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E_1940_Zeitung_Nr.022

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BERN, Dienstag, 28. Mai <strong>1940</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

36. Jahrgang — No 22<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Aasgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Signal geben oder langsam fahren ?<br />

« Die Warnvorrichtung ist zu gebrauchen,<br />

wenn es die Sicherheit des Verkehrs erfordert<br />

>, schreibt das MFG in Art. 20 vor. Was<br />

die Bestimmung will, ist klar: Sie bezweckt,<br />

die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer<br />

zu verhüten, wobei allerdings daran erinnert<br />

sei, dass die Betätigung des Signals den<br />

Fahrer keineswegs von der primären Pflicht<br />

entbindet, das Tempo den jeweiligen Verhältnissen<br />

anzupassen und sein Fahrzeug ständig<br />

zu beherrschen. Wann und unter welchen<br />

Umständen Signal gegeben werden darf und<br />

soll, Jässt sich natürlich nicht durch Einzelnormen<br />

abklären. Vielmehr bleibt es dem<br />

Pflichtgefühl und dem Verantwortungsbeiwusstsein<br />

des Mannes am Volant überlassen,<br />

sich zu entschliessen, ob er der Möglichkeit<br />

einer Gefährdung der Verkehrssicherheit<br />

durch ein Warnzeichen oder durch Verminderung<br />

seiner Geschwindigkeit begegnen will.<br />

Diese Auffassung vertritt auch Strebel in<br />

seinem Kommentar zum MFG, wenn er zum<br />

Schluss kommt, der Lenker müsse sich in<br />

jedem Fall bewusst bleiben, dass das Warnen<br />

stets nur ein Hilfsmittel zur Vermeidung<br />

von Unfällen sei und das erste Mittel hiezu,<br />

das den gegebenen Verhältnissen entsprechende<br />

vorsichtige Fahren, nicht ersetzen,<br />

sondern- nur unterstützen könne. Die Warnvorrichtuhg<br />

diene keineswegs dem Zweck,<br />

die übrigen Strassenbenützer zu verscheuchen,<br />

damit der Fahrzeuglenker die Verkehrsregeln<br />

nicht mehr zu beachten brauche.<br />

Wenn man davon ausgeht, dass das Signal<br />

eine Gefährdung anderer verhindern helfen<br />

soll, dann dürften für die Albgabe von Warnungszeichen<br />

ungefähr folgende Richtlinien<br />

gelten:<br />

Ob mit einer Gefährdung anderer zu rechnen<br />

ist, hängt einerseits von der Verkehrslage<br />

und anderseits von der Fahrweise des<br />

Lenkers ab. Auf die Gestaltung der Verkehrslage<br />

vermag er einen Einfluss auszuüben, indem<br />

er durch ein Signal die Aufmerksamkeit<br />

der übrigen Strassenbenützer auf sich zieht<br />

und sie veranlasst, seine Fahrbahn zu räumen.<br />

Die Fahrweise dagegen richtet sich ausschliesslich<br />

nach seinem Willen und seiner<br />

Verkehrsmoral. Hat er also angesichts der<br />

konkreten Situation zu gewärtigen, dass er<br />

andere in Gefahr bringen oder gar einen Unfall<br />

heraufbeschwören könnte, so steht ihm<br />

die Wahl offen, entweder seine Warnvorrichtung<br />

in Funktion zu setzen oder sein Tempo<br />

zu massigen und nötigenfalls anzuhalten, dann<br />

nämlich, wenn die Gefahr für den übrigen<br />

Verkehr wächst und sich zur Möglichkeit<br />

einer Kollision verdichtet. Die Antwort auf<br />

die Frage, ob er seiner Pflicht zur Rücksichtnahme<br />

auf diese oder jene Art nachkommt,<br />

erteilt dem Fahrer sein Verkehrsgewissen,<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

24. Fortsetzung<br />

«Monsieur, wissen Sie, ob die Post in<br />

Vence sehr weit von der Bahn ist ? »<br />

c Wir haben Bahnpost, Monsieur. Wenn<br />

Sie telegraphieren wollen... ? »<br />

«Nein, Monsieur. Ich erwarte Briefpost,<br />

postlagernd Vence.»<br />

«Die Post liegt mitten'in der Stadt, Monsieur.<br />

Gute zehn Minuten zu gehen. Nach<br />

dem Hotel de Ville. In Vence werde ich übrigens<br />

abgelöst! »<br />

«Sind Sie in Vence zu Hause, Monsieur<br />

? »<br />

«Gott sei Dank, Monsieur. Wo anders<br />

möchte ich auch nicht leben. »<br />

« Sie können mir einen Gefallen erweisen,<br />

Monsieur. ><br />

wobei er sich freilich zu vergegenwärtigen<br />

hat, dass das Gebot der ständigen Beherrschung<br />

des Fahrzeuges und der Anpassung<br />

der Geschwindigkeit an die Strassen- und<br />

Verkehrsverhältnisse allem andern vorangeht.<br />

In keinem Fall darf er sich nur auf sein<br />

Warnsignal verlassen.<br />

Wenn aber das Gesetz dem Fahrzeugführer<br />

selbst den Entscheid in die Hand legt, ob<br />

er einem drohenden Zusammenstoss durch<br />

Eine Armee braucht Benzin — d«r « Habermotor» tritt in Tätigkeit.<br />

Ein sprechendes Bild aus dem besetzten Dänemark, wo die Benzinbestände für Armeezwecke requiriert<br />

•worden sind: Die grossen Stadtomnibusse der dänischen Stadt Vejle werden mangels Benzin von<br />

Pferden gezogen. Die Brennstoffe sind' an die deutsche Armee abgeliefert worden.<br />

Der kluge Mann baut vor, sagte sich der bernische Färbereibesitzer, der sich schon tetztes Jahr diesen<br />

Lieferwagen mit Habermotor bauen liess, für den Fall, dass seine Autos requiriert würden. Und er<br />

hat richtig vorausgesehen.<br />

* Aber gern, Monsieur. Was steht zu Diensten<br />

? »<br />

« Ich gebe Ihnen meine Visitenkarte. Sie<br />

werden die Gefälligkeit haben, zur Post zu<br />

gehen oder jemanden hinzuschicken und<br />

nachzufragen, ob etwas Postlagerndes für<br />

mich gekommen ist. Wollen Sie mir diesen<br />

Dienst erweisen ? ><br />

« Aber mit Vergnügen, Monsieur, mit dem<br />

grössten Vergnügen ! »<br />

Der Kondukteur wirft einen Blick auf die<br />

Visitenkarte : Direktor Heinrich Römer.<br />

« Wohin darf ich dann die Post oder den<br />

Brief bringen,, Monsieur ? »<br />

«Nirgendswohin. Sie holen die Post ab,<br />

damit ist es erledigt. Ich will vermeiden, dass<br />

sie nach Wochen in der .Poststelle geöffnet<br />

und dem Absender wieder zugestellt wird.<br />

Sie können den Brief nachher ins Feuer werfen<br />

oder zerreissen, Monsieur — das ist mir<br />

gleich. Natürlich lesen brauchen Sie ihn<br />

nicht. »<br />

« Ah ! Mais, Monsieur... fremde Briefe<br />

lesen ! ><br />

Verlangsamung der Fahrt und durch erhöhte das Gegenteil des gewollten Effektes erreichen<br />

kann: Statt eine Gefahr zu beseitigen,<br />

Konzentration oder aber dadurch vorbeugen<br />

will, dass er das Signal betätigt, dann gilt es verschärft es sie noch, weil andere Strassenbenützer<br />

erschreckt werden und dann in ihrer<br />

zu beachten, dass unsern Verkehrsvorschriften<br />

das Bestreben innewohnt, die Huperei Verwirrung irgend eine Kopflosigkeit begehen.<br />

Im einzelnen Fall kann sich somit vom<br />

nicht überborden zu lassen, sondern sie soweit<br />

als angängig einzuschränken. Darum Standpunkt der Verkehrssicherheit aus das<br />

statuiert Art. 20 des MFG für den Fahrer sehr langsame Fahren als tauglicheres Mittel<br />

auch die Pflicht, bei der Signalabgabe Zurückhaltung<br />

zu üben, währenddem die Voll-<br />

das « Anhupen». Zudem hat bei stark ver-<br />

zur Verhütung eines Unfalles erweisen wie<br />

ziehungsverordnung präzisierend und ergänzend<br />

beifügt, dass der grundlos und über-<br />

besser in der Gewalt, so dass es ihm auch<br />

mindertem Tempo der Lenker sein Fahrzeug<br />

mässige Gebrauch der Warnvorrichtung untersagt<br />

sei. Denn die Erfahrung lehrt, dass der Verkehrslage unverzüglich und wirksam<br />

leichter gelingen sollte, auf jede Veränderung<br />

ein zur Unzeit: erfolgendes Warnungszeichen zu reagieren.<br />

«Können Sie mir sagen, Monsieur, wann<br />

genau der nächste Zug wieder nach Cannes<br />

zurückgeht ? »<br />

« Morgen früh um... ><br />

Direktor Römer winkt ungeduldig ab :<br />

« Nicht morgen. Heute. Gleich. Der nächste<br />

Zug ? »<br />

« Verzeihung, Monsieur, ich dachte... Eine<br />

halbe Stunde nach unserer Ankunft in Vence<br />

geht bereits ein Zug zurück nach Cannes.»<br />

< Danke, Monsieur.»<br />

« Ich besorge dann auch gleich ^einen Träger,<br />

Monsieur.»<br />

« Danke, Monsieur, nicht mehr nötig.»<br />

Er hat eine Spinne an der Decke, denkt der<br />

Kondukteur — verrückt, total verrückt!...<br />

Aber er steckt mit einem ergebenen « Merci,<br />

Monsieur! » die zwanzig Francs ein, die ihm<br />

der Reisende hinreicht.<br />

Römer hängt seinen Gedanken nach : —<br />

eigentlich blödsinnig, dass er extra nach<br />

Vence fährt, um sich die Empfangsbestätigung<br />

für das Geld zu holen! Aber — man<br />

konnte ja nie wissen... Er war überhaupt<br />

Zur Psychologie<br />

des Fahrunterrichts<br />

Die besorgte Frage: «Bin ich zum Lenken<br />

eines Autos geeignet?» wird in jeder Fahrschule<br />

häufig gehört und dabei übersieht man,<br />

dass sich eine Antwort darauf nicht ohne<br />

weiteres erteilen lässt. (Von körperlichen Defekten<br />

wird hier abgesehen.)<br />

Die Unmöglichkeit, einen halbwegs begabten<br />

Menschen zu einem Durchschnittsfahrer<br />

heranzubilden, besteht äusserst selten. Das<br />

Mass der Eignung aber zeigt natürlich Abstufungen<br />

und es gehört jahrelange Erfahrung<br />

und Beobachtung dazu, all diesen die<br />

Eignung günstig oder ungünstig beeinflussenden<br />

Umständen Rechnung zu tragen.<br />

Auf Grund der Beobachtungen, zu denen<br />

sich dem Verfasser in Tausenden von Fahrstunden<br />

und bei einer sehr grossen Zahl<br />

von Fahrprüfungen Gelegenheit bot, soll nachstehend<br />

der Versuch unternommen werden,<br />

die psychologische Seite des Fahrunterrichts<br />

unter die Lupe zu nehmen.<br />

Der Einfluss des Alters.<br />

Je früher mit dem Fahrunterricht begonnen<br />

wird, dasto besser. Das günstigste Alter liegt zwischen<br />

18 und 30 Jahren, wobei mit Maturanden<br />

unmittelbar nach der Reifeprüfung, vielleicht infolge<br />

des seelischen Aufschwunges, die besten Erfahrungen<br />

gemacht wurden. Allerdings sei dazu<br />

einschränkend bemerkt, dass der Einfluss des Alters<br />

nicht unbedingt massgebend sein muss, da in<br />

manchen Fällen bei jungen Leuten ein gewisses<br />

Draufgängertum zu beobachten ist, das den Unterricht<br />

erschwert und das bei älteren Menschen mit<br />

entsprechender Eignung häufig durch Vor- und<br />

Einsicht ersetzt wird, also durch Eigenschaften,<br />

die für den Fortschritt des Unterrichts eminent<br />

wichtig sind. Einen starken Mangel an den letztgenannten<br />

Fähigkeiten bewies jene 24jährige Dame,<br />

die plötzlich im dichtesten Verkehr das Lenkrad<br />

fahren liees und sich höchst interessiert umwandte,<br />

um «einen besonders schneidigen Polizisten^<br />

genauer besehen zu können!<br />

Der Einfluss des Gesundheitszustandes.<br />

Der körperliche Zustand wirkt sich in geringerem<br />

Mase auf die Fähigkeit zur sichern Lenkung<br />

eines Fahrzeuges aus als der seelische. Vielfach<br />

reichlich nervös diesmal!.,., gar nicht in<br />

Form.<br />

Unter einem Unstern hatte die Reise ja<br />

schon begonnen!... Die Schweinerei da mit<br />

dem Becker!... ob der Karsten wohl fähig<br />

war, den Betrieb allein zusammenzuhalten,<br />

bis der Prokurist wieder antreten konnte?...<br />

In dieser Nummer:<br />

Arbeitsgemeinschaften im Autotransportwesen.<br />

Der Benzinzollviertel für die<br />

Kantone.<br />

Franz. Vorschläge über Projektierung<br />

von Nachkriegs-Automobilen.<br />

Beilage:<br />

Auto-Magazin.


