

KLASSEMENT:<br />

1. Farina auf Alfa Romeo 393 km in 1:54:16,49,<br />

Stundenmittel 206,347 km; 2. Biondetti auf Alfa<br />

Romeo 1:54:45,96; 3. Trossi auf Alfa Romeo<br />

1:55:09,36; 4. Villoresi auf Maserati 1:55:2%56;<br />

5. Cortese auf Maserati 2:02:41,59. 6. Pintacuda<br />

auf Alfa Romeo 2:02:52,32; 7. Brezzi auf Maserati:<br />

8. Taruffi auf Maserati; 9. Ascari auf Maserati.<br />

Farina auf dem 114 -Liter-Alfa-Romeo, der mit dem<br />

neuen Rekordstundenmittel von 206,348 km den<br />

Grossen Preis von Tripolis vor seinen Stallgefährten<br />

Biondetti und Trossi gewann.<br />

Dreylus und Le Begue können in Indianapolis<br />

starten.<br />

Das zuständige französische Ministerium hat<br />

den beiden Rennfahrern ReneDreyfus und Le Begue<br />

die Bewilligung erteilt, beim Grossen Preis von<br />

Indianapolis, der am 30. Mai ausgetragen wird, an<br />

den Start zu gehen. Damit hat der von der französischen<br />

Presse geäusserte Wunsch, einheimische<br />

Fahrer und Wagen am grössten Rennen der Vereinigten<br />

Staaten vertreten zu sehen, wenigstens teilweise<br />

Erfüllung gefunden.


F E U I L L E T O N<br />

. Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

22. Fortsetzung<br />

Dann starrt sie mit Augen, in denen grenzenloses<br />

Entsetzen liegt, zu Hans Römer auf:<br />

« Ich kann doch nicht...»<br />

« Los, los ! »<br />

Gerda reisst das rote Täschchen auf:<br />

«Ich habe keinen Rappen mehr.»<br />

Wenn Hans Römer jetzt Humor gehabt<br />

hätte — er hätte lachen müssen. So sagt er<br />

hart:<br />

* Wir reden später darüber.» Wirft einen<br />

Blick auf die Armbanduhr : « Was haben Sie<br />

beim Graphologen erreicht ? »<br />

Gerda kramt den Zettel aus der Tasche,<br />

reicht ihn Hans Römer, der ihn ihr beinahe<br />

aus der Hand reisst. Er überfliegt ihn mit<br />

einem Blick, dann knüllt er ihn in der Hand<br />

zusammen, wirft ihn in den Papierkorb.<br />

« Ein Scharlatan, der den Leuten nach dem<br />

Munde redet!... Grosse Töne, die Halbgebildeten<br />

imponieren können und die er auch<br />

anwendet, wenn ein .Studierter' um Deutung<br />

bittet!... .Ambivalenz der Gefühle ...'<br />

,Zwiegespaltenheit...' .Doppelnatur...'<br />

Blödsinn ! Und süsser Honig, wenn ein junges<br />

Mädel um die Deutung der gleichen<br />

Schrift bittet !... Feuerfresser, Fröscheschlucker,<br />

Graphologen — alles eine Sorte ! ><br />

Nein, denkt Gerda und fühlt plötzlich auf<br />

ihrem Arm die Last des kleinen Alten, als<br />

er beim Oeffnen der Tür vor Schwäche auf<br />

sie fiel.<br />

Gerda Manz möchte die ganze Nacht erzählen,<br />

aber sie spürt vor sich Fremdheit und<br />

Eile. So sagt sie schnell :<br />

«Ich bringe Ihnen heute nachmittag Kleid<br />

und Hut und alles »<br />

Hans Römer, von der Tür her:<br />

« Glauben Sie, meine Schwester wird von<br />

andern Leuten getragene Sachen anziehen ?<br />

Können Sie alles behalten.»<br />

So darf er doch nicht gehen — so doch<br />

nicht...! Was war denn inzwischen geschehen,<br />

dass er nichts mehr aufbrachte für<br />

sie, kein Lächeln und keinen Dank ?. ..<br />

Sie stottert :<br />

«Ich... ich melde mich daher bei Ihnen im<br />

Büro.»<br />

Hans Römer winkt ungeduldig äS'f'<br />

« Kommt nicht in Frage. Ich geh jetzt fort<br />

und komm heut nicht mehr in die Fabrik.<br />

Ich habe ein Telegramm bekommen. Meine<br />

Mutter ist erkrankt. »<br />

Dann geht er hinaus, mit einem Gesicht,<br />

das so ernst ist, so finster beinahe wie das<br />

des Vaters. So dass Fehljng, der ihn im Gang<br />

kreuzt, es nicht wagt, ihn mit einer Beschwerde<br />

über Fräulein Manz' Benehmen<br />

entgegenzutreten.<br />

In der Zentrale aber hat Gerda Manz die<br />

Hände verschlungen.<br />

« Lieber Gott... ich danke dir, dass seine<br />

Mutter krank ist und dass er darum so gereizt<br />

ist.... nicht meinetwegen. » Eine Lampe<br />

glüht auf, sie stöpselt und fügt hinzu:<br />

« ... aber jetzt mach sie wieder gesund ! »<br />

Wanda Römer wird in die Klinik geschafft.<br />

Gleich von der Bahn, im Krankenwagen. Else<br />

sitzt neben ihrer Bahre auf der Bank und<br />

hält während der Fahrt ihre Hand.<br />

« Siehst du, Mama... jetzt ist's endlich so<br />

weit, und dann wirst du auch wieder richtig<br />

gesund. Ist doch besser als die Quälerei, all<br />

die letzte Zeit! »<br />

Wanda starrt auf die milchig dichten<br />

Scheiben, durch die sie die beiden Männer<br />

auf dem Führersitz wie Schatten sieht.<br />

Sie murmelt:<br />

« Quälerei. Ja.» Und denkt:<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 14. MAI 1040 — N° 20<br />

... nicht die Schmerzen sind die Quälerei,<br />

das haben Tausende von Frauen, wenn sie<br />

in die Jahre kommen... aber die Qual in der<br />

Seele, dieses ewige Nagen da, wo das Herz<br />

sitzt !... Dieses ewige Starren auf einen<br />

Punkt... auf einen Punkt, den es nicht gibt<br />

für sie, weil sie nicht weiss, auf welchem<br />

Punkt der Erde er ist, ihr Mann !...<br />

Sie musste immer einen festen Punkt haben<br />

zum Draufhindenken im Leben. Immer.<br />

Schon als Kind. Gab man ihr den, dann gab<br />

auch sie Ruhe.' Dann fand sie Ruhe.<br />

Tränen laufen aus Wanda Römers Augen,<br />

tropfen seitlich auf das Kissen.<br />

« So weh tut's, Mama... so weh ? »<br />

Else trocknet die Tränen der Mutter mit<br />

ihrem Tuch :<br />

« Du bekommst sicher gleich eine Spritze.<br />

Morphium. Oder irgend so was ... dann tut's<br />

nicht mehr weh.»<br />

Und Wanda denkt:<br />

— ja, eine Spritze, die das innere Weh betäubt<br />

... die stumpf macht und gleichgültig<br />

... dass man abstirbt. •. langsam abstirbt<br />

innen... bis man nichts mehr fühlt, bis männichts<br />

mehr weiss... nicht, dass man einen<br />

Mann hat, den man über alles liebt... nicht,<br />

dass dieser Mann ein Geheimnis trägt in seiner<br />

Seele... ein Geheimnis vor der eigenen<br />

Frau — obwohl sie nie aufgehört hatte, die<br />

innige Gemeinschaft zwischen ihnen, obwohl<br />

seine Güte um sie nur zugenommen hatte von<br />

Jahr zu Jahr !...<br />

Und sie ?... Es ist mehr als Liebe, was sie<br />

für ihn empfindet — es ist noch immer die<br />

gleiche Leidenschaft wie damals, als sie ihn<br />

zu sich herangezogen. Er hatte es nicht gegemerkt<br />

in all den Jahren, wieviel er ihr<br />

bedeutete. Sie hatte es verstanden, ihr heisses<br />

Fühlen für ihn mit freundlicher Fürsorge<br />

zu umkleiden. Hatte mit der Scheu der um<br />

sechs Jahre Aelteren gefürchtet, ihm zur<br />

Last zu fallen durch die Stärke ihres Empfindens.<br />

Ob er es trotzdem gefühlt hatte ? ...<br />

Manchmal, auf Augenblicke, schien es ihr<br />

wohl so. Aber wusste sie es ?... Was<br />

wusste sie denn überhaupt von ihres Mannes<br />

Innenleben? ... Das, was kennbar war für<br />

sie und andere, war Klugheit, Gradheit,<br />

strenger Ernst, ja sogar Härte, unter der sie<br />

viel gelitten hatte in den ersten. Jahren.<br />

.Sag, kannst du denn nie lachen ?' hatte sie<br />

ihn einmal, in den ersten Ehewochen, gefragt<br />

und hatte damals selbst nicht gewusst, warum<br />

sich die Frage so schwer und ungefüge<br />

von ihren Lippen rang.<br />

Das Blut war ihm ins Gesicht gestiegen.<br />

Er war ihr mit der Hand über das Haar gefahren<br />

und hatte ihr in die Augen hinein gesagt<br />

:<br />

.Lach doch du, wenn du es kannst. Ich<br />

freue mich ja so darüber!'<br />

Und dann die ersten Sommerreisen ihrer<br />

jungen Ehe. Nicht lange waren sie allein geblieben.<br />

Sie waren wohl das Schönste ihres Lebens,<br />

diese Reisen ans Meer, mit ihrem Mann und<br />

Hans und Else.<br />

Wie hätte sogar er sich damals mit den<br />

Kindern abgegeben !... War morgens an den<br />

Strand in aller Herrgottsfrühe, wenn noch<br />

alle andern schliefen.<br />

Einmal war sie ihm nachgegangen. Es war<br />

so gegen fünf, halb sechs. Ein strahlend<br />

heller Morgen. Der Strand lag leuchtend wie<br />

ein goldenes Band, an dem sich die kleinen<br />

blauen Wellen schäumend brachen.<br />

Da sah sie — noch von ganz weit her —<br />

wie ihr Mann, ihr sonst so stiller, ernster<br />

Mann, mit den zwei Kindern spielte. Wie er<br />

sich balgte mit ihnen. Wie er sprang und<br />

lief! Purzelbäume schlug! Und auf den<br />

Händen herumlief im Dünensand! Hörte ihn<br />

mit den Kindern um die Wette jauchzen,<br />

jauchzen, jauchzen und schreien, mit vor<br />

Spiellust, Uebermut und Lachen heissgeröteten<br />

Wangen!<br />

Sie war so sehr erschrocken über ihren<br />

Mann, den sie noch nicht kannte, dass sie<br />

ganz entsetzt gerufen hatte : .Heinrich !...<br />

Aber Heinrich !'<br />

Da war's gewesen, als senke sich eine<br />

Wand über sein Gesicht — und auch über<br />

seine Seele. Feindlich starrte er sie an, ungut<br />

in jedem Zug seines Gesichts, und so, als<br />

habe sie ihm etwas zugefügt, was sie nie<br />

mehr, in ihrem ganzen Leben nie mehr würde<br />

gutmachen können.<br />

Schweigend und wie zwei Feinde waren<br />

sie ins Haus zurückgekehrt.<br />

Am nächsten Morgen ging er nicht an den<br />

Strand. Vergeblich bettelten die Kinder. Sie<br />

küssten den Vater, sie rissen an ihm herum.<br />

Sie weinten. Sie quälten Stunden um Stunden<br />

an ihm herum. Sie lagen nachts mit<br />

grossen Augen im Bett: ,Aber morgen..»<br />

nicht wahr, Papa, morgen wieder ?...'<br />

Es war vergeblich.<br />

Wanda fühlte, dass jede ihrer Fragen die<br />

Kluft nur noch mehr vertiefen würde zwischen<br />

ihnen. So blieb sie stumm.<br />

Es währte lange, Monate wohl, bis der<br />

Riss verheilte.<br />

Das damals — in jenem Sommer -— waren<br />

die letzten Ferien gewesen, die er gemeinsam<br />

mit Frau und Kindern verlebt hatte.<br />

Von da ab verreiste er jeden Sommer<br />

allein. Und sagte nicht, wohin. Es war wie<br />

eine Flucht!<br />

So war es nun geblieben au die Jahre.<br />

Und war von Jahr zu Jahr untragbarer für<br />

sie geworden.<br />

— wenn sie ietzf starb unter dem Messer<br />

...? Sie wusste ganz genau, es ging auf<br />

Leben und Tod — ihr war es gleich. Sie<br />

hatte keine Freude mehr am Leben. Keine<br />

an der Zukunft! Sie sah von jedem kommenden<br />

Jahr nur die Wochen, die sie getrennt<br />

von ihm zu leben hatte, ohne zu wissen, wo<br />

ihre Gedanken ihn suchen konnten.<br />

(Fortsetzung<br />

folgt)<br />

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N° 20 — DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Zündkerzen mit Glimmerisolator<br />