konnte ich die Beobachtung machen, dass Leute<br />

mit starker Erkältung oder Fieber besser in Form<br />

waren als andere, die aus irgendeinem Grunde<br />

sich in seelischer Erregung oder Verstimmung befanden.<br />

Ebenso spielt körperliche Ermüdung, sofern<br />

ee sich nicht um Uebermüdung handelt, eine<br />

minder wichtige Rolle als geistige Abspannung,<br />

denn die von der Tagesarbeit ermüdeten Handarbeiter<br />

zeigen sich am Abend oft gelehriger als<br />

die Geistesarbeiter. Dies legt einen weitem Punkt<br />

nahe:<br />

Der Einfluss des Berufs.<br />

Im allgemeinen weist der geistig weniger tätige<br />

Mensch Vorteile gegenüber dem Geistesarbeiter auf,<br />

was ja bereits angedeutet wurde. Zu den am<br />

schwersten zu behandelnden Schülern gehören daher<br />

Aerzte, Juristen, Ingenieure und Lehrer. Umgekehrt<br />

stellen Angehörige der manuellen Berufe,<br />

besonders Schlosser und Mechaniker, gewöhnlich<br />

die Elite der Fahrschüler dar. Musiker sind wohl<br />

wegen der leichten Hand, ebenso wie Frauen, hervorragende<br />

«Schalter», was wahrscheinlich mit dem<br />

«Unlustgefühl» beim krachenden Schalten zusammenhängt.<br />

Ueberhaupt könnte man geradezu zu<br />

einer Einteilung; in gute «Schalter» und gute «Fahrer»<br />

versucht sein. Danach gehören in die erste<br />

Kategorie Damen und Musiker, vor allem Pianisten,<br />

in die zweite Handwerker und Kutscher. Bei<br />

den letzteren bildet der Sinn für die Strasse, den<br />

sie aus ihrem Beruf mitbringen, ein nicht zu unterschätzendes<br />

Plus.<br />

Der Einfluss des Temperaments.<br />

Das angeborene Temperament lässt sieh natürlich<br />

beim Fahren ebenso wenig wie bei allen anderen<br />

Lebensäusserungen verleugnen.<br />

Der Choleriker beansprucht das Monopol<br />

auf die Straese, er nimmt keine Rücksicht auf den<br />

übrigen Verkehr, schimpft auf jeden Passanten<br />

und sieht nur die Fehler seiner Umgebung. Seine<br />

eigenen Schnitzer fallen seiner Ansicht nach nicht<br />

i hm zur Last, sondern den widrigen Umständen,<br />

die ihm zufällig begegnen und denen er nicht gewachsen<br />

ist — was er selbstverstänlich niemals<br />

zugibt.<br />

Der Melancholiker dagegen leidet an einem<br />

Mangel an Selbstgefühl; er ist von jeder Stimmung<br />

abhängig und immer geneigt, schon in den<br />

ersten Fahnstunden beim geringsten Versagen die<br />

Flinte ins Korn zu werfen.<br />

Der Pendant schliesslich will alles gründlich<br />

kennenlernen, er wirkt durch eine Unmenge<br />

von Fragen zermürbend auf den Lehrer, und überdies<br />

soll alle-s experimentell erläutert werden ... Er<br />

schaltet ohne jede Notwendigkeit, nur um zu erproben,<br />

was beim Rückschalten vom 4. auf den 2.<br />

Gang in voller Fahrt ohne Zwischengas passiert,<br />

was wiederum «zermürbend» auf den Wagen wirkt!<br />

Der unangenehmste Typus aber verkörpert der<br />

Ueb erhebliche, der jeden Einwand zum<br />

vornherein zu widerlegen versucht, alles besser<br />

weis» und sich dabei nicht bewusst ist, dass er<br />

durch sein Verhalten den Lehrer zur Verzweiflung<br />

bringt und ihm die Initiative nimmt, die, ebenso<br />

wie das Vertrauen von Mensch zu Mensch, die<br />

Grundbedingung jedes Unterrichts ist.<br />

Alle diese Veranlagungen und psychologischen<br />

Grundlagen beeinflussen den Vorstellungsablauf oder<br />

das<br />

Reaktionsvermögen.<br />

Die Fähigkeit, auf Vorfälle auf der Strasse zu<br />

reagieren, soll mit der wachsenden Sicherheit in<br />

der Bedienung des Wagens ständig zunehmen und<br />

ist nur zum Teil mit «Geisteegegenwart» identisch,<br />

denn sie besteht darin, den Verkehrsverhältnissen<br />

entsprechend zu handeln, sich aus der momentanen<br />

Situation entwickelnde neue Situationen<br />

vorauszusehen und 6ofort die entsprechende Gegenreaktion<br />

folgen zu lassen. Dieses Reaktionsvermögen<br />

ist, abgesehen von den schon erwähnten Einflüssen,<br />

in einem gewiesen Masse angeboren, -wächst<br />

aber unbedingt mit steigender Uebung und läset<br />

sich durch bewusste Konzentration auf das Fahren<br />

erwerben. An dieser Stelle sei übrigens darauf hingewiesen,<br />

dass die Reaktionszeit den Bremsweg im<br />

Gefahrsfalle 'bedeutend vergrössert, und zwar z. B.<br />

bei 40 km Stundengeschwindigkeit um 45 %> bei<br />

einer Reaktionszeit von einer halben Sekunde, was<br />

einen guten Durchschnittswert darstellt. Für die<br />

Raschheit des Gedankenablaufs und die sofortige<br />

energische Vornahme jener Handlungen, welche die<br />

Situation erfordert, fällt vielmehr der Einfluss des<br />

Alters ebensosehr ins Gewicht wie jener des Berufs,<br />

des Temperaments und des Konzentrationsvermögens.<br />

In welchem Masse der Alkohol das<br />

Reaktionsvermögen und damit die allgemeine Beherrschung<br />

des Wagens vermindert, dazu erübrigt<br />

sich jedes weitere Wort.<br />

Eine richtige Beurteilung des eigenen Könnens<br />

ist ungemein selten und gegebenenfalls nur beim<br />

befähigten Fahrer zu finden, der sich einer strengen<br />

Selbstkritik zu unterziehen pflegt. Charakteristisch<br />

in dieser Beziehung wirkt der Fall einer<br />

Dame, die wegen gröbster Fahrfehler zu einer Wiederholung<br />

der Prüfung antreten musste und sich<br />

gegenüber den Prüfungsorganen mit dem empörten<br />

Ausruf wehrte: «Ich habe doch niemanden etwas<br />

zuleide getan!» — Bezeichnend auch die verwunderte<br />

Frage einer Aerztin: «Ich wusste gar nicht,<br />

dass man während der Fahrt bremsen kann!» Erwähnenswert<br />

ferner die Entschuldigung wegen eines<br />

Missgriffs während der Prüfungsfahrt: «Ich<br />

wurde während der Fahrstunden nie durch diese<br />

Strasse geführt.» Ueberhaupt lässt sich das Bestreben<br />

feststellen, für Fahrfehler irgend jemand anderen,<br />

z. B. als nächstgelegenes «Objekt» den Lehrer<br />

zum Sündenbock zu stempeln. Die Bemerkung<br />

des Lehrers gegenüber einer Dame, ohne sein Eingreifen<br />

wäre ein Handwagen angefahren worden,<br />

wurde mit der Antwort abgelehnt: «Keine Spur, zum<br />

Beweis: ich habe ihn gar nicht gesehen!!!»<br />

Was schliesslich die psychologische Seite des<br />

Theorieunterrichts<br />

anbelangt, so verhält sich die Eignung dabei oft<br />

gerade umgekehrt wie die beim praktischen Fahrunterricht.<br />

Auch hier macht man mit den Maturanden<br />

die besten Erfahrungen, hier rangieren die<br />

lerrigewohnten akademischen Berufe, aber auch Mechaniker,<br />

Schlosser und dergleichen, in erster Linie,<br />

während andere Berufsgruppen mit Lernschwierigkeiten<br />

oder zumindest mit dem sprachlichen<br />

Ausdruck zu kämpfen haben. Frauen sind im<br />

allgemeinen so ehrgeizig und anpassungsfähig,<br />

dass sie sich den Stoff nicht nur aneignen, sondern<br />

auch häufig wirklich beherrschen Merkwürdigerweise<br />

fällt die Erlernung der Verkehrszeichen und<br />

ihrer Bedeutung vielen Personen schwer — eine<br />

Aerztin z. B. hielt das Warnungszeichen mit der<br />

Lokomotive für ein «Fahrverbot für Lokomotiven»<br />

— und auch der Begriff Höchstgeschwindigkeit<br />

wird leider nur zu oft missverstanden.<br />

Jeder Lernwililge und mit durchschnittlichem<br />

Auffassungsvermögen Begabte kann zu einem sicheren<br />

Fahrer ausgebildet werden, wobei ich auf den<br />

Standpunkt eines berühmten Nervenarztes verweise,<br />

der sogar stark Nervösen das Autofahren<br />

empfahl, weil ee zur Anspannung der Aufmerksamkeit<br />

und damit zum «Vergessen» der nervösen<br />

Hast führe. — Eine Hauptaufgabe des Unterrichts<br />

erblicke ich darin, den Schüler zu einem gleichmassigen<br />

und ruhigen Fahrer heranzubilden, den<br />

Schnelligkeitswahn zu bekämpfen und der Devise<br />

«safety first» zu ihrem Rechte zu verhelfen.<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

im Autotransportwesen<br />

Wie die in Nr. 21 der « A. R.» veröffentlichte<br />

offizielle Meldung verkündet, ist die<br />

Bildung von Arbeitsgemeinschaften im Autotransportwesen<br />

angesichts der kürzlich erfolgten<br />

Kriegsmobilmachung der Armee nunmehr<br />

ins Stadium unverzüglicher Verwirklichung<br />

getreten. In einem Schreiben hat sich<br />

die Sektion für Kraft und Wärme an die<br />

Halter von Lastwagen und Traktoren gewendet,<br />

die nicht mit einem militärischen<br />

Aufgebot belegt sind. Darin weist die erwähnte<br />

Amtsstelle auf die am 11. Mai vom<br />

Kriegsindustrie- und -arbeitsamt erlassene<br />

Verfügung hin, welche, zusammen mit<br />

dem Bundesratsbeschluss vom 16. April <strong>1940</strong><br />

die Grundlage der neuen Anordnungen bildet<br />

und folgenden Wortlaut trägt:<br />

1. « Zur Sicherstellung der kriegswirtschaftlichen<br />

Motorfahrzeugtransporte erhält die Sektion für<br />

Kraft und Wärme den Auftrag, sofort die Bildung<br />

von Arbeitsgemeinschaften der Halter von<br />

Motorlastwagen, Anhängern, Lieferwagen und<br />

Traktoren anzuordnen. Sie trifft die organisatorischen<br />

Massnahmen und erteilt die nötigen<br />

Weisungen.<br />

2. Zur Durchführung ihrer Aufgabe wird die Sektion<br />

für Kraft und Wärme ermächtigt, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Armeekommando, Sektion<br />

für Mobilmachung, die nicht mit einem<br />

militärischen Marschbefehl belegten Motorlastwagen,<br />

Anhänger, Lieferwagen und Traktoren<br />

für die Kriegswirtschaft zu requirieren.<br />

3. Zuwiderhandlungen gegen die Weisungen der<br />

Sektion für Kraft und Wärme bezüglich der<br />

Bildung und Durchführung von Arbeitsgemeinschaften<br />

werden nach den Bestimmungen des<br />

Art. 19 des Bundesratsbeschlusses vom 26. September<br />

1939 über die Landesversorgung mit<br />

flüssigen Kraft- und Brennstoffen geahndet. »<br />

Gestützt auf diesen Erlass auferlegt die<br />

Sektion für Kraft und Wärme den Haltern<br />

von Lastwagen und Wagen mit auswechselbaren<br />

Karosserien (1 Tonne und mehr Nutzlast),<br />

von Lieferwagen (weniger als 1 f Nutzlast),<br />

Traktoren (mit Ausnahme der Halter<br />

von Traktoren, die ausschliesslich für landwirtschaftliche<br />

Zwecke Verwendung finden)<br />

und von Anhängern die<br />

Pflicht zum Beitritt zur regionalen Transportgemeinschaft,<br />

in deren Gebiet sich das Domizil des Halters<br />

befindet.<br />

Gleichzeitig bezeichnete das Schreiben die<br />

bisher nicht mit einem militärischen Aufgebot<br />

belegten Motorlastwagen und Traktoren,<br />

die durch einen dem Zirkular beigefügten<br />

(grauen) Marschbefehl mit braunem Aufgebotszettel<br />

vom Armeekommando für die Bedürfnisse<br />

der Kriegswirtschaft requiriert<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 28. MAI <strong>1940</strong>. — N° 22<br />

wurden. Das rechtliche Fundament dazu liefert<br />

die Requisitionsverordnung vom 3. März<br />

1939.<br />

Für jedes dieser Fahrzeuge hatten die<br />

Halter ein Anmeldeformular auszufüllen und<br />

dieses bis 22. Mai dem Kriegswirtschaftsamt<br />

ihres Kantons einzusenden. Dabei betonte<br />

die Sektion für Kraft und Wärme ausdrücklich,<br />

dass ein allfällig bereits bestehender<br />

Aufgebotszettel durch den neuen Marschbefehl<br />

nicht etwa aufgehoben werden. Im übrigen<br />

musste die Anmeldung auch Angaben<br />

über die im Betrieb des Halters beschäftigten<br />

Personen und über allfällige Familienmitglieder<br />

und Hausangestellte enthalten, die<br />

zur Führung des oder der in Frage stehenden<br />

Fahrzeuge in Betracht fallen, denn das<br />

Gesetz bietet die Möglichkeit, jede mit der<br />

Wagenführung vertraute Person zur Dienstleistung<br />

aufzubieten. Ihren besondern Nachdruck<br />

erhielt diese Aufforderung durch den<br />

Hinweis, dass im Falle der Zuwiderhandlung<br />

die sofortige Requisition der im Schreiben<br />

erwähnten Fahrzeuge erfolgen könne.<br />

Was nun die Einzelheiten bezüglich der<br />

Organisation, der Aufgaben und der Durchführung<br />

der Arbeitsgemeinschaften, sowie<br />

die den Mitgliedern daraus erwachsenden<br />

Rechte-und Pflichten anbetrifft, so finden sie<br />

sich in den Weisungen der Sektion für Kraft<br />

und Wärme niedergelegt. Angesichts der<br />

Tragweite dieser Bestimmungen halten wir<br />

es für angezeigt, das umfangreiche Dokument<br />

in extenso zu veröffentlichen, weist es<br />

doch unserm kriegswirtschaftlichen Motortransportwesen<br />

ganz neue Wege.<br />

Weisungen Nr. 1<br />

(vom 17. Mai <strong>1940</strong>)<br />

DIE SEKTION FÜR KRAFT UND WARME DES<br />

KRIEGSINDUSTRIE- UND -ARBEITSAMTES,<br />

gestützt auf die Verfügung des Kriegsindustrie- und<br />

-arbeitsamtes vom 11. Mai <strong>1940</strong>, erlässt über die<br />

Bildung und Durchführung von Arbeitsgemeinschaften<br />

im Autotransportwesen folgende Weisungen:<br />

I. Zweck der Ordnung.<br />

1. Zur Sicherstellung der für die Kriegewirtschaft<br />

und die Landesversorgung lebenswichtigen Sachentransporte<br />

und angesichts der durch die Requisition<br />

zahlreicher Motorfahrzeuge erfolgten starken<br />

Verknappung der dem Zivilverkehr verbliebenen Bestände<br />

an Motorlastwagen, Traktoren und Anhängern<br />

ist eine möglichst rationelle Ausnutzung der der<br />

Wirtschaft des Landes zur Verfügung stehenden<br />

Nutzfahrzeuge unerlässlich.<br />

2. Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Benehmen<br />

mit den Kriegswirtschaftsämtern der Kantone<br />

und in Zusammenarbeit mit diesen Aemtern oder<br />

den von ihnen bezeichneten Stellen in der ganzen<br />

Schweiz regionale Arbeitsgemeinschaften für den<br />

Sachenverkehr zu bilden, welche sowohl Halter von<br />

Nutzfahrzeugen des Werkverkehrs als auch des gewerbsmässigen<br />

Verkehrs umfassen.<br />

3. Die Halter von Motorlastwagen und Wagen<br />

mit auswechselbaren Karosserien (1 Tonne und<br />

mehr Nutzlast), Lieferwagen (weniger als 1 Tonne<br />

Nutzlast), Traktoren (ausgenommen die Halter von<br />

Traktoren, die ausschliesslich für landwirtschaftliche<br />

Zwecke verwendet werden) und von Anhängern<br />

für diese Fahrzeuge werden durch diese<br />

Weisung ohne weiteres zu Mitgliedern<br />

der<br />

regionalen Arbeitsgemeinschaft im Autotransportwesen,<br />

in deren Gebiet sich das Domizil des Halters befindet.<br />

Die Region, über welche sich jede Arbeitsgemeinschaft<br />

erstreckt, wird im Einvernehmen mit den<br />

Kantonen von der Sektion für Kraft und Wärme<br />

festgelegt.<br />

4. Die Sektion für Kraft und Wärme wird in<br />

allen grundsätzlichen Fragen betreffend die Organisation<br />

der Arbeitsgemeinschaften im Autotransportwesen<br />

eine von den am Motorlastwagenverkehr<br />

interessierten Wirtschafts- und Fachverbänden<br />

zu diesem Zwecke bestellte Kommission<br />

von Sachverständigen oder deren Arbeitsausschuss<br />

anhören oder zur Begutachtung einladen.<br />

5. Die Auflösung 1 der Arbeitsgemeinschaften oder<br />

die vorübergehende ganze oder teilweise Einstellung<br />

ihrer Tätigkeit erfolgt nach Weisung der Sektion<br />

für Kraft und Wärme.<br />

II. Aufgaben der Arbeitsgemeinschaften und<br />

Richtlinien für ihre Tätigkeit<br />

6. Die Arbeitsgemeinschaften überwachen die<br />

von ihren Mitgliedern im eigenen Werkverkehr zu<br />

besorgenden und regeln die Ausführung der den<br />

Mitgliedern von Dritten, bzw. von den Arbeitsgemeinschaften<br />

übertragenen Sachentransporte mit<br />

Motorfahrzeugen.<br />

Sie sichern die Zu- und Abfuhr der Güter und<br />

Tiere von und zu den Bahnstationen. Ferner organisieren<br />

sie im Rahmen der ihnen gegebenen Richtlinien<br />

und gestützt auf die von ihnen selbst aufgestellten<br />

Reglemente den Sammel- und Verteilerdienst<br />

in den Ortschaften und Regionen, sowie die für die<br />

Kriegswirtschaft und Landesversorgung notwendigen<br />

gewerbsmässigen Ferntransporte.<br />

Das Vertragsverhältnis der offiziellen Camionneure<br />

mit den Eisenbahnen und Schiffahrtsgesellschaften<br />

und die daraus sich ergebenden, mit dem<br />

Bahncamionnagedienst zusammenhängenden Rechte<br />

und Pflichten werden durch diese Regelung nicht<br />

berührt.<br />

Die Arbeitsgemeinschaften haben bei der Ueberwachung<br />

und Organisation der Sachentransporte<br />

auf die durch die Kriegswirtschaft und Landesversorgung<br />

bedingten Interessen, sowie auf eine angemessene<br />

Wahrung der Existenzmöglichkett der Betriebe<br />

Bedacht zu nehmen. Dies gilt insbesondere<br />

hinsichtlich der gewerbsmäßigen Transportunternehmer,<br />

die bei der Uebertragung von Transporten<br />

für 'Dritte in- erster Linie zu berücksichtigen sind.<br />

Bei der Lösung ihrer Aufgaben können von den<br />

Arbeitsgemeinschaften auch lokale oder regionale<br />

Organisationen der Wirtschaft zur Mitarbeit beigezogen<br />

werden.<br />

7. Die Arbeitsgemeinschaften sind in erster Linie<br />

Vermittlungsstellen zwischen ihren Mitgliedern und<br />

den Verfrachtern. Verfrachter, die über keine oder<br />

über ungenügende Strassentransportmittel verfügen,<br />

können ihre Transporte bei den Arbeitsgemeinschaften<br />

ihrer Region anmelden. Diese sichten die Anmeldungen<br />

nach ihrer Bedeutung für die Kriegswirtschaft<br />

und die Landesversorgung und beauftragen<br />

ein oder mehrere Mitglieder mit der Durchführung<br />

der Transporte.<br />

Die Mitglieder sind verpflichtet, diese Transporte<br />

auszuführen, gegebenenfalls unter Zurückstellung<br />

von eigenen, kriegswirtschaftlich weniger wichtigen<br />

Fuhren.<br />

8. Sachentransporte, vorab Ferntransporte, die<br />

ohne erhebliche kriegswirtschaftliche oder transporttechnische<br />

Nachteile und zu angemessenen Beförderungspreisen<br />

von den öffentlichen Transportanstalten<br />

übernommen werden können, sind, wenn<br />

die Verhältnisse es erfordern, jenen zu übertragen.<br />

Sofern sich eine weitere Einschränkung des<br />

Fernverkehrs im kriegswirtschaftlichen Interesse als<br />

notwendig erweist, erlässt die Sektion für Kraft<br />

und Wärme darüber besondere Weisungen.<br />

9. Die Sektion für Kraft und Wärme gibt den<br />

Arbeitsgemeinschaften die Einteilung der Sachentransporte<br />

nach Massgabe ihrer Bedeutung für die<br />

Kriegswirtschaft und die Landesversorgung bekannt.<br />

10. Für den regionalen Sammel- und Verteilerdienst<br />

von Stückgütern sind — soweit möglich —<br />

War doch gut gewesen, dass sich sein Gerechtigkeitsgefühl<br />

dagegen gesträubt hatte,<br />

den Karsten zu entlassen — nach der fatalen<br />

Begegnung in Marienbad. Aber es lag in Römers<br />

Art, den Zorn über peinliche Zwischenfälle<br />

an sich selbst und nicht an andern auszulassen.<br />

Er hatte dem Karsten damals sogar freiwillig<br />

eine Gehaltserhöhung zugesprochen.<br />

Es war kein Schweigegeld, was er ihm da<br />

auswarf — denn es war ia noch gar nicht<br />

einmal sicher, dass der Karsten ihn wirklich<br />

gesehen hatte, wie er da in der Hotelhalle,<br />

gegen das Tageslicht stehend, die Auseinandersetzung<br />

mit dem Portier hatte, während<br />

Manon Luchon der Mantel herabgeglitten<br />

war, dass sie dastand in ihrem hellgrünen<br />

Trikot — noch von der Abendvorstellung her<br />

... Und wenn selbst Karsten ihn gesehen<br />

hatte — es konnte da für den Ingenieur nur<br />

eine Deutung geben ... Aber solche Vergehen<br />

bucht ein Mann dem andern nicht auf<br />

Schuldkonto!...<br />

Wie zerschlagen fühlt sich Römer. Die Geschichte<br />

bekommt ihm diesmal nicht! Sechsundvierzig<br />

Jahre sind auch für einen Mann<br />

wie ihn keine Kleinigkeit! Gerade für ihn,<br />

bei seinem Verbrauch an Nervenkraft! Und<br />

— er benötigte alle seine Kräfte, die körperlichen<br />

und die geistigen!... Es gab Leute,<br />

die schon mit ihrem einen Leben nicht fertig<br />

wurden... und er ?... Er hatte sich überreich<br />

belastet mit Erleben.<br />

Er legt den Kopf an das weisse Schützdeckchen<br />

mit dem eingearbeiteten PLM über<br />

dem grauen Sammet der Polsterwand und<br />

zieht den in der Ecke hängenden Mantel<br />

schützend über sein Gesicht.<br />

Er denkt an sein Frau, die — so klug sie<br />

ist — es nicht verstanden hat, sein Vertrauen<br />

zu gewinnen. Weil sie immer zu fordernd<br />

gewesen war mit ihren Blicken und ihrer<br />

ständigen Bereitschaft, ihm zu verzeihen.<br />

Er wollte, er brauchte kein Verzeihen! Das<br />

eben hatte die Manon Luchon verstanden!<br />

Und darum war sie ihm wertvoll geworden.<br />

Die Manon hatte es gewusst, dass seine Ausbrüche<br />

keine Zeichen von Schwäche waren,<br />

die Verzeihung erheischten. Nein, dass es<br />

gerade seine besondere Stärke war, dass er<br />

es verstanden hatte, seinem Leben die Kurven<br />

zu geben, die er brauchte, um den beiden<br />

Polen seines Wesens Auswirkungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Nie hatte sie geklagt; die Manon Luchon,<br />

wenn er zehn Monate des Jahres aus ihrem<br />

Leben verschwand! Nie hatte sie versucht,<br />

sich an ihn heranzudrängen, ausserhalb der<br />

Zeit, die ihr zugemessen war! Und hatte doch<br />

vom ersten Tage an, seit jener Aussprache<br />

in Marienbad, seinen Namen gewusst, seine<br />

Adresse, den Namen seiner Frau, seiner<br />

Kinder.<br />

Manon Luchon —<br />

Römer ist eingeschlafen.<br />

Der Zug fährt durch blühendes Land, zwischen<br />

Blumen, die unter weisser Staubschicht<br />

ersticken.<br />

« Voilä, Monsieur ! Wir sind gleich da »...<br />

Der Kondukteur schiebt die Tür auf.<br />

In seiner für ihn unverkennbaren, steifen<br />

Haltung steht Römer auf, steigt aus dem<br />

Zug.<br />

«Die Bahnhofswirtschaft ist da drüben,<br />

Monsieur! Es stehen aber auch Tische auf<br />

dem Perron... da ist's luftiger!... Also .gute<br />

Reise, Monsieur, ich werde alles erledigen!»<br />

« Halt! » ruft Direktor Römer dem Kondukteur<br />

nach, der wie auf Kommando stehen<br />

bleibt, so erinnert ihn der blanke harte Ton<br />

an seine Militärzeit.<br />

< Sie werden die Gefälligkeit haiben, Monsieur,<br />

den bewussten Brief abzuholen und<br />

ihn mir dann doch zu bringen! Aber etwas<br />

rasch, bitte. Nehmen Sie einen Wagen, wenn<br />

Sie einen auftreiben können! ><br />

Der Kondukteur salutiert<br />

< Bon, Monsieur. In zwanzig Minuten bin<br />

ich zurück. Der Gegenzug hat auch immer<br />

Verspätung! »<br />

Direktor Römer sitzt vor einem Mazagran,<br />

an einem kleinen Tisch auf dem Perron von<br />

Vence. War doch besser, er wusste, was in<br />

dem Brief ftand...!<br />

Er knipst mit den Fingern die vom Baum<br />

gefallenen, schon angebräunten Oleanderblüten<br />

von der Tischplatte. Fliegen, klebrig,<br />

umkreisen ihn immer dichter. Die Spätnachmittagshitze<br />

ist unerträglich.<br />

Und doch sitzt er da in der gleichen korrekten<br />

Haltung, die ihn auch auszeichnet,<br />

wenn er im Büro der Maschinenfabrik Vulkan<br />

vor seinem Schreibtisch arbeitet. Nur<br />

seine wieder unruhig trommelnden Finger<br />

verraten seine Unruhe.<br />

Er steht auf, geht zum <strong>Zeitung</strong>sstand, kauft<br />

Journale. Geht an seinen Platz zurück. Blättert<br />

zerstreut.<br />

(Fortsetzung<br />

folgt)


f<br />

N° 22 — DIENSTAG, 28. Mai <strong>1940</strong>. AUTOMOBIL-REVUE S<br />

regelmässig verkehrende, gut ausgelastete Motorlastwagenkurse<br />

einzurichten, die bei Vorliegen des Bedürfnisses<br />

auch dazu dienen sollen, einen im Interesse<br />

der Kriegswirtschaft notwendigen werkeigenen<br />

Verteilungsdienst von Einkaufsgenossenschaften,<br />

Grossisten, Warenhäusern, Detailgeschäften usw. zu<br />

entlasten. Zu diesem Zwecke können durch die<br />

Arbeitsgemeinschaften Gütersammelstellen und Anmeldestellen<br />

eingerichtet werden.<br />

11. In ländlichen Gegenden sind — soweit nicht<br />

bereits rationell eingerichtete Verkehrseinrichtungen<br />

bestehen — die gewerbsmässigen motorisierten<br />

Strassentransporte so zu organisieren, dass auf<br />

mehrere benachbarte Gemeinden womöglich nur<br />

eine Transportunternehmung entfällt. Bei der Wahl<br />

der Unternehmung sind auch die wirtschaftlich<br />

schwächeren Existenzen zu berücksichtigen, sofern<br />

ihr Wagenmaterial den Anforderungen entspricht<br />

und ihre Geschäftsführung für eine geordnete Besorgung<br />

der Transporte Gewähr bietet.<br />

12. Wenn es die Verhältnisse erfordern, sind<br />

die Arbeitsgemeinschaften ermächtigt, die mietweise<br />

Abtretung von nicht oder nicht genügend beschäftigten<br />

Nutzfahrzeugen ihrer Mitglieder an dritte<br />

Unternehmen anzuordnen. Sie sind verpflichtet,<br />

Anordnungen der Gruppe Kriegswirtschaftliche<br />

Motorfahrzeugtransporte der Sektion für Kraft und<br />

Wärme betreffend die mietweise Abtretung von<br />

Fahrzeugen zu befolgen, sofern ihnen für diesen<br />

Zweck Fahrzeuge zur Verfügung stehen.<br />

Die Arbeitsgemeinschaften stellen für die Entschädigung<br />

für ausgemietete Fahrzeuge Grundsätze und<br />

Höchstansätze auf, für welche die Genehmigung der<br />

Sektion für Kraft und Wärme einzuholen ist. Diese<br />

hört darüber die in Ziffer 4 erwähnte Kommission<br />

an.<br />

13. Die Beförderungspreise für auf Rechnung<br />

Dritter auszuführende Transporte werden zwischen<br />

den beteiligten Mitgliedern und Verfrachtern vereinbart,<br />

wobei auf die ortsüblichen Ansätze abzustellen<br />

ist. Die Erhebung der Beförderungspreise<br />

ist Sache des einzelnen Tränsportunternehmens, das<br />

auch selbst für die Ausführung der Transporte<br />

haftet. Falls eine Verständigung zwischen den Beteiligten<br />

nicht zustande kommt, entscheidet die Arbeitsgemeinschaft.<br />

Deren Entscheid kann innert<br />

einer Frist von 10 Tagen bei der Sektion für Kraft<br />

und Wärme angefochten werden. Diese entscheidet<br />

endgültig, wobei sie die in Ziffer 4 genannte Kommission<br />

anhören kann.<br />

Die offiziellen Bahncamionnagetarife werden<br />

durch diese für die Arbeitsgemeinschaften zu treffende<br />

Ordnung nicht berührt.<br />

14. Für die Berechnung der Entgelte sind in<br />

allen Fällen die von der Preiskontrollstelle des eidg.<br />

Volkswirtschaftsdepartements erlassenen einschlägigen<br />

Verfügungen massgebend.<br />

15. Zur Wahrung der kriegswirtschaftlichen Intressen<br />

haben die Arbeitsgemeinschaften, vor allem<br />

die benachbarten, eine die Lösung ihrer Aufgaben<br />

fördernde Zusammenarbeit zu pflegen, wobei insbesondere<br />

auch den Bedürfnissen der einzelnen Berufsgruppen<br />

Rechnung zu tragen ist' Die Arbeitsgemeinschaften<br />

sind gehalten, sieh nötigenfalls<br />

gegenseitig mit Personal und Material zu unterstützen.<br />

Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Arbeitsgemeinschaften<br />

entscheidet auf Antrag ihrer<br />

Gruppe Kriegswirtschaftliche Motorfahrzeugtransporte<br />

die Sektion für Kraft und Wärm© endgültig.<br />

16. Die Arbeitsgemeinschaften sind verpflichtet,<br />

im Falle einer befohlenen EvakUätion alle unter<br />

ihrer Kontrolle stehenden Fahrzeuge und Wagenführer<br />

in den Dienst der Evakuatlon zu stellen. Sie<br />

erhalten darüber die nötigen Befehle von den zuständigen<br />

Territorialkommandos.<br />

III. Organisation der Arbeltsremeinschaften.<br />

17. Die kantonalen Kriegswirtschaftsämter, bzw.<br />

die von ihnen bezeichneten Stellen, haben unverzüglich<br />

im Benehmen .mit den Wirtschaftsverbänden<br />

und den Fachorganisationen des Mötorlästwagenverkehrs<br />

die Organisation der Arbeitsgemeinschaften<br />

durchzuführen.<br />

18. Die Organe der Arbeitsgemeinschaften sind:<br />

a) der Arbeitsausschuss,<br />

b) die Geschäftssielle.<br />

19. Der Arbeitsaussohuss besteht aus 3—5 Mitgliedern,<br />

wovon 1 Mitglied vom kantonalen Kriegswirtschaftsamt<br />

von Amtes wegen bezeichnet wird.<br />

Die übrigen Mitglieder werden vom kantonalen<br />

Kriegswirtschaftsamt auf Vorschlag der am motorisierten<br />

Sachenverkehr interessierten Wirtschaftsund<br />

Fachverbände ernannt. Der Ausschuss konstituiert<br />

sich selbst. Die Mitglieder des Arbeitsausschusses<br />

arbeiten in der Regel ehrenamtlich.<br />

Die Geschäftsstelle wird vom kantonalen Kriegswirtschaftsamt,<br />

bzw. von der von ihm bezeichneten<br />

Amtsstelle übernommen. Sie stellt das erforderliche<br />

Personal. Dabei sind womöglich für die Durchführung<br />

der Aufgaben geeignete Fachleute zuzuziehen.<br />

20. Die in Ziffer 3 angeordnete Mitgliedschaft<br />

erlischt mit dem Tode des Mitgliedes, mit der Auflösung<br />

der Firma oder mit der Auflösung der Arbeitsgemeinschaft.<br />

21. Die Arbeitsgemeinschaften haben ihre Tätigkeit<br />

auf die in Abschnitt II -umschriebenen Aufgaben<br />

zu beschränken. Sie stellen eigene Gtschäftsreglemente<br />

auf, welche der Genehmigung durch die<br />

Sektion für Kraft und Wärme unterliegen.<br />

22. Die Mitglieder sind verpflichtet, alle behördlichen<br />

Erlasse betreffend die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaften,<br />