oder mit keramischem Isolator?<br />

Oft stellen die Fahrer die Frage < Sind Kerzen<br />

mit Glimmer-Isolatoren besser? ». Neuerdings wird<br />

dieses Thema auch in Fachkreisen eifrig diskutiert.<br />

Einer der ersten Zündkerzen-Spezialisten der Welt<br />

äussert sich über dieses Thema wie folgt:<br />

Schon die ersten Zündkerzen aus den Entwicklungsjahren<br />

des Benzinmotors hatten Glimmerisolation,<br />

wobei allerdings in vielen Fällen über die<br />

Glimmerisolation noch keramische Körper, z. B.<br />

Porzellan, gesetzt wurden, um einen bezüglich Abdichtung<br />

befriedigenden Aufbau der Kerze zu bekommen<br />

und um das über die Mittelelektrode gewickelte<br />

Glimmerrohr vor Beschädigungen und vor<br />

Feuchtigkeit zu schützen. Ein an und für sich dicht<br />

gewickeltes Glimmerrohr hat nämlich eine hohe<br />

Kapillarwirkung, nimmt also Wasser in den winzig<br />

feinen Spalten und an den Stoßstellen der Glimmerwicklung<br />

auf. Wasser ist aber ein sehr guter elektrischer<br />

Leiter, so dass die notwendige Isolationswirkung,<br />

falls Wasser in die Glimmerröhre eindringt,<br />

natürlich aufgehoben wird.<br />

Glimmer wurde deshalb als Zündkerzenisolation<br />

schon am Anfang der Entwicklung verwendet, weil<br />

es eben damals einen brauchbaren keramischen<br />

Isolator überhaupt noch nicht gab, denn die bekannten<br />

Porzellane waren hierfür völlig ungenügend.<br />

Im Laufe der Jahre ist<br />

die Glimmerkerze<br />

auf einen technisch hohen Stand entwickelt worden.<br />

In bestimmten Ländern, besonders in dem konservativen<br />

England, hat sie sich bis vor wenigen<br />

Jahren fast aussehliesslich gehalten, wenn auch<br />

Kerzen deutschen und amerikanischen Ursprungs<br />

mit keramischen Isolatoren daneben im Gebrauch<br />

waren.<br />

Für Motorräder, und zwar ganz besonders<br />

wieder für englische Maschinen, galt die Glimmerkerze<br />

lange Zeit, wenn auch umstritten, als die<br />

allein brauchbare Züudkerze.<br />

Da aus England nur Motorräder kamen, die mit<br />

Glimmerkerzen ausgerüstet waren, standen die<br />

Motorradfahrer des Kontinents auf dem Standpunkt,<br />

dass nur die Glimmerkerze die wirklich<br />

brauchbare Kerze für das Motorrad sei, ja, dass<br />

ein Motorrad mit Steinkerzen zweitklassig sei.<br />

Es gibt viele Fahrer, die ihren Bastler-Drang<br />

an ihrem Fahrzeug austoben lassen. Das sind die,<br />

die immer putzen, schrauben und instandsetzen<br />

wollen. Die Zündkerze ist nun ein Ding, das man<br />

immer wieder herausschraubt, weil der erfahrene<br />

Mann nach dem «Kerzengesicht * mehr als nach<br />

einem anderen Teil des Motors den Zustand seiner<br />

Maschine Beurteilen kann. Wenn man dann die<br />

Zündkerze ausserdem noch zerlegen und bequem<br />

reinigen kann, so ist dies für den Bastler ein Vorteil.<br />

Und diesen boten die weitaus meisten Glimmerkerzen.<br />

Dazu kam, verglichen mit einem Teil der<br />

Steinkerzen ausserdem noch eine ziemlich grosse<br />

mechanische Unempfindlichkeit gegen Stösse, Schlag<br />

usw.<br />

Das sind wohl die Hauptgründe, warum sich die<br />

Glimmerkerze in manchen Kreisen so viele Freunde<br />

erwarb. Wer aber heute die Verhältnisse studiert,<br />

der stellt fest, dass z. B. die grosscn englischen<br />

Zündkerzenfabriken seit einigen Jahren nicht nur<br />

neben der Glimmerkerze, sondern zum Teil schon<br />

in der Hauptsache Zündkerzen mit keramischem<br />

Isolator herstellen. Diese Kerzen werden sogar<br />

schon seit einigen Jahren serienmässig in verschiedene<br />

der bekanntesten englischen Fahrzeugfabrikate<br />

eingebaut.<br />

Ist dies ein blosser Zufall, der nicht viel bedeutet?<br />

Gewiss war die Glimmerkerze den früher<br />

und zum Teil heute noch verwendeten Zündkerzen<br />

mit keramischem Isolator, wie z. B. Steatit (Speckstein)<br />

überlegen, weil Steatit in bezug auf « Temperaturwechselbeständigkeit<br />

» nicht befriedigte.<br />

Aber schon seit einigen Jahren sind<br />

Zündkerzen mit keramischen Isolatoren<br />

auf dem Markt (z. B. die Bosch-Pyranit-2-Kerzen,<br />

kenntlich an den beiden grünen Ringen am Kopf<br />

des Isolators, oder die Sinterkorund-Kerzen), die<br />

dank ihren besoncjeren Eigenschaften den Glimmerkerzen<br />

in verschiedenen Beziehungen überlegen<br />

sind. Ihre hohe mechanische und thermische Unempfindlichkeit<br />

erlaubt sie beispielsweise Hitzebeanspruchungen<br />

auszusetzen, die man einer<br />

Glimmerkerze niemals zumuten könnte. Bei den<br />

modernen Brennstoffen mit ihren chemischen Antiklopfmittelzusätzen<br />

schlagen sich auf dem Isolator<br />

der Kerzen häufig Rückstände nieder, die im<br />

warmen Zustand einen elektrischen Nebenschluss.<br />

bilden, welcher zu Zündaussetzern führen kann.<br />

Eine zuverlässige Reinigung der Zündkerzen ist<br />

alsdann oft nur durch Kandstrahlen möglich. Bei<br />

Glimmerkerzen darf diese rasche und einfache<br />

Reinigungsmethode im Gegensatz zu den modernen<br />

Kleinkerzen nicht angewandt werden.<br />

Man muss bei Zündkerzen, wie wir bereits erklärten,<br />

bekanntlich mit zwei wichtigen Temperaturgrenzen<br />

rechnen. Einmal mit der Temperatur,<br />

helche der Isolator während längerer Zeit nicht<br />

unterschreiten soll, nämlich der sogenannten Verschmutzungstemperatur,<br />

die bei 450—500 ° C liegt,<br />

zum andern mit der Glühzündtemperatur, die mit<br />

etwa 880—900° C die Grenze anzeigt, bei welcher<br />

Glühzündungen auftreten und somit Leistungsabfall<br />

eintritt.<br />

Nun enthält aber Glimmer, der chemisch sehr<br />

kompliziert zusammengesetzt ist, einen mehr oder<br />

weniger hohen Prozentsatz an Kristallwasser<br />

(Wasser in fester Form), das schon von 600 bis<br />

700° G ab ausgetrieben wird, wobei der Glimmer<br />

«kalziniert» und als Isolator unbrauchbar wird.<br />

Eine kalzinierte Kerze ist also zerstört! Da bei<br />

Glühzündungen der Glimmer-Isolator bestimmt<br />

kalziniert, muss in diesem Falle eine neue Kerze<br />

verwendet werden.<br />

Den modernen Steinkerzen, z. B. mit ihren hochwertigen<br />

keramischen Isolatoren, können dagegen<br />

Glühzündungen wenig anhaben; zum mindesten ist<br />

der Isolator nach dem Abkühlen noch unbeschädigt,<br />

und die Kerze kann genau wie vorher welterver-<br />

wendet werden, während im gleichen Falle eine<br />

Glimmerkerze unbrauchbar ist. Das Anwendungsgebiet<br />

dieser Steinkerzen ist also um mehrere 100° C<br />

grösser als das der Glimmerkerzen.<br />

Der besondere Aufbau, die Formgebung und die<br />

in intensivster Versuchsarbeit entwickelten oder ausgesuchten<br />

Werkstoffe hinsichtlich Isolator, Elektroden<br />

usw. bringen bei den modernen Steinkerzen<br />

neben ausgezeichnetem Anspringen des Motors<br />

einen sauberen, aussetzerfreien Leerlauf, rasche<br />

Beschleunigung, höchste Motorleistung und, soweit<br />

dies durch die Zündkerze überhaupt zu erzielen<br />

ist, auch Brennstoffersparnis.<br />

Wenn heute die modernsten und schnellsten<br />

Flugmotoren, sowie die schnellsten Zweitakt-Rennmaschinen<br />

der Welt, nur um zwei Beispiele zu<br />

nennen, mit Bosch-Pyranit-2-Kerzen ausgerüstet<br />

sind, beweist dies einmal mehr, dass sich mit den<br />

nicht unwesentlich billigeren, keramischen Kerzen<br />

allerhöchste Motorleistungen erzielen lassen.<br />

Tediniifhe Notizen<br />

Bremsbeläge aus Aluminiumwolle<br />

und Kunstgummi.<br />

Normalerweise wenden Bremsbeläge aus<br />

Asbest hergestellt, den man zusammen mit<br />

einem wärmebeständigen Bindemittel in die<br />

geeignete Form presst. In Deutschland wurde<br />

nun ein Bremsbelag entwickelt, worin Aluminiumwolle<br />

an die Stelle der Asbestfasern<br />

tritt und Buna-Kunstgummi als Bindemittel<br />

dient.<br />

-b-<br />

Neues, warmefestes Material für Schaufeln<br />

von Verbrennungs-Turbinen.<br />

Die Weiterentwicklung der Verbrennungssowie<br />

Abgasturbinen und die Verbesserung<br />

ihres Wirkungsgrades hängt zu einem grossen<br />

Teil von der Möglichkeit ab, die Gastemperaturen<br />

beim Eintritt in die Maschine<br />

immer mehr zu steigern. In Amerika ist jetzt<br />

eine wärmefeste Legierung entwickelt worden,<br />

die bei einer Temperatur von 600° C<br />

noch eine höhere Festigkeit besitzen soll als<br />

ein Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt bei<br />

Raumtemperatur. Ihr Name ist vorläufig<br />

nichts weiter als eine Nummer: K-42-B<br />

nennt sich der neue Werkstoff. Er soll ungefähr<br />

zur Hälfte aus Nickel, zu einem Viertel<br />

aus Kobalt, sowie ferner aus kleinen Anteilen<br />

von Chrom, Titan und Eisen bestehen.<br />

Kriechversuohe unter Belastung mit 14 kg/<br />

mm 2 bei einer Temperatur von 550° C während<br />

6000 Stunden ergaben, dass sich die<br />

neue Legierung 100 Mal weniger stark dehnt<br />

als hochwertiger Chrom-Nickel-StaW. -b-<br />

Dass in Deutschland die Umstellung von<br />

Tramlinien auf Trolleybus-Betrieb gegenwärtig<br />

untersagt ist, was auf die Reifenknappheit<br />

zurückzuführen sein dürfte.<br />

Von einer Versuchsfahrt mit einem Gasgenerator-Lastwagen<br />

in den französischen<br />

Kolonien, wobei mit einer Last von 2 Tonnen<br />

eine Strecke von 20 000 km bei einer<br />

mittleren Geschwindigkeit von 45 km/St,<br />

zurückgelegt wurden. Als Treibstoff diente<br />

Holzkohle, die überall in ausgezeichneter<br />

Qualität erhältlich war. Der Verbrauch belief<br />

sich während der ganzen Fahrt nirgends<br />

auf mehr als 50 kg/100 Fahrkilometer.<br />

Dass die Firma Henschel in Kassel, die<br />

bekanntlich vor Jahren auch ein Dampfautomobil<br />

herausbrachte, nun angeblich<br />

eine Dampfturbine von 2400 PS entwickelt<br />

hat, die als Antriebsaggregat für Bomben'<br />

flugzeuge bestimmt sein soll.<br />

In Indianapolis (USA) habe sich ein 106<br />

Jahre alter Neger um die Ausstellung einer<br />

Fahrbewilligung beworben. Autofahren<br />

lernte er im Alter von 95 Jahren !<br />

Dass in Italien im vergangenen Jähr<br />

insgesamt 21 Millionen Kubikmeter Methangas<br />

gewonnen wurden. Davon stamm'<br />

ten 20 Millionen Kubikmeter aus natürlichen<br />

Gasauellen und der Rest fiel als<br />

Nebenprodukt gewisser industrieller Betriebe<br />

an. Rund 100 Millionen Kubikmeter<br />

wurden als Motortreibstoff verwertet.<br />

Eine englische Herstellerin von elektrischem<br />

Zubehör für Automobile erprobe<br />

ihre Anlasser an Motoren, die während 24<br />

Stunden in einem Kühlraum auf rund —40°<br />

C abgekühlt werden. Das mit der Durchführung<br />

der Versuche betraute Personal<br />

kann trotz Polarausrüstung jeweils nur<br />

einige Minuten in dieser Kälte arbeiten.<br />

Dass man in Schweden der Gefahr einer<br />

überfallartigen Landung fremder Truppen<br />

auf den Flugplätzen dadurch begegnet,<br />

dass man möglichst zahlreiche Automobile<br />

in geeigneter Verteilung auf den Rollfeldern<br />

parkiert. Schicken sich eigene Maschinen<br />

zur Landung an, so werden die<br />

Wagen schnell an den Rand des Flugplatzes<br />

gefahren.<br />

Wahl von Bremsausriistungen<br />

Der neuzeitliche Motorwagenbetrieb stellt<br />

an die Bremseinrichtungen der Fahrzeuge<br />

vielseitige Anforderungen/die um so schwieriger<br />

werden, je mehr die Fahrgeschwindigkeiten<br />

und Gewichte der Fahrzeuge zunehmen.<br />

Da die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

des Betriebes in hohem Grade von<br />

der Leistungsfähigkeit der Bremsen abhängig<br />

ist, so erfordert die Bremstechnik<br />

die vollste Aufmerksamkeit der beteiligten<br />

Fachkreise.<br />

Mit den bisher auf diesem Gebiet erreichten<br />

Fortschritten ist der Name WESTING-<br />

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Bestehens anderer Bremsarten eine beispiellose<br />

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„Meine Benzinration reicht bei weitem nicht,<br />

aber ich fahre trotzdem soviel ich will..."<br />

Das ist der Grundgedanke, der Herrn Ing.<br />

Rud. Müller *) dazu bewog, den in unseren<br />

Bildern dargestellten Anhänger mit Holzgasgenerator<br />

zu konstruieren, der dank der<br />

Leichtbauweise der Generatoranlage nur ungefähr<br />

500 kg "wiegt, worin zudem ein© in<br />

12 Blechkästen auf dem Hinterteil des Anhängers<br />

mitgeführte Holzreserve von ca. 130<br />

kg inbegriffen ist. Die zweckmässige Unterbringung<br />

«des Holzes gestaltet das Nachfüllen<br />

des Generators sehr einfach.<br />

Der Generator, System Imbert, wird in<br />

.) Seinen Wohnort geben wir absichtlich nicht<br />

an, da er wegen Zeitmangels bittet, nicht mit Anfragen<br />

über technische Einzelheiten und dergleichen<br />

an ihn zu gelangen. Er baute sich nämlich<br />

den gezeigten Anhänger nur für seine privaten<br />

Zwecke und liefert keine solchen Anlagen.<br />

Fahrtrichtung gesehen links vom Gaskühler<br />

mit Absetzkopf und rechts vom Reinigerzylinder<br />

mit Grob- und Feinfilterfüllung flankiert.<br />

Die Reiniger bestehen aus verzinktem<br />

Eisenblech und ihr Gewicht ist daher entsprechend<br />

bescheiden. Das Gas gelangt von<br />

ihnen durch die Rohrdeichsel des Anhängers<br />

sowie ein flexibles Rohr zum Wagenheck<br />

und dann nach vorn zum Motor. Der Gasanschluss<br />

mündet zwischen Saugstutzen und<br />

Vergaser in die Saugleitung und besitzt natürlich<br />

einen eigenen Gasmischer mit Luftfilter,<br />

worin dem Gas die nötige Verbrennungsluft<br />

zugesetzt wird. Ein Blick in die<br />

Rohrleitung auf der Wagenunterseite überzeugte^<br />

uns von der Wirksamkeit der Reinigeranlage,<br />

war doch auf dem Metall nur ein<br />

hauchdünner Russbelag vorhanden. Die In-<br />

Eine «Neuerscheinung» auf unseren Strassen: Der Personenwagen mit Holzgasgenerator-Anhänger,<br />

der durch einen Bundesratsbeschluss vom Dezember 1939 als zulässig erklärt wurde.<br />

Der Konstrukteur des Holzgasgenerator-Anhängers, Ing. Müller, mit seiner Schöpfung, die ihm Unabhängigkeit<br />

von der Benzinzuteilung gewährleistet<br />

betriebnahme des Gasgenerators ist recht<br />

einfach und erfordert nicht einmal das sonst<br />

übliche Gebläse. Es genügt, beim Start das<br />

Feuer im Generator anzuzünden und den<br />

Motor eine Zeitlang mit Benzin laufen zu<br />

lassen, wobei die Gasklappe ein wenig geöffnet<br />

wird, damit sich die Saugwirkung des<br />

Motors in den Gasgenerator fortpflanzt und<br />

das Feuer anfacht. Nach einigen Minuten<br />

kann man dann die Fahrt mit Holzgas fortsetzen.<br />

Bei einem Stillstand bis zu 1% Stunden<br />

brennt das Feuer weiter und braucht<br />

nicht frisch angesteckt zu werden. Der Kon- !<br />

strukteur und Besitzer der Anlage, der so<br />

freundlich war, uns sein Fahrzeug, übrigens<br />

einen Ford 18 PS, in Bern vorzuführen, macht<br />

sehr häufig lange Fahrten, wozu sich der<br />

Holzgasbetrieb besonders gut eignet. Für<br />

reinen Stadtverkehr kommt er weniger in<br />

Frage, weshalb in diesem Fall der Anhänger<br />

zu Hause gelassen und mit Benzin gefahren<br />

wird. Der Holzverbrauch belauft sich für den<br />

Wagen nebst Anhänger auf ca. 40 kg Holz,<br />

verglichen mit ungefähr 15 Liter Benzin pro<br />

100 Fahrkilometer bei Fahrt ohne Anhänger.<br />

Ueber die Gesamt-Betriebskosten kann erst<br />

nach längerer Betriebsdauer etwas Genaueres<br />

ausgesagt werden.<br />

as ist das<br />

Wunderbare an diesem Wagen:<br />

Ohne viel Authebens zu machen,<br />

hat CHEVROLET alle andern Marken<br />

der Welt überholt<br />

Nur durch das sachlich nachweisbare<br />

Mehr an Leistung, Sparsamkeit<br />

im Betrieb, Sicherheit<br />

und Fahrkomfort ist ihm dies<br />

gelungen.<br />

Und nun eine Probefahrt mit dem<br />

neuen CHEVROLET. Sie beweist viel.<br />

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(Nähe Belüüiie)


N° 20 — DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> AUTOMQBIL-REVUE<br />

Schriftliche Antworten :<br />

Frage 1389. Diktionär. Können Sie uns die Bezeichnung<br />

des von Ihnen vor einigen Jahren besprochenen<br />

engliech-deutschen Diktionärs nennen,<br />

sowie die Bezugsquelle bekanntgeben? C. in H.<br />

Frage 1390. BMW-Vertretung. Können Sie mir<br />

die Adresse des Generalvertreters der BMW-Wagen<br />

bekanntgeben? B. in M.<br />

Frage 1391. Aussenbordmotoren. Wer hat die<br />

Generalvertretung der cClarke Troller»-Aussenbordmotoren<br />

inne? . , B. in C.<br />

Frage 1392. Photovergrösserungsapparate. Können<br />

Sie mir ein Geschäft nennen, das Photovergrösserungsapparate<br />

verkauft? C. in V.<br />

Frage 1393. Kantonale Motorfahrzeugtaxen. Wie<br />

hoch stellen sich die gegenwärtig in Kraft befindlichen<br />

Steuern für Motorfahrzeuge in den einzelnen<br />

Kantonen? D. in B.<br />

Frage 1394. Reparatur von Benzinstandmessern.<br />

Können Sie mir die Airesse einer Firma bekanntgeben,<br />

die das Reparieren und Kontrollieren von<br />

Benzinstandmessern besorgt? S. in T.<br />

Generalversammlung der AG. Adolph Saurer,<br />

Arbon.<br />

Unter dem Vorsitz des Verwaltungsratspräßidenten<br />

Dr. Hans Sulzer fand am 9. Mai <strong>1940</strong> in<br />

Arbon die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre<br />

der AG. Adolph Saurer in Arbon statt. Vorgängig<br />

der Abstimmung ü'ber die Anträge des Verwaltungsrates<br />

hielt Generaldirektor Albert Dubois<br />

ein orientierendes Referat, worin er darauf hinwies,<br />

dass vor zwei Jahren die Vorschläge des Verwaltungsrates<br />

betreffend die finanzielle Reorganisation<br />

des Unternehmens gutgeheissen wurden, die<br />

erhebliche Opfer erforderte. Im selben Zeitpunkt<br />

gelangte eine allgemeine Erneuerung und Ergänzung<br />

der Produktionsmittel zur Durchführung. Der<br />

Betrieb richtete eich auf modernster Grundlage ein.<br />

Unerwartet kam die AG. in die Lage, von den neuen<br />

Produktionsmitteln bis zu deren äuseerster Leistungsfähigkeit<br />

Gebrauch zu machen, wobei sich die<br />

getroffenen Massnahmen bewährten. Das Ausbauprogramm<br />

wird zur Zeit fortgesetzt und dürfte im<br />

laufenden Jahre zu einem gewissen Albschluss gelangen.<br />

Angesichts des befriedigenden Geschäftserguknisses<br />

konnte der Verwaltungsrat die Ausschüttung<br />

einer Dividende von 8 °/o auf das stark<br />

reduzierte Aktienkapital vorschlagen. Zur Zuwendung<br />

von 500000 Fr. an die Personal-Pensionskassen<br />

bemerkte der Referent, dass es der Leitung<br />

als Pflicht erschien, der Konsolidierung der Fürsorgeinstitutionen<br />

in Jahren guter Erträgnisse besondere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Der gute Geschäftsgang in der Lastautomobilund<br />

Motorenbranche hat auch im laufenden Jahre<br />

angehalten. Das Unternehmen ist auf längere Zeit<br />

vollbeschäftigt. Bestellungseingang und Umsatz<br />

hielten sich in den letzten i% Monaten auf der befriedigenden<br />

Höhe der entsprechenden Vorjahresperiode.<br />

Dabei wird eine vermehrte Verlagerung<br />

des Absatzes ins Inland konstatiert, wogegen das<br />

Exportgeschäft zufolge der politischen Lage weiterhin<br />

im Rückgang begriffen ist. Wenn auch diese<br />

Erscheinung zur Zeit keine grösseren Nachteile mit<br />

eich bringt, so wird es in der kommenden Nachkriegszeit<br />

doch stärkster Anstrengungen bedürfen,<br />

damit der Kontakt mit dem Weltmarkt nicht verlorengeht.<br />

Die grösste Sorge der letzten Monate bereitete<br />

die Beschaffung der für die Fabrikation benötigten<br />

Rohmaterialien und Halbfabrikate. Nicht<br />

nur einzelne Fabriken, sondern ganze Länder fallen<br />

mehr und mehr als Lieferanten ausser Betracht.<br />

Zwei Einflüsse bestimmen in weitgehendem Masse<br />

die Zukunft der Lastautoforanche: die von den Bundesbehörden<br />

verfolgte Politik, die entweder eine<br />

ausreicherde Absatzbaeis im Inland schafft oder<br />

sie versagt, und die Lösung des Problems Bahn-<br />

Auto. Der Auftragsbestand des Unternehmens erlaubt,<br />

an eine Fortdauer der günstigen Konjunkturverhältniss<br />

zu glauben.<br />

Anschlieesend gelangten die Anträge des Verwaltungsrates<br />

zur Abstimmung, die auch sämtliche<br />

einstimmig genehmigt wurden. Demzufolge wurden<br />

Geschäftsbericht, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1939 — der Reingewinn beträgt Fr. 1859 869<br />

— genehmigt und den verantwortlichen Organen<br />

Entlastung erteilt. Die Dividende wurde auf 8 °/o<br />

(Fr. 40.—) pro Aktie festgesetzt. Die Wahlen fielen<br />

im Sinne der Bestätigung der in Ausstand getretenen<br />

Verwaltungsratsmitglieder mit Dr. Hans<br />

Sulzer als Präsident aus, ebenso wurden die Mitglieder<br />

der Kontrollstelle für das Jahr <strong>1940</strong> wieder<br />

bestätigt.<br />

S. •>. A. C.<br />

SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm:<br />

17. Mai: Abends 8 Uhr, Zusammenkunft im Kursaal<br />

Schänzli.<br />

24. Mai: Fusstour auf den Gurten. Rendez-voua<br />

abends 6 Uhr hei der Tramhaltestelle Gurtenbahn.<br />

Bei echlechter Witterung um 8 Tage verschoben.<br />

6. Juni: Donnerstag, den 6. Juni, findet in Zürich<br />

die Generalversammlung des S.D.A.G. statt.<br />

Wir laden alle Mitglieder dazu freundlichst ein.<br />

Auskunft erteilt Frau Kyriacou; Tel. 25 948.<br />

7. Juni: Zusammenkunft im Clu'blokal. Diskussionsabend<br />

über Rechtsfragen im Automobilverkehr<br />

durch unser Mitglied Frau Fürsprech<br />

Tschumi.<br />

Dia autotechniechen Kurse werden unmittelbar<br />

nach Pfingsten beginnen. Wir verweisen auf die<br />

Tagespresee. Für die Mitglieder sind diese Kurse<br />

obligatorisch. Weitere Auskunft hierüber erteilen:<br />

Frau Glaser, Hotel Bubenberg (Tel. 29 011) und<br />

Garage Bärtschi, Worblaufen (Tel. 48 078).<br />

A. c. s.<br />

Für die Frühjahrsdelegiertenversammlung<br />

des ACS<br />

sind Ort und Dauer zwar noch nicht bestimmt, aber<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Tagung auf<br />

den 22. Juni festgesetzt. Es gilt übrigens als nicht<br />

ausgeschlossen, dass eich, trotz der Zeitumstände,<br />

an die Versammlung ein Zentralfest anschliesst, um<br />

den Verkehr zu fördern und damit die Losung zu<br />

befolgen, dass das Wirtschafteleben weitergehen<br />

ü<br />

VHTt<br />

Von wichtigen Dingen.<br />

(Schluss.)<br />

In drei Abschnitten haben wir auf die Leistungen<br />

des V.H.T.L. auf dem Gebiet der verschiedensten<br />

Versicherungsmöglichkeiten verwiesen und diese<br />

Leistungen den bescheidenen Mitgliederbeiträgen<br />

gegenübergestellt. Eine kleine Kopfrechnung genügt,<br />

um den Wert des V.H.T.L. für den Chauffeur<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Das Hauptsache ist .bisher nicht erwähnt worden:<br />

Die Einflussnahme des V. H. T. L. auf dem<br />

Gebiete der beruflichen Ausbildung, seine Tätigkeit<br />

in gesetzgeberischer Hinsicht und seine Bemühungen<br />

um die soziale Hebung des Chauffeurberufes<br />

1<br />

Durch fachlich ausgewiesene Referenten wird<br />

an Vortragsabenden versucht, den Chauffeuren die<br />

technischen Neuerungen und verkehrspolitischen<br />

Fragen zu vermitteln. Diesem Ziele dient auch die<br />

Abgabe von schriftlichem Aufklärungsmaterial und<br />

die Gratisbedienung der V. H. T. L.-Chauffeure mit<br />

der « Automobil-Revue ».<br />

Die Schutzbestimmungen des M. F. O. (Art. 17)<br />

sind unter aktiver Mitarbeit des V. H. T. L. erstanden.<br />

Er arbeitet an Fragen der Verkehrssanierung<br />

und Koordinierung mit. Die Benzinrationierung<br />

findet ihn in gemeinsamer Arbeit mit<br />

der Arbeitgeberschaft. Der « dringliche Bundesbeschluss<br />

über den Transport von Personen und<br />

Sachen mit Motorfahrzeugen » ist ein weiterer Beweis<br />

seiner Tätigkeit.<br />

Sowohl die Herren Arbeitgeber als auch die<br />

Bundesbehörden haben hier seinem Vorschlag<br />

auf Schaffung von Arbeitsverträgen und deren<br />

gesetzliche Verankerung Zustimmung erteilt<br />

Ständig ist der V.H.T.L. bemüht, den Interessen<br />

des Chauffeurstandes zu dienen. Er beachtet bei<br />

Erreichung seiner Ziele die gegebenen Möglichkeiten<br />

und ist bestrebt, der Lage im privaten Transportgewerbe<br />

Rechnung zu tragen. In vielen Fällen steht<br />

er in Arbeitsgemeinschaft mit den Herren Unternehmern,<br />

und von den Behörden kann gesagt werden,<br />

dass sie auf sein Urteil und seine Meinung<br />

Wert legen<br />

Der Chauffeursektor des V. H. T. L. ist durch<br />

die Befolgung dieser Taktik gross geworden,<br />

und er sieht sich — gerade jetzt — nicht veranlasst,<br />

den bewährten Weg der Verständigung<br />

zu verlassen.<br />

Es würde uns freuen und der Sache nützen,<br />

wenn trotz der gegenwärtigen schweren Zeit der<br />

Kreis unserer Freunde grösser würde. Den grossen<br />

Schwierigkeiten, die dem privaten Transportgewerbe<br />

drohen und damit dem Chauffeurberufe, Meister<br />

werden, ist eine Frage des Zusammenschlusses!<br />

Die Türen des V.H.T.L. sind allen Kameraden<br />

offen!<br />

BASEL. Chauffeure. Die im vergangenen Jahre<br />

erfolgreich durchgeführten Vortragsabende, die<br />

überall in Chauffeurkreisen besten Anklang gefunden<br />

haben, werden auch in diesem Jahre fortgesetzt.<br />

Der Erfolg ist nicht weniger gut. Ttfebst<br />

der Behandlung gewerkschaftlicher Fragen bekommen<br />

unsere Kollegen Einblick in wichtige Berufsfragen.<br />

So sprach an unserer letzten Versammlung<br />

Herr Dr. Grabowski, Ariesheim, über das höchst<br />

interessante und aufschlussreiche Thema «Weltmacht<br />

Erdöl ». Noch selten ist uns derart eindringlich<br />

die Bedeutung des Erdöls für die Weltwirtschaft<br />

vor Augen geführt worden wie an diesem<br />

Vortragsabend. Schade, dass zufolge der Mobilisation<br />

nur ein Teil unserer Kollegen der Versammlung<br />

beiwohnen konnte.<br />

ZÜRICHSEE, LINKES UFER. Wir treffen lins<br />

trotz Kriegsmobilmachung am nächsten Samstag<br />

den 18. Mai, abends 8 Uhr, im tFreihof» in Horgen<br />

zu unserer Mitgliederversammlung. Es gelangen<br />

wichtige Fragen zur Behandlung, die das Erscheinen<br />

aller dienstfreien Kollegen erfordern Dort, wo<br />

sich die.Männer im aktiven Dienst befinden, sind<br />

beizu-<br />

die Frauen gebeten, der Zusammenkunft<br />

wohnen. '<br />

i<br />

Versammlungs-Anzeiger.<br />

Amt Konolfingen. Wir treffen uns jeden 3. Sonntag<br />

des Monats zu unserer Versammlung. Bitte Einladungen<br />

befolgen.<br />

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Mitteilung zum Arbeitsbeginn morgens<br />

bringen, können Sie ihn gleichen Tags<br />

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lassen, bevor die Organe der Automobilkontrolle<br />

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Vorschrift machen oder ein Unfall mit allem<br />

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geheimhalten.<br />

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Ein Tageskalendarium, Fahrtenregister und Verbrauchsbuchhaltung'<br />