deren Reglemente, sowie alle Beschlüsse<br />

und Anordnungen der Organe der Arbeitsgemeinschaft<br />

genau zu befolgen.<br />

Der Geschäftsstelle steht das Recht zu, Ton den<br />

Mitgliedern alle das Tätigkeitsgebiet der Arbeitsgemeinschaft<br />

betreffenden Auskünfte und dazu gehörenden<br />

Belege zu verlangen. Sie hat dabei das<br />

Geschäftsgeheimnis der Mitglieder zu wahren.<br />

23. Zur Deckung der Selbstkosten der Verwaltung<br />

(Geschäftsstelle, Bureaukosten, Reisespesen) können<br />

die Arbeitsgemeinschaften von den Mitgliedern, die<br />

ihre Dienste in Anspruch nehmen, sowie von den<br />

Verfrachtern von Gütern angemessene Gebühren erheben.<br />

Die Genehmigung der Gebührenansätze durch<br />

die Sektion für Kraft und Wärme bleibt vorbehalten.<br />

IV. Rekurse.<br />

24. Innert 10 Tagen nach eröffneter Verfügung<br />

kann von den Mitgliedern der Rekurs an die Sektion<br />

für Kraft und Wärme ergriffen werden:<br />

a) gegen die erzwungene Ausmiete von Fahrzeugen,<br />

b) gegen die Festsetzung von Beförderungspreisen<br />

durch die Arbeitsgemeinschaften (Ziffer 13),<br />

c) gegen andere Verfügungen der Organe der Arbeitsgemeinschaften<br />

gegenüber einem Einzelmitglied,<br />

wenn sich dieses dadurch in seinen wirtschaftlichen<br />

Interessen erheblich benachteiligt<br />

fühlt.<br />

In wichtigeren Rekursfällen hört die Sektion für<br />

Kraft und Wärme die in Ziffer 4 genannte Kommission<br />

oder deren Arbeitsausschuss an.<br />

Die Entscheide der Sektion für Kraft und Wärme<br />

sind endgültig.<br />

V. Strafbestimmungen.<br />

25. Gemäss Ziffer 3 der Verfügung des Kriegsindustrie-<br />

und -arbeitsamt vom 11. Mai <strong>1940</strong> werden<br />

Zuwiderhandlungen gegen die Weisungen der<br />

Wie in Nr. 21 der A. R. bereits gemeldet, hat<br />

der Bundesrat die auf Grund der Strassenlänge<br />

festgesetzten prozentualen Anteile der Kantone am<br />

Benzinzollertrag für die Jahre 1939 bis 1943 neu<br />

berechnet. Die Zuteilung erfolgt, wie erinnerlich, zu<br />

einem Drittel nach den prozentualen Ansätzen für<br />

die Strassenlänge, währenddem für die beiden andern<br />

Drittel nach dem geltenden Verteilungsschlüssel<br />

das Verhältnis der Strassenausgaben des Kantons<br />

zu den entsprechenden Ausgaben sämtlicher Kantone<br />

massgebend ist.<br />

Sektion für Kraft und Wärme bezüglich der Bildung<br />

und Durchführung der Arbeitsgemeinschaften<br />

nach den Bestimmungen des Art. 19 des Bundesratsbeschlusses<br />

vom 26. September 1939 über die Landesversorgung<br />

;mit flüssigen Kraft- und Brennstoffen<br />

geahndet.<br />

VI. Schlussbestimmungen.<br />

26. Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaften an<br />

ihre Mitglieder haben auf dem schriftlichen Wege<br />

zu erfolgen, bzw. sind durch Schreiben zu bestätigen.<br />

Sie können auch in den kantonalen Amtsblättern<br />

oder in Fachzeitschriften veröffentlicht werden.<br />

Kriegsindustrie- und -arbeitsamt<br />

Sektion für Kraft und Wärme<br />

Der Chef: Grimm.<br />

Der Benzinzollviertel für die Kantone<br />

erreicht für 1939 den Betrag von 10 833 037 Franken.<br />

Kantone<br />

Zürich<br />

Bern . . . . . .<br />

Luzern<br />

Uri<br />

Schwyz<br />

Obwalden. . . .<br />

Nidwaiden . . .<br />

Glarus<br />

Zug<br />

Freiburg . . . .<br />

Solothurn. . . .<br />

Basel-Stadt Basel-Land . . .<br />

Schaffhausen . .<br />

Appenzell A. Rh.<br />

Appenzell I. Rh..<br />

St. Gallen. . . .<br />

Graubünden. . .<br />

Aargau<br />

Thurgau . . . .<br />

Tessm<br />

Waadt<br />

Wallis<br />

Neuenburg . . .<br />

Genf<br />

Die nach den Strassenlängen bemessenen Quoten<br />

waren 1928 erstmals festgesetzt worden. Wohl sah<br />

Art. 3 des Bundesratsbeschlusses vom 21. September<br />

deren Revision in Zeitabständen von je 5 Jahren<br />

vor, tatsächlich aber erfolgte sie zum zweitenmal<br />

erst 1935. Heute nun revidiert der Bundesrat diese<br />

Ansätze neuerdings, wobei sich, verglichen mit der<br />

bisherigen Regelung, allerdings nur geringfügige<br />

Unterschiede ergeben.<br />

In seiner Sitzung vom 24. Mai hat der Bundesrat<br />

die Verteilung des Benzinzollviertels 1939 an die<br />

Die Rückvergütung des Betrages von 10,833,037 Fr. an die Kantone,<br />

der sich für 1939 als deren Anteil am Benzinzollertrag ergibt<br />

Gesamtausgaben<br />

1936—1938<br />

Fr.<br />

15 864 071<br />

18 061 869<br />

2 436 655<br />

1 738 924<br />

1 570 413<br />

630 122<br />

454 317<br />

2 045 326<br />

1 117 665<br />

3 950 252<br />

3 958 488<br />

9 053 590<br />

3 096 501<br />

1 310 707<br />

1 458 339<br />

816 269<br />

6 990 409<br />

11 275 810<br />

7 021 616<br />

4 055 258<br />

10 564 520<br />

11 751 309<br />

3 959 126<br />

460 783<br />

2 407 409<br />

Verteilung<br />

*/s l z nach<br />

Ausgaben % nach Strassenlängen Anteil 1939<br />

Fr. % Fr. Fr.<br />

908 932<br />

1 034 855<br />

139 608<br />

99 632<br />

89 977<br />

36 103<br />

26 030<br />

117 187<br />

• 64 037<br />

226 330<br />

226 802<br />

518 726<br />

177 414<br />

75 097<br />

83 556<br />

46 768<br />

400 516<br />

646 048<br />

402 304<br />

232 346<br />

605 294<br />

673 292<br />

226 838<br />

26 400<br />

137 933<br />

6,7<br />

14,5<br />

4,1<br />

1,9<br />

2,1<br />

0,8<br />

0,7<br />

1,3<br />

1,4<br />

4,2<br />

2,8<br />

0,4<br />

2,4<br />

1,0<br />

1,6<br />

0,4<br />

6,3<br />

11,6<br />

6,3<br />

4,8<br />

5,3<br />

9,6<br />

5,2<br />

3,0<br />

1,6<br />

241 938<br />

523 597<br />

148 052<br />

68 609<br />

75 831<br />

28 888<br />

25 277<br />

46 943<br />

50 554<br />

151 663<br />

101 108<br />

14 444<br />

86 664<br />

36110<br />

57 776<br />

14 444<br />

227 494<br />

418 877<br />

227 494<br />

173 329<br />

191 384<br />

346 657<br />

187 773<br />

108 330<br />

57 776<br />

1 150 870<br />

1 558 452<br />

287 660<br />

168 241<br />

165 808<br />

64 991<br />

51307<br />

164 130<br />

114 591<br />

377 993<br />

327 910<br />

533 170<br />

264'078<br />

111 207<br />

141 332<br />

61212<br />

628 010<br />

1 064 925<br />

629 798<br />

405 675<br />

796 678<br />

1 019 949<br />

414 611<br />

134 730<br />

195 709<br />

Ausgleichslonds<br />

250 000<br />

Fr.<br />

80 000<br />

15 000<br />

50 000<br />

25 000<br />

15 000<br />

15 000<br />

25 000<br />

25 000<br />

Total 126 049 748 7 222 025 100 3 611 012 10 833 037 250 000<br />

wählen<br />

Motorwagenfabrik Berna AG., Ölten<br />

Kantone genehmigt. In Tat und Wahrheit handelt<br />

es sich dabei allerdings bloss noch um einen<br />

Sechstel, und zwar deshalb, weil von der 1935 vorgenommenen<br />

Erhöhung des Grundzolles auf dem<br />

Benzin für die Kantone nichts abfällt. Aus der<br />

nebenstehenden Tabelle sind die Ausgaben der Kantone<br />

im Zeitraum 1936 bis 1938 sowie die daraus<br />

resultierende Zuteilung aus dem Benzinzoll ersichtlich.<br />

Die letzte Kolonne enthält die Beiträge, welche<br />

den Kantonen Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwaiden,<br />

Appenzell A.-Rh., Appenzell I.-Rh., Tessin und<br />

Wallis aus dem Ausgleichsfonds von 250000 Fr.<br />

gewährt werden.<br />

Unter dem Gesichtspunkt der Verteilung nach<br />

den Strassenausgaben erhält der Kanton Bern den<br />

fettesten Brocken, Zürich nimmt die zweite, Waadt<br />

die dritte, Graubünden die vierte, Tessin die fünfte<br />

und Basel-Stadt die sechste Stelle ein. Bei der Verteilung<br />

nach Strassenlängen marschiert Bern an<br />

der Spitze, gefolgt von Graubünden, Waadt, Zürich,<br />

St. Gallen und Aargau.<br />

Die Rückvergütungen nach Massgabe der Strassenlänge<br />

haben sich von 1937—1939 für Bern, Uri,<br />

Schwyz, Freiburg, Solothurn, Baselstadt, Tessin und<br />

Wallis ständig erhöht, währenddem für Luzern, Nidwalden,<br />

Zug, Neuenburg und Genf der umgekehrte<br />

Fall eintrat.<br />

\KTUELLES<br />

Stillgelegte Motorfahrzeuge<br />

müssen bereitgestellt werden.<br />

Innere und äussere Bereitschaft des Automobilisten,<br />

so lautete das Leitmotiv, worauf der<br />

Leitartikel in der letzten Nummer der A. R.<br />

abgestimmt war. Dass wir damit eine zeitgemässe<br />

Frage angeschnitten hatten, an der keiner<br />

von uns vorbeigehen darf, dafür liefern die<br />

Vorkehrungen der zürcherischen Zivil- und<br />

Militärbehörden, von denen im Nachstehenden<br />

die Rede ist, eine eindrucksvolle Illustration.<br />

Red.<br />

Wiederholt hat die Kantonale Strassenverkehrsliga<br />

Zürich unterstrichen, wie wichtig und unerlässlich<br />

es sei, den Grossteil dieses stillgelegten<br />

Motorfahrzeug-Parkes nicht nur im Hinblick auf<br />

die Arbeitslosigkeit im Autogewerbe und auf die<br />

gesamte Verkehrs- und Volkswirtschaft sowie die<br />

Einnahmen des kantonalen Fiskus, sondern vor<br />

allem auch in Anbetracht der Notwendigkeiten der<br />

Landesverteidigung im Kriegsfall raschestens wieder<br />

in Verkehr zu bringen. Sie versuchte durch die<br />

1938 lancierte Verkehrsgesetzesinitiative und in<br />

neuester Zeit durch das « Ermächtigungsgesetz » die<br />

dringend nötige Ermässigung der Steuern herbeizuführen,<br />

um die Hunderte und Tausende von Motorfahrzeugen<br />

wieder aus dem Winterschlaf zu wecken.<br />

Leider, wie man weiss, bis heute ohne positiven<br />

•Erfolg.<br />

Nun hat der Ernst der heutigen Zeit dieser<br />

Sachlage eine neue Wendung gegeben. Am 21. Mai<br />

haben die Kantonale Polizeidirektion und das Territorialkommando<br />

6 eine Bekanntmachung an die<br />

zürcherischen Motorfahrzeughalter erlassen, worin<br />

ausgeführt wird, dass es im Interesse der Landesverteidigung<br />

nötig sei, sämtliche vorhandenen Motorfahrzeuge<br />

sofort fahrbereit zu machen. Die Halter<br />

stillgelegter Fahrzeuge haben diese unverzüglich<br />

in fahrbereiten Zustand zu versetzen dadurch, dass<br />

sie die Ladung der Batterien, die Instandstellung<br />

der Pneus und alle weiteren Vorbereitungen sofort<br />

vornehmen. Ferner ist für all diese Fahrzeuge die<br />

eiserne Ration Brennstoff — ausreichend für<br />

100 km — bereitzustellen und im Fahrzeug aufzubewahren.<br />

Das Kantonale Kriegswirtschaftsamt<br />

gibt hiefür spezielle Benzinrationierungsscheine ab,<br />

die zu folgenden Bezügen, berechtigen: Wagen bis<br />

7,5 HP 15 Liter, Wagen von 7,5 bis 15,5 HP 20 Liter,<br />

Wagen über 15,5 HP 25 Liter Benzin. Die Kosten<br />

dieser Brennstoffbeschaffung hat der Fahrzeughalter<br />

zu tragen.<br />

Sämtliche im Kanton Zürich stillgelegten Motorfahrzeuge<br />

müssen bei der Kantonalen Motorfahrzeugkontrolle<br />

mit einem speziellen Formular, das<br />

sowohl dort als auch bei den Automobilisten verbänden,<br />

den Statthalterämtern der Bezirke und den<br />

Gemeinderatskanzleien zu beziehen ist, sofort angemeldet<br />

werden, und zwar durch den Besitzer, in<br />

dessen Verhinderungsfall durch dessen Vertreter<br />

oder die Person, in deren Gewahrsam das Fahrzeug<br />

steht.<br />

Sofern zur Erstellung der Fahrbereitschaft stillgelegter<br />

Fahrzeuge Fahrten zu Garagen oder Reparaturwerkstätten<br />

unerlässlich sein sollten, so kann<br />

bei der Kantonalen Motorfahrzeugkontrolle in Zürich<br />

eine sog. Tagesbewilligung gelöst werden, deren<br />

Abgabe für diesen Zweck ohne Bezahlung einer<br />

Gebühr erfolgt; es muss nur die entsprechende Versicherungsprämie<br />

bezahlt werden, die ausnahmsweise<br />

von Fr. 6.50 auf Fr. 4.— pro Tag herabgesetzt<br />

wurde.<br />

Die neueste Massnahme dter Zürcher Zivil- und<br />

Militärbehörden liegt zweifellos im Interesse der<br />

Landesverteidigung. Es wäre nicht zu verantworten,<br />

wenn gegebenenfalls etliche Tausend Motorfahrzeuge<br />

unbenutzbar blieben, weil sie nicht betriebsbereit<br />

sind. Einmal mehr hat es sich aber auch gezeigt,<br />

wie wichtig es gewesen wäre, wenn die Behörden<br />

schon vor Jahren durch Reduktion der übersetzten<br />

Verkehrsgebühren einen Anreiz zur Inbetriebnahme<br />

Hunderter und Tausender stillgelegter Motorfahrzeuge<br />

geschaffen hätten. Diese bedauerliche<br />

Politik rächt sich jetzt bitter.<br />

V<br />

Bohrungen nach Erdgas im Rheintal ?<br />

Gewisse Anzeichen scheinen darauf hinzudeuten,<br />

dass mit der Ausbeutung der Methangaslager<br />

im st. gallischen Rheintal vorwärtsgemacht werden<br />

soll, obgleich heute die Angelegenheit noch nicht<br />

über das Stadium der Vorarbeiten hinausgediehen<br />

ist. Immerhin verlautet, die « Studiengesellschaft<br />

für Gas- und Erdölforschung in der Ostschweiz ><br />

stehe mit einem Zürcher Bankhaus in Unterhandlungen,<br />

um die Frage der Finanzierung eines Verwertungsprojektes<br />

abzuklären. Im übrigen sei sie<br />

auch bereits mit einem Unternehmen, das solche<br />

Bohrungen vornehme — die Konzession dafür erstreckt<br />

sich auf das Gebiet zwischen Staad am Bodensee<br />

und Sargans — in Verbindung getreten.<br />

Neben neuen Schürfungen beabsichtige die Gesellschaft<br />

vor allem, die bestehende Bohrung bis zum<br />

eigentlichen, viel tiefer gelegenen Gasvorkommen<br />

vorzutreiben und das auf diese Weise gewonnene<br />

Erdgas durch Rohrleitungen den städtischen Gaswerken<br />

zuzuleiten, um es mit dem Kohlengäs zu<br />

vermischen. Abwarten wird auch hier die beste<br />

Losung sein, wie bei so manenhem andern mehr<br />

oder weniger vorbeigelungenen Bohrversuch in der<br />

•Schweiz.


AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 28. MAI <strong>1940</strong>. — N° 22<br />