Vordrucke für die Merkmale des eigenen Wagens und die Versicherungen,<br />

Geschwindigkeits- und Schmiertabellen, Wagen-Querschnitte,<br />

Uebersicht der internationalen Autoschilder,<br />

Adressentafel der automobilistischen Verbände,<br />

Winke für die Beseitigung von Betriebsstörungen,<br />

Massnahmen bei Unfällen, Abschleppdienst,<br />

Automobilistisches Wörterbuch deutsch-französisch,<br />

Die Ansätze der kantonalen Automobilsteuern.<br />

Erhältlich bei den Buchhandlungen und Klubsekretariaten und beim<br />

Um dem Namenetat des schweizer. Automobilbesitzes die denkbar<br />

höchste Verwendungsmöglichkeit für die Fahrer zu verschaffen, ist<br />

er nicht alphabetisch, sondern in der Reihenfolge der kantonalen<br />

Kontrollnummern angelegt. Und da er als effektive Besitzerliste auch<br />

diejenigen enthält, welche im Momente der Herausgabe die Fahr-<br />

Jbewilligung noch nicht gelöst haben, so muss jeder früher oder<br />

später auf der Landstrasse erscheinende Wagen am zuständigen Ort<br />

zu finden sein. An der Notwendigkeit, die Eigentümer von Wagen,<br />

die oder deren Besitzer sich irgendwie bemerkbar machen, ausfindig<br />

zu machen, wird es dieses Jahr so wenig wie früher fehlen.<br />

Ein Griff, ein Blick ermittelt die Adresse jedes Besitzers im Handumdrehen<br />

Senden Sie sofort per Nachnahme<br />

Bücherzettel.<br />

Schweiz. Automobilkalender <strong>1940</strong><br />

mit Verzeichnis der Personenwagenbesitzer.<br />

Verlag Automobil-Revue, Bern<br />

Porto als<br />

Drucksache<br />

5 Rp.<br />

Verlag, Druck und Cliches: HALLWAG A.-G., Bern.<br />

Für wirkungsvolle Inserate: Hallwae-Cliche's t


BERN, Dienstag, 14. Mal <strong>1940</strong><br />

Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 20<br />

Jxh begleite einen qutevi !hueund<br />

Von Charles Kyburg.<br />

Wenn die Wassertropfen über die Motorhaube<br />

und das Schutzblech perlen und blauer<br />

Himmel sich in der Windschutzscheibe spiegelt,<br />

dann wird einem das Wagenwaschen zur<br />

Spielerei. Man denkt an die Sonntagsausfahrt,<br />

sieht sich über Land fahren und reine, frische<br />

Frühlingsluft atmen. Man vergisst sogar den<br />

hohen Benzinpreis, die Rationierung und die<br />

notwendigen pekuniären Einschränkungen. Wie<br />

zer entdeckt. Dann wurde addiert, subtrahiert<br />

und in Prozenten gerechnet. Die Endsumme<br />

der Einschätzung musste ermittelt werden. Ich<br />

kam mir vor wie an einer Auktion. Den Wert<br />

meines Wagens steigerte ich in fünfstelligen<br />

Zahlen, schätzte die zusätzliche Nebellampe,<br />

den neuen Scheibenwischer und trat in die<br />

Nähe des Hauptmanns, um etwaigen Rechnungsoder<br />

Flüchtigkeitsfehlern durch meineAnwesendem<br />

Dichter der warme Hauch des werdenden<br />

Frühlings Inspirationen gibt, so gibt er dem<br />

Automobilisten Reisepläne und erquickende<br />

Vorfreuden. Und Freuden — seien es auch nur<br />

Vorfreuden — gleichen heute einem Licht, das<br />

uns den Weg zum inneren Glück erhellt.<br />

Jede Freude kann aber unerwartet zum<br />

Lüftballon werden, kann hochsteigen und —<br />

platzen. So erging es auch meiner Vorfreude.<br />

Eben war ich daran, mit besonderer Sorgfalt<br />

die Scheibe zu ledern, als mir der Eilbote einen<br />

Expressbrief in die Hand drückte. «Armeekommando»<br />

stand auf dem Umschlag. Nun,<br />

wir leben in Kriegszeiten, und man ist auf<br />

solche Absender gefasst. Ich riss den Brief<br />

aus dem Umschlag. Kurz und bündig stand:<br />

«Mit Gegenwärtigem erhalten Sie den Befehl,<br />

nachstehend verzeichnetes Motorfahrzeug feldtüchtig<br />

ausgerüstet in B. zur Einschätzung zu<br />

stellen. Das Fahrzeug findet zu militärischen<br />

Zwecken Verwendung.»<br />

Meine Gedanken glichen einer Wochenschau.<br />

Ich sah den strahlendblauen Himmel, meinen<br />

frischgewaschenen, schnittigen Wagen, dann<br />

plötzlich eine Kolonne Militärautos, ein durchfurchter<br />

Kartoffelacker... Und doch — gemäss<br />

Befehl — war ich am andern Tag in B.<br />

Ein Hauptmann musterte meinen Wagen, rief<br />

einem Wachtmeister und hiess ihn mit dem<br />

Wagen eine Probefahrt zu machen. «Die Bremsen<br />

sind etwas schwach!» meldete der Wachtmeister.<br />

Das ging mir zu Herzen. Etwa so,<br />

wie man einer Mutter sägt, dass ihr Kind<br />

schlecht erzogen sei. Denn ich hatte mein<br />

möglichstes getan, um den Wagen feldtüchtig<br />

abzugeben. Meine ölbeschmierten Hosenränder<br />

waren Zeuge davon. Der Herr Hauptmann<br />

nahm verschiedene Formulare hervor, und nun<br />

begann die Einschätzung. Die Motorhaube<br />

wurde gehoben, die Kerzen geprüft, die Kabelanschlüsse<br />

nachgesehen, die Scheinwerfer und<br />

die Abblendung eingeschaltet, der Inhalt des<br />

Werkzeugkastens notiert, die Bereifung kontrolliert,<br />

die Kilometerzahl abgelesen und zuletzt<br />

noch an der hintern Karosserie ein Kratheit<br />

vorzubeugen. Ich murmelte etwas von geringer<br />

Kilometerzahl, von fast neuen Kolben,<br />

aber der Hauptmann schaute nur nach meiner<br />

Krawatte, und mir wurde bewusst, dass ich<br />

als Zivilist mich nicht in militärische Angelegenheiten<br />

zu mischen hatte. Der Wachtmeister<br />

rief einem HD-Soldaten. Dieser schraubte<br />

das Nummernschild ab und ersetzte es durch<br />

eine Militärnummer. Wie das letzte Geschenk<br />

eines nahen Verwandten wurde mir das zivile<br />

Nummernschild unter den Arm gesteckt. Dann<br />

rief der Herr Hauptmann nach einem Motorfahrer<br />

Lehmann. Lehmann, ein grosser, bäumiger<br />

Kerl mit dicken Bratwurstfingern, kam<br />

im Laufschritt. Armer, zartbesaiteter Wagen,<br />

dachte ich, und schon setzte sich Lehmann hinein,<br />

suchte verlegen nach dem Anlasser und<br />

fand ihn nicht. Ich wollte helfend einspringen,<br />

aber der Wachtmeister schob mich zur Seite<br />

und riss die Wagentür auf. «Unten, unten<br />

neben dem Gas!» brüllte er, und wie auf Kommando<br />

sprang der Motor an. Das Verfügungsrecht<br />

über meinen Wagen war damit erloschen.<br />

Ich trat einige Schritte rückwärts und besah<br />

mir meinen geliebten Freund. Er kam mir so<br />

erhaben vor. Der früher eher sportliche Ausdruck<br />

schien mir jetzt streng militärisch, draufgängerisch<br />

und gegen alle Strapazen gefeit.<br />

Die weisse Nummer auf dem schwarzen Blech<br />

gab dem Wagen eine gewisse Note und Würde.<br />

Motorfahrer Lehmann schaltete einen Gang<br />

ein. Er kratzte, dass mir die Fingerspitzen<br />

wackelten, und errötete. Aber nicht wegen mir,<br />

dem rechtsmässigen Besitzer des gepeinigten<br />

Wagens, nein, wegen dem Herrn Hauptmann,<br />

der ihn kopfschüttelnd ansah. Als der Wagen,<br />

mein Wagen, davonfuhr, da war es mir, als<br />

müsste ich winken. Ich dachte an die schönen<br />

Fahrten, die wir gemeinsam unternommen<br />

hatten, an fremde Länder, die wir durchkreuzten,<br />

und an die erquickenden Sonntage, wo ich<br />

mit ihm dem lachenden Sonnenstrahl nachjagte.<br />

Ich fühlte mich plötzlich einsam. Und<br />

derweil ich das Verbal in meinen Zivilistenkittel<br />

steckte, begann mein Wagen seine militärische<br />

Laufbahn.<br />

Die<br />

Ermordung<br />

des Zaren Panl I.<br />

Katharina II. hatte ihrem Sohn, dem<br />

späteren Paul I. eine sorgfältige Erziehung<br />

angedeihen lassen, obwohl das Verhältnis<br />

zwischen Mutter und Sohn schon<br />

in den Jugendjahren des zukünftigen Zaren<br />

ein sehr gespanntes war. Nach Beendigung<br />

der Ausbildung des Grossfürsten<br />

fand man in ihm einen liebenswürdigen<br />

geistreichen Prinzen, den die besten Gefühle<br />

beseelten. Bis zu seiner Thronbesteigung<br />

zeigte sich der junge Grossfürst<br />

als zärtlicher Gatte und liebevoller Familienvater.<br />

Er vereinigte in seiner Person<br />

alle Eigenschaften, die man von einem<br />

idealen Herrscher erwarten konnte.<br />

-'Wie gröSS'war daher die Enttäuschung,<br />

als Päulrzur Regierung gelangte. Zwar<br />

hatte man bereits in seiner Jugend an ihm<br />

zwei Eigenschaften entdeckt, die man als<br />

ausgesprochene Charakterfehler bezeichnen<br />

musste, wenn sie je dominierend würden.<br />

Paul I. war unbeständig in seinen<br />

Neigungen und misstrauisch gegen die<br />

Menschen. Zweifellos hat die Spannung,<br />

die in seinem Verhältnis zur Kaiserin eintrat,<br />

wesentlich zur Entwicklung dieser<br />

ungünstigen Charaktereigenschaften beigetragen.<br />

Wie in neuerer-Zeit Kronprinz<br />

Rudolfs von Oesterreich fühlte sich auch<br />

Grossfürst Paul im höchsten Grade dadurch<br />

bedrückt, dass man ihn so gänzlich<br />

den Staatsgeschäften fernhielt. Er litt unter<br />

dieser Bedeutungslosigkeit seiner Person<br />

und unter einer Abhängigkeit, die er als<br />

demütigend empfand. So entwickelte sich<br />

mit der Zeit eine gewisse Gereiztheit, die<br />

nach und nach alle guten Eigenschaften<br />

seines Charakters erstickte.<br />

Als dann Paul zur Regierung kam, war<br />

alle Welt über die Wandlung in seinem<br />

Charakter erstaunt. Der Zar zeigte sich<br />

despotisch, launisch, misstrauisch, aufbrausend.<br />

Er hatte Wutanfälle, die an<br />

seiner geistigen Gesundheit zweifeln Hessen.<br />

So kam in seiner Umgebung der Gedanke<br />

auf, dass der Zar Russland in den<br />

Abgrund reissen würde. Es bildete sich<br />

eine Verschwörung mit dem Ziel, Paul I.<br />

zu beseitigen und seinen Sohn Alexander<br />

auf den Thron zu berufen. Die Zahl<br />

der Personen, die man als die Seele der<br />

Verschwörung betrachten kann, war gering.<br />

Man nennt Graf Pahlen, den General<br />

Talizin, die drei Brüder Zubow und<br />

den General Bennigsen. Es waren entschlossene<br />

Männer, die sich untereinander


i AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> — N° 20<br />

gut kannten und sich gegenseitig volles<br />

Vertrauen entgegenbrachten.<br />

Der Zar ahnte, dass ein Komplott gegen<br />

ihn im Gange war. Sein Misstrauen verstärkte<br />

sich täglich. Ein blosser Verdacht<br />

reichte hin, um Verbannungen und Einkerkerungen<br />

auszusprechen. Alexander<br />

war von dem Plane unterrichtet, aber er<br />

schwankte noch, ob er sich den Verschworenen<br />

anschliessen sollte. Da griff Pahlen<br />

zu einem wirksamen Mittel, um ihn zu<br />

einer endgültigen Stellungnahme zu zwingen.<br />

Er schürte beim Zaren das Misstrauen<br />

gegen seine Söhne und trieb ihn so<br />

weit, dass Paul I. Pahlen in seiner Eigenschaft<br />

als Militärgouverneur die schriftliche<br />

Vollmacht anvertraute, die Grossfürsten<br />

falls nötig zur Sicherung seiner<br />

geheiligten Person verhaften zu lassen.<br />

Pahlen zeigte Alexander diesen Befehl und<br />

entriss ihm dadurch seine Einwilligung.<br />

Paul I. hatte in der ersten Zeit seiner<br />

Regierung mit dem Bau eines neuen Palais<br />

begonnen. In dreiundeinhalb Jahren<br />

wurde das riesige Gebäude, das Sankt<br />

Michaelspalais, errichtet und mit festungsartigen<br />

Hindernissen umgeben, um jede<br />

unerlaubte Annäherung sofort verhindern<br />

zu können. Das Innere war überaus reich<br />

ausgestattet und übertraf in der verschwenderischen<br />

Fülle des Marmors alles,<br />

was man bisher an Prachtentfaltung in<br />

Russland gesehen hatte. Der Zar bezog<br />

dieses Palais gegen Ende des Jahres 1800<br />

mit seiner ganzen Familie.<br />

Die Verschworenen speisten am Abend<br />

des 11. März 1801 bei ihren Führern, wobei<br />

die starken Getränke zur Auffrischung<br />

des Mutes nicht gespart wurden. Alle trafen<br />

sich dann bei dem Generalleutnant<br />

Talizin, wo zuletzt auch Pahlen erschien<br />

und einige aufmunternde Worte an seine<br />

Genossen richtete, General Talizin begab<br />

sich nun in die Kaserne der Preobratzschenskoy-Garde<br />

und befahl einem Bataillon,<br />

unter die Waffen zu treten, da in der<br />

Stadt Unruhen ausgebrochen seien. Diese<br />

Truppe wurde zu dem kaiserlichen Palais<br />

geführt, um es einzuschliessen. Der Palast<br />

war an diesem Tage von einem Bataillon<br />

der Ssemenowskoy-Garde bewacht, während<br />

der Innendienst, also die Bewachung<br />

der Person des Zaren, von einer Abteilung<br />

der Preobratzschenksoy-Garde unter dem<br />

Befehl eines Leutnants versehen wurde.<br />

Die Palastwache wurde ohne Widerstand<br />

entwaffnet, und die Truppe, die bestimmt<br />

war, in die Gemächer des Kaisers einzudringen,<br />

benützte dazu eine Wendeltreppe<br />

im Innern des Palastes. Diese Abteilung<br />

bestand aus den drei Brüdern Zubow, dem<br />

General Bennigsen, dem General Tschitscherin<br />

und einer Menge unbekannter<br />

Männer.<br />

Zubow und Bennigsen begaben sich nach<br />

dem Schlafzimmer des Kaisers, ohne bei<br />

dem Durchschreiten des Vorzimmers aufgehalten<br />

zu werden. Erst auf der Schwelle<br />

des Zimmers, auf der ein Kammerhusar<br />

des Zaren schlief, wurde von diesem Widerstand<br />

geleistet. Er wurde misshandelt<br />

und lief davon, um Hilfe zu holen.<br />

Ein Flügeladjutant des Kaisers führte<br />

die Verschworenen und trat mit ihnen in<br />

das Schlafzimmer des Zaren ein. Zubow<br />

und Bennigsen waren in grosser Uniform,<br />

den Hut auf dem Kopfe, den Degen in der<br />

Hand. Sie begaben sich an das Bett<br />

Pauls I. und sagten zu ihm : « Sire, Sie<br />

sind verhaftet.» Der Kaiser setzte sich<br />

auf und fragte ganz bestürzt, was sie wollten,<br />

worauf sie ihm die Erklärung abgaben,<br />

dass er die Krone niederlegen müsse.<br />

Fürst Zubow und der Flügeladjutant gingen<br />

nun zur Türe, um die anderen Verschworenen<br />

herbeizurufen, und Bennigsen<br />

war eine ganze Zeit mit dem Kaiser allein,<br />

der schwieg und vor Zorn bald blass, bald<br />

rot war. Schliesslich sagte ihm Bennigsen:<br />

« Sire, es handelt sich um Ihr Leben.<br />

Sie müssen sich darein fügen, eine Abdankungsurkunde<br />

zu unterzeichnen.» In diesem<br />

Augenblick drangen mehrere Offiziere<br />

in das Zimmer. Bennigsen sagte<br />

ihnen, sie sollten den Kaiser im Auge behalten<br />

und wandte sich nach der Türe, um<br />

sie zuzuschliessen. Paul I. benützte diesen<br />

Augenblick, um aus dem Bett zu springen.<br />

Einer der Offiziere fasste ihn bei der<br />

Kehle. Der Kaiser machte sich los, sprang<br />

hinter einen Ofenschirm und fiel zu Boden.<br />

Bennigsen rief ihm zum letzten Male<br />

zu; « Sire, tun Sie nichts, es handelt sich<br />

um Ihr Leben.» Aber der Kaiser erhob<br />

sich wieder und wandte sich einem Tische<br />

zu, auf dem mehrere geladene Pistolen<br />

lagen.<br />

O ja, Madame rauchen. Madame rauchen wie<br />

ein Soldat am Wachtfeuer. Die Zeiten sind vorbei,<br />

da Madame die Pedale des Bicycle traten, in<br />

einem flatternden, schichtenweise gelegten Kostüm<br />

badeten, Lawn-Tennis in Bluse, hohem Stehkragen<br />

und mit breitem Girardihut spielten und das<br />

Schminken als unfein ablehnten. Damals rauchten<br />

nur russische Studentinnen und die echten und<br />

falschen Bohemiennes, Anarchistinnen rauchten<br />

und die Fürstin Pauline Metteraich, ebenso Frau<br />

Anna Sacher. Damit war aber auch schon die<br />

Galerie der Raucherinnen komplett. Was eine<br />

richtige Dame war, begann zu husten, wenn die<br />

Männer ihre Zigaretten auspackten, Hausfrauen<br />

warfen sich vor ihre Stores, um deren Gelbwerden<br />

durch den Tabakrauch zu verhindern, und die<br />

ersten Risse im Gemäuer einer Ehe zeigten sich,<br />

wenn die unverstandene Frau die Aschenreste<br />

nach ihrem Manne vom Teppich kehren musste.<br />

Inzwischen haben sich, wie vielfach bemerkt<br />

Wurde, die Zeiten geändert, und auch der Tabakrauch<br />

hat sich mit dem Winde gedreht. Der Rauch<br />

strömt jetzt vorwiegend aus dem Munde und der<br />

Nase der Dame, und diese völlig verweichlichten<br />

Männer frönen lüstern dem Schokoladegenuss.<br />

Die jungen Mädchen ziehen heute mit einer wohlassortierten<br />

Zigarettendose durch das Land, und<br />

ein herbstliches Gelb an den Fingerspitzen verrät<br />

ihre Nikotinleidenschaft. Die jungen Männer sehen<br />

diesem Treiben ohne Verständnis zu, missbilligend<br />

entfernen sie nach dem Besuch einer Dame Asche<br />

und Zigarettenstummel, um' nicht kompromittiert<br />

zu werden. Früher erwachte der Argwohn einer<br />

Frau, wenn sie auf dem Anzug ihres Gatten ein<br />

blondes Haar fand, während sie selbst brünett<br />

war. Heute muss der Anzug nur nach Rauch riechen,<br />

und sie ruft schon den Scheidungsanwalt an.<br />

Die züchtige Hausfrau waltet in der Küche<br />

nicht ohne Zigarette im Mundwinkel, und der<br />

Mann, der Ruhe haben will, fragt nicht, wohin sie<br />

die Asche gibt. Hauptsache ist, dass das Essen<br />

schmeckt. Während der Mahlzeiten muss Madame<br />

die Zigarette notgedrungen aus dem Mund nehmen,<br />

um die kärgliche Speise zwischen zwei Lungenzügen<br />

zu inhalieren. Um so hurtiger steigen die<br />

silbergrauen Wolken nach beendeter Mahlzeit<br />

gegen den Plafond, denn nach einer alten Sage<br />

beseitigt die Zigarette ebenso gründlich das Gefühl<br />

unangenehmer Sattheit nach dem Essen wie<br />

das Hungergefühl vorher. Ein Paradoxon, über das<br />

die Raucherin leicht hinwegkommt.<br />

In dem Augenblick, wo die Masse der<br />

Verschworenen sich auf ihn stürzte, hörte<br />

man ein Geräusch an der Türe. Es war ein<br />

Offizier mit einer Abteilung, der die Befehle<br />

Bennigsens einholen wollte und von<br />

diesem die Weisung erhielt, den Eingang<br />

zu bewachen und zu verteidigen. Mittlerweile<br />

wurde der Kaiser von den Verschworenen<br />

zu Boden geworfen. Man behauptet,<br />

dass ein gewisser Yeschwel, ein<br />

geborener Tartare, der erste war, der den<br />

Monarchen traf. Paul leistete kräftigen<br />

Widerstand, aber er wurde schliesslich<br />

überwältigt, zu Boden geworfen und mit<br />

der Militärschärpe eines Offiziers vom<br />

Regiment der Ssemonowskoy-Garde, der<br />

die Wachmannschaft des Palastes befehligte,<br />

erdrosselt. Die Schärpe hatte ursprünglich<br />

dazu dienen sollen, dem Kaiser<br />

die Füsse zu binden.<br />

So starb Zar Paul I. im 46. Lebensjahr<br />

des Todes von Mörderhand. Ein merkwürdiges<br />

Beispiel eines Souveräns, der, mit<br />

allen Tugenden begabt, im vorgerückten<br />

Alter Lebensgewohnheiten, Sitten und<br />

Charakter änderte und zum grausamen<br />

und ausschweifenden Tyrannen wurde.<br />

Grossfürst Alexander erwartete in seiner<br />

Wohnung das Ergebnis der Unternehmung.<br />

Als man ihm die Nachricht von<br />

der Ermordung des Zaren überbrachte,<br />

war er ganz verzweifelt. Erst jetzt erkannte<br />

er die unseligen Folgen des Absetzungsplanes<br />

und beklagte zu spät die Verbindung<br />

mit einer wilden und zügellosen<br />

Jugend, die eine für die Rettung des Staates<br />

unerlässliche Unternehmung mit einem<br />

Mord befleckt hatte. Sobald der Tod des<br />

Zaren bekannt war, riefen die Truppen<br />

den Grossfürsten Alexander zum Kaiser<br />

aus. Die kaiserliche Familie zog ins alte<br />

Winterpalais. Bereits zwischen 8 und 9<br />

Uhr morgens hatte der neue Kaiser die<br />

Huldigung der ganzen Garnison, des Hofes<br />

und der vornehmsten Zivilbeamten<br />

empfangen.<br />

Am 28. März wurde die Leiche Pauls<br />

unter grossem Pomp in der Petersburger<br />

Festungskirche beigesetzt.<br />

Madame rauchen ?...<br />

Zu Hause.<br />

Sie hat sich auch über das Vorurteil hinweggesetzt,<br />

dass eine Frau in der Oeffentlichkeit nicht<br />

rauchen dürfe. Behaglich sitzen die vereinigten<br />

Raucherinnen in dem blauen Dunst, den sie sich<br />

selbst vorgemacht haben, in den Kaffeehäusern,<br />

Bars und Konditoreien und pflücken sich, während<br />

sie atemlos die neueste Geschichte über Frau X.<br />

erzählen, die kleinen Tabakreste aus den roten<br />

Mundwinkeln. Im Restaurant sind sie allerdings<br />

gezwungen, ihre Leidenschaft zu unterdrücken und<br />

die erste Zigarette erst nach der Mahlzeit gegen<br />

das Tischtuch zu klopfen. Fanatikerinnen holen sie<br />

schon nach dem Fleischgang heraus und zünden<br />

sich zum Mokka die zweite an.<br />

Fanatikerinnen und Aesthetikerinnen.<br />

Denn es gibt unter den Raucherinnen Fanatikerinnen<br />

und Aesthetikerinnen. Die Fanatikerin<br />

ist dem Nikotin Untertan. Sie raucht wirklich aus<br />

Passion und glaubt, den Tabak nicht mehr entbehren<br />

zu können. Ihre Leidenschaft ist stärker<br />

als ihre Eitelkeit. Sie opfert den Teint ihrer<br />

Fingerspitzen, sie opfert die Farbe ihres Gesichtes,<br />

ihrer Haare. Der Arzt weist in diesem Zusammenhang<br />

nicht nur auf den aschfahlen Teint und die<br />

Nachdunkelung der Haare der Raucherin hin, er<br />

bezeichnet das Nikotin als Gefässgift, das die<br />

Stimme rauher und tiefer macht, die bei der Frau<br />

ohnedies empfindlichen Schleimhäute des Mundes<br />

und des Halses reizt und chronische Katarrhe hervorruft,<br />

das Herz belastet, die Magensäure vermehrt,<br />

Bindehautkatarrhe und rote Lidränder erzeugt,<br />

müde und schläfrig macht. Schöner wird die,<br />

Raucherin also nicht. Die angeblich anregenden<br />

Wirkungen des Nikotins bezeichnet er als Einbildung,<br />

gibt aber zu, dass die Konstitution, allein<br />

über die Gefährlichkeit des Rauchens entscheide.<br />

Manche Menschen vertrügen das Rauchen fast<br />

ohne böse Folgen bis in ihr hohes Alter, anderewiederum<br />

erlitten schon in ihrer Jugend schwere.<br />

Störungen. Nur die gründliche, ärztliche Untersuchung<br />

der einzelnen Raucherin kann entscheiden,<br />

was und wieviel ihr gestattet ist.<br />

Es ist ein Trost, dass nicht alle Raucherinnen<br />

Sklavinnen des Nikotins sind. Die Damen, die eine<br />

so reizende Pose einnehmen, wenn sie aus einer<br />

glatten mattfarbigen Goldschachtel eine exotische<br />

Zigarette angeln, sie in eine lange Spitze aus<br />

blauem Achat mit schöner Zeichnung versenken<br />

und dann an einem verrucht geformten Feuerzeug<br />

anstecken, sind mehr eine Zierde des Salons als<br />

eine Gefahr für seine Atmosphäre, Gerade in Gesellschaft<br />

entwickelt die Frau das Rauchen zu<br />

einem modischen Requisit ersten Ranges. Die<br />

Aesthetikerin diktiert.<br />

Achtung! Schöne Hand!<br />

Begreiflicherweise muss sie eine Zigarettendose<br />

zeigen können, die zu ihrer Toilette passt. Sie<br />

darf «vom vorigen Jahr» sein, muss aber streng<br />

moderne Formen aufweisen, und neben Gold ist<br />

auch mattes Silber erlaubt, glänzend gebürstet,<br />

eventuell auch blaues Emaille mit Randstäben aus<br />

Korallen. Der lange Zigarettenspitz ist aus Elfenbein<br />

gleichfalls sehr hübsch, erfordert aber schöne<br />

gepflegte Hände, denn er ist mehr ein Ausrufungszeichen<br />

für diese Hände als ein Zigarettenhalter.<br />

Eine Frau, die das weiss, wird mit Hilfe dieses Instruments<br />

nicht nur ihre schöne Hand, sondern<br />

auch den daran angebrachten Schmuck zur Geltung<br />

bringen.<br />

Ganz raffinierte Herrenfahrerinnen haben an<br />

ihrem Volant eine Emhand-Tabatiere befestigt, die<br />

auf einen Fingerdruck eine Zigarette ausspeit. Im<br />

Auto lassen sich einstweilen kaum wichtigere Variationen<br />

des Aschenbechers verwenden, hingegen<br />

in der Wohnung, wo die Hausfrau ihre Qualität<br />

sehr bald durch die Schnelligkeit beweist, mit der<br />

sie den Aschenbecher vor den rauchenden Gast<br />

stellt. Von den Büsten Goethes und Bismarcks, in<br />

deren Schädel man die Asche abklopfen konnte,<br />

ist man ebenso radikal abgekommen wie von den<br />

keramischen Tierchen, an denen man erst die verwendbare<br />

Fläche suchen musste. Wenn man Optimist<br />

ist, kann man die gegenwärtige Bevorzugung<br />

echter und unmissverständlicher Aschenschalen als<br />

Renaissance der Ehrlichkeit bezeichnen, Das<br />

Kunsthandwerk hat bunte Schalen aus Kunststoff<br />

und aus Edelmetallen geschaffen, die gleichzeitig<br />

hübsch und praktisch sind, und einen Pinguin zum<br />

Beispiel, der eine Schale hält, lässt man sich gern<br />

gefallen, zumal sein Junges, eine verkleinerte<br />

Ausgabe des Papa, als Zigarettentöter verwendet<br />

werden kann. Rauchverzehrer werden nur mehr<br />

aufgestellt, wenn man sie von früher her besitzt.<br />

Im allgemeinen hat sich die Ueberzeugung durchgesetzt,<br />

dass ein geöffnetes Fenster den Rauch am<br />

schnellsten verzehrt.<br />

Flirt.<br />

Madame wäre nicht Madame, wenn sie mit der<br />

Zigarette nicht auch kokettieren könnte. Einem<br />

Manne tief in die Augen schauen ist ja schon<br />

prächtig, aber das Vergnügen wird noch grösser,<br />

wenn man dabei langsam eine Zigarette zwischen<br />

die Perlenzähne schiebt, wobei man je nach Absicht<br />

zauberisch lächeln oder vampisch stöhnen<br />

kann. Leichter Qualm steigt zwischen den beiden<br />

Gesichtern auf und ruft bei dem Manne jene<br />

leichte Benebelung hervor, die das erste Stadium<br />

des Flirts ist. Dann ein glockenhelles Lachen,<br />

wenn nicht ein'Raucherhusten zuvorgekommen ist,<br />

und Madame kann den armen Teufel um den Finger<br />

wickeln.<br />

Oder aber ein Mann erzählt ihr irgend etwas,<br />

das ihn schrecklich interessiert, ihr aber nicht nur<br />

unverständlich, sondern auch gleichgültig ist. Da<br />

er ihr aber wichtiger ist als seih Thema, so macht<br />

es sich immer gut, ihn kurz vor dem Augenblick,<br />

da ihr die Augen vor Langeweile zuzufallen drohen,<br />

mit angeregtem Augenaufschlag um eine Zigarette<br />

zu bitten. Während er diese sucht und dann Madame<br />

Feuer gibt, kommt sie wieder einigermassen<br />

zu sich und sammelt sich während des Rauchens<br />

vollends, so dass er seinen Vortrag mit dem Eindruck<br />

beenden kann, eine aufmerksame Zuhörerin<br />

gehabt zu haben. Und eine Frau, die aufmerksam<br />

zuhört, wenn ein Mann doziert, hat ihn schon halb<br />

erobert.<br />

Nicht erobern aber wird sie ihn wahrscheinlich,<br />

wenn sie mit der Zigarette im Mund spricht oder<br />

zerquetschte Zigarettenleichen zwischen Lippenstift<br />

und Taschentuch aus ihrem Handtäschchen<br />

holt, wenn sie mit langen Schritten rauchend auf<br />

und ab geht oder Stummel mit roten Schminkeflecken<br />

auf dem Mundstück liegen lässt, wenn sie<br />

den Rauch lärmend von sich bläst oder in der Skihütte<br />

Sportkameradschaft durch Kettenrauchen<br />

markiert. Wenn eine Frau Scharm hat, so wird er<br />

durch die geschickt gerauchte Zigarette noch erhöht<br />

werden. Fehlt ihr der Scharm, so wird sie<br />

ihn durch die Zigarette nicht herbeizaubern können.<br />

Aber Uebung vermag sehr viel, und wer die<br />

anziehenden Posen mancher Filmstars studiert,<br />

wird vielleicht doch das Geheimnis entdecken, wie<br />

man mit Rauchen Männer fesselt.