Französische Vorschläge<br />

über Projektierung von Nachkriegs-Automobilen<br />

Wir wiesen bereits in Nr. 14 unseres Blattes<br />

auf die von Ingenieur Prevost in einem<br />

Vortrag vor der « Societe des ingenieurs de<br />

l'Automobile», Paris, gemadnten Anregungen<br />

hin, die darauf abzielen, nach Abschluss<br />

des Krieges einen möglichst reibungslosen<br />

Uebergang zur Friedenswirtschaft und zur<br />

zivilen Autoproduktion zu sichern. Seine Ausführungen<br />

sind von beträchtlichem, allgemeinen<br />

Interesse, weshalb wir im folgenden die<br />

wichtigsten Gedanken aus dem nunmehr in<br />

gebundener Form vorliegenden Vortrag wiedergeben.<br />

Zunächst macht Herr Prevost<br />

einige allgemeine sowie verkehrswirtschaftliche<br />

Anregungen, um sodann auf die technischen<br />

Richtlinien einzugehen, die nach seiner<br />

Meinung für das jetzt schon aufzunehmende<br />

Studium von Nachkriegsmodellen in<br />

Aussicht genommen werden sollten.<br />

Als erster Vorschlag wird den massgebenden<br />

Stellen das Problem Schiene—Strasse<br />

ebenso wie die Frage der Besteuerung des<br />

Motorfahrzeugs nach dem Krieg zum Studium<br />

empfohlen. Es sollte ferner untersucht<br />

werden, was für Wagentypeh sich am besten<br />

für den Export eignen und wohin sie<br />

exportiert werden können.<br />

Denn die wirtschaftliche Lage wird nach<br />

dem Krieg alle beteiligten Länder zwingen,<br />

ihern Export — und wäre es nur nach<br />

den Kolonien — zu steigern. Es muss bei der<br />

Konstruktion dieser Automobile schon jetzt<br />

darauf Rücksicht genommen werden, wie<br />

weit sie sich unter Benützung des für die<br />

Kriegsbedürfnisse aufgestellten Produktionsapparates<br />

herstellen lassen, um zu vermeiden,<br />

dass wertvolle Werkzeugmaschinen<br />

nachher einfach verschrottet werden müssen.<br />

Damit die Konstrukteure in der Lage<br />

sind, diesen Bedürfnissen und denen der<br />

Werkstatt überhaupt besser Rechnung zu<br />

tragen, muss bei der Ausbildung der Ingenieure<br />

und Techniker vermehrtes Gewicht<br />

auf die vorausgehende Werkstattpraxis gelegt<br />

werden. Die Entwicklung von Nachkriegs-Personen-<br />

und -Lastwagen-Modellenist<br />

jetzt schon aufzunehmen, weil solche Arbeiten<br />

erfahrungsgemäss Jahre in Anspruch<br />

nehmen, bevor ein in jeder Beziehung produktionsreifer<br />

Typ vorliegt. Da die zivile<br />

Automobiltechnik vor allem in den neutralen<br />

Ländern dauernd Fortschritte macht,<br />

muss bei der Planung hierauf Rücksicht genommen<br />

werden. Prevost schlägt vor, die<br />

Gesellschaft der Automobilingenieure sol'lte<br />

ihren Mitgliedern in vermehrtem Masse die<br />

amerikanische Fachpresse zugänglich machen,<br />

um ihnen zu ermöglichen, sich ungeachtet<br />

der gegenwärtigen Ereignisse dauernd<br />

auf dem laufenden zu halten.<br />

Bei den Personenwagen sieht der Verfasser<br />

nach dem Krieg vor allem Möglichkeiten für<br />

den Absatz billiger Fahrzeuge<br />

voraus. Sie dürfen sowohl in der Anschaffung als<br />

auch im Unterhalt nur bescheidene Kosten verursachen.<br />

Diese Forderung lässt sich natürlich technisch<br />

nicht ad absurdum führen, ohne schliesslich<br />

zu einem Wagen zu kommen, der mehr einem fahrbaren<br />

Untersatz als einem Automobil gleicht. Prevost<br />

glaubt jedoch, dass es durch eine Organisation<br />

des Altwagenmarkts, eine Herabsetzung der Garagemieten,<br />

Steuern, Versicherungsprämien, sowie Keparaturkosten<br />

möglich sein sollte, weitere Einsparungen<br />

im Budget des Wagenbesitzers zu erzielen.<br />

(Ob dies freilich so ohne weiteres und ohne tiefe<br />

Eingriffe des Staates in die Wirtschaft, rein auf<br />

Grund freier Abmachungen, gelingt, bleibt eine<br />

offene Frage.) Die Auslagen für Reparaturen und<br />

Ueberholarbeiten Hessen sich durch geeignete Organisation<br />

der in Frage kommenden Vertretungen<br />

verbilligen. Maschinelle Arbeiten würden ausschliesslich<br />

noch von gut eingerichteten, zentralen<br />

Werkstätten besorgt, während die Lokalvertreter<br />

sich auf die Untersuchung der vorhandenen Schäden,<br />

Montage und Demontage, sowie Wagenservice<br />

und Verkauf von Betriebsstoffen beschränken würden.<br />

Die serienmässigen Ersatzteile müssten nach<br />

Ansicht des Verfassers im Rahmen dieser Organisation<br />

zu bescheideneren Preisen angeboten werden,<br />

und die Ueberholarbeit sollte derart vorgenommen<br />

werden, dass sie die Abgabe einer Garantie erlauben.<br />

Bei der Konstruktion der Wagen wird auf<br />

äusserste Beschneidung des Gewichts ein<br />

besonderes Augenmerk zu richten sein.<br />

Da die Produktion von Leichtmetallen im Krieg<br />

einen starken Aufschwung erfährt, wird es nachher<br />

möglich sein, sie zu billigeren Preisen zu erhalten<br />

und in vermehrtem Masse im Automobilbau anzuwenden.<br />

Die setzt eine etwas andere Ausführung als<br />

bei Stahlkonstruktion voraus, da die Schweissung<br />

leider noch nicht so weitgehend herangezogen<br />

werden kann. Man wird die Karosserien vor allem<br />

sehr leicht machen und sie elastisch an steifen Zentralrahmen<br />

aufhängen. Am leichtesten lassen sich<br />

nach den Erfahrungen mit dem deutschen Volkswagen,<br />

der trotz seiner vier Sitzplätze nur 700 kg<br />

wiegt, Fahrzeuge mit Heckmotor gestalten. (Inzwischen<br />

hat allerdings Lancia mit dem von uns<br />

unlängst beschriebenen Modell « Ardea > bewiesen,<br />

dass dieses Gewicht auch bei leistungsfähigen<br />

Wagen mit vornliegendem Motor durchaus nicht<br />

überschritten zu werden braucht.) Neben Vierplätzern<br />

sollten aber auch ganz billige Zweiplätzer<br />

entwickelt werden, für die bestimmt ein Markt vorhanden<br />

wäre.<br />

Im Motorenbau wäre ebenfalls auf weitere Erleichterung<br />

des Gewichts eventuell unter Aufgabe<br />

der klassischen Motorform, sowie ferner auf die<br />

Verminderung des Verschleisses, des Brennstoffverbrauchs<br />

und der Russbildung* ein Augenmerk<br />

zu richten. Die letzten beiden Forderungen setzen<br />

eine noch vollkommenere Verbrennung voraus.<br />

Weiter kann durch Anwendung von Schnellgängen<br />

die Abnützung und der Brennstoffverbrauch eingeschränkt<br />

werden. Ueberhaupt sollte die Möglichkeit<br />

einer Weiterentwicklung der Getriebe zu halbautomatischen<br />

oder ganzautomatischen Bauarten<br />

studiert werden.<br />

Aehnliches trifft auf den<br />

Lastwagen der Zukunft<br />

zu. Die toten Gewichte sind immer noch viel zu<br />

gross und Hessen sich bestimmt stark reduzieren.<br />

Auch die vermehrte Automatisierung oder mindestens<br />

Synchronisierung ist bei den Lastwagen mit<br />

ihren 5—8 Gängen durchaus kein Luxus, wie die<br />

in Frankreich seit Beginn der Mobilisation eingetretene<br />

Verdreifachung der Zahl von durch ungewohnte<br />

Fahrer vermurksten Getrieben, Kupplungen<br />

und Hinterachsantrieben beweist. Es Hesse sich<br />

dadurch zweifellos einiges an Reparaturkosten<br />

sparen. Ebenso gehört in das Lastwagengetriebe<br />

ein Schnellgang, um mindestens bei Leerfahrten<br />

den Brennstoffverbrauch auf das Minimum herabzusetzen.<br />

Schliesslich bricht der Verfasser noch<br />

eine Lanze für die bessere Anpassung der Motorgrösse<br />

an das Wagengewicht. Nach seiner Meinung<br />

ist die Leistungsreserve vielfach zu gering<br />

bemessen, so dass das Reparaturkonto übermässig<br />

belastet wird und die Betriebskosten den mit einem<br />

etwas grösseren Motor möglichen Optimalwert übersteigen.<br />

Diese Frage bedarf allerdings noch eines<br />

eingehenden Studiums.<br />

Herr Prevost schliesst seine Ausführungen mit<br />

den Worten Allein die Technik ist in der Lage,<br />

uns nach dem Krieg den Wohlstand zu bringen...<br />

Ich hoffe, dass die Gesellschaft der Automobilingenieure<br />

daran wesentlichen Anteil haben wird.<br />

-b-.<br />

Tedbnische Notizen<br />

Steuerrad für dicke Leute.<br />

Eine Fabrik in Minneapolis hat ein neues<br />

Lenkrad herausgebracht, das besonders für<br />

« behäbige » Automobilisten gedacht ist. Es<br />

besitzt nur eine einzige Speiche, die quer<br />

vor dem Fahrer verläuft und über ihre<br />

ganze Länge ein Scharnier hat, dank dem<br />

sich die untere Hälfte des Steuerrades zurückklappen<br />

lässt, um Platz für den Einsteigenden<br />

zu schaffen.<br />

Dass jetzt auch in Japan die Holzgasgeneratoren<br />

gefördert werden, wozu man<br />

die Steuer für die damit ausgerüsteten<br />

Fahrzeuge um 50 % gesenkt hat.<br />

In Russland seien gegenwärtig Versuche<br />

über die Verwendbarkeit des beim Verkoken<br />

von Torf anfallenden Gases als<br />

Motorbrennstoff im Gange. Tatsächlich<br />

soll sich das Gas für diesen Zweck als geeignet<br />

herausgestellt haben.<br />

Dass in Deutschland wegen der Knappheit<br />

an Taschenlampen gegenwärtig empfohlen<br />

wird, an Stelle der vorhandenen<br />

3.5-Volt-Lämpchen, die 0.3 Amp. Strom<br />

brauchen, solche mit einem Verbrauch von<br />

nur 0.04 Amp. in die Taschenlampen einzusezten.<br />

Ihr Licht soll gerade noch genügen,<br />

um in der verdunkelten Eisenbahn<br />

eine Zeitug zu lesen. Dabei wird die Batterie<br />

natürlich mächtig geschont. Ihre Lebensdauer<br />

soll sich ganz erheblich verlängern.<br />

Fiat arbeite an einem italienischen<br />

Volkswagen mit 700-ccm-Motor.<br />

Dass zu den in Schweden durchgeführten<br />

Versuchen mit Terpentinöl als Brennstoff<br />

normale Benzinmotoren benützt wurden,<br />

deren Zylinder köpfdichtung man<br />

durch eine ca. 4 mm dicke Kupferplatte<br />

ersetzte, welche rundum ein Stück weit in<br />

den Zylinder hinein vorsteht. Dieser<br />

Rand erhitzt sich beim Warmlaufen des<br />

Motors mit Benzin so stark, dass man danach<br />

unbedenklich auf den schwereren<br />

Brennstoff umschalten darf, da er am<br />

Kupferkragen verdampft.<br />

Dass in Birmingham jetzt mit Leuchtgas<br />

betriebene Taxi laufen.<br />

Von einem neuartigen Bowdenkabel,das<br />

in beiden Richtungen wirksam ist. Bisher<br />

konnten demgegenüber solche Kabel nur<br />

auf Zug beansprucht werden und die<br />

Rückbewegung musste durch Federkraft<br />

erfolgen.<br />

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N°22 — DIENSTAG, 28. Mai <strong>1940</strong>. AUTOMOBIL-REVUE<br />

Tedi<br />

Neue amerikanische Autoerfindungen<br />

Stoßstangen, die sich heben und senken lassen,<br />

wenn sie sich in den Stoßstangen eines andern<br />

Wagens verfangen, bilden den Gegenstand eines<br />

neuen Patentes.<br />

Ein diebstahlsicherer Oelbehälter ist mit einem<br />

gezahnten, aufgelöteten Deckel versehen, der nicht<br />

ohne wesentliche Beschädigung entfernt werden<br />

kann; das Entfernen hochwertigen Oels aus dem<br />

Behälter und ein Ersetzen durch billigeres Oel ist<br />

hierdurch unmöglich gemacht.<br />

Bremsenbetätigung durch blosses Herunterpressen<br />

des Lenkrades mit der Hand ist nach einer<br />

Konstruktion möglich, die Jose R. Vergera Jr. aus<br />

Barranquilla (Colombia) patentieren Hess. Die<br />

Bremsen treten wieder in den Ruhezustand, wenn<br />

durch ein Pedal eine Feder ausgelöst wird.<br />

Eine neue Schneeschmelzsalzlösung wird von<br />

staatlichen Säuberungswagen auf den Autostrassen<br />

des Staates Washington benutzt. Grosse Trommeln,<br />

die die Salzlösung mit Sand mischen, streuen während<br />

der Fahrt Salz auf den Schnee; wenn die<br />

Schneeverwehungen tiefer sind, werden die Trommeln<br />

an Schneepflügen angebracht. Mit Hilfe dieser<br />

Trommeln ist es gelungen, zum erstenmal in<br />

der Geschichte von Washington einige Hochpässe<br />

auch im Winter völlig schneefrei zu halten.<br />

Kugelsichere Reifen. Washington teilt die Erfindung<br />

eines absolut kugelsicheren Autoreifens mit,<br />

der in Zukunft bei allen Armeewagen verwendet<br />

werden soll. Versuche haben ergeben, dass die Reifen<br />

selbst minutenlanger Beschieesung mit Maschinengewehren<br />

widerstehen und nachher in 30 Minuten<br />

nur 16 % des Luftdrucks eingebüsst haben.<br />

Gleichzeitig wird aus Washington die Herstellung<br />

eines Auto- und Flugzeugöls gemeldet, das<br />

auch bei Temperaturen bis zu minus 40 Grad C<br />

noch flüssig bleibt. An beiden Erfindungen sind<br />

die Heereslaboratorien ebenso wie die Privatindustrie<br />

beteiligt.<br />

Ein neuer Brennstoff, der nach Angaben seines<br />

Erfinders die Reduzierung von Automotoren auf die<br />

Hälfte ihrer bisherigen Grosse möglich macht, ist<br />

Stemäss einer Mitteilung des American Petroleum<br />

Institute nunmehr fabrikationsreif, wenn auch die<br />

Herstellungskosten erst von 3600 auf 50 Dollar pro<br />

Gallone gesenkt werden konnten. Der technische<br />

Name des Brennstoffs ist «Triptan».<br />

Radioaktive Zündkerzen werden von einer namhaften<br />

Zündkerzenfabrik auf den Markt sebracht.<br />

Sie enthalten Spuren des radioaktiven Elementes<br />

Polonium in ihren Elektroden. Da das Polonium,<br />

das 4000 Mal so viel Alphastrahlen aussendet als<br />

Radium, die Luft stark ionisiert, überwindet der<br />

Funke den Luftwiderstand leichter, wodurch wiederum<br />

der Zündungsprozess beschleunigt wird.<br />

Eine ständig durch Propeller aufgeladene Batterie<br />

ist von G. W. Waine aus Los Angeles patentiert<br />

worden. Der Erfinder glaubt, den Luttwiderstand<br />

ebenso wie den Wind, der den stillstehenden<br />

Wagen trifft, hierdurch nutzbringend verwenden zu<br />

können.<br />

•»»«••«tisch«»<br />

nke<br />

„Sealed Beam", das neue amerikanische<br />

Beleuchtungssystem.<br />

Ein grosser Teil der<br />

diesjährigen, amerikanischen<br />

Wagenmodelle<br />

sind mit<br />

dem unter dem<br />

Schlagwort «Sealed<br />

Beam» lancierten,<br />

neuen Scheinwerfer-System<br />

ausgerüstet.<br />

Sein wesentliches<br />

Merkmal besteht<br />

darin, dass<br />

Linse und Hohlspiegel<br />

miteinander ein luftdicht verschlossenes<br />

Gehäuse bilden, das die Glühfäden für Femund<br />

Abblendlicht genau in der richtigen Lage<br />

Bei der Verbrennung gewöhnlichen Kohlenstaubs<br />

entstehen beträchliche Mengen von Asche, und dies<br />

war auch einer der Hauptgründe, welche der Entwicklung<br />

brauchbarer Motoren zum Betrieb mit<br />

Kohlenstaub bisher im Wege standen. Darüber<br />

hinaus ist es denkbar, dass bei Verwendung von<br />

allzu grobem Kohlenstaub an Stelle einer vollständigen<br />

Verbrennung, eine teilweise Verkokung der<br />

Kohle eintritt und die' entstehenden Koksteilchen<br />

ebenfalls schmirgelnd wirken. Der dem Kohlenstaub<br />

anhaftende Nachteil könnte also selbst bei<br />

Verwendung aschefreier, zu grob gemahlener Qualitäten<br />

auftreten. Daneben hat die Feinheit des<br />

Kohlenstaubs auch auf den Zündverzug einen beträchlichen<br />

Einfluss. Je geringer die Körnchengrösse,<br />

desto rascher entflammt der Staub in der<br />

Verbrennungslüft. Aus all diesen Gründen muss<br />

eine möglichst feine Ausmahlung der Kohle gefördert<br />

werden.<br />

Hinsichtlich der<br />

Herstellung von fast aschefreiem Kohlenpulver<br />

sind in letzter Zeit bedeutende Fortschritte erzielt<br />

worden. Das Verfahren besteht zunächst in einer<br />

Hydrierung der Kohle bei beträchtlichem<br />

D'r u c k. Hiebei wird Wasserstoff an die<br />

Kohlemoleküle abgelagert, was mit einer Depolymerisation<br />

verbunden ist. Die Moleküle spalten sich<br />

also in kleinere Materie-Bausteine auf, und dabei<br />

entsteht ein Druckextrakt genanntes Produkt,<br />

das schon bei 200° C erweicht und bei 250° G<br />

flüssig ist. Sein Zündpunkt liegt im Sauerstoffstrom<br />

bei 550 ° C, d. h. genau so unerwünscht hoch<br />

wie etwa beim Steinkohlenteeröl. Der Aschegehalt<br />

dieses Druckextraktes allerdings beträgt nur 0.1 °/o<br />

gegenüber 6 "h bei der nichtbehandelten Kohle. Zur<br />

Herabsetzung des Zündpunkts- wird der Druck-<br />

enthält. Es ist also von der Fabrik aus dafür<br />

gesorgt, dass erstens der Spiegel weder verschmutzt<br />

noch zerkratzt werden kann, was<br />

eine erhebliche Beeinträchtigung der Lichtintensität<br />

zur Folge hätte, und zweitens die<br />

Glühfäden von selbst stets im Brennpunkt<br />

stehen. Ist ihre Lebensdauer zu Ende, so<br />

wird das ganze Aggregat inklusive Spiegel<br />

und Linse ersetzt. Der scheinbare Nachteil<br />

einer Verteuerung des Ersatzes wird teils<br />

durch die längere Verwendbarkeit der Glühfäden,<br />

teils durch die dauernd gute Lichtleistung<br />

mehr als aufgewogen. Die neuen<br />

Lampen halten deswegen länger, weil sie<br />

über dickere Glühfäden verfügen, die weniger<br />

empfindlich sind. Gleichzeitig hat man<br />

ihre Leistungsaufnahme um ungefähr 50 %<br />

erhöht, was die Beleuchtung ganz wesentlich<br />

verbessert.<br />

Gegenwärtig werden zwei Haupttypen der<br />

«Sealed Beam »-Lampe hergestellt. Bei der<br />

einen besteht der Reflektor ebenfalls aus<br />

Veredlung des Kohlenstaubs als Motorbrennstoff.<br />

•extrakt mit Salpetersäure oder«nit<br />

rasen Gasen nitriert. Hiebei tritt im<br />

Gegensatz zur Hydrierung eine Polymerisation ein.<br />

Die Moleküle vereinigen sich also wieder zu grösseren<br />

Komplexen, und dabei erhöht sich der Erweichungspunkt<br />

von 200° G auf über 1000° G. Der<br />

entstandene, nitrierte Druckextrakt ist somit ein<br />

fester Stoff, der sich zu Staub vermählen lässt.<br />

Interessanterweise konnte damit eine zirka 20%<br />

höhere Leistungsausbeute erhalten werden als bei<br />

Betrieb des gleichen Versuchsmotors mit Gasöl.<br />

Auch die auf Kalorien umgerechneten Verbrauchszahlen<br />

lagen günstiger als beim flüssigen Brennstoff.<br />

Durch die Nitrierung nimmt zwar der Heizwert<br />

von 8500 auf 7220 kgKal/kg ab. Da jedoch mit<br />

dem Prozess gleichzeitig eine Gewichtserhöhung von<br />

14 %> verbunden ist, beläuft sich der Netto Verlust<br />

an Wärmeenergie auf nur 3,5 "In. Dieser wird schon<br />

durch die Tatsache "wettgemacht, dass der nitrierte<br />

Druckextrakt nicht zuletzt dank dem angelagerten<br />

Sauerstoff besser und vollständiger verbrennt als<br />

gewöhnliches Kohlepulver.<br />

Ueber die chemische Veränderung bei der Nitrierung<br />

des Druckextrakts gibt nachstehende Tabelle<br />

Auskunft:<br />

Analyse eines Druckextrakts vor und nach der<br />

Hydrierung.<br />

vorher nachher<br />

Gehalt an C in °/o 88.6 77.0<br />

* » H > » 5.1 4.5<br />

i » 0 > » 4.1 14.5<br />

» » N • » 2.2 4.0<br />

C/H-Verhältnis 1000 : 5.8 1000 : 6.7<br />

Asche in %> 0.1 0.1<br />

Heizwert in kgKal/kg 8500 7220<br />

:.y •- -b-<br />

Glas und die Glühfäden sitzen für sich allein<br />

in dem durch Spiegel und Linse gebildeten<br />

Glasgehäuse. Bei der zweiten wird ein Metallspiegel<br />

verwendet und eine ganze Glühbirne<br />

fix eingebaut. Die Parklampe ist weder<br />

im einen noch im andern Modell enthalten,<br />

-h-<br />

Dampfmotor mit Leichtmetallkolben.<br />

In Deutschland soll gegenwärtig ein für<br />

den Antrieb von Schiffen gedachter Dampfmotor<br />

durch Dr. Ing. Lentz entwickelt werden.<br />

Sein.Aufbau lehnt sich in wichtigen<br />

Teilen an den von Automobilmotoren an,<br />

handelt es sich doch um einen kreuzkopflosen<br />

Schnelläufer, mit Leichtmetallkolben,<br />

der eine Platzersparnis von 30 % bringen<br />

soll. Als Dampfverbrauch werden 31,7 kg/<br />

PSh angegeben. Vorgesehen ist angeblich<br />

vorderhand der Bau von 3-, 6- und 9-Zyl.-<br />

Maschinen dieser Bauart.<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 1395. Metallisieren. Können Sie mir<br />