;<br />

20 — DIENSTAG; 14. MAI <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />

WF!I TCFWrHFHFlV<br />

Die italienische Fingwaffe<br />

In den Diskussionen um das Kriegspotential<br />

unseres südlichen Nachbars spielt die Luftwaffe<br />

fast immer die wichtigste Rolle. Diese<br />

Savoia Marchetti S. M. 79, dreimotoriger Bomber<br />

mit einziehbarem Fahrgestell, der vorwiegend in<br />

Spanien eingesetzt wurde.<br />

Erscheinung lässt sich nicht allein dadurch erklären,<br />

dass die «fünfte Waffe» gegenwärtig<br />

die Erwägungen der Strategen sowohl im positiven<br />

wie im negativen Sinn beherrscht. Sie<br />

ist vielmehr das Ergebnis mehrerer unter sich<br />

unabhängiger Faktoren.<br />

Breda 65, Kampfflugzeug iür Bodenangriffe.<br />

Die Fliegerei ist ohne Zweifel das «Enfant<br />

gäte» der italienischen Militärkreise und wurde<br />

es naturnotwendig aus dem einfachen Grunde,<br />

weil jene Menschen nach dem Weltkrieg ein<br />

neues Betätigungsfeld für ihre betont dynamische<br />

Einstellung suchten. Im weiteren sind die<br />

Italiener, wie sie durch ihre Leistungen im<br />

Automobilsport immer wieder bewiesen haben,<br />

Das Wasserflugzeug Caproni Ca 312 ist hauptsächlich<br />

zum Abwurf von Torpedos bestimmt. Bemerkenswert<br />

sind die zahlreichen Fenster des Rumpfes.<br />

Leute mit mechanischem Fingerspitzengefühl,<br />

wenn ihnen dabei vielleicht auch die Methodik<br />

der Deutschen abgeht. Die Vorliebe für die<br />

Fliegerei liegt darum schon im Wesen des modernen<br />

Italieners begründet.<br />

Dazu gesellen sich die besonderen strategischen<br />

Verhältnisse des Landes. Mit seinen<br />

langen, den Angriffen von der See aus besonders<br />

ausgesetzten Küsten eignet es sich sehr<br />

schlecht für die Landverteidigung, weshalb die<br />

massgebenden Köpfe immer wieder nach anderen<br />

Möglichkeiten Ausschau hielten. Sie wurden<br />

in der Theorie entwickelt durch den 1 inzwischen<br />

verstorbenen General Douhet, der<br />

die Maxime von der Ueberlegenheit des Bombenflugzeuges<br />

über die Marine lancierte, in-<br />

Flieger ihrer Epochen; die Geschwaderflüge<br />

nach Brasilien und Nordamerika sind in ihrer<br />

Leistung selbst heute noch nicht überboten,<br />

und endlich haben die Fliegertruppen im spanischen"<br />

Bürgerkrieg und im abessinischen<br />

Feldzug zum Teil in absolut entscheidender<br />

Weise in die Operationen eingegriffen.<br />

Wie die Flugwaffe jeder Nation, so hat<br />

auch die italienische ihre Eigentümlichkeiten.<br />

Da sind einmal die Jagdflugzeuge, die mit<br />

einer Ausnahme als Tiefdecker (analog den<br />

Messerschmitt, Spitfires, Moranes usw.) durchgebildet<br />

sind. Im Gegensatz zu jenen ist die<br />

Nase nicht zugespitzt, sondern birgt einen verschalten<br />

Sternmotor von 850 bis 900 PS (wie<br />

diese gedrängte und raumsparende Bauart<br />

übrigens fast ausnahmslos Verwendung findet).<br />

Die Maximalgeschwindigkeiten sind darum<br />

etwas geringer; sie bewegen sich zwischen 480<br />

und 520 km/St.; allerdings sollen sie durch<br />

eine bessere Manövrierbarkeit kompensiert<br />

werden.<br />

Das Hauptgewicht der Waffe liegt, in Uebereinstimmung<br />

mit der Douhetschen Strategie,<br />

auf dem Bombenflugzeug. Im Gegensatz zu<br />

andern Ländern hat Italien besonders den<br />

dreimotorigen Bomber entwickelt, der ohne<br />

Ausnahme eine sehr starke Nutzlast aufweist,<br />

wie z. B. der Piaggio-Pegna, der bis 5 Tonnen<br />

Bomben aufnehmen kann<br />

Piaggio P. 50 II. neuer viermotoriger italienischer Bomber mit Doppelflügeln.<br />

dem er die auch heute noch umstrittene Be- Dazu kommen selbstredend noch Modelle<br />

hauptung aufstellte, dass jenes, besonders das -für Nah- und Fern-Aufklärung, für Training-,<br />

Sturzkampfflugzeug, in der Lage sei, selbst für Sturzkampf-, Torpedoabwurf- und maridie<br />

stärkste Schiffseinheit zu vernichten, Ita- time Zwecke. Welche numerische Stärke die<br />

lien, dessen Politik seit jeher mit der Ver- italienische Flotte aufweist, ist natürlich nicht<br />

wundbarkeit rechnen musste, konnte eine<br />

solche Ansicht nur mit einem grossen Seufzer<br />

der Befreiung von einem bislang als unabänderlich<br />

betrachteten Druck begrüssen.<br />

Auch das Flugwesen an sich hat sein redlich<br />

Teil zur allgemeinen Beliebtheit beigetragen.<br />

Konstruktionsmarken wie Savoia-Marchetti,<br />

Breda, Macchi, Fiat und Caproni finden<br />

sich ohne Ausnahme in den früheren und<br />

gegenwärtigen Rekordlisten; de Pinedo, de<br />

Bernardi, Balbo, Maddalena, Agello, Stoppani,<br />

Pezzi, standen mit Recht an der Spitze der<br />

A. U. T. 18 Jagdeinsitzer.<br />

bekannt. Zuverlässigen Schätzungen zufolge<br />

soll sie vor Ausbruch des Krieges etwa 6000<br />

Apparate betragen haben, also ungefähr gleichviel<br />

wie die englische Luftflotte. Welcher Prozentsatz<br />

in die erste Linie eingereiht werden<br />

kann, wie viele zur Reserve gehören und wie<br />

viele als Rückwirkung des spanischen Bürgerkrieges<br />

noch revisionsbedürftig sind, bleibt<br />

natürlich ebenfalls Geheimnis. Sicher ist, dass<br />

Material und Ausbildung unter der Aegide<br />

der flugzeugfreundlichen Leiter Italiens eine<br />

sorgfältige Vorbereitung erhalten haben. 0<br />

Der Bluff des „Verlorenen Bataillons"<br />

Ein unbekanntes Kapitel Weltkriegsgeschichte,<br />

Als amerikanische Nationalhelden gelten noch<br />

heute die 150 Ueberlebenden von den sechshundert<br />

Mann, die im Weltkrieg zum «Verlorenen Bataillon»<br />

gehörten. Die Angehörigen dieses Bataillons<br />

sind inzwischen in unzähligen Liedern und<br />

Gedichten gefeiert worden, und den Schulkindern<br />

erzählt man von dem heroischen Widerstand dieser<br />

Truppe, dieQünf Tage lang wie in einer Mausefalle<br />

in einem kleinen Talkessel der Argonnen<br />

eingeschlossen war, während die deutschen Geschütze<br />

und Maschinengewehre Tag und Nacht das<br />

Tal unter Feuer hielten. Jeder Amerikaner weiss,<br />

dass das «Verlorene Bataillon» sich hielt, obwohl<br />

weder Wasser noch Nahrung und nur ein sehr<br />

spärlicher Munitionsvorrat vorhanden war. Aber<br />

es war bisher unbekannt, wieso überhaupt ein einziger<br />

dieser Männer mit dem Leben davonkommen<br />

konnte! Ein entscheidender deutscher Massenangriff<br />

hätte mit der vollkommenen Vernichtung<br />

der Truppe Yankees enden müssen.<br />

Der unglaubliche Bluff, dem die Amerikaner<br />

ihre Rettung zu verdanken hatten, wird aus Dokumenten<br />

ersichtlich, die erst jetzt vom amerikanischen<br />

Kriegsministerium zur Veröffentlichung<br />

freigegeben worden sind. Am 24. September 1918,<br />

als die Belagerung der eingeschlossenen Truppe<br />

bereits vier Tage gedauert hatte, waren von den<br />

ursprünglichen 600 Mann nur noch 200 am Leben.<br />

Alle Versuche, Verstärkung herbeizurufen, waren<br />

gescheitert; die Meldegänger waren gefallen, die<br />

letzten Brieftauben abgeschossen, eine telephonische<br />

Verbindung existierte schon längst nicht<br />

mehr. Zwar brach jede deutsche Angriffswelle, die<br />

von den Höhen herunterkam, im Feuer zusammen;<br />

aber jeder Angriff kostete auch die Verteidiger<br />

neue Opfer — und viel' mehr Opfer konnten sie<br />

einfach nicht mehr bringen!<br />

In diesem kritischen Zeitpunkt wurde beschlossen,<br />

dass acht Amerikaner, darunter zwei Offiziere,<br />

sich — gefangennehmen lassen mussten. Sie<br />

brauchten nicht lang auf eine günstige Gelegenheit<br />

zu warten; beim nächsten deutschen Angriff Hessen<br />

sie sich «abschneiden» und ergaben sich. Zunächst<br />

wurden die beiden Offiziere den Deutschen<br />

vorgeführt und aufgefordert, nähere Angaben über<br />

die Stärke der Besatzung des Tales zu machen.<br />

Wenn die Deutschen über etwas im Unklaren waren,<br />

so war es über die zahlenmässige Stärke des<br />

Gegners, dessen erbitterter Widerstand alle Vermutungen<br />

offen Hess. Prompt weigerte sich der<br />

eine Gefangene unter Berufung auf die Haager<br />

Konvention, irgendwelche Aussagen zu machen;<br />

der zweite erklärte das gleiche, «versprach» sich<br />

aber und erwähnte zwei Bataillone. Zwar verbesserte<br />

er sich sofort, aber die Deutschen glaubten,<br />

aus seiner und seines Kameraden bestürzten Mienen<br />

erkennen zu können, dass er versehentlich die<br />

Wahrheit gesagt hatte. Ausserdem war aus einem<br />

Brief, den der eine der Offiziere «versehentlich»<br />

bei sich trug, ersichtlich, dass ein Major die Amerikaner<br />

befehligte — und ein Major befehligte immer<br />

zwei Bataillone, das heisst etwa 1250 Mann.<br />

Daraufhin nahmen die Deutschen an, dass die<br />

Yankees nicht in einer Falle sassen, sondern vielmehr<br />

eine solche vorbereitet hatten. Zweifellos<br />

wollten die Amerikaner versuchen, die Deutschen<br />

absichtlich über ihre Stärke zu täuschen und die<br />

Unterlegenen zu spielen. Aeusserste Vorsicht war<br />

also geboten. In diesem Augenblick meldeten<br />

deutsche Ordonnanzen, dass man bei den Gefangenen<br />

dreifache «eiserne Rationen» gefunden<br />

hatte; niemand konnte ahnen, dass die Essenspakete<br />

der sechs Mann etwa den gesamten Lebensmittelvorrat<br />

des «Verlorenen Bataillons» dargestellt<br />

hatten, und so wies der Fund auf die hervorragende<br />

Versorgung der Eingeschlossenen hin.<br />

Sicherheitshalber nahm man nun auch noch die sechs<br />

Gemeinen ins Kreuzverhör. Das waren lauter ausgesprochen<br />

helle Burschen, die ihre Lektion gut<br />

gelernt hatten; es ergaben sich nicht die geringsten<br />

Widersprüche. Nach ihren Aussagen warteten<br />

zwischen 1000 und 1200 wohlgenährte, ausgeruhte<br />

und mit Unmengen von Munition versehene Yankees<br />

nur auf den grossen deutschen Angriff, um<br />

die Deutschen kompagnieweise hinzuschlachten.<br />

Dieser deutsche Angriff, der bereits für die<br />

nächsten Stunden angesetzt gewesen war, unterblieb.<br />

Gleichzeitig gelang es einem der Eingeschlossenen<br />

als Meldegänger durch die Reihen der<br />

Belagerer zu schlüpfen. Neun Stunden später war<br />

der Entsatz zur Stelle. Ralph Harter.<br />

Zürich<br />

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frl AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> — N° 20<br />

Verrauchte<br />

Milliarden<br />

Am Abend des Neujahrstages 1560 sass der<br />

Hofgärtner Seiner Königlichen Majestät des Königs<br />

Franz II. von Frankreich sorgenvoll in seiner<br />

Stube. Draussen blies ein scharfer Wind, es war<br />

so kalt, dass sogar die Scharwache, die eben vorüberging,<br />

zu husten begann, und das waren, bei<br />

Gott, abgehärtete und feste Gesellen. Trauriges<br />

Ofenfeuer gloste trüb durch die Dämmerung, der<br />

alte Mann stützte seinen Graukopf in die hohle,<br />

schwielige Hand und sprach schliesslich zu seiner<br />

Frau, die schon halb eingeschlummert war: «Ein<br />

böses Jahr beginnt. Der König liegt im Sterben.<br />

Vielleicht wird wieder Krieg sein.»<br />

Die Greisin neben ihm seufzte. Ein paar Herzschläge<br />

lang war alles still. Dann begann der trübselige<br />

Hofgärtner von neuem: «Und Jean, den wir<br />

nach Spanien geschickt haben, der ist auch noch<br />

nicht da...»<br />

«Was willst du denn von dem Jean», begann<br />

nun die Alte zu keifen, «was kann er uns denn<br />

schon bringen, der Windhund! Den Weibern wird<br />

er nachlaufen, nicht Blumen pflücken, wie du dir<br />

das vorstellst.. .><br />

Jetzt fuhr der Mann auf: «Du, über Jean Nicot<br />

lasse ich nichts kommen. Dass du ihm hässlich<br />

bist, das begreife ich. Aber von Bäumen und Kräutern<br />

versteht er mehr, als wir beide zusammen.<br />

Und dann kommt er dort mit Leuten zusammen,<br />

die aus diesem neuen Land — mille diables — ich<br />

weiss nicht mehr wie es heisst, gekommen sind,<br />

die sollen wunderbare Gewächse und Samen mitgebracht<br />

haben.»<br />

«Ja, wunderbar, ja, ja...» brummte die Alte;<br />

und dann schlief sie wieder ein. Auch der greise<br />

Gärtner begann vor sich hin zu träumen.<br />

Ein paar Monate später starb Franz II., und<br />

Karl IX. bestieg den Thron. Er beliess alles beim<br />

gleichen, so auch seinen Gärtner, dessen Namen<br />

er nicht einmal kannte. Dieser aber kam zu seinem<br />

ganzen grossen Erlebnis an einem wunderbaren<br />

Junimorgen, als plötzlich jemend durch die<br />

Tür strürmte, der fröhliche Jean Nicot, und ausrief:<br />

«Herr, ich habe ganz schöne, neue Kräuter.<br />

Ueber mannshoch wachsen sie und sie riechen<br />

gut!»<br />

Sorgfältig, in ganz lindes Leinen eingehüllt,<br />

hatte er die, wir würden heute sagen modernste<br />

Pflanze mitgebracht. Rosarote Blütenkelche besass<br />

sie, faltig längliche Blätter, einen ziemlich harten<br />

Stengel. Und tatsächlich, der Geruch war aromatisch,<br />

wirkte besonders im Welkstadium beinahe<br />

berauschend...<br />

Die Weltgeschichte meldet heute: Im Jahre<br />

1550 kam die erste Tabakpflanze aus Amerika<br />

nach Spanien, 10 Jahre später durch eben den<br />

vorgenannten Nicot nach Paris — aber geraucht<br />

wurde zunächst nicht. Erst die Spanier wiederum<br />

kamen auf diese Idee, dank ihrer Bekanntschaft<br />

mit den Indianern jenseits des grossen Wassejs,<br />

und nun begann ein europäischer Kulturkampf gegen<br />

und für den Tabak, was zeitweise sogar wilde,<br />

gesetzgeberische Massnahmen hervorrief, bis die<br />

Welt endlich zur Erkenntnis kam, dass ein kleines<br />

Laster, ein Lasterchen, nämlich das Rauchen, ihr<br />

erlaubt sein dürfe, unter Umständen sogar be j<br />

kömmlich sei, im Gegensatz zu vielen andern,<br />

immer geduldeten Unheil.<br />

Und so begann sich allmählich rund um den<br />

Erdball herum eine neue, bläulich schimmernde,<br />

die Zimmer durchschwebende, niemals sich auflichtende<br />

Wolkenschicht zu bilden — es ist der<br />

Zigarren-, der Pfeifen-, der Zigarettenrauch...<br />

Novembernacht des Jahres 1730 zu Potsdam.<br />

Friedrich Wilhelm I. von Perussen, ein sehr sparsamer<br />

Herr, dessen Hauptaufgabe darin bestand,<br />

die Geldschlampereien seines Vorgängers in Ordnung<br />

zu bringen, hatte eben wieder schwere Sorgen.<br />

Deshalb berief er gerade heute trotz Regen<br />

und Nebel seine Räte in das Schloss. Aber nicht<br />

allen war ein solches Konsilium angenehm. Warum?<br />

Das braungetäfelte Beratungszimmer war wohl<br />

gemütlich warm, das gelbe Kerzenlicht ergab eine<br />

betuliche familiäre Stimmung, Bierkrüge standen<br />

bereit, aber vor jedem Sessel lag eine Tonpfeife,<br />

denn — es musste geraucht werden. Manche Ex-<br />

Von Carl Hedinger.<br />

R7137<br />

zellenzen vertrugen das aber nicht. Friedlich Wilhelm<br />

I. konnte jedoch nur innerhalb seines Tabakkollegiums<br />

richtige Entschlüsse fassen. Er brauchte<br />

diese Atmosphäre, so anspruchslos er sonst auch<br />

war, auf diesem Milieu bestand er.<br />

Es gibt eine köstliche Zeichnung des Malers<br />

Adolf von Menzel, die in genialer Nachempfindung<br />

so eine «tabakhistorische» Situation darstellt. Aus<br />

seidendünnen, leicht verschummerten Bleistiftstrichen<br />

schuf der Meister eine fantastische lebendige<br />

Rauchimpression.<br />

*<br />

E. T. A. Hoffman's Gespensterfiguren rauchen<br />

«eine Cigarro», er selbst, wenn er mit Devrint bei<br />

Lutter und Wegener zu .Berlin zechte, qualmte<br />

aus einer Pfeife. Kaiser Franz Josef liebte seine<br />

Virginia, und so wurde diese zum geradezu typischen<br />

Genussrequisit der Vorkriegsmännerwelt.<br />

Gewisse Rauchsorten gehörten zu einem gewissen<br />

Stil.<br />

Bald aber vollzog sich wiederum ein geradezu<br />

historischer Wandel: «Das süsse Gift, das kleine<br />

bisschen Nicotin» wird folgerichtig, einer immer<br />

nervöseren Zeit gemäss zur Zigarette. Interessant<br />

und bezeichnend: vor kurzem las ich einen herzlich<br />

antiquierten Roman, der ungefähr in den<br />

achtziger Jahren geschrieben worden ist, und darin<br />

kommt nachstehender Satz vor: «Sie rauchte irgend<br />

etwas, so ein dünnes Papierröllchen, ich<br />

weiss nicht genau, was das eigentlich ist...»<br />

Wir von heute wissen es sehr genau. Nur ganz<br />

selten vorkommende Tugendbrüder oder kranke<br />

Menschen können ohne «so ein dünnes Papierröllchen<br />

» auskommen. Die Zigarette ist Spielzeug<br />

und fasst selbständiges Stimulans; früher kokettierten<br />

die jungen Damen mit einem Fächer, heute<br />

flirten sie mit der Zigarette. In Lust und im<br />

Schmerz, in Wut und in Liebe, im Singen und<br />

beim Reden — fast könnte man sagen —im Wald,<br />

und auf der Heide : es wird geraucht. Niemand<br />

kann wissen, wie es sich dieserart in hundert oder,<br />

fünfhundert Jahren verhalten wird, eins ist sicherV"<br />

dass man sagen wird: Das Zigarettenrauchen war<br />

ein Zeitsymbol.<br />

Und nicht nur das; "es bedeutet einen wesentlichen,<br />

volkswirtschaftlichen Faktor, denn er werden<br />

jährlich Milliarden verraucht und Millionen<br />

Menschen leben von dieser Industrie. Eine Armee<br />

von Ziffern auf einem statistischen Manöverfeld<br />

können diese Tatsachen beweisen. Aus Tabaksäcken<br />

könnte man Pyramiden bauen. Aus Rauch-'<br />

Wölkchen können Weltanschauungen entstehen .,.<br />

G. A. W.<br />

Rund<br />

um die Zigarre<br />

Nicht wahr, eine Zigarre ist gut oder schlecht.<br />

Entweder sie zieht — oder sie ist verstopft. Man<br />

könnte auch sagen: verstockt. Exempel:<br />

Erst glaubst du, du habest die Spitze zu kurz<br />

abgeschnitten. Du hilfst also nach. Vergebens. Du<br />

bohrst jetzt ein Löchlein mitten hinein in die<br />

Schnittfläche, indem du dir sagst: irgendein Knörpelclfen<br />

in den Tabakblättern verhinderte den Zug.<br />

Und nun versuchst du kräftig zu paffen. Zum zweitenmal<br />

ist es nichts.<br />

Ei der Donnerl Du wirst langsam nervös und<br />

saugst anhaltend an dem Qualmstengel. Glimmstengel<br />

kannst du ja nicht sagen, denn dieser Stengel<br />

glimmt ja gar nicht. Also saugst du weiter und<br />

erinnerst dich dabei, so du das Glück oder Unglück<br />

gehabt hast: vor Zeiten eine Gymnasiastenbank<br />

gedrückt zu haben, wie du dort die unregelmässigen<br />

lateinischen Verba aus den Fingern gesogen<br />

hast. Meist ohne Erfolg, wie auch hier, denn<br />

es bleibt dir nur ein scheussliches Ding von Nikotinsaft<br />

auf der Zunge zurück. Du erneuerst und<br />

verdoppelst deine Anstrengung, um die Zigarre<br />

zum Glimmen zu bringen. Umsonst.<br />

Du drückst nun (noch immer in relativer Selbstbeherrschung)<br />

mit vorsichtig gespitztem Daumen<br />

und Zeigefinger am Bäuchlein der Zigarre herum<br />

und gedenkst so in deiner Harmlosigkeit das sicherlich<br />

an einer Stelle lädierte Deckblatt daraufhin<br />

zu prüfen. Während dieser Bemühung arbeitet<br />

dein Gehirn: Was also ist mit dieser Zigarre bloss<br />

los? Ist sie schiefgewickelt oder schlecht abgelagert?<br />

Oder zu, dicht gepresst? Oder ein überhaupt<br />

unentzündbares Kraut? Also eine ausgewachsene<br />

Missgeburt?<br />

Nun, sei dem so oder so, — dein Auskultieren<br />

des Zigarrenbäuchleins endet damit, dass das bis<br />

zum Beginn deiner Kunstgriffe tadellos gewesene<br />

Deckblatt nun wirklich mit einem Knistern, das<br />

wie hämischer Spott sich anhört, aufspringt, platzt<br />

— und von einem Ende zum andern rissig wird.<br />

Ja, jetzt endlich hat der Gegenstand deiner<br />

Sorge und deines steigenden Grolls genügend Luft<br />

— leider an der verkehrten Stelle! Und das ist<br />

dann das Ende deiner Geduld und Sorgfalt. Dazu<br />

hast du nun dieses Schmachkraut tagelang in deiner<br />

Zigarrentasche herumgetragen! Wütend wirfst<br />

du das schnöde Kraut in eine Ecke.<br />

Bist du an diesen Aergernissen nicht selber<br />

schuld? Bevor man eine Zigarre in das Etui<br />

steckt, guckt man sie sich beim Kauf erst richtig<br />

an. Innere Schäden kann man zwar auch einer<br />

Zigarre nicht ohne weiteres ansehen. Für einen<br />

Kenner gibt es aber doch gewisse Merkmale, woran<br />

man dies und jenes Bedenkliche auch von aussen<br />

an einer Zigarre erkennen kann. Und hat man<br />

trotz sorgfältiger Auswahl dennoch einen Missgriff<br />

getan, so ist das, mit Verlaub gesagt, noch immer<br />

kein Grund, cholerisch zu werden. Gibt es da<br />

nicht das gute Heilmittel des stoischen Lächelns?<br />

Und gibt es nicht die Möglichkeit, eine Zigarre,<br />

so sie sich als verstopft, verstockt, ja, als direkt<br />

widerborstig, fast möchte man sagen: charakterlos<br />

erweist, gegen eine andere, bekömmliche auszutauschen<br />

und jene für uns untaugliche einem robusteren<br />

Liebhaber gleich von vernherein zu überlassen?<br />

Vergessen wir nicht, d i e Zigarre hat den<br />

weiblichen Artikel. Da ist immer damit zu rechnen,<br />

dass es ohne Ueberraschungen nicht abgeht.<br />

Ja, die Launen einer Zigarre dürften uns Männer<br />

nicht aus dem Konzept bringen.<br />

Früh lings - Sk ifah rt<br />

i "•" VoruNini von Arx-Zogg.<br />

Wie wenig Menschen wissen davon, wie wenig<br />

, Menschen haben es je erlebt: Das Frühlings-Skifahren.<br />

Oft Wundere ich mich, warum jetzt im Mai<br />

nicht mehr Skiläufer zu uns in die Berge ziehen.<br />

Sei nicht so bequem, lieber Skifahrer, du denkst<br />

wohl, dass keine Bahn, kein Skilift, kein Autobus<br />

mehr fährt, denkst nur an mühsames Steigen und<br />

Brettertragen, denkst leider nicht, dass du tausendfach<br />

belohnt wirst, wenn dein Ziel durch eigene<br />

Kraft, nur durch dich allein erreicht ist. Glaube<br />

mir, es ist unwahrscheinlich schön, früh morgens<br />

um 8 Uhr auf einem weissen Gipfel zu stehen, die<br />

Welt tief unter dir zu sehen, zu spüren, dass du<br />

zu den Auserwählten gehörst, die hier oben weilen<br />

dürfen, zu wissen, dass alles hier, nah und fern,<br />

dein Vaterland ist, deine stolze, herrliche Schweiz.<br />

Es ist etwas so schönes um solche Freude. Die<br />

armen Menschen, die sich nicht mehr freuen können,<br />

nicht freuen an der herrlichen Natur, an einem<br />

schönen Erlebnis!<br />

Die Abfahrt, die Krönung dieses Tages, nimmst<br />

du hin in seliger Lust, als von allem übrigen losgelöster<br />

Mensch. Vergessen ist für Stunden die<br />

Zeit der Rennpisten, ja selbst der ganze Winter.<br />

Du erlebst das Frühlings-Skifahren als ein anderer<br />

Mensch, du wünschest dir unbewusst, diese Fahrt<br />

im Sulzschnee, über Gletscher, über glatte, saubere<br />

Hänge, über die Wiesen mitten in die Krokus hinein<br />

möge nie enden. Doch beim letzten Kristianiaschwung<br />

überkommt dich blitzartig die traurige<br />

Gewissheit, dass draussen in der Welt ein hässlicher<br />

Krieg geführt wird und der Atem stockt fast,<br />

weil in dir unversehens ein Gedanke auftaucht:<br />

wird unsere liebe Schweiz, die uns durch ihre herrliche<br />

Natur soviel gibt, daran vorbeikommen?<br />

Wenn du dann unten über die Wiesen gehst<br />

mit den geschulterten Ski, die dir ein guter Kamerad<br />

geworden sind, so kommt dir zum Bewusstsein,<br />

dass wir im Skifahren Geist und Körper kräftigen<br />

für unser Vaterland, und der Wunsch wird<br />

gross, recht viele möchten den weissen Sport betreiben,<br />

um gerüstet zu sein für kommende schwere<br />

Tage.<br />

Was ist es wohl, was uns in eine so freudige<br />

Stimmung versetzt beim Frühlings-Skifahren? Ist<br />

es, dass du als kleiner Mensch so hoch über allen<br />

andern stehst, ist es der herrliche Sulzschnee oder<br />

gar die blühenden grünen Wiesen, der Gedanke<br />

an dein Vaterland? Was 'wissen wir Menschen<br />

schon! Nur das eine fühlen wir: die Freude ist<br />

mächtig tief und wird uns bleiben. Es war ja so<br />

schön I<br />

Farbenfroher Diebesfang<br />

Ein Apotheker in Nantes musste seit Einbruch<br />

der grossen Kälte die betrübliche Feststellung machen,<br />

dass seine in einem offenen Schuppen aufgestapelten<br />

Kohlenvorräte unverhältnismässig rasch<br />

sich verminderten. Um den Dieb zu eruieren, strich<br />

er mehrere Kohlenstücke mit einer Lösung von<br />

Methylenblau an und stäubte dann über den ganzen<br />

Haufen eine leichte Schicht von übermangansaurem<br />

Kali, das sich bekanntlich rötlich färbt, sobald es<br />

feucht wird. — Am nächsten Morgen bat der Apotheker<br />

zwei Polizisten, ihn bei der Verfolgung einer<br />

roten Spur zu begleiten, die sich deutlich sichtbar<br />

von seinem Hause aus im Schnee hinzog und schliesslich<br />

zur Behausung einer Nachbarin, Mme. Gautier,<br />

führte. Die gute Frau leugnete selbstverständlich<br />

zuerst Stein und Bein, etwas mit den Diebstählen zu<br />

tun zu haben. Als aber der Apotheker aus dem in<br />

der Küche liegenden Kohlenhaufen ein paar Stücke<br />

herausgriff und diese das Wasser in einer Schüssel<br />

tiefblau färbten, konnten sich weder Frau Gautier<br />

noch die Polizisten diesem doppelt farbenfreudigen<br />

Beweis entziehen, und die geständige Diebin wurde<br />

ins Ortsgefängnis abgeführt.<br />

cpr.<br />

Liebesleute können nicht küssen<br />

Zu dieser Ueberzeugung sind im Laufe der<br />

Zeit die bedeutendsten amerikanischen Filmregisseure<br />

gekommen: Leute, die sich wirklich gern haben,<br />

sind fast nie imstande, vor der Filmkamera<br />

wirksame Kußszenen aufzuführen. Am besten dazu<br />

geeignet sind Paare, die sich vollständig<br />

gleichgültig sind, da natürlich auch solche Paare,<br />

die sich nicht ausstehen können, nicht für filmwirksame<br />

Küsse prädestiniert sind. Typisch ist die Aussage<br />

eines der berühmtesten Filmhelden unserer<br />

Tage, der einem Reporter «unter dem Siegel der<br />

Verschwiegenheit» anvertraute, bei Kuss-Grossaufriahmen<br />

schliesse er fest die Augen und denke<br />

intensiv an sein Lieblingskompott: kalifornische<br />

Pfirsiche. Nur auf diese Weise sei er imstande,<br />

den vom Regisseur gewünschten inbrünstig verzückten<br />

Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern.<br />

Beruf und Lebensdauer in der Statistik<br />

Die Versicherungsgesellschaften sind bekanntlich<br />

beim Abschluss von neuen Versicherungen äussert<br />

vorsichtig. Das bedingt aber, dass sie immer<br />

wieder neue Berechnungen über die zu erwartende<br />

Lebensdauer.des neuen Kandidaten anstellen.<br />

Man hat im Laufe der letzten Jahrzehnte ermittelt,<br />

dass sich die Langlebigkeit der Menschen<br />

etwa nach folgenden Gesichtspunkten einordnen<br />

lässt:<br />

Das mittlere Alter liegt heute zwischen 60 und<br />

65 Jahren. Geschäftsleute und Bauern kommen<br />

im Durchschnitt kaum über 62 Jahre hinaus. Aber<br />

Maler, Bildhauer, Musiker ( Schriftsteller usw. erreichen<br />

schon 66 Jahre. Militärpersonen, vor allem<br />

Generäle, kommen sogar bis auf 70 Jahre, natürlich<br />

nur dann, wenn kein Krieg stattfindet. Politiker<br />

und Geistliche aber scheinen wirklich den gesündesten<br />

Beruf zu haben, denn sie überschreiten mit<br />

Leichtigkeit die Grenze von 70 Jahren und erfreuen<br />

sich bis 80 oder 90 Jahre grösster geistiger Frische.<br />

Möbel aus Pferdeschadeln<br />

Die argentinischen-Gauchos haben seit Jahrzehnten<br />

eine grosse Fertigkeit in der Herstellung<br />

von Kleinmöbeln aus Pferdeschädeln erlangt. Dieser<br />

seltsame kunstgewerbliche Fleiss der Pferdehirten<br />

hat nun auch in der Hauptstadt des Landes,<br />

Buenos Aires, Eingang gefunden. Kunstvoll ziselierte,<br />

mit Einlagen aus Edelmetall versehene Möbelstücke<br />

aller Art findet man in den Möbelhandlungen,<br />

die zum Teil bereits einen schwunghaften<br />

Export in diesem Artikel betreiben. Durch die gesteigerte<br />

Nachfrage sind die Pferdeschädel in Argentinien<br />

naturgemäss stark im Preise gestiegen.<br />

Zyt isch do! Zyt isch do!<br />

Immer freudiger wird das Jubilieren und festlicher<br />

der Maienzauber am Thunersee, als gelte<br />

es, die Gäste würdig zu empfangen.<br />

Die Hoteliers stellen feine Menüs zusammen<br />

und Zimmer und Gärten werden für die Gäste<br />

bereitgemacht, da man zahlreiche Gewinner von<br />

Weekend-Gutscheinen der Thunersee-Tombola erwartet.<br />

Alle Dampfschiffe sind wieder in Betrieb, auch<br />

das stattliche, neue Dieselboot «Thun», das für<br />

den Pfingstverkehr erstmals praktisch in Dienst<br />

gestellt wurde. Die Gutscheine der Thunersee-<br />

Tombola für Tages-Generalabonnemente werden<br />

zahlreiche Inhaber zu einer genussreichen Fahrt<br />

auf dem Thuner- und Brienzersee verlocken.<br />

Der Absatz der Thunersee-Lose hat in den<br />

letzten Tagen einen mächtigen Auftrieb erfahren,<br />

wird doch dadurch die Möglichkeit geboten, für<br />

2 Franken ein genussreiches Weekend in herrlicher<br />

Maienzeit am schönsten See der Schweiz zu<br />

verbringen, s.<br />

Saccharin-Tablerten sind viel billiger<br />

und können Zucker überall ersetzen<br />

/ / Weifse Cartons 100 Tabl. 20 Cts.<br />

\S = Säntnft l'li Pfand Zucker<br />

Gelbes Dösdien 300 Tabl. 65 Cts.<br />

= SOstknft 4 Vi Pfund Zucker<br />

HERMESETAS Saccharin ohne Beigeschmack<br />

lAa.. Blaues Döschen 500 Tabl. Fr. 1.25<br />

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In jeder Menge frei erhältlich in Apotheken,<br />

Drogerien und Lebensmittelgeschäften.<br />

Schweizer Produkt/A.G. .HERMES' Zürich 2<br />

Saccharin ist aarantiert ünsthäcflich<br />

Zürich<br />

Bahnhof-Buffet<br />

Inhaber Primus Bon<br />

Vitznau<br />

Parkhotel<br />

Gebrüder Bon


JJO 20 — DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Waagrecht: 1. Berg im Kanton Graubünden.<br />