einige Firmen bekanntgeben, • die das Metallisieren<br />

von Gegenständen besorgen? R. in Z.<br />

Frage 1396. MG-Vertretung. Können Sie mir die<br />

Adresse des Generalagenten der MG-Wagen mitteilen?<br />

K. in G.<br />

Frage 1397. Preis eines gebrauchten Wagens.<br />

Ich ersuche Sie um freundliche Mitteilung, zu welchem<br />

Preis ich ungefähr meinen Wagen, Modell<br />

1934, verkaufen könnte. E, in T.<br />

PRAKTISCHE MOTORPHYSIK, von Dipl.^Ing.<br />

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sondern ein Werk, das einzigartig sowohl<br />

im Themenaufbau wie auch in der Behandlung der<br />

ganzen Materie ist. Es stellt keine Aneinanderreihung<br />

der Einzelteile eines Motors dar, vielmehr<br />

vermittelt es die physikalischen Grundlagen der<br />

Arbeitsweise des Verbrennungsmotors und dessen<br />

inneren Vorgängen. Der Verfasser dieses sowohl<br />

dem Laien wie auch dem praktischen Motorenmann<br />

gewidmeten Buches ist nicht nur ein" Fachmann,<br />

sondern auch ein souveräner Beherrscher der<br />

Sprache, der auch die schwierigsten Vorgänge in<br />

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nicht Vorgebildeten leicht verständlich zu machen<br />

versteht. Die Tatsache, dass sich mit der einfachen<br />

und klaren Sprache wissenschaftlich einwandfreie<br />

Darstellung paart, erhebt dieses Buch weit über den<br />

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BERN, Dienstag, 28. Mai <strong>1940</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 22<br />

Gainsborough<br />

Landschaft dieser Gegend, die seinen Namen<br />

kannt macht. Dieses Bild ist verloren gegangen,<br />

und wir können es lediglich nach einem StichAon<br />

Major beurteilen. 1760 begibt sich Gainsbc/ough<br />

auf Anraten seiner Freunde nach Bath und >.<br />

dort die Oeffentlichkeit durch ein ausgezeichnetes<br />

Portrait, das des Earls Nugent. Zahlreiche Aufträge<br />

Die Blütezeit der englischen Malerei setzt mit<br />

dem Anfang des 18. Jahrhunderts ein. Die Tätigkeit<br />

der grössen Niederländer in England, des<br />

Rubens und des van Dyck, hatte in der neuen<br />

Künstlergeneration des Insellandes starke Spuren<br />

hinterlassen. So sehen wir bei Gainsborough den<br />

Einfluss van Dycks, den der grosse englische Maler<br />

zeitlebens als ein unerreichbares Vorbild verehrte.<br />

Diese Glanzzeit der englischen Kunst setzt mit<br />

William Hogarth ein, dem grossen Sittenschilderer,<br />

dessen malerische Qualitäten sich vor allem in<br />

seinen Portraits zeigen. Mit Joshua Reynolds und<br />

Thomas Gainsborough erreicht die englische Bildnismalerei<br />

des 18. Jahrhunderts ihren Höhepunkt.<br />

Derselbe Aufschwung zeigt sich auch in der Landschaftsmalerei,<br />

in der Gainsborough Vorzügliches<br />

leistete und die dann ihren Höhepunkt in William<br />

Turner findet. Gainsborough gilt als der eigentliche<br />

Schöpfer der englischen Landschaftsdarstellung.<br />

Die Bildnisse Gamsboroughs, die meist r Persönlichkeiten<br />

des Hofes und der vornehmen Londoner<br />

Gesellschaft darstellen, zeichnen sich durch Grazie<br />

und Eleganz, geschmackvolle Anordnung und<br />

geistvolle koloristische Behandlung aus. Sie wirken<br />

durch die kühne Farbgebung, durch die mit den<br />

Jahren immer freier und lockerer werdende Art<br />

der Pinselführung. In der Landschaftsmalerei ist<br />

er in Beleuchtung und Farbe zeitweise erstaunlich<br />

modern, und man hat gefunden, dass er den Impressionisten<br />

vieles vorweggenommen hat. Mit seiner<br />

malerischen Behandlung von Licht und Farbe ist<br />

er Vorläufer der Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts<br />

geworden,. In der Kunstgeschichte gilt er<br />

als einer der grössten Maler, die England hervorbrachte.<br />

Das Leben Gainsboroughs ist nicht wie das so<br />

vieler bedeutender Maler voll Entbehrungen gewesen,<br />

aber es spielte sich auch nicht in einem so<br />

glänzenden Rahmen wie das Tizians oder Rubens<br />

ab. 1727 in Sudbury in der Grafschaft Suffolk als<br />

jüngstes von neun Kindern geboren, zeigt er bereits<br />

im zartesten Alter eine ausgesprochene Vorliebe<br />

für die Kunst, so dass sein Vater ihn zum<br />

Studium der Malerei nach London sendet. Der<br />

bekannte französische Kupferstecher und Buchillustrator,<br />

Gravelot, der sich seit 1732 in London<br />

niedergelassen hat, wird dort sein Lehrer. In seine<br />

Heimat zurückgekehrt, lässt er sich als Portraitmaler<br />

in Ipswich nieder und heiratet dort eine<br />

junge, hübsche Schottländerin, Margaret Burr —<br />

vermutlich eine illegitime Tochter des Herzogs von<br />

Bedford —, die ihm eine Rente von 200 Pfund<br />

Sterling in die Ehe bringt. Nun kann der Künstler<br />

sich der Malerei hingeben, ohne von materiellen<br />

Sorgen bedrängt zu werden. Er findet in Philipp<br />

Thicknesse, dem Gouverneur von Landguard Fort,<br />

einen Mäzen und malt in dessen Auftrag eine<br />

Mrs. Siddons. London, National Gallery.<br />

Der hlaue Knabe (Blue Boy).<br />

Sammlung Morgan, New York.<br />

folgen, und bereits im nächsten Jahr stellt er in<br />

der Gesellschaft der Künstler Grossbritanniens mit<br />

Erfolg aus. 1768 wird er Mitglied der königlichen<br />

Akademie und verlässt Bath sechs Jahre später,<br />

um sich in London niederzulassen. Der Ruf, den<br />

er sich vorwiegend in der Provinz erworben hat,<br />

zieht die Augen der Londoner Gesellschaft auf ihn.<br />

Der Künstler wird dem König, Georg III., vorgestellt<br />

und malt in der Folge die königliche Familie.<br />

Damit ist sein Erfolg dauernd sichergestellt. Gainsborough<br />

wird der begehrteste Bildnismaler der<br />

Londoner Gesellschaft und des Hofes. Mit dem<br />

Ruhm ist auch für ihn der Reichtum gekommen,<br />

aber er hat den Künstler nicht von seiner Arbeit<br />

abgezogen. Wir besitzen von diesem produktiven<br />

Maler an die 500 Gemälde, zu denen noch eine<br />

Anzahl Kupferstiche kommen.<br />

Gainsborough starb am 1. August 1788 an den<br />

Folgen einer Erkältung, die er sich zugezogen<br />

hatte, als er einem Prozess beiwohnte. Er erreichte<br />

ein Alter von 61 Jahren.<br />

Der grosse Erfolg dieses Künstlers beruht jedoch<br />

nicht allein auf seinen künstlerischen Eigenschaften.<br />

Gainsborough hatte das Glück, der grossen Welt<br />

zu gefallen, weil er es verstand, die Themen seiner<br />

Bilder dem Geschmack der eleganten Gesellschaft<br />

anzupassen. Seine Bilder eigneten sich sowohl zum<br />

Schmuck eines Salons als eines eleganten Boudoirs.<br />

Er ist der Maler schöner, geschmackvoll angezogener<br />

Frauen, der hübschen englischen Kinder<br />

und eleganter Kavaliere. Gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts kam Gainsborough erneut in<br />

Mode, und seine Bilder erreichten Preise, dass man<br />

mit Berechtigung von einer Ueberschätzung der<br />

Bedeutung des Künstlers sprechen kann. So brachte<br />

das Bildnis der Gräfin von Mulgrave, das 1880 für<br />

1000 Pfund Sterling 125000 Franken) verkauft worden<br />

war, bereits fünfzehn Jahre später das Zehnfache,<br />

nämlich eine Viertelmillion Franken ein.<br />

Verschiedene seiner berühmtesten Bilder, so der<br />

€ Blue Boy», wanderten in die amerikanischen<br />

Sammlungen und erzielten phantastische Summen.<br />

Ein grosser Teil der schönsten Bilder Gainsboroughs<br />

befindet sich in der National Gallery in<br />

London, andere in der National Portrait Gallery,<br />

in der Dulvich-Gallery und in zahllosen anderen<br />

öffentlichen und privaten Sammlungen (Sammlungen<br />

Morgan, Rothschild usw.).<br />

Die wichtigsten Werke Gainsboroughs sind:<br />

die Bildnisse des Earl of Spencer, der Herzogin<br />

von Devonshire, der Schauspielerin Sarah Siddons,<br />

der Miss Mary Graham, der Mrs. Robinson, des<br />

Blauen Knaben (Blue Boy), die Bildnisse der Kinder<br />

Georgs III., das Doppelbildnis des Herzogs und<br />

der Herzogin von Cumberland. Landschaften:<br />

Dünenlandschaft, Wald bei Sonnenuntergang.<br />

Genrebilder: der Dorfkarren, die Fischerfamilie,<br />

Kühe auf der Weide. D.


m<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 28. MAI <strong>1940</strong>. — N° 22<br />

$alls nämlich einmal...<br />

Wenn beim Verkaufen alles so am Schnürchen<br />

ginge, wie die Fachliteratur es beschreibt, so wäre<br />

das etwas Wunderbares für unseren Geldbeutel.<br />

Denn wer zwei, drei Bücher über Verkaufspraxis<br />

hätte, würde gewissermassen den Garantiestempel<br />

für den Verkaufserfolg auf sich tragen wie ein<br />

Import-Ei.<br />

Nun sind wir Menschen aber sehr verschieden,<br />

und auch die Verkaufsgespräche gleichen sich<br />

nicht wie ein Ei dem andern. Wir wissen, es kommen<br />

da sogar die eckigsten Sachen vor. Im Grunde<br />

genommen ist das ja eigentlich das Interessanteste<br />

an unserer Arbeit, das Interessanteste am Leben<br />

überhaupt. So jedenfalls dachte Herr Tiffig.<br />

Sehen Sie Tiffig! Das war so ein Kerl. Schön<br />

gewichste Schuhe, Bügelfalte, blütenweisser Kragen,<br />

frisch rasiert — alles wie in den Verkaufsbüchern<br />

vorgeschrieben. In seinem Kopf lagerte<br />

zwar nicht das Wissen einer halben Handelshochschule,<br />

dafür aber stand dort ein gesunder Menschenverstand<br />

und eine gute Portion Humor auf<br />

dem Quivive.<br />

Tiffigs Erlebnis mit Ali Baba wird lehrreich für<br />

uns sein. Sie wird zwar heute und morgen in Ihrer<br />

Praxis sicherlich nicht vorkommen. Wahrscheinlich<br />

nicht einmal in den nächsten hundert Jahren. Denn<br />

das ist eben das Typische am Sonderfall — und<br />

um einen solchen handelt es sich hier — er ist<br />

einmalig. Herr Tiffig bewies im Fall Ali Baba nur<br />

wieder einmal, dass es darauf ankommt — nun.<br />

Sie werden selbst sehen:<br />

Also, irgendein steinreicher orientalischer Fürst<br />

mit unaussprechbarem Namen, nennen wir ihn<br />

also einfach Ali Baba, wollte ein Auto kaufen. Es<br />

sollte gross sein, solid, elegant, mit allen Schikanen<br />

der neuzeitlichen Technik versehen. Es sollte über<br />

Wüstensand und durch Elephantenpfade flitzen<br />

können, ohne dass Prinzessin Suleikas Ohrringe<br />

dabei ins Schaukeln kämen. Denn das könnte,die<br />

Prinzessin nicht vertragen, fügte Fürst Ali Baba,<br />

der in Wirklichkeit gar nicht Ali Baba hiess, hinzu.<br />

Der Preis hingegen spiele keine Rolle.<br />

, übernahm Tiffig das Wort. Tiffig war<br />

der Autoverkäufer. Er rieb die Hände, als wüsche<br />

er sie, kreuzte sie dann über der Brust, weil er<br />

meinte, sich damit einen orientalischen Anstrich zu<br />

geben. Mit wiegenden Schritten, so, als schlösse<br />

er einer harrenden Menge das Paradies auf, führte<br />

er Ali Baba in einen Nebenraum. Und, siehe dal<br />

Tausend funkelnde Lichter sprangen dort von den<br />

polierten Chromteilen einer ungeheuren Spezial-<br />

Limousine in die Augen Ali Babas. Es war eine<br />

märchenhafte Pracht moderner Technik.<br />

«Nun?» fragte Tiffig. Sonst nichts. Einfach<br />

«nun». Er stand breitschultrig da, die Handrücken<br />

leger in die Seite gedrückt. Und er lächelte.<br />

Ali Baba war einfach platt. Das heisst, Mohammed<br />

hatte ihm in seiner Güte die vollen Rundungen<br />

einer ausgereiften Melone verliehen; das «platt»<br />

bezieht sich also lediglich auf sein von Erstaunen<br />

und Entzücken erfülltes Gemüt. «Den Wagen nehm'<br />

ich, den Wagen nehm' ich», murmelte er beständig.<br />

Er sagte es zwar anders, er benutzte in dieser<br />

berauschenden Atmosphäre seine Muttersprache,<br />

die Tiffig natürlich nicht verstand. Aber der Ausdruck<br />

sprach selbst für «inen Tauben deutlich genug.<br />

Ali Baba drehte an dem Wagen, wo es überhaupt<br />

nur etwas zu drehen gab, lief noch einmal<br />

rund herum, was sich bei den Ausmassen dieses<br />

Spezialmodells gar nicht so eins-zwei-drei ausführen<br />

liess. O, wie Ali Baba der Wagen gefiel I<br />

Welch eine Freude für einen Verkäufer! Solch ein<br />

Kunde!<br />

Plötzlich — was sehen seine kohlenschwarzen<br />

Augen! Eine glänzende Kappe unten am wohlgeformten<br />

Kühlergitter. «Wozu dient diese Kappe?»<br />

Tiffig sprang dienstbereit hinzu. «Das? — das<br />

ist zum Ankurbeln des Motors, falls nämlich einmal<br />

...»<br />

«Kommt nicht in Frage», schnitt Ali Baba das<br />

Gespräch ab. «Ich brauche einen Wagen ohne<br />

«Wenn» und «Falls».<br />

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Mi. abend 29. Mai Der Vetter ans Dingsda,<br />

Operette von Ed. Künnecke.<br />

DO. abend 30. Mai Carmen, Oper von G. Bizet.<br />

Abschied Georgine v. Milinkovio<br />

und Hans Swarowsky.<br />

Fr. abend 31. Mai Oberon, Oper von Carl Maria von<br />

Weber. Abschied Simons Bermanis<br />

und Oskar Mörwald.<br />

Sa. abend 1. Juni Der geliebte Dieb,<br />

Operette von Victor Reinshagen.<br />

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Do. abend 30. Mai 19 Uhr: Faust 11.<br />