6. Nadelbaum. 7. Pfad. 9. Lärm, Tumult. 10. Schandfleck.<br />

12. Gerstenzucker. 14. Schwankend. 16. Fluss<br />

in Afrika. 17. Nebenfluss der Donau. 18. Rechnung.<br />

21. Schweizer Bundespräsident. 22. Fürwort. 24.<br />

Rosenartiger Schmuck. 25. Italienische Musiknote.<br />

26. Zeitmesser (Mehrzahl). 29. Gewässer (Mehrzahl).<br />

30. Griechischer Buchstabe. 32. Griechicche<br />

Göttin der Morgenröte. 34. Stenographisches bAkürzungszeichen.<br />

36. Schweizer Ort am Rhin.<br />

38. Afrikaner. 39. Bestandteile des Schuhs. 40.<br />

Städtchen in Niederösterreich. 41. Lieder. 42.<br />

Französische Stadt im Elsass.<br />

Senkrecht: 1. Fusshebel. 2. Stammvater. 3. Poetische<br />

Löwen. 4. Auerochs. S. Kreisschneidende.<br />

6. russische Herrscherin. 7. Grösstes Tier. 8. Gesetz,<br />

Verordnung. 9. Altnordische Meeresriesin.<br />

11. Hohlmass. 13. Kanonengestell. IS. Römische<br />

Hausgötter. 19. Schweizerischer Fluss. 20.Gutschein.<br />

21. Quadrillefigur. 23. Europäischer Fluss. 24.<br />

Glaubensabtrünniger. 27. Norm. 28. Kleidungsstücke.<br />

31. Versammlungsort der alten Griechen.<br />

32. Metall. 33. Nebenfluss der Weichsel. 35. Weibliche<br />

Gestalt des Alten Testaments. 37. Flachs.<br />

Die richtige Lösung zählt 4 Punkte.<br />

Einsendextermin : 21. Mai <strong>1940</strong>.<br />

Auflösung des Städte-Sterns.<br />

1. fiebern. 2. Zierden. 3. Kleider. 4. Warschau.<br />

5. Pietons. 6. Erdoele. 7. Dialoge.<br />

Fiesole - Dresden - Bristol - Warschan.<br />

Richtige Lösungen des Städte-Stern-Rätsels (Nr. 18)<br />

3 Funkte.<br />

A. Bachofen, Glarus; E. Benz jun., Goldach; Max<br />

ßertschmann, Basel; H. Boiler, Winterthur; Frl.<br />

Margrit Bossert, Lenzburg; M. Egli, Zürich; Frl.<br />

Margrit Epple, St. Gallen; Frau G. Fravi, Rapperswil;<br />

Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen; Frau A.<br />

Heusser, St. Gallen; Frau Dr. J Hopf, Bern; Frau<br />

Jacob, Winterthur; Frau H. Imsand, Münster; G.<br />

Laepple, Basel; H. Leimer, Bettlach; Frau E. iienhard,<br />

Töss; Hermann Lüthi, Basel; Frau E. Markoff,<br />

Buchs; Frau Marti, Ölten; Frau Y. Müller,<br />

Bern; Bruno Rampinelli, Basel; Frau Lisette Rock,<br />

Basel; Frl. M. Ruf, Winterthur, Frau Else Steinbömer,<br />

Schaan; Fritz Wenger, Bern; W. Wetterwald,<br />

Rüschlikon; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />

Ein Forträt<br />

Rätsel* Ercrlte<br />

BAHNH0FSTR.37-ZURICH-TEL36083<br />

gefällt<br />

Kreuzworträtsel<br />

Auf Kinikoi<br />

befehlen die Frauen!<br />

Wie sich eine Inselregierung bildete.<br />

Es scheint gar nicht so selten zu sein, dass bei<br />

weltfernen Stämmen, die nichts- von moderner<br />

Frauenemanzipation gehört haben, die Frauen<br />

eine grosse Rolle spielen. Es gibt afrikanische Negerstämme<br />

mit Frauen-Vorherrschaft. Man ist in<br />

Südamerika auf solche Völker gestossen, bei denen<br />

die Frau alles organisierte. Auch in Malakka,<br />

in Zentralasien, sind ähnliche Einzelfälle beobachtet<br />

worden. Aber die vollkommenste Frauenregierung<br />

hat man auf Minikoi ermittelt.<br />

Minikoi liegt zwischen den Malediven und Laccadiven,<br />

zwei Inselgruppen im Indischen Ozean.<br />

Die wichtigste Industrie besteht in der Ernte und<br />

Verarbeitung von Kopra.- Aber alles was mit Geschäften<br />

zusammenhängt, liegt in den Händen der<br />

Frau, die eine unumschränkte Herrschaft ausübt.<br />

Sie hat den Männern nur gnädigst erlaubt, sich um<br />

den Bootsbau zu kümmern und vielleicht noch die<br />

Navigation zu übernehmen, wenn die Kopra zum<br />

nächsten Hafen verschifft werden soll. Dort aber<br />

wird der Verkauf wieder von den Frauen besorgt.<br />

Dabei ist erstaunlich, dass die Bewohner Mohammedaner<br />

sind. Doch sie haben sich ihren eigenen<br />

Propheten erwählt, den Munba Mulyaka, der<br />

so predigt, dass die Frauen die Vorherrschaft für<br />

sich beanspruchen konnten. Mit den Portugiesen<br />

und später mit den Engländern schlugen sich die<br />

Inselbewohner herum. Doch mit diesen gefährlichen<br />

Frauen konnte niemand fertig werden und<br />

darum hat man sie lieber sich selbst überlassen.<br />

CAPAN DACHE<br />

Blei-und Farbstifte derHeifllfl<br />

Bunte<br />

Umschau<br />

Neue Superlative<br />

Wussten Sie schon,... ,<br />

... dass die grösste Blume der Welt auf der<br />

Insel Sumatra beheimatet ist? Ihr wissenschaftlicher<br />

Name ist c Rafflesia Arnold! >, ihre Blüte ist so<br />

gross wie ein Kohlkopf und erreicht nach dem<br />

Aufblühen einen Durchmesser von 1 Meter. Ihr<br />

Gewicht beträgt in ausgewachsenem Zustand bis<br />

zu 10 Kilo.<br />

*<br />

...dass das grösste Edelweiss in China, und<br />

zwar in der Provinz Setschuan blüht? Es wächst<br />

auf alpenartigen Wiesen, seine Höhe beträgt 1<br />

Meter und sein Stern hat einen Durchmesser von<br />

12 Zentimeter.<br />

... dass der vor nicht allzulanger Zeit entdeckte<br />

kleinste Vogel der Welt, der Graukolibri,<br />

gerade so grdss ist wie eine Biene? Seine Heimat<br />

ist Mittelamerika.<br />

...und dass das kleinste Säugetier, die Zwergmaus,<br />

die auch in Europa vorkommt, nur 3 cm lang<br />

ist?<br />

... dass das schwerste Gehirn, das bisher jemals<br />

von Wissenschaftlern untersucht wurde, einem<br />

geistesschwachen Londoner <strong>Zeitung</strong>sträger<br />

gehört hatte? Es wog 2485 Gramm. Die allgemein<br />

verbreitete Ansicht, dass das Gehirngewicht in direktem<br />

Verhältnis zur Intelligenz eines Menschen<br />

steht, dürfte durch die vor einiger Zeit gemachte<br />

Feststellung ein für allemal widerlegt worden<br />

sein, wonach das durchschnittliche Gehirngewicht<br />

von 60 anerkannten Geistesgrössen 1585 Gramm<br />

betrug, hingegen dasjenige von 10 Idioten und<br />

fünf Wahnsinnigen 1800 Gramm 1<br />

«..das die erste Naturgeschichte In deutscher<br />

Sprache im Jahre 1350 in Wien erschienen ist?<br />

Verfasser war der damals sehr bekannte Kirchenpolitiker<br />

und Naturwissenschaftler Konrad von<br />

Megenberg.<br />

.... dass den höchsten Preis, der Jemals für<br />

eine Blume bezahlt wurde, nicht etwa eine seltene<br />

Orchis, sondern eine Nelke erzielte? Es war im<br />

Jahr 1932, und der Preis belief sich auf nicht weniger<br />

als 120000 Schweizer Franken.<br />

... dass die wenigsten Briefe in China geschrieben<br />

werden, die meisten hingegen in England?<br />

Gemeint ist natürlich: im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.<br />

Jeder Engländer schreibt im Durchschitt<br />

100 Briefe im Jahr, jeder Chinese aber nur<br />

einen.<br />

...dass vom menschlichen Auge unter allen<br />

Farben Rot am schnellsten erfasst wird? Die f Anstiegszeit»,<br />

das heisst die Zeitspanne, die zwischen<br />

dem Eintreffen des Reizes im Auge und seinem<br />

Bewusstwerden liegt, ist bei Rot um drei Hundertstel<br />

Sekunden kürzer als bei Blau.<br />

.»..das? auf der New Yorker Weltausstellung<br />

die dünnste Röhre der Welt zu sehen war. Sie ist<br />

aus reinem Nickel hergestellt. Ihr äusserer Durchmesser<br />

beträgt 0,066, ihr innerer, lichter Durchmesser<br />

0,018 Millimeter.<br />

C. Pr.<br />

Deshalb Scharlatan. In Antwerpen stellte man<br />

einen Arzt fest, der als Scharlatan auftrat, weil er<br />

so mehr Kunden gewann.<br />

* m *<br />

Sie verstehen 12 Worte. In Hinterindien werden<br />

Affen erst dann als dressiert betrachtet, wenn sie<br />

auf 12 Kommandorufe genau reagieren und die Befehle<br />

ausführen.<br />

• • •<br />

Sie machten Spinat daraus. In Europa wurde<br />

der erste Tee als Spinat gekocht bzw. mit Zwiebeln<br />

angerichtet, da Rezepte für die Teezubereitung<br />

fehlten.<br />

* * *<br />

Im frischen Wasser - kein Jod. Es dürfte<br />

vielfach unbekannt sein, dass nur Meerfische einen<br />

gewissen Jodgehalt aufweisen, während Süsswasserfische<br />

jodfrei sind.<br />

Zwiesprache.<br />

«Findest da nicht auch, Erich, dass verheiratete<br />

Männer viel älter werden als unverheiratete?»<br />

Ehemann: «Hast schon recht, aber viel schneller.»<br />

Ein Ausweg.<br />

«Wie gefallt dir die Krawatte, die mir meine<br />

Frau zu Weihnachten geschenkt hat?»<br />

«Gar nicht.»<br />

«Mir gefällt sie auch nicht, aber tragen muss<br />

ich, sie, da hilft nichts.»<br />

«Nä, dann lass dir wenigstens einen Vollbart<br />

stehen.»<br />

Knüsh hat Schulden.<br />

Tausend Franken an Meier.<br />

Knüsli schickt seinen Jungen zu Meier: «Hier<br />

schickt mein Vater das geborgte Geld zurück.»<br />

Meier zählt und zählt. «Aber das sind doch nur<br />

fünfhundert?»<br />

Der Junge nickt: «Vater sagt: Kinder zahlen die<br />

Hälfte.»<br />

«Fntzchen», verlangt der Lehrer in der Schule,<br />

«nenne mir vier Tiere, die in der Polarzone leben.»<br />

Fritzchen denkt nicht lange nach:<br />

«Zwei Seehunde und zwei Eisbären,Herr Lehrer.»<br />

«Als du mich heiratetest, hast du mir versprochen,<br />

alle meine Ansprüche zu bestreiten!»<br />

«Ja!»<br />

«Nun, ich brauche dringend einen neuen Mantel.»<br />

«Das bestreite ich!»<br />

(Setto bello)<br />

Der geeignete Mann.<br />

Wir hatten in unserer Kompagnie, die durch<br />

ihre gute Marschleistung allgemein auffiel, einen<br />

Gesellen, der nie mitkam. Immer lief er schnaufend<br />

und pustend hinterher und erklärte, dieses scharfe<br />

Tempo nicht durchhalten zu können.<br />

«Was bist denn im Zivil?» fragten wir ihn.<br />

Er brummte: «Depeschenträger.»


Hl AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG,. 14. MAI. <strong>1940</strong>. — N° 20<br />

Farbe im Frühlingsschuh<br />

Wohl noch nie sprach die Farbe im Schuh so Schuhwerk herrscht starkes Verlangen. Diesem Bedürfnis<br />