Fr. abend 31. Mai 19 Uhr: Faust 11.<br />

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«Aber, Herr Ali Baba, Sie müssen verstehen, es<br />

wird ja nie vorkommen. Nur, wie gesagt, falls die<br />

Batterie einmal...» Ali Baba winkte schroff ab.<br />

Tiffig war verzweifelt. Was versuchte er nicht alles,<br />

um dem Kunden die Tatsache klarzumachen, dass<br />

dieser Wagen der zuverlässigste sei, der Kurbelwellenstutzen<br />

eben nur zur übertriebenen Sicherheit<br />

angebracht wurde, falls nämlich einmal...<br />

Doch immer wenn Tiffig mit diesem «Falls nämlich<br />

...» kam, wurde Ali Baba rot wie eine Pfefferschote<br />

und segelte schliesslich erregt und beleidigt<br />

dem Ausgang zu. «Es tut mir furchtbar leid», murmelte<br />

Tiffig zerknirscht; aber Ali Baba hörte nichts<br />

mehr.<br />

Plötzlich... «Herr Ali Baba», rief Tiffig den<br />

Fürst zurück, «Herr Ali Baba, einen Moment noch,<br />

bitte!»<br />

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Ali Baba nickte.<br />

«Jedes Tier findet seine Nahrung bei der Mutter,<br />

und so auch jedes kleine Menschenkind.»<br />

«Sehr richtig», murmelte Ali Baba.<br />

Tiffig fuhr fort: «Auch Ihnen, grosser Fürst, hat<br />

die Natur eine Brust gegeben ...» £>,<br />

«Aber ich bekomme doch keine Kinder!»<br />

«Nein», gab Tiffig beschwichtigt zu und tippte<br />

mit dem Zeigefinger auf Ali Babas Brust. «Aber<br />

Sie sehen, wie vorsorgend die Natur alles einrichtet:<br />

Falls Sie nämlich einmal...» .<br />

Und der Fürst lächelte, und Tiffig lächelte, und<br />

nun, was bleibt uns noch zu sagen I Ali Baba<br />

kaufte den Wagen trotz Kurbelansatz, oder nun<br />

vielleicht gerade deswegen.<br />

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JST° 22 — DIENSTAG, 28. Mai 1340. AUTOMOBIL-REVUE III<br />

WFI TliFXrHFIIFHF<br />

Das Britische Weltreich<br />

«<br />

Während die Kolonien der europäischen<br />

Staaten als fester Besitz des Mutterlandes<br />

oder als Protektorat anzusehen sind, kennt das<br />

Britische Weltreich zahlreiche Abstufungen<br />

des Abhängigkeitsverhältnisses, das in der<br />

Verfassung der betreffenden Kolonie zum Ausdruck<br />

kommt. Das Britische Weltreich, das<br />

c Empire », ist nämlich ein Bund britischer<br />

Staaten: «Commonwealth of British Nations»<br />

genannt. Bundesmitglieder sind ausser Grossbritannien<br />

die «Dominions»: Kanada, Australien,<br />

die Südafrikanische Union, Neuseeland<br />

und der Irische Freistaat Sämtliche dieser<br />

Länder sind Mitglieder des Völkerbundes und<br />

besitzen eigene Kabinette. Obwohl sie rechtlich<br />

noch dem britischen Parlament unter-'<br />

stehen, besitzen sie tatsächlich dieselbe Unabhängigkeit<br />

innerhalb des Bundes wie Grossbritannien<br />

selbst, mit dem sie als gleichberechtigte<br />

Mitglieder in der Reichskonferenz<br />

der Premierminister vertreten sind. In der<br />

englischen Krone ist die staatsrechtliche Einheit<br />

des Bundes verankert, und die Mitglieder<br />

schulden ihr Lebenstreue. Vertreter der Krone<br />

in den Dominien ist der Generalgouverneur.<br />

Die Krone oder der Generalgouverneur kön-<br />

Von Grossbritannien abhlngiga Kolonien,<br />

Protektorat», Sehutzstaatin und Mandate<br />

Reichtvtrteidigungsausschuss<br />

mit Reichsgeneraistab<br />

nen jedoch in Angelegenheiten, die die Dominien<br />

betreffen, nur von den Kabinetten der<br />

Dominien selbst beraten werden, nicht aber<br />

von der britischen Regierung direkt.<br />

Ein Dominion mit Selbstregierung, jedoch<br />

ohne Mitgliedschaft im Völkerbund, ist Neufundland.<br />

Es besitzt das Recht des Sitzes in<br />

der Reichskonferenz. Die übrigen Länder sind<br />

Kolonien im früheren Sinne des Wortes. Es<br />

ergeben sich jedoch zahlreiche Abstufungen<br />

des Abhängigkeitsverhältnisses, die bei der<br />

inneren Verwaltung zum Ausdruck kommen.<br />

In erster Linie sind die Kronkolonien zu nennen.<br />

Diese besitzen keine selbständige Regierung,<br />

sondern werden vom Staatssekretär für<br />

koloniale Angelegenheiten kontrolliert. Die<br />

Kronkolonien sind aber nicht alle Grossbritannien<br />

unterstellt, sondern teilweise auch<br />

Dominien wie Australien und Neuseeland.<br />

Als weitere Kategorie folgen Schutzgebiete.<br />

Der Unterschied von den Kolonien besteht<br />

darin, dass ihre Einwohner wohl der britischen<br />

Krone unterstehen, aber nicht britische<br />

Untertanen sind. Diese Form des Schutzes<br />

wird meist bei weniger zivilisierten Völkern<br />

angewandt, wobei die Häuptlinge der Eingeborenen<br />

oft zur Regierung herbeigezogen werden.<br />

Es gibt ferner Schutzstaaten, die zum<br />

Teil Repräsentatiwerfassungen für die weissen<br />

Siedler besitzen.<br />

Eine Sonderstellung nimmt das Kaiserreich<br />

Indien ein. Es ist Mitglied des Völkerbundes<br />

und der Reichskonferenz und verfügt über<br />

eine beschränkte Selbstverwaltung, die stets<br />

erweitert wird.<br />

Auch die Völkerbundsmandatgebiete gehören<br />

zu einer besonderen Kategorie. Sie gehören<br />

formell nicht zum Empire. Das Mandat<br />

wird sowohl von Grossbritannien als auch von<br />

Dominien — wie Australien, Neuseeland —<br />

ausgeübt.<br />

Unter allen Weltreichen, die sich im Laufe<br />

der Geschichte gebildet haben, ist das Britische<br />

Weltreich an Umfang und Bevölkerung<br />

das grösste. Es umfasst mehr als ein Viertel<br />

der gesamten Erdoberfläche. Jeder vierte Erd-<br />

Gliederung des Britischen Weltreiches<br />

Krone Grass britanniens,<br />

Mtnds, der Oominien ond Indiens<br />

i Reichskonferenz der Premierminister I<br />

Autonome Mitglieder des Reiches<br />

(Mitglieder des Völkerbundes mit eigenen Kabinetten<br />

Bewohner Ist direkt oder Indirekt britischer<br />

Untertan.<br />

Der Nachteil dieser grossen zusammenhängenden<br />

Ländermasse ist seine grosse Verwundbarkeit<br />

Diesem Nachteil hat bisher<br />

Grossbritannien dadurch abhelfen können,<br />

dass es eine grosse, seebeherrschende Flotte<br />

unterhielt, die an allen strategisch wichtigen<br />

Orten der Erde Stützpunkte besitzt. Es sind<br />

dies: Gibraltar, Malta und Aden für die Beherrschung<br />

der Verbindung nach Indien; Singapur<br />

für den Fernen Osten, die Bermuda-<br />

Inseln für Kanada und die Westindischen Besitzungen;<br />

die Inseln Sankt Helena, Tristan da<br />

Cunha, Ascension und die Falklandsinseln für<br />

Südafrika. Das Heerwesen liegt in der Hand<br />

der Dominien, die nach dem Vorbild des Mutterlandes<br />

ein kleines Berufsheer, eine Milizarmee<br />

und eine Polizeitruppe aufstellen. Die<br />

Verteidigung des Weltreiches obliegt dem<br />

Reichsverteidigungsausschuss, der seit 1926<br />

mehr oder weniger der Kontrolle der Reichskonferenz<br />

untersteht. Er verfügt über einen<br />

Reichsgeneralstab, jedoch nicht über einen<br />

Marinestab des Empire. Die Bemühungen der<br />

englischen Admiralität, eine einheitliche<br />

Reichsflotte und einen Marinestab zu schaffen,<br />

Keichinebtnkonferenjen<br />

Verteidigungsfragen. Unterricht usw)<br />

Von den Oominien abhängige Territorien.<br />

Schutzstaaten und Mandate<br />

Der amerikanische Teil des Empire.<br />

zu der die Dominien Beiträge lieferten, sind<br />

bisher gescheitert<br />

Da sich das Britische Weltreich über alle<br />

Kontinente erstreckt, so stehen ihm die Rohstoffquellen<br />

und landwirtschaftlichen Erzeugnisse<br />

der ganzen Welt zur Verfügung. Das<br />

Mutterland produziert in reichem Masse Kohlen,<br />

Südafrika Gold und Diamanten, Südafrika<br />

und Australien Wolle und Fleisch, Malakka<br />

den Gummi, Indien und Afrika Baumwolle<br />

und Oel, Hinterindien Reis, und Kanada<br />

Weizen.<br />

Dieses ungeheure Reich benötigt neben einer<br />

grossen Kriegsflotte eine riesige Handelsflotte.<br />

Das englische Weltreich verfügt über 33 000<br />

Schiffe mit einem Gehalt von 21. Millionen<br />

Tonnen. Grosse Eisenbahnlinien ergänzen diese<br />

weltumspannenden Schiffahrtslinien. Ein Kabelnetz,<br />

das die ganze Welt umfasst und dessen<br />

Hauptlinien über befestigte britische Stützpunkte<br />

führen, sichert dem Weltreich das Monopol<br />

für die Nachrichten. In den letzten<br />

Jahrzehnten findet es eine Ergänzung durch<br />

riesige Grossfunkstationen, die das ganze Empire<br />

mit Nachrichten versorgen.<br />

Die Gründung der ersten britischen Kolonien<br />

fällt in die Zeit der Königin Elisabeth<br />

von England. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts<br />

setzen sich die Engländer in Westindien, in<br />

Nordamerika und in Ostindien fest. Von der<br />

grössten Bedeutung sind die Gründungen in<br />

Amerika, doch gehen sie zum Teil zu Ende<br />

des 18. Jahrhunderts wieder verloren.<br />

Die ersten Niederlassungen von Bedeutung<br />

in Nordamerika entstanden (seit 1621) durch<br />

die Massenauswanderung der Puritaner aus<br />

Grossbritannien. Um zur Seeherrschaft zu gelangen,<br />

musste England die Macht Spaniens,<br />

Hollands und Frankreichs brechen. Es erwirbt<br />

1655 die Insel Jamaica, 1664 Neu-Amsterdam<br />

(New York) und vertreibt im folgenden Jahrhundert<br />

Frankreich endgültig aus seinen nordamerikanischen<br />

Besitzungen. Im Pariser Frieden<br />

(1763) gewinnt England Kanada und das<br />

östliche Louisiana. Im Jahre 1773 lösen sich<br />

jedoch auf Grund von Streitigkeiten mit der<br />

englischen Regierung die ältesten amerikanischen<br />

Kolonien vom Mutterland, und England<br />

sieht sich 10 Jahre später gezwungen, ihre<br />

Unabhängigkeit anzuerkennen. Der Aufstieg<br />

der Vereinigten Staaten von Amerika beginnt.<br />

Damit geht der wichtigste Teil der britischen<br />

Besitzungen in Amerika verloren. Folgende<br />

Gebiete des amerikanischen Kontinents gehören<br />

heute noch zum Britischen Weltreich: Kanada,<br />

Neufundland und Labrador, die Bermuda-Inseln,<br />

die Bahama-Inseln, Jamaica, die<br />

Barbados-Inseln, Britisch-Honduras, die Leeward-<br />

und Westindischen Inseln, Trinidad<br />

und Tobago, Britisch-Guyana und die Falklands-Inseln.<br />

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N° 22 — DIENSTAG, 28. Mai <strong>1940</strong>. AUTOMOBIL-REVUE<br />

11<br />

Das Holz schafft<br />

Von Fridolin.<br />

Unser Major stellte mich auf einem meiner<br />

Gänge und überraschte mich — er liebt Ueberraschungen<br />

—r mit dem Hinweis, dass hier höchstens<br />

das Holr schaffe. Dies, falls ich die Absicht<br />

hätte, einige Glossen über unsem Dienst und Betrieb<br />

aufzuzeichnen.<br />

Das wohlbekannte Witzwort, dass nur das Holz<br />

schaffe — böse Zungen flüstern ja bekanntlich<br />

derlei Dinge sogar im BundeshausI —ist in unserm<br />

Fall eine glatte Löge, i Denn unser Major schafft<br />

auch. Und zwar nicht zu knapp. (Sol Das dürfte<br />

ihn wieder einmal freuen.)<br />

Dass man schon vor der Mobilmachung zahlreiche<br />

H. D. nach ihren besonderen Befähigungen<br />

zu bestimmten Hilfsdienstformationen einteilte*<br />

dürfte als bekannt vorausgesetzt werden können.<br />

Dass meine bescheidene Person, alias Fridolin, ein<br />

Automobil zu lenken weiss, dürfte meiner tit. Leserschaft<br />

ebenfalls längst nicht mehr .verborgen<br />

geblieben sein. Es kam auch bei den Einteilungen<br />

zum Hilfsdienst zum Vorschein. Deshalb schlenkerte<br />

es mich — wie man sich in diesen Fällen ausdrückt<br />

— zu einer jener Gruppen, denen die Reparatur<br />

der von der Armee angeworbenen Motorfahrzeuge<br />

Überbunden ist. Genauer gesagt, zu<br />

einer Abteilung, welche dafür sorgt, dass besagte<br />

Fahrzeuge, falls sie der Pflege bedürfen, zur Reparatur<br />

in gute Hände gelegt und diesen Händen<br />

mit möglichster Beschleunigung auch Wieder' entrissen<br />

werdenI Denn es pressiert immer. Wir haben<br />

eben leider zu wenig Lastwagen, und es gibt allzu<br />

viele Transporte, welche die Bahn unmöglich,<br />

ausführen kann. Ausser der Bahn wusste das allerdings<br />

vorher schon so ziemlich der hinterste<br />

Chauffeur. Wie kam ich denn nur auf dieses Nebengeleise<br />

— um mich auch hier fachgemäss auszudrücken?<br />

Ach ja die — Lastwagen 1<br />

Wir haben ihrer zu wenige. Wenn aber der<br />

Laie, hinschaut, so sind es doch ziemlich viele, die<br />

da herumstehen. Dass ich Laie bin, ist ein offenes<br />

Geheimnis. Wer nur, ich sage ausdrücklich nur<br />

PW, sprich Personenwagen, zu fahren weiss, den<br />

schickt man zwar nicht gerade weg, aber er lebt<br />

so mehr oderweniger an der Peripherie der ganzen<br />

Veranstaltung. Und das ist nun eben mein<br />

trauriges Losl Beim Anblick eines ausgewachsenen<br />

Traktors, auf den andere mit derselben Selbstverständlichkeit<br />

hinaufhüpfen, wie ein Cowboy auf<br />

seinen Mustang (gutes Bild, nicht? Traktoren haben<br />

auch Sättel I), da werde ich bleich und verdufte.<br />

Noch einmal: Genau, wie es mir bei Pferden geht,<br />

seit ich als Fünfjähriger im Hippodrom vofTe fünf<br />

Minuten brüllte wie ein-" Stier. Vor Angst. Nach<br />

fünf Minuten durfte ich nämlich wieder herunter.<br />

Sonst hätte ich länger gebrüllt.<br />

Bei Lastwagen rieselt es mir halb wohlig, halb<br />

grauslich über den Rücken, ungefähr wie im Bremgartenwald,<br />

wenn ich neben den grossen Rennwagen<br />

stand. Motorräder höre ich ganz gern vorbeifahren.<br />

Bleiben also bloss die PW.<br />

Und deshalb besorge ich derzeit die Post für<br />

unsere Helden vom Volant. Sie sehen: Ein ausgesprochener<br />

Peripherieposten. Man ist wohl dabei,<br />

aber eben mehr nebenbei. ... .. ,<br />

Wir, das heisst all unsere Fahrzeuge und die.<br />

H.D.-Truppe, bewohnen eine riesenhafte Halle.<br />

Wozu sie in Friedenszeiten dient, ist hier Nebensache.<br />

Sie Ist äusserst geräumig, sehr hoch und<br />

eine breite Galerie zieht sich rings um,, in Hohe<br />

eines imaginären ersten Stockes. Seit wir das'<br />

nachbarliche Schulhaus räumen mussten, ist dieser<br />

Imaginäre erste Stock sozusagen das «beL etage»<br />

der Halle geworden. Unsere Schreiner — ja, ja,<br />

wir haben Spezialisten! —' haben auf dieser harmlosen<br />

Galerie mit Hilfe von Brettern eine ganze<br />

Zotzelreihe von hellen, schönen Büroräumen eingerichtet;<br />

Stichwort: Die Bretter! Das wäre nun das<br />

bewuss"te Holz, das schafft. Das Holz, mit dem<br />

wunderbaren Privileg der- Arbeit. Da sind- Türen<br />

und Fenster,, Briefkasten und Holzböden, Stühle,<br />

Tische, Kartotheken und eine Menge Tischtelephon-<br />

,Anschlüsse w Zugegeben — das Holz schafft. Aber<br />

da können* unsere wcfckeren Schreiner nichts dafür.<br />

Und däS Holz schafft höchstens auch! Allerdings<br />

dafür auch nachts; wenn wir unsere Strohsäcke zu<br />

überreden trachten, sie sollen doch nicht so hart<br />

igdigen Uns sein, was ihnen dann — zu unserem<br />

Leidwesen — immer nur an der gleichen Stelle, in<br />

der Mitte nämlich, Eindruck macht.<br />

Am Tag sollten sie den Betrieb sehen können.<br />

Das läuft wie am Schnürchen I Wie in einem grossen<br />

Geschäft, hätte ich beinahe gesagt. Aber es<br />

ist sogar Militärdienst. Und unser Land darf mit<br />

einem "gewissen Stolz auf unser Tun blicken. Die<br />

Aufgabe, die uns gestellt ist, könnte man auf eine<br />

sehr einfache Formel bringen: Mit dem äussersten<br />

Minimum an aufgebotenen Motorfahrzeugen das<br />

Maximum an Anforderungen der Armee befriedi-<br />

Nicht wahr, das liest sich wie eine Preisaufgabe?<br />

So etwa wie: Aus wie wenigen Zündhölzern<br />

können.Sie die Zahl 777 darstellen? Glauben<br />

Sie es ruhig; es ist manchmal verflucht ähnlich!<br />

Denn die Wagen, die wir bekommen, sind beileibe<br />

nicht militärisch marschbereit. Selbst wenn der<br />

Besitzer stolz behauptet, er sei nun drei Jahre lang<br />

ohne die geringste Reparatur damit gefahren. Hier<br />

geht es um das Letzte; «um alles. Der hinterste<br />

Knopf, die' letzte Düse und die- versteckteste<br />

Infolge Platzmangel muss heute die Rätselecke<br />

ausfallen.<br />

Schraube muss so zuverlässig sein und so tadellos<br />

arbeiten, dass sich die Truppe- absolut auf das ihr<br />

zur Verfügung gestellte Fahrzeug verlassen kann.<br />

Bis aufs letzte ausgetüftelte, schematisierte Kontrollen,<br />

präziseste Prüfungen auf Herz und Nieren<br />

müssen die neu eingetrudelten Wagen über sich<br />

ergehen, lassen. Und wenn wir fertig sind mit ihnen<br />

und sie als marschbereit erklären, der Tri/ppe ab-<br />

"geßen, dann konnte das Vehflcef ebensogut aus<br />

dem Schächtelchen kommen,<br />

Die Halle ist längst zu klein geworden und der<br />

ganze Schulhof steht randvoll mit Automobilen. In<br />

Reih und Glied, in Achtungstellung, die kein<br />

«Ruhn» kennt, sind sie da geparkt und harren der<br />

Dinge, die da kommen sollen. Diese Dinge sind<br />

meistens «Motorwägeler> mit dem gepfeilten Lenkrad<br />

ah der weinrofen Aermelpatte. Und sie sind<br />

glücklich, wenn sie ihren gnädigen Herren und<br />

Oberen eine blitzende Limousine mitbringen können,<br />

die läuft wie ein Frühlingshauch — dank unserer<br />

Mühen.. Oder einen bärenstarken, soliden<br />

und ebenso lautlosen Lastwagen, echteste Schweizer<br />

Qualitätsarbeit, der mühelos und ohne Rast<br />

ungezählte Tonnen bergan und talab schleppen<br />

wird. Ich muss sagen — ich .begreife es gut, dass<br />

man bei uns eigentlich nur mit- freudigem Gesicht<br />

davonzieht.» Die Fahrer, weif sie tadellose Fahrzeuge<br />

mitbekommen, und sogar die braven Bürger,<br />

die mit saurem Gesicht und nicht ohne Misstrauen<br />

ihre Lieblinge dem Vaterlande stellen, wenn<br />

sie sehen, in welch verwunderlich vertrauenerregende<br />

und sorgfältige Pflege sie ihre liebvertrauten<br />

Göppeli und Bannen überantworten .<br />

Es ist ein eindrücklich Bild, wenn ich so zum Fenster<br />

hinausschaue und sie da stehen sehe, in Reih<br />

und Glied, wie Soldaten (was sind sie schliesslich<br />

anderes?), ältere; geruhsame Herren und schnittige<br />

neue und neueste Modelle aus aller Herren<br />

Länder. Sogar die schöne meerblaue Limousine mit<br />

dem prächtigen Radio.- Merkwürdig, wie um halb<br />

acht Uhr abends dieser Wagen immer zufälliger-?<br />

weise bestaunt wird, wenn die neuesten Nachrichten<br />

... Na, wir verstehen uns?<br />

Mit Oel, Benzin, Pneus und Batterien, mit h\\<br />

unseren Motorrädern, Traktoren und Lastwagen<br />

und mit den vielen Personenwagen, mit unsem bewundernswert<br />

rationalisierten Bureaubetrieben ist<br />

unser Dienst eigentlich die reine Freude. Und'wo<br />

Freude ist, wird auch gearbeitet. Und zwar ganz<br />

tüchtig! Und mit erstaunlich wenig Leuten eigentlich.<br />

Ich behaupte deshalb noch einmal: Es ist<br />

glatte Untertreibung, wenn unser Major meldet,<br />

. Er schafft auch. Er hat's<br />

geschafft, und wir mit ihm. Er weiss das ganz gut,<br />

und wir wissen's auch! Der Karren Jäuftl.<br />

Wir könnten höchstens sagen, damit der Major<br />

auch ein wenig recht hat: Sogar das Hplz schafft!<br />

Lei zte Ifleldun^en<br />

Italien unterbindet den zivilen Autoverkehr.<br />

Nach einer Verfügung der zuständigen Behörden<br />

dürfen in Italien vom 1. Juni an keine privaten<br />

Motorfahrzeuge mehr verkehren. Ob damit auch<br />

dem Autosport sein Stündlein geschlagen hat, der<br />

bisher auf unserem Kontinent fast nur noch in<br />

Italien eine Pflegestätte fand ?<br />

Villoresi holt sich in überlegener Manier die<br />

Targa Florlo.<br />

Einst eines der schwersten Rennen über die<br />

holprigen, damals noch nicht ausgebauten Strassen<br />

Siziliens, mit Hunderten von Kurven auf einer<br />

einzigen Runde, ist seit einigen Jahren die Targa<br />

Florio auf eine gepflegte Piste im Parco della<br />

Favorjta bei Palermo verpflanzt worden. Zur dieajährigen<br />

31. Auflage waren wiederum nur 1%-Liter-<br />

Rennwagen zugelassen, wobei es geschah, dass sich<br />

am letzten Donnerstag ein ausschliesslich aus Maserati<br />

bestehendes Feld von 16 Konkurrenten am Start<br />

einfand. Alfa Romeo, der Sieger von Tripolis, erklärte<br />

von Anfang an, nicht «in den Ding syn ><br />

zu können. Damit hatten es die Prognostiker leicht,<br />

denn sofern sich die beiden Fabrikpiloten Maseratis,<br />

Villoresi und Cortese, nicht in eine Pechsträhne verwickelten,<br />

stand deren Sieg zum vornherein sogut<br />

wie fest. Nun, besagte Pechsträhne blieb aus und<br />

« programmgemäss » gelangten Villoresi und Cortese<br />

in die Kränze, jener als Erster, dieser als Zweiter.<br />

VwniStartzeichen, weg, setzte sich der Draufgänger<br />

Klassement:<br />

t!- 1. Villoresi (Maserati) 40 Runden = 228 km m<br />

1 St. 36 Min. 08,6 Sek., Stundenmittel 142,287 km.,<br />

2.; Cortese (Maserati) 1:37:23,6; 3. Rocco (Maserati)<br />

1:37:40,0; 4. Bianco 1:38:45,0.<br />

*. C. S-<br />

Das Zentralkomitee<br />

hielt am letzten Samstag in Bern eine Sitzung ab,<br />

die in Anbetracht der Zeitumstände einen guten<br />

Besuch verzeichnen durfte. Die Jahresrechnung<br />

1939 sowie die Rechnung des Zollbürgschaftsdienstes<br />

fanden einmütige Zustimmung, ebenso der von<br />

der Zentralverwaltung ausgearbeitete Jahresbericht<br />

1939. Die Frühjahrsdelegiertenversammlung findet<br />

am 22. Juni in Zug statt. Im weitern steuerte der<br />

Zentralpräsident, Herr Dr. Mende, einen ausführlichen<br />

Bericht über die Berner Tagung der AIACR<br />

bei. Sodann erteilte der Zeitralvorstand dem Direktionskomitee<br />

die Ermächtigung zum Abschluss des<br />

Vergünstigungsvertrags mit den Versicherungsgesellschaften<br />

«Zürich» und «Winterthur». Zum Schluss<br />

bot Herr Direktor Primault eine Orientierung über<br />

die Projekte auf dem Gebiete der Verkehrssteuergesetzgebung,<br />

die von verschiedenen Seiten eingereicht<br />

worden sind.<br />

Zur Orientierung.<br />

Seitdem wir durch unsere kleine Aufsatzfolge<br />

« Von' wichtigen Dingen > auf die Einrichtungen<br />

und Leistungen unserer Organisation hingewiesen<br />

haben, sind uns von Chauffeuren aus dem Felde<br />

und zivilen Wirkungsgebieten viele Anfragen zugekommen.<br />

In den meisten werden die Adressen<br />

unseres Verbandes erfragt. Der Einfachheit halber<br />

lassen wir hier die verschiedenen Wünsche in<br />

Erfüllung gehen, wobei es sich selbstredend nicht<br />

darum handeln kann, alle unsere 110 Sektionen<br />

und deren Adressen bekannt zu gelien. Wir beschränken<br />

uns daher mit der Bekanntgabe unserer<br />

Sekretariate, deren Briefadressen wir nachfolgend<br />

publizieren:<br />

Zentralsekretariat, Postfach 304, ZQrich-Aussersihl.<br />

Sekretariat Basel, Postfach 18, Basel 6<br />

Sekretariat Bern, Volkshaus, Bern.<br />

Sekretariat Biel, Postfach 102, Biel.<br />

Sekretariat Genf, Rue de Lausanne 39, Genf.<br />

Sekretariat Lausanne, Avenue Beaulieu 7, Lausanne.<br />

Sekretariat Lugano, Cas. post. 45 970, Lugano.<br />

Sekretariat Neuenburg, Case postale 122, Neuenburg<br />

2, Gare.<br />

Sekretariat Reinach, Aeschbach Adolf, Reinach<br />

(Aargau).<br />

Sekretariat St. Gallen, Lämmlisbrunnstrasse 41,<br />

St. Gallen.<br />

Sekretariat Zürich, Körnerstrasse 12, Zürich 4,<br />

Alle diese Stellen vermitteln Interessenten jederzeit<br />

bereitwilligst jede, die Erwerbung der Mitgliedschaft<br />

zu unserem Verbände betreffende Auskunft.<br />

Die momentan im Grenzdienst stehenden Angestellten<br />

und Sekretäre werden vertreten. Schriftliche<br />

Anfragen werden, trotz den erschwerten Umständen,<br />

so- rasch wie möglich beantwortet.<br />

Die Sekretariate unseres Verbandes stehen vollständig<br />

im Dienste der Mitglieder. Hier kann sich<br />

jeder Rat holen, die Hilfe des Verbandes und seine<br />

Versicherungs-Institutionen beanspruchen usw. Es<br />

gehört in den Aufgabenkreis der Sekretäre, die<br />

Interessen der Mitglieder in den verschiedensten<br />

beruflichen, materiellen und sozialen Fragen zu<br />

wahren. Sie unterhandeln mit den Behörden und<br />

Arbeitgebern, besuchen Versammlungen, halten<br />

Sprechstunden ab, stehen im Kontakt mit den Versicherungsgesellschaften,<br />

vertreten die verschiedenen<br />

Berufskategorien in unzähligen Fachkommissionen,<br />

schliessen Verträge und Vereinbarungen über Lohnund<br />

Arbeitszeitfragen ab.<br />

/ ZusammengefassU-Die Sekretariate unseres Verbandes<br />

vermitteln unseren Mitgliedern ein Maximum<br />

an Schutz. Die Beanspruchung kann mit der Erwerbung<br />

der Mitgliedschaft und der Bezahlung der<br />

Wochenbeiträge beginnen. Wer näheren Aufschluss<br />

wünscht, beziehe unsere Statuten.<br />

LUZERN. Den nicht zum aktiven Dienst eingerückten<br />

Kollegn lassen wir der Einfachheit halber<br />

auf diesem Wege die Mitteilung zugehen, dass wir<br />

vorderhand auf die Durchführung unserer monatlichen<br />

Versammlungen verzichten müssen. Der gesamte<br />

Vorstand befindet sich mit drei Viertel der<br />

Mitgliedschaft im Grenzdienst. Sobald eine teilweise<br />

Demobilmachung möglich ist, « blasen > wir zum<br />

Appell. In der Zwischenzeit sollen die Daheimgebliebenen<br />

für die Verbreitung unseres Gedankengutes<br />

sorgen. Wir dürfen das von ihnen sicher erwarten.<br />

Bezüglich beruflicher und anderer Fragen<br />

wende man sich an das Zentralsekretariat in Zürich.<br />

PREFECT nur 81 pro 100kra<br />

ANGLIA nur 61 pro 100 km<br />

Sich nie unterkriegen lassen,<br />

sondern auf unsere Kraft vertrauen I<br />

Für eine eiserne Gesundheit sorgen.<br />

den Korper starken,<br />

die Nerven stählen mit<br />

enthält Vitamine A, Bi + D<br />

~ FOFAQ Volketswil


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sich darum vor Verwechslungen mit anderen mehrteiligen<br />

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Telephon 26828/29<br />

Telephon 3 25 67<br />

Der Automobil-Kalender enthält im gelben Teil Name, Beruf und<br />

Adresse aller bis 31. Januar <strong>1940</strong> in den kantonalen Registern eingetragenen<br />

Besitzer von Personenwagen. In trefflicher Anordnung<br />

zeigt dieses Zentralverzeichnis die regionale Verbreitung des Automobils<br />

in der Schweiz und bietet statistische Unterlagen über die<br />

Berufszugehörigkeit ihrer Besitzer in den einzelnen Kantonen. Mit<br />

über 100,000 Eintragungen stellt es aber auch ein wertvolles Adressbuch<br />

für geschäftliche Vorkehrungen dar.<br />

Soeben<br />

erschienen:<br />

fAutomobil - Kalender 194<br />

Er gibt Auskunft über folgende Fragen:<br />

Wer besitzt in der Schweiz ein Automobil? Wer ist z. B. der Besitzer von I BE 11519 I ?<br />

Um dem Namenetat des schweizer. Automobilbesitzes die denkbar<br />

höchste Verwendungsmöglichkeit für die Fahrer zu verschaffen, ist<br />

er nicht alphabetisch, sondern in der Reihenfolge der kantonalen<br />

' Kontrollnummern angelegt. Und da er als effektive Besitzerliste auch<br />

diejenigen enthält,' welche im Momente der Herausgabe die Fahrbewilligung<br />

noch nicht gelöst haben, so znuss jeder früher oder<br />

später auf der Landstrasse erscheinende Wagen am zuständigen Ort<br />

zu finden sein. An der Notwendigkeit, die Eigentümer von Wagen,<br />

die oder deren Besitzer sich irgendwie bemerkbar machen, ausfindig<br />

zu machen, wird es dieses Jahr so wenig wie früher fehlen.<br />

Preis nur Fr. 8.—.<br />

Lieferung in der Reihenfolge<br />

des Bestelleinganges.<br />

Als unentbehrliches Requisit in der Dokumententasche des Wagens<br />

verstaut, dient dieses Buch wieder ein Jahr lang auch als automobilistisches<br />

Notiz- u. Nachschlagewerk. Es enthält neben dem Verzeichnis<br />

der Personenwagenbesitzer noch:<br />

Tageskalendarium, Fahrtenregister und Verbrauchsbuchhaltung,<br />

Vordrucke für die Wagenmerkmale und die Versicherungen,<br />

Geschwindigkeits- und Schmiertabellen, Wagen-Querschnitte,<br />

Uebersicht der internationalen Autoschilder,<br />

Adressentafel der automobilistischen Verbände,<br />

Winke für die Beseitigung von Betriebsstörungen,<br />

Massnahmen bei Unfällen, Abschleppdienst,<br />

Automobilistisches Wörterbuch deutsch-französisch,<br />

Die Ansätze der kantonalen Automobilsteuern.<br />

Erhältlich bei den Buchhandlungen und Klubsekretariaten und beim<br />

Bücherzettel<br />

Senden Sie sofort per Nachnahme<br />

Schweiz. Automobil - Kalender<br />

mit Verzeichnis der Personenwagenbesitzer.<br />

Verlag Automobil-Revue, Bern<br />

Porto als<br />

Drucksache<br />

5 Rp.<br />

<strong>1940</strong><br />

<strong>1940</strong><br />

Verl»«, Druck und Cliches: HALLWAG A.-G.. Bern.<br />

Für wirkungsvolle Inserate: Hallwae-Clich*»J

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