antwortet die Schuhmode mit elastischem<br />

lebhaft wie heute mit. Dies geht soweit, dass die<br />

elegante Schuhmode das schwarze Schuhwerk zu<br />

vergessen scheint. Wir deuten dieses Betonen lebensfroher<br />

Farben als Flucht in eine frohere als die<br />

uns umgebende Welt. Das gleiche tun auch alle<br />

Kleider, bei denen Schwarz nicht häufig ist. Es<br />

schwindet fast ganz aus dem Sfrassenbild an sonnigen<br />

Frühlingstagen, die uns so viel aufgehellte,<br />

frische Farben bewundern lassen. Die dankbare<br />

Wirkung wohlausstudierter Farbengegensätze<br />

hängt mit vom farbenschönen Schuhwerk ab. Dessen<br />

rötliche Blau, Blutrot, warme rötliche Braun<br />

und erlesene Rost bis zu den heiteren Naturkalbledern<br />

hin klingen an in sonstigen Ledersachen, so<br />

in Tasche und Handschuhen. Die gleichen Farben<br />

wiederholen sich überdies an Escharpen und Ansteckblumen.<br />

Passepoils nehmen an jugendlichem<br />

Schuhwerk die Kontrastwirkung auf. Zu den genannten<br />

Farben fügt die Schuhmode noch Weiss<br />

hinzu, das mit ihnen an manchen Modellen dekorativ<br />

verbunden wird. Hier mag sich dann auch<br />

Schwarz, in Kombination mit diesem reinen Weiss,<br />

hervorwagen. Wir bemerken, dass die modisch am<br />

Flexible Trotteur-Offengehen-Sandale mit klassischbreiter<br />

Bride und bequemem Rillenabsatz. Aus weichem<br />

Naturleder. Zu Strand- und Ferienkleidern<br />

besonders gut passend.<br />

BALLY-Modelle, gesetzlich geschützt.<br />

Reizende, zehe'nfreie Sommersandale von klassischer<br />

Schönheit. Sie gehen wie barfuss auf weichem<br />

Meeressand au£ den dicken Korksohlen. Die durch<br />

den breiten Absatz gezogene, originelle Bridenbindung<br />

lässt Ihre Füsse besonders schlank und schön<br />

gewachsen erscheinen.<br />

meisten charakteristischen Ballyrnodelle, die mit<br />

diesen geannten, erlesenen Farbtönen geschmückt<br />

sind, sich vorwiegend glatte, glänzende Leder zulegen,<br />

mitunter fällt uns leichte Grainierung daran<br />

auf. Spiegelglatt erscheinen schöne Naturkalbleder;<br />

im übrigen steht Modacalf voran, das weich<br />

und geschmeidig im Tragen, uns Annehmlichkeit<br />

des jetzt weniger gebrauchten Chamois vergessen<br />

läss. Die Frauen besassen von jeher eine gewisse<br />

Eleganter, bequemer Nachmittagsschuh mit offener<br />

-Ristpartie und aparter Schnürung. Die feinen Per-<br />

'forationen, wie die Kappennaht auf der Plattformzehenpartie,<br />

geben die sommerliche Note.<br />

Vorliebe für Reptilleder; Krokoschuhe gehörten<br />

stets auf ihren Wunschzettel. Nun begeistern sie<br />

sich von Neuem für leicht und graziös wirkende<br />

Eidechs- und Kfokoneuheiten und legen sich natürlich<br />

auch einen Schuh aus Fischleder zu. Zum Beispiel<br />

greifen sie nach der mit einem Rautennetz<br />

gezierten Haut eines Sole. Nach schmiegsamem<br />

Klassische Sommersandale, originell geflochten, mit<br />

freier Zehen- und Fersenpartie. Die lederüberzogene<br />

jdicke Korksohle verleiht 'den leichten, federnden<br />

Gang. Ein Barfuss-Schuh par excellence, aus weichem<br />

Leder, naturbraun oder modefarbig.<br />

Abstimmung über die Zulässigkeit der<br />

«Tötung auf Verlangen».<br />

Im Anschluss an eine erregte <strong>Zeitung</strong>sdebatte<br />

über die Zülässigkeit der Euthanasie, d. h. der<br />

Tötung alter, unheilbar kranker Menschen auf ihr<br />

eigenes Verlangen, veranstaltete das bekannte amerikanische<br />

«Institut für die öffentliche Meinung» eine<br />

Abstimmung über die Frage: «Bist du für den Gnadentod<br />

unter Regierungsaufsicht für unheilbare<br />

Kranke?» Von den Befragten sprachen sich 46%<br />

für, 54% gegen den «Gnadentod» aus. Interessant<br />

ist, dass sich von den befragten Frauen 68% gegen,<br />

von den Männern nur 51% gegen die Euthanasie<br />

stellen: aber noch wesentlich interessanter ist die<br />

Unsere Karte<br />

Leder an Sohle und Schaft. Ja, sie geht soweit,<br />

für Gesellschaftszwecke ganz dünnes Suede mit<br />

einem leichten, gummielastischen Stoff zu hinterkleben<br />

und damit den Schaft handschuhgleich anschmiegend<br />

zu machen.<br />

Die Kriegszeit hemmte die Schuhmode nicht in<br />

ihrer Erfindung. Aber sie liess sie, der Zeitstimmung<br />

gemäss, einfacher, vernünftiger und zweckmässiger<br />

werden. Weniger Variationen der scharf<br />

herausgearbeiteten Grundtypen kennzeichnen die<br />

Ballykollektion, deren Modeile richtunggebend für<br />

die Schuhmode sind. Wir entdecken nur eine<br />

beschränkte Anzahl von Formen, die schmucklos<br />

bleiben; ihre farbig abstechenden Passepoils,<br />

leichte, neuartig wirkende Lochungen, dünne<br />

Steppzeilen dienen vor allem zum Betonen der<br />

Hauptlinien des Schnitts. Diese umreissen einen<br />

grosszügig geschnittenen, vielfach mit Carespitze<br />

versehenen Schuh, der auf dicker Sohle und auf<br />

kräftigem Absatz ruht. Mit viel Geschmack vollzieht<br />

sich die Durchbildung von Sohle und Stützen,<br />

die dem Schuh einen wuchtigen Zug verleihen.<br />

Darauf lässt sich sicher und mühelos gehen, wie<br />

es die tatenlustige, vielbeschäftigte Frau heute<br />

sehr nötig hat. Mag er als glatter, gern in Plateauform<br />

gehaltener Schnürschuh daherkommen, als<br />

Schlüpfer auf dem Rist ansteigen, oder als kunstvolle<br />

Sandale mit verflochtenen Lederbändern verarbeitet<br />

sein, stets charakterisiert das Modell die<br />

stark aus Leder, Kork oder Gummi bestehende<br />

Sohle. Diese sticht farbig vom Schaft ab und ist<br />

oft selbst aus zwei, drei mehrfarbigen Schichten<br />

zusammengefügt. Der kräftige, kantige Absatz ist<br />

niedrig, vermeidet vielfach jede Rundung und erhebt<br />

sich auf einem rechteckigen Grundriss. Ihm<br />

tritt die keilförmige Liftstütze zur Seite, die sich an<br />

Strossen- wie Gesellschaftsschuhen vorfindet.<br />

Der ausgesprochen sportliche Einschlag allen<br />

aktuellen Schuhwerks zählt zu den überraschendsten<br />

Zügen der heutigen Schuhmode. Damit drückt<br />

sich der Sieg des Trotteurtyps aus, der nun überall<br />

Zutritt gewonnen hat. Wer einmal gern einen<br />

schlankeren höheren Absatz wünscht, wählt einen<br />

glatten oder gerillten Bottierabsatz zu Gesellschaftszwecken,<br />

der doch viel mehr Stabilität und<br />

Kraft besitzt als der zerbrechlich wirkende<br />

Louis XV. der zur Zeit nicht ins Modeprogramm<br />

gehört. Damit fällt auch das kokett, hilflose Trippeln<br />

mancher Frauen dahin, das besser in die Zeit<br />

der Sänften gepasst hat als in die Epoche des<br />

Sports, des Autos und der weiblichen Berufstätigkeit.<br />

E. Seh.<br />

Tatsache, dass die Einstellung dagegen um so<br />

deutlicher wird, je älter die Abstimmenden sind -<br />

mit anderen Worten, je näher sie die Frage persönlich<br />

angeht. Von den Personen unter 30 Jahren waren<br />

nur 48% (also weniger als die Hälfte) gegen den<br />

Gnadentod, von den Personen zwischen 30 und<br />

49 Jahren waren es schon 56% und von den Personen<br />

im Alter von 50 Jahren und darüber sprachen<br />

sich 59% dagegen aus.<br />

Ein völlig abweichendes Ergebnis hatte übrigens<br />

eine vor nicht allzulanger Zeit in England veranstaltete<br />

Abstimmung über die gleiche Frage: hier<br />

waren es 69%, also mehr als zwei Drittel der Befragten,<br />

die sich für die Euthanasie einsetzten.<br />

1:650'000 — 5-farbig<br />

Blattgrösse 72x84 cm<br />

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Verlag Hallwag Bern<br />

Hand- und Fusspflege —<br />

im Frühling besonders wichtig<br />

Im Frühling hat der Mensch das Gefühl, dass<br />

er auch seinen Körper erneuern müsste. Wenn<br />

draussen alles blüht, warum sollen da die Füsse<br />

gerade besonders schmerzen — und die Hände<br />

rauh und rissig sein?<br />

«Wenn ich alle Hausarbeit selbst machen muss,<br />

Gemüse richten und den Boden aufwischen, dann<br />

kann ich keine zarten weissen Hände haben !><br />

klagt wohl manche Hausfrau. Aber warum denn<br />

nicht? Kosmetik hat nichts mit Eitelkeit zu tun, gepflegt<br />

sein ist e'ine Selbstverständlichkeit, an der<br />

keine Frau, die etwas auf sich hält, vorübergehen<br />

sollte.<br />

Und keine Zeit dazu haben? Ach, das ist nur<br />

Ausrede! 10 Minuten für die Körperpflege kann<br />

jede Frau erübrigen! Man braucht nicht immer<br />

teure Kosmetika zu kaufen; man kann aus allen<br />

möglichen Dingen, die im Haushalt vorhanden<br />

sind, sich Schönheitsmitte! selbst herstellen!<br />

Vom Schaben der ersten jungen Mohrrüben<br />

oder Kartoffeln sind die Hände dunkel geworden.<br />

Wasser und Seife helfen da nicht — aber ganz<br />

einfach werden die misshandelten Finger wieder<br />

weiss: man wäscht die Hände mit einem Stück<br />

Zitronenschale und reibt sie hinterher mit Fettcreme<br />

ein! Zwiebeln sind auch ein gutes Mittel,<br />

die Hand weiss und weich zu erhalten. Wenn man<br />

eine grosse Zwiebel auskocht und dann die Hände<br />

in diesem Wasser wäscht, verschwinden auch die<br />

hartnäckigsten Gemüseflecken! Keine Angst, dass<br />

die Hände dann nach Zwiebel riechen — ein<br />

Schuss Wasserstoff in das Abspülwasser vernichtet<br />

jeden Geruch!<br />

Mit feuchten Händen darf man nicht an die<br />

Frühlingsluft gehen, sie werden sonst unweigerlich<br />

rauh und rot! Immer gut abtrocknen, und, wenn<br />

sich die erste Rötung zeigt, mit Fettcreme und<br />

Glyzerin einfetten!<br />

Im Frühling schmerzen die Füsse besonders<br />

leicht, auch hier ist die lästige Bildung der Hornhaut<br />

besonders unangenehm bemerkbar! Fusspflege<br />

verlangt gar nicht so viel Mühe. Allerdings<br />

werden die Fußschmerzen nicht besser, wenn man<br />

den Tag über in Pantoffeln herumläuft, im Gegenteil:<br />

Schuhe ohne Absätze fördern die Fussschmerzen,<br />

weil dann das Körpergewicht falsch<br />

verteilt ist und das Fussgewölbe sich senkt! Sehr<br />

wohltuend ist am Abend das warme Fussbad, dem<br />

man etwas Kochsalz zusetzt. Allerdings darf man<br />

die Füsse nicht zu lange weichen lassen — höchstens<br />

5 Minuten —, damit die Haut nicht zu weich<br />

wird und sich wund scheuert. Gutes Antrocknen<br />

ist sehr wichtig für die Durchblutung des Fusses.<br />

Nach jedem' Bad massiert man den Fuss mit Feftcreme<br />

tüchtig durch —. und schon nach wenigen<br />

Tagen wird man merken, dass die Fußschmerzen<br />

verschwinden.<br />

Nagelpflege an den Füssen ist im Frühjahr besonders<br />

wichtig. Vor allen Dingen muss darauf geachtet<br />

werden, dass die Fussnägel nicht einwachsen.<br />

Vorsichtg muss man die Nagelhaut herabschieben,<br />

die Haut fortschneiden und die Nägel<br />

eincremen. Das Fussbadewasser muss weich<br />

sein, ein Kräuterbad einmal in der Woche erfrischt<br />

den Fuss der müden Hausfrau ganz ungemein.<br />

Frühlingszeit soll Erneuerungszeit sein! Alle<br />

Schlacken vom Winter werden aus dem Körper<br />

entfernt! Viel frische Milch, viel grüne Kräuter,<br />

Obst und Salat verhelfen uns zu einem blütenweissen<br />

Teint! Keine Angst vor der Frühlingssonne<br />

— auch wenn es Sommersprossen gibt. Diese ersten<br />

Sommersprossen verschwinden wieder, wenn<br />

sich die Haut an die frische Luft gewöhnt hat!<br />

Innerlich und äusserlich müssen wir uns erneuern<br />

— 10 Minuten Körperpflege sind dafür<br />

nicht zu viel. N. R.<br />

Lippenstift verbirgt Krankheiten.<br />

Auf einer Tagung englischer Aerzte wurde dieser<br />

Tage von verschiedenen Seiten Klage darüber<br />

geführt, dass bei einer Reihe von Krankheiten die<br />

Diagnose bei weiblichen Patienten durch die Verwendung<br />

von Lippenstiften und die Färbung der<br />

Fingernägel ungemein erschwert werde. Während<br />

früher ein Arzt beim Anblick einer Patientin zumeist<br />

auf den ersten Blick aus dem Aussehen von Lippen<br />

und Nägeln schliessen konnte, ob sie blutarm oder<br />

unterernährt war, ist dies heutzutage in den meisten<br />

Fällen nicht mehr möglich, und der Arzt ist auf das<br />

Resultat einer Blutuntersuchung angewiesen, um<br />

sich ein Urteil über den Zustand der Patientin bilden<br />

zu können.<br />

Dort wird Fleisch gespendet.<br />

Wenn in Amerika ein Mensch bei einem Autouniall<br />

seine Nase verliert oder ein Auge einbüsst,<br />

dann begibt er sich nach der äusserlichen Abheilung<br />

des Schadens zu einem sogenannten plastischen<br />

Chirurgen. Dieser bringt dann den Schaden in<br />

Ordnung. Diese Behebung des Schadens ist um so<br />

leichter, wenn der Patient bereit ist, die oft sehr<br />

erheblichen Kosten für die Beschaffung eines Ersatzteils<br />

von einem fremden Körper zu bezahlen. Im<br />

Grunde kann natürlich die Ueberpflanzung auch<br />

aus dem eigenen Fleisch erfolgen. Aber dazu sind<br />

zwei Operationen notwendig und recht viele Umstände.<br />

Nach dem Gesichtspunkt, dass Zeit Geld ist,<br />

haben sich die Amerikaner mehr und mehr entschlossen,<br />

fremdes Fleisch zur Behebung solcher<br />

Verstümmelungen zu benützen. Es wurde ein<br />

Grafting Donors Bureau eingerichtet, wo sich Menschen<br />

melden, die bereit sind, einen kleinen Teil<br />

ihrer eigenen Anatomie für fremde Personen zur<br />

Verfügung zu stellen. Diese fremden Körperteile<br />

werden aus den Ohren, den Nasen oder aus der<br />

Rippengegend genommen. Allerdings sind die<br />

überpflanzten Stücke relativ und selten viel grösser<br />

als 5 Zentimeter lang und 2 Zentimeter breit. Hunderte<br />

von Frauen und Männern haben sich bei<br />

dem Grafting Bureau eintragen lassen und warten<br />

jetzt auf Abruf, um einem Menschen mit einem<br />

lädierten Ohr oder einer zerstossenen Nase einen<br />

eigenen unbeschädigten Körperteil als Ersatz anzubieten.


N°20 — DIENSTAG, 14. MAI <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Eine allgemeine Benzinsteuer?<br />

Am 3. Mai empfing Bundesrat Celio eine Delegation<br />

der Via Vita. "Wir wir vernehmen, drehte sich<br />

die Aussprache dabei vor allem um das Problem<br />

der Besteuerung der Motorfahrzeuge, wobei, wie es<br />

scheint, dem neuen Chef des Post- und Eisenbahndepartements<br />

die Idee vorschwebt, das System der<br />

Benzinbesteuerung, zu dessen Anwendung sein<br />

Heimatkanton, der Tessin, seit dem 1. Januar <strong>1940</strong><br />

übergegangen ist, auf die ganze Schweiz auszudehnen,<br />

allerdings unter weitgehender Berücksichtigung<br />

der besonderen. Lage und Verhältnisse in<br />

den Kantonen.<br />

Aufhebung der Konzession B.<br />

Durch Bundesratsbeschluss vom 19. März 1929<br />

waren öffentliche gewerbsmässige Bundfahrten mit<br />

Automobilen der Konzessionspflicht unterstellt und<br />

mit Gebühren belegt worden (Konzession B 1 für<br />

Rundfahrten, B 2 für Reisefahrten). Am 30. April<br />

hat der Bundesrat nun einen Entschluss gefasst,<br />

wodurch der Vollzug dieser Vorschriften für die<br />

in der Schweiz niedergelassenen Automobilbesitzer<br />

bis auf weiteres, längstens jedoch für die Dauer<br />

des gegenwärtigen Kriegszustandes aufgehoben<br />

wird. Das heisst, dass die Pflicht zur Einholung<br />

der Konzession B 1 und B 2 einstweilen dahinfällt,<br />

zugleich aber, wie anzunehmen steht, auch die Entrichtung<br />

der bisher von den Konzessionären B 2<br />

erhobenen Zuschlagsgebühren für konkurrenzierte<br />

Transportanstalten.<br />

Der Bundesratsbeschluss vom 30. April <strong>1940</strong> gilt<br />

rückwirkend ab 1. Dezember 1939. Mit dieser Massnahme<br />

wird für das darniederliegende Gesellschaftswagengewerbe<br />

eine willkommene Erleichterung geschaffen.<br />

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Der dritte Junisonntag wird zu einem bedeutsamen<br />

Tag für das gesamte zürcherische Motorfahrzeugwesen,<br />

hat sich dannzumal doch das Zürchervolk<br />

über die Gesetzesvorlage auszusprechen, welche<br />

den Regierungsrat ermächtigen soll, die Anpassung<br />

der gegenwärtigen Verkehrssteuern an die Benzinrationierung<br />

vorzunehmen. Die Delegiertenversammlung<br />

der Kantonalen Strassenverkehrsliga besammelt<br />

sich Ende Mai in Zürich, um zum ganzen<br />

Problem Stellung zu beziehen. Dabei kommt selbstverständlich<br />

der Gestaltung der Vollziehungsverördnung,<br />

d. h. der Skala der Steuerreduktionen, das<br />

Hauptinteresse zu. Will man die Tausende von stillgelegten<br />

Motorfahrzeugen — und es dürften eher<br />

6000 als 5000 sein — aus ihrem Winterschlaf erwecken<br />

und wieder in Verkehr bringen, so ist es<br />

unerlässlich, dass die zu gewährenden Steuerermässigungen<br />

fühlbar auslallen, damit ein Anreiz<br />

besteht, trotz der geringen Brennstoffmengen den<br />

Wagen in Betrieb zu nehmen. Dabei steht zu hoffen,<br />

dass die zuständigen Behörden, bevor sie die Skala<br />

definitiv festlegen, den Verkehrsinteressenten als<br />

direkt Beteiligten Gelegenheit geben, sich zum Vorschlag<br />

zu äussern; denn es steht viel auf dem Spiele<br />

und mit halben Lösungen will man sich nicht abfertigen<br />

lassen. Wenn man sieht, wie andere Kantone<br />

mit niedrigeren Steueransätzen eine allgemeine<br />

Reduktion von 10 und 12 %> gewährt haben, so wird<br />

man verstehen, dass für zürcherische Verhältnisse<br />

eine durchschnittliche Senkung von 15—20 %• ein<br />

Minimum darstellt.<br />

Der Kanton Zürich erteilt eine Erdölkonzession.<br />

Der Zürcher Regierungsrat hat einem schweizerischen<br />

Geologen die Konzession zur Forschung<br />

nach Erdöl, Erdgas, Asphalt und Erdharzmineralien<br />

auf dem Gebiet einer Anzahl Gemeinden erteilt,<br />

zum erstenmal wieder seit 1924, als die Schürf-AG<br />

die Konzession für die allerdings erfolglos durch-<br />

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vorliegenden Falle hat es der Konzessionär lediglich<br />

auf Oberflächenuntersuchungen unter Zuhilfenahme<br />

von Schürfschächten und untiefen Bohrungen<br />

vorgesehen. Bei der Art der Konzession besteht für<br />

ihn keine Pflicht zur Vornahme einer Oelnachweisbohrüng,<br />

wohl aber hat er die Regierung über<br />

den Fortgang und die Ergebnisse seiner Arbeiten<br />

auf dem Laufenden zu halten. Sofern er auf Erdöl<br />

oder Erdgas stösst, kann er das Gesuch um eine<br />

Ausbeutungskonzession stellen, deren Bedingungen<br />

noch festzulegen wären.<br />

Nebenbei bemerkt haben die zürcherischen Behörden<br />

auch eine Schürfkbnzession für eine mit der<br />

Wünschelrute entdeckte angebliche Goldader von<br />

300 m Länge und einigen. Metern Breite auf dem<br />

Käferberg gewährt, freilich nicht, um sich Abgaben<br />

aus einer zukünftigen Goldgewinnung zu sichern,<br />

sondern lediglich um den beiden Goldgräbern Gelegenheit<br />

zu geben, sich durch höchsteigene Grabarbeit<br />

davon zu überzeugen, dass sie einem Wunschtraum<br />

nachgejagt haben. Was sich denn auch bestätigte<br />

: die Grabungen, die bis zu 11 m Tiefe<br />

gingen, förderten nichts zutage, und des Liedes Ende<br />

war deren Einstellung.<br />

Strammen<br />

Ausbau der römischen Zufahrtsstrassen.<br />

Die Arbeiten zur Erneuerung und zum Ausbau<br />

der Zufahrtsstrassen nach Rom, die derart beschleunigt<br />

werden sollen, dass ihr Abschluss bis zur Einweihung<br />

der E42 sichergestellt ist, haben kürzlich<br />

ihren Anfang genommen.<br />

Via Cassia und Via Fläminia treffen bei der<br />

neuen XXVIII-Ottobre-Brücke zusammen, um eine<br />

1 km lange Allee zu bilden, von der dann zwei Abzweigungen<br />

ausgehen. Dazu erfährt auch die Via<br />

Tähurtina eine Verbesserung, während die Via Littöria,<br />

welche die Via Appia nach Neapel ersetzt,<br />

auf eine Breite von 12 m ausgebaut wird und den<br />

ganzen- Pontinischen Acker durchquert. Mit dieser<br />

Strasse und der im Bau befindlichen Via Domiziana<br />

wandelt sich die 225 km lange Strecke zwischen<br />

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Aurelia wird mit der Piazza Irnerio verbunden werden,<br />

wo die grosse Allee beginnt, die durch den<br />

Janiculus-Tunnel nach der neuen Fiorentini-Brücke<br />

führt. Für diese großzügigen und umfassenden Arbeiten<br />

sind Aufwendungen in der Höh© von insgesamt<br />

60 000 000 Lire vorgesehen.<br />

An der rund 1000 km langen neuen Strasse, die<br />

Bagdad mit dem Mittelmeer verbinden soll, wird<br />

gegenwärtig die letzte Strecke, das 343 km lange<br />

transjordanische Stück, das zum grossen Teil durch<br />

die Syrische Wüste führt, fertiggestellt. Auf der<br />

einen Seite befindet sich das palästinensische Stück<br />

(93 km von Haifa bis Jisr al Mejame an der transjordanischen<br />

Grenze) bereits in voller Benutzung;<br />

auf der anderen Seite existiert die ca. 600 km lange<br />

irakische Strecke schon zum grossen Teil als asphaltierte<br />

Strasse. Nach Inbetriehnahme der ganzen<br />

Strasse — deren Kosten auf 1,5 Mill. £ veranschlagt<br />

sind — wird die Entfernung zwischen Bagdad<br />

und dem Mittelmeer auf rund 12 Autostunden<br />

reduziert sein.<br />

Beim Bau der neuen Strasse, die seit kurzem<br />

die westafrikänischen Kolonien Frankreichs verbindet,<br />

wird neuerdings zur Befestigung der Oberfläche<br />

das harte, kiesähnliche Material verwendet,<br />

das die dortigen Ameisen zur Herstellung ihrer<br />

Wohnungen benützen. Das Material steht in unbeschränkten<br />

Mengen zur Verfügung; denn sobald<br />

ein Teil der enormen Ameisenhügel entfernt wird<br />

(wobei nur darauf geachtet werden muss. dass der<br />

Bau nicht vollkommen zerstört wird), haben die<br />

Ameisen nichts Eiligeres zu tun, als ihn wieder<br />

zu rekonstruieren. Die Qualität dieses Baumaterials<br />

ist nach Ansicht der zuständigen Ingenieure durch<br />

kein von Menschenhand hergestelltes oder natürliches<br />

Material zu übertreffen; die damit eingedeckten<br />

Strassen sollen jedem Wetter widerstehen<br />

und von geradezu unbegrenzter Haltbarkeit sein.<br />

